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Hinweis: Unsere Werke sind stets bemüht, Sie nach bestem Wissen zu informieren. Die vorliegende Ausgabe beruht auf dem Rechtsstand von 1. November 2009. Alle bis dahin im Bundesgesetzblatt veröffentlichten Änderungen sind berücksichtigt.
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© Walhalla u. Praetoria Verlag GmbH & Co. KG, Regensburg Dieses E-Book ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden. Bestellnummer: 1917600
Konzentriert auf das Wesentliche, ideal fr Praxis und Ausbildung. Dr. Hans-Jrgen Will, Rechtsanwalt und VWA-Dozent in Brandenburg
Der schnelle Zugang zum Verwaltungsrecht Handlich und kompakt beinhaltet diese Textausgabe die entscheidenden Vorschriften des Allgemeinen und Besonderen Verwaltungsrechts sowie die Grundlagen des Staatsrechts. Alle nderungen bis zum 1. April 2010 sind enthalten, soweit sie bis zum 1. 10. 2009 im Bundesgesetzblatt bekannt gemacht wurden: • Staatsrecht (GG, GO Bundestag, ParteienG) • Allgemeines Verwaltungsrecht (VwVfG, VwVG, VwZG, VwKostG, VwGO, IFG) • Baurecht (BauGB, BauNutzVO, ROG, BBodSchG) • Umweltrecht (BNatSchG, UVPG, UIG, USchadG, BImschG, Krw-/AbfG, WHG, NiSG) • Gewerberecht (GewO, HandwO) • Aufenthalts- und Ausweisrecht (AufenthG, AufenthV, FreizgG/EU, AsylVfG, VersammlG, PAuswG, PassG, MRRG) • Verkehrsrecht (FStrG, GKG, PBefG) • Waffen- und Polizeirecht (WaffG, BJagdG, BPolG, UZwG, FamFG mit §§ 415 – 423) • Datenschutz (BSDG) Bundeseinheitliches Umwelt- und Naturschutzrecht In Umsetzung der Fçrderalismusreform hat der Bundesgesetzgeber das Umwelt- und Naturschutzrecht erstmals bundesweit zum 1. Mrz 2010 vereinheitlicht. Das neue Recht ist vollstndig eingearbeitet (Stand BNatSchG: 1. 3. 2010, UVPG: 2. 3. 2010, USchadG: 1. 3. 2010, WHG: 1. 3. 2010, Krw-/AbfG: 1. 3. 2010). Ebenso sind nderungen im Baurecht (BauGB: 1. 3. 2010, ROG: 1. 3. 2010), im Immissionsschutzrecht (BImSchG: 1. 4. 2010), im Verkehrsrecht (FStrG: 1. 3. 2010), im Waffenrecht (WaffG: 1. 1. 2010) und im Datenschutz (BDSG: 1. 4. 2010) bercksichtigt. Hervorzuheben ist das Sonnenbankverbot fr Jugendliche im „Gesetz zur Regelung des Schutzes vor nichtionisierender Strahlung“ (NiSG: 1. 3. 2010). Die Textausgabe umfasst das wesentliche Verwaltungsrecht – die ideale Kompaktausgabe fr Ausbildung und Verwaltungspraxis.* * Das Beamtenrecht ist zuverlssig nachzuschlagen im Deutschen Beamtenjahrbuch Bund, Ausgabe 2009, Walhalla Fachverlag, ISBN 978-3-8029-1005-0. www.WALHALLA.de
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Die klare thematische Gliederung fhrt schnell zur gesuchten Vorschrift. Das jedem Gesetz vorgeschaltete Inhaltsverzeichnis sowie das Stichwortverzeichnis helfen beim schnellen Auffinden des einschlgigen Paragraphen. Die Leiziffernsystematik am oberen Seitenrand funktioniert ganz einfach:
Diese Textausgabe beruht auf dem Rechtsstand. 15. 11. 2009 mit allen nderungen, die bis zum 1. 4. 2010 in Kraft treten. Ihr Walhalla Fachverlag
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Schnellbersicht Staatsrecht
19
I Allgemeines Verwaltungsrecht
117
II Baurecht
215
III Umweltrecht
379
IV Gewerberecht
615
V Aufenthalts- und Ausweisrecht
739
VI Verkehrsrecht
1021
VII Waffen- und Polizeirecht
1091
VIII Datenschutz
1205
IX 1247
Findex
Stichwortverzeichnis
Inhaltsbersicht
I
Staatsrecht
I I.1 Grundgesetz fr die Bundesrepublik Deutschland (Grundgesetz – GG) . . . . . . . . . . 20 I.2 Geschftsordnung des Deutschen Bundestages (GO-BT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 I.3 Gesetz ber die politischen Parteien (ParteienG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
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Inhaltsbersicht
II Allgemeines Verwaltungsrecht
II
II.1 II.2 II.3 II.4 II.5 II.6
10
Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz (VwVG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungszustellungsgesetz (VwZG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungskostengesetz (VwKostG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (Informationsfreiheitsgesetz – IFG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
118 154 159 163 168 210
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Inhaltsbersicht
III Baurecht III.1 Baugesetzbuch (BauGB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III.2 Verordnung ber die bauliche Nutzung der Grundstcke (Baunutzungsverordnung – BauNVO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III.3 Raumordnungsgesetz (ROG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III.4 Gesetz zum Schutz vor schdlichen Bodenvernderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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216 335 348 367
11
III
Inhaltsbersicht
IV Umweltrecht
IV
IV.1 Gesetz ber Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.2 Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung (UVPG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.3 Umweltinformationsgesetz (UIG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.4 Gesetz ber die Vermeidung und Sanierung von Umweltschden (Umweltschadensgesetz – USchadG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.5 Gestz zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Gerusche, Erschtterungen und hnliche Vorgnge (Bundes-Immissionsschutzgesetz – BImSchG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.6 Gesetz zur Fçrderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltvertrglichen Beseitigung von Abfllen (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz – KrW-/AbfG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.7 Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) . . . . IV.8 Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12
380 428 465 472
481
528 565 611
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Inhaltsbersicht
V
Gewerberecht
V.1 Gewerbeordnung (GewO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 616 V.2 Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung – HwO) . . . . . . . . . . . . 674
V
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13
Inhaltsbersicht
VI Aufenthalts- und Ausweisrecht VI.1 Gesetz ber den Aufenthalt, die Erwerbsttigkeit und die Integration von Auslndern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz – AufenthG) . . . . . . . . . . . . . 740 VI.2 Aufenthaltsverordnung (AufenthV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 818 VI.3 Gesetz ber die allgemeine Freizgigkeit von Unionsbrgern (Freizgigkeitsgesetz/EU – FreizgG/EU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 VI.4 Asylverfahrensgesetz (AsylVfG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 VI.5 Gesetz ber Versammlungen und Aufzge (Versammlungsgesetz – VersammlG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 981 VI.6 Gesetz ber Personalausweise (Personalausweisgesetz – PAuswG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 VI.7 Paßgesetz (PaßG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 995 VI.8 Melderechtsrahmengesetz (MRRG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1008
VI
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Inhaltsbersicht
VII Verkehrsrecht VII.1 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1022 VII.2 Gterkraftverkehrsgesetz (GKG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1044 VII.3 Personenbefçrderungsgesetz (PBefG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1063
VII
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Inhaltsbersicht
VIII Waffen- und Polizeirecht VIII.1 VIII.2 VIII.3 VIII.4
Waffengesetz (WaffG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundesjagdgesetz (BJagdG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesetz ber die Bundespolizei (Bundespolizeigesetz – BPolG) . . . . . . . . . . . . Gesetz ber den unmittelbaren Zwang bei Ausbung çffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIII.5 Gesetz ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) – Auszug (Freiheitsentziehungssachen §§ 415–423) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1092 1146 1165 1197
1201
VIII
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Inhaltsbersicht
IX Datenschutz IX.1 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1206
IX
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Inhaltsbersicht
I
Staatsrecht
I I.1 Grundgesetz fr die Bundesrepublik Deutschland (Grundgesetz – GG) . . . . . . . . . . 20 I.2 Geschftsordnung des Deutschen Bundestages (GO-BT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 I.3 Gesetz ber die politischen Parteien (ParteienG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
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I.1
Grundgesetz
Inhaltsbersicht
Grundgesetz fr die Bundesrepublik Deutschland
I
Vom 23. Mai 1949 (BGBl. S. 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur nderung des Grundgesetzes (Artikel 91c, 91d, 104b, 109, 109a, 115, 143d) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2248) In h a l t s b e r s ic ht I.
Die Grundrechte Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 bis 19
II.
Der Bund und die Lnder Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . 20 bis 37
III.
Der Bundestag Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . 38 bis 49
IV.
Der Bundesrat Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . 50 bis 53
IVa. Gemeinsamer Ausschuß Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53a V. VI. VII.
20
Der Bundesprsident Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . 54 bis 61 Die Bundesregierung Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . 62 bis 69 Die Gesetzgebung des Bundes Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . 70 bis 82
VIII. Die Ausfhrung der Bundesgesetze und die Bundesverwaltung Artikel . . . . . . . . . . . . . . . . 83 bis 91 VIIIa. Gemeinschaftsaufgaben, Verwaltungszusammenarbeit Artikel . . . . . . . . . . . . . . 91a bis 91d IX.
Die Rechtsprechung Artikel . . . . . . . . . . . . . . . 92 bis 104
X.
Das Finanzwesen Artikel . . . . . . . . . . . . . 104a bis 115
Xa.
Verteidigungsfall Artikel . . . . . . . . . . . . 115a bis 115l
XI.
bergangs- und Schlußbestimmungen Artikel . . . . . . . . . . . . . . 116 bis 146
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Art. 1– 6
Grundgesetz
PRAMBEL Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen in den Lndern Baden-Wrttemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz fr das gesamte Deutsche Volk. I. Die Grundrechte Artikel 1 (Schutz der Menschenwrde) (1) Die Wrde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schtzen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unverußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. (3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht. Artikel 2 (Persçnliche Freiheit) (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persçnlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmßige Ordnung oder das Sittengesetz verstçßt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und kçrperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden. www.WALHALLA.de
I.1
Artikel 3 (Gleichheit vor dem Gesetz) (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Mnner und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fçrdert die tatschliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Mnnern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiçsen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Artikel 4 (Glaubens- und Bekenntnisfreiheit) (1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiçsen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich. (2) Die ungestçrte Religionsausbung wird gewhrleistet. (3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 5 (Freie Meinungsußerung) (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu ußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugnglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewhrleistet. Eine Zensur findet nicht statt. (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persçnlichen Ehre. (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung. Artikel 6 (Ehe, Familie, uneheliche Kinder) (1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung. 21
I
I.1 I
Grundgesetz
Art. 7 – 10
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natrliche Recht der Eltern und die zuvçrderst ihnen obliegende Pflicht. ber ihre Bettigung wacht die staatliche Gemeinschaft. (3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten drfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Grnden zu verwahrlosen drohen. (4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Frsorge der Gemeinschaft. (5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen fr ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
(5) Eine private Volksschule ist nur zuzulassen, wenn die Unterrichtsverwaltung ein besonderes pdagogisches Interesse anerkennt oder, auf Antrag von Erziehungsberechtigten, wenn sie als Gemeinschaftsschule, als Bekenntnis- oder Weltanschauungsschule errichtet werden soll und eine çffentliche Volksschule dieser Art in der Gemeinde nicht besteht. (6) Vorschulen bleiben aufgehoben.
Artikel 7 (Schulwesen) (1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates. (2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, ber die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen. (3) Der Religionsunterricht ist in den çffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in bereinstimmung mit den Grundstzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen. (4) Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewhrleistet. Private Schulen als Ersatz fr çffentliche Schulen bedrfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkrfte nicht hinter den çffentlichen Schulen zurckstehen und eine Sonderung der Schler nach den Besitzverhltnissen der Eltern nicht gefçrdert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkrfte nicht gengend gesichert ist.
Artikel 9 (Vereinigungsfreiheit) (1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden. (2) Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Ttigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Vçlkerverstndigung richten, sind verboten. (3) Das Recht, zur Wahrung und Fçrderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist fr jedermann und fr alle Berufe gewhrleistet. Abreden, die dieses Recht einschrnken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 drfen sich nicht gegen Arbeitskmpfe richten, die zur Wahrung und Fçrderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 gefhrt werden.
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Artikel 8 (Versammlungsfreiheit) (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln. (2) Fr Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschrnkt werden.
Artikel 10 (Brief- und Postgeheimnis) (1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich. (2) Beschrnkungen drfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet werden. Dient die Beschrnkung dem Schutze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung oder des Bestandes oder der Sicherung des Bundes oder www.WALHALLA.de
Art. 11– 12a eines Landes, so kann das Gesetz bestimmen, daß sie dem Betroffenen nicht mitgeteilt wird und daß an die Stelle des Rechtsweges die Nachprfung durch von der Volksvertretung bestellte Organe und Hilfsorgane tritt. Artikel 11 (Freizgigkeit) (1) Alle Deutschen genießen Freizgigkeit im ganzen Bundesgebiet. (2) Dieses Recht darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes und nur fr die Flle eingeschrnkt werden, in denen eine ausreichende Lebensgrundlage nicht vorhanden ist und der Allgemeinheit daraus besondere Lasten entstehen wrden oder in denen es zur Abwehr einer drohenden Gefahr fr den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, zur Bekmpfung von Seuchengefahr, Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglcksfllen, zum Schutze der Jugend vor Verwahrlosung oder um strafbaren Handlungen vorzubeugen, erforderlich ist. Artikel 12 (Freiheit des Berufes) (1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungssttte frei zu whlen. Die Berufsausbung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden. (2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkçmmlichen allgemeinen, fr alle gleichen çffentlichen Dienstleistungspflicht. (3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulssig. Artikel 12a (Wehrpflicht, Ersatzdienst) (1) Mnner kçnnen vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr an zum Dienst in den Streitkrften, im Bundesgrenzschutz oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden. (2) Wer aus Gewissensgrnden den Kriegsdienst mit der Waffe verweigert, kann zu einem Ersatzdienst verpflichtet werden. Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehrdienstes nicht bersteigen. Das Nhere regelt ein Gesetz, das die Freiheit der Gewiswww.WALHALLA.de
Grundgesetz
I.1
sensentscheidung nicht beeintrchtigen darf und auch eine Mçglichkeit des Ersatzdienstes vorsehen muß, die in keinem Zusammenhang mit den Verbnden der Streitkrfte und des Bundesgrenzschutzes steht. (3) Wehrpflichtige, die nicht zu einem Dienst nach Absatz 1 oder 2 herangezogen sind, kçnnen im Verteidigungsfalle durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu zivilen Dienstleistungen fr Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevçlkerung in Arbeitsverhltnisse verpflichtet werden; Verpflichtungen in çffentlich-rechtliche Dienstverhltnisse sind nur zur Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben oder solcher hoheitlichen Aufgaben der çffentlichen Verwaltung, die nur in einem çffentlich-rechtlichen Dienstverhltnis erfllt werden kçnnen, zulssig. Arbeitsverhltnisse nach Satz 1 kçnnen bei den Streitkrften, im Bereich ihrer Versorgung sowie bei der çffentlichen Verwaltung begrndet werden; Verpflichtungen in Arbeitsverhltnisse im Bereiche der Versorgung der Zivilbevçlkerung sind nur zulssig, um ihren lebensnotwendigen Bedarf zu decken oder ihren Schutz sicherzustellen. (4) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an zivilen Dienstleistungen im zivilen Sanittsund Heilwesen sowie in der ortsfesten militrischen Lazarettorganisation nicht auf freiwilliger Grundlage gedeckt werden, so kçnnen Frauen vom vollendeten achtzehnten bis zum vollendeten fnfundfnfzigsten Lebensjahr durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu derartigen Dienstleistungen herangezogen werden. Sie drfen auf keinen Fall zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden. (5) Fr die Zeit vor dem Verteidigungsfalle kçnnen Verpflichtungen nach Absatz 3 nur nach Maßgabe des Artikels 80a Abs. 1 begrndet werden. Zur Vorbereitung auf Dienstleistungen nach Absatz 3, fr die besondere Kenntnisse oder Fertigkeiten erforderlich sind, kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen zur Pflicht gemacht werden. Satz 1 findet insoweit keine Anwendung. 23
I
I.1 I
Grundgesetz
(6) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an Arbeitskrften fr die in Absatz 3 Satz 2 genannten Bereiche auf freiwilliger Grundlage nicht gedeckt werden, so kann zur Sicherung dieses Bedarfs die Freiheit der Deutschen, die Ausbung eines Berufs oder den Arbeitsplatz aufzugeben, durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschrnkt werden. Vor Eintritt des Verteidigungsfalles gilt Absatz 5 Satz 1 entsprechend. Artikel 13 (Unverletzlichkeit der Wohnung) (1) Die Wohnung ist unverletzlich. (2) Durchsuchungen drfen nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form durchgefhrt werden. (3) Begrnden bestimmte Tatsachen den Verdacht, daß jemand eine durch Gesetz einzeln bestimmte besonders schwere Straftat begangen hat, so drfen zur Verfolgung der Tat auf Grund richterlicher Anordnung technische Mittel zur akustischen berwachung von Wohnungen, in denen der Beschuldigte sich vermutlich aufhlt, eingesetzt werden, wenn die Erforschung des Sachverhalts auf andere Weise unverhltnismßig erschwert oder aussichtslos wre. Die Maßnahme ist zu befristen. Die Anordnung erfolgt durch einen mit drei Richtern besetzten Spruchkçrper. Bei Gefahr im Verzuge kann sie auch durch einen einzelnen Richter getroffen werden. (4) Zur Abwehr dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit, insbesondere einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr, drfen technische Mittel zur berwachung von Wohnungen nur auf Grund richterlicher Anordnung eingesetzt werden. Bei Gefahr im Verzuge kann die Maßnahme auch durch eine andere gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden; eine richterliche Entscheidung ist unverzglich nachzuholen. (5) Sind technische Mittel ausschließlich zum Schutze der bei einem Einsatz in Wohnungen ttigen Personen vorgesehen, kann die Maßnahme durch eine gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden. Eine anderweitige 24
Art. 13 – 14 Verwertung der hierbei erlangten Erkenntnisse ist nur zum Zwecke der Strafverfolgung oder der Gefahrenabwehr und nur zulssig, wenn zuvor die Rechtmßigkeit der Maßnahme richterlich festgestellt ist; bei Gefahr im Verzuge ist die richterliche Entscheidung unverzglich nachzuholen. (6) Die Bundesregierung unterrichtet den Bundestag jhrlich ber den nach Absatz 3 sowie ber den im Zustndigkeitsbereich des Bundes nach Absatz 4 und, soweit richterlich berprfungsbedrftig, nach Absatz 5 erfolgten Einsatz technischer Mittel. Ein vom Bundestag gewhltes Gremium bt auf der Grundlage dieses Berichts die parlamentarische Kontrolle aus. Die Lnder gewhrleisten eine gleichwertige parlamentarische Kontrolle. (7) Eingriffe und Beschrnkungen drfen im brigen nur zur Abwehr einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr fr einzelne Personen, auf Grund eines Gesetzes auch zur Verhtung dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere zur Behebung der Raumnot, zur Bekmpfung von Seuchengefahr oder zum Schutze gefhrdeter Jugendlicher vorgenommen werden. Artikel 14 (Eigentum, Erbrecht und Enteignung) (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewhrleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt. (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulssig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschdigung regelt. Die Entschdigung ist unter gerechter Abwgung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Hçhe der Entschdigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen. www.WALHALLA.de
Art. 15 – 17a Artikel 15 (Sozialisierung) Grund und Boden, Naturschtze und Produktionsmittel kçnnen zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschdigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft berfhrt werden. Fr die Entschdigung gilt Art. 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend. Artikel 16 (Ausbrgerung, Auslieferung) (1) Die Deutsche Staatsangehçrigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehçrigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird. (2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung fr Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundstze gewahrt sind. Artikel 16a (Asylrecht) (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht. (2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens ber die Rechtsstellung der Flchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. Die Staaten außerhalb der Europischen Gemeinschaften, auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. In den Fllen des Satzes 1 kçnnen aufenthaltsbeendende Maßnahmen unabhngig von einem hiergegen eingelegten Rechtsbehelf vollzogen werden. (3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, kçnnen Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhltnisse gewhrleistet erscheint, daß dort weder politiwww.WALHALLA.de
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sche Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, daß ein Auslnder aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vortrgt, die die Annahme begrnden, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird. (4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maßnahmen wird in den Fllen des Absatzes 3 und in anderen Fllen, die offensichtlich unbegrndet sind oder als offensichtlich unbegrndet gelten, durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmßigkeit der Maßnahme bestehen; der Prfungsumfang kann eingeschrnkt werden und versptetes Vorbringen unbercksichtigt bleiben. Das Nhere ist durch Gesetz zu bestimmen. (5) Die Abstze 1 bis 4 stehen vçlkerrechtlichen Vertrgen von Mitgliedstaaten der Europischen Gemeinschaften untereinander und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der Verpflichtungen aus dem Abkommen ber die Rechtsstellung der Flchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten sichergestellt sein muß, Zustndigkeitsregelungen fr die Prfung von Asylbegehren einschließlich der gegenseitigen Anerkennung von Asylentscheidungen treffen. Artikel 17 (Petitionsrecht) Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zustndigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden. Artikel 17a (Wehrdienst, Ersatzdienst) (1) Gesetze ber Wehrdienst und Ersatzdienst kçnnen bestimmen, daß fr die Angehçrigen der Streitkrfte und des Ersatzdienstes whrend der Zeit des Wehr- oder Ersatzdienstes das Grundrecht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu ußern und zu verbreiten (Artikel 5 Abs. 1 Satz 1 erster Halbsatz), das Grundrecht der Versammlungsfreiheit (Artikel 8) und das Petitionsrecht (Arti25
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kel 17), soweit es das Recht gewhrt, Bitten oder Beschwerden in Gemeinschaft mit anderen vorzubringen, eingeschrnkt werden. (2) Gesetze, die der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevçlkerung dienen, kçnnen bestimmen, daß die Grundrechte der Freizgigkeit (Artikel 11) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13) eingeschrnkt werden. Artikel 18 (Verwirkung von Grundrechten) Wer die Freiheit der Meinungsußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Postund Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen. Artikel 19 (Einschrnkung von Grundrechten) (1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschrnkt werden kann, muß das Gesetz allgemein und nicht nur fr den Einzelfall gelten. Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen. (2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden. (3) Die Grundrechte gelten auch fr inlndische juristische Personen, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind. (4) Wird jemand durch die çffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen. Soweit eine andere Zustndigkeit nicht begrndet ist, ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. Artikel 10 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberhrt.
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Art. 18 – 21 II. Der Bund und die Lnder Artikel 20 (Demokratische, rechtsstaatliche Verfassung) (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgebt. (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden. (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht mçglich ist. Artikel 20a (Schutz der natrlichen Lebensgrundlagen) Der Staat schtzt auch in Verantwortung fr die knftigen Generationen die natrlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung. Artikel 21 (Parteien) (1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Grndung ist frei. Ihre innere Ordnung muß demokratischen Grundstzen entsprechen. Sie mssen ber die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie ber ihr Vermçgen çffentlich Rechenschaft geben. (2) Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhnger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeintrchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefhrden, sind verfassungswidrig. ber die Frage der Verfassungswidrigkeit entscheidet das Bundesverfassungsgericht. (3) Das Nhere regeln Bundesgesetze. www.WALHALLA.de
Art. 22 – 24 Artikel 22 (Hauptstadt Berlin, Bundesflagge) (1) Die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland ist Berlin. Die Reprsentation des Gesamtstaates in der Hauptstadt ist Aufgabe des Bundes. Das Nhere wird durch Bundesgesetz geregelt. (2) Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold. Artikel 23 (Europische Union) (1) Zur Verwirklichung eines vereinten Europas wirkt die Bundesrepublik Deutschland bei der Entwicklung der Europischen Union mit, die demokratischen, rechtsstaatlichen, sozialen und fçderativen Grundstzen und dem Grundsatz der Subsidiaritt verpflichtet ist und einen diesem Grundgesetz im wesentlichen vergleichbaren Grundrechtsschutz gewhrleistet. Der Bund kann hierzu durch Gesetz mit Zustimmung des Bundesrates Hoheitsrechte bertragen. Fr die Begrndung der Europischen Union sowie fr nderungen ihrer vertraglichen Grundlagen und vergleichbare Regelungen, durch die dieses Grundgesetz seinem Inhalt nach gendert oder ergnzt wird oder solche nderungen oder Ergnzungen ermçglicht werden, gilt Artikel 79 Abs. 2 und 3. (2) In Angelegenheiten der Europischen Union wirken der Bundestag und durch den Bundesrat die Lnder mit. Die Bundesregierung hat den Bundestag und den Bundesrat umfassend und zum frhestmçglichen Zeitpunkt zu unterrichten. (3) Die Bundesregierung gibt dem Bundestag Gelegenheit zur Stellungnahme vor ihrer Mitwirkung an Rechtsetzungsakten der Europischen Union. Die Bundesregierung bercksichtigt die Stellungnahmen des Bundestages bei den Verhandlungen. Das Nhere regelt ein Gesetz. (4) Der Bundesrat ist an der Willensbildung des Bundes zu beteiligen, soweit er an einer entsprechenden innerstaatlichen Maßnahme mitzuwirken htte oder soweit die Lnder innerstaatlich zustndig wren. (5) Soweit in einem Bereich ausschließlicher Zustndigkeiten des Bundes Interessen der Lnder berhrt sind oder soweit im brigen www.WALHALLA.de
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der Bund das Recht zur Gesetzgebung hat, bercksichtigt die Bundesregierung die Stellungnahme des Bundesrates. Wenn im Schwerpunkt Gesetzgebungsbefugnisse der Lnder, die Einrichtung ihrer Behçrden oder ihre Verwaltungsverfahren betroffen sind, ist bei der Willensbildung des Bundes insoweit die Auffassung des Bundesrates maßgeblich zu bercksichtigen; dabei ist die gesamtstaatliche Verantwortung des Bundes zu wahren. In Angelegenheiten, die zu Ausgabenerhçhungen oder Einnahmeminderungen fr den Bund fhren kçnnen, ist die Zustimmung der Bundesregierung erforderlich. (6) Wenn im Schwerpunkt ausschließliche Gesetzgebungsbefugnisse der Lnder auf den Gebieten der schulischen Bildung, der Kultur oder des Rundfunks betroffen sind, wird die Wahrnehmung der Rechte, die der Bundesrepublik Deutschland als Mitgliedstaat der Europischen Union zustehen, vom Bund auf einen vom Bundesrat benannten Vertreter der Lnder bertragen. Die Wahrnehmung der Rechte erfolgt unter Beteiligung und in Abstimmung mit der Bundesregierung; dabei ist die gesamtstaatliche Verantwortung des Bundes zu wahren. (7) Das Nhere zu den Abstzen 4 bis 6 regelt ein Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Artikel 24 (Supranationale Einrichtungen) (1) Der Bund kann durch Gesetz Hoheitsrechte auf zwischenstaatliche Einrichtungen bertragen. (1a) Soweit die Lnder fr die Ausbung der staatlichen Befugnisse und die Erfllung der staatlichen Aufgaben zustndig sind, kçnnen sie mit Zustimmung der Bundesregierung Hoheitsrechte auf grenznachbarschaftliche Einrichtungen bertragen. (2) Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschrnkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Vçlkern der Welt herbeifhren und sichern. 27
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(3) Zur Regelung zwischenstaatlicher Streitigkeiten wird der Bund Vereinbarungen ber eine allgemeine, umfassende, obligatorische, internationale Schiedsgerichtsbarkeit beitreten. Artikel 25 (Regeln des Vçlkerrechts) Die allgemeinen Regeln des Vçlkerrechts sind Bestandteil des Bundesrechtes. Sie gehen den Gesetzen vor und erzeugen Rechte und Pflichten unmittelbar fr die Bewohner des Bundesgebietes. Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Dezember 2006 (BGBl. I 2007 S. 33) Aus dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Dezember 2006 – 2 BvM 9/03 – wird die Entscheidungsformel verçffentlicht: Eine allgemeine Regel des Vçlkerrechts, nach der ein lediglich pauschaler Immunittsverzicht zur Aufhebung des Schutzes der Immunitt auch fr solches Vermçgen gengt, das dem Entsendestaat im Empfangsstaat zur Aufrechterhaltung der Funktionsfhigkeit seiner diplomatischen Mission dient, ist nicht feststellbar. Die vorstehende Entscheidungsformel hat gemß § 31 Abs. 2 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft.
Artikel 26 (Angriffskrieg, Kriegswaffen) (1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Vçlker zu stçren, insbesondere die Fhrung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen. (2) Zur Kriegsfhrung bestimmte Waffen drfen nur mit Genehmigung der Bundesregierung hergestellt, befçrdert und in Verkehr gebracht werden. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 27 (Handelsflotte) Alle deutschen Kauffahrteischiffe bilden eine einheitliche Handelsflotte. Artikel 28 (Lnder und Gemeinden) (1) Die verfassungsmßige Ordnung in den Lndern muß den Grundstzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses Grundgesetzes 28
Art. 25 – 29 entsprechen. In den Lndern, Kreisen und Gemeinden muß das Volk eine Vertretung haben, die aus allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahlen hervorgegangen ist. Bei Wahlen in Kreisen und Gemeinden sind auch Personen, die die Staatsangehçrigkeit eines Mitgliedstaates der Europischen Gemeinschaft besitzen, nach Maßgabe von Recht der Europischen Gemeinschaft wahlberechtigt und whlbar. In Gemeinden kann an die Stelle einer gewhlten Kçrperschaft die Gemeindeversammlung treten. (2) Den Gemeinden muß das Recht gewhrleistet sein, alle Angelegenheiten der çrtlichen Gemeinschaft im Rahmen der Gesetze in eigener Verantwortung zu regeln. Auch die Gemeindeverbnde haben im Rahmen ihres gesetzlichen Aufgabenbereiches nach Maßgabe der Gesetze das Recht der Selbstverwaltung. Die Gewhrleistung der Selbstverwaltung umfaßt auch die Grundlagen der finanziellen Eigenverantwortung, zu diesen Grundlagen gehçrt eine den Gemeinden mit Hebesatzrecht zustehende wirtschaftskraftbezogene Steuerquelle. (3) Der Bund gewhrleistet, daß die verfassungsmßige Ordnung der Lnder den Grundrechten und den Bestimmungen der Abstze 1 und 2 entspricht. Artikel 29 (Neugliederung des Bundesgebiets) (1) Das Bundesgebiet kann neu gegliedert werden, um zu gewhrleisten, daß die Lnder nach Grçße und Leistungsfhigkeit die ihnen obliegenden Aufgaben wirksam erfllen kçnnen. Dabei sind die landsmannschaftliche Verbundenheit, die geschichtlichen und kulturellen Zusammenhnge, die wirtschaftliche Zweckmßigkeit sowie die Erfordernisse der Raumordnung und der Landesplanung zu bercksichtigen. (2) Maßnahmen zur Neugliederung des Bundesgebietes ergehen durch Bundesgesetz, das der Besttigung durch Volksentscheid bedarf. Die betroffenen Lnder sind zu hçren. (3) Der Volksentscheid findet in den Lndern statt, aus deren Gebieten oder Gebietsteilen www.WALHALLA.de
Art. 29 ein neues oder neu umgrenztes Land gebildet werden soll (betroffene Lnder). Abzustimmen ist ber die Frage, ob die betroffenen Lnder wie bisher bestehenbleiben sollen oder ob das neue oder neu umgrenzte Land gebildet werden soll. Der Volksentscheid fr die Bildung eines neuen oder neu umgrenzten Landes kommt zustande, wenn in dessen knftigem Gebiet und insgesamt in den Gebieten oder Gebietsteilen eines betroffenen Landes, deren Landeszugehçrigkeit im gleichen Sinne gendert werden soll, jeweils eine Mehrheit der nderung zustimmt. Er kommt nicht zustande, wenn im Gebiet eines der betroffenen Lnder eine Mehrheit die nderung ablehnt; die Ablehnung ist jedoch unbeachtlich, wenn in einem Gebietsteil, dessen Zugehçrigkeit zu dem betroffenen Land gendert werden soll, eine Mehrheit von zwei Dritteln der nderung zustimmt, es sei denn, daß im Gesamtgebiet des betroffenen Landes eine Mehrheit von zwei Dritteln die nderung ablehnt. (4) Wird in einem zusammenhngenden, abgegrenzten Siedlungs- und Wirtschaftsraum, dessen Teile in mehreren Lndern liegen und der mindestens eine Million Einwohner hat, von einem Zehntel der in ihm zum Bundestag Wahlberechtigten durch Volksbegehren gefordert, daß fr diesen Raum eine einheitliche Landeszugehçrigkeit herbeigefhrt werde, so ist durch Bundesgesetz innerhalb von zwei Jahren entweder zu bestimmen, ob die Landeszugehçrigkeit gemß Absatz 2 gendert wird, oder daß in den betroffenen Lndern eine Volksbefragung stattfindet. (5) Die Volksbefragung ist darauf gerichtet festzustellen, ob eine in dem Gesetz vorzuschlagende nderung der Landeszugehçrigkeit Zustimmung findet. Das Gesetz kann verschiedene, jedoch nicht mehr als zwei Vorschlge der Volksbefragung vorlegen. Stimmt eine Mehrheit einer vorgeschlagenen nderung der Landeszugehçrigkeit zu, so ist durch Bundesgesetz innerhalb von zwei Jahren zu bestimmen, ob die Landeszugehçrigkeit gemß Absatz 2 gendert wird. Findet ein der Volksbefragung vorgelegter Vorschlag eine den Maßgaben des Absatzes 3 www.WALHALLA.de
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Satz 3 und 4 entsprechende Zustimmung, so ist innerhalb von zwei Jahren nach der Durchfhrung der Volksbefragung ein Bundesgesetz zur Bildung des vorgeschlagenen Landes zu erlassen, das der Besttigung durch Volksentscheid nicht mehr bedarf. (6) Mehrheit im Volksentscheid und in der Volksbefragung ist die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, wenn sie mindestens ein Viertel der zum Bundestag Wahlberechtigten umfaßt. Im brigen wird das Nhere ber Volksentscheid, Volksbegehren und Volksbefragung durch ein Bundesgesetz geregelt; dieses kann auch vorsehen, daß Volksbegehren innerhalb eines Zeitraumes von fnf Jahren nicht wiederholt werden kçnnen. (7) Sonstige nderungen des Gebietsbestandes der Lnder kçnnen durch Staatsvertrge der beteiligten Lnder oder durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates erfolgen, wenn das Gebiet, dessen Landeszugehçrigkeit gendert werden soll, nicht mehr als 50 000 Einwohner hat. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates und der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages bedarf. Es muß die Anhçrung der betroffenen Gemeinden und Kreise vorsehen. (8) Die Lnder kçnnen eine Neugliederung fr das jeweils von ihnen umfaßte Gebiet oder fr Teilgebiete abweichend von den Vorschriften der Abstze 2 bis 7 durch Staatsvertrag regeln. Die betroffenen Gemeinden und Kreise sind zu hçren. Der Staatsvertrag bedarf der Besttigung durch Volksentscheid in jedem beteiligten Land. Betrifft der Staatsvertrag Teilgebiete der Lnder, kann die Besttigung auf Volksentscheide in diesen Teilgebieten beschrnkt werden; Satz 5 zweiter Halbsatz findet keine Anwendung. Bei einem Volksentscheid entscheidet die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, wenn sie mindestens ein Viertel der zum Bundestag Wahlberechtigten umfaßt; das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Der Staatsvertrag bedarf der Zustimmung des Bundestages. 29
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Artikel 30 (Funktionen der Lnder) Die Ausbung der staatlichen Befugnisse und die Erfllung der staatlichen Aufgaben ist Sache der Lnder, soweit dieses Grundgesetz keine andere Regelung trifft oder zulßt. Artikel 31 (Vorrang des Bundesrechts) Bundesrecht bricht Landesrecht. Artikel 32 (Auswrtige Beziehungen) (1) Die Pflege der Beziehungen zu auswrtigen Staaten ist Sache des Bundes. (2) Vor dem Abschlusse eines Vertrages, der die besonderen Verhltnisse eines Landes berhrt, ist das Land rechtzeitig zu hçren. (3) Soweit die Lnder fr die Gesetzgebung zustndig sind, kçnnen sie mit Zustimmung der Bundesregierung mit auswrtigen Staaten Vertrge abschließen. Artikel 33 (Staatsbrger, çffentlicher Dienst) (1) Jeder Deutsche hat in jedem Lande die gleichen staatsbrgerlichen Rechte und Pflichten. (2) Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befhigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem çffentlichen Amte. (3) Der Genuß brgerlicher und staatsbrgerlicher Rechte, die Zulassung zu çffentlichen mtern sowie die im çffentlichen Dienste erworbenen Rechte sind unabhngig von dem religiçsen Bekenntnis. Niemandem darf aus seiner Zugehçrigkeit oder Nichtzugehçrigkeit zu einem Bekenntnisse oder einer Weltanschauung ein Nachteil erwachsen. (4) Die Ausbung hoheitsrechtlicher Befugnisse ist als stndige Aufgabe in der Regel Angehçrigen des çffentlichen Dienstes zu bertragen, die in einem çffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhltnis stehen. (5) Das Recht des çffentlichen Dienstes ist unter Bercksichtigung der hergebrachten Grundstze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln.
Art. 30 – 36 Artikel 34 (Amtshaftung bei Amtspflichtverletzungen) Verletzt jemand in Ausbung eines ihm anvertrauten çffentlichen Amtes die ihm einem Dritten gegenber obliegende Amtspflicht, so trifft die Verantwortlichkeit grundstzlich den Staat oder die Kçrperschaft, in deren Dienst er steht. Bei Vorsatz oder grober Fahrlssigkeit bleibt der Rckgriff vorbehalten. Fr den Anspruch auf Schadensersatz und fr den Rckgriff darf der ordentliche Rechtsweg nicht ausgeschlossen werden. Artikel 35 (Rechts- und Amtshilfe) (1) Alle Behçrden des Bundes und der Lnder leisten sich gegenseitig Rechts- und Amtshilfe. (2) Zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung kann ein Land in Fllen von besonderer Bedeutung Krfte und Einrichtungen des Bundesgrenzschutzes zur Untersttzung seiner Polizei anfordern, wenn die Polizei ohne diese Untersttzung eine Aufgabe nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten erfllen kçnnte. Zur Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder bei einem besonders schweren Unglcksfall kann ein Land Polizeikrfte anderer Lnder, Krfte und Einrichtungen anderer Verwaltungen sowie des Bundesgrenzschutzes und der Streitkrfte anfordern. (3) Gefhrdet die Naturkatastrophe oder der Unglcksfall das Gebiet mehr als eines Landes, so kann die Bundesregierung, soweit es zur wirksamen Bekmpfung erforderlich ist, den Landesregierungen die Weisung erteilen, Polizeikrfte anderen Lndern zur Verfgung zu stellen, sowie Einheiten des Bundesgrenzschutzes und der Streitkrfte zur Untersttzung der Polizeikrfte einsetzen. Maßnahmen der Bundesregierung nach Satz 1 sind jederzeit auf Verlangen des Bundesrates, im brigen unverzglich nach Beseitigung der Gefahr aufzuheben. Artikel 36 (Landsmannschaftliche Gleichbehandlung) (1) Bei den obersten Bundesbehçrden sind Beamte aus allen Lndern in angemessenem
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Art. 37 – 42
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Verhltnis zu verwenden. Die bei den brigen Bundesbehçrden beschftigten Personen sollen in der Regel aus dem Lande genommen werden, in dem sie ttig sind. (2) Die Wehrgesetze haben auch die Gliederung des Bundes in Lnder und ihre besonderen landsmannschaftlichen Verhltnisse zu bercksichtigen. Artikel 37 (Bundeszwang) (1) Wenn ein Land die ihm nach dem Grundgesetze oder einem anderen Bundesgesetze obliegenden Bundespflichten nicht erfllt, kann die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates die notwendigen Maßnahmen treffen, um das Land im Wege des Bundeszwanges zur Erfllung seiner Pflichten anzuhalten. (2) Zur Durchfhrung des Bundeszwanges hat die Bundesregierung oder ihr Beauftragter das Weisungsrecht gegenber allen Lndern und ihren Behçrden. III. Der Bundestag Artikel 38 (Wahl) (1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewhlt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Auftrge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen. (2) Wahlberechtigt ist, wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat; whlbar ist, wer das Alter erreicht hat, mit dem die Volljhrigkeit eintritt. (3) Das Nhere bestimmt ein Bundesgesetz. Artikel 39 (Wahlperiode, Zusammentritt) (1) Der Bundestag wird vorbehaltlich der nachfolgenden Bestimmungen auf vier Jahre gewhlt. Seine Wahlperiode endet mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages. Die Neuwahl findet frhestens sechsundvierzig, sptestens achtundvierzig Monate nach Beginn der Wahlperiode statt. Im Falle einer www.WALHALLA.de
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Auflçsung des Bundestages findet die Neuwahl innerhalb von sechzig Tagen statt. (2) Der Bundestag tritt sptestens am dreißigsten Tage nach der Wahl zusammen. (3) Der Bundestag bestimmt den Schluß und den Wiederbeginn seiner Sitzungen. Der Prsident des Bundestages kann ihn frher einberufen. Er ist hierzu verpflichtet, wenn ein Drittel der Mitglieder, der Bundesprsident oder der Bundeskanzler es verlangen. Artikel 40 (Prsidium, Geschftsordnung) (1) Der Bundestag whlt seinen Prsidenten, dessen Stellvertreter und die Schriftfhrer. Er gibt sich eine Geschftsordnung. (2) Der Prsident bt das Hausrecht und die Polizeigewalt im Gebude des Bundestages aus. Ohne seine Genehmigung darf in den Rumen des Bundestages keine Durchsuchung oder Beschlagnahme stattfinden. Artikel 41 (Wahlprfung) (1) Die Wahlprfung ist Sache des Bundestages. Er entscheidet auch, ob ein Abgeordneter des Bundestages die Mitgliedschaft verloren hat. (2) Gegen die Entscheidung des Bundestages ist die Beschwerde an das Bundesverfassungsgericht zulssig. (3) Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 42 (ffentlichkeit, Beschlussfassung) (1) Der Bundestag verhandelt çffentlich. Auf Antrag eines Zehntels seiner Mitglieder oder auf Antrag der Bundesregierung kann mit Zweidrittelmehrheit die ffentlichkeit ausgeschlossen werden. ber den Antrag wird in nichtçffentlicher Sitzung entschieden. (2) Zu einem Beschlusse des Bundestages ist die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erforderlich, soweit dieses Grundgesetz nichts anderes bestimmt. Fr die vom Bundestage vorzunehmenden Wahlen kann die Geschftsordnung Ausnahmen zulassen. (3) Wahrheitsgetreue Berichte ber die çffentlichen Sitzungen des Bundestages und 31
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seiner Ausschsse bleiben von jeder Verantwortlichkeit frei. Artikel 43 (Anwesenheit der Bundesminister) (1) Der Bundestag und seine Ausschsse kçnnen die Anwesenheit jedes Mitgliedes der Bundesregierung verlangen. (2) Die Mitglieder des Bundesrates und der Bundesregierung sowie ihre Beauftragten haben zu allen Sitzungen des Bundestages und seiner Ausschsse Zutritt. Sie mssen jederzeit gehçrt werden. Artikel 44 (Untersuchungsausschsse) (1) Der Bundestag hat das Recht und auf Antrag eines Viertels seiner Mitglieder die Pflicht, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, der in çffentlicher Verhandlung die erforderlichen Beweise erhebt. Die ffentlichkeit kann ausgeschlossen werden. (2) Auf Beweiserhebungen finden die Vorschriften ber den Strafprozeß sinngemß Anwendung. Das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis bleibt unberhrt. (3) Gerichte und Verwaltungsbehçrden sind zur Rechts- und Amtshilfe verpflichtet. (4) Die Beschlsse der Untersuchungsausschsse sind der richterlichen Erçrterung entzogen. In der Wrdigung und Beurteilung des der Untersuchung zugrunde liegenden Sachverhaltes sind die Gerichte frei. Artikel 45 (Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union) Der Bundestag bestellt einen Ausschuß fr die Angelegenheiten der Europischen Union. Er kann ihn ermchtigen, die Rechte des Bundestages gemß Artikel 23 gegenber der Bundesregierung wahrzunehmen. Artikel 45a (Ausschsse fr Auswrtiges und Verteidigung) (1) Der Bundestag bestellt einen Ausschuß fr auswrtige Angelegenheiten und einen Ausschuß fr Verteidigung. (2) Der Ausschuß fr Verteidigung hat auch die Rechte eines Untersuchungsausschusses. 32
Art. 43 – 46 Auf Antrag eines Viertels seiner Mitglieder hat er die Pflicht, eine Angelegenheit zum Gegenstand seiner Untersuchung zu machen. (3) Artikel 44 Abs. 1 findet auf dem Gebiet der Verteidigung keine Anwendung. Artikel 45b (Wehrbeauftragter) Zum Schutz der Grundrechte und als Hilfsorgan des Bundestages bei der Ausbung der parlamentarischen Kontrolle wird ein Wehrbeauftragter des Bundestages berufen. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 45c (Petitionsausschuss) (1) Der Bundestag bestellt einen Petitionsausschuß, dem die Behandlung der nach Artikel 17 an den Bundestag gerichteten Bitten und Beschwerden obliegt. (2) Die Befugnisse des Ausschusses zur berprfung von Beschwerden regelt ein Bundesgesetz. Artikel 45d Parlamentarisches Kontrollgremium (1) Der Bundestag bestellt ein Gremium zur Kontrolle der nachrichtendienstlichen Ttigkeit des Bundes. (2) Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 46 (Indemnitt, Immunitt) (1) Ein Abgeordneter darf zu keiner Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen einer ußerung, die er im Bundestage oder in einem seiner Ausschsse getan hat, gerichtlich oder dienstlich verfolgt oder sonst außerhalb des Bundestages zur Verantwortung gezogen werden. Dies gilt nicht fr verleumderische Beleidigungen. (2) Wegen einer mit Strafe bedrohten Handlung darf ein Abgeordneter nur mit Genehmigung des Bundestages zur Verantwortung gezogen oder verhaftet werden, es sei denn, daß er bei Begehung der Tat oder im Laufe des folgenden Tages festgenommen wird. (3) Die Genehmigung des Bundestages ist ferner bei jeder anderen Beschrnkung der persçnlichen Freiheit eines Abgeordneten oder zur Einleitung eines Verfahrens gegen www.WALHALLA.de
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einen Abgeordneten gemß Artikel 18 erforderlich. (4) Jedes Strafverfahren und jedes Verfahren gemß Artikel 18 gegen einen Abgeordneten, jede Haft und jede sonstige Beschrnkung seiner persçnlichen Freiheit sind auf Verlangen des Bundestages auszusetzen. Artikel 47 (Zeugnisverweigerungsrecht) Die Abgeordneten sind berechtigt, ber Personen, die ihnen in ihrer Eigenschaft als Abgeordnete oder denen sie in dieser Eigenschaft Tatsachen anvertraut haben, sowie ber diese Tatsachen selbst das Zeugnis zu verweigern. Soweit dieses Zeugnisverweigerungsrecht reicht, ist die Beschlagnahme von Schriftstcken unzulssig. Artikel 48 (Ansprche der Abgeordneten) (1) Wer sich um einen Sitz im Bundestage bewirbt, hat Anspruch auf den zur Vorbereitung seiner Wahl erforderlichen Urlaub. (2) Niemand darf gehindert werden, das Amt eines Abgeordneten zu bernehmen und auszuben. Eine Kndigung oder Entlassung aus diesem Grunde ist unzulssig. (3) Die Abgeordneten haben Anspruch auf eine angemessene, ihre Unabhngigkeit sichernde Entschdigung. Sie haben das Recht der freien Benutzung aller staatlichen Verkehrsmittel. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 49 (weggefallen) IV. Der Bundesrat Artikel 50 (Funktion) Durch den Bundesrat wirken die Lnder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Bundes und in Angelegenheiten der Europischen Union mit. Artikel 51 (Zusammensetzung) (1) Der Bundesrat besteht aus Mitgliedern der Regierungen der Lnder, die sie bestellen und abberufen. Sie kçnnen durch andere www.WALHALLA.de
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Mitglieder ihrer Regierungen vertreten werden. (2) Jedes Land hat mindestens drei Stimmen, Lnder mit mehr als zwei Millionen Einwohnern haben vier, Lnder mit mehr als sechs Millionen Einwohnern fnf, Lnder mit mehr als sieben Millionen Einwohnern sechs Stimmen. (3) Jedes Land kann so viele Mitglieder entsenden, wie es Stimmen hat. Die Stimmen eines Landes kçnnen nur einheitlich und nur durch anwesende Mitglieder oder deren Vertreter abgegeben werden. Artikel 52 (Prsident, Geschftsordnung) (1) Der Bundesrat whlt seinen Prsidenten auf ein Jahr. (2) Der Prsident beruft den Bundesrat ein. Er hat ihn einzuberufen, wenn die Vertreter von mindestens zwei Lndern oder die Bundesregierung es verlangen. (3) Der Bundesrat faßt seine Beschlsse mit mindestens der Mehrheit seiner Stimmen. Er gibt sich eine Geschftsordnung. Er verhandelt çffentlich. Die ffentlichkeit kann ausgeschlossen werden. (3a) Fr Angelegenheiten der Europischen Union kann der Bundesrat eine Europakammer bilden, deren Beschlsse als Beschlsse des Bundesrates gelten; die Anzahl der einheitlich abzugebenden Stimmen der Lnder bestimmt sich nach Artikel 51 Abs. 2. (4) Den Ausschssen des Bundesrates kçnnen andere Mitglieder oder Beauftragte der Regierungen der Lnder angehçren. Artikel 53 (Anwesenheit der Bundesregierung) Die Mitglieder der Bundesregierung haben das Recht und auf Verlangen die Pflicht, an den Verhandlungen des Bundesrates und seiner Ausschsse teilzunehmen. Sie mssen jederzeit gehçrt werden. Der Bundesrat ist von der Bundesregierung ber die Fhrung der Geschfte auf dem laufenden zu halten. 33
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Grundgesetz IVa. Gemeinsamer Ausschuß
Artikel 53a (1) Der Gemeinsame Ausschuß besteht zu zwei Dritteln aus Abgeordneten des Bundestages, zu einem Drittel aus Mitgliedern des Bundesrates. Die Abgeordneten werden vom Bundestage entsprechend dem Strkeverhltnis der Fraktionen bestimmt; sie drfen nicht der Bundesregierung angehçren. Jedes Land wird durch ein von ihm bestelltes Mitglied des Bundesrates vertreten; diese Mitglieder sind nicht an Weisungen gebunden. Die Bildung des Gemeinsamen Ausschusses und sein Verfahren werden durch eine Geschftsordnung geregelt, die vom Bundestage zu beschließen ist und der Zustimmung des Bundesrates bedarf. (2) Die Bundesregierung hat den Gemeinsamen Ausschuß ber ihre Planungen fr den Verteidigungsfall zu unterrichten. Die Rechte des Bundestages und seiner Ausschsse nach Artikel 43 Abs. 1 bleiben unberhrt. V. Der Bundesprsident Artikel 54 (Bundesversammlung) (1) Der Bundesprsident wird ohne Aussprache von der Bundesversammlung gewhlt. Whlbar ist jeder Deutsche, der das Wahlrecht zum Bundestage besitzt und das vierzigste Lebensjahr vollendet hat. (2) Das Amt des Bundesprsidenten dauert fnf Jahre. Anschließende Wiederwahl ist nur einmal zulssig. (3) Die Bundesversammlung besteht aus den Mitgliedern des Bundestages und einer gleichen Anzahl von Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Lnder nach den Grundstzen der Verhltniswahl gewhlt werden. (4) Die Bundesversammlung tritt sptestens 30 Tage vor Ablauf der Amtszeit des Bundesprsidenten, bei vorzeitiger Beendigung sptestens 30 Tage nach diesem Zeitpunkt zusammen. Sie wird von dem Prsidenten des Bundestages einberufen. 34
Art. 53a – 58 (5) Nach Ablauf der Wahlperiode beginnt die Frist des Absatzes 4 Satz 1 mit dem ersten Zusammentritt des Bundestages. (6) Gewhlt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder der Bundesversammlung erhlt. Wird diese Mehrheit in zwei Wahlgngen von keinem Bewerber erreicht, so ist gewhlt, wer in einem weiteren Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigt. (7) Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 55 (Unabhngigkeit des Bundesprsidenten) (1) Der Bundesprsident darf weder der Regierung noch einer gesetzgebenden Kçrperschaft des Bundes oder eines Landes angehçren. (2) Der Bundesprsident darf kein anderes besoldetes Amt, kein Gewerbe und keinen Beruf ausben und weder der Leitung noch dem Aufsichtsrat eines auf Erwerb gerichteten Unternehmens angehçren. Artikel 56 (Eidesleistung) Der Bundesprsident leistet bei seinem Amtsantritt vor den versammelten Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates folgenden Eid: „Ich schwçre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfllen und Gerechtigkeit gegen jedermann ben werde. So wahr mir Gott helfe.“ Der Eid kann auch ohne religiçse Beteuerung geleistet werden. Artikel 57 (Vertretung) Die Befugnisse des Bundesprsidenten werden im Falle seiner Verhinderung oder bei vorzeitiger Erledigung des Amtes durch den Prsidenten des Bundesrates wahrgenommen. Artikel 58 (Gegenzeichnung) Anordnungen und Verfgungen des Bundesprsidenten bedrfen zu ihrer Gltigkeit der Gegenzeichnung durch den Bundeskanzler oder durch den zustndigen Bundesminister. Dies gilt nicht fr die Ernennung und Entlaswww.WALHALLA.de
Art. 59 – 63 sung des Bundeskanzlers, die Auflçsung des Bundestages gemß Artikel 63 und das Ersuchen gemß Artikel 69 Abs. 3. Artikel 59 (Vçlkerrechtliche Vertretungsmacht) (1) Der Bundesprsident vertritt den Bund vçlkerrechtlich. Er schließt im Namen des Bundes die Vertrge mit auswrtigen Staaten. Er beglaubigt und empfngt die Gesandten. (2) Vertrge, welche die politischen Beziehungen des Bundes regeln oder sich auf Gegenstnde der Bundesgesetzgebung beziehen, bedrfen der Zustimmung oder der Mitwirkung der jeweils fr die Bundesgesetzgebung zustndigen Kçrperschaften in der Form eines Bundesgesetzes. Fr Verwaltungsabkommen gelten die Vorschriften ber die Bundesverwaltung entsprechend. Artikel 60 (Ernennung der Bundesbeamten) (1) Der Bundesprsident ernennt und entlßt die Bundesrichter, die Bundesbeamten, die Offiziere und Unteroffiziere, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. (2) Er bt im Einzelfalle fr den Bund das Begnadigungsrecht aus. (3) Er kann diese Befugnisse auf andere Behçrden bertragen. (4) Die Abstze 2 bis 4 des Artikels 46 finden auf den Bundesprsidenten entsprechende Anwendung. Artikel 61 (Anklage vor dem Bundesverfassungsgericht) (1) Der Bundestag oder der Bundesrat kçnnen den Bundesprsidenten wegen vorstzlicher Verletzung des Grundgesetzes oder eines anderen Bundesgesetzes vor dem Bundesverfassungsgericht anklagen. Der Antrag auf Erhebung der Anklage muß von mindestens einem Viertel der Mitglieder des Bundestages oder einem Viertel der Stimmen des Bundesrates gestellt werden. Der Beschluß auf Erhebung der Anklage bedarf der Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages oder von zwei Dritteln der www.WALHALLA.de
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Stimmen des Bundesrates. Die Anklage wird von einem Beauftragten der anklagenden Kçrperschaft vertreten. (2) Stellt das Bundesverfassungsgericht fest, daß der Bundesprsident einer vorstzlichen Verletzung des Grundgesetzes oder eines anderen Bundesgesetzes schuldig ist, so kann es ihn des Amtes fr verlustig erklren. Durch einstweilige Anordnung kann es nach der Erhebung der Anklage bestimmen, daß er an der Ausbung seines Amtes verhindert ist. VI. Die Bundesregierung Artikel 62 (Zusammensetzung) Die Bundesregierung besteht aus dem Bundeskanzler und aus den Bundesministern. Artikel 63 (Wahl des Bundeskanzlers; Bundestagsauflçsung) (1) Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundesprsidenten vom Bundestage ohne Aussprache gewhlt. (2) Gewhlt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt. Der Gewhlte ist vom Bundesprsidenten zu ernennen. (3) Wird der Vorgeschlagene nicht gewhlt, so kann der Bundestag binnen vierzehn Tagen nach dem Wahlgange mit mehr als der Hlfte seiner Mitglieder einen Bundeskanzler whlen. (4) Kommt eine Wahl innerhalb dieser Frist nicht zustande, so findet unverzglich ein neuer Wahlgang statt, in dem gewhlt ist, wer die meisten Stimmen erhlt. Vereinigt der Gewhlte die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich, so muß der Bundesprsident ihn binnen sieben Tagen nach der Wahl ernennen. Erreicht der Gewhlte diese Mehrheit nicht, so hat der Bundesprsident binnen sieben Tagen entweder ihn zu ernennen oder den Bundestag aufzulçsen.
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Artikel 64 (Ernennung der Bundesminister) (1) Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundesprsidenten ernannt und entlassen. (2) Der Bundeskanzler und die Bundesminister leisten bei der Amtsbernahme vor dem Bundestage den in Artikel 56 vorgesehenen Eid. Artikel 65 (Verantwortung, Geschftsordnung) Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trgt dafr die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschftsbereich selbstndig und unter eigener Verantwortung. ber Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bundesministern entscheidet die Bundesregierung. Der Bundeskanzler leitet ihre Geschfte nach einer von der Bundesregierung beschlossenen und vom Bundesprsidenten genehmigten Geschftsordnung. Artikel 65a (Befehls- und Kommandogewalt) Der Bundesminister fr Verteidigung hat die Befehls- und Kommandogewalt ber die Streitkrfte. Artikel 66 (Kein Nebenberuf) Der Bundeskanzler und die Bundesminister drfen kein anderes besoldetes Amt, kein Gewerbe und keinen Beruf ausben und weder der Leitung noch ohne Zustimmung des Bundestages dem Aufsichtsrate eines auf Erwerb gerichteten Unternehmens angehçren. Artikel 67 (Misstrauensvotum) (1) Der Bundestag kann dem Bundeskanzler das Mißtrauen nur dadurch aussprechen, daß er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger whlt und den Bundesprsidenten ersucht, den Bundeskanzler zu entlassen. Der Bundesprsident muß dem Ersuchen entsprechen und den Gewhlten ernennen. (2) Zwischen dem Antrage und der Wahl mssen 48 Stunden liegen. 36
Art. 64 – 70 Artikel 68 (Vertrauensvotum – Bundestagsauflçsung) (1) Findet ein Antrag des Bundeskanzlers, ihm das Vertrauen auszusprechen, nicht die Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages, so kann der Bundesprsident auf Vorschlag des Bundeskanzlers binnen 21 Tagen den Bundestag auflçsen. Das Recht zur Auflçsung erlischt, sobald der Bundestag mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen anderen Bundeskanzler whlt. (2) Zwischen dem Antrage und der Abstimmung mssen 48 Stunden liegen. Artikel 69 (Stellvertreter des Bundeskanzlers) (1) Der Bundeskanzler ernennt einen Bundesminister zu seinem Stellvertreter. (2) Das Amt des Bundeskanzlers oder eines Bundesministers endigt in jedem Falle mit dem Zusammentritt eines neuen Bundestages, das Amt eines Bundesministers auch mit jeder anderen Erledigung des Amtes des Bundeskanzlers. (3) Auf Ersuchen des Bundesprsidenten ist der Bundeskanzler, auf Ersuchen des Bundeskanzlers oder des Bundesprsidenten ein Bundesminister verpflichtet, die Geschfte bis zur Ernennung seines Nachfolgers weiterzufhren. VII. Die Gesetzgebung des Bundes Artikel 70 (Gesetzgebung des Bundes und der Lnder) (1) Die Lnder haben das Recht der Gesetzgebung, soweit dieses Grundgesetz nicht dem Bunde Gesetzgebungsbefugnisse verleiht. (2) Die Abgrenzung der Zustndigkeit zwischen Bund und Lndern bemißt sich nach den Vorschriften dieses Grundgesetzes ber die ausschließliche und die konkurrierende Gesetzgebung. www.WALHALLA.de
Art. 71– 73 Artikel 71 (Ausschließliche Gesetzgebung) Im Bereiche der ausschließlichen Gesetzgebung des Bundes haben die Lnder die Befugnis zur Gesetzgebung nur, wenn und soweit sie hierzu in einem Bundesgesetze ausdrcklich ermchtigt werden. Artikel 72 (Konkurrierende Gesetzgebung) (1) Im Bereich der konkurrierenden Gesetzgebung haben die Lnder die Befugnis zur Gesetzgebung, solange und soweit der Bund von seiner Gesetzgebungszustndigkeit nicht durch Gesetz Gebrauch gemacht hat. (2) Auf den Gebieten des Artikels 74 Abs. 1 Nr. 4, 7, 11, 13, 15, 19a, 20, 22, 25 und 26 hat der Bund das Gesetzgebungsrecht, wenn und soweit die Herstellung gleichwertiger Lebensverhltnisse im Bundesgebiet oder die Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit im gesamtstaatlichen Interesse eine bundesgesetzliche Regelung erforderlich macht. (3) Hat der Bund von seiner Gesetzgebungszustndigkeit Gebrauch gemacht, kçnnen die Lnder durch Gesetz hiervon abweichende Regelungen treffen ber: 1. das Jagdwesen (ohne das Recht der Jagdscheine); 2. den Naturschutz und die Landschaftspflege (ohne die allgemeinen Grundstze des Naturschutzes, das Recht des Artenschutzes oder des Meeresnaturschutzes); 3. die Bodenverteilung; 4. die Raumordnung; 5. den Wasserhaushalt (ohne stoff- oder anlagenbezogene Regelungen); 6. die Hochschulzulassung und die Hochschulabschlsse. Bundesgesetze auf diesen Gebieten treten frhestens sechs Monate nach ihrer Verkndung in Kraft, soweit nicht mit Zustimmung des Bundesrates anderes bestimmt ist. Auf den Gebieten des Satzes 1 geht im Verhltnis von Bundes- und Landesrecht das jeweils sptere Gesetz vor. (4) Durch Bundesgesetz kann bestimmt werden, daß eine bundesgesetzliche Regelung, www.WALHALLA.de
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fr die eine Erforderlichkeit im Sinne des Absatzes 2 nicht mehr besteht, durch Landesrecht ersetzt werden kann. Artikel 73 (Sachgebiete der ausschließlichen Gesetzgebung) (1) Der Bund hat die ausschließliche Gesetzgebung ber: 1. die auswrtigen Angelegenheiten sowie die Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevçlkerung; 2. die Staatsangehçrigkeit im Bunde; 3. die Freizgigkeit, das Passwesen, das Melde- und Ausweiswesen, die Ein- und Auswanderung und die Auslieferung; 4. das Whrungs-, Geld- und Mnzwesen, Maße und Gewichte sowie die Zeitbestimmung; 5. die Einheit des Zoll- und Handelsgebietes, die Handels- und Schiffahrtsvertrge, die Freizgigkeit des Warenverkehrs und den Waren- und Zahlungsverkehr mit dem Auslande einschließlich des Zollund Grenzschutzes; 5a. den Schutz deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung ins Ausland; 6. den Luftverkehr; 6a. den Verkehr von Eisenbahnen, die ganz oder mehrheitlich im Eigentum des Bundes stehen (Eisenbahnen des Bundes), den Bau, die Unterhaltung und das Betreiben von Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes sowie die Erhebung von Entgelten fr die Benutzung dieser Schienenwege; 7. das Postwesen und die Telekommunikation; 8. die Rechtsverhltnisse der im Dienste des Bundes und der bundesunmittelbaren Kçrperschaften des çffentlichen Rechtes stehenden Personen; 9. den gewerblichen Rechtsschutz, das Urheberrecht und das Verlagsrecht; 9a. die Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus durch das Bundeskriminalpolizeiamt in Fllen, in denen eine lnderbergreifende Gefahr vorliegt, die 37
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Zustndigkeit einer Landespolizeibehçrde nicht erkennbar ist oder die oberste Landesbehçrde um eine bernahme ersucht; 10. die Zusammenarbeit des Bundes und der Lnder a) in der Kriminalpolizei, b) zum Schutze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, des Bestandes und der Sicherheit des Bundes oder eines Landes (Verfassungsschutz) und c) zum Schutze gegen Bestrebungen im Bundesgebiet, die durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswrtige Belange der Bundesrepublik Deutschland gefhrden, sowie die Einrichtung eines Bundeskriminalpolizeiamtes und die internationale Verbrechensbekmpfung; 11. die Statistik fr Bundeszwecke; 12. das Waffen- und das Sprengstoffrecht; 13. die Versorgung der Kriegsbeschdigten und Kriegshinterbliebenen und die Frsorge fr die ehemaligen Kriegsgefangenen; 14. die Erzeugung und Nutzung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken, die Errichtung und den Betrieb von Anlagen, die diesen Zwecken dienen, den Schutz gegen Gefahren, die bei Freiwerden von Kernenergie oder durch ionisierende Strahlen entstehen, und die Beseitigung radioaktiver Stoffe. (2) Gesetze nach Absatz 1 Nr. 9a bedrfen der Zustimmung des Bundesrates. Artikel 74 (Sachgebiete der konkurrierenden Gesetzgebung) (1) Die konkurrierende Gesetzgebung erstreckt sich auf folgende Gebiete: 1. das brgerliche Recht, das Strafrecht, die Gerichtsverfassung, das gerichtliche Verfahren (ohne das Recht des Untersuchungshaftvollzugs), die Rechtsanwaltschaft, das Notariat und die Rechtsberatung; 38
Art. 74 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
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das Personenstandswesen; das Vereinsrecht; das Aufenthalts- und Niederlassungsrecht der Auslnder; ... die Angelegenheiten der Flchtlinge und Vertriebenen; die çffentliche Frsorge (ohne das Heimrecht); ... die Kriegsschden und die Wiedergutmachung; die Kriegsgrber und Grber anderer Opfer des Krieges und Opfer von Gewaltherrschaft; das Recht der Wirtschaft (Bergbau, Industrie, Energiewirtschaft, Handwerk, Gewerbe, Handel, Bank- und Bçrsenwesen, privatrechtliches Versicherungswesen) ohne das Recht des Ladenschlusses, der Gaststtten, der Spielhallen, der Schaustellung von Personen, der Messen, der Ausstellungen und der Mrkte; das Arbeitsrecht einschließlich der Betriebsverfassung, des Arbeitsschutzes und der Arbeitsvermittlung sowie die Sozialversicherung einschließlich der Arbeitslosenversicherung; die Regelung der Ausbildungsbeihilfen und die Fçrderung der wissenschaftlichen Forschung; das Recht der Enteignung, soweit sie auf den Sachgebieten der Artikel 73 und 74 in Betracht kommt; die berfhrung von Grund und Boden, von Naturschtzen und Produktionsmitteln in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft; die Verhtung des Mißbrauchs wirtschaftlicher Machtstellung; die Fçrderung der land- und forstwirtschaftlichen Erzeugung (ohne das Recht der Flurbereinigung), die Sicherung der Ernhrung, die Ein- und Ausfuhr landund forstwirtschaftlicher Erzeugnisse, www.WALHALLA.de
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die Hochsee- und Kstenfischerei und den Kstenschutz; den stdtebaulichen Grundstcksverkehr, das Bodenrecht (ohne das Recht der Erschließungsbeitrge) und das Wohngeldrecht, das Altschuldenhilferecht, das Wohnungsbauprmienrecht, das Bergarbeiterwohnungsbaurecht und das Bergmannssiedlungsrecht; Maßnahmen gegen gemeingefhrliche oder bertragbare Krankheiten bei Menschen und Tieren, Zulassung zu rztlichen und anderen Heilberufen und zum Heilgewerbe, sowie das Recht des Apothekenwesens, der Arzneien, der Medizinprodukte, der Heilmittel, der Betubungsmittel und der Gifte; die wirtschaftliche Sicherung der Krankenhuser und die Regelung der Krankenhauspflegestze; das Recht der Lebensmittel einschließlich der ihrer Gewinnung dienenden Tiere, das Recht der Genussmittel, Bedarfsgegenstnde und Futtermittel sowie den Schutz beim Verkehr mit landund forstwirtschaftlichem Saat- und Pflanzgut, den Schutz der Pflanzen gegen Krankheiten und Schdlinge sowie den Tierschutz; die Hochsee- und Kstenschiffahrt sowie die Seezeichen, die Binnenschiffahrt, den Wetterdienst, die Seewasserstraßen und die dem allgemeinen Verkehr dienenden Binnenwasserstraßen; den Straßenverkehr, das Kraftfahrwesen, den Bau und die Unterhaltung von Landstraßen fr den Fernverkehr sowie die Erhebung und Verteilung von Gebhren oder Entgelten fr die Benutzung çffentlicher Straßen mit Fahrzeugen; die Schienenbahnen, die nicht Eisenbahnen des Bundes sind, mit Ausnahme der Bergbahnen; die Abfallwirtschaft, die Luftreinhaltung und die Lrmbekmpfung (ohne Schutz vor verhaltensbezogenem Lrm); die Staatshaftung;
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26. die medizinisch untersttzte Erzeugung menschlichen Lebens, die Untersuchung und die knstliche Vernderung von Erbinformationen sowie Regelungen zur Transplantation von Organen, Geweben und Zellen; 27. die Statusrechte und -pflichten der Beamten der Lnder, Gemeinden und anderen Kçrperschaften des çffentlichen Rechts sowie der Richter in den Lndern mit Ausnahme der Laufbahnen, Besoldung und Versorgung; 28. das Jagdwesen; 29. den Naturschutz und die Landschaftspflege; 30. die Bodenverteilung; 31. die Raumordnung; 32. den Wasserhaushalt; 33. die Hochschulzulassung und die Hochschulabschlsse. (2) Gesetze nach Absatz 1 Nr. 25 und 27 bedrfen der Zustimmung des Bundesrates. Artikel 75 (weggefallen) Artikel 76 (Gesetzesvorlagen) (1) Gesetzesvorlagen werden beim Bundestage durch die Bundesregierung, aus der Mitte des Bundestages oder durch den Bundesrat eingebracht. (2) Vorlagen der Bundesregierung sind zunchst dem Bundesrat zuzuleiten. Der Bundesrat ist berechtigt, innerhalb von sechs Wochen zu diesen Vorlagen Stellung zu nehmen. Verlangt er aus wichtigem Grunde, insbesondere mit Rcksicht auf den Umfang einer Vorlage, eine Fristverlngerung, so betrgt die Frist neun Wochen. Die Bundesregierung kann eine Vorlage, die sie bei der Zuleitung an den Bundesrat ausnahmsweise als besonders eilbedrftig bezeichnet hat, nach drei Wochen oder, wenn der Bundesrat ein Verlangen nach Satz 3 geußert hat, nach sechs Wochen dem Bundestag zuleiten, auch wenn die Stellungnahme des Bundesrates noch nicht bei ihr eingegangen ist; sie hat die Stellungnahme des Bundesrates unverzglich nach Eingang dem Bundestag nachzureichen. 39
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Bei Vorlagen zur nderung dieses Grundgesetzes und zur bertragung von Hoheitsrechten nach Artikel 23 oder Artikel 24 betrgt die Frist zur Stellungnahme neun Wochen; Satz 4 findet keine Anwendung. (3) Vorlagen des Bundesrates sind dem Bundestag durch die Bundesregierung innerhalb von sechs Wochen zuzuleiten. Sie soll hierbei ihre Auffassung darlegen. Verlangt sie aus wichtigem Grunde, insbesondere mit Rcksicht auf den Umfang einer Vorlage, eine Fristverlngerung, so betrgt die Frist neun Wochen. Wenn der Bundesrat eine Vorlage ausnahmsweise als besonders eilbedrftig bezeichnet hat, betrgt die Frist drei Wochen oder, wenn die Bundesregierung ein Verlangen nach Satz 3 geußert hat, sechs Wochen. Bei Vorlagen zur nderung dieses Grundgesetzes und zur bertragung von Hoheitsrechten nach Artikel 23 oder Artikel 24 betrgt die Frist neun Wochen; Satz 4 findet keine Anwendung. Der Bundestag hat ber die Vorlagen in angemessener Frist zu beraten und Beschluß zu fassen. Artikel 77 (Gesetzgebungsverfahren) (1) Die Bundesgesetze werden vom Bundestage beschlossen. Sie sind nach ihrer Annahme durch den Prsidenten des Bundestages unverzglich dem Bundesrate zuzuleiten. (2) Der Bundesrat kann binnen drei Wochen nach Eingang des Gesetzesbeschlusses verlangen, daß ein aus Mitgliedern des Bundestages und des Bundesrates fr die gemeinsame Beratung von Vorlagen gebildeter Ausschuß einberufen wird. Die Zusammensetzung und das Verfahren dieses Ausschusses regelt eine Geschftsordnung, die vom Bundestag beschlossen wird und der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Die in diesen Ausschuß entsandten Mitglieder des Bundesrates sind nicht an Weisungen gebunden. Ist zu einem Gesetz die Zustimmung des Bundesrates erforderlich, so kçnnen auch der Bundestag und die Bundesregierung die Einberufung verlangen. Schlgt der Ausschuß eine nderung des Gesetzesbeschlusses vor, so hat der Bundestag erneut Beschluß zu fassen. 40
Art. 77 – 79 (2a) Soweit zu einem Gesetz die Zustimmung des Bundesrates erforderlich ist, hat der Bundesrat, wenn ein Verlangen nach Absatz 2 Satz 1 nicht gestellt oder das Vermittlungsverfahren ohne einen Vorschlag zur nderung des Gesetzesbeschlusses beendet ist, in angemessener Frist ber die Zustimmung Beschluß zu fassen. (3) Soweit zu einem Gesetze die Zustimmung des Bundesrates nicht erforderlich ist, kann der Bundesrat, wenn das Verfahren nach Abs. 2 beendigt ist, gegen ein vom Bundestage beschlossenes Gesetz binnen zwei Wochen Einspruch einlegen. Die Einspruchsfrist beginnt im Falle des Absatzes 2 letzter Satz mit dem Eingange des vom Bundestage erneut gefaßten Beschlusses, in allen anderen Fllen mit dem Eingange der Mitteilung des Vorsitzenden des in Absatz 2 vorgesehenen Ausschusses, daß das Verfahren vor dem Ausschusse abgeschlossen ist. (4) Wird der Einspruch mit der Mehrheit der Stimmen des Bundesrates beschlossen, so kann er durch Beschluß der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages zurckgewiesen werden. Hat der Bundesrat den Einspruch mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln seiner Stimmen beschlossen, so bedarf die Zurckweisung durch den Bundestag einer Mehrheit von zwei Dritteln, mindestens der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages. Artikel 78 (Zustandekommen der Gesetze) Ein vom Bundestage beschlossenes Gesetz kommt zustande, wenn der Bundesrat zustimmt, den Antrag gemß Artikel 77 Abs. 2 nicht stellt, innerhalb der Frist des Artikels 77 Abs. 3 keinen Einspruch einlegt oder ihn zurcknimmt oder wenn der Einspruch vom Bundestage berstimmt wird. Artikel 79 (nderung des Grundgesetzes) (1) Das Grundgesetz kann nur durch ein Gesetz gendert werden, das den Wortlaut des Grundgesetzes ausdrcklich ndert oder ergnzt. Bei vçlkerrechtlichen Vertrgen, die eine Friedensregelung, die Vorbereitung eiwww.WALHALLA.de
Art. 80 – 81 ner Friedensregelung oder den Abbau einer besatzungsrechtlichen Ordnung zum Gegenstand haben oder der Verteidigung der Bundesrepublik zu dienen bestimmt sind, gengt zur Klarstellung, daß die Bestimmungen des Grundgesetzes dem Abschluß und dem Inkraftsetzen der Vertrge nicht entgegenstehen, eine Ergnzung des Wortlautes des Grundgesetzes, die sich auf diese Klarstellung beschrnkt. (2) Ein solches Gesetz bedarf der Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages und zwei Dritteln der Stimmen des Bundesrates. (3) Eine nderung dieses Grundgesetzes, durch welche die Gliederung des Bundes in Lnder, die grundstzliche Mitwirkung der Lnder bei der Gesetzgebung oder die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundstze berhrt werden, ist unzulssig. Artikel 80 (Erlass von Rechtsverordnungen) (1) Durch Gesetz kçnnen die Bundesregierung, ein Bundesminister oder die Landesregierungen ermchtigt werden, Rechtsverordnungen zu erlassen. Dabei mssen Inhalt, Zweck und Ausmaß der erteilten Ermchtigung im Gesetze bestimmt werden. Die Rechtsgrundlage ist in der Verordnung anzugeben. Ist durch Gesetz vorgesehen, daß eine Ermchtigung weiter bertragen werden kann, so bedarf es zur bertragung der Ermchtigung einer Rechtsverordnung. (2) Der Zustimmung des Bundesrates bedrfen, vorbehaltlich anderweitiger bundesgesetzlicher Regelung, Rechtsverordnungen der Bundesregierung oder eines Bundesministers ber Grundstze und Gebhren fr die Benutzung der Einrichtungen des Postwesens und der Telekommunikation, ber die Grundstze der Erhebung des Entgelts fr die Benutzung der Einrichtungen der Eisenbahnen des Bundes, ber den Bau und Betrieb der Eisenbahnen, sowie Rechtsverordnungen auf Grund von Bundesgesetzen, die der Zustimmung des Bundesrates bedrfen oder die von den Lndern im Auftrage des Bundes www.WALHALLA.de
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oder als eigene Angelegenheit ausgefhrt werden. (3) Der Bundesrat kann der Bundesregierung Vorlagen fr den Erlaß von Rechtsverordnungen zuleiten, die seiner Zustimmung bedrfen. (4) Soweit durch Bundesgesetz oder auf Grund von Bundesgesetzen Landesregierungen ermchtigt werden, Rechtsverordnungen zu erlassen, sind die Lnder zu einer Regelung auch durch Gesetz befugt. Artikel 80a (Verteidigungsfall, Spannungsfall) (1) Ist in diesem Grundgesetz oder in einem Bundesgesetz ber die Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevçlkerung bestimmt, daß Rechtsvorschriften nur nach Maßgabe dieses Artikels angewandt werden drfen, so ist die Anwendung außer im Verteidigungsfalle nur zulssig, wenn der Bundestag den Eintritt des Spannungsfalles festgestellt oder wenn er der Anwendung besonders zugestimmt hat. Die Feststellung des Spannungsfalles und die besondere Zustimmung in den Fllen des Artikels 12a Abs. 5 Satz 1 und Abs. 6 Satz 2 bedrfen einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen. (2) Maßnahmen auf Grund von Rechtsvorschriften nach Absatz 1 sind aufzuheben, wenn der Bundestag es verlangt. (3) Abweichend von Absatz 1 ist die Anwendung solcher Rechtsvorschriften auch auf der Grundlage und nach Maßgabe eines Beschlusses zulssig, der von einem internationalen Organ im Rahmen eines Bndnisvertrages mit Zustimmung der Bundesregierung gefaßt wird. Maßnahmen nach diesem Absatz sind aufzuheben, wenn der Bundestag es mit der Mehrheit seiner Mitglieder verlangt. Artikel 81 (Gesetzgebungsnotstand) (1) Wird im Falle des Artikels 68 der Bundestag nicht aufgelçst, so kann der Bundesprsident auf Antrag der Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates fr eine Gesetzesvorlage den Gesetzgebungsnotstand erklren, wenn der Bundestag sie ablehnt, ob41
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wohl die Bundesregierung sie als dringlich bezeichnet hat. Das gleiche gilt, wenn eine Gesetzesvorlage abgelehnt worden ist, obwohl der Bundeskanzler mit ihr den Antrag des Artikels 68 verbunden hatte. (2) Lehnt der Bundestag die Gesetzesvorlage nach Erklrung des Gesetzgebungsnotstandes erneut ab oder nimmt er sie in einer fr die Bundesregierung als unannehmbar bezeichneten Fassung an, so gilt das Gesetz als zustande gekommen, soweit der Bundesrat ihm zustimmt. Das gleiche gilt, wenn die Vorlage vom Bundestage nicht innerhalb von vier Wochen nach der erneuten Einbringung verabschiedet wird. (3) Whrend der Amtszeit eines Bundeskanzlers kann auch jede andere vom Bundestage abgelehnte Gesetzesvorlage innerhalb einer Frist von sechs Monaten nach der ersten Erklrung des Gesetzgebungsnotstandes gemß Absatz 1 und 2 verabschiedet werden. Nach Ablauf der Frist ist whrend der Amtszeit des gleichen Bundeskanzlers eine weitere Erklrung des Gesetzgebungsnotstandes unzulssig. (4) Das Grundgesetz darf durch ein Gesetz, das nach Absatz 2 zustande kommt, weder gendert noch ganz oder teilweise außer Kraft oder außer Anwendung gesetzt werden. Artikel 82 (Verkndung, In-Kraft-Treten) (1) Die nach den Vorschriften dieses Grundgesetzes zustande gekommenen Gesetze werden vom Bundesprsidenten nach Gegenzeichnung ausgefertigt und im Bundesgesetzblatte verkndet. Rechtsverordnungen werden von der Stelle, die sie erlßt, ausgefertigt und vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung im Bundesgesetzblatte verkndet. (2) Jedes Gesetz und jede Rechtsverordnung soll den Tag des Inkrafttretens bestimmen. Fehlt eine solche Bestimmung, so treten sie mit dem 14. Tage nach Ablauf des Tages in Kraft, an dem das Bundesgesetzblatt ausgegeben worden ist. 42
Art. 82 – 84 VIII. Die Ausfhrung der Bundesgesetze und die Bundesverwaltung Artikel 83 (Grundsatz: landeseigene Verwaltung) Die Lnder fhren die Bundesgesetze als eigene Angelegenheit aus, soweit dieses Grundgesetz nichts anderes bestimmt oder zulßt. Artikel 84 (Bundesaufsicht bei landeseigener Verwaltung) (1) Fhren die Lnder die Bundesgesetze als eigene Angelegenheit aus, so regeln sie die Einrichtung der Behçrden und das Verwaltungsverfahren. Wenn Bundesgesetze etwas anderes bestimmen, kçnnen die Lnder davon abweichende Regelungen treffen. Hat ein Land eine abweichende Regelung nach Satz 2 getroffen, treten in diesem Land hierauf bezogene sptere bundesgesetzliche Regelungen der Einrichtung der Behçrden und des Verwaltungsverfahrens frhestens sechs Monate nach ihrer Verkndung in Kraft, soweit nicht mit Zustimmung des Bundesrates anderes bestimmt ist. Artikel 72 Abs. 3 Satz 3 gilt entsprechend. In Ausnahmefllen kann der Bund wegen eines besonderen Bedrfnisses nach bundeseinheitlicher Regelung das Verwaltungsverfahren ohne Abweichungsmçglichkeit fr die Lnder regeln. Diese Gesetze bedrfen der Zustimmung des Bundesrates. Durch Bundesgesetz drfen Gemeinden und Gemeindeverbnden Aufgaben nicht bertragen werden. (2) Die Bundesregierung kann mit Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften erlassen. (3) Die Bundesregierung bt die Aufsicht darber aus, daß die Lnder die Bundesgesetze dem geltenden Rechte gemß ausfhren. Die Bundesregierung kann zu diesem Zwecke Beauftragte zu den obersten Landesbehçrden entsenden, mit deren Zustimmung und, falls diese Zustimmung versagt wird, mit Zustimmung des Bundesrates auch zu den nachgeordneten Behçrden. www.WALHALLA.de
Art. 85 – 87 (4) Werden Mngel, die die Bundesregierung bei der Ausfhrung der Bundesgesetze in den Lndern festgestellt hat, nicht beseitigt, so beschließt auf Antrag der Bundesregierung oder des Landes der Bundesrat, ob das Land das Recht verletzt hat. Gegen den Beschluß des Bundesrates kann das Bundesverfassungsgericht angerufen werden. (5) Der Bundesregierung kann durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, zur Ausfhrung von Bundesgesetzen die Befugnis verliehen werden, fr besondere Flle Einzelweisungen zu erteilen. Sie sind, außer wenn die Bundesregierung den Fall fr dringlich erachtet, an die obersten Landesbehçrden zu richten. Artikel 85 (Landesverwaltung im Bundesauftrag) (1) Fhren die Lnder die Bundesgesetze im Auftrage des Bundes aus, so bleibt die Einrichtung der Behçrden Angelegenheit der Lnder, soweit nicht Bundesgesetze mit Zustimmung des Bundesrates etwas anderes bestimmen. Durch Bundesgesetz drfen Gemeinden und Gemeindeverbnden Aufgaben nicht bertragen werden. (2) Die Bundesregierung kann mit Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften erlassen. Sie kann die einheitliche Ausbildung der Beamten und Angestellten regeln. Die Leiter der Mittelbehçrden sind mit ihrem Einvernehmen zu bestellen. (3) Die Landesbehçrden unterstehen den Weisungen der zustndigen obersten Bundesbehçrden. Die Weisungen sind, außer wenn die Bundesregierung es fr dringlich erachtet, an die obersten Landesbehçrden zu richten. Der Vollzug der Weisung ist durch die obersten Landesbehçrden sicherzustellen. (4) Die Bundesaufsicht erstreckt sich auf Gesetzmßigkeit und Zweckmßigkeit der Ausfhrung. Die Bundesregierung kann zu diesem Zwecke Bericht und Vorlage der Akten verlangen und Beauftragte zu allen Behçrden entsenden. www.WALHALLA.de
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Artikel 86 (Bundeseigene Verwaltung) Fhrt der Bund die Gesetze durch bundeseigene Verwaltung oder durch bundesunmittelbare Kçrperschaften oder Anstalten des çffentlichen Rechtes aus, so erlßt die Bundesregierung, soweit nicht das Gesetz Besonderes vorschreibt, die allgemeinen Verwaltungsvorschriften. Sie regelt, soweit das Gesetz nichts anderes bestimmt, die Einrichtung der Behçrden. Artikel 87 (Gegenstnde der Bundeseigenverwaltung) (1) In bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau werden gefhrt der Auswrtige Dienst, die Bundesfinanzverwaltung und nach Maßgabe des Artikels 89 die Verwaltung der Bundeswasserstraßen und der Schiffahrt. Durch Bundesgesetz kçnnen Bundesgrenzschutzbehçrden, Zentralstellen fr das polizeiliche Auskunfts- und Nachrichtenwesen, fr die Kriminalpolizei und zur Sammlung von Unterlagen fr Zwecke des Verfassungsschutzes und des Schutzes gegen Bestrebungen im Bundesgebiet, die durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswrtige Belange der Bundesrepublik Deutschland gefhrden, eingerichtet werden. (2) Als bundesunmittelbare Kçrperschaften des çffentlichen Rechtes werden diejenigen sozialen Versicherungstrger gefhrt, deren Zustndigkeitsbereich sich ber das Gebiet eines Landes hinaus erstreckt. Soziale Versicherungstrger, deren Zustndigkeitsbereich sich ber das Gebiet eines Landes, aber nicht ber mehr als drei Lnder hinaus erstreckt, werden abweichend von Satz 1 als landesunmittelbare Kçrperschaften des çffentlichen Rechtes gefhrt, wenn das aufsichtsfhrende Land durch die beteiligten Lnder bestimmt ist. (3) Außerdem kçnnen fr Angelegenheiten, fr die dem Bunde die Gesetzgebung zusteht, selbstndige Bundesoberbehçrden und neue bundesunmittelbare Kçrperschaften und Anstalten des çffentlichen Rechtes durch Bundesgesetz errichtet werden. Erwachsen dem Bunde auf Gebieten, fr die ihm die Gesetz43
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gebung zusteht, neue Aufgaben, so kçnnen bei dringendem Bedarf bundeseigene Mittelund Unterbehçrden mit Zustimmung des Bundesrates und der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages errichtet werden. Artikel 87a (Streitkrfte und ihr Einsatz) (1) Der Bund stellt Streitkrfte zur Verteidigung auf. Ihre zahlenmßige Strke und die Grundzge ihrer Organisation mssen sich aus dem Haushaltsplan ergeben. (2) Außer zur Verteidigung drfen die Streitkrfte nur eingesetzt werden, soweit dieses Grundgesetz es ausdrcklich zulßt. (3) Die Streitkrfte haben im Verteidigungsfalle und im Spannungsfalle die Befugnis, zivile Objekte zu schtzen und Aufgaben der Verkehrsregelung wahrzunehmen, soweit dies zur Erfllung ihres Verteidigungsauftrages erforderlich ist. Außerdem kann den Streitkrften im Verteidigungsfalle und im Spannungsfalle der Schutz ziviler Objekte auch zur Untersttzung polizeilicher Maßnahmen bertragen werden; die Streitkrfte wirken dabei mit den zustndigen Behçrden zusammen. (4) Zur Abwehr einer drohenden Gefahr fr den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes kann die Bundesregierung, wenn die Voraussetzungen des Artikels 91 Abs. 2 vorliegen und die Polizeikrfte sowie der Bundesgrenzschutz nicht ausreichen, Streitkrfte zur Untersttzung der Polizei und des Bundesgrenzschutzes beim Schutze von zivilen Objekten und bei der Bekmpfung organisierter und militrisch bewaffneter Aufstndischer einsetzen. Der Einsatz von Streitkrften ist einzustellen, wenn der Bundestag oder der Bundesrat es verlangen. Artikel 87b (Bundeswehrverwaltung) (1) Die Bundeswehrverwaltung wird in bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau gefhrt. Sie dient den Aufgaben des Personalwesens und der unmittelbaren Deckung des Sachbedarfs der Streitkrfte. Aufgaben der Beschdigtenversorgung und des Bauwesens kçnnen der Bundes44
Art. 87a – 87d wehrverwaltung nur durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bertragen werden. Der Zustimmung des Bundesrates bedrfen ferner Gesetze, soweit sie die Bundeswehrverwaltung zu Eingriffen in Rechte Dritter ermchtigen; das gilt nicht fr Gesetze auf dem Gebiete des Personalwesens. (2) Im brigen kçnnen Bundesgesetze, die der Verteidigung einschließlich des Wehrersatzwesens und des Schutzes der Zivilbevçlkerung dienen, mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, daß sie ganz oder teilweise in bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau oder von den Lndern im Auftrage des Bundes ausgefhrt werden. Werden solche Gesetze von den Lndern im Auftrage des Bundes ausgefhrt, so kçnnen sie mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, daß die der Bundesregierung und den zustndigen obersten Bundesbehçrden auf Grund des Artikels 85 zustehenden Befugnisse ganz oder teilweise Bundesoberbehçrden bertragen werden; dabei kann bestimmt werden, daß diese Behçrden beim Erlaß allgemeiner Verwaltungsvorschriften gemß Artikel 85 Abs. 2 Satz 1 nicht der Zustimmung des Bundesrates bedrfen. Artikel 87c (Auftragsverwaltung im Kernenergiebereich) Gesetze, die auf Grund des Artikels 73 Abs. 1 Nr. 14 ergehen, kçnnen mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, daß sie von den Lndern im Auftrag des Bundes ausgefhrt werden. Artikel 87d (Luftverkehrsverwaltung) (1) Die Luftverkehrsverwaltung wird in Bundesverwaltung gefhrt. Aufgaben der Flugsicherung kçnnen auch durch auslndische Flugsicherungsorganisationen wahrgenommen werden, die nach Recht der Europischen Gemeinschaft zugelassen sind. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. (2) Durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, kçnnen Aufgaben der Luftverkehrsverwaltung den Lndern als Auftragsverwaltung bertragen werden. www.WALHALLA.de
Art. 87e – 89 Artikel 87e (Eisenbahnverkehrsverwaltung) (1) Die Eisenbahnverkehrsverwaltung fr Eisenbahnen des Bundes wird in bundeseigener Verwaltung gefhrt. Durch Bundesgesetz kçnnen Aufgaben der Eisenbahnverkehrsverwaltung den Lndern als eigene Angelegenheit bertragen werden. (2) Der Bund nimmt die ber den Bereich der Eisenbahnen des Bundes hinausgehenden Aufgaben der Eisenbahnverkehrsverwaltung wahr, die ihm durch Bundesgesetz bertragen werden. (3) Eisenbahnen des Bundes werden als Wirtschaftsunternehmen in privat-rechtlicher Form gefhrt. Diese stehen im Eigentum des Bundes, soweit die Ttigkeit des Wirtschaftsunternehmens den Bau, die Unterhaltung und das Betreiben von Schienenwegen umfaßt. Die Verußerung von Anteilen des Bundes an den Unternehmen nach Satz 2 erfolgt auf Grund eines Gesetzes; die Mehrheit der Anteile an diesen Unternehmen verbleibt beim Bund. Das Nhere wird durch Bundesgesetz geregelt. (4) Der Bund gewhrleistet, daß dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedrfnissen, beim Ausbau und Erhalt des Schienennetzes der Eisenbahnen des Bundes sowie bei deren Verkehrsangeboten auf diesem Schienennetz, soweit diese nicht den Schienenpersonennahverkehr betreffen, Rechnung getragen wird. Das Nhere wird durch Bundesgesetz geregelt. (5) Gesetze auf Grund der Abstze 1 bis 4 bedrfen der Zustimmung des Bundesrates. Der Zustimmung des Bundesrates bedrfen ferner Gesetze, die die Auflçsung, die Verschmelzung und die Aufspaltung von Eisenbahnunternehmen des Bundes, die bertragung von Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes an Dritte sowie die Stillegung von Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes regeln oder Auswirkungen auf den Schienenpersonennahverkehr haben.
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Artikel 87f (Postwesen, Telekommunikation) (1) Nach Maßgabe eines Bundesgesetzes, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, gewhrleistet der Bund im Bereich des Postwesens und der Telekommunikation flchendeckend angemessene und ausreichende Dienstleistungen. (2) Dienstleistungen im Sinne des Absatzes 1 werden als privatwirtschaftliche Ttigkeiten durch die aus dem Sondervermçgen Deutsche Bundespost hervorgegangenen Unternehmen und durch andere private Anbieter erbracht. Hoheitsaufgaben im Bereich des Postwesens und der Telekommunikation werden in bundeseigener Verwaltung ausgefhrt. (3) Unbeschadet des Absatzes 2 Satz 2 fhrt der Bund in der Rechtsform einer bundesunmittelbaren Anstalt des çffentlichen Rechts einzelne Aufgaben in bezug auf die aus dem Sondervermçgen Deutsche Bundespost hervorgegangenen Unternehmen nach Maßgabe eines Bundesgesetzes aus. Artikel 88 (Bundesbank) Der Bund errichtet eine Whrungs- und Notenbank als Bundesbank. Ihre Aufgaben und Befugnisse kçnnen im Rahmen der Europischen Union der Europischen Zentralbank bertragen werden, die unabhngig ist und dem vorrangigen Ziel der Sicherung der Preisstabilitt verpflichtet. Artikel 89 (Bundeswasserstraßen) (1) Der Bund ist Eigentmer der bisherigen Reichswasserstraßen. (2) Der Bund verwaltet die Bundeswasserstraßen durch eigene Behçrden. Er nimmt die ber den Bereich eines Landes hinausgehenden staatlichen Aufgaben der Binnenschiffahrt und die Aufgaben der Seeschiffahrt wahr, die ihm durch Gesetz bertragen werden. Er kann die Verwaltung von Bundeswasserstraßen, soweit sie im Gebiete eines Landes liegen, diesem Lande auf Antrag als Auftragsverwaltung bertragen. Berhrt eine Wasserstraße das Gebiet mehrerer Lnder, so 45
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kann der Bund das Land beauftragen, fr das die beteiligten Lnder es beantragen. (3) Bei der Verwaltung, dem Ausbau und dem Neubau von Wasserstraßen sind die Bedrfnisse der Landeskultur und der Wasserwirtschaft im Einvernehmen mit den Lndern zu wahren. Artikel 90 (Bundesstraßen) (1) Der Bund ist Eigentmer der bisherigen Reichsautobahnen und Reichsstraßen. (2) Die Lnder oder die nach Landesrecht zustndigen Selbstverwaltungskçrperschaften verwalten die Bundesautobahnen und sonstigen Bundesstraßen des Fernverkehrs im Auftrage des Bundes. (3) Auf Antrag eines Landes kann der Bund Bundesautobahnen und sonstige Bundesstraßen des Fernverkehrs, soweit sie im Gebiet dieses Landes liegen, in bundeseigene Verwaltung bernehmen. Artikel 91 (Abwehr drohender Gefahr) (1) Zur Abwehr einer drohenden Gefahr fr den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes kann ein Land Polizeikrfte anderer Lnder sowie Krfte und Einrichtungen anderer Verwaltungen und des Bundesgrenzschutzes anfordern. (2) Ist das Land, in dem die Gefahr droht, nicht selbst zur Bekmpfung der Gefahr bereit oder in der Lage, so kann die Bundesregierung die Polizei in diesem Lande und die Polizeikrfte anderer Lnder ihren Weisungen unterstellen sowie Einheiten des Bundesgrenzschutzes einsetzen. Die Anordnung ist nach Beseitigung der Gefahr, im brigen jederzeit auf Verlangen des Bundesrates aufzuheben. Erstreckt sich die Gefahr auf das Gebiet mehr als eines Landes, so kann die Bundesregierung, soweit es zur wirksamen Bekmpfung erforderlich ist, den Landesregierungen Weisungen erteilen; Satz 1 und Satz 2 bleiben unberhrt.
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Art. 90 – 91b VIIIa. Gemeinschaftsaufgaben, Verwaltungszusammenarbeit Artikel 91a (1) Der Bund wirkt auf folgenden Gebieten bei der Erfllung von Aufgaben der Lnder mit, wenn diese Aufgaben fr die Gesamtheit bedeutsam sind und die Mitwirkung des Bundes zur Verbesserung der Lebensverhltnisse erforderlich ist (Gemeinschaftsaufgaben): 1. Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, 2. Verbesserung der Agrarstruktur und des Kstenschutzes. (2) Durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates werden die Gemeinschaftsaufgaben sowie Einzelheiten der Koordinierung nher bestimmt. (3) Der Bund trgt in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 die Hlfte der Ausgaben in jedem Land. In den Fllen des Absatzes 1 Nr. 2 trgt der Bund mindestens die Hlfte; die Beteiligung ist fr alle Lnder einheitlich festzusetzen. Das Nhere regelt das Gesetz. Die Bereitstellung der Mittel bleibt der Feststellung in den Haushaltsplnen des Bundes und der Lnder vorbehalten. Artikel 91b (1) Bund und Lnder kçnnen auf Grund von Vereinbarungen in Fllen berregionaler Bedeutung zusammenwirken bei der Fçrderung von: 1. Einrichtungen und Vorhaben der wissenschaftlichen Forschung außerhalb von Hochschulen; 2. Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen; 3. Forschungsbauten an Hochschulen einschließlich Großgerten. Vereinbarungen nach Satz 1 Nr. 2 bedrfen der Zustimmung aller Lnder. (2) Bund und Lnder kçnnen auf Grund von Vereinbarungen zur Feststellung der Leistungsfhigkeit des Bildungswesens im internationalen Vergleich und bei diesbezglichen www.WALHALLA.de
Art. 91c – 93 Berichten und Empfehlungen zusammenwirken. (3) Die Kostentragung wird in der Vereinbarung geregelt. Artikel 91c (1) Bund und Lnder kçnnen bei der Planung, der Errichtung und dem Betrieb der fr ihre Aufgabenerfllung bençtigten informationstechnischen Systeme zusammenwirken. (2) Bund und Lnder kçnnen auf Grund von Vereinbarungen die fr die Kommunikation zwischen ihren informationstechnischen Systemen notwendigen Standards und Sicherheitsanforderungen festlegen. Vereinbarungen ber die Grundlagen der Zusammenarbeit nach Satz 1 kçnnen fr einzelne nach Inhalt und Ausmaß bestimmte Aufgaben vorsehen, dass nhere Regelungen bei Zustimmung einer in der Vereinbarung zu bestimmenden qualifizierten Mehrheit fr Bund und Lnder in Kraft treten. Sie bedrfen der Zustimmung des Bundestages und der Volksvertretungen der beteiligten Lnder; das Recht zur Kndigung dieser Vereinbarungen kann nicht ausgeschlossen werden. Die Vereinbarungen regeln auch die Kostentragung. (3) Die Lnder kçnnen darber hinaus den gemeinschaftlichen Betrieb informationstechnischer Systeme sowie die Errichtung von dazu bestimmten Einrichtungen vereinbaren. (4) Der Bund errichtet zur Verbindung der informationstechnischen Netze des Bundes und der Lnder ein Verbindungsnetz. Das Nhere zur Errichtung und zum Betrieb des Verbindungsnetzes regelt ein Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates. Artikel 91d Bund und Lnder kçnnen zur Feststellung und Fçrderung der Leistungsfhigkeit ihrer Verwaltungen Vergleichsstudien durchfhren und die Ergebnisse verçffentlichen.
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IX. Die Rechtsprechung Artikel 92 (Gerichtsorganisation) Die rechtsprechende Gewalt ist den Richtern anvertraut; sie wird durch das Bundesverfassungsgericht, durch die in diesem Grundgesetze vorgesehenen Bundesgerichte und durch die Gerichte der Lnder ausgebt. Artikel 93 (Bundesverfassungsgericht, Zustndigkeit) (1) Das Bundesverfassungsgericht entscheidet: 1. ber die Auslegung dieses Grundgesetzes aus Anlaß von Streitigkeiten ber den Umfang der Rechte und Pflichten eines obersten Bundesorgans oder anderer Beteiligter, die durch dieses Grundgesetz oder in der Geschftsordnung eines obersten Bundesorgans mit eigenen Rechten ausgestattet sind; 2. bei Meinungsverschiedenheiten oder Zweifeln ber die fçrmliche und sachliche Vereinbarkeit von Bundesrecht oder Landesrecht mit diesem Grundgesetze oder die Vereinbarkeit von Landesrecht mit sonstigem Bundesrechte auf Antrag der Bundesregierung, einer Landesregierung oder eines Drittels der Mitglieder des Bundestages; 2a. bei Meinungsverschiedenheiten, ob ein Gesetz den Voraussetzungen des Artikels 72 Abs. 2 entspricht, auf Antrag des Bundesrates, einer Landesregierung oder der Volksvertretung eines Landes; 3. bei Meinungsverschiedenheiten ber Rechte und Pflichten des Bundes und der Lnder, insbesondere bei der Ausfhrung von Bundesrecht durch die Lnder und bei der Ausbung der Bundesaufsicht; 4. in anderen çffentlich-rechtlichen Streitigkeiten zwischen dem Bunde und den Lndern, zwischen verschiedenen Lndern oder innerhalb eines Landes, soweit nicht ein anderer Rechtsweg gegeben ist; 4a. ber Verfassungsbeschwerden, die von jedermann mit der Behauptung erhoben werden kçnnen, durch die çffentliche 47
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Gewalt in einem seiner Grundrechte oder in einem seiner in Artikel 20 Abs. 4, 33, 38, 101, 103 und 104 enthaltenen Rechte verletzt zu sein;
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4b. ber Verfassungsbeschwerden von Gemeinden und Gemeindeverbnden wegen Verletzung des Rechts auf Selbstverwaltung nach Artikel 28 durch ein Gesetz, bei Landesgesetzen jedoch nur, soweit nicht Beschwerde beim Landesverfassungsgericht erhoben werden kann; 5. in den brigen in diesem Grundgesetze vorgesehenen Fllen. (2) Das Bundesverfassungsgericht entscheidet außerdem auf Antrag des Bundesrates, einer Landesregierung oder der Volksvertretung eines Landes, ob im Falle des Artikels 72 Abs. 4 die Erforderlichkeit fr eine bundesgesetzliche Regelung nach Artikel 72 Abs. 2 nicht mehr besteht oder Bundesrecht in den Fllen des Artikels 125a Abs. 2 Satz 1 nicht mehr erlassen werden kçnnte. Die Feststellung, dass die Erforderlichkeit entfallen ist oder Bundesrecht nicht mehr erlassen werden kçnnte, ersetzt ein Bundesgesetz nach Artikel 72 Abs. 4 oder nach Artikel 125a Abs. 2 Satz 2. Der Antrag nach Satz 1 ist nur zulssig, wenn eine Gesetzesvorlage nach Artikel 72 Abs. 4 oder nach Artikel 125a Abs. 2 Satz 2 im Bundestag abgelehnt oder ber sie nicht innerhalb eines Jahres beraten und Beschluss gefasst oder wenn eine entsprechende Gesetzesvorlage im Bundesrat abgelehnt worden ist. (3) Das Bundesverfassungsgericht wird ferner in den ihm sonst durch Bundesgesetz zugewiesenen Fllen ttig. Artikel 94 (Zusammensetzung, Verfahren) (1) Das Bundesverfassungsgericht besteht aus Bundesrichtern und anderen Mitgliedern. Die Mitglieder des Bundesverfassungsgerichtes werden je zur Hlfte vom Bundestage und vom Bundesrate gewhlt. Sie drfen weder dem Bundestage, dem Bundesrate, der Bundesregierung noch entsprechenden Organen eines Landes angehçren. 48
Art. 94 – 96 (2) Ein Bundesgesetz regelt seine Verfassung und das Verfahren und bestimmt, in welchen Fllen seine Entscheidungen Gesetzeskraft haben. Es kann fr Verfassungsbeschwerden die vorherige Erschçpfung des Rechtsweges zur Voraussetzung machen und ein besonderes Annahmeverfahren vorsehen. Artikel 95 (Oberste Gerichtshçfe) (1) Fr die Gebiete der ordentlichen, der Verwaltungs-, der Finanz-, der Arbeits- und der Sozialgerichtsbarkeit errichtet der Bund als oberste Gerichtshçfe den Bundesgerichtshof, das Bundesverwaltungsgericht, den Bundesfinanzhof, das Bundesarbeitsgericht und das Bundessozialgericht. (2) ber die Berufung der Richter dieser Gerichte entscheidet der fr das jeweilige Sachgebiet zustndige Bundesminister gemeinsam mit einem Richterwahlausschuß, der aus den fr das jeweilige Sachgebiet zustndigen Ministern der Lnder und einer gleichen Anzahl von Mitgliedern besteht, die vom Bundestage gewhlt werden. (3) Zur Wahrung der Einheitlichkeit der Rechtsprechung ist ein Gemeinsamer Senat der in Absatz 1 genannten Gerichte zu bilden. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Artikel 96 (Bundesgerichte) (1) Der Bund kann fr Angelegenheiten des gewerblichen Rechtsschutzes ein Bundesgericht errichten. (2) Der Bund kann Wehrstrafgerichte fr die Streitkrfte als Bundesgerichte errichten. Sie kçnnen die Strafgerichtsbarkeit nur im Verteidigungsfalle sowie ber Angehçrige der Streitkrfte ausben, die in das Ausland entsandt oder an Bord von Kriegsschiffen eingeschifft sind. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz. Diese Gerichte gehçren zum Geschftsbereich des Bundesjustizministers. Ihre hauptamtlichen Richter mssen die Befhigung zum Richteramt haben. (3) Oberster Gerichtshof fr die in Absatz 1 und 2 genannten Gerichte ist der Bundesgerichtshof. (4) Der Bund kann fr Personen, die zu ihm in einem çffentlich-rechtlichen Dienstverhltnis www.WALHALLA.de
Art. 97 – 100 stehen, Bundesgerichte zur Entscheidung in Disziplinarverfahren und Beschwerdeverfahren errichten. (5) Fr Strafverfahren auf den folgenden Gebieten kann ein Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates vorsehen, dass Gerichte der Lnder Gerichtsbarkeit des Bundes ausben: 1. Vçlkermord; 2. vçlkerstrafrechtliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit; 3. Kriegsverbrechen; 4. andere Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Vçlker zu stçren (Artikel 26 Abs. 1); 5. Staatsschutz. Artikel 97 (Unabhngigkeit der Richter) (1) Die Richter sind unabhngig und nur dem Gesetze unterworfen. (2) Die hauptamtlich und planmßig endgltig angestellten Richter kçnnen wider ihren Willen nur kraft richterlicher Entscheidung und nur aus Grnden und unter den Formen, welche die Gesetze bestimmen, vor Ablauf ihrer Amtszeit entlassen oder dauernd oder zeitweise ihres Amtes enthoben oder an eine andere Stelle oder in den Ruhestand versetzt werden. Die Gesetzgebung kann Altersgrenzen festsetzen, bei deren Erreichung auf Lebenszeit angestellte Richter in den Ruhestand treten. Bei Vernderung der Einrichtung der Gerichte oder ihrer Bezirke kçnnen Richter an ein anderes Gericht versetzt oder aus dem Amte entfernt werden, jedoch nur unter Belassung des vollen Gehaltes. Artikel 98 (Rechtsstellung der Richter) (1) Die Rechtsstellung der Bundesrichter ist durch besonderes Bundesgesetz zu regeln. (2) Wenn ein Bundesrichter im Amte oder außerhalb des Amtes gegen die Grundstze des Grundgesetzes oder gegen die verfassungsmßige Ordnung eines Landes verstçßt, so kann das Bundesverfassungsgericht mit Zweidrittelmehrheit auf Antrag des Bundestages anordnen, daß der Richter in ein www.WALHALLA.de
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anderes Amt oder in den Ruhestand zu versetzen ist. Im Falle eines vorstzlichen Verstoßes kann auf Entlassung erkannt werden. (3) Die Rechtsstellung der Richter in den Lndern ist durch besondere Landesgesetze zu regeln, soweit Artikel 74 Abs. 1 Nr. 27 nichts anderes bestimmt. (4) Die Lnder kçnnen bestimmen, daß ber die Anstellung der Richter in den Lndern der Landesjustizminister gemeinsam mit einem Richterwahlausschuß entscheidet. (5) Die Lnder kçnnen fr Landesrichter eine Absatz 2 entsprechende Regelung treffen. Geltendes Landesverfassungsrecht bleibt unberhrt. Die Entscheidung ber eine Richteranklage steht dem Bundesverfassungsgericht zu. Artikel 99 (Verfassungsstreitigkeiten durch Landesgesetz zugewiesen) Dem Bundesverfassungsgerichte kann durch Landesgesetz die Entscheidung von Verfassungsstreitigkeiten innerhalb eines Landes, den in Artikel 95 Abs. 1 genannten obersten Gerichtshçfen fr den letzten Rechtszug die Entscheidung in solchen Sachen zugewiesen werden, bei denen es sich um die Anwendung von Landesrecht handelt. Artikel 100 (Verfassungsrechtliche Vorentscheidung) (1) Hlt ein Gericht ein Gesetz, auf dessen Gltigkeit es bei der Entscheidung ankommt, fr verfassungswidrig, so ist das Verfahren auszusetzen und, wenn es sich um die Verletzung der Verfassung eines Landes handelt, die Entscheidung des fr Verfassungsstreitigkeiten zustndigen Gerichtes des Landes, wenn es sich um die Verletzung dieses Grundgesetzes handelt, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes einzuholen. Dies gilt auch, wenn es sich um die Verletzung dieses Grundgesetzes durch Landesrecht oder um die Unvereinbarkeit eines Landesgesetzes mit einem Bundesgesetze handelt. (2) Ist in einem Rechtsstreite zweifelhaft, ob eine Regel des Vçlkerrechtes Bestandteil des 49
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Bundesrechts ist und ob sie unmittelbar Rechte und Pflichten fr den einzelnen erzeugt (Artikel 25), so hat das Gericht die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes einzuholen. (3) Will das Verfassungsgericht eines Landes bei der Auslegung des Grundgesetzes von einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes oder des Verfassungsgerichtes eines anderen Landes abweichen, so hat das Verfassungsgericht die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes einzuholen. Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Dezember 2006 (BGBl. I 2007 S. 33) Aus dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Dezember 2006 – 2 BvM 9/03 – wird die Entscheidungsformel verçffentlicht: Eine allgemeine Regel des Vçlkerrechts, nach der ein lediglich pauschaler Immunittsverzicht zur Aufhebung des Schutzes der Immunitt auch fr solches Vermçgen gengt, das dem Entsendestaat im Empfangsstaat zur Aufrechterhaltung der Funktionsfhigkeit seiner diplomatischen Mission dient, ist nicht feststellbar. Die vorstehende Entscheidungsformel hat gemß § 31 Abs. 2 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes Gesetzeskraft.
Artikel 101 (Verbot von Ausnahmegerichten) (1) Ausnahmegerichte sind unzulssig. Niemand darf seinem gesetzlichen Richter entzogen werden. (2) Gerichte fr besondere Sachgebiete kçnnen nur durch Gesetz errichtet werden. Artikel 102 (Abschaffung der Todesstrafe) Die Todesstrafe ist abgeschafft. Artikel 103 (Grundrechtsgarantien fr das Strafverfahren) (1) Vor Gericht hat jedermann Anspruch auf rechtliches Gehçr. (2) Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde. 50
Art. 101– 104a (3) Niemand darf wegen derselben Tat auf Grund der allgemeinen Strafgesetze mehrmals bestraft werden. Artikel 104 (Rechtsgarantien bei Freiheitsentziehung) (1) Die Freiheit der Person kann nur auf Grund eines fçrmlichen Gesetzes und nur unter Beachtung der darin vorgeschriebenen Formen beschrnkt werden. Festgehaltene Personen drfen weder seelisch noch kçrperlich mißhandelt werden. (2) ber die Zulssigkeit und Fortdauer einer Freiheitsentziehung hat nur der Richter zu entscheiden. Bei jeder nicht auf richterlicher Anordnung beruhenden Freiheitsentziehung ist unverzglich eine richterliche Entscheidung herbeizufhren. Die Polizei darf aus eigener Machtvollkommenheit niemanden lnger als bis zum Ende des Tages nach dem Ergreifen in eigenem Gewahrsam halten. Das Nhere ist gesetzlich zu regeln. (3) Jeder wegen des Verdachtes einer strafbaren Handlung vorlufig Festgenommene ist sptestens am Tage nach der Festnahme dem Richter vorzufhren, der ihm die Grnde der Festnahme mitzuteilen, ihn zu vernehmen und ihm Gelegenheit zu Einwendungen zu geben hat. Der Richter hat unverzglich entweder einen mit Grnden versehenen schriftlichen Haftbefehl zu erlassen oder die Freilassung anzuordnen. (4) Von jeder richterlichen Entscheidung ber die Anordnung oder Fortdauer einer Freiheitsentziehung ist unverzglich ein Angehçriger des Festgehaltenen oder eine Person seines Vertrauens zu benachrichtigen. X. Das Finanzwesen Artikel 104a (Tragung der Ausgaben) (1) Der Bund und die Lnder tragen gesondert die Ausgaben, die sich aus der Wahrnehmung ihrer Aufgaben ergeben, soweit dieses Grundgesetz nichts anderes bestimmt. (2) Handeln die Lnder im Auftrage des Bundes, trgt der Bund die sich daraus ergebenden Ausgaben. www.WALHALLA.de
Art. 104b – 105 (3) Bundesgesetze, die Geldleistungen gewhren und von den Lndern ausgefhrt werden, kçnnen bestimmen, daß die Geldleistungen ganz oder zum Teil vom Bund getragen werden. Bestimmt das Gesetz, daß der Bund die Hlfte der Ausgaben oder mehr trgt, wird es im Auftrage des Bundes durchgefhrt. (4) Bundesgesetze, die Pflichten der Lnder zur Erbringung von Geldleistungen, geldwerten Sachleistungen oder vergleichbaren Dienstleistungen gegenber Dritten begrnden und von den Lndern als eigene Angelegenheit oder nach Absatz 3 Satz 2 im Auftrag des Bundes ausgefhrt werden, bedrfen der Zustimmung des Bundesrates, wenn daraus entstehende Ausgaben von den Lndern zu tragen sind. (5) Der Bund und die Lnder tragen die bei ihren Behçrden entstehenden Verwaltungsausgaben und haften im Verhltnis zueinander fr eine ordnungsmßige Verwaltung. Das Nhere bestimmt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. (6) Bund und Lnder tragen nach der innerstaatlichen Zustndigkeits- und Aufgabenverteilung die Lasten einer Verletzung von supranationalen oder vçlkerrechtlichen Verpflichtungen Deutschlands. In Fllen lnderbergreifender Finanzkorrekturen der Europischen Union tragen Bund und Lnder diese Lasten im Verhltnis 15 zu 85. Die Lndergesamtheit trgt in diesen Fllen solidarisch 35 vom Hundert der Gesamtlasten entsprechend einem allgemeinen Schlssel; 50 vom Hundert der Gesamtlasten tragen die Lnder, die die Lasten verursacht haben, anteilig entsprechend der Hçhe der erhaltenen Mittel. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Artikel 104b (Finanzhilfen fr besonders bedeutsame Investitionen) (1) Der Bund kann, soweit dieses Grundgesetz ihm Gesetzgebungsbefugnisse verleiht, den Lndern Finanzhilfen fr besonders bedeutsame Investitionen der Lnder und der Gemeinden (Gemeindeverbnde) gewhren, die www.WALHALLA.de
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1. zur Abwehr einer Stçrung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts oder 2. zum Ausgleich unterschiedlicher Wirtschaftskraft im Bundesgebiet oder 3. zur Fçrderung des wirtschaftlichen Wachstums erforderlich sind. Abweichend von Satz 1 kann der Bund im Falle von Naturkatastrophen oder außergewçhnlichen Notsituationen, die sich der Kontrolle des Staates entziehen und die staatliche Finanzlage erheblich beeintrchtigen, auch ohne Gesetzgebungsbefugnisse Finanzhilfen gewhren. (2) Das Nhere, insbesondere die Arten der zu fçrdernden Investitionen, wird durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, oder auf Grund des Bundeshaushaltsgesetzes durch Verwaltungsvereinbarung geregelt. Die Mittel sind befristet zu gewhren und hinsichtlich ihrer Verwendung in regelmßigen Zeitabstnden zu berprfen. Die Finanzhilfen sind im Zeitablauf mit fallenden Jahresbetrgen zu gestalten. (3) Bundestag, Bundesregierung und Bundesrat sind auf Verlangen ber die Durchfhrung der Maßnahmen und die erzielten Verbesserungen zu unterrichten. Artikel 105 (Gesetzgebungszustndigkeit) (1) Der Bund hat die ausschließliche Gesetzgebung ber die Zçlle und Finanzmonopole. (2) Der Bund hat die konkurrierende Gesetzgebung ber die brigen Steuern, wenn ihm das Aufkommen dieser Steuern ganz oder zum Teil zusteht oder die Voraussetzungen des Artikels 72 Abs. 2 vorliegen. (2a) Die Lnder haben die Befugnis zur Gesetzgebung ber die çrtlichen Verbrauch- und Aufwandsteuern, solange und soweit sie nicht bundesgesetzlich geregelten Steuern gleichartig sind. Sie haben die Befugnis zur Bestimmung des Steuersatzes bei der Grunderwerbsteuer. (3) Bundesgesetze ber Steuern, deren Aufkommen den Lndern oder den Gemeinden (Gemeindeverbnden) ganz oder zum Teil 51
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zufließt, bedrfen der Zustimmung des Bundesrates.
bedarf, festgesetzt. Bei der Festsetzung ist von folgenden Grundstzen auszugehen:
Artikel 106 (Steuerverteilung) (1) Der Ertrag der Finanzmonopole und das Aufkommen der folgenden Steuern stehen dem Bund zu: 1. die Zçlle, 2. die Verbrauchsteuern, soweit sie nicht nach Absatz 2 den Lndern, nach Absatz 3 Bund und Lndern gemeinsam oder nach Absatz 6 den Gemeinden zustehen, 3. die Straßengterverkehrsteuer, die Kraftfahrzeugsteuer und sonstige auf motorisierte Verkehrsmittel bezogene Verkehrsteuern, 4. die Kapitalverkehrsteuern, die Versicherungsteuer und die Wechselsteuer, 5. die einmaligen Vermçgensabgaben und die zur Durchfhrung des Lastenausgleichs erhobenen Ausgleichsabgaben, 6. die Ergnzungsabgabe zur Einkommensteuer und zur Kçrperschaftsteuer, 7. Abgaben im Rahmen der Europischen Gemeinschaften. (2) Das Aufkommen der folgenden Steuern steht den Lndern zu: 1. die Vermçgensteuer, 2. die Erbschaftsteuer, 3. die Verkehrsteuern, soweit sie nicht nach Absatz 1 dem Bund oder nach Absatz 3 Bund und Lndern gemeinsam zustehen, 4. die Biersteuer, 5. die Abgabe von Spielbanken. (3) Das Aufkommen der Einkommensteuer, der Kçrperschaftsteuer und der Umsatzsteuer steht dem Bund und den Lndern gemeinsam zu (Gemeinschaftsteuern), soweit das Aufkommen der Einkommensteuer nicht nach Absatz 5 und das Aufkommen der Umsatzsteuer nicht nach Absatz 5a den Gemeinden zugewiesen wird. Am Aufkommen der Einkommensteuer und der Kçrperschaftsteuer sind der Bund und die Lnder je zur Hlfte beteiligt. Die Anteile von Bund und Lndern an der Umsatzsteuer werden durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates
1. Im Rahmen der laufenden Einnahmen haben der Bund und die Lnder gleichmßig Anspruch auf Deckung ihrer notwendigen Ausgaben. Dabei ist der Umfang der Ausgaben unter Bercksichtigung einer mehrjhrigen Finanzplanung zu ermitteln.
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2. Die Deckungsbedrfnisse des Bundes und der Lnder sind so aufeinander abzustimmen, daß ein billiger Ausgleich erzielt, eine berbelastung der Steuerpflichtigen vermieden und die Einheitlichkeit der Lebensverhltnisse im Bundesgebiet gewahrt wird. Zustzlich werden in die Festsetzung der Anteile von Bund und Lndern an der Umsatzsteuer Steuermindereinnahmen einbezogen, die den Lndern ab 1. Januar 1996 aus der Bercksichtigung von Kindern im Einkommensteuerrecht entstehen. Das Nhere bestimmt das Bundesgesetz nach Satz 3. (4) Die Anteile von Bund und Lndern an der Umsatzsteuer sind neu festzusetzen, wenn sich das Verhltnis zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Bundes und der Lnder wesentlich anders entwickelt ; Steuermindereinnahmen, die nach Absatz 3 Satz 5 in die Festsetzung der Umsatzsteueranteile zustzlich einbezogen werden, bleiben hierbei unbercksichtigt. Werden den Lndern durch Bundesgesetz zustzliche Ausgaben auferlegt oder Einnahmen entzogen, so kann die Mehrbelastung durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, auch mit Finanzzuweisungen des Bundes ausgeglichen werden, wenn sie auf einen kurzen Zeitraum begrenzt ist. In dem Gesetz sind die Grundstze fr die Bemessung dieser Finanzzuweisungen und fr ihre Verteilung auf die Lnder zu bestimmen. (5) Die Gemeinden erhalten einen Anteil an dem Aufkommen der Einkommensteuer, der von den Lndern an ihre Gemeinden auf der Grundlage der Einkommensteuerleistungen ihrer Einwohner weiterzuleiten ist. Das Nhere bestimmt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Es kann www.WALHALLA.de
Art. 106a – 107 bestimmen, daß die Gemeinden Hebestze fr den Gemeindeanteil festsetzen. (5a) Die Gemeinden erhalten ab dem 1. Januar 1998 einen Anteil an dem Aufkommen der Umsatzsteuer. Er wird von den Lndern auf der Grundlage eines orts- und wirtschaftsbezogenen Schlssels an ihre Gemeinden weitergeleitet. Das Nhere wird durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. (6) Das Aufkommen der Grundsteuer und Gewerbesteuer steht den Gemeinden, das Aufkommen der çrtlichen Verbrauch- und Aufwandsteuern steht den Gemeinden oder nach Maßgabe der Landesgesetzgebung den Gemeindeverbnden zu. Den Gemeinden ist das Recht einzurumen, die Hebestze der Grundsteuer und Gewerbesteuer im Rahmen der Gesetze festzusetzen. Bestehen in einem Land keine Gemeinden, so steht das Aufkommen der Grundsteuer und Gewerbesteuer sowie der çrtlichen Verbrauch- und Aufwandsteuern dem Land zu. Bund und Lnder kçnnen durch eine Umlage an dem Aufkommen der Gewerbesteuer beteiligt werden. Das Nhere ber die Umlage bestimmt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Nach Maßgabe der Landesgesetzgebung kçnnen die Grundsteuer und Gewerbesteuer sowie der Gemeindeanteil vom Aufkommen der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer als Bemessungsgrundlagen fr Umlagen zugrunde gelegt werden. (7) Von dem Lnderanteil am Gesamtaufkommen der Gemeinschaftsteuern fließt den Gemeinden und Gemeindeverbnden insgesamt ein von der Landesgesetzgebung zu bestimmender Hundertsatz zu. Im brigen bestimmt die Landesgesetzgebung, ob und inwieweit das Aufkommen der Landessteuern den Gemeinden (Gemeindeverbnden) zufließt. (8) Veranlaßt der Bund in einzelnen Lndern oder Gemeinden (Gemeindeverbnden) besondere Einrichtungen, die diesen Lndern oder Gemeinden (Gemeindeverbnden) unmittelbar Mehrausgaben oder Mindereinnahmen (Sonderbelastungen) verursachen, gewhrt der Bund den erforderlichen Ausgleich, www.WALHALLA.de
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wenn und soweit den Lndern oder Gemeinden (Gemeindeverbnden) nicht zugemutet werden kann, die Sonderbelastungen zu tragen. Entschdigungsleistungen Dritter und finanzielle Vorteile, die diesen Lndern oder Gemeinden (Gemeindeverbnden) als Folge der Einrichtungen erwachsen, werden bei dem Ausgleich bercksichtigt. (9) Als Einnahmen und Ausgaben der Lnder im Sinne dieses Artikels gelten auch die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinden (Gemeindeverbnde). Artikel 106a (Personennahverkehr) Den Lndern steht ab 1. Januar 1996 fr den çffentlichen Personennahverkehr ein Betrag aus dem Steueraufkommen des Bundes zu. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Der Betrag nach Satz 1 bleibt bei der Bemessung der Finanzkraft nach Artikel 107 Abs. 2 unbercksichtigt. Artikel 106b Den Lndern steht ab dem 1. Juli 2009 infolge der bertragung der Kraftfahrzeugsteuer auf den Bund ein Betrag aus dem Steueraufkommen des Bundes zu. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Artikel 107 (rtliches Aufkommen) (1) Das Aufkommen der Landessteuern und der Lnderanteil am Aufkommen der Einkommensteuer und der Kçrperschaftsteuer stehen den einzelnen Lndern insoweit zu, als die Steuern von den Finanzbehçrden in ihrem Gebiet vereinnahmt werden (çrtliches Aufkommen). Durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, sind fr die Kçrperschaftsteuer und die Lohnsteuer nhere Bestimmungen ber die Abgrenzung sowie ber Art und Umfang der Zerlegung des çrtlichen Aufkommens zu treffen. Das Gesetz kann auch Bestimmungen ber die Abgrenzung und Zerlegung des çrtlichen Aufkommens anderer Steuern treffen. Der Lnderanteil am Aufkommen der Umsatzsteuer steht den einzelnen Lndern nach Maßgabe ihrer Einwohnerzahl zu; fr einen 53
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Teil, hçchstens jedoch fr ein Viertel dieses Lnderanteils, kçnnen durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, Ergnzungsanteile fr die Lnder vorgesehen werden, deren Einnahmen aus den Landessteuern, aus der Einkommensteuer und der Kçrperschaftsteuer und nach Artikel 106b je Einwohner unter dem Durchschnitt der Lnder liegen; bei der Grunderwerbsteuer ist die Steuerkraft einzubeziehen. (2) Durch das Gesetz ist sicherzustellen, daß die unterschiedliche Finanzkraft der Lnder angemessen ausgeglichen wird; hierbei sind die Finanzkraft und der Finanzbedarf der Gemeinden (Gemeindeverbnde) zu bercksichtigen. Die Voraussetzungen fr die Ausgleichsansprche der ausgleichsberechtigten Lnder und fr die Ausgleichsverbindlichkeiten der ausgleichspflichtigen Lnder sowie die Maßstbe fr die Hçhe der Ausgleichsleistungen sind in dem Gesetz zu bestimmen. Es kann auch bestimmen, daß der Bund aus seinen Mitteln leistungsschwachen Lndern Zuweisungen zur ergnzenden Deckung ihres allgemeinen Finanzbedarfs (Ergnzungszuweisungen) gewhrt. Artikel 108 (Finanzverwaltung) (1) Zçlle, Finanzmonopole, die bundesgesetzlich geregelten Verbrauchsteuern einschließlich der Einfuhrumsatzsteuer, die Kraftfahrzeugsteuer und sonstige auf motorisierte Verkehrsmittel bezogene Verkehrsteuern ab dem 1. Juli 2009 sowie die Abgaben im Rahmen der Europischen Gemeinschaften werden durch Bundesfinanzbehçrden verwaltet. Der Aufbau dieser Behçrden wird durch Bundesgesetz geregelt. Soweit Mittelbehçrden eingerichtet sind, werden deren Leiter im Benehmen mit den Landesregierungen bestellt. (2) Die brigen Steuern werden durch Landesfinanzbehçrden verwaltet. Der Aufbau dieser Behçrden und die einheitliche Ausbildung der Beamten kçnnen durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates geregelt werden. Soweit Mittelbehçrden eingerichtet sind, werden deren Leiter im Einvernehmen mit der Bundesregierung bestellt. 54
Art. 108 – 109 (3) Verwalten die Landesfinanzbehçrden Steuern, die ganz oder zum Teil dem Bund zufließen, so werden sie im Auftrage des Bundes ttig. Artikel 85 Abs. 3 und 4 gilt mit der Maßgabe, daß an die Stelle der Bundesregierung der Bundesminister der Finanzen tritt. (4) Durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, kann bei der Verwaltung von Steuern ein Zusammenwirken von Bundes- und Landesfinanzbehçrden sowie fr Steuern, die unter Absatz 1 fallen, die Verwaltung durch Landesfinanzbehçrden und fr andere Steuern die Verwaltung durch Bundesfinanzbehçrden vorgesehen werden, wenn und soweit dadurch der Vollzug der Steuergesetze erheblich verbessert oder erleichtert wird. Fr die den Gemeinden (Gemeindeverbnden) allein zufließenden Steuern kann die den Landesfinanzbehçrden zustehende Verwaltung durch die Lnder ganz oder zum Teil den Gemeinden (Gemeindeverbnden) bertragen werden. (5) Das von den Bundesfinanzbehçrden anzuwendende Verfahren wird durch Bundesgesetz geregelt. Das von den Landesfinanzbehçrden und in den Fllen des Absatzes 4 Satz 2 von den Gemeinden (Gemeindeverbnden) anzuwendende Verfahren kann durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates geregelt werden. (6) Die Finanzgerichtsbarkeit wird durch Bundesgesetz einheitlich geregelt. (7) Die Bundesregierung kann allgemeine Verwaltungsvorschriften erlassen, und zwar mit Zustimmung des Bundesrates, soweit die Verwaltung den Landesfinanzbehçrden oder Gemeinden (Gemeindeverbnden) obliegt. Artikel 109 (Haushaltswirtschaft) (1) Bund und Lnder sind in ihrer Haushaltswirtschaft selbstndig und voneinander unabhngig. (2) Bund und Lnder erfllen gemeinsam die Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland aus Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft auf Grund des Artikels 104 des Vertrags zur Grndung der Europischen Gemeinschaft zur Einhaltung der www.WALHALLA.de
Art. 109a – 110 Haushaltsdisziplin und tragen in diesem Rahmen den Erfordernissen des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts Rechnung. (3) Die Haushalte von Bund und Lndern sind grundstzlich ohne Einnahmen aus Krediten auszugleichen. Bund und Lnder kçnnen Regelungen zur im Auf- und Abschwung symmetrischen Bercksichtigung der Auswirkungen einer von der Normallage abweichenden konjunkturellen Entwicklung sowie eine Ausnahmeregelung fr Naturkatastrophen oder außergewçhnliche Notsituationen, die sich der Kontrolle des Staates entziehen und die staatliche Finanzlage erheblich beeintrchtigen, vorsehen. Fr die Ausnahmeregelung ist eine entsprechende Tilgungsregelung vorzusehen. Die nhere Ausgestaltung regelt fr den Haushalt des Bundes Artikel 115 mit der Maßgabe, dass Satz 1 entsprochen ist, wenn die Einnahmen aus Krediten 0,35 vom Hundert im Verhltnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt nicht berschreiten. Die nhere Ausgestaltung fr die Haushalte der Lnder regeln diese im Rahmen ihrer verfassungsrechtlichen Kompetenzen mit der Maßgabe, dass Satz 1 nur dann entsprochen ist, wenn keine Einnahmen aus Krediten zugelassen werden. (4) Durch Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, kçnnen fr Bund und Lnder gemeinsam geltende Grundstze fr das Haushaltsrecht, fr eine konjunkturgerechte Haushaltswirtschaft und fr eine mehrjhrige Finanzplanung aufgestellt werden. (5) Sanktionsmaßnahmen der Europischen Gemeinschaft im Zusammenhang mit den Bestimmungen in Artikel 104 des Vertrags zur Grndung der Europischen Gemeinschaft zur Einhaltung der Haushaltsdisziplin tragen Bund und Lnder im Verhltnis 65 zu 35. Die Lndergesamtheit trgt solidarisch 35 vom Hundert der auf die Lnder entfallenden Lasten entsprechend ihrer Einwohnerzahl; 65 vom Hundert der auf die Lnder entfallenden Lasten tragen die Lnder entsprechend ihrem Verursachungsbeitrag. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. www.WALHALLA.de
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Artikel 109a Zur Vermeidung von Haushaltsnotlagen regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, 1. die fortlaufende berwachung der Haushaltswirtschaft von Bund und Lndern durch ein gemeinsames Gremium (Stabilittsrat), 2. die Voraussetzungen und das Verfahren zur Feststellung einer drohenden Haushaltsnotlage, 3. die Grundstze zur Aufstellung und Durchfhrung von Sanierungsprogrammen zur Vermeidung von Haushaltsnotlagen. Die Beschlsse des Stabilittsrats und die zugrunde liegenden Beratungsunterlagen sind zu verçffentlichen. Artikel 110 (Haushaltsplan) (1) Alle Einnahmen und Ausgaben des Bundes sind in den Haushaltsplan einzustellen; bei Bundesbetrieben und bei Sondervermçgen brauchen nur die Zufhrungen oder die Ablieferungen eingestellt zu werden. Der Haushaltsplan ist in Einnahme und Ausgabe auszugleichen. (2) Der Haushaltsplan wird fr ein oder mehrere Rechnungsjahre, nach Jahren getrennt, vor Beginn des ersten Rechnungsjahres durch das Haushaltsgesetz festgestellt. Fr Teile des Haushaltsplanes kann vorgesehen werden, daß sie fr unterschiedliche Zeitrume, nach Rechnungsjahren getrennt, gelten. (3) Die Gesetzesvorlage nach Absatz 2 Satz 1 sowie Vorlagen zur nderung des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplanes werden gleichzeitig mit der Zuleitung an den Bundesrat beim Bundestage eingebracht; der Bundesrat ist berechtigt, innerhalb von sechs Wochen, bei nderungsvorlagen innerhalb von drei Wochen, zu den Vorlagen Stellung zu nehmen. (4) In das Haushaltsgesetz drfen nur Vorschriften aufgenommen werden, die sich auf die Einnahmen und Ausgaben des Bundes und auf den Zeitraum beziehen, fr den das Haushaltsgesetz beschlossen wird. Das 55
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Haushaltsgesetz kann vorschreiben, daß die Vorschriften erst mit der Verkndung des nchsten Haushaltsgesetzes oder bei Ermchtigung nach Artikel 115 zu einem spteren Zeitpunkt außer Kraft treten. Artikel 111 (Haushaltsvorgriff) (1) Ist bis zum Schluß eines Rechnungsjahres der Haushaltsplan fr das folgende Jahr nicht durch Gesetz festgestellt, so ist bis zu seinem Inkrafttreten die Bundesregierung ermchtigt, alle Ausgaben zu leisten, die nçtig sind, a) um gesetzlich bestehende Einrichtungen zu erhalten und gesetzlich beschlossene Maßnahmen durchzufhren, b) um die rechtlich begrndeten Verpflichtungen des Bundes zu erfllen, c) um Bauten, Beschaffungen und sonstige Leistungen fortzusetzen oder Beihilfen fr diese Zwecke weiter zu gewhren, sofern durch den Haushaltsplan eines Vorjahres bereits Betrge bewilligt worden sind. (2) Soweit nicht auf besonderem Gesetze beruhende Einnahmen aus Steuern, Abgaben und sonstigen Quellen oder die Betriebsmittelrcklage die Ausgaben unter Absatz 1 decken, darf die Bundesregierung die zur Aufrechterhaltung der Wirtschaftsfhrung erforderlichen Mittel bis zur Hçhe eines Viertels der Endsumme des abgelaufenen Haushaltsplanes im Wege des Kredits flssig machen. Artikel 112 (ber- und außerplanmßige Ausgaben) berplanmßige und außerplanmßige Ausgaben bedrfen der Zustimmung des Bundesministers der Finanzen. Sie darf nur im Falle eines unvorhergesehenen und unabweisbaren Bedrfnisses erteilt werden. Nheres kann durch Bundesgesetz bestimmt werden. Artikel 113 (Ausgabenerhçhung, Einnahmeminderung) (1) Gesetze, welche die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Ausgaben des Haushaltsplanes erhçhen oder neue Ausgaben in sich schließen oder fr die Zukunft mit sich bringen, bedrfen der Zustimmung der 56
Art. 111– 115 Bundesregierung. Das gleiche gilt fr Gesetze, die Einnahmeminderungen in sich schließen oder fr die Zukunft mit sich bringen. Die Bundesregierung kann verlangen, daß der Bundestag die Beschlußfassung ber solche Gesetze aussetzt. In diesem Fall hat die Bundesregierung innerhalb von sechs Wochen dem Bundestage eine Stellungnahme zuzuleiten. (2) Die Bundesregierung kann innerhalb von vier Wochen, nachdem der Bundestag das Gesetz beschlossen hat, verlangen, daß der Bundestag erneut Beschluß faßt. (3) Ist das Gesetz nach Artikel 78 zustande gekommen, kann die Bundesregierung ihre Zustimmung nur innerhalb von sechs Wochen und nur dann versagen, wenn sie vorher das Verfahren nach Absatz 1 Satz 3 und 4 oder nach Absatz 2 eingeleitet hat. Nach Ablauf dieser Frist gilt die Zustimmung als erteilt. Artikel 114 (Rechnungslegung, Bundesrechnungshof) (1) Der Bundesminister der Finanzen hat dem Bundestage und dem Bundesrate ber alle Einnahmen und Ausgaben sowie ber das Vermçgen und die Schulden im Laufe des nchsten Rechnungsjahres zur Entlastung der Bundesregierung Rechnung zu legen. (2) Der Bundesrechnungshof, dessen Mitglieder richterliche Unabhngigkeit besitzen, prft die Rechnung sowie die Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmßigkeit der Haushaltsund Wirtschaftsfhrung. Er hat außer der Bundesregierung unmittelbar dem Bundestage und dem Bundesrate jhrlich zu berichten. Im brigen werden die Befugnisse des Bundesrechnungshofes durch Bundesgesetz geregelt. Artikel 115 (Kreditaufnahme) (1) Die Aufnahme von Krediten sowie die bernahme von Brgschaften, Garantien oder sonstigen Gewhrleistungen, die zu Ausgaben in knftigen Rechnungsjahren fhren kçnnen, bedrfen einer der Hçhe nach bestimmten oder bestimmbaren Ermchtigung durch Bundesgesetz. www.WALHALLA.de
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(2) Einnahmen und Ausgaben sind grundstzlich ohne Einnahmen aus Krediten auszugleichen. Diesem Grundsatz ist entsprochen, wenn die Einnahmen aus Krediten 0,35 vom Hundert im Verhltnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt nicht berschreiten. Zustzlich sind bei einer von der Normallage abweichenden konjunkturellen Entwicklung die Auswirkungen auf den Haushalt im Auf- und Abschwung symmetrisch zu bercksichtigen. Abweichungen der tatschlichen Kreditaufnahme von der nach den Stzen 1 bis 3 zulssigen Kreditobergrenze werden auf einem Kontrollkonto erfasst; Belastungen, die den Schwellenwert von 1,5 vom Hundert im Verhltnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt berschreiten, sind konjunkturgerecht zurckzufhren. Nheres, insbesondere die Bereinigung der Einnahmen und Ausgaben um finanzielle Transaktionen und das Verfahren zur Berechnung der Obergrenze der jhrlichen Nettokreditaufnahme unter Bercksichtigung der konjunkturellen Entwicklung auf der Grundlage eines Konjunkturbereinigungsverfahrens sowie die Kontrolle und den Ausgleich von Abweichungen der tatschlichen Kreditaufnahme von der Regelgrenze, regelt ein Bundesgesetz. Im Falle von Naturkatastrophen oder außergewçhnlichen Notsituationen, die sich der Kontrolle des Staates entziehen und die staatliche Finanzlage erheblich beeintrchtigen, kçnnen diese Kreditobergrenzen auf Grund eines Beschlusses der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages berschritten werden. Der Beschluss ist mit einem Tilgungsplan zu verbinden. Die Rckfhrung der nach Satz 6 aufgenommenen Kredite hat binnen eines angemessenen Zeitraumes zu erfolgen.
gungsfall), trifft der Bundestag mit Zustimmung des Bundesrates. Die Feststellung erfolgt auf Antrag der Bundesregierung und bedarf einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages. (2) Erfordert die Lage unabweisbar ein sofortiges Handeln und stehen einem rechtzeitigen Zusammentritt des Bundestages unberwindliche Hindernisse entgegen oder ist er nicht beschlußfhig, so trifft der Gemeinsame Ausschuß diese Feststellung mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens der Mehrheit seiner Mitglieder. (3) Die Feststellung wird vom Bundesprsidenten gemß Artikel 82 im Bundesgesetzblatt verkndet. Ist dies nicht rechtzeitig mçglich, so erfolgt die Verkndung in anderer Weise; sie ist im Bundesgesetzblatt nachzuholen, sobald die Umstnde es zulassen. (4) Wird das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen und sind die zustndigen Bundesorgane außerstande, sofort die Feststellung nach Absatz 1 Satz 1 zu treffen, so gilt diese Feststellung als getroffen und als zu dem Zeitpunkt verkndet, in dem der Angriff begonnen hat. Der Bundesprsident gibt diesen Zeitpunkt bekannt, sobald die Umstnde es zulassen. (5) Ist die Feststellung des Verteidigungsfalles verkndet und wird das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen, so kann der Bundesprsident vçlkerrechtliche Erklrungen ber das Bestehen des Verteidigungsfalles mit Zustimmung des Bundestages abgeben. Unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 tritt an die Stelle des Bundestages der Gemeinsame Ausschuß.
Xa. Verteidigungsfall
Artikel 115b (bergang der Befehls- und Kommandogewalt) Mit der Verkndung des Verteidigungsfalles geht die Befehls- und Kommandogewalt ber die Streitkrfte auf den Bundeskanzler ber.
Artikel 115a (Feststellung des Verteidigungsfalles) (1) Die Feststellung, daß das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar droht (Verteidiwww.WALHALLA.de
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Artikel 115c (Konkurrierende Gesetzgebung im Verteidigungsfall) (1) Der Bund hat fr den Verteidigungsfall das Recht der konkurrierenden Gesetzgebung auch auf den Sachgebieten, die zur Gesetzgebungszustndigkeit der Lnder gehçren. Diese Gesetze bedrfen der Zustimmung des Bundesrates. (2) Soweit es die Verhltnisse whrend des Verteidigungsfalles erfordern, kann durch Bundesgesetz fr den Verteidigungsfall 1. bei Enteignungen abweichend von Artikel 14 Abs. 3 Satz 2 die Entschdigung vorlufig geregelt werden, 2. fr Freiheitsentziehungen eine von Artikel 104 Abs. 2 Satz 3 und Abs. 3 Satz 1 abweichende Frist, hçchstens jedoch eine solche von vier Tagen, fr den Fall festgesetzt werden, daß ein Richter nicht innerhalb der fr Normalzeiten geltenden Frist ttig werden konnte. (3) Soweit es zur Abwehr eines gegenwrtigen oder unmittelbar drohenden Angriffs erforderlich ist, kann fr den Verteidigungsfall durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates die Verwaltung und das Finanzwesen des Bundes und der Lnder abweichend von den Abschnitten VIII, VIIIa und X geregelt werden, wobei die Lebensfhigkeit der Lnder, Gemeinden und Gemeindeverbnde, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht, zu wahren ist. (4) Bundesgesetze nach den Abstzen 1 und 2 Nr. 1 drfen zur Vorbereitung ihres Vollzuges schon vor Eintritt des Verteidigungsfalles angewandt werden. Artikel 115d (Gesetzgebungsverfahren im Verteidigungsfall) (1) Fr die Gesetzgebung des Bundes gilt im Verteidigungsfalle abweichend von Artikel 76 Abs. 2, Artikel 77 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 bis 4, Artikel 78 und Artikel 82 Abs. 1 die Regelung der Abstze 2 und 3. (2) Gesetzesvorlagen der Bundesregierung, die sie als dringlich bezeichnet, sind gleichzeitig mit der Einbringung beim Bundestage 58
Art. 115c – 115f dem Bundesrate zuzuleiten. Bundestag und Bundesrat beraten diese Vorlagen unverzglich gemeinsam. Soweit zu einem Gesetze die Zustimmung des Bundesrates erforderlich ist, bedarf es zum Zustandekommen des Gesetzes der Zustimmung der Mehrheit seiner Stimmen. Das Nhere regelt eine Geschftsordnung, die vom Bundestage beschlossen wird und der Zustimmung des Bundesrates bedarf. (3) Fr die Verkndung der Gesetze gilt Artikel 115a Abs. 3 Satz 2 entsprechend. Artikel 115e (Befugnisse des gemeinsamen Ausschusses) (1) Stellt der Gemeinsame Ausschuß im Verteidigungsfalle mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen, mindestens mit der Mehrheit seiner Mitglieder fest, daß dem rechtzeitigen Zusammentritt des Bundestages unberwindliche Hindernisse entgegenstehen oder daß dieser nicht beschlußfhig ist, so hat der Gemeinsame Ausschuß die Stellung von Bundestag und Bundesrat und nimmt deren Rechte einheitlich wahr. (2) Durch ein Gesetz des Gemeinsamen Ausschusses darf das Grundgesetz weder gendert noch ganz oder teilweise außer Kraft oder außer Anwendung gesetzt werden. Zum Erlaß von Gesetzen nach Artikel 23 Abs. 1 Satz 2, Artikel 24 Abs. 1 oder Artikel 29 ist der Gemeinsame Ausschuß nicht befugt. Artikel 115f (Einsatz des Bundesgrenzschutzes; Weisungen an Landesregierungen) (1) Die Bundesregierung kann im Verteidigungsfalle, soweit es die Verhltnisse erfordern, 1. den Bundesgrenzschutz im gesamten Bundesgebiete einsetzen; 2. außer der Bundesverwaltung auch den Landesregierungen und, wenn sie es fr dringlich erachtet, den Landesbehçrden Weisungen erteilen und diese Befugnis auf von ihr zu bestimmende Mitglieder der Landesregierungen bertragen. www.WALHALLA.de
Art. 115g – 115k (2) Bundestag, Bundesrat und der Gemeinsame Ausschuß sind unverzglich von den nach Absatz 1 getroffenen Maßnahmen zu unterrichten. Artikel 115g (Bundesverfassungsgericht) Die verfassungsmßige Stellung und die Erfllung der verfassungsmßigen Aufgaben des Bundesverfassungsgerichtes und seiner Richter drfen nicht beeintrchtigt werden. Das Gesetz ber das Bundesverfassungsgericht darf durch ein Gesetz des Gemeinsamen Ausschusses nur insoweit gendert werden, als dies auch nach Auffassung des Bundesverfassungsgerichtes zur Aufrechterhaltung der Funktionsfhigkeit des Gerichtes erforderlich ist. Bis zum Erlaß eines solchen Gesetzes kann das Bundesverfassungsgericht die zur Erhaltung der Arbeitsfhigkeit des Gerichtes erforderlichen Maßnahmen treffen. Beschlsse nach Satz 2 und Satz 3 faßt das Bundesverfassungsgericht mit der Mehrheit der anwesenden Richter. Artikel 115h (Ablauf von Wahlperioden, Amtszeiten) (1) Whrend des Verteidigungsfalles ablaufende Wahlperioden des Bundestages oder der Volksvertretungen der Lnder enden sechs Monate nach Beendigung des Verteidigungsfalles. Die im Verteidigungsfalle ablaufende Amtszeit des Bundesprsidenten sowie bei vorzeitiger Erledigung seines Amtes die Wahrnehmung seiner Befugnisse durch den Prsidenten des Bundesrates enden neun Monate nach Beendigung des Verteidigungsfalles. Die im Verteidigungsfalle ablaufende Amtszeit eines Mitgliedes des Bundesverfassungsgerichtes endet sechs Monate nach Beendigung des Verteidigungsfalles. (2) Wird eine Neuwahl des Bundeskanzlers durch den Gemeinsamen Ausschuß erforderlich, so whlt dieser einen neuen Bundeskanzler mit der Mehrheit seiner Mitglieder; der Bundesprsident macht dem Gemeinsamen Ausschuß einen Vorschlag. Der Gemeinsame Ausschuß kann dem Bundeskanzler das Mißtrauen nur dadurch aussprechen, www.WALHALLA.de
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daß er mit der Mehrheit von zwei Dritteln seiner Mitglieder einen Nachfolger whlt. (3) Fr die Dauer des Verteidigungsfalles ist die Auflçsung des Bundestages ausgeschlossen. Artikel 115i (Befugnisse der Landesregierungen) (1) Sind die zustndigen Bundesorgane außerstande, die notwendigen Maßnahmen zur Abwehr der Gefahr zu treffen, und erfordert die Lage unabweisbar ein sofortiges selbstndiges Handeln in einzelnen Teilen des Bundesgebietes, so sind die Landesregierungen oder die von ihnen bestimmten Behçrden oder Beauftragten befugt, fr ihren Zustndigkeitsbereich Maßnahmen im Sinne des Artikels 115f Abs. 1 zu treffen. (2) Maßnahmen nach Absatz 1 kçnnen durch die Bundesregierung, im Verhltnis zu Landesbehçrden und nachgeordneten Bundesbehçrden auch durch die Ministerprsidenten der Lnder jederzeit aufgehoben werden. Artikel 115k (Außer-Kraft-Treten von Gesetzen und Rechtsverordnungen) (1) Fr die Dauer ihrer Anwendbarkeit setzen Gesetze nach den Artikeln 115c, 115e und 115g und Rechtsverordnungen, die auf Grund solcher Gesetze ergehen, entgegenstehendes Recht außer Anwendung. Dies gilt nicht gegenber frherem Recht, das auf Grund der Artikel 115c, 115e und 115g erlassen worden ist. (2) Gesetze, die der Gemeinsame Ausschuß beschlossen hat, und Rechtsverordnungen, die auf Grund solcher Gesetze ergangen sind, treten sptestens sechs Monate nach Beendigung des Verteidigungsfalles außer Kraft. (3) Gesetze, die von den Artikeln 91a, 91b, 104a, 106 und 107 abweichende Regelungen enthalten, gelten lngstens bis zum Ende des zweiten Rechnungsjahres, das auf die Beendigung des Verteidigungsfalles folgt. Sie kçnnen nach Beendigung des Verteidigungsfalles durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates gendert werden, um zu der 59
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Regelung gemß den Abschnitten VIIIa und X berzuleiten.
gegengesetzten Willen zum Ausdruck gebracht haben.
Artikel 115l (Beendigung des Verteidigungsfalles) (1) Der Bundestag kann jederzeit mit Zustimmung des Bundesrates Gesetze des Gemeinsamen Ausschusses aufheben. Der Bundesrat kann verlangen, daß der Bundestag hierber beschließt. Sonstige zur Abwehr der Gefahr getroffene Maßnahmen des Gemeinsamen Ausschusses oder der Bundesregierung sind aufzuheben, wenn der Bundestag und der Bundesrat es beschließen. (2) Der Bundestag kann mit Zustimmung des Bundesrates jederzeit durch einen vom Bundesprsidenten zu verkndenden Beschluß den Verteidigungsfall fr beendet erklren. Der Bundesrat kann verlangen, daß der Bundestag hierber beschließt. Der Verteidigungsfall ist unverzglich fr beendet zu erklren, wenn die Voraussetzungen fr seine Feststellung nicht mehr gegeben sind. (3) ber den Friedensschluß wird durch Bundesgesetz entschieden.
Artikel 117 (bergangsregelung fr Artikel 3 und Artikel 11) (1) Das dem Artikel 3 Abs. 2 entgegenstehende Recht bleibt bis zu seiner Anpassung an diese Bestimmung des Grundgesetzes in Kraft, jedoch nicht lnger als bis zum 31. Mrz 1953. (2) Gesetze, die das Recht der Freizgigkeit mit Rcksicht auf die gegenwrtige Raumnot einschrnken, bleiben bis zu ihrer Aufhebung durch Bundesgesetz in Kraft.
XI. bergangs- und Schlußbestimmungen Artikel 116 (Begriff „Deutscher“; Wiedereinbrgerung) (1) Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelung, wer die deutsche Staatsangehçrigkeit besitzt oder als Flchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehçrigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkçmmling in dem Gebiete des Deutschen Reiches nach dem Stande vom 31. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat. (2) Frhere deutsche Staatsangehçrige, denen zwischen dem 30. Januar 1933 und dem 8. Mai 1945 die Staatsangehçrigkeit aus politischen, rassischen oder religiçsen Grnden entzogen worden ist, und ihre Abkçmmlinge sind auf Antrag wieder einzubrgern. Sie gelten als nicht ausgebrgert, sofern sie nach dem 8. Mai 1945 ihren Wohnsitz in Deutschland genommen haben und nicht einen ent60
Artikel 118 (Neugliederung von BadenWrttemberg) Die Neugliederung in dem die Lnder Baden, Wrttemberg-Baden und Wrttemberg-Hohenzollern umfassenden Gebiete kann abweichend von den Vorschriften des Artikels 29 durch Vereinbarung der beteiligten Lnder erfolgen. Kommt eine Vereinbarung nicht zustande, so wird die Neugliederung durch Bundesgesetz geregelt, das eine Volksbefragung vorsehen muß. Artikel 118a (Neugliederung Berlin/ Brandenburg) Die Neugliederung in dem die Lnder Berlin und Brandenburg umfassenden Gebiet kann abweichend von den Vorschriften des Artikels 29 unter Beteiligung ihrer Wahlberechtigten durch Vereinbarung beider Lnder erfolgen. Artikel 119 (Flchtlinge und Vertriebene) In Angelegenheiten der Flchtlinge und Vertriebenen, insbesondere zu ihrer Verteilung auf die Lnder, kann bis zu einer bundesgesetzlichen Regelung die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates Verordnungen mit Gesetzeskraft erlassen. Fr besondere Flle kann dabei die Bundesregierung ermchtigt werden, Einzelweisungen zu erteilen. Die Weisungen sind außer bei Gefahr im Verzuge an die obersten Landesbehçrden zu richten. www.WALHALLA.de
Art. 120 – 124 Artikel 120 (Besatzungskosten, Kriegsfolgelasten, Soziallasten) (1) Der Bund trgt die Aufwendungen fr Besatzungskosten und die sonstigen inneren und ußeren Kriegsfolgelasten nach nherer Bestimmung von Bundesgesetzen. Soweit diese Kriegsfolgelasten bis zum 1. Oktober 1969 durch Bundesgesetze geregelt worden sind, tragen Bund und Lnder im Verhltnis zueinander die Aufwendungen nach Maßgabe dieser Bundesgesetze. Soweit Aufwendungen fr Kriegsfolgelasten, die in Bundesgesetzen weder geregelt worden sind noch geregelt werden, bis zum 1. Oktober 1965 von den Lndern, Gemeinden (Gemeindeverbnden) oder sonstigen Aufgabentrgern, die Aufgaben von Lndern oder Gemeinden erfllen, erbracht worden sind, ist der Bund zur bernahme von Aufwendungen dieser Art auch nach diesem Zeitpunkt nicht verpflichtet. Der Bund trgt die Zuschsse zu den Lasten der Sozialversicherung mit Einschluß der Arbeitslosenversicherung und der Arbeitslosenhilfe. Die durch diesen Absatz geregelte Verteilung der Kriegsfolgelasten auf Bund und Lnder lßt die gesetzliche Regelung von Entschdigungsansprchen fr Kriegsfolgen unberhrt. (2) Die Einnahmen gehen auf den Bund zu demselben Zeitpunkte ber, an dem der Bund die Ausgaben bernimmt. Artikel 120a (Lastenausgleich) (1) Die Gesetze, die der Durchfhrung des Lastenausgleichs dienen, kçnnen mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, daß sie auf dem Gebiete der Ausgleichsleistungen teils durch den Bund, teils im Auftrage des Bundes durch die Lnder ausgefhrt werden und daß die der Bundesregierung und den zustndigen obersten Bundesbehçrden auf Grund des Artikels 85 insoweit zustehenden Befugnisse ganz oder teilweise dem Bundesausgleichsamt bertragen werden. Das Bundesausgleichsamt bedarf bei Ausbung dieser Befugnisse nicht der Zustimmung des Bundesrates; seine Weisungen sind, abgesehen von den Fllen der Dringlichkeit, an die www.WALHALLA.de
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obersten Landesbehçrden (Landesausgleichsmter) zu richten. (2) Artikel 87 Abs. 3 Satz 2 bleibt unberhrt. Artikel 121 (Begriff „Mehrheit“) Mehrheit der Mitglieder des Bundestages und der Bundesversammlung im Sinne dieses Grundgesetzes ist die Mehrheit ihrer gesetzlichen Mitgliederzahl. Artikel 122 (Aufhebung frherer Gesetzgebungszustndigkeiten) (1) Vom Zusammentritt des Bundestages an werden die Gesetze ausschließlich von den in diesem Grundgesetze anerkannten gesetzgebenden Gewalten beschlossen. (2) Gesetzgebende und bei der Gesetzgebung beratend mitwirkende Kçrperschaften, deren Zustndigkeit nach Absatz 1 endet, sind mit diesem Zeitpunkt aufgelçst. Artikel 123 (Fortgelten bisherigen Rechts; Staatsvertrge) (1) Recht aus der Zeit vor dem Zusammentritt des Bundestages gilt fort, soweit es dem Grundgesetze nicht widerspricht. (2) Die vom Deutschen Reich abgeschlossenen Staatsvertrge, die sich auf Gegenstnde beziehen, fr die nach diesem Grundgesetze die Landesgesetzgebung zustndig ist, bleiben, wenn sie nach allgemeinen Rechtsgrundstzen gltig sind und fortgelten, unter Vorbehalt aller Rechte und Einwendungen der Beteiligten in Kraft, bis neue Staatsvertrge durch die nach diesem Grundgesetze zustndigen Stellen abgeschlossen werden oder ihre Beendigung auf Grund der in ihnen enthaltenen Bestimmungen anderweitig erfolgt. Artikel 124 (Fortgelten bei ausschließlicher Gesetzgebung) Recht, das Gegenstnde der ausschließlichen Gesetzgebung des Bundes betrifft, wird innerhalb seines Geltungsbereiches Bundesrecht.
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Artikel 125 (Fortgelten bei konkurrierender Gesetzgebung) Recht, das Gegenstnde der konkurrierenden Gesetzgebung des Bundes betrifft, wird innerhalb seines Geltungsbereiches Bundesrecht, 1. soweit es innerhalb einer oder mehrerer Besatzungszonen einheitlich gilt, 2. soweit es sich um Recht handelt, durch das nach dem 8. Mai 1945 frheres Reichsrecht abgendert worden ist. Artikel 125a (bergangsregelung bei Kompetenznderung) (1) Recht, das als Bundesrecht erlassen worden ist, aber wegen der nderung des Artikels 74 Abs. 1, der Einfgung des Artikels 84 Abs. 1 Satz 7, des Artikels 85 Abs. 1 Satz 2 oder des Artikels 105 Abs. 2a Satz 2 oder wegen der Aufhebung der Artikel 74a, 75 oder 98 Abs. 3 Satz 2 nicht mehr als Bundesrecht erlassen werden kçnnte, gilt als Bundesrecht fort. Es kann durch Landesrecht ersetzt werden. (2) Recht, das auf Grund des Artikels 72 Abs. 2 in der bis zum 15. November 1994 geltenden Fassung erlassen worden ist, aber wegen nderung des Artikels 72 Abs. 2 nicht mehr als Bundesrecht erlassen werden kçnnte, gilt als Bundesrecht fort. Durch Bundesgesetz kann bestimmt werden, dass es durch Landesrecht ersetzt werden kann. (3) Recht, das als Landesrecht erlassen worden ist, aber wegen nderung des Artikels 73 nicht mehr als Landesrecht erlassen werden kçnnte, gilt als Landesrecht fort. Es kann durch Bundesrecht ersetzt werden. Artikel 125b (1) Recht, das auf Grund des Artikels 75 in der bis zum 1. September 2006 geltenden Fassung erlassen worden ist und das auch nach diesem Zeitpunkt als Bundesrecht erlassen werden kçnnte, gilt als Bundesrecht fort. Befugnisse und Verpflichtungen der Lnder zur Gesetzgebung bleiben insoweit bestehen. Auf den in Artikel 72 Abs. 3 Satz 1 genannten Gebieten kçnnen die Lnder von diesem Recht abweichende Regelungen treffen, auf 62
Art. 125 – 126 den Gebieten des Artikels 72 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2, 5 und 6 jedoch erst, wenn und soweit der Bund ab dem 1. September 2006 von seiner Gesetzgebungszustndigkeit Gebrauch gemacht hat, in den Fllen der Nummern 2 und 5 sptestens ab dem 1. Januar 2010, im Falle der Nummer 6 sptestens ab dem 1. August 2008. (2) Von bundesgesetzlichen Regelungen, die auf Grund des Artikels 84 Abs. 1 in der vor dem 1. September 2006 geltenden Fassung erlassen worden sind, kçnnen die Lnder abweichende Regelungen treffen, von Regelungen des Verwaltungsverfahrens bis zum 31. Dezember 2008 aber nur dann, wenn ab dem 1. September 2006 in dem jeweiligen Bundesgesetz Regelungen des Verwaltungsverfahrens gendert worden sind. Artikel 125c (1) Recht, das auf Grund des Artikels 91a Abs. 2 in Verbindung mit Abs. 1 Nr. 1 in der bis zum 1. September 2006 geltenden Fassung erlassen worden ist, gilt bis zum 31. Dezember 2006 fort. (2) Die nach Artikel 104a Abs. 4 in der bis zum 1. September 2006 geltenden Fassung in den Bereichen der Gemeindeverkehrsfinanzierung und der sozialen Wohnraumfçrderung geschaffenen Regelungen gelten bis zum 31. Dezember 2006 fort. Die im Bereich der Gemeindeverkehrsfinanzierung fr die besonderen Programme nach § 6 Abs. 1 des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes sowie die sonstigen nach Artikel 104a Abs. 4 in der bis zum 1. September 2006 geltenden Fassung geschaffenen Regelungen gelten bis zum 31. Dezember 2019 fort, soweit nicht ein frherer Zeitpunkt fr das Außerkrafttreten bestimmt ist oder wird. Artikel 126 (Zweifel ber Fortgelten von Recht) Meinungsverschiedenheiten ber das Fortgelten von Recht als Bundesrecht entscheidet das Bundesverfassungsgericht. www.WALHALLA.de
Art. 127 – 133 Artikel 127 (Recht des Vereinigten Wirtschaftsgebietes) Die Bundesregierung kann mit Zustimmung der Regierungen der beteiligten Lnder Recht der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, soweit es nach Artikel 124 oder 125 als Bundesrecht fortgilt, innerhalb eines Jahres nach Verkndung dieses Grundgesetzes in den Lndern Baden, Groß-Berlin, Rheinland-Pfalz und Wrttemberg-Hohenzollern in Kraft setzen. Artikel 128 (Fortbestehen von Weisungsrechten) Soweit fortgeltendes Recht Weisungsrechte im Sinne des Artikels 84 Abs. 5 vorsieht, bleiben sie bis zu einer anderweitigen gesetzlichen Regelung bestehen. Artikel 129 (Fortgelten von Ermchtigungen) (1) Soweit in Rechtsvorschriften, die als Bundesrecht fortgelten, eine Ermchtigung zum Erlasse von Rechtsverordnungen oder allgemeinen Verwaltungsvorschriften sowie zur Vornahme von Verwaltungsakten enthalten ist, geht sie auf die nunmehr sachlich zustndigen Stellen ber. In Zweifelsfllen entscheidet die Bundesregierung im Einvernehmen mit dem Bundesrate; die Entscheidung ist zu verçffentlichen. (2) Soweit in Rechtsvorschriften, die als Landesrecht fortgelten, eine solche Ermchtigung enthalten ist, wird sie von den nach Landesrecht zustndigen Stellen ausgebt. (3) Soweit Rechtsvorschriften im Sinne der Abstze 1 und 2 zu ihrer nderung oder Ergnzung oder zum Erlaß von Rechtsvorschriften an Stelle von Gesetzen ermchtigen, sind diese Ermchtigungen erloschen. (4) Die Vorschriften der Abstze 1 und 2 gelten entsprechend, soweit in Rechtsvorschriften auf nicht mehr geltende Vorschriften oder nicht mehr bestehende Einrichtungen verwiesen ist.
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Artikel 130 (Kçrperschaften des çffentlichen Rechts) (1) Verwaltungsorgane und sonstige der çffentlichen Verwaltung oder Rechtspflege dienende Einrichtungen, die nicht auf Landesrecht oder Staatsvertrgen zwischen Lndern beruhen, sowie die Betriebsvereinigung der sdwestdeutschen Eisenbahnen und der Verwaltungsrat fr das Post- und Fernmeldewesen fr das franzçsische Besatzungsgebiet unterstehen der Bundesregierung. Diese regelt mit Zustimmung des Bundesrates die berfhrung, Auflçsung oder Abwicklung. (2) Oberster Disziplinarvorgesetzter der Angehçrigen dieser Verwaltungen und Einrichtungen ist der zustndige Bundesminister. (3) Nicht landesunmittelbare und nicht auf Staatsvertrgen zwischen den Lndern beruhende Kçrperschaften und Anstalten des çffentlichen Rechtes unterstehen der Aufsicht der zustndigen obersten Bundesbehçrde. Artikel 131 (Frhere Angehçrige des çffentlichen Dienstes) Die Rechtsverhltnisse von Personen einschließlich der Flchtlinge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 im çffentlichen Dienste standen, aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen Grnden ausgeschieden sind und bisher nicht oder nicht ihrer frheren Stellung entsprechend verwendet werden, sind durch Bundesgesetz zu regeln. Entsprechendes gilt fr Personen einschließlich der Flchtlinge und Vertriebenen, die am 8. Mai 1945 versorgungsberechtigt waren und aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen Grnden keine oder keine entsprechende Versorgung mehr erhalten. Bis zum Inkrafttreten des Bundesgesetzes kçnnen vorbehaltlich anderweitiger landesrechtlicher Regelung Rechtsansprche nicht geltend gemacht werden. Artikel 132 (gegenstandslos) Artikel 133 (Vereinigtes Wirtschaftsgebiet, Rechtsnachfolge) Der Bund tritt in die Rechte und Pflichten der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebietes ein. 63
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Artikel 134 (Reichsvermçgen, Rechtsnachfolge) (1) Das Vermçgen des Reiches wird grundstzlich Bundesvermçgen. (2) Soweit es nach seiner ursprnglichen Zweckbestimmung berwiegend fr Verwaltungsaufgaben bestimmt war, die nach diesem Grundgesetze nicht Verwaltungsaufgaben des Bundes sind, ist es unentgeltlich auf die nunmehr zustndigen Aufgabentrger und, soweit es nach seiner gegenwrtigen, nicht nur vorbergehenden Benutzung Verwaltungsaufgaben dient, die nach diesem Grundgesetze nunmehr von den Lndern zu erfllen sind, auf die Lnder zu bertragen. Der Bund kann auch sonstiges Vermçgen den Lndern bertragen. (3) Vermçgen, das dem Reich von den Lndern und Gemeinden (Gemeindeverbnden) unentgeltlich zur Verfgung gestellt wurde, wird wiederum Vermçgen der Lnder und Gemeinden (Gemeindeverbnde), soweit es nicht der Bund fr eigene Verwaltungsaufgaben bençtigt. (4) Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Artikel 135 (Gebietsnderungen, Rechtsnachfolge) (1) Hat sich nach dem 8. Mai 1945 bis zum Inkrafttreten dieses Grundgesetzes die Landeszugehçrigkeit eines Gebietes gendert, so steht in diesem Gebiete das Vermçgen des Landes, dem das Gebiet angehçrt hat, dem Lande zu, dem es jetzt angehçrt. (2) Das Vermçgen nicht mehr bestehender Lnder und nicht mehr bestehender anderer Kçrperschaften und Anstalten des çffentlichen Rechtes geht, soweit es nach seiner ursprnglichen Zweckbestimmung berwiegend fr Verwaltungsaufgaben bestimmt war, oder nach seiner gegenwrtigen, nicht nur vorbergehenden Benutzung berwiegend Verwaltungsaufgaben dient, auf das Land oder die Kçrperschaft oder Anstalt des çffentlichen Rechtes ber, die nunmehr diese Aufgaben erfllen. (3) Grundvermçgen nicht mehr bestehender Lnder geht einschließlich des Zubehçrs, so64
Art. 134 – 135a weit es nicht bereits zu Vermçgen im Sinne des Absatzes 1 gehçrt, auf das Land ber, in dessen Gebiet es gelegen ist. (4) Sofern ein berwiegendes Interesse des Bundes oder das besondere Interesse eines Gebietes es erfordert, kann durch Bundesgesetz eine von den Abstzen 1 bis 3 abweichende Regelung getroffen werden. (5) Im brigen wird die Rechtsnachfolge und die Auseinandersetzung, soweit sie nicht bis zum 1. Januar 1952 durch Vereinbarung zwischen den beteiligten Lndern oder Kçrperschaften oder Anstalten des çffentlichen Rechtes erfolgt, durch Bundesgesetz geregelt, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. (6) Beteiligungen des ehemaligen Landes Preußen an Unternehmen des privaten Rechtes gehen auf den Bund ber. Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das auch Abweichendes bestimmen kann. (7) Soweit ber Vermçgen, das einem Lande oder einer Kçrperschaft oder Anstalt des çffentlichen Rechtes nach den Abstzen 1 bis 3 zufallen wrde, von dem danach Berechtigten durch ein Landesgesetz, auf Grund eines Landesgesetzes oder in anderer Weise bei Inkrafttreten des Grundgesetzes verfgt worden war, gilt der Vermçgensbergang als vor der Verfgung erfolgt. Artikel 135a (Erfllung alter Verbindlichkeiten) (1) Durch die in Artikel 134 Absatz 4 und Artikel 135 Absatz 5 vorbehaltene Gesetzgebung des Bundes kann auch bestimmt werden, daß nicht oder nicht in voller Hçhe zu erfllen sind 1. Verbindlichkeiten des Reiches sowie Verbindlichkeiten des ehemaligen Landes Preußen und sonstiger nicht mehr bestehender Kçrperschaften und Anstalten des çffentlichen Rechts, 2. Verbindlichkeiten des Bundes oder anderer Kçrperschaften und Anstalten des çffentlichen Rechts, welche mit dem bergang von Vermçgenswerten nach Artikel 89, 90, 134 und 135 im Zusammenwww.WALHALLA.de
Art. 136 – 140 hang stehen, und Verbindlichkeiten dieser Rechtstrger, die auf Maßnahmen der in Nummer 1 bezeichneten Rechtstrger beruhen, 3. Verbindlichkeiten der Lnder und Gemeinden (Gemeindeverbnde), die aus Maßnahmen entstanden sind, welche diese Rechtstrger vor dem 1. August 1945 zur Durchfhrung von Anordnungen der Besatzungsmchte oder zur Beseitigung eines kriegsbedingten Notstandes im Rahmen dem Reich obliegender oder vom Reich bertragener Verwaltungsaufgaben getroffen haben. (2) Absatz 1 findet entsprechende Anwendung auf Verbindlichkeiten der Deutschen Demokratischen Republik oder ihrer Rechtstrger sowie auf Verbindlichkeiten des Bundes oder anderer Kçrperschaften und Anstalten des çffentlichen Rechts, die mit dem bergang von Vermçgenswerten der Deutschen Demokratischen Republik auf Bund, Lnder und Gemeinden im Zusammenhang stehen, und auf Verbindlichkeiten, die auf Maßnahmen der Deutschen Demokratischen Republik oder ihrer Rechtstrger beruhen. Artikel 136 (Erster Zusammentritt des Bundesrates) (1) Der Bundesrat tritt erstmalig am Tage des ersten Zusammentritts des Bundestages zusammen. (2) Bis zur Wahl des ersten Bundesprsidenten werden dessen Befugnisse von dem Prsidenten des Bundesrates ausgebt. Das Recht der Auflçsung des Bundestages steht ihm nicht zu. Artikel 137 (Whlbarkeit von Beamten, Soldaten und Richtern) (1) Die Whlbarkeit von Beamten, Angestellten des çffentlichen Dienstes, Berufssoldaten, freiwilligen Soldaten auf Zeit und Richtern im Bund, in den Lndern und den Gemeinden kann gesetzlich beschrnkt werden. (2) und (3) (gegenstandslos) www.WALHALLA.de
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Artikel 138 (Notariat) nderungen der Einrichtungen des jetzt bestehenden Notariats in den Lndern Baden, Bayern, Wrttemberg-Baden und Wrttemberg-Hohenzollern bedrfen der Zustimmung der Regierungen dieser Lnder. Statt Baden, Wrttemberg-Baden und Wrttemberg-Hohenzollern: Baden-Wrttemberg.
Artikel 139 (Befreiungsgesetze) Die zur „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus“ erlassenen Rechtsvorschriften werden von den Bestimmungen dieses Grundgesetzes nicht berhrt. Artikel 140 (Religionsfreiheit, Religionsgesellschaften) Die Bestimmungen der Artikel 136, 137, 138, 139 und 141 der Deutschen Verfassung vom 11. August 1919 sind Bestandteile dieses Grundgesetzes. Die Bestimmungen der Weimarer Reichsverfassung lauten: Artikel 136 (1) Die brgerlichen und staatsbrgerlichen Rechte und Pflichten werden durch die Ausbung der Religionsfreiheit weder bedingt noch beschrnkt. (2) Der Genuß brgerlicher und staatsbrgerlicher Rechte sowie die Zulassung zu çffentlichen mtern sind unabhngig von dem religiçsen Bekenntnis. (3) Niemand ist verpflichtet, seine religiçse berzeugung zu offenbaren. Die Behçrden haben nur soweit das Recht, nach der Zugehçrigkeit zu einer Religionsgesellschaft zu fragen, als davon Rechte und Pflichten abhngen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert. (4) Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiçsen bungen oder zur Benutzung einer religiçsen Eidesform gezwungen werden. Artikel 137 (1) Es besteht keine Staatskirche. (2) Die Freiheit der Vereinigung zur Religionsgesellschaften wird gewhrleistet. Der Zusammenschluß von Religionsgesellschaften innerhalb des Reichsgebiets unterliegt keinen Beschrnkungen. (3) Jede Religionsgesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbstndig inner-
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halb der Schranken des fr alle geltenden Gesetzes. Sie verleiht ihre mter ohne Mitwirkung des Staates oder der brgerlichen Gemeinde. (4) Religionsgesellschaften erwerben die Rechtsfhigkeit nach den allgemeinen Vorschriften des brgerlichen Rechts. (5) Die Religionsgesellschaften bleiben Kçrperschaften des çffentlichen Rechtes, soweit sie solche bisher waren. Anderen Religionsgesellschaften sind auf ihren Antrag gleiche Rechte zu gewhren, wenn sie durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewhr der Dauer bieten. Schließen sich mehrere derartige çffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften zu einem Verbande zusammen, so ist auch dieser Verband eine çffentlich-rechtliche Kçrperschaft. (6) Die Religionsgesellschaften, welche Kçrperschaften des çffentlichen Rechtes sind, sind berechtigt, auf Grund der brgerlichen Steuerlisten nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen Steuern zu erheben. (7) Den Religionsgesellschaften werden die Vereinigungen gleichgestellt, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen. (8) Soweit die Durchfhrung dieser Bestimmungen eine weitere Regelung erfordert, liegt diese der Landesgesetzgebung ob. Artikel 138 (1) Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesetzgebung abgelçst. Die Grundstze hierfr stellt das Reich auf. (2) Das Eigentum und andere Rechte der Religionsgesellschaften und religiçsen Vereine an ihren fr Kultus-, Unterrichts- und Wohlttigkeitszwecke bestimmten Anstalten, Stiftungen und sonstigen Vermçgen werden gewhrleistet. Artikel 139 Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschtzt. Artikel 141 Soweit das Bedrfnis nach Gottesdienst und Seelsorge im Heer, in Krankenhusern, Strafanstalten oder sonstigen çffentlichen Anstalten besteht, sind die Religionsgesellschaften zur Vornahme religiçser Handlungen zuzulassen, wobei jeder Zwang fernzuhalten ist.
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Art. 141– 143a Artikel 141 (Landesrechtliche Regelung des Religionsunterrichts) Artikel 7 Abs. 3 Satz 1 findet keine Anwendung in einem Lande, in dem am 1. Januar 1949 eine andere landesrechtliche Regelung bestand. Artikel 142 (Grundrechte in Landesverfassungen) Ungeachtet der Vorschrift des Artikels 31 bleiben Bestimmungen der Landesverfassungen auch insoweit in Kraft, als sie in bereinstimmung mit den Artikeln 1 bis 18 dieses Grundgesetzes Grundrechte gewhrleisten. Artikel 143 (Abweichungen vom Grundgesetz aufgrund Einigungsvertrag) (1) Recht in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrags genannten Gebiet kann lngstens bis zum 31. Dezember 1992 von Bestimmungen dieses Grundgesetzes abweichen, soweit und solange infolge der unterschiedlichen Verhltnisse die vçllige Anpassung an die grundgesetzliche Ordnung noch nicht erreicht werden kann. Abweichungen drfen nicht gegen Artikel 19 Abs. 2 verstoßen und mssen mit den in Artikel 79 Abs. 3 genannten Grundstzen vereinbar sein. (2) Abweichungen von den Abschnitten II, VIII, VIIIa, IX, X und XI sind lngstens bis zum 31. Dezember 1995 zulssig. (3) Unabhngig von Absatz 1 und 2 haben Artikel 41 des Einigungsvertrags und Regelungen zu seiner Durchfhrung auch insoweit Bestand, als sie vorsehen, daß Eingriffe in das Eigentum auf dem in Artikel 3 dieses Vertrags genannten Gebiet nicht mehr rckgngig gemacht werden. Artikel 143a (Umwandlung der Bundeseisenbahnen) (1) Der Bund hat die ausschließliche Gesetzgebung ber alle Angelegenheiten, die sich aus der Umwandlung der in bundeseigener Verwaltung gefhrten Bundeseisenbahnen in Wirtschaftsunternehmen ergeben. Artikel 87e Abs. 5 findet entsprechende Anwendung. Beamte der Bundeseisenbahnen kçnwww.WALHALLA.de
Art. 143b – 143d nen durch Gesetz unter Wahrung ihrer Rechtsstellung und der Verantwortung des Dienstherrn einer privat-rechtlich organisierten Eisenbahn des Bundes zur Dienstleistung zugewiesen werden. (2) Gesetze nach Absatz 1 fhrt der Bund aus. (3) Die Erfllung der Aufgaben im Bereich des Schienenpersonennahverkehrs der bisherigen Bundeseisenbahnen ist bis zum 31. Dezember 1995 Sache des Bundes. Dies gilt auch fr die entsprechenden Aufgaben der Eisenbahnverkehrsverwaltung. Das Nhere wird durch Bundesgesetz geregelt, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Artikel 143b (Umwandlung der Bundespost) (1) Das Sondervermçgen Deutsche Bundespost wird nach Maßgabe eines Bundesgesetzes in Unternehmen privater Rechtsform umgewandelt. Der Bund hat die ausschließliche Gesetzgebung ber alle sich hieraus ergebenden Angelegenheiten. (2) Die vor der Umwandlung bestehenden ausschließlichen Rechte des Bundes kçnnen durch Bundesgesetz fr eine bergangszeit den aus der Deutschen Bundespost POSTDIENST und der Deutschen Bundespost TELEKOM hervorgegangenen Unternehmen verliehen werden. Die Kapitalmehrheit am Nachfolgeunternehmen der Deutschen Bundespost POSTDIENST darf der Bund frhestens fnf Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes aufgeben. Dazu bedarf es eines Bundesgesetzes mit Zustimmung des Bundesrates. (3) Die bei der Deutschen Bundespost ttigen Bundesbeamten werden unter Wahrung ihrer Rechtsstellung und der Verantwortung des Dienstherrn bei den privaten Unternehmen beschftigt. Die Unternehmen ben Dienstherrnbefugnisse aus. Das Nhere bestimmt ein Bundesgesetz. Artikel 143c (Betrge aus dem Bundeshaushalt) (1) Den Lndern stehen ab dem 1. Januar 2007 bis zum 31. Dezember 2019 fr den durch die Abschaffung der Gemeinschaftsaufgaben Ausbau und Neubau von Hochwww.WALHALLA.de
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schulen einschließlich Hochschulkliniken und Bildungsplanung sowie fr den durch die Abschaffung der Finanzhilfen zur Verbesserung der Verkehrsverhltnisse der Gemeinden und zur sozialen Wohnraumfçrderung bedingten Wegfall der Finanzierungsanteile des Bundes jhrlich Betrge aus dem Haushalt des Bundes zu. Bis zum 31. Dezember 2013 werden diese Betrge aus dem Durchschnitt der Finanzierungsanteile des Bundes im Referenzzeitraum 2000 bis 2008 ermittelt. (2) Die Betrge nach Absatz 1 werden auf die Lnder bis zum 31. Dezember 2013 wie folgt verteilt: 1. als jhrliche Festbetrge, deren Hçhe sich nach dem Durchschnittsanteil eines jeden Landes im Zeitraum 2000 bis 2003 errechnet; 2. jeweils zweckgebunden an den Aufgabenbereich der bisherigen Mischfinanzierungen. (3) Bund und Lnder berprfen bis Ende 2013, in welcher Hçhe die den Lndern nach Absatz 1 zugewiesenen Finanzierungsmittel zur Aufgabenerfllung der Lnder noch angemessen und erforderlich sind. Ab dem 1. Januar 2014 entfllt die nach Absatz 2 Nr. 2 vorgesehene Zweckbindung der nach Absatz 1 zugewiesenen Finanzierungsmittel; die investive Zweckbindung des Mittelvolumens bleibt bestehen. Die Vereinbarungen aus dem Solidarpakt II bleiben unberhrt. (4) Das Nhere regelt ein Bundesgesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Artikel 143d (1) Artikel 109 und 115 in der bis zum 31. Juli 2009 geltenden Fassung sind letztmals auf das Haushaltsjahr 2010 anzuwenden. Artikel 109 und 115 in der ab dem 1. August 2009 geltenden Fassung sind erstmals fr das Haushaltsjahr 2011 anzuwenden; am 31. Dezember 2010 bestehende Kreditermchtigungen fr bereits eingerichtete Sondervermçgen bleiben unberhrt. Die Lnder drfen im Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2019 nach Maßgabe der geltenden landesrechtlichen Regelungen von den Vorgaben des Artikels 109 Absatz 3 abweichen. 67
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Die Haushalte der Lnder sind so aufzustellen, dass im Haushaltsjahr 2020 die Vorgabe aus Artikel 109 Absatz 3 Satz 5 erfllt wird. Der Bund kann im Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2015 von der Vorgabe des Artikels 115 Absatz 2 Satz 2 abweichen. Mit dem Abbau des bestehenden Defizits soll im Haushaltsjahr 2011 begonnen werden. Die jhrlichen Haushalte sind so aufzustellen, dass im Haushaltsjahr 2016 die Vorgabe aus Artikel 115 Absatz 2 Satz 2 erfllt wird; das Nhere regelt ein Bundesgesetz. (2) Als Hilfe zur Einhaltung der Vorgaben des Artikels 109 Absatz 3 ab dem 1. Januar 2020 kçnnen den Lndern Berlin, Bremen, Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein fr den Zeitraum 2011 bis 2019 Konsolidierungshilfen aus dem Haushalt des Bundes in Hçhe von insgesamt 800 Millionen Euro jhrlich gewhrt werden. Davon entfallen auf Bremen 300 Millionen Euro, auf das Saarland 260 Millionen Euro und auf Berlin, SachsenAnhalt und Schleswig-Holstein jeweils 80 Millionen Euro. Die Hilfen werden auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung nach Maßgabe eines Bundesgesetzes mit Zustimmung des Bundesrates geleistet. Die Gewhrung der Hilfen setzt einen vollstndigen Abbau der Finanzierungsdefizite bis zum Jahresende 2020 voraus. Das Nhere, insbesondere die jhrlichen Abbauschritte der Finanzierungsdefizite, die berwachung des Abbaus der Finanzierungsdefizite durch den Stabilittsrat sowie die Konsequenzen im Falle der Nichteinhaltung der Abbauschritte, wird durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates und durch Verwaltungsvereinbarung geregelt. Die gleichzeitige Gewhrung der Konsolidierungshilfen und Sanierungshilfen auf Grund einer extremen Haushaltsnotlage ist ausgeschlossen.
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Art. 144 – 146 (3) Die sich aus der Gewhrung der Konsolidierungshilfen ergebende Finanzierungslast wird hlftig von Bund und Lndern, von letzteren aus ihrem Umsatzsteueranteil, getragen. Das Nhere wird durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates geregelt. Artikel 144 (Ratifizierung des Grundgesetzes) (1) Dieses Grundgesetz bedarf der Annahme durch die Volksvertretungen in zwei Dritteln der deutschen Lnder, in denen es zunchst gelten soll. (2) Soweit die Anwendung dieses Grundgesetzes in einem der in Artikel 23 aufgefhrten Lnder oder in einem Teile eines dieser Lnder Beschrnkungen unterliegt, hat das Land oder der Teil des Landes das Recht, gemß Artikel 38 Vertreter in den Bundestag und gemß Artikel 50 Vertreter in den Bundesrat zu entsenden. Artikel 145 (Verkndung des Grundgesetzes) (1) Der Parlamentarische Rat stellt in çffentlicher Sitzung unter Mitwirkung der Abgeordneten Groß-Berlins die Annahme dieses Grundgesetzes fest, fertigt es aus und verkndet es. (2) Dieses Grundgesetz tritt mit Ablauf des Tages der Verkndung in Kraft. (3) Es ist im Bundesgesetzblatt zu verçffentlichen. Artikel 146 (Außer-Kraft-Treten des Grundgesetzes) Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands fr das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gltigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.
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§§ 1– 4
Geschftsordnung Bundestag
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Geschftsordnung des Deutschen Bundestages
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in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. Juli 1980 (BGBl. I S. 1237) Zuletzt gendert durch Bekanntmachung zur nderung der Geschftsordnung des Deutschen Bundestages vom 6. Juli 2009 (BGBl. I S. 2128)
I. Wahl des Prsidenten, der Stellvertreter und Schriftfhrer § 1 Konstituierung (1) Der neugewhlte Bundestag wird zu seiner ersten Sitzung vom bisherigen Prsidenten sptestens zum dreißigsten Tage nach der Wahl (Artikel 39 des Grundgesetzes) einberufen. (2) In der ersten Sitzung des Bundestages fhrt das an Jahren lteste oder, wenn es ablehnt, das nchstlteste Mitglied des Bundestages den Vorsitz, bis der neugewhlte Prsident oder einer seiner Stellvertreter das Amt bernimmt. (3) Der Altersprsident ernennt Mitglieder des Bundestages zu vorlufigen Schriftfhrern. Hierauf erfolgt der Namensaufruf der Mitglieder des Bundestages. (4) Nach Feststellung der Beschlußfhigkeit wird die Wahl des Prsidenten, der Stellvertreter und der Schriftfhrer vorgenommen. § 2 Wahl des Prsidenten und der Stellvertreter (1) Der Bundestag whlt mit verdeckten Stimmzetteln (§ 49) in besonderen Wahlhandlungen den Prsidenten und seine Stellvertreter fr die Dauer der Wahlperiode. Jede Fraktion des Deutschen Bundestages ist durch mindestens einen Vizeprsidenten oder eine Vizeprsidentin im Prsidium vertreten. (2) Gewhlt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages erhlt. Ergibt sich im ersten Wahlgang keine Mehrheit, so kçnnen fr einen zweiten Wahlgang www.WALHALLA.de
neue Bewerber vorgeschlagen werden. Ergibt sich auch dann keine Mehrheit der Stimmen der Mitglieder des Bundestages, findet ein dritter Wahlgang statt. Bei nur einem Bewerber ist dieser gewhlt, wenn er die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt. Bei mehreren Bewerbern kommen die beiden Bewerber mit den hçchsten Stimmenzahlen in die engere Wahl; gewhlt ist, wer die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los durch die Hand des amtierenden Prsidenten. (3) Weitere Wahlgnge mit einem im dritten Wahlgang erfolglosen Bewerber sind nur nach Vereinbarung im ltestenrat zulssig. Werden nach erfolglosem Ablauf des Verfahrens nach Absatz 2 neue Bewerber vorgeschlagen, ist neu in das Wahlverfahren gemß Absatz 2 einzutreten. § 3 Wahl der Schriftfhrer Der Bundestag beschließt die Zahl der Schriftfhrer. Sie kçnnen gemeinsam auf Grund eines Vorschlages der Fraktionen gewhlt werden. Bei der Festlegung der Zahl der Schriftfhrer und ihrer Verteilung auf die Fraktionen ist § 12 zu beachten. II. Wahl des Bundeskanzlers § 4 Wahl des Bundeskanzlers Die Wahl des Bundeskanzlers (Artikel 63 des Grundgesetzes) erfolgt mit verdeckten Stimmzetteln (§ 49). Wahlvorschlge zu den Wahlgngen gemß Artikel 63 Abs. 3 und 4 des Grundgesetzes sind von einem Viertel der Mitglieder des Bundestages oder einer Frak69
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tion, die mindestens ein Viertel der Mitglieder des Bundestages umfaßt, zu unterzeichnen.
recht und unparteiisch und wahrt die Ordnung im Hause. Er hat beratende Stimme in allen Ausschssen.
III. Prsident, Prsidium und ltestenrat
(2) Dem Prsidenten steht das Hausrecht und die Polizeigewalt in allen der Verwaltung des Bundestages unterstehenden Gebuden, Gebudeteilen und Grundstcken zu. Der Prsident erlßt im Einvernehmen mit dem Ausschuß fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung eine Hausordnung.
§ 5 Prsidium Der Prsident und die stellvertretenden Prsidenten bilden das Prsidium. § 6 ltestenrat (1) Der ltestenrat besteht aus dem Prsidenten, seinen Stellvertretern und dreiundzwanzig weiteren von den Fraktionen gemß § 12 zu benennenden Mitgliedern. Die Einberufung obliegt dem Prsidenten. Er muß ihn einberufen, wenn eine Fraktion oder fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages es verlangen. (2) Der ltestenrat untersttzt den Prsidenten bei der Fhrung der Geschfte. Er fhrt eine Verstndigung zwischen den Fraktionen ber die Besetzung der Stellen der Ausschußvorsitzenden und ihrer Stellvertreter sowie ber den Arbeitsplan des Bundestages herbei. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben ist der ltestenrat kein Beschlußorgan. (3) Der ltestenrat beschließt ber die inneren Angelegenheiten des Bundestages, soweit sie nicht dem Prsidenten oder dem Prsidium vorbehalten sind. Er verfgt ber die Verwendung der dem Bundestag vorbehaltenen Rume. Er stellt den Voranschlag fr den Haushaltseinzelplan des Bundestages auf, von dem der Haushaltsausschuß nur im Benehmen mit dem ltestenrat abweichen kann. (4) Fr die Angelegenheiten der Bibliothek, des Archivs und anderer Dokumentationen setzt der ltestenrat einen stndigen Unterausschuß ein, dem auch Mitglieder des Bundestages, die nicht Mitglied des ltestenrates sind, angehçren kçnnen. § 7 Aufgaben des Prsidenten (1) Der Prsident vertritt den Bundestag und regelt seine Geschfte. Er wahrt die Wrde und die Rechte des Bundestages, fçrdert seine Arbeiten, leitet die Verhandlungen ge70
(3) Der Prsident schließt die Vertrge, die fr die Bundestagsverwaltung von erheblicher Bedeutung sind, im Benehmen mit seinen Stellvertretern ab. Ausgaben im Rahmen des Haushaltsplanes weist der Prsident an. (4) Der Prsident ist die oberste Dienstbehçrde der Bundestagsbeamten. Er ernennt und stellt die Bundestagsbeamten nach den gesetzlichen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften ein und versetzt sie in den Ruhestand. Auch die nicht beamteten Bediensteten des Bundestages werden von dem Prsidenten eingestellt und entlassen. Maßnahmen nach Satz 2 und 3 trifft der Prsident, soweit Beamte des hçheren Dienstes oder entsprechend eingestufte Angestellte betroffen sind, im Benehmen mit den stellvertretenden Prsidenten, soweit leitende Beamte (A 16 und hçher) oder entsprechend eingestufte Angestellte eingestellt, befçrdert bzw. hçhergestuft werden, mit Zustimmung des Prsidiums. (5) Absatz 4 gilt auch fr die dem Wehrbeauftragten beigegebenen Beschftigten. Maßnahmen nach Absatz 4 Satz 4 erfolgen im Benehmen mit dem Wehrbeauftragten. Fr die Bestellung, Ernennung, Umsetzung, Versetzung und Zurruhesetzung des Leitenden Beamten ist das Einvernehmen mit dem Wehrbeauftragten erforderlich. Der Wehrbeauftragte hat das Recht, fr alle Entscheidungen nach Absatz 4 Vorschlge zu unterbreiten. (6) Ist der Prsident verhindert, vertritt ihn einer seiner Stellvertreter aus der zweitstrksten Fraktion. www.WALHALLA.de
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§ 8 Sitzungsvorstand (1) In den Sitzungen des Bundestages bilden der amtierende Prsident und zwei Schriftfhrer den Sitzungsvorstand. (2) Der Prsident bestimmt im Einvernehmen mit seinen Stellvertretern die Reihenfolge der Vertretung. Sind Prsident und Stellvertreter gleichzeitig verhindert, so bernimmt der Altersprsident die Leitung. (3) Stehen die gewhlten Schriftfhrer fr eine Sitzung des Bundestages nicht in ausreichender Zahl zur Verfgung, so bestellt der amtierende Prsident andere Mitglieder des Bundestages als Stellvertreter. § 9 Aufgaben der Schriftfhrer Die Schriftfhrer untersttzen den Prsidenten. Sie haben die Schriftstcke vorzulesen, die Verhandlungen zu beurkunden, die Rednerlisten zu fhren, die Namen aufzurufen, die Stimmzettel zu sammeln und zu zhlen, die Korrektur der Plenarprotokolle zu berwachen und andere Angelegenheiten des Bundestages nach den Weisungen des Prsidenten zu besorgen. Der Prsident verteilt die Geschfte. IV. Fraktionen § 10 Bildung der Fraktionen (1) Die Fraktionen sind Vereinigungen von mindestens fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages, die derselben Partei oder solchen Parteien angehçren, die auf Grund gleichgerichteter politischer Ziele in keinem Land miteinander im Wettbewerb stehen. Schließen sich Mitglieder des Bundestages abweichend von Satz 1 zusammen, bedarf die Anerkennung als Fraktion der Zustimmung des Bundestages. (2) Die Bildung einer Fraktion, ihre Bezeichnung, die Namen der Vorsitzenden, Mitglieder und Gste sind dem Prsidenten schriftlich mitzuteilen. (3) Fraktionen kçnnen Gste aufnehmen, die bei der Feststellung der Fraktionsstrke nicht www.WALHALLA.de
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mitzhlen, jedoch bei der Bemessung der Stellenanteile (§ 12) zu bercksichtigen sind. (4) Mitglieder des Bundestages, die sich zusammenschließen wollen, ohne Fraktionsmindeststrke zu erreichen, kçnnen als Gruppe anerkannt werden. Fr sie gelten die Abstze 2 und 3 entsprechend. (5) Technische Arbeitsgemeinschaften zwischen Fraktionen kçnnen nicht zu einer nderung der Stellenanteile fhren, die den einzelnen Fraktionen nach ihrer Strke zustehen. § 11 Reihenfolge der Fraktionen Nach der Strke der Fraktionen bestimmt sich ihre Reihenfolge. Bei gleicher Fraktionsstrke entscheidet das Los, das vom Prsidenten in einer Sitzung des Bundestages gezogen wird. Erledigte Mitgliedersitze werden bis zur Neubesetzung bei der Fraktion mitgezhlt, die sie bisher innehatte. § 12 Stellenanteile der Fraktionen Die Zusammensetzung des ltestenrates und der Ausschsse sowie die Regelung des Vorsitzes in den Ausschssen ist im Verhltnis der Strke der einzelnen Fraktionen vorzunehmen. Derselbe Grundsatz wird bei Wahlen, die der Bundestag vorzunehmen hat, angewandt. V. Die Mitglieder des Bundestages § 13 Rechte und Pflichten der Mitglieder des Bundestages (1) Jedes Mitglied des Bundestages folgt bei Reden, Handlungen, Abstimmungen und Wahlen seiner berzeugung und seinem Gewissen. (2) Die Mitglieder des Bundestages sind verpflichtet, an den Arbeiten des Bundestages teilzunehmen. An jedem Sitzungstag wird eine Anwesenheitsliste ausgelegt, in die sich die Mitglieder des Bundestages einzutragen haben. Die Folgen der Nichteintragung und der Nichtbeteiligung an einer namentlichen Abstimmung ergeben sich aus dem Gesetz ber die Rechtsverhltnisse der Mitglieder 71
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des Deutschen Bundestages (Abgeordnetengesetz). § 14 Urlaub Urlaub erteilt der Prsident. Urlaub auf unbestimmte Zeit wird nicht erteilt. § 15 Anfechtung und Verlust der Mitgliedschaft Die Rechte eines Mitgliedes des Bundestages, dessen Mitgliedschaft angefochten ist, regeln sich nach den Bestimmungen des Wahlprfungsgesetzes. Nach diesem Gesetz richtet sich auch der Verlust der Mitgliedschaft. § 16 Akteneinsicht und -abgabe (1) Die Mitglieder des Bundestages sind berechtigt alle Akten einzusehen, die sich in der Verwahrung des Bundestages oder eines Ausschusses befinden; die Arbeiten des Bundestages oder seiner Ausschsse, ihrer Vorsitzenden oder Berichterstatter drfen dadurch nicht behindert werden. Die Einsichtnahme in persçnliche Akten und Abrechnungen, die beim Bundestag ber seine Mitglieder gefhrt werden, ist nur dem betreffenden Mitglied des Bundestages mçglich. Wnschen andere Mitglieder des Bundestages etwa als Berichterstatter oder Ausschußvorsitzende oder Persçnlichkeiten außerhalb des Hauses Einsicht in diese Akten, dann kann dies nur mit Genehmigung des Prsidenten und des betreffenden Mitgliedes des Bundestages geschehen. Akten des Bundestages, die ein Mitglied des Bundestages persçnlich betreffen, kann es jederzeit einsehen. (2) Zum Gebrauch außerhalb des Bundeshauses werden Akten nur an die Vorsitzenden oder Berichterstatter der Ausschsse fr ihre Arbeiten abgegeben. (3) Ausnahmen kann der Prsident genehmigen. (4) Fr Verschlußsachen gelten die Bestimmungen der Geheimschutzordnung des Deutschen Bundestages (§ 17). § 17 Geheimschutzordnung Der Bundestag beschließt eine Geheimschutzordnung, die Bestandteil dieser Ge72
§§ 14 – 20 schftsordnung ist (Anlage 3). Sie regelt die Behandlung aller Angelegenheiten, die durch besondere Sicherungsmaßnahmen gegen die Kenntnisnahme durch Unbefugte geschtzt werden mssen. § 18 Verhaltensregeln Die vom Bundestag gemß § 44b des Gesetzes ber die Rechtsverhltnisse der Mitglieder des Deutschen Bundestages (Abgeordnetengesetz) zu beschließenden Verhaltensregeln sind Bestandteil dieser Geschftsordnung (Anlage 1). VI. Tagesordnung, Einberufung, Leitung der Sitzung und Ordnungsmaßnahmen § 19 Sitzungen Die Sitzungen des Bundestages sind çffentlich. Die ffentlichkeit kann nach Artikel 42 Abs. 1 des Grundgesetzes ausgeschlossen werden. § 20 Tagesordnung (1) Termin und Tagesordnung jeder Sitzung des Bundestages werden im ltestenrat vereinbart, es sei denn, daß der Bundestag vorher darber beschließt oder der Prsident sie nach § 21 Abs. 1 selbstndig festsetzt. (2) Die Tagesordnung wird den Mitgliedern des Bundestages, dem Bundesrat und der Bundesregierung mitgeteilt. Sie gilt, wenn kein Widerspruch erfolgt, mit Aufruf des Punktes 1 als festgestellt. Nach Erçffnung jeder Plenarsitzung kann vor Eintritt in die jeweilige Tagesordnung jedes Mitglied des Bundestages eine nderung der Tagesordnung beantragen, wenn es diesen Antrag bis sptestens 18 Uhr des Vortages dem Prsidenten vorgelegt hat. (3) Nach Feststellung der Tagesordnung drfen andere Verhandlungsgegenstnde nur beraten werden, wenn nicht von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages widersprochen wird oder diese Geschftsordnung die Beratung außerhalb der Tagesordnung zulßt. Der Bundestag kann jederzeit einen www.WALHALLA.de
§§ 21– 27 Verhandlungsgegenstand von der Tagesordnung absetzen, soweit diese Geschftsordnung nichts anderes bestimmt. (4) Vorlagen von Mitgliedern des Bundestages mssen auf Verlangen der Antragsteller auf die Tagesordnung der nchsten Sitzung gesetzt und beraten werden, wenn seit der Verteilung der Drucksache (§ 123) mindestens drei Wochen vergangen sind. (5) Ist eine Sitzung wegen Beschlußunfhigkeit aufgehoben worden, kann der Prsident fr denselben Tag einmal eine weitere Sitzung mit derselben Tagesordnung einberufen. Innerhalb dieser Tagesordnung kann er den Zeitpunkt fr die Wiederholung der erfolglosen Abstimmung oder Wahl festlegen oder sie von der Tagesordnung absetzen, es sei denn, daß von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages widersprochen wird. § 21 Einberufung durch den Prsidenten (1) Selbstndig setzt der Prsident Termin und Tagesordnung fest, wenn der Bundestag ihn dazu ermchtigt oder aus einem anderen Grunde als dem der Beschlußunfhigkeit nicht entscheiden kann. (2) Der Prsident ist zur Einberufung des Bundestages verpflichtet, wenn ein Drittel der Mitglieder des Bundestages, der Bundesprsident oder der Bundeskanzler es verlangen (Artikel 39 Abs. 3 des Grundgesetzes). (3) Hat der Prsident in anderen Fllen selbstndig eine Sitzung anberaumt oder Nachtrge zur Tagesordnung festgesetzt, so muß er bei Beginn der Sitzung die Genehmigung des Bundestages einholen. § 22 Leitung der Sitzungen Der Prsident erçffnet, leitet und schließt die Sitzungen. Vor Schluß der Sitzung gibt der Prsident nach den Vereinbarungen im ltestenrat oder nach Beschluß des Bundestages den Termin der nchsten Sitzung bekannt. § 23 Erçffnung der Aussprache Der Prsident hat ber jeden Verhandlungsgegenstand, der auf der Tagesordnung steht, www.WALHALLA.de
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die Aussprache zu erçffnen, wenn sie nicht unzulssig oder an besondere Bedingungen geknpft ist. § 24 Verbindung der Beratung Die gemeinsame Beratung gleichartiger oder im Sachzusammenhang stehender Verhandlungsgegenstnde kann jederzeit beschlossen werden. § 25 Vertagung der Beratung oder Schluß der Aussprache (1) Ist die Rednerliste erschçpft oder meldet sich niemand zum Wort, so erklrt der Prsident die Aussprache fr geschlossen. (2) Der Bundestag kann auf Antrag einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages die Beratung vertagen oder die Aussprache schließen. Der Antrag auf Schluß der Aussprache geht bei der Abstimmung dem Antrag auf Vertagung vor. Ein Antrag auf Schluß der Aussprache darf erst zur Abstimmung gestellt werden, wenn jede Fraktion mindestens einmal zu Wort gekommen ist. § 26 Vertagung der Sitzung Die Sitzung kann nur vertagt werden, wenn es der Bundestag auf Vorschlag des Prsidenten oder auf Antrag einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages beschließt. § 27 Worterteilung und Wortmeldung (1) Ein Mitglied des Bundestages darf nur sprechen, wenn ihm der Prsident das Wort erteilt hat. Will der Prsident selbst sich als Redner an der Aussprache beteiligen, so hat er whrend dieser Zeit den Vorsitz abzugeben. Mitglieder des Bundestages, die zur Sache sprechen wollen, haben sich in der Regel bei dem Schriftfhrer, der die Rednerliste fhrt, zum Wort zu melden. Zur Geschftsordnung und zur Abgabe von Erklrungen kçnnen Wortmeldungen durch Zuruf erfolgen. (2) Fr Zwischenfragen an den Redner und fr Zwischenbemerkungen in der Aussprache ber einen Verhandlungsgegenstand melden sich die Mitglieder des Bundestages ber die 73
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Saalmikrofone zum Wort. Zwischenfragen und Zwischenbemerkungen, die kurz und przise sein mssen, drfen erst gestellt werden, wenn der Redner sie auf eine entsprechende Frage des Prsidenten zulßt. Im Anschluß an einen Debattenbeitrag kann der Prsident das Wort zu einer Zwischenbemerkung von hçchstens drei Minuten erteilen; der Redner darf hierauf noch einmal antworten. § 28 Reihenfolge der Redner (1) Der Prsident bestimmt die Reihenfolge der Redner. Dabei soll ihn die Sorge fr sachgemße Erledigung und zweckmßige Gestaltung der Beratung, die Rcksicht auf die verschiedenen Parteirichtungen, auf Rede und Gegenrede und auf die Strke der Fraktionen leiten; insbesondere soll nach der Rede eines Mitgliedes oder Beauftragten der Bundesregierung eine abweichende Meinung zu Wort kommen. (2) Der erste Redner in der Aussprache zu Vorlagen von Mitgliedern des Bundestages soll nicht der Fraktion des Antragstellers angehçren. Antragsteller und Berichterstatter kçnnen vor Beginn und nach Schluß der Aussprache das Wort verlangen. Der Berichterstatter hat das Recht, jederzeit das Wort zu ergreifen. § 29 Zur Geschftsordnung (1) Zu einem Geschftsordnungsantrag erteilt der Prsident vorrangig das Wort. Der Antrag muß sich auf den zur Beratung stehenden Verhandlungsgegenstand oder auf die Tagesordnung beziehen. (2) Der Prsident kann die Worterteilung bei Geschftsordnungsantrgen, denen entsprochen werden muß (Verlangen), auf den Antragsteller, bei anderen Antrgen auf einen Sprecher jeder Fraktion beschrnken. (3) Meldet sich ein Mitglied des Bundestages zur Geschftsordnung zum Wort, ohne zu einem Geschftsordnungsantrag sprechen oder einen solchen stellen zu wollen, so erteilt der Prsident das Wort nach seinem Ermessen. 74
§§ 28 – 34 (4) Zur Geschftsordnung darf der einzelne Redner nicht lnger als fnf Minuten sprechen. § 30 Erklrung zur Aussprache Zu einer Erklrung zur Aussprache wird das Wort nach Schluß, Unterbrechung oder Vertagung der Aussprache erteilt. Vorrangig kann der Prsident das Wort zur direkten Erwiderung erteilen. Der Anlaß ist ihm bei der Wortmeldung mitzuteilen. Mit einer Erklrung zur Aussprache drfen nur ußerungen, die sich in der Aussprache auf die eigene Person bezogen haben, zurckgewiesen oder eigene Ausfhrungen richtiggestellt werden; sie darf nicht lnger als fnf Minuten dauern. § 31 Erklrung zur Abstimmung (1) Nach Schluß der Aussprache kann jedes Mitglied des Bundestages zur abschließenden Abstimmung eine mndliche Erklrung, die nicht lnger als fnf Minuten dauern darf, oder eine kurze schriftliche Erklrung abgeben, die in das Plenarprotokoll aufzunehmen ist. Der Prsident erteilt das Wort zu einer Erklrung in der Regel vor der Abstimmung. (2) Jedes Mitglied des Bundestages kann vor der Abstimmung erklren, daß es nicht an der Abstimmung teilnehme. § 32 Erklrung außerhalb der Tagesordnung Zu einer tatschlichen oder persçnlichen Erklrung außerhalb der Tagesordnung kann der Prsident das Wort vor Eintritt in die Tagesordnung, nach Schluß, Unterbrechung oder Vertagung einer Aussprache erteilen. Der Anlaß ist ihm bei der Wortmeldung mitzuteilen. Die Erklrung darf nicht lnger als fnf Minuten dauern. § 33 Die Rede Die Redner sprechen grundstzlich in freiem Vortrag. Sie kçnnen hierbei Aufzeichnungen benutzen. § 34 Platz des Redners Die Redner sprechen von den dafr bestimmten Saalmikrofonen oder vom Rednerpult aus. www.WALHALLA.de
§§ 35 – 39 § 35 Rededauer (1) Gestaltung und Dauer der Aussprache ber einen Verhandlungsgegenstand werden auf Vorschlag des ltestenrates vom Bundestag festgelegt. Kommt es im ltestenrat nicht zu einer Vereinbarung gemß Satz 1 oder beschließt der Bundestag nichts anderes, darf der einzelne Redner in der Aussprache nicht lnger als 15 Minuten sprechen. Auf Verlangen einer Fraktion kann einer ihrer Redner eine Redezeit bis zu 45 Minuten in Anspruch nehmen. Der Prsident kann diese Redezeiten verlngern, wenn der Verhandlungsgegenstand oder der Verlauf der Aussprache dies nahelegt. (2) Spricht ein Mitglied der Bundesregierung, des Bundesrates oder einer ihrer Beauftragten lnger als 20 Minuten, kann die Fraktion, die eine abweichende Meinung vortragen lassen will, fr einen ihrer Redner eine entsprechende Redezeit verlangen. (3) berschreitet ein Mitglied des Bundestages seine Redezeit, so soll ihm der Prsident nach einmaliger Mahnung das Wort entziehen. § 36 Sach- und Ordnungsruf Der Prsident kann den Redner, der vom Verhandlungsgegenstand abschweift, zur Sache verweisen. Er kann Mitglieder des Bundestages, wenn sie die Ordnung verletzen, mit Nennung des Namens zur Ordnung rufen. Der Ordnungsruf und der Anlaß hierzu drfen von den nachfolgenden Rednern nicht behandelt werden. § 37 Wortentziehung Ist ein Redner whrend einer Rede dreimal zur Sache oder dreimal zur Ordnung gerufen und beim zweiten Male auf die Folgen eines dritten Rufes zur Sache oder zur Ordnung hingewiesen worden, so muß ihm der Prsident das Wort entziehen und darf es ihm in derselben Aussprache zum selben Verhandlungsgegenstand nicht wieder erteilen.
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§ 38 Ausschluß von Mitgliedern des Bundestages (1) Wegen grçblicher Verletzung der Ordnung kann der Prsident ein Mitglied des Bundestages, auch ohne daß ein Ordnungsruf ergangen ist, fr die Dauer der Sitzung aus dem Saal verweisen. Bis zum Schluß der Sitzung muß der Prsident bekanntgeben, fr wieviel Sitzungstage der Betroffene ausgeschlossen wird. Ein Mitglied des Bundestages kann bis zu dreißig Sitzungstage ausgeschlossen werden. (2) Ein Sitzungsausschluss kann auch nachtrglich, sptestens in der auf die grçbliche Verletzung der Ordnung folgenden Sitzung ausgesprochen werden, wenn der Prsident whrend der Sitzung eine Verletzung der Ordnung ausdrcklich feststellt und sich einen nachtrglichen Sitzungsausschluss vorbehlt. Absatz 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. Ein bereits erteilter Ordnungsruf schließt einen nachtrglichen Sitzungsausschluss nicht aus. (3) Der Betroffene hat den Sitzungssaal unverzglich zu verlassen. Kommt er der Aufforderung nicht nach, wird er vom Prsidenten darauf hingewiesen, daß er sich durch sein Verhalten eine Verlngerung des Ausschlusses zuzieht. (4) Der Betroffene darf whrend der Dauer seines Ausschlusses auch nicht an Ausschußsitzungen teilnehmen. (5) Versucht der Betroffene, widerrechtlich an den Sitzungen des Bundestages oder seiner Ausschsse teilzunehmen, findet Absatz 3 Satz 2 entsprechend Anwendung. (6) Der Betroffene gilt als nicht beurlaubt. Er darf sich nicht in die Anwesenheitsliste eintragen. § 39 Einspruch gegen den Ordnungsruf oder Ausschluß Gegen den Ordnungsruf oder den Ausschluß kann der Betroffene bis zum nchsten Plenarsitzungstag schriftlich begrndeten Einspruch einlegen. Der Einspruch ist auf die Tagesordnung dieser Sitzung zu setzen. Der Bundestag entscheidet ohne Aussprache. Der Einspruch hat keine aufschiebende Wirkung. 75
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§ 40 Unterbrechung der Sitzung Wenn im Bundestag stçrende Unruhe entsteht, die den Fortgang der Verhandlungen in Frage stellt, kann der Prsident die Sitzung auf bestimmte Zeit unterbrechen oder aufheben. Kann er sich kein Gehçr verschaffen, so verlßt er den Prsidentenstuhl; die Sitzung wird dadurch unterbrochen. Zur Fortsetzung der Sitzung beruft der Prsident ein. § 41 Weitere Ordnungsmaßnahmen (1) Sitzungsteilnehmer, die nicht Mitglieder des Bundestages sind, und Zuhçrer unterstehen der Ordnungsgewalt des Prsidenten. (2) Wer auf den Tribnen Beifall oder Mißbilligung ußert oder Ordnung und Anstand verletzt, kann auf Anordnung des Prsidenten sofort entfernt werden. Der Prsident kann die Tribne wegen stçrender Unruhe rumen lassen. § 42 Herbeirufung eines Mitgliedes der Bundesregierung Der Bundestag kann auf Antrag einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages die Herbeirufung eines Mitgliedes der Bundesregierung beschließen. § 43 Recht auf jederzeitiges Gehçr Die Mitglieder der Bundesregierung und des Bundesrates sowie ihre Beauftragten mssen nach Artikel 43 Abs. 2 des Grundgesetzes auf ihr Verlangen jederzeit gehçrt werden. § 44 Wiedererçffnung der Aussprache (1) Ergreift nach Schluß der Aussprache oder nach Ablauf der beschlossenen Redezeit ein Mitglied der Bundesregierung, des Bundesrates oder einer ihrer Beauftragten zu dem Verhandlungsgegenstand das Wort, so ist die Aussprache wieder erçffnet. (2) Erhlt whrend der Aussprache ein Mitglied der Bundesregierung, des Bundesrates oder einer ihrer Beauftragten zu dem Verhandlungsgegenstand das Wort, so haben die Fraktionen, deren Redezeit zu diesem Tagesordnungspunkt bereits ausgeschçpft ist, das Recht, noch einmal ein Viertel ihrer Redezeit in Anspruch zu nehmen. 76
§§ 40 – 46 (3) Ergreift ein Mitglied der Bundesregierung, des Bundesrates oder einer ihrer Beauftragten das Wort außerhalb der Tagesordnung, so wird auf Verlangen einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages die Aussprache ber seine Ausfhrungen erçffnet. In dieser Aussprache drfen keine Sachantrge gestellt werden. § 45 Feststellung der Beschlußfhigkeit, Folgen der Beschlußfhigkeit (1) Der Bundestag ist beschlußfhig, wenn mehr als die Hlfte seiner Mitglieder im Sitzungssaal anwesend ist. (2) Wird vor Beginn einer Abstimmung die Beschlußfhigkeit von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages bezweifelt und auch vom Sitzungsvorstand nicht einmtig bejaht oder wird die Beschlußfhigkeit vom Sitzungsvorstand im Einvernehmen mit den Fraktionen bezweifelt, so ist in Verbindung mit der Abstimmung die Beschlußfhigkeit durch Zhlung der Stimmen nach § 51, im Laufe einer Kernzeit-Debatte im Verfahren nach § 52 festzustellen. Der Prsident kann die Abstimmung auf kurze Zeit aussetzen. (3) Nach Feststellung der Beschlußunfhigkeit hebt der Prsident die Sitzung sofort auf. § 20 Abs. 5 findet Anwendung. Ein Verlangen auf namentliche Abstimmung bleibt dabei in Kraft. Stimmenthaltungen und ungltige Stimmen zhlen bei der Feststellung der Beschlußfhigkeit mit. (4) Unabhngig von dem Verfahren nach den Abstzen 1 bis 3 kann der Prsident bei Kernzeit-Debatten im Einvernehmen mit den Fraktionen die Sitzung unterbrechen, wenn der Sitzungsvorstand bezweifelt, daß 25 vom Hundert der Mitglieder des Bundestages anwesend sind. Die Feststellung der Anwesenheit erfolgt im Verfahren nach § 52. § 46 Fragestellung Der Prsident stellt die Fragen so, daß sie sich mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten lassen. Sie sind in der Regel so zu fassen, daß gefragt wird, ob die Zustimmung erteilt wird oder nicht. ber die Fassung kann das Wort zur www.WALHALLA.de
§§ 47 – 51 Geschftsordnung verlangt werden. Bei Widerspruch gegen die vorgeschlagene Fassung entscheidet der Bundestag. § 47 Teilung der Frage Jedes Mitglied des Bundestages kann die Teilung der Frage beantragen. Ist die Zulssigkeit der Teilung zweifelhaft, so entscheidet bei Antrgen von Mitgliedern des Bundestages der Antragsteller, sonst der Bundestag. Unmittelbar vor der Abstimmung ist die Frage auf Verlangen vorzulesen. § 48 Abstimmungsregeln (1) Abgestimmt wird durch Handzeichen oder durch Aufstehen oder Sitzenbleiben. Bei der Schlußabstimmung ber Gesetzentwrfe (§ 86) erfolgt die Abstimmung durch Aufstehen oder Sitzenbleiben. (2) Soweit nicht das Grundgesetz, ein Bundesgesetz oder diese Geschftsordnung andere Vorschriften enthalten, entscheidet die einfache Mehrheit. Stimmengleichheit verneint die Frage. (3) Wird durch das Grundgesetz, ein Bundesgesetz oder diese Geschftsordnung fr einen Beschluß oder eine Wahl eine bestimmte Mehrheit vorgeschrieben, stellt der Prsident ausdrcklich fest, daß die Zustimmung der erforderlichen Mehrheit vorliegt. § 49 Wahlen mit verdeckten Stimmzetteln (1) Soweit in einem Bundesgesetz oder in dieser Geschftsordnung Wahlen durch den Bundestag mit verdeckten (amtlichen) Stimmzetteln vorgeschrieben sind, findet die Wahl geheim statt. Die Stimmzettel drfen erst vor Betreten der Wahlzelle (bei Namensaufruf) ausgehndigt werden. Die zur Gewhrleistung einer geheimen Wahl aufzustellenden Wahlzellen sind bei der Stimmabgabe zu benutzen. Die gekennzeichneten Stimmzettel sind in einem Wahlumschlag in die dafr vorgesehenen Wahlurnen zu legen. (2) § 56 Abs. 6 Nr. 4 der Bundeswahlordnung gilt entsprechend. www.WALHALLA.de
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§ 50 Verfahren bei der Auswahl des Sitzes einer Bundesbehçrde (1) Ist in einem Gesetzentwurf ber den Sitz einer Bundesbehçrde zu entscheiden, so erfolgt die Auswahl, wenn mehr als zwei Vorschlge fr den Sitz der Behçrde gemacht werden, vor der Schlußabstimmung. (2) Der Bundestag whlt mit Namensstimmzetteln, auf die der jeweils gewnschte Ort zu schreiben ist. Gewhlt ist der Ort, der die Mehrheit der Stimmen erhlt. Ergibt sich keine solche Mehrheit, werden in einem zweiten Wahlgang die beiden Orte zur Wahl gestellt, die im ersten Wahlgang die hçchste Stimmenzahl erhalten haben. Gewhlt ist dann der Ort, der die Mehrheit der Stimmen erhlt. (3) Diese Bestimmung gilt entsprechend, wenn bei der Beratung eines Antrages ber den Sitz einer Bundesbehçrde zu entscheiden ist. (4) In gleicher Weise ist zu verfahren, wenn es sich um die Bestimmung von Zustndigkeiten und hnliche Entscheidungen handelt und wenn mehr als zwei voneinander abweichende Antrge gestellt werden. § 51 Zhlung der Stimmen (1) Ist der Sitzungsvorstand ber das Ergebnis der Abstimmung nicht einig, so wird die Gegenprobe gemacht. Bleibt er auch nach ihr uneinig, so werden die Stimmen gezhlt. Auf Anordnung des Sitzungsvorstandes erfolgt die Zahlung gemß Absatz 2. (2) Nachdem die Mitglieder des Bundestages auf Aufforderung des Prsidenten den Sitzungssaal verlassen haben, werden die Tren bis auf drei Abstimmungstren geschlossen. An jeder dieser Tren stellen sich zwei Schriftfhrer auf. Auf ein Zeichen des Prsidenten betreten die Mitglieder des Bundestages durch die mit „Ja“, „Nein“ oder „Enthaltung“ bezeichnete Tr wieder den Sitzungssaal und werden von den Schriftfhrern laut gezhlt. Zur Beendigung der Zhlung gibt der Prsident ein Zeichen. Mitglieder des Bundestages, die spter eintreten, werden nicht mitgezhlt. Der Prsident und die diensttuenden Schriftfhrer geben ihre Stim77
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me çffentlich ab. Der Prsident verkndet das Ergebnis. § 52 Namentliche Abstimmung Namentliche Abstimmung kann bis zur Erçffnung der Abstimmung von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt werden. Schriftfhrer sammeln in Urnen die Abstimmungskarten, die den Namen des Abstimmenden und die Erklrung „Ja“ oder „Nein“ oder „Enthalte mich“ tragen. Nach beendeter Einsammlung erklrt der Prsident die Abstimmung fr geschlossen. Die Schriftfhrer zhlen die Stimmen. Der Prsident verkndet das Ergebnis. § 53 Unzulssigkeit der namentlichen Abstimmung Namentliche Abstimmung ist unzulssig ber a) Strke des Ausschusses, b) Abkrzung der Fristen, c) Sitzungszeit und Tagesordnung, d) Vertagung der Sitzung, e) Vertagung der Beratung oder Schluß der Aussprache, f) Teilung der Frage, g) berweisung an einen Ausschuß. VII. Ausschsse § 54 Stndige Ausschsse und Sonderausschsse (1) Zur Vorbereitung der Verhandlungen setzt der Bundestag stndige Ausschsse ein. Fr einzelne Angelegenheiten kann er Sonderausschsse einsetzen. (2) Soweit das Grundgesetz oder Bundesgesetze die Einsetzung von Ausschssen vorschreiben oder zulassen, richtet sich die Einsetzung und das Verfahren nach den Bestimmungen dieser Geschftsordnung, es sei denn, daß im Grundgesetz, in den Bundesgesetzen oder in besonderen Geschftsordnungen etwas anderes bestimmt ist. 78
§§ 52 – 56 § 55 Einsetzung von Unterausschssen (1) Zur Vorbereitung seiner Arbeiten kann jeder Ausschuß aus seiner Mitte Unterausschssen mit bestimmten Auftrgen einsetzen, es sei denn, daß ein Drittel seiner Mitglieder widerspricht. In Ausnahmefllen kçnnen die Fraktionen auch Mitglieder des Bundestages benennen, die nicht dem Ausschuß angehçren. (2) Bei der Bestimmung des Vorsitzenden des Unterausschusses soll der Ausschuß sich nach dem Strkeverhltnis der einzelnen Fraktionen richten (§ 12). Wird der Unterausschuß fr eine bestimmte Dauer eingesetzt, kann er vorzeitig nur aufgelçst werden, wenn ein Drittel der Mitglieder des Ausschusses nicht widerspricht; im brigen kann der Ausschuß den Unterausschuß jederzeit auflçsen. Der Unterausschuß hat seinen Bericht dem Ausschuß vorzulegen. (3) In einem Unterausschuß muß jede Fraktion, die im Ausschuß vertreten ist, auf ihr Verlangen mindestens mit einem Mitglied vertreten sein. Im brigen sind die Grundstze des § 12 zu bercksichtigen. (4) Ist eine Vorlage mehreren Ausschssen zur Beratung berwiesen worden oder fllt ein Verhandlungsgegenstand in den Geschftsbereich mehrerer Ausschsse, kçnnen diese einen gemeinsamen Unterausschuß bilden. § 56 Enquete-Kommission (1) Zur Vorbereitung von Entscheidungen ber umfangreiche und bedeutsame Sachkomplexe kann der Bundestag eine EnqueteKommission einsetzen. Auf Antrag eines Viertels seiner Mitglieder ist er dazu verpflichtet. Der Antrag muß den Auftrag der Kommission bezeichnen. (2) Die Mitglieder der Kommission werden im Einvernehmen der Fraktionen benannt und vom Prsidenten berufen. Kann ein Einvernehmen nicht hergestellt werden, so benennen die Fraktionen die Mitglieder im Verhltnis ihrer Strke. Die Mitgliederzahl der Kommission soll, mit Ausnahme der in Absatz 3 genannten Mitglieder der Fraktionen, neun nicht bersteigen. www.WALHALLA.de
§§ 56a – 60 (3) Jede Fraktion kann ein Mitglied, auf Beschluß des Bundestages auch mehrere Mitglieder, in die Kommission entsenden. (4) Die Enquete-Kommission hat ihren Bericht so rechtzeitig vorzulegen, daß bis zum Ende der Wahlperiode eine Aussprache darber im Bundestag stattfinden kann. Sofern ein abschließender Bericht nicht erstattet werden kann, ist ein Zwischenbericht vorzulegen, auf dessen Grundlage der Bundestag entscheidet, ob die Enquete-Kommission ihre Arbeit fortsetzen oder einstellen soll. § 56a Technikfolgenanalysen (1) Dem Ausschuß fr Forschung, Technologie und Technikfolgenabschtzung obliegt es, Technikfolgenanalysen zu veranlassen und fr den Deutschen Bundestag aufzubereiten und auszuwerten. Er kann mit der wissenschaftlichen Durchfhrung von Technikfolgenanalysen Institutionen außerhalb des Deutschen Bundestages beauftragen. (2) Der Ausschuß fr Forschung, Technologie und Technikfolgenabschtzung hat Grundstze ber die Erstellung von Technikfolgenanalysen aufzustellen und diese Grundstze zum Ausgangspunkt seiner Entscheidung im Einzelfall zu machen. § 57 Mitgliederzahl der Ausschsse (1) Das System fr eine dem § 12 entsprechende Zusammensetzung der Ausschsse und die Zahl der Mitglieder bestimmt der Bundestag. Jedes Mitglied des Bundestages soll grundstzlich einem Ausschuß angehçren. (2) Die Fraktionen benennen die Ausschußmitglieder und deren Stellvertreter. Der Prsident benennt fraktionslose Mitglieder des Bundestages als beratende Ausschußmitglieder. (3) Der Prsident gibt die erstmalig benannten Mitglieder und die spteren nderungen dem Bundestag bekannt. (4) Zur Untersttzung der Mitglieder kann die Teilnahme eines Fraktionsmitarbeiters jeder Fraktion zu den Ausschußsitzungen zugelassen werden. www.WALHALLA.de
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§ 58 Bestimmung des Vorsitzenden und seines Stellvertreters Die Ausschsse bestimmen ihre Vorsitzenden und deren Stellvertreter nach den Vereinbarungen im ltestenrat. § 59 Rechte und Pflichten des Vorsitzenden (1) Dem Vorsitzenden obliegt die Vorbereitung, Einberufung und Leitung der Ausschußsitzungen sowie die Durchfhrung der Ausschußbeschlsse. (2) Der Vorsitzende erteilt das Wort in der Reihenfolge der Wortmeldungen unter Bercksichtigung des Grundsatzes des § 28 Abs. 1 Satz 2. (3) Sitzungsteilnehmer, die nicht Mitglieder des Bundestages sind, und Zuhçrer unterstehen whrend der Sitzung der Ordnungsgewalt des Vorsitzenden. (4) Ist der ordnungsgemße Ablauf einer Sitzung nicht mehr gewhrleistet, kann der Vorsitzende die Sitzung unterbrechen oder im Einvernehmen mit den Fraktionen im Ausschuß beenden. § 60 Einberufung der Ausschußsitzungen (1) Der Vorsitzende kann im Rahmen der vom ltestenrat festgelegten Tagungsmçglichkeiten fr Ausschsse (Zeitplan) Ausschußsitzungen selbstndig einberufen, es sei denn, daß der Ausschuß im Einzelfall etwas anderes beschließt. (2) Der Vorsitzende ist zur Einberufung zum nchstmçglichen Termin innerhalb des Zeitplanes verpflichtet, wenn es eine Fraktion im Ausschuß oder mindestens ein Drittel der Mitglieder des Ausschusses unter Angabe der Tagesordnung verlangt. (3) Zur Einberufung einer Sitzung außerhalb des Zeitplanes oder außerhalb des stndigen Sitzungsortes des Bundestages ist der Vorsitzende nur berechtigt, wenn ein entsprechendes Verlangen einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages oder ein einstimmiger Beschluß des Ausschusses vorliegt und die Genehmigung des Prsidenten erteilt worden ist. 79
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§ 61 Tagesordnung der Ausschsse
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(1) Termin und Tagesordnung werden vom Vorsitzenden festgesetzt, es sei denn, daß der Ausschuß vorher darber beschließt. Die Tagesordnung soll den Ausschußmitgliedern in der Regel drei Tage vor der Sitzung zugeleitet werden. (2) Der Ausschuß kann die Tagesordnung mit Mehrheit ndern, erweitern kann er sie nur, wenn nicht eine Fraktion oder ein Drittel der Ausschußmitglieder widerspricht. (3) Die Tagesordnung jeder Ausschußsitzung ist mit Angabe des Ortes, des Termins und, soweit vereinbart, der Dauer der Sitzung den beteiligten Bundesministerien und dem Bundesrat mitzuteilen. § 62 Aufgaben der Ausschsse (1) Die Ausschsse sind zu baldiger Erledigung der ihnen berwiesenen Aufgaben verpflichtet. Als vorbereitende Beschlußorgane des Bundestages haben sie die Pflicht, dem Bundestag bestimmte Beschlsse zu empfehlen, die sich nur auf die ihnen berwiesenen Vorlagen oder mit diesen in unmittelbarem Sachzusammenhang stehenden Fragen beziehen drfen. Sie kçnnen sich jedoch mit anderen Fragen aus ihrem Geschftsbereich befassen; mit Angelegenheiten der Europischen Union, die ihre Zustndigkeit betreffen, sollen sie sich auch unabhngig von berweisungen zeitnah befassen. Weitergehende Rechte, die einzelnen Ausschssen durch Grundgesetz, Bundesgesetz, in dieser Geschftsordnung oder durch Beschluß des Bundestages bertragen sind, bleiben unberhrt. (2) Zehn Sitzungswochen nach berweisung einer Vorlage kçnnen eine Fraktion oder fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangen, daß der Ausschuß durch den Vorsitzenden oder Berichterstatter dem Bundestag einen Bericht ber den Stand der Beratungen erstattet. Wenn sie es verlangen, ist der Bericht auf die Tagesordnung des Bundestages zu setzen. 80
§§ 61– 66 § 63 Federfhrender Ausschuß (1) Den Bericht an den Bundestag gemß § 66 kann nur der federfhrende Ausschuß erstatten. (2) Werden Vorlagen an mehrere Ausschsse berwiesen (§ 80), sollen die beteiligten Ausschsse mit dem federfhrenden Ausschuß eine angemessene Frist zur bermittlung ihrer Stellungnahme vereinbaren. Werden nicht innerhalb der vereinbarten Frist dem federfhrenden Ausschuß die Stellungnahmen vorgelegt oder kommt eine Vereinbarung ber eine Frist nicht zustande, kann der federfhrende Ausschuß dem Bundestag Bericht erstatten, frhestens jedoch in der vierten auf die berweisung folgenden Sitzungswoche. § 64 Verhandlungsgegenstnde (1) Verhandlungsgegenstnde sind die dem Ausschuß berwiesenen Vorlagen und Fragen aus dem Geschftsbereich des Ausschusses (§ 62 Abs. 1 Satz 3). (2) Sind dem Ausschuß mehrere Vorlagen zum selben Gegenstand berwiesen, beschließt der Ausschuß, welche Vorlage als Verhandlungsgegenstand fr seine Beschlußempfehlung an den Bundestag dienen soll. Andere Vorlagen zum selben Gegenstand kçnnen, auch wenn sie bei der Beratung nicht oder nur teilweise bercksichtigt wurden, fr erledigt erklrt werden. Wird der Erledigterklrung von einer Fraktion im Ausschuß widersprochen, muß ber die Vorlagen abgestimmt werden. Die Beschlußempfehlung, die Vorlagen fr erledigt zu erklren oder abzulehnen, ist dem Bundestag vorzulegen. § 65 Berichterstatterbenennung Vorbehaltlich der Entscheidung des Ausschusses benennt der Vorsitzende einen oder mehrere Berichterstatter fr jeden Verhandlungsgegenstand. § 66 Berichterstattung (1) Ausschußberichte an den Bundestag ber Vorlagen sind in der Regel schriftlich zu erstatten. Sie kçnnen mndlich ergnzt werden. www.WALHALLA.de
§§ 67 – 69 (2) Die Berichte mssen die Beschlußempfehlung des federfhrenden Ausschusses mit Begrndung sowie die Ansicht der Minderheit und die Stellungnahmen der beteiligten Ausschsse enthalten. Wenn kommunale Spitzenverbnde im Rahmen des § 69 Abs. 5 Stellung genommen haben, mssen, sofern Informationssitzungen nach § 70 Abs. 1 stattgefunden haben, sollen die dargelegten Auffassungen in ihren wesentlichen Punkten im Bericht wiedergegeben werden. § 67 Beschlußfhigkeit im Ausschuß Der Ausschuß ist beschlußfhig, wenn die Mehrheit der Mitglieder anwesend ist. Er gilt solange als beschlußfhig, wie nicht vor einer Abstimmung ein Mitglied verlangt, die Beschlußfhigkeit durch Auszhlen festzustellen. Der Vorsitzende kann die Abstimmung, vor der die Feststellung der Beschlußfhigkeit verlangt wurde, auf bestimmte Zeit verschieben und, wenn kein Widerspruch erfolgt, die Aussprache fortsetzen oder einen anderen Tagesordnungspunkt aufrufen. Ist nach Feststellung der Beschlußfhigkeit die Sitzung auf bestimmte Zeit unterbrochen worden und nach Wiedererçffnung die Beschlußfhigkeit noch nicht gegeben, gilt Satz 3. § 68 Herbeirufung eines Mitgliedes der Bundesregierung zu den Ausschußsitzungen Das Recht des Ausschusses, die Anwesenheit eines Mitgliedes der Bundesregierung zu verlangen, gilt auch, wenn es in einer çffentlichen Sitzung gehçrt werden soll. ber einen entsprechenden Antrag ist in nichtçffentlicher Sitzung zu entscheiden. § 69 Nichtçffentliche Ausschußsitzungen (1) Die Beratungen der Ausschsse sind grundstzlich nicht çffentlich. Der Ausschuß kann beschließen, fr einen bestimmten Verhandlungsgegenstand oder Teile desselben die ffentlichkeit zuzulassen. Die ffentlichkeit einer Sitzung ist hergestellt, wenn der Presse und sonstigen Zuhçrern im Rahmen der Raumverhltnisse der Zutritt gestattet wird. www.WALHALLA.de
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(2) An den nichtçffentlichen Ausschußsitzungen kçnnen Mitglieder des Bundestages, die dem Ausschuß nicht angehçren, als Zuhçrer teilnehmen, es sei denn, daß der Bundestag bei der Einsetzung der Ausschsse beschließt, das Zutrittsrecht fr einzelne Ausschsse auf die ordentlichen Mitglieder und deren namentlich benannte Stellvertreter zu beschrnken. Diese Beschrnkung kann nachtrglich fr die Beratung bestimmter Fragen aus dem Geschftsbereich der Ausschsse erfolgen. Die Ausschsse kçnnen fr bestimmte Verhandlungsgegenstnde im Einzelfall Ausnahmen von der Beschrnkung des Zutrittsrechts beschließen. (3) Bert ein Ausschuß, dessen Verhandlungen nicht vertraulich sind, Vorlagen von Mitgliedern des Bundestages, so ist dem Erstunterzeichner, wenn er nicht Mitglied des Ausschusses ist, die Tagesordnung zuzuleiten. Er kann insoweit mit beratender Stimme an der Sitzung teilnehmen oder sich von einem der anderen Antragsteller vertreten lassen. In besonderen Fllen soll der Ausschuß auch andere Mitglieder des Bundestages zu seinen Verhandlungen mit beratender Stimme hinzuziehen oder zulassen. (4) Vorbehaltlich gesetzlicher Beschrnkungen des Zutrittsrechts haben die Fraktionsvorsitzenden beratende Stimme in allen Ausschssen und Sonderausschssen (§ 54). Sie kçnnen ein Mitglied ihrer Fraktion beauftragen, sie zu vertreten. (5) Bert der Ausschuß eine ihm berwiesene Vorlage, durch die wesentliche Belange von Gemeinden und Gemeindeverbnden berhrt werden, soll den auf Bundesebene bestehenden kommunalen Spitzenverbnden vor Beschlußfassung im Ausschuß Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben werden. Dies gilt insbesondere bei Entwrfen von Gesetzen, die ganz oder teilweise von den Gemeinden oder Gemeindeverbnden auszufhren sind, ihre çffentlichen Finanzen unmittelbar betreffen oder auf ihre Verwaltungsorganisation einwirken. Von der Bestimmung des Satzes 1 kann bei Regierungsvorlagen abgesehen werden, wenn aus der Begrndung der Vorlagen die Auffassungen der kommunalen 81
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Spitzenverbnde ersichtlich sind. Die Rechte des Ausschusses aus § 70 Abs. 1 bleiben unberhrt. (6) Ist bei Ausschußsitzungen die Teilnahme auf die ordentlichen Mitglieder und deren namentlich benannte Stellvertreter beschrnkt, kann einer der Antragsteller, der nicht Mitglied des Ausschusses ist, zur Begrndung der Vorlage teilnehmen. (7) Fr die Beratung einer VS der Geheimhaltungsgrade VS-VERTRAULICH und hçher gelten die Bestimmungen der Geheimschutzordnung des Deutschen Bundestages. (8) Beraten mehrere Ausschsse in gemeinsamer Sitzung ber denselben Verhandlungsgegenstand, stimmen die Ausschsse getrennt ab. § 69a Erweiterte çffentliche Ausschußberatungen (1) Die Ausschsse sollen im Benehmen mit dem ltestenrat und im Einvernehmen mit den mitberatenden Ausschssen als Schlußberatung der berwiesenen Vorlagen çffentliche Aussprachen durchfhren, in denen die Beschlußempfehlung und der Bericht des federfhrenden Ausschusses beschlossen wird. Der Vorsitzende des federfhrenden Ausschusses beruft die Sitzung im Einvernehmen mit den mitberatenden Ausschssen ein. Die Tagesordnung wird den Mitgliedern des Bundestages, dem Bundesrat und der Bundesregierung mitgeteilt. (2) Der federfhrende Ausschuß legt Gestaltung und Dauer der Aussprache im Einvernehmen mit den mitberatenden Ausschssen fest. Der Vorsitzende des federfhrenden Ausschusses leitet die Sitzung. Er hat die dem Prsidenten im Rahmen von Plenarsitzungen zur Verfgung stehenden Rechte zur Aufrechterhaltung der Ordnung mit Ausnahme der Rechte nach § 38. (3) Soweit nicht anders beschlossen ist, erteilt der Vorsitzende das Wort nach Maßgabe von § 59 Abs. 2. Will der Vorsitzende sich als Redner an der Aussprache beteiligen, so hat er whrend dieser Zeit den Vorsitz abzugeben. Rederecht und das Recht, Antrge zur Sache zu stellen, haben alle Mitglieder des 82
§§ 69a – 70 Bundestages. Antrge zur Geschftsordnung kçnnen nur von den Mitgliedern des federfhrenden Ausschusses, deren Stellvertretern sowie beratenden Mitgliedern dieses Ausschusses gestellt werden. (4) Stimmberechtigt sind die Mitglieder des federfhrenden Ausschusses, im Falle der Stellvertretung deren Stellvertreter. (5) Hat der federfhrende Ausschuß eine Erweiterte çffentliche Ausschußberatung beschlossen, kann ein Viertel seiner Mitglieder verlangen, daß die Vorlage statt dessen vom Bundestag in einer allgemeinen Aussprache beraten wird. Eine Vorlage, zu der eine Erweiterte çffentliche Ausschußberatung stattgefunden hat, kann ohne besondere Vereinbarung im ltestenrat nicht Gegenstand einer nochmaligen Aussprache im Plenum sein. Der federfhrende Ausschuß kann jedoch eine nochmalige Befassung im Plenum verlangen, wobei sich die Befassung auf eine Berichterstattung aus dem Ausschuß durch einen Sprecher zu beschrnken hat. Der Sprecher hat die verschiedenen im Ausschuß vertretenen Positionen innerhalb von fnf Minuten darzulegen. § 70 ffentliche Anhçrungssitzungen (1) Zur Information ber einen Gegenstand seiner Beratung kann ein Ausschuß çffentliche Anhçrungen von Sachverstndigen, Interessenvertretern und anderen Auskunftspersonen vornehmen. Bei berwiesenen Vorlagen ist der federfhrende Ausschuß auf Verlangen eines Viertels seiner Mitglieder dazu verpflichtet; bei nicht berwiesenen Verhandlungsgegenstnden im Rahmen des § 62 Abs. 1 Satz 3 erfolgt eine Anhçrung auf Beschluß des Ausschusses. Die Beschlußfassung ist nur zulssig, wenn ein entsprechender Antrag auf der Tagesordnung des Ausschusses steht. (2) Wird gemß Absatz 1 die Durchfhrung einer Anhçrung von einer Minderheit der Mitglieder des Ausschusses verlangt, mssen die von ihr benannten Auskunftspersonen gehçrt werden. Beschließt der Ausschuß eine Begrenzung der Anzahl der anzuhçrenden Personen, kann von der Minderheit nur der www.WALHALLA.de
§§ 71– 73 ihrem Strkeverhltnis im Ausschuß entsprechende Anteil an der Gesamtzahl der anzuhçrenden Auskunftspersonen benannt werden. (3) Der mitberatende Ausschuß kann beschließen, im Einvernehmen mit dem federfhrenden Ausschuß eine Anhçrung durchzufhren, soweit der federfhrende Ausschuß von der Mçglichkeit des Absatzes 1 keinen Gebrauch macht oder seine Anhçrung auf Teilfragen der Vorlage, die nur seinen Geschftsbereich betreffen, beschrnkt. Dem federfhrenden Ausschuß sind Ort und Termin sowie der zu hçrende Personenkreis mitzuteilen. Mitglieder des federfhrenden Ausschusses haben whrend der Anhçrung Fragerecht; dieses kann im Einvernehmen mit dem federfhrenden Ausschuß auf einzelne seiner Mitglieder beschrnkt werden. (4) Der Ausschuß kann in eine allgemeine Aussprache mit den Auskunftspersonen eintreten, soweit dies zur Klrung des Sachverhalts erforderlich ist. Hierbei ist die Redezeit zu begrenzen. Der Ausschuß kann einzelne seiner Mitglieder beauftragen, die Anhçrung durchzufhren; dabei ist jede im Ausschuß vertretene Fraktion zu bercksichtigen. (5) Zur Vorbereitung einer çffentlichen Anhçrung soll der Ausschuß den Auskunftspersonen die jeweilige Fragestellung bermitteln. Er kann sie um Einreichung einer schriftlichen Stellungnahme bitten. (6) Ersatz von Auslagen an Sachverstndige und Auskunftspersonen erfolgt nur auf Grund von Ladungen durch Beschluß des Ausschusses mit vorheriger Zustimmung des Prsidenten. (7) Die Abstze 1 bis 6 gelten auch fr Anhçrungen in nichtçffentlicher Sitzung. § 71 Antragstellung im Ausschuß, Schluß der Aussprache (1) Antragsberechtigt sind die Ausschußmitglieder, deren Stellvertreter im Falle der Vertretung eines Ausschußmitgliedes aus ihrer Fraktion sowie beratende Ausschußmitglieder. Ein schriftlicher Antrag eines nicht anwesenden Mitgliedes des Ausschusses darf nur zur Abstimmung gestellt werden, wenn www.WALHALLA.de
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ein anwesendes stimmberechtigtes Mitglied ihn bernimmt. (2) Mitglieder des Bundestages, die nicht Ausschußmitglieder sind, kçnnen nderungsantrge zu berwiesenen Vorlagen an den federfhrenden Ausschuß stellen. Die Antragsteller kçnnen insoweit außerhalb des Verfahrens nach § 69a mit beratender Stimme an der Sitzung des Ausschusses teilnehmen. (3) Ein Antrag auf Schluß der Aussprache darf frhestens zur Abstimmung gestellt werden, wenn jede Fraktion Gelegenheit hatte, zur Sache zu sprechen und von der jeweiligen Fraktionsauffassung abweichende Meinungen vorgetragen werden konnten. § 72 Abstimmung außerhalb einer Sitzung Der Ausschuß kann den Vorsitzenden einstimmig ermchtigen, außerhalb der Sitzungswochen ber bestimmte Fragen in besonderen Eilfllen eine schriftliche Abstimmung durchfhren zu lassen. Macht der Ausschuß von dieser Mçglichkeit Gebrauch, hat der Vorsitzende den Mitgliedern des Ausschusses den Entwurf einer Beschlußempfehlung zuzuleiten, ber die innerhalb einer bestimmten Frist in entsprechender Anwendung des § 46 Satz 1 abgestimmt werden kann. Eine schriftliche Abstimmung entfllt, wenn eine Sitzung des Ausschusses auf Grund der Bestimmungen des § 60 Abs. 2 oder 3 stattfindet. § 73 Ausschußprotokolle (1) ber jede Ausschußsitzung ist ein schriftliches Protokoll anzufertigen. Es muß mindestens alle Antrge und die Beschlsse des Ausschusses enthalten. Stenographische Aufnahmen von Ausschußsitzungen bedrfen der Genehmigung des Prsidenten. (2) Protokolle ber nichtçffentliche Sitzungen der Ausschsse (§ 69 Abs. 1 Satz 1) sind grundstzlich keine Verschlußsachen im Sinne der Geheimschutzordnung (vgl. § 2 Abs. 5 GSO). Soweit sie der ffentlichkeit nicht ohne weiteres zugnglich sein sollen, sind sie vom Ausschuß mit einem entsprechenden Ver83
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merk zu versehen; die Einzelheiten werden in den nach Absatz 3 zu erlassenden Richtlinien geregelt. Protokolle von çffentlichen Sitzungen (§ 69 Abs. 1 Satz 2, § 70 Abs. 1) drfen diesen Vermerk nicht tragen. (3) Fr die Behandlung der Protokolle erlßt der Prsident im Benehmen mit dem Prsidium besondere Richtlinien. § 74 Anwendbarkeit der Bestimmungen der Geschftsordnung Soweit die Verfahrensregeln fr die Ausschsse nichts anderes bestimmen, gelten fr Ausschsse und Enquete-Kommissionen die brigen Bestimmungen der Geschftsordnung, mit Ausnahme des § 126, entsprechend. VIII. Vorlagen und ihre Behandlung § 75 Vorlagen (1) Folgende Vorlagen kçnnen als Verhandlungsgegenstand auf die Tagesordnung des Bundestages gesetzt werden (selbstndige Vorlagen): a) Gesetzentwrfe, b) Beschlußempfehlungen des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß), c) Antrge auf Zurckweisung von Einsprchen des Bundesrates, d) Antrge, e) Berichte und Materialien zur Unterrichtung des Bundestages (Unterrichtungen), f) Große Anfragen an die Bundesregierung und ihre Beantwortung, g) Wahlvorschlge, soweit sie als Drucksachen verteilt worden sind, h) Beschlußempfehlungen und Berichte in Wahlprfungs-, Immunitts- und Geschftsordnungsangelegenheiten, i) Beschlußempfehlungen und Berichte ber Petitionen, j) Beschlußempfehlungen und Berichte des Rechtsausschusses ber Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht, 84
§§ 74 – 77 k) Beschlußempfehlungen und Berichte von Untersuchungsausschssen, l) Zwischenberichte der Ausschsse, m) Rechtsverordnungen, soweit sie aufgrund gesetzlicher Grundlagen dem Bundestag zuzuleiten sind. (2) Vorlagen zu Verhandlungsgegenstnden sind (unselbstndige Vorlagen): a) Beschlußempfehlungen und Berichte der Ausschsse, b) nderungsantrge, c) Entschließungsantrge zu Gesetzentwrfen, Unterrichtungen, Regierungserklrungen, Großen Anfragen, Entschließungen des Europischen Parlaments, EG-Vorlagen, Stabilittsvorlagen und Rechtsverordnungen. (3) Als Vorlagen im Sinne des § 76 gelten auch Kleine Anfragen; sie kçnnen nicht als Verhandlungsgegenstand auf die Tagesordnung gesetzt werden. § 76 Vorlagen von Mitgliedern des Bundestages (1) Vorlagen von Mitgliedern des Bundestages (§ 75) mssen von einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages unterzeichnet sein, es sei denn, daß die Geschftsordnung etwas anderes vorschreibt oder zulßt. (2) Gesetzentwrfe mssen, Antrge kçnnen mit einer kurzen Begrndung versehen werden. § 77 Behandlung der Vorlagen (1) Vorlagen werden gedruckt und an die Mitglieder des Bundestages, des Bundesrates und an die Bundesministerien verteilt. (2) Bei Vorlagen gemß § 75 Abs. 1 Buchstabe e, die der Unterrichtung des Bundestages dienen (Berichte, Denkschriften, Programme, Gutachten, Nachweisungen und hnliches), kann der Prsident, soweit sie nicht auf gesetzlichen Vorschriften oder Beschlssen des Bundestages beruhen, im Benehmen mit dem ltestenrat ganz oder teilweise von der Drucklegung und Verteilung absehen. In diesen Fllen wird der Eingang dieser Vorlagen www.WALHALLA.de
§§ 78 – 80 und im Benehmen mit dem ltestenrat die Art ihrer Behandlung als amtliche Mitteilung durch den Prsidenten bekanntgegeben. Sie werden als bersicht in einer Drucksache zusammengestellt, in der auch anzugeben ist, in welchen Rumen des Bundestages die Vorlagen eingesehen werden kçnnen. § 78 Beratungen (1) Gesetzentwrfe werden in drei Beratungen, Vertrge mit auswrtigen Staaten und hnliche Vertrge, welche die politischen Beziehungen des Bundes regeln oder sich auf Gegenstnde der Bundesgesetzgebung beziehen (Artikel 59 Abs. 2 des Grundgesetzes), grundstzlich in zwei Beratungen und nur auf Beschluß des Bundestages in drei Beratungen, alle anderen Vorlagen grundstzlich in einer Beratung behandelt. Fr Nachtragshaushaltsvorlagen gilt § 95 Abs. 1 Satz 6. (2) Antrge kçnnen ohne Aussprache einem Ausschuß berwiesen werden. Auch wenn sie nicht verteilt sind, kann ber sie abgestimmt werden, es sei denn, daß von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages widersprochen wird. Im brigen gelten fr Antrge sinngemß die Vorschriften ber die Beratung von Gesetzentwrfen. (3) Werden Vorlagen gemß Absatz 1 in zwei Beratungen behandelt, so finden fr die Schlußberatung neben den Bestimmungen fr die zweite Beratung (§§ 81, 82 und 83 Abs. 3) die Bestimmung ber die Schlußabstimmung (§ 86) entsprechende Anwendung. (4) Werden Vorlagen in einer Beratung behandelt, findet fr nderungsantrge § 82 Abs. 1 Satz 2 Anwendung. (5) Soweit die Geschftsordnung nichts anderes vorschreibt oder zulßt, beginnen die Beratungen der Vorlagen frhestens am dritten Tage nach Verteilung der Drucksachen (§ 123). (6) Wird im ltestenrat vorab vereinbart, anstelle einer Aussprache die schriftlichen Redetexte zu Protokoll zu nehmen, werden die betreffenden Punkte in der Tagesordnung kenntlich gemacht. Eine Aussprache findet abweichend davon statt, wenn sie bis 18 Uhr www.WALHALLA.de
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des Vortages von einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt wird. Je Fraktion kann im Regelfall ein Redebeitrag in angemessenem Umfang zu Protokoll gegeben werden. Der Umfang je Fraktion soll sich an den auf die Fraktionen entfallenden Redezeiten bei einer Aussprache von 30 Minuten orientieren. Die Redetexte sollen dem Sitzungsvorstand sptestens bis zum Aufruf des Tagesordnungspunktes vorliegen. § 79 Erste Beratung von Gesetzentwrfen In der ersten Beratung findet eine allgemeine Aussprache nur statt, wenn es vom ltestenrat empfohlen, bis zum Aufruf des betreffenden Punktes der Tagesordnung von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt oder gemß § 80 Abs. 4 beschlossen wird. In der Aussprache werden nur die Grundstze der Vorlagen besprochen. Sachantrge drfen nicht gestellt werden. § 80 berweisung an einen Ausschuß (1) Am Schluß der ersten Beratung wird der Gesetzentwurf vorbehaltlich einer abweichenden Entscheidung gemß Absatz 2 einem Ausschuß berwiesen; er kann nur in besonderen Fllen gleichzeitig mehreren Ausschssen berwiesen werden, wobei der federfhrende Ausschuß zu bestimmen ist. Weitere Ausschsse kçnnen sich im Benehmen mit dem federfhrenden Ausschuß an der Beratung bestimmter Fragen der Vorlage gutachtlich beteiligen. (2) Auf Antrag einer Fraktion oder fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages kann der Bundestag mit einer Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder beschließen, ohne Ausschußberweisung in die zweite Beratung einzutreten. Fr den Antrag gilt die Frist des § 20 Abs. 2 Satz 3. Bei Finanzvorlagen soll vor Eintritt in die zweite Beratung dem Haushaltsausschuß Gelegenheit gegeben werden, die Vorlage gemß § 96 Abs. 4 zu prfen. Die Fristenregelung des § 96 Abs. 8 Satz 2 findet keine Anwendung. 85
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(3) Vorlagen gemß § 75 Abs. 1 Buchstabe e kann der Prsident, ohne sie auf die Tagesordnung zu setzen, nach Vereinbarung im ltestenrat einem Ausschuß berweisen. Eine Berichterstattung an den Bundestag erfolgt nur, wenn der Ausschuß einen ber die Kenntnisnahme hinausgehenden Beschluß empfehlen will. Erhebt der Haushaltsausschuß gegen eine Unionsvorlage (§ 93), deren Finanzierung nicht durch den jeweiligen jhrlichen Eigenmittelansatz der Europischen Union gedeckt ist oder erkennbar nicht gedeckt sein wird, Bedenken zu ihrer Vereinbarkeit mit dem laufenden oder mit knftigen Haushalten des Bundes, hat der federfhrende Ausschuß Bericht zu erstatten. (4) Vorlagen, die nach Vereinbarung im ltestenrat im vereinfachten Verfahren behandelt werden sollen, werden in einem gemeinsamen Tagesordnungspunkt zusammengefaßt. ber die berweisung dieser Vorlagen wird ohne Aussprache in einer einzigen Abstimmung insgesamt abgestimmt. Wird die Teilung der Abstimmung beantragt (§ 47), bedarf es einer Abtrennung der Abstimmung ber den berweisungsvorschlag zu einer Vorlage nicht, falls dem Antrag eines Mitglieds des Bundestages zur nderung des berweisungsvorschlags des ltestenrats nicht widersprochen wird. Wird zu einer Vorlage, fr die das vereinfachte Verfahren vorgesehen ist, von einem Mitglied des Bundestages die Aussprache beantragt, ist ber diesen Antrag zuerst abzustimmen. Findet der Antrag die Mehrheit, wird die betroffene Vorlage als Zusatzpunkt auf die Tagesordnung der laufenden Sitzungswoche gesetzt. § 80a berprfung von Gesetzentwrfen auf sprachliche Richtigkeit und Verstndlichkeit (1) Ein beim Bundestag eingerichteter oder angesiedelter Redaktionsstab soll auf Beschluss des federfhrenden Ausschusses einen Gesetzentwurf auf sprachliche Richtigkeit und Verstndlichkeit prfen und bei Bedarf Empfehlungen an den Ausschuss richten. Der federfhrende Ausschuss kann den Redaktionsstab im gesamten Verlauf seines 86
§§ 80a – 81 Beratungsverfahrens hinzuziehen und um Prfung bitten. Dies gilt insbesondere fr die Prfung von nderungsantrgen, deren Annahme zu erwarten ist. (2) Darber hinaus bietet der Redaktionsstab auch sonstige sprachliche Beratung an. § 81 Zweite Beratung von Gesetzentwrfen (1) Die zweite Beratung wird mit einer allgemeinen Aussprache erçffnet, wenn sie vom ltestenrat empfohlen oder von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt wird. Sie beginnt am zweiten Tage nach Verteilung der Beschlußempfehlung und des Ausschußberichts, frher nur, wenn auf Antrag einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages zwei Drittel der anwesenden Mitglieder des Bundestages es beschließen; bei Gesetzentwrfen der Bundesregierung, die fr dringlich erklrt worden sind (Artikel 81 des Grundgesetzes), kann die Fristverkrzung mit der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages beschlossen werden. Fr den Antrag gilt die Frist des § 20 Abs. 2 Satz 3. (2) ber jede selbstndige Bestimmung wird der Reihenfolge nach und zuletzt ber Einleitung und berschrift die Aussprache erçffnet und geschlossen. Nach Schluß der Aussprache ber jede Einzelbestimmung wird abgestimmt. (3) Auf Beschluß des Bundestages kann die Reihenfolge gendert, die Aussprache ber mehrere Einzelbestimmungen verbunden oder ber Teile einer Einzelbestimmung oder ber verschiedene nderungsantrge zu demselben Gegenstand getrennt werden. (4) ber mehrere oder alle Teile eines Gesetzentwurfs kann gemeinsam abgestimmt werden. ber Vertrge mit auswrtigen Staaten und hnliche Vertrge gemß Artikel 59 Abs. 2 des Grundgesetzes wird im ganzen abgestimmt.
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§§ 82 – 86 § 82 nderungsantrge und Zurckverweisung in zweiter Beratung (1) nderungen zu Gesetzentwrfen in zweiter Beratung kçnnen beantragt werden, solange die Beratung des Gegenstandes, auf den sie sich beziehen, noch nicht abgeschlossen ist. Die Antrge mssen von mindestens einem Mitglied des Bundestages unterzeichnet sein und kçnnen mit einer kurzen Begrndung versehen werden; wenn sie noch nicht verteilt sind, werden sie verlesen. (2) Zu Vertrgen mit auswrtigen Staaten und hnlichen Vertrgen, welche die politischen Beziehungen des Bundes regeln oder sich auf Gegenstnde der Bundesgesetzgebung beziehen (Artikel 59 Abs. 2 des Grundgesetzes), sind nderungsantrge nicht zulssig. (3) Solange nicht die letzte Einzelabstimmung erledigt ist, kann die Vorlage ganz oder teilweise auch an einen anderen Ausschuß zurckverwiesen werden; dies gilt auch fr bereits beratene Teile. § 83 Zusammenstellung der nderungen (1) Wurden in der zweiten Beratung nderungen beschlossen, so lßt sie der Prsident zusammenstellen. (2) Die Beschlsse der zweiten bilden die Grundlage der dritten Beratung. (3) Sind in der zweiten Beratung alle Teile eines Gesetzentwurfs abgelehnt worden, so ist die Vorlage abgelehnt und jede weitere Beratung unterbleibt. § 84 Dritte Beratung von Gesetzentwrfen Die dritte Beratung erfolgt, a) wenn in zweiter Beratung keine nderungen beschlossen worden sind, anschließend, b) wenn nderungen beschlossen sind, am zweiten Tage nach Verteilung der Drucksachen mit den beschlossenen nderungen, frher nur, wenn auf Antrag einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages zwei Drittel www.WALHALLA.de
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der anwesenden Mitglieder des Bundestages es beschließen; bei Gesetzentwrfen der Bundesregierung, die fr dringlich erklrt worden sind (Artikel 81 des Grundgesetzes), kann die Fristverkrzung mit der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages beschlossen werden. Fr den Antrag gilt die Frist des § 20 Abs. 2 Satz 3. Sie beginnt mit einer allgemeinen Aussprache nur dann, wenn in zweiter Beratung keine allgemeine Aussprache stattgefunden hat und sie vom ltestenrat empfohlen oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt wird. § 85 nderungsantrge und Zurckverweisung in dritter Beratung (1) nderungsantrge zu Gesetzentwrfen in dritter Beratung mssen von einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages unterzeichnet sein und kçnnen mit einer kurzen Begrndung versehen werden. Sie drfen sich nur auf diejenigen Bestimmungen beziehen, zu denen in zweiter Beratung nderungen beschlossen wurden. Die Einzelberatung ist auf diese Bestimmungen beschrnkt. (2) Vor der Schlußabstimmung kann die Vorlage ganz oder teilweise auch an einen anderen Ausschuß zurckverwiesen werden; § 80 Abs. 1 findet Anwendung. Schlgt der Ausschuß nderungen gegenber den Beschlssen des Bundestages in zweiter Beratung vor, wird die Beschlußempfehlung erneut in zweiter Beratung behandelt. § 86 Schlußabstimmung Nach Schluß der dritten Beratung wird ber den Gesetzentwurf abgestimmt. Sind die Beschlsse der zweiten Beratung unverndert geblieben, so folgt die Schlußabstimmung unmittelbar. Wurden nderungen vorgenommen, so muß die Schlußabstimmung auf Verlangen einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages ausgesetzt werden, bis die Beschlsse zusammengestellt und verteilt sind. ber Vertrge mit auswrtigen Staaten und 87
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hnliche Vertrge findet keine besondere Schlußabstimmung statt. § 87 Verfahren zu Artikel 113 des Grundgesetzes (1) Macht die Bundesregierung von Artikel 113 Abs. 1 Satz 3 des Grundgesetzes Gebrauch, so ist die Beschlußfassung auszusetzen. Der Gesetzentwurf darf frhestens nach Eingang der Stellungnahme der Bundesregierung oder sechs Wochen nach Zugang des Verlangens der Bundesregierung beim Bundestagsprsidenten auf die Tagesordnung gesetzt werden. (2) Verlangt die Bundesregierung nach Artikel 113 Abs. 2 des Grundgesetzes, daß der Bundestag erneut Beschluß faßt, gilt der Gesetzentwurf als an den federfhrenden Ausschuß und an den Haushaltsausschuß zurckverwiesen. (3) Ist das beschlossene Gesetz dem Bundesrat gemß § 122 bereits zugeleitet worden, hat der Prsident den Bundesrat von dem Verlangen der Bundesregierung in Kenntnis zu setzen. In diesem Falle gilt die Zuleitung als nicht erfolgt. § 88 Behandlung von Entschließungsantrgen (1) ber Entschließungsantrge (§ 75 Abs. 2 Buchstabe c) wird nach der Schlußabstimmung ber den Verhandlungsgegenstand oder, wenn keine Schlußabstimmung mçglich ist, nach Schluß der Aussprache abgestimmt. ber Entschließungsantrge zu Teilen des Haushaltsplanes kann whrend der dritten Beratung abgestimmt werden. (2) Entschließungsantrge kçnnen einem Ausschuß nur berwiesen werden, wenn die Antragsteller nicht widersprechen. Auf Verlangen einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages ist die Abstimmung auf den nchsten Sitzungstag zu verschieben.
§§ 87 – 92 kann der Bundestag beschließen, zu Gesetzen, die der Zustimmung des Bundesrates bedrfen, die Einberufung des Vermittlungsausschusses zu verlangen (Artikel 77 Abs. 2 Satz 4 des Grundgesetzes, § 75 Abs. 1 Buchstabe d). § 90 Beratung von Beschlußempfehlungen des Vermittlungsausschusses Sieht der Einigungsvorschlag des Vermittlungsausschusses eine nderung des vom Bundestag beschlossenen Gesetzes vor, gilt fr die Behandlung des Einigungsvorschlages im Bundestag § 10 der Geschftsordnung des Vermittlungsausschusses. § 91 Einspruch des Bundesrates ber den Antrag auf Zurckweisung eines Einspruchs des Bundesrates gegen ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz (Artikel 77 Abs. 4 des Grundgesetzes) wird ohne Begrndung und Aussprache abgestimmt. Vor der Abstimmung kçnnen lediglich Erklrungen abgegeben werden. ber den Antrag wird durch Zhlung der Stimmen gemß § 51 abgestimmt, wenn nicht namentliche Abstimmung verlangt wird (§ 52). § 92 Rechtsverordnungen Rechtsverordnungen der Bundesregierung, die der Zustimmung des Bundestages bedrfen oder deren Aufhebung der Bundestag innerhalb einer bestimmten Frist verlangen kann, berweist der Prsident im Benehmen mit dem ltestenrat unmittelbar an die zustndigen Ausschsse. Dabei hat er eine Frist zu bestimmen, innerhalb der der federfhrende Ausschuß dem Bundestag einen Bericht vorzulegen hat. Der Bericht des Ausschusses ist auf die Tagesordnung der nchsten Sitzung des Bundestages zu setzen. Legt der Ausschuß diesen Bericht nicht rechtzeitig vor, ist die Vorlage auch ohne Ausschußbericht zur Beschlußfassung auf die Tagesordnung der nchsten Sitzung des Bundestages zu setzen.
§ 89 Einberufung des Vermittlungsausschusses Auf Antrag einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages 88
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§§ 93 – 93a § 93 Zuleitung und berweisung von EU-Dokumenten (1) Dokumente, Berichte, Unterrichtungen, Mitteilungen und sonstige Informationen in Angelegenheiten der Europischen Union, die dem Bundestag von der Bundesregierung oder Organen der Europischen Union bermittelt werden, sowie Unterrichtungen des Europischen Parlaments (Unionsdokumente) dienen dem Bundestag als Grundlage zur Wahrnehmung seiner Rechte aus Artikel 23 des Grundgesetzes und zur Mitwirkung in Angelegenheiten der Europischen Union. (2) Ein Verzicht gegenber der Bundesregierung auf die Zuleitung von Unionsdokumenten scheidet bei Widerspruch einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages aus. (3) Unionsdokumente, die einem in der Positivliste (Anlage 8) aufgefhrten Dokumententyp entsprechen, kommen fr eine berweisung grundstzlich in Betracht. Bei Vorbereitung der berweisungsentscheidung wird die Beratungsrelevanz des Dokuments in Abstimmung mit den Fraktionen bewertet (Priorisierung). Nicht in der Positivliste genannte Dokumente werden in geeigneter Form fr eine Kenntnisnahme angeboten; auf Verlangen einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages findet auch insoweit eine berweisung statt. (4) Die zustndigen Ausschsse kçnnen Unionsdokumente, die ihnen nicht oder noch nicht berwiesen sind, zum Verhandlungsgegenstand erklren. Die Ausschsse haben dem Vorsitzenden des Ausschusses fr die Angelegenheiten der Europischen Union anzuzeigen, welche Unionsdokumente sie zum Verhandlungsgegenstand erklrt haben. (5) Der Vorsitzende des Ausschusses fr die Angelegenheiten der Europischen Union legt dem Prsidenten in Abstimmung mit den anderen Ausschssen einen berweisungsvorschlag fr die eingegangenen Unionsdokumente und fr die von den Ausschssen zum Verhandlungsgegenstand erklrten Unionsdokumente vor. Der Prsident berweist die Unionsdokumente im Benehmen mit den Fraktionen unverzglich an einen Ausschuss www.WALHALLA.de
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federfhrend und an andere Ausschsse zur Mitberatung. Wird der vorgesehenen oder erfolgten berweisung von einem Ausschuss oder einer Fraktion widersprochen, entscheidet der ltestenrat. (6) Die Titel der berwiesenen Unionsdokumente werden in eine Sammelbersicht aufgenommen, die verteilt wird und aus der ersichtlich ist, welchen Ausschssen die Vorlagen berwiesen worden sind. Unionsdokumente im Sinne der Anlage 8, zu denen von keiner Fraktion eine Beratungsrelevanz angemeldet bzw. eine berweisung vorgeschlagen wird, werden in der Sammelbersicht gesondert aufgefhrt. (7) Ein Unionsdokument wird als Bundestagsdrucksache verteilt, wenn es der Vorsitzende des Ausschusses fr die Angelegenheiten der Europischen Union bei seinem berweisungsvorschlag vorsieht oder wenn der federfhrende Ausschuss eine ber die Kenntnisnahme hinausgehende Beschlussempfehlung vorlegt. Unionsdokumente, die nicht einem in der Positivliste (Anlage 8) aufgefhrten Dokumententyp entsprechen (Absatz 3 Satz 3), werden nicht als Bundestagsdrucksache verteilt; bezieht sich eine Beschlussempfehlung auf ein derartiges Unionsdokument, wird unter Wahrung der Vertraulichkeit nur ber dessen wesentlichen Inhalt berichtet. § 93a Ausschussberatung von EU-Dokumenten (1) Bei der Beratung von Unionsdokumenten prfen die Ausschsse auch die Einhaltung der Grundstze der Subsidiaritt und Verhltnismßigkeit. Wird beabsichtigt, insoweit eine Verletzung zu rgen, ist zunchst dem Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Beabsichtigt der federfhrende Ausschuss nur eine Kenntnisnahme, ist dennoch dem Bundestag zu berichten, falls der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union Bedenken wegen einer Verletzung der Grundstze der Subsidiaritt und Verhltnismßigkeit geltend macht. 89
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(2) Die Ausschsse kçnnen ihren Beratungen und einer Beschlussempfehlung ein Folgedokument zu dem ihnen berwiesenen Unionsdokument zugrunde legen. Ebenso kann ein federfhrender Ausschuss wiederholt eine Beschlussempfehlung vorlegen, insbesondere um neueren Entwicklungen Rechnung zu tragen. Die mitberatenden Ausschsse sind zu unterrichten und erhalten Gelegenheit, innerhalb einer vom federfhrenden Ausschuss festgelegten Frist eine bereits abgegebene Stellungnahme zu ergnzen oder erneut eine Stellungnahme abzugeben. (3) Ein fr ein bestimmtes Unionsdokument federfhrender Ausschuss ist auch nach Abgabe einer Stellungnahme des Bundestages fr die Behandlung eines Bemhens der Bundesregierung zur Erzielung eines Einvernehmens mit dem Bundestag nach Einlegung eines Parlamentsvorbehalts zustndig. Absatz 2 Satz 3 gilt entsprechend. Der federfhrende Ausschuss hat dem Bundestag eine erneute Beschlussempfehlung vorzulegen. (4) Die Ausschsse kçnnen Mitglieder des Europischen Parlaments sowie Mitglieder des Rates und der Kommission der Europischen Union oder deren Beauftragte zu ihren Beratungen in Europaangelegenheiten hinzuziehen. Sie kçnnen Unionsdokumente gemeinsam mit Ausschssen des Europischen Parlaments gleicher Zustndigkeit beraten. (5) Die Ausschsse kçnnen zur Vorbereitung von Entscheidungen ber Unionsdokumente Delegationen zu einem Ausschuss des Europischen Parlaments mit gleicher Zustndigkeit oder zu anderen Organen der Europischen Union entsenden. § 93b Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union (1) Dem gemß Artikel 45 des Grundgesetzes vom Bundestag zu bestellenden Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union obliegt nach Maßgabe der Geschftsordnung und der Beschlsse des Bundestages die Behandlung der Unionsdokumente gemß § 93 Abs. 1. (2) Der Bundestag kann auf Antrag einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mit90
§ 93b glieder des Bundestages den Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union ermchtigen, zu bestimmten bezeichneten Unionsdokumenten die Rechte des Bundestages gemß Artikel 23 des Grundgesetzes gegenber der Bundesregierung wahrzunehmen. Er kann außerdem zu einem Unionsdokument eine Stellungnahme abgeben, sofern nicht einer der beteiligten Ausschsse widerspricht. Das Recht des Bundestages, ber eine Angelegenheit der Europischen Union jederzeit selbst zu beschließen, bleibt unberhrt. (3) Der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union hat im Falle einer Ermchtigung gemß Absatz 2 Satz 1 vor der Abgabe einer Stellungnahme gegenber der Bundesregierung zu dem Unionsdokument eine Stellungnahme der beteiligten Ausschsse einzuholen. Will er von der Stellungnahme eines oder mehrerer Ausschsse abweichen, soll eine gemeinsame Sitzung mit den mitberatenden Ausschssen anberaumt werden. In eilbedrftigen Fllen kçnnen die Vorsitzenden der mitberatenden Ausschsse entsprechend § 72 Satz 2 schriftlich abstimmen lassen. (4) Will der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union von seinem Recht gemß Absatz 2 Satz 2 Gebrauch machen, gilt fr das Verfahren Absatz 3 entsprechend. Ein federfhrender Ausschuss kann unter Angabe einer Begrndung verlangen, dass der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union prft, ob er von seinem Recht gemß Absatz 2 Satz 2 Gebrauch macht; bei Ablehnung gilt Absatz 6 entsprechend. Mitberatende Ausschsse sind zu beteiligen, wenn der federfhrende und der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union dies fr erforderlich halten; Absatz 3 Satz 3 gilt entsprechend. (5) Zur Einberufung einer Sitzung des Ausschusses fr die Angelegenheiten der Europischen Union außerhalb des Zeitplanes oder außerhalb des stndigen Sitzungsortes des Bundestages ist der Vorsitzende des Ausschusses abweichend von § 60 auch berechtigt, wenn es die Terminplanung der zuwww.WALHALLA.de
§§ 94 – 95 stndigen Organe der Europischen Union erfordert und die Genehmigung des Prsidenten erteilt worden ist. (6) ber den Inhalt und die Begrndung der vom Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union beschlossenen Stellungnahme gegenber der Bundesregierung zu einem Unionsdokument erstattet der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union einen Bericht, der als Bundestagsdrucksache verteilt wird und innerhalb von drei Sitzungswochen nach der Verteilung auf die Tagesordnung zu setzen ist. Eine Aussprache findet jedoch nur statt, wenn diese von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt wird. (7) Der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union kann bei einem Unionsdokument, das ihm zur Mitberatung berwiesen worden ist, nderungsantrge zur Beschlussempfehlung des federfhrenden Ausschusses stellen; der nderungsantrag muss bis sptestens 18 Uhr des Vortages der Beratung der Beschlussempfehlung zu dem Unionsdokument dem Prsidenten vorgelegt werden. (8) Zu den Sitzungen des Ausschusses fr die Angelegenheiten der Europischen Union erhalten deutsche Mitglieder des Europischen Parlaments Zutritt; weitere deutsche Mitglieder des Europischen Parlaments sind als Vertreter zur Teilnahme berechtigt. Die mitwirkungsberechtigten Mitglieder des Europischen Parlaments werden vom Prsidenten des Deutschen Bundestages auf Vorschlag der Fraktionen des Bundestages, aus deren Parteien deutsche Mitglieder in das Europische Parlament gewhlt worden sind, bis zur Neuwahl des Europischen Parlaments, lngstens bis zum Ende der Wahlperiode des Deutschen Bundestages berufen. Die berufenen Mitglieder des Europischen Parlaments sind befugt, die Beratung von Verhandlungsgegenstnden anzuregen sowie whrend der Beratungen des Ausschusses fr die Angelegenheiten der Europischen Union Ausknfte zu erteilen und Stellung zu nehmen. www.WALHALLA.de
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(9) Der Ausschuss fr die Angelegenheiten der Europischen Union hat Grundstze ber die Behandlung der ihm zugeleiteten Unionsvorlagen aufzustellen und diese zum Ausgangspunkt seiner Beschlussempfehlung an den Bundestag oder seiner Stellungnahme gegenber der Bundesregierung zu machen. § 94 Stabilittsvorlagen Vorlagen der Bundesregierung gemß § 8 Abs. 1 des Gesetzes zur Fçrderung der Stabilitt und des Wachstums der Wirtschaft (Stabilittsvorlagen) werden vom Prsidenten unmittelbar dem Haushaltsausschuß berwiesen. Der Haushaltsausschuß hat die Vorlage sptestens innerhalb der auf den Eingang der Stellungnahme des Bundesrates folgenden Sitzungswoche zu beraten. Der Bericht des Haushaltsausschusses ist sptestens einen Tag vor Ablauf von vier Wochen nach Eingang der Vorlage beim Bundestag auf die Tagesordnung zu setzen. Hat der Haushaltsausschuß bis zu diesem Zeitpunkt keine Beschlußempfehlung vorgelegt, ist die Vorlage ohne Ausschußbericht auf die Tagesordnung der nchsten Sitzung des Bundestages zu setzen. nderungsantrge zu Stabilittsvorlagen drfen nur auf eine Krzung der Ausgaben gerichtet sein (§ 42 der Bundeshaushaltsordnung). § 95 Haushaltsvorlagen (1) Haushaltsvorlagen sind der Entwurf des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplans, nderungsvorlagen zu diesen Entwrfen (Ergnzungsvorlagen), Vorlagen zur nderung des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplans (Nachtragshaushaltsvorlagen) sowie sonstige den Haushalt betreffende Vorlagen. Alle Haushaltsvorlagen sind dem Haushaltsausschuß zu berweisen; auf ihr Verlangen sind die Fachausschsse gutachtlich zu hçren. § 63 Abs. 2 gilt entsprechend. Der Haushaltsausschuß soll die Stellungnahmen der beteiligten Ausschsse wiedergeben. Ergnzungsvorlagen berweist der Prsident grundstzlich ohne erste Beratung. Nachtragshaushaltsvorlagen kçnnen auf Vorschlag des ltestenrates durch den Prsidenten ohne erste Beratung berwiesen und in 91
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einer Beratung abschließend behandelt werden. (2) Die zweite Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsplans darf frhestens sechs Wochen, die abschließende Beratung von Nachtragshaushaltsvorlagen frhestens drei Wochen nach Zuleitung erfolgen, es sei denn, die Stellungnahme des Bundesrates geht vor Ablauf der in Artikel 110 Abs. 3 des Grundgesetzes vorgesehenen Frist ein. (3) Fr die abschließende Beratung von Nachtragshaushaltsvorlagen findet neben den Bestimmungen fr die zweite Beratung (§§ 81, 82) die Bestimmung ber die Schlußabstimmung (§ 86) entsprechende Anwendung. (4) Nachtragshaushaltsvorlagen hat der Haushaltsausschuß sptestens innerhalb der auf den Eingang der Stellungnahme des Bundesrates folgenden Sitzungswoche zu beraten. Der Bericht des Ausschusses ist auf die Tagesordnung der nchsten Sitzung des Bundestages zu setzen. Hat der Ausschuß seine Beratungen nicht innerhalb der Frist abgeschlossen, ist die Vorlage ohne Ausschußbericht auf die Tagesordnung der nchsten Sitzung des Bundestages zu setzen. § 96 Finanzvorlagen (1) Finanzvorlagen sind alle Vorlagen, die wegen ihrer grundstzlichen Bedeutung oder ihres finanziellen Umfangs geeignet sind, auf die çffentlichen Finanzen des Bundes oder der Lnder erheblich einzuwirken und die nicht Haushaltsvorlagen im Sinne des § 95 sind. Bei Zweifeln ber den Charakter der Vorlagen entscheidet der Bundestag nach Anhçrung des Haushaltsausschusses. (2) Finanzvorlagen werden nach der ersten Beratung dem Haushaltsausschuß und dem Fachausschuß berwiesen. Werden Gesetzentwrfe durch die Annahme eines nderungsantrags im Ausschuß zu Finanzvorlagen, hat der Ausschuß den Prsidenten hiervon in Kenntnis zu setzen. Dieser berweist die vom Ausschuß beschlossene Fassung dem Haushaltsausschuß; die berweisung kann mit einer Fristsetzung verbunden sein. 92
§ 96 (3) Finanzvorlagen von Mitgliedern des Bundestages mssen in der Begrndung die finanziellen Auswirkungen darlegen. Der Prsident gibt der Bundesregierung Gelegenheit, innerhalb von vier Wochen zu den Auswirkungen auf die çffentlichen Finanzen des Bundes und der Lnder Stellung zu nehmen. Der Bericht des Haushaltsausschusses darf erst nach Eingang der Stellungnahme der Bundesregierung oder nach vier Wochen auf die Tagesordnung gesetzt werden. (4) Soweit die Finanzvorlage auf die çffentlichen Finanzen des Bundes einwirkt, prft der Haushaltsausschuß ihre Vereinbarkeit mit dem laufenden Haushalt und knftigen Haushalten. Ergibt die Prfung des Haushaltsausschusses, daß die Vorlage Auswirkungen auf den laufenden Haushalt hat, legt er zugleich mit dem Bericht an den Bundestag einen Vorschlag zur Deckung der Mindereinnahmen oder Mehrausgaben vor; hat sie Auswirkungen auf die knftigen Haushalte, ußert sich der Haushaltsausschuß in seinem Bericht zu den Mçglichkeiten knftiger Deckung. Hat die Bundesregierung zu der Vorlage Stellung genommen, ußert sich der Haushaltsausschuß in seinem Bericht zu dieser Stellungnahme. Kann der Haushaltsausschuß keinen Deckungsvorschlag machen, wird die Vorlage dem Bundestag vorgelegt, der nach Begrndung durch einen Antragsteller lediglich ber die Mçglichkeit einer Deckung bert und beschließt. Wird die Mçglichkeit zur Deckung auch vom Bundestag verneint, gilt die Vorlage als erledigt. (5) Soweit die Finanzvorlage auf die çffentlichen Finanzen der Lnder einwirkt, teilt der Haushaltsausschuß in seinem Bericht Art und Umfang der Einwirkungen mit. (6) Ergibt der Bericht des Haushaltsausschusses, daß Mitglieder oder Beauftragte der Bundesregierung Bedenken gegen die finanziellen Auswirkungen der Vorlage, der Beschlsse des federfhrenden Ausschusses oder des Deckungsvorschlages erheben, gibt der Prsident der Bundesregierung Gelegenheit zur Stellungnahme, soweit diese nicht bereits vorliegt. In diesem Fall kann der Bericht erst nach Eingang der Stellungnahme www.WALHALLA.de
§§ 96a – 98 oder nach vier Wochen auf die Tagesordnung gesetzt werden. Hat die Bundesregierung Stellung genommen, soll der Haushaltsausschuß sich zu dieser Stellungnahme dem Bundestag gegenber ußern. (7) Werden in der zweiten Beratung nderungen mit finanziellen Auswirkungen von grundstzlicher Bedeutung oder erheblichem finanziellen Umfang beschlossen, erfolgt die dritte Beratung – nach vorheriger Beratung im Haushaltsausschuß – erst in der zweiten Woche nach der Beschlußfassung. (8) Berichte des Haushaltsausschusses, die einen Deckungsvorschlag enthalten, kçnnen ohne Einhaltung der fr die zweite Beratung von Gesetzentwrfen vorgeschriebenen Frist (§ 81 Abs. 1 Satz 2) beraten werden. Fr Berichte, die keinen Deckungsvorschlag enthalten, kann die fr die zweite Beratung vorgeschriebene Frist weder verkrzt noch aufgehoben werden, es sei denn, daß der Bundestag beschließt, gemß § 80 Abs. 2 zu verfahren. § 96a Verfahren nach dem Parlamentsbeteiligungsgesetz (1) Der Vorsitzende eines Ausschusses ist zur Einberufung einer Sitzung außerhalb des Zeitplans zur Beratung ber einen Antrag gemß § 4 Abs. 1 oder § 7 Abs. 1 in Verbindung mit § 4 Abs. 1 des Parlamentsbeteiligungsgesetzes verpflichtet, wenn es eine Fraktion im Ausschuss oder mindestens ein Drittel der Mitglieder des Ausschusses verlangt und die Genehmigung des Prsidenten erteilt worden ist. (2) Ein Verlangen auf Befassung des Bundestages gemß § 4 Abs. 1 Satz 4 oder § 7 Abs. 1 in Verbindung mit § 4 Abs. 1 des Parlamentsbeteiligungsgesetzes muss binnen sieben Tagen seit der Verteilung der Drucksache beim Prsidenten eingehen. Nach Eingang des Verlangens unterrichtet der Prsident die Fraktionen und die Bundesregierung hierber unverzglich. (3) Unterrichtet die Bundesregierung den Bundestag gemß § 6 Abs. 1 des Parlamentsbeteiligungsgesetzes durch einen schriftlichen Bericht, wird dieser als Drucksawww.WALHALLA.de
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che verteilt. Das Gleiche gilt fr sonstige schriftliche Unterrichtungen des Bundestages. In Fllen des § 5 Abs. 1 des Parlamentsbeteiligungsgesetzes werden gemß Absatz 2 grundstzlich die Vorsitzenden und Obleute des Auswrtigen Ausschusses und des Verteidigungsausschusses außerhalb einer Ausschusssitzung unterrichtet. Hat der Bundestag einem Antrag gemß § 5 Abs. 3 des Parlamentsbeteiligungsgesetzes zugestimmt, gelten fr weitere Unterrichtungen die allgemeinen Regelungen. (4) Die Geheimschutzordnung des Deutschen Bundestages (Anlage 3) findet Anwendung. § 97 Mißtrauensantrag gegen den Bundeskanzler (1) Der Bundestag kann auf Antrag gemß Artikel 67 Abs. 1 des Grundgesetzes dem Bundeskanzler das Mißtrauen aussprechen. Der Antrag ist von einem Viertel der Mitglieder des Bundestages oder einer Fraktion, die mindestens ein Viertel der Mitglieder des Bundestages umfaßt, zu unterzeichnen und in der Weise zu stellen, daß dem Bundestag ein namentlich benannter Kandidat als Nachfolger zur Wahl vorgeschlagen wird. Antrge, die diesen Voraussetzungen nicht entsprechen, drfen nicht auf die Tagesordnung gesetzt werden. (2) Ein Nachfolger ist, auch wenn mehrere Wahlvorschlge gemacht sind, in einem Wahlgang mit verdeckten Stimmzetteln (§ 49) zu whlen. Er ist nur dann gewhlt, wenn er die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt. (3) Fr den Zeitpunkt der Wahl gilt Artikel 67 Abs. 2 des Grundgesetzes. § 98 Vertrauensantrag des Bundeskanzlers (1) Der Bundeskanzler kann gemß Artikel 68 des Grundgesetzes beantragen, ihm das Vertrauen auszusprechen; fr den Zeitpunkt der Abstimmung ber den Antrag gilt Artikel 68 Abs. 2 des Grundgesetzes. (2) Findet der Antrag nicht die Zustimmung der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages, kann der Bundestag binnen einund93
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zwanzig Tagen auf Antrag eines Viertels der Mitglieder des Bundestages gemß § 97 Abs. 2 einen anderen Bundeskanzler whlen. § 99 Dringliche Gesetzentwrfe der Bundesregierung nach Artikel 81 des Grundgesetzes (1) Gesetzentwrfe der Bundesregierung, die im Rahmen des Artikels 81 des Grundgesetzes von der Bundesregierung als dringlich bezeichnet oder nach Erklrung des Gesetzgebungsnotstandes dem Bundestag erneut vorgelegt worden sind, mssen auf Verlangen der Bundesregierung auf die Tagesordnung der nchsten Sitzung gesetzt werden. Absetzen von der Tagesordnung ist nur einmal mçglich. (2) Der Gesetzentwurf gilt auch dann als abgelehnt, wenn zweimal in der zweiten oder dritten Beratung bei einer Einzel- oder Schlußabstimmung wegen Beschlußunfhigkeit ergebnislos abgestimmt worden ist. § 100 Große Anfragen Große Anfragen an die Bundesregierung (§ 75 Abs. 1 Buchstabe f) sind dem Prsidenten einzureichen; sie mssen kurz und bestimmt gefaßt sein und kçnnen mit einer kurzen Begrndung versehen werden. Wird in der Begrndung auf andere Materialien verwiesen, findet § 77 Abs. 2 entsprechende Anwendung. § 101 Beantwortung und Beratung von Großen Anfragen Der Prsident teilt der Bundesregierung die Große Anfrage mit und fordert zur Erklrung auf, ob und wann sie antworten werde. Nach Eingang der Antwort wird die Große Anfrage auf die Tagesordnung gesetzt. Die Beratung muß erfolgen, wenn sie von einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt wird. § 102 Ablehnung der Beantwortung der Großen Anfragen Lehnt die Bundesregierung berhaupt oder fr die nchsten drei Wochen die Beantwortung der Großen Anfrage ab, so kann der Bundestag die Große Anfrage zur Beratung 94
§§ 99 – 106 auf die Tagesordnung setzen. Sie muß erfolgen, wenn sie von einer Fraktion oder von fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt wird. Vor der Aussprache kann einer der Anfragenden das Wort zu einer zustzlichen mndlichen Begrndung erhalten. § 103 Beschrnkung der Beratung ber Große Anfragen Gehen Große Anfragen so zahlreich ein, daß sie die ordnungsgemße Erledigung der Geschfte gefhrden, so kann der Bundestag zeitweilig die Beratungen darber auf einen bestimmten wçchentlichen Sitzungstag beschrnken. Auch in diesem Falle kann der Bundestag die Beratung ber einzelne Große Anfragen an einem anderen Sitzungstag beschließen. § 104 Kleine Anfragen (1) In Kleinen Anfragen (§ 75 Abs. 3) kann von der Bundesregierung Auskunft ber bestimmt bezeichnete Bereiche verlangt werden. Die Fragen sind dem Prsidenten einzureichen; sie drfen keine unsachlichen Feststellungen oder Wertungen enthalten. Eine kurze Begrndung kann angefgt werden. (2) Der Prsident fordert die Bundesregierung auf, die Fragen innerhalb von vierzehn Tagen schriftlich zu beantworten; er kann diese Frist im Benehmen mit dem Fragesteller verlngern. § 105 Fragen einzelner Mitglieder des Bundestages Jedes Mitglied des Bundestages ist berechtigt, kurze Einzelfragen zur mndlichen oder schriftlichen Beantwortung an die Bundesregierung zu richten. Das Nhere wird in Richtlinien geregelt (Anlage 4). § 106 Aktuelle Stunde und Befragung der Bundesregierung (1) Fr die Aussprache ber ein bestimmt bezeichnetes Thema von allgemeinem aktuellen Interesse in Kurzbeitrgen von fnf Minuten (Aktuelle Stunde) gelten, soweit diese Geschftsordnung nichts anderes vorschreibt, die Richtlinien (Anlage 5). www.WALHALLA.de
§§ 107 – 112 (2) In Sitzungswochen findet eine Befragung der Bundesregierung statt, bei der die Mitglieder des Bundestages Fragen von aktuellem Interesse an die Bundesregierung im Rahmen ihrer Verantwortlichkeit, vorrangig jedoch zur vorangegangenen Sitzung der Bundesregierung, stellen kçnnen. Das Nhere wird in Richtlinien geregelt (Anlage 7). § 107 Immunittsangelegenheiten (1) Ersuchen in Immunittsangelegenheiten sind vom Prsidenten unmittelbar an den Ausschuß fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung weiterzuleiten. (2) Dieser hat Grundstze ber die Behandlung von Ersuchen auf Aufhebung der Immunitt von Mitgliedern des Bundestages aufzustellen (Anlage 6) und diese Grundstze zum Ausgangspunkt seiner in Einzelfllen zu erarbeitenden Beschlußempfehlungen an den Bundestag zu machen. (3) Die Beratung ber eine Beschlußempfehlung ist an Fristen nicht gebunden. Sie soll frhestens am dritten Tage nach Verteilung der Vorlage (§ 75 Abs. 1 Buchstabe h) beginnen. Ist die Beschlußempfehlung noch nicht verteilt, wird sie verlesen. (4) Vor der Konstituierung des Ausschusses fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung kann der Prsident dem Bundestag in Immunittsangelegenheiten unmittelbar eine Beschlußempfehlung vorlegen. IX. Behandlung von Petitionen § 108 Zustndigkeit des Petitionsausschusses (1) Dem gemß Artikel 45c des Grundgesetzes vom Bundestag zu bestellenden Petitionsausschuß obliegt die Behandlung der nach Artikel 17 des Grundgesetzes an den Bundestag gerichteten Bitten und Beschwerden. Aufgaben und Befugnisse des Wehrbeauftragten des Bundestages bleiben unberhrt. (2) Soweit sich aus dem Gesetz ber die Befugnisse des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages nichts anderes ergibt, www.WALHALLA.de
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werden die Petitionen gemß den nachfolgenden Bestimmungen behandelt. § 109 berweisung der Petitionen (1) Der Prsident berweist die Petitionen an den Petitionsausschuß. Dieser holt eine Stellungnahme der Fachausschsse ein, wenn die Petitionen einen Gegenstand der Beratung in diesen Fachausschssen betreffen. (2) Mitglieder des Bundestages, die eine Petition berreichen, sind auf ihr Verlangen zu den Ausschußverhandlungen mit beratender Stimme zuzuziehen. § 110 Rechte des Petitionsausschusses (1) Der Petitionsausschuß hat Grundstze ber die Behandlung von Bitten und Beschwerden aufzustellen und diese Grundstze zum Ausgangspunkt seiner Entscheidung im Einzelfall zu machen. (2) Soweit Ersuchen um Aktenvorlage, Auskunft oder Zutritt zu Einrichtungen unmittelbar an Behçrden des Bundes, bundesunmittelbare Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts gerichtet werden, ist das zustndige Mitglied der Bundesregierung zu verstndigen. (3) Von der Anhçrung des Petenten, Zeugen oder Sachverstndigen ist das zustndige Mitglied der Bundesregierung rechtzeitig zu unterrichten. § 111 bertragung von Befugnissen auf einzelne Mitglieder des Petitionsausschusses Die bertragung von Befugnissen nach dem Gesetz nach Artikel 45c des Grundgesetzes auf eines oder mehrere seiner Mitglieder muß der Petitionsausschuß im Einzelfall beschließen. Inhalt und Umfang der bertragung sind im Beschluß zu bestimmen. § 112 Beschlußempfehlung und Bericht des Petitionsausschusses (1) Der Bericht ber die vom Petitionsausschuß behandelten Petitionen wird mit einer Beschlußempfehlung dem Bundestag in einer Sammelbersicht vorgelegt. Der Bericht soll monatlich vorgelegt werden. Darber hinaus erstattet der Petitionsausschuß dem Bundes95
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tag jhrlich einen schriftlichen Bericht ber seine Ttigkeit. (2) Die Berichte werden gedruckt, verteilt und innerhalb von drei Sitzungswochen nach der Verteilung auf die Tagesordnung gesetzt; sie kçnnen vom Berichterstatter mndlich ergnzt werden. Eine Aussprache findet jedoch nur statt, wenn diese von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt wird. (3) Den Einsendern wird die Art der Erledigung ihrer Petition mitgeteilt. Diese Mitteilung soll mit Grnden versehen sein. X. Der Wehrbeauftragte des Bundestages § 113 Wahl des Wehrbeauftragten Die Wahl des Wehrbeauftragten erfolgt mit verdeckten Stimmzetteln (§ 49). § 114 Berichte des Wehrbeauftragten (1) Die Berichte des Wehrbeauftragten berweist der Prsident dem Verteidigungsausschuß, es sei denn, daß eine Fraktion oder fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangen, ihn auf die Tagesordnung zu setzen. (2) Der Verteidigungsausschuß hat dem Bundestag Bericht zu erstatten. § 115 Beratung der Berichte des Wehrbeauftragten (1) Der Prsident erteilt dem Wehrbeauftragten in der Aussprache ber die von ihm vorgelegten Berichte das Wort, wenn es von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt worden ist. (2) Die Herbeirufung des Wehrbeauftragten zu den Sitzungen des Bundestages kann von einer Fraktion oder von anwesenden fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages verlangt werden; Absatz 1 findet entsprechende Anwendung.
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§§ 113 – 119 XI. Beurkundung und Vollzug der Beschlsse des Bundestages § 116 Plenarprotokolle (1) ber jede Sitzung wird ein Stenographischer Bericht (Plenarprotokoll) angefertigt. (2) Die Plenarprotokolle werden an die Mitglieder des Bundestages verteilt. (3) Alle anderen Aufnahmen der Verhandlungen des Bundestages, z. B. Tonbandaufnahmen, sind im Parlamentsarchiv niederzulegen. § 117 Prfung der Niederschrift durch den Redner Jeder Redner erhlt die Niederschrift seiner Rede zur Prfung. Sie ist innerhalb von zwei Stunden an den Stenographischen Dienst zurckzugeben. Die Niederschrift wird in Druck gegeben, wenn der Redner sie nicht fristgerecht zurckgibt. Niederschriften von Reden drfen vor ihrer Prfung durch den Redner einem anderen als dem Prsidenten nur mit Zustimmung des Redners zur Einsicht berlassen werden. § 118 Korrektur der Niederschrift (1) Durch Korrekturen, die der Redner an der Niederschrift vornimmt, darf der Sinn der Rede oder ihrer einzelnen Teile nicht gendert werden. Ergeben sich hinsichtlich der Zulssigkeit einer Korrektur Zweifel und wird keine Verstndigung zwischen dem Redner und dem Leiter des Stenographischen Dienstes erzielt, so ist die Entscheidung des amtierenden Prsidenten einzuholen. (2) Der Prsident kann alle Beweismittel heranziehen. § 119 Niederschrift von Zwischenrufen (1) Ein Zwischenruf, der in die Niederschrift aufgenommen worden ist, wird Bestandteil des Plenarprotokolls, es sei denn, daß er mit Zustimmung des Prsidenten und der Beteiligten gestrichen wird. (2) Ein Zwischenruf, der dem Prsidenten entgangen ist, kann auch noch in der nchsten Sitzung gergt werden. www.WALHALLA.de
§§ 120 – 125 § 120 Beurkundung der Beschlsse Außer dem Plenarprotokoll wird ber jede Sitzung ein Beschlußprotokoll (Amtliches Protokoll) gefertigt, das vom Prsidenten unterzeichnet wird. Das Amtliche Protokoll wird an die Mitglieder des Bundestages verteilt und gilt als genehmigt, wenn bis zu dem auf die Verteilung folgenden Sitzungstag kein Einspruch erhoben wird. § 121 Einspruch gegen das Amtliche Protokoll Wird gegen das Amtliche Protokoll Einspruch erhoben und dieser nicht durch die Erklrung der Schriftfhrer erledigt, so befragt der Prsident den Bundestag. Wird der Einspruch fr begrndet erachtet, so ist die neue Fassung der beanstandeten Stelle dem nchsten Amtlichen Protokoll beizufgen. § 122 bersendung beschlossener Gesetze (1) Der Prsident des Bundestages bersendet das beschlossene Gesetz unverzglich dem Bundesrat (Artikel 77 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes). (2) Je einen Abdruck des Gesetzesbeschlusses bersendet der Prsident an den Bundeskanzler und an den federfhrenden Minister und teilt dabei mit, wann die Zuleitung des beschlossenen Gesetzes an den Bundesrat nach Artikel 77 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes erfolgt ist. (3) Werden vor bersendung nach Absatz 1 in der vom Bundestag in der Schlußabstimmung angenommenen Fassung des Gesetzes Druckfehler oder andere offenbare Unrichtigkeiten festgestellt, kann der Prsident im Einvernehmen mit dem federfhrenden Ausschuß eine Berichtigung veranlassen. Ist das Gesetz gemß Absatz 1 bereits bersandt, macht der Prsident nach Einwilligung des federfhrenden Ausschusses den Prsidenten des Bundesrates auf die Druckfehler oder andere offenbare Unrichtigkeiten mit der Bitte aufmerksam, sie im weiteren Gesetzgebungsverfahren zu berichtigen. Von dieser Bitte ist dem Bundeskanzler und dem federfhrenden Minister Mitteilung zu machen. www.WALHALLA.de
Geschftsordnung Bundestag
I.2
§ 122a Elektronische Dokumente (1) Soweit fr die Einbringung von Vorlagen Schriftform vorgesehen ist, gengt dieser Form die Aufzeichnung als elektronisches Dokument, wenn dieses fr die weitere Bearbeitung geeignet ist. (2) Das Dokument muss mit einer elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz versehen sein. Das Nhere regeln Ausfhrungsbestimmungen, die vom ltestenrat zu erlassen sind. § 123 Fristenberechnung (1) Bei Fristen wird der Tag der Verteilung der Drucksache nicht eingerechnet; sie gilt als verteilt, wenn sie den Mitgliedern des Bundestages in ihre Fcher gelegt worden ist. (2) Die Fristen gelten auch dann als gewahrt, wenn infolge technischer Schwierigkeiten oder aus zuflligen Grnden einzelne Mitglieder des Bundestages eine Drucksache erst nach der allgemeinen Verteilung erhalten. § 124 Wahrung der Frist Bei Berechnung einer Frist, innerhalb der eine Erklrung gegenber dem Bundestag abzugeben oder eine Leistung zu bewirken ist, wird der Tag, an dem die Erklrung oder Leistung erfolgt, nicht mitgerechnet. Ist danach die Erklrung oder Leistung an einem Sonnabend, Sonntag oder einem am Sitz des Bundestages gesetzlich anerkannten Feiertag zu bewirken, so tritt an dessen Stelle der nchstfolgende Werktag. Die Erklrung oder Leistung ist whrend der blichen Dienststunden, sptestens aber um 18 Uhr, zu bewirken. § 125 Unerledigte Gegenstnde Am Ende der Wahlperiode des Bundestages gelten alle Vorlagen als erledigt. Dies gilt nicht fr Petitionen und fr Vorlagen, die keiner Beschlußfassung bedrfen.
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I.2 I
Geschftsordnung Bundestag
§§ 126 – 128
XII. Abweichungen und Auslegung dieser Geschftsordnung
schuß, eine Fraktion, ein Viertel der Mitglieder des Ausschusses fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung oder fnf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages kçnnen verlangen, daß die Auslegung dem Bundestag zur Entscheidung vorgelegt wird.
§ 126 Abweichungen von dieser Geschftsordnung Abweichungen von den Vorschriften dieser Geschftsordnung kçnnen im einzelnen Fall mit Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder des Bundestages beschlossen werden, wenn die Bestimmungen des Grundgesetzes dem nicht entgegenstehen. § 127 Auslegung dieser Geschftsordnung (1) Whrend einer Sitzung des Bundestages auftretende Zweifel ber die Auslegung dieser Geschftsordnung entscheidet der Prsident fr den Einzelfall. Im brigen obliegt die Auslegung dieser Geschftsordnung dem Ausschuß fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung; der Prsident, ein Aus-
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(2) Wird ein entsprechendes Verlangen gemß Absatz 1 Satz 2 nicht vorgebracht, entscheidet der Ausschuß fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung, in welcher Form seine Auslegung bekanntzumachen ist. § 128 Rechte des Ausschusses fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung Der Ausschuß fr Wahlprfung, Immunitt und Geschftsordnung kann Fragen aus seinem Geschftsbereich beraten und dem Bundestag Empfehlungen unterbreiten (§ 75 Abs. 1 Buchstabe h).
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§§ 1– 3
Parteiengesetz
I.3
Gesetz ber die politischen Parteien (Parteiengesetz)
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in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Januar 1994 (BGBl. I S. 149) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Erleichterung elektronischer Anmeldungen zum Vereinsregister und anderer vereinsrechtlicher nderungen vom 24. September 2009 (BGBl. I S. 3145)
Erster Abschnitt Allgemeine Bestimmungen
gesetz und diesem Gesetz obliegenden Aufgaben.
§ 1 Verfassungsrechtliche Stellung und Aufgaben der Parteien
§ 2 Begriff der Partei (1) Parteien sind Vereinigungen von Brgern, die dauernd oder fr lngere Zeit fr den Bereich des Bundes oder eines Landes auf die politische Willensbildung Einfluß nehmen und an der Vertretung des Volkes im Deutschen Bundestag oder einem Landtag mitwirken wollen, wenn sie nach dem Gesamtbild der tatschlichen Verhltnisse, insbesondere nach Umfang und Festigkeit ihrer Organisation, nach der Zahl ihrer Mitglieder und nach ihrem Hervortreten in der ffentlichkeit eine ausreichende Gewhr fr die Ernsthaftigkeit dieser Zielsetzung bieten. Mitglieder einer Partei kçnnen nur natrliche Personen sein. (2) Eine Vereinigung verliert ihre Rechtsstellung als Partei, wenn sie sechs Jahre lang weder an einer Bundestagswahl noch an einer Landtagswahl mit eigenen Wahlvorschlgen teilgenommen hat. (3) Politische Vereinigungen sind nicht Parteien, wenn 1. ihre Mitglieder oder die Mitglieder ihres Vorstandes in der Mehrheit Auslnder sind oder 2. ihr Sitz oder ihre Geschftsleitung sich außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes befindet.
(1) Die Parteien sind ein verfassungsrechtlich notwendiger Bestandteil der freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Sie erfllen mit ihrer freien, dauernden Mitwirkung an der politischen Willensbildung des Volkes eine ihnen nach dem Grundgesetz obliegende und von ihm verbrgte çffentliche Aufgabe. (2) Die Parteien wirken an der Bildung des politischen Willens des Volkes auf allen Gebieten des çffentlichen Lebens mit, indem sie insbesondere auf die Gestaltung der çffentlichen Meinung Einfluß nehmen, die politische Bildung anregen und vertiefen, die aktive Teilnahme der Brger am politischen Leben fçrdern, zur bernahme çffentlicher Verantwortung befhigte Brger heranbilden, sich durch Aufstellung von Bewerbern an den Wahlen in Bund, Lndern und Gemeinden beteiligen, auf die politische Entwicklung in Parlament und Regierung Einfluß nehmen, die von ihnen erarbeiteten politischen Ziele in den Prozeß der staatlichen Willensbildung einfhren und fr eine stndige lebendige Verbindung zwischen dem Volk und den Staatsorganen sorgen. (3) Die Parteien legen ihre Ziele in politischen Programmen nieder. (4) Die Parteien verwenden ihre Mittel ausschließlich fr die ihnen nach dem Grundwww.WALHALLA.de
§ 3 Aktiv- und Passivlegitimation Die Partei kann unter ihrem Namen klagen und verklagt werden. Das gleiche gilt fr ihre 99
I.3 I
Parteiengesetz
Gebietsverbnde der jeweils hçchsten Stufe, sofern die Satzung der Partei nichts anderes bestimmt. § 4 Name (1) Der Name einer Partei muß sich von dem Namen einer bereits bestehenden Partei deutlich unterscheiden; das gleiche gilt fr Kurzbezeichnungen. In der Wahlwerbung und im Wahlverfahren darf nur der satzungsmßige Name oder dessen Kurzbezeichnung gefhrt werden; Zusatzbezeichnungen kçnnen weggelassen werden. (2) Gebietsverbnde fhren den Namen der Partei unter Zusatz ihrer Organisationsstellung. Der Zusatz fr Gebietsverbnde ist nur an nachfolgender Stelle zulssig. In der allgemeinen Werbung und in der Wahlwerbung kann der Zusatz weggelassen werden. (3) Gebietsverbnde, die aus der Partei ausscheiden, verlieren das Recht, den Namen der Partei weiterzufhren. Ein neu gewhlter Name darf nicht in einem bloßen Zusatz zu dem bisherigen Namen bestehen. Entsprechendes gilt fr Kurzbezeichnungen. § 5 Gleichbehandlung (1) Wenn ein Trger çffentlicher Gewalt den Parteien Einrichtungen zur Verfgung stellt oder andere çffentliche Leistungen gewhrt, sollen alle Parteien gleichbehandelt werden. Der Umfang der Gewhrung kann nach der Bedeutung der Parteien bis zu dem fr die Erreichung ihres Zweckes erforderlichen Mindestmaß abgestuft werden. Die Bedeutung der Parteien bemißt sich insbesondere auch nach den Ergebnissen vorausgegangener Wahlen zu Volksvertretungen. Fr eine Partei, die im Bundestag in Fraktionsstrke vertreten ist, muß der Umfang der Gewhrung mindestens halb so groß wie fr jede andere Partei sein. (2) Fr die Gewhrung çffentlicher Leistungen in Zusammenhang mit einer Wahl gilt Absatz 1 whrend der Dauer des Wahlkampfes nur fr Parteien, die Wahlvorschlge eingereicht haben. (3) ffentliche Leistungen nach Absatz 1 kçnnen an bestimmte sachliche, von allen 100
§§ 4 – 6 Parteien zu erfllende Voraussetzungen gebunden werden. (4) Der Vierte Abschnitt bleibt unberhrt. Zweiter Abschnitt Innere Ordnung § 6 Satzung und Programm (1) Die Partei muß eine schriftliche Satzung und ein schriftliches Programm haben. Die Gebietsverbnde regeln ihre Angelegenheiten durch eigene Satzungen, soweit die Satzung des jeweils nchsthçheren Gebietsverbandes hierber keine Vorschriften enthlt. (2) Die Satzungen mssen Bestimmungen enthalten ber 1. Namen sowie Kurzbezeichnung, sofern eine solche verwandt wird, Sitz und Ttigkeitsgebiet der Partei, 2. Aufnahme und Austritt der Mitglieder, 3. Rechte und Pflichten der Mitglieder, 4. zulssige Ordnungsmaßnahmen gegen Mitglieder und ihren Ausschluß (§ 10 Abs. 3 bis 5), 5. zulssige Ordnungsmaßnahmen gegen Gebietsverbnde, 6. allgemeine Gliederung der Partei, 7. Zusammensetzung und Befugnisse des Vorstandes und der brigen Organe, 8. der Beschlußfassung durch die Mitglieder- und Vertreterversammlungen nach § 9 vorbehaltene Angelegenheiten, 9. Voraussetzung, Form und Frist der Einberufung der Mitglieder- und Vertreterversammlungen sowie Beurkundung der Beschlsse, 10. Gebietsverbnde und Organe, die zur Einreichung (Unterzeichnung) von Wahlvorschlgen fr Wahlen zu Volksvertretungen befugt sind, soweit hierber keine gesetzlichen Vorschriften bestehen, 11. eine Urabstimmung der Mitglieder und das Verfahren, wenn der Parteitag die Auflçsung der Partei oder des Gebietsverbandes oder die Verschmelzung mit anderen Parteien nach § 9 Abs. 3 beschlossen hat. Der Beschluß gilt nach www.WALHALLA.de
§§ 7 – 9 dem Ergebnis der Urabstimmung als besttigt, gendert oder aufgehoben, 12. Form und Inhalt einer Finanzordnung, die den Vorschriften des Fnften Abschnittes dieses Gesetzes gengt. (3) Der Vorstand hat dem Bundeswahlleiter 1. Satzung und Programm der Partei, 2. Namen der Vorstandsmitglieder der Partei und der Landesverbnde mit Angabe ihrer Funktionen, 3. Auflçsung der Partei oder eines Landesverbandes mitzuteilen. nderungen zu Satz 1 Nr. 1 und 2 sind bis zum 31. Dezember des jeweiligen Kalenderjahres anzuzeigen. Die Unterlagen kçnnen beim Bundeswahlleiter von jedermann eingesehen werden. Abschriften dieser Unterlagen sind auf Anforderung gebhrenfrei zu erteilen. (4) Bei Parteien, deren Organisation sich auf das Gebiet eines Landes beschrnkt (Landesparteien), gelten die in diesem Gesetz fr die Partei getroffenen Regelungen fr den Landesverband. § 7 Gliederung (1) Die Parteien gliedern sich in Gebietsverbnde. Grçße und Umfang der Gebietsverbnde werden durch die Satzung festgelegt. Die gebietliche Gliederung muß so weit ausgebaut sein, daß den einzelnen Mitgliedern eine angemessene Mitwirkung an der Willensbildung der Partei mçglich ist. Beschrnkt sich die Organisation einer Partei auf das Gebiet eines Stadtstaates, braucht sie keine Gebietsverbnde zu bilden; sie ist Partei im Sinne dieses Gesetzes. Organisatorische Zusammenschlsse mehrerer Gebietsverbnde, die den verbandsmßigen Aufbau der Parteiorganisation nicht wesentlich beeintrchtigen, sind zulssig. (2) Soweit in einer Partei Landesverbnde nicht bestehen, gelten die in diesem Gesetz fr Landesverbnde getroffenen Regelungen fr die der Partei folgenden nchstniedrigen Gebietsverbnde. www.WALHALLA.de
Parteiengesetz
I.3
§ 8 Organe (1) Mitgliederversammlung und Vorstand sind notwendige Organe der Partei und der Gebietsverbnde. Durch die Satzung kann bestimmt werden, daß in den berçrtlichen Verbnden an die Stelle der Mitgliederversammlung eine Vertreterversammlung tritt, deren Mitglieder fr hçchstens zwei Jahre durch Mitglieder- oder Vertreterversammlungen der nachgeordneten Verbnde gewhlt werden. Landesparteien ohne Gebietsverbnde (§ 7 Abs. 1 Satz 4) kçnnen die Mitgliederversammlung durch eine Vertreterversammlung ersetzen, wenn sie mehr als 250 Mitglieder haben. Vertreterversammlungen kçnnen auch fr Ortsverbnde von mehr als 250 Mitgliedern oder mit großer rumlicher Ausdehnung gebildet werden. (2) Die Satzung kann weitere der Willensbildung des jeweiligen Gebietsverbandes dienende Einrichtungen (Organe) vorsehen. Sie sind in der Satzung ausdrcklich als solche zu bezeichnen. § 9 Mitglieder- und Vertreterversammlung (Parteitag, Hauptversammlung) (1) Die Mitglieder- oder Vertreterversammlung (Parteitag, Hauptversammlung) ist das oberste Organ des jeweiligen Gebietsverbandes. Sie fhrt bei Gebietsverbnden hçherer Stufen die Bezeichnung „Parteitag“, bei Gebietsverbnden der untersten Stufe die Bezeichnung „Hauptversammlung“; die nachfolgenden Bestimmungen ber den Parteitag gelten auch fr die Hauptversammlung. Die Parteitage treten mindestens in jedem zweiten Kalenderjahr einmal zusammen. (2) Vorstandsmitglieder, Mitglieder anderer Organe des Gebietsverbandes sowie Angehçrige des in § 11 Abs. 2 genannten Personenkreises kçnnen einer Vertreterversammlung kraft Satzung angehçren, drfen aber in diesem Fall nur bis zu einem Fnftel der satzungsmßigen Gesamtzahl der Versammlungsmitglieder mit Stimmrecht ausgestattet sein. (3) Der Parteitag beschließt im Rahmen der Zustndigkeiten des Gebietsverbandes innerhalb der Partei ber die Parteiprogramme, die 101
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I.3 I
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Satzung, die Beitragsordnung, die Schiedsgerichtsordnung, die Auflçsung sowie die Verschmelzung mit anderen Parteien. (4) Der Parteitag whlt den Vorsitzenden des Gebietsverbandes, seine Stellvertreter und die brigen Mitglieder des Vorstandes, die Mitglieder etwaiger anderer Organe und die Vertreter in den Organen hçherer Gebietsverbnde, soweit in diesem Gesetz nichts anderes zugelassen ist. (5) Der Parteitag nimmt mindestens alle zwei Jahre einen Ttigkeitsbericht des Vorstandes entgegen und faßt ber ihn Beschluß. Der finanzielle Teil des Berichts ist vor der Berichterstattung durch Rechnungsprfer, die von dem Parteitag gewhlt werden, zu berprfen. § 10 Rechte der Mitglieder (1) Die zustndigen Organe der Partei entscheiden nach nherer Bestimmung der Satzung frei ber die Aufnahme von Mitgliedern. Die Ablehnung eines Aufnahmeantrages braucht nicht begrndet zu werden. Allgemeine, auch befristete Aufnahmesperren sind nicht zulssig. Personen, die infolge Richterspruchs die Whlbarkeit oder das Wahlrecht nicht besitzen, kçnnen nicht Mitglieder einer Partei sein. (2) Die Mitglieder der Partei und die Vertreter in den Parteiorganen haben gleiches Stimmrecht. Die Ausbung des Stimmrechts kann nach nherer Bestimmung der Satzung davon abhngig gemacht werden, daß das Mitglied seine Beitragspflicht erfllt hat. Das Mitglied ist jederzeit zum sofortigen Austritt aus der Partei berechtigt. (3) In der Satzung sind Bestimmungen zu treffen ber 1. die zulssigen Ordnungsmaßnahmen gegen Mitglieder, 2. die Grnde, die zu Ordnungsmaßnahmen berechtigen, 3. die Parteiorgane, die Ordnungsmaßnahmen anordnen kçnnen. Im Falle der Enthebung von Parteimtern oder der Aberkennung der Fhigkeit zu ihrer Bekleidung ist der Beschluß zu begrnden. 102
§§ 10 – 11 (4) Ein Mitglied kann nur dann aus der Partei ausgeschlossen werden, wenn es vorstzlich gegen die Satzung oder erheblich gegen Grundstze oder Ordnung der Partei verstçßt und ihr damit schweren Schaden zufgt. (5) ber den Ausschluß entscheidet das nach der Schiedsgerichtsordnung zustndige Schiedsgericht. Die Berufung an ein Schiedsgericht hçherer Stufe ist zu gewhrleisten. Die Entscheidungen sind schriftlich zu begrnden. In dringenden und schwerwiegenden Fllen, die sofortiges Eingreifen erfordern, kann der Vorstand der Partei oder eines Gebietsverbandes ein Mitglied von der Ausbung seiner Rechte bis zur Entscheidung des Schiedsgerichts ausschließen. § 11 Vorstand (1) Der Vorstand wird mindestens in jedem zweiten Kalenderjahr gewhlt. Er muß aus mindestens drei Mitgliedern bestehen. (2) Dem Vorstand kçnnen Abgeordnete und andere Persçnlichkeiten aus der Partei kraft Satzung angehçren, wenn sie ihr Amt oder ihr Mandat aus einer Wahl erhalten haben. Der Anteil der nicht nach § 9 Abs. 4 gewhlten Mitglieder darf ein Fnftel der Gesamtzahl der Vorstandsmitglieder nicht bersteigen. Vorsitzender und Schatzmeister einer Partei drfen nicht in einer der Partei nahestehenden politischen Stiftung vergleichbare Funktionen ausben. (3) Der Vorstand leitet den Gebietsverband und fhrt dessen Geschfte nach Gesetz und Satzung sowie den Beschlssen der ihm bergeordneten Organe. Er vertritt den Gebietsverband gemß § 26 Absatz 1 Satz 2 und 3 des Brgerlichen Gesetzbuchs, soweit nicht die Satzung eine abweichende Regelung trifft. (4) Zur Durchfhrung der Beschlsse des Vorstandes sowie zur Erledigung der laufenden und der besonders dringlichen Vorstandsgeschfte kann aus der Mitte des Vorstandes ein geschftsfhrender Vorstand (Prsidium) gebildet werden. Seine Mitglieder kçnnen auch vom Vorstand gewhlt oder durch die Satzung bestimmt werden. www.WALHALLA.de
§§ 12 – 15 § 12 Allgemeine Parteiausschsse (1) Die Mitglieder von allgemeinen Parteiausschssen und hnlichen Einrichtungen, die nach der Satzung umfassende Zustndigkeiten fr die Beratung oder Entscheidung politischer und organisatorischer Fragen der Partei besitzen, kçnnen auch von nachgeordneten Gebietsverbnden gewhlt werden. (2) Der Vorstand und Angehçrige des in § 11 Abs. 2 genannten Personenkreises kçnnen einem solchen Organ kraft Satzung angehçren. Der Anteil der nicht gewhlten Mitglieder darf ein Drittel der Gesamtmitgliederzahl des Organs nicht bersteigen; er kann um weitere Mitglieder mit nur beratender Stimme erhçht werden, muß jedoch auch dann noch unter der Hlfte der Gesamtmitgliederzahl des Organs liegen. (3) Das Amt der gewhlten Mitglieder der in Absatz 1 genannten Organe dauert hçchstens zwei Jahre. § 13 Zusammensetzung der Vertreterversammlungen Die Zusammensetzung einer Vertreterversammlung oder eines sonstigen Organs, das ganz oder zum Teil aus Vertretern von Gebietsverbnden besteht, ist in der Satzung festzulegen. Die Zahl der Vertreter des Gebietsverbandes ist in erster Linie nach der Zahl der vertretenen Mitglieder zu bemessen. Die Satzung kann bestimmen, daß die restliche Zahl der Vertreter, hçchstens die Hlfte der Gesamtzahl, nach dem Verhltnis der im Bereich des Gebietsverbandes bei vorausgegangenen Wahlen zu Volksvertretungen erzielten Whlerstimmen auf die Gebietsverbnde aufgeschlsselt wird. Die Ausbung des Stimmrechts kann von der Erfllung der Beitragspflicht des Gebietsverbandes abhngig gemacht werden. § 14 Parteischiedsgerichte (1) Zur Schlichtung und Entscheidung von Streitigkeiten der Partei oder eines Gebietsverbandes mit einzelnen Mitgliedern und Streitigkeiten ber Auslegung und Anwendung der Satzung sind zumindest bei der www.WALHALLA.de
Parteiengesetz
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Partei und den Gebietsverbnden der jeweils hçchsten Stufe Schiedsgerichte zu bilden. Fr mehrere Gebietsverbnde der Kreisstufe kçnnen gemeinsame Schiedsgerichte gebildet werden. (2) Die Mitglieder der Schiedsgerichte werden fr hçchstens vier Jahre gewhlt. Sie drfen nicht Mitglied eines Vorstandes der Partei oder eines Gebietsverbandes sein, in einem Dienstverhltnis zu der Partei oder einem Gebietsverband stehen oder von ihnen regelmßige Einknfte beziehen. Sie sind unabhngig und an Weisungen nicht gebunden. (3) Die Satzung kann vorsehen, daß die Schiedsgerichte allgemein oder im Einzelfall mit Beisitzern besetzt werden, die von den Streitteilen parittisch benannt werden. (4) Fr die Ttigkeit des Schiedsgerichts ist eine Schiedsgerichtsordnung zu erlassen, die den Beteiligten rechtliches Gehçr, ein gerechtes Verfahren und die Ablehnung eines Mitglieds des Schiedsgerichts wegen Befangenheit gewhrleistet. § 15 Willensbildung in den Organen (1) Die Organe fassen ihre Beschlsse mit einfacher Stimmenmehrheit, soweit nicht durch Gesetz oder Satzung erhçhte Stimmenmehrheit vorgeschrieben ist. (2) Die Wahlen der Vorstandsmitglieder und der Vertreter zu Vertreterversammlungen und zu Organen hçherer Gebietsverbnde sind geheim. Bei den brigen Wahlen kann offen abgestimmt werden, wenn sich auf Befragen kein Widerspruch erhebt. (3) Das Antragsrecht ist so zu gestalten, daß eine demokratische Willensbildung gewhrleistet bleibt, insbesondere auch Minderheiten ihre Vorschlge ausreichend zur Erçrterung bringen kçnnen. In den Versammlungen hçherer Gebietsverbnde ist mindestens den Vertretern der Gebietsverbnde der beiden nchstniedrigen Stufen ein Antragsrecht einzurumen. Bei Wahlen und Abstimmungen ist eine Bindung an Beschlsse anderer Organe unzulssig. 103
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§ 16 Maßnahmen gegen Gebietsverbnde (1) Die Auflçsung und der Ausschluß nachgeordneter Gebietsverbnde sowie die Amtsenthebung ganzer Organe derselben sind nur wegen schwerwiegender Verstçße gegen die Grundstze oder die Ordnung der Partei zulssig. In der Satzung ist zu bestimmen, 1. aus welchen Grnden die Maßnahmen zulssig sind, 2. welcher bergeordnete Gebietsverband und welches Organ dieses Verbandes sie treffen kçnnen. (2) Der Vorstand der Partei oder eines bergeordneten Gebietsverbandes bedarf fr eine Maßnahme nach Absatz 1 der Besttigung durch ein hçheres Organ. Die Maßnahme tritt außer Kraft, wenn die Besttigung nicht auf dem nchsten Parteitag ausgesprochen wird. (3) Gegen Maßnahmen nach Absatz 1 ist die Anrufung eines Schiedsgerichts zuzulassen. Dritter Abschnitt Aufstellung von Wahlbewerbern § 17 Aufstellung von Wahlbewerbern Die Aufstellung von Bewerbern fr Wahlen zu Volksvertretungen muß in geheimer Abstimmung erfolgen. Die Aufstellung regeln die Wahlgesetze und die Satzungen der Parteien. Vierter Abschnitt Staatliche Finanzierung § 18 Grundstze und Umfang der staatlichen Finanzierung (1) Die Parteien erhalten Mittel als Teilfinanzierung der allgemein ihnen nach dem Grundgesetz obliegenden Ttigkeit. Maßstbe fr die Verteilung der staatlichen Mittel bilden der Erfolg, den eine Partei bei den Whlern bei Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen erzielt, die Summe ihrer Mitglieds- und Mandatstrgerbeitrge sowie der Umfang der von ihr eingeworbenen Spenden. (2) Das jhrliche Gesamtvolumen staatlicher Mittel, das allen Parteien hçchstens ausge104
§§ 16 – 18 zahlt werden darf, betrgt 133 Millionen Euro (absolute Obergrenze). (3) Die Parteien erhalten jhrlich im Rahmen der staatlichen Teilfinanzierung 1. 0,70 Euro fr jede fr ihre jeweilige Liste abgegebene gltige Stimme oder 2. 0,70 Euro fr jede fr sie in einem Wahloder Stimmkreis abgegebene gltige Stimme, wenn in einem Land eine Liste fr diese Partei nicht zugelassen war, und 3. 0,38 Euro fr jeden Euro, den sie als Zuwendung (eingezahlter Mitglieds- oder Mandatstrgerbeitrag oder rechtmßig erlangte Spende) erhalten haben; dabei werden nur Zuwendungen bis zu 3300 Euro je natrliche Person bercksichtigt. Die Parteien erhalten abweichend von den Nummern 1 und 2 fr die von ihnen jeweils erzielten bis zu vier Millionen gltigen Stimmen 0,85 Euro je Stimme. (4) Anspruch auf staatliche Mittel gemß Absatz 3 Nr. 1 und 3 haben Parteien, die nach dem endgltigen Wahlergebnis der jeweils letzten Europa- oder Bundestagswahl mindestens 0,5 vom Hundert oder einer Landtagswahl 1,0 vom Hundert der fr die Listen abgegebenen gltigen Stimmen erreicht haben; fr Zahlungen nach Absatz 3 Satz 1 Nr. 1 und Satz 2 muss die Partei diese Voraussetzungen bei der jeweiligen Wahl erfllen. Anspruch auf die staatlichen Mittel gemß Absatz 3 Nr. 2 haben Parteien, die nach dem endgltigen Wahlergebnis 10 vom Hundert der in einem Wahl- oder Stimmkreis abgegebenen gltigen Stimmen erreicht haben. Die Stze 1 und 2 gelten nicht fr Parteien nationaler Minderheiten. (5) Die Hçhe der staatlichen Teilfinanzierung darf bei einer Partei die Summe der Einnahmen nach § 24 Abs. 4 Nr. 1 bis 7 nicht berschreiten (relative Obergrenze). Die Summe der Finanzierung aller Parteien darf die absolute Obergrenze nicht berschreiten. (6) Der Bundestag beschließt nach Verçffentlichung der Rechenschaftsberichte der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien durch den Prsidenten des Deutschen Bunwww.WALHALLA.de
§§ 19 – 19a destages gemß § 23 Abs. 2 Satz 3 ber die Anpassung des Betrages der absoluten Obergrenze (§ 18 Abs. 2). Der Prsident des Statistischen Bundesamtes legt dem Deutschen Bundestag hierzu bis sptestens 30. April eines jeden Jahres einen Bericht ber die Entwicklung des Preisindexes der fr eine Partei typischen Ausgaben bezogen auf das vorangegangene Jahr vor. Grundlage dieses Preisindexes ist zu einem Wgungsanteil von 70 Prozent der allgemeine Verbraucherpreisindex und von 30 Prozent der Index der tariflichen Monatsgehlter der Angestellten bei Gebietskçrperschaften. (7) Der Bundesprsident kann eine Kommission unabhngiger Sachverstndiger zu Fragen der Parteienfinanzierung berufen. (8) Lçst sich eine Partei auf oder wird sie verboten, scheidet sie ab dem Zeitpunkt der Auflçsung aus der staatlichen Teilfinanzierung aus. § 19 Antragstellung fr die staatliche Teilfinanzierung (1) Die Festsetzung und die Auszahlung der staatlichen Mittel fr das Anspruchsjahr im Sinne des Gesetzes sind von den Parteien schriftlich zum 30. September des Anspruchsjahres beim Prsidenten des Deutschen Bundestages zu beantragen. Der Antrag muss von einem fr die Finanzen nach der Satzung zustndigen Vorstandsmitglied der Partei gestellt sein und die zustellungsfhige Anschrift sowie eine Bankverbindung enthalten. Ein einheitlicher Antrag des Bundesverbandes fr die Gesamtpartei gengt. Teilantrge sind zulssig. Wurden staatliche Mittel zugunsten einer Partei bereits fr das dem Anspruchsjahr vorausgehende Jahr festgesetzt, erfolgt die Festsetzung durch den Prsidenten des Deutschen Bundestages ohne weiteren Antrag. nderungen, die das Festsetzungsverfahren betreffen, hat die Partei dem Prsidenten des Deutschen Bundestages unverzglich mitzuteilen. Unterbleibt eine solche Mitteilung, haftet die Partei. (2) Der Antrag auf Abschlagszahlungen ist schriftlich bei dem Prsidenten des Deutschen Bundestages bis zum 15. des jeweils www.WALHALLA.de
Parteiengesetz
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der nchsten Abschlagszahlung vorangehenden Monats zu stellen. Er kann fr mehrere Abschlge des Jahres gleichzeitig gestellt werden. Absatz 1 Stze 5 bis 7 gilt entsprechend. § 19a Festsetzungsverfahren (1) Der Prsident des Deutschen Bundestages setzt jhrlich zum 15. Februar die Hçhe der staatlichen Mittel fr jede anspruchsberechtigte Partei fr das vorangegangene Jahr (Anspruchsjahr) fest. Er darf staatliche Mittel fr eine Partei nach den §§ 18 und 19a nur auf Grund eines Rechenschaftsberichts festsetzen und auszahlen, der den Vorschriften des Fnften Abschnitts entspricht. Leitet der Prsident des Deutschen Bundestages bezglich eines fristgerecht eingereichten Rechenschaftsberichts das Verfahren nach § 23a Abs. 2 vor der Festsetzung ein, setzt er die staatlichen Mittel fr diese Partei auf der Grundlage ihres Rechenschaftsberichts nur vorlufig fest und zahlt sie gegen Sicherheitsleistung in Hçhe mçglicher Zahlungsverpflichtungen der Partei (§§ 31a bis 31c) aus. Nach Abschluss des Verfahrens trifft er eine endgltige Festsetzung. (2) Berechnungsgrundlage fr die Festsetzung der Hçhe der staatlichen Mittel sind die von den anspruchsberechtigten Parteien bis einschließlich 31. Dezember des Anspruchsjahres erzielten gltigen Stimmen bei der jeweils letzten Europa- und Bundestagswahl sowie der jeweils letzten Landtagswahl und die in den Rechenschaftsberichten verçffentlichten Zuwendungen (§ 18 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3) des jeweils vorangegangenen Jahres (Rechenschaftsjahr). Der Prsident des Deutschen Bundestages fasst die erzielten, nach § 18 Abs. 4 bercksichtigungsfhigen, gltigen Stimmen jeder Partei in einem Stimmenkonto zusammen und schreibt dieses fort. (3) Die Partei hat ihren Rechenschaftsbericht bis zum 30. September des dem Rechenschaftsjahr folgenden Jahres beim Prsidenten des Deutschen Bundestages einzureichen. Der Prsident des Deutschen Bundestages kann die Frist um bis zu drei Monate verlngern. Reicht eine Partei ihren Rechen105
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schaftsbericht nicht fristgerecht ein, verliert sie endgltig den auf Zuwendungen bezogenen Anspruch auf staatliche Mittel (Verfall des Zuwendungsanteils). Hat eine Partei ihren Rechenschaftsbericht bis zum 31. Dezember des dem Anspruchsjahr folgenden Jahres nicht eingereicht, verliert sie endgltig den Anspruch auf staatliche Mittel fr das Anspruchsjahr (Verfall des Whlerstimmenanteils). Die Fristen werden unabhngig von der inhaltlichen Richtigkeit gewahrt, wenn der Rechenschaftsbericht der in § 24 vorgegebenen Gliederung entspricht und den Prfungsvermerk gemß § 30 Abs. 2 trgt. Die Festsetzungen und Zahlungen an die brigen Parteien bleiben unverndert. (4) Der Berechnung der relativen Obergrenze (§ 18 Abs. 5) sind die in den Rechenschaftsberichten des Rechenschaftsjahres verçffentlichten Einnahmen nach § 24 Abs. 4 Nr. 1 bis 7 zugrunde zu legen. (5) Bei der Festsetzung ist zunchst die absolute Obergrenze (§ 18 Abs. 2) und sodann fr jede Partei die relative Obergrenze (§ 18 Abs. 5) einzuhalten. berschreitet die Summe der errechneten staatlichen Mittel die absolute Obergrenze, besteht der Anspruch der Parteien auf staatliche Mittel nur in der Hçhe, der ihrem Anteil an diesem Betrag entspricht. (6) Die Auszahlung der staatlichen Mittel fr die bei Landtagswahlen erzielten gltigen Stimmen erfolgt an den jeweiligen Landesverband der Partei in Hçhe von 0,50 Euro je Stimme; etwaige Krzungen nach Absatz 5 bleiben außer Betracht, soweit diese bei den vom Bund zu leistenden Auszahlungen (§ 21 Abs. 1 Satz 1 Alternative 2) vorgenommen werden kçnnen. Die Auszahlung der brigen staatlichen Mittel erfolgt an den Bundesverband der Partei, bei Landesparteien an den Landesverband. § 20 Abschlagszahlungen (1) Den anspruchsberechtigten Parteien sind Abschlagszahlungen auf den vom Prsidenten des Deutschen Bundestages festzusetzenden Betrag zu gewhren. Berechnungsgrundlage sind die fr das vorangegangene 106
§§ 20 – 22 Jahr fr jede Partei festgesetzten Mittel. Die Abschlagszahlungen sind zum 15. Februar, zum 15. Mai, zum 15. August und zum 15. November zu zahlen; sie drfen jeweils 25 vom Hundert der Gesamtsumme der fr das Vorjahr fr die jeweilige Partei festgesetzten Mittel nicht berschreiten. Liegen Anhaltspunkte dafr vor, dass es zu einer Rckzahlungsverpflichtung kommen kçnnte, kann die Gewhrung von einer Sicherheitsleistung abhngig gemacht werden. (2) Die Abschlagszahlungen sind von den Parteien unverzglich zurckzuzahlen, soweit sie den festgesetzten Betrag berschreiten oder ein Anspruch nicht entstanden ist. Ergibt sich aus der Festsetzung eine berzahlung, stellt der Prsident des Deutschen Bundestages den Rckforderungsanspruch mit dem die Festsetzung umfassenden Verwaltungsakt fest und verrechnet diesen Betrag unmittelbar. (3) § 19a Abs. 6 gilt entsprechend. § 21 Bereistellung von Bundesmitteln und Auszahlungsverfahren sowie Prfung durch den Bundesrechnungshof (1) Die Mittel nach den §§ 18 und 20 werden im Falle des § 19a Abs. 6 Satz 1 von den Lndern, im brigen vom Bund durch den Prsidenten des Deutschen Bundestages an die Parteien ausgezahlt. Der Prsident des Deutschen Bundestages teilt den Lndern die auf die Landesverbnde der Parteien entfallenden Betrge verbindlich mit. (2) Der Bundesrechnungshof prft, ob der Prsident des Deutschen Bundestages als mittelverwaltende Stelle die staatlichen Mittel entsprechend den Vorschriften dieses Abschnitts festgesetzt und ausgezahlt hat, sowie die ordnungsgemße Durchfhrung der Verfahren gemß § 23a. § 22 Parteiinterner Finanzausgleich Die Bundesverbnde der Parteien haben fr einen angemessenen Finanzausgleich fr ihre Landesverbnde Sorge zu tragen. www.WALHALLA.de
§§ 23 – 23a Fnfter Abschnitt Rechenschaftslegung § 23 Pflicht zur çffentlichen Rechenschaftslegung (1) Der Vorstand der Partei hat ber die Herkunft und die Verwendung der Mittel sowie ber das Vermçgen der Partei zum Ende des Kalenderjahres (Rechnungsjahr) in einem Rechenschaftsbericht wahrheitsgemß und nach bestem Wissen und Gewissen çffentlich Rechenschaft zu geben. Der Rechenschaftsbericht soll vor der Zuleitung an den Prsidenten des Deutschen Bundestages im Vorstand der Partei beraten werden. Der Bundesvorstand der Partei sowie die Vorstnde der Landesverbnde und die Vorstnde der den Landesverbnden vergleichbaren Gebietsverbnde sind jeweils fr ihre Rechenschaftslegung verantwortlich. Ihre Rechenschaftsberichte werden vom Vorsitzenden und einem vom Parteitag gewhlten fr die Finanzangelegenheiten zustndigen Vorstandsmitglied oder von einem fr die Finanzangelegenheiten nach der Satzung zustndigen Gremium gewhlten Vorstandsmitglied unterzeichnet. Diese fr die Finanzangelegenheiten zustndigen Vorstandsmitglieder versichern mit ihrer Unterschrift, dass die Angaben in ihren Rechenschaftsberichten nach bestem Wissen und Gewissen wahrheitsgemß gemacht worden sind. Der Rechenschaftsbericht der Gesamtpartei wird von einem vom Parteitag gewhlten fr die Finanzangelegenheiten zustndigen Vorstandsmitglied des Bundesvorstandes oder von einem fr die Finanzangelegenheiten nach der Satzung zustndigen Gremium gewhlten Mitglied des Bundesvorstandes zusammengefgt und unterzeichnet. (2) Der Rechenschaftsbericht muss von einem Wirtschaftsprfer oder einer Wirtschaftsprfungsgesellschaft nach den Vorschriften der §§ 29 bis 31 geprft werden. Bei Parteien, die die Voraussetzungen des § 18 Abs. 4 Satz 1 erster Halbsatz nicht erfllen, kann der Rechenschaftsbericht auch von einem vereidigten Buchprfer oder einer Buchprfungsgesellschaft geprft werden. Er ist entsprewww.WALHALLA.de
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chend der Frist nach § 19a Abs. 3 Satz 1 erster Halbsatz beim Prsidenten des Deutschen Bundestages einzureichen und von diesem als Bundestagsdrucksache zu verteilen. Erfllt eine Partei die Voraussetzungen des § 18 Abs. 4 Satz 1 erster Halbsatz nicht und verfgt sie im Rechnungsjahr weder ber Einnahmen noch ber ein Vermçgen von mehr als 5000 Euro, kann sie bei dem Prsidenten des Deutschen Bundestages einen ungeprften Rechenschaftsbericht einreichen. Der Prsident des Deutschen Bundestages kann untestiert eingereichte Rechenschaftsberichte verçffentlichen. Der Rechenschaftsbericht der Partei ist dem jeweils auf seine Verçffentlichung folgenden Bundesparteitag zur Erçrterung vorzulegen. (3) Der Prsident des Deutschen Bundestages prft gemß § 23a, ob der Rechenschaftsbericht den Vorschriften des Fnften Abschnitts entspricht. Das Ergebnis der Prfung ist in dem Bericht nach Absatz 4 aufzunehmen. (4) Der Prsident des Deutschen Bundestages erstattet dem Deutschen Bundestag alle zwei Jahre ber die Entwicklung der Parteienfinanzen sowie ber die Rechenschaftsberichte der Parteien Bericht. Zustzlich erstellt er vergleichende jhrliche Kurzbersichten ber die Einnahmen und Ausgaben sowie ber die Vermçgensverhltnisse der Parteien. Die Berichte werden als Bundestagsdrucksache verteilt. § 23a Prfung des Rechenschaftsberichts (1) Der Prsident des Deutschen Bundestages prft den vorgelegten Rechenschaftsbericht auf formale und inhaltliche Richtigkeit. Er stellt fest, ob der Rechenschaftsbericht den Vorschriften des Fnften Abschnitts entspricht. Eine erneute Prfung ist nur vor Ablauf der in § 24 Abs. 2 bestimmten Frist zulssig. (2) Liegen dem Prsidenten des Deutschen Bundestages konkrete Anhaltspunkte dafr vor, dass im Rechenschaftsbericht einer Partei enthaltene Angaben unrichtig sind, gibt dieser der betroffenen Partei Gelegenheit zur Stellungnahme. Er kann von der Partei die 107
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Besttigung der Richtigkeit ihrer Stellungnahme durch ihren Wirtschaftsprfer oder ihre Wirtschaftsprfungsgesellschaft, ihren vereidigten Buchprfer oder ihre Buchprfungsgesellschaft verlangen. (3) Rumt die nach Absatz 2 verlangte Stellungnahme die dem Prsidenten des Deutschen Bundestages vorliegenden konkreten Anhaltspunkte fr Unrichtigkeiten im Rechenschaftsbericht nicht aus, kann der Prsident des Deutschen Bundestages im Einvernehmen mit der Partei einen Wirtschaftsprfer oder eine Wirtschaftsprfungsgesellschaft seiner Wahl mit der Prfung beauftragen, ob der Rechenschaftsbericht der Partei den Vorschriften des Fnften Abschnitts entspricht. Die Partei hat dem vom Prsidenten des Deutschen Bundestages bestellten Wirtschaftsprfer Zugang und Einsicht in die zur Prfung erforderlichen Unterlagen und Belege zu gewhren. Die Kosten dieses Verfahrens trgt der Prsident des Deutschen Bundestages. (4) Nach Abschluss des Verfahrens erlsst der Prsident des Deutschen Bundestages einen Bescheid, in dem er gegebenenfalls Unrichtigkeiten des Rechenschaftsberichts feststellt und die Hçhe des den unrichtigen Angaben entsprechenden Betrages festsetzt. In dem Bescheid ist anzugeben, ob die Unrichtigkeit auf der Verletzung der Vorschriften ber die Einnahme- und Ausgaberechnung, der Vermçgensbilanz oder des Erluterungsteils (§ 24 Abs. 7) beruht. (5) Eine Partei, in deren Rechenschaftsbericht unrichtige Angaben enthalten sind, hat den Rechenschaftsbericht zu berichtigen und nach Entscheidung des Prsidenten des Deutschen Bundestages teilweise oder ganz neu abzugeben. Dieser ist von einem Wirtschaftsprfer oder einer Wirtschaftsprfungsgesellschaft, einem vereidigten Buchprfer oder einer Buchprfungsgesellschaft durch einen Vermerk zu besttigen. bersteigt der zu berichtigende Betrag im Einzelfall nicht 10 000 Euro und im Rechnungsjahr je Partei nicht 50 000 Euro, kann abweichend von den Stzen 1 und 2 die Berichtigung im 108
§§ 23b – 24 Rechenschaftsbericht fr das folgende Jahr vorgenommen werden. (6) Berichtigte Rechenschaftsberichte sind ganz oder teilweise als Bundestagsdrucksache zu verçffentlichen. (7) Die im Rahmen dieses Verfahrens gewonnenen Erkenntnisse, die nicht die Rechnungslegung der Partei selbst betreffen, drfen nicht verçffentlicht oder anderen staatlichen Stellen der Bundesrepublik Deutschland zugeleitet werden. Sie mssen vom Prsidenten nach Beendigung der Prfung unverzglich vernichtet werden. § 23b Anzeigepflicht bei Unrichtigkeiten im Rechenschaftsbericht (1) Erlangt eine Partei Kenntnis von Unrichtigkeiten in ihrem bereits frist- und formgerecht beim Prsidenten des Deutschen Bundestages eingereichten Rechenschaftsbericht, hat sie diese unverzglich dem Prsidenten des Deutschen Bundestages schriftlich anzuzeigen. (2) Bei einer von der Partei angezeigten Unrichtigkeit unterliegt die Partei nicht den Rechtsfolgen des § 31b oder des § 31c, wenn im Zeitpunkt des Eingangs der Anzeige konkrete Anhaltspunkte fr diese unrichtigen Angaben çffentlich nicht bekannt waren oder weder dem Prsidenten des Deutschen Bundestages vorgelegen haben noch in einem amtlichen Verfahren entdeckt waren und die Partei den Sachverhalt umfassend offen legt und korrigiert. Die zu Unrecht erlangten Finanzvorteile sind innerhalb einer vom Prsidenten des Deutschen Bundestages gesetzten Frist an diesen abzufhren. (3) § 23a Abs. 5 und 6 gilt entsprechend. § 24 Rechenschaftsbericht (1) Der Rechenschaftsbericht besteht aus einer Ergebnisrechnung auf der Grundlage einer den Vorschriften dieses Gesetzes entsprechenden Einnahmen- und Ausgabenrechnung, einer damit verbundenen Vermçgensbilanz sowie einem Erluterungsteil. Er gibt unter Beachtung der Grundstze ordnungsmßiger Buchfhrung entsprechend den tatschlichen Verhltnissen Auskunft www.WALHALLA.de
§ 24 ber die Herkunft und Verwendung der Mittel sowie ber das Vermçgen der Partei. (2) Die fr alle Kaufleute geltenden handelsrechtlichen Vorschriften ber die Rechnungslegung, insbesondere zu Ansatz und Bewertung von Vermçgensgegenstnden, sind entsprechend anzuwenden, soweit dieses Gesetz nichts anderes vorschreibt. Rechnungsunterlagen, Bcher, Bilanzen und Rechenschaftsberichte sind zehn Jahre aufzubewahren. Die Aufbewahrungsfrist beginnt mit Ablauf des Rechnungsjahres. (3) In den Rechenschaftsbericht der Gesamtpartei sind die Rechenschaftsberichte jeweils getrennt nach Bundesverband und Landesverband sowie die Rechenschaftsberichte der nachgeordneten Gebietsverbnde je Landesverband aufzunehmen. Die Landesverbnde und die ihnen nachgeordneten Gebietsverbnde haben ihren Rechenschaftsberichten eine lckenlose Aufstellung aller Zuwendungen je Zuwender mit Namen und Anschrift beizufgen. Der Bundesverband hat diese Aufstellungen zur Ermittlung der jhrlichen Gesamthçhe der Zuwendungen je Zuwender zusammenzufassen. Die Landesverbnde haben die Teilberichte der ihnen nachgeordneten Gebietsverbnde gesammelt bei ihren Rechenschaftsunterlagen aufzubewahren. (4) Die Einnahmerechnung umfasst: 1. Mitgliedsbeitrge, 2. Mandatstrgerbeitrge und hnliche regelmßige Beitrge, 3. Spenden von natrlichen Personen, 4. Spenden von juristischen Personen, 5. Einnahmen aus Unternehmensttigkeit und Beteiligungen, 6. Einnahmen aus sonstigem Vermçgen, 7. Einnahmen aus Veranstaltungen, Vertrieb von Druckschriften und Verçffentlichungen und sonstiger mit Einnahmen verbundener Ttigkeit, 8. staatliche Mittel, 9. sonstige Einnahmen, 10. Zuschsse von Gliederungen und 11. Gesamteinnahmen nach den Nummern 1 bis 10. www.WALHALLA.de
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(5) Die Ausgaberechnung umfasst: 1. Personalausgaben, 2. Sachausgaben a) des laufenden Geschftsbetriebes, b) fr allgemeine politische Arbeit, c) fr Wahlkmpfe, d) fr die Vermçgensverwaltung einschließlich sich hieraus ergebender Zinsen, e) sonstige Zinsen, f) sonstige Ausgaben, 3. Zuschsse an Gliederungen und 4. Gesamtausgaben nach den Nummern 1 bis 3. (6) Die Vermçgensbilanz umfasst: 1. Besitzposten: A. Anlagevermçgen: I. Sachanlagen: 1. Haus- und Grundvermçgen, 2. Geschftsstellenausstattung, II. Finanzanlagen: 1. Beteiligungen an Unternehmen, 2. sonstige Finanzanlagen; B. Umlaufvermçgen: I. Forderungen an Gliederungen, II. Forderungen aus der staatlichen Teilfinanzierung, III. Geldbestnde, IV. sonstige Vermçgensgegenstnde; C. Gesamtbesitzposten (Summe aus A und B); 2. Schuldposten: A. Rckstellungen: I. Pensionsverpflichtungen, II. sonstige Rckstellungen; B. Verbindlichkeiten: I. Verbindlichkeiten gegenber Gliederungen, II. Rckzahlungsverpflichtungen aus der staatlichen Teilfinanzierung, III. Verbindlichkeiten gegenber Kreditinstituten, 109
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IV. Verbindlichkeiten gegenber sonstigen Darlehensgebern, V. sonstige Verbindlichkeiten; C. Gesamte Schuldposten (Summe von A und B); 3. Reinvermçgen (positiv oder negativ). (7) Der Vermçgensbilanz ist ein Erluterungsteil hinzuzufgen, der insbesondere folgende Punkte umfassen muss: 1. Auflistung der Beteiligungen nach Absatz 6 Nr. 1 A II 1 sowie deren im Jahresabschluss aufgefhrten unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen, jeweils mit Name und Sitz sowie unter Angabe des Anteils und der Hçhe des Nominalkapitals; außerdem sind die Hçhe des Anteils am Kapital, das Eigenkapital und das Ergebnis des letzten Geschftsjahres dieser Unternehmen anzugeben, fr das ein Jahresabschluss vorliegt. Die im Jahresabschluss dieser Unternehmen aufgefhrten Beteiligungen sind mit den Angaben aus dem Jahresabschluss zu bernehmen. Beteiligungen im Sinne dieses Gesetzes sind Anteile gemß § 271 Abs. 1 des Handelsgesetzbuchs; 2. Benennung der Hauptprodukte von Medienunternehmen, soweit Beteiligungen an diesen bestehen; 3. im Abstand von fnf Jahren eine Bewertung des Haus- und Grundvermçgens und der Beteiligungen an Unternehmen nach dem Bewertungsgesetz (Haus- und Grundvermçgen nach §§ 145 ff. des Bewertungsgesetzes). (8) Im Rechenschaftsbericht sind die Summe der Zuwendungen natrlicher Personen bis zu 3300 Euro je Person sowie die Summe der Zuwendungen natrlicher Personen, soweit sie den Betrag von 3300 Euro bersteigen, gesondert auszuweisen. (9) Dem Rechenschaftsbericht ist eine Zusammenfassung voranzustellen: 1. Einnahmen der Gesamtpartei gemß Absatz 4 Nr. 1 bis 9 und deren Summe, 2. Ausgaben der Gesamtpartei gemß Absatz 5 Nr. 1 und 2 und deren Summe, 110
§ 25 3. berschuss- oder Defizitausweis, 4. Besitzposten der Gesamtpartei gemß Absatz 6 Nr. 1 A I und II und B II bis IV und deren Summe, 5. Schuldposten der Gesamtpartei gemß Absatz 6 Nr. 2 A I und II und B II bis IV und deren Summe, 6. Reinvermçgen der Gesamtpartei (positiv oder negativ), 7. Gesamteinnahmen, Gesamtausgaben, berschsse oder Defizite sowie Reinvermçgen der drei Gliederungsebenen Bundesverband, Landesverbnde und der ihnen nachgeordneten Gebietsverbnde. Neben den absoluten Betrgen zu den Nummern 1 und 2 ist der Vomhundertsatz der Einnahmensumme nach Nummer 1 und der Ausgabensumme nach Nummer 2 auszuweisen. Zum Vergleich sind die Vorjahresbetrge anzugeben. (10) Die Anzahl der Mitglieder zum 31. Dezember des Rechnungsjahres ist zu verzeichnen. (11) Die Partei kann dem Rechenschaftsbericht zustzliche Erluterungen beifgen. (12) ffentliche Zuschsse, die den politischen Jugendorganisationen zweckgebunden zugewendet werden, bleiben bei der Ermittlung der absoluten Obergrenze unbercksichtigt. Sie sind im Rechenschaftsbericht der jeweiligen Partei nachrichtlich auszuweisen und bleiben bei der Einnahme- und Ausgaberechnung der Partei unbercksichtigt. § 25 Spenden (1) Parteien sind berechtigt, Spenden anzunehmen. Bis zu einem Betrag von 1000 Euro kann eine Spende mittels Bargeld erfolgen. Parteimitglieder, die Empfnger von Spenden an die Partei sind, haben diese unverzglich an ein fr Finanzangelegenheiten von der Partei satzungsmßig bestimmtes Vorstandsmitglied weiterzuleiten. Spenden sind von einer Partei erlangt, wenn sie in den Verfgungsbereich eines fr die Finanzangelegenheiten zustndigen Vorstandsmitglieds oder eines hauptamtlichen Mitarbeiters der Partei gelangt sind; unverzglich nach ihrem Einwww.WALHALLA.de
§ 26 gang an den Spender zurckgeleitete Spenden gelten als nicht von der Partei erlangt. (2) Von der Befugnis der Parteien, Spenden anzunehmen ausgeschlossen sind: 1. Spenden von çffentlich-rechtlichen Kçrperschaften, Parlamentsfraktionen und -gruppen sowie von Fraktionen und Gruppen von kommunalen Vertretungen; 2. Spenden von politischen Stiftungen, Kçrperschaften, Personenvereinigungen und Vermçgensmassen, die nach der Satzung, dem Stiftungsgeschft oder der sonstigen Verfassung und nach der tatschlichen Geschftsfhrung ausschließlich und unmittelbar gemeinntzigen, mildttigen oder kirchlichen Zwecken dienen (§§ 51 bis 68 der Abgabenordnung); 3. Spenden von außerhalb des Geltungsbereiches dieses Gesetzes, es sei denn, dass a) diese Spenden aus dem Vermçgen eines Deutschen im Sinne des Grundgesetzes, eines Brgers der Europischen Union oder eines Wirtschaftsunternehmens, dessen Anteile sich zu mehr als 50 vom Hundert im Eigentum von Deutschen im Sinne des Grundgesetzes oder eines Brgers der Europischen Union befinden oder dessen Hauptsitz in einem Mitgliedstaat der Europischen Union ist, unmittelbar einer Partei zufließen, b) es sich um Spenden an Parteien nationaler Minderheiten in ihrer angestammten Heimat handelt, die diesen aus Staaten zugewendet werden, die an die Bundesrepublik Deutschland angrenzen und in denen Angehçrige ihrer Volkszugehçrigkeit leben oder c) es sich um eine Spende eines Auslnders von nicht mehr als 1000 Euro handelt; 4. Spenden von Berufsverbnden, die diesen mit der Maßgabe zugewandt wurden, sie an eine politische Partei weiterzuleiten; 5. Spenden von Unternehmen, die ganz oder teilweise im Eigentum der çffentlichen Hand stehen oder die von ihr verwaltet oder betrieben werden, sofern die direkte www.WALHALLA.de
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Beteiligung der çffentlichen Hand 25 vom Hundert bersteigt; 6. Spenden, soweit sie im Einzelfall mehr als 500 Euro betragen und deren Spender nicht feststellbar sind, oder bei denen es sich erkennbar um die Weiterleitung einer Spende eines nicht genannten Dritten handelt; 7. Spenden, die der Partei erkennbar in Erwartung oder als Gegenleistung eines bestimmten wirtschaftlichen oder politischen Vorteils gewhrt werden; 8. Spenden, die von einem Dritten gegen ein von der Partei zu zahlendes Entgelt eingeworben werden, das 25 vom Hundert des Wertes der eingeworbenen Spende bersteigt. (3) Spenden und Mandatstrgerbeitrge an eine Partei oder einen oder mehrere ihrer Gebietsverbnde, deren Gesamtwert in einem Kalenderjahr (Rechnungsjahr) 10 000 Euro bersteigt, sind unter Angabe des Namens und der Anschrift der Spenders sowie der Gesamthçhe der Spende im Rechenschaftsbericht zu verzeichnen. Spenden, die im Einzelfall die Hçhe von 50 000 Euro bersteigen, sind dem Prsidenten des Deutschen Bundestages unverzglich anzuzeigen. Dieser verçffentlicht die Zuwendung unter Angabe des Zuwenders zeitnah als Bundestagsdrucksache. (4) Nach Absatz 2 unzulssige Spenden sind von der Partei unverzglich, sptestens mit Einreichung des Rechenschaftsberichts fr das betreffende Jahr (§ 19a Abs. 3) an den Prsidenten des Deutschen Bundestages weiterzuleiten. § 26 Begriff der Einnahme (1) Einnahme ist, soweit fr einzelne Einnahmearten (§ 24 Abs. 4) nichts besonderes gilt, jede von der Partei erlangte Geld- oder geldwerte Leistung. Als Einnahmen gelten auch die Freistellung von blicherweise entstehenden Verbindlichkeiten, die bernahme von Veranstaltungen und Maßnahmen durch andere, mit denen ausdrcklich fr eine Partei geworben wird, die Auflçsung von Rckstel111
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lungen sowie Wertaufholungen im Anlagevermçgen. (2) Alle Einnahmen sind mit ihrem vollen Betrag an der fr sie vorgesehenen Stelle einzusetzen und in der Vermçgensbilanz zu bercksichtigen. (3) Wirtschaftsgter, die nicht in Geld bestehen, sind mit den im gewçhnlichen Geschftsverkehr fr gleiche oder vergleichbare Leistungen blicherweise zu zahlenden Preisen anzusetzen. (4) Die ehrenamtliche Mitarbeit in Parteien erfolgt grundstzlich unentgeltlich. Sach-, Werk- und Dienstleistungen, die die Mitglieder außerhalb eines Geschftsbetriebes blicherweise unentgeltlich zur Verfgung stellen, bleiben als Einnahmen unbercksichtigt. Ein Kostenersatz bleibt hiervon unberhrt. (5) Beitrge und staatliche Mittel, die von vornherein fr eine schlsselmßige Verteilung unter mehrere Gebietsverbnde bestimmt sind, werden bei der Stelle ausgewiesen, bei der sie endgltig verbleiben.
§§ 26a – 29 çffentlichen Wahlamtes (Mandatstrger) ber seinen Mitgliedsbeitrag hinaus leistet. Spenden sind darber hinausgehende Zahlungen. Dazu gehçren auch Sonderumlagen und Sammlungen sowie geldwerte Zuwendungen aller Art, sofern sie nicht blicherweise unentgeltlich von Mitgliedern außerhalb eines Geschftsbetriebes zur Verfgung gestellt werden. (2) Sonstige Einnahmen nach § 24 Abs. 4 Nr. 9 sind aufzugliedern und zu erlutern, wenn sie bei einer der in § 24 Abs. 3 aufgefhrten Gliederungen mehr als 2 vom Hundert der Summe der Einnahmen nach § 24 Abs. 4 Nr. 1 bis 6 ausmachen. Darber hinaus sind Einnahmen, die im Einzelfall die Summe von 10 000 Euro bersteigen, offen zu legen. Erbschaften und Vermchtnisse sind unter Angabe ihrer Hçhe, des Namens und der letzten Anschrift des Erblassers im Rechenschaftsbericht zu verzeichnen, soweit der Gesamtwert 10 000 Euro bersteigt.
§ 26a Begriff der Ausgabe (1) Ausgabe ist, soweit fr einzelne Ausgabearten (§ 24 Abs. 5) nichts Besonderes gilt, auch jede von der Partei erbrachte Geldleistung oder geldwerte Leistung sowie die Nutzung von Einnahmen nach § 26 Abs. 1 Satz 2, die die Partei erlangt hat. Als Ausgabe gelten auch planmßige und außerplanmßige Abschreibungen auf Vermçgensgegenstnde und die Bildung von Rckstellungen. (2) § 26 Abs. 2 gilt entsprechend. (3) Vermçgensgegenstnde sind zum Zeitpunkt einer Verußerung mit ihrem Buchwert als Ausgaben zu erfassen. (4) Ausgaben aus der internen Verrechnung zwischen Gliederungen sind bei der Gliederung zu erfassen, von der sie wirtschaftlich getragen werden.
§ 28 Vermçgensbilanz (1) In der Vermçgensbilanz sind Vermçgensgegenstnde mit einem Anschaffungswert von im Einzelfall mehr als 5000 Euro (inklusive Umsatzsteuer) aufzufhren. (2) Vermçgensgegenstnde sind mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um planmßige Abschreibungen anzusetzen. Im Bereich des Haus- und Grundvermçgens erfolgen keine planmßigen Abschreibungen. (3) Gliederungen unterhalb der Landesverbnde kçnnen Einnahmen und Ausgaben im Jahr des Zu- beziehungsweise Abflusses verbuchen, auch wenn die jeweiligen Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten bereits im Vorjahr entstanden sind. Die §§ 249 bis 251 des Handelsgesetzbuchs kçnnen fr die Aufstellung der Rechenschaftsberichte dieser Gliederungen unbeachtet bleiben.
§ 27 Einzelne Einnahmearten (1) Mitgliedsbeitrge sind nur solche regelmßigen Geldleistungen, die ein Mitglied auf Grund satzungsrechtlicher Vorschriften entrichtet. Mandatstrgerbeitrge sind regelmßige Geldleistungen, die ein Inhaber eines
§ 29 Prfung des Rechenschaftsberichts (1) Die Prfung nach § 23 Abs. 2 Satz 1 erstreckt sich auf die Bundespartei, ihre Landesverbnde sowie nach Wahl des Prfers auf mindestens zehn nachgeordnete Ge-
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bietsverbnde. In die Prfung ist die Buchfhrung einzubeziehen. Die Prfung hat sich darauf zu erstrecken, ob die gesetzlichen Vorschriften beachtet worden sind. Die Prfung ist so anzulegen, dass Unrichtigkeiten und Verstçße gegen die gesetzlichen Vorschriften bei gewissenhafter Berufsausbung erkannt werden.
bnde sind im Prfungsvermerk namhaft zu machen.
(2) Der Prfer kann von den Vorstnden und den von ihnen dazu ermchtigten Personen alle Aufklrungen und Nachweise verlangen, welche die sorgfltige Erfllung seiner Prfungspflicht erfordert. Es ist ihm insoweit auch zu gestatten, die Unterlagen fr die Zusammenstellung des Rechenschaftsberichts, die Bcher und Schriftstcke sowie die Kassen- und Vermçgensbestnde zu prfen.
(1) Ein Wirtschaftsprfer oder vereidigter Buchprfer darf nicht Prfer sein, wenn er
(3) Der Vorstand des zu prfenden Gebietsverbandes hat dem Prfer schriftlich zu versichern, daß in dem Rechenschaftsbericht alle rechenschaftspflichtigen Einnahmen, Ausgaben und Vermçgenswerte erfaßt sind. Auf die Versicherung der Vorstnde nachgeordneter Gebietsverbnde kann Bezug genommen werden. Es gengt die Versicherung des fr die Finanzangelegenheiten zustndigen Vorstandsmitgliedes. § 30 Prfungsbericht und Prfungsvermerk (1) Das Ergebnis der Prfung ist in einem schriftlichen Prfungsbericht niederzulegen, der dem Vorstand der Partei und dem Vorstand des geprften Gebietsverbandes zu bergeben ist. (2) Sind nach dem abschließenden Ergebnis der Prfung keine Einwendungen zu erheben, so hat der Prfer durch einen Vermerk zu besttigen, daß nach pflichtgemßer Prfung auf Grund der Bcher und Schriften der Partei sowie der von den Vorstnden erteilten Aufklrungen und Nachweise der Rechenschaftsbericht in dem geprften Umfang (§ 29 Abs. 1) den Vorschriften dieses Gesetzes entspricht. Sind Einwendungen zu erheben, so hat der Prfer in seinem Prfungsvermerk die Besttigung zu versagen oder einzuschrnken. Die geprften Gebietsverwww.WALHALLA.de
(3) Der Prfungsvermerk ist auf dem einzureichenden Rechenschaftsbericht anzubringen und in vollem Wortlaut nach § 23 Abs. 2 Satz 3 mit zu verçffentlichen. § 31 Prfer
1. ein Amt oder eine Funktion in der Partei oder fr die Partei ausbt, oder in den letzten drei Jahren ausgebt hat; 2. bei der Fhrung der Bcher oder der Aufstellung des zu prfenden Rechenschaftsberichts ber die Prfungsttigkeit hinaus mitgewirkt hat; 3. gesetzlicher Vertreter, Arbeitnehmer, Mitglied des Aufsichtsrats oder Gesellschafter einer juristischen oder natrlichen Person oder einer Personengesellschaft oder Inhaber eines Unternehmens ist, sofern die juristische oder natrliche Person, die Personengesellschaft oder einer ihrer Gesellschafter oder das Einzelunternehmen nach Nummer 2 nicht Prfer der Partei sein darf; 4. bei der Prfung eine Person beschftigt, die nach Nummer 1 bis 3 nicht Prfer sein darf. (2) Eine Wirtschaftsprfungsgesellschaft oder Buchprfungsgesellschaft darf nicht Prfer sein, wenn 1. sie nach Absatz 1 Nr. 3 als Gesellschafter einer juristischen Person oder einer Personengesellschaft oder nach Absatz 1 Nr. 2 oder 4 nicht Prfer sein darf; 2. einer ihrer gesetzlichen Vertreter oder einer ihrer Gesellschafter nach Absatz 1 Nr. 2 oder 3 nicht Prfer sein darf. (3) Die Prfer, ihre Gehilfen und die bei der Prfung mitwirkenden gesetzlichen Vertreter einer Prfungsgesellschaft sind zu gewissenhafter und unparteiischer Wahrnehmung ihrer Aufgaben und zur Verschwiegenheit verpflichtet. § 323 des Handelsgesetzbuchs gilt entsprechend. 113
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Sechster Abschnitt Verfahren bei unrichtigen Rechenschaftsberichten sowie Strafvorschriften § 31a Rckforderung der staatlichen Finanzierung (1) Soweit im Rechenschaftsbericht Zuwendungen (§ 18 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3) zu Unrecht ausgewiesen worden sind und dadurch der Betrag der der Partei zustehenden staatlichen Mittel unrichtig festgesetzt worden ist, nimmt der Prsident des Deutschen Bundestages die gemß § 19a Abs. 1 erfolgte Festsetzung der staatlichen Mittel zurck. Dies gilt nicht, wenn die Berichtigung im Rechenschaftsbericht fr das folgende Jahr erfolgt (§ 23a Abs. 5 Satz 3). § 48 Abs. 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes findet keine Anwendung. (2) Nach Ablauf der in § 24 Abs. 2 bestimmten Frist ist die Rcknahme ausgeschlossen. (3) Mit der Rcknahme setzt der Prsident des Deutschen Bundestages den von der Partei zu erstattenden Betrag durch Verwaltungsakt fest. Ergibt sich im Zuge der weiteren staatlichen Finanzierung eine Verrechnungslage, ist der Unterschiedsbetrag mit der nchsten Abschlagszahlung an die Partei zu verrechnen. (4) Die Festsetzungen und Zahlungen an die brigen Parteien bleiben unverndert. (5) Die Parteien sollen in die Satzungen Regelungen fr den Fall aufnehmen, dass Maßnahmen nach Absatz 1 durch Landesverbnde oder diesen nachgeordnete Gebietsverbnde verursacht werden. § 31b Unrichtigkeit des Rechenschaftsberichts Stellt der Prsident des Deutschen Bundestages im Rahmen seiner Prfung nach § 23a Unrichtigkeiten im Rechenschaftsbericht fest, entsteht gegen die Partei ein Anspruch in Hçhe des Zweifachen des den unrichtigen Angaben entsprechenden Betrages, soweit kein Fall des § 31c vorliegt. Betreffen Unrichtigkeiten in der Vermçgensbilanz oder im Erluterungsteil das Haus- und Grundvermçgen oder Beteiligungen an Unternehmen, 114
§§ 31a – 31d betrgt der Anspruch 10 vom Hundert der nicht aufgefhrten oder der unrichtig angegebenen Vermçgenswerte. Der Prsident stellt die Verpflichtung der Partei zur Zahlung des Betrages durch Verwaltungsakt fest. § 31a Abs. 2 bis 5 gilt entsprechend. § 31c Rechtswidrig erlangte oder nicht verçffentlichte Spenden (1) Hat eine Partei Spenden unter Verstoß gegen § 25 Abs. 2 angenommen und nicht gemß § 25 Abs. 4 an den Prsidenten des Deutschen Bundestages weitergeleitet, entsteht gegen sie ein Anspruch in Hçhe des Dreifachen des rechtswidrig erlangten Betrages; bereits abgefhrte Spenden werden angerechnet. Hat eine Partei Spenden nicht den Vorschriften dieses Gesetzes entsprechend im Rechenschaftsbericht verçffentlicht (§ 25 Abs. 3), entsteht gegen sie ein Anspruch in Hçhe des Zweifachen des nicht den Vorschriften dieses Gesetzes entsprechend verçffentlichten Betrages. Der Prsident stellt die Verpflichtung der Partei zur Zahlung des Betrages durch Verwaltungsakt fest. § 31a Abs. 2 bis 5 gilt entsprechend. (2) Der Prsident des Deutschen Bundestages leitet im Einvernehmen mit dem Prsidium des Deutschen Bundestages die innerhalb eines Kalenderjahres eingegangenen Mittel zu Beginn des nchsten Kalenderjahres an Einrichtungen weiter, die mildttigen, kirchlichen, religiçsen oder wissenschaftlichen Zwecken dienen. § 31d Strafvorschriften (1) Wer in der Absicht, die Herkunft oder die Verwendung der Mittel der Partei oder des Vermçgens zu verschleiern oder die çffentliche Rechenschaftslegung zu umgehen, 1. unrichtige Angaben ber die Einnahmen oder ber das Vermçgen der Partei in einem beim Prsidenten des Deutschen Bundestages eingereichten Rechenschaftsbericht bewirkt oder einen unrichtigen Rechenschaftsbericht beim Prsidenten des Deutschen Bundestages einreicht oder www.WALHALLA.de
§§ 32 – 33 2. als Empfnger eine Spende in Teilbetrge zerlegt und verbucht oder verbuchen lsst oder 3. entgegen § 25 Abs. 1 Satz 3 eine Spende nicht weiterleitet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Nach Satz 1 wird nicht bestraft, wer unter den Voraussetzungen des § 23b Abs. 2 eine Selbstanzeige nach § 23b Abs. 1 fr die Partei abgibt oder an der Abgabe mitwirkt. (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer als Prfer oder Gehilfe eines Prfers ber das Ergebnis der Prfung eines Rechenschaftsberichts unrichtig berichtet, im Prfungsbericht erhebliche Umstnde verschweigt oder einen inhaltlich unrichtigen Besttigungsvermerk erteilt. Handelt der Tter gegen Entgelt oder in der Absicht, sich oder einen anderen zu bereichern oder einen anderen zu schdigen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder Geldstrafe. Siebter Abschnitt Vollzug des Verbots verfassungswidriger Parteien § 32 Vollstreckung (1) Wird eine Partei oder eine Teilorganisation einer Partei nach Artikel 21 Abs. 2 des Grundgesetzes fr verfassungswidrig erklrt, so treffen die von den Landesregierungen bestimmten Behçrden im Rahmen der Gesetze alle Maßnahmen, die zur Vollstreckung des Urteils und etwaiger zustzlicher Vollstreckungsregelungen des Bundesverfassungsgerichts erforderlich sind. Die obersten Landesbehçrden haben zu diesem Zweck unbeschrnktes Weisungsrecht gegenber den Behçrden und Dienststellen des Landes, die fr die Wahrung der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung zustndig sind. (2) Erstreckt sich die Organisation oder die Ttigkeit der Partei oder des fr verfassungswidrig erklrten Teils der Partei ber das Gebiet eines Landes hinaus, so trifft der Bundesminister des Innern die fr eine einheitliwww.WALHALLA.de
Parteiengesetz
I.3
che Vollstreckung erforderlichen Anordnungen. (3) Das Bundesverfassungsgericht kann die Vollstreckung nach § 35 des Gesetzes ber das Bundesverfassungsgericht abweichend von den Vorschriften der Abstze 1 und 2 regeln. (4) Widerspruch und Anfechtungsklage gegen Vollstreckungsmaßnahmen haben keine aufschiebende Wirkung. Betrifft ein verwaltungsgerichtliches Verfahren eine Frage, die fr die Vollstreckung des Urteils von grundstzlicher Bedeutung ist, so ist das Verfahren auszusetzen und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts einzuholen. Das Bundesverfassungsgericht entscheidet auch ber Einwendungen gegen die Art und Weise der Durchfhrung der von ihm angeordneten besonderen Vollstreckungsmaßnahmen. (5) Im Falle der Vermçgenseinziehung werden die §§ 10 bis 13 des Vereinsgesetzes vom 5. August 1964 (BGBl. I S. 593) entsprechend angewendet. Verbotsbehçrde ist die oberste Landesbehçrde, im Fall des Absatzes 2 der Bundesminister des Innern. § 33 Verbot von Ersatzorganisationen (1) Es ist verboten, Organisationen zu bilden, die verfassungswidrige Bestrebungen einer nach Artikel 21 Abs. 2 des Grundgesetzes in Verbindung mit § 46 des Gesetzes ber das Bundesverfassungsgericht verbotenen Partei an deren Stelle weiter verfolgen (Ersatzorganisation) oder bestehende Organisationen als Ersatzorganisationen fortzufhren. (2) Ist die Ersatzorganisation eine Partei, die bereits vor dem Verbot der ursprnglichen Partei bestanden hat oder im Bundestag oder in einem Landtag vertreten ist, so stellt das Bundesverfassungsgericht fest, daß es sich um eine verbotene Ersatzorganisation handelt; die §§ 38, 41, 43, 44 und 46 Abs. 3 des Gesetzes ber das Bundesverfassungsgericht und § 32 dieses Gesetzes gelten entsprechend. (3) Auf andere Parteien und auf Vereine im Sinne des § 2 des Vereinsgesetzes, die Ersatzorganisationen einer verbotenen Partei 115
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I.3 I
Parteiengesetz
sind, wird § 8 Abs. 2 des Vereinsgesetzes entsprechend angewandt. Achter Abschnitt Schlußbestimmungen § 34 (nderung des Einkommensteuergesetzes) § 35 (nderung des Kçrperschaftsteuergesetzes) § 36 (Anwendung steuerrechtlicher Vorschriften) § 37 Nichtanwendbarkeit einer Vorschrift des Brgerlichen Gesetzbuchs § 54 Satz 2 des Brgerlichen Gesetzbuchs wird bei Parteien nicht angewandt. § 38 Zwangsmittel des Bundeswahlleiters Der Bundeswahlleiter kann den Vorstand der Partei zur Vornahme der Handlungen nach § 6 Abs. 3 durch ein Zwangsgeld anhalten. Die Vorschriften des Verwaltungs-Vollstrekkungsgesetzes gelten sinngemß; der Bundeswahlleiter handelt insoweit als Vollstreckungs- und Vollzugsbehçrde. Die Hçhe des Zwangsgeldes betrgt mindestens 250 Euro und hçchstens 1500 Euro. § 39 Abschluss- und bergangsregelungen (1) Landesgesetzliche Regelungen auf der Grundlage des bis zum 1. Januar 1994 geltenden § 22 Satz 1 dieses Gesetzes haben keine Geltung mehr.
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§§ 34 – 41 (2) Fr die Berechnung der staatlichen Mittel nach § 18 Abs. 3 Nr. 3 sowie fr die Errechnung der relativen Obergrenze sind bei den Festsetzungen fr die Jahre 2003 und 2004 der Ausweis der Zuwendungen in den Rechenschaftsberichten gemß § 24 Abs. 2 Nr. 1 und 2 dieses Gesetzes in der bis zum Ablauf des 31. Dezember 2002 geltenden Fassung zugrunde zu legen. Gleiches gilt fr die Erstellung der Rechenschaftsberichte ber das Jahr 2002. (3) § 23a Abs. 3 findet auf die Prfung von Rechenschaftsberichten ab dem Rechenschaftsjahr 2002 Anwendung. Rechenschaftsberichte fr das Jahr 2003 kçnnen auf der Grundlage der §§ 24, 26, 26a und 28 in ihrer ab 1. Januar 2004 geltenden Fassung erstellt werden. (4) Sind bei der erstmaligen Anwendung des § 28 Abs. 2 in seiner ab 1. Januar 2003 geltenden Fassung die Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines Vermçgensgegenstandes nicht ohne unverhltnismßige Kosten oder Verzçgerungen feststellbar, so drfen die Buchwerte dieser Vermçgensgegenstnde aus dem Rechenschaftsbericht fr das Rechnungsjahr 2002 als ursprngliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten bernommen und fortgefhrt werden. Dasselbe gilt fr Vermçgensgegenstnde, bei denen nach § 28 Abs. 2 keine planmßigen Abschreibungen vorzunehmen sind, sofern die Buchwerte nach handelsrechtlichen Grundlagen ermittelt worden sind. Im Erluterungsteil ist hierauf hinzuweisen. § 40 (weggefallen) § 41 (Inkrafttreten)
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II Allgemeines Verwaltungsrecht II.1 II.2 II.3 II.4 II.5 II.6
Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz (VwVG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungszustellungsgesetz (VwZG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungskostengesetz (VwKostG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (Informationsfreiheitsgesetz – IFG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
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Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 2003 (BGBl. I S. 102)1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Modernisierung von Verfahren im patentanwaltlichen Berufsrecht vom 14. August 2009 (BGBl. I S. 2827)
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I nh a l t s b e r s ic h t Teil I Anwendungsbereich, çrtliche Zustndigkeit, elektronische Kommunikation, Amtshilfe, europische Verwaltungszusammenarbeit Abschnitt 1 Anwendungsbereich, çrtliche Zustndigkeit, elektronische Kommunikation § 1 Anwendungsbereich § 2 Ausnahmen vom Anwendungsbereich § 3 rtliche Zustndigkeit § 3a Elektronische Kommunikation
§6 §7 §8
Abschnitt 2 Amtshilfe Amtshilfepflicht Voraussetzungen und Grenzen der Amtshilfe Auswahl der Behçrde Durchfhrung der Amtshilfe Kosten der Amtshilfe
§ 8a § 8b § 8c § 8d § 8e
Abschnitt 3 Europische Verwaltungszusammenarbeit Grundstze der Hilfeleistung Form und Behandlung der Ersuchen Kosten der Hilfeleistung Mitteilungen von Amts wegen Anwendbarkeit
§4 §5
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§9 § 10 § 11 § 12 § 13 § 14 § 15 § 16 § 17 § 18 § 19
§ 20 § 21 § 22 § 23 § 24 § 25 § 26 § 27 § 28 § 29 § 30
Teil II Allgemeine Vorschriften ber das Verwaltungsverfahren Abschnitt 1 Verfahrensgrundstze Begriff des Verwaltungsverfahrens Nichtfçrmlichkeit des Verwaltungsverfahrens Beteiligungsfhigkeit Handlungsfhigkeit Beteiligte Bevollmchtigte und Beistnde Bestellung eines Empfangsbevollmchtigten Bestellung eines Vertreters von Amts wegen Vertreter bei gleichfçrmigen Eingaben Vertreter fr Beteiligte bei gleichem Interesse Gemeinsame Vorschriften fr Vertreter bei gleichfçrmigen Eingaben und bei gleichem Interesse Ausgeschlossene Personen Besorgnis der Befangenheit Beginn des Verfahrens Amtssprache Untersuchungsgrundsatz Beratung, Auskunft Beweismittel Versicherung an Eides statt Anhçrung Beteiligter Akteneinsicht durch Beteiligte Geheimhaltung
) Bercksichtigt sind nderungen zum 28. Dezember 2009 durch das Gesetz zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie im Gewerberecht und in weiteren Rechtsvorschriften vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2091).
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VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
Abschnitt 2 Fristen, Termine, Wiedereinsetzung § 31 Fristen und Termine § 32 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand Abschnitt 3 Amtliche Beglaubigung § 33 Beglaubigung von Dokumenten § 34 Beglaubigung von Unterschriften Teil III Verwaltungsakt
§ 35 § 36 § 37 § 38 § 39 § 40 § 41 § 42 § 42a
§ 43 § 44 § 45 § 46 § 47 § 48 § 49 § 49a
Abschnitt I Zustandekommen des Verwaltungsaktes Begriff des Verwaltungsaktes Nebenbestimmungen zum Verwaltungsakt Bestimmtheit und Form des Verwaltungsaktes Zusicherung Begrndung des Verwaltungsaktes Ermessen Bekanntgabe des Verwaltungsaktes Offenbare Unrichtigkeiten im Verwaltungsakt Genehmigungsfiktion Abschnitt 2 Bestandskraft des Verwaltungsaktes Wirksamkeit des Verwaltungsaktes Nichtigkeit des Verwaltungsaktes Heilung von Verfahrens- und Formfehlern Folgen von Verfahrens- und Formfehlern Umdeutung eines fehlerhaften Verwaltungsaktes Rcknahme eines rechtswidrigen Verwaltungsaktes Widerruf eines rechtmßigen Verwaltungsaktes Erstattung, Verzinsung
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§ 50 Rcknahme und Widerruf im Rechtsbehelfsverfahren § 51 Wiederaufgreifen des Verfahrens § 52 Rckgabe von Urkunden und Sachen Abschnitt 3 Verjhrungsrechtliche Wirkungen des Verwaltungsaktes § 53 Hemmung der Verjhrung durch Verwaltungsakt
§ 54 § 55 § 56 § 57 § 58 § 59 § 60 § 61 § 62
Teil IV ffentlich-rechtlicher Vertrag Zulssigkeit des çffentlich-rechtlichen Vertrags Vergleichsvertrag Austauschvertrag Schriftform Zustimmung von Dritten und Behçrden Nichtigkeit des çffentlich-rechtlichen Vertrags Anpassung und Kndigung in besonderen Fllen Unterwerfung unter die sofortige Vollstreckung Ergnzende Anwendung von Vorschriften Teil V Besondere Verfahrensarten
§ 63 § 64 § 65 § 66 § 67 § 68 § 69 § 70 § 71
Abschnitt 1 Fçrmliches Verwaltungsverfahren Anwendung der Vorschriften ber das fçrmliche Verwaltungsverfahren Form des Antrags Mitwirkung von Zeugen und Sachverstndigen Verpflichtung zur Anhçrung von Beteiligten Erfordernis der mndlichen Verhandlung Verlauf der mndlichen Verhandlung Entscheidung Anfechtung der Entscheidung Besondere Vorschriften fr das fçrmliche Verfahren vor Ausschssen 119
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§ 71a § 71b § 71c § 71d § 71e
§ 72 § 73 § 74 § 75 § 76 § 77 § 78
VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz Abschnitt 1a Verfahren ber eine einheitliche Stelle Anwendbarkeit Verfahren Informationspflichten Gegenseitige Untersttzung Elektronisches Verfahren Abschnitt 2 Planfeststellungsverfahren Anwendung der Vorschriften ber das Planfeststellungsverfahren Anhçrungsverfahren Planfeststellungsbeschluss, Plangenehmigung Rechtswirkungen der Planfeststellung Plannderungen vor Fertigstellung des Vorhabens Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses Zusammentreffen mehrerer Vorhaben
Teil VI Rechtsbehelfsverfahren § 79 Rechtsbehelfe gegen Verwaltungsakte § 80 Erstattung von Kosten im Vorverfahren Teil VII Ehrenamtliche Ttigkeit, Ausschsse Abschnitt 1 Ehrenamtliche Ttigkeit § 81 Anwendung der Vorschriften ber die ehrenamtliche Ttigkeit
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§ 82 Pflicht zu ehrenamtlicher Ttigkeit § 83 Ausbung ehrenamtlicher Ttigkeit § 84 Verschwiegenheitspflicht § 85 Entschdigung § 86 Abberufung § 87 Ordnungswidrigkeiten Abschnitt 2 Ausschsse § 88 Anwendung der Vorschriften ber Ausschsse § 89 Ordnung in den Sitzungen § 90 Beschlussfhigkeit § 91 Beschlussfassung § 92 Wahlen durch Ausschsse § 93 Niederschrift Teil VIII Schlussvorschriften § 94 bertragung gemeindlicher Aufgaben § 95 Sonderregelung fr Verteidigungsangelegenheiten § 96 berleitung von Verfahren §§ 97 bis 99 (weggefallen) § 100 Landesgesetzliche Regelungen § 101 Stadtstaatenklausel § 102 bergangsvorschrift zu § 53 § 103 (Inkrafttreten)
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§§ 1– 3
VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
Teil I Anwendungsbereich, çrtliche Zustndigkeit, elektronische Kommunikation, Amtshilfe, europische Verwaltungszusammenarbeit Abschnitt 1 Anwendungsbereich, çrtliche Zustndigkeit, elektronische Kommunikation § 1 Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz gilt fr die çffentlich-rechtliche Verwaltungsttigkeit der Behçrden 1. des Bundes, der bundesunmittelbaren Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts, 2. der Lnder, der Gemeinden und Gemeindeverbnde, der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden juristischen Personen des çffentlichen Rechts, wenn sie Bundesrecht im Auftrag des Bundes ausfhren, soweit nicht Rechtsvorschriften des Bundes inhaltsgleiche oder entgegenstehende Bestimmungen enthalten. (2) Dieses Gesetz gilt auch fr die çffentlichrechtliche Verwaltungsttigkeit der in Absatz 1 Nr. 2 bezeichneten Behçrden, wenn die Lnder Bundesrecht, das Gegenstnde der ausschließlichen oder konkurrierenden Gesetzgebung des Bundes betrifft, als eigene Angelegenheit ausfhren, soweit nicht Rechtsvorschriften des Bundes inhaltsgleiche oder entgegenstehende Bestimmungen enthalten. Fr die Ausfhrung von Bundesgesetzen, die nach Inkrafttreten dieses Gesetzes erlassen werden, gilt dies nur, soweit die Bundesgesetze mit Zustimmung des Bundesrates dieses Gesetz fr anwendbar erklren. (3) Fr die Ausfhrung von Bundesrecht durch die Lnder gilt dieses Gesetz nicht, soweit die çffentlich-rechtliche Verwaltungsttigkeit der Behçrden landesrechtlich durch ein Verwaltungsverfahrensgesetz geregelt ist. (4) Behçrde im Sinne dieses Gesetzes ist jede Stelle, die Aufgaben der çffentlichen Verwaltung wahrnimmt. www.WALHALLA.de
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§ 2 Ausnahmen vom Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz gilt nicht fr die Ttigkeit der Kirchen, der Religionsgesellschaften und Weltanschauungsgemeinschaften sowie ihrer Verbnde und Einrichtungen. (2) Dieses Gesetz gilt ferner nicht fr 1. Verfahren der Bundes- oder Landesfinanzbehçrden nach der Abgabenordnung, 2. die Strafverfolgung, die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten, die Rechtshilfe fr das Ausland in Straf- und Zivilsachen und, unbeschadet des § 80 Abs. 4, fr Maßnahmen des Richterdienstrechts, 3. Verfahren vor dem Deutschen Patent- und Markenamt und den bei diesem errichteten Schiedsstellen, 4. Verfahren nach dem Sozialgesetzbuch, 5. das Recht des Lastenausgleichs, 6. das Recht der Wiedergutmachung. (3) Fr die Ttigkeit 1. der Gerichtsverwaltungen und der Behçrden der Justizverwaltung einschließlich der ihrer Aufsicht unterliegenden Kçrperschaften des çffentlichen Rechts gilt dieses Gesetz nur, soweit die Ttigkeit der Nachprfung durch die Gerichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit oder durch die in verwaltungsrechtlichen Anwalts-, Patentanwalts- und Notarsachen zustndigen Gerichte unterliegt; 2. der Behçrden bei Leistungs-, Eignungsund hnlichen Prfungen von Personen gelten nur die §§ 3a bis 13, 20 bis 27, 29 bis 38, 40 bis 52, 79, 80 und 96; 3. der Vertretungen des Bundes im Ausland gilt dieses Gesetz nicht. § 3 rtliche Zustndigkeit (1) rtlich zustndig ist 1. in Angelegenheiten, die sich auf unbewegliches Vermçgen oder ein ortsgebundenes Recht oder Rechtsverhltnis beziehen, die Behçrde, in deren Bezirk das Vermçgen oder der Ort liegt; 121
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VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
2. in Angelegenheiten, die sich auf den Betrieb eines Unternehmens oder einer seiner Betriebssttten, auf die Ausbung eines Berufes oder auf eine andere dauernde Ttigkeit beziehen, die Behçrde, in deren Bezirk das Unternehmen oder die Betriebssttte betrieben oder der Beruf oder die Ttigkeit ausgebt wird oder werden soll; 3. in anderen Angelegenheiten, die a) eine natrliche Person betreffen, die Behçrde, in deren Bezirk die natrliche Person ihren gewçhnlichen Aufenthalt hat oder zuletzt hatte, b) eine juristische Person oder eine Vereinigung betreffen, die Behçrde, in deren Bezirk die juristische Person oder die Vereinigung ihren Sitz hat oder zuletzt hatte; 4. in Angelegenheiten, bei denen sich die Zustndigkeit nicht aus den Nummern 1 bis 3 ergibt, die Behçrde, in deren Bezirk der Anlass fr die Amtshandlung hervortritt. (2) Sind nach Absatz 1 mehrere Behçrden zustndig, so entscheidet die Behçrde, die zuerst mit der Sache befasst worden ist, es sei denn, die gemeinsame fachlich zustndige Aufsichtsbehçrde bestimmt, dass eine andere çrtlich zustndige Behçrde zu entscheiden hat. Sie kann in den Fllen, in denen eine gleiche Angelegenheit sich auf mehrere Betriebssttten eines Betriebs oder Unternehmens bezieht, eine der nach Absatz 1 Nr. 2 zustndigen Behçrden als gemeinsame zustndige Behçrde bestimmen, wenn dies unter Wahrung der Interessen der Beteiligten zur einheitlichen Entscheidung geboten ist. Diese Aufsichtsbehçrde entscheidet ferner ber die çrtliche Zustndigkeit, wenn sich mehrere Behçrden fr zustndig oder fr unzustndig halten oder wenn die Zustndigkeit aus anderen Grnden zweifelhaft ist. Fehlt eine gemeinsame Aufsichtsbehçrde, so treffen die fachlich zustndigen Aufsichtsbehçrden die Entscheidung gemeinsam. 122
§§ 3a – 4
(3) ndern sich im Lauf des Verwaltungsverfahrens die die Zustndigkeit begrndenden Umstnde, so kann die bisher zustndige Behçrde das Verwaltungsverfahren fortfhren, wenn dies unter Wahrung der Interessen der Beteiligten der einfachen und zweckmßigen Durchfhrung des Verfahrens dient und die nunmehr zustndige Behçrde zustimmt. (4) Bei Gefahr im Verzug ist fr unaufschiebbare Maßnahmen jede Behçrde çrtlich zustndig, in deren Bezirk der Anlass fr die Amtshandlung hervortritt. Die nach Absatz 1 Nr. 1 bis 3 çrtlich zustndige Behçrde ist unverzglich zu unterrichten. § 3a Elektronische Kommunikation (1) Die bermittlung elektronischer Dokumente ist zulssig, soweit der Empfnger hierfr einen Zugang erçffnet. (2) Eine durch Rechtsvorschrift angeordnete Schriftform kann, soweit nicht durch Rechtsvorschrift etwas anderes bestimmt ist, durch die elektronische Form ersetzt werden. In diesem Fall ist das elektronische Dokument mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz zu versehen. Die Signierung mit einem Pseudonym, das die Identifizierung der Person des Signaturschlsselinhabers nicht ermçglicht, ist nicht zulssig. (3) Ist ein der Behçrde bermitteltes elektronisches Dokument fr sie zur Bearbeitung nicht geeignet, teilt sie dies dem Absender unter Angabe der fr sie geltenden technischen Rahmenbedingungen unverzglich mit. Macht ein Empfnger geltend, er kçnne das von der Behçrde bermittelte elektronische Dokument nicht bearbeiten, hat sie es ihm erneut in einem geeigneten elektronischen Format oder als Schriftstck zu bermitteln. Abschnitt 2 Amtshilfe § 4 Amtshilfepflicht (1) Jede Behçrde leistet anderen Behçrden auf Ersuchen ergnzende Hilfe (Amtshilfe). www.WALHALLA.de
§§ 5 – 8
VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
(2) Amtshilfe liegt nicht vor, wenn 1. Behçrden einander innerhalb eines bestehenden Weisungsverhltnisses Hilfe leisten; 2. die Hilfeleistung in Handlungen besteht, die der ersuchten Behçrde als eigene Aufgabe obliegen. § 5 Voraussetzungen und Grenzen der Amtshilfe (1) Eine Behçrde kann um Amtshilfe insbesondere dann ersuchen, wenn sie 1. aus rechtlichen Grnden die Amtshandlung nicht selbst vornehmen kann; 2. aus tatschlichen Grnden, besonders weil die zur Vornahme der Amtshandlung erforderlichen Dienstkrfte oder Einrichtungen fehlen, die Amtshandlung nicht selbst vornehmen kann; 3. zur Durchfhrung ihrer Aufgaben auf die Kenntnis von Tatsachen angewiesen ist, die ihr unbekannt sind und die sie selbst nicht ermitteln kann; 4. zur Durchfhrung ihrer Aufgaben Urkunden oder sonstige Beweismittel bençtigt, die sich im Besitz der ersuchten Behçrde befinden; 5. die Amtshandlung nur mit wesentlich grçßerem Aufwand vornehmen kçnnte als die ersuchte Behçrde. (2) Die ersuchte Behçrde darf Hilfe nicht leisten, wenn 1. sie hierzu aus rechtlichen Grnden nicht in der Lage ist; 2. durch die Hilfeleistung dem Wohl des Bundes oder eines Landes erhebliche Nachteile bereitet wrden. Die ersuchte Behçrde ist insbesondere zur Vorlage von Urkunden oder Akten sowie zur Erteilung von Ausknften nicht verpflichtet, wenn die Vorgnge nach einem Gesetz oder ihrem Wesen nach geheim gehalten werden mssen. (3) Die ersuchte Behçrde braucht Hilfe nicht zu leisten, wenn 1. eine andere Behçrde die Hilfe wesentlich einfacher oder mit wesentlich geringerem Aufwand leisten kann; www.WALHALLA.de
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2. sie die Hilfe nur mit unverhltnismßig großem Aufwand leisten kçnnte; 3. sie unter Bercksichtigung der Aufgaben der ersuchenden Behçrde durch die Hilfeleistung die Erfllung ihrer eigenen Aufgaben ernstlich gefhrden wrde. (4) Die ersuchte Behçrde darf die Hilfe nicht deshalb verweigern, weil sie das Ersuchen aus anderen als den in Absatz 3 genannten Grnden oder weil sie die mit der Amtshilfe zu verwirklichende Maßnahme fr unzweckmßig hlt. (5) Hlt die ersuchte Behçrde sich zur Hilfe nicht fr verpflichtet, so teilt sie der ersuchenden Behçrde ihre Auffassung mit. Besteht diese auf der Amtshilfe, so entscheidet ber die Verpflichtung zur Amtshilfe die gemeinsame fachlich zustndige Aufsichtsbehçrde oder, sofern eine solche nicht besteht, die fr die ersuchte Behçrde fachlich zustndige Aufsichtsbehçrde. § 6 Auswahl der Behçrde Kommen fr die Amtshilfe mehrere Behçrden in Betracht, so soll nach Mçglichkeit eine Behçrde der untersten Verwaltungsstufe des Verwaltungszweigs ersucht werden, dem die ersuchende Behçrde angehçrt. § 7 Durchfhrung der Amtshilfe (1) Die Zulssigkeit der Maßnahme, die durch die Amtshilfe verwirklicht werden soll, richtet sich nach dem fr die ersuchende Behçrde, die Durchfhrung der Amtshilfe nach dem fr die ersuchte Behçrde geltenden Recht. (2) Die ersuchende Behçrde trgt gegenber der ersuchten Behçrde die Verantwortung fr die Rechtmßigkeit der zu treffenden Maßnahme. Die ersuchte Behçrde ist fr die Durchfhrung der Amtshilfe verantwortlich. § 8 Kosten der Amtshilfe (1) Die ersuchende Behçrde hat der ersuchten Behçrde fr die Amtshilfe keine Verwaltungsgebhr zu entrichten. Auslagen hat sie der ersuchten Behçrde auf Anforderung zu erstatten, wenn sie im Einzelfall 35 Euro bersteigen. Leisten Behçrden desselben Rechts123
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§§ 8a – 8e
trgers einander Amtshilfe, so werden die Auslagen nicht erstattet. (2) Nimmt die ersuchte Behçrde zur Durchfhrung der Amtshilfe eine kostenpflichtige Amtshandlung vor, so stehen ihr die von einem Dritten hierfr geschuldeten Kosten (Verwaltungsgebhren, Benutzungsgebhren und Auslagen) zu.
gelehnt werden, wenn sie nicht ordnungsgemß und unter Angabe des maßgeblichen Rechtsakts begrndet sind und die erforderliche Begrndung nach Aufforderung nicht nachgereicht wird. (4) Einrichtungen und Hilfsmittel der Kommission zur Behandlung von Ersuchen sollen genutzt werden. Informationen sollen elektronisch bermittelt werden.
Abschnitt 3 Europische Verwaltungszusammenarbeit
§ 8c Kosten der Hilfeleistung Ersuchende Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union haben Verwaltungsgebhren oder Auslagen nur zu erstatten, soweit dies nach Maßgabe von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft verlangt werden kann.
§ 8a Grundstze der Hilfeleistung (1) Jede Behçrde leistet Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union auf Ersuchen Hilfe, soweit dies nach Maßgabe von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft geboten ist. (2) Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union kçnnen um Hilfe ersucht werden, soweit dies nach Maßgabe von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft zugelassen ist. Um Hilfe ist zu ersuchen, soweit dies nach Maßgabe von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft geboten ist. (3) Die §§ 5, 7 und 8 Absatz 2 sind entsprechend anzuwenden, soweit Rechtsakte der Europischen Gemeinschaft nicht entgegenstehen. § 8b Form und Behandlung der Ersuchen (1) Ersuchen sind in deutscher Sprache an Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union zu richten; soweit erforderlich, ist eine bersetzung beizufgen. Die Ersuchen sind gemß den gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben und unter Angabe des maßgeblichen Rechtsakts zu begrnden. (2) Ersuchen von Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union drfen nur erledigt werden, wenn sich ihr Inhalt in deutscher Sprache aus den Akten ergibt. Soweit erforderlich, soll bei Ersuchen in einer anderen Sprache von der ersuchenden Behçrde eine bersetzung verlangt werden. (3) Ersuchen von Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union kçnnen ab124
§ 8d Mitteilungen von Amts wegen (1) Die zustndige Behçrde teilt den Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union und der Kommission Angaben ber Sachverhalte und Personen mit, soweit dies nach Maßgabe von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft geboten ist. Dabei sollen die hierzu eingerichteten Informationsnetze genutzt werden. (2) bermittelt eine Behçrde Angaben nach Absatz 1 an die Behçrde eines anderen Mitgliedstaats der Europischen Union, unterrichtet sie den Betroffenen ber die Tatsache der bermittlung, soweit Rechtsakte der Europischen Gemeinschaft dies vorsehen; dabei ist auf die Art der Angaben sowie auf die Zweckbestimmung und die Rechtsgrundlage der bermittlung hinzuweisen. § 8e Anwendbarkeit Die Regelungen dieses Abschnitts sind mit Inkrafttreten des jeweiligen Rechtsaktes der Europischen Gemeinschaft, wenn dieser unmittelbare Wirkung entfaltet, im brigen mit Ablauf der jeweiligen Umsetzungsfrist anzuwenden. Sie gelten auch im Verhltnis zu den anderen Vertragsstaaten des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum, soweit Rechtsakte der Europischen Gemeinschaft auch auf diese Staaten anzuwenden sind. www.WALHALLA.de
§§ 9 – 14
VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
Teil II Allgemeine Vorschriften ber das Verwaltungsverfahren Abschnitt 1 Verfahrensgrundstze § 9 Begriff des Verwaltungsverfahrens Das Verwaltungsverfahren im Sinne dieses Gesetzes ist die nach außen wirkende Ttigkeit der Behçrden, die auf die Prfung der Voraussetzungen, die Vorbereitung und den Erlass eines Verwaltungsaktes oder auf den Abschluss eines çffentlich-rechtlichen Vertrags gerichtet ist; es schließt den Erlass des Verwaltungsaktes oder den Abschluss des çffentlich-rechtlichen Vertrags ein. § 10 Nichtfçrmlichkeit des Verwaltungsverfahrens Das Verwaltungsverfahren ist an bestimmte Formen nicht gebunden, soweit keine besonderen Rechtsvorschriften fr die Form des Verfahrens bestehen. Es ist einfach, zweckmßig und zgig durchzufhren. § 11 Beteiligungsfhigkeit Fhig, am Verfahren beteiligt zu sein, sind 1. natrliche und juristische Personen, 2. Vereinigungen, soweit ihnen ein Recht zustehen kann, 3. Behçrden. § 12 Handlungsfhigkeit (1) Fhig zur Vornahme von Verfahrenshandlungen sind 1. natrliche Personen, die nach brgerlichem Recht geschftsfhig sind, 2. natrliche Personen, die nach brgerlichem Recht in der Geschftsfhigkeit beschrnkt sind, soweit sie fr den Gegenstand des Verfahrens durch Vorschriften des brgerlichen Rechts als geschftsfhig oder durch Vorschriften des çffentlichen Rechts als handlungsfhig anerkannt sind, 3. juristische Personen und Vereinigungen (§ 11 Nr. 2) durch ihre gesetzlichen Vertreter oder durch besonders Beauftragte, www.WALHALLA.de
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4. Behçrden durch ihre Leiter, deren Vertreter oder Beauftragte. (2) Betrifft ein Einwilligungsvorbehalt nach § 1903 des Brgerlichen Gesetzbuchs den Gegenstand des Verfahrens, so ist ein geschftsfhiger Betreuter nur insoweit zur Vornahme von Verfahrenshandlungen fhig, als er nach den Vorschriften des brgerlichen Rechts ohne Einwilligung des Betreuers handeln kann oder durch Vorschriften des çffentlichen Rechts als handlungsfhig anerkannt ist. (3) Die §§ 53 und 55 der Zivilprozessordnung gelten entsprechend. § 13 Beteiligte (1) Beteiligte sind 1. Antragsteller und Antragsgegner, 2. diejenigen, an die die Behçrde den Verwaltungsakt richten will oder gerichtet hat, 3. diejenigen, mit denen die Behçrde einen çffentlich-rechtlichen Vertrag schließen will oder geschlossen hat, 4. diejenigen, die nach Absatz 2 von der Behçrde zu dem Verfahren hinzugezogen worden sind. (2) Die Behçrde kann von Amts wegen oder auf Antrag diejenigen, deren rechtliche Interessen durch den Ausgang des Verfahrens berhrt werden kçnnen, als Beteiligte hinzuziehen. Hat der Ausgang des Verfahrens rechtsgestaltende Wirkung fr einen Dritten, so ist dieser auf Antrag als Beteiligter zu dem Verfahren hinzuzuziehen; soweit er der Behçrde bekannt ist, hat diese ihn von der Einleitung des Verfahrens zu benachrichtigen. (3) Wer anzuhçren ist, ohne dass die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen, wird dadurch nicht Beteiligter. § 14 Bevollmchtigte und Beistnde (1) Ein Beteiligter kann sich durch einen Bevollmchtigten vertreten lassen. Die Vollmacht ermchtigt zu allen das Verwaltungsverfahren betreffenden Verfahrenshandlungen, sofern sich aus ihrem Inhalt nicht etwas anderes ergibt. Der Bevollmchtigte hat auf 125
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Verlangen seine Vollmacht schriftlich nachzuweisen. Ein Widerruf der Vollmacht wird der Behçrde gegenber erst wirksam, wenn er ihr zugeht.
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(2) Die Vollmacht wird weder durch den Tod des Vollmachtgebers noch durch eine Vernderung in seiner Handlungsfhigkeit oder seiner gesetzlichen Vertretung aufgehoben; der Bevollmchtigte hat jedoch, wenn er fr den Rechtsnachfolger im Verwaltungsverfahren auftritt, dessen Vollmacht auf Verlangen schriftlich beizubringen. (3) Ist fr das Verfahren ein Bevollmchtigter bestellt, so soll sich die Behçrde an ihn wenden. Sie kann sich an den Beteiligten selbst wenden, soweit er zur Mitwirkung verpflichtet ist. Wendet sich die Behçrde an den Beteiligten, so soll der Bevollmchtigte verstndigt werden. Vorschriften ber die Zustellung an Bevollmchtigte bleiben unberhrt. (4) Ein Beteiligter kann zu Verhandlungen und Besprechungen mit einem Beistand erscheinen. Das von dem Beistand Vorgetragene gilt als von dem Beteiligten vorgebracht, soweit dieser nicht unverzglich widerspricht. (5) Bevollmchtigte und Beistnde sind zurckzuweisen, wenn sie entgegen § 3 des Rechtsdienstleistungsgesetzes Rechtsdienstleistungen erbringen. (6) Bevollmchtigte und Beistnde kçnnen vom Vortrag zurckgewiesen werden, wenn sie hierzu ungeeignet sind; vom mndlichen Vortrag kçnnen sie nur zurckgewiesen werden, wenn sie zum sachgemßen Vortrag nicht fhig sind. Nicht zurckgewiesen werden kçnnen Personen, die nach § 67 Abs. 2 Satz 1 und 2 Nr. 3 bis 7 der Verwaltungsgerichtsordnung zur Vertretung im verwaltungsgerichtlichen Verfahren befugt sind. (7) Die Zurckweisung nach den Abstzen 5 und 6 ist auch dem Beteiligten, dessen Bevollmchtigter oder Beistand zurckgewiesen wird, mitzuteilen. Verfahrenshandlungen des zurckgewiesenen Bevollmchtigten oder Beistands, die dieser nach der Zurckweisung vornimmt, sind unwirksam. 126
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§ 15 Bestellung eines Empfangsbevollmchtigten Ein Beteiligter ohne Wohnsitz oder gewçhnlichen Aufenthalt, Sitz oder Geschftsleitung im Inland hat der Behçrde auf Verlangen innerhalb einer angemessenen Frist einen Empfangsbevollmchtigten im Inland zu benennen. Unterlsst er dies, gilt ein an ihn gerichtetes Schriftstck am siebenten Tage nach der Aufgabe zur Post und ein elektronisch bermitteltes Dokument am dritten Tage nach der Absendung als zugegangen. Dies gilt nicht, wenn feststeht, dass das Dokument den Empfnger nicht oder zu einem spteren Zeitpunkt erreicht hat. Auf die Rechtsfolgen der Unterlassung ist der Beteiligte hinzuweisen. § 16 Bestellung eines Vertreters von Amts wegen (1) Ist ein Vertreter nicht vorhanden, so hat das Betreuungsgericht, fr einen minderjhrigen Beteiligten das Familiengericht auf Ersuchen der Behçrde einen geeigneten Vertreter zu bestellen 1. fr einen Beteiligten, dessen Person unbekannt ist; 2. fr einen abwesenden Beteiligten, dessen Aufenthalt unbekannt ist oder der an der Besorgung seiner Angelegenheiten verhindert ist; 3. fr einen Beteiligten ohne Aufenthalt im Inland, wenn er der Aufforderung der Behçrde, einen Vertreter zu bestellen, innerhalb der ihm gesetzten Frist nicht nachgekommen ist; 4. fr einen Beteiligten, der infolge einer psychischen Krankheit oder kçrperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung nicht in der Lage ist, in dem Verwaltungsverfahren selbst ttig zu werden; 5. bei herrenlosen Sachen, auf die sich das Verfahren bezieht, zur Wahrung der sich in Bezug auf die Sache ergebenden Rechte und Pflichten. (2) Fr die Bestellung des Vertreters ist in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 4 das Gericht zustndig, in dessen Bezirk der Beteiligte seinen www.WALHALLA.de
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gewçhnlichen Aufenthalt hat; im brigen ist das Gericht zustndig, in dessen Bezirk die ersuchende Behçrde ihren Sitz hat. (3) Der Vertreter hat gegen den Rechtstrger der Behçrde, die um seine Bestellung ersucht hat, Anspruch auf eine angemessene Vergtung und auf die Erstattung seiner baren Auslagen. Die Behçrde kann von dem Vertretenen Ersatz ihrer Aufwendungen verlangen. Sie bestimmt die Vergtung und stellt die Auslagen und Aufwendungen fest. (4) Im brigen gelten fr die Bestellung und fr das Amt des Vertreters in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 4 die Vorschriften ber die Betreuung, in den brigen Fllen die Vorschriften ber die Pflegschaft entsprechend. § 17 Vertreter bei gleichfçrmigen Eingaben (1) Bei Antrgen und Eingaben, die in einem Verwaltungsverfahren von mehr als 50 Personen auf Unterschriftslisten unterzeichnet oder in Form vervielfltigter gleich lautender Texte eingereicht worden sind (gleichfçrmige Eingaben), gilt fr das Verfahren derjenige Unterzeichner als Vertreter der brigen Unterzeichner, der darin mit seinem Namen, seinem Beruf und seiner Anschrift als Vertreter bezeichnet ist, soweit er nicht von ihnen als Bevollmchtigter bestellt worden ist. Vertreter kann nur eine natrliche Person sein. (2) Die Behçrde kann gleichfçrmige Eingaben, die die Angaben nach Absatz 1 Satz 1 nicht deutlich sichtbar auf jeder mit einer Unterschrift versehenen Seite enthalten oder dem Erfordernis des Absatzes 1 Satz 2 nicht entsprechen, unbercksichtigt lassen. Will die Behçrde so verfahren, so hat sie dies durch ortsbliche Bekanntmachung mitzuteilen. Die Behçrde kann ferner gleichfçrmige Eingaben insoweit unbercksichtigt lassen, als Unterzeichner ihren Namen oder ihre Anschrift nicht oder unleserlich angegeben haben. (3) Die Vertretungsmacht erlischt, sobald der Vertreter oder der Vertretene dies der Behçrde schriftlich erklrt; der Vertreter kann eine solche Erklrung nur hinsichtlich aller Vertretenen abgeben. Gibt der Vertretene eine solche Erklrung ab, so soll er der Behçrde zuwww.WALHALLA.de
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gleich mitteilen, ob er seine Eingabe aufrechterhlt und ob er einen Bevollmchtigten bestellt hat. (4) Endet die Vertretungsmacht des Vertreters, so kann die Behçrde die nicht mehr Vertretenen auffordern, innerhalb einer angemessenen Frist einen gemeinsamen Vertreter zu bestellen. Sind mehr als 50 Personen aufzufordern, so kann die Behçrde die Aufforderung ortsblich bekannt machen. Wird der Aufforderung nicht fristgemß entsprochen, so kann die Behçrde von Amts wegen einen gemeinsamen Vertreter bestellen. § 18 Vertreter fr Beteiligte bei gleichem Interesse (1) Sind an einem Verwaltungsverfahren mehr als 50 Personen im gleichen Interesse beteiligt, ohne vertreten zu sein, so kann die Behçrde sie auffordern, innerhalb einer angemessenen Frist einen gemeinsamen Vertreter zu bestellen, wenn sonst die ordnungsmßige Durchfhrung des Verwaltungsverfahrens beeintrchtigt wre. Kommen sie der Aufforderung nicht fristgemß nach, so kann die Behçrde von Amts wegen einen gemeinsamen Vertreter bestellen. Vertreter kann nur eine natrliche Person sein. (2) Die Vertretungsmacht erlischt, sobald der Vertreter oder der Vertretene dies der Behçrde schriftlich erklrt; der Vertreter kann eine solche Erklrung nur hinsichtlich aller Vertretenen abgeben. Gibt der Vertretene eine solche Erklrung ab, so soll er der Behçrde zugleich mitteilen, ob er seine Eingabe aufrechterhlt und ob er einen Bevollmchtigten bestellt hat. § 19 Gemeinsame Vorschriften fr Vertreter bei gleichfçrmigen Eingaben und bei gleichem Interesse (1) Der Vertreter hat die Interessen der Vertretenen sorgfltig wahrzunehmen. Er kann alle das Verwaltungsverfahren betreffenden Verfahrenshandlungen vornehmen. An Weisungen ist er nicht gebunden. (2) § 14 Abs. 5 bis 7 gilt entsprechend. 127
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(3) Der von der Behçrde bestellte Vertreter hat gegen deren Rechtstrger Anspruch auf angemessene Vergtung und auf Erstattung seiner baren Auslagen. Die Behçrde kann von den Vertretenen zu gleichen Anteilen Ersatz ihrer Aufwendungen verlangen. Sie bestimmt die Vergtung und stellt die Auslagen und Aufwendungen fest. § 20 Ausgeschlossene Personen (1) In einem Verwaltungsverfahren darf fr eine Behçrde nicht ttig werden, 1. wer selbst Beteiligter ist; 2. wer Angehçriger eines Beteiligten ist; 3. wer einen Beteiligten kraft Gesetzes oder Vollmacht allgemein oder in diesem Verwaltungsverfahren vertritt; 4. wer Angehçriger einer Person ist, die einen Beteiligten in diesem Verfahren vertritt; 5. wer bei einem Beteiligten gegen Entgelt beschftigt ist oder bei ihm als Mitglied des Vorstands, des Aufsichtsrates oder eines gleichartigen Organs ttig ist; dies gilt nicht fr den, dessen Anstellungskçrperschaft Beteiligte ist; 6. wer außerhalb seiner amtlichen Eigenschaft in der Angelegenheit ein Gutachten abgegeben hat oder sonst ttig geworden ist. Dem Beteiligten steht gleich, wer durch die Ttigkeit oder durch die Entscheidung einen unmittelbaren Vorteil oder Nachteil erlangen kann. Dies gilt nicht, wenn der Vor- oder Nachteil nur darauf beruht, dass jemand einer Berufs- oder Bevçlkerungsgruppe angehçrt, deren gemeinsame Interessen durch die Angelegenheit berhrt werden. (2) Absatz 1 gilt nicht fr Wahlen zu einer ehrenamtlichen Ttigkeit und fr die Abberufung von ehrenamtlich Ttigen. (3) Wer nach Absatz 1 ausgeschlossen ist, darf bei Gefahr im Verzug unaufschiebbare Maßnahmen treffen. (4) Hlt sich ein Mitglied eines Ausschusses (§ 88) fr ausgeschlossen oder bestehen Zweifel, ob die Voraussetzungen des Absatzes 1 gegeben sind, ist dies dem Vorsitzenden 128
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des Ausschusses mitzuteilen. Der Ausschuss entscheidet ber den Ausschluss. Der Betroffene darf an dieser Entscheidung nicht mitwirken. Das ausgeschlossene Mitglied darf bei der weiteren Beratung und Beschlussfassung nicht zugegen sein. (5) Angehçrige im Sinne des Absatzes 1 Nr. 2 und 4 sind: 1. der Verlobte, 2. der Ehegatte, 3. Verwandte und Verschwgerte gerader Linie, 4. Geschwister, 5. Kinder der Geschwister, 6. Ehegatten der Geschwister und Geschwister der Ehegatten, 7. Geschwister der Eltern, 8. Personen, die durch ein auf lngere Dauer angelegtes Pflegeverhltnis mit huslicher Gemeinschaft wie Eltern und Kind miteinander verbunden sind (Pflegeeltern und Pflegekinder). Angehçrige sind die in Satz 1 aufgefhrten Personen auch dann, wenn 1. in den Fllen der Nummern 2, 3 und 6 die die Beziehung begrndende Ehe nicht mehr besteht; 2. in den Fllen der Nummern 3 bis 7 die Verwandtschaft oder Schwgerschaft durch Annahme als Kind erloschen ist; 3. im Falle der Nummer 8 die husliche Gemeinschaft nicht mehr besteht, sofern die Personen weiterhin wie Eltern und Kind miteinander verbunden sind. § 21 Besorgnis der Befangenheit (1) Liegt ein Grund vor, der geeignet ist, Misstrauen gegen eine unparteiische Amtsausbung zu rechtfertigen, oder wird von einem Beteiligten das Vorliegen eines solchen Grundes behauptet, so hat, wer in einem Verwaltungsverfahren fr eine Behçrde ttig werden soll, den Leiter der Behçrde oder den von diesem Beauftragten zu unterrichten und sich auf dessen Anordnung der Mitwirkung zu enthalten. Betrifft die Besorgnis der Befangenheit den Leiter der Behçrde, so trifft diese www.WALHALLA.de
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Anordnung die Aufsichtsbehçrde, sofern sich der Behçrdenleiter nicht selbst einer Mitwirkung enthlt. (2) Fr Mitglieder eines Ausschusses (§ 88) gilt § 20 Abs. 4 entsprechend. § 22 Beginn des Verfahrens Die Behçrde entscheidet nach pflichtgemßem Ermessen, ob und wann sie ein Verwaltungsverfahren durchfhrt. Dies gilt nicht, wenn die Behçrde auf Grund von Rechtsvorschriften 1. von Amts wegen oder auf Antrag ttig werden muss; 2. nur auf Antrag ttig werden darf und ein Antrag nicht vorliegt. § 23 Amtssprache (1) Die Amtssprache ist deutsch. (2) Werden bei einer Behçrde in einer fremden Sprache Antrge gestellt oder Eingaben, Belege, Urkunden oder sonstige Dokumente vorgelegt, soll die Behçrde unverzglich die Vorlage einer bersetzung verlangen. In begrndeten Fllen kann die Vorlage einer beglaubigten oder von einem çffentlich bestellten oder beeidigten Dolmetscher oder bersetzer angefertigten bersetzung verlangt werden. Wird die verlangte bersetzung nicht unverzglich vorgelegt, so kann die Behçrde auf Kosten des Beteiligten selbst eine bersetzung beschaffen. Hat die Behçrde Dolmetscher oder bersetzer herangezogen, erhalten diese in entsprechender Anwendung des Justizvergtungs- und -entschdigungsgesetzes eine Vergtung. (3) Soll durch eine Anzeige, einen Antrag oder die Abgabe einer Willenserklrung eine Frist in Lauf gesetzt werden, innerhalb deren die Behçrde in einer bestimmten Weise ttig werden muss, und gehen diese in einer fremden Sprache ein, so beginnt der Lauf der Frist erst mit dem Zeitpunkt, in dem der Behçrde eine bersetzung vorliegt. (4) Soll durch eine Anzeige, einen Antrag oder eine Willenserklrung, die in fremder Sprache eingehen, zugunsten eines Beteiligten eine Frist gegenber der Behçrde gewahrt, ein çffentlich-rechtlicher Anspruch geltend gewww.WALHALLA.de
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macht oder eine Leistung begehrt werden, so gelten die Anzeige, der Antrag oder die Willenserklrung als zum Zeitpunkt des Eingangs bei der Behçrde abgegeben, wenn auf Verlangen der Behçrde innerhalb einer von dieser zu setzenden angemessenen Frist eine bersetzung vorgelegt wird. Andernfalls ist der Zeitpunkt des Eingangs der bersetzung maßgebend, soweit sich nicht aus zwischenstaatlichen Vereinbarungen etwas anderes ergibt. Auf diese Rechtsfolge ist bei der Fristsetzung hinzuweisen. § 24 Untersuchungsgrundsatz (1) Die Behçrde ermittelt den Sachverhalt von Amts wegen. Sie bestimmt Art und Umfang der Ermittlungen; an das Vorbringen und an die Beweisantrge der Beteiligten ist sie nicht gebunden. (2) Die Behçrde hat alle fr den Einzelfall bedeutsamen, auch die fr die Beteiligten gnstigen Umstnde zu bercksichtigen. (3) Die Behçrde darf die Entgegennahme von Erklrungen oder Antrgen, die in ihren Zustndigkeitsbereich fallen, nicht deshalb verweigern, weil sie die Erklrung oder den Antrag in der Sache fr unzulssig oder unbegrndet hlt. § 25 Beratung, Auskunft (1) Die Behçrde soll die Abgabe von Erklrungen, die Stellung von Antrgen oder die Berichtigung von Erklrungen oder Antrgen anregen, wenn diese offensichtlich nur versehentlich oder aus Unkenntnis unterblieben oder unrichtig abgegeben oder gestellt worden sind. Sie erteilt, soweit erforderlich, Auskunft ber die den Beteiligten im Verwaltungsverfahren zustehenden Rechte und die ihnen obliegenden Pflichten. (2) Die Behçrde erçrtert, soweit erforderlich, bereits vor Stellung eines Antrags mit dem zuknftigen Antragsteller, welche Nachweise und Unterlagen von ihm zu erbringen sind und in welcher Weise das Verfahren beschleunigt werden kann. Soweit es der Verfahrensbeschleunigung dient, soll sie dem Antragsteller nach Eingang des Antrags unverzglich Auskunft ber die voraussichtliche Verfahrens129
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dauer und die Vollstndigkeit der Antragsunterlagen geben.
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§ 26 Beweismittel (1) Die Behçrde bedient sich der Beweismittel, die sie nach pflichtgemßem Ermessen zur Ermittlung des Sachverhalts fr erforderlich hlt. Sie kann insbesondere 1. Ausknfte jeder Art einholen, 2. Beteiligte anhçren, Zeugen und Sachverstndige vernehmen oder die schriftliche oder elektronische ußerung von Beteiligten, Sachverstndigen und Zeugen einholen, 3. Urkunden und Akten beiziehen, 4. den Augenschein einnehmen. (2) Die Beteiligten sollen bei der Ermittlung des Sachverhalts mitwirken. Sie sollen insbesondere ihnen bekannte Tatsachen und Beweismittel angeben. Eine weitergehende Pflicht, bei der Ermittlung des Sachverhalts mitzuwirken, insbesondere eine Pflicht zum persçnlichen Erscheinen oder zur Aussage, besteht nur, soweit sie durch Rechtsvorschrift besonders vorgesehen ist. (3) Fr Zeugen und Sachverstndige besteht eine Pflicht zur Aussage oder zur Erstattung von Gutachten, wenn sie durch Rechtsvorschrift vorgesehen ist. Falls die Behçrde Zeugen und Sachverstndige herangezogen hat, erhalten sie auf Antrag in entsprechender Anwendung des Justizvergtungs- und -entschdigungsgesetzes eine Entschdigung oder Vergtung. § 27 Versicherung an Eides statt (1) Die Behçrde darf bei der Ermittlung des Sachverhalts eine Versicherung an Eides statt nur verlangen und abnehmen, wenn die Abnahme der Versicherung ber den betreffenden Gegenstand und in dem betreffenden Verfahren durch Gesetz oder Rechtsverordnung vorgesehen und die Behçrde durch Rechtsvorschrift fr zustndig erklrt worden ist. Eine Versicherung an Eides statt soll nur gefordert werden, wenn andere Mittel zur Erforschung der Wahrheit nicht vorhanden sind, zu keinem Ergebnis gefhrt haben oder einen unverhltnismßigen Aufwand erfordern. 130
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Von eidesunfhigen Personen im Sinne des § 393 der Zivilprozessordnung darf eine eidesstattliche Versicherung nicht verlangt werden. (2) Wird die Versicherung an Eides statt von einer Behçrde zur Niederschrift aufgenommen, so sind zur Aufnahme nur der Behçrdenleiter, sein allgemeiner Vertreter sowie Angehçrige des çffentlichen Dienstes befugt, welche die Befhigung zum Richteramt haben oder die Voraussetzungen des § 110 Satz 1 des Deutschen Richtergesetzes erfllen. Andere Angehçrige des çffentlichen Dienstes kann der Behçrdenleiter oder sein allgemeiner Vertreter hierzu allgemein oder im Einzelfall schriftlich ermchtigen. (3) Die Versicherung besteht darin, dass der Versichernde die Richtigkeit seiner Erklrung ber den betreffenden Gegenstand besttigt und erklrt: „Ich versichere an Eides statt, dass ich nach bestem Wissen die reine Wahrheit gesagt und nichts verschwiegen habe.“ Bevollmchtigte und Beistnde sind berechtigt, an der Aufnahme der Versicherung an Eides statt teilzunehmen. (4) Vor der Aufnahme der Versicherung an Eides statt ist der Versichernde ber die Bedeutung der eidesstattlichen Versicherung und die strafrechtlichen Folgen einer unrichtigen oder unvollstndigen eidesstattlichen Versicherung zu belehren. Die Belehrung ist in der Niederschrift zu vermerken. (5) Die Niederschrift hat ferner die Namen der anwesenden Personen sowie den Ort und den Tag der Niederschrift zu enthalten. Die Niederschrift ist demjenigen, der die eidesstattliche Versicherung abgibt, zur Genehmigung vorzulesen oder auf Verlangen zur Durchsicht vorzulegen. Die erteilte Genehmigung ist zu vermerken und von dem Versichernden zu unterschreiben. Die Niederschrift ist sodann von demjenigen, der die Versicherung an Eides statt aufgenommen hat, sowie von dem Schriftfhrer zu unterschreiben. § 28 Anhçrung Beteiligter (1) Bevor ein Verwaltungsakt erlassen wird, der in Rechte eines Beteiligten eingreift, ist diesem Gelegenheit zu geben, sich zu den fr www.WALHALLA.de
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die Entscheidung erheblichen Tatsachen zu ußern. (2) Von der Anhçrung kann abgesehen werden, wenn sie nach den Umstnden des Einzelfalls nicht geboten ist, insbesondere wenn 1. eine sofortige Entscheidung wegen Gefahr im Verzug oder im çffentlichen Interesse notwendig erscheint; 2. durch die Anhçrung die Einhaltung einer fr die Entscheidung maßgeblichen Frist in Frage gestellt wrde; 3. von den tatschlichen Angaben eines Beteiligten, die dieser in einem Antrag oder einer Erklrung gemacht hat, nicht zu seinen Ungunsten abgewichen werden soll; 4. die Behçrde eine Allgemeinverfgung oder gleichartige Verwaltungsakte in grçßerer Zahl oder Verwaltungsakte mit Hilfe automatischer Einrichtungen erlassen will; 5. Maßnahmen in der Verwaltungsvollstreckung getroffen werden sollen. (3) Eine Anhçrung unterbleibt, wenn ihr ein zwingendes çffentliches Interesse entgegensteht. § 29 Akteneinsicht durch Beteiligte (1) Die Behçrde hat den Beteiligten Einsicht in die das Verfahren betreffenden Akten zu gestatten, soweit deren Kenntnis zur Geltendmachung oder Verteidigung ihrer rechtlichen Interessen erforderlich ist. Satz 1 gilt bis zum Abschluss des Verwaltungsverfahrens nicht fr Entwrfe zu Entscheidungen sowie die Arbeiten zu ihrer unmittelbaren Vorbereitung. Soweit nach den §§ 17 und 18 eine Vertretung stattfindet, haben nur die Vertreter Anspruch auf Akteneinsicht. (2) Die Behçrde ist zur Gestattung der Akteneinsicht nicht verpflichtet, soweit durch sie die ordnungsgemße Erfllung der Aufgaben der Behçrde beeintrchtigt, das Bekanntwerden des Inhalts der Akten dem Wohl des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten wrde oder soweit die Vorgnge nach einem Gesetz oder ihrem Wesen nach, namentlich wegen der berechtigten Interessen der Beteiligten www.WALHALLA.de
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oder dritter Personen, geheim gehalten werden mssen. (3) Die Akteneinsicht erfolgt bei der Behçrde, die die Akten fhrt. Im Einzelfall kann die Einsicht auch bei einer anderen Behçrde oder bei einer diplomatischen oder berufskonsularischen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im Ausland erfolgen; weitere Ausnahmen kann die Behçrde, die die Akten fhrt, gestatten. § 30 Geheimhaltung Die Beteiligten haben Anspruch darauf, dass ihre Geheimnisse, insbesondere die zum persçnlichen Lebensbereich gehçrenden Geheimnisse sowie die Betriebs- und Geschftsgeheimnisse, von der Behçrde nicht unbefugt offenbart werden. Abschnitt 2 Fristen, Termine, Wiedereinsetzung § 31 Fristen und Termine (1) Fr die Berechnung von Fristen und fr die Bestimmung von Terminen gelten die §§ 187 bis 193 des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechend, soweit nicht durch die Abstze 2 bis 5 etwas anderes bestimmt ist. (2) Der Lauf einer Frist, die von einer Behçrde gesetzt wird, beginnt mit dem Tag, der auf die Bekanntgabe der Frist folgt, außer wenn dem Betroffenen etwas anderes mitgeteilt wird. (3) Fllt das Ende einer Frist auf einen Sonntag, einen gesetzlichen Feiertag oder einen Sonnabend, so endet die Frist mit dem Ablauf des nchstfolgenden Werktages. Dies gilt nicht, wenn dem Betroffenen unter Hinweis auf diese Vorschrift ein bestimmter Tag als Ende der Frist mitgeteilt worden ist. (4) Hat eine Behçrde Leistungen nur fr einen bestimmten Zeitraum zu erbringen, so endet dieser Zeitraum auch dann mit dem Ablauf seines letzten Tages, wenn dieser auf einen Sonntag, einen gesetzlichen Feiertag oder einen Sonnabend fllt. (5) Der von einer Behçrde gesetzte Termin ist auch dann einzuhalten, wenn er auf einen 131
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Sonntag, gesetzlichen Feiertag oder Sonnabend fllt. (6) Ist eine Frist nach Stunden bestimmt, so werden Sonntage, gesetzliche Feiertage oder Sonnabende mitgerechnet. (7) Fristen, die von einer Behçrde gesetzt sind, kçnnen verlngert werden. Sind solche Fristen bereits abgelaufen, so kçnnen sie rckwirkend verlngert werden, insbesondere wenn es unbillig wre, die durch den Fristablauf eingetretenen Rechtsfolgen bestehen zu lassen. Die Behçrde kann die Verlngerung der Frist nach § 36 mit einer Nebenbestimmung verbinden. § 32 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand (1) War jemand ohne Verschulden verhindert, eine gesetzliche Frist einzuhalten, so ist ihm auf Antrag Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewhren. Das Verschulden eines Vertreters ist dem Vertretenen zuzurechnen. (2) Der Antrag ist innerhalb von zwei Wochen nach Wegfall des Hindernisses zu stellen. Die Tatsachen zur Begrndung des Antrags sind bei der Antragstellung oder im Verfahren ber den Antrag glaubhaft zu machen. Innerhalb der Antragsfrist ist die versumte Handlung nachzuholen. Ist dies geschehen, so kann Wiedereinsetzung auch ohne Antrag gewhrt werden. (3) Nach einem Jahr seit dem Ende der versumten Frist kann die Wiedereinsetzung nicht mehr beantragt oder die versumte Handlung nicht mehr nachgeholt werden, außer wenn dies vor Ablauf der Jahresfrist infolge hçherer Gewalt unmçglich war. (4) ber den Antrag auf Wiedereinsetzung entscheidet die Behçrde, die ber die versumte Handlung zu befinden hat. (5) Die Wiedereinsetzung ist unzulssig, wenn sich aus einer Rechtsvorschrift ergibt, dass sie ausgeschlossen ist.
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§§ 32 – 33 Abschnitt 3 Amtliche Beglaubigung
§ 33 Beglaubigung von Dokumenten (1) Jede Behçrde ist befugt, Abschriften von Urkunden, die sie selbst ausgestellt hat, zu beglaubigen. Darber hinaus sind die von der Bundesregierung durch Rechtsverordnung bestimmten Behçrden im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 1 und die nach Landesrecht zustndigen Behçrden befugt, Abschriften zu beglaubigen, wenn die Urschrift von einer Behçrde ausgestellt ist oder die Abschrift zur Vorlage bei einer Behçrde bençtigt wird, sofern nicht durch Rechtsvorschrift die Erteilung beglaubigter Abschriften aus amtlichen Registern und Archiven anderen Behçrden ausschließlich vorbehalten ist; die Rechtsverordnung bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates. (2) Abschriften drfen nicht beglaubigt werden, wenn Umstnde zu der Annahme berechtigen, dass der ursprngliche Inhalt des Schriftstcks, dessen Abschrift beglaubigt werden soll, gendert worden ist, insbesondere wenn dieses Schriftstck Lcken, Durchstreichungen, Einschaltungen, nderungen, unleserliche Wçrter, Zahlen oder Zeichen, Spuren der Beseitigung von Wçrtern, Zahlen und Zeichen enthlt oder wenn der Zusammenhang eines aus mehreren Blttern bestehenden Schriftstcks aufgehoben ist. (3) Eine Abschrift wird beglaubigt durch einen Beglaubigungsvermerk, der unter die Abschrift zu setzen ist. Der Vermerk muss enthalten 1. die genaue Bezeichnung des Schriftstcks, dessen Abschrift beglaubigt wird, 2. die Feststellung, dass die beglaubigte Abschrift mit dem vorgelegten Schriftstck bereinstimmt, 3. den Hinweis, dass die beglaubigte Abschrift nur zur Vorlage bei der angegebenen Behçrde erteilt wird, wenn die Urschrift nicht von einer Behçrde ausgestellt worden ist, 4. den Ort und den Tag der Beglaubigung, die Unterschrift des fr die Beglaubigung www.WALHALLA.de
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zustndigen Bediensteten und das Dienstsiegel. (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten entsprechend fr die Beglaubigung von 1. Ablichtungen, Lichtdrucken und hnlichen in technischen Verfahren hergestellten Vervielfltigungen, 2. auf fototechnischem Wege von Schriftstcken hergestellten Negativen, die bei einer Behçrde aufbewahrt werden, 3. Ausdrucken elektronischer Dokumente, 4. elektronischen Dokumenten, a) die zur Abbildung eines Schriftstcks hergestellt wurden, b) die ein anderes technisches Format als das mit einer qualifizierten elektronischen Signatur verbundene Ausgangsdokument erhalten haben. (5) Der Beglaubigungsvermerk muss zustzlich zu den Angaben nach Absatz 3 Satz 2 bei der Beglaubigung 1. des Ausdrucks eines elektronischen Dokuments, das mit einer qualifizierten elektronischen Signatur verbunden ist, die Feststellungen enthalten, a) wen die Signaturprfung als Inhaber der Signatur ausweist, b) welchen Zeitpunkt die Signaturprfung fr die Anbringung der Signatur ausweist und c) welche Zertifikate mit welchen Daten dieser Signatur zugrunde lagen; 2. eines elektronischen Dokuments den Namen des fr die Beglaubigung zustndigen Bediensteten und die Bezeichnung der Behçrde, die die Beglaubigung vornimmt, enthalten; die Unterschrift des fr die Beglaubigung zustndigen Bediensteten und das Dienstsiegel nach Absatz 3 Satz 2 Nr. 4 werden durch eine dauerhaft berprfbare qualifizierte elektronische Signatur ersetzt. Wird ein elektronisches Dokument, das ein anderes technisches Format als das mit einer qualifizierten elektronischen Signatur verbundene Ausgangsdokument erhalten hat, nach Satz 1 Nr. 2 beglaubigt, muss der Beglaubiwww.WALHALLA.de
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gungsvermerk zustzlich die Feststellungen nach Satz 1 Nr. 1 fr das Ausgangsdokument enthalten. (6) Die nach Absatz 4 hergestellten Dokumente stehen, sofern sie beglaubigt sind, beglaubigten Abschriften gleich. § 34 Beglaubigung von Unterschriften (1) Die von der Bundesregierung durch Rechtsverordnung bestimmten Behçrden im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 1 und die nach Landesrecht zustndigen Behçrden sind befugt, Unterschriften zu beglaubigen, wenn das unterzeichnete Schriftstck zur Vorlage bei einer Behçrde oder bei einer sonstigen Stelle, der auf Grund einer Rechtsvorschrift das unterzeichnete Schriftstck vorzulegen ist, bençtigt wird. Dies gilt nicht fr 1. Unterschriften ohne zugehçrigen Text, 2. Unterschriften, die der çffentlichen Beglaubigung (§ 129 des Brgerlichen Gesetzbuches) bedrfen. (2) Eine Unterschrift soll nur beglaubigt werden, wenn sie in Gegenwart des beglaubigenden Bediensteten vollzogen oder anerkannt wird. (3) Der Beglaubigungsvermerk ist unmittelbar bei der Unterschrift, die beglaubigt werden soll, anzubringen. Er muss enthalten 1. die Besttigung, dass die Unterschrift echt ist, 2. die genaue Bezeichnung desjenigen, dessen Unterschrift beglaubigt wird, sowie die Angabe, ob sich der fr die Beglaubigung zustndige Bedienstete Gewissheit ber diese Person verschafft hat und ob die Unterschrift in seiner Gegenwart vollzogen oder anerkannt worden ist, 3. den Hinweis, dass die Beglaubigung nur zur Vorlage bei der angegebenen Behçrde oder Stelle bestimmt ist, 4. den Ort und den Tag der Beglaubigung, die Unterschrift des fr die Beglaubigung zustndigen Bediensteten und das Dienstsiegel. (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten fr die Beglaubigung von Handzeichen entsprechend. 133
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(5) Die Rechtsverordnungen nach Absatz 1 und 4 bedrfen nicht der Zustimmung des Bundesrates. Teil III Verwaltungsakt
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Abschnitt I Zustandekommen des Verwaltungsaktes § 35 Begriff des Verwaltungsaktes Verwaltungsakt ist jede Verfgung, Entscheidung oder andere hoheitliche Maßnahme, die eine Behçrde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des çffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist. Allgemeinverfgung ist ein Verwaltungsakt, der sich an einen nach allgemeinen Merkmalen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis richtet oder die çffentlich-rechtliche Eigenschaft einer Sache oder ihre Benutzung durch die Allgemeinheit betrifft. § 36 Nebenbestimmungen zum Verwaltungsakt (1) Ein Verwaltungsakt, auf den ein Anspruch besteht, darf mit einer Nebenbestimmung nur versehen werden, wenn sie durch Rechtsvorschrift zugelassen ist oder wenn sie sicherstellen soll, dass die gesetzlichen Voraussetzungen des Verwaltungsaktes erfllt werden. (2) Unbeschadet des Absatzes 1 darf ein Verwaltungsakt nach pflichtgemßem Ermessen erlassen werden mit 1. einer Bestimmung, nach der eine Vergnstigung oder Belastung zu einem bestimmten Zeitpunkt beginnt, endet oder fr einen bestimmten Zeitraum gilt (Befristung); 2. einer Bestimmung, nach der der Eintritt oder der Wegfall einer Vergnstigung oder einer Belastung von dem ungewissen Eintritt eines zuknftigen Ereignisses abhngt (Bedingung); 3. einem Vorbehalt des Widerrufs oder verbunden werden mit 134
§§ 35 – 37
4. einer Bestimmung, durch die dem Begnstigten ein Tun, Dulden oder Unterlassen vorgeschrieben wird (Auflage); 5. einem Vorbehalt der nachtrglichen Aufnahme, nderung oder Ergnzung einer Auflage. (3) Eine Nebenbestimmung darf dem Zweck des Verwaltungsaktes nicht zuwiderlaufen. § 37 Bestimmtheit und Form des Verwaltungsaktes (1) Ein Verwaltungsakt muss inhaltlich hinreichend bestimmt sein. (2) Ein Verwaltungsakt kann schriftlich, elektronisch, mndlich oder in anderer Weise erlassen werden. Ein mndlicher Verwaltungsakt ist schriftlich oder elektronisch zu besttigen, wenn hieran ein berechtigtes Interesse besteht und der Betroffene dies unverzglich verlangt. Ein elektronischer Verwaltungsakt ist unter denselben Voraussetzungen schriftlich zu besttigen; § 3a Abs. 2 findet insoweit keine Anwendung. (3) Ein schriftlicher oder elektronischer Verwaltungsakt muss die erlassende Behçrde erkennen lassen und die Unterschrift oder die Namenswiedergabe des Behçrdenleiters, seines Vertreters oder seines Beauftragten enthalten. Wird fr einen Verwaltungsakt, fr den durch Rechtsvorschrift die Schriftform angeordnet ist, die elektronische Form verwendet, muss auch das der Signatur zugrunde liegende qualifizierte Zertifikat oder ein zugehçriges qualifiziertes Attributzertifikat die erlassende Behçrde erkennen lassen. (4) Fr einen Verwaltungsakt kann fr die nach § 3a Abs. 2 erforderliche Signatur durch Rechtsvorschrift die dauerhafte berprfbarkeit vorgeschrieben werden. (5) Bei einem schriftlichen Verwaltungsakt, der mit Hilfe automatischer Einrichtungen erlassen wird, kçnnen abweichend von Absatz 3 Unterschrift und Namenswiedergabe fehlen. Zur Inhaltsangabe kçnnen Schlsselzeichen verwendet werden, wenn derjenige, fr den der Verwaltungsakt bestimmt ist oder der von ihm betroffen wird, auf Grund der dazu gegebenen Erluterungen den Inhalt des Verwaltungsaktes eindeutig erkennen kann. www.WALHALLA.de
§§ 38 – 41
VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
§ 38 Zusicherung (1) Eine von der zustndigen Behçrde erteilte Zusage, einen bestimmten Verwaltungsakt spter zu erlassen oder zu unterlassen (Zusicherung), bedarf zu ihrer Wirksamkeit der schriftlichen Form. Ist vor dem Erlass des zugesicherten Verwaltungsaktes die Anhçrung Beteiligter oder die Mitwirkung einer anderen Behçrde oder eines Ausschusses auf Grund einer Rechtsvorschrift erforderlich, so darf die Zusicherung erst nach Anhçrung der Beteiligten oder nach Mitwirkung dieser Behçrde oder des Ausschusses gegeben werden. (2) Auf die Unwirksamkeit der Zusicherung finden, unbeschadet des Absatzes 1 Satz 1, § 44, auf die Heilung von Mngeln bei der Anhçrung Beteiligter und der Mitwirkung anderer Behçrden oder Ausschsse § 45 Abs. 1 Nr. 3 bis 5 sowie Abs. 2, auf die Rcknahme § 48, auf den Widerruf, unbeschadet des Absatzes 3, § 49 entsprechende Anwendung. (3) ndert sich nach Abgabe der Zusicherung die Sach- oder Rechtslage derart, dass die Behçrde bei Kenntnis der nachtrglich eingetretenen nderung die Zusicherung nicht gegeben htte oder aus rechtlichen Grnden nicht htte geben drfen, ist die Behçrde an die Zusicherung nicht mehr gebunden. § 39 Begrndung des Verwaltungsaktes (1) Ein schriftlicher oder elektronischer sowie ein schriftlich oder elektronisch besttigter Verwaltungsakt ist mit einer Begrndung zu versehen. In der Begrndung sind die wesentlichen tatschlichen und rechtlichen Grnde mitzuteilen, die die Behçrde zu ihrer Entscheidung bewogen haben. Die Begrndung von Ermessensentscheidungen soll auch die Gesichtspunkte erkennen lassen, von denen die Behçrde bei der Ausbung ihres Ermessens ausgegangen ist. (2) Einer Begrndung bedarf es nicht, 1. soweit die Behçrde einem Antrag entspricht oder einer Erklrung folgt und der Verwaltungsakt nicht in Rechte eines anderen eingreift; 2. soweit demjenigen, fr den der Verwaltungsakt bestimmt ist oder der von ihm www.WALHALLA.de
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betroffen wird, die Auffassung der Behçrde ber die Sach- und Rechtslage bereits bekannt oder auch ohne Begrndung fr ihn ohne weiteres erkennbar ist; 3. wenn die Behçrde gleichartige Verwaltungsakte in grçßerer Zahl oder Verwaltungsakte mit Hilfe automatischer Einrichtungen erlsst und die Begrndung nach den Umstnden des Einzelfalls nicht geboten ist; 4. wenn sich dies aus einer Rechtsvorschrift ergibt; 5. wenn eine Allgemeinverfgung çffentlich bekannt gegeben wird. § 40 Ermessen Ist die Behçrde ermchtigt, nach ihrem Ermessen zu handeln, hat sie ihr Ermessen entsprechend dem Zweck der Ermchtigung auszuben und die gesetzlichen Grenzen des Ermessens einzuhalten. § 41 Bekanntgabe des Verwaltungsaktes (1) Ein Verwaltungsakt ist demjenigen Beteiligten bekannt zu geben, fr den er bestimmt ist oder der von ihm betroffen wird. Ist ein Bevollmchtigter bestellt, so kann die Bekanntgabe ihm gegenber vorgenommen werden. (2) Ein schriftlicher Verwaltungsakt, der im Inland durch die Post bermittelt wird, gilt am dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als bekannt gegeben. Ein Verwaltungsakt, der im Inland oder in das Ausland elektronisch bermittelt wird, gilt am dritten Tag nach der Absendung als bekannt gegeben. Dies gilt nicht, wenn der Verwaltungsakt nicht oder zu einem spteren Zeitpunkt zugegangen ist; im Zweifel hat die Behçrde den Zugang des Verwaltungsaktes und den Zeitpunkt des Zugangs nachzuweisen. (3) Ein Verwaltungsakt darf çffentlich bekannt gegeben werden, wenn dies durch Rechtsvorschrift zugelassen ist. Eine Allgemeinverfgung darf auch dann çffentlich bekannt gegeben werden, wenn eine Bekanntgabe an die Beteiligten untunlich ist. (4) Die çffentliche Bekanntgabe eines schriftlichen oder elektronischen Verwaltungsaktes 135
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wird dadurch bewirkt, dass sein verfgender Teil ortsblich bekannt gemacht wird. In der ortsblichen Bekanntmachung ist anzugeben, wo der Verwaltungsakt und seine Begrndung eingesehen werden kçnnen. Der Verwaltungsakt gilt zwei Wochen nach der ortsblichen Bekanntmachung als bekannt gegeben. In einer Allgemeinverfgung kann ein hiervon abweichender Tag, jedoch frhestens der auf die Bekanntmachung folgende Tag bestimmt werden. (5) Vorschriften ber die Bekanntgabe eines Verwaltungsaktes mittels Zustellung bleiben unberhrt. § 42 Offenbare Unrichtigkeiten im Verwaltungsakt Die Behçrde kann Schreibfehler, Rechenfehler und hnliche offenbare Unrichtigkeiten in einem Verwaltungsakt jederzeit berichtigen. Bei berechtigtem Interesse des Beteiligten ist zu berichtigen. Die Behçrde ist berechtigt, die Vorlage des Dokuments zu verlangen, das berichtigt werden soll. § 42a Genehmigungsfiktion (1) Eine beantragte Genehmigung gilt nach Ablauf einer fr die Entscheidung festgelegten Frist als erteilt (Genehmigungsfiktion), wenn dies durch Rechtsvorschrift angeordnet und der Antrag hinreichend bestimmt ist. Die Vorschriften ber die Bestandskraft von Verwaltungsakten und ber das Rechtsbehelfsverfahren gelten entsprechend. (2) Die Frist nach Absatz 1 Satz 1 betrgt drei Monate, soweit durch Rechtsvorschrift nichts Abweichendes bestimmt ist. Die Frist beginnt mit Eingang der vollstndigen Unterlagen. Sie kann einmal angemessen verlngert werden, wenn dies wegen der Schwierigkeit der Angelegenheit gerechtfertigt ist. Die Fristverlngerung ist zu begrnden und rechtzeitig mitzuteilen. (3) Auf Verlangen ist demjenigen, dem der Verwaltungsakt nach § 41 Abs. 1 htte bekannt gegeben werden mssen, der Eintritt der Genehmigungsfiktion schriftlich zu bescheinigen. 136
§§ 42 – 44
Abschnitt 2 Bestandskraft des Verwaltungsaktes § 43 Wirksamkeit des Verwaltungsaktes (1) Ein Verwaltungsakt wird gegenber demjenigen, fr den er bestimmt ist oder der von ihm betroffen wird, in dem Zeitpunkt wirksam, in dem er ihm bekannt gegeben wird. Der Verwaltungsakt wird mit dem Inhalt wirksam, mit dem er bekannt gegeben wird. (2) Ein Verwaltungsakt bleibt wirksam, solange und soweit er nicht zurckgenommen, widerrufen, anderweitig aufgehoben oder durch Zeitablauf oder auf andere Weise erledigt ist. (3) Ein nichtiger Verwaltungsakt ist unwirksam. § 44 Nichtigkeit des Verwaltungsaktes (1) Ein Verwaltungsakt ist nichtig, soweit er an einem besonders schwerwiegenden Fehler leidet und dies bei verstndiger Wrdigung aller in Betracht kommenden Umstnde offensichtlich ist. (2) Ohne Rcksicht auf das Vorliegen der Voraussetzungen des Absatzes 1 ist ein Verwaltungsakt nichtig, 1. der schriftlich oder elektronisch erlassen worden ist, die erlassende Behçrde aber nicht erkennen lsst; 2. der nach einer Rechtsvorschrift nur durch die Aushndigung einer Urkunde erlassen werden kann, aber dieser Form nicht gengt; 3. den eine Behçrde außerhalb ihrer durch § 3 Abs. 1 Nr. 1 begrndeten Zustndigkeit erlassen hat, ohne dazu ermchtigt zu sein; 4. den aus tatschlichen Grnden niemand ausfhren kann; 5. der die Begehung einer rechtswidrigen Tat verlangt, die einen Straf- oder Bußgeldtatbestand verwirklicht; 6. der gegen die guten Sitten verstçßt. (3) Ein Verwaltungsakt ist nicht schon deshalb nichtig, weil 1. Vorschriften ber die çrtliche Zustndigkeit nicht eingehalten worden sind, außer www.WALHALLA.de
§§ 45 – 47
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wenn ein Fall des Absatzes 2 Nr. 3 vorliegt; 2. eine nach § 20 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 bis 6 ausgeschlossene Person mitgewirkt hat; 3. ein durch Rechtsvorschrift zur Mitwirkung berufener Ausschuss den fr den Erlass des Verwaltungsaktes vorgeschriebenen Beschluss nicht gefasst hat oder nicht beschlussfhig war; 4. die nach einer Rechtsvorschrift erforderliche Mitwirkung einer anderen Behçrde unterblieben ist. (4) Betrifft die Nichtigkeit nur einen Teil des Verwaltungsaktes, so ist er im Ganzen nichtig, wenn der nichtige Teil so wesentlich ist, dass die Behçrde den Verwaltungsakt ohne den nichtigen Teil nicht erlassen htte. (5) Die Behçrde kann die Nichtigkeit jederzeit von Amts wegen feststellen; auf Antrag ist sie festzustellen, wenn der Antragsteller hieran ein berechtigtes Interesse hat. § 45 Heilung von Verfahrens- und Formfehlern (1) Eine Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften, die nicht den Verwaltungsakt nach § 44 nichtig macht, ist unbeachtlich, wenn 1. der fr den Erlass des Verwaltungsaktes erforderliche Antrag nachtrglich gestellt wird; 2. die erforderliche Begrndung nachtrglich gegeben wird; 3. die erforderliche Anhçrung eines Beteiligten nachgeholt wird; 4. der Beschluss eines Ausschusses, dessen Mitwirkung fr den Erlass des Verwaltungsaktes erforderlich ist, nachtrglich gefasst wird; 5. die erforderliche Mitwirkung einer anderen Behçrde nachgeholt wird. (2) Handlungen nach Absatz 1 kçnnen bis zum Abschluss der letzten Tatsacheninstanz eines verwaltungsgerichtlichen Verfahrens nachgeholt werden. (3) Fehlt einem Verwaltungsakt die erforderliche Begrndung oder ist die erforderliche Anhçrung eines Beteiligten vor Erlass des www.WALHALLA.de
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Verwaltungsaktes unterblieben und ist dadurch die rechtzeitige Anfechtung des Verwaltungsaktes versumt worden, so gilt die Versumung der Rechtsbehelfsfrist als nicht verschuldet. Das fr die Wiedereinsetzungsfrist nach § 32 Abs. 2 maßgebende Ereignis tritt im Zeitpunkt der Nachholung der unterlassenen Verfahrenshandlung ein. § 46 Folgen von Verfahrens- und Formfehlern Die Aufhebung eines Verwaltungsaktes, der nicht nach § 44 nichtig ist, kann nicht allein deshalb beansprucht werden, weil er unter Verletzung von Vorschriften ber das Verfahren, die Form oder die çrtliche Zustndigkeit zustande gekommen ist, wenn offensichtlich ist, dass die Verletzung die Entscheidung in der Sache nicht beeinflusst hat. § 47 Umdeutung eines fehlerhaften Verwaltungsaktes (1) Ein fehlerhafter Verwaltungsakt kann in einen anderen Verwaltungsakt umgedeutet werden, wenn er auf das gleiche Ziel gerichtet ist, von der erlassenden Behçrde in der geschehenen Verfahrensweise und Form rechtmßig htte erlassen werden kçnnen und wenn die Voraussetzungen fr dessen Erlass erfllt sind. (2) Absatz 1 gilt nicht, wenn der Verwaltungsakt, in den der fehlerhafte Verwaltungsakt umzudeuten wre, der erkennbaren Absicht der erlassenden Behçrde widersprche oder seine Rechtsfolgen fr den Betroffenen ungnstiger wren als die des fehlerhaften Verwaltungsaktes. Eine Umdeutung ist ferner unzulssig, wenn der fehlerhafte Verwaltungsakt nicht zurckgenommen werden drfte. (3) Eine Entscheidung, die nur als gesetzlich gebundene Entscheidung ergehen kann, kann nicht in eine Ermessensentscheidung umgedeutet werden. (4) § 28 ist entsprechend anzuwenden.
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§ 48 Rcknahme eines rechtswidrigen Verwaltungsaktes (1) Ein rechtswidriger Verwaltungsakt kann, auch nachdem er unanfechtbar geworden ist, ganz oder teilweise mit Wirkung fr die Zukunft oder fr die Vergangenheit zurckgenommen werden. Ein Verwaltungsakt, der ein Recht oder einen rechtlich erheblichen Vorteil begrndet oder besttigt hat (begnstigender Verwaltungsakt), darf nur unter den Einschrnkungen der Abstze 2 bis 4 zurckgenommen werden. (2) Ein rechtswidriger Verwaltungsakt, der eine einmalige oder laufende Geldleistung oder teilbare Sachleistung gewhrt oder hierfr Voraussetzung ist, darf nicht zurckgenommen werden, soweit der Begnstigte auf den Bestand des Verwaltungsaktes vertraut hat und sein Vertrauen unter Abwgung mit dem çffentlichen Interesse an einer Rcknahme schutzwrdig ist. Das Vertrauen ist in der Regel schutzwrdig, wenn der Begnstigte gewhrte Leistungen verbraucht oder eine Vermçgensdisposition getroffen hat, die er nicht mehr oder nur unter unzumutbaren Nachteilen rckgngig machen kann. Auf Vertrauen kann sich der Begnstigte nicht berufen, wenn er 1. den Verwaltungsakt durch arglistige Tuschung, Drohung oder Bestechung erwirkt hat; 2. den Verwaltungsakt durch Angaben erwirkt hat, die in wesentlicher Beziehung unrichtig oder unvollstndig waren; 3. die Rechtswidrigkeit des Verwaltungsaktes kannte oder infolge grober Fahrlssigkeit nicht kannte. In den Fllen des Satzes 3 wird der Verwaltungsakt in der Regel mit Wirkung fr die Vergangenheit zurckgenommen. (3) Wird ein rechtswidriger Verwaltungsakt, der nicht unter Absatz 2 fllt, zurckgenommen, so hat die Behçrde dem Betroffenen auf Antrag den Vermçgensnachteil auszugleichen, den dieser dadurch erleidet, dass er auf den Bestand des Verwaltungsaktes vertraut hat, soweit sein Vertrauen unter Abwgung mit dem çffentlichen Interesse schutzwrdig 138
§§ 48 – 49
ist. Absatz 2 Satz 3 ist anzuwenden. Der Vermçgensnachteil ist jedoch nicht ber den Betrag des Interesses hinaus zu ersetzen, das der Betroffene an dem Bestand des Verwaltungsaktes hat. Der auszugleichende Vermçgensnachteil wird durch die Behçrde festgesetzt. Der Anspruch kann nur innerhalb eines Jahres geltend gemacht werden; die Frist beginnt, sobald die Behçrde den Betroffenen auf sie hingewiesen hat. (4) Erhlt die Behçrde von Tatsachen Kenntnis, welche die Rcknahme eines rechtswidrigen Verwaltungsaktes rechtfertigen, so ist die Rcknahme nur innerhalb eines Jahres seit dem Zeitpunkt der Kenntnisnahme zulssig. Dies gilt nicht im Falle des Absatzes 2 Satz 3 Nr. 1. (5) ber die Rcknahme entscheidet nach Unanfechtbarkeit des Verwaltungsaktes die nach § 3 zustndige Behçrde; dies gilt auch dann, wenn der zurckzunehmende Verwaltungsakt von einer anderen Behçrde erlassen worden ist. § 49 Widerruf eines rechtmßigen Verwaltungsaktes (1) Ein rechtmßiger nicht begnstigender Verwaltungsakt kann, auch nachdem er unanfechtbar geworden ist, ganz oder teilweise mit Wirkung fr die Zukunft widerrufen werden, außer wenn ein Verwaltungsakt gleichen Inhalts erneut erlassen werden msste oder aus anderen Grnden ein Widerruf unzulssig ist. (2) Ein rechtmßiger begnstigender Verwaltungsakt darf, auch nachdem er unanfechtbar geworden ist, ganz oder teilweise mit Wirkung fr die Zukunft nur widerrufen werden, 1. wenn der Widerruf durch Rechtsvorschrift zugelassen oder im Verwaltungsakt vorbehalten ist; 2. wenn mit dem Verwaltungsakt eine Auflage verbunden ist und der Begnstigte diese nicht oder nicht innerhalb einer ihm gesetzten Frist erfllt hat; 3. wenn die Behçrde auf Grund nachtrglich eingetretener Tatsachen berechtigt wre, den Verwaltungsakt nicht zu erlassen, und www.WALHALLA.de
§ 49a
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wenn ohne den Widerruf das çffentliche Interesse gefhrdet wrde; 4. wenn die Behçrde auf Grund einer genderten Rechtsvorschrift berechtigt wre, den Verwaltungsakt nicht zu erlassen, soweit der Begnstigte von der Vergnstigung noch keinen Gebrauch gemacht oder auf Grund des Verwaltungsaktes noch keine Leistungen empfangen hat, und wenn ohne den Widerruf das çffentliche Interesse gefhrdet wrde; 5. um schwere Nachteile fr das Gemeinwohl zu verhten oder zu beseitigen. § 48 Abs. 4 gilt entsprechend. (3) Ein rechtmßiger Verwaltungsakt, der eine einmalige oder laufende Geldleistung oder teilbare Sachleistung zur Erfllung eines bestimmten Zwecks gewhrt oder hierfr Voraussetzung ist, kann, auch nachdem er unanfechtbar geworden ist, ganz oder teilweise auch mit Wirkung fr die Vergangenheit widerrufen werden, 1. wenn die Leistung nicht, nicht alsbald nach der Erbringung oder nicht mehr fr den in dem Verwaltungsakt bestimmten Zweck verwendet wird; 2. wenn mit dem Verwaltungsakt eine Auflage verbunden ist und der Begnstigte diese nicht oder nicht innerhalb einer ihm gesetzten Frist erfllt hat. § 48 Abs. 4 gilt entsprechend. (4) Der widerrufene Verwaltungsakt wird mit dem Wirksamwerden des Widerrufs unwirksam, wenn die Behçrde keinen anderen Zeitpunkt bestimmt. (5) ber den Widerruf entscheidet nach Unanfechtbarkeit des Verwaltungsaktes die nach § 3 zustndige Behçrde; dies gilt auch dann, wenn der zu widerrufende Verwaltungsakt von einer anderen Behçrde erlassen worden ist. (6) Wird ein begnstigender Verwaltungsakt in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 3 bis 5 widerrufen, so hat die Behçrde den Betroffenen auf Antrag fr den Vermçgensnachteil zu entschdigen, den dieser dadurch erleidet, dass er auf den Bestand des Verwaltungsaktes vertraut hat, soweit sein Vertrauen www.WALHALLA.de
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schutzwrdig ist. § 48 Abs. 3 Satz 3 bis 5 gilt entsprechend. Fr Streitigkeiten ber die Entschdigung ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. § 49a Erstattung, Verzinsung
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(1) Soweit ein Verwaltungsakt mit Wirkung fr die Vergangenheit zurckgenommen oder widerrufen worden oder infolge Eintritts einer auflçsenden Bedingung unwirksam geworden ist, sind bereits erbrachte Leistungen zu erstatten. Die zu erstattende Leistung ist durch schriftlichen Verwaltungsakt festzusetzen. (2) Fr den Umfang der Erstattung mit Ausnahme der Verzinsung gelten die Vorschriften des Brgerlichen Gesetzbuchs ber die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung entsprechend. Auf den Wegfall der Bereicherung kann sich der Begnstigte nicht berufen, soweit er die Umstnde kannte oder infolge grober Fahrlssigkeit nicht kannte, die zur Rcknahme, zum Widerruf oder zur Unwirksamkeit des Verwaltungsaktes gefhrt haben. (3) Der zu erstattende Betrag ist vom Eintritt der Unwirksamkeit des Verwaltungsaktes an mit fnf Prozentpunkten ber dem Basiszinssatz jhrlich zu verzinsen. Von der Geltendmachung des Zinsanspruchs kann insbesondere dann abgesehen werden, wenn der Begnstigte die Umstnde, die zur Rcknahme, zum Widerruf oder zur Unwirksamkeit des Verwaltungsaktes gefhrt haben, nicht zu vertreten hat und den zu erstattenden Betrag innerhalb der von der Behçrde festgesetzten Frist leistet. (4) Wird eine Leistung nicht alsbald nach der Auszahlung fr den bestimmten Zweck verwendet, so kçnnen fr die Zeit bis zur zweckentsprechenden Verwendung Zinsen nach Absatz 3 Satz 1 verlangt werden. Entsprechendes gilt, soweit eine Leistung in Anspruch genommen wird, obwohl andere Mittel anteilig oder vorrangig einzusetzen sind. § 49 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 bleibt unberhrt. 139
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§ 50 Rcknahme und Widerruf im Rechtsbehelfsverfahren § 48 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 bis 4 sowie § 49 Abs. 2 bis 4 und 6 gelten nicht, wenn ein begnstigender Verwaltungsakt, der von einem Dritten angefochten worden ist, whrend des Vorverfahrens oder whrend des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens aufgehoben wird, soweit dadurch dem Widerspruch oder der Klage abgeholfen wird. § 51 Wiederaufgreifen des Verfahrens (1) Die Behçrde hat auf Antrag des Betroffenen ber die Aufhebung oder nderung eines unanfechtbaren Verwaltungsaktes zu entscheiden, wenn 1. sich die dem Verwaltungsakt zugrunde liegende Sach- oder Rechtslage nachtrglich zugunsten des Betroffenen gendert hat; 2. neue Beweismittel vorliegen, die eine dem Betroffenen gnstigere Entscheidung herbeigefhrt haben wrden; 3. Wiederaufnahmegrnde entsprechend § 580 der Zivilprozessordnung gegeben sind. (2) Der Antrag ist nur zulssig, wenn der Betroffene ohne grobes Verschulden außerstande war, den Grund fr das Wiederaufgreifen in dem frheren Verfahren, insbesondere durch Rechtsbehelf, geltend zu machen. (3) Der Antrag muss binnen drei Monaten gestellt werden. Die Frist beginnt mit dem Tage, an dem der Betroffene von dem Grund fr das Wiederaufgreifen Kenntnis erhalten hat. (4) ber den Antrag entscheidet die nach § 3 zustndige Behçrde; dies gilt auch dann, wenn der Verwaltungsakt, dessen Aufhebung oder nderung begehrt wird, von einer anderen Behçrde erlassen worden ist. (5) Die Vorschriften des § 48 Abs. 1 Satz 1 und des § 49 Abs. 1 bleiben unberhrt. § 52 Rckgabe von Urkunden und Sachen Ist ein Verwaltungsakt unanfechtbar widerrufen oder zurckgenommen oder ist seine 140
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Wirksamkeit aus einem anderen Grund nicht oder nicht mehr gegeben, so kann die Behçrde die auf Grund dieses Verwaltungsaktes erteilten Urkunden oder Sachen, die zum Nachweis der Rechte aus dem Verwaltungsakt oder zu deren Ausbung bestimmt sind, zurckfordern. Der Inhaber und, sofern er nicht der Besitzer ist, auch der Besitzer dieser Urkunden oder Sachen sind zu ihrer Herausgabe verpflichtet. Der Inhaber oder der Besitzer kann jedoch verlangen, dass ihm die Urkunden oder Sachen wieder ausgehndigt werden, nachdem sie von der Behçrde als ungltig gekennzeichnet sind; dies gilt nicht bei Sachen, bei denen eine solche Kennzeichnung nicht oder nicht mit der erforderlichen Offensichtlichkeit oder Dauerhaftigkeit mçglich ist. Abschnitt 3 Verjhrungsrechtliche Wirkungen des Verwaltungsaktes § 53 Hemmung der Verjhrung durch Verwaltungsakt (1) Ein Verwaltungsakt, der zur Feststellung oder Durchsetzung des Anspruchs eines çffentlich-rechtlichen Rechtstrgers erlassen wird, hemmt die Verjhrung dieses Anspruchs. Die Hemmung endet mit Eintritt der Unanfechtbarkeit des Verwaltungsaktes oder sechs Monate nach seiner anderweitigen Erledigung. (2) Ist ein Verwaltungsakt im Sinne des Absatzes 1 unanfechtbar geworden, betrgt die Verjhrungsfrist 30 Jahre. Soweit der Verwaltungsakt einen Anspruch auf knftig fllig werdende regelmßig wiederkehrende Leistungen zum Inhalt hat, bleibt es bei der fr diesen Anspruch geltenden Verjhrungsfrist. Teil IV ffentlich-rechtlicher Vertrag § 54 Zulssigkeit des çffentlichrechtlichen Vertrags Ein Rechtsverhltnis auf dem Gebiet des çffentlichen Rechts kann durch Vertrag begrndet, gendert oder aufgehoben werden (çffentlich-rechtlicher Vertrag), soweit Rechtswww.WALHALLA.de
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vorschriften nicht entgegenstehen. Insbesondere kann die Behçrde, anstatt einen Verwaltungsakt zu erlassen, einen çffentlichrechtlichen Vertrag mit demjenigen schließen, an den sie sonst den Verwaltungsakt richten wrde. § 55 Vergleichsvertrag Ein çffentlich-rechtlicher Vertrag im Sinne des § 54 Satz 2, durch den eine bei verstndiger Wrdigung des Sachverhalts oder der Rechtslage bestehende Ungewissheit durch gegenseitiges Nachgeben beseitigt wird (Vergleich), kann geschlossen werden, wenn die Behçrde den Abschluss des Vergleichs zur Beseitigung der Ungewissheit nach pflichtgemßem Ermessen fr zweckmßig hlt. § 56 Austauschvertrag (1) Ein çffentlich-rechtlicher Vertrag im Sinne des § 54 Satz 2, in dem sich der Vertragspartner der Behçrde zu einer Gegenleistung verpflichtet, kann geschlossen werden, wenn die Gegenleistung fr einen bestimmten Zweck im Vertrag vereinbart wird und der Behçrde zur Erfllung ihrer çffentlichen Aufgaben dient. Die Gegenleistung muss den gesamten Umstnden nach angemessen sein und im sachlichen Zusammenhang mit der vertraglichen Leistung der Behçrde stehen. (2) Besteht auf die Leistung der Behçrde ein Anspruch, so kann nur eine solche Gegenleistung vereinbart werden, die bei Erlass eines Verwaltungsaktes Inhalt einer Nebenbestimmung nach § 36 sein kçnnte. § 57 Schriftform Ein çffentlich-rechtlicher Vertrag ist schriftlich zu schließen, soweit nicht durch Rechtsvorschrift eine andere Form vorgeschrieben ist. § 58 Zustimmung von Dritten und Behçrden (1) Ein çffentlich-rechtlicher Vertrag, der in Rechte eines Dritten eingreift, wird erst wirksam, wenn der Dritte schriftlich zustimmt. (2) Wird anstatt eines Verwaltungsaktes, bei dessen Erlass nach einer Rechtsvorschrift die Genehmigung, die Zustimmung oder das Einvernehmen einer anderen Behçrde erforderwww.WALHALLA.de
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lich ist, ein Vertrag geschlossen, so wird dieser erst wirksam, nachdem die andere Behçrde in der vorgeschriebenen Form mitgewirkt hat. § 59 Nichtigkeit des çffentlichrechtlichen Vertrags (1) Ein çffentlich-rechtlicher Vertrag ist nichtig, wenn sich die Nichtigkeit aus der entsprechenden Anwendung von Vorschriften des Brgerlichen Gesetzbuchs ergibt. (2) Ein Vertrag im Sinne des § 54 Satz 2 ist ferner nichtig, wenn 1. ein Verwaltungsakt mit entsprechendem Inhalt nichtig wre; 2. ein Verwaltungsakt mit entsprechendem Inhalt nicht nur wegen eines Verfahrensoder Formfehlers im Sinne des § 46 rechtswidrig wre und dies den Vertragschließenden bekannt war; 3. die Voraussetzungen zum Abschluss eines Vergleichsvertrags nicht vorlagen und ein Verwaltungsakt mit entsprechendem Inhalt nicht nur wegen eines Verfahrensoder Formfehlers im Sinne des § 46 rechtswidrig wre; 4. sich die Behçrde eine nach § 56 unzulssige Gegenleistung versprechen lsst. (3) Betrifft die Nichtigkeit nur einen Teil des Vertrags, so ist er im Ganzen nichtig, wenn nicht anzunehmen ist, dass er auch ohne den nichtigen Teil geschlossen worden wre. § 60 Anpassung und Kndigung in besonderen Fllen (1) Haben die Verhltnisse, die fr die Festsetzung des Vertragsinhalts maßgebend gewesen sind, sich seit Abschluss des Vertrags so wesentlich gendert, dass einer Vertragspartei das Festhalten an der ursprnglichen vertraglichen Regelung nicht zuzumuten ist, so kann diese Vertragspartei eine Anpassung des Vertragsinhalts an die genderten Verhltnisse verlangen oder, sofern eine Anpassung nicht mçglich oder einer Vertragspartei nicht zuzumuten ist, den Vertrag kndigen. Die Behçrde kann den Vertrag auch kndigen, um schwere Nachteile fr das Gemeinwohl zu verhten oder zu beseitigen. 141
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(2) Die Kndigung bedarf der Schriftform, soweit nicht durch Rechtsvorschrift eine andere Form vorgeschrieben ist. Sie soll begrndet werden.
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§ 61 Unterwerfung unter die sofortige Vollstreckung (1) Jeder Vertragschließende kann sich der sofortigen Vollstreckung aus einem çffentlich-rechtlichen Vertrag im Sinne des § 54 Satz 2 unterwerfen. Die Behçrde muss hierbei von dem Behçrdenleiter, seinem allgemeinen Vertreter oder einem Angehçrigen des çffentlichen Dienstes, der die Befhigung zum Richteramt hat oder die Voraussetzungen des § 110 Satz 1 des Deutschen Richtergesetzes erfllt, vertreten werden. (2) Auf çffentlich-rechtliche Vertrge im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 ist das VerwaltungsVollstreckungsgesetz des Bundes entsprechend anzuwenden, wenn Vertragschließender eine Behçrde im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 1 ist. Will eine natrliche oder juristische Person des Privatrechts oder eine nichtrechtsfhige Vereinigung die Vollstreckung wegen einer Geldforderung betreiben, so ist § 170 Abs. 1 bis 3 der Verwaltungsgerichtsordnung entsprechend anzuwenden. Richtet sich die Vollstreckung wegen der Erzwingung einer Handlung, Duldung oder Unterlassung gegen eine Behçrde im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 2, so ist § 172 der Verwaltungsgerichtsordnung entsprechend anzuwenden. § 62 Ergnzende Anwendung von Vorschriften Soweit sich aus den §§ 54 bis 61 nichts Abweichendes ergibt, gelten die brigen Vorschriften dieses Gesetzes. Ergnzend gelten die Vorschriften des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechend.
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§§ 61– 65 Teil V Besondere Verfahrensarten
Abschnitt 1 Fçrmliches Verwaltungsverfahren § 63 Anwendung der Vorschriften ber das fçrmliche Verwaltungsverfahren (1) Das fçrmliche Verwaltungsverfahren nach diesem Gesetz findet statt, wenn es durch Rechtsvorschrift angeordnet ist. (2) Fr das fçrmliche Verwaltungsverfahren gelten die §§ 64 bis 71 und, soweit sich aus ihnen nichts Abweichendes ergibt, die brigen Vorschriften dieses Gesetzes. (3) Die Mitteilung nach § 17 Abs. 2 Satz 2 und die Aufforderung nach § 17 Abs. 4 Satz 2 sind im fçrmlichen Verwaltungsverfahren çffentlich bekannt zu machen. Die çffentliche Bekanntmachung wird dadurch bewirkt, dass die Behçrde die Mitteilung oder die Aufforderung in ihrem amtlichen Verçffentlichungsblatt und außerdem in çrtlichen Tageszeitungen, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich die Entscheidung Voraussichtlich auswirken wird, bekannt macht. § 64 Form des Antrags Setzt das fçrmliche Verwaltungsverfahren einen Antrag voraus, so ist er schriftlich oder zur Niederschrift bei der Behçrde zu stellen. § 65 Mitwirkung von Zeugen und Sachverstndigen (1) Im fçrmlichen Verwaltungsverfahren sind Zeugen zur Aussage und Sachverstndige zur Erstattung von Gutachten verpflichtet. Die Vorschriften der Zivilprozessordnung ber die Pflicht, als Zeuge auszusagen oder als Sachverstndiger ein Gutachten zu erstatten, ber die Ablehnung von Sachverstndigen sowie ber die Vernehmung von Angehçrigen des çffentlichen Dienstes als Zeugen oder Sachverstndige gelten entsprechend. (2) Verweigern Zeugen oder Sachverstndige ohne Vorliegen eines der in den §§ 376, 383 bis 385 und 408 der Zivilprozessordnung bezeichneten Grnde die Aussage oder die Erwww.WALHALLA.de
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stattung des Gutachtens, so kann die Behçrde das fr den Wohnsitz oder den Aufenthaltsort des Zeugen oder des Sachverstndigen zustndige Verwaltungsgericht um die Vernehmung ersuchen. Befindet sich der Wohnsitz oder der Aufenthaltsort des Zeugen oder des Sachverstndigen nicht am Sitz eines Verwaltungsgerichts oder einer besonders errichteten Kammer, so kann auch das zustndige Amtsgericht um die Vernehmung ersucht werden. In dem Ersuchen hat die Behçrde den Gegenstand der Vernehmung darzulegen sowie die Namen und Anschriften der Beteiligten anzugeben. Das Gericht hat die Beteiligten von den Beweisterminen zu benachrichtigen. (3) Hlt die Behçrde mit Rcksicht auf die Bedeutung der Aussage eines Zeugen oder des Gutachtens eines Sachverstndigen oder zur Herbeifhrung einer wahrheitsgemßen Aussage die Beeidigung fr geboten, so kann sie das nach Absatz 2 zustndige Gericht um die eidliche Vernehmung ersuchen. (4) Das Gericht entscheidet ber die Rechtmßigkeit einer Verweigerung des Zeugnisses, des Gutachtens oder der Eidesleistung. (5) Ein Ersuchen nach Absatz 2 oder 3 an das Gericht darf nur von dem Behçrdenleiter, seinem allgemeinen Vertreter oder einem Angehçrigen des çffentlichen Dienstes gestellt werden, der die Befhigung zum Richteramt hat oder die Voraussetzungen des § 110 Satz 1 des Deutschen Richtergesetzes erfllt. § 66 Verpflichtung zur Anhçrung von Beteiligten (1) Im fçrmlichen Verwaltungsverfahren ist den Beteiligten Gelegenheit zu geben, sich vor der Entscheidung zu ußern. (2) Den Beteiligten ist Gelegenheit zu geben, der Vernehmung von Zeugen und Sachverstndigen und der Einnahme des Augenscheins beizuwohnen und hierbei sachdienliche Fragen zu stellen; ein schriftlich oder elektronisch vorliegendes Gutachten soll ihnen zugnglich gemacht werden. www.WALHALLA.de
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§ 67 Erfordernis der mndlichen Verhandlung (1) Die Behçrde entscheidet nach mndlicher Verhandlung. Hierzu sind die Beteiligten mit angemessener Frist schriftlich zu laden. Bei der Ladung ist darauf hinzuweisen, dass bei Ausbleiben eines Beteiligten auch ohne ihn verhandelt und entschieden werden kann. Sind mehr als 50 Ladungen vorzunehmen, so kçnnen sie durch çffentliche Bekanntmachung ersetzt werden. Die çffentliche Bekanntmachung wird dadurch bewirkt, dass der Verhandlungstermin mindestens zwei Wochen vorher im amtlichen Verçffentlichungsblatt der Behçrde und außerdem in çrtlichen Tageszeitungen, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich die Entscheidung voraussichtlich auswirken wird, mit dem Hinweis nach Satz 3 bekannt gemacht wird. Maßgebend fr die Frist nach Satz 5 ist die Bekanntgabe im amtlichen Verçffentlichungsblatt. (2) Die Behçrde kann ohne mndliche Verhandlung entscheiden, wenn 1. einem Antrag im Einvernehmen mit allen Beteiligten in vollem Umfang entsprochen wird; 2. kein Beteiligter innerhalb einer hierfr gesetzten Frist Einwendungen gegen die vorgesehene Maßnahme erhoben hat; 3. die Behçrde den Beteiligten mitgeteilt hat, dass sie beabsichtige, ohne mndliche Verhandlung zu entscheiden, und kein Beteiligter innerhalb einer hierfr gesetzten Frist Einwendungen dagegen erhoben hat; 4. alle Beteiligten auf sie verzichtet haben; 5. wegen Gefahr im Verzug eine sofortige Entscheidung notwendig ist. (3) Die Behçrde soll das Verfahren so fçrdern, dass es mçglichst in einem Verhandlungstermin erledigt werden kann. § 68 Verlauf der mndlichen Verhandlung (1) Die mndliche Verhandlung ist nicht çffentlich. An ihr kçnnen Vertreter der Aufsichtsbehçrden und Personen, die bei der Be143
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hçrde zur Ausbildung beschftigt sind, teilnehmen. Anderen Personen kann der Verhandlungsleiter die Anwesenheit gestatten, wenn kein Beteiligter widerspricht. (2) Der Verhandlungsleiter hat die Sache mit den Beteiligten zu erçrtern. Er hat darauf hinzuwirken, dass unklare Antrge erlutert, sachdienliche Antrge gestellt, ungengende Angaben ergnzt sowie alle fr die Feststellung des Sachverhalts wesentlichen Erklrungen abgegeben werden. (3) Der Verhandlungsleiter ist fr die Ordnung verantwortlich. Er kann Personen, die seine Anordnungen nicht befolgen, entfernen lassen. Die Verhandlung kann ohne diese Personen fortgesetzt werden. (4) ber die mndliche Verhandlung ist eine Niederschrift zu fertigen. Die Niederschrift muss Angaben enthalten ber 1. den Ort und den Tag der Verhandlung, 2. die Namen des Verhandlungsleiters, der erschienenen Beteiligten, Zeugen und Sachverstndigen, 3. den behandelten Verfahrensgegenstand und die gestellten Antrge, 4. den wesentlichen Inhalt der Aussagen der Zeugen und Sachverstndigen, 5. das Ergebnis eines Augenscheines. Die Niederschrift ist von dem Verhandlungsleiter und, soweit ein Schriftfhrer hinzugezogen worden ist, auch von diesem zu unterzeichnen. Der Aufnahme in die Verhandlungsniederschrift steht die Aufnahme in eine Schrift gleich, die ihr als Anlage beigefgt und als solche bezeichnet ist; auf die Anlage ist in der Verhandlungsniederschrift hinzuweisen. § 69 Entscheidung (1) Die Behçrde entscheidet unter Wrdigung des Gesamtergebnisses des Verfahrens. (2) Verwaltungsakte, die das fçrmliche Verfahren abschließen, sind schriftlich zu erlassen, schriftlich zu begrnden und den Beteiligten zuzustellen; in den Fllen des § 39 Abs. 2 Nr. 1 und 3 bedarf es einer Begrndung nicht. Ein elektronischer Verwaltungsakt nach Satz 1 ist mit einer dauerhaft berprfbaren qualifizierten elektronischen Signatur zu ver144
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sehen. Sind mehr als 50 Zustellungen vorzunehmen, so kçnnen sie durch çffentliche Bekanntmachung ersetzt werden. Die çffentliche Bekanntmachung wird dadurch bewirkt, dass der verfgende Teil des Verwaltungsaktes und die Rechtsbehelfsbelehrung im amtlichen Verçffentlichungsblatt der Behçrde und außerdem in çrtlichen Tageszeitungen bekannt gemacht werden, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich die Entscheidung voraussichtlich auswirken wird. Der Verwaltungsakt gilt mit dem Tage als zugestellt, an dem seit dem Tage der Bekanntmachung in dem amtlichen Verçffentlichungsblatt zwei Wochen verstrichen sind; hierauf ist in der Bekanntmachung hinzuweisen. Nach der çffentlichen Bekanntmachung kann der Verwaltungsakt bis zum Ablauf der Rechtsbehelfsfrist von den Beteiligten schriftlich oder elektronisch angefordert werden; hierauf ist in der Bekanntmachung gleichfalls hinzuweisen. (3) Wird das fçrmliche Verwaltungsverfahren auf andere Weise abgeschlossen, so sind die Beteiligten hiervon zu benachrichtigen. Sind mehr als 50 Benachrichtigungen vorzunehmen, so kçnnen sie durch çffentliche Bekanntmachung ersetzt werden; Absatz 2 Satz 4 gilt entsprechend. § 70 Anfechtung der Entscheidung Vor Erhebung einer verwaltungsgerichtlichen Klage, die einen im fçrmlichen Verwaltungsverfahren erlassenen Verwaltungsakt zum Gegenstand hat, bedarf es keiner Nachprfung in einem Vorverfahren. § 71 Besondere Vorschriften fr das fçrmliche Verfahren vor Ausschssen (1) Findet das fçrmliche Verwaltungsverfahren vor einem Ausschuss (§ 88) statt, so hat jedes Mitglied das Recht, sachdienliche Fragen zu stellen. Wird eine Frage von einem Beteiligten beanstandet, so entscheidet der Ausschuss ber ihre Zulssigkeit. (2) Bei der Beratung und Abstimmung drfen nur Ausschussmitglieder zugegen sein, die an der mndlichen Verhandlung teilgenommen www.WALHALLA.de
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haben. Ferner drfen Personen zugegen sein, die bei der Behçrde, bei der der Ausschuss gebildet ist, zur Ausbildung beschftigt sind, soweit der Vorsitzende ihre Anwesenheit gestattet. Die Abstimmungsergebnisse sind festzuhalten. (3) Jeder Beteiligte kann ein Mitglied des Ausschusses ablehnen, das in diesem Verwaltungsverfahren nicht ttig werden darf (§ 20) oder bei dem die Besorgnis der Befangenheit besteht (§ 21). Eine Ablehnung vor der mndlichen Verhandlung ist schriftlich oder zur Niederschrift zu erklren. Die Erklrung ist unzulssig, wenn sich der Beteiligte, ohne den ihm bekannten Ablehnungsgrund geltend zu machen, in die mndliche Verhandlung eingelassen hat. Fr die Entscheidung ber die Ablehnung gilt § 20 Abs. 4 Satz 2 bis 4. Abschnitt 1a Verfahren ber eine einheitliche Stelle § 71a Anwendbarkeit (1) Ist durch Rechtsvorschrift angeordnet, dass ein Verwaltungsverfahren ber eine einheitliche Stelle abgewickelt werden kann, so gelten die Vorschriften dieses Abschnitts und, soweit sich aus ihnen nichts Abweichendes ergibt, die brigen Vorschriften dieses Gesetzes. (2) Der zustndigen Behçrde obliegen die Pflichten aus § 71b Abs. 3, 4 und 6, § 71c Abs. 2 und § 71e auch dann, wenn sich der Antragsteller oder Anzeigepflichtige unmittelbar an die zustndige Behçrde wendet. § 71b Verfahren (1) Die einheitliche Stelle nimmt Anzeigen, Antrge, Willenserklrungen und Unterlagen entgegen und leitet sie unverzglich an die zustndigen Behçrden weiter. (2) Anzeigen, Antrge, Willenserklrungen und Unterlagen gelten am dritten Tag nach Eingang bei der einheitlichen Stelle als bei der zustndigen Behçrde eingegangen. Fristen werden mit Eingang bei der einheitlichen Stelle gewahrt. www.WALHALLA.de
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(3) Soll durch die Anzeige, den Antrag oder die Abgabe einer Willenserklrung eine Frist in Lauf gesetzt werden, innerhalb deren die zustndige Behçrde ttig werden muss, stellt die zustndige Behçrde eine Empfangsbesttigung aus. In der Empfangsbesttigung ist das Datum des Eingangs bei der einheitlichen Stelle mitzuteilen und auf die Frist, die Voraussetzungen fr den Beginn des Fristlaufs und auf eine an den Fristablauf geknpfte Rechtsfolge sowie auf die verfgbaren Rechtsbehelfe hinzuweisen. (4) Ist die Anzeige oder der Antrag unvollstndig, teilt die zustndige Behçrde unverzglich mit, welche Unterlagen nachzureichen sind. Die Mitteilung enthlt den Hinweis, dass der Lauf der Frist nach Absatz 3 erst mit Eingang der vollstndigen Unterlagen beginnt. Das Datum des Eingangs der nachgereichten Unterlagen bei der einheitlichen Stelle ist mitzuteilen. (5) Soweit die einheitliche Stelle zur Verfahrensabwicklung in Anspruch genommen wird, sollen Mitteilungen der zustndigen Behçrde an den Antragsteller oder Anzeigepflichtigen ber sie weitergegeben werden. Verwaltungsakte werden auf Verlangen desjenigen, an den sich der Verwaltungsakt richtet, von der zustndigen Behçrde unmittelbar bekannt gegeben. (6) Ein schriftlicher Verwaltungsakt, der durch die Post in das Ausland bermittelt wird, gilt einen Monat nach Aufgabe zur Post als bekannt gegeben. § 41 Abs. 2 Satz 3 gilt entsprechend. Von dem Antragsteller oder Anzeigepflichtigen kann nicht nach § 15 verlangt werden, einen Empfangsbevollmchtigten zu bestellen. § 71c Informationspflichten (1) Die einheitliche Stelle erteilt auf Anfrage unverzglich Auskunft ber die maßgeblichen Vorschriften, die zustndigen Behçrden, den Zugang zu den çffentlichen Registern und Datenbanken, die zustehenden Verfahrensrechte und die Einrichtungen, die den Antragsteller oder Anzeigepflichtigen bei der Aufnahme oder Ausbung seiner Ttigkeit unter145
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sttzen. Sie teilt unverzglich mit, wenn eine Anfrage zu unbestimmt ist. (2) Die zustndigen Behçrden erteilen auf Anfrage unverzglich Auskunft ber die maßgeblichen Vorschriften und deren gewçhnliche Auslegung. Nach § 25 erforderliche Anregungen und Ausknfte werden unverzglich gegeben. § 71d Gegenseitige Untersttzung Die einheitliche Stelle und die zustndigen Behçrden wirken gemeinsam auf eine ordnungsgemße und zgige Verfahrensabwicklung hin; alle einheitlichen Stellen und zustndigen Behçrden sind hierbei zu untersttzen. Die zustndigen Behçrden stellen der einheitlichen Stelle insbesondere die erforderlichen Informationen zum Verfahrensstand zur Verfgung. § 71e Elektronisches Verfahren Das Verfahren nach diesem Abschnitt wird auf Verlangen in elektronischer Form abgewickelt. § 3a Abs. 2 Satz 2 und 3 und Abs. 3 bleibt unberhrt. Abschnitt 2 Planfeststellungsverfahren § 72 Anwendung der Vorschriften ber das Planfeststellungsverfahren (1) Ist ein Planfeststellungsverfahren durch Rechtsvorschrift angeordnet, so gelten hierfr die §§ 73 bis 78 und, soweit sich aus ihnen nichts Abweichendes ergibt, die brigen Vorschriften dieses Gesetzes; die §§ 51 und 71a bis 71e sind nicht anzuwenden, § 29 ist mit der Maßgabe anzuwenden, dass Akteneinsicht nach pflichtgemßem Ermessen zu gewhren ist. (2) Die Mitteilung nach § 17 Abs. 2 Satz 2 und die Aufforderung nach § 17 Abs. 4 Satz 2 sind im Planfeststellungsverfahren çffentlich bekannt zu machen. Die çffentliche Bekanntmachung wird dadurch bewirkt, dass die Behçrde die Mitteilung oder die Aufforderung in ihrem amtlichen Verçffentlichungsblatt und außerdem in çrtlichen Tageszeitungen, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich das 146
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Vorhaben voraussichtlich auswirken wird, bekannt macht. § 73 Anhçrungsverfahren (1) Der Trger des Vorhabens hat den Plan der Anhçrungsbehçrde zur Durchfhrung des Anhçrungsverfahrens einzureichen. Der Plan besteht aus den Zeichnungen und Erluterungen, die das Vorhaben, seinen Anlass und die von dem Vorhaben betroffenen Grundstcke und Anlagen erkennen lassen. (2) Innerhalb eines Monats nach Zugang des vollstndigen Plans fordert die Anhçrungsbehçrde die Behçrden, deren Aufgabenbereich durch das Vorhaben berhrt wird, zur Stellungnahme auf und veranlasst, dass der Plan in den Gemeinden, in denen sich das Vorhaben auswirkt, ausgelegt wird. (3) Die Gemeinden nach Absatz 2 haben den Plan innerhalb von drei Wochen nach Zugang fr die Dauer eines Monats zur Einsicht auszulegen. Auf eine Auslegung kann verzichtet werden, wenn der Kreis der Betroffenen bekannt ist und ihnen innerhalb angemessener Frist Gelegenheit gegeben wird, den Plan einzusehen. (3a) Die Behçrden nach Absatz 2 haben ihre Stellungnahme innerhalb einer von der Anhçrungsbehçrde zu setzenden Frist abzugeben, die drei Monate nicht berschreiten darf. Nach dem Erçrterungstermin eingehende Stellungnahmen werden nicht mehr bercksichtigt, es sei denn, die vorgebrachten Belange sind der Planfeststellungsbehçrde bereits bekannt oder htten ihr bekannt sein mssen oder sind fr die Rechtmßigkeit der Entscheidung von Bedeutung. (4) Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berhrt werden, kann bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist schriftlich oder zur Niederschrift bei der Anhçrungsbehçrde oder bei der Gemeinde Einwendungen gegen den Plan erheben. Im Falle des Absatzes 3 Satz 2 bestimmt die Anhçrungsbehçrde die Einwendungsfrist. Mit Ablauf der Einwendungsfrist sind alle Einwendungen ausgeschlossen, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen. Hierauf ist in der Bekanntmachung www.WALHALLA.de
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der Auslegung oder bei der Bekanntgabe der Einwendungsfrist hinzuweisen. (5) Die Gemeinden, in denen der Plan auszulegen ist, haben die Auslegung vorher ortsblich bekannt zu machen. In der Bekanntmachung ist darauf hinzuweisen, 1. wo und in welchem Zeitraum der Plan zur Einsicht ausgelegt ist; 2. dass etwaige Einwendungen bei den in der Bekanntmachung zu bezeichnenden Stellen innerhalb der Einwendungsfrist vorzubringen sind; 3. dass bei Ausbleiben eines Beteiligten in dem Erçrterungstermin auch ohne ihn verhandelt werden kann; 4. dass a) die Personen, die Einwendungen erhoben haben, von dem Erçrterungstermin durch çffentliche Bekanntmachung benachrichtigt werden kçnnen, b) die Zustellung der Entscheidung ber die Einwendungen durch çffentliche Bekanntmachung ersetzt werden kann, wenn mehr als 50 Benachrichtigungen oder Zustellungen vorzunehmen sind. Nicht ortsansssige Betroffene, deren Person und Aufenthalt bekannt sind oder sich innerhalb angemessener Frist ermitteln lassen, sollen auf Veranlassung der Anhçrungsbehçrde von der Auslegung mit dem Hinweis nach Satz 2 benachrichtigt werden. (6) Nach Ablauf der Einwendungsfrist hat die Anhçrungsbehçrde die rechtzeitig erhobenen Einwendungen gegen den Plan und die Stellungnahmen der Behçrden zu dem Plan mit dem Trger des Vorhabens, den Behçrden, den Betroffenen sowie den Personen, die Einwendungen erhoben haben, zu erçrtern. Der Erçrterungstermin ist mindestens eine Woche vorher ortsblich bekannt zu machen. Die Behçrden, der Trger des Vorhabens und diejenigen, die Einwendungen erhoben haben, sind von dem Erçrterungstermin zu benachrichtigen. Sind außer der Benachrichtigung der Behçrden und des Trgers des Vorhabens mehr als 50 Benachrichtigungen vorzunehmen, so kçnnen diese Benachrichtigungen durch çffentliche Bekanntmachung erwww.WALHALLA.de
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setzt werden. Die çffentliche Bekanntmachung wird dadurch bewirkt, dass abweichend von Satz 2 der Erçrterungstermin im amtlichen Verçffentlichungsblatt der Anhçrungsbehçrde und außerdem in çrtlichen Tageszeitungen bekannt gemacht wird, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich das Vorhaben voraussichtlich auswirken wird; maßgebend fr die Frist nach Satz 2 ist die Bekanntgabe im amtlichen Verçffentlichungsblatt. Im brigen gelten fr die Erçrterung die Vorschriften ber die mndliche Verhandlung im fçrmlichen Verwaltungsverfahren (§ 67 Abs. 1 Satz 3, Abs. 2 Nr. 1 und 4 und Abs. 3, § 68) entsprechend. Die Erçrterung soll innerhalb von drei Monaten nach Ablauf der Einwendungsfrist abgeschlossen werden. (7) Abweichend von den Vorschriften des Absatzes 6 Satz 2 bis 5 kann der Erçrterungstermin bereits in der Bekanntmachung nach Absatz 5 Satz 2 bestimmt werden. (8) Soll ein ausgelegter Plan gendert werden und werden dadurch der Aufgabenbereich einer Behçrde oder Belange Dritter erstmalig oder strker als bisher berhrt, so ist diesen die nderung mitzuteilen und ihnen Gelegenheit zu Stellungnahmen und Einwendungen innerhalb von zwei Wochen zu geben. Wirkt sich die nderung auf das Gebiet einer anderen Gemeinde aus, so ist der genderte Plan in dieser Gemeinde auszulegen; die Abstze 2 bis 6 gelten entsprechend. (9) Die Anhçrungsbehçrde gibt zum Ergebnis des Anhçrungsverfahrens eine Stellungnahme ab und leitet diese mçglichst innerhalb eines Monats nach Abschluss der Erçrterung mit dem Plan, den Stellungnahmen der Behçrden und den nicht erledigten Einwendungen der Planfeststellungsbehçrde zu. § 74 Planfeststellungsbeschluss, Plangenehmigung (1) Die Planfeststellungsbehçrde stellt den Plan fest (Planfeststellungsbeschluss). Die Vorschriften ber die Entscheidung und die Anfechtung der Entscheidung im fçrmlichen Verwaltungsverfahren (§§ 69 und 70) sind anzuwenden. 147
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(2) Im Planfeststellungsbeschluss entscheidet die Planfeststellungsbehçrde ber die Einwendungen, ber die bei der Erçrterung vor der Anhçrungsbehçrde keine Einigung erzielt worden ist. Sie hat dem Trger des Vorhabens Vorkehrungen oder die Errichtung und Unterhaltung von Anlagen aufzuerlegen, die zum Wohl der Allgemeinheit oder zur Vermeidung nachteiliger Wirkungen auf Rechte anderer erforderlich sind. Sind solche Vorkehrungen oder Anlagen untunlich oder mit dem Vorhaben unvereinbar, so hat der Betroffene Anspruch auf angemessene Entschdigung in Geld. (3) Soweit eine abschließende Entscheidung noch nicht mçglich ist, ist diese im Planfeststellungsbeschluss vorzubehalten; dem Trger des Vorhabens ist dabei aufzugeben, noch fehlende oder von der Planfeststellungsbehçrde bestimmte Unterlagen rechtzeitig vorzulegen. (4) Der Planfeststellungsbeschluss ist dem Trger des Vorhabens, den bekannten Betroffenen und denjenigen, ber deren Einwendungen entschieden worden ist, zuzustellen. Eine Ausfertigung des Beschlusses ist mit einer Rechtsbehelfsbelehrung und einer Ausfertigung des festgestellten Plans in den Gemeinden zwei Wochen zur Einsicht auszulegen; der Ort und die Zeit der Auslegung sind ortsblich bekannt zu machen. Mit dem Ende der Auslegungsfrist gilt der Beschluss gegenber den brigen Betroffenen als zugestellt; darauf ist in der Bekanntmachung hinzuweisen. (5) Sind außer an den Trger des Vorhabens mehr als 50 Zustellungen nach Absatz 4 vorzunehmen, so kçnnen diese Zustellungen durch çffentliche Bekanntmachung ersetzt werden. Die çffentliche Bekanntmachung wird dadurch bewirkt, dass der verfgende Teil des Planfeststellungsbeschlusses, die Rechtsbehelfsbelehrung und ein Hinweis auf die Auslegung nach Absatz 4 Satz 2 im amtlichen Verçffentlichungsblatt der zustndigen Behçrde und außerdem in çrtlichen Tageszeitungen bekannt gemacht werden, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich das Vorhaben voraussichtlich auswirken wird; auf 148
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Auflagen ist hinzuweisen. Mit dem Ende der Auslegungsfrist gilt der Beschluss den Betroffenen und denjenigen gegenber, die Einwendungen erhoben haben, als zugestellt; hierauf ist in der Bekanntmachung hinzuweisen. Nach der çffentlichen Bekanntmachung kann der Planfeststellungsbeschluss bis zum Ablauf der Rechtsbehelfsfrist von den Betroffenen und von denjenigen, die Einwendungen erhoben haben, schriftlich angefordert werden; hierauf ist in der Bekanntmachung gleichfalls hinzuweisen. (6) An Stelle eines Planfeststellungsbeschlusses kann eine Plangenehmigung erteilt werden, wenn 1. Rechte anderer nicht beeintrchtigt werden oder die Betroffenen sich mit der Inanspruchnahme ihres Eigentums oder eines anderen Rechts schriftlich einverstanden erklrt haben und 2. mit den Trgern çffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich berhrt wird, das Benehmen hergestellt worden ist. Die Plangenehmigung hat die Rechtswirkungen der Planfeststellung mit Ausnahme der enteignungsrechtlichen Vorwirkung; auf ihre Erteilung finden die Vorschriften ber das Planfeststellungsverfahren keine Anwendung. Vor Erhebung einer verwaltungsgerichtlichen Klage bedarf es keiner Nachprfung in einem Vorverfahren. § 75 Abs. 4 gilt entsprechend. (7) Planfeststellung und Plangenehmigung entfallen in Fllen von unwesentlicher Bedeutung. Diese liegen vor, wenn 1. andere çffentliche Belange nicht berhrt sind oder die erforderlichen behçrdlichen Entscheidungen vorliegen und sie dem Plan nicht entgegenstehen und 2. Rechte anderer nicht beeinflusst werden oder mit den vom Plan Betroffenen entsprechende Vereinbarungen getroffen worden sind. § 75 Rechtswirkungen der Planfeststellung (1) Durch die Planfeststellung wird die Zulssigkeit des Vorhabens einschließlich der notwww.WALHALLA.de
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wendigen Folgemaßnahmen an anderen Anlagen im Hinblick auf alle von ihm berhrten çffentlichen Belange festgestellt; neben der Planfeststellung sind andere behçrdliche Entscheidungen, insbesondere çffentlich-rechtliche Genehmigungen, Verleihungen, Erlaubnisse, Bewilligungen, Zustimmungen und Planfeststellungen nicht erforderlich. Durch die Planfeststellung werden alle çffentlichrechtlichen Beziehungen zwischen dem Trger des Vorhabens und den durch den Plan Betroffenen rechtsgestaltend geregelt. (1a) Mngel bei der Abwgung der von dem Vorhaben berhrten çffentlichen und privaten Belange sind nur erheblich, wenn sie offensichtlich und auf das Abwgungsergebnis von Einfluss gewesen sind. Erhebliche Mngel bei der Abwgung fhren nur dann zur Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses oder der Plangenehmigung, wenn sie nicht durch Planergnzung oder durch ein ergnzendes Verfahren behoben werden kçnnen. (2) Ist der Planfeststellungsbeschluss unanfechtbar geworden, so sind Ansprche auf Unterlassung des Vorhabens, auf Beseitigung oder nderung der Anlagen oder auf Unterlassung ihrer Benutzung ausgeschlossen. Treten nicht voraussehbare Wirkungen des Vorhabens oder der dem festgestellten Plan entsprechenden Anlagen auf das Recht eines anderen erst nach Unanfechtbarkeit des Plans auf, so kann der Betroffene Vorkehrungen oder die Errichtung und Unterhaltung von Anlagen verlangen, welche die nachteiligen Wirkungen ausschließen. Sie sind dem Trger des Vorhabens durch Beschluss der Planfeststellungsbehçrde aufzuerlegen. Sind solche Vorkehrungen oder Anlagen untunlich oder mit dem Vorhaben unvereinbar, so richtet sich der Anspruch auf angemessene Entschdigung in Geld. Werden Vorkehrungen oder Anlagen im Sinne des Satzes 2 notwendig, weil nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens auf einem benachbarten Grundstck Vernderungen eingetreten sind, so hat die hierdurch entstehenden Kosten der Eigentmer des benachbarten Grundstcks zu tragen, es sei denn, dass die Vernderungen durch natrliche Ereignisse oder hçhere Gewalt www.WALHALLA.de
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verursacht worden sind; Satz 4 ist nicht anzuwenden. (3) Antrge, mit denen Ansprche auf Herstellung von Einrichtungen oder auf angemessene Entschdigung nach Absatz 2 Satz 2 und 4 geltend gemacht werden, sind schriftlich an die Planfeststellungsbehçrde zu richten. Sie sind nur innerhalb von drei Jahren nach dem Zeitpunkt zulssig, zu dem der Betroffene von den nachteiligen Wirkungen des dem unanfechtbar festgestellten Plan entsprechenden Vorhabens oder der Anlage Kenntnis erhalten hat; sie sind ausgeschlossen, wenn nach Herstellung des dem Plan entsprechenden Zustands 30 Jahre verstrichen sind. (4) Wird mit der Durchfhrung des Plans nicht innerhalb von fnf Jahren nach Eintritt der Unanfechtbarkeit begonnen, so tritt er außer Kraft. § 76 Plannderungen vor Fertigstellung des Vorhabens (1) Soll vor Fertigstellung des Vorhabens der festgestellte Plan gendert werden, bedarf es eines neuen Planfeststellungsverfahrens. (2) Bei Plannderungen von unwesentlicher Bedeutung kann die Planfeststellungsbehçrde von einem neuen Planfeststellungsverfahren absehen, wenn die Belange anderer nicht berhrt werden oder wenn die Betroffenen der nderung zugestimmt haben. (3) Fhrt die Planfeststellungsbehçrde in den Fllen des Absatzes 2 oder in anderen Fllen einer Plannderung von unwesentlicher Bedeutung ein Planfeststellungsverfahren durch, so bedarf es keines Anhçrungsverfahrens und keiner çffentlichen Bekanntgabe des Planfeststellungsbeschlusses. § 77 Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses Wird ein Vorhaben, mit dessen Durchfhrung begonnen worden ist, endgltig aufgegeben, so hat die Planfeststellungsbehçrde den Planfeststellungsbeschluss aufzuheben. In dem Aufhebungsbeschluss sind dem Trger des Vorhabens die Wiederherstellung des frheren Zustands oder geeignete andere Maß149
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nahmen aufzuerlegen, soweit dies zum Wohl der Allgemeinheit oder zur Vermeidung nachteiliger Wirkungen auf Rechte anderer erforderlich ist. Werden solche Maßnahmen notwendig, weil nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens auf einem benachbarten Grundstck Vernderungen eingetreten sind, so kann der Trger des Vorhabens durch Beschluss der Planfeststellungsbehçrde zu geeigneten Vorkehrungen verpflichtet werden; die hierdurch entstehenden Kosten hat jedoch der Eigentmer des benachbarten Grundstcks zu tragen, es sei denn, dass die Vernderungen durch natrliche Ereignisse oder hçhere Gewalt verursacht worden sind. § 78 Zusammentreffen mehrerer Vorhaben (1) Treffen mehrere selbstndige Vorhaben, fr deren Durchfhrung Planfeststellungsverfahren vorgeschrieben sind, derart zusammen, dass fr diese Vorhaben oder fr Teile von ihnen nur eine einheitliche Entscheidung mçglich ist, und ist mindestens eines der Planfeststellungsverfahren bundesrechtlich geregelt, so findet fr diese Vorhaben oder fr deren Teile nur ein Planfeststellungsverfahren statt. (2) Zustndigkeiten und Verfahren richten sich nach den Rechtsvorschriften ber das Planfeststellungsverfahren, das fr diejenige Anlage vorgeschrieben ist, die einen grçßeren Kreis çffentlich-rechtlicher Beziehungen berhrt. Bestehen Zweifel, welche Rechtsvorschrift anzuwenden ist, so entscheidet, falls nach den in Betracht kommenden Rechtsvorschriften mehrere Bundesbehçrden in den Geschftsbereichen mehrerer oberster Bundesbehçrden zustndig sind, die Bundesregierung, sonst die zustndige oberste Bundesbehçrde. Bestehen Zweifel, welche Rechtsvorschrift anzuwenden ist, und sind nach den in Betracht kommenden Rechtsvorschriften eine Bundesbehçrde und eine Landesbehçrde zustndig, so fhren, falls sich die obersten Bundes- und Landesbehçrden nicht einigen, die Bundesregierung und die Landesregierung das Einvernehmen darber herbei, welche Rechtsvorschrift anzuwenden ist. 150
§§ 78 – 80 Teil VI Rechtsbehelfsverfahren
§ 79 Rechtsbehelfe gegen Verwaltungsakte Fr fçrmliche Rechtsbehelfe gegen Verwaltungsakte gelten die Verwaltungsgerichtsordnung und die zu ihrer Ausfhrung ergangenen Rechtsvorschriften, soweit nicht durch Gesetz etwas anderes bestimmt ist; im brigen gelten die Vorschriften dieses Gesetzes. § 80 Erstattung von Kosten im Vorverfahren (1) Soweit der Widerspruch erfolgreich ist, hat der Rechtstrger, dessen Behçrde den angefochtenen Verwaltungsakt erlassen hat, demjenigen, der Widerspruch erhoben hat, die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung notwendigen Aufwendungen zu erstatten. Dies gilt auch, wenn der Widerspruch nur deshalb keinen Erfolg hat, weil die Verletzung einer Verfahrens- oder Formvorschrift nach § 45 unbeachtlich ist. Soweit der Widerspruch erfolglos geblieben ist, hat derjenige, der den Widerspruch eingelegt hat, die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung notwendigen Aufwendungen der Behçrde, die den angefochtenen Verwaltungsakt erlassen hat, zu erstatten; dies gilt nicht, wenn der Widerspruch gegen einen Verwaltungsakt eingelegt wird, der im Rahmen 1. eines bestehenden oder frheren çffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhltnisses oder 2. einer bestehenden oder frheren gesetzlichen Dienstpflicht oder einer Ttigkeit, die an Stelle der gesetzlichen Dienstpflicht geleistet werden kann, erlassen wurde. Aufwendungen, die durch das Verschulden eines Erstattungsberechtigten entstanden sind, hat dieser selbst zu tragen; das Verschulden eines Vertreters ist dem Vertretenen zuzurechnen. (2) Die Gebhren und Auslagen eines Rechtsanwalts oder eines sonstigen Bevollmchtigten im Vorverfahren sind erstattungsfhig, www.WALHALLA.de
§§ 81– 86
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wenn die Zuziehung eines Bevollmchtigten notwendig war. (3) Die Behçrde, die die Kostenentscheidung getroffen hat, setzt auf Antrag den Betrag der zu erstattenden Aufwendungen fest; hat ein Ausschuss oder Beirat (§ 73 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung) die Kostenentscheidung getroffen, so obliegt die Kostenfestsetzung der Behçrde, bei der der Ausschuss oder Beirat gebildet ist. Die Kostenentscheidung bestimmt auch, ob die Zuziehung eines Rechtsanwalts oder eines sonstigen Bevollmchtigten notwendig war. (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten auch fr Vorverfahren bei Maßnahmen des Richterdienstrechts. Teil VII Ehrenamtliche Ttigkeit, Ausschsse Abschnitt 1 Ehrenamtliche Ttigkeit § 81 Anwendung der Vorschriften ber die ehrenamtliche Ttigkeit Fr die ehrenamtliche Ttigkeit im Verwaltungsverfahren gelten die §§ 82 bis 87, soweit Rechtsvorschriften nichts Abweichendes bestimmen. § 82 Pflicht zu ehrenamtlicher Ttigkeit Eine Pflicht zur bernahme ehrenamtlicher Ttigkeit besteht nur, wenn sie durch Rechtsvorschrift vorgesehen ist. § 83 Ausbung ehrenamtlicher Ttigkeit (1) Der ehrenamtlich Ttige hat seine Ttigkeit gewissenhaft und unparteiisch auszuben. (2) Bei bernahme seiner Aufgaben ist er zur gewissenhaften und unparteiischen Ttigkeit und zur Verschwiegenheit besonders zu verpflichten. Die Verpflichtung ist aktenkundig zu machen. § 84 Verschwiegenheitspflicht (1) Der ehrenamtlich Ttige hat, auch nach Beendigung seiner ehrenamtlichen Ttigkeit, ber die ihm dabei bekannt gewordenen Anwww.WALHALLA.de
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gelegenheiten Verschwiegenheit zu wahren. Dies gilt nicht fr Mitteilungen im dienstlichen Verkehr oder ber Tatsachen, die offenkundig sind oder ihrer Bedeutung nach keiner Geheimhaltung bedrfen. (2) Der ehrenamtlich Ttige darf ohne Genehmigung ber Angelegenheiten, ber die er Verschwiegenheit zu wahren hat, weder vor Gericht noch außergerichtlich aussagen oder Erklrungen abgeben. (3) Die Genehmigung, als Zeuge auszusagen, darf nur versagt werden, wenn die Aussage dem Wohl des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten oder die Erfllung çffentlicher Aufgaben ernstlich gefhrden oder erheblich erschweren wrde. (4) Ist der ehrenamtlich Ttige Beteiligter in einem gerichtlichen Verfahren oder soll sein Vorbringen der Wahrnehmung seiner berechtigten Interessen dienen, so darf die Genehmigung auch dann, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 3 erfllt sind, nur versagt werden, wenn ein zwingendes çffentliches Interesse dies erfordert. Wird sie versagt, so ist dem ehrenamtlich Ttigen der Schutz zu gewhren, den die çffentlichen Interessen zulassen. (5) Die Genehmigung nach den Abstzen 2 bis 4 erteilt die fachlich zustndige Aufsichtsbehçrde der Stelle, die den ehrenamtlich Ttigen berufen hat. § 85 Entschdigung Der ehrenamtlich Ttige hat Anspruch auf Ersatz seiner notwendigen Auslagen und seines Verdienstausfalls. § 86 Abberufung Personen, die zu ehrenamtlicher Ttigkeit herangezogen worden sind, kçnnen von der Stelle, die sie berufen hat, abberufen werden, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Ein wichtiger Grund liegt insbesondere vor, wenn der ehrenamtlich Ttige 1. seine Pflicht grçblich verletzt oder sich als unwrdig erwiesen hat, 2. seine Ttigkeit nicht mehr ordnungsgemß ausben kann. 151
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§ 87 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer 1. eine ehrenamtliche Ttigkeit nicht bernimmt, obwohl er zur bernahme verpflichtet ist, 2. eine ehrenamtliche Ttigkeit, zu deren bernahme er verpflichtet war, ohne anerkennenswerten Grund niederlegt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße geahndet werden. Abschnitt 2 Ausschsse § 88 Anwendung der Vorschriften ber Ausschsse Fr Ausschsse, Beirte und andere kollegiale Einrichtungen (Ausschsse) gelten, wenn sie in einem Verwaltungsverfahren ttig werden, die §§ 89 bis 93, soweit Rechtsvorschriften nichts Abweichendes bestimmen. § 89 Ordnung in den Sitzungen Der Vorsitzende erçffnet, leitet und schließt die Sitzungen; er ist fr die Ordnung verantwortlich. § 90 Beschlussfhigkeit (1) Ausschsse sind beschlussfhig, wenn alle Mitglieder geladen und mehr als die Hlfte, mindestens aber drei der stimmberechtigten Mitglieder anwesend sind. Beschlsse kçnnen auch im schriftlichen Verfahren gefasst werden, wenn kein Mitglied widerspricht. (2) Ist eine Angelegenheit wegen Beschlussunfhigkeit zurckgestellt worden und wird der Ausschuss zur Behandlung desselben Gegenstands erneut geladen, so ist er ohne Rcksicht auf die Zahl der Erschienenen beschlussfhig, wenn darauf in dieser Ladung hingewiesen worden ist. § 91 Beschlussfassung Beschlsse werden mit Stimmenmehrheit gefasst. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden, wenn er stimmberechtigt ist; sonst gilt Stimmengleichheit als Ablehnung. 152
§§ 87 – 94
§ 92 Wahlen durch Ausschsse (1) Gewhlt wird, wenn kein Mitglied des Ausschusses widerspricht, durch Zuruf oder Zeichen, sonst durch Stimmzettel. Auf Verlangen eines Mitgliedes ist geheim zu whlen. (2) Gewhlt ist, wer von den abgegebenen Stimmen die meisten erhalten hat. Bei Stimmengleichheit entscheidet das vom Leiter der Wahl zu ziehende Los. (3) Sind mehrere gleichartige Wahlstellen zu besetzen, so ist nach dem Hçchstzahlverfahren d'Hondt zu whlen, außer wenn einstimmig etwas anderes beschlossen worden ist. ber die Zuteilung der letzten Wahlstelle entscheidet bei gleicher Hçchstzahl das vom Leiter der Wahl zu ziehende Los. § 93 Niederschrift ber die Sitzung ist eine Niederschrift zu fertigen. Die Niederschrift muss Angaben enthalten ber 1. den Ort und den Tag der Sitzung, 2. die Namen des Vorsitzenden und der anwesenden Ausschussmitglieder, 3. den behandelten Gegenstand und die gestellten Antrge, 4. die gefassten Beschlsse, 5. das Ergebnis von Wahlen. Die Niederschrift ist von dem Vorsitzenden und, soweit ein Schriftfhrer hinzugezogen worden ist, auch von diesem zu unterzeichnen. Teil VIII Schlussvorschriften § 94 bertragung gemeindlicher Aufgaben Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung die nach den §§ 73 und 74 dieses Gesetzes den Gemeinden obliegenden Aufgaben auf eine andere kommunale Gebietskçrperschaft oder eine Verwaltungsgemeinschaft bertragen. Rechtsvorschriften der Lnder, die entsprechende Regelungen bereits enthalten, bleiben unberhrt. www.WALHALLA.de
§§ 95 – 103
VwVfG: Verwaltungsverfahrensgesetz
§ 95 Sonderregelung fr Verteidigungsangelegenheiten Nach Feststellung des Verteidigungsfalles oder des Spannungsfalles kann in Verteidigungsangelegenheiten von der Anhçrung Beteiligter (§ 28 Abs. 1), von der schriftlichen Besttigung (§ 37 Abs. 2 Satz 2) und von der schriftlichen Begrndung eines Verwaltungsaktes (§ 39 Abs. 1) abgesehen werden; in diesen Fllen gilt ein Verwaltungsakt abweichend von § 41 Abs. 4 Satz 3 mit dem auf die Bekanntmachung folgenden Tag als bekannt gegeben. Dasselbe gilt fr die sonstigen gemß Artikel 80a des Grundgesetzes anzuwendenden Rechtsvorschriften. § 96 berleitung von Verfahren (1) Bereits begonnene Verfahren sind nach den Vorschriften dieses Gesetzes zu Ende zu fhren. (2) Die Zulssigkeit eines Rechtsbehelfs gegen die vor Inkrafttreten dieses Gesetzes ergangenen Entscheidungen richtet sich nach den bisher geltenden Vorschriften. (3) Fristen, deren Lauf vor Inkrafttreten dieses Gesetzes begonnen hat, werden nach den bisher geltenden Rechtsvorschriften berechnet. (4) Fr die Erstattung von Kosten im Vorverfahren gelten die Vorschriften dieses Gesetzes, wenn das Vorverfahren vor Inkrafttreten
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II.1
dieses Gesetzes noch nicht abgeschlossen worden ist. §§ 97 bis 99 (weggefallen) § 100 Landesgesetzliche Regelungen Die Lnder kçnnen durch Gesetz 1. eine dem § 16 entsprechende Regelung treffen; 2. bestimmen, dass fr Planfeststellungen, die auf Grund landesrechtlicher Vorschriften durchgefhrt werden, die Rechtswirkungen des § 75 Abs. 1 Satz 1 auch gegenber nach Bundesrecht notwendigen Entscheidungen gelten. § 101 Stadtstaatenklausel Die Senate der Lnder Berlin, Bremen und Hamburg werden ermchtigt, die çrtliche Zustndigkeit abweichend von § 3 dem besonderen Verwaltungsaufbau ihrer Lnder entsprechend zu regeln. § 102 bergangsvorschrift zu § 53 Artikel 229 § 6 Abs. 1 bis 4 des Einfhrungsgesetzes zum Brgerlichen Gesetzbuche gilt entsprechend bei der Anwendung des § 53 in der seit dem 1. Januar 2002 geltenden Fassung. § 103 (Inkrafttreten)
153
II
II.2
VwVG: Verwaltungsvollstreckungsgesetz
Inhaltsbersicht
Verwaltungs-Vollstreckungsgesetz (VwVG) Vom 27. April 1953 (BGBl. I S. 157) Zuletzt gendert durch 2. Zwangsvollstreckungsnovelle vom 17. Dezember 1997 (BGBl. I S. 3039)
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I n h a l ts b e r si ch t Erster Abschnitt Vollstreckung wegen Geldforderungen . . . . . . . . . . . . .
1 bis 5
Zweiter Abschnitt Erzwingung von Handlungen, Duldungen oder Unterlassungen .
6 bis 18
154
§§
Dritter Abschnitt Kosten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
§§ 19
Vierter Abschnitt bergangs- und 20 bis 22 Schlußvorschriften . . . . . . . . . . . .
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§§ 1– 6
VwVG: Verwaltungsvollstreckungsgesetz
Erster Abschnitt Vollstreckung wegen Geldforderungen § 1 Vollstreckbare Geldforderungen (1) Die çffentlich-rechtlichen Geldforderungen des Bundes und der bundesunmittelbaren juristischen Personen des çffentlichen Rechts werden nach den Bestimmungen dieses Gesetzes im Verwaltungswege vollstreckt. (2) Ausgenommen sind solche çffentlichrechtlichen Geldforderungen, die im Wege des Parteistreites vor den Verwaltungsgerichten verfolgt werden oder fr die ein anderer Rechtsweg als der Verwaltungsrechtsweg begrndet ist. (3) Die Vorschriften der Abgabenordnung, des Sozialversicherungsrechts einschließlich der Arbeitslosenversicherung und der Justizbeitreibungsordnung bleiben unberhrt. § 2 Vollstreckungsschuldner (1) Als Vollstreckungsschuldner kann in Anspruch genommen werden, a) wer eine Leistung als Selbstschuldner schuldet; b) wer fr die Leistung, die ein anderer schuldet, persçnlich haftet. (2) Wer zur Duldung der Zwangsvollstreckung verpflichtet ist, wird dem Vollstreckungsschuldner gleichgestellt, soweit die Duldungspflicht reicht. § 3 Vollstreckungsanordnung (1) Die Vollstreckung wird gegen den Vollstreckungsschuldner durch Vollstreckungsanordnung eingeleitet; eines vollstreckbaren Titels bedarf es nicht. (2) voraussetzungen fr die Einleitung der Vollstreckung sind: a) der Leistungsbescheid, durch den der Schuldner zur Leistung aufgefordert worden ist; b) die Flligkeit der Leistung; c) der Ablauf einer Frist von einer Woche seit Bekanntgabe des Leistungsbescheides oder, wenn die Leistung erst danach fllig www.WALHALLA.de
II.2
wird, der Ablauf einer Frist von einer Woche nach Eintritt der Flligkeit. (3) Vor Anordnung der Vollstreckung soll der Schuldner ferner mit einer Zahlungsfrist von einer weiteren Woche besonders gemahnt werden. (4) Die Vollstreckungsanordnung wird von der Behçrde erlassen, die den Anspruch geltend machen darf. § 4 Vollstreckungsbehçrden Vollstreckungsbehçrden sind: a) die von einer obersten Bundesbehçrde im Einvernehmen mit dem Bundesminister des Innern bestimmten Behçrden des betreffenden Verwaltungszweiges; b) die Vollstreckungsbehçrden der Bundesfinanzverwaltung, wenn eine Bestimmung nach Buchstabe a nicht getroffen worden ist. § 5 Anzuwendende Vollstreckungsvorschriften (1) Das Verwaltungszwangsverfahren und der Vollstreckungsschutz richten sich im Falle des § 4 nach den Vorschriften der Abgabenordnung (§§ 77, 249 bis 258, 260, 262 bis 267, 281 bis 317, 318 Abs. 1 bis 4, §§ 319 bis 327). (2) Wird die Vollstreckung im Wege der Amtshilfe von Organen der Lnder vorgenommen, so ist sie nach landesrechtlichen Bestimmungen durchzufhren. Zweiter Abschnitt Erzwingung von Handlungen, Duldungen oder Unterlassungen § 6 Zulssigkeit des Verwaltungszwanges (1) Der Verwaltungsakt, der auf die Herausgabe einer Sache oder auf die Vornahme einer Handlung oder auf Duldung oder Unterlassung gerichtet ist, kann mit den Zwangsmitteln nach § 9 durchgesetzt werden, wenn er unanfechtbar ist oder wenn sein sofortiger Vollzug angeordnet oder wenn dem Rechtsmittel keine aufschiebende Wirkung beigelegt ist. 155
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II.2
II
VwVG: Verwaltungsvollstreckungsgesetz
(2) Der Verwaltungszwang kann ohne vorausgehenden Verwaltungsakt angewendet werden, wenn der sofortige Vollzug zur Verhinderung einer rechtswidrigen Tat, die einen Straf- oder Bußgeldtatbestand verwirklicht, oder zur Abwendung einer drohenden Gefahr notwendig ist und die Behçrde hierbei innerhalb ihrer gesetzlichen Befugnisse handelt. § 7 Vollzugsbehçrden (1) Ein Verwaltungsakt wird von der Behçrde vollzogen, die ihn erlassen hat; sie vollzieht auch Beschwerdeentscheidungen. (2) Die Behçrde der unteren Verwaltungsstufe kann fr den Einzelfall oder allgemein mit dem Vollzug beauftragt werden. § 8 rtliche Zustndigkeit Muß eine Zwangsmaßnahme außerhalb des Bezirks der Vollzugsbehçrde ausgefhrt werden, so hat die entsprechende Bundesbehçrde des Bezirks, in dem sie ausgefhrt werden soll, auf Ersuchen der Vollzugsbehçrde den Verwaltungszwang durchzufhren. § 9 Zwangsmittel (1) Zwangsmittel sind: a) Ersatzvornahme (§ 10), b) Zwangsgeld (§ 11), c) unmittelbarer Zwang (§ 12). (2) Das Zwangsmittel muß in einem angemessenen Verhltnis zu seinem Zweck stehen. Dabei ist das Zwangsmittel mçglichst so zu bestimmen, daß der Betroffene und die Allgemeinheit am wenigsten beeintrchtigt werden. § 10 Ersatzvornahme Wird die Verpflichtung, eine Handlung vorzunehmen, deren Vornahme durch einen anderen mçglich ist (vertretbare Handlung), nicht erfllt, so kann die Vollzugsbehçrde einen anderen mit der Vornahme der Handlung auf Kosten des Pflichtigen beauftragen. § 11 Zwangsgeld (1) Kann eine Handlung durch einen anderen nicht vorgenommen werden und hngt sie nur vom Willen des Pflichtigen ab, so kann 156
§§ 7 – 13
der Pflichtige zur Vornahme der Handlung durch ein Zwangsgeld angehalten werden. Bei vertretbaren Handlungen kann es verhngt werden, wenn die Ersatzvornahme untunlich ist, besonders, wenn der Pflichtige außerstande ist, die Kosten zu tragen, die aus der Ausfhrung durch einen anderen entstehen. (2) Das Zwangsgeld ist auch zulssig, wenn der Pflichtige der Verpflichtung zuwiderhandelt, eine Handlung zu dulden oder zu unterlassen. (3) Die Hçhe des Zwangsgeldes betrgt mindestens drei Deutsche Mark und hçchstens zweitausend Deutsche Mark. § 12 Unmittelbarer Zwang Fhrt die Ersatzvornahme oder das Zwangsgeld nicht zum Ziel oder sind sie untunlich, so kann die Vollzugsbehçrde den Pflichtigen zur Handlung, Duldung oder Unterlassung zwingen oder die Handlung selbst vornehmen. § 13 Androhung der Zwangsmittel (1) Die Zwangsmittel mssen, wenn sie nicht sofort angewendet werden kçnnen (§ 6 Abs. 2), schriftlich angedroht werden. Hierbei ist fr die Erfllung der Verpflichtung eine Frist zu bestimmen, innerhalb der der Vollzug dem Pflichtigen billigerweise zugemutet werden kann. (2) Die Androhung kann mit dem Verwaltungsakt verbunden werden, durch den die Handlung, Duldung oder Unterlassung aufgegeben wird. Sie soll mit ihm verbunden werden, wenn der sofortige Vollzug angeordnet oder den Rechtmitteln keine aufschiebende Wirkung beigelegt ist. (3) Die Androhung muß sich auf ein bestimmtes Zwangsmittel beziehen. Unzulssig ist die gleichzeitige Androhung mehrerer Zwangsmittel und die Androhung, mit der sich die Vollzugsbehçrde die Wahl zwischen mehreren Zwangsmitteln vorbehlt. (4) Soll die Handlung auf Kosten des Pflichtigen (Ersatzvornahme) ausgefhrt werden, so ist in der Androhung der Kostenbetrag vorlufig zu veranschlagen. Das Recht auf Nachforderung bleibt unberhrt, wenn die www.WALHALLA.de
§§ 14 – 19
VwVG: Verwaltungsvollstreckungsgesetz
Ersatzvornahme einen hçheren Kostenaufwand verursacht. (5) Der Betrag des Zwangsgeldes ist in bestimmter Hçhe anzudrohen. (6) Die Zwangsmittel kçnnen auch neben einer Strafe oder Geldbuße angedroht und so oft wiederholt und hierbei jeweils erhçht oder gewechselt werden, bis die Verpflichtung erfllt ist. Eine neue Androhung ist erst dann zulssig, wenn das zunchst angedrohte Zwangsmittel erfolglos ist. (7) Die Androhung ist zuzustellen. Dies gilt auch dann, wenn sie mit dem zugrunde liegenden Verwaltungsakt verbunden ist und fr ihn keine Zustellung vorgeschrieben ist. § 14 Festsetzung der Zwangsmittel Wird die Verpflichtung innerhalb der Frist, die in der Androhung bestimmt ist, nicht erfllt, so setzt die Vollzugsbehçrde das Zwangsmittel fest. Bei sofortigem Vollzug (§ 6 Abs. 2) fllt die Festsetzung weg. § 15 Anwendung der Zwangsmittel (1) Das Zwangsmittel wird der Festsetzung gemß angewendet. (2) Leistet der Pflichtige bei der Ersatzvornahme oder bei unmittelbarem Zwang Widerstand, so kann dieser mit Gewalt gebrochen werden. Die Polizei hat auf Verlangen der Vollzugsbehçrde Amtshilfe zu leisten. (3) Der Vollzug ist einzustellen, sobald sein Zweck erreicht ist. § 16 Ersatzzwangshaft (1) Ist das Zwangsgeld uneinbringlich, so kann das Verwaltungsgericht auf Antrag der Vollzugsbehçrde nach Anhçrung des Pflichtigen durch Beschluß Ersatzzwangshaft anordnen, wenn bei Androhung des Zwangsgeldes hierauf hingewiesen worden ist. Das Grundrecht des Artikels 2 Abs. 2 Satz 2 des Grundgesetzes wird insoweit eingeschrnkt. (2) Die Ersatzzwangshaft betrgt mindestens einen Tag, hçchstens zwei Wochen. (3) Die Ersatzzwangshaft ist auf Antrag der Vollzugsbehçrde von der Justizverwaltung nach den Bestimmungen der §§ 901, 904 www.WALHALLA.de
II.2
bis 911 der Zivilprozeßordnung zu vollstrecken. § 17 Vollzug gegen Behçrden Gegen Behçrden und juristische Personen des çffentlichen Rechts sind Zwangsmittel unzulssig, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist. § 18 Rechtsmittel (1) Gegen die Androhung eines Zwangsmittels sind die Rechtsmittel gegeben, die gegen den Verwaltungsakt zulssig sind, dessen Durchsetzung erzwungen werden soll. Ist die Androhung mit dem zugrunde liegenden Verwaltungsakt verbunden, so erstreckt sich das Rechtsmittel zugleich auf den Verwaltungsakt, soweit er nicht bereits Gegenstand eines Rechtsmittel- oder gerichtlichen Verfahrens ist. Ist die Androhung nicht mit dem zugrunde liegenden Verwaltungsakt verbunden und ist dieser unanfechtbar geworden, so kann die Androhung nur insoweit angefochten werden als eine Rechtsverletzung durch die Androhung selbst behauptet wird. (2) Wird ein Zwangsmittel ohne vorausgehenden Verwaltungsakt angewendet (§ 6 Abs. 2), so sind hiergegen die Rechtsmittel zulssig, die gegen Verwaltungsakte allgemein gegeben sind. Dritter Abschnitt Kosten § 19 Kosten (1) Fr Amtshandlungen nach diesem Gesetz werden Kosten (Gebhren und Auslagen) gemß § 337 Abs. 1, §§ 338 bis 346 der Abgabenordnung erhoben. Fr die Gewhrung einer Entschdigung an Auskunftspflichtige, Sachverstndige und Treuhnder gelten §§ 107 und 318 Abs. 5 der Abgabenordnung. (2) Fr die Mahnung nach § 3 Abs. 3 wird eine Mahngebhr erhoben. Sie betrgt eins vom Hundert des Mahnbetrages bis 100 Deutsche Mark einschließlich, ein halbes vom Hundert von dem Mehrbetrag, mindestens jedoch 1,50 Deutsche Mark und hçchstens 100 157
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II.2
VwVG: Verwaltungsvollstreckungsgesetz
Deutsche Mark. Die Mahngebhr wird auf volle 10 Deutsche Pfennige aufgerundet. Vierter Abschnitt bergangs- und Schlußvorschriften
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§ 20 Außerkrafttreten frherer Bestimmungen Soweit die Vollstreckung in Bundesgesetzen abweichend von diesem Gesetz geregelt ist,
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§§ 20 – 22
sind fr Bundesbehçrden und bundesunmittelbare juristische Personen des çffentlichen Rechts die Bestimmungen dieses Gesetzes anzuwenden; § 1 Abs. 3 bleibt unberhrt.
§ 21 (gegenstandslos)
§ 22 (Inkrafttreten)
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§§ 1– 5
VwZG: Verwaltungszustellungsgesetz
II.3
Verwaltungszustellungsgesetz (VwZG) Vom 12. August 2005 (BGBl. I S. 2354) Zuletzt gendert durch Viertes Gesetz zur nderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften vom 11. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2418)
§ 1 Anwendungsbereich (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten fr das Zustellungsverfahren der Bundesbehçrden, der bundesunmittelbaren Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts und der Landesfinanzbehçrden. (2) Zugestellt wird, soweit dies durch Rechtsvorschrift oder behçrdliche Anordnung bestimmt ist. § 2 Allgemeines (1) Zustellung ist die Bekanntgabe eines schriftlichen oder elektronischen Dokuments in der in diesem Gesetz bestimmten Form. (2) Die Zustellung wird durch einen Erbringer von Postdienstleistungen (Post) oder durch die Behçrde ausgefhrt. Daneben gelten die in den §§ 9 und 10 geregelten Sonderarten der Zustellung. (3) Die Behçrde hat die Wahl zwischen den einzelnen Zustellungsarten. § 5 Abs. 5 Satz 1 zweiter Halbsatz bleibt unberhrt. § 3 Zustellung durch die Post mit Zustellungsurkunde (1) Soll durch die Post mit Zustellungsurkunde zugestellt werden, bergibt die Behçrde der Post den Zustellungsauftrag, das zuzustellende Dokument in einem verschlossenen Umschlag und einen vorbereiteten Vordruck einer Zustellungsurkunde. (2) Fr die Ausfhrung der Zustellung gelten die §§ 177 bis 182 der Zivilprozessordnung entsprechend. Im Fall des § 181 Abs. 1 der Zivilprozessordnung kann das zuzustellende Dokument bei einer von der Post dafr bestimmten Stelle am Ort der Zustellung oder www.WALHALLA.de
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am Ort des Amtsgerichts, in dessen Bezirk der Ort der Zustellung liegt, niedergelegt werden oder bei der Behçrde, die den Zustellungsauftrag erteilt hat, wenn sie ihren Sitz an einem der vorbezeichneten Orte hat. Fr die Zustellungsurkunde, den Zustellungsauftrag, den verschlossenen Umschlag nach Absatz 1 und die schriftliche Mitteilung nach § 181 Abs. 1 Satz 3 der Zivilprozessordnung sind die Vordrucke nach der Zustellungsvordruckverordnung zu verwenden. § 4 Zustellung durch die Post mittels Einschreiben (1) Ein Dokument kann durch die Post mittels Einschreiben durch bergabe oder mittels Einschreiben mit Rckschein zugestellt werden. (2) Zum Nachweis der Zustellung gengt der Rckschein. Im brigen gilt das Dokument am dritten Tag nach der Aufgabe zur Post als zugestellt, es sei denn, dass es nicht oder zu einem spteren Zeitpunkt zugegangen ist. Im Zweifel hat die Behçrde den Zugang und dessen Zeitpunkt nachzuweisen. Der Tag der Aufgabe zur Post ist in den Akten zu vermerken. § 5 Zustellung durch die Behçrde gegen Empfangsbekenntnis (1) Bei der Zustellung durch die Behçrde hndigt der zustellende Bedienstete das Dokument dem Empfnger in einem verschlossenen Umschlag aus. Das Dokument kann auch offen ausgehndigt werden, wenn keine schutzwrdigen Interessen des Empfngers entgegenstehen. Der Empfnger hat ein mit dem Datum der Aushndigung versehenes Empfangsbekenntnis zu unterschreiben. 159
II.3
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VwZG: Verwaltungszustellungsgesetz
Der Bedienstete vermerkt das Datum der Zustellung auf dem Umschlag des auszuhndigenden Dokuments oder bei offener Aushndigung auf dem Dokument selbst. (2) Die §§ 177 bis 181 der Zivilprozessordnung sind anzuwenden. Zum Nachweis der Zustellung ist in den Akten zu vermerken: 1. im Fall der Ersatzzustellung in der Wohnung, in Geschftsrumen und Einrichtungen nach § 178 der Zivilprozessordnung der Grund, der diese Art der Zustellung rechtfertigt, 2. im Fall der Zustellung bei verweigerter Annahme nach § 179 der Zivilprozessordnung, wer die Annahme verweigert hat und dass das Dokument am Ort der Zustellung zurckgelassen oder an den Absender zurckgesandt wurde sowie der Zeitpunkt und der Ort der verweigerten Annahme, 3. in den Fllen der Ersatzzustellung nach den §§ 180 und 181 der Zivilprozessordnung der Grund der Ersatzzustellung sowie wann und wo das Dokument in einen Briefkasten eingelegt oder sonst niedergelegt und in welcher Weise die Niederlegung schriftlich mitgeteilt wurde. Im Fall des § 181 Abs. 1 der Zivilprozessordnung kann das zuzustellende Dokument bei der Behçrde, die den Zustellungsauftrag erteilt hat, niedergelegt werden, wenn diese Behçrde ihren Sitz am Ort der Zustellung oder am Ort des Amtsgerichts hat, in dessen Bezirk der Ort der Zustellung liegt. (3) Zur Nachtzeit, an Sonntagen und allgemeinen Feiertagen darf nach den Abstzen 1 und 2 im Inland nur mit schriftlicher oder elektronischer Erlaubnis des Behçrdenleiters zugestellt werden. Die Nachtzeit umfasst die Stunden von 21 bis 6 Uhr. Die Erlaubnis ist bei der Zustellung abschriftlich mitzuteilen. Eine Zustellung, bei der diese Vorschriften nicht beachtet sind, ist wirksam, wenn die Annahme nicht verweigert wird. (4) Das Dokument kann an Behçrden, Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts, an Rechtsanwlte, Patentanwlte, Notare, Steuerberater, Steuer160
§5
bevollmchtigte, Wirtschaftsprfer, vereidigte Buchprfer, Steuerberatungsgesellschaften, Wirtschaftsprfungsgesellschaften und Buchprfungsgesellschaften auch auf andere Weise, auch elektronisch, gegen Empfangsbekenntnis zugestellt werden. (5) Ein elektronisches Dokument kann im brigen unbeschadet des Absatzes 4 elektronisch zugestellt werden, soweit der Empfnger hierfr einen Zugang erçffnet; es ist elektronisch zuzustellen, wenn auf Grund einer Rechtsvorschrift ein Verfahren auf Verlangen des Empfngers in elektronischer Form abgewickelt wird. Fr die bermittlung ist das Dokument mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach dem Signaturgesetz zu versehen und gegen unbefugte Kenntnisnahme Dritter zu schtzen. (6) Bei der elektronischen Zustellung ist die bermittlung mit dem Hinweis „Zustellung gegen Empfangsbekenntnis“ einzuleiten. Die bermittlung muss die absendende Behçrde, den Namen und die Anschrift des Zustellungsadressaten sowie den Namen des Bediensteten erkennen lassen, der das Dokument zur bermittlung aufgegeben hat. (7) Zum Nachweis der Zustellung nach den Abstzen 4 und 5 gengt das mit Datum und Unterschrift versehene Empfangsbekenntnis, das an die Behçrde durch die Post oder elektronisch zurckzusenden ist. Ein elektronisches Dokument gilt in den Fllen des Absatzes 5 Satz 1 zweiter Halbsatz am dritten Tag nach der Absendung an den vom Empfnger hierfr erçffneten Zugang als zugestellt, wenn der Behçrde nicht sptestens an diesem Tag ein Empfangsbekenntnis nach Satz 1 zugeht. Satz 2 gilt nicht, wenn der Empfnger glaubhaft macht, dass das Dokument nicht oder zu einem spteren Zeitpunkt zugegangen ist. Der Empfnger ist in den Fllen des Absatzes 5 Satz 1 zweiter Halbsatz vor der bermittlung ber die Rechtsfolge nach Satz 2 zu belehren. Zum Nachweis der Zustellung ist von der absendenden Behçrde in den Akten zu vermerken, zu welchem Zeitpunkt und an welchen Zugang das Dokument gesendet wurde. Der Empfnger ist www.WALHALLA.de
§§ 6 – 9
VwZG: Verwaltungszustellungsgesetz
ber den Eintritt der Zustellungsfiktion nach Satz 2 zu benachrichtigen. § 6 Zustellung an gesetzliche Vertreter (1) Bei Geschftsunfhigen oder beschrnkt Geschftsfhigen ist an ihre gesetzlichen Vertreter zuzustellen. Gleiches gilt bei Personen, fr die ein Betreuer bestellt ist, soweit der Aufgabenkreis des Betreuers reicht. (2) Bei Behçrden wird an den Behçrdenleiter, bei juristischen Personen, nicht rechtsfhigen Personenvereinigungen und Zweckvermçgen an ihre gesetzlichen Vertreter zugestellt. § 34 Abs. 2 der Abgabenordnung bleibt unberhrt. (3) Bei mehreren gesetzlichen Vertretern oder Behçrdenleitern gengt die Zustellung an einen von ihnen. (4) Der zustellende Bedienstete braucht nicht zu prfen, ob die Anschrift den Vorschriften der Abstze 1 bis 3 entspricht. § 7 Zustellung an Bevollmchtigte (1) Zustellungen kçnnen an den allgemeinen oder fr bestimmte Angelegenheiten bestellten Bevollmchtigten gerichtet werden. Sie sind an ihn zu richten, wenn er schriftliche Vollmacht vorgelegt hat. Ist ein Bevollmchtigter fr mehrere Beteiligte bestellt, so gengt die Zustellung eines Dokuments an ihn fr alle Beteiligten. (2) Einem Zustellungsbevollmchtigten mehrerer Beteiligter sind so viele Ausfertigungen oder Abschriften zuzustellen, als Beteiligte vorhanden sind. (3) Auf § 180 Abs. 2 der Abgabenordnung beruhende Regelungen und § 183 der Abgabenordnung bleiben unberhrt. § 8 Heilung von Zustellungsmngeln Lsst sich die formgerechte Zustellung eines Dokuments nicht nachweisen oder ist es unter Verletzung zwingender Zustellungsvorschriften zugegangen, gilt es als in dem Zeitpunkt zugestellt, in dem es dem Empfangsberechtigten tatschlich zugegangen ist, im Fall des § 5 Abs. 5 in dem Zeitpunkt, in dem der Empfnger das Empfangsbekenntnis zurckgesendet hat. www.WALHALLA.de
II.3
§ 9 Zustellung im Ausland (1) Eine Zustellung im Ausland erfolgt 1. durch Einschreiben mit Rckschein, soweit die Zustellung von Dokumenten unmittelbar durch die Post vçlkerrechtlich zulssig ist, 2. auf Ersuchen der Behçrde durch die Behçrden des fremden Staates oder durch die zustndige diplomatische oder konsularische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland, 3. auf Ersuchen der Behçrde durch das Auswrtige Amt an eine Person, die das Recht der Immunitt genießt und zu einer Vertretung der Bundesrepublik Deutschland im Ausland gehçrt, sowie an Familienangehçrige einer solchen Person, wenn diese das Recht der Immunitt genießen, oder 4. durch bermittlung elektronischer Dokumente nach § 5 Abs. 5, soweit dies vçlkerrechtlich zulssig ist. (2) Zum Nachweis der Zustellung nach Absatz 1 Nr. 1 gengt der Rckschein. Die Zustellung nach Absatz 1 Nr. 2 und 3 wird durch das Zeugnis der ersuchten Behçrde nachgewiesen. Der Nachweis der Zustellung gemß Absatz 1 Nr. 4 richtet sich nach § 5 Abs. 7 Satz 1 bis 3 und 5. (3) Die Behçrde kann bei der Zustellung nach Absatz 1 Nr. 2 und 3 anordnen, dass die Person, an die zugestellt werden soll, innerhalb einer angemessenen Frist einen Zustellungsbevollmchtigten benennt, der im Inland wohnt oder dort einen Geschftsraum hat. Wird kein Zustellungsbevollmchtigter benannt, kçnnen sptere Zustellungen bis zur nachtrglichen Benennung dadurch bewirkt werden, dass das Dokument unter der Anschrift der Person, an die zugestellt werden soll, zur Post gegeben wird. Das Dokument gilt am siebenten Tag nach Aufgabe zur Post als zugestellt, wenn nicht feststeht, dass es den Empfnger nicht oder zu einem spteren Zeitpunkt erreicht hat. Die Behçrde kann eine lngere Frist bestimmen. In der Anordnung nach Satz 1 ist auf diese Rechtsfolgen hinzuweisen. Zum Nachweis der Zustellung ist in den Akten zu vermerken, zu welcher Zeit und 161
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II.3
VwZG: Verwaltungszustellungsgesetz
unter welcher Anschrift das Dokument zur Post gegeben wurde.
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§ 10 ffentliche Zustellung (1) Die Zustellung kann durch çffentliche Bekanntmachung erfolgen, wenn 1. der Aufenthaltsort des Empfngers unbekannt ist und eine Zustellung an einen Vertreter oder Zustellungsbevollmchtigten nicht mçglich ist, 2. bei juristischen Personen, die zur Anmeldung einer inlndischen Geschftsanschrift zum Handelsregister verpflichtet sind, eine Zustellung weder unter der eingetragenen Anschrift noch unter einer im Handelsregister eingetragenen Anschrift einer fr Zustellungen empfangsberechtigten Person oder einer ohne Ermittlungen bekannten anderen inlndischen Anschrift mçglich ist oder 3. sie im Fall des § 9 nicht mçglich ist oder keinen Erfolg verspricht. Die Anordnung ber die çffentliche Zustellung trifft ein zeichnungsberechtigter Bediensteter. (2) Die çffentliche Zustellung erfolgt durch Bekanntmachung einer Benachrichtigung an der Stelle, die von der Behçrde hierfr allge-
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§ 10
mein bestimmt ist, oder durch Verçffentlichung einer Benachrichtigung im Bundesanzeiger oder im elektronischen Bundesanzeiger. Die Benachrichtigung muss 1. die Behçrde, fr die zugestellt wird, 2. den Namen und die letzte bekannte Anschrift des Zustellungsadressaten, 3. das Datum und das Aktenzeichen des Dokuments sowie 4. die Stelle, wo das Dokument eingesehen werden kann, erkennen lassen. Die Benachrichtigung muss den Hinweis enthalten, dass das Dokument çffentlich zugestellt wird und Fristen in Gang gesetzt werden kçnnen, nach deren Ablauf Rechtsverluste drohen kçnnen. Bei der Zustellung einer Ladung muss die Benachrichtigung den Hinweis enthalten, dass das Dokument eine Ladung zu einem Termin enthlt, dessen Versumung Rechtsnachteile zur Folge haben kann. In den Akten ist zu vermerken, wann und wie die Benachrichtigung bekannt gemacht wurde. Das Dokument gilt als zugestellt, wenn seit dem Tag der Bekanntmachung der Benachrichtigung zwei Wochen vergangen sind.
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§§ 1– 2
VwKostG: Verwaltungskostengesetz
II.4
Verwaltungskostengesetz (VwKostG) Vom 23. Juni 1970 (BGBl. I S. 821) Zuletzt gendert durch Gesetz zur nderung haftungsrechtlicher Vorschriften des Atomgesetzes und zur nderung sonstiger Rechtsvorschriften vom 29. August 2008 (BGBl. I S. 1793)
1. Abschnitt Anwendungsbereich § 1 Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz gilt fr die Kosten (Gebhren und Auslagen) çffentlich-rechtlicher Verwaltungsttigkeit der Behçrden 1. des Bundes, der bundesunmittelbaren Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts, 2. der Lnder, der Gemeinden und Gemeindeverbnde, der sonstigen der Aufsicht des Landes unterstehenden juristischen Personen des çffentlichen Rechts, wenn sie Bundesrecht ausfhren, soweit die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes geltenden bundesrechtlichen Vorschriften fr eine besondere Inanspruchnahme oder Leistung der çffentlichen Verwaltung (kostenpflichtige Amtshandlung) die Erhebung von Verwaltungsgebhren oder die Erstattung von Auslagen vorsehen und keine inhaltsgleichen oder entgegenstehenden Bestimmungen enthalten oder zulassen. (2) Dieses Gesetz gilt ferner fr Kosten aufgrund von Bundesgesetzen, die nach Inkrafttreten dieses Gesetzes erlassen werden, 1. wenn die Gesetze von den in Absatz 1 Nr. 1 bezeichneten Behçrden ausgefhrt werden, 2. wenn die Gesetze von den in Absatz 1 Nr. 2 bezeichneten Behçrden im Auftrag des Bundes ausgefhrt werden. Im brigen gilt dieses Gesetz nur, soweit es durch Bundesgesetz mit Zustimmung des Bundesrates fr anwendbar erklrt wird. www.WALHALLA.de
(3) Dieses Gesetz gilt nicht fr die Kosten 1. des Auswrtigen Amtes und der Vertretungen des Bundes im Ausland, 2. der Gerichte, 3. der Behçrden der Justizverwaltung und der Gerichtsverwaltungen sowie des Deutschen Patentamtes, 4. der Behçrden nach Absatz 1, soweit sie in den in § 51 des Sozialgerichtsgesetzes bezeichneten Angelegenheiten ttig werden, 5. der Bundes- und Landesfinanzbehçrden im Verwaltungsvollstreckungsverfahren nach der Abgabenordnung, 6. (weggefallen) 7. der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern, Handwerksinnungen und Kreishandwerkerschaften. (4) Behçrde im Sinne dieses Gesetzes ist jede Stelle, die Aufgaben der çffentlichen Verwaltung wahrnimmt. 2. Abschnitt Allgemeine Grundstze fr Kostenverordnungen § 2 Bindung des Verordnungsgebers Beim Erlaß von Rechtsverordnungen, die aufgrund bundesrechtlicher Ermchtigung gebhrenpflichtige Tatbestnde, Gebhrenstze sowie die Auslagenerstattung regeln, hat der Verordnungsgeber sich im Rahmen der Vorschriften dieses Abschnitts zu halten. 163
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§ 3 Gebhrengrundstze Die Gebhrenstze sind so zu bemessen, daß zwischen der den Verwaltungsaufwand bercksichtigenden Hçhe der Gebhr einerseits und der Bedeutung, dem wirtschaftlichen Wert oder dem sonstigen Nutzen der Amtshandlung andererseits ein angemessenes Verhltnis besteht. Ist gesetzlich vorgesehen, daß Gebhren nur zur Deckung des Verwaltungsaufwandes erhoben werden, sind die Gebhrenstze so zu bemessen, daß das geschtzte Gebhrenaufkommen den auf die Amtshandlungen entfallenden durchschnittlichen Personal- und Sachaufwand fr den betreffenden Verwaltungszweig nicht bersteigt. § 4 Gebhrenarten Die Gebhren sind durch feste Stze, Rahmenstze oder nach dem Wert des Gegenstandes zu bestimmen. § 5 Pauschgebhren Zur Abgeltung mehrfacher gleichartiger Amtshandlungen fr denselben Gebhrenschuldner kçnnen Pauschgebhren vorgesehen werden. Bei der Bemessung der Pauschgebhrenstze ist der geringere Umfang des Verwaltungsaufwandes zu bercksichtigen. § 6 Kostenermßigung und Kostenbefreiung Fr bestimmte Arten von Amtshandlungen kçnnen aus Grnden der Billigkeit oder des çffentlichen Interesses Gebhrenermßigung und Auslagenermßigung sowie Gebhrenbefreiung und Auslagenbefreiung vorgesehen oder zugelassen werden. § 7 Sachliche Gebhrenfreiheit Gebhren sind nicht vorzusehen fr 1. mndliche und einfache schriftliche Ausknfte, 2. Amtshandlungen in Gnadensachen und bei Dienstaufsichtsbeschwerden, 3. Amtshandlungen, die sich aus einem bestehenden oder frheren Dienst- oder Arbeitsverhltnis von Bediensteten im çffentlichen Dienst oder aus einem beste164
§§ 3 – 8
henden oder frheren çffentlich-rechtlichen Amtsverhltnis ergeben, 4. Amtshandlungen, die sich aus einer bestehenden oder frheren gesetzlichen Dienstpflicht oder einer Ttigkeit ergeben, die an Stelle der gesetzlichen Dienstpflicht geleistet werden kann. 3. Abschnitt Allgemeine kostenrechtliche Vorschriften § 8 Persçnliche Gebhrenfreiheit (1) Von der Zahlung der Gebhren fr Amtshandlungen sind befreit: 1. Die Bundesrepublik Deutschland und die bundesunmittelbaren juristischen Personen des çffentlichen Rechts, deren Ausgaben ganz oder teilweise aufgrund gesetzlicher Verpflichtung aus dem Haushalt des Bundes getragen werden, 2. die Lnder und die juristischen Personen des çffentlichen Rechts, die nach den Haushaltsplnen eines Landes fr Rechnung eines Landes verwaltet werden, 3. die Gemeinden und Gemeindeverbnde, sofern die Amtshandlungen nicht ihre wirtschaftlichen Unternehmen betreffen. (2) Die Befreiung tritt nicht ein, soweit die in Absatz 1 Genannten berechtigt sind, die Gebhren Dritten aufzuerlegen. (3) Gebhrenfreiheit nach Absatz 1 besteht nicht fr Sondervermçgen und Bundesbetriebe im Sinne des Artikels 110 Abs. 1 des Grundgesetzes, fr gleichartige Einrichtungen der Lnder sowie fr çffentlich-rechtliche Unternehmen, an denen der Bund oder ein Land beteiligt ist. (4) Zur Zahlung von Gebhren bleiben die in Absatz 1 genannten Rechtstrger fr Amtshandlungen folgender Behçrden verpflichtet: 1. Bundesanstalt fr Bodenforschung, 2. Physikalisch-Technische Bundesanstalt, 3. Bundesanstalt fr Materialprfung, 4. Bundessortenamt, 5. Deutsches Hydrographisches Institut, 6. Bundesamt fr Schiffsvermessung, www.WALHALLA.de
§§ 9 – 13
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7. See-Berufsgenossenschaft, 8. Bundesamt fr Strahlenschutz. § 9 Gebhrenbemessung (1) Sind Rahmenstze fr Gebhren vorgesehen, so sind bei der Festsetzung der Gebhr im Einzelfall zu bercksichtigen 1. der mit der Amtshandlung verbundene Verwaltungsaufwand, soweit Aufwendungen nicht als Auslagen gesondert berechnet werden, und 2. die Bedeutung, der wirtschaftliche Wert oder der sonstige Nutzen der Amtshandlung fr den Gebhrenschuldner sowie dessen wirtschaftliche Verhltnisse. (2) Ist eine Gebhr nach dem Wert des Gegenstandes zu berechnen, so ist der Wert zum Zeitpunkt der Beendigung der Amtshandlung fr die Berechnung maßgebend. (3) Pauschgebhren werden nur auf Antrag festgesetzt; sie sind im voraus festzusetzen. § 10 Auslagen (1) Soweit die Auslagen nicht bereits in die Gebhr einbezogen sind und die Erstattung von Auslagen vorgesehen ist, die im Zusammenhang mit einer Amtshandlung entstehen, werden vom Gebhrenschuldner folgende Auslagen erhoben: 1. Fernsprechgebhren im Fernverkehr, Telegrafen- und Fernschreibgebhren, 2. Aufwendungen fr weitere Ausfertigungen, Abschriften und Auszge, die auf besonderen Antrag erteilt werden; fr die Berechnung der als Auslagen zu erhebenden Schreibgebhren gelten die Vorschriften des § 136 Abs. 3 bis 6 der Kostenordnung, 3. Aufwendungen fr bersetzungen, die auf besonderen Antrag gefertigt werden, 4. Kosten, die durch çffentliche Bekanntmachung entstehen, mit Ausnahme der hierbei erwachsenden Postgebhren, 5. die in entsprechender Anwendung des Justizvergtungs- und -entschdigungsgesetzes zu zahlenden Betrge; erhlt ein Sachverstndiger aufgrund des § 1 Abs. 2 Satz 2 jenes Gesetzes keine Vergtung, so www.WALHALLA.de
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ist der Betrag zu erheben, der ohne diese Vorschrift nach dem Gesetz zu zahlen wre, 6. die bei Geschften außerhalb der Dienststelle den Verwaltungsangehçrigen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen gewhrten Vergtungen (Reisekostenvergtung, Auslagenersatz) und die Kosten fr die Bereitstellung von Rumen, 7. die Betrge, die anderen in- und auslndischen Behçrden, çffentlichen Einrichtungen oder Beamten zustehen; und zwar auch dann, wenn aus Grnden der Gegenseitigkeit, der Verwaltungsvereinfachung und dergleichen an die Behçrden, Einrichtungen oder Beamten keine Zahlungen zu leisten sind, 8. die Kosten fr die Befçrderung von Sachen, mit Ausnahme der hierbei erwachsenden Postgebhren, und die Verwahrung von Sachen. (2) Die Erstattung der in Absatz 1 aufgefhrten Auslagen kann auch verlangt werden, wenn fr eine Amtshandlung Gebhrenfreiheit besteht oder von der Gebhrenerhebung abgesehen wird. § 11 Entstehung der Kostenschuld (1) Die Gebhrenschuld entsteht, soweit ein Antrag notwendig ist, mit dessen Eingang bei der zustndigen Behçrde, im brigen mit der Beendigung der gebhrenpflichtigen Amtshandlung. (2) Die Verpflichtung zur Erstattung von Auslagen entsteht mit der Aufwendung des zu erstattenden Betrages, in den Fllen des § 10 Abs. 1 Nr. 5 zweiter Halbsatz und Nr. 7 zweiter Halbsatz mit der Beendigung der kostenpflichtigen Amtshandlung. § 12 Kostenglubiger Kostenglubiger ist der Rechtstrger, dessen Behçrde eine kostenpflichtige Amtshandlung vornimmt. § 13 Kostenschuldner (1) Zur Zahlung der Kosten ist verpflichtet, 165
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1. wer die Amtshandlung veranlaßt oder zu wessen Gunsten sie vorgenommen wird, 2. wer die Kosten durch eine vor der zustndigen Behçrde abgegebene oder ihr mitgeteilte Erklrung bernommen hat, 3. wer fr die Kostenschuld eines anderen kraft Gesetzes haftet. (2) Mehrere Kostenschuldner haften als Gesamtschuldner. § 14 Kostenentscheidung (1) Die Kosten werden von Amts wegen festgesetzt. Die Entscheidung ber die Kosten soll, soweit mçglich, zusammen mit der Sachentscheidung ergehen. Aus der Kostenentscheidung mssen mindestens hervorgehen 1. die kostenerhebende Behçrde, 2. der Kostenschuldner, 3. die kostenpflichtige Amtshandlung, 4. die als Gebhren und Auslagen zu zahlenden Betrge sowie 5. wo, wann und wie die Gebhren und die Auslagen zu zahlen sind. Die Kostenentscheidung kann mndlich ergehen; sie ist auf Antrag schriftlich zu besttigen. Soweit sie schriftlich ergeht oder schriftlich besttigt wird, ist auch die Rechtsgrundlage fr die Erhebung der Kosten sowie deren Berechnung anzugeben. (2) Kosten, die bei richtiger Behandlung der Sache durch die Behçrde nicht entstanden wren, werden nicht erhoben. Das gleiche gilt fr Auslagen, die durch eine von Amts wegen veranlaßte Verlegung eines Termins oder Vertagung einer Verhandlung entstanden sind. § 15 Gebhren in besonderen Fllen (1) Wird ein Antrag ausschließlich wegen Unzustndigkeit der Behçrde abgelehnt, so wird keine Gebhr erhoben. (2) Wird ein Antrag auf Vornahme einer Amtshandlung zurckgenommen, nachdem mit der sachlichen Bearbeitung begonnen, die Amtshandlung aber noch nicht beendet ist, oder wird ein Antrag aus anderen Grnden als wegen Unzustndigkeit abgelehnt, 166
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oder wird eine Amtshandlung zurckgenommen oder widerrufen, so ermßigt sich die vorgesehene Gebhr um ein Viertel; sie kann bis zu einem Viertel der vorgesehenen Gebhr ermßigt oder es kann von ihrer Erhebung abgesehen werden, wenn dies der Billigkeit entspricht. § 16 Vorschußzahlung und Sicherheitsleistung Eine Amtshandlung, die auf Antrag vorzunehmen ist, kann von der Zahlung eines angemessenen Vorschusses oder von einer angemessenen Sicherheitsleistung bis zur Hçhe der voraussichtlich entstehenden Kosten abhngig gemacht werden. § 17 Flligkeit Kosten werden mit der Bekanntgabe der Kostenentscheidung an den Kostenschuldner fllig, wenn nicht die Behçrde einen spteren Zeitpunkt bestimmt. § 18 Sumniszuschlag (1) Werden bis zum Ablauf eines Monats nach dem Flligkeitstag Gebhren oder Auslagen nicht entrichtet, so kann fr jeden angefangenen Monat der Sumnis ein Sumniszuschlag von eins vom Hundert des rckstndigen Betrages erhoben werden, wenn dieser 100 Deutsche Mark bersteigt. (2) Absatz 1 gilt nicht, wenn Sumniszuschlge nicht rechtzeitig entrichtet werden. (3) Fr die Berechnung des Sumniszuschlages wird der rckstndige Betrag auf volle 100 Deutsche Mark nach unten abgerundet. (4) Als Tag, an dem eine Zahlung entrichtet worden ist, gilt 1. bei bergabe oder bersendung von Zahlungsmitteln an die fr den Kostenglubiger zustndige Kasse der Tag des Eingangs; 2. bei berweisung oder Einzahlung auf ein Konto der fr den Kostenglubiger zustndigen Kasse und bei Einzahlung mit Zahlkarte oder Postanweisung der Tag, an dem der Betrag der Kasse gutgeschrieben wird. www.WALHALLA.de
§§ 19 – 26
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§ 19 Stundung, Niederschlagung und Erlaß Fr die Stundung, die Niederschlagung und den Erlaß von Forderungen des Bundes auf Zahlung von Gebhren, Auslagen und sonstigen Nebenleistungen gelten die Vorschriften der Bundeshaushaltsordnung. In Fllen, in denen ein anderer Rechtstrger als der Bund Kostenglubiger ist, gelten die fr ihn verbindlichen entsprechenden Vorschriften. § 20 Verjhrung (1) Der Anspruch auf Zahlung von Kosten verjhrt nach drei Jahren, sptestens mit dem Ablauf des vierten Jahres nach der Entstehung. Die Verjhrung beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem der Anspruch fllig geworden ist. Mit dem Ablauf dieser Frist erlischt der Anspruch. (2) Die Verjhrung ist gehemmt, solange der Anspruch innerhalb der letzten sechs Monate der Frist wegen hçherer Gewalt nicht verfolgt werden kann. (3) Die Verjhrung wird unterbrochen durch schriftliche Zahlungsaufforderung, durch Zahlungsaufschub, durch Stundung, durch Aussetzen der Vollziehung, durch Sicherheitsleistung, durch eine Vollstreckungsmaßnahme, durch Vollstreckungsaufschub, durch Anmeldung im Insolvenzverfahren und durch Ermittlungen des Kostenglubigers ber Wohnsitz oder Aufenthalt des Zahlungspflichtigen. (4) Mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Unterbrechung endet, beginnt eine neue Verjhrung. (5) Die Verjhrung wird nur in Hçhe des Betrages unterbrochen, auf den sich die Unterbrechungshandlung bezieht. (6) Wird eine Kostenentscheidung angefochten, so erlçschen Ansprche aus ihr nicht vor Ablauf von sechs Monaten, nachdem die Kostenentscheidung unanfechtbar geworden ist oder das Verfahren sich auf andere Weise erledigt hat.
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§ 21 Erstattung (1) berzahlte oder zu Unrecht erhobene Kosten sind unverzglich zu erstatten, zu Unrecht erhobene Kosten jedoch nur, soweit eine Kostenentscheidung noch nicht unanfechtbar geworden ist; nach diesem Zeitpunkt kçnnen zu Unrecht erhobene Kosten nur aus Billigkeitsgrnden erstattet werden. (2) Der Erstattungsanspruch erlischt durch Verjhrung, wenn er nicht bis zum Ablauf des dritten Kalenderjahres geltend gemacht wird, das auf die Entstehung des Anspruchs folgt; die Verjhrung beginnt jedoch nicht vor der Unanfechtbarkeit der Kostenentscheidung. § 22 Rechtsbehelf (1) Die Kostenentscheidung kann zusammen mit der Sachentscheidung oder selbstndig angefochten werden; der Rechtsbehelf gegen eine Sachentscheidung erstreckt sich auf die Kostenentscheidung. (2) Wird eine Kostenentscheidung selbstndig angefochten, so ist das Rechtsbehelfsverfahren kostenrechtlich als selbstndiges Verfahren zu behandeln. 4. Abschnitt Schlußvorschriften § 23 Verwaltungsvorschriften Der Bundesminister des Innern wird ermchtigt, zur Durchfhrung dieses Gesetzes mit Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften zu erlassen. § 24 Gesetzesnderungen (hier nicht aufgenommen) § 25 Berlin-Klausel Dieses Gesetz gilt nach Maßgabe des § 13 Abs. 1 des Dritten berleitungsgesetzes vom 4. Januar 1952 (Bundesgesetzbl. I S. 1) auch im Land Berlin. § 26 Inkrafttreten Dieses Gesetz tritt am Tage nach der Verkndung in Kraft.
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Inhaltsbersicht
Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Mrz 1991 (BGBl. I S. 686) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Beschleunigung des Ausbaus der Hçchstspannungsnetze vom 21. August 2009 (BGBl. I S. 2870)
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I n h a l ts b e r si ch t Teil I Gerichtsverfassung 1. Abschnitt Gerichte . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Abschnitt Richter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Abschnitt Ehrenamtliche Richter . . . . . . 4. Abschnitt Vertreter des çffentlichen Interesses . . . . . . . . . . . . . . . 5. Abschnitt Gerichtsverwaltung . . . . . . . . 6. Abschnitt Verwaltungsrechtsweg und Zustndigkeit . . . . . . . . . . . . Teil II Verfahren 7. Abschnitt Allgemeine Verfahrensvorschriften . . . . . 8. Abschnitt Besondere Vorschriften fr Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen . . . . . . . 9. Abschnitt Verfahren im ersten Rechtszug
168
§§
1 bis 14 15 bis 18 19 bis 34
35 bis 37 38 und 39
40 bis 53
54 bis 67a
68 bis 80b 81 bis 106
10. Abschnitt Urteile und andere Entscheidungen . . . . . . . . . . . 11. Abschnitt Einstweilige Anordnung . . . .
107 bis 122 123
Teil III Rechtsmittel und Wiederaufnahme des Verfahrens 12. Abschnitt Berufung . . . . . . . . . . . . . . . . 124 bis 131 13. Abschnitt Revision . . . . . . . . . . . . . . . . 132 bis 145 14. Abschnitt Beschwerde, Erinnerung, Anhçrungsrge . . . . . . . . . . . 146 bis 152a 15. Abschnitt Wiederaufnahme des Verfahrens . . . . . . . . . . . . . . . 153 Teil IV Kosten und Vollstreckung 16. Abschnitt Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17. Abschnitt Vollstreckung . . . . . . . . . . . . Teil V Schluß- und bergangsbestimmungen .
154 bis 166 167 bis 172
173 bis 195
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§§ 1– 6
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
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Teil I Gerichtsverfassung
Landesgrenzen hinaus, auch fr einzelne Sachgebiete, vereinbaren.
1. Abschnitt Gerichte
§ 4 (Prsidium, Geschftsverteilung) Fr die Gerichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit gelten die Vorschriften des Zweiten Titels des Gerichtsverfassungsgesetzes entsprechend. Die Mitglieder und drei Vertreter des fr Entscheidungen nach § 99 Abs. 2 zustndigen Spruchkçrpers bestimmt das Prsidium jeweils fr die Dauer von vier Jahren. Die Mitglieder und ihre Vertreter mssen Richter auf Lebenszeit sein.
§ 1 (Unabhngigkeit) Die Verwaltungsgerichtsbarkeit wird durch unabhngige, von den Verwaltungsbehçrden getrennte Gerichte ausgebt. § 2 (Gliederung) Gerichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit sind in den Lndern die Verwaltungsgerichte und je ein Oberverwaltungsgericht, im Bund das Bundesverwaltungsgericht mit Sitz in Leipzig. § 3 (Gerichtsorganisation) (1) Durch Gesetz werden angeordnet 1. die Errichtung und Aufhebung eines Verwaltungsgerichts oder eines Oberverwaltungsgerichts, 2. die Verlegung eines Gerichtssitzes, 3. nderungen in der Abgrenzung der Gerichtsbezirke, 4. die Zuweisung einzelner Sachgebiete an ein Verwaltungsgericht fr die Bezirke mehrerer Verwaltungsgerichte, 4a. die Zuweisung von Verfahren, bei denen sich die çrtliche Zustndigkeit nach § 52 Nr. 2 Satz 1, 2 oder 4 bestimmt, an ein anderes Verwaltungsgericht oder an mehrere Verwaltungsgerichte des Landes, 5. die Errichtung einzelner Kammern des Verwaltungsgerichts oder einzelner Senate des Oberverwaltungsgerichts an anderen Orten, 6. der bergang anhngiger Verfahren auf ein anderes Gericht bei Maßnahmen nach den Nummern 1, 3, 4 und 4a, wenn sich die Zustndigkeit nicht nach den bisher geltenden Vorschriften richten soll. (2) Mehrere Lnder kçnnen die Errichtung eines gemeinsamen Gerichts oder gemeinsamer Spruchkçrper eines Gerichts oder die Ausdehnung von Gerichtsbezirken ber die www.WALHALLA.de
§ 5 (Besetzung, Kammern) (1) Das Verwaltungsgericht besteht aus dem Prsidenten und aus den Vorsitzenden Richtern und weiteren Richtern in erforderlicher Anzahl. (2) Bei dem Verwaltungsgericht werden Kammern gebildet. (3) Die Kammer des Verwaltungsgerichts entscheidet in der Besetzung von drei Richtern und zwei ehrenamtlichen Richtern, soweit nicht ein Einzelrichter entscheidet. Bei Beschlssen außerhalb der mndlichen Verhandlung und bei Gerichtsbescheiden (§ 84) wirken die ehrenamtlichen Richter nicht mit. § 6 (Einzelrichter) (1) Die Kammer soll in der Regel den Rechtsstreit einem ihrer Mitglieder als Einzelrichter zur Entscheidung bertragen, wenn 1. die Sache keine besonderen Schwierigkeiten tatschlicher oder rechtlicher Art aufweist und 2. die Rechtssache keine grundstzliche Bedeutung hat. Ein Richter auf Probe darf im ersten Jahr nach seiner Ernennung nicht Einzelrichter sein. (2) Der Rechtsstreit darf dem Einzelrichter nicht bertragen werden, wenn bereits vor der Kammer mndlich verhandelt worden ist, es sei denn, daß inzwischen ein Vorbehalts-, Teil- oder Zwischenurteil ergangen ist. (3) Der Einzelrichter kann nach Anhçrung der Beteiligten den Rechtsstreit auf die Kammer zurckbertragen, wenn sich aus einer wesentlichen nderung der Prozeßlage ergibt, 169
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daß die Rechtssache grundstzliche Bedeutung hat oder die Sache besondere Schwierigkeiten tatschlicher oder rechtlicher Art aufweist. Eine erneute bertragung auf den Einzelrichter ist ausgeschlossen. (4) Beschlsse nach den Abstzen 1 und 3 sind unanfechtbar. Auf eine unterlassene bertragung kann ein Rechtsbehelf nicht gesttzt werden. §§ 7 und 8 (weggefallen) § 9 (Oberverwaltungsgericht) (1) Das Oberverwaltungsgericht besteht aus dem Prsidenten und aus den Vorsitzenden Richtern und weiteren Richtern in erforderlicher Anzahl. (2) Bei dem Oberverwaltungsgericht werden Senate gebildet. (3) Die Senate des Oberverwaltungsgerichts entscheiden in der Besetzung von drei Richtern; die Landesgesetzgebung kann vorsehen, daß die Senate in der Besetzung von fnf Richtern entscheiden, von denen zwei auch ehrenamtliche Richter sein kçnnen. Fr die Flle des § 48 Abs. 1 kann auch vorgesehen werden, daß die Senate in der Besetzung von fnf Richtern und zwei ehrenamtlichen Richtern entscheiden. Satz 1 Halbsatz 2 und Satz 2 gelten nicht fr die Flle des § 99 Abs. 2. § 10 (Bundesverwaltungsgericht) (1) Das Bundesverwaltungsgericht besteht aus dem Prsidenten und aus den Vorsitzenden Richtern und weiteren Richtern in erforderlicher Anzahl. (2) Bei dem Bundesverwaltungsgericht werden Senate gebildet. (3) Die Senate des Bundesverwaltungsgerichts entscheiden in der Besetzung von fnf Richtern, bei Beschlssen außerhalb der mndlichen Verhandlung in der Besetzung von drei Richtern. § 11 (Großer Senat) (1) Bei dem Bundesverwaltungsgericht wird ein Großer Senat gebildet. 170
§§ 7 – 11
(2) Der Große Senat entscheidet, wenn ein Senat in einer Rechtsfrage von der Entscheidung eines anderen Senats oder des Großen Senats abweichen will. (3) Eine Vorlage an den Großen Senat ist nur zulssig, wenn der Senat, von dessen Entscheidung abgewichen werden soll, auf Anfrage des erkennenden Senats erklrt hat, daß er an seiner Rechtsauffassung festhlt. Kann der Senat, von dessen Entscheidung abgewichen werden soll, wegen einer nderung des Geschftsverteilungsplanes mit der Rechtsfrage nicht mehr befaßt werden, tritt der Senat an seine Stelle, der nach dem Geschftsverteilungsplan fr den Fall, in dem abweichend entschieden wurde, nunmehr zustndig wre. ber die Anfrage und die Antwort entscheidet der jeweilige Senat durch Beschluß in der fr Urteile erforderlichen Besetzung. (4) Der erkennende Senat kann eine Frage von grundstzlicher Bedeutung dem Großen Senat zur Entscheidung vorlegen, wenn das nach seiner Auffassung zur Fortbildung des Rechts oder zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung erforderlich ist. (5) Der Große Senat besteht aus dem Prsidenten und je einem Richter der Revisionssenate, in denen der Prsident nicht den Vorsitz fhrt. Legt ein anderer als ein Revisionssenat vor oder soll von dessen Entscheidung abgewichen werden, ist auch ein Mitglied dieses Senats im Großen Senat vertreten. Bei einer Verhinderung des Prsidenten tritt ein Richter des Senats, dem er angehçrt, an seine Stelle. (6) Die Mitglieder und die Vertreter werden durch das Prsidium fr ein Geschftsjahr bestellt. Das gilt auch fr das Mitglied eines anderen Senats nach Absatz 5 Satz 2 und fr seinen Vertreter. Den Vorsitz im Großen Senat fhrt der Prsident, bei Verhinderung das dienstlteste Mitglied. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. (7) Der Große Senat entscheidet nur ber die Rechtsfrage. Er kann ohne mndliche Verhandlung entscheiden. Seine Entscheidung ist in der vorliegenden Sache fr den erkennenden Senat bindend. www.WALHALLA.de
§§ 12 – 22
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§ 12 (Großer Senat des OVG) (1) Die Vorschriften des § 11 gelten fr das Oberverwaltungsgericht entsprechend, soweit es ber eine Frage des Landesrechts endgltig entscheidet. An die Stelle der Revisionssenate treten die nach diesem Gesetz gebildeten Berufungssenate. (2) Besteht ein Oberverwaltungsgericht nur aus zwei Berufungssenaten, so treten an die Stelle des Großen Senats die Vereinigten Senate. (3) Durch Landesgesetz kann eine abweichende Zusammensetzung des Großen Senats bestimmt werden. § 13 (Geschftsstelle) Bei jedem Gericht wird eine Geschftsstelle eingerichtet. Sie wird mit der erforderlichen Anzahl von Urkundsbeamten besetzt. § 14 (Rechts- und Amtshilfe) Alle Gerichte und Verwaltungsbehçrden leisten den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit Rechts- und Amtshilfe. 2. Abschnitt Richter § 15 (Ernennung) (1) Die Richter werden auf Lebenszeit ernannt, soweit nicht in §§ 16 und 17 Abweichendes bestimmt ist. (2) (weggefallen) (3) Die Richter des Bundesverwaltungsgerichts mssen das fnfunddreißigste Lebensjahr vollendet haben. § 16 (Richter im Nebenamt) Bei dem Oberverwaltungsgericht und bei dem Verwaltungsgericht kçnnen auf Lebenszeit ernannte Richter anderer Gerichte und ordentliche Professoren des Rechts fr eine bestimmte Zeit von mindestens zwei Jahren, lngstens jedoch fr die Dauer ihres Hauptamtes, zu Richtern im Nebenamt ernannt werden. www.WALHALLA.de
II.5
§ 17 (Richter auf Probe, Richter kraft Auftrags) Bei den Verwaltungsgerichten kçnnen Richter auf Probe oder Richter kraft Auftrags verwendet werden.
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§ 18 (weggefallen) 3. Abschnitt Ehrenamtliche Richter § 19 (Gleiche Rechte) Der ehrenamtliche Richter wirkt bei der mndlichen Verhandlung und der Urteilsfindung mit gleichen Rechten wie der Richter mit. § 20 (Persçnliche Voraussetzungen) Der ehrenamtliche Richter muß Deutscher sein. Er soll das 25. Lebensjahr vollendet und seinen Wohnsitz innerhalb des Gerichtsbezirks haben. § 21 (Ausschluss) (1) Vom Amt des ehrenamtlichen Richters sind ausgeschlossen 1. Personen, die infolge Richterspruchs die Fhigkeit zur Bekleidung çffentlicher mter nicht besitzen oder wegen einer vorstzlichen Tat zu einer Freiheitsstrafe von mehr als sechs Monaten verurteilt worden sind, 2. Personen, gegen die Anklage wegen einer Tat erhoben ist, die den Verlust der Fhigkeit zur Bekleidung çffentlicher mter zur Folge haben kann, 3. Personen, die nicht das Wahlrecht zu den gesetzgebenden Kçrperschaften des Landes besitzen. (2) Personen, die in Vermçgensverfall geraten sind, sollen nicht zu ehrenamtlichen Richtern berufen werden. § 22 (Ausgeschlossene Personengruppen) Zu ehrenamtlichen Richtern kçnnen nicht berufen werden 1. Mitglieder des Bundestages, des Europischen Parlaments, der gesetzgebenden 171
II.5 2. 3.
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4. 5.
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
Kçrperschaften eines Landes, der Bundesregierung oder einer Landesregierung, Richter, Beamte und Angestellte im çffentlichen Dienst, soweit sie nicht ehrenamtlich ttig sind, Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit, Rechtsanwlte, Notare und Personen, die fremde Rechtsangelegenheiten geschftsmßig besorgen.
§ 23 (Ablehnungsberechtigte) (1) Die Berufung zum Amt des ehrenamtlichen Richters drfen ablehnen 1. Geistliche und Religionsdiener, 2. Schçffen und andere ehrenamtliche Richter, 3. Personen, die zwei Amtsperioden lang als ehrenamtliche Richter bei Gerichten der allgemeinen Verwaltungsgerichtsbarkeit ttig gewesen sind, 4. rzte, Krankenpfleger, Hebammen, 5. Apothekenleiter, die keinen weiteren Apotheker beschftigen, 6. Personen, die die Regelaltersgrenze nach dem Sechsten Buch Sozialgesetzbuch erreicht haben. (2) In besonderen Hrtefllen kann außerdem auf Antrag von der bernahme des Amtes befreit werden. § 24 (Entbindung vom Amt) (1) Ein ehrenamtlicher Richter ist von seinem Amt zu entbinden, wenn er 1. nach §§ 20 bis 22 nicht berufen werden konnte oder nicht mehr berufen werden kann oder 2. seine Amtspflichten grçblich verletzt hat oder 3. einen Ablehnungsgrund nach § 23 Abs. 1 geltend macht oder 4. die zur Ausbung seines Amtes erforderlichen geistigen oder kçrperlichen Fhigkeiten nicht mehr besitzt oder 5. seinen Wohnsitz im Gerichtsbezirk aufgibt. 172
§§ 23 – 26
(2) In besonderen Hrtefllen kann außerdem auf Antrag von der weiteren Ausbung des Amtes entbunden werden. (3) Die Entscheidung trifft ein Senat des Oberverwaltungsgerichts in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1, 2 und 4 auf Antrag des Prsidenten des Verwaltungsgerichts, in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 3 und 5 und des Absatzes 2 auf Antrag des ehrenamtlichen Richters. Die Entscheidung ergeht durch Beschluß nach Anhçrung des ehrenamtlichen Richters. Sie ist unanfechtbar. (4) Absatz 3 gilt entsprechend in den Fllen des § 23 Abs. 2. (5) Auf Antrag des ehrenamtlichen Richters ist die Entscheidung nach Absatz 3 von dem Senat des Oberverwaltungsgerichts aufzuheben, wenn Anklage nach § 21 Nr. 2 erhoben war und der Angeschuldigte rechtskrftig außer Verfolgung gesetzt oder freigesprochen worden ist. § 25 (Amtszeit) Die ehrenamtlichen Richter werden auf fnf Jahre gewhlt. § 26 (Wahlausschuss) (1) Bei jedem Verwaltungsgericht wird ein Ausschuß zur Wahl der ehrenamtlichen Richter bestellt. (2) Der Ausschuß besteht aus dem Prsidenten des Verwaltungsgerichts als Vorsitzendem, einem von der Landesregierung bestimmten Verwaltungsbeamten und sieben Vertrauensleuten als Beisitzern. Die Vertrauensleute, ferner sieben Vertreter werden aus den Einwohnern des Verwaltungsgerichtsbezirks vom Landtag oder von einem durch ihn bestimmten Landtagsausschuß oder nach Maßgabe eines Landesgesetzes gewhlt. Sie mssen die Voraussetzungen zur Berufung als ehrenamtliche Richter erfllen. Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung die Zustndigkeit fr die Bestimmung des Verwaltungsbeamten abweichend von Satz 1 zu regeln. Sie kçnnen diese Ermchtigung auf oberste Landesbehçrden bertragen. In den Fllen des § 3 Abs. 2 richtet sich die Zustndigkeit fr die www.WALHALLA.de
§§ 27 – 35
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
Bestellung des Verwaltungsbeamten sowie des Landes fr die Wahl der Vertrauensleute nach dem Sitz des Gerichts. Die Landesgesetzgebung kann in diesen Fllen vorsehen, dass jede beteiligte Landesregierung einen Verwaltungsbeamten in den Ausschuss entsendet und dass jedes beteiligte Land mindestens zwei Vertrauensleute bestellt. (3) Der Ausschuß ist beschlußfhig, wenn wenigstens der Vorsitzende, ein Verwaltungsbeamter und drei Vertrauensleute anwesend sind. § 27 (Erforderliche Zahl) Die fr jedes Verwaltungsgericht erforderliche Zahl von ehrenamtlichen Richtern wird durch den Prsidenten so bestimmt, daß voraussichtlich jeder zu hçchstens zwçlf ordentlichen Sitzungstagen im Jahr herangezogen wird. § 28 (Vorschlagsliste) Die Kreise und kreisfreien Stdte stellen in jedem fnften Jahr eine Vorschlagsliste fr ehrenamtliche Richter auf. Der Ausschuß bestimmt fr jeden Kreis und fr jede kreisfreie Stadt die Zahl der Personen, die in die Vorschlagsliste aufzunehmen sind. Hierbei ist die doppelte Anzahl der nach § 27 erforderlichen ehrenamtlichen Richter zugrunde zu legen. Fr die Aufnahme in die Liste ist die Zustimmung von zwei Dritteln der anwesenden Mitglieder der Vertretungskçrperschaft des Kreises oder der kreisfreien Stadt, mindestens jedoch die Hlfte der gesetzlichen Mitgliederzahl erforderlich. Die jeweiligen Regelungen zur Beschlussfassung der Vertretungskçrperschaft bleiben unberhrt. Die Vorschlagslisten sollen außer dem Namen auch den Geburtsort, den Geburtstag und Beruf des Vorgeschlagenen enthalten; sie sind dem Prsidenten des zustndigen Verwaltungsgerichts zu bermitteln. § 29 (Auswahl) (1) Der Ausschuß whlt aus den Vorschlagslisten mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen die erforderliche Zahl von ehrenamtlichen Richtern. www.WALHALLA.de
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(2) Bis zur Neuwahl bleiben die bisherigen ehrenamtlichen Richter im Amt. § 30 (Reihenfolge; Hilfsliste) (1) Das Prsidium des Verwaltungsgerichts bestimmt vor Beginn des Geschftsjahres die Reihenfolge, in der die ehrenamtlichen Richter zu den Sitzungen heranzuziehen sind. (2) Fr die Heranziehung von Vertretern bei unvorhergesehener Verhinderung kann eine Hilfsliste aus ehrenamtlichen Richtern aufgestellt werden, die am Gerichtssitz oder in seiner Nhe wohnen. § 31 (weggefallen) § 32 (Entschdigung) Der ehrenamtliche Richter und der Vertrauensmann (§ 26) erhalten eine Entschdigung nach dem Justizvergtungs- und -entschdigungsgesetz. § 33 (Ordnungsgeld) (1) Gegen einen ehrenamtlichen Richter, der sich ohne gengende Entschuldigung zu einer Sitzung nicht rechtzeitig einfindet oder der sich seinen Pflichten auf andere Weise entzieht, kann ein Ordnungsgeld festgesetzt werden. Zugleich kçnnen ihm die durch sein Verhalten verursachten Kosten auferlegt werden. (2) Die Entscheidung trifft der Vorsitzende. Bei nachtrglicher Entschuldigung kann er sie ganz oder zum Teil aufheben. § 34 (Oberverwaltungsgericht) §§ 19 bis 33 gelten fr die ehrenamtlichen Richter bei dem Oberverwaltungsgericht entsprechend, wenn die Landesgesetzgebung bestimmt hat, daß bei diesem Gericht ehrenamtliche Richter mitwirken. 4. Abschnitt Vertreter des çffentlichen Interesses § 35 (Oberbundesanwalt) (1) Die Bundesregierung bestellt einen Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht und richtet ihn im Bundesministerium des Innern ein. Der Vertreter des 173
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§§ 36 – 42
Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht kann sich an jedem Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht beteiligen; dies gilt nicht fr Verfahren vor den Wehrdienstsenaten. Er ist an die Weisungen der Bundesregierung gebunden.
§ 39 (Keine Verwaltungsgeschfte) Dem Gericht drfen keine Verwaltungsgeschfte außerhalb der Gerichtsverwaltung bertragen werden.
(2) Das Bundesverwaltungsgericht gibt dem Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht Gelegenheit zur ußerung.
6. Abschnitt Verwaltungsrechtsweg und Zustndigkeit
§ 36 (Oberverwaltungsgericht, Verwaltungsgericht) (1) Bei dem Oberverwaltungsgericht und bei dem Verwaltungsgericht kann nach Maßgabe einer Rechtsverordnung der Landesregierung ein Vertreter des çffentlichen Interesses bestimmt werden. Dabei kann ihm allgemein oder fr bestimmte Flle die Vertretung des Landes oder von Landesbehçrden bertragen werden. (2) § 35 Abs. 2 gilt entsprechend. § 37 (Befhigung zum Richteramt) (1) Der Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht und seine hauptberuflichen Mitarbeiter des hçheren Dienstes mssen die Befhigung zum Richteramt haben oder die Voraussetzungen des § 110 Satz 1 des Deutschen Richtergesetzes erfllen. (2) Der Vertreter des çffentlichen Interesses bei dem Oberverwaltungsgericht und bei dem Verwaltungsgericht muß die Befhigung zum Richteramt nach dem Deutschen Richtergesetz haben; § 174 bleibt unberhrt. 5. Abschnitt Gerichtsverwaltung § 38 (Dienstaufsicht) (1) Der Prsident des Gerichts bt die Dienstaufsicht ber die Richter, Beamten, Angestellten und Arbeiter aus. (2) bergeordnete Dienstaufsichtsbehçrde fr das Verwaltungsgericht ist der Prsident des Oberverwaltungsgerichts. 174
§ 40 (ffentlich-rechtliche Streitigkeiten) (1) Der Verwaltungsrechtsweg ist in allen çffentlich-rechtlichen Streitigkeiten nichtverfassungsrechtlicher Art gegeben, soweit die Streitigkeiten nicht durch Bundesgesetz einem anderen Gericht ausdrcklich zugewiesen sind. ffentlich-rechtliche Streitigkeiten auf dem Gebiet des Landesrechts kçnnen einem anderen Gericht auch durch Landesgesetz zugewiesen werden. (2) Fr vermçgensrechtliche Ansprche aus Aufopferung fr das gemeine Wohl und aus çffentlich-rechtlicher Verwahrung sowie fr Schadensersatzansprche aus der Verletzung çffentlich-rechtlicher Pflichten, die nicht auf einem çffentlich-rechtlichen Vertrag beruhen, ist der ordentliche Rechtsweg gegeben; dies gilt nicht fr Streitigkeiten ber das Bestehen und die Hçhe eines Ausgleichsanspruchs im Rahmen des Artikels 14 Abs. 1 Satz 2 des Grundgesetzes. Die besonderen Vorschriften des Beamtenrechts sowie ber den Rechtsweg bei Ausgleich von Vermçgensnachteilen wegen Rcknahme rechtswidriger Verwaltungsakte bleiben unberhrt. § 41 (weggefallen) § 42 (Anfechtungsklage;Verpflichtungsklage) (1) Durch Klage kann die Aufhebung eines Verwaltungsakts (Anfechtungsklage) sowie die Verurteilung zum Erlaß eines abgelehnten oder unterlassenen Verwaltungsakts (Verpflichtungsklage) begehrt werden. (2) Soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, ist die Klage nur zulssig, wenn der Klger geltend macht, durch den Verwalwww.WALHALLA.de
§§ 43 – 47
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tungsakt oder seine Ablehnung oder Unterlassung in seinen Rechten verletzt zu sein. § 43 (Feststellungsklage) (1) Durch Klage kann die Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens eines Rechtsverhltnisses oder der Nichtigkeit eines Verwaltungsakts begehrt werden, wenn der Klger ein berechtigtes Interesse an der baldigen Feststellung hat (Feststellungsklage). (2) Die Feststellung kann nicht begehrt werden, soweit der Klger seine Rechte durch Gestaltungs- oder Leistungsklage verfolgen kann oder htte verfolgen kçnnen. Dies gilt nicht, wenn die Feststellung der Nichtigkeit eines Verwaltungsakts begehrt wird. § 44 (Mehrere Klagebegehren) Mehrere Klagebegehren kçnnen vom Klger in einer Klage zusammen verfolgt werden, wenn sie sich gegen denselben Beklagten richten, im Zusammenhang stehen und dasselbe Gericht zustndig ist. § 44a (Rechtsbehelfe gegen Verfahrenshandlungen) Rechtsbehelfe gegen behçrdliche Verfahrenshandlungen kçnnen nur gleichzeitig mit den gegen die Sachentscheidung zulssigen Rechtsbehelfen geltend gemacht werden. Dies gilt nicht, wenn behçrdliche Verfahrenshandlungen vollstreckt werden kçnnen oder gegen einen Nichtbeteiligten ergehen. § 45 (Erster Rechtszug) Das Verwaltungsgericht entscheidet im ersten Rechtszug ber alle Streitigkeiten, fr die der Verwaltungsrechtsweg offensteht. § 46 (Zweiter Rechtszug) Das Oberverwaltungsgericht ber das Rechtsmittel
entscheidet
1. der Berufung gegen Urteile des Verwaltungsgerichts, 2. der Beschwerde gegen andere Entscheidungen des Verwaltungsgerichts. www.WALHALLA.de
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§ 47 (Gltigkeit von Satzungen, von Rechtsvorschriften) (1) Das Oberverwaltungsgericht entscheidet im Rahmen seiner Gerichtsbarkeit auf Antrag ber die Gltigkeit 1. von Satzungen, die nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs erlassen worden sind, sowie von Rechtsverordnungen auf Grund des § 246 Abs. 2 des Baugesetzbuchs, 2. von anderen im Rang unter dem Landesgesetz stehenden Rechtsvorschriften, sofern das Landesrecht dies bestimmt. (2) Den Antrag kann jede natrliche oder juristische Person, die geltend macht, durch die Rechtsvorschrift oder deren Anwendung in ihren Rechten verletzt zu sein oder in absehbarer Zeit verletzt zu werden, sowie jede Behçrde innerhalb eines Jahres nach Bekanntmachung der Rechtsvorschrift stellen. Er ist gegen die Kçrperschaft, Anstalt oder Stiftung zu richten, welche die Rechtsvorschrift erlassen hat. Das Oberverwaltungsgericht kann dem Land und anderen juristischen Personen des çffentlichen Rechts, deren Zustndigkeit durch die Rechtsvorschrift berhrt wird, Gelegenheit zur ußerung binnen einer zu bestimmenden Frist geben. § 65 Abs. 1 und 4 und § 66 sind entsprechend anzuwenden. (2a) Der Antrag einer natrlichen oder juristischen Person, der einen Bebauungsplan oder eine Satzung nach § 34 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 und 3 oder § 35 Abs. 6 des Baugesetzbuchs zum Gegenstand hat, ist unzulssig, wenn die den Antrag stellende Person nur Einwendungen geltend macht, die sie im Rahmen der çffentlichen Auslegung (§ 3 Abs. 2 des Baugesetzbuchs) oder im Rahmen der Beteiligung der betroffenen ffentlichkeit (§ 13 Abs. 2 Nr. 2 und § 13a Abs. 2 Nr. 1 des Baugesetzbuchs) nicht oder versptet geltend gemacht hat, aber htte geltend machen kçnnen, und wenn auf diese Rechtsfolge im Rahmen der Beteiligung hingewiesen worden ist. (3) Das Oberverwaltungsgericht prft die Vereinbarkeit der Rechtsvorschrift mit Landesrecht nicht, soweit gesetzlich vorgesehen 175
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ist, daß die Rechtsvorschrift ausschließlich durch das Verfassungsgericht eines Landes nachprfbar ist. (4) Ist ein Verfahren zur berprfung der Gltigkeit der Rechtsvorschrift bei einem Verfassungsgericht anhngig, so kann das Oberverwaltungsgericht anordnen, daß die Verhandlung bis zur Erledigung des Verfahrens vor dem Verfassungsgericht auszusetzen sei. (5) Das Oberverwaltungsgericht entscheidet durch Urteil oder, wenn es eine mndliche Verhandlung nicht fr erforderlich hlt, durch Beschluß. Kommt das Oberverwaltungsgericht zu der berzeugung, daß die Rechtsvorschrift ungltig ist, so erklrt es sie fr unwirksam; in diesem Fall ist die Entscheidung allgemein verbindlich und die Entscheidungsformel vom Antragsgegner ebenso zu verçffentlichen wie die Rechtsvorschrift bekanntzumachen wre. Fr die Wirkung der Entscheidung gilt § 183 entsprechend. (6) Das Gericht kann auf Antrag eine einstweilige Anordnung erlassen, wenn dies zur Abwehr schwerer Nachteile oder aus anderen wichtigen Grnden dringend geboten ist. § 48 (Erster Rechtszug) (1) Das Oberverwaltungsgericht entscheidet im ersten Rechtszug ber smtliche Streitigkeiten, die betreffen 1. die Errichtung, den Betrieb, die sonstige Innehabung, die Vernderung, die Stillegung, den sicheren Einschluß und den Abbau von Anlagen im Sinne der §§ 7 und 9a Abs. 3 des Atomgesetzes, 2. die Bearbeitung, Verarbeitung und sonstige Verwendung von Kernbrennstoffen außerhalb von Anlagen der in § 7 des Atomgesetzes bezeichneten Art (§ 9 des Atomgesetzes) und die wesentliche Abweichung oder die wesentliche Vernderung im Sinne des § 9 Abs. 1 Satz 2 des Atomgesetzes sowie die Aufbewahrung von Kernbrennstoffen außerhalb der staatlichen Verwahrung (§ 6 des Atomgesetzes), 3. die Errichtung, den Betrieb und die nderung von Kraftwerken mit Feuerungsanla176
§ 48
gen fr feste, flssige und gasfçrmige Brennstoffe mit einer Feuerungswrmeleistung von mehr als dreihundert Megawatt, 4. Planfeststellungsverfahren fr die Errichtung und den Betrieb oder die nderung von Hochspannungsfreileitungen mit einer Nennspannung von 110 Kilovolt oder mehr, Erd- und Seekabeln jeweils mit einer Nennspannung von 110 Kilovolt oder Gasversorgungsleitungen mit einem Durchmesser von mehr als 300 Millimeter sowie jeweils die nderung ihrer Linienfhrung, 5. Verfahren fr die Errichtung, den Betrieb und die wesentliche nderung von ortsfesten Anlagen zur Verbrennung oder thermischen Zersetzung von Abfllen mit einer jhrlichen Durchsatzleistung (effektive Leistung) von mehr als einhunderttausend Tonnen und von ortsfesten Anlagen, in denen ganz oder teilweise Abflle im Sinne des § 41 des Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetzes gelagert oder abgelagert werden, 6. das Anlegen, die Erweiterung oder nderung und den Betrieb von Verkehrsflughfen und von Verkehrslandepltzen mit beschrnktem Bauschutzbereich, 7. Planfeststellungsverfahren fr den Bau oder die nderung der Strecken von Straßenbahnen, Magnetschwebebahnen und von çffentlichen Eisenbahnen sowie fr den Bau oder die nderung von Rangierund Containerbahnhçfen, 8. Planfeststellungsverfahren fr den Bau oder die nderung von Bundesfernstraßen, 9. Planfeststellungsverfahren fr den Neubau oder den Ausbau von Bundeswasserstraßen. Satz 1 gilt auch fr Streitigkeiten ber Genehmigungen, die anstelle einer Planfeststellung erteilt werden, sowie fr Streitigkeiten ber smtliche fr das Vorhaben erforderlichen Genehmigungen und Erlaubnisse, auch soweit sie Nebeneinrichtungen betreffen, die mit ihm in einem rumlichen und www.WALHALLA.de
§§ 49 – 52
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betrieblichen Zusammenhang stehen. Die Lnder kçnnen durch Gesetz vorschreiben, daß ber Streitigkeiten, die Besitzeinweisungen in den Fllen des Satzes 1 betreffen, das Oberverwaltungsgericht im ersten Rechtszug entscheidet. (2) Das Oberverwaltungsgericht entscheidet im ersten Rechtszug ferner ber Klagen gegen die von einer obersten Landesbehçrde nach § 3 Abs. 2 Nr. 1 des Vereinsgesetzes ausgesprochenen Vereinsverbote und nach § 8 Abs. 2 Satz 1 des Vereinsgesetzes erlassenen Verfgungen. § 49 (Dritter Rechtszug) Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet ber das Rechtsmittel 1. der Revision gegen Urteile des Oberverwaltungsgerichts nach § 132, 2. der Revision gegen Urteile des Verwaltungsgerichts nach §§ 134 und 135, 3. der Beschwerde nach § 99 Abs. 2 und § 133 Abs. 1 dieses Gesetzes sowie nach § 17a Abs. 4 Satz 4 des Gerichtsverfassungsgesetzes. § 50 (Bundesverwaltungsgericht im ersten Rechtszug) (1) Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet im ersten und letzten Rechtszug 1. ber çffentlich-rechtliche Streitigkeiten nichtverfassungsrechtlicher Art zwischen dem Bund und den Lndern und zwischen verschiedenen Lndern, 2. ber Klagen gegen die vom Bundesminister des Innern nach § 3 Abs. 2 Nr. 2 des Vereinsgesetzes ausgesprochenen Vereinsverbote und nach § 8 Abs. 2 Satz 1 des Vereinsgesetzes erlassenen Verfgungen, 3. ber Streitigkeiten gegen Abschiebungsanordnungen nach § 58a des Aufenthaltsgesetzes und ihre Vollziehung, 4. ber Klagen gegen den Bund, denen Vorgnge im Geschftsbereich des Bundesnachrichtendienstes zugrunde liegen, 5. ber Klagen gegen Maßnahmen und Entscheidungen nach § 44a des Abgeordnewww.WALHALLA.de
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tengesetzes und der Verhaltensregeln fr Mitglieder des Deutschen Bundestages, 6. ber smtliche Streitigkeiten, die Planfeststellungsverfahren und Plangenehmigungsverfahren fr Vorhaben betreffen, die in dem Allgemeinen Eisenbahngesetz, dem Bundesfernstraßengesetz, dem Bundeswasserstraßengesetz, dem Energieleitungsausbaugesetz oder dem Magnetschwebebahnplanungsgesetz bezeichnet sind. (2) (weggefallen) (3) Hlt das Bundesverwaltungsgericht nach Absatz 1 Nr. 1 eine Streitigkeit fr verfassungsrechtlich, so legt es die Sache dem Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung vor. § 51 (Verbot eines Teilvereins) (1) Ist gemß § 5 Abs. 2 des Vereinsgesetzes das Verbot des Gesamtvereins anstelle des Verbots eines Teilvereins zu vollziehen, so ist ein Verfahren ber eine Klage dieses Teilvereins gegen das ihm gegenber erlassene Verbot bis zum Erlaß der Entscheidung ber eine Klage gegen das Verbot des Gesamtvereins auszusetzen. (2) Eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts bindet im Falle des Absatzes 1 die Oberverwaltungsgerichte. (3) Das Bundesverwaltungsgericht unterrichtet die Oberverwaltungsgerichte ber die Klage eines Vereins nach § 50 Abs. 1 Nr. 2. § 52 (rtliche Zustndigkeit) Fr die çrtliche Zustndigkeit gilt folgendes: 1. In Streitigkeiten, die sich auf unbewegliches Vermçgen oder ein ortsgebundenes Recht oder Rechtsverhltnis beziehen, ist nur das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk das Vermçgen oder der Ort liegt. 2. Bei Anfechtungsklagen gegen den Verwaltungsakt einer Bundesbehçrde, einer bundesunmittelbaren Kçrperschaft, Anstalt oder Stiftung des çffentlichen Rechts, ist das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk die Bundesbehçrde, 177
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die Kçrperschaft, Anstalt oder Stiftung ihren Sitz hat, vorbehaltlich der Nummern 1 und 4. Dies gilt auch bei Verpflichtungsklagen in den Fllen des Satzes 1. In Streitigkeiten nach dem Asylverfahrensgesetz ist jedoch das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk der Auslnder nach dem Asylverfahrensgesetz seinen Aufenthalt zu nehmen hat; ist eine çrtliche Zustndigkeit danach nicht gegeben, bestimmt sie sich nach Nummer 3. Fr Klagen gegen den Bund auf Gebieten, die in die Zustndigkeit der diplomatischen und konsularischen Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland fallen, ist das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk die Bundesregierung ihren Sitz hat. 3. Bei allen anderen Anfechtungsklagen vorbehaltlich der Nummern 1 und 4 ist das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk der Verwaltungsakt erlassen wurde. Ist er von einer Behçrde, deren Zustndigkeit sich auf mehrere Verwaltungsgerichtsbezirke erstreckt, oder von einer gemeinsamen Behçrde mehrerer oder aller Lnder erlassen, so ist das Verwaltungsgericht zustndig, in dessen Bezirk der Beschwerte seinen Sitz oder Wohnsitz hat. Fehlt ein solcher innerhalb des Zustndigkeitsbereichs der Behçrde, so bestimmt sich die Zustndigkeit nach Nummer 5. Bei Anfechtungsklagen gegen Verwaltungsakte einer von den Lndern mit der Vergabe von Studienpltzen beauftragten Behçrde ist jedoch das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk die Behçrde ihren Sitz hat. Dies gilt auch bei Verpflichtungsklagen in den Fllen der Stze 1, 2 und 4. 4. Fr alle Klagen aus einem gegenwrtigen oder frheren Beamten-, Richter-, Wehrpflicht-, Wehrdienst- oder Zivildienstverhltnis und fr Streitigkeiten, die sich auf die Entstehung eines solchen Verhltnisses beziehen, ist das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk der Klger oder Beklagte seinen dienstlichen Wohnsitz oder in Ermangelung dessen 178
§ 53
seinen Wohnsitz hat. Hat der Klger oder Beklagte keinen dienstlichen Wohnsitz oder keinen Wohnsitz innerhalb des Zustndigkeitsbereichs der Behçrde, die den ursprnglichen Verwaltungsakt erlassen hat, so ist das Gericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk diese Behçrde ihren Sitz hat. Die Stze 1 und 2 gelten fr Klagen nach § 79 des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhltnisse der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Personen entsprechend. 5. In allen anderen Fllen ist das Verwaltungsgericht çrtlich zustndig, in dessen Bezirk der Beklagte seinen Sitz, Wohnsitz oder in Ermangelung dessen seinen Aufenthalt hat oder seinen letzten Wohnsitz oder Aufenthalt hatte. § 53 (Bestimmung des zustndigen Gerichts) (1) Das zustndige Gericht innerhalb der Verwaltungsgerichtsbarkeit wird durch das nchsthçhere Gericht bestimmt, 1. wenn das an sich zustndige Gericht in einem einzelnen Fall an der Ausbung der Gerichtsbarkeit rechtlich oder tatschlich verhindert ist, 2. wenn es wegen der Grenzen verschiedener Gerichtsbezirke ungewiß ist, welches Gericht fr den Rechtsstreit zustndig ist, 3. wenn der Gerichtsstand sich nach § 52 richtet und verschiedene Gerichte in Betracht kommen, 4. wenn verschiedene Gerichte sich rechtskrftig fr zustndig erklrt haben, 5. wenn verschiedene Gerichte, von denen eines fr den Rechtsstreit zustndig ist, sich rechtskrftig fr unzustndig erklrt haben. (2) Wenn eine çrtliche Zustndigkeit nach § 52 nicht gegeben ist, bestimmt das Bundesverwaltungsgericht das zustndige Gericht. (3) Jeder am Rechtsstreit Beteiligte und jedes mit dem Rechtsstreit befaßte Gericht kann das im Rechtszug hçhere Gericht oder das Bundesverwaltungsgericht anrufen. Das anwww.WALHALLA.de
§§ 54 – 55b
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gerufene Gericht kann ohne mndliche Verhandlung entscheiden. Teil II Verfahren 7. Abschnitt Allgemeine Verfahrensvorschriften § 54 (Ausschließung, Ablehnung von Gerichtspersonen) (1) Fr die Ausschließung und Ablehnung der Gerichtspersonen gelten §§ 41 bis 49 der Zivilprozeßordnung entsprechend. (2) Von der Ausbung des Amtes als Richter oder ehrenamtlicher Richter ist auch ausgeschlossen, wer bei dem vorausgegangenen Verwaltungsverfahren mitgewirkt hat. (3) Besorgnis der Befangenheit nach § 42 der Zivilprozeßordnung ist stets dann begrndet, wenn der Richter oder ehrenamtliche Richter der Vertretung einer Kçrperschaft angehçrt, deren Interessen durch das Verfahren berhrt werden. § 55 (ffentlichkeit, Sitzungspolizei, Gerichtssprache, Beratung, Abstimmung) §§ 169, 171a bis 198 des Gerichtsverfassungsgesetzes ber die ffentlichkeit, Sitzungspolizei, Gerichtssprache, Beratung und Abstimmung finden entsprechende Anwendung. § 55a (Elektronische Dokumente) (1) Die Beteiligten kçnnen dem Gericht elektronische Dokumente bermitteln, soweit dies fr den jeweiligen Zustndigkeitsbereich durch Rechtsverordnung der Bundesregierung oder der Landesregierungen zugelassen worden ist. Die Rechtsverordnung bestimmt den Zeitpunkt, von dem an Dokumente an ein Gericht elektronisch bermittelt werden kçnnen, sowie die Art und Weise, in der elektronische Dokumente einzureichen sind. Fr Dokumente, die einem schriftlich zu unterzeichnenden Schriftstck gleichstehen, ist eine qualifizierte elektronische Signatur nach § 2 Nr. 3 des Signaturgesetzes vorzuschreiwww.WALHALLA.de
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ben. Neben der qualifizierten elektronischen Signatur kann auch ein anderes sicheres Verfahren zugelassen werden, das die Authentizitt und die Integritt des bermittelten elektronischen Dokuments sicherstellt. Die Landesregierungen kçnnen die Ermchtigung auf die fr die Verwaltungsgerichtsbarkeit zustndigen obersten Landesbehçrden bertragen. Die Zulassung der elektronischen bermittlung kann auf einzelne Gerichte oder Verfahren beschrnkt werden. Die Rechtsverordnung der Bundesregierung bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates. (2) Ein elektronisches Dokument ist dem Gericht zugegangen, wenn es in der von der Rechtsverordnung nach Absatz 1 Satz 1 und 2 bestimmten Art und Weise bermittelt worden ist und wenn die fr den Empfang bestimmte Einrichtung es aufgezeichnet hat. Die Vorschriften dieses Gesetzes ber die Beifgung von Abschriften fr die brigen Beteiligten finden keine Anwendung. Gengt das Dokument nicht den Anforderungen, ist dies dem Absender unter Angabe der fr das Gericht geltenden technischen Rahmenbedingungen unverzglich mitzuteilen. (3) Soweit eine handschriftliche Unterzeichnung durch den Richter oder den Urkundsbeamten der Geschftsstelle vorgeschrieben ist, gengt dieser Form die Aufzeichnung als elektronisches Dokument, wenn die verantwortenden Personen am Ende des Dokuments ihren Namen hinzufgen und das Dokument mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach § 2 Nr. 3 des Signaturgesetzes versehen. § 55b (Elektronische Prozessakten) (1) Die Prozessakten kçnnen elektronisch gefhrt werden. Die Bundesregierung und die Landesregierungen bestimmen jeweils fr ihren Bereich durch Rechtsverordnung den Zeitpunkt, von dem an die Prozessakten elektronisch gefhrt werden. In der Rechtsverordnung sind die organisatorisch-technischen Rahmenbedingungen fr die Bildung, Fhrung und Verwahrung der elektronischen Akten festzulegen. Die Landesregierungen kçnnen die Ermchtigung auf die fr die Ver179
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VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
waltungsgerichtsbarkeit zustndigen obersten Landesbehçrden bertragen. Die Zulassung der elektronischen Akte kann auf einzelne Gerichte oder Verfahren beschrnkt werden. Die Rechtsverordnung der Bundesregierung bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates. (2) Dokumente, die nicht der Form entsprechen, in der die Akte gefhrt wird, sind in die entsprechende Form zu bertragen und in dieser Form zur Akte zu nehmen, soweit die Rechtsverordnung nach Absatz 1 nichts anderes bestimmt. (3) Die Originaldokumente sind mindestens bis zum rechtskrftigen Abschluss des Verfahrens aufzubewahren. (4) Ist ein in Papierform eingereichtes Dokument in ein elektronisches Dokument bertragen worden, muss dieses den Vermerk enthalten, wann und durch wen die bertragung vorgenommen worden ist. Ist ein elektronisches Dokument in die Papierform berfhrt worden, muss der Ausdruck den Vermerk enthalten, welches Ergebnis die Integrittsprfung des Dokuments ausweist, wen die Signaturprfung als Inhaber der Signatur ausweist und welchen Zeitpunkt die Signaturprfung fr die Anbringung der Signatur ausweist. (5) Dokumente, die nach Absatz 2 hergestellt sind, sind fr das Verfahren zugrunde zu legen, soweit kein Anlass besteht, an der bereinstimmung mit dem eingereichten Dokument zu zweifeln. § 56 (Zustellung) (1) Anordnungen und Entscheidungen, durch die eine Frist in Lauf gesetzt wird, sowie Terminbestimmungen und Ladungen sind zuzustellen, bei Verkndung jedoch nur, wenn es ausdrcklich vorgeschrieben ist. (2) Zugestellt wird von Amts wegen nach den Vorschriften der Zivilprozessordnung. (3) Wer nicht im Inland wohnt, hat auf Verlangen einen Zustellungsbevollmchtigten zu bestellen. 180
§§ 56 – 56a
§ 56a (ffentliche Bekanntmachung) (1) Sind gleiche Bekanntgaben an mehr als fnfzig Personen erforderlich, kann das Gericht fr das weitere Verfahren die Bekanntgabe durch çffentliche Bekanntmachung anordnen. In dem Beschluß muß bestimmt werden, in welchen Tageszeitungen die Bekanntmachungen verçffentlicht werden; dabei sind Tageszeitungen vorzusehen, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich die Entscheidung voraussichtlich auswirken wird. Der Beschluß ist den Beteiligten zuzustellen. Die Beteiligten sind darauf hinzuweisen, auf welche Weise die weiteren Bekanntgaben bewirkt werden und wann das Dokument als zugestellt gilt. Der Beschluß ist unanfechtbar. Das Gericht kann den Beschluß jederzeit aufheben; es muß ihn aufheben, wenn die Voraussetzungen des Satzes 1 nicht vorlagen oder nicht mehr vorliegen. (2) Die çffentliche Bekanntmachung erfolgt durch Aushang an der Gerichtstafel oder durch Einstellung in ein elektronisches Informationssystem, das im Gericht çffentlich zugnglich ist und durch Verçffentlichung im elektronischen Bundesanzeiger sowie in den im Beschluss nach Absatz 1 Satz 2 bestimmten Tageszeitungen. Sie kann zustzlich in einem von dem Gericht fr Bekanntmachungen bestimmten Informations- und Kommunikationssystem erfolgen. Bei einer Entscheidung gengt die çffentliche Bekanntmachung der Entscheidungsformel und der Rechtsbehelfsbelehrung. Statt des bekannt zu machenden Dokuments kann eine Benachrichtigung çffentlich bekannt gemacht werden, in der angegeben ist, wo das Dokument eingesehen werden kann. Eine Terminbestimmung oder Ladung muss im vollstndigen Wortlaut çffentlich bekannt gemacht werden. (3) Das Dokument gilt als an dem Tage zugestellt, an dem seit dem Tage der Verçffentlichung im Bundesanzeiger zwei Wochen verstrichen sind; darauf ist in jeder Verçffentlichung hinzuweisen. Nach der çffentlichen Bekanntmachung einer Entscheidung kçnnen die Beteiligten eine Ausfertigung www.WALHALLA.de
§§ 57 – 62
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
schriftlich anfordern; darauf ist in der Verçffentlichung gleichfalls hinzuweisen. § 57 (Fristen) (1) Der Lauf einer Frist beginnt, soweit nichts anderes bestimmt ist, mit der Zustellung oder, wenn diese nicht vorgeschrieben ist, mit der Erçffnung oder Verkndung. (2) Fr die Fristen gelten die Vorschriften der §§ 222, 224 Abs. 2 und 3, §§ 225 und 226 der Zivilprozeßordnung. § 58 (Belehrung ber Rechtsbehelf) (1) Die Frist fr ein Rechtsmittel oder einen anderen Rechtsbehelf beginnt nur zu laufen, wenn der Beteiligte ber den Rechtsbehelf, die Verwaltungsbehçrde oder das Gericht, bei denen der Rechtsbehelf anzubringen ist, den Sitz und die einzuhaltende Frist schriftlich oder elektronisch belehrt worden ist. (2) Ist die Belehrung unterblieben oder unrichtig erteilt, so ist die Einlegung des Rechtsbehelfs nur innerhalb eines Jahres seit Zustellung, Erçffnung oder Verkndung zulssig, außer wenn die Einlegung vor Ablauf der Jahresfrist infolge hçherer Gewalt unmçglich war oder eine schriftliche oder elektronische Belehrung dahin erfolgt ist, daß ein Rechtsbehelf nicht gegeben sei. § 60 Abs. 2 gilt fr den Fall hçherer Gewalt entsprechend. § 59 (Verwaltungsakt von Bundesbehçrde) Erlßt eine Bundesbehçrde einen schriftlichen oder elektronischen Verwaltungsakt, der der Anfechtung unterliegt, so ist eine Erklrung beizufgen, durch die der Beteiligte ber den Rechtsbehelf, der gegen den Verwaltungsakt gegeben ist, ber die Stelle, bei der der Rechtsbehelf einzulegen ist, und ber die Frist belehrt wird. § 60 (Wiedereinsetzung in den vorigen Stand) (1) Wenn jemand ohne Verschulden verhindert war, eine gesetzliche Frist einzuhalten, so ist ihm auf Antrag Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewhren. www.WALHALLA.de
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(2) Der Antrag ist binnen zwei Wochen nach Wegfall des Hindernisses zu stellen; bei Versumung der Frist zur Begrndung der Berufung, des Antrags auf Zulassung der Berufung, der Revision, der Nichtzulassungsbeschwerde oder der Beschwerde betrgt die Frist einen Monat. Die Tatsachen zur Begrndung des Antrags sind bei der Antragstellung oder im Verfahren ber den Antrag glaubhaft zu machen. Innerhalb der Antragsfrist ist die versumte Rechtshandlung nachzuholen. Ist dies geschehen, so kann die Wiedereinsetzung auch ohne Antrag gewhrt werden. (3) Nach einem Jahr seit dem Ende der versumten Frist ist der Antrag unzulssig, außer wenn der Antrag vor Ablauf der Jahresfrist infolge hçherer Gewalt unmçglich war. (4) ber den Wiedereinsetzungsantrag entscheidet das Gericht, das ber die versumte Rechtshandlung zu befinden hat. (5) Die Wiedereinsetzung ist unanfechtbar. § 61 (Beteiligungsfhigkeit) Fhig, am Verfahren beteiligt zu sein, sind 1. natrliche und juristische Personen, 2. Vereinigungen, soweit ihnen ein Recht zustehen kann, 3. Behçrden, sofern das Landesrecht dies bestimmt. § 62 (Prozessfhigkeit) (1) Fhig zur Vornahme von Verfahrenshandlungen sind 1. die nach brgerlichem Recht Geschftsfhigen, 2. die nach brgerlichem Recht in der Geschftsfhigkeit Beschrnkten, soweit sie durch Vorschriften des brgerlichen oder çffentlichen Rechts fr den Gegenstand des Verfahrens als geschftsfhig anerkannt sind. (2) Betrifft ein Einwilligungsvorbehalt nach § 1903 des Brgerlichen Gesetzbuchs den Gegenstand des Verfahrens, so ist ein geschftsfhiger Betreuter nur insoweit zur Vornahme von Verfahrenshandlungen fhig, als er nach den Vorschriften des brgerlichen 181
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Rechts ohne Einwilligung des Betreuers handeln kann oder durch Vorschriften des çffentlichen Rechts als handlungsfhig anerkannt ist. (3) Fr Vereinigungen sowie fr Behçrden handeln ihre gesetzlichen Vertreter und Vorstnde. (4) §§ 53 bis 58 der Zivilprozeßordnung gelten entsprechend. § 63 (Beteiligte) Beteiligte am Verfahren sind 1. der Klger, 2. der Beklagte, 3. der Beigeladene (§ 65), 4. der Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht oder der Vertreter des çffentlichen Interesses, falls er von seiner Beteiligungsbefugnis Gebrauch macht. § 64 (Streitgenossenschaft) Die Vorschriften der §§ 59 bis 63 der Zivilprozeßordnung ber die Streitgenossenschaft sind entsprechend anzuwenden. § 65 (Beiladung) (1) Das Gericht kann, solange das Verfahren noch nicht rechtskrftig abgeschlossen oder in hçherer Instanz anhngig ist, von Amts wegen oder auf Antrag andere, deren rechtliche Interessen durch die Entscheidung berhrt werden, beiladen. (2) Sind an dem streitigen Rechtsverhltnis Dritte derart beteiligt, daß die Entscheidung auch ihnen gegenber nur einheitlich ergehen kann, so sind sie beizuladen (notwendige Beiladung). (3) Kommt nach Absatz 2 die Beiladung von mehr als fnfzig Personen in Betracht, kann das Gericht durch Beschluß anordnen, daß nur solche Personen beigeladen werden, die dies innerhalb einer bestimmten Frist beantragen. Der Beschluß ist unanfechtbar. Er ist im elektronischen Bundesanzeiger bekanntzumachen. Er muß außerdem in Tageszeitungen verçffentlicht werden, die in dem Bereich verbreitet sind, in dem sich die Entscheidung voraussichtlich auswirken wird. Die Bekannt182
§§ 63 – 67
machung kann zustzlich in einem von dem Gericht fr Bekanntmachungen bestimmten Informations- und Kommunikationssystem erfolgen. Die Frist muß mindestens drei Monate seit Verçffentlichung im elektronischen Bundesanzeiger betragen. In der Verçffentlichung in Tageszeitungen ist mitzuteilen, an welchem Tage die Frist abluft. Fr die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Versumung der Frist gilt § 60 entsprechend. Das Gericht soll Personen, die von der Entscheidung erkennbar in besonderem Maße betroffen werden, auch ohne Antrag beiladen. (4) Der Beiladungsbeschluß ist allen Beteiligten zuzustellen. Dabei sollen der Stand der Sache und der Grund der Beiladung angegeben werden. Die Beiladung ist unanfechtbar. § 66 (Stellung des Beigeladenen) Der Beigeladene kann innerhalb der Antrge eines Beteiligten selbstndig Angriffs- und Verteidigungsmittel geltend machen und alle Verfahrenshandlungen wirksam vornehmen. Abweichende Sachantrge kann er nur stellen, wenn eine notwendige Beiladung vorliegt. § 67 (Bevollmchtigte Vertreter) (1) Die Beteiligten kçnnen vor dem Verwaltungsgericht den Rechtsstreit selbst fhren. (2) Die Beteiligten kçnnen sich durch einen Rechtsanwalt oder Rechtslehrer an einer deutschen Hochschule im Sinn des Hochschulrahmengesetzes mit Befhigung zum Richteramt als Bevollmchtigten vertreten lassen. Darber hinaus sind als Bevollmchtigte vor dem Verwaltungsgericht vertretungsbefugt nur 1. Beschftigte des Beteiligten oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens (§ 15 des Aktiengesetzes); Behçrden und juristische Personen des çffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfllung ihrer çffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlsse kçnnen sich auch durch Beschftigte anderer Behçrden oder juristischer Personen des çffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfllung www.WALHALLA.de
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ihrer çffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlsse vertreten lassen, volljhrige Familienangehçrige (§ 15 der Abgabenordnung, § 11 des Lebenspartnerschaftsgesetzes), Personen mit Befhigung zum Richteramt und Streitgenossen, wenn die Vertretung nicht im Zusammenhang mit einer entgeltlichen Ttigkeit steht, Steuerberater, Steuerbevollmchtigte, Wirtschaftsprfer und vereidigte Buchprfer, Personen und Vereinigungen im Sinn des § 3a des Steuerberatungsgesetzes sowie Gesellschaften im Sinn des § 3 Nr. 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch Personen im Sinn des § 3 Nr. 1 des Steuerberatungsgesetzes handeln, in Abgabenangelegenheiten, berufsstndische Vereinigungen der Landwirtschaft fr ihre Mitglieder, Gewerkschaften und Vereinigungen von Arbeitgebern sowie Zusammenschlsse solcher Verbnde fr ihre Mitglieder oder fr andere Verbnde oder Zusammenschlsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder, Vereinigungen, deren satzungsgemße Aufgaben die gemeinschaftliche Interessenvertretung, die Beratung und Vertretung der Leistungsempfnger nach dem sozialen Entschdigungsrecht oder der behinderten Menschen wesentlich umfassen und die unter Bercksichtigung von Art und Umfang ihrer Ttigkeit sowie ihres Mitgliederkreises die Gewhr fr eine sachkundige Prozessvertretung bieten, fr ihre Mitglieder in Angelegenheiten der Kriegsopferfrsorge und des Schwerbehindertenrechts sowie der damit im Zusammenhang stehenden Angelegenheiten, juristische Personen, deren Anteile smtlich im wirtschaftlichen Eigentum einer der in den Nummern 5 und 6 bezeichneten Organisationen stehen, wenn die juristische Person ausschließlich die Rechtsberatung und Prozessvertretung dieser Organisation und ihrer Mitglieder oder an-
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derer Verbnde oder Zusammenschlsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder entsprechend deren Satzung durchfhrt, und wenn die Organisation fr die Ttigkeit der Bevollmchtigten haftet. Bevollmchtigte, die keine natrlichen Personen sind, handeln durch ihre Organe und mit der Prozessvertretung beauftragten Vertreter. (3) Das Gericht weist Bevollmchtigte, die nicht nach Maßgabe des Absatzes 2 vertretungsbefugt sind, durch unanfechtbaren Beschluss zurck. Prozesshandlungen eines nicht vertretungsbefugten Bevollmchtigten und Zustellungen oder Mitteilungen an diesen Bevollmchtigten sind bis zu seiner Zurckweisung wirksam. Das Gericht kann den in Absatz 2 Satz 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Bevollmchtigten durch unanfechtbaren Beschluss die weitere Vertretung untersagen, wenn sie nicht in der Lage sind, das Sach- und Streitverhltnis sachgerecht darzustellen. (4) Vor dem Bundesverwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht mssen sich die Beteiligten, außer im Prozesskostenhilfeverfahren, durch Prozessbevollmchtigte vertreten lassen. Dies gilt auch fr Prozesshandlungen, durch die ein Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht oder einem Oberverwaltungsgericht eingeleitet wird. Als Bevollmchtigte sind nur die in Absatz 2 Satz 1 bezeichneten Personen zugelassen. Behçrden und juristische Personen des çffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfllung ihrer çffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlsse kçnnen sich durch eigene Beschftigte mit Befhigung zum Richteramt oder durch Beschftigte mit Befhigung zum Richteramt anderer Behçrden oder juristischer Personen des çffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfllung ihrer çffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlsse vertreten lassen. Vor dem Bundesverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 5 bezeichneten Organisationen einschließlich der von ihnen gebildeten juristischen Personen gemß Absatz 2 Satz 7 Nr. 7 als Bevollmchtigte zugelassen, jedoch nur in Angelegenheiten, die Rechtsverhlt183
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nisse im Sinne des § 52 Nr. 4 betreffen, in Personalvertretungsangelegenheiten und in Angelegenheiten, die in einem Zusammenhang mit einem gegenwrtigen oder frheren Arbeitsverhltniss von Arbeitnehmern im Sinne des § 5 des Arbeitsgerichtsgesetzes stehen, einschließlich Prfungsangelegenheiten. Die in Satz 5 genannten Bevollmchtigten mssen durch Personen mit der Befhigung zum Richteramt handeln. Vor dem Oberverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 3 bis 7 bezeichneten Personen und Organisationen als Bevollmchtigte zugelassen. Ein Beteiligter, der nach Maßgabe der Stze 3, 5 und 7 zur Vertretung berechtigt ist, kann sich selbst vertreten. (5) Richter drfen nicht als Bevollmchtigte vor dem Gericht auftreten, dem sie angehçren. Ehrenamtliche Richter drfen, außer in den Fllen des Absatzes 2 Satz 2 Nr. 1, nicht vor einem Spruchkçrper auftreten, dem sie angehçren. Absatz 3 Satz 1 und 2 gilt entsprechend. (6) Die Vollmacht ist schriftlich zu den Gerichtsakten einzureichen. Sie kann nachgereicht werden; hierfr kann das Gericht eine Frist bestimmen. Der Mangel der Vollmacht kann in jeder Lage des Verfahrens geltend gemacht werden. Das Gericht hat den Mangel der Vollmacht von Amts wegen zu bercksichtigen, wenn nicht als Bevollmchtigter ein Rechtsanwalt auftritt. Ist ein Bevollmchtigter bestellt, sind die Zustellungen oder Mitteilungen des Gerichts an ihn zu richten. (7) In der Verhandlung kçnnen die Beteiligten mit Beistnden erscheinen. Beistand kann sein, wer in Verfahren, in denen die Beteiligten den Rechtsstreit selbst fhren kçnnen, als Bevollmchtigter zur Vertretung in der Verhandlung befugt ist. Das Gericht kann andere Personen als Beistand zulassen, wenn dies sachdienlich ist und hierfr nach den Umstnden des Einzelfalls ein Bedrfnis besteht. Absatz 3 Satz 1 und 3 und Absatz 5 gelten entsprechend. Das von dem Beistand Vorgetragene gilt als von dem Beteiligten vorgebracht, soweit es nicht von diesem sofort widerrufen oder berichtigt wird. 184
§§ 67a – 68
§ 67a (Gemeinsamer Bevollmchtigter) (1) Sind an einem Rechtsstreit mehr als zwanzig Personen im gleichen Interesse beteiligt, ohne durch einen Prozeßbevollmchtigten vertreten zu sein, kann das Gericht ihnen durch Beschluß aufgeben, innerhalb einer angemessenen Frist einen gemeinsamen Bevollmchtigten zu bestellen, wenn sonst die ordnungsgemße Durchfhrung des Rechtsstreits beeintrchtigt wre. Bestellen die Beteiligten einen gemeinsamen Bevollmchtigten nicht innerhalb der ihnen gesetzten Frist, kann das Gericht einen Rechtsanwalt als gemeinsamen Vertreter durch Beschluß bestellen. Die Beteiligten kçnnen Verfahrenshandlungen nur durch den gemeinsamen Bevollmchtigten oder Vertreter vornehmen. Beschlsse nach den Stzen 1 und 2 sind unanfechtbar. (2) Die Vertretungsmacht erlischt, sobald der Vertreter oder der Vertretene dies dem Gericht schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschftsstelle erklrt; der Vertreter kann die Erklrung nur hinsichtlich aller Vertretenen abgeben. Gibt der Vertretene eine solche Erklrung ab, so erlischt die Vertretungsmacht nur, wenn zugleich die Bestellung eines anderen Bevollmchtigten angezeigt wird. 8. Abschnitt Besondere Vorschriften fr Anfechtungsund Verpflichtungsklagen § 68 (Nachprfung im Vorverfahren) (1) Vor Erhebung der Anfechtungsklage sind Rechtmßigkeit und Zweckmßigkeit des Verwaltungsakts in einem Vorverfahren nachzuprfen. Einer solchen Nachprfung bedarf es nicht, wenn ein Gesetz dies bestimmt oder wenn 1. der Verwaltungsakt von einer obersten Bundesbehçrde oder von einer obersten Landesbehçrde erlassen worden ist, außer wenn ein Gesetz die Nachprfung vorschreibt, oder www.WALHALLA.de
§§ 69 – 75
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2. der Abhilfebescheid oder der Widerspruchsbescheid erstmalig eine Beschwer enthlt. (2) Fr die Verpflichtungsklage gilt Absatz 1 entsprechend, wenn der Antrag auf Vornahme des Verwaltungsakts abgelehnt worden ist. § 69 (Widerspruch) Das Vorverfahren beginnt mit der Erhebung des Widerspruchs. § 70 (Frist) (1) Der Widerspruch ist innerhalb eines Monats, nachdem der Verwaltungsakt dem Beschwerten bekanntgegeben worden ist, schriftlich oder zur Niederschrift bei der Behçrde zu erheben, die den Verwaltungsakt erlassen hat. Die Frist wird auch durch Einlegung bei der Behçrde, die den Widerspruchsbescheid zu erlassen hat, gewahrt. (2) §§ 58 und 60 Abs. 1 bis 4 gelten entsprechend. § 71 (Anhçrung) Ist die Aufhebung oder nderung eines Verwaltungsakts im Widerspruchsverfahren erstmalig mit einer Beschwer verbunden, soll der Betroffene vor Erlaß des Abhilfebescheids oder des Widerspruchsbescheids gehçrt werden. § 72 (Abhilfe) Hlt die Behçrde den Widerspruch fr begrndet, so hilft sie ihm ab und entscheidet ber die Kosten. § 73 (Widerspruchsbescheid) (1) Hilft die Behçrde dem Widerspruch nicht ab, so ergeht ein Widerspruchsbescheid. Diesen erlßt 1. die nchsthçhere Behçrde, soweit nicht durch Gesetz eine andere hçhere Behçrde bestimmt wird, 2. wenn die nchsthçhere Behçrde eine oberste Bundes- oder oberste Landesbehçrde ist, die Behçrde, die den Verwaltungsakt erlassen hat, www.WALHALLA.de
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3. in Selbstverwaltungsangelegenheiten die Selbstverwaltungsbehçrde, soweit nicht durch Gesetz anderes bestimmt wird. Abweichend von Satz 2 Nr. 1 kann durch Gesetz bestimmt werden, dass die Behçrde, die den Verwaltungsakt erlassen hat, auch fr die Entscheidung ber den Widerspruch zustndig ist. (2) Vorschriften, nach denen im Vorverfahren des Absatzes 1 Ausschsse oder Beirte an die Stelle einer Behçrde treten, bleiben unberhrt. Die Ausschsse oder Beirte kçnnen abweichend von Absatz 1 Nr. 1 auch bei der Behçrde gebildet werden, die den Verwaltungsakt erlassen hat. (3) Der Widerspruchsbescheid ist zu begrnden, mit einer Rechtsmittelbelehrung zu versehen und zuzustellen. Zugestellt wird von Amts wegen nach den Vorschriften des Verwaltungszustellungsgesetzes. Der Widerspruchsbescheid bestimmt auch, wer die Kosten trgt. § 74 (Frist zur Klageerhebung) (1) Die Anfechtungsklage muß innerhalb eines Monats nach Zustellung des Widerspruchsbescheids erhoben werden. Ist nach § 68 ein Widerspruchsbescheid nicht erforderlich, so muß die Klage innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des Verwaltungsakts erhoben werden. (2) Fr die Verpflichtungsklage gilt Absatz 1 entsprechend, wenn der Antrag auf Vornahme des Verwaltungsakts abgelehnt worden ist. § 75 (Verzçgerung der Sachentscheidung) Ist ber einen Widerspruch oder ber einen Antrag auf Vornahme eines Verwaltungsakts ohne zureichenden Grund in angemessener Frist sachlich nicht entschieden worden, so ist die Klage abweichend von § 68 zulssig. Die Klage kann nicht vor Ablauf von drei Monaten seit der Einlegung des Widerspruchs oder seit dem Antrag auf Vornahme des Verwaltungsakts erhoben werden, außer wenn wegen besonderer Umstnde des Falles eine krzere Frist geboten ist. Liegt ein zureichen185
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der Grund dafr vor, daß ber den Widerspruch noch nicht entschieden oder der beantragte Verwaltungsakt noch nicht erlassen ist, so setzt das Gericht das Verfahren bis zum Ablauf einer von ihm bestimmten Frist, die verlngert werden kann, aus. Wird dem Widerspruch innerhalb der vom Gericht gesetzten Frist stattgegeben oder der Verwaltungsakt innerhalb dieser Frist erlassen, so ist die Hauptsache fr erledigt zu erklren. § 76 (weggefallen) § 77 (Ersetzung von Einspruchs- und Beschwerdeverfahren) (1) Alle bundesrechtlichen Vorschriften in anderen Gesetzen ber Einspruchs- oder Beschwerdeverfahren sind durch die Vorschriften dieses Abschnitts ersetzt. (2) Das gleiche gilt fr landesrechtliche Vorschriften ber Einspruchs- oder Beschwerdeverfahren als Voraussetzung der verwaltungsgerichtlichen Klage. § 78 (Klagegegner) (1) Die Klage ist zu richten 1. gegen den Bund, das Land oder die Kçrperschaft, deren Behçrde den angefochtenen Verwaltungsakt erlassen oder den beantragten Verwaltungsakt unterlassen hat; zur Bezeichnung des Beklagten gengt die Angabe der Behçrde, 2. sofern das Landesrecht dies bestimmt, gegen die Behçrde selbst, die den angefochtenen Verwaltungsakt erlassen oder den beantragten Verwaltungsakt unterlassen hat. (2) Wenn ein Widerspruchsbescheid erlassen ist, der erstmalig eine Beschwer enthlt (§ 68 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2), ist Behçrde im Sinne des Absatzes 1 die Widerspruchsbehçrde. § 79 (Gegenstand der Anfechtungsklage) (1) Gegenstand der Anfechtungsklage ist 1. der ursprngliche Verwaltungsakt in der Gestalt, die er durch den Widerspruchsbescheid gefunden hat, 186
§§ 76 – 80
2. der Abhilfebescheid oder Widerspruchsbescheid, wenn dieser erstmalig eine Beschwer enthlt. (2) Der Widerspruchsbescheid kann auch dann alleiniger Gegenstand der Anfechtungsklage sein, wenn und soweit er gegenber dem ursprnglichen Verwaltungsakt eine zustzliche selbstndige Beschwer enthlt. Als eine zustzliche Beschwer gilt auch die Verletzung einer wesentlichen Verfahrensvorschrift, sofern der Widerspruchsbescheid auf dieser Verletzung beruht. § 78 Abs. 2 gilt entsprechend. § 80 (Aufschiebende Wirkung; sofortige Vollziehung; Aussetzung der Vollziehung) (1) Widerspruch und Anfechtungsklage haben aufschiebende Wirkung. Das gilt auch bei rechtsgestaltenden und feststellenden Verwaltungsakten sowie bei Verwaltungsakten mit Doppelwirkung (§ 80a). (2) Die aufschiebende Wirkung entfllt nur 1. bei der Anforderung von çffentlichen Abgaben und Kosten, 2. bei unaufschiebbaren Anordnungen und Maßnahmen von Polizeivollzugsbeamten, 3. in anderen durch Bundesgesetz oder fr Landesrecht durch Landesgesetz vorgeschriebenen Fllen, insbesondere fr Widersprche und Klagen Dritter gegen Verwaltungsakte, die Investitionen oder die Schaffung von Arbeitspltzen betreffen, 4. in den Fllen, in denen die sofortige Vollziehung im çffentlichen Interesse oder im berwiegenden Interesse eines Beteiligten von der Behçrde, die den Verwaltungsakt erlassen oder ber den Widerspruch zu entscheiden hat, besonders angeordnet wird. Die Lnder kçnnen auch bestimmen, daß Rechtsbehelfe keine aufschiebende Wirkung haben, soweit sie sich gegen Maßnahmen richten, die in der Verwaltungsvollstreckung durch die Lnder nach Bundesrecht getroffen werden. (3) In den Fllen des Absatzes 2 Nr. 4 ist das besondere Interesse an der sofortigen Vollwww.WALHALLA.de
§§ 80a – 80b
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ziehung des Verwaltungsakts schriftlich zu begrnden. Einer besonderen Begrndung bedarf es nicht, wenn die Behçrde bei Gefahr im Verzug, insbesondere bei drohenden Nachteilen fr Leben, Gesundheit oder Eigentum vorsorglich eine als solche bezeichnete Notstandsmaßnahme im çffentlichen Interesse trifft. (4) Die Behçrde, die den Verwaltungsakt erlassen oder ber den Widerspruch zu entscheiden hat, kann in den Fllen des Absatzes 2 die Vollziehung aussetzen, soweit nicht bundesgesetzlich etwas anderes bestimmt ist. Bei der Anforderung von çffentlichen Abgaben und Kosten kann sie die Vollziehung auch gegen Sicherheit aussetzen. Die Aussetzung soll bei çffentlichen Abgaben und Kosten erfolgen, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmßigkeit des angegriffenen Verwaltungsakts bestehen oder wenn die Vollziehung fr den Abgaben- oder Kostenpflichtigen eine unbillige, nicht durch berwiegende çffentliche Interessen gebotene Hrte zur Folge htte. (5) Auf Antrag kann das Gericht der Hauptsache die aufschiebende Wirkung in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 1 bis 3 ganz oder teilweise anordnen, im Falle des Absatzes 2 Nr. 4 ganz oder teilweise wiederherstellen. Der Antrag ist schon vor Erhebung der Anfechtungsklage zulssig. Ist der Verwaltungsakt im Zeitpunkt der Entscheidung schon vollzogen, so kann das Gericht die Aufhebung der Vollziehung anordnen. Die Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung kann von der Leistung einer Sicherheit oder von anderen Auflagen abhngig gemacht werden. Sie kann auch befristet werden. (6) In den Fllen des Absatzes 2 Nr. 1 ist der Antrag nach Absatz 5 nur zulssig, wenn die Behçrde einen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung ganz oder zum Teil abgelehnt hat. Das gilt nicht, wenn 1. die Behçrde ber den Antrag ohne Mitteilung eines zureichenden Grundes in angemessener Frist sachlich nicht entschieden hat oder www.WALHALLA.de
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2. eine Vollstreckung droht. (7) Das Gericht der Hauptsache kann Beschlsse ber Antrge nach Absatz 5 jederzeit ndern oder aufheben. Jeder Beteiligte kann die nderung oder Aufhebung wegen vernderter oder im ursprnglichen Verfahren ohne Verschulden nicht geltend gemachter Umstnde beantragen. (8) In dringenden Fllen kann der Vorsitzende entscheiden. § 80a (Rechtsbehelf eines Dritten) (1) Legt ein Dritter einen Rechtsbehelf gegen den an einen anderen gerichteten, diesen begnstigenden Verwaltungsakt ein, kann die Behçrde 1. auf Antrag des Begnstigten nach § 80 Abs. 2 Nr. 4 die sofortige Vollziehung anordnen, 2. auf Antrag des Dritten nach § 80 Abs. 4 die Vollziehung aussetzen und einstweilige Maßnahmen zur Sicherung der Rechte des Dritten treffen. (2) Legt ein Betroffener gegen einen an ihn gerichteten belastenden Verwaltungsakt, der einen Dritten begnstigt, einen Rechtsbehelf ein, kann die Behçrde auf Antrag des Dritten nach § 80 Abs. 2 Nr. 4 die sofortige Vollziehung anordnen. (3) Das Gericht kann auf Antrag Maßnahmen nach den Abstzen 1 und 2 ndern oder aufheben oder solche Maßnahmen treffen. § 80 Abs. 5 bis 8 gilt entsprechend. § 80b (Aufschiebende Wirkung) (1) Die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs und der Anfechtungsklage endet mit der Unanfechtbarkeit oder, wenn die Anfechtungsklage im ersten Rechtszug abgewiesen worden ist, drei Monate nach Ablauf der gesetzlichen Begrndungsfrist des gegen die abweisende Entscheidung gegebenen Rechtsmittels. Dies gilt auch, wenn die Vollziehung durch die Behçrde ausgesetzt oder die aufschiebende Wirkung durch das Gericht wiederhergestellt oder angeordnet worden ist, es sei denn, die Behçrde hat die Vollziehung bis zur Unanfechtbarkeit ausgesetzt. 187
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VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
(2) Das Oberverwaltungsgericht kann auf Antrag anordnen, daß die aufschiebende Wirkung fortdauert. (3) § 80 Abs. 5 bis 8 und § 80a gelten entsprechend.
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9. Abschnitt Verfahren im ersten Rechtszug
§§ 81– 85
§ 84 (Gerichtsbescheid) (1) Das Gericht kann ohne mndliche Verhandlung durch Gerichtsbescheid entscheiden, wenn die Sache keine besonderen Schwierigkeiten tatschlicher oder rechtlicher Art aufweist und der Sachverhalt geklrt ist. Die Beteiligten sind vorher zu hçren. Die Vorschriften ber Urteile gelten entsprechend.
§ 81 (Erhebung der Klage) (1) Die Klage ist bei dem Gericht schriftlich zu erheben. Bei dem Verwaltungsgericht kann sie auch zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschftsstelle erhoben werden. (2) Der Klage und allen Schriftstzen sollen vorbehaltlich des § 55a Abs. 2 Satz 2 Abschriften fr die brigen Beteiligten beigefgt werden.
(2) Die Beteiligten kçnnen innerhalb eines Monats nach Zustellung des Gerichtsbescheids
§ 82 (Inhalt der Klageschrift) (1) Die Klage muß den Klger, den Beklagten und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen. Sie soll einen bestimmten Antrag enthalten. Die zur Begrndung dienenden Tatsachen und Beweismittel sollen angegeben, die angefochtene Verfgung und der Widerspruchsbescheid sollen in Urschrift oder in Abschrift beigefgt werden. (2) Entspricht die Klage diesen Anforderungen nicht, hat der Vorsitzende oder der nach § 21g des Gerichtsverfassungsgesetzes zustndige Berufsrichter (Berichterstatter) den Klger zu der erforderlichen Ergnzung innerhalb einer bestimmten Frist aufzufordern. Er kann dem Klger fr die Ergnzung eine Frist mit ausschließender Wirkung setzen, wenn es an einem der in Absatz 1 Satz 1 genannten Erfordernisse fehlt. Fr die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gilt § 60 entsprechend.
3. Revision einlegen, wenn sie zugelassen worden ist,
§ 83 (Verweisung) Fr die sachliche und çrtliche Zustndigkeit gelten die §§ 17 bis 17b des Gerichtsverfassungsgesetzes entsprechend. Beschlsse entsprechend § 17a Abs. 2 und 3 des Gerichtsverfassungsgesetzes sind unanfechtbar.
§ 85 (Zustellung der Klage)
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1. Berufung einlegen, wenn sie zugelassen worden ist (§ 124a), 2. Zulassung der Berufung oder mndliche Verhandlung beantragen; wird von beiden Rechtsbehelfen Gebrauch gemacht, findet mndliche Verhandlung statt,
4. Nichtzulassungsbeschwerde einlegen oder mndliche Verhandlung beantragen, wenn die Revision nicht zugelassen worden ist; wird von beiden Rechtsbehelfen Gebrauch gemacht, findet mndliche Verhandlung statt, 5. mndliche Verhandlung beantragen, wenn ein Rechtsmittel nicht gegeben ist. (3) Der Gerichtsbescheid wirkt als Urteil; wird rechtzeitig mndliche Verhandlung beantragt, gilt er als nicht ergangen. (4) Wird mndliche Verhandlung beantragt, kann das Gericht in dem Urteil von einer weiteren Darstellung des Tatbestandes und der Entscheidungsgrnde absehen, soweit es der Begrndung des Gerichtsbescheides folgt und dies in seiner Entscheidung feststellt.
Der Vorsitzende verfgt die Zustellung der Klage an den Beklagten. Zugleich mit der Zustellung ist der Beklagte aufzufordern, sich schriftlich zu ußern; § 81 Abs. 1 Satz 2 gilt entsprechend. Hierfr kann eine Frist gesetzt werden. www.WALHALLA.de
§§ 86 – 87a
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
§ 86 (Erforschung des Sachverhalts) (1) Das Gericht erforscht den Sachverhalt von Amts wegen; die Beteiligten sind dabei heranzuziehen. Es ist an das Vorbringen und an die Beweisantrge der Beteiligten nicht gebunden. (2) Ein in der mndlichen Verhandlung gestellter Beweisantrag kann nur durch einen Gerichtsbeschluß, der zu begrnden ist, abgelehnt werden. (3) Der Vorsitzende hat darauf hinzuwirken, daß Formfehler beseitigt, unklare Antrge erlutert, sachdienliche Antrge gestellt, ungengende tatschliche Angaben ergnzt, ferner alle fr die Feststellung und Beurteilung des Sachverhalts wesentlichen Erklrungen abgegeben werden. (4) Die Beteiligten sollen zur Vorbereitung der mndlichen Verhandlung Schriftstze einreichen. Hierzu kann sie der Vorsitzende unter Fristsetzung auffordern. Die Schriftstze sind den Beteiligten von Amts wegen zu bermitteln. (5) Den Schriftstzen sind die Urkunden oder elektronischen Dokumente, auf die Bezug genommen wird, in Urschrift oder in Abschrift ganz oder im Auszug beizufgen. Sind die Urkunden oder elektronischen Dokumente dem Gegner bereits bekannt oder sehr umfangreich, so gengt die genaue Bezeichnung mit dem Anerbieten, Einsicht bei Gericht zu gewhren. § 87 (Vorbereitende richterliche Anordnungen) (1) Der Vorsitzende oder der Berichterstatter hat schon vor der mndlichen Verhandlung alle Anordnungen zu treffen, die notwendig sind, um den Rechtsstreit mçglichst in einer mndlichen Verhandlung zu erledigen. Er kann insbesondere 1. die Beteiligten zur Erçrterung des Sachund Streitstandes und zur gtlichen Beilegung des Rechtsstreits laden und einen Vergleich entgegennehmen; 2. den Beteiligten die Ergnzung oder Erluterung ihrer vorbereitenden Schriftstze, die Vorlegung von Urkunden, die berwww.WALHALLA.de
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mittlung von elektronischen Dokumenten und die Vorlegung von anderen zur Niederlegung bei Gericht geeigneten Gegenstnden aufgeben, insbesondere eine Frist zur Erklrung ber bestimmte klrungsbedrftige Punkte setzen; 3. Ausknfte einholen; 4. die Vorlage von Urkunden oder die bermittlung von elektronischen Dokumenten anordnen; 5. das persçnliche Erscheinen der Beteiligten anordnen; § 95 gilt entsprechend; 6. Zeugen und Sachverstndige zur mndlichen Verhandlung laden. (2) Die Beteiligten sind von jeder Anordnung zu benachrichtigen. (3) Der Vorsitzende oder der Berichterstatter kann einzelne Beweise erheben. Dies darf nur insoweit geschehen, als es zur Vereinfachung der Verhandlung vor dem Gericht sachdienlich und von vornherein anzunehmen ist, daß das Gericht das Beweisergebnis auch ohne unmittelbaren Eindruck von dem Verlauf der Beweisaufnahme sachgemß zu wrdigen vermag. § 87a (Entscheidung des Vorsitzenden) (1) Der Vorsitzende entscheidet, wenn die Entscheidung im vorbereitenden Verfahren ergeht, 1. ber die Aussetzung und das Ruhen des Verfahrens; 2. bei Zurcknahme der Klage, Verzicht auf den geltend gemachten Anspruch oder Anerkenntnis des Anspruchs, auch ber einen Antrag auf Prozesskostenhilfe; 3. bei Erledigung des Rechtsstreits in der Hauptsache, auch ber einen Antrag auf Prozesskostenhilfe; 4. ber den Streitwert; 5. ber Kosten; 6. ber die Beiladung. (2) Im Einverstndnis der Beteiligten kann der Vorsitzende auch sonst anstelle der Kammer oder des Senats entscheiden. (3) Ist ein Berichterstatter bestellt, so entscheidet dieser anstelle des Vorsitzenden. 189
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VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
§ 87b (Fristsetzung) (1) Der Vorsitzende oder der Berichterstatter kann dem Klger eine Frist setzen zur Angabe der Tatsachen, durch deren Bercksichtigung oder Nichtbercksichtigung im Verwaltungsverfahren er sich beschwert fhlt. Die Fristsetzung nach Satz 1 kann mit der Fristsetzung nach § 82 Abs. 2 Satz 2 verbunden werden. (2) Der Vorsitzende oder der Berichterstatter kann einem Beteiligten unter Fristsetzung aufgeben, zu bestimmten Vorgngen 1. Tatsachen anzugeben oder Beweismittel zu bezeichnen, 2. Urkunden oder andere bewegliche Sachen vorzulegen sowie elektronische Dokumente zu bermitteln, soweit der Beteiligte dazu verpflichtet ist. (3) Das Gericht kann Erklrungen und Beweismittel, die erst nach Ablauf einer nach den Abstzen 1 und 2 gesetzten Frist vorgebracht werden, zurckweisen und ohne weitere Ermittlungen entscheiden, wenn 1. ihre Zulassung nach der freien berzeugung des Gerichts die Erledigung des Rechtsstreits verzçgern wrde und 2. der Beteiligte die Versptung nicht gengend entschuldigt und 3. der Beteiligte ber die Folgen einer Fristversumung belehrt worden ist. Der Entschuldigungsgrund ist auf Verlangen des Gerichts glaubhaft zu machen. Satz 1 gilt nicht, wenn es mit geringem Aufwand mçglich ist, den Sachverhalt auch ohne Mitwirkung des Beteiligten zu ermitteln. § 88 (Bindung an das Klagebegehren) Das Gericht darf ber das Klagebegehren nicht hinausgehen, ist aber an die Fassung der Antrge nicht gebunden. § 89 (Widerklage) (1) Bei dem Gericht der Klage kann eine Widerklage erhoben werden, wenn der Gegenanspruch mit dem in der Klage geltend gemachten Anspruch oder mit den gegen ihn vorgebrachten Verteidigungsmitteln zusammenhngt. Dies gilt nicht, wenn in den Fllen des § 52 Nr. 1 fr die Klage wegen des Ge190
§§ 87b – 92
genanspruchs ein anderes Gericht zustndig ist. (2) Bei Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen ist die Widerklage ausgeschlossen. § 90 (Rechtshngigkeit) Durch Erhebung der Klage wird die Streitsache rechtshngig. § 91 (nderung der Klage) (1) Eine nderung der Klage ist zulssig, wenn die brigen Beteiligten einwilligen oder das Gericht die nderung fr sachdienlich hlt. (2) Die Einwilligung des Beklagten in die nderung der Klage ist anzunehmen, wenn er sich, ohne ihr zu widersprechen, in einem Schriftsatz oder in einer mndlichen Verhandlung auf die genderte Klage eingelassen hat. (3) Die Entscheidung, daß eine nderung der Klage nicht vorliegt oder zuzulassen sei, ist nicht selbstndig anfechtbar. § 92 (Zurcknahme der Klage) (1) Der Klger kann bis zur Rechtskraft des Urteils seine Klage zurcknehmen. Die Zurcknahme nach Stellung der Antrge in der mndlichen Verhandlung setzt die Einwilligung des Beklagten und, wenn ein Vertreter des çffentlichen Interesses an der mndlichen Verhandlung teilgenommen hat, auch seine Einwilligung voraus. Die Einwilligung gilt als erteilt, wenn der Klagercknahme nicht innerhalb von zwei Wochen seit Zustellung des die Rcknahme enthaltenden Schriftsatzes widersprochen wird; das Gericht hat auf diese Folge hinzuweisen. (2) Die Klage gilt als zurckgenommen, wenn der Klger das Verfahren trotz Aufforderung des Gerichts lnger als zwei Monate nicht betreibt. Absatz 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. Der Klger ist in der Aufforderung auf die sich aus Satz 1 und § 155 Abs. 2 ergebenden Rechtsfolgen hinzuweisen. Das Gericht stellt durch Beschluß fest, daß die Klage als zurckgenommen gilt. (3) Ist die Klage zurckgenommen oder gilt sie als zurckgenommen, so stellt das Gericht www.WALHALLA.de
§§ 93 – 96
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
das Verfahren durch Beschluß ein und spricht die sich nach diesem Gesetz ergebenden Rechtsfolgen der Zurcknahme aus. Der Beschluß ist unanfechtbar. § 93 (Gemeinsame Verhandlung; Trennung) Das Gericht kann durch Beschluß mehrere bei ihm anhngige Verfahren ber den gleichen Gegenstand zu gemeinsamer Verhandlung und Entscheidung verbinden und wieder trennen. Es kann anordnen, daß mehrere in einem Verfahren erhobene Ansprche in getrennten Verfahren verhandelt und entschieden werden. § 93a (Musterverfahren) (1) Ist die Rechtmßigkeit einer behçrdlichen Maßnahme Gegenstand von mehr als zwanzig Verfahren, kann das Gericht eines oder mehrere geeignete Verfahren vorab durchfhren (Musterverfahren) und die brigen Verfahren aussetzen. Die Beteiligten sind vorher zu hçren. Der Beschluß ist unanfechtbar. (2) Ist ber die durchgefhrten Verfahren rechtskrftig entschieden worden, kann das Gericht nach Anhçrung der Beteiligten ber die ausgesetzten Verfahren durch Beschluß entscheiden, wenn es einstimmig der Auffassung ist, daß die Sachen gegenber rechtskrftig entschiedenen Musterverfahren keine wesentlichen Besonderheiten tatschlicher oder rechtlicher Art aufweisen und der Sachverhalt geklrt ist. Das Gericht kann in einem Musterverfahren erhobene Beweise einfhren; es kann nach seinem Ermessen die wiederholte Vernehmung eines Zeugen oder eine neue Begutachtung durch denselben oder andere Sachverstndige anordnen. Beweisantrge zu Tatsachen, ber die bereits im Musterverfahren Beweis erhoben wurde, kann das Gericht ablehnen, wenn ihre Zulassung nach seiner freien berzeugung nicht zum Nachweis neuer entscheidungserheblicher Tatsachen beitragen und die Erledigung des Rechtsstreits verzçgern wrde. Die Ablehnung kann in der Entscheidung nach Satz 1 erfolgen. Den Beteiligten steht gegen den Beschluß nach Satz 1 das Rechtsmittel www.WALHALLA.de
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zu, das zulssig wre, wenn das Gericht durch Urteil entschieden htte. Die Beteiligten sind ber dieses Rechtsmittel zu belehren. § 94 (Aussetzung der Verhandlung) Das Gericht kann, wenn die Entscheidung des Rechtsstreits ganz oder zum Teil von dem Bestehen oder Nichtbestehen eines Rechtsverhltnisses abhngt, das den Gegenstand eines anderen anhngigen Rechtsstreits bildet oder von einer Verwaltungsbehçrde festzustellen ist, anordnen, daß die Verhandlung bis zur Erledigung des anderen Rechtsstreits oder bis zur Entscheidung der Verwaltungsbehçrde auszusetzen sei. § 95 (Persçnliches Erscheinen) (1) Das Gericht kann das persçnliche Erscheinen eines Beteiligten anordnen. Fr den Fall des Ausbleibens kann es Ordnungsgeld wie gegen einen im Vernehmungstermin nicht erschienenen Zeugen androhen. Bei schuldhaftem Ausbleiben setzt das Gericht durch Beschluß das angedrohte Ordnungsgeld fest. Androhung und Festsetzung des Ordnungsgeldes kçnnen wiederholt werden. (2) Ist Beteiligter eine juristische Person oder eine Vereinigung, so ist das Ordnungsgeld dem nach Gesetz oder Satzung Vertretungsberechtigten anzudrohen und gegen ihn festzusetzen. (3) Das Gericht kann einer beteiligten çffentlich-rechtlichen Kçrperschaft oder Behçrde aufgeben, zur mndlichen Verhandlung einen Beamten oder Angestellten zu entsenden, der mit einem schriftlichen Nachweis ber die Vertretungsbefugnis versehen und ber die Sach- und Rechtslage ausreichend unterrichtet ist. § 96 (Beweiserhebung) (1) Das Gericht erhebt Beweis in der mndlichen Verhandlung. Es kann insbesondere Augenschein einnehmen, Zeugen, Sachverstndige und Beteiligte vernehmen und Urkunden heranziehen. (2) Das Gericht kann in geeigneten Fllen schon vor der mndlichen Verhandlung durch eines seiner Mitglieder als beauftragten 191
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Richter Beweis erheben lassen oder durch Bezeichnung der einzelnen Beweisfragen ein anderes Gericht um die Beweisaufnahme ersuchen.
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§ 97 (Beweistermin) Die Beteiligten werden von allen Beweisterminen benachrichtigt und kçnnen der Beweisaufnahme beiwohnen. Sie kçnnen an Zeugen und Sachverstndige sachdienliche Fragen richten. Wird eine Frage beanstandet, so entscheidet das Gericht. § 98 (Anwendbare Vorschriften) Soweit dieses Gesetz nicht abweichende Vorschriften enthlt, sind auf die Beweisaufnahme §§ 358 bis 444 und 450 bis 494 der Zivilprozeßordnung entsprechend anzuwenden. § 99 (Urkunden-, Aktenvorlage; Auskunftspflicht) (1) Behçrden sind zur Vorlage von Urkunden oder Akten, zur bermittlung elektronischer Dokumente und zu Ausknften verpflichtet. Wenn das Bekanntwerden des Inhalts dieser Urkunden, Akten, elektronischen Dokumente oder dieser Ausknfte dem Wohl des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten wrde oder wenn die Vorgnge nach einem Gesetz oder ihrem Wesen nach geheim gehalten werden mssen, kann die zustndige oberste Aufsichtsbehçrde die Vorlage von Urkunden oder Akten, die bermittlung der elektronischen Dokumente und die Erteilung der Ausknfte verweigern. (2) Auf Antrag eines Beteiligten stellt das Oberverwaltungsgericht ohne mndliche Verhandlung durch Beschluss fest, ob die Verweigerung der Vorlage der Urkunden oder Akten, der bermittlung der elektronischen Dokumente oder der Erteilung von Ausknften rechtmßig ist. Verweigert eine oberste Bundesbehçrde die Vorlage, bermittlung oder Auskunft mit der Begrndung, das Bekanntwerden des Inhalts der Urkunden, der Akten, der elektronischen Dokumente oder der Ausknfte wrde dem Wohl des Bundes Nachteile bereiten, entscheidet das Bundesverwaltungsgericht; Gleiches gilt, 192
§§ 97 – 100
wenn das Bundesverwaltungsgericht nach § 50 fr die Hauptsache zustndig ist. Der Antrag ist bei dem fr die Hauptsache zustndigen Gericht zu stellen. Dieses gibt den Antrag und die Hauptsacheakten an den nach § 189 zustndigen Spruchkçrper ab. Die oberste Aufsichtsbehçrde hat die nach Absatz 1 Satz 2 verweigerten Urkunden oder Akten auf Aufforderung dieses Spruchkçrpers vorzulegen, die elektronischen Dokumente zu bermitteln oder die verweigerten Ausknfte zu erteilen. Sie ist zu diesem Verfahren beizuladen. Das Verfahren unterliegt den Vorschriften des materiellen Geheimschutzes. Kçnnen diese nicht eingehalten werden oder macht die zustndige Aufsichtsbehçrde geltend, dass besondere Grnde der Geheimhaltung oder des Geheimschutzes der bergabe der Urkunden oder Akten oder der bermittlung der elektronischen Dokumente an das Gericht entgegenstehen, wird die Vorlage oder bermittlung nach Satz 5 dadurch bewirkt, dass die Urkunden, Akten oder elektronischen Dokumente dem Gericht in von der obersten Aufsichtsbehçrde bestimmten Rumlichkeiten zur Verfgung gestellt werden. Fr die nach Satz 5 vorgelegten Akten, elektronischen Dokumente und fr die gemß Satz 8 geltend gemachten besonderen Grnde gilt § 100 nicht. Die Mitglieder des Gerichts sind zur Geheimhaltung verpflichtet; die Entscheidungsgrnde drfen Art und Inhalt der geheim gehaltenen Urkunden, Akten, elektronischen Dokumente und Ausknfte nicht erkennen lassen. Fr das nichtrichterliche Personal gelten die Regelungen des personellen Geheimschutzes. Soweit nicht das Bundesverwaltungsgericht entschieden hat, kann der Beschluss selbstndig mit der Beschwerde angefochten werden. ber die Beschwerde gegen den Beschluss eines Oberverwaltungsgerichts entscheidet das Bundesverwaltungsgericht. Fr das Beschwerdeverfahren gelten die Stze 4 bis 11 sinngemß. § 100 (Akteneinsicht) (1) Die Beteiligten kçnnen die Gerichtsakten und die dem Gericht vorgelegten Akten einsehen. www.WALHALLA.de
§§ 101– 106
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(2) Beteiligte kçnnen sich auf ihre Kosten durch die Geschftsstelle Ausfertigungen, Auszge, Ausdrucke und Abschriften erteilen lassen. Nach dem Ermessen des Vorsitzenden kann der nach § 67 Abs. 2 Satz 1 und 2 Nr. 3 bis 6 bevollmchtigten Person die Mitnahme der Akte in die Wohnung oder Geschftsrume, der elektronische Zugriff auf den Inhalt der Akten gestattet oder der Inhalt der Akten elektronisch bermittelt werden. § 87a Abs. 3 gilt entsprechend. Bei einem elektronischen Zugriff auf den Inhalt der Akten ist sicherzustellen, dass der Zugriff nur durch die nach § 67 Abs. 2 Satz 1 und 2 Nr. 3 bis 6 bevollmchtigte Person erfolgt. Fr die bermittlung von elektronischen Dokumenten ist die Gesamtheit der Dokumente mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach § 2 Nr. 3 des Signaturgesetzes zu versehen und gegen unbefugte Kenntnisnahme zu schtzen. (3) In die Entwrfe zu Urteilen, Beschlssen und Verfgungen, die Arbeiten zu ihrer Vorbereitung und die Dokumente, die Abstimmungen betreffen, wird Akteneinsicht nach Absatz 1 und 2 nicht gewhrt. § 101 (Mndliche Verhandlung) (1) Das Gericht entscheidet, soweit nichts anderes bestimmt ist, auf Grund mndlicher Verhandlung. (2) Mit Einverstndnis der Beteiligten kann das Gericht ohne mndliche Verhandlung entscheiden. (3) Entscheidungen des Gerichts, die nicht Urteile sind, kçnnen ohne mndliche Verhandlung ergehen, soweit nichts anderes bestimmt ist. § 102 (Ladung der Beteiligten) (1) Sobald der Termin zur mndlichen Verhandlung bestimmt ist, sind die Beteiligten mit einer Ladungsfrist von mindestens zwei Wochen, bei dem Bundesverwaltungsgericht von mindestens vier Wochen, zu laden. In dringenden Fllen kann der Vorsitzende die Frist abkrzen. (2) Bei der Ladung ist darauf hinzuweisen, daß beim Ausbleiben eines Beteiligten auch www.WALHALLA.de
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ohne ihn verhandelt und entschieden werden kann. (3) Die Gerichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit kçnnen Sitzungen auch außerhalb des Gerichtssitzes abhalten, wenn dies zur sachdienlichen Erledigung notwendig ist. (4) § 227 Abs. 3 Satz 1 der Zivilprozeßordnung ist nicht anzuwenden. § 103 (Ablauf der Verhandlung) (1) Der Vorsitzende erçffnet und leitet die mndliche Verhandlung. (2) Nach Aufruf der Sache trgt der Vorsitzende oder der Berichterstatter den wesentlichen Inhalt der Akten vor. (3) Hierauf erhalten die Beteiligten das Wort, um ihre Antrge zu stellen und zu begrnden. § 104 (Erçrterung der Streitsache) (1) Der Vorsitzende hat die Streitsache mit den Beteiligten tatschlich und rechtlich zu erçrtern. (2) Der Vorsitzende hat jedem Mitglied des Gerichts auf Verlangen zu gestatten, Fragen zu stellen. Wird eine Frage beanstandet, so entscheidet das Gericht. (3) Nach Erçrterung der Streitsache erklrt der Vorsitzende die mndliche Verhandlung fr geschlossen. Das Gericht kann die Wiedererçffnung beschließen. § 105 (Niederschrift) Fr die Niederschrift gelten die §§ 159 bis 165 der Zivilprozeßordnung entsprechend. § 106 (Vergleich) Um den Rechtsstreit vollstndig oder zum Teil zu erledigen, kçnnen die Beteiligten zur Niederschrift des Gerichts oder des beauftragten oder ersuchten Richters einen Vergleich schließen, soweit sie ber den Gegenstand des Vergleichs verfgen kçnnen. Ein gerichtlicher Vergleich kann auch dadurch geschlossen werden, daß die Beteiligten einen in der Form eines Beschlusses ergangenen Vorschlag des Gerichts, des Vorsitzenden oder des Berichterstatters schriftlich gegenber dem Gericht annehmen. 193
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10. Abschnitt Urteile und andere Entscheidungen
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§ 107 (Entscheidung durch Urteil) ber die Klage wird, soweit nichts anderes bestimmt ist, durch Urteil entschieden. § 108 (Richterliche berzeugung) (1) Das Gericht entscheidet nach seiner freien, aus dem Gesamtergebnis des Verfahrens gewonnenen berzeugung. In dem Urteil sind die Grnde anzugeben, die fr die richterliche berzeugung leitend gewesen sind. (2) Das Urteil darf nur auf Tatsachen und Beweisergebnisse gesttzt werden, zu denen die Beteiligten sich ußern konnten. § 109 (Zwischenurteil) ber die Zulssigkeit der Klage kann durch Zwischenurteil vorab entschieden werden. § 110 (Teilurteil) Ist nur ein Teil des Streitgegenstands zur Entscheidung reif, so kann das Gericht ein Teilurteil erlassen. § 111 (Zwischenurteil ber den Grund) Ist bei einer Leistungsklage ein Anspruch nach Grund und Betrag streitig, so kann das Gericht durch Zwischenurteil ber den Grund vorab entscheiden. Das Gericht kann, wenn der Anspruch fr begrndet erklrt ist, anordnen, daß ber den Betrag zu verhandeln ist. § 112 (Mitwirkende Richter) Das Urteil kann nur von den Richtern und ehrenamtlichen Richtern gefllt werden, die an der dem Urteil zugrunde liegenden Verhandlung teilgenommen haben. § 113 (Ausspruch) (1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Klger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehçrde die Vollziehung rckgngig zu 194
§§ 107 – 113
machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulssig, wenn die Behçrde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurcknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Klger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat. (2) Begehrt der Klger die nderung eines Verwaltungsaktes, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Hçhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die nderung des Verwaltungsaktes durch Angabe der zu Unrecht bercksichtigten oder nicht bercksichtigten tatschlichen oder rechtlichen Verhltnisse so bestimmen, daß die Behçrde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behçrde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem genderten Inhalt neu bekanntzugeben. (3) Hlt das Gericht eine weitere Sachaufklrung fr erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Bercksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunchst nicht zurckgewhrt werden mssen. Der Beschluß kann jederzeit gendert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behçrde bei Gericht ergehen. (4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsaktes eine Leistung verlangt werwww.WALHALLA.de
§§ 114 – 117
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den, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulssig. (5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsaktes rechtswidrig und der Klger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehçrde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Klger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden. § 114 (Ermessensentscheidungen) Soweit die Verwaltungsbehçrde ermchtigt ist, nach ihrem Ermessen zu handeln, prft das Gericht auch, ob der Verwaltungsakt oder die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens berschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermchtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht ist. Die Verwaltungsbehçrde kann ihre Ermessenserwgungen hinsichtlich des Verwaltungsaktes auch noch im verwaltungsgerichtlichen Verfahren ergnzen. § 115 (Anfechtungsklage) §§ 113 und 114 gelten entsprechend, wenn nach § 79 Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 der Widerspruchsbescheid Gegenstand der Anfechtungsklage ist. § 116 (Verkndung, Zustellung) (1) Das Urteil wird, wenn eine mndliche Verhandlung stattgefunden hat, in der Regel in dem Termin, in dem die mndliche Verhandlung geschlossen wird, verkndet, in besonderen Fllen in einem sofort anzuberaumenden Termin, der nicht ber zwei Wochen hinaus angesetzt werden soll. Das Urteil ist den Beteiligten zuzustellen. (2) Statt der Verkndung ist die Zustellung des Urteils zulssig; dann ist das Urteil binnen zwei Wochen nach der mndlichen Verhandlung der Geschftsstelle zu bermitteln. www.WALHALLA.de
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(3) Entscheidet das Gericht ohne mndliche Verhandlung, so wird die Verkndung durch Zustellung an die Beteiligten ersetzt. § 117 (Inhalt des Urteils) (1) Das Urteil ergeht „Im Namen des Volkes“. Es ist schriftlich abzufassen und von den Richtern, die bei der Entscheidung mitgewirkt haben, zu unterzeichnen. Ist ein Richter verhindert, seine Unterschrift beizufgen, so wird dies mit dem Hinderungsgrund vom Vorsitzenden oder, wenn er verhindert ist, vom dienstltesten beisitzenden Richter unter dem Urteil vermerkt. Der Unterschrift der ehrenamtlichen Richter bedarf es nicht. (2) Das Urteil enthlt 1. die Bezeichnung der Beteiligten, ihrer gesetzlichen Vertreter und der Bevollmchtigten nach Namen, Beruf, Wohnort und ihrer Stellung im Verfahren, 2. die Bezeichnung des Gerichts und die Namen der Mitglieder, die bei der Entscheidung mitgewirkt haben, 3. die Urteilsformel, 4. den Tatbestand, 5. die Entscheidungsgrnde, 6. die Rechtsmittelbelehrung. (3) Im Tatbestand ist der Sach- und Streitstand unter Hervorhebung der gestellten Antrge seinem wesentlichen Inhalt nach gedrngt darzustellen. Wegen der Einzelheiten soll auf Schriftstze, Protokolle und andere Unterlagen verwiesen werden, soweit sich aus ihnen der Sach- und Streitstand ausreichend ergibt. (4) Ein Urteil, das bei der Verkndung noch nicht vollstndig abgefaßt war, ist vor Ablauf von zwei Wochen, vom Tage der Verkndung an gerechnet, vollstndig abgefaßt der Geschftsstelle zu bermitteln. Kann dies ausnahmsweise nicht geschehen, so ist innerhalb dieser zwei Wochen das von den Richtern unterschriebene Urteil ohne Tatbestand, Entscheidungsgrnde und Rechtsmittelbelehrung der Geschftsstelle zu bermitteln; Tatbestand, Entscheidungsgrnde und Rechtsmittelbelehrung sind alsbald nachtrglich niederzulegen, von den Richtern besonders 195
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zu unterschreiben und der Geschftsstelle zu bermitteln.
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(5) Das Gericht kann von einer weiteren Darstellung der Entscheidungsgrnde absehen, soweit es der Begrndung des Verwaltungsakts oder des Widerspruchsbescheids folgt und dies in seiner Entscheidung feststellt. (6) Der Urkundsbeamte der Geschftsstelle hat auf dem Urteil den Tag der Zustellung und im Falle des § 116 Abs. 1 Satz 1 den Tag der Verkndung zu vermerken und diesen Vermerk zu unterschreiben. Werden die Akten elektronisch gefhrt, hat der Urkundsbeamte der Geschftsstelle den Vermerk in einem gesonderten Dokument festzuhalten. Das Dokument ist mit dem Urteil untrennbar zu verbinden. § 118 (Berichtigung) (1) Schreibfehler, Rechenfehler und hnliche offenbare Unrichtigkeiten im Urteil sind jederzeit vom Gericht zu berichtigen. (2) ber die Berichtigung kann ohne vorgngige mndliche Verhandlung entschieden werden. Der Berichtigungsbeschluß wird auf dem Urteil und den Ausfertigungen vermerkt. Ist das Urteil elektronisch abgefasst, ist auch der Beschluss elektronisch abzufassen und mit dem Urteil untrennbar zu verbinden. § 119 (Antrag auf Berichtigung) (1) Enthlt der Tatbestand des Urteils andere Unrichtigkeiten oder Unklarheiten, so kann die Berichtigung binnen zwei Wochen nach Zustellung des Urteils beantragt werden. (2) Das Gericht entscheidet ohne Beweisaufnahme durch Beschluß. Der Beschluß ist unanfechtbar. Bei der Entscheidung wirken nur die Richter mit, die beim Urteil mitgewirkt haben. Ist ein Richter verhindert, so entscheidet bei Stimmengleichheit die Stimme des Vorsitzenden. Der Berichtigungsbeschluß wird auf dem Urteil und den Ausfertigungen vermerkt. Ist das Urteil elektronisch abgefasst, ist auch der Beschluss elektronisch abzufassen und mit dem Urteil untrennbar zu verbinden. 196
§§ 118 – 123
§ 120 (Urteilsergnzung) (1) Wenn ein nach dem Tatbestand von einem Beteiligten gestellter Antrag oder die Kostenfolge bei der Entscheidung ganz oder zum Teil bergangen ist, so ist auf Antrag das Urteil durch nachtrgliche Entscheidung zu ergnzen. (2) Die Entscheidung muß binnen zwei Wochen nach Zustellung des Urteils beantragt werden. (3) Die mndliche Verhandlung hat nur den nicht erledigten Teil des Rechtsstreits zum Gegenstand. § 121 (Wirkung rechtskrftiger Urteile) Rechtskrftige Urteile binden, soweit ber den Streitgegenstand entschieden worden ist, 1. die Beteiligten und ihre Rechtsnachfolger und 2. im Falle des § 65 Abs. 3 die Personen, die einen Antrag auf Beiladung nicht oder nicht fristgemß gestellt haben. § 122 (Beschlsse, Begrndung) (1) §§ 88, 108 Abs. 1 Satz 1, §§ 118, 119 und 120 gelten entsprechend fr Beschlsse. (2) Beschlsse sind zu begrnden, wenn sie durch Rechtsmittel angefochten werden kçnnen oder ber einen Rechtsbehelf entscheiden. Beschlsse ber die Aussetzung der Vollziehung (§§ 80, 80a) und ber einstweilige Anordnungen (§ 123) sowie Beschlsse nach Erledigung des Rechtsstreits in der Hauptsache (§ 161 Abs. 2) sind stets zu begrnden. Beschlsse, die ber ein Rechtsmittel entscheiden, bedrfen keiner weiteren Begrndung, soweit das Gericht das Rechtsmittel aus den Grnden der angefochtenen Entscheidung als unbegrndet zurckweist. 11. Abschnitt Einstweilige Anordnung § 123 (Einstweilige Anordnung bezglich Streitgegenstand) (1) Auf Antrag kann das Gericht, auch schon vor Klageerhebung, eine einstweilige Anordwww.WALHALLA.de
§§ 124 – 124a
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nung in bezug auf den Streitgegenstand treffen, wenn die Gefahr besteht, daß durch eine Vernderung des bestehenden Zustandes die Verwirklichung eines Rechts des Antragstellers vereitelt oder wesentlich erschwert werden kçnnte. Einstweilige Anordnungen sind auch zur Regelung eines vorlufigen Zustands in bezug auf ein streitiges Rechtsverhltnis zulssig, wenn diese Regelung, vor allem bei dauernden Rechtsverhltnissen, um wesentliche Nachteile abzuwenden oder drohende Gewalt zu verhindern oder aus anderen Grnden nçtig erscheint. (2) Fr den Erlaß einstweiliger Anordnungen ist das Gericht der Hauptsache zustndig. Dies ist das Gericht des ersten Rechtszugs und, wenn die Hauptsache im Berufungsverfahren anhngig ist, das Berufungsgericht. § 80 Abs. 8 ist entsprechend anzuwenden. (3) Fr den Erlaß einstweiliger Anordnungen gelten §§ 920, 921, 923, 926, 928 bis 932, 938, 939, 941 und 945 der Zivilprozeßordnung entsprechend. (4) Das Gericht entscheidet durch Beschluß. (5) Die Vorschriften der Abstze 1 bis 3 gelten nicht fr die Flle der §§ 80 und 80a. Teil III Rechtsmittel und Wiederaufnahme des Verfahrens 12. Abschnitt Berufung § 124 (Berufung gegen Endurteile) (1) Gegen Endurteile einschließlich der Teilurteile nach § 110 und gegen Zwischenurteile nach den §§ 109 und 111 steht den Beteiligten die Berufung zu, wenn sie von dem Verwaltungsgericht oder dem Oberverwaltungsgericht zugelassen wird. (2) Die Berufung ist nur zuzulassen, 1. wenn ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils bestehen, 2. wenn die Rechtssache besondere tatschliche oder rechtliche Schwierigkeiten aufweist, www.WALHALLA.de
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3. wenn die Rechtssache grundstzliche Bedeutung hat, 4. wenn das Urteil von einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, des Bundesverwaltungsgerichts, des gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshçfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder 5. wenn ein der Beurteilung des Berufungsgerichts unterliegender Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann. § 124a (Zulassung der Berufung) (1) Das Verwaltungsgericht lsst die Berufung in dem Urteil zu, wenn die Grnde des § 124 Abs. 2 Nr. 3 oder Nr. 4 vorliegen. Das Oberverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden. Zu einer Nichtzulassung der Berufung ist das Verwaltungsgericht nicht befugt. (2) Die Berufung ist, wenn sie von dem Verwaltungsgericht zugelassen worden ist, innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollstndigen Urteils bei dem Verwaltungsgericht einzulegen. Die Berufung muss das angefochtene Urteil bezeichnen. (3) Die Berufung ist in den Fllen des Absatzes 2 innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollstndigen Urteils zu begrnden. Die Begrndung ist, sofern sie nicht zugleich mit der Einlegung der Berufung erfolgt, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Die Begrndungsfrist kann auf einen vor ihrem Ablauf gestellten Antrag von dem Vorsitzenden des Senats verlngert werden. Die Begrndung muss einen bestimmten Antrag enthalten sowie die im Einzelnen anzufhrenden Grnde der Anfechtung (Berufungsgrnde). Mangelt es an einem dieser Erfordernisse, so ist die Berufung unzulssig. (4) Wird die Berufung nicht in dem Urteil des Verwaltungsgerichts zugelassen, so ist die Zulassung innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollstndigen Urteils zu beantragen. Der Antrag ist bei dem Verwaltungsgericht zu stellen. Er muss das angefochtene Urteil bezeichnen. Innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollstndigen Urteils 197
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sind die Grnde darzulegen, aus denen die Berufung zuzulassen ist. Die Begrndung ist, soweit sie nicht bereits mit dem Antrag vorgelegt worden ist, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Die Stellung des Antrags hemmt die Rechtskraft des Urteils. (5) ber den Antrag entscheidet das Oberverwaltungsgericht durch Beschluss. Die Berufung ist zuzulassen, wenn einer der Grnde des § 124 Abs. 2 dargelegt ist und vorliegt. Der Beschluss soll kurz begrndet werden. Mit der Ablehnung des Antrags wird das Urteil rechtskrftig. Lsst das Oberverwaltungsgericht die Berufung zu, wird das Antragsverfahren als Berufungsverfahren fortgesetzt; der Einlegung einer Berufung bedarf es nicht. (6) Die Berufung ist in den Fllen des Absatzes 5 innerhalb eines Monats nach Zustellung des Beschlusses ber die Zulassung der Berufung zu begrnden. Die Begrndung ist bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Absatz 3 Satz 3 bis 5 gilt entsprechend. § 125 (Anwendbare Vorschriften) (1) Fr das Berufungsverfahren gelten die Vorschriften des Teils II entsprechend, soweit sich aus diesem Abschnitt nichts anderes ergibt. § 84 findet keine Anwendung. (2) Ist die Berufung unzulssig, so ist sie zu verwerfen. Die Entscheidung kann durch Beschluß ergehen. Die Beteiligten sind vorher zu hçren. Gegen den Beschluß steht den Beteiligten das Rechtsmittel zu, das zulssig wre, wenn das Gericht durch Urteil entschieden htte. Die Beteiligten sind ber dieses Rechtsmittel zu belehren. § 126 (Zurcknahme) (1) Die Berufung kann bis zur Rechtskraft des Urteils zurckgenommen werden. Die Zurcknahme nach Stellung der Antrge in der mndlichen Verhandlung setzt die Einwilligung des Beklagten und, wenn ein Vertreter des çffentlichen Interesses an der mndlichen Verhandlung teilgenommen hat, auch seine Einwilligung voraus. (2) Die Berufung gilt als zurckgenommen, wenn der Berufungsklger das Verfahren 198
§§ 125 – 128a
trotz Aufforderung des Gerichts lnger als drei Monate nicht betreibt. Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend. Der Berufungsklger ist in der Aufforderung auf die sich aus Satz 1 und § 155 Abs. 2 ergebenden Rechtsfolgen hinzuweisen. Das Gericht stellt durch Beschluß fest, daß die Berufung als zurckgenommen gilt. (3) Die Zurcknahme bewirkt den Verlust des eingelegten Rechtsmittels. Das Gericht entscheidet durch Beschluß ber die Kostenfolge. § 127 (Anschlussberufung) (1) Der Berufungsbeklagte und die anderen Beteiligten kçnnen sich der Berufung anschließen. Die Anschlussberufung ist bei dem Oberverwaltungsgericht einzulegen. (2) Die Anschließung ist auch statthaft, wenn der Beteiligte auf die Berufung verzichtet hat oder die Frist fr die Berufung oder den Antrag auf Zulassung der Berufung verstrichen ist. Sie ist zulssig bis zum Ablauf eines Monats nach der Zustellung der Berufungsbegrndungsschrift. (3) Die Anschlussberufung muss in der Anschlussschrift begrndet werden. § 124a Abs. 3 Satz 2, 4 und 5 gilt entsprechend. (4) Die Anschlussberufung bedarf keiner Zulassung. (5) Die Anschließung verliert ihre Wirkung, wenn die Berufung zurckgenommen oder als unzulssig verworfen wird. § 128 (Umfang der Prfung) Das Oberverwaltungsgericht prft den Streitfall innerhalb des Berufungsantrags im gleichen Umfange wie das Verwaltungsgericht. Es bercksichtigt auch neu vorgebrachte Tatsachen und Beweismittel. § 128a (Neue Erklrungen, Beweismittel) (1) Neue Erklrungen und Beweismittel, die im ersten Rechtszug entgegen einer hierfr gesetzten Frist (§ 87b Abs. 1 und 2) nicht vorgebracht worden sind, sind nur zuzulassen, wenn nach der freien berzeugung des Gerichts ihre Zulassung die Erledigung des www.WALHALLA.de
§§ 129 – 133
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Rechtsstreits nicht verzçgern wrde oder wenn der Beteiligte die Versptung gengend entschuldigt. Der Entschuldigungsgrund ist auf Verlangen des Gerichts glaubhaft zu machen. Satz 1 gilt nicht, wenn der Beteiligte im ersten Rechtszug ber die Folgen einer Fristversumung nicht nach § 87b Abs. 3 Nr. 3 belehrt worden ist oder wenn es mit geringem Aufwand mçglich ist, den Sachverhalt auch ohne Mitwirkung des Beteiligten zu ermitteln. (2) Erklrungen und Beweismittel, die das Verwaltungsgericht zu Recht zurckgewiesen hat, bleiben auch im Berufungsverfahren ausgeschlossen. § 129 (Bindung an Antrge) Das Urteil des Verwaltungsgerichts darf nur soweit gendert werden, als eine nderung beantragt ist. § 130 (Aufhebung, Zurckverweisung) (1) Das Oberverwaltungsgericht hat die notwendigen Beweise zu erheben und in der Sache selbst zu entscheiden. (2) Das Oberverwaltungsgericht darf die Sache, soweit ihre weitere Verhandlung erforderlich ist, unter Aufhebung des Urteils und des Verfahrens an das Verwaltungsgericht nur zurckverweisen, 1. soweit das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht an einem wesentlichen Mangel leidet und aufgrund dieses Mangels eine umfangreiche oder aufwndige Beweisaufnahme notwendig ist oder 2. wenn das Verwaltungsgericht noch nicht in der Sache selbst entschieden hat und ein Beteiligter die Zurckverweisung beantragt. (3) Das Verwaltungsgericht ist an die rechtliche Beurteilung der Berufungsentscheidung gebunden. § 130a (Berufung unbegrndet) Das Oberverwaltungsgericht kann ber die Berufung durch Beschluß entscheiden, wenn es sie einstimmig fr begrndet oder einstimmig fr unbegrndet hlt und eine mndliche Verhandlung nicht fr erforderlich www.WALHALLA.de
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hlt. § 125 Abs. 2 Satz 3 bis 5 gilt entsprechend. § 130b (Begrndung) Das Oberverwaltungsgericht kann in dem Urteil ber die Berufung auf den Tatbestand der angefochtenen Entscheidung Bezug nehmen, wenn es sich die Feststellungen des Verwaltungsgerichts in vollem Umfange zu eigen macht. Von einer weiteren Darstellung der Entscheidungsgrnde kann es absehen, soweit es die Berufung aus den Grnden der angefochtenen Entscheidung als unbegrndet zurckweist. § 131 (weggefallen) 13. Abschnitt Revision § 132 (Revision gegen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts) (1) Gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 1) und gegen Beschlsse nach § 47 Abs. 5 Satz 1 steht den Beteiligten die Revision an das Bundesverwaltungsgericht zu, wenn das Oberverwaltungsgericht oder auf Beschwerde gegen die Nichtzulassung das Bundesverwaltungsgericht sie zugelassen hat. (2) Die Revision ist nur zuzulassen, wenn 1. die Rechtssache grundstzliche Bedeutung hat, 2. das Urteil von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshçfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder 3. ein Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann. (3) Das Bundesverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden. § 133 (Beschwerde gegen Nichtzulassung) (1) Die Nichtzulassung der Revision kann durch Beschwerde angefochten werden. 199
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(2) Die Beschwerde ist bei dem Gericht, gegen dessen Urteil Revision eingelegt werden soll, innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollstndigen Urteils einzulegen. Die Beschwerde muß das angefochtene Urteil bezeichnen. (3) Die Beschwerde ist innerhalb von zwei Monaten nach der Zustellung des vollstndigen Urteils zu begrnden. Die Begrndung ist bei dem Gericht, gegen dessen Urteil Revision eingelegt werden soll, einzureichen. In der Begrndung muß die grundstzliche Bedeutung der Rechtssache dargelegt oder die Entscheidung, von der das Urteil abweicht, oder der Verfahrensmangel bezeichnet werden. (4) Die Einlegung der Beschwerde hemmt die Rechtskraft des Urteils. (5) Wird der Beschwerde nicht abgeholfen, entscheidet das Bundesverwaltungsgericht durch Beschluß. Der Beschluß soll kurz begrndet werden; von einer Begrndung kann abgesehen werden, wenn sie nicht geeignet ist, zur Klrung der Voraussetzungen beizutragen, unter denen eine Revision zuzulassen ist. Mit der Ablehnung der Beschwerde durch das Bundesverwaltungsgericht wird das Urteil rechtskrftig. (6) Liegen die Voraussetzungen des § 132 Abs. 2 Nr. 3 vor, kann das Bundesverwaltungsgericht in dem Beschluß das angefochtene Urteil aufheben und den Rechtsstreit zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurckverweisen. § 134 (Sprungrevision) (1) Gegen das Urteil eines Verwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 2) steht den Beteiligten die Revision unter bergehung der Berufungsinstanz zu, wenn der Klger und der Beklagte der Einlegung der Sprungrevision schriftlich zustimmen und wenn sie von dem Verwaltungsgericht im Urteil oder auf Antrag durch Beschluß zugelassen wird. Der Antrag ist innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollstndigen Urteils schriftlich zu stellen. Die Zustimmung zu der Einlegung der Sprungrevision ist dem Antrag oder, wenn die Revision im Urteil zugelassen ist, der Revisionsschrift beizufgen. 200
§§ 134 – 137
(2) Die Revision ist nur zuzulassen, wenn die Voraussetzungen des § 132 Abs. 2 Nr. 1 oder 2 vorliegen. Das Bundesverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden. Die Ablehnung der Zulassung ist unanfechtbar. (3) Lehnt das Verwaltungsgericht den Antrag auf Zulassung der Revision durch Beschluß ab, beginnt mit der Zustellung dieser Entscheidung der Lauf der Frist fr den Antrag auf Zulassung der Berufung von neuem, sofern der Antrag in der gesetzlichen Frist und Form gestellt und die Zustimmungserklrung beigefgt war. Lßt das Verwaltungsgericht die Revision durch Beschluß zu, beginnt der Lauf der Revisionsfrist mit der Zustellung dieser Entscheidung. (4) Die Revision kann nicht auf Mngel des Verfahrens gesttzt werden. (5) Die Einlegung der Revision und die Zustimmung gelten als Verzicht auf die Berufung, wenn das Verwaltungsgericht die Revision zugelassen hat. § 135 (Ausschluss der Berufung) Gegen das Urteil eines Verwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 2) steht den Beteiligten die Revision an das Bundesverwaltungsgericht zu, wenn durch Bundesgesetz die Berufung ausgeschlossen ist. Die Revision kann nur eingelegt werden, wenn das Verwaltungsgericht oder auf Beschwerde gegen die Nichtzulassung das Bundesverwaltungsgericht sie zugelassen hat. Fr die Zulassung gelten die §§ 132 und 133 entsprechend. § 136 (weggefallen) § 137 (Verletzung von Bundesrecht) (1) Die Revision kann nur darauf gesttzt werden, daß das angefochtene Urteil auf der Verletzung 1. von Bundesrecht oder 2. einer Vorschrift des Verwaltungsverfahrensgesetzes eines Landes, die ihrem Wortlaut nach mit dem Verwaltungsverfahrensgesetz des Bundes bereinstimmt, beruht. (2) Das Bundesverwaltungsgericht ist an die in dem angefochtenen Urteil getroffenen tatwww.WALHALLA.de
§§ 138 – 141
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
schlichen Feststellungen gebunden, außer wenn in bezug auf diese Feststellungen zulssige und begrndete Revisionsgrnde vorgebracht sind. (3) Wird die Revision auf Verfahrensmngel gesttzt und liegt nicht zugleich eine der Voraussetzungen des § 132 Abs. 2 Nr. 1 und 2 vor, so ist nur ber die geltend gemachten Verfahrensmngel zu entscheiden. Im brigen ist das Bundesverwaltungsgericht an die geltend gemachten Revisionsgrnde nicht gebunden. § 138 (Revisionsgrnde) Ein Urteil ist stets als auf der Verletzung von Bundesrecht beruhend anzusehen, wenn 1. das erkennende Gericht nicht vorschriftsmßig besetzt war, 2. bei der Entscheidung ein Richter mitgewirkt hat, der von der Ausbung des Richteramts kraft Gesetzes ausgeschlossen oder wegen Besorgnis der Befangenheit mit Erfolg abgelehnt war, 3. einem Beteiligten das rechtliche Gehçr versagt war, 4. ein Beteiligter im Verfahren nicht nach Vorschrift des Gesetzes vertreten war, außer wenn er der Prozeßfhrung ausdrcklich oder stillschweigend zugestimmt hat, 5. das Urteil auf eine mndliche Verhandlung ergangen ist, bei der die Vorschriften ber die ffentlichkeit des Verfahrens verletzt worden sind, oder 6. die Entscheidung nicht mit Grnden versehen ist. § 139 (Einlegung der Revision) (1) Die Revision ist bei dem Gericht, dessen Urteil angefochten wird, innerhalb eines Monats nach Zustellung des vollstndigen Urteils oder des Beschlusses ber die Zulassung der Revision nach § 134 Abs. 3 Satz 2 schriftlich einzulegen. Die Revisionsfrist ist auch gewahrt, wenn die Revision innerhalb der Frist bei dem Bundesverwaltungsgericht eingelegt wird. Die Revision muß das angefochtene Urteil bezeichnen. www.WALHALLA.de
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(2) Wird der Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision abgeholfen oder lßt das Bundesverwaltungsgericht die Revision zu, so wird das Beschwerdeverfahren als Revisionsverfahren fortgesetzt, wenn nicht das Bundesverwaltungsgericht das angefochtene Urteil nach § 133 Abs. 6 aufhebt; der Einlegung einer Revision durch den Beschwerdefhrer bedarf es nicht. Darauf ist in dem Beschluß hinzuweisen. (3) Die Revision ist innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des vollstndigen Urteils oder des Beschlusses ber die Zulassung der Revision nach § 134 Abs. 3 Satz 2 zu begrnden; im Falle des Absatzes 2 betrgt die Begrndungsfrist einen Monat nach Zustellung des Beschlusses ber die Zulassung der Revision. Die Begrndung ist bei dem Bundesverwaltungsgericht einzureichen. Die Begrndungsfrist kann auf einen vor ihrem Ablauf gestellten Antrag von dem Vorsitzenden verlngert werden. Die Begrndung muß einen bestimmten Antrag enthalten, die verletzte Rechtsnorm und, soweit Verfahrensmngel gergt werden, die Tatsachen angeben, die den Mangel ergeben. § 140 (Zurcknahme) (1) Die Revision kann bis zur Rechtskraft des Urteils zurckgenommen werden. Die Zurcknahme nach Stellung der Antrge in der mndlichen Verhandlung setzt die Einwilligung des Revisionsbeklagten und, wenn der Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht an der mndlichen Verhandlung teilgenommen hat, auch seine Einwilligung voraus. (2) Die Zurcknahme bewirkt den Verlust des eingelegten Rechtsmittels. Das Gericht entscheidet durch Beschluß ber die Kostenfolge. § 141 (Anwendbare Vorschriften) Fr die Revision gelten die Vorschriften ber die Berufung entsprechend, soweit sich aus diesem Abschnitt nichts anderes ergibt. Die §§ 87a, 130a und 130b finden keine Anwendung. 201
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§ 142 (Keine Klagenderung, Beiladung) (1) Klagenderungen und Beiladungen sind im Revisionsverfahren unzulssig. Das gilt nicht fr Beiladungen nach § 65 Abs. 2. (2) Ein im Revisionsverfahren nach § 65 Abs. 2 Beigeladener kann Verfahrensmngel nur innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung des Beiladungsbeschlusses rgen. Die Frist kann auf einen vor ihrem Ablauf gestellten Antrag von dem Vorsitzenden verlngert werden. § 143 (Unzulssige Revision) Das Bundesverwaltungsgericht prft, ob die Revision statthaft und ob sie in der gesetzlichen Form und Frist eingelegt und begrndet worden ist. Mangelt es an einem dieser Erfordernisse, so ist die Revision unzulssig. § 144 (Revisionsentscheidung) (1) Ist die Revision unzulssig, so verwirft sie das Bundesverwaltungsgericht durch Beschluß. (2) Ist die Revision unbegrndet, so weist das Bundesverwaltungsgericht die Revision zurck. (3) Ist die Revision begrndet, so kann das Bundesverwaltungsgericht 1. in der Sache selbst entscheiden, 2. das angefochtene Urteil aufheben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurckverweisen. Das Bundesverwaltungsgericht verweist den Rechtsstreit zurck, wenn der im Revisionsverfahren nach § 142 Abs. 1 Satz 2 Beigeladene ein berechtigtes Interesse daran hat. (4) Ergeben die Entscheidungsgrnde zwar eine Verletzung des bestehenden Rechts, stellt sich die Entscheidung selbst aber aus anderen Grnden als richtig dar, so ist die Revision zurckzuweisen. (5) Verweist das Bundesverwaltungsgericht die Sache bei der Sprungrevision nach § 49 Nr. 2 und nach § 134 zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurck, so kann es nach seinem Ermessen auch an das Oberverwaltungsgericht zurckverweisen, das fr die Berufung zustndig gewesen wre. Fr 202
§§ 142 – 146
das Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht gelten dann die gleichen Grundstze, wie wenn der Rechtsstreit auf eine ordnungsgemß eingelegte Berufung bei dem Oberverwaltungsgericht anhngig geworden wre. (6) Das Gericht, an das die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurckverwiesen ist, hat seiner Entscheidung die rechtliche Beurteilung des Revisionsgerichts zugrunde zu legen. (7) Die Entscheidung ber die Revision bedarf keiner Begrndung, soweit das Bundesverwaltungsgericht Rgen von Verfahrensmngeln nicht fr durchgreifend hlt. Das gilt nicht fr Rgen nach § 138 und, wenn mit der Revision ausschließlich Verfahrensmngel geltend gemacht werden, fr Rgen, auf denen die Zulassung der Revision beruht. § 145 (weggefallen) 14. Abschnitt Beschwerde, Erinnerung, Anhçrungsrge § 146 (Beschwerde gegen Entscheidungen des Verwaltungsgerichts) (1) Gegen die Entscheidungen des Verwaltungsgerichts, des Vorsitzenden oder des Berichterstatters, die nicht Urteile oder Gerichtsbescheide sind, steht den Beteiligten und den sonst von der Entscheidung Betroffenen die Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht zu, soweit nicht in diesem Gesetz etwas anderes bestimmt ist. (2) Prozeßleitende Verfgungen, Aufklrungsanordnungen, Beschlsse ber eine Vertagung oder die Bestimmung einer Frist, Beweisbeschlsse, Beschlsse ber Ablehnung von Beweisantrgen, ber Verbindung und Trennung von Verfahren und Ansprchen und ber die Ablehnung von Gerichtspersonen kçnnen nicht mit der Beschwerde angefochten werden. (3) Außerdem ist vorbehaltlich einer gesetzlich vorgesehenen Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision die Beschwerde www.WALHALLA.de
§§ 147 – 152a
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nicht gegeben in Streitigkeiten ber Kosten, Gebhren und Auslagen, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes zweihundert Euro nicht bersteigt. (4) Die Beschwerde gegen Beschlsse des Verwaltungsgerichts in Verfahren des vorlufigen Rechtsschutzes (§§ 80, 80a und 123) ist innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Entscheidung zu begrnden. Die Begrndung ist, sofern sie nicht bereits mit der Beschwerde vorgelegt worden ist, bei dem Oberverwaltungsgericht einzureichen. Sie muss einen bestimmten Antrag enthalten, die Grnde darlegen, aus denen die Entscheidung abzundern oder aufzuheben ist, und sich mit der angefochtenen Entscheidung auseinander setzen. Mangelt es an einem dieser Erfordernisse, ist die Beschwerde als unzulssig zu verwerfen. Das Verwaltungsgericht legt die Beschwerde unverzglich vor; § 148 Abs. 1 findet keine Anwendung. Das Oberverwaltungsgericht prft nur die dargelegten Grnde. § 147 (Einlegung der Beschwerde) (1) Die Beschwerde ist bei dem Gericht, dessen Entscheidung angefochten wird, schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschftsstelle innerhalb von zwei Wochen nach Bekanntgabe der Entscheidung einzulegen. § 67 Abs. 4 bleibt unberhrt. (2) Die Beschwerdefrist ist auch gewahrt, wenn die Beschwerde innerhalb der Frist bei dem Beschwerdegericht eingeht. § 148 (Abhilfe; Vorlage) (1) Hlt das Verwaltungsgericht, der Vorsitzende oder der Berichterstatter, dessen Entscheidung angefochten wird, die Beschwerde fr begrndet, so ist ihr abzuhelfen ; sonst ist sie unverzglich dem Oberverwaltungsgericht vorzulegen. (2) Das Verwaltungsgericht soll die Beteiligten von der Vorlage der Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht in Kenntnis setzen.
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§ 149 (Aufschiebende Wirkung; Aussetzung der Vollziehung) (1) Die Beschwerde hat nur dann aufschiebende Wirkung, wenn sie die Festsetzung eines Ordnungs- oder Zwangsmittels zum Gegenstand hat. Das Gericht, der Vorsitzende oder der Berichterstatter, dessen Entscheidung angefochten wird, kann auch sonst bestimmen, daß die Vollziehung der angefochtenen Entscheidung einstweilen auszusetzen ist. (2) §§ 178 und 181 Abs. 2 des Gerichtsverfassungsgesetzes bleiben unberhrt. § 150 (Entscheidung durch Beschluss) ber die Beschwerde entscheidet das Oberverwaltungsgericht durch Beschluß. § 151 (Beauftragter, ersuchter Richter; Urkundsbeamter) Gegen die Entscheidungen des beauftragten oder ersuchten Richters oder des Urkundsbeamten kann innerhalb von zwei Wochen nach Bekanntgabe die Entscheidung des Gerichts beantragt werden. Der Antrag ist schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschftsstelle des Gerichts zu stellen. §§ 147 bis 149 gelten entsprechend. § 152 (Beschwerden an das Bundesverwaltungsgericht) (1) Entscheidungen des Oberverwaltungsgerichts kçnnen vorbehaltlich des § 99 Abs. 2 und des § 133 Abs. 1 dieses Gesetzes sowie des § 17a Abs. 4 Satz 4 des Gerichtsverfassungsgesetzes nicht mit der Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht angefochten werden. (2) Im Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht gilt fr Entscheidungen des beauftragten oder ersuchten Richters oder des Urkundsbeamten der Geschftsstelle § 151 entsprechend. § 152a (Rge eines beschwerten Beteiligten) (1) Auf die Rge eines durch eine gerichtliche Entscheidung beschwerten Beteiligten ist das Verfahren fortzufhren, wenn 203
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1. ein Rechtsmittel oder ein anderer Rechtsbehelf gegen die Entscheidung nicht gegeben ist und 2. das Gericht den Anspruch dieses Beteiligten auf rechtliches Gehçr in entscheidungserheblicher Weise verletzt hat. Gegen eine der Endentscheidung vorausgehende Entscheidung findet die Rge nicht statt. (2) Die Rge ist innerhalb von zwei Wochen nach Kenntnis von der Verletzung des rechtlichen Gehçrs zu erheben; der Zeitpunkt der Kenntniserlangung ist glaubhaft zu machen. Nach Ablauf eines Jahres seit Bekanntgabe der angegriffenen Entscheidung kann die Rge nicht mehr erhoben werden. Formlos mitgeteilte Entscheidungen gelten mit dem dritten Tage nach Aufgabe zur Post als bekannt gegeben. Die Rge ist schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschftsstelle bei dem Gericht zu erheben, dessen Entscheidung angegriffen wird. § 67 Abs. 4 bleibt unberhrt. Die Rge muss die angegriffene Entscheidung bezeichnen und das Vorliegen der in Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 genannten Voraussetzungen darlegen. (3) Den brigen Beteiligten ist, soweit erforderlich, Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. (4) Ist die Rge nicht statthaft oder nicht in der gesetzlichen Form oder Frist erhoben, so ist sie als unzulssig zu verwerfen. Ist die Rge unbegrndet, weist das Gericht sie zurck. Die Entscheidung ergeht durch unanfechtbaren Beschluss. Der Beschluss soll kurz begrndet werden. (5) Ist die Rge begrndet, so hilft ihr das Gericht ab, indem es das Verfahren fortfhrt, soweit dies aufgrund der Rge geboten ist. Das Verfahren wird in die Lage zurckversetzt, in der es sich vor dem Schluss der mndlichen Verhandlung befand. In schriftlichen Verfahren tritt an die Stelle des Schlusses der mndlichen Verhandlung der Zeitpunkt, bis zu dem Schriftstze eingereicht werden kçnnen. Fr den Ausspruch des Gerichts ist § 343 der Zivilprozessordnung entsprechend anzuwenden. 204
§§ 153 – 155
(6) § 149 Abs. 1 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden. 15. Abschnitt Wiederaufnahme des Verfahrens § 153 (Wiederaufnahme rechtkrftig beendeter Verfahren) (1) Ein rechtskrftig beendetes Verfahren kann nach den Vorschriften des Vierten Buchs der Zivilprozeßordnung wiederaufgenommen werden. (2) Die Befugnis zur Erhebung der Nichtigkeitsklage und der Restitutionsklage steht auch dem Vertreter des çffentlichen Interesses, im Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht im ersten und letzten Rechtszug auch dem Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht zu. Teil IV Kosten und Vollstreckung 16. Abschnitt Kosten § 154 (Kostenpflichtige) (1) Der unterliegende Teil trgt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen kçnnen Kosten nur auferlegt werden, wenn er Antrge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberhrt. (4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens kçnnen der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind. § 155 (Verteilung auf mehrere Beteiligte) (1) Wenn ein Beteiligter teils obsiegt, teils unterliegt, so sind die Kosten gegeneinander aufzuheben oder verhltnismßig zu teilen. Sind die Kosten gegeneinander aufgehoben, www.WALHALLA.de
§§ 156 – 162
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
so fallen die Gerichtskosten jedem Teil zur Hlfte zur Last. Einem Beteiligten kçnnen die Kosten ganz auferlegt werden, wenn der andere nur zu einem geringen Teil unterlegen ist. (2) Wer einen Antrag, eine Klage, ein Rechtsmittel oder einen anderen Rechtsbehelf zurcknimmt, hat die Kosten zu tragen. (3) Kosten, die durch einen Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand entstehen, fallen dem Antragsteller zur Last. (4) Kosten, die durch Verschulden eines Beteiligten entstanden sind, kçnnen diesem auferlegt werden. § 156 (Anerkenntnis) Hat der Beklagte durch sein Verhalten keine Veranlassung zur Erhebung der Klage gegeben, so fallen dem Klger die Prozeßkosten zur Last, wenn der Beklagte den Anspruch sofort anerkennt. § 157 (weggefallen) § 158 (Anfechtung) (1) Die Anfechtung der Entscheidung ber die Kosten ist unzulssig, wenn nicht gegen die Entscheidung in der Hauptsache ein Rechtsmittel eingelegt wird. (2) Ist eine Entscheidung in der Hauptsache nicht ergangen, so ist die Entscheidung ber die Kosten unanfechtbar. § 159 (Gesamtschuldner) Besteht der kostenpflichtige Teil aus mehreren Personen, so gilt § 100 der Zivilprozeßordnung entsprechend. Kann das streitige Rechtsverhltnis dem kostenpflichtigen Teil gegenber nur einheitlich entschieden werden, so kçnnen die Kosten den mehreren Personen als Gesamtschuldnern auferlegt werden. § 160 (Vergleich) Wird der Rechtsstreit durch Vergleich erledigt und haben die Beteiligten keine Bestimmung ber die Kosten getroffen, so fallen die Gerichtskosten jedem Teil zur Hlfte zur Last. Die außergerichtlichen Kosten trgt jeder Beteiligte selbst. www.WALHALLA.de
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§ 161 (Kostenentscheidung) (1) Das Gericht hat im Urteil oder, wenn das Verfahren in anderer Weise beendet worden ist, durch Beschluß ber die Kosten zu entscheiden. (2) Ist der Rechtsstreit in der Hauptsache erledigt, so entscheidet das Gericht außer in den Fllen des § 113 Abs. 1 Satz 4 nach billigem Ermessen ber die Kosten des Verfahrens durch Beschluß; der bisherige Sach- und Streitstand ist zu bercksichtigen. Der Rechtsstreit ist auch in der Hauptsache erledigt, wenn der Beklagte der Erledigungserklrung des Klgers nicht innerhalb von zwei Wochen seit Zustellung des die Erledigungserklrung enthaltenden Schriftsatzes widerspricht und er vom Gericht auf diese Folge hingewiesen worden ist. (3) In den Fllen des § 75 fallen die Kosten stets dem Beklagten zur Last, wenn der Klger mit seiner Bescheidung vor Klageerhebung rechnen durfte. § 162 (Zu erstattende Kosten) (1) Kosten sind die Gerichtskosten (Gebhren und Auslagen) und die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung notwendigen Aufwendungen der Beteiligten einschließlich der Kosten des Vorverfahrens. (2) Die Gebhren und Auslagen eines Rechtsanwalts oder eines Rechtsbeistands, in Abgabenangelegenheiten auch einer der in § 67 Abs. 2 Satz 2 Nr. 3 genannten Personen, sind stets erstattungsfhig. Soweit ein Vorverfahren geschwebt hat, sind Gebhren und Auslagen erstattungsfhig, wenn das Gericht die Zuziehung eines Bevollmchtigten fr das Vorverfahren fr notwendig erklrt. Juristische Personen des çffentlichen Rechts und Behçrden kçnnen an Stelle ihrer tatschlichen notwendigen Aufwendungen fr Postund Telekommunikationsdienstleistungen den in Nummer 7002 der Anlage 1 zum Rechtsanwaltsvergtungsgesetz bestimmten Hçchstsatz der Pauschale fordern. (3) Die außergerichtlichen Kosten des Beigeladenen sind nur erstattungsfhig, wenn sie 205
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VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
das Gericht aus Billigkeit der unterliegenden Partei oder der Staatskasse auferlegt. § 163 (weggefallen)
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§ 164 (Kostenfestsetzung) Der Urkundsbeamte des Gerichts des ersten Rechtszugs setzt auf Antrag den Betrag der zu erstattenden Kosten fest. § 165 (Anfechtung) Die Beteiligten kçnnen die Festsetzung der zu erstattenden Kosten anfechten. § 151 gilt entsprechend. § 165a (Anwendbarkeit der ZPO) § 110 der Zivilprozessordnung gilt entsprechend. § 166 (Prozesskostenhilfe) Die Vorschriften der Zivilprozeßordnung ber die Prozesskostenhilfe sowie § 569 Abs. 3 Nr. 2 der Zivilprozessordnung gelten entsprechend. 17. Abschnitt Vollstreckung § 167 (Anwendbare Vorschriften) (1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt fr die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs. (2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen kçnnen nur wegen der Kosten fr vorlufig vollstreckbar erklrt werden. § 168 (Vollstreckungstitel) (1) Vollstreckt wird 1. aus rechtskrftigen und aus vorlufig vollstreckbaren gerichtlichen Entscheidungen, 2. aus einstweiligen Anordnungen, 3. aus gerichtlichen Vergleichen, 4. aus Kostenfestsetzungsbeschlssen, 5. aus den fr vollstreckbar erklrten Schiedssprchen çffentlich-rechtlicher Schiedsgerichte, sofern die Entscheidung 206
§§ 163 – 170
ber die Vollstreckbarkeit rechtskrftig oder fr vorlufig vollstreckbar erklrt ist. (2) Fr die Vollstreckung kçnnen den Beteiligten auf ihren Antrag Ausfertigungen des Urteils ohne Tatbestand und ohne Entscheidungsgrnde erteilt werden, deren Zustellung in den Wirkungen der Zustellung eines vollstndigen Urteils gleichsteht. § 169 (Vollstreckung zu Gunsten von Gebietskçrperschaften u. .) (1) Soll zugunsten des Bundes, eines Landes, eines Gemeindeverbandes, einer Gemeinde oder einer Kçrperschaft, Anstalt oder Stiftung des çffentlichen Rechts vollstreckt werden, so richtet sich die Vollstreckung nach dem Verwaltungsvollstreckungsgesetz. Vollstreckungsbehçrde im Sinne des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes ist der Vorsitzende des Gerichts des ersten Rechtszugs; er kann fr die Ausfhrung der Vollstreckung eine andere Vollstreckungsbehçrde oder einen Gerichtsvollzieher in Anspruch nehmen. (2) Wird die Vollstreckung zur Erzwingung von Handlungen, Duldungen und Unterlassungen im Wege der Amtshilfe von Organen der Lnder vorgenommen, so ist sie nach landesrechtlichen Bestimmungen durchzufhren. § 170 (Vollstreckung gegen Gebietskçrperschaften u. .) (1) Soll gegen den Bund, ein Land, einen Gemeindeverband, eine Gemeinde, eine Kçrperschaft, eine Anstalt oder Stiftung des çffentlichen Rechts wegen einer Geldforderung vollstreckt werden, so verfgt auf Antrag des Glubigers das Gericht des ersten Rechtszugs die Vollstreckung. Es bestimmt die vorzunehmenden Vollstreckungsmaßnahmen und ersucht die zustndige Stelle um deren Vornahme. Die ersuchte Stelle ist verpflichtet, dem Ersuchen nach den fr sie geltenden Vollstreckungsvorschriften nachzukommen. (2) Das Gericht hat vor Erlaß der Vollstreckungsverfgung die Behçrde oder bei Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts, gegen die vollstreckt werden soll, die gesetzlichen Vertreter von www.WALHALLA.de
§§ 171– 183
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
der beabsichtigten Vollstreckung zu benachrichtigen mit der Aufforderung, die Vollstreckung innerhalb einer vom Gericht zu bemessenden Frist abzuwenden. Die Frist darf einen Monat nicht bersteigen. (3) Die Vollstreckung ist unzulssig in Sachen, die fr die Erfllung çffentlicher Aufgaben unentbehrlich sind oder deren Verußerung ein çffentliches Interesse entgegensteht. ber Einwendungen entscheidet das Gericht nach Anhçrung der zustndigen Aufsichtsbehçrde oder bei obersten Bundesoder Landesbehçrden des zustndigen Ministers. (4) Fr çffentlich-rechtliche Kreditinstitute gelten die Abstze 1 bis 3 nicht. (5) Der Ankndigung der Vollstreckung und der Einhaltung einer Wartefrist bedarf es nicht, wenn es sich um den Vollzug einer einstweiligen Anordnung handelt. § 171 (Keine Vollstreckungsklausel) In den Fllen der §§ 169, 170 Abs. 1 bis 3 bedarf es einer Vollstreckungsklausel nicht. § 172 (Zwangsgeld) Kommt die Behçrde in den Fllen des § 113 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 5 und des § 123 der ihr im Urteil oder in der einstweiligen Anordnung auferlegten Verpflichtung nicht nach, so kann das Gericht des ersten Rechtszugs auf Antrag unter Fristsetzung gegen sie ein Zwangsgeld bis zehntausend Euro durch Beschluß androhen, nach fruchtlosem Fristablauf festsetzen und von Amts wegen vollstrecken. Das Zwangsgeld kann wiederholt angedroht, festgesetzt und vollstreckt werden. Teil V Schluß- und bergangsbestimmungen § 173 (Grundstzliche Anwendbarkeit von GVG und ZPO) Soweit dieses Gesetz keine Bestimmungen ber das Verfahren enthlt, sind das Gerichtsverfassungsgesetz und die Zivilprozeßordnung entsprechend anzuwenden, wenn die grundstzlichen Unterschiede der beiden Verfahrensarten dies nicht ausschließen. Gewww.WALHALLA.de
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richt im Sinne des § 1062 der Zivilprozeßordnung ist das zustndige Verwaltungsgericht, Gericht im Sinne des § 1065 der Zivilprozeßordnung das zustndige Oberverwaltungsgericht. § 174 (Befhigung zum hçheren Verwaltungsdienst) (1) Fr den Vertreter des çffentlichen Interesses bei dem Oberverwaltungsgericht und bei dem Verwaltungsgericht steht der Befhigung zum Richteramt nach dem Deutschen Richtergesetz die Befhigung zum hçheren Verwaltungsdienst gleich, wenn sie nach mindestens dreijhrigem Studium der Rechtswissenschaft an einer Universitt und dreijhriger Ausbildung im çffentlichen Dienst durch Ablegen der gesetzlich vorgeschriebenen Prfungen erlangt worden ist. (2) Bei Kriegsteilnehmern gilt die Voraussetzung des Absatzes 1 als erfllt, wenn sie den fr sie geltenden besonderen Vorschriften gengt haben. §§ 175 bis 177 (weggefallen) §§ 178 und 179 (nderungsvorschriften) § 180 (Vernehmung, Vereidigung nach VwVfG und SGB X) Erfolgt die Vernehmung oder die Vereidigung von Zeugen und Sachverstndigen nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz oder nach dem Zehnten Buch Sozialgesetzbuch durch das Verwaltungsgericht, so findet sie vor dem dafr im Geschftsverteilungsplan bestimmten Richter statt. ber die Rechtmßigkeit einer Verweigerung des Zeugnisses, des Gutachtens oder der Eidesleistung nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz oder nach dem Zehnten Buch Sozialgesetzbuch entscheidet das Verwaltungsgericht durch Beschluß. §§ 181 und 182 (nderungsvorschriften) § 183 (Nichtigkeit von Landesrecht) Hat das Verfassungsgericht eines Landes die Nichtigkeit von Landesrecht festgestellt oder Vorschriften des Landesrechts fr nichtig erklrt, so bleiben vorbehaltlich einer besonderen gesetzlichen Regelung durch das Land die 207
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VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
nicht mehr anfechtbaren Entscheidungen der Gerichte der Verwaltungsgerichtsbarkeit, die auf der fr nichtig erklrten Norm beruhen, unberhrt. Die Vollstreckung aus einer solchen Entscheidung ist unzulssig. § 767 der Zivilprozeßordnung gilt entsprechend. § 184 (Verwaltungsgerichtshof) Das Land kann bestimmen, daß das Oberverwaltungsgericht die bisherige Bezeichnung „Verwaltungsgerichtshof“ weiterfhrt. § 185 (Besonderheiten fr bestimmte Bundeslnder) (1) In den Lndern Berlin und Hamburg treten an die Stelle der Kreise im Sinne des § 28 die Bezirke. (2) Die Lnder Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Schleswig-Holstein kçnnen Abweichungen von den Vorschriften des § 73 Abs. 1 Satz 2 zulassen. § 186 (Besonderheiten fr Stadtstaaten) § 22 Nr. 3 findet in den Lndern Berlin, Bremen und Hamburg auch mit der Maßgabe Anwendung, daß in der çffentlichen Verwaltung ehrenamtlich ttige Personen nicht zu ehrenamtlichen Richtern berufen werden kçnnen. § 6 des Einfhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetz gilt entsprechend. § 187 (Ermchtigungen fr Lnder) (1) Die Lnder kçnnen den Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit Aufgaben der Disziplinargerichtsbarkeit und der Schiedsgerichtsbarkeit bei Vermçgensauseinandersetzungen çffentlich-rechtlicher Verbnde bertragen, diesen Gerichten Berufsgerichte angliedern sowie dabei die Besetzung und das Verfahren regeln. (2) Die Lnder kçnnen ferner fr das Gebiet des Personalvertretungsrechts von diesem Gesetz abweichende Vorschriften ber die Besetzung und das Verfahren der Verwaltungsgerichte und des Oberverwaltungsgerichts erlassen. 208
§§ 184 – 190
§ 188 (Zusammenfassung von Sachgebieten) Die Sachgebiete in Angelegenheiten der Frsorge mit Ausnahme der Angelegenheiten der Sozialhilfe und des Asylbewerberleistungsgesetzes, der Jugendhilfe, der Kriegsopferfrsorge, der Schwerbehindertenfrsorge sowie der Ausbildungsfçrderung sollen in einer Kammer oder in einem Senat zusammengefaßt werden. Gerichtskosten (Gebhren und Auslagen) werden in den Verfahren dieser Art nicht erhoben; dies gilt nicht fr Erstattungsstreitigkeiten zwischen Sozialleistungstrgern. § 189 (Bildung von Fachsenaten) Fr die nach § 99 Abs. 2 zu treffenden Entscheidungen sind bei den Oberverwaltungsgerichten und dem Bundesverwaltungsgericht Fachsenate zu bilden. § 190 (Unberhrtes Bundesrecht) Die folgenden Gesetze, die von diesem Gesetz abweichen, bleiben unberhrt: 1. das Lastenausgleichsgesetz vom 14. August 1952 (Bundesgesetzbl. I S. 446) in der Fassung der dazu ergangenen nderungsgesetze, 2. das Gesetz ber die Errichtung eines Bundesaufsichtsamtes fr das Versicherungsund Bausparwesen vom 31. Juli 1951 (Bundesgesetzbl. I S. 480) in der Fassung des Gesetzes zur Ergnzung des Gesetzes ber die Errichtung eines Bundesaufsichtsamtes fr das Versicherungs- und Bausparwesen vom 22. Dezember 1954 (Bundesgesetzbl. I S. 501), 3. (weggefallen) 4. das Flurbereinigungsgesetz vom 14. Juli 1953 (Bundesgesetzbl. I S. 591), 5. das Personalvertretungsgesetz vom 5. August 1955 (Bundesgesetzbl. I S. 477), 6. die Wehrbeschwerdeordnung (WBO) vom 23. Dezember 1956 (Bundesgesetzbl. I S. 1066), 7. das Kriegsgefangenenentschdigungsgesetz (KgfEG) in der Fassung vom 8. Dezember 1956 (Bundesgesetzbl. I S. 908), www.WALHALLA.de
§§ 191– 195
VwGO: Verwaltungsgerichtsordnung
8. § 13 Abs. 2 des Patentgesetzes und die Vorschriften ber das Verfahren vor dem Deutschen Patentamt. § 191 (nderungsvorschrift) (1) (nderungsvorschrift) (2) § 127 des Beamtenrechtsrahmengesetzes und § 54 des Beamtenstatusgesetzes bleiben unberhrt. § 192 (nderungsvorschrift) § 193 (Verfassungsstreitigkeiten) In einem Land, in dem kein Verfassungsgericht besteht, bleibt eine dem Oberverwaltungsgericht bertragene Zustndigkeit zur Entscheidung von Verfassungsstreitigkeiten innerhalb des Landes bis zur Errichtung eines Verfassungsgerichts unberhrt. § 194 (bergangsvorschrift) (1) Die Zulssigkeit der Berufungen richtet sich nach dem bis zum 31. Dezember 2001 geltenden Recht, wenn vor dem 1. Januar 2002 1. die mndliche Verhandlung, auf die das anzufechtende Urteil ergeht, geschlossen worden ist, 2. in Verfahren ohne mndliche Verhandlung die Geschftsstelle die anzufechtende Entscheidung zum Zwecke der Zustellung an die Parteien herausgegeben hat. (2) Im brigen richtet sich die Zulssigkeit eines Rechtsmittels gegen eine gerichtliche Entscheidung nach dem bis zum 31. Dezember 2001 geltenden Recht, wenn vor dem
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1. Januar 2002 die gerichtliche Entscheidung bekannt gegeben oder verkndet oder von Amts wegen an Stelle einer Verkndung zugestellt worden ist. (3) Fristgerecht vor dem 1. Januar 2002 eingelegte Rechtsmittel gegen Beschlsse in Verfahren der Prozesskostenhilfe gelten als durch das Oberverwaltungsgericht zugelassen. (4) In Verfahren, die vor dem 1. Januar 2002 anhngig geworden sind oder fr die die Klagefrist vor diesem Tage begonnen hat, sowie in Verfahren ber Rechtsmittel gegen gerichtliche Entscheidungen, die vor dem 1. Januar 2002 bekannt gegeben oder verkndet oder von Amts wegen an Stelle einer Verkndung zugestellt worden sind, gelten fr die Prozessvertretung der Beteiligten die bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Vorschriften. (5) § 40 Abs. 2 Satz 1, § 154 Abs. 3, § 162 Abs. 2 Satz 3 und § 188 Satz 2 sind fr die ab 1. Januar 2002 bei Gericht anhngig werdenden Verfahren in der zu diesem Zeitpunkt geltenden Fassung anzuwenden. § 195 (In-Kraft-Treten) (1) (Inkrafttreten) (2) bis (6) (weggefallen) (7) Fr Rechtsvorschriften im Sinne des § 47, die vor dem 1. Januar 2007 bekannt gemacht worden sind, gilt die Frist des § 47 Abs. 2 in der bis zum Ablauf des 31. Dezember 2006 geltenden Fassung.
209
II
II.6
IFG: Informationsfreiheitsgesetz
§§ 1– 3
Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (Informationsfreiheitsgesetz – IFG) Vom 5. September 2005 (BGBl. I S. 2722) Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlossen:
II § 1 Grundsatz (1) Jeder hat nach Maßgabe dieses Gesetzes gegenber den Behçrden des Bundes einen Anspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen. Fr sonstige Bundesorgane und -einrichtungen gilt dieses Gesetz, soweit sie çffentlich-rechtliche Verwaltungsaufgaben wahrnehmen. Einer Behçrde im Sinne dieser Vorschrift steht eine natrliche Person oder juristische Person des Privatrechts gleich, soweit eine Behçrde sich dieser Person zur Erfllung ihrer çffentlich-rechtlichen Aufgaben bedient. (2) Die Behçrde kann Auskunft erteilen, Akteneinsicht gewhren oder Informationen in sonstiger Weise zur Verfgung stellen. Begehrt der Antragsteller eine bestimmte Art des Informationszugangs, so darf dieser nur aus wichtigem Grund auf andere Art gewhrt werden. Als wichtiger Grund gilt insbesondere ein deutlich hçherer Verwaltungsaufwand. (3) Regelungen in anderen Rechtsvorschriften ber den Zugang zu amtlichen Informationen gehen mit Ausnahme des § 29 des Verwaltungsverfahrensgesetzes und des § 25 des Zehnten Buches Sozialgesetzbuch vor. § 2 Begriffsbestimmungen Im Sinne dieses Gesetzes ist 1. amtliche Information: jede amtlichen Zwecken dienende Aufzeichnung, unabhngig von der Art ihrer Speicherung. Entwrfe und Notizen, die nicht Bestandteil eines Vorgangs werden sollen, gehçren nicht dazu; 2. Dritter: jeder, ber den personenbezogene Daten oder sonstige Informationen vorliegen. 210
§ 3 Schutz von besonderen çffentlichen Belangen Der Anspruch auf Informationszugang besteht nicht, 1. wenn das Bekanntwerden der Information nachteilige Auswirkungen haben kann auf a) internationale Beziehungen, b) militrische und sonstige sicherheitsempfindliche Belange der Bundeswehr, c) Belange der inneren oder ußeren Sicherheit, d) Kontroll- oder Aufsichtsaufgaben der Finanz-, Wettbewerbs- und Regulierungsbehçrden, e) Angelegenheiten der externen Finanzkontrolle, f) Maßnahmen zum Schutz vor unerlaubtem Außenwirtschaftsverkehr, g) die Durchfhrung eines laufenden Gerichtsverfahrens, den Anspruch einer Person auf ein faires Verfahren oder die Durchfhrung strafrechtlicher, ordnungswidrigkeitsrechtlicher oder disziplinarischer Ermittlungen, 2. wenn das Bekanntwerden der Information die çffentliche Sicherheit gefhrden kann, 3. wenn und solange a) die notwendige Vertraulichkeit internationaler Verhandlungen oder b) die Beratungen von Behçrden beeintrchtigt werden, 4. wenn die Information einer durch Rechtsvorschrift oder durch die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum materiellen und organisatorischen Schutz von Verschlusssachen geregelten Geheimhaltungs- oder Vertraulichkeitspflicht oder einem Berufswww.WALHALLA.de
§§ 4 – 7
5.
6.
7.
8.
oder besonderen Amtsgeheimnis unterliegt, hinsichtlich vorbergehend beigezogener Information einer anderen çffentlichen Stelle, die nicht Bestandteil der eigenen Vorgnge werden soll, wenn das Bekanntwerden der Information geeignet wre, fiskalische Interessen des Bundes im Wirtschaftsverkehr oder wirtschaftliche Interessen der Sozialversicherungen zu beeintrchtigen, bei vertraulich erhobener oder bermittelter Information, soweit das Interesse des Dritten an einer vertraulichen Behandlung im Zeitpunkt des Antrags auf Informationszugang noch fortbesteht, gegenber den Nachrichtendiensten sowie den Behçrden und sonstigen çffentlichen Stellen des Bundes, soweit sie Aufgaben im Sinne des § 10 Nr. 3 des Sicherheitsberprfungsgesetzes wahrnehmen.
§ 4 Schutz des behçrdlichen Entscheidungsprozesses (1) Der Antrag auf Informationszugang soll abgelehnt werden fr Entwrfe zu Entscheidungen sowie Arbeiten und Beschlsse zu ihrer unmittelbaren Vorbereitung, soweit und solange durch die vorzeitige Bekanntgabe der Informationen der Erfolg der Entscheidung oder bevorstehender behçrdlicher Maßnahmen vereitelt wrde. Nicht der unmittelbaren Entscheidungsvorbereitung nach Satz 1 dienen regelmßig Ergebnisse der Beweiserhebung und Gutachten oder Stellungnahmen Dritter. (2) Der Antragsteller soll ber den Abschluss des jeweiligen Verfahrens informiert werden. § 5 Schutz personenbezogener Daten (1) Zugang zu personenbezogenen Daten darf nur gewhrt werden, soweit das Informationsinteresse des Antragstellers das schutzwrdige Interesse des Dritten am Ausschluss des Informationszugangs berwiegt oder der Dritte eingewilligt hat. Besondere Arten personenbezogener Daten im Sinne des § 3 Abs. 9 des Bundesdatenschutzgesetwww.WALHALLA.de
IFG: Informationsfreiheitsgesetz
II.6
zes drfen nur bermittelt werden, wenn der Dritte ausdrcklich eingewilligt hat. (2) Das Informationsinteresse des Antragstellers berwiegt nicht bei Informationen aus Unterlagen, soweit sie mit dem Dienstoder Amtsverhltnis oder einem Mandat des Dritten in Zusammenhang stehen und bei Informationen, die einem Berufs- oder Amtsgeheimnis unterliegen. (3) Das Informationsinteresse des Antragstellers berwiegt das schutzwrdige Interesse des Dritten am Ausschluss des Informationszugangs in der Regel dann, wenn sich die Angabe auf Name, Titel, akademischen Grad, Berufs- und Funktionsbezeichnung, Broanschrift und -telekommunikationsnummer beschrnkt und der Dritte als Gutachter, Sachverstndiger oder in vergleichbarer Weise eine Stellungnahme in einem Verfahren abgegeben hat. (4) Name, Titel, akademischer Grad, Berufsund Funktionsbezeichnung, Broanschrift und -telekommunikationsnummer von Bearbeitern sind vom Informationszugang nicht ausgeschlossen, soweit sie Ausdruck und Folge der amtlichen Ttigkeit sind und kein Ausnahmetatbestand erfllt ist. § 6 Schutz des geistigen Eigentums und von Betriebs- oder Geschftsgeheimnissen Der Anspruch auf Informationszugang besteht nicht, soweit der Schutz geistigen Eigentums entgegensteht. Zugang zu Betriebsoder Geschftsgeheimnissen darf nur gewhrt werden, soweit der Betroffene eingewilligt hat. § 7 Antrag und Verfahren (1) ber den Antrag auf Informationszugang entscheidet die Behçrde, die zur Verfgung ber die begehrten Informationen berechtigt ist. Im Fall des § 1 Abs. 1 Satz 3 ist der Antrag an die Behçrde zu richten, die sich der natrlichen oder juristischen Person des Privatrechts zur Erfllung ihrer çffentlich-rechtlichen Aufgaben bedient. Betrifft der Antrag Daten Dritter im Sinne von § 5 Abs. 1 und 2 oder § 6, muss er begrndet werden. Bei 211
II
II.6
IFG: Informationsfreiheitsgesetz
gleichfçrmigen Antrgen von mehr als 50 Personen gelten die §§ 17 bis 19 des Verwaltungsverfahrensgesetzes entsprechend.
II
(2) Besteht ein Anspruch auf Informationszugang zum Teil, ist dem Antrag in dem Umfang stattzugeben, in dem der Informationszugang ohne Preisgabe der geheimhaltungsbedrftigen Informationen oder ohne unverhltnismßigen Verwaltungsaufwand mçglich ist. Entsprechendes gilt, wenn sich der Antragsteller in den Fllen, in denen Belange Dritter berhrt sind, mit einer Unkenntlichmachung der diesbezglichen Informationen einverstanden erklrt. (3) Ausknfte kçnnen mndlich, schriftlich oder elektronisch erteilt werden. Die Behçrde ist nicht verpflichtet, die inhaltliche Richtigkeit der Information zu prfen. (4) Im Fall der Einsichtnahme in amtliche Informationen kann sich der Antragsteller Notizen machen oder Ablichtungen und Ausdrucke fertigen lassen. § 6 Satz 1 bleibt unberhrt. (5) Die Information ist dem Antragsteller unter Bercksichtigung seiner Belange unverzglich zugnglich zu machen. Der Informationszugang soll innerhalb eines Monats erfolgen. § 8 bleibt unberhrt. § 8 Verfahren bei Beteiligung Dritter (1) Die Behçrde gibt einem Dritten, dessen Belange durch den Antrag auf Informationszugang berhrt sind, schriftlich Gelegenheit zur Stellungnahme innerhalb eines Monats, sofern Anhaltspunkte dafr vorliegen, dass er ein schutzwrdiges Interesse am Ausschluss des Informationszugangs haben kann. (2) Die Entscheidung nach § 7 Abs. 1 Satz 1 ergeht schriftlich und ist auch dem Dritten bekannt zu geben. Der Informationszugang darf erst erfolgen, wenn die Entscheidung dem Dritten gegenber bestandskrftig ist oder die sofortige Vollziehung angeordnet worden ist und seit der Bekanntgabe der Anordnung an den Dritten zwei Wochen verstrichen sind. § 9 Abs. 4 gilt entsprechend. 212
§§ 8 – 11 § 9 Ablehnung des Antrags; Rechtsweg (1) Die Bekanntgabe einer Entscheidung, mit der der Antrag ganz oder teilweise abgelehnt wird, hat innerhalb der Frist nach § 7 Abs. 5 Satz 2 zu erfolgen. (2) Soweit die Behçrde den Antrag ganz oder teilweise ablehnt, hat sie mitzuteilen, ob und wann der Informationszugang ganz oder teilweise zu einem spteren Zeitpunkt voraussichtlich mçglich ist. (3) Der Antrag kann abgelehnt werden, wenn der Antragsteller bereits ber die begehrten Informationen verfgt oder sich diese in zumutbarer Weise aus allgemein zugnglichen Quellen beschaffen kann. (4) Gegen die ablehnende Entscheidung sind Widerspruch und Verpflichtungsklage zulssig. Ein Widerspruchsverfahren nach den Vorschriften des 8. Abschnitts der Verwaltungsgerichtsordnung ist auch dann durchzufhren, wenn die Entscheidung von einer obersten Bundesbehçrde getroffen wurde. § 10 Gebhren und Auslagen (1) Fr Amtshandlungen nach diesem Gesetz werden Gebhren und Auslagen erhoben. Dies gilt nicht fr die Erteilung einfacher Ausknfte. (2) Die Gebhren sind auch unter Bercksichtigung des Verwaltungsaufwandes so zu bemessen, dass der Informationszugang nach § 1 wirksam in Anspruch genommen werden kann. (3) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, fr Amtshandlungen nach diesem Gesetz die Gebhrentatbestnde und Gebhrenstze durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen. § 15 Abs. 2 des Verwaltungskostengesetzes findet keine Anwendung. § 11 Verçffentlichungspflichten (1) Die Behçrden sollen Verzeichnisse fhren, aus denen sich die vorhandenen Informationssammlungen und -zwecke erkennen lassen. (2) Organisations- und Aktenplne ohne Angabe personenbezogener Daten sind nach www.WALHALLA.de
§§ 12 – 15 Maßgabe dieses Gesetzes allgemein zugnglich zu machen. (3) Die Behçrden sollen die in den Abstzen 1 und 2 genannten Plne und Verzeichnisse sowie weitere geeignete Informationen in elektronischer Form allgemein zugnglich machen. § 12 Bundesbeauftragter fr die Informationsfreiheit (1) Jeder kann den Bundesbeauftragten fr die Informationsfreiheit anrufen, wenn er sein Recht auf Informationszugang nach diesem Gesetz als verletzt ansieht. (2) Die Aufgabe des Bundesbeauftragten fr die Informationsfreiheit wird von dem Bundesbeauftragten fr den Datenschutz wahrgenommen. (3) Die Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes ber die Kontrollaufgaben
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IFG: Informationsfreiheitsgesetz
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des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz (§ 24 Abs. 1 und 3 bis 5, ber Beanstandungen (§ 25 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 4, Satz 2 und Abs. 2 und 3) sowie ber weitere Aufgaben gemß § 26 Abs. 1 bis 3 gelten entsprechend.
II
§ 13 nderung anderer Vorschriften (hier nicht aufgenommen) § 14 Bericht und Evaluierung Die Bundesregierung unterrichtet den Deutschen Bundestag zwei Jahre vor Außerkrafttreten ber die Anwendung dieses Gesetzes. Der Deutsche Bundestag wird das Gesetz ein Jahr vor Außerkrafttreten auf wissenschaftlicher Grundlage evaluieren. § 15 Inkrafttreten Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 2006 in Kraft.
213
Inhaltsbersicht
III Baurecht III.1 Baugesetzbuch (BauGB) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III.2 Verordnung ber die bauliche Nutzung der Grundstcke (Baunutzungsverordnung – BauNVO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III.3 Raumordnungsgesetz (ROG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III.4 Gesetz zum Schutz vor schdlichen Bodenvernderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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335 348
III
III.1
BauGB: Baugesetzbuch
Inhaltsbersicht
Baugesetzbuch (BauGB)*) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414) 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) I n h a l t s be r s i ch t
III
Erstes Kapitel Allgemeines Stdtebaurecht Erster Teil Bauleitplanung Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften §1
Aufgabe, Begriff und Grundstze der Bauleitplanung
§ 1a
Ergnzende Vorschriften zum Umweltschutz
§2
Aufstellung der Bauleitplne
§ 2a
Begrndung zum Bauleitplanentwurf, Umweltbericht
§3
Beteiligung der ffentlichkeit
§4
Beteiligung der Behçrden
§ 4a
Gemeinsame Vorschriften zur Beteiligung
§ 4b
Einschaltung eines Dritten
§ 4c
berwachung
§5 §6 §7
§8 §9 § 9a § 10
§ 11 § 12 § 13
Zweiter Abschnitt Vorbereitender Bauleitplan (Flchennutzungsplan) Inhalt des Flchennutzungsplans Genehmigung des Flchennutzungsplans Anpassung an den Flchennutzungsplan Dritter Abschnitt Verbindlicher Bauleitplan (Bebauungsplan) Zweck des Bebauungsplans Inhalt des Bebauungsplans Verordnungsermchtigung Beschluss, Genehmigung und Inkrafttreten des Bebauungsplans Vierter Abschnitt Zusammenarbeit mit Privaten; vereinfachtes Verfahren Stdtebaulicher Vertrag Vorhaben- und Erschließungsplan Vereinfachtes Verfahren
*) Dieses Gesetz dient der Umsetzung folgender Richtlinien: 1. Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ber die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten (ABl. EG Nr. L 103 S. 1), zuletzt gendert durch Verordnung (EG) Nr. 807/2003 des Rates vom 14. April 2003 (ABl. EU Nr. L 122 S. 36); 2. Richtlinie 85/337/EWG des Rates vom 27. Juni 1985 ber die Umweltvertrglichkeitsprfung bei bestimmten çffentlichen und privaten Projekten (ABl. EG Nr. L 175 S. 40), zuletzt gendert durch Richtlinie 2003/35/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 26. Mai 2003 (ABl. EU Nr. L 156 S. 17); 3. Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natrlichen Lebensrume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7), zuletzt gendert durch Verordnung (EG) Nr. 1882/2003 des Europischen Parlaments und des Rates vom 29. September 2003 (ABl. EU Nr. L 284 S. 1); 4. Richtlinie 2001/42/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 ber die Prfung der Umweltauswirkungen bestimmter Plne und Programme (ABl. EG Nr. L 197 S. 30). 1 ) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) und durch das Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585).
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Inhaltsbersicht § 13a Bebauungsplne der Innenentwicklung Zweiter Teil Sicherung der Bauleitplanung
§ 14 § 15 § 16 § 17 § 18
§ 19 § 20 § 21 § 22 § 23
Erster Abschnitt Vernderungssperre und Zurckstellung von Baugesuchen Vernderungssperre Zurckstellung von Baugesuchen Beschluss ber die Vernderungssperre Geltungsdauer der Vernderungssperre Entschdigung bei Vernderungssperre Zweiter Abschnitt Teilung von Grundstcken; Gebiete mit Fremdenverkehrsfunktionen Teilung von Grundstcken (weggefallen) (weggefallen) Sicherung von Gebieten mit Fremdenverkehrsfunktionen (weggefallen)
Dritter Abschnitt Gesetzliche Vorkaufsrechte der Gemeinde § 24 Allgemeines Vorkaufsrecht § 25 Besonderes Vorkaufsrecht § 26 Ausschluss des Vorkaufsrechts § 27 Abwendung des Vorkaufsrechts § 27a Ausbung des Vorkaufsrechts zugunsten Dritter § 28 Verfahren und Entschdigung Dritter Teil Regelung der baulichen und sonstigen Nutzung; Entschdigung
§ 29
Erster Abschnitt Zulssigkeit von Vorhaben Begriff des Vorhabens; Geltung von Rechtsvorschriften
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BauGB: Baugesetzbuch § 30 § 31 § 32
§ 33 § 34
§ 35 § 36 § 37 § 38
§ 39 § 40 § 41
§ 42 § 43 § 44
III.1
Zulssigkeit von Vorhaben im Geltungsbereich eines Bebauungsplans Ausnahmen und Befreiungen Nutzungsbeschrnkungen auf knftigen Gemeinbedarfs-, Verkehrs-, Versorgungs- und Grnflchen Zulssigkeit von Vorhaben whrend der Planaufstellung Zulssigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile Bauen im Außenbereich Beteiligung der Gemeinde und der hçheren Verwaltungsbehçrde Bauliche Maßnahmen des Bundes und der Lnder Bauliche Maßnahmen von berçrtlicher Bedeutung auf Grund von Planfeststellungsverfahren; çffentlich zugngliche Abfallbeseitigungsanlagen Zweiter Abschnitt Entschdigung Vertrauensschaden Entschdigung in Geld oder durch bernahme Entschdigung bei Begrndung von Geh-, Fahr- und Leitungsrechten und bei Bindungen fr Bepflanzungen Entschdigung bei nderung oder Aufhebung einer zulssigen Nutzung Entschdigung und Verfahren Entschdigungspflichtige, Flligkeit und Erlçschen der Entschdigungsansprche Vierter Teil Bodenordnung
§ 45 § 46 § 47 § 48 § 49
Erster Abschnitt Umlegung Zweck und Anwendungsbereich Zustndigkeit und Voraussetzungen Umlegungsbeschluss Beteiligte Rechtsnachfolge 217
III
III.1 § 50 § 51 § 52 § 53 § 54
III
§ 55 § 56 § 57 § 58 § 59 § 60
§ 61 § 62 § 63 § 64 § 65 § 66 § 67 § 68 § 69 § 70 § 71 § 72 § 73 § 74 § 75 § 76 § 77 § 78 § 79 218
BauGB: Baugesetzbuch Bekanntmachung des Umlegungsbeschlusses Verfgungs- und Vernderungssperre Umlegungsgebiet Bestandskarte und Bestandsverzeichnis Benachrichtigungen und Umlegungsvermerk Umlegungsmasse und Verteilungsmasse Verteilungsmaßstab Verteilung nach Werten Verteilung nach Flchen Zuteilung und Abfindung Abfindung und Ausgleich fr bauliche Anlagen, Anpflanzungen und sonstige Einrichtungen Aufhebung, nderung und Begrndung von Rechten Gemeinschaftliches Eigentum; besondere rechtliche Verhltnisse bergang von Rechtsverhltnissen auf die Abfindung Geldleistungen Hinterlegung und Verteilungsverfahren Aufstellung und Inhalt des Umlegungsplans Umlegungskarte Umlegungsverzeichnis Bekanntmachung des Umlegungsplans, Einsichtnahme Zustellung des Umlegungsplans Inkrafttreten des Umlegungsplans Wirkungen der Bekanntmachung nderung des Umlegungsplans Berichtigung der çffentlichen Bcher Einsichtnahme in den Umlegungsplan Vorwegnahme der Entscheidung Vorzeitige Besitzeinweisung Verfahrens- und Sachkosten Abgaben- und Auslagenbefreiung
Inhaltsbersicht
§ 80 § 81 § 82 § 83 § 84
§ 85 § 86 § 87 § 88 § 89 § 90 § 91 § 92
§ 93 § 94 § 95 § 96 § 97 § 98 § 99 § 100 § 101 § 102 § 103
Zweiter Abschnitt Vereinfachte Umlegung Zweck, Anwendungsbereich, Zustndigkeiten Geldleistungen Beschluss ber die vereinfachte Umlegung Bekanntmachung und Rechtswirkungen der vereinfachten Umlegung Berichtigung der çffentlichen Bcher Fnfter Teil Enteignung Erster Abschnitt Zulssigkeit der Enteignung Enteignungszweck Gegenstand der Enteignung Voraussetzungen fr die Zulssigkeit der Enteignung Enteignung aus zwingenden stdtebaulichen Grnden Verußerungspflicht Enteignung von Grundstcken zur Entschdigung in Land Ersatz fr entzogene Rechte Umfang, Beschrnkung und Ausdehnung der Enteignung Zweiter Abschnitt Entschdigung Entschdigungsgrundstze Entschdigungsberechtigter und Entschdigungsverpflichteter Entschdigung fr den Rechtsverlust Entschdigung fr andere Vermçgensnachteile Behandlung der Rechte der Nebenberechtigten Schuldbergang Entschdigung in Geld Entschdigung in Land Entschdigung durch Gewhrung anderer Rechte Rckenteignung Entschdigung fr die Rckenteignung www.WALHALLA.de
Inhaltsbersicht
§ 104 § 105 § 106 § 107 § 108
§ 109 § 110 § 111 § 112 § 113 § 114 § 115 § 116 § 117 § 118 § 119 § 120 § 121 § 122
Dritter Abschnitt Enteignungsverfahren Enteignungsbehçrde Enteignungsantrag Beteiligte Vorbereitung der mndlichen Verhandlung Einleitung des Enteignungsverfahrens und Anberaumung des Termins zur mndlichen Verhandlung; Enteignungsvermerk Genehmigungspflicht Einigung Teileinigung Entscheidung der Enteignungsbehçrde Enteignungsbeschluss Lauf der Verwendungsfrist Verfahren bei der Entschdigung durch Gewhrung anderer Rechte Vorzeitige Besitzeinweisung Ausfhrung des Enteignungsbeschlusses Hinterlegung Verteilungsverfahren Aufhebung des Enteignungsbeschlusses Kosten Vollstreckbarer Titel Sechster Teil Erschließung
§ 123 § 124 § 125 § 126
Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften Erschließungslast Erschließungsvertrag Bindung an den Bebauungsplan Pflichten des Eigentmers
Zweiter Abschnitt Erschließungsbeitrag § 127 Erhebung des Erschließungsbeitrags § 128 Umfang des Erschließungsaufwands § 129 Beitragsfhiger Erschließungsaufwand www.WALHALLA.de
BauGB: Baugesetzbuch
III.1
§ 130 Art der Ermittlung des beitragsfhigen Erschließungsaufwands § 131 Maßstbe fr die Verteilung des Erschließungsaufwands § 132 Regelung durch Satzung § 133 Gegenstand und Entstehung der Beitragspflicht § 134 Beitragspflichtiger § 135 Flligkeit und Zahlung des Beitrags Siebter Teil Maßnahmen fr den Naturschutz § 135a Pflichten des Vorhabentrgers; Durchfhrung durch die Gemeinde; Kostenerstattung § 135b Verteilungsmaßstbe fr die Abrechnung § 135c Satzungsrecht Zweites Kapitel Besonderes Stdtebaurecht Erster Teil Stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen
§ 136 § 137 § 138 § 139
§ 140 § 141 § 142 § 143 § 144 § 145 § 146 § 147
Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften Stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen Auskunftspflicht Beteiligung und Mitwirkung çffentlicher Aufgabentrger Zweiter Abschnitt Vorbereitung und Durchfhrung Vorbereitung Vorbereitende Untersuchungen Sanierungssatzung Bekanntmachung der Sanierungssatzung, Sanierungsvermerk Genehmigungspflichtige Vorhaben und Rechtsvorgnge Genehmigung Durchfhrung Ordnungsmaßnahmen 219
III
III.1
BauGB: Baugesetzbuch
§ 148 Baumaßnahmen § 149 Kosten- und Finanzierungsbersicht § 150 Ersatz fr nderungen von Einrichtungen, die der çffentlichen Versorgung dienen § 151 Abgaben- und Auslagenbefreiung
III
§ 152 § 153
§ 154 § 155 § 156 § 156a
§ 157 § 158 § 159 § 160 § 161
Dritter Abschnitt Besondere sanierungsrechtliche Vorschriften Anwendungsbereich Bemessung von Ausgleichs- und Entschdigungsleistungen, Kaufpreise, Umlegung Ausgleichsbetrag des Eigentmers Anrechnung auf den Ausgleichsbetrag, Absehen berleitungsvorschriften zur fçrmlichen Festlegung Kosten und Finanzierung der Sanierungsmaßnahme Vierter Abschnitt Sanierungstrger und andere Beauftragte Erfllung von Aufgaben fr die Gemeinde Voraussetzungen fr die Beauftragung als Sanierungstrger Erfllung der Aufgaben als Sanierungstrger Treuhandvermçgen Sicherung des Treuhandvermçgens
Fnfter Abschnitt Abschluss der Sanierung § 162 Aufhebung der Sanierungssatzung § 163 Fortfall von Rechtswirkungen fr einzelne Grundstcke § 164 Anspruch auf Rckbertragung Sechster Abschnitt Stdtebaufçrderung § 164a Einsatz von Stdtebaufçrderungsmitteln § 164b Verwaltungsvereinbarung 220
Inhaltsbersicht Zweiter Teil StdtebaulicheEntwicklungsmaßnahmen § 165 StdtebaulicheEntwicklungsmaßnahmen § 166 Zustndigkeit und Aufgaben § 167 Erfllung von Aufgaben fr die Gemeinde; Entwicklungstrger § 168 bernahmeverlangen § 169 Besondere Vorschriften fr den stdtebaulichen Entwicklungsbereich § 170 Sonderregelung fr Anpassungsgebiete § 171 Kosten und Finanzierung der Entwicklungsmaßnahme Dritter Teil Stadtumbau § 171a Stadtumbaumaßnahmen § 171b Stadtumbaugebiet, stdtebauliches Entwicklungskonzept § 171c Stadtumbauvertrag § 171d Sicherung von Durchfhrungsmaßnahmen Vierter Teil Soziale Stadt § 171e Maßnahmen der Sozialen Stadt Fnfter Teil Private Initiativen § 171f Private Initiativen zur Stadtentwicklung, Landesrecht Sechster Teil Erhaltungssatzung und stdtebauliche Gebote Erster Abschnitt Erhaltungssatzung § 172 Erhaltung baulicher Anlagen und der Eigenart von Gebieten (Erhaltungssatzung) § 173 Genehmigung, bernahmeanspruch § 174 Ausnahmen www.WALHALLA.de
Inhaltsbersicht
BauGB: Baugesetzbuch Drittes Kapitel Sonstige Vorschriften
Zweiter Abschnitt Stdtebauliche Gebote § 175 Allgemeines § 176 Baugebot § 177 Modernisierungs- und Instandsetzungsgebot § 178 Pflanzgebot § 179 Rckbau- und Entsiegelungsgebot Siebter Teil Sozialplan und Hrteausgleich § 180 Sozialplan
§ 192 § 193 § 194 § 195 § 196 § 197 § 198 § 199
§ 181 Hrteausgleich
§ 182 Aufhebung von Miet- oder Pachtverhltnissen
§ 184 Aufhebung anderer Vertragsverhltnisse § 185 Entschdigung bei Aufhebung von Miet- oder Pachtverhltnissen § 186 Verlngerung von Miet- oder Pachtverhltnissen Neunter Teil Stdtebauliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur § 187 Abstimmung von Maßnahmen; Bauleitplanung und Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur § 188 Bauleitplanung und Flurbereinigung § 189 Ersatzlandbeschaffung § 190 Flurbereinigung aus Anlass einer stdtebaulichen Maßnahme § 191 Vorschriften ber den Verkehr mit land- und forstwirtschaftlichen Grundstcken www.WALHALLA.de
Erster Teil Wertermittlung Gutachterausschuss Aufgaben des Gutachterausschusses Verkehrswert Kaufpreissammlung Bodenrichtwerte Befugnisse des Gutachterausschusses Oberer Gutachterausschuss Ermchtigungen Zweiter Teil Allgemeine Vorschriften; Zustndigkeiten; Verwaltungsverfahren; Planerhaltung
Achter Teil Miet- und Pachtverhltnisse
§ 183 Aufhebung von Miet- oder Pachtverhltnissen ber unbebaute Grundstcke
III.1
§ 200 § 200a § 201 § 202
§ 203 § 204
§ 205 § 206
§ 207 § 208 § 209 § 210 § 211 § 212
Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften Grundstcke; Rechte an Grundstcken; Baulandkataster Ersatzmaßnahmen Begriff der Landwirtschaft Schutz des Mutterbodens Zweiter Abschnitt Zustndigkeiten Abweichende Zustndigkeitsregelung Gemeinsamer Flchennutzungsplan, Bauleitplanung bei Bildung von Planungsverbnden und bei Gebietsoder Bestandsnderung Planungsverbnde rtliche und sachliche Zustndigkeit Dritter Abschnitt Verwaltungsverfahren Von Amts wegen bestellter Vertreter Anordnungen zur Erforschung des Sachverhalts Vorarbeiten auf Grundstcken Wiedereinsetzung Belehrung ber Rechtsbehelfe Vorverfahren 221
III
III.1
BauGB: Baugesetzbuch
§ 212a Entfall der aufschiebenden Wirkung § 213 Ordnungswidrigkeiten
III
Vierter Abschnitt Planerhaltung § 214 Beachtlichkeit der Verletzung von Vorschriften ber die Aufstellung des Flchennutzungsplans und der Satzungen; ergnzendes Verfahren § 215 Frist fr die Geltendmachung der Verletzung von Vorschriften § 216 Aufgaben im Genehmigungsverfahren
§ 217 § 218 § 219 § 220 § 221 § 222 § 223 § 224
§ 225 § 226 § 227 § 228 § 229 § 230 § 231 § 232
Dritter Teil Verfahren vor den Kammern (Senaten) fr Baulandsachen Antrag auf gerichtliche Entscheidung Wiedereinsetzung in den vorigen Stand rtliche Zustndigkeit der Landgerichte Zusammensetzung der Kammern fr Baulandsachen Allgemeine Verfahrensvorschriften Beteiligte Anfechtung von Ermessensentscheidungen Entfall der aufschiebenden Wirkung im Umlegungsverfahren und bei vorzeitiger Besitzeinweisung Vorzeitige Ausfhrungsanordnung Urteil Sumnis eines Beteiligten Kosten des Verfahrens Berufung, Beschwerde Revision Einigung Weitere Zustndigkeit der Kammern (Senate) fr Baulandsachen
Viertes Kapitel berleitungs- und Schlussvorschriften Erster Teil berleitungsvorschriften § 233 Allgemeine berleitungsvorschriften 222
Inhaltsbersicht § 234 berleitungsvorschriften fr das Vorkaufsrecht § 235 berleitungsvorschriften fr stdtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen § 236 berleitungsvorschriften fr das Baugebot und die Erhaltung baulicher Anlagen § 237 (weggefallen) § 238 berleitungsvorschrift fr Entschdigungen § 239 berleitungsvorschrift fr die Grenzregelung §§ 240 und 241 (weggefallen) § 242 berleitungsvorschriften fr die Erschließung § 243 berleitungsvorschriften fr das Maßnahmengesetz zum Baugesetzbuch und das Bundesnaturschutzgesetz § 244 berleitungsvorschriften fr das Europarechtsanpassungsgesetz Bau § 245 berleitungsvorschriften fr den Stadtumbau, die Soziale Stadt und die Fçrderung stdtebaulicher Maßnahmen § 245a (weggefallen) § 245b berleitungsvorschriften fr Vorhaben im Außenbereich Zweiter Teil Schlussvorschriften § 246 Sonderregelungen fr einzelne Lnder § 246a berschwemmungsgebiete, berschwemmungsgefhrdete Gebiete § 247 Sonderregelungen fr Berlin als Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland Anlage 1 (zu § 2 Abs. 4, §§ 2a und 4c) Anlage 2 (zu § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr. 2) www.WALHALLA.de
§1
BauGB: Baugesetzbuch Erstes Kapitel Allgemeines Stdtebaurecht Erster Teil Bauleitplanung Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften
§ 1 Aufgabe, Begriff und Grundstze der Bauleitplanung (1) Aufgabe der Bauleitplanung ist es, die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstcke in der Gemeinde nach Maßgabe dieses Gesetzbuchs vorzubereiten und zu leiten. (2) Bauleitplne sind der Flchennutzungsplan (vorbereitender Bauleitplan) und der Bebauungsplan (verbindlicher Bauleitplan). (3) Die Gemeinden haben die Bauleitplne aufzustellen, sobald und soweit es fr die stdtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Auf die Aufstellung von Bauleitplnen und stdtebaulichen Satzungen besteht kein Anspruch; ein Anspruch kann auch nicht durch Vertrag begrndet werden. (4) Die Bauleitplne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen. (5) Die Bauleitplne sollen eine nachhaltige stdtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschtzenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenber knftigen Generationen miteinander in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung gewhrleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine menschenwrdige Umwelt zu sichern und die natrlichen Lebensgrundlagen zu schtzen und zu entwickeln, auch in Verantwortung fr den allgemeinen Klimaschutz, sowie die stdtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln. (6) Bei der Aufstellung der Bauleitplne sind insbesondere zu bercksichtigen: 1. die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhltnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevçlkerung, www.WALHALLA.de
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2. die Wohnbedrfnisse der Bevçlkerung, die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevçlkerung und die Anforderungen kostensparenden Bauens sowie die Bevçlkerungsentwicklung, 3. die sozialen und kulturellen Bedrfnisse der Bevçlkerung, insbesondere die Bedrfnisse der Familien, der jungen, alten und behinderten Menschen, unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Mnner sowie die Belange des Bildungswesens und von Sport, Freizeit und Erholung, 4. die Erhaltung, Erneuerung, Fortentwicklung, Anpassung und der Umbau vorhandener Ortsteile sowie die Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche, 5. die Belange der Baukultur, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, die erhaltenswerten Ortsteile, Straßen und Pltze von geschichtlicher, knstlerischer oder stdtebaulicher Bedeutung und die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes, 6. die von den Kirchen und Religionsgesellschaften des çffentlichen Rechts festgestellten Erfordernisse fr Gottesdienst und Seelsorge, 7. die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere a) die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt, b) die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes, c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevçlkerung insgesamt, d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgter und sonstige Sachgter, 223
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e) die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfllen und Abwssern, f) die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie, g) die Darstellungen von Landschaftsplnen sowie von sonstigen Plnen, insbesondere des Wasser-, Abfallund Immissionsschutzrechts, h) die Erhaltung der bestmçglichen Luftqualitt in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht berschritten werden, i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a, c und d,
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8. die Belange a) der Wirtschaft, auch ihrer mittelstndischen Struktur im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevçlkerung, b) der Land- und Forstwirtschaft, c) der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitspltzen, d) des Post- und Telekommunikationswesens, e) der Versorgung, insbesondere mit Energie und Wasser, f) der Sicherung von Rohstoffvorkommen, 9. die Belange des Personen- und Gterverkehrs und der Mobilitt der Bevçlkerung, einschließlich des çffentlichen Personennahverkehrs und des nicht motorisierten Verkehrs, unter besonderer Bercksichtigung einer auf Vermeidung und Verringerung von Verkehr ausgerichteten stdtebaulichen Entwicklung, 10. die Belange der Verteidigung und des Zivilschutzes sowie der zivilen Anschlussnutzung von Militrliegenschaften, 224
§ 1a 11. die Ergebnisse eines von der Gemeinde beschlossenen stdtebaulichen Entwicklungskonzeptes oder einer von ihr beschlossenen sonstigen stdtebaulichen Planung, 12. die Belange des Hochwasserschutzes. (7) Bei der Aufstellung der Bauleitplne sind die çffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwgen. (8) Die Vorschriften dieses Gesetzbuchs ber die Aufstellung von Bauleitplnen gelten auch fr ihre nderung, Ergnzung und Aufhebung. § 1a Ergnzende Vorschriften zum Umweltschutz (1) Bei der Aufstellung der Bauleitplne sind die nachfolgenden Vorschriften zum Umweltschutz anzuwenden. (2) Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden; dabei sind zur Verringerung der zustzlichen Inanspruchnahme von Flchen fr bauliche Nutzungen die Mçglichkeiten der Entwicklung der Gemeinde insbesondere durch Wiedernutzbarmachung von Flchen, Nachverdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen sowie Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Landwirtschaftlich, als Wald oder fr Wohnzwecke genutzte Flchen sollen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden. Die Grundstze nach den Stzen 1 und 2 sind nach § 1 Abs. 7 in der Abwgung zu bercksichtigen. (3) Die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeintrchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungsund Funktionsfhigkeit des Naturhaushalts in seinen in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a bezeichneten Bestandteilen (Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz) sind in der Abwgung nach § 1 Abs. 7 zu bercksichtigen. Der Ausgleich erfolgt durch geeignete Darstellungen und Festsetzungen nach den §§ 5 und 9 als Flchen oder Maßnahmen zum Ausgleich. Soweit dies mit einer nachhaltigen stdtebaulichen Entwicklung und www.WALHALLA.de
§§ 2 – 3 den Zielen der Raumordnung sowie des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist, kçnnen die Darstellungen und Festsetzungen auch an anderer Stelle als am Ort des Eingriffs erfolgen. Anstelle von Darstellungen und Festsetzungen kçnnen auch vertragliche Vereinbarungen nach § 11 oder sonstige geeignete Maßnahmen zum Ausgleich auf von der Gemeinde bereitgestellten Flchen getroffen werden. Ein Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulssig waren. (4) Soweit ein Gebiet im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b in seinen fr die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen erheblich beeintrchtigt werden kann, sind die Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes ber die Zulssigkeit und Durchfhrung von derartigen Eingriffen einschließlich der Einholung der Stellungnahme der Kommission anzuwenden. § 2 Aufstellung der Bauleitplne (1) Die Bauleitplne sind von der Gemeinde in eigener Verantwortung aufzustellen. Der Beschluss, einen Bauleitplan aufzustellen, ist ortsblich bekannt zu machen. (2) Die Bauleitplne benachbarter Gemeinden sind aufeinander abzustimmen. Dabei kçnnen sich Gemeinden auch auf die ihnen durch Ziele der Raumordnung zugewiesenen Funktionen sowie auf Auswirkungen auf ihre zentralen Versorgungsbereiche berufen. (3) Bei der Aufstellung der Bauleitplne sind die Belange, die fr die Abwgung von Bedeutung sind (Abwgungsmaterial), zu ermitteln und zu bewerten. (4) Fr die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a wird eine Umweltprfung durchgefhrt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden; die Anlage 1 zu diesem Gesetzbuch ist anzuwenden. Die Gemeinde legt dazu fr jeden Bauleitplan fest, in welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange fr die Abwgung erforderlich ist. Die Umweltprfung www.WALHALLA.de
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bezieht sich auf das, was nach gegenwrtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans angemessenerweise verlangt werden kann. Das Ergebnis der Umweltprfung ist in der Abwgung zu bercksichtigen. Wird eine Umweltprfung fr das Plangebiet oder fr Teile davon in einem Raumordnungs-, Flchennutzungsoder Bebauungsplanverfahren durchgefhrt, soll die Umweltprfung in einem zeitlich nachfolgend oder gleichzeitig durchgefhrten Bauleitplanverfahren auf zustzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen beschrnkt werden. Liegen Landschaftsplne oder sonstige Plne nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe g vor, sind deren Bestandsaufnahmen und Bewertungen in der Umweltprfung heranzuziehen. § 2a Begrndung zum Bauleitplanentwurf, Umweltbericht Die Gemeinde hat im Aufstellungsverfahren dem Entwurf des Bauleitplans eine Begrndung beizufgen. In ihr sind entsprechend dem Stand des Verfahrens 1. die Ziele, Zwecke und wesentlichen Auswirkungen des Bauleitplans und 2. in dem Umweltbericht nach der Anlage 1 zu diesem Gesetzbuch die auf Grund der Umweltprfung nach § 2 Abs. 4 ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes darzulegen. Der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil der Begrndung. § 3 Beteiligung der ffentlichkeit (1) Die ffentlichkeit ist mçglichst frhzeitig ber die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung, sich wesentlich unterscheidende Lçsungen, die fr die Neugestaltung oder Entwicklung eines Gebiets in Betracht kommen, und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung çffentlich zu unterrichten; ihr ist Gelegenheit zur ußerung und Erçrterung zu geben. Von der Unterrichtung und Erçrterung kann abgesehen werden, wenn 1. ein Bebauungsplan aufgestellt oder aufgehoben wird und sich dies auf das Plan225
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gebiet und die Nachbargebiete nicht oder nur unwesentlich auswirkt oder 2. die Unterrichtung und Erçrterung bereits zuvor auf anderer Grundlage erfolgt sind.
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An die Unterrichtung und Erçrterung schließt sich das Verfahren nach Absatz 2 auch an, wenn die Erçrterung zu einer nderung der Planung fhrt. (2) Die Entwrfe der Bauleitplne sind mit der Begrndung und den nach Einschtzung der Gemeinde wesentlichen, bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen fr die Dauer eines Monats çffentlich auszulegen. Ort und Dauer der Auslegung sowie Angaben dazu, welche Arten umweltbezogener Informationen verfgbar sind, sind mindestens eine Woche vorher ortsblich bekannt zu machen; dabei ist darauf hinzuweisen, dass Stellungnahmen whrend der Auslegungsfrist abgegeben werden kçnnen, dass nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen bei der Beschlussfassung ber den Bauleitplan unbercksichtigt bleiben kçnnen und, bei Aufstellung eines Bebauungsplans, dass ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung unzulssig ist, soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder versptet geltend gemacht wurden, aber htten geltend gemacht werden kçnnen. Die nach § 4 Abs. 2 Beteiligten sollen von der Auslegung benachrichtigt werden. Die fristgemß abgegebenen Stellungnahmen sind zu prfen; das Ergebnis ist mitzuteilen. Haben mehr als 50 Personen Stellungnahmen mit im Wesentlichen gleichem Inhalt abgegeben, kann die Mitteilung dadurch ersetzt werden, dass diesen Personen die Einsicht in das Ergebnis ermçglicht wird; die Stelle, bei der das Ergebnis der Prfung whrend der Dienststunden eingesehen werden kann, ist ortsblich bekannt zu machen. Bei der Vorlage der Bauleitplne nach § 6 oder § 10 Abs. 2 sind die nicht bercksichtigten Stellungnahmen mit einer Stellungnahme der Gemeinde beizufgen. 226
§§ 4 – 4a § 4 Beteiligung der Behçrden (1) Die Behçrden und sonstigen Trger çffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Planung berhrt werden kann, sind entsprechend § 3 Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 1 zu unterrichten und zur ußerung auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprfung nach § 2 Abs. 4 aufzufordern. Hieran schließt sich das Verfahren nach Absatz 2 auch an, wenn die ußerung zu einer nderung der Planung fhrt. (2) Die Gemeinde holt die Stellungnahmen der Behçrden und sonstigen Trger çffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Planung berhrt werden kann, zum Planentwurf und der Begrndung ein. Sie haben ihre Stellungnahmen innerhalb eines Monats abzugeben; die Gemeinde soll diese Frist bei Vorliegen eines wichtigen Grundes angemessen verlngern. In den Stellungnahmen sollen sich die Behçrden und sonstigen Trger çffentlicher Belange auf ihren Aufgabenbereich beschrnken; sie haben auch Aufschluss ber von ihnen beabsichtigte oder bereits eingeleitete Planungen und sonstige Maßnahmen sowie deren zeitliche Abwicklung zu geben, die fr die stdtebauliche Entwicklung und Ordnung des Gebiets bedeutsam sein kçnnen. Verfgen sie ber Informationen, die fr die Ermittlung und Bewertung des Abwgungsmaterials zweckdienlich sind, haben sie diese Informationen der Gemeinde zur Verfgung zu stellen. (3) Nach Abschluss des Verfahrens zur Aufstellung des Bauleitplans unterrichten die Behçrden die Gemeinde, sofern nach den ihnen vorliegenden Erkenntnissen die Durchfhrung des Bauleitplans erhebliche, insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt hat. § 4a Gemeinsame Vorschriften zur Beteiligung (1) Die Vorschriften ber die ffentlichkeitsund Behçrdenbeteiligung dienen insbesondere der vollstndigen Ermittlung und zutreffenden Bewertung der von der Planung berhrten Belange. www.WALHALLA.de
§§ 4b – 4c (2) Die Unterrichtung nach § 3 Abs. 1 kann gleichzeitig mit der Unterrichtung nach § 4 Abs. 1, die Auslegung nach § 3 Abs. 2 kann gleichzeitig mit der Einholung der Stellungnahmen nach § 4 Abs. 2 durchgefhrt werden. (3) Wird der Entwurf des Bauleitplans nach dem Verfahren nach § 3 Abs. 2 oder § 4 Abs. 2 gendert oder ergnzt, ist er erneut auszulegen und sind die Stellungnahmen erneut einzuholen. Dabei kann bestimmt werden, dass Stellungnahmen nur zu den genderten oder ergnzten Teilen abgegeben werden kçnnen; hierauf ist in der erneuten Bekanntmachung nach § 3 Abs. 2 Satz 2 hinzuweisen. Die Dauer der Auslegung und die Frist zur Stellungnahme kann angemessen verkrzt werden. Werden durch die nderung oder Ergnzung des Entwurfs des Bauleitplans die Grundzge der Planung nicht berhrt, kann die Einholung der Stellungnahmen auf die von der nderung oder Ergnzung betroffene ffentlichkeit sowie die berhrten Behçrden und sonstigen Trger çffentlicher Belange beschrnkt werden. (4) Bei der ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung kçnnen ergnzend elektronische Informationstechnologien genutzt werden. Soweit die Gemeinde den Entwurf des Bauleitplans und die Begrndung in das Internet einstellt, kçnnen die Stellungnahmen der Behçrden und sonstigen Trger çffentlicher Belange durch Mitteilung von Ort und Dauer der çffentlichen Auslegung nach § 3 Abs. 2 und der Internetadresse eingeholt werden; die Mitteilung kann im Wege der elektronischen Kommunikation erfolgen, soweit der Empfnger hierfr einen Zugang erçffnet hat. Die Gemeinde hat bei Anwendung von Satz 2 Halbsatz 1 der Behçrde oder dem sonstigen Trger çffentlicher Belange auf dessen Verlangen einen Entwurf des Bauleitplans und der Begrndung zu bermitteln; § 4 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberhrt. (5) Bei Bauleitplnen, die erhebliche Auswirkungen auf Nachbarstaaten haben kçnnen, sind die Gemeinden und Behçrden des Nachbarstaates nach den Grundstzen der Gegenseitigkeit und Gleichwertigkeit zu unwww.WALHALLA.de
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terrichten. Abweichend von Satz 1 ist bei Bauleitplnen, die erhebliche Umweltauswirkungen auf einen anderen Staat haben kçnnen, dieser nach den Vorschriften des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung zu beteiligen; fr die Stellungnahmen der ffentlichkeit und Behçrden des anderen Staates, einschließlich der Rechtsfolgen nicht rechtzeitig abgegebener Stellungnahmen, sind abweichend von den Vorschriften des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung die Vorschriften dieses Gesetzbuchs entsprechend anzuwenden. Ist bei Bauleitplnen eine grenzberschreitende Beteiligung nach Satz 2 erforderlich, ist hierauf bei der Bekanntmachung nach § 3 Abs. 2 Satz 2 hinzuweisen. (6) Stellungnahmen, die im Verfahren der ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung nicht rechtzeitig abgegeben worden sind, kçnnen bei der Beschlussfassung ber den Bauleitplan unbercksichtigt bleiben, sofern die Gemeinde deren Inhalt nicht kannte und nicht htte kennen mssen und deren Inhalt fr die Rechtmßigkeit des Bauleitplans nicht von Bedeutung ist. Satz 1 gilt fr in der ffentlichkeitsbeteiligung abgegebene Stellungnahmen nur, wenn darauf in der Bekanntmachung nach § 3 Abs. 2 Satz 2 zur ffentlichkeitsbeteiligung hingewiesen worden ist. § 4b Einschaltung eines Dritten Die Gemeinde kann insbesondere zur Beschleunigung des Bauleitplanverfahrens die Vorbereitung und Durchfhrung von Verfahrensschritten nach den §§ 2a bis 4a einem Dritten bertragen. § 4c berwachung Die Gemeinden berwachen die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchfhrung der Bauleitplne eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frhzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Sie nutzen dabei die im Umweltbericht nach Nummer 3 Buchstabe b der Anlage 1 zu diesem Gesetzbuch angege227
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benen berwachungsmaßnahmen und die Informationen der Behçrden nach § 4 Abs. 3. Zweiter Abschnitt Vorbereitender Bauleitplan (Flchennutzungsplan)
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§ 5 Inhalt des Flchennutzungsplans (1) Im Flchennutzungsplan ist fr das ganze Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten stdtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedrfnissen der Gemeinde in den Grundzgen darzustellen. Aus dem Flchennutzungsplan kçnnen Flchen und sonstige Darstellungen ausgenommen werden, wenn dadurch die nach Satz 1 darzustellenden Grundzge nicht berhrt werden und die Gemeinde beabsichtigt, die Darstellung zu einem spteren Zeitpunkt vorzunehmen; in der Begrndung sind die Grnde hierfr darzulegen. (2) Im Flchennutzungsplan kçnnen insbesondere dargestellt werden: 1. die fr die Bebauung vorgesehenen Flchen nach der allgemeinen Art ihrer baulichen Nutzung (Bauflchen), nach der besonderen Art ihrer baulichen Nutzung (Baugebiete) sowie nach dem allgemeinen Maß der baulichen Nutzung; Bauflchen, fr die eine zentrale Abwasserbeseitigung nicht vorgesehen ist, sind zu kennzeichnen; 2. die Ausstattung des Gemeindegebiets mit Einrichtungen und Anlagen zur Versorgung mit Gtern und Dienstleistungen des çffentlichen und privaten Bereichs, insbesondere mit den der Allgemeinheit dienenden baulichen Anlagen und Einrichtungen des Gemeinbedarfs, wie mit Schulen und Kirchen sowie mit sonstigen kirchlichen und mit sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Zwecken dienenden Gebuden und Einrichtungen, sowie die Flchen fr Sport und Spielanlagen; 3. die Flchen fr den berçrtlichen Verkehr und fr die çrtlichen Hauptverkehrszge; 228
§5 4. die Flchen fr Versorgungsanlagen, fr die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung, fr Ablagerungen sowie fr Hauptversorgungs- und Hauptabwasserleitungen; 5. die Grnflchen, wie Parkanlagen, Dauerkleingrten, Sport-, Spiel-, Zeltund Badepltze, Friedhçfe; 6. die Flchen fr Nutzungsbeschrnkungen oder fr Vorkehrungen zum Schutz gegen schdliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes; 7. die Wasserflchen, Hfen und die fr die Wasserwirtschaft vorgesehenen Flchen sowie die Flchen, die im Interesse des Hochwasserschutzes und der Regelung des Wasserabflusses freizuhalten sind; 8. die Flchen fr Aufschttungen, Abgrabungen oder fr die Gewinnung von Steinen, Erden und anderen Bodenschtzen; 9. a) die Flchen fr die Landwirtschaft und b) Wald; 10. die Flchen fr Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft. (2a) Flchen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 im Geltungsbereich des Flchennutzungsplans kçnnen den Flchen, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind, ganz oder teilweise zugeordnet werden. (2b) Fr Darstellungen des Flchennutzungsplans mit den Rechtswirkungen des § 35 Abs. 3 Satz 3 kçnnen sachliche Teilflchennutzungsplne aufgestellt werden. (3) Im Flchennutzungsplan sollen gekennzeichnet werden: 1. Flchen, bei deren Bebauung besondere bauliche Vorkehrungen gegen ußere Einwirkungen oder bei denen besondere bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Naturgewalten erforderlich sind; 2. Flchen, unter denen der Bergbau umgeht oder die fr den Abbau von Mineralien bestimmt sind; www.WALHALLA.de
§§ 6 – 7 3. fr bauliche Nutzungen vorgesehene Flchen, deren Bçden erheblich mit umweltgefhrdenden Stoffen belastet sind. (4) Planungen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt sind, sowie nach Landesrecht denkmalgeschtzte Mehrheiten von baulichen Anlagen sollen nachrichtlich bernommen werden. Sind derartige Festsetzungen in Aussicht genommen, sollen sie im Flchennutzungsplan vermerkt werden. (4a) Festgesetzte berschwemmungsgebiete im Sinne des § 76 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes sollen nachrichtlich bernommen werden. Noch nicht festgesetzte berschwemmungsgebiete im Sinne des § 76 Absatz 3 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie als Risikogebiete im Sinne des § 73 Absatz 1 Satz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes bestimmte Gebiete sollen im Flchennutzungsplan vermerkt werden. (5) Dem Flchennutzungsplan ist eine Begrndung mit den Angaben nach § 2a beizufgen. § 6 Genehmigung des Flchennutzungsplans (1) Der Flchennutzungsplan bedarf der Genehmigung der hçheren Verwaltungsbehçrde. (2) Die Genehmigung darf nur versagt werden, wenn der Flchennutzungsplan nicht ordnungsgemß zustande gekommen ist oder diesem Gesetzbuch, den auf Grund dieses Gesetzbuchs erlassenen oder sonstigen Rechtsvorschriften widerspricht. (3) Kçnnen Versagungsgrnde nicht ausgerumt werden, kann die hçhere Verwaltungsbehçrde rumliche oder sachliche Teile des Flchennutzungsplans von der Genehmigung ausnehmen. (4) ber die Genehmigung ist binnen drei Monaten zu entscheiden ; die hçhere Verwaltungsbehçrde kann rumliche und sachliche Teile des Flchennutzungsplans vorweg genehmigen. Aus wichtigen Grnden kann die Frist auf Antrag der Genehmigungsbehçrde von der zustndigen bergeordneten Behçrde verlngert werden, in der Regel jewww.WALHALLA.de
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doch nur bis zu drei Monaten. Die Gemeinde ist von der Fristverlngerung in Kenntnis zu setzen. Die Genehmigung gilt als erteilt, wenn sie nicht innerhalb der Frist unter Angabe von Grnden abgelehnt wird. (5) Die Erteilung der Genehmigung ist ortsblich bekannt zu machen. Mit der Bekanntmachung wird der Flchennutzungsplan wirksam. Ihm ist eine zusammenfassende Erklrung beizufgen ber die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung in dem Flchennutzungsplan bercksichtigt wurden, und aus welchen Grnden der Plan nach Abwgung mit den geprften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmçglichkeiten gewhlt wurde. Jedermann kann den Flchennutzungsplan, die Begrndung und die zusammenfassende Erklrung einsehen und ber deren Inhalt Auskunft verlangen. (6) Mit dem Beschluss ber eine nderung oder Ergnzung des Flchennutzungsplans kann die Gemeinde auch bestimmen, dass der Flchennutzungsplan in der Fassung, die er durch die nderung oder Ergnzung erfahren hat, neu bekannt zu machen ist. § 7 Anpassung an den Flchennutzungsplan ffentliche Planungstrger, die nach § 4 oder § 13 beteiligt worden sind, haben ihre Planungen dem Flchennutzungsplan insoweit anzupassen, als sie diesem Plan nicht widersprochen haben. Der Widerspruch ist bis zum Beschluss der Gemeinde einzulegen. Macht eine Vernderung der Sachlage eine abweichende Planung erforderlich, haben sie sich unverzglich mit der Gemeinde ins Benehmen zu setzen. Kann ein Einvernehmen zwischen der Gemeinde und dem çffentlichen Planungstrger nicht erreicht werden, kann der çffentliche Planungstrger nachtrglich widersprechen. Der Widerspruch ist nur zulssig, wenn die fr die abweichende Planung geltend gemachten Belange die sich aus dem Flchennutzungsplan ergebenden stdtebaulichen Belange nicht nur unwesentlich berwiegen. Im Falle einer abweichenden Pla229
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nung ist § 37 Abs. 3 auf die durch die nderung oder Ergnzung des Flchennutzungsplans oder eines Bebauungsplans, der aus dem Flchennutzungsplan entwickelt worden ist und gendert, ergnzt oder aufgehoben werden musste, entstehenden Aufwendungen und Kosten entsprechend anzuwenden; § 38 Satz 3 bleibt unberhrt. Dritter Abschnitt Verbindlicher Bauleitplan (Bebauungsplan)
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§ 8 Zweck des Bebauungsplans (1) Der Bebauungsplan enthlt die rechtsverbindlichen Festsetzungen fr die stdtebauliche Ordnung. Er bildet die Grundlage fr weitere, zum Vollzug dieses Gesetzbuchs erforderliche Maßnahmen. (2) Bebauungsplne sind aus dem Flchennutzungsplan zu entwickeln. Ein Flchennutzungsplan ist nicht erforderlich, wenn der Bebauungsplan ausreicht, um die stdtebauliche Entwicklung zu ordnen. (3) Mit der Aufstellung, nderung, Ergnzung oder Aufhebung eines Bebauungsplans kann gleichzeitig auch der Flchennutzungsplan aufgestellt, gendert oder ergnzt werden (Parallelverfahren). Der Bebauungsplan kann vor dem Flchennutzungsplan bekannt gemacht werden, wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der Bebauungsplan aus den knftigen Darstellungen des Flchennutzungsplans entwickelt sein wird. (4) Ein Bebauungsplan kann aufgestellt, gendert, ergnzt oder aufgehoben werden, bevor der Flchennutzungsplan aufgestellt ist, wenn dringende Grnde es erfordern und wenn der Bebauungsplan der beabsichtigten stdtebaulichen Entwicklung des Gemeindegebiets nicht entgegenstehen wird (vorzeitiger Bebauungsplan). Gilt bei Gebiets- oder Bestandsnderungen von Gemeinden oder anderen Vernderungen der Zustndigkeit fr die Aufstellung von Flchennutzungsplnen ein Flchennutzungsplan fort, kann ein vorzeitiger Bebauungsplan auch aufgestellt 230
§§ 8 – 9 werden, bevor der Flchennutzungsplan ergnzt oder gendert ist. § 9 Inhalt des Bebauungsplans (1) Im Bebauungsplan kçnnen aus stdtebaulichen Grnden festgesetzt werden: 1. die Art und das Maß der baulichen Nutzung; 2. die Bauweise, die berbaubaren und die nicht berbaubaren Grundstcksflchen sowie die Stellung der baulichen Anlagen; 2a. vom Bauordnungsrecht abweichende Maße der Tiefe der Abstandsflchen; 3. fr die Grçße, Breite und Tiefe der Baugrundstcke Mindestmaße und aus Grnden des sparsamen und schonenden Umgangs mit Grund und Boden fr Wohnbaugrundstcke auch Hçchstmaße; 4. die Flchen fr Nebenanlagen, die auf Grund anderer Vorschriften fr die Nutzung von Grundstcken erforderlich sind, wie Spiel-, Freizeit- und Erholungsflchen sowie die Flchen fr Stellpltze und Garagen mit ihren Einfahrten; 5. die Flchen fr den Gemeinbedarf sowie fr Sport- und Spielanlagen; 6. die hçchstzulssige Zahl der Wohnungen in Wohngebuden; 7. die Flchen, auf denen ganz oder teilweise nur Wohngebude, die mit Mitteln der sozialen Wohnraumfçrderung gefçrdert werden kçnnten, errichtet werden drfen; 8. einzelne Flchen, auf denen ganz oder teilweise nur Wohngebude errichtet werden drfen, die fr Personengruppen mit besonderem Wohnbedarf bestimmt sind; 9. der besondere Nutzungszweck von Flchen; 10. die Flchen, die von der Bebauung freizuhalten sind, und ihre Nutzung; 11. die Verkehrsflchen sowie Verkehrsflchen besonderer Zweckbestimmung, wie Fußgngerbereiche, Flchen fr das Parwww.WALHALLA.de
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BauGB: Baugesetzbuch ken von Fahrzeugen, Flchen fr das Abstellen von Fahrrdern sowie den Anschluss anderer Flchen an die Verkehrsflchen; die Flchen kçnnen auch als çffentliche oder private Flchen festgesetzt werden; die Versorgungsflchen; die Fhrung von oberirdischen oder unterirdischen Versorgungsanlagen und -leitungen; die Flchen fr die Abfall- und Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rckhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser, sowie fr Ablagerungen; die çffentlichen und privaten Grnflchen, wie Parkanlagen, Dauerkleingrten, Sport-, Spiel-, Zelt- und Badepltze, Friedhçfe; die Wasserflchen sowie die Flchen fr die Wasserwirtschaft, fr Hochwasserschutzanlagen und fr die Regelung des Wasserabflusses; die Flchen fr Aufschttungen, Abgrabungen oder fr die Gewinnung von Steinen, Erden und anderen Bodenschtzen; a) die Flchen fr die Landwirtschaft und b) Wald; die Flchen fr die Errichtung von Anlagen fr die Kleintierhaltung wie Ausstellungs- und Zuchtanlagen, Zwinger, Koppeln und dergleichen; die Flchen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft; die mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zugunsten der Allgemeinheit, eines Erschließungstrgers oder eines beschrnkten Personenkreises zu belastenden Flchen; die Flchen fr Gemeinschaftsanlagen fr bestimmte rumliche Bereiche wie Kinderspielpltze, Freizeiteinrichtungen, Stellpltze und Garagen; Gebiete, in denen a) zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-
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Immissionsschutzgesetzes bestimmte luftverunreinigende Stoffe nicht oder nur beschrnkt verwendet werden drfen, b) bei der Errichtung von Gebuden bestimmte bauliche Maßnahmen fr den Einsatz erneuerbarer Energien wie insbesondere Solarenergie getroffen werden mssen; 24. die von der Bebauung freizuhaltenden Schutzflchen und ihre Nutzung, die Flchen fr besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen und sonstigen Gefahren im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie die zum Schutz vor solchen Einwirkungen oder zur Vermeidung oder Minderung solcher Einwirkungen zu treffenden baulichen und sonstigen technischen Vorkehrungen; 25. fr einzelne Flchen oder fr ein Bebauungsplangebiet oder Teile davon sowie fr Teile baulicher Anlagen mit Ausnahme der fr landwirtschaftliche Nutzungen oder Wald festgesetzten Flchen a) das Anpflanzen von Bumen, Struchern und sonstige Bepflanzungen, b) Bindungen fr Bepflanzungen und fr die Erhaltung von Bumen, Struchern und sonstigen Bepflanzungen sowie von Gewssern; 26. die Flchen fr Aufschttungen, Abgrabungen und Sttzmauern, soweit sie zur Herstellung des Straßenkçrpers erforderlich sind. (1a) Flchen oder Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 kçnnen auf den Grundstcken, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind, oder an anderer Stelle sowohl im sonstigen Geltungsbereich des Bebauungsplans als auch in einem anderen Bebauungsplan festgesetzt werden. Die Flchen oder Maßnahmen zum Ausgleich an anderer Stelle kçnnen den Grundstcken, auf denen Eingriffe zu erwarten sind, ganz oder teilweise zugeordnet 231
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werden; dies gilt auch fr Maßnahmen auf von der Gemeinde bereitgestellten Flchen. (2) Im Bebauungsplan kann in besonderen Fllen festgesetzt werden, dass bestimmte der in ihm festgesetzten baulichen und sonstigen Nutzungen und Anlagen nur 1. fr einen bestimmten Zeitraum zulssig oder 2. bis zum Eintritt bestimmter Umstnde zulssig oder unzulssig sind. Die Folgenutzung soll festgesetzt werden. (2a) Fr im Zusammenhang bebaute Ortsteile (§ 34) kann zur Erhaltung oder Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche, auch im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevçlkerung und der Innenentwicklung der Gemeinden, in einem Bebauungsplan festgesetzt werden, dass nur bestimmte Arten der nach § 34 Abs. 1 und 2 zulssigen baulichen Nutzungen zulssig oder nicht zulssig sind oder nur ausnahmsweise zugelassen werden kçnnen; die Festsetzungen kçnnen fr Teile des rumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans unterschiedlich getroffen werden. Dabei ist insbesondere ein hierauf bezogenes stdtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 11 zu bercksichtigen, das Aussagen ber die zu erhaltenden oder zu entwickelnden zentralen Versorgungsbereiche der Gemeinde oder eines Gemeindeteils enthlt. In den zu erhaltenden oder zu entwickelnden zentralen Versorgungsbereichen sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen fr Vorhaben, die diesen Versorgungsbereichen dienen, nach § 30 oder § 34 vorhanden oder durch einen Bebauungsplan, dessen Aufstellung fçrmlich eingeleitet ist, vorgesehen sein. (3) Bei Festsetzungen nach Absatz 1 kann auch die Hçhenlage festgesetzt werden. Festsetzungen nach Absatz 1 fr bereinanderliegende Geschosse und Ebenen und sonstige Teile baulicher Anlagen kçnnen gesondert getroffen werden; dies gilt auch, soweit Geschosse, Ebenen und sonstige Teile baulicher Anlagen unterhalb der Gelndeoberflche vorgesehen sind. 232
§ 9a (4) Die Lnder kçnnen durch Rechtsvorschriften bestimmen, dass auf Landesrecht beruhende Regelungen in den Bebauungsplan als Festsetzungen aufgenommen werden kçnnen und inwieweit auf diese Festsetzungen die Vorschriften dieses Gesetzbuchs Anwendung finden. (5) Im Bebauungsplan sollen gekennzeichnet werden: 1. Flchen, bei deren Bebauung besondere bauliche Vorkehrungen gegen ußere Einwirkungen oder bei denen besondere bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Naturgewalten erforderlich sind; 2. Flchen, unter denen der Bergbau umgeht oder die fr den Abbau von Mineralien bestimmt sind; 3. Flchen, deren Bçden erheblich mit umweltgefhrdenden Stoffen belastet sind. (6) Nach anderen gesetzlichen Vorschriften getroffene Festsetzungen sowie Denkmler nach Landesrecht sollen in den Bebauungsplan nachrichtlich bernommen werden, soweit sie zu seinem Verstndnis oder fr die stdtebauliche Beurteilung von Baugesuchen notwendig oder zweckmßig sind. (6a) Festgesetzte berschwemmungsgebiete im Sinne des § 76 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes sollen nachrichtlich bernommen werden. Noch nicht festgesetzte berschwemmungsgebiete im Sinne des § 76 Absatz 3 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie als Risikogebiete im Sinne des § 73 Absatz 1 Satz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes bestimmte Gebiete sollen im Bebauungsplan vermerkt werden. (7) Der Bebauungsplan setzt die Grenzen seines rumlichen Geltungsbereichs fest. (8) Dem Bebauungsplan ist eine Begrndung mit den Angaben nach § 2a beizufgen. § 9a Verordnungsermchtigung Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung Vorschriften zu erlassen ber 1. Darstellungen und Festsetzungen in den Bauleitplnen ber www.WALHALLA.de
§§ 10 – 11 a) die Art der baulichen Nutzung, b) das Maß der baulichen Nutzung und seine Berechnung, c) die Bauweise sowie die berbaubaren und die nicht berbaubaren Grundstcksflchen; 2. die in den Baugebieten zulssigen baulichen und sonstigen Anlagen; 3. die Zulssigkeit der Festsetzung nach Maßgabe des § 9 Abs. 3 ber verschiedenartige Baugebiete oder verschiedenartige in den Baugebieten zulssige bauliche und sonstige Anlagen; 4. die Ausarbeitung der Bauleitplne einschließlich der dazugehçrigen Unterlagen sowie ber die Darstellung des Planinhalts, insbesondere ber die dabei zu verwendenden Planzeichen und ihre Bedeutung. § 10 Beschluss, Genehmigung und Inkrafttreten des Bebauungsplans (1) Die Gemeinde beschließt den Bebauungsplan als Satzung. (2) Bebauungsplne nach § 8 Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 Satz 2 und Abs. 4 bedrfen der Genehmigung der hçheren Verwaltungsbehçrde. § 6 Abs. 2 und 4 ist entsprechend anzuwenden. (3) Die Erteilung der Genehmigung oder, soweit eine Genehmigung nicht erforderlich ist, der Beschluss des Bebauungsplans durch die Gemeinde ist ortsblich bekannt zu machen. Der Bebauungsplan ist mit der Begrndung und der zusammenfassenden Erklrung nach Absatz 4 zu jedermanns Einsicht bereitzuhalten; ber den Inhalt ist auf Verlangen Auskunft zu geben. In der Bekanntmachung ist darauf hinzuweisen, wo der Bebauungsplan eingesehen werden kann. Mit der Bekanntmachung tritt der Bebauungsplan in Kraft. Die Bekanntmachung tritt an die Stelle der sonst fr Satzungen vorgeschriebenen Verçffentlichung. (4) Dem Bebauungsplan ist eine zusammenfassende Erklrung beizufgen ber die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der ffentlichkeits- und Behçrwww.WALHALLA.de
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denbeteiligung in dem Bebauungsplan bercksichtigt wurden, und aus welchen Grnden der Plan nach Abwgung mit den geprften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmçglichkeiten gewhlt wurde. Vierter Abschnitt Zusammenarbeit mit Privaten; vereinfachtes Verfahren § 11 Stdtebaulicher Vertrag (1) Die Gemeinde kann stdtebauliche Vertrge schließen. Gegenstnde eines stdtebaulichen Vertrags kçnnen insbesondere sein: 1. die Vorbereitung oder Durchfhrung stdtebaulicher Maßnahmen durch den Vertragspartner auf eigene Kosten; dazu gehçren auch die Neuordnung der Grundstcksverhltnisse, die Bodensanierung und sonstige vorbereitende Maßnahmen, die Ausarbeitung der stdtebaulichen Planungen sowie erforderlichenfalls des Umweltberichts; die Verantwortung der Gemeinde fr das gesetzlich vorgesehene Planaufstellungsverfahren bleibt unberhrt; 2. die Fçrderung und Sicherung der mit der Bauleitplanung verfolgten Ziele, insbesondere die Grundstcksnutzung, auch hinsichtlich einer Befristung oder einer Bedingung, die Durchfhrung des Ausgleichs im Sinne des § 1a Abs. 3, die Deckung des Wohnbedarfs von Bevçlkerungsgruppen mit besonderen Wohnraumversorgungsproblemen sowie des Wohnbedarfs der ortsansssigen Bevçlkerung; 3. die bernahme von Kosten oder sonstigen Aufwendungen, die der Gemeinde fr stdtebauliche Maßnahmen entstehen oder entstanden sind und die Voraussetzung oder Folge des geplanten Vorhabens sind; dazu gehçrt auch die Bereitstellung von Grundstcken; 4. entsprechend den mit den stdtebaulichen Planungen und Maßnahmen verfolgten Zielen und Zwecken die Nutzung von Netzen und Anlagen der Kraft-Wrme-Kopp233
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lung sowie von Solaranlagen fr die Wrme-, Klte- und Elektrizittsversorgung. (2) Die vereinbarten Leistungen mssen den gesamten Umstnden nach angemessen sein. Die Vereinbarung einer vom Vertragspartner zu erbringenden Leistung ist unzulssig, wenn er auch ohne sie einen Anspruch auf die Gegenleistung htte. (3) Ein stdtebaulicher Vertrag bedarf der Schriftform, soweit nicht durch Rechtsvorschriften eine andere Form vorgeschrieben ist. (4) Die Zulssigkeit anderer stdtebaulicher Vertrge bleibt unberhrt. § 12 Vorhaben- und Erschließungsplan (1) Die Gemeinde kann durch einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan die Zulssigkeit von Vorhaben bestimmen, wenn der Vorhabentrger auf der Grundlage eines mit der Gemeinde abgestimmten Plans zur Durchfhrung der Vorhaben und der Erschließungsmaßnahmen (Vorhaben- und Erschließungsplan) bereit und in der Lage ist und sich zur Durchfhrung innerhalb einer bestimmten Frist und zur Tragung der Planungs- und Erschließungskosten ganz oder teilweise vor dem Beschluss nach § 10 Abs. 1 verpflichtet (Durchfhrungsvertrag). Die Begrndung des Planentwurfs hat die nach § 2a erforderlichen Angaben zu enthalten. Fr die grenzberschreitende Beteiligung ist eine bersetzung der Angaben vorzulegen, soweit dies nach den Vorschriften des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung notwendig ist. Fr den vorhabenbezogenen Bebauungsplan nach Satz 1 gelten ergnzend die Abstze 2 bis 6. (2) Die Gemeinde hat auf Antrag des Vorhabentrgers ber die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens nach pflichtgemßem Ermessen zu entscheiden. Auf Antrag des Vorhabentrgers oder sofern die Gemeinde es nach Einleitung des Bebauungsplanverfahrens fr erforderlich hlt, informiert die Gemeinde diesen ber den voraussichtlich erforderlichen Untersuchungsrahmen der Umweltprfung nach § 2 Abs. 4 unter Beteiligung der Behçrden nach § 4 Abs. 1. 234
§ 12 (3) Der Vorhaben- und Erschließungsplan wird Bestandteil des vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Im Bereich des Vorhabenund Erschließungsplans ist die Gemeinde bei der Bestimmung der Zulssigkeit der Vorhaben nicht an die Festsetzungen nach § 9 und nach der auf Grund von § 9a erlassenen Verordnung gebunden; die §§ 14 bis 18, 22 bis 28, 39 bis 79, 127 bis 135c sind nicht anzuwenden. Soweit der vorhabenbezogene Bebauungsplan auch im Bereich des Vorhaben- und Erschließungsplans Festsetzungen nach § 9 fr çffentliche Zwecke trifft, kann gemß § 85 Abs. 1 Nr. 1 enteignet werden. (3a) Wird in einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan fr den Bereich des Vorhabenund Erschließungsplans durch Festsetzung eines Baugebiets auf Grund der Baunutzungsverordnung oder auf sonstige Weise eine bauliche oder sonstige Nutzung allgemein festgesetzt, ist unter entsprechender Anwendung des § 9 Abs. 2 festzusetzen, dass im Rahmen der festgesetzten Nutzungen nur solche Vorhaben zulssig sind, zu deren Durchfhrung sich der Vorhabentrger im Durchfhrungsvertrag verpflichtet. nderungen des Durchfhrungsvertrags oder der Abschluss eines neuen Durchfhrungsvertrags sind zulssig. (4) Einzelne Flchen außerhalb des Bereichs des Vorhaben- und Erschließungsplans kçnnen in den vorhabenbezogenen Bebauungsplan einbezogen werden. (5) Ein Wechsel des Vorhabentrgers bedarf der Zustimmung der Gemeinde. Die Zustimmung darf nur dann verweigert werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Durchfhrung des Vorhaben- und Erschließungsplans innerhalb der Frist nach Absatz 1 gefhrdet ist. (6) Wird der Vorhaben- und Erschließungsplan nicht innerhalb der Frist nach Absatz 1 durchgefhrt, soll die Gemeinde den Bebauungsplan aufheben. Aus der Aufhebung kçnnen Ansprche des Vorhabentrgers gegen die Gemeinde nicht geltend gemacht werden. Bei der Aufhebung kann das vereinfachte Verfahren nach § 13 angewendet werden. www.WALHALLA.de
§§ 13 – 13a § 13 Vereinfachtes Verfahren (1) Werden durch die nderung oder Ergnzung eines Bauleitplans die Grundzge der Planung nicht berhrt oder wird durch die Aufstellung eines Bebauungsplans in einem Gebiet nach § 34 der sich aus der vorhandenen Eigenart der nheren Umgebung ergebende Zulssigkeitsmaßstab nicht wesentlich verndert oder enthlt er lediglich Festsetzungen nach § 9 Abs. 2a, kann die Gemeinde das vereinfachte Verfahren anwenden, wenn 1. die Zulssigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung nach Anlage 1 zum Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht vorbereitet oder begrndet wird und 2. keine Anhaltspunkte fr eine Beeintrchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b genannten Schutzgter bestehen. (2) Im vereinfachten Verfahren kann 1. von der frhzeitigen Unterrichtung und Erçrterung nach § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 abgesehen werden, 2. der betroffenen ffentlichkeit Gelegenheit zur Stellungnahme innerhalb angemessener Frist gegeben oder wahlweise die Auslegung nach § 3 Abs. 2 durchgefhrt werden, 3. den berhrten Behçrden und sonstigen Trgern çffentlicher Belange Gelegenheit zur Stellungnahme innerhalb angemessener Frist gegeben oder wahlweise die Beteiligung nach § 4 Abs. 2 durchgefhrt werden. Wird nach Satz 1 Nr. 2 die betroffene ffentlichkeit beteiligt, gilt die Hinweispflicht des § 3 Abs. 2 Satz 2 Halbsatz 2 entsprechend. (3) Im vereinfachten Verfahren wird von der Umweltprfung nach § 2 Abs. 4, von dem Umweltbericht nach § 2a, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen verfgbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklrung nach § 6 Abs. 5 Satz 3 und § 10 Abs. 4 abgesehen; § 4c ist nicht anzuwenden. Bei der Beteiligung nach Absatz 2 Nr. 2 ist darauf www.WALHALLA.de
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hinzuweisen, dass von einer Umweltprfung abgesehen wird. § 13a Bebauungsplne der Innenentwicklung (1) Ein Bebauungsplan fr die Wiedernutzbarmachung von Flchen, die Nachverdichtung oder andere Maßnahmen der Innenentwicklung (Bebauungsplan der Innenentwicklung) kann im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden. Der Bebauungsplan darf im beschleunigten Verfahren nur aufgestellt werden, wenn in ihm eine zulssige Grundflche im Sinne des § 19 Abs. 2 der Baunutzungsverordnung oder eine Grçße der Grundflche festgesetzt wird von insgesamt 1. weniger als 20 000 Quadratmetern, wobei die Grundflchen mehrerer Bebauungsplne, die in einem engen sachlichen, rumlichen und zeitlichen Zusammenhang aufgestellt werden, mitzurechnen sind, oder 2. 20 000 Quadratmetern bis weniger als 70 000 Quadratmetern, wenn auf Grund einer berschlgigen Prfung unter Bercksichtigung der in Anlage 2 dieses Gesetzes genannten Kriterien die Einschtzung erlangt wird, dass der Bebauungsplan voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen hat, die nach § 2 Abs. 4 Satz 4 in der Abwgung zu bercksichtigen wren (Vorprfung des Einzelfalls); die Behçrden und sonstigen Trger çffentlicher Belange, deren Aufgabenbereiche durch die Planung berhrt werden kçnnen, sind an der Vorprfung des Einzelfalls zu beteiligen. Wird in einem Bebauungsplan weder eine zulssige Grundflche noch eine Grçße der Grundflche festgesetzt, ist bei Anwendung des Satzes 2 die Flche maßgeblich, die bei Durchfhrung des Bebauungsplans voraussichtlich versiegelt wird. Das beschleunigte Verfahren ist ausgeschlossen, wenn durch den Bebauungsplan die Zulssigkeit von Vorhaben begrndet wird, die einer Pflicht zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung oder nach Landes235
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recht unterliegen. Das beschleunigte Verfahren ist auch ausgeschlossen, wenn Anhaltspunkte fr eine Beeintrchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b genannten Schutzgter bestehen. (2) Im beschleunigten Verfahren 1. gelten die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1 entsprechend; 2. kann ein Bebauungsplan, der von Darstellungen des Flchennutzungsplans abweicht, auch aufgestellt werden, bevor der Flchennutzungsplan gendert oder ergnzt ist; die geordnete stdtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beeintrchtigt werden; der Flchennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung anzupassen; 3. soll einem Bedarf an Investitionen zur Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitspltzen, zur Versorgung der Bevçlkerung mit Wohnraum oder zur Verwirklichung von Infrastrukturvorhaben in der Abwgung in angemessener Weise Rechnung getragen werden; 4. gelten in den Fllen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 1 Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulssig. (3) Bei Aufstellung eines Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren ist ortsblich bekannt zu machen, 1. dass der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren ohne Durchfhrung einer Umweltprfung nach § 2 Abs. 4 aufgestellt werden soll, in den Fllen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 2 einschließlich der hierfr wesentlichen Grnde, und 2. wo sich die ffentlichkeit ber die allgemeinen Ziele und Zwecke sowie die wesentlichen Auswirkungen der Planung unterrichten kann und dass sich die ffentlichkeit innerhalb einer bestimmten Frist zur Planung ußern kann, sofern keine frhzeitige Unterrichtung und Erçrterung im Sinne des § 3 Abs. 1 stattfindet. 236
§ 14 Die Bekanntmachung nach Satz 1 kann mit der ortsblichen Bekanntmachung nach § 2 Abs. 1 Satz 2 verbunden werden. In den Fllen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 2 erfolgt die Bekanntmachung nach Satz 1 nach Abschluss der Vorprfung des Einzelfalls. (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten entsprechend fr die nderung und Ergnzung eines Bebauungsplans. Zweiter Teil Sicherung der Bauleitplanung Erster Abschnitt Vernderungssperre und Zurckstellung von Baugesuchen § 14 Vernderungssperre (1) Ist ein Beschluss ber die Aufstellung eines Bebauungsplans gefasst, kann die Gemeinde zur Sicherung der Planung fr den knftigen Planbereich eine Vernderungssperre mit dem Inhalt beschließen, dass 1. Vorhaben im Sinne des § 29 nicht durchgefhrt oder bauliche Anlagen nicht beseitigt werden drfen; 2. erhebliche oder wesentlich wertsteigernde Vernderungen von Grundstcken und baulichen Anlagen, deren Vernderungen nicht genehmigungs-, zustimmungs- oder anzeigepflichtig sind, nicht vorgenommen werden drfen. (2) Wenn berwiegende çffentliche Belange nicht entgegenstehen, kann von der Vernderungssperre eine Ausnahme zugelassen werden. Die Entscheidung ber Ausnahmen trifft die Baugenehmigungsbehçrde im Einvernehmen mit der Gemeinde. (3) Vorhaben, die vor dem Inkrafttreten der Vernderungssperre baurechtlich genehmigt worden sind, Vorhaben, von denen die Gemeinde nach Maßgabe des Bauordnungsrechts Kenntnis erlangt hat und mit deren Ausfhrung vor dem Inkrafttreten der Vernderungssperre htte begonnen werden drfen, sowie Unterhaltungsarbeiten und die Fortfhrung einer bisher ausgebten Nutwww.WALHALLA.de
§§ 15 – 17 zung werden von der Vernderungssperre nicht berhrt. (4) Soweit fr Vorhaben im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder im stdtebaulichen Entwicklungsbereich eine Genehmigungspflicht nach § 144 Abs. 1 besteht, sind die Vorschriften ber die Vernderungssperre nicht anzuwenden. § 15 Zurckstellung von Baugesuchen (1) Wird eine Vernderungssperre nach § 14 nicht beschlossen, obwohl die Voraussetzungen gegeben sind, oder ist eine beschlossene Vernderungssperre noch nicht in Kraft getreten, hat die Baugenehmigungsbehçrde auf Antrag der Gemeinde die Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben im Einzelfall fr einen Zeitraum bis zu zwçlf Monaten auszusetzen, wenn zu befrchten ist, dass die Durchfhrung der Planung durch das Vorhaben unmçglich gemacht oder wesentlich erschwert werden wrde. Wird kein Baugenehmigungsverfahren durchgefhrt, wird auf Antrag der Gemeinde anstelle der Aussetzung der Entscheidung ber die Zulssigkeit eine vorlufige Untersagung innerhalb einer durch Landesrecht festgesetzten Frist ausgesprochen. Die vorlufige Untersagung steht der Zurckstellung nach Satz 1 gleich. (2) Soweit fr Vorhaben im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder im stdtebaulichen Entwicklungsbereich eine Genehmigungspflicht nach § 144 Abs. 1 besteht, sind die Vorschriften ber die Zurckstellung von Baugesuchen nicht anzuwenden; mit der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets oder des stdtebaulichen Entwicklungsbereichs wird ein Bescheid ber die Zurckstellung des Baugesuchs nach Absatz 1 unwirksam. (3) Auf Antrag der Gemeinde hat die Baugenehmigungsbehçrde die Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben nach § 35 Abs. 1 Nr. 2 bis 6 fr einen Zeitraum bis zu lngstens einem Jahr nach Zustellung der Zurckstellung des Baugesuchs auszusetzen, wenn die Gemeinde beschlossen hat, einen Flchennutzungsplan aufzustellen, zu ndern www.WALHALLA.de
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oder zu ergnzen, mit dem die Rechtswirkungen des § 35 Abs. 3 Satz 3 erreicht werden sollen, und zu befrchten ist, dass die Durchfhrung der Planung durch das Vorhaben unmçglich gemacht oder wesentlich erschwert werden wrde. Auf diesen Zeitraum ist die Zeit zwischen dem Eingang des Baugesuchs bei der zustndigen Behçrde bis zur Zustellung der Zurckstellung des Baugesuchs nicht anzurechnen, soweit der Zeitraum fr die Bearbeitung des Baugesuchs erforderlich ist. Der Antrag der Gemeinde nach Satz 1 ist nur innerhalb von sechs Monaten, nachdem die Gemeinde in einem Verwaltungsverfahren von dem Bauvorhaben fçrmlich Kenntnis erhalten hat, zulssig. § 16 Beschluss ber die Vernderungssperre (1) Die Vernderungssperre wird von der Gemeinde als Satzung beschlossen. (2) Die Gemeinde hat die Vernderungssperre ortsblich bekannt zu machen. Sie kann auch ortsblich bekannt machen, dass eine Vernderungssperre beschlossen worden ist; § 10 Abs. 3 Satz 2 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. § 17 Geltungsdauer der Vernderungssperre (1) Die Vernderungssperre tritt nach Ablauf von zwei Jahren außer Kraft. Auf die Zweijahresfrist ist der seit der Zustellung der ersten Zurckstellung eines Baugesuchs nach § 15 Abs. 1 abgelaufene Zeitraum anzurechnen. Die Gemeinde kann die Frist um ein Jahr verlngern. (2) Wenn besondere Umstnde es erfordern, kann die Gemeinde die Frist bis zu einem weiteren Jahr nochmals verlngern. (3) Die Gemeinde kann eine außer Kraft getretene Vernderungssperre ganz oder teilweise erneut beschließen, wenn die Voraussetzungen fr ihren Erlass fortbestehen. (4) Die Vernderungssperre ist vor Fristablauf ganz oder teilweise außer Kraft zu setzen, sobald die Voraussetzungen fr ihren Erlass weggefallen sind. 237
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(5) Die Vernderungssperre tritt in jedem Fall außer Kraft, sobald und soweit die Bauleitplanung rechtsverbindlich abgeschlossen ist. (6) Mit der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets oder des stdtebaulichen Entwicklungsbereichs tritt eine bestehende Vernderungssperre nach § 14 außer Kraft. Dies gilt nicht, wenn in der Sanierungssatzung die Genehmigungspflicht nach § 144 Abs. 1 ausgeschlossen ist. § 18 Entschdigung bei Vernderungssperre (1) Dauert die Vernderungssperre lnger als vier Jahre ber den Zeitpunkt ihres Beginns oder der ersten Zurckstellung eines Baugesuchs nach § 15 Abs. 1 hinaus, ist den Betroffenen fr dadurch entstandene Vermçgensnachteile eine angemessene Entschdigung in Geld zu leisten. Die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils sowie § 121 gelten entsprechend; dabei ist der Grundstckswert zugrunde zu legen, der nach den Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Dritten Teils zu entschdigen wre. (2) Zur Entschdigung ist die Gemeinde verpflichtet. Der Entschdigungsberechtigte kann Entschdigung verlangen, wenn die in Absatz 1 Satz 1 bezeichneten Vermçgensnachteile eingetreten sind. Er kann die Flligkeit des Anspruchs dadurch herbeifhren, dass er die Leistung der Entschdigung schriftlich bei dem Entschdigungspflichtigen beantragt. Kommt eine Einigung ber die Entschdigung nicht zustande, entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde. Fr den Bescheid ber die Festsetzung der Entschdigung gilt § 122 entsprechend. (3) Auf das Erlçschen des Entschdigungsanspruchs findet § 44 Abs. 4 mit der Maßgabe Anwendung, dass bei einer Vernderungssperre, die die Sicherung einer Festsetzung nach § 40 Abs. 1 oder § 41 Abs. 1 zum Gegenstand hat, die Erlçschensfrist frhestens ab Rechtsverbindlichkeit des Bebauungsplans beginnt. In der Bekanntmachung nach § 16 Abs. 2 ist auf die Vorschriften des Absatzes 2 Satz 2 und 3 hinzuweisen. 238
§§ 18 – 22 Zweiter Abschnitt Teilung von Grundstcken; Gebiete mit Fremdenverkehrsfunktionen § 19 Teilung von Grundstcken (1) Die Teilung eines Grundstcks ist die dem Grundbuchamt gegenber abgegebene oder sonst wie erkennbar gemachte Erklrung des Eigentmers, dass ein Grundstcksteil grundbuchmßig abgeschrieben und als selbstndiges Grundstck oder als ein Grundstck zusammen mit anderen Grundstcken oder mit Teilen anderer Grundstcke eingetragen werden soll. (2) Durch die Teilung eines Grundstcks im Geltungsbereich eines Bebauungsplans drfen keine Verhltnisse entstehen, die den Festsetzungen des Bebauungsplans widersprechen. § 20 (weggefallen) § 21 (weggefallen) § 22 Sicherung von Gebieten mit Fremdenverkehrsfunktionen (1) Die Gemeinden, die oder deren Teile berwiegend durch den Fremdenverkehr geprgt sind, kçnnen in einem Bebauungsplan oder durch eine sonstige Satzung bestimmen, dass zur Sicherung der Zweckbestimmung von Gebieten mit Fremdenverkehrsfunktionen die Begrndung oder Teilung von Wohnungseigentum oder Teileigentum (§ 1 des Wohnungseigentumsgesetzes) der Genehmigung unterliegt. Dies gilt entsprechend fr die in den §§ 30 und 31 des Wohnungseigentumsgesetzes bezeichneten Rechte. Voraussetzung fr die Bestimmung ist, dass durch die Begrndung oder Teilung der Rechte die vorhandene oder vorgesehene Zweckbestimmung des Gebiets fr den Fremdenverkehr und dadurch die geordnete stdtebauliche Entwicklung beeintrchtigt werden kann. Die Zweckbestimmung eines Gebiets fr den Fremdenverkehr ist insbesondere anzunehmen bei Kurgebieten, Gebieten fr die Fremdenbeherbergung, Wochenend- und Ferienhausgebieten, die im Bebauungsplan festgesetzt sind, und bei im Zusammenhang bewww.WALHALLA.de
§ 22 bauten Ortsteilen, deren Eigenart solchen Gebieten entspricht, sowie bei sonstigen Gebieten mit Fremdenverkehrsfunktionen, die durch Beherbergungsbetriebe und Wohngebude mit Fremdenbeherbergung geprgt sind. (2) Die Gemeinde hat die Satzung ortsblich bekannt zu machen. Sie kann die Bekanntmachung auch in entsprechender Anwendung des § 10 Abs. 3 Satz 2 bis 5 vornehmen. Die Gemeinde teilt dem Grundbuchamt den Beschluss ber die Satzung, das Datum ihres Inkrafttretens sowie die genaue Bezeichnung der betroffenen Grundstcke vor ihrer Bekanntmachung rechtzeitig mit. Von der genauen Bezeichnung der betroffenen Grundstcke kann abgesehen werden, wenn die gesamte Gemarkung betroffen ist und die Gemeinde dies dem Grundbuchamt mitteilt. (3) (weggefallen) (4) Die Genehmigung darf nur versagt werden, wenn durch die Begrndung oder Teilung der Rechte die Zweckbestimmung des Gebiets fr den Fremdenverkehr und dadurch die stdtebauliche Entwicklung und Ordnung beeintrchtigt wird. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn sie erforderlich ist, damit Ansprche Dritter erfllt werden kçnnen, zu deren Sicherung vor dem Wirksamwerden des Genehmigungsvorbehalts eine Vormerkung im Grundbuch eingetragen oder der Antrag auf Eintragung einer Vormerkung beim Grundbuchamt eingegangen ist; die Genehmigung kann auch von dem Dritten beantragt werden. Die Genehmigung kann erteilt werden, um wirtschaftliche Nachteile zu vermeiden, die fr den Eigentmer eine besondere Hrte bedeuten. (5) ber die Genehmigung entscheidet die Baugenehmigungsbehçrde im Einvernehmen mit der Gemeinde. ber die Genehmigung ist innerhalb eines Monats nach Eingang des Antrags bei der Baugenehmigungsbehçrde zu entscheiden. Kann die Prfung des Antrags in dieser Zeit nicht abgeschlossen werden, ist die Frist vor ihrem Ablauf in einem dem Antragsteller mitzuteilenden Zwischenbescheid um den Zeitraum zu verlngern, der notwendig ist, um die Prfung abschließen zu www.WALHALLA.de
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kçnnen; hçchstens jedoch um drei Monate. Die Genehmigung gilt als erteilt, wenn sie nicht innerhalb der Frist versagt wird. Darber hat die Baugenehmigungsbehçrde auf Antrag eines Beteiligten ein Zeugnis auszustellen. Das Einvernehmen gilt als erteilt, wenn es nicht binnen zwei Monaten nach Eingang des Ersuchens der Genehmigungsbehçrde verweigert wird; dem Ersuchen gegenber der Gemeinde steht die Einreichung des Antrags bei der Gemeinde gleich, wenn sie nach Landesrecht vorgeschrieben ist. (6) Bei einem Grundstck, das im Geltungsbereich einer Satzung nach Absatz 1 liegt, darf das Grundbuchamt die von Absatz 1 erfassten Eintragungen in das Grundbuch nur vornehmen, wenn der Genehmigungsbescheid oder ein Zeugnis gemß Absatz 5 Satz 5 vorgelegt wird oder wenn die Freistellungserklrung der Gemeinde gemß Absatz 8 beim Grundbuchamt eingegangen ist. Ist dennoch eine Eintragung in das Grundbuch vorgenommen worden, kann die Baugenehmigungsbehçrde, falls die Genehmigung erforderlich war, das Grundbuchamt um die Eintragung eines Widerspruchs ersuchen; § 53 Abs. 1 der Grundbuchordnung bleibt unberhrt. Der Widerspruch ist zu lçschen, wenn die Baugenehmigungsbehçrde darum ersucht oder die Genehmigung erteilt ist. (7) Wird die Genehmigung versagt, kann der Eigentmer von der Gemeinde unter den Voraussetzungen des § 40 Abs. 2 die bernahme des Grundstcks verlangen. § 43 Abs. 1, 4 und 5 sowie § 44 Abs. 3 und 4 sind entsprechend anzuwenden. (8) Die Gemeinde hat den Genehmigungsvorbehalt aufzuheben oder im Einzelfall einzelne Grundstcke durch Erklrung gegenber dem Eigentmer vom Genehmigungsvorbehalt freizustellen, wenn die Voraussetzungen fr den Genehmigungsvorbehalt entfallen sind. Die Gemeinde teilt dem Grundbuchamt die Aufhebung des Genehmigungsvorbehalts sowie die genaue Bezeichnung der hiervon betroffenen Grundstcke unverzglich mit. Von der genauen Bezeichnung kann abgesehen werden, wenn die gesamte Gemarkung betroffen ist und die Gemeinde 239
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dies dem Grundbuchamt mitteilt. Der Genehmigungsvorbehalt erlischt, wenn die Mitteilung ber seine Aufhebung beim Grundbuchamt eingegangen ist. (9) In der sonstigen Satzung nach Absatz 1 kann neben der Bestimmung des Genehmigungsvorbehalts die hçchstzulssige Zahl der Wohnungen in Wohngebuden nach Maßgabe des § 9 Abs. 1 Nr. 6 festgesetzt werden. Vor der Festsetzung nach Satz 1 ist der betroffenen ffentlichkeit und den berhrten Behçrden und sonstigen Trgern çffentlicher Belange Gelegenheit zur Stellungnahme innerhalb angemessener Frist zu geben. (10) Der sonstigen Satzung nach Absatz 1 ist eine Begrndung beizufgen. In der Begrndung zum Bebauungsplan (§ 9 Abs. 8) oder zur sonstigen Satzung ist darzulegen, dass die in Absatz 1 Satz 3 bezeichneten Voraussetzungen fr die Festlegung des Gebiets vorliegen. § 23 (weggefallen) Dritter Abschnitt Gesetzliche Vorkaufsrechte der Gemeinde § 24 Allgemeines Vorkaufsrecht (1) Der Gemeinde steht ein Vorkaufsrecht zu beim Kauf von Grundstcken 1. im Geltungsbereich eines Bebauungsplans, soweit es sich um Flchen handelt, fr die nach dem Bebauungsplan eine Nutzung fr çffentliche Zwecke oder fr Flchen oder Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 festgesetzt ist, 2. in einem Umlegungsgebiet, 3. in einem fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet und stdtebaulichen Entwicklungsbereich, 4. im Geltungsbereich einer Satzung zur Sicherung von Durchfhrungsmaßnahmen des Stadtumbaus und einer Erhaltungssatzung, 5. im Geltungsbereich eines Flchennutzungsplans, soweit es sich um unbebaute Flchen im Außenbereich handelt, fr die 240
§§ 23 – 25 nach dem Flchennutzungsplan eine Nutzung als Wohnbauflche oder Wohngebiet dargestellt ist, 6. in Gebieten, die nach § 30, 33 oder 34 Abs. 2 vorwiegend mit Wohngebuden bebaut werden kçnnen, soweit die Grundstcke unbebaut sind, sowie 7. in Gebieten, die zum Zweck des vorbeugenden Hochwasserschutzes von Bebauung freizuhalten sind, insbesondere in berschwemmungsgebieten. Im Falle der Nummer 1 kann das Vorkaufsrecht bereits nach Beginn der çffentlichen Auslegung ausgebt werden, wenn die Gemeinde einen Beschluss gefasst hat, einen Bebauungsplan aufzustellen, zu ndern oder zu ergnzen. Im Falle der Nummer 5 kann das Vorkaufsrecht bereits ausgebt werden, wenn die Gemeinde einen Beschluss gefasst und ortsblich bekannt gemacht hat, einen Flchennutzungsplan aufzustellen, zu ndern oder zu ergnzen und wenn nach dem Stand der Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass der knftige Flchennutzungsplan eine solche Nutzung darstellen wird. (2) Das Vorkaufsrecht steht der Gemeinde nicht zu beim Kauf von Rechten nach dem Wohnungseigentumsgesetz und von Erbbaurechten. (3) Das Vorkaufsrecht darf nur ausgebt werden, wenn das Wohl der Allgemeinheit dies rechtfertigt. Bei der Ausbung des Vorkaufsrechts hat die Gemeinde den Verwendungszweck des Grundstcks anzugeben. § 25 Besonderes Vorkaufsrecht (1) Die Gemeinde kann 1. im Geltungsbereich eines Bebauungsplans durch Satzung ihr Vorkaufsrecht an unbebauten Grundstcken begrnden; 2. in Gebieten, in denen sie stdtebauliche Maßnahmen in Betracht zieht, zur Sicherung einer geordneten stdtebaulichen Entwicklung durch Satzung Flchen bezeichnen, an denen ihr ein Vorkaufsrecht an den Grundstcken zusteht. Auf die Satzung ist § 16 Abs. 2 entsprechend anzuwenden. www.WALHALLA.de
§§ 26 – 27a (2) § 24 Abs. 2 und 3 Satz 1 ist anzuwenden. Der Verwendungszweck des Grundstcks ist anzugeben, soweit das bereits zum Zeitpunkt der Ausbung des Vorkaufsrechts mçglich ist. § 26 Ausschluss des Vorkaufsrechts Die Ausbung des Vorkaufsrechts ist ausgeschlossen, wenn 1. der Eigentmer das Grundstck an seinen Ehegatten oder an eine Person verkauft, die mit ihm in gerader Linie verwandt oder verschwgert oder in der Seitenlinie bis zum dritten Grad verwandt ist, 2. das Grundstck a) von einem çffentlichen Bedarfstrger fr Zwecke der Landesverteidigung, der Bundespolizei, der Zollverwaltung, der Polizei oder des Zivilschutzes oder b) von Kirchen und Religionsgesellschaften des çffentlichen Rechts fr Zwecke des Gottesdienstes oder der Seelsorge gekauft wird, 3. auf dem Grundstck Vorhaben errichtet werden sollen, fr die ein in § 38 genanntes Verfahren eingeleitet oder durchgefhrt worden ist, oder 4. das Grundstck entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplans oder den Zielen und Zwecken der stdtebaulichen Maßnahme bebaut ist und genutzt wird und eine auf ihm errichtete bauliche Anlage keine Missstnde oder Mngel im Sinne des § 177 Abs. 2 und 3 Satz 1 aufweist. § 27 Abwendung des Vorkaufsrechts (1) Der Kufer kann die Ausbung des Vorkaufsrechts abwenden, wenn die Verwendung des Grundstcks nach den baurechtlichen Vorschriften oder den Zielen und Zwecken der stdtebaulichen Maßnahme bestimmt oder mit ausreichender Sicherheit bestimmbar ist, der Kufer in der Lage ist, das Grundstck binnen angemessener Frist dementsprechend zu nutzen, und er sich vor Ablauf der Frist nach § 28 Abs. 2 Satz 1 hierzu verpflichtet. Weist eine auf dem Grundstck befindliche bauliche Anlage Missstnde oder Mngel im Sinne des § 177 Abs. 2 und 3 www.WALHALLA.de
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Satz 1 auf, kann der Kufer die Ausbung des Vorkaufsrechts abwenden, wenn er diese Missstnde oder Mngel binnen angemessener Frist beseitigen kann und er sich vor Ablauf der Frist nach § 28 Abs. 2 Satz 1 zur Beseitigung verpflichtet. Die Gemeinde hat die Frist nach § 28 Abs. 2 Satz 1 auf Antrag des Kufers um zwei Monate zu verlngern, wenn der Kufer vor Ablauf dieser Frist glaubhaft macht, dass er in der Lage ist, die in Satz 1 oder 2 genannten Voraussetzungen zu erfllen. (2) Ein Abwendungsrecht besteht nicht 1. in den Fllen des § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2. in einem Umlegungsgebiet, wenn das Grundstck fr Zwecke der Umlegung (§ 45) bençtigt wird. § 27a Ausbung des Vorkaufsrechts zugunsten Dritter (1) Die Gemeinde kann 1. das ihr zustehende Vorkaufsrecht zugunsten eines Dritten ausben, wenn das im Wege der Ausbung des Vorkaufsrechts zu erwerbende Grundstck fr Zwecke der sozialen Wohnraumfçrderung oder die Wohnbebauung fr Personengruppen mit besonderem Wohnbedarf genutzt werden soll und der Dritte in der Lage ist, das Grundstck binnen angemessener Frist dementsprechend zu bebauen, und sich hierzu verpflichtet, oder 2. das ihr nach § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 zustehende Vorkaufsrecht zugunsten eines çffentlichen Bedarfs- oder Erschließungstrgers sowie das ihr nach § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 zustehende Vorkaufsrecht zugunsten eines Sanierungs- oder Entwicklungstrgers ausben, wenn der Trger einverstanden ist. In den Fllen der Nummer 1 hat die Gemeinde bei der Ausbung des Vorkaufsrechts zugunsten eines Dritten die Frist, in der das Grundstck fr den vorgesehenen Zweck zu verwenden ist, zu bezeichnen. (2) Mit der Ausbung des Vorkaufsrechts kommt der Kaufvertrag zwischen dem Be241
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gnstigten und dem Verkufer zustande. Die Gemeinde haftet fr die Verpflichtung aus dem Kaufvertrag neben dem Begnstigten als Gesamtschuldnerin.
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(3) Fr den von dem Begnstigten zu zahlenden Betrag und das Verfahren gilt § 28 Abs. 2 bis 4 entsprechend. Kommt der Begnstigte seiner Verpflichtung nach Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 und Satz 2 nicht nach, soll die Gemeinde in entsprechender Anwendung des § 102 die bertragung des Grundstcks zu ihren Gunsten oder zugunsten eines Bauwilligen verlangen, der dazu in der Lage ist und sich verpflichtet, die Baumaßnahmen innerhalb angemessener Frist durchzufhren. Fr die Entschdigung und das Verfahren gelten die Vorschriften des Fnften Teils ber die Rckenteignung entsprechend. Die Haftung der Gemeinde nach § 28 Abs. 3 Satz 7 bleibt unberhrt. § 28 Verfahren und Entschdigung (1) Der Verkufer hat der Gemeinde den Inhalt des Kaufvertrags unverzglich mitzuteilen; die Mitteilung des Verkufers wird durch die Mitteilung des Kufers ersetzt. Das Grundbuchamt darf bei Kaufvertrgen den Kufer als Eigentmer in das Grundbuch nur eintragen, wenn ihm die Nichtausbung oder das Nichtbestehen des Vorkaufsrechts nachgewiesen ist. Besteht ein Vorkaufsrecht nicht oder wird es nicht ausgebt, hat die Gemeinde auf Antrag eines Beteiligten darber unverzglich ein Zeugnis auszustellen. Das Zeugnis gilt als Verzicht auf die Ausbung des Vorkaufsrechts. (2) Das Vorkaufsrecht kann nur binnen zwei Monaten nach Mitteilung des Kaufvertrags durch Verwaltungsakt gegenber dem Verkufer ausgebt werden. Die §§ 463, 464 Abs. 2, §§ 465 bis 468 und 471 des Brgerlichen Gesetzbuchs sind anzuwenden. Nach Mitteilung des Kaufvertrags ist auf Ersuchen der Gemeinde zur Sicherung ihres Anspruchs auf bereignung des Grundstcks eine Vormerkung in das Grundbuch einzutragen; die Gemeinde trgt die Kosten der Eintragung der Vormerkung und ihrer Lçschung. Das Vorkaufsrecht ist nicht bertragbar. Bei ei242
§ 28 nem Eigentumserwerb auf Grund der Ausbung des Vorkaufsrechts erlçschen rechtsgeschftliche Vorkaufsrechte. Wird die Gemeinde nach Ausbung des Vorkaufsrechts im Grundbuch als Eigentmerin eingetragen, kann sie das Grundbuchamt ersuchen, eine zur Sicherung des bereignungsanspruchs des Kufers im Grundbuch eingetragene Vormerkung zu lçschen; sie darf das Ersuchen nur stellen, wenn die Ausbung des Vorkaufsrechts fr den Kufer unanfechtbar ist. (3) Abweichend von Absatz 2 Satz 2 kann die Gemeinde den zu zahlenden Betrag nach dem Verkehrswert des Grundstcks (§ 194) im Zeitpunkt des Kaufes bestimmen, wenn der vereinbarte Kaufpreis den Verkehrswert in einer dem Rechtsverkehr erkennbaren Weise deutlich berschreitet. In diesem Falle ist der Verkufer berechtigt, bis zum Ablauf eines Monats nach Unanfechtbarkeit des Verwaltungsakts ber die Ausbung des Vorkaufsrechts vom Vertrag zurckzutreten. Auf das Rcktrittsrecht sind die §§ 346 bis 349 und 351 des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechend anzuwenden. Tritt der Verkufer vom Vertrag zurck, trgt die Gemeinde die Kosten des Vertrags auf der Grundlage des Verkehrswerts. Tritt der Verkufer vom Vertrag nicht zurck, erlischt nach Ablauf der Rcktrittsfrist nach Satz 2 die Pflicht des Verkufers aus dem Kaufvertrag, der Gemeinde das Eigentum an dem Grundstck zu bertragen. In diesem Falle geht das Eigentum an dem Grundstck auf die Gemeinde ber, wenn auf Ersuchen der Gemeinde der bergang des Eigentums in das Grundbuch eingetragen ist. Fhrt die Gemeinde das Grundstck nicht innerhalb einer angemessenen Frist dem mit der Ausbung des Vorkaufsrechts verfolgten Zweck zu, hat sie dem Verkufer einen Betrag in Hçhe des Unterschieds zwischen dem vereinbarten Kaufpreis und dem Verkehrswert zu zahlen. § 44 Abs. 3 Satz 2 und 3, § 43 Abs. 2 Satz 1 sowie die §§ 121 und 122 sind entsprechend anzuwenden. (4) In den Fllen des § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bestimmt die Gemeinde den zu zahlenden Betrag nach den Vorschriften des Zweiten www.WALHALLA.de
§§ 29 – 31 Abschnitts des Fnften Teils, wenn der Erwerb des Grundstcks fr die Durchfhrung des Bebauungsplans erforderlich ist und es nach dem festgesetzten Verwendungszweck enteignet werden kçnnte. Mit der Unanfechtbarkeit des Bescheids ber die Ausbung des Vorkaufsrechts erlischt die Pflicht des Verkufers aus dem Kaufvertrag, der Gemeinde das Eigentum an dem Grundstck zu bertragen. In diesem Falle geht das Eigentum an dem Grundstck auf die Gemeinde ber, wenn auf Ersuchen der Gemeinde der bergang des Eigentums in das Grundbuch eingetragen ist. (5) Die Gemeinde kann fr das Gemeindegebiet oder fr smtliche Grundstcke einer Gemarkung auf die Ausbung der ihr nach diesem Abschnitt zustehenden Rechte verzichten. Sie kann den Verzicht jederzeit fr zuknftig abzuschließende Kaufvertrge widerrufen. Der Verzicht und sein Widerruf sind ortsblich bekannt zu machen. Die Gemeinde teilt dem Grundbuchamt den Wortlaut ihrer Erklrung mit. Hat die Gemeinde auf die Ausbung ihrer Rechte verzichtet, bedarf es eines Zeugnisses nach Absatz 1 Satz 3 nicht, soweit nicht ein Widerruf erklrt ist. (6) Hat die Gemeinde das Vorkaufsrecht ausgebt und sind einem Dritten dadurch Vermçgensnachteile entstanden, hat sie dafr Entschdigung zu leisten, soweit dem Dritten ein vertragliches Recht zum Erwerb des Grundstcks zustand, bevor ein gesetzliches Vorkaufsrecht der Gemeinde auf Grund dieses Gesetzbuchs oder solcher landesrechtlicher Vorschriften, die durch § 186 des Bundesbaugesetzes aufgehoben worden sind, begrndet worden ist. Die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils sind entsprechend anzuwenden. Kommt eine Einigung ber die Entschdigung nicht zustande, entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde.
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Dritter Teil Regelung der baulichen und sonstigen Nutzung; Entschdigung Erster Abschnitt Zulssigkeit von Vorhaben § 29 Begriff des Vorhabens; Geltung von Rechtsvorschriften (1) Fr Vorhaben, die die Errichtung, nderung oder Nutzungsnderung von baulichen Anlagen zum Inhalt haben, und fr Aufschttungen und Abgrabungen grçßeren Umfangs sowie fr Ausschachtungen, Ablagerungen einschließlich Lagersttten gelten die §§ 30 bis 37. (2) Die Vorschriften des Bauordnungsrechts und andere çffentlich-rechtliche Vorschriften bleiben unberhrt. § 30 Zulssigkeit von Vorhaben im Geltungsbereich eines Bebauungsplans (1) Im Geltungsbereich eines Bebauungsplans, der allein oder gemeinsam mit sonstigen baurechtlichen Vorschriften mindestens Festsetzungen ber die Art und das Maß der baulichen Nutzung, die berbaubaren Grundstcksflchen und die çrtlichen Verkehrsflchen enthlt, ist ein Vorhaben zulssig, wenn es diesen Festsetzungen nicht widerspricht und die Erschließung gesichert ist. (2) Im Geltungsbereich eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans nach § 12 ist ein Vorhaben zulssig, wenn es dem Bebauungsplan nicht widerspricht und die Erschließung gesichert ist. (3) Im Geltungsbereich eines Bebauungsplans, der die Voraussetzungen des Absatzes 1 nicht erfllt (einfacher Bebauungsplan), richtet sich die Zulssigkeit von Vorhaben im brigen nach § 34 oder § 35. § 31 Ausnahmen und Befreiungen (1) Von den Festsetzungen des Bebauungsplans kçnnen solche Ausnahmen zugelassen werden, die in dem Bebauungsplan nach Art und Umfang ausdrcklich vorgesehen sind.
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(2) Von den Festsetzungen des Bebauungsplans kann befreit werden, wenn die Grundzge der Planung nicht berhrt werden und 1. Grnde des Wohls der Allgemeinheit die Befreiung erfordern oder 2. die Abweichung stdtebaulich vertretbar ist oder
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3. die Durchfhrung des Bebauungsplans zu einer offenbar nicht beabsichtigten Hrte fhren wrde und wenn die Abweichung auch unter Wrdigung nachbarlicher Interessen mit den çffentlichen Belangen vereinbar ist. § 32 Nutzungsbeschrnkungen auf knftigen Gemeinbedarfs-, Verkehrs-, Versorgungs- und Grnflchen Sind berbaute Flchen in dem Bebauungsplan als Baugrundstcke fr den Gemeinbedarf oder als Verkehrs-, Versorgungs- oder Grnflchen festgesetzt, drfen auf ihnen Vorhaben, die eine wertsteigernde nderung baulicher Anlagen zur Folge haben, nur zugelassen und fr sie Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans nur erteilt werden, wenn der Bedarfs- oder Erschließungstrger zustimmt oder der Eigentmer fr sich und seine Rechtsnachfolger auf Ersatz der Werterhçhung fr den Fall schriftlich verzichtet, dass der Bebauungsplan durchgefhrt wird. Dies gilt auch fr die dem Bebauungsplan nicht widersprechenden Teile einer baulichen Anlage, wenn sie fr sich allein nicht wirtschaftlich verwertbar sind oder wenn bei der Enteignung die bernahme der restlichen berbauten Flchen verlangt werden kann. § 33 Zulssigkeit von Vorhaben whrend der Planaufstellung (1) In Gebieten, fr die ein Beschluss ber die Aufstellung eines Bebauungsplans gefasst ist, ist ein Vorhaben zulssig, wenn 1. die ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung nach § 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2 und § 4a Abs. 2 bis 5 durchgefhrt worden ist, 244
§§ 32 – 34 2. anzunehmen ist, dass das Vorhaben den knftigen Festsetzungen des Bebauungsplans nicht entgegensteht, 3. der Antragsteller diese Festsetzungen fr sich und seine Rechtsnachfolger schriftlich anerkennt und 4. die Erschließung gesichert ist. (2) In Fllen des § 4a Abs. 3 Satz 1 kann vor der erneuten ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung ein Vorhaben zugelassen werden, wenn sich die vorgenommene nderung oder Ergnzung des Bebauungsplanentwurfs nicht auf das Vorhaben auswirkt und die in Absatz 1 Nr. 2 bis 4 bezeichneten Voraussetzungen erfllt sind. (3) Wird ein Verfahren nach § 13 oder § 13a durchgefhrt, kann ein Vorhaben vor Durchfhrung der ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung zugelassen werden, wenn die in Absatz 1 Nr. 2 bis 4 bezeichneten Voraussetzungen erfllt sind. Der betroffenen ffentlichkeit und den berhrten Behçrden und sonstigen Trgern çffentlicher Belange ist vor Erteilung der Genehmigung Gelegenheit zur Stellungnahme innerhalb angemessener Frist zu geben, soweit sie dazu nicht bereits zuvor Gelegenheit hatten. § 34 Zulssigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile (1) Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulssig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstcksflche, die berbaut werden soll, in die Eigenart der nheren Umgebung einfgt und die Erschließung gesichert ist. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhltnisse mssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nicht beeintrchtigt werden. (2) Entspricht die Eigenart der nheren Umgebung einem der Baugebiete, die in der auf Grund des § 9a erlassenen Verordnung bezeichnet sind, beurteilt sich die Zulssigkeit des Vorhabens nach seiner Art allein danach, ob es nach der Verordnung in dem Baugebiet allgemein zulssig wre; auf die nach der Verordnung ausnahmsweise zulssigen Vorwww.WALHALLA.de
§ 35 haben ist § 31 Abs. 1, im brigen ist § 31 Abs. 2 entsprechend anzuwenden. (3) Von Vorhaben nach Absatz 1 oder 2 drfen keine schdlichen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden zu erwarten sein. (3a) Vom Erfordernis des Einfgens in die Eigenart der nheren Umgebung nach Absatz 1 Satz 1 kann im Einzelfall abgewichen werden, wenn die Abweichung 1. die Erweiterung, nderung, Nutzungsnderung oder Erneuerung eines zulssigerweise errichteten Gewerbe- oder Handwerksbetriebs oder der Erweiterung, nderung oder Erneuerung einer zulssigerweise errichteten baulichen Anlage zu Wohnzwecken dient, 2. stdtebaulich vertretbar ist und 3. auch unter Wrdigung nachbarlicher Interessen mit den çffentlichen Belangen vereinbar ist. Satz 1 findet keine Anwendung auf Einzelhandelsbetriebe, die die verbrauchernahe Versorgung der Bevçlkerung beeintrchtigen oder schdliche Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden haben kçnnen. (4) Die Gemeinde kann durch Satzung 1. die Grenzen fr im Zusammenhang bebaute Ortsteile festlegen, 2. bebaute Bereiche im Außenbereich als im Zusammenhang bebaute Ortsteile festlegen, wenn die Flchen im Flchennutzungsplan als Bauflche dargestellt sind, 3. einzelne Außenbereichsflchen in die im Zusammenhang bebauten Ortsteile einbeziehen, wenn die einbezogenen Flchen durch die bauliche Nutzung des angrenzenden Bereichs entsprechend geprgt sind. Die Satzungen kçnnen miteinander verbunden werden. (5) Voraussetzung fr die Aufstellung von Satzungen nach Absatz 4 Satz 1 Nr. 2 und 3 ist, dass www.WALHALLA.de
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1. sie mit einer geordneten stdtebaulichen Entwicklung vereinbar sind, 2. die Zulssigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung nach Anlage 1 zum Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht begrndet wird und 3. keine Anhaltspunkte fr eine Beeintrchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b genannten Schutzgter bestehen. In den Satzungen nach Absatz 4 Satz 1 Nr. 2 und 3 kçnnen einzelne Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 und 3 Satz 1 sowie Abs. 4 getroffen werden. § 9 Abs. 6 ist entsprechend anzuwenden. Auf die Satzung nach Absatz 4 Satz 1 Nr. 3 sind ergnzend § 1a Abs. 2 und 3 und § 9 Abs. 1a entsprechend anzuwenden; ihr ist eine Begrndung mit den Angaben entsprechend § 2a Satz 2 Nr. 1 beizufgen. (6) Bei der Aufstellung der Satzungen nach Absatz 4 Satz 1 Nr. 2 und 3 sind die Vorschriften ber die ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung nach § 13 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 und 3 sowie Satz 2 entsprechend anzuwenden. Auf die Satzungen nach Absatz 4 Satz 1 Nr. 1 bis 3 ist § 10 Abs. 3 entsprechend anzuwenden. § 35 Bauen im Außenbereich (1) Im Außenbereich ist ein Vorhaben nur zulssig, wenn çffentliche Belange nicht entgegenstehen, die ausreichende Erschließung gesichert ist und wenn es 1. einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb dient und nur einen untergeordneten Teil der Betriebsflche einnimmt, 2. einem Betrieb der gartenbaulichen Erzeugung dient, 3. der çffentlichen Versorgung mit Elektrizitt, Gas, Telekommunikationsdienstleistungen, Wrme und Wasser, der Abwasserwirtschaft oder einem ortsgebundenen gewerblichen Betrieb dient, 4. wegen seiner besonderen Anforderungen an die Umgebung, wegen seiner nachteiligen Wirkung auf die Umgebung oder wegen seiner besonderen Zweckbestim245
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mung nur im Außenbereich ausgefhrt werden soll, 5. der Erforschung, Entwicklung oder Nutzung der Wind- oder Wasserenergie dient, 6. der energetischen Nutzung von Biomasse im Rahmen eines Betriebs nach Nummer 1 oder 2 oder eines Betriebs nach Nummer 4, der Tierhaltung betreibt, sowie dem Anschluss solcher Anlagen an das çffentliche Versorgungsnetz dient, unter folgenden Voraussetzungen: a) das Vorhaben steht in einem rumlichfunktionalen Zusammenhang mit dem Betrieb, b) die Biomasse stammt berwiegend aus dem Betrieb oder berwiegend aus diesem und aus nahe gelegenen Betrieben nach den Nummern 1, 2 oder 4, soweit letzterer Tierhaltung betreibt, c) es wird je Hofstelle oder Betriebsstandort nur eine Anlage betrieben und d) die installierte elektrische Leistung der Anlage berschreitet nicht 0,5 MW oder 7. der Erforschung, Entwicklung oder Nutzung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken oder der Entsorgung radioaktiver Abflle dient. (2) Sonstige Vorhaben kçnnen im Einzelfall zugelassen werden, wenn ihre Ausfhrung oder Benutzung çffentliche Belange nicht beeintrchtigt und die Erschließung gesichert ist. (3) Eine Beeintrchtigung çffentlicher Belange liegt insbesondere vor, wenn das Vorhaben 1. den Darstellungen des Flchennutzungsplans widerspricht, 2. den Darstellungen eines Landschaftsplans oder sonstigen Plans, insbesondere des Wasser-, Abfall- oder Immissionsschutzrechts, widerspricht, 3. schdliche Umwelteinwirkungen hervorrufen kann oder ihnen ausgesetzt wird, 4. unwirtschaftliche Aufwendungen fr Straßen oder andere Verkehrseinrichtungen, fr Anlagen der Versorgung oder Entsor246
§ 35 gung, fr die Sicherheit oder Gesundheit oder fr sonstige Aufgaben erfordert, 5. Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Bodenschutzes, des Denkmalschutzes oder die natrliche Eigenart der Landschaft und ihren Erholungswert beeintrchtigt oder das Ortsund Landschaftsbild verunstaltet, 6. Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur beeintrchtigt, die Wasserwirtschaft oder den Hochwasserschutz gefhrdet, 7. die Entstehung, Verfestigung oder Erweiterung einer Splittersiedlung befrchten lsst oder 8. die Funktionsfhigkeit von Funkstellen und Radaranlagen stçrt. Raumbedeutsame Vorhaben drfen den Zielen der Raumordnung nicht widersprechen; çffentliche Belange stehen raumbedeutsamen Vorhaben nach Absatz 1 nicht entgegen, soweit die Belange bei der Darstellung dieser Vorhaben als Ziele der Raumordnung abgewogen worden sind. ffentliche Belange stehen einem Vorhaben nach Absatz 1 Nr. 2 bis 6 in der Regel auch dann entgegen, soweit hierfr durch Darstellungen im Flchennutzungsplan oder als Ziele der Raumordnung eine Ausweisung an anderer Stelle erfolgt ist. (4) Den nachfolgend bezeichneten sonstigen Vorhaben im Sinne des Absatzes 2 kann nicht entgegengehalten werden, dass sie Darstellungen des Flchennutzungsplans oder eines Landschaftsplans widersprechen, die natrliche Eigenart der Landschaft beeintrchtigen oder die Entstehung, Verfestigung oder Erweiterung einer Splittersiedlung befrchten lassen, soweit sie im brigen außerbereichsvertrglich im Sinne des Absatzes 3 sind: 1. die nderung der bisherigen Nutzung eines Gebudes im Sinne des Absatzes 1 Nr. 1 unter folgenden Voraussetzungen: a) das Vorhaben dient einer zweckmßigen Verwendung erhaltenswerter Bausubstanz, b) die ußere Gestalt des Gebudes bleibt im Wesentlichen gewahrt, www.WALHALLA.de
§ 35 c) die Aufgabe der bisherigen Nutzung liegt nicht lnger als sieben Jahre zurck, d) das Gebude ist vor mehr als sieben Jahren zulssigerweise errichtet worden, e) das Gebude steht im rumlich-funktionalen Zusammenhang mit der Hofstelle des land- oder forstwirtschaftlichen Betriebs, f) im Falle der nderung zu Wohnzwecken entstehen neben den bisher nach Absatz 1 Nr. 1 zulssigen Wohnungen hçchstens drei Wohnungen je Hofstelle und g) es wird eine Verpflichtung bernommen, keine Neubebauung als Ersatz fr die aufgegebene Nutzung vorzunehmen, es sei denn, die Neubebauung wird im Interesse der Entwicklung des Betriebs im Sinne des Absatzes 1 Nr. 1 erforderlich, 2. die Neuerrichtung eines gleichartigen Wohngebudes an gleicher Stelle unter folgenden Voraussetzungen: a) das vorhandene Gebude ist zulssigerweise errichtet worden, b) das vorhandene Gebude weist Missstnde oder Mngel auf, c) das vorhandene Gebude wird seit lngerer Zeit vom Eigentmer selbst genutzt und d) Tatsachen rechtfertigen die Annahme, dass das neu errichtete Gebude fr den Eigenbedarf des bisherigen Eigentmers oder seiner Familie genutzt wird; hat der Eigentmer das vorhandene Gebude im Wege der Erbfolge von einem Voreigentmer erworben, der es seit lngerer Zeit selbst genutzt hat, reicht es aus, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass das neu errichtete Gebude fr den Eigenbedarf des Eigentmers oder seiner Familie genutzt wird, 3. die alsbaldige Neuerrichtung eines zulssigerweise errichteten, durch Brand, Naturereignisse oder andere außergewçhnliwww.WALHALLA.de
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che Ereignisse zerstçrten, gleichartigen Gebudes an gleicher Stelle, 4. die nderung oder Nutzungsnderung von erhaltenswerten, das Bild der Kulturlandschaft prgenden Gebuden, auch wenn sie aufgegeben sind, wenn das Vorhaben einer zweckmßigen Verwendung der Gebude und der Erhaltung des Gestaltwerts dient, 5. die Erweiterung eines Wohngebudes auf bis zu hçchstens zwei Wohnungen unter folgenden Voraussetzungen: a) das Gebude ist zulssigerweise errichtet worden, b) die Erweiterung ist im Verhltnis zum vorhandenen Gebude und unter Bercksichtigung der Wohnbedrfnisse angemessen und c) bei der Errichtung einer weiteren Wohnung rechtfertigen Tatsachen die Annahme, dass das Gebude vom bisherigen Eigentmer oder seiner Familie selbst genutzt wird, 6. die bauliche Erweiterung eines zulssigerweise errichteten gewerblichen Betriebs, wenn die Erweiterung im Verhltnis zum vorhandenen Gebude und Betrieb angemessen ist. In den Fllen des Satzes 1 Nr. 2 und 3 sind geringfgige Erweiterungen des neuen Gebudes gegenber dem beseitigten oder zerstçrten Gebude sowie geringfgige Abweichungen vom bisherigen Standort des Gebudes zulssig. (5) Die nach den Abstzen 1 bis 4 zulssigen Vorhaben sind in einer flchensparenden, die Bodenversiegelung auf das notwendige Maß begrenzenden und den Außenbereich schonenden Weise auszufhren. Fr Vorhaben nach Absatz 1 Nr. 2 bis 6 ist als weitere Zulssigkeitsvoraussetzung eine Verpflichtungserklrung abzugeben, das Vorhaben nach dauerhafter Aufgabe der zulssigen Nutzung zurckzubauen und Bodenversiegelungen zu beseitigen; bei einer nach Absatz 1 Nr. 2 bis 6 zulssigen Nutzungsnderung ist die Rckbauverpflichtung zu bernehmen, bei einer nach Absatz 1 Nr. 1 oder Absatz 2 247
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zulssigen Nutzungsnderung entfllt sie. Die Baugenehmigungsbehçrde soll durch nach Landesrecht vorgesehene Baulast oder in anderer Weise die Einhaltung der Verpflichtung nach Satz 2 sowie nach Absatz 4 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe g sicherstellen. Im brigen soll sie in den Fllen des Absatzes 4 Satz 1 sicherstellen, dass die bauliche oder sonstige Anlage nach Durchfhrung des Vorhabens nur in der vorgesehenen Art genutzt wird. (6) Die Gemeinde kann fr bebaute Bereiche im Außenbereich, die nicht berwiegend landwirtschaftlich geprgt sind und in denen eine Wohnbebauung von einigem Gewicht vorhanden ist, durch Satzung bestimmen, dass Wohnzwecken dienende Vorhaben im Sinne des Absatzes 2 nicht entgegengehalten werden kann, dass sie einer Darstellung im Flchennutzungsplan ber Flchen fr die Landwirtschaft oder Wald widersprechen oder die Entstehung oder Verfestigung einer Splittersiedlung befrchten lassen. Die Satzung kann auch auf Vorhaben erstreckt werden, die kleineren Handwerks- und Gewerbebetrieben dienen. In der Satzung kçnnen nhere Bestimmungen ber die Zulssigkeit getroffen werden. Voraussetzung fr die Aufstellung der Satzung ist, dass 1. sie mit einer geordneten stdtebaulichen Entwicklung vereinbar ist, 2. die Zulssigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung nach Anlage 1 zum Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht begrndet wird und 3. keine Anhaltspunkte fr eine Beeintrchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b genannten Schutzgter bestehen. Bei Aufstellung der Satzung sind die Vorschriften ber die ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung nach § 13 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 und 3 sowie Satz 2 entsprechend anzuwenden. § 10 Abs. 3 ist entsprechend anzuwenden. Von der Satzung bleibt die Anwendung des Absatzes 4 unberhrt. 248
§§ 36 – 37 § 36 Beteiligung der Gemeinde und der hçheren Verwaltungsbehçrde (1) ber die Zulssigkeit von Vorhaben nach den §§ 31, 33 bis 35 wird im bauaufsichtlichen Verfahren von der Baugenehmigungsbehçrde im Einvernehmen mit der Gemeinde entschieden. Das Einvernehmen der Gemeinde ist auch erforderlich, wenn in einem anderen Verfahren ber die Zulssigkeit nach den in Satz 1 bezeichneten Vorschriften entschieden wird; dies gilt nicht fr Vorhaben der in § 29 Abs. 1 bezeichneten Art, die der Bergaufsicht unterliegen. Richtet sich die Zulssigkeit von Vorhaben nach § 30 Abs. 1, stellen die Lnder sicher, dass die Gemeinde rechtzeitig vor Ausfhrung des Vorhabens ber Maßnahmen zur Sicherung der Bauleitplanung nach den §§ 14 und 15 entscheiden kann. In den Fllen des § 35 Abs. 2 und 4 kann die Landesregierung durch Rechtsverordnung allgemein oder fr bestimmte Flle festlegen, dass die Zustimmung der hçheren Verwaltungsbehçrde erforderlich ist. (2) Das Einvernehmen der Gemeinde und die Zustimmung der hçheren Verwaltungsbehçrde drfen nur aus den sich aus den §§ 31, 33, 34 und 35 ergebenden Grnden versagt werden. Das Einvernehmen der Gemeinde und die Zustimmung der hçheren Verwaltungsbehçrde gelten als erteilt, wenn sie nicht binnen zwei Monaten nach Eingang des Ersuchens der Genehmigungsbehçrde verweigert werden; dem Ersuchen gegenber der Gemeinde steht die Einreichung des Antrags bei der Gemeinde gleich, wenn sie nach Landesrecht vorgeschrieben ist. Die nach Landesrecht zustndige Behçrde kann ein rechtswidrig versagtes Einvernehmen der Gemeinde ersetzen. § 37 Bauliche Maßnahmen des Bundes und der Lnder (1) Macht die besondere çffentliche Zweckbestimmung fr bauliche Anlagen des Bundes oder eines Landes erforderlich, von den Vorschriften dieses Gesetzbuchs oder den auf Grund dieses Gesetzbuchs erlassenen Vorschriften abzuweichen oder ist das Einvernehmen mit der Gemeinde nach § 14 oder www.WALHALLA.de
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§ 36 nicht erreicht worden, entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde. (2) Handelt es sich dabei um Vorhaben, die der Landesverteidigung, dienstlichen Zwecken der Bundespolizei oder dem zivilen Bevçlkerungsschutz dienen, ist nur die Zustimmung der hçheren Verwaltungsbehçrde erforderlich. Vor Erteilung der Zustimmung hat diese die Gemeinde zu hçren. Versagt die hçhere Verwaltungsbehçrde ihre Zustimmung oder widerspricht die Gemeinde dem beabsichtigten Bauvorhaben, entscheidet das zustndige Bundesministerium im Einvernehmen mit den beteiligten Bundesministerien und im Benehmen mit der zustndigen Obersten Landesbehçrde. (3) Entstehen der Gemeinde infolge der Durchfhrung von Maßnahmen nach den Abstzen 1 und 2 Aufwendungen fr Entschdigungen nach diesem Gesetzbuch, sind sie ihr vom Trger der Maßnahmen zu ersetzen. Muss infolge dieser Maßnahmen ein Bebauungsplan aufgestellt, gendert, ergnzt oder aufgehoben werden, sind ihr auch die dadurch entstandenen Kosten zu ersetzen. (4) Sollen bauliche Anlagen auf Grundstcken errichtet werden, die nach dem Landbeschaffungsgesetz beschafft werden, sind in dem Verfahren nach § 1 Abs. 2 des Landbeschaffungsgesetzes alle von der Gemeinde oder der hçheren Verwaltungsbehçrde nach den Abstzen 1 und 2 zulssigen Einwendungen abschließend zu erçrtern. Eines Verfahrens nach Absatz 2 bedarf es in diesem Falle nicht.
Verfahren sind die §§ 29 bis 37 nicht anzuwenden, wenn die Gemeinde beteiligt wird; stdtebauliche Belange sind zu bercksichtigen. Eine Bindung nach § 7 bleibt unberhrt. § 37 Abs. 3 ist anzuwenden.
§ 38 Bauliche Maßnahmen von berçrtlicher Bedeutung auf Grund von Planfeststellungsverfahren; çffentlich zugngliche Abfallbeseitigungsanlagen Auf Planfeststellungsverfahren und sonstige Verfahren mit den Rechtswirkungen der Planfeststellung fr Vorhaben von berçrtlicher Bedeutung sowie auf die auf Grund des Bundes-Immissionsschutzgesetzes fr die Errichtung und den Betrieb çffentlich zugnglicher Abfallbeseitigungsanlagen geltenden
4. von der Bebauung freizuhaltende Schutzflchen und Flchen fr besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor Einwirkungen,
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Zweiter Abschnitt Entschdigung § 39 Vertrauensschaden Haben Eigentmer oder in Ausbung ihrer Nutzungsrechte sonstige Nutzungsberechtigte im berechtigten Vertrauen auf den Bestand eines rechtsverbindlichen Bebauungsplans Vorbereitungen fr die Verwirklichung von Nutzungsmçglichkeiten getroffen, die sich aus dem Bebauungsplan ergeben, kçnnen sie angemessene Entschdigung in Geld verlangen, soweit die Aufwendungen durch die nderung, Ergnzung oder Aufhebung des Bebauungsplans an Wert verlieren. Dies gilt auch fr Abgaben nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften, die fr die Erschließung des Grundstcks erhoben wurden. § 40 Entschdigung in Geld oder durch bernahme (1) Sind im Bebauungsplan 1. Flchen fr den Gemeinbedarf sowie fr Sport- und Spielanlagen, 2. Flchen fr Personengruppen mit besonderem Wohnbedarf, 3. Flchen mit besonderem Nutzungszweck,
5. Verkehrsflchen, 6. Versorgungsflchen, 7. Flchen fr die Abfall- und Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rckhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser, sowie fr Ablagerungen, 8. Grnflchen, 249
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9. Flchen fr Aufschttungen, Abgrabungen oder fr die Gewinnung von Steinen, Erden und anderen Bodenschtzen, 10. Flchen fr Gemeinschaftsstellpltze und Gemeinschaftsgaragen, 11. Flchen fr Gemeinschaftsanlagen, 12. von der Bebauung freizuhaltende Flchen, 13. Wasserflchen, Flchen fr die Wasserwirtschaft, Flchen fr Hochwasserschutzanlagen und Flchen fr die Regelung des Wasserabflusses, 14. Flchen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festgesetzt, ist der Eigentmer nach Maßgabe der folgenden Abstze zu entschdigen, soweit ihm Vermçgensnachteile entstehen. Dies gilt in den Fllen des Satzes 1 Nr. 1 in Bezug auf Flchen fr Sport- und Spielanlagen sowie des Satzes 1 Nr. 4 und 10 bis 14 nicht, soweit die Festsetzungen oder ihre Durchfhrung den Interessen des Eigentmers oder der Erfllung einer ihm obliegenden Rechtspflicht dienen. (2) Der Eigentmer kann die bernahme der Flchen verlangen, 1. wenn und soweit es ihm mit Rcksicht auf die Festsetzung oder Durchfhrung des Bebauungsplans wirtschaftlich nicht mehr zuzumuten ist, das Grundstck zu behalten oder es in der bisherigen oder einer anderen zulssigen Art zu nutzen, oder 2. wenn Vorhaben nach § 32 nicht ausgefhrt werden drfen und dadurch die bisherige Nutzung einer baulichen Anlage aufgehoben oder wesentlich herabgesetzt wird. Der Eigentmer kann anstelle der bernahme die Begrndung von Miteigentum oder eines geeigneten Rechts verlangen, wenn die Verwirklichung des Bebauungsplans nicht die Entziehung des Eigentums erfordert. (3) Dem Eigentmer ist eine angemessene Entschdigung in Geld zu leisten, wenn und soweit Vorhaben nach § 32 nicht ausgefhrt werden drfen und dadurch die bisherige Nutzung seines Grundstcks wirtschaftlich 250
§ 41 erschwert wird. Sind die Voraussetzungen des bernahmeanspruchs nach Absatz 2 gegeben, kann nur dieser Anspruch geltend gemacht werden. Der zur Entschdigung Verpflichtete kann den Entschdigungsberechtigten auf den bernahmeanspruch verweisen, wenn das Grundstck fr den im Bebauungsplan festgesetzten Zweck alsbald bençtigt wird. § 41 Entschdigung bei Begrndung von Geh-, Fahr- und Leitungsrechten und bei Bindungen fr Bepflanzungen (1) Sind im Bebauungsplan Flchen festgesetzt, die mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zu belasten sind, kann der Eigentmer unter den Voraussetzungen des § 40 Abs. 2 verlangen, dass an diesen Flchen einschließlich der fr die Leitungsfhrungen erforderlichen Schutzstreifen das Recht zugunsten des in § 44 Abs. 1 und 2 Bezeichneten begrndet wird. Dies gilt nicht fr die Verpflichtung zur Duldung solcher çrtlichen Leitungen, die der Erschließung und Versorgung des Grundstcks dienen. Weitergehende Rechtsvorschriften, nach denen der Eigentmer zur Duldung von Versorgungsleitungen verpflichtet ist, bleiben unberhrt. (2) Sind im Bebauungsplan Bindungen fr Bepflanzungen und fr die Erhaltung von Bumen, Struchern, sonstigen Bepflanzungen und Gewssern sowie das Anpflanzen von Bumen, Struchern und sonstigen Bepflanzungen festgesetzt, ist dem Eigentmer eine angemessene Entschdigung in Geld zu leisten, wenn und soweit infolge dieser Festsetzungen 1. besondere Aufwendungen notwendig sind, die ber das bei ordnungsgemßer Bewirtschaftung erforderliche Maß hinausgehen, oder 2. eine wesentliche Wertminderung des Grundstcks eintritt. www.WALHALLA.de
§ 42 § 42 Entschdigung bei nderung oder Aufhebung einer zulssigen Nutzung (1) Wird die zulssige Nutzung eines Grundstcks aufgehoben oder gendert und tritt dadurch eine nicht nur unwesentliche Wertminderung des Grundstcks ein, kann der Eigentmer nach Maßgabe der folgenden Abstze eine angemessene Entschdigung in Geld verlangen. (2) Wird die zulssige Nutzung eines Grundstcks innerhalb einer Frist von sieben Jahren ab Zulssigkeit aufgehoben oder gendert, bemisst sich die Entschdigung nach dem Unterschied zwischen dem Wert des Grundstcks auf Grund der zulssigen Nutzung und seinem Wert, der sich infolge der Aufhebung oder nderung ergibt. (3) Wird die zulssige Nutzung eines Grundstcks nach Ablauf der in Absatz 2 bezeichneten Frist aufgehoben oder gendert, kann der Eigentmer nur eine Entschdigung fr Eingriffe in die ausgebte Nutzung verlangen, insbesondere wenn infolge der Aufhebung oder nderung der zulssigen Nutzung die Ausbung der verwirklichten Nutzung oder die sonstigen Mçglichkeiten der wirtschaftlichen Verwertung des Grundstcks, die sich aus der verwirklichten Nutzung ergeben, unmçglich gemacht oder wesentlich erschwert werden. Die Hçhe der Entschdigung hinsichtlich der Beeintrchtigung des Grundstckswerts bemisst sich nach dem Unterschied zwischen dem Wert des Grundstcks auf Grund der ausgebten Nutzung und seinem Wert, der sich infolge der in Satz 1 bezeichneten Beschrnkungen ergibt. (4) Entschdigungen fr Eingriffe in ausgebte Nutzungen bleiben unberhrt. (5) Abweichend von Absatz 3 bemisst sich die Entschdigung nach Absatz 2, wenn der Eigentmer an der Verwirklichung eines der zulssigen Nutzung entsprechenden Vorhabens vor Ablauf der in Absatz 2 bezeichneten Frist durch eine Vernderungssperre oder eine befristete Zurckstellung seines Vorhabens gehindert worden ist und er das Vorhaben infolge der Aufhebung oder nderung www.WALHALLA.de
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der zulssigen Nutzung des Grundstcks nicht mehr verwirklichen kann. (6) Ist vor Ablauf der in Absatz 2 bezeichneten Frist eine Baugenehmigung oder ber die bodenrechtliche Zulssigkeit eines Vorhabens ein Vorbescheid nach Bauaufsichtsrecht erteilt worden und kann der Eigentmer das Vorhaben infolge der Aufhebung oder nderung der zulssigen Nutzung des Grundstcks nach Ablauf der Frist nicht mehr verwirklichen oder ist die Verwirklichung dadurch fr ihn wirtschaftlich unzumutbar geworden, kann der Eigentmer in Hçhe des Unterschieds zwischen dem Wert des Grundstcks unter Zugrundelegung der nach der Genehmigung vorgesehenen Nutzung und dem Wert des Grundstcks, der sich infolge der Aufhebung oder nderung der zulssigen Nutzung ergibt, Entschdigung verlangen. (7) Ist vor Ablauf der in Absatz 2 bezeichneten Frist ein Antrag auf Erteilung einer Baugenehmigung oder eines Vorbescheids nach Bauaufsichtsrecht, der die bodenrechtliche Zulssigkeit eines Vorhabens zum Gegenstand hat, rechtswidrig abgelehnt worden und kann nach dem Ergebnis eines Rechtsmittelverfahrens die Genehmigung oder der Vorbescheid mit dem beantragten Inhalt nicht erteilt werden, weil die im Zeitpunkt der Antragstellung zulssige Nutzung aufgehoben oder gendert worden ist, bemisst sich die Entschdigung nach Absatz 6. Entsprechend findet Absatz 6 auch Anwendung, wenn ber einen den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden und zu genehmigenden Bauantrag oder einen Vorbescheid nach Bauaufsichtsrecht, der die bodenrechtliche Zulssigkeit eines Vorhabens zum Gegenstand hat, innerhalb der in Absatz 2 bezeichneten Frist nicht entschieden wurde, obwohl der Antrag so rechtzeitig gestellt wurde, dass eine Genehmigung innerhalb der Frist htte erteilt werden kçnnen. (8) In den Fllen der Abstze 5 bis 7 besteht der Anspruch auf Entschdigung nicht, wenn der Eigentmer nicht bereit oder nicht in der Lage war, das beabsichtigte Vorhaben zu verwirklichen. Der Eigentmer hat die Tatsachen darzulegen, die seine Bereitschaft und 251
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Mçglichkeiten, das Vorhaben zu verwirklichen, aufzeigen. (9) Wird die zulssige Nutzung eines Grundstcks aufgehoben, besteht auch der bernahmeanspruch nach § 40 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1. (10) Die Gemeinde hat dem Eigentmer auf Verlangen Auskunft zu erteilen, ob ein sich aus Absatz 2 ergebender vermçgensrechtlicher Schutz der zulssigen Nutzung fr sein Grundstck besteht und wann dieser durch Ablauf der in Absatz 2 bezeichneten Frist endet. § 43 Entschdigung und Verfahren (1) Ist die Entschdigung durch bernahme des Grundstcks oder durch Begrndung eines Rechts zu leisten und kommt eine Einigung nicht zustande, kann der Eigentmer die Entziehung des Eigentums oder die Begrndung des Rechts verlangen. Der Eigentmer kann den Antrag auf Entziehung des Eigentums oder auf Begrndung des Rechts bei der Enteignungsbehçrde stellen. Auf die Entziehung des Eigentums oder die Begrndung des Rechts finden die Vorschriften des Fnften Teils entsprechend Anwendung. (2) Ist die Entschdigung in Geld zu leisten und kommt eine Einigung ber die Geldentschdigung nicht zustande, entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde. Die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils sowie § 121 gelten entsprechend. Fr Bescheide ber die Festsetzung der zu zahlenden Geldentschdigung gilt § 122 entsprechend. (3) Liegen die Voraussetzungen der §§ 40 und 41 Abs. 1 vor, ist eine Entschdigung nur nach diesen Vorschriften zu gewhren. In den Fllen der §§ 40 und 41 sind solche Wertminderungen nicht zu bercksichtigen, die bei Anwendung des § 42 nicht zu entschdigen wren. (4) Bodenwerte sind nicht zu entschdigen, soweit sie darauf beruhen, dass 1. die zulssige Nutzung auf dem Grundstck den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhltnisse oder an die Sicherheit der auf dem 252
§§ 43 – 44 Grundstck oder im umliegenden Gebiet wohnenden oder arbeitenden Menschen nicht entspricht oder 2. in einem Gebiet stdtebauliche Missstnde im Sinne des § 136 Abs. 2 und 3 bestehen und die Nutzung des Grundstcks zu diesen Missstnden wesentlich beitrgt. (5) Nach Vorliegen der Entschdigungsvoraussetzungen bleiben Werterhçhungen unbercksichtigt, die eingetreten sind, nachdem der Entschdigungsberechtigte in der Lage war, den Antrag auf Festsetzung der Entschdigung in Geld zu stellen, oder ein Angebot des Entschdigungspflichtigen, die Entschdigung in Geld in angemessener Hçhe zu leisten, abgelehnt hat. Hat der Entschdigungsberechtigte den Antrag auf bernahme des Grundstcks oder Begrndung eines geeigneten Rechts gestellt und hat der Entschdigungspflichtige daraufhin ein Angebot auf bernahme des Grundstcks oder Begrndung des Rechts zu angemessenen Bedingungen gemacht, gilt § 95 Abs. 2 Nr. 3 entsprechend. § 44 Entschdigungspflichtige, Flligkeit und Erlçschen der Entschdigungsansprche (1) Zur Entschdigung ist der Begnstigte verpflichtet, wenn er mit der Festsetzung zu seinen Gunsten einverstanden ist. Ist ein Begnstigter nicht bestimmt oder liegt sein Einverstndnis nicht vor, ist die Gemeinde zur Entschdigung verpflichtet. Erfllt der Begnstigte seine Verpflichtung nicht, ist dem Eigentmer gegenber auch die Gemeinde verpflichtet; der Begnstigte hat der Gemeinde Ersatz zu leisten. (2) Dient die Festsetzung der Beseitigung oder Minderung von Auswirkungen, die von der Nutzung eines Grundstcks ausgehen, ist der Eigentmer zur Entschdigung verpflichtet, wenn er mit der Festsetzung einverstanden war. Ist der Eigentmer auf Grund anderer gesetzlicher Vorschriften verpflichtet, Auswirkungen, die von der Nutzung seines Grundstcks ausgehen, zu beseitigen oder zu mindern, ist er auch ohne Einverstndnis zur www.WALHALLA.de
§§ 45 – 46
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Entschdigung verpflichtet, soweit er durch die Festsetzung Aufwendungen erspart. Erfllt der Eigentmer seine Verpflichtungen nicht, gilt Absatz 1 Satz 3 entsprechend. Die Gemeinde soll den Eigentmer anhçren, bevor sie Festsetzungen trifft, die zu einer Entschdigung nach Satz 1 oder 2 fhren kçnnen. (3) Der Entschdigungsberechtigte kann Entschdigung verlangen, wenn die in den §§ 39 bis 42 bezeichneten Vermçgensnachteile eingetreten sind. Er kann die Flligkeit des Anspruchs dadurch herbeifhren, dass er die Leistung der Entschdigung schriftlich bei dem Entschdigungspflichtigen beantragt. Entschdigungsleistungen in Geld sind ab Flligkeit mit 2 vom Hundert ber dem Basiszinssatz nach § 247 des Brgerlichen Gesetzbuchs jhrlich zu verzinsen. Ist Entschdigung durch bernahme des Grundstcks zu leisten, findet auf die Verzinsung § 99 Abs. 3 Anwendung. (4) Ein Entschdigungsanspruch erlischt, wenn nicht innerhalb von drei Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem die in Absatz 3 Satz 1 bezeichneten Vermçgensnachteile eingetreten sind, die Flligkeit des Anspruchs herbeigefhrt wird. (5) In der Bekanntmachung nach § 10 Abs. 3 ist auf die Vorschriften des Absatzes 3 Satz 1 und 2 sowie des Absatzes 4 hinzuweisen. Vierter Teil Bodenordnung Erster Abschnitt Umlegung § 45 Zweck und Anwendungsbereich Zur Erschließung oder Neugestaltung von Gebieten kçnnen bebaute und unbebaute Grundstcke durch Umlegung in der Weise neu geordnet werden, dass nach Lage, Form und Grçße fr die bauliche oder sonstige Nutzung zweckmßig gestaltete Grundstcke entstehen. Die Umlegung kann 1. im Geltungsbereich eines Bebauungsplans im Sinne des § 30 oder www.WALHALLA.de
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2. innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils im Sinne des § 34, wenn sich aus der Eigenart der nheren Umgebung oder einem einfachen Bebauungsplan im Sinne des § 30 Abs. 3 hinreichende Kriterien fr die Neuordnung der Grundstcke ergeben, durchgefhrt werden. § 46 Zustndigkeit und Voraussetzungen (1) Die Umlegung ist von der Gemeinde (Umlegungsstelle) in eigener Verantwortung anzuordnen und durchzufhren, wenn und sobald sie zur Verwirklichung eines Bebauungsplans oder aus Grnden einer geordneten stdtebaulichen Entwicklung zur Verwirklichung der innerhalb eines im Zusammenhang bebauten Ortsteils zulssigen Nutzung erforderlich ist. (2) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung bestimmen, 1. dass von der Gemeinde Umlegungsausschsse mit selbstndigen Entscheidungsbefugnissen fr die Durchfhrung der Umlegung gebildet werden, 2. in welcher Weise die Umlegungsausschsse zusammenzusetzen und mit welchen Befugnissen sie auszustatten sind, 3. dass der Umlegungsausschuss die Entscheidung ber Vorgnge nach § 51 von geringer Bedeutung einer Stelle bertragen kann, die seine Entscheidungen vorbereitet, 4. dass zur Entscheidung ber einen Rechtsbehelf im Umlegungsverfahren Obere Umlegungsausschsse gebildet werden und wie diese Ausschsse zusammenzusetzen sind, 5. dass die Flurbereinigungsbehçrde oder eine andere geeignete Behçrde verpflichtet ist, auf Antrag der Gemeinde (Umlegungsstelle) die im Umlegungsverfahren zu treffenden Entscheidungen vorzubereiten. (3) Auf die Anordnung und Durchfhrung einer Umlegung besteht kein Anspruch. 253
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(4) Die Gemeinde kann ihre Befugnis zur Durchfhrung der Umlegung auf die Flurbereinigungsbehçrde oder eine andere geeignete Behçrde fr das Gemeindegebiet oder Teile des Gemeindegebiets bertragen. Die Einzelheiten der bertragung einschließlich der Mitwirkungsrechte der Gemeinde kçnnen in einer Vereinbarung zwischen ihr und der die Umlegung durchfhrenden Behçrde geregelt werden. Die Gemeinde kann die Vorbereitung der im Umlegungsverfahren zu treffenden Entscheidungen sowie die zur Durchfhrung der Umlegung erforderlichen vermessungs- und katastertechnischen Aufgaben çffentlich bestellten Vermessungsingenieuren bertragen. (5) Die Gemeinde kann dem Umlegungsausschuss fr einzelne Flle oder bestimmte Gebiete die Befugnis zur Ausbung eines ihr nach § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 zustehenden Vorkaufsrechts bertragen; die Gemeinde kann die bertragung jederzeit widerrufen. Das Recht der Gemeinde, nach der bertragung ein Vorkaufsrecht zu anderen als Umlegungszwecken auszuben, bleibt unberhrt. Ansprche Dritter werden durch die Stze 1 und 2 nicht begrndet. § 47 Umlegungsbeschluss (1) Die Umlegung wird nach Anhçrung der Eigentmer durch einen Beschluss der Umlegungsstelle eingeleitet. Im Umlegungsbeschluss ist das Umlegungsgebiet (§ 52) zu bezeichnen. Die im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstcke sind einzeln aufzufhren. (2) Soll die Umlegung fr den Geltungsbereich eines Bebauungsplans eingeleitet werden, kann das Umlegungsverfahren auch eingeleitet werden, wenn der Bebauungsplan noch nicht aufgestellt ist. In diesem Falle muss der Bebauungsplan vor dem Beschluss ber die Aufstellung des Umlegungsplans (§ 66 Abs. 1) in Kraft getreten sein. § 48 Beteiligte (1) Im Umlegungsverfahren sind Beteiligte 1. die Eigentmer der im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstcke, 254
§§ 47 – 49 2. die Inhaber eines im Grundbuch eingetragenen oder durch Eintragung gesicherten Rechts an einem im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstck oder an einem das Grundstck belastenden Recht, 3. die Inhaber eines nicht im Grundbuch eingetragenen Rechts an dem Grundstck oder an einem das Grundstck belastenden Recht, eines Anspruchs mit dem Recht auf Befriedigung aus dem Grundstck oder eines persçnlichen Rechts, das zum Erwerb, zum Besitz oder zur Nutzung des Grundstcks berechtigt oder den Verpflichteten in der Benutzung des Grundstcks beschrnkt, 4. die Gemeinde, 5. unter den Voraussetzungen des § 55 Abs. 5 die Bedarfstrger und 6. die Erschließungstrger. (2) Die in Absatz 1 Nr. 3 bezeichneten Personen werden zu dem Zeitpunkt Beteiligte, in dem die Anmeldung ihres Rechts der Umlegungsstelle zugeht. Die Anmeldung kann bis zur Beschlussfassung ber den Umlegungsplan (§ 66 Abs. 1) erfolgen. (3) Bestehen Zweifel an einem angemeldeten Recht, so hat die Umlegungsstelle dem Anmeldenden unverzglich eine Frist zur Glaubhaftmachung seines Rechts zu setzen. Nach fruchtlosem Ablauf der Frist ist er bis zur Glaubhaftmachung seines Rechts nicht mehr zu beteiligen. (4) Der im Grundbuch eingetragene Glubiger einer Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld, fr die ein Brief erteilt ist, sowie jeder seiner Rechtsnachfolger hat auf Verlangen der Umlegungsstelle eine Erklrung darber abzugeben, ob ein anderer die Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld oder ein Recht daran erworben hat; die Person des Erwerbers hat er dabei zu bezeichnen. § 208 Satz 2 bis 4 gilt entsprechend. § 49 Rechtsnachfolge Wechselt die Person eines Beteiligten whrend eines Umlegungsverfahrens, so tritt sein Rechtsnachfolger in dieses Verfahren in dem www.WALHALLA.de
§§ 50 – 51 Zustand ein, in dem es sich im Zeitpunkt des bergangs des Rechts befindet. § 50 Bekanntmachung des Umlegungsbeschlusses (1) Der Umlegungsbeschluss ist in der Gemeinde ortsblich bekannt zu machen. (2) Die Bekanntmachung des Umlegungsbeschlusses hat die Aufforderung zu enthalten, innerhalb eines Monats Rechte, die aus dem Grundbuch nicht ersichtlich sind, aber zur Beteiligung am Umlegungsverfahren berechtigen, bei der Umlegungsstelle anzumelden. (3) Werden Rechte erst nach Ablauf der in Absatz 2 bezeichneten Frist angemeldet oder nach Ablauf der in § 48 Abs. 3 gesetzten Frist glaubhaft gemacht, so muss ein Berechtigter die bisherigen Verhandlungen und Festsetzungen gegen sich gelten lassen, wenn die Umlegungsstelle dies bestimmt. (4) Der Inhaber eines in Absatz 2 bezeichneten Rechts muss die Wirkung eines vor der Anmeldung eingetretenen Fristablaufs ebenso gegen sich gelten lassen wie der Beteiligte, dem gegenber die Frist durch Bekanntmachung des Verwaltungsakts zuerst in Lauf gesetzt worden ist. (5) Auf die rechtlichen Wirkungen nach den Abstzen 3 und 4 sowie nach § 51 ist in der Bekanntmachung hinzuweisen. § 51 Verfgungs- und Vernderungssperre (1) Von der Bekanntmachung des Umlegungsbeschlusses bis zur Bekanntmachung nach § 71 drfen im Umlegungsgebiet nur mit schriftlicher Genehmigung der Umlegungsstelle 1. ein Grundstck geteilt oder Verfgungen ber ein Grundstck und ber Rechte an einem Grundstck getroffen oder Vereinbarungen abgeschlossen werden, durch die einem anderen ein Recht zum Erwerb, zur Nutzung oder Bebauung eines Grundstcks oder Grundstcksteils eingerumt wird, oder Baulasten neu begrndet, gendert oder aufgehoben werden; 2. erhebliche Vernderungen der Erdoberflche oder wesentlich wertsteigernde sonswww.WALHALLA.de
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tige Vernderungen der Grundstcke vorgenommen werden; 3. nicht genehmigungs-, zustimmungs- oder anzeigepflichtige, aber wertsteigernde bauliche Anlagen errichtet oder wertsteigernde nderungen solcher Anlagen vorgenommen werden; 4. genehmigungs-, zustimmungs- oder anzeigepflichtige bauliche Anlagen errichtet oder gendert werden. Einer Genehmigung nach Satz 1 bedarf es im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet nur, wenn und soweit eine Genehmigungspflicht nach § 144 nicht besteht. (2) Vorhaben, die vor dem Inkrafttreten der Vernderungssperre baurechtlich genehmigt worden sind, Vorhaben, von denen die Gemeinde nach Maßgabe des Bauordnungsrechts Kenntnis erlangt hat und mit deren Ausfhrung vor dem Inkrafttreten der Vernderungssperre htte begonnen werden drfen, sowie Unterhaltungsarbeiten und die Fortfhrung einer bisher ausgebten Nutzung werden von der Vernderungssperre nicht berhrt. (3) Die Genehmigung darf nur versagt werden, wenn Grund zu der Annahme besteht, dass das Vorhaben die Durchfhrung der Umlegung unmçglich machen oder wesentlich erschweren wrde. § 22 Abs. 5 Satz 2 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. (4) Die Genehmigung kann unter Auflagen und außer bei Verfgungen ber Grundstcke und ber Rechte an Grundstcken auch unter Bedingungen oder Befristungen erteilt werden. Wird die Genehmigung unter Auflagen, Bedingungen oder Befristungen erteilt, ist die hierdurch betroffene Vertragspartei berechtigt, bis zum Ablauf eines Monats nach Unanfechtbarkeit der Entscheidung vom Vertrag zurckzutreten. Auf das Rcktrittsrecht sind die §§ 346 bis 349 und 351 des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechend anzuwenden. (5) bertrgt der Umlegungsausschuss auf Grund einer Verordnung nach § 46 Abs. 2 Nr. 3 der dort bezeichneten Stelle Entscheidungen ber Vorgnge nach Absatz 1, unter255
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§§ 52 – 54
liegt diese Stelle seinen Weisungen; bei Einlegung von Rechtsbehelfen tritt der Umlegungsausschuss an ihre Stelle. Der Umlegungsausschuss kann die bertragung jederzeit widerrufen.
Bestandsverzeichnisses sind auf die Dauer eines Monats in der Gemeinde çffentlich auszulegen. Ort und Dauer der Auslegung sind mindestens eine Woche vor der Auslegung ortsblich bekannt zu machen.
§ 52 Umlegungsgebiet (1) Das Umlegungsgebiet ist so zu begrenzen, dass die Umlegung sich zweckmßig durchfhren lsst. Es kann aus rumlich getrennten Flchen bestehen. (2) Einzelne Grundstcke, die die Durchfhrung der Umlegung erschweren, kçnnen von der Umlegung ganz oder teilweise ausgenommen werden. (3) Unwesentliche nderungen des Umlegungsgebiets kçnnen bis zum Beschluss ber die Aufstellung des Umlegungsplans (§ 66 Abs. 1) von der Umlegungsstelle nach vorheriger Anhçrung der Eigentmer der betroffenen Grundstcke auch ohne ortsbliche Bekanntmachung vorgenommen werden. Die nderung wird mit ihrer Bekanntgabe an die Eigentmer der betroffenen Grundstcke wirksam.
(3) Betrifft die Umlegung nur wenige Grundstcke, so gengt anstelle der ortsblichen Bekanntmachung die Mitteilung an die Eigentmer und die Inhaber sonstiger Rechte, soweit sie aus dem Grundbuch ersichtlich sind oder ihr Recht bei der Umlegungsstelle angemeldet haben.
§ 53 Bestandskarte und Bestandsverzeichnis (1) Die Umlegungsstelle fertigt eine Karte und ein Verzeichnis der Grundstcke des Umlegungsgebiets an (Bestandskarte und Bestandsverzeichnis). Die Bestandskarte weist mindestens die bisherige Lage und Form der Grundstcke des Umlegungsgebiets und die auf ihnen befindlichen Gebude aus und bezeichnet die Eigentmer. In dem Bestandsverzeichnis sind fr jedes Grundstck mindestens aufzufhren 1. die im Grundbuch eingetragenen Eigentmer, 2. die grundbuch- und katastermßige Bezeichnung, die Grçße und die im Liegenschaftskataster angegebene Nutzungsart der Grundstcke unter Angabe von Straße und Hausnummer sowie 3. die im Grundbuch in Abteilung II eingetragenen Lasten und Beschrnkungen. (2) Die Bestandskarte und die in Absatz 1 Satz 3 Nr. 1 und 2 bezeichneten Teile des 256
(4) In den in Absatz 1 Satz 3 Nr. 3 bezeichneten Teil des Bestandsverzeichnisses ist die Einsicht jedem gestattet, der ein berechtigtes Interesse darlegt. § 54 Benachrichtigungen und Umlegungsvermerk (1) Die Umlegungsstelle teilt dem Grundbuchamt und der fr die Fhrung des Liegenschaftskatasters zustndigen Stelle die Einleitung (§ 47) des Umlegungsverfahrens und die nachtrglichen nderungen des Umlegungsgebiets (§ 52) mit. Das Grundbuchamt hat in die Grundbcher der umzulegenden Grundstcke einzutragen, dass das Umlegungsverfahren eingeleitet ist (Umlegungsvermerk). (2) Das Grundbuchamt und die fr die Fhrung des Liegenschaftskatasters zustndige Stelle haben die Umlegungsstelle von allen Eintragungen zu benachrichtigen, die nach dem Zeitpunkt der Einleitung des Umlegungsverfahrens im Grundbuch der betroffenen Grundstcke und im Liegenschaftskataster vorgenommen sind oder vorgenommen werden. § 22 Abs. 6 ist entsprechend anzuwenden. (3) Ist im Grundbuch die Anordnung der Zwangsversteigerung oder Zwangsverwaltung eingetragen, so gibt die Umlegungsstelle dem Vollstreckungsgericht von dem Umlegungsbeschluss Kenntnis, soweit dieser das Grundstck betrifft, das Gegenstand des Vollstreckungsverfahrens ist. www.WALHALLA.de
§§ 55 – 57 § 55 Umlegungsmasse und Verteilungsmasse (1) Die im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstcke werden nach ihrer Flche rechnerisch zu einer Masse vereinigt (Umlegungsmasse). (2) Aus der Umlegungsmasse sind vorweg die Flchen auszuscheiden und der Gemeinde oder dem sonstigen Erschließungstrger zuzuteilen, die nach dem Bebauungsplan festgesetzt sind oder aus Grnden der geordneten stdtebaulichen Entwicklung zur Verwirklichung der nach § 34 zulssigen Nutzung erforderlich sind als 1. çrtliche Verkehrsflchen fr Straßen, Wege einschließlich Fuß- und Wohnwege und fr Pltze sowie fr Sammelstraßen, 2. Flchen fr Parkpltze, Grnanlagen einschließlich Kinderspielpltze und Anlagen zum Schutz gegen schdliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, soweit sie nicht schon Bestandteil der in Nummer 1 genannten Verkehrsanlagen sind, sowie fr Regenklr- und Regenberlaufbecken, wenn die Flchen berwiegend den Bedrfnissen der Bewohner des Umlegungsgebiets dienen sollen. Zu den vorweg auszuscheidenden Flchen gehçren auch die Flchen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 fr die in Satz 1 genannten Anlagen. Grnflchen nach Satz 1 Nr. 2 kçnnen auch bauflchenbedingte Flchen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 umfassen. (3) Mit der Zuteilung ist die Gemeinde oder der sonstige Erschließungstrger fr von ihnen in die Umlegungsmasse eingeworfene Flchen nach Absatz 2 abgefunden. (4) Die verbleibende Masse ist die Verteilungsmasse. (5) Sonstige Flchen, fr die nach dem Bebauungsplan eine Nutzung fr çffentliche Zwecke festgesetzt ist, kçnnen einschließlich der Flchen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 ausgeschieden und dem Bedarfs- oder Erschließungstrger zugeteilt werden, wenn dieser geeignetes Ersatzland, das auch auwww.WALHALLA.de
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ßerhalb des Umlegungsgebiets liegen kann, in die Verteilungsmasse einbringt. Die Umlegungsstelle soll von dieser Befugnis Gebrauch machen, wenn dies zur alsbaldigen Durchfhrung des Bebauungsplans zweckmßig ist. § 56 Verteilungsmaßstab (1) Fr die Errechnung der den beteiligten Grundeigentmern an der Verteilungsmasse zustehenden Anteile (Sollanspruch) ist entweder von dem Verhltnis der Flchen oder dem Verhltnis der Werte auszugehen, in dem die frheren Grundstcke vor der Umlegung zueinander gestanden haben. Der Maßstab ist von der Umlegungsstelle nach pflichtgemßem Ermessen unter gerechter Abwgung der Interessen der Beteiligten je nach Zweckmßigkeit einheitlich zu bestimmen. (2) Sind alle Beteiligten einverstanden, so kann die Verteilungsmasse auch nach einem anderen Maßstab aufgeteilt werden. § 57 Verteilung nach Werten Geht die Umlegungsstelle von dem Verhltnis der Werte aus, so wird die Verteilungsmasse in dem Verhltnis verteilt, in dem die zu bercksichtigenden Eigentmer an der Umlegung beteiligt sind. Jedem Eigentmer soll ein Grundstck mindestens mit dem Verkehrswert zugeteilt werden, den sein frheres Grundstck auch unter Bercksichtigung der Pflicht zur Bereitstellung von Flchen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 im Zeitpunkt des Umlegungsbeschlusses hatte. Fr die zuzuteilenden Grundstcke ist der Verkehrswert, bezogen auf den Zeitpunkt des Umlegungsbeschlusses, zu ermitteln. Dabei sind Wertnderungen, die durch die Umlegung bewirkt werden, zu bercksichtigen; sollen Grundstcke in Bezug auf Flchen nach § 55 Abs. 2 erschließungsbeitragspflichtig zugeteilt werden, bleiben Wertnderungen insoweit unbercksichtigt. Unterschiede zwischen den so ermittelten Verkehrswerten sind in Geld auszugleichen. 257
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§ 58 Verteilung nach Flchen (1) Geht die Umlegungsstelle von dem Verhltnis der Flchen aus, hat sie von den eingeworfenen Grundstcken unter Anrechnung des Flchenabzugs nach § 55 Abs. 2 einen Flchenbeitrag in einem solchen Umfang abzuziehen, dass die Vorteile ausgeglichen werden, die durch die Umlegung erwachsen; dabei bleiben in den Fllen des § 57 Satz 4 Halbsatz 2 die Vorteile insoweit unbercksichtigt. Der Flchenbeitrag darf in Gebieten, die erstmalig erschlossen werden, nur bis zu 30 vom Hundert, in anderen Gebieten nur bis zu 10 vom Hundert der eingeworfenen Flche betragen. Die Umlegungsstelle kann statt eines Flchenbeitrags ganz oder teilweise einen entsprechenden Geldbeitrag erheben. Soweit der Umlegungsvorteil den Flchenbeitrag nach Satz 1 bersteigt, ist der Vorteil in Geld auszugleichen. (2) Kann das neue Grundstck nicht in gleicher oder gleichwertiger Lage zugeteilt werden, so sind dadurch begrndete Wertunterschiede in Flche oder Geld auszugleichen. (3) Fr die Bemessung von Geldbeitrgen und Ausgleichsleistungen sind die Wertverhltnisse im Zeitpunkt des Umlegungsbeschlusses maßgebend. § 59 Zuteilung und Abfindung (1) Aus der Verteilungsmasse sind den Eigentmern dem Umlegungszweck entsprechend nach Mçglichkeit Grundstcke einschließlich Flchen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 in gleicher oder gleichwertiger Lage wie die eingeworfenen Grundstcke und entsprechend den nach den §§ 57 und 58 errechneten Anteilen zuzuteilen. (2) Soweit es unter Bercksichtigung der çffentlich-rechtlichen Vorschriften nicht mçglich ist, die nach den §§ 57 und 58 errechneten Anteile tatschlich zuzuteilen, findet ein Ausgleich in Geld statt. Auf den Geldausgleich sind die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils entsprechend anzuwenden, soweit die Zuteilung den Einwurfswert oder mehr als nur unwesentlich den Sollanspruch unterschreitet. Der Geldausgleich bemisst sich 258
§§ 58 – 59 nach dem Verkehrswert, bezogen auf den Zeitpunkt der Aufstellung des Umlegungsplans, soweit die Zuteilung den Sollanspruch mehr als nur unwesentlich berschreitet und dadurch die bauplanungsrechtlich zulssige Nutzung ermçglicht. (3) Beantragt ein Eigentmer, der im Umlegungsgebiet eigengenutzten Wohn- oder Geschftsraum aufgeben muss und im Umlegungsverfahren kein Grundstck erhlt, dass fr ihn als Abfindung im Umlegungsverfahren eines der in Absatz 4 Nr. 2 und 3 bezeichneten Rechte vorgesehen wird, so soll dem entsprochen werden, sofern dies in der Umlegung mçglich ist. (4) Mit Einverstndnis der betroffenen Eigentmer kçnnen als Abfindung 1. Geld oder 2. Grundeigentum außerhalb des Umlegungsgebiets oder 3. die Begrndung von Miteigentum an einem Grundstck, die Gewhrung von grundstcksgleichen Rechten, Rechten nach dem Wohnungseigentumsgesetz oder sonstigen dinglichen Rechten innerhalb und außerhalb des Umlegungsgebiets vorgesehen werden. (5) Sofern die Umlegung im Geltungsbereich eines Bebauungsplans durchgefhrt wird, kçnnen Eigentmer in Geld oder mit außerhalb des Umlegungsgebiets gelegenen Grundstcken abgefunden werden, wenn sie im Gebiet keine bebauungsfhigen Grundstcke erhalten kçnnen oder wenn dies sonst zur Erreichung der Ziele und Zwecke des Bebauungsplans erforderlich ist; wer die Abfindung mit Grundstcken außerhalb des Gebiets ablehnt, kann mit Geld abgefunden werden. Die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils sind entsprechend anzuwenden. (6) Lehnt der Eigentmer eine Abfindung mit den in Absatz 4 Nr. 2 und 3 bezeichneten Rechten ab, obgleich durch eine solche Abfindung fr eine grçßere Anzahl von Beteiligten eine Abfindung in Geld vermieden werden kann und die Abfindung in diesen www.WALHALLA.de
§§ 60 – 62 Rechtsformen mit dem Bebauungsplan vereinbar ist, ist der Eigentmer in Geld abzufinden. Die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils sind entsprechend anzuwenden. (7) Die Umlegungsstelle – der Umlegungsausschuss auf Antrag der Gemeinde – kann bei der Zuteilung von Grundstcken unter den Voraussetzungen des § 176 ein Baugebot, unter den Voraussetzungen des § 177 ein Modernisierungs- oder Instandsetzungsgebot und unter den Voraussetzungen des § 178 ein Pflanzgebot anordnen. (8) Sofern die Umlegung im Geltungsbereich eines Bebauungsplans durchgefhrt wird, sind im Umlegungsplan die Gebude oder sonstigen baulichen Anlagen zu bezeichnen, die dem Bebauungsplan widersprechen und der Verwirklichung der im Umlegungsplan in Aussicht genommenen Neugestaltung (§ 66 Abs. 2) entgegenstehen. Die Eigentmer und die sonstigen Nutzungsberechtigten haben die Beseitigung der im Umlegungsplan bezeichneten Gebude und sonstigen baulichen Anlagen zu dulden, wenn die Gemeinde die Beseitigung zum Vollzug des Umlegungsplans durchfhrt. (9) Die Befugnis der Gemeinde, ein Baugebot, ein Modernisierungs- oder Instandsetzungsgebot, ein Pflanzgebot oder ein Rckbau- oder Entsiegelungsgebot nach den §§ 176 bis 179 anzuordnen, bleibt unberhrt. § 60 Abfindung und Ausgleich fr bauliche Anlagen, Anpflanzungen und sonstige Einrichtungen Fr bauliche Anlagen, Anpflanzungen und fr sonstige Einrichtungen ist nur eine Geldabfindung zu gewhren und im Falle der Zuteilung ein Ausgleich in Geld festzusetzen, soweit das Grundstck wegen dieser Einrichtungen einen ber den Bodenwert hinausgehenden Verkehrswert hat. Die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils sind entsprechend anzuwenden. www.WALHALLA.de
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§ 61 Aufhebung, nderung und Begrndung von Rechten (1) Grundstcksgleiche Rechte sowie andere Rechte an einem im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstck oder an einem das Grundstck belastenden Recht, ferner Ansprche mit dem Recht auf Befriedigung aus dem Grundstck oder persçnliche Rechte, die zum Erwerb, zum Besitz oder zur Nutzung eines im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstcks berechtigen oder den Verpflichteten in der Benutzung des Grundstcks beschrnken, kçnnen durch den Umlegungsplan aufgehoben, gendert oder neu begrndet werden. In bereinstimmung mit den Zielen des Bebauungsplans oder zur Verwirklichung einer nach § 34 zulssigen Nutzung kçnnen zur zweckmßigen und wirtschaftlichen Ausnutzung der Grundstcke Flchen fr Zuwege, gemeinschaftliche Hofrume, Kinderspielpltze, Freizeiteinrichtungen, Stellpltze, Garagen, Flchen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 oder andere Gemeinschaftsanlagen festgelegt und ihre Rechtsverhltnisse geregelt werden. Im Landesrecht vorgesehene çffentlich-rechtliche Verpflichtungen zu einem das Grundstck betreffenden Tun, Dulden oder Unterlassen (Baulast) kçnnen im Einvernehmen mit der Baugenehmigungsbehçrde aufgehoben, gendert oder neu begrndet werden. (2) Soweit durch die Aufhebung, nderung oder Begrndung von Rechten oder Baulasten Vermçgensnachteile oder Vermçgensvorteile entstehen, findet ein Ausgleich in Geld statt. Fr den Fall, dass Vermçgensnachteile entstehen, sind die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils und ber den Hrteausgleich nach § 181 entsprechend anzuwenden. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten auch fr die nach § 55 Abs. 5 in die Verteilungsmasse eingebrachten Grundstcke. § 62 Gemeinschaftliches Eigentum; besondere rechtliche Verhltnisse (1) Wenn es dem Zweck der Umlegung dient und die Eigentmer zustimmen, kann ge259
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meinschaftliches Eigentum an Grundstcken geteilt werden. (2) Wenn einem Eigentmer fr mehrere verschiedenen Rechtsverhltnissen unterliegende alte Grundstcke oder Berechtigungen ein neues Grundstck zugeteilt wird, so werden entsprechend den verschiedenen Rechtsverhltnissen Bruchteile der Gesamtabfindung bestimmt, die an die Stelle der einzelnen Grundstcke oder Berechtigungen treten. In diesen Fllen kann fr jedes eingeworfene Grundstck oder jede Berechtigung anstelle des Bruchteils ein besonderes Grundstck zugeteilt werden. (3) Wenn gemeinschaftliches Eigentum geteilt wird (Absatz 1) oder einem Eigentmer fr sein Grundstck mehrere neue Grundstcke zugeteilt werden, so kann die Umlegungsstelle Grundpfandrechte und Reallasten, mit denen eingeworfene Grundstcke belastet sind, entsprechend den im Umlegungsverfahren ermittelten Werten auf die zuzuteilenden Grundstcke verteilen. § 63 bergang von Rechtsverhltnissen auf die Abfindung (1) Die zugeteilten Grundstcke treten hinsichtlich der Rechte an den alten Grundstcken und der diese Grundstcke betreffenden Rechtsverhltnisse, die nicht aufgehoben werden, an die Stelle der alten Grundstcke. Die çrtlich gebundenen çffentlichen Lasten, die auf den alten Grundstcken ruhen, gehen auf die in deren çrtlicher Lage ausgewiesenen neuen Grundstcke ber. (2) Erhlt der Eigentmer, dem ein neues Grundstck zugeteilt wird, fr das alte Grundstck zum Ausgleich von Wertunterschieden einen Geldausgleich oder nach § 59, § 60 oder § 61 eine Geldabfindung, so sind dinglich Berechtigte, deren Rechte durch die Umlegung beeintrchtigt werden, insoweit auf den Geldanspruch des Eigentmers angewiesen. § 64 Geldleistungen (1) Die Gemeinde ist Glubigerin und Schuldnerin der im Umlegungsplan festgesetzten Geldleistungen. 260
§§ 63 – 64 (2) Geldleistungen werden mit der Bekanntmachung nach § 71 fllig. Die Flligkeit der Ausgleichsleistungen fr Mehrwerte (§§ 57 bis 61) kann bis zu lngstens zehn Jahren hinausgeschoben werden; dabei kann vorgesehen werden, dass die Bezahlung dieser Ausgleichsleistungen ganz oder teilweise in wiederkehrenden Leistungen erfolgt. In den Fllen des Satzes 2 soll die Ausgleichsleistung ab Flligkeit und bei Anfechtung des Umlegungsplans lediglich wegen der Hçhe einer Geldleistung soll diese in Hçhe des angefochtenen Betrags ab Inkrafttreten des Umlegungsplans dem Grund nach mit 2 vom Hundert ber dem Basiszinssatz nach § 247 des Brgerlichen Gesetzbuchs jhrlich verzinst werden. (3) Die Verpflichtungen des Eigentmers oder des Erbbauberechtigten zu Geldleistungen nach den §§ 57 bis 61 gelten als Beitrag und ruhen als çffentliche Last auf dem Grundstck oder dem Erbbaurecht. (4) Wird zur Sicherung eines Kredits, der 1. der Errichtung von Neubauten, dem Wiederaufbau zerstçrter Gebude oder dem Ausbau oder der Erweiterung bestehender Gebude oder 2. der Durchfhrung notwendiger außerordentlicher Instandsetzungen an Gebuden auf dem belasteten Grundstck dient, ein Grundpfandrecht bestellt, so kann fr dieses auf Antrag ein Befriedigungsvorrecht vor der çffentlichen Last nach Absatz 3 oder einem Teil derselben fr den Fall der Zwangsvollstreckung in das Grundstck bewilligt werden, wenn dadurch die Sicherheit der çffentlichen Last nicht gefhrdet wird und die Zinsund Tilgungsstze fr das Grundpfandrecht den blichen Jahresleistungen fr erstrangige Tilgungshypotheken entsprechen. Die Bewilligung kann von der Erfllung von Bedingungen abhngig gemacht werden. (5) Soweit die Kosten und Geldleistungen der Umlegung von einem Bedarfs- oder Erschließungstrger verursacht sind, sind sie von ihm der Gemeinde zu erstatten. (6) Die çffentlichen Lasten (Absatz 3) sind im Grundbuch zu vermerken. www.WALHALLA.de
§§ 65 – 70 § 65 Hinterlegung und Verteilungsverfahren Fr die Hinterlegung von Geldleistungen und fr das Verteilungsverfahren gelten die Vorschriften der §§ 118 und 119 entsprechend. § 66 Aufstellung und Inhalt des Umlegungsplans (1) Der Umlegungsplan ist von der Umlegungsstelle nach Erçrterung mit den Eigentmern durch Beschluss aufzustellen. Er kann auch fr Teile des Umlegungsgebiets aufgestellt werden (Teilumlegungsplan). (2) Aus dem Umlegungsplan muss der in Aussicht genommene Neuzustand mit allen tatschlichen und rechtlichen nderungen hervorgehen, die die im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstcke erfahren. Der Umlegungsplan muss nach Form und Inhalt zur bernahme in das Liegenschaftskataster geeignet sein. (3) Der Umlegungsplan besteht aus der Umlegungskarte und dem Umlegungsverzeichnis. § 67 Umlegungskarte Die Umlegungskarte stellt den knftigen Zustand des Umlegungsgebiets dar. In die Karte sind insbesondere die neuen Grundstcksgrenzen und -bezeichnungen sowie die Flchen im Sinne des § 55 Abs. 2 einzutragen. § 68 Umlegungsverzeichnis (1) Das Umlegungsverzeichnis fhrt auf 1. die Grundstcke, einschließlich der außerhalb des Umlegungsgebiets zugeteilten, nach Lage, Grçße und Nutzungsart unter Gegenberstellung des alten und neuen Bestands mit Angabe ihrer Eigentmer; 2. die Rechte an einem Grundstck oder einem das Grundstck belastenden Recht, ferner Ansprche mit dem Recht auf Befriedigung aus dem Grundstck oder persçnliche Rechte, die zum Erwerb, zum Besitz oder zur Nutzung eines Grundstcks berechtigen oder den Verpflichteten in der Benutzung des Grundstcks beschrnken, soweit sie aufgehoben, gendert oder neu begrndet werden; www.WALHALLA.de
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3. die Grundstckslasten nach Rang und Betrag; 4. die Geldleistungen, deren Flligkeit und Zahlungsart sowie der Wert der Flchen nach § 55 Abs. 2 bei einer insoweit erschließungsbeitragspflichtigen Zuteilung; 5. diejenigen, zu deren Gunsten oder Lasten Geldleistungen festgesetzt sind; 6. die einzuziehenden und die zu verlegenden Flchen im Sinne des § 55 Abs. 2 und die Wasserlufe; 7. die Gebote nach § 59 Abs. 7 sowie 8. die Baulasten nach § 61 Abs. 1 Satz 3. (2) Das Umlegungsverzeichnis kann fr jedes Grundstck gesondert aufgestellt werden. § 69 Bekanntmachung des Umlegungsplans, Einsichtnahme (1) Die Umlegungsstelle hat den Beschluss ber die Aufstellung des Umlegungsplans (§ 66 Abs. 1) in der Gemeinde ortsblich bekannt zu machen. In der Bekanntmachung ist darauf hinzuweisen, dass der Umlegungsplan an einer zu benennenden Stelle nach Absatz 2 eingesehen werden kann und auszugsweise nach § 70 Abs. 1 Satz 1 zugestellt wird. (2) Den Umlegungsplan kann jeder einsehen, der ein berechtigtes Interesse darlegt. § 70 Zustellung des Umlegungsplans (1) Den Beteiligten ist ein ihre Rechte betreffender Auszug aus dem Umlegungsplan zuzustellen. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass der Umlegungsplan an einer zu benennenden Stelle nach § 69 Abs. 2 eingesehen werden kann. (2) Hlt die Umlegungsstelle nderungen des Umlegungsplans fr erforderlich, so kçnnen die Bekanntmachung und die Zustellung des genderten Umlegungsplans auf die von der nderung Betroffenen beschrnkt werden. (3) Ist im Grundbuch die Anordnung der Zwangsversteigerung oder Zwangsverwaltung eingetragen, so gibt die Umlegungsstelle dem Vollstreckungsgericht von dem Umlegungsverzeichnis Kenntnis, soweit dieses das Grundstck, das Gegenstand des 261
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Vollstreckungsverfahrens ist, und die daran bestehenden Rechte betrifft. § 71 Inkrafttreten des Umlegungsplans
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(1) Die Umlegungsstelle hat ortsblich bekannt zu machen, in welchem Zeitpunkt der Umlegungsplan unanfechtbar geworden ist. Dem Eintritt der Unanfechtbarkeit des Umlegungsplans steht es gleich, wenn der Umlegungsplan lediglich wegen der Hçhe einer Geldabfindung anfechtbar ist. (2) Vor Unanfechtbarkeit des Umlegungsplans kann die Umlegungsstelle rumliche und sachliche Teile des Umlegungsplans durch Bekanntmachung in Kraft setzen, wenn sich die Entscheidung ber eingelegte Rechtsbehelfe auf diese Teile des Umlegungsplans nicht auswirken kann. Personen, die Rechtsbehelfe eingelegt haben, sind von der Inkraftsetzung zu unterrichten. § 72 Wirkungen der Bekanntmachung (1) Mit der Bekanntmachung nach § 71 wird der bisherige Rechtszustand durch den in dem Umlegungsplan vorgesehenen neuen Rechtszustand ersetzt. Die Bekanntmachung schließt die Einweisung der neuen Eigentmer in den Besitz der zugeteilten Grundstcke ein. (2) Die Gemeinde hat den Umlegungsplan zu vollziehen, sobald eine Unanfechtbarkeit nach § 71 bekannt gemacht worden ist. Sie hat den Beteiligten die neuen Besitz- und Nutzungsrechte, erforderlichenfalls mit den Mitteln des Verwaltungszwangs, zu verschaffen. § 73 nderung des Umlegungsplans Die Umlegungsstelle kann den Umlegungsplan auch nach Eintritt der Unanfechtbarkeit ndern, wenn 1. der Bebauungsplan gendert wird, 2. eine rechtskrftige Entscheidung eines Gerichts die nderung notwendig macht oder 3. die Beteiligten mit der nderung einverstanden sind. 262
§§ 71– 77 § 74 Berichtigung der çffentlichen Bcher (1) Die Umlegungsstelle bersendet dem Grundbuchamt und der fr die Fhrung des Liegenschaftskatasters zustndigen Stelle eine beglaubigte Abschrift der Bekanntmachung nach § 71 sowie eine beglaubigte Ausfertigung des Umlegungsplans und ersucht diese, die Rechtsnderungen in das Grundbuch und in das Liegenschaftskataster einzutragen sowie den Umlegungsvermerk im Grundbuch zu lçschen. Dies gilt auch fr außerhalb des Umlegungsgebiets zugeteilte Grundstcke. (2) Bis zur Berichtigung des Liegenschaftskatasters dienen die Umlegungskarte und das Umlegungsverzeichnis als amtliches Verzeichnis der Grundstcke im Sinne des § 2 Abs. 2 der Grundbuchordnung, wenn die fr die Fhrung des Liegenschaftskatasters zustndige Stelle auf diesen Urkunden bescheinigt hat, dass sie nach Form und Inhalt zur bernahme in das Liegenschaftskataster geeignet sind. Diese Bescheinigung ist nicht erforderlich, wenn die Flurbereinigungsbehçrde die Umlegungskarte und das Umlegungsverzeichnis gefertigt hat (§ 46 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4). § 75 Einsichtnahme in den Umlegungsplan Bis zur Berichtigung des Grundbuchs ist die Einsicht in den Umlegungsplan jedem gestattet, der ein berechtigtes Interesse darlegt. § 76 Vorwegnahme der Entscheidung Mit Einverstndnis der betroffenen Rechtsinhaber kçnnen die Eigentums- und Besitzverhltnisse fr einzelne Grundstcke sowie andere Rechte nach den §§ 55 bis 62 geregelt werden, bevor der Umlegungsplan aufgestellt ist. Die §§ 70 bis 75 gelten entsprechend. § 77 Vorzeitige Besitzeinweisung (1) Sofern die Umlegung im Geltungsbereich eines Bebauungsplans durchgefhrt wird, kann die Umlegungsstelle nach dem Inkrafttreten des Bebauungsplans, wenn das Wohl der Allgemeinheit es erfordert, www.WALHALLA.de
§§ 78 – 80 1. vor Aufstellung des Umlegungsplans die Gemeinde oder den sonstigen Bedarfsoder Erschließungstrger in den Besitz der Grundstcke, die in dem Bebauungsplan als Flchen im Sinne des § 9 Abs. 1 Nr. 21 oder des § 55 Abs. 2 und 5 festgesetzt sind, einweisen; 2. nach Aufstellung des Umlegungsplans und bertragung der Grenzen der neuen Grundstcke in die rtlichkeit auch sonstige am Umlegungsverfahren Beteiligte in den Besitz der nach dem Umlegungsplan fr sie vorgesehenen Grundstcke oder Nutzungsrechte einweisen. (2) Das Wohl der Allgemeinheit kann die vorzeitige Einweisung in den Besitz insbesondere erfordern 1. in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 zugunsten der Gemeinde oder eines sonstigen Bedarfs- oder Erschließungstrgers, wenn Maßnahmen zur Verwirklichung des Bebauungsplans bevorstehen und die Flchen fr die vorgesehenen Anlagen und Einrichtungen der Erschließung oder Versorgung des Gebiets bençtigt werden, 2. in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 2 zugunsten sonstiger Umlegungsbeteiligter, wenn dringende stdtebauliche Grnde fr die Verschaffung des Besitzes bestehen und wenn diese Grnde die Interessen der Betroffenen an der weiteren Ausbung des Besitzes wesentlich berwiegen. (3) Die §§ 116 und 122 gelten entsprechend. § 78 Verfahrens- und Sachkosten Die Gemeinde trgt die Verfahrenskosten und die nicht durch Beitrge nach § 64 Abs. 3 gedeckten Sachkosten. § 79 Abgaben- und Auslagenbefreiung (1) Geschfte und Verhandlungen, die der Durchfhrung oder Vermeidung der Umlegung dienen, einschließlich der Berichtigung der çffentlichen Bcher, sind frei von Gebhren und hnlichen nichtsteuerlichen Abgaben sowie von Auslagen; dies gilt nicht fr die Kosten eines Rechtsstreits. Unberhrt bleiwww.WALHALLA.de
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ben Regelungen nach landesrechtlichen Vorschriften. (2) Die Abgabenfreiheit ist von der zustndigen Behçrde ohne Nachprfung anzuerkennen, wenn die Umlegungsstelle versichert, dass ein Geschft oder eine Verhandlung der Durchfhrung oder Vermeidung der Umlegung dient.
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Zweiter Abschnitt Vereinfachte Umlegung § 80 Zweck, Anwendungsbereich, Zustndigkeiten (1) Die Gemeinde kann eine Umlegung im Sinne des § 45 als vereinfachte Umlegung durchfhren, wenn die in § 46 Abs. 1 bezeichneten Voraussetzungen vorliegen und wenn mit der Umlegung lediglich 1. unmittelbar aneinander grenzende oder in enger Nachbarschaft liegende Grundstcke oder Teile von Grundstcken untereinander getauscht oder 2. Grundstcke, insbesondere Splittergrundstcke oder Teile von Grundstcken, einseitig zugeteilt werden. Die auszutauschenden oder einseitig zuzuteilenden Grundstcke oder Grundstcksteile drfen nicht selbstndig bebaubar sein. Eine einseitige Zuteilung muss im çffentlichen Interesse geboten sein. (2) Auf die vereinfachte Umlegung sind die Vorschriften des Ersten Abschnitts nur anzuwenden, soweit die Vorschriften dieses Abschnitts dies bestimmen. Einer Anordnung der vereinfachten Umlegung durch die Gemeinde bedarf es nicht. (3) Die vereinfachte Umlegung ist so durchzufhren, dass jedem Eigentmer nach dem Verhltnis des Werts seines frheren Grundstcks zum Wert der brigen Grundstcke mçglichst ein Grundstck in gleicher oder gleichwertiger Lage zugeteilt wird. Eine durch die vereinfachte Umlegung fr den Grundstckseigentmer bewirkte Wertminderung darf nur unerheblich sein. Mit Zustimmung der Eigentmer kçnnen von den 263
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Stzen 1 und 2 abweichende Regelungen getroffen werden. (4) Im Rahmen des Verfahrens der vereinfachten Umlegung betroffene Dienstbarkeiten und Baulasten nach Maßgabe des § 61 Abs. 1 Satz 3 kçnnen neu geordnet und zu diesem Zweck auch neu begrndet und aufgehoben werden. Betroffene Grundpfandrechte kçnnen neu geordnet werden, wenn die Beteiligten dem vorgesehenen neuen Rechtszustand zustimmen. (5) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnungen bestimmen, dass die nach Maßgabe des § 46 Abs. 2 Nr. 1 und 2 gebildeten Umlegungsausschsse auch vereinfachte Umlegungsverfahren selbstndig durchfhren. Die Vorschriften des § 46 Abs. 4 zur bertragung der Umlegung auf die Flurbereinigungsbehçrde oder eine andere geeignete Behçrde sind fr vereinfachte Umlegungsverfahren entsprechend anzuwenden. § 81 Geldleistungen (1) Vorteile, die durch die vereinfachte Umlegung bewirkt werden, sind von den Eigentmern in Geld auszugleichen. Die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt des Fnften Teils sind entsprechend anzuwenden. (2) Glubigerin und Schuldnerin der Geldleistungen ist die Gemeinde. Die Beteiligten kçnnen mit Zustimmung der Gemeinde andere Vereinbarungen treffen. Die Geldleistungen werden mit der Bekanntmachung nach § 83 Abs. 1 fllig. § 64 Abs. 3, 4 und 6 ber Beitrag und çffentliche Last ist entsprechend anzuwenden, wenn die Gemeinde Glubigerin der Geldleistungen ist. (3) Dinglich Berechtigte, deren Rechte durch die vereinfachte Umlegung beeintrchtigt werden, sind insoweit auf den Geldanspruch des Eigentmers angewiesen. Fr die Hinterlegung von Geldleistungen und fr das Verteilungsverfahren gelten die Vorschriften der §§ 118 und 119 entsprechend.
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§§ 81– 83 § 82 Beschluss ber die vereinfachte Umlegung (1) Die Gemeinde setzt nach Erçrterung mit den Eigentmern durch Beschluss die neuen Grenzen sowie die Geldleistung fest und regelt in ihm, soweit es erforderlich ist, die Neuordnung und zu diesem Zweck auch die Neubegrndung und Aufhebung von Dienstbarkeiten, Grundpfandrechten und Baulasten. Beteiligten, deren Rechte ohne Zustimmung durch den Beschluss betroffen werden, ist vorher Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Der Beschluss muss nach Form und Inhalt zur bernahme in das Liegenschaftskataster geeignet sein. (2) Allen Beteiligten ist ein ihre Rechte betreffender Auszug aus dem Beschluss zuzustellen. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass der Beschluss bei einer zu benennenden Stelle eingesehen werden kann. § 83 Bekanntmachung und Rechtswirkungen der vereinfachten Umlegung (1) Die Gemeinde hat ortsblich bekannt zu machen, in welchem Zeitpunkt der Beschluss ber die vereinfachte Umlegung unanfechtbar geworden ist. § 71 Abs. 2 ber die vorzeitige Inkraftsetzung ist entsprechend anzuwenden. (2) Mit der Bekanntmachung wird der bisherige Rechtszustand durch den in dem Beschluss ber die vereinfachte Umlegung vorgesehenen neuen Rechtszustand ersetzt. Die Bekanntmachung schließt die Einweisung der neuen Eigentmer in den Besitz der zugeteilten Grundstcke oder Grundstcksteile ein. § 72 Abs. 2 ber die Vollziehung ist entsprechend anzuwenden. (3) Das Eigentum an ausgetauschten oder einseitig zugeteilten Grundstcksteilen und Grundstcken geht lastenfrei auf die neuen Eigentmer ber; Unschdlichkeitszeugnisse sind nicht erforderlich. Sofern Grundstcksteile oder Grundstcke einem Grundstck zugeteilt werden, werden sie Bestandteil dieses Grundstcks. Die dinglichen Rechte an diesem Grundstck erstrecken sich auf die zugeteilten Grundstcksteile und Grundstwww.WALHALLA.de
§§ 84 – 86
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cke. Satz 1 Halbsatz 1 und Satz 3 gelten nur, soweit sich nicht aus einer Regelung nach § 80 Abs. 4 etwas anderes ergibt. § 84 Berichtigung der çffentlichen Bcher (1) Die Gemeinde bersendet dem Grundbuchamt und der fr die Fhrung des Liegenschaftskatasters zustndigen Stelle eine beglaubigte Abschrift des Beschlusses ber die vereinfachte Umlegung, teilt den Zeitpunkt der Bekanntmachung nach § 83 Abs. 1 mit und ersucht diese, die Rechtsnderungen in das Grundbuch und in das Liegenschaftskataster einzutragen. § 74 Abs. 2 gilt entsprechend. (2) Fr die Kosten der vereinfachten Umlegung gelten die §§ 78 und 79 entsprechend.
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6. im Geltungsbereich einer Erhaltungssatzung eine bauliche Anlage aus den in § 172 Abs. 3 bis 5 bezeichneten Grnden zu erhalten oder 7. im Geltungsbereich einer Satzung zur Sicherung von Durchfhrungsmaßnahmen des Stadtumbaus eine bauliche Anlage aus den in § 171d Abs. 3 bezeichneten Grnden zu erhalten oder zu beseitigen. (2) Unberhrt bleiben 1. die Vorschriften ber die Enteignung zu anderen als den in Absatz 1 genannten Zwecken, 2. landesrechtliche Vorschriften ber die Enteignung zu den in Absatz 1 Nr. 6 genannten Zwecken. § 86 Gegenstand der Enteignung
Fnfter Teil Enteignung
(1) Durch Enteignung kçnnen 1. das Eigentum an Grundstcken entzogen oder belastet werden;
Erster Abschnitt Zulssigkeit der Enteignung
2. andere Rechte an Grundstcken entzogen oder belastet werden;
§ 85 Enteignungszweck (1) Nach diesem Gesetzbuch kann nur enteignet werden, um 1. entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplans ein Grundstck zu nutzen oder eine solche Nutzung vorzubereiten, 2. unbebaute oder geringfgig bebaute Grundstcke, die nicht im Bereich eines Bebauungsplans, aber innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile liegen, insbesondere zur Schließung von Baulcken, entsprechend den baurechtlichen Vorschriften zu nutzen oder einer baulichen Nutzung zuzufhren, 3. Grundstcke fr die Entschdigung in Land zu beschaffen, 4. durch Enteignung entzogene Rechte durch neue Rechte zu ersetzen, 5. Grundstcke einer baulichen Nutzung zuzufhren, wenn ein Eigentmer die Verpflichtung nach § 176 Abs. 1 oder 2 nicht erfllt,
3. Rechte entzogen werden, die zum Erwerb, zum Besitz oder zur Nutzung von Grundstcken berechtigen oder die den Verpflichteten in der Benutzung von Grundstcken beschrnken; hierzu zhlen auch Rckbertragungsansprche nach dem Vermçgensgesetz;
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4. soweit es in den Vorschriften dieses Teils vorgesehen ist, Rechtsverhltnisse begrndet werden, die Rechte der in Nummer 3 bezeichneten Art gewhren. (2) Auf das Zubehçr eines Grundstcks sowie auf Sachen, die nur zu einem vorbergehenden Zweck mit dem Grundstck verbunden oder in ein Gebude eingefgt sind, darf die Enteignung nur nach Maßgabe des § 92 Abs. 4 ausgedehnt werden. (3) Die fr die Entziehung oder Belastung des Eigentums an Grundstcken geltenden Vorschriften sind auf die Entziehung, Belastung oder Begrndung der in Absatz 1 Nr. 2 bis 4 bezeichneten Rechte entsprechend anzuwenden. 265
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§ 87 Voraussetzungen fr die Zulssigkeit der Enteignung (1) Die Enteignung ist im einzelnen Fall nur zulssig, wenn das Wohl der Allgemeinheit sie erfordert und der Enteignungszweck auf andere zumutbare Weise nicht erreicht werden kann. (2) Die Enteignung setzt voraus, dass der Antragsteller sich ernsthaft um den freihndigen Erwerb des zu enteignenden Grundstcks zu angemessenen Bedingungen, unter den Voraussetzungen des § 100 Abs. 1 und 3 unter Angebot geeigneten anderen Landes, vergeblich bemht hat. Der Antragsteller hat glaubhaft zu machen, dass das Grundstck innerhalb angemessener Frist zu dem vorgesehenen Zweck verwendet wird. (3) Die Enteignung eines Grundstcks zu dem Zweck, es fr die bauliche Nutzung vorzubereiten (§ 85 Abs. 1 Nr. 1) oder es der baulichen Nutzung zuzufhren (§ 85 Abs. 1 Nr. 2), darf nur zugunsten der Gemeinde oder eines çffentlichen Bedarfs- oder Erschließungstrgers erfolgen. In den Fllen des § 85 Abs. 1 Nr. 5 kann die Enteignung eines Grundstcks zugunsten eines Bauwilligen verlangt werden, der in der Lage ist, die Baumaßnahmen innerhalb angemessener Frist durchzufhren, und sich hierzu verpflichtet. Soweit im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet die Enteignung zugunsten der Gemeinde zulssig ist, kann sie auch zugunsten eines Sanierungstrgers erfolgen. (4) Die Zulssigkeit der Enteignung wird durch die Vorschriften des Sechsten Teils des Zweiten Kapitels nicht berhrt. § 88 Enteignung aus zwingenden stdtebaulichen Grnden Wird die Enteignung eines Grundstcks von der Gemeinde zu den in § 85 Abs. 1 Nr. 1 und 2 bezeichneten Zwecken aus zwingenden stdtebaulichen Grnden beantragt, so gengt anstelle des § 87 Abs. 2 der Nachweis, dass die Gemeinde sich ernsthaft um den freihndigen Erwerb dieses Grundstcks zu angemessenen Bedingungen vergeblich bemht hat. Satz 1 ist entsprechend anzuwenden, wenn die Enteignung eines im 266
§§ 87 – 89 fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet gelegenen Grundstcks zugunsten der Gemeinde oder eines Sanierungstrgers beantragt wird. § 89 Verußerungspflicht (1) Die Gemeinde hat Grundstcke zu verußern, 1. die sie durch Ausbung des Vorkaufsrechts erlangt hat oder 2. die zu ihren Gunsten enteignet worden sind, um sie fr eine bauliche Nutzung vorzubereiten oder der baulichen Nutzung zuzufhren. Dies gilt nicht fr Grundstcke, die als Austauschland fr beabsichtigte stdtebauliche Maßnahmen, zur Entschdigung in Land oder fr sonstige çffentliche Zwecke bençtigt werden. Die Verußerungspflicht entfllt, wenn fr das Grundstck entsprechendes Ersatzland hergegeben oder Miteigentum an einem Grundstck bertragen wurde oder wenn grundstcksgleiche Rechte, Rechte nach dem Wohnungseigentumsgesetz oder sonstige dingliche Rechte an einem Grundstck begrndet oder gewhrt wurden. (2) Die Gemeinde soll ein Grundstck verußern, sobald der mit dem Erwerb verfolgte Zweck verwirklicht werden kann oder entfallen ist. (3) Die Gemeinde hat die Grundstcke unter Bercksichtigung weiter Kreise der Bevçlkerung an Personen zu verußern, die sich verpflichten, das Grundstck innerhalb angemessener Frist entsprechend den baurechtlichen Vorschriften oder den Zielen und Zwecken der stdtebaulichen Maßnahme zu nutzen. Dabei sind in den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 die frheren Kufer, in den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 2 die frheren Eigentmer vorrangig zu bercksichtigen. (4) Die Gemeinde kann ihrer Verußerungspflicht nachkommen, indem sie 1. das Eigentum an dem Grundstck bertrgt, 2. grundstcksgleiche Rechte oder Rechte nach dem Wohnungseigentumsgesetz oder 3. sonstige dingliche Rechte www.WALHALLA.de
§§ 90 – 92 begrndet oder gewhrt. Die Verschaffung eines Anspruchs auf den Erwerb solcher Rechte steht ihrer Begrndung oder Gewhrung oder der Eigentumsbertragung gleich. § 90 Enteignung von Grundstcken zur Entschdigung in Land (1) Die Enteignung von Grundstcken zur Entschdigung in Land (Ersatzland) ist zulssig, wenn 1. die Entschdigung eines Eigentmers nach § 100 in Land festzusetzen ist, 2. die Bereitstellung von Grundstcken, die im Rahmen der beabsichtigten stdtebaulichen Entwicklung als Ersatzland geeignet sind, weder aus dem Grundbesitz des Enteignungsbegnstigten noch aus dem Grundbesitz des Bundes, des Landes, einer Gemeinde (Gemeindeverband) oder einer juristischen Person des Privatrechts, an der der Bund, das Land oder eine Gemeinde (Gemeindeverband) allein oder gemeinsam berwiegend beteiligt sind, mçglich und zumutbar ist sowie 3. von dem Enteignungsbegnstigten geeignete Grundstcke freihndig zu angemessenen Bedingungen, insbesondere, soweit ihm dies mçglich und zumutbar ist, unter Angebot geeigneten anderen Landes aus dem eigenen Vermçgen oder aus dem Besitzstand von juristischen Personen des Privatrechts, an deren Kapital er berwiegend beteiligt ist, nicht erworben werden kçnnen. (2) Grundstcke unterliegen nicht der Enteignung zur Entschdigung in Land, wenn und soweit 1. der Eigentmer oder bei land- oder forstwirtschaftlich genutzten Grundstcken auch der sonstige Nutzungsberechtigte auf das zu enteignende Grundstck mit seiner Berufs- oder Erwerbsttigkeit angewiesen und ihm im Interesse der Erhaltung der Wirtschaftlichkeit seines Betriebs die Abgabe nicht zuzumuten ist oder 2. die Grundstcke oder ihre Ertrge unmittelbar çffentlichen Zwecken oder der Wohlfahrtspflege, dem Unterricht, der www.WALHALLA.de
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Forschung, der Kranken- und Gesundheitspflege, der Erziehung, der Kçrperertchtigung oder den Aufgaben der Kirchen und anderer Religionsgesellschaften des çffentlichen Rechts sowie deren Einrichtungen dienen oder zu dienen bestimmt sind. (3) Außerhalb des rumlichen Geltungsbereichs eines Bebauungsplans und außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile kçnnen Grundstcke zur Entschdigung in Land nur enteignet werden, wenn sie landoder forstwirtschaftlich genutzt werden sollen. (4) Die Enteignung zum Zweck der Entschdigung eines Eigentmers, dessen Grundstck zur Beschaffung von Ersatzland enteignet wird, ist unzulssig. § 91 Ersatz fr entzogene Rechte Die Enteignung zu dem Zweck, durch Enteignung entzogene Rechte durch neue Rechte zu ersetzen, ist nur zulssig, soweit der Ersatz in den Vorschriften des Zweiten Abschnitts vorgesehen ist. Fr den Ersatz entzogener Rechte durch neue Rechte im Wege der Enteignung nach § 97 Abs. 2 Satz 3 gelten die in § 90 Abs. 1 und 2 fr die Enteignung zur Entschdigung in Land getroffenen Vorschriften entsprechend. § 92 Umfang, Beschrnkung und Ausdehnung der Enteignung (1) Ein Grundstck darf nur in dem Umfang enteignet werden, in dem dies zur Verwirklichung des Enteignungszwecks erforderlich ist. Reicht eine Belastung des Grundstcks mit einem Recht zur Verwirklichung des Enteignungszwecks aus, so ist die Enteignung hierauf zu beschrnken. (2) Soll ein Grundstck mit einem Erbbaurecht belastet werden, kann der Eigentmer anstelle der Belastung die Entziehung des Eigentums verlangen. Soll ein Grundstck mit einem anderen Recht belastet werden, kann der Eigentmer die Entziehung des Eigentums verlangen, wenn die Belastung mit dem dinglichen Recht fr ihn unbillig ist. 267
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(3) Soll ein Grundstck oder ein rumlich oder wirtschaftlich zusammenhngender Grundbesitz nur zu einem Teil enteignet werden, kann der Eigentmer die Ausdehnung der Enteignung auf das Restgrundstck oder den Restbesitz insoweit verlangen, als das Restgrundstck oder der Restbesitz nicht mehr in angemessenem Umfang baulich oder wirtschaftlich genutzt werden kann. (4) Der Eigentmer kann verlangen, dass die Enteignung auf die in § 86 Abs. 2 bezeichneten Gegenstnde ausgedehnt wird, wenn und soweit er sie infolge der Enteignung nicht mehr wirtschaftlich nutzen oder in anderer Weise angemessen verwerten kann. (5) Ein Verlangen nach den Abstzen 2 bis 4 ist schriftlich oder zur Niederschrift bei der Enteignungsbehçrde bis zum Schluss der mndlichen Verhandlung geltend zu machen. Zweiter Abschnitt Entschdigung § 93 Entschdigungsgrundstze (1) Fr die Enteignung ist Entschdigung zu leisten. (2) Die Entschdigung wird gewhrt 1. fr den durch die Enteignung eintretenden Rechtsverlust, 2. fr andere durch die Enteignung eintretende Vermçgensnachteile. (3) Vermçgensvorteile, die dem Entschdigungsberechtigten (§ 94) infolge der Enteignung entstehen, sind bei der Festsetzung der Entschdigung zu bercksichtigen. Hat bei der Entstehung eines Vermçgensnachteils ein Verschulden des Entschdigungsberechtigten mitgewirkt, so gilt § 254 des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechend. (4) Fr die Bemessung der Entschdigung ist der Zustand des Grundstcks in dem Zeitpunkt maßgebend, in dem die Enteignungsbehçrde ber den Enteignungsantrag entscheidet. In den Fllen der vorzeitigen Besitzeinweisung ist der Zustand in dem Zeitpunkt maßgebend, in dem diese wirksam wird. 268
§§ 93 – 95 § 94 Entschdigungsberechtigter und Entschdigungsverpflichteter (1) Entschdigung kann verlangen, wer in seinem Recht durch die Enteignung beeintrchtigt wird und dadurch einen Vermçgensnachteil erleidet. (2) Zur Leistung der Entschdigung ist der Enteignungsbegnstigte verpflichtet. Wird Ersatzland enteignet, so ist zur Entschdigung derjenige verpflichtet, der dieses Ersatzland fr das zu enteignende Grundstck beschaffen muss. § 95 Entschdigung fr den Rechtsverlust (1) Die Entschdigung fr den durch die Enteignung eintretenden Rechtsverlust bemisst sich nach dem Verkehrswert (§ 194) des zu enteignenden Grundstcks oder sonstigen Gegenstands der Enteignung. Maßgebend ist der Verkehrswert in dem Zeitpunkt, in dem die Enteignungsbehçrde ber den Enteignungsantrag entscheidet. (2) Bei der Festsetzung der Entschdigung bleiben unbercksichtigt 1. Wertsteigerungen eines Grundstcks, die in der Aussicht auf eine nderung der zulssigen Nutzung eingetreten sind, wenn die nderung nicht in absehbarer Zeit zu erwarten ist; 2. Wertnderungen, die infolge der bevorstehenden Enteignung eingetreten sind; 3. Werterhçhungen, die nach dem Zeitpunkt eingetreten sind, in dem der Eigentmer zur Vermeidung der Enteignung ein Kaufoder Tauschangebot des Antragstellers mit angemessenen Bedingungen (§ 87 Abs. 2 Satz 1 und § 88) htte annehmen kçnnen, es sei denn, dass der Eigentmer Kapital oder Arbeit fr sie aufgewendet hat; 4. wertsteigernde Vernderungen, die whrend einer Vernderungssperre ohne Genehmigung der Baugenehmigungsbehçrde vorgenommen worden sind; 5. wertsteigernde Vernderungen, die nach Einleitung des Enteignungsverfahrens ohne behçrdliche Anordnung oder Zuwww.WALHALLA.de
§§ 96 – 97 stimmung der Enteignungsbehçrde vorgenommen worden sind; 6. Vereinbarungen, soweit sie von blichen Vereinbarungen auffllig abweichen und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie getroffen worden sind, um eine hçhere Entschdigungsleistung zu erlangen; 7. Bodenwerte, die nicht zu bercksichtigen wren, wenn der Eigentmer eine Entschdigung in den Fllen der §§ 40 bis 42 geltend machen wrde. (3) Fr bauliche Anlagen, deren Rckbau jederzeit auf Grund çffentlich-rechtlicher Vorschriften entschdigungslos gefordert werden kann, ist eine Entschdigung nur zu gewhren, wenn es aus Grnden der Billigkeit geboten ist. Kann der Rckbau entschdigungslos erst nach Ablauf einer Frist gefordert werden, so ist die Entschdigung nach dem Verhltnis der restlichen zu der gesamten Frist zu bemessen. (4) Wird der Wert des Eigentums an dem Grundstck durch Rechte Dritter gemindert, die an dem Grundstck aufrechterhalten, an einem anderen Grundstck neu begrndet oder gesondert entschdigt werden, so ist dies bei der Festsetzung der Entschdigung fr den Rechtsverlust zu bercksichtigen. § 96 Entschdigung fr andere Vermçgensnachteile (1) Wegen anderer durch die Enteignung eintretender Vermçgensnachteile ist eine Entschdigung nur zu gewhren, wenn und soweit diese Vermçgensnachteile nicht bei der Bemessung der Entschdigung fr den Rechtsverlust bercksichtigt sind. Die Entschdigung ist unter gerechter Abwgung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten festzusetzen, insbesondere fr 1. den vorbergehenden oder dauernden Verlust, den der bisherige Eigentmer in seiner Berufsttigkeit, seiner Erwerbsttigkeit oder in Erfllung der ihm wesensgemß obliegenden Aufgaben erleidet, jedoch nur bis zu dem Betrag des Aufwands, der erforderlich ist, um ein anderes www.WALHALLA.de
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Grundstck in der gleichen Weise wie das zu enteignende Grundstck zu nutzen; 2. die Wertminderung, die durch die Enteignung eines Grundstcksteils oder eines Teils eines rumlich oder wirtschaftlich zusammenhngenden Grundbesitzes bei dem anderen Teil oder durch Enteignung des Rechts an einem Grundstck bei einem anderen Grundstck entsteht, soweit die Wertminderung nicht schon bei der Festsetzung der Entschdigung nach Nummer 1 bercksichtigt ist; 3. die notwendigen Aufwendungen fr einen durch die Enteignung erforderlich werdenden Umzug. (2) Im Falle des Absatzes 1 Nr. 2 ist § 95 Abs. 2 Nr. 3 anzuwenden. § 97 Behandlung der Rechte der Nebenberechtigten (1) Rechte an dem zu enteignenden Grundstck sowie persçnliche Rechte, die zum Besitz oder zur Nutzung des Grundstcks berechtigen oder den Verpflichteten in der Benutzung des Grundstcks beschrnken, kçnnen aufrechterhalten werden, soweit dies mit dem Enteignungszweck vereinbar ist. (2) Als Ersatz fr ein Recht an einem Grundstck, das nicht aufrechterhalten wird, kann mit Zustimmung des Rechtsinhabers das Ersatzland oder ein anderes Grundstck des Enteignungsbegnstigten mit einem gleichen Recht belastet werden. Als Ersatz fr ein persçnliches Recht, das nicht aufrechterhalten wird, kann mit Zustimmung des Rechtsinhabers ein Rechtsverhltnis begrndet werden, das ein Recht gleicher Art in Bezug auf das Ersatzland oder auf ein anderes Grundstck des Enteignungsbegnstigten gewhrt. Als Ersatz fr dingliche oder persçnliche Rechte eines çffentlichen Verkehrsunternehmens oder eines Trgers der çffentlichen Versorgung mit Elektrizitt, Gas, Wrme oder Wasser, der auf diese zur Erfllung seiner wesensgemßen Aufgaben angewiesen ist, sind auf seinen Antrag Rechte gleicher Art zu begrnden; soweit dazu Grundstcke des Enteignungsbegnstigten nicht geeignet sind, kçnnen zu diesem Zweck auch 269
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andere Grundstcke in Anspruch genommen werden. Antrge nach Satz 3 mssen vor Beginn der mndlichen Verhandlung schriftlich oder zur Niederschrift der Enteignungsbehçrde gestellt werden. (3) Soweit Rechte nicht aufrechterhalten oder nicht durch neue Rechte ersetzt werden, sind bei der Enteignung eines Grundstcks gesondert zu entschdigen 1. Erbbauberechtigte, Altenteilsberechtigte sowie Inhaber von Dienstbarkeiten und Erwerbsrechten an dem Grundstck, 2. Inhaber von persçnlichen Rechten, die zum Besitz oder zur Nutzung des Grundstcks berechtigen, wenn der Berechtigte im Besitz des Grundstcks ist, 3. Inhaber von persçnlichen Rechten, die zum Erwerb des Grundstcks berechtigen oder den Verpflichteten in der Nutzung des Grundstcks beschrnken. (4) Berechtigte, deren Rechte nicht aufrechterhalten, nicht durch neue Rechte ersetzt und nicht gesondert entschdigt werden, haben bei der Enteignung eines Grundstcks Anspruch auf Ersatz des Werts ihres Rechts aus der Geldentschdigung fr das Eigentum an dem Grundstck, soweit sich ihr Recht auf dieses erstreckt. Das gilt entsprechend fr die Geldentschdigungen, die fr den durch die Enteignung eintretenden Rechtsverlust in anderen Fllen oder nach § 96 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 festgesetzt werden. § 98 Schuldbergang (1) Haftet bei einer Hypothek, die aufrechterhalten oder durch ein neues Recht an einem anderen Grundstck ersetzt wird, der von der Enteignung Betroffene zugleich persçnlich, so bernimmt der Enteignungsbegnstigte die Schuld in Hçhe der Hypothek. Die §§ 415 und 416 des Brgerlichen Gesetzbuchs gelten entsprechend; als Verußerer im Sinne des § 416 ist der von der Enteignung Betroffene anzusehen. (2) Das Gleiche gilt, wenn bei einer Grundschuld oder Rentenschuld, die aufrechterhalten oder durch ein neues Recht an einem anderen Grundstck ersetzt wird, der von der Enteignung Betroffene zugleich persçnlich 270
§§ 98 – 100 haftet, sofern er sptestens in dem nach § 108 anzuberaumenden Termin die gegen ihn bestehende Forderung unter Angabe ihres Betrags und Grunds angemeldet und auf Verlangen der Enteignungsbehçrde oder eines Beteiligten glaubhaft gemacht hat. § 99 Entschdigung in Geld (1) Die Entschdigung ist in einem einmaligen Betrag zu leisten, soweit dieses Gesetzbuch nichts anderes bestimmt. Auf Antrag des Eigentmers kann die Entschdigung in wiederkehrenden Leistungen festgesetzt werden, wenn dies den brigen Beteiligten zuzumuten ist. (2) Fr die Belastung eines Grundstcks mit einem Erbbaurecht ist die Entschdigung in einem Erbbauzins zu leisten. (3) Einmalige Entschdigungsbetrge sind mit 2 vom Hundert ber dem Basiszinssatz nach § 247 des Brgerlichen Gesetzbuchs jhrlich von dem Zeitpunkt an zu verzinsen, in dem die Enteignungsbehçrde ber den Enteignungsantrag entscheidet. Im Falle der vorzeitigen Besitzeinweisung ist der Zeitpunkt maßgebend, in dem diese wirksam wird. § 100 Entschdigung in Land (1) Die Entschdigung ist auf Antrag des Eigentmers in geeignetem Ersatzland festzusetzen, wenn er zur Sicherung seiner Berufsttigkeit, seiner Erwerbsttigkeit oder zur Erfllung der ihm wesensgemß obliegenden Aufgaben auf Ersatzland angewiesen ist und 1. der Enteignungsbegnstigte ber als Ersatzland geeignete Grundstcke verfgt, auf die er nicht mit seiner Berufsttigkeit, seiner Erwerbsttigkeit oder zur Erfllung der ihm wesensgemß obliegenden Aufgaben angewiesen ist, oder 2. der Enteignungsbegnstigte geeignetes Ersatzland nach pflichtmßigem Ermessen der Enteignungsbehçrde freihndig zu angemessenen Bedingungen beschaffen kann oder 3. geeignetes Ersatzland durch Enteignung nach § 90 beschafft werden kann. www.WALHALLA.de
§ 101 (2) Wird die Entschdigung in Ersatzland festgesetzt, sind auch der Verwendungszweck des Ersatzlands und die Frist, in der das Grundstck zu dem vorgesehenen Zweck zu verwenden ist, zu bezeichnen. Die §§ 102 und 103 gelten entsprechend. (3) Unter den Voraussetzungen der Nummern 1 bis 3 des Absatzes 1 ist die Entschdigung auf Antrag des Eigentmers auch dann in geeignetem Ersatzland festzusetzen, wenn ein Grundstck enteignet werden soll, das mit einem Eigenheim oder einer Kleinsiedlung bebaut ist. Dies gilt nicht, wenn nach çffentlich-rechtlichen Vorschriften der Rckbau des Gebudes jederzeit entschdigungslos gefordert werden kann. (4) Die Entschdigung kann auf Antrag des Enteigneten oder Enteignungsbegnstigten ganz oder teilweise in Ersatzland festgesetzt werden, wenn diese Art der Entschdigung nach pflichtmßigem Ermessen der Enteignungsbehçrde unter gerechter Abwgung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten billig ist und bei dem Enteignungsbegnstigten die in Absatz 1 Nr. 1 oder 2 genannten Voraussetzungen vorliegen. (5) Auf die Ermittlung des Werts des Ersatzlands ist § 95 entsprechend anzuwenden. Hierbei kann eine Werterhçhung bercksichtigt werden, die das brige Grundvermçgen des von der Enteignung Betroffenen durch den Erwerb des Ersatzlands ber dessen Wert nach Satz 1 hinaus erfhrt. Hat das Ersatzland einen geringeren Wert als das zu enteignende Grundstck, so ist eine dem Wertunterschied entsprechende zustzliche Geldentschdigung festzusetzen. Hat das Ersatzland einen hçheren Wert als das zu enteignende Grundstck, so ist festzusetzen, dass der Entschdigungsberechtigte an den durch die Enteignung Begnstigten eine dem Wertunterschied entsprechende Ausgleichszahlung zu leisten hat. Die Ausgleichszahlung wird mit dem nach § 117 Abs. 5 Satz 1 in der Ausfhrungsanordnung festgesetzten Tag fllig. (6) Wird die Entschdigung in Land festgesetzt, sollen dingliche oder persçnliche Rechte, soweit sie nicht an dem zu enteignenden www.WALHALLA.de
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Grundstck aufrechterhalten werden, auf Antrag des Rechtsinhabers ganz oder teilweise nach Maßgabe des § 97 Abs. 2 ersetzt werden. Soweit dies nicht mçglich ist oder nicht ausreicht, sind die Inhaber der Rechte gesondert in Geld zu entschdigen; dies gilt fr die in § 97 Abs. 4 bezeichneten Berechtigungen nur, soweit ihre Rechte nicht durch eine dem Eigentmer nach Absatz 5 zu gewhrende zustzliche Geldentschdigung gedeckt werden. (7) Antrge nach den Abstzen 1, 3, 4 und 6 sind schriftlich oder zur Niederschrift der Enteignungsbehçrde zu stellen, und zwar in den Fllen der Abstze 1, 3 und 4 vor Beginn und im Falle des Absatzes 6 bis zum Schluss der mndlichen Verhandlung (§ 108). (8) Sind Miteigentum, grundstcksgleiche Rechte oder Rechte nach dem Wohnungseigentumsgesetz ebenso zur Sicherung der Berufs- oder Erwerbsttigkeit des Berechtigten oder zur Erfllung der ihm wesensgemß obliegenden Aufgaben geeignet, kçnnen dem Eigentmer diese Rechte anstelle des Ersatzlands angeboten werden. Der Eigentmer ist in Geld abzufinden, wenn er die ihm nach Satz 1 angebotene Entschdigung ablehnt. § 101 bleibt unberhrt. (9) Hat der Eigentmer nach Absatz 1 oder 3 einen Anspruch auf Ersatzland und beschafft er sich mit Zustimmung des Enteignungsbegnstigten außerhalb des Enteignungsverfahrens Ersatzland oder die in Absatz 8 bezeichneten Rechte selbst, so hat er gegen den Enteignungsbegnstigten einen Anspruch auf Erstattung der erforderlichen Aufwendungen. Der Enteignungsbegnstigte ist nur insoweit zur Erstattung verpflichtet, als er selbst Aufwendungen erspart. Kommt eine Einigung ber die Erstattung nicht zustande, entscheidet die Enteignungsbehçrde; fr den Bescheid gilt § 122 entsprechend. § 101 Entschdigung durch Gewhrung anderer Rechte (1) Der Eigentmer eines zu enteignenden Grundstcks kann auf seinen Antrag, wenn dies unter Abwgung der Belange der Betei271
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ligten billig ist, ganz oder teilweise entschdigt werden 1. durch Bestellung oder bertragung von Miteigentum an einem Grundstck, grundstcksgleichen Rechten, Rechten nach dem Wohnungseigentumsgesetz, sonstigen dinglichen Rechten an dem zu enteignenden Grundstck oder an einem anderen Grundstck des Enteignungsbegnstigten oder 2. durch bertragung von Eigentum an einem bebauten Grundstck des Enteignungsbegnstigten oder 3. durch bertragung von Eigentum an einem Grundstck des Enteignungsbegnstigten, das mit einem Eigenheim oder einer Kleinsiedlung bebaut werden soll. Bei Wertunterschieden zwischen den Rechten nach Satz 1 und dem zu enteignenden Grundstck gilt § 100 Abs. 5 entsprechend. (2) Der Antrag nach Absatz 1 muss bis zum Schluss der mndlichen Verhandlung schriftlich oder zur Niederschrift der Enteignungsbehçrde gestellt werden. § 102 Rckenteignung (1) Der enteignete frhere Eigentmer kann verlangen, dass das enteignete Grundstck zu seinen Gunsten wieder enteignet wird (Rckenteignung), wenn und soweit 1. der durch die Enteignung Begnstigte oder sein Rechtsnachfolger das Grundstck nicht innerhalb der festgesetzten Fristen (§ 113 Abs. 2 Nr. 3 und § 114) zu dem Enteignungszweck verwendet oder den Enteignungszweck vor Ablauf der Frist aufgegeben hat oder 2. die Gemeinde ihre Verpflichtung zur bereignung nach § 89 nicht erfllt hat. (2) Die Rckenteignung kann nicht verlangt werden, wenn 1. der Enteignete selbst das Grundstck im Wege der Enteignung nach den Vorschriften dieses Gesetzbuchs oder des Baulandbeschaffungsgesetzes erworben hatte oder 2. ein Verfahren zur Enteignung des Grundstcks nach diesem Gesetzbuch zuguns272
§§ 102 – 103 ten eines anderen Bauwilligen eingeleitet worden ist und der enteignete frhere Eigentmer nicht glaubhaft macht, dass er das Grundstck binnen angemessener Frist zu dem vorgesehenen Zweck verwenden wird. (3) Der Antrag auf Rckenteignung ist binnen zwei Jahren seit Entstehung des Anspruchs bei der zustndigen Enteignungsbehçrde einzureichen. § 206 des Brgerlichen Gesetzbuchs gilt entsprechend. Der Antrag ist nicht mehr zulssig, wenn in den Fllen des Absatzes 1 mit der zweckgerechten Verwendung begonnen oder die Verußerung oder Ausgabe des Grundstcks in Erbbaurecht vor Eingang des Antrags bei der Enteignungsbehçrde eingeleitet worden ist. (4) Die Enteignungsbehçrde kann die Rckenteignung ablehnen, wenn das Grundstck erheblich verndert oder ganz oder berwiegend Entschdigung in Land gewhrt worden ist. (5) Der frhere Inhaber eines Rechts, das durch Enteignung nach den Vorschriften dieses Gesetzbuchs aufgehoben ist, kann unter den in Absatz 1 bezeichneten Voraussetzungen verlangen, dass ein gleiches Recht an dem frher belasteten Grundstck zu seinen Gunsten durch Enteignung wieder begrndet wird. Die Vorschriften ber die Rckenteignung gelten entsprechend. (6) Fr das Verfahren gelten die §§ 104 bis 122 entsprechend. § 103 Entschdigung fr die Rckenteignung Wird dem Antrag auf Rckenteignung stattgegeben, so hat der Antragsteller dem von der Rckenteignung Betroffenen Entschdigung fr den Rechtsverlust zu leisten. § 93 Abs. 2 Nr. 2 ist nicht anzuwenden. Ist dem Antragsteller bei der ersten Enteignung eine Entschdigung fr andere Vermçgensnachteile gewhrt worden, so hat er diese Entschdigung insoweit zurckzugewhren, als die Nachteile auf Grund der Rckenteignung entfallen. Die dem Eigentmer zu gewhrende Entschdigung darf den bei der ersten Enteignung zugrunde gelegten Verkehrswert www.WALHALLA.de
§§ 104 – 107 des Grundstcks nicht bersteigen, jedoch sind Aufwendungen zu bercksichtigen, die zu einer Werterhçhung des Grundstcks gefhrt haben. Im brigen gelten die Vorschriften ber die Entschdigung im Zweiten Abschnitt entsprechend. Dritter Abschnitt Enteignungsverfahren § 104 Enteignungsbehçrde (1) Die Enteignung wird von der hçheren Verwaltungsbehçrde durchgefhrt (Enteignungsbehçrde). (2) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung bestimmen, dass an den Entscheidungen der Enteignungsbehçrde ehrenamtliche Beisitzer mitzuwirken haben. § 105 Enteignungsantrag Der Enteignungsantrag ist bei der Gemeinde, in deren Gemarkung das zu enteignende Grundstck liegt, einzureichen. Die Gemeinde legt ihn mit ihrer Stellungnahme binnen eines Monats der Enteignungsbehçrde vor. § 106 Beteiligte (1) In dem Enteignungsverfahren sind Beteiligte 1. der Antragsteller, 2. der Eigentmer und diejenigen, fr die ein Recht an dem Grundstck oder an einem das Grundstck belastenden Recht im Grundbuch eingetragen oder durch Eintragung gesichert ist, 3. Inhaber eines nicht im Grundbuch eingetragenen Rechts an dem Grundstck oder an einem das Grundstck belastenden Recht, eines Anspruchs mit dem Recht auf Befriedigung aus dem Grundstck oder eines persçnlichen Rechts, das zum Erwerb, zum Besitz oder zur Nutzung des Grundstcks berechtigt oder die Benutzung des Grundstcks beschrnkt, 4. wenn Ersatzland bereitgestellt wird, der Eigentmer und die Inhaber der in den Nummern 2 und 3 genannten Rechte hinsichtlich des Ersatzlands, www.WALHALLA.de
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5. die Eigentmer der Grundstcke, die durch eine Enteignung nach § 91 betroffen werden, und 6. die Gemeinde. (2) Die in Absatz 1 Nr. 3 bezeichneten Personen werden in dem Zeitpunkt Beteiligte, in dem die Anmeldung ihres Rechts der Enteignungsbehçrde zugeht. Die Anmeldung kann sptestens bis zum Schluss der mndlichen Verhandlung mit den Beteiligten erfolgen. (3) Bestehen Zweifel an einem angemeldeten Recht, so hat die Enteignungsbehçrde dem Anmeldenden unverzglich eine Frist zur Glaubhaftmachung seines Rechts zu setzen. Nach fruchtlosem Ablauf der Frist ist er bis zur Glaubhaftmachung seines Rechts nicht mehr zu beteiligen. (4) Der im Grundbuch eingetragene Glubiger einer Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld, fr die ein Brief erteilt ist, sowie jeder seiner Rechtsnachfolger hat auf Verlangen der Enteignungsbehçrde eine Erklrung darber abzugeben, ob ein anderer die Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld oder ein Recht daran erworben hat; die Person eines Erwerbers hat er dabei zu bezeichnen. § 208 Satz 2 bis 4 gilt entsprechend. § 107 Vorbereitung der mndlichen Verhandlung (1) Das Enteignungsverfahren soll beschleunigt durchgefhrt werden. Die Enteignungsbehçrde soll schon vor der mndlichen Verhandlung alle Anordnungen treffen, die erforderlich sind, um das Verfahren tunlichst in einem Verhandlungstermin zu erledigen. Sie hat dem Eigentmer, dem Antragsteller sowie den Behçrden, fr deren Geschftsbereich die Enteignung von Bedeutung ist, Gelegenheit zur ußerung zu geben. Bei der Ermittlung des Sachverhalts hat die Enteignungsbehçrde ein Gutachten des Gutachterausschusses (§ 192) einzuholen, wenn Eigentum entzogen oder ein Erbbaurecht bestellt werden soll. (2) Die Enteignungsbehçrde hat die Landwirtschaftsbehçrde zu hçren, wenn landwirtschaftlich genutzte Grundstcke, die außerhalb des rumlichen Geltungsbereichs eines 273
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Bebauungsplans liegen, zur Entschdigung in Land enteignet werden sollen. (3) Enteignungsverfahren kçnnen miteinander verbunden werden. Sie sind zu verbinden, wenn die Gemeinde es beantragt. Verbundene Enteignungsverfahren kçnnen wieder getrennt werden.
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§ 108 Einleitung des Enteignungsverfahrens und Anberaumung des Termins zur mndlichen Verhandlung; Enteignungsvermerk (1) Das Enteignungsverfahren wird durch Anberaumung eines Termins zu einer mndlichen Verhandlung mit den Beteiligten eingeleitet. Zu der mndlichen Verhandlung sind der Antragsteller, der Eigentmer des betroffenen Grundstcks, die sonstigen aus dem Grundbuch ersichtlichen Beteiligten und die Gemeinde zu laden. Die Ladung ist zuzustellen. Die Ladungsfrist betrgt einen Monat. (2) Das Enteignungsverfahren zugunsten der Gemeinde kann bereits eingeleitet werden, wenn 1. der Entwurf des Bebauungsplans nach § 3 Abs. 2 ausgelegen hat und 2. mit den Beteiligten die Verhandlungen nach § 87 Abs. 2 gefhrt und die von ihnen gegen den Entwurf des Bebauungsplans fristgemß vorgebrachten Anregungen erçrtert worden sind. Die Gemeinde kann in demselben Termin die Verhandlungen nach § 87 Abs. 2 fhren und die Anregungen erçrtern. Das Verfahren ist so zu fçrdern, dass der Enteignungsbeschluss ergehen kann, sobald der Bebauungsplan rechtsverbindlich geworden ist. Eine Einigung nach § 110 oder § 111 kann auch vor Rechtsverbindlichkeit des Bebauungsplans erfolgen. (3) Die Ladung muss enthalten 1. die Bezeichnung des Antragstellers und des betroffenen Grundstcks, 2. den wesentlichen Inhalt des Enteignungsantrags mit dem Hinweis, dass der Antrag mit den ihm beigefgten Unterlagen bei 274
§ 108 der Enteignungsbehçrde eingesehen werden kann, 3. die Aufforderung, etwaige Einwendungen gegen den Enteignungsantrag mçglichst vor der mndlichen Verhandlung bei der Enteignungsbehçrde schriftlich einzureichen oder zur Niederschrift zu erklren, und 4. den Hinweis, dass auch bei Nichterscheinen ber den Enteignungsantrag und andere im Verfahren zu erledigende Antrge entschieden werden kann. (4) Die Ladung von Personen, deren Beteiligung auf einem Antrag auf Entschdigung in Land beruht, muss außer dem in Absatz 3 vorgeschriebenen Inhalt auch die Bezeichnung des Eigentmers, dessen Entschdigung in Land beantragt ist, und des Grundstcks, fr das die Entschdigung in Land gewhrt werden soll, enthalten. (5) Die Einleitung des Enteignungsverfahrens ist unter Bezeichnung des betroffenen Grundstcks und des im Grundbuch als Eigentmer Eingetragenen sowie des ersten Termins der mndlichen Verhandlung mit den Beteiligten ortsblich bekannt zu machen. In der Bekanntmachung sind alle Beteiligten aufzufordern, ihre Rechte sptestens in der mndlichen Verhandlung wahrzunehmen mit dem Hinweis, dass auch bei Nichterscheinen ber den Enteignungsantrag und andere im Verfahren zu erledigende Antrge entschieden werden kann. (6) Die Enteignungsbehçrde teilt dem Grundbuchamt die Einleitung des Enteignungsverfahrens mit. Sie ersucht das Grundbuchamt, in das Grundbuch des betroffenen Grundstcks einzutragen, dass das Enteignungsverfahren eingeleitet ist (Enteignungsvermerk); ist das Enteignungsverfahren beendigt, ersucht die Enteignungsbehçrde das Grundbuchamt, den Enteignungsvermerk zu lçschen. Das Grundbuchamt hat die Enteignungsbehçrde von allen Eintragungen zu benachrichtigen, die nach dem Zeitpunkt der Einleitung des Enteignungsverfahrens im Grundbuch des betroffenen Grundstcks vorgenommen sind und vorgenommen werden. www.WALHALLA.de
§§ 109 – 112 (7) Ist im Grundbuch die Anordnung der Zwangsversteigerung oder Zwangsverwaltung eingetragen, gibt die Enteignungsbehçrde dem Vollstreckungsgericht von der Einleitung des Enteignungsverfahrens Kenntnis, soweit dieses das Grundstck betrifft, das Gegenstand des Vollstreckungsverfahrens ist. § 109 Genehmigungspflicht (1) Von der Bekanntmachung ber die Einleitung des Enteignungsverfahrens an bedrfen die in § 51 bezeichneten Rechtsvorgnge, Vorhaben und Teilungen der schriftlichen Genehmigung der Enteignungsbehçrde. (2) Die Enteignungsbehçrde darf die Genehmigung nur versagen, wenn Grund zu der Annahme besteht, dass der Rechtsvorgang, das Vorhaben oder die Teilung die Verwirklichung des Enteignungszwecks unmçglich machen oder wesentlich erschweren wrde. (3) Sind Rechtsvorgnge oder Vorhaben nach Absatz 1 vor der Bekanntmachung zu erwarten, kann die Enteignungsbehçrde anordnen, dass die Genehmigungspflicht nach Absatz 1 bereits zu einem frheren Zeitpunkt eintritt. Die Anordnung ist ortsblich bekannt zu machen und dem Grundbuchamt mitzuteilen.
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§ 111 Teileinigung Einigen sich die Beteiligten nur ber den bergang oder die Belastung des Eigentums an dem zu enteignenden Grundstck, jedoch nicht ber die Hçhe der Entschdigung, so ist § 110 Abs. 2 und 3 entsprechend anzuwenden. Die Enteignungsbehçrde hat anzuordnen, dass dem Berechtigten eine Vorauszahlung in Hçhe der zu erwartenden Entschdigung zu leisten ist, soweit sich aus der Einigung nichts anderes ergibt. Im brigen nimmt das Enteignungsverfahren seinen Fortgang. § 112 Entscheidung der Enteignungsbehçrde (1) Soweit eine Einigung nicht zustande kommt, entscheidet die Enteignungsbehçrde auf Grund der mndlichen Verhandlung durch Beschluss ber den Enteignungsantrag, die brigen gestellten Antrge sowie ber die erhobenen Einwendungen.
§ 110 Einigung
(2) Auf Antrag eines Beteiligten hat die Enteignungsbehçrde vorab ber den bergang oder die Belastung des Eigentums an dem zu enteignenden Grundstck oder ber sonstige durch die Enteignung zu bewirkende Rechtsnderungen zu entscheiden. In diesem Falle hat die Enteignungsbehçrde anzuordnen, dass dem Berechtigten eine Vorauszahlung in Hçhe der zu erwartenden Entschdigung zu leisten ist.
(1) Die Enteignungsbehçrde hat auf eine Einigung zwischen den Beteiligten hinzuwirken.
(3) Gibt die Enteignungsbehçrde dem Enteignungsantrag statt, so entscheidet sie zugleich
(2) Einigen sich die Beteiligten, so hat die Enteignungsbehçrde eine Niederschrift ber die Einigung aufzunehmen. Die Niederschrift muss den Erfordernissen des § 113 Abs. 2 entsprechen. Sie ist von den Beteiligten zu unterschreiben. Ein Bevollmchtigter des Eigentmers bedarf einer çffentlich beglaubigten Vollmacht.
1. darber, welche Rechte der in § 97 bezeichneten Berechtigten an dem Gegenstand der Enteignung aufrechterhalten bleiben,
(3) Die beurkundete Einigung steht einem nicht mehr anfechtbaren Enteignungsbeschluss gleich. § 113 Abs. 5 ist entsprechend anzuwenden.
3. darber, welche Rechtsverhltnisse begrndet werden, die Rechte der in § 86 Abs. 1 Nr. 3 und 4 bezeichneten Art gewhren,
(4) § 51 Abs. 2 und § 116 Abs. 6 gelten entsprechend.
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2. darber, mit welchen Rechten der Gegenstand der Enteignung, das Ersatzland oder ein anderes Grundstck belastet werden,
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4. im Falle der Entschdigung in Ersatzland ber den Eigentumsbergang oder die Enteignung des Ersatzlands. § 113 Enteignungsbeschluss
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(1) Der Beschluss der Enteignungsbehçrde ist den Beteiligten zuzustellen. Der Beschluss ist mit einer Belehrung ber Zulssigkeit, Form und Frist des Antrags auf gerichtliche Entscheidung (§ 217) zu versehen. (2) Gibt die Enteignungsbehçrde dem Enteignungsantrag statt, so muss der Beschluss (Enteignungsbeschluss) bezeichnen
§ 113 d) die in § 86 Abs. 2 bezeichneten Gegenstnde, wenn die Enteignung auf diese ausgedehnt wird; 5. bei der Belastung eines Grundstcks mit einem Recht die Art, den Inhalt, soweit er durch Vertrag bestimmt werden kann, sowie den Rang des Rechts, den Berechtigten und das Grundstck; 6. bei der Begrndung eines Rechts der in Nummer 4 Buchstabe c bezeichneten Art den Inhalt des Rechtsverhltnisses und die daran Beteiligten;
1. die von der Enteignung Betroffenen und den Enteignungsbegnstigten;
7. die Eigentums- und sonstigen Rechtsverhltnisse vor und nach der Enteignung;
2. die sonstigen Beteiligten ;
8. die Art und Hçhe der Entschdigungen und die Hçhe der Ausgleichszahlungen nach § 100 Abs. 5 Satz 4 und § 101 Abs. 1 Satz 2 mit der Angabe, von wem und an wen sie zu leisten sind; Geldentschdigungen, aus denen andere von der Enteignung Betroffene nach § 97 Abs. 4 zu entschdigen sind, mssen von den sonstigen Geldentschdigungen getrennt ausgewiesen werden;
3. den Enteignungszweck und die Frist, innerhalb der das Grundstck zu dem vorgesehenen Zweck zu verwenden ist; 4. den Gegenstand der Enteignung, und zwar a) wenn das Eigentum an einem Grundstck Gegenstand der Enteignung ist, das Grundstck nach Grçße, grundbuchmßiger, katastermßiger und sonst blicher Bezeichnung; im Falle der Enteignung eines Grundstcksteils ist zu seiner Bezeichnung auf Vermessungsschriften (Vermessungsrisse und -karten) Bezug zu nehmen, die von einer zu Fortfhrungsvermessungen befugten Stelle oder von einem çffentlich bestellten Vermessungsingenieur gefertigt sind, b) wenn ein anderes Recht an einem Grundstck Gegenstand einer selbstndigen Enteignung ist, dieses Recht nach Inhalt und grundbuchmßiger Bezeichnung, c) wenn ein persçnliches Recht, das zum Erwerb, zum Besitz oder zur Nutzung von Grundstcken berechtigt oder den Verpflichteten in der Nutzung von Grundstcken beschrnkt, Gegenstand einer selbstndigen Enteignung ist, dieses Recht nach seinem Inhalt und dem Grund seines Bestehens, 276
9. bei der Entschdigung in Land das Grundstck in der in Nummer 4 Buchstabe a bezeichneten Weise. (3) In den Fllen der §§ 111 und 112 Abs. 2 ist der Enteignungsbeschluss entsprechend zu beschrnken. (4) Kann ein Grundstcksteil noch nicht entsprechend Absatz 2 Nr. 4 Buchstabe a bezeichnet werden, so kann der Enteignungsbeschluss ihn auf Grund fester Merkmale in der Natur oder durch Bezugnahme auf die Eintragung in einen Lageplan bezeichnen. Wenn das Ergebnis der Vermessung vorliegt, ist der Enteignungsbeschluss durch einen Nachtragsbeschluss anzupassen. (5) Ist im Grundbuch die Anordnung der Zwangsversteigerung oder der Zwangsverwaltung eingetragen, gibt die Enteignungsbehçrde dem Vollstreckungsgericht von dem Enteignungsbeschluss Kenntnis, wenn dem Enteignungsantrag stattgegeben worden ist. www.WALHALLA.de
§§ 114 – 116 § 114 Lauf der Verwendungsfrist (1) Die Frist, innerhalb der der Enteignungszweck nach § 113 Abs. 2 Nr. 3 zu verwirklichen ist, beginnt mit dem Eintritt der Rechtsnderung. (2) Die Enteignungsbehçrde kann diese Frist vor ihrem Ablauf auf Antrag verlngern, wenn 1. der Enteignungsbegnstigte nachweist, dass er den Enteignungszweck ohne Verschulden innerhalb der festgesetzten Frist nicht erfllen kann, oder 2. vor Ablauf der Frist eine Gesamtrechtsnachfolge eintritt und der Rechtsnachfolger nachweist, dass er den Enteignungszweck innerhalb der festgesetzten Frist nicht erfllen kann. Der enteignete frhere Eigentmer ist vor der Entscheidung ber die Verlngerung zu hçren. § 115 Verfahren bei der Entschdigung durch Gewhrung anderer Rechte (1) Soll die Entschdigung des Eigentmers eines zu enteignenden Grundstcks nach § 101 festgesetzt werden und ist die Bestellung, bertragung oder die Ermittlung des Werts eines der dort bezeichneten Rechte im Zeitpunkt des Erlasses des Enteignungsbeschlusses noch nicht mçglich, kann die Enteignungsbehçrde, wenn es der Eigentmer unter Bezeichnung eines Rechts beantragt, im Enteignungsbeschluss neben der Festsetzung der Entschdigung in Geld dem Enteignungsbegnstigten aufgeben, binnen einer bestimmten Frist dem von der Enteignung Betroffenen ein Recht der bezeichneten Art zu angemessenen Bedingungen anzubieten. (2) Bietet der Enteignungsbegnstigte binnen der bestimmten Frist ein Recht der bezeichneten Art nicht an oder einigt er sich mit dem von der Enteignung Betroffenen nicht, so wird ihm ein solches Recht auf Antrag zugunsten des von der Enteignung Betroffenen durch Enteignung entzogen. Die Enteignungsbehçrde setzt den Inhalt des Rechts fest, soweit dessen Inhalt durch Vereinbarung bestimmt werden kann. Die Vorschriften www.WALHALLA.de
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dieses Teils ber das Verfahren und die Entschdigung sind entsprechend anzuwenden. (3) Der Antrag nach Absatz 2 kann nur innerhalb von sechs Monaten nach Ablauf der bestimmten Frist gestellt werden. § 116 Vorzeitige Besitzeinweisung (1) Ist die sofortige Ausfhrung der beabsichtigten Maßnahme aus Grnden des Wohls der Allgemeinheit dringend geboten, so kann die Enteignungsbehçrde den Antragsteller auf Antrag durch Beschluss in den Besitz des von dem Enteignungsverfahren betroffenen Grundstcks einweisen. Die Besitzeinweisung ist nur zulssig, wenn ber sie in einer mndlichen Verhandlung verhandelt worden ist. Der Beschluss ber die Besitzeinweisung ist dem Antragsteller, dem Eigentmer und dem unmittelbaren Besitzer zuzustellen. Die Besitzeinweisung wird in dem von der Enteignungsbehçrde bezeichneten Zeitpunkt wirksam. Auf Antrag des unmittelbaren Besitzers ist dieser Zeitpunkt auf mindestens zwei Wochen nach Zustellung der Anordnung ber die vorzeitige Besitzeinweisung an ihn festzusetzen. (2) Die Enteignungsbehçrde kann die vorzeitige Besitzeinweisung von der Leistung einer Sicherheit in Hçhe der voraussichtlichen Entschdigung und von der vorherigen Erfllung anderer Bedingungen abhngig machen. Auf Antrag des Inhabers eines Rechts, das zum Besitz oder zur Nutzung des Grundstcks berechtigt, ist die Einweisung von der Leistung einer Sicherheit in Hçhe der ihm voraussichtlich zu gewhrenden Entschdigung abhngig zu machen. Die Anordnung ist dem Antragsteller, dem Besitzer und dem Eigentmer zuzustellen. (3) Durch die Besitzeinweisung wird dem Besitzer der Besitz entzogen und der Eingewiesene Besitzer. Der Eingewiesene darf auf dem Grundstck das von ihm im Enteignungsantrag bezeichnete Bauvorhaben ausfhren und die dafr erforderlichen Maßnahmen treffen. (4) Der Eingewiesene hat fr die durch die vorzeitige Besitzeinweisung entstehenden Vermçgensnachteile Entschdigung zu leis277
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ten, soweit die Nachteile nicht durch die Verzinsung der Geldentschdigung (§ 99 Abs. 3) ausgeglichen werden. Art und Hçhe der Entschdigung werden durch die Enteignungsbehçrde sptestens in dem in § 113 bezeichneten Beschluss festgesetzt. Wird der Beschluss ber Art und Hçhe der Entschdigung vorher erlassen, so ist er den in Absatz 2 Satz 3 bezeichneten Personen zuzustellen. Die Entschdigung fr die Besitzeinweisung ist ohne Rcksicht darauf, ob ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt wird, zu dem in Absatz 1 Satz 4 bezeichneten Zeitpunkt fllig. (5) Auf Antrag einer der in Absatz 2 Satz 3 bezeichneten Personen hat die Enteignungsbehçrde den Zustand des Grundstcks vor der Besitzeinweisung in einer Niederschrift feststellen zu lassen, soweit er fr die Besitzeinweisungs- oder die Enteignungsentschdigung von Bedeutung ist. Den Beteiligten ist eine Abschrift der Niederschrift zu bersenden. (6) Wird der Enteignungsantrag abgewiesen, so ist die vorzeitige Besitzeinweisung aufzuheben und der vorherige unmittelbare Besitzer wieder in den Besitz einzuweisen. Der Eingewiesene hat fr alle durch die vorzeitige Besitzeinweisung entstandenen besonderen Nachteile Entschdigung zu leisten. Absatz 4 Satz 2 gilt entsprechend. § 117 Ausfhrung des Enteignungsbeschlusses (1) Ist der Enteignungsbeschluss oder sind die Entscheidungen nach § 112 Abs. 2 nicht mehr anfechtbar, so ordnet auf Antrag eines Beteiligten die Enteignungsbehçrde die Ausfhrung des Enteignungsbeschlusses oder der Vorabentscheidung an (Ausfhrungsanordnung), wenn der durch die Enteignung Begnstigte die Geldentschdigung, im Falle der Vorabentscheidung die nach § 112 Abs. 2 Satz 2 festgesetzte Vorauszahlung gezahlt oder in zulssiger Weise unter Verzicht auf das Recht der Rcknahme hinterlegt hat. Auf Antrag des Entschdigungsberechtigten kann im Falle des § 112 Abs. 2 die Enteignungsbehçrde die Ausfhrungsanordnung 278
§ 117 davon abhngig machen, dass der durch die Enteignung Begnstigte im brigen fr einen angemessenen Betrag Sicherheit leistet. (2) In den Fllen des § 111 ist auf Antrag eines Beteiligten die Ausfhrungsanordnung zu erlassen, wenn der durch die Enteignung Begnstigte den zwischen den Beteiligten unstreitigen Entschdigungsbetrag gezahlt oder in zulssiger Weise unter Verzicht auf das Recht der Rcknahme hinterlegt hat. Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend, soweit sich nicht aus der Einigung etwas anderes ergibt. (3) Im Falle des § 113 Abs. 4 ist auf Antrag eines Beteiligten die Ausfhrungsanordnung zu erlassen, wenn der durch die Enteignung Begnstigte die im Enteignungsbeschluss in Verbindung mit dem Nachtragsbeschluss festgesetzte Geldentschdigung gezahlt oder zulssigerweise unter Verzicht auf das Recht der Rcknahme hinterlegt hat. Der Nachtragsbeschluss braucht nicht unanfechtbar zu sein. (4) Die Ausfhrungsanordnung ist allen Beteiligten zuzustellen, deren Rechtsstellung durch den Enteignungsbeschluss betroffen wird. Die Ausfhrungsanordnung ist der Gemeinde abschriftlich mitzuteilen, in deren Bezirk das von der Enteignung betroffene Grundstck liegt. § 113 Abs. 5 gilt entsprechend. (5) Mit dem in der Ausfhrungsanordnung festzusetzenden Tag wird der bisherige Rechtszustand durch den im Enteignungsbeschluss geregelten neuen Rechtszustand ersetzt. Gleichzeitig entstehen die nach § 113 Abs. 2 Nr. 6 begrndeten Rechtsverhltnisse; sie gelten von diesem Zeitpunkt an als zwischen den an dem Rechtsverhltnis Beteiligten vereinbart. (6) Die Ausfhrungsanordnung schließt die Einweisung in den Besitz des enteigneten Grundstcks und des Ersatzlands zu dem festgesetzten Tag ein. (7) Die Enteignungsbehçrde bersendet dem Grundbuchamt eine beglaubigte Abschrift des Enteignungsbeschlusses und der Ausfhrungsanordnung und ersucht es, die Rechtsnderungen in das Grundbuch einzutragen. www.WALHALLA.de
§§ 118 – 120 § 118 Hinterlegung (1) Geldentschdigungen, aus denen andere Berechtigte nach § 97 Abs. 4 zu befriedigen sind, sind unter Verzicht auf das Recht der Rcknahme zu hinterlegen, soweit mehrere Personen auf sie Anspruch haben und eine Einigung ber die Auszahlung nicht nachgewiesen ist. Die Hinterlegung erfolgt bei dem Amtsgericht, in dessen Bezirk das von der Enteignung betroffene Grundstck liegt; § 2 des Zwangsversteigerungsgesetzes gilt entsprechend. (2) Andere Vorschriften, nach denen die Hinterlegung geboten oder statthaft ist, werden hierdurch nicht berhrt. § 119 Verteilungsverfahren (1) Nach Eintritt des neuen Rechtszustands kann jeder Beteiligte sein Recht an der hinterlegten Summe gegen einen Mitbeteiligten, der dieses Recht bestreitet, vor den ordentlichen Gerichten geltend machen oder die Einleitung eines gerichtlichen Verteilungsverfahrens beantragen. (2) Fr das Verteilungsverfahren ist das Amtsgericht zustndig, in dessen Bezirk das von der Enteignung betroffene Grundstck liegt; in Zweifelsfllen gilt § 2 des Zwangsversteigerungsgesetzes entsprechend. (3) Auf das Verteilungsverfahren sind die Vorschriften ber die Verteilung des Erlçses im Falle der Zwangsversteigerung mit folgenden Abweichungen entsprechend anzuwenden: 1. Das Verteilungsverfahren ist durch Beschluss zu erçffnen; 2. die Zustellung des Erçffnungsbeschlusses an den Antragsteller gilt als Beschlagnahme im Sinne des § 13 des Zwangsversteigerungsgesetzes; ist das Grundstck schon in einem Zwangsversteigerungsoder Zwangsverwaltungsverfahren beschlagnahmt, so hat es hierbei sein Bewenden; 3. das Verteilungsgericht hat bei Erçffnung des Verfahrens von Amts wegen das Grundbuchamt um die in § 19 Abs. 2 des Zwangsversteigerungsgesetzes bezeichwww.WALHALLA.de
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neten Mitteilungen zu ersuchen; in die beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts sind die zur Zeit der Zustellung des Enteignungsbeschlusses an den Enteigneten vorhandenen Eintragungen sowie die spter eingetragenen Vernderungen und Lçschungen aufzunehmen; 4. bei dem Verfahren sind die in § 97 Abs. 4 bezeichneten Entschdigungsberechtigten nach Maßgabe des § 10 des Zwangsversteigerungsgesetzes zu bercksichtigen, wegen der Ansprche auf wiederkehrende Nebenleistungen jedoch nur fr die Zeit bis zur Hinterlegung. (4) Soweit auf Grund landesrechtlicher Vorschriften die Verteilung des Erlçses im Falle einer Zwangsversteigerung nicht von dem Vollstreckungsgericht, sondern von einer anderen Stelle wahrzunehmen ist, kann durch Landesrecht bestimmt werden, dass diese andere Stelle auch fr das Verteilungsverfahren nach den Abstzen 1 bis 3 zustndig ist. Wird die nderung einer Entscheidung dieser anderen Stelle verlangt, so ist die Entscheidung des Vollstreckungsgerichts nachzusuchen. Die Beschwerde findet gegen die Entscheidung des Vollstreckungsgerichts statt. § 120 Aufhebung des Enteignungsbeschlusses (1) Ist die Ausfhrungsanordnung noch nicht ergangen, so hat die Enteignungsbehçrde den Enteignungsbeschluss auf Antrag aufzuheben, wenn der durch die Enteignung Begnstigte die ihm durch den Enteignungsbeschluss auferlegten Zahlungen nicht innerhalb eines Monats nach dem Zeitpunkt geleistet hat, in dem der Beschluss unanfechtbar geworden ist. Antragsberechtigt ist jeder Beteiligte, dem eine nicht gezahlte Entschdigung zusteht oder der nach § 97 Abs. 4 aus ihr zu befriedigen ist. (2) Vor der Aufhebung ist der durch die Enteignung Begnstigte zu hçren. Der Aufhebungsbeschluss ist allen Beteiligten zuzustellen und der Gemeinde und dem Grundbuchamt abschriftlich mitzuteilen. 279
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§ 121 Kosten (1) Der Antragsteller hat die Kosten zu tragen, wenn der Antrag auf Enteignung abgelehnt oder zurckgenommen wird. Wird dem Antrag auf Enteignung stattgegeben, so hat der Entschdigungsverpflichtete die Kosten zu tragen. Wird einem Antrag auf Rckenteignung stattgegeben, so hat der von der Rckenteignung Betroffene die Kosten zu tragen. Wird ein Antrag eines sonstigen Beteiligten abgelehnt oder zurckgenommen, sind diesem die durch die Behandlung seines Antrags verursachten Kosten aufzuerlegen, wenn sein Antrag offensichtlich unbegrndet war. (2) Kosten sind die Kosten des Verfahrens und die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung notwendigen Aufwendungen der Beteiligten. Die Gebhren und Auslagen eines Rechtsanwalts oder eines sonstigen Bevollmchtigten sind erstattungsfhig, wenn die Zuziehung eines Bevollmchtigten notwendig war. Aufwendungen fr einen Bevollmchtigten, fr den Gebhren und Auslagen gesetzlich nicht vorgesehen sind, kçnnen nur bis zur Hçhe der gesetzlichen Gebhren und Auslagen von Rechtsbeistnden erstattet werden. (3) Aufwendungen, die durch das Verschulden eines Erstattungsberechtigten entstanden sind, hat dieser selbst zu tragen; das Verschulden eines Vertreters ist dem Vertretenen zuzurechnen. (4) Die Kosten des Verfahrens richten sich nach den landesrechtlichen Vorschriften. Die Enteignungsbehçrde setzt die Kosten im Enteignungsbeschluss oder durch besonderen Beschluss fest. Der Beschluss bestimmt auch, ob die Zuziehung eines Rechtsanwalts oder eines sonstigen Bevollmchtigten notwendig war. § 122 Vollstreckbarer Titel (1) Die Zwangsvollstreckung nach den Vorschriften der Zivilprozessordnung ber die Vollstreckung von Urteilen in brgerlichen Rechtsstreitigkeiten findet statt 1. aus der Niederschrift ber eine Einigung wegen der in ihr bezeichneten Leistungen; 280
§§ 121– 123 2. aus nicht mehr anfechtbarem Enteignungsbeschluss wegen der zu zahlenden Geldentschdigung oder einer Ausgleichszahlung; 3. aus einem Beschluss ber die vorzeitige Besitzeinweisung oder deren Aufhebung wegen der darin festgesetzten Leistungen. Die Zwangsvollstreckung wegen einer Ausgleichszahlung ist erst zulssig, wenn die Ausfhrungsanordnung wirksam und unanfechtbar geworden ist. (2) Die vollstreckbare Ausfertigung wird von dem Urkundsbeamten der Geschftsstelle des Amtsgerichts erteilt, in dessen Bezirk die Enteignungsbehçrde ihren Sitz hat und, wenn das Verfahren bei einem Gericht anhngig ist, von dem Urkundsbeamten der Geschftsstelle dieses Gerichts. In den Fllen der §§ 731, 767 bis 770, 785, 786 und 791 der Zivilprozessordnung tritt das Amtsgericht, in dessen Bezirk die Enteignungsbehçrde ihren Sitz hat, an die Stelle des Prozessgerichts. Sechster Teil Erschließung Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften § 123 Erschließungslast (1) Die Erschließung ist Aufgabe der Gemeinde, soweit sie nicht nach anderen gesetzlichen Vorschriften oder çffentlich-rechtlichen Verpflichtungen einem anderen obliegt. (2) Die Erschließungsanlagen sollen entsprechend den Erfordernissen der Bebauung und des Verkehrs kostengnstig hergestellt werden und sptestens bis zur Fertigstellung der anzuschließenden baulichen Anlagen benutzbar sein. (3) Ein Rechtsanspruch auf Erschließung besteht nicht. (4) Die Unterhaltung der Erschließungsanlagen richtet sich nach landesrechtlichen Vorschriften. www.WALHALLA.de
§§ 124 – 127 § 124 Erschließungsvertrag (1) Die Gemeinde kann die Erschließung durch Vertrag auf einen Dritten bertragen. (2) Gegenstand des Erschließungsvertrags kçnnen nach Bundes- oder nach Landesrecht beitragsfhige sowie nicht beitragsfhige Erschließungsanlagen in einem bestimmten Erschließungsgebiet in der Gemeinde sein. Der Dritte kann sich gegenber der Gemeinde verpflichten, die Erschließungskosten ganz oder teilweise zu tragen; dies gilt unabhngig davon, ob die Erschließungsanlagen nach Bundes- oder Landesrecht beitragsfhig sind. § 129 Abs. 1 Satz 3 ist nicht anzuwenden. (3) Die vertraglich vereinbarten Leistungen mssen den gesamten Umstnden nach angemessen sein und in sachlichem Zusammenhang mit der Erschließung stehen. Hat die Gemeinde einen Bebauungsplan im Sinne des § 30 Abs. 1 erlassen und lehnt sie das zumutbare Angebot eines Dritten ab, die im Bebauungsplan vorgesehene Erschließung vorzunehmen, ist sie verpflichtet, die Erschließung selbst durchzufhren. (4) Der Erschließungsvertrag bedarf der Schriftform, soweit nicht durch Rechtsvorschriften eine andere Form vorgeschrieben ist. § 125 Bindung an den Bebauungsplan (1) Die Herstellung der Erschließungsanlagen im Sinne des § 127 Abs. 2 setzt einen Bebauungsplan voraus. (2) Liegt ein Bebauungsplan nicht vor, so drfen diese Anlagen nur hergestellt werden, wenn sie den in § 1 Abs. 4 bis 7 bezeichneten Anforderungen entsprechen. (3) Die Rechtmßigkeit der Herstellung von Erschließungsanlagen wird durch Abweichungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans nicht berhrt, wenn die Abweichungen mit den Grundzgen der Planung vereinbar sind und 1. die Erschließungsanlagen hinter den Festsetzungen zurckbleiben oder 2. die Erschließungsbeitragspflichtigen nicht mehr als bei einer plangemßen Herstellung belastet werden und die Abweichunwww.WALHALLA.de
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gen die Nutzung der betroffenen Grundstcke nicht wesentlich beeintrchtigen. § 126 Pflichten des Eigentmers (1) Der Eigentmer hat das Anbringen von 1. Haltevorrichtungen und Leitungen fr Beleuchtungskçrper der Straßenbeleuchtung einschließlich der Beleuchtungskçrper und des Zubehçrs sowie 2. Kennzeichen und Hinweisschildern fr Erschließungsanlagen auf seinem Grundstck zu dulden. Er ist vorher zu benachrichtigen. (2) Der Erschließungstrger hat Schden, die dem Eigentmer durch das Anbringen oder das Entfernen der in Absatz 1 bezeichneten Gegenstnde entstehen, zu beseitigen; er kann stattdessen eine angemessene Entschdigung in Geld leisten. Kommt eine Einigung ber die Entschdigung nicht zustande, so entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde; vor der Entscheidung sind die Beteiligten zu hçren. (3) Der Eigentmer hat sein Grundstck mit der von der Gemeinde festgesetzten Nummer zu versehen. Im brigen gelten die landesrechtlichen Vorschriften. Zweiter Abschnitt Erschließungsbeitrag § 127 Erhebung des Erschließungsbeitrags (1) Die Gemeinden erheben zur Deckung ihres anderweitig nicht gedeckten Aufwands fr Erschließungsanlagen einen Erschließungsbeitrag nach Maßgabe der folgenden Vorschriften. (2) Erschließungsanlagen im Sinne dieses Abschnitts sind 1. die çffentlichen zum Anbau bestimmten Straßen, Wege und Pltze; 2. die çffentlichen aus rechtlichen oder tatschlichen Grnden mit Kraftfahrzeugen nicht befahrbaren Verkehrsanlagen innerhalb der Baugebiete (z. B. Fußwege, Wohnwege); 281
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3. Sammelstraßen innerhalb der Baugebiete; Sammelstraßen sind çffentliche Straßen, Wege und Pltze, die selbst nicht zum Anbau bestimmt, aber zur Erschließung der Baugebiete notwendig sind; 4. Parkflchen und Grnanlagen mit Ausnahme von Kinderspielpltzen, soweit sie Bestandteil der in den Nummern 1 bis 3 genannten Verkehrsanlagen oder nach stdtebaulichen Grundstzen innerhalb der Baugebiete zu deren Erschließung notwendig sind; 5. Anlagen zum Schutz von Baugebieten gegen schdliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, auch wenn sie nicht Bestandteil der Erschließungsanlagen sind. (3) Der Erschließungsbeitrag kann fr den Grunderwerb, die Freilegung und fr Teile der Erschließungsanlagen selbstndig erhoben werden (Kostenspaltung). (4) Das Recht, Abgaben fr Anlagen zu erheben, die nicht Erschließungsanlagen im Sinne dieses Abschnitts sind, bleibt unberhrt. Dies gilt insbesondere fr Anlagen zur Ableitung von Abwasser sowie zur Versorgung mit Elektrizitt, Gas, Wrme und Wasser. § 128 Umfang des Erschließungsaufwands (1) Der Erschließungsaufwand nach § 127 umfasst die Kosten fr 1. den Erwerb und die Freilegung der Flchen fr die Erschließungsanlagen; 2. ihre erstmalige Herstellung einschließlich der Einrichtungen fr ihre Entwsserung und ihre Beleuchtung; 3. die bernahme von Anlagen als gemeindliche Erschließungsanlagen. Der Erschließungsaufwand umfasst auch den Wert der von der Gemeinde aus ihrem Vermçgen bereitgestellten Flchen im Zeitpunkt der Bereitstellung. Zu den Kosten fr den Erwerb der Flchen fr Erschließungsanlagen gehçrt im Falle einer erschließungsbeitragspflichtigen Zuteilung im Sinne des § 57 Satz 4 und des § 58 Abs. 1 Satz 1 auch der Wert nach § 68 Abs. 1 Nr. 4. 282
§§ 128 – 130 (2) Soweit die Gemeinden nach Landesrecht berechtigt sind, Beitrge zu den Kosten fr Erweiterungen oder Verbesserungen von Erschließungsanlagen zu erheben, bleibt dieses Recht unberhrt. Die Lnder kçnnen bestimmen, dass die Kosten fr die Beleuchtung der Erschließungsanlagen in den Erschließungsaufwand nicht einzubeziehen sind. (3) Der Erschließungsaufwand umfasst nicht die Kosten fr 1. Brcken, Tunnels und Unterfhrungen mit den dazugehçrigen Rampen; 2. die Fahrbahnen der Ortsdurchfahrten von Bundesstraßen sowie von Landstraßen I. und II. Ordnung, soweit die Fahrbahnen dieser Straßen keine grçßere Breite als ihre anschließenden freien Strecken erfordern. § 129 Beitragsfhiger Erschließungsaufwand (1) Zur Deckung des anderweitig nicht gedeckten Erschließungsaufwands kçnnen Beitrge nur insoweit erhoben werden, als die Erschließungsanlagen erforderlich sind, um die Bauflchen und die gewerblich zu nutzenden Flchen entsprechend den baurechtlichen Vorschriften zu nutzen (beitragsfhiger Erschließungsaufwand). Soweit Anlagen nach § 127 Abs. 2 von dem Eigentmer hergestellt sind oder von ihm auf Grund baurechtlicher Vorschriften verlangt werden, drfen Beitrge nicht erhoben werden. Die Gemeinden tragen mindestens 10 vom Hundert des beitragsfhigen Erschließungsaufwands. (2) Kosten, die ein Eigentmer oder sein Rechtsvorgnger bereits fr Erschließungsmaßnahmen aufgewandt hat, drfen bei der bernahme als gemeindliche Erschließungsanlagen nicht erneut erhoben werden. § 130 Art der Ermittlung des beitragsfhigen Erschließungsaufwands (1) Der beitragsfhige Erschließungsaufwand kann nach den tatschlich entstandenen Kosten oder nach Einheitsstzen ermittelt werden. Die Einheitsstze sind nach den in der Gemeinde blicherweise durchschnittlich www.WALHALLA.de
§§ 131– 133 aufzuwendenden Kosten vergleichbarer Erschließungsanlagen festzusetzen. (2) Der beitragsfhige Erschließungsaufwand kann fr die einzelne Erschließungsanlage oder fr bestimmte Abschnitte einer Erschließungsanlage ermittelt werden. Abschnitte einer Erschließungsanlage kçnnen nach çrtlich erkennbaren Merkmalen oder nach rechtlichen Gesichtspunkten (z. B. Grenzen von Bebauungsplangebieten, Umlegungsgebieten, fçrmlich festgelegten Sanierungsgebieten) gebildet werden. Fr mehrere Anlagen, die fr die Erschließung der Grundstcke eine Einheit bilden, kann der Erschließungsaufwand insgesamt ermittelt werden. § 131 Maßstbe fr die Verteilung des Erschließungsaufwands (1) Der ermittelte beitragsfhige Erschließungsaufwand fr eine Erschließungsanlage ist auf die durch die Anlage erschlossenen Grundstcke zu verteilen. Mehrfach erschlossene Grundstcke sind bei gemeinsamer Aufwandsermittlung in einer Erschließungseinheit (§ 130 Abs. 2 Satz 3) bei der Verteilung des Erschließungsaufwands nur einmal zu bercksichtigen. (2) Verteilungsmaßstbe sind 1. die Art und das Maß der baulichen oder sonstigen Nutzung; 2. die Grundstcksflchen; 3. die Grundstcksbreite an der Erschließungsanlage. Die Verteilungsmaßstbe kçnnen miteinander verbunden werden. (3) In Gebieten, die nach dem Inkrafttreten des Bundesbaugesetzes erschlossen werden, sind, wenn eine unterschiedliche bauliche oder sonstige Nutzung zulssig ist, die Maßstbe nach Absatz 2 in der Weise anzuwenden, dass der Verschiedenheit dieser Nutzung nach Art und Maß entsprochen wird. § 132 Regelung durch Satzung Die Gemeinden regeln durch Satzung 1. die Art und den Umfang der Erschließungsanlagen im Sinne des § 129, www.WALHALLA.de
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2. die Art der Ermittlung und der Verteilung des Aufwands sowie die Hçhe des Einheitssatzes, 3. die Kostenspaltung (§ 127 Abs. 3) und 4. die Merkmale der endgltigen Herstellung einer Erschließungsanlage. § 133 Gegenstand und Entstehung der Beitragspflicht (1) Der Beitragspflicht unterliegen Grundstcke, fr die eine bauliche oder gewerbliche Nutzung festgesetzt ist, sobald sie bebaut oder gewerblich genutzt werden drfen. Erschlossene Grundstcke, fr die eine bauliche oder gewerbliche Nutzung nicht festgesetzt ist, unterliegen der Beitragspflicht, wenn sie nach der Verkehrsauffassung Bauland sind und nach der geordneten baulichen Entwicklung der Gemeinde zur Bebauung anstehen. Die Gemeinde gibt bekannt, welche Grundstcke nach Satz 2 der Beitragspflicht unterliegen; die Bekanntmachung hat keine rechtsbegrndende Wirkung. (2) Die Beitragspflicht entsteht mit der endgltigen Herstellung der Erschließungsanlagen, fr Teilbetrge, sobald die Maßnahmen, deren Aufwand durch die Teilbetrge gedeckt werden soll, abgeschlossen sind. Im Falle des § 128 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 entsteht die Beitragspflicht mit der bernahme durch die Gemeinde. (3) Fr ein Grundstck, fr das eine Beitragspflicht noch nicht oder nicht in vollem Umfang entstanden ist, kçnnen Vorausleistungen auf den Erschließungsbeitrag bis zur Hçhe des voraussichtlichen endgltigen Erschließungsbeitrags verlangt werden, wenn ein Bauvorhaben auf dem Grundstck genehmigt wird oder wenn mit der Herstellung der Erschließungsanlagen begonnen worden ist und die endgltige Herstellung der Erschließungsanlagen innerhalb von vier Jahren zu erwarten ist. Die Vorausleistung ist mit der endgltigen Beitragsschuld zu verrechnen, auch wenn der Vorausleistende nicht beitragspflichtig ist. Ist die Beitragspflicht sechs Jahre nach Erlass des Vorausleistungsbescheids noch nicht entstanden, kann die Vorausleistung zurckverlangt werden, wenn 283
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die Erschließungsanlage bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht benutzbar ist. Der Rckzahlungsanspruch ist ab Erhebung der Vorausleistung mit 2 vom Hundert ber dem Diskontsatz der Deutschen Bundesbank jhrlich zu verzinsen. Die Gemeinde kann Bestimmungen ber die Ablçsung des Erschließungsbeitrags im Ganzen vor Entstehung der Beitragspflicht treffen.
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§ 134 Beitragspflichtiger (1) Beitragspflichtig ist derjenige, der im Zeitpunkt der Bekanntgabe des Beitragsbescheids Eigentmer des Grundstcks ist. Ist das Grundstck mit einem Erbbaurecht belastet, so ist der Erbbauberechtigte anstelle des Eigentmers beitragspflichtig. Ist das Grundstck mit einem dinglichen Nutzungsrecht nach Artikel 233 § 4 des Einfhrungsgesetzes zum Brgerlichen Gesetzbuche belastet, so ist der Inhaber dieses Rechts anstelle des Eigentmers beitragspflichtig. Mehrere Beitragspflichtige haften als Gesamtschuldner; bei Wohnungs- und Teileigentum sind die einzelnen Wohnungs- und Teileigentmer nur entsprechend ihrem Miteigentumsanteil beitragspflichtig. (2) Der Beitrag ruht als çffentliche Last auf dem Grundstck, im Falle des Absatzes 1 Satz 2 auf dem Erbbaurecht, im Falle des Absatzes 1 Satz 3 auf dem dinglichen Nutzungsrecht, im Falle des Absatzes 1 Satz 4 auf dem Wohnungs- oder dem Teileigentum. § 135 Flligkeit und Zahlung des Beitrags (1) Der Beitrag wird einen Monat nach der Bekanntgabe des Beitragsbescheids fllig. (2) Die Gemeinde kann zur Vermeidung unbilliger Hrten im Einzelfall, insbesondere soweit dies zur Durchfhrung eines genehmigten Bauvorhabens erforderlich ist, zulassen, dass der Erschließungsbeitrag in Raten oder in Form einer Rente gezahlt wird. Ist die Finanzierung eines Bauvorhabens gesichert, so soll die Zahlungsweise der Auszahlung der Finanzierungsmittel angepasst, jedoch nicht ber zwei Jahre hinaus erstreckt werden. 284
§§ 134 – 135a (3) Lsst die Gemeinde nach Absatz 2 eine Verrentung zu, so ist der Erschließungsbeitrag durch Bescheid in eine Schuld umzuwandeln, die in hçchstens zehn Jahresleistungen zu entrichten ist. In dem Bescheid sind Hçhe und Zeitpunkt der Flligkeit der Jahresleistungen zu bestimmen. Der jeweilige Restbetrag ist mit hçchstens 2 vom Hundert ber dem Diskontsatz der Deutschen Bundesbank jhrlich zu verzinsen. Die Jahresleistungen stehen wiederkehrenden Leistungen im Sinne des § 10 Abs. 1 Nr. 3 des Zwangsversteigerungsgesetzes gleich. (4) Werden Grundstcke landwirtschaftlich oder als Wald genutzt, ist der Beitrag so lange zinslos zu stunden, wie das Grundstck zur Erhaltung der Wirtschaftlichkeit des landwirtschaftlichen Betriebs genutzt werden muss. Satz 1 gilt auch fr die Flle der Nutzungsberlassung und Betriebsbergabe an Familienangehçrige im Sinne des § 15 der Abgabenordnung. Der Beitrag ist auch zinslos zu stunden, solange Grundstcke als Kleingrten im Sinne des Bundeskleingartengesetzes genutzt werden. (5) Im Einzelfall kann die Gemeinde auch von der Erhebung des Erschließungsbeitrags ganz oder teilweise absehen, wenn dies im çffentlichen Interesse oder zur Vermeidung unbilliger Hrten geboten ist. Die Freistellung kann auch fr den Fall vorgesehen werden, dass die Beitragspflicht noch nicht entstanden ist. (6) Weitergehende landesrechtliche Billigkeitsregelungen bleiben unberhrt. Siebter Teil Maßnahmen fr den Naturschutz § 135a Pflichten des Vorhabentrgers; Durchfhrung durch die Gemeinde; Kostenerstattung (1) Festgesetzte Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 sind vom Vorhabentrger durchzufhren. (2) Soweit Maßnahmen zum Ausgleich an anderer Stelle den Grundstcken nach § 9 Abs. 1a zugeordnet sind, soll die Gemeinde diese anstelle und auf Kosten der Vorhabenwww.WALHALLA.de
§§ 135b – 136 trger oder der Eigentmer der Grundstcke durchfhren und auch die hierfr erforderlichen Flchen bereitstellen, sofern dies nicht auf andere Weise gesichert ist. Die Maßnahmen zum Ausgleich kçnnen bereits vor den Baumaßnahmen und der Zuordnung durchgefhrt werden. (3) Die Kosten kçnnen geltend gemacht werden, sobald die Grundstcke, auf denen Eingriffe zu erwarten sind, baulich oder gewerblich genutzt werden drfen. Die Gemeinde erhebt zur Deckung ihres Aufwands fr Maßnahmen zum Ausgleich einschließlich der Bereitstellung hierfr erforderlicher Flchen einen Kostenerstattungsbetrag. Die Erstattungspflicht entsteht mit der Herstellung der Maßnahmen zum Ausgleich durch die Gemeinde. Der Betrag ruht als çffentliche Last auf dem Grundstck. (4) Die landesrechtlichen Vorschriften ber kommunale Beitrge einschließlich der Billigkeitsregelungen sind entsprechend anzuwenden. § 135b Verteilungsmaßstbe fr die Abrechnung Soweit die Gemeinde Maßnahmen zum Ausgleich nach § 135a Abs. 2 durchfhrt, sind die Kosten auf die zugeordneten Grundstcke zu verteilen. Verteilungsmaßstbe sind 1. die berbaubare Grundstcksflche, 2. die zulssige Grundflche, 3. die zu erwartende Versiegelung oder 4. die Schwere der zu erwartenden Eingriffe. Die Verteilungsmaßstbe kçnnen miteinander verbunden werden. § 135c Satzungsrecht Die Gemeinde kann durch Satzung regeln 1. Grundstze fr die Ausgestaltung von Maßnahmen zum Ausgleich entsprechend den Festsetzungen eines Bebauungsplans, 2. den Umfang der Kostenerstattung nach § 135a; dabei ist § 128 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 und Satz 2 entsprechend anzuwenden, 3. die Art der Kostenermittlung und die Hçhe des Einheitssatzes entsprechend § 130, www.WALHALLA.de
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4. die Verteilung der Kosten nach § 135b einschließlich einer Pauschalierung der Schwere der zu erwartenden Eingriffe nach Biotop- und Nutzungstypen, 5. die Voraussetzungen fr die Anforderung von Vorauszahlungen, 6. die Flligkeit des Kostenerstattungsbetrags.
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Zweites Kapitel Besonderes Stdtebaurecht Erster Teil Stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften § 136 Stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen (1) Stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen in Stadt und Land, deren einheitliche Vorbereitung und zgige Durchfhrung im çffentlichen Interesse liegen, werden nach den Vorschriften dieses Teils vorbereitet und durchgefhrt. (2) Stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen sind Maßnahmen, durch die ein Gebiet zur Behebung stdtebaulicher Missstnde wesentlich verbessert oder umgestaltet wird. Stdtebauliche Missstnde liegen vor, wenn 1. das Gebiet nach seiner vorhandenen Bebauung oder nach seiner sonstigen Beschaffenheit den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhltnisse oder an die Sicherheit der in ihm wohnenden oder arbeitenden Menschen nicht entspricht oder 2. das Gebiet in der Erfllung der Aufgaben erheblich beeintrchtigt ist, die ihm nach seiner Lage und Funktion obliegen. (3) Bei der Beurteilung, ob in einem stdtischen oder lndlichen Gebiet stdtebauliche Missstnde vorliegen, sind insbesondere zu bercksichtigen 1. die Wohn- und Arbeitsverhltnisse oder die Sicherheit der in dem Gebiet wohnen285
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den und arbeitenden Menschen in Bezug auf a) die Belichtung, Besonnung und Belftung der Wohnungen und Arbeitssttten, b) die bauliche Beschaffenheit von Gebuden, Wohnungen und Arbeitssttten, c) die Zugnglichkeit der Grundstcke, d) die Auswirkungen einer vorhandenen Mischung von Wohn- und Arbeitssttten, e) die Nutzung von bebauten und unbebauten Flchen nach Art, Maß und Zustand, f) die Einwirkungen, die von Grundstcken, Betrieben, Einrichtungen oder Verkehrsanlagen ausgehen, insbesondere durch Lrm, Verunreinigungen und Erschtterungen, g) die vorhandene Erschließung; 2. die Funktionsfhigkeit des Gebiets in Bezug auf a) den fließenden und ruhenden Verkehr, b) die wirtschaftliche Situation und Entwicklungsfhigkeit des Gebiets unter Bercksichtigung seiner Versorgungsfunktion im Verflechtungsbereich, c) die infrastrukturelle Erschließung des Gebiets, seine Ausstattung mit Grnflchen, Spiel- und Sportpltzen und mit Anlagen des Gemeinbedarfs, insbesondere unter Bercksichtigung der sozialen und kulturellen Aufgaben dieses Gebiets im Verflechtungsbereich. (4) Stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen dienen dem Wohl der Allgemeinheit. Sie sollen dazu beitragen, dass 1. die bauliche Struktur in allen Teilen des Bundesgebiets nach den sozialen, hygienischen, wirtschaftlichen und kulturellen Erfordernissen entwickelt wird, 2. die Verbesserung der Wirtschafts- und Agrarstruktur untersttzt wird, 3. die Siedlungsstruktur den Erfordernissen des Umweltschutzes, den Anforderungen an gesunde Lebens- und Arbeitsbedin286
§§ 137 – 138 gungen der Bevçlkerung und der Bevçlkerungsentwicklung entspricht oder 4. die vorhandenen Ortsteile erhalten, erneuert und fortentwickelt werden, die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbilds verbessert und den Erfordernissen des Denkmalschutzes Rechnung getragen wird. Die çffentlichen und privaten Belange sind gegeneinander und untereinander gerecht abzuwgen. § 137 Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen Die Sanierung soll mit den Eigentmern, Mietern, Pchtern und sonstigen Betroffenen mçglichst frhzeitig erçrtert werden. Die Betroffenen sollen zur Mitwirkung bei der Sanierung und zur Durchfhrung der erforderlichen baulichen Maßnahmen angeregt und hierbei im Rahmen des Mçglichen beraten werden. § 138 Auskunftspflicht (1) Eigentmer, Mieter, Pchter und sonstige zum Besitz oder zur Nutzung eines Grundstcks, Gebudes oder Gebudeteils Berechtigte sowie ihre Beauftragten sind verpflichtet, der Gemeinde oder ihren Beauftragten Auskunft ber die Tatsachen zu erteilen, deren Kenntnis zur Beurteilung der Sanierungsbedrftigkeit eines Gebiets oder zur Vorbereitung oder Durchfhrung der Sanierung erforderlich ist. An personenbezogenen Daten kçnnen insbesondere Angaben der Betroffenen ber ihre persçnlichen Lebensumstnde im wirtschaftlichen und sozialen Bereich, namentlich ber die Berufs-, Erwerbs- und Familienverhltnisse, das Lebensalter, die Wohnbedrfnisse, die sozialen Verflechtungen sowie ber die çrtlichen Bindungen, erhoben werden. (2) Die nach Absatz 1 erhobenen personenbezogenen Daten drfen nur zu Zwecken der Sanierung verwendet werden. Wurden die Daten von einem Beauftragten der Gemeinde erhoben, drfen sie nur an die Gemeinde weitergegeben werden; die Gemeinde darf die Daten an andere Beauftragte im Sinne des www.WALHALLA.de
§§ 139 – 141 § 157 sowie an die hçhere Verwaltungsbehçrde weitergeben, soweit dies zu Zwecken der Sanierung erforderlich ist. Nach Aufhebung der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets sind die Daten zu lçschen. Soweit die erhobenen Daten fr die Besteuerung erforderlich sind, drfen sie an die Finanzbehçrden weitergegeben werden. (3) Die mit der Erhebung der Daten Beauftragten sind bei Aufnahme ihrer Ttigkeit nach Maßgabe des Absatzes 2 zu verpflichten. Ihre Pflichten bestehen nach Beendigung ihrer Ttigkeit fort. (4) Verweigert ein nach Absatz 1 Auskunftspflichtiger die Auskunft, ist § 208 Satz 2 bis 4 ber die Androhung und Festsetzung eines Zwangsgelds entsprechend anzuwenden. Der Auskunftspflichtige kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. § 139 Beteiligung und Mitwirkung çffentlicher Aufgabentrger (1) Der Bund, einschließlich seiner Sondervermçgen, die Lnder, die Gemeindeverbnde und die sonstigen Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts sollen im Rahmen der ihnen obliegenden Aufgaben die Vorbereitung und Durchfhrung von stdtebaulichen Sanierungsmaßnahmen untersttzen. (2) § 4 Abs. 2 und § 4a Abs. 1 bis 4 und 6 sind bei der Vorbereitung und Durchfhrung der Sanierung auf Behçrden und sonstige Trger çffentlicher Belange sinngemß anzuwenden. Die Trger çffentlicher Belange haben die Gemeinde auch ber nderungen ihrer Absichten zu unterrichten. (3) Ist eine nderung von Zielen und Zwecken der Sanierung oder von Maßnahmen und Planungen der Trger çffentlicher Belange, die aufeinander abgestimmt wurden, beabsichtigt, haben sich die Beteiligten unverzglich miteinander ins Benehmen zu setzen. www.WALHALLA.de
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Zweiter Abschnitt Vorbereitung und Durchfhrung § 140 Vorbereitung Die Vorbereitung der Sanierung ist Aufgabe der Gemeinde; sie umfasst 1. die vorbereitenden Untersuchungen, 2. die fçrmliche Festlegung des Sanierungsgebiets, 3. die Bestimmung der Ziele und Zwecke der Sanierung, 4. die stdtebauliche Planung; hierzu gehçrt auch die Bauleitplanung oder eine Rahmenplanung, soweit sie fr die Sanierung erforderlich ist, 5. die Erçrterung der beabsichtigten Sanierung, 6. die Erarbeitung und Fortschreibung des Sozialplans, 7. einzelne Ordnungs- und Baumaßnahmen, die vor einer fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets durchgefhrt werden. § 141 Vorbereitende Untersuchungen (1) Die Gemeinde hat vor der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets die vorbereitenden Untersuchungen durchzufhren oder zu veranlassen, die erforderlich sind, um Beurteilungsunterlagen zu gewinnen ber die Notwendigkeit der Sanierung, die sozialen, strukturellen und stdtebaulichen Verhltnisse und Zusammenhnge sowie die anzustrebenden allgemeinen Ziele und die Durchfhrbarkeit der Sanierung im Allgemeinen. Die vorbereitenden Untersuchungen sollen sich auch auf nachteilige Auswirkungen erstrecken, die sich fr die von der beabsichtigten Sanierung unmittelbar Betroffenen in ihren persçnlichen Lebensumstnden im wirtschaftlichen oder sozialen Bereich voraussichtlich ergeben werden. (2) Von vorbereitenden Untersuchungen kann abgesehen werden, wenn hinreichende Beurteilungsunterlagen bereits vorliegen. (3) Die Gemeinde leitet die Vorbereitung der Sanierung durch den Beschluss ber den Beginn der vorbereitenden Untersuchungen ein. Der Beschluss ist ortsblich bekannt zu ma287
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chen. Dabei ist auf die Auskunftspflicht nach § 138 hinzuweisen. (4) Mit der ortsblichen Bekanntmachung des Beschlusses ber den Beginn der vorbereitenden Untersuchungen finden die §§ 137, 138 und 139 ber die Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen, die Auskunftspflicht und die Beteiligung und Mitwirkung çffentlicher Aufgabentrger Anwendung; ab diesem Zeitpunkt ist § 15 auf die Durchfhrung eines Vorhabens im Sinne des § 29 Abs. 1 und auf die Beseitigung einer baulichen Anlage entsprechend anzuwenden. Mit der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets wird ein Bescheid ber die Zurckstellung des Baugesuchs sowie ein Bescheid ber die Zurckstellung der Beseitigung einer baulichen Anlage nach Satz 1 zweiter Halbsatz unwirksam. § 142 Sanierungssatzung (1) Die Gemeinde kann ein Gebiet, in dem eine stdtebauliche Sanierungsmaßnahme durchgefhrt werden soll, durch Beschluss fçrmlich als Sanierungsgebiet festlegen (fçrmlich festgelegtes Sanierungsgebiet). Das Sanierungsgebiet ist so zu begrenzen, dass sich die Sanierung zweckmßig durchfhren lsst. Einzelne Grundstcke, die von der Sanierung nicht betroffen werden, kçnnen aus dem Gebiet ganz oder teilweise ausgenommen werden. (2) Ergibt sich aus den Zielen und Zwecken der Sanierung, dass Flchen außerhalb des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets 1. fr Ersatzbauten oder Ersatzanlagen zur rumlich zusammenhngenden Unterbringung von Bewohnern oder Betrieben aus dem fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder 2. fr die durch die Sanierung bedingten Gemeinbedarfs- oder Folgeeinrichtungen in Anspruch genommen werden mssen (Ersatz- und Ergnzungsgebiete), kann die Gemeinde geeignete Gebiete fr diesen Zweck fçrmlich festlegen. Fr die fçrmliche Festlegung und die sich aus ihr ergebenden Wirkungen sind die fr fçrmlich festgelegte Sa288
§§ 142 – 143 nierungsgebiete geltenden Vorschriften anzuwenden. (3) Die Gemeinde beschließt die fçrmliche Festlegung des Sanierungsgebiets als Satzung (Sanierungssatzung). In der Sanierungssatzung ist das Sanierungsgebiet zu bezeichnen. Bei dem Beschluss ber die Sanierungssatzung ist zugleich durch Beschluss die Frist festzulegen, in der die Sanierung durchgefhrt werden soll; die Frist soll 15 Jahre nicht berschreiten. Kann die Sanierung nicht innerhalb der Frist durchgefhrt werden, kann die Frist durch Beschluss verlngert werden. (4) In der Sanierungssatzung ist die Anwendung der Vorschriften des Dritten Abschnitts auszuschließen, wenn sie fr die Durchfhrung der Sanierung nicht erforderlich ist und die Durchfhrung hierdurch voraussichtlich nicht erschwert wird (vereinfachtes Sanierungsverfahren); in diesem Falle kann in der Sanierungssatzung auch die Genehmigungspflicht nach § 144 insgesamt, nach § 144 Abs. 1 oder § 144 Abs. 2 ausgeschlossen werden. § 143 Bekanntmachung der Sanierungssatzung, Sanierungsvermerk (1) Die Gemeinde hat die Sanierungssatzung ortsblich bekannt zu machen. Sie kann auch ortsblich bekannt machen, dass eine Sanierungssatzung beschlossen worden ist; § 10 Abs. 3 Satz 2 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. In der Bekanntmachung nach den Stzen 1 und 2 ist – außer im vereinfachten Sanierungsverfahren – auf die Vorschriften des Dritten Abschnitts hinzuweisen. Mit der Bekanntmachung wird die Sanierungssatzung rechtsverbindlich. (2) Die Gemeinde teilt dem Grundbuchamt die rechtsverbindliche Sanierungssatzung mit und hat hierbei die von der Sanierungssatzung betroffenen Grundstcke einzeln aufzufhren. Das Grundbuchamt hat in die Grundbcher dieser Grundstcke einzutragen, dass eine Sanierung durchgefhrt wird (Sanierungsvermerk). § 54 Abs. 2 und 3 ist entsprechend anzuwenden. Die Stze 1 bis 3 sind nicht anzuwenden, wenn in der Saniewww.WALHALLA.de
§§ 144 – 145
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rungssatzung die Genehmigungspflicht nach § 144 Abs. 2 ausgeschlossen ist. § 144 Genehmigungspflichtige Vorhaben und Rechtsvorgnge (1) Im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet bedrfen der schriftlichen Genehmigung der Gemeinde 1. die in § 14 Abs. 1 bezeichneten Vorhaben und sonstigen Maßnahmen; 2. Vereinbarungen, durch die ein schuldrechtliches Vertragsverhltnis ber den Gebrauch oder die Nutzung eines Grundstcks, Gebudes oder Gebudeteils auf bestimmte Zeit von mehr als einem Jahr eingegangen oder verlngert wird. (2) Im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet bedrfen der schriftlichen Genehmigung der Gemeinde 1. die rechtsgeschftliche Verußerung eines Grundstcks und die Bestellung und Verußerung eines Erbbaurechts; 2. die Bestellung eines das Grundstck belastenden Rechts; dies gilt nicht fr die Bestellung eines Rechts, das mit der Durchfhrung von Baumaßnahmen im Sinne des § 148 Abs. 2 im Zusammenhang steht; 3. ein schuldrechtlicher Vertrag, durch den eine Verpflichtung zu einem der in Nummer 1 oder 2 genannten Rechtsgeschfte begrndet wird; ist der schuldrechtliche Vertrag genehmigt worden, gilt auch das in Ausfhrung dieses Vertrags vorgenommene dingliche Rechtsgeschft als genehmigt; 4. die Begrndung, nderung oder Aufhebung einer Baulast; 5. die Teilung eines Grundstcks. (3) Die Gemeinde kann fr bestimmte Flle die Genehmigung fr das fçrmlich festgelegte Sanierungsgebiet oder Teile desselben allgemein erteilen; sie hat dies ortsblich bekannt zu machen. (4) Keiner Genehmigung bedrfen 1. Vorhaben und Rechtsvorgnge, wenn die Gemeinde oder der Sanierungstrger fr www.WALHALLA.de
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das Treuhandvermçgen als Vertragsteil oder Eigentmer beteiligt ist; Rechtsvorgnge nach Absatz 2 Nr. 1 bis 3 zum Zwecke der Vorwegnahme der gesetzlichen Erbfolge; Vorhaben nach Absatz 1 Nr. 1, die vor der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets baurechtlich genehmigt worden sind, Vorhaben nach Absatz 1 Nr. 1, von denen die Gemeinde nach Maßgabe des Bauordnungsrechts Kenntnis erlangt hat und mit deren Ausfhrung vor dem Inkrafttreten der Vernderungssperre htte begonnen werden drfen, sowie Unterhaltungsarbeiten und die Fortfhrung einer bisher ausgebten Nutzung; Rechtsvorgnge nach Absatz 1 Nr. 2 und Absatz 2, die Zwecken der Landesverteidigung dienen; der rechtsgeschftliche Erwerb eines in ein Verfahren im Sinne des § 38 einbezogenen Grundstcks durch den Bedarfstrger.
§ 145 Genehmigung (1) Die Genehmigung wird durch die Gemeinde erteilt; § 22 Abs. 5 Satz 2 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. Ist eine baurechtliche Genehmigung oder an ihrer Stelle eine baurechtliche Zustimmung erforderlich, wird die Genehmigung durch die Baugenehmigungsbehçrde im Einvernehmen mit der Gemeinde erteilt. Im Falle des Satzes 2 ist ber die Genehmigung innerhalb von zwei Monaten nach Eingang des Antrags bei der Baugenehmigungsbehçrde zu entscheiden; § 22 Abs. 5 Satz 3 bis 6 ist mit der Maßgabe entsprechend anzuwenden, dass die Genehmigungsfrist hçchstens um zwei Monate verlngert werden darf. (2) Die Genehmigung darf nur versagt werden, wenn Grund zur Annahme besteht, dass das Vorhaben, der Rechtsvorgang einschließlich der Teilung eines Grundstcks oder die damit erkennbar bezweckte Nutzung die Durchfhrung der Sanierung unmçglich machen oder wesentlich erschweren oder den Zielen und Zwecken der Sanierung zuwiderlaufen wrde. 289
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(3) Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die wesentliche Erschwerung dadurch beseitigt wird, dass die Beteiligten fr den Fall der Durchfhrung der Sanierung fr sich und ihre Rechtsnachfolger 1. in den Fllen des § 144 Abs. 1 Nr. 1 auf Entschdigung fr die durch das Vorhaben herbeigefhrten Werterhçhungen sowie fr werterhçhende nderungen, die auf Grund der mit dem Vorhaben bezweckten Nutzung vorgenommen werden, verzichten; 2. in den Fllen des § 144 Abs. 1 Nr. 2 oder Abs. 2 Nr. 2 oder 3 auf Entschdigung fr die Aufhebung des Rechts sowie fr werterhçhende nderungen verzichten, die auf Grund dieser Rechte vorgenommen werden. (4) Die Genehmigung kann unter Auflagen, in den Fllen des § 144 Abs. 1 auch befristet oder bedingt erteilt werden. § 51 Abs. 4 Satz 2 und 3 ist entsprechend anzuwenden. Die Genehmigung kann auch vom Abschluss eines stdtebaulichen Vertrags abhngig gemacht werden, wenn dadurch Versagungsgrnde im Sinne des Absatzes 2 ausgerumt werden. (5) Wird die Genehmigung versagt, kann der Eigentmer von der Gemeinde die bernahme des Grundstcks verlangen, wenn und soweit es ihm mit Rcksicht auf die Durchfhrung der Sanierung wirtschaftlich nicht mehr zuzumuten ist, das Grundstck zu behalten oder es in der bisherigen oder einer anderen zulssigen Art zu nutzen. Liegen die Flchen eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebs sowohl innerhalb als auch außerhalb des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets, kann der Eigentmer von der Gemeinde die bernahme smtlicher Grundstcke des Betriebs verlangen, wenn die Erfllung des bernahmeverlangens fr die Gemeinde keine unzumutbare Belastung bedeutet; die Gemeinde kann sich auf eine unzumutbare Belastung nicht berufen, soweit die außerhalb des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets gelegenen Grundstcke nicht mehr in angemessenem Umfang baulich oder wirtschaftlich genutzt werden kçn290
§ 146 nen. Kommt eine Einigung ber die bernahme nicht zustande, kann der Eigentmer die Entziehung des Eigentums an dem Grundstck verlangen. Fr die Entziehung des Eigentums sind die Vorschriften des Fnften Teils des Ersten Kapitels entsprechend anzuwenden. § 43 Abs. 1, 4 und 5 sowie § 44 Abs. 3 und 4 sind entsprechend anzuwenden. (6) § 22 Abs. 6 ist entsprechend anzuwenden. Ist eine Genehmigung allgemein erteilt oder nicht erforderlich, hat die Gemeinde darber auf Antrag eines Beteiligten ein Zeugnis auszustellen. § 146 Durchfhrung (1) Die Durchfhrung umfasst die Ordnungsmaßnahmen und die Baumaßnahmen innerhalb des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets, die nach den Zielen und Zwecken der Sanierung erforderlich sind. (2) Auf Grundstcken, die den in § 26 Nr. 2 bezeichneten Zwecken dienen, und auf den in § 26 Nr. 3 bezeichneten Grundstcken drfen im Rahmen stdtebaulicher Sanierungsmaßnahmen einzelne Ordnungs- und Baumaßnahmen nur mit Zustimmung des Bedarfstrgers durchgefhrt werden. Der Bedarfstrger soll seine Zustimmung erteilen, wenn auch unter Bercksichtigung seiner Aufgaben ein berwiegendes çffentliches Interesse an der Durchfhrung der Sanierungsmaßnahmen besteht. (3) Die Gemeinde kann die Durchfhrung der Ordnungsmaßnahmen und die Errichtung oder nderung von Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen im Sinne des § 148 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 auf Grund eines Vertrags ganz oder teilweise dem Eigentmer berlassen. Ist die zgige und zweckmßige Durchfhrung der vertraglich bernommenen Maßnahmen nach Satz 1 durch einzelne Eigentmer nicht gewhrleistet, hat die Gemeinde insoweit fr die Durchfhrung der Maßnahmen zu sorgen oder sie selbst zu bernehmen. www.WALHALLA.de
§§ 147 – 149 § 147 Ordnungsmaßnahmen Die Durchfhrung der Ordnungsmaßnahmen ist Aufgabe der Gemeinde; hierzu gehçren 1. die Bodenordnung einschließlich des Erwerbs von Grundstcken, 2. der Umzug von Bewohnern und Betrieben, 3. die Freilegung von Grundstcken, 4. die Herstellung und nderung von Erschließungsanlagen sowie 5. sonstige Maßnahmen, die notwendig sind, damit die Baumaßnahmen durchgefhrt werden kçnnen. Als Ordnungsmaßnahme gilt auch die Bereitstellung von Flchen und die Durchfhrung von Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3, soweit sie gemß § 9 Abs. 1a an anderer Stelle den Grundstcken, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind, ganz oder teilweise zugeordnet sind. Durch die Sanierung bedingte Erschließungsanlagen einschließlich Ersatzanlagen kçnnen außerhalb des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets liegen. § 148 Baumaßnahmen (1) Die Durchfhrung von Baumaßnahmen bleibt den Eigentmern berlassen, soweit die zgige und zweckmßige Durchfhrung durch sie gewhrleistet ist; der Gemeinde obliegt jedoch 1. fr die Errichtung und nderung der Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen zu sorgen und 2. die Durchfhrung sonstiger Baumaßnahmen, soweit sie selbst Eigentmerin ist oder nicht gewhrleistet ist, dass diese vom einzelnen Eigentmer zgig und zweckmßig durchgefhrt werden. Ersatzbauten, Ersatzanlagen und durch die Sanierung bedingte Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen kçnnen außerhalb des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets liegen. (2) Zu den Baumaßnahmen gehçren 1. die Modernisierung und Instandsetzung, 2. die Neubebauung und die Ersatzbauten, www.WALHALLA.de
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3. die Errichtung und nderung von Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen sowie 4. die Verlagerung oder nderung von Betrieben. Als Baumaßnahmen gelten auch Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3, soweit sie auf den Grundstcken durchgefhrt werden, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind. § 149 Kosten- und Finanzierungsbersicht (1) Die Gemeinde hat nach dem Stand der Planung eine Kosten- und Finanzierungsbersicht aufzustellen. Die bersicht ist mit den Kosten- und Finanzierungsvorstellungen anderer Trger çffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich durch die Sanierung berhrt wird, abzustimmen und der hçheren Verwaltungsbehçrde vorzulegen. (2) In der Kostenbersicht hat die Gemeinde die Kosten der Gesamtmaßnahme darzustellen, die ihr voraussichtlich entstehen. Die Kosten anderer Trger çffentlicher Belange fr Maßnahmen im Zusammenhang mit der Sanierung sollen nachrichtlich angegeben werden. (3) In der Finanzierungsbersicht hat die Gemeinde ihre Vorstellungen ber die Deckung der Kosten der Gesamtmaßnahme darzulegen. Finanzierungs- und Fçrderungsmittel auf anderer gesetzlicher Grundlage sowie die Finanzierungsvorstellungen anderer Trger çffentlicher Belange sollen nachrichtlich angegeben werden. (4) Die Kosten- und Finanzierungsbersicht kann mit Zustimmung der nach Landesrecht zustndigen Behçrde auf den Zeitraum der mehrjhrigen Finanzplanung der Gemeinde beschrnkt werden. Das Erfordernis, die stdtebauliche Sanierungsmaßnahme innerhalb eines absehbaren Zeitraums durchzufhren, bleibt unberhrt. (5) Die Gemeinde und die hçhere Verwaltungsbehçrde kçnnen von anderen Trgern çffentlicher Belange Auskunft ber deren eigene Absichten im fçrmlich festgelegten Sa291
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nierungsgebiet und ihre Kosten- und Finanzierungsvorstellungen verlangen. (6) Die hçhere Verwaltungsbehçrde kann von der Gemeinde Ergnzungen oder nderungen der Kosten- und Finanzierungsbersicht verlangen. Sie hat fr ein wirtschaftlich sinnvolles Zusammenwirken der Gemeinde und der anderen Trger çffentlicher Belange bei der Durchfhrung ihrer Maßnahmen zu sorgen und die Gemeinde bei der Beschaffung von Fçrderungsmitteln aus çffentlichen Haushalten zu untersttzen. § 150 Ersatz fr nderungen von Einrichtungen, die der çffentlichen Versorgung dienen (1) Stehen in einem fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet Anlagen der çffentlichen Versorgung mit Elektrizitt, Gas, Wasser, Wrme, Telekommunikationsdienstleistungen oder Anlagen der Abwasserwirtschaft infolge der Durchfhrung der Sanierung nicht mehr zur Verfgung und sind besondere Aufwendungen erforderlich, die ber das bei ordnungsgemßer Wirtschaft erforderliche Maß hinausgehen, zum Beispiel der Ersatz oder die Verlegung dieser Anlagen, hat die Gemeinde dem Trger der Aufgabe die ihm dadurch entstehenden Kosten zu erstatten. Vorteile und Nachteile, die dem Trger der Aufgabe im Zusammenhang damit entstehen, sind auszugleichen. (2) Kommt eine Einigung ber den Erstattungsbetrag nicht zustande, entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde. § 151 Abgaben- und Auslagenbefreiung (1) Frei von Gebhren und hnlichen nichtsteuerlichen Abgaben sowie von Auslagen sind Geschfte und Verhandlungen 1. zur Vorbereitung oder Durchfhrung von stdtebaulichen Sanierungsmaßnahmen, 2. zur Durchfhrung von Erwerbsvorgngen, 3. zur Grndung oder Auflçsung eines Unternehmens, dessen Geschftszweck ausschließlich darauf gerichtet ist, als Sanierungstrger ttig zu werden. (2) Die Abgabenbefreiung gilt nicht fr die Kosten eines Rechtsstreits. Unberhrt blei292
§§ 150 – 152 ben Regelungen nach landesrechtlichen Vorschriften. (3) Erwerbsvorgnge im Sinne des Absatzes 1 Nr. 2 sind 1. der Erwerb eines Grundstcks durch eine Gemeinde oder durch einen Rechtstrger im Sinne der §§ 157 und 205 zur Vorbereitung oder Durchfhrung von stdtebaulichen Sanierungsmaßnahmen. Hierzu gehçrt auch der Erwerb eines Grundstcks zur Verwendung als Austausch- oder Ersatzland im Rahmen von stdtebaulichen Sanierungsmaßnahmen; 2. der Erwerb eines Grundstcks durch eine Person, die zur Vorbereitung oder Durchfhrung von stdtebaulichen Sanierungsmaßnahmen oder zur Verwendung als Austausch- oder Ersatzland ein Grundstck bereignet oder verloren hat. Die Abgabenbefreiung wird nur gewhrt a) beim Erwerb eines Grundstcks im Sanierungsgebiet, in dem das bereignete oder verlorene Grundstck liegt, bis zum Abschluss der stdtebaulichen Sanierungsmaßnahme, b) in anderen Fllen bis zum Ablauf von zehn Jahren, gerechnet von dem Zeitpunkt ab, in dem das Grundstck bereignet oder verloren wurde; 3. der Erwerb eines im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet gelegenen Grundstcks, soweit die Gegenleistung in der Hingabe eines in demselben Sanierungsgebiet gelegenen Grundstcks besteht; 4. der Erwerb eines Grundstcks, der durch die Begrndung, das Bestehen oder die Auflçsung eines Treuhandverhltnisses im Sinne des § 160 oder des § 161 bedingt ist. Dritter Abschnitt Besondere sanierungsrechtliche Vorschriften § 152 Anwendungsbereich Die Vorschriften dieses Abschnitts sind im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet anzuwenden, sofern die Sanierung nicht im verwww.WALHALLA.de
§§ 153 – 154 einfachten Sanierungsverfahren durchgefhrt wird. § 153 Bemessung von Ausgleichs- und Entschdigungsleistungen, Kaufpreise, Umlegung (1) Sind auf Grund von Maßnahmen, die der Vorbereitung oder Durchfhrung der Sanierung im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet dienen, nach den Vorschriften dieses Gesetzbuchs Ausgleichs- oder Entschdigungsleistungen zu gewhren, werden bei deren Bemessung Werterhçhungen, die lediglich durch die Aussicht auf die Sanierung, durch ihre Vorbereitung oder ihre Durchfhrung eingetreten sind, nur insoweit bercksichtigt, als der Betroffene diese Werterhçhungen durch eigene Aufwendungen zulssigerweise bewirkt hat. nderungen in den allgemeinen Wertverhltnissen auf dem Grundstcksmarkt sind zu bercksichtigen. (2) Liegt bei der rechtsgeschftlichen Verußerung eines Grundstcks sowie bei der Bestellung oder Verußerung eines Erbbaurechts der vereinbarte Gegenwert fr das Grundstck oder das Recht ber dem Wert, der sich in Anwendung des Absatzes 1 ergibt, liegt auch hierin eine wesentliche Erschwerung der Sanierung im Sinne des § 145 Abs. 2. Dies gilt nicht, wenn in den Fllen des § 154 Abs. 3 Satz 2 oder 3 die Verpflichtung zur Entrichtung des Ausgleichsbetrags erloschen ist. (3) Die Gemeinde oder der Sanierungstrger darf beim Erwerb eines Grundstcks keinen hçheren Kaufpreis vereinbaren, als er sich in entsprechender Anwendung des Absatzes 1 ergibt. In den Fllen des § 144 Abs. 4 Nr. 4 und 5 darf der Bedarfstrger keinen hçheren Kaufpreis vereinbaren, als er sich in entsprechender Anwendung des Absatzes 1 ergibt. (4) Bei der Verußerung nach den §§ 89 und 159 Abs. 3 ist das Grundstck zu dem Verkehrswert zu verußern, der sich durch die rechtliche und tatschliche Neuordnung des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets ergibt. § 154 Abs. 5 ist dabei auf den Teil des Kaufpreises entsprechend anzuwenden, der www.WALHALLA.de
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der durch die Sanierung bedingten Werterhçhung des Grundstcks entspricht. (5) Im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet sind 1. Absatz 1 auf die Ermittlung von Werten nach § 57 Satz 2 und im Falle der Geldabfindung nach § 59 Abs. 2 und 4 bis 6 sowie den §§ 60 und 61 Abs. 2 entsprechend anzuwenden; 2. Wertnderungen, die durch die rechtliche und tatschliche Neuordnung des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets eintreten, bei der Ermittlung von Werten nach § 57 Satz 3 und 4 und im Falle des Geldausgleichs nach § 59 Abs. 2 sowie den §§ 60 und 61 Abs. 2 zu bercksichtigen; 3. § 58 nicht anzuwenden. § 154 Ausgleichsbetrag des Eigentmers (1) Der Eigentmer eines im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet gelegenen Grundstcks hat zur Finanzierung der Sanierung an die Gemeinde einen Ausgleichsbetrag in Geld zu entrichten, der der durch die Sanierung bedingten Erhçhung des Bodenwerts seines Grundstcks entspricht. Miteigentmer haften als Gesamtschuldner; bei Wohnungs- und Teileigentum sind die einzelnen Wohnungsund Teileigentmer nur entsprechend ihrem Miteigentumsanteil heranzuziehen. Werden im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet Erschließungsanlagen im Sinne des § 127 Abs. 2 hergestellt, erweitert oder verbessert, sind Vorschriften ber die Erhebung von Beitrgen fr diese Maßnahmen auf Grundstcke im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet nicht anzuwenden. Satz 3 gilt entsprechend fr die Anwendung der Vorschrift ber die Erhebung von Kostenerstattungsbetrgen im Sinne des § 135a Abs. 3. (2) Die durch die Sanierung bedingte Erhçhung des Bodenwerts des Grundstcks besteht aus dem Unterschied zwischen dem Bodenwert, der sich fr das Grundstck ergeben wrde, wenn eine Sanierung weder beabsichtigt noch durchgefhrt worden wre (Anfangswert), und dem Bodenwert, der sich fr das Grundstck durch die rechtliche und 293
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tatschliche Neuordnung des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets ergibt (Endwert). (2a) Die Gemeinde kann durch Satzung bestimmen, dass der Ausgleichsbetrag abweichend von Absatz 1 Satz 1 ausgehend von dem Aufwand (ohne die Kosten seiner Finanzierung) fr die Erweiterung oder Verbesserung von Erschließungsanlagen im Sinne des § 127 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 (Verkehrsanlagen) in dem Sanierungsgebiet zu berechnen ist; Voraussetzung fr den Erlass der Satzung sind Anhaltspunkte dafr, dass die sanierungsbedingte Erhçhung der Bodenwerte der Grundstcke in dem Sanierungsgebiet nicht wesentlich ber der Hlfte dieses Aufwands liegt. In der Satzung ist zu bestimmen, bis zu welcher Hçhe der Aufwand der Berechnung zu Grunde zu legen ist; sie darf 50 vom Hundert nicht bersteigen. Im Geltungsbereich der Satzung berechnet sich der Ausgleichsbetrag fr das jeweilige Grundstck nach dem Verhltnis seiner Flche zur Gesamtflche; als Gesamtflche ist die Flche des Sanierungsgebiets ohne die Flchen fr die Verkehrsanlagen zu Grunde zu legen. § 128 Abs. 1 und 3 ist entsprechend anzuwenden. (3) Der Ausgleichsbetrag ist nach Abschluss der Sanierung (§§ 162 und 163) zu entrichten. Die Gemeinde kann die Ablçsung im Ganzen vor Abschluss der Sanierung zulassen; dabei kann zur Deckung von Kosten der Sanierungsmaßnahme auch ein hçherer Betrag als der Ausgleichsbetrag vereinbart werden. Die Gemeinde soll auf Antrag des Ausgleichsbetragspflichtigen den Ausgleichsbetrag vorzeitig festsetzen, wenn der Ausgleichsbetragspflichtige an der Festsetzung vor Abschluss der Sanierung ein berechtigtes Interesse hat und der Ausgleichsbetrag mit hinreichender Sicherheit ermittelt werden kann. (4) Die Gemeinde fordert den Ausgleichsbetrag durch Bescheid an; der Betrag wird einen Monat nach der Bekanntgabe des Bescheids fllig. Vor der Festsetzung des Ausgleichsbetrags ist dem Ausgleichsbetragspflichtigen Gelegenheit zur Stellungnahme und Erçrterung der fr die Wertermittlung seines 294
§ 155 Grundstcks maßgeblichen Verhltnisse sowie der nach § 155 Abs. 1 anrechenbaren Betrge innerhalb angemessener Frist zu geben. Der Ausgleichsbetrag ruht nicht als çffentliche Last auf dem Grundstck. (5) Die Gemeinde hat den Ausgleichsbetrag auf Antrag des Eigentmers in ein Tilgungsdarlehen umzuwandeln, sofern diesem nicht zugemutet werden kann, die Verpflichtung bei Flligkeit mit eigenen oder fremden Mitteln zu erfllen. Die Darlehensschuld ist mit hçchstens 6 vom Hundert jhrlich zu verzinsen und mit 5 vom Hundert zuzglich der ersparten Zinsen jhrlich zu tilgen. Der Tilgungssatz kann im Einzelfall bis auf 1 vom Hundert herabgesetzt werden und das Darlehen niedrig verzinslich oder zinsfrei gestellt werden, wenn dies im çffentlichen Interesse oder zur Vermeidung unbilliger Hrten oder zur Vermeidung einer von dem Ausgleichsbetragspflichtigen nicht zu vertretenden Unwirtschaftlichkeit der Grundstcksnutzung geboten ist. Die Gemeinde soll den zur Finanzierung der Neubebauung, Modernisierung oder Instandsetzung erforderlichen Grundpfandrechten den Vorrang vor einem zur Sicherung ihres Tilgungsdarlehens bestellten Grundpfandrecht einrumen. (6) Die Gemeinde kann von den Eigentmern auf den nach den Abstzen 1 bis 4 zu entrichtenden Ausgleichsbetrag Vorauszahlungen verlangen, sobald auf dem Grundstck eine den Zielen und Zwecken der Sanierung entsprechende Bebauung oder sonstige Nutzung zulssig ist; die Abstze 1 bis 5 sind sinngemß anzuwenden. § 155 Anrechnung auf den Ausgleichsbetrag, Absehen (1) Auf den Ausgleichsbetrag sind anzurechnen, 1. die durch die Sanierung entstandenen Vorteile oder Bodenwerterhçhungen des Grundstcks, die bereits in einem anderen Verfahren, insbesondere in einem Enteignungsverfahren bercksichtigt worden sind; fr Umlegungsverfahren bleibt Absatz 2 unberhrt, www.WALHALLA.de
§§ 156 – 156a 2. die Bodenwerterhçhungen des Grundstcks, die der Eigentmer zulssigerweise durch eigene Aufwendungen bewirkt hat; soweit der Eigentmer gemß § 146 Abs. 3 Ordnungsmaßnahmen durchgefhrt oder Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen im Sinne des § 148 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 errichtet oder gendert hat, sind jedoch die ihm entstandenen Kosten anzurechnen, 3. die Bodenwerterhçhungen des Grundstcks, die der Eigentmer beim Erwerb des Grundstcks als Teil des Kaufpreises in einem den Vorschriften der Nummern 1 und 2 sowie des § 154 entsprechenden Betrag zulssigerweise bereits entrichtet hat. (2) Ein Ausgleichsbetrag entfllt, wenn eine Umlegung nach Maßgabe des § 153 Abs. 5 durchgefhrt worden ist. (3) Die Gemeinde kann fr das fçrmlich festgelegte Sanierungsgebiet oder fr zu bezeichnende Teile des Sanierungsgebiets von der Festsetzung des Ausgleichsbetrags absehen, wenn 1. eine geringfgige Bodenwerterhçhung gutachtlich ermittelt worden ist und 2. der Verwaltungsaufwand fr die Erhebung des Ausgleichsbetrags in keinem Verhltnis zu den mçglichen Einnahmen steht. Die Entscheidung nach Satz 1 kann auch getroffen werden, bevor die Sanierung abgeschlossen ist. (4) Die Gemeinde kann im Einzelfall von der Erhebung des Ausgleichsbetrags ganz oder teilweise absehen, wenn dies im çffentlichen Interesse oder zur Vermeidung unbilliger Hrten geboten ist. Die Freistellung kann auch vor Abschluss der Sanierung erfolgen. (5) Im brigen sind die landesrechtlichen Vorschriften ber kommunale Beitrge einschließlich der Bestimmungen ber die Stundung und den Erlass entsprechend anzuwenden. (6) Sind dem Eigentmer Kosten der Ordnungsmaßnahmen oder Kosten fr die Errichtung oder nderung von Gemeinbedarfsund Folgeeinrichtungen im Sinne des § 148 www.WALHALLA.de
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Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 entstanden, hat die Gemeinde sie ihm zu erstatten, soweit sie ber den nach § 154 und Absatz 1 ermittelten Ausgleichsbetrag hinausgehen und die Erstattung nicht vertraglich ausgeschlossen wurde. § 156 berleitungsvorschriften zur fçrmlichen Festlegung (1) Beitragspflichten fr Erschließungsanlagen im Sinne des § 127 Abs. 2, die vor der fçrmlichen Festlegung entstanden sind, bleiben unberhrt. Entsprechendes gilt fr Kostenerstattungsbetrge im Sinne des § 135a Abs. 3. (2) Hat die Umlegungsstelle vor der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets in einem Umlegungsverfahren, das sich auf Grundstcke im Gebiet bezieht, den Umlegungsplan nach § 66 Abs. 1 aufgestellt oder ist eine Vorwegentscheidung nach § 76 getroffen worden, bleibt es dabei. (3) Hat die Enteignungsbehçrde vor der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets den Enteignungsbeschluss nach § 113 fr ein in dem Gebiet gelegenes Grundstck erlassen oder ist eine Einigung nach § 110 beurkundet worden, sind die Vorschriften des Ersten Kapitels weiter anzuwenden. § 156a Kosten und Finanzierung der Sanierungsmaßnahme (1) Ergibt sich nach der Durchfhrung der stdtebaulichen Sanierungsmaßnahme und der bertragung eines Treuhandvermçgens des Sanierungstrgers auf die Gemeinde bei ihr ein berschuss der bei der Vorbereitung und Durchfhrung der stdtebaulichen Sanierungsmaßnahme erzielten Einnahmen ber die hierfr gettigten Ausgaben, so ist dieser berschuss auf die Eigentmer der im Sanierungsgebiet gelegenen Grundstcke zu verteilen. Maßgebend sind die Eigentumsverhltnisse bei der Bekanntmachung des Beschlusses ber die fçrmliche Festlegung des Sanierungsgebiets. Ist nach diesem Zeitpunkt das Eigentum gegen Entgelt bertragen worden, so steht der auf das Grundstck entfallende Anteil dem frheren Eigentmer 295
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und dem Eigentmer, der zu einem Ausgleichsbetrag nach § 154 herangezogen worden ist, je zur Hlfte zu. (2) Die auf die einzelnen Grundstcke entfallenden Anteile des berschusses sind nach dem Verhltnis der Anfangswerte der Grundstcke im Sinne des § 154 Abs. 2 zu bestimmen. (3) Die Gemeinde hat bei der Errechnung des berschusses Zuschsse abzuziehen, die ihr oder Eigentmern aus Mitteln eines anderen çffentlichen Haushalts zur Deckung von Kosten der Vorbereitung oder Durchfhrung der Sanierungsmaßnahme gewhrt worden sind. Im brigen bestimmt sich das Verfahren zur Verteilung des berschusses nach landesrechtlichen Regelungen. Vierter Abschnitt Sanierungstrger und andere Beauftragte § 157 Erfllung von Aufgaben fr die Gemeinde (1) Die Gemeinde kann sich zur Erfllung von Aufgaben, die ihr bei der Vorbereitung oder Durchfhrung der Sanierung obliegen, eines geeigneten Beauftragten bedienen. Sie darf jedoch die Aufgabe, 1. stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen durchzufhren, die der Gemeinde nach den §§ 146 bis 148 obliegen, 2. Grundstcke oder Rechte an ihnen zur Vorbereitung oder Durchfhrung der Sanierung im Auftrag der Gemeinde zu erwerben, 3. der Sanierung dienende Mittel zu bewirtschaften, nur einem Unternehmen (Sanierungstrger) bertragen, das die Voraussetzungen fr die bernahme der Aufgaben als Sanierungstrger nach § 158 erfllt. (2) Die Gemeinde soll die Ausarbeitung der Bauleitplne und die Aufgaben eines fr eigene Rechnung ttigen Sanierungstrgers nicht demselben Unternehmen oder einem rechtlich oder wirtschaftlich von ihm abhngigen Unternehmen bertragen. 296
§§ 157 – 159 § 158 Voraussetzungen fr die Beauftragung als Sanierungstrger Dem Unternehmen kçnnen die Aufgaben als Sanierungstrger nur bertragen werden, wenn 1. das Unternehmen nicht selbst als Bauunternehmen ttig oder von einem Bauunternehmen abhngig ist, 2. das Unternehmen nach seiner Geschftsttigkeit und seinen wirtschaftlichen Verhltnissen geeignet und in der Lage ist, die Aufgaben eines Sanierungstrgers ordnungsgemß zu erfllen, 3. das Unternehmen, sofern es nicht bereits kraft Gesetzes einer jhrlichen Prfung seiner Geschftsttigkeit und seiner wirtschaftlichen Verhltnisse unterliegt, sich einer derartigen Prfung unterworfen hat oder unterwirft, 4. die zur Vertretung berufenen Personen sowie die leitenden Angestellten die erforderliche geschftliche Zuverlssigkeit besitzen. § 159 Erfllung der Aufgaben als Sanierungstrger (1) Der Sanierungstrger erfllt die ihm von der Gemeinde bertragenen Aufgaben nach § 157 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 oder 2 im eigenen Namen fr Rechnung der Gemeinde als deren Treuhnder oder im eigenen Namen fr eigene Rechnung. Die ihm von der Gemeinde bertragene Aufgabe nach § 157 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 erfllt er im eigenen Namen fr Rechnung der Gemeinde als deren Treuhnder. Der Sanierungstrger hat der Gemeinde auf Verlangen Auskunft zu erteilen. (2) Die Gemeinde und der Sanierungstrger legen mindestens die Aufgaben, die Rechtsstellung, in der sie der Sanierungstrger zu erfllen hat, eine von der Gemeinde hierfr zu entrichtende angemessene Vergtung und die Befugnis der Gemeinde zur Erteilung von Weisungen durch schriftlichen Vertrag fest. Der Vertrag bedarf nicht der Form des § 311b Abs. 1 des Brgerlichen Gesetzbuchs. Er kann von jeder Seite nur aus wichtigem Grund gekndigt werden. www.WALHALLA.de
§ 160 (3) Der Sanierungstrger ist verpflichtet, die Grundstcke, die er nach bertragung der Aufgabe zur Vorbereitung oder Durchfhrung der Sanierung erworben hat, nach Maßgabe des § 89 Abs. 3 und 4 und unter Beachtung der Weisungen der Gemeinde zu verußern. Er hat die Grundstcke, die er nicht verußert hat, der Gemeinde anzugeben und auf ihr Verlangen an Dritte oder an sie zu verußern. (4) Ist in dem von dem Erwerber an den Sanierungstrger entrichteten Kaufpreis ein Betrag enthalten, der nach den §§ 154 und 155 vom Eigentmer zu tragen wre, hat der Sanierungstrger diesen Betrag an die Gemeinde abzufhren oder mit ihr zu verrechnen. In den Fllen des § 153 Abs. 4 Satz 2 hat der Sanierungstrger Ansprche aus dem Darlehen auf Verlangen entweder an die Gemeinde abzutreten und empfangene Zinsen und Tilgungen an sie abzufhren oder sie mit ihr zu verrechnen. (5) Der Sanierungstrger hat fr die Grundstcke, deren Eigentmer er bleibt, an die Gemeinde Ausgleichsbetrge nach Maßgabe der §§ 154 und 155 zu entrichten. (6) Kndigt die Gemeinde im Falle der Erçffnung des Insolvenzverfahrens ber das Vermçgen des fr eigene Rechnung ttigen Sanierungstrgers den mit diesem geschlossenen Vertrag, kann sie vom Insolvenzverwalter verlangen, ihr die im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet gelegenen Grundstcke, die der Sanierungstrger nach bertragung der Aufgaben zur Vorbereitung oder Durchfhrung der Sanierung erworben hat, gegen Erstattung der vom Sanierungstrger erbrachten Aufwendungen zu bereignen. Der Insolvenzverwalter ist verpflichtet, der Gemeinde ein Verzeichnis dieser Grundstcke zu bergeben. Die Gemeinde kann ihren Anspruch nur binnen sechs Monaten nach bergabe des Grundstcksverzeichnisses geltend machen. Im brigen haftet die Gemeinde den Glubigern von Verbindlichkeiten aus der Durchfhrung der Ordnungsmaßnahmen wie ein Brge, soweit sie aus dem Vermçgen des Sanierungstrgers im Insolvenzverfahren keine vollstndige Befriedigung erlangt haben. www.WALHALLA.de
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§ 160 Treuhandvermçgen (1) Ist dem Sanierungstrger eine Aufgabe als Treuhnder der Gemeinde bertragen, erfllt er sie mit einem Treuhandvermçgen in eigenem Namen fr Rechnung der Gemeinde. Der Sanierungstrger erhlt von der Gemeinde fr den Rechtsverkehr eine Bescheinigung ber die bertragung der Aufgabe als Treuhnder. Er soll bei Erfllung der Aufgabe seinem Namen einen das Treuhandverhltnis kennzeichnenden Zusatz hinzufgen. (2) Der als Treuhnder ttige Sanierungstrger hat das in Erfllung der Aufgabe gebildete Treuhandvermçgen getrennt von anderem Vermçgen zu verwalten. (3) Zum Treuhandvermçgen gehçren die Mittel, die die Gemeinde dem Sanierungstrger zur Erfllung der Aufgabe zur Verfgung stellt. Zum Treuhandvermçgen gehçrt auch, was der Sanierungstrger mit Mitteln des Treuhandvermçgens oder durch ein Rechtsgeschft, das sich auf das Treuhandvermçgen bezieht, oder auf Grund eines zum Treuhandvermçgen gehçrenden Rechts oder als Ersatz fr die Zerstçrung, Beschdigung oder Entziehung eines zum Treuhandvermçgen gehçrenden Gegenstands erwirbt. (4) Die Gemeinde gewhrleistet die Erfllung der Verbindlichkeiten, fr die der Sanierungstrger mit dem Treuhandvermçgen haftet. Mittel, die der Sanierungstrger darlehensweise von einem Dritten erhlt, gehçren nur dann zum Treuhandvermçgen, wenn die Gemeinde der Darlehensaufnahme schriftlich zugestimmt hat. Das Gleiche gilt fr eigene Mittel, die der Sanierungstrger einbringt. (5) Grundstcke im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet, die der Sanierungstrger vor oder nach bertragung der Aufgabe mit Mitteln, die nicht zum Treuhandvermçgen gehçren, oder unter Hergabe von eigenem Austauschland erworben hat, hat er auf Verlangen der Gemeinde gegen Ersatz seiner Aufwendungen in das Treuhandvermçgen zu berfhren. Dabei sind als Grundstckswerte die Werte zu bercksichtigen, die sich in Anwendung des § 153 Abs. 1 ergeben. 297
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(6) Der als Treuhnder ttige Sanierungstrger hat der Gemeinde nach Beendigung seiner Ttigkeit Rechenschaft abzulegen. Er hat nach Beendigung seiner Ttigkeit das Treuhandvermçgen einschließlich der Grundstcke, die er nicht verußert hat, auf die Gemeinde zu bertragen. Von der bertragung an haftet die Gemeinde anstelle des Sanierungstrgers fr die noch bestehenden Verbindlichkeiten, fr die dieser mit dem Treuhandvermçgen gehaftet hat. (7) Der Sanierungstrger darf vor der bertragung nach Absatz 6 die Grundstcke des Treuhandvermçgens, die er unter Hergabe von entsprechendem nicht zum Treuhandvermçgen gehçrendem eigenem Austauschland oder mindestens zwei Jahre, bevor ihm die Gemeinde einen mit der Sanierung zusammenhngenden Auftrag erteilt hat, erworben und in das Treuhandvermçgen berfhrt hat, in sein eigenes Vermçgen zurckberfhren. Sind die von ihm in das Treuhandvermçgen berfhrten Grundstcke verußert oder im Rahmen der Ordnungsmaßnahmen zur Bildung neuer Grundstcke verwendet oder sind ihre Grenzen verndert worden, kann der Sanierungstrger andere Grundstcke, die wertmßig seinen in das Treuhandvermçgen berfhrten Grundstcken entsprechen, in sein eigenes Vermçgen zurckberfhren; er bedarf hierzu der Genehmigung der Gemeinde. Er hat dem Treuhandvermçgen den Verkehrswert der Grundstcke zu erstatten, der sich durch die rechtliche und tatschliche Neuordnung des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets ergibt. § 161 Sicherung des Treuhandvermçgens (1) Der Sanierungstrger haftet Dritten mit dem Treuhandvermçgen nicht fr Verbindlichkeiten, die sich nicht auf das Treuhandvermçgen beziehen. (2) Wird in das Treuhandvermçgen wegen einer Verbindlichkeit, fr die der Sanierungstrger nicht mit dem Treuhandvermçgen haftet, die Zwangsvollstreckung betrieben, kann die Gemeinde auf Grund des Treuhandverhltnisses gegen die Zwangsvollstre298
§§ 161– 162 ckung nach Maßgabe des § 771 der Zivilprozessordnung Widerspruch, der Sanierungstrger unter entsprechender Anwendung des § 767 Abs. 1 der Zivilprozessordnung Einwendungen geltend machen. (3) Im Falle der Erçffnung des Insolvenzverfahrens ber das Vermçgen des Sanierungstrgers gehçrt das Treuhandvermçgen nicht zur Insolvenzmasse. Kndigt die Gemeinde das Treuhandverhltnis, so hat der Insolvenzverwalter das Treuhandvermçgen auf die Gemeinde zu bertragen und bis zur bertragung zu verwalten. Von der bertragung an haftet die Gemeinde anstelle des Sanierungstrgers fr die Verbindlichkeiten, fr die dieser mit dem Treuhandvermçgen gehaftet hat. Die mit der Erçffnung des Insolvenzverfahrens verbundenen Rechtsfolgen treten hinsichtlich der Verbindlichkeiten nicht ein. § 418 des Brgerlichen Gesetzbuchs ist nicht anzuwenden. Fnfter Abschnitt Abschluss der Sanierung § 162 Aufhebung der Sanierungssatzung (1) Die Sanierungssatzung ist aufzuheben, wenn 1. die Sanierung durchgefhrt ist oder 2. die Sanierung sich als undurchfhrbar erweist oder 3. die Sanierungsabsicht aus anderen Grnden aufgegeben wird oder 4. die nach § 142 Abs. 3 Satz 3 oder 4 fr die Durchfhrung der Sanierung festgelegte Frist abgelaufen ist. Sind diese Voraussetzungen nur fr einen Teil des fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiets gegeben, ist die Satzung fr diesen Teil aufzuheben. (2) Der Beschluss der Gemeinde, durch den die fçrmliche Festlegung des Sanierungsgebiets ganz oder teilweise aufgehoben wird, ergeht als Satzung. Die Satzung ist ortsblich bekannt zu machen. Die Gemeinde kann auch ortsblich bekannt machen, dass eine Satzung zur Aufhebung der fçrmlichen Festwww.WALHALLA.de
§§ 163 – 164a legung des Sanierungsgebiets beschlossen worden ist; § 10 Abs. 3 Satz 2 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. Mit der Bekanntmachung wird die Satzung rechtsverbindlich. (3) Die Gemeinde ersucht das Grundbuchamt, die Sanierungsvermerke zu lçschen. § 163 Fortfall von Rechtswirkungen fr einzelne Grundstcke (1) Die Gemeinde kann die Sanierung fr ein Grundstck als abgeschlossen erklren, wenn entsprechend den Zielen und Zwecken der Sanierung 1. das Grundstck bebaut ist oder in sonstiger Weise genutzt wird oder 2. das Gebude modernisiert oder instand gesetzt ist. Auf Antrag des Eigentmers hat die Gemeinde die Sanierung fr das Grundstck als abgeschlossen zu erklren. (2) Die Gemeinde kann bereits vor dem in Absatz 1 bezeichneten Zeitpunkt die Durchfhrung der Sanierung fr einzelne Grundstcke durch Bescheid an die Eigentmer fr abgeschlossen erklren, wenn die den Zielen und Zwecken der Sanierung entsprechende Bebauung oder sonstige Nutzung oder die Modernisierung oder Instandsetzung auch ohne Gefhrdung der Ziele und Zwecke der Sanierung zu einem spteren Zeitpunkt mçglich ist. Ein Rechtsanspruch auf Abgabe der Erklrung besteht in diesem Falle nicht. (3) Mit der Erklrung entfllt die Anwendung der §§ 144, 145 und 153 fr dieses Grundstck. Die Gemeinde ersucht das Grundbuchamt, den Sanierungsvermerk zu lçschen. § 164 Anspruch auf Rckbertragung (1) Wird die Sanierungssatzung aus den in § 162 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 oder 3 bezeichneten Grnden aufgehoben oder ist im Falle der Aufhebung nach § 162 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 die Sanierung nicht durchgefhrt worden, hat der frhere Eigentmer eines Grundstcks einen Anspruch gegenber dem jeweiligen Eigentmer auf Rckbertragung dieses Grundstcks, wenn es die Gemeinde oder der Sanierungstrger von ihm nach der fçrmlichen Festlegung des Sanierungsgebiets zur www.WALHALLA.de
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Durchfhrung der Sanierung freihndig oder nach den Vorschriften dieses Gesetzbuchs ohne Hergabe von entsprechendem Austauschland, Ersatzland oder Begrndung von Rechten der in § 101 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bezeichneten Art erworben hatte. (2) Der Anspruch besteht nicht, wenn 1. das Grundstck als Baugrundstck fr den Gemeinbedarf oder als Verkehrs-, Versorgungs- oder Grnflche in einem Bebauungsplan festgesetzt ist oder fr sonstige çffentliche Zwecke bençtigt wird oder 2. der frhere Eigentmer selbst das Grundstck im Wege der Enteignung erworben hatte oder 3. der Eigentmer mit der zweckgerechten Verwendung des Grundstcks begonnen hat oder 4. das Grundstck auf Grund des § 89 oder des § 159 Abs. 3 an einen Dritten verußert wurde oder 5. die Grundstcksgrenzen erheblich verndert worden sind. (3) Die Rckbertragung kann nur binnen zwei Jahren seit der Aufhebung der Sanierungssatzung verlangt werden. (4) Der frhere Eigentmer hat als Kaufpreis den Verkehrswert zu zahlen, den das Grundstck im Zeitpunkt der Rckbertragung hat. (5) Ein Anspruch auf Rckenteignung nach § 102 bleibt unberhrt. Die dem Eigentmer zu gewhrende Entschdigung nach § 103 bemisst sich nach dem Verkehrswert des Grundstcks, der sich auf Grund des rechtlichen und tatschlichen Zustands im Zeitpunkt der Aufhebung der fçrmlichen Festlegung ergibt. Sechster Abschnitt Stdtebaufçrderung § 164a Einsatz von Stdtebaufçrderungsmitteln (1) Zur Deckung der Kosten der einheitlichen Vorbereitung und zgigen Durchfhrung der stdtebaulichen Sanierungsmaßnahme als Einheit (Gesamtmaßnahme) werden Finanzierungs- und Fçrderungsmittel (Stdtebau299
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fçrderungsmittel) eingesetzt. Fr Maßnahmen im Zusammenhang mit der Sanierung, deren Finanzierung oder Fçrderung auf anderer gesetzlicher Grundlage beruht, sollen die in den jeweiligen Haushaltsgesetzen zur Verfgung gestellten Finanzierungs- oder Fçrderungsmittel so eingesetzt werden, dass die Maßnahmen im Rahmen der Sanierung durchgefhrt werden kçnnen. (2) Stdtebaufçrderungsmittel kçnnen eingesetzt werden fr 1. die Vorbereitung von Sanierungsmaßnahmen (§ 140), 2. die Durchfhrung von Ordnungsmaßnahmen nach § 147 einschließlich Entschdigungen, soweit durch sie kein bleibender Gegenwert erlangt wird; zu den Kosten der Ordnungsmaßnahmen gehçren nicht die persçnlichen oder sachlichen Kosten der Gemeindeverwaltung, 3. die Durchfhrung von Baumaßnahmen nach § 148, 4. die Gewhrung einer angemessenen Vergtung von nach Maßgabe dieses Gesetzes beauftragten Dritten, 5. die Verwirklichung des Sozialplans nach § 180 sowie die Gewhrung eines Hrteausgleichs nach § 181. (3) Stdtebaufçrderungsmittel kçnnen fr Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen im Sinne des § 177 eingesetzt werden. Soweit nichts anderes vereinbart ist, gilt dies auch fr entsprechende Maßnahmen, zu deren Durchfhrung sich der Eigentmer gegenber der Gemeinde vertraglich verpflichtet hat, sowie fr darber hinausgehende Maßnahmen, die der Erhaltung, Erneuerung und funktionsgerechten Verwendung eines Gebudes dienen, das wegen seiner geschichtlichen, knstlerischen oder stdtebaulichen Bedeutung erhalten bleiben soll. § 164b Verwaltungsvereinbarung (1) Der Bund kann zur Fçrderung stdtebaulicher Sanierungsmaßnahmen nach Artikel 104b des Grundgesetzes den Lndern nach Maßgabe des jeweiligen Haushaltsgesetzes Finanzhilfen fr Investitionen der Ge300
§§ 164b – 165 meinden und Gemeindeverbnde nach einem in gleicher Weise geltenden, allgemeinen und sachgerechten Maßstab gewhren. Der Maßstab und das Nhere fr den Einsatz der Finanzhilfen werden durch Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Lndern festgelegt. (2) Schwerpunkt fr den Einsatz solcher Finanzhilfen sind 1. die Strkung von Innenstdten und Ortsteilzentren in ihrer stdtebaulichen Funktion unter besonderer Bercksichtigung des Wohnungsbaus sowie der Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, 2. die Wiedernutzung von Flchen, insbesondere der in Innenstdten brachliegenden Industrie-, Konversions- oder Eisenbahnflchen, zur Errichtung von Wohnund Arbeitssttten, Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen unter Bercksichtigung ihrer funktional sinnvollen Zuordnung (Nutzungsmischung) sowie von umweltschonenden, kosten- und flchensparenden Bauweisen, 3. stdtebauliche Maßnahmen zur Behebung sozialer Missstnde. Zweiter Teil Stdtebauliche Entwicklungsmaßnahmen § 165 Stdtebauliche Entwicklungsmaßnahmen (1) Stdtebauliche Entwicklungsmaßnahmen in Stadt und Land, deren einheitliche Vorbereitung und zgige Durchfhrung im çffentlichen Interesse liegen, werden nach den Vorschriften dieses Teils vorbereitet und durchgefhrt. (2) Mit stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen nach Absatz 1 sollen Ortsteile und andere Teile des Gemeindegebiets entsprechend ihrer besonderen Bedeutung fr die stdtebauliche Entwicklung und Ordnung der Gemeinde oder entsprechend der angestrebten Entwicklung des Landesgebiets oder der Region erstmalig entwickelt oder im Rahmen www.WALHALLA.de
§ 165 einer stdtebaulichen Neuordnung einer neuen Entwicklung zugefhrt werden. (3) Die Gemeinde kann einen Bereich, in dem eine stdtebauliche Entwicklungsmaßnahme durchgefhrt werden soll, durch Beschluss fçrmlich als stdtebaulichen Entwicklungsbereich festlegen, wenn 1. die Maßnahme den Zielen und Zwecken nach Absatz 2 entspricht, 2. das Wohl der Allgemeinheit die Durchfhrung der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme erfordert, insbesondere zur Deckung eines erhçhten Bedarfs an Wohn- und Arbeitssttten, zur Errichtung von Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen oder zur Wiedernutzung brachliegender Flchen, 3. die mit der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme angestrebten Ziele und Zwecke durch stdtebauliche Vertrge nicht erreicht werden kçnnen oder Eigentmer der von der Maßnahme betroffenen Grundstcke unter entsprechender Bercksichtigung des § 166 Abs. 3 nicht bereit sind, ihre Grundstcke an die Gemeinde oder den von ihr beauftragten Entwicklungstrger zu dem Wert zu verußern, der sich in Anwendung des § 169 Abs. 1 Nr. 6 und Abs. 4 ergibt, 4. die zgige Durchfhrung der Maßnahme innerhalb eines absehbaren Zeitraums gewhrleistet ist. Die çffentlichen und privaten Belange sind gegeneinander und untereinander gerecht abzuwgen. (4) Die Gemeinde hat vor der fçrmlichen Festlegung des stdtebaulichen Entwicklungsbereichs die vorbereitenden Untersuchungen durchzufhren oder zu veranlassen, die erforderlich sind, um Beurteilungsunterlagen ber die Festlegungsvoraussetzungen nach Absatz 3 zu gewinnen. Die §§ 137 bis 141 sind entsprechend anzuwenden. (5) Der stdtebauliche Entwicklungsbereich ist so zu begrenzen, dass sich die Entwicklung zweckmßig durchfhren lsst. Einzelne Grundstcke, die von der Entwicklung nicht betroffen werden, kçnnen aus dem Bereich www.WALHALLA.de
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ganz oder teilweise ausgenommen werden. Grundstcke, die den in § 26 Nr. 2 und § 35 Abs. 1 Nr. 7 bezeichneten Zwecken dienen, die in § 26 Nr. 3 bezeichneten Grundstcke sowie Grundstcke, fr die nach § 1 Abs. 2 des Landbeschaffungsgesetzes ein Anhçrungsverfahren eingeleitet worden ist, und bundeseigene Grundstcke, bei denen die Absicht, sie fr Zwecke der Landesverteidigung zu verwenden, der Gemeinde bekannt ist, drfen nur mit Zustimmung des Bedarfstrgers in den stdtebaulichen Entwicklungsbereich einbezogen werden. Der Bedarfstrger soll seine Zustimmung erteilen, wenn auch bei Bercksichtigung seiner Aufgaben ein berwiegendes çffentliches Interesse an der Durchfhrung der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme besteht. (6) Die Gemeinde beschließt die fçrmliche Festlegung des stdtebaulichen Entwicklungsbereichs als Satzung (Entwicklungssatzung). In der Entwicklungssatzung ist der stdtebauliche Entwicklungsbereich zu bezeichnen. (7) Der Entwicklungssatzung ist eine Begrndung beizufgen. In der Begrndung sind die Grnde darzulegen, die die fçrmliche Festlegung des entwicklungsbedrftigen Bereichs rechtfertigen. (8) Der Beschluss der Entwicklungssatzung ist ortsblich bekannt zu machen. § 10 Abs. 3 Satz 2 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. In der Bekanntmachung nach Satz 1 ist auf die Genehmigungspflicht nach den §§ 144, 145 und 153 Abs. 2 hinzuweisen. Mit der Bekanntmachung wird die Entwicklungssatzung rechtsverbindlich. (9) Die Gemeinde teilt dem Grundbuchamt die rechtsverbindliche Entwicklungssatzung mit. Sie hat hierbei die von der Entwicklungssatzung betroffenen Grundstcke einzeln aufzufhren. Das Grundbuchamt hat in die Grundbcher dieser Grundstcke einzutragen, dass eine stdtebauliche Entwicklungsmaßnahme durchgefhrt wird (Entwicklungsvermerk). § 54 Abs. 2 Satz 1 und 3 ist entsprechend anzuwenden. 301
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§ 166 Zustndigkeit und Aufgaben (1) Die Entwicklungsmaßnahme wird von der Gemeinde vorbereitet und durchgefhrt, sofern nicht nach Absatz 4 eine abweichende Regelung getroffen wird. Die Gemeinde hat fr den stdtebaulichen Entwicklungsbereich ohne Verzug Bebauungsplne aufzustellen und, soweit eine Aufgabe nicht nach sonstigen gesetzlichen Vorschriften einem anderen obliegt, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die vorgesehene Entwicklung im stdtebaulichen Entwicklungsbereich zu verwirklichen. (2) Die Gemeinde hat die Voraussetzungen dafr zu schaffen, dass ein funktionsfhiger Bereich entsprechend der beabsichtigten stdtebaulichen Entwicklung und Ordnung entsteht, der nach seinem wirtschaftlichen Gefge und der Zusammensetzung seiner Bevçlkerung den Zielen und Zwecken der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme entspricht und in dem eine ordnungsgemße und zweckentsprechende Versorgung der Bevçlkerung mit Gtern und Dienstleistungen sichergestellt ist. (3) Die Gemeinde soll die Grundstcke im stdtebaulichen Entwicklungsbereich erwerben. Dabei soll sie feststellen, ob und in welcher Rechtsform die bisherigen Eigentmer einen spteren Erwerb von Grundstcken oder Rechten im Rahmen des § 169 Abs. 6 anstreben. Die Gemeinde soll von dem Erwerb eines Grundstcks absehen, wenn 1. bei einem baulich genutzten Grundstck die Art und das Maß der baulichen Nutzung bei der Durchfhrung der Entwicklungsmaßnahme nicht gendert werden sollen oder 2. der Eigentmer eines Grundstcks, dessen Verwendung nach den Zielen und Zwecken der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme bestimmt oder mit ausreichender Sicherheit bestimmbar ist, in der Lage ist, das Grundstck binnen angemessener Frist dementsprechend zu nutzen, und er sich hierzu verpflichtet. Erwirbt die Gemeinde ein Grundstck nicht, ist der Eigentmer verpflichtet, einen Aus302
§§ 166 – 169 gleichsbetrag an die Gemeinde zu entrichten, der der durch die Entwicklungsmaßnahme bedingten Erhçhung des Bodenwerts seines Grundstcks entspricht. (4) Die Vorbereitung und Durchfhrung der Entwicklungsmaßnahme kann einem Planungsverband nach § 205 Abs. 4 bertragen werden. § 167 Erfllung von Aufgaben fr die Gemeinde; Entwicklungstrger (1) Die Gemeinde kann sich zur Erfllung von Aufgaben, die ihr bei der Vorbereitung oder Durchfhrung der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme obliegen, eines geeigneten Beauftragten, insbesondere eines Entwicklungstrgers, bedienen. § 157 Abs. 1 Satz 2 und § 158 sind entsprechend anzuwenden. (2) Der Entwicklungstrger erfllt die ihm von der Gemeinde bertragenen Aufgaben in eigenem Namen fr Rechnung der Gemeinde als deren Treuhnder. § 159 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 2 sowie die §§ 160 und 161 sind entsprechend anzuwenden. (3) Der Entwicklungstrger ist verpflichtet, die Grundstcke des Treuhandvermçgens nach Maßgabe des § 169 Abs. 5 bis 8 zu verußern; er ist dabei an Weisungen der Gemeinde gebunden. § 168 bernahmeverlangen Der Eigentmer eines im stdtebaulichen Entwicklungsbereich gelegenen Grundstcks kann von der Gemeinde die bernahme des Grundstcks verlangen, wenn es ihm mit Rcksicht auf die Erklrung zum stdtebaulichen Entwicklungsbereich oder den Stand der Entwicklungsmaßnahme wirtschaftlich nicht mehr zuzumuten ist, das Grundstck zu behalten oder in der bisherigen oder einer anderen zulssigen Art zu nutzen. Die Vorschrift des § 145 Abs. 5 Satz 2 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. § 169 Besondere Vorschriften fr den stdtebaulichen Entwicklungsbereich (1) Im stdtebaulichen Entwicklungsbereich sind entsprechend anzuwenden www.WALHALLA.de
§ 169 1. die §§ 137, 138 und 139 (Beteiligung und Mitwirkung der Betroffenen; Auskunftspflicht; Beteiligung und Mitwirkung çffentlicher Aufgabentrger), 2. § 142 Abs. 2 (Ersatz- und Ergnzungsgebiete), 3. die §§ 144 und 145 (Genehmigungspflichtige Vorhaben und Rechtsvorgnge; Genehmigung), 4. die §§ 146 bis 148 (Durchfhrung; Ordnungsmaßnahmen; Baumaßnahmen), 5. die §§ 150 und 151 (Ersatz fr nderungen von Einrichtungen, die der çffentlichen Versorgung dienen; Abgaben- und Auslagenbefreiung), 6. § 153 Abs. 1 bis 3 (Bemessung von Ausgleichs- und Entschdigungsleistungen; Kaufpreise), 7. die §§ 154 bis 156, ohne § 154 Abs. 2a (Ausgleichsbetrag des Eigentmers; Anrechnung auf den Ausgleichsbetrag, Absehen; berleitungsvorschriften zur fçrmlichen Festlegung), 8. die §§ 162 bis 164 (Abschluss der Maßnahme), 9. die §§ 164a und 164b (Einsatz von Stdtebaufçrderungsmitteln; Verwaltungsvereinbarung), 10. § 191 (Vorschriften ber den Verkehr mit land- und forstwirtschaftlichen Grundstcken). (2) Die Vorschriften des Vierten Teils des Ersten Kapitels ber die Bodenordnung sind im stdtebaulichen Entwicklungsbereich nicht anzuwenden. (3) Die Enteignung ist im stdtebaulichen Entwicklungsbereich ohne Bebauungsplan zugunsten der Gemeinde oder des Entwicklungstrgers zur Erfllung ihrer Aufgaben zulssig. Sie setzt voraus, dass der Antragsteller sich ernsthaft um den freihndigen Erwerb des Grundstcks zu angemessenen Bedingungen bemht hat. Die §§ 85, 87, 88 und 89 Abs. 1 bis 3 sind im stdtebaulichen Entwicklungsbereich nicht anzuwenden. (4) Auf land- oder forstwirtschaftlich genutzte Grundstcke ist § 153 Abs. 1 mit der www.WALHALLA.de
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Maßgabe entsprechend anzuwenden, dass in den Gebieten, in denen sich kein von dem innerlandwirtschaftlichen Verkehrswert abweichender Verkehrswert gebildet hat, der Wert maßgebend ist, der in vergleichbaren Fllen im gewçhnlichen Geschftsverkehr auf dem allgemeinen Grundstcksmarkt dort zu erzielen wre, wo keine Entwicklungsmaßnahmen vorgesehen sind. (5) Die Gemeinde ist verpflichtet, Grundstcke, die sie zur Durchfhrung der Entwicklungsmaßnahme freihndig oder nach den Vorschriften dieses Gesetzbuchs erworben hat, nach Maßgabe der Abstze 6 bis 8 zu verußern mit Ausnahme der Flchen, die als Baugrundstcke fr den Gemeinbedarf oder als Verkehrs-, Versorgungs- oder Grnflchen in einem Bebauungsplan festgesetzt sind oder fr sonstige çffentliche Zwecke oder als Austauschland oder zur Entschdigung in Land bençtigt werden. (6) Die Grundstcke sind nach ihrer Neuordnung und Erschließung unter Bercksichtigung weiter Kreise der Bevçlkerung und unter Beachtung der Ziele und Zwecke der Entwicklungsmaßnahme an Bauwillige zu verußern, die sich verpflichten, dass sie die Grundstcke innerhalb angemessener Frist entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplans und den Erfordernissen der Entwicklungsmaßnahme bebauen werden. Dabei sind zunchst die frheren Eigentmer zu bercksichtigen. Auf die Verußerungspflicht ist § 89 Abs. 4 anzuwenden. Zur land- oder forstwirtschaftlichen Nutzung festgesetzte Grundstcke sind Land- oder Forstwirten anzubieten, die zur Durchfhrung der Entwicklungsmaßnahme Grundstcke bereignet haben oder abgeben mussten. (7) Die Gemeinde hat bei der Verußerung dafr zu sorgen, dass die Bauwilligen die Bebauung in wirtschaftlich sinnvoller Aufeinanderfolge derart durchfhren, dass die Ziele und Zwecke der stdtebaulichen Entwicklung erreicht werden und die Vorhaben sich in den Rahmen der Gesamtmaßnahme einordnen. Sie hat weiter sicherzustellen, dass die neu geschaffenen baulichen Anlagen entsprechend den Zielen und Zwecken der stdte303
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baulichen Entwicklungsmaßnahme dauerhaft genutzt werden. (8) Zur Finanzierung der Entwicklung ist das Grundstck oder das Recht zu dem Verkaufswert zu verußern, der sich durch die rechtliche und tatschliche Neuordnung des stdtebaulichen Entwicklungsbereichs ergibt. § 154 Abs. 5 ist auf den Teil des Kaufpreises entsprechend anzuwenden, der der durch die Entwicklung bedingten Werterhçhung des Grundstcks entspricht. § 170 Sonderregelung fr Anpassungsgebiete Ergeben sich aus den Zielen und Zwecken der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme in einem im Zusammenhang bebauten Gebiet Maßnahmen zur Anpassung an die vorgesehene Entwicklung, kann die Gemeinde dieses Gebiet in der Entwicklungssatzung fçrmlich festlegen (Anpassungsgebiet). Das Anpassungsgebiet ist in der Entwicklungssatzung zu bezeichnen. Die fçrmliche Festlegung darf erst erfolgen, wenn entsprechend § 141 vorbereitende Untersuchungen durchgefhrt worden sind. In dem Anpassungsgebiet sind neben den fr stdtebauliche Entwicklungsmaßnahmen geltenden Vorschriften mit Ausnahme des § 166 Abs. 3 und des § 169 Abs. 2 bis 8 die Vorschriften ber stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen entsprechend anzuwenden, mit Ausnahme der §§ 136, 142 und 143. § 171 Kosten und Finanzierung der Entwicklungsmaßnahme (1) Einnahmen, die bei der Vorbereitung und Durchfhrung der Entwicklungsmaßnahme entstehen, sind zur Finanzierung der Entwicklungsmaßnahme zu verwenden. Ergibt sich nach der Durchfhrung der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme und der bertragung eines Treuhandvermçgens des Entwicklungstrgers auf die Gemeinde bei ihr ein berschuss der bei der Vorbereitung und Durchfhrung der stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme erzielten Einnahmen ber die hierfr gettigten Ausgaben, so ist dieser berschuss in entsprechender Anwendung des § 156a zu verteilen. 304
§§ 170 – 171a (2) Die Gemeinde hat entsprechend § 149 nach dem Stand der Planung eine Kostenund Finanzierungsbersicht aufzustellen. Zu bercksichtigen sind die Kosten, die nach den Zielen und Zwecken der Entwicklung erforderlich sind. Dritter Teil Stadtumbau § 171a Stadtumbaumaßnahmen (1) Stadtumbaumaßnahmen in Stadt- und Ortsteilen, deren einheitliche und zgige Durchfhrung im çffentlichen Interesse liegen, kçnnen auch anstelle von oder ergnzend zu sonstigen Maßnahmen nach diesem Gesetzbuch nach den Vorschriften dieses Teils durchgefhrt werden. (2) Stadtumbaumaßnahmen sind Maßnahmen, durch die in von erheblichen stdtebaulichen Funktionsverlusten betroffenen Gebieten Anpassungen zur Herstellung nachhaltiger stdtebaulicher Strukturen vorgenommen werden. Erhebliche stdtebauliche Funktionsverluste liegen insbesondere vor, wenn ein dauerhaftes berangebot an baulichen Anlagen fr bestimmte Nutzungen, namentlich fr Wohnzwecke, besteht oder zu erwarten ist. (3) Stadtumbaumaßnahmen dienen dem Wohl der Allgemeinheit. Sie sollen insbesondere dazu beitragen, dass 1. die Siedlungsstruktur den Erfordernissen der Entwicklung von Bevçlkerung und Wirtschaft angepasst wird, 2. die Wohn- und Arbeitsverhltnisse sowie die Umwelt verbessert werden, 3. innerstdtische Bereiche gestrkt werden, 4. nicht mehr bedarfsgerechte bauliche Anlagen einer neuen Nutzung zugefhrt werden, 5. einer anderen Nutzung nicht zufhrbare bauliche Anlagen zurckgebaut werden, 6. freigelegte Flchen einer nachhaltigen stdtebaulichen Entwicklung oder einer hiermit vertrglichen Zwischennutzung zugefhrt werden, www.WALHALLA.de
§§ 171b – 171e 7. innerstdtische Altbaubestnde erhalten werden. § 171b Stadtumbaugebiet, stdtebauliches Entwicklungskonzept (1) Die Gemeinde legt das Gebiet, in dem Stadtumbaumaßnahmen durchgefhrt werden sollen, durch Beschluss als Stadtumbaugebiet fest. Es ist in seinem rumlichen Umfang so festzulegen, dass sich die Maßnahmen zweckmßig durchfhren lassen. (2) Grundlage fr den Beschluss nach Absatz 1 ist ein von der Gemeinde aufzustellendes stdtebauliches Entwicklungskonzept, in dem die Ziele und Maßnahmen (§ 171a Abs. 3) im Stadtumbaugebiet schriftlich darzustellen sind. Die çffentlichen und privaten Belange sind gegeneinander und untereinander gerecht abzuwgen. (3) Die §§ 137 und 139 sind bei der Vorbereitung und Durchfhrung der Stadtumbaumaßnahmen entsprechend anzuwenden. (4) Die §§ 164a und 164b sind im Stadtumbaugebiet entsprechend anzuwenden. § 171c Stadtumbauvertrag Die Gemeinde soll soweit erforderlich zur Umsetzung ihres stdtebaulichen Entwicklungskonzeptes die Mçglichkeit nutzen, Stadtumbaumaßnahmen auf der Grundlage von stdtebaulichen Vertrgen im Sinne des § 11 insbesondere mit den beteiligten Eigentmern durchzufhren. Gegenstnde der Vertrge kçnnen insbesondere auch sein 1. die Durchfhrung des Rckbaus baulicher Anlagen innerhalb einer bestimmten Frist und die Kostentragung fr den Rckbau; 2. der Verzicht auf die Ausbung von Ansprchen nach den §§ 39 bis 44; 3. der Ausgleich von Lasten zwischen den beteiligten Eigentmern. § 171d Sicherung von Durchfhrungsmaßnahmen (1) Die Gemeinde kann durch Satzung ein Gebiet bezeichnen, das ein festgelegtes Stadtumbaugebiet (§ 171b Abs. 1) oder Teile davon umfasst und in dem zur Sicherung und sozialvertrglichen Durchfhrung von Stadtwww.WALHALLA.de
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umbaumaßnahmen die in § 14 Abs. 1 bezeichneten Vorhaben und sonstigen Maßnahmen der Genehmigung bedrfen. (2) Ist der Beschluss ber die Aufstellung einer Satzung nach Absatz 1 gefasst und ortsblich bekannt gemacht, ist § 15 Abs. 1 auf die Durchfhrung der Vorhaben und Maßnahmen im Sinne von Absatz 1 entsprechend anzuwenden. (3) In den Fllen des Absatzes 1 darf die Genehmigung nur versagt werden, um einen den stdtebaulichen und sozialen Belangen Rechnung tragenden Ablauf der Stadtumbaumaßnahmen auf der Grundlage des von der Gemeinde aufgestellten stdtebaulichen Entwicklungskonzeptes (§ 171b Abs. 2) oder eines Sozialplans (§ 180) zu sichern. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn auch unter Bercksichtigung des Allgemeinwohls ein Absehen von dem Vorhaben oder der Maßnahme wirtschaftlich nicht zumutbar ist. (4) Die §§ 138, 173 und 174 sind im Gebiet der Satzung nach Absatz 1 entsprechend anzuwenden. Vierter Teil Soziale Stadt § 171e Maßnahmen der Sozialen Stadt (1) Stdtebauliche Maßnahmen der Sozialen Stadt in Stadt- und Ortsteilen, deren einheitliche und zgige Durchfhrung im çffentlichen Interesse liegen, kçnnen auch anstelle von oder ergnzend zu sonstigen Maßnahmen nach diesem Gesetzbuch nach den Vorschriften dieses Teils durchgefhrt werden. (2) Stdtebauliche Maßnahmen der Sozialen Stadt sind Maßnahmen zur Stabilisierung und Aufwertung von durch soziale Missstnde benachteiligten Ortsteilen oder anderen Teilen des Gemeindegebiets, in denen ein besonderer Entwicklungsbedarf besteht. Soziale Missstnde liegen insbesondere vor, wenn ein Gebiet auf Grund der Zusammensetzung und wirtschaftlichen Situation der darin lebenden und arbeitenden Menschen erheblich benachteiligt ist. Ein besonderer Entwicklungsbedarf liegt insbesondere vor, wenn es 305
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sich um benachteiligte innerstdtische oder innenstadtnah gelegene Gebiete oder verdichtete Wohn- und Mischgebiete handelt, in denen es einer aufeinander abgestimmten Bndelung von investiven und sonstigen Maßnahmen bedarf. (3) Die Gemeinde legt das Gebiet, in dem die Maßnahmen durchgefhrt werden sollen, durch Beschluss fest. Es ist in seinem rumlichen Umfang so festzulegen, dass sich die Maßnahmen zweckmßig durchfhren lassen. (4) Grundlage fr den Beschluss nach Absatz 3 ist ein von der Gemeinde unter Beteiligung der Betroffenen (§ 137) und der çffentlichen Aufgabentrger (§ 139) aufzustellendes Entwicklungskonzept, in dem die Ziele und Maßnahmen schriftlich darzustellen sind. Das Entwicklungskonzept soll insbesondere Maßnahmen enthalten, die der Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhltnisse sowie der Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen dienen. (5) Bei der Erstellung des Entwicklungskonzeptes und bei seiner Umsetzung sollen die Beteiligten in geeigneter Form einbezogen und zur Mitwirkung angeregt werden. Die Gemeinde soll die Beteiligten im Rahmen des Mçglichen fortlaufend beraten und untersttzen. Dazu kann im Zusammenwirken von Gemeinde und Beteiligten eine Koordinierungsstelle eingerichtet werden. Soweit erforderlich, soll die Gemeinde zur Verwirklichung und zur Fçrderung der mit dem Entwicklungskonzept verfolgten Ziele sowie zur bernahme von Kosten mit den Eigentmern und sonstigen Maßnahmentrgern stdtebauliche Vertrge schließen. (6) Die §§ 164a und 164b sind im Gebiet nach Absatz 3 entsprechend anzuwenden. Dabei ist § 164a Abs. 1 Satz 2 ber den Einsatz von Finanzierungs- und Fçrdermitteln auf Grund anderer gesetzlicher Grundlage insbesondere auch auf sonstige Maßnahmen im Sinne des Absatzes 2 Satz 3 anzuwenden.
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§§ 171f – 172 Fnfter Teil Private Initiativen § 171f Private Initiativen zur Stadtentwicklung, Landesrecht Nach Maßgabe des Landesrechts kçnnen unbeschadet sonstiger Maßnahmen nach diesem Gesetzbuch Gebiete festgelegt werden, in denen in privater Verantwortung standortbezogene Maßnahmen durchgefhrt werden, die auf der Grundlage eines mit den stdtebaulichen Zielen der Gemeinde abgestimmten Konzepts der Strkung oder Entwicklung von Bereichen der Innenstdte, Stadtteilzentren, Wohnquartiere und Gewerbezentren sowie von sonstigen fr die stdtebauliche Entwicklung bedeutsamen Bereichen dienen. Zur Finanzierung der Maßnahmen und gerechten Verteilung des damit verbundenen Aufwands kçnnen durch Landesrecht Regelungen getroffen werden. Sechster Teil Erhaltungssatzung und stdtebauliche Gebote Erster Abschnitt Erhaltungssatzung § 172 Erhaltung baulicher Anlagen und der Eigenart von Gebieten (Erhaltungssatzung) (1) Die Gemeinde kann in einem Bebauungsplan oder durch eine sonstige Satzung Gebiete bezeichnen, in denen 1. zur Erhaltung der stdtebaulichen Eigenart des Gebiets auf Grund seiner stdtebaulichen Gestalt (Absatz 3), 2. zur Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevçlkerung (Absatz 4) oder 3. bei stdtebaulichen Umstrukturierungen (Absatz 5) der Rckbau, die nderung oder die Nutzungsnderung baulicher Anlagen der Genehmigung bedrfen. In den Fllen des Satzes 1 Nr. 1 bedarf auch die Errichtung baulicher Anlagen der Genehmigung. Auf die Satzung ist § 16 Abs. 2 entsprechend anzuwenden. Die Landesregierungen werden ermchwww.WALHALLA.de
§ 172 tigt, fr die Grundstcke in Gebieten einer Satzung nach Satz 1 Nr. 2 durch Rechtsverordnung mit einer Geltungsdauer von hçchstens fnf Jahren zu bestimmen, dass die Begrndung von Wohnungseigentum oder Teileigentum (§ 1 des Wohnungseigentumsgesetzes) an Gebuden, die ganz oder teilweise Wohnzwecken zu dienen bestimmt sind, nicht ohne Genehmigung erfolgen darf. Ein solches Verbot gilt als Verbot im Sinne des § 135 des Brgerlichen Gesetzbuchs. In den Fllen des Satzes 4 ist § 22 Abs. 2 Satz 3 und 4, Abs. 6 und 8 entsprechend anzuwenden. (2) Ist der Beschluss ber die Aufstellung einer Erhaltungssatzung gefasst und ortsblich bekannt gemacht, ist § 15 Abs. 1 auf die Durchfhrung eines Vorhabens im Sinne des Absatzes 1 entsprechend anzuwenden. (3) In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 darf die Genehmigung nur versagt werden, wenn die bauliche Anlage allein oder im Zusammenhang mit anderen baulichen Anlagen das Ortsbild, die Stadtgestalt oder das Landschaftsbild prgt oder sonst von stdtebaulicher, insbesondere geschichtlicher oder knstlerischer Bedeutung ist. Die Genehmigung zur Errichtung der baulichen Anlage darf nur versagt werden, wenn die stdtebauliche Gestalt des Gebiets durch die beabsichtigte bauliche Anlage beeintrchtigt wird. (4) In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 2 und Satz 4 darf die Genehmigung nur versagt werden, wenn die Zusammensetzung der Wohnbevçlkerung aus besonderen stdtebaulichen Grnden erhalten werden soll. Sie ist zu erteilen, wenn auch unter Bercksichtigung des Allgemeinwohls die Erhaltung der baulichen Anlage oder ein Absehen von der Begrndung von Wohnungseigentum oder Teileigentum wirtschaftlich nicht mehr zumutbar ist. Die Genehmigung ist ferner zu erteilen, wenn 1. die nderung einer baulichen Anlage der Herstellung des zeitgemßen Ausstattungszustands einer durchschnittlichen Wohnung unter Bercksichtigung der bauordnungsrechtlichen Mindestanforderungen dient, www.WALHALLA.de
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2. das Grundstck zu einem Nachlass gehçrt und Wohnungseigentum oder Teileigentum zugunsten von Miterben oder Vermchtnisnehmern begrndet werden soll, 3. das Wohnungseigentum oder Teileigentum zur eigenen Nutzung an Familienangehçrige des Eigentmers verußert werden soll, 4. ohne die Genehmigung Ansprche Dritter auf bertragung von Wohnungseigentum oder Teileigentum nicht erfllt werden kçnnen, zu deren Sicherung vor dem Wirksamwerden des Genehmigungsvorbehalts eine Vormerkung im Grundbuch eingetragen ist, 5. das Gebude im Zeitpunkt der Antragstellung zur Begrndung von Wohnungseigentum oder Teileigentum nicht zu Wohnzwecken genutzt wird oder 6. sich der Eigentmer verpflichtet, innerhalb von sieben Jahren ab der Begrndung von Wohnungseigentum Wohnungen nur an die Mieter zu verußern; eine Frist nach § 577a Abs. 2 Satz 1 des Brgerlichen Gesetzbuchs verkrzt sich um sieben Jahre. Die Frist nach § 577a Abs. 1 des Brgerlichen Gesetzbuchs entfllt. In den Fllen des Satzes 3 Nr. 6 kann in der Genehmigung bestimmt werden, dass auch die Verußerung von Wohnungseigentum an dem Gebude whrend der Dauer der Verpflichtung der Genehmigung der Gemeinde bedarf. Diese Genehmigungspflicht kann auf Ersuchen der Gemeinde in das Wohnungsgrundbuch eingetragen werden; sie erlischt nach Ablauf der Verpflichtung. (5) In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 3 darf die Genehmigung nur versagt werden, um einen den sozialen Belangen Rechnung tragenden Ablauf auf der Grundlage eines Sozialplans (§ 180) zu sichern. Ist ein Sozialplan nicht aufgestellt worden, hat ihn die Gemeinde in entsprechender Anwendung des § 180 aufzustellen. Absatz 4 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden. 307
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§ 173 Genehmigung, bernahmeanspruch (1) Die Genehmigung wird durch die Gemeinde erteilt. Ist eine baurechtliche Genehmigung oder an ihrer Stelle eine baurechtliche Zustimmung erforderlich, wird die Genehmigung durch die Baugenehmigungsbehçrde im Einvernehmen mit der Gemeinde erteilt; im Baugenehmigungs- oder Zustimmungsverfahren wird ber die in § 172 Abs. 3 bis 5 bezeichneten Belange entschieden. (2) Wird in den Fllen des § 172 Abs. 3 die Genehmigung versagt, kann der Eigentmer von der Gemeinde unter den Voraussetzungen des § 40 Abs. 2 die bernahme des Grundstcks verlangen. § 43 Abs. 1, 4 und 5 sowie § 44 Abs. 3 und 4 sind entsprechend anzuwenden. (3) Vor der Entscheidung ber den Genehmigungsantrag hat die Gemeinde mit dem Eigentmer oder sonstigen zur Unterhaltung Verpflichteten die fr die Entscheidung erheblichen Tatsachen zu erçrtern. In den Fllen des § 172 Abs. 4 und 5 hat sie auch Mieter, Pchter und sonstige Nutzungsberechtigte zu hçren. (4) Die landesrechtlichen Vorschriften, insbesondere ber den Schutz und die Erhaltung von Denkmlern, bleiben unberhrt. § 174 Ausnahmen (1) § 172 ist nicht auf Grundstcke anzuwenden, die den in § 26 Nr. 2 bezeichneten Zwecken dienen, und auf die in § 26 Nr. 3 bezeichneten Grundstcke. (2) Befindet sich ein Grundstck der in Absatz 1 bezeichneten Art im Geltungsbereich einer Erhaltungssatzung, hat die Gemeinde den Bedarfstrger hiervon zu unterrichten. Beabsichtigt der Bedarfstrger ein Vorhaben im Sinne des § 172 Abs. 1, hat er dies der Gemeinde anzuzeigen. Der Bedarfstrger soll auf Verlangen der Gemeinde von dem Vorhaben absehen, wenn die Voraussetzungen vorliegen, die die Gemeinde berechtigen wrden, die Genehmigung nach § 172 zu versagen, und wenn die Erhaltung oder das Absehen von der Errichtung der baulichen Anlage dem Bedarfstrger auch unter Be308
§§ 173 – 176 rcksichtigung seiner Aufgaben zuzumuten ist. Zweiter Abschnitt Stdtebauliche Gebote § 175 Allgemeines (1) Beabsichtigt die Gemeinde, ein Baugebot (§ 176), ein Modernisierungs- oder Instandsetzungsgebot (§ 177), ein Pflanzgebot (§ 178) oder ein Rckbau- oder Entsiegelungsgebot (§ 179) zu erlassen, soll sie die Maßnahme vorher mit den Betroffenen erçrtern. Die Gemeinde soll die Eigentmer, Mieter, Pchter und sonstigen Nutzungsberechtigten im Rahmen ihrer Mçglichkeiten beraten, wie die Maßnahme durchgefhrt werden kann und welche Finanzierungsmçglichkeiten aus çffentlichen Kassen bestehen. (2) Die Anordnung von Maßnahmen nach den §§ 176 bis 179 setzt voraus, dass die alsbaldige Durchfhrung der Maßnahmen aus stdtebaulichen Grnden erforderlich ist; bei Anordnung eines Baugebots nach § 176 kann dabei auch ein dringender Wohnbedarf der Bevçlkerung bercksichtigt werden. (3) Mieter, Pchter und sonstige Nutzungsberechtigte haben die Durchfhrung der Maßnahmen nach den §§ 176 bis 179 zu dulden. (4) Die §§ 176 bis 179 sind nicht auf Grundstcke anzuwenden, die den in § 26 Nr. 2 bezeichneten Zwecken dienen, und auf die in § 26 Nr. 3 bezeichneten Grundstcke. Liegen fr diese Grundstcke die Voraussetzungen fr die Anordnung eines Gebots nach den §§ 176 bis 179 vor, soll auf Verlangen der Gemeinde der Bedarfstrger die entsprechenden Maßnahmen durchfhren oder ihre Durchfhrung dulden, soweit dadurch nicht die Erfllung seiner Aufgaben beeintrchtigt wird. (5) Die landesrechtlichen Vorschriften, insbesondere ber den Schutz und die Erhaltung von Denkmlern, bleiben unberhrt. § 176 Baugebot (1) Im Geltungsbereich eines Bebauungsplans kann die Gemeinde den Eigentmer www.WALHALLA.de
§ 177 durch Bescheid verpflichten, innerhalb einer zu bestimmenden angemessenen Frist 1. sein Grundstck entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplans zu bebauen oder 2. ein vorhandenes Gebude oder eine vorhandene sonstige bauliche Anlage den Festsetzungen des Bebauungsplans anzupassen. (2) Das Baugebot kann außerhalb der in Absatz 1 bezeichneten Gebiete, aber innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile angeordnet werden, um unbebaute oder geringfgig bebaute Grundstcke entsprechend den baurechtlichen Vorschriften zu nutzen oder einer baulichen Nutzung zuzufhren, insbesondere zur Schließung von Baulcken. (3) Ist die Durchfhrung des Vorhabens aus wirtschaftlichen Grnden einem Eigentmer nicht zuzumuten, hat die Gemeinde von dem Baugebot abzusehen. (4) Der Eigentmer kann von der Gemeinde die bernahme des Grundstcks verlangen, wenn er glaubhaft macht, dass ihm die Durchfhrung des Vorhabens aus wirtschaftlichen Grnden nicht zuzumuten ist. § 43 Abs. 1, 4 und 5 sowie § 44 Abs. 3 und 4 sind entsprechend anzuwenden. (5) Ist die Durchfhrung eines Baugebots nur mçglich, wenn zuvor eine bauliche Anlage oder Teile davon beseitigt werden, ist der Eigentmer mit dem Baugebot auch zur Beseitigung verpflichtet. § 179 Abs. 2 und 3 Satz 1, § 43 Abs. 2 und 5 sowie § 44 Abs. 3 und 4 sind entsprechend anzuwenden. (6) Ist fr ein Grundstck eine andere als bauliche Nutzung festgesetzt, sind die Abstze 1 und 3 bis 5 entsprechend anzuwenden. (7) Mit dem Baugebot kann die Verpflichtung verbunden werden, innerhalb einer zu bestimmenden angemessenen Frist den fr eine bauliche Nutzung des Grundstcks erforderlichen Antrag auf Erteilung einer bauaufsichtlichen Genehmigung zu stellen. (8) Kommt der Eigentmer der Verpflichtung nach Absatz 7 auch nach Vollstreckungsmaßnahmen auf Grund landesrechtlicher www.WALHALLA.de
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Vorschriften nicht nach, kann das Enteignungsverfahren nach § 85 Abs. 1 Nr. 5 auch vor Ablauf der Frist nach Absatz 1 eingeleitet werden. (9) In dem Enteignungsverfahren ist davon auszugehen, dass die Voraussetzungen des Baugebots vorliegen; die Vorschriften ber die Zulssigkeit der Enteignung bleiben unberhrt. Bei der Bemessung der Entschdigung bleiben Werterhçhungen unbercksichtigt, die nach Unanfechtbarkeit des Baugebots eingetreten sind, es sei denn, dass der Eigentmer die Werterhçhungen durch eigene Aufwendungen zulssigerweise bewirkt hat. § 177 Modernisierungs- und Instandsetzungsgebot (1) Weist eine bauliche Anlage nach ihrer inneren oder ußeren Beschaffenheit Missstnde oder Mngel auf, deren Beseitigung oder Behebung durch Modernisierung oder Instandsetzung mçglich ist, kann die Gemeinde die Beseitigung der Missstnde durch ein Modernisierungsgebot und die Behebung der Mngel durch ein Instandsetzungsgebot anordnen. Zur Beseitigung der Missstnde und zur Behebung der Mngel ist der Eigentmer der baulichen Anlage verpflichtet. In dem Bescheid, durch den die Modernisierung oder Instandsetzung angeordnet wird, sind die zu beseitigenden Missstnde oder zu behebenden Mngel zu bezeichnen und eine angemessene Frist fr die Durchfhrung der erforderlichen Maßnahmen zu bestimmen. (2) Missstnde liegen insbesondere vor, wenn die bauliche Anlage nicht den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohnund Arbeitsverhltnisse entspricht. (3) Mngel liegen insbesondere vor, wenn durch Abnutzung, Alterung, Witterungseinflsse oder Einwirkungen Dritter 1. die bestimmungsgemße Nutzung der baulichen Anlage nicht nur unerheblich beeintrchtigt wird, 2. die bauliche Anlage nach ihrer ußeren Beschaffenheit das Straßen- oder Ortsbild nicht nur unerheblich beeintrchtigt oder 309
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3. die bauliche Anlage erneuerungsbedrftig ist und wegen ihrer stdtebaulichen, insbesondere geschichtlichen oder knstlerischen Bedeutung erhalten bleiben soll. Kann die Behebung der Mngel einer baulichen Anlage nach landesrechtlichen Vorschriften auch aus Grnden des Schutzes und der Erhaltung von Baudenkmlern verlangt werden, darf das Instandsetzungsgebot nur mit Zustimmung der zustndigen Landesbehçrde erlassen werden. In dem Bescheid ber den Erlass des Instandsetzungsgebots sind die auch aus Grnden des Denkmalschutzes gebotenen Instandsetzungsmaßnahmen besonders zu bezeichnen. (4) Der Eigentmer hat die Kosten der von der Gemeinde angeordneten Maßnahmen insoweit zu tragen, als er sie durch eigene oder fremde Mittel decken und die sich daraus ergebenden Kapitalkosten sowie die zustzlich entstehenden Bewirtschaftungskosten aus Ertrgen der baulichen Anlage aufbringen kann. Sind dem Eigentmer Kosten entstanden, die er nicht zu tragen hat, hat die Gemeinde sie ihm zu erstatten, soweit nicht eine andere Stelle einen Zuschuss zu ihrer Deckung gewhrt. Dies gilt nicht, wenn der Eigentmer auf Grund anderer Rechtsvorschriften verpflichtet ist, die Kosten selbst zu tragen, oder wenn er Instandsetzungen unterlassen hat und nicht nachweisen kann, dass ihre Vornahme wirtschaftlich unvertretbar oder ihm nicht zuzumuten war. Die Gemeinde kann mit dem Eigentmer den Kostenerstattungsbetrag unter Verzicht auf eine Berechnung im Einzelfall als Pauschale in Hçhe eines bestimmten Vomhundertsatzes der Modernisierungs- oder Instandsetzungskosten vereinbaren. (5) Der vom Eigentmer zu tragende Kostenanteil wird nach der Durchfhrung der Modernisierungs- oder Instandsetzungsmaßnahmen unter Bercksichtigung der Ertrge ermittelt, die fr die modernisierte oder instand gesetzte bauliche Anlage bei ordentlicher Bewirtschaftung nachhaltig erzielt werden kçnnen; dabei sind die mit einem Bebauungsplan, einem Sozialplan, einer stdtebaulichen Sanierungsmaßnahme oder einer 310
§§ 178 – 179 sonstigen stdtebaulichen Maßnahme verfolgten Ziele und Zwecke zu bercksichtigen. § 178 Pflanzgebot Die Gemeinde kann den Eigentmer durch Bescheid verpflichten, sein Grundstck innerhalb einer zu bestimmenden angemessenen Frist entsprechend den nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 getroffenen Festsetzungen des Bebauungsplans zu bepflanzen. § 179 Rckbau- und Entsiegelungsgebot (1) Die Gemeinde kann den Eigentmer verpflichten zu dulden, dass eine bauliche Anlage im Geltungsbereich eines Bebauungsplans ganz oder teilweise beseitigt wird, wenn sie 1. den Festsetzungen des Bebauungsplans nicht entspricht und ihnen nicht angepasst werden kann oder 2. Missstnde oder Mngel im Sinne des § 177 Abs. 2 und 3 Satz 1 aufweist, die auch durch eine Modernisierung oder Instandsetzung nicht behoben werden kçnnen. Satz 1 Nr. 1 gilt entsprechend fr die sonstige Wiedernutzbarmachung von dauerhaft nicht mehr genutzten Flchen, bei denen der durch Bebauung oder Versiegelung beeintrchtigte Boden in seiner Leistungsfhigkeit erhalten oder wiederhergestellt werden soll; die sonstige Wiedernutzbarmachung steht der Beseitigung nach Satz 1 gleich. Diejenigen, fr die ein Recht an dem Grundstck oder an einem das Grundstck belastenden Recht im Grundbuch eingetragen oder durch Eintragung gesichert ist, das nicht zur Nutzung berechtigt, sollen von dem Bescheid benachrichtigt werden, wenn sie von der Beseitigung betroffen werden. Unberhrt bleibt das Recht des Eigentmers, die Beseitigung selbst vorzunehmen. (2) Der Bescheid darf bei Wohnraum nur vollzogen werden, wenn im Zeitpunkt der Beseitigung angemessener Ersatzwohnraum fr die Bewohner unter zumutbaren Bedingungen zur Verfgung steht. Strebt der Inhaber von Raum, der berwiegend gewerblichen oder beruflichen Zwecken dient (Geschftsraum), eine anderweitige Unterbrinwww.WALHALLA.de
§§ 180 – 181 gung an, soll der Bescheid nur vollzogen werden, wenn im Zeitpunkt der Beseitigung anderer geeigneter Geschftsraum unter zumutbaren Bedingungen zur Verfgung steht. (3) Entstehen dem Eigentmer, Mieter, Pchter oder sonstigen Nutzungsberechtigten durch die Beseitigung Vermçgensnachteile, hat die Gemeinde angemessene Entschdigung in Geld zu leisten. Der Eigentmer kann anstelle der Entschdigung nach Satz 1 von der Gemeinde die bernahme des Grundstcks verlangen, wenn es ihm mit Rcksicht auf das Rckbau- oder Entsiegelungsgebot wirtschaftlich nicht mehr zuzumuten ist, das Grundstck zu behalten. § 43 Abs. 1, 2, 4 und 5 sowie § 44 Abs. 3 und 4 sind entsprechend anzuwenden. Siebter Teil Sozialplan und Hrteausgleich § 180 Sozialplan (1) Wirken sich Bebauungsplne, stdtebauliche Sanierungsmaßnahmen, stdtebauliche Entwicklungsmaßnahmen oder Stadtumbaumaßnahmen voraussichtlich nachteilig auf die persçnlichen Lebensumstnde der in dem Gebiet wohnenden oder arbeitenden Menschen aus, soll die Gemeinde Vorstellungen entwickeln und mit den Betroffenen erçrtern, wie nachteilige Auswirkungen mçglichst vermieden oder gemildert werden kçnnen. Die Gemeinde hat den Betroffenen bei ihren eigenen Bemhungen, nachteilige Auswirkungen zu vermeiden oder zu mildern, zu helfen, insbesondere beim Wohnungs- und Arbeitsplatzwechsel sowie beim Umzug von Betrieben; soweit çffentliche Leistungen in Betracht kommen kçnnen, soll die Gemeinde hierauf hinweisen. Sind Betroffene nach ihren persçnlichen Lebensumstnden nicht in der Lage, Empfehlungen und anderen Hinweisen der Gemeinde zur Vermeidung von Nachteilen zu folgen oder Hilfen zu nutzen oder sind aus anderen Grnden weitere Maßnahmen der Gemeinde erforderlich, hat die Gemeinde geeignete Maßnahmen zu prfen. www.WALHALLA.de
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(2) Das Ergebnis der Erçrterungen und Prfungen nach Absatz 1 sowie die voraussichtlich in Betracht zu ziehenden Maßnahmen der Gemeinde und die Mçglichkeiten ihrer Verwirklichung sind schriftlich darzustellen (Sozialplan). (3) Steht die Verwirklichung einer Durchfhrungsmaßnahme durch einen anderen als die Gemeinde bevor, kann die Gemeinde verlangen, dass der andere im Einvernehmen mit ihr die sich aus Absatz 1 ergebenden Aufgaben bernimmt. Die Gemeinde kann diese Aufgaben ganz oder teilweise auch selbst bernehmen und dem anderen die Kosten auferlegen. § 181 Hrteausgleich (1) Soweit es die Billigkeit erfordert, soll die Gemeinde bei der Durchfhrung dieses Gesetzbuchs zur Vermeidung oder zum Ausgleich wirtschaftlicher Nachteile – auch im sozialen Bereich – auf Antrag einen Hrteausgleich in Geld gewhren 1. einem Mieter oder Pchter, wenn das Miet- oder Pachtverhltnis mit Rcksicht auf die Durchfhrung stdtebaulicher Maßnahmen aufgehoben oder enteignet worden ist; 2. einer gekndigten Vertragspartei, wenn die Kndigung zur Durchfhrung stdtebaulicher Maßnahmen erforderlich ist; dies gilt entsprechend, wenn ein Mietoder Pachtverhltnis vorzeitig durch Vereinbarung der Beteiligten beendigt wird; die Gemeinde hat zu besttigen, dass die Beendigung des Rechtsverhltnisses im Hinblick auf die alsbaldige Durchfhrung der stdtebaulichen Maßnahmen geboten ist; 3. einer Vertragspartei, wenn ohne Beendigung des Rechtsverhltnisses die vermieteten oder verpachteten Rume ganz oder teilweise vorbergehend unbenutzbar sind und die Gemeinde besttigt hat, dass dies durch die alsbaldige Durchfhrung stdtebaulicher Maßnahmen bedingt ist; 4. einem Mieter oder Pchter fr die Umzugskosten, die dadurch entstehen, dass er nach der Rumung seiner Wohnung vo311
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rbergehend anderweitig untergebracht worden ist und spter ein neues Miet- oder Pachtverhltnis in dem Gebiet begrndet wird, sofern dies im Sozialplan vorgesehen ist. Voraussetzung ist, dass der Nachteil fr den Betroffenen in seinen persçnlichen Lebensumstnden eine besondere Hrte bedeutet, eine Ausgleichs- oder Entschdigungsleistung nicht zu gewhren ist und auch ein Ausgleich durch sonstige Maßnahmen nicht erfolgt. (2) Absatz 1 ist entsprechend anzuwenden auf andere Vertragsverhltnisse, die zum Gebrauch oder zur Nutzung eines Grundstcks, Gebudes oder Gebudeteils oder einer sonstigen baulichen Einrichtung berechtigen. (3) Ein Hrteausgleich wird nicht gewhrt, soweit der Antragsteller es unterlassen hat und unterlsst, den wirtschaftlichen Nachteil durch zumutbare Maßnahmen, insbesondere unter Einsatz eigener oder fremder Mittel abzuwenden. Achter Teil Miet- und Pachtverhltnisse § 182 Aufhebung von Miet- oder Pachtverhltnissen (1) Erfordert die Verwirklichung der Ziele und Zwecke der Sanierung im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet, der Entwicklung im stdtebaulichen Entwicklungsbereich oder eine Maßnahme nach den §§ 176 bis 179 die Aufhebung eines Miet- oder Pachtverhltnisses, kann die Gemeinde das Rechtsverhltnis auf Antrag des Eigentmers oder im Hinblick auf ein stdtebauliches Gebot mit einer Frist von mindestens sechs Monaten, bei einem land- oder forstwirtschaftlich genutzten Grundstck nur zum Schluss eines Pachtjahres aufheben. (2) Die Gemeinde darf ein Mietverhltnis ber Wohnraum nur aufheben, wenn im Zeitpunkt der Beendigung des Mietverhltnisses angemessener Ersatzwohnraum fr den Mieter und die zu seinem Hausstand ge312
§§ 182 – 185 hçrenden Personen zu zumutbaren Bedingungen zur Verfgung steht. Strebt der Mieter oder Pchter von Geschftsraum eine anderweitige Unterbringung an, soll die Gemeinde das Miet- oder Pachtverhltnis nur aufheben, wenn im Zeitpunkt der Beendigung des Rechtsverhltnisses anderer geeigneter Geschftsraum zu zumutbaren Bedingungen zur Verfgung steht. (3) Wird die Erwerbsgrundlage eines Mieters oder Pchters von Geschftsraum im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet oder in einem stdtebaulichen Entwicklungsbereich infolge der Durchfhrung stdtebaulicher Sanierungsmaßnahmen oder stdtebaulicher Entwicklungsmaßnahmen wesentlich beeintrchtigt und ist ihm deshalb die Fortsetzung des Miet- oder Pachtverhltnisses nicht mehr zuzumuten, kann die Gemeinde auf Antrag des Mieters oder Pchters das Rechtsverhltnis mit einer Frist von mindestens sechs Monaten aufheben. § 183 Aufhebung von Miet- oder Pachtverhltnissen ber unbebaute Grundstcke (1) Ist nach den Festsetzungen des Bebauungsplans fr ein unbebautes Grundstck eine andere Nutzung vorgesehen und ist die alsbaldige nderung der Nutzung beabsichtigt, kann die Gemeinde auf Antrag des Eigentmers Miet- oder Pachtverhltnisse aufheben, die sich auf das Grundstck beziehen und der neuen Nutzung entgegenstehen. (2) Auf die Aufhebung ist § 182 Abs. 1 entsprechend anzuwenden. § 184 Aufhebung anderer Vertragsverhltnisse Die §§ 182 und 183 sind entsprechend auf andere schuldrechtliche Vertragsverhltnisse anzuwenden, die zum Gebrauch oder zur Nutzung eines Grundstcks, Gebudes oder Gebudeteils oder einer sonstigen baulichen Anlage berechtigen. § 185 Entschdigung bei Aufhebung von Miet- oder Pachtverhltnissen (1) Ist ein Rechtsverhltnis auf Grund des § 182, des § 183 oder des § 184 aufgehoben www.WALHALLA.de
§§ 186 – 188 worden, ist den Betroffenen insoweit eine angemessene Entschdigung in Geld zu leisten, als ihnen durch die vorzeitige Beendigung des Rechtsverhltnisses Vermçgensnachteile entstehen. Die Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Fnften Teils des Ersten Kapitels sind entsprechend anzuwenden. (2) Zur Entschdigung ist die Gemeinde verpflichtet. Kommt eine Einigung ber die Entschdigung nicht zustande, entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde. (3) Wird ein Pachtvertrag ber kleingrtnerisch genutztes Land nach § 182, § 183 oder § 184 aufgehoben, ist die Gemeinde außer zur Entschdigung nach Absatz 1 auch zur Bereitstellung oder Beschaffung von Ersatzland verpflichtet. Bei der Entschdigung in Geld ist die Bereitstellung oder Beschaffung des Ersatzlands angemessen zu bercksichtigen. Die hçhere Verwaltungsbehçrde kann die Gemeinde von der Verpflichtung zur Bereitstellung oder Beschaffung von Ersatzland befreien, wenn die Gemeinde nachweist, dass sie zur Erfllung außerstande ist. § 186 Verlngerung von Miet- oder Pachtverhltnissen Die Gemeinde kann auf Antrag des Mieters oder Pchters ein Miet- oder Pachtverhltnis ber Wohn- oder Geschftsraum im fçrmlich festgelegten Sanierungsgebiet, im stdtebaulichen Entwicklungsbereich oder im Hinblick auf Maßnahmen nach den §§ 176 bis 179 verlngern, soweit dies zur Verwirklichung des Sozialplans erforderlich ist. Neunter Teil Stdtebauliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur § 187 Abstimmung von Maßnahmen; Bauleitplanung und Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur (1) Bei der Vorbereitung und Durchfhrung stdtebaulicher Maßnahmen sind Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur, inswww.WALHALLA.de
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besondere auch die Ergebnisse der Vorplanung nach § 1 Abs. 2 des Gesetzes ber die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Kstenschutzes“, zu bercksichtigen. Ist zu erwarten, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur zu Auswirkungen auf die bauliche Entwicklung des Gemeindegebiets fhren, hat die Gemeinde darber zu befinden, ob Bauleitplne aufzustellen sind und ob sonstige stdtebauliche Maßnahmen durchgefhrt werden sollen. (2) Bei der Aufstellung von Bauleitplnen hat die obere Flurbereinigungsbehçrde zu prfen, ob im Zusammenhang damit eine Flurbereinigung oder andere Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur einzuleiten sind. (3) Die Gemeinde hat die Flurbereinigungsbehçrde und, sofern die Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur von anderen Stellen durchgefhrt werden, diese bei den Vorarbeiten zur Aufstellung der Bauleitplne mçglichst frhzeitig zu beteiligen. § 188 Bauleitplanung und Flurbereinigung (1) Ist eine Flurbereinigung auf Grund des Flurbereinigungsgesetzes in einer Gemeinde nach Mitteilung der Flurbereinigungsbehçrde beabsichtigt oder ist sie bereits angeordnet, ist die Gemeinde verpflichtet, rechtzeitig Bauleitplne aufzustellen, es sei denn, dass sich die Flurbereinigung auf die bauliche Entwicklung des Gemeindegebiets voraussichtlich nicht auswirkt. (2) Die Flurbereinigungsbehçrde und die Gemeinde sind verpflichtet, ihre das Gemeindegebiet betreffenden Absichten mçglichst frhzeitig aufeinander abzustimmen. Die Planungen sollen bis zum Abschluss der Flurbereinigung nur gendert werden, wenn zwischen der Flurbereinigungsbehçrde und der Gemeinde bereinstimmung besteht oder wenn zwingende Grnde die nderung erfordern. 313
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§ 189 Ersatzlandbeschaffung
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(1) Wird bei einer stdtebaulichen Maßnahme ein land- oder forstwirtschaftlicher Betrieb ganz oder teilweise in Anspruch genommen, soll die Gemeinde mit dem Eigentmer des Betriebs auch klren, ob er einen anderen land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb oder land- oder forstwirtschaftliches Ersatzland anstrebt. Handelt es sich bei dem in Anspruch genommenen Betrieb um eine Siedlerstelle im Sinne des Reichssiedlungsgesetzes, ist die zustndige Siedlungsbehçrde des Landes zu beteiligen. (2) Die Gemeinde soll sich um die Beschaffung oder Bereitstellung geeigneten Ersatzlands bemhen und ihr gehçrende Grundstcke als Ersatzland zur Verfgung stellen, soweit sie diese nicht fr die ihr obliegenden Aufgaben bençtigt. § 190 Flurbereinigung aus Anlass einer stdtebaulichen Maßnahme (1) Werden fr stdtebauliche Maßnahmen land- oder forstwirtschaftliche Grundstcke in Anspruch genommen, kann auf Antrag der Gemeinde mit Zustimmung der hçheren Verwaltungsbehçrde nach § 87 Abs. 1 des Flurbereinigungsgesetzes ein Flurbereinigungsverfahren eingeleitet werden, wenn der den Betroffenen entstehende Landverlust auf einen grçßeren Kreis von Eigentmern verteilt oder Nachteile fr die allgemeine Landeskultur, die durch die stdtebaulichen Maßnahmen entstehen, vermieden werden sollen. Das Flurbereinigungsverfahren kann bereits angeordnet werden, wenn ein Bebauungsplan noch nicht rechtsverbindlich ist. In diesem Falle muss der Bebauungsplan vor Bekanntgabe des Flurbereinigungsplans (§ 59 Abs. 1 des Flurbereinigungsgesetzes) in Kraft getreten sein. Die Gemeinde ist Trger des Unternehmens im Sinne des § 88 des Flurbereinigungsgesetzes. (2) Die vorzeitige Ausfhrung des Flurbereinigungsplans nach § 63 des Flurbereinigungsgesetzes kann bereits angeordnet werden, wenn der Flurbereinigungsplan bekannt gegeben ist. 314
§§ 189 – 192 (3) Die Zulssigkeit einer Enteignung nach den Vorschriften dieses Gesetzbuchs bleibt auch nach Einleitung des Flurbereinigungsverfahrens unberhrt. § 191 Vorschriften ber den Verkehr mit land- und forstwirtschaftlichen Grundstcken Im rumlichen Geltungsbereich eines Bebauungsplans oder einer Sanierungssatzung sind die Vorschriften ber den Verkehr mit landund forstwirtschaftlichen Grundstcken nicht anzuwenden, es sei denn, dass es sich um die Verußerung der Wirtschaftsstelle eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebs oder solcher Grundstcke handelt, die im Bebauungsplan als Flchen fr die Landwirtschaft oder als Wald ausgewiesen sind. Drittes Kapitel Sonstige Vorschriften Erster Teil Wertermittlung § 192 Gutachterausschuss (1) Zur Ermittlung von Grundstckswerten und fr sonstige Wertermittlungen werden selbstndige, unabhngige Gutachterausschsse gebildet. (2) Die Gutachterausschsse bestehen aus einem Vorsitzenden und ehrenamtlichen weiteren Gutachtern. (3) Der Vorsitzende und die weiteren Gutachter sollen in der Ermittlung von Grundstckswerten oder sonstigen Wertermittlungen sachkundig und erfahren sein und drfen nicht hauptamtlich mit der Verwaltung der Grundstcke der Gebietskçrperschaft, fr deren Bereich der Gutachterausschuss gebildet ist, befasst sein. Fr die Ermittlung der Bodenrichtwerte ist ein Bediensteter der zustndigen Finanzbehçrde mit Erfahrung in der steuerlichen Bewertung von Grundstcken als Gutachter vorzusehen. (4) Die Gutachterausschsse bedienen sich einer Geschftsstelle. www.WALHALLA.de
§§ 193 – 195 § 193 Aufgaben des Gutachterausschusses (1) Der Gutachterausschuss erstattet Gutachten ber den Verkehrswert von bebauten und unbebauten Grundstcken sowie Rechten an Grundstcken, wenn 1. die fr den Vollzug dieses Gesetzbuchs zustndigen Behçrden bei der Erfllung der Aufgaben nach diesem Gesetzbuch, 2. die fr die Feststellung des Werts eines Grundstcks oder der Entschdigung fr ein Grundstck oder ein Recht an einem Grundstck auf Grund anderer gesetzlicher Vorschriften zustndigen Behçrden, 3. die Eigentmer, ihnen gleichstehende Berechtigte, Inhaber anderer Rechte am Grundstck und Pflichtteilsberechtigte, fr deren Pflichtteil der Wert des Grundstcks von Bedeutung ist, oder 4. Gerichte und Justizbehçrden es beantragen. Unberhrt bleiben Antragsberechtigungen nach anderen Rechtsvorschriften. (2) Der Gutachterausschuss kann außer ber die Hçhe der Entschdigung fr den Rechtsverlust auch Gutachten ber die Hçhe der Entschdigung fr andere Vermçgensnachteile erstatten. (3) Die Gutachten haben keine bindende Wirkung, soweit nichts anderes bestimmt oder vereinbart ist. (4) Eine Abschrift des Gutachtens ist dem Eigentmer zu bersenden. (5) Der Gutachterausschuss fhrt eine Kaufpreissammlung, wertet sie aus und ermittelt Bodenrichtwerte und sonstige zur Wertermittlung erforderliche Daten. Zu den sonstigen fr die Wertermittlung erforderlichen Daten gehçren insbesondere 1. Kapitalisierungszinsstze, mit denen die Verkehrswerte von Grundstcken im Durchschnitt marktblich verzinst werden (Liegenschaftszinsstze), fr die verschiedenen Grundstcksarten, insbesondere Mietwohngrundstcke, Geschftsgrundstcke und gemischt genutzte Grundstcke, www.WALHALLA.de
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2. Faktoren zur Anpassung der Sachwerte an die jeweilige Lage auf dem Grundstcksmarkt (Sachwertfaktoren), insbesondere fr die Grundstcksarten Ein- und Zweifamilienhuser, 3. Umrechnungskoeffizienten fr das Wertverhltnis von sonst gleichartigen Grundstcken, z. B. bei unterschiedlichem Maß der baulichen Nutzung und 4. Vergleichsfaktoren fr bebaute Grundstcke, insbesondere bezogen auf eine Raum- oder Flcheneinheit der baulichen Anlage (Gebudefaktor) oder auf den nachhaltig erzielbaren jhrlichen Ertrag (Ertragsfaktor). Die erforderlichen Daten im Sinne der Stze 1 und 2 sind den zustndigen Finanzmtern fr Zwecke der steuerlichen Bewertung mitzuteilen. § 194 Verkehrswert Der Verkehrswert (Marktwert) wird durch den Preis bestimmt, der in dem Zeitpunkt, auf den sich die Ermittlung bezieht, im gewçhnlichen Geschftsverkehr nach den rechtlichen Gegebenheiten und tatschlichen Eigenschaften, der sonstigen Beschaffenheit und der Lage des Grundstcks oder des sonstigen Gegenstands der Wertermittlung ohne Rcksicht auf ungewçhnliche oder persçnliche Verhltnisse zu erzielen wre. § 195 Kaufpreissammlung (1) Zur Fhrung der Kaufpreissammlung ist jeder Vertrag, durch den sich jemand verpflichtet, Eigentum an einem Grundstck gegen Entgelt, auch im Wege des Tausches, zu bertragen oder ein Erbbaurecht zu begrnden, von der beurkundenden Stelle in Abschrift dem Gutachterausschuss zu bersenden. Dies gilt auch fr das Angebot und die Annahme eines Vertrags, wenn diese getrennt beurkundet werden, sowie entsprechend fr die Einigung vor einer Enteignungsbehçrde, den Enteignungsbeschluss, den Beschluss ber die Vorwegnahme einer Entscheidung im Umlegungsverfahren, den Beschluss ber die Aufstellung eines Umlegungsplans, den Beschluss ber eine verein315
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fachte Umlegung und fr den Zuschlag in einem Zwangsversteigerungsverfahren. (2) Die Kaufpreissammlung darf nur dem zustndigen Finanzamt fr Zwecke der Besteuerung bermittelt werden. Vorschriften, nach denen Urkunden oder Akten den Gerichten oder Staatsanwaltschaften vorzulegen sind, bleiben unberhrt. (3) Ausknfte aus der Kaufpreissammlung sind bei berechtigtem Interesse nach Maßgabe landesrechtlicher Vorschriften zu erteilen (§ 199 Abs. 2 Nr. 4). § 196 Bodenrichtwerte (1) Auf Grund der Kaufpreissammlung sind flchendeckend durchschnittliche Lagewerte fr den Boden unter Bercksichtigung des unterschiedlichen Entwicklungszustands zu ermitteln (Bodenrichtwerte). In bebauten Gebieten sind Bodenrichtwerte mit dem Wert zu ermitteln, der sich ergeben wrde, wenn der Boden unbebaut wre. Es sind Richtwertzonen zu bilden, die jeweils Gebiete umfassen, die nach Art und Maß der Nutzung weitgehend bereinstimmen. Die wertbeeinflussenden Merkmale des Bodenrichtwertgrundstcks sind darzustellen. Die Bodenrichtwerte sind jeweils zum Ende jedes zweiten Kalenderjahres zu ermitteln, wenn nicht eine hufigere Ermittlung bestimmt ist. Fr Zwecke der steuerlichen Bewertung des Grundbesitzes sind Bodenrichtwerte nach ergnzenden Vorgaben der Finanzverwaltung zum jeweiligen Hauptfeststellungszeitpunkt oder sonstigen Feststellungszeitpunkt zu ermitteln. Auf Antrag der fr den Vollzug dieses Gesetzbuchs zustndigen Behçrden sind Bodenrichtwerte fr einzelne Gebiete bezogen auf einen abweichenden Zeitpunkt zu ermitteln. (2) Hat sich in einem Gebiet die Qualitt des Bodens durch einen Bebauungsplan oder andere Maßnahmen gendert, sind bei der nchsten Fortschreibung der Bodenrichtwerte auf der Grundlage der genderten Qualitt auch Bodenrichtwerte bezogen auf die Wertverhltnisse zum Zeitpunkt der letzten Hauptfeststellung oder dem letzten sonstigen Feststellungszeitpunkt fr steuerliche 316
§§ 196 – 198 Zwecke zu ermitteln. Die Ermittlung kann unterbleiben, wenn das zustndige Finanzamt darauf verzichtet. (3) Die Bodenrichtwerte sind zu verçffentlichen und dem zustndigen Finanzamt mitzuteilen. Jedermann kann von der Geschftsstelle Auskunft ber die Bodenrichtwerte verlangen. § 197 Befugnisse des Gutachterausschusses (1) Der Gutachterausschuss kann mndliche oder schriftliche Ausknfte von Sachverstndigen und von Personen einholen, die Angaben ber das Grundstck und, wenn das zur Ermittlung von Geldleistungen im Umlegungsverfahren, von Ausgleichsbetrgen und von Enteignungsentschdigungen erforderlich ist, ber ein Grundstck, das zum Vergleich herangezogen werden soll, machen kçnnen. Er kann verlangen, dass Eigentmer und sonstige Inhaber von Rechten an einem Grundstck die zur Fhrung der Kaufpreissammlung und zur Begutachtung notwendigen Unterlagen vorlegen. Der Eigentmer und der Besitzer des Grundstcks haben zu dulden, dass Grundstcke zur Auswertung von Kaufpreisen und zur Vorbereitung von Gutachten betreten werden. Wohnungen drfen nur mit Zustimmung der Wohnungsinhaber betreten werden. (2) Alle Gerichte und Behçrden haben dem Gutachterausschuss Rechts- und Amtshilfe zu leisten. Das Finanzamt erteilt dem Gutachterausschuss Ausknfte ber Grundstcke, soweit dies zur Ermittlung von Ausgleichsbetrgen und Enteignungsentschdigungen erforderlich ist. § 198 Oberer Gutachterausschuss (1) Fr den Bereich einer oder mehrerer hçherer Verwaltungsbehçrden sind Obere Gutachterausschsse oder Zentrale Geschftsstellen zu bilden, wenn in dem Bereich der hçheren Verwaltungsbehçrde mehr als zwei Gutachterausschsse gebildet sind. Auf die Oberen Gutachterausschsse sind die Vorschriften ber die Gutachterausschsse entsprechend anzuwenden. www.WALHALLA.de
§§ 199 – 201 (2) Der Obere Gutachterausschuss oder die Zentrale Geschftsstelle haben insbesondere die Aufgabe, berregionale Auswertungen und Analysen des Grundstcksmarktgeschehens zu erstellen. Der Obere Gutachterausschuss hat auf Antrag eines Gerichts ein Obergutachten zu erstatten, wenn schon das Gutachten eines Gutachterausschusses vorliegt. § 199 Ermchtigungen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung Vorschriften ber die Anwendung gleicher Grundstze bei der Ermittlung der Verkehrswerte und bei der Ableitung der fr die Wertermittlung erforderlichen Daten einschließlich der Bodenrichtwerte zu erlassen. (2) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung 1. die Bildung und das Ttigwerden der Gutachterausschsse und der Oberen Gutachterausschsse, soweit in diesem Gesetzbuch nicht bereits geschehen, die Mitwirkung der Gutachter und deren Ausschluss im Einzelfall, 2. die Aufgaben des Vorsitzenden, 3. die Einrichtung und die Aufgaben der Geschftsstelle, 4. die Fhrung und Auswertung der Kaufpreissammlung sowie die Verçffentlichung der Bodenrichtwerte und sonstiger Daten der Wertermittlung und die Erteilung von Ausknften aus der Kaufpreissammlung, 5. die bermittlung von Daten der Flurbereinigungsbehçrden zur Fhrung und Auswertung der Kaufpreissammlung, 6. die bertragung weiterer Aufgaben auf den Gutachterausschuss und den Oberen Gutachterausschuss und 7. die Entschdigung der Mitglieder des Gutachterausschusses und des Oberen Gutachterausschusses zu regeln. www.WALHALLA.de
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Zweiter Teil Allgemeine Vorschriften; Zustndigkeiten; Verwaltungsverfahren; Planerhaltung Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften § 200 Grundstcke; Rechte an Grundstcken; Baulandkataster (1) Die fr Grundstcke geltenden Vorschriften dieses Gesetzbuchs sind entsprechend auch auf Grundstcksteile anzuwenden. (2) Die fr das Eigentum an Grundstcken bestehenden Vorschriften sind, soweit dieses Gesetzbuch nichts anderes vorschreibt, entsprechend auch auf grundstcksgleiche Rechte anzuwenden. (3) Die Gemeinde kann sofort oder in absehbarer Zeit bebaubare Flchen in Karten oder Listen auf der Grundlage eines Lageplans erfassen, der Flur- und Flurstcksnummern, Straßennamen und Angaben zur Grundstcksgrçße enthlt (Baulandkataster). Sie kann die Flchen in Karten oder Listen verçffentlichen, soweit der Grundstckseigentmer nicht widersprochen hat. Die Gemeinde hat ihre Absicht zur Verçffentlichung einen Monat vorher çffentlich bekannt zu geben und dabei auf das Widerspruchsrecht der Grundstckseigentmer hinzuweisen. § 200a Ersatzmaßnahmen Darstellungen fr Flchen zum Ausgleich und Festsetzungen fr Flchen oder Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des § 1a Abs. 3 umfassen auch Ersatzmaßnahmen. Ein unmittelbarer rumlicher Zusammenhang zwischen Eingriff und Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit dies mit einer geordneten stdtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist. § 201 Begriff der Landwirtschaft Landwirtschaft im Sinne dieses Gesetzbuchs ist insbesondere der Ackerbau, die Wiesenund Weidewirtschaft einschließlich Tierhaltung, soweit das Futter berwiegend auf den zum landwirtschaftlichen Betrieb gehçren317
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§§ 202 – 204
den, landwirtschaftlich genutzten Flchen erzeugt werden kann, die gartenbauliche Erzeugung, der Erwerbsobstbau, der Weinbau, die berufsmßige Imkerei und die berufsmßige Binnenfischerei.
de fr die Entscheidung im Genehmigungsund Zustimmungsverfahren zustndig. Liegen die Geltungsbereiche in verschiedenen Lndern, entscheiden die Obersten Landesbehçrden im gegenseitigen Einvernehmen.
§ 202 Schutz des Mutterbodens Mutterboden, der bei der Errichtung und nderung baulicher Anlagen sowie bei wesentlichen anderen Vernderungen der Erdoberflche ausgehoben wird, ist in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schtzen.
§ 204 Gemeinsamer Flchennutzungsplan, Bauleitplanung bei Bildung von Planungsverbnden und bei Gebiets- oder Bestandsnderung
Zweiter Abschnitt Zustndigkeiten § 203 AbweichendeZustndigkeitsregelung (1) Die Landesregierung oder die von ihr bestimmte Behçrde kann im Einvernehmen mit der Gemeinde durch Rechtsverordnung bestimmen, dass die nach diesem Gesetzbuch der Gemeinde obliegenden Aufgaben auf eine andere Gebietskçrperschaft bertragen werden oder auf einen Verband, an dessen Willensbildung die Gemeinde mitwirkt. (2) Durch Landesgesetz kçnnen Aufgaben der Gemeinden nach diesem Gesetzbuch auf Verbandsgemeinden, Verwaltungsgemeinschaften oder vergleichbare gesetzliche Zusammenschlsse von Gemeinden, denen nach Landesrecht çrtliche Selbstverwaltungsaufgaben der Gemeinde obliegen, bertragen werden. In dem Landesgesetz ist zu regeln, wie die Gemeinden an der Aufgabenerfllung mitwirken. (3) Die Landesregierung kann durch Rechtsverordnung die nach diesem Gesetzbuch der hçheren Verwaltungsbehçrde zugewiesenen Aufgaben auf andere staatliche Behçrden, Landkreise oder kreisfreie Gemeinden bertragen. (4) Unterliegen die Planungsbereiche gemeinsamer Flchennutzungsplne (§ 204) oder von Flchennutzungsplnen und Satzungen eines Planungsverbands (§ 205) der Zustndigkeit verschiedener hçherer Verwaltungsbehçrden, ist die Oberste Landesbehçr318
(1) Benachbarte Gemeinden sollen einen gemeinsamen Flchennutzungsplan aufstellen, wenn ihre stdtebauliche Entwicklung wesentlich durch gemeinsame Voraussetzungen und Bedrfnisse bestimmt wird oder ein gemeinsamer Flchennutzungsplan einen gerechten Ausgleich der verschiedenen Belange ermçglicht. Ein gemeinsamer Flchennutzungsplan soll insbesondere aufgestellt werden, wenn die Ziele der Raumordnung oder wenn Einrichtungen und Anlagen des çffentlichen Verkehrs, sonstige Erschließungsanlagen sowie Gemeinbedarfs- oder sonstige Folgeeinrichtungen eine gemeinsame Planung erfordern. Der gemeinsame Flchennutzungsplan kann von den beteiligten Gemeinden nur gemeinsam aufgehoben, gendert oder ergnzt werden; die Gemeinden kçnnen vereinbaren, dass sich die Bindung nur auf bestimmte rumliche oder sachliche Teilbereiche erstreckt. Ist eine gemeinsame Planung nur fr rumliche oder sachliche Teilbereiche erforderlich, gengt anstelle eines gemeinsamen Flchennutzungsplans eine Vereinbarung der beteiligten Gemeinden ber bestimmte Darstellungen in ihren Flchennutzungsplnen. Sind die Voraussetzungen fr eine gemeinsame Planung nach Satz 1 und 4 entfallen oder ist ihr Zweck erreicht, kçnnen die beteiligten Gemeinden den Flchennutzungsplan fr ihr Gemeindegebiet ndern oder ergnzen; vor Einleitung des Bauleitplanverfahrens ist die Zustimmung der hçheren Verwaltungsbehçrde erforderlich. (2) Werden Gemeinden in ihrem Gebiet oder Bestand gendert oder geht die Zustndigkeit zur Aufstellung von Flchennutzungsplnen auf Verbnde oder sonstige kommunale www.WALHALLA.de
§ 205 Kçrperschaften ber, gelten unbeschadet abweichender landesrechtlicher Regelungen bestehende Flchennutzungsplne fort. Dies gilt auch fr rumliche und sachliche Teile der Flchennutzungsplne. Die Befugnis und die Pflicht der Gemeinde, eines Verbands oder einer sonstigen Kçrperschaft, fortgeltende Flchennutzungsplne aufzuheben oder fr das neue Gemeindegebiet zu ergnzen oder durch einen neuen Flchennutzungsplan zu ersetzen, bleiben unberhrt. (3) Verfahren zur Aufstellung, nderung, Ergnzung oder Aufhebung von Bebauungsplnen kçnnen nach einer Gebiets- oder Bestandsnderung in ihrem jeweiligen Stand fortgefhrt werden. Satz 1 gilt entsprechend bei Bildung von Planungsverbnden und fr Zusammenschlsse nach § 205 Abs. 6. Die hçhere Verwaltungsbehçrde kann verlangen, dass bestimmte Verfahrensabschnitte wiederholt werden. § 205 Planungsverbnde (1) Gemeinden und sonstige çffentliche Planungstrger kçnnen sich zu einem Planungsverband zusammenschließen, um durch gemeinsame zusammengefasste Bauleitplanung den Ausgleich der verschiedenen Belange zu erreichen. Der Planungsverband tritt nach Maßgabe seiner Satzung fr die Bauleitplanung und ihre Durchfhrung an die Stelle der Gemeinden. (2) Kommt ein Zusammenschluss nach Absatz 1 nicht zustande, kçnnen die Beteiligten auf Antrag eines Planungstrgers zu einem Planungsverband zusammengeschlossen werden, wenn dies zum Wohl der Allgemeinheit dringend geboten ist. Ist der Zusammenschluss aus Grnden der Raumordnung geboten, kann den Antrag auch die fr die Landesplanung nach Landesrecht zustndige Stelle stellen. ber den Antrag entscheidet die Landesregierung. Sind Planungstrger verschiedener Lnder beteiligt, erfolgt der Zusammenschluss nach Vereinbarung zwischen den beteiligten Landesregierungen. Sollen der Bund oder eine bundesunmittelbare Kçrperschaft oder Anstalt an dem Planungsverband beteiligt werden, erfolgt der www.WALHALLA.de
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Zusammenschluss nach Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und der Landesregierung, sofern die beteiligte Behçrde des Bundes oder der bundesunmittelbaren Kçrperschaft oder Anstalt dem Zusammenschluss durch die Landesregierung widerspricht. (3) Kommt eine Einigung ber die Satzung oder ber den Plan unter den Mitgliedern nicht zustande, stellt die zustndige Landesbehçrde eine Satzung oder einen Plan auf und legt sie dem Planungsverband zur Beschlussfassung vor. Einigen sich die Mitglieder ber diese Satzung oder diesen Plan nicht, setzt die Landesregierung die Satzung oder den Plan fest. Absatz 2 Satz 4 ist entsprechend anzuwenden. Ist der Bund oder eine bundesunmittelbare Kçrperschaft oder Anstalt an dem Planungsverband beteiligt, wird die Satzung oder der Plan nach Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und der Landesregierung festgesetzt, sofern die beteiligte Behçrde des Bundes oder der bundesunmittelbaren Kçrperschaft oder Anstalt der Festsetzung durch die Landesregierung widerspricht. (4) Dem Planungsverband kçnnen nach Maßgabe der Satzung die Aufgaben der Gemeinde, die ihr nach diesem Gesetzbuch obliegen, bertragen werden. (5) Der Planungsverband ist aufzulçsen, wenn die Voraussetzungen fr den Zusammenschluss entfallen sind oder der Zweck der gemeinsamen Planung erreicht ist. Kommt ein bereinstimmender Beschluss ber die Auflçsung nicht zustande, ist unter den in Satz 1 bezeichneten Voraussetzungen die Auflçsung auf Antrag eines Mitglieds anzuordnen; im brigen ist Absatz 2 entsprechend anzuwenden. Nach Auflçsung des Planungsverbands gelten die von ihm aufgestellten Plne als Bauleitplne der einzelnen Gemeinden. (6) Ein Zusammenschluss nach dem Zweckverbandsrecht oder durch besondere Landesgesetze wird durch diese Vorschriften nicht ausgeschlossen. (7) Wird die Befugnis zur Aufstellung von Bauleitplnen nach den Abstzen 1 bis 3 319
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oder 6 bertragen, sind die Entwrfe der Bauleitplne mit Begrndung vor der Beschlussfassung hierber oder der Festsetzung nach Absatz 3 Satz 2 oder 4 den Gemeinden, fr deren Gebiet der Bauleitplan aufgestellt werden soll, zur Stellungnahme innerhalb angemessener Frist zuzuleiten. Auf die Behandlung der von den Gemeinden fristgemß vorgebrachten Anregungen ist § 3 Abs. 2 Satz 4 und 6 entsprechend anzuwenden.
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§ 206 rtliche und sachliche Zustndigkeit (1) rtlich zustndig ist die Behçrde, in deren Bereich das betroffene Grundstck liegt. Werden Grundstcke betroffen, die çrtlich oder wirtschaftlich zusammenhngen und demselben Eigentmer gehçren, und liegen diese Grundstcke im Bereich mehrerer nach diesem Gesetzbuch sachlich zustndiger Behçrden, so wird die çrtlich zustndige Behçrde durch die nchsthçhere gemeinsame Behçrde bestimmt. (2) Ist eine hçhere Verwaltungsbehçrde nicht vorhanden, so ist die Oberste Landesbehçrde zugleich hçhere Verwaltungsbehçrde. Dritter Abschnitt Verwaltungsverfahren § 207 Von Amts wegen bestellter Vertreter Ist ein Vertreter nicht vorhanden, so hat das Betreuungsgericht, fr einen minderjhrigen Beteiligten das Familiengericht auf Ersuchen der zustndigen Behçrde einen rechts- und sachkundigen Vertreter zu bestellen 1. fr einen Beteiligten, dessen Person unbekannt, oder fr eine Person, deren Beteiligung ungewiss ist, 2. fr einen abwesenden Beteiligten, dessen Aufenthalt unbekannt oder dessen Aufenthalt zwar bekannt, der aber an der Besorgung seiner Vermçgensangelegenheiten verhindert ist, 3. fr einen Beteiligten, dessen Aufenthalt sich nicht innerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzbuchs befindet, wenn er der 320
§§ 206 – 209 Aufforderung der zustndigen Behçrde, einen Vertreter zu bestellen, innerhalb der ihm gesetzten Frist nicht nachgekommen ist, 4. fr Gesamthandseigentmer oder Eigentmer nach Bruchteilen sowie fr mehrere Inhaber eines sonstigen Rechts an einem Grundstck oder an einem das Grundstck belastenden Recht, wenn sie der Aufforderung der zustndigen Behçrden, einen gemeinsamen Vertreter zu bestellen, innerhalb der ihnen gesetzten Fristen nicht nachgekommen sind, 5. bei herrenlosen Grundstcken zur Wahrung der aus dem Eigentum sich ergebenden Rechte und Pflichten. Fr die Bestellung und fr das Amt des Vertreters gelten die Vorschriften des Brgerlichen Gesetzbuchs fr die Pflegschaft entsprechend. § 208 Anordnungen zur Erforschung des Sachverhalts Die Behçrden kçnnen zur Erforschung des Sachverhalts auch anordnen, dass 1. Beteiligte persçnlich erscheinen, 2. Urkunden und sonstige Unterlagen vorgelegt werden, auf die sich ein Beteiligter bezogen hat, 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldglubiger die in ihrem Besitz befindlichen Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldbriefe vorlegen. Fr den Fall, dass ein Beteiligter der Anordnung nicht nachkommt, kann ein Zwangsgeld bis zu fnfhundert Euro angedroht und festgesetzt werden. Ist ein Beteiligter eine juristische Person oder eine nichtrechtsfhige Personenvereinigung, so ist das Zwangsgeld dem nach Gesetz oder Satzung Vertretungsberechtigten anzudrohen und gegen ihn festzusetzen. Androhung und Festsetzung kçnnen wiederholt werden. § 209 Vorarbeiten auf Grundstcken (1) Eigentmer und Besitzer haben zu dulden, dass Beauftragte der zustndigen Behçrden zur Vorbereitung der von ihnen nach diesem Gesetzbuch zu treffenden Maßnahmen www.WALHALLA.de
§§ 210 – 213 Grundstcke betreten und Vermessungen, Boden- und Grundwasseruntersuchungen oder hnliche Arbeiten ausfhren. Die Absicht, solche Arbeiten auszufhren, ist den Eigentmern oder Besitzern vorher bekannt zu geben. Wohnungen drfen nur mit Zustimmung der Wohnungsinhaber betreten werden. (2) Entstehen durch eine nach Absatz 1 zulssige Maßnahme dem Eigentmer oder Besitzer unmittelbare Vermçgensnachteile, so ist dafr von der Stelle, die den Auftrag erteilt hat, eine angemessene Entschdigung in Geld zu leisten; kommt eine Einigung ber die Geldentschdigung nicht zustande, so entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde; vor der Entscheidung sind die Beteiligten zu hçren. Hat eine Enteignungsbehçrde den Auftrag erteilt, so hat der Antragsteller, in dessen Interesse die Enteignungsbehçrde ttig geworden ist, dem Betroffenen die Entschdigung zu leisten; kommt eine Einigung ber die Geldentschdigung nicht zustande, so setzt die Enteignungsbehçrde die Entschdigung fest; vor der Entscheidung sind die Beteiligten zu hçren. § 210 Wiedereinsetzung (1) Wenn ein Beteiligter ohne Verschulden verhindert war, eine gesetzliche oder auf Grund dieses Gesetzbuchs bestimmte Frist fr eine Verfahrenshandlung einzuhalten, so ist ihm auf Antrag Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewhren. (2) Die nach § 32 Abs. 4 des Verwaltungsverfahrensgesetzes zustndige Behçrde kann nach Wiedereinsetzung in den vorigen Stand anstelle einer Entscheidung, die den durch das bisherige Verfahren herbeigefhrten neuen Rechtszustand ndern wrde, eine Entschdigung festsetzen. § 211 Belehrung ber Rechtsbehelfe Den nach diesem Gesetzbuch ergehenden Verwaltungsakten ist eine Erklrung beizufgen, durch die der Beteiligte ber den Rechtsbehelf, der gegen den Verwaltungsakt gegeben ist, ber die Stelle, bei der der www.WALHALLA.de
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Rechtsbehelf einzulegen ist, und ber die Frist belehrt wird. § 212 Vorverfahren (1) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung bestimmen, dass ein nach dem Vierten oder Fnften Teil des Ersten Kapitels erlassener Verwaltungsakt durch Antrag auf gerichtliche Entscheidung nach § 217 erst angefochten werden kann, nachdem seine Rechtmßigkeit und Zweckmßigkeit in einem Vorverfahren nachgeprft worden ist; das Vorverfahren ist in Anlehnung an die Vorschriften der Verwaltungsgerichtsordnung zu regeln. (2) Ist ein Vorverfahren vorgesehen, hat der Widerspruch gegen 1. den Umlegungsbeschluss nach § 47 Abs. 1, 2. die Bekanntmachung der Unanfechtbarkeit des Umlegungsplans nach § 71 Abs. 1 sowie 3. die vorzeitige Besitzeinweisung nach § 77 oder § 116 keine aufschiebende Wirkung. § 80 Abs. 4 und 5 der Verwaltungsgerichtsordnung ist entsprechend anzuwenden. § 212a Entfall der aufschiebenden Wirkung (1) Widerspruch und Anfechtungsklage eines Dritten gegen die bauaufsichtliche Zulassung eines Vorhabens haben keine aufschiebende Wirkung. (2) Widerspruch und Anfechtungsklage gegen die Geltendmachung des Kostenerstattungsbetrags nach § 135a Abs. 3 sowie des Ausgleichsbetrags nach § 154 durch die Gemeinde haben keine aufschiebende Wirkung. § 213 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer 1. wider besseres Wissen unrichtige Angaben macht oder unrichtige Plne oder Unterlagen vorlegt, um einen begnstigenden Verwaltungsakt zu erwirken oder einen belastenden Verwaltungsakt zu verhindern; 321
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2. Pfhle, Pflçcke oder sonstige Markierungen, die Vorarbeiten dienen, wegnimmt, verndert, unkenntlich macht oder unrichtig setzt;
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3. einer in einem Bebauungsplan nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 Buchstabe b festgesetzten Bindung fr Bepflanzungen und fr die Erhaltung von Bumen, Struchern und sonstigen Bepflanzungen sowie von Gewssern dadurch zuwiderhandelt, dass diese beseitigt, wesentlich beeintrchtigt oder zerstçrt werden; 4. eine bauliche Anlage im Geltungsbereich einer Erhaltungssatzung (§ 172 Abs. 1 Satz 1) oder einer Satzung ber die Durchfhrung von Stadtumbaumaßnahmen (§ 171d Abs. 1) ohne Genehmigung rckbaut oder ndert. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 und 2 mit einer Geldbuße bis zu fnfhundert Euro, im Falle des Absatzes 1 Nr. 3 mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro und im Falle des Absatzes 1 Nr. 4 mit einer Geldbuße bis zu fnfundzwanzigtausend Euro geahndet werden. Vierter Abschnitt Planerhaltung
§ 214 2. die Vorschriften ber die ffentlichkeitsund Behçrdenbeteiligung nach § 3 Abs. 2, § 4 Abs. 2, § 4a Abs. 3 und 5 Satz 2, § 13 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 und 3 (auch in Verbindung mit § 13a Abs. 2 Nr. 1), § 22 Abs. 9 Satz 2, § 34 Abs. 6 Satz 1 sowie § 35 Abs. 6 Satz 5 verletzt worden sind; dabei ist unbeachtlich, wenn bei Anwendung der Vorschriften einzelne Personen, Behçrden oder sonstige Trger çffentlicher Belange nicht beteiligt worden sind, die entsprechenden Belange jedoch unerheblich waren oder in der Entscheidung bercksichtigt worden sind, oder einzelne Angaben dazu, welche Arten umweltbezogener Informationen verfgbar sind, gefehlt haben, oder der Hinweis nach § 3 Abs. 2 Satz 2 Halbsatz 2 (auch in Verbindung mit § 13 Abs. 2 Satz 2 und § 13a Abs. 2 Nr. 1) gefehlt hat, oder bei Anwendung des § 13 Abs. 3 Satz 2 die Angabe darber, dass von einer Umweltprfung abgesehen wird, unterlassen wurde, oder bei Anwendung des § 4a Abs. 3 Satz 4 oder des § 13 (auch in Verbindung mit § 13a Abs. 2 Nr. 1) die Voraussetzungen fr die Durchfhrung der Beteiligung nach diesen Vorschriften verkannt worden sind;
(1) Eine Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften dieses Gesetzbuchs ist fr die Rechtswirksamkeit des Flchennutzungsplans und der Satzungen nach diesem Gesetzbuch nur beachtlich, wenn
3. die Vorschriften ber die Begrndung des Flchennutzungsplans und der Satzungen sowie ihrer Entwrfe nach §§ 2a, 3 Abs. 2, § 5 Abs. 1 Satz 2 Halbsatz 2 und Abs. 5, § 9 Abs. 8 und § 22 Abs. 10 verletzt worden sind; dabei ist unbeachtlich, wenn die Begrndung des Flchennutzungsplans oder der Satzung oder ihr Entwurf unvollstndig ist; abweichend von Halbsatz 2 ist eine Verletzung von Vorschriften in Bezug auf den Umweltbericht unbeachtlich, wenn die Begrndung hierzu nur in unwesentlichen Punkten unvollstndig ist;
1. entgegen § 2 Abs. 3 die von der Planung berhrten Belange, die der Gemeinde bekannt waren oder htten bekannt sein mssen, in wesentlichen Punkten nicht zutreffend ermittelt oder bewertet worden sind und wenn der Mangel offensichtlich und auf das Ergebnis des Verfahrens von Einfluss gewesen ist;
4. ein Beschluss der Gemeinde ber den Flchennutzungsplan oder die Satzung nicht gefasst, eine Genehmigung nicht erteilt oder der mit der Bekanntmachung des Flchennutzungsplans oder der Satzung verfolgte Hinweiszweck nicht erreicht worden ist.
§ 214 Beachtlichkeit der Verletzung von Vorschriften ber die Aufstellung des Flchennutzungsplans und der Satzungen; ergnzendes Verfahren
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§ 215 Soweit in den Fllen des Satzes 1 Nr. 3 die Begrndung in wesentlichen Punkten unvollstndig ist, hat die Gemeinde auf Verlangen Auskunft zu erteilen, wenn ein berechtigtes Interesse dargelegt wird. (2) Fr die Rechtswirksamkeit der Bauleitplne ist auch unbeachtlich, wenn 1. die Anforderungen an die Aufstellung eines selbstndigen Bebauungsplans (§ 8 Abs. 2 Satz 2) oder an die in § 8 Abs. 4 bezeichneten dringenden Grnde fr die Aufstellung eines vorzeitigen Bebauungsplans nicht richtig beurteilt worden sind; 2. § 8 Abs. 2 Satz 1 hinsichtlich des Entwickelns des Bebauungsplans aus dem Flchennutzungsplan verletzt worden ist, ohne dass hierbei die sich aus dem Flchennutzungsplan ergebende geordnete stdtebauliche Entwicklung beeintrchtigt worden ist; 3. der Bebauungsplan aus einem Flchennutzungsplan entwickelt worden ist, dessen Unwirksamkeit sich wegen Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften einschließlich des § 6 nach Bekanntmachung des Bebauungsplans herausstellt; 4. im Parallelverfahren gegen § 8 Abs. 3 verstoßen worden ist, ohne dass die geordnete stdtebauliche Entwicklung beeintrchtigt worden ist. (2a) Fr Bebauungsplne, die im beschleunigten Verfahren nach § 13a aufgestellt worden sind, gilt ergnzend zu den Abstzen 1 und 2 Folgendes: 1. Eine Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften und der Vorschriften ber das Verhltnis des Bebauungsplans zum Flchennutzungsplan ist fr die Rechtswirksamkeit des Bebauungsplans auch unbeachtlich, wenn sie darauf beruht, dass die Voraussetzung nach § 13a Abs. 1 Satz 1 unzutreffend beurteilt worden ist. 2. Das Unterbleiben der Hinweise nach § 13a Abs. 3 ist fr die Rechtswirksamkeit des Bebauungsplans unbeachtlich. 3. Beruht die Feststellung, dass eine Umweltprfung unterbleiben soll, auf einer www.WALHALLA.de
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Vorprfung des Einzelfalls nach § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr. 2, gilt die Vorprfung als ordnungsgemß durchgefhrt, wenn sie entsprechend den Vorgaben von § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 durchgefhrt worden ist und ihr Ergebnis nachvollziehbar ist; dabei ist unbeachtlich, wenn einzelne Behçrden oder sonstige Trger çffentlicher Belange nicht beteiligt worden sind; andernfalls besteht ein fr die Rechtswirksamkeit des Bebauungsplans beachtlicher Mangel. 4. Die Beurteilung, dass der Ausschlussgrund nach § 13a Abs. 1 Satz 4 nicht vorliegt, gilt als zutreffend, wenn das Ergebnis nachvollziehbar ist und durch den Bebauungsplan nicht die Zulssigkeit von Vorhaben nach Spalte 1 der Anlage 1 zum Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung begrndet wird; andernfalls besteht ein fr die Rechtswirksamkeit des Bebauungsplans beachtlicher Mangel. (3) Fr die Abwgung ist die Sach- und Rechtslage im Zeitpunkt der Beschlussfassung ber den Flchennutzungsplan oder die Satzung maßgebend. Mngel, die Gegenstand der Regelung in Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 sind, kçnnen nicht als Mngel der Abwgung geltend gemacht werden; im brigen sind Mngel im Abwgungsvorgang nur erheblich, wenn sie offensichtlich und auf das Abwgungsergebnis von Einfluss gewesen sind. (4) Der Flchennutzungsplan oder die Satzung kçnnen durch ein ergnzendes Verfahren zur Behebung von Fehlern auch rckwirkend in Kraft gesetzt werden. § 215 Frist fr die Geltendmachung der Verletzung von Vorschriften (1) Unbeachtlich werden 1. eine nach § 214 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 beachtliche Verletzung der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvorschriften, 2. eine unter Bercksichtigung des § 214 Abs. 2 beachtliche Verletzung der Vorschriften ber das Verhltnis des Bebauungsplans und des Flchennutzungsplans und 323
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3. nach § 214 Abs. 3 Satz 2 beachtliche Mngel des Abwgungsvorgangs, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit Bekanntmachung des Flchennutzungsplans oder der Satzung schriftlich gegenber der Gemeinde unter Darlegung des die Verletzung begrndenden Sachverhalts geltend gemacht worden sind. Satz 1 gilt entsprechend, wenn Fehler nach § 214 Abs. 2a beachtlich sind. (2) Bei Inkraftsetzung des Flchennutzungsplans oder der Satzung ist auf die Voraussetzungen fr die Geltendmachung der Verletzung von Vorschriften sowie auf die Rechtsfolgen hinzuweisen. § 216 Aufgaben im Genehmigungsverfahren Die Verpflichtung der fr das Genehmigungsverfahren zustndigen Behçrde, die Einhaltung der Vorschriften zu prfen, deren Verletzung sich nach den §§ 214 und 215 auf die Rechtswirksamkeit eines Flchennutzungsplans oder einer Satzung nicht auswirkt, bleibt unberhrt. Dritter Teil Verfahren vor den Kammern (Senaten) fr Baulandsachen § 217 Antrag auf gerichtliche Entscheidung (1) Verwaltungsakte nach dem Vierten und Fnften Teil des Ersten Kapitels sowie nach den §§ 18, 28 Abs. 3, 4 und 6, den §§ 39 bis 44, § 126 Abs. 2, § 150 Abs. 2, § 181, § 209 Abs. 2 oder § 210 Abs. 2 kçnnen nur durch Antrag auf gerichtliche Entscheidung angefochten werden. Satz 1 ist auch anzuwenden auf andere Verwaltungsakte auf Grund dieses Gesetzbuchs, fr die die Anwendung des Zweiten Abschnitts des Fnften Teils des Ersten Kapitels vorgeschrieben ist oder die in einem Verfahren nach dem Vierten oder Fnften Teil des Ersten Kapitels erlassen werden, sowie auf Streitigkeiten ber die Hçhe der Geldentschdigung nach § 190 in Verbindung mit § 88 Nr. 7 und § 89 Abs. 2 des Flurbereinigungsgesetzes. Mit dem An324
§§ 216 – 218 trag auf gerichtliche Entscheidung kann auch die Verurteilung zum Erlass eines Verwaltungsakts oder zu einer sonstigen Leistung sowie eine Feststellung begehrt werden. ber den Antrag entscheidet das Landgericht, Kammer fr Baulandsachen. (2) Der Antrag ist binnen eines Monats seit der Zustellung des Verwaltungsakts bei der Stelle einzureichen, die den Verwaltungsakt erlassen hat. Ist die ortsbliche Bekanntmachung des Verwaltungsakts vorgeschrieben, so ist der Antrag binnen sechs Wochen seit der Bekanntmachung einzureichen. Hat ein Vorverfahren (§ 212) stattgefunden, so beginnt die in Satz 1 bestimmte Frist mit der Zustellung des Bescheids, der das Vorverfahren beendet hat. (3) Der Antrag muss den Verwaltungsakt bezeichnen, gegen den er sich richtet. Er soll die Erklrung, inwieweit der Verwaltungsakt angefochten wird, und einen bestimmten Antrag enthalten. Er soll die Grnde sowie die Tatsachen und Beweismittel angeben, die zur Rechtfertigung des Antrags dienen. (4) Die Stelle, die den Verwaltungsakt erlassen hat, hat den Antrag mit ihren Akten unverzglich dem zustndigen Landgericht vorzulegen. Ist das Verfahren vor der Stelle noch nicht abgeschlossen, so sind statt der Akten Abschriften der bedeutsamen Aktenstcke vorzulegen. § 218 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand (1) War ein Beteiligter ohne Verschulden verhindert, die Frist nach § 217 Abs. 2 einzuhalten, so ist ihm auf Antrag vom Landgericht, Kammer fr Baulandsachen, Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewhren, wenn er den Antrag auf gerichtliche Entscheidung binnen zwei Wochen nach Beseitigung des Hindernisses einreicht und die Tatsachen, die die Wiedereinsetzung begrnden, glaubhaft macht. Gegen die Entscheidung ber den Antrag findet die sofortige Beschwerde an das Oberlandesgericht, Senat fr Baulandsachen, statt. Nach Ablauf eines Jahres, vom Ende der versumten Frist an www.WALHALLA.de
§§ 219 – 223 gerechnet, kann die Wiedereinsetzung nicht mehr beantragt werden. (2) Ist der angefochtene Verwaltungsakt ein Enteignungsbeschluss und ist der bisherige Rechtszustand bereits durch den neuen Rechtszustand ersetzt (§ 117 Abs. 5), so kann das Gericht im Falle der Wiedereinsetzung den Enteignungsbeschluss nicht aufheben und hinsichtlich des Gegenstands der Enteignung oder der Art der Entschdigung nicht ndern. § 219 rtliche Zustndigkeit der Landgerichte (1) rtlich zustndig ist das Landgericht, in dessen Bezirk die Stelle, die den Verwaltungsakt erlassen hat, ihren Sitz hat. (2) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung die Verhandlung und Entscheidung ber Antrge auf gerichtliche Entscheidung einem Landgericht fr die Bezirke mehrerer Landgerichte zuweisen, wenn die Zusammenfassung fr eine Fçrderung oder schnellere Erledigung der Verfahren sachdienlich ist. Die Landesregierungen kçnnen diese Ermchtigung auf die Landesjustizverwaltungen bertragen. § 220 Zusammensetzung der Kammern fr Baulandsachen (1) Bei den Landgerichten werden eine oder mehrere Kammern fr Baulandsachen gebildet. Die Kammer fr Baulandsachen entscheidet in der Besetzung mit zwei Richtern des Landgerichts einschließlich des Vorsitzenden sowie einem hauptamtlichen Richter eines Verwaltungsgerichts. Die Vorschriften ber den Einzelrichter sind nicht anzuwenden. (2) Die Richter der Verwaltungsgerichte und die fr den Fall ihrer Verhinderung erforderlichen Vertreter werden von der fr die Verwaltungsgerichtsbarkeit zustndigen Obersten Landesbehçrde auf die Dauer von drei Jahren bestellt.
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§ 221 Allgemeine Verfahrensvorschriften (1) In den Sachen, die auf Grund eines Antrags auf gerichtliche Entscheidung bei den Gerichten anhngig werden, sind die bei Klagen in brgerlichen Rechtsstreitigkeiten geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit sich aus den §§ 217 bis 231 nichts anderes ergibt. § 227 Abs. 3 Satz 1 der Zivilprozessordnung ist nicht anzuwenden. (2) Das Gericht kann auch von Amts wegen die Aufnahme von Beweisen anordnen und nach Anhçrung der Beteiligten auch solche Tatsachen bercksichtigen, die von ihnen nicht vorgebracht worden sind. (3) Sind gegen denselben Verwaltungsakt mehrere Antrge auf gerichtliche Entscheidung gestellt, so wird ber sie gleichzeitig verhandelt und entschieden. (4) Die Vorschriften ber die Vorauszahlung der Gebhr fr das Verfahren im Allgemeinen nach § 12 Abs. 1 Satz 1 und 2 des Gerichtskostengesetzes sind nicht anzuwenden. § 222 Beteiligte (1) Wer an dem Verfahren, in dem der Verwaltungsakt erlassen worden ist, Beteiligter war, ist auch in dem gerichtlichen Verfahren Beteiligter, wenn seine Rechte oder Pflichten durch die Entscheidung des Gerichts betroffen werden kçnnen. In dem gerichtlichen Verfahren ist auch die Stelle Beteiligte, die den Verwaltungsakt erlassen hat. (2) Der Antrag auf gerichtliche Entscheidung ist den brigen in Absatz 1 Satz 1 bezeichneten Beteiligten, soweit sie bekannt sind, zuzustellen. (3) Auf die Beteiligten sind die fr die Parteien geltenden Vorschriften der Zivilprozessordnung entsprechend anzuwenden. § 78 der Zivilprozessordnung gilt in dem Verfahren vor dem Landgericht und dem Oberlandesgericht nur fr Beteiligte, die Antrge in der Hauptsache stellen. § 223 Anfechtung von Ermessensentscheidungen Soweit die Stelle, die den Verwaltungsakt erlassen hat, ermchtigt ist, nach ihrem Ermes-
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sen zu handeln, kann der Antrag nur darauf gesttzt werden, dass die Entscheidung rechtswidrig ist, weil die gesetzlichen Grenzen des Ermessens berschritten sind oder von dem Ermessen in einer dem Zweck der Ermchtigung nicht entsprechenden Weise Gebrauch gemacht worden ist. Dies gilt nicht, soweit in dem Verwaltungsakt ber einen Anspruch auf eine Geldleistung entschieden worden ist.
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§ 224 Entfall der aufschiebenden Wirkung im Umlegungsverfahren und bei vorzeitiger Besitzeinweisung Der Antrag auf gerichtliche Entscheidung gegen 1. den Umlegungsbeschluss nach § 47 Abs. 1, 2. die Bekanntmachung der Unanfechtbarkeit des Umlegungsplans nach § 71 Abs. 1 sowie 3. die vorzeitige Besitzeinweisung nach § 77 oder § 116 hat keine aufschiebende Wirkung. § 80 Abs. 5 der Verwaltungsgerichtsordnung ist entsprechend anzuwenden. § 225 Vorzeitige Ausfhrungsanordnung Ist nur noch die Hçhe einer Geldentschdigung streitig, so kann das Gericht auf Antrag des Enteignungsbegnstigten beschließen, dass die Enteignungsbehçrde die Ausfhrung des Enteignungsbeschlusses anzuordnen hat. In dem Beschluss kann bestimmt werden, dass der Enteignungsbegnstigte fr den im Streit befindlichen Betrag Sicherheit zu leisten hat. Die Ausfhrungsanordnung darf erst ergehen, wenn der Enteignungsbegnstigte die festgesetzte Geldentschdigung gezahlt oder zulssigerweise unter Verzicht auf das Recht der Rcknahme hinterlegt hat. § 226 Urteil (1) ber den Antrag auf gerichtliche Entscheidung wird durch Urteil entschieden. (2) Wird ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung, der einen Anspruch auf eine 326
§§ 224 – 227 Geldleistung betrifft, fr begrndet erachtet, so hat das Gericht den Verwaltungsakt zu ndern. Wird in anderen Fllen ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung fr begrndet erachtet, so hat das Gericht den Verwaltungsakt aufzuheben und erforderlichenfalls auszusprechen, dass die Stelle, die den Verwaltungsakt erlassen hat, verpflichtet ist, in der Sache unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts anderweit zu entscheiden. (3) Einen Enteignungsbeschluss kann das Gericht auch ndern, wenn der Antrag auf gerichtliche Entscheidung nicht einen Anspruch auf Geldleistung betrifft. Es darf in diesem Falle ber den Antrag des Beteiligten hinaus, der den Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt hat, den Enteignungsbeschluss auch ndern, soweit ein anderer Beteiligter es beantragt hat; dabei ist eine nderung des Enteignungsbeschlusses zum Nachteil dessen, der den Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt hat, nicht statthaft. Wird ein Enteignungsbeschluss gendert, so ist § 113 Abs. 2 entsprechend anzuwenden. Wird ein Enteignungsbeschluss aufgehoben oder hinsichtlich des Gegenstands der Enteignung gendert, so gibt das Gericht im Falle des § 113 Abs. 5 dem Vollstreckungsgericht von seinem Urteil Kenntnis. (4) Ist von mehreren Antrgen nur der eine oder ist nur ein Teil eines Antrags zur Endentscheidung reif, so soll das Gericht hierber ein Teilurteil nur erlassen, wenn es zur Beschleunigung des Verfahrens notwendig erscheint. § 227 Sumnis eines Beteiligten (1) Erscheint der Beteiligte, der den Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt hat, in einem Termin zur mndlichen Verhandlung, so kann auch dann mndlich verhandelt werden, wenn einer der anderen Beteiligten nicht erscheint. ber einen Antrag, den ein nicht erschienener Beteiligter in einer frheren mndlichen Verhandlung gestellt hat, kann nach Lage der Akten entschieden werden. (2) Erscheint der Beteiligte, der den Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt hat, in www.WALHALLA.de
§§ 228 – 233 einem Termin zur mndlichen Verhandlung nicht, so kann jeder andere Beteiligte eine Entscheidung nach Lage der Akten beantragen. (3) Die §§ 332 bis 335, 336 Abs. 2 und § 337 der Zivilprozessordnung gelten entsprechend. Im brigen sind die Vorschriften ber die Versumnisurteile nicht anzuwenden. § 228 Kosten des Verfahrens (1) Soweit der Beteiligte obsiegt, der den Antrag auf gerichtliche Entscheidung gestellt hat, gilt, wenn keiner der Beteiligten dazu im Widerspruch stehende Antrge in der Hauptsache gestellt hat, bei Anwendung der Kostenbestimmungen der Zivilprozessordnung die Stelle, die den Verwaltungsakt erlassen hat, als unterliegende Partei. (2) ber die Erstattung der Kosten eines Beteiligten, der zur Hauptsache keinen Antrag gestellt hat, entscheidet das Gericht auf Antrag des Beteiligten nach billigem Ermessen. § 229 Berufung, Beschwerde (1) ber die Berufung und die Beschwerde entscheidet das Oberlandesgericht, Senat fr Baulandsachen, in der Besetzung mit zwei Richtern des Oberlandesgerichts einschließlich des Vorsitzenden und einem hauptamtlichen Richter eines Oberverwaltungsgerichts. § 220 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 2 gilt entsprechend. (2) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung die Verhandlung und Entscheidung ber die Berufungen und Beschwerden gegen die Entscheidungen der Kammern fr Baulandsachen einem Oberlandesgericht oder dem obersten Landesgericht fr die Bezirke mehrerer Oberlandesgerichte zuweisen, wenn die Zusammenfassung fr eine Fçrderung oder schnellere Erledigung der Verfahren sachdienlich ist. Die Landesregierungen kçnnen diese Ermchtigung durch Rechtsverordnung auf die Landesjustizverwaltungen bertragen. § 230 Revision ber die Revision entscheidet der Bundesgerichtshof. www.WALHALLA.de
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§ 231 Einigung Einigen sich die Beteiligten whrend eines gerichtlichen Verfahrens, das eine Enteignung betrifft, so gelten die §§ 110 und 111 entsprechend. Das Gericht tritt an die Stelle der Enteignungsbehçrde. § 232 Weitere Zustndigkeit der Kammern (Senate) fr Baulandsachen Die Lnder kçnnen durch Gesetz den Kammern und Senaten fr Baulandsachen die Verhandlung und Entscheidung ber Maßnahmen der Enteignung und enteignungsgleiche Eingriffe, die die in § 86 genannten Gegenstnde betreffen und auf Landesrecht beruhen oder nach Landesrecht vorgenommen werden, und ber Entschdigungsansprche bertragen sowie die Vorschriften dieses Teils fr anwendbar erklren. Viertes Kapitel berleitungs- und Schlussvorschriften Erster Teil berleitungsvorschriften § 233 Allgemeine berleitungsvorschriften (1) Verfahren nach diesem Gesetz, die vor dem Inkrafttreten einer Gesetzesnderung fçrmlich eingeleitet worden sind, werden nach den bisher geltenden Rechtsvorschriften abgeschlossen, soweit nachfolgend nichts anderes bestimmt ist. Ist mit gesetzlich vorgeschriebenen einzelnen Schritten des Verfahrens noch nicht begonnen worden, kçnnen diese auch nach den Vorschriften dieses Gesetzes durchgefhrt werden. (2) Die Vorschriften des Dritten Kapitels Zweiter Teil Vierter Abschnitt zur Planerhaltung sind auch auf Flchennutzungsplne und Satzungen entsprechend anzuwenden, die auf der Grundlage bisheriger Fassungen dieses Gesetzes in Kraft getreten sind. Unbeschadet des Satzes 1 sind auf der Grundlage bisheriger Fassungen dieses Gesetzes unbeachtliche oder durch Fristablauf unbeachtliche Fehler bei der Aufstellung von Flchen327
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nutzungsplnen und Satzungen auch weiterhin fr die Rechtswirksamkeit dieser Flchennutzungsplne und Satzungen unbeachtlich. Abweichend von Satz 1 sind fr vor dem Inkrafttreten einer Gesetzesnderung in Kraft getretene Flchennutzungsplne und Satzungen die vor dem Inkrafttreten der Gesetzesnderung geltenden Vorschriften ber die Geltendmachung der Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften, von Mngeln der Abwgung und von sonstigen Vorschriften einschließlich ihrer Fristen weiterhin anzuwenden. (3) Auf der Grundlage bisheriger Fassungen dieses Gesetzes wirksame oder bergeleitete Plne, Satzungen und Entscheidungen gelten fort. § 234 berleitungsvorschriften fr das Vorkaufsrecht (1) Fr das Vorkaufsrecht sind die jeweils zur Zeit des Verkaufsfalls geltenden stdtebaulichen Vorschriften anzuwenden. (2) Satzungen, die auf Grund von § 25 des Bundesbaugesetzes erlassen worden sind, gelten als Satzungen nach § 25 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 weiter. § 235 berleitungsvorschriften fr stdtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (1) Auf stdtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen, fr die vor dem Inkrafttreten einer Gesetzesnderung nach den bisher geltenden Rechtsvorschriften der Beginn der vorbereitenden Untersuchungen oder der Voruntersuchungen beschlossen worden ist, sind abweichend von § 233 Abs. 1 die Vorschriften dieses Gesetzes anzuwenden; abgeschlossene Verfahrensschritte bleiben unberhrt. Ist eine stdtebauliche Entwicklungsmaßnahme jedoch vor dem 1. Juli 1987 fçrmlich festgelegt worden, sind die §§ 165 bis 171 in der bis zum 30. April 1993 geltenden Fassung weiter anzuwenden; wird zur zweckmßigen Durchfhrung entsprechend den Zielen und Zwecken einer solchen Entwicklungsmaßnahme eine nderung des Geltungsbereichs der Entwicklungs328
§§ 234 – 236 maßnahmeverordnung erforderlich, ist § 53 in Verbindung mit § 1 des Stdtebaufçrderungsgesetzes weiter anzuwenden. (2) Ist eine stdtebauliche Sanierungsmaßnahme vor dem 1. Januar 1998 fçrmlich festgelegt worden und ist nach der Sanierungssatzung nur die Genehmigungspflicht nach § 144 Abs. 2 in der bis zum 31. Dezember 1997 geltenden Fassung ausgeschlossen, bedarf eine Teilung auch weiterhin der schriftlichen Genehmigung der Gemeinde. Die Gemeinde hat dem Grundbuchamt Sanierungssatzungen im Sinne des Satzes 1 in entsprechender Anwendung des ab dem 1. Januar 1998 geltenden § 143 Abs. 2 Satz 1 bis 3 unverzglich nachtrglich mitzuteilen. (3) In dem Gebiet, in dem das Grundgesetz schon vor dem 3. Oktober 1990 galt, ist § 141 Abs. 4 auf Beschlsse ber den Beginn der vorbereitenden Untersuchungen, die vor dem 1. Mai 1993 bekannt gemacht worden sind, nicht anzuwenden. (4) Sanierungssatzungen, die vor dem 1. Januar 2007 bekannt gemacht worden sind, sind sptestens bis zum 31. Dezember 2021 mit den Rechtswirkungen des § 162 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 aufzuheben, es sei denn, es ist entsprechend § 142 Abs. 3 Satz 3 oder 4 eine andere Frist fr die Durchfhrung der Sanierung festgelegt worden. § 236 berleitungsvorschriften fr das Baugebot und die Erhaltung baulicher Anlagen (1) § 176 Abs. 9 ist auf Enteignungsverfahren nach § 85 Abs. 1 Nr. 5 anzuwenden, wenn der Eigentmer die Verpflichtung aus einem Baugebot nicht erfllt, das nach dem 31. Mai 1990 angeordnet worden ist. (2) § 172 Abs. 1 Satz 4 bis 6 gilt nicht fr die Bildung von Teil- und Wohnungseigentum, dessen Eintragung vor dem 26. Juni 1997 beantragt worden ist. Dies gilt auch, wenn ein Anspruch auf Bildung oder bertragung von Teil- und Wohnungseigentum vor dem 26. Juni 1997 durch eine Vormerkung gesichert wurde. § 172 in der ab dem 1. Januar 1998 geltenden Fassung ist auch auf Satzunwww.WALHALLA.de
§§ 237 – 242 gen, die vor dem 1. Januar 1998 ortsblich bekannt gemacht worden sind, anzuwenden. § 237 (weggefallen) § 238 berleitungsvorschrift fr Entschdigungen Wurde durch die nderung des § 34 des Bundesbaugesetzes durch das Gesetz zur nderung des Bundesbaugesetzes vom 18. August 1976 die bis dahin zulssige Nutzung eines Grundstcks aufgehoben oder wesentlich gendert, ist eine Entschdigung in entsprechender Anwendung der §§ 42, 43 Abs. 1, 2, 4 und 5 und des § 44 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3 und 4 zu gewhren; dies gilt nicht, soweit in dem Zeitpunkt, in dem nach § 44 Abs. 3 bis 5 Entschdigung verlangt werden kann, eine entsprechende Aufhebung oder nderung der zulssigen Nutzung auch nach § 34 des Bundesbaugesetzes in der bis zum 31. Dezember 1976 geltenden Fassung htte eintreten kçnnen, ohne dass die Aufhebung oder nderung nach § 44 des Bundesbaugesetzes in der bis zum 31. Dezember 1976 geltenden Fassung zu entschdigen gewesen wre. Wird durch die nderung des § 34 durch das Europarechtsanpassungsgesetz Bau vom 24. Juni 2004 die bis dahin zulssige Nutzung eines Grundstcks aufgehoben oder wesentlich gendert, ist Satz 1 entsprechend anzuwenden. § 239 berleitungsvorschrift fr die Grenzregelung Hat die Gemeinde den Beschluss ber die Grenzregelung (§ 82 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung) vor dem 20. Juli 2004 gefasst, sind die Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Vierten Teils des Ersten Kapitels in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung weiterhin anzuwenden. §§ 240 und 241 (weggefallen) § 242 berleitungsvorschriften fr die Erschließung (1) Fr vorhandene Erschließungsanlagen, fr die eine Beitragspflicht auf Grund der bis zum 29. Juni 1961 geltenden Vorschriften nicht www.WALHALLA.de
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entstehen konnte, kann auch nach diesem Gesetzbuch kein Beitrag erhoben werden. (2) Soweit am 29. Juni 1961 zur Erfllung von Anliegerbeitragspflichten langfristige Vertrge oder sonstige Vereinbarungen, insbesondere ber das Ansammeln von Mitteln fr den Straßenbau in Straßenbaukassen oder auf Sonderkonten bestanden, kçnnen die Lnder ihre Abwicklung durch Gesetz regeln. (3) § 125 Abs. 3 ist auch auf Bebauungsplne anzuwenden, die vor dem 1. Juli 1987 in Kraft getreten sind. (4) § 127 Abs. 2 Nr. 2 ist auch auf Verkehrsanlagen anzuwenden, die vor dem 1. Juli 1987 endgltig hergestellt worden sind. Ist vor dem 1. Juli 1987 eine Beitragspflicht nach Landesrecht entstanden, so verbleibt es dabei. (5) Ist fr einen Kinderspielplatz eine Beitragspflicht bereits auf Grund der vor dem 1. Juli 1987 geltenden Vorschriften (§ 127 Abs. 2 Nr. 3 und 4 des Bundesbaugesetzes) entstanden, so verbleibt es dabei. Die Gemeinde soll von der Erhebung des Erschließungsbeitrags ganz oder teilweise absehen, wenn dies auf Grund der çrtlichen Verhltnisse, insbesondere unter Bercksichtigung des Nutzens des Kinderspielplatzes fr die Allgemeinheit, geboten ist. Satz 2 ist auch auf vor dem 1. Juli 1987 entstandene Beitrge anzuwenden, wenn 1. der Beitrag noch nicht entrichtet ist oder 2. er entrichtet worden, aber der Beitragsbescheid noch nicht unanfechtbar geworden ist. (6) § 128 Abs. 1 ist auch anzuwenden, wenn der Umlegungsplan (§ 66 des Bundesbaugesetzes) oder die Vorwegregelung (§ 76 des Bundesbaugesetzes) vor dem 1. Juli 1987 ortsblich bekannt gemacht worden ist (§ 71 des Bundesbaugesetzes). (7) Ist vor dem 1. Juli 1987 ber die Stundung des Beitrags fr landwirtschaftlich genutzte Grundstcke (§ 135 Abs. 4 des Bundesbaugesetzes) entschieden und ist die Entscheidung noch nicht unanfechtbar geworden, ist § 135 Abs. 4 dieses Gesetzbuchs anzuwenden. 329
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(8) § 124 Abs. 2 Satz 2 ist auch auf Kostenvereinbarungen in Erschließungsvertrgen anzuwenden, die vor dem 1. Mai 1993 geschlossen worden sind. Auf diese Vertrge ist § 129 Abs. 1 Satz 3 weiterhin anzuwenden. (9) Fr Erschließungsanlagen oder Teile von Erschließungsanlagen in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrags genannten Gebiet, die vor dem Wirksamwerden des Beitritts bereits hergestellt worden sind, kann nach diesem Gesetz ein Erschließungsbeitrag nicht erhoben werden. Bereits hergestellte Erschließungsanlagen oder Teile von Erschließungsanlagen sind die einem technischen Ausbauprogramm oder den çrtlichen Ausbaugepflogenheiten entsprechend fertig gestellten Erschließungsanlagen oder Teile von Erschließungsanlagen. Leistungen, die Beitragspflichtige fr die Herstellung von Erschließungsanlagen oder Teilen von Erschließungsanlagen erbracht haben, sind auf den Erschließungsbeitrag anzurechnen. Die Landesregierungen werden ermchtigt, bei Bedarf berleitungsregelungen durch Rechtsverordnung zu treffen. § 243 berleitungsvorschriften fr das Maßnahmengesetz zum Baugesetzbuch und das Bundesnaturschutzgesetz (1) § 233 ist auf Verfahren, Plne, Satzungen und Entscheidungen, die auf der Grundlage des Maßnahmengesetzes zum Baugesetzbuch eingeleitet, in Kraft getreten oder wirksam geworden sind, entsprechend anzuwenden. (2) Bei Bauleitplanverfahren, die vor dem 1. Januar 1998 fçrmlich eingeleitet worden sind, kann die Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz in der bis zum 31. Dezember 1997 geltenden Fassung weiter angewendet werden. § 244 berleitungsvorschriften fr das Europarechtsanpassungsgesetz Bau (1) Abweichend von § 233 Abs. 1 werden Verfahren fr Bauleitplne und Satzungen nach § 34 Abs. 4 Satz 1 und § 35 Abs. 6, die 330
§§ 243 – 244 nach dem 20. Juli 2004 fçrmlich eingeleitet worden sind oder die nach dem 20. Juli 2006 abgeschlossen werden, nach den Vorschriften dieses Gesetzes zu Ende gefhrt. (2) Abweichend von Absatz 1 finden auf Bebauungsplanverfahren, die in der Zeit vom 14. Mrz 1999 bis zum 20. Juli 2004 fçrmlich eingeleitet worden sind und die vor dem 20. Juli 2006 abgeschlossen werden, die Vorschriften des Baugesetzbuchs in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung weiterhin Anwendung. Ist mit gesetzlich vorgeschriebenen einzelnen Verfahrensschritten noch nicht begonnen worden, kçnnen diese auch nach den Vorschriften dieses Gesetzes durchgefhrt werden. (3) § 4 Abs. 3 und § 4c gelten nur fr Bauleitplne, die nach Absatz 1 oder 2 nach den Vorschriften dieses Gesetzes zu Ende gefhrt werden. (4) (weggefallen) (5) Die Gemeinden kçnnen Satzungen, die auf der Grundlage des § 19 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung erlassen worden sind, durch Satzung aufheben. Die Gemeinde hat diese Satzung ortsblich bekannt zu machen; sie kann die Bekanntmachung auch in entsprechender Anwendung des § 10 Abs. 3 Satz 2 bis 5 vornehmen. Unbeschadet der Stze 1 und 2 sind Satzungen auf der Grundlage des § 19 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung nicht mehr anzuwenden. Die Gemeinde hat auf die Nichtanwendbarkeit dieser Satzungen bis zum 31. Dezember 2004 durch ortsbliche Bekanntmachung hinzuweisen. Die Gemeinde hat das Grundbuchamt um Lçschung eines von ihr nach § 20 Abs. 3 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung veranlassten Widerspruchs zu ersuchen. (6) Fr eine auf der Grundlage des § 22 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung wirksam erlassene Satzung bleibt § 22 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung bis zum 30. Juni 2005 weiterhin anwendbar. Auf die Satzung ist § 22 in der geltenden Fassung anzuwenden, wenn beim Grundbuchamt vor Ablauf des 30. Juni 2005 eine den Anforderungen des § 22 Abs. 2 Satz 3 und 4 entwww.WALHALLA.de
§§ 245 – 246 sprechende Mitteilung der Gemeinde eingegangen ist. Ist die Mitteilung hinsichtlich der Satzung nicht fristgerecht erfolgt, ist die Satzung auf die von ihr erfassten Vorgnge nicht mehr anzuwenden. Eine Aussetzung der Zeugniserteilung nach § 22 Abs. 6 Satz 3 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung ist lngstens bis zum 30. Juni 2005 wirksam. Die Baugenehmigungsbehçrde hat das Grundbuchamt um Lçschung eines von ihr nach § 20 Abs. 3 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung oder auf Grundlage von Satz 1 oder 4 in Verbindung mit § 20 Abs. 3 in der vor dem 20. Juli 2004 geltenden Fassung veranlassten Widerspruchs im Grundbuch zu ersuchen, wenn die Satzung nicht mehr anwendbar ist oder die Aussetzung der Zeugniserteilung unwirksam wird. (7) § 35 Abs. 5 Satz 2 gilt nicht fr die Zulssigkeit eines Vorhabens, das die Nutzungsnderung einer baulichen Anlage zum Inhalt hat, deren bisherige Nutzung vor dem 20. Juli 2004 zulssigerweise aufgenommen worden ist. § 245 berleitungsvorschriften fr den Stadtumbau, die Soziale Stadt und die Fçrderung stdtebaulicher Maßnahmen (1) Ein von einer Gemeinde bis zum 20. Juli 2004 im Hinblick auf die Verwaltungsvereinbarungen ber die Gewhrung von Finanzhilfen des Bundes an die Lnder nach Artikel 104a Abs. 4 des Grundgesetzes in seiner bis zum 20. Juli 2004 geltenden Fassung zur Fçrderung stdtebaulicher Maßnahmen beschlossenes Gebiet fr Stadtumbaumaßnahmen sowie ein hierfr aufgestelltes stdtebauliches Entwicklungskonzept der Gemeinde gilt als Stadtumbaugebiet und stdtebauliches Entwicklungskonzept im Sinne des § 171b. (2) Ein von der Gemeinde bis zum 20. Juli 2004 im Hinblick auf die Verwaltungsvereinbarungen ber die Gewhrung von Finanzhilfen des Bundes an die Lnder nach Artikel 104a Abs. 4 des Grundgesetzes in seiner bis zum 20. Juli 2004 geltenden Fassung zur Fçrderung stdtebaulicher Maßnahmen bewww.WALHALLA.de
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schlossenes Gebiet fr Maßnahmen der Sozialen Stadt sowie ein hierfr aufgestelltes Konzept der Gemeinde gilt als Gebiet und Entwicklungskonzept im Sinne des § 171e. (3) Fr die zur Fçrderung stdtebaulicher Maßnahmen bis zum 1. September 2006 geschlossenen Verwaltungsvereinbarungen ber die Gewhrung von Finanzhilfen des Bundes an die Lnder nach Artikel 104a Abs. 4 des Grundgesetzes in seiner bis zum 1. September 2006 geltenden Fassung ist § 164b in seiner bis zum 12. September 2006 geltenden Fassung bis zum 31. Dezember 2019 anzuwenden. § 245a (weggefallen) § 245b berleitungsvorschriften fr Vorhaben im Außenbereich (1) (weggefallen) (2) Die Lnder kçnnen bestimmen, dass die Frist nach § 35 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe c nicht anzuwenden ist. Zweiter Teil Schlussvorschriften § 246 Sonderregelungen fr einzelne Lnder (1) In den Lndern Berlin und Hamburg entfallen die in § 6 Abs. 1, § 10 Abs. 2 und § 190 Abs. 1 vorgesehenen Genehmigungen oder Zustimmungen; das Land Bremen kann bestimmen, dass diese Genehmigungen oder Zustimmungen entfallen. (1a) Die Lnder kçnnen bestimmen, dass Bebauungsplne, die nicht der Genehmigung bedrfen, und Satzungen nach § 34 Abs. 4 Satz 1, § 35 Abs. 6 und § 165 Abs. 6 vor ihrem Inkrafttreten der hçheren Verwaltungsbehçrde anzuzeigen sind; dies gilt nicht fr Bebauungsplne nach § 13. Die hçhere Verwaltungsbehçrde hat die Verletzung von Rechtsvorschriften, die eine Versagung der Genehmigung nach § 6 Abs. 2 rechtfertigen wrde, innerhalb eines Monats nach Eingang der Anzeige geltend zu machen. Der Bebauungsplan und die Satzungen drfen nur in Kraft gesetzt werden, wenn die hçhere Ver331
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waltungsbehçrde die Verletzung von Rechtsvorschriften nicht innerhalb der in Satz 2 bezeichneten Frist geltend gemacht hat. (2) Die Lnder Berlin und Hamburg bestimmen, welche Form der Rechtsetzung an die Stelle der in diesem Gesetzbuch vorgesehenen Satzungen tritt. Das Land Bremen kann eine solche Bestimmung treffen. Die Lnder Berlin, Bremen und Hamburg kçnnen eine von § 10 Abs. 3, § 16 Abs. 2, § 22 Abs. 2, § 143 Abs. 1, § 162 Abs. 2 Satz 2 bis 4 und § 165 Abs. 8 abweichende Regelung treffen. (3) § 171f ist auch auf Rechtsvorschriften der Lnder anzuwenden, die vor dem 1. Januar 2007 in Kraft getreten sind. (4) Die Senate der Lnder Berlin, Bremen und Hamburg werden ermchtigt, die Vorschriften dieses Gesetzbuchs ber die Zustndigkeit von Behçrden dem besonderen Verwaltungsaufbau ihrer Lnder anzupassen. (5) Das Land Hamburg gilt fr die Anwendung dieses Gesetzbuchs auch als Gemeinde. (6) (weggefallen) (7) Die Lnder kçnnen bestimmen, dass § 34 Abs. 1 Satz 1 bis zum 31. Dezember 2004 nicht fr Einkaufszentren, großflchige Einzelhandelsbetriebe und sonstige großflchige Handelsbetriebe im Sinne des § 11 Abs. 3 der Baunutzungsverordnung anzuwenden ist. Wird durch eine Regelung nach Satz 1 die bis dahin zulssige Nutzung eines Grundstcks aufgehoben oder wesentlich gendert, ist § 238 entsprechend anzuwenden. § 246a berschwemmungsgebiete, berschwemmungsgefhrdete Gebiete Anlsslich der Neubekanntmachung eines Flchennutzungsplans nach § 6 Abs. 6 sollen die in § 5 Abs. 4a bezeichneten Gebiete nach Maßgabe dieser Bestimmung nachrichtlich bernommen und vermerkt werden. § 247 Sonderregelungen fr Berlin als Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland (1) Bei der Aufstellung von Bauleitplnen und sonstigen Satzungen nach diesem Gesetz332
§§ 246a – 247 buch soll in der Abwgung den Belangen, die sich aus der Entwicklung Berlins als Hauptstadt Deutschlands ergeben, und den Erfordernissen der Verfassungsorgane des Bundes fr die Wahrnehmung ihrer Aufgabe besonders Rechnung getragen werden. (2) Die Belange und Erfordernisse nach Absatz 1 werden zwischen Bund und Berlin in einem Gemeinsamen Ausschuss erçrtert. (3) Kommt es in dem Ausschuss zu keiner bereinstimmung, kçnnen die Verfassungsorgane des Bundes ihre Erfordernisse eigenstndig feststellen; sie haben dabei eine geordnete stdtebauliche Entwicklung Berlins zu bercksichtigen. Die Bauleitplne und sonstigen Satzungen nach diesem Gesetzbuch sind so anzupassen, dass den festgestellten Erfordernissen in geeigneter Weise Rechnung getragen wird. (4) Haben die Verfassungsorgane des Bundes Erfordernisse nach Absatz 3 Satz 1 festgestellt und ist zu deren Verwirklichung die Aufstellung eines Bauleitplans oder einer sonstigen Satzung nach diesem Gesetzbuch geboten, soll der Bauleitplan oder die Satzung aufgestellt werden. (5) (weggefallen) (6) (weggefallen) (7) Die Entwicklung der Parlaments- und Regierungsbereiche in Berlin entspricht den Zielen und Zwecken einer stdtebaulichen Entwicklungsmaßnahme nach § 165 Abs. 2. (8) Ist im Rahmen von Genehmigungs-, Zustimmungs- oder sonstigen Verfahren fr Vorhaben der Verfassungsorgane des Bundes Ermessen auszuben oder sind Abwgungen oder Beurteilungen vorzunehmen, sind die von den Verfassungsorganen des Bundes entsprechend Absatz 3 festgestellten Erfordernisse mit dem ihnen nach dem Grundgesetz zukommenden Gewicht zu bercksichtigen. Absatz 2 ist entsprechend anzuwenden.
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Anlage 1
BauGB: Baugesetzbuch
III.1
Anlage 1 (zu § 2 Abs. 4, §§ 2a und 4c) Der Umweltbericht nach § 2 Abs. 4 und § 2a Satz 2 Nr. 2 besteht aus 1. einer Einleitung mit folgenden Angaben: a) Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans, einschließlich der Beschreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben ber Standorte, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben, und b) Darstellung der in einschlgigen Fachgesetzen und Fachplnen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die fr den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung bercksichtigt wurden, 2. einer Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen, die in der Umweltprfung nach § 2 Abs. 4 Satz 1 ermittelt wurden, mit Angaben der a) Bestandsaufnahme der einschlgigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden,
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b) Prognose ber die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchfhrung der Planung und bei Nichtdurchfhrung der Planung, c) geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen und d) in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmçglichkeiten, wobei die Ziele und der rumliche Geltungsbereich des Bauleitplans zu bercksichtigen sind, 3. folgenden zustzlichen Angaben: a) Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lcken oder fehlende Kenntnisse, b) Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur berwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchfhrung des Bauleitplans auf die Umwelt und c) allgemein verstndliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben nach dieser Anlage.
333
III
III.1
BauGB: Baugesetzbuch
Anlage 2 Anlage 2 (zu § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr. 2)
III
Nachstehende Kriterien sind anzuwenden, soweit auf Anlage 2 Bezug genommen wird. 1. Merkmale des Bebauungsplans, insbesondere in Bezug auf 1.1 das Ausmaß, in dem der Bebauungsplan einen Rahmen im Sinne des § 14b Abs. 3 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung setzt; 1.2 das Ausmaß, in dem der Bebauungsplan andere Plne und Programme beeinflusst; 1.3 die Bedeutung des Bebauungsplans fr die Einbeziehung umweltbezogener, einschließlich gesundheitsbezogener Erwgungen, insbesondere im Hinblick auf die Fçrderung der nachhaltigen Entwicklung; 1.4 die fr den Bebauungsplan relevanten umweltbezogenen, einschließlich gesundheitsbezogener Probleme; 1.5 die Bedeutung des Bebauungsplans fr die Durchfhrung nationaler und europischer Umweltvorschriften. 2. Merkmale der mçglichen Auswirkungen und der voraussichtlich betroffenen Gebiete, insbesondere in Bezug auf 2.1 die Wahrscheinlichkeit, Dauer, Hufigkeit und Umkehrbarkeit der Auswirkungen; 2.2 den kumulativen und grenzberschreitenden Charakter der Auswirkungen; 2.3 die Risiken fr die Umwelt, einschließlich der menschlichen Gesundheit (zum Beispiel bei Unfllen); 2.4 den Umfang und die rumliche Ausdehnung der Auswirkungen; 2.5 die Bedeutung und die Sensibilitt des voraussichtlich betroffenen Gebiets auf Grund der besonderen natrlichen Merkmale, des kulturellen Erbes, der
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2.6 2.6.1
2.6.2
2.6.3
2.6.4
2.6.5 2.6.6
2.6.7
2.6.8
2.6.9
Intensitt der Bodennutzung des Gebiets jeweils unter Bercksichtigung der berschreitung von Umweltqualittsnormen und Grenzwerten; folgende Gebiete: Natura 2000-Gebiete nach § 7 Absatz 1 Nummer 8 des Bundesnaturschutzgesetzes, Naturschutzgebiete gemß § 23 des Bundesnaturschutzgesetzes, soweit nicht bereits von Nummer 2.6.1 erfasst, Nationalparke gemß § 24 des Bundesnaturschutzgesetzes, soweit nicht bereits von Nummer 2.6.1 erfasst, Biosphrenreservate und Landschaftsschutzgebiete gemß den §§ 25 und 26 des Bundesnaturschutzgesetzes, gesetzlich geschtzte Biotope gemß § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes, Wasserschutzgebiete gemß § 51 des Wasserhaushaltsgesetzes, Heilquellenschutzgebiete gemß § 53 Absatz 4 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie berschwemmungsgebiete gemß § 76 des Wasserhaushaltsgesetzes, Gebiete, in denen die in den Gemeinschaftsvorschriften festgelegten Umweltqualittsnormen bereits berschritten sind, Gebiete mit hoher Bevçlkerungsdichte, insbesondere Zentrale Orte im Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 2 des Raumordnungsgesetzes, in amtlichen Listen oder Karten verzeichnete Denkmler, Denkmalensembles, Bodendenkmler oder Gebiete, die von der durch die Lnder bestimmten Denkmalschutzbehçrde als archologisch bedeutende Landschaften eingestuft worden sind.
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Inhaltsbersicht
BauNVO: Baunutzungsverordnung
III.2
Verordnung ber die bauliche Nutzung der Grundstcke (Baunutzungsverordnung – BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132) Zuletzt gendert durch Verordnung vom 22. April 1993 (BGBl. I S. 466) I nh a l t s b e r s ic h t
§1 §2 §3 §4 § 4a
§5 §6 §7 §8 §9 § 10 § 11 § 12 § 13 § 14 § 15
Erster Abschnitt Art der baulichen Nutzung Allgemeine Vorschriften fr Bauflchen und Baugebiete Kleinsiedlungsgebiete Reine Wohngebiete Allgemeine Wohngebiete Gebiete zur Erhaltung und Entwicklung der Wohnnutzung (besondere Wohngebiete) Dorfgebiete Mischgebiete Kerngebiete Gewerbegebiete Industriegebiete Sondergebiete, die der Erholung dienen Sonstige Sondergebiete Stellpltze und Garagen Gebude und Rume fr freie Berufe Nebenanlagen Allgemeine Voraussetzungen fr die Zulssigkeit baulicher und sonstiger Anlagen
Zweiter Abschnitt Maß der baulichen Nutzung § 16 Bestimmung des Maßes der baulichen Nutzung § 17 Obergrenzen fr die Bestimmung des Maßes der baulichen Nutzung
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§ 18 Hçhe baulicher Anlagen § 19 Grundflchenzahl, zulssige Grundflche § 20 Vollgeschosse, Geschoßflchenzahl, Geschoßflche § 21 Baumassenzahl, Baumasse § 21a Stellpltze, Garagen und Gemeinschaftsanlagen Dritter Abschnitt Bauweise, berbaubare Grundstcksflche § 22 Bauweise § 23 berbaubare Grundstcksflche Vierter Abschnitt § 24 (weggefallen)
§ 25 § 25a § 25b § 25c § 26 § 26a § 27
Fnfter Abschnitt berleitungs- und Schlußvorschriften Fortfhrung eingeleiteter Verfahren berleitungsvorschriften aus Anlaß der zweiten nderungsverordnung berleitungsvorschrift aus Anlaß der dritten nderungsverordnung berleitungsvorschrift aus Anlaß der vierten nderungsverordnung Berlin-Klausel berleitungsgesetz aus Anlaß der Herstellung der Einheit Deutschlands (Inkrafttreten)
335
III
III.2
BauNVO: Baunutzungsverordnung Erster Abschnitt Art der baulichen Nutzung
III
§ 1 Allgemeine Vorschriften fr Bauflchen und Baugebiete (1) Im Flchennutzungsplan kçnnen die fr die Bebauung vorgesehenen Flchen nach der allgemeinen Art ihrer baulichen Nutzung (Bauflchen) dargestellt werden als 1. Wohnbauflchen (W) 2. gemischte Bauflchen (M) 3. gewerbliche Bauflchen (G) 4. Sonderbauflchen (S). (2) Die fr die Bebauung vorgesehenen Flchen kçnnen nach der besonderen Art ihrer baulichen Nutzung (Baugebiete) dargestellt werden als 1. Kleinsiedlungsgebiete (WS) 2. reine Wohngebiete (WR) 3. allgemeine Wohngebiete (WA) 4. besondere Wohngebiete (WB) 5. Dorfgebiete (MD) 6. Mischgebiete (MI) 7. Kerngebiete (MK) 8. Gewerbegebiete (GE) 9. Industriegebiete (GI) 10. Sondergebiete (SO). (3) Im Bebauungsplan kçnnen die in Absatz 2 bezeichneten Baugebiete festgesetzt werden. Durch die Festsetzung werden die Vorschriften der §§ 2 bis 14 Bestandteil des Bebauungsplans, soweit nicht aufgrund der Abstze 4 bis 10 etwas anderes bestimmt wird. Bei Festsetzung von Sondergebieten finden die Vorschriften ber besondere Festsetzungen nach den Abstzen 4 bis 10 keine Anwendung; besondere Festsetzungen ber die Art der Nutzung kçnnen nach den §§ 10 und 11 getroffen werden. (4) Fr die in den §§ 4 bis 9 bezeichneten Baugebiete kçnnen im Bebauungsplan fr das jeweilige Baugebiet Festsetzungen getroffen werden, die das Baugebiet 1. nach der Art der zulssigen Nutzung, 336
§1
2. nach der Art der Betriebe und Anlagen und deren besonderen Bedrfnissen und Eigenschaften gliedern. Die Festsetzungen nach Satz 1 kçnnen auch fr mehrere Gewerbegebiete einer Gemeinde im Verhltnis zueinander getroffen werden; dies gilt auch fr Industriegebiete. Absatz 5 bleibt unberhrt. (5) Im Bebauungsplan kann festgesetzt werden, daß bestimmte Arten von Nutzungen, die nach den §§ 2, 4 bis 9 und 13 allgemein zulssig sind, nicht zulssig sind oder nur ausnahmsweise zugelassen werden kçnnen, sofern die allgemeine Zweckbestimmung des Baugebiets gewahrt bleibt. (6) Im Bebauungsplan kann festgesetzt werden, daß alle oder einzelne Ausnahmen, die in den Baugebieten nach den §§ 2 bis 9 vorgesehen sind, 1. nicht Bestandteil des Bebauungsplans werden oder 2. in dem Baugebiet allgemein zulssig sind, sofern die allgemeine Zweckbestimmung des Baugebiets gewahrt bleibt. (7) In Bebauungsplnen fr Baugebiete nach den §§ 4 bis 9 kann, wenn besondere stdtebauliche Grnde dies rechtfertigen (§ 9 Abs. 3 des Baugesetzbuchs), festgesetzt werden, daß in bestimmten Geschossen, Ebenen oder sonstigen Teilen baulicher Anlagen 1. nur einzelne oder mehrere der in dem Baugebiet allgemein zulssigen Nutzungen zulssig sind, 2. einzelne oder mehrere der in dem Baugebiet allgemein zulssigen Nutzungen unzulssig sind oder als Ausnahme zugelassen werden kçnnen oder 3. alle oder einzelne Ausnahmen, die in den Baugebieten nach den §§ 4 bis 9 vorgesehen sind, nicht zulssig oder, sofern die allgemeine Zweckbestimmung des Baugebiets gewahrt bleibt, allgemein zulssig sind. (8) Die Festsetzungen nach den Abstzen 4 bis 7 kçnnen sich auch auf Teile des Baugebiets beschrnken. www.WALHALLA.de
§§ 2 – 4a
BauNVO: Baunutzungsverordnung
(9) Wenn besondere stdtebauliche Grnde dies rechtfertigen, kann im Bebauungsplan bei Anwendung der Abstze 5 bis 8 festgesetzt werden, daß nur bestimmte Arten der in den Baugebieten allgemein oder ausnahmsweise zulssigen baulichen oder sonstigen Anlagen zulssig oder nicht zulssig sind oder nur ausnahmsweise zugelassen werden kçnnen. (10) Wren bei Festsetzung eines Baugebiets nach den §§ 2 bis 9 in berwiegend bebauten Gebieten bestimmte vorhandene bauliche und sonstige Anlagen unzulssig, kann im Bebauungsplan festgesetzt werden, daß Erweiterungen, nderungen, Nutzungsnderungen und Erneuerungen dieser Anlagen allgemein zulssig sind oder ausnahmsweise zugelassen werden kçnnen. Im Bebauungsplan kçnnen nhere Bestimmungen ber die Zulssigkeit getroffen werden. Die allgemeine Zweckbestimmung des Baugebiets muß in seinen brigen Teilen gewahrt bleiben. Die Stze 1 bis 3 gelten auch fr die nderung und Ergnzung von Bebauungsplnen. § 2 Kleinsiedlungsgebiete (1) Kleinsiedlungsgebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von Kleinsiedlungen einschließlich Wohngebuden mit entsprechenden Nutzgrten und landwirtschaftlichen Nebenerwerbsstellen. (2) Zulssig sind 1. Kleinsiedlungen einschließlich Wohngebude mit entsprechenden Nutzgrten, landwirtschaftliche Nebenerwerbsstellen und Gartenbaubetriebe, 2. die der Versorgung des Gebiets dienenden Lden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht stçrenden Handwerksbetriebe. (3) Ausnahmsweise kçnnen zugelassen werden 1. sonstige Wohngebude mit nicht mehr als zwei Wohnungen, 2. Anlagen fr kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke, 3. Tankstellen, 4. nicht stçrende Gewerbebetriebe. www.WALHALLA.de
III.2
§ 3 Reine Wohngebiete (1) Reine Wohngebiete dienen dem Wohnen. (2) Zulssig sind Wohngebude. (3) Ausnahmsweise kçnnen zugelassen werden 1. Lden und nicht stçrende Handwerksbetriebe, die zur Deckung des tglichen Bedarfs fr die Bewohner des Gebiets dienen, sowie kleine Betriebe des Beherbergungsgewerbes, 2. Anlagen fr soziale Zwecke sowie den Bedrfnissen der Bewohner des Gebiets dienende Anlagen fr kirchliche, kulturelle, gesundheitliche und sportliche Zwecke. (4) Zu den nach Absatz 2 sowie den §§ 2, 4 bis 7 zulssigen Wohngebuden gehçren auch solche, die ganz oder teilweise der Betreuung und Pflege ihrer Bewohner dienen. § 4 Allgemeine Wohngebiete (1) Allgemeine Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen. (2) Zulssig sind 1. Wohngebude, 2. die der Versorgung des Gebiets dienenden Lden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht stçrenden Handwerksbetriebe, 3. Anlagen fr kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. (3) Ausnahmsweise kçnnen zugelassen werden 1. Betriebe des Beherbergungsgewerbes, 2. sonstige nicht stçrende Gewerbebetriebe, 3. Anlagen fr Verwaltungen, 4. Gartenbaubetriebe, 5. Tankstellen. § 4a Gebiete zur Erhaltung und Entwicklung der Wohnnutzung (besondere Wohngebiete) (1) Besondere Wohngebiete sind berwiegend bebaute Gebiete, die aufgrund ausgebter Wohnnutzung und vorhandener sonstiger in Absatz 2 genannter Anlagen eine besondere Eigenart aufweisen und in denen unter Bercksichtigung dieser Eigenart die 337
III
III.2
III
BauNVO: Baunutzungsverordnung
Wohnnutzung erhalten und fortentwickelt werden soll. Besondere Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen; sie dienen auch der Unterbringung von Gewerbebetrieben und sonstigen Anlagen im Sinne der Abstze 2 und 3, soweit diese Betriebe und Anlagen nach der besonderen Eigenart des Gebiets mit der Wohnnutzung vereinbar sind. (2) Zulssig sind 1. Wohngebude, 2. Lden, Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Schank- und Speisewirtschaften, 3. sonstige Gewerbebetriebe, 4. Geschfts- und Brogebude, 5. Anlagen fr kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. (3) Ausnahmsweise kçnnen zugelassen werden 1. Anlagen fr zentrale Einrichtungen der Verwaltung, 2. Vergngungssttten, soweit sie nicht wegen ihrer Zweckbestimmung oder ihres Umfangs nur in Kerngebieten allgemein zulssig sind, 3. Tankstellen. (4) Fr besondere Wohngebiete oder Teile solcher Gebiete kann, wenn besondere stdtebauliche Grnde dies rechtfertigen (§ 9 Abs. 3 des Baugesetzbuchs), festgesetzt werden, daß 1. oberhalb eines im Bebauungsplan bestimmten Geschosses nur Wohnungen zulssig sind oder 2. in Gebuden ein im Bebauungsplan bestimmter Anteil der zulssigen Geschoßflche oder eine bestimmte Grçße der Geschoßflche fr Wohnungen zu verwenden ist. § 5 Dorfgebiete (1) Dorfgebiete dienen der Unterbringung der Wirtschaftsstellen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, dem Wohnen und der Unterbringung von nicht wesentlich stçrenden Gewerbebetrieben sowie der Versorgung der Bewohner des Gebiets dienenden Handwerksbetrieben. Auf die Belange der land338
§§ 5 – 6
und forstwirtschaftlichen Betriebe einschließlich ihrer Entwicklungsmçglichkeiten ist vorrangig Rcksicht zu nehmen. (2) Zulssig sind 1. Wirtschaftsstellen land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und die dazugehçrigen Wohnungen und Wohngebude, 2. Kleinsiedlungen einschließlich Wohngebude mit entsprechenden Nutzgrten und landwirtschaftliche Nebenerwerbsstellen, 3. sonstige Wohngebude, 4. Betriebe zur Be- und Verarbeitung und Sammlung land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse, 5. Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, 6. sonstige Gewerbebetriebe, 7. Anlagen fr çrtliche Verwaltungen sowie fr kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke, 8. Gartenbaubetriebe, 9. Tankstellen. (3) Ausnahmsweise kçnnen Vergngungssttten im Sinne des § 4a Abs. 3 Nr. 2 zugelassen werden. § 6 Mischgebiete (1) Mischgebiete dienen dem Wohnen und der Unterbringung von Gewerbebetrieben, die das Wohnen nicht wesentlich stçren. (2) Zulssig sind 1. Wohngebude, 2. Geschfts- und Brogebude, 3. Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, 4. sonstige Gewerbebetriebe, 5. Anlagen fr Verwaltungen sowie fr kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke, 6. Gartenbaubetriebe, 7. Tankstellen, 8. Vergngungssttten im Sinne des § 4a Abs. 3 Nr. 2 in den Teilen des Gebiets, die www.WALHALLA.de
§§ 7 – 9
BauNVO: Baunutzungsverordnung
III.2
berwiegend durch gewerbliche Nutzungen geprgt sind. (3) Ausnahmsweise kçnnen Vergngungssttten im Sinne des § 4a Abs. 3 Nr. 2 außerhalb der in Absatz 2 Nr. 8 bezeichneten Teile des Gebiets zugelassen werden.
Dies gilt auch, wenn durch solche Festsetzungen dieser Teil des Kerngebiets nicht vorwiegend der Unterbringung von Handelsbetrieben sowie der zentralen Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung und der Kultur dient.
§ 7 Kerngebiete (1) Kerngebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von Handelsbetrieben sowie der zentralen Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung und der Kultur. (2) Zulssig sind 1. Geschfts-, Bro- und Verwaltungsgebude, 2. Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften, Betriebe des Beherbergungsgewerbes und Vergngungssttten, 3. sonstige nicht wesentlich stçrende Gewerbebetriebe, 4. Anlagen fr kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke, 5. Tankstellen im Zusammenhang mit Parkhusern und Großgaragen, 6. Wohnungen fr Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie fr Betriebsinhaber und Betriebsleiter, 7. sonstige Wohnungen nach Maßgabe von Festsetzungen des Bebauungsplans. (3) Ausnahmsweise kçnnen zugelassen werden 1. Tankstellen, die nicht unter Absatz 2 Nr. 5 fallen, 2. Wohnungen, die nicht unter Absatz 2 Nr. 6 und 7 fallen. (4) Fr Teile eines Kerngebiets kann, wenn besondere stdtebauliche Grnde dies rechtfertigen (§ 9 Abs. 3 des Baugesetzbuchs), festgesetzt werden, daß 1. oberhalb eines im Bebauungsplan bestimmten Geschosses nur Wohnungen zulssig sind oder 2. in Gebuden ein im Bebauungsplan bestimmter Anteil der zulssigen Geschoßflche oder eine bestimmte Grçße der Geschoßflche fr Wohnungen zu verwenden ist.
§ 8 Gewerbegebiete (1) Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belstigenden Gewerbebetrieben. (2) Zulssig sind 1. Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhuser, Lagerpltze und çffentliche Betriebe, 2. Geschfts-, Bro- und Verwaltungsgebude, 3. Tankstellen, 4. Anlagen fr sportliche Zwecke. (3) Ausnahmsweise kçnnen zugelassen werden 1. Wohnungen fr Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie fr Betriebsinhaber und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet und ihm gegenber in Grundflche und Baumasse untergeordnet sind, 2. Anlagen fr kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke, 3. Vergngungssttten.
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§ 9 Industriegebiete (1) Industriegebiete dienen ausschließlich der Unterbringung von Gewerbebetrieben, und zwar vorwiegend solcher Betriebe, die in anderen Baugebieten unzulssig sind. (2) Zulssig sind 1. Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhuser, Lagerpltze und çffentliche Betriebe, 2. Tankstellen. (3) Ausnahmsweise kçnnen zugelassen werden 1. Wohnungen fr Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie fr Betriebsinhaber und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet und ihm gegenber in Grundflche und Baumasse untergeordnet sind, 339
III
III.2
BauNVO: Baunutzungsverordnung
2. Anlagen fr kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke.
III
§ 10 Sondergebiete, die der Erholung dienen (1) Als Sondergebiete, die der Erholung dienen, kommen insbesondere in Betracht Wochenendhausgebiete, Ferienhausgebiete, Campingplatzgebiete. (2) Fr Sondergebiete, die der Erholung dienen, sind die Zweckbestimmung und die Art der Nutzung darzustellen und festzusetzen. Im Bebauungsplan kann festgesetzt werden, daß bestimmte, der Eigenart des Gebiets entsprechende Anlagen und Einrichtungen zur Versorgung des Gebiets und fr sportliche Zwecke allgemein zulssig sind oder ausnahmsweise zugelassen werden kçnnen. (3) In Wochenendhausgebieten sind Wochenendhuser als Einzelhuser zulssig. Im Bebauungsplan kann festgesetzt werden, daß Wochenendhuser nur als Hausgruppen zulssig sind oder ausnahmsweise als Hausgruppen zugelassen werden kçnnen. Die zulssige Grundflche der Wochenendhuser ist im Bebauungsplan, begrenzt nach der besonderen Eigenart des Gebiets, unter Bercksichtigung der landschaftlichen Gegebenheiten festzusetzen. (4) In Ferienhausgebieten sind Ferienhuser zulssig, die aufgrund ihrer Lage, Grçße, Ausstattung, Erschließung und Versorgung fr den Erholungsaufenthalt geeignet und dazu bestimmt sind, berwiegend und auf Dauer einem wechselnden Personenkreis zur Erholung zu dienen. Im Bebauungsplan kann die Grundflche der Ferienhuser, begrenzt nach der besonderen Eigenart des Gebiets, unter Bercksichtigung der landschaftlichen Gegebenheiten festgesetzt werden. (5) In Campingplatzgebieten sind Campingpltze und Zeltpltze zulssig. § 11 Sonstige Sondergebiete (1) Als sonstige Sondergebiete sind solche Gebiete darzustellen und festzusetzen, die sich von den Baugebieten nach den §§ 2 bis 10 wesentlich unterscheiden. 340
§§ 10 – 11
(2) Fr sonstige Sondergebiete sind die Zweckbestimmung und die Art der Nutzung darzustellen und festzusetzen. Als sonstige Sondergebiete kommen insbesondere in Betracht Gebiete fr den Fremdenverkehr, wie Kurgebiete und Gebiete fr die Fremdenbeherbergung, Ladengebiete, Gebiete fr Einkaufszentren und großflchige Handelsbetriebe, Gebiete fr Messen, Ausstellungen und Kongresse, Hochschulgebiete, Klinikgebiete, Hafengebiete, Gebiete fr Anlagen, die der Erforschung, Entwicklung oder Nutzung erneuerbarer Energien, wie Wind- und Sonnenenergie, dienen. (3) 1. Einkaufszentren 2. großflchige Einzelhandelsbetriebe, die sich nach Art, Lage oder Umfang auf die Verwirklichung der Ziele der Raumordnung und Landesplanung oder auf die stdtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht nur unwesentlich auswirken kçnnen, 3. sonstige großflchige Handelsbetriebe, die im Hinblick auf den Verkauf an letzte Verbraucher und auf die Auswirkungen den in Nummer 2 bezeichneten Einzelhandelsbetrieben vergleichbar sind, sind außer in Kerngebieten nur in fr sie festgesetzten Sondergebieten zulssig. Auswirkungen im Sinne des Satzes 1 Nr. 2 und 3 sind insbesondere schdliche Umwelteinwirkungen im Sinne des § 3 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sowie Auswirkungen auf die infrastrukturelle Ausstattung, auf den Verkehr, auf die Versorgung der Bevçlkerung im Einzugsbereich der in Satz 1 bezeichneten Betriebe, auf die Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche in der Gemeinde oder in anderen Gemeinden, auf das Orts- und Landschaftsbild und auf den Naturhaushalt. Auswirkungen im Sinne des Satzes 2 sind bei www.WALHALLA.de
§§ 12 – 14
BauNVO: Baunutzungsverordnung
Betrieben nach Satz 1 Nr. 2 und 3 in der Regel anzunehmen, wenn die Geschoßflche 1200 m2 berschreitet. Die Regel des Satzes 3 gilt nicht, wenn Anhaltspunkte dafr bestehen, daß Auswirkungen bereits bei weniger als 1200 m2 Geschoßflche vorliegen oder bei mehr als 1200 m2 Geschoßflche nicht vorliegen; dabei sind in bezug auf die in Satz 2 bezeichneten Auswirkungen insbesondere die Gliederung und Grçße der Gemeinde und ihrer Ortsteile, die Sicherung der verbrauchernahen Versorgung der Bevçlkerung und das Warenangebot des Betriebs zu bercksichtigen. § 12 Stellpltze und Garagen (1) Stellpltze und Garagen sind in allen Baugebieten zulssig, soweit sich aus den Abstzen 2 bis 6 nichts anderes ergibt. (2) In Kleinsiedlungsgebieten, reinen Wohngebieten und allgemeinen Wohngebieten sowie Sondergebieten, die der Erholung dienen, sind Stellpltze und Garagen nur fr den durch die zugelassene Nutzung verursachten Bedarf zulssig. (3) Unzulssig sind 1. Stellpltze und Garagen fr Lastkraftwagen und Kraftomnibusse sowie fr Anhnger dieser Kraftfahrzeuge in reinen Wohngebieten, 2. Stellpltze und Garagen fr Kraftfahrzeuge mit einem Eigengewicht ber 3,5 Tonnen sowie fr Anhnger dieser Kraftfahrzeuge in Kleinsiedlungsgebieten und allgemeinen Wohngebieten. (4) Im Bebauungsplan kann, wenn besondere stdtebauliche Grnde dies rechtfertigen (§ 9 Abs. 3 des Baugesetzbuchs), festgesetzt werden, daß in bestimmten Geschossen nur Stellpltze oder Garagen und zugehçrige Nebeneinrichtungen (Garagengeschosse) zulssig sind. Eine Festsetzung nach Satz 1 kann auch fr Geschosse unterhalb der Gelndeoberflche getroffen werden. Bei Festsetzungen nach den Stzen 1 und 2 sind Stellpltze und Garagen auf dem Grundstck nur in den festgesetzten Geschossen zulssig, soweit der Bebauungsplan nichts anderes bestimmt. www.WALHALLA.de
III.2
(5) Im Bebauungsplan kann, wenn besondere stdtebauliche Grnde dies rechtfertigen (§ 9 Abs. 3 des Baugesetzbuchs), festgesetzt werden, daß in Teilen von Geschossen nur Stellpltze und Garagen zulssig sind. Absatz 4 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. (6) Im Bebauungsplan kann festgesetzt werden, daß in Baugebieten oder bestimmten Teilen von Baugebieten Stellpltze und Garagen unzulssig oder nur in beschrnktem Umfang zulssig sind, soweit landesrechtliche Vorschriften nicht entgegenstehen. (7) Die landesrechtlichen Vorschriften ber die Ablçsung der Verpflichtung zur Herstellung von Stellpltzen und Garagen sowie die Verpflichtung zur Herstellung von Stellpltzen und Garagen außerhalb der im Bebauungsplan festgesetzten Bereiche bleiben bei Festsetzungen nach den Abstzen 4 bis 6 unberhrt. § 13 Gebude und Rume fr freie Berufe Fr die Berufsausbung freiberuflich Ttiger und solcher Gewerbetreibender, die ihren Beruf in hnlicher Art ausben, sind in den Baugebieten nach den §§ 2 bis 4 Rume, in den Baugebieten nach den §§ 4a bis 9 auch Gebude zulssig. § 14 Nebenanlagen (1) Außer den in den §§ 2 bis 13 genannten Anlagen sind auch untergeordnete Nebenanlagen und Einrichtungen zulssig, die dem Nutzungszweck der in dem Baugebiet gelegenen Grundstcke oder des Baugebiets selbst dienen und die seiner Eigenart nicht widersprechen. Soweit nicht bereits in den Baugebieten nach dieser Verordnung Einrichtungen und Anlagen fr die Tierhaltung zulssig sind, gehçren zu den untergeordneten Nebenanlagen und Einrichtungen im Sinne des Satzes 1 auch solche fr die Kleintierhaltung. Im Bebauungsplan kann die Zulssigkeit der Nebenanlagen und Einrichtungen eingeschrnkt oder ausgeschlossen werden. (2) Die der Versorgung der Baugebiete mit Elektrizitt, Gas, Wrme und Wasser sowie zur Ableitung von Abwasser dienenden Ne341
III
III.2
BauNVO: Baunutzungsverordnung
benanlagen kçnnen in den Baugebieten als Ausnahme zugelassen werden, auch soweit fr sie im Bebauungsplan keine besonderen Flchen festgesetzt sind. Dies gilt auch fr fernmeldetechnische Nebenanlagen sowie fr Anlagen fr erneuerbare Energien, soweit nicht Absatz 1 Satz 1 Anwendung findet.
III
§ 15 Allgemeine Voraussetzungen fr die Zulssigkeit baulicher und sonstiger Anlagen (1) Die in den §§ 2 bis 14 aufgefhrten baulichen und sonstigen Anlagen sind im Einzelfall unzulssig, wenn sie nach Anzahl, Lage, Umfang oder Zweckbestimmung der Eigenart des Baugebiets widersprechen. Sie sind auch unzulssig, wenn von ihnen Belstigungen oder Stçrungen ausgehen kçnnen, die nach der Eigenart des Baugebiets im Baugebiet selbst oder in dessen Umgebung unzumutbar sind, oder wenn sie solchen Belstigungen oder Stçrungen ausgesetzt werden. (2) Die Anwendung des Absatzes 1 hat nach den stdtebaulichen Zielen und Grundstzen des § 1 Abs. 5 des Baugesetzbuchs zu erfolgen. (3) Die Zulssigkeit der Anlagen in den Baugebieten ist nicht allein nach den verfahrensrechtlichen Einordnungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und der auf seiner Grundlage erlassenen Verordnungen zu beurteilen. Zweiter Abschnitt Maß der baulichen Nutzung § 16 Bestimmung des Maßes der baulichen Nutzung (1) Wird im Flchennutzungsplan das allgemeine Maß der baulichen Nutzung dargestellt, gengt die Angabe der Geschoßflchenzahl, der Baumassenzahl oder der Hçhe baulicher Anlagen. (2) Im Bebauungsplan kann das Maß der baulichen Nutzung bestimmt werden durch Festsetzung 1. der Grundflchenzahl oder der Grçße der Grundflchen der baulichen Anlagen, 342
§§ 15 – 17
2. der Geschoßflchenzahl oder der Grçße der Geschoßflche, der Baumassenzahl oder der Baumasse, 3. der Zahl der Vollgeschosse, 4. der Hçhe baulicher Anlagen. (3) Bei Festsetzung des Maßes der baulichen Nutzung im Bebauungsplan ist festzusetzen 1. stets die Grundflchenzahl oder die Grçße der Grundflchen der baulichen Anlagen, 2. die Zahl der Vollgeschosse oder die Hçhe baulicher Anlagen, wenn ohne ihre Festsetzung çffentliche Belange, insbesondere das Orts- und Landschaftsbild, beeintrchtigt werden kçnnen. (4) Bei Festsetzung des Hçchstmaßes fr die Geschoßflchenzahl oder die Grçße der Geschoßflche, fr die Zahl der Vollgeschosse und die Hçhe baulicher Anlagen im Bebauungsplan kann zugleich ein Mindestmaß festgesetzt werden. Die Zahl der Vollgeschosse und die Hçhe baulicher Anlagen kçnnen auch als zwingend festgesetzt werden. (5) Im Bebauungsplan kann das Maß der baulichen Nutzung fr Teile des Baugebiets, fr einzelne Grundstcke oder Grundstcksteile und fr Teile baulicher Anlagen unterschiedlich festgesetzt werden; die Festsetzungen kçnnen oberhalb und unterhalb der Gelndeoberflche getroffen werden. (6) Im Bebauungsplan kçnnen nach Art und Umfang bestimmte Ausnahmen von dem festgesetzten Maß der baulichen Nutzung vorgesehen werden. § 17 Obergrenzen fr die Bestimmung des Maßes der baulichen Nutzung (1) Bei der Bestimmung des Maßes der baulichen Nutzung nach § 16 drfen, auch wenn eine Geschoßflchenzahl oder eine Baumassenzahl nicht dargestellt oder festgesetzt wird, folgende Obergrenzen nicht berschritten werden:
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§§ 18 – 19 1 Baugebiet in Kleinsiedlungsgebieten (WS) in reinen Wohngebieten (WR) allgemeinen Wohngebieten (WA) Ferienhausgebieten in besonderen Wohngebieten (WB) in Dorfgebieten (MD) Mischgebieten (MI) in Kerngebieten (MK) in Gewerbegebieten (GE) Industriegebieten (GI) sonstigen Sondergebieten in Wochenendhausgebieten
2
3
4
Grundflchenzahl (GRZ)
Geschoßflchenzahl (GFZ)
Baumassenzahl (BMZ)
0,2
0,4
–
0,4 0,6
1,2 1,6
– –
0,6 1,0
1,2 3,0
– –
0,8 0,2
2,4 0,2
10,0 –
(2) Die Obergrenzen des Absatzes 1 kçnnen berschritten werden, wenn 1. besondere stdtebauliche Grnde dies erfordern, 2. die berschreitungen durch Umstnde ausgeglichen sind oder durch Maßnahmen ausgeglichen werden, durch die sichergestellt ist, daß die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhltnisse nicht beeintrchtigt, nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt vermieden und die Bedrfnisse des Verkehrs befriedigt werden, und 3. sonstige çffentliche Belange nicht entgegenstehen. Dies gilt nicht fr Wochenendhausgebiete und Ferienhausgebiete. (3) In Gebieten, die am 1. August 1962 berwiegend bebaut waren, kçnnen die Obergrenzen des Absatzes 1 berschritten werden, wenn stdtebauliche Grnde dies erfordern und sonstige çffentliche Belange nicht entgegenstehen. Absatz 2 Satz 1 Nr. 2 ist entsprechend anzuwenden. § 18 Hçhe baulicher Anlagen (1) Bei Festsetzung der Hçhe baulicher Anlagen sind die erforderlichen Bezugspunkte zu bestimmen. (2) Ist die Hçhe baulicher Anlagen als zwingend festgesetzt (§ 16 Abs. 4 Satz 2), kçnnen geringfgige Abweichungen zugelassen werden.
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III.2
BauNVO: Baunutzungsverordnung
III
§ 19 Grundflchenzahl, zulssige Grundflche (1) Die Grundflchenzahl gibt an, wieviel Quadratmeter Grundflche je Quadratmeter Grundstcksflche im Sinne des Absatzes 3 zulssig sind. (2) Zulssige Grundflche ist der nach Absatz 1 errechnete Anteil des Baugrundstcks, der von baulichen Anlagen berdeckt werden darf. (3) Fr die Ermittlung der zulssigen Grundflche ist die Flche des Baugrundstcks maßgebend, die im Bauland und hinter der im Bebauungsplan festgesetzten Straßenbegrenzungslinie liegt. Ist eine Straßenbegrenzungslinie nicht festgesetzt, so ist die Flche des Baugrundstcks maßgebend, die hinter der tatschlichen Straßengrenze liegt oder die im Bebauungsplan als maßgebend fr die Ermittlung der zulssigen Grundflche festgesetzt ist. (4) Bei der Ermittlung der Grundflche sind die Grundflchen von 1. Garagen und Stellpltzen mit ihren Zufahrten, 2. Nebenanlagen im Sinne des § 14, 3. baulichen Anlagen unterhalb der Gelndeoberflche, durch die das Baugrundstck lediglich unterbaut wird, mitzurechnen. Die zulssige Grundflche darf durch die Grundflchen der in Satz 1 bezeichneten Anlagen bis zu 50 vom Hundert berschritten werden, hçchstens jedoch bis zu einer Grundflchenzahl von 0,8; weitere berschreitungen in geringfgigem Ausmaß kçnnen zugelassen werden. Im Bebauungs343
III.2
III
BauNVO: Baunutzungsverordnung
plan kçnnen von Satz 2 abweichende Bestimmungen getroffen werden. Soweit der Bebauungsplan nichts anderes festsetzt, kann im Einzelfall von der Einhaltung der sich aus Satz 2 ergebenden Grenzen abgesehen werden 1. bei berschreitungen mit geringfgigen Auswirkungen auf die natrlichen Funktionen des Bodens oder 2. wenn die Einhaltung der Grenzen zu einer wesentlichen Erschwerung der zweckentsprechenden Grundstcksnutzung fhren wrde. § 20 Vollgeschosse, Geschoßflchenzahl, Geschoßflche (1) Als Vollgeschosse gelten Geschosse, die nach landesrechtlichen Vorschriften Vollgeschosse sind oder auf ihre Zahl angerechnet werden. (2) Die Geschoßflchenzahl gibt an, wieviel Quadratmeter Geschoßflche je Quadratmeter Grundstcksflche im Sinne des § 19 Abs. 3 zulssig sind. (3) Die Geschoßflche ist nach den Außenmaßen der Gebude in allen Vollgeschossen zu ermitteln. Im Bebauungsplan kann festgesetzt werden, daß die Flchen von Aufenthaltsrumen in anderen Geschossen einschließlich der zu ihnen gehçrenden Treppenrume und einschließlich ihrer Umfassungswnde ganz oder teilweise mitzurechnen oder ausnahmsweise nicht mitzurechnen sind. (4) Bei der Ermittlung der Geschoßflche bleiben Nebenanlagen im Sinne des § 14, Balkone, Loggien, Terrassen sowie bauliche Anlagen, soweit sie nach Landesrecht in den Abstandsflchen (seitlicher Grenzabstand und sonstige Abstandsflchen) zulssig sind oder zugelassen werden kçnnen, unbercksichtigt. § 21 Baumassenzahl, Baumasse (1) Die Baumassenzahl gibt an, wieviel Kubikmeter Baumasse je Quadratmeter Grundstcksflche im Sinne des § 19 Abs. 3 zulssig sind. 344
§§ 20 – 21a
(2) Die Baumasse ist nach den Außenmaßen der Gebude vom Fußboden des untersten Vollgeschosses bis zur Decke des obersten Vollgeschosses zu ermitteln. Die Baumassen von Aufenthaltsrumen in anderen Geschossen einschließlich der zu ihnen gehçrenden Treppenrume und einschließlich ihrer Umfassungswnde und Decken sind mitzurechnen. Bei baulichen Anlagen, bei denen eine Berechnung der Baumasse nach Satz 1 nicht mçglich ist, ist die tatschliche Baumasse zu ermitteln. (3) Bauliche Anlagen und Gebudeteile im Sinne des § 20 Abs. 4 bleiben bei der Ermittlung der Baumasse unbercksichtigt. (4) Ist im Bebauungsplan die Hçhe baulicher Anlagen oder die Baumassenzahl nicht festgesetzt, darf bei Gebuden, die Geschosse von mehr als 3,50 m Hçhe haben, eine Baumassenzahl, die das Dreieinhalbfache der zulssigen Geschoßflchenzahl betrgt, nicht berschritten werden. § 21a Stellpltze, Garagen und Gemeinschaftsanlagen (1) Garagengeschosse oder ihre Baumasse sind in sonst anders genutzten Gebuden auf die Zahl der zulssigen Vollgeschosse oder auf die zulssige Baumasse nicht anzurechnen, wenn der Bebauungsplan dies festsetzt oder als Ausnahme vorsieht. (2) Der Grundstcksflche im Sinne des § 19 Abs. 3 sind Flchenanteile an außerhalb des Baugrundstcks festgesetzten Gemeinschaftsanlagen im Sinne des § 9 Abs. 1 Nr. 22 des Baugesetzbuchs hinzuzurechnen, wenn der Bebauungsplan dies festsetzt oder als Ausnahme vorsieht. (3) Soweit § 19 Abs. 4 nicht entgegensteht, ist eine berschreitung der zulssigen Grundflche durch berdachte Stellpltze und Garagen bis zu 0,1 der Flche des Baugrundstcks zulssig; eine weitergehende berschreitung kann ausnahmsweise zugelassen werden 1. in Kerngebieten, Gewerbegebieten und Industriegebieten, www.WALHALLA.de
§§ 22 – 24
BauNVO: Baunutzungsverordnung
2. in anderen Baugebieten, soweit solche Anlagen nach § 9 Abs. 1 Nr. 4 des Baugesetzbuchs im Bebauungsplan festgesetzt sind. (4) Bei der Ermittlung der Geschoßflche oder der Baumasse bleiben unbercksichtigt die Flchen oder Baumassen von 1. Garagengeschossen, die nach Absatz 1 nicht angerechnet werden, 2. Stellpltzen und Garagen, deren Grundflchen die zulssige Grundflche unter den Voraussetzungen des Absatzes 3 berschreiten, 3. Stellpltzen und Garagen in Vollgeschossen, wenn der Bebauungsplan dies festsetzt oder als Ausnahme vorsieht. (5) Die zulssige Geschoßflche oder die zulssige Baumasse ist um die Flchen oder Baumassen notwendiger Garagen, die unter der Gelndeoberflche hergestellt werden, insoweit zu erhçhen, als der Bebauungsplan dies festsetzt oder als Ausnahme vorsieht. Dritter Abschnitt Bauweise, berbaubare Grundstcksflche § 22 Bauweise (1) Im Bebauungsplan kann die Bauweise als offene oder geschlossene Bauweise festgesetzt werden. (2) In der offenen Bauweise werden die Gebude mit seitlichem Grenzabstand als Einzelhuser, Doppelhuser oder Hausgruppen errichtet. Die Lnge der in Satz 1 bezeichneten Hausformen darf hçchstens 50 m betragen. Im Bebauungsplan kçnnen Flchen festgesetzt werden, auf denen nur Einzelhuser, nur Doppelhuser, nur Hausgruppen oder nur zwei dieser Hausformen zulssig sind.
III.2
(4) Im Bebauungsplan kann eine von Absatz 1 abweichende Bauweise festgesetzt werden. Dabei kann auch festgesetzt werden, inwieweit an die vorderen, rckwrtigen und seitlichen Grundstcksgrenzen herangebaut werden darf oder muß. § 23 berbaubare Grundstcksflche (1) Die berbaubaren Grundstcksflchen kçnnen durch die Festsetzung von Baulinien, Baugrenzen oder Bebauungstiefen bestimmt werden. § 16 Abs. 5 ist entsprechend anzuwenden. (2) Ist eine Baulinie festgesetzt, so muß auf dieser Linie gebaut werden. Ein Vor- oder Zurcktreten von Gebudeteilen in geringfgigem Ausmaß kann zugelassen werden. Im Bebauungsplan kçnnen weitere nach Art und Umfang bestimmte Ausnahmen vorgesehen werden. (3) Ist eine Baugrenze festgesetzt, so drfen Gebude und Gebudeteile diese nicht berschreiten. Ein Vortreten von Gebudeteilen in geringfgigem Ausmaß kann zugelassen werden. Absatz 2 Satz 3 gilt entsprechend. (4) Ist eine Bebauungstiefe festgesetzt, so gilt Absatz 3 entsprechend. Die Bebauungstiefe ist von der tatschlichen Straßengrenze ab zu ermitteln, sofern im Bebauungsplan nichts anderes festgesetzt ist. (5) Wenn im Bebauungsplan nichts anderes festgesetzt ist, kçnnen auf den nicht berbaubaren Grundstcksflchen Nebenanlagen im Sinne des § 14 zugelassen werden. Das gleiche gilt fr bauliche Anlagen, soweit sie nach Landesrecht in den Abstandsflchen zulssig sind oder zugelassen werden kçnnen. Vierter Abschnitt § 24 (weggefallen)
(3) In der geschlossenen Bauweise werden die Gebude ohne seitlichen Grenzabstand errichtet, es sei denn, daß die vorhandene Bebauung eine Abweichung erfordert.
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345
III
III.2
III
BauNVO: Baunutzungsverordnung
§§ 25 – 26a
Fnfter Abschnitt berleitungs- und Schlußvorschriften
ten der zweiten nderungsverordnung gltigen Fassung weiterhin Anwendung.
§ 25 Fortfhrung eingeleiteter Verfahren*) Fr Bauleitplne, deren Aufstellung oder nderung bereits eingeleitet ist, sind die dieser Verordnung entsprechenden bisherigen Vorschriften weiterhin anzuwenden, wenn die Plne bei dem Inkrafttreten dieser Verordnung bereits ausgelegt sind.
§ 25b berleitungsvorschrift aus Anlaß der dritten nderungsverordnung (1) Ist der Entwurf eines Bebauungsplans vor dem Inkrafttreten der dritten nderungsverordnung nach § 2a Abs. 6 des Bundesbaugesetzes çffentlich ausgelegt worden, ist auf ihn § 11 Abs. 3 Satz 3 in der bis zum Inkrafttreten der dritten nderungsverordnung geltenden Fassung anzuwenden. Das Recht der Gemeinde, das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans erneut einzuleiten, bleibt unberhrt. (2) Auf Bebauungsplne, auf die § 11 Abs. 3 in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. September 1977 Anwendung findet, ist § 11 Abs. 3 Satz 4 entsprechend anzuwenden.
§ 25a berleitungsvorschriften aus Anlaß der zweiten nderungsverordnung (1) Fr Bauleitplne, deren Aufstellung oder nderung bereits eingeleitet ist, gilt diese Verordnung in ihrer bis zum Inkrafttreten der Zweiten Verordnung zur nderung dieser Verordnung vom 15. September 1977 (BGBl. I S. 1757) gltigen Fassung, wenn die Plne bei Inkrafttreten der zweiten nderungsverordnung nach § 2a Abs. 6 des Bundesbaugesetzes oder § 2 Abs. 6 des Bundesbaugesetzes in der bis zum 1. Januar 1977 geltenden Fassung ausgelegt sind. (2) Von der Geltung der Vorschriften der zweiten nderungsverordnung ber gesonderte Festsetzungen fr bereinanderliegende Geschosse und Ebenen sowie sonstige Teile baulicher Anlagen sind solche Bebauungsplne ausgenommen, auf die § 9 Abs. 3 des Bundesbaugesetzes in der ab 1. Januar 1977 geltenden Fassung nach Maßgabe des Artikels 3 § 1 Abs. 3 des Gesetzes zur nderung des Bundesbaugesetzes vom 18. August 1976 (BGBl. I S. 2221) keine Anwendung findet. Auf diese Bebauungsplne finden die Vorschriften dieser Verordnung ber gesonderte Festsetzungen fr bereinanderliegende Geschosse und Ebenen und sonstige Teile baulicher Anlagen in der bis zum Inkrafttre-
§ 25c berleitungsvorschrift aus Anlaß der vierten nderungsverordnung Ist der Entwurf eines Bauleitplans vor dem 27. Januar 1990 nach § 3 Abs. 2 des Baugesetzbuchs çffentlich ausgelegt worden, ist auf ihn diese Verordnung in der bis zum 26. Januar 1990 geltenden Fassung anzuwenden. Das Recht der Gemeinde, das Verfahren zur Aufstellung des Bauleitplans erneut einzuleiten, bleibt unberhrt. § 26 Berlin-Klausel (gegenstandslos) § 26a berleitungsgesetz aus Anlaß der Herstellung der Einheit Deutschlands (1) In dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet ist § 17 Abs. 3 auf Gebiete anzuwenden, die am 1. Juli 1990 berwiegend bebaut waren.
*) Diese Vorschrift betrifft die Fortfhrung eingeleiteter Verfahren bei Inkrafttreten der Baunutzungsverordnung (1. August 1962) in der ursprnglichen Fassung vom 26. Juni 1962 (BGBl. I S. 429). Fr die Fortfhrung eingeleiteter Verfahren bei Inkrafttreten der nderungsverordnung (1. Januar 1969) bestimmt Artikel 2 der Verordnung zur nderung der Baunutzungsverordnung vom 26. November 1968 (BGBl. I S. 1233): „Fr Bauleitplne, deren Aufstellung oder nderung bereits eingeleitet ist, gilt die Verordnung in der bisherigen Fassung, wenn die Plne bei Inkrafttreten dieser Verordnung bereits nach § 2 Abs. 6 des Bundesbaugesetzes ausgelegt sind.“
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§ 27
BauNVO: Baunutzungsverordnung
(2) Soweit in dieser Verordnung auf Vorschriften verwiesen wird, die in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet keine Anwendung finden, sind die entsprechenden Vorschriften der Deutschen Demokratischen Republik anzuwenden. Beste-
III.2
hen solche Vorschriften nicht oder wrde ihre Anwendung dem Sinn der Verweisung widersprechen, gelten die Vorschriften, auf die verwiesen wird, entsprechend. § 27 (Inkrafttreten)
III
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347
III.3
ROG: Raumordnungsgesetz
Inhaltsbersicht
Raumordnungsgesetz (ROG)*) Vom 22. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2986) 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585)
I n h a l t s b e r s i c h t
III §1 §2 §3 §4 §5
§6 §7
Abschnitt 1 Allgemeine Vorschriften Aufgabe und Leitvorstellung der Raumordnung Grundstze der Raumordnung Begriffsbestimmungen Bindungswirkungen der Erfordernisse der Raumordnung Bindungswirkung von Zielen der Raumordnung bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen des Bundes Ausnahmen und Zielabweichung Allgemeine Vorschriften ber Raumordnungsplne
Abschnitt 2 Raumordnung in den Lndern § 8 Landesweite Raumordnungsplne, Regionalplne und regionale Flchennutzungsplne § 9 Umweltprfung § 10 Beteiligung bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen
§ 11 Bekanntmachung von Raumordnungsplnen; Bereithaltung von Raumordnungsplnen und von Unterlagen § 12 Planerhaltung § 13 Raumordnerische Zusammenarbeit § 14 Untersagung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen § 15 Raumordnungsverfahren § 16 Vereinfachtes Raumordnungsverfahren
§ 17
§ 18 § 19
§ 20 § 21
Abschnitt 3 Raumordnung im Bund Raumordnungsplne fr den Gesamtraum und fr die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone Beteiligung bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen des Bundes Bekanntmachung von Raumordnungsplnen des Bundes; Bereithaltung von Raumordnungsplnen und von Unterlagen Planerhaltung bei Raumordnungsplnen des Bundes Zielabweichung bei Raumordnungsplnen des Bundes
*) Das Gesetz dient der Umsetzung folgender Rechtsakte des Gemeinschaftsrechts: Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ber die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten (ABl. EG Nr. L 103 S. 1), zuletzt gendert durch Art. 1 der nderungsrichtlinie 2006/105/EG vom 20. November 2006 (ABl. EU Nr. L 363 S. 368), Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natrlichen Lebensrume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7), zuletzt gendert durch Art. 1 der nderungsrichtlinie 2006/ 105/EG vom 20. November 2006 (ABl. EU Nr. L 363 S. 368), Richtlinie 2001/42/EG des europischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 ber die Prfung der Umweltauswirkungen bestimmter Plne und Programme (ABl. EG Nr. L 197 S. 30). 1 ) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) und durch das Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585).
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Inhaltsbersicht § 22 Untersagung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen bei Raumordnungsplnen des Bundes § 23 Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen § 24 Beirat fr Raumentwicklung § 25 Zustndigkeiten des Bundesamtes fr Bauwesen und Raumordnung Abschnitt 4 Ergnzende Vorschriften und Schlussvorschriften § 26 Zusammenarbeit von Bund und Lndern
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ROG: Raumordnungsgesetz
III.3
§ 27 Verwaltungsgebhren § 28 Anwendungsvorschrift fr die Raumordnung in den Lndern § 29 Anwendungsvorschrift fr die Raumordnung in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone Anlage 1 (zu § 9 Abs. 1)
III
Anlage 2 (zu § 9 Abs. 2)
349
III.3
ROG: Raumordnungsgesetz Abschnitt 1 Allgemeine Vorschriften
III
§ 1 Aufgabe und Leitvorstellung der Raumordnung (1) Der Gesamtraum der Bundesrepublik Deutschland und seine Teilrume sind durch zusammenfassende, berçrtliche und fachbergreifende Raumordnungsplne, durch raumordnerische Zusammenarbeit und durch Abstimmung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen zu entwickeln, zu ordnen und zu sichern. Dabei sind 1. unterschiedliche Anforderungen an den Raum aufeinander abzustimmen und die auf der jeweiligen Planungsebene auftretenden Konflikte auszugleichen, 2. Vorsorge fr einzelne Nutzungen und Funktionen des Raums zu treffen. (2) Leitvorstellung bei der Erfllung der Aufgabe nach Absatz 1 ist eine nachhaltige Raumentwicklung, die die sozialen und wirtschaftlichen Ansprche an den Raum mit seinen çkologischen Funktionen in Einklang bringt und zu einer dauerhaften, großrumig ausgewogenen Ordnung mit gleichwertigen Lebensverhltnissen in den Teilrumen fhrt. (3) Die Entwicklung, Ordnung und Sicherung der Teilrume soll sich in die Gegebenheiten und Erfordernisse des Gesamtraums einfgen; die Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Gesamtraums soll die Gegebenheiten und Erfordernisse seiner Teilrume bercksichtigen (Gegenstromprinzip). (4) Raumordnung findet im Rahmen der Vorgaben des Seerechtsbereinkommens der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 (BGBl. 1994 II S. 1798) auch in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone statt. § 2 Grundstze der Raumordnung (1) Die Grundstze der Raumordnung sind im Sinne der Leitvorstellung einer nachhaltigen Raumentwicklung nach § 1 Abs. 2 anzuwenden und durch Festlegungen in Raumordnungsplnen zu konkretisieren, soweit dies erforderlich ist. (2) Grundstze der Raumordnung sind insbesondere: 350
§§ 1– 2 1. Im Gesamtraum der Bundesrepublik Deutschland und in seinen Teilrumen sind ausgeglichene soziale, infrastrukturelle, wirtschaftliche, çkologische und kulturelle Verhltnisse anzustreben. Dabei ist die nachhaltige Daseinsvorsorge zu sichern, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Innovation sind zu untersttzen, Entwicklungspotenziale sind zu sichern und Ressourcen nachhaltig zu schtzen. Diese Aufgaben sind gleichermaßen in Ballungsrumen wie in lndlichen Rumen, in strukturschwachen wie in strukturstarken Regionen zu erfllen. Demographischen, wirtschaftlichen, sozialen sowie anderen strukturverndernden Herausforderungen ist Rechnung zu tragen, auch im Hinblick auf den Rckgang und den Zuwachs von Bevçlkerung und Arbeitspltzen sowie im Hinblick auf die noch fortwirkenden Folgen der deutschen Teilung; regionale Entwicklungskonzepte und Bedarfsprognosen der Landes- und Regionalplanung sind einzubeziehen. Auf einen Ausgleich rumlicher und struktureller Ungleichgewichte zwischen den Regionen ist hinzuwirken. Die Gestaltungsmçglichkeiten der Raumnutzung sind langfristig offenzuhalten. 2. Die prgende Vielfalt des Gesamtraums und seiner Teilrume ist zu sichern. Es ist dafr Sorge zu tragen, dass Stdte und lndliche Rume auch knftig ihre vielfltigen Aufgaben fr die Gesellschaft erfllen kçnnen. Mit dem Ziel der Strkung und Entwicklung des Gesamtraums und seiner Teilrume ist auf Kooperationen innerhalb von Regionen und von Regionen miteinander, die in vielfltigen Formen, auch als Stadt-Land-Partnerschaften, mçglich sind, hinzuwirken. Die Siedlungsttigkeit ist rumlich zu konzentrieren, sie ist vorrangig auf vorhandene Siedlungen mit ausreichender Infrastruktur und auf Zentrale Orte auszurichten. Der Freiraum ist durch bergreifende Freiraum-, Siedlungs- und weitere Fachplanungen zu schtzen; es ist ein großrumig bergreifendes, çkologisch wirksames Freiraumverbundsystem zu schaffen. Die weitere Zerschneidung www.WALHALLA.de
§2 der freien Landschaft und von Waldflchen ist dabei so weit wie mçglich zu vermeiden; die Flcheninanspruchnahme im Freiraum ist zu begrenzen. 3. Die Versorgung mit Dienstleistungen und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge, insbesondere die Erreichbarkeit von Einrichtungen und Angeboten der Grundversorgung fr alle Bevçlkerungsgruppen, ist zur Sicherung von Chancengerechtigkeit in den Teilrumen in angemessener Weise zu gewhrleisten; dies gilt auch in dnn besiedelten Regionen. Die soziale Infrastruktur ist vorrangig in Zentralen Orten zu bndeln; die Erreichbarkeits- und Tragfhigkeitskriterien des Zentrale-Orte-Konzepts sind flexibel an regionalen Erfordernissen auszurichten. Es sind die rumlichen Voraussetzungen fr die Erhaltung der Innenstdte und çrtlichen Zentren als zentrale Versorgungsbereiche zu schaffen. Dem Schutz kritischer Infrastrukturen ist Rechnung zu tragen. Es sind die rumlichen Voraussetzungen fr nachhaltige Mobilitt und ein integriertes Verkehrssystem zu schaffen. Auf eine gute und verkehrssichere Erreichbarkeit der Teilrume untereinander durch schnellen und reibungslosen Personen- und Gterverkehr ist hinzuwirken. Vor allem in verkehrlich hoch belasteten Rumen und Korridoren sind die Voraussetzungen zur Verlagerung von Verkehr auf umweltvertrglichere Verkehrstrger wie Schiene und Wasserstraße zu verbessern. Raumstrukturen sind so zu gestalten, dass die Verkehrsbelastung verringert und zustzlicher Verkehr vermieden wird. 4. Der Raum ist im Hinblick auf eine langfristig wettbewerbsfhige und rumlich ausgewogene Wirtschaftsstruktur und wirtschaftsnahe Infrastruktur sowie auf ein ausreichendes und vielfltiges Angebot an Arbeits- und Ausbildungspltzen zu entwickeln. Regionale Wachstums- und Innovationspotenziale sind in den Teilrumen zu strken. Insbesondere in Rumen, in denen die Lebensverhltnisse in ihrer Gesamtheit im Verhltnis zum Bundesdurchwww.WALHALLA.de
ROG: Raumordnungsgesetz
III.3
schnitt wesentlich zurckgeblieben sind oder ein solches Zurckbleiben zu befrchten ist (strukturschwache Rume), sind die Entwicklungsvoraussetzungen zu verbessern. Es sind die rumlichen Voraussetzungen fr die vorsorgende Sicherung sowie fr die geordnete Aufsuchung und Gewinnung von standortgebundenen Rohstoffen zu schaffen. Den rumlichen Erfordernissen fr eine kostengnstige, sichere und umweltvertrgliche Energieversorgung einschließlich des Ausbaus von Energienetzen ist Rechnung zu tragen. Lndliche Rume sind unter Bercksichtigung ihrer unterschiedlichen wirtschaftlichen und natrlichen Entwicklungspotenziale als Lebens- und Wirtschaftsrume mit eigenstndiger Bedeutung zu erhalten und zu entwickeln; dazu gehçrt auch die Umwelt- und Erholungsfunktion lndlicher Rume. Es sind die rumlichen Voraussetzungen fr die Land- und Forstwirtschaft in ihrer Bedeutung fr die Nahrungs- und Rohstoffproduktion zu erhalten oder zu schaffen. 5. Kulturlandschaften sind zu erhalten und zu entwickeln. Historisch geprgte und gewachsene Kulturlandschaften sind in ihren prgenden Merkmalen und mit ihren Kultur- und Naturdenkmlern zu erhalten. Die unterschiedlichen Landschaftstypen und Nutzungen der Teilrume sind mit den Zielen eines harmonischen Nebeneinanders, der berwindung von Strukturproblemen und zur Schaffung neuer wirtschaftlicher und kultureller Konzeptionen zu gestalten und weiterzuentwickeln. Es sind die rumlichen Voraussetzungen dafr zu schaffen, dass die Land- und Forstwirtschaft ihren Beitrag dazu leisten kann, die natrlichen Lebensgrundlagen in lndlichen Rumen zu schtzen sowie Natur und Landschaft zu pflegen und zu gestalten. 6. Der Raum ist in seiner Bedeutung fr die Funktionsfhigkeit der Bçden, des Wasserhaushalts, der Tier- und Pflanzenwelt sowie des Klimas einschließlich der jeweiligen Wechselwirkungen zu entwickeln, zu 351
III
III.3
III
ROG: Raumordnungsgesetz
sichern oder, soweit erforderlich, mçglich und angemessen, wiederherzustellen. Wirtschaftliche und soziale Nutzungen des Raums sind unter Bercksichtigung seiner çkologischen Funktionen zu gestalten; dabei sind Naturgter sparsam und schonend in Anspruch zu nehmen, Grundwasservorkommen sind zu schtzen. Die erstmalige Inanspruchnahme von Freiflchen fr Siedlungs- und Verkehrszwecke ist zu vermindern, insbesondere durch die vorrangige Ausschçpfung der Potenziale fr die Wiedernutzbarmachung von Flchen, fr die Nachverdichtung und fr andere Maßnahmen zur Innenentwicklung der Stdte und Gemeinden sowie zur Entwicklung vorhandener Verkehrsflchen. Beeintrchtigungen des Naturhaushalts sind auszugleichen, den Erfordernissen des Biotopverbundes ist Rechnung zu tragen. Fr den vorbeugenden Hochwasserschutz an der Kste und im Binnenland ist zu sorgen, im Binnenland vor allem durch Sicherung oder Rckgewinnung von Auen, Rckhalteflchen und Entlastungsflchen. Der Schutz der Allgemeinheit vor Lrm und die Reinhaltung der Luft sind sicherzustellen. Den rumlichen Erfordernissen des Klimaschutzes ist Rechnung zu tragen, sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen. Dabei sind die rumlichen Voraussetzungen fr den Ausbau der erneuerbaren Energien, fr eine sparsame Energienutzung sowie fr den Erhalt und die Entwicklung natrlicher Senken fr klimaschdliche Stoffe und fr die Einlagerung dieser Stoffe zu schaffen. 7. Den rumlichen Erfordernissen der Verteidigung und des Zivilschutzes ist Rechnung zu tragen. 8. Die rumlichen Voraussetzungen fr den Zusammenhalt der Europischen Union und im grçßeren europischen Raum sowie fr den Ausbau und die Gestaltung der transeuropischen Netze sind zu gewhrleisten. Raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen der Europischen Union 352
§3 und der europischen Staaten ist Rechnung zu tragen. Die Zusammenarbeit der Staaten und die grenzberschreitende Zusammenarbeit der Stdte und Regionen sind zu untersttzen. § 3 Begriffsbestimmungen (1) Im Sinne dieses Gesetzes sind 1. Erfordernisse der Raumordnung: Ziele der Raumordnung, Grundstze der Raumordnung und sonstige Erfordernisse der Raumordnung; 2. Ziele der Raumordnung: verbindliche Vorgaben in Form von rumlich und sachlich bestimmten oder bestimmbaren, vom Trger der Raumordnung abschließend abgewogenen (§ 7 Abs. 2) textlichen oder zeichnerischen Festlegungen in Raumordnungsplnen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raums; 3. Grundstze der Raumordnung: Aussagen zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raums als Vorgaben fr nachfolgende Abwgungs- oder Ermessensentscheidungen; Grundstze der Raumordnung kçnnen durch Gesetz oder als Festlegungen in einem Raumordnungsplan (§ 7 Abs. 1 und 2) aufgestellt werden; 4. sonstige Erfordernisse der Raumordnung: in Aufstellung befindliche Ziele der Raumordnung, Ergebnisse fçrmlicher landesplanerischer Verfahren wie des Raumordnungsverfahrens und landesplanerische Stellungnahmen; 5. çffentliche Stellen: Behçrden des Bundes und der Lnder, kommunale Gebietskçrperschaften, bundesunmittelbare und die der Aufsicht eines Landes unterstehenden Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts; 6. raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen: Planungen einschließlich der Raumordnungsplne, Vorhaben und sonstige Maßwww.WALHALLA.de
§§ 4 – 5 nahmen, durch die Raum in Anspruch genommen oder die rumliche Entwicklung oder Funktion eines Gebietes beeinflusst wird, einschließlich des Einsatzes der hierfr vorgesehenen çffentlichen Finanzmittel; 7. Raumordnungsplne: zusammenfassende, berçrtliche und fachbergreifende Plne nach den §§ 8 und 17. (2) Werden die Begriffe nach Absatz 1 Nr. 1 bis 4 in anderen Bundesgesetzen verwandt, sind sie, soweit sich aus diesen Bundesgesetzen nicht etwas anderes ergibt, im Sinne von Absatz 1 auszulegen. § 4 Bindungswirkungen der Erfordernisse der Raumordnung (1) Bei 1. raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen çffentlicher Stellen, 2. Entscheidungen çffentlicher Stellen ber die Zulssigkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen anderer çffentlicher Stellen, 3. Entscheidungen çffentlicher Stellen ber die Zulssigkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen von Personen des Privatrechts, die der Planfeststellung oder der Genehmigung mit der Rechtswirkung der Planfeststellung bedrfen, sind Ziele der Raumordnung zu beachten sowie Grundstze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung in Abwgungs- oder Ermessensentscheidungen zu bercksichtigen. Satz 1 Nr. 1 und 2 gilt entsprechend bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, die Personen des Privatrechts in Wahrnehmung çffentlicher Aufgaben durchfhren, wenn çffentliche Stellen an den Personen mehrheitlich beteiligt sind oder die Planungen und Maßnahmen berwiegend mit çffentlichen Mitteln finanziert werden. Weitergehende Bindungswirkungen von Erfordernissen der Raumordnung nach Maßgabe der fr diese Entscheidungen geltenden Vorschriften bleiben unberhrt. www.WALHALLA.de
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(2) Bei sonstigen Entscheidungen çffentlicher Stellen ber die Zulssigkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen von Personen des Privatrechts sind die Erfordernisse der Raumordnung nach den fr diese Entscheidungen geltenden Vorschriften zu bercksichtigen. (3) Bei Genehmigungen ber die Errichtung und den Betrieb von çffentlich zugnglichen Abfallbeseitigungsanlagen von Personen des Privatrechts nach den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sind die Ziele der Raumordnung zu beachten sowie die Grundstze der Raumordnung und die sonstigen Erfordernisse der Raumordnung zu bercksichtigen. § 5 Bindungswirkung von Zielen der Raumordnung bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen des Bundes (1) Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen von çffentlichen Stellen des Bundes, von anderen çffentlichen Stellen, die im Auftrag des Bundes ttig sind, sowie von Personen des Privatrechts nach § 4 Abs. 1 Satz 2, die fr den Bund çffentliche Aufgaben durchfhren, gilt die Bindungswirkung der Ziele der Raumordnung nach § 4 Abs. 1 nur, wenn die zustndige Stelle oder Person bei der Aufstellung des Raumordnungsplans nach § 10 beteiligt worden ist und sie innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach Mitteilung des rechtsverbindlichen Ziels nicht widersprochen hat. (2) Der Widerspruch nach Absatz 1 lsst die Bindungswirkung des Ziels der Raumordnung gegenber der widersprechenden Stelle oder Person nicht entstehen, wenn 1. das ihre Belange berhrende Ziel der Raumordnung auf einer fehlerhaften Abwgung beruht oder 2. sie ihre raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen nicht auf anderen geeigneten Flchen durchfhren kann als auf denen, fr die ein entgegenstehendes Ziel im Raumordnungsplan festgelegt wurde. (3) Macht eine Vernderung der Sachlage ein Abweichen von den Zielen der Raumordnung 353
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§§ 6 – 8
(2) Von Zielen der Raumordnung kann abgewichen werden, wenn die Abweichung unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar ist und die Grundzge der Planung nicht berhrt werden. Antragsberechtigt sind die çffentlichen Stellen und die Personen des Privatrechts, die das Ziel, von dem eine Abweichung zugelassen werden soll, zu beachten haben.
der Abwgung nach Satz 1 zu bercksichtigen. (3) Raumordnungsplne benachbarter Planungsrume sind aufeinander abzustimmen. (4) Ziele und Grundstze der Raumordnung sind in den Raumordnungsplnen als solche zu kennzeichnen. (5) Den Raumordnungsplnen ist eine Begrndung beizufgen. (6) Soweit ein Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung oder ein europisches Vogelschutzgebiet in seinen fr die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen erheblich beeintrchtigt werden kann, sind bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen nach den §§ 8 und 17 Abs. 2 und 3 die Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes ber die Zulssigkeit und Durchfhrung von derartigen Eingriffen einschließlich der Einholung der Stellungnahme der Europischen Kommission anzuwenden. (7) Die Vorschriften dieses Gesetzes ber die Aufstellung von Raumordnungsplnen gelten auch fr ihre nderung, Ergnzung und Aufhebung.
§ 7 Allgemeine Vorschriften ber Raumordnungsplne
Abschnitt 2 Raumordnung in den Lndern
erforderlich, kann die Stelle oder Person nach Absatz 1 mit Zustimmung der nchsthçheren Behçrde innerhalb angemessener Frist, sptestens sechs Monate ab Kenntnis der vernderten Sachlage, unter den Voraussetzungen von Absatz 2 nachtrglich widersprechen. Muss infolge des nachtrglichen Widerspruchs der Raumordnungsplan gendert, ergnzt oder aufgehoben werden, hat die widersprechende Stelle oder Person die dadurch entstehenden Kosten zu ersetzen. § 6 Ausnahmen und Zielabweichung (1) Von Zielen der Raumordnung kçnnen im Raumordnungsplan Ausnahmen festgelegt werden.
(1) In Raumordnungsplnen sind fr einen bestimmten Planungsraum und einen regelmßig mittelfristigen Zeitraum Festlegungen als Ziele und Grundstze der Raumordnung zur Entwicklung, Ordnung und Sicherung des Raums, insbesondere zu den Nutzungen und Funktionen des Raums, zu treffen. Die Festlegungen nach Satz 1 kçnnen auch in rumlichen und sachlichen Teilplnen getroffen werden. (2) Bei der Aufstellung der Raumordnungsplne sind die çffentlichen und privaten Belange, soweit sie auf der jeweiligen Planungsebene erkennbar und von Bedeutung sind, gegeneinander und untereinander abzuwgen; bei der Festlegung von Zielen der Raumordnung ist abschließend abzuwgen. Das Ergebnis der Umweltprfung nach § 9 sowie die Stellungnahmen in den Beteiligungsverfahren nach den §§ 10, 18 sind in 354
§ 8 Landesweite Raumordnungsplne, Regionalplne und regionale Flchennutzungsplne (1) In den Lndern sind 1. ein Raumordnungsplan fr das Landesgebiet (landesweiter Raumordnungsplan) und 2. Raumordnungsplne fr die Teilrume der Lnder (Regionalplne) aufzustellen. In den Lndern Berlin, Bremen und Hamburg kann ein Flchennutzungsplan nach § 5 des Baugesetzbuchs die Funktion eines Plans nach Satz 1 Nr. 1 bernehmen; hierfr gelten die Abstze 5 bis 7 sowie die §§ 10 und 11 entsprechend. Satz 1 Nr. 2 gilt nicht in den Lndern Berlin, Bremen, Hamburg und Saarland. (2) Die Regionalplne sind aus dem Raumordnungsplan fr das Landesgebiet zu entwww.WALHALLA.de
§8 wickeln. Die Flchennutzungsplne und die Ergebnisse der von Gemeinden beschlossenen sonstigen stdtebaulichen Planungen sind entsprechend § 1 Abs. 3 in der Abwgung nach § 7 Abs. 2 zu bercksichtigen. (3) Ist eine Planung angesichts bestehender Verflechtungen, insbesondere in einem verdichteten Raum, ber die Grenzen eines Landes erforderlich, sind im gegenseitigen Einvernehmen die notwendigen Maßnahmen wie eine gemeinsame Regionalplanung oder eine gemeinsame informelle Planung zu treffen. (4) Erfolgt die Regionalplanung durch Zusammenschlsse von Gemeinden und Gemeindeverbnden zu regionalen Planungsgemeinschaften, kann ein Regionalplan zugleich die Funktion eines gemeinsamen Flchennutzungsplans nach § 204 des Baugesetzbuchs bernehmen, wenn er den Vorschriften des Abschnitts 2 dieses Gesetzes und den Vorschriften des Baugesetzbuchs entspricht (regionaler Flchennutzungsplan). Im Plan nach Satz 1 sind sowohl die Festlegungen im Sinne der Abstze 5 bis 7 als auch die Darstellungen im Sinne des § 5 des Baugesetzbuchs zu kennzeichnen; Ziele und Grundstze der Raumordnung sind als solche zu kennzeichnen. (5) Die Raumordnungsplne sollen Festlegungen zur Raumstruktur enthalten, insbesondere zu 1. der anzustrebenden Siedlungsstruktur; hierzu kçnnen gehçren a) Raumkategorien, b) Zentrale Orte, c) besondere Gemeindefunktionen, wie Entwicklungsschwerpunkte und Entlastungsorte, d) Siedlungsentwicklungen, e) Achsen; 2. der anzustrebenden Freiraumstruktur; hierzu kçnnen gehçren a) großrumig bergreifende Freirume und Freiraumschutz, b) Nutzungen im Freiraum, wie Standorte fr die vorsorgende Sicherung sowie www.WALHALLA.de
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die geordnete Aufsuchung und Gewinnung von standortgebundenen Rohstoffen, c) Sanierung und Entwicklung von Raumfunktionen, d) Freirume zur Gewhrleistung des vorbeugenden Hochwasserschutzes; 3. den zu sichernden Standorten und Trassen fr Infrastruktur; hierzu kçnnen gehçren a) Verkehrsinfrastruktur und Umschlaganlagen von Gtern, b) Ver- und Entsorgungsinfrastruktur. Bei Festlegungen nach Satz 1 Nr. 2 kann zugleich bestimmt werden, dass in diesem Gebiet unvermeidbare Beeintrchtigungen der Leistungsfhigkeit des Naturhaushalts oder des Landschaftsbildes an anderer Stelle ausgeglichen, ersetzt oder gemindert werden. (6) Die Raumordnungsplne sollen auch diejenigen Festlegungen zu raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen von çffentlichen Stellen und Personen des Privatrechts nach § 4 Abs. 1 Satz 2 enthalten, die zur Aufnahme in Raumordnungsplne geeignet und zur Koordinierung von Raumansprchen erforderlich sind und die durch Ziele oder Grundstze der Raumordnung gesichert werden kçnnen. (7) Die Festlegungen nach Absatz 5 kçnnen auch Gebiete bezeichnen, 1. die fr bestimmte raumbedeutsame Funktionen oder Nutzungen vorgesehen sind und andere raumbedeutsame Nutzungen in diesem Gebiet ausschließen, soweit diese mit den vorrangigen Funktionen oder Nutzungen nicht vereinbar sind (Vorranggebiete), 2. in denen bestimmten raumbedeutsamen Funktionen oder Nutzungen bei der Abwgung mit konkurrierenden raumbedeutsamen Nutzungen besonderes Gewicht beizumessen ist (Vorbehaltsgebiete), 3. in denen bestimmten raumbedeutsamen Maßnahmen oder Nutzungen, die stdtebaulich nach § 35 des Baugesetzbuchs zu beurteilen sind, andere raumbedeutsame Belange nicht entgegenstehen, wobei die355
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se Maßnahmen oder Nutzungen an anderer Stelle im Planungsraum ausgeschlossen sind (Eignungsgebiete). Bei Vorranggebieten fr raumbedeutsame Nutzungen kann festgelegt werden, dass sie zugleich die Wirkung von Eignungsgebieten fr raumbedeutsame Maßnahmen oder Nutzungen haben.
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§ 9 Umweltprfung (1) Bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen nach § 8 ist von der fr den Raumordnungsplan zustndigen Stelle eine Umweltprfung durchzufhren, in der die voraussichtlichen erheblichen Auswirkungen des Raumordnungsplans auf 1. Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, 2. Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft, 3. Kulturgter und sonstige Sachgter sowie 4. die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgtern zu ermitteln und in einem Umweltbericht frhzeitig zu beschreiben und zu bewerten sind; der Umweltbericht enthlt die Angaben nach der Anlage 1. Der Untersuchungsrahmen der Umweltprfung einschließlich des erforderlichen Umfangs und Detaillierungsgrads des Umweltberichts ist festzulegen; die çffentlichen Stellen, deren umwelt- und gesundheitsbezogener Aufgabenbereich von den Umweltauswirkungen des Raumordnungsplans berhrt werden kann, sind hierbei zu beteiligen. Die Umweltprfung bezieht sich auf das, was nach gegenwrtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Raumordnungsplans angemessenerweise verlangt werden kann. (2) Bei geringfgigen nderungen von Raumordnungsplnen kann von einer Umweltprfung abgesehen werden, wenn durch eine berschlgige Prfung unter Bercksichtigung der in Anlage 2 genannten Kriterien festgestellt wurde, dass sie voraussichtlich keine erheblichen Umweltauswirkungen 356
§§ 9 – 10 haben werden. Diese Prfung ist unter Beteiligung der çffentlichen Stellen, deren umwelt- und gesundheitsbezogener Aufgabenbereich von den Umweltauswirkungen des Raumordnungsplans berhrt werden kann, durchzufhren. Sofern festgestellt wurde, dass keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten sind, sind die zu diesem Ergebnis fhrenden Erwgungen in die Begrndung des Plans aufzunehmen. (3) Die Umweltprfung soll bei der Aufstellung eines Raumordnungsplans auf zustzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen beschrnkt werden, wenn in anderen das Plangebiet ganz oder teilweise umfassenden Plnen oder Programmen bereits eine Umweltprfung nach Absatz 1 durchgefhrt wurde. Die Umweltprfung kann mit anderen Prfungen zur Ermittlung oder Bewertung von Umweltauswirkungen verbunden werden. (4) Die erheblichen Auswirkungen der Durchfhrung der Raumordnungsplne auf die Umwelt sind auf Grundlage der in der zusammenfassenden Erklrung nach § 11 Abs. 3 genannten berwachungsmaßnahmen von der in den Landesplanungsgesetzen genannten Stelle, oder, sofern Landesplanungsgesetze keine Regelung treffen, von der fr den Raumordnungsplan zustndigen oder der im Raumordnungsplan bezeichneten çffentlichen Stelle zu berwachen, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frhzeitig zu ermitteln und um in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Die in ihren Belangen berhrten çffentlichen Stellen unterrichten die çffentliche Stelle nach Satz 1, sofern nach den ihnen vorliegenden Erkenntnissen die Durchfhrung des Raumordnungsplans erhebliche, insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt hat. § 10 Beteiligung bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen (1) Die ffentlichkeit sowie die in ihren Belangen berhrten çffentlichen Stellen sind von der Aufstellung des Raumordnungsplans www.WALHALLA.de
§§ 11– 12 zu unterrichten; ihnen ist Gelegenheit zur Stellungnahme zum Entwurf des Raumordnungsplans und seiner Begrndung zu geben. Wird bei der Aufstellung des Raumordnungsplans eine Umweltprfung durchgefhrt, sind der Entwurf des Raumordnungsplans und die Begrndung, der Umweltbericht sowie weitere, nach Einschtzung der fr den Raumordnungsplan zustndigen Stelle zweckdienliche Unterlagen fr die Dauer von mindestens einem Monat çffentlich auszulegen. Ort und Dauer der Auslegung sind mindestens eine Woche vorher çffentlich bekannt zu machen; dabei ist unter Angabe einer Frist, die zumindest der Auslegungsfrist entspricht, darauf hinzuweisen, dass Stellungnahmen abgegeben werden kçnnen. Wird der Planentwurf nach Durchfhrung der Verfahren nach den Stzen 1 bis 3 gendert, kann die Einholung der Stellungnahmen auf die von der nderung betroffene ffentlichkeit sowie die in ihren Belangen berhrten çffentlichen Stellen beschrnkt werden, wenn durch die nderung des Planentwurfs die Grundzge der Planung nicht berhrt werden. (2) Wird die Durchfhrung eines Plans voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf das Gebiet eines anderen Staates haben, ist dieser nach den Grundstzen der Gegenseitigkeit und Gleichwertigkeit zu beteiligen. Soweit die Durchfhrung des Plans erhebliche Umweltauswirkungen auf einen anderen Staat haben kann, ist dieser nach § 14j des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung zu beteiligen. § 11 Bekanntmachung von Raumordnungsplnen; Bereithaltung von Raumordnungsplnen und von Unterlagen (1) Soweit der Raumordnungsplan nicht als Gesetz oder Rechtsverordnung verkndet wird, ist er oder seine Genehmigung oder der Beschluss ber ihn çffentlich bekannt zu machen; mit der Bekanntmachung wird der Raumordnungsplan wirksam. (2) Der Raumordnungsplan ist mit der Begrndung sowie im Falle einer durchgefhrwww.WALHALLA.de
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ten Umweltprfung mit der zusammenfassenden Erklrung nach Absatz 3 und der Aufstellung der berwachungsmaßnahmen nach § 9 Abs. 4 Satz 1 zu jedermanns Einsicht bereitzuhalten. Bei der Bekanntmachung nach Absatz 1 oder der Verkndung ist darauf hinzuweisen, wo die Einsichtnahme erfolgen kann. (3) Dem Raumordnungsplan ist eine zusammenfassende Erklrung beizufgen ber die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der ffentlichkeits- und Behçrdenbeteiligung in dem Aufstellungsverfahren bercksichtigt wurden, und aus welchen Grnden der Plan nach Abwgung mit den geprften in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmçglichkeiten gewhlt wurde, sowie ber die im Rahmen der berwachung der Auswirkungen auf die Umwelt nach § 9 Abs. 4 Satz 1 durchzufhrenden Maßnahmen. § 12 Planerhaltung (1) Eine Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften dieses Gesetzes ist fr die Rechtswirksamkeit eines Raumordnungsplans nur beachtlich, wenn 1. die Vorschriften des § 10 Abs. 1 und 2 Satz 2 ber die Beteiligung verletzt worden sind; dabei ist unbeachtlich, wenn einzelne Personen oder çffentliche Stellen nicht beteiligt worden sind oder eine grenzberschreitende Beteiligung fehlerhaft erfolgte, die entsprechenden Belange jedoch unerheblich waren oder in der Entscheidung bercksichtigt worden sind; 2. die Vorschriften des § 7 Abs. 5 und des § 10 Abs. 1 ber die Begrndung des Raumordnungsplans sowie seiner Entwrfe verletzt worden sind; dabei ist unbeachtlich, wenn die Begrndung unvollstndig ist; 3. der mit der Bekanntmachung (§ 11) verfolgte Hinweiszweck nicht erreicht wurde. (2) Fr die Rechtswirksamkeit der Regionalplne ist auch unbeachtlich, wenn § 8 Abs. 2 Satz 1 hinsichtlich des Entwickelns des Regionalplans aus dem Raumordnungsplan fr das Landesgebiet verletzt worden ist, ohne 357
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dass hierbei die sich aus dem Raumordnungsplan fr das Landesgebiet ergebende geordnete rumliche Entwicklung beeintrchtigt worden ist. (3) Fr die Abwgung nach § 7 Abs. 2 ist die Sach- und Rechtslage im Zeitpunkt der Beschlussfassung ber den Raumordnungsplan maßgebend. Mngel im Abwgungsvorgang sind nur erheblich, wenn sie offensichtlich und auf das Abwgungsergebnis von Einfluss gewesen sind. (4) Bei Anwendung des § 9 gilt ergnzend zu den Abstzen 1 bis 3: 1. Ein fr die Rechtmßigkeit des Raumordnungsplans beachtlicher Mangel des nach § 10 Abs. 1 bei der Beteiligung beizufgenden Umweltberichts (§ 9 Abs. 1) besteht, wenn dieser in wesentlichen Punkten unvollstndig ist und diese Punkte nicht Bestandteil der zusammenfassenden Erklrung nach § 11 Abs. 3 sind. 2. Unterbleibt nach § 9 Abs. 2 eine Umweltprfung, gilt die Vorprfung des Einzelfalls als ordnungsgemß durchgefhrt, wenn sie entsprechend den Vorgaben von § 9 Abs. 2 durchgefhrt worden ist und ihr Ergebnis nachvollziehbar ist; dabei ist unbeachtlich, wenn einzelne çffentliche Stellen nicht beteiligt worden sind; andernfalls besteht ein fr die Rechtswirksamkeit des Raumordnungsplans beachtlicher Mangel. (5) Unbeachtlich werden 1. eine nach Absatz 1 Nr. 1 und 2 beachtliche Verletzung der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvorschriften, 2. eine unter Bercksichtigung von Absatz 2 beachtliche Verletzung des § 8 Abs. 2 Satz 1, 3. nach Absatz 3 beachtliche Mngel des Abwgungsvorgangs, 4. eine nach Absatz 4 beachtliche Verletzung der Vorschriften ber die Umweltprfung, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit Bekanntmachung des Raumordnungsplans gegenber der zustndigen Stelle unter Darlegung des die Verletzung begrndenden Sachverhalts geltend gemacht worden sind. 358
§ 13 Bei Inkraftsetzung des Raumordnungsplans ist auf die Voraussetzungen fr die Geltendmachung der Verletzung von Vorschriften sowie auf die Rechtsfolgen hinzuweisen. (6) Der Raumordnungsplan kann durch ein ergnzendes Verfahren zur Behebung von Fehlern auch rckwirkend in Kraft gesetzt werden. § 13 Raumordnerische Zusammenarbeit (1) Zur Vorbereitung oder Verwirklichung von Raumordnungsplnen oder von sonstigen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sollen die Trger der Landes- und Regionalplanung mit den hierfr maßgeblichen çffentlichen Stellen und Personen des Privatrechts einschließlich Nichtregierungsorganisationen und der Wirtschaft zusammenarbeiten oder auf die Zusammenarbeit dieser Stellen und Personen hinwirken. Die Zusammenarbeit nach Satz 1 kann sowohl zur Entwicklung einer Region als auch im Hinblick auf grenzbergreifende Belange erfolgen; die Zusammenarbeit von Gemeinden zur Strkung teilrumlicher Entwicklungen (interkommunale Zusammenarbeit) ist zu untersttzen. (2) Formen der Zusammenarbeit nach Absatz 1 kçnnen insbesondere sein: 1. Vertragliche Vereinbarungen, insbesondere zur Koordinierung oder Verwirklichung von raumordnerischen Entwicklungskonzepten und zur Vorbereitung oder Verwirklichung von Raumordnungsplnen, 2. Maßnahmen wie regionale Entwicklungskonzepte, regionale und interkommunale Netzwerke und Kooperationsstrukturen, regionale Foren und Aktionsprogramme zu aktuellen Handlungsanforderungen, 3. Durchfhrung einer Raumbeobachtung und Bereitstellung der Ergebnisse fr regionale und kommunale Trger sowie fr Trger der Fachplanung im Hinblick auf raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, sowie Beratung dieser Trger. Im Falle des Satzes 1 Nr. 1 kann Gegenstand der vertraglichen Vereinbarung auch die bernahme von Kosten sein, die dem Trger der Landes- oder Regionalplanung bei der im www.WALHALLA.de
§§ 14 – 15 Interesse des Vertragspartners liegenden Vorbereitung oder Verwirklichung von Raumordnungsplnen entstehen. § 14 Untersagung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen (1) Die Raumordnungsbehçrde kann raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen sowie die Entscheidung ber deren Zulssigkeit gegenber den in § 4 genannten çffentlichen Stellen unbefristet untersagen, wenn Ziele der Raumordnung entgegenstehen. (2) Die Raumordnungsbehçrde kann raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen sowie die Entscheidung ber deren Zulssigkeit gegenber den in § 4 genannten çffentlichen Stellen befristet untersagen, wenn sich ein Raumordnungsplan in Aufstellung befindet und wenn zu befrchten ist, dass die Planung oder Maßnahme die Verwirklichung der vorgesehenen Ziele der Raumordnung unmçglich machen oder wesentlich erschweren wrde. Die Dauer der Untersagung betrgt bis zu zwei Jahre. Die Untersagung kann um ein weiteres Jahr verlngert werden. (3) Rechtsbehelfe gegen eine Untersagung haben keine aufschiebende Wirkung. § 15 Raumordnungsverfahren (1) Die fr Raumordnung zustndige Landesbehçrde prft in einem besonderen Verfahren die Raumvertrglichkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen im Sinne von § 1 der Raumordnungsverordnung (Raumordnungsverfahren). Hierbei sind die raumbedeutsamen Auswirkungen der Planung oder Maßnahme unter berçrtlichen Gesichtspunkten zu prfen; insbesondere werden die bereinstimmung mit den Erfordernissen der Raumordnung und die Abstimmung mit anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen geprft. Gegenstand der Prfung nach Satz 2 sind auch die vom Trger der Planung oder Maßnahme eingefhrten Standort- oder Trassenalternativen. Von der Durchfhrung eines Raumordnungsverfahrens kann bei Planungen und Maßnahmen abgesehen werden, fr die sichergestellt ist, dass ihre Raumvertrglichwww.WALHALLA.de
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keit anderweitig geprft wird; die Landesregierungen werden ermchtigt, das Nhere durch Rechtsverordnung zu regeln. (2) Der Trger der raumbedeutsamen Planung oder Maßnahme legt der fr Raumordnung zustndigen Landesbehçrde die Verfahrensunterlagen vor, die notwendig sind, um eine Bewertung der raumbedeutsamen Auswirkungen des Vorhabens zu ermçglichen. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen der Verteidigung entscheidet das Bundesministerium der Verteidigung oder die von ihm bestimmte Stelle, bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen des Zivilschutzes die zustndige Stelle ber Art und Umfang der Angaben fr die Planung oder Maßnahme. (3) Die in ihren Belangen berhrten çffentlichen Stellen sind zu beteiligen. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, die erhebliche Auswirkungen auf Nachbarstaaten haben kçnnen, erfolgt die Beteiligung der betroffenen Nachbarstaaten im Raumordnungsverfahren nach den Grundstzen der Gegenseitigkeit und Gleichwertigkeit. Die ffentlichkeit kann in die Durchfhrung eines Raumordnungsverfahrens einbezogen werden. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen nach Absatz 2 Satz 2 erfolgt die Entscheidung darber, ob und in welchem Umfang die ffentlichkeit einbezogen wird, im Einvernehmen mit den dort genannten Stellen. (4) ber das Erfordernis, ein Raumordnungsverfahren durchzufhren, ist innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Einreichung der hierfr erforderlichen Unterlagen zu entscheiden. Das Raumordnungsverfahren ist nach Vorliegen der vollstndigen Unterlagen innerhalb einer Frist von sechs Monaten abzuschließen. (5) Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen von çffentlichen Stellen des Bundes, von anderen çffentlichen Stellen, die im Auftrag des Bundes ttig sind, sowie von Personen des Privatrechts nach § 5 Abs. 1 ist im Benehmen mit der zustndigen Stelle oder Person ber die Einleitung eines Raumordnungsverfahrens zu entscheiden. 359
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(6) Fr die Lnder Berlin, Bremen und Hamburg gilt die Verpflichtung, Raumordnungsverfahren durchzufhren, nicht. Schaffen diese Lnder allein oder gemeinsam mit anderen Lndern Rechtsgrundlagen fr Raumordnungsverfahren, finden die Abstze 1 bis 5 Anwendung.
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§ 16 Vereinfachtes Raumordnungsverfahren Bei der Prfung der Raumvertrglichkeit raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen kann, soweit keine anderen Rechtsvorschriften entgegenstehen, auf die Beteiligung einzelner çffentlicher Stellen nach § 15 Abs. 3 Satz 1 und 2 verzichtet werden, wenn die raumbedeutsamen Auswirkungen dieser Planungen und Maßnahmen gering sind oder wenn fr die Prfung der Raumvertrglichkeit erforderliche Stellungnahmen schon in einem anderen Verfahren abgegeben wurden (vereinfachtes Raumordnungsverfahren). Die Frist nach § 15 Abs. 4 Satz 2 betrgt beim vereinfachten Raumordnungsverfahren grundstzlich drei Monate. Abschnitt 3 Raumordnung im Bund § 17 Raumordnungsplne fr den Gesamtraum und fr die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone (1) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung kann im Einvernehmen mit den fachlich betroffenen Bundesministerien und unter Beachtung der Beratungs- und Unterrichtungspflicht nach § 26 Abs. 1 und 4 einzelne Grundstze der Raumordnung nach § 2 Abs. 2 fr die rumliche Entwicklung des Bundesgebietes unter Einbeziehung der raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen der Europischen Union und deren Mitgliedstaaten durch Grundstze in einem Raumordnungsplan konkretisieren. Das Bundesamt fr Bauwesen und Raumordnung fhrt mit Zustimmung des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die vorbereitenden Verfahrensschritte zur Aufstellung des Raumordnungs360
§§ 16 – 17 plans durch. Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung beteiligt bei der Planaufstellung die Bundesministerien und stellt das Benehmen mit den Lndern und den angrenzenden Staaten her. (2) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung kann Raumordnungsplne fr das Bundesgebiet mit Festlegungen zu lnderbergreifenden Standortkonzepten fr See- und Binnenhfen sowie fr Flughfen als Grundlage fr ihre verkehrliche Anbindung im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung als Rechtsverordnung aufstellen, soweit dies fr die rumliche Entwicklung und Ordnung des Bundesgebietes unter nationalen oder europischen Gesichtspunkten erforderlich ist. Die Raumordnungsplne nach Satz 1 entfalten keine Bindungswirkung fr raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen der Lnder. (3) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stellt fr die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone einen Raumordnungsplan als Rechtsverordnung auf. Der Raumordnungsplan soll Festlegungen zur wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Nutzung, zur Gewhrleistung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs sowie zum Schutz der Meeresumwelt treffen; fr diese Nutzungen und Funktionen kçnnen auch Gebiete festgelegt werden, § 8 Abs. 7 gilt entsprechend. Das Bundesamt fr Seeschifffahrt und Hydrographie fhrt mit Zustimmung des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die vorbereitenden Verfahrensschritte zur Aufstellung des Raumordnungsplans durch. Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stellt bei der Planaufstellung das Benehmen mit den angrenzenden Staaten und Lndern her. (4) Zur Vorbereitung oder Verwirklichung von Raumordnungsplnen nach Absatz 3 kann der Trger der Bundesraumordnung entsprechend § 13 Abs. 1 und 2 Satz 1 Nr. 1 vertragliche Vereinbarungen treffen; Gegenstand dieser Vereinbarungen kann auch die bernahme von Kosten sein, die dem Trger der Bundesraumordnung bei der im Interesse des Vertragspartners liegenden Vorbereitung www.WALHALLA.de
§§ 18 – 19 oder Verwirklichung von Raumordnungsplnen entstehen. (5) Bei der Aufstellung von Plnen nach den Abstzen 2 und 3 gilt § 9 mit der Maßgabe, dass zustndig fr die berwachung nach § 9 Abs. 4 die fr den Raumordnungsplan zustndige Stelle oder die im Raumordnungsplan bezeichnete Stelle ist. Fr Plne nach Absatz 2 gilt des Weiteren § 19b des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung entsprechend; die Ermchtigung des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in § 19b Abs. 3 und 4 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung gilt auch fr Plne nach Absatz 2. (6) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unterrichtet bei der Aufstellung von Plnen nach den Abstzen 2 und 3 den zustndigen Ausschuss des Deutschen Bundestages whrend der Beteiligung nach § 18. § 18 Beteiligung bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen des Bundes Hinsichtlich der Beteiligung bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen des Bundes gilt § 10 mit den folgenden Maßgaben: 1. Der Entwurf eines Raumordnungsplans nach § 17 und die Begrndung und im Falle einer Umweltprfung auch der Umweltbericht sowie weitere, nach Einschtzung der fr den Raumordnungsplan zustndigen Stelle zweckdienliche Unterlagen sind fr die Dauer von mindestens einem Monat çffentlich auszulegen. Ort und Dauer der Auslegung sind mindestens eine Woche vorher im Verkndungsblatt der auslegenden Behçrde und in zwei berregionalen Tageszeitungen amtlich bekannt zu machen; dabei ist darauf hinzuweisen, dass Stellungnahmen whrend der Auslegungsfrist abgegeben werden kçnnen. Die abgegebenen Stellungnahmen sind zu prfen; denjenigen, die Stellungnahmen abgegeben haben, ist Einsicht in das Ergebnis der Prfung zu ermçglichen. Die Stelle, bei der das Ergebnis der Prfung whrend der Dienststunden eingesehen werden kann, ist çffentlich www.WALHALLA.de
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bekannt zu machen; die Bekanntmachung kann mit der Bekanntmachung oder Verkndung des Raumordnungsplans verbunden werden. 2. Die Regelungen der Nummer 1 gelten auch fr die in ihren Belangen berhrten çffentlichen Stellen mit der Maßgabe, dass ihnen der Planentwurf und die Begrndung und im Falle einer Umweltprfung auch der Umweltbericht sowie weitere, nach Einschtzung der fr den Raumordnungsplan zustndigen Stelle zweckdienliche Unterlagen zur Verfgung zu stellen sind. Die çffentlichen Stellen haben auch Aufschluss ber von ihnen beabsichtigte oder bereits eingeleitete Planungen und Maßnahmen sowie deren zeitliche Abwicklung zu geben, die fr die Planaufstellung bedeutsam sein kçnnen. Verfgen sie ber Informationen, die fr die Ermittlung und Bewertung des Abwgungsmaterials zweckdienlich sind, haben sie diese Informationen der fr den Raumordnungsplan zustndigen Stelle zur Verfgung zu stellen. 3. Wird der Planentwurf nach Durchfhrung der Verfahrensschritte nach den Nummern 1 und 2 gendert, ist der genderte Teil erneut auszulegen; insoweit sind die Stellungnahmen erneut einzuholen. Die Dauer der Auslegung und die Frist zur Stellungnahme kann angemessen verkrzt werden. Werden durch die nderung des Planentwurfs die Grundzge der Planung nicht berhrt, kann die Einholung der Stellungnahmen auf die von der nderung betroffene ffentlichkeit sowie die in ihren Belangen berhrten çffentlichen Stellen beschrnkt werden. 4. Bei der Beteiligung kçnnen elektronische Informationstechnologien ergnzend genutzt werden. § 19 Bekanntmachung von Raumordnungsplnen des Bundes; Bereithaltung von Raumordnungsplnen und von Unterlagen (1) Der Raumordnungsplan nach § 17 Abs. 1 ist im Bundesanzeiger bekannt zu machen; 361
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mit der Bekanntmachung tritt er in Kraft. Die Bekanntmachung kann auch dadurch bewirkt werden, dass der Raumordnungsplan bei der Bundesverwaltung zu jedermanns Einsicht ausgelegt und im Bundesanzeiger darauf hingewiesen wird, wo der Raumordnungsplan eingesehen werden kann. (2) Fr Raumordnungsplne des Bundes nach § 17 Abs. 2 und 3 gilt § 11 Abs. 2 und 3 entsprechend. § 20 Planerhaltung bei Raumordnungsplnen des Bundes Hinsichtlich der Rechtswirksamkeit von Raumordnungsplnen des Bundes gelten die Regelungen des § 12 Abs. 1 und 3 bis 6 zur Planerhaltung entsprechend. § 21 Zielabweichung bei Raumordnungsplnen des Bundes Hinsichtlich der Zielabweichung bei Raumordnungsplnen des Bundes gilt § 6 Abs. 2 mit der Maßgabe, dass ber den Antrag auf Zielabweichung bei Raumordnungsplnen nach § 17 Abs. 2 das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und bei Raumordnungsplnen nach § 17 Abs. 3 das Bundesamt fr Seeschifffahrt und Hydrographie entscheidet. Wird ber den Antrag auf Zielabweichung im Zulassungsverfahren ber eine raumbedeutsame Planung oder Maßnahme oder in einem anderen Verfahren entschieden, ist das Benehmen mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erforderlich. § 22 Untersagung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen bei Raumordnungsplnen des Bundes Fr die Untersagung raumbedeutsamer Planungen und Maßnahmen bei Raumordnungsplnen des Bundes nach § 17 Abs. 2 und 3 gilt § 14 Abs. 2 und 3 mit der Maßgabe, dass fr die Untersagung das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zustndig ist.
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§§ 20 – 25 § 23 Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Planungen und Maßnahmen zu bestimmen, fr die ein Raumordnungsverfahren durchgefhrt werden soll, wenn sie im Einzelfall raumbedeutsam sind und berçrtliche Bedeutung haben. (2) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung die Bedeutung und Form der Planzeichen zu bestimmen, die fr die in § 8 Abs. 5 bis 7 sowie § 17 aufgefhrten Festlegungen in Raumordnungsplnen notwendig sind. Die Rechtsverordnung nach Satz 1 bedarf der Zustimmung des Bundesrates, wenn sie die Bedeutung und Form der Planzeichen bestimmt, die fr Festlegungen in Raumordnungsplnen der Lnder nach § 8 Abs. 5 bis 7 notwendig sind. § 24 Beirat fr Raumentwicklung (1) Der Beirat fr Raumentwicklung hat die Aufgabe, das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Grundsatzfragen der rumlichen Entwicklung zu beraten. (2) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung beruft im Benehmen mit den zustndigen Spitzenverbnden in den Beirat neben Vertretern der kommunalen Selbstverwaltung Sachverstndige insbesondere aus den Bereichen der Wissenschaft, der Landesplanung, der Stadtentwicklung, der Wirtschaft, der Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer und des Sports. § 25 Zustndigkeiten des Bundesamtes fr Bauwesen und Raumordnung (1) Das Bundesamt fr Bauwesen und Raumordnung fhrt ein Informationssystem zur rumlichen Entwicklung im Bundesgebiet und in den angrenzenden Gebieten. Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stellt den Lndern die Erwww.WALHALLA.de
§§ 26 – 28 gebnisse des Informationssystems zur Verfgung. (2) Das Bundesamt fr Bauwesen und Raumordnung erstattet dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zur Vorlage an den Deutschen Bundestag in regelmßigen Abstnden Berichte, insbesondere ber 1. die bei der rumlichen Entwicklung des Bundesgebietes zugrunde zu legenden Tatsachen (Bestandsaufnahme, Entwicklungstendenzen), 2. die im Rahmen der angestrebten rumlichen Entwicklung durchgefhrten und beabsichtigten raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen, 3. die rumliche Verteilung der raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen des Bundes und der Europischen Union im Bundesgebiet und deren Wirkung, 4. die Auswirkungen der europischen Integration auf die rumliche Entwicklung des Bundesgebietes. Die Berichte kçnnen sich auf fachliche und teilrumliche Aspekte beschrnken. Abschnitt 4 Ergnzende Vorschriften und Schlussvorschriften § 26 Zusammenarbeit von Bund und Lndern (1) Grundstzliche Angelegenheiten der Raumordnung sollen vom Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und den fr Raumordnung zustndigen obersten Landesbehçrden in der Ministerkonferenz fr Raumordnung gemeinsam beraten werden. (2) Bund und Lnder kçnnen im Rahmen der Ministerkonferenz fr Raumordnung Leitbilder fr die rumliche Entwicklung des Bundesgebietes oder von ber die Lnder hinausgreifenden Zusammenhngen entwickeln. (3) Der Bund beteiligt sich in Zusammenarbeit mit den Lndern an einer Politik des rumlichen Zusammenhalts in der Europwww.WALHALLA.de
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ischen Union und im grçßeren europischen Raum. Bund und Lnder wirken bei der grenzberschreitenden Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten im Bereich der Raumordnung eng zusammen. (4) Bund und Lnder sind verpflichtet, sich gegenseitig alle Ausknfte zu erteilen, die zur Durchfhrung der Aufgaben der Raumordnung notwendig sind. § 27 Verwaltungsgebhren Fr Amtshandlungen nach § 21, die das Bundesamt fr Seeschifffahrt und Hydrographie durchfhrt, werden Gebhren erhoben. Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen durch Rechtsverordnung die Gebhren fr die einzelnen Amtshandlungen im Sinne des Satzes 1 zu bestimmen und dabei feste Stze oder Rahmenstze vorzusehen. Die Gebhrenstze sind so zu bemessen, dass der mit den Amtshandlungen verbundene Personal- und Sachaufwand gedeckt wird; bei begnstigenden Amtshandlungen kann daneben die Bedeutung, der wirtschaftliche Wert oder der sonstige Nutzen fr die Gebhrenschuldner angemessen bercksichtigt werden. § 28 Anwendungsvorschrift fr die Raumordnung in den Lndern (1) Verfahren zur Aufstellung von Raumordnungsplnen nach § 8 sowie Raumordnungsverfahren nach § 15, die vor dem 30. Juni 2009 fçrmlich eingeleitet wurden, werden nach den bis zum 29. Juni 2009 geltenden Raumordnungsgesetzen von Bund und Lndern abgeschlossen. Ist mit gesetzlich vorgeschriebenen einzelnen Schritten des Verfahrens noch nicht begonnen worden, kçnnen diese auch nach den Vorschriften dieses Gesetzes durchgefhrt werden. (2) § 12 Abs. 1 bis 4 ist auf Raumordnungsplne der Lnder entsprechend anzuwenden, die vor dem 30. Juni 2009 auf der Grundlage der Raumordnungsgesetze der Lnder in Kraft getreten sind; ergnzend sind die Vorschriften in den Raumordnungsgesetzen der 363
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Lnder ber die form- und fristgerechte Geltendmachung und ber die Rechtsfolgen einer nicht form- und fristgerechten Geltendmachung der Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften, von Mngeln der Abwgung und von sonstigen Vorschriften weiterhin anzuwenden. Unbeschadet des Satzes 1 sind auf der Grundlage der Raumordnungsgesetze der Lnder unbeachtliche oder durch Fristablauf unbeachtliche Fehler bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen der Lnder auch weiterhin fr die Rechtswirksamkeit dieser Plne unbeachtlich. (3) Am 30. Juni 2009 geltendes Landesrecht, das die Grundstze der Raumordnung nach § 2 Abs. 2, die Zielabweichung nach § 6 Abs. 2 oder die Vorschriften des Abschnitts 2 dieses Gesetzes ergnzt, sowie landesrechtliche Gebhrenregelungen bleiben unberhrt. § 29 Anwendungsvorschrift fr die Raumordnung in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (1) Auf Verfahren zur Aufstellung von Raumordnungsplnen fr die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone, die vor dem 31. Dezember 2008 fçrmlich eingeleitet wurden, findet das bisher geltende Raumordnungsgesetz des Bundes Anwendung. Ist mit gesetzlich vorgeschriebenen einzelnen Schritten des Verfahrens noch nicht begonnen worden, kçnnen diese auch nach den Vorschriften dieses Gesetzes durchgefhrt werden.
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§ 29 (2) Die Regelungen des § 19 Abs. 2 zur Bereithaltung von Raumordnungsplnen und von Unterlagen, des § 20 zur Planerhaltung, des § 21 zur Zielabweichung, des § 22 zur Untersagung sowie des § 27 zu den Verwaltungsgebhren gelten fr Rechtsverordnungen nach § 18a des Raumordnungsgesetzes in der vor dem 31. Dezember 2008 geltenden Fassung entsprechend. (3) Bei der Aufstellung von Raumordnungsplnen in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone sind 1. das Bundesnaturschutzgesetz einschließlich der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen, 2. das Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung einschließlich der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen sowie 3. das sonstige Umwelt- und Naturschutzrecht, soweit es im brigen gendert wird durch a) die Artikel 3 bis 26 des Gesetzes zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) und b) die Artikel 1 und 3 bis 23 des Gesetzes zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), jeweils in der bis zum 28. Februar 2010 geltenden Fassung weiter anzuwenden, sofern die Aufstellung dieser Raumordnungsplne vor dem 1. Januar 2010 fçrmlich eingeleitet worden ist.
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Anlage 1
ROG: Raumordnungsgesetz
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Anlage 1 (zu § 9 Abs. 1) Der Umweltbericht nach § 9 Abs. 1 besteht aus 1. einer Einleitung mit folgenden Angaben: a) Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Raumordnungsplans, b) Darstellung der in den einschlgigen Gesetzen und Plnen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die fr den Raumordnungsplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung bercksichtigt wurden; 2. einer Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen, die in der Umweltprfung nach § 9 Abs. 1 ermittelt wurden, mit Angaben der a) Bestandsaufnahme der einschlgigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden, einschließlich der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes, b) Prognose ber die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchfhrung der
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Planung und bei Nichtdurchfhrung der Planung, c) geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen und d) in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmçglichkeiten, wobei die Ziele und der rumliche Geltungsbereich des Raumordnungsplans zu bercksichtigen sind; 3. folgenden zustzlichen Angaben: a) Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lcken oder fehlende Kenntnisse, b) Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur berwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchfhrung des Raumordnungsplans auf die Umwelt und c) allgemein verstndliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben nach dieser Anlage.
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Anlage 2 Anlage 2 (zu § 9 Abs. 2)
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Nachstehende Kriterien sind anzuwenden, soweit auf Anlage 2 Bezug genommen wird: 1. Merkmale des Raumordnungsplans, insbesondere in Bezug auf 1.1 das Ausmaß, in dem der Raumordnungsplan einen Rahmen im Sinne des § 14b Abs. 3 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung setzt; 1.2 das Ausmaß, in dem der Raumordnungsplan andere Plne und Programme beeinflusst; 1.3 die Bedeutung des Raumordnungsplans fr die Einbeziehung umweltbezogener, einschließlich gesundheitsbezogener Erwgungen, insbesondere im Hinblick auf die Fçrderung der nachhaltigen Entwicklung; 1.4 die fr den Raumordnungsplan relevanten umweltbezogenen, einschließlich gesundheitsbezogener Probleme; 1.5 die Bedeutung des Raumordnungsplans fr die Durchfhrung nationaler und europischer Umweltvorschriften. 2. Merkmale der mçglichen Auswirkungen und der voraussichtlich betroffenen Gebiete, insbesondere in Bezug auf 2.1 die Wahrscheinlichkeit, Dauer, Hufigkeit und Umkehrbarkeit der Auswirkungen; 2.2 den kumulativen und grenzberschreitenden Charakter der Auswirkungen; 2.3 die Risiken fr die Umwelt, einschließlich der menschlichen Gesundheit (zum Beispiel bei Unfllen); 2.4 den Umfang und die rumliche Ausdehnung der Auswirkungen; 2.5 die Bedeutung und die Sensibilitt des voraussichtlich betroffenen Gebiets auf Grund der besonderen natrlichen Merkmale, des kulturellen Erbes, der
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2.6 2.6.1
2.6.2
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2.6.5 2.6.6
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Intensitt der Bodennutzung des Gebiets jeweils unter Bercksichtigung der berschreitung von Umweltqualittsnormen und Grenzwerten; folgende Gebiete: Natura 2000-Gebiete nach § 7 Absatz 1 Nummer 8 des Bundesnaturschutzgesetzes, Naturschutzgebiete gemß § 23 des Bundesnaturschutzgesetzes, soweit nicht bereits von Nummer 2.6.1 erfasst, Nationalparke gemß § 24 des Bundesnaturschutzgesetzes, soweit nicht bereits von Nummer 2.6.1 erfasst, Biosphrenreservate und Landschaftsschutzgebiete gemß den §§ 25 und 26 des Bundesnaturschutzgesetzes, gesetzlich geschtzte Biotope gemß § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes, Wasserschutzgebiete gemß § 51 des Wasserhaushaltsgesetzes, Heilquellenschutzgebiete gemß § 53 Absatz 4 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie berschwemmungsgebiete gemß § 76 des Wasserhaushaltsgesetzes, Gebiete, in denen die in den Gemeinschaftsvorschriften festgelegten Umweltqualittsnormen bereits berschritten sind, Gebiete mit hoher Bevçlkerungsdichte, insbesondere Zentrale Orte im Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 2 dieses Gesetzes, in amtlichen Listen oder Karten verzeichnete Denkmler, Denkmalensembles, Bodendenkmler oder Gebiete, die von der durch die Lnder bestimmten Denkmalschutzbehçrde als archologisch bedeutende Landschaften eingestuft worden sind.
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Inhaltsbersicht
BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz
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Gesetz zum Schutz vor schdlichen Bodenvernderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz – BBodSchG) Vom 17. Mrz 1998 (BGBl. I S. 502) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Anpassung von Verjhrungsvorschriften an das Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts vom 9. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3214) I n h a l t s b e r s i c h t Erster Teil Allgemeine Vorschriften § 1 Zweck und Grundstze des Gesetzes § 2 Begriffsbestimmungen § 3 Anwendungsbereich
§4 §5 §6 §7 §8 §9 § 10
Zweiter Teil Grundstze und Pflichten Pflichten zur Gefahrenabwehr Entsiegelung Auf- und Einbringen von Materialien auf oder in den Boden Vorsorgepflicht Werte und Anforderungen Gefhrdungsabschtzung und Untersuchungsanordnungen Sonstige Anordnungen
Dritter Teil Ergnzende Vorschriften fr Altlasten § 11 Erfassung § 12 Information der Betroffenen § 13 Sanierungsuntersuchungen und Sanierungsplanung
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§ 14 Behçrdliche Sanierungsplanung § 15 Behçrdliche berwachung, Eigenkontrolle § 16 Ergnzende Anordnungen zur Altlastensanierung Vierter Teil Landwirtschaftliche Bodennutzung § 17 Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft Fnfter Teil Schlußvorschriften § 18 Sachverstndige und Untersuchungsstellen § 19 Datenbermittlung § 20 Anhçrung beteiligter Kreise § 21 Landesrechtliche Regelungen § 22 Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften § 23 Landesverteidigung § 24 Kosten § 25 Wertausgleich § 26 Bußgeldvorschriften
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III.4
BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz Erster Teil Allgemeine Vorschriften
§ 1 Zweck und Grundstze des Gesetzes
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Zweck dieses Gesetzes ist es, nachhaltig die Funktionen des Bodens zu sichern oder wiederherzustellen. Hierzu sind schdliche Bodenvernderungen abzuwehren, der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewsserverunreinigungen zu sanieren und Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen. Bei Einwirkungen auf den Boden sollen Beeintrchtigungen seiner natrlichen Funktionen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte so weit wie mçglich vermieden werden. § 2 Begriffsbestimmungen (1) Boden im Sinne dieses Gesetzes ist die obere Schicht der Erdkruste, soweit sie Trger der in Absatz 2 genannten Bodenfunktionen ist, einschließlich der flssigen Bestandteile (Bodenlçsung) und der gasfçrmigen Bestandteile (Bodenluft), ohne Grundwasser und Gewsserbetten. (2) Der Boden erfllt im Sinne dieses Gesetzes 1. natrliche Funktionen als a) Lebensgrundlage und Lebensraum fr Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen, b) Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nhrstoffkreislufen, c) Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium fr stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers, 2. Funktionen als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie 3. Nutzungsfunktionen als a) Rohstofflagersttte, b) Flche fr Siedlung und Erholung, c) Standort fr die land- und forstwirtschaftliche Nutzung, 368
§§ 1– 2
d) Standort fr sonstige wirtschaftliche und çffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsorgung. (3) Schdliche Bodenvernderungen im Sinne dieses Gesetzes sind Beeintrchtigungen der Bodenfunktionen, die geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belstigungen fr den einzelnen oder die Allgemeinheit herbeizufhren. (4) Verdachtsflchen im Sinne dieses Gesetzes sind Grundstcke, bei denen der Verdacht schdlicher Bodenvernderungen besteht. (5) Altlasten im Sinne dieses Gesetzes sind 1. stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstcke, auf denen Abflle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind (Altablagerungen), und 2. Grundstcke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstcke, auf denen mit umweltgefhrdenden Stoffen umgegangen worden ist, ausgenommen Anlagen, deren Stillegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf (Altstandorte), durch die schdliche Bodenvernderungen oder sonstige Gefahren fr den einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden. (6) Altlastverdchtige Flchen im Sinne dieses Gesetzes sind Altablagerungen und Altstandorte, bei denen der Verdacht schdlicher Bodenvernderungen oder sonstiger Gefahren fr den einzelnen oder die Allgemeinheit besteht. (7) Sanierung im Sinne dieses Gesetzes sind Maßnahmen 1. zur Beseitigung oder Verminderung der Schadstoffe (Dekontaminationsmaßnahmen), 2. die eine Ausbreitung der Schadstoffe langfristig verhindern oder vermindern, ohne die Schadstoffe zu beseitigen (Sicherungsmaßnahmen), 3. zur Beseitigung oder Verminderung schdlicher Vernderungen der physikalischen, chemischen oder biologischen Beschaffenheit des Bodens. www.WALHALLA.de
§3
BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz
(8) Schutz- und Beschrnkungsmaßnahmen im Sinne dieses Gesetzes sind sonstige Maßnahmen, die Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belstigungen fr den einzelnen oder die Allgemeinheit verhindern oder vermindern, insbesondere Nutzungsbeschrnkungen. § 3 Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz findet auf schdliche Bodenvernderungen und Altlasten Anwendung, soweit 1. Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetzes ber das Aufbringen von Abfllen zur Verwertung als Sekundrrohstoffdnger oder Wirtschaftsdnger im Sinne des § 1 des Dngemittelgesetzes und der hierzu auf Grund des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes erlassenen Rechtsverordnungen sowie der Klrschlammverordnung vom 15. April 1992 (BGBl. I S. 912), 2. Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetzes ber die Zulassung und den Betrieb von Abfallbeseitigungsanlagen zur Beseitigung von Abfllen sowie ber die Stillegung von Deponien, 3. Vorschriften ber die Befçrderung gefhrlicher Gter, 4. Vorschriften des Dngemittel- und Pflanzenschutzrechts, 5. Vorschriften des Gentechnikgesetzes, 6. Vorschriften des Zweiten Kapitels des Bundeswaldgesetzes und der Forst- und Waldgesetze der Lnder, 7. Vorschriften des Flurbereinigungsgesetzes ber das Flurbereinigungsgebiet, auch in Verbindung mit dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz, 8. Vorschriften ber Bau, nderung, Unterhaltung und Betrieb von Verkehrswegen oder Vorschriften, die den Verkehr regeln, 9. Vorschriften des Bauplanungs- und Bauordnungsrechts, 10. Vorschriften des Bundesberggesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erwww.WALHALLA.de
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lassenen Rechtsverordnungen ber die Errichtung, Fhrung oder Einstellung eines Betriebes sowie 11. Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ber die Errichtung und den Betrieb von Anlagen unter Bercksichtigung von Absatz 3 Einwirkungen auf den Boden nicht regeln. (2) Dieses Gesetz findet keine Anwendung auf Anlagen, Ttigkeiten, Gerte oder Vorrichtungen, Kernbrennstoffe und sonstige radioaktive Stoffe, soweit Rechtsvorschriften den Schutz vor den Gefahren der Kernenergie und der Wirkung ionisierender Strahlen regeln. Dieses Gesetz gilt ferner nicht fr das Aufsuchen, Bergen, Befçrdern, Lagern, Behandeln und Vernichten von Kampfmitteln. (3) Im Hinblick auf das Schutzgut Boden gelten schdliche Bodenvernderungen im Sinne des § 2 Abs. 3 dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen, soweit sie durch Immissionen verursacht werden, als schdliche Umwelteinwirkungen nach § 3 Abs. 1 des BundesImmissionsschutzgesetzes, im brigen als sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belstigungen nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. Zur nheren Bestimmung der immissionsschutzrechtlichen Vorsorgepflichten sind die in einer Rechtsverordnung nach § 8 Abs. 2 festgelegten Werte heranzuziehen, sobald in einer Rechtsverordnung oder in einer Verwaltungsvorschrift des Bundes bestimmt worden ist, welche Zusatzbelastungen durch den Betrieb einer Anlage nicht als urschlicher Beitrag zum Entstehen schdlicher Bodenvernderungen anzusehen sind. In der Rechtsverordnung oder der Verwaltungsvorschrift soll gleichzeitig geregelt werden, daß bei Unterschreitung bestimmter Emissionsmassenstrçme auch ohne Ermittlung der Zusatzbelastung davon auszugehen ist, daß die Anlage nicht zu schdlichen Bodenvernderungen beitrgt. 369
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III.4
BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz Zweiter Teil Grundstze und Pflichten
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§ 4 Pflichten zur Gefahrenabwehr (1) Jeder, der auf den Boden einwirkt, hat sich so zu verhalten, daß schdliche Bodenvernderungen nicht hervorgerufen werden. (2) Der Grundstckseigentmer und der Inhaber der tatschlichen Gewalt ber ein Grundstck sind verpflichtet, Maßnahmen zur Abwehr der von ihrem Grundstck drohenden schdlichen Bodenvernderungen zu ergreifen. (3) Der Verursacher einer schdlichen Bodenvernderung oder Altlast sowie dessen Gesamtrechtsnachfolger, der Grundstckseigentmer und der Inhaber der tatschlichen Gewalt ber ein Grundstck sind verpflichtet, den Boden und Altlasten sowie durch schdliche Bodenvernderungen oder Altlasten verursachte Verunreinigungen von Gewssern so zu sanieren, daß dauerhaft keine Gefahren, erheblichen Nachteile oder erheblichen Belstigungen fr den einzelnen oder die Allgemeinheit entstehen. Hierzu kommen bei Belastungen durch Schadstoffe neben Dekontaminations- auch Sicherungsmaßnahmen in Betracht, die eine Ausbreitung der Schadstoffe langfristig verhindern. Soweit dies nicht mçglich oder unzumutbar ist, sind sonstige Schutz- und Beschrnkungsmaßnahmen durchzufhren. Zur Sanierung ist auch verpflichtet, wer aus handelsrechtlichem oder gesellschaftsrechtlichem Rechtsgrund fr eine juristische Person einzustehen hat, der ein Grundstck, das mit einer schdlichen Bodenvernderung oder einer Altlast belastet ist, gehçrt, und wer das Eigentum an einem solchen Grundstck aufgibt. (4) Bei der Erfllung der boden- und altlastenbezogenen Pflichten nach den Abstzen 1 bis 3 ist die planungsrechtlich zulssige Nutzung des Grundstcks und das sich daraus ergebende Schutzbedrfnis zu beachten, soweit dies mit dem Schutz der in § 2 Abs. 2 Nr. 1 und 2 genannten Bodenfunktionen zu vereinbaren ist. Fehlen planungsrechtliche Festsetzungen, bestimmt die Prgung des Gebiets unter Bercksichtigung der absehba370
§§ 4 – 5
ren Entwicklung das Schutzbedrfnis. Die bei der Sanierung von Gewssern zu erfllenden Anforderungen bestimmen sich nach dem Wasserrecht. (5) Sind schdliche Bodenvernderungen oder Altlasten nach dem 1. Mrz 1999 eingetreten, sind Schadstoffe zu beseitigen, soweit dies im Hinblick auf die Vorbelastung des Bodens verhltnismßig ist. Dies gilt fr denjenigen nicht, der zum Zeitpunkt der Verursachung auf Grund der Erfllung der fr ihn geltenden gesetzlichen Anforderungen darauf vertraut hat, daß solche Beeintrchtigungen nicht entstehen werden, und sein Vertrauen unter Bercksichtigung der Umstnde des Einzelfalles schutzwrdig ist. (6) Der frhere Eigentmer eines Grundstcks ist zur Sanierung verpflichtet, wenn er sein Eigentum nach dem 1. Mrz 1999 bertragen hat und die schdliche Bodenvernderung oder Altlast hierbei kannte oder kennen mußte. Dies gilt fr denjenigen nicht, der beim Erwerb des Grundstcks darauf vertraut hat, daß schdliche Bodenvernderungen oder Altlasten nicht vorhanden sind, und sein Vertrauen unter Bercksichtigung der Umstnde des Einzelfalles schutzwrdig ist. § 5 Entsiegelung Soweit die Vorschriften des Baurechts die Befugnisse der Behçrden nicht regeln, wird die Bundesregierung ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 20) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Grundstckseigentmer zu verpflichten, bei dauerhaft nicht mehr genutzten Flchen, deren Versiegelung im Widerspruch zu planungsrechtlichen Festsetzungen steht, den Boden in seiner Leistungsfhigkeit im Sinne des § 1 so weit wie mçglich und zumutbar zu erhalten oder wiederherzustellen. Bis zum Inkrafttreten einer Rechtsverordnung nach Satz 1 kçnnen durch die nach Landesrecht zustndigen Behçrden im Einzelfall gegenber den nach Satz 1 Verpflichteten Anordnungen zur Entsiegelung getroffen werden, wenn die in Satz 1 im brigen genannten Voraussetzungen vorliegen. www.WALHALLA.de
§§ 6 – 8
BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz
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§ 6 Auf- und Einbringen von Materialien auf oder in den Boden Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 20) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Erfllung der sich aus diesem Gesetz ergebenden Anforderungen an das Auf- und Einbringen von Materialien hinsichtlich der Schadstoffgehalte und sonstiger Eigenschaften, insbesondere 1. Verbote oder Beschrnkungen nach Maßgabe von Merkmalen wie Art und Beschaffenheit der Materialien und des Bodens, Aufbringungsort und -zeit und natrliche Standortverhltnisse sowie 2. Untersuchungen der Materialien oder des Bodens, Maßnahmen zur Vorbehandlung dieser Materialien oder geeignete andere Maßnahmen zu bestimmen.
schaftliche Bodennutzung richtet sie sich nach dem Zweiten Kapitel des Bundeswaldgesetzes und den Forst- und Waldgesetzen der Lnder. Die Vorsorge fr das Grundwasser richtet sich nach wasserrechtlichen Vorschriften. Bei bestehenden Bodenbelastungen bestimmen sich die zu erfllenden Pflichten nach § 4.
§ 7 Vorsorgepflicht Der Grundstckseigentmer, der Inhaber der tatschlichen Gewalt ber ein Grundstck und derjenige, der Verrichtungen auf einem Grundstck durchfhrt oder durchfhren lßt, die zu Vernderungen der Bodenbeschaffenheit fhren kçnnen, sind verpflichtet, Vorsorge gegen das Entstehen schdlicher Bodenvernderungen zu treffen, die durch ihre Nutzung auf dem Grundstck oder in dessen Einwirkungsbereich hervorgerufen werden kçnnen. Vorsorgemaßnahmen sind geboten, wenn wegen der rumlichen, langfristigen oder komplexen Auswirkungen einer Nutzung auf die Bodenfunktionen die Besorgnis einer schdlichen Bodenvernderung besteht. Zur Erfllung der Vorsorgepflicht sind Bodeneinwirkungen zu vermeiden oder zu vermindern, soweit dies auch im Hinblick auf den Zweck der Nutzung des Grundstcks verhltnismßig ist. Anordnungen zur Vorsorge gegen schdliche Bodenvernderungen drfen nur getroffen werden, soweit Anforderungen in einer Rechtsverordnung nach § 8 Abs. 2 festgelegt sind. Die Erfllung der Vorsorgepflicht bei der landwirtschaftlichen Bodennutzung richtet sich nach § 17 Abs. 1 und 2, fr die forstwirt-
1. Werte, bei deren berschreiten unter Bercksichtigung der Bodennutzung eine einzelfallbezogene Prfung durchzufhren und festzustellen ist, ob eine schdliche Bodenvernderung oder Altlast vorliegt (Prfwerte),
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§ 8 Werte und Anforderungen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 20) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften ber die Erfllung der sich aus § 4 ergebenden boden- und altlastenbezogenen Pflichten sowie die Untersuchung und Bewertung von Verdachtsflchen, schdlichen Bodenvernderungen, altlastverdchtigen Flchen und Altlasten zu erlassen. Hierbei kçnnen insbesondere
2. Werte fr Einwirkungen oder Belastungen, bei deren berschreiten unter Bercksichtigung der jeweiligen Bodennutzung in der Regel von einer schdlichen Bodenvernderung oder Altlast auszugehen ist und Maßnahmen erforderlich sind (Maßnahmenwerte), 3. Anforderungen an a) die Abwehr schdlicher Bodenvernderungen; hierzu gehçren auch Anforderungen an den Umgang mit ausgehobenem, abgeschobenem und behandeltem Bodenmaterial, b) die Sanierung des Bodens und von Altlasten, insbesondere an – die Bestimmung des zu erreichenden Sanierungsziels, – den Umfang von Dekontaminationsund Sicherungsmaßnahmen, die langfristig eine Ausbreitung von Schadstoffen verhindern, sowie 371
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BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz
– Schutz- und Beschrnkungsmaßnahmen festgelegt werden. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 20) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Erfllung der sich aus § 7 ergebenden Pflichten sowie zur Festlegung von Anforderungen an die damit verbundene Untersuchung und Bewertung von Flchen mit der Besorgnis einer schdlichen Bodenvernderung Vorschriften zu erlassen, insbesondere ber 1. Bodenwerte, bei deren berschreiten unter Bercksichtigung von geogenen oder großflchig siedlungsbedingten Schadstoffgehalten in der Regel davon auszugehen ist, daß die Besorgnis einer schdlichen Bodenvernderung besteht (Vorsorgewerte), 2. zulssige Zusatzbelastungen und Anforderungen zur Vermeidung oder Verminderung von Stoffeintrgen. (3) Mit den in den Abstzen 1 und 2 genannten Werten sind Verfahren zur Ermittlung von umweltgefhrdenden Stoffen in Bçden, biologischen und anderen Materialien festzulegen. Diese Verfahren umfassen auch Anforderungen an eine reprsentative Probenahme, Probenbehandlung und Qualittssicherung einschließlich der Ermittlung der Werte fr unterschiedliche Belastungen. § 9 Gefhrdungsabschtzung und Untersuchungsanordnungen (1) Liegen der zustndigen Behçrde Anhaltspunkte dafr vor, daß eine schdliche Bodenvernderung oder Altlast vorliegt, so soll sie zur Ermittlung des Sachverhalts die geeigneten Maßnahmen ergreifen. Werden die in einer Rechtsverordnung nach § 8 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 festgesetzten Prfwerte berschritten, soll die zustndige Behçrde die notwendigen Maßnahmen treffen, um festzustellen, ob eine schdliche Bodenvernderung oder Altlast vorliegt. Im Rahmen der Untersuchung und Bewertung sind insbesondere Art und Konzentration der Schadstoffe, die Mçglichkeit ihrer Ausbreitung in die Um372
§§ 9 – 10
welt und ihrer Aufnahme durch Menschen, Tiere und Pflanzen sowie die Nutzung des Grundstcks nach § 4 Abs. 4 zu bercksichtigen. Der Grundstckseigentmer und, wenn dieser bekannt ist, auch der Inhaber der tatschlichen Gewalt sind ber die getroffenen Feststellungen und ber die Ergebnisse der Bewertung auf Antrag schriftlich zu unterrichten. (2) Besteht auf Grund konkreter Anhaltspunkte der hinreichende Verdacht einer schdlichen Bodenvernderung oder einer Altlast, kann die zustndige Behçrde anordnen, daß die in § 4 Abs. 3, 5 und 6 genannten Personen die notwendigen Untersuchungen zur Gefhrdungsabschtzung durchzufhren haben. Die zustndige Behçrde kann verlangen, daß Untersuchungen von Sachverstndigen oder Untersuchungsstellen nach § 18 durchgefhrt werden. Sonstige Pflichten zur Mitwirkung der in § 4 Abs. 3, 5 und 6 genannten Personen sowie Duldungspflichten der nach § 12 Betroffenen bestimmen sich nach Landesrecht. § 10 Sonstige Anordnungen (1) Zur Erfllung der sich aus §§ 4 und 7 und den auf Grund von § 5 Satz 1, §§ 6 und 8 erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten kann die zustndige Behçrde die notwendigen Maßnahmen treffen. Werden zur Erfllung der Verpflichtung aus § 4 Abs. 3 und 6 Sicherungsmaßnahmen angeordnet, kann die zustndige Behçrde verlangen, daß der Verpflichtete fr die Aufrechterhaltung der Sicherungs- und berwachungsmaßnahmen in Zukunft Sicherheit leistet. Anordnungen zur Erfllung der Pflichten nach § 7 drfen getroffen werden, soweit Anforderungen in einer Rechtsverordnung festgelegt sind. Die zustndige Behçrde darf eine Anordnung nicht treffen, wenn sie auch im Hinblick auf die berechtigten Nutzungsinteressen einzelner unverhltnismßig wre. (2) Trifft die zustndige Behçrde gegenber dem Grundstckseigentmer oder dem Inhaber der tatschlichen Gewalt zur Erfllung der Pflichten nach § 4 Anordnungen zur Beschrnkung der land- und forstwirtschaftliwww.WALHALLA.de
§§ 11– 13
BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz
chen Bodennutzung sowie zur Bewirtschaftung von Bçden, so hat sie, wenn diese nicht Verursacher der schdlichen Bodenvernderungen sind, fr die nach zumutbaren innerbetrieblichen Anpassungsmaßnahmen verbliebenen wirtschaftlichen Nachteile nach Maßgabe des Landesrechts einen angemessenen Ausgleich zu gewhren, wenn die Nutzungsbeschrnkung andernfalls zu einer ber die damit verbundene allgemeine Belastung erheblich hinausgehenden besonderen Hrte fhren wrde. Dritter Teil Ergnzende Vorschriften fr Altlasten § 11 Erfassung Die Lnder kçnnen die Erfassung der Altlasten und altlastverdchtigen Flchen regeln. § 12 Information der Betroffenen Die nach § 9 Abs. 2 Satz 1 zur Untersuchung der Altlast und die nach § 4 Abs. 3, 5 und 6 zur Sanierung der Altlast Verpflichteten haben die Eigentmer der betroffenen Grundstcke, die sonstigen betroffenen Nutzungsberechtigten und die betroffene Nachbarschaft (Betroffenen) von der bevorstehenden Durchfhrung der geplanten Maßnahmen zu informieren. Die zur Beurteilung der Maßnahmen wesentlichen vorhandenen Unterlagen sind zur Einsichtnahme zur Verfgung zu stellen. Enthalten Unterlagen Geschftsoder Betriebsgeheimnisse, muß ihr Inhalt, soweit es ohne Preisgabe des Geheimnisses geschehen kann, so ausfhrlich dargestellt sein, daß es den Betroffenen mçglich ist, die Auswirkungen der Maßnahmen auf ihre Belange zu beurteilen. § 13 Sanierungsuntersuchungen und Sanierungsplanung (1) Bei Altlasten, bei denen wegen der Verschiedenartigkeit der nach § 4 erforderlichen Maßnahmen ein abgestimmtes Vorgehen notwendig ist oder von denen auf Grund von Art, Ausbreitung oder Menge der Schadstoffe in besonderem Maße schdliche Bodenvernderungen oder sonstige Gefahren fr den www.WALHALLA.de
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einzelnen oder die Allgemeinheit ausgehen, soll die zustndige Behçrde von einem nach § 4 Abs. 3, 5 oder 6 zur Sanierung Verpflichteten die notwendigen Untersuchungen zur Entscheidung ber Art und Umfang der erforderlichen Maßnahmen (Sanierungsuntersuchungen) sowie die Vorlage eines Sanierungsplans verlangen, der insbesondere 1. eine Zusammenfassung der Gefhrdungsabschtzung und der Sanierungsuntersuchungen, 2. Angaben ber die bisherige und knftige Nutzung der zu sanierenden Grundstcke, 3. die Darstellung des Sanierungsziels und die hierzu erforderlichen Dekontaminations-, Sicherungs-, Schutz-, Beschrnkungs- und Eigenkontrollmaßnahmen sowie die zeitliche Durchfhrung dieser Maßnahmen enthlt. Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 20) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften ber die Anforderungen an Sanierungsuntersuchungen sowie den Inhalt von Sanierungsplnen zu erlassen. (2) Die zustndige Behçrde kann verlangen, daß die Sanierungsuntersuchungen sowie der Sanierungsplan von einem Sachverstndigen nach § 18 erstellt werden. (3) Wer nach Absatz 1 einen Sanierungsplan vorzulegen hat, hat die nach § 12 Betroffenen frhzeitig, in geeigneter Weise und unaufgefordert ber die geplanten Maßnahmen zu informieren. § 12 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. (4) Mit dem Sanierungsplan kann der Entwurf eines Sanierungsvertrages ber die Ausfhrung des Plans vorgelegt werden, der die Einbeziehung Dritter vorsehen kann. (5) Soweit entnommenes Bodenmaterial im Bereich der von der Altlastensanierung betroffenen Flche wieder eingebracht werden soll, gilt § 27 Abs. 1 Satz 1 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes nicht, wenn durch einen fr verbindlich erklrten Sanierungsplan oder eine Anordnung zur Durchsetzung der Pflichten nach § 4 sichergestellt 373
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III.4
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BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz
wird, daß das Wohl der Allgemeinheit nicht beeintrchtigt wird. (6) Die zustndige Behçrde kann den Plan, auch unter Abnderungen oder mit Nebenbestimmungen, fr verbindlich erklren. Ein fr verbindlich erklrter Plan schließt andere die Sanierung betreffende behçrdliche Entscheidungen mit Ausnahme von Zulassungsentscheidungen fr Vorhaben, die nach § 3 in Verbindung mit der Anlage zu § 3 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung oder kraft Landesrechts einer Umweltvertrglichkeitsprfung unterliegen, mit ein, soweit sie im Einvernehmen mit der jeweils zustndigen Behçrde erlassen und in dem fr verbindlich erklrten Plan die miteingeschlossenen Entscheidungen aufgefhrt werden. § 14 Behçrdliche Sanierungsplanung Die zustndige Behçrde kann den Sanierungsplan nach § 13 Abs. 1 selbst erstellen oder ergnzen oder durch einen Sachverstndigen nach § 18 erstellen oder ergnzen lassen, wenn 1. der Plan nicht, nicht innerhalb der von der Behçrde gesetzten Frist oder fachlich unzureichend erstellt worden ist, 2. ein nach § 4 Abs. 3, 5 oder 6 Verpflichteter nicht oder nicht rechtzeitig herangezogen werden kann oder 3. auf Grund der großflchigen Ausdehnung der Altlast, der auf der Altlast beruhenden weitrumigen Verunreinigung eines Gewssers oder auf Grund der Anzahl der nach § 4 Abs. 3, 5 oder 6 Verpflichteten ein koordiniertes Vorgehen erforderlich ist. § 13 Abs. 3 bis 6 gilt entsprechend. § 15 Behçrdliche berwachung, Eigenkontrolle (1) Altlasten und altlastverdchtige Flchen unterliegen, soweit erforderlich, der berwachung durch die zustndige Behçrde. Bei Altstandorten und Altablagerungen bleibt die Wirksamkeit von behçrdlichen Zulassungsentscheidungen sowie von nachtrglichen Anordnungen durch die Anwendung dieses Gesetzes unberhrt. 374
§§ 14 – 16
(2) Liegt eine Altlast vor, so kann die zustndige Behçrde von den nach § 4 Abs. 3, 5 oder 6 Verpflichteten, soweit erforderlich, die Durchfhrung von Eigenkontrollmaßnahmen, insbesondere Boden- und Wasseruntersuchungen, sowie die Einrichtung und den Betrieb von Meßstellen verlangen. Die Ergebnisse der Eigenkontrollmaßnahmen sind aufzuzeichnen und fnf Jahre lang aufzubewahren. Die zustndige Behçrde kann eine lngerfristige Aufbewahrung anordnen, soweit dies im Einzelfall erforderlich ist. Die zustndige Behçrde kann Eigenkontrollmaßnahmen auch nach Durchfhrung von Dekontaminations-, Sicherungs- und Beschrnkungsmaßnahmen anordnen. Sie kann verlangen, daß die Eigenkontrollmaßnahmen von einem Sachverstndigen nach § 18 durchgefhrt werden. (3) Die Ergebnisse der Eigenkontrollmaßnahmen sind von den nach § 4 Abs. 3, 5 oder 6 Verpflichteten der zustndigen Behçrde auf Verlangen mitzuteilen. Sie hat diese Aufzeichnungen und die Ergebnisse ihrer berwachungsmaßnahmen fnf Jahre lang aufzubewahren. § 16 Ergnzende Anordnungen zur Altlastensanierung (1) Neben den im Zweiten Teil dieses Gesetzes vorgesehenen Anordnungen kann die zustndige Behçrde zur Erfllung der Pflichten, die sich aus dem Dritten Teil dieses Gesetzes ergeben, die erforderlichen Anordnungen treffen. (2) Soweit ein fr verbindlich erklrter Sanierungsplan im Sinne des § 13 Abs. 6 nicht vorliegt, schließen Anordnungen zur Durchsetzung der Pflichten nach § 4 andere die Sanierung betreffende behçrdliche Entscheidungen mit Ausnahme von Zulassungsentscheidungen fr Vorhaben, die nach § 3 in Verbindung mit der Anlage zu § 3 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung oder kraft Landesrechts einer Umweltvertrglichkeitsprfung unterliegen, mit ein, soweit sie im Einvernehmen mit der jeweils zustndigen Behçrde erlassen und in der Anwww.WALHALLA.de
§§ 17 – 19
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ordnung die miteingeschlossenen Entscheidungen aufgefhrt werden. Vierter Teil Landwirtschaftliche Bodennutzung § 17 Gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft (1) Bei der landwirtschaftlichen Bodennutzung wird die Vorsorgepflicht nach § 7 durch die gute fachliche Praxis erfllt. Die nach Landesrecht zustndigen landwirtschaftlichen Beratungsstellen sollen bei ihrer Beratungsttigkeit die Grundstze der guten fachlichen Praxis nach Absatz 2 vermitteln. (2) Grundstze der guten fachlichen Praxis der landwirtschaftlichen Bodennutzung sind die nachhaltige Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und Leistungsfhigkeit des Bodens als natrlicher Ressource. Zu den Grundstzen der guten fachlichen Praxis gehçrt insbesondere, daß 1. die Bodenbearbeitung unter Bercksichtigung der Witterung grundstzlich standortangepaßt zu erfolgen hat, 2. die Bodenstruktur erhalten oder verbessert wird, 3. Bodenverdichtungen, insbesondere durch Bercksichtigung der Bodenart, Bodenfeuchtigkeit und des von den zur landwirtschaftlichen Bodennutzung eingesetzten Gerten verursachten Bodendrucks, so weit wie mçglich vermieden werden, 4. Bodenabtrge durch eine standortangepaßte Nutzung, insbesondere durch Bercksichtigung der Hangneigung, der Wasser- und Windverhltnisse sowie der Bodenbedeckung, mçglichst vermieden werden, 5. die naturbetonten Strukturelemente der Feldflur, insbesondere Hecken, Feldgehçlze, Feldraine und Ackerterrassen, die zum Schutz des Bodens notwendig sind, erhalten werden, 6. die biologische Aktivitt des Bodens durch entsprechende Fruchtfolgegestaltung erhalten oder gefçrdert wird und www.WALHALLA.de
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7. der standorttypische Humusgehalt des Bodens, insbesondere durch eine ausreichende Zufuhr an organischer Substanz oder durch Reduzierung der Bearbeitungsintensitt erhalten wird. (3) Die Pflichten nach § 4 werden durch die Einhaltung der in § 3 Abs. 1 genannten Vorschriften erfllt; enthalten diese keine Anforderungen an die Gefahrenabwehr und ergeben sich solche auch nicht aus den Grundstzen der guten fachlichen Praxis nach Absatz 2, so gelten die brigen Bestimmungen dieses Gesetzes. Fnfter Teil Schlußvorschriften § 18 Sachverstndige und Untersuchungsstellen Sachverstndige und Untersuchungsstellen, die Aufgaben nach diesem Gesetz wahrnehmen, mssen die fr diese Aufgaben erforderliche Sachkunde und Zuverlssigkeit besitzen sowie ber die erforderliche gertetechnische Ausstattung verfgen. Die Lnder kçnnen Einzelheiten der an Sachverstndige und Untersuchungsstellen nach Satz 1 zu stellenden Anforderungen, Art und Umfang der von ihnen wahrzunehmenden Aufgaben, die Vorlage der Ergebnisse ihrer Ttigkeit und die Bekanntgabe von Sachverstndigen, welche die Anforderungen nach Satz 1 erfllen, regeln. § 19 Datenbermittlung (1) Soweit eine Datenbermittlung zwischen Bund und Lndern zur Erfllung der jeweiligen Aufgaben dieses Gesetzes notwendig ist, werden Umfang, Inhalt und Kosten des gegenseitigen Datenaustausches in einer Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Lndern geregelt. Die bermittlung personenbezogener Daten ist unzulssig. (2) Der Bund kann unter Verwendung der von Lndern bermittelten Daten ein lnderbergreifendes Bodeninformationssystem fr Bundesaufgaben einrichten. 375
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§ 20 Anhçrung beteiligter Kreise Soweit Ermchtigungen zum Erlaß von Rechtsverordnungen die Anhçrung der beteiligten Kreise vorschreiben, ist ein jeweils auszuwhlender Kreis von Vertretern der Wissenschaft, der Betroffenen, der Wirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, der Natur- und Umweltschutzverbnde, des archologischen Denkmalschutzes, der kommunalen Spitzenverbnde und der fr den Bodenschutz, die Altlasten, die geowissenschaftlichen Belange und die Wasserwirtschaft zustndigen obersten Landesbehçrden zu hçren. Sollen die in Satz 1 genannten Rechtsvorschriften Regelungen zur land- und forstwirtschaftlichen Bodennutzung enthalten, sind auch die fr die Land- und Forstwirtschaft zustndigen obersten Landesbehçrden zu hçren. § 21 Landesrechtliche Regelungen (1) Zur Ausfhrung des Zweiten und Dritten Teils dieses Gesetzes kçnnen die Lnder ergnzende Verfahrensregelungen erlassen. (2) Die Lnder kçnnen bestimmen, daß ber die im Dritten Teil geregelten altlastverdchtigen Flchen und Altlasten hinaus bestimmte Verdachtsflchen 1. von der zustndigen Behçrde zu erfassen und 2. von den Verpflichteten der zustndigen Behçrde mitzuteilen sind sowie daß bei schdlichen Bodenvernderungen, von denen auf Grund von Art, Ausbreitung oder Menge der Schadstoffe in besonderem Maße Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belstigungen fr den einzelnen oder die Allgemeinheit ausgehen, 1. Sanierungsuntersuchungen sowie die Erstellung von Sanierungsplnen und 2. die Durchfhrung von Eigenkontrollmaßnahmen verlangt werden kçnnen. (3) Die Lnder kçnnen darber hinaus Gebiete, in denen flchenhaft schdliche Bodenvernderungen auftreten oder zu erwarten sind, und die dort zu ergreifenden Maßnahmen bestimmen sowie weitere Regelun376
§§ 20 – 23
gen ber gebietsbezogene Maßnahmen des Bodenschutzes treffen. (4) Die Lnder kçnnen bestimmen, daß fr das Gebiet ihres Landes oder fr bestimmte Teile des Gebiets Bodeninformationssysteme eingerichtet und gefhrt werden. Hierbei kçnnen insbesondere Daten von Dauerbeobachtungsflchen und Bodenzustandsuntersuchungen ber die physikalische, chemische und biologische Beschaffenheit des Bodens und ber die Bodennutzung erfaßt werden. Die Lnder kçnnen regeln, daß Grundstckseigentmer und Inhaber der tatschlichen Gewalt ber ein Grundstck zur Duldung von Bodenuntersuchungen verpflichtet werden, die fr Bodeninformationssysteme erforderlich sind. Hierbei ist auf die berechtigten Belange dieser Personen Rcksicht zu nehmen und Ersatz fr Schden vorzusehen, die bei Untersuchungen verursacht werden. § 22 Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften (1) Zur Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften kann die Bundesregierung zu dem in § 1 genannten Zweck mit Zustimmung des Bundesrates Rechtsverordnungen ber die Festsetzung der in § 8 Abs. 1 und 2 genannten Werte einschließlich der notwendigen Maßnahmen zur Ermittlung und berwachung dieser Werte erlassen. (2) Die in Rechtsverordnungen nach Absatz 1 festgelegten Maßnahmen sind durch Anordnungen oder sonstige Entscheidungen der zustndigen Trger çffentlicher Verwaltungen nach diesem Gesetz oder nach anderen Rechtsvorschriften des Bundes und der Lnder durchzusetzen; soweit planungsrechtliche Festlegungen vorgesehen sind, haben die zustndigen Planungstrger zu befinden, ob und inwieweit Planungen in Betracht zu ziehen sind. § 23 Landesverteidigung (1) Das Bundesministerium der Verteidigung kann Ausnahmen von diesem Gesetz und von den auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverwww.WALHALLA.de
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BBodSchG: Bundesbodenschutzgesetz
ordnungen zulassen, soweit dies zwingende Grnde der Verteidigung oder die Erfllung zwischenstaatlicher Verpflichtungen erfordern. Dabei ist der Schutz vor schdlichen Bodenvernderungen zu bercksichtigen. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, daß der Vollzug dieses Gesetzes und der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen im Geschftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung und fr die auf Grund vçlkerrechtlicher Vertrge in der Bundesrepublik Deutschland stationierten Streitkrfte dem Bundesministerium der Verteidigung oder den von ihm bestimmten Stelle obliegt. § 24 Kosten (1) Die Kosten der nach § 9 Abs. 2, § 10 Abs. 1, §§ 12, 13, 14 Satz 1 Nr. 1, § 15 Abs. 2 und § 16 Abs. 1 angeordneten Maßnahmen tragen die zur Durchfhrung Verpflichteten. Besttigen im Fall des § 9 Abs. 2 Satz 1 die Untersuchungen den Verdacht nicht oder liegen die Voraussetzungen des § 10 Abs. 2 vor, sind den zur Untersuchung Herangezogenen die Kosten zu erstatten, wenn sie die den Verdacht begrndenden Umstnde nicht zu vertreten haben. In den Fllen des § 14 Satz 1 Nr. 2 und 3 trgt derjenige die Kosten, von dem die Erstellung eines Sanierungsplans htte verlangt werden kçnnen. (2) Mehrere Verpflichtete haben unabhngig von ihrer Heranziehung untereinander einen Ausgleichsanspruch. Soweit nichts anderes vereinbart wird, hngt die Verpflichtung zum Ausgleich sowie der Umfang des zu leistenden Ausgleichs davon ab, inwieweit die Gefahr oder der Schaden vorwiegend von dem einen oder dem anderen Teil verursacht worden ist; § 426 Abs. 1 Satz 2 des Brgerlichen Gesetzbuches findet entsprechende Anwendung. Der Ausgleichsanspruch verjhrt in drei Jahren; die §§ 438, 548 und 606 des Brgerlichen Gesetzbuchs sind nicht anzuwenden. Die Verjhrung beginnt nach der Beitreibung der Kosten, wenn eine Behçrde Maßnahmen selbst ausfhrt, im brigen nach der Beendigung der Maßnahmen durch den Verpflichtewww.WALHALLA.de
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ten zu dem Zeitpunkt, zu dem der Verpflichtete von der Person des Ersatzpflichtigen Kenntnis erlangt. Der Ausgleichsanspruch verjhrt ohne Rcksicht auf diese Kenntnis dreißig Jahre nach der Beendigung der Maßnahmen. Fr Streitigkeiten steht der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen. § 25 Wertausgleich (1) Soweit durch den Einsatz çffentlicher Mittel bei Maßnahmen zur Erfllung der Pflichten nach § 4 der Verkehrswert eines Grundstcks nicht nur unwesentlich erhçht wird und der Eigentmer die Kosten hierfr nicht oder nicht vollstndig getragen hat, hat er einen von der zustndigen Behçrde festzusetzenden Wertausgleich in Hçhe der maßnahmenbedingten Wertsteigerung an den çffentlichen Kostentrger zu leisten. Die Hçhe des Ausgleichsbetrages wird durch die Hçhe der eingesetzten çffentlichen Mittel begrenzt. Die Pflicht zum Wertausgleich entsteht nicht, soweit hinsichtlich der auf einem Grundstck vorhandenen schdlichen Bodenvernderungen oder Altlasten eine Freistellung von der Verantwortung oder der Kostentragungspflicht nach Artikel 1 § 4 Abs. 3 Satz 1 des Umweltrahmengesetzes vom 29. Juni 1990 (GBl. I Nr. 42 S. 649), zuletzt gendert durch Artikel 12 des Gesetzes vom 22. Mrz 1991 (BGBl. I S. 766), in der jeweils geltenden Fassung erfolgt ist. Soweit Maßnahmen im Sinne des Satzes 1 in fçrmlich festgelegten Sanierungsgebieten oder Entwicklungsbereichen als Ordnungsmaßnahmen von der Gemeinde durchgefhrt werden, wird die dadurch bedingte Erhçhung des Verkehrswertes im Rahmen des Ausgleichsbetrags nach § 154 des Baugesetzbuchs abgegolten. (2) Die durch Sanierungsmaßnahmen bedingte Erhçhung des Verkehrswerts eines Grundstcks besteht aus dem Unterschied zwischen dem Wert, der sich fr das Grundstck ergeben wrde, wenn die Maßnahmen nicht durchgefhrt worden wren (Anfangswert), und dem Verkehrswert, der sich fr das Grundstck nach Durchfhrung der Erkun377
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dungs- und Sanierungsmaßnahmen ergibt (Endwert). (3) Der Ausgleichsbetrag wird fllig, wenn die Sicherung oder Sanierung abgeschlossen und der Betrag von der zustndigen Behçrde festgesetzt worden ist. Die Pflicht zum Wertausgleich erlischt, wenn der Betrag nicht bis zum Ende des vierten Jahres nach Abschluß der Sicherung oder Sanierung festgesetzt worden ist. (4) Die zustndige Behçrde hat von dem Wertausgleich nach Absatz 1 die Aufwendungen abzuziehen, die der Eigentmer fr eigene Maßnahmen der Sicherung oder Sanierung oder die er fr den Erwerb des Grundstcks im berechtigten Vertrauen darauf verwendet hat, daß keine schdlichen Bodenvernderungen oder Altlasten vorhanden sind. Kann der Eigentmer von Dritten Ersatz erlangen, so ist dies bei der Entscheidung nach Satz 1 zu bercksichtigen. (5) Im Einzelfall kann von der Festsetzung eines Ausgleichsbetrages ganz oder teilweise abgesehen werden, wenn dies im çffentlichen Interesse oder zur Vermeidung unbilliger Hrten geboten ist. Werden dem çffentlichen Kostentrger Kosten der Sicherung oder Sanierung erstattet, so muß insoweit von der Festsetzung des Ausgleichsbetrages abgesehen, ein festgesetzter Ausgleichsbetrag erlassen oder ein bereits geleisteter Ausgleichsbetrag erstattet werden. (6) Der Ausgleichsbetrag ruht als çffentliche Last auf dem Grundstck. Das Bundesminis-
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terium der Justiz wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Art und Weise, wie im Grundbuch auf das Vorhandensein der çffentlichen Last hinzuweisen ist, zu regeln. § 26 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. einer Rechtsverordnung nach § 5 Satz 1, §§ 6, 8 Abs. 1 oder § 22 Abs. 1 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 2. einer vollziehbaren Anordnung nach § 10 Abs. 1 Satz 1 zuwiderhandelt, soweit sie sich auf eine Pflicht nach § 4 Abs. 3, 5 oder 6 bezieht, 3. einer vollziehbaren Anordnung nach § 13 Abs. 1 oder § 15 Abs. 2 Satz 1, 3 oder 4 zuwiderhandelt oder 4. entgegen § 15 Abs. 3 Satz 1 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 2 mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.
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Inhaltsbersicht
IV Umweltrecht IV.1 Gesetz ber Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.2 Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung (UVPG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.3 Umweltinformationsgesetz (UIG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.4 Gesetz ber die Vermeidung und Sanierung von Umweltschden (Umweltschadensgesetz – USchadG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.5 Gestz zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Gerusche, Erschtterungen und hnliche Vorgnge (Bundes-Immissionsschutzgesetz – BImSchG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.6 Gesetz zur Fçrderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltvertrglichen Beseitigung von Abfllen (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz – KrW-/AbfG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV.7 Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) . . . . IV.8 Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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380 428 465 472
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IV 528 565 611
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IV.1
BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz
Inhaltsbersicht
Gesetz ber Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) Vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) 1) I n h a l t s b e r s i c h t
§1 §2 §3
IV §4 §5 §6 §7
§8 §9
§ 10 § 11 § 12
§ 13 § 14 § 15
§ 16
1
Kapitel 1 Allgemeine Vorschriften Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege Verwirklichung der Ziele Zustndigkeiten, Aufgaben und Befugnisse, vertragliche Vereinbarungen, Zusammenarbeit der Behçrden Funktionssicherung bei Flchen fr çffentliche Zwecke Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft Beobachtung von Natur und Landschaft Begriffsbestimmungen Kapitel 2 Landschaftsplanung Allgemeiner Grundsatz Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Landschaftsprogramme und Landschaftsrahmenplne Landschaftsplne und Grnordnungsplne Zusammenwirken der Lnder bei der Planung Kapitel 3 Allgemeiner Schutz von Natur und Landschaft Allgemeiner Grundsatz Eingriffe in Natur und Landschaft Verursacherpflichten, Unzulssigkeit von Eingriffen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Bevorratung von Kompensationsmaßnahmen
§ 17 Verfahren; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen § 18 Verhltnis zum Baurecht § 19 Schden an bestimmten Arten und natrlichen Lebensrumen Kapitel 4 Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft
§ 20 § 21 § 22 § 23 § 24 § 25 § 26 § 27 § 28 § 29 § 30
§ 31 § 32 § 33 § 34 § 35 § 36
Abschnitt 1 Biotopverbund und Biotopvernetzung; geschtzte Teile von Natur und Landschaft Allgemeine Grundstze Biotopverbund, Biotopvernetzung Erklrung zum geschtzten Teil von Natur und Landschaft Naturschutzgebiete Nationalparke, Nationale Naturmonumente Biosphrenreservate Landschaftsschutzgebiete Naturparke Naturdenkmler Geschtzte Landschaftsbestandteile Gesetzlich geschtzte Biotope Abschnitt 2 Netz „Natura 2000“ Aufbau und Schutz des Netzes „Natura 2000“ Schutzgebiete Allgemeine Schutzvorschriften Vertrglichkeit und Unzulssigkeit von Projekten; Ausnahmen Gentechnisch vernderte Organismen Plne
) Inkrafttreten zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542).
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Inhaltsbersicht
BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz
Kapitel 5 Schutz der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Lebenssttten und Biotope Abschnitt 1 Allgemeine Vorschriften § 37 Aufgaben des Artenschutzes § 38 Allgemeine Vorschriften fr den Arten-, Lebenssttten- und Biotopschutz
§ 39
§ 40 § 41 § 42 § 43
§ 44
§ 45 § 46 § 47
§ 48 § 49
§ 50
§ 51
Abschnitt 2 Allgemeiner Artenschutz Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Nichtheimische, gebietsfremde und invasive Arten Vogelschutz an Energiefreileitungen Zoos Tiergehege Abschnitt 3 Besonderer Artenschutz Vorschriften fr besonders geschtzte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten Ausnahmen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Nachweispflicht Einziehung Abschnitt 4 Zustndige Behçrden, Verbringen von Tieren und Pflanzen Zustndige Behçrden Mitwirkung der Zollbehçrden; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Anmeldepflicht bei der Ein-, Durch- und Ausfuhr oder dem Verbringen aus Drittstaaten Inverwahrungnahme, Beschlagnahme und Einziehung durch die Zollbehçrden
Abschnitt 5 Auskunfts- und Zutrittsrecht; Gebhren und Auslagen § 52 Auskunfts- und Zutrittsrecht www.WALHALLA.de
IV.1
§ 53 Gebhren und Auslagen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Abschnitt 6 Ermchtigungen § 54 Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen § 55 Durchfhrung gemeinschaftsrechtlicher oder internationaler Vorschriften; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen Kapitel 6 Meeresnaturschutz § 56 Geltungs- und Anwendungsbereich § 57 Geschtzte Meeresgebiete im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen § 58 Zustndige Behçrden; Gebhren und Auslagen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen
§ 59 § 60 § 61 § 62
Kapitel 7 Erholung in Natur und Landschaft Betreten der freien Landschaft Haftung Freihaltung von Gewssern und Uferzonen Bereitstellen von Grundstcken
Kapitel 8 Mitwirkung von anerkannten Naturschutzvereinigungen § 63 Mitwirkungsrechte § 64 Rechtsbehelfe
§ 65 § 66 § 67 § 68
Kapitel 9 Eigentumsbindung, Befreiungen Duldungspflicht Vorkaufsrecht Befreiungen Beschrnkungen des Eigentums; Entschdigung und Ausgleich
Kapitel 10 Bußgeld- und Strafvorschriften § 69 Bußgeldvorschriften 381
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IV.1
BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz
§ 70 Verwaltungsbehçrde § 71 Strafvorschriften § 72 Einziehung § 73 Befugnisse der Zollbehçrden
Inhaltsbersicht
Kapitel 11 bergangs- und berleitungsvorschrift § 74 bergangs- und berleitungsregelungen
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§1
BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz Kapitel 1 Allgemeine Vorschriften
§ 1 Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege (1) Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage fr Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung fr die knftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Abstze so zu schtzen, dass 1. die biologische Vielfalt, 2. die Leistungs- und Funktionsfhigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfhigkeit und nachhaltigen Nutzungsfhigkeit der Naturgter sowie 3. die Vielfalt, Eigenart und Schçnheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft (allgemeiner Grundsatz). (2) Zur dauerhaften Sicherung der biologischen Vielfalt sind entsprechend dem jeweiligen Gefhrdungsgrad insbesondere 1. lebensfhige Populationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebenssttten zu erhalten und der Austausch zwischen den Populationen sowie Wanderungen und Wiederbesiedelungen zu ermçglichen, 2. Gefhrdungen von natrlich vorkommenden kosystemen, Biotopen und Arten entgegenzuwirken, 3. Lebensgemeinschaften und Biotope mit ihren strukturellen und geografischen Eigenheiten in einer reprsentativen Verteilung zu erhalten; bestimmte Landschaftsteile sollen der natrlichen Dynamik berlassen bleiben. (3) Zur dauerhaften Sicherung der Leistungsund Funktionsfhigkeit des Naturhaushalts sind insbesondere 1. die rumlich abgrenzbaren Teile seines Wirkungsgefges im Hinblick auf die prgenden biologischen Funktionen, Stoffwww.WALHALLA.de
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und Energieflsse sowie landschaftlichen Strukturen zu schtzen; Naturgter, die sich nicht erneuern, sind sparsam und schonend zu nutzen; sich erneuernde Naturgter drfen nur so genutzt werden, dass sie auf Dauer zur Verfgung stehen, 2. Bçden so zu erhalten, dass sie ihre Funktion im Naturhaushalt erfllen kçnnen; nicht mehr genutzte versiegelte Flchen sind zu renaturieren, oder, soweit eine Entsiegelung nicht mçglich oder nicht zumutbar ist, der natrlichen Entwicklung zu berlassen, 3. Meeres- und Binnengewsser vor Beeintrchtigungen zu bewahren und ihre natrliche Selbstreinigungsfhigkeit und Dynamik zu erhalten; dies gilt insbesondere fr natrliche und naturnahe Gewsser einschließlich ihrer Ufer, Auen und sonstigen Rckhalteflchen; Hochwasserschutz hat auch durch natrliche oder naturnahe Maßnahmen zu erfolgen; fr den vorsorgenden Grundwasserschutz sowie fr einen ausgeglichenen Niederschlags-Abflusshaushalt ist auch durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege Sorge zu tragen, 4. Luft und Klima auch durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu schtzen; dies gilt insbesondere fr Flchen mit gnstiger lufthygienischer oder klimatischer Wirkung wie Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiete oder Luftaustauschbahnen; dem Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung insbesondere durch zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien kommt eine besondere Bedeutung zu, 5. wild lebende Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften sowie ihre Biotope und Lebenssttten auch im Hinblick auf ihre jeweiligen Funktionen im Naturhaushalt zu erhalten, 6. der Entwicklung sich selbst regulierender kosysteme auf hierfr geeigneten Flchen Raum und Zeit zu geben. (4) Zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schçnheit sowie des Erholungs383
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wertes von Natur und Landschaft sind insbesondere 1. Naturlandschaften und historisch gewachsene Kulturlandschaften, auch mit ihren Kultur-, Bau- und Bodendenkmlern, vor Verunstaltung, Zersiedelung und sonstigen Beeintrchtigungen zu bewahren, 2. zum Zweck der Erholung in der freien Landschaft nach ihrer Beschaffenheit und Lage geeignete Flchen vor allem im besiedelten und siedlungsnahen Bereich zu schtzen und zugnglich zu machen. (5) Großflchige, weitgehend unzerschnittene Landschaftsrume sind vor weiterer Zerschneidung zu bewahren. Die erneute Inanspruchnahme bereits bebauter Flchen sowie die Bebauung unbebauter Flchen im beplanten und unbeplanten Innenbereich, soweit sie nicht fr Grnflchen vorgesehen sind, hat Vorrang vor der Inanspruchnahme von Freiflchen im Außenbereich. Verkehrswege, Energieleitungen und hnliche Vorhaben sollen landschaftsgerecht gefhrt, gestaltet und so gebndelt werden, dass die Zerschneidung und die Inanspruchnahme der Landschaft sowie Beeintrchtigungen des Naturhaushalts vermieden oder so gering wie mçglich gehalten werden. Beim Aufsuchen und bei der Gewinnung von Bodenschtzen, bei Abgrabungen und Aufschttungen sind dauernde Schden des Naturhaushalts und Zerstçrungen wertvoller Landschaftsteile zu vermeiden; unvermeidbare Beeintrchtigungen von Natur und Landschaft sind insbesondere durch Fçrderung natrlicher Sukzession, Renaturierung, naturnahe Gestaltung, Wiedernutzbarmachung oder Rekultivierung auszugleichen oder zu mindern. (6) Freirume im besiedelten und siedlungsnahen Bereich einschließlich ihrer Bestandteile, wie Parkanlagen, großflchige Grnanlagen und Grnzge, Wlder und Waldrnder, Bume und Gehçlzstrukturen, Fluss- und Bachlufe mit ihren Uferzonen und Auenbereichen, stehende Gewsser, Naturerfahrungsrume sowie gartenbau- und landwirtschaftlich genutzte Flchen, sind zu erhalten und dort, wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, neu zu schaffen. 384
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§ 2 Verwirklichung der Ziele (1) Jeder soll nach seinen Mçglichkeiten zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege beitragen und sich so verhalten, dass Natur und Landschaft nicht mehr als nach den Umstnden unvermeidbar beeintrchtigt werden. (2) Die Behçrden des Bundes und der Lnder haben im Rahmen ihrer Zustndigkeit die Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu untersttzen. (3) Die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind zu verwirklichen, soweit es im Einzelfall mçglich, erforderlich und unter Abwgung aller sich aus § 1 Absatz 1 ergebenden Anforderungen untereinander und gegen die sonstigen Anforderungen der Allgemeinheit an Natur und Landschaft angemessen ist. (4) Bei der Bewirtschaftung von Grundflchen im Eigentum oder Besitz der çffentlichen Hand sollen die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege in besonderer Weise bercksichtigt werden. (5) Die europischen Bemhungen auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden insbesondere durch Aufbau und Schutz des Netzes „Natura 2000“ untersttzt. Die internationalen Bemhungen auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden insbesondere durch den Schutz des Kultur- und Naturerbes im Sinne des bereinkommens vom 16. November 1972 zum Schutz des Kulturund Naturerbes der Welt (BGBl. 1977 II S. 213, 215) untersttzt. (6) Das allgemeine Verstndnis fr die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege ist mit geeigneten Mitteln zu fçrdern. Erziehungs-, Bildungs- und Informationstrger klren auf allen Ebenen ber die Bedeutung von Natur und Landschaft, ber deren Bewirtschaftung und Nutzung sowie ber die Aufgaben des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf und wecken das Bewusstsein fr einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Landschaft. www.WALHALLA.de
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§ 3 Zustndigkeiten, Aufgaben und Befugnisse, vertragliche Vereinbarungen, Zusammenarbeit der Behçrden (1) Die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden im Sinne dieses Gesetzes sind 1. die nach Landesrecht fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden oder 2. das Bundesamt fr Naturschutz, soweit ihm nach diesem Gesetz Zustndigkeiten zugewiesen werden. (2) Die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden berwachen die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Vorschriften und treffen nach pflichtgemßem Ermessen die im Einzelfall erforderlichen Maßnahmen, um deren Einhaltung sicherzustellen, soweit nichts anderes bestimmt ist. (3) Bei Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege soll vorrangig geprft werden, ob der Zweck mit angemessenem Aufwand auch durch vertragliche Vereinbarungen erreicht werden kann. (4) Mit der Ausfhrung landschaftspflegerischer und -gestalterischer Maßnahmen sollen die zustndigen Behçrden nach Mçglichkeit land- und forstwirtschaftliche Betriebe, Vereinigungen, in denen Gemeinden oder Gemeindeverbnde, Landwirte und Vereinigungen, die im Schwerpunkt die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege fçrdern, gleichberechtigt vertreten sind (Landschaftspflegeverbnde), anerkannte Naturschutzvereinigungen oder Trger von Naturparken beauftragen. Hoheitliche Befugnisse kçnnen nicht bertragen werden. (5) Die Behçrden des Bundes und der Lnder haben die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden bereits bei der Vorbereitung aller çffentlichen Planungen und Maßnahmen, die die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege berhren kçnnen, hierber zu unterrichten und ihnen Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben, www.WALHALLA.de
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soweit nicht eine weiter gehende Form der Beteiligung vorgesehen ist. Die Beteiligungspflicht nach Satz 1 gilt fr die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden entsprechend, soweit Planungen und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege den Aufgabenbereich anderer Behçrden berhren kçnnen. (6) Die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden gewhrleisten einen frhzeitigen Austausch mit Betroffenen und der interessierten ffentlichkeit ber ihre Planungen und Maßnahmen. (7) Aufgaben nach diesem Gesetz obliegen einer Gemeinde oder einem Gemeindeverband nur, wenn der Gemeinde oder dem Gemeindeverband die Aufgaben durch Landesrecht bertragen worden sind. § 4 Funktionssicherung bei Flchen fr çffentliche Zwecke Bei Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ist auf Flchen, die ausschließlich oder berwiegend Zwecken 1. der Verteidigung, einschließlich der Erfllung internationaler Verpflichtungen und des Schutzes der Zivilbevçlkerung, 2. der Bundespolizei, 3. des çffentlichen Verkehrs als çffentliche Verkehrswege, 4. der See- oder Binnenschifffahrt, 5. der Versorgung, einschließlich der hierfr als schutzbedrftig erklrten Gebiete, und der Entsorgung, 6. des Schutzes vor berflutung durch Hochwasser oder 7. der Telekommunikation dienen oder in einem verbindlichen Plan fr die genannten Zwecke ausgewiesen sind, die bestimmungsgemße Nutzung zu gewhrleisten. Die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind zu bercksichtigen. § 5 Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft (1) Bei Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ist die besondere Bedeutung einer natur- und landschaftsvertrglichen Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft 385
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fr die Erhaltung der Kultur- und Erholungslandschaft zu bercksichtigen. (2) Bei der landwirtschaftlichen Nutzung sind neben den Anforderungen, die sich aus den fr die Landwirtschaft geltenden Vorschriften und aus § 17 Absatz 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes ergeben, insbesondere die folgenden Grundstze der guten fachlichen Praxis zu beachten: 1. die Bewirtschaftung muss standortangepasst erfolgen und die nachhaltige Bodenfruchtbarkeit und langfristige Nutzbarkeit der Flchen muss gewhrleistet werden; 2. die natrliche Ausstattung der Nutzflche (Boden, Wasser, Flora, Fauna) darf nicht ber das zur Erzielung eines nachhaltigen Ertrages erforderliche Maß hinaus beeintrchtigt werden; 3. die zur Vernetzung von Biotopen erforderlichen Landschaftselemente sind zu erhalten und nach Mçglichkeit zu vermehren; 4. die Tierhaltung hat in einem ausgewogenen Verhltnis zum Pflanzenbau zu stehen und schdliche Umweltauswirkungen sind zu vermeiden; 5. auf erosionsgefhrdeten Hngen, in berschwemmungsgebieten, auf Standorten mit hohem Grundwasserstand sowie auf Moorstandorten ist ein Grnlandumbruch zu unterlassen; 6. die Anwendung von Dnge- und Pflanzenschutzmitteln hat nach Maßgabe des landwirtschaftlichen Fachrechts zu erfolgen; eine Dokumentation ber den Einsatz von Dnge- und Pflanzenschutzmitteln ist nach Maßgabe des § 7 der Dngeverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. Februar 2007 (BGBl. I S. 221), die durch Artikel 1 der Verordnung vom 6. Februar 2009 (BGBl. I S. 153) gendert worden ist, und § 6 Absatz 4 des Pflanzenschutzgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Mai 1998 (BGBl. I S. 971, 1527, 3512), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 5. Mrz 2008 (BGBl. I S. 284, 1102) gendert worden ist, zu fhren. 386
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(3) Bei der forstlichen Nutzung des Waldes ist das Ziel zu verfolgen, naturnahe Wlder aufzubauen und diese ohne Kahlschlge nachhaltig zu bewirtschaften. Ein hinreichender Anteil standortheimischer Forstpflanzen ist einzuhalten. (4) Bei der fischereiwirtschaftlichen Nutzung der oberirdischen Gewsser sind diese einschließlich ihrer Uferzonen als Lebenssttten und Lebensrume fr heimische Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu fçrdern. Der Besatz dieser Gewsser mit nichtheimischen Tierarten ist grundstzlich zu unterlassen. Bei Fischzuchten und Teichwirtschaften der Binnenfischerei sind Beeintrchtigungen der heimischen Tier- und Pflanzenarten auf das zur Erzielung eines nachhaltigen Ertrages erforderliche Maß zu beschrnken. § 6 Beobachtung von Natur und Landschaft (1) Der Bund und die Lnder beobachten im Rahmen ihrer Zustndigkeiten Natur und Landschaft (allgemeiner Grundsatz). (2) Die Beobachtung dient der gezielten und fortlaufenden Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Zustands von Natur und Landschaft und ihrer Vernderungen einschließlich der Ursachen und Folgen dieser Vernderungen. (3) Die Beobachtung umfasst insbesondere 1. den Zustand von Landschaften, Biotopen und Arten zur Erfllung vçlkerrechtlicher Verpflichtungen, 2. den Erhaltungszustand der natrlichen Lebensraumtypen und Arten von gemeinschaftlichem Interesse einschließlich des unbeabsichtigten Fangs oder Tçtens der Tierarten, die in Anhang IV Buchstabe a der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natrlichen Lebensrume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (ABl. L 206 vom 22. 7. 1992, S. 7), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/105/EG (ABl. L 363 vom 20. 12. 2006, S. 368) gendert worden ist, aufgefhrt sind, sowie der europischen Vogelarten und ihrer Lebensrume; dabei sind die prioritren natrlichen Lebenswww.WALHALLA.de
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raumtypen und prioritren Arten besonders zu bercksichtigen. (4) Die zustndigen Behçrden des Bundes und der Lnder untersttzen sich bei der Beobachtung. Sie sollen ihre Beobachtungsmaßnahmen aufeinander abstimmen. (5) Das Bundesamt fr Naturschutz nimmt die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der Beobachtung von Natur und Landschaft wahr, soweit in Rechtsvorschriften nichts anderes bestimmt ist. (6) Rechtsvorschriften ber die Geheimhaltung, ber den Schutz personenbezogener Daten sowie ber den Schutz von Betriebsund Geschftsgeheimnissen bleiben unberhrt. § 7 Begriffsbestimmungen (1) Fr dieses Gesetz gelten folgende Begriffsbestimmungen: 1. biologische Vielfalt die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten einschließlich der innerartlichen Vielfalt sowie die Vielfalt an Formen von Lebensgemeinschaften und Biotopen; 2. Naturhaushalt die Naturgter Boden, Wasser, Luft, Klima, Tiere und Pflanzen sowie das Wirkungsgefge zwischen ihnen; 3. Erholung natur- und landschaftsvertrglich ausgestaltetes Natur- und Freizeiterleben einschließlich natur- und landschaftsvertrglicher sportlicher Bettigung in der freien Landschaft, soweit dadurch die sonstigen Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege nicht beeintrchtigt werden; 4. natrliche Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse die in Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrten Lebensraumtypen; 5. prioritre natrliche Lebensraumtypen die in Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG mit dem Zeichen (*) gekennzeichneten Lebensraumtypen; www.WALHALLA.de
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6. Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung die in die Liste nach Artikel 4 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Richtlinie 92/43/EWG aufgenommenen Gebiete, auch wenn ein Schutz im Sinne des § 32 Absatz 2 bis 4 noch nicht gewhrleistet ist; 7. Europische Vogelschutzgebiete Gebiete im Sinne des Artikels 4 Absatz 1 und 2 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (ABl. L 103 vom 24. 4. 1979, S. 1), die zuletzt durch die Richtlinie 2008/102/EG (ABl. L 323 vom 3. 12. 2008, S. 31) gendert worden ist, wenn ein Schutz im Sinne des § 32 Absatz 2 bis 4 bereits gewhrleistet ist; 8. Natura 2000-Gebiete Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und Europische Vogelschutzgebiete; 9. Erhaltungsziele Ziele, die im Hinblick auf die Erhaltung oder Wiederherstellung eines gnstigen Erhaltungszustands eines natrlichen Lebensraumtyps von gemeinschaftlichem Interesse, einer in Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG oder in Artikel 4 Absatz 2 oder Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG aufgefhrten Art fr ein Natura 2000-Gebiet festgelegt sind. (2) Fr dieses Gesetz gelten folgende weitere Begriffsbestimmungen: 1. Tiere a) wild lebende, gefangene oder gezchtete und nicht herrenlos gewordene sowie tote Tiere wild lebender Arten, b) Eier, auch im leeren Zustand, sowie Larven, Puppen und sonstige Entwicklungsformen von Tieren wild lebender Arten, c) ohne Weiteres erkennbare Teile von Tieren wild lebender Arten und d) ohne Weiteres erkennbar aus Tieren wild lebender Arten gewonnene Erzeugnisse; 387
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2. Pflanzen a) wild lebende, durch knstliche Vermehrung gewonnene sowie tote Pflanzen wild lebender Arten, b) Samen, Frchte oder sonstige Entwicklungsformen von Pflanzen wild lebender Arten, c) ohne Weiteres erkennbare Teile von Pflanzen wild lebender Arten und d) ohne Weiteres erkennbar aus Pflanzen wild lebender Arten gewonnene Erzeugnisse; als Pflanzen im Sinne dieses Gesetzes gelten auch Flechten und Pilze; 3. Art jede Art, Unterart oder Teilpopulation einer Art oder Unterart; fr die Bestimmung einer Art ist ihre wissenschaftliche Bezeichnung maßgebend; 4. Biotop Lebensraum einer Lebensgemeinschaft wild lebender Tiere und Pflanzen; 5. Lebenssttte regelmßiger Aufenthaltsort der wild lebenden Individuen einer Art; 6. Population eine biologisch oder geografisch abgegrenzte Zahl von Individuen einer Art; 7. heimische Art eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart, die ihr Verbreitungsgebiet oder regelmßiges Wanderungsgebiet ganz oder teilweise a) im Inland hat oder in geschichtlicher Zeit hatte oder b) auf natrliche Weise in das Inland ausdehnt; als heimisch gilt eine wild lebende Tieroder Pflanzenart auch, wenn sich verwilderte oder durch menschlichen Einfluss eingebrgerte Tiere oder Pflanzen der betreffenden Art im Inland in freier Natur und ohne menschliche Hilfe ber mehrere Generationen als Population erhalten; 388
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8. gebietsfremde Art eine wild lebende Tier- oder Pflanzenart, wenn sie in dem betreffenden Gebiet in freier Natur nicht oder seit mehr als 100 Jahren nicht mehr vorkommt; 9. invasive Art eine Art, deren Vorkommen außerhalb ihres natrlichen Verbreitungsgebiets fr die dort natrlich vorkommenden kosysteme, Biotope oder Arten ein erhebliches Gefhrdungspotenzial darstellt; 10. Arten von gemeinschaftlichem Interesse die in Anhang II, IV oder V der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrten Tier- und Pflanzenarten; 11. prioritre Arten die in Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG mit dem Zeichen (*) gekennzeichneten Tier- und Pflanzenarten; 12. europische Vogelarten in Europa natrlich vorkommende Vogelarten im Sinne des Artikels 1 der Richtlinie 79/409/EWG; 13. besonders geschtzte Arten a) Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang A oder Anhang B der Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 ber den Schutz von Exemplaren wildlebender Tierund Pflanzenarten durch berwachung des Handels (ABl. L 61 vom 3. 3. 1997, S. 1, L 100 vom 17. 4. 1997, S. 72, L 298 vom 1. 11. 1997, S. 70, L 113 vom 27. 4. 2006, S. 26), die zuletzt durch die Verordnung (EG) Nr. 318/2008 (ABl. L 95 vom 8. 4. 2008, S. 3) gendert worden ist, aufgefhrt sind, b) nicht unter Buchstabe a fallende aa) Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang IV der Richtlinie 92/43/ EWG aufgefhrt sind, bb) europische Vogelarten, c) Tier- und Pflanzenarten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 aufgefhrt sind; www.WALHALLA.de
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14. streng geschtzte Arten besonders geschtzte Arten, die a) in Anhang A der Verordnung (EG) Nr. 338/97, b) in Anhang IV der Richtlinie 92/43/ EWG, c) in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 2 aufgefhrt sind;
20. Mitgliedstaat ein Staat, der Mitglied der Europischen Union ist;
15. gezchtete Tiere Tiere, die in kontrollierter Umgebung geboren oder auf andere Weise erzeugt und deren Elterntiere rechtmßig erworben worden sind;
2. Verordnung (EWG) Nr. 3254/91 des Rates vom 4. November 1991 zum Verbot von Tellereisen in der Gemeinschaft und der Einfuhr von Pelzen und Waren von bestimmten Wildtierarten aus Lndern, die Tellereisen oder den internationalen humanen Fangnormen nicht entsprechende Fangmethoden anwenden (ABl. L 308 vom 9. 11. 1991, S. 1),
16. knstlich vermehrte Pflanzen Pflanzen, die aus Samen, Gewebekulturen, Stecklingen oder Teilungen unter kontrollierten Bedingungen herangezogen worden sind; 17. Anbieten Erklrung der Bereitschaft zu verkaufen oder zu kaufen und hnliche Handlungen, einschließlich der Werbung, der Veranlassung zur Werbung oder der Aufforderung zu Verkaufs- oder Kaufverhandlungen; 18. Inverkehrbringen das Anbieten, Vorrtighalten zur Abgabe, Feilhalten und jedes Abgeben an andere; 19. rechtmßig in bereinstimmung mit den jeweils geltenden Rechtsvorschriften zum Schutz der betreffenden Art im jeweiligen Staat sowie mit Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft auf dem Gebiet des Artenschutzes und dem bereinkommen vom 3. Mrz 1973 ber den internationalen Handel mit gefhrdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (BGBl. 1975 II S. 773, 777) – Washingtoner Artenschutzbereinkommen – im Rahmen ihrer jeweiligen rumlichen und zeitlichen Geltung oder Anwendbarkeit; www.WALHALLA.de
21. Drittstaat ein Staat, der nicht Mitglied der Europischen Union ist. (3) Soweit in diesem Gesetz auf Anhnge der 1. Verordnung (EG) Nr. 338/97,
3. Richtlinien 92/43/EWG und 79/409/EWG, 4. Richtlinie 83/129/EWG des Rates vom 28. Mrz 1983 betreffend die Einfuhr in die Mitgliedstaaten von Fellen bestimmter Jungrobben und Waren daraus (ABl. L 91 vom 9. 4. 1983, S. 30), die zuletzt durch die Richtlinie 89/370/EWG (ABl. L 163 vom 14. 6. 1989, S. 37) gendert worden ist, oder auf Vorschriften der genannten Rechtsakte verwiesen wird, in denen auf Anhnge Bezug genommen wird, sind die Anhnge jeweils in der sich aus den Verçffentlichungen im Amtsblatt Teil L der Europischen Union ergebenden geltenden Fassung maßgeblich. (4) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gibt die besonders geschtzten und die streng geschtzten Arten sowie den Zeitpunkt ihrer jeweiligen Unterschutzstellung bekannt. (5) Wenn besonders geschtzte Arten bereits auf Grund der bis zum 8. Mai 1998 geltenden Vorschriften unter besonderem Schutz standen, gilt als Zeitpunkt der Unterschutzstellung derjenige, der sich aus diesen Vorschriften ergibt. Entsprechendes gilt fr die streng geschtzten Arten, soweit sie nach den bis zum 8. Mai 1998 geltenden Vorschriften als vom Aussterben bedroht bezeichnet waren. 389
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BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz Kapitel 2 Landschaftsplanung
§ 8 Allgemeiner Grundsatz Die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden als Grundlage vorsorgenden Handelns im Rahmen der Landschaftsplanung berçrtlich und çrtlich konkretisiert und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele dargestellt und begrndet.
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§ 9 Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Die Landschaftsplanung hat die Aufgabe, die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege fr den jeweiligen Planungsraum zu konkretisieren und die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele auch fr die Planungen und Verwaltungsverfahren aufzuzeigen, deren Entscheidungen sich auf Natur und Landschaft im Planungsraum auswirken kçnnen. (2) Inhalte der Landschaftsplanung sind die Darstellung und Begrndung der konkretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege und der ihrer Verwirklichung dienenden Erfordernisse und Maßnahmen. Darstellung und Begrndung erfolgen nach Maßgabe der §§ 10 und 11 in Landschaftsprogrammen, Landschaftsrahmenplnen, Landschaftsplnen sowie Grnordnungsplnen. (3) Die Plne sollen Angaben enthalten ber 1. den vorhandenen und den zu erwartenden Zustand von Natur und Landschaft, 2. die konkretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege, 3. die Beurteilung des vorhandenen und zu erwartenden Zustands von Natur und Landschaft nach Maßgabe dieser Ziele einschließlich der sich daraus ergebenden Konflikte, 4. die Erfordernisse und Maßnahmen zur Umsetzung der konkretisierten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere 390
§§ 8 – 9
a) zur Vermeidung, Minderung oder Beseitigung von Beeintrchtigungen von Natur und Landschaft, b) zum Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft im Sinne des Kapitels 4 sowie der Biotope, Lebensgemeinschaften und Lebenssttten der Tiere und Pflanzen wild lebender Arten, c) auf Flchen, die wegen ihres Zustands, ihrer Lage oder ihrer natrlichen Entwicklungsmçglichkeit fr knftige Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere zur Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaft sowie zum Einsatz natur- und landschaftsbezogener Fçrdermittel besonders geeignet sind, d) zum Aufbau und Schutz eines Biotopverbunds, der Biotopvernetzung und des Netzes „Natura 2000“, e) zum Schutz, zur Qualittsverbesserung und zur Regeneration von Bçden, Gewssern, Luft und Klima, f) zur Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart und Schçnheit sowie des Erholungswertes von Natur und Landschaft, g) zur Erhaltung und Entwicklung von Freirumen im besiedelten und unbesiedelten Bereich. Auf die Verwertbarkeit der Darstellungen der Landschaftsplanung fr die Raumordnungsplne und Bauleitplne ist Rcksicht zu nehmen. Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die fr die Darstellung der Inhalte zu verwendenden Planzeichen zu regeln. (4) Die Landschaftsplanung ist fortzuschreiben, sobald und soweit dies im Hinblick auf Erfordernisse und Maßnahmen im Sinne des Absatzes 3 Satz 1 Nummer 4 erforderlich ist, insbesondere weil wesentliche Vernderungen von Natur und Landschaft im Planungsraum eingetreten, vorgesehen oder zu erwarten sind. Die Fortschreibung kann als sachlicher oder rumlicher Teilplan erfolgen, www.WALHALLA.de
§§ 10 – 11
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sofern die Umstnde, die die Fortschreibung begrnden, sachlich oder rumlich begrenzt sind. (5) In Planungen und Verwaltungsverfahren sind die Inhalte der Landschaftsplanung zu bercksichtigen. Insbesondere sind die Inhalte der Landschaftsplanung fr die Beurteilung der Umweltvertrglichkeit und der Vertrglichkeit im Sinne des § 34 Absatz 1 dieses Gesetzes sowie bei der Aufstellung der Maßnahmenprogramme im Sinne des § 82 des Wasserhaushaltsgesetzes heranzuziehen. Soweit den Inhalten der Landschaftsplanung in den Entscheidungen nicht Rechnung getragen werden kann, ist dies zu begrnden. § 10 Landschaftsprogramme und Landschaftsrahmenplne (1) Die berçrtlichen konkretisierten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden fr den Bereich eines Landes im Landschaftsprogramm oder fr Teile des Landes in Landschaftsrahmenplnen dargestellt. Die Ziele der Raumordnung sind zu beachten; die Grundstze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung sind zu bercksichtigen. (2) Landschaftsprogramme kçnnen aufgestellt werden. Landschaftsrahmenplne sind fr alle Teile des Landes aufzustellen, soweit nicht ein Landschaftsprogramm seinen Inhalten und seinem Konkretisierungsgrad nach einem Landschaftsrahmenplan entspricht. (3) Die konkretisierten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind, soweit sie raumbedeutsam sind, in der Abwgung nach § 7 Absatz 2 des Raumordnungsgesetzes zu bercksichtigen. (4) Die Zustndigkeit, das Verfahren der Aufstellung und das Verhltnis von Landschaftsprogrammen und Landschaftsrahmenplnen zu Raumordnungsplnen richten sich nach Landesrecht.
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§ 11 Landschaftsplne und Grnordnungsplne (1) Die fr die çrtliche Ebene konkretisierten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden auf der Grundlage der Landschaftsrahmenplne fr die Gebiete der Gemeinden in Landschaftsplnen, fr Teile eines Gemeindegebiets in Grnordnungsplnen dargestellt. Die Ziele der Raumordnung sind zu beachten; die Grundstze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung sind zu bercksichtigen. Die Plne sollen die in § 9 Absatz 3 genannten Angaben enthalten, soweit dies fr die Darstellung der fr die çrtliche Ebene konkretisierten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen erforderlich ist. Abweichende Vorschriften der Lnder zum Inhalt von Landschafts- und Grnordnungsplnen sowie Vorschriften zu deren Rechtsverbindlichkeit bleiben unberhrt. (2) Landschaftsplne sind aufzustellen, sobald und soweit dies im Hinblick auf Erfordernisse und Maßnahmen im Sinne des § 9 Absatz 3 Satz 1 Nummer 4 erforderlich ist, insbesondere weil wesentliche Vernderungen von Natur und Landschaft im Planungsraum eingetreten, vorgesehen oder zu erwarten sind. Grnordnungsplne kçnnen aufgestellt werden. (3) Die in den Landschaftsplnen fr die çrtliche Ebene konkretisierten Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind in der Abwgung nach § 1 Absatz 7 des Baugesetzbuches zu bercksichtigen und kçnnen als Darstellungen oder Festsetzungen nach den §§ 5 und 9 des Baugesetzbuches in die Bauleitplne aufgenommen werden. (4) Werden in den Lndern Berlin, Bremen und Hamburg die çrtlichen Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Landschaftsrahmenplnen oder Landschaftsprogrammen dargestellt, so ersetzen diese die Landschaftsplne. (5) Die Zustndigkeit und das Verfahren zur Aufstellung der Landschaftsplne und Grnordnungsplne sowie deren Durchfhrung richten sich nach Landesrecht. 391
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§ 12 Zusammenwirken der Lnder bei der Planung Bei der Aufstellung und Fortschreibung von Programmen und Plnen nach den §§ 10 und 11 fr Gebiete, die an andere Lnder angrenzen, sind deren entsprechende Programme und Plne zu bercksichtigen. Soweit dies erforderlich ist, stimmen sich die Lnder untereinander ab. Kapitel 3 Allgemeiner Schutz von Natur und Landschaft
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§ 13 Allgemeiner Grundsatz Erhebliche Beeintrchtigungen von Natur und Landschaft sind vom Verursacher vorrangig zu vermeiden. Nicht vermeidbare erhebliche Beeintrchtigungen sind durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen oder, soweit dies nicht mçglich ist, durch einen Ersatz in Geld zu kompensieren. § 14 Eingriffe in Natur und Landschaft (1) Eingriffe in Natur und Landschaft im Sinne dieses Gesetzes sind Vernderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflchen oder Vernderungen des mit der belebten Bodenschicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels, die die Leistungs- und Funktionsfhigkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich beeintrchtigen kçnnen. (2) Die land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Bodennutzung ist nicht als Eingriff anzusehen, soweit dabei die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege bercksichtigt werden. Entspricht die land-, forstund fischereiwirtschaftliche Bodennutzung den in § 5 Absatz 2 bis 4 dieses Gesetzes genannten Anforderungen sowie den sich aus § 17 Absatz 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes und dem Recht der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft ergebenden Anforderungen an die gute fachliche Praxis, widerspricht sie in der Regel nicht den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege. (3) Nicht als Eingriff gilt die Wiederaufnahme einer land-, forst- und fischereiwirtschaftli392
§§ 12 – 15
chen Bodennutzung, wenn sie zeitweise eingeschrnkt oder unterbrochen war 1. auf Grund vertraglicher Vereinbarungen oder auf Grund der Teilnahme an çffentlichen Programmen zur Bewirtschaftungsbeschrnkung und wenn die Wiederaufnahme innerhalb von zehn Jahren nach Auslaufen der Einschrnkung oder Unterbrechung erfolgt, 2. auf Grund der Durchfhrung von vorgezogenen Kompensationsmaßnahmen, die vorgezogene Maßnahme aber nicht fr eine Kompensation in Anspruch genommen wird. § 15 Verursacherpflichten, Unzulssigkeit von Eingriffen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Der Verursacher eines Eingriffs ist verpflichtet, vermeidbare Beeintrchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. Beeintrchtigungen sind vermeidbar, wenn zumutbare Alternativen, den mit dem Eingriff verfolgten Zweck am gleichen Ort ohne oder mit geringeren Beeintrchtigungen von Natur und Landschaft zu erreichen, gegeben sind. Soweit Beeintrchtigungen nicht vermieden werden kçnnen, ist dies zu begrnden. (2) Der Verursacher ist verpflichtet, unvermeidbare Beeintrchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen (Ausgleichsmaßnahmen) oder zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen). Ausgeglichen ist eine Beeintrchtigung, wenn und sobald die beeintrchtigten Funktionen des Naturhaushalts in gleichartiger Weise wiederhergestellt sind und das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt oder neu gestaltet ist. Ersetzt ist eine Beeintrchtigung, wenn und sobald die beeintrchtigten Funktionen des Naturhaushalts in dem betroffenen Naturraum in gleichwertiger Weise hergestellt sind und das Landschaftsbild landschaftsgerecht neu gestaltet ist. Festlegungen von Entwicklungsund Wiederherstellungsmaßnahmen fr Gebiete im Sinne des § 20 Absatz 2 Nummer 1 bis 4 und in Bewirtschaftungsplnen nach www.WALHALLA.de
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§ 32 Absatz 5, von Maßnahmen nach § 34 Absatz 5 und § 44 Absatz 5 Satz 3 dieses Gesetzes sowie von Maßnahmen in Maßnahmenprogrammen im Sinne des § 82 des Wasserhaushaltsgesetzes stehen der Anerkennung solcher Maßnahmen als Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen nicht entgegen. Bei der Festsetzung von Art und Umfang der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind die Programme und Plne nach den §§ 10 und 11 zu bercksichtigen. (3) Bei der Inanspruchnahme von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flchen fr Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist auf agrarstrukturelle Belange Rcksicht zu nehmen, insbesondere sind fr die landwirtschaftliche Nutzung besonders geeignete Bçden nur im notwendigen Umfang in Anspruch zu nehmen. Es ist vorrangig zu prfen, ob der Ausgleich oder Ersatz auch durch Maßnahmen zur Entsiegelung, durch Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensrumen oder durch Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen, die der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushalts oder des Landschaftsbildes dienen, erbracht werden kann, um mçglichst zu vermeiden, dass Flchen aus der Nutzung genommen werden. (4) Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind in dem jeweils erforderlichen Zeitraum zu unterhalten und rechtlich zu sichern. Der Unterhaltungszeitraum ist durch die zustndige Behçrde im Zulassungsbescheid festzusetzen. Verantwortlich fr Ausfhrung, Unterhaltung und Sicherung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist der Verursacher oder dessen Rechtsnachfolger. (5) Ein Eingriff darf nicht zugelassen oder durchgefhrt werden, wenn die Beeintrchtigungen nicht zu vermeiden oder nicht in angemessener Frist auszugleichen oder zu ersetzen sind und die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege bei der Abwgung aller Anforderungen an Natur und Landschaft anderen Belangen im Range vorgehen. (6) Wird ein Eingriff nach Absatz 5 zugelassen oder durchgefhrt, obwohl die Beeintrchtigungen nicht zu vermeiden oder nicht in anwww.WALHALLA.de
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gemessener Frist auszugleichen oder zu ersetzen sind, hat der Verursacher Ersatz in Geld zu leisten. Die Ersatzzahlung bemisst sich nach den durchschnittlichen Kosten der nicht durchfhrbaren Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einschließlich der erforderlichen durchschnittlichen Kosten fr deren Planung und Unterhaltung sowie die Flchenbereitstellung unter Einbeziehung der Personalund sonstigen Verwaltungskosten. Sind diese nicht feststellbar, bemisst sich die Ersatzzahlung nach Dauer und Schwere des Eingriffs unter Bercksichtigung der dem Verursacher daraus erwachsenden Vorteile. Die Ersatzzahlung ist von der zustndigen Behçrde im Zulassungsbescheid oder, wenn der Eingriff von einer Behçrde durchgefhrt wird, vor der Durchfhrung des Eingriffs festzusetzen. Die Zahlung ist vor der Durchfhrung des Eingriffs zu leisten. Es kann ein anderer Zeitpunkt fr die Zahlung festgelegt werden; in diesem Fall soll eine Sicherheitsleistung verlangt werden. Die Ersatzzahlung ist zweckgebunden fr Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege mçglichst in dem betroffenen Naturraum zu verwenden, fr die nicht bereits nach anderen Vorschriften eine rechtliche Verpflichtung besteht. (7) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates das Nhere zur Kompensation von Eingriffen zu regeln, insbesondere 1. zu Inhalt, Art und Umfang von Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen einschließlich von Maßnahmen zur Entsiegelung, zur Wiedervernetzung von Lebensrumen und zur Bewirtschaftung und Pflege sowie zur Festlegung diesbezglicher Standards, insbesondere fr vergleichbare Eingriffsarten, 2. die Hçhe der Ersatzzahlung und das Verfahren zu ihrer Erhebung. 393
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Solange und soweit das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit von seiner Ermchtigung keinen Gebrauch macht, richtet sich das Nhere zur Kompensation von Eingriffen nach Landesrecht, soweit dieses den vorstehenden Abstzen nicht widerspricht.
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§ 16 Bevorratung von Kompensationsmaßnahmen (1) Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die im Hinblick auf zu erwartende Eingriffe durchgefhrt worden sind, sind als Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen anzuerkennen, soweit 1. die Voraussetzungen des § 15 Absatz 2 erfllt sind, 2. sie ohne rechtliche Verpflichtung durchgefhrt wurden, 3. dafr keine çffentlichen Fçrdermittel in Anspruch genommen wurden, 4. sie Programmen und Plnen nach den §§ 10 und 11 nicht widersprechen und 5. eine Dokumentation des Ausgangszustands der Flchen vorliegt; Vorschriften der Lnder zu den Anforderungen an die Dokumentation bleiben unberhrt. (2) Die Bevorratung von vorgezogenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen mittels kokonten, Flchenpools oder anderer Maßnahmen, insbesondere die Erfassung, Bewertung oder Buchung vorgezogener Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in kokonten, deren Genehmigungsbedrftigkeit und Handelbarkeit sowie der bergang der Verantwortung nach § 15 Absatz 4 auf Dritte, die vorgezogene Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchfhren, richtet sich nach Landesrecht. § 17 Verfahren; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Bedarf ein Eingriff nach anderen Rechtsvorschriften einer behçrdlichen Zulassung oder einer Anzeige an eine Behçrde oder wird er von einer Behçrde durchgefhrt, so hat diese Behçrde zugleich die zur Durchfhrung des § 15 erforderlichen Entscheidungen und Maßnahmen im Benehmen mit der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen 394
§§ 16 – 17
Behçrde zu treffen, soweit nicht nach Bundes- oder Landesrecht eine weiter gehende Form der Beteiligung vorgeschrieben ist oder die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndige Behçrde selbst entscheidet. (2) Soll bei Eingriffen, die von Behçrden des Bundes zugelassen oder durchgefhrt werden, von der Stellungnahme der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde abgewichen werden, entscheidet hierber die fachlich zustndige Behçrde des Bundes im Benehmen mit der obersten Landesbehçrde fr Naturschutz und Landschaftspflege, soweit nicht eine weiter gehende Form der Beteiligung vorgesehen ist. (3) Fr einen Eingriff, der nicht von einer Behçrde durchgefhrt wird und der keiner behçrdlichen Zulassung oder Anzeige nach anderen Rechtsvorschriften bedarf, ist eine Genehmigung der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde erforderlich. Die Genehmigung ist schriftlich zu beantragen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die Anforderungen des § 15 erfllt sind. Die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndige Behçrde trifft die zur Durchfhrung des § 15 erforderlichen Entscheidungen und Maßnahmen. (4) Vom Verursacher eines Eingriffs sind zur Vorbereitung der Entscheidungen und Maßnahmen zur Durchfhrung des § 15 in einem nach Art und Umfang des Eingriffs angemessenen Umfang die fr die Beurteilung des Eingriffs erforderlichen Angaben zu machen, insbesondere ber 1. Ort, Art, Umfang und zeitlichen Ablauf des Eingriffs sowie 2. die vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung, zum Ausgleich und zum Ersatz der Beeintrchtigungen von Natur und Landschaft einschließlich Angaben zur tatschlichen und rechtlichen Verfgbarkeit der fr Ausgleich und Ersatz bençtigten Flchen. Die zustndige Behçrde kann die Vorlage von Gutachten verlangen, soweit dies zur Beurteilung der Auswirkungen des Eingriffs und der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erforwww.WALHALLA.de
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derlich ist. Bei einem Eingriff, der auf Grund eines nach çffentlichem Recht vorgesehenen Fachplans vorgenommen werden soll, hat der Planungstrger die erforderlichen Angaben nach Satz 1 im Fachplan oder in einem landschaftspflegerischen Begleitplan in Text und Karte darzustellen. Dieser soll auch Angaben zu den zur Sicherung des Zusammenhangs des Netzes „Natura 2000“ notwendigen Maßnahmen nach § 34 Absatz 5 und zu vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen nach § 44 Absatz 5 enthalten, sofern diese Vorschriften fr das Vorhaben von Belang sind. Der Begleitplan ist Bestandteil des Fachplans. (5) Die zustndige Behçrde kann die Leistung einer Sicherheit bis zur Hçhe der voraussichtlichen Kosten fr die Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen verlangen, soweit dies erforderlich ist, um die Erfllung der Verpflichtungen nach § 15 zu gewhrleisten. Auf Sicherheitsleistungen sind die §§ 232 bis 240 des Brgerlichen Gesetzbuches anzuwenden. (6) Die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und die dafr in Anspruch genommenen Flchen werden in einem Kompensationsverzeichnis erfasst. Hierzu bermitteln die nach den Abstzen 1 und 3 zustndigen Behçrden der fr die Fhrung des Kompensationsverzeichnisses zustndigen Stelle die erforderlichen Angaben. (7) Die nach Absatz 1 oder Absatz 3 zustndige Behçrde prft die frist- und sachgerechte Durchfhrung der Vermeidungs- sowie der festgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einschließlich der erforderlichen Unterhaltungsmaßnahmen. Hierzu kann sie vom Verursacher des Eingriffs die Vorlage eines Berichts verlangen. (8) Wird ein Eingriff ohne die erforderliche Zulassung oder Anzeige vorgenommen, soll die zustndige Behçrde die weitere Durchfhrung des Eingriffs untersagen. Soweit nicht auf andere Weise ein rechtmßiger Zustand hergestellt werden kann, soll sie entweder Maßnahmen nach § 15 oder die Wiederherstellung des frheren Zustands anordnen. § 19 Absatz 4 ist zu beachten. (9) Die Beendigung oder eine lnger als ein Jahr dauernde Unterbrechung eines Eingriffs www.WALHALLA.de
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ist der zustndigen Behçrde anzuzeigen. Eine nur unwesentliche Weiterfhrung des Eingriffs steht einer Unterbrechung gleich. Wird der Eingriff lnger als ein Jahr unterbrochen, kann die Behçrde den Verursacher verpflichten, vorlufige Maßnahmen zur Sicherung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchzufhren oder, wenn der Abschluss des Eingriffs in angemessener Frist nicht zu erwarten ist, den Eingriff in dem bis dahin vorgenommenen Umfang zu kompensieren. (10) Handelt es sich bei einem Eingriff um ein Vorhaben, das nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung einer Umweltvertrglichkeitsprfung unterliegt, so muss das Verfahren, in dem Entscheidungen nach § 15 Absatz 1 bis 5 getroffen werden, den Anforderungen des genannten Gesetzes entsprechen. (11) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung das Nhere zu dem in den Abstzen 1 bis 10 geregelten Verfahren einschließlich des Kompensationsverzeichnisses zu bestimmen. Sie kçnnen die Ermchtigung nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. § 18 Verhltnis zum Baurecht (1) Sind auf Grund der Aufstellung, nderung, Ergnzung oder Aufhebung von Bauleitplnen oder von Satzungen nach § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 3 des Baugesetzbuches Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten, ist ber die Vermeidung, den Ausgleich und den Ersatz nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zu entscheiden. (2) Auf Vorhaben in Gebieten mit Bebauungsplnen nach § 30 des Baugesetzbuches, whrend der Planaufstellung nach § 33 des Baugesetzbuches und im Innenbereich nach § 34 des Baugesetzbuches sind die §§ 14 bis 17 nicht anzuwenden. Fr Vorhaben im Außenbereich nach § 35 des Baugesetzbuches sowie fr Bebauungsplne, soweit sie eine Planfeststellung ersetzen, bleibt die Geltung der §§ 14 bis 17 unberhrt. (3) Entscheidungen ber Vorhaben nach § 35 Absatz 1 und 4 des Baugesetzbuches und 395
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ber die Errichtung von baulichen Anlagen nach § 34 des Baugesetzbuches ergehen im Benehmen mit den fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden. ußert sich in den Fllen des § 34 des Baugesetzbuches die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndige Behçrde nicht binnen eines Monats, kann die fr die Entscheidung zustndige Behçrde davon ausgehen, dass Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege von dem Vorhaben nicht berhrt werden. Das Benehmen ist nicht erforderlich bei Vorhaben in Gebieten mit Bebauungsplnen und whrend der Planaufstellung nach den §§ 30 und 33 des Baugesetzbuches sowie in Gebieten mit Satzungen nach § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 3 des Baugesetzbuches. (4) Ergeben sich bei Vorhaben nach § 34 des Baugesetzbuches im Rahmen der Herstellung des Benehmens nach Absatz 3 Anhaltspunkte dafr, dass das Vorhaben eine Schdigung im Sinne des § 19 Absatz 1 Satz 1 verursachen kann, ist dies auch dem Vorhabentrger mitzuteilen. Auf Antrag des Vorhabentrgers hat die fr die Erteilung der Zulassung zustndige Behçrde im Benehmen mit der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde die Entscheidungen nach § 15 zu treffen, soweit sie der Vermeidung, dem Ausgleich oder dem Ersatz von Schdigungen nach § 19 Absatz 1 Satz 1 dienen; in diesen Fllen gilt § 19 Absatz 1 Satz 2. Im brigen bleibt Absatz 2 Satz 1 unberhrt. § 19 Schden an bestimmten Arten und natrlichen Lebensrumen (1) Eine Schdigung von Arten und natrlichen Lebensrumen im Sinne des Umweltschadensgesetzes ist jeder Schaden, der erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Erreichung oder Beibehaltung des gnstigen Erhaltungszustands dieser Lebensrume oder Arten hat. Abweichend von Satz 1 liegt keine Schdigung vor bei zuvor ermittelten nachteiligen Auswirkungen von Ttigkeiten einer verantwortlichen Person, die von der zustndigen Behçrde nach den §§ 34, 35, 45 Absatz 7 oder § 67 Absatz 2 oder, wenn eine 396
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solche Prfung nicht erforderlich ist, nach § 15 oder auf Grund der Aufstellung eines Bebauungsplans nach § 30 oder § 33 des Baugesetzbuches genehmigt wurden oder zulssig sind. (2) Arten im Sinne des Absatzes 1 sind die Arten, die in 1. Artikel 4 Absatz 2 oder Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG oder 2. den Anhngen II und IV der Richtlinie 92/ 43/EWG aufgefhrt sind. (3) Natrliche Lebensrume im Sinne des Absatzes 1 sind die 1. Lebensrume der Arten, die in Artikel 4 Absatz 2 oder Anhang I der Richtlinie 79/ 409/EWG oder in Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrt sind, 2. natrlichen Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem Interesse sowie 3. Fortpflanzungs- und Ruhesttten der in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrten Arten. (4) Hat eine verantwortliche Person nach dem Umweltschadensgesetz eine Schdigung geschtzter Arten oder natrlicher Lebensrume verursacht, so trifft sie die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen gemß Anhang II Nummer 1 der Richtlinie 2004/35/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 ber Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschden (ABl. L 143 vom 30. 4. 2004, S. 56), die durch die Richtlinie 2006/21/EG (ABl. L 102 vom 11. 4. 2006, S. 15) gendert worden ist. (5) Ob Auswirkungen nach Absatz 1 erheblich sind, ist mit Bezug auf den Ausgangszustand unter Bercksichtigung der Kriterien des Anhangs I der Richtlinie 2004/35/EG zu ermitteln. Eine erhebliche Schdigung liegt dabei in der Regel nicht vor bei 1. nachteiligen Abweichungen, die geringer sind als die natrlichen Fluktuationen, die fr den betreffenden Lebensraum oder die betreffende Art als normal gelten, 2. nachteiligen Abweichungen, die auf natrliche Ursachen zurckzufhren sind www.WALHALLA.de
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oder aber auf eine ußere Einwirkung im Zusammenhang mit der Bewirtschaftung der betreffenden Gebiete, die den Aufzeichnungen ber den Lebensraum oder den Dokumenten ber die Erhaltungsziele zufolge als normal anzusehen ist oder der frheren Bewirtschaftungsweise der jeweiligen Eigentmer oder Betreiber entspricht, 3. einer Schdigung von Arten oder Lebensrumen, die sich nachweislich ohne ußere Einwirkung in kurzer Zeit so weit regenerieren werden, dass entweder der Ausgangszustand erreicht wird oder aber allein auf Grund der Dynamik der betreffenden Art oder des Lebensraums ein Zustand erreicht wird, der im Vergleich zum Ausgangszustand als gleichwertig oder besser zu bewerten ist. Kapitel 4 Schutz bestimmter Teile von Natur und Landschaft Abschnitt 1 Biotopverbund und Biotopvernetzung; geschtzte Teile von Natur und Landschaft § 20 Allgemeine Grundstze (1) Es wird ein Netz verbundener Biotope (Biotopverbund) geschaffen, das mindestens 10 Prozent der Flche eines jeden Landes umfassen soll. (2) Teile von Natur und Landschaft kçnnen geschtzt werden 1. nach Maßgabe des § 23 als Naturschutzgebiet, 2. nach Maßgabe des § 24 als Nationalpark oder als Nationales Naturmonument, 3. als Biosphrenreservat, 4. nach Maßgabe des § 26 als Landschaftsschutzgebiet, 5. als Naturpark, 6. als Naturdenkmal oder 7. als geschtzter Landschaftsbestandteil. www.WALHALLA.de
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(3) Die in Absatz 2 genannten Teile von Natur und Landschaft sind, soweit sie geeignet sind, Bestandteile des Biotopverbunds. § 21 Biotopverbund, Biotopvernetzung (1) Der Biotopverbund dient der dauerhaften Sicherung der Populationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebenssttten, Biotope und Lebensgemeinschaften sowie der Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfhiger çkologischer Wechselbeziehungen. Er soll auch zur Verbesserung des Zusammenhangs des Netzes „Natura 2000“ beitragen. (2) Der Biotopverbund soll lnderbergreifend erfolgen. Die Lnder stimmen sich hierzu untereinander ab. (3) Der Biotopverbund besteht aus Kernflchen, Verbindungsflchen und Verbindungselementen. Bestandteile des Biotopverbunds sind 1. Nationalparke und Nationale Naturmonumente, 2. Naturschutzgebiete, Natura 2000-Gebiete und Biosphrenreservate oder Teile dieser Gebiete, 3. gesetzlich geschtzte Biotope im Sinne des § 30, 4. weitere Flchen und Elemente, einschließlich solcher des Nationalen Naturerbes, des Grnen Bandes sowie Teilen von Landschaftsschutzgebieten und Naturparken, wenn sie zur Erreichung des in Absatz 1 genannten Zieles geeignet sind. (4) Die erforderlichen Kernflchen, Verbindungsflchen und Verbindungselemente sind durch Erklrung zu geschtzten Teilen von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2, durch planungsrechtliche Festlegungen, durch langfristige vertragliche Vereinbarungen oder andere geeignete Maßnahmen rechtlich zu sichern, um den Biotopverbund dauerhaft zu gewhrleisten. (5) Unbeschadet des § 30 sind die oberirdischen Gewsser einschließlich ihrer Randstreifen, Uferzonen und Auen als Lebenssttten und Biotope fr natrlich vorkommende 397
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BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz
Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Sie sind so weiterzuentwickeln, dass sie ihre großrumige Vernetzungsfunktion auf Dauer erfllen kçnnen. (6) Auf regionaler Ebene sind insbesondere in von der Landwirtschaft geprgten Landschaften zur Vernetzung von Biotopen erforderliche lineare und punktfçrmige Elemente, insbesondere Hecken und Feldraine sowie Trittsteinbiotope, zu erhalten und dort, wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, zu schaffen (Biotopvernetzung).
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§ 22 Erklrung zum geschtzten Teil von Natur und Landschaft (1) Die Unterschutzstellung von Teilen von Natur und Landschaft erfolgt durch Erklrung. Die Erklrung bestimmt den Schutzgegenstand, den Schutzzweck, die zur Erreichung des Schutzzwecks notwendigen Gebote und Verbote, und, soweit erforderlich, die Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen oder enthlt die erforderlichen Ermchtigungen hierzu. Schutzgebiete kçnnen in Zonen mit einem entsprechend dem jeweiligen Schutzzweck abgestuften Schutz gegliedert werden; hierbei kann auch die fr den Schutz notwendige Umgebung einbezogen werden. (2) Form und Verfahren der Unterschutzstellung, die Beachtlichkeit von Form- und Verfahrensfehlern und die Mçglichkeit ihrer Behebung sowie die Fortgeltung bestehender Erklrungen zum geschtzten Teil von Natur und Landschaft richten sich nach Landesrecht. Die Unterschutzstellung kann auch lnderbergreifend erfolgen. (3) Teile von Natur und Landschaft, deren Schutz beabsichtigt ist, kçnnen fr einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren einstweilig sichergestellt werden, wenn zu befrchten ist, dass durch Vernderungen oder Stçrungen der beabsichtigte Schutzzweck gefhrdet wird. Die einstweilige Sicherstellung kann unter den Voraussetzungen des Satzes 1 einmalig bis zu weiteren zwei Jahren verlngert werden. In dem einstweilig sichergestellten Teil von Natur und Landschaft sind Handlungen und Maßnahmen nach Maßgabe der Si398
§§ 22 – 24
cherstellungserklrung verboten, die geeignet sind, den Schutzgegenstand nachteilig zu verndern. Die einstweilige Sicherstellung ist ganz oder teilweise aufzuheben, wenn ihre Voraussetzungen nicht mehr oder nicht mehr in vollem Umgang gegeben sind. Absatz 2 gilt entsprechend. (4) Geschtzte Teile von Natur und Landschaft sind zu registrieren und zu kennzeichnen. Das Nhere richtet sich nach Landesrecht. (5) Die Erklrung zum Nationalpark oder Nationalen Naturmonument einschließlich ihrer nderung ergeht im Benehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. § 23 Naturschutzgebiete (1) Naturschutzgebiete sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen erforderlich ist 1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebenssttten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, 2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Grnden oder 3. wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schçnheit. (2) Alle Handlungen, die zu einer Zerstçrung, Beschdigung oder Vernderung des Naturschutzgebiets oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhaltigen Stçrung fhren kçnnen, sind nach Maßgabe nherer Bestimmungen verboten. Soweit es der Schutzzweck erlaubt, kçnnen Naturschutzgebiete der Allgemeinheit zugnglich gemacht werden. § 24 Nationalparke, Nationale Naturmonumente (1) Nationalparke sind rechtsverbindlich festgesetzte einheitlich zu schtzende Gebiete, die www.WALHALLA.de
§§ 25 – 26
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1. großrumig, weitgehend unzerschnitten und von besonderer Eigenart sind, 2. in einem berwiegenden Teil ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets erfllen und 3. sich in einem berwiegenden Teil ihres Gebiets in einem vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten Zustand befinden oder geeignet sind, sich in einen Zustand zu entwickeln oder in einen Zustand entwickelt zu werden, der einen mçglichst ungestçrten Ablauf der Naturvorgnge in ihrer natrlichen Dynamik gewhrleistet. (2) Nationalparke haben zum Ziel, in einem berwiegenden Teil ihres Gebiets den mçglichst ungestçrten Ablauf der Naturvorgnge in ihrer natrlichen Dynamik zu gewhrleisten. Soweit es der Schutzzweck erlaubt, sollen Nationalparke auch der wissenschaftlichen Umweltbeobachtung, der naturkundlichen Bildung und dem Naturerlebnis der Bevçlkerung dienen. (3) Nationalparke sind unter Bercksichtigung ihres besonderen Schutzzwecks sowie der durch die Großrumigkeit und Besiedlung gebotenen Ausnahmen wie Naturschutzgebiete zu schtzen. (4) Nationale Naturmonumente sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die 1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Grnden und 2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schçnheit von herausragender Bedeutung sind. Nationale Naturmonumente sind wie Naturschutzgebiete zu schtzen. § 25 Biosphrenreservate (1) Biosphrenreservate sind einheitlich zu schtzende und zu entwickelnde Gebiete, die 1. großrumig und fr bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sind, 2. in wesentlichen Teilen ihres Gebiets die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets, im brigen berwiegend eines Landschaftsschutzgebiets erfllen, www.WALHALLA.de
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3. vornehmlich der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch hergebrachte vielfltige Nutzung geprgten Landschaft und der darin historisch gewachsenen Arten- und Biotopvielfalt, einschließlich Wild- und frherer Kulturformen wirtschaftlich genutzter oder nutzbarer Tier- und Pflanzenarten, dienen und 4. beispielhaft der Entwicklung und Erprobung von die Naturgter besonders schonenden Wirtschaftsweisen dienen. (2) Biosphrenreservate dienen, soweit es der Schutzzweck erlaubt, auch der Forschung und der Beobachtung von Natur und Landschaft sowie der Bildung fr nachhaltige Entwicklung. (3) Biosphrenreservate sind unter Bercksichtigung der durch die Großrumigkeit und Besiedlung gebotenen Ausnahmen ber Kernzonen, Pflegezonen und Entwicklungszonen zu entwickeln und wie Naturschutzgebiete oder Landschaftsschutzgebiete zu schtzen. (4) Biosphrenreservate kçnnen auch als Biosphrengebiete oder Biosphrenregionen bezeichnet werden. § 26 Landschaftsschutzgebiete (1) Landschaftsschutzgebiete sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft erforderlich ist 1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfhigkeit des Naturhaushalts oder der Regenerationsfhigkeit und nachhaltigen Nutzungsfhigkeit der Naturgter, einschließlich des Schutzes von Lebenssttten und Lebensrumen bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, 2. wegen der Vielfalt, Eigenart und Schçnheit oder der besonderen kulturhistorischen Bedeutung der Landschaft oder 3. wegen ihrer besonderen Bedeutung fr die Erholung. (2) In einem Landschaftsschutzgebiet sind unter besonderer Beachtung des § 5 Absatz 1 und nach Maßgabe nherer Bestimmungen 399
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BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz
alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebiets verndern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. § 27 Naturparke (1) Naturparke sind einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die
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1. großrumig sind, 2. berwiegend Landschaftsschutzgebiete oder Naturschutzgebiete sind, 3. sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen fr die Erholung besonders eignen und in denen ein nachhaltiger Tourismus angestrebt wird, 4. nach den Erfordernissen der Raumordnung fr Erholung vorgesehen sind, 5. der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfltige Nutzung geprgten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen und in denen zu diesem Zweck eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt wird und 6. besonders dazu geeignet sind, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fçrdern. (2) Naturparke sollen entsprechend ihren in Absatz 1 beschriebenen Zwecken unter Beachtung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege geplant, gegliedert, erschlossen und weiterentwickelt werden. § 28 Naturdenkmler (1) Naturdenkmler sind rechtsverbindlich festgesetzte Einzelschçpfungen der Natur oder entsprechende Flchen bis zu fnf Hektar, deren besonderer Schutz erforderlich ist 1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Grnden oder 2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schçnheit. (2) Die Beseitigung des Naturdenkmals sowie alle Handlungen, die zu einer Zerstçrung, Beschdigung oder Vernderung des Naturdenkmals fhren kçnnen, sind nach Maßgabe nherer Bestimmungen verboten. 400
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§ 29 Geschtzte Landschaftsbestandteile (1) Geschtzte Landschaftsbestandteile sind rechtsverbindlich festgesetzte Teile von Natur und Landschaft, deren besonderer Schutz erforderlich ist 1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfhigkeit des Naturhaushalts, 2. zur Belebung, Gliederung oder Pflege des Orts- oder Landschaftsbildes, 3. zur Abwehr schdlicher Einwirkungen oder 4. wegen ihrer Bedeutung als Lebenssttten bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Der Schutz kann sich fr den Bereich eines Landes oder fr Teile des Landes auf den gesamten Bestand an Alleen, einseitigen Baumreihen, Bumen, Hecken oder anderen Landschaftsbestandteilen erstrecken. (2) Die Beseitigung des geschtzten Landschaftsbestandteils sowie alle Handlungen, die zu einer Zerstçrung, Beschdigung oder Vernderung des geschtzten Landschaftsbestandteils fhren kçnnen, sind nach Maßgabe nherer Bestimmungen verboten. Fr den Fall der Bestandsminderung kann die Verpflichtung zu einer angemessenen und zumutbaren Ersatzpflanzung oder zur Leistung von Ersatz in Geld vorgesehen werden. (3) Vorschriften des Landesrechts ber den gesetzlichen Schutz von Alleen bleiben unberhrt. § 30 Gesetzlich geschtzte Biotope (1) Bestimmte Teile von Natur und Landschaft, die eine besondere Bedeutung als Biotope haben, werden gesetzlich geschtzt (allgemeiner Grundsatz). (2) Handlungen, die zu einer Zerstçrung oder einer sonstigen erheblichen Beeintrchtigung folgender Biotope fhren kçnnen, sind verboten: 1. natrliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewsser einschließlich ihrer Ufer und der dazugehçrigen uferbegleitenden natrlichen oder www.WALHALLA.de
§§ 31– 32
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naturnahen Vegetation sowie ihrer natrlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmßig berschwemmten Bereiche, 2. Moore, Smpfe, Rçhrichte, Großseggenrieder, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Quellbereiche, Binnenlandsalzstellen, 3. offene Binnendnen, offene natrliche Block-, Schutt- und Gerçllhalden, Lehmund Lçsswnde, Zwergstrauch-, Ginsterund Wacholderheiden, Borstgrasrasen, Trockenrasen, Schwermetallrasen, Wlder und Gebsche trockenwarmer Standorte, 4. Bruch-, Sumpf- und Auenwlder, Schlucht, Blockhalden- und Hangschuttwlder, subalpine Lrchen- und Lrchen-Arvenwlder, 5. offene Felsbildungen, alpine Rasen sowie Schneetlchen und Krummholzgebsche, 6. Fels- und Steilksten, Kstendnen und Strandwlle, Strandseen, Boddengewsser mit Verlandungsbereichen, Salzwiesen und Wattflchen im Kstenbereich, Seegraswiesen und sonstige marine Makrophytenbestnde, Riffe, sublitorale Sandbnke, Schlickgrnde mit bohrender Bodenmegafauna sowie artenreiche Kies-, Grobsand- und Schillgrnde im Meeresund Kstenbereich. Die Verbote des Satzes 1 gelten auch fr weitere von den Lndern gesetzlich geschtzte Biotope. (3) Von den Verboten des Absatzes 2 kann auf Antrag eine Ausnahme zugelassen werden, wenn die Beeintrchtigungen ausgeglichen werden kçnnen. (4) Sind auf Grund der Aufstellung, nderung oder Ergnzung von Bebauungsplnen Handlungen im Sinne des Absatzes 2 zu erwarten, kann auf Antrag der Gemeinde ber eine erforderliche Ausnahme oder Befreiung von den Verboten des Absatzes 2 vor der Aufstellung des Bebauungsplans entschieden werden. Ist eine Ausnahme zugelassen oder eine Befreiung gewhrt worden, bedarf es fr die Durchfhrung eines im brigen zulssigen Vorhabens keiner weiteren Ausnahme oder Befreiung, wenn mit der Durchfhwww.WALHALLA.de
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rung des Vorhabens innerhalb von sieben Jahren nach Inkrafttreten des Bebauungsplans begonnen wird. (5) Bei gesetzlich geschtzten Biotopen, die whrend der Laufzeit einer vertraglichen Vereinbarung oder der Teilnahme an çffentlichen Programmen zur Bewirtschaftungsbeschrnkung entstanden sind, gilt Absatz 2 nicht fr die Wiederaufnahme einer zulssigen land-, forst- oder fischereiwirtschaftlichen Nutzung innerhalb von zehn Jahren nach Beendigung der betreffenden vertraglichen Vereinbarung oder der Teilnahme an den betreffenden çffentlichen Programmen. (6) Bei gesetzlich geschtzten Biotopen, die auf Flchen entstanden sind, bei denen eine zulssige Gewinnung von Bodenschtzen eingeschrnkt oder unterbrochen wurde, gilt Absatz 2 nicht fr die Wiederaufnahme der Gewinnung innerhalb von fnf Jahren nach der Einschrnkung oder Unterbrechung. (7) Die gesetzlich geschtzten Biotope werden registriert und die Registrierung wird in geeigneter Weise çffentlich zugnglich gemacht. Die Registrierung und deren Zugnglichkeit richten sich nach Landesrecht. (8) Weiter gehende Schutzvorschriften einschließlich der Bestimmungen ber Ausnahmen und Befreiungen bleiben unberhrt. Abschnitt 2 Netz „Natura 2000“ § 31 Aufbau und Schutz des Netzes „Natura 2000“ Der Bund und die Lnder erfllen die sich aus den Richtlinien 92/43/EWG und 79/409/EWG ergebenden Verpflichtungen zum Aufbau und Schutz des zusammenhngenden europischen çkologischen Netzes „Natura 2000“ im Sinne des Artikels 3 der Richtlinie 92/43/EWG. § 32 Schutzgebiete (1) Die Lnder whlen die Gebiete, die der Kommission nach Artikel 4 Absatz 1 der Richtlinie 92/43/EWG und Artikel 4 Absatz 1 und 2 der Richtlinie 79/409/EWG zu benennen sind, nach den in diesen Vorschriften ge401
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nannten Maßgaben aus. Sie stellen das Benehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit her. Dieses beteiligt die anderen fachlich betroffenen Bundesministerien und benennt die ausgewhlten Gebiete der Kommission. Es bermittelt der Kommission gleichzeitig Schtzungen ber eine finanzielle Beteiligung der Gemeinschaft, die zur Erfllung der Verpflichtungen nach Artikel 6 Absatz 1 der Richtlinie 92/43/EWG einschließlich der Zahlung eines finanziellen Ausgleichs insbesondere fr die Land- und Forstwirtschaft erforderlich ist.
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(2) Die in die Liste nach Artikel 4 Absatz 2 Unterabsatz 3 der Richtlinie 92/43/EWG aufgenommenen Gebiete sind nach Maßgabe des Artikels 4 Absatz 4 dieser Richtlinie und die nach Artikel 4 Absatz 1 und 2 der Richtlinie 79/409/EWG benannten Gebiete entsprechend den jeweiligen Erhaltungszielen zu geschtzten Teilen von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2 zu erklren. (3) Die Schutzerklrung bestimmt den Schutzzweck entsprechend den jeweiligen Erhaltungszielen und die erforderlichen Gebietsbegrenzungen. Es soll dargestellt werden, ob prioritre natrliche Lebensraumtypen oder prioritre Arten zu schtzen sind. Durch geeignete Gebote und Verbote sowie Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ist sicherzustellen, dass den Anforderungen des Artikels 6 der Richtlinie 92/43/EWG entsprochen wird. Weiter gehende Schutzvorschriften bleiben unberhrt. (4) Die Unterschutzstellung nach den Abstzen 2 und 3 kann unterbleiben, soweit nach anderen Rechtsvorschriften einschließlich dieses Gesetzes und gebietsbezogener Bestimmungen des Landesrechts, nach Verwaltungsvorschriften, durch die Verfgungsbefugnis eines çffentlichen oder gemeinntzigen Trgers oder durch vertragliche Vereinbarungen ein gleichwertiger Schutz gewhrleistet ist. (5) Fr Natura 2000-Gebiete kçnnen Bewirtschaftungsplne selbstndig oder als Bestandteil anderer Plne aufgestellt werden. 402
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(6) Die Auswahl und die Erklrung von Gebieten im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 und des Absatzes 2 im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels zu geschtzten Teilen von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2 richten sich nach § 57. § 33 Allgemeine Schutzvorschriften (1) Alle Vernderungen und Stçrungen, die zu einer erheblichen Beeintrchtigung eines Natura 2000-Gebiets in seinen fr die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen fhren kçnnen, sind unzulssig. Die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndige Behçrde kann unter den Voraussetzungen des § 34 Absatz 3 bis 5 Ausnahmen von dem Verbot des Satzes 1 sowie von Verboten im Sinne des § 32 Absatz 3 zulassen. (2) Bei einem Gebiet im Sinne des Artikels 5 Absatz 1 der Richtlinie 92/43/EWG gilt whrend der Konzertierungsphase bis zur Beschlussfassung des Rates Absatz 1 Satz 1 im Hinblick auf die in ihm vorkommenden prioritren natrlichen Lebensraumtypen und prioritren Arten entsprechend. Die §§ 34 und 36 finden keine Anwendung. § 34 Vertrglichkeit und Unzulssigkeit von Projekten; Ausnahmen (1) Projekte sind vor ihrer Zulassung oder Durchfhrung auf ihre Vertrglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebiets zu berprfen, wenn sie einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plnen geeignet sind, das Gebiet erheblich zu beeintrchtigen, und nicht unmittelbar der Verwaltung des Gebiets dienen. Soweit ein Natura 2000-Gebiet ein geschtzter Teil von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2 ist, ergeben sich die Maßstbe fr die Vertrglichkeit aus dem Schutzzweck und den dazu erlassenen Vorschriften, wenn hierbei die jeweiligen Erhaltungsziele bereits bercksichtigt wurden. Der Projekttrger hat die zur Prfung der Vertrglichkeit sowie der Voraussetzungen nach den Abstzen 3 bis 5 erforderlichen Unterlagen vorzulegen. www.WALHALLA.de
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(2) Ergibt die Prfung der Vertrglichkeit, dass das Projekt zu erheblichen Beeintrchtigungen des Gebiets in seinen fr die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen fhren kann, ist es unzulssig. (3) Abweichend von Absatz 2 darf ein Projekt nur zugelassen oder durchgefhrt werden, soweit es 1. aus zwingenden Grnden des berwiegenden çffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art, notwendig ist und 2. zumutbare Alternativen, den mit dem Projekt verfolgten Zweck an anderer Stelle ohne oder mit geringeren Beeintrchtigungen zu erreichen, nicht gegeben sind. (4) Kçnnen von dem Projekt im Gebiet vorkommende prioritre natrliche Lebensraumtypen oder prioritre Arten betroffen werden, kçnnen als zwingende Grnde des berwiegenden çffentlichen Interesses nur solche im Zusammenhang mit der Gesundheit des Menschen, der çffentlichen Sicherheit, einschließlich der Verteidigung und des Schutzes der Zivilbevçlkerung, oder den maßgeblich gnstigen Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt geltend gemacht werden. Sonstige Grnde im Sinne des Absatzes 3 Nummer 1 kçnnen nur bercksichtigt werden, wenn die zustndige Behçrde zuvor ber das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Stellungnahme der Kommission eingeholt hat. (5) Soll ein Projekt nach Absatz 3, auch in Verbindung mit Absatz 4, zugelassen oder durchgefhrt werden, sind die zur Sicherung des Zusammenhangs des Netzes „Natura 2000“ notwendigen Maßnahmen vorzusehen. Die zustndige Behçrde unterrichtet die Kommission ber das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ber die getroffenen Maßnahmen. (6) Bedarf ein Projekt im Sinne des Absatzes 1 Satz 1, das nicht von einer Behçrde durchgefhrt wird, nach anderen Rechtsvorschriften keiner behçrdlichen Entscheidung oder Anzeige an eine Behçrde, so ist es der fr Nawww.WALHALLA.de
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turschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde anzuzeigen. Diese kann die Durchfhrung des Projekts zeitlich befristen oder anderweitig beschrnken, um die Einhaltung der Voraussetzungen der Abstze 1 bis 5 sicherzustellen. Trifft die Behçrde innerhalb eines Monats nach Eingang der Anzeige keine Entscheidung, kann mit der Durchfhrung des Projekts begonnen werden. Wird mit der Durchfhrung eines Projekts ohne die erforderliche Anzeige begonnen, kann die Behçrde die vorlufige Einstellung anordnen. Liegen im Fall des Absatzes 2 die Voraussetzungen der Abstze 3 bis 5 nicht vor, hat die Behçrde die Durchfhrung des Projekts zu untersagen. Die Stze 1 bis 5 sind nur insoweit anzuwenden, als Schutzvorschriften der Lnder, einschließlich der Vorschriften ber Ausnahmen und Befreiungen, keine strengeren Regelungen fr die Zulssigkeit von Projekten enthalten. (7) Fr geschtzte Teile von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2 und gesetzlich geschtzte Biotope im Sinne des § 30 sind die Abstze 1 bis 6 nur insoweit anzuwenden, als die Schutzvorschriften, einschließlich der Vorschriften ber Ausnahmen und Befreiungen, keine strengeren Regelungen fr die Zulssigkeit von Projekten enthalten. Die Verpflichtungen nach Absatz 4 Satz 2 zur Beteiligung der Kommission und nach Absatz 5 Satz 2 zur Unterrichtung der Kommission bleiben unberhrt. (8) Die Abstze 1 bis 7 gelten mit Ausnahme von Bebauungsplnen, die eine Planfeststellung ersetzen, nicht fr Vorhaben im Sinne des § 29 des Baugesetzbuches in Gebieten mit Bebauungsplnen nach § 30 des Baugesetzbuches und whrend der Planaufstellung nach § 33 des Baugesetzbuches. § 35 Gentechnisch vernderte Organismen Auf 1. Freisetzungen gentechnisch vernderter Organismen im Sinne des § 3 Nummer 5 des Gentechnikgesetzes und 2. die land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzung von rechtmßig in Verkehr 403
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gebrachten Produkten, die gentechnisch vernderte Organismen enthalten oder aus solchen bestehen, sowie den sonstigen, insbesondere auch nicht erwerbswirtschaftlichen, Umgang mit solchen Produkten, der in seinen Auswirkungen den vorgenannten Handlungen vergleichbar ist, innerhalb eines Natura 2000-Gebiets ist § 34 Absatz 1 und 2 entsprechend anzuwenden.
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§ 36 Plne Auf 1. Linienbestimmungen nach § 16 des Bundesfernstraßengesetzes und § 13 des Bundeswasserstraßengesetzes sowie 2. Plne, die bei behçrdlichen Entscheidungen zu beachten oder zu bercksichtigen sind ist § 34 Absatz 1 bis 5 entsprechend anzuwenden. Bei Raumordnungsplnen im Sinne des § 3 Absatz 1 Nummer 7 des Raumordnungsgesetzes und bei Bauleitplnen und Satzungen nach § 34 Absatz 4 Satz 1 Nummer 3 des Baugesetzbuches findet § 34 Absatz 1 Satz 1 keine Anwendung. Kapitel 5 Schutz der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Lebenssttten und Biotope Abschnitt 1 Allgemeine Vorschriften § 37 Aufgaben des Artenschutzes (1) Die Vorschriften dieses Kapitels sowie § 6 Absatz 3 dienen dem Schutz der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten. Der Artenschutz umfasst 1. den Schutz der Tiere und Pflanzen wild lebender Arten und ihrer Lebensgemeinschaften vor Beeintrchtigungen durch den Menschen und die Gewhrleistung ihrer sonstigen Lebensbedingungen, 404
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2. den Schutz der Lebenssttten und Biotope der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten sowie 3. die Wiederansiedlung von Tieren und Pflanzen verdrngter wild lebender Arten in geeigneten Biotopen innerhalb ihres natrlichen Verbreitungsgebiets. (2) Die Vorschriften des Pflanzenschutzrechts, des Tierschutzrechts, des Seuchenrechts sowie des Forst-, Jagd- und Fischereirechts bleiben von den Vorschriften dieses Kapitels und den auf Grund dieses Kapitels erlassenen Rechtsvorschriften unberhrt. Soweit in jagd- oder fischereirechtlichen Vorschriften keine besonderen Bestimmungen zum Schutz und zur Pflege der betreffenden Arten bestehen oder erlassen werden, sind vorbehaltlich der Rechte der Jagdausbungsoder Fischereiberechtigten die Vorschriften dieses Kapitels und die auf Grund dieses Kapitels erlassenen Rechtsvorschriften anzuwenden. § 38 Allgemeine Vorschriften fr den Arten-, Lebenssttten- und Biotopschutz (1) Zur Vorbereitung und Durchfhrung der Aufgaben nach § 37 Absatz 1 erstellen die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden des Bundes und der Lnder auf der Grundlage der Beobachtung nach § 6 Schutz-, Pflege- und Entwicklungsziele und verwirklichen sie. (2) Soweit dies zur Umsetzung vçlker- und gemeinschaftsrechtlicher Vorgaben oder zum Schutz von Arten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufgefhrt sind, einschließlich deren Lebenssttten, erforderlich ist, ergreifen die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden des Bundes und der Lnder wirksame und aufeinander abgestimmte vorbeugende Schutzmaßnahmen oder stellen Artenhilfsprogramme auf. Sie treffen die erforderlichen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass der unbeabsichtigte Fang oder das unbeabsichtigte Tçten keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die streng geschtzten Arten haben. www.WALHALLA.de
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(3) Die erforderliche Forschung und die notwendigen wissenschaftlichen Arbeiten im Sinne des Artikels 18 der Richtlinie 92/43/ EWG und des Artikels 10 der Richtlinie 79/ 409/EWG werden gefçrdert. Abschnitt 2 Allgemeiner Artenschutz § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Es ist verboten, 1. wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernnftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu tçten, 2. wild lebende Pflanzen ohne vernnftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestnde niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwsten, 3. Lebenssttten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernnftigen Grund zu beeintrchtigen oder zu zerstçren. (2) Vorbehaltlich jagd- oder fischereirechtlicher Bestimmungen ist es verboten, wild lebende Tiere und Pflanzen der in Anhang V der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrten Arten aus der Natur zu entnehmen. Die Lnder kçnnen Ausnahmen von Satz 1 unter den Voraussetzungen des § 45 Absatz 7 oder des Artikels 14 der Richtlinie 92/43/EWG zulassen. (3) Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 wild lebende Blumen, Grser, Farne, Moose, Flechten, Frchte, Pilze, Teeund Heilkruter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen fr den persçnlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen. (4) Das gewerbsmßige Entnehmen, Be- oder Verarbeiten wild lebender Pflanzen bedarf unbeschadet der Rechte der Eigentmer und sonstiger Nutzungsberechtigter der Genehmigung der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn der Bestand www.WALHALLA.de
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der betreffenden Art am Ort der Entnahme nicht gefhrdet und der Naturhaushalt nicht erheblich beeintrchtigt werden. Die Entnahme hat pfleglich zu erfolgen. Bei der Entscheidung ber Entnahmen zu Zwecken der Produktion regionalen Saatguts sind die gnstigen Auswirkungen auf die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu bercksichtigen. (5) Es ist verboten, 1. die Bodendecke auf Wiesen, Feldrainen, Hochrainen und ungenutzten Grundflchen sowie an Hecken und Hngen abzubrennen oder nicht land-, forst- oder fischereiwirtschaftlich genutzte Flchen so zu behandeln, dass die Tier- oder Pflanzenwelt erheblich beeintrchtigt wird, 2. Bume, die außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder grtnerisch genutzten Grundflchen stehen, Hecken, lebende Zune, Gebsche und andere Gehçlze in der Zeit vom 1. Mrz bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulssig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bumen, 3. Rçhrichte in der Zeit vom 1. Mrz bis zum 30. September zurckzuschneiden; außerhalb dieser Zeiten drfen Rçhrichte nur in Abschnitten zurckgeschnitten werden, 4. stndig wasserfhrende Grben unter Einsatz von Grabenfrsen zu rumen, wenn dadurch der Naturhaushalt, insbesondere die Tierwelt erheblich beeintrchtigt wird. Die Verbote des Satzes 1 Nummer 1 bis 3 gelten nicht fr 1. behçrdlich angeordnete Maßnahmen, 2. Maßnahmen, die im çffentlichen Interesse nicht auf andere Weise oder zu anderer Zeit durchgefhrt werden kçnnen, wenn sie a) behçrdlich durchgefhrt werden, b) behçrdlich zugelassen sind oder c) der Gewhrleistung der Verkehrssicherheit dienen, 405
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3. nach § 15 zulssige Eingriffe in Natur und Landschaft, 4. zulssige Bauvorhaben, wenn nur geringfgiger Gehçlzbewuchs zur Verwirklichung der Baumaßnahmen beseitigt werden muss. Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung bei den Verboten des Satzes 1 Nummer 2 und 3 fr den Bereich eines Landes oder fr Teile des Landes erweiterte Verbotszeitrume vorsehen. Sie kçnnen die Ermchtigung nach Satz 3 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. (6) Es ist verboten, Hçhlen, Stollen, Erdkeller oder hnliche Rume, die als Winterquartier von Fledermusen dienen, in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. Mrz aufzusuchen; dies gilt nicht zur Durchfhrung unaufschiebbarer und nur geringfgig stçrender Handlungen sowie fr touristisch erschlossene oder stark genutzte Bereiche. (7) Weiter gehende Schutzvorschriften insbesondere des Kapitels 4 und des Abschnitts 3 des Kapitels 5 einschließlich der Bestimmungen ber Ausnahmen und Befreiungen bleiben unberhrt. § 40 Nichtheimische, gebietsfremde und invasive Arten (1) Es sind geeignete Maßnahmen zu treffen, um einer Gefhrdung von kosystemen, Biotopen und Arten durch Tiere und Pflanzen nichtheimischer oder invasiver Arten entgegenzuwirken. (2) Arten, bei denen Anhaltspunkte dafr bestehen, dass es sich um invasive Arten handelt, sind zu beobachten. (3) Die zustndigen Behçrden des Bundes und der Lnder ergreifen unverzglich geeignete Maßnahmen, um neu auftretende Tiere und Pflanzen invasiver Arten zu beseitigen oder deren Ausbreitung zu verhindern. Sie treffen bei bereits verbreiteten invasiven Arten Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und die Auswirkungen der Ausbreitung zu vermindern, soweit diese Aussicht auf Erfolg haben und der Erfolg nicht außer Verhltnis zu dem erforderlichen Auf406
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wand steht. Die Stze 1 und 2 gelten nicht fr in der Land- und Forstwirtschaft angebaute Pflanzen im Sinne des Absatzes 4 Satz 3 Nummer 1. (4) Das Ausbringen von Pflanzen gebietsfremder Arten in der freien Natur sowie von Tieren bedarf der Genehmigung der zustndigen Behçrde. Knstlich vermehrte Pflanzen sind nicht gebietsfremd, wenn sie ihren genetischen Ursprung in dem betreffenden Gebiet haben. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn eine Gefhrdung von kosystemen, Biotopen oder Arten der Mitgliedstaaten nicht auszuschließen ist. Von dem Erfordernis einer Genehmigung sind ausgenommen 1. der Anbau von Pflanzen in der Land- und Forstwirtschaft, 2. der Einsatz von Tieren a) nicht gebietsfremder Arten, b) gebietsfremder Arten, sofern der Einsatz einer pflanzenschutzrechtlichen Genehmigung bedarf, bei der die Belange des Artenschutzes bercksichtigt sind, zum Zweck des biologischen Pflanzenschutzes, 3. das Ansiedeln von Tieren nicht gebietsfremder Arten, die dem Jagd- oder Fischereirecht unterliegen, 4. das Ausbringen von Gehçlzen und Saatgut außerhalb ihrer Vorkommensgebiete bis einschließlich 1. Mrz 2020; bis zu diesem Zeitpunkt sollen in der freien Natur Gehçlze und Saatgut vorzugsweise nur innerhalb ihrer Vorkommensgebiete ausgebracht werden. Artikel 22 der Richtlinie 92/43/EWG ist zu beachten. (5) Genehmigungen nach Absatz 4 werden bei im Inland noch nicht vorkommenden Arten vom Bundesamt fr Naturschutz erteilt. (6) Die zustndige Behçrde kann anordnen, dass ungenehmigt ausgebrachte Tiere und Pflanzen oder sich unbeabsichtigt in der freien Natur ausbreitende Pflanzen sowie dorthin entkommene Tiere beseitigt werden, soweit es zur Abwehr einer Gefhrdung von www.WALHALLA.de
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kosystemen, Biotopen oder Arten erforderlich ist. § 41 Vogelschutz an Energiefreileitungen Zum Schutz von Vogelarten sind neu zu errichtende Masten und technische Bauteile von Mittelspannungsleitungen konstruktiv so auszufhren, dass Vçgel gegen Stromschlag geschtzt sind. An bestehenden Masten und technischen Bauteilen von Mittelspannungsleitungen mit hoher Gefhrdung von Vçgeln sind bis zum 31. Dezember 2012 die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung gegen Stromschlag durchzufhren. Satz 2 gilt nicht fr die Oberleitungsanlagen von Eisenbahnen. § 42 Zoos (1) Zoos sind dauerhafte Einrichtungen, in denen lebende Tiere wild lebender Arten zwecks Zurschaustellung whrend eines Zeitraumes von mindestens sieben Tagen im Jahr gehalten werden. Nicht als Zoo gelten 1. Zirkusse, 2. Tierhandlungen und 3. Gehege zur Haltung von nicht mehr als fnf Arten von Schalenwild, das im Bundesjagdgesetz aufgefhrt ist, oder Einrichtungen, in denen nicht mehr als 20 Tiere anderer wild lebender Arten gehalten werden. (2) Die Errichtung, Erweiterung, wesentliche nderung und der Betrieb eines Zoos bedrfen der Genehmigung. Die Genehmigung bezieht sich auf eine bestimmte Anlage, bestimmte Betreiber, auf eine bestimmte Anzahl an Individuen einer jeden Tierart sowie auf eine bestimmte Betriebsart. (3) Zoos sind so zu errichten und zu betreiben, dass 1. bei der Haltung der Tiere den biologischen und den Erhaltungsbedrfnissen der jeweiligen Art Rechnung getragen wird, insbesondere die jeweiligen Gehege nach Lage, Grçße und Gestaltung und innerer Einrichtung art- und tiergerecht ausgestaltet sind, www.WALHALLA.de
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2. die Pflege der Tiere auf der Grundlage eines dem Stand der guten veterinrmedizinischen Praxis entsprechenden schriftlichen Programms zur tiermedizinischen Vorbeugung und Behandlung sowie zur Ernhrung erfolgt, 3. dem Eindringen von Schadorganismen sowie dem Entweichen der Tiere vorgebeugt wird, 4. die Vorschriften des Tier- und Artenschutzes beachtet werden, 5. ein Register ber den Tierbestand des Zoos in einer den verzeichneten Arten jeweils angemessenen Form gefhrt und stets auf dem neuesten Stand gehalten wird, 6. die Aufklrung und das Bewusstsein der ffentlichkeit in Bezug auf den Erhalt der biologischen Vielfalt gefçrdert wird, insbesondere durch Informationen ber die zur Schau gestellten Arten und ihre natrlichen Biotope, 7. sich der Zoo beteiligt an a) Forschungen, die zur Erhaltung der Arten beitragen, einschließlich des Austausches von Informationen ber die Arterhaltung, oder b) der Aufzucht in Gefangenschaft, der Bestandserneuerung und der Wiederansiedlung von Arten in ihren Biotopen oder c) der Ausbildung in erhaltungsspezifischen Kenntnissen und Fhigkeiten. (4) Die Genehmigung nach Absatz 2 ist zu erteilen, wenn 1. sichergestellt ist, dass die Pflichten nach Absatz 3 erfllt werden, 2. die nach diesem Kapitel erforderlichen Nachweise vorliegen, 3. keine Tatsachen vorliegen, aus denen sich Bedenken gegen die Zuverlssigkeit des Betreibers sowie der fr die Leitung des Zoos verantwortlichen Personen ergeben sowie 4. andere çffentlich-rechtliche Vorschriften der Errichtung und dem Betrieb des Zoos nicht entgegenstehen. 407
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Die Genehmigung kann mit Nebenbestimmungen versehen werden; insbesondere kann eine Sicherheitsleistung fr die ordnungsgemße Auflçsung des Zoos und die Wiederherstellung des frheren Zustands verlangt werden. (5) Die Lnder kçnnen vorsehen, dass die in Absatz 2 Satz 1 vorgesehene Genehmigung die Erlaubnis nach § 11 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2a und 3 Buchstabe d des Tierschutzgesetzes einschließt. (6) Die zustndige Behçrde hat die Einhaltung der sich aus den Abstzen 3 und 4 ergebenden Anforderungen unter anderem durch regelmßige Prfungen und Besichtigungen zu berwachen. § 52 gilt entsprechend. (7) Wird ein Zoo ohne die erforderliche Genehmigung oder im Widerspruch zu den sich aus den Abstzen 3 und 4 ergebenden Anforderungen errichtet, erweitert, wesentlich gendert oder betrieben, so kann die zustndige Behçrde die erforderlichen Anordnungen treffen, um die Einhaltung der Anforderungen innerhalb einer angemessenen Frist sicherzustellen. Sie kann dabei auch bestimmen, den Zoo ganz oder teilweise fr die ffentlichkeit zu schließen. ndern sich die Anforderungen an die Haltung von Tieren in Zoos entsprechend dem Stand der Wissenschaft, soll die zustndige Behçrde nachtrgliche Anordnungen erlassen, wenn den genderten Anforderungen nicht auf andere Weise nachgekommen wird. (8) Soweit der Betreiber Anordnungen nach Absatz 7 nicht nachkommt, ist der Zoo innerhalb eines Zeitraums von hçchstens zwei Jahren nach deren Erlass ganz oder teilweise zu schließen und die Genehmigung ganz oder teilweise zu widerrufen. Durch Anordnung ist sicherzustellen, dass die von der Schließung betroffenen Tiere angemessen und im Einklang mit dem Zweck und den Bestimmungen der Richtlinie 1999/22/EG des Rates vom 29. Mrz 1999 ber die Haltung von Wildtieren in Zoos (ABl. L 94 vom 9. 4. 1999, S. 24) auf Kosten des Betreibers art- und tiergerecht behandelt und untergebracht werden. Eine Beseitigung der Tiere ist nur in bereinstim408
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mung mit den arten- und tierschutzrechtlichen Bestimmungen zulssig, wenn keine andere zumutbare Alternative fr die Unterbringung der Tiere besteht. § 43 Tiergehege (1) Tiergehege sind dauerhafte Einrichtungen, in denen Tiere wild lebender Arten außerhalb von Wohn- und Geschftsgebuden whrend eines Zeitraums von mindestens sieben Tagen im Jahr gehalten werden und die kein Zoo im Sinne des § 42 Absatz 1 sind. (2) Tiergehege sind so zu errichten und zu betreiben, dass 1. die sich aus § 42 Absatz 3 Nummer 1 bis 4 ergebenden Anforderungen eingehalten werden, 2. weder der Naturhaushalt noch das Landschaftsbild beeintrchtigt werden und 3. das Betreten von Wald und Flur sowie der Zugang zu Gewssern nicht in unangemessener Weise eingeschrnkt wird. (3) Die Errichtung, Erweiterung, wesentliche nderung und der Betrieb eines Tiergeheges sind der zustndigen Behçrde mindestens einen Monat im voraus anzuzeigen. Diese kann die erforderlichen Anordnungen treffen, um die Einhaltung der sich aus Absatz 2 ergebenden Anforderungen sicherzustellen. Sie kann die Beseitigung eines Tiergeheges anordnen, wenn nicht auf andere Weise rechtmßige Zustnde hergestellt werden kçnnen. In diesem Fall gilt § 42 Absatz 8 Satz 2 und 3 entsprechend. (4) Die Lnder kçnnen bestimmen, dass die Anforderungen nach Absatz 2 nicht gelten fr Gehege, 1. die unter staatlicher Aufsicht stehen, 2. die nur fr kurze Zeit aufgestellt werden oder eine geringe Flche beanspruchen oder 3. in denen nur eine geringe Anzahl an Tieren oder Tiere mit geringen Anforderungen an ihre Haltung gehalten werden. (5) Weiter gehende Vorschriften der Lnder bleiben unberhrt. www.WALHALLA.de
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BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz Abschnitt 3 Besonderer Artenschutz
§ 44 Vorschriften fr besonders geschtzte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten (1) Es ist verboten, 1. wild lebenden Tieren der besonders geschtzten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu tçten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschdigen oder zu zerstçren, 2. wild lebende Tiere der streng geschtzten Arten und der europischen Vogelarten whrend der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, berwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stçren; eine erhebliche Stçrung liegt vor, wenn sich durch die Stçrung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhesttten der wild lebenden Tiere der besonders geschtzten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschdigen oder zu zerstçren, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschtzten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschdigen oder zu zerstçren (Zugriffsverbote). (2) Es ist ferner verboten, 1. Tiere und Pflanzen der besonders geschtzten Arten in Besitz oder Gewahrsam zu nehmen, in Besitz oder Gewahrsam zu haben oder zu be- oder verarbeiten (Besitzverbote), 2. Tiere und Pflanzen der besonders geschtzten Arten im Sinne des § 7 Absatz 2 Nummer 13 Buchstabe b und c a) zu verkaufen, zu kaufen, zum Verkauf oder Kauf anzubieten, zum Verkauf vorrtig zu halten oder zu befçrdern, zu tauschen oder entgeltlich zum Gebrauch oder zur Nutzung zu berlassen, www.WALHALLA.de
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b) zu kommerziellen Zwecken zu erwerben, zur Schau zu stellen oder auf andere Weise zu verwenden (Vermarktungsverbote). Artikel 9 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 bleibt unberhrt. (3) Die Besitz- und Vermarktungsverbote gelten auch fr 1. Waren im Sinne des Anhangs der Richtlinie 83/129/EWG, die entgegen den Artikeln 1 und 3 dieser Richtlinie nach dem 30. September 1983 in die Gemeinschaft gelangt sind, 2. Tiere und Pflanzen, die durch Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4 bestimmt sind. (4) Entspricht die land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Bodennutzung und die Verwertung der dabei gewonnenen Erzeugnisse den in § 5 Absatz 2 bis 4 dieses Gesetzes genannten Anforderungen sowie den sich aus § 17 Absatz 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes und dem Recht der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft ergebenden Anforderungen an die gute fachliche Praxis, verstçßt sie nicht gegen die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote. Sind in Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrte Arten, europische Vogelarten oder solche Arten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufgefhrt sind, betroffen, gilt dies nur, soweit sich der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art durch die Bewirtschaftung nicht verschlechtert. Soweit dies nicht durch anderweitige Schutzmaßnahmen, insbesondere durch Maßnahmen des Gebietsschutzes, Artenschutzprogramme, vertragliche Vereinbarungen oder gezielte Aufklrung sichergestellt ist, ordnet die zustndige Behçrde gegenber den verursachenden Land-, Forst- oder Fischwirten die erforderlichen Bewirtschaftungsvorgaben an. Befugnisse nach Landesrecht zur Anordnung oder zum Erlass entsprechender Vorgaben durch Allgemeinverfgung oder Rechtsverordnung bleiben unberhrt. (5) Fr nach § 15 zulssige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie fr Vorhaben im Sinne 409
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des § 18 Absatz 2 Satz 1, die nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulssig sind, gelten die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote nach Maßgabe der Stze 2 bis 5. Sind in Anhang IV Buchstabe a der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrte Tierarten, europische Vogelarten oder solche Arten betroffen, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufgefhrt sind, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeintrchtigungen wild lebender Tiere auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 1 nicht vor, soweit die çkologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhesttten im rumlichen Zusammenhang weiterhin erfllt wird. Soweit erforderlich, kçnnen auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden. Fr Standorte wild lebender Pflanzen der in Anhang IV Buchstabe b der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrten Arten gelten die Stze 2 und 3 entsprechend. Sind andere besonders geschtzte Arten betroffen, liegt bei Handlungen zur Durchfhrung eines Eingriffs oder Vorhabens kein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverbote vor. (6) Die Zugriffs- und Besitzverbote gelten nicht fr Handlungen zur Vorbereitung gesetzlich vorgeschriebener Prfungen, die von fachkundigen Personen unter grçßtmçglicher Schonung der untersuchten Exemplare und der brigen Tier- und Pflanzenwelt im notwendigen Umfang vorgenommen werden. Die Anzahl der verletzten oder getçteten Exemplare von europischen Vogelarten und Arten der in Anhang IV Buchstabe a der Richtlinie 92/43/EWG aufgefhrten Tierarten ist von der fachkundigen Person der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde jhrlich mitzuteilen. § 45 Ausnahmen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Von den Besitzverboten sind, soweit sich aus einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 5 nichts anderes ergibt, ausgenommen 410
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1. Tiere und Pflanzen der besonders geschtzten Arten, die rechtmßig a) in der Gemeinschaft gezchtet und nicht herrenlos geworden sind, durch knstliche Vermehrung gewonnen oder aus der Natur entnommen worden sind, b) aus Drittstaaten in die Gemeinschaft gelangt sind, 2. Tiere und Pflanzen der Arten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4 aufgefhrt und vor ihrer Aufnahme in die Rechtsverordnung rechtmßig in der Gemeinschaft erworben worden sind. Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b gilt nicht fr Tiere und Pflanzen der Arten im Sinne des § 7 Absatz 2 Nummer 13 Buchstabe b, die nach dem 3. April 2002 ohne eine Ausnahme oder Befreiung nach § 43 Absatz 8 Satz 2 oder § 62 des Bundesnaturschutzgesetzes in der bis zum 1. Mrz 2010 geltenden Fassung oder nach dem 1. Mrz 2010 ohne eine Ausnahme nach Absatz 8 aus einem Drittstaat unmittelbar in das Inland gelangt sind. Abweichend von Satz 2 drfen tote Vçgel von europischen Vogelarten im Sinne des § 7 Absatz 2 Nummer 13 Buchstabe b Doppelbuchstabe bb, soweit diese nach § 2 Absatz 1 des Bundesjagdgesetzes dem Jagdrecht unterliegen, zum persçnlichen Gebrauch oder als Hausrat ohne eine Ausnahme oder Befreiung aus einem Drittstaat unmittelbar in das Inland verbracht werden. (2) Soweit nach Absatz 1 Tiere und Pflanzen der besonders geschtzten Arten keinen Besitzverboten unterliegen, sind sie auch von den Vermarktungsverboten ausgenommen. Dies gilt vorbehaltlich einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 5 nicht fr aus der Natur entnommene 1. Tiere und Pflanzen der streng geschtzten Arten und 2. Tiere europischer Vogelarten. (3) Von den Vermarktungsverboten sind auch ausgenommen 1. Tiere und Pflanzen der streng geschtzten Arten, die vor ihrer Unterschutzstellung als vom Aussterben bedrohte oder streng gewww.WALHALLA.de
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schtzte Arten rechtmßig erworben worden sind, 2. Tiere europischer Vogelarten, die vor dem 6. April 1981 rechtmßig erworben worden oder in Anhang III Teil 1 der Richtlinie 79/409/EWG aufgefhrt sind, 3. Tiere und Pflanzen der Arten, die den Richtlinien 92/43/EWG und 79/409/EWG unterliegen und die in einem Mitgliedstaat in bereinstimmung mit den Richtlinien zu den in § 44 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 genannten Handlungen freigegeben worden sind. (4) Abweichend von den Besitz- und Vermarktungsverboten ist es vorbehaltlich jagdund fischereirechtlicher Vorschriften zulssig, tot aufgefundene Tiere und Pflanzen aus der Natur zu entnehmen und an die von der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde bestimmte Stelle abzugeben oder, soweit sie nicht zu den streng geschtzten Arten gehçren, fr Zwecke der Forschung oder Lehre oder zur Prparation fr diese Zwecke zu verwenden. (5) Abweichend von den Verboten des § 44 Absatz 1 Nummer 1 sowie den Besitzverboten ist es vorbehaltlich jagdrechtlicher Vorschriften ferner zulssig, verletzte, hilflose oder kranke Tiere aufzunehmen, um sie gesund zu pflegen. Die Tiere sind unverzglich freizulassen, sobald sie sich selbstndig erhalten kçnnen. Im brigen sind sie an die von der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde bestimmte Stelle abzugeben. Handelt es sich um Tiere der streng geschtzten Arten, so hat der Besitzer die Aufnahme des Tieres der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrde zu melden. Diese kann die Herausgabe des aufgenommenen Tieres verlangen. (6) Die fr die Beschlagnahme oder Einziehung zustndigen Behçrden kçnnen Ausnahmen von den Besitz- und Vermarktungsverboten zulassen, soweit dies fr die Verwertung beschlagnahmter oder eingezogener Tiere und Pflanzen erforderlich ist und Rechtsakte der Europischen Gemeinschaft dem nicht entgegenstehen. www.WALHALLA.de
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(7) Die nach Landesrecht fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden sowie im Fall des Verbringens aus dem Ausland das Bundesamt fr Naturschutz kçnnen von den Verboten des § 44 im Einzelfall weitere Ausnahmen zulassen 1. zur Abwendung erheblicher land-, forst-, fischerei-, wasser- oder sonstiger erheblicher wirtschaftlicher Schden, 2. zum Schutz der natrlich vorkommenden Tier- und Pflanzenwelt, 3. fr Zwecke der Forschung, Lehre, Bildung oder Wiederansiedlung oder diesen Zwecken dienende Maßnahmen der Aufzucht oder knstlichen Vermehrung, 4. im Interesse der Gesundheit des Menschen, der çffentlichen Sicherheit, einschließlich der Verteidigung und des Schutzes der Zivilbevçlkerung, oder der maßgeblich gnstigen Auswirkungen auf die Umwelt oder 5. aus anderen zwingenden Grnden des berwiegenden çffentlichen Interesses einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art. Eine Ausnahme darf nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben sind und sich der Erhaltungszustand der Populationen einer Art nicht verschlechtert, soweit nicht Artikel 16 Absatz 1 der Richtlinie 92/43/EWG weiter gehende Anforderungen enthlt. Artikel 16 Absatz 3 der Richtlinie 92/ 43/EWG und Artikel 9 Absatz 2 der Richtlinie 79/409/EWG sind zu beachten. Die Landesregierungen kçnnen Ausnahmen auch allgemein durch Rechtsverordnung zulassen. Sie kçnnen die Ermchtigung nach Satz 4 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. (8) Das Bundesamt fr Naturschutz kann im Fall des Verbringens aus dem Ausland von den Verboten des § 44 unter den Voraussetzungen des Absatzes 7 Satz 2 und 3 im Einzelfall weitere Ausnahmen zulassen, um unter kontrollierten Bedingungen und in beschrnktem Ausmaß eine vernnftige Nutzung von Tieren und Pflanzen bestimmter Arten im Sinne des § 7 Absatz 2 Nummer 13 411
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Buchstabe b sowie fr gezchtete und knstlich vermehrte Tiere oder Pflanzen dieser Arten zu ermçglichen.
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§ 46 Nachweispflicht (1) Diejenige Person, die 1. lebende Tiere oder Pflanzen der besonders geschtzten Arten, ihre lebenden oder toten Entwicklungsformen oder im Wesentlichen vollstndig erhaltene tote Tiere oder Pflanzen der besonders geschtzten Arten, 2. ohne Weiteres erkennbare Teile von Tieren oder Pflanzen der streng geschtzten Arten oder ohne Weiteres erkennbar aus ihnen gewonnene Erzeugnisse oder 3. lebende Tiere oder Pflanzen der Arten, die in einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4 aufgefhrt sind, besitzt oder die tatschliche Gewalt darber ausbt, kann sich gegenber den fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden auf eine Berechtigung hierzu nur berufen, wenn sie auf Verlangen diese Berechtigung nachweist oder nachweist, dass sie oder ein Dritter die Tiere oder Pflanzen vor ihrer Unterschutzstellung als besonders geschtzte Art oder vor ihrer Aufnahme in eine Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4 in Besitz hatte. (2) Auf Erzeugnisse im Sinne des Absatzes 1 Nummer 2, die dem persçnlichen Gebrauch oder als Hausrat dienen, ist Absatz 1 nicht anzuwenden. Fr Tiere oder Pflanzen, die vor ihrer Unterschutzstellung als besonders geschtzte Art oder vor ihrer Aufnahme in eine Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4 erworben wurden und die dem persçnlichen Gebrauch oder als Hausrat dienen, gengt anstelle des Nachweises nach Absatz 1 die Glaubhaftmachung. Die Glaubhaftmachung darf nur verlangt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass keine Berechtigung vorliegt. (3) Soweit nach Artikel 8 oder Artikel 9 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 die Berechtigung zu den dort genannten Handlungen nachzuweisen ist oder fr den Nachweis bestimmte Dokumente vorgeschrieben sind, ist 412
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der Nachweis in der in der genannten Verordnung vorgeschriebenen Weise zu fhren. § 47 Einziehung Tiere oder Pflanzen, fr die der erforderliche Nachweis oder die erforderliche Glaubhaftmachung nicht erbracht wird, kçnnen von den fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden eingezogen werden. § 51 gilt entsprechend; § 51 Absatz 1 Satz 2 gilt mit der Maßgabe, dass auch die Vorlage einer Bescheinigung einer sonstigen unabhngigen sachverstndigen Stelle oder Person verlangt werden kann. Abschnitt 4 Zustndige Behçrden, Verbringen von Tieren und Pflanzen § 48 Zustndige Behçrden (1) Vollzugsbehçrden im Sinne des Artikels 13 Absatz 1 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 und des Artikels IX des Washingtoner Artenschutzbereinkommens sind 1. das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fr den Verkehr mit anderen Vertragsparteien und mit dem Sekretariat (Artikel IX Absatz 2 des Washingtoner Artenschutzbereinkommens), mit Ausnahme der in Nummer 2 Buchstabe a und c sowie Nummer 4 genannten Aufgaben, und fr die in Artikel 12 Absatz 1, 3 und 5, den Artikeln 13 und 15 Absatz 1 und 5 und Artikel 20 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 genannten Aufgaben, 2. das Bundesamt fr Naturschutz a) fr die Erteilung von Ein- und Ausfuhrgenehmigungen und Wiederausfuhrbescheinigungen im Sinne des Artikels 4 Absatz 1 und 2 und des Artikels 5 Absatz 1 und 4 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 sowie von sonstigen Dokumenten im Sinne des Artikels IX Absatz 1 Buchstabe a des Washingtoner Artenschutzbereinkommens sowie fr den Verkehr mit dem Sekretariat, der Kommission der Europischen Gemeinschaften und mit Behçrden anderer www.WALHALLA.de
§ 49
BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz Vertragsstaaten und Nichtvertragsstaaten im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Genehmigungsantrgen oder bei der Verfolgung von Ein- und Ausfuhrverstçßen sowie fr die in Artikel 15 Absatz 4 Buchstabe a und c der Verordnung (EG) Nr. 338/97 genannten Aufgaben,
b) fr die Zulassung von Ausnahmen nach Artikel 8 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 im Fall der Einfuhr, c) fr die Anerkennung von Betrieben, in denen im Sinne des Artikels VII Absatz 4 des Washingtoner Artenschutzbereinkommens Exemplare fr Handelszwecke gezchtet oder knstlich vermehrt werden sowie fr die Meldung des in Artikel 7 Absatz 1 Nummer 4 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 genannten Registrierungsverfahrens gegenber dem Sekretariat (Artikel IX Absatz 2 des Washingtoner Artenschutzbereinkommens), d) die Erteilung von Bescheinigungen nach den Artikeln 30, 37 und 44a der Verordnung (EG) Nr. 865/2006 der Kommission vom 4. Mai 2006 mit Durchfhrungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates ber den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch berwachung des Handels (ABl. L 166 vom 19. 6. 2006, S. 1), die durch die Verordnung (EG) Nr. 100/2008 (ABl. L 31 vom 5. 2. 2008, S. 3) gendert worden ist, im Fall der Ein- und Ausfuhr, e) die Registrierung von Kaviarverpackungsbetrieben nach Artikel 66 der Verordnung (EG) Nr. 865/2006, f) fr die Verwertung der von den Zollstellen nach § 51 eingezogenen lebenden Tieren und Pflanzen sowie fr die Verwertung der von Zollbehçrden nach § 51 eingezogenen toten Tiere und Pflanzen sowie Teilen davon und Erzeugnisse daraus, soweit diese von streng geschtzten Arten stammen, www.WALHALLA.de
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3. die Bundeszollverwaltung fr den Informationsaustausch mit dem Sekretariat in Angelegenheiten der Bekmpfung der Artenschutzkriminalitt, 4. die nach Landesrecht fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden fr alle brigen Aufgaben im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 338/97. (2) Wissenschaftliche Behçrde im Sinne des Artikels 13 Absatz 2 der Verordnung (EG) Nr. 338/97 ist das Bundesamt fr Naturschutz. § 49 Mitwirkung der Zollbehçrden; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Das Bundesministerium der Finanzen und die von ihm bestimmten Zollbehçrden wirken mit bei der berwachung des Verbringens von Tieren und Pflanzen, die einer Ein- oder Ausfuhrregelung nach Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft unterliegen, sowie bei der berwachung von Besitz- und Vermarktungsverboten nach diesem Kapitel im Warenverkehr mit Drittstaaten. Die Zollbehçrden drfen im Rahmen der berwachung vorgelegte Dokumente an die nach § 48 zustndigen Behçrden weiterleiten, soweit zureichende tatschliche Anhaltspunkte dafr bestehen, dass Tiere oder Pflanzen unter Verstoß gegen Regelungen oder Verbote im Sinne des Satzes 1 verbracht werden. (2) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates die Einzelheiten des Verfahrens nach Absatz 1 zu regeln; soweit es erforderlich ist, kann es dabei auch Pflichten zu Anzeigen, Anmeldungen, Ausknften und zur Leistung von Hilfsdiensten sowie zur Duldung der Einsichtnahme in Geschftspapiere und sonstige Unterlagen und zur Duldung von Besichtigungen und von Entnahmen unentgeltlicher Muster und Proben vorsehen. (3) Die Zollstellen, bei denen Tiere und Pflanzen zur Ein-, Durch- und Ausfuhr nach diesem Kapitel anzumelden sind, werden 413
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vom Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen im Bundesanzeiger bekannt gegeben. Auf Zollstellen, bei denen lebende Tiere und Pflanzen anzumelden sind, ist besonders hinzuweisen.
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§ 50 Anmeldepflicht bei der Ein-, Durchund Ausfuhr oder dem Verbringen aus Drittstaaten (1) Wer Tiere oder Pflanzen, die einer von der Europischen Gemeinschaft erlassenen Einoder Ausfuhrregelung unterliegen oder deren Verbringen aus einem Drittstaat einer Ausnahme des Bundesamtes fr Naturschutz bedarf, unmittelbar aus einem Drittstaat in den oder durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt (Ein- oder Durchfuhr) oder aus dem Geltungsbereich dieses Gesetzes in einen Drittstaat verbringt (Ausfuhr), hat diese Tiere oder Pflanzen zur Ein-, Durch- oder Ausfuhr unter Vorlage der fr die Ein-, Durchoder Ausfuhr vorgeschriebenen Genehmigungen oder sonstigen Dokumente bei einer nach § 49 Absatz 3 bekannt gegebenen Zollstelle anzumelden und auf Verlangen vorzufhren. Das Bundesamt fr Naturschutz kann auf Antrag aus vernnftigem Grund eine andere als die in Satz 1 bezeichnete Zollstelle zur Abfertigung bestimmen, wenn diese ihr Einverstndnis erteilt hat und Rechtsvorschriften dem nicht entgegenstehen. (2) Die ein-, durch- oder ausfhrende Person hat die voraussichtliche Ankunftszeit lebender Tiere der abfertigenden Zollstelle unter Angabe der Art und Zahl der Tiere mindestens 18 Stunden vor der Ankunft mitzuteilen. § 51 Inverwahrungnahme, Beschlagnahme und Einziehung durch die Zollbehçrden (1) Ergeben sich im Rahmen der zollamtlichen berwachung Zweifel, ob das Verbringen von Tieren oder Pflanzen Regelungen oder Verboten im Sinne des § 49 Absatz 1 unterliegt, kann die Zollbehçrde die Tiere oder Pflanzen auf Kosten der verfgungsberechtigten Person bis zur Klrung der Zweifel in Verwahrung nehmen oder einen Dritten mit 414
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der Verwahrung beauftragen; sie kann die Tiere oder Pflanzen auch der verfgungsberechtigten Person unter Auferlegung eines Verfgungsverbotes berlassen. Zur Klrung der Zweifel kann die Zollbehçrde von der verfgungsberechtigten Person die Vorlage einer Bescheinigung einer vom Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit anerkannten unabhngigen sachverstndigen Stelle oder Person darber verlangen, dass es sich nicht um Tiere oder Pflanzen handelt, die zu den Arten oder Populationen gehçren, die einer von der Europischen Gemeinschaft erlassenen Ein- oder Ausfuhrregelung oder Besitz- und Vermarktungsverboten nach diesem Kapitel unterliegen. Erweisen sich die Zweifel als unbegrndet, hat der Bund der verfgungsberechtigten Person die Kosten fr die Beschaffung der Bescheinigung und die zustzlichen Kosten der Verwahrung zu erstatten. (2) Wird bei der zollamtlichen berwachung festgestellt, dass Tiere oder Pflanzen ohne die vorgeschriebenen Genehmigungen oder sonstigen Dokumente ein-, durch- oder ausgefhrt werden, werden sie durch die Zollbehçrde beschlagnahmt. Beschlagnahmte Tiere oder Pflanzen kçnnen der verfgungsberechtigten Person unter Auferlegung eines Verfgungsverbotes berlassen werden. Werden die vorgeschriebenen Genehmigungen oder sonstigen Dokumente nicht innerhalb eines Monats nach der Beschlagnahme vorgelegt, so ordnet die Zollbehçrde die Einziehung an; die Frist kann angemessen verlngert werden, lngstens bis zu insgesamt sechs Monaten. Wird festgestellt, dass es sich um Tiere oder Pflanzen handelt, fr die eine Ein- oder Ausfuhrgenehmigung nicht erteilt werden darf, werden sie sofort eingezogen. (3) Absatz 2 gilt entsprechend, wenn bei der zollamtlichen berwachung nach § 50 Absatz 1 festgestellt wird, dass dem Verbringen Besitz- und Vermarktungsverbote entgegenstehen. (4) Werden beschlagnahmte oder eingezogene Tiere oder Pflanzen verußert, wird der Erlçs an den Eigentmer ausgezahlt, wenn er nachweist, dass ihm die Umstnde, die die www.WALHALLA.de
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Beschlagnahme oder Einziehung veranlasst haben, ohne sein Verschulden nicht bekannt waren. Dritte, deren Rechte durch die Einziehung oder Verußerung erlçschen, werden unter den Voraussetzungen des Satzes 1 aus dem Erlçs entschdigt. (5) Werden Tiere oder Pflanzen beschlagnahmt oder eingezogen, so werden die hierdurch entstandenen Kosten, insbesondere fr Pflege, Unterbringung, Befçrderung, Rcksendung oder Verwertung, der verbringenden Person auferlegt; kann sie nicht ermittelt werden, werden sie dem Absender, Befçrderer oder Besteller auferlegt, wenn diesem die Umstnde, die die Beschlagnahme oder Einziehung veranlasst haben, bekannt waren oder htten bekannt sein mssen. Abschnitt 5 Auskunfts- und Zutrittsrecht; Gebhren und Auslagen § 52 Auskunfts- und Zutrittsrecht (1) Natrliche und juristische Personen sowie nicht rechtsfhige Personenvereinigungen haben den fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden oder nach § 49 mitwirkenden Behçrden auf Verlangen die Ausknfte zu erteilen, die zur Durchfhrung der Rechtsakte der Europischen Gemeinschaft, dieses Kapitels oder der zu ihrer Durchfhrung erlassenen Rechtsvorschriften erforderlich sind. (2) Personen, die von den in Absatz 1 genannten Behçrden beauftragt sind, drfen, soweit dies erforderlich ist, im Rahmen des Absatzes 1 betrieblich oder geschftlich genutzte Grundstcke, Gebude, Rume, Seeanlagen, Schiffe und Transportmittel der zur Auskunft verpflichteten Person whrend der Geschfts- und Betriebszeiten betreten und die Behltnisse sowie die geschftlichen Unterlagen einsehen. Die zur Auskunft verpflichtete Person hat, soweit erforderlich, die beauftragten Personen dabei zu untersttzen sowie die geschftlichen Unterlagen auf Verlangen vorzulegen. www.WALHALLA.de
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(3) Fr die zur Auskunft verpflichtete Person gilt § 55 der Strafprozessordnung entsprechend. § 53 Gebhren und Auslagen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Das Bundesamt fr Naturschutz erhebt fr seine Amtshandlungen nach den Vorschriften dieses Kapitels sowie nach den Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 338/97 Gebhren und Auslagen. (2) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen, dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates die gebhrenpflichtigen Tatbestnde, die Gebhrenstze und die Auslagenerstattung zu bestimmen und dabei feste Stze und Rahmenstze vorzusehen. Die zu erstattenden Auslagen kçnnen abweichend vom Verwaltungskostengesetz geregelt werden. Abschnitt 6 Ermchtigungen § 54 Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates bestimmte, nicht unter § 7 Absatz 2 Nummer 13 Buchstabe a oder Buchstabe b fallende Tier- und Pflanzenarten oder Populationen solcher Arten unter besonderen Schutz zu stellen, soweit es sich um natrlich vorkommende Arten handelt, die 1. im Inland durch den menschlichen Zugriff in ihrem Bestand gefhrdet sind, oder soweit es sich um Arten handelt, die mit solchen gefhrdeten Arten oder mit Arten im Sinne des § 7 Absatz 2 Nummer 13 415
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Buchstabe b verwechselt werden kçnnen, oder 2. in ihrem Bestand gefhrdet sind und fr die die Bundesrepublik Deutschland in hohem Maße verantwortlich ist. (2) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. bestimmte, nach § 7 Absatz 2 Nummer 13 Buchstabe a oder Buchstabe b besonders geschtzte a) Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang B der Verordnung (EG) Nr. 338/97 aufgefhrt sind, b) europische Vogelarten, 2. bestimmte sonstige Tier- und Pflanzenarten im Sinne des Absatzes 1 unter strengen Schutz zu stellen, soweit es sich um natrlich vorkommende Arten handelt, die im Inland vom Aussterben bedroht sind oder fr die die Bundesrepublik Deutschland in besonders hohem Maße verantwortlich ist. (3) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. nher zu bestimmen, welche Teile von Tieren oder Pflanzen besonders geschtzter Arten oder aus solchen Tieren oder Pflanzen gewonnene Erzeugnisse als ohne Weiteres erkennbar im Sinne des § 7 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe c und d oder Nummer 2 Buchstabe c und d anzusehen sind, 2. bestimmte besonders geschtzte Arten oder Herknfte von Tieren oder Pflanzen besonders geschtzter Arten sowie gezchtete oder knstlich vermehrte Tiere oder Pflanzen besonders geschtzter Arten von Verboten des § 44 ganz, teilweise oder unter bestimmten Voraussetzungen auszunehmen, soweit der Schutzzweck dadurch nicht gefhrdet wird und die Artikel 12, 13 und 16 der Richtlinie 92/43/ EWG, die Artikel 5 bis 7 und 9 der Richtlinie 79/409/EWG, sonstige Rechtsakte der 416
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Europischen Gemeinschaft oder Verpflichtungen aus internationalen Artenschutzbereinkommen dem nicht entgegenstehen. (4) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates invasive Tier- und Pflanzenarten zu bestimmen, fr die nach § 44 Absatz 3 Nummer 2 die Verbote des § 44 Absatz 2 gelten, soweit dies erforderlich ist, um einer Gefhrdung von kosystemen, Biotopen oder Arten entgegenzuwirken. (5) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, soweit dies aus Grnden des Artenschutzes erforderlich ist und Rechtsakte der Europischen Gemeinschaft dem nicht entgegenstehen, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. die Haltung oder die Zucht von Tieren, 2. das Inverkehrbringen von Tieren und Pflanzen bestimmter besonders geschtzter Arten sowie von Tieren und Pflanzen der durch Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4 bestimmten Arten zu verbieten oder zu beschrnken. (6) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, soweit dies aus Grnden des Artenschutzes, insbesondere zur Erfllung der sich aus Artikel 15 der Richtlinie 92/43/EWG, Artikel 8 der Richtlinie 79/409/EWG oder aus internationalen Artenschutzbereinkommen ergebenden Verpflichtungen, erforderlich ist, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. die Herstellung, den Besitz, das Inverkehrbringen oder die Verwendung bestimmter Gerte, Mittel oder Vorrichtungen, mit denen in Mengen oder wahllos wild lebende Tiere getçtet, bekmpft oder gefangen oder Pflanzen bekmpft oder vernichtet werden kçnnen, oder durch die das çrtliche Verschwinden oder sonstige erhebliche Beeintrchtigungen von Populawww.WALHALLA.de
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tionen der betreffenden Tier- oder Pflanzenarten hervorgerufen werden kçnnten, 2. Handlungen oder Verfahren, die zum çrtlichen Verschwinden oder zu sonstigen erheblichen Beeintrchtigungen von Populationen wild lebender Tier- oder Pflanzenarten fhren kçnnen, zu beschrnken oder zu verbieten. Satz 1 Nummer 1 gilt nicht fr Gerte, Mittel oder Vorrichtungen, die auf Grund anderer Rechtsvorschriften einer Zulassung bedrfen, sofern bei der Zulassung die Belange des Artenschutzes zu bercksichtigen sind. (7) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften zum Schutz von Horststandorten von Vogelarten zu erlassen, die in ihrem Bestand gefhrdet und in besonderem Maße stçrungsempfindlich sind und insbesondere whrend bestimmter Zeitrume und innerhalb bestimmter Abstnde Handlungen zu verbieten, die die Fortpflanzung oder Aufzucht beeintrchtigen kçnnen. Weiter gehende Schutzvorschriften einschließlich der Bestimmungen ber Ausnahmen und Befreiungen bleiben unberhrt. (8) Zur Erleichterung der berwachung der Besitz- und Vermarktungsverbote wird das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften zu erlassen ber 1. Aufzeichnungspflichten derjenigen, die gewerbsmßig Tiere oder Pflanzen der besonders geschtzten Arten be- oder verarbeiten, verkaufen, kaufen oder von anderen erwerben, insbesondere ber den Kreis der Aufzeichnungspflichtigen, den Gegenstand und Umfang der Aufzeichnungspflicht, die Dauer der Aufbewahrungsfrist fr die Aufzeichnungen und ihre berprfung durch die fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden, www.WALHALLA.de
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2. die Kennzeichnung von Tieren und Pflanzen der besonders geschtzten Arten fr den Nachweis nach § 46, 3. die Erteilung von Bescheinigungen ber den rechtmßigen Erwerb von Tieren und Pflanzen fr den Nachweis nach § 46, 4. Pflichten zur Anzeige des Besitzes von a) Tieren und Pflanzen der besonders geschtzten Arten, b) Tieren und Pflanzen der durch Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4 bestimmten Arten. (9) Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nummer 2 bedrfen des Einvernehmens mit dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie. Rechtsverordnungen nach Absatz 6 Satz 1 Nummer 1 und Absatz 8 Nummer 1, 2 und 4 bedrfen des Einvernehmens mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie. Im brigen bedrfen die Rechtsverordnungen nach den Abstzen 1 bis 8 des Einvernehmens mit dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, in den Fllen der Abstze 1 bis 6 und 8 jedoch nur, soweit sie sich beziehen auf 1. Tierarten, die dem Jagd- oder Fischereirecht unterliegen, 2. Tierarten, die zum Zweck des biologischen Pflanzenschutzes eingesetzt werden, oder 3. Pflanzen, die durch knstliche Vermehrung gewonnen oder forstlich nutzbar sind. (10) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung allgemeine Anforderungen an Bewirtschaftungsvorgaben fr die land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Bodennutzung im Sinne des § 44 Absatz 4 festzulegen. Sie kçnnen die Ermchtigung nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen.
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§ 55 Durchfhrung gemeinschaftsrechtlicher oder internationaler Vorschriften; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Rechtsverordnungen nach § 54 kçnnen auch zur Durchfhrung von Rechtsakten des Rates oder der Kommission der Europischen Gemeinschaften auf dem Gebiet des Artenschutzes oder zur Erfllung von internationalen Artenschutzbereinkommen erlassen werden. (2) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Verweisungen auf Vorschriften in Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft in diesem Gesetz oder in Rechtsverordnungen auf Grund des § 54 zu ndern, soweit nderungen dieser Rechtsakte es erfordern. Kapitel 6 Meeresnaturschutz § 56 Geltungs- und Anwendungsbereich (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten auch im Bereich der Kstengewsser sowie mit Ausnahme des Kapitels 2 nach Maßgabe des Seerechtsbereinkommens der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 (BGBl. 1994 II S. 1798, 1799; 1995 II S. 602) und der nachfolgenden Bestimmungen ferner im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels. (2) Auf die Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone, die bis zum 1. Januar 2017 genehmigt worden sind, findet § 15 keine Anwendung. § 57 Geschtzte Meeresgebiete im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Die Auswahl von geschtzten Meeresgebieten im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandso418
§§ 55 – 57
ckels erfolgt durch das Bundesamt fr Naturschutz unter Einbeziehung der ffentlichkeit mit Zustimmung des Bundesministeriums fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit beteiligt die fachlich betroffenen Bundesministerien und stellt das Benehmen mit den angrenzenden Lndern her. (2) Die Erklrung der Meeresgebiete zu geschtzten Teilen von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2 erfolgt durch das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter Beteiligung der fachlich betroffenen Bundesministerien durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf. (3) Fr die Auswahl von Gebieten im Sinne des § 32 Absatz 1 Satz 1 und die Erklrung von Gebieten im Sinne des § 32 Absatz 2 zu geschtzten Teilen von Natur und Landschaft im Sinne des § 20 Absatz 2 im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels ist § 32 vorbehaltlich nachfolgender Nummern 1 bis 5 entsprechend anzuwenden: 1. Beschrnkungen des Flugverkehrs, der Schifffahrt, der nach internationalem Recht erlaubten militrischen Nutzung sowie von Vorhaben der wissenschaftlichen Meeresforschung im Sinne des Artikels 246 Absatz 3 des Seerechtsbereinkommens der Vereinten Nationen sind nicht zulssig; Artikel 211 Absatz 6 des Seerechtsbereinkommens der Vereinten Nationen sowie die weiteren die Schifffahrt betreffenden vçlkerrechtlichen Regelungen bleiben unberhrt. 2. Die Versagungsgrnde fr Vorhaben der wissenschaftlichen Meeresforschung im Sinne des Artikels 246 Absatz 5 des Seerechtsbereinkommens der Vereinten Nationen bleiben unter Beachtung des Gesetzes ber die Durchfhrung wissenschaftlicher Meeresforschung vom 6. Juni 1995 (BGBl. I S. 778, 785), das zuletzt durch Artikel 321 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) gendert worden ist, unberhrt. www.WALHALLA.de
§§ 58 – 59
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3. Beschrnkungen der Fischerei sind nur in bereinstimmung mit dem Recht der Europischen Gemeinschaft und nach Maßgabe des Seefischereigesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 6. Juli 1998 (BGBl. I S. 1791), das zuletzt durch Artikel 217 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) gendert worden ist, zulssig. 4. Beschrnkungen bei der Verlegung von unterseeischen Kabeln und Rohrleitungen sind nur nach § 34 und in bereinstimmung mit Artikel 56 Absatz 3 in Verbindung mit Artikel 79 des Seerechtsbereinkommens der Vereinten Nationen zulssig. 5. Beschrnkungen bei der Energieerzeugung aus Wasser, Strçmung und Wind sowie bei der Aufsuchung und Gewinnung von Bodenschtzen sind nur nach § 34 zulssig. § 58 Zustndige Behçrden; Gebhren und Auslagen; Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Die Durchfhrung der Vorschriften dieses Gesetzes, der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Vorschriften sowie der Vorschriften des Umweltschadensgesetzes im Hinblick auf die Schdigung von Arten und natrlichen Lebensrumen und die unmittelbare Gefahr solcher Schden obliegt im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels dem Bundesamt fr Naturschutz, soweit nichts anderes bestimmt ist. Bedarf ein Eingriff in Natur und Landschaft, der im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone oder im Bereich des Festlandsockels durchgefhrt werden soll, einer behçrdlichen Zulassung oder einer Anzeige an eine Behçrde oder wird er von einer Behçrde durchgefhrt, ergeht die Entscheidung der Behçrde im Benehmen mit dem Bundesamt fr Naturschutz. (2) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit kann durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, Aufgaben, die dem Bundesamt fr Naturschutz nach Absatz 1 www.WALHALLA.de
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obliegen, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern auf das Bundespolizeiprsidium und im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf die Bundesanstalt fr Landwirtschaft und Ernhrung zur Ausbung bertragen. (3) Fr seine Amtshandlungen nach den in Absatz 1 Satz 1 genannten Vorschriften im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels erhebt das Bundesamt fr Naturschutz Gebhren und Auslagen. Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates die gebhrenpflichtigen Tatbestnde, die Gebhrenstze und die Auslagenerstattung zu bestimmen und dabei feste Stze und Rahmenstze vorzusehen. Die zu erstattenden Auslagen kçnnen abweichend vom Verwaltungskostengesetz geregelt werden. § 53 bleibt unberhrt. Kapitel 7 Erholung in Natur und Landschaft § 59 Betreten der freien Landschaft (1) Das Betreten der freien Landschaft auf Straßen und Wegen sowie auf ungenutzten Grundflchen zum Zweck der Erholung ist allen gestattet (allgemeiner Grundsatz). (2) Das Betreten des Waldes richtet sich nach dem Bundeswaldgesetz und den Waldgesetzen der Lnder sowie im brigen nach dem sonstigen Landesrecht. Es kann insbesondere andere Benutzungsarten ganz oder teilweise dem Betreten gleichstellen sowie das Betreten aus wichtigen Grnden, insbesondere aus solchen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Feldschutzes und der landund forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung, zum Schutz der Erholungsuchenden, zur Vermeidung erheblicher Schden oder zur Wahrung anderer schutzwrdiger Interessen des Grundstcksbesitzers einschrnken. 419
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§ 60 Haftung Das Betreten der freien Landschaft erfolgt auf eigene Gefahr. Durch die Betretungsbefugnis werden keine zustzlichen Sorgfalts- oder Verkehrssicherungspflichten begrndet. Es besteht insbesondere keine Haftung fr typische, sich aus der Natur ergebende Gefahren.
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§ 61 Freihaltung von Gewssern und Uferzonen (1) Im Außenbereich drfen an Bundeswasserstraßen und Gewssern erster Ordnung sowie an stehenden Gewssern mit einer Grçße von mehr als 1 Hektar im Abstand bis 50 Meter von der Uferlinie keine baulichen Anlagen errichtet oder wesentlich gendert werden. An den Kstengewssern ist abweichend von Satz 1 ein Abstand von mindestens 150 Metern von der mittleren Hochwasserlinie an der Nordsee und von der Mittelwasserlinie an der Ostsee einzuhalten. Weiter gehende Vorschriften der Lnder bleiben unberhrt. (2) Absatz 1 gilt nicht fr 1. bauliche Anlagen, die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes rechtmßig errichtet oder zugelassen waren, 2. bauliche Anlagen, die in Ausbung wasserrechtlicher Erlaubnisse oder Bewilligungen oder zum Zwecke der berwachung, der Bewirtschaftung, der Unterhaltung oder des Ausbaus eines oberirdischen Gewssers errichtet oder gendert werden, 3. Anlagen des çffentlichen Verkehrs einschließlich Nebenanlagen und Zubehçr, des Rettungswesens, des Ksten- und Hochwasserschutzes sowie der Verteidigung. Weiter gehende Vorschriften der Lnder ber Ausnahmen bleiben unberhrt. (3) Von dem Verbot des Absatzes 1 kann auf Antrag eine Ausnahme zugelassen werden, wenn 1. die durch die bauliche Anlage entstehenden Beeintrchtigungen des Naturhaushalts oder des Landschaftsbildes, insbesondere im Hinblick auf die Funktion der 420
§§ 60 – 63
Gewsser und ihrer Uferzonen, geringfgig sind oder dies durch entsprechende Maßnahmen sichergestellt werden kann oder 2. dies aus Grnden des berwiegenden çffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art, notwendig ist; in diesem Fall gilt § 15 entsprechend. § 62 Bereitstellen von Grundstcken Der Bund, die Lnder und sonstige juristische Personen des çffentlichen Rechts stellen in ihrem Eigentum oder Besitz stehende Grundstcke, die sich nach ihrer natrlichen Beschaffenheit fr die Erholung der Bevçlkerung eignen oder den Zugang der Allgemeinheit zu solchen Grundstcken ermçglichen oder erleichtern, in angemessenem Umfang fr die Erholung bereit, soweit dies mit einer nachhaltigen Nutzung und den sonstigen Zielen von Naturschutz und Landschaftspflege vereinbar ist und eine çffentliche Zweckbindung dem nicht entgegensteht. Kapitel 8 Mitwirkung von anerkannten Naturschutzvereinigungen § 63 Mitwirkungsrechte (1) Einer nach § 3 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes vom Bund anerkannten Vereinigung, die nach ihrem satzungsgemßen Aufgabenbereich im Schwerpunkt die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege fçrdert (anerkannte Naturschutzvereinigung), ist Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Einsicht in die einschlgigen Sachverstndigengutachten zu geben 1. bei der Vorbereitung von Verordnungen und anderen im Rang unter dem Gesetz stehenden Rechtsvorschriften auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch die Bundesregierung oder das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2. vor der Erteilung von Befreiungen von Geboten und Verboten zum Schutz von geschtzten Meeresgebieten im Sinne des www.WALHALLA.de
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§ 57 Absatz 2, auch wenn diese durch eine andere Entscheidung eingeschlossen oder ersetzt werden, 3. in Planfeststellungsverfahren, die von Behçrden des Bundes oder im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels von Behçrden der Lnder durchgefhrt werden, wenn es sich um Vorhaben handelt, die mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sind, 4. bei Plangenehmigungen, die von Behçrden des Bundes erlassen werden und an die Stelle einer Planfeststellung im Sinne der Nummer 3 treten, wenn eine ffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen ist, soweit sie durch das Vorhaben in ihrem satzungsgemßen Aufgabenbereich berhrt wird. (2) Einer nach § 3 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes von einem Land anerkannten Naturschutzvereinigung, die nach ihrer Satzung landesweit ttig ist, ist Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Einsicht in die einschlgigen Sachverstndigengutachten zu geben 1. bei der Vorbereitung von Verordnungen und anderen im Rang unter dem Gesetz stehenden Rechtsvorschriften der fr Naturschutz und Landschaftspflege zustndigen Behçrden der Lnder, 2. bei der Vorbereitung von Programmen und Plnen im Sinne der §§ 10 und 11, 3. bei der Vorbereitung von Plnen im Sinne des § 36 Satz 1 Nummer 2, 4. bei der Vorbereitung von Programmen staatlicher und sonstiger çffentlicher Stellen zur Wiederansiedlung von Tieren und Pflanzen verdrngter wild lebender Arten in der freien Natur, 5. vor der Erteilung von Befreiungen von Geboten und Verboten zum Schutz von Gebieten im Sinne des § 32 Absatz 2, Natura 2000-Gebieten, Naturschutzgebieten, Nationalparken, Nationalen Naturmonumenten und Biosphrenreservaten, auch wenn diese durch eine andere Entwww.WALHALLA.de
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scheidung eingeschlossen oder ersetzt werden, 6. in Planfeststellungsverfahren, wenn es sich um Vorhaben im Gebiet des anerkennenden Landes handelt, die mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden sind, 7. bei Plangenehmigungen, die an die Stelle einer Planfeststellung im Sinne der Nummer 6 treten, wenn eine ffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen ist, 8. in weiteren Verfahren zur Ausfhrung von landesrechtlichen Vorschriften, wenn das Landesrecht dies vorsieht, soweit sie durch das Vorhaben in ihrem satzungsgemßen Aufgabenbereich berhrt wird. (3) § 28 Absatz 2 Nummer 1 und 2, Absatz 3 und § 29 Absatz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes gelten entsprechend. Eine in anderen Rechtsvorschriften des Bundes oder der Lnder vorgeschriebene inhaltsgleiche oder weiter gehende Form der Mitwirkung bleibt unberhrt. (4) Die Lnder kçnnen bestimmen, dass in Fllen, in denen Auswirkungen auf Natur und Landschaft nicht oder nur im geringfgigen Umfang zu erwarten sind, von einer Mitwirkung abgesehen werden kann. § 64 Rechtsbehelfe (1) Eine anerkannte Naturschutzvereinigung kann neben den Rechtsbehelfen nach § 2 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes, ohne in eigenen Rechten verletzt zu sein, Rechtsbehelfe nach Maßgabe der Verwaltungsgerichtsordnung einlegen gegen Entscheidungen nach § 63 Absatz 1 Nummer 2 bis 4 und Absatz 2 Nummer 5 bis 7, wenn die Vereinigung 1. geltend macht, dass die Entscheidung Vorschriften dieses Gesetzes, Rechtsvorschriften, die auf Grund dieses Gesetzes erlassen worden sind oder fortgelten, Naturschutzrecht der Lnder oder anderen Rechtsvorschriften, die bei der Entscheidung zu beachten und zumindest auch den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu dienen bestimmt sind, widerspricht, 421
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2. in ihrem satzungsgemßen Aufgaben- und Ttigkeitsbereich, soweit sich die Anerkennung darauf bezieht, berhrt wird und 3. zur Mitwirkung nach § 63 Absatz 1 Nummer 2 bis 4 oder Absatz 2 Nummer 5 bis 7 berechtigt war und sie sich hierbei in der Sache geußert hat oder ihr keine Gelegenheit zur ußerung gegeben worden ist. (2) § 1 Absatz 1 Satz 4, § 2 Absatz 3 und 4 Satz 1 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes gelten entsprechend. (3) Die Lnder kçnnen Rechtsbehelfe von anerkannten Naturschutzvereinigungen auch in anderen Fllen zulassen, in denen nach § 63 Absatz 2 Nummer 8 eine Mitwirkung vorgesehen ist. Kapitel 9 Eigentumsbindung, Befreiungen § 65 Duldungspflicht (1) Eigentmer und sonstige Nutzungsberechtigte von Grundstcken haben Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf Grund von Vorschriften dieses Gesetzes, Rechtsvorschriften, die auf Grund dieses Gesetzes erlassen worden sind oder fortgelten, oder Naturschutzrecht der Lnder zu dulden, soweit dadurch die Nutzung des Grundstcks nicht unzumutbar beeintrchtigt wird. Weiter gehende Regelungen der Lnder bleiben unberhrt. (2) Vor der Durchfhrung der Maßnahmen sind die Berechtigten in geeigneter Weise zu benachrichtigen. (3) Die Befugnis der Bediensteten und Beauftragten der Naturschutzbehçrden, zur Erfllung ihrer Aufgaben Grundstcke zu betreten, richtet sich nach Landesrecht. § 66 Vorkaufsrecht (1) Den Lndern steht ein Vorkaufsrecht zu an Grundstcken, 1. die in Nationalparken, Nationalen Naturmonumenten, Naturschutzgebieten oder als solchen einstweilig sichergestellten Gebieten liegen, 422
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2. auf denen sich Naturdenkmler oder als solche einstweilig sichergestellte Gegenstnde befinden, 3. auf denen sich oberirdische Gewsser befinden. Liegen die Merkmale des Satzes 1 Nummer 1 bis 3 nur bei einem Teil des Grundstcks vor, so erstreckt sich das Vorkaufsrecht nur auf diesen Teil. Der Eigentmer kann verlangen, dass sich der Vorkauf auf das gesamte Grundstck erstreckt, wenn ihm der weitere Verbleib in seinem Eigentum wirtschaftlich nicht zuzumuten ist. (2) Das Vorkaufsrecht darf nur ausgebt werden, wenn dies aus Grnden des Naturschutzes und der Landschaftspflege einschließlich der Erholungsvorsorge erforderlich ist. (3) Das Vorkaufsrecht bedarf nicht der Eintragung in das Grundbuch. Es geht rechtsgeschftlich und landesrechtlich begrndeten Vorkaufsrechten mit Ausnahme solcher auf den Gebieten des Grundstcksverkehrs und des Siedlungswesens im Rang vor. Bei einem Eigentumserwerb auf Grund der Ausbung des Vorkaufsrechts erlçschen durch Rechtsgeschft begrndete Vorkaufsrechte. Die §§ 463 bis 469, 471, 1098 Absatz 2 und die §§ 1099 bis 1102 des Brgerlichen Gesetzbuches finden Anwendung. Das Vorkaufsrecht erstreckt sich nicht auf einen Verkauf, der an einen Ehegatten, eingetragenen Lebenspartner oder einen Verwandten ersten Grades erfolgt. (4) Das Vorkaufsrecht kann von den Lndern auf Antrag auch zugunsten von Kçrperschaften und Stiftungen des çffentlichen Rechts und anerkannten Naturschutzvereinigungen ausgebt werden. (5) Abweichende Vorschriften der Lnder bleiben unberhrt. § 67 Befreiungen (1) Von den Geboten und Verboten dieses Gesetzes, in einer Rechtsverordnung auf Grund des § 57 sowie nach dem Naturschutzrecht der Lnder kann auf Antrag Befreiung gewhrt werden, wenn www.WALHALLA.de
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1. dies aus Grnden des berwiegenden çffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer und wirtschaftlicher Art, notwendig ist oder 2. die Durchfhrung der Vorschriften im Einzelfall zu einer unzumutbaren Belastung fhren wrde und die Abweichung mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege vereinbar ist. Im Rahmen des Kapitels 5 gilt Satz 1 nur fr die §§ 39 und 40, 42 und 43. (2) Von den Verboten des § 33 Absatz 1 Satz 1 und des § 44 sowie von Geboten und Verboten im Sinne des § 32 Absatz 3 kann auf Antrag Befreiung gewhrt werden, wenn die Durchfhrung der Vorschriften im Einzelfall zu einer unzumutbaren Belastung fhren wrde. Im Fall des Verbringens von Tieren oder Pflanzen aus dem Ausland wird die Befreiung vom Bundesamt fr Naturschutz gewhrt. (3) Die Befreiung kann mit Nebenbestimmungen versehen werden. § 15 Absatz 1 bis 4 und Absatz 6 sowie § 17 Absatz 5 und 7 finden auch dann Anwendung, wenn kein Eingriff in Natur und Landschaft im Sinne des § 14 vorliegt. § 68 Beschrnkungen des Eigentums; Entschdigung und Ausgleich (1) Fhren Beschrnkungen des Eigentums, die sich auf Grund von Vorschriften dieses Gesetzes, Rechtsvorschriften, die auf Grund dieses Gesetzes erlassen worden sind oder fortgelten, oder Naturschutzrecht der Lnder ergeben, im Einzelfall zu einer unzumutbaren Belastung, der nicht durch andere Maßnahmen, insbesondere durch die Gewhrung einer Ausnahme oder Befreiung, abgeholfen werden kann, ist eine angemessene Entschdigung zu leisten. (2) Die Entschdigung ist in Geld zu leisten. Sie kann in wiederkehrenden Leistungen bestehen. Der Eigentmer kann die bernahme eines Grundstcks verlangen, wenn ihm der weitere Verbleib in seinem Eigentum wirtschaftlich nicht zuzumuten ist. Das Nhere richtet sich nach Landesrecht. www.WALHALLA.de
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(3) Die Enteignung von Grundstcken zum Wohl der Allgemeinheit aus Grnden des Naturschutzes und der Landschaftspflege richtet sich nach Landesrecht. (4) Die Lnder kçnnen vorsehen, dass Eigentmern und Nutzungsberechtigten, denen auf Grund von Vorschriften dieses Gesetzes, Rechtsvorschriften, die auf Grund dieses Gesetzes erlassen worden sind oder fortgelten, oder Naturschutzrecht der Lnder insbesondere die land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzung von Grundstcken wesentlich erschwert wird, ohne dass eine Entschdigung nach den Abstzen 1 bis 3 zu leisten ist, auf Antrag ein angemessener Ausgleich nach Maßgabe des jeweiligen Haushaltsgesetzes gezahlt werden kann. Kapitel 10 Bußgeld- und Strafvorschriften § 69 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer wissentlich entgegen § 39 Absatz 1 Nummer 1 ein wild lebendes Tier beunruhigt. (2) Ordnungswidrig handelt, wer 1. entgegen § 44 Absatz 1 Nummer 1 einem wild lebenden Tier nachstellt, es fngt, verletzt oder tçtet oder seine Entwicklungsformen aus der Natur entnimmt, beschdigt oder zerstçrt, 2. entgegen § 44 Absatz 1 Nummer 2 ein wild lebendes Tier erheblich stçrt, 3. entgegen § 44 Absatz 1 Nummer 3 eine Fortpflanzungs- oder Ruhesttte aus der Natur entnimmt, beschdigt oder zerstçrt oder 4. entgegen § 44 Absatz 1 Nummer 4 eine wild lebende Pflanze oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur entnimmt oder sie oder ihren Standort beschdigt oder zerstçrt. (3) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. ohne Genehmigung nach § 17 Absatz 3 Satz 1 einen Eingriff in Natur und Landschaft vornimmt, 423
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2. einer vollziehbaren Anordnung nach § 17 Absatz 8 Satz 1 oder Satz 2, § 34 Absatz 6 Satz 4 oder Satz 5, § 42 Absatz 7 oder Absatz 8 Satz 1 oder Satz 2, auch in Verbindung mit § 43 Absatz 3 Satz 4, oder § 43 Absatz 3 Satz 2 oder Satz 3 zuwiderhandelt, 3. entgegen § 22 Absatz 3 Satz 3 eine dort genannte Handlung oder Maßnahme vornimmt, 4. entgegen § 23 Absatz 2 Satz 1 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 57 Absatz 2 eine dort genannte Handlung oder Maßnahme in einem Meeresgebiet vornimmt, das als Naturschutzgebiet geschtzt wird, 5. entgegen § 30 Absatz 2 Satz 1 ein dort genanntes Biotop zerstçrt oder sonst erheblich beeintrchtigt, 6. entgegen § 33 Absatz 1 Satz 1, auch in Verbindung mit Absatz 2 Satz 1, eine Vernderung oder Stçrung vornimmt, 7. entgegen § 39 Absatz 1 Nummer 1 ein wild lebendes Tier ohne vernnftigen Grund fngt, verletzt oder tçtet, 8. entgegen § 39 Absatz 1 Nummer 2 eine wild lebende Pflanze ohne vernnftigen Grund entnimmt, nutzt oder ihre Bestnde niederschlgt oder auf sonstige Weise verwstet, 9. entgegen § 39 Absatz 1 Nummer 3 eine Lebenssttte wild lebender Tiere oder Pflanzen ohne vernnftigen Grund erheblich beeintrchtigt oder zerstçrt, 10. entgegen § 39 Absatz 2 Satz 1 ein wild lebendes Tier oder eine wild lebende Pflanze aus der Natur entnimmt, 11. ohne Genehmigung nach § 39 Absatz 4 Satz 1 eine wild lebende Pflanze gewerbsmßig entnimmt oder be- oder verarbeitet, 12. entgegen § 39 Absatz 5 Satz 1 Nummer 1 die Bodendecke abbrennt oder eine dort genannte Flche behandelt, 13. entgegen § 39 Absatz 5 Satz 1 Nummer 2 einen Baum, eine Hecke, einen lebenden Zaun, ein Gebsch oder ein anderes Ge424
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hçlz abschneidet oder auf den Stock setzt, 14. entgegen § 39 Absatz 5 Satz 1 Nummer 3 ein Rçhricht zurckschneidet, 15. entgegen § 39 Absatz 5 Satz 1 Nummer 4 einen dort genannten Graben rumt, 16. entgegen § 39 Absatz 6 eine Hçhle, einen Stollen, einen Erdkeller oder einen hnlichen Raum aufsucht, 17. ohne Genehmigung nach § 40 Absatz 4 Satz 1 eine Pflanze einer gebietsfremden Art oder ein Tier ausbringt, 18. ohne Genehmigung nach § 42 Absatz 2 Satz 1 einen Zoo errichtet, erweitert, wesentlich ndert oder betreibt, 19. entgegen § 43 Absatz 3 Satz 1 eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erstattet, 20. entgegen § 44 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1, auch in Verbindung mit § 44 Absatz 3 Nummer 1 oder Nummer 2, diese in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4, ein Tier, eine Pflanze oder eine Ware in Besitz oder Gewahrsam nimmt, in Besitz oder Gewahrsam hat oder be- oder verarbeitet, 21. entgegen § 44 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2, auch in Verbindung mit § 44 Absatz 3 Nummer 1 oder Nummer 2, diese in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 54 Absatz 4, ein Tier, eine Pflanze oder eine Ware verkauft, kauft, zum Verkauf oder Kauf anbietet, zum Verkauf vorrtig hlt oder befçrdert, tauscht oder entgeltlich zum Gebrauch oder zur Nutzung berlsst, zu kommerziellen Zwecken erwirbt, zur Schau stellt oder auf andere Weise verwendet, 22. entgegen § 50 Absatz 1 Satz 1 ein Tier oder eine Pflanze nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig zur Ein- oder Ausfuhr anmeldet oder nicht oder nicht rechtzeitig vorfhrt, 23. entgegen § 50 Absatz 2 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht, www.WALHALLA.de
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24. entgegen § 52 Absatz 1 eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt, 25. entgegen § 52 Absatz 2 Satz 2 eine beauftragte Person nicht untersttzt oder eine geschftliche Unterlage nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig vorlegt, 26. entgegen § 61 Absatz 1 Satz 1 oder Satz 2 an einem Gewsser eine bauliche Anlage errichtet oder wesentlich ndert oder 27. einer Rechtsverordnung nach a) § 49 Absatz 2, b) § 54 Absatz 5, c) § 54 Absatz 6 Satz 1, Absatz 7 oder Absatz 8 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. (4) Ordnungswidrig handelt, wer gegen die Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 ber den Schutz von Exemplaren wildlebender Tier- und Pflanzenarten durch berwachung des Handels (ABl. L 61 vom 3. 3. 1997, S. 1, L 100 vom 17. 4. 1997, S. 72, L 298 vom 1. 11. 1997, S. 70, L 113 vom 27. 4. 2006, S. 26), die zuletzt durch die Verordnung (EG) Nr. 318/2008 (ABl. L 95 vom 8. 4. 2008, S. 3) gendert worden ist, verstçßt, indem er vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen Artikel 4 Absatz 1 Satz 1 oder Absatz 2 Satz 1 oder Artikel 5 Absatz 1 oder Absatz 4 Satz 1 eine Einfuhrgenehmigung, eine Ausfuhrgenehmigung oder eine Wiederausfuhrbescheinigung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig vorlegt, 2. entgegen Artikel 4 Absatz 3 Halbsatz 1 oder Absatz 4 eine Einfuhrmeldung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig vorlegt, www.WALHALLA.de
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3. entgegen Artikel 8 Absatz 1, auch in Verbindung mit Absatz 5, ein Exemplar einer dort genannten Art kauft, zum Kauf anbietet, zu kommerziellen Zwecken erwirbt, zur Schau stellt oder verwendet oder ein Exemplar verkauft oder zu Verkaufszwecken vorrtig hlt, anbietet oder befçrdert oder 4. einer vollziehbaren Auflage nach Artikel 11 Absatz 3 Satz 1 zuwiderhandelt. (5) Ordnungswidrig handelt, wer gegen die Verordnung (EWG) Nr. 3254/91 des Rates vom 4. November 1991 zum Verbot von Tellereisen in der Gemeinschaft und der Einfuhr von Pelzen und Waren von bestimmten Wildtierarten aus Lndern, die Tellereisen oder den internationalen humanen Fangnormen nicht entsprechende Fangmethoden anwenden (ABl. L 308 vom 9. 11. 1991, S. 1), verstçßt, indem er vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen Artikel 2 ein Tellereisen verwendet oder 2. entgegen Artikel 3 Absatz 1 Satz 1 einen Pelz einer dort genannten Tierart oder eine dort genannte Ware in die Gemeinschaft verbringt. (6) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen der Abstze 1 und 2, des Absatzes 3 Nummer 1 bis 6, 18, 20, 21, 26 und 27 Buchstabe b, des Absatzes 4 Nummer 1 und 3 und des Absatzes 5 mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden. (7) Die Lnder kçnnen gesetzlich bestimmen, dass weitere rechtswidrige und vorwerfbare Handlungen, die gegen Vorschriften dieses Gesetzes oder Rechtsvorschriften verstoßen, die auf Grund dieses Gesetzes erlassen worden sind oder fortgelten, als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden kçnnen. § 70 Verwaltungsbehçrde Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Absatz 1 Nummer 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist 1. das Bundesamt fr Naturschutz in den Fllen 425
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a) des § 69 Absatz 3 Nummer 20 und 21 und Absatz 4 Nummer 3 bei Handlungen im Zusammenhang mit der Einfuhr in die oder der Ausfuhr aus der Gemeinschaft oder dem Verbringen in die oder aus der Bundesrepublik Deutschland, b) des § 69 Absatz 3 Nummer 24 bei Verletzungen der Auskunftspflicht gegenber dem Bundesamt, c) des § 69 Absatz 3 Nummer 25 und Absatz 4 Nummer 4 bei Maßnahmen des Bundesamtes, d) des § 69 Absatz 4 Nummer 1 und Absatz 5 Nummer 2, e) von sonstigen Ordnungswidrigkeiten nach § 69 Absatz 1 bis 5, die im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone oder des Festlandsockels begangen worden sind, 2. das zustndige Hauptzollamt in den Fllen des § 69 Absatz 3 Nummer 22, 23 und 27 Buchstabe a und Absatz 4 Nummer 2, 3. in allen brigen Fllen die nach Landesrecht zustndige Behçrde. § 71 Strafvorschriften (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine in § 69 Absatz 2, Absatz 3 Nummer 21, Absatz 4 Nummer 1 oder Nummer 3 oder Absatz 5 bezeichnete vorstzliche Handlung gewerbsoder gewohnheitsmßig begeht. (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine in § 69 Absatz 2, Absatz 3 Nummer 21, Absatz 4 Nummer 1 oder Nummer 3 oder Absatz 5 bezeichnete vorstzliche Handlung begeht, die sich auf ein Tier oder eine Pflanze einer streng geschtzten Art bezieht. (3) Wer in den Fllen des Absatzes 2 die Tat gewerbs- oder gewohnheitsmßig begeht, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fnf Jahren bestraft. (4) Erkennt der Tter in den Fllen des Absatzes 2 fahrlssig nicht, dass sich die Handlung auf ein Tier oder eine Pflanze einer streng geschtzten Art bezieht, so ist die 426
§§ 71– 74
Strafe Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. § 72 Einziehung Ist eine Ordnungswidrigkeit nach § 69 Absatz 1 bis 5 oder eine Straftat nach § 71 begangen worden, so kçnnen, 1. Gegenstnde, auf die sich die Straftat oder die Ordnungswidrigkeit bezieht, und 2. Gegenstnde, die zu ihrer Begehung oder Vorbereitung gebraucht worden oder bestimmt gewesen sind eingezogen werden. § 23 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten und § 74a des Strafgesetzbuches sind anzuwenden. § 73 Befugnisse der Zollbehçrden Die zustndigen Verwaltungsbehçrden und die Staatsanwaltschaft kçnnen im Rahmen ihrer Zustndigkeit zur Aufklrung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten nach diesem Gesetz Ermittlungen auch durch die Hauptzollmter oder die Behçrden des Zollfahndungsdienstes und deren Beamte vornehmen lassen. § 37 Absatz 2 bis 4 des Außenwirtschaftsgesetzes gilt entsprechend. Kapitel 11 bergangs- und berleitungsvorschrift § 74 bergangs- und berleitungsregelungen (1) Vor dem 1. Mrz 2010 begonnene Verfahren zur Anerkennung von Vereinen sind zu Ende zu fhren 1. durch das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nach § 59 des Bundesnaturschutzgesetzes in der bis zum 28. Februar 2010 geltenden Fassung, 2. durch die zustndigen Behçrden der Lnder nach den im Rahmen von § 60 Absatz 1 und 3 des Bundesnaturschutzgesetzes in der bis zum 28. Februar 2010 geltenden Fassung erlassenen Vorschriften des Landesrechts. (2) Vor dem 3. April 2002 begonnene Verwaltungsverfahren sind nach § 29 des Bunwww.WALHALLA.de
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desnaturschutzgesetzes in der bis zu diesem Tag geltenden Fassung zu Ende zu fhren. Vor dem 1. Mrz 2010 begonnene Verwaltungsverfahren sind nach § 58 des Bundesnaturschutzgesetzes in der bis zu diesem Tag geltenden Fassung zu Ende zu fhren.
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zes in der bis zum 3. April 2002 geltenden Fassung oder nach § 59 oder im Rahmen von § 60 Absatz 1 und 3 des Bundesnaturschutzgesetzes in der bis zum 1. Mrz 2010 geltenden Fassung vom Bund oder den Lndern anerkannt worden sind.
(3) Die §§ 63 und 64 gelten auch fr Vereine, die nach § 29 des Bundesnaturschutzgeset-
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UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Inhaltsbersicht
Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung (UVPG)*) in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. Juni 2005 (BGBl. I S. 1757, 2797) 1) Zuletzt gendert durch Rechtsbereinigungsgesetz Umwelt vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723) I n h a l ts b e r si c ht
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§1 §2 §3
§ 3a § 3b § 3c § 3d § 3e § 3f
Teil 1 Allgemeine Vorschriften fr die Umweltprfungen Zweck des Gesetzes Begriffsbestimmungen Anwendungsbereich
§4
Vorrang anderer Rechtsvorschriften bei der UVP Abschnitt 2 Verfahrensschritte der Umweltvertrglichkeitsprfung
§5
Unterrichtung ber voraussichtlich beizubringende Unterlagen
Teil 2 Umweltvertrglichkeitsprfung (UVP)
§6
Unterlagen des Trgers des Vorhabens
§7
Beteiligung anderer Behçrden
Abschnitt 1 Voraussetzungen fr eine Umweltvertrglichkeitsprfung Feststellung der UVP-Pflicht UVP-Pflicht aufgrund Art, Grçße und Leistung der Vorhaben UVP-Pflicht im Einzelfall (weggefallen) nderungen und Erweiterungen UVPpflichtiger Vorhaben UVP-pflichtige Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben
§8
Grenzberschreitende Behçrdenbeteiligung
§9
Beteiligung der ffentlichkeit
§ 9a
Grenzberschreitende ffentlichkeitsbeteiligung
§ 9b
Grenzberschreitende Behçrden- und ffentlichkeitsbeteiligung bei auslndischen Vorhaben
§ 10
Geheimhaltung und Datenschutz
§ 11
Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen
*) Das Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie 85/337/EWG des Rates vom 27. Juni 1985 ber die Umweltvertrglichkeitsprfung bei bestimmten çffentlichen und privaten Projekten (ABl. EG Nr. L 175 S. 40), der Richtlinie 97/11/EG des Rates vom 3. Mrz 1997 zur nderung der Richtlinie 85/337/EWG ber die Umweltvertrglichkeitsprfung bei bestimmten çffentlichen und privaten Projekten (ABl. EG Nr. L 73 S. 5), der Richtlinie 2001/42/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni 2001 ber die Prfung der Umweltauswirkungen bestimmter Plne und Programme (ABl. EG Nr. L 197 S. 30) sowie der Umsetzung von Artikel 3 Nr. 1 der Richtlinie 2003/35/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 26. Mai 2003 ber die Beteiligung der ffentlichkeit bei der Ausarbeitung bestimmter umweltbezogener Plne und Programme und zur nderung der Richtlinien 85/337/EWG und 96/61/EG des Rates in Bezug auf die ffentlichkeitsbeteiligung und den Zugang zu Gerichten (ABl. EU Nr. L 156 S. 17). 1 ) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), durch das Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31 Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) und durch das Gesetz zur Bereinigung des Bundesrechts im Geschftsbereich des Bundesministeriums fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Rechtsbereinigungsgesetz Umwelt – RGU) vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723).
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Inhaltsbersicht § 12
§ 13 § 14
§ 14a § 14b § 14c § 14d
§ 14e § 14f § 14g § 14h § 14i § 14j § 14k § 14l
§ 14m § 14n
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Bewertung der Umweltauswirkungen und Bercksichtigung des Ergebnisses bei der Entscheidung Vorbescheid und Teilzulassungen Zulassung eines Vorhabens durch mehrere Behçrden Teil 3 Strategische Umweltprfung (SUP) Abschnitt 1 Voraussetzungen fr eine Strategische Umweltprfung Feststellung der SUP-Pflicht SUP-Pflicht in bestimmten Plan- oder Programmbereichen und im Einzelfall SUP-Pflicht aufgrund einer Vertrglichkeitsprfung Ausnahmen von der SUP-Pflicht Abschnitt 2 Verfahrensschritte der Strategischen Umweltprfung Vorrang anderer Rechtsvorschriften bei der SUP Festlegung des Untersuchungsrahmens Umweltbericht Beteiligung anderer Behçrden Beteiligung der ffentlichkeit Grenzberschreitende Behçrden- und ffentlichkeitsbeteiligung Abschließende Bewertung und Bercksichtigung Bekanntgabe der Entscheidung ber die Annahme des Plans oder Programms berwachung Gemeinsame Verfahren
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IV.2
Teil 4 Besondere Verfahrensvorschriften fr die Umweltprfungen § 15 Linienbestimmung und Genehmigung von Flugpltzen § 16 Raumordnungsplne;Raumordnungsverfahren § 17 Aufstellung von Bauleitplnen § 18 Bergrechtliche Verfahren § 19 Flurbereinigungsverfahren § 19a Strategische Umweltprfung bei Landschaftsplanungen § 19b Strategische Umweltprfung bei Verkehrswegeplanungen auf Bundesebene
§ 20 § 21 § 22 § 23
Teil 5 Vorschriften fr bestimmte Leitungsanlagen und andere Anlagen (Anlage 1 Nr. 19) Planfeststellung, Plangenehmigung Entscheidung, Nebenbestimmungen Verfahren Bußgeldvorschriften
Teil 6 Schlussvorschriften § 24 Verwaltungsvorschriften § 24a Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren § 25 bergangsvorschrift Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
429
IV
IV.2
IV
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
§§ 1– 2
Teil 1 Allgemeine Vorschriften fr die Umweltprfungen
ner Gesamtbewertung aller Umweltauswirkungen zusammengefasst.
§ 1 Zweck des Gesetzes Zweck dieses Gesetzes ist es sicherzustellen, dass bei bestimmten çffentlichen und privaten Vorhaben sowie bei bestimmten Plnen und Programmen zur wirksamen Umweltvorsorge nach einheitlichen Grundstzen 1. die Auswirkungen auf die Umwelt im Rahmen von Umweltprfungen (Umweltvertrglichkeitsprfung und Strategische Umweltprfung) frhzeitig und umfassend ermittelt, beschrieben und bewertet werden, 2. die Ergebnisse der durchgefhrten Umweltprfungen a) bei allen behçrdlichen Entscheidungen ber die Zulssigkeit von Vorhaben, b) bei der Aufstellung oder nderung von Plnen und Programmen so frh wie mçglich bercksichtigt werden.
1. nach Maßgabe der Anlage 1 a) die Errichtung und der Betrieb einer technischen Anlage, b) der Bau einer sonstigen Anlage, c) die Durchfhrung einer sonstigen in Natur und Landschaft eingreifenden Maßnahme,
§ 2 Begriffsbestimmungen (1) Die Umweltvertrglichkeitsprfung ist ein unselbstndiger Teil verwaltungsbehçrdlicher Verfahren, die der Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben dienen. Die Umweltvertrglichkeitsprfung umfasst die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der unmittelbaren und mittelbaren Auswirkungen eines Vorhabens auf 1. Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, 2. Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft 3. Kulturgter und sonstige Sachgter sowie 4. die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgtern. Sie wird unter Beteiligung der ffentlichkeit durchgefhrt. Wird ber die Zulssigkeit eines Vorhabens im Rahmen mehrerer Verfahren entschieden, werden die in diesen Verfahren durchgefhrten Teilprfungen zu ei430
(2) Ein Vorhaben ist
2. die nderung, einschließlich der Erweiterung, a) der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebs einer technischen Anlage, b) der Lage oder der Beschaffenheit einer sonstigen Anlage, c) der Durchfhrung einer sonstigen in Natur und Landschaft eingreifenden Maßnahme. (3) Entscheidungen im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 sind 1. Bewilligung, Erlaubnis, Genehmigung, Planfeststellungsbeschluss und sonstige behçrdliche Entscheidungen ber die Zulssigkeit von Vorhaben, die in einem Verwaltungsverfahren getroffen werden, mit Ausnahme von Anzeigeverfahren, 2. Linienbestimmungen und Entscheidungen in vorgelagerten Verfahren nach den §§ 15 und 16 Abs. 1 bis 3, 3. Beschlsse nach § 10 des Baugesetzbuchs ber die Aufstellung, nderung oder Ergnzung von Bebauungsplnen, durch die die Zulssigkeit von bestimmten Vorhaben im Sinne der Anlage 1 begrndet werden soll, sowie Beschlsse nach § 10 des Baugesetzbuchs ber Bebauungsplne, die Planfeststellungsbeschlsse fr Vorhaben im Sinne der Anlage 1 ersetzen. (4) Die Strategische Umweltprfung ist ein unselbstndiger Teil behçrdlicher Verfahren zur Aufstellung oder nderung von Plnen und Programmen, die von einer Behçrde, einer Regierung oder im Wege eines Gesetzgebungsverfahrens angenommen werden. Absatz 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. www.WALHALLA.de
§3
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
(5) Plne und Programme im Sinne dieses Gesetzes sind bundesrechtlich vorgesehene Plne und Programme, zu deren Ausarbeitung, Annahme oder nderung eine Behçrde durch Rechts- oder Verwaltungsvorschriften verpflichtet ist. Ausgenommen sind Plne und Programme, die ausschließlich den Zielen der Verteidigung oder des Katastrophenschutzes dienen, sowie Finanz- und Haushaltsplne und -programme. (6) ffentlichkeit im Sinne dieses Gesetzes sind einzelne oder mehrere natrliche oder juristische Personen sowie deren Vereinigungen. Betroffene ffentlichkeit im Sinne dieses Gesetzes ist fr die Beteiligung in Verfahren nach Absatz 1 Satz 1 und Absatz 4 jede Person, deren Belange durch eine Entscheidung im Sinne des Absatzes 3 oder einen Plan oder ein Programm im Sinne des Absatzes 5 berhrt werden; hierzu gehçren auch Vereinigungen, deren satzungsmßiger Aufgabenbereich durch eine Entscheidung im Sinne des Absatzes 3 oder einen Plan oder ein Programm im Sinne des Absatzes 5 berhrt wird, darunter auch Vereinigungen zur Fçrderung des Umweltschutzes. § 3 Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz gilt fr die in der Anlage 1 aufgefhrten Vorhaben. Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. Vorhaben in die Anlage 1 aufzunehmen, die aufgrund ihrer Art, ihrer Grçße oder ihres Standortes erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben kçnnen, 2. Vorhaben unter Beachtung der Rechtsakte des Rates oder der Kommission der Europischen Gemeinschaften aus der Anlage 1 herauszunehmen, die nach den vorliegenden Erkenntnissen keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt besorgen lassen. Soweit von der Ermchtigung Gebrauch gemacht wird, ist die Bundesregierung auch ermchtigt, notwendige Folgenderungen in Bezugnahmen, die in den Vorschriften dieses Gesetzes enthalten sind, auf bestimmte, in der Anlage 1 aufgefhrte Vorhaben vorzuwww.WALHALLA.de
IV.2
nehmen. Rechtsverordnungen aufgrund dieser Ermchtigung bedrfen der Zustimmung des Bundestages. Die Zustimmung gilt als erteilt, wenn der Bundestag nicht innerhalb von drei Sitzungswochen nach Eingang der Vorlage der Bundesregierung die Zustimmung verweigert hat. (1a) Dieses Gesetz gilt ferner fr Plne und Programme aus den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Energie, Industrie einschließlich des Bergbaus, Verkehr, Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Telekommunikation, Fremdenverkehr, Raumordnung oder Bodennutzung, die in der Anlage 3 aufgefhrt sind, sowie fr sonstige Plne und Programme, fr die nach den §§ 14b bis 14d eine Strategische Umweltprfung oder Vorprfung durchzufhren ist. Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. Plne und Programme, die voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, zur Umsetzung von bindenden Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften in die Anlage 3 aufzunehmen, 2. Plne und Programme unter Beachtung der Rechtsakte der Europischen Gemeinschaften aus der Anlage 3 herauszunehmen, die nach den vorliegenden Erkenntnissen voraussichtlich keine erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt haben. (2) Das Bundesministerium fr Verteidigung wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass fr Vorhaben, die der Verteidigung dienen, die Anwendung dieses Gesetzes ausgeschlossen oder Ausnahmen von den Anforderungen dieses Gesetzes zugelassen werden kçnnen, soweit zwingende Grnde der Verteidigung oder die Erfllung zwischenstaatlicher Verpflichtungen es erfordern. Dabei ist der Schutz vor erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen zu bercksichtigen. Sonstige Rechtsvorschriften, die das Zulassungsverfahren betreffen, bleiben unberhrt. Das Bundesministerium der Verteidigung unterrichtet das Bundesminis431
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IV.2
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
terium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit jhrlich ber die Anwendung der auf Grund von Satz 1 erlassenen Rechtsverordnung. Teil 2 Umweltvertrglichkeitsprfung (UVP) Abschnitt 1 Voraussetzungen fr eine Umweltvertrglichkeitsprfung
IV
§ 3a Feststellung der UVP-Pflicht Die zustndige Behçrde stellt auf Antrag des Trgers eines Vorhabens oder anlsslich eines Ersuchens nach § 5, andernfalls nach Beginn des Verfahrens, das der Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens dient, auf der Grundlage geeigneter Angaben zum Vorhaben sowie eigener Informationen unverzglich fest, ob nach den §§ 3b bis 3f fr das Vorhaben eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht. Diese Feststellung ist, sofern eine Vorprfung des Einzelfalls nach § 3c vorgenommen worden ist, der ffentlichkeit nach den Bestimmungen des Bundes und der Lnder ber den Zugang zu Umweltinformationen zugnglich zu machen; soll eine Umweltvertrglichkeitsprfung unterbleiben, ist dies bekannt zu geben. Die Feststellung ist nicht selbstndig anfechtbar. Beruht die Feststellung, dass eine UVP unterbleiben soll, auf einer Vorprfung des Einzelfalls nach § 3c, ist die Einschtzung der zustndigen Behçrde in einem gerichtlichen Verfahren betreffend die Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens nur darauf zu berprfen, ob die Vorprfung entsprechend den Vorgaben von § 3c durchgefhrt worden ist und ob das Ergebnis nachvollziehbar ist. § 3b UVP-Pflicht aufgrund Art, Grçße und Leistung der Vorhaben (1) Die Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht fr ein in der Anlage 1 aufgefhrtes Vorhaben, wenn die zur Bestimmung seiner Art genannten Merkmale vorliegen. Sofern Grçßen432
§§ 3a – 3b
oder Leistungswerte angegeben sind, ist eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren, wenn die Werte erreicht oder berschritten werden. (2) Die Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht auch, wenn mehrere Vorhaben derselben Art, die gleichzeitig von demselben oder mehreren Trgern verwirklicht werden sollen und in einem engen Zusammenhang stehen (kumulierende Vorhaben), zusammen die maßgeblichen Grçßen- oder Leistungswerte erreichen oder berschreiten. Ein enger Zusammenhang ist gegeben, wenn diese Vorhaben 1. als technische oder sonstige Anlagen auf demselben Betriebs- oder Baugelnde liegen und mit gemeinsamen betrieblichen oder baulichen Einrichtungen verbunden sind oder 2. als sonstige in Natur und Landschaft eingreifende Maßnahmen in einem engen rumlichen Zusammenhang stehen und wenn sie einem vergleichbaren Zweck dienen. Die Stze 1 und 2 gelten nur fr Vorhaben, die fr sich jeweils die Werte fr die standortbezogene Vorprfung oder, soweit eine solche nicht vorgesehen ist, die Werte fr die allgemeine Vorprfung nach Anlage 1 Spalte 2 erreichen oder berschreiten. (3) Wird der maßgebende Grçßen- oder Leistungswert durch die nderung oder Erweiterung eines bestehenden bisher nicht UVPpflichtigen Vorhabens erstmals erreicht oder berschritten, ist fr die nderung oder Erweiterung eine Umweltvertrglichkeitsprfung unter Bercksichtigung der Umweltauswirkungen des bestehenden, bisher nicht UVP-pflichtigen Vorhabens durchzufhren. Bestehende Vorhaben sind auch kumulierende Vorhaben im Sinne des Absatzes 2 Satz 1. Der in den jeweiligen Anwendungsbereich der Richtlinien 85/337/EWG und 97/11/EG fallende, aber vor Ablauf der jeweiligen Umsetzungsfristen erreichte Bestand bleibt hinsichtlich des Erreichens oder berschreitens der Grçßen- oder Leistungswerte unbercksichtigt. Die Stze 1 bis 3 gelten nicht fr die in der Anlage 1 Nr. 18.5, 18.7 und 18.8 aufgefhrten Industriezonen und Stdtebauprowww.WALHALLA.de
§§ 3c – 4
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
jekte. Satz 1 gilt fr die in der Anlage 1 Nr. 14.4 und 14.5 aufgefhrten Vorhaben mit der Maßgabe, dass neben einem engen rumlichen Zusammenhang auch ein enger zeitlicher Zusammenhang besteht. § 3c UVP-Pflicht im Einzelfall Sofern in der Anlage 1 fr ein Vorhaben eine allgemeine Vorprfung des Einzelfalls vorgesehen ist, ist eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren, wenn das Vorhaben nach Einschtzung der zustndigen Behçrde aufgrund berschlgiger Prfung unter Bercksichtigung der in der Anlage 2 aufgefhrten Kriterien erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen haben kann, die nach § 12 zu bercksichtigen wren. Sofern fr ein Vorhaben mit geringer Grçße oder Leistung eine standortbezogene Vorprfung des Einzelfalls vorgesehen ist, gilt Gleiches, wenn trotz der geringen Grçße oder Leistung des Vorhabens nur aufgrund besonderer çrtlicher Gegebenheiten gemß den in der Anlage 2 Nr. 2 aufgefhrten Schutzkriterien erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Bei den Vorprfungen ist zu bercksichtigen, inwieweit Umweltauswirkungen durch die vom Trger des Vorhabens vorgesehenen Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen offensichtlich ausgeschlossen werden. Bei der allgemeinen Vorprfung ist auch zu bercksichtigen, inwieweit Prfwerte fr Grçße oder Leistung, die die Vorprfung erçffnen, berschritten werden. Fr das erstmalige Erreichen oder berschreiten und jedes weitere berschreiten der Prfwerte fr Grçße oder Leistung gilt § 3b Abs. 2 Satz 1 und 2 und Abs. 3 entsprechend. Die Durchfhrung und das Ergebnis der Vorprfung sind zu dokumentieren. § 3d (weggefallen) § 3e nderungen und Erweiterungen UVP-pflichtiger Vorhaben (1) Die Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht auch fr die nderung oder Erweiterung eines Vorhabens, fr das als solches bereits eine UVP-Pflicht besteht, wenn www.WALHALLA.de
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1. in der Anlage 1 fr Vorhaben der Spalte 1 angegebene Grçßen- oder Leistungswerte durch die nderung oder Erweiterung selbst erreicht oder berschritten werden oder 2. eine Vorprfung des Einzelfalls im Sinne des § 3c Satz 1 und 3 ergibt, dass die nderung oder Erweiterung erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen haben kann; in die Vorprfung sind auch frhere nderungen oder Erweiterungen des UVPpflichtigen Vorhabens einzubeziehen, fr die nach der jeweils geltenden Fassung dieses Gesetzes keine Umweltvertrglichkeitsprfung durchgefhrt worden ist. (2) Fr eine Erweiterung der in der Anlage 1 Nr. 18.1 bis 18.8 sowie fr eine nderung der in der Anlage 1 Nr. 18.8 aufgefhrten Vorhaben gilt Absatz 1 Nr. 2 mit der Maßgabe, dass der dort jeweils fr den Bau des entsprechenden Vorhabens einschlgige Prfwert erreicht oder berschritten wird. § 3f UVP-pflichtige Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben (1) Sofern ein in der Anlage 1 Spalte 1 aufgefhrtes Vorhaben ausschließlich oder berwiegend der Entwicklung und Erprobung neuer Verfahren oder Erzeugnisse dient (Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben) und nicht lnger als zwei Jahre durchgefhrt wird, kann von einer Umweltvertrglichkeitsprfung abgesehen werden, wenn eine Vorprfung des Einzelfalls nach § 3c Satz 1 unter besonderer Bercksichtigung der Durchfhrungsdauer ergibt, dass erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen des Vorhabens nicht zu besorgen sind. (2) Fr ein in der Anlage 1 Spalte 2 aufgefhrtes Vorhaben, das ein Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben ist, gilt die allgemeine Regelung des § 3c. § 4 Vorrang anderer Rechtsvorschriften bei der UVP Dieses Gesetz findet Anwendung, soweit Rechtsvorschriften des Bundes oder der Lnder die Prfung der Umweltvertrglichkeit nicht nher bestimmen oder in ihren Anfor433
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IV.2
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
derungen diesem Gesetz nicht entsprechen. Rechtsvorschriften mit weitergehenden Anforderungen bleiben unberhrt. Abschnitt 2 Verfahrensschritte der Umweltvertrglichkeitsprfung
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§ 5 Unterrichtung ber voraussichtlich beizubringende Unterlagen Sofern der Trger eines Vorhabens die zustndige Behçrde vor Beginn des Verfahrens, das der Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens dient, darum ersucht oder sofern die zustndige Behçrde es nach Beginn des Verfahrens fr erforderlich hlt, unterrichtet diese ihn entsprechend dem Planungsstand des Vorhabens und auf der Grundlage geeigneter Angaben zum Vorhaben frhzeitig ber Inhalt und Umfang der voraussichtlich nach § 6 beizubringenden Unterlagen ber die Umweltauswirkungen des Vorhabens; § 14f Abs. 3 ist zu beachten. Vor der Unterrichtung gibt die zustndige Behçrde dem Trger des Vorhabens sowie den nach § 7 zu beteiligenden Behçrden Gelegenheit zu einer Besprechung ber Inhalt und Umfang der Unterlagen. Die Besprechung soll sich auch auf Gegenstand, Umfang und Methoden der Umweltvertrglichkeitsprfung sowie sonstige fr die Durchfhrung der Umweltvertrglichkeitsprfung erhebliche Fragen erstrecken. Sachverstndige und Dritte kçnnen hinzugezogen werden. Verfgen die zustndige Behçrde oder die zu beteiligenden Behçrden ber Informationen, die fr die Beibringung der Unterlagen nach § 6 zweckdienlich sind, sollen sie diese Informationen dem Trger des Vorhabens zur Verfgung stellen. § 6 Unterlagen des Trgers des Vorhabens (1) Der Trger des Vorhabens hat die entscheidungserheblichen Unterlagen ber die Umweltauswirkungen des Vorhabens der zustndigen Behçrde zu Beginn des Verfahrens vorzulegen, in dem die Umweltvertrglichkeit geprft wird. Setzt der Beginn des Ver434
§§ 5 – 6
fahrens einen schriftlichen Antrag, die Einreichung eines Plans oder eine sonstige Handlung des Trgers des Vorhabens voraus, sind die nach Satz 1 erforderlichen Unterlagen so rechtzeitig vorzulegen, dass sie mit den brigen Unterlagen ausgelegt werden kçnnen. (2) Inhalt und Umfang der Unterlagen nach Absatz 1 bestimmen sich nach den Rechtsvorschriften, die fr die Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens maßgebend sind. Die Abstze 3 und 4 sind anzuwenden, soweit die in diesen Abstzen genannten Unterlagen durch Rechtsvorschrift nicht im Einzelnen festgelegt sind. (3) Die Unterlagen nach Absatz 1 mssen zumindest folgende Angaben enthalten: 1. Beschreibung des Vorhabens mit Angaben ber Standort, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden, 2. Beschreibung der Maßnahmen, mit denen erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen des Vorhabens vermieden, vermindert oder, soweit mçglich, ausgeglichen werden, sowie der Ersatzmaßnahmen bei nicht ausgleichbaren, aber vorrangigen Eingriffen in Natur und Landschaft, 3. Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen des Vorhabens unter Bercksichtigung des allgemeinen Kenntnisstandes und der allgemein anerkannten Prfungsmethoden, 4. Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile im Einwirkungsbereich des Vorhabens unter Bercksichtigung des allgemeinen Kenntnisstandes und der allgemein anerkannten Prfungsmethoden sowie Angaben zur Bevçlkerung in diesem Bereich, soweit die Beschreibung und die Angaben zur Feststellung und Bewertung erheblicher nachteiliger Umweltauswirkungen des Vorhabens erforderlich sind und ihre Beibringung fr den Trger des Vorhabens zumutbar ist, 5. bersicht ber die wichtigsten, vom Trger des Vorhabens geprften anderweitigen Lçsungsmçglichkeiten und Angabe der wesentlichen Auswahlgrnde im Hinwww.WALHALLA.de
§§ 7 – 8
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
blick auf die Umweltauswirkungen des Vorhabens. Eine allgemein verstndliche, nichttechnische Zusammenfassung der Angaben nach Satz 1 ist beizufgen. Die Angaben nach Satz 1 mssen Dritten die Beurteilung ermçglichen, ob und in welchem Umfang sie von den Umweltauswirkungen des Vorhabens betroffen werden kçnnen. (4) Die Unterlagen mssen auch die folgenden Angaben enthalten, soweit sie fr die Umweltvertrglichkeitsprfung nach der Art des Vorhabens erforderlich sind: 1. Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, 2. Beschreibung von Art und Umfang der zu erwartenden Emissionen, der Abflle, des Anfalls von Abwasser, der Nutzung und Gestaltung von Wasser, Boden, Natur und Landschaft sowie Angaben zu sonstigen Folgen des Vorhabens, die zu erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen fhren kçnnen, 3. Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lcken oder fehlende Kenntnisse. Die Zusammenfassung nach Absatz 3 Satz 2 muss sich auch auf die in den Nummern 1 und 2 genannten Angaben erstrecken. (5) Die Abstze 1 bis 4 finden entsprechende Anwendung, wenn die zustndige Behçrde fr diejenige çffentlich-rechtliche Kçrperschaft ttig wird, die Trger des Vorhabens ist. § 7 Beteiligung anderer Behçrden Die zustndige Behçrde unterrichtet die Behçrden, deren umweltbezogener Aufgabenbereich durch das Vorhaben berhrt wird, ber das Vorhaben, bermittelt ihnen die Unterlagen nach § 6 und holt ihre Stellungnahmen ein. § 73 Abs. 3a des Verwaltungsverfahrensgesetzes findet entsprechende Anwendung. www.WALHALLA.de
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§ 8 Grenzberschreitende Behçrdenbeteiligung (1) Wenn ein Vorhaben erhebliche Auswirkungen auf die in § 2 Abs. 1 Satz 2 genannten Schutzgter in einem anderen Staat haben kann oder ein solcher anderer Staat darum ersucht, unterrichtet die zustndige Behçrde frhzeitig die vom anderen Staat benannte zustndige Behçrde anhand von geeigneten Unterlagen ber das Vorhaben und bittet innerhalb einer angemessenen Frist um Mitteilung, ob eine Beteiligung erwnscht wird. Wenn der andere Staat keine Behçrde benannt hat, ist die oberste fr Umweltangelegenheiten zustndige Behçrde des anderen Staates zu unterrichten. Wird eine Beteiligung fr erforderlich gehalten, gibt die zustndige Behçrde der benannten zustndigen Behçrde des anderen Staates sowie weiteren von dieser angegebenen Behçrden des anderen Staates zum gleichen Zeitpunkt und im gleichen Umfang wie den nach § 7 zu beteiligenden Behçrden aufgrund der Unterlagen nach § 6 sowie auf Grund weiterer Informationen entsprechend § 9 Abs. 1a und 1b Satz 1 Nr. 2 Gelegenheit zur Stellungnahme. § 73 Abs. 3a des Verwaltungsverfahrensgesetzes findet entsprechende Anwendung. (2) Soweit erforderlich oder soweit der andere Staat darum ersucht, fhren die zustndigen obersten Bundes- und Landesbehçrden innerhalb eines vereinbarten, angemessenen Zeitrahmens mit dem anderen Staat Konsultationen insbesondere ber die grenzberschreitenden Umweltauswirkungen des Vorhabens und ber die Maßnahmen zu deren Vermeidung oder Verminderung durch. (3) Die zustndige Behçrde bermittelt den beteiligten Behçrden des anderen Staates die Zulssigkeitsentscheidung fr das Vorhaben oder den ablehnenden Bescheid, jeweils einschließlich der Begrndung und einer Rechtsbehelfsbelehrung. Sofern die Voraussetzungen der Grundstze von Gegenseitigkeit und Gleichwertigkeit erfllt sind, kann sie eine bersetzung der Zulssigkeitsentscheidung beifgen. 435
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(4) Weitergehende Regelungen zur Umsetzung vçlkerrechtlicher Verpflichtungen von Bund und Lndern bleiben unberhrt. § 9 Beteiligung der ffentlichkeit
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(1) Die zustndige Behçrde hat die ffentlichkeit zu den Umweltauswirkungen des Vorhabens zu beteiligen. Der betroffenen ffentlichkeit wird im Rahmen der Beteiligung Gelegenheit zur ußerung gegeben. Das Beteiligungsverfahren muss den Anforderungen des § 73 Abs. 3 Satz 1, Abs. 4 bis 7 des Verwaltungsverfahrensgesetzes entsprechen. ndert der Trger des Vorhabens die nach § 6 erforderlichen Unterlagen im Laufe des Verfahrens, so kann von einer erneuten Beteiligung der ffentlichkeit abgesehen werden, soweit keine zustzlichen oder anderen erheblichen Umweltauswirkungen zu besorgen sind. (1a) Bei der Bekanntmachung zu Beginn des Beteiligungsverfahrens nach Absatz 1 hat die zustndige Behçrde die ffentlichkeit ber Folgendes zu unterrichten: 1. den Antrag auf Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens, den eingereichten Plan oder eine sonstige Handlung des Trgers des Vorhabens zur Einleitung eines Verfahrens, in dem die Umweltvertrglichkeit geprft wird, 2. die Feststellung der UVP-Pflicht des Vorhabens nach § 3a sowie erforderlichenfalls ber die Durchfhrung einer grenzberschreitenden Beteiligung nach den §§ 8 und 9a, 3. die fr das Verfahren und fr die Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens jeweils zustndigen Behçrden, bei denen weitere relevante Informationen erhltlich sind und bei denen ußerungen oder Fragen eingereicht werden kçnnen, sowie die festgelegten Fristen fr deren bermittlung, 4. die Art einer mçglichen Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens, 5. die Angabe, welche Unterlagen nach § 6 vorgelegt wurden, 436
§9
6. die Angabe, wo und in welchem Zeitraum die Unterlagen nach § 6 zur Einsicht ausgelegt werden, 7. weitere Einzelheiten des Verfahrens der Beteiligung der ffentlichkeit. (1b) Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens nach Absatz 1 hat die zustndige Behçrde zumindest folgende Unterlagen zur Einsicht fr die ffentlichkeit auszulegen: 1. die Unterlagen nach § 6, 2. die entscheidungserheblichen Berichte und Empfehlungen betreffend das Vorhaben, die der zustndigen Behçrde zum Zeitpunkt des Beginns des Beteiligungsverfahrens vorgelegen haben. Weitere Informationen, die fr die Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens von Bedeutung sein kçnnen und die der zustndigen Behçrde erst nach Beginn des Beteiligungsverfahrens vorliegen, sind der ffentlichkeit nach den Bestimmungen des Bundes und der Lnder ber den Zugang zu Umweltinformationen zugnglich zu machen. (2) Die zustndige Behçrde hat in entsprechender Anwendung des § 74 Abs. 5 Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes die Zulssigkeitsentscheidung oder die Ablehnung des Vorhabens çffentlich bekannt zu machen sowie in entsprechender Anwendung des § 74 Abs. 4 Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes den Bescheid mit Begrndung und einer Rechtsbehelfsbelehrung zur Einsicht auszulegen. (3) Abweichend von den Abstzen 1 bis 2 wird die ffentlichkeit im vorgelagerten Verfahren dadurch beteiligt, dass 1. das Vorhaben mit den Angaben nach Absatz 1a çffentlich bekannt gemacht wird, 2. die nach Absatz 1b erforderlichen Unterlagen whrend eines angemessenen Zeitraumes eingesehen werden kçnnen, 3. der betroffenen ffentlichkeit Gelegenheit zur ußerung gegeben wird, 4. die ffentlichkeit ber die Entscheidung unterrichtet und der Inhalt der Entscheidung mit Begrndung und einer Informawww.WALHALLA.de
§§ 9a – 9b
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tion ber Rechtsbehelfe der ffentlichkeit zugnglich gemacht wird. § 9a Grenzberschreitende ffentlichkeitsbeteiligung (1) Wenn ein Vorhaben erhebliche Umweltauswirkungen in einem anderen Staat haben kann, kann sich die dortige ffentlichkeit am Verfahren nach § 9 Abs. 1 bis 1b und 3 beteiligen. Die zustndige Behçrde hat darauf hinzuwirken, dass 1. das Vorhaben in dem anderen Staat auf geeignete Weise bekannt gemacht wird, 2. dabei angegeben wird, welcher Behçrde die betroffene ffentlichkeit im Verfahren nach § 9 Abs. 1 oder 3 ußerungen bermitteln kann, 3. dabei darauf hingewiesen wird, dass im Verfahren nach § 9 Abs. 1 mit Ablauf der festgelegten Frist alle ußerungen ausgeschlossen sind, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, 4. die nach § 8 Abs. 3 bermittelte Entscheidung ber die Zulssigkeit oder Ablehnung des Vorhabens der betroffenen ffentlichkeit in dem anderen Staat auf geeignete Weise bekannt und der Inhalt der Entscheidung mit Begrndung und einer Rechtsbehelfsbelehrung zugnglich gemacht wird. (2) Die zustndige Behçrde kann verlangen, dass ihr der Trger des Vorhabens eine bersetzung der Zusammenfassung nach § 6 Abs. 3 Satz 2 sowie, soweit erforderlich, weiterer fr die grenzberschreitende ffentlichkeitsbeteiligung bedeutsamer Angaben zum Vorhaben, insbesondere zu grenzberschreitenden Umweltauswirkungen, zur Verfgung stellt, sofern im Verhltnis zu dem anderen Staat die Voraussetzungen der Grundstze von Gegenseitigkeit und Gleichwertigkeit erfllt sind. (3) Weitergehende Regelungen zur Umsetzung vçlkerrechtlicher Verpflichtungen von Bund und Lndern bleiben unberhrt.
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§ 9b Grenzberschreitende Behçrdenund ffentlichkeitsbeteiligung bei auslndischen Vorhaben (1) Wenn ein in einem anderen Staat geplantes Vorhaben erhebliche Umweltauswirkungen in der Bundesrepublik Deutschland haben kann, ersucht die deutsche Behçrde, die fr ein gleichartiges Vorhaben in Deutschland zustndig wre, die zustndige Behçrde des anderen Staates um Unterlagen ber das Vorhaben, insbesondere um eine Beschreibung des Vorhabens und um Angaben ber dessen grenzberschreitende Umweltauswirkungen. Hlt sie eine Beteiligung am Zulassungsverfahren fr erforderlich, teilt sie dies der zustndigen Behçrde des anderen Staates mit und ersucht, soweit erforderlich, um weitere Angaben im Sinne des § 6 Abs. 3 und 4, unterrichtet die Behçrden im Sinne des § 7 ber die Angaben und weist darauf hin, welcher Behçrde des anderen Staates gegebenenfalls innerhalb welcher Frist eine Stellungnahme zugeleitet werden kann, sofern sie nicht die Abgabe einer einheitlichen Stellungnahme fr angezeigt hlt. Die zustndige deutsche Behçrde soll die zustndige Behçrde des anderen Staates um eine bersetzung geeigneter Angaben zum Vorhaben, insbesondere zu grenzberschreitenden Umweltauswirkungen, ersuchen. (2) Auf der Grundlage der von dem anderen Staat bermittelten Unterlagen macht die zustndige deutsche Behçrde das Vorhaben in geeigneter Weise in den voraussichtlich betroffenen Gebieten der ffentlichkeit bekannt, soweit eine ffentlichkeitsbeteiligung nach den Vorschriften des bermittelnden Staates erfolgt oder nach diesem Gesetz durchzufhren wre. Sie weist dabei darauf hin, welcher Behçrde des anderen Staates gegebenenfalls innerhalb welcher Frist eine Stellungnahme zugeleitet werden kann, und gibt Gelegenheit, innerhalb angemessener Frist die Unterlagen einzusehen. (3) § 8 Abs. 2 und 4, § 9 Abs. 2 sowie § 9a Abs. 3 gelten entsprechend.
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UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
§ 10 Geheimhaltung und Datenschutz Die Rechtsvorschriften ber Geheimhaltung und Datenschutz bleiben unberhrt.
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§ 11 Zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen Die zustndige Behçrde erarbeitet auf der Grundlage der Unterlagen nach § 6, der behçrdlichen Stellungnahmen nach den §§ 7 und 8 sowie der ußerungen der betroffenen ffentlichkeit nach den §§ 9 und 9a eine zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen des Vorhabens sowie der Maßnahmen, mit denen erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen vermieden, vermindert oder ausgeglichen werden, einschließlich der Ersatzmaßnahmen bei nicht ausgleichbaren, aber vorrangigen Eingriffen in Natur und Landschaft. Die Ergebnisse eigener Ermittlungen sind einzubeziehen. Die zusammenfassende Darstellung ist mçglichst innerhalb eines Monats nach Abschluss der Erçrterung im Beteiligungsverfahren nach § 9 Abs. 1 Satz 3 zu erarbeiten. Die zusammenfassende Darstellung kann in der Begrndung der Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens erfolgen. Die Begrndung enthlt erforderlichenfalls die Darstellung der Vermeidungs-, Verminderungs-, Ausgleichsund Ersatzmaßnahmen. § 12 Bewertung der Umweltauswirkungen und Bercksichtigung des Ergebnisses bei der Entscheidung Die zustndige Behçrde bewertet die Umweltauswirkungen des Vorhabens auf der Grundlage der zusammenfassenden Darstellung nach § 11 und bercksichtigt diese Bewertung bei der Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens im Hinblick auf eine wirksame Umweltvorsorge im Sinne der §§ 1, 2 Abs. 1 Satz 2 und 4 nach Maßgabe der geltenden Gesetze. § 13 Vorbescheid und Teilzulassungen (1) Vorbescheid und erste Teilgenehmigung oder entsprechende erste Teilzulassungen drfen nur nach Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung erteilt werden. Die Umweltvertrglichkeitsprfung hat sich 438
§§ 10 – 14
in diesen Fllen vorlufig auf die nach dem jeweiligen Planungsstand erkennbaren Umweltauswirkungen des Gesamtvorhabens und abschließend auf die Umweltauswirkungen zu erstrecken, die Gegenstand von Vorbescheid oder Teilzulassung sind. Diesem Umfang der Umweltvertrglichkeitsprfung ist bei der Unterrichtung ber voraussichtlich beizubringende Unterlagen nach § 5 und bei den Unterlagen nach § 6 Rechnung zu tragen. (2) Bei weiteren Teilgenehmigungen oder entsprechenden Teilzulassungen soll die Prfung der Umweltvertrglichkeit auf zustzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen des Vorhabens beschrnkt werden. Absatz 1 gilt entsprechend. § 14 Zulassung eines Vorhabens durch mehrere Behçrden (1) Bedarf ein Vorhaben der Zulassung durch mehrere Landesbehçrden, so bestimmen die Lnder eine federfhrende Behçrde, die zumindest fr die Aufgaben nach den §§ 3a, 5 und 8 Abs. 1 und 3 sowie den §§ 9a und 11 zustndig ist. Die Lnder kçnnen der federfhrenden Behçrde weitere Zustndigkeiten nach den §§ 6, 7 und 9 bertragen. Die federfhrende Behçrde hat ihre Aufgaben im Zusammenwirken zumindest mit den Zulassungsbehçrden und der Naturschutzbehçrde wahrzunehmen, deren Aufgabenbereich durch das Vorhaben berhrt wird. Bedarf ein Vorhaben einer Genehmigung nach dem Atomgesetz sowie einer Zulassung durch eine oder mehrere weitere Behçrden und ist eine der zustndigen Behçrden eine Bundesbehçrde, ist die atomrechtliche Genehmigungsbehçrde federfhrende Behçrde. Sie ist fr die Aufgaben nach den §§ 3a, 5 bis 8 Abs. 1 und 3 sowie den §§ 9, 9a und 11 zustndig. (2) Die Zulassungsbehçrden haben auf der Grundlage der zusammenfassenden Darstellung nach § 11 eine Gesamtbewertung der Umweltauswirkungen des Vorhabens vorzunehmen und diese nach § 12 bei den Entscheidungen zu bercksichtigen. Die federfhrende Behçrde hat das Zusammenwirken der Zulassungsbehçrden sicherzustellen. www.WALHALLA.de
§§ 14a – 14d
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Teil 3 Strategische Umweltprfung (SUP) Abschnitt 1 Voraussetzungen fr eine Strategische Umweltprfung § 14a Feststellung der SUP-Pflicht (1) Die zustndige Behçrde stellt frhzeitig fest, ob nach den §§ 14b bis 14d eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Strategischen Umweltprfung besteht. (2) Die Feststellung nach Absatz 1 ist, sofern eine Vorprfung des Einzelfalls nach § 14b Abs. 2 oder § 14d vorgenommen worden ist, der ffentlichkeit nach den Bestimmungen des Bundes und der Lnder ber den Zugang zu Umweltinformationen zugnglich zu machen; soll eine Strategische Umweltprfung unterbleiben, ist dies einschließlich der dafr wesentlichen Grnde bekannt zu geben. Die Feststellung ist nicht selbstndig anfechtbar. § 14b SUP-Pflicht in bestimmten Planoder Programmbereichen und im Einzelfall (1) Eine Strategische Umweltprfung ist durchzufhren bei Plnen und Programmen, die 1. in der Anlage 3 Nr. 1 aufgefhrt sind oder 2. in der Anlage 3 Nr. 2 aufgefhrt sind und fr Entscheidungen ber die Zulssigkeit von in der Anlage 1 aufgefhrten Vorhaben oder von Vorhaben, die nach Landesrecht einer Umweltvertrglichkeitsprfung oder Vorprfung des Einzelfalls bedrfen, einen Rahmen setzen. (2) Bei nicht unter Absatz 1 fallenden Plnen und Programmen ist eine Strategische Umweltprfung nur dann durchzufhren, wenn sie fr die Entscheidung ber die Zulssigkeit von in der Anlage 1 aufgefhrten oder anderen Vorhaben einen Rahmen setzen und nach einer Vorprfung im Einzelfall im Sinne von Absatz 4 voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen haben. § 34 Abs. 4 und § 35 Abs. 6 des Baugesetzbuchs bleiben unberhrt. www.WALHALLA.de
IV.2
(3) Plne und Programme setzen einen Rahmen fr die Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben, wenn sie Festlegungen mit Bedeutung fr sptere Zulassungsentscheidungen, insbesondere zum Bedarf, zur Grçße, zum Standort, zur Beschaffenheit, zu Betriebsbedingungen von Vorhaben oder zur Inanspruchnahme von Ressourcen, enthalten. (4) Hngt die Durchfhrung einer Strategischen Umweltprfung von einer Vorprfung des Einzelfalls ab, hat die zustndige Behçrde aufgrund einer berschlgigen Prfung unter Bercksichtigung der in Anlage 4 aufgefhrten Kriterien einzuschtzen, ob der Plan oder das Programm voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen hat, die im weiteren Aufstellungsverfahren nach § 14k Abs. 2 zu bercksichtigen wren. Bei der Vorprfung nach Satz 1 ist zu bercksichtigen, inwieweit Umweltauswirkungen durch Vermeidungsund Verminderungsmaßnahmen offensichtlich ausgeschlossen werden. Die in § 14h genannten Behçrden sind bei der Vorprfung nach Satz 1 zu beteiligen. Die Durchfhrung und das Ergebnis der Vorprfung sind zu dokumentieren. § 14c SUP-Pflicht aufgrund einer Vertrglichkeitsprfung Eine Strategische Umweltprfung ist durchzufhren bei Plnen und Programmen, die einer Vertrglichkeitsprfung nach § 35 Satz 1 Nr. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes unterliegen. § 14d Ausnahmen von der SUP-Pflicht Werden Plne und Programme nach § 14b Abs. 1 und § 14c nur geringfgig gendert oder legen sie die Nutzung kleiner Gebiete auf lokaler Ebene fest, so ist eine Strategische Umweltprfung nur dann durchzufhren, wenn eine Vorprfung des Einzelfalls im Sinne von § 14b Abs. 4 ergibt, dass der Plan oder das Programm voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen hat. Die §§ 13 und 13a des Baugesetzbuchs sowie § 9 Abs. 2 des Raumordnungsgesetzes bleiben unberhrt. 439
IV
IV.2
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Abschnitt 2 Verfahrensschritte der Strategischen Umweltprfung § 14e Vorrang anderer Rechtsvorschriften bei der SUP Unbeschadet des § 19a finden die Vorschriften dieses Abschnitts Anwendung, soweit Rechtsvorschriften des Bundes und der Lnder die Strategische Umweltprfung nicht nher bestimmen oder in ihren Anforderungen diesem Gesetz nicht entsprechen. Rechtsvorschriften mit weitergehenden Anforderungen bleiben unberhrt.
IV
§ 14f Festlegung des Untersuchungsrahmens (1) Die fr die Strategische Umweltprfung zustndige Behçrde legt den Untersuchungsrahmen der Strategischen Umweltprfung einschließlich des Umfangs und Detaillierungsgrads der in den Umweltbericht nach § 14g aufzunehmenden Angaben fest. (2) Der Untersuchungsrahmen einschließlich des Umfangs und Detaillierungsgrads der in den Umweltbericht aufzunehmenden Angaben bestimmen sich unter Bercksichtigung von § 2 Abs. 4 in Verbindung mit § 2 Abs. 1 nach den Rechtsvorschriften, die fr die Entscheidung ber die Ausarbeitung, Annahme oder nderung des Plans oder Programms maßgebend sind. Der Umweltbericht enthlt die Angaben, die mit zumutbarem Aufwand ermittelt werden kçnnen, und bercksichtigt dabei den gegenwrtigen Wissensstand und der Behçrde bekannte ußerungen der ffentlichkeit, allgemein anerkannte Prfungsmethoden, Inhalt und Detaillierungsgrad des Plans oder Programms sowie dessen Stellung im Entscheidungsprozess. (3) Sind Plne und Programme Bestandteil eines mehrstufigen Planungs- und Zulassungsprozesses, soll zur Vermeidung von Mehrfachprfungen bei der Festlegung des Untersuchungsrahmens bestimmt werden, auf welcher der Stufen dieses Prozesses bestimmte Umweltauswirkungen schwerpunktmßig geprft werden sollen. Dabei sind Art und Umfang der Umweltauswirkungen, 440
§§ 14e – 14g
fachliche Erfordernisse sowie Inhalt und Entscheidungsgegenstand des Plans oder Programms zu bercksichtigen. Bei nachfolgenden Plnen und Programmen sowie bei der nachfolgenden Zulassung von Vorhaben, fr die der Plan oder das Programm einen Rahmen setzt, soll sich die Umweltprfung auf zustzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen sowie auf erforderliche Aktualisierungen und Vertiefungen beschrnken. (4) Die Behçrden, deren umwelt- und gesundheitsbezogener Aufgabenbereich durch den Plan oder das Programm berhrt wird, werden bei der Festlegung des Untersuchungsrahmens der Strategischen Umweltprfung sowie des Umfangs und Detaillierungsgrads der in den Umweltbericht aufzunehmenden Angaben beteiligt. Die zustndige Behçrde gibt auf der Grundlage geeigneter Informationen den zu beteiligenden Behçrden Gelegenheit zu einer Besprechung oder zur Stellungnahme ber die nach Absatz 1 zu treffenden Festlegungen. Sachverstndige und Dritte kçnnen hinzugezogen werden. Verfgen die zu beteiligenden Behçrden ber Informationen, die fr den Umweltbericht zweckdienlich sind, bermitteln sie diese der zustndigen Behçrde. § 14g Umweltbericht (1) Die zustndige Behçrde erstellt frhzeitig einen Umweltbericht. Dabei werden die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Durchfhrung des Plans oder Programms sowie vernnftiger Alternativen ermittelt, beschrieben und bewertet. (2) Der Umweltbericht nach Absatz 1 muss nach Maßgabe des § 14f folgende Angaben enthalten: 1. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Plans oder Programms sowie der Beziehung zu anderen relevanten Plnen und Programmen, 2. Darstellung der fr den Plan oder das Programm geltenden Ziele des Umweltschutzes sowie der Art, wie diese Ziele und sonstige Umwelterwgungen bei der Ausarbeitung des Plans oder des Programms bercksichtigt wurden, www.WALHALLA.de
§§ 14h – 14j
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
3. Darstellung der Merkmale der Umwelt, des derzeitigen Umweltzustands sowie dessen voraussichtliche Entwicklung bei Nichtdurchfhrung des Plans oder des Programms, 4. Angabe der derzeitigen fr den Plan oder das Programm bedeutsamen Umweltprobleme, insbesondere der Probleme, die sich auf çkologisch empfindliche Gebiete nach Nummer 2.6 der Anlage 4 beziehen, 5. Beschreibung der voraussichtlichen erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt nach § 2 Abs. 4 Satz 2 in Verbindung mit § 2 Abs. 1 Satz 2, 6. Darstellung der Maßnahmen, die geplant sind, um erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen aufgrund der Durchfhrung des Plans oder des Programms zu verhindern, zu verringern und so weit wie mçglich auszugleichen, 7. Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lcken oder fehlende Kenntnisse, 8. Kurzdarstellung der Grnde fr die Wahl der geprften Alternativen sowie eine Beschreibung, wie diese Prfung durchgefhrt wurde, 9. Darstellung der geplanten berwachungsmaßnahmen gemß § 14m. Die Angaben nach Satz 1 sollen entsprechend der Art des Plans oder Programms Dritten die Beurteilung ermçglichen, ob und in welchem Umfang sie von den Umweltauswirkungen des Plans oder Programms betroffen werden kçnnen. Eine allgemein verstndliche, nichttechnische Zusammenfassung der Angaben nach diesem Absatz ist dem Umweltbericht beizufgen. (3) Die zustndige Behçrde bewertet vorlufig im Umweltbericht die Umweltauswirkungen des Plans oder Programms im Hinblick auf eine wirksame Umweltvorsorge im Sinne der §§ 1 und 2 Abs. 4 Satz 2 in Verbindung mit § 2 Abs. 1 Satz 2 nach Maßgabe der geltenden Gesetze. (4) Angaben, die der zustndigen Behçrde aus anderen Verfahren oder Ttigkeiten vorwww.WALHALLA.de
IV.2
liegen, kçnnen in den Umweltbericht aufgenommen werden, wenn sie fr den vorgesehenen Zweck geeignet und hinreichend aktuell sind. § 14h Beteiligung anderer Behçrden Die zustndige Behçrde bermittelt den Behçrden, deren umwelt- und gesundheitsbezogener Aufgabenbereich durch den Plan oder das Programm berhrt wird, den Entwurf des Plans oder Programms sowie den Umweltbericht und holt die Stellungnahmen dieser Behçrden ein. Die zustndige Behçrde setzt fr die Abgabe der Stellungnahmen eine angemessene Frist von mindestens einem Monat. § 14i Beteiligung der ffentlichkeit (1) Fr die ffentlichkeitsbeteiligung gilt § 9 Abs. 1 bis 1b entsprechend, soweit nachfolgend nichts anderes bestimmt wird. (2) Der Entwurf des Plans oder Programms, der Umweltbericht sowie weitere Unterlagen, deren Einbeziehung die zustndige Behçrde fr zweckmßig hlt, werden frhzeitig fr eine angemessene Dauer von mindestens einem Monat çffentlich ausgelegt. Auslegungsorte sind unter Bercksichtigung von Art und Inhalt des Plans oder Programms von der zustndigen Behçrde so festzulegen, dass eine wirksame Beteiligung der betroffenen ffentlichkeit gewhrleistet ist. (3) Die betroffene ffentlichkeit kann sich zu dem Entwurf des Plans oder Programms und zu dem Umweltbericht ußern. Die zustndige Behçrde bestimmt fr die ußerung eine angemessene Frist von mindestens einem Monat. Ein Erçrterungstermin ist durchzufhren, soweit Rechtsvorschriften des Bundes dies fr bestimmte Plne und Programme vorsehen. § 14j Grenzberschreitende Behçrdenund ffentlichkeitsbeteiligung (1) Fr die grenzberschreitende Behçrdenbeteiligung gilt § 8 entsprechend. Bei der Unterrichtung der zustndigen Behçrde eines anderen Staates ist ein Exemplar des Planoder Programmentwurfs und des Umweltberichts zu bermitteln. Die zustndige Behçrde 441
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IV.2
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UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
setzt eine angemessene Frist, innerhalb derer die zustndige Behçrde des anderen Staates Gelegenheit zur Stellungnahme hat. Die zustndige Behçrde bermittelt bei der Annahme des Plans oder Programms dem beteiligten anderen Staat die in § 14l Abs. 2 genannten Informationen. (2) Fr die grenzberschreitende ffentlichkeitsbeteiligung gilt § 9a entsprechend. Die in dem anderen Staat ansssige ffentlichkeit kann sich am Verfahren nach § 14i Abs. 1 bis 3 beteiligen. (3) Fr die Beteiligung der deutschen Behçrden und ffentlichkeit bei Plnen und Programmen eines anderen Staates gilt § 9b entsprechend. § 14k Abschließende Bewertung und Bercksichtigung (1) Nach Abschluss der Behçrden- und ffentlichkeitsbeteiligung berprft die zustndige Behçrde die Darstellungen und Bewertungen des Umweltberichts unter Bercksichtigung der ihr nach den §§ 14h bis 14j bermittelten Stellungnahmen und ußerungen. Bei der berprfung gelten die in § 14g Abs. 3 bestimmten Maßstbe. (2) Das Ergebnis der berprfung nach Absatz 1 ist im Verfahren zur Aufstellung oder nderung des Plans oder Programms zu bercksichtigen. § 14l Bekanntgabe der Entscheidung ber die Annahme des Plans oder Programms (1) Die Annahme eines Plans oder Programms ist çffentlich bekannt zu machen. Die Ablehnung eines Plans oder Programms kann çffentlich bekannt gemacht werden. (2) Bei Annahme des Plans oder Programms sind folgende Informationen zur Einsicht auszulegen: 1. der angenommene Plan oder das angenommene Programm, 2. eine zusammenfassende Erklrung, wie Umwelterwgungen in den Plan oder das Programm einbezogen wurden, wie der Umweltbericht nach § 14g sowie die Stellungnahmen und ußerungen nach den 442
§§ 14k – 14n
§§ 14h bis 14j bercksichtigt wurden und aus welchen Grnden der angenommene Plan oder das angenommene Programm nach Abwgung mit den geprften Alternativen gewhlt wurde, sowie 3. eine Aufstellung der berwachungsmaßnahmen nach § 14m. § 14m berwachung (1) Die erheblichen Umweltauswirkungen, die sich aus der Durchfhrung des Plans oder Programms ergeben, sind zu berwachen, um insbesondere frhzeitig unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen zu ermitteln und geeignete Abhilfemaßnahmen ergreifen zu kçnnen. Die erforderlichen berwachungsmaßnahmen sind mit der Annahme des Plans oder Programms auf der Grundlage der Angaben im Umweltbericht festzulegen. (2) Soweit Rechtsvorschriften des Bundes oder der Lnder keine abweichende Zustndigkeit regeln, obliegt die berwachung der fr die Strategische Umweltprfung zustndigen Behçrde. (3) Andere Behçrden haben der nach Absatz 2 zustndigen Behçrde auf Verlangen alle Umweltinformationen zur Verfgung zu stellen, die zur Wahrnehmung der Aufgaben nach Absatz 1 erforderlich sind. (4) Die Ergebnisse der berwachung sind der ffentlichkeit nach den Vorschriften des Bundes und der Lnder ber den Zugang zu Umweltinformationen sowie den in § 14h genannten Behçrden zugnglich zu machen und bei einer erneuten Aufstellung oder einer nderung des Plans oder Programms zu bercksichtigen. (5) Zur Erfllung der Anforderungen nach Absatz 1 kçnnen bestehende berwachungsmechanismen, Daten- und Informationsquellen genutzt werden. § 14g Abs. 4 gilt entsprechend. § 14n Gemeinsame Verfahren Die Strategische Umweltprfung kann mit anderen Prfungen zur Ermittlung oder Bewertung von Umweltauswirkungen verbunden werden. www.WALHALLA.de
§§ 15 – 17
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Teil 4 Besondere Verfahrensvorschriften fr die Umweltprfungen § 15 Linienbestimmung und Genehmigung von Flugpltzen (1) Fr die Linienbestimmung nach § 16 Abs. 1 des Bundesfernstraßengesetzes und nach § 13 Abs. 1 des Bundeswasserstraßengesetzes sowie im vorgelagerten Verfahren nach § 6 Abs. 1 des Luftverkehrsgesetzes bei in der Anlage 1 aufgefhrten Vorhaben wird die Umweltvertrglichkeit nach dem jeweiligen Planungsstand des Vorhabens geprft. Diese Regelung gilt nicht, wenn in einem Raumordnungsverfahren bereits die Umweltvertrglichkeit geprft wurde und dabei die Anforderungen des Satzes 3 sowie der Abstze 2 und 3 erfllt sind. In die Prfung der Umweltvertrglichkeit sind bei der Linienbestimmung alle ernsthaft in Betracht kommenden Trassenvarianten einzubeziehen. (2) Abweichend von § 9 Abs. 3 Satz 1 sind zur Beteiligung der ffentlichkeit bei der Linienbestimmung die Unterlagen nach § 6 auf Veranlassung der zustndigen Behçrde in den Gemeinden, in denen sich das Vorhaben voraussichtlich auswirkt, einen Monat zur Einsicht auszulegen; die Gemeinden haben die Auslegung vorher ortsblich bekannt zu geben. Jeder kann sich bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist ußern. Die ffentlichkeit ist ber die Entscheidung durch ortsbliche Bekanntmachung zu unterrichten. (3) Zur Beteiligung der ffentlichkeit im vorgelagerten Verfahren nach § 6 Abs. 1 des Luftverkehrsgesetzes ist Absatz 2 Satz 1 und 2 entsprechend anzuwenden. Im brigen bleibt § 9 Abs. 3 unberhrt. (4) Im nachfolgenden Zulassungsverfahren kann die Prfung der Umweltvertrglichkeit auf zustzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen des Vorhabens beschrnkt werden. (5) Die Linienbestimmung nach § 16 Abs. 1 des Bundesfernstraßengesetzes und nach § 13 Abs. 1 des Bundeswasserstraßengesetzes kann nur im Rahmen des Rechtsbehelfswww.WALHALLA.de
IV.2
verfahrens gegen die nachfolgende Zulassungsentscheidung berprft werden. § 16 Raumordnungsplne; Raumordnungsverfahren (1) Fr das Raumordnungsverfahren bei in der Anlage 1 aufgefhrten Vorhaben, fr die nach den §§ 3b oder 3c dieses Gesetzes eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht, wird eine Umweltvertrglichkeitsprfung nach dem Planungsstand des jeweiligen Vorhabens, einschließlich der Standortalternativen nach § 15 Absatz 1 Satz 3 des Raumordnungsgesetzes, durchgefhrt, soweit durch Landesrecht nicht etwas anderes bestimmt ist. (2) Im nachfolgenden Zulassungsverfahren kann die Prfung der Umweltvertrglichkeit auf zustzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen des Vorhabens beschrnkt werden. (3) Das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens nach § 15 des Raumordnungsgesetzes kann nur im Rahmen des Rechtsbehelfsverfahrens gegen die nachfolgende Zulassungsentscheidung fr ein Vorhaben berprft werden. (4) Besteht fr die Aufstellung eines Raumordnungsplans nach diesem Gesetz eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Strategischen Umweltprfung, wird hierfr eine Umweltprfung einschließlich der berwachung nach den Vorschriften des Raumordnungsgesetzes durchgefhrt. § 17 Aufstellung von Bauleitplnen (1) Werden Bebauungsplne im Sinne des § 2 Abs. 3 Nr. 3, insbesondere bei Vorhaben nach den Nummern 18.1 bis 18.9 der Anlage 1, aufgestellt, gendert oder ergnzt, wird die Umweltvertrglichkeitsprfung einschließlich der Vorprfung des Einzelfalls nach § 2 Abs. 1 Satz 1 bis 3 sowie den §§ 3 bis 3f im Aufstellungsverfahren als Umweltprfung nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs durchgefhrt. Abweichend von Satz 1 entfllt eine nach diesem Gesetz vorgeschriebene Vorprfung des Einzelfalls, wenn fr den 443
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UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
aufzustellenden Bebauungsplan eine Umweltprfung nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs, die zugleich den Anforderungen einer Umweltvertrglichkeitsprfung entspricht, durchgefhrt wird. (2) Besteht fr die Aufstellung, nderung oder Ergnzung eines Bauleitplans nach diesem Gesetz eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Strategischen Umweltprfung, wird hierfr eine Umweltprfung einschließlich der berwachung nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs durchgefhrt. (3) Wird die Umweltvertrglichkeitsprfung in einem Aufstellungsverfahren fr einen Bebauungsplan und in einem nachfolgenden Zulassungsverfahren durchgefhrt, soll die Umweltvertrglichkeitsprfung im nachfolgenden Zulassungsverfahren auf zustzliche oder andere erhebliche Umweltauswirkungen des Vorhabens beschrnkt werden. § 18 Bergrechtliche Verfahren Bei bergbaulichen Vorhaben, die in der Anlage 1 aufgefhrt sind, wird die Umweltvertrglichkeitsprfung nach § 2 Abs. 1 Satz 1 bis 3 im Planfeststellungsverfahren nach dem Bundesberggesetz durchgefhrt. Die §§ 5 bis 14 finden keine Anwendung. § 19 Flurbereinigungsverfahren Im Planfeststellungsverfahren ber einen Wege- und Gewsserplan mit landschaftspflegerischem Begleitplan nach § 41 des Flurbereinigungsgesetzes ist die ffentlichkeit entsprechend den Bestimmungen des § 9 Abs. 3 einzubeziehen. § 19a Strategische Umweltprfung bei Landschaftsplanungen Bei Landschaftsplanungen richten sich die Erforderlichkeit und die Durchfhrung einer Strategischen Umweltprfung nach Landesrecht. § 19b Strategische Umweltprfung bei Verkehrswegeplanungen auf Bundesebene (1) Bei Bedarfsplnen nach Nummer 1.1 der Anlage 3 ist eine Strategische Umweltprfung nur fr solche erheblichen Umweltaus444
§§ 18 – 19b
wirkungen erforderlich, die nicht bereits Gegenstand einer Strategischen Umweltprfung im Verfahren zur Aufstellung oder nderung von anderen Plnen und Programmen nach Nummer 1.1 der Anlage 3 waren. (2) Bei der Verkehrswegeplanung auf Bundesebene nach Nummer 1.1 der Anlage 3 werden bei der Erstellung des Umweltberichts in Betracht kommende vernnftige Alternativen, die die Ziele und den geographischen Anwendungsbereich des Plans oder Programms bercksichtigen, insbesondere alternative Verkehrsnetze und alternative Verkehrstrger ermittelt, beschrieben und bewertet. (3) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates fr das Verfahren der Durchfhrung der Strategischen Umweltprfung bei Plnen und Programmen nach Nummer 1.1 der Anlage 3 besondere Bestimmungen zur praktikablen und effizienten Durchfhrung zu erlassen ber 1. die Einzelheiten des Verfahrens zur Festlegung des Untersuchungsrahmens nach § 14f im Hinblick auf Besonderheiten der Verkehrswegeplanung, 2. das Verfahren der Erarbeitung und ber Inhalt und Ausgestaltung des Umweltberichts nach § 14g im Hinblick auf Besonderheiten der Verkehrswegeplanung, 3. die Einzelheiten der Beteiligung von Behçrden und der ffentlichkeit nach den §§ 14h bis 14j unter Bercksichtigung der Verwendungsmçglichkeiten von elektronischen Kommunikationsmitteln, 4. die Form der Bekanntgabe der Entscheidung nach § 14l unter Bercksichtigung der Verwendungsmçglichkeiten von elektronischen Kommunikationsmitteln, 5. die Form, den Zeitpunkt und die Bercksichtigung von Ergebnissen der berwachung nach § 14m. (4) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ferner ermchwww.WALHALLA.de
§§ 20 – 21
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tigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass die Lnder zur Anmeldung von Verkehrsprojekten fr Plne und Programme nach Nummer 1.1 der Anlage 3 bestimmte vorbereitende Prfungen vorzunehmen und deren Ergebnisse oder sonstigen Angaben beizubringen haben, die fr die Durchfhrung der Strategischen Umweltprfung notwendig sind. Teil 5 Vorschriften fr bestimmte Leitungsanlagen und andere Anlagen (Anlage 1 Nr. 19) § 20 Planfeststellung, Plangenehmigung (1) Vorhaben, die in der Anlage 1 unter den Nummern 19.3 bis 19.9 aufgefhrt sind, sowie die nderung solcher Vorhaben bedrfen der Planfeststellung durch die zustndige Behçrde, sofern dafr nach den §§ 3b bis 3f eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht. (2) Sofern keine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht, bedarf das Vorhaben der Plangenehmigung. Die Plangenehmigung entfllt in Fllen von unwesentlicher Bedeutung. Diese liegen vor, wenn die Prfwerte nach § 3c fr Grçße und Leistung, die die Vorprfung erçffnen, nicht erreicht werden oder die Voraussetzungen des § 74 Abs. 7 Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfllt sind; § 3b Abs. 2 und 3 gilt entsprechend. Die Stze 2 und 3 gelten nicht fr Errichtung, Betrieb und nderung von Rohrleitungsanlagen zum Befçrdern wassergefhrdender Stoffe sowie fr die nderung ihres Betriebs, ausgenommen nderungen von unwesentlicher Bedeutung. § 21 Entscheidung, Nebenbestimmungen (1) Der Planfeststellungsbeschluss darf nur ergehen, wenn www.WALHALLA.de
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1. sichergestellt ist, dass das Wohl der Allgemeinheit nicht beeintrchtigt wird, insbesondere a) Gefahren fr die in § 2 Abs. 1 Satz 2 genannten Schutzgter nicht hervorgerufen werden kçnnen und b) Vorsorge gegen die Beeintrchtigung der Schutzgter, insbesondere durch bauliche, betriebliche oder organisatorische Maßnahmen entsprechend dem Stand der Technik getroffen wird, 2. umweltrechtliche Vorschriften und andere çffentlich-rechtliche Vorschriften dem Vorhaben nicht entgegenstehen, 3. Ziele der Raumordnung beachtet und Grundstze und sonstige Erfordernisse der Raumordnung bercksichtigt sind, 4. Belange des Arbeitsschutzes gewahrt sind. Bei Vorhaben im Sinne der Nummer 19.3 der Anlage 1 darf der Planfeststellungsbeschluss darber hinaus nur erteilt werden, wenn eine nachteilige Vernderung der Wasserbeschaffenheit nicht zu besorgen ist. (2) Der Planfeststellungsbeschluss kann mit Bedingungen versehen, mit Auflagen verbunden und befristet werden, soweit dies zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit oder zur Erfllung von çffentlich-rechtlichen Vorschriften, die dem Vorhaben entgegenstehen kçnnen, erforderlich ist. Die Aufnahme, nderung oder Ergnzung von Auflagen ber Anforderungen an das Vorhaben ist auch nach dem Ergehen des Planfeststellungsbeschlusses zulssig. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten fr die Plangenehmigung entsprechend. (4) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften zur Erfllung der Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 1 zu erlassen ber 1. die dem Stand der Technik entsprechenden baulichen, betrieblichen oder organisatorischen Maßnahmen zur Vorsorge gegen die Beeintrchtigung der Schutzgter, 445
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UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
2. Informationspflichten des Trgers eines Vorhabens gegenber Behçrden und ffentlichkeit, 3. die berprfung von Vorhaben durch Sachverstndige, Sachverstndigenorganisationen und zugelassene berwachungsstellen sowie ber die Anforderungen, die diese Sachverstndigen, Sachverstndigenorganisationen und zugelassene berwachungsstellen erfllen mssen, 4. die Anpassung bestehender Vorhaben an die Anforderungen der geltenden Vorschriften,
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5. die Anzeige von nderungen, die nach § 20 weder einer Planfeststellung noch einer Plangenehmigung bedrfen, an die zustndige Behçrde, 6. die Befugnis fr behçrdliche Anordnungen im Einzelfall. In der Rechtsverordnung kçnnen Vorschriften ber die Einsetzung technischer Kommissionen getroffen werden. Die Kommissionen sollen die Bundesregierung oder das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in technischen Fragen beraten. Sie schlagen dem Stand der Technik entsprechende Regeln (technische Regeln) unter Bercksichtigung der fr andere Schutzziele vorhandenen Regeln und, soweit dessen Zustndigkeiten berhrt sind, in Abstimmung mit der Kommission fr Anlagensicherheit nach § 51a Absatz 1 des BundesImmissionsschutzgesetzes vor. In die Kommissionen sind Vertreter der beteiligten Bundesbehçrden und Landesbehçrden, der Sachverstndigen, Sachverstndigenorganisationen und zugelassenen berwachungsstellen, der Wissenschaft sowie der Hersteller und Betreiber von Leitungsanlagen zu berufen. Technische Regeln kçnnen vom Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Bundesanzeiger verçffentlicht werden. In der Rechtsverordnung kçnnen auch die Stoffe, die geeignet sind, die Wasserbeschaffenheit nachteilig zu verndern (wassergefhrdende Stoffe im Sinne von Nummer 19.3 der Anlage 1), bestimmt werden. 446
§§ 22 – 23
(5) Die Bundesregierung wird ermchtigt, fr Rohrleitungsanlagen, die keiner Planfeststellung oder Plangenehmigung bedrfen, nach Anhçrung der beteiligten Kreise im Sinne von § 23 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. eine Anzeigepflicht vorzuschreiben, 2. Regelungen entsprechend Absatz 4 Satz 1 Nummer 1 bis 4, 6 oder entsprechend Absatz 4 Satz 2 und 7 zu erlassen. (6) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass der Vollzug des Teils 5 dieses Gesetzes und der auf Grund der Abstze 4 und 5 erlassenen Rechtsverordnungen bei Anlagen, die der Verteidigung dienen, Bundesbehçrden obliegt. § 22 Verfahren Fr die Durchfhrung des Planfeststellungsverfahrens und des Plangenehmigungsverfahrens gelten die §§ 72 bis 78 des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates weitere Einzelheiten des Planfeststellungsverfahrens, insbesondere zu Art und Umfang der Antragsunterlagen, zu regeln. § 23 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. ohne Planfeststellungsbeschluss nach § 20 Abs. 1 oder ohne Plangenehmigung nach § 20 Abs. 2 Satz 1 ein Vorhaben durchfhrt, 2. einer vollziehbaren Auflage nach § 21 Abs. 2 zuwiderhandelt oder 3. einer Rechtsverordnung nach a) § 21 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1, 3, 4 oder 6, jeweils auch in Verbindung mit Absatz 5 Nummer 2, oder b) § 21 Absatz 4 Satz 1 Nummer 2, auch in Verbindung mit Absatz 5 Nummer 2, oder § 21 Absatz 4 Satz 1 Nummer 5 oder Absatz 5 Nummer 1 www.WALHALLA.de
§§ 24 – 25
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oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 3 Buchstabe b mit einer Geldbuße bis zu zwanzigtausend Euro, in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro geahndet werden. Teil 6 Schlussvorschriften § 24 Verwaltungsvorschriften Die Bundesregierung kann mit Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften ber 1. Kriterien und Verfahren, die zu dem in den §§ 1 und 12 genannten Zweck bei der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung von Umweltauswirkungen (§ 2 Abs. 1 Satz 2) zugrunde zu legen sind, 2. Grundstze fr die Unterrichtung ber voraussichtlich beizubringende Unterlagen nach § 5, 3. Grundstze fr die zusammenfassende Darstellung der Umweltauswirkungen nach § 11 und fr die Bewertung nach § 12, 4. Grundstze und Verfahren zur Vorprfung des Einzelfalls nach § 3c sowie ber die in der Anlage 2 aufgefhrten Kriterien, 5. Grundstze fr die Erstellung des Umweltberichts nach § 14g, 6. Grundstze fr die berwachung nach § 14m erlassen. § 24a Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren Von den in diesem Gesetz und auf Grund dieses Gesetzes getroffenen Regelungen des Verwaltungsverfahrens kann durch Landesrecht nur in dem durch die §§ 4 und 14e bestimmten Umfang abgewichen werden. www.WALHALLA.de
IV.2
§ 25 bergangsvorschrift (1) Verfahren nach § 2 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 3, die der Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben dienen und die vor dem 3. August 2001 begonnen worden sind, sind nach den Vorschriften dieses Gesetzes zu Ende zu fhren. Sofern fr ein Vorhaben, das Gegenstand eines solchen Verfahrens ist, die Bestimmungen des Gesetzes zur Umsetzung der UVP-nderungsrichtlinie, der IVU-Richtlinie und weiterer EG-Richtlinien zum Umweltschutz vom 27. Juli 2001 (BGBl. I S. 1950) die Einrichtung von solchen Verfahren neu oder anders als bislang regeln, sind diese Bestimmungen anzuwenden und ist in diesem Rahmen die Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren. Wenn im Ausgangsverfahren das Vorhaben vor dem 3. August 2001 bereits çffentlich bekannt gemacht worden ist, findet nur Satz 1 Anwendung. (2) Abweichend von Absatz 1 finden die Vorschriften dieses Gesetzes in der vor dem 3. August 2001 geltenden Fassung weiterhin Anwendung, wenn 1. der Trger eines Vorhabens einen Antrag auf Zulassung des Vorhabens, der mindestens die Angaben zu Standort, Art und Umfang des Vorhabens enthalten muss, vor dem 14. Mrz 1999 bei der zustndigen Behçrde eingereicht hat; weiter gehende Vorschriften ber die Voraussetzungen fr eine wirksame Antragstellung bleiben unberhrt; oder 2. in sonstiger Weise ein Verfahren nach § 2 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 3 vor dem 14. Mrz 1999 fçrmlich eingeleitet worden ist; ist mit gesetzlich vorgeschriebenen einzelnen Schritten des Verfahrens noch nicht begonnen worden, kçnnen diese auch nach den Vorschriften dieses Gesetzes durchgefhrt werden. Satz 1 gilt auch fr ein Vorhaben, das nicht in der Anlage zu § 3 dieses Gesetzes in der in Satz 1 bezeichneten Fassung, aber in dem Anhang II der Richtlinie 85/337/EWG des Rates vom 27. Juni 1985 ber die Umweltvertrglichkeitsprfung bei bestimmten çffentlichen und privaten Projekten (ABl. EG Nr. L 175 S. 40) aufgelistet ist, wenn sich 447
IV
IV.2
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
aufgrund berschlgiger Prfung der zustndigen Behçrde ergibt, dass das Vorhaben insbesondere aufgrund seiner Art, seiner Grçße oder seines Standortes erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen haben kann. Absatz 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. (3) Abweichend von den Abstzen 1 und 2 sind dieses Gesetz sowie seine bis zum 3. August 2001 geltende Fassung nicht auf Verfahren nach § 2 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 3 anwendbar, die vor dem 3. Juli 1988 begonnen worden sind.
IV
(4) Besteht nach den Abstzen 1 und 2 eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung und ist diese gemß § 17 im Bebauungsplanverfahren nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs durchzufhren, gilt insoweit § 244 des Baugesetzbuchs. (5) (weggefallen) (6) Verfahren zur Errichtung und zum Betrieb sowie zur nderung von Rohrleitungsanlagen nach Nummer 19.3 der Anlage 1, die vor dem 25. Juni 2002 eingeleitet worden sind, sind nach den Bestimmungen des Gesetzes zur Umsetzung der UVP-nderungsrichtlinie, der IVU-Richtlinie und weiterer EG-Richtlinien zum Umweltschutz vom 27. Juli 2001 (BGBl. I S. 1950) zu Ende zu fhren. (6a) Eine Genehmigung fr eine Rohrleitungsanlage zum Befçrdern wassergefhrdender Stoffe, die nach § 19a Absatz 1 Satz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung erteilt worden ist, gilt, soweit eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchgefhrt worden ist, als Planfeststellung nach § 20 Absatz 1, in den brigen Fllen als Plangenehmigung nach § 20 Absatz 2 fort. Eine Rohrleitungsanlage zum Befçrdern wassergefhrdender Stoffe, die nach § 19e Absatz 2 Satz 1 und 2 des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung angezeigt worden ist oder keiner Anzeige bedurfte, bedarf keiner Planfeststellung oder Plangenehmigung; § 21 Absatz 2 und 4 gilt entsprechend. 448
§ 25
(7) (weggefallen) (8) Die Vorschriften des Teils 3 gelten fr Plne und Programme, deren erster fçrmlicher Vorbereitungsakt nach dem 29. Juni 2005 erfolgt. Verfahren zur Aufstellung oder nderung von Plnen und Programmen, deren erster fçrmlicher Vorbereitungsakt nach dem 20. Juli 2004 erfolgt ist, sind nach den Vorschriften dieses Gesetzes zu Ende zu fhren. (9) Plne und Programme, deren erster fçrmlicher Vorbereitungsakt vor dem 21. Juli 2004 erfolgt ist und die spter als am 20. Juli 2006 angenommen oder in ein Gesetzgebungsverfahren eingebracht werden, unterliegen den Vorschriften des Teils 3. § 16 Abs. 4 dieses Gesetzes sowie § 28 Abs. 1 und 3 des Raumordnungsgesetzes bleiben unberhrt. (10) Verfahren, fr die nach § 16 Absatz 1 eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren ist und die vor dem 1. Mrz 2010 begonnen worden sind, sind nach diesem Gesetz in der ab dem 1. Mrz 2010 geltenden Fassung zu Ende zu fhren. Hat eine ffentlichkeitsbeteiligung bereits stattgefunden, ist von einer erneuten Beteiligung der ffentlichkeit nach § 9 abzusehen, soweit keine zustzlichen oder anderen erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten sind. Hat eine Behçrdenbeteiligung bereits stattgefunden, bedarf es einer erneuten Beteiligung nach den §§ 7 und 8 nur, wenn neue Unterlagen zu erheblichen Umweltauswirkungen des Vorhabens vorliegen. (11) Verfahren nach § 2 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 3, die der Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben dienen und die vor dem 25. Juni 2005 begonnen worden sind, sind nach den Vorschriften dieses Gesetzes in der ab dem 15. Dezember 2006 geltenden Fassung zu Ende zu fhren. Satz 1 findet keine Anwendung auf Verfahren, bei denen das Vorhaben vor dem 25. Juni 2005 bereits çffentlich bekannt gemacht worden ist. Abweichend von Satz 1 findet fr in der Anlage 1 aufgefhrte Vorhaben, die der Verteidigung dienen, bis zum Inkrafttreten einer auf Grund von § 3 Abs. 2 erlassenen Rechtsverordnung § 3 Abs. 2 dieses Gesetzes in der vor www.WALHALLA.de
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dem 15. Dezember 2006 geltenden Fassung weiterhin Anwendung. (12) Fr Verfahren nach § 2 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3, die der Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben nach Nummer 13.2.2 der Anlage 1 dienen, findet dieses Gesetz nur Anwendung, wenn das Verfahren nach dem 1. Mrz 2010 eingeleitet worden
IV.2
ist. Verfahren nach § 2 Absatz 1 Satz 1 und Absatz 3, die der Entscheidung ber die Zulssigkeit von Vorhaben nach den Nummern 3.15, 13.1 bis 13.2.1.3, 13.3 bis 13.18 und 17 der Anlage 1 dienen und die vor dem 1. Mrz 2010 eingeleitet worden sind, sind nach der bis zu diesem Tag geltenden Fassung des Gesetzes zu Ende zu fhren.
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Anlage 1 Anlage 1
Liste „UVP-pflichtige Vorhaben“ Nachstehende Vorhaben fallen nach § 3 Abs. 1 Satz 1 in den Anwendungsbereich dieses Gesetzes. Soweit nachstehend eine allgemeine Vorprfung oder eine standortbezogene Vorprfung des Einzelfalls vorgesehen ist, nimmt dies Bezug auf die Regelungen des § 3c Satz 1 und 2. Legende: Nr. Vorhaben
= Nummer des Vorhabens = Art des Vorhabens mit ggf. Grçßen- oder Leistungswerten nach § 3b Abs. 1 Satz 2 sowie Prfwerten fr Grçße oder Leistung nach § 3c Satz 5 X in Spalte 1 = Vorhaben ist UVP-pflichtig A in Spalte 2 = allgemeine Vorprfung des Einzelfalls: siehe § 3c Satz 1 S in Spalte 2 = standortbezogene Vorprfung des Einzelfalls: siehe § 3c Satz 2 Nr.
IV
1. 1.1
1.1.1 1.1.2 1.1.3
1.1.4
1.1.5 1.1.6 1.1.7 1.2 1.2.1 1.2.2
1.2.3 1.3 1.3.1 1.3.2 1.4 1.4.1 1.4.2
1.4.3
450
Vorhaben
Sp. 1 Sp. 2
Wrmeerzeugung, Bergbau und Energie: Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Erzeugung von Strom, Dampf, Warmwasser, Prozesswrme oder erhitztem Abgas durch den Einsatz von Brennstoffen in einer Verbrennungseinrichtung (wie Kraftwerk, Heizkraftwerk, Heizwerk, Gasturbine, Verbrennungsmotoranlage, sonstige Feuerungsanlage), einschließlich des jeweils zugehçrigen Dampfkessels, mit einer Feuerungswrmeleistung von mehr als 200 MW, 50 MW bis 200 MW, 20 MW bis weniger als 50 MW beim Einsatz von Heizçl EL, Methanol, Ethanol, naturbelassenen Pflanzençlen oder Pflanzençlmethylestern, naturbelassenem Erdgas, Flssiggas, Gasen der çffentlichen Gasversorgung oder Wasserstoff, ausgenommen Verbrennungsmotoranlagen fr Bohranlagen und Notstromaggregate, 10 MW bis weniger als 50 MW beim Einsatz von gasfçrmigen Brennstoffen (insbesondere Koksofengas, Grubengas, Stahlgas, Raffineriegas, Synthesegas, Erdçlgas aus der Tertirfçrderung von Erdçl, Klrgas, Biogas), ausgenommen die in Nummer 1.1.3 genannten Gase, ausgenommen Verbrennungsmotoranlagen fr Bohranlagen und Notstromaggregate, 1 MW bis weniger als 50 MW beim Einsatz von Kohle, Koks einschließlich Petrolkoks, Kohlebriketts, Torfbriketts, Brenntorf, naturbelassenem Holz, emulgiertem Naturbitumen, Heizçlen, ausgenommen Heizçl EL, ausgenommen Verbrennungsmotoranlagen fr Bohranlagen und Notstromaggregate, 1 MW bis weniger als 50 MW beim Einsatz anderer als in den Nummern 1.1.3 bis 1.1.5 genannter fester oder flssiger Brennstoffe, 100 KW bis weniger als 1 MW beim Einsatz anderer als in den Nummern 1.1.3 bis 1.1.5 genannter fester oder flssiger Brennstoffe; Errichtung und Betrieb einer Verbrennungsmotoranlage zum Antrieb von Arbeitsmaschinen mit einer Feuerungswrmeleistung von mehr als 200 MW, 50 MW bis 200 MW beim Einsatz von Heizçl EL, Dieselkraftstoff, Methanol, Ethanol, naturbelassenen Pflanzençlen, Pflanzençlmethylestern oder gasfçrmigen Brennstoffen (insbesondere Koksofengas, Grubengas, Stahlgas, Raffineriegas, Synthesegas, Erdçlgas aus der Tertirfçrderung von Erdçl, Klrgas, Biogas, naturbelassenem Erdgas, Flssiggas, Gasen der çffentlichen Gasversorgung, Wasserstoff), 1 MW bis weniger als 50 MW beim Einsatz der in Nummer 1.2.2 genannten Brennstoffe, ausgenommen Verbrennungsmotoranlagen fr Bohranlagen; Errichtung und Betrieb einer Verbrennungsmotoranlage zur Erzeugung von Strom, Dampf, Warmwasser, Prozesswrme oder erhitztem Dampf, ausgenommen Verbrennungsmotoranlagen fr Bohranlagen und Notstromaggregate, mit einer Feuerungswrmeleistung von 1 MW bis weniger als 20 MW beim Einsatz von Heizçl EL, Dieselkraftstoff, Methanol, Ethanol, naturbelassenen Pflanzençlen oder Pflanzençlmethylestern, naturbelassenem Erdgas, Flssiggas, Gasen der çffentlichen Gasversorgung, Wasserstoff, 1 MW bis weniger als 10 MW beim Einsatz von gasfçrmigen Brennstoffen (insbesondere Koksofengas, Grubengas, Stahlgas, Raffineriegas, Synthesegas, Erdçlgas aus der Tertirfçrderung von Erdçl, Klrgas, Biogas), ausgenommen die in Nummer 1.3.1 genannten Gase; Errichtung und Betrieb einer Gasturbinenanlage zum Antrieb von Arbeitsmaschinen mit einer Feuerungswrmeleistung von mehr als 200 MW, 50 MW bis 200 MW beim Einsatz von Heizçl EL, Dieselkraftstoff, Methanol, Ethanol, naturbelassenen Pflanzençlen, Pflanzençlmethylestern oder gasfçrmigen Brennstoffen (insbesondere Koksofengas, Grubengas, Stahlgas, Raffineriegas, Synthesegas, Erdçlgas aus der Tertirfçrderung von Erdçl, Klrgas, Biogas, naturbelassenem Erdgas, Flssiggas, Gasen der çffentlichen Gasversorgung, Wasserstoff), 1 MW bis weniger als 50 MW beim Einsatz der in Nummer 1.4.2 genannten Brennstoffe, ausgenommen Anlagen mit geschlossenem Kreislauf;
X A S
S
S A S
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S S
X A
S
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Anlage 1 Nr. 1.5 1.5.1 1.5.2 1.6 1.6.1 1.6.2 1.6.3 1.7 1.8 1.8.1 1.8.2 1.9 1.9.1 1.9.2 2. 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.2 2.2.1 2.2.2 2.3 2.4 2.4.1 2.4.1.1 2.4.1.2 2.4.2 2.4.3 2.5 2.5.1 2.5.2 2.5.3 2.6 2.6.1 2.6.2 2.7 3. 3.1 3.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.4
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz Vorhaben
Errichtung und Betrieb einer Gasturbinenanlage zur Erzeugung von Strom, Dampf, Warmwasser, Prozesswrme oder erhitztem Abgas, ausgenommen Anlagen mit geschlossenem Kreislauf, mit einer Feuerungswrmeleistung von 1 MW bis weniger als 20 MW beim Einsatz von Heizçl EL, Dieselkraftstoff, Methanol, Ethanol, naturbelassenen Pflanzençlen oder Pflanzençlmethylestern, naturbelassenem Erdgas, Flssiggas, Gasen der çffentlichen Gasversorgung, Wasserstoff, 1 MW bis weniger als 10 MW beim Einsatz von gasfçrmigen Brennstoffen (insbesondere Koksofengas, Grubengas, Stahlgas, Raffineriegas, Synthesegas, Erdçlgas aus der Tertirfçrderung von Erdçl, Klrgas, Biogas), ausgenommen die in Nummer 1.5.1 genannten Gase; Errichtung und Betrieb einer Windfarm mit Anlagen mit einer Gesamthçhe von jeweils mehr als 50 Metern mit 20 oder mehr Windkraftanlagen, 6 bis weniger als 20 Windkraftanlagen, 3 bis weniger als 6 Windkraftanlagen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Brikettieren von Braun- oder Steinkohle; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Trockendestillation von Steinkohle oder Braunkohle (z. B. Kokerei, Gaswerk, Schwelerei) mit einem Durchsatz von 500 t oder mehr je Tag, weniger als 500 t je Tag, ausgenommen Holzkohlenmeiler; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Vergasung oder Verflssigung von Kohle oder bituminçsem Schiefer mit einem Durchsatz von 500 t oder mehr je Tag, weniger als 500 t je Tag; Steine und Erden, Glas, Keramik, Baustoffe: Errichtung und Betrieb eines Steinbruchs mit einer Abbauflche von 25 ha oder mehr, 10 ha bis weniger als 25 ha, weniger als 10 ha, soweit Sprengstoffe verwendet werden; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Zementklinkern oder Zementen mit einer Produktionskapazitt von 1000 t oder mehr je Tag, weniger als 1000 t je Tag; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Gewinnung von Asbest; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Bearbeitung oder Verarbeitung von Asbest oder Asbesterzeugnissen mit einer Jahresproduktion von 20 000 t oder mehr Fertigerzeugnissen bei Asbestzementerzeugnissen, 50 t oder mehr Fertigerzeugnissen bei Reibungsbelgen, einem Einsatz von 200 t oder mehr Asbest bei anderen Verwendungszwecken, einer geringeren Jahresproduktion oder einem geringeren Einsatz als in den vorstehenden Nummern angegeben; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Glas, auch soweit es aus Altglas hergestellt wird, einschließlich Anlagen zur Herstellung von Glasfasern mit einer Schmelzleistung von 200 000 t oder mehr je Jahr oder bei Flachglasanlagen, die nach dem Floatglasverfahren betrieben werden, 100 000 t oder mehr je Jahr, 20 t je Tag bis weniger als in der vorstehenden Nummer angegeben, 100 kg bis weniger als 20 t je Tag, ausgenommen Anlagen zur Herstellung von Glasfasern, die fr medizinische oder fernmeldetechnische Zwecke bestimmt sind; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Brennen keramischer Erzeugnisse, soweit der Rauminhalt der Brennanlage 4 m3 oder mehr und die Besatzdichte 300 kg oder mehr je Kubikmeter Rauminhalt der Brennanlage betrgt, 4 m3 oder mehr oder die Besatzdichte mehr als 100 kg und weniger als 300 kg je Kubikmeter Rauminhalt der Brennanlage betrgt, ausgenommen elektrisch beheizte Brennçfen, die diskontinuierlich und ohne Abluftfhrung betrieben werden; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Schmelzen mineralischer Stoffe, einschließlich Anlagen zur Herstellung von Mineralfasern; Stahl, Eisen und sonstige Metalle einschließlich Verarbeitung: Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Rçsten (Erhitzen unter Luftzufuhr zur berfhrung in Oxide) oder Sintern (Stckigmachen von feinkçrnigen Stoffen durch Erhitzen) von Erzen; Errichtung und Betrieb eines integrierten Httenwerkes (Anlage zur Gewinnung von Roheisen und zur Weiterverarbeitung zu Rohstahl, bei der sich Gewinnungs- und Weiterverarbeitungseinheiten nebeneinander befinden und in funktioneller Hinsicht miteinander verbunden sind); Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Roheisen oder Stahl einschließlich Stranggießen, auch soweit Konzentrate oder sekundre Rohstoffe eingesetzt werden, mit einer Schmelzleistung von 2,5 t Roheisen oder Stahl je Stunde oder mehr, weniger als 2,5 t Stahl je Stunde; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Nichteisenrohmetallen aus Erzen, Konzentraten oder sekundren Rohstoffen durch metallurgische, chemische oder elektrolytische Verfahren;
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IV.2 Sp. 1 Sp. 2
S S
X A S X X A X A X A S X A X
X X X A
X A S
A S A X X
A S X
451
IV
IV.2 Nr. 3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3
IV
3.6 3.7 3.7.1 3.7.2 3.7.3 3.8 3.8.1 3.8.2 3.8.3 3.9 3.9.1 3.9.2 3.10 3.10.1 3.10.2 3.11 3.12 3.12.1 3.12.2 3.13 3.14 3.15 4. 4.1
4.2
452
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Anlage 1
Vorhaben
Sp. 1 Sp. 2
Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Schmelzen, zum Legieren oder zur Raffination von Nichteisenmetallen mit einer Schmelzleistung von 100 000 t oder mehr je Jahr, 4 t oder mehr je Tag bei Blei und Cadmium oder von 20 t oder mehr je Tag bei sonstigen Nichteisenmetallen, jeweils bis weniger als 100 000 t je Jahr, 0,5 t bis weniger als 4 t je Tag bei Blei und Cadmium oder von 2 t bis weniger als 20 t je Tag bei sonstigen Nichteisenmetallen, ausgenommen – Vakuum-Schmelzanlagen, – Schmelzanlagen fr Gusslegierungen aus Zinn und Wismut oder aus Feinzink und Aluminium in Verbindung mit Kupfer oder Magnesium, – Schmelzanlagen, die Bestandteil von Druck- oder Kokillengießmaschinen sind oder die ausschließlich im Zusammenhang mit einzelnen Druck- oder Kokillengießmaschinen gießfertige Nichteisenmetalle oder gießfertige Legierungen niederschmelzen, – Schmelzanlagen fr Edelmetalle oder fr Legierungen, die nur aus Edelmetallen oder aus Edelmetallen und Kupfer bestehen, – Schwalllçtbder und – Heißluftverzinnungsanlagen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Warmwalzen von Stahl; Errichtung und Betrieb einer Eisen-, Temper- oder Stahlgießerei mit einer Produktionsleistung von 200 000 t Gusseisen oder mehr je Jahr, 20 t Gussteilen oder mehr je Tag, 2 t bis weniger als 20 t Gussteilen je Tag; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Aufbringen von metallischen Schutzschichten auf Metalloberflchen mit Hilfe von schmelzflssigen Bdern mit einer Verarbeitungsleistung von 100 000 t Rohgut oder mehr je Jahr, 2 t Rohgut je Stunde bis weniger als 100 000 t Rohgut je Jahr, 500 kg bis weniger als 2 t Rohgut je Stunde, ausgenommen Anlagen zum kontinuierlichen Verzinken nach dem Sendzimirverfahren; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Oberflchenbehandlung von Metallen durch ein elektrolytisches oder chemisches Verfahren mit einem Volumen der Wirkbder von 30 m3 oder mehr, 1 m3 bis weniger als 30 m3 bei Anlagen durch Beizen oder Brennen unter Verwendung von Fluss- oder Salpetersure; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die aus einem oder mehreren maschinell angetriebenen Hmmern oder Fallwerken besteht, wenn die Schlagenergie eines Hammers oder Fallwerkes 20 Kilojoule oder mehr betrgt, 1 Kilojoule bis weniger als 20 Kilojoule betrgt; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Sprengverformung oder zum Plattieren mit Sprengstoffen bei einem Einsatz von 10 kg Sprengstoff oder mehr je Schuss; Errichtung und Betrieb einer Schiffswerft zum Bau von Seeschiffen mit einer Grçße von 100 000 Bruttoregistertonnen, zur Herstellung oder Reparatur von Schiffskçrpern oder Schiffssektionen aus Metall mit einer Lnge von 20 m oder mehr, soweit nicht ein Fall der vorstehenden Nummer vorliegt; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Bau von Schienenfahrzeugen mit einer Produktionsleistung von 600 oder mehr Schienenfahrzeugeinheiten je Jahr (1 Schienenfahrzeugeinheit entspricht 0,5 Lokomotive, 1 Straßenbahn, 1 Wagen eines Triebzuges, 1 Triebkopf, 1 Personenwagen oder 3 Gterwagen); Errichtung und Betrieb einer Anlage fr den Bau und die Montage von Kraftfahrzeugen oder einer Anlage fr den Bau von Kraftfahrzeugmotoren mit einer Leistung von jeweils 100 000 Stck oder mehr je Jahr; Errichtung und Betrieb einer Anlage fr den Bau und die Instandsetzung von Luftfahrzeugen, soweit je Jahr mehr als 50 Luftfahrzeuge hergestellt oder repariert werden kçnnen, ausgenommen Wartungsarbeiten; Chemische Erzeugnisse, Arzneimittel, Mineralçlraffination und Weiterverarbeitung: Errichtung und Betrieb einer integrierten chemischen Anlage (Verbund zur Herstellung von Stoffen oder Stoffgruppen durch chemische Umwandlung im industriellen Umfang, bei dem sich mehrere Einheiten nebeneinander befinden und in funktioneller Hinsicht miteinander verbunden sind und – zur Herstellung von organischen Grundchemikalien, – zur Herstellung von anorganischen Grundchemikalien, – zur Herstellung von phosphor-, stickstoff- oder kaliumhaltigen Dngemitteln (Einnhrstoff oder Mehrnhrstoff), – zur Herstellung von Ausgangsstoffen fr Pflanzenschutzmittel und von Bioziden, – zur Herstellung von Grundarzneimitteln unter Verwendung eines chemischen oder biologischen Verfahrens oder – zur Herstellung von Explosivstoffen dienen), ausgenommen Anlagen zur Erzeugung oder Spaltung von Kernbrennstoffen oder zur Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe nach Nummer 11.1; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Stoffen oder Stoffgruppen durch chemische Umwandlung im industriellen Umfang, ausgenommen integrierte chemische Anlagen nach Nummer 4.1, Anlagen nach Nummer 10.1 und Anlagen zur Erzeugung oder Spaltung von Kernbrennstoffen oder zur Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe nach Nummer 11.1;
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A X A S X A S
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A S A X A A A A X
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Anlage 1 Nr. 4.3 4.4
5. 5.1 6. 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 7. 7.1 7.1.1 7.1.2 7.1.3 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 7.3 7.3.1 7.3.2 7.3.3 7.4 7.4.1 7.4.2 7.4.3 7.5 7.5.1 7.5.2 7.6 7.6.1 7.6.2 7.7 7.7.1 7.7.2 7.7.3 7.8 7.8.1 7.8.2 7.8.3 7.9 7.9.1 7.9.2 7.9.3 7.10 7.10.1 7.10.2 7.11 7.11.1 7.11.2 7.11.3
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz Vorhaben
Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Destillation oder Raffination oder sonstigen Weiterverarbeitung von Erdçl in Mineralçlraffinerien; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Anstrich- oder Beschichtungsstoffen (Lasuren, Firnisse, Lacke, Dispersionsfarben) oder Druckfarben unter Einsatz von 25 t flchtiger organischer Verbindungen oder mehr je Tag, die bei einer Temperatur von 293,15 Kelvin einen Dampfdruck von mindestens 0,1 Kilopascal haben; Oberflchenbehandlung von Kunststoffen: Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Oberflchenbehandlung von Kunststoffen durch ein elektrolytisches oder chemisches Verfahren mit einem Volumen der Wirkbder von 30 m3 oder mehr; Holz, Zellstoff: Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Gewinnung von Zellstoff aus Holz, Stroh oder hnlichen Faserstoffen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Papier oder Pappe mit einer Produktionsleistung von 200 t oder mehr je Tag, 20 t bis weniger als 200 t je Tag; Nahrungs-, Genuss- und Futtermittel, landwirtschaftliche Erzeugnisse: Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung von Hennen mit 60 000 oder mehr Pltzen, 40 000 bis weniger als 60 000 Pltzen, 15 000 bis weniger als 40 000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Junghennen mit 85 000 oder mehr Pltzen, 40 000 bis weniger als 85 000 Pltzen, 30 000 bis weniger als 40 000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Mastgeflgel mit 85 000 oder mehr Pltzen, 40 000 bis weniger als 85 000 Pltzen, 30 000 bis weniger als 40 000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Truthhnern mit 60 000 oder mehr Pltzen, 40 000 bis weniger als 60 000 Pltzen, 15 000 bis weniger als 40 000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Rindern mit 800 oder mehr Pltzen, 600 bis weniger als 800 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Klbern mit 1000 oder mehr Pltzen, 500 bis weniger als 1000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Mastschweinen (Schweine von 30 kg Lebendgewicht oder mehr) mit 3000 oder mehr Pltzen, 2000 bis weniger als 3000 Pltzen, 1500 bis weniger als 2000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Sauen einschließlich dazugehçrender Ferkel (Ferkel bis weniger als 30 kg Lebendgewicht) mit 900 oder mehr Pltzen, 750 bis weniger als 900 Pltzen, 560 bis weniger als 750 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur getrennten Intensivaufzucht von Ferkeln (Ferkel von 10 bis weniger als 30 kg Lebendgewicht) mit 9000 oder mehr Pltzen, 6000 bis weniger als 9000 Pltzen, 4500 bis weniger als 6000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Pelztieren mit 1000 oder mehr Pltzen, 750 bis weniger als 1000 Pltzen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Intensivhaltung oder -aufzucht von Tieren in gemischten Bestnden, wenn die jeweils unter den Nummern 7.1.1, 7.2.1, 7.3.1, 7.4.1, 7.7.1, 7.8.1, 7.9.1 genannten Platzzahlen nicht erreicht werden, die Summe der Vom-Hundert-Anteile, bis zu denen die Platzzahlen ausgeschçpft werden, aber den Wert 100 erreicht oder berschreitet, die jeweils unter den Nummern 7.1.2, 7.2.2, 7.3.2, 7.4.2, 7.5.1, 7.6.1, 7.7.2, 7.8.2, 7.9.2, 7.10.1 genannten Platzzahlen nicht erreicht werden, die Summe der Vom-Hundert-Anteile, bis zu denen die Platzzahlen ausgeschçpft werden, aber den Wert 100 erreicht oder berschreitet, die jeweils unter den Nummern 7.1.3, 7.2.3, 7.3.3, 7.4.3, 7.5.2, 7.6.2, 7.7.3 und 7.8.3, 7.9.3, 7.10.2 genannten Platzzahlen nicht erreicht werden, die Summe der Vom-Hundert-Anteile, bis zu denen die Platzzahlen ausgeschçpft werden, aber den Wert 100 erreicht oder berschreitet;
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IV.2 Sp. 1 Sp. 2 X A
A X
X A X A S X A S X A S X A S A S A S X A S X A S X A S A S X A S
453
IV
IV.2 Nr. 7.12 7.13 7.13.1 7.13.2 7.14 7.14.1 7.14.2 7.15 7.15.1 7.15.2
IV
7.16 7.16.1 7.16.2 7.17 7.17.1 7.17.2 7.18 7.19 7.19.1 7.19.2 7.20 7.20.1 7.20.2 7.21 7.22 7.22.1 7.22.2 7.23 7.23.1 7.23.2 7.24 7.24.1 7.24.2 7.25 7.26 7.26.1 7.26.2 7.27 7.27.1 7.27.2 7.28 7.28.1 7.28.2 7.29 7.29.1 7.29.2
454
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Anlage 1
Vorhaben
Sp. 1 Sp. 2
(weggefallen) Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Schlachten von Tieren mit einer Leistung von 50 t Lebendgewicht oder mehr je Tag, 0,5 t bis weniger als 50 t Lebendgewicht je Tag bei Geflgel oder 4 t bis weniger als 50 t Lebendgewicht je Tag bei sonstigen Tieren; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Erzeugung von Speisefetten aus tierischen Rohstoffen, ausgenommen Milch, mit einer Produktionsleistung von 75 t Fertigerzeugnissen oder mehr je Tag, weniger als 75 t Fertigerzeugnissen je Tag, ausgenommen Anlagen zur Erzeugung von Speisefetten aus selbstgewonnenen tierischen Fetten in Fleischereien mit einer Leistung von bis zu 200 kg Speisefett je Woche; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Schmelzen von tierischen Fetten mit einer Produktionsleistung von 75 t Fertigerzeugnissen oder mehr je Tag, weniger als 75 t Fertigerzeugnissen je Tag, ausgenommen Anlagen zur Verarbeitung von selbstgewonnenen tierischen Fetten zu Speisefetten in Fleischereien mit einer Leistung von bis zu 200 kg Speisefett je Woche; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Fleischkonserven mit einer Produktionsleistung von 75 t Konserven oder mehr je Tag, 1 t bis weniger als 75 t Konserven je Tag; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Gemsekonserven mit einer Produktionsleistung von 300 t Konserven oder mehr je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert, 10 t bis weniger als 300 t Konserven je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert, ausgenommen Anlagen zum Sterilisieren oder Pasteurisieren dieser Nahrungsmittel in geschlossenen Behltnissen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur fabrikmßigen Herstellung von Tierfutter durch Erwrmen der Bestandteile tierischer Herkunft; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Beseitigung oder Verwertung von Tierkçrpern oder tierischen Abfllen mit einer Verarbeitungsleistung von 10 t oder mehr je Tag, weniger als 10 t je Tag; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Gerben einschließlich Nachgerben von Tierhuten oder Tierfellen mit einer Verarbeitungsleistung von 12 t Fertigerzeugnissen oder mehr je Tag, weniger als 12 t Fertigerzeugnissen je Tag, ausgenommen Anlagen, in denen weniger Tierhute oder Tierfelle behandelt werden als beim Schlachten von weniger als 4 t sonstigen Tieren nach Nummer 7.13.2 anfallen; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Fischmehl oder Fischçl; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Braumalz (Mlzerei) mit einer Produktionsleistung von 300 t Darrmalz oder mehr je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert, weniger als 300 t Darrmalz je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Strkemehlen mit einer Produktionsleistung von 300 t Strkemehlen oder mehr je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert, 1 t bis weniger als 300 t Strkemehlen je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Erzeugung von len oder Fetten aus pflanzlichen Rohstoffen mit einer Produktionsleistung von 300 t Fertigerzeugnissen oder mehr je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert, weniger als 300 t Fertigerzeugnissen je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert mit Hilfe von Extraktionsmitteln, soweit die Menge des eingesetzten Extraktionsmittels 1 t oder mehr je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert betrgt; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung oder Raffination von Zucker unter Verwendung von Zuckerrben oder Rohzucker; Errichtung und Betrieb einer Brauerei mit einem Ausstoß von 3000 hl Bier oder mehr je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert, 200 hl bis weniger als 3000 hl Bier je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Sßwaren oder Sirup aus tierischen Rohstoffen, ausgenommen Milch, mit einer Produktionsleistung von 75 t Sßwaren oder Sirup oder mehr je Tag, 50 kg bis weniger als 75 t Sßwaren oder Sirup je Tag bei Herstellung von Lakritz; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Sßwaren oder Sirup aus pflanzlichen Rohstoffen mit einer Produktionsleistung von 300 t oder mehr Sßwaren oder Sirup je Tag als Vierteljahresdurchschnittswert, 50 kg bis weniger als 300 t Sßwaren je Tag bei Herstellung von Kakaomasse aus Rohkakao oder bei thermischer Veredelung von Kakao- oder Schokoladenmasse; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Behandlung oder Verarbeitung von Milch mit einem Einsatz von 200 t Milch oder mehr je Tag als Jahresdurchschnittswert, 5 t bis weniger als 200 t Milch je Tag als Jahresdurchschnittswert bei Sprhtrocknern zum Trocknen von Milch, von Erzeugnissen aus Milch oder von Milchbestandteilen;
A A S
A S
A S
A S A S A
A S A S X A S A S A S A A S A S A S A S
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Anlage 1 Nr. 8. 8.1 8.1.1 8.1.2
8.1.3
8.1.4 8.1.5 8.2
8.2.1 8.2.2 8.3 8.3.1 8.3.2 8.4 8.4.1 8.4.2 8.5 8.6
8.6.1 8.6.2 8.6.3 8.7 8.7.1 8.7.2 8.8 8.9
8.9.1 8.9.1.1 8.9.1.2 8.9.2 8.9.2.1 8.9.2.2 9. 9.1
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Verwertung und Beseitigung von Abfllen und sonstigen Stoffen: Anlagen zur Beseitigung oder Verwertung fester, flssiger oder in Behltern gefasster gasfçrmiger gefhrlicher Abflle oder Deponiegas mit brennbaren Bestandteilen durch thermische Verfahren, insbesondere Entgasung, Plasmaverfahren, Pyrolyse, Vergasung, Verbrennung oder eine Kombination dieser Verfahren nicht gefhrlicher Abflle oder Deponiegas mit brennbaren Bestandteilen durch thermische Verfahren, insbesondere Entgasung, Plasmaverfahren, Pyrolyse, Vergasung, Verbrennung oder eine Kombination dieser Verfahren mit einem Abfalleinsatz von ber 3 Tonnen pro Stunde oder einem Verbrauch an Deponiegas von mehr als 1000 Kubikmeter pro Stunde nicht gefhrlicher Abflle oder Deponiegas mit brennbaren Bestandteilen durch thermische Verfahren, insbesondere Entgasung, Plasmaverfahren, Pyrolyse, Vergasung, Verbrennung oder eine Kombination dieser Verfahren mit einem Abfalleinsatz von bis zu 3 Tonnen pro Stunde oder einem Verbrauch an Deponiegas von bis zu 1000 Kubikmeter pro Stunde Anlagen zum Abfackeln von Deponiegas oder anderen gasfçrmigen Stoffen, ausgenommen Notfackeln, die fr den nicht bestimmungsgemßen Betrieb erforderlich sind Verbrennungsmotoranlagen fr den Einsatz von Altçl oder Deponiegas Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Erzeugung von Strom, Dampf, Warmwasser, Prozesswrme oder erhitztem Abgas durch den Einsatz von gestrichenem, lackiertem oder beschichtetem Holz oder von Sperrholz, Spanplatten, Faserplatten oder sonst verleimtem Holz oder daraus angefallenen Resten, soweit keine Holzschutzmittel aufgetragen oder infolge einer Behandlung enthalten sind oder Beschichtungen nicht aus halogenorganischen Verbindungen bestehen, in einer Verbrennungseinrichtung (wie Kraftwerk, Heizkraftwerk, Heizwerk, sonstige Feuerungsanlage) einschließlich des jeweils zugehçrigen Dampfkessels, mit einer Feuerungswrmeleistung von 50 MW oder mehr, 1 MW bis weniger als 50 MW; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur biologischen Behandlung von gefhrlichen Abfllen, auf die die Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Anwendung finden, mit einer Durchsatzleistung von 10 t Einsatzstoffen oder mehr je Tag, 1 t bis weniger als 10 t Einsatzstoffen je Tag; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur biologischen Behandlung von nicht gefhrlichen Abfllen, auf die die Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Anwendung finden, mit einer Durchsatzleistung von 50 t Einsatzstoffen oder mehr je Tag, 10 t bis weniger als 50 t Einsatzstoffen je Tag; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur chemischen Behandlung, insbesondere zur chemischen Emulsionsspaltung, Fllung, Flockung, Neutralisation oder Oxidation, von gefhrlichen Abfllen, auf die die Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Anwendung finden; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur chemischen Behandlung, insbesondere zur chemischen Emulsionsspaltung, Fllung, Flockung, Neutralisation oder Oxidation, von nicht gefhrlichen Abfllen, auf die die Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Anwendung finden, mit einer Durchsatzleistung von 100 t Einsatzstoffen oder mehr je Tag, 50 t bis weniger als 100 t Einsatzstoffen je Tag, 10 t bis weniger als 50 t Einsatzstoffen je Tag; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur zeitweiligen Lagerung von Eisen- oder Nichteisenschrotten, einschließlich Autowracks, ausgenommen die zeitweilige Lagerung bis zum Einsammeln auf dem Gelnde der Entstehung der Abflle und Anlagen nach Nummer 8.8, mit einer Gesamtlagerflche von 15 000 m2 oder mehr oder einer Gesamtlagerkapazitt von 1500 t Eisen- oder Nichteisenschrotten oder mehr, einer Gesamtlagerflche von 1000 m2 bis weniger als 15 000 m2 oder einer Gesamtlagerkapazitt von 100 t bis weniger als 1500 t Eisen- oder Nichteisenschrotten; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur zeitweiligen Lagerung von gefhrlichen Schlmmen, auf die die Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Anwendung finden, mit einer Aufnahmekapazitt von 10 t oder mehr je Tag oder einer Gesamtlagerkapazitt von 150 t oder mehr; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Lagerung von Abfllen, auf die die Vorschriften des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Anwendung finden, soweit in diesen Anlagen Abflle vor deren Beseitigung oder Verwertung jeweils ber einen Zeitraum von mehr als einem Jahr gelagert werden (langfristige Lagerung), bei gefhrlichen Abfllen mit einer Aufnahmekapazitt von 10 t je Tag oder mehr oder einer Gesamtlagerkapazitt von 150 t oder mehr, geringeren Kapazitten als in Nummer 8.9.1.1 angegeben, nicht gefhrlichen Abfllen mit einer Aufnahmekapazitt von 10 t je Tag oder mehr oder einer Gesamtlagerkapazitt von 150 t oder mehr, geringeren Kapazitten als in Nummer 8.9.2.1 angegeben; Lagerung von Stoffen und Zubereitungen: Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von brennbaren Gasen in Behltern oder von Erzeugnissen, die brennbare Gase z. B. als Treibmittel oder Brenngas in Behltern enthalten, dient, mit einem Fassungsvermçgen von
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IV.2 Sp. 1 Sp. 2
X X
A
S S
IV X S
X S
A S X
X A S
A S A
X A A S
455
IV.2 Nr. 9.1.1 9.1.2 9.1.3 9.1.4 9.2 9.2.1 9.2.2 9.2.3
IV
9.2.4 9.3 9.3.1 9.3.2 9.3.3 9.4 9.4.1 9.4.2 9.4.3 9.5 9.5.1 9.5.2 9.5.3 9.6 9.6.1 9.6.2 9.6.3 9.7 9.7.1 9.7.2 9.7.3 9.8 9.8.1 9.8.2 10. 10.1
10.2 10.3 10.3.1 10.3.2 10.4 10.4.1 10.4.2 10.4.3 10.5 10.5.1
456
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Anlage 1
Vorhaben
Sp. 1 Sp. 2
200 000 t oder mehr, 30 t bis weniger als 200 000 t, soweit es sich nicht um Einzelbehltnisse mit einem Volumen von jeweils nicht mehr als 1000 cm3 handelt, 30 t bis weniger als 200 000 t, soweit es sich um Einzelbehltnisse mit einem Volumen von jeweils nicht mehr als 1000 cm3 handelt, 3 t bis weniger als 30 t, soweit es sich um Behltnisse mit einem Volumen von jeweils mehr als 1000 cm3 handelt; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von brennbaren Flssigkeiten in Behltern dient, mit einem Fassungsvermçgen von 200 000 t oder mehr, 50 000 t bis weniger als 200 000 t, 5000 t bis weniger als 50 000 t bei brennbaren Flssigkeiten, die einen Flammpunkt unter 294,15 Kelvin haben und deren Siedepunkt bei Normaldruck (101,3 Kilopascal) ber 293,15 Kelvin liegt, 10 000 t bis weniger als 50 000 t bei sonstigen brennbaren Flssigkeiten; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von Chlor dient, mit einem Fassungsvermçgen von 200 000 t oder mehr, 75 t bis weniger als 200 000 t, 10 t bis weniger als 75 t; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von Schwefeldioxid dient, mit einem Fassungsvermçgen von 200 000 t oder mehr, 250 t bis weniger als 200 000 t, 20 t bis weniger als 250 t; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von Ammoniumnitrat oder ammoniumnitrathaltigen Zubereitungen der Gruppe A nach Anhang V Nr. 2 der Gefahrstoffverordnung dient, mit einem Fassungsvermçgen von 200 000 t oder mehr, 500 t bis weniger als 200 000 t, 25 t bis weniger als 500 t; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von ammoniumnitrathaltigen Zubereitungen der Gruppe B nach Anhang V Nr. 2 der Gefahrstoffverordnung dient, mit einem Fassungsvermçgen von 200 000 t oder mehr, 2500 t bis weniger als 200 000 t, 100 t bis weniger als 2500 t; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von Ammoniak dient, mit einem Fassungsvermçgen von 200 000 t oder mehr, 30 t bis weniger als 200 000 t, 3 t bis weniger als 30 t; Errichtung und Betrieb einer Anlage, die der Lagerung von anderen als den in den Nummern 9.1 bis 9.7 genannten chemischen Erzeugnissen dient, mit einem Fassungsvermçgen von 200 000 t oder mehr, 25 000 t bis weniger als 200 000 t; Sonstige Industrieanlagen: Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung, Bearbeitung oder Verarbeitung von explosionsgefhrlichen Stoffen im Sinne des Sprengstoffgesetzes, die zur Verwendung als Sprengstoffe, Zndstoffe, Treibstoffe, pyrotechnische Stze oder zur Herstellung dieser Stoffe bestimmt sind; hierzu gehçrt auch eine Anlage zum Laden, Entladen oder Delaborieren von Munition oder sonstigen Sprengkçrpern, ausgenommen Anlagen im handwerklichen Umfang oder zur Herstellung von Zndhçlzern sowie ortsbewegliche Mischladegerte; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Wiedergewinnung oder Vernichtung von explosionsgefhrlichen Stoffen im Sinne des Sprengstoffgesetzes; Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Vulkanisieren von Natur- oder Synthesekautschuk unter Verwendung von Schwefel oder Schwefelverbindungen mit einem Einsatz von 25 t Kautschuk oder mehr je Stunde, weniger als 25 t Kautschuk je Stunde, ausgenommen Anlagen, in denen weniger als 50 kg Kautschuk je Stunde verarbeitet wird oder ausschließlich vorvulkanisierter Kautschuk eingesetzt wird; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Vorbehandlung (Waschen, Bleichen, Mercerisieren) oder zum Frben von Fasern oder Textilien mit einer Verarbeitungsleistung von 10 t Fasern oder Textilien oder mehr je Tag, einer Frbeleistung von 2 t bis weniger als 10 t Fasern oder Textilien je Tag bei Anlagen zum Frben von Fasern oder Textilien unter Verwendung von Frbebeschleunigern einschließlich Spannrahmenanlagen, ausgenommen Anlagen, die unter erhçhtem Druck betrieben werden, einer Bleichleistung von weniger als 10 t Fasern oder Textilien je Tag bei Anlagen zum Bleichen von Fasern oder Textilien unter Verwendung von Chlor oder Chlorverbindungen; Errichtung und Betrieb eines Prfstandes, ausgenommen Rollenprfstnde, die in geschlossenen Rumen betrieben werden, fr oder mit Verbrennungsmotoren mit einer Feuerungswrmeleistung von insgesamt 10 MW oder mehr,
X A S S
X A S S X A S X A S
X A S X A S X A S X A X
X
A S
A S S
A
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Anlage 1 Nr. 10.5.2 10.6 10.6.1 10.6.2 10.6.3 10.7 11. 11.1
11.2 11.3
11.4
12. 12.1 12.2 12.2.1 12.2.2 12.3 13. 13.1 13.1.1 13.1.2 13.1.3 13.2 13.2.1 13.2.1.1 13.2.1.2 13.2.1.3 13.2.2 13.2.2.1 13.2.2.2 13.2.2.3 13.3 13.3.1 13.3.2 13.3.3 13.4
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz Vorhaben
300 KW bis weniger als 10 MW und Anlagen, in denen mit Katalysator oder Dieselrußfilter ausgerstete Serienmotoren geprft werden; Errichtung und Betrieb eines Prfstandes fr oder mit Gasturbinen oder Triebwerken mit einer Feuerungswrmeleistung von insgesamt mehr als 200 MW, 100 MW bis 200 MW, weniger als 100 MW; Errichtung und Betrieb einer stndigen Renn- oder Teststrecke fr Kraftfahrzeuge; Kernenergie: Errichtung und Betrieb einer ortsfesten Anlage zur Erzeugung oder zur Bearbeitung oder Verarbeitung oder zur Spaltung von Kernbrennstoffen oder zur Aufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe sowie bei ortsfesten Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen die insgesamt geplanten Maßnahmen zur Stilllegung, zum sicheren Einschluss oder zum Abbau der Anlage oder von Anlagenteilen; ausgenommen sind ortsfeste Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen, deren Hçchstleistung 1 KW thermische Dauerleistung nicht berschreitet; einzelne Maßnahmen zur Stilllegung, zum sicheren Einschluss oder zum Abbau der in Halbsatz 1 bezeichneten Anlagen oder von Anlagenteilen gelten als nderung im Sinne von § 3e Abs. 1 Nr. 2; Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Sicherstellung oder zur Endlagerung radioaktiver Abflle; außerhalb der in den Nummern 11.1 und 11.2 bezeichneten Anlagen Errichtung und Betrieb einer Anlage oder Einrichtung zur Bearbeitung oder Verarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe oder hoch radioaktiver Abflle oder zu dem ausschließlichen Zweck der fr mehr als zehn Jahre geplanten Lagerung bestrahlter Kernbrennstoffe oder radioaktiver Abflle an einem anderen Ort als dem Ort, an dem diese Stoffe angefallen sind; außerhalb der in den Nummern 11.1 und 11.2 bezeichneten Anlagen, soweit nicht Nummer 11.3 Anwendung findet, Errichtung und Betrieb einer Anlage oder Einrichtung zur Lagerung, Bearbeitung oder Verarbeitung radioaktiver Abflle, deren Aktivitten die Werte erreichen oder berschreiten, bei deren Unterschreiten es fr den beantragten Umgang nach einer auf Grund des Atomgesetzes erlassenen Rechtsverordnung keiner Vorbereitung der Schadensbekmpfung bei Abweichungen vom bestimmungsgemßen Betrieb bedarf; Abfalldeponien: Errichtung und Betrieb einer Deponie zur Ablagerung von gefhrlichen Abfllen im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes; Errichtung und Betrieb einer Deponie zur Ablagerung von nicht gefhrlichen Abfllen im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes, mit Ausnahme der Deponien fr Inertabflle nach Nummer 12.3, mit einer Aufnahmekapazitt von 10 t oder mehr je Tag oder mit einer Gesamtkapazitt von 25 000 t oder mehr, weniger als 10 t je Tag oder mit einer Gesamtkapazitt von weniger als 25 000 t; Errichtung und Betrieb einer Deponie zur Ablagerung von Inertabfllen im Sinne des Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetzes; Wasserwirtschaftliche Vorhaben mit Benutzung oder Ausbau eines Gewssers: Errichtung und Betrieb einer Abwasserbehandlungsanlage, die ausgelegt ist fr organisch belastetes Abwasser von 9000 kg/d oder mehr biochemischen Sauerstoffbedarfs in fnf Tagen (roh) oder anorganisch belastetes Abwasser von 4500 m3 oder mehr Abwasser in zwei Stunden (ausgenommen Khlwasser), organisch belastetes Abwasser von 600 kg/d bis weniger als 9000 kg/d biochemischen Sauerstoffbedarfs in fnf Tagen (roh) oder anorganisch belastetes Abwasser von 900 m3 bis weniger als 4500 m3 Abwasser in zwei Stunden (ausgenommen Khlwasser), organisch belastetes Abwasser von 120 kg/d bis weniger als 600 kg/d biochemischen Sauerstoffbedarfs in fnf Tagen (roh) oder anorganisch belastetes Abwasser von 10 m3 bis weniger als 900 m3 Abwasser in zwei Stunden (ausgenommen Khlwasser); Errichtung und Betrieb einer Anlage zur intensiven Fischzucht in oberirdischen Gewssern oder Kstengewssern oder verbunden mit dem Einbringen oder Einleiten von Stoffen in oberirdische Gewsser oder Kstengewsser mit einem Fischertrag je Jahr von 1000 t oder mehr, wenn dies durch Landesrecht vorgeschrieben ist, 100 t oder mehr, soweit nicht von Nummer 13.2.1.1 erfasst, 50 t bis weniger als 100 t; in der ausschließlichen Wirtschaftszone Deutschlands mit einem Fischertrag je Jahr von mehr als 2500 t, 500 t bis 2500 t, 250 t bis weniger als 500 t; Entnehmen, Zutagefçrdern oder Zutageleiten von Grundwasser oder Einleiten von Oberflchenwasser zum Zwecke der Grundwasseranreicherung, jeweils mit einem jhrlichen Volumen an Wasser von 10 Mio. m3 oder mehr, 100 000 m3 bis weniger als 10 Mio. m3 5000 m3 bis weniger als 100 000 m3, wenn durch die Gewsserbenutzung erhebliche nachteilige Auswirkungen auf grundwasserabhngige kosysteme zu erwarten sind; Tiefbohrung zum Zwecke der Wasserversorgung;
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IV.2 Sp. 1 Sp. 2 S
X A S A X
X X
IV A
X
X S A
X A S
X A S X A S X A S A
457
IV.2 Nr. 13.5 13.5.1 13.5.2 13.6 13.6.1 13.6.2 13.7 13.7.1
IV
13.7.2 13.8 13.9 13.9.1 13.9.2 13.10 13.11 13.11.1 13.11.2 13.12 13.13 13.14 13.15 13.16
13.17 13.18 13.18.1 13.18.2 14. 14.1 14.1.1 14.1.2 14.2 14.2.1 14.2.2 14.3 14.4 14.5 14.6 14.7 14.8 14.9 14.10
458
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Anlage 1
Vorhaben
Sp. 1 Sp. 2
Wasserwirtschaftliches Projekt in der Landwirtschaft (sofern nicht von Nummer 13.3 oder Nummer 13.18 erfasst), einschließlich Bodenbewsserung oder Bodenentwsserung, mit einem jhrlichen Volumen an Wasser von 100 000 m3 oder mehr, 5000 m3 bis weniger als 100 000 m3, wenn durch die Gewsserbenutzung erhebliche nachteilige Auswirkungen auf grundwasserabhngige kosysteme zu erwarten sind; Bau eines Stauwerkes oder einer sonstigen Anlage zur Zurckhaltung oder dauerhaften Speicherung von Wasser, wobei 10 Mio. m3 oder mehr Wasser zurckgehalten oder gespeichert werden, weniger als 10 Mio. m3 Wasser zurckgehalten oder gespeichert werden; Umleitung von Wasser von einem Flusseinzugsgebiet in ein anderes, ausgenommen Transport von Trinkwasser in Rohrleitungen, mit einem Volumen von – 100 Mio. oder mehr m3 Wasser pro Jahr, wenn durch die Umleitung Wassermangel verhindert werden soll, oder – 5 % oder mehr des Durchflusses, wenn der langjhrige durchschnittliche Wasserdurchfluss des Flusseinzugsgebietes, dem Wasser entnommen wird, 2000 Mio. m3 bersteigt, weniger als den in Nummer 13.7.1 angegebenen Werten; Flusskanalisierungs- und Stromkorrekturarbeiten; Bau eines Hafens fr die Binnenschifffahrt, wenn der Hafen fr Schiffe mit mehr als 1350 t zugnglich ist, 1350 t oder weniger zugnglich ist; Bau eines Binnen- oder Seehandelshafens fr die Seeschifffahrt; Bau eines mit einem Binnen- oder Seehafen fr die Seeschifffahrt verbundenen Landungssteges zum Laden und Lçschen von Schiffen (ausgenommen Fhrschiffe), der Schiffe mit mehr als 1350 t aufnehmen kann, Schiffe mit 1350 t oder weniger aufnehmen kann; Bau eines sonstigen Hafens, einschließlich Fischereihafens oder Jachthafens, oder einer infrastrukturellen Hafenanlage; Bau eines Deiches oder Dammes, der den Hochwasserabfluss beeinflusst (sofern nicht von Nummer 13.16 erfasst); Errichtung und Betrieb einer Wasserkraftanlage; Baggerung in Flssen oder Seen zur Gewinnung von Mineralien; Bauten des Kstenschutzes zur Bekmpfung der Erosion und meerestechnische Arbeiten, die geeignet sind, Vernderungen der Kste mit sich zu bringen (zum Beispiel Bau von Deichen, Molen, Hafendmmen und sonstigen Kstenschutzbauten), mit Ausnahme der Unterhaltung und Wiederherstellung solcher Bauten, soweit nicht durch Landesrecht etwas anderes als in dieser Nummer bestimmt ist; Landgewinnung am Meer, soweit nicht durch Landesrecht etwas anderes bestimmt ist; sonstige der Art nach nicht von den Nummern 13.1 bis 13.17 erfasste Ausbaumaßnahmen im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes soweit die Ausbaumaßnahmen nicht von Nummer 13.18.2 erfasst sind, naturnaher Ausbau von Bchen, Grben, Rckhaltebecken und Teichen, kleinrumige naturnahe Umgestaltungen, wie die Beseitigung von Bach- und Grabenverrohrungen, Verlegung von Straßenseitengrben in der bebauten Ortslage und ihre kleinrumige Verrohrung, Umsetzung von Kiesbnken in Gewssern; Verkehrsvorhaben: Bau einer Bundeswasserstraße durch Vorhaben im Sinne der Nummern 13.6.1 und 13.7.1 Vorhaben im Sinne der Nummern 13.6.2, 13.7.2, 13.8, 13.12 und 13.13 (unabhngig von einer Beeinflussung des Hochwasserabflusses); Bau einer Bundeswasserstraße, die fr Schiffe mit mehr als 1350 t zugnglich ist, 1350 t oder weniger zugnglich ist; Bau einer Bundesautobahn oder einer sonstigen Bundesstraße, wenn diese eine Schnellstraße im Sinne der Begriffsbestimmung des Europischen bereinkommens ber die Hauptstraßen des internationalen Verkehrs vom 15. November 1975 ist; Bau einer neuen vier- oder mehrstreifigen Bundesstraße, wenn diese neue Straße eine durchgehende Lnge von 5 km oder mehr aufweist; Bau einer vier- oder mehrstreifigen Bundesstraße durch Verlegung und/oder Ausbau einer bestehenden Bundesstraße, wenn dieser genderte Bundesstraßenabschnitt eine durchgehende Lnge von 10 km oder mehr aufweist; Bau einer sonstigen Bundesstraße; Bau eines Schienenweges von Eisenbahnen mit den dazugehçrenden Betriebsanlagen einschließlich Bahnstromfernleitungen; Bau einer sonstigen Betriebsanlage von Eisenbahnen, insbesondere einer intermodalen Umschlagsanlage oder eines Terminals fr Eisenbahnen, soweit der Bau nicht Teil des Baues eines Schienenweges nach Nummer 14.7 ist; Bau einer Magnetschwebebahnstrecke mit den dazugehçrenden Betriebsanlagen; Bau einer anderen Bahnstrecke fr den çffentlichen spurgefhrten Verkehr mit den dazugehçrenden Betriebsanlagen;
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Anlage 1 Nr.
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz Vorhaben
Bau einer Bahnstrecke fr Straßenbahnen, Stadtschnellbahnen in Hochlage, Untergrundbahnen oder Hngebahnen im Sinne des Personenbefçrderungsgesetzes, jeweils mit den dazugehçrenden Betriebsanlagen; 14.12 Bau eines Flugplatzes im Sinne der Begriffsbestimmungen des Abkommens von Chicago von 1944 zur Errichtung der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (Anhang 14) mit einer Start- und Landebahngrundlnge von 14.12.1 1500 m oder mehr, 14.12.2 weniger als 1500 m; 15. Bergbau: 15.1 Bergbauliche Vorhaben einschließlich der zu deren Durchfhrung erforderlichen betriebsplanpflichtigen Maßnahmen dieser Anlage nur nach Maßgabe der auf Grund des § 57c Nr. 1 des Bundesberggesetzes erlassenen Rechtsverordnung; 16. Flurbereinigung: 16.1 Bau der gemeinschaftlichen und çffentlichen Anlagen im Sinne des Flurbereinigungsgesetzes; 17. Forstliche Vorhaben: 17.1 Erstaufforstung im Sinne des Bundeswaldgesetzes mit 17.1.1 50 ha oder mehr Wald, 17.1.2 20 ha bis weniger als 50 ha Wald, 17.1.3 2 ha bis weniger als 20 ha Wald; 17.2 Rodung von Wald im Sinne des Bundeswaldgesetzes zum Zwecke der Umwandlung in eine andere Nutzungsart mit 17.2.1 10 ha oder mehr Wald, 17.2.2 5 ha bis weniger als 10 ha Wald, 17.2.3 1 ha bis weniger als 5 ha Wald; 18. Bauvorhaben: 18.1 Bau eines Feriendorfes, eines Hotelkomplexes oder einer sonstigen großen Einrichtung fr die Ferien- und Fremdenbeherbergung, fr den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit 18.1.1 einer Bettenzahl von jeweils insgesamt 300 oder mehr oder mit einer Gstezimmerzahl von jeweils insgesamt 200 oder mehr, 18.1.2 einer Bettenzahl von jeweils insgesamt 100 bis weniger als 300 oder mit einer Gstezimmerzahl von jeweils insgesamt 80 bis weniger als 200; 18.2 Bau eines ganzjhrig betriebenen Campingplatzes, fr den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer Stellplatzzahl von 18.2.1 200 oder mehr, 18.2.2 50 bis weniger als 200; 18.3 Bau eines Freizeitparks, fr den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer Grçße des Plangebiets von 18.3.1 10 ha oder mehr, 18.3.2 4 ha bis weniger als 10 ha; 18.4 Bau eines Parkplatzes, fr den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer Grçße von 18.4.1 1 ha oder mehr, 18.4.2 0,5 ha bis weniger als 1 ha; 18.5 Bau einer Industriezone fr Industrieanlagen, fr den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer zulssigen Grundflche im Sinne des § 19 Abs. 2 der Baunutzungsverordnung oder einer festgesetzten Grçße der Grundflche von insgesamt 18.5.1 100 000 m2 oder mehr, 18.5.2 20 000 m2 bis weniger als 100 000 m2 ; 18.6 Bau eines Einkaufszentrums, eines großflchigen Einzelhandelsbetriebes oder eines sonstigen großflchigen Handelsbetriebes im Sinne des § 11 Abs. 3 Satz 1 der Baunutzungsverordnung, fr den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer zulssigen Geschossflche von 18.6.1 5000 m2 oder mehr, 18.6.2 1200 m2 bis weniger als 5000 m2 ; 18.7 Bau eines Stdtebauprojektes fr sonstige bauliche Anlagen, fr den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des Baugesetzbuchs ein Bebauungsplan aufgestellt wird, mit einer zulssigen Grundflche im Sinne des § 19 Abs. 2 der Baunutzungsverordnung oder einer festgesetzten Grçße der Grundflche von insgesamt 18.7.1 100 000 m2 oder mehr, 18.7.2 20 000 m2 bis weniger als 100 000 m2 ; 18.8 Bau eines Vorhabens der in den Nummern 18.1 bis 18.7 genannten Art, soweit der jeweilige Prfwert fr die Vorprfung erreicht oder berschritten wird und fr den in sonstigen Gebieten ein Bebauungsplan aufgestellt, gendert oder ergnzt wird; 18.9 Vorhaben, fr das nach Landesrecht zur Umsetzung der Richtlinie 85/337/EWG des Rates ber die Umweltvertrglichkeitsprfung bei bestimmten çffentlichen und privaten Projekten (ABl. EG Nr. L 175 S. 40) in der durch die nderungsrichtlinie 97/11/EG des Rates (ABl. EG Nr. L 73 S. 5) genderten Fassung eine Umweltvertrglichkeitsprfung vorgesehen ist, sofern dessen Zulssigkeit durch einen Bebauungsplan begrndet wird oder ein Bebauungsplan einen Planfeststellungsbeschluss ersetzt; 19. Leitungsanlagen und andere Anlagen:
IV.2 Sp. 1 Sp. 2
14.11
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A
X A
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IV
X A S
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IV.2 Nr. 19.1 19.1.1 19.1.2 19.1.3 19.1.4 19.2 19.2.1 19.2.2 19.2.3 19.2.4 19.3
IV
19.3.1 19.3.2 19.3.3 19.4 19.4.1 19.4.2 19.4.3 19.4.4 19.5 19.5.1 19.5.2 19.5.3 19.5.4 19.6
19.6.1 19.6.2 19.6.3 19.6.4 19.7 19.7.1 19.7.2 19.8 19.8.1 19.8.2 19.9 19.9.1 19.9.2 19.9.3
460
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Anlage 1
Vorhaben
Sp. 1 Sp. 2
Errichtung und Betrieb einer Hochspannungsfreileitung im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes mit einer Lnge von mehr als 15 km und mit einer Nennspannung von 220 kV oder mehr, einer Lnge von mehr als 15 km und mit einer Nennspannung von 110 kV bis zu 220 kV, einer Lnge von 5 km bis 15 km und mit einer Nennspannung von 110 kV oder mehr, einer Lnge von weniger als 5 km und einer Nennspannung von 110 kV oder mehr; Errichtung und Betrieb einer Gasversorgungsleitung im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes, ausgenommen Anlagen, die den Bereich eines Werksgelndes nicht berschreiten, mit einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser von mehr als 800 mm, einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser von 300 mm bis zu 800 mm, einer Lnge von 5 km bis 40 km und einem Durchmesser von mehr als 300 mm, einer Lnge von weniger als 5 km und einem Durchmesser von mehr als 300 mm; Errichtung und Betrieb einer Rohrleitungsanlage zum Befçrdern wassergefhrdender Stoffe im Sinne von § 21 Absatz 4 Satz 7 dieses Gesetzes, ausgenommen Rohrleitungsanlagen, die – den Bereich eines Werksgelndes nicht berschreiten, – Zubehçr einer Anlage zum Umgang mit solchen Stoffen sind oder – Anlagen verbinden, die in engem rumlichen und betrieblichen Zusammenhang miteinander stehen und kurzrumig durch landgebundene çffentliche Verkehrswege getrennt sind, mit einer Lnge von mehr als 40 km, einer Lnge von 2 km bis 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 150 mm, einer Lnge von weniger als 2 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 150 mm; Errichtung und Betrieb einer Rohrleitungsanlage, soweit sie nicht unter Nummer 19.3 fllt, zum Befçrdern von verflssigten Gasen, ausgenommen Anlagen, die den Bereich eines Werksgelndes nicht berschreiten, mit einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 800 mm, einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von 150 mm bis zu 800 mm, einer Lnge von 2 km bis 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 150 mm, einer Lnge von weniger als 2 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 150 mm; Errichtung und Betrieb einer Rohrleitungsanlage, soweit sie nicht unter Nummer 19.3 oder als Energieanlage im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes unter Nummer 19.2 fllt, zum Befçrdern von nichtverflssigten Gasen, ausgenommen Anlagen, die den Bereich eines Werksgelndes nicht berschreiten, mit einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 800 mm, einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von 300 mm bis zu 800 mm, einer Lnge von 5 km bis 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 300 mm, einer Lnge von weniger als 5 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 300 mm; Errichtung und Betrieb einer Rohrleitungsanlage zum Befçrdern von Stoffen im Sinne von § 3a des Chemikaliengesetzes, soweit sie nicht unter eine der Nummern 19.2 bis 19.5 fllt und ausgenommen Abwasserleitungen sowie Anlagen, die den Bereich eines Werksgelndes nicht berschreiten oder Zubehçr einer Anlage zum Lagern solcher Stoffe sind, mit einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 800 mm, einer Lnge von mehr als 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von 300 mm bis zu 800 mm, einer Lnge von 5 km bis 40 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 300 mm, einer Lnge von weniger als 5 km und einem Durchmesser der Rohrleitung von mehr als 300 mm; Errichtung und Betrieb einer Rohrleitungsanlage zum Befçrdern von Dampf oder Warmwasser aus einer Anlage nach den Nummern 1 bis 10, die den Bereich des Werksgelndes berschreitet (Dampf- oder Warmwasserpipeline), mit einer Lnge von 5 km oder mehr außerhalb des Werksgelndes, einer Lnge von weniger als 5 km im Außenbereich; Errichtung und Betrieb einer Rohrleitungsanlage, soweit sie nicht unter Nummer 19.6 fllt, zum Befçrdern von Wasser, die das Gebiet einer Gemeinde berschreitet (Wasserfernleitung), mit einer Lnge von 10 km oder mehr, einer Lnge von 2 km bis weniger als 10 km; Errichtung und Betrieb eines knstlichen Wasserspeichers mit 10 Mio. m3 oder mehr Wasser, 2 Mio. m3 bis weniger als 10 Mio. m3 Wasser, 5000 m3 bis weniger als 2 Mio. m3 Wasser.
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X A S
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X A A S
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A S A S X A S
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Anlage 2
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
IV.2 Anlage 2
Kriterien fr die Vorprfung des Einzelfalls im Rahmen einer Umweltvertrglichkeitsprfung Nachstehende Kriterien sind anzuwenden, soweit in § 3c Satz 1 und 2, auch in Verbindung mit den §§ 3e und 3f, auf Anlage 2 Bezug genommen wird. 1.
1.1 1.2 1.3 1.4 1.5
2.
2.1
2.2
2.3
Merkmale der Vorhaben Die Merkmale eines Vorhabens sind insbesondere hinsichtlich folgender Kriterien zu beurteilen: Grçße des Vorhabens, Nutzung und Gestaltung von Wasser, Boden, Natur und Landschaft, Abfallerzeugung, Umweltverschmutzung und Belstigungen, Unfallrisiko, insbesondere mit Blick auf verwendete Stoffe und Technologien. Standort der Vorhaben Die çkologische Empfindlichkeit eines Gebiets, das durch ein Vorhaben mçglicherweise beeintrchtigt wird, ist insbesondere hinsichtlich folgender Nutzungs- und Schutzkriterien unter Bercksichtigung der Kumulierung mit anderen Vorhaben in ihrem gemeinsamen Einwirkungsbereich zu beurteilen: bestehende Nutzung des Gebietes, insbesondere als Flche fr Siedlung und Erholung, fr land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzungen, fr sonstige wirtschaftliche und çffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsorgung (Nutzungskriterien), Reichtum, Qualitt und Regenerationsfhigkeit von Wasser, Boden, Natur und Landschaft des Gebietes (Qualittskriterien), Belastbarkeit der Schutzgter unter besonderer Bercksichtigung folgender Gebiete und von Art und Umfang des ihnen jeweils zugewiesenen Schutzes (Schutzkriterien):
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2.3.1 Natura 2000-Gebiete nach § 7 Absatz 1 Nummer 8 des Bundesnaturschutzgesetzes, 2.3.2 Naturschutzgebiete nach § 23 des Bundesnaturschutzgesetzes, soweit nicht bereits von Nummer 2.3.1 erfasst, 2.3.3 Nationalparke nach § 24 des Bundesnaturschutzgesetzes, soweit nicht bereits von Nummer 2.3.1 erfasst, 2.3.4 Biosphrenreservate und Landschaftsschutzgebiete nach den §§ 25 und 26 des Bundesnaturschutzgesetzes, 2.3.5 Naturdenkmler nach § 28 des Bundesnaturschutzgesetzes, 2.3.6 geschtzte Landschaftsbestandteile, einschließlich Alleen, nach § 29 des Bundesnaturschutzgesetzes, 2.3.7 gesetzlich geschtzte Biotope nach § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes, 2.3.8 Wasserschutzgebiete nach § 51 des Wasserhaushaltsgesetzes, Heilquellenschutzgebiete nach § 53 Absatz 4 des Wasserhaushaltsgesetzes, Risikogebiete nach § 73 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes sowie berschwemmungsgebiete nach § 76 des Wasserhaushaltsgesetzes, 2.3.9 Gebiete, in denen die in den Gemeinschaftsvorschriften festgelegten Umweltqualittsnormen bereits berschritten sind, 2.3.10 Gebiete mit hoher Bevçlkerungsdichte, insbesondere Zentrale Orte im Sinne des § 2 Absatz 2 Nummer 2 des Raumordnungsgesetzes, 2.3.11 in amtlichen Listen oder Karten verzeichnete Denkmler, Denkmalensembles, Bodendenkmler oder Gebiete, die von der durch die Lnder bestimmten Denkmalschutzbehçrde als archologisch bedeutende Landschaften eingestuft worden sind. 461
IV
IV.2 3.
3.1
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Merkmale der mçglichen Auswirkungen Die mçglichen erheblichen Auswirkungen eines Vorhabens sind anhand der unter den Nummern 1 und 2 aufgefhrten Kriterien zu beurteilen; insbesondere ist Folgendem Rechnung zu tragen: dem Ausmaß der Auswirkungen (geographisches Gebiet und betroffene Bevçlkerung),
Anlage 2
3.2
dem etwaigen grenzberschreitenden Charakter der Auswirkungen,
3.3
der Schwere und der Komplexitt der Auswirkungen,
3.4
der Wahrscheinlichkeit von Auswirkungen,
3.5
der Dauer, Hufigkeit und Reversibilitt der Auswirkungen.
IV
462
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Anlage 3
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
IV.2 Anlage 3
Liste „SUP-pflichtiger Plne und Programme“ Nachstehende Plne und Programme fallen nach § 3 Abs. 1a in den Anwendungsbereich dieses Gesetzes. Legende: Nr. Plan oder Programm Nr.
= =
Nummer des Plans oder Programms Art des Plans oder Programms Plan oder Programm
1. Obligatorische Strategische Umweltprfung nach § 14b Abs. 1 Nr. 1 1.1 Verkehrswegeplanungen auf Bundesebene einschließlich Bedarfsplne nach einem Verkehrswegeausbaugesetz des Bundes 1.2 Ausbauplne nach § 12 Abs. 1 des Luftverkehrsgesetzes, wenn diese bei ihrer Aufstellung oder nderung ber den Umfang der Entscheidungen nach § 8 Abs. 1 und 2 des Luftverkehrsgesetzes wesentlich hinausreichen 1.3 Risikomanagementplne nach § 75 des Wasserhaushaltsgesetzes und die Aktualisierung der vergleichbaren Plne nach § 75 Absatz 6 des Wasserhaushaltsgesetzes 1.4 Maßnahmenprogramme nach § 82 des Wasserhaushaltsgesetzes 1.5 Raumordnungsplanungen nach § 8 des Raumordnungsgesetzes 1.6 Raumordnungsplanungen des Bundes nach § 17 Abs. 2 und 3 des Raumordnungsgesetzes 1.7 Festlegung der besonderen Eignungsgebiete nach § 3a der Seeanlagenverordnung 1.8 Bauleitplanungen nach den §§ 6 und 10 des Baugesetzbuchs 2. Strategische Umweltprfung bei Rahmensetzung nach § 14b Abs. 1 Nr. 2 2.1 Lrmaktionsplne nach § 47d des Bundes-Immissionsschutzgesetzes 2.2 Luftreinhalteplne nach § 47 Abs. 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes 2.3 Abfallwirtschaftskonzepte nach § 19 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes 2.4 Fortschreibung der Abfallwirtschaftskonzepte nach § 16 Abs. 3 Satz 4, 2. Alternative des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes 2.5 Abfallwirtschaftsplne nach § 29 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes, einschließlich von besonderen Kapiteln oder gesonderten Teilplnen ber die Entsorgung von gefhrlichen Abfllen, Altbatterien und Akkumulatoren oder Verpackungen und Verpackungsabfllen
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IV
IV.2
UVPG: Umweltvertrglichkeitsprfungsgesetz
Anlage 4
Anlage 4 Kriterien fr die Vorprfung des Einzelfalls im Rahmen einer Strategischen Umweltprfung Nachstehende Kriterien sind anzuwenden, soweit auf Anlage 4 Bezug genommen wird. 1. Merkmale des Plans oder Programms, insbesondere in Bezug auf 1.1 das Ausmaß, in dem der Plan oder das Programm einen Rahmen setzen;
IV
1.2 das Ausmaß, in dem der Plan oder das Programm andere Plne und Programme beeinflusst; 1.3 die Bedeutung des Plans oder Programms fr die Einbeziehung umweltbezogener, einschließlich gesundheitsbezogener Erwgungen, insbesondere im Hinblick auf die Fçrderung der nachhaltigen Entwicklung; 1.4 die fr den Plan oder das Programm relevanten umweltbezogenen, einschließlich gesundheitsbezogener Probleme; 1.5 die Bedeutung des Plans oder Programms fr die Durchfhrung nationaler und europischer Umweltvorschriften.
464
2. Merkmale der mçglichen Auswirkungen und der voraussichtlich betroffenen Gebiete, insbesondere in Bezug auf 2.1 die Wahrscheinlichkeit, Dauer, Hufigkeit und Umkehrbarkeit der Auswirkungen; 2.2 den kumulativen und grenzberschreitenden Charakter der Auswirkungen; 2.3 die Risiken fr die Umwelt, einschließlich der menschlichen Gesundheit (zum Beispiel bei Unfllen); 2.4 den Umfang und die rumliche Ausdehnung der Auswirkungen; 2.5 die Bedeutung und die Sensibilitt des voraussichtlich betroffenen Gebiets aufgrund der besonderen natrlichen Merkmale, des kulturellen Erbes, der Intensitt der Bodennutzung des Gebiets jeweils unter Bercksichtigung der berschreitung von Umweltqualittsnormen und Grenzwerten; 2.6 Gebiete nach Nummer 2.3 der Anlage 2.
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§§ 1– 2
UIG: Umweltinformationsgesetz
IV.3
Umweltinformationsgesetz (UIG) Vom 22. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3704)
Abschnitt 1 Allgemeine Vorschriften § 1 Zweck des Gesetzes; Anwendungsbereich (1) Zweck dieses Gesetzes ist es, den rechtlichen Rahmen fr den freien Zugang zu Umweltinformationen bei informationspflichtigen Stellen sowie fr die Verbreitung dieser Umweltinformationen zu schaffen. (2) Dieses Gesetz gilt fr informationspflichtige Stellen des Bundes und der bundesunmittelbaren juristischen Personen des çffentlichen Rechts. § 2 Begriffsbestimmungen (1) Informationspflichtige Stellen sind 1. die Regierung und andere Stellen der çffentlichen Verwaltung. Gremien, die diese Stellen beraten, gelten als Teil der Stelle, die deren Mitglieder beruft. Zu den informationspflichtigen Stellen gehçren nicht a) die obersten Bundesbehçrden, soweit sie im Rahmen der Gesetzgebung oder beim Erlass von Rechtsverordnungen ttig werden, und b) Gerichte des Bundes, soweit sie nicht Aufgaben der çffentlichen Verwaltung wahrnehmen; 2. natrliche oder juristische Personen des Privatrechts, soweit sie çffentliche Aufgaben wahrnehmen oder çffentliche Dienstleistungen erbringen, die im Zusammenhang mit der Umwelt stehen, insbesondere solche der umweltbezogenen Daseinsvorsorge, und dabei der Kontrolle des Bundes oder einer unter der Aufsicht des Bundes stehenden juristischen Person des çffentlichen Rechts unterliegen. (2) Kontrolle im Sinne des Absatzes 1 Nr. 2 liegt vor, wenn www.WALHALLA.de
1. die Person des Privatrechts bei der Wahrnehmung der çffentlichen Aufgabe oder bei der Erbringung der çffentlichen Dienstleistung gegenber Dritten besonderen Pflichten unterliegt oder ber besondere Rechte verfgt, insbesondere ein Kontrahierungszwang oder ein Anschlussund Benutzungszwang besteht, oder 2. eine oder mehrere der in Absatz 1 Nr. 2 genannten juristischen Personen des çffentlichen Rechts allein oder zusammen, unmittelbar oder mittelbar a) die Mehrheit des gezeichneten Kapitals des Unternehmens besitzen, b) ber die Mehrheit der mit den Anteilen des Unternehmens verbundenen Stimmrechte verfgen, oder c) mehr als die Hlfte der Mitglieder des Verwaltungs-, Leitungs- oder Aufsichtsorgans des Unternehmens bestellen kçnnen. (3) Umweltinformationen sind unabhngig von der Art ihrer Speicherung alle Daten ber 1. den Zustand von Umweltbestandteilen wie Luft und Atmosphre, Wasser, Boden, Landschaft und natrliche Lebensrume einschließlich Feuchtgebiete, Ksten- und Meeresgebiete, die Artenvielfalt und ihre Bestandteile, einschließlich gentechnisch vernderter Organismen, sowie die Wechselwirkungen zwischen diesen Bestandteilen; 2. Faktoren wie Stoffe, Energie, Lrm und Strahlung, Abflle aller Art sowie Emissionen, Ableitungen und sonstige Freisetzungen von Stoffen in die Umwelt, die sich auf die Umweltbestandteile im Sinne der Nummer 1 auswirken oder wahrscheinlich auswirken; 3. Maßnahmen oder Ttigkeiten, die 465
IV
IV.3
IV
UIG: Umweltinformationsgesetz
a) sich auf die Umweltbestandteile im Sinne der Nummer 1 oder auf Faktoren im Sinne der Nummer 2 auswirken oder wahrscheinlich auswirken oder b) den Schutz von Umweltbestandteilen im Sinne der Nummer 1 bezwecken; zu den Maßnahmen gehçren auch politische Konzepte, Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Abkommen, Umweltvereinbarungen, Plne und Programme; 4. Berichte ber die Umsetzung des Umweltrechts; 5. Kosten-Nutzen-Analysen oder sonstige wirtschaftliche Analysen und Annahmen, die zur Vorbereitung oder Durchfhrung von Maßnahmen oder Ttigkeiten im Sinne der Nummer 3 verwendet werden, und 6. den Zustand der menschlichen Gesundheit und Sicherheit, die Lebensbedingungen des Menschen sowie Kultursttten und Bauwerke, soweit sie jeweils vom Zustand der Umweltbestandteile im Sinne der Nummer 1 oder von Faktoren, Maßnahmen oder Ttigkeiten im Sinne der Nummern 2 und 3 betroffen sind oder sein kçnnen; hierzu gehçrt auch die Kontamination der Lebensmittelkette. (4) Eine informationspflichtige Stelle verfgt ber Umweltinformationen, wenn diese bei ihr vorhanden sind oder fr sie bereitgehalten werden. Ein Bereithalten liegt vor, wenn eine natrliche oder juristische Person, die selbst nicht informationspflichtige Stelle ist, Umweltinformationen fr eine informationspflichtige Stelle im Sinne des Absatzes 1 aufbewahrt, auf die diese Stelle einen bermittlungsanspruch hat. Abschnitt 2 Informationszugang auf Antrag § 3 Anspruch auf Zugang zu Umweltinformationen (1) Jede Person hat nach Maßgabe dieses Gesetzes Anspruch auf freien Zugang zu Umweltinformationen, ber die eine informationspflichtige Stelle im Sinne des § 2 466
§§ 3 – 4
Abs. 1 verfgt, ohne ein rechtliches Interesse darlegen zu mssen. Daneben bleiben andere Ansprche auf Zugang zu Informationen unberhrt. (2) Der Zugang kann durch Auskunftserteilung, Gewhrung von Akteneinsicht oder in sonstiger Weise erçffnet werden. Wird eine bestimmte Art des Informationszugangs beantragt, so darf dieser nur aus gewichtigen Grnden auf andere Art erçffnet werden. Als gewichtiger Grund gilt insbesondere ein deutlich hçherer Verwaltungsaufwand. Soweit Umweltinformationen der antragstellenden Person bereits auf andere, leicht zugngliche Art, insbesondere durch Verbreitung nach § 10, zur Verfgung stehen, kann die informationspflichtige Stelle die Person auf diese Art des Informationszugangs verweisen. (3) Soweit ein Anspruch nach Absatz 1 besteht, sind die Umweltinformationen der antragstellenden Person unter Bercksichtigung etwaiger von ihr angegebener Zeitpunkte, sptestens jedoch mit Ablauf der Frist nach Satz 2 Nr. 1 oder Nr. 2 zugnglich zu machen. Die Frist beginnt mit Eingang des Antrags bei der informationspflichtigen Stelle, die ber die Informationen verfgt, und endet 1. mit Ablauf eines Monats oder 2. soweit Umweltinformationen derart umfangreich und komplex sind, dass die in Nummer 1 genannte Frist nicht eingehalten werden kann, mit Ablauf von zwei Monaten. § 4 Antrag und Verfahren (1) Umweltinformationen werden von einer informationspflichtigen Stelle auf Antrag zugnglich gemacht. (2) Der Antrag muss erkennen lassen, zu welchen Umweltinformationen der Zugang gewnscht wird. Ist der Antrag zu unbestimmt, so ist der antragstellenden Person dies innerhalb eines Monats mitzuteilen und Gelegenheit zur Przisierung des Antrags zu geben. Kommt die antragstellende Person der Aufforderung zur Przisierung nach, beginnt der Lauf der Frist zur Beantwortung von www.WALHALLA.de
§§ 5 – 6
UIG: Umweltinformationsgesetz
Antrgen erneut. Die Informationssuchenden sind bei der Stellung und Przisierung von Antrgen zu untersttzen. (3) Wird der Antrag bei einer informationspflichtigen Stelle gestellt, die nicht ber die Umweltinformationen verfgt, leitet sie den Antrag an die ber die begehrten Informationen verfgende Stelle weiter, wenn ihr diese bekannt ist, und unterrichtet die antragstellende Person hierber. Anstelle der Weiterleitung des Antrags kann sie die antragstellende Person auch auf andere ihr bekannte informationspflichtige Stellen hinweisen, die ber die Informationen verfgen. (4) Wird eine andere als die beantragte Art des Informationszugangs im Sinne von § 3 Abs. 2 erçffnet, ist dies innerhalb der Frist nach § 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 unter Angabe der Grnde mitzuteilen. (5) ber die Geltung der lngeren Frist nach § 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 ist die antragstellende Person sptestens mit Ablauf der Frist nach § 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 unter Angabe der Grnde zu unterrichten. § 5 Ablehnung des Antrags (1) Wird der Antrag ganz oder teilweise nach den §§ 8 und 9 abgelehnt, ist die antragstellende Person innerhalb der Fristen nach § 3 Abs. 3 Satz 2 hierber zu unterrichten. Eine Ablehnung liegt auch dann vor, wenn nach § 3 Abs. 2 der Informationszugang auf andere Art gewhrt oder die antragstellende Person auf eine andere Art des Informationszugangs verwiesen wird. Der antragstellenden Person sind die Grnde fr die Ablehnung mitzuteilen; in den Fllen des § 8 Abs. 2 Nr. 4 ist darber hinaus die Stelle, die das Material vorbereitet, sowie der voraussichtliche Zeitpunkt der Fertigstellung mitzuteilen. § 39 Abs. 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes findet keine Anwendung. (2) Wenn der Antrag schriftlich gestellt wurde oder die antragstellende Person dies begehrt, erfolgt die Ablehnung in schriftlicher Form. Sie ist auf Verlangen der antragstellenden Person in elektronischer Form mitzuteilen, wenn der Zugang hierfr erçffnet ist. www.WALHALLA.de
IV.3
(3) Liegt ein Ablehnungsgrund nach § 8 oder § 9 vor, sind die hiervon nicht betroffenen Informationen zugnglich zu machen, soweit es mçglich ist, die betroffenen Informationen auszusondern. (4) Die antragstellende Person ist im Falle der vollstndigen oder teilweisen Ablehnung eines Antrags auch ber die Rechtsschutzmçglichkeiten gegen die Entscheidung sowie darber zu belehren, bei welcher Stelle und innerhalb welcher Frist um Rechtsschutz nachgesucht werden kann. § 6 Rechtsschutz (1) Fr Streitigkeiten nach diesem Gesetz ist der Verwaltungsrechtsweg gegeben. (2) Gegen die Entscheidung durch eine Stelle der çffentlichen Verwaltung im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 1 ist ein Widerspruchsverfahren nach den §§ 68 bis 73 der Verwaltungsgerichtsordnung auch dann durchzufhren, wenn die Entscheidung von einer obersten Bundesbehçrde getroffen worden ist. (3) Ist die antragstellende Person der Auffassung, dass eine informationspflichtige Stelle im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 2 den Antrag nicht vollstndig erfllt hat, kann sie die Entscheidung der informationspflichtigen Stelle nach Absatz 4 berprfen lassen. Die berprfung ist nicht Voraussetzung fr die Erhebung der Klage nach Absatz 1. Eine Klage gegen die zustndige Stelle nach § 13 Abs. 1 ist ausgeschlossen. (4) Der Anspruch auf nochmalige Prfung ist gegenber der informationspflichtigen Stelle im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 2 innerhalb eines Monats, nachdem diese Stelle mitgeteilt hat, dass der Anspruch nicht oder nicht vollstndig erfllt werden kann, schriftlich geltend zu machen. Die informationspflichtige Stelle hat der antragstellenden Person das Ergebnis ihrer nochmaligen Prfung innerhalb eines Monats zu bermitteln. (5) Durch Landesgesetz kann fr Streitigkeiten um Ansprche gegen private informationspflichtige Stellen auf Grund von landesrechtlichen Vorschriften ber den Zugang zu Umweltinformationen der Verwaltungsrechtsweg vorgesehen werden. 467
IV
IV.3
IV
UIG: Umweltinformationsgesetz
§§ 7 – 9
Abschnitt 3 Ablehnungsgrnde
widrigkeitenrechtlicher oder disziplinarrechtlicher Ermittlungen oder 4. den Zustand der Umwelt und ihrer Bestandteile im Sinne des § 2 Abs. 3 Nr. 1 oder Schutzgter im Sinne des § 2 Abs. 3 Nr. 6, ist der Antrag abzulehnen, es sei denn, das çffentliche Interesse an der Bekanntgabe berwiegt. Der Zugang zu Umweltinformationen ber Emissionen kann nicht unter Berufung auf die in den Nummern 2 und 4 genannten Grnde abgelehnt werden. (2) Soweit ein Antrag 1. offensichtlich missbruchlich gestellt wurde, 2. sich auf interne Mitteilungen der informationspflichtigen Stellen im Sinne des § 2 Abs. 1 bezieht, 3. bei einer Stelle, die nicht ber die Umweltinformationen verfgt, gestellt wird, sofern er nicht nach § 4 Abs. 3 weitergeleitet werden kann, 4. sich auf die Zugnglichmachung von Material, das gerade vervollstndigt wird, noch nicht abgeschlossener Schriftstcke oder noch nicht aufbereiteter Daten bezieht oder 5. zu unbestimmt ist und auf Aufforderung der informationspflichtigen Stelle nach § 4 Abs. 2 nicht innerhalb einer angemessenen Frist przisiert wird, ist er abzulehnen, es sei denn, das çffentliche Interesse an der Bekanntgabe berwiegt.
§ 8 Schutz çffentlicher Belange (1) Soweit das Bekanntgeben der Informationen nachteilige Auswirkungen htte auf 1. die internationalen Beziehungen, die Verteidigung oder bedeutsame Schutzgter der çffentlichen Sicherheit, 2. die Vertraulichkeit der Beratungen von informationspflichtigen Stellen im Sinne des § 2 Abs. 1, 3. die Durchfhrung eines laufenden Gerichtsverfahrens, den Anspruch einer Person auf ein faires Verfahren oder die Durchfhrung strafrechtlicher, ordnungs-
§ 9 Schutz sonstiger Belange (1) Soweit 1. durch das Bekanntgeben der Informationen personenbezogene Daten offenbart und dadurch Interessen der Betroffenen erheblich beeintrchtigt wrden, 2. Rechte am geistigen Eigentum, insbesondere Urheberrechte, durch das Zugnglichmachen von Umweltinformationen verletzt wrden oder 3. durch das Bekanntgeben Betriebs- oder Geschftsgeheimnisse zugnglich gemacht wrden oder die Informationen
§ 7 Untersttzung des Zugangs zu Umweltinformationen (1) Die informationspflichtigen Stellen ergreifen Maßnahmen, um den Zugang zu den bei ihnen verfgbaren Umweltinformationen zu erleichtern. Zu diesem Zweck wirken sie darauf hin, dass Umweltinformationen, ber die sie verfgen, zunehmend in elektronischen Datenbanken oder in sonstigen Formaten gespeichert werden, die ber Mittel der elektronischen Kommunikation abrufbar sind. (2) Die informationspflichtigen Stellen treffen praktische Vorkehrungen zur Erleichterung des Informationszugangs, beispielsweise durch 1. die Benennung von Auskunftspersonen oder Informationsstellen, 2. die Verçffentlichung von Verzeichnissen ber verfgbare Umweltinformationen, 3. die Einrichtung çffentlich zugnglicher Informationsnetze und Datenbanken oder 4. die Verçffentlichung von Informationen ber behçrdliche Zustndigkeiten. (3) Soweit mçglich, gewhrleisten die informationspflichtigen Stellen, dass alle Umweltinformationen, die von ihnen oder fr sie zusammengestellt werden, auf dem gegenwrtigen Stand, exakt und vergleichbar sind.
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§ 10
UIG: Umweltinformationsgesetz
dem Steuergeheimnis oder dem Statistikgeheimnis unterliegen, ist der Antrag abzulehnen, es sei denn, die Betroffenen haben zugestimmt oder das çffentliche Interesse an der Bekanntgabe berwiegt. Der Zugang zu Umweltinformationen ber Emissionen kann nicht unter Berufung auf die in den Nummern 1 und 3 genannten Grnde abgelehnt werden. Vor der Entscheidung ber die Offenbarung der durch Satz 1 Nr. 1 bis 3 geschtzten Informationen sind die Betroffenen anzuhçren. Die informationspflichtige Stelle hat in der Regel von einer Betroffenheit im Sinne des Satzes 1 Nr. 3 auszugehen, soweit bermittelte Informationen als Betriebs- und Geschftsgeheimnisse gekennzeichnet sind. Soweit die informationspflichtige Stelle dies verlangt, haben mçgliche Betroffene im Einzelnen darzulegen, dass ein Betriebs- oder Geschftsgeheimnis vorliegt.
IV.3
1. der Wortlaut von vçlkerrechtlichen Vertrgen, das von den Organen der Europischen Gemeinschaften erlassene Gemeinschaftsrecht sowie Rechtsvorschriften von Bund, Lndern oder Kommunen ber die Umwelt oder mit Bezug zur Umwelt; 2. politische Konzepte sowie Plne und Programme mit Bezug zur Umwelt; 3. Berichte ber den Stand der Umsetzung von Rechtsvorschriften sowie Konzepten, Plnen und Programmen nach den Nummern 1 und 2, sofern solche Berichte von den jeweiligen informationspflichtigen Stellen in elektronischer Form ausgearbeitet worden sind oder bereitgehalten werden; 4. Daten oder Zusammenfassungen von Daten aus der berwachung von Ttigkeiten, die sich auf die Umwelt auswirken oder wahrscheinlich auswirken;
(2) Umweltinformationen, die private Dritte einer informationspflichtigen Stelle bermittelt haben, ohne rechtlich dazu verpflichtet zu sein oder rechtlich verpflichtet werden zu kçnnen, und deren Offenbarung nachteilige Auswirkungen auf die Interessen der Dritten htte, drfen ohne deren Einwilligung anderen nicht zugnglich gemacht werden, es sei denn, das çffentliche Interesse an der Bekanntgabe berwiegt. Der Zugang zu Umweltinformationen ber Emissionen kann nicht unter Berufung auf die in Satz 1 genannten Grnde abgelehnt werden.
5. Zulassungsentscheidungen, die erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, und Umweltvereinbarungen sowie
Abschnitt 4 Verbreitung von Umweltinformationen
In Fllen des Satzes 1 Nr. 5 und 6 gengt zur Verbreitung die Angabe, wo solche Informationen zugnglich sind oder gefunden werden kçnnen. Die verçffentlichten Umweltinformationen werden in angemessenen Abstnden aktualisiert.
§ 10 Unterrichtung der ffentlichkeit (1) Die informationspflichtigen Stellen unterrichten die ffentlichkeit in angemessenem Umfang aktiv und systematisch ber die Umwelt. In diesem Rahmen verbreiten sie Umweltinformationen, die fr ihre Aufgaben von Bedeutung sind und ber die sie verfgen. (2) Zu den zu verbreitenden Umweltinformationen gehçren zumindest: www.WALHALLA.de
6. zusammenfassende Darstellung und Bewertung der Umweltauswirkungen nach den §§ 11 und 12 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. September 2001 (BGBl. I S. 2350), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 24. Juni 2004 (BGBl. I S. 1359) gendert worden ist, und Risikobewertungen im Hinblick auf Umweltbestandteile nach § 2 Abs. 3 Nr. 1.
(3) Die Verbreitung von Umweltinformationen soll in fr die ffentlichkeit verstndlicher Darstellung und leicht zugnglichen Formaten erfolgen. Hierzu sollen, soweit vorhanden, elektronische Kommunikationsmittel verwendet werden. Satz 2 gilt nicht fr Umweltinformationen, die vor Inkrafttreten 469
IV
IV.3
IV
UIG: Umweltinformationsgesetz
dieses Gesetzes angefallen sind, es sei denn, sie liegen bereits in elektronischer Form vor. (4) Die Anforderungen an die Unterrichtung der ffentlichkeit nach den Abstzen 1 und 2 kçnnen auch dadurch erfllt werden, dass Verknpfungen zu Internet-Seiten eingerichtet werden, auf denen die zu verbreitenden Umweltinformationen zu finden sind. (5) Im Falle einer unmittelbaren Bedrohung der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt haben die informationspflichtigen Stellen smtliche Informationen, ber die sie verfgen und die es der eventuell betroffenen ffentlichkeit ermçglichen kçnnten, Maßnahmen zur Abwendung oder Begrenzung von Schden infolge dieser Bedrohung zu ergreifen, unmittelbar und unverzglich zu verbreiten; dies gilt unabhngig davon, ob diese Folge menschlicher Ttigkeit oder einer natrlichen Ursache ist. Verfgen mehrere informationspflichtige Stellen ber solche Informationen, sollen sie sich bei deren Verbreitung abstimmen. (6) § 7 Abs. 1 und 3 sowie die §§ 8 und 9 finden entsprechende Anwendung. (7) Die Wahrnehmung der Aufgaben des § 10 kann auf bestimmte Stellen der çffentlichen Verwaltung oder private Stellen bertragen werden. § 11 Umweltzustandsbericht Die Bundesregierung verçffentlicht regelmßig im Abstand von nicht mehr als vier Jahren einen Bericht ber den Zustand der Umwelt im Bundesgebiet. Hierbei bercksichtigt sie § 10 Abs. 1, 3 und 6. Der Bericht enthlt Informationen ber die Umweltqualitt und vorhandene Umweltbelastungen. Der erste Bericht nach Inkrafttreten dieses Gesetzes ist sptestens am 31. Dezember 2006 zu verçffentlichen. Abschnitt 5 Schlussvorschriften § 12 Kosten (1) Fr die bermittlung von Informationen auf Grund dieses Gesetzes werden Kosten (Gebhren und Auslagen) erhoben. Dies gilt 470
§§ 11– 13
nicht fr die Erteilung mndlicher und einfacher schriftlicher Ausknfte, die Einsichtnahme in Umweltinformationen vor Ort, Maßnahmen und Vorkehrungen nach § 7 Abs. 1 und 2 sowie die Unterrichtung der ffentlichkeit nach den §§ 10 und 11. (2) Die Gebhren sind auch unter Bercksichtigung des Verwaltungsaufwandes so zu bemessen, dass der Informationsanspruch nach § 3 Abs. 1 wirksam in Anspruch genommen werden kann. (3) Die Bundesregierung wird ermchtigt, fr Amtshandlungen von informationspflichtigen Stellen die Hçhe der Kosten durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, zu bestimmen. Die §§ 9, 10 und 15 Abs. 2 des Verwaltungskostengesetzes vom 23. Juni 1970 (BGBl. I S. 821), das zuletzt durch Artikel 4 Abs. 9 des Gesetzes vom 5. Mai 2004 (BGBl. I S. 718) gendert worden ist, finden keine Anwendung. (4) Private informationspflichtige Stellen im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 2 kçnnen fr die bermittlung von Informationen nach diesem Gesetz von der antragstellenden Person Kostenerstattung entsprechend den Grundstzen nach den Abstzen 1 und 2 verlangen. Die Hçhe der erstattungsfhigen Kosten bemisst sich nach den in der Rechtsverordnung nach Absatz 3 festgelegten Kostenstzen fr Amtshandlungen von informationspflichtigen Stellen des Bundes und der bundesunmittelbaren juristischen Personen des çffentlichen Rechts. § 13 berwachung (1) Die zustndigen Stellen der çffentlichen Verwaltung, die die Kontrolle im Sinne des § 2 Abs. 2 fr den Bund oder eine unter der Aufsicht des Bundes stehende juristische Person des çffentlichen Rechts ausben, berwachen die Einhaltung dieses Gesetzes durch private informationspflichtige Stellen im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 2. (2) Die informationspflichtigen Stellen nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 haben den zustndigen Stellen auf Verlangen alle Informationen herauszugeben, die die Stellen zur Wahrnehwww.WALHALLA.de
§ 14
UIG: Umweltinformationsgesetz
mung ihrer Aufgaben nach Absatz 1 bençtigen. (3) Die nach Absatz 1 zustndigen Stellen kçnnen gegenber den informationspflichtigen Stellen nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 die zur Einhaltung und Durchfhrung dieses Gesetzes erforderlichen Maßnahmen ergreifen oder Anordnungen treffen. (4) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, die Auf-
IV.3
gaben nach den Abstzen 1 bis 3 abweichend von Absatz 1 auf andere Stellen der çffentlichen Verwaltung zu bertragen. § 14 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig einer vollziehbaren Anordnung nach § 13 Abs. 3 zuwiderhandelt. (2) Die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 1 kann mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.
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IV.4
USchadG: Umweltschadensgesetz
§§ 1– 2
Gesetz ber die Vermeidung und Sanierung von Umweltschden (Umweltschadensgesetz – USchadG) Vom 10. Mai 2007 (BGBl. I S. 666) 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585)
IV
§ 1 Verhltnis zu anderen Vorschriften Dieses Gesetz findet Anwendung, soweit Rechtsvorschriften des Bundes oder der Lnder die Vermeidung und Sanierung von Umweltschden nicht nher bestimmen oder in ihren Anforderungen diesem Gesetz nicht entsprechen. Rechtsvorschriften mit weitergehenden Anforderungen bleiben unberhrt. § 2 Begriffsbestimmungen Im Sinne dieses Gesetzes sind 1. Umweltschaden: a) eine Schdigung von Arten und natrlichen Lebensrumen nach Maßgabe des § 19 des Bundesnaturschutzgesetzes, b) eine Schdigung der Gewsser nach Maßgabe des § 90 des Wasserhaushaltsgesetzes, c) eine Schdigung des Bodens durch eine Beeintrchtigung der Bodenfunktionen im Sinn des § 2 Abs. 2 des Bundes-Bodenschutzgesetzes, die durch eine direkte oder indirekte Einbringung von Stoffen, Zubereitungen, Organismen oder Mikroorganismen auf, in oder unter den Boden hervorgerufen wurde und Gefahren fr die menschliche Gesundheit verursacht; 2. Schaden oder Schdigung: eine direkt oder indirekt eintretende feststellbare nachteilige Vernderung einer natrlichen Ressource (Arten und natrliche 1
Lebensrume, Gewsser und Boden) oder Beeintrchtigung der Funktion einer natrlichen Ressource; 3. Verantwortlicher: jede natrliche oder juristische Person, die eine berufliche Ttigkeit ausbt oder bestimmt, einschließlich der Inhaber einer Zulassung oder Genehmigung fr eine solche Ttigkeit oder der Person, die eine solche Ttigkeit anmeldet oder notifiziert, und dadurch unmittelbar einen Umweltschaden oder die unmittelbare Gefahr eines solchen Schadens verursacht hat; 4. berufliche Ttigkeit: jede Ttigkeit, die im Rahmen einer wirtschaftlichen Ttigkeit, einer Geschftsttigkeit oder eines Unternehmens ausgebt wird, unabhngig davon, ob sie privat oder çffentlich und mit oder ohne Erwerbscharakter ausgebt wird; 5. unmittelbare Gefahr eines Umweltschadens: die hinreichende Wahrscheinlichkeit, dass ein Umweltschaden in naher Zukunft eintreten wird; 6. Vermeidungsmaßnahme: jede Maßnahme, um bei einer unmittelbaren Gefahr eines Umweltschadens diesen Schaden zu vermeiden oder zu minimieren; 7. Schadensbegrenzungsmaßnahme: jede Maßnahme, um die betreffenden Schadstoffe oder sonstigen Schadfaktoren unverzglich zu kontrollieren, einzudmmen, zu beseitigen oder auf sonstige
) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) und durch das Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585).
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§§ 3 – 4
USchadG: Umweltschadensgesetz
IV.4
Weise zu behandeln, um weitere Umweltschden und nachteilige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder eine weitere Beeintrchtigung von Funktionen zu begrenzen oder zu vermeiden; 8. Sanierungsmaßnahme: jede Maßnahme, um einen Umweltschaden nach Maßgabe der fachrechtlichen Vorschriften zu sanieren; 9. Kosten: die durch eine ordnungsgemße und wirksame Ausfhrung dieses Gesetzes erforderlichen Kosten, einschließlich der Kosten fr die Prfung eines Umweltschadens, einer unmittelbaren Gefahr eines solchen Schadens, von alternativen Maßnahmen sowie der Verwaltungs- und Verfahrenskosten und der Kosten fr die Durchsetzung der Maßnahmen, der Kosten fr die Datensammlung, sonstiger Gemeinkosten und der Kosten fr Aufsicht und berwachung; 10. fachrechtliche Vorschriften: die Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes, des Wasserhaushaltsgesetzes und des Bundes-Bodenschutzgesetzes sowie die zu ihrer Ausfhrung erlassenen Verordnungen.
auch im Bereich der ausschließlichen Wirtschaftszone und des Festlandsockels.
§ 3 Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz gilt fr 1. Umweltschden und unmittelbare Gefahren solcher Schden, die durch eine der in Anlage 1 aufgefhrten beruflichen Ttigkeiten verursacht werden; 2. Schdigungen von Arten und natrlichen Lebensrumen im Sinn des § 19 Absatz 2 und 3 des Bundesnaturschutzgesetzes und unmittelbare Gefahren solcher Schden, die durch andere berufliche Ttigkeiten als die in Anlage 1 aufgefhrten verursacht werden, sofern der Verantwortliche vorstzlich oder fahrlssig gehandelt hat. (2) Fr Schdigungen von Arten und natrlichen Lebensrumen und die unmittelbare Gefahr solcher Schden gilt dieses Gesetz im Rahmen der Vorgaben des Seerechtsbereinkommens der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 (BGBl. 1994 II S. 1799)
(4) In Fllen, in denen der Umweltschaden oder die unmittelbare Gefahr eines solchen Schadens durch eine nicht klar abgegrenzte Verschmutzung verursacht wurde, findet dieses Gesetz nur Anwendung, wenn ein urschlicher Zusammenhang zwischen dem Schaden und den Ttigkeiten einzelner Verantwortlicher festgestellt werden kann.
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(3) Dieses Gesetz findet keine Anwendung auf Umweltschden oder die unmittelbare Gefahr solcher Schden, wenn sie durch 1. bewaffnete Konflikte, Feindseligkeiten, Brgerkrieg oder Aufstnde, 2. ein außergewçhnliches, unabwendbares und nicht beeinflussbares Naturereignis, 3. einen Vorfall, bei dem die Haftung oder Entschdigung in den Anwendungsbereich eines der in Anlage 2 aufgefhrten internationalen bereinkommen in der jeweils fr Deutschland geltenden Fassung fllt, 4. die Ausbung von Ttigkeiten, die unter den Vertrag zur Grndung der Europischen Atomgemeinschaft fallen, oder 5. einen Vorfall oder eine Ttigkeit, fr die die Haftung oder Entschdigung in den Anwendungsbereich eines der in Anlage 3 aufgefhrten internationalen bereinknfte in der jeweils geltenden Fassung fllt, verursacht wurden.
(5) Dieses Gesetz gilt weder fr Ttigkeiten, deren Hauptzweck die Verteidigung oder die internationale Sicherheit ist, noch fr Ttigkeiten, deren alleiniger Zweck der Schutz vor Naturkatastrophen ist. § 4 Informationspflicht Besteht die unmittelbare Gefahr eines Umweltschadens oder ist ein Umweltschaden eingetreten, hat der Verantwortliche die zustndige Behçrde unverzglich ber alle bedeutsamen Aspekte des Sachverhalts zu unterrichten. 473
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IV.4
USchadG: Umweltschadensgesetz
§ 5 Gefahrenabwehrpflicht Besteht die unmittelbare Gefahr eines Umweltschadens, hat der Verantwortliche unverzglich die erforderlichen Vermeidungsmaßnahmen zu ergreifen. § 6 Sanierungspflicht Ist ein Umweltschaden eingetreten, hat der Verantwortliche 1. die erforderlichen Schadensbegrenzungsmaßnahmen vorzunehmen, 2. die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen gemß § 8 zu ergreifen.
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§ 7 Allgemeine Pflichten und Befugnisse der zustndigen Behçrde (1) Die zustndige Behçrde berwacht, dass die erforderlichen Vermeidungs-, Schadensbegrenzungs- und Sanierungsmaßnahmen vom Verantwortlichen ergriffen werden. (2) Im Hinblick auf die Pflichten aus den §§ 4 bis 6 kann die zustndige Behçrde dem Verantwortlichen aufgeben, 1. alle erforderlichen Informationen und Daten ber eine unmittelbare Gefahr von Umweltschden, ber den Verdacht einer solchen unmittelbaren Gefahr oder einen eingetretenen Schaden sowie eine eigene Bewertung vorzulegen, 2. die erforderlichen Vermeidungsmaßnahmen zu treffen, 3. die erforderlichen Schadensbegrenzungsund Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen. § 8 Bestimmung von Sanierungsmaßnahmen (1) Der Verantwortliche ist verpflichtet, die gemß den fachrechtlichen Vorschriften erforderlichen Sanierungsmaßnahmen zu ermitteln und der zustndigen Behçrde zur Zustimmung vorzulegen, soweit die zustndige Behçrde nicht selbst bereits die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen ergriffen hat. (2) Die zustndige Behçrde entscheidet nach Maßgabe der fachrechtlichen Vorschriften ber Art und Umfang der durchzufhrenden Sanierungsmaßnahmen. 474
§§ 5 – 9
(3) Kçnnen bei mehreren Umweltschadensfllen die notwendigen Sanierungsmaßnahmen nicht gleichzeitig ergriffen werden, kann die zustndige Behçrde unter Bercksichtigung von Art, Ausmaß und Schwere der einzelnen Umweltschadensflle, der Mçglichkeiten einer natrlichen Wiederherstellung sowie der Risiken fr die menschliche Gesundheit die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen festlegen. (4) Die zustndige Behçrde unterrichtet die nach § 10 antragsberechtigten Betroffenen und Vereinigungen ber die vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen und gibt ihnen Gelegenheit, sich zu ußern; die Unterrichtung kann durch çffentliche Bekanntmachung erfolgen. Die rechtzeitig eingehenden Stellungnahmen sind bei der Entscheidung zu bercksichtigen. § 9 Kosten der Vermeidungs- und Sanierungsmaßnahmen (1) Der Verantwortliche trgt vorbehaltlich von Ansprchen gegen die Behçrden oder Dritte die Kosten der Vermeidungs-, Schadensbegrenzungs- und Sanierungsmaßnahmen. Fr die Ausfhrung dieses Gesetzes durch Landesbehçrden erlassen die Lnder die zur Umsetzung der Richtlinie 2004/35/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 ber Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschden (ABl. EU Nr. L 143 S. 56) notwendigen Kostenregelungen, Regelungen ber Kostenbefreiungen und Kostenerstattungen einschließlich der Fristenregelungen; dabei kçnnen die Lnder insbesondere vorsehen, dass der Verantwortliche unter den Voraussetzungen des Artikels 8 Abs. 4 der Richtlinie 2004/35/ EG die Kosten der durchgefhrten Sanierungsmaßnahmen nicht zu tragen hat. Dabei bercksichtigen die Lnder die besondere Situation der Landwirtschaft bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. (2) Mehrere Verantwortliche haben unabhngig von ihrer Heranziehung untereinander einen Ausgleichsanspruch. Soweit nichts anderes vereinbart wird, hngt die Verpflichtung zum Ausgleich sowie der Umfang des zu www.WALHALLA.de
§§ 10 – 13
USchadG: Umweltschadensgesetz
leistenden Ausgleichs davon ab, inwieweit die Gefahr oder der Schaden vorwiegend von dem einen oder dem anderen Teil verursacht worden ist; § 426 Abs. 1 Satz 2 des Brgerlichen Gesetzbuchs findet entsprechende Anwendung. Der Ausgleichsanspruch verjhrt in drei Jahren; die §§ 438, 548 und 606 des Brgerlichen Gesetzbuchs sind nicht anzuwenden. Die Verjhrung beginnt nach der Beitreibung der Kosten, wenn die zustndige Behçrde selbst ausfhrt, im brigen nach der Beendigung der Maßnahmen durch den Verantwortlichen zu dem Zeitpunkt, zu dem der Verantwortliche von der Person des Ersatzpflichtigen Kenntnis erlangt. Der Ausgleichsanspruch verjhrt ohne Rcksicht auf diese Kenntnis 30 Jahre nach Beendigung der Maßnahme. Fr Streitigkeiten steht der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen. (3) Dieses Gesetz berhrt nicht das Recht des Verantwortlichen, seine Haftung nach § 486 Abs. 1, 4 und 5, §§ 487 bis 487e des Handelsgesetzbuchs oder nach den §§ 4 bis 5m des Binnenschifffahrtsgesetzes zu beschrnken. § 10 Aufforderung zum Ttigwerden Die zustndige Behçrde wird zur Durchsetzung der Sanierungspflichten nach diesem Gesetz von Amts wegen ttig oder, wenn ein Betroffener oder eine Vereinigung, die nach § 11 Abs. 2 Rechtsbehelfe einlegen kann, dies beantragt und die zur Begrndung des Antrags vorgebrachten Tatsachen den Eintritt eines Umweltschadens glaubhaft erscheinen lassen. § 11 Rechtsschutz (1) Ein Verwaltungsakt nach diesem Gesetz ist zu begrnden und mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen. (2) Fr Vereinigungen, die gemß § 3 Abs. 1 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes vom 7. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2816) anerkannt sind oder als anerkannt gelten, gilt fr Rechtsbehelfe gegen eine Entscheidung oder das Unterlassen einer Entscheidung der zustndigen Behçrde nach diesem Gesetz § 2 www.WALHALLA.de
IV.4
des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes entsprechend. § 12 Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten der Europischen Union (1) Sind einer oder mehrere Mitgliedstaaten der Europischen Union von einem Umweltschaden betroffen oder wahrscheinlich betroffen, so arbeiten die zustndigen Behçrden mit den Behçrden der anderen Mitgliedstaaten zusammen und tauschen in angemessenem Umfang Informationen aus, damit die erforderlichen Vermeidungs-, Schadensbegrenzungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgefhrt werden. (2) Ist ein Umweltschaden im Geltungsbereich dieses Gesetzes verursacht worden, der sich im Hoheitsgebiet eines anderen Mitgliedstaates der Europischen Union auswirken kann, so hat die zustndige Behçrde die Mitgliedstaaten, die mçglicherweise betroffen sind, in angemessenem Umfang zu informieren. (3) Stellt eine zustndige Behçrde einen Umweltschaden fest, der nicht innerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes, sondern im Hoheitsgebiet eines anderen Mitgliedstaates der Europischen Union verursacht wurde, so kann sie Empfehlungen fr die Durchfhrung von Vermeidungs-, Schadensbegrenzungs- oder Sanierungsmaßnahmen geben und sich um die Erstattung der ihr im Zusammenhang mit der Durchfhrung dieser Maßnahmen angefallenen Kosten bemhen. § 13 Zeitliche Begrenzung der Anwendung (1) Dieses Gesetz gilt nicht fr Schden, die durch Emissionen, Ereignisse oder Vorflle verursacht wurden, die vor dem 30. April 2007 stattgefunden haben, oder die auf eine bestimmte Ttigkeit zurckzufhren sind, die vor dem genannten Zeitpunkt geendet hat. (2) Dieses Gesetz gilt nicht fr Schden, die vor mehr als 30 Jahre verursacht wurden, wenn in dieser Zeit keine Behçrde Maßnahmen gegen den Verantwortlichen ergriffen hat. 475
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IV.4
USchadG: Umweltschadensgesetz
§ 14 bergangsvorschrift zu Anlage 1 Fr Verbringungen von Abfllen, die Artikel 62 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1013/ 2006 des Europischen Parlaments und des Rates vom 14. Juni 2006 ber die Verbringung von Abfllen unterliegen, ist § 3 Abs. 1 in Verbindung mit Anlage 1 (zu § 3 Abs. 1)
§ 14
Nr. 12 in der Fassung von Artikel 1 des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Europischen Parlaments und des Rates ber die Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschden vom 10. Mai 2007 (BGBl. I S. 666) anzuwenden.
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Anlage 1
USchadG: Umweltschadensgesetz
IV.4
Anlage 1 (zu § 3 Abs. 1) Berufliche Ttigkeiten 1. Betrieb von Anlagen, fr den eine Genehmigung gemß der Richtlinie 96/61/ EG des Rates vom 24. September 1996 ber die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung erforderlich ist. Dies umfasst alle in Anhang 1 der Richtlinie 96/61/EG aufgefhrten Ttigkeiten, mit Ausnahme von Anlagen oder Anlagenteilen, die fr Zwecke der Forschung, Entwicklung und Prfung neuer Erzeugnisse und Verfahren genutzt werden. 2. Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen (das Einsammeln, die Befçrderung, die Verwertung und die Beseitigung von Abfllen und gefhrlichen Abfllen, einschließlich der berwachung derartiger Vorgnge sowie der berwachung der Deponien nach deren Schließung), soweit diese Maßnahmen einer Genehmigung, einer Anzeige oder einer Planfeststellung nach Rechtsvorschriften bedrfen, die die Richtlinie 75/442/EWG des Rates vom 15. Juli 1975 ber Abflle und die Richtlinie 91/689/EWG des Rates vom 12. Dezember 1991 ber gefhrliche Abflle umsetzen. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem den Betrieb von Deponien, die gemß § 31 Abs. 2 und 3 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/ AbfG) einer Planfeststellung oder Plangenehmigung bedrfen, und den Betrieb von Verbrennungsanlagen, die gemß § 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) in Verbindung mit dem Anhang der Verordnung ber genehmigungsbedrftige Anlagen (4. BImSchV) einer Genehmigung bedrfen. 3. Einbringung, Einleitung und sonstige Eintrge von Schadstoffen in Oberflchengewsser gemß § 9 Absatz 1 Nummer 4 und Absatz 2 Nummer 2 des Wasserhaushaltsgesetzes, die einer Erwww.WALHALLA.de
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8.
laubnis gemß § 8 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes bedrfen. Einbringung, Einleitung und sonstige Eintrge von Schadstoffen in das Grundwasser gemß § 9 Absatz 1 Nummer 4 und Absatz 2 Nummer 2 des Wasserhaushaltsgesetzes, die einer Erlaubnis gemß § 8 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes bedrfen. Entnahmen von Wasser aus Gewssern gemß § 9 Absatz 1 Nummer 1 und 5 des Wasserhaushaltsgesetzes, die einer Erlaubnis oder Bewilligung gemß § 8 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes bedrfen. Aufstauungen von oberirdischen Gewssern gemß § 9 Absatz 1 Nummer 2 des Wasserhaushaltsgesetzes, die einer Erlaubnis oder Bewilligung gemß § 8 Absatz 1 oder gemß § 68 Absatz 1 oder Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes einer Planfeststellung oder Plangenehmigung bedrfen. Herstellung, Verwendung, Lagerung, Verarbeitung, Abfllen, Freisetzung in die Umwelt und innerbetriebliche Befçrderung von a) gefhrlichen Stoffen im Sinn des § 3a Abs. 1 des Chemikaliengesetzes (ChemG); b) gefhrlichen Zubereitungen im Sinn des § 3a Abs. 1 ChemG; c) Pflanzenschutzmitteln im Sinn des § 2 Nr. 9 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG); d) Biozid-Produkten im Sinn des § 3b Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a ChemG. Befçrderung gefhrlicher oder umweltschdlicher Gter auf der Straße, auf der Schiene, auf Binnengewssern, auf See oder in der Luft gemß der Definition in § 2 Nr. 9 der Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn oder der Definition in 477
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den Nummern 1.3 und 1.4 der Anlage zu § 1 Abs. 1 der Anlaufbedingungsverordnung. 9. (weggefallen) 10. Gentechnische Arbeiten gemß der Definition in § 3 Nr. 2 des Gentechnikgesetzes (GenTG) an Mikroorganismen in gentechnischen Anlagen gemß der Definition in § 3 Nr. 4 GenTG sowie der außerbetriebliche Transport gentechnisch vernderter Mikroorganismen. 11. Jede absichtliche Freisetzung genetisch vernderter Organismen in die Umwelt gemß der Definition in § 3 Nr. 5 erster Halbsatz GenTG sowie der Transport und das Inverkehrbringen gemß der Defini-
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Anlage 1
tion in § 3 Nr. 6 GenTG dieser Organismen. 12. Grenzberschreitende Verbringung von Abfllen in der, in die oder aus der Europischen Union, fr die eine Zustimmungspflicht oder ein Verbot im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1013/2006 des Europischen Parlaments und des Rates vom 14. Juni 2006 ber die Verbringung von Abfllen besteht. 13. Bewirtschaftung von mineralischen Abfllen gemß der Richtlinie 2006/21/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 15. Mrz 2006 ber die Bewirtschaftung von Abfllen aus der mineralgewinnenden Industrie.
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Anlage 2
USchadG: Umweltschadensgesetz
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Anlage 2 (zu § 3 Abs. 3 Nr. 3) Internationale Abkommen a) Internationales bereinkommen vom 27. November 1992 ber die zivilrechtliche Haftung fr lverschmutzungsschden (Haftungsbereinkommen von 1992, BGBl. 1996 II S. 670); b) Internationales bereinkommen vom 27. November 1992 ber die Errichtung eines Internationalen Fonds zur Entschdigung fr lverschmutzungsschden (Fondsbereinkommen von 1992, BGBl. 1996 II S. 685); c) Internationales bereinkommen vom 23. Mrz 2001 ber die zivilrechtliche
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Haftung fr Schden durch Bunkerçlverschmutzung; d) Internationales bereinkommen vom 3. Mai 1996 ber Haftung und Entschdigung fr Schden bei der Befçrderung schdlicher und gefhrlicher Stoffe auf See; e) bereinkommen vom 10. Oktober 1989 ber die zivilrechtliche Haftung fr die whrend des Transports gefhrlicher Gter auf dem Straßen-, Schienen- und Binnenschifffahrtsweg verursachten Schden.
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USchadG: Umweltschadensgesetz
Anlage 3 Anlage 3 (zu § 3 Abs. 3 Nr. 5)
Internationale bereinknfte a) Pariser bereinkommen vom 29. Juli 1960 ber die Haftung gegenber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie und Brsseler Zusatzbereinkommen vom 31. Januar 1963 zum Pariser bereinkommen vom 29. Juli 1960 ber die Haftung gegenber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie (BGBl. 1975 II S. 957);
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b) Wiener bereinkommen vom 21. Mai 1963 ber die zivilrechtliche Haftung fr nukleare Schden (BGBl. 2001 II S. 202);
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c) bereinkommen vom 12. September 1997 ber zustzliche Entschdigungsleistungen fr nuklearen Schaden; d) Gemeinsames Protokoll vom 21. September 1988 ber die Anwendung des Wiener bereinkommens und des Pariser bereinkommens (BGBl. 2001 II S. 202); e) Brsseler bereinkommen vom 17. Dezember 1971 ber die zivilrechtliche Haftung bei der Befçrderung von Kernmaterial auf See (BGBl. 1975 II S. 957).
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Inhaltsbersicht
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
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Gesetz zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Gerusche, Erschtterungen und hnliche Vorgnge (Bundes-Immissionsschutzgesetz – BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. September 2002 (BGBl. I S. 3830) 1) Zuletzt gendert durch Rechtsbereinigungsgesetz Umwelt vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723) I nh a l t s b e r s ic h t
§1 §2 §3
§4 §5 §6 §7
§8 § 8a §9 § 10 § 11 § 12 § 13
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Erster Teil Allgemeine Vorschriften Zweck des Gesetzes Geltungsbereich Begriffsbestimmungen Zweiter Teil Errichtung und Betrieb von Anlagen Erster Abschnitt Genehmigungsbedrftige Anlagen Genehmigung Pflichten der Betreiber genehmigungsbedrftiger Anlagen Genehmigungsvoraussetzungen Rechtsverordnungen ber Anforderungen an genehmigungsbedrftige Anlagen Teilgenehmigung Zulassung vorzeitigen Beginns Vorbescheid Genehmigungsverfahren Einwendungen Dritter bei Teilgenehmigung und Vorbescheid Nebenbestimmungen zur Genehmigung Genehmigung und andere behçrdliche Entscheidungen
§ 14 Ausschluss von privatrechtlichen Abwehransprchen § 14a Vereinfachte Klageerhebung § 15 nderung genehmigungsbedrftiger Anlagen § 16 Wesentliche nderung genehmigungsbedrftiger Anlagen § 17 Nachtrgliche Anordnungen § 18 Erlçschen der Genehmigung § 19 Vereinfachtes Verfahren § 20 Untersagung, Stilllegung und Beseitigung § 21 Widerruf der Genehmigung
§ 22 § 23
§ 24 § 25
Zweiter Abschnitt Nicht genehmigungsbedrftige Anlagen Pflichten der Betreiber nicht genehmigungsbedrftiger Anlagen Anforderungen an die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb nicht genehmigungsbedrftiger Anlagen Anordnungen im Einzelfall Untersagung
Dritter Abschnitt Ermittlung von Emissionen und Immissionen, sicherheitstechnische Prfungen § 26 Messungen aus besonderem Anlass
) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) und durch das Gesetz zur Bereinigung des Bundesrechts im Geschftsbereich des Bundesministeriums fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Rechtsbereinigungsgesetz Umwelt – RGU) vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723) sowie die nderungen zum 1. April 2010 durch das Vierte Gesetz zur nderung von Verbrauchsteuergesetzen vom 15. Juli 2009 (BGBl. I S. 1870).
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
§ 27 Emissionserklrung § 28 Erstmalige und wiederkehrende Messungen bei genehmigungsbedrftigen Anlagen § 29 Kontinuierliche Messungen § 29a Anordnung sicherheitstechnischer Prfungen § 30 Kosten der Messungen und sicherheitstechnischen Prfungen § 31 Auskunft ber ermittelte Emissionen und Immissionen Dritter Teil Beschaffenheit von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen, Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen; Biokraftstoffe
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§ 32 § 33 § 34 § 35 § 36 § 37
§ 37a
§ 37b § 37c § 37d § 37e § 37f 482
Erster Abschnitt Beschaffenheit von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen, Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen Beschaffenheit von Anlagen Bauartzulassung Beschaffenheit von Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen Beschaffenheit von Stoffen und Erzeugnissen Ausfuhr Erfllung von zwischenstaatlichen Vereinbarungen und Beschlssen der Europischen Gemeinschaften Zweiter Abschnitt Biokraftstoffe Mindestanteil von Biokraftstoffen an der Gesamtmenge des in Verkehr gebrachten Kraftstoffs; Treibhausgasminderung Begriffsbestimmung, Anforderungen an Biokraftstoffe Mitteilungs- und Abgabepflichten Zustndige Stelle, Rechtsverordnungen Gebhren und Auslagen; Verordnungsermchtigung Pflichten der Bundesregierung
§ 38 § 39
§ 40 § 41 § 42 § 43
§ 44 § 45 § 46 § 46a § 47
§ 47a § 47b § 47c § 47d § 47e § 47f
§ 48 § 48a § 48b § 49 § 50 § 51
Inhaltsbersicht
Vierter Teil Beschaffenheit und Betrieb von Fahrzeugen, Bau und nderung von Straßen und Schienenwegen Beschaffenheit und Betrieb von Fahrzeugen Erfllung von zwischenstaatlichen Vereinbarungen und Beschlssen der Europischen Gemeinschaften Verkehrsbeschrnkungen Straßen und Schienenwege Entschdigung fr Schallschutzmaßnahmen Rechtsverordnung der Bundesregierung Fnfter Teil berwachung und Verbesserung der Luftqualitt, Luftreinhalteplanung berwachung der Luftqualitt Verbesserung der Luftqualitt Emissionskataster Unterrichtung der ffentlichkeit Luftreinhalteplne, Aktionsplne, Landesverordnungen Sechster Teil Lrmminderungsplanung Anwendungsbereich des Sechsten Teils Begriffsbestimmungen Lrmkarten Lrmaktionsplne Zustndige Behçrden Rechtsverordnungen Siebenter Teil Gemeinsame Vorschriften Verwaltungsvorschriften Rechtsverordnungen ber Emissionswerte und Immissionswerte Beteiligung des Bundestages beim Erlass von Rechtsverordnungen Schutz bestimmter Gebiete Planung Anhçrung beteiligter Kreise www.WALHALLA.de
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
§ 51a Kommission fr Anlagensicherheit § 51b Sicherstellung der Zustellungsmçglichkeit § 52 berwachung § 52a Mitteilungspflichten zur Betriebsorganisation § 53 Bestellung eines Betriebsbeauftragten fr Immissionsschutz § 54 Aufgaben § 55 Pflichten des Betreibers § 56 Stellungnahme zu Entscheidungen des Betreibers § 57 Vortragsrecht § 58 Benachteiligungsverbot, Kndigungsschutz § 58a Bestellung eines Stçrfallbeauftragten § 58b Aufgaben des Stçrfallbeauftragten § 58c Pflichten und Rechte des Betreibers gegenber dem Stçrfallbeauftragten § 58d Verbot der Benachteiligung des Stçrfallbeauftragten, Kndigungsschutz § 58e Erleichterungen fr auditierte Unternehmensstandorte
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IV.5
§ 59 Zustndigkeit bei Anlagen der Landesverteidigung § 60 Ausnahmen fr Anlagen der Landesverteidigung § 61 (weggefallen) § 62 Ordnungswidrigkeiten §§ 63 bis 65 (weggefallen) Achter Teil Schlussvorschriften § 66 Fortgeltung von Vorschriften § 67 bergangsvorschrift § 67a berleitungsregelung aus Anlass der Herstellung der Einheit Deutschlands §§ 68 bis 72 (nderung von Rechtsvorschriften, berleitung von Verweisungen, Aufhebung von Vorschriften) § 73 Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren Anlage (zu § 3 Abs. 6)
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz Erster Teil Allgemeine Vorschriften
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§ 1 Zweck des Gesetzes (1) Zweck dieses Gesetzes ist es, Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphre sowie Kultur- und sonstige Sachgter vor schdlichen Umwelteinwirkungen zu schtzen und dem Entstehen schdlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen. (2) Soweit es sich um genehmigungsbedrftige Anlagen handelt, dient dieses Gesetz auch – der integrierten Vermeidung und Verminderung schdlicher Umwelteinwirkungen durch Emissionen in Luft, Wasser und Boden unter Einbeziehung der Abfallwirtschaft, um ein hohes Schutzniveau fr die Umwelt insgesamt zu erreichen, sowie – dem Schutz und der Vorsorge gegen Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belstigungen, die auf andere Weise herbeigefhrt werden. § 2 Geltungsbereich (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten fr 1. die Errichtung und den Betrieb von Anlagen, 2. das Herstellen, Inverkehrbringen und Einfhren von Anlagen, Brennstoffen und Treibstoffen, Stoffen und Erzeugnissen aus Stoffen nach Maßgabe der §§ 32 bis 37, 3. die Beschaffenheit, die Ausrstung, den Betrieb und die Prfung von Kraftfahrzeugen und ihren Anhngern und von Schienen-, Luft- und Wasserfahrzeugen sowie von Schwimmkçrpern und schwimmenden Anlagen nach Maßgabe der §§ 38 bis 40 und 4. den Bau çffentlicher Straßen sowie von Eisenbahnen, Magnetschwebebahnen und Straßenbahnen nach Maßgabe der §§ 41 bis 43. (2) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten nicht fr Flugpltze, soweit nicht die sich aus diesem Gesetz ergebenden Anforderungen 484
§§ 1– 3
fr Betriebsbereiche oder der Sechste Teil betroffen sind, und fr Anlagen, Gerte, Vorrichtungen sowie Kernbrennstoffe und sonstige radioaktive Stoffe, die den Vorschriften des Atomgesetzes oder einer hiernach erlassenen Rechtsverordnung unterliegen, soweit es sich um den Schutz vor den Gefahren der Kernenergie und der schdlichen Wirkung ionisierender Strahlen handelt. Sie gelten ferner nicht, soweit sich aus wasserrechtlichen Vorschriften des Bundes und der Lnder zum Schutz der Gewsser oder aus Vorschriften des Dngemittel- und Pflanzenschutzrechts etwas anderes ergibt. § 3 Begriffsbestimmungen (1) Schdliche Umwelteinwirkungen im Sinne dieses Gesetzes sind Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belstigungen fr die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizufhren. (2) Immissionen im Sinne dieses Gesetzes sind auf Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphre sowie Kultur- und sonstige Sachgter einwirkende Luftverunreinigungen, Gerusche, Erschtterungen, Licht, Wrme, Strahlen und hnliche Umwelteinwirkungen. (3) Emissionen im Sinne dieses Gesetzes sind die von einer Anlage ausgehenden Luftverunreinigungen, Gerusche, Erschtterungen, Licht, Wrme, Strahlen und hnliche Erscheinungen. (4) Luftverunreinigungen im Sinne dieses Gesetzes sind Vernderungen der natrlichen Zusammensetzung der Luft, insbesondere durch Rauch, Ruß, Staub, Gase, Aerosole, Dmpfe oder Geruchsstoffe. (5) Anlagen im Sinne dieses Gesetzes sind 1. Betriebssttten und sonstige ortsfeste Einrichtungen, 2. Maschinen, Gerte und sonstige ortsvernderliche technische Einrichtungen sowie Fahrzeuge, soweit sie nicht der Vorschrift des § 38 unterliegen, und 3. Grundstcke, auf denen Stoffe gelagert oder abgelagert oder Arbeiten durchgewww.WALHALLA.de
§4
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
fhrt werden, die Emissionen verursachen kçnnen, ausgenommen çffentliche Verkehrswege. (5a) Ein Betriebsbereich ist der gesamte unter der Aufsicht eines Betreibers stehende Bereich, in dem gefhrliche Stoffe im Sinne des Artikels 3 Nr. 4 der Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfllen mit gefhrlichen Stoffen (ABl. EG 1997 Nr. L 10 S. 13), gendert durch die Richtlinie 2003/105/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2003 (ABl. EU Nr. L 345 S. 97), in einer oder mehreren Anlagen einschließlich gemeinsamer oder verbundener Infrastrukturen und Ttigkeiten einschließlich Lagerung im Sinne des Artikels 3 Nr. 8 der Richtlinie in den in Artikel 2 der Richtlinie bezeichneten Mengen tatschlich vorhanden oder vorgesehen sind oder vorhanden sein werden, soweit davon auszugehen ist, dass die genannten gefhrlichen Stoffe bei einem außer Kontrolle geratenen industriellen chemischen Verfahren anfallen; ausgenommen sind die in Artikel 4 der Richtlinie 96/82/EG angefhrten Einrichtungen, Gefahren und Ttigkeiten. (6) Stand der Technik im Sinne dieses Gesetzes ist der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden, zur Gewhrleistung der Anlagensicherheit, zur Gewhrleistung einer umweltvertrglichen Abfallentsorgung oder sonst zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen auf die Umwelt zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus fr die Umwelt insgesamt gesichert erscheinen lsst. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere die in der Anlage aufgefhrten Kriterien zu bercksichtigen. (7) Dem Herstellen im Sinne dieses Gesetzes steht das Verarbeiten, Bearbeiten oder sonstiges Behandeln, dem Einfhren im Sinne dieses Gesetzes das sonstige Verbringen in den Geltungsbereich dieses Gesetzes gleich. www.WALHALLA.de
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Zweiter Teil Errichtung und Betrieb von Anlagen Erster Abschnitt Genehmigungsbedrftige Anlagen § 4 Genehmigung (1) Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen, die auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihres Betriebs in besonderem Maße geeignet sind, schdliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gefhrden, erheblich zu benachteiligen oder erheblich zu belstigen, sowie von ortsfesten Abfallentsorgungsanlagen zur Lagerung oder Behandlung von Abfllen bedrfen einer Genehmigung. Mit Ausnahme von Abfallentsorgungsanlagen bedrfen Anlagen, die nicht gewerblichen Zwecken dienen und nicht im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Verwendung finden, der Genehmigung nur, wenn sie in besonderem Maße geeignet sind, schdliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Gerusche hervorzurufen. Die Bundesregierung bestimmt nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Anlagen, die einer Genehmigung bedrfen (genehmigungsbedrftige Anlagen); in der Rechtsverordnung kann auch vorgesehen werden, dass eine Genehmigung nicht erforderlich ist, wenn eine Anlage insgesamt oder in ihren in der Rechtsverordnung bezeichneten wesentlichen Teilen der Bauart nach zugelassen ist und in bereinstimmung mit der Bauartzulassung errichtet und betrieben wird. (2) Anlagen des Bergwesens oder Teile dieser Anlagen bedrfen der Genehmigung nach Absatz 1 nur, soweit sie ber Tage errichtet und betrieben werden. Keiner Genehmigung nach Absatz 1 bedrfen Tagebaue und die zum Betrieb eines Tagebaus erforderlichen sowie die zur Weiterfhrung unerlsslichen Anlagen. 485
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§ 5 Pflichten der Betreiber genehmigungsbedrftiger Anlagen (1) Genehmigungsbedrftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass zur Gewhrleistung eines hohen Schutzniveaus fr die Umwelt insgesamt 1. schdliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belstigungen fr die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden kçnnen; 2. Vorsorge gegen schdliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belstigungen getroffen wird, insbesondere durch die dem Stand der Technik entsprechenden Maßnahmen; 3. Abflle vermieden, nicht zu vermeidende Abflle verwertet und nicht zu verwertende Abflle ohne Beeintrchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden; Abflle sind nicht zu vermeiden, soweit die Vermeidung technisch nicht mçglich oder nicht zumutbar ist; die Vermeidung ist unzulssig, soweit sie zu nachteiligeren Umweltauswirkungen fhrt als die Verwertung; die Verwertung und Beseitigung von Abfllen erfolgt nach den Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetzes und den sonstigen fr die Abflle geltenden Vorschriften; 4. Energie sparsam und effizient verwendet wird. Zur Erfllung der Vorsorgepflicht nach Satz 1 Nr. 2 sind bei genehmigungsbedrftigen Anlagen, die dem Anwendungsbereich des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes unterliegen, die Anforderungen der §§ 5 und 6 Abs. 1 des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes einzuhalten. Bei diesen Anlagen sind Anforderungen zur Begrenzung von Treibhausgasemissionen nur zulssig, um zur Erfllung der Pflichten nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 sicherzustellen, dass im Einwirkungsbereich der Anlage keine schdlichen Umwelteinwirkungen entstehen. Bei diesen Anlagen drfen zur Erfllung der Pflicht zur effizienten Verwendung von Energie in Bezug auf die Emis486
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sionen von Kohlendioxid, die auf Verbrennungs- oder anderen Prozessen der Anlage beruhen, keine Anforderungen gestellt werden, die ber die Pflichten hinausgehen, welche das Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz begrndet. (2) (weggefallen) (3) Genehmigungsbedrftige Anlagen sind so zu errichten, zu betreiben und stillzulegen, dass auch nach einer Betriebseinstellung 1. von der Anlage oder dem Anlagengrundstck keine schdlichen Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belstigungen fr die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden kçnnen, 2. vorhandene Abflle ordnungsgemß und schadlos verwertet oder ohne Beeintrchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden und 3. die Wiederherstellung eines ordnungsgemßen Zustandes des Betriebsgelndes gewhrleistet ist. § 6 Genehmigungsvoraussetzungen (1) Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn 1. sichergestellt ist, dass die sich aus § 5 und einer auf Grund des § 7 erlassenen Rechtsverordnung ergebenden Pflichten erfllt werden, und 2. andere çffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes der Errichtung und dem Betrieb der Anlage nicht entgegenstehen. (2) Bei Anlagen, die unterschiedlichen Betriebsweisen dienen oder in denen unterschiedliche Stoffe eingesetzt werden (Mehrzweck- oder Vielstoffanlagen), ist die Genehmigung auf Antrag auf die unterschiedlichen Betriebsweisen und Stoffe zu erstrecken, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 1 fr alle erfassten Betriebsweisen und Stoffe erfllt sind. (3) Eine beantragte nderungsgenehmigung darf auch dann nicht versagt werden, wenn zwar nach ihrer Durchfhrung nicht alle Immissionswerte einer Verwaltungsvorschrift www.WALHALLA.de
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nach § 48 oder einer Rechtsverordnung nach § 48a eingehalten werden, wenn aber 1. der Immissionsbeitrag der Anlage unter Beachtung des § 17 Absatz 3a Satz 3 durch das Vorhaben deutlich und ber das durch nachtrgliche Anordnungen nach § 17 Absatz 1 durchsetzbare Maß reduziert wird, 2. weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung, insbesondere Maßnahmen, die ber den Stand der Technik bei neu zu errichtenden Anlagen hinausgehen, durchgefhrt werden, 3. der Antragsteller darber hinaus einen Immissionsmanagementplan zur Verringerung seines Verursacheranteils vorlegt, um eine sptere Einhaltung der Anforderungen nach § 5 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 zu erreichen, und 4. die konkreten Umstnde einen Widerruf der Genehmigung nicht erfordern. § 7 Rechtsverordnungen ber Anforderungen an genehmigungsbedrftige Anlagen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, dass die Errichtung, die Beschaffenheit, der Betrieb, der Zustand nach Betriebseinstellung und die betreibereigene berwachung genehmigungsbedrftiger Anlagen zur Erfllung der sich aus § 5 ergebenden Pflichten bestimmten Anforderungen gengen mssen, insbesondere, dass 1. die Anlagen bestimmten technischen Anforderungen entsprechen mssen, 2. die von Anlagen ausgehenden Emissionen bestimmte Grenzwerte nicht berschreiten drfen, 2a. der Einsatz von Energie bestimmten Anforderungen entsprechen muss, 3. die Betreiber von Anlagen Messungen von Emissionen und Immissionen nach in der Rechtsverordnung nher zu bestimmenden Verfahren vorzunehmen haben oder vornehmen lassen mssen und www.WALHALLA.de
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4. die Betreiber von Anlagen bestimmte sicherheitstechnische Prfungen sowie bestimmte Prfungen von sicherheitstechnischen Unterlagen nach in der Rechtsverordnung nher zu bestimmenden Verfahren durch einen Sachverstndigen nach § 29a a) whrend der Errichtung oder sonst vor der Inbetriebnahme der Anlage, b) nach deren Inbetriebnahme oder einer nderung im Sinne des § 15 oder des § 16, c) in regelmßigen Abstnden oder d) bei oder nach einer Betriebseinstellung vornehmen lassen mssen, soweit solche Prfungen nicht in Rechtsverordnungen nach § 14 des Gerte- und Produktsicherheitsgesetzes vorgeschrieben sind. Bei der Festlegung der Anforderungen sind insbesondere mçgliche Verlagerungen von nachteiligen Auswirkungen von einem Schutzgut auf ein anderes zu bercksichtigen; ein hohes Schutzniveau fr die Umwelt insgesamt ist zu gewhrleisten. (2) In der Rechtsverordnung kann bestimmt werden, inwieweit die nach Absatz 1 zur Vorsorge gegen schdliche Umwelteinwirkungen festgelegten Anforderungen nach Ablauf bestimmter bergangsfristen erfllt werden mssen, soweit zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Rechtsverordnung in einem Vorbescheid oder einer Genehmigung geringere Anforderungen gestellt worden sind. Bei der Bestimmung der Dauer der bergangsfristen und der einzuhaltenden Anforderungen sind insbesondere Art, Menge und Gefhrlichkeit der von den Anlagen ausgehenden Emissionen sowie die Nutzungsdauer und technische Besonderheiten der Anlagen zu bercksichtigen. Die Stze 1 und 2 gelten entsprechend fr Anlagen, die nach § 67 Abs. 2 oder § 67a Abs. 1 anzuzeigen sind oder vor Inkrafttreten dieses Gesetzes nach § 16 Abs. 4 der Gewerbeordnung anzuzeigen waren. 487
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(3) Soweit die Rechtsverordnung Anforderungen nach § 5 Abs. 1 Nr. 2 festgelegt hat, kann in ihr bestimmt werden, dass bei in Absatz 2 genannten Anlagen von den auf Grund der Abstze 1 und 2 festgelegten Anforderungen zur Vorsorge gegen schdliche Umwelteinwirkungen abgewichen werden darf. Dies gilt nur, wenn durch technische Maßnahmen an Anlagen des Betreibers oder Dritter insgesamt eine weitergehende Minderung von Emissionen derselben oder in ihrer Wirkung auf die Umwelt vergleichbaren Stoffen erreicht wird als bei Beachtung der auf Grund der Abstze 1 und 2 festgelegten Anforderungen und hierdurch der in § 1 genannte Zweck gefçrdert wird. In der Rechtsverordnung kann weiterhin bestimmt werden, inwieweit zur Erfllung von zwischenstaatlichen Vereinbarungen mit Nachbarstaaten der Bundesrepublik Deutschland Satz 2 auch fr die Durchfhrung technischer Maßnahmen an Anlagen gilt, die in den Nachbarstaaten gelegen sind. (4) Zur Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften kann die Bundesregierung zu dem in § 1 genannten Zweck mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung Anforderungen an die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb, die Betriebseinstellung und betreibereigene berwachung genehmigungsbedrftiger Anlagen vorschreiben. Fr genehmigungsbedrftige Anlagen, die vom Anwendungsbereich der Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26. April 1999 ber Abfalldeponien (ABl. EG Nr. L 182 S. 1) erfasst werden, kann die Bundesregierung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates dieselben Anforderungen festlegen wie fr Deponien im Sinne des § 3 Abs. 10 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes, insbesondere Anforderungen an die Erbringung einer Sicherheitsleistung, an die Stilllegung und die Sach- und Fachkunde des Betreibers. (5) Wegen der Anforderungen nach Absatz 1 Nr. 1 bis 4, auch in Verbindung mit Absatz 4, kann auf jedermann zugngliche Bekanntmachungen sachverstndiger Stellen verwiesen werden; hierbei ist 488
§§ 8 – 8a
1. in der Rechtsverordnung das Datum der Bekanntmachung anzugeben und die Bezugsquelle genau zu bezeichnen, 2. die Bekanntmachung bei dem Deutschen Patentamt archivmßig gesichert niederzulegen und in der Rechtsverordnung darauf hinzuweisen. § 8 Teilgenehmigung Auf Antrag soll eine Genehmigung fr die Errichtung einer Anlage oder eines Teils einer Anlage oder fr die Errichtung und den Betrieb eines Teils einer Anlage erteilt werden, wenn 1. ein berechtigtes Interesse an der Erteilung einer Teilgenehmigung besteht, 2. die Genehmigungsvoraussetzungen fr den beantragten Gegenstand der Teilgenehmigung vorliegen und 3. eine vorlufige Beurteilung ergibt, dass der Errichtung und dem Betrieb der gesamten Anlage keine von vornherein unberwindlichen Hindernisse im Hinblick auf die Genehmigungsvoraussetzungen entgegenstehen. Die Bindungswirkung der vorlufigen Gesamtbeurteilung entfllt, wenn eine nderung der Sach- oder Rechtslage oder Einzelprfungen im Rahmen spterer Teilgenehmigungen zu einer von der vorlufigen Gesamtbeurteilung abweichenden Beurteilung fhren. § 8a Zulassung vorzeitigen Beginns (1) In einem Verfahren zur Erteilung einer Genehmigung soll die Genehmigungsbehçrde auf Antrag vorlufig zulassen, dass bereits vor Erteilung der Genehmigung mit der Errichtung einschließlich der Maßnahmen, die zur Prfung der Betriebstchtigkeit der Anlage erforderlich sind, begonnen wird, wenn 1. mit einer Entscheidung zugunsten des Antragstellers gerechnet werden kann, 2. ein çffentliches Interesse oder ein berechtigtes Interesse des Antragstellers an dem vorzeitigen Beginn besteht und 3. der Antragsteller sich verpflichtet, alle bis zur Entscheidung durch die Errichtung der www.WALHALLA.de
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Anlage verursachten Schden zu ersetzen und, wenn das Vorhaben nicht genehmigt wird, den frheren Zustand wiederherzustellen. (2) Die Zulassung kann jederzeit widerrufen werden. Sie kann mit Auflagen verbunden oder unter dem Vorbehalt nachtrglicher Auflagen erteilt werden. Die zustndige Behçrde kann die Leistung einer Sicherheit verlangen, soweit dies erforderlich ist, um die Erfllung der Pflichten des Antragstellers zu sichern. (3) In einem Verfahren zur Erteilung einer Genehmigung nach § 16 Abs. 1 kann die Genehmigungsbehçrde unter den in Absatz 1 genannten Voraussetzungen auch den Betrieb der Anlage vorlufig zulassen, wenn die nderung der Erfllung einer sich aus diesem Gesetz oder einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung ergebenden Pflicht dient. § 9 Vorbescheid (1) Auf Antrag soll durch Vorbescheid ber einzelne Genehmigungsvoraussetzungen sowie ber den Standort der Anlage entschieden werden, sofern die Auswirkungen der geplanten Anlage ausreichend beurteilt werden kçnnen und ein berechtigtes Interesse an der Erteilung eines Vorbescheides besteht. (2) Der Vorbescheid wird unwirksam, wenn der Antragsteller nicht innerhalb von zwei Jahren nach Eintritt der Unanfechtbarkeit die Genehmigung beantragt; die Frist kann auf Antrag bis auf vier Jahre verlngert werden. (3) Die Vorschriften der §§ 6 und 21 gelten sinngemß. § 10 Genehmigungsverfahren (1) Das Genehmigungsverfahren setzt einen schriftlichen Antrag voraus. Dem Antrag sind die zur Prfung nach § 6 erforderlichen Zeichnungen, Erluterungen und sonstigen Unterlagen beizufgen. Reichen die Unterlagen fr die Prfung nicht aus, so hat sie der Antragsteller auf Verlangen der zustndigen Behçrde innerhalb einer angemessenen Frist zu ergnzen. Erfolgt die Antragstellung in elektronischer Form, kann die zustndige www.WALHALLA.de
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Behçrde Mehrfertigungen sowie die bermittlung der dem Antrag beizufgenden Unterlagen auch in schriftlicher Form verlangen. (2) Soweit Unterlagen Geschfts- oder Betriebsgeheimnisse enthalten, sind die Unterlagen zu kennzeichnen und getrennt vorzulegen. Ihr Inhalt muss, soweit es ohne Preisgabe des Geheimnisses geschehen kann, so ausfhrlich dargestellt sein, dass es Dritten mçglich ist, zu beurteilen, ob und in welchem Umfang sie von den Auswirkungen der Anlage betroffen werden kçnnen. (3) Sind die Unterlagen des Antragstellers vollstndig, so hat die zustndige Behçrde das Vorhaben in ihrem amtlichen Verçffentlichungsblatt und außerdem entweder im Internet oder in çrtlichen Tageszeitungen, die im Bereich des Standortes der Anlage verbreitet sind, çffentlich bekannt zu machen. Der Antrag und die vom Antragsteller vorgelegten Unterlagen, mit Ausnahme der Unterlagen nach Absatz 2 Satz 1, sowie die entscheidungserheblichen Berichte und Empfehlungen, die der Behçrde im Zeitpunkt der Bekanntmachung vorliegen, sind nach der Bekanntmachung einen Monat zur Einsicht auszulegen. Weitere Informationen, die fr die Entscheidung ber die Zulssigkeit des Vorhabens von Bedeutung sein kçnnen und die der zustndigen Behçrde erst nach Beginn der Auslegung vorliegen, sind der ffentlichkeit nach den Bestimmungen ber den Zugang zu Umweltinformationen zugnglich zu machen. Bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist kann die ffentlichkeit gegenber der zustndigen Behçrde schriftlich Einwendungen erheben. Mit Ablauf der Einwendungsfrist sind alle Einwendungen ausgeschlossen, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen. Einwendungen, die auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind auf den Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten zu verweisen. (4) In der Bekanntmachung nach Absatz 3 Satz 1 ist 1. darauf hinzuweisen, wo und wann der Antrag auf Erteilung der Genehmigung 489
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und die Unterlagen zur Einsicht ausgelegt sind; 2. dazu aufzufordern, etwaige Einwendungen bei einer in der Bekanntmachung zu bezeichnenden Stelle innerhalb der Einwendungsfrist vorzubringen; dabei ist auf die Rechtsfolgen nach Absatz 3 Satz 3 hinzuweisen ; 3. ein Erçrterungstermin zu bestimmen und darauf hinzuweisen, dass er auf Grund einer Ermessensentscheidung der Genehmigungsbehçrde nach Absatz 6 durchgefhrt wird und dass dann die formgerecht erhobenen Einwendungen auch bei Ausbleiben des Antragstellers oder von Personen, die Einwendungen erhoben haben, erçrtert werden; 4. darauf hinzuweisen, dass die Zustellung der Entscheidung ber die Einwendungen durch çffentliche Bekanntmachung ersetzt werden kann. (5) Die fr die Erteilung der Genehmigung zustndige Behçrde (Genehmigungsbehçrde) holt die Stellungnahmen der Behçrden ein, deren Aufgabenbereich durch das Vorhaben berhrt wird. Soweit fr das Vorhaben selbst oder fr weitere damit unmittelbar in einem rumlichen oder betrieblichen Zusammenhang stehende Vorhaben, die Auswirkungen auf die Umwelt haben kçnnen und die fr die Genehmigung Bedeutung haben, eine Zulassung nach anderen Gesetzen vorgeschrieben ist, hat die Genehmigungsbehçrde eine vollstndige Koordinierung der Zulassungsverfahren sowie der Inhalts- und Nebenbestimmungen sicherzustellen. (6) Nach Ablauf der Einwendungsfrist kann die Genehmigungsbehçrde die rechtzeitig gegen das Vorhaben erhobenen Einwendungen mit dem Antragsteller und denjenigen, die Einwendungen erhoben haben, erçrtern. (6a) ber den Genehmigungsantrag ist nach Eingang des Antrags und der nach Absatz 1 Satz 2 einzureichenden Unterlagen innerhalb einer Frist von sieben Monaten, in vereinfachten Verfahren innerhalb einer Frist von drei Monaten, zu entscheiden. Die zustndige Behçrde kann die Frist um jeweils drei 490
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Monate verlngern, wenn dies wegen der Schwierigkeit der Prfung oder aus Grnden, die dem Antragsteller zuzurechnen sind, erforderlich ist. Die Fristverlngerung soll gegenber dem Antragsteller begrndet werden. (7) Der Genehmigungsbescheid ist schriftlich zu erlassen, schriftlich zu begrnden und dem Antragsteller und den Personen, die Einwendungen erhoben haben, zuzustellen sowie im brigen unbeschadet der Anforderungen nach Absatz 8 çffentlich bekannt zu machen. Er ist, soweit die Zustellung nicht nach Absatz 8 erfolgt, çffentlich bekannt zu machen. Die çffentliche Bekanntmachung erfolgt nach Maßgabe des Absatzes 8. (8) Die Zustellung des Genehmigungsbescheids an die Personen, die Einwendungen erhoben haben, kann durch çffentliche Bekanntmachung ersetzt werden. Die çffentliche Bekanntmachung wird dadurch bewirkt, dass der verfgende Teil des Bescheides und die Rechtsbehelfsbelehrung in entsprechender Anwendung des Absatzes 3 Satz 1 bekannt gemacht werden; auf Auflagen ist hinzuweisen. In diesem Fall ist eine Ausfertigung des gesamten Bescheides vom Tage nach der Bekanntmachung an zwei Wochen zur Einsicht auszulegen. In der çffentlichen Bekanntmachung ist anzugeben, wo und wann der Bescheid und seine Begrndung eingesehen und nach Satz 6 angefordert werden kçnnen. Mit dem Ende der Auslegungsfrist gilt der Bescheid auch gegenber Dritten, die keine Einwendung erhoben haben, als zugestellt; darauf ist in der Bekanntmachung hinzuweisen. Nach der çffentlichen Bekanntmachung kçnnen der Bescheid und seine Begrndung bis zum Ablauf der Widerspruchsfrist von den Personen, die Einwendungen erhoben haben, schriftlich angefordert werden. (9) Die Abstze 1 bis 8 gelten entsprechend fr die Erteilung eines Vorbescheides. (10) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates das Genehmigungsverfahren zu regeln; in der Rechtsverordnung kann auch das Verfahren bei Erteilung einer Genehmiwww.WALHALLA.de
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gung im vereinfachten Verfahren (§ 19) sowie bei der Erteilung eines Vorbescheides (§ 9), einer Teilgenehmigung (§ 8) und einer Zulassung vorzeitigen Beginns (§ 8a) geregelt werden. In der Verordnung ist auch nher zu bestimmen, welchen Anforderungen das Genehmigungsverfahren fr Anlagen gengen muss, fr die nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren ist. (11) Das Bundesministerium der Verteidigung wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates das Genehmigungsverfahren fr Anlagen, die der Landesverteidigung dienen, abweichend von den Abstzen 1 bis 9 zu regeln. § 11 Einwendungen Dritter bei Teilgenehmigung und Vorbescheid Ist eine Teilgenehmigung oder ein Vorbescheid erteilt worden, kçnnen nach Eintritt ihrer Unanfechtbarkeit im weiteren Verfahren zur Genehmigung der Errichtung und des Betriebs der Anlage Einwendungen nicht mehr auf Grund von Tatsachen erhoben werden, die im vorhergehenden Verfahren fristgerecht vorgebracht worden sind oder nach den ausgelegten Unterlagen htten vorgebracht werden kçnnen. § 12 Nebenbestimmungen zur Genehmigung (1) Die Genehmigung kann unter Bedingungen erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies erforderlich ist, um die Erfllung der in § 6 genannten Genehmigungsvoraussetzungen sicherzustellen. Zur Sicherstellung der Anforderungen nach § 5 Abs. 3 soll bei Abfallentsorgungsanlagen im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 1 auch eine Sicherheitsleistung auferlegt werden. (2) Die Genehmigung kann auf Antrag fr einen bestimmten Zeitraum erteilt werden. Sie kann mit einem Vorbehalt des Widerrufs erteilt werden, wenn die genehmigungsbewww.WALHALLA.de
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drftige Anlage lediglich Erprobungszwecken dienen soll. (2a) Die Genehmigung kann mit Einverstndnis des Antragstellers mit dem Vorbehalt nachtrglicher Auflagen erteilt werden, soweit hierdurch hinreichend bestimmte, in der Genehmigung bereits allgemein festgelegte Anforderungen an die Errichtung oder den Betrieb der Anlage in einem Zeitpunkt nach Erteilung der Genehmigung nher festgelegt werden sollen. Dies gilt unter den Voraussetzungen des Satzes 1 auch fr den Fall, dass eine beteiligte Behçrde sich nicht rechtzeitig ußert. (2b) Im Falle des § 6 Abs. 2 soll der Antragsteller durch eine Auflage verpflichtet werden, der zustndigen Behçrde unverzglich die erstmalige Herstellung oder Verwendung eines anderen Stoffes innerhalb der genehmigten Betriebsweise mitzuteilen. (2c) Der Betreiber kann durch Auflage verpflichtet werden, den Wechsel eines im Genehmigungsverfahren dargelegten Entsorgungswegs von Abfllen der zustndigen Behçrde anzuzeigen. Das gilt ebenso fr in Abfallbehandlungsanlagen erzeugte Abflle. Bei Abfallbehandlungsanlagen kçnnen außerdem Anforderungen an die Qualitt und das Schadstoffpotential der angenommenen Abflle sowie der die Anlage verlassenden Abflle gestellt werden. (3) Die Teilgenehmigung kann fr einen bestimmten Zeitraum oder mit dem Vorbehalt erteilt werden, dass sie bis zur Entscheidung ber die Genehmigung widerrufen oder mit Auflagen verbunden werden kann. § 13 Genehmigung und andere behçrdliche Entscheidungen Die Genehmigung schließt andere die Anlage betreffende behçrdliche Entscheidungen ein, insbesondere çffentlich-rechtliche Genehmigungen, Zulassungen, Verleihungen, Erlaubnisse und Bewilligungen mit Ausnahme von Planfeststellungen, Zulassungen bergrechtlicher Betriebsplne, behçrdlichen Entscheidungen auf Grund atomrechtlicher Vorschriften und wasserrechtlichen Erlaubnissen und 491
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Bewilligungen nach den §§ 7 und 8 des Wasserhaushaltsgesetzes.
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§ 14 Ausschluss von privatrechtlichen Abwehransprchen Auf Grund privatrechtlicher, nicht auf besonderen Titeln beruhender Ansprche zur Abwehr benachteiligender Einwirkungen von einem Grundstck auf ein benachbartes Grundstck kann nicht die Einstellung des Betriebs einer Anlage verlangt werden, deren Genehmigung unanfechtbar ist; es kçnnen nur Vorkehrungen verlangt werden, die die benachteiligenden Wirkungen ausschließen. Soweit solche Vorkehrungen nach dem Stand der Technik nicht durchfhrbar oder wirtschaftlich nicht vertretbar sind, kann lediglich Schadenersatz verlangt werden. § 14a Vereinfachte Klageerhebung Der Antragsteller kann eine verwaltungsgerichtliche Klage erheben, wenn ber seinen Widerspruch nach Ablauf von drei Monaten seit der Einlegung nicht entschieden ist, es sei denn, dass wegen besonderer Umstnde des Falles eine krzere Frist geboten ist. § 15 nderung genehmigungsbedrftiger Anlagen (1) Die nderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebs einer genehmigungsbedrftigen Anlage ist, sofern eine Genehmigung nicht beantragt wird, der zustndigen Behçrde mindestens einen Monat, bevor mit der nderung begonnen werden soll, schriftlich anzuzeigen, wenn sich die nderung auf in § 1 genannte Schutzgter auswirken kann. Der Anzeige sind Unterlagen im Sinne des § 10 Abs. 1 Satz 2 beizufgen, soweit diese fr die Prfung erforderlich sein kçnnen, ob das Vorhaben genehmigungsbedrftig ist. Die zustndige Behçrde hat dem Trger des Vorhabens den Eingang der Anzeige und der beigefgten Unterlagen unverzglich schriftlich zu besttigen. Sie teilt dem Trger des Vorhabens nach Eingang der Anzeige unverzglich mit, welche zustzlichen Unterlagen sie zur Beurteilung der Voraussetzungen des § 16 Abs. 1 bençtigt. Die Stze 1 bis 4 gelten entsprechend fr eine Anla492
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ge, die nach § 67 Abs. 2 oder § 67a Abs. 1 anzuzeigen ist oder vor Inkrafttreten dieses Gesetzes nach § 16 Abs. 4 der Gewerbeordnung anzuzeigen war. (2) Die zustndige Behçrde hat unverzglich, sptestens innerhalb eines Monats nach Eingang der Anzeige und der nach Absatz 1 Satz 2 erforderlichen Unterlagen, zu prfen, ob die nderung einer Genehmigung bedarf. Der Trger des Vorhabens darf die nderung vornehmen, sobald die zustndige Behçrde ihm mitteilt, dass die nderung keiner Genehmigung bedarf, oder sich innerhalb der in Satz 1 bestimmten Frist nicht geußert hat. Absatz 1 Satz 3 gilt fr nachgereichte Unterlagen entsprechend. (3) Beabsichtigt der Betreiber, den Betrieb einer genehmigungsbedrftigen Anlage einzustellen, so hat er dies unter Angabe des Zeitpunktes der Einstellung der zustndigen Behçrde unverzglich anzuzeigen. Der Anzeige sind Unterlagen ber die vom Betreiber vorgesehenen Maßnahmen zur Erfllung der sich aus § 5 Abs. 3 ergebenden Pflichten beizufgen. Die Stze 1 und 2 gelten fr die in Absatz 1 Satz 5 bezeichneten Anlagen entsprechend. (4) In der Rechtsverordnung nach § 10 Abs. 10 kçnnen die nheren Einzelheiten fr das Verfahren nach den Abstzen 1 bis 3 geregelt werden. § 16 Wesentliche nderung genehmigungsbedrftiger Anlagen (1) Die nderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebs einer genehmigungsbedrftigen Anlage bedarf der Genehmigung, wenn durch die nderung nachteilige Auswirkungen hervorgerufen werden kçnnen und diese fr die Prfung nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 erheblich sein kçnnen (wesentliche nderung); eine Genehmigung ist stets erforderlich, wenn die nderung oder Erweiterung des Betriebs einer genehmigungsbedrftigen Anlage fr sich genommen die Leistungsgrenzen oder Anlagengrçßen des Anhangs zur Verordnung ber genehmigungsbedrftige Anlagen erreichen. Eine Genehmigung ist nicht erforderlich, wenn durch die nderung www.WALHALLA.de
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hervorgerufene nachteilige Auswirkungen offensichtlich gering sind und die Erfllung der sich aus § 6 Abs. 1 Nr. 1 ergebenden Anforderungen sichergestellt ist. (2) Die zustndige Behçrde soll von der çffentlichen Bekanntmachung des Vorhabens sowie der Auslegung des Antrags und der Unterlagen absehen, wenn der Trger des Vorhabens dies beantragt und erhebliche nachteilige Auswirkungen auf in § 1 genannte Schutzgter nicht zu besorgen sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn erkennbar ist, dass die Auswirkungen durch die getroffenen oder vom Trger des Vorhabens vorgesehenen Maßnahmen ausgeschlossen werden oder die Nachteile im Verhltnis zu den jeweils vergleichbaren Vorteilen gering sind. Betrifft die wesentliche nderung eine in einem vereinfachten Verfahren zu genehmigende Anlage, ist auch die wesentliche nderung im vereinfachten Verfahren zu genehmigen. § 19 Abs. 3 gilt entsprechend. (3) ber den Genehmigungsantrag ist innerhalb einer Frist von sechs Monaten, im Falle des Absatzes 2 in drei Monaten zu entscheiden. Im brigen gilt § 10 Abs. 6a Satz 2 und 3 entsprechend. (4) Fr nach § 15 Abs. 1 anzeigebedrftige nderungen kann der Trger des Vorhabens eine Genehmigung beantragen. Diese ist im vereinfachten Verfahren zu erteilen; Absatz 3 und § 19 Abs. 3 gelten entsprechend. (5) Einer Genehmigung bedarf es nicht, wenn eine genehmigte Anlage oder Teile einer genehmigten Anlage im Rahmen der erteilten Genehmigung ersetzt oder ausgetauscht werden sollen. § 17 Nachtrgliche Anordnungen (1) Zur Erfllung der sich aus diesem Gesetz und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten kçnnen nach Erteilung der Genehmigung sowie nach einer nach § 15 Abs. 1 angezeigten nderung Anordnungen getroffen werden. Wird nach Erteilung der Genehmigung sowie nach einer nach § 15 Abs. 1 angezeigten nderung festgestellt, dass die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht auswww.WALHALLA.de
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reichend vor schdlichen Umwelteinwirkungen oder sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belstigungen geschtzt ist, soll die zustndige Behçrde nachtrgliche Anordnungen treffen. (1a) Bei Anlagen, die in Spalte 1 des Anhangs der Verordnung ber genehmigungsbedrftige Anlagen genannt sind, ist vor dem Erlass einer nachtrglichen Anordnung nach Absatz 1 Satz 2, durch welche Grenzwerte fr Emissionen neu festgelegt werden sollen, der Entwurf der Anordnung çffentlich bekannt zu machen. § 10 Abs. 3 und 4 Nr. 1 und 2 gilt fr die Bekanntmachung entsprechend. Einwendungsbefugt sind Personen, deren Belange durch die nachtrgliche Anordnung berhrt werden, sowie Vereinigungen, welche die Anforderungen von § 3 Abs. 1 oder § 2 Abs. 2 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes erfllen. Fr die Entscheidung ber den Erlass der nachtrglichen Anordnung gilt § 10 Abs. 7 und 8 entsprechend. (2) Die zustndige Behçrde darf eine nachtrgliche Anordnung nicht treffen, wenn sie unverhltnismßig ist, vor allem wenn der mit der Erfllung der Anordnung verbundene Aufwand außer Verhltnis zu dem mit der Anordnung angestrebten Erfolg steht; dabei sind insbesondere Art, Menge und Gefhrlichkeit der von der Anlage ausgehenden Emissionen und der von ihr verursachten Immissionen sowie die Nutzungsdauer und technische Besonderheiten der Anlage zu bercksichtigen. Darf eine nachtrgliche Anordnung wegen Unverhltnismßigkeit nicht getroffen werden, soll die zustndige Behçrde die Genehmigung unter den Voraussetzungen des § 21 Abs. 1 Nr. 3 bis 5 ganz oder teilweise widerrufen; § 21 Abs. 3 bis 6 sind anzuwenden. (3) Soweit durch Rechtsverordnung die Anforderungen nach § 5 Abs. 1 Nr. 2 abschließend festgelegt sind, drfen durch nachtrgliche Anordnungen weitergehende Anforderungen zur Vorsorge gegen schdliche Umwelteinwirkungen nicht gestellt werden. (3a) Die zustndige Behçrde soll von nachtrglichen Anordnungen absehen, soweit in einem vom Betreiber vorgelegten Plan tech493
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nische Maßnahmen an dessen Anlagen oder an Anlagen Dritter vorgesehen sind, die zu einer weitergehenden Verringerung der Emissionsfrachten fhren als die Summe der Minderungen, die durch den Erlass nachtrglicher Anordnungen zur Erfllung der sich aus diesem Gesetz oder den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ergebenden Pflichten bei den beteiligten Anlagen erreichbar wre und hierdurch der in § 1 genannte Zweck gefçrdert wird. Dies gilt nicht, soweit der Betreiber bereits zur Emissionsminderung auf Grund einer nachtrglichen Anordnung nach Absatz 1 oder einer Auflage nach § 12 Abs. 1 verpflichtet ist oder eine nachtrgliche Anordnung nach Absatz 1 Satz 2 getroffen werden soll. Der Ausgleich ist nur zwischen denselben oder in der Wirkung auf die Umwelt vergleichbaren Stoffen zulssig. Die Stze 1 bis 3 gelten auch fr nicht betriebsbereite Anlagen, fr die die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb erteilt ist oder fr die in einem Vorbescheid oder einer Teilgenehmigung Anforderungen nach § 5 Abs. 1 Nr. 2 festgelegt sind. Die Durchfhrung der Maßnahmen des Plans ist durch Anordnung sicherzustellen. (4) Ist es zur Erfllung der Anordnung erforderlich, die Lage, die Beschaffenheit oder den Betrieb der Anlage wesentlich zu ndern und ist in der Anordnung nicht abschließend bestimmt, in welcher Weise sie zu erfllen ist, so bedarf die nderung der Genehmigung nach § 16. (4a) Zur Erfllung der Pflichten nach § 5 Abs. 3 soll bei Abfallentsorgungsanlagen im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 1 auch eine Sicherheitsleistung angeordnet werden. Nach der Einstellung des gesamten Betriebes kçnnen Anordnungen zur Erfllung der sich aus § 5 Abs. 3 ergebenden Pflichten nur noch whrend eines Zeitraumes von einem Jahr getroffen werden. (4b) Anforderungen im Sinne des § 12 Absatz 2c kçnnen auch nachtrglich angeordnet werden. (5) Die Abstze 1 bis 4b gelten entsprechend fr Anlagen, die nach § 67 Abs. 2 anzuzeigen sind oder vor Inkrafttreten dieses Gesetzes 494
§§ 18 – 20
nach § 16 Abs. 4 der Gewerbeordnung anzuzeigen waren. § 18 Erlçschen der Genehmigung (1) Die Genehmigung erlischt, wenn 1. innerhalb einer von der Genehmigungsbehçrde gesetzten angemessenen Frist nicht mit der Errichtung oder dem Betrieb der Anlage begonnen oder 2. eine Anlage whrend eines Zeitraums von mehr als drei Jahren nicht mehr betrieben worden ist. (2) Die Genehmigung erlischt ferner, soweit das Genehmigungserfordernis aufgehoben wird. (3) Die Genehmigungsbehçrde kann auf Antrag die Fristen nach Absatz 1 aus wichtigem Grunde verlngern, wenn hierdurch der Zweck des Gesetzes nicht gefhrdet wird. § 19 Vereinfachtes Verfahren (1) Durch Rechtsverordnung nach § 4 Abs. 1 Satz 3 kann vorgeschrieben werden, dass die Genehmigung von Anlagen bestimmter Art oder bestimmten Umfangs in einem vereinfachten Verfahren erteilt wird, sofern dies nach Art, Ausmaß und Dauer der von diesen Anlagen hervorgerufenen schdlichen Umwelteinwirkungen und sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen und erheblichen Belstigungen mit dem Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vereinbar ist. Satz 1 gilt fr Abfallentsorgungsanlagen entsprechend. (2) In dem vereinfachten Verfahren sind § 10 Abs. 2, 3, 4, 6, 7 Satz 2 und 3, Abs.8 und 9 sowie die § 11 und 14 nicht anzuwenden. (3) Die Genehmigung ist auf Antrag des Trgers des Vorhabens abweichend von den Abstzen 1 und 2 nicht in einem vereinfachten Verfahren zu erteilen. § 20 Untersagung, Stilllegung und Beseitigung (1) Kommt der Betreiber einer genehmigungsbedrftigen Anlage einer Auflage, einer vollziehbaren nachtrglichen Anordnung oder einer abschließend bestimmten Pflicht aus einer Rechtsverordnung nach § 7 nicht www.WALHALLA.de
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nach und betreffen die Auflage, die Anordnung oder die Pflicht die Beschaffenheit oder den Betrieb der Anlage, so kann die zustndige Behçrde den Betrieb ganz oder teilweise bis zur Erfllung der Auflage, der Anordnung oder der Pflichten aus der Rechtsverordnung nach § 7 untersagen. (1a) Die zustndige Behçrde hat die Inbetriebnahme oder Weiterfhrung einer genehmigungsbedrftigen Anlage, die Betriebsbereich oder Teil eines Betriebsbereichs ist und gewerblichen Zwecken dient oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Verwendung findet, ganz oder teilweise zu untersagen, solange und soweit die von dem Betreiber getroffenen Maßnahmen zur Verhtung schwerer Unflle im Sinne des Artikels 3 Nr. 5 der Richtlinie 96/82/EG oder zur Begrenzung der Auswirkungen derartiger Unflle eindeutig unzureichend sind. Die zustndige Behçrde kann die Inbetriebnahme oder Weiterfhrung einer Anlage im Sinne des Satzes 1 ganz oder teilweise untersagen, wenn der Betreiber die in einer zur Umsetzung der Richtlinie 96/82/EG erlassenen Rechtsverordnung vorgeschriebenen Mitteilungen, Berichte oder sonstigen Informationen nicht fristgerecht bermittelt. (2) Die zustndige Behçrde soll anordnen, dass eine Anlage, die ohne die erforderliche Genehmigung errichtet, betrieben oder wesentlich gendert wird, stillzulegen oder zu beseitigen ist. Sie hat die Beseitigung anzuordnen, wenn die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht auf andere Weise ausreichend geschtzt werden kann. (3) Die zustndige Behçrde kann den weiteren Betrieb einer genehmigungsbedrftigen Anlage durch den Betreiber oder einen mit der Leitung des Betriebs Beauftragten untersagen, wenn Tatsachen vorliegen, welche die Unzuverlssigkeit dieser Personen in Bezug auf die Einhaltung von Rechtsvorschriften zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen dartun, und die Untersagung zum Wohl der Allgemeinheit geboten ist. Dem Betreiber der Anlage kann auf Antrag die Erlaubnis erteilt werden, die Anlage durch eine Person betreiben zu lassen, die die Gewhr www.WALHALLA.de
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fr den ordnungsgemßen Betrieb der Anlage bietet. Die Erlaubnis kann mit Auflagen verbunden werden. § 21 Widerruf der Genehmigung (1) Eine nach diesem Gesetz erteilte rechtmßige Genehmigung darf, auch nachdem sie unanfechtbar geworden ist, ganz oder teilweise mit Wirkung fr die Zukunft nur widerrufen werden, 1. wenn der Widerruf gemß § 12 Abs. 2 Satz 2 oder Abs. 3 vorbehalten ist; 2. wenn mit der Genehmigung eine Auflage verbunden ist und der Begnstigte diese nicht oder nicht innerhalb einer ihm gesetzten Frist erfllt hat; 3. wenn die Genehmigungsbehçrde auf Grund nachtrglich eingetretener Tatsachen berechtigt wre, die Genehmigung nicht zu erteilen, und wenn ohne den Widerruf das çffentliche Interesse gefhrdet wrde; 4. wenn die Genehmigungsbehçrde auf Grund einer genderten Rechtsvorschrift berechtigt wre, die Genehmigung nicht zu erteilen, soweit der Betreiber von der Genehmigung noch keinen Gebrauch gemacht hat, und wenn ohne den Widerruf das çffentliche Interesse gefhrdet wrde; 5. um schwere Nachteile fr das Gemeinwohl zu verhten oder zu beseitigen. (2) Erhlt die Genehmigungsbehçrde von Tatsachen Kenntnis, welche den Widerruf einer Genehmigung rechtfertigen, so ist der Widerruf nur innerhalb eines Jahres seit dem Zeitpunkt der Kenntnisnahme zulssig. (3) Die widerrufene Genehmigung wird mit dem Wirksamwerden des Widerrufs unwirksam, wenn die Genehmigungsbehçrde keinen spteren Zeitpunkt bestimmt. (4) Wird die Genehmigung in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 3 bis 5 widerrufen, so hat die Genehmigungsbehçrde den Betroffenen auf Antrag fr den Vermçgensnachteil zu entschdigen, den dieser dadurch erleidet, dass er auf den Bestand der Genehmigung vertraut hat, soweit sein Vertrauen schutzwrdig ist. Der Vermçgensnachteil ist jedoch nicht 495
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ber den Betrag des Interesses hinaus zu ersetzen, das der Betroffene an dem Bestand der Genehmigung hat. Der auszugleichende Vermçgensnachteil wird durch die Genehmigungsbehçrde festgesetzt. Der Anspruch kann nur innerhalb eines Jahres geltend gemacht werden; die Frist beginnt, sobald die Genehmigungsbehçrde den Betroffenen auf sie hingewiesen hat. (5) Die Lnder kçnnen die in Absatz 4 Satz 1 getroffene Bestimmung des Entschdigungspflichtigen abweichend regeln. (6) Fr Streitigkeiten ber die Entschdigung ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. (7) Die Abstze 1 bis 6 gelten nicht, wenn eine Genehmigung, die von einem Dritten angefochten worden ist, whrend des Vorverfahrens oder whrend des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens aufgehoben wird, soweit dadurch dem Widerspruch oder der Klage abgeholfen wird. Zweiter Abschnitt Nicht genehmigungsbedrftige Anlagen § 22 Pflichten der Betreiber nicht genehmigungsbedrftiger Anlagen (1) Nicht genehmigungsbedrftige Anlagen sind so zu errichten und zu betreiben, dass 1. schdliche Umwelteinwirkungen verhindert werden, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind, 2. nach dem Stand der Technik unvermeidbare schdliche Umwelteinwirkungen auf ein Mindestmaß beschrnkt werden und 3. die beim Betrieb der Anlagen entstehenden Abflle ordnungsgemß beseitigt werden kçnnen. Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates auf Grund der Art oder Menge aller oder einzelner anfallender Abflle die Anlagen zu bestimmen, fr die die Anforderungen des § 5 Abs. 1 Nr. 3 entsprechend gelten. Fr Anlagen, die nicht gewerblichen Zwecken dienen und nicht im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Verwendung finden, gilt 496
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die Verpflichtung des Satzes 1 nur, soweit sie auf die Verhinderung oder Beschrnkung von schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Gerusche oder von Funkanlagen ausgehende nichtionisierende Strahlen gerichtet ist. (2) Weitergehende çffentlich-rechtliche Vorschriften bleiben unberhrt. § 23 Anforderungen an die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb nicht genehmigungsbedrftiger Anlagen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, dass die Errichtung, die Beschaffenheit und der Betrieb nicht genehmigungsbedrftiger Anlagen bestimmten Anforderungen zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schdlichen Umwelteinwirkungen und, soweit diese Anlagen gewerblichen Zwecken dienen oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Verwendung finden und Betriebsbereiche oder Bestandteile von Betriebsbereichen sind, vor sonstigen Gefahren zur Verhtung schwerer Unflle im Sinne des Artikels 3 Nr. 5 der Richtlinie 96/82/EG und zur Begrenzung der Auswirkungen derartiger Unflle fr Mensch und Umwelt gengen mssen, insbesondere dass 1. die Anlagen bestimmten technischen Anforderungen entsprechen mssen, 2. die von Anlagen ausgehenden Emissionen bestimmte Grenzwerte nicht berschreiten drfen, 3. die Betreiber von Anlagen Messungen von Emissionen und Immissionen nach in der Rechtsverordnung nher zu bestimmenden Verfahren vorzunehmen haben oder von einer in der Rechtsverordnung zu bestimmenden Stelle vornehmen lassen mssen, 4. die Betreiber bestimmter Anlagen der zustndigen Behçrde unverzglich die Inbetriebnahme oder eine nderung einer Anlage, die fr die Erfllung von in der Rechtsverordnung vorgeschriebenen www.WALHALLA.de
§§ 24 – 25
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Pflichten von Bedeutung sein kann, anzuzeigen haben, 4a. die Betreiber von Anlagen, die Betriebsbereiche oder Bestandteile von Betriebsbereichen sind, innerhalb einer angemessenen Frist vor Errichtung, vor Inbetriebnahme oder vor einer nderung dieser Anlagen, die fr die Erfllung von in der Rechtsverordnung vorgeschriebenen Pflichten von Bedeutung sein kann, dies der zustndigen Behçrde anzuzeigen haben und 5. bestimmte Anlagen nur betrieben werden drfen, nachdem die Bescheinigung eines von der nach Landesrecht zustndigen Behçrde bekannt gegebenen Sachverstndigen vorgelegt worden ist, dass die Anlage den Anforderungen der Rechtsverordnung oder einer Bauartzulassung nach § 33 entspricht. In der Rechtsverordnung nach Satz 1 kçnnen auch die Anforderungen bestimmt werden, denen Sachverstndige hinsichtlich ihrer Fachkunde, Zuverlssigkeit und gertetechnischen Ausstattung gengen mssen. Wegen der Anforderungen nach Satz 1 Nr. 1 bis 3 gilt § 7 Abs. 5 entsprechend. (1a) Fr bestimmte nicht genehmigungsbedrftige Anlagen kann durch Rechtsverordnung nach Absatz 1 vorgeschrieben werden, dass auf Antrag des Trgers des Vorhabens ein Verfahren zur Erteilung einer Genehmigung nach § 4 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit § 6 durchzufhren ist. Im Falle eines Antrags nach Satz 1 sind fr die betroffene Anlage an Stelle der fr nicht genehmigungsbedrftige Anlagen geltenden Vorschriften die Vorschriften ber genehmigungsbedrftige Anlagen anzuwenden. Fr das Verfahren gilt § 19 Abs. 2 und 3 entsprechend. (2) Soweit die Bundesregierung von der Ermchtigung keinen Gebrauch macht, sind die Landesregierungen ermchtigt, durch Rechtsverordnung Vorschriften im Sinne des Absatzes 1 zu erlassen. Die Landesregierungen kçnnen die Ermchtigung auf eine oder mehrere oberste Landesbehçrden bertragen. www.WALHALLA.de
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§ 24 Anordnungen im Einzelfall Die zustndige Behçrde kann im Einzelfall die zur Durchfhrung des § 22 und der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen erforderlichen Anordnungen treffen. Kann das Ziel der Anordnung auch durch eine Maßnahme zum Zwecke des Arbeitsschutzes erreicht werden, soll diese angeordnet werden. § 25 Untersagung (1) Kommt der Betreiber einer Anlage einer vollziehbaren behçrdlichen Anordnung nach § 24 Satz 1 nicht nach, so kann die zustndige Behçrde den Betrieb der Anlage ganz oder teilweise bis zur Erfllung der Anordnung untersagen. (1a) Die zustndige Behçrde hat die Inbetriebnahme oder Weiterfhrung einer nicht genehmigungsbedrftigen Anlage, die Betriebsbereich oder Teil eines Betriebsbereichs ist und gewerblichen Zwecken dient oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Verwendung findet, ganz oder teilweise zu untersagen, solange und soweit die von dem Betreiber getroffenen Maßnahmen zur Verhtung schwerer Unflle im Sinne des Artikels 3 Nr. 5 der Richtlinie 96/82/EG oder zur Begrenzung der Auswirkungen derartiger Unflle eindeutig unzureichend sind. Die zustndige Behçrde kann die Inbetriebnahme oder die Weiterfhrung einer Anlage im Sinne des Satzes 1 ganz oder teilweise untersagen, wenn der Betreiber die in einer zur Umsetzung der Richtlinie 96/82/EG erlassenen Rechtsverordnung vorgeschriebenen Mitteilungen, Berichte oder sonstigen Informationen nicht fristgerecht bermittelt. (2) Wenn die von einer Anlage hervorgerufenen schdlichen Umwelteinwirkungen das Leben oder die Gesundheit von Menschen oder bedeutende Sachwerte gefhrden, soll die zustndige Behçrde die Errichtung oder den Betrieb der Anlage ganz oder teilweise untersagen, soweit die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft nicht auf andere Weise ausreichend geschtzt werden kann. 497
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Dritter Abschnitt Ermittlung von Emissionen und Immissionen, sicherheitstechnische Prfungen
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§ 26 Messungen aus besonderem Anlass Die zustndige Behçrde kann anordnen, dass der Betreiber einer genehmigungsbedrftigen Anlage oder, soweit § 22 Anwendung findet, einer nicht genehmigungsbedrftigen Anlage Art und Ausmaß der von der Anlage ausgehenden Emissionen sowie die Immissionen im Einwirkungsbereich der Anlage durch eine der von der nach Landesrecht zustndigen Behçrde bekannt gegebenen Stellen ermitteln lsst, wenn zu befrchten ist, dass durch die Anlage schdliche Umwelteinwirkungen hervorgerufen werden. Die zustndige Behçrde ist befugt, Einzelheiten ber Art und Umfang der Ermittlungen sowie ber die Vorlage des Ermittlungsergebnisses vorzuschreiben. § 27 Emissionserklrung (1) Der Betreiber einer genehmigungsbedrftigen Anlage ist verpflichtet, der zustndigen Behçrde innerhalb einer von ihr zu setzenden Frist oder zu dem in der Rechtsverordnung nach Absatz 4 festgesetzten Zeitpunkt Angaben zu machen ber Art, Menge, rumliche und zeitliche Verteilung der Luftverunreinigungen, die von der Anlage in einem bestimmten Zeitraum ausgegangen sind, sowie ber die Austrittsbedingungen (Emissionserklrung); er hat die Emissionserklrung nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach Absatz 4 entsprechend dem neuesten Stand zu ergnzen. § 52 Abs. 5 gilt sinngemß. Satz 1 gilt nicht fr Betreiber von Anlagen, von denen nur in geringem Umfang Luftverunreinigungen ausgehen kçnnen. (2) Auf die nach Absatz 1 erlangten Kenntnisse und Unterlagen sind die §§ 93, 97, 105 Abs. 1, § 111 Abs. 5 in Verbindung mit § 105 Abs. 1 sowie § 116 Abs. 1 der Abgabenordnung nicht anzuwenden. Dies gilt nicht, soweit die Finanzbehçrden die Kenntnisse fr die Durchfhrung eines Verfahrens wegen einer Steuerstraftat sowie eines damit zusammenhngenden Besteuerungsverfahrens 498
§§ 26 – 28
bençtigen, an deren Verfolgung ein zwingendes çffentliches Interesse besteht, oder soweit es sich um vorstzlich falsche Angaben des Auskunftspflichtigen oder der fr ihn ttigen Personen handelt. (3) Der Inhalt der Emissionserklrung ist Dritten auf Antrag bekannt zu geben. Einzelangaben der Emissionserklrung drfen nicht verçffentlicht oder Dritten bekannt gegeben werden, wenn aus diesen Rckschlsse auf Betriebs- oder Geschftsgeheimnisse gezogen werden kçnnen. Bei Abgabe der Emissionserklrung hat der Betreiber der zustndigen Behçrde mitzuteilen und zu begrnden, welche Einzelangaben der Emissionserklrung Rckschlsse auf Betriebs- oder Geschftsgeheimnisse erlauben. (4) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Inhalt, Umfang, Form und Zeitpunkt der Abgabe der Emissionserklrung, das bei der Ermittlung der Emissionen einzuhaltende Verfahren und den Zeitraum, innerhalb dessen die Emissionserklrung zu ergnzen ist, zu regeln. In der Rechtsverordnung wird auch bestimmt, welche Betreiber genehmigungsbedrftiger Anlagen nach Absatz 1 Satz 3 von der Pflicht zur Abgabe einer Emissionserklrung befreit sind. Darber hinaus kann zur Erfllung der Pflichten aus bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften in der Rechtsverordnung vorgeschrieben werden, dass die zustndigen Behçrden ber die nach Landesrecht zustndige Behçrde dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu einem festgelegten Zeitpunkt Emissionsdaten zur Verfgung stellen, die den Emissionserklrungen zu entnehmen sind. § 28 Erstmalige und wiederkehrende Messungen bei genehmigungsbedrftigen Anlagen Die zustndige Behçrde kann bei genehmigungsbedrftigen Anlagen 1. nach der Inbetriebnahme oder einer nderung im Sinne des § 15 oder des § 16 und sodann www.WALHALLA.de
§§ 29 – 29a
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
2. nach Ablauf eines Zeitraums von jeweils drei Jahren Anordnungen nach § 26 auch ohne die dort genannten Voraussetzungen treffen. Hlt die Behçrde wegen Art, Menge und Gefhrlichkeit der von der Anlage ausgehenden Emissionen Ermittlungen auch whrend des in Nummer 2 genannten Zeitraums fr erforderlich, so soll sie auf Antrag des Betreibers zulassen, dass diese Ermittlungen durch den Immissionsschutzbeauftragten durchgefhrt werden, wenn dieser hierfr die erforderliche Fachkunde, Zuverlssigkeit und gertetechnische Ausstattung besitzt. § 29 Kontinuierliche Messungen (1) Die zustndige Behçrde kann bei genehmigungsbedrftigen Anlagen anordnen, dass statt durch Einzelmessungen nach § 26 oder § 28 oder neben solchen Messungen bestimmte Emissionen oder Immissionen unter Verwendung aufzeichnender Messgerte fortlaufend ermittelt werden. Bei Anlagen mit erheblichen Emissionsmassenstrçmen luftverunreinigender Stoffe sollen unter Bercksichtigung von Art und Gefhrlichkeit dieser Stoffe Anordnungen nach Satz 1 getroffen werden, soweit eine berschreitung der in Rechtsvorschriften, Auflagen oder Anordnungen festgelegten Emissionsbegrenzungen nach der Art der Anlage nicht ausgeschlossen werden kann. (2) Die zustndige Behçrde kann bei nicht genehmigungsbedrftigen Anlagen, soweit § 22 anzuwenden ist, anordnen, dass statt durch Einzelmessungen nach § 26 oder neben solchen Messungen bestimmte Emissionen oder Immissionen unter Verwendung aufzeichnender Messgerte fortlaufend ermittelt werden, wenn dies zur Feststellung erforderlich ist, ob durch die Anlage schdliche Umwelteinwirkungen hervorgerufen werden. § 29a Anordnung sicherheitstechnischer Prfungen (1) Die zustndige Behçrde kann anordnen, dass der Betreiber einer genehmigungsbedrftigen Anlage einen der von der nach www.WALHALLA.de
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Landesrecht zustndigen Behçrde bekannt gegebenen Sachverstndigen mit der Durchfhrung bestimmter sicherheitstechnischer Prfungen sowie Prfungen von sicherheitstechnischen Unterlagen beauftragt. In der Anordnung kann die Durchfhrung der Prfungen durch den Stçrfallbeauftragten (§ 58a), eine zugelassene berwachungsstelle nach § 17 Abs. 1 des Gerte- und Produktsicherheitsgesetzes oder einen in einer fr Anlagen nach § 2 Abs. 7 des Gerte- und Produktsicherheitsgesetzes erlassenen Rechtsverordnung genannten Sachverstndigen gestattet werden, wenn diese hierfr die erforderliche Fachkunde, Zuverlssigkeit und gertetechnische Ausstattung besitzen; das Gleiche gilt fr einen nach § 36 Abs. 1 der Gewerbeordnung bestellten Sachverstndigen, der eine besondere Sachkunde im Bereich sicherheitstechnischer Prfungen nachweist. Die zustndige Behçrde ist befugt, Einzelheiten ber Art und Umfang der sicherheitstechnischen Prfungen sowie ber die Vorlage des Prfungsergebnisses vorzuschreiben. (2) Prfungen kçnnen angeordnet werden 1. fr einen Zeitpunkt whrend der Errichtung oder sonst vor der Inbetriebnahme der Anlage, 2. fr einen Zeitpunkt nach deren Inbetriebnahme, 3. in regelmßigen Abstnden, 4. im Falle einer Betriebseinstellung oder 5. wenn Anhaltspunkte dafr bestehen, dass bestimmte sicherheitstechnische Anforderungen nicht erfllt werden. Satz 1 gilt entsprechend bei einer nderung im Sinne des § 15 oder des § 16. (3) Der Betreiber hat die Ergebnisse der sicherheitstechnischen Prfungen der zustndigen Behçrde sptestens einen Monat nach Durchfhrung der Prfung vorzulegen; er hat diese Ergebnisse unverzglich vorzulegen, sofern dies zur Abwehr gegenwrtiger Gefahren erforderlich ist. 499
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IV.5
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
§ 30 Kosten der Messungen und sicherheitstechnischen Prfungen Die Kosten fr die Ermittlungen der Emissionen und Immissionen sowie fr die sicherheitstechnischen Prfungen trgt der Betreiber der Anlage. Bei nicht genehmigungsbedrftigen Anlagen trgt der Betreiber die Kosten fr Ermittlungen nach § 26 oder § 29 Abs. 2 nur, wenn die Ermittlungen ergeben, dass 1. Auflagen oder Anordnungen nach den Vorschriften dieses Gesetzes oder der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen nicht erfllt worden sind oder 2. Anordnungen oder Auflagen nach den Vorschriften dieses Gesetzes oder der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen geboten sind. § 31 Auskunft ber ermittelte Emissionen und Immissionen Der Betreiber der Anlage hat das Ergebnis der auf Grund einer Anordnung nach § 26, § 28 oder § 29 getroffenen Ermittlungen der zustndigen Behçrde auf Verlangen mitzuteilen und die Aufzeichnungen der Messgerte nach § 29 fnf Jahre lang aufzubewahren. Die zustndige Behçrde kann die Art der bermittlung der Messergebnisse vorschreiben. Die Ergebnisse der berwachung der Emissionen, die bei der Behçrde vorliegen, sind fr die ffentlichkeit nach den Bestimmungen des Umweltinformationsgesetzes mit Ausnahme des § 12 zugnglich; fr Landesbehçrden gelten die landesrechtlichen Vorschriften.
§§ 30 – 32
Dritter Teil Beschaffenheit von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen, Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen; Biokraftstoffe Erster Abschnitt Beschaffenheit von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen, Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen § 32 Beschaffenheit von Anlagen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, dass serienmßig hergestellte Teile von Betriebssttten und sonstigen ortsfesten Einrichtungen sowie die in § 3 Absatz 5 Nummer 2 bezeichneten Anlagen und hierfr serienmßig hergestellte Teile gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen nur in den Verkehr gebracht oder eingefhrt werden drfen, wenn sie bestimmten Anforderungen zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Gerusche, Erschtterungen oder nichtionisierende Strahlen gengen. In den Rechtsverordnungen nach Satz 1 kann insbesondere vorgeschrieben werden, dass 1. die Emissionen der Anlagen oder der serienmßig hergestellten Teile bestimmte Werte nicht berschreiten drfen, 2. die Anlagen oder die serienmßig hergestellten Teile bestimmten technischen Anforderungen zur Begrenzung der Emissionen entsprechen mssen. Emissionswerte nach Satz 2 Nr. 1 kçnnen unter Bercksichtigung der technischen Entwicklung auch fr einen Zeitpunkt nach Inkrafttreten der Rechtsverordnung festgesetzt werden. Wegen der Anforderungen nach den Stzen 1 bis 3 gilt § 7 Abs. 5 entsprechend. (2) In einer Rechtsverordnung kann ferner vorgeschrieben werden, dass die Anlagen oder die serienmßig hergestellten Teile gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen nur in den Verkehr gebracht oder eingefhrt werden drfen, wenn
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§§ 33 – 34
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
sie mit Angaben ber die Hçhe ihrer Emissionen gekennzeichnet sind. § 33 Bauartzulassung (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen sowie zur Vorsorge gegen schdliche Umwelteinwirkungen nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. zu bestimmen, dass in § 3 Abs. 5 Nr. 1 oder 2 bezeichnete Anlagen oder bestimmte Teile von solchen Anlagen nach einer Bauartprfung allgemein zugelassen und dass mit der Bauartzulassung Auflagen zur Errichtung und zum Betrieb verbunden werden kçnnen; 2. vorzuschreiben, dass bestimmte serienmßig hergestellte Anlagen oder bestimmte hierfr serienmßig hergestellte Teile gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen nur in Verkehr gebracht werden drfen, wenn die Bauart der Anlage oder des Teils allgemein zugelassen ist und die Anlage oder der Teil dem zugelassenen Muster entspricht; 3. das Verfahren der Bauartzulassung zu regeln; 4. zu bestimmen, welche Gebhren und Auslagen fr die Bauartzulassung zu entrichten sind; die Gebhren werden nur zur Deckung des mit den Prfungen verbundenen Personal- und Sachaufwandes erhoben, zu dem insbesondere der Aufwand fr die Sachverstndigen, die Prfeinrichtungen und -stoffe sowie fr die Entwicklung geeigneter Prfverfahren und fr den Erfahrungsaustausch gehçrt; es kann bestimmt werden, dass eine Gebhr auch fr eine Prfung erhoben werden kann, die nicht begonnen oder nicht zu Ende gefhrt worden ist, wenn die Grnde hierfr von demjenigen zu vertreten sind, der die Prfung veranlasst hat; die Hçhe der Gebhrenstze richtet sich nach der Zahl der Stunden, die ein Sachverstndiger durchschnittlich fr die verschiedenen Prfungen der bestimmten Anlagenart bençtigt; www.WALHALLA.de
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in der Rechtsverordnung kçnnen die Kostenbefreiung, die Kostenglubigerschaft, die Kostenschuldnerschaft, der Umfang der zu erstattenden Auslagen und die Kostenerhebung abweichend von den Vorschriften des Verwaltungskostengesetzes vom 23. Juni 1970 (Bundesgesetzbl. I S. 821) geregelt werden. (2) Die Zulassung der Bauart darf nur von der Erfllung der in § 32 Abs. 1 und 2 genannten oder in anderen Rechtsvorschriften festgelegten Anforderungen sowie von einem Nachweis der Hçhe der Emissionen der Anlage oder des Teils abhngig gemacht werden. § 34 Beschaffenheit von Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, dass Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze zu diesen Stoffen gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen nur hergestellt, in den Verkehr gebracht oder eingefhrt werden drfen, wenn sie bestimmten Anforderungen zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen gengen. In den Rechtsverordnungen nach Satz 1 kann insbesondere bestimmt werden, dass 1. natrliche Bestandteile oder Zustze von Brennstoffen, Treibstoffen oder Schmierstoffen nach Satz 1, die bei bestimmungsgemßer Verwendung der Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze Luftverunreinigungen hervorrufen oder die Bekmpfung von Luftverunreinigungen behindern, nicht zugesetzt werden oder einen bestimmten Hçchstgehalt nicht berschreiten drfen, 1a. Zustze zu Brennstoffen, Treibstoffen oder Schmierstoffen bestimmte Stoffe, die Luftverunreinigungen hervorrufen oder die Bekmpfung von Luftverunreinigungen behindern, nicht oder nur in besonderer Zusammensetzung enthalten drfen, 501
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2. Brennstoffe, Treibstoffe oder Schmierstoffe nach Satz 1 bestimmte Zustze enthalten mssen, durch die das Entstehen von Luftverunreinigungen begrenzt wird, 3. Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze nach Satz 1 einer bestimmten Behandlung, durch die das Entstehen von Luftverunreinigungen begrenzt wird, unterworfen werden mssen,
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4. derjenige, der gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen flssige Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze zu diesen Stoffen herstellt, einfhrt oder sonst in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt, der zustndigen Bundesoberbehçrde a) Zustze zu flssigen Brennstoffen, Treibstoffen oder Schmierstoffen, die in ihrer chemischen Zusammensetzung andere Elemente als Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten, anzuzeigen hat und b) nher zu bestimmende Angaben ber die Art und die eingesetzte Menge sowie die mçglichen schdlichen Umwelteinwirkungen der Zustze und deren Verbrennungsprodukte zu machen hat. Anforderungen nach Satz 2 kçnnen unter Bercksichtigung der technischen Entwicklung auch fr einen Zeitpunkt nach Inkrafttreten der Rechtsverordnungen festgesetzt werden. Wegen der Anforderungen nach den Stzen 1 bis 3 gilt § 7 Abs. 5 entsprechend. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, 1. dass bei der Einfuhr von Brennstoffen, Treibstoffen, Schmierstoffen oder Zustzen, fr die Anforderungen nach Absatz 1 Satz 1 festgesetzt worden sind, eine schriftliche Erklrung des Herstellers ber die Beschaffenheit der Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze den Zolldienststellen vorzulegen, bis zum ersten Bestimmungsort der Sendung mitzu502
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§ 35
fhren und bis zum Abgang der Sendung vom ersten Bestimmungsort dort verfgbar zu halten ist, dass der Einfhrer diese Erklrung zu seinen Geschftspapieren zu nehmen hat, welche Angaben ber die Beschaffenheit der Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze die schriftliche Erklrung enthalten muss, dass Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze nach Absatz 1 Satz 1, die in den Geltungsbereich dieses Gesetzes, ausgenommen in Zollausschlsse, verbracht werden, bei der Verbringung von dem Einfhrer den zustndigen Behçrden des Bestimmungsortes zu melden sind, dass bei der Lagerung von Brennstoffen, Treibstoffen, Schmierstoffen oder Zustzen nach Absatz 1 Satz 1 Tankbelegbcher zu fhren sind, aus denen sich die Lieferer der Brennstoffe, Treibstoffe, Schmierstoffe oder Zustze nach Absatz 1 Satz 1 ergeben, dass derjenige, der gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen an den Verbraucher Stoffe oder Zustze nach Absatz 1 Satz 1 verußert, diese deutlich sichtbar und leicht lesbar mit Angaben ber bestimmte Eigenschaften kenntlich zu machen hat und dass derjenige, der Stoffe oder Zustze nach Absatz 1 Satz 1 gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen in den Verkehr bringt, den nach Nummer 6 Auszeichnungspflichtigen ber bestimmte Eigenschaften zu unterrichten hat.
§ 35 Beschaffenheit von Stoffen und Erzeugnissen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, dass bestimmte Stoffe oder Erzeugnisse aus Stoffen, die geeignet sind, bei ihrer bestimmungsgemßen Verwendung oder bei der Verbrennung zum Zwecke der Beseitigung oder der Rckgewww.WALHALLA.de
§§ 36 – 37a
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winnung einzelner Bestandteile schdliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen hervorzurufen, gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen nur hergestellt, eingefhrt oder sonst in den Verkehr gebracht werden drfen, wenn sie zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen bestimmten Anforderungen an ihre Zusammensetzung und das Verfahren zu ihrer Herstellung gengen. Die Ermchtigung des Satzes 1 erstreckt sich nicht auf Anlagen, Brennstoffe, Treibstoffe und Fahrzeuge. (2) Anforderungen nach Absatz 1 Satz 1 kçnnen unter Bercksichtigung der technischen Entwicklung auch fr einen Zeitpunkt nach Inkrafttreten der Rechtsverordnung festgesetzt werden. Wegen der Anforderungen nach Absatz 1 und Absatz 2 Satz 1 gilt § 7 Abs. 5 entsprechend. (3) Soweit dies mit dem Schutz der Allgemeinheit vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen vereinbar ist, kann in der Rechtsverordnung nach Absatz 1 an Stelle der Anforderungen ber die Zusammensetzung und das Herstellungsverfahren vorgeschrieben werden, dass die Stoffe und Erzeugnisse deutlich sichtbar und leicht lesbar mit dem Hinweis zu kennzeichnen sind, dass bei ihrer bestimmungsgemßen Verwendung oder bei ihrer Verbrennung schdliche Umwelteinwirkungen entstehen kçnnen oder dass bei einer bestimmten Verwendungsart schdliche Umwelteinwirkungen vermieden werden kçnnen. § 36 Ausfuhr In den Rechtsverordnungen nach den §§ 32 bis 35 kann vorgeschrieben werden, dass die Vorschriften ber das Herstellen, Einfhren und das Inverkehrbringen nicht gelten fr Anlagen, Stoffe, Erzeugnisse, Brennstoffe und Treibstoffe, die zur Lieferung in Gebiete außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes bestimmt sind.
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§ 37 Erfllung von zwischenstaatlichen Vereinbarungen und Beschlssen der Europischen Gemeinschaften Zur Erfllung von Verpflichtungen aus zwischenstaatlichen Vereinbarungen oder von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften kann die Bundesregierung zu dem in § 1 genannten Zweck durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, dass Anlagen, Stoffe, Erzeugnisse, Brennstoffe oder Treibstoffe gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen nur in den Verkehr gebracht werden drfen, wenn sie nach Maßgabe der §§ 32 bis 35 bestimmte Anforderungen erfllen. In einer Rechtsverordnung nach Satz 1, die der Erfllung bindender Beschlsse der Europischen Gemeinschaften ber Maßnahmen zur Bekmpfung der Emission von gasfçrmigen Schadstoffen und luftverunreinigenden Partikeln aus Verbrennungsmotoren fr mobile Maschinen und Gerte dient, kann das Kraftfahrt-Bundesamt als Genehmigungsbehçrde bestimmt und insoweit der Fachaufsicht des Bundesministeriums fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstellt werden. Zweiter Abschnitt Biokraftstoffe § 37a Mindestanteil von Biokraftstoffen an der Gesamtmenge des in Verkehr gebrachten Kraftstoffs; Treibhausgasminderung (1) Wer gewerbsmßig oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 und 4 des Energiesteuergesetzes zu versteuernde Otto- oder Dieselkraftstoffe in Verkehr bringt, hat sicherzustellen, dass die gesamte im Lauf eines Kalenderjahres in Verkehr gebrachte Menge Kraftstoffs nach Maßgabe der Abstze 3 und 3a einen Mindestanteil von Biokraftstoff enthlt. Kraftstoff gilt mit dem Entstehen der Energiesteuer nach § 8 Abs. 1, § 9 Abs. 1, § 9a Absatz 4, § 15 Abs. 1 oder Abs. 2, auch jeweils in Verbindung mit § 15 Abs. 4, § 19b Absatz 1, § 22 Absatz 1 oder § 23 Abs. 1 oder Abs. 2 des 503
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
Energiesteuergesetzes als in den Verkehr gebracht. Die Abgabe von Otto- und Dieselkraftstoff an die Bundeswehr zu Zwecken der Verteidigung oder der Erfllung zwischenstaatlicher Verpflichtungen gilt nicht als Inverkehrbringen im Sinne der Stze 1 und 2. Dies gilt auch fr den Erwerb von Otto- und Dieselkraftstoff durch die Bundeswehr zu einem in Satz 3 genannten Zweck. Der Bundeswehr gleichgestellt sind auf Grund vçlkerrechtlicher Vertrge in der Bundesrepublik Deutschland befindliche Truppen sowie Einrichtungen, die die Bundeswehr oder diese Truppen zur Erfllung ihrer jeweiligen Aufgaben einsetzt oder einsetzen. Die Abgabe von Kraftstoff im Eigentum des Erdçlbevorratungsverbandes auf Grund einer Freigabe nach § 30 Abs. 1, auch in Verbindung mit Absatz 2, des Erdçlbevorratungsgesetzes durch den Erdçlbevorratungsverband, Mitglieder des Erdçlbevorratungsverbandes oder Dritte sowie nachfolgende Abgaben gelten nicht als Inverkehrbringen im Sinne der Stze 1 und 2. Dies gilt auch fr die Abgabe von Kraftstoff in den in Satz 6 genannten Fllen im Rahmen von Delegationen nach § 5 Abs. 2 des Erdçlbevorratungsgesetzes durch Mitglieder des Erdçlbevorratungsverbandes oder Dritte sowie fr nachfolgende Abgaben. Die Abgabe von Ausgleichsmengen an unterversorgte Unternehmen zum Versorgungsausgleich im Sinne von § 1 Abs. 1 der Mineralçlausgleichs-Verordnung vom 13. Dezember 1985 (BGBl. I S. 2267), die zuletzt durch Artikel 49 des Gesetzes vom 21. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1956) gendert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung gilt nicht als Inverkehrbringen im Sinne der Stze 1 und 2. Ein Inverkehrbringen im Sinne der Stze 1 und 2 liegt ebenfalls nicht vor, wenn der Erdçlbevorratungsverband Kraftstoff aus seinem Eigentum abgibt und dieser Abgabe keine Rcklieferung am Abgabeort gegenber steht oder er dafr Mineralçlprodukte erwirbt, die nicht unter die Vorschrift des Satzes 1 fallen. Satz 9 gilt auch fr die nachfolgenden Abgaben des Kraftstoffs.
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§ 37a
(2) Verpflichteter nach Absatz 1 Satz 1 und 2 ist der jeweilige Steuerschuldner im Sinne des Energiesteuergesetzes. Abweichend von Satz 1 ist in den Fllen des § 7 Abs. 4 Satz 1 des Energiesteuergesetzes der Dritte (Einlagerer) Verpflichteter. In den Fllen des § 22 Abs. 1 des Energiesteuergesetzes gilt allein derjenige als Verpflichteter im Sinne von Satz 1, der eine der dort jeweils genannten Handlungen zuerst vornimmt. (3) Verpflichtete nach Absatz 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit Absatz 2 (Verpflichtete), die Dieselkraftstoff in Verkehr bringen, haben bis zum 31. Dezember 2014 einen Anteil Dieselkraftstoff ersetzenden Biokraftstoffs von mindestens 4,4 Prozent sicherzustellen. Verpflichtete, die Ottokraftstoff in Verkehr bringen, haben einen Anteil Ottokraftstoff ersetzenden Biokraftstoffs von mindestens 1,2 Prozent fr das Jahr 2007, von mindestens 2 Prozent fr das Jahr 2008 und von mindestens 2,8 Prozent jeweils fr die Jahre 2009 bis 2014 sicherzustellen. Unbeschadet der Stze 1 und 2 betrgt der Mindestanteil von Biokraftstoff an der Gesamtmenge Ottound Dieselkraftstoffs, die von Verpflichteten in Verkehr gebracht wird, im Jahr 2009 5,25 Prozent und in den Jahren 2010 bis 2014 jeweils 6,25 Prozent. Satz 3 gilt entsprechend fr Verpflichtete, die ausschließlich Ottokraftstoff oder ausschließlich Dieselkraftstoff in Verkehr bringen. Die Mindestanteile von Biokraftstoff beziehen sich in den Fllen der Stze 1, 2 und 4 jeweils auf den Energiegehalt der Gesamtmenge Otto- oder Dieselkraftstoffs zuzglich des Biokraftstoffanteils, in den Fllen des Satzes 3 auf den Energiegehalt der Gesamtmenge Otto- und Dieselkraftstoffs zuzglich des Biokraftstoffanteils. Die Gesamtmengen nach Satz 5 sind um die Mengen zu berichtigen, fr die eine Steuerentlastung nach § 46 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 oder § 47 Abs. 1 Nr. 1 oder Nr. 2 des Energiesteuergesetzes gewhrt wurde. (3a) Verpflichtete im Sinne von Absatz 3 Satz 1 und 2 haben ab dem Jahr 2015 einen Mindestanteil Otto- und Dieselkraftstoff ersetzenden Biokraftstoffs in Verkehr zu bringen, durch den der Treibhausgasanteil der www.WALHALLA.de
§ 37b
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Gesamtmenge Otto- und Dieselkraftstoffs zuzglich des Otto- oder Dieselkraftstoff ersetzenden Biokraftstoffs stufenweise um folgende Quoten gesenkt wird: 1. ab dem Jahr 2015 um 3 Prozent, 2. ab dem Jahr 2017 um 4,5 Prozent und 3. ab dem Jahr 2020 um 7 Prozent. Der Referenzwert, gegenber dem die Treibhausgasminderung zu erfolgen hat, berechnet sich nach den CO2-quivalenten in Kilogramm pro Gigajoule der Gesamtmenge Otto- und Dieselkraftstoffs und des Otto- und Dieselkraftstoff ersetzenden Biokraftstoffs. Dabei wird fr Dieselkraftstoff ersetzende Biokraftstoffe das CO2- quivalent fr Dieselkraftstoff und fr Ottokraftstoff ersetzende Biokraftstoffe das CO2-quivalent fr Ottokraftstoff zugrunde gelegt. Absatz 3 Satz 6 gilt entsprechend. Bei der Berechnung der durch Biokraftstoffe erreichbaren Minderung des Treibhausgasanteils von Kraftstoff sind die bei der Herstellung des Biokraftstoffs entstehenden Treibhausgase zu bercksichtigen. (4) Der Mindestanteil von Biokraftstoff nach den Abstzen 3 und 3a kann durch Beimischung zu Otto- oder Dieselkraftstoff, durch Inverkehrbringen reinen Biokraftstoffs oder im Fall von Absatz 3 Satz 2 und 3 sowie im Fall von Absatz 3a durch Zumischung von Biomethan zu Erdgaskraftstoff sichergestellt werden, sofern das Biomethan die Anforderungen fr Erdgas nach § 6 der Verordnung ber die Beschaffenheit und die Auszeichnung der Qualitten von Kraftstoffen in der jeweils geltenden Fassung erfllt. Die Erfllung von Verpflichtungen nach Absatz 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit Absatz 3 und 3a kann durch Vertrag, der der Schriftform bedarf, auf einen Dritten bertragen werden. Der Vertrag muss mengenmßige Angaben zum Umfang der vom Dritten eingegangenen Verpflichtung sowie Angaben dazu enthalten, fr welchen Verpflichtungszeitraum und fr welchen Kraftstoff die bertragung gilt. Biokraftstoffmengen, die den nach den Abstzen 3 und 3a vorgeschriebenen Mindestanteil fr ein bestimmtes Kalenderjahr bersteigen und fr die keiwww.WALHALLA.de
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ne Steuerentlastung nach § 50 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, 2 und 4 des Energiesteuergesetzes beantragt wurde, werden auf Antrag auf den Mindestanteil des Folgejahres angerechnet. Dies gilt nicht, soweit Biokraftstoffmengen nach Satz 4 auf Grund von Angaben nach § 37c Abs. 1 Satz 4 auf die nach den Stzen 2 und 3 vertraglich bernommene Erfllung von Verpflichtungen eines Verpflichteten angerechnet werden. Ist nach Satz 2 die Erfllung von Verpflichtungen auf einen Dritten bertragen worden, kann der Dritte zur Erfllung der von ihm vertraglich bernommenen Verpflichtungen keine Biokraftstoffe verwenden, fr die eine Steuerentlastung nach § 50 Abs. 1 Satz 8 des Energiesteuergesetzes nicht gewhrt wird. § 37b Begriffsbestimmung, Anforderungen an Biokraftstoffe Biokraftstoffe sind unbeschadet der Stze 2 bis 8 Energieerzeugnisse ausschließlich aus Biomasse im Sinne der Biomasseverordnung vom 21. Juni 2001 (BGBl. I S. 1234), gendert durch die Verordnung vom 9. August 2005 (BGBl. I S. 2419), in der jeweils geltenden Fassung. Energieerzeugnisse, die anteilig aus Biomasse hergestellt werden, gelten in Hçhe dieses Anteils als Biokraftstoff. Fettsuremethylester (Biodiesel) gelten in vollem Umfang als Biokraftstoffe, wenn sie durch Veresterung von pflanzlichen oder tierischen len oder Fetten gewonnen werden, die selbst Biomasse im Sinne der Biomasseverordnung sind, und wenn ihre Eigenschaften mindestens den Anforderungen der DIN EN 14214 (Stand: November 2003) entsprechen. Bioethanol gilt nur dann als Biokraftstoff, wenn es sich um Ethylalkohol ex Unterposition 2207 10 00 der Kombinierten Nomenklatur im Sinne des § 1a Nummer 2 des Energiesteuergesetzes handelt und seine Eigenschaften mindestens den Anforderungen der DIN EN 15376, Ausgabe Mrz 2008, entsprechen. Fr Energieerzeugnisse, die anteilig aus Bioethanol bestehen, gilt fr den Bioethanolanteil Satz 4 sinngemß. Pflanzençl gilt nur dann als Biokraftstoff, wenn seine Eigenschaften mindestens den Anforderungen der Vornorm DIN V 51605 (Stand: 505
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Juli 2006) entsprechen. Biomethan gilt nur dann als Biokraftstoff, wenn es den Anforderungen fr Erdgas nach § 6 der Verordnung ber die Beschaffenheit und die Auszeichnung der Qualitten von Kraftstoffen in der jeweils geltenden Fassung entspricht. Den Kraftstoffen nach den Stzen 1 bis 7 sind solche Kraftstoffe gleichgestellt, die einer anderen Norm oder technischen Spezifikation entsprechen, die in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einer anderen Vertragspartei des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum in Kraft ist, soweit diese Normen oder technischen Spezifikationen mit den in den Stzen 1 bis 6 genannten Normen bereinstimmen und die ein gleichwertiges Niveau der Beschaffenheit fr die gleichen klimatischen Anforderungen sicherstellen. Biogene le, die in einem raffinerietechnischen Verfahren gemeinsam mit mineralçlstmmigen len hydriert werden, sowie Energieerzeugnisse mit einem Bioethanolanteil von weniger als 70 Volumenprozent, denen Bioethanol enthaltende Waren der Unterposition 3824 90 99 der Kombinierten Nomenklatur zugesetzt werden, werden nicht auf die Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 und 3a angerechnet. Biokraftstoffe, die bereits zuvor eine anderweitige direkte staatliche Fçrderung im In- oder Ausland erhalten haben und fr die keine Ausgleichs- oder Antidumpingzçlle erhoben wurden, oder Biokraftstoffe, fr die eine Steuerentlastung nach § 46 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 oder § 47 Abs. 1 Nr. 1 oder Nr. 2 des Energiesteuergesetzes gewhrt wurde, werden nicht auf die Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 und 3a angerechnet. Das Bundesministerium der Finanzen gibt die konkreten staatlichen Fçrderungen im Sinne des Satzes 10, die zu einem Ausschluss aus der Anrechnung auf die Quotenerfllung fhren, im Bundesanzeiger bekannt. Satz 10 gilt nicht fr diejenigen Mengen von dort genannten Energieerzeugnissen aus Bezugsvertrgen, die Hersteller von Biodiesel sowie Verpflichtete vor dem 25. September 2008 abgeschlossen hatten und de506
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ren Nichtabnahme zudem zu vertraglich festgelegten finanziellen Belastungen fr die Unternehmen fhrt. Energieerzeugnisse im Sinne von Satz 1, die vollstndig oder teilweise aus tierischen len oder Fetten hergestellt werden, werden ab dem 1. Januar 2012 nicht mehr auf die Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 und 3a angerechnet. Das Bundesministerium der Finanzen gibt den Energiegehalt der verschiedenen Biokraftstoffe sowie nderungen ihres Energiegehaltes bekannt. Die in den Stzen 3, 4 und 6 genannten Normen, zu beziehen beim Beuth-Verlag GmbH, Berlin, sind beim Deutschen Patent- und Markenamt archivmßig gesichert niedergelegt. § 37c Mitteilungs- und Abgabepflichten (1) Verpflichtete haben der zustndigen Stelle jeweils bis zum 15. April eines Jahres die im vorangegangenen Kalenderjahr in Verkehr gebrachte Menge Otto- und Dieselkraftstoffs sowie die in Verkehr gebrachte Menge Biokraftstoffs, letztere bezogen auf die verschiedenen jeweils betroffenen Biokraftstoffe, mitzuteilen. In der Mitteilung sind darber hinaus Firma des Verpflichteten, Ort der fr das Inverkehrbringen verantwortlichen Niederlassung oder Sitz, die jeweils zugehçrige Anschrift sowie Name und Anschrift des Vertretungsberechtigten anzugeben. Soweit die Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 4 Satz 2 vertraglich auf Dritte bertragen wurde, hat der Verpflichtete zustzlich die Angaben nach § 37a Abs. 4 Satz 3 zu machen und eine Kopie des Vertrages mit dem Dritten vorzulegen. Der Dritte hat in diesem Fall die auf Grund seiner vertraglichen Verpflichtung in Verkehr gebrachte Menge von Biokraftstoff, bezogen auf die verschiedenen jeweils betroffenen Biokraftstoffe, anzugeben. Die zustndige Stelle erteilt jedem Verpflichteten eine Registriernummer und fhrt ein elektronisches Register, das fr alle Verpflichteten die nach den Stzen 1 bis 4 erforderlichen Angaben enthlt. (2) Soweit ein Verpflichteter einer Verpflichtung nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verwww.WALHALLA.de
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bindung mit § 37a Abs. 3 und 3a nicht nachkommt, setzt die zustndige Stelle fr die nach dem Energiegehalt berechnete Fehlmenge Biokraftstoffs eine Abgabe fest. In den Fllen des § 37a Abs. 3 Satz 1 oder Satz 3, auch in Verbindung mit § 37a Abs. 3 Satz 4, betrgt die Hçhe der Abgabe 19 Euro pro Gigajoule. In den Fllen des § 37a Abs. 3 Satz 2 betrgt die Hçhe der Abgabe 43 Euro pro Gigajoule. In den Fllen des § 37a Abs. 3 Satz 3, auch in Verbindung mit § 37a Abs. 3 Satz 4, wird die Abgabe nicht fr die Fehlmengen Biokraftstoffs festgesetzt, fr die bereits nach Satz 2 oder Satz 3 eine Abgabe festzusetzen ist. In den Fllen des § 37a Abs. 3a wird die Abgabe nach Satz 2 berechnet unter der Annahme, dass die Treibhausgasminderung der Fehlmenge pro Energieeinheit so hoch gewesen wre wie die durchschnittliche Treibhausgasminderung pro Energieeinheit aller Biokraftstoffe, die im Vorvorjahr in Deutschland zur Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 und ab dem Jahr 2016 zur Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3a in den Verkehr gebracht wurden. Soweit im Falle des § 37a Abs. 4 Satz 2 der Dritte seine vertragliche Verpflichtung nicht erfllt, setzt die zustndige Stelle die Abgabe gegen den Verpflichteten fest. (3) Soweit der Verpflichtete der zustndigen Stelle die nach Absatz 1 Satz 1 und 3 erforderlichen Angaben nicht oder nicht ordnungsgemß mitgeteilt hat, schtzt die zustndige Stelle die vom Verpflichteten im vorangegangenen Kalenderjahr in Verkehr gebrachten Mengen Otto- oder Dieselkraftstoffs und Biokraftstoffs sowie ab dem Jahr 2015 auch die Treibhausgasminderung. Die Schtzung ist unwiderlegliche Basis fr die Verpflichtung nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 und 3a. Die Schtzung unterbleibt, soweit der Verpflichtete im Rahmen der Anhçrung zum Festsetzungsbescheid nach Absatz 2 Satz 1 in Verbindung mit Absatz 2 Satz 2, 3 oder Satz 5 die Mitteilung nachholt. Soweit ein Dritter die www.WALHALLA.de
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nach Absatz 1 Satz 4 erforderlichen Angaben nicht ordnungsgemß mitgeteilt hat, geht die zustndige Stelle davon aus, dass der Dritte die von ihm eingegangene Verpflichtung nicht erfllt hat. Satz 4 gilt nicht, soweit der Dritte im Rahmen der Anhçrung zum Festsetzungsbescheid gegen den Verpflichteten nach Absatz 2 Satz 6 diese Mitteilung nachholt. (4) In den Fllen des § 37a Abs. 2 Satz 2 hat der Steuerlagerinhaber seinem zustndigen Hauptzollamt mit der monatlichen Energiesteueranmeldung die fr jeden Verpflichteten in Verkehr gebrachte Menge Otto- und Dieselkraftstoff zuzglich des Biokraftstoffanteils zu melden. (5) Hinsichtlich der Abstze 1 bis 4 finden die fr die Verbrauchsteuern geltenden Vorschriften der Abgabenordnung entsprechende Anwendung. Die Mitteilungen nach Absatz 1 und Absatz 4 gelten als Steueranmeldungen im Sinne der Abgabenordnung. In den Fllen des Absatzes 2 ist der Verpflichtete vor der Festsetzung der Abgabe anzuhçren. § 37d Zustndige Stelle, Rechtsverordnungen (1) Im Geschftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen wird eine zustndige Stelle mit den Aufgaben errichtet, die Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a zu berwachen und die in § 37c geregelten Aufgaben zu erfllen. Das Bundesministerium der Finanzen wird ermchtigt, die zustndige Stelle zu bestimmen. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates 1. unter Bercksichtigung der technischen Entwicklung a) auch in Abweichung von § 37b Satz 1 bis 7 Erzeugnisse als Biokraftstoffe zu bestimmen und b) in Abweichung von § 37b Satz 1 bis 7 festzulegen, dass bestimmte Erzeug507
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nisse nicht oder nicht mehr in vollem Umfang als Biokraftstoffe gelten, und c) die Anrechenbarkeit von biogenen len im Sinne von § 37b Satz 9 auf die Erfllung dort genannter Verpflichtungen abweichend von dieser Vorschrift zu regeln, soweit landwirtschaftliche Rohstoffe, die bei der Herstellung von biogenen len verwendet werden sollen, nachhaltig erzeugt worden sind, und d) die Anrechenbarkeit von Biomethan im Sinne von § 37b Satz 7 auf die Erfllung dort genannter Verpflichtungen zu konkretisieren, 2. zu bestimmen, dass der mengenmßige Anteil eines bestimmten Biokraftstoffs nach Nummer 1 oder § 37b Satz 1 bis 8 am Gesamtkraftstoffabsatz im Rahmen der Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 nach Maßgabe einer Multiplikation der tatschlich in Verkehr gebrachten Menge des jeweiligen Biokraftstoffs mit einem bestimmten Rechenfaktor zu berechnen ist, der unter Bercksichtigung der Treibhausgasbilanz des jeweiligen Biokraftstoffs festzulegen ist, 3. vorzuschreiben, dass Biokraftstoffe nur dann auf die Erfllung von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 und 3a angerechnet werden, wenn bei der Erzeugung der eingesetzten Biomasse nachweislich bestimmte çkologische und soziale Anforderungen an eine nachhaltige Produktion der Biomasse sowie zum Schutz natrlicher Lebensrume erfllt werden und wenn der Biokraftstoff eine bestimmte Treibhausgasminderung aufweist, 4. die Anforderungen im Sinne der Nummer 3 festzulegen, 5. die Hçhe der Abgabe nach § 37c Abs. 2 Satz 2, 3 oder Satz 5 zu ndern, um im Falle von nderungen des Preisniveaus fr Kraftstoffe eine vergleichbare wirtschaftli508
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che Belastung aller Verpflichteten sicherzustellen. Rechtsverordnungen nach Satz 1 Nummer 1 Buchstabe c bedrfen der Zustimmung des Deutschen Bundestages. (3) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates nhere Bestimmungen zur Durchfhrung der §§ 37a bis 37c sowie der auf Absatz 2 beruhenden Rechtsverordnungen zu erlassen und darin insbesondere 1. das Verfahren zur Sicherung und berwachung der Erfllung der Quotenverpflichtung in den Fllen des § 37a Abs. 4 Satz 2 und 3 und hinsichtlich der fr die Ermittlung der Mindestanteile an Biokraftstoff bençtigten Daten nher zu regeln, 2. die erforderlichen Nachweise und die berwachung der Einhaltung der Anforderungen an Biokraftstoffe sowie die hierfr erforderlichen Probenahmen nher zu regeln, 3. zu bestimmen, dass das Entstehen von Verpflichtungen nach § 37a Abs. 1 Satz 1 und 2 in Verbindung mit § 37a Abs. 3 und 3a an das Inverkehrbringen einer bestimmten Mindestmenge an Kraftstoff geknpft wird. § 37e Gebhren und Auslagen; Verordnungsermchtigung (1) Fr Amtshandlungen, die auf Rechtsverordnungen auf der Grundlage des § 37d Abs. 2 Nr. 3 und 4 beruhen und die in Zusammenhang mit der Anerkennung von Systemen oder mit der Anerkennung und berwachung einer unabhngigen Kontrollstelle stehen, werden zur Deckung des Verwaltungsaufwands Gebhren und Auslagen erhoben. (2) Das Bundesministerium der Finanzen wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durch Rechtsverordnung www.WALHALLA.de
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ohne Zustimmung des Bundesrates die gebhrenpflichtigen Tatbestnde und die Gebhrenstze zu bestimmen und dabei feste Stze, auch in Form von Zeitgebhren oder Rahmenstzen, vorzusehen. In der Rechtsverordnung kann die Erstattung von Auslagen auch abweichend vom Verwaltungskostengesetz geregelt werden. § 37f Pflichten der Bundesregierung (1) Die Bundesregierung berichtet dem Deutschen Bundestag bis zum 31. Dezember 2011 unter Bercksichtigung der Aspekte der Nachhaltigkeit ber die Entwicklung der Treibhausgasminderung der Biokraftstoffe und ber die Biomassepotenziale; die Bundesregierung empfiehlt, soweit erforderlich, eine Anpassung der in § 37a Abs. 3a Satz 1 genannten Quoten. Die Bundesregierung prft bis zum 31. Dezember 2011, ob auf Grund der bis dahin auf dem Kraftstoffmarkt befindlichen Biomethan-Mengen ber die in § 37a Abs. 4 getroffene Regelung hinaus weitere Maßnahmen zu ergreifen sind. (2) Die Bundesregierung legt dem Deutschen Bundestag sowie dem Bundesrat regelmßig im Abstand von vier Jahren, erstmalig am 1. Juli 2012, einen Bericht ber die Umsetzung und Effekte einer Rechtsverordnung zu den in § 37d Abs. 2 Nr. 3 genannten Anforderungen vor, damit die Fçrderung von Biokraftstoffen nicht zu negativen çkologischen oder sozialen Effekten fhrt. Vierter Teil Beschaffenheit und Betrieb von Fahrzeugen, Bau und nderung von Straßen und Schienenwegen § 38 Beschaffenheit und Betrieb von Fahrzeugen (1) Kraftfahrzeuge und ihre Anhnger, Schienen-, Luft- und Wasserfahrzeuge sowie Schwimmkçrper und schwimmende Anlagen mssen so beschaffen sein, dass ihre durch die Teilnahme am Verkehr verursachten Emissionen bei bestimmungsgemßem Betrieb die zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen einzuhaltenden Grenzwerwww.WALHALLA.de
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te nicht berschreiten. Sie mssen so betrieben werden, dass vermeidbare Emissionen verhindert und unvermeidbare Emissionen auf ein Mindestmaß beschrnkt bleiben. (2) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bestimmen nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen notwendigen Anforderungen an die Beschaffenheit, die Ausrstung, den Betrieb und die Prfung der in Absatz 1 Satz 1 genannten Fahrzeuge und Anlagen, auch soweit diese den verkehrsrechtlichen Vorschriften des Bundes unterliegen. Dabei kçnnen Emissionsgrenzwerte unter Bercksichtigung der technischen Entwicklung auch fr einen Zeitpunkt nach Inkrafttreten der Rechtsverordnung festgesetzt werden. (3) Wegen der Anforderungen nach Absatz 2 gilt § 7 Abs. 5 entsprechend. § 39 Erfllung von zwischenstaatlichen Vereinbarungen und Beschlssen der Europischen Gemeinschaften Zur Erfllung von Verpflichtungen aus zwischenstaatlichen Vereinbarungen oder von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften kçnnen zu dem in § 1 genannten Zweck das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, dass die in § 38 genannten Fahrzeuge bestimmten Anforderungen an Beschaffenheit, Ausrstung, Prfung und Betrieb gengen mssen. Wegen der Anforderungen nach Satz 1 gilt § 7 Abs. 5 entsprechend. § 40 Verkehrsbeschrnkungen (1) Die zustndige Straßenverkehrsbehçrde beschrnkt oder verbietet den Kraftfahrzeugverkehr nach Maßgabe der straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften, soweit ein Luftreinhalte- oder Aktionsplan nach § 47 Abs. 1 509
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oder 2 dies vorsehen. Die Straßenverkehrsbehçrde kann im Einvernehmen mit der fr den Immissionsschutz zustndigen Behçrde Ausnahmen von Verboten oder Beschrnkungen des Kraftfahrzeugverkehrs zulassen, wenn unaufschiebbare und berwiegende Grnde des Wohls der Allgemeinheit dies erfordern.
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(2) Die zustndige Straßenverkehrsbehçrde kann den Kraftfahrzeugverkehr nach Maßgabe der straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften auf bestimmten Straßen oder in bestimmten Gebieten verbieten oder beschrnken, wenn der Kraftfahrzeugverkehr zur berschreitung von in Rechtsverordnungen nach § 48a Abs. 1a festgelegten Immissionswerten beitrgt und soweit die fr den Immissionsschutz zustndige Behçrde dies im Hinblick auf die çrtlichen Verhltnisse fr geboten hlt, um schdliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen zu vermindern oder deren Entstehen zu vermeiden. Hierbei sind die Verkehrsbedrfnisse und die stdtebaulichen Belange zu bercksichtigen. § 47 Abs. 6 Satz 1 bleibt unberhrt. (3) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu regeln, dass Kraftfahrzeuge mit geringem Beitrag zur Schadstoffbelastung von Verkehrsverboten ganz oder teilweise ausgenommen sind oder ausgenommen werden kçnnen, sowie die hierfr maßgebenden Kriterien und die amtliche Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge festzulegen. Die Verordnung kann auch regeln, dass bestimmte Fahrten oder Personen ausgenommen sind oder ausgenommen werden kçnnen, wenn das Wohl der Allgemeinheit oder unaufschiebbare und berwiegende Interessen des Einzelnen dies erfordern. § 41 Straßen und Schienenwege (1) Bei dem Bau oder der wesentlichen nderung çffentlicher Straßen sowie von Eisenbahnen, Magnetschwebebahnen und Straßenbahnen ist unbeschadet des § 50 sicherzustellen, dass durch diese keine schdlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeru510
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sche hervorgerufen werden kçnnen, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind. (2) Absatz 1 gilt nicht, soweit die Kosten der Schutzmaßnahme außer Verhltnis zu dem angestrebten Schutzzweck stehen wrden. § 42 Entschdigung fr Schallschutzmaßnahmen (1) Werden im Fall des § 41 die in der Rechtsverordnung nach § 43 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 festgelegten Immissionsgrenzwerte berschritten, hat der Eigentmer einer betroffenen baulichen Anlage gegen den Trger der Baulast einen Anspruch auf angemessene Entschdigung in Geld, es sei denn, dass die Beeintrchtigung wegen der besonderen Benutzung der Anlage zumutbar ist. Dies gilt auch bei baulichen Anlagen, die bei Auslegung der Plne im Planfeststellungsverfahren oder bei Auslegung des Entwurfs der Bauleitplne mit ausgewiesener Wegeplanung bauaufsichtlich genehmigt waren. (2) Die Entschdigung ist zu leisten fr Schallschutzmaßnahmen an den baulichen Anlagen in Hçhe der erbrachten notwendigen Aufwendungen, soweit sich diese im Rahmen der Rechtsverordnung nach § 43 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 halten. Vorschriften, die weitergehende Entschdigungen gewhren, bleiben unberhrt. (3) Kommt zwischen dem Trger der Baulast und dem Betroffenen keine Einigung ber die Entschdigung zustande, setzt die nach Landesrecht zustndige Behçrde auf Antrag eines der Beteiligten die Entschdigung durch schriftlichen Bescheid fest. Im brigen gelten fr das Verfahren die Enteignungsgesetze der Lnder entsprechend. § 43 Rechtsverordnung der Bundesregierung (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die zur Durchfhrung des § 41 und des § 42 Abs. 1 und 2 erforderlichen Vorschriften zu erlassen, insbesondere ber 1. bestimmte Grenzwerte, die zum Schutz der Nachbarschaft vor schdlichen Umwww.WALHALLA.de
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welteinwirkungen durch Gerusche nicht berschritten werden drfen, sowie ber das Verfahren zur Ermittlung der Emissionen oder Immissionen, 2. bestimmte technische Anforderungen an den Bau von Straßen, Eisenbahnen, Magnetschwebebahnen und Straßenbahnen zur Vermeidung von schdlichen Umwelteinwirkungen durch Gerusche und 3. Art und Umfang der zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Gerusche notwendigen Schallschutzmaßnahmen an baulichen Anlagen. In den Rechtsverordnungen nach Satz 1 ist den Besonderheiten des Schienenverkehrs Rechnung zu tragen. (2) Wegen der Anforderungen nach Absatz 1 gilt § 7 Abs. 5 entsprechend. Fnfter Teil berwachung und Verbesserung der Luftqualitt, Luftreinhalteplanung § 44 berwachung der Luftqualitt (1) Zur berwachung der Luftqualitt fhren die zustndigen Behçrden regelmßige Untersuchungen nach den Anforderungen der Rechtsverordnungen nach § 48a Abs. 1 oder 1a durch. (2) Die Landesregierungen oder die von ihnen bestimmten Stellen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnungen Untersuchungsgebiete festzulegen, in denen Art und Umfang bestimmter nicht von Absatz 1 erfasster Luftverunreinigungen in der Atmosphre, die schdliche Umwelteinwirkungen hervorrufen kçnnen, in einem bestimmten Zeitraum oder fortlaufend festzustellen sowie die fr die Entstehung der Luftverunreinigungen und ihrer Ausbreitung bedeutsamen Umstnde zu untersuchen sind. § 45 Verbesserung der Luftqualitt (1) Die zustndigen Behçrden ergreifen die erforderlichen Maßnahmen, um die Einhaltung der durch eine Rechtsverordnung nach § 48a festgelegten Immissionswerte sicherwww.WALHALLA.de
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zustellen. Hierzu gehçren insbesondere Plne nach § 47. (2) Die Maßnahmen nach Absatz 1 a) mssen einem integrierten Ansatz zum Schutz von Luft, Wasser und Boden Rechnung tragen; b) drfen nicht gegen die Vorschriften zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz verstoßen; c) drfen keine erheblichen Beeintrchtigungen der Umwelt in anderen Mitgliedstaaten verursachen. § 46 Emissionskataster Soweit es zur Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften erforderlich ist, stellen die zustndigen Behçrden Emissionskataster auf. § 46a Unterrichtung der ffentlichkeit Die ffentlichkeit ist nach Maßgabe der Rechtsverordnungen nach § 48a Abs. 1 ber die Luftqualitt zu informieren. berschreitungen von in Rechtsverordnungen nach § 48a Abs. 1 als Immissionswerte festgelegten Alarmschwellen sind der ffentlichkeit von der zustndigen Behçrde unverzglich durch Rundfunk, Fernsehen, Presse oder auf andere Weise bekannt zu geben. § 47 Luftreinhalteplne, Aktionsplne, Landesverordnungen (1) Werden die durch eine Rechtsverordnung nach § 48a Abs. 1 festgelegten Immissionsgrenzwerte einschließlich festgelegter Toleranzmargen berschritten, hat die zustndige Behçrde einen Luftreinhalteplan aufzustellen, welcher die erforderlichen Maßnahmen zur dauerhaften Verminderung von Luftverunreinigungen festlegt und den Anforderungen der Rechtsverordnung entspricht. (2) Besteht die Gefahr, dass die durch eine Rechtsverordnung nach § 48a Abs. 1 festgelegten Immissionsgrenzwerte oder Alarmschwellen berschritten werden, hat die zustndige Behçrde einen Aktionsplan aufzustellen, der festlegt, welche Maßnahmen kurzfristig zu ergreifen sind. Die im Aktionsplan festgelegten Maßnahmen mssen ge511
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eignet sein, die Gefahr der berschreitung der Werte zu verringern oder den Zeitraum, whrend dessen die Werte berschritten werden, zu verkrzen. Aktionsplne kçnnen Teil eines Luftreinhalteplans nach Absatz 1 sein. (3) Liegen Anhaltspunkte dafr vor, dass die durch eine Rechtsverordnung nach § 48a Abs. 1a festgelegten Immissionswerte nicht eingehalten werden, oder sind in einem Untersuchungsgebiet im Sinne des § 44 Abs. 2 sonstige schdliche Umwelteinwirkungen zu erwarten, kann die zustndige Behçrde einen Luftreinhalteplan aufstellen. Bei der Aufstellung dieser Plne sind die Ziele der Raumordnung zu beachten; die Grundstze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung sind zu bercksichtigen. (4) Die Maßnahmen sind entsprechend des Verursacheranteils unter Beachtung des Grundsatzes der Verhltnismßigkeit gegen alle Emittenten zu richten, die zum berschreiten der Immissionswerte oder in einem Untersuchungsgebiet im Sinne des § 44 Abs. 2 zu sonstigen schdlichen Umwelteinwirkungen beitragen. Werden in Plnen nach Absatz 1 oder 2 Maßnahmen im Straßenverkehr erforderlich, sind diese im Einvernehmen mit den zustndigen Straßenbau- und Straßenverkehrsbehçrden festzulegen. Werden Immissionswerte hinsichtlich mehrerer Schadstoffe berschritten, ist ein alle Schadstoffe erfassender Plan aufzustellen. Werden Immissionswerte durch Emissionen berschritten, die außerhalb des Plangebiets verursacht werden, hat in den Fllen der Abstze 1 und 2 auch die dort zustndige Behçrde einen Plan aufzustellen. (5) Die nach den Abstzen 1 bis 4 aufzustellenden Plne mssen den Anforderungen des § 45 Abs. 2 entsprechen. Die ffentlichkeit ist bei ihrer Aufstellung zu beteiligen. Die Plne mssen fr die ffentlichkeit zugnglich sein. Die Beteiligung der ffentlichkeit bei der Aufstellung von Luftreinhalteplnen nach Absatz 1 richtet sich nach Absatz 5a. (5a) Bei der Aufstellung oder nderung von Luftreinhalteplnen nach Absatz 1 ist die ffentlichkeit durch die zustndige Behçrde zu 512
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beteiligen. Die Aufstellung oder nderung eines Luftreinhalteplanes sowie Informationen ber das Beteiligungsverfahren sind in einem amtlichen Verçffentlichungsblatt und auf andere geeignete Weise çffentlich bekannt zu machen. Der Entwurf des neuen oder genderten Luftreinhalteplanes ist einen Monat zur Einsicht auszulegen; bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist kann gegenber der zustndigen Behçrde schriftlich Stellung genommen werden; der Zeitpunkt des Fristablaufs ist bei der Bekanntmachung nach Satz 2 mitzuteilen. Fristgemß eingegangene Stellungnahmen werden von der zustndigen Behçrde bei der Entscheidung ber die Annahme des Plans angemessen bercksichtigt. Der aufgestellte Plan ist von der zustndigen Behçrde in einem amtlichen Verçffentlichungsblatt und auf andere geeignete Weise çffentlich bekannt zu machen. In der çffentlichen Bekanntmachung sind das berplante Gebiet und eine bersicht ber die wesentlichen Maßnahmen darzustellen. Eine Ausfertigung des Plans, einschließlich einer Darstellung des Ablaufs des Beteiligungsverfahrens und der Grnde und Erwgungen, auf denen die getroffene Entscheidung beruht, wird zwei Wochen zur Einsicht ausgelegt. Dieser Absatz findet keine Anwendung, wenn es sich bei dem Luftreinhalteplan nach Absatz 1 um einen Plan handelt, fr den nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Strategische Umweltprfung durchzufhren ist. (6) Die Maßnahmen, die Plne nach den Abstzen 1 bis 4 festlegen, sind durch Anordnungen oder sonstige Entscheidungen der zustndigen Trger çffentlicher Verwaltung nach diesem Gesetz oder nach anderen Rechtsvorschriften durchzusetzen. Sind in den Plnen planungsrechtliche Festlegungen vorgesehen, haben die zustndigen Planungstrger dies bei ihren Planungen zu bercksichtigen. (7) Die Landesregierungen oder die von ihnen bestimmten Stellen werden ermchtigt, bei der Gefahr, dass Immissionsgrenzwerte berschritten werden, die eine Rechtsverordnung nach § 48a Abs. 1 festlegt, durch www.WALHALLA.de
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Rechtsverordnung vorzuschreiben, dass in nher zu bestimmenden Gebieten bestimmte 1. ortsvernderliche Anlagen nicht betrieben werden drfen, 2. ortsfeste Anlagen nicht errichtet werden drfen, 3. ortsvernderliche oder ortsfeste Anlagen nur zu bestimmten Zeiten betrieben werden drfen oder erhçhten betriebstechnischen Anforderungen gengen mssen, 4. Brennstoffe in Anlagen nicht oder nur beschrnkt verwendet werden drfen, soweit die Anlagen oder Brennstoffe geeignet sind, zur berschreitung der Immissionswerte beizutragen. Absatz 4 Satz 1 und § 49 Abs. 3 gelten entsprechend. Sechster Teil Lrmminderungsplanung § 47a Anwendungsbereich des Sechsten Teils Dieser Teil des Gesetzes gilt fr den Umgebungslrm, dem Menschen insbesondere in bebauten Gebieten, in çffentlichen Parks oder anderen ruhigen Gebieten eines Ballungsraums, in ruhigen Gebieten auf dem Land, in der Umgebung von Schulgebuden, Krankenhusern und anderen lrmempfindlichen Gebuden und Gebieten ausgesetzt sind. Er gilt nicht fr Lrm, der von der davon betroffenen Person selbst oder durch Ttigkeiten innerhalb von Wohnungen verursacht wird, fr Nachbarschaftslrm, Lrm am Arbeitsplatz, in Verkehrsmitteln oder Lrm, der auf militrische Ttigkeiten in militrischen Gebieten zurckzufhren ist. § 47b Begriffsbestimmungen Im Sinne dieses Gesetzes bezeichnen die Begriffe 1. „Umgebungslrm“ belstigende oder gesundheitsschdliche Gerusche im Freien, die durch Aktivitten von Menschen verursacht werden, einschließlich des Lrms, der von Verkehrsmitteln, Straßenverkehr, Eisenbahnverkehr, Flugverkehr sowie Gewww.WALHALLA.de
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lnden fr industrielle Ttigkeiten ausgeht; 2. „Ballungsraum“ ein Gebiet mit einer Einwohnerzahl von ber 100 000 und einer Bevçlkerungsdichte von mehr als 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer; 3. „Hauptverkehrsstraße“ eine Bundesfernstraße, Landesstraße oder auch sonstige grenzberschreitende Straße, jeweils mit einem Verkehrsaufkommen von ber drei Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr; 4. „Haupteisenbahnstrecke“ ein Schienenweg von Eisenbahnen nach dem Allgemeinen Eisenbahngesetz mit einem Verkehrsaufkommen von ber 30 000 Zgen pro Jahr; 5. „Großflughafen“ ein Verkehrsflughafen mit einem Verkehrsaufkommen von ber 50 000 Bewegungen pro Jahr, wobei mit „Bewegung“ der Start oder die Landung bezeichnet wird, hiervon sind ausschließlich der Ausbildung dienende Bewegungen mit Leichtflugzeugen ausgenommen. § 47c Lrmkarten (1) Die zustndigen Behçrden arbeiten bis zum 30. Juni 2007 bezogen auf das vorangegangene Kalenderjahr Lrmkarten fr Ballungsrume mit mehr als 250 000 Einwohnern sowie fr Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von ber sechs Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr, Haupteisenbahnstrecken mit einem Verkehrsaufkommen von ber 60 000 Zgen pro Jahr und Großflughfen aus. Gleiches gilt bis zum 30. Juni 2012 und danach alle fnf Jahre fr smtliche Ballungsrume sowie fr smtliche Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken. (2) Die Lrmkarten haben den Mindestanforderungen des Anhangs IV der Richtlinie 2002/ 49/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 25. Juni 2002 ber die Bewertung und Bekmpfung von Umgebungslrm (ABl. EG Nr. L 189 S. 12) zu entsprechen und die nach Anhang VI der Richtlinie 2002/49/EG an die Kommission zu bermittelnden Daten zu enthalten. 513
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(3) Die zustndigen Behçrden arbeiten bei der Ausarbeitung von Lrmkarten fr Grenzgebiete mit den zustndigen Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union zusammen. (4) Die Lrmkarten werden mindestens alle fnf Jahre nach dem Zeitpunkt ihrer Erstellung berprft und bei Bedarf berarbeitet. (5) Die zustndigen Behçrden teilen dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit oder einer von ihm benannten Stelle zum 30. Juni 2005 und danach alle fnf Jahre die Ballungsrume mit mehr als 250 000 Einwohnern, die Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von ber sechs Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr, die Haupteisenbahnstrecken mit einem Verkehrsaufkommen von ber 60 000 Zgen pro Jahr und die Großflughfen mit. Gleiches gilt zum 31. Dezember 2008 fr smtliche Ballungsrume sowie smtliche Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken. (6) Die zustndigen Behçrden teilen Informationen aus den Lrmkarten, die in der Rechtsverordnung nach § 47f bezeichnet werden, dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit oder einer von ihm benannten Stelle mit. § 47d Lrmaktionsplne (1) Die zustndigen Behçrden stellen bis zum 18. Juli 2008 Lrmaktionsplne auf, mit denen Lrmprobleme und Lrmauswirkungen geregelt werden fr 1. Orte in der Nhe der Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von ber sechs Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr, der Haupteisenbahnstrecken mit einem Verkehrsaufkommen von ber 60 000 Zgen pro Jahr und der Großflughfen, 2. Ballungsrume mit mehr als 250 000 Einwohnern. Gleiches gilt bis zum 18. Juli 2013 fr smtliche Ballungsrume sowie fr smtliche Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken. Die Festlegung von Maßnahmen in den Plnen ist in das Ermessen der zustndigen Behçrden gestellt, sollte aber auch unter 514
§§ 47d – 47e
Bercksichtigung der Belastung durch mehrere Lrmquellen insbesondere auf die Prioritten eingehen, die sich gegebenenfalls aus der berschreitung relevanter Grenzwerte oder aufgrund anderer Kriterien ergeben, und insbesondere fr die wichtigsten Bereiche gelten, wie sie in den Lrmkarten ausgewiesen werden. (2) Die Lrmaktionsplne haben den Mindestanforderungen des Anhangs V der Richtlinie 2002/49/EG zu entsprechen und die nach Anhang VI der Richtlinie 2002/49/EG an die Kommission zu bermittelnden Daten zu enthalten. Ziel dieser Plne soll es auch sein, ruhige Gebiete gegen eine Zunahme des Lrms zu schtzen. (3) Die ffentlichkeit wird zu Vorschlgen fr Lrmaktionsplne gehçrt. Sie erhlt rechtzeitig und effektiv die Mçglichkeit, an der Ausarbeitung und der berprfung der Lrmaktionsplne mitzuwirken. Die Ergebnisse der Mitwirkung sind zu bercksichtigen. Die ffentlichkeit ist ber die getroffenen Entscheidungen zu unterrichten. Es sind angemessene Fristen mit einer ausreichenden Zeitspanne fr jede Phase der Beteiligung vorzusehen. (4) § 47c Abs. 3 gilt entsprechend. (5) Die Lrmaktionsplne werden bei bedeutsamen Entwicklungen fr die Lrmsituation, ansonsten jedoch alle fnf Jahre nach dem Zeitpunkt ihrer Aufstellung berprft und erforderlichenfalls berarbeitet. (6) § 47 Abs. 3 Satz 2 und Abs. 6 gilt entsprechend. (7) Die zustndigen Behçrden teilen Informationen aus den Lrmaktionsplnen, die in der Rechtsverordnung nach § 47f bezeichnet werden, dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit oder einer von ihm benannten Stelle mit. § 47e Zustndige Behçrden (1) Zustndige Behçrden fr die Aufgaben dieses Teils des Gesetzes sind die Gemeinden oder die nach Landesrecht zustndigen Behçrden, soweit nicht nachstehend Abweichendes geregelt ist. www.WALHALLA.de
§§ 47f – 48a
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
(2) Die obersten Landesbehçrden oder die von ihnen benannten Stellen sind zustndig fr die Mitteilungen nach § 47c Abs. 5 und 6 sowie nach § 47d Abs. 7. (3) Das Eisenbahn-Bundesamt ist zustndig fr die Ausarbeitung der Lrmkarten fr Schienenwege von Eisenbahnen des Bundes nach § 47c sowie insoweit fr die Mitteilung der Haupteisenbahnstrecken nach § 47c Abs. 5, fr die Mitteilung der Informationen nach § 47c Abs. 6 und fr die Information der ffentlichkeit ber Lrmkarten nach § 47f Abs. 1 Satz 1 Nr. 3. § 47f Rechtsverordnungen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates weitere Regelungen zur Umsetzung der Richtlinie 2002/49/EG in deutsches Recht zu erlassen, insbesondere 1. zur Definition von Lrmindizes und zu ihrer Anwendung, 2. zu den Berechnungsmethoden fr Lrmindizes und zur Bewertung gesundheitsschdlicher Auswirkungen, 3. zur Information der ffentlichkeit ber zustndige Behçrden sowie Lrmkarten und Lrmaktionsplne, 4. zu Kriterien fr die Festlegung von Maßnahmen in Lrmaktionsplnen. Passt die Kommission gemß Artikel 12 der Richtlinie 2002/49/EG deren Anhang I Abschnitt 3, Anhang II und Anhang III nach dem Verfahren des Artikels 13 Abs. 2 der Richtlinie 2002/49/EG an den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt an, gilt Satz 1 auch insoweit. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates weitere Regelungen zu erlassen 1. zum Format und Inhalt von Lrmkarten und Lrmaktionsplnen, 2. zur Datenerhebung und Datenbermittlung. www.WALHALLA.de
IV.5
Siebenter Teil Gemeinsame Vorschriften § 48 Verwaltungsvorschriften Die Bundesregierung erlsst nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) mit Zustimmung des Bundesrates zur Durchfhrung dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen des Bundes allgemeine Verwaltungsvorschriften, insbesondere ber 1. Immissionswerte, die zu dem in § 1 genannten Zweck nicht berschritten werden drfen, 2. Emissionswerte, deren berschreiten nach dem Stand der Technik vermeidbar ist, 3. das Verfahren zur Ermittlung der Emissionen und Immissionen, 4. die von der zustndigen Behçrde zu treffenden Maßnahmen bei Anlagen, fr die Regelungen in einer Rechtsverordnung nach § 7 Abs. 2 oder 3 vorgesehen werden kçnnen, unter Bercksichtigung insbesondere der dort genannten Voraussetzungen. Bei der Festlegung der Anforderungen sind insbesondere mçgliche Verlagerungen von nachteiligen Auswirkungen von einem Schutzgut auf ein anderes zu bercksichtigen; ein hohes Schutzniveau fr die Umwelt insgesamt ist zu gewhrleisten. (2) Das Bundesministerium der Finanzen erlsst im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) ohne Zustimmung des Bundesrates allgemeine Verwaltungsvorschriften zur Durchfhrung der §§ 37a, 37b und 37c sowie der auf Grund des § 37d erlassenen Rechtsverordnungen. § 48a Rechtsverordnungen ber Emissionswerte und Immissionswerte (1) Zur Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften kann die Bundesregierung zu dem in § 1 genannten Zweck mit Zustimmung des Bundesrates 515
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IV.5
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
Rechtsverordnungen ber die Festsetzung vom Immissions- und Emissionswerten einschließlich der Verfahren zur Ermittlung sowie Maßnahmen zur Einhaltung dieser Werte und zur berwachung und Messung erlassen. In den Rechtsverordnungen kann auch geregelt werden, wie die Bevçlkerung zu unterrichten ist. (1a) ber die Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften hinaus kann die Bundesregierung zu dem in § 1 genannten Zweck mit Zustimmung des Bundesrates Rechtsverordnungen ber die Festlegung von Immissionswerten fr weitere Schadstoffe einschließlich der Verfahren zur Ermittlung sowie Maßnahmen zur Einhaltung dieser Werte und zur berwachung und Messung erlassen. In den Rechtsverordnungen kann auch geregelt werden, wie die Bevçlkerung zu unterrichten ist. (2) Die in Rechtsverordnungen nach Absatz 1 festgelegten Maßnahmen sind durch Anordnungen oder sonstige Entscheidungen der zustndigen Trger çffentlicher Verwaltung nach diesem Gesetz oder nach anderen Rechtsvorschriften durchzusetzen; soweit planungsrechtliche Festlegungen vorgesehen sind, haben die zustndigen Planungstrger zu befinden, ob und inwieweit Planungen in Betracht zu ziehen sind. (3) Zur Erfllung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften kann die Bundesregierung zu dem in § 1 genannten Zweck mit Zustimmung des Bundesrates in Rechtsverordnungen von Behçrden zu erfllende Pflichten begrnden und ihnen Befugnisse zur Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten einrumen, soweit diese fr die Beurteilung und Kontrolle der in den Beschlssen gestellten Anforderungen erforderlich sind. § 48b Beteiligung des Bundestages beim Erlass von Rechtsverordnungen Rechtsverordnungen nach § 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, § 43 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, § 48a Abs. 1 und § 48a Abs. 1a dieses Gesetzes sind dem Bundestag zuzu516
§§ 48b – 49
leiten. Die Zuleitung erfolgt vor der Zuleitung an den Bundesrat. Die Rechtsverordnungen kçnnen durch Beschluss des Bundestages gendert oder abgelehnt werden. Der Beschluss des Bundestages wird der Bundesregierung zugeleitet. Hat sich der Bundestag nach Ablauf von drei Sitzungswochen seit Eingang der Rechtsverordnung nicht mit ihr befasst, wird die unvernderte Rechtsverordnung dem Bundesrat zugeleitet. § 49 Schutz bestimmter Gebiete (1) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung vorzuschreiben, dass in nher zu bestimmenden Gebieten, die eines besonderen Schutzes vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Gerusche bedrfen, bestimmte 1. ortsvernderliche Anlagen nicht betrieben werden drfen, 2. ortsfeste Anlagen nicht errichtet werden drfen, 3. ortsvernderliche oder ortsfeste Anlagen nur zu bestimmten Zeiten betrieben werden drfen oder erhçhten betriebstechnischen Anforderungen gengen mssen oder 4. Brennstoffe in Anlagen nicht oder nur beschrnkt verwendet werden drfen, soweit die Anlagen oder Brennstoffe geeignet sind, schdliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Gerusche hervorzurufen, die mit dem besonderen Schutzbedrfnis dieser Gebiete nicht vereinbar sind, und die Luftverunreinigungen und Gerusche durch Auflagen nicht verhindert werden kçnnen. (2) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung Gebiete festzusetzen, in denen whrend austauscharmer Wetterlagen ein starkes Anwachsen schdlicher Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen zu befrchten ist. In der Rechtsverordnung kann vorgeschrieben werden, dass in diesen Gebieten 1. ortsvernderliche oder ortsfeste Anlagen nur zu bestimmten Zeiten betrieben oder www.WALHALLA.de
§§ 50 – 51a
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
2. Brennstoffe, die in besonderem Maße Luftverunreinigungen hervorrufen, in Anlagen nicht oder nur beschrnkt verwendet werden drfen, sobald die austauscharme Wetterlage von der zustndigen Behçrde bekannt gegeben wird. (3) Landesrechtliche Ermchtigungen fr die Gemeinden und Gemeindeverbnde zum Erlass von ortsrechtlichen Vorschriften, die Regelungen zum Schutz der Bevçlkerung vor schdlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Gerusche zum Gegenstand haben, bleiben unberhrt. § 50 Planung Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind die fr eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flchen einander so zuzuordnen, dass schdliche Umwelteinwirkungen und von schweren Unfllen im Sinne des Artikels 3 Nr. 5 der Richtlinie 96/82/EG in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen auf die ausschließlich oder berwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedrftige Gebiete, insbesondere çffentlich genutzte Gebiete, wichtige Verkehrswege, Freizeitgebiete und unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes besonders wertvolle oder besonders empfindliche Gebiete und çffentlich genutzte Gebude, so weit wie mçglich vermieden werden. Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen in Gebieten, in denen die in Rechtsverordnungen nach § 48a Abs. 1 festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht berschritten werden, ist bei der Abwgung der betroffenen Belange die Erhaltung der bestmçglichen Luftqualitt als Belang zu bercksichtigen. § 51 Anhçrung beteiligter Kreise Soweit Ermchtigungen zum Erlass von Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften die Anhçrung der beteiligten Kreise vorschreiben, ist ein jeweils auszuwhlender Kreis von Vertretern der Wissenschaft, der Betroffenen, der beteiligten Wirtschaft, des beteiligten Verkehrswewww.WALHALLA.de
IV.5
sens und der fr den Immissionsschutz zustndigen obersten Landesbehçrden zu hçren. § 51a Kommission fr Anlagensicherheit (1) Beim Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird zur Beratung der Bundesregierung oder des zustndigen Bundesministeriums eine Kommission fr Anlagensicherheit gebildet. (2) Die Kommission fr Anlagensicherheit soll gutachtlich in regelmßigen Zeitabstnden sowie aus besonderem Anlass Mçglichkeiten zur Verbesserung der Anlagensicherheit aufzeigen. Sie schlgt darber hinaus dem Stand der Sicherheitstechnik entsprechende Regeln (sicherheitstechnische Regeln) unter Bercksichtigung der fr andere Schutzziele vorhandenen Regeln vor. Nach Anhçrung der fr die Anlagensicherheit zustndigen obersten Landesbehçrden kann das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit diese Regeln im Bundesanzeiger verçffentlichen. Die Kommission fr Anlagensicherheit berprft innerhalb angemessener Zeitabstnde, sptestens nach jeweils fnf Jahren, ob die verçffentlichten sicherheitstechnischen Regeln weiterhin dem Stand der Sicherheitstechnik entsprechen. (3) In die Kommission fr Anlagensicherheit sind im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Arbeit und Soziales neben Vertreterinnen oder Vertretern der beteiligten Bundesbehçrden sowie der fr den Immissionsund Arbeitsschutz zustndigen Landesbehçrden insbesondere Vertreterinnen oder Vertreter der Wissenschaft, der Umweltverbnde, der Gewerkschaften, der Sachverstndigen nach § 29a und der zugelassenen berwachungsstellen nach § 17 Abs. 5 des Gerte- und Produktsicherheitsgesetzes, der Berufsgenossenschaften, der beteiligten Wirtschaft sowie Vertreterinnen oder Vertreter der nach § 24 der Betriebssicherheitsverordnung und § 21 der Gefahrstoffverordnung eingesetzten Ausschsse zu berufen. (4) Die Kommission fr Anlagensicherheit whlt aus ihrer Mitte eine Vorsitzende oder einen Vorsitzenden und gibt sich eine Ge517
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
schftsordnung. Die Wahl der oder des Vorsitzenden und die Geschftsordnung bedrfen der im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Arbeit und Soziales zu erteilenden Zustimmung des Bundesministeriums fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
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§ 51b Sicherstellung der Zustellungsmçglichkeit Der Betreiber einer genehmigungsbedrftigen Anlage hat sicherzustellen, dass fr ihn bestimmte Schriftstcke im Geltungsbereich dieses Gesetzes zugestellt werden kçnnen. Kann die Zustellung nur dadurch sichergestellt werden, dass ein Bevollmchtigter bestellt wird, so hat der Betreiber den Bevollmchtigten der zustndigen Behçrde zu benennen. § 52 berwachung (1) Die zustndigen Behçrden haben die Durchfhrung dieses Gesetzes und der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen zu berwachen. Sie haben Genehmigungen im Sinne des § 4 regelmßig zu berprfen und soweit erforderlich durch nachtrgliche Anordnungen nach § 17 auf den neuesten Stand zu bringen. Eine berprfung im Sinne von Satz 2 wird in jedem Fall vorgenommen, wenn 1. Anhaltspunkte dafr bestehen, dass der Schutz der Nachbarschaft und der Allgemeinheit nicht ausreichend ist und deshalb die in der Genehmigung festgelegten Begrenzungen der Emissionen berprft oder neu festgesetzt werden mssen, 2. wesentliche Vernderungen des Standes der Technik eine erhebliche Verminderung der Emissionen ermçglichen, 3. eine Verbesserung der Betriebssicherheit erforderlich ist, insbesondere durch die Anwendung anderer Techniken, oder 4. neue umweltrechtliche Vorschriften dies fordern. (2) Eigentmer und Betreiber von Anlagen sowie Eigentmer und Besitzer von Grundstcken, auf denen Anlagen betrieben werden, sind verpflichtet, den Angehçrigen der 518
§§ 51b – 52
zustndigen Behçrde und deren Beauftragten den Zutritt zu den Grundstcken und zur Verhtung dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung auch zu Wohnrumen und die Vornahme von Prfungen einschließlich der Ermittlung von Emissionen und Immissionen zu gestatten sowie die Ausknfte zu erteilen und die Unterlagen vorzulegen, die zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich sind. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. Betreiber von Anlagen, fr die ein Immissionsschutzbeauftragter oder ein Stçrfallbeauftragter bestellt ist, haben diesen auf Verlangen der zustndigen Behçrde zu berwachungsmaßnahmen nach Satz 1 hinzuzuziehen. Im Rahmen der Pflichten nach Satz 1 haben die Eigentmer und Betreiber der Anlagen Arbeitskrfte sowie Hilfsmittel, insbesondere Treibstoffe und Antriebsaggregate, bereitzustellen. (3) Absatz 2 gilt entsprechend fr Eigentmer und Besitzer von Anlagen, Stoffen, Erzeugnissen, Brennstoffen, Treibstoffen und Schmierstoffen, soweit diese den §§ 37a bis 37c oder der Regelung der nach den §§ 32 bis 35, 37 oder 37d erlassenen Rechtsverordnung unterliegen. Die Eigentmer und Besitzer haben den Angehçrigen der zustndigen Behçrde und deren Beauftragten die Entnahme von Stichproben zu gestatten, soweit dies zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich ist. (4) Kosten, die durch Prfungen im Rahmen des Genehmigungsverfahrens entstehen, trgt der Antragsteller. Kosten, die bei der Entnahme von Stichproben nach Absatz 3 und deren Untersuchung entstehen, trgt der Auskunftspflichtige. Kosten, die durch sonstige berwachungsmaßnahmen nach Absatz 2 oder 3 entstehen, trgt der Auskunftspflichtige, es sei denn, die Maßnahme betrifft die Ermittlung von Emissionen und Immissionen oder die berwachung einer nicht genehmigungsbedrftigen Anlage außerhalb des berwachungssystems nach der Zwçlften Verordnung zur Durchfhrung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes; in diesen Fllen sind die Kosten dem Auskunftspflichtigen www.WALHALLA.de
§§ 52a – 53
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
nur aufzuerlegen, wenn die Ermittlungen ergeben, dass 1. Auflagen oder Anordnungen nach den Vorschriften dieses Gesetzes oder der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen nicht erfllt worden oder 2. Auflagen oder Anordnungen nach den Vorschriften dieses Gesetzes oder der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen geboten sind. (5) Der zur Auskunft Verpflichtete kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. (6) Soweit zur Durchfhrung dieses Gesetzes oder der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen Immissionen zu ermitteln sind, haben auch die Eigentmer und Besitzer von Grundstcken, auf denen Anlagen nicht betrieben werden, den Angehçrigen der zustndigen Behçrde und deren Beauftragten den Zutritt zu den Grundstcken und zur Verhtung dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung auch zu Wohnrumen und die Vornahme der Prfungen zu gestatten. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. Bei Ausbung der Befugnisse nach Satz 1 ist auf die berechtigten Belange der Eigentmer und Besitzer Rcksicht zu nehmen; fr entstandene Schden hat das Land, im Falle des § 59 Abs. 1 der Bund, Ersatz zu leisten. Waren die Schden unvermeidbare Folgen der berwachungsmaßnahmen und haben die berwachungsmaßnahmen zu Anordnungen der zustndigen Behçrde gegen den Betreiber einer Anlage gefhrt, so hat dieser die Ersatzleistung dem Land oder dem Bund zu erstatten. (7) Auf die nach den Abstzen 2, 3 und 6 erlangten Kenntnisse und Unterlagen sind die §§ 93, 97, § 105 Abs. 1, § 111 Abs. 5 in www.WALHALLA.de
IV.5
Verbindung mit § 105 Abs. 1 sowie § 116 Abs. 1 der Abgabenordnung nicht anzuwenden. Dies gilt nicht, soweit die Finanzbehçrden die Kenntnisse fr die Durchfhrung eines Verfahrens wegen einer Steuerstraftat sowie eines damit zusammenhngenden Besteuerungsverfahrens bençtigen, an deren Verfolgung ein zwingendes çffentliches Interesse besteht, oder soweit es sich um vorstzlich falsche Angaben des Auskunftspflichtigen oder der fr ihn ttigen Personen handelt. § 52a Mitteilungspflichten zur Betriebsorganisation (1) Besteht bei Kapitalgesellschaften das vertretungsberechtigte Organ aus mehreren Mitgliedern oder sind bei Personengesellschaften mehrere vertretungsberechtigte Gesellschafter vorhanden, so ist der zustndigen Behçrde anzuzeigen, wer von ihnen nach den Bestimmungen ber die Geschftsfhrungsbefugnis fr die Gesellschaft die Pflichten des Betreibers der genehmigungsbedrftigen Anlage wahrnimmt, die ihm nach diesem Gesetz und nach den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften obliegen. Die Gesamtverantwortung aller Organmitglieder oder Gesellschafter bleibt hiervon unberhrt. (2) Der Betreiber der genehmigungsbedrftigen Anlage oder im Rahmen ihrer Geschftsfhrungsbefugnis die nach Absatz 1 Satz 1 anzuzeigende Person hat der zustndigen Behçrde mitzuteilen, auf welche Weise sichergestellt ist, dass die dem Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen und vor sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen und erheblichen Belstigungen dienenden Vorschriften und Anordnungen beim Betrieb beachtet werden. § 53 Bestellung eines Betriebsbeauftragten fr Immissionsschutz (1) Betreiber genehmigungsbedrftiger Anlagen haben einen oder mehrere Betriebsbeauftragte fr Immissionsschutz (Immissionsschutzbeauftragte) zu bestellen, sofern dies im Hinblick auf die Art oder die Grçße der Anlagen wegen der 519
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
1. von den Anlagen ausgehenden Emissionen, 2. technischen Probleme der Emissionsbegrenzung oder 3. Eignung der Erzeugnisse, bei bestimmungsgemßer Verwendung schdliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Gerusche oder Erschtterungen hervorzurufen,
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erforderlich ist. Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bestimmt nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die genehmigungsbedrftigen Anlagen, deren Betreiber Immissionsschutzbeauftragte zu bestellen haben. (2) Die zustndige Behçrde kann anordnen, dass Betreiber genehmigungsbedrftiger Anlagen, fr die die Bestellung eines Immissionsschutzbeauftragten nicht durch Rechtsverordnung vorgeschrieben ist, sowie Betreiber nicht genehmigungsbedrftiger Anlagen einen oder mehrere Immissionsschutzbeauftragte zu bestellen haben, soweit sich im Einzelfall die Notwendigkeit der Bestellung aus den in Absatz 1 Satz 1 genannten Gesichtspunkten ergibt. § 54 Aufgaben (1) Der Immissionsschutzbeauftragte bert den Betreiber und die Betriebsangehçrigen in Angelegenheiten, die fr den Immissionsschutz bedeutsam sein kçnnen. Er ist berechtigt und verpflichtet, 1. auf die Entwicklung und Einfhrung a) umweltfreundlicher Verfahren, einschließlich Verfahren zur Vermeidung oder ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung der beim Betrieb entstehenden Abflle oder deren Beseitigung als Abfall sowie zur Nutzung von entstehender Wrme, b) umweltfreundlicher Erzeugnisse, einschließlich Verfahren zur Wiedergewinnung und Wiederverwendung, hinzuwirken, 520
§§ 54 – 55
2. bei der Entwicklung und Einfhrung umweltfreundlicher Verfahren und Erzeugnisse mitzuwirken, insbesondere durch Begutachtung der Verfahren und Erzeugnisse unter dem Gesichtspunkt der Umweltfreundlichkeit, 3. soweit dies nicht Aufgabe des Stçrfallbeauftragten nach § 58b Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 ist, die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen und die Erfllung erteilter Bedingungen und Auflagen zu berwachen, insbesondere durch Kontrolle der Betriebssttte in regelmßigen Abstnden, Messungen von Emissionen und Immissionen, Mitteilung festgestellter Mngel und Vorschlge ber Maßnahmen zur Beseitigung dieser Mngel, 4. die Betriebsangehçrigen ber die von der Anlage verursachten schdlichen Umwelteinwirkungen aufzuklren sowie ber die Einrichtungen und Maßnahmen zu ihrer Verhinderung unter Bercksichtigung der sich aus diesem Gesetz oder Rechtsverordnungen auf Grund dieses Gesetzes ergebenden Pflichten. (2) Der Immissionsschutzbeauftragte erstattet dem Betreiber jhrlich einen Bericht ber die nach Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 bis 4 getroffenen und beabsichtigten Maßnahmen. § 55 Pflichten des Betreibers (1) Der Betreiber hat den Immissionsschutzbeauftragten schriftlich zu bestellen und die ihm obliegenden Aufgaben genau zu bezeichnen. Der Betreiber hat die Bestellung des Immissionsschutzbeauftragten und die Bezeichnung seiner Aufgaben sowie Vernderungen in seinem Aufgabenbereich und dessen Abberufung der zustndigen Behçrde unverzglich anzuzeigen. Dem Immissionsschutzbeauftragten ist eine Abschrift der Anzeige auszuhndigen. (1a) Der Betreiber hat den Betriebs- oder Personalrat vor der Bestellung des Immissionsschutzbeauftragten unter Bezeichnung der ihm obliegenden Aufgaben zu unterrichten. Entsprechendes gilt bei Vernderungen www.WALHALLA.de
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
im Aufgabenbereich des Immissionsschutzbeauftragten und bei dessen Abberufung. (2) Der Betreiber darf zum Immissionsschutzbeauftragten nur bestellen, wer die zur Erfllung seiner Aufgaben erforderliche Fachkunde und Zuverlssigkeit besitzt. Werden der zustndigen Behçrde Tatsachen bekannt, aus denen sich ergibt, dass der Immissionsschutzbeauftragte nicht die zur Erfllung seiner Aufgaben erforderliche Fachkunde oder Zuverlssigkeit besitzt, kann sie verlangen, dass der Betreiber einen anderen Immissionsschutzbeauftragten bestellt. Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, welche Anforderungen an die Fachkunde und Zuverlssigkeit des Immissionsschutzbeauftragten zu stellen sind. (3) Werden mehrere Immissionsschutzbeauftragte bestellt, so hat der Betreiber fr die erforderliche Koordinierung in der Wahrnehmung der Aufgaben, insbesondere durch Bildung eines Ausschusses fr Umweltschutz, zu sorgen. Entsprechendes gilt, wenn neben einem oder mehreren Immissionsschutzbeauftragten Betriebsbeauftragte nach anderen gesetzlichen Vorschriften bestellt werden. Der Betreiber hat ferner fr die Zusammenarbeit der Betriebsbeauftragten mit den im Bereich des Arbeitsschutzes beauftragten Personen zu sorgen. (4) Der Betreiber hat den Immissionsschutzbeauftragten bei der Erfllung seiner Aufgaben zu untersttzen und ihm insbesondere, soweit dies zur Erfllung seiner Aufgaben erforderlich ist, Hilfspersonal sowie Rume, Einrichtungen, Gerte und Mittel zur Verfgung zu stellen und die Teilnahme an Schulungen zu ermçglichen. § 56 Stellungnahme zu Entscheidungen des Betreibers (1) Der Betreiber hat vor Entscheidungen ber die Einfhrung von Verfahren und Erzeugnissen sowie vor Investitionsentscheidungen eine Stellungnahme des Immissionswww.WALHALLA.de
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schutzbeauftragten einzuholen, wenn die Entscheidungen fr den Immissionsschutz bedeutsam sein kçnnen. (2) Die Stellungnahme ist so rechtzeitig einzuholen, dass sie bei den Entscheidungen nach Absatz 1 angemessen bercksichtigt werden kann; sie ist derjenigen Stelle vorzulegen, die ber die Einfhrung von Verfahren und Erzeugnissen sowie ber die Investition entscheidet. § 57 Vortragsrecht Der Betreiber hat durch innerbetriebliche Organisationsmaßnahmen sicherzustellen, dass der Immissionsschutzbeauftragte seine Vorschlge oder Bedenken unmittelbar der Geschftsleitung vortragen kann, wenn er sich mit dem zustndigen Betriebsleiter nicht einigen konnte und er wegen der besonderen Bedeutung der Sache eine Entscheidung der Geschftsleitung fr erforderlich hlt. Kann der Immissionsschutzbeauftragte sich ber eine von ihm vorgeschlagene Maßnahme im Rahmen seines Aufgabenbereichs mit der Geschftsleitung nicht einigen, so hat diese den Immissionsschutzbeauftragten umfassend ber die Grnde ihrer Ablehnung zu unterrichten. § 58 Benachteiligungsverbot, Kndigungsschutz (1) Der Immissionsschutzbeauftragte darf wegen der Erfllung der ihm bertragenen Aufgaben nicht benachteiligt werden. (2) Ist der Immissionsschutzbeauftragte Arbeitnehmer des zur Bestellung verpflichteten Betreibers, so ist die Kndigung des Arbeitsverhltnisses unzulssig, es sei denn, dass Tatsachen vorliegen, die den Betreiber zur Kndigung aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kndigungsfrist berechtigen. Nach der Abberufung als Immissionsschutzbeauftragter ist die Kndigung innerhalb eines Jahres, vom Zeitpunkt der Beendigung der Bestellung an gerechnet, unzulssig, es sei denn, dass Tatsachen vorliegen, die den Betreiber zur Kndigung aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kndigungsfrist berechtigen. 521
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
§ 58a Bestellung eines Stçrfallbeauftragten (1) Betreiber genehmigungsbedrftiger Anlagen haben einen oder mehrere Stçrfallbeauftragte zu bestellen, sofern dies im Hinblick auf die Art und Grçße der Anlage wegen der bei einer Stçrung des bestimmungsgemßen Betriebs auftretenden Gefahren fr die Allgemeinheit und die Nachbarschaft erforderlich ist. Die Bundesregierung bestimmt nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 51) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die genehmigungsbedrftigen Anlagen, deren Betreiber Stçrfallbeauftragte zu bestellen haben. (2) Die zustndige Behçrde kann anordnen, dass Betreiber genehmigungsbedrftiger Anlagen, fr die die Bestellung eines Stçrfallbeauftragten nicht durch Rechtsverordnung vorgeschrieben ist, einen oder mehrere Stçrfallbeauftragte zu bestellen haben, soweit sich im Einzelfall die Notwendigkeit der Bestellung aus dem in Absatz 1 Satz 1 genannten Gesichtspunkt ergibt. § 58b Aufgaben des Stçrfallbeauftragten (1) Der Stçrfallbeauftragte bert den Betreiber in Angelegenheiten, die fr die Sicherheit der Anlage bedeutsam sein kçnnen. Er ist berechtigt und verpflichtet, 1. auf die Verbesserung der Sicherheit der Anlage hinzuwirken, 2. dem Betreiber unverzglich ihm bekannt gewordene Stçrungen des bestimmungsgemßen Betriebs mitzuteilen, die zu Gefahren fr die Allgemeinheit und die Nachbarschaft fhren kçnnen, 3. die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen sowie die Erfllung erteilter Bedingungen und Auflagen im Hinblick auf die Verhinderung von Stçrungen des bestimmungsgemßen Betriebs der Anlage zu berwachen, insbesondere durch Kontrolle der Betriebssttte in regelmßigen Abstnden, Mitteilung festgestellter Mngel und Vorschlge zur Beseitigung dieser Mngel, 522
§§ 58a – 58d
4. Mngel, die den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz sowie die technische Hilfeleistung betreffen, unverzglich dem Betreiber zu melden. (2) Der Stçrfallbeauftragte erstattet dem Betreiber jhrlich einen Bericht ber die nach Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 bis 3 getroffenen und beabsichtigten Maßnahmen. Darber hinaus ist er verpflichtet, die von ihm ergriffenen Maßnahmen zur Erfllung seiner Aufgaben nach Absatz 1 Satz 2 Nr. 2 schriftlich aufzuzeichnen. Er muss diese Aufzeichnungen mindestens fnf Jahre aufbewahren. § 58c Pflichten und Rechte des Betreibers gegenber dem Stçrfallbeauftragten (1) Die in den §§ 55 und 57 genannten Pflichten des Betreibers gelten gegenber dem Stçrfallbeauftragten entsprechend; in Rechtsverordnungen nach § 55 Abs. 2 Satz 3 kann auch geregelt werden, welche Anforderungen an die Fachkunde und Zuverlssigkeit des Stçrfallbeauftragten zu stellen sind. (2) Der Betreiber hat vor Investitionsentscheidungen sowie vor der Planung von Betriebsanlagen und der Einfhrung von Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffen eine Stellungnahme des Stçrfallbeauftragten einzuholen, wenn diese Entscheidungen fr die Sicherheit der Anlage bedeutsam sein kçnnen. Die Stellungnahme ist so rechtzeitig einzuholen, dass sie bei den Entscheidungen nach Satz 1 angemessen bercksichtigt werden kann; sie ist derjenigen Stelle vorzulegen, die die Entscheidungen trifft. (3) Der Betreiber kann dem Stçrfallbeauftragten fr die Beseitigung und die Begrenzung der Auswirkungen von Stçrungen des bestimmungsgemßen Betriebs, die zu Gefahren fr die Allgemeinheit und die Nachbarschaft fhren kçnnen oder bereits gefhrt haben, Entscheidungsbefugnisse bertragen. § 58d Verbot der Benachteiligung des Stçrfallbeauftragten,Kndigungsschutz § 58 gilt fr den Stçrfallbeauftragten entsprechend. www.WALHALLA.de
§§ 58e – 62
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
§ 58e Erleichterungen fr auditierte Unternehmensstandorte Die Bundesregierung wird ermchtigt, zur Fçrderung der privaten Eigenverantwortung fr Unternehmen, die in ein Verzeichnis gemß Artikel 6 in Verbindung mit Artikel 7 Abs. 2 Satz 1 der Verordnung (EG) Nr. 761/ 2001 des Europischen Parlaments und des Rates vom 19. Mrz 2001 ber die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem fr das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprfung (ABl. EG Nr. L 114 S. 1) eingetragen sind, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Erleichterungen zum Inhalt der Antragsunterlagen im Genehmigungsverfahren sowie berwachungsrechtliche Erleichterungen vorzusehen, soweit die diesbezglichen Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 gleichwertig mit den Anforderungen sind, die zur berwachung und zu den Antragsunterlagen nach diesem Gesetz oder den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen vorgesehen sind oder soweit die Gleichwertigkeit durch die Rechtsverordnung nach dieser Vorschrift sichergestellt wird. Dabei kçnnen auch weitere Voraussetzungen fr die Inanspruchnahme und die Rcknahme von Erleichterungen oder die ganze oder teilweise Aussetzung von Erleichterungen, wenn Voraussetzungen fr deren Gewhrung nicht mehr vorliegen, geregelt werden. Ordnungsrechtliche Erleichterungen kçnnen gewhrt werden, wenn der Umweltgutachter die Einhaltung der Umweltvorschriften geprft hat, keine Abweichungen festgestellt hat und dies in der Gltigkeitserklrung bescheinigt. Dabei kçnnen insbesondere Erleichterungen zu 1. Kalibrierungen, Ermittlungen, Prfungen und Messungen, 2. Messberichten sowie sonstigen Berichten und Mitteilungen von Ermittlungsergebnissen, 3. Aufgaben des Immissionsschutz- und Stçrfallbeauftragten, 4. Mitteilungspflichten zur Betriebsorganisation und www.WALHALLA.de
IV.5
5. der Hufigkeit der behçrdlichen berwachung vorgesehen werden. § 59 Zustndigkeit bei Anlagen der Landesverteidigung Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, daß der Vollzug dieses Gesetzes und der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen bei Anlagen, die der Landesverteidigung dienen, Bundesbehçrden obliegt. § 60 Ausnahmen fr Anlagen der Landesverteidigung (1) Das Bundesministerium der Verteidigung kann fr Anlagen nach § 3 Abs. 5 Nr. 1 und 3, die der Landesverteidigung dienen, in Einzelfllen, auch fr bestimmte Arten von Anlagen, Ausnahmen von diesem Gesetz und von den auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen zulassen, soweit dies zwingende Grnde der Verteidigung oder die Erfllung zwischenstaatlicher Verpflichtungen erfordern. Dabei ist der Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen zu bercksichtigen. (2) Die Bundeswehr darf bei Anlagen nach § 3 Abs. 5 Nr. 2, die ihrer Bauart nach ausschließlich zur Verwendung in ihrem Bereich bestimmt sind, von den Vorschriften dieses Gesetzes und der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen abweichen, soweit dies zur Erfllung ihrer besonderen Aufgaben zwingend erforderlich ist. Die auf Grund vçlkerrechtlicher Vertrge in der Bundesrepublik Deutschland stationierten Truppen drfen bei Anlagen nach § 3 Abs. 5 Nr. 2, die zur Verwendung in deren Bereich bestimmt sind, von den Vorschriften dieses Gesetzes und der auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen abweichen, soweit dies zur Erfllung ihrer besonderen Aufgaben zwingend erforderlich ist. § 61 (weggefallen) § 62 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 523
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IV.5
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
1. eine Anlage ohne die Genehmigung nach § 4 Abs. 1 errichtet, 2. einer auf Grund des § 7 erlassenen Rechtsverordnung oder auf Grund einer solchen Rechtsverordnung erlassenen vollziehbaren Anordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 3. eine vollziehbare Auflage nach § 8a Abs. 2 Satz 2 oder § 12 Abs. 1 nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erfllt, 4. die Lage, die Beschaffenheit oder den Betrieb einer genehmigungsbedrftigen Anlage ohne die Genehmigung nach § 16 Abs. 1 wesentlich ndert, 5. einer vollziehbaren Anordnung nach § 17 Abs. 1 Satz 1 oder 2, jeweils auch in Verbindung mit Abs. 5, § 24 Satz 1, § 26 Abs. 1, § 28 Satz 1 oder § 29 nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig nachkommt, 6. eine Anlage entgegen einer vollziehbaren Untersagung nach § 25 Abs. 1 betreibt, 7. einer auf Grund der §§ 23, 32, 33 Abs. 1 Nr. 1 oder 2, §§ 34, 35, 37, 38 Abs. 2, § 39 oder § 48a Abs. 1 Satz 1 oder 2, Abs. 1a oder 3 erlassenen Rechtsverordnung oder einer auf Grund einer solchen Rechtsverordnung ergangenen vollziehbaren Anordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 7a. entgegen § 38 Abs. 1 Satz 2 Kraftfahrzeuge und ihre Anhnger, die nicht zum Verkehr auf çffentlichen Straßen zugelassen sind, Schienen-, Luft- und Wasserfahrzeuge sowie Schwimmkçrper und schwimmende Anlagen nicht so betreibt, dass vermeidbare Emissionen verhindert und unvermeidbare Emissionen auf ein Mindestmaß beschrnkt bleiben oder 8. entgegen einer Rechtsverordnung nach § 49 Abs. 1 Nr. 2 oder einer auf Grund einer solchen Rechtsverordnung ergan524
§ 62
genen vollziehbaren Anordnung eine ortsfeste Anlage errichtet, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 9. entgegen § 37c Abs. 1 Satz 1 bis 3 der zustndigen Stelle die dort genannten Angaben nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig mitteilt oder nicht oder nicht rechtzeitig eine Kopie des Vertrages mit dem Dritten vorlegt, 10. entgegen § 37c Abs. 1 Satz 4 der zustndigen Stelle die dort genannten Angaben nicht richtig mitteilt. (2) Ordnungswidrig handelt ferner, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 15 Abs. 1 oder 3 eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht, 1a. entgegen § 15 Abs. 2 Satz 2 eine nderung vornimmt, 2. entgegen § 27 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach Abs. 4 Satz 1 eine Emissionserklrung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig abgibt oder nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig ergnzt, 3. entgegen § 31 Satz 1 das Ergebnis der Ermittlungen nicht mitteilt oder die Aufzeichnungen der Messgerte nicht aufbewahrt, 4. entgegen § 52 Abs. 2 Satz 1, 3 oder 4, auch in Verbindung mit Abs. 3 Satz 1 oder Abs. 6 Satz 1 Ausknfte nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt, eine Maßnahme nicht duldet, Unterlagen nicht vorlegt, beauftragte Personen nicht hinzuzieht oder einer dort sonst genannten Verpflichtung zuwiderhandelt, 5. entgegen § 52 Abs. 3 Satz 2 die Entnahme von Stichproben nicht gestattet, 6. eine Anzeige nach § 67 Abs. 2 Satz 1 nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erstattet oder www.WALHALLA.de
§§ 63 – 67
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7. entgegen § 67 Abs. 2 Satz 2 Unterlagen nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig vorlegt. (3) Die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 1 kann mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 2 mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden. (4) Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 9 und 10 die zustndige Stelle. §§ 63 bis 65 (weggefallen) Achter Teil Schlussvorschriften § 66 Fortgeltung von Vorschriften (1) (weggefallen) (2) Bis zum Inkrafttreten von entsprechenden Rechtsverordnungen oder allgemeinen Verwaltungsvorschriften nach diesem Gesetz ist die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulrm – Geruschimmissionen – vom 19. August 1970 (Beilage zum BAnz. Nr. 160 vom 1. September 1970) maßgebend. § 67 bergangsvorschrift (1) Eine Genehmigung, die vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes nach § 16 oder § 25 Abs. 1 der Gewerbeordnung erteilt worden ist, gilt als Genehmigung nach diesem Gesetz fort. (2) Eine genehmigungsbedrftige Anlage, die bei Inkrafttreten der Verordnung nach § 4 Abs. 1 Satz 3 errichtet oder wesentlich gendert ist oder mit deren Errichtung oder wesentlichen nderung begonnen worden ist, muss innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung der zustndigen Behçrde angezeigt werden, sofern die Anlage nicht nach § 16 Abs. 1 oder § 25 Abs. 1 der Gewerbeordnung genehmigungsbedrftig war oder nach § 16 Abs. 4 der Gewerbeordnung angezeigt worden ist. Der zustndigen Behçrde sind innerhalb eines Zeitraums von zwei Monaten nach Erstattung www.WALHALLA.de
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der Anzeige Unterlagen gemß § 10 Abs. 1 ber Art, Lage, Umfang und Betriebsweise der Anlage im Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung nach § 4 Abs. 1 Satz 3 vorzulegen. (3) Die Anzeigepflicht nach Absatz 2 gilt nicht fr ortsvernderliche Anlagen, die im vereinfachten Verfahren (§ 19) genehmigt werden kçnnen. (4) Bereits begonnene Verfahren sind nach den Vorschriften dieses Gesetzes und der auf dieses Gesetz gesttzten Rechts- und Verwaltungsvorschriften zu Ende zu fhren. (5) Soweit durch das Gesetz zur Umsetzung der UVP-nderungsrichtlinie, der IVU-Richtlinie und weiterer EG-Richtlinien zum Umweltschutz vom 27. Juli 2001 (BGBl. I S. 1950) in § 5 neue Anforderungen festgelegt worden sind, sind diese von Anlagen, die sich im Zeitpunkt des Inkrafttretens des genannten Gesetzes in Betrieb befanden oder mit deren Errichtung zu diesem Zeitpunkt begonnen wurde, bis zum 30. Oktober 2007 zu erfllen. Fr Anlagen, fr die bei Inkrafttreten des in Satz 1 genannten Gesetzes ein vollstndiger Genehmigungsantrag nach den bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Vorschriften vorlag, gelten Satz 1 sowie die bis zum Inkrafttreten des in Satz 1 genannten Gesetzes geltenden Vorschriften fr Antragsunterlagen. (6) Eine nach diesem Gesetz erteilte Genehmigung fr eine Anlage zum Umgang mit 1. gentechnisch vernderten Mikroorganismen, 2. gentechnisch vernderten Zellkulturen, soweit sie nicht dazu bestimmt sind, zu Pflanzen regeneriert zu werden, 3. Bestandteilen oder Stoffwechselprodukten von Mikroorganismen nach Nummer 1 oder Zellkulturen nach Nummer 2, soweit sie biologisch aktive, rekombinante Nukleinsure enthalten, ausgenommen Anlagen, die ausschließlich Forschungszwecken dienen, gilt auch nach dem Inkrafttreten eines Gesetzes zur Regelung von Fragen der Gentechnik fort. Absatz 4 gilt entsprechend. 525
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BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
(7) Eine Planfeststellung oder Genehmigung nach dem Abfallgesetz gilt als Genehmigung nach diesem Gesetz fort. Eine Anlage, die nach dem Abfallgesetz angezeigt wurde, gilt als nach diesem Gesetz angezeigt. Abfallentsorgungsanlagen, die weder nach dem Abfallgesetz planfestgestellt oder genehmigt noch angezeigt worden sind, sind unverzglich bei der zustndigen Behçrde anzuzeigen. Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend. (8) Fr die fr das Jahr 1996 abzugebenden Emissionserklrungen ist § 27 in der am 14. Oktober 1996 geltenden Fassung weiter anzuwenden. (9) Baugenehmigungen fr Windkraftanlagen mit einer Gesamthçhe von mehr als 50 Metern, die bis zum 1. Juli 2005 erteilt worden sind, gelten als Genehmigungen nach diesem Gesetz. Nach diesem Gesetz erteilte Genehmigungen fr Windfarmen gelten als Genehmigungen fr die einzelnen Windkraftanlagen. Verfahren auf Erteilung einer Baugenehmigung fr Windkraftanlagen, die vor dem 1. Juli 2005 rechtshngig geworden sind, werden nach den Vorschriften der Verordnung ber genehmigungsbedrftige Anlagen und der Anlage 1 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung in der bisherigen Fassung abgeschlossen; fr die in diesem Zusammenhang erteilten Baugenehmigungen gilt Satz 1 entsprechend. Sofern ein Verfahren nach Satz 3 in eine Klage auf Erteilung einer Genehmigung nach diesem Gesetz gendert wird, gilt diese nderung als sachdienlich. (10) § 47 Abs. 5 Satz 4 und Abs. 5a gilt fr die Verfahren zur Aufstellung oder nderung von Luftreinhalteplnen nach § 47, die nach dem 25. Juni 2005 eingeleitet worden sind. § 67a berleitungsregelung aus Anlass der Herstellung der Einheit Deutschlands (1) In dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet muss eine genehmigungsbedrftige Anlage, die vor dem 1. Juli 1990 errichtet worden ist oder mit deren Errichtung
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§§ 67a – 73
vor diesem Zeitpunkt begonnen wurde, innerhalb von sechs Monaten nach diesem Zeitpunkt der zustndigen Behçrde angezeigt werden. Der Anzeige sind Unterlagen ber Art, Umfang und Betriebsweise beizufgen. (2) In dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet darf die Erteilung einer Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb oder zur wesentlichen nderung der Lage, Beschaffenheit oder des Betriebs einer genehmigungsbedrftigen Anlage wegen der berschreitung eines Immissionswertes durch die Immissionsvorbelastung nicht versagt werden, wenn 1. die Zusatzbelastung geringfgig ist und mit einer deutlichen Verminderung der Immissionsbelastung im Einwirkungsbereich der Anlage innerhalb von fnf Jahren ab Genehmigung zu rechnen ist oder 2. im Zusammenhang mit dem Vorhaben Anlagen stillgelegt oder verbessert werden und dadurch eine Verminderung der Vorbelastung herbeigefhrt wird, die im Jahresmittel mindestens doppelt so groß ist wie die von der Neuanlage verursachte Zusatzbelastung. (3) Soweit die Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft vom 27. Februar 1986 (GMBl. S. 95, 202) die Durchfhrung von Maßnahmen zur Sanierung von Altanlagen bis zu einem bestimmten Termin vorsieht, verlngern sich die hieraus ergebenden Fristen fr das in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannte Gebiet um ein Jahr; als Fristbeginn gilt der 1. Juli 1990. §§ 68 bis 72 (nderung von Rechtsvorschriften, berleitung von Verweisungen, Aufhebung von Vorschriften) § 73 Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren Von den in diesem Gesetz und auf Grund dieses Gesetzes getroffenen Regelungen des Verwaltungsverfahrens kann durch Landesrecht nicht abgewichen werden.
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Anlage
BImSchG: Bundes-Immissionsschutzgesetz
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Anlage (zu § 3 Abs. 6) Kriterien zur Bestimmung des Standes der Technik Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind unter Bercksichtigung der Verhltnismßigkeit zwischen Aufwand und Nutzen mçglicher Maßnahmen sowie des Grundsatzes der Vorsorge und der Vorbeugung, jeweils bezogen auf Anlagen einer bestimmten Art, insbesondere folgende Kriterien zu bercksichtigen: 1. Einsatz abfallarmer Technologie, 2. Einsatz weniger gefhrlicher Stoffe, 3. Fçrderung der Rckgewinnung und Wiederverwertung der bei den einzelnen Verfahren erzeugten und verwendeten Stoffe und gegebenenfalls der Abflle, 4. vergleichbare Verfahren, Vorrichtungen und Betriebsmethoden, die mit Erfolg im Betrieb erprobt wurden, 5. Fortschritte in der Technologie und in den wissenschaftlichen Erkenntnissen, 6. Art, Auswirkungen und Menge der jeweiligen Emissionen, 7. Zeitpunkte der Inbetriebnahme der neuen oder der bestehenden Anlagen,
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8. fr die Einfhrung einer besseren verfgbaren Technik erforderliche Zeit, 9. Verbrauch an Rohstoffen und Art der bei den einzelnen Verfahren verwendeten Rohstoffe (einschließlich Wasser) sowie Energieeffizienz, 10. Notwendigkeit, die Gesamtwirkung der Emissionen und die Gefahren fr den Menschen und die Umwelt so weit wie mçglich zu vermeiden oder zu verringern, 11. Notwendigkeit, Unfllen vorzubeugen und deren Folgen fr den Menschen und die Umwelt zu verringern, 12. Informationen, die von der Kommission der Europischen Gemeinschaften gemß Artikel 16 Abs. 2 der Richtlinie 96/ 61/EG des Rates vom 24. September 1996 ber die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (ABl. EG Nr. L 257 S. 26) oder von internationalen Organisationen verçffentlicht werden.
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Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Inhaltsbersicht
Gesetz zur Fçrderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltvertrglichen Beseitigung von Abfllen (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz – KrW-/AbfG) Vom 27. September 1994 (BGBl. I S. 2705) 1) Zuletzt gendert durch Rechtsbereinigungsgesetz Umwelt vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723) I nh a l t s b e r s ic h t
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Erster Teil Allgemeine Vorschriften § 1 Zweck des Gesetzes § 2 Geltungsbereich § 3 Begriffsbestimmungen § 3a Elektronische Kommunikation
§4 §5 §6 §7 §8
§9 § 10 § 11 § 12 § 13 § 14 § 15 § 16 1
Zweiter Teil Grundstze und Pflichten der Erzeuger und Besitzer von Abfllen sowie der Entsorgungstrger Grundstze der Kreislaufwirtschaft Grundpflichten der Kreislaufwirtschaft Stoffliche und energetische Verwertung Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft im Bereich der landwirtschaftlichen Dngung Pflichten der Anlagenbetreiber Grundstze der gemeinwohlvertrglichen Abfallbeseitigung Grundpflichten der Abfallbeseitigung Anforderungen an die Abfallbeseitigung berlassungspflichten Duldungspflichten bei Grundstcken Pflichten der çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger Beauftragung Dritter
§ 17 Wahrnehmung von Aufgaben durch Verbnde § 18 Wahrnehmung von Aufgaben durch Selbstverwaltungskçrperschaften der Wirtschaft § 19 Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen § 20 (weggefallen) § 21 Anordnungen im Einzelfall
§ 22 § 23 § 24 § 25 § 26
Dritter Teil Produktverantwortung Produktverantwortung Verbote, Beschrnkungen und Kennzeichnungen Rcknahme- und Rckgabepflichten Freiwillige Rcknahme Besitzerpflichten nach Rcknahme Vierter Teil Planungsverantwortung
§ 27 § 28 § 29 § 29a
1. Abschnitt Ordnung und Planung Ordnung der Beseitigung Durchfhrung der Beseitigung Abfallwirtschaftsplanung ffentlichkeitsbeteiligung bei Abfallwirtschaftsplnen
2. Abschnitt Zulassung von Abfallbeseitigungsanlagen § 30 Erkundung geeigneter Standorte § 31 Planfeststellung und Genehmigung
) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Bereinigung des Bundesrechts im Geschftsbereich des Bundesministeriums fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Rechtsbereinigungsgesetz Umwelt – RGU) vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723).
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Inhaltsbersicht
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
IV.6
§ 32 Erteilung, Sicherheitsleistung, Nebenbestimmungen § 33 Zulassung vorzeitigen Beginns § 34 Planfeststellungsverfahren und weitere Verwaltungsverfahren § 35 Bestehende Abfallbeseitigungsanlagen § 36 Stillegung § 36a Emissionserklrung § 36b Zugang zu Informationen § 36c Rechtsverordnungen ber Anforderungen an Deponien § 36d Kosten der Ablagerung von Abfllen
§ 51 Verzicht auf die Transportgenehmigung und die Genehmigung fr Vermittlungsgeschfte § 52 Entsorgungsfachbetriebe,Entsorgergemeinschaften
Fnfter Teil Absatzfçrderung § 37 Pflichten der çffentlichen Hand
§ 55 § 55a
Sechster Teil Informationspflichten § 38 Abfallberatungspflicht § 39 Unterrichtung der ffentlichkeit
§ 40 § 41 § 42 § 43 § 44 § 45 § 46 § 47 § 48 § 49 § 50
Siebenter Teil berwachung Allgemeine berwachung Abfallbezeichnung, Gefhrliche Abflle Registerpflichten Nachweispflichten Anordnungen im Einzelfall Anforderungen an Nachweise und Register (weggefallen) (weggefallen) (weggefallen) Transportgenehmigung Genehmigung fr Vermittlungsgeschfte und in sonstigen Fllen
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§ 53 § 54
§ 56 § 57 § 58 § 59 § 60 § 61 § 62 § 63 § 63a
Achter Teil Betriebsorganisation, Beauftragter fr Abfall und Erleichterungen fr auditierte Unternehmensstandorte Mitteilungspflichten zur Betriebsorganisation Bestellung eines Betriebsbeauftragten fr Abfall Aufgaben Erleichterungen fr auditierte Unternehmensstandorte Neunter Teil Schlußbestimmungen Geheimhaltung und Datenschutz Umsetzung von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften Vollzug im Bereich der Bundeswehr Beteiligung des Bundestages beim Erlaß von Rechtsverordnungen Anhçrung beteiligter Kreise Bußgeldvorschriften Einziehung Zustndige Behçrden Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren Anhang I Anhang II A Anhang II B Anhang III
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IV
IV.6
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz Erster Teil Allgemeine Vorschriften
§ 1 Zweck des Gesetzes Zweck des Gesetzes ist die Fçrderung der Kreislaufwirtschaft zur Schonung der natrlichen Ressourcen und die Sicherung der umweltvertrglichen Beseitigung von Abfllen. § 2 Geltungsbereich (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten fr 1. die Vermeidung,
IV
2. die Verwertung und 3. die Beseitigung von Abfllen. (2) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten nicht fr 1. die nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, soweit es fr Lebensmittel, Lebensmittel-Zusatzstoffe, kosmetische Mittel, Bedarfsgegenstnde und mit Lebensmitteln verwechselbare Produkte gilt, nach dem Vorlufigen Tabakgesetz, nach dem Milch- und Margarinegesetz, nach dem Tierseuchengesetz, nach dem Pflanzenschutzgesetz und nach den aufgrund dieser Gesetze erlassenen Rechtsverordnungen zu beseitigenden Stoffe, 1a. die nach der Verordnung (EG) Nr. 1774/ 2002 des Europischen Parlaments und des Rates vom 3. Oktober 2002 mit Hygienevorschriften fr nicht fr den menschlichen Verzehr bestimmte tierische Nebenprodukte (ABl. EG Nr. L 273 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung, nach den zu ihrer Durchfhrung ergangenen Rechtsakte der Europischen Gemeinschaft, nach dem Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz oder nach den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen abzuholenden, zu sammelnden, zu befçrdernden, zu lagernden, zu behandelnden, zu verarbeitenden, zu verwendenden, zu beseitigenden oder in den Verkehr zu bringenden tierischen Nebenprodukte, 530
§§ 1– 3
2. Kernbrennstoffe und sonstige radioaktive Stoffe im Sinne des Atomgesetzes, 3. Stoffe, deren Beseitigung in einer aufgrund des Strahlenschutzvorsorgegesetzes erlassenen Rechtsverordnung geregelt ist, 4. Abflle, die beim Aufsuchen, Gewinnen, Aufbereiten und Weiterverarbeiten von Bodenschtzen in den der Bergaufsicht unterstehenden Betrieben anfallen, ausgenommen Abflle, die nicht unmittelbar und nicht blicherweise nur bei den im 1. Halbsatz genannten Ttigkeiten anfallen, 5. nicht in Behlter gefaßte gasfçrmige Stoffe, 6. Stoffe sobald diese in Gewsser oder Abwasseranlagen eingeleitet oder eingebracht werden, 7. das Aufsuchen, Bergen, Befçrdern, Lagern, Behandeln und Vernichten von Kampfmitteln. § 3 Begriffsbestimmungen (1) Abflle im Sinne dieses Gesetzes sind alle beweglichen Sachen, die unter die in Anhang I aufgefhrten Gruppen fallen und deren sich ihr Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muß. Abflle zur Verwertung sind Abflle, die verwertet werden; Abflle, die nicht verwertet werden, sind Abflle zur Beseitigung. (2) Die Entledigung im Sinne des Absatzes 1 liegt vor, wenn der Besitzer bewegliche Sachen einer Verwertung im Sinne des Anhangs II B oder einer Beseitigung im Sinne des Anhangs II A zufhrt oder die tatschliche Sachherrschaft ber sie unter Wegfall jeder weiteren Zweckbestimmung aufgibt. (3) Der Wille zur Entledigung im Sinne des Absatzes 1 ist hinsichtlich solcher beweglicher Sachen anzunehmen, 1. die bei der Energieumwandlung, Herstellung, Behandlung oder Nutzung von Stoffen oder Erzeugnissen oder bei Dienstleistungen anfallen, ohne daß der Zweck der jeweiligen Handlung hierauf gerichtet ist, oder www.WALHALLA.de
§ 3a
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
2. deren ursprngliche Zweckbestimmung entfllt oder aufgegeben wird, ohne daß ein neuer Verwendungszweck unmittelbar an deren Stelle tritt. Fr die Beurteilung der Zweckbestimmung ist die Auffassung des Erzeugers oder Besitzers unter Bercksichtigung der Verkehrsanschauung zugrunde zu legen. (4) Der Besitzer muß sich beweglicher Sachen im Sinne des Absatzes 1 entledigen, wenn diese entsprechend ihrer ursprnglichen Zweckbestimmung nicht mehr verwendet werden, aufgrund ihres konkreten Zustandes geeignet sind, gegenwrtig oder knftig das Wohl der Allgemeinheit, insbesondere die Umwelt zu gefhrden und deren Gefhrdungspotential nur durch eine ordnungsgemße und schadlose Verwertung oder gemeinwohlvertrgliche Beseitigung nach den Vorschriften dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen ausgeschlossen werden kann. (5) Erzeuger von Abfllen im Sinne dieses Gesetzes ist jede natrliche oder juristische Person, durch deren Ttigkeit Abflle angefallen sind, oder jede Person, die Vorbehandlungen, Mischungen oder sonstige Behandlungen vorgenommen hat, die eine Vernderung der Natur oder der Zusammensetzung dieser Abflle bewirken. (6) Besitzer von Abfllen im Sinne dieses Gesetzes ist jede natrliche oder juristische Person, die die tatschliche Sachherrschaft ber Abflle hat. (7) Abfallentsorgung umfaßt die Verwertung und Beseitigung von Abfllen. (8) Gefhrlich sind die Abflle, die durch Rechtsverordnung nach § 41 Satz 2 bestimmt worden sind. Nicht gefhrlich im Sinne dieses Gesetzes sind alle brigen Abflle. (9) Die Bundesregierung wird ermchtigt, zur Umsetzung von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Abfallgruppen, Beseitigungsverfahren oder Verwertungsverfahren in die Anhnge I, II A oder II B aufzunehmen, aus diesen Anhngen herauszunehmen oder zu ndern. www.WALHALLA.de
IV.6
(10) Deponien im Sinne dieses Gesetzes sind Beseitigungsanlagen zur Ablagerung von Abfllen oberhalb der Erdoberflche (oberirdische Deponien) oder unterhalb der Erdoberflche (Untertagedeponien). Zu den Deponien zhlen auch betriebsinterne Abfallbeseitigungsanlagen fr die Ablagerung von Abfllen, in denen ein Abfallerzeuger die Abfallbeseitigung am Erzeugungsort vornimmt. (11) Inertabflle sind mineralische Abflle, die keinen wesentlichen physikalischen, chemischen oder biologischen Vernderungen unterliegen, sich nicht auflçsen, nicht brennen und nicht in anderer Weise physikalisch oder chemisch reagieren, sich nicht biologisch abbauen und andere Materialien, mit denen sie in Kontakt kommen, nicht in einer Weise beeintrchtigen, die zu nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt oder die menschliche Gesundheit fhren kçnnte. Die gesamte Auslaugbarkeit und der Schadstoffgehalt der Abflle und die kotoxizitt des Sickerwassers mssen unerheblich sein und drfen insbesondere nicht die Qualitt von Oberflchen- oder Grundwasser gefhrden. Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Inertabflle zu bestimmen. (12) Stand der Technik im Sinne dieses Gesetzes ist der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden, zur Gewhrleistung der Anlagensicherheit, zur Gewhrleistung einer umweltvertrglichen Abfallentsorgung oder sonst zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen auf die Umwelt zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus fr die Umwelt insgesamt gesichert erscheinen lsst. Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere die in Anhang III aufgefhrten Kriterien zu bercksichtigen. § 3a Elektronische Kommunikation Soweit auf Grund dieses Gesetzes oder einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen 531
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IV.6
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Rechtsverordnung die Schriftform angeordnet wird, ist die elektronische Form ausgeschlossen, soweit diese Form nicht ausdrcklich zugelassen wird. Zweiter Teil Grundstze und Pflichten der Erzeuger und Besitzer von Abfllen sowie der Entsorgungstrger
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§ 4 Grundstze der Kreislaufwirtschaft (1) Abflle sind 1. in erster Linie zu vermeiden, insbesondere durch die Verminderung ihrer Menge und Schdlichkeit, 2. in zweiter Linie a) stofflich zu verwerten oder b) zur Gewinnung von Energie zu nutzen (energetische Verwertung). (2) Maßnahmen zur Vermeidung von Abfllen sind insbesondere die anlageninterne Kreislauffhrung von Stoffen, die abfallarme Produktgestaltung sowie ein auf den Erwerb abfall- und schadstoffarmer Produkte gerichtetes Konsumverhalten. (3) Die stoffliche Verwertung beinhaltet die Substitution von Rohstoffen durch das Gewinnen von Stoffen aus Abfllen (sekundre Rohstoffe) oder die Nutzung der stofflichen Eigenschaften der Abflle fr den ursprnglichen Zweck oder fr andere Zwecke mit Ausnahme der unmittelbaren Energierckgewinnung. Eine stoffliche Verwertung liegt vor, wenn nach einer wirtschaftlichen Betrachtungsweise, unter Bercksichtigung der im einzelnen Abfall bestehenden Verunreinigungen, der Hauptzweck der Maßnahme in der Nutzung des Abfalls und nicht in der Beseitigung des Schadstoffpotentials liegt. (4) Die energetische Verwertung beinhaltet den Einsatz von Abfllen als Ersatzbrennstoff; vom Vorrang der energetischen Verwertung unberhrt bleibt die thermische Behandlung von Abfllen zur Beseitigung, insbesondere von Hausmll. Fr die Abgrenzung ist auf den Hauptzweck der Maßnahme abzustellen. Ausgehend vom einzelnen Abfall, ohne Vermischung mit anderen Stoffen, be532
§§ 4 – 5
stimmen Art und Ausmaß seiner Verunreinigungen sowie die durch seine Behandlung anfallenden weiteren Abflle und entstehenden Emissionen, ob der Hauptzweck auf die Verwertung oder die Behandlung gerichtet ist. (5) Die Kreislaufwirtschaft umfaßt auch das Bereitstellen, berlassen, Sammeln, Einsammeln durch Hol- und Bringsysteme, Befçrdern, Lagern und Behandeln von Abfllen zur Verwertung. § 5 Grundpflichten der Kreislaufwirtschaft (1) Die Pflichten zur Abfallvermeidung richten sich nach § 9 sowie den auf Grund der §§ 23 und 24 erlassenen Rechtsverordnungen. (2) Die Erzeuger oder Besitzer von Abfllen sind verpflichtet, diese nach Maßgabe des § 6 zu verwerten. Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, hat die Verwertung von Abfllen Vorrang vor deren Beseitigung. Eine der Art und Beschaffenheit des Abfalls entsprechende hochwertige Verwertung ist anzustreben. Soweit dies zur Erfllung der Anforderungen nach den §§ 4 und 5 erforderlich ist, sind Abflle zur Verwertung getrennt zu halten und zu behandeln. (3) Die Verwertung von Abfllen, insbesondere durch ihre Einbindung in Erzeugnisse, hat ordnungsgemß und schadlos zu erfolgen. Die Verwertung erfolgt ordnungsgemß, wenn sie im Einklang mit den Vorschriften dieses Gesetzes und anderen çffentlichrechtlichen Vorschriften steht. Sie erfolgt schadlos, wenn nach der Beschaffenheit der Abflle, dem Ausmaß der Verunreinigungen und der Art der Verwertung Beeintrchtigungen des Wohls der Allgemeinheit nicht zu erwarten sind, insbesondere keine Schadstoffanreicherung im Wertstoffkreislauf erfolgt. (4) Die Pflicht zur Verwertung von Abfllen ist einzuhalten, soweit dies technisch mçglich und wirtschaftlich zumutbar ist, insbesondere fr einen gewonnenen Stoff oder gewonnene Energie ein Markt vorhanden ist oder geschaffen werden kann. Die Verwertung von Abfllen ist auch dann technisch mçglich, wenn hierzu eine Vorbehandlung erforderlich www.WALHALLA.de
§§ 6 – 7
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
ist. Die wirtschaftliche Zumutbarkeit ist gegeben, wenn die mit der Verwertung verbundenen Kosten nicht außer Verhltnis zu den Kosten stehen, die fr eine Abfallbeseitigung zu tragen wren. (5) Der in Absatz 2 festgelegte Vorrang der Verwertung von Abfllen entfllt, wenn deren Beseitigung die umweltvertrglichere Lçsung darstellt. Dabei sind insbesondere zu bercksichtigen 1. die zu erwartenden Emissionen, 2. das Ziel der Schonung der natrlichen Ressourcen, 3. die einzusetzende oder zu gewinnende Energie und 4. die Anreicherung von Schadstoffen in Erzeugnissen, Abfllen zur Verwertung oder daraus gewonnenen Erzeugnissen. (6) Der Vorrang der Verwertung gilt nicht fr Abflle, die unmittelbar und blicherweise durch Maßnahmen der Forschung und Entwicklung anfallen. § 6 Stoffliche und energetische Verwertung (1) Abflle kçnnen a) stofflich verwertet werden oder b) zur Gewinnung von Energie genutzt werden. Vorrang hat die besser umweltvertrgliche Verwertungsart. § 5 Abs. 4 gilt entsprechend. Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates fr bestimmte Abfallarten aufgrund der in § 5 Abs. 5 festgelegten Kriterien unter Bercksichtigung der in Absatz 2 genannten Anforderungen den Vorrang der stofflichen oder energetischen Verwertung zu bestimmen. (2) Soweit der Vorrang einer Verwertungsart nicht in einer Rechtsverordnung nach Absatz 1 festgelegt ist, ist eine energetische Verwertung im Sinne des § 4 Abs. 4 nur zulssig, wenn 1. der Heizwert des einzelnen Abfalls, ohne Vermischung mit anderen Stoffen, mindestens 11 000 kj/kg betrgt, www.WALHALLA.de
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2. ein Feuerungswirkungsgrad von mindestens 75 % erzielt wird, 3. entstehende Wrme selbst genutzt oder an Dritte abgegeben wird und 4. die im Rahmen der Verwertung anfallenden weiteren Abflle mçglichst ohne weitere Behandlung abgelagert werden kçnnen. Abflle aus nachwachsenden Rohstoffen kçnnen energetisch verwertet werden, wenn die in Satz 1 Nr. 2 bis 4 genannten Voraussetzungen vorliegen. § 7 Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates, soweit es zur Erfllung der Pflichten nach § 5, insbesondere zur Sicherung der schadlosen Verwertung, erforderlich ist, 1. die Einbindung oder das Verbleiben von bestimmten Abfllen in Erzeugnissen nach Art, Beschaffenheit und Inhaltsstoffen zu beschrnken, 2. Anforderungen an die Getrennthaltung, Befçrderung und Lagerung von Abfllen festzulegen, 3. Anforderungen an das Bereitstellen, berlassen, Sammeln und Einsammeln von Abfllen durch Hol- und Bringsysteme festzulegen, 4. fr bestimmte Abflle, deren Verwertung aufgrund ihrer Art, Beschaffenheit oder Menge in besonderer Weise geeignet ist, Beeintrchtigungen des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere der in § 10 Abs. 4 genannten Schutzgter, herbeizufhren, nach Herkunftsbereich, Anfallstelle oder Ausgangsprodukt festzulegen, a) daß diese nur in bestimmter Menge oder Beschaffenheit oder fr bestimmte Zwecke in den Verkehr gebracht oder verwertet werden drfen, b) daß diese mit bestimmter Beschaffenheit nicht in den Verkehr gebracht werden drfen. 533
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(2) Durch Rechtsverordnung nach Absatz 1 kçnnen stoffliche Anforderungen festgelegt werden, wenn Kraftwerksabflle, Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen oder sonstige Abflle in der Bergaufsicht unterstehenden Betrieben aus bergtechnischen oder bergsicherheitlichen Grnden oder zur Wiedernutzbarmachung eingesetzt werden. (3) Durch Rechtsverordnung nach Absatz 1 kçnnen auch Verfahren zur berprfung der dort festgelegten Anforderungen bestimmt werden, insbesondere 1. dass Nachweise oder Register a) auch ohne eine Anordnung nach § 44 oder b) abweichend von bestimmten Anforderungen nach den §§ 42 und 43 oder einer Rechtsverordnung nach § 45 zu fhren und vorzulegen sind, 2. dass die Abfallentsorger bei der Annahme oder Weitergabe die Abflle in bestimmter Art und Weise zu berprfen und das Ergebnis dieser Prfung in den Nachweisen oder Registern zu verzeichnen haben, 3. dass die Abfallbefçrderer und Abfallentsorger ein Betriebstagebuch fhren, in welchem bestimmte Angaben zu den Betriebsablufen zu verzeichnen sind, die nicht schon in die Register aufgenommen werden, 4. dass die Erzeuger, Besitzer oder Entsorger von Abfllen bei Annahme oder Weitergabe der Abflle auf die sich aus der Verordnung ergebenden Anforderungen hinzuweisen oder die Abflle oder die fr deren Befçrderung vorgesehenen Behltnisse in bestimmter Weise zu kennzeichnen haben, 5. die Entnahmen von Proben, der Verbleib und die Aufbewahrung von Rckstellproben und die hierfr anzuwendenden Verfahren, 6. die zur Bestimmung von einzelnen Stoffen oder Stoffgruppen erforderlichen Analyseverfahren, 7. dass der Verpflichtete mit der Durchfhrung der Probenahme und der Analysen 534
§8
nach den Nummern 6 und 7 einen von der zustndigen Landesbehçrde bekannt gegebenen Sachverstndigen oder eine von dieser Behçrde bekannt gegebene Stelle beauftragt. Pflichten nach Satz 1 Nr. 1 bis 4 oder andere Pflichten als nach Satz 1 Nr. 1 bis 7 vorgesehen sollen nur angeordnet werden, soweit auch unter Bercksichtigung der in den §§ 40 bis 45 oder der in einer Rechtsverordnung nach § 45 bestimmten berwachungsmaßnahmen die berprfung der Verordnung anders nicht gewhrleistet werden kann. (4) Wegen der Anforderungen nach Absatz 3 Satz 1 Nr. 5, 6 und 7 kann auf jedermann zugngliche Bekanntmachungen verwiesen werden. Hierbei ist 1. in der Rechtsverordnung das Datum der Bekanntmachung anzugeben und die Bezugsquelle genau zu bezeichnen, 2. die Bekanntmachung bei dem Deutschen Patent- und Markenamt archivmßig gesichert niederzulegen und in der Rechtsverordnung darauf hinzuweisen. (5) Durch Rechtsverordnung nach Absatz 1 kann zugelassen oder angeordnet werden, dass Nachweise, Register und Betriebstagebcher nach Absatz 3 Satz 1 Nr. 1 bis 3 in elektronischer Form oder elektronisch gefhrt werden. § 8 Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft im Bereich der landwirtschaftlichen Dngung (1) Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates fr den Bereich der Landwirtschaft Anforderungen zur Sicherung der ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung nach Maßgabe des Absatzes 2 festzulegen. (2) Werden Abflle zur Verwertung als Sekundrrohstoffdnger oder Wirtschaftsdnger im Sinne des § 1 des Dngemittelgesetzes auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich www.WALHALLA.de
§§ 9 – 11
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oder grtnerisch genutzte Bçden aufgebracht, kçnnen in Rechtsverordnungen nach Absatz 1 fr die Abgabe und die Aufbringung hinsichtlich der Schadstoffe insbesondere 1. Verbote oder Beschrnkungen nach Maßgabe von Merkmalen wie Art und Beschaffenheit des Bodens, Aufbringungsort und -zeit und natrliche Standortverhltnisse sowie 2. Untersuchungen der Abflle oder Wirtschaftsdnger oder des Bodens, Maßnahmen zur Vorbehandlung dieser Stoffe oder geeignete andere Maßnahmen oder 3. Verfahren zur berprfung der Anforderungen entsprechend § 7 Abs. 3 bis 5 bestimmt werden. Dies gilt fr Wirtschaftsdnger insoweit, als das Maß der guten fachlichen Praxis im Sinne des § 1a des Dngemittelgesetzes berschritten wird. (3) Die Landesregierungen kçnnen Rechtsverordnungen nach Absatz 2 erlassen, soweit das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit von der Ermchtigung keinen Gebrauch macht; sie kçnnen die Ermchtigung durch Rechtsverordnung ganz oder teilweise auf andere Behçrden bertragen. § 9 Pflichten der Anlagenbetreiber Die Pflichten der Betreiber von genehmigungsbedrftigen und nicht genehmigungsbedrftigen Anlagen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz, diese so zu errichten und zu betreiben, daß Abflle vermieden, verwertet oder beseitigt werden, richten sich nach den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. § 10 Grundstze der gemeinwohlvertrglichen Abfallbeseitigung (1) Abflle, die nicht verwertet werden, sind dauerhaft von der Kreislaufwirtschaft auszuschließen und zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit zu beseitigen. (2) Die Abfallbeseitigung umfaßt das Bereitstellen, berlassen, Einsammeln, die Befçrderung, die Behandlung, die Lagerung und die Ablagerung von Abfllen zur Beseitigung. Durch die Behandlung von Abfllen sind dewww.WALHALLA.de
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ren Menge und Schdlichkeit zu vermindern. Bei der Behandlung und Ablagerung anfallende Energie oder Abflle sind so weit wie mçglich zu nutzen. Die Behandlung und Ablagerung ist auch dann als Abfallbeseitigung anzusehen, wenn dabei anfallende Energie oder Abflle genutzt werden kçnnen und diese Nutzung nur untergeordneter Nebenzweck der Beseitigung ist. (3) Abflle sind im Inland zu beseitigen. Die Vorschriften der Verordnung (EG) Nr. 1013/ 2006 des Europischen Parlaments und des Rates vom 14. Juni 2006 ber die Verbringung von Abfllen (ABl. EU Nr. L 190 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung und des Abfallverbringungsgesetzes bleiben unberhrt. (4) Abflle sind so zu beseitigen, daß das Wohl der Allgemeinheit nicht beeintrchtigt wird. Eine Beeintrchtigung liegt insbesondere vor, wenn 1. die Gesundheit der Menschen beeintrchtigt, 2. Tiere und Pflanzen gefhrdet, 3. Gewsser und Boden schdlich beeinflußt, 4. schdliche Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen oder Lrm herbeigefhrt, 5. die Ziele der Raumordnung nicht beachtet, die Grundstze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung nicht bercksichtigt und die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie des Stdtebaus nicht gewahrt oder 6. sonst die çffentliche Sicherheit und Ordnung gefhrdet oder gestçrt werden. § 11 Grundpflichten der Abfallbeseitigung (1) Die Erzeuger oder Besitzer von Abfllen, die nicht verwertet werden, sind verpflichtet, diese nach den Grundstzen der gemeinwohlvertrglichen Abfallbeseitigung gemß § 10 zu beseitigen, soweit in den §§ 13 bis 18 nichts anderes bestimmt ist. (2) Soweit dies zur Erfllung der Anforderungen nach § 10 erforderlich ist, sind Abflle zur 535
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Beseitigung getrennt zu halten und zu behandeln.
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§ 12 Anforderungen an die Abfallbeseitigung (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Erfllung der Pflichten nach § 11 entsprechend dem Stand der Technik Anforderungen an die Beseitigung von Abfllen nach Herkunftsbereich, Anfallstelle sowie nach Art, Menge und Beschaffenheit festzulegen, insbesondere 1. Anforderungen an die Getrennthaltung und die Behandlung von Abfllen, 2. Anforderungen an das Bereitstellen, berlassen, das Einsammeln, die Befçrderung, Lagerung und die Ablagerung von Abfllen und 3. Verfahren zur berprfung der Anforderungen entsprechend § 7 Abs. 3 bis 5. (2) Die Bundesregierung erlßt nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) mit Zustimmung des Bundesrates zur Durchfhrung dieses Gesetzes und der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen des Bundes allgemeine Verwaltungsvorschriften ber Anforderungen an die umweltvertrgliche Beseitigung von Abfllen nach dem Stand der Technik. Hierzu sind auch Verfahren der Sammlung, Behandlung, Lagerung und Ablagerung festzulegen, die in der Regel eine umweltvertrgliche Abfallbeseitigung gewhrleisten. § 13 berlassungspflichten (1) Abweichend von § 5 Abs. 2 und § 11 Abs. 1 sind Erzeuger oder Besitzer von Abfllen aus privaten Haushaltungen verpflichtet, diese den nach Landesrecht zur Entsorgung verpflichteten juristischen Personen (çffentlich-rechtliche Entsorgungstrger) zu berlassen, soweit sie zu einer Verwertung nicht in der Lage sind oder diese nicht beabsichtigen. Satz 1 gilt auch fr Erzeuger und Besitzer von Abfllen zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen, soweit sie diese nicht in eigenen Anlagen beseitigen oder 536
§§ 12 – 13
berwiegende çffentliche Interessen eine berlassung erfordern. (2) Die berlassungspflicht gegenber den çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrgern besteht nicht, soweit Dritten oder privaten Entsorgungstrgern Pflichten zur Verwertung und Beseitigung nach § 16, 17 oder 18 bertragen worden sind. (3) Die berlassungspflicht besteht nicht fr Abflle, 1. die einer Rcknahme- oder Rckgabepflicht aufgrund einer Rechtsverordnung nach § 24 unterliegen, soweit nicht die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger aufgrund einer Bestimmung nach § 24 Abs. 2 Nr. 4 an der Rcknahme mitwirken, 1a. die in Wahrnehmung der Produktverantwortung nach § 25 freiwillig zurckgenommen werden, soweit dem zurcknehmenden Hersteller oder Vertreiber ein Freistellungs- oder Feststellungsbescheid nach § 25 Abs. 3 oder 6 erteilt worden ist, 2. die durch gemeinntzige Sammlung einer ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung zugefhrt werden, 3. die durch gewerbliche Sammlung einer ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung zugefhrt werden, soweit dies den çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrgern nachgewiesen wird und nicht berwiegende çffentliche Interessen entgegenstehen. Die Nummern 2 und 3 gelten fr gefhrliche Abflle. Sonderregelungen der berlassungspflicht durch Rechtsverordnungen nach den §§ 7 und 24 bleiben unberhrt. (4) Die Lnder kçnnen zur Sicherstellung der umweltvertrglichen Beseitigung Andienungs- und berlassungspflichten fr gefhrliche Abflle zur Beseitigung bestimmen. Sie kçnnen zur Sicherstellung der umweltvertrglichen Abfallentsorgung Andienungsund berlassungspflichten fr gefhrliche Abflle zur Verwertung bestimmen, soweit eine ordnungsgemße Verwertung nicht anderweitig gewhrleistet werden kann. Die in Satz 2 genannten Abflle zur Verwertung www.WALHALLA.de
§§ 14 – 16
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werden von der Bundesregierung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates bestimmt. Andienungspflichten fr gefhrliche Abflle zur Verwertung, die die Lnder bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes bestimmt haben, bleiben unberhrt. Soweit Dritten oder privaten Entsorgungstrgern Pflichten zur Entsorgung nach § 16, 17 oder 18 bertragen worden sind, unterliegen diese nicht der Andienungs- oder berlassungspflicht. § 14 Duldungspflichten bei Grundstcken (1) Die Eigentmer und Besitzer von Grundstcken, auf denen berlassungspflichtige Abflle anfallen, sind verpflichtet, das Aufstellen zur Erfassung notwendiger Behltnisse sowie das Betreten des Grundstcks zum Zwecke des Einsammelns und zur berwachung der Getrennthaltung und Verwertung von Abfllen zu dulden. (2) Absatz 1 gilt entsprechend fr Rcknahme- und Sammelsysteme, die zur Durchfhrung von Rcknahmepflichten aufgrund einer Rechtsverordnung nach § 24 erforderlich sind. § 15 Pflichten der çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger (1) Die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger haben die in ihrem Gebiet angefallenen und berlassenen Abflle aus privaten Haushaltungen und Abflle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen nach Maßgabe der §§ 4 bis 7 zu verwerten oder nach Maßgabe der §§ 10 bis 12 zu beseitigen. Werden Abflle aus den in § 5 Abs. 4 genannten Grnden zur Beseitigung berlassen, sind die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger zur Verwertung verpflichtet, soweit bei ihnen diese Grnde nicht vorliegen. (2) Die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger sind von ihren Pflichten zur Entsorgung von Abfllen aus anderen Herkunftsbereichen als privaten Haushaltungen befreit, soweit Dritten oder privaten Entsorgungstrgern Pflichten zur Entsorgung nach § 16, 17 oder 18 bertragen worden sind. www.WALHALLA.de
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(3) Die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger kçnnen mit Zustimmung der zustndigen Behçrde Abflle von der Entsorgung ausschließen, soweit diese der Rcknahmepflicht aufgrund einer nach § 24 erlassenen Rechtsverordnung unterliegen und entsprechende Rcknahmeeinrichtungen tatschlich zur Verfgung stehen. Satz 1 gilt auch fr Abflle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen als privaten Haushaltungen, soweit diese nach Art, Menge oder Beschaffenheit nicht mit den in Haushaltungen anfallenden Abfllen beseitigt werden kçnnen oder die Sicherheit der umweltvertrglichen Beseitigung im Einklang mit den Abfallwirtschaftsplnen der Lnder durch einen anderen Entsorgungstrger oder Dritten gewhrleistet ist. Die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger kçnnen den Ausschluß von der Entsorgung nach den Stzen 1 und 2 mit Zustimmung der zustndigen Behçrde widerrufen, soweit die dort genannten Voraussetzungen fr einen Ausschluß nicht mehr vorliegen. (4) Die Pflichten nach Absatz 1 gelten auch fr Kraftfahrzeuge oder Anhnger ohne gltige amtliche Kennzeichen, wenn diese auf çffentlichen Flchen oder außerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile abgestellt sind, keine Anhaltspunkte fr deren Entwendung oder bestimmungsgemße Nutzung bestehen und sie nicht innerhalb eines Monats nach einer am Fahrzeug angebrachten, deutlich sichtbaren Aufforderung entfernt worden sind. § 16 Beauftragung Dritter (1) Die zur Verwertung und Beseitigung Verpflichteten kçnnen Dritte mit der Erfllung ihrer Pflichten beauftragen. Ihre Verantwortlichkeit fr die Erfllung der Pflichten bleibt hiervon unberhrt. Die beauftragten Dritten mssen ber die erforderliche Zuverlssigkeit verfgen. (2) Die zustndige Behçrde kann auf Antrag mit Zustimmung der Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 deren Pflichten auf einen Dritten ganz oder teilweise bertragen, wenn 537
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1. der Dritte sach- und fachkundig und zuverlssig ist, 2. die Erfllung der bertragenen Pflichten sichergestellt ist und 3. keine berwiegenden çffentlichen Interessen entgegenstehen. Die Pflichtenbertragung der privaten Entsorgungstrger auf Dritte bedarf der Zustimmung der çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger im Sinne des § 15. Ist der Antragsteller Entsorgungsfachbetrieb im Sinne des § 52 Abs. 1 oder auditierter Unternehmensstandort im Sinne des § 55a, so hat die zustndige Behçrde dies bei ihrer Entscheidung zu bercksichtigen. (3) Zur Darlegung der Voraussetzungen nach Absatz 2 hat der Dritte insbesondere ein Abfallwirtschaftskonzept vorzulegen. Das Abfallwirtschaftskonzept hat zu enthalten 1. Angaben ber Art, Menge und Verbleib der zu verwertenden oder zu beseitigenden Abflle, 2. Darstellung der getroffenen und geplanten Maßnahmen zur Verwertung oder zur Beseitigung der Abflle, 3. Darlegung der vorgesehenen Entsorgungswege fr die nchsten fnf Jahre einschließlich der Angaben zur notwendigen Standort- und Anlagenplanung sowie ihrer zeitlichen Abfolge, 4. gesonderte Darstellung der unter Nr. 1 genannten Abflle bei der Verwertung oder Beseitigung außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Erstellung des Abfallwirtschaftskonzepts sind die Vorgaben der Abfallwirtschaftsplanung nach § 29 zu bercksichtigen. Das Abfallwirtschaftskonzept ist erstmalig fr fnf Jahre zu erstellen und alle fnf Jahre fortzuschreiben, soweit die zustndige Behçrde nichts anderes bestimmt. Nach Ablauf eines Jahres nach der bertragung der Pflichten ist darber hinaus jhrlich eine Abfallbilanz zu erstellen und vorzulegen, welche Angaben zu Art, Menge, Anfall und Verbleib der in Satz 2 Nr. 1 und 4 genannten Abflle enthlt; die zustndige Behçrde kann abweichende Bilanzierungsfristen zulassen. Im 538
§ 17
Falle einer Beseitigung von Abfllen im Bilanzzeitraum ist die mangelnde Verwertbarkeit dieser Abflle gesondert zu begrnden. (4) Die bertragung ist zu befristen. Sie kann mit Nebenbestimmungen versehen werden, insbesondere unter Bedingungen erteilt und mit Auflagen oder dem Vorbehalt eines Widerrufs verbunden werden. § 17 Wahrnehmung von Aufgaben durch Verbnde (1) Die Erzeuger und Besitzer von Abfllen aus gewerblichen sowie sonstigen wirtschaftlichen Unternehmen oder çffentlichen Einrichtungen kçnnen Verbnde bilden, die von den Erzeugern oder Besitzern von Abfllen mit der Erfllung ihrer Verwertungs- und Beseitigungspflichten beauftragt werden kçnnen. § 16 Abs. 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. (2) Die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger und die Selbstverwaltungskçrperschaften der Wirtschaft kçnnen auf die Bildung der Verbnde hinwirken und sich an ihnen beteiligen. (3) Die zustndige Behçrde kann mit Zustimmung der çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger im Sinne des § 15 den Verbnden auf deren Antrag die Erzeuger- und Besitzerpflichten ganz oder teilweise bertragen, wenn 1. auf andere Weise der Verbandszweck nicht erfllt werden kann, 2. die Erfllung der bertragenen Pflichten sichergestellt ist, insbesondere die Sicherheit der Abfallbeseitigung fr den bertragenen Aufgabenbereich im Einklang mit den Abfallwirtschaftsplnen der Lnder (§ 29) gewhrleistet ist, und 3. keine berwiegenden çffentlichen Interessen entgegenstehen. § 16 Abs. 3 und 4 gilt entsprechend. (4) Die zustndige Behçrde kann den Verband im Rahmen des bertragenen Aufgabenbereichs und Verbandszwecks in einem ausgewiesenen Gebiet zur Beseitigung aller Abflle, insbesondere von Abfllen zur Bewww.WALHALLA.de
§§ 18 – 22
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seitigung weiterer Erzeuger und Besitzer verpflichten, soweit 1. dies zur Wahrung der Belange des Wohles der Allgemeinheit geboten ist und 2. die Erzeuger und Besitzer ihre Pflichten nicht selbst wahrnehmen. (5) Die Verbnde kçnnen Gebhren erheben. Die Gebhrensatzung bedarf der Genehmigung der zustndigen Behçrde. (6) Fr die bertragenen Verwertungs- und Beseitigungspflichten gilt § 15 Abs. 1 und 3 entsprechend. Soweit es zur Erfllung der bertragenen Pflichten erforderlich ist, bestehen die berlassungs- und Duldungspflichten gegenber den Verbnden; § 13 Abs. 1 und 3 und § 14 gelten entsprechend. Zur Erfllung der bertragenen Pflichten kçnnen die Verbnde von den Erzeugern und Besitzern verlangen, die Abflle getrennt zu halten und zu bestimmten Sammelstellen oder Behandlungsanlagen zu bringen. Die Befugnis des Erzeugers und Besitzers, die Abflle selbst zu entsorgen, bleibt unberhrt. § 18 Wahrnehmung von Aufgaben durch Selbstverwaltungskçrperschaften der Wirtschaft (1) Die Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Landwirtschaftskammern (Selbstverwaltungskçrperschaften der Wirtschaft) kçnnen Einrichtungen bilden, die von den Erzeugern und Besitzern von Abfllen mit der Erfllung ihrer Verwertungsund Beseitigungspflichten beauftragt werden kçnnen. § 16 Abs. 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. (2) Auf Antrag der Selbstverwaltungskçrperschaften der Wirtschaft kann die zustndige Behçrde den Einrichtungen in einem ausgewiesenen Gebiet die Pflichten der Erzeuger und Besitzer von Abfllen ganz oder teilweise bertragen. § 17 Abs. 3 bis 6 gilt entsprechend. § 19 Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen Die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger im Sinne des § 15 haben Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen ber die Verwww.WALHALLA.de
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wertung und die Beseitigung der in ihrem Gebiet anfallenden und ihnen zu berlassenden Abflle zu erstellen. Die Anforderungen an die Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen regeln die Lnder. § 20 (weggefallen) § 21 Anordnungen im Einzelfall Die zustndige Behçrde kann im Einzelfall die erforderlichen Anordnungen zur Durchfhrung dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen treffen. Dritter Teil Produktverantwortung § 22 Produktverantwortung (1) Wer Erzeugnisse entwickelt, herstellt, beund verarbeitet oder vertreibt, trgt zur Erfllung der Ziele der Kreislaufwirtschaft die Produktverantwortung. Zur Erfllung der Produktverantwortung sind Erzeugnisse mçglichst so zu gestalten, daß bei deren Herstellung und Gebrauch das Entstehen von Abfllen vermindert wird und die umweltvertrgliche Verwertung und Beseitigung der nach deren Gebrauch entstandenen Abflle sichergestellt ist. (2) Die Produktverantwortung umfaßt insbesondere 1. die Entwicklung, Herstellung und das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die mehrfach verwendbar, technisch langlebig und nach Gebrauch zur ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung und umweltvertrglichen Beseitigung geeignet sind, 2. den vorrangigen Einsatz von verwertbaren Abfllen oder sekundren Rohstoffen bei der Herstellung von Erzeugnissen, 3. die Kennzeichnung von schadstoffhaltigen Erzeugnissen, um die umweltvertrgliche Verwertung oder Beseitigung der nach Gebrauch verbleibenden Abflle sicherzustellen, 539
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4. den Hinweis auf Rckgabe-, Wiederverwendungs- und Verwertungsmçglichkeiten oder -pflichten und Pfandregelungen durch Kennzeichnung der Erzeugnisse und 5. die Rcknahme der Erzeugnisse und der nach Gebrauch der Erzeugnisse verbleibenden Abflle sowie deren nachfolgende Verwertung oder Beseitigung. (3) Im Rahmen der Produktverantwortung nach den Abstzen 1 und 2 sind neben der Verhltnismßigkeit der Anforderungen entsprechend § 5 Abs. 4, die sich aus anderen Rechtsvorschriften ergebenden Regelungen zur Produktverantwortung und zum Schutz der Umwelt sowie die Festlegungen des Gemeinschaftsrechts ber den freien Warenverkehr zu bercksichtigen. (4) Die Bundesregierung bestimmt durch Rechtsverordnungen auf Grund der §§ 23 und 24, welche Verpflichteten die Produktverantwortung nach den Abstzen 1 und 2 zu erfllen haben. Sie legt zugleich fest, fr welche Erzeugnisse und in welcher Art und Weise die Produktverantwortung wahrzunehmen ist. § 23 Verbote, Beschrnkungen und Kennzeichnungen Zur Festlegung von Anforderungen nach § 22 wird die Bundesregierung ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, daß 1. bestimmte Erzeugnisse, insbesondere Verpackungen und Behltnisse nur in bestimmter Beschaffenheit oder fr bestimmte Verwendungen, bei denen eine ordnungsgemße Verwertung oder Beseitigung der anfallenden Abflle gewhrleistet ist, in Verkehr gebracht werden drfen, 2. bestimmte Erzeugnisse berhaupt nicht in Verkehr gebracht werden drfen, wenn bei ihrer Entsorgung die Freisetzung schdlicher Stoffe nicht oder nur mit unverhltnismßig hohem Aufwand verhindert werden kçnnte oder die umweltvertrgliche Entsorgung nicht auf andere Weise sichergestellt werden kann, 540
§§ 23 – 24
3. bestimmte Erzeugnisse nur in bestimmter, die Abfallentsorgung sprbar entlastender Weise, insbesondere in einer die mehrfache Verwendung oder die Verwertung erleichternden Form in Verkehr gebracht werden drfen, 4. bestimmte Erzeugnisse in bestimmter Weise zu kennzeichnen sind, um insbesondere die Erfllung der Grundpflichten nach § 5 nach Rcknahme zu sichern (Kennzeichnungspflicht), 5. bestimmte Erzeugnisse wegen des Schadstoffgehaltes der nach bestimmungsgemßem Gebrauch in der Regel verbleibenden Abflle nur mit einer Kennzeichnung in den Verkehr gebracht werden drfen, die insbesondere auf die Notwendigkeit einer Rckgabe an Hersteller, Vertreiber oder bestimmte Dritte hinweist, mit der die erforderliche besondere Verwertung oder Beseitigung sichergestellt wird, 6. fr bestimmte Erzeugnisse, fr die eine Rcknahme- oder Rckgabepflicht nach § 24 verordnet wurde, an der Stelle der Abgabe oder des Inverkehrbringens auf die Rckgabemçglichkeit hinzuweisen ist oder die Erzeugnisse entsprechend zu kennzeichnen sind, 7. bestimmte Erzeugnisse, fr die die Erhebung eines Pfandes nach § 24 verordnet wurde, entsprechend zu kennzeichnen sind, gegebenenfalls mit Angabe der Hçhe des Pfandes. § 24 Rcknahme- und Rckgabepflichten (1) Zur Festlegung von Anforderungen nach § 22 wird die Bundesregierung ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, daß Hersteller oder Vertreiber 1. bestimmte Erzeugnisse nur bei Erçffnung einer Rckgabemçglichkeit abgeben oder in Verkehr bringen drfen, 2. bestimmte Erzeugnisse zurckzunehmen und die Rckgabe durch geeignete Maßnahmen, insbesondere durch Rcknahmewww.WALHALLA.de
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systeme oder durch Erhebung eines Pfandes sicherzustellen haben, 3. bestimmte Erzeugnisse an der Abgabeoder Anfallstelle zurckzunehmen haben, 4. gegenber dem Land, der zustndigen Behçrde oder den Entsorgungstrgern im Sinne des § 15, 17 oder 18 Nachweis zu fhren ber Art, Menge, Verwertung und Beseitigung der zurckgenommenen Abflle, Belege einzubehalten und aufzubewahren und auf Verlangen vorzuzeigen haben. (2) In einer Rechtsverordnung nach Absatz 1 kann zur Festlegung von Anforderungen nach § 22 sowie zur ergnzenden Festlegung von Pflichten der Erzeuger und Besitzer von Abfllen und der Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 im Rahmen der Kreislaufwirtschaft weiter bestimmt werden, 1. wer die Kosten fr die Rcknahme, Verwertung und Beseitigung der zurckzunehmenden Erzeugnisse zu tragen hat, 2. daß die Besitzer von Abfllen diese dem nach Absatz 1 verpflichteten Hersteller oder Vertreiber zu berlassen haben, 3. die Art und Weise der berlassung, einschließlich der Maßnahmen im Sinne des § 4 Abs. 5 zum Bereitstellen, Sammeln und Befçrdern sowie Bringpflichten der unter Nummer 1 genannten Besitzer, 4. daß die Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 durch Erfassung der Abflle als ihnen bertragene Aufgabe bei der Rcknahme mitzuwirken und die erfaßten Abflle dem nach Absatz 1 Verpflichteten zu berlassen haben. § 25 Freiwillige Rcknahme (1) Die Bundesregierung kann fr die freiwillige Rcknahme von Abfllen nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) Zielfestlegungen treffen, die innerhalb einer angemessenen Frist zu erreichen sind. Sie verçffentlicht die Festlegungen im Bundesanzeiger. (2) Hersteller und Vertreiber, die Erzeugnisse und die nach Gebrauch der Erzeugnisse verbleibenden Abflle freiwillig zurcknehmen, www.WALHALLA.de
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haben dies der zustndigen Behçrde vor Beginn der Rcknahme anzuzeigen. (3) Die nach Absatz 2 zustndige Behçrde soll auf Antrag den Hersteller oder Vertreiber, der von ihm hergestellte oder vertriebene Erzeugnisse nach deren Gebrauch als gefhrliche Abflle in eigenen Anlagen oder Einrichtungen oder in Anlagen oder Einrichtungen von ihm beauftragter Dritter freiwillig zurcknimmt, von Pflichten zur Nachweisfhrung nach § 43 ber die Entsorgung gefhrlicher Abflle bis zum Abschluss der Rcknahme der Abflle sowie von Verpflichtungen nach § 49 freistellen, wenn 1. die freiwillige Rcknahme zur Erfllung der Pflichten der Produktverantwortung im Sinne des § 22 erfolgt, 2. durch die Rcknahme die Ziele der Kreislaufwirtschaft im Sinne der §§ 4 und 5 gefçrdert werden und 3. die ordnungsgemße Entsorgung der Abflle gewhrleistet bleibt. Die Rcknahme nach Satz 1 gilt sptestens mit der Annahme der Abflle an einer Anlage zur weiteren Entsorgung, ausgenommen Anlagen zur Zwischenlagerung der Abflle, als abgeschlossen, soweit in der Freistellung kein frherer Zeitpunkt bestimmt wird. Der Antrag auf Befreiung kann mit der Anzeige nach Absatz 2 verbunden werden. (4) Die Freistellung nach Absatz 3 gilt fr die Bundesrepublik Deutschland, soweit keine beschrnkte Geltung beantragt wird. Sie kann unter Bedingungen sowie unter dem Vorbehalt des Widerrufs erteilt, mit Auflagen verbunden und befristet werden, soweit dies zur Sicherstellung der in Absatz 3 genannten Freistellungsvoraussetzungen erforderlich ist. Die fr die Freistellung zustndige Behçrde bersendet je eine Ablichtung des Freistellungsbescheides an die zustndigen Behçrden der Lnder, in denen die Abflle zurckgenommen werden. (5) Erzeuger, Besitzer, Befçrderer oder Entsorger gefhrlicher Abflle sind bis zum Abschluss der Rcknahme nach Absatz 3 von Nachweispflichten nach § 43 befreit, soweit sie die Abflle an einen Hersteller oder Ver541
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treiber zurckgeben oder in dessen Auftrag entsorgen, der fr solche Abflle nach Absatz 3 von Nachweispflichten freigestellt ist. Absatz 4 Satz 2 findet entsprechende Anwendung. (6) Die nach Absatz 2 zustndige Behçrde stellt auf Antrag des Herstellers oder Vertreibers fest, dass eine angezeigte Rcknahme von Abfllen zur Erfllung der Pflichten der Produktverantwortung nach § 22 erfolgt, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 3 Satz 1 erfllt sind. Absatz 4 Satz 1 bis 3 findet entsprechende Anwendung.
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§ 26 Besitzerpflichten nach Rcknahme Hersteller und Vertreiber, die Abflle aufgrund einer Rechtsverordnung nach § 24 oder freiwillig zurcknehmen, unterliegen den Pflichten eines Besitzers von Abfllen nach den §§ 5 und 11.
§§ 26 – 28
(2) Die zustndige Behçrde kann im Einzelfall unter dem Vorbehalt des Widerrufs Ausnahmen von Absatz 1 Satz 1 zulassen, wenn dadurch das Wohl der Allgemeinheit nicht beeintrchtigt wird. (3) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung die Beseitigung bestimmter Abflle oder bestimmter Mengen dieser Abflle außerhalb von Anlagen im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 zulassen, soweit hierfr ein Bedrfnis besteht und eine Beeintrchtigung des Wohles der Allgemeinheit nicht zu besorgen ist. Sie kçnnen in diesem Fall auch die Voraussetzungen und die Art und Weise der Beseitigung durch Rechtsverordnung bestimmen. Die Landesregierungen kçnnen die Ermchtigung durch Rechtsverordnung ganz oder teilweise auf andere Behçrden bertragen. § 28 Durchfhrung der Beseitigung
Vierter Teil Planungsverantwortung 1. Abschnitt Ordnung und Planung § 27 Ordnung der Beseitigung (1) Abflle drfen zum Zwecke der Beseitigung nur in den dafr zugelassenen Anlagen oder Einrichtungen (Abfallbeseitigungsanlagen) behandelt, gelagert oder abgelagert werden. Darber hinaus ist die Behandlung von Abfllen zur Beseitigung in Anlagen zulssig, die berwiegend einem anderen Zweck als der Abfallbeseitigung dienen und die einer Genehmigung nach § 4 des BundesImmissionsschutzgesetzes bedrfen. Die Lagerung oder Behandlung von Abfllen zur Beseitigung in den diesen Zwecken dienenden Abfallbeseitigungsanlagen ist auch zulssig, soweit diese als unbedeutende Anlagen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz keiner Genehmigung bedrfen und in Rechtsverordnungen nach § 12 Abs. 1 oder nach § 23 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes oder in allgemeinen Verwaltungsvorschriften nach § 12 Abs. 2 nichts anderes bestimmt ist. 542
(1) Die zustndige Behçrde kann den Betreiber einer Abfallbeseitigungsanlage verpflichten, einem Beseitigungspflichtigen nach § 11 sowie den Entsorgungstrgern im Sinne der §§ 15, 17 und 18 die Mitbenutzung der Abfallbeseitigungsanlage gegen angemessenes Entgelt zu gestatten, soweit dieser auf eine andere Weise den Abfall nicht zweckmßig oder nur mit erheblichen Mehrkosten beseitigen kann und die Mitbenutzung fr den Betreiber zumutbar ist. Kommt eine Einigung ber das Entgelt nicht zustande, wird es durch die zustndige Behçrde festgesetzt. Die Zuweisung darf nur erfolgen, wenn Rechtsvorschriften dieses Gesetzes nicht entgegenstehen; die Erfllung der Grundpflichten gemß § 11 muß sichergestellt sein. Die zustndige Behçrde hat die Vorlage von Abfallwirtschaftskonzepten des durch die Zuweisung Begnstigten zu verlangen und ihrer Entscheidung zugrundezulegen. Auf Antrag des nach Satz 1 Verpflichteten kann der durch die Zuweisung Begnstigte verpflichtet werden, Abflle gleicher Art und Menge nach Fortfall der Grnde fr die Zuweisung zu bernehmen. (2) Die zustndige Behçrde kann dem Betreiber einer Abfallbeseitigungsanlage, der www.WALHALLA.de
§ 29
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Abflle wirtschaftlicher als die Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 beseitigen kann, die Beseitigung dieser Abflle auf seinen Antrag bertragen. Die bertragung kann mit der Auflage verbunden werden, daß der Antragsteller alle in dem von den Entsorgungstrgern erfaßten Gebiet angefallenen Abflle gegen Erstattung der Kosten beseitigt, wenn die Entsorgungstrger die verbleibenden Abflle nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand beseitigen kçnnen; dies gilt nicht, wenn der Antragsteller darlegt, daß die bernahme der Beseitigung unzumutbar ist. (3) Der Abbauberechtigte oder Unternehmer eines Mineralgewinnungsbetriebes sowie der Eigentmer, Besitzer oder in sonstiger Weise Verfgungsberechtigte eines zur Mineralgewinnung genutzten Grundstckes kann von der zustndigen Behçrde verpflichtet werden, die Beseitigung von Abfllen in freigelegten Bauen in seiner Anlage oder innerhalb seines Grundstckes zu dulden, den Zugang zu ermçglichen und dabei, soweit dies unumgnglich ist, vorhandene Betriebsanlagen oder Einrichtungen oder Teile derselben zur Verfgung zu stellen. Die ihm dadurch entstehenden Kosten hat der Beseitigungspflichtige zu erstatten. Die zustndige Behçrde bestimmt den Inhalt dieser Verpflichtung. Der Vorrang der Mineralgewinnung gegenber der Abfallbeseitigung darf nicht beeintrchtigt werden. Fr die aus der Abfallbeseitigung entstehenden Schden haftet der Duldungspflichtige nicht. (4) Das Einbringen von Abfllen in die Hohe See sowie die Verbrennung von Abfllen auf Hoher See ist nach Maßgabe des Gesetzes ber das Verbot der Einbringung von Abfllen und anderen Stoffen von Gegenstnden in die Hohe See vom 25. August 1998 (BGBl. I S. 2455) verboten. Das Einbringen von Baggergut in die Hohe See darf nach Maßgabe des in Satz 1 genannten Gesetzes unter Bercksichtigung der jeweiligen Inhaltsstoffe erfolgen. www.WALHALLA.de
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§ 29 Abfallwirtschaftsplanung (1) Die Lnder stellen fr ihren Bereich Abfallwirtschaftsplne nach berçrtlichen Gesichtspunkten auf. Die Abfallwirtschaftsplne stellen dar 1. die Ziele der Abfallvermeidung und -verwertung sowie 2. die zur Sicherung der Inlandsbeseitigung erforderlichen Abfallbeseitigungsanlagen. Die Abfallwirtschaftsplne weisen aus 1. zugelassene Abfallbeseitigungsanlagen und 2. geeignete Flchen fr Abfallbeseitigungsanlagen zur Endablagerung von Abfllen (Deponien) sowie fr sonstige Abfallbeseitigungsanlagen. Die Plne kçnnen ferner bestimmen, welcher Entsorgungstrger vorgesehen ist und welcher Abfallbeseitigungsanlage sich die Beseitigungspflichtigen zu bedienen haben. (2) Bei der Darstellung des Bedarfs sind zuknftige, innerhalb eines Zeitraumes von mindestens zehn Jahren zu erwartende Entwicklungen zu bercksichtigen. Soweit dies zur Darstellung des Bedarfs erforderlich ist, sind Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen auszuwerten. (3) Eine Flche kann als geeignet im Sinne des Absatzes 1 Satz 3 Nr. 2 angesehen werden, wenn ihre Lage, Grçße und Beschaffenheit im Hinblick auf die vorgesehene Nutzung in bereinstimmung mit den abfallwirtschaftlichen Zielsetzungen im Plangebiet steht und Belange des Wohles der Allgemeinheit nicht offensichtlich entgegenstehen. Die Flchenausweisung nach Absatz 1 ist nicht Voraussetzung fr die Planfeststellung oder Genehmigung der in § 31 aufgefhrten Abfallbeseitigungsanlagen. (4) Die Ausweisungen im Sinne des Absatzes 1 Satz 3 Nr. 2 und Satz 4 kçnnen fr die Beseitigungspflichtigen fr verbindlich erklrt werden. (5) Bei der Abfallwirtschaftsplanung sind die Ziele der Raumordnung zu beachten, die Grundstze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung zu bercksichtigen. § 8 Abs. 6 des Raumordnungsgesetzes bleibt unberhrt. 543
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(6) Die Lnder sollen ihre Abfallwirtschaftsplanungen aufeinander und untereinander abstimmen. Ist eine die Grenze eines Landes berschreitende Planung erforderlich, sollen die betroffenen Lnder bei der Aufstellung der Abfallwirtschaftsplne die Erfordernisse und Maßnahmen im Benehmen miteinander festlegen. (7) Bei der Aufstellung der Abfallwirtschaftsplne sind die Gemeinden oder deren Zusammenschlsse und die Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 zu beteiligen. (8) Die çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger im Sinne des § 15, die Dritten sowie die privaten Entsorgungstrger im Sinne der §§ 16 bis 18, denen Pflichten der Erzeuger oder Besitzer zur Entsorgung von Abfllen bertragen worden sind, haben die von ihnen zu erstellenden und fortzuschreibenden Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen auf Verlangen der zustndigen Behçrde zur Auswertung fr die Abfallwirtschaftsplanung vorzulegen. (9) Die Lnder regeln das Verfahren zur Aufstellung der Plne und zu deren Verbindlicherklrung; § 29a bleibt unberhrt. (10) Die Plne sind erstmalig zum 31. Dezember 1999 zu erstellen und alle fnf Jahre fortzuschreiben. § 29a ffentlichkeitsbeteiligung bei Abfallwirtschaftsplnen Bei der Aufstellung oder nderung von Abfallwirtschaftsplnen nach § 29 Abs. 1, einschließlich besonderer Kapitel oder gesonderter Teilplne insbesondere ber die Entsorgung von gefhrlichen Abfllen, Altbatterien und Akkumulatoren oder Verpackungen und Verpackungsabfllen, ist die ffentlichkeit von der zustndigen Behçrde zu beteiligen. Die Aufstellung oder nderung eines Abfallwirtschaftsplans sowie Informationen ber das Beteiligungsverfahren sind in einem amtlichen Verçffentlichungsblatt und auf andere geeignete Weise bekannt zu machen. Der Entwurf des neuen oder genderten Abfallwirtschaftsplans ist einen Monat zur Einsicht auszulegen. Natrliche und juristische Personen sowie sonstige Vereinigungen, ins544
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besondere Vereinigungen zur Fçrderung des Umweltschutzes, deren Belange oder deren satzungsgemßer Aufgabenbereich durch den Entwurf berhrt werden, haben innerhalb einer Frist von sechs Wochen Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme gegenber der zustndigen Behçrde; der Zeitpunkt des Fristablaufs ist bei der Bekanntmachung nach Satz 2 mitzuteilen. Fristgemß eingegangene Stellungnahmen der ffentlichkeit werden von der zustndigen Behçrde bei der Entscheidung ber die Annahme des Plans angemessen bercksichtigt. Die Annahme des Plans ist von der zustndigen Behçrde in einem amtlichen Verçffentlichungsblatt und auf andere geeignete Weise çffentlich bekannt zu machen; dabei ist in zusammengefasster Form ber den Ablauf des Beteiligungsverfahrens und ber die Grnde und Erwgungen, auf denen die getroffene Entscheidung beruht, zu unterrichten. Der angenommene Plan ist zur Einsicht fr die ffentlichkeit auszulegen, hierauf ist in der çffentlichen Bekanntmachung nach Satz 6 hinzuweisen. § 29a findet keine Anwendung, wenn es sich bei dem Abfallwirtschaftsplan nach § 29 Abs. 1 um einen Plan handelt, fr den nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Strategische Umweltprfung durchzufhren ist. § 29a gilt fr Verfahren zur Aufstellung oder nderung von Abfallwirtschaftsplnen, die nach dem 25. Juni 2005 eingeleitet worden sind. 2. Abschnitt Zulassung von Abfallbeseitigungsanlagen § 30 Erkundung geeigneter Standorte (1) Eigentmer und Nutzungsberechtigte von Grundstcken haben zu dulden, daß Beauftragte der zustndigen Behçrde oder der Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 zur Erkundung geeigneter Standorte fr Deponien und çffentlich zugngliche Abfallbeseitigungsanlagen Grundstcke mit Ausnahme von Wohnungen betreten und Vermessungen, Boden- und Grundwasseruntersuchungen oder hnliche Arbeiten ausfhwww.WALHALLA.de
§ 31
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ren. Die Absicht, Grundstcke zu betreten und solche Arbeiten durchzufhren, ist den Eigentmern und Nutzungsberechtigten der Grundstcke vorher bekanntzugeben. (2) Die zustndige Behçrde und die Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 haben nach Abschluß der Arbeiten den vorherigen Zustand unverzglich wiederherzustellen. Sie kçnnen verlangen, daß bei der Erkundung geschaffene Einrichtungen aufrechtzuerhalten sind. Die Einrichtungen sind zu beseitigen, wenn sie fr die Erkundung nicht mehr bençtigt werden oder wenn eine Entscheidung darber nicht binnen zwei Jahren nach Schaffung der Einrichtung getroffen ist und der Eigentmer oder Nutzungsberechtigte dem weiteren Verbleib der Einrichtung gegenber der Behçrde widersprochen hat. (3) Eigentmer und Nutzungsberechtigte von Grundstcken kçnnen von der zustndigen Behçrde fr Vermçgensnachteile, die durch eine nach Absatz 2 zulssige Maßnahme entstehen, Ersatz in Geld verlangen. § 31 Planfeststellung und Genehmigung (1) Die Errichtung und der Betrieb von ortsfesten Abfallbeseitigungsanlagen zur Lagerung oder Behandlung von Abfllen zur Beseitigung sowie die wesentliche nderung einer solchen Anlage oder ihres Betriebes bedrfen der Genehmigung nach den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes; einer weiteren Zulassung nach diesem Gesetz bedarf es nicht. (2) Die Errichtung und der Betrieb von Deponien sowie die wesentliche nderung einer solchen Anlage oder ihres Betriebes bedrfen der Planfeststellung durch die zustndige Behçrde. In dem Planfeststellungsverfahren ist eine Umweltvertrglichkeitsprfung nach den Vorschriften des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren. (3) § 74 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes gilt mit der Maßgabe, daß die zustndige Behçrde nur dann an Stelle eines Planfeststellungsbeschlusses auf Antrag oder von Amts wegen eine Plangenehmigung erteilen kann, wenn www.WALHALLA.de
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1. die Errichtung und der Betrieb einer unbedeutenden Deponie beantragt wird, soweit die Errichtung und der Betrieb keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf ein in § 2 Abs. 1 Satz 2 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung genanntes Schutzgut haben kann, oder 2. die wesentliche nderung einer Deponie oder ihres Betriebes beantragt wird, soweit die nderung keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf ein in § 2 Abs. 1 Satz 2 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung genanntes Schutzgut haben kann, oder 3. die Errichtung und der Betrieb einer Deponie beantragt wird, die ausschließlich oder berwiegend der Entwicklung und Erprobung neuer Verfahren dient, und die Genehmigung fr einen Zeitraum von hçchstens zwei Jahren nach Inbetriebnahme der Anlage erteilt werden soll. Eine Plangenehmigung nach Satz 1 Nr. 1 kann nicht fr Anlagen zur Ablagerung von gefhrlichen Abfllen erteilt werden; fr diese Anlagen kann eine Plangenehmigung nach Satz 1 Nr. 3 hçchstens fr einen Zeitraum von einem Jahr erteilt werden. Eine Plangenehmigung nach Satz 1 Nr. 1 kann des Weiteren nicht erteilt werden fr Deponien zur Ablagerung von nicht gefhrlichen Abfllen mit einer Aufnahmekapazitt von zehn Tonnen oder mehr pro Tag oder mit einer Gesamtkapazitt von 25 000 Tonnen oder mehr; dies gilt nicht fr Deponien fr Inertabflle. Die zustndige Behçrde soll ein Genehmigungsverfahren durchfhren, wenn die nderung keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf ein in § 2 Abs. 1 Satz 2 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung genanntes Schutzgut hat und den Zweck verfolgt, eine wesentliche Verbesserung fr diese Schutzgter herbeifhren. (4) § 15 Abs. 1 und 2 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes gilt entsprechend. Satz 1 findet auch auf die in § 35 genannten Deponien Anwendung. (5) Fr nach Absatz 4 anzeigebedrftige nderungen kann der Trger des Vorhabens 545
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eine Planfeststellung oder eine Plangenehmigung beantragen.
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§ 32 Erteilung, Sicherheitsleistung, Nebenbestimmungen (1) Der Planfeststellungsbeschluß nach § 31 Abs. 2 oder die Genehmigung nach § 31 Abs. 3 drfen nur erteilt werden, wenn 1. sichergestellt ist, daß das Wohl der Allgemeinheit nicht beeintrchtigt wird, insbesondere a) Gefahren fr die in § 10 Abs. 4 genannten Schutzgter nicht hervorgerufen werden kçnnen, b) Vorsorge gegen die Beeintrchtigungen der Schutzgter, insbesondere durch bauliche, betriebliche oder organisatorische Maßnahmen entsprechend dem Stand der Technik getroffen wird und c) Energie sparsam und effizient verwendet wird, 2. keine Tatsachen vorliegen, aus denen sich Bedenken gegen die Zuverlssigkeit der fr die Errichtung, Leitung oder Beaufsichtigung des Betriebes oder der Nachsorge der Deponie verantwortlichen Personen ergeben, 3. diese Personen und das sonstige Personal die erforderliche Fach- und Sachkunde besitzen, 4. keine nachteiligen Wirkungen auf das Recht eines anderen zu erwarten sind und 5. die fr verbindlich erklrten Feststellungen eines Abfallwirtschaftsplanes dem Vorhaben nicht entgegenstehen. (2) Der Erteilung einer Planfeststellung oder Genehmigung stehen die in Absatz 1 Nr. 3 genannten nachteiligen Wirkungen auf das Recht eines anderen nicht entgegen, wenn sie durch Auflagen oder Bedingungen verhtet oder ausgeglichen werden kçnnen oder der Betroffene ihnen nicht widerspricht. Absatz 1 Nr. 3 gilt nicht, wenn das Vorhaben dem Wohl der Allgemeinheit dient. Wird in diesem Fall die Planfeststellung erteilt, ist der Betroffene fr den dadurch eingetretenen Vermçgensnachteil in Geld zu entschdigen. 546
§§ 32 – 33
(3) Die zustndige Behçrde kann verlangen, daß der Inhaber einer Deponie fr die Rekultivierung sowie zur Verhinderung oder Beseitigung von Beeintrchtigungen des Wohles der Allgemeinheit nach Stillegung der Anlage Sicherheit leistet oder ein gleichwertiges Sicherungsmittel erbringt. (4) Der Planfeststellungsbeschluß und die Genehmigung nach Absatz 1 kçnnen unter Bedingungen erteilt, mit Auflagen verbunden und befristet werden, soweit dies zur Wahrung des Wohles der Allgemeinheit erforderlich ist. Die zustndige Behçrde berprft regelmßig sowie aus besonderem Anlass, ob der Planfeststellungsbeschluss und die Genehmigung nach Absatz 1 dem neuesten Stand der in Absatz 1 Nr. 1 bis 3 und 5 genannten Anforderungen entsprechen. Die Aufnahme, nderung oder Ergnzung von Auflagen ber Anforderungen an die Deponie oder ihren Betrieb ist auch nach dem Ergehen des Planfeststellungsbeschlusses oder nach der Erteilung der Genehmigung zulssig. Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, wann die zustndige Behçrde berprfungen vorzunehmen und die in Satz 3 genannten Auflagen zu erlassen hat. § 33 Zulassung vorzeitigen Beginns (1) In einem Planfeststellungs- oder Genehmigungsverfahren kann die fr die Feststellung des Planes oder Erteilung der Genehmigung zustndige Behçrde unter dem Vorbehalt des Widerrufes fr einen Zeitraum von sechs Monaten zulassen, daß bereits vor Feststellung des Planes oder der Erteilung der Genehmigung mit der Errichtung einschließlich der Maßnahmen, die zur Prfung der Betriebstchtigkeit der Deponie erforderlich sind, begonnen wird, wenn 1. mit einer Entscheidung zugunsten des Trgers des Vorhabens gerechnet werden kann, 2. an dem vorzeitigen Beginn ein çffentliches Interesse besteht und www.WALHALLA.de
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3. der Trger des Vorhabens sich verpflichtet, alle bis zur Entscheidung durch die Ausfhrung verursachten Schden zu ersetzen und, falls das Vorhaben nicht planfestgestellt oder genehmigt wird, den frheren Zustand wiederherzustellen. Diese Frist kann auf Antrag um weitere sechs Monate verlngert werden. (2) Die zustndige Behçrde hat die Leistung einer Sicherheit zu verlangen, soweit dies erforderlich ist, um die Erfllung der Verpflichtungen des Trgers des Vorhabens zu sichern. § 34 Planfeststellungsverfahren und weitere Verwaltungsverfahren (1) Fr das Planfeststellungsverfahren gelten die §§ 72 bis 78 des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates weitere Einzelheiten des Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahrens, insbesondere Art und Umfang der Antragsunterlagen, die nheren Einzelheiten fr das Anzeigeverfahren nach § 31 Abs. 4 und das Verfahren zur Feststellung der Stilllegung nach § 36 Abs. 3 und zur Feststellung des Abschlusses der Nachsorgephase nach § 36 Abs. 5 zu regeln. (2) Einwendungen im Rahmen des Zulassungsverfahrens kçnnen innerhalb der gesetzlich festgelegten Frist nur schriftlich erhoben werden. § 35 Bestehende Abfallbeseitigungsanlagen (1) Die zustndige Behçrde kann fr Deponien, die vor dem 11. Juni 1972 betrieben wurden oder mit deren Errichtung begonnen war, fr deren Betrieb Befristungen, Bedingungen und Auflagen anordnen. Sie kann den Betrieb dieser Anlagen ganz oder teilweise untersagen, wenn eine erhebliche Beeintrchtigung des Wohles der Allgemeinheit durch Auflagen, Bedingungen oder Befristungen nicht verhindert werden kann. (2) In dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet kann die zustndige Behçrde fr Deponien, die vor dem 1. Juli 1990 betrieben wurden oder mit deren Errichtung www.WALHALLA.de
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begonnen war, Befristungen, Bedingungen und Auflagen fr deren Errichtung und Betrieb anordnen. Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend. § 36 Stillegung (1) Der Inhaber einer Deponie hat ihre beabsichtigte Stillegung der zustndigen Behçrde unverzglich anzuzeigen. Der Anzeige sind Unterlagen ber Art, Umfang und Betriebsweise sowie die beabsichtigte Rekultivierung und sonstige Vorkehrungen zum Schutz des Wohles der Allgemeinheit beizufgen. (2) Soweit entsprechende Regelungen noch nicht in dem Planfeststellungsbeschluss nach § 31 Abs. 2, der Genehmigung nach § 31 Abs. 3, in Bedingungen und Auflagen nach § 35 oder den fr die Deponie geltenden umweltrechtlichen Vorschriften enthalten sind, hat die zustndige Behçrde den Inhaber der Deponie zu verpflichten, 1. auf seine Kosten das Gelnde, das fr eine Deponie nach Absatz 1 verwandt worden ist, zu rekultivieren, 2. auf seine Kosten alle sonstigen erforderlichen Vorkehrungen, einschließlich der berwachungs- und Kontrollmaßnahmen whrend der Nachsorgephase, zu treffen, um die in § 32 Abs. 1 bis 3 genannten Anforderungen auch nach der Stilllegung zu erfllen, und 3. der zustndigen Behçrde alle berwachungsergebnisse zu melden, aus denen sich Anhaltspunkte fr erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen ergeben. Besteht der Verdacht, daß von einer stillgelegten Deponie nach Absatz 1 schdliche Bodenvernderungen oder sonstige Gefahren fr den einzelnen oder die Allgemeinheit ausgehen, so finden fr die Erfassung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung die Vorschriften des Bundes-Bodenschutzgesetzes Anwendung. (3) Die zustndige Behçrde hat den Abschluss der Stilllegung festzustellen (endgltige Stilllegung). 547
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(4) Die Verpflichtung nach Absatz 1 besteht auch fr Inhaber von Anlagen, in denen gefhrliche Abflle anfallen. (5) Die zustndige Behçrde hat auf Antrag den Abschluss der Nachsorgephase festzustellen.
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§ 36a Emissionserklrung (1) Der Betreiber einer Deponie ist verpflichtet, der zustndigen Behçrde innerhalb einer von ihr zu setzenden Frist oder zu dem in der Rechtsverordnung nach Absatz 2 festgesetzten Zeitpunkt Angaben zu machen ber Art, Menge, rumliche und zeitliche Verteilung der Emissionen, die von der Anlage in einem bestimmten Zeitraum ausgegangen sind, sowie ber die Austrittsbedingungen (Emissionserklrung); er hat die Emissionserklrung nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach Absatz 2 entsprechend dem neuesten Stand zu ergnzen. Dies gilt nicht fr Betreiber von Deponien, von denen nur in geringem Umfang Emissionen ausgehen kçnnen. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, fr welche Deponien die Verpflichtung zur Emissionserklrung gilt, sowie Inhalt, Umfang, Form und Zeitpunkt der Abgabe der Emissionserklrung und das bei der Ermittlung der Emissionen einzuhaltende Verfahren zu regeln. In der Rechtsverordnung wird auch bestimmt, welche Betreiber nach Absatz 1 Satz 2 von der Pflicht zur Abgabe einer Emissionserklrung befreit sind. (3) § 27 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 und 3 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes gilt entsprechend. (4) Die Verpflichtung zur Abgabe der Emissionserklrung nach Absatz 1 entsteht mit Inkrafttreten der Rechtsverordnung nach Absatz 2. § 36b Zugang zu Informationen Planfeststellungsbeschlsse nach § 31 Abs. 2, Genehmigungen nach § 31 Abs. 3, Anordnungen nach § 35 und alle Ablehnungen und nderungen dieser Entscheidungen sowie die bei der zustndigen Behçrde vor548
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liegenden Ergebnisse der berwachung der von einer Deponie ausgehenden Emissionen sind nach den Bestimmungen des Umweltinformationsgesetzes mit Ausnahme des § 12 der ffentlichkeit zugnglich; fr Landesbehçrden gelten die landesrechtlichen Vorschriften. § 36c Rechtsverordnungen ber Anforderungen an Deponien (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, dass die Errichtung, die Beschaffenheit, der Betrieb, der Zustand nach Stilllegung und die betreibereigene berwachung von Deponien zur Erfllung des § 32 Abs. 1, der §§ 35 und 36 sowie zur Umsetzung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften zu dem in § 1 genannten Zweck bestimmten Anforderungen gengen mssen, insbesondere, dass 1. die Standorte bestimmten Anforderungen entsprechen mssen, 2. die Deponien bestimmten betrieblichen, organisatorischen und technischen Anforderungen entsprechen mssen, 3. die in Deponien zur Ablagerung gelangenden Abflle bestimmten Anforderungen entsprechen mssen, 4. die von Deponien ausgehenden Emissionen bestimmte Grenzwerte nicht berschreiten drfen, 5. die Betreiber whrend des Betriebs und in der Nachsorgephase bestimmte Messund berwachungsmaßnahmen vorzunehmen haben oder vornehmen lassen mssen, 6. die Betreiber durch einen Sachverstndigen bestimmte Prfungen a) whrend der Errichtung oder sonst vor der Inbetriebnahme der Deponie, b) nach deren Inbetriebnahme oder einer nderung im Sinne des § 31 Abs. 2 oder 5, c) in regelmßigen Abstnden oder d) bei oder nach der Stilllegung vornehmen lassen mssen, www.WALHALLA.de
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7. die Betreiber erst nach einer Abnahme durch die zustndige Behçrde a) die Deponie in Betrieb nehmen, b) eine wesentliche nderung in Betrieb nehmen oder c) die Stilllegung abschließen drfen, 8. welche Maßnahmen getroffen werden mssen, um Unflle zu verhindern und deren Auswirkungen zu begrenzen, 9. die Betreiber der zustndigen Behçrde whrend des Betriebs und in der Nachsorgephase unverzglich alle berwachungsergebnisse, aus denen sich Anhaltspunkte fr erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen ergeben, sowie Unflle, die solche Auswirkungen haben kçnnen, zu melden und der zustndigen Behçrde regelmßig einen Bericht ber die Ergebnisse der in der Rechtsverordnung vorgeschriebenen Mess- und berwachungsmaßnahmen vorzulegen haben. Bei der Festlegung der Anforderungen sind insbesondere mçgliche Verlagerungen von nachteiligen Auswirkungen von einem Schutzgut auf ein anderes zu bercksichtigen; ein hohes Schutzniveau fr die Umwelt insgesamt ist zu gewhrleisten. (2) In der Rechtsverordnung kann bestimmt werden, inwieweit die nach Absatz 1 zur Vorsorge gegen Beeintrchtigungen der in § 10 Abs. 4 genannten Schutzgter festgelegten Anforderungen nach Ablauf bestimmter bergangsfristen erfllt werden mssen, soweit zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Rechtsverordnung in einem Planfeststellungsbeschluss, einer Genehmigung oder einer landesrechtlichen Vorschrift geringere Anforderungen gestellt worden sind. Bei der Bestimmung der Dauer der bergangsfristen und der einzuhaltenden Anforderungen sind insbesondere Art, Beschaffenheit und Menge der abgelagerten Abflle, die Standortbedingungen, Art, Menge und Gefhrlichkeit der von den Deponien ausgehenden Emissionen sowie die Nutzungsdauer und technische Besonderheiten der Deponien zu bercksichtigen. Die Stze 1 und 2 gelten fr die in § 35 www.WALHALLA.de
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Abs. 1 und 2 genannten Deponien entsprechend. (3) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, welche Anforderungen an die Zuverlssigkeit und Fachkunde der fr die Errichtung, Leitung oder Beaufsichtigung des Betriebs der Deponie verantwortlichen Personen und die Sachkunde des sonstigen Personals, einschließlich der laufenden Fortbildung dieser Personen, zur Erfllung des § 32 Abs. 1 Nr. 2 und 3 sowie zur Umsetzung von bindenden Beschlssen der Europischen Gemeinschaften zu stellen sind. (4) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass die Inhaber bestimmter Deponien eine Sicherheit leisten oder ein anderes gleichwertiges Sicherungsmittel erbringen mssen sowie Vorschriften ber Art, Umfang und Hçhe der nach § 32 Abs. 3 zu leistenden Sicherheit oder einem anderen gleichwertigen Sicherungsmittel zu erlassen und zu bestimmen, wie lange die Sicherheit geleistet oder ein anderes gleichwertiges Sicherungsmittel erbracht werden muss. (5) Fr die Rechtsverordnungen nach den Abstzen 1 bis 3 gilt § 7 Abs. 3 entsprechend. (6) Soweit die Lnder bis zum 3. August 2001 Vorschriften ber die betreibereigene berwachung erlassen haben, gelten diese bis zum Inkrafttreten einer Rechtsverordnung nach Absatz 1 fort. § 36d Kosten der Ablagerung von Abfllen (1) Die vom Betreiber fr die Ablagerung von Abfllen in Rechnung zu stellenden privatrechtlichen Entgelte mssen alle Kosten fr die Errichtung und den Betrieb der Deponie, einschließlich der Kosten einer vom Betreiber zu leistenden Sicherheit oder einem zu erbringenden gleichwertigen Sicherungsmittel, sowie die geschtzten Kosten fr die Stilllegung und die Nachsorge fr einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren abdecken. Soweit das nach Satz 1 durch Freistellungen nach 549
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Artikel 4 Abs. 3 des Umweltrahmengesetzes gewhrleistet ist, entfllt eine entsprechende Veranlagung der Kosten fr die Stilllegung und Nachsorge sowie der Sicherheitsleistung bei der Berechnung der Entgelte. (2) Die Lnder stellen sicher, dass die Bestimmungen des Artikels 10 der Richtlinie 1999/31/EG des Rates vom 26. April 1999 ber Abfalldeponien, ABl. EG Nr. L 182 S. 1 (Deponierichtlinie), in den landesrechtlichen Abgabevorschriften umgesetzt werden. (3) Die in den Abstzen 1 und 2 genannten Betreiber und çffentlich-rechtlichen Entsorgungstrger haben die in Absatz 1 genannten Kosten zu erfassen und der zustndigen Behçrde innerhalb einer von der Behçrde zu setzenden Frist bersichten ber die Kosten und die erhobenen Entgelte, çffentlichen Abgaben und Auslagen zur Verfgung zu stellen. (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten entsprechend fr die Abdeckung der Kosten genehmigungsbedrftiger Anlagen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, die vom Anwendungsbereich der Richtlinie 1999/31/ EG des Rates vom 26. April 1999 fr Abfalldeponien (ABl. EG Nr. L 182 S. 1) erfasst werden. Fnfter Teil Absatzfçrderung § 37 Pflichten der çffentlichen Hand (1) Die Behçrden des Bundes sowie die der Aufsicht des Bundes unterstehenden juristischen Personen des çffentlichen Rechts, Sondervermçgen und sonstigen Stellen sind verpflichtet, durch ihr Verhalten zur Erfllung des Zweckes des § 1 beizutragen. Insbesondere haben sie unter Bercksichtigung der §§ 4 und 5 bei der Gestaltung von Arbeitsablufen, der Beschaffung oder Verwendung von Material und Gebrauchsgtern, bei Bauvorhaben und sonstigen Auftrgen zu prfen, ob und in welchem Umfang Erzeugnisse eingesetzt werden kçnnen, die sich durch Langlebigkeit, Reparaturfreundlichkeit und Wiederverwendbarkeit oder Verwertbarkeit auszeichnen, im Vergleich zu anderen Erzeug550
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nissen zu weniger oder zu schadstoffrmeren Abfllen fhren oder aus Abfllen zur Verwertung hergestellt worden sind. (2) Die in Absatz 1 genannten Stellen wirken im Rahmen ihrer Mçglichkeit darauf hin, daß die Gesellschaften des privaten Rechts, an denen sie beteiligt sind, die Verpflichtungen nach Absatz 1 beachten. (3) Besondere Anforderungen, die sich fr die Verwendung von Erzeugnissen oder Materialien aus Rechtsvorschriften oder aus Grnden des Umweltschutzes ergeben bleiben unberhrt. Sechster Teil Informationspflichten § 38 Abfallberatungspflicht (1) Die Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 sind im Rahmen der ihnen bertragenen Aufgaben in Selbstverwaltung zur Information und Beratung ber Mçglichkeiten der Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfllen verpflichtet. Zur Beratung verpflichtet sind auch die Selbstverwaltungskçrperschaften der Wirtschaft. Die Verpflichteten kçnnen mit dieser Aufgabe Dritte nach § 16 Abs. 1 beauftragen. (2) Die zustndige Behçrde hat den zur Beseitigung nach diesem Gesetz Verpflichteten auf Anfrage Auskunft ber vorhandene geeignete Abfallbeseitigungsanlagen zu erteilen. § 39 Unterrichtung der ffentlichkeit Die Lnder sollen die ffentlichkeit ber den erreichten Stand der Vermeidung und Verwertung von Abfllen sowie die Sicherung der Abfallbeseitigung unterrichten. Die Unterrichtung enthlt unter Beachtung der bestehenden Geheimhaltungsvorschriften eine zusammenfassende Darstellung und Bewertung der Abfallwirtschaftsplne, einen Vergleich zum vorangehenden sowie eine Prognose fr den folgenden Unterrichtungszeitraum. www.WALHALLA.de
§§ 40 – 42
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz Siebenter Teil berwachung
§ 40 Allgemeine berwachung (1) Die Vermeidung nach Maßgabe der aufgrund der §§ 23 und 24 erlassenen Rechtsverordnungen, die Verwertung und Beseitigung von Abfllen unterliegt der berwachung durch die zustndige Behçrde. (2) Auskunft ber Betrieb, Anlagen, Einrichtungen und sonstige der berwachung unterliegende Gegenstnde haben den Beauftragten der berwachungsbehçrde auf Verlangen zu erteilen: 1. Erzeuger und Besitzer von Abfllen, 2. Entsorgungspflichtige, 3. Inhaber oder Betreiber sowie frhere Inhaber oder Betreiber von Unternehmen oder Anlagen, auch wenn diese stillgelegt sind, die Abflle in einem Verfahren nach Anhang II A oder II B entsorgen oder entsorgt haben, sowie 4. Anlagen oder Unternehmen, welche gewerbsmßig Abflle einsammeln oder befçrdern, fr Dritte Abfallverbringungen gewerbsmßig vermitteln oder mit Abfllen gewerbsmßig handeln. Die Auskunftspflichten haben von der zustndigen Behçrde dazu beauftragten Personen zur Prfung der Einhaltung ihrer Verpflichtungen nach den §§ 5 und 11 das Betreten der Grundstcke, Geschfts- und Betriebsrume, die Einsicht in Unterlagen und die Vornahme von technischen Ermittlungen und Prfungen zu gestatten. Die Auskunftspflichtigen sind ferner verpflichtet, zu diesen Zwecken das Betreten der Wohnrume zu gestatten, wenn dies zur Verhtung einer dringenden Gefahr fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung erforderlich ist. Das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. (3) Betreiber von Verwertungs- und Abfallbeseitigungsanlagen oder von Anlagen, in denen Abflle mitverwertet oder mitbeseitigt werden, haben die Anlagen zugnglich zu machen, die zur berwachung erforderlichen www.WALHALLA.de
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Arbeitskrfte, Werkzeuge und Unterlagen zur Verfgung zu stellen und nach Anordnung der zustndigen Behçrde Zustand und Betrieb der Anlage auf ihre Kosten prfen zu lassen. (4) Der zur Erteilung einer Auskunft Verpflichtete kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozeßordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. § 41 Abfallbezeichnung, Gefhrliche Abflle An die Entsorgung sowie die berwachung gefhrlicher Abflle sind nach Maßgabe dieses Gesetzes besondere Anforderungen zu stellen. Zur Umsetzung von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften wird die Bundesregierung ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Bezeichnung von Abfllen sowie gefhrliche Abflle zu bestimmen und die Bestimmung gefhrlicher Abflle durch die zustndige Behçrde im Einzelfall zuzulassen. § 42 Registerpflichten (1) Die Betreiber von Anlagen oder Unternehmen, welche Abflle in einem Verfahren nach Anhang II A oder II B entsorgen (Entsorger), haben ein Register zu fhren, in dem hinsichtlich der Vorgnge nach den Anhngen II A oder II B 1. die Menge, die Art, der Ursprung und 2. soweit diese Angaben zur Gewhrleistung einer ordnungsgemßen Entsorgung von Bedeutung sind, die Bestimmung, die Hufigkeit des Einsammelns, das Befçrderungsmittel sowie die Art der Behandlung der Abflle verzeichnet werden. (2) Entsorger, welche Abflle behandeln oder lagern, haben die nach Absatz 1 erforderlichen Angaben, insbesondere die Bestimmung der behandelten oder gelagerten Abflle, auch fr die weitere Entsorgung zu ver551
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zeichnen, soweit dies auf Grund der Zweckbestimmung der Abfallentsorgungsanlage zur Gewhrleistung einer ordnungsgemßen Entsorgung erforderlich ist. Entsorger nach Satz 1 werden durch Rechtsverordnung nach § 45 bestimmt. (3) Die Pflichten zur Fhrung von Registern nach Absatz 1 gelten auch fr die Erzeuger, Besitzer, Einsammler und Befçrderer gefhrlicher Abflle. (4) Auf Verlangen der zustndigen Behçrde sind die Register vorzulegen oder Angaben aus diesen Registern mitzuteilen. (5) Die Eintragung oder die Einstellung eines Belegs ber die Entsorgung gefhrlicher Abflle in ein Register sind mindestens drei Jahre, die Eintragung oder die Einstellung eines Belegs ber die Befçrderung gefhrlicher Abflle in ein Register sind mindestens zwçlf Monate jeweils ab dem Zeitpunkt der Eintragung oder Einstellung in das Register gerechnet aufzubewahren, soweit eine Rechtsverordnung nach § 45 keine lngere Frist vorschreibt. (6) Die Registerpflichten nach den Abstzen 1 bis 3 gelten nicht fr private Haushaltungen. § 43 Nachweispflichten (1) Die Erzeuger, Besitzer, Einsammler, Befçrderer und Entsorger gefhrlicher Abflle haben der zustndigen Behçrde und untereinander die ordnungsgemße Entsorgung gefhrlicher Abflle nachzuweisen. Der Nachweis wird gefhrt 1. vor Beginn der Entsorgung in Form einer Erklrung des Erzeugers, Besitzers oder Einsammlers zur vorgesehenen Entsorgung, einer Annahmeerklrung des Abfallentsorgers sowie der Besttigung der Zulssigkeit der vorgesehenen Entsorgung durch die zustndige Behçrde und 2. ber die durchgefhrte Entsorgung oder Teilabschnitte der Entsorgung in Form von Erklrungen der nach Satz 1 Verpflichteten ber den Verbleib der entsorgten Abflle. (2) Die Nachweispflichten nach Absatz 1 gelten nicht fr die Entsorgung gefhrlicher Abflle, welche die Erzeuger oder Besitzer in 552
§§ 43 – 44
eigenen Abfallentsorgungsanlagen entsorgen, wenn diese Entsorgungsanlagen in einem engen rumlichen und betrieblichen Zusammenhang mit den Anlagen oder Stellen stehen, in denen die zu entsorgenden Abflle angefallen sind. Die Registerpflichten nach § 42 bleiben unberhrt. (3) Die Nachweispflichten nach Absatz 1 gelten nicht bis zum Abschluss der Rcknahme oder Rckgabe von Erzeugnissen oder der nach Gebrauch der Erzeugnisse verbleibenden gefhrlichen Abflle, die einer verordneten Rcknahme oder Rckgabe nach § 24 unterliegen. Eine Rcknahme oder Rckgabe von Erzeugnissen und der nach Gebrauch der Erzeugnisse verbleibenden Abflle gilt sptestens mit der Annahme an einer Anlage zur weiteren Entsorgung, ausgenommen Anlagen zur Zwischenlagerung der Abflle, als abgeschlossen, soweit die Verordnung, welche die Rckgabe oder Rcknahme anordnet, keinen frheren Zeitpunkt bestimmt. (4) Die Nachweispflichten nach Absatz 1 gelten nicht fr private Haushaltungen. § 44 Anordnungen im Einzelfall (1) Die zustndige Behçrde kann anordnen, dass die Erzeuger, Besitzer, Einsammler, Befçrderer oder Entsorger von Abfllen, jedoch ausgenommen private Haushaltungen, 1. Register oder Nachweise zu fhren und vorzulegen oder Angaben aus den Registern mitzuteilen haben, soweit Pflichten nach den §§ 42 und 43 nicht bestehen oder 2. bestimmten Anforderungen entsprechend § 7 Abs. 3 nachzukommen haben. Durch Anordnung nach Satz 1 kann auch zugelassen oder angeordnet werden, dass insbesondere Nachweise und Register in elektronischer Form oder elektronisch gefhrt werden. (2) Ist der Abfallbesitzer Entsorgungsfachbetrieb im Sinne des § 52 Abs. 1 oder auditierter Unternehmensstandort im Sinne des § 55a, so hat die zustndige Behçrde dies bei Anordnungen nach Absatz 1, insbesondere auch im Hinblick auf mçgliche Beschrnkungen des Umfangs oder des Inhalts der Nachweiswww.WALHALLA.de
§§ 45 – 49
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
pflicht zu bercksichtigen. Dies umfasst insbesondere die Bercksichtigung der vom Umweltgutachter geprften und im Rahmen der Teilnahme an dem Gemeinschaftssystem fr das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprfung (EMAS) erstellten Unterlagen. § 45 Anforderungen an Nachweise und Register (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Erfllung der sich aus den §§ 42, 43 und 44 ergebenden Pflichten die nheren Anforderungen an die Form, den Inhalt sowie das Verfahren zur Fhrung und Vorlage der Nachweise, Register und der Mitteilung bestimmter Angaben aus den Registern festzulegen sowie die nach § 42 Abs. 2 Satz 1 verpflichteten Anlagen oder Unternehmen zu bestimmen. In der Rechtsverordnung kann insbesondere auch bestimmt werden, dass 1. der Nachweis nach § 43 Abs. 1 Nr. 1 nach Ablauf einer bestimmten Frist als besttigt gilt oder eine Besttigung entfllt, soweit die ordnungsgemße Entsorgung gewhrleistet bleibt, 2. fr bestimmte Kleinmengen, die nach Art und Beschaffenheit der Abflle auch unterschiedlich festgelegt werden kçnnen, oder fr einzelne Abfallarten oder Abfallgruppen bestimmte Anforderungen nicht oder abweichende Anforderungen gelten, soweit die ordnungsgemße Entsorgung gewhrleistet bleibt, 3. die zustndige Behçrde unter dem Vorbehalt des Widerrufs auf Antrag oder von Amts wegen Verpflichtete ganz oder teilweise von der Fhrung von Nachweisen oder Registern freistellen kann, soweit die ordnungsgemße Entsorgung gewhrleistet bleibt, 4. die Register in Form einer sachlich und zeitlich geordneten Sammlung der vorgeschriebenen Nachweise oder in der Entsorgungspraxis gngiger Belege gefhrt werden sowie www.WALHALLA.de
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5. die Nachweise und Register bis zum Ablauf bestimmter Fristen aufzubewahren sind. (2) Durch Rechtsverordnung nach Absatz 1 kann zugelassen oder angeordnet werden, dass 1. Nachweise und Register in elektronischer Form oder elektronisch gefhrt, 2. die zur Erfllung der unter Nummer 1 genannten Pflichten erforderlichen Voraussetzungen geschaffen und vorgehalten sowie 3. den zustndigen Behçrden oder den beteiligten Nachweispflichtigen bestimmte Angaben zu den technischen Voraussetzungen nach Nummer 2, insbesondere die erforderlichen Empfangszugnge sowie Stçrungen der fr die Kommunikation erforderlichen Einrichtungen mitgeteilt werden. § 46 (weggefallen) § 47 (weggefallen) § 48 (weggefallen) § 49 Transportgenehmigung (1) Abflle zur Beseitigung drfen gewerbsmßig nur mit Genehmigung (Transportgenehmigung) der zustndigen Behçrde eingesammelt oder befçrdert werden. Dies gilt nicht 1. fr die Entsorgungstrger im Sinne der §§ 15, 17 und 18 sowie fr die von diesen beauftragten Dritten, 2. fr die Einsammlung oder Befçrderung von Erdaushub, Straßenaufbruch oder Bauschutt, soweit diese nicht durch Schadstoffe verunreinigt sind, 3. fr die Einsammlung oder Befçrderung geringfgiger Abfallmengen im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmen, soweit die zustndige Behçrde auf Antrag oder von Amts wegen diese von der Genehmigungspflicht nach Satz 1 freigestellt hat. (2) Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn keine Tatsachen bekannt sind, aus denen sich Bedenken gegen die Zuverlssigkeit des An553
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tragstellers oder der fr die Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes verantwortlichen Personen ergeben und der Einsammler, Befçrderer und die von ihnen beauftragten Dritten die notwendige Sach- und Fachkunde besitzen. Die Genehmigung kann mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zur Wahrung des Wohls der Allgemeinheit erforderlich ist. Die Erteilung der Transportgenehmigung befreit nicht von der Pflicht, vor Beginn des Einsammlungs- oder Befçrderungsvorganges die auf Grund von Rechtsverordnungen nach den §§ 12, 24 und 48 vorgeschriebenen Nachweise zu erbringen. (3) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften zu erlassen ber die Antragsunterlagen sowie Form und Inhalt der Transportgenehmigung. In der Rechtsverordnung kçnnen auch die Anforderungen an die Fach- und Sachkunde gemß Absatz 2 Satz 1 bestimmt, Auflagen vorgesehen sowie bestimmt werden, daß die Wirksamkeit der Genehmigung in bestimmten Fllen von der Erbringung der in Absatz 2 Satz 3 genannten Nachweise abhngt. (4) Die Genehmigung gilt fr die Bundesrepublik Deutschland. Zustndig ist die Behçrde des Landes, in dem der Befçrderer oder Einsammler seinen Hauptsitz hat. (5) Rechtsvorschriften, die aus Grnden der Sicherheit im Zusammenhang mit der Befçrderung gefhrlicher Gter erlassen sind, bleiben unberhrt. (6) Soweit eine Genehmigungspflicht nach Absatz 1 besteht, mssen Fahrzeuge, mit denen Abflle auf çffentlichen Straßen befçrdert werden, mit zwei rechteckigen rckstrahlenden weißen Warntafeln von 40 Zentimeter Grundlinie und mindestens 30 Zentimeter Hçhe versehen sein; die Warntafeln mssen in schwarzer Farbe die Aufschrift „A“ (Buchstabenhçhe 20 Zentimeter, Schriftstrke 2 Zentimeter) tragen. Die Warntafeln sind whrend der Befçrderung vorn und hinten am Fahrzeug senkrecht zur Fahrzeugachse und nicht hçher als 1,50 Meter ber der Fahrbahn deutlich sichtbar anzubringen. Bei Zgen muß die zweite Tafel an der Rckseite 554
§ 50
des Anhngers angebracht sein. Fr das Anbringen der Warntafeln hat der Fahrzeugfhrer zu sorgen. § 50 Genehmigung fr Vermittlungsgeschfte und in sonstigen Fllen (1) Wer, ohne im Besitz der Abflle zu sein, fr Dritte Verbringungen gewerbsmßig vermitteln will, bedarf der Genehmigung der zustndigen Behçrde. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn nicht Tatsachen die Annahme der Unzuverlssigkeit des Antragstellers oder einer mit der Leitung oder Beaufsichtigung des Betriebes (oder einer Zweigniederlassung) beauftragten Person rechtfertigen. Die Genehmigung kann inhaltlich beschrnkt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit oder der Umwelt erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung oder Ergnzung von Auflagen zulssig. Sind der Genehmigungsbehçrde entsprechende Tatsachen bekannt, obliegt es dem Antragsteller, diese zu widerlegen. Die Genehmigung ist zu widerrufen, wenn entsprechende Tatsachen nachtrglich bekannt werden. Widerspruch und Anfechtungsklage haben keine aufschiebende Wirkung. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates vorzuschreiben, daß derjenige, 1. der bestimmte gefhrliche Abflle zur Verwertung einsammelt oder befçrdert, in entsprechender Anwendung von § 49 Abs. 1 bis 5 hierzu einer Genehmigung bedarf, 2. der bestimmte nicht gefhrliche oder bestimmte gefhrliche Abflle, an deren schadlose Verwertung nach Maßgabe der §§ 4 bis 7 zum Schutze der Belange des Wohles der Allgemeinheit besondere Anforderungen zu stellen sind, in den Verkehr bringt oder verwertet, dazu einer Erlaubnis bedarf oder seine Zuverlssigkeit oder Sachkunde in einem nher festzulegenden Verfahren nachzuweisen hat. www.WALHALLA.de
§§ 51– 53
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(3) Wenn eine Genehmigung nach Absatz 1 oder 2 nicht erforderlich ist, haben beauftragte Dritte im Sinne des § 16 Abs. 1 ihre Ttigkeit bei der zustndigen Behçrde anzuzeigen. § 51 Verzicht auf die Transportgenehmigung und die Genehmigung fr Vermittlungsgeschfte (1) Einer Genehmigung nach § 49 Abs. 1 und § 50 Abs. 1 bedarf nicht, wer Entsorgungsfachbetrieb im Sinne des § 52 Abs. 1 ist und die beabsichtigte Aufnahme der Ttigkeit unter Beifgung des Nachweises der Fachbetriebseigenschaft der zustndigen Behçrde angezeigt hat. (2) Die zustndige Behçrde kann fr die Durchfhrung der anzuzeigenden Ttigkeiten Auflagen vorsehen, soweit dies erforderlich ist, um die Erfllung der Pflichten nach den §§ 5 und 11 sicherzustellen. Die zustndige Behçrde hat die Durchfhrung der anzuzeigenden Ttigkeiten zu untersagen, wenn Tatsachen bekannt sind, aus denen sich Bedenken gegen die Zuverlssigkeit des Anzeigepflichtigen oder der fr die Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes verantwortlichen Personen ergeben oder die Einhaltung der in den §§ 5 und 11 genannten Pflichten anders nicht zu gewhrleisten ist. § 52 Entsorgungsfachbetriebe, Entsorgergemeinschaften (1) Entsorgungsfachbetrieb ist, wer berechtigt ist, das Gtezeichen einer nach Absatz 3 anerkannten Entsorgergemeinschaft zu fhren oder einen berwachungsvertrag mit einer technischen berwachungsorganisation abgeschlossen hat, der eine mindestens einjhrige berprfung einschließt. berwachungsvertrge bedrfen der Zustimmung der fr die Abfallwirtschaft zustndigen obersten Landesbehçrde oder der von ihr bestimmten Behçrde; die Zustimmung kann auch allgemein erteilt werden. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Anforderungen an Entsorgungswww.WALHALLA.de
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fachbetriebe vorzuschreiben. Dabei kçnnen insbesondere Mindestanforderungen an die Fachkenntnisse festgelegt, der Nachweis der persçnlichen Zuverlssigkeit und einer ausreichenden Haftpflichtversicherung gefordert und Anforderungen an Gerte und Ausrstungen bestimmt werden. Sie kann darber hinaus auch eine besondere Anerkennung der Entsorgungsfachbetriebe vorschreiben, das Verfahren und die Voraussetzungen fr die Anerkennung, ihren Widerruf, ihre Rcknahme und ihr Erlçschen sowie fr Prfungen, die Bestellung und Zusammensetzung der Prforgane und des Prfverfahrens regeln. (3) Entsorgergemeinschaften bedrfen der Anerkennung durch die fr die Abfallwirtschaft zustndige oberste Landesbehçrde oder die von ihr bestimmte Behçrde. Die Anerkennung kann widerrufen werden, insbesondere um drohenden Beschrnkungen des Wettbewerbs entgegenzuwirken. Die Ttigkeit der Entsorgergemeinschaften ist nach einheitlichen Richtlinien, die vom Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit Zustimmung des Bundesrates erlassen werden, durchzufhren. In ihnen kçnnen auch die Voraussetzungen fr die Anerkennung und deren Widerruf sowie das berwachungszeichen und die Form seiner Erteilung und seines Entzugs geregelt werden. Achter Teil Betriebsorganisation, Beauftragter fr Abfall und Erleichterungen fr auditierte Unternehmensstandorte § 53 Mitteilungspflichten zur Betriebsorganisation (1) Besteht bei Kapitalgesellschaften das vertretungsberechtigte Organ aus mehreren Mitgliedern oder sind bei Personengesellschaften mehrere vertretungsberechtigte Gesellschafter vorhanden, so ist der zustndigen Behçrde anzuzeigen, wer von ihnen nach den Bestimmungen ber die Geschftsfhrungsbefugnis fr die Gesellschaft die Pflichten des Betreibers einer genehmigungsbedrftigen 555
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§§ 54 – 55
Anlage im Sinne des § 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes oder des Besitzers im Sinne des § 26 wahrnimmt, die ihm nach diesem Gesetz und nach den aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen obliegen. Die Gesamtverantwortung aller Organmitglieder oder Gesellschafter bleibt hiervon unberhrt. (2) Der Betreiber einer genehmigungsbedrftigen Anlage im Sinne des § 4 des BundesImmissionsschutzgesetzes, der Besitzer im Sinne des § 26 oder im Rahmen ihrer Geschftsfhrungsbefugnis die nach Absatz 1 Satz 1 anzuzeigende Person hat der zustndigen Behçrde mitzuteilen, auf welche Weise sichergestellt ist, daß die der Vermeidung, Verwertung und umweltvertrglichen Beseitigung von Abfllen dienenden Vorschriften und Anordnungen beim Betrieb beachtet werden.
Satz 1, deren Betreiber Abfallbeauftragte zu bestellen haben. (2) Die zustndige Behçrde kann anordnen, daß Betreiber von Anlagen nach Absatz 1 Satz 1, fr die die Bestellung eines Abfallbeauftragten nicht durch Rechtsverordnung vorgeschrieben ist, einen oder mehrere Abfallbeauftragte zu bestellen haben, soweit sich im Einzelfall die Notwendigkeit der Bestellung aus den in Absatz 1 Satz 1 genannten Gesichtspunkten ergibt.
§ 54 Bestellung eines Betriebsbeauftragten fr Abfall (1) Betreiber von genehmigungsbedrftigen Anlagen im Sinne des § 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, Betreiber von Anlagen, in denen regelmßig gefhrliche Abflle anfallen, Betreiber ortsfester Sortier-, Verwertungs- oder Abfallbeseitigungsanlagen sowie Besitzer im Sinne des § 26 haben einen oder mehrere Betriebsbeauftragte fr Abflle (Abfallbeauftragte) zu bestellen, sofern dies im Hinblick auf die Art oder die Grçße der Anlagen wegen der 1. in den Anlagen anfallenden, verwerteten oder beseitigten Abflle, 2. technischen Probleme der Vermeidung, Verwertung oder Beseitigung oder 3. Eignung der Produkte oder Erzeugnisse, bei oder nach bestimmungsgemßer Verwendung Probleme hinsichtlich der ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung oder umweltvertrglichen Beseitigung hervorzurufen, erforderlich ist. Das Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bestimmt nach Anhçrung der beteiligten Kreise (§ 60) durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Anlagen nach
(1) Der Abfallbeauftragte bert den Betreiber und die Betriebsangehçrigen in Angelegenheiten, die fr die Kreislaufwirtschaft und die Abfallbeseitigung bedeutsam sein kçnnen. Er ist berechtigt und verpflichtet, 1. den Weg der Abflle von ihrer Entstehung oder Anlieferung bis zu ihrer Verwertung oder Beseitigung zu berwachen, 2. die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen sowie die Erfllung erteilter Bedingungen und Auflagen zu berwachen, insbesondere durch Kontrolle der Betriebssttte und der Art und Beschaffenheit der in der Anlage anfallenden, verwerteten oder beseitigten Abflle in regelmßigen Abstnden, Mitteilung festgestellter Mngel und Vorschlge ber Maßnahmen zur Beseitigung dieser Mngel, 3. die Betriebsangehçrigen aufzuklren ber Beeintrchtigungen des Wohls der Allgemeinheit, welche von den Abfllen ausgehen kçnnen, die in der Anlage anfallen, verwertet oder beseitigt werden, und ber Einrichtungen und Maßnahmen zu ihrer Verhinderung unter Bercksichtigung der fr die Vermeidung, Verwertung und Be-
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(3) Ist nach § 53 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ein Immissionsschutzbeauftragter oder nach § 21a des Wasserhaushaltsgesetzes ein Gewsserschutzbeauftragter zu bestellen, so kçnnen diese auch die Aufgaben und Pflichten eines Abfallbeauftragten nach diesem Gesetz wahrnehmen. § 55 Aufgaben
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§ 55a
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seitigung von Abfllen geltenden Gesetze und Rechtsverordnungen, 4. bei genehmigungsbedrftigen Anlagen im Sinne des § 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes oder solchen Anlagen, in denen regelmßig gefhrliche Abflle anfallen, zudem auf die Entwicklung und Einfhrung a) umweltfreundlicher und abfallarmer Verfahren, einschließlich Verfahren zur Vermeidung, ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung oder umweltvertrglichen Beseitigung von Abfllen, sowie b) umweltfreundlicher und abfallarmer Erzeugnisse, einschließlich Verfahren zur Wiederverwendung, Verwertung oder umweltvertrglichen Beseitigung nach Wegfall der Nutzung, hinzuwirken und c) bei der Entwicklung und Einfhrung der unter den Buchstaben a und b genannten Verfahren mitzuwirken, insbesondere durch Begutachtung der Verfahren und Erzeugnisse unter den Gesichtspunkten der Kreislaufwirtschaft und Beseitigung, 5. bei Anlagen, in denen Abflle verwertet oder beseitigt werden, zudem auf Verbesserungen des Verfahrens hinzuwirken. (2) Der Abfallbeauftragte erstattet dem Betreiber jhrlich einen Bericht ber die nach Absatz 1 Nr. 1 bis 5 getroffenen und beabsichtigten Maßnahmen. (3) Auf das Verhltnis zwischen dem zur Bestellung Verpflichteten und dem Abfallbeauftragten finden die §§ 55 bis 58 des BundesImmissionsschutzgesetzes entsprechende Anwendung. § 55a Erleichterungen fr auditierte Unternehmensstandorte (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, zur Fçrderung der privaten Eigenverantwortung fr Unternehmen, die in ein Verzeichnis gemß Artikel 6 in Verbindung mit Artikel 7 Abs. 2 Satz 1 der Verordnung (EG) Nr. 761/ 2001 des Europischen Parlaments und des www.WALHALLA.de
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Rates vom 19. Mrz 2001 ber die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem fr das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprfung (ABl. EG Nr. L 114 S. 1) eingetragen sind, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Erleichterungen zum Inhalt der Antragsunterlagen im Genehmigungsverfahren sowie berwachungsrechtliche Erleichterungen vorzusehen, soweit die diesbezglichen Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 gleichwertig mit den Anforderungen sind, die zur berwachung und zu den Antragsunterlagen nach diesem Gesetz oder den aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen vorgesehen sind oder soweit die Gleichwertigkeit durch die Rechtsverordnung nach dieser Vorschrift sichergestellt wird. Dabei kçnnen auch weitere Voraussetzungen fr die Inanspruchnahme und die Rcknahme von Erleichterungen oder die ganze oder teilweise Aussetzung von Erleichterungen, wenn Voraussetzungen fr deren Gewhrung nicht mehr vorliegen, geregelt werden. Ordnungsrechtliche Erleichterungen kçnnen gewhrt werden, wenn der Umweltgutachter die Einhaltung der Umweltvorschriften geprft hat, keine Abweichungen festgestellt hat und dies in der Gltigkeitserklrung bescheinigt. Dabei kçnnen insbesondere Erleichterungen zu 1. Kalibrierungen, Ermittlungen, Prfungen und Messungen, 2. Messberichten sowie sonstigen Berichten und Mitteilungen von Ermittlungsergebnissen, 3. Aufgaben des Abfallbeauftragten, 4. Mitteilungspflichten zur Betriebsorganisation und 5. der Hufigkeit der behçrdlichen berwachung vorgesehen werden. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Erleichterungen im Genehmigungsverfahren sowie berwachungsrechtliche Erleichterungen fr Entsorgungsfachbetriebe entsprechend Absatz 1 vorzusehen. 557
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Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz Neunter Teil Schlußbestimmungen
§ 56 Geheimhaltung und Datenschutz Die Rechtsvorschriften ber Geheimhaltung und Datenschutz bleiben unberhrt.
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§ 57 Umsetzung von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften Zur Umsetzung von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften kann die Bundesregierung zu dem in § 1 genannten Zweck mit Zustimmung des Bundesrates Rechtsverordnungen zur Sicherstellung der ordnungsgemßen und schadlosen Verwertung sowie umweltvertrglichen Beseitigung erlassen. In den Rechtsverordnungen kann auch geregelt werden, wie die Bevçlkerung zu unterrichten ist. § 58 Vollzug im Bereich der Bundeswehr (1) Im Geschftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung obliegt der Vollzug des Gesetzes und der darauf gesttzten Rechtsverordnungen fr die Verwertung und Beseitigung militreigentmlicher Abflle dem Bundesminister der Verteidigung und den von ihm bestimmten Stellen. (2) Das Bundesministerium der Verteidigung wird ermchtigt, fr die Verwertung oder die Beseitigung von Abfllen im Sinne des Absatzes 1 aus dem Bereich der Bundeswehr Ausnahmen von diesem Gesetz und den auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen zuzulassen, soweit zwingende Grnde der Verteidigung oder die Erfllung zwischenstaatlicher Pflichten dies erfordern. § 59 Beteiligung des Bundestages beim Erlaß von Rechtsverordnungen Rechtsverordnungen nach § 6 Abs. 1, § 7 Abs. 1 Nr. 1 und 4 und den §§ 23, 24 und 57 dieses Gesetzes sind dem Bundestag zuzuleiten. Die Zuleitung erfolgt vor der Zuleitung an den Bundesrat. Die Rechtsverordnungen kçnnen durch Beschluß des Bundestages gendert oder abgelehnt werden. Der Beschluß des Bundestages wird der Bundesregierung zugeleitet. Hat sich der Bundestag nach Ablauf von drei Sitzungswochen seit Eingang 558
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der Rechtsverordnung nicht mit ihr befaßt, so wird die unvernderte Rechtsverordnung dem Bundesrat zugeleitet. § 60 Anhçrung beteiligter Kreise Soweit Ermchtigungen zum Erlaß von Rechtsverordnungen und allgemeinen Verwaltungsvorschriften die Anhçrung der beteiligten Kreise vorschreiben, ist ein jeweils auszuwhlender Kreis von Vertretern der Wissenschaft, der Betroffenen, der beteiligten Wirtschaft, der fr die Abfallwirtschaft zustndigen obersten Landesbehçrden, der Gemeinden und Gemeindeverbnde zu hçren. § 61 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. Abflle, die er nicht verwertet, außerhalb einer Anlage nach § 27 Abs. 1 Satz 1 behandelt, lagert oder ablagert, 2. entgegen § 27 Abs. 1 Satz 1 Abflle zur Beseitigung außerhalb einer dafr zugelassenen Abfallbeseitigungsanlage behandelt, lagert oder ablagert, 2a. ohne Planfeststellungsbeschluss nach § 31 Abs. 2 Satz 1 oder ohne Plangenehmigung nach § 31 Abs. 3 Satz 1 eine Deponie errichtet oder wesentlich ndert, 2b. einer vollziehbaren Auflage nach § 32 Abs. 4 Satz 1 oder 3 oder § 35 Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 2 Satz 1 zuwiderhandelt, 2c. einer mit einer Zulassung nach § 33 Abs. 1 Satz 1 verbundenen vollziehbaren Auflage zuwiderhandelt, 3. ohne Genehmigung nach § 49 Abs. 1 Satz 1 Abflle zur Beseitigung einsammelt oder befçrdert, oder einer vollziehbaren Auflage nach § 49 Abs. 2 Satz 2 zuwiderhandelt, 4. ohne Genehmigung nach § 50 Abs. 1 die Vermittlung von Verbringungen von Abfllen vornimmt, 5. einer Rechtsverordnung nach § 6 Abs. 1, § 7 Abs. 1, 2 oder 3 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe a, Nr. 2 bis 6 oder 7, jeweils auch in www.WALHALLA.de
§ 61
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Verbindung mit § 8 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3, § 12 Abs. 1 Nr. 3 oder § 36c Abs. 5, nach § 8 Abs. 1, 2 Satz 1 Nr. 1 oder 2, Satz 2 oder Abs. 3, § 12 Abs. 1 Nr. 1 oder 2, § 23, § 24, § 27 Abs. 3 Satz 1 und 2, § 36c Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 5, 7, 8 oder 9, § 49 Abs. 3 oder § 50 Abs. 2 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. (2) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 25 Abs. 2 eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erstattet, 2. entgegen § 30 Abs. 1 Satz 1 das Betreten eines Grundstckes oder die Ausfhrung von Vermessungen, Boden- oder Grundwasseruntersuchungen nicht duldet, 2a. entgegen § 36 Abs. 1 Satz 1 eine Anzeige nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig erstattet, 2b. entgegen § 36a Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach Absatz 2 Satz 1 eine Emissionserklrung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig abgibt oder nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig ergnzt, 3. entgegen § 40 Abs. 2 Satz 1 eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt, 4. entgegen § 40 Abs. 2 Satz 2 oder 3 das Betreten eines Grundstckes, eines Wohn-, Geschfts- oder Betriebsraumes, die Einsicht in Unterlagen oder die Vornahme von technischen Ermittlungen oder Prfungen nicht gestattet, 5. entgegen § 40 Abs. 3 Arbeitskrfte, Werkzeuge oder Unterlagen nicht zur Verfgung stellt, 6. einer vollziehbaren Anordnung nach § 40 Abs. 3, § 44 Satz 1 auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 45 Abs. 1 Satz 1 oder § 54 Abs. 2 zuwiderhandelt, www.WALHALLA.de
IV.6
7. entgegen § 42 Abs. 1, auch in Verbindung mit § 42 Abs. 3 oder einer Rechtsverordnung nach § 7 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe b oder § 45 Abs. 1 Satz 1 oder 2 Nr. 2 oder 4, ein Register nicht, nicht richtig oder nicht vollstndig fhrt, 8. entgegen § 42 Abs. 2 Satz 1 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 45 Abs. 1 Satz 1 eine Angabe nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig verzeichnet, 9. entgegen § 42 Abs. 4, auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 7 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe b oder § 45 Abs. 1 Satz 1 oder 2 Nr. 2, ein Register nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig vorlegt oder eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht, 10. entgegen § 42 Abs. 5, auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 45 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5, ein Register nicht oder nicht fr die vorgeschriebene Dauer aufbewahrt, 11. entgegen § 43 Abs. 1 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 45 Abs. 1 Satz 1, jeweils auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 7 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe b oder § 45 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2, einen Nachweis nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig fhrt, 12. entgegen § 49 Abs. 6 eine Warntafel nicht oder nicht in der vorgeschriebenen Weise anbringt, 13. entgegen § 54 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach Satz 2 einen Abfallbeauftragten nicht bestellt oder 14. einer Rechtsverordnung nach § 36c Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 oder § 45 Abs. 1 Satz 1 oder 2 Nr. 5 oder Abs. 2 Nr. 2 oder 3 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. 559
IV
IV.6
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
(3) Die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 1 kann mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 2 mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.
IV
(4) Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist das Bundesamt fr Gterverkehr, soweit es sich um Ordnungswidrigkeiten nach Absatz 1 Nr. 3 und 5 oder Absatz 2 Nr. 1, 6 bis 12 und 14 handelt und die Zuwiderhandlung im Zusammenhang mit der Befçrderung von Abfall mit Fahrzeugen zur Gterbefçrderung in einem Unternehmen begangen wird, das seinen Sitz im Ausland hat. § 62 Einziehung Ist eine Ordnungswidrigkeit nach § 61 Abs. 1 Nr. 2, 2a, 2b, 2c, 3, 4 oder 5 begangen worden, so kçnnen Gegenstnde,
560
§§ 62 – 63a
1. auf die sich die Ordnungswidrigkeit bezieht oder 2. die zur Begehung oder Vorbereitung gebraucht wurden oder bestimmt gewesen sind, eingezogen werden. § 23 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist anzuwenden. § 63 Zustndige Behçrden Die Landesregierungen oder die von ihnen bestimmten Stellen bestimmen die fr die Ausfhrung dieses Gesetzes zustndigen Behçrden, soweit die Regelung nicht durch Landesgesetz erfolgt. § 63a Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren Von den in diesem Gesetz und auf Grund dieses Gesetzes getroffenen Regelungen des Verwaltungsverfahrens kann durch Landesrecht nicht abgewichen werden.
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Anhang I
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
IV.6 Anhang I
Abfallgruppen Q 1 Nachstehend nicht nher beschriebene Produktions- oder Verbrauchsrckstnde Q 2 Nicht den Normen entsprechende Produkte Q 3 Produkte, bei denen das Verfalldatum berschritten ist Q 4 Unabsichtlich ausgebrachte oder verlorene oder von einem sonstigen Zwischenfall betroffene Produkte einschließlich smtlicher Stoffe, Anlageteile usw., die bei einem solchen Zwischenfall kontaminiert worden sind Q 5 Infolge absichtlicher Ttigkeiten kontaminierte oder verschmutzte Stoffe (z. B. Reinigungsrckstnde, Verpackungsmaterial, Behlter usw.) Q 6 Nichtverwendbare Elemente (z. B. verbrauchte Batterien, Katalysatoren usw.) Q 7 Unverwendbar gewordene Stoffe (z. B. kontaminierte Suren, Lçsungsmittel, Hrtesalze usw.) Q 8 Rckstnde aus industriellen Verfahren (z. B. Schlacken, Destillationsrckstnde usw.)
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Q 9 Rckstnde von Verfahren zur Bekmpfung der Verunreinigung (z. B. Gaswaschschlamm, Luftfilterrckstand, verbrauchte Filter usw.) Q 10 Bei maschineller und spanender Formgebung anfallende Rckstnde (z. B. Dreh- und Frsespne usw.) Q 11 Bei der Fçrderung und der Aufbereitung von Rohstoffen anfallende Rckstnde (z. B im Bergbau, bei der Erdçlfçrderung usw.) Q 12 Kontaminierte Stoffe (z. B. mit PCB verschmutztes l usw.) Q 13 Stoffe oder Produkte aller Art, deren Verwendung gesetzlich verboten ist Q 14 Produkte, die vom Besitzer nicht oder nicht mehr verwendet werden (z. B. in der Landwirtschaft, den Haushaltungen, Bros, Verkaufsstellen, Werksttten usw.) Q 15 Kontaminierte Stoffe oder Produkte, die bei der Sanierung von Bçden anfallen Q 16 Stoffe oder Produkte aller Art, die nicht einer der oben erwhnten Gruppen angehçren
561
IV
IV.6
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Anhang II A Anhang II A
Beseitigungsverfahren
IV
Dieser Anhang fhrt Beseitigungsverfahren auf, die in der Praxis angewandt werden. Nach Artikel 4 der Richtlinie 75/442/EWG des Rates vom 25. Juli 1975 ber Abflle (ABl. EG Nr. L 194 S. 39), gendert durch die Richtlinie 91/156/EWG (ABl. EG Nr. L 78 S. 32), zuletzt gendert durch die Richtlinie 91/692/EWG (ABl. EG Nr. L 377 S. 48), angepaßt durch die Entscheidung der Kommission 96/350/EG vom 24. Mai 1996 (ABl. EG Nr. L 135 S. 32), mssen die Abflle beseitigt werden, ohne daß die menschliche Gesundheit gefhrdet wird und ohne daß Verfahren oder Methoden verwendet werden, welche die Umwelt schdigen kçnnen. D 1 Ablagerungen in oder auf dem Boden (z. B. Deponien usw.) D 2 Behandlung im Boden (z. B. biologischer Abbau von flssigen oder schlammigen Abfllen im Erdreich usw.) D 3 Verpressung (z. B. Verpressung pumpfhiger Abflle in Bohrlçcher, Salzdome oder natrliche Hohlrume usw.) D 4 Oberflchenaufbringung (z. B. Ableitung flssiger oder schlammiger Abflle in Gruben, Teichen oder Lagunen usw.) D 5 Speziell angelegte Deponien (z. B. Ablagerung in abgedichteten, getrennten Rumen, die gegeneinander und gegen die Umwelt verschlossen und isoliert werden, usw.)
562
D 6 Einleitung in ein Gewsser mit Ausnahme von Meeren/Ozeanen D 7 Einleitung in Meere/Ozeane einschließlich Einbringung in den Meeresboden D 8 Biologische Behandlung, die nicht an anderer Stelle in diesem Anhang beschrieben ist und durch die Endverbindungen oder Gemische entstehen, die mit einem der in D 1 bis D1 2 aufgefhrten Verfahren entsorgt werden D 9 Chemisch/physikalische Behandlung, die nicht an anderer Stelle in diesem Anhang beschrieben ist und durch die Endverbindungen oder Gemische entstehen, die mit einem der in D 1 bis D 12 aufgefhrten Verfahren entsorgt werden (z. B. Verdampfen, Trocknen, Kalzinieren usw.) D 10 Verbrennung an Land D 11 Verbrennung auf See D 12 Dauerlagerung (z. B. Lagerung von Behltern in einem Bergwerk usw.) D 13 Vermengung oder Vermischung vor Anwendung eines der in D 1 bis D 12 aufgefhrten Verfahren D 14 Rekonditionierung vor Anwendung eines der in D 1 bis D 13 aufgefhrten Verfahren D 15 Lagerung bis zur Anwendung eines der in D 1 bis D 14 aufgefhrten Verfahren (ausgenommen zeitweilige Lagerung – bis zum Einsammeln – auf dem Gelnde der Entstehung der Abflle).
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Anhang II B
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
IV.6
Anhang II B Verwertungsverfahren Dieser Anhang fhrt Verwertungsverfahren auf, die in der Praxis angewandt werden. Nach Artikel 4 der Richtlinie 75/442/EWG des Rates vom 25. Juli 1975 ber Abflle (ABl. EG Nr. L 194 S. 39), gendert durch die Richtlinie 91/156/EWG (ABl. EG Nr. L 78 S. 32), zuletzt gendert durch die Richtlinie 91/692/EWG (ABl. EG Nr. L 377 S. 48), angepaßt durch die Entscheidung der Kommission 96/350/EG vom 24. Mai 1996 (ABl. EG Nr. L 135 S. 32), mssen die Abflle verwertet werden, ohne daß die menschliche Gesundheit gefhrdet und ohne daß Verfahren oder Methoden verwendet werden, welche die Umwelt schdigen kçnnen. R 1 Hauptverwendung als Brennstoff oder andere Mittel der Energieerzeugung R 2 Rckgewinnung/Regenerierung von Lçsemitteln R 3 Verwertung/Rckgewinnung organischer Stoffe, die nicht als Lçsemittel verwendet werden (einschließlich der Kompostierung und sonstiger biologischer Umwandlungsverfahren) R 4 Verwertung/Rckgewinnung von Metallen und Metallverbindungen
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R 5 Verwertung/Rckgewinnung von anderen anorganischen Stoffen R 6 Regenerierung von Suren und Basen R 7 Wiedergewinnung von Bestandteilen, die der Bekmpfung der Verunreinigungen dienen R 8 Wiedergewinnung von Katalysatorenbestandteilen R 9 lraffination oder andere Wiederverwendungsmçglichkeiten von l R 10 Aufbringung auf den Boden zum Nutzen der Landwirtschaft oder der kologie R 11 Verwendung von Abfllen, die bei einem der unter R 1 bis R 10 aufgefhrten Verfahren gewonnen werden R 12 Austausch von Abfllen, um sie einem der unter R 1 bis R 11 aufgefhrten Verfahren zu unterziehen R 13 Ansammlung von Abfllen, um sie einem der unter R 1 bis R 12 aufgefhrten Verfahren zu unterziehen (ausgenommen zeitweilige Lagerung – bis zum Einsammeln – auf dem Gelnde der Entstehung der Abflle).
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IV
IV.6
Krw-/AbfG: Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Anhang III Anhang III
Kriterien zur Bestimmung des Standes der Technik
IV
Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind unter Bercksichtigung der Verhltnismßigkeit zwischen Aufwand und Nutzen mçglicher Maßnahmen sowie des Grundsatzes der Vorsorge und der Vorbeugung, jeweils bezogen auf Anlagen einer bestimmten Art, insbesondere folgende Kriterien zu bercksichtigen: 1. Einsatz abfallarmer Technologie, 2. Einsatz weniger gefhrlicher Stoffe, 3. Fçrderung der Rckgewinnung und Wiederverwertung der bei den einzelnen Verfahren erzeugten und verwendeten Stoffe und gegebenenfalls der Abflle, 4. vergleichbare Verfahren, Vorrichtungen und Betriebsmethoden, die mit Erfolg im Betrieb erprobt wurden, 5. Fortschritte in der Technologie und in den wissenschaftlichen Erkenntnissen, 6. Art, Auswirkungen und Menge der jeweiligen Emissionen, 7. Zeitpunkte der Inbetriebnahme der neuen oder der bestehenden Anlagen,
564
8. fr die Einfhrung einer besseren verfgbaren Technik erforderliche Zeit, 9. Verbrauch an Rohstoffen und die Art der bei den einzelnen Verfahren verwendeten Rohstoffe (einschließlich Wasser) sowie Energieeffizienz, 10. Notwendigkeit, die Gesamtwirkung der Emissionen und die Gefahren fr den Menschen und die Umwelt so weit wie mçglich zu vermeiden oder zu verringern, 11. Notwendigkeit, Unfllen vorzubeugen und deren Folgen fr den Menschen und die Umwelt zu verringern, 12. Informationen, die von der Kommission der Europischen Gemeinschaften gemß Artikel 16 Abs. 2 der Richtlinie 96/ 61/EG des Rates vom 24. September 1996 ber die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (ABl. EG Nr. L 257 S. 26) oder von internationalen Organisationen verçffentlicht werden.
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Inhaltsbersicht
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
IV.7
Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) 1) Vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) 2) I nh a l t s b e r s ic h t
§1 §2 §3 §4 §5
§6 §7 §8 §9
Kapitel 1 Allgemeine Bestimmungen Zweck Anwendungsbereich Begriffsbestimmungen Gewssereigentum, Schranken des Grundeigentums Allgemeine Sorgfaltspflichten Kapitel 2 Bewirtschaftung von Gewssern Abschnitt 1 Gemeinsame Bestimmungen Allgemeine Grundstze der Gewsserbewirtschaftung Bewirtschaftung nach Flussgebietseinheiten Erlaubnis, Bewilligung Benutzungen
§ 10 Inhalt der Erlaubnis und der Bewilligung § 11 Erlaubnis-, Bewilligungsverfahren § 12 Voraussetzungen fr die Erteilung der Erlaubnis und der Bewilligung, Bewirtschaftungsermessen § 13 Inhalts- und Nebenbestimmungen der Erlaubnis und der Bewilligung § 14 Besondere Vorschriften fr die Erteilung der Bewilligung § 15 Gehobene Erlaubnis § 16 Ausschluss privatrechtlicher Abwehransprche § 17 Zulassung vorzeitigen Beginns § 18 Widerruf der Erlaubnis und der Bewilligung § 19 Planfeststellungen und bergrechtliche Betriebsplne § 20 Alte Rechte und alte Befugnisse
1
) Dieses Gesetz dient der Umsetzung der – Richtlinie 80/68/EWG des Rates vom 17. Dezember 1979 ber den Schutz des Grundwassers gegen Verschmutzung durch bestimmte gefhrliche Stoffe (ABl. L 20 vom 26. 1. 1980, S. 43), die durch die Richtlinie 2000/60/EG (ABl. L 327 vom 22. 12. 2000, S. 1) gendert worden ist, – Richtlinie 91/271/EWG des Rates vom 21. Mai 1991 ber die Behandlung von kommunalem Abwasser (ABl. L 135 vom 30. 5. 1991, S. 40), die zuletzt durch die Verordnung (EG) Nr. 1137/2008 (ABl. L 311 vom 21. 11. 2008, S. 1) gendert worden ist, – Richtlinie 2000/60/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens fr Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (ABl. L 327 vom 22. 12. 2000, S. 1), die zuletzt durch die Richtlinie 2008/105/EG (ABl. L 348 vom 24. 12. 2008, S. 84) gendert worden ist, – Richtlinie 2004/35/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 ber Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschden (ABl. L 143 vom 30. 4. 2004, S. 56), die durch die Richtlinie 2006/21/EG (ABl. L 102 vom 11. 4. 2006, S. 15) gendert worden ist, – Richtlinie 2006/11/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 15. Februar 2006 betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter gefhrlicher Stoffe in die Gewsser der Gemeinschaft (ABl. L 64 vom 4. 3. 2006, S. 52), – Richtlinie 2006/118/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 zum Schutz des Grundwassers vor Verschmutzung und Verschlechterung (ABl. L 372 vom 27. 12. 2006, S. 19, L 53 vom 22. 2. 2007, S. 30, L 139 vom 31. 5. 2007, S. 39), – Richtlinie 2007/60/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007 ber die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken (ABl. L 288 vom 6. 11. 2007, S. 27). 2 ) Inkrafttreten am 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585). www.WALHALLA.de
565
IV
IV.7
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§ 21 Anmeldung alter Rechte und alter Befugnisse § 22 Ausgleich zwischen konkurrierenden Gewsserbenutzungen § 23 Rechtsverordnungen zur Gewsserbewirtschaftung § 24 Erleichterungen fr EMAS-Standorte
IV
§ 25 § 26 § 27 § 28 § 29 § 30 § 31 § 32 § 33 § 34 § 35 § 36 § 37 § 38 § 39 § 40 § 41 § 42
Abschnitt 2 Bewirtschaftung oberirdischer Gewsser Gemeingebrauch Eigentmer- und Anliegergebrauch Bewirtschaftungsziele fr oberirdische Gewsser Einstufung knstlicher und erheblich vernderter Gewsser Fristen zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele Abweichende Bewirtschaftungsziele Ausnahmen von den Bewirtschaftungszielen Reinhaltung oberirdischer Gewsser Mindestwasserfhrung Durchgngigkeit oberirdischer Gewsser Wasserkraftnutzung Anlagen in, an, ber und unter oberirdischen Gewssern Wasserabfluss Gewsserrandstreifen Gewsserunterhaltung Trger der Unterhaltungslast Besondere Pflichten bei der Gewsserunterhaltung Behçrdliche Entscheidungen zur Gewsserunterhaltung
Abschnitt 3 Bewirtschaftung von Kstengewssern § 43 Erlaubnisfreie Benutzungen von Kstengewssern § 44 Bewirtschaftungsziele fr Kstengewsser § 45 Reinhaltung von Kstengewssern 566
Inhaltsbersicht
§ 46 § 47 § 48 § 49
Abschnitt 4 Bewirtschaftung des Grundwassers Erlaubnisfreie Benutzungen des Grundwassers Bewirtschaftungsziele fr das Grundwasser Reinhaltung des Grundwassers Erdaufschlsse Kapitel 3 Besondere wasserwirtschaftliche Bestimmungen
§ 50 § 51 § 52 § 53
§ 54 § 55 § 56 § 57 § 58 § 59 § 60 § 61
Abschnitt 1 ffentliche Wasserversorgung, Wasserschutzgebiete, Heilquellenschutz ffentliche Wasserversorgung Festsetzung von Wasserschutzgebieten Besondere Anforderungen in Wasserschutzgebieten Heilquellenschutz Abschnitt 2 Abwasserbeseitigung Abwasser, Abwasserbeseitigung Grundstze der Abwasserbeseitigung Pflicht zur Abwasserbeseitigung Einleiten von Abwasser in Gewsser Einleiten von Abwasser in çffentliche Abwasseranlagen Einleiten von Abwasser in private Abwasseranlagen Abwasseranlagen Selbstberwachung bei Abwassereinleitungen und Abwasseranlagen
Abschnitt 3 Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen § 62 Anforderungen an den Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen § 63 Eignungsfeststellung www.WALHALLA.de
IV.7
Inhaltsbersicht
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
Abschnitt 4 Gewsserschutzbeauftragte § 64 Bestellung von Gewsserschutzbeauftragten § 65 Aufgaben von Gewsserschutzbeauftragten § 66 Weitere anwendbare Vorschriften
§ 87 Wasserbuch § 88 Informationsbeschaffung und -bermittlung
§ 67 § 68 § 69 § 70 § 71
§ 72 § 73 § 74 § 75 § 76 § 77 § 78 § 79 § 80 § 81
§ 82 § 83 § 84 § 85 § 86
Abschnitt 5 Gewsserausbau, Deich-, Dammund Kstenschutzbauten Grundsatz, Begriffsbestimmung Planfeststellung, Plangenehmigung Abschnittsweise Zulassung, vorzeitiger Beginn Anwendbare Vorschriften, Verfahren Enteignungsrechtliche Vorwirkung Abschnitt 6 Hochwasserschutz Hochwasser Bewertung von Hochwasserrisiken, Risikogebiete Gefahrenkarten und Risikokarten Risikomanagementplne berschwemmungsgebiete an oberirdischen Gewssern Rckhalteflchen Besondere Schutzvorschriften fr festgesetzte berschwemmungsgebiete Information und aktive Beteiligung Koordinierung Vermittlung durch die Bundesregierung Abschnitt 7 Wasserwirtschaftliche Planung und Dokumentation Maßnahmenprogramm Bewirtschaftungsplan Fristen fr Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungsplne Aktive Beteiligung interessierter Stellen Vernderungssperre zur Sicherung von Planungen
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Abschnitt 8 Haftung fr Gewsservernderungen § 89 Haftung fr nderungen der Wasserbeschaffenheit § 90 Sanierung von Gewsserschden
§ 91 92 § 93 § 94 § 95
§ 96 § 97 § 98 § 99
Abschnitt 9 Duldungs- und Gestattungsverpflichtungen Gewsserkundliche Maßnahmen Vernderung oberirdischer Gewsser Durchleitung von Wasser und Abwasser Mitbenutzung von Anlagen Entschdigung fr Duldungs- und Gestattungsverpflichtungen Kapitel 4 Entschdigung, Ausgleich Art und Umfang von Entschdigungspflichten Entschdigungspflichtige Person Entschdigungsverfahren Ausgleich
Kapitel 5 Gewsseraufsicht § 100 Aufgaben der Gewsseraufsicht § 101 Befugnisse der Gewsseraufsicht § 102 Gewsseraufsicht bei Anlagen und Einrichtungen der Verteidigung
§ 103 § 104 § 105 § 106
Kapitel 6 Bußgeld- und berleitungsbestimmungen Bußgeldvorschriften berleitung bestehender Erlaubnisse und Bewilligungen berleitung bestehender sonstiger Zulassungen berleitung bestehender Schutzgebietsfestsetzungen 567
IV
IV.7
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
Anlage 1 (zu § 3 Nummer 11)
Inhaltsbersicht Anlage 2 (zu § 7 Absatz 1 Satz 3)
IV
568
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§§ 1– 3
WHG: Wasserhaushaltsgesetz Kapitel 1 Allgemeine Bestimmungen
§ 1 Zweck Zweck dieses Gesetzes ist es, durch eine nachhaltige Gewsserbewirtschaftung die Gewsser als Bestandteil des Naturhaushalts, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum fr Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schtzen. § 2 Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz gilt fr folgende Gewsser: 1. oberirdische Gewsser, 2. Kstengewsser, 3. Grundwasser. Es gilt auch fr Teile dieser Gewsser. (2) Die Lnder kçnnen kleine Gewsser von wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung, insbesondere Straßenseitengrben als Bestandteil von Straßen, Be- und Entwsserungsgrben, sowie Heilquellen von den Bestimmungen dieses Gesetzes ausnehmen. Dies gilt nicht fr die Haftung fr Gewsservernderungen nach den §§ 89 und 90. § 3 Begriffsbestimmungen Fr dieses Gesetz gelten folgende Begriffsbestimmungen: 1. Oberirdische Gewsser das stndig oder zeitweilig in Betten fließende oder stehende oder aus Quellen wild abfließende Wasser; 2. Kstengewsser das Meer zwischen der Kstenlinie bei mittlerem Hochwasser oder zwischen der seewrtigen Begrenzung der oberirdischen Gewsser und der seewrtigen Begrenzung des Kstenmeeres; die seewrtige Begrenzung von oberirdischen Gewssern, die nicht Binnenwasserstraßen des Bundes sind, richtet sich nach den landesrechtlichen Vorschriften; 3. Grundwasser das unterirdische Wasser in der Sttigungszone, das in unmittelbarer Berhrung mit dem Boden oder dem Untergrund steht; www.WALHALLA.de
IV.7
4. Knstliche Gewsser von Menschen geschaffene oberirdische Gewsser oder Kstengewsser; 5. Erheblich vernderte Gewsser durch den Menschen in ihrem Wesen physikalisch erheblich vernderte oberirdische Gewsser oder Kstengewsser; 6. Wasserkçrper einheitliche und bedeutende Abschnitte eines oberirdischen Gewssers oder Kstengewssers (Oberflchenwasserkçrper) sowie abgegrenzte Grundwasservolumen innerhalb eines oder mehrerer Grundwasserleiter (Grundwasserkçrper); 7. Gewssereigenschaften die auf die Wasserbeschaffenheit, die Wassermenge, die Gewsserçkologie und die Hydromorphologie bezogenen Eigenschaften von Gewssern und Gewsserteilen; 8. Gewsserzustand die auf Wasserkçrper bezogenen Gewssereigenschaften als çkologischer, chemischer oder mengenmßiger Zustand eines Gewssers; bei als knstlich oder erheblich verndert eingestuften Gewssern tritt an die Stelle des çkologischen Zustands das çkologische Potenzial; 9. Wasserbeschaffenheit die physikalische, chemische oder biologische Beschaffenheit des Wassers eines oberirdischen Gewssers oder Kstengewssers sowie des Grundwassers; 10. Schdliche Gewsservernderungen Vernderungen von Gewssereigenschaften, die das Wohl der Allgemeinheit, insbesondere die çffentliche Wasserversorgung, beeintrchtigen oder die nicht den Anforderungen entsprechen, die sich aus diesem Gesetz, aus auf Grund dieses Gesetzes erlassenen oder aus sonstigen wasserrechtlichen Vorschriften ergeben; 569
IV
IV.7
IV
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§§ 4 – 5
11. Stand der Technik der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Einrichtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zur Begrenzung von Emissionen in Luft, Wasser und Boden, zur Gewhrleistung der Anlagensicherheit, zur Gewhrleistung einer umweltvertrglichen Abfallentsorgung oder sonst zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen auf die Umwelt zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus fr die Umwelt insgesamt gesichert erscheinen lsst; bei der Bestimmung des Standes der Technik sind insbesondere die in der Anlage 1 aufgefhrten Kriterien zu bercksichtigen;
§ 4 Gewssereigentum, Schranken des Grundeigentums (1) Das Eigentum an den Bundeswasserstraßen steht dem Bund nach Maßgabe der wasserstraßenrechtlichen Vorschriften zu. Soweit sich aus diesem Gesetz, auf Grund dieses Gesetzes erlassener oder sonstiger wasserrechtlicher Vorschriften Verpflichtungen aus dem Gewssereigentum ergeben, treffen diese auch den Bund als Eigentmer der Bundeswasserstraßen. (2) Wasser eines fließenden oberirdischen Gewssers und Grundwasser sind nicht eigentumsfhig. (3) Das Grundeigentum berechtigt nicht 1. zu einer Gewsserbenutzung, die einer behçrdlichen Zulassung bedarf, 2. zum Ausbau eines Gewssers. (4) Eigentmer und Nutzungsberechtigte von Gewssern haben die Benutzung durch Dritte zu dulden, soweit fr die Benutzung eine behçrdliche Zulassung erteilt worden oder eine behçrdliche Zulassung nicht erforderlich ist. Dies gilt nicht im Fall des § 9 Absatz 1 Nummer 3. (5) Im brigen gelten fr das Eigentum an Gewssern die landesrechtlichen Vorschriften.
12. EMAS-Standort diejenige Einheit einer Organisation, die nach § 32 Absatz 1 Satz 1 des Umweltauditgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. September 2002 (BGBl. I S. 3490), das zuletzt durch Artikel 11 des Gesetzes vom 17. Mrz 2008 (BGBl. I S. 399) gendert worden ist, in das EMAS-Register eingetragen ist; 13. Einzugsgebiet ein Gebiet, aus dem ber oberirdische Gewsser der gesamte Oberflchenabfluss an einer einzigen Flussmndung, einem stuar oder einem Delta ins Meer gelangt; 14. Teileinzugsgebiet ein Gebiet, aus dem ber oberirdische Gewsser der gesamte Oberflchenabfluss an einem bestimmten Punkt in ein oberirdisches Gewsser gelangt; 15. Flussgebietseinheit ein als Haupteinheit fr die Bewirtschaftung von Einzugsgebieten festgelegtes Land- oder Meeresgebiet, das aus einem oder mehreren benachbarten Einzugsgebieten, dem ihnen zugeordneten Grundwasser und den ihnen zugeordneten Kstengewssern im Sinne des § 7 Absatz 5 Satz 2 besteht. 570
§ 5 Allgemeine Sorgfaltspflichten (1) Jede Person ist verpflichtet, bei Maßnahmen, mit denen Einwirkungen auf ein Gewsser verbunden sein kçnnen, die nach den Umstnden erforderliche Sorgfalt anzuwenden, um 1. eine nachteilige Vernderung der Gewssereigenschaften zu vermeiden, 2. eine mit Rcksicht auf den Wasserhaushalt gebotene sparsame Verwendung des Wassers sicherzustellen, 3. die Leistungsfhigkeit des Wasserhaushalts zu erhalten und 4. eine Vergrçßerung und Beschleunigung des Wasserabflusses zu vermeiden. (2) Jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, ist im Rahmen des ihr Mçglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor www.WALHALLA.de
IV.7
§§ 6 – 7
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen, insbesondere die Nutzung von Grundstcken den mçglichen nachteiligen Folgen fr Mensch, Umwelt oder Sachwerte durch Hochwasser anzupassen.
Die nachhaltige Gewsserbewirtschaftung hat ein hohes Schutzniveau fr die Umwelt insgesamt zu gewhrleisten; dabei sind mçgliche Verlagerungen nachteiliger Auswirkungen von einem Schutzgut auf ein anderes sowie die Erfordernisse des Klimaschutzes zu bercksichtigen. (2) Gewsser, die sich in einem natrlichen oder naturnahen Zustand befinden, sollen in diesem Zustand erhalten bleiben und nicht naturnah ausgebaute natrliche Gewsser sollen so weit wie mçglich wieder in einen naturnahen Zustand zurckgefhrt werden, wenn berwiegende Grnde des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen.
Kapitel 2 Bewirtschaftung von Gewssern Abschnitt 1 Gemeinsame Bestimmungen § 6 Allgemeine Grundstze der Gewsserbewirtschaftung (1) Die Gewsser sind nachhaltig zu bewirtschaften, insbesondere mit dem Ziel, 1. ihre Funktions- und Leistungsfhigkeit als Bestandteil des Naturhaushalts und als Lebensraum fr Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu verbessern, insbesondere durch Schutz vor nachteiligen Vernderungen von Gewssereigenschaften, 2. Beeintrchtigungen auch im Hinblick auf den Wasserhaushalt der direkt von den Gewssern abhngenden Landçkosysteme und Feuchtgebiete zu vermeiden und unvermeidbare, nicht nur geringfgige Beeintrchtigungen so weit wie mçglich auszugleichen, 3. sie zum Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch im Interesse Einzelner zu nutzen, 4. bestehende oder knftige Nutzungsmçglichkeiten insbesondere fr die çffentliche Wasserversorgung zu erhalten oder zu schaffen, 5. mçglichen Folgen des Klimawandels vorzubeugen, 6. an oberirdischen Gewssern so weit wie mçglich natrliche und schadlose Abflussverhltnisse zu gewhrleisten und insbesondere durch Rckhaltung des Wassers in der Flche der Entstehung von nachteiligen Hochwasserfolgen vorzubeugen, 7. zum Schutz der Meeresumwelt beizutragen. www.WALHALLA.de
§ 7 Bewirtschaftung nach Flussgebietseinheiten (1) Die Gewsser sind nach Flussgebietseinheiten zu bewirtschaften. Die Flussgebietseinheiten sind: 1. Donau, 2. Rhein, 3. Maas, 4. Ems, 5. Weser, 6. Elbe, 7. Eider, 8. Oder, 9. Schlei/Trave, 10. Warnow/Peene. Die Flussgebietseinheiten sind in der Anlage 2 in Kartenform dargestellt. (2) Die zustndigen Behçrden der Lnder koordinieren untereinander ihre wasserwirtschaftlichen Planungen und Maßnahmen, soweit die Belange der flussgebietsbezogenen Gewsserbewirtschaftung dies erfordern. (3) Zur Erreichung der in diesem Gesetz festgelegten Bewirtschaftungsziele 1. koordinieren die zustndigen Behçrden der Lnder die Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungsplne mit den zustndigen Behçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union, in deren Hoheitsgebiet die Flussgebietseinheiten ebenfalls liegen, 571
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§§ 8 – 9
2. bemhen sich die zustndigen Behçrden der Lnder um eine der Nummer 1 entsprechende Koordinierung mit den zustndigen Behçrden von Staaten, die nicht der Europischen Union angehçren. (4) Soweit die Verwaltung der Bundeswasserstraßen berhrt ist, ist bei der Koordinierung nach den Abstzen 2 und 3 das Einvernehmen der zustndigen Wasser- und Schifffahrtsdirektionen einzuholen. Soweit gesamtstaatliche Belange bei der Pflege der Beziehungen zur Europischen Union, zu auswrtigen Staaten oder zu internationalen Organisationen berhrt sind, ist bei der Koordinierung nach Absatz 3 das Einvernehmen des Bundesministeriums fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit einzuholen. (5) Die zustndigen Behçrden der Lnder ordnen innerhalb der Landesgrenzen die Einzugsgebiete oberirdischer Gewsser sowie Kstengewsser und das Grundwasser einer Flussgebietseinheit zu. Bei Kstengewssern gilt dies fr die Flchen auf der landwrtigen Seite einer Linie, auf der sich jeder Punkt eine Seemeile seewrts vom nchsten Punkt der Basislinie befindet, von der aus die Breite der Hoheitsgewsser gemessen wird, mindestens bis zur ußeren Grenze der Gewsser, die im Wesentlichen von Sßwasserstrçmungen beeinflusst sind. Die Lnder kçnnen die Zuordnung auch durch Gesetz regeln.
Zwecke der Verteidigung oder der Abwehr von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit 1. das vorbergehende Entnehmen von Wasser aus einem Gewsser, 2. das Wiedereinleiten des Wassers in ein Gewsser mittels beweglicher Anlagen und 3. das vorbergehende Einbringen von Stoffen in ein Gewsser, wenn durch diese Benutzungen andere nicht oder nur geringfgig beeintrchtigt werden und keine nachteilige Vernderung der Gewssereigenschaften zu erwarten ist. Die Gewsserbenutzung ist der zustndigen Behçrde rechtzeitig vor Beginn der bung oder der Erprobung anzuzeigen. (4) Ist bei der Erteilung der Erlaubnis oder der Bewilligung nichts anderes bestimmt worden, geht die Erlaubnis oder die Bewilligung mit der Wasserbenutzungsanlage oder, wenn sie fr ein Grundstck erteilt worden ist, mit diesem auf den Rechtsnachfolger ber.
§ 8 Erlaubnis, Bewilligung (1) Die Benutzung eines Gewssers bedarf der Erlaubnis oder der Bewilligung, soweit nicht durch dieses Gesetz oder auf Grund dieses Gesetzes erlassener Vorschriften etwas anderes bestimmt ist. (2) Keiner Erlaubnis oder Bewilligung bedrfen Gewsserbenutzungen, die der Abwehr einer gegenwrtigen Gefahr fr die çffentliche Sicherheit dienen, sofern der drohende Schaden schwerer wiegt als die mit der Benutzung verbundenen nachteiligen Vernderungen von Gewssereigenschaften. Die zustndige Behçrde ist unverzglich ber die Benutzung zu unterrichten. (3) Keiner Erlaubnis oder Bewilligung bedrfen ferner bei bungen und Erprobungen fr 572
§ 9 Benutzungen (1) Benutzungen im Sinne dieses Gesetzes sind 1. das Entnehmen und Ableiten von Wasser aus oberirdischen Gewssern, 2. das Aufstauen und Absenken von oberirdischen Gewssern, 3. das Entnehmen fester Stoffe aus oberirdischen Gewssern, soweit sich dies auf die Gewssereigenschaften auswirkt, 4. das Einbringen und Einleiten von Stoffen in Gewsser, 5. das Entnehmen, Zutagefçrdern, Zutageleiten und Ableiten von Grundwasser. (2) Als Benutzungen gelten auch 1. das Aufstauen, Absenken und Umleiten von Grundwasser durch Anlagen, die hierfr bestimmt oder geeignet sind, 2. Maßnahmen, die geeignet sind, dauernd oder in einem nicht nur unerheblichen Ausmaß nachteilige Vernderungen der Wasserbeschaffenheit herbeizufhren. (3) Keine Benutzungen sind Maßnahmen, die dem Ausbau eines Gewssers im Sinne des www.WALHALLA.de
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§§ 10 – 14
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§ 67 Absatz 2 dienen. Das Gleiche gilt fr Maßnahmen der Unterhaltung eines Gewssers, soweit hierbei keine chemischen Mittel verwendet werden.
zulssig, nachteilige Wirkungen fr andere zu vermeiden oder auszugleichen. (2) Die zustndige Behçrde kann durch Inhalts- und Nebenbestimmungen insbesondere 1. Anforderungen an die Beschaffenheit einzubringender oder einzuleitender Stoffe stellen, 2. Maßnahmen anordnen, die a) in einem Maßnahmenprogramm nach § 82 enthalten oder zu seiner Durchfhrung erforderlich sind, b) geboten sind, damit das Wasser mit Rcksicht auf den Wasserhaushalt sparsam verwendet wird, c) der Feststellung der Gewssereigenschaften vor der Benutzung oder der Beobachtung der Gewsserbenutzung und ihrer Auswirkungen dienen, d) zum Ausgleich einer auf die Benutzung zurckzufhrenden nachteiligen Vernderung der Gewssereigenschaften erforderlich sind, 3. die Bestellung verantwortlicher Betriebsbeauftragter vorschreiben, soweit nicht die Bestellung eines Gewsserschutzbeauftragten nach § 64 vorgeschrieben ist oder angeordnet werden kann, 4. dem Benutzer angemessene Beitrge zu den Kosten von Maßnahmen auferlegen, die eine Kçrperschaft des çffentlichen Rechts getroffen hat oder treffen wird, um eine mit der Benutzung verbundene Beeintrchtigung des Wohls der Allgemeinheit zu vermeiden oder auszugleichen. (3) Fr die Bewilligung gilt Absatz 1 mit der Maßgabe, dass nachtrglich nur Inhalts- und Nebenbestimmungen im Sinne von Absatz 2 Nummer 1 bis 4 zulssig sind.
§ 10 Inhalt der Erlaubnis und der Bewilligung (1) Die Erlaubnis gewhrt die Befugnis, die Bewilligung das Recht, ein Gewsser zu einem bestimmten Zweck in einer nach Art und Maß bestimmten Weise zu benutzen. (2) Erlaubnis und Bewilligung geben keinen Anspruch auf Zufluss von Wasser in einer bestimmten Menge und Beschaffenheit. § 11 Erlaubnis-, Bewilligungsverfahren (1) Erlaubnis und Bewilligung kçnnen fr ein Vorhaben, das nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung einer Umweltvertrglichkeitsprfung unterliegt, nur in einem Verfahren erteilt werden, das den Anforderungen des genannten Gesetzes entspricht. (2) Die Bewilligung kann nur in einem Verfahren erteilt werden, in dem die Betroffenen und die beteiligten Behçrden Einwendungen geltend machen kçnnen. § 12 Voraussetzungen fr die Erteilung der Erlaubnis und der Bewilligung, Bewirtschaftungsermessen (1) Die Erlaubnis und die Bewilligung sind zu versagen, wenn 1. schdliche, auch durch Nebenbestimmungen nicht vermeidbare oder nicht ausgleichbare Gewsservernderungen zu erwarten sind oder 2. andere Anforderungen nach çffentlichrechtlichen Vorschriften nicht erfllt werden. (2) Im brigen steht die Erteilung der Erlaubnis und der Bewilligung im pflichtgemßem Ermessen (Bewirtschaftungsermessen) der zustndigen Behçrde. § 13 Inhalts- und Nebenbestimmungen der Erlaubnis und der Bewilligung (1) Inhalts- und Nebenbestimmungen sind auch nachtrglich sowie auch zu dem Zweck www.WALHALLA.de
§ 14 Besondere Vorschriften fr die Erteilung der Bewilligung (1) Die Bewilligung darf nur erteilt werden, wenn die Gewsserbenutzung 1. dem Benutzer ohne eine gesicherte Rechtsstellung nicht zugemutet werden kann, 573
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§§ 15 – 16
2. einem bestimmten Zweck dient, der nach einem bestimmten Plan verfolgt wird, und 3. keine Benutzung im Sinne des § 9 Absatz 1 Nummer 4 und Absatz 2 Nummer 2 ist, ausgenommen das Wiedereinleiten von nicht nachteilig verndertem Triebwasser bei Ausleitungskraftwerken. (2) Die Bewilligung wird fr eine bestimmte angemessene Frist erteilt, die in besonderen Fllen 30 Jahre berschreiten darf. (3) Ist zu erwarten, dass die Gewsserbenutzung auf das Recht eines Dritten nachteilig einwirkt und erhebt dieser Einwendungen, so darf die Bewilligung nur erteilt werden, wenn die nachteiligen Wirkungen durch Inhaltsoder Nebenbestimmungen vermieden oder ausgeglichen werden. Ist dies nicht mçglich, so darf die Bewilligung gleichwohl erteilt werden, wenn Grnde des Wohls der Allgemeinheit dies erfordern. In den Fllen des Satzes 2 ist der Betroffene zu entschdigen. (4) Absatz 3 Satz 1 und 2 gilt entsprechend, wenn ein Dritter ohne Beeintrchtigung eines Rechts nachteilige Wirkungen dadurch zu erwarten hat, dass 1. der Wasserabfluss, der Wasserstand oder die Wasserbeschaffenheit verndert, 2. die bisherige Nutzung seines Grundstcks beeintrchtigt, 3. seiner Wassergewinnungsanlage Wasser entzogen oder 4. die ihm obliegende Gewsserunterhaltung erschwert wird. Geringfgige und solche nachteiligen Wirkungen, die vermieden worden wren, wenn der Betroffene die ihm obliegende Gewsserunterhaltung ordnungsgemß durchgefhrt htte, bleiben außer Betracht. Die Bewilligung darf auch dann erteilt werden, wenn der aus der beabsichtigten Gewsserbenutzung zu erwartende Nutzen den fr den Betroffenen zu erwartenden Nachteil erheblich bersteigt. (5) Hat der Betroffene nach Absatz 3 oder Absatz 4 gegen die Erteilung der Bewilligung Einwendungen erhoben und lsst sich zur Zeit der Entscheidung nicht feststellen, ob und in welchem Maße nachteilige Wirkungen
eintreten werden, so ist die Entscheidung ber die deswegen festzusetzenden Inhaltsoder Nebenbestimmungen und Entschdigungen einem spteren Verfahren vorzubehalten. (6) Konnte der Betroffene nach Absatz 3 oder Absatz 4 nachteilige Wirkungen bis zum Ablauf der Frist zur Geltendmachung von Einwendungen nicht voraussehen, so kann er verlangen, dass dem Gewsserbenutzer nachtrglich Inhalts- oder Nebenbestimmungen auferlegt werden. Kçnnen die nachteiligen Wirkungen durch nachtrgliche Inhaltsoder Nebenbestimmungen nicht vermieden oder ausgeglichen werden, so ist der Betroffene im Sinne des Absatzes 3 zu entschdigen. Der Antrag ist nur innerhalb einer Frist von drei Jahren nach dem Zeitpunkt zulssig, zu dem der Betroffene von den nachteiligen Wirkungen der Bewilligung Kenntnis erhalten hat; er ist ausgeschlossen, wenn nach der Herstellung des der Bewilligung entsprechenden Zustands 30 Jahre vergangen sind.
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§ 15 Gehobene Erlaubnis (1) Die Erlaubnis kann als gehobene Erlaubnis erteilt werden, wenn hierfr ein çffentliches Interesse oder ein berechtigtes Interesse des Gewsserbenutzers besteht. (2) Fr die gehobene Erlaubnis gelten § 11 Absatz 2 und § 14 Absatz 3 bis 5 entsprechend. § 16 Ausschluss privatrechtlicher Abwehransprche (1) Ist eine Gewsserbenutzung durch eine unanfechtbare gehobene Erlaubnis zugelassen, kann auf Grund privatrechtlicher Ansprche zur Abwehr nachteiliger Wirkungen der Gewsserbenutzung nicht die Einstellung der Benutzung verlangt werden. Es kçnnen nur Vorkehrungen verlangt werden, die die nachteiligen Wirkungen ausschließen. Soweit solche Vorkehrungen nach dem Stand der Technik nicht durchfhrbar oder wirtschaftlich nicht vertretbar sind, kann lediglich Entschdigung verlangt werden. (2) Ist eine Gewsserbenutzung durch eine unanfechtbare Bewilligung zugelassen, kçnwww.WALHALLA.de
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§§ 17 – 20
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nen wegen nachteiliger Wirkungen der Gewsserbenutzung keine Ansprche geltend gemacht werden, die auf die Beseitigung der Stçrung, auf die Unterlassung der Benutzung, auf die Herstellung von Vorkehrungen oder auf Schadenersatz gerichtet sind. Satz 1 schließt Ansprche auf Schadenersatz wegen nachteiliger Wirkungen nicht aus, die darauf beruhen, dass der Gewsserbenutzer angeordnete Inhalts- oder Nebenbestimmungen nicht erfllt hat. (3) Absatz 1 sowie Absatz 2 Satz 1 gelten nicht fr privatrechtliche Ansprche gegen den Gewsserbenutzer aus Vertrgen oder letztwilligen Verfgungen und fr Ansprche aus dinglichen Rechten am Grundstck, auf dem die Gewsserbenutzung stattfindet.
1. die Benutzung drei Jahre ununterbrochen nicht ausgebt oder ihrem Umfang nach erheblich unterschritten hat,
§ 17 Zulassung vorzeitigen Beginns (1) In einem Erlaubnis- oder Bewilligungsverfahren kann die zustndige Behçrde auf Antrag zulassen, dass bereits vor Erteilung der Erlaubnis oder der Bewilligung mit der Gewsserbenutzung begonnen wird, wenn 1. mit einer Entscheidung zugunsten des Benutzers gerechnet werden kann, 2. an dem vorzeitigen Beginn ein çffentliches Interesse oder ein berechtigtes Interesse des Benutzers besteht und 3. der Benutzer sich verpflichtet, alle bis zur Entscheidung durch die Benutzung verursachten Schden zu ersetzen und, falls die Benutzung nicht erlaubt oder bewilligt wird, den frheren Zustand wiederherzustellen. (2) Die Zulassung des vorzeitigen Beginns kann jederzeit widerrufen werden. § 13 gilt entsprechend. § 18 Widerruf der Erlaubnis und der Bewilligung (1) Die Erlaubnis ist widerruflich. (2) Die Bewilligung darf aus den in § 49 Absatz 2 Satz 1 Nummer 2 bis 5 des Verwaltungsverfahrensgesetzes genannten Grnden widerrufen werden. Die Bewilligung kann ferner ohne Entschdigung ganz oder teilweise widerrufen werden, wenn der Inhaber der Bewilligung www.WALHALLA.de
2. den Zweck der Benutzung so gendert hat, dass er mit dem Plan (§ 14 Absatz 1 Nummer 2) nicht mehr bereinstimmt. § 19 Planfeststellungen und bergrechtliche Betriebsplne (1) Wird fr ein Vorhaben, mit dem die Benutzung eines Gewssers verbunden ist, ein Planfeststellungsverfahren durchgefhrt, so entscheidet die Planfeststellungsbehçrde ber die Erteilung der Erlaubnis oder der Bewilligung. (2) Sieht ein bergrechtlicher Betriebsplan die Benutzung von Gewssern vor, so entscheidet die Bergbehçrde ber die Erteilung der Erlaubnis. (3) In den Fllen der Abstze 1 und 2 ist die Entscheidung im Einvernehmen, bei Planfeststellungen durch Bundesbehçrden im Benehmen mit der zustndigen Wasserbehçrde zu treffen. (4) ber den Widerruf einer nach Absatz 1 erteilten Erlaubnis oder Bewilligung oder einer nach Absatz 2 erteilten Erlaubnis sowie ber den nachtrglichen Erlass von Inhaltsund Nebenbestimmungen entscheidet auf Antrag der zustndigen Wasserbehçrde in den Fllen des Absatzes 1 die Planfeststellungsbehçrde, in den Fllen des Absatzes 2 die Bergbehçrde. Absatz 3 ist entsprechend anzuwenden. § 20 Alte Rechte und alte Befugnisse (1) Soweit die Lnder nichts anderes bestimmen, ist keine Erlaubnis oder Bewilligung erforderlich fr Gewsserbenutzungen auf Grund 1. von Rechten, die nach den Landeswassergesetzen erteilt oder durch sie aufrechterhalten worden sind, 2. von Bewilligungen nach § 1 Absatz 1 Satz 1 der Verordnung ber Vereinfachungen im Wasser- und Wasserverbandsrecht vom 10. Februar 1945 (RGBl. I S. 29), 575
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
3. einer nach der Gewerbeordnung erteilten Anlagegenehmigung,
§ 21 Anmeldung alter Rechte und alter Befugnisse
4. von Zulassungen, die in einem fçrmlichen Verfahren nach den Landeswassergesetzen erteilt und die den in den Nummern 1 bis 3 genannten Zulassungen gleichgestellt worden sind sowie
(1) Alte Rechte und alte Befugnisse, die bis zum 28. Februar 2010 noch nicht im Wasserbuch eingetragen oder zur Eintragung in das Wasserbuch angemeldet worden sind, kçnnen bis zum 1. Mrz 2013 bei der zustndigen Behçrde zur Eintragung in das Wasserbuch angemeldet werden. § 32 des Verwaltungsverfahrensgesetzes gilt entsprechend. Alte Rechte und alte Befugnisse, die nicht nach den Stzen 1 und 2 angemeldet worden sind, erlçschen am 1. Mrz 2020, soweit das alte Recht oder die alte Befugnis nicht bereits zuvor aus anderen Grnden erloschen ist.
5. gesetzlich geregelter Planfeststellungsverfahren oder hoheitlicher Widmungsakte fr Anlagen des çffentlichen Verkehrs.
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§§ 21– 23
Satz 1 gilt nur, wenn zur Ausbung der Benutzung am 12. August 1957, in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet am 1. Juli 1990 oder zu einem anderen von den Lndern bestimmten Zeitpunkt rechtmßige Anlagen vorhanden waren. (2) Die in Absatz 1 aufgefhrten Rechte und Befugnisse (alte Rechte und alte Befugnisse) kçnnen gegen Entschdigung widerrufen werden, soweit von der Fortsetzung der Gewsserbenutzung eine erhebliche Beeintrchtigung des Wohls der Allgemeinheit zu erwarten ist. Sie kçnnen ohne Entschdigung widerrufen werden, soweit dies nicht schon nach dem vor dem 1. Mrz 2010 geltenden Recht zulssig war, wenn 1. die Benutzung drei Jahre ununterbrochen nicht ausgebt worden ist; 2. die Benutzung im bisher zulssigen Umfang fr den Benutzer nicht mehr erforderlich ist; dies gilt insbesondere, wenn der zulssige Umfang drei Jahre lang erheblich unterschritten wurde; 3. der Zweck der Benutzung so gendert worden ist, dass er mit der festgelegten Zweckbestimmung nicht mehr bereinstimmt; 4. der Benutzer trotz einer mit der Androhung des Widerrufs verbundenen Warnung die Benutzung ber den Rahmen des alten Rechts oder der alten Befugnis hinaus erheblich ausgedehnt oder Bedingungen oder Auflagen nicht erfllt hat. Fr die Zulssigkeit nachtrglicher Anforderungen und Maßnahmen ohne Entschdigung gilt § 13 Absatz 2 entsprechend. 576
(2) Absatz 1 gilt nicht fr alte Rechte und alte Befugnisse, die nach einer çffentlichen Aufforderung nach § 16 Absatz 2 Satz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung innerhalb der dort genannten Frist nicht zur Eintragung in das Wasserbuch angemeldet worden sind. Fr diese alten Rechte und alten Befugnisse gilt § 16 Absatz 2 Satz 2 und 3 des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung. § 22 Ausgleich zwischen konkurrierenden Gewsserbenutzungen Art, Maß und Zeiten der Gewsserbenutzung im Rahmen von Erlaubnissen, Bewilligungen, alten Rechten und alten Befugnissen kçnnen auf Antrag eines Beteiligten oder von Amts wegen in einem Ausgleichsverfahren geregelt oder beschrnkt werden, wenn das Wasser nach Menge oder Beschaffenheit nicht fr alle Benutzungen ausreicht oder zumindest eine Benutzung beeintrchtigt ist und wenn das Wohl der Allgemeinheit es erfordert. Der Ausgleich ist unter Abwgung der Interessen der Beteiligten und des Wohls der Allgemeinheit sowie unter Bercksichtigung des Gemeingebrauchs nach pflichtgemßem Ermessen festzulegen. § 23 Rechtsverordnungen zur Gewsserbewirtschaftung (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise durch www.WALHALLA.de
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§ 24
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates, auch zur Umsetzung bindender Rechtsakte der Europischen Gemeinschaften und zwischenstaatlicher Vereinbarungen, Vorschriften zum Schutz und zur Bewirtschaftung der Gewsser nach den Grundstzen des § 6 und den Bewirtschaftungszielen nach Maßgabe der §§ 27 bis 31, 44 und 47 sowie zur nheren Bestimmung der sich aus diesem Gesetz ergebenden Pflichten zu erlassen, insbesondere nhere Regelungen ber 1. Anforderungen an die Gewssereigenschaften, 2. die Ermittlung, Beschreibung, Festlegung und Einstufung sowie Darstellung des Zustands von Gewssern, 3. Anforderungen an die Benutzung von Gewssern, insbesondere an das Einbringen und Einleiten von Stoffen, 4. Anforderungen an die Erfllung der Abwasserbeseitigungspflicht, 5. Anforderungen an die Errichtung, den Betrieb und die Benutzung von Abwasseranlagen und sonstigen in diesem Gesetz geregelten Anlagen, 6. den Schutz der Gewsser gegen nachteilige Vernderungen ihrer Eigenschaften durch den Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen, 7. die Festsetzung von Schutzgebieten sowie Anforderungen, Gebote und Verbote, die in den festgesetzten Gebieten zu beachten sind, 8. die berwachung der Gewssereigenschaften und die berwachung der Einhaltung der Anforderungen, die durch dieses Gesetz oder auf Grund dieses Gesetzes erlassener Rechtsvorschriften festgelegt worden sind, 9. Messmethoden und Messverfahren einschließlich Verfahren zur Gewhrleistung der Vergleichbarkeit von Bewertungen der Gewssereigenschaften im Rahmen der flussgebietsbezogenen Gewsserbewirtschaftung (Interkalibrierung) sowie die Qualittssicherung analytischer Daten,
10. die durchzufhrenden behçrdlichen Verfahren,
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11. die Beschaffung, Bereitstellung und bermittlung von Informationen sowie Berichtspflichten, 12. die wirtschaftliche Analyse von Wassernutzungen, die Auswirkungen auf Gewsser haben. (2) Beteiligte Kreise sind ein jeweils auszuwhlender Kreis von Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft, der beteiligten Wirtschaft, der kommunalen Spitzenverbnde, der Umweltvereinigungen, der sonstigen Betroffenen und der fr die Wasserwirtschaft zustndigen obersten Landesbehçrden. § 23 ist bereits am 7. August 2009 in Kraft getreten.
§ 24 Erleichterungen fr EMASStandorte (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, zur Fçrderung der privaten Eigenverantwortung fr EMAS-Standorte durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Erleichterungen zum Inhalt der Antragsunterlagen in wasserrechtlichen Verfahren sowie berwachungsrechtliche Erleichterungen vorzusehen, soweit die entsprechenden Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europischen Parlaments und des Rates vom 19. Mrz 2001 ber die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem fr das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprfung (EMAS) (ABl. L 114 vom 24. 4. 2001, S. 1, L 327 vom 4. 12. 2002, S. 10, L 60 vom 27. 2. 2007, S. 1), die zuletzt durch die Verordnung (EG) Nr. 1791/ 2006 (ABl. L 363 vom 20. 12. 2006, S. 1) gendert worden ist, gleichwertig mit den Anforderungen sind, die zur berwachung und zu den Antragsunterlagen nach den wasserrechtlichen Vorschriften vorgesehen sind, oder soweit die Gleichwertigkeit durch die Rechtsverordnung nach dieser Vorschrift sichergestellt wird; dabei kçnnen insbesondere Erleichterungen zu 1. Kalibrierungen, Ermittlungen, Prfungen und Messungen, 577
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§§ 25 – 28
2. Messberichten sowie sonstigen Berichten und Mitteilungen von Ermittlungsergebnissen, 3. Aufgaben von Gewsserschutzbeauftragten und 4. zur Hufigkeit der behçrdlichen berwachung vorgesehen werden. (2) Ordnungsrechtliche Erleichterungen kçnnen gewhrt werden, wenn ein Umweltgutachter die Einhaltung der Umweltvorschriften geprft und keine Abweichungen festgestellt hat und dies in der Gltigkeitserklrung nach Artikel 3 Absatz 2 Buchstabe d der Verordnung (EG) Nr. 761/2001 bescheinigt.
Verminderung der Wasserfhrung sowie keine andere Beeintrchtigung des Wasserhaushalts zu erwarten sind. Der Eigentmergebrauch umfasst nicht das Einbringen und Einleiten von Stoffen in oberirdische Gewsser. § 25 Satz 3 gilt entsprechend. (2) Die Eigentmer der an oberirdische Gewsser grenzenden Grundstcke und die zur Nutzung dieser Grundstcke Berechtigten (Anlieger) drfen oberirdische Gewsser ohne Erlaubnis oder Bewilligung nach Maßgabe des Absatzes 1 benutzen. (3) An Bundeswasserstraßen und an sonstigen Gewssern, die der Schifffahrt dienen oder knstlich errichtet sind, findet ein Gebrauch nach Absatz 2 nicht statt.
Abschnitt 2 Bewirtschaftung oberirdischer Gewsser § 25 Gemeingebrauch Jede Person darf oberirdische Gewsser in einer Weise und in einem Umfang benutzen, wie dies nach Landesrecht als Gemeingebrauch zulssig ist, soweit nicht Rechte anderer dem entgegenstehen und soweit Befugnisse oder der Eigentmer- oder Anliegergebrauch anderer nicht beeintrchtigt werden. Der Gemeingebrauch umfasst nicht das Einbringen und Einleiten von Stoffen in oberirdische Gewsser. Die Lnder kçnnen den Gemeingebrauch erstrecken auf 1. das schadlose Einleiten von Niederschlagswasser, 2. das Einbringen von Stoffen in oberirdische Gewsser fr Zwecke der Fischerei, wenn dadurch keine signifikanten nachteiligen Auswirkungen auf den Gewsserzustand zu erwarten sind. § 26 Eigentmer- und Anliegergebrauch (1) Eine Erlaubnis oder eine Bewilligung ist, soweit durch Landesrecht nicht etwas anderes bestimmt ist, nicht erforderlich fr die Benutzung eines oberirdischen Gewssers durch den Eigentmer oder die durch ihn berechtigte Person fr den eigenen Bedarf, wenn dadurch andere nicht beeintrchtigt werden und keine nachteilige Vernderung der Wasserbeschaffenheit, keine wesentliche 578
§ 27 Bewirtschaftungsziele fr oberirdische Gewsser (1) Oberirdische Gewsser sind, soweit sie nicht nach § 28 als knstlich oder erheblich verndert eingestuft werden, so zu bewirtschaften, dass 1. eine Verschlechterung ihres çkologischen und ihres chemischen Zustands vermieden wird und 2. ein guter çkologischer und ein guter chemischer Zustand erhalten oder erreicht werden. (2) Oberirdische Gewsser, die nach § 28 als knstlich oder erheblich verndert eingestuft werden, sind so zu bewirtschaften, dass 1. eine Verschlechterung ihres çkologischen Potenzials und ihres chemischen Zustands vermieden wird und 2. ein gutes çkologisches Potenzial und ein guter chemischer Zustand erhalten oder erreicht werden. § 28 Einstufung knstlicher und erheblich vernderter Gewsser Oberirdische Gewsser kçnnen als knstliche oder erheblich vernderte Gewsser im Sinne des § 3 Nummer 4 und 5 eingestuft werden, wenn 1. die nderungen der hydromorphologischen Merkmale, die fr einen guten çkologischen Gewsserzustand erforderlich www.WALHALLA.de
§§ 29 – 30 wren, signifikante nachteilige Auswirkungen htten auf a) die Umwelt insgesamt, b) die Schifffahrt, einschließlich Hafenanlagen, c) die Freizeitnutzung, d) Zwecke der Wasserspeicherung, insbesondere zur Trinkwasserversorgung, der Stromerzeugung oder der Bewsserung, e) die Wasserregulierung, den Hochwasserschutz oder die Landentwsserung oder f) andere, ebenso wichtige nachhaltige Entwicklungsttigkeiten des Menschen, 2. die Ziele, die mit der Schaffung oder der Vernderung des Gewssers verfolgt werden, nicht mit anderen geeigneten Maßnahmen erreicht werden kçnnen, die wesentlich geringere nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt haben, technisch durchfhrbar und nicht mit unverhltnismßig hohem Aufwand verbunden sind und 3. die Verwirklichung der in den §§ 27, 44 und 47 Absatz 1 festgelegten Bewirtschaftungsziele in anderen Gewssern derselben Flussgebietseinheit nicht dauerhaft ausgeschlossen oder gefhrdet ist. § 29 Fristen zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele (1) Ein guter çkologischer und ein guter chemischer Zustand der oberirdischen Gewsser sowie ein gutes çkologisches Potenzial und ein guter chemischer Zustand der knstlichen und erheblich vernderten Gewsser sind bis zum 22. Dezember 2015 zu erreichen. (2) Die zustndige Behçrde kann die Frist nach Absatz 1 verlngern, wenn sich der Gewsserzustand nicht weiter verschlechtert und 1. die notwendigen Verbesserungen des Gewsserzustands auf Grund der natrlichen Gegebenheiten nicht fristgerecht erreicht werden kçnnen, www.WALHALLA.de
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2. die vorgesehenen Maßnahmen nur schrittweise in einem lngeren Zeitraum technisch durchfhrbar sind oder 3. die Einhaltung der Frist mit unverhltnismßig hohem Aufwand verbunden wre. Fristverlngerungen nach Satz 1 drfen die Verwirklichung der in den §§ 27, 44 und 47 Absatz 1 festgelegten Bewirtschaftungsziele in anderen Gewssern derselben Flussgebietseinheit nicht dauerhaft ausschließen oder gefhrden. (3) Fristverlngerungen nach Absatz 2 Satz 1 sind hçchstens zweimal fr einen Zeitraum von jeweils sechs Jahren zulssig. Lassen sich die Bewirtschaftungsziele auf Grund der natrlichen Gegebenheiten nicht innerhalb der Fristverlngerungen nach Satz 1 erreichen, sind weitere Verlngerungen mçglich. (4) Die Fristen nach den Abstzen 1 bis 3 gelten auch fr Gewsser in Schutzgebieten im Sinne des Artikels 6 in Verbindung mit Anhang IV der Richtlinie 2000/60/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens fr Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (ABl. L 327 vom 22. 12. 2000, S. 1), die zuletzt durch die Richtlinie 2008/105/EG (ABl. L 348 vom 24. 12. 2008, S. 84) gendert worden ist, in ihrer jeweils geltenden Fassung, sofern die Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaften, nach denen die Schutzgebiete ausgewiesen worden sind, keine anderweitigen Bestimmungen enthalten. § 30 Abweichende Bewirtschaftungsziele Abweichend von § 27 kçnnen die zustndigen Behçrden fr bestimmte oberirdische Gewsser weniger strenge Bewirtschaftungsziele festlegen, wenn 1. die Gewsser durch menschliche Ttigkeiten so beeintrchtigt oder ihre natrlichen Gegebenheiten so beschaffen sind, dass die Erreichung der Ziele unmçglich ist oder mit unverhltnismßig hohem Aufwand verbunden wre, 579
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§§ 31– 32
2. die çkologischen und sozioçkonomischen Erfordernisse, denen diese menschlichen Ttigkeiten dienen, nicht durch andere Maßnahmen erreicht werden kçnnen, die wesentlich geringere nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt htten und nicht mit unverhltnismßig hohem Aufwand verbunden wren, 3. weitere Verschlechterungen des Gewsserzustands vermieden werden und 4. unter Bercksichtigung der Auswirkungen auf die Gewssereigenschaften, die infolge der Art der menschlichen Ttigkeiten nicht zu vermeiden waren, der bestmçgliche çkologische Zustand oder das bestmçgliche çkologische Potenzial und der bestmçgliche chemische Zustand erreicht werden. § 29 Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend.
rigen Gewsserzustand vorbehaltlich der in § 29 Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 bis 3 genannten Grnde so bald wie mçglich wiederherzustellen.
§ 31 Ausnahmen von den Bewirtschaftungszielen (1) Vorbergehende Verschlechterungen des Zustands eines oberirdischen Gewssers verstoßen nicht gegen die Bewirtschaftungsziele nach den §§ 27 und 30, wenn 1. sie auf Umstnden beruhen, die a) in natrlichen Ursachen begrndet oder durch hçhere Gewalt bedingt sind und die außergewçhnlich sind und nicht vorhersehbar waren oder b) durch Unflle entstanden sind, 2. alle praktisch geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um eine weitere Verschlechterung des Gewsserzustands und eine Gefhrdung der zu erreichenden Bewirtschaftungsziele in anderen, von diesen Umstnden nicht betroffenen Gewssern zu verhindern, 3. nur solche Maßnahmen ergriffen werden, die eine Wiederherstellung des vorherigen Gewsserzustands nach Wegfall der Umstnde nicht gefhrden drfen und die im Maßnahmenprogramm nach § 82 aufgefhrt werden und 4. die Auswirkungen der Umstnde jhrlich berprft und praktisch geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um den vorhe580
(2) Wird bei einem oberirdischen Gewsser der gute çkologische Zustand nicht erreicht oder verschlechtert sich sein Zustand, verstçßt dies nicht gegen die Bewirtschaftungsziele nach den §§ 27 und 30, wenn 1. dies auf einer neuen Vernderung der physischen Gewssereigenschaften oder des Grundwasserstands beruht, 2. die Grnde fr die Vernderung von bergeordnetem çffentlichen Interesse sind oder wenn der Nutzen der neuen Vernderung fr die Gesundheit oder Sicherheit des Menschen oder fr die nachhaltige Entwicklung grçßer ist als der Nutzen, den die Erreichung der Bewirtschaftungsziele fr die Umwelt und die Allgemeinheit hat, 3. die Ziele, die mit der Vernderung des Gewssers verfolgt werden, nicht mit anderen geeigneten Maßnahmen erreicht werden kçnnen, die wesentlich geringere nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt haben, technisch durchfhrbar und nicht mit unverhltnismßig hohem Aufwand verbunden sind und 4. alle praktisch geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um die nachteiligen Auswirkungen auf den Gewsserzustand zu verringern. Bei neuen nachhaltigen Entwicklungsttigkeiten des Menschen im Sinne des § 28 Nummer 1 ist unter den in Satz 1 Nummer 2 bis 4 genannten Voraussetzungen auch eine Verschlechterung von einem sehr guten in einen guten Gewsserzustand zulssig. (3) Fr Ausnahmen nach den Abstzen 1 und 2 gilt § 29 Absatz 2 Satz 2 entsprechend. § 32 Reinhaltung oberirdischer Gewsser (1) Feste Stoffe drfen in ein oberirdisches Gewsser nicht eingebracht werden, um sich ihrer zu entledigen. Satz 1 gilt nicht, wenn Sediment, das einem Gewsser entnommen www.WALHALLA.de
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§§ 33 – 37
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
wurde, in ein oberirdisches Gewsser eingebracht wird. (2) Stoffe drfen an einem oberirdischen Gewsser nur so gelagert oder abgelagert werden, dass eine nachteilige Vernderung der Wasserbeschaffenheit oder des Wasserabflusses nicht zu besorgen ist. Das Gleiche gilt fr das Befçrdern von Flssigkeiten und Gasen durch Rohrleitungen.
Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulation ergriffen werden. (2) Entsprechen vorhandene Wasserkraftnutzungen nicht den Anforderungen nach Absatz 1, so sind die erforderlichen Maßnahmen innerhalb angemessener Fristen durchzufhren. (3) Die zustndige Behçrde prft, ob an Staustufen und sonstigen Querverbauungen, die am 1. Mrz 2010 bestehen und deren Rckbau zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele nach Maßgabe der §§ 27 bis 31 auch langfristig nicht vorgesehen ist, eine Wasserkraftnutzung nach den Standortgegebenheiten mçglich ist. Das Ergebnis der Prfung wird der ffentlichkeit in geeigneter Weise zugnglich gemacht.
§ 33 Mindestwasserfhrung Das Aufstauen eines oberirdischen Gewssers oder das Entnehmen oder Ableiten von Wasser aus einem oberirdischen Gewsser ist nur zulssig, wenn die Abflussmenge erhalten bleibt, die fr das Gewsser und andere hiermit verbundene Gewsser erforderlich ist, um den Zielen des § 6 Absatz 1 und der §§ 27 bis 31 zu entsprechen (Mindestwasserfhrung). § 34 Durchgngigkeit oberirdischer Gewsser (1) Die Errichtung, die wesentliche nderung und der Betrieb von Stauanlagen drfen nur zugelassen werden, wenn durch geeignete Einrichtungen und Betriebsweisen die Durchgngigkeit des Gewssers erhalten oder wiederhergestellt wird, soweit dies erforderlich ist, um die Bewirtschaftungsziele nach Maßgabe der §§ 27 bis 31 zu erreichen. (2) Entsprechen vorhandene Stauanlagen nicht den Anforderungen nach Absatz 1, so hat die zustndige Behçrde die Anordnungen zur Wiederherstellung der Durchgngigkeit zu treffen, die erforderlich sind, um die Bewirtschaftungsziele nach Maßgabe der §§ 27 bis 31 zu erreichen. (3) Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes fhrt bei Stauanlagen an Bundeswasserstraßen, die von ihr errichtet oder betrieben werden, die nach den Abstzen 1 und 2 erforderlichen Maßnahmen im Rahmen ihrer Aufgaben nach dem Bundeswasserstraßengesetz hoheitlich durch. § 35 Wasserkraftnutzung (1) Die Nutzung von Wasserkraft darf nur zugelassen werden, wenn auch geeignete www.WALHALLA.de
§ 36 Anlagen in, an, ber und unter oberirdischen Gewssern Anlagen in, an, ber und unter oberirdischen Gewssern sind so zu errichten, zu betreiben, zu unterhalten und stillzulegen, dass keine schdlichen Gewsservernderungen zu erwarten sind und die Gewsserunterhaltung nicht mehr erschwert wird, als es den Umstnden nach unvermeidbar ist. Anlagen im Sinne von Satz 1 sind insbesondere 1. bauliche Anlagen wie Gebude, Brcken, Stege, Unterfhrungen, Hafenanlagen und Anlegestellen, 2. Leitungsanlagen, 3. Fhren. Im brigen gelten die landesrechtlichen Vorschriften. § 37 Wasserabfluss (1) Der natrliche Ablauf wild abfließenden Wassers auf ein tiefer liegendes Grundstck darf nicht zum Nachteil eines hçher liegenden Grundstcks behindert werden. Der natrliche Ablauf wild abfließenden Wassers darf nicht zum Nachteil eines tiefer liegenden Grundstcks verstrkt oder auf andere Weise verndert werden. (2) Eigentmer oder Nutzungsberechtigte von Grundstcken, auf denen der natrliche Ablauf wild abfließenden Wassers zum Nachteil eines hçher liegenden Grundstcks 581
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§ 38
behindert oder zum Nachteil eines tiefer liegenden Grundstcks verstrkt oder auf andere Weise verndert wird, haben die Beseitigung des Hindernisses oder der eingetretenen Vernderung durch die Eigentmer oder Nutzungsberechtigten der benachteiligten Grundstcke zu dulden. Satz 1 gilt nur, soweit die zur Duldung Verpflichteten die Behinderung, Verstrkung oder sonstige Vernderung des Wasserabflusses nicht zu vertreten haben und die Beseitigung vorher angekndigt wurde. Der Eigentmer des Grundstcks, auf dem das Hindernis oder die Vernderung entstanden ist, kann das Hindernis oder die eingetretene Vernderung auf seine Kosten auch selbst beseitigen.
2. im Außenbereich die Breite des Gewsserrandstreifens abweichend von Satz 1 festsetzen, 3. innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile Gewsserrandstreifen mit einer angemessenen Breite festsetzen. Die Lnder kçnnen von den Stzen 1 und 2 abweichende Regelungen erlassen. (4) Eigentmer und Nutzungsberechtigte sollen Gewsserrandstreifen im Hinblick auf ihre Funktionen nach Absatz 1 erhalten. Im Gewsserrandstreifen ist verboten: 1. die Umwandlung von Grnland in Ackerland, 2. das Entfernen von standortgerechten Bumen und Struchern, ausgenommen die Entnahme im Rahmen einer ordnungsgemßen Forstwirtschaft, sowie das Neuanpflanzen von nicht standortgerechten Bumen und Struchern, 3. der Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen, ausgenommen die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Dngemitteln, soweit durch Landesrecht nichts anderes bestimmt ist, und der Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen in und im Zusammenhang mit zugelassenen Anlagen, 4. die nicht nur zeitweise Ablagerung von Gegenstnden, die den Wasserabfluss behindern kçnnen oder die fortgeschwemmt werden kçnnen. Zulssig sind Maßnahmen, die zur Gefahrenabwehr notwendig sind. Satz 2 Nummer 1 und 2 gilt nicht fr Maßnahmen des Gewsserausbaus sowie der Gewsser- und Deichunterhaltung. (5) Die zustndige Behçrde kann von einem Verbot nach Absatz 4 Satz 2 eine widerrufliche Befreiung erteilen, wenn berwiegende Grnde des Wohls der Allgemeinheit die Maßnahme erfordern oder das Verbot im Einzelfall zu einer unbilligen Hrte fhrt. Die Befreiung kann aus Grnden des Wohls der Allgemeinheit auch nachtrglich mit Nebenbestimmungen versehen werden, insbesondere um zu gewhrleisten, dass der Gews-
(3) Aus Grnden des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere der Wasserwirtschaft, der Landeskultur und des çffentlichen Verkehrs, kann die zustndige Behçrde Abweichungen von den Abstzen 1 und 2 zulassen. Soweit dadurch das Eigentum unzumutbar beschrnkt wird, ist eine Entschdigung zu leisten. (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten auch fr wild abfließendes Wasser, das nicht aus Quellen stammt. § 38 Gewsserrandstreifen (1) Gewsserrandstreifen dienen der Erhaltung und Verbesserung der çkologischen Funktionen oberirdischer Gewsser, der Wasserspeicherung, der Sicherung des Wasserabflusses sowie der Verminderung von Stoffeintrgen aus diffusen Quellen. (2) Der Gewsserrandstreifen umfasst das Ufer und den Bereich, der an das Gewsser landseits der Linie des Mittelwasserstandes angrenzt. Der Gewsserrandstreifen bemisst sich ab der Linie des Mittelwasserstandes, bei Gewssern mit ausgeprgter Bçschungsoberkante ab der Bçschungsoberkante. (3) Der Gewsserrandstreifen ist im Außenbereich fnf Meter breit. Die zustndige Behçrde kann fr Gewsser oder Gewsserabschnitte 1. Gewsserrandstreifen im Außenbereich aufheben, 582
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§§ 39 – 40
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
serrandstreifen die in Absatz 1 genannten Funktionen erfllt.
§ 40 Trger der Unterhaltungslast (1) Die Unterhaltung oberirdischer Gewsser obliegt den Eigentmern der Gewsser, soweit sie nicht nach landesrechtlichen Vorschriften Aufgabe von Gebietskçrperschaften, Wasser- und Bodenverbnden, gemeindlichen Zweckverbnden oder sonstigen Kçrperschaften des çffentlichen Rechts ist. Ist der Gewssereigentmer Trger der Unterhaltungslast, sind die Anlieger sowie diejenigen Eigentmer von Grundstcken und Anlagen, die aus der Unterhaltung Vorteile haben oder die Unterhaltung erschweren, verpflichtet, sich an den Kosten der Unterhaltung zu beteiligen. Ist eine Kçrperschaft nach Satz 1 unterhaltungspflichtig, kçnnen die Lnder bestimmen, inwieweit die Gewssereigentmer, die in Satz 2 genannten Personen, andere Personen, die aus der Unterhaltung Vorteile haben, oder sonstige Eigentmer von Grundstcken im Einzugsgebiet verpflichtet sind, sich an den Kosten der Unterhaltung zu beteiligen. (2) Die Unterhaltungslast kann mit Zustimmung der zustndigen Behçrde auf einen Dritten bertragen werden. (3) Ist ein Hindernis fr den Wasserabfluss oder fr die Schifffahrt oder eine andere Beeintrchtigung, die Unterhaltungsmaßnahmen nach § 39 erforderlich macht, von einer anderen als der unterhaltungspflichtigen Person verursacht worden, so soll die zustndige Behçrde die andere Person zur Beseitigung verpflichten. Hat die unterhaltungspflichtige Person das Hindernis oder die andere Beeintrchtigung beseitigt, so hat ihr die andere Person die Kosten zu erstatten, soweit die Arbeiten erforderlich waren und die Kosten angemessen sind. (4) Erfllt der Trger der Unterhaltungslast seine Verpflichtungen nicht, so sind die erforderlichen Unterhaltungsarbeiten auf seine Kosten durch das Land oder, sofern das Landesrecht dies bestimmt, durch eine andere çffentlich-rechtliche Kçrperschaft im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 durchzufhren. Satz 1 gilt nicht, soweit eine çffentlich-rechtliche Kçrperschaft Trger der Unterhaltungslast ist.
§ 39 Gewsserunterhaltung (1) Die Unterhaltung eines oberirdischen Gewssers umfasst seine Pflege und Entwicklung als çffentlich-rechtliche Verpflichtung (Unterhaltungslast). Zur Gewsserunterhaltung gehçren insbesondere: 1. die Erhaltung des Gewsserbettes, auch zur Sicherung eines ordnungsgemßen Wasserabflusses, 2. die Erhaltung der Ufer, insbesondere durch Erhaltung und Neuanpflanzung einer standortgerechten Ufervegetation, sowie die Freihaltung der Ufer fr den Wasserabfluss, 3. die Erhaltung der Schiffbarkeit von schiffbaren Gewssern mit Ausnahme der besonderen Zufahrten zu Hfen und Schiffsanlegestellen, 4. die Erhaltung und Fçrderung der çkologischen Funktionsfhigkeit des Gewssers insbesondere als Lebensraum von wild lebenden Tieren und Pflanzen, 5. die Erhaltung des Gewssers in einem Zustand, der hinsichtlich der Abfhrung oder Rckhaltung von Wasser, Geschiebe, Schwebstoffen und Eis den wasserwirtschaftlichen Bedrfnissen entspricht. (2) Die Gewsserunterhaltung muss sich an den Bewirtschaftungszielen nach Maßgabe der §§ 27 bis 31 ausrichten und darf die Erreichung dieser Ziele nicht gefhrden. Sie muss den Anforderungen entsprechen, die im Maßnahmenprogramm nach § 82 an die Gewsserunterhaltung gestellt sind. Bei der Unterhaltung ist der Erhaltung der Leistungsund Funktionsfhigkeit des Naturhaushalts Rechnung zu tragen; Bild und Erholungswert der Gewsserlandschaft sind zu bercksichtigen. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten auch fr die Unterhaltung ausgebauter Gewsser, soweit nicht in einem Planfeststellungsbeschluss oder einer Plangenehmigung nach § 68 etwas anderes bestimmt ist. www.WALHALLA.de
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§§ 41– 45
§ 41 Besondere Pflichten bei der Gewsserunterhaltung (1) Soweit es zur ordnungsgemßen Unterhaltung eines oberirdischen Gewssers erforderlich ist, haben 1. die Gewssereigentmer Unterhaltungsmaßnahmen am Gewsser zu dulden; 2. die Anlieger und Hinterlieger zu dulden, dass die zur Unterhaltung verpflichtete Person oder ihre Beauftragten die Grundstcke betreten, vorbergehend benutzen und aus ihnen Bestandteile fr die Unterhaltung entnehmen, wenn diese anderweitig nur mit unverhltnismßig hohen Kosten beschafft werden kçnnen; Hinterlieger sind die Eigentmer der an Anliegergrundstcke angrenzenden Grundstcke und die zur Nutzung dieser Grundstcke Berechtigten; 3. die Anlieger zu dulden, dass die zur Unterhaltung verpflichtete Person die Ufer bepflanzt; 4. die Inhaber von Rechten und Befugnissen an Gewssern zu dulden, dass die Benutzung vorbergehend behindert oder unterbrochen wird. Die zur Unterhaltung verpflichtete Person hat der duldungspflichtigen Person die beabsichtigten Maßnahmen rechtzeitig vorher anzukndigen. Weitergehende Rechtsvorschriften der Lnder bleiben unberhrt. (2) Die nach Absatz 1 Verpflichteten haben Handlungen zu unterlassen, die die Unterhaltung unmçglich machen oder wesentlich erschweren wrden. (3) Die Anlieger kçnnen verpflichtet werden, die Ufergrundstcke in erforderlicher Breite so zu bewirtschaften, dass die Unterhaltung nicht beeintrchtigt wird. (4) Entstehen durch Handlungen nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 Schden, so hat der Geschdigte gegen die zur Unterhaltung verpflichtete Person Anspruch auf Schadenersatz.
1. die nach § 39 erforderlichen Unterhaltungsmaßnahmen sowie die Pflichten nach § 41 Absatz 1 bis 3 nher festlegen, 2. anordnen, dass Unterhaltungsmaßnahmen nicht durchzufhren sind, soweit dies notwendig ist, um die Bewirtschaftungsziele zu erreichen. (2) Die zustndige Behçrde hat in den Fllen des § 40 Absatz 1 Satz 2 und 3 und Absatz 3 Satz 2 den Umfang der Kostenbeteiligung oder -erstattung festzusetzen, wenn die Beteiligten sich hierber nicht einigen kçnnen.
§ 42 Behçrdliche Entscheidungen zur Gewsserunterhaltung (1) Die zustndige Behçrde kann 584
Abschnitt 3 Bewirtschaftung von Kstengewssern § 43 Erlaubnisfreie Benutzungen von Kstengewssern Die Lnder kçnnen bestimmen, dass eine Erlaubnis nicht erforderlich ist 1. fr das Einleiten von Grund-, Quell- und Niederschlagswasser in ein Kstengewsser, 2. fr das Einbringen und Einleiten von anderen Stoffen in ein Kstengewsser, wenn dadurch keine signifikanten nachteiligen Vernderungen seiner Eigenschaften zu erwarten sind. § 44 Bewirtschaftungsziele fr Kstengewsser Fr Kstengewsser nach § 7 Absatz 5 Satz 2 gelten die §§ 27 bis 31 entsprechend. Seewrts der in § 7 Absatz 5 Satz 2 genannten Linie gelten die §§ 27 bis 31 in den Kstengewssern entsprechend, soweit ein guter chemischer Zustand zu erreichen ist. § 45 Reinhaltung von Kstengewssern (1) Feste Stoffe drfen in ein Kstengewsser nicht eingebracht werden, um sich ihrer zu entledigen. Satz 1 gilt nicht, wenn Sediment, das einem Gewsser entnommen wurde, in ein Kstengewsser eingebracht wird. (2) Stoffe drfen an einem Kstengewsser nur so gelagert oder abgelagert werden, dass eine nachteilige Vernderung der Wasserbeschaffenheit nicht zu besorgen ist. Das Gleiwww.WALHALLA.de
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§§ 46 – 48
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
che gilt fr das Befçrdern von Flssigkeiten und Gasen durch Rohrleitungen.
auf Grund der Auswirkungen menschlicher Ttigkeiten umgekehrt werden; 3. ein guter mengenmßiger und ein guter chemischer Zustand erhalten oder erreicht werden; zu einem guten mengenmßigen Zustand gehçrt insbesondere ein Gleichgewicht zwischen Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung. (2) Die Bewirtschaftungsziele nach Absatz 1 Nummer 3 sind bis zum 22. Dezember 2015 zu erreichen. Fristverlngerungen sind in entsprechender Anwendung des § 29 Absatz 2 bis 4 zulssig. (3) Fr Ausnahmen von den Bewirtschaftungszielen nach Absatz 1 gilt § 31 Absatz 1, 2 Satz 1 und Absatz 3 entsprechend. Fr die Bewirtschaftungsziele nach Absatz 1 Nummer 3 gilt darber hinaus § 30 entsprechend mit der Maßgabe, dass nach Satz 1 Nummer 4 der bestmçgliche mengenmßige und chemische Zustand des Grundwassers zu erreichen ist.
Abschnitt 4 Bewirtschaftung des Grundwassers § 46 Erlaubnisfreie Benutzungen des Grundwassers (1) Keiner Erlaubnis oder Bewilligung bedarf das Entnehmen, Zutagefçrdern, Zutageleiten oder Ableiten von Grundwasser 1. fr den Haushalt, fr den landwirtschaftlichen Hofbetrieb, fr das Trnken von Vieh außerhalb des Hofbetriebs oder in geringen Mengen zu einem vorbergehenden Zweck, 2. fr Zwecke der gewçhnlichen Bodenentwsserung landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder grtnerisch genutzter Grundstcke, soweit keine signifikanten nachteiligen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt zu besorgen sind. Wird in den Fllen und unter den Voraussetzungen des Satzes 1 Nummer 2 das Wasser aus der Bodenentwsserung in ein oberirdisches Gewsser eingeleitet, findet § 25 Satz 2 keine Anwendung. (2) Keiner Erlaubnis bedarf ferner das Einleiten von Niederschlagswasser in das Grundwasser durch schadlose Versickerung, soweit dies in einer Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 bestimmt ist. (3) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, dass weitere Flle von der Erlaubnisoder Bewilligungspflicht ausgenommen sind oder eine Erlaubnis oder eine Bewilligung in den Fllen der Abstze 1 und 2 erforderlich ist. § 47 Bewirtschaftungsziele fr das Grundwasser (1) Das Grundwasser ist so zu bewirtschaften, dass 1. eine Verschlechterung seines mengenmßigen und seines chemischen Zustands vermieden wird; 2. alle signifikanten und anhaltenden Trends ansteigender Schadstoffkonzentrationen www.WALHALLA.de
§ 48 Reinhaltung des Grundwassers (1) Eine Erlaubnis fr das Einbringen und Einleiten von Stoffen in das Grundwasser darf nur erteilt werden, wenn eine nachteilige Vernderung der Wasserbeschaffenheit nicht zu besorgen ist. Durch Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 3 kann auch festgelegt werden, unter welchen Voraussetzungen die Anforderung nach Satz 1, insbesondere im Hinblick auf die Begrenzung des Eintrags von Schadstoffen, als erfllt gilt. Die Verordnung bedarf der Zustimmung des Bundestages. Die Zustimmung gilt als erteilt, wenn der Bundestag nicht innerhalb von drei Sitzungswochen nach Eingang der Vorlage der Bundesregierung die Zustimmung verweigert hat. (2) Stoffe drfen nur so gelagert oder abgelagert werden, dass eine nachteilige Vernderung der Grundwasserbeschaffenheit nicht zu besorgen ist. Das Gleiche gilt fr das Befçrdern von Flssigkeiten und Gasen durch Rohrleitungen. Absatz 1 Satz 2 bis 4 gilt entsprechend. § 48 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 Satz 3 sind bereits am 7. August 2009 in Kraft getreten.
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§§ 49 – 51
§ 49 Erdaufschlsse (1) Arbeiten, die so tief in den Boden eindringen, dass sie sich unmittelbar oder mittelbar auf die Bewegung, die Hçhe oder die Beschaffenheit des Grundwassers auswirken kçnnen, sind der zustndigen Behçrde einen Monat vor Beginn der Arbeiten anzuzeigen. Werden bei diesen Arbeiten Stoffe in das Grundwasser eingebracht, ist abweichend von § 8 Absatz 1 in Verbindung mit § 9 Absatz 1 Nummer 4 anstelle der Anzeige eine Erlaubnis nur erforderlich, wenn sich das Einbringen nachteilig auf die Grundwasserbeschaffenheit auswirken kann. Die zustndige Behçrde kann fr bestimmte Gebiete die Tiefe nach Satz 1 nher bestimmen. (2) Wird unbeabsichtigt Grundwasser erschlossen, ist dies der zustndigen Behçrde unverzglich anzuzeigen. (3) In den Fllen der Abstze 1 und 2 hat die zustndige Behçrde die Einstellung oder die Beseitigung der Erschließung anzuordnen, wenn eine nachteilige Vernderung der Grundwasserbeschaffenheit zu besorgen oder eingetreten ist und der Schaden nicht anderweitig vermieden oder ausgeglichen werden kann; die zustndige Behçrde hat die insoweit erforderlichen Maßnahmen anzuordnen. Satz 1 gilt entsprechend, wenn unbefugt Grundwasser erschlossen wird. (4) Durch Landesrecht kçnnen abweichende Regelungen getroffen werden.
wiegende Grnde des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen. Der Bedarf darf insbesondere dann mit Wasser aus ortsfernen Wasservorkommen gedeckt werden, wenn eine Versorgung aus ortsnahen Wasservorkommen nicht in ausreichender Menge oder Gte oder nicht mit vertretbarem Aufwand sichergestellt werden kann. (3) Die Trger der çffentlichen Wasserversorgung wirken auf einen sorgsamen Umgang mit Wasser hin. Sie halten insbesondere die Wasserverluste in ihren Einrichtungen gering und informieren die Endverbraucher ber Maßnahmen zur Einsparung von Wasser unter Beachtung der hygienischen Anforderungen. (4) Wassergewinnungsanlagen drfen nur nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet, unterhalten und betrieben werden. (5) Durch Rechtsverordnung der Landesregierung oder durch Entscheidung der zustndigen Behçrde kçnnen Trger der çffentlichen Wasserversorgung verpflichtet werden, auf ihre Kosten die Beschaffenheit des fr Zwecke der çffentlichen Wasserversorgung gewonnenen oder gewinnbaren Wassers zu untersuchen oder durch eine von ihr bestimmte Stelle untersuchen zu lassen. Insbesondere kçnnen Art, Umfang und Hufigkeit der Untersuchungen sowie die bermittlung der Untersuchungsergebnisse nher geregelt werden. Die Landesregierung kann die Ermchtigung nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen.
Kapitel 3 Besondere wasserwirtschaftliche Bestimmungen Abschnitt 1 ffentliche Wasserversorgung, Wasserschutzgebiete, Heilquellenschutz § 50 ffentliche Wasserversorgung (1) Die der Allgemeinheit dienende Wasserversorgung (çffentliche Wasserversorgung) ist eine Aufgabe der Daseinsvorsorge. (2) Der Wasserbedarf der çffentlichen Wasserversorgung ist vorrangig aus ortsnahen Wasservorkommen zu decken, soweit ber586
§ 51 Festsetzung von Wasserschutzgebieten (1) Soweit es das Wohl der Allgemeinheit erfordert, 1. Gewsser im Interesse der derzeit bestehenden oder knftigen çffentlichen Wasserversorgung vor nachteiligen Einwirkungen zu schtzen, 2. das Grundwasser anzureichern oder 3. das schdliche Abfließen von Niederschlagswasser sowie das Abschwemmen www.WALHALLA.de
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§§ 52 – 53
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und den Eintrag von Bodenbestandteilen, Dnge- oder Pflanzenschutzmitteln in Gewsser zu vermeiden, kann die Landesregierung durch Rechtsverordnung Wasserschutzgebiete festsetzen. In der Rechtsverordnung ist die begnstigte Person zu benennen. Die Landesregierung kann die Ermchtigung nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. (2) Trinkwasserschutzgebiete sollen nach Maßgabe der allgemein anerkannten Regeln der Technik in Zonen mit unterschiedlichen Schutzbestimmungen unterteilt werden.
der Allgemeinheit dies erfordern. Sie hat eine Befreiung zu erteilen, soweit dies zur Vermeidung unzumutbarer Beschrnkungen des Eigentums erforderlich ist und hierdurch der Schutzzweck nicht gefhrdet wird. (2) In einem als Wasserschutzgebiet vorgesehenen Gebiet kçnnen vorlufige Anordnungen nach Absatz 1 getroffen werden, wenn andernfalls der mit der Festsetzung des Wasserschutzgebiets verfolgte Zweck gefhrdet wre. Die vorlufige Anordnung tritt mit dem Inkrafttreten der Rechtsverordnung nach § 51 Absatz 1 außer Kraft, sptestens nach Ablauf von drei Jahren. Wenn besondere Umstnde es erfordern, kann die Frist um hçchstens ein weiteres Jahr verlngert werden. Die vorlufige Anordnung ist vor Ablauf der Frist nach Satz 2 oder Satz 3 außer Kraft zu setzen, sobald und soweit die Voraussetzungen fr ihren Erlass weggefallen sind. (3) Behçrdliche Entscheidungen nach Absatz 1 kçnnen auch außerhalb eines Wasserschutzgebiets getroffen werden, wenn andernfalls der mit der Festsetzung des Wasserschutzgebiets verfolgte Zweck gefhrdet wre. (4) Soweit eine Anordnung nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 oder Nummer 2, auch in Verbindung mit Absatz 2 oder Absatz 3, das Eigentum unzumutbar beschrnkt und diese Beschrnkung nicht durch eine Befreiung nach Absatz 1 Satz 3 oder andere Maßnahmen vermieden oder ausgeglichen werden kann, ist eine Entschdigung zu leisten. (5) Setzt eine Anordnung nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 oder Nummer 2, auch in Verbindung mit Absatz 2 oder Absatz 3, erhçhte Anforderungen fest, die die ordnungsgemße land- oder forstwirtschaftliche Nutzung eines Grundstcks einschrnken, so ist fr die dadurch verursachten wirtschaftlichen Nachteile ein angemessener Ausgleich zu leisten, soweit nicht eine Entschdigungspflicht nach Absatz 4 besteht.
§ 52 Besondere Anforderungen in Wasserschutzgebieten (1) In der Rechtsverordnung nach § 51 Absatz 1 oder durch behçrdliche Entscheidung kçnnen in Wasserschutzgebieten, soweit der Schutzzweck dies erfordert, 1. bestimmte Handlungen verboten oder fr nur eingeschrnkt zulssig erklrt werden, 2. die Eigentmer und Nutzungsberechtigten von Grundstcken verpflichtet werden, a) bestimmte auf das Grundstck bezogene Handlungen vorzunehmen, insbesondere die Grundstcke nur in bestimmter Weise zu nutzen, b) Aufzeichnungen ber die Bewirtschaftung der Grundstcke anzufertigen, aufzubewahren und der zustndigen Behçrde auf Verlangen vorzulegen, c) bestimmte Maßnahmen zu dulden, insbesondere die Beobachtung des Gewssers und des Bodens, die berwachung von Schutzbestimmungen, die Errichtung von Zunen sowie Kennzeichnungen, Bepflanzungen und Aufforstungen, 3. Begnstigte verpflichtet werden, die nach Nummer 2 Buchstabe c zu duldenden Maßnahmen vorzunehmen. Die zustndige Behçrde kann von Verboten, Beschrnkungen sowie Duldungs- und Handlungspflichten nach Satz 1 eine Befreiung erteilen, wenn der Schutzzweck nicht gefhrdet wird oder berwiegende Grnde des Wohls www.WALHALLA.de
§ 53 Heilquellenschutz (1) Heilquellen sind natrlich zu Tage tretende oder knstlich erschlossene Wasser- oder Gasvorkommen, die auf Grund ihrer chemi587
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schen Zusammensetzung, ihrer physikalischen Eigenschaften oder der Erfahrung nach geeignet sind, Heilzwecken zu dienen. (2) Heilquellen, deren Erhaltung aus Grnden des Wohls der Allgemeinheit erforderlich ist, kçnnen auf Antrag staatlich anerkannt werden (staatlich anerkannte Heilquellen). Die Anerkennung ist zu widerrufen, wenn die Voraussetzungen nach Satz 1 nicht mehr vorliegen. (3) Die zustndige Behçrde kann besondere Betriebs- und berwachungspflichten vorschreiben, soweit dies zur Erhaltung der staatlich anerkannten Heilquelle erforderlich ist. Die berwachung von Betrieben und Anlagen ist zu dulden; § 101 gilt insoweit entsprechend. (4) Zum Schutz staatlich anerkannter Heilquellen kann die Landesregierung durch Rechtsverordnung Heilquellenschutzgebiete festsetzen. In der Rechtsverordnung ist die begnstigte Person zu benennen. Die Landesregierung kann die Ermchtigung nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. (5) § 51 Absatz 2 und § 52 gelten entsprechend.
(2) Abwasserbeseitigung umfasst das Sammeln, Fortleiten, Behandeln, Einleiten, Versickern, Verregnen und Verrieseln von Abwasser sowie das Entwssern von Klrschlamm in Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung. Zur Abwasserbeseitigung gehçrt auch die Beseitigung des in Kleinklranlagen anfallenden Schlamms.
Abschnitt 2 Abwasserbeseitigung § 54 Abwasser, Abwasserbeseitigung (1) Abwasser ist 1. das durch huslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften vernderte Wasser und das bei Trockenwetter damit zusammen abfließende Wasser (Schmutzwasser) sowie 2. das von Niederschlgen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flchen gesammelt abfließende Wasser (Niederschlagswasser). Als Schmutzwasser gelten auch die aus Anlagen zum Behandeln, Lagern und Ablagern von Abfllen austretenden und gesammelten Flssigkeiten. 588
§ 55 Grundstze der Abwasserbeseitigung (1) Abwasser ist so zu beseitigen, dass das Wohl der Allgemeinheit nicht beeintrchtigt wird. Dem Wohl der Allgemeinheit kann auch die Beseitigung von huslichem Abwasser durch dezentrale Anlagen entsprechen. (2) Niederschlagswasser soll ortsnah versickert, verrieselt oder direkt oder ber eine Kanalisation ohne Vermischung mit Schmutzwasser in ein Gewsser eingeleitet werden, soweit dem weder wasserrechtliche noch sonstige çffentlich-rechtliche Vorschriften noch wasserwirtschaftliche Belange entgegenstehen. (3) Flssige Stoffe, die kein Abwasser sind, kçnnen mit Abwasser beseitigt werden, wenn eine solche Entsorgung der Stoffe umweltvertrglicher ist als eine Entsorgung als Abfall und wasserwirtschaftliche Belange nicht entgegenstehen. § 56 Pflicht zur Abwasserbeseitigung Abwasser ist von den juristischen Personen des çffentlichen Rechts zu beseitigen, die nach Landesrecht hierzu verpflichtet sind (Abwasserbeseitigungspflichtige). Die Lnder kçnnen bestimmen, unter welchen Voraussetzungen die Abwasserbeseitigung anderen als den in Satz 1 genannten Abwasserbeseitigungspflichtigen obliegt. Die zur Abwasserbeseitigung Verpflichteten kçnnen sich zur Erfllung ihrer Pflichten Dritter bedienen. § 57 Einleiten von Abwasser in Gewsser (1) Eine Erlaubnis fr das Einleiten von Abwasser in Gewsser (Direkteinleitung) darf nur erteilt werden, wenn www.WALHALLA.de
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1. die Menge und Schdlichkeit des Abwassers so gering gehalten wird, wie dies bei Einhaltung der jeweils in Betracht kommenden Verfahren nach dem Stand der Technik mçglich ist,
1. unter welchen Voraussetzungen die Indirekteinleitung anstelle einer Genehmigung nach Satz 1 nur einer Anzeige bedarf, 2. dass die Einhaltung der Anforderungen nach Absatz 2 auch durch Sachverstndige berwacht wird. Weitergehende Rechtsvorschriften der Lnder, die den Maßgaben des Satzes 2 entsprechen oder die ber Satz 1 oder Satz 2 hinausgehende Genehmigungserfordernisse vorsehen, bleiben unberhrt. Ebenfalls unberhrt bleiben Rechtsvorschriften der Lnder, nach denen die Genehmigung der zustndigen Behçrde durch eine Genehmigung des Betreibers einer çffentlichen Abwasseranlage ersetzt wird. (2) Eine Genehmigung fr eine Indirekteinleitung darf nur erteilt werden, wenn 1. die nach der Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 3 in Verbindung mit § 57 Absatz 2 fr die Einleitung maßgebenden Anforderungen einschließlich der allgemeinen Anforderungen eingehalten werden, 2. die Erfllung der Anforderungen an die Direkteinleitung nicht gefhrdet wird und 3. Abwasseranlagen oder sonstige Einrichtungen errichtet und betrieben werden, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Anforderungen nach den Nummern 1 und 2 sicherzustellen. (3) Entsprechen vorhandene Indirekteinleitungen nicht den Anforderungen nach Absatz 2, so sind die erforderlichen Maßnahmen innerhalb angemessener Fristen durchzufhren. (4) § 13 Absatz 1 und § 17 gelten entsprechend. Eine Genehmigung kann auch unter dem Vorbehalt des Widerrufs erteilt werden.
2. die Einleitung mit den Anforderungen an die Gewssereigenschaften und sonstigen rechtlichen Anforderungen vereinbar ist und 3. Abwasseranlagen oder sonstige Einrichtungen errichtet und betrieben werden, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Anforderungen nach den Nummern 1 und 2 sicherzustellen. (2) Durch Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 3 kçnnen an das Einleiten von Abwasser in Gewsser Anforderungen festgelegt werden, die nach Absatz 1 Nummer 1 dem Stand der Technik entsprechen. Die Anforderungen kçnnen auch fr den Ort des Anfalls des Abwassers oder vor seiner Vermischung festgelegt werden. Fr vorhandene Einleitungen legt die Rechtsverordnung abweichende Anforderungen fest, soweit die danach erforderlichen Anpassungsmaßnahmen unverhltnismßig wren. (3) Entsprechen vorhandene Abwassereinleitungen nicht den Anforderungen nach Absatz 2, so sind die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen innerhalb angemessener Fristen durchzufhren. § 57 Absatz 2 ist bereits am 7. August 2009 in Kraft getreten.
§ 58 Einleiten von Abwasser in çffentliche Abwasseranlagen (1) Das Einleiten von Abwasser in çffentliche Abwasseranlagen (Indirekteinleitung) bedarf der Genehmigung durch die zustndige Behçrde, soweit an das Abwasser in einer Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 3 in Verbindung mit § 57 Absatz 2 Anforderungen fr den Ort des Anfalls des Abwassers oder vor seiner Vermischung festgelegt sind. Durch Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 5, 8 und 10 kann bestimmt werden, www.WALHALLA.de
§ 58 Absatz 1 Satz 2 ist bereits am 7. August 2009 in Kraft getreten.
§ 59 Einleiten von Abwasser in private Abwasseranlagen (1) Dem Einleiten von Abwasser in çffentliche Abwasseranlagen stehen Abwassereinleitungen Dritter in private Abwasseranlagen, die 589
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der Beseitigung von gewerblichem Abwasser dienen, gleich. (2) Die zustndige Behçrde kann Abwassereinleitungen nach Absatz 1 von der Genehmigungsbedrftigkeit nach Absatz 1 in Verbindung mit § 58 Absatz 1 freistellen, wenn durch vertragliche Regelungen zwischen dem Betreiber der privaten Abwasseranlage und dem Einleiter die Einhaltung der Anforderungen nach § 58 Absatz 2 sichergestellt ist.
tet, das Abwasser nach Maßgabe einer Rechtsverordnung nach Absatz 3 oder der die Abwassereinleitung zulassenden behçrdlichen Entscheidung durch fachkundiges Personal zu untersuchen oder durch eine geeignete Stelle untersuchen zu lassen (Selbstberwachung). (2) Wer eine Abwasseranlage betreibt, ist verpflichtet, ihren Zustand, ihre Funktionsfhigkeit, ihre Unterhaltung und ihren Betrieb sowie Art und Menge des Abwassers und der Abwasserinhaltsstoffe selbst zu berwachen. Er hat nach Maßgabe einer Rechtsverordnung nach Absatz 3 hierber Aufzeichnungen anzufertigen, aufzubewahren und auf Verlangen der zustndigen Behçrde vorzulegen. (3) Durch Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 8, 9 und 11 kçnnen insbesondere Regelungen ber die Ermittlung der Abwassermenge, die Hufigkeit und die Durchfhrung von Probenahmen, Messungen und Analysen einschließlich der Qualittssicherung, Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten sowie die Voraussetzungen getroffen werden, nach denen keine Pflicht zur Selbstberwachung besteht.
§ 60 Abwasseranlagen (1) Abwasseranlagen sind so zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten, dass die Anforderungen an die Abwasserbeseitigung eingehalten werden. Im brigen drfen Abwasseranlagen nur nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik errichtet, betrieben und unterhalten werden. (2) Entsprechen vorhandene Abwasseranlagen nicht den Anforderungen nach Absatz 1, so sind die erforderlichen Maßnahmen innerhalb angemessener Fristen durchzufhren. (3) Die Errichtung, der Betrieb und die wesentliche nderung einer Abwasserbehandlungsanlage, fr die nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht, bedrfen einer Genehmigung. Die Genehmigung ist zu versagen oder mit den notwendigen Nebenbestimmungen zu versehen, wenn die Anlage den Anforderungen des Absatzes 1 nicht entspricht oder sonstige çffentlich-rechtliche Vorschriften dies erfordern. § 13 Absatz 1, § 16 Absatz 1 und 3 und § 17 gelten entsprechend. (4) Die Lnder kçnnen regeln, dass die Errichtung, der Betrieb und die wesentliche nderung von Abwasseranlagen, die nicht unter Absatz 3 fallen, einer Anzeige oder Genehmigung bedrfen. Genehmigungserfordernisse nach anderen çffentlich-rechtlichen Vorschriften bleiben unberhrt. § 61 Selbstberwachung bei Abwassereinleitungen und Abwasseranlagen (1) Wer Abwasser in ein Gewsser oder in eine Abwasseranlage einleitet, ist verpflich590
§ 61 Absatz 3 ist bereits am 7. August 2009 in Kraft getreten.
Abschnitt 3 Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen § 62 Anforderungen an den Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen (1) Anlagen zum Lagern, Abfllen, Herstellen und Behandeln wassergefhrdender Stoffe sowie Anlagen zum Verwenden wassergefhrdender Stoffe im Bereich der gewerblichen Wirtschaft und im Bereich çffentlicher Einrichtungen mssen so beschaffen sein und so errichtet, unterhalten, betrieben und stillgelegt werden, dass eine nachteilige Vernderung der Eigenschaften von Gewssern nicht zu besorgen ist. Das Gleiche gilt fr Rohrleitungsanlagen, die 1. den Bereich eines Werksgelndes nicht berschreiten, www.WALHALLA.de
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2. Zubehçr einer Anlage zum Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen sind oder 3. Anlagen verbinden, die in engem rumlichen und betrieblichen Zusammenhang miteinander stehen. Fr Anlagen zum Umschlagen wassergefhrdender Stoffe sowie zum Lagern und Abfllen von Jauche, Glle und Silagesickersften sowie von vergleichbaren in der Landwirtschaft anfallenden Stoffen gilt Satz 1 entsprechend mit der Maßgabe, dass der bestmçgliche Schutz der Gewsser vor nachteiligen Vernderungen ihrer Eigenschaften erreicht wird. (2) Anlagen im Sinne des Absatzes 1 drfen nur entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik beschaffen sein sowie errichtet, unterhalten, betrieben und stillgelegt werden. (3) Wassergefhrdende Stoffe im Sinne dieses Abschnitts sind feste, flssige und gasfçrmige Stoffe, die geeignet sind, dauernd oder in einem nicht nur unerheblichen Ausmaß nachteilige Vernderungen der Wasserbeschaffenheit herbeizufhren. (4) Durch Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 5 bis 11 kçnnen nhere Regelungen erlassen werden ber 1. die Bestimmung der wassergefhrdenden Stoffe und ihre Einstufung entsprechend ihrer Gefhrlichkeit sowie ber eine hierbei erforderliche Mitwirkung des Umweltbundesamtes und anderer Stellen, 2. Anforderungen an die Beschaffenheit von Anlagen nach Absatz 1, 3. Pflichten bei der Errichtung, der Unterhaltung, dem Betrieb, einschließlich des Befllens und Entleerens durch Dritte, und der Stilllegung von Anlagen nach Absatz 1, insbesondere Anzeigepflichten sowie Pflichten zur berwachung und zur Beauftragung von Sachverstndigen und Fachbetrieben mit der Durchfhrung bestimmter Ttigkeiten, 4. Anforderungen an Sachverstndige und Fachbetriebe, insbesondere im Hinblick auf Fachkunde, Zuverlssigkeit und gertetechnische Ausstattung.
(5) Weitergehende landesrechtliche Vorschriften fr besonders schutzbedrftige Gebiete bleiben unberhrt. (6) Die §§ 62 und 63 gelten nicht fr Anlagen im Sinne des Absatzes 1 zum Umgang mit 1. Abwasser, 2. Stoffen, die hinsichtlich der Radioaktivitt die Freigrenzen des Strahlenschutzrechts berschreiten. (7) Das Umweltbundesamt erhebt fr in einer Rechtsverordnung nach Absatz 4 Nummer 1 aufgefhrte Amtshandlungen Gebhren und Auslagen. Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates die gebhrenpflichtigen Tatbestnde, die Gebhrenstze und die Auslagenerstattung fr Amtshandlungen nach Satz 1 zu bestimmen. Die zu erstattenden Auslagen kçnnen abweichend vom Verwaltungskostengesetz geregelt werden.
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§ 62 Absatz 4 und 7 Satz 2 sind bereits am 7. August 2009 in Kraft getreten.
§ 63 Eignungsfeststellung (1) Anlagen zum Lagern, Abfllen oder Umschlagen wassergefhrdender Stoffe drfen nur errichtet und betrieben werden, wenn ihre Eignung von der zustndigen Behçrde festgestellt worden ist. Eine Eignungsfeststellung kann auch fr Anlagenteile oder technische Schutzvorkehrungen erteilt werden. Fr die Errichtung von Anlagen, Anlagenteilen und technischen Schutzvorkehrungen nach den Stzen 1 und 2 gilt § 58 Absatz 4 entsprechend. (2) Absatz 1 gilt nicht 1. fr Anlagen zum Lagern und Abfllen von Jauche, Glle und Silagesickersften sowie von vergleichbaren in der Landwirtschaft anfallenden Stoffen, 2. wenn wassergefhrdende Stoffe a) kurzzeitig in Verbindung mit dem Transport bereitgestellt oder aufbewahrt werden und die Behlter oder Verpackungen den Vorschriften und Anforderungen fr den Transport im çffentlichen Verkehr gengen, 591
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b) in Laboratorien in der fr den Handgebrauch erforderlichen Menge bereitgehalten werden. Durch Rechtsverordnung nach § 23 Absatz 1 Nummer 5, 6 und 10 kann bestimmt werden, unter welchen Voraussetzungen darber hinaus keine Eignungsfeststellung erforderlich ist. (3) Die Eignungsfeststellung entfllt fr Anlagen, Anlagenteile oder technische Schutzvorkehrungen, 1. die nach den Vorschriften des Bauproduktengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. April 1998 (BGBl. I S. 812), das zuletzt durch Artikel 76 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) gendert worden ist, oder anderen Rechtsvorschriften zur Umsetzung von Richtlinien der Europischen Gemeinschaften, deren Regelungen ber die Brauchbarkeit auch Anforderungen zum Schutz der Gewsser umfassen, in Verkehr gebracht werden drfen und das Kennzeichen der Europischen Gemeinschaften (CE-Kennzeichen), das sie tragen, nach diesen Vorschriften zulssige Klassen und Leistungsstufen nach Maßgabe landesrechtlicher Vorschriften aufweist, 2. bei denen nach den bauordnungsrechtlichen Vorschriften ber die Verwendung von Bauprodukten, Bauarten oder Baustzen auch die Einhaltung der wasserrechtlichen Anforderungen sichergestellt wird, 3. die nach immissionsschutzrechtlichen Vorschriften unter Bercksichtigung der wasserrechtlichen Anforderungen der Bauart nach zugelassen sind oder einer Bauartzulassung bedrfen oder 4. fr die eine Genehmigung nach baurechtlichen Vorschriften erteilt worden ist, sofern bei Erteilung der Genehmigung die wasserrechtlichen Anforderungen zu bercksichtigen sind. Soweit in den Fllen des Satzes 1 Nummer 2 auf Grund bauordnungsrechtlicher Vorschriften ein Zulassungs- oder Nachweiserfordernis oder eine Zulassungs- oder Nachweis-
mçglichkeit fr Bauprodukte, Bauarten oder Baustze als Teil einer Anlage oder als technische Schutzvorkehrung besteht, ist die entsprechende Zulassung oder der entsprechende Nachweis vorzulegen und der Eignungsfeststellung fr die Anlage zugrunde zu legen.
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§ 63 Absatz 2 Satz 2 ist bereits am 7. August 2009 in Kraft getreten.
Abschnitt 4 Gewsserschutzbeauftragte § 64 Bestellung von Gewsserschutzbeauftragten (1) Gewsserbenutzer, die an einem Tag mehr als 750 Kubikmeter Abwasser einleiten drfen, haben unverzglich einen oder mehrere Betriebsbeauftragte fr Gewsserschutz (Gewsserschutzbeauftragte) zu bestellen. (2) Die zustndige Behçrde kann anordnen, dass 1. die Einleiter von Abwasser in Gewsser, fr die eine Pflicht zur Bestellung von Gewsserschutzbeauftragten nach Absatz 1 nicht besteht, 2. die Einleiter von Abwasser in Abwasseranlagen, 3. die Betreiber von Anlagen nach § 62 Absatz 1, 4. die Betreiber von Rohrleitungsanlagen nach Nummer 19.3 der Anlage 1 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung einen oder mehrere Gewsserschutzbeauftragte zu bestellen haben. (3) Ist nach § 53 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ein Immissionsschutzbeauftragter oder nach § 54 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes ein Abfallbeauftragter zu bestellen, so kann dieser auch die Aufgaben und Pflichten eines Gewsserschutzbeauftragten nach diesem Gesetz wahrnehmen.
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§§ 65 – 67
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§ 65 Aufgaben von Gewsserschutzbeauftragten (1) Gewsserschutzbeauftragte beraten den Gewsserbenutzer und die Betriebsangehçrigen in Angelegenheiten, die fr den Gewsserschutz bedeutsam sein kçnnen. Sie sind berechtigt und verpflichtet, 1. die Einhaltung von Vorschriften, Nebenbestimmungen und Anordnungen im Interesse des Gewsserschutzes zu berwachen, insbesondere durch regelmßige Kontrolle der Abwasseranlagen im Hinblick auf die Funktionsfhigkeit, den ordnungsgemßen Betrieb sowie die Wartung, durch Messungen des Abwassers nach Menge und Eigenschaften, durch Aufzeichnungen der Kontroll- und Messergebnisse; sie haben dem Gewsserbenutzer festgestellte Mngel mitzuteilen und Maßnahmen zu ihrer Beseitigung vorzuschlagen; 2. auf die Anwendung geeigneter Abwasserbehandlungsverfahren einschließlich der Verfahren zur ordnungsgemßen Verwertung oder Beseitigung der bei der Abwasserbehandlung entstehenden Reststoffe hinzuwirken ; 3. auf die Entwicklung und Einfhrung von a) innerbetrieblichen Verfahren zur Vermeidung oder Verminderung des Abwasseranfalls nach Art und Menge, b) umweltfreundlichen Produktionen hinzuwirken ; 4. die Betriebsangehçrigen ber die in dem Betrieb verursachten Gewsserbelastungen sowie ber die Einrichtungen und Maßnahmen zu ihrer Verhinderung unter Bercksichtigung der wasserrechtlichen Vorschriften aufzuklren. (2) Gewsserschutzbeauftragte erstatten dem Gewsserbenutzer jhrlich einen schriftlichen Bericht ber die nach Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 bis 4 getroffenen und beabsichtigten Maßnahmen. Bei EMAS-Standorten ist ein jhrlicher Bericht nicht erforderlich, soweit sich gleichwertige Angaben aus dem Bericht ber die Umweltbetriebsprfung ergeben und die Gewsserschutzbeauftrag-
ten den Bericht mitgezeichnet haben und mit dem Verzicht auf die Erstellung eines gesonderten jhrlichen Berichts einverstanden sind.
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(3) Die zustndige Behçrde kann im Einzelfall die in den Abstzen 1 und 2 aufgefhrten Aufgaben der Gewsserschutzbeauftragten 1. nher regeln, 2. erweitern, soweit es die Belange des Gewsserschutzes erfordern, 3. einschrnken, wenn dadurch die ordnungsgemße Selbstberwachung nicht beeintrchtigt wird. § 66 Weitere anwendbare Vorschriften Auf das Verhltnis zwischen dem Gewsserbenutzer und den Gewsserschutzbeauftragten finden die §§ 55 bis 58 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entsprechende Anwendung. Abschnitt 5 Gewsserausbau, Deich-, Damm- und Kstenschutzbauten § 67 Grundsatz, Begriffsbestimmung (1) Gewsser sind so auszubauen, dass natrliche Rckhalteflchen erhalten bleiben, das natrliche Abflussverhalten nicht wesentlich verndert wird, naturraumtypische Lebensgemeinschaften bewahrt und sonstige nachteilige Vernderungen des Zustands des Gewssers vermieden oder, soweit dies nicht mçglich ist, ausgeglichen werden. (2) Gewsserausbau ist die Herstellung, die Beseitigung und die wesentliche Umgestaltung eines Gewssers oder seiner Ufer. Ein Gewsserausbau liegt nicht vor, wenn ein Gewsser nur fr einen begrenzten Zeitraum entsteht und der Wasserhaushalt dadurch nicht erheblich beeintrchtigt wird. Deichund Dammbauten, die den Hochwasserabfluss beeinflussen, sowie Bauten des Kstenschutzes stehen dem Gewsserausbau gleich. 593
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§ 68 Planfeststellung, Plangenehmigung (1) Der Gewsserausbau bedarf der Planfeststellung durch die zustndige Behçrde.
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(2) Fr einen Gewsserausbau, fr den nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung keine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht, kann anstelle eines Planfeststellungsbeschlusses eine Plangenehmigung erteilt werden. Die Lnder kçnnen bestimmen, dass Bauten des Kstenschutzes, fr die nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung keine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht, anstelle einer Zulassung nach Satz 1 einer anderen oder keiner Zulassung oder einer Anzeige bedrfen. (3) Der Plan darf nur festgestellt oder genehmigt werden, wenn 1. eine Beeintrchtigung des Wohls der Allgemeinheit, insbesondere eine erhebliche und dauerhafte, nicht ausgleichbare Erhçhung der Hochwasserrisiken oder eine Zerstçrung natrlicher Rckhalteflchen, vor allem in Auwldern, nicht zu erwarten ist und 2. andere Anforderungen nach diesem Gesetz oder sonstigen çffentlich-rechtlichen Vorschriften erfllt werden. § 69 Abschnittsweise Zulassung, vorzeitiger Beginn (1) Gewsserausbauten einschließlich notwendiger Folgemaßnahmen, die wegen ihres rumlichen oder zeitlichen Umfangs in selbstndigen Abschnitten oder Stufen durchgefhrt werden, kçnnen in entsprechenden Teilen zugelassen werden, wenn dadurch die erforderliche Einbeziehung der erheblichen Auswirkungen des gesamten Vorhabens auf die Umwelt nicht ganz oder teilweise unmçglich wird. (2) § 17 gilt entsprechend fr die Zulassung des vorzeitigen Beginns in einem Planfeststellungsverfahren und einem Plangenehmigungsverfahren nach § 68. 594
§§ 68 – 73 § 70 Anwendbare Vorschriften, Verfahren (1) Fr die Planfeststellung und die Plangenehmigung gelten § 13 Absatz 1 und § 14 Absatz 3 bis 6 entsprechend; im brigen gelten die §§ 72 bis 78 des Verwaltungsverfahrensgesetzes. (2) Das Planfeststellungsverfahren fr einen Gewsserausbau, fr den nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Verpflichtung zur Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung besteht, muss den Anforderungen des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung entsprechen. (3) Erstreckt sich ein beabsichtigter Ausbau auf ein Gewsser, das der Verwaltung mehrerer Lnder untersteht, und ist ein Einvernehmen ber den Ausbauplan nicht zu erreichen, so soll die Bundesregierung auf Antrag eines beteiligten Landes zwischen den Lndern vermitteln. § 71 Enteignungsrechtliche Vorwirkung Dient der Gewsserausbau dem Wohl der Allgemeinheit, so kann bei der Feststellung des Plans bestimmt werden, dass fr seine Durchfhrung die Enteignung zulssig ist. Satz 1 gilt fr die Plangenehmigung entsprechend, wenn Rechte anderer nur unwesentlich beeintrchtigt werden. Der festgestellte oder genehmigte Plan ist dem Enteignungsverfahren zugrunde zu legen und fr die Enteignungsbehçrde bindend. Abschnitt 6 Hochwasserschutz § 72 Hochwasser Hochwasser ist die zeitlich begrenzte berschwemmung von normalerweise nicht mit Wasser bedecktem Land durch oberirdische Gewsser oder durch in Kstengebiete eindringendes Meerwasser. § 73 Bewertung von Hochwasserrisiken, Risikogebiete (1) Die zustndigen Behçrden bewerten das Hochwasserrisiko und bestimmen danach die Gebiete mit signifikantem Hochwasserrisiko www.WALHALLA.de
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(Risikogebiete). Hochwasserrisiko ist die Kombination der Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Hochwasserereignisses mit den mçglichen nachteiligen Hochwasserfolgen fr die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe, wirtschaftliche Ttigkeiten und erhebliche Sachwerte. (2) Die Risikobewertung muss den Anforderungen nach Artikel 4 Absatz 2 der Richtlinie 2007/60/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007 ber die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken (ABl. L 288 vom 6. 11. 2007, S. 27) entsprechen. (3) Die Bewertung der Hochwasserrisiken und die Bestimmung der Risikogebiete erfolgen fr jede Flussgebietseinheit. Die Lnder kçnnen bestimmte Kstengebiete, einzelne Einzugsgebiete oder Teileinzugsgebiete zur Bewertung der Risiken und zur Bestimmung der Risikogebiete statt der Flussgebietseinheit einer anderen Bewirtschaftungseinheit zuordnen. (4) Die zustndigen Behçrden tauschen fr die Risikobewertung bedeutsame Informationen mit den zustndigen Behçrden anderer Lnder und Mitgliedstaaten der Europischen Union aus, in deren Hoheitsgebiet die nach Absatz 3 maßgebenden Bewirtschaftungseinheiten auch liegen. Fr die Bestimmung der Risikogebiete gilt § 7 Absatz 2 und 3 entsprechend. (5) Die Hochwasserrisiken sind bis zum 22. Dezember 2011 zu bewerten. Die Bewertung ist nicht erforderlich, wenn die zustndigen Behçrden vor dem 22. Dezember 2010 1. nach Durchfhrung einer Bewertung des Hochwasserrisikos festgestellt haben, dass ein mçgliches signifikantes Risiko fr ein Gebiet besteht oder als wahrscheinlich gelten kann und eine entsprechende Zuordnung des Gebietes erfolgt ist oder 2. Gefahrenkarten und Risikokarten gemß § 74 sowie Risikomanagementplne gemß § 75 erstellt oder ihre Erstellung beschlossen haben. (6) Die Risikobewertung und die Bestimmung der Risikogebiete nach Absatz 1 sowie die
Entscheidungen und Maßnahmen nach Absatz 5 Satz 2 sind bis zum 22. Dezember 2018 und danach alle sechs Jahre zu berprfen und erforderlichenfalls zu aktualisieren. Dabei ist den voraussichtlichen Auswirkungen des Klimawandels auf das Hochwasserrisiko Rechnung zu tragen.
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§ 74 Gefahrenkarten und Risikokarten (1) Die zustndigen Behçrden erstellen fr die Risikogebiete in den nach § 73 Absatz 3 maßgebenden Bewirtschaftungseinheiten Gefahrenkarten und Risikokarten in dem Maßstab, der hierfr am besten geeignet ist. (2) Gefahrenkarten erfassen die Gebiete, die bei folgenden Hochwasserereignissen berflutet werden: 1. Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit oder bei Extremereignissen, 2. Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit (voraussichtliches Wiederkehrintervall mindestens 100 Jahre), 3. soweit erforderlich, Hochwasser mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die Erstellung von Gefahrenkarten fr ausreichend geschtzte Kstengebiete kann auf Gebiete nach Satz 1 Nummer 1 beschrnkt werden. (3) Gefahrenkarten mssen jeweils fr die Gebiete nach Absatz 2 Satz 1 Angaben enthalten 1. zum Ausmaß der berflutung, 2. zur Wassertiefe oder, soweit erforderlich, zum Wasserstand, 3. soweit erforderlich, zur Fließgeschwindigkeit oder zum fr die Risikobewertung bedeutsamen Wasserabfluss. (4) Risikokarten erfassen mçgliche nachteilige Folgen der in Absatz 2 Satz 1 genannten Hochwasserereignisse. Sie mssen die nach Artikel 6 Absatz 5 der Richtlinie 2007/60/EG erforderlichen Angaben enthalten. (5) Die zustndigen Behçrden haben vor der Erstellung von Gefahrenkarten und Risikokarten fr Risikogebiete, die auch auf dem Gebiet anderer Lnder oder anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union liegen, mit deren zustndigen Behçrden Informatio595
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§§ 75 – 76
nen auszutauschen. Fr den Informationsaustausch mit anderen Staaten gilt § 7 Absatz 3 Nummer 2 entsprechend.
(4) Risikomanagementplne drfen keine Maßnahmen enthalten, die das Hochwasserrisiko fr andere Lnder und Staaten im selben Einzugsgebiet oder Teileinzugsgebiet erheblich erhçhen. Satz 1 gilt nicht, wenn die Maßnahmen mit dem betroffenen Land oder Staat koordiniert worden sind und im Rahmen des § 80 eine einvernehmliche Lçsung gefunden worden ist.
(6) Die Gefahrenkarten und Risikokarten sind bis zum 22. Dezember 2013 zu erstellen. Satz 1 gilt nicht, wenn bis zum 22. Dezember 2010 vergleichbare Karten vorliegen, deren Informationsgehalt den Anforderungen der Abstze 2 bis 4 entspricht. Alle Karten sind bis zum 22. Dezember 2019 und danach alle sechs Jahre zu berprfen und erforderlichenfalls zu aktualisieren. Dabei umfasst die berprfung der Karten nach Satz 2 zum 22. Dezember 2019 auch ihre bereinstimmung mit den Anforderungen der Abstze 2 und 4. § 75 Risikomanagementplne (1) Die zustndigen Behçrden stellen fr die Risikogebiete auf der Grundlage der Gefahrenkarten und Risikokarten Risikomanagementplne nach den Vorschriften der Abstze 2 bis 6 auf. § 7 Absatz 4 Satz 1 gilt entsprechend. (2) Risikomanagementplne dienen dazu, die nachteiligen Folgen, die an oberirdischen Gewssern mindestens von einem Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit und beim Schutz von Kstengebieten mindestens von einem Extremereignis ausgehen, zu verringern, soweit dies mçglich und verhltnismßig ist. Die Plne legen fr die Risikogebiete angemessene Ziele fr das Risikomanagement fest, insbesondere zur Verringerung mçglicher nachteiliger Hochwasserfolgen fr die in § 73 Absatz 1 Satz 2 genannten Schutzgter und, soweit erforderlich, fr nichtbauliche Maßnahmen der Hochwasservorsorge und fr die Verminderung der Hochwasserwahrscheinlichkeit. (3) In die Risikomanagementplne sind zur Erreichung der nach Absatz 2 festgelegten Ziele Maßnahmen aufzunehmen. Risikomanagementplne mssen mindestens die im Anhang der Richtlinie 2007/60/EG genannten Angaben enthalten und die Anforderungen nach Artikel 7 Absatz 3 Satz 2 bis 4 dieser Richtlinie erfllen. 596
(5) Liegen die nach § 73 Absatz 3 maßgebenden Bewirtschaftungseinheiten vollstndig auf deutschem Hoheitsgebiet, ist ein einziger Risikomanagementplan oder sind mehrere auf der Ebene der Flussgebietseinheit koordinierte Risikomanagementplne zu erstellen. Fr die Koordinierung der Risikomanagementplne mit anderen Staaten gilt § 7 Absatz 3 entsprechend mit dem Ziel, einen einzigen Risikomanagementplan oder mehrere auf der Ebene der Flussgebietseinheit koordinierte Plne zu erstellen. Gelingt dies nicht, so ist auf eine mçglichst weitgehende Koordinierung nach Satz 2 hinzuwirken. (6) Die Risikomanagementplne sind bis zum 22. Dezember 2015 zu erstellen. Satz 1 gilt nicht, wenn bis zum 22. Dezember 2010 vergleichbare Plne vorliegen, deren Informationsgehalt den Anforderungen der Abstze 2 bis 4 entspricht. Alle Plne sind bis zum 22. Dezember 2021 und danach alle sechs Jahre unter Bercksichtigung der voraussichtlichen Auswirkungen des Klimawandels auf das Hochwasserrisiko zu berprfen und erforderlichenfalls zu aktualisieren. Dabei umfasst die berprfung der vergleichbaren Plne im Sinne von Satz 2 zum 22. Dezember 2021 auch ihre bereinstimmung mit den Anforderungen der Abstze 2 bis 4. § 76 berschwemmungsgebiete an oberirdischen Gewssern (1) berschwemmungsgebiete sind Gebiete zwischen oberirdischen Gewssern und Deichen oder Hochufern und sonstige Gebiete, die bei Hochwasser berschwemmt oder durchflossen oder die fr Hochwasserentlastung oder Rckhaltung beansprucht werden. Dies gilt nicht fr Gebiete, die berwiegend von den Gezeiten beeinflusst sind, soweit www.WALHALLA.de
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§§ 77 – 78
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durch Landesrecht nichts anderes bestimmt ist. (2) Die Landesregierung setzt durch Rechtsverordnung 1. innerhalb der Risikogebiete oder der nach § 73 Absatz 5 Satz 2 Nummer 1 zugeordneten Gebiete mindestens die Gebiete, in denen ein Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist, und 2. die zur Hochwasserentlastung und Rckhaltung beanspruchten Gebiete als berschwemmungsgebiete fest. Gebiete nach Satz 1 Nummer 1 sind bis zum 22. Dezember 2013 festzusetzen. Die Festsetzungen sind an neue Erkenntnisse anzupassen. Die Landesregierung kann die Ermchtigung nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. (3) Noch nicht nach Absatz 2 festgesetzte berschwemmungsgebiete sind zu ermitteln, in Kartenform darzustellen und vorlufig zu sichern. (4) Die ffentlichkeit ist ber die vorgesehene Festsetzung von berschwemmungsgebieten zu informieren; ihr ist Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Sie ist ber die festgesetzten und vorlufig gesicherten Gebiete einschließlich der in ihnen geltenden Schutzbestimmungen sowie ber die Maßnahmen zur Vermeidung von nachteiligen Hochwasserfolgen zu informieren.
§ 78 Besondere Schutzvorschriften fr festgesetzteberschwemmungsgebiete (1) In festgesetzten berschwemmungsgebieten ist untersagt: 1. die Ausweisung von neuen Baugebieten in Bauleitplnen oder sonstigen Satzungen nach dem Baugesetzbuch, ausgenommen Bauleitplne fr Hfen und Werften, 2. die Errichtung oder Erweiterung baulicher Anlagen nach den §§ 30, 33, 34 und 35 des Baugesetzbuchs, 3. die Errichtung von Mauern, Wllen oder hnlichen Anlagen quer zur Fließrichtung des Wassers bei berschwemmungen, 4. das Aufbringen und Ablagern von wassergefhrdenden Stoffen auf dem Boden, es sei denn, die Stoffe drfen im Rahmen einer ordnungsgemßen Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden, 5. die nicht nur kurzfristige Ablagerung von Gegenstnden, die den Wasserabfluss behindern kçnnen oder die fortgeschwemmt werden kçnnen, 6. das Erhçhen oder Vertiefen der Erdoberflche, 7. das Anlegen von Baum- und Strauchpflanzungen, soweit diese den Zielen des vorsorgenden Hochwasserschutzes gemß § 6 Absatz 1 Satz 1 Nummer 6 und § 75 Absatz 2 entgegenstehen, 8. die Umwandlung von Grnland in Ackerland, 9. die Umwandlung von Auwald in eine andere Nutzungsart. Satz 1 gilt nicht fr Maßnahmen des Gewsserausbaus, des Baus von Deichen und Dmmen, der Gewsser- und Deichunterhaltung, des Hochwasserschutzes sowie fr Handlungen, die fr den Betrieb von zugelassenen Anlagen oder im Rahmen zugelassener Gewsserbenutzungen erforderlich sind. (2) Die zustndige Behçrde kann abweichend von Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 die Ausweisung neuer Baugebiete ausnahmsweise zulassen, wenn
§ 77 Rckhalteflchen berschwemmungsgebiete im Sinne des § 76 sind in ihrer Funktion als Rckhalteflchen zu erhalten. Soweit berwiegende Grnde des Wohls der Allgemeinheit dem entgegenstehen, sind rechtzeitig die notwendigen Ausgleichsmaßnahmen zu treffen. Frhere berschwemmungsgebiete, die als Rckhalteflchen geeignet sind, sollen so weit wie mçglich wiederhergestellt werden, wenn berwiegende Grnde des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen.
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§ 78
1. keine anderen Mçglichkeiten der Siedlungsentwicklung bestehen oder geschaffen werden kçnnen, 2. das neu auszuweisende Gebiet unmittelbar an ein bestehendes Baugebiet angrenzt, 3. eine Gefhrdung von Leben oder erhebliche Gesundheits- oder Sachschden nicht zu erwarten sind, 4. der Hochwasserabfluss und die Hçhe des Wasserstandes nicht nachteilig beeinflusst werden, 5. die Hochwasserrckhaltung nicht beeintrchtigt und der Verlust von verloren gehendem Rckhalteraum umfang-, funktions- und zeitgleich ausgeglichen wird, 6. der bestehende Hochwasserschutz nicht beeintrchtigt wird, 7. keine nachteiligen Auswirkungen auf Oberlieger und Unterlieger zu erwarten sind, 8. die Belange der Hochwasservorsorge beachtet sind und 9. die Bauvorhaben so errichtet werden, dass bei dem Bemessungshochwasser, das der Festsetzung des berschwemmungsgebietes zugrunde liegt, keine baulichen Schden zu erwarten sind. (3) Die zustndige Behçrde kann abweichend von Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 die Errichtung oder Erweiterung einer baulichen Anlage genehmigen, wenn im Einzelfall das Vorhaben 1. die Hochwasserrckhaltung nicht oder nur unwesentlich beeintrchtigt und der Verlust von verloren gehendem Rckhalteraum zeitgleich ausgeglichen wird, 2. den Wasserstand und den Abfluss bei Hochwasser nicht nachteilig verndert, 3. den bestehenden Hochwasserschutz nicht beeintrchtigt und 4. hochwasserangepasst ausgefhrt wird oder wenn die nachteiligen Auswirkungen durch Nebenbestimmungen ausgeglichen werden kçnnen. Bei der Festsetzung nach § 76 Absatz 2 kann die Errichtung oder Erweiterung baulicher Anlagen auch allgemein zugelassen werden, wenn sie
1. in gemß Absatz 2 neu ausgewiesenen Gebieten nach § 30 des Baugesetzbuchs den Vorgaben des Bebauungsplans entsprechen oder 2. ihrer Bauart nach so beschaffen sind, dass die Einhaltung der Voraussetzungen des Satzes 1 gewhrleistet ist. In den Fllen des Satzes 2 bedarf das Vorhaben einer Anzeige. (4) Die zustndige Behçrde kann Maßnahmen nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 bis 9 zulassen, wenn 1. Belange des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen, der Hochwasserabfluss und die Hochwasserrckhaltung nicht wesentlich beeintrchtigt werden und 2. eine Gefhrdung von Leben oder erhebliche Gesundheits- oder Sachschden nicht zu befrchten sind oder die nachteiligen Auswirkungen ausgeglichen werden kçnnen. Die Zulassung kann, auch nachtrglich, mit Nebenbestimmungen versehen oder widerrufen werden. In der Rechtsverordnung nach § 76 Absatz 2 kçnnen Maßnahmen nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 bis 9 auch allgemein zugelassen werden. (5) In der Rechtsverordnung nach § 76 Absatz 2 sind weitere Maßnahmen zu bestimmen oder Vorschriften zu erlassen, soweit dies erforderlich ist 1. zum Erhalt oder zur Verbesserung der çkologischen Strukturen der Gewsser und ihrer berflutungsflchen, 2. zur Vermeidung oder Verringerung von Erosion oder von erheblich nachteiligen Auswirkungen auf Gewsser, die insbesondere von landwirtschaftlich genutzten Flchen ausgehen, 3. zum Erhalt oder zur Gewinnung, insbesondere Rckgewinnung von Rckhalteflchen, 4. zur Regelung des Hochwasserabflusses, 5. zum hochwasserangepassten Umgang mit wassergefhrdenden Stoffen, einschließlich der hochwassersicheren Errichtung
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§§ 79 – 82 neuer und Nachrstung vorhandener Heizçlverbraucheranlagen sowie des Verbots der Errichtung neuer Heizçlverbraucheranlagen, 6. zur Vermeidung von Stçrungen der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung. Werden bei der Rckgewinnung von Rckhalteflchen Anordnungen getroffen, die erhçhte Anforderungen an die ordnungsgemße land- oder forstwirtschaftliche Nutzung eines Grundstcks festsetzen, so gilt § 52 Absatz 5 entsprechend. (6) Fr nach § 76 Absatz 3 ermittelte, in Kartenform dargestellte und vorlufig gesicherte Gebiete gelten die Abstze 1 bis 5 entsprechend. § 79 Information und aktive Beteiligung (1) Die zustndigen Behçrden verçffentlichen die Bewertung nach § 73 Absatz 1, die Gefahrenkarten und Risikokarten nach § 74 Absatz 1 und die Risikomanagementplne nach § 75 Absatz 1. Sie fçrdern eine aktive Beteiligung der interessierten Stellen bei der Aufstellung, berprfung und Aktualisierung der Risikomanagementplne nach § 75 und koordinieren diese mit den Maßnahmen nach § 83 Absatz 4 und § 85. (2) Wie die zustndigen staatlichen Stellen und die ffentlichkeit in den betroffenen Gebieten im brigen ber Hochwassergefahren, geeignete Vorsorgemaßnahmen und Verhaltensregeln informiert und vor zu erwartendem Hochwasser rechtzeitig gewarnt werden, richtet sich nach den landesrechtlichen Vorschriften. § 80 Koordinierung (1) Gefahrenkarten und Risikokarten sind so zu erstellen, dass die darin dargestellten Informationen vereinbar sind mit den nach der Richtlinie 2000/60/EG vorgelegten relevanten Angaben, insbesondere nach Artikel 5 Absatz 1 in Verbindung mit Anhang II dieser Richtlinie. Die Informationen sollen mit den in Artikel 5 Absatz 2 der Richtlinie 2000/60/EG vorgesehenen berprfungen abgestimmt www.WALHALLA.de
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werden; sie kçnnen in diese einbezogen werden. (2) Die zustndigen Behçrden koordinieren die Erstellung und die nach § 75 Absatz 6 Satz 3 erforderliche Aktualisierung der Risikomanagementplne mit den Bewirtschaftungsplnen nach § 83. Die Risikomanagementplne kçnnen in die Bewirtschaftungsplne einbezogen werden. § 81 Vermittlung durch die Bundesregierung Kçnnen sich die Lnder bei der Zusammenarbeit im Rahmen dieses Abschnitts ber eine Maßnahme des Hochwasserschutzes nicht einigen, vermittelt die Bundesregierung auf Antrag eines Landes zwischen den beteiligten Lndern. Abschnitt 7 Wasserwirtschaftliche Planung und Dokumentation § 82 Maßnahmenprogramm (1) Fr jede Flussgebietseinheit ist nach Maßgabe der Abstze 2 bis 6 ein Maßnahmenprogramm aufzustellen, um die Bewirtschaftungsziele nach Maßgabe der §§ 27 bis 31, 44 und 47 zu erreichen. Die Ziele der Raumordnung sind zu beachten; die Grundstze und sonstigen Erfordernisse der Raumordnung sind zu bercksichtigen. (2) In das Maßnahmenprogramm sind grundlegende und, soweit erforderlich, ergnzende Maßnahmen aufzunehmen; dabei ist eine in Bezug auf die Wassernutzung kosteneffiziente Kombination der Maßnahmen vorzusehen. (3) Grundlegende Maßnahmen sind alle in Artikel 11 Absatz 3 der Richtlinie 2000/60/EG bezeichneten Maßnahmen, die der Erreichung der Bewirtschaftungsziele nach Maßgabe der §§ 27 bis 31, 44 und 47 dienen oder zur Erreichung dieser Ziele beitragen. (4) Ergnzende Maßnahmen, insbesondere im Sinne von Artikel 11 Absatz 4 in Verbindung mit Anhang VI Teil B der Richtlinie 2000/60/EG, werden zustzlich zu den grundlegenden Maßnahmen in das Maßnahmenprogramm aufgenommen, soweit dies 599
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§ 83
erforderlich ist, um die Bewirtschaftungsziele nach Maßgabe der §§ 27 bis 31, 44 und 47 zu erreichen. Ergnzende Maßnahmen kçnnen auch getroffen werden, um einen weitergehenden Schutz der Gewsser zu erreichen. (5) Ergibt sich aus der berwachung oder aus sonstigen Erkenntnissen, dass die Bewirtschaftungsziele nach Maßgabe der §§ 27 bis 31, 44 und 47 nicht erreicht werden kçnnen, so sind die Ursachen hierfr zu untersuchen, die Zulassungen fr Gewsserbenutzungen und die berwachungsprogramme zu berprfen und gegebenenfalls anzupassen sowie nachtrglich erforderliche Zusatzmaßnahmen in das Maßnahmenprogramm aufzunehmen. (6) Grundlegende Maßnahmen nach Absatz 3 drfen nicht zu einer zustzlichen Verschmutzung der oberirdischen Gewsser, der Kstengewsser oder des Meeres fhren, es sei denn, ihre Durchfhrung wrde sich insgesamt gnstiger auf die Umwelt auswirken. Die zustndige Behçrde kann im Rahmen der §§ 47 und 48 auch die in Artikel 11 Absatz 3 Buchstabe j der Richtlinie 2000/60/EG genannten Einleitungen in das Grundwasser zulassen.
zçgerung bei der Umsetzung der Maßnahmen, 3. abweichende Bewirtschaftungsziele und Ausnahmen nach den §§ 30, 31 Absatz 2, den §§ 44 und 47 Absatz 3 und die Grnde hierfr, 4. die Bedingungen und Kriterien fr die Geltendmachung von Umstnden fr vorbergehende Verschlechterungen nach § 31 Absatz 1, den §§ 44 und 47 Absatz 3 Satz 1, die Auswirkungen der Umstnde, auf denen die Verschlechterungen beruhen, sowie die Maßnahmen zur Wiederherstellung des vorherigen Zustands. (3) Der Bewirtschaftungsplan kann durch detailliertere Programme und Bewirtschaftungsplne fr Teileinzugsgebiete, fr bestimmte Sektoren und Aspekte der Gewsserbewirtschaftung sowie fr bestimmte Gewssertypen ergnzt werden. Ein Verzeichnis sowie eine Zusammenfassung dieser Programme und Plne sind in den Bewirtschaftungsplan aufzunehmen. (4) Die zustndige Behçrde verçffentlicht 1. sptestens drei Jahre vor Beginn des Zeitraums, auf den sich der Bewirtschaftungsplan bezieht, einen Zeitplan und ein Arbeitsprogramm fr seine Aufstellung sowie Angaben zu den vorgesehenen Maßnahmen zur Information und Anhçrung der ffentlichkeit, 2. sptestens zwei Jahre vor Beginn des Zeitraums, auf den sich der Bewirtschaftungsplan bezieht, einen berblick ber die fr das Einzugsgebiet festgestellten wichtigen Fragen der Gewsserbewirtschaftung, 3. sptestens ein Jahr vor Beginn des Zeitraums, auf den sich der Bewirtschaftungsplan bezieht, einen Entwurf des Bewirtschaftungsplans. Innerhalb von sechs Monaten nach der Verçffentlichung kann jede Person bei der zustndigen Behçrde zu den in Satz 1 bezeichneten Unterlagen schriftlich Stellung nehmen; hierauf ist in der Verçffentlichung hinzuweisen. Auf Antrag ist Zugang zu den bei der Aufstellung des Bewirtschaftungsplans
§ 83 Bewirtschaftungsplan (1) Fr jede Flussgebietseinheit ist nach Maßgabe der Abstze 2 bis 4 ein Bewirtschaftungsplan aufzustellen. (2) Der Bewirtschaftungsplan muss die in Artikel 13 Absatz 4 in Verbindung mit Anhang VII der Richtlinie 2000/60/EG genannten Informationen enthalten. Darber hinaus sind in den Bewirtschaftungsplan aufzunehmen: 1. die Einstufung oberirdischer Gewsser als knstlich oder erheblich verndert nach § 28 und die Grnde hierfr, 2. die nach § 29 Absatz 2 bis 4, den §§ 44 und 47 Absatz 2 Satz 2 gewhrten Fristverlngerungen und die Grnde hierfr, eine Zusammenfassung der Maßnahmen, die zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele innerhalb der verlngerten Frist erforderlich sind und der Zeitplan hierfr sowie die Grnde fr jede erhebliche Ver600
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§§ 84 – 87
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herangezogenen Hintergrunddokumenten und -informationen zu gewhren. Die Stze 1 bis 3 gelten auch fr aktualisierende Bewirtschaftungsplne.
nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. (2) Vernderungen, die in rechtlich zulssiger Weise vorher begonnen worden sind, Unterhaltungsarbeiten und die Fortfhrung einer bisher ausgebten Nutzung werden von der Vernderungssperre nicht berhrt. (3) Die Vernderungssperre tritt drei Jahre nach ihrem Inkrafttreten außer Kraft, sofern die Rechtsverordnung nach Absatz 1 Satz 1 keinen frheren Zeitpunkt bestimmt. Die Frist von drei Jahren kann, wenn besondere Umstnde es erfordern, durch Rechtsverordnung um hçchstens ein Jahr verlngert werden. Die Vernderungssperre ist vor Ablauf der Frist nach Satz 1 oder Satz 2 außer Kraft zu setzen, sobald und soweit die Voraussetzungen fr ihren Erlass weggefallen sind. (4) Von der Vernderungssperre kçnnen Ausnahmen zugelassen werden, wenn dem keine berwiegenden çffentlichen Belange entgegenstehen.
§ 84 Fristen fr Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungsplne (1) Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungsplne, die nach Maßgabe des Landesrechts vor dem 1. Mrz 2010 aufzustellen waren, sind erstmals bis zum 22. Dezember 2015 sowie anschließend alle sechs Jahre zu berprfen und, soweit erforderlich, zu aktualisieren. (2) Die im Maßnahmenprogramm aufgefhrten Maßnahmen sind bis zum 22. Dezember 2012 durchzufhren. Neue oder im Rahmen eines aktualisierten Programms genderte Maßnahmen sind innerhalb von drei Jahren durchzufhren, nachdem sie in das Programm aufgenommen worden sind. § 85 Aktive Beteiligung interessierter Stellen Die zustndigen Behçrden fçrdern die aktive Beteiligung aller interessierten Stellen an der Aufstellung, berprfung und Aktualisierung der Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungsplne. § 86 Vernderungssperre zur Sicherung von Planungen (1) Zur Sicherung von Planungen fr 1. dem Wohl der Allgemeinheit dienende Vorhaben der Wassergewinnung oder Wasserspeicherung, der Abwasserbeseitigung, der Wasseranreicherung, der Wasserkraftnutzung, der Bewsserung, des Hochwasserschutzes oder des Gewsserausbaus, 2. Vorhaben nach dem Maßnahmenprogramm nach § 82 kann die Landesregierung durch Rechtsverordnung Planungsgebiete festlegen, auf deren Flchen wesentlich wertsteigernde oder die Durchfhrung des geplanten Vorhabens erheblich erschwerende Vernderungen nicht vorgenommen werden drfen (Vernderungssperre). Sie kann die Ermchtigung www.WALHALLA.de
§ 87 Wasserbuch (1) ber die Gewsser sind Wasserbcher zu fhren. (2) In das Wasserbuch sind insbesondere einzutragen: 1. nach diesem Gesetz erteilte Erlaubnisse, die nicht nur vorbergehenden Zwecken dienen, und Bewilligungen sowie alte Rechte und alte Befugnisse, Planfeststellungsbeschlsse und Plangenehmigungen nach § 68, 2. Wasserschutzgebiete, 3. Risikogebiete und festgesetzte berschwemmungsgebiete. Von der Eintragung von Zulassungen nach Satz 1 Nummer 1 kann in Fllen von untergeordneter wasserwirtschaftlicher Bedeutung abgesehen werden. (3) Unrichtige Eintragungen sind zu berichtigen. Unzulssige Eintragungen und Eintragungen zu nicht mehr bestehenden Rechtsverhltnissen sind zu lçschen. (4) Eintragungen im Wasserbuch haben keine rechtsbegrndende oder rechtsndernde Wirkung. 601
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§§ 88 – 89
§ 88 Informationsbeschaffung und -bermittlung (1) Die zustndige Behçrde darf im Rahmen der ihr durch Gesetz oder Rechtsverordnung bertragenen Aufgaben Informationen einschließlich personenbezogener Daten erheben und verwenden, soweit dies zur Durchfhrung von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften, zwischenstaatlichen Vereinbarungen oder innerstaatlichen Rechtsvorschriften auf dem Gebiet des Wasserhaushalts oder im Rahmen grenzberschreitender Zusammenarbeit, insbesondere zur Koordinierung nach § 7 Absatz 2 bis 4, erforderlich ist. Zu den Aufgaben nach Satz 1 gehçren insbesondere 1. die Durchfhrung von Verwaltungsverfahren, 2. die Gewsseraufsicht einschließlich gewsserkundlicher Messungen und Beobachtungen, 3. die Gefahrenabwehr, 4. die Festsetzung und Bestimmung von Schutzgebieten, insbesondere Wasserschutz-, Heilquellenschutz-, Risiko- und berschwemmungsgebieten sowie Gewsserrandstreifen, 5. die Ermittlung der Art und des Ausmaßes von Gewsserbelastungen auf Grund menschlicher Ttigkeiten einschließlich der Belastungen aus diffusen Quellen, 6. die wirtschaftliche Analyse der Wassernutzung, 7. die Aufstellung von Maßnahmenprogrammen, Bewirtschaftungsplnen und Risikomanagementplnen. (2) Wer wasserwirtschaftliche Maßnahmen durchfhrt, hat der zustndigen Behçrde auf deren Anordnung bei ihm vorhandene Informationen zu bermitteln und Ausknfte zu erteilen. (3) Die zustndige Behçrde darf nach Absatz 1 Satz 1 und Absatz 2 erhobene Informationen und erteilte Ausknfte an zur Abwasserbeseitigung, zur Wasserversorgung oder zur Gewsserunterhaltung Verpflichtete sowie an Trger von Gewsserausbau- und von Hochwasserschutzmaßnahmen weiter-
geben, soweit dies zur Erfllung der Verpflichtungen oder zur Durchfhrung der Maßnahmen erforderlich ist. Die Weitergabe von Informationen und Ausknften an Dienststellen anderer Lnder, des Bundes und der Europischen Gemeinschaften sowie an zwischenstaatliche Stellen ist unter den in Absatz 1 Satz 1 genannten Voraussetzungen zulssig. Dienststellen des Bundes und der Lnder geben Informationen und Ausknfte unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 auf Ersuchen an andere Dienststellen des Bundes und der Lnder weiter.
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(4) Fr die Weitergabe von Informationen und Ausknften nach Absatz 3 Satz 2 und 3 werden keine Gebhren erhoben und keine Auslagen erstattet. (5) Die Bestimmungen zum Schutz personenbezogener Daten bleiben im brigen unberhrt. Abschnitt 8 Haftung fr Gewsservernderungen § 89 Haftung fr nderungen der Wasserbeschaffenheit (1) Wer in ein Gewsser Stoffe einbringt oder einleitet oder wer in anderer Weise auf ein Gewsser einwirkt und dadurch die Wasserbeschaffenheit nachteilig verndert, ist zum Ersatz des daraus einem anderen entstehenden Schadens verpflichtet. Haben mehrere auf das Gewsser eingewirkt, so haften sie als Gesamtschuldner. (2) Gelangen aus einer Anlage, die bestimmt ist, Stoffe herzustellen, zu verarbeiten, zu lagern, abzulagern, zu befçrdern oder wegzuleiten, derartige Stoffe in ein Gewsser, ohne in dieses eingebracht oder eingeleitet zu sein, und wird dadurch die Wasserbeschaffenheit nachteilig verndert, so ist der Betreiber der Anlage zum Ersatz des daraus einem anderen entstehenden Schadens verpflichtet. Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend. Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Schaden durch hçhere Gewalt verursacht wird. www.WALHALLA.de
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§§ 90 – 94
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§ 90 Sanierung von Gewsserschden (1) Eine Schdigung eines Gewssers im Sinne des Umweltschadensgesetzes ist jeder Schaden mit erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf 1. den çkologischen oder chemischen Zustand eines oberirdischen Gewssers oder Kstengewssers, 2. das çkologische Potenzial oder den chemischen Zustand eines knstlichen oder erheblich vernderten oberirdischen Gewssers oder Kstengewssers oder 3. den chemischen oder mengenmßigen Zustand des Grundwassers; ausgenommen sind nachteilige Auswirkungen, fr die § 31 Absatz 2, auch in Verbindung mit § 44 oder § 47 Absatz 3 Satz 1, gilt. (2) Hat eine verantwortliche Person nach dem Umweltschadensgesetz eine Schdigung eines Gewssers verursacht, so trifft sie die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen gemß Anhang II Nummer 1 der Richtlinie 2004/35/ EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 ber Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschden (ABl. L 143 vom 30. 4. 2004, S. 56), die durch die Richtlinie 2006/21/EG (ABl. L 102 vom 11. 4. 2006, S. 15) gendert worden ist. (3) Weitergehende Vorschriften ber Schdigungen oder sonstige Beeintrchtigungen von Gewssern und deren Sanierung bleiben unberhrt.
ein Schaden am Grundstck, hat der Eigentmer gegen den Trger der gewsserkundlichen Maßnahme Anspruch auf Schadenersatz. Satz 2 gilt entsprechend fr den Nutzungsberechtigten, wenn wegen des Schadens am Grundstck die Grundstcksnutzung beeintrchtigt wird.
Abschnitt 9 Duldungs- und Gestattungsverpflichtungen § 91 Gewsserkundliche Maßnahmen Die zustndige Behçrde kann Eigentmer und Nutzungsberechtigte von Grundstcken verpflichten, die Errichtung und den Betrieb von Messanlagen sowie die Durchfhrung von Probebohrungen und Pumpversuchen zu dulden, soweit dies der Ermittlung gewsserkundlicher Grundlagen dient, die fr die Gewsserbewirtschaftung erforderlich sind. Entsteht durch eine Maßnahme nach Satz 1 www.WALHALLA.de
92 Vernderung oberirdischer Gewsser Die zustndige Behçrde kann Eigentmer und Nutzungsberechtigte oberirdischer Gewsser sowie der Grundstcke, deren Inanspruchnahme fr die Durchfhrung des Vorhabens erforderlich ist, verpflichten, Gewsservernderungen, insbesondere Vertiefungen und Verbreiterungen, zu dulden, die der Verbesserung des Wasserabflusses dienen und zur Entwsserung von Grundstcken, zur Abwasserbeseitigung oder zur besseren Ausnutzung einer Triebwerksanlage erforderlich sind. Satz 1 gilt nur, wenn das Vorhaben anders nicht ebenso zweckmßig oder nur mit erheblichem Mehraufwand durchgefhrt werden kann und der von dem Vorhaben zu erwartende Nutzen erheblich grçßer als der Nachteil des Betroffenen ist. § 93 Durchleitung von Wasser und Abwasser Die zustndige Behçrde kann Eigentmer und Nutzungsberechtigte von Grundstcken und oberirdischen Gewssern verpflichten, das Durchleiten von Wasser und Abwasser sowie die Errichtung und Unterhaltung der dazu dienenden Anlagen zu dulden, soweit dies zur Entwsserung oder Bewsserung von Grundstcken, zur Wasserversorgung, zur Abwasserbeseitigung, zum Betrieb einer Stauanlage oder zum Schutz vor oder zum Ausgleich von Beeintrchtigungen des Naturoder Wasserhaushalts durch Wassermangel erforderlich ist. § 92 Satz 2 gilt entsprechend. § 94 Mitbenutzung von Anlagen (1) Die zustndige Behçrde kann Betreiber einer Grundstcksentwsserungs-, Wasserversorgungs- oder Abwasseranlage verpflichten, deren Mitbenutzung einer anderen Person zu gestatten, wenn 603
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§§ 95 – 96
1. diese Person Maßnahmen der Entwsserung, Wasserversorgung oder Abwasserbeseitigung anders nicht zweckmßig oder nur mit erheblichem Mehraufwand ausfhren kann, 2. die Maßnahmen zur Gewsserbewirtschaftung oder zur Erfllung gesetzlicher Pflichten erforderlich sind, 3. der Betrieb der Anlage nicht wesentlich beeintrchtigt wird und 4. die zur Mitbenutzung berechtigte Person einen angemessenen Teil der Kosten fr die Errichtung, den Betrieb und die Unterhaltung der Anlage bernimmt. Kommt eine Einigung ber die Kostenteilung nach Satz 1 Nummer 4 nicht zustande, setzt die zustndige Behçrde ein angemessenes Entgelt fest. (2) Ist eine Mitbenutzung nur bei einer nderung der Anlage zweckmßig, kann der Betreiber verpflichtet werden, die entsprechende nderung nach eigener Wahl entweder selbst vorzunehmen oder zu dulden. Die Kosten der nderung trgt die zur Mitbenutzung berechtigte Person. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten auch fr die Mitbenutzung von Grundstcksbewsserungsanlagen durch Eigentmer von Grundstcken, die nach § 93 zur Errichtung oder zum Betrieb der Anlage in Anspruch genommen werden.
ordnung, die die Entschdigungspflicht auslçst, Nutzungen gezogen werden, ist von dem Maß ihrer Beeintrchtigung auszugehen. Hat die anspruchsberechtigte Person Maßnahmen getroffen, um die Nutzungen zu steigern, und ist nachgewiesen, dass die Maßnahmen die Nutzungen nachhaltig gesteigert htten, so ist dies zu bercksichtigen. Außerdem ist eine infolge der behçrdlichen Anordnung eingetretene Minderung des Verkehrswerts von Grundstcken zu bercksichtigen, soweit sie nicht nach Satz 2 oder Satz 3 bereits bercksichtigt ist. (2) Soweit als Entschdigung durch Gesetz nicht wasserwirtschaftliche oder andere Maßnahmen zugelassen werden, ist die Entschdigung in Geld festzusetzen. (3) Kann auf Grund einer entschdigungspflichtigen Maßnahme die Wasserkraft eines Triebwerks nicht mehr im bisherigen Umfang verwertet werden, so kann die zustndige Behçrde bestimmen, dass die Entschdigung ganz oder teilweise durch Lieferung elektrischen Stroms zu leisten ist, wenn die entschdigungspflichtige Person ein Energieversorgungsunternehmen ist und soweit ihr dies wirtschaftlich zumutbar ist. Die fr die Lieferung des elektrischen Stroms erforderlichen technischen Vorkehrungen hat die entschdigungspflichtige Person auf ihre Kosten zu schaffen. (4) Wird die Nutzung eines Grundstcks infolge der die Entschdigungspflicht auslçsenden behçrdlichen Anordnung unmçglich oder erheblich erschwert, so kann der Grundstckseigentmer verlangen, dass die entschdigungspflichtige Person das Grundstck zum Verkehrswert erwirbt. Lsst sich der nicht betroffene Teil eines Grundstcks nach seiner bisherigen Bestimmung nicht mehr zweckmßig nutzen, so kann der Grundstckseigentmer den Erwerb auch dieses Teils verlangen. Ist der Grundstckseigentmer zur Sicherung seiner Existenz auf Ersatzland angewiesen und kann Ersatzland zu angemessenen Bedingungen beschafft werden, so ist ihm auf Antrag anstelle einer Entschdigung in Geld das Eigentum an einem Ersatzgrundstck zu verschaffen.
§ 95 Entschdigung fr Duldungs- und Gestattungsverpflichtungen Soweit Duldungs- oder Gestattungsverpflichtungen nach den §§ 92 bis 94 das Eigentum unzumutbar beschrnken, ist eine Entschdigung zu leisten. Kapitel 4 Entschdigung, Ausgleich § 96 Art und Umfang von Entschdigungspflichten (1) Eine nach diesem Gesetz zu leistende Entschdigung hat den eintretenden Vermçgensschaden angemessen auszugleichen. Soweit zum Zeitpunkt der behçrdlichen An604
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§§ 97 – 101
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
(5) Ist nach § 97 die begnstigte Person entschdigungspflichtig, kann die anspruchsberechtigte Person Sicherheitsleistung verlangen.
desrechtlichen Vorschriften bestehen. Die zustndige Behçrde ordnet nach pflichtgemßem Ermessen die Maßnahmen an, die im Einzelfall notwendig sind, um Beeintrchtigungen des Wasserhaushalts zu vermeiden oder zu beseitigen oder die Erfllung von Verpflichtungen nach Satz 1 sicherzustellen. (2) Auf Grund dieses Gesetzes und nach landesrechtlichen Vorschriften erteilte Zulassungen sind regelmßig sowie aus besonderem Anlass zu berprfen und, soweit erforderlich, anzupassen.
§ 97 Entschdigungspflichtige Person Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, hat die Entschdigung zu leisten, wer unmittelbar durch den Vorgang begnstigt wird, der die Entschdigungspflicht auslçst. Sind mehrere unmittelbar begnstigt, so haften sie als Gesamtschuldner. Ist niemand unmittelbar begnstigt, so hat das Land die Entschdigung zu leisten. Lsst sich zu einem spteren Zeitpunkt eine begnstigte Person bestimmen, hat sie die aufgewandten Entschdigungsbetrge dem Land zu erstatten. § 98 Entschdigungsverfahren (1) ber Ansprche auf Entschdigung ist gleichzeitig mit der dem Anspruch zugrunde liegenden Anordnung zu entscheiden. Die Entscheidung kann auf die Pflicht zur Entschdigung dem Grunde nach beschrnkt werden. (2) Vor der Festsetzung des Umfangs einer Entschdigung nach Absatz 1 hat die zustndige Behçrde auf eine gtliche Einigung der Beteiligten hinzuwirken, wenn einer der Beteiligten dies beantragt. Kommt eine Einigung nicht zustande, so setzt die Behçrde die Entschdigung fest. § 99 Ausgleich Ein Ausgleich nach § 52 Absatz 5 und § 78 Absatz 5 Satz 2 ist in Geld zu leisten. Im brigen gelten fr einen Ausgleich nach Satz 1 § 96 Absatz 1 und 5 und § 97 entsprechend. Kapitel 5 Gewsseraufsicht § 100 Aufgaben der Gewsseraufsicht (1) Aufgabe der Gewsseraufsicht ist es, die Gewsser sowie die Erfllung der çffentlichrechtlichen Verpflichtungen zu berwachen, die nach oder auf Grund von Vorschriften dieses Gesetzes, nach auf dieses Gesetz gesttzten Rechtsverordnungen oder nach lanwww.WALHALLA.de
§ 101 Befugnisse der Gewsseraufsicht (1) Bedienstete und Beauftragte der zustndigen Behçrde sind im Rahmen der Gewsseraufsicht befugt, 1. Gewsser zu befahren, 2. technische Ermittlungen und Prfungen vorzunehmen, 3. zu verlangen, dass Ausknfte erteilt, Unterlagen vorgelegt und Arbeitskrfte, Werkzeuge und sonstige technische Hilfsmittel zur Verfgung gestellt werden, 4. Betriebsgrundstcke und -rume whrend der Betriebszeit zu betreten, 5. Wohnrume sowie Betriebsgrundstcke und -rume außerhalb der Betriebszeit zu betreten, sofern die Prfung zur Verhtung dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit und Ordnung erforderlich ist, und 6. jederzeit Grundstcke und Anlagen zu betreten, die nicht zum unmittelbar angrenzenden befriedeten Besitztum von Rumen nach den Nummern 4 und 5 gehçren. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird durch Satz 1 Nummer 5 eingeschrnkt. Sind Gewsserschutzbeauftragte bestellt, sind sie auf Verlangen der Bediensteten und Beauftragten der zustndigen Behçrde zu Maßnahmen der Gewsseraufsicht nach Satz 1 hinzuzuziehen. (2) Werden Anlagen nach § 62 Absatz 1 errichtet, unterhalten, betrieben oder stillgelegt, haben auch die Eigentmer und Besitzer der Grundstcke, auf denen diese Ttigkeiten 605
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§§ 102 – 103
ausgebt werden, das Betreten der Grundstcke zu gestatten, auf Verlangen Ausknfte zu erteilen und technische Ermittlungen und Prfungen zu ermçglichen.
§ 59 Absatz 1 oder § 63 Absatz 1 Satz 3, zuwiderhandelt, einer Rechtsverordnung nach a) § 23 Absatz 1 Nummer 1, 3 bis 8 oder Nummer 9 oder b) § 23 Absatz 1 Nummer 10 oder Nummer 11 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, entgegen § 32 Absatz 1 Satz 1 oder Absatz 2, § 45 Absatz 1 Satz 1 oder Absatz 2 oder § 48 Absatz 2 Satz 1 oder Satz 2 Stoffe lagert, ablagert oder befçrdert oder in ein oberirdisches Gewsser oder in ein Kstengewsser einbringt, entgegen § 37 Absatz 1 den natrlichen Ablauf wild abfließenden Wassers behindert, verstrkt oder sonst verndert, einer Vorschrift des § 38 Absatz 4 Satz 2 ber eine dort genannte verbotene Handlung im Gewsserrandstreifen zuwiderhandelt, entgegen § 50 Absatz 4, § 60 Absatz 1 Satz 2 oder § 62 Absatz 2 eine dort genannte Anlage errichtet, betreibt, unterhlt oder stilllegt, einer vollziehbaren Anordnung nach a) § 52 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 2 Buchstabe a oder Buchstabe c oder Nummer 3, b) § 52 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 Buchstabe b, jeweils auch in Verbindung mit § 52 Absatz 2 Satz 1 oder Absatz 3 oder § 53 Absatz 5, zuwiderhandelt, ohne Genehmigung nach § 58 Absatz 1 Satz 1, auch in Verbindung mit § 59 Absatz 1, Abwasser in eine Abwasseranlage einleitet, ohne Genehmigung nach § 60 Absatz 3 Satz 1 eine Abwasserbehandlungsanlage errichtet, betreibt oder wesentlich ndert,
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(3) Fr die zur Auskunft verpflichtete Person gilt § 55 der Strafprozessordnung entsprechend.
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(4) Fr die zur berwachung nach den Abstzen 1 und 2 zustndigen Behçrden und ihre Bediensteten gelten die §§ 93, 97, 105 Absatz 1, § 111 Absatz 5 in Verbindung mit § 105 Absatz 1 sowie § 116 Absatz 1 der Abgabenordnung nicht. Dies gilt nicht, soweit die Finanzbehçrden die Kenntnisse fr die Durchfhrung eines Verfahrens wegen einer Steuerstraftat sowie eines damit zusammenhngenden Besteuerungsverfahrens bençtigen, an deren Verfolgung ein zwingendes çffentliches Interesse besteht, oder soweit es sich um vorstzlich falsche Angaben der zur Auskunft verpflichteten Person oder der fr sie ttigen Personen handelt. § 102 Gewsseraufsicht bei Anlagen und Einrichtungen der Verteidigung Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass die Gewsseraufsicht im Sinne dieses Kapitels bei Anlagen und Einrichtungen, die der Verteidigung dienen, zum Geschftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung gehçrenden Stellen bertragen wird.
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Kapitel 6 Bußgeld- und berleitungsbestimmungen § 103 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. ohne Erlaubnis und ohne Bewilligung nach § 8 Absatz 1 ein Gewsser benutzt, 2. einer vollziehbaren Auflage nach § 13 Absatz 1, auch in Verbindung mit § 58 Absatz 4 Satz 1, auch in Verbindung mit 606
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§§ 104 – 105
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
11. entgegen § 61 Absatz 2 Satz 2 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach Absatz 3 eine Aufzeichnung nicht, nicht richtig oder nicht vollstndig anfertigt, nicht oder nicht mindestens fnf Jahre aufbewahrt oder nicht oder nicht rechtzeitig vorlegt, 12. entgegen § 63 Absatz 1 Satz 1 eine dort genannte Anlage errichtet oder betreibt, 13. entgegen § 64 Absatz 1 nicht mindestens einen Gewsserschutzbeauftragten bestellt, 14. einer vollziehbaren Anordnung nach § 64 Absatz 2 zuwiderhandelt, 15. ohne festgestellten und ohne genehmigten Plan nach § 68 Absatz 1 oder Absatz 2 ein Gewsser ausbaut, 16. einer Vorschrift des § 78 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 bis 8 oder Nummer 9, jeweils auch in Verbindung mit § 78 Absatz 6, ber eine untersagte Handlung in einem dort genannten Gebiet zuwiderhandelt, 17. einer vollziehbaren Anordnung nach § 101 Absatz 1 Satz 1 Nummer 3 zuwiderhandelt oder 18. entgegen § 101 Absatz 2 das Betreten eines Grundstcks nicht gestattet oder eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nummer 1 bis 3 Buchstabe a, Nummer 4 bis 8 Buchstabe a, Nummer 9, 10 und 12 bis 16 mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro und in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.
(2) Bewilligungen, die vor dem 1. Mrz 2010 nach § 8 des Wasserhaushaltsgesetzes erteilt worden sind, gelten als Bewilligungen nach diesem Gesetz fort.
§ 104 berleitung bestehender Erlaubnisse und Bewilligungen (1) Erlaubnisse, die vor dem 1. Mrz 2010 nach § 7 des Wasserhaushaltsgesetzes erteilt worden sind, gelten als Erlaubnisse nach diesem Gesetz fort. Soweit landesrechtliche Vorschriften fr bestimmte Erlaubnisse nach Satz 1 die Rechtsstellung ihrer Inhaber gegenber Dritten regeln, gelten die Erlaubnisse nach den Vorschriften dieses Gesetzes ber gehobene Erlaubnisse fort. www.WALHALLA.de
§ 105 berleitung bestehender sonstiger Zulassungen (1) Eine Zulassung fr das Einleiten von Abwasser in çffentliche Abwasseranlagen, die vor dem 1. Mrz 2010 erteilt worden ist, gilt als Genehmigung nach § 58 fort. Eine Zulassung fr das Einleiten von Abwasser in private Abwasseranlagen, die vor dem 1. Mrz 2010 erteilt worden ist, gilt als Genehmigung nach § 59 fort. Eine Genehmigung nach § 58 oder § 59 ist nicht erforderlich fr Einleitungen von Abwasser in çffentliche oder private Abwasseranlagen, die vor dem 1. Mrz 2010 begonnen haben, wenn die Einleitung nach dem am 28. Februar 2010 geltenden Landesrecht ohne Genehmigung zulssig war. (2) Eine Zulassung, die vor dem 1. Mrz 2010 nach § 18c des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung in Verbindung mit den landesrechtlichen Vorschriften erteilt worden ist, gilt als Genehmigung nach § 60 Absatz 3 fort. (3) Eine Anzeige nach § 60 Absatz 4 Satz 1 ist nicht erforderlich fr die Errichtung, den Betrieb und die wesentliche nderung von Kanalisationen, wenn hierfr bereits vor dem 1. Mrz 2010 eine Genehmigung erteilt oder eine Anzeige gegenber der zustndigen Behçrde erstattet worden ist. (4) Eine Eignungsfeststellung, die vor dem 1. Mrz 2010 nach § 19h Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung erteilt worden ist, gilt als Eignungsfeststellung nach § 63 Absatz 1 fort. Ist eine Bauartzulassung vor dem 1. Mrz 2010 nach § 19h Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung erteilt worden, ist eine Eignungsfeststellung nach § 63 Absatz 1 nicht erforderlich. (5) Ein Plan, der vor dem 1. Mrz 2010 nach § 31 Absatz 2 oder Absatz 3 des Wasserhaushaltsgesetzes in der am 28. Februar 2010 geltenden Fassung oder nach landes607
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IV.7
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
§ 106
rechtlichen Vorschriften festgestellt oder genehmigt worden ist, gilt jeweils als Planfeststellungsbeschluss oder als Plangenehmigung nach § 68 fort.
(2) Vor dem 1. Mrz 2010 festgesetzte Heilquellenschutzgebiete gelten als festgesetzte Heilquellenschutzgebiete im Sinne von § 53 Absatz 4.
§ 106 berleitung bestehender Schutzgebietsfestsetzungen (1) Vor dem 1. Mrz 2010 festgesetzte Wasserschutzgebiete gelten als festgesetzte Wasserschutzgebiete im Sinne von § 51 Absatz 1.
(3) Vor dem 1. Mrz 2010 festgesetzte, als festgesetzt geltende oder vorlufig gesicherte berschwemmungsgebiete gelten als festgesetzte oder vorlufig gesicherte berschwemmungsgebiete im Sinne von § 76 Absatz 2 oder Absatz 3.
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Anlage 1
WHG: Wasserhaushaltsgesetz
IV.7
Anlage 1 (zu § 3 Nummer 11) Kriterien zur Bestimmung des Standes der Technik Bei der Bestimmung des Standes der Technik sind unter Bercksichtigung der Verhltnismßigkeit zwischen Aufwand und Nutzen mçglicher Maßnahmen sowie des Grundsatzes der Vorsorge und der Vorbeugung, jeweils bezogen auf Anlagen einer bestimmten Art, insbesondere folgende Kriterien zu bercksichtigen: 1. Einsatz abfallarmer Technologie, 2. Einsatz weniger gefhrlicher Stoffe, 3. Fçrderung der Rckgewinnung und Wiederverwertung der bei den einzelnen Verfahren erzeugten und verwendeten Stoffe und gegebenenfalls der Abflle, 4. vergleichbare Verfahren, Vorrichtungen und Betriebsmethoden, die mit Erfolg im Betrieb erprobt wurden, 5. Fortschritte in der Technologie und in den wissenschaftlichen Erkenntnissen, 6. Art, Auswirkungen und Menge der jeweiligen Emissionen, 7. Zeitpunkte der Inbetriebnahme der neuen oder der bestehenden Anlagen,
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8. die fr die Einfhrung einer besseren verfgbaren Technik erforderliche Zeit, 9. Verbrauch an Rohstoffen und Art der bei den einzelnen Verfahren verwendeten Rohstoffe (einschließlich Wasser) sowie Energieeffizienz, 10. Notwendigkeit, die Gesamtwirkung der Emissionen und die Gefahren fr den Menschen und die Umwelt so weit wie mçglich zu vermeiden oder zu verringern, 11. Notwendigkeit, Unfllen vorzubeugen und deren Folgen fr den Menschen und die Umwelt zu verringern, 12. Informationen, die von der Kommission der Europischen Gemeinschaften gemß Artikel 17 Absatz 2 der Richtlinie 2008/1/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 15. Januar 2008 ber die integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (ABl. L 24 vom 29. 1. 2008, S. 8) oder von internationalen Organisationen verçffentlicht werden.
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WHG: Wasserhaushaltsgesetz
Anlage 2 Anlage 2 (zu § 7 Absatz 1 Satz 3)
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§§ 1– 3
NiSG: Nichtionisierende StrahlungSchutzG
IV.8
Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSG)*) Vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2433)
§ 1 Anwendungsbereich (1) Dieses Gesetz regelt den Schutz und die Vorsorge im Hinblick auf schdliche Wirkungen nichtionisierender Strahlung, die durch die Anwendung nichtionisierender Strahlung am Menschen verursacht werden kçnnen. Es gilt fr 1. den Betrieb von Anlagen zur medizinischen Anwendung nichtionisierender Strahlung in der Heil- und Zahnheilkunde und 2. fr den Betrieb von Anlagen zur Anwendung nichtionisierender Strahlung außerhalb der Medizin, soweit die Anlagen gewerblichen Zwecken dienen oder im Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen Anwendung finden. (2) Nichtionisierende Strahlung umfasst 1. elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder in einem Frequenzbereich von 0 Hertz bis 300 Gigahertz, 2. optische Strahlung im Wellenlngenbereich von 100 Nanometern bis 1 Millimeter sowie 3. Ultraschall im Frequenzbereich von 20 Kilohertz bis 1 Gigahertz. (3) Die Vorschriften des Arbeitsschutzgesetzes, des Medizinproduktegesetzes und die auf diese Gesetze gesttzten Rechtsverordnungen bleiben unberhrt. § 2 Schutz in der Medizin (1) In Ausbung der Heil- oder Zahnheilkunde am Menschen drfen beim Betrieb von Anla-
gen, die nichtionisierende Strahlung aussenden kçnnen, die in einer Rechtsverordnung nach § 5 fr bestimmte Anwendungsarten festgelegten Werte nur dann berschritten werden, wenn eine berechtigte Person hierfr die rechtfertigende Indikation gestellt hat. (2) Berechtigte Person nach Absatz 1 ist, 1. wer als rztin oder Arzt oder Zahnrztin oder Zahnarzt approbiert ist oder 2. wer sonst zur Ausbung des rztlichen oder zahnrztlichen Berufs berechtigt ist und ber die erforderliche Fachkunde verfgt, um die Risiken der jeweiligen Anwendung nichtionisierender Strahlung fr den Menschen beurteilen zu kçnnen. Die nach Satz 1 erforderliche Fachkunde ist gegenber der zustndigen Behçrde auf Verlangen nachzuweisen. (3) Die rechtfertigende Indikation nach Absatz 1 ist die Entscheidung, dass und in welcher Weise nichtionisierende Strahlung am Menschen in der Heil- oder Zahnheilkunde angewendet wird. Sie erfordert die Feststellung, dass der gesundheitliche Nutzen einer Anwendung nichtionisierender Strahlung am Menschen grçßer ist als ihr Risiko. (4) Bei Anwendungen nach Absatz 1 sind die in einer Rechtsverordnung nach § 5 festgelegten weiteren Anforderungen einzuhalten. § 3 Schutz bei kosmetischen oder sonstigen Anwendungen Anlagen, die nichtionisierende Strahlung aussenden kçnnen, drfen zu kosmetischen Zwecken oder sonstigen Anwendungen am
*) Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 ber ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften fr die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. L 204 vom 21. 7. 1998, S. 37), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20. 12. 2006, S. 81) gendert worden ist, sind beachtet worden. www.WALHALLA.de
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IV.8
NiSG: Nichtionisierende StrahlungSchutzG
Menschen außerhalb der Heil- oder Zahnheilkunde nur betrieben werden, wenn bei ihrem Betrieb die in einer Rechtsverordnung nach § 5 festgelegten Anforderungen eingehalten werden. § 4 Nutzungsverbot fr Minderjhrige Die Benutzung von Anlagen nach § 3 zur Bestrahlung der Haut mit knstlicher ultravioletter Strahlung in Sonnenstudios, hnlichen Einrichtungen oder sonst çffentlich zugnglichen Rumen darf Minderjhrigen nicht gestattet werden.
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§ 5 Ermchtigung zum Erlass von Rechtsverordnungen (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass zum Schutz der Menschen vor schdlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung der Betrieb von Anlagen nach § 2 Absatz 1 in Ausbung der Heil- oder Zahnheilkunde bestimmten Anforderungen gengen muss, insbesondere 1. ab welchen fr bestimmte Anwendungsarten festzulegenden Werten es einer rechtfertigenden Indikation bedarf, 2. welche Anforderungen an die erforderliche Fachkunde der berechtigten Person zu stellen sind und wie diese Fachkunde gegenber der zustndigen Behçrde nachzuweisen ist und 3. dass die zustndigen Behçrden rztliche und zahnrztliche Stellen bestimmen und festlegen kçnnen, a) dass und auf welche Weise diese Prfungen durchfhren, mit denen sichergestellt wird, dass bei der Anwendung nichtionisierender Strahlung in der Heil- und Zahnheilkunde die Erfordernisse der medizinischen Wissenschaft beachtet werden und die angewendeten Verfahren und eingesetzten Anlagen den jeweiligen notwendigen Qualittsstandards zur Gewhrleistung einer mçglichst geringen Strahlenbelastung von Patientinnen und Patienten entsprechen, und 612
§§ 4 – 6
b) dass und auf welche Weise die Ergebnisse der Prfungen den zustndigen Behçrden mitgeteilt werden. (2) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass zum Schutz der Menschen vor schdlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung der Betrieb von Anlagen nach § 3 bestimmten Anforderungen gengen muss, insbesondere 1. dass beim Betrieb der Anlagen bestimmte Grenzwerte nicht berschritten werden drfen, 2. wie die Einhaltung der Grenzwerte zu messen oder zu berechnen ist, 3. in welchen zeitlichen Abstnden die Anlagen einer technischen berprfung zu unterziehen sind, 4. a) welche Beratungs- und Informationspflichten zu erfllen sind und unter welchen Voraussetzungen von diesen abgesehen werden kann und b) welche Warnhinweise anzubringen sind und unter welchen Voraussetzungen von diesen abgesehen werden kann, 5. welche Anforderungen zum Schutz von Minderjhrigen an den Betrieb von Anlagen zu stellen sind, die nicht von § 4 erfasst werden, 6. a) welche Anforderungen an die erforderlichen fachlichen Kenntnisse von im Betrieb ttigen Personen zu stellen und b) welche Nachweise gegenber der zustndigen Behçrde zu erbringen sind. § 6 Befugnisse der zustndigen Behçrden (1) Die zustndige Behçrde kann zur berwachung der Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und der auf § 5 gesttzten Rechtsverordnungen Anlagen oder deren Betrieb berprfen. § 52 Absatz 1 bis 3 und 5 bis 7 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes gilt entsprechend. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. www.WALHALLA.de
§§ 7 – 8
NiSG: Nichtionisierende StrahlungSchutzG
(2) Die zustndige Behçrde kann diejenigen Anordnungen treffen, die erforderlich sind, um die Vorschriften dieses Gesetzes und der auf § 5 gesttzten Rechtsverordnung durchzufhren, insbesondere 1. anordnen, dass eine Anlage von einer nach Landesrecht zustndigen Behçrde bekannt gegebenen Stelle oder einer in gleicher Weise geeigneten Stelle berprft wird, 2. untersagen, dass eine Anlage, die nicht den Anforderungen einer nach § 5 erlassenen Rechtsverordnung entspricht, weiter betrieben wird. (3) Kommt die Betreiberin oder der Betreiber einer Anlage einer vollziehbaren behçrdlichen Anordnung nach Absatz 2 Nummer 1 nicht nach, so kann die zustndige Behçrde den Betrieb der Anlage ganz oder teilweise untersagen, bis die Anordnung erfllt ist. § 7 Kosten Die Person, die eine Anlage nach den Vorschriften dieses Gesetzes betreibt, hat die Kosten fr berwachungsmaßnahmen oder Anordnungen nach § 6 zu tragen, wenn die berprfung der Anlage durch die zustndige Behçrde oder einen von dieser beauftragten Dritten ergibt, dass die Grenzwerte oder
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sonstigen Anforderungen die in diesem Gesetz oder in einer auf § 5 gesttzten Rechtsverordnung festgelegt wurden, nicht eingehalten werden. § 8 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 2 Absatz 1 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 5 Absatz 1 Nummer 1 einen dort genannten Wert berschreitet, 2. entgegen § 2 Absatz 4 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 5 Absatz 1 Nummer 2 eine dort genannte Anforderung nicht einhlt, 3. entgegen § 3 in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 5 Absatz 2 eine Anlage betreibt, 4. entgegen § 4 einer Minderjhrigen oder einem Minderjhrigen die Benutzung einer Anlage gestattet oder 5. einer vollziehbaren Untersagung nach § 6 Absatz 2 Nummer 2 oder Absatz 3 zuwiderhandelt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro geahndet werden.
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Inhaltsbersicht
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Gewerberecht
V.1 Gewerbeordnung (GewO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 616 V.2 Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung – HwO) . . . . . . . . . . . . 674
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GewO: Gewerbeordnung
Inhaltsbersicht
Gewerbeordnung (GewO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202) 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie im Gewerberecht und in weiteren Rechtsvorschriften vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2091) I n h a lt s be r s i ch t
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Titel I Allgemeine Bestimmungen §1 Grundsatz der Gewerbefreiheit §2 (weggefallen) §3 Betrieb verschiedener Gewerbe §4 Grenzberschreitende Dienstleistungserbringung, Niederlassung §5 Zulassungsbeschrnkungen §6 Anwendungsbereich § 6a Entscheidungsfrist, Genehmigungsfiktion § 6b Verfahren ber eine einheitliche Stelle § 6c Informationspflichten fr Dienstleistungserbringer §7 Aufhebung von Rechten und Abgaben §8 Ablçsung von Rechten §9 Streitigkeiten ber Aufhebung oder Ablçsung von Rechten § 10 Kein Neuerwerb von Rechten § 11 Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten § 11a Vermittlerregister § 11b bermittlung personenbezogener Daten innerhalb der Europischen Union und des Europischen Wirtschaftsraumes bei reglementierten Berufen § 12 Insolvenzverfahren § 13 Erprobungsklausel 1
§ 13a Anzeige der grenzberschreitenden Erbringung von Dienstleistungen in reglementierten Berufen § 13b Anerkennung auslndischer Unterlagen und Bescheinigungen Titel II Stehendes Gewerbe
§ 14 § 15
I. Allgemeine Erfordernisse Anzeigepflicht Empfangsbescheinigung, Betrieb ohne Zulassung II. Erfordernis besonderer berwachung oder Genehmigung
A. Anlagen, die einer besonderen berwachung bedrfen §§ 16 bis 28 (weggefallen) B. Gewerbetreibende, die einer besonderen Genehmigung bedrfen § 29 Auskunft und Nachschau § 30 Privatkrankenanstalten §§ 31 bis 33 (weggefallen) § 33a Schaustellungen von Personen § 33b Tanzlustbarkeiten § 33c Spielgerte mit Gewinnmçglichkeit § 33d Andere Spiele mit Gewinnmçglichkeit
) Bercksichtigt sind die nderungen zum 28. Dezember 2009 durch das Gesetz zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie im Gewerberecht und in weiteren Rechtsvorschriften vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2091).
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Inhaltsbersicht § 33e Bauartzulassung und Unbedenklichkeitsbescheinigung § 33f Ermchtigung zum Erlaß von Durchfhrungsvorschriften § 33g Einschrnkung und Ausdehnung der Erlaubnispflicht § 33h Spielbanken, Lotterien, Glcksspiele § 33i Spielhallen und hnliche Unternehmen § 34 Pfandleihgewerbe § 34a Bewachungsgewerbe § 34b Versteigerergewerbe § 34c Makler, Anlageberater, Bautrger, Baubetreuer § 34d Versicherungsvermittler § 34e Versicherungsberater § 35 Gewerbeuntersagung wegen Unzuverlssigkeit § 36 ffentliche Bestellung von Sachverstndigen § 36a ffentliche Bestellung von Sachverstndigen mit Qualifikationen aus einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum § 37 (weggefallen) § 38 berwachungsbedrftige Gewerbe §§ 39 bis 40 (weggefallen) III. Umfang, Ausbung und Verlust der Gewerbebefugnisse § 41 Beschftigung von Arbeitnehmern §§ 42 bis 44a (weggefallen) § 45 Stellvertreter § 46 Fortfhrung des Gewerbes § 47 Stellvertretung in besonderen Fllen § 48 bertragung von Realgewerbeberechtigungen § 49 Erlçschen von Erlaubnissen § 50 (weggefallen) § 51 Untersagung wegen berwiegender Nachteile und Gefahren § 52 bergangsregelung www.WALHALLA.de
GewO: Gewerbeordnung
V.1
§§ 53 bis 54 (weggefallen) Titel III Reisegewerbe § 55 Reisegewerbekarte § 55a Reisegewerbekartenfreie Ttigkeiten § 55b Weitere reisegewerbekartenfreie Ttigkeiten, Gewerbelegitimationskarte § 55c Anzeigepflicht § 55d (weggefallen) § 55e Sonn- und Feiertagsruhe § 55f Haftpflichtversicherung § 56 Im Reisegewerbe verbotene Ttigkeiten § 56a Ankndigung des Gewerbebetriebs, Wanderlager § 57 Versagung der Reisegewerbekarte § 58 (weggefallen) § 59 Untersagungreisegewerbekartenfreier Ttigkeiten § 60 Beschftigte Personen § 60a Veranstaltung von Spielen § 60b Volksfest § 60c Mitfhren und Vorzeigen der Reisegewerbekarte § 60d Verhinderung der Gewerbeausbung § 61 rtliche Zustndigkeit § 61a Anwendbarkeit von Vorschriften des stehenden Gewerbes fr die Ausbung als Reisegewerbe §§ 62 bis 63 (weggefallen) Titel IV Messen, Ausstellungen, Mrkte § 64 Messe § 65 Ausstellung § 66 Großmarkt § 67 Wochenmarkt § 68 Spezialmarkt und Jahrmarkt § 68a Verabreichen von Getrnken und Speisen § 69 Festsetzung § 69a Ablehnung der Festsetzung, Auflagen 617
V
V.1
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GewO: Gewerbeordnung
Inhaltsbersicht
§ 69b nderung und Aufhebung der Festsetzung § 70 Recht zur Teilnahme an einer Veranstaltung § 70a Untersagung der Teilnahme an einer Veranstaltung § 71 Vergtung § 71a ffentliche Sicherheit und Ordnung § 71b Anwendbarkeit von Vorschriften des stehenden Gewerbes fr die Ausbung im Messe-, Ausstellungs- und Marktgewerbe
III. Aufsicht § 139b Gewerbeaufsichtsbehçrde
Titel V Taxen §§ 72 bis 80 (weggefallen)
§ 143 § 144
Titel VI Innungen, Innungsausschsse, Handwerkskammern, Innungsverbnde §§ 81 bis 104n (weggefallen)
§ 145
Titel VIa Handwerksrolle §§ 104o bis 104u (weggefallen)
§ 147a
Titel VII Arbeitnehmer I. Allgemeine arbeitsrechtliche Grundstze § 105 Freie Gestaltung des Arbeitsvertrages § 106 Weisungsrecht des Arbeitgebers § 107 Berechnung und Zahlung des Arbeitsentgelts § 108 Abrechnung des Arbeitsentgelts § 109 Zeugnis § 110 Wettbewerbsverbot §§ 111 bis 132 (weggefallen) II. Meistertitel § 133 Befugnis zur Fhrung des Baumeistertitels §§ 134 bis 139a (weggefallen) 618
Titel VIII Gewerbliche Hilfskassen §§ 140 bis 141f (weggefallen) Titel IX Statutarische Bestimmungen § 142 (weggefallen)
§ 146 § 147
§ 147b § 148 § 148a § 148b
§ 149 § 150 § 150a § 150b § 151 § 152 § 153
Titel X Straf- und Bußgeldvorschriften (weggefallen) Verletzung von Vorschriften ber erlaubnisbedrftige stehende Gewerbe Verletzung von Vorschriften ber das Reisegewerbe Verletzung sonstiger Vorschriften ber die Ausbung eines Gewerbes Verletzung von Arbeitsschutzvorschriften Verbotener Erwerb von Edelmetallen und Edelsteinen Verbotene Annahme von Entgelten fr Pauschalreisen Strafbare Verletzung gewerberechtlicher Vorschriften Strafbare Verletzung von Prferpflichten Fahrlssige Hehlerei von Edelmetallen und Edelsteinen Titel XI Gewerbezentralregister Einrichtung eines Gewerbezentralregisters Auskunft auf Antrag des Betroffenen Auskunft an Behçrden oder çffentliche Auftraggeber Auskunft fr die wissenschaftliche Forschung Eintragungen in besonderen Fllen Entfernung von Eintragungen Tilgung von Eintragungen www.WALHALLA.de
Inhaltsbersicht § 153a Mitteilungen zum Gewerbezentralregister § 153b Verwaltungsvorschriften Schlußbestimmungen § 154 (weggefallen) § 155 Landesrecht, Zustndigkeiten § 155a Versagung der Auskunft zu Zwecken des Zeugenschutzes
GewO: Gewerbeordnung
V.1
§ 156 bergangsregelungen § 157 bergangsregelung zu § 34c Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
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V.1
GewO: Gewerbeordnung Titel I Allgemeine Bestimmungen
§ 1 Grundsatz der Gewerbefreiheit (1) Der Betrieb eines Gewerbes ist jedermann gestattet, soweit nicht durch dieses Gesetz Ausnahmen oder Beschrnkungen vorgeschrieben oder zugelassen sind. (2) Wer gegenwrtig zum Betrieb eines Gewerbes berechtigt ist, kann von demselben nicht deshalb ausgeschlossen werden, weil er den Erfordernissen dieses Gesetzes nicht gengt. § 2 (weggefallen) § 3 Betrieb verschiedener Gewerbe
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Der gleichzeitige Betrieb verschiedener Gewerbe sowie desselben Gewerbes in mehreren Betriebs- oder Verkaufssttten ist gestattet. 2Eine Beschrnkung der Handwerker auf den Verkauf der selbstverfertigten Waren findet nicht statt. 1
§ 4 Grenzberschreitende Dienstleistungserbringung, Niederlassung (1) 1Werden Gewerbetreibende von einer Niederlassung in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum aus im Geltungsbereich dieses Gesetzes vorbergehend selbstndig gewerbsmßig ttig, sind § 34b Absatz 1, 3, 4, 6 und 7, § 34c Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 4 sowie § 38 Absatz 1 und 2 insoweit nicht anzuwenden. 2Die §§ 14, 55 Absatz 2 und 3, die §§ 55c, 56a und 57 Absatz 3 sind in diesen Fllen ebenfalls nicht anzuwenden, es sei denn, es werden gewerbsmßige Ttigkeiten ausgebt, die auf Grund des Artikels 2 Absatz 2 der Richtlinie 2006/123/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 ber Dienstleistungen im Binnenmarkt (ABl. L 376 vom 27. 12. 2006, S. 36) vom Anwendungsbereich dieser Richtlinie oder auf Grund der Regelungen des Artikels 17 dieser Richtlinie von der Dienstleistungsfreiheit ausgenommen sind. 620
§§ 1– 6 (2) 1Absatz 1 gilt nicht, wenn die Ttigkeit aus dem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder dem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum heraus zur Umgehung der in Absatz 1 genannten Vorschriften erbracht wird. 2Eine Umgehung liegt insbesondere vor, wenn ein Gewerbetreibender, um sich den in Absatz 1 genannten Vorschriften zu entziehen, von einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum aus ganz oder vorwiegend im Geltungsbereich dieses Gesetzes ttig wird. (3) Eine Niederlassung besteht, wenn eine selbstndige gewerbsmßige Ttigkeit auf unbestimmte Zeit und mittels einer festen Einrichtung von dieser aus tatschlich ausgebt wird. § 5 Zulassungsbeschrnkungen In den Beschrnkungen des Betriebs einzelner Gewerbe, welche auf den Zoll-, Steuerund Postgesetzen beruhen, wird durch das gegenwrtige Gesetz nichts gendert. § 6 Anwendungsbereich (1) 1Dieses Gesetz findet keine Anwendung auf die Fischerei, die Errichtung und Verlegung von Apotheken, die Erziehung von Kindern gegen Entgelt, das Unterrichtswesen, auf die Ttigkeit der Rechtsanwlte und Notare, der Rechtsbeistnde, der Wirtschaftsprfer und Wirtschaftsprfungsgesellschaften, der vereidigten Buchprfer und Buchprfungsgesellschaften, der Steuerberater und Steuerberatungsgesellschaften sowie der Steuerbevollmchtigten, auf den Gewerbebetrieb der Auswandererberater und das Seelotswesen. 2Auf das Bergwesen findet dieses Gesetz nur insoweit Anwendung, als es ausdrckliche Bestimmungen enthlt; das gleiche gilt fr den Gewerbebetrieb der Versicherungsunternehmen, die Ausbung der rztlichen und anderen Heilberufe, den Verkauf von Arzneimitteln, den Vertrieb von Lotterielosen und die Viehzucht. 3Ferner findet dieses Gesetz mit Ausnahme des Titels XI auf Befçrderungen mit Krankenkraftwagen www.WALHALLA.de
§§ 6a – 7 im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 2 in Verbindung mit Abs. 1 des Personenbefçrderungsgesetzes keine Anwendung. (1a) § 6c findet auf alle Gewerbetreibenden und sonstigen Dienstleistungserbringer im Sinne des Artikels 4 Nummer 2 der Richtlinie 2006/123/EG Anwendung, deren Dienstleistungen unter den Anwendungsbereich der Richtlinie fallen. (2) Die Bestimmungen des Abschnitts I des Titels VII finden auf alle Arbeitnehmer Anwendung. § 6a Entscheidungsfrist,Genehmigungsfiktion (1) Hat die Behçrde ber einen Antrag auf Erlaubnis zur Ausbung eines Gewerbes nach § 34b Absatz 1, 3, 4, § 34c Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 4 oder § 55 Absatz 2 nicht innerhalb einer Frist von drei Monaten entschieden, gilt die Erlaubnis als erteilt. (2) Absatz 1 gilt auch fr Verfahren nach § 33a Absatz 1 und § 69 Absatz 1 und fr Verfahren nach dem Gaststttengesetz, solange keine landesrechtlichen Regelungen bestehen. § 6b Verfahren ber eine einheitliche Stelle 1Verwaltungsverfahren nach diesem Gesetz oder nach einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung kçnnen ber eine einheitliche Stelle nach den Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes abgewickelt werden. 2Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung im Einklang mit Artikel 2 Absatz 2 der Richtlinie 2006/123/EG bestimmte Verfahren von der Abwicklung ber eine einheitliche Stelle auszuschließen. § 6c Informationspflichten fr Dienstleistungserbringer 1Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Umsetzung der Richtlinie 2006/ 123/EG Vorschriften ber Informationen, insbesondere deren Inhalt, Umfang und Art zu erlassen, die ein Dienstleistungserbringer www.WALHALLA.de
GewO: Gewerbeordnung
V.1
den Dienstleistungsempfngern zur Verfgung zu stellen hat oder zur Verfgung stellt. 1Die Rechtsverordnung kann auch Regelungen enthalten ber die Art und Weise, in der die Informationen zur Verfgung zu stellen sind. § 7 Aufhebung von Rechten und Abgaben (1) Vom 1. Januar 1873 ab sind, soweit die Landesgesetze solches nicht frher verfgen, aufgehoben: 1. die noch bestehenden ausschließlichen Gewerbeberechtigungen, das heißt die mit dem Gewerbebetrieb verbundenen Berechtigungen, anderen den Betrieb eines Gewerbes, sei es im allgemeinen oder hinsichtlich der Benutzung eines gewissen Betriebsmaterials, zu untersagen oder sie darin zu beschrnken; 2. die mit den ausschließlichen Gewerbeberechtigungen verbundenen Zwangs- und Bannrechte; 3. alle Zwangs- und Bannrechte, deren Aufhebung nach dem Inhalt der Verleihungsurkunde ohne Entschdigung zulssig ist; 4. sofern die Aufhebung nicht schon infolge dieser Bestimmungen eintritt oder sofern sie nicht auf einem Vertrag zwischen Berechtigten und Verpflichteten beruhen: a) das mit dem Besitz einer Mhle, einer Brennerei oder Brenngerechtigkeit, einer Brauerei oder Braugerechtigkeit, oder einer Schanksttte verbundene Recht, die Konsumenten zu zwingen, daß sie bei den Berechtigten ihren Bedarf mahlen oder schroten lassen, oder das Getrnk ausschließlich von denselben beziehen (der Mahlzwang, der Branntweinzwang oder der Brauzwang); b) das stdtischen Bckern oder Fleischern zustehende Recht, die Einwohner der Stadt, der Vorstdte oder der sogenannten Bannmeile zu zwingen, daß sie ihren Bedarf an Gebck oder Fleisch ganz oder teilweise von jenen ausschließlich entnehmen; 621
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V.1
GewO: Gewerbeordnung
5. die Berechtigungen, Konzessionen zu gewerblichen Anlagen oder zum Betrieb von Gewerben zu erteilen, die dem Fiskus, Korporationen, Instituten oder einzelnen Berechtigten zustehen; 6. vorbehaltlich der an den Staat und die Gemeinde zu entrichtenden Gewerbesteuern, alle Abgaben, welche fr den Betrieb eines Gewerbes entrichtet werden, sowie die Berechtigung, dergleichen Abgaben aufzuerlegen. (2) Ob und in welcher Weise den Berechtigten fr die vorstehend aufgehobenen ausschließlichen Gewerbeberechtigungen, Zwangsund Bannrechte usw. Entschdigung zu leisten ist, bestimmen die Landesgesetze.
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§ 8 Ablçsung von Rechten (1) Von dem gleichen Zeitpunkt (§ 7) ab unterliegen, soweit solches nicht von der Landesgesetzgebung schon frher verfgt ist, der Ablçsung: 1. diejenigen Zwangs- und Bannrechte, welche durch die Bestimmungen des § 7 nicht aufgehoben sind, sofern die Verpflichtung auf Grundbesitz haftet, die Mitglieder einer Korporation als solche betrifft, oder Bewohnern eines Ortes oder Distrikts vermçge ihres Wohnsitzes obliegt; 2. das Recht, den Inhaber einer Schanksttte zu zwingen, daß er fr seinen Wirtschaftsbedarf das Getrnk aus einer bestimmten Fabrikationssttte entnehme. (2) Das Nhere ber die Ablçsung dieser Rechte bestimmen die Landesgesetze. § 9 Streitigkeiten ber Aufhebung oder Ablçsung von Rechten (1) Streitigkeiten darber, ob eine Berechtigung zu den durch die §§ 7 und 8 aufgehobenen oder fr ablçsbar erklrten gehçrt, sind im Rechtswege zu entscheiden. (2) Jedoch bleibt den Landesgesetzen vorbehalten, zu bestimmen, von welchen Behçrden und in welchem Verfahren die Frage zu entscheiden ist, ob oder wie weit eine auf einem Grundstck haftende Abgabe eine Grundabgabe ist oder fr den Betrieb eines Gewerbes entrichtet werden muß. 622
§§ 8 – 11 § 10 Kein Neuerwerb von Rechten (1) Ausschließliche Gewerbeberechtigungen oder Zwangs- und Bannrechte, welche durch Gesetz aufgehoben oder fr ablçsbar erklrt worden sind, kçnnen fortan nicht mehr erworben werden. (2) Realgewerbeberechtigungen drfen fortan nicht mehr begrndet werden. § 11 Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten (1) 1Die zustndige çffentliche Stelle darf personenbezogene Daten des Gewerbetreibenden und solcher Personen, auf die es fr die Entscheidung ankommt, erheben, soweit die Daten zur Beurteilung der Zuverlssigkeit und der brigen Berufszulassungs- und -ausbungskriterien bei der Durchfhrung gewerberechtlicher Vorschriften und Verfahren erforderlich sind. 2Erforderlich kçnnen insbesondere auch Daten sein aus bereits abgeschlossenen oder sonst anhngigen 1. gewerberechtlichen Verfahren, Straf- oder Bußgeldverfahren, 2. Insolvenzverfahren, 3. steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Verfahren oder 4. auslnder- und arbeitserlaubnisrechtlichen Verfahren. 3Die Datenerhebung unterbleibt, soweit besondere gesetzliche Verwendungsregelungen entgegenstehen. 4Gewerberechtliche Anzeigepflichten bleiben unberhrt. (2) 1Die fr Zwecke des Absatzes 1 erforderlichen Daten sind beim Betroffenen zu erheben. 2Ohne seine Mitwirkung drfen sie nur erhoben werden, wenn 1. die Entscheidung eine Erhebung bei anderen Personen oder Stellen erforderlich macht oder 2. die Erhebung beim Betroffenen einen unverhltnismßigen Aufwand erfordern wrde und keine Anhaltspunkte dafr bestehen, daß berwiegende schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt werden. 3In den Fllen des Satzes 2 sind nicht-çffentliche Stellen verpflichtet, die Daten zu bermitteln, www.WALHALLA.de
§ 11a es sei denn, daß besondere gesetzliche Regelungen der bermittlung entgegenstehen; die Verpflichtung zur Wahrung gesetzlicher Geheimhaltungspflichten oder von Berufsoder besonderen Amtsgeheimnissen, die nicht auf gesetzlicher Vorschrift beruhen, bleibt unberhrt. (3) Die Einholung von Ausknften nach § 150a, den §§ 31 und 41 des Bundeszentralregistergesetzes und § 915 der Zivilprozeßordnung bleibt unberhrt. (4) Die nach den Abstzen 1 und 3 erhobenen Daten drfen nur fr Zwecke des Absatzes 1 gespeichert oder genutzt werden. (5) 1ffentliche Stellen, die an gewerberechtlichen Verfahren nach Absatz 1 Satz 1 auf Grund des Absatzes 1 Satz 2, des § 35 Abs. 4 oder einer anderen gesetzlichen Vorschrift beteiligt waren, kçnnen ber das Ergebnis informiert werden, soweit dies zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich ist. 2Diese und andere çffentliche Stellen sind zu informieren, wenn auf Grund einer Entscheidung bestimmte Rechtsfolgen eingetreten sind und die Kenntnis der Daten aus der Sicht der bermittelnden Stelle fr die Verwirklichung der Rechtsfolgen erforderlich ist. 3Der Empfnger darf die bermittelten Daten nur fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt werden oder htten bermittelt werden drfen. 4Fr die Weitergabe von Daten innerhalb der zustndigen çffentlichen Stelle gelten die bermittlungsregelungen der Stze 1 bis 4 entsprechend. (6) Fr das Verndern, Sperren oder Lçschen der nach den Abstzen 1 und 3 erhobenen Daten sowie die bermittlung der Daten nach Absatz 1 fr andere als die in Absatz 5 genannten Zwecke gelten die Datenschutzgesetze der Lnder. § 11a Vermittlerregister (1) 1Jede Industrie- und Handelskammer (Registerbehçrde) fhrt ein Register der nach § 34d Abs. 7, auch in Verbindung mit § 34e Abs. 2, Eintragungspflichtigen. 2Die çrtliche Zustndigkeit richtet sich nach dem Landesrecht. 3Zweck des Registers ist es insbesonwww.WALHALLA.de
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dere, der Allgemeinheit, vor allem Versicherungsnehmern und Versicherungsunternehmen, die berprfung der Zulassung sowie des Umfangs der zugelassenen Ttigkeit der Eintragungspflichtigen zu ermçglichen. 4Die Registerbehçrden bedienen sich bei der Fhrung des Registers der in § 32 Abs. 2 des Umweltauditgesetzes bezeichneten gemeinsamen Stelle (gemeinsame Stelle). 5Die Registerbehçrde unterliegt der Aufsicht der obersten Landesbehçrde. (2) 1Ausknfte aus dem Register werden im Wege des automatisierten Abrufs ber das Internet oder schriftlich erteilt. 2Die Registerbehçrden gewhrleisten, dass eine gleichzeitige Abfrage bei allen Registern nach Absatz 1 Satz 1 mçglich ist. (3) 1Die fr eine Untersagung nach § 35 zustndige Behçrde teilt der Registerbehçrde eine Untersagung unverzglich mit. 2Bei Aufhebung der Erlaubnis nach § 34d Abs. 1 oder § 34e Abs. 1 oder der Erlaubnisbefreiung nach § 34d Abs. 3 oder einer Mitteilung nach Satz 1 oder § 80 Abs. 4 des Versicherungsaufsichtsgesetzes hat die Registerbehçrde unverzglich die zu dem Betroffenen gespeicherten Daten zu lçschen. 3Der Familienname, der Vorname, die Registrierungsnummer sowie der Tag der Lçschung werden im Register in einem tglich aktualisierten Verzeichnis gespeichert. 4Zugang zu diesem Verzeichnis erhalten nur Versicherungsunternehmen. 5Die Angaben werden einen Monat nach der Speicherung in diesem Verzeichnis gelçscht. (4) Beabsichtigt ein Eintragungspflichtiger, in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum ttig zu werden, hat er dies zuvor der Registerbehçrde mitzuteilen. (5) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften erlassen ber die Einzelheiten der Registerfhrung, insbesondere ber 623
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§ 11a tes mit und unterrichtet gleichzeitig den Eintragungspflichtigen. Zum Zwecke der berwachung darf die Registerbehçrde der zustndigen Behçrde des anderen Mitglied- oder Vertragsstaates die zu dem Eintragungspflichtigen im Register gespeicherten Angaben bermitteln. Die zustndige Behçrde eines anderen Mitgliedoder Vertragsstaates ist ber nderungen bermittelter Angaben zu unterrichten.
1. die in dem Register zu speichernden Angaben; gespeichert werden drfen nur Angaben zur Identifizierung (insbesondere Familienname, Vorname, Geschftsanschrift, Geburtstag und Registrierungsnummer), zur Zulassung und zum Umfang der zugelassenen Ttigkeit der Eintragungspflichtigen, 2. Angaben, die nicht allgemein zugnglich sein sollen, sowie die Stellen, die Zugang zu diesen Angaben erhalten.
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(6) 1Die Zusammenarbeit der zustndigen Stellen mit den zustndigen Behçrden der anderen Mitgliedstaaten der Europischen Union sowie der anderen Vertragsstaaten des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum erfolgt nach folgenden Maßgaben: 1. Auf Ersuchen der zustndigen Behçrde eines anderen Mitglied- oder Vertragsstaates bermittelt die zustndige Registerbehçrde Informationen einschließlich personenbezogener Daten, die zur berprfung der Einhaltung der Voraussetzungen fr die Ttigkeit als Versicherungsvermittler oder Versicherungsberater erforderlich sind, an die zustndige Behçrde des anderen Mitglied- oder Vertragsstaates.
4. Handelt es sich bei den nach Absatz 3 gelçschten Angaben um solche eines in einem anderen Mitglied- oder Vertragsstaat ttigen Gewerbetreibenden, so teilt die Registerbehçrde der zustndigen Behçrde des anderen Mitglied- oder Vertragsstaates die Lçschung unverzglich mit. Die Zusammenarbeit, insbesondere die bermittlung von Informationen, erfolgt jeweils ber das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie, das sich dabei der gemeinsamen Stelle bedient.
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2. Die Registerbehçrde darf ohne Ersuchen der zustndigen Behçrde eines anderen Mitglied- oder Vertragsstaates Informationen einschließlich personenbezogener Daten bermitteln, wenn Anhaltspunkte dafr vorliegen, dass die Kenntnis dieser Informationen fr die berprfung der Einhaltung der Voraussetzungen fr die Ttigkeit als Versicherungsvermittler oder Versicherungsberater erforderlich ist.
(7) Die Registerbehçrde, die Bundesanstalt fr Finanzdienstleistungsaufsicht und die fr die Erlaubniserteilung nach § 34d Abs. 1 Satz 1 und § 34e Abs. 1 Satz 1, fr die Untersagung nach § 35, die Entgegennahme der Gewerbeanzeige nach § 14 oder die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten zustndigen Behçrden drfen einander auch ohne Ersuchen Informationen einschließlich personenbezogener Daten bermitteln, soweit dies zur Erfllung ihrer jeweiligen mit der Ttigkeit von Versicherungsvermittlern und Versicherungsberatern zusammenhngenden Aufgaben erforderlich ist.
3. Soweit von dem betreffenden Mitgliedoder Vertragsstaat nach Artikel 6 Abs. 2 der Richtlinie 2002/92/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 9. Dezember 2002 ber Versicherungsvermittlung (ABl. EG 2003 Nr. L 9 S. 3) gefordert, teilt die Registerbehçrde im Falle des Absatzes 4 die Absicht des Eintragungspflichtigen der zustndigen Behçrde des anderen Mitglied- oder Vertragsstaa-
(8) 1Alle Personen, die im Rahmen des fr Versicherungsvermittler und Versicherungsberater geltenden Registrierungsverfahrens oder der berprfung der Einhaltung der Voraussetzungen fr die Ttigkeit als Versicherungsvermittler oder Versicherungsberater zur Entgegennahme oder Erteilung von Informationen verpflichtet sind, unterliegen dem Berufsgeheimnis. 2§ 84 des Versicherungsaufsichtsgesetzes gilt entsprechend.
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§§ 11b – 13a § 11b bermittlung personenbezogener Daten innerhalb der Europischen Union und des Europischen Wirtschaftsraumes bei reglementierten Berufen (1) 1Begibt sich ein im Inland ttiger Gewerbetreibender in einen anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einen anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum, um dort dauerhaft oder vorbergehend eine Ttigkeit auszuben, deren Aufnahme oder Ausbung durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften an den Besitz bestimmter beruflicher Qualifikationen gebunden ist, so bermittelt die zustndige inlndische çffentliche Stelle auf Ersuchen alle personenbezogenen Daten an die zustndige Stelle des betreffenden Staates, die 1. die Rechtmßigkeit der Niederlassung des Gewerbetreibenden betreffen; 2. zur Beurteilung der Zuverlssigkeit des Gewerbetreibenden erforderlich sind, insbesondere Daten nach § 11 Abs. 1 Satz 2; 3. im Fall eines Beschwerdeverfahrens eines Dienstleistungsempfngers gegen einen Gewerbetreibenden fr ein ordnungsgemßes Beschwerdeverfahren erforderlich sind. 2Die zustndige inlndische çffentliche Stelle bermittelt Daten nach Satz 1 auch ohne Ersuchen, wenn tatschliche Anhaltspunkte dafr vorliegen, dass deren Kenntnis zur Wahrnehmung der Aufgaben der zustndigen auslndischen Stelle erforderlich ist. 3Sie kann ihrerseits bei der zustndigen Stelle des betreffenden Staates Daten nach Satz 1 erheben, soweit die Kenntnis der Daten fr die Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlich ist, und die hierfr erforderlichen personenbezogenen Daten an die zustndige auslndische Stelle bermitteln. (2) Absatz 1 gilt entsprechend 1. fr Arbeitnehmer eines Gewerbebetriebs, 2. fr den Fall, dass ein Gewerbetreibender oder ein Arbeitnehmer eines Gewerbebetriebs aus einem der genannten Staaten im Inland eine gewerbliche Ttigkeit aufwww.WALHALLA.de
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nimmt oder ausbt, deren Aufnahme oder Ausbung einen Sachkunde- oder Befhigungsnachweis oder die Eintragung in die Handwerksrolle voraussetzt. (3) Alle Daten sind mit dem Hinweis zu bermitteln, dass der Empfnger unverzglich zu prfen hat, ob die Daten fr den angegebenen Zweck erforderlich sind, und er die Daten anderenfalls zu lçschen hat. (4) Die Abstze 1 bis 3 gelten auch fr den Bereich der Viehzucht. § 12 Insolvenzverfahren Vorschriften, welche die Untersagung eines Gewerbes oder die Rcknahme oder den Widerruf einer Zulassung wegen Unzuverlssigkeit des Gewerbetreibenden, die auf ungeordnete Vermçgensverhltnisse zurckzufhren ist, ermçglichen, finden whrend eines Insolvenzverfahrens, whrend der Zeit, in der Sicherungsmaßnahmen nach § 21 der Insolvenzordnung angeordnet sind, und whrend der berwachung der Erfllung eines Insolvenzplans (§ 260 der Insolvenzordnung) keine Anwendung in bezug auf das Gewerbe, das zur Zeit des Antrags auf Erçffnung des Insolvenzverfahrens ausgebt wurde. § 13 Erprobungsklausel Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung zur Erprobung vereinfachender Maßnahmen, insbesondere zur Erleichterung von Existenzgrndungen und Betriebsbernahmen, fr einen Zeitraum von bis zu fnf Jahren Ausnahmen von Berufsausbungsregelungen nach diesem Gesetz und den darauf beruhenden Rechtsverordnungen zuzulassen, soweit diese Berufsausbungsregelungen nicht auf bindenden Vorgaben des Europischen Gemeinschaftsrechts beruhen und sich die Auswirkungen der Ausnahmen auf das Gebiet des jeweiligen Landes beschrnken. § 13a Anzeige der grenzberschreitenden Erbringung von Dienstleistungen in reglementierten Berufen (1) Wer als Staatsangehçriger eines Mitgliedstaates der Europischen Union oder eines Vertragsstaates des Abkommens ber 625
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den Europischen Wirtschaftsraum eine gewerbliche Ttigkeit, deren Aufnahme oder Ausbung nach deutschem Recht einen Sachkunde- oder Unterrichtungsnachweis voraussetzt und zu deren Ausbung er in einem dieser Staaten rechtmßig niedergelassen ist, im Inland nur vorbergehend und gelegentlich ausben will, hat diese Absicht vorher schriftlich der fr die Anerkennung der Berufsqualifikation zustndigen çffentlichen Stelle unter Beifgung der nach Absatz 5 erforderlichen Unterlagen anzuzeigen.
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(2) 1Die Ttigkeit darf sofort nach der Anzeige erbracht werden, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 1 vorliegen und fr die betreffende Ttigkeit keine Nachprfung der Berufsqualifikation vorgeschrieben ist. 2Die zustndige çffentliche Stelle erteilt eine Eingangsbesttigung, aus der hervorgeht, ob die Voraussetzungen nach Absatz 1 vorliegen und ob die Nachprfung der Berufsqualifikation erforderlich ist. 3Wird die Berufsqualifikation nachgeprft, soll die zustndige çffentliche Stelle den Dienstleister innerhalb eines Monats ab Eingang der Anzeige und der vollstndigen Unterlagen ber das Ergebnis unterrichten. 4Bei einer Verzçgerung unterrichtet die zustndige çffentliche Stelle den Dienstleister ber die Grnde fr die Verzçgerung und ber den Zeitplan fr eine Entscheidung. 5Die Entscheidung ergeht sptestens innerhalb von zwei Monaten ab Eingang der vollstndigen Unterlagen. 6Bestehen Zweifel an der Echtheit der vorgelegten Bescheinigungen und Ausbildungsnachweise oder an den dadurch verliehenen Rechten, ist der Fristablauf fr die Dauer der Nachprfung der Echtheit oder den dadurch verliehenen Rechten durch Nachfrage bei der zustndigen Stelle des Niederlassungsstaates gehemmt. (3) Ergibt die Nachprfung, dass ein wesentlicher Unterschied zwischen der Berufsqualifikation des Dienstleistungserbringers und der im Inland erforderlichen Ausbildung besteht, gibt die zustndige çffentliche Stelle dem Dienstleistungserbringer innerhalb eines Monats nach der Unterrichtung ber das Ergebnis der Nachprfung Gelegenheit, die fr eine ausreichende berufliche Qualifikation 626
§ 13a erforderlichen Kenntnisse und Fhigkeiten insbesondere durch eine Eignungsprfung nachzuweisen. (4) Hlt die zustndige Stelle die in den Abstzen 2 und 3 festgesetzten Fristen nicht ein, darf die Dienstleistung erbracht werden. (5) Folgende Unterlagen sind bei der erstmaligen Anzeige zu bermitteln: 1. ein Nachweis der Staatsangehçrigkeit; 2. ein Nachweis der rechtmßigen Niederlassung zur Ausbung der betreffenden Ttigkeiten in einem der in Absatz 1 genannten Staaten und der Nachweis, dass die Ausbung dieser Ttigkeiten nicht, auch nicht vorbergehend, untersagt ist; 3. im Fall von gewerblichen Ttigkeiten im Anwendungsbereich des Waffengesetzes, des Sprengstoffgesetzes, des Bundesjagdgesetzes, des Beschussgesetzes und des § 34a der Gewerbeordnung ein Nachweis, dass keine Vorstrafen vorliegen; 4. a) sofern der Beruf im Niederlassungsstaat durch Rechts- und Verwaltungsvorschriften an den Besitz bestimmter beruflicher Qualifikationen gebunden ist, ein Nachweis der Berufsqualifikation, anderenfalls b) ein Nachweis, dass die Ttigkeit im Niederlassungsstaat whrend der vorhergehenden zehn Jahre mindestens zwei Jahre lang ausgebt worden ist; 5. ein Nachweis eines Versicherungsschutzes oder einer anderen Art des individuellen oder kollektiven Schutzes in Bezug auf die Berufshaftpflicht, sofern ein solcher fr die betreffende Ttigkeit auch von Inlndern gefordert wird. (6) 1Tritt eine wesentliche nderung von Umstnden ein, die die Voraussetzungen fr die Dienstleistungserbringung betreffen, ist die nderung schriftlich anzuzeigen und durch Unterlagen nachzuweisen. 2Ansonsten ist die Anzeige formlos alle zwçlf Monate seit der letzten Anzeige zu wiederholen, solange die weitere Erbringung von Dienstleistungen beabsichtigt ist. (7) Die Regelungen gelten entsprechend fr Arbeitnehmer eines Gewerbebetriebs nach www.WALHALLA.de
§§ 13b – 14 Absatz 1, soweit Sachkunde- oder Unterrichtungsnachweise auch fr diese vorgeschrieben sind. § 13b Anerkennung auslndischer Unterlagen und Bescheinigungen (1) 1Soweit nach diesem Gesetz oder einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung die Zuverlssigkeit oder die Vermçgensverhltnisse einer Person zu prfen sind, sind als Nachweis fr die Zuverlssigkeit und fr geordnete Vermçgensverhltnisse von Gewerbetreibenden aus einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum Unterlagen als ausreichend anzuerkennen, die im Herkunftsstaat ausgestellt wurden und die belegen, dass die Anforderungen an die Zuverlssigkeit und die geordneten Vermçgensverhltnisse des Gewerbetreibenden erfllt werden. 2Dabei kann verlangt werden, dass die Unterlagen in beglaubigter Kopie und beglaubigter deutscher bersetzung vorgelegt werden. 3Werden im Herkunftsstaat solche Unterlagen nicht ausgestellt, so kçnnen sie durch eine Versicherung an Eides statt des Gewerbetreibenden oder nach dem Recht des Herkunftsstaats vergleichbare Handlungen ersetzt werden. (2) 1Soweit in diesem Gesetz oder einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung ein Nachweis darber verlangt wird, dass ein Gewerbetreibender gegen die finanziellen Risiken seiner beruflichen Ttigkeit haftpflichtversichert ist, ist von Gewerbetreibenden aus einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum als Nachweis eine Bescheinigung ber den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung als hinreichend anzuerkennen, die von einem Kreditinstitut oder einem Versicherungsunternehmen in einem anderen Mitgliedstaat oder Vertragsstaat ausgestellt wurde, sofern die in diesem Staat abgeschlossene Berufshaftpflichtversicherung im Wesentlichen vergleichbar ist zu der, die von Inlndern verwww.WALHALLA.de
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langt wird, und zwar hinsichtlich der Zweckbestimmung, der vorgesehenen Deckung bezglich des versicherten Risikos, der Versicherungssumme und mçglicher Ausnahmen von der Deckung. 2Bei nur teilweiser Gleichwertigkeit kann eine zustzliche Sicherheit verlangt werden, die die nicht gedeckten Risiken absichert. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten nicht, soweit Ttigkeiten nach den §§ 30, 33c, 33d, 34, 34a, 34c Absatz 1 Satz 1 Nummer 1a bis 3, den §§ 34d, 34e oder nach § 60a ausgebt werden. Titel II Stehendes Gewerbe I. Allgemeine Erfordernisse
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§ 14 Anzeigepflicht (1) 1Wer den selbstndigen Betrieb eines stehenden Gewerbes, einer Zweigniederlassung oder einer unselbstndigen Zweigstelle anfngt, muss dies der zustndigen Behçrde gleichzeitig anzeigen. 2Das Gleiche gilt, wenn 1. der Betrieb verlegt wird, 2. der Gegenstand des Gewerbes gewechselt oder auf Waren oder Leistungen ausgedehnt wird, die bei Gewerbebetrieben der angemeldeten Art nicht geschftsblich sind, oder 3. der Betrieb aufgegeben wird. 3Steht die Aufgabe des Betriebes eindeutig fest und ist die Abmeldung nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums erfolgt, kann die Behçrde die Abmeldung von Amts wegen vornehmen. (2) Absatz 1 gilt auch fr den Handel mit Arzneimitteln, mit Losen von Lotterien und Ausspielungen sowie mit Bezugs- und Anteilscheinen auf solche Lose und fr den Betrieb von Wettannahmestellen aller Art. (3) 1Wer die Aufstellung von Automaten jeder Art als selbstndiges Gewerbe betreibt, muss die Anzeige bei der zustndigen Behçrde seiner Hauptniederlassung erstatten. 2Der Gewerbetreibende ist verpflichtet, zum Zeit627
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punkt der Aufstellung des Automaten den Familiennamen mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen, seine ladungsfhige Anschrift sowie die Anschrift seiner Hauptniederlassung an dem Automaten sichtbar anzubringen. 3Gewerbetreibende, fr die eine Firma im Handelsregister eingetragen ist, haben außerdem ihre Firma in der in Satz 2 bezeichneten Weise anzubringen. 4Ist aus der Firma der Familienname des Gewerbetreibenden mit einem ausgeschriebenen Vornamen zu ersehen, so gengt die Anbringung der Firma. (4) 1Fr die Anzeige ist 1. in den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 (Beginn des Betriebes) ein Vordruck nach dem Muster der Anlage 1 (Gewerbeanmeldung – GewA 1), 2. in den Fllen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 1 (Verlegung des Betriebes) und in den Fllen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 2 (Wechsel oder Ausdehnung des Gegenstandes des Gewerbes) ein Vordruck nach dem Muster der Anlage 2 (Gewerbeummeldung – GewA 2), 3. in den Fllen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 3 (Aufgabe des Betriebes) ein Vordruck nach dem Muster der Anlage 3 (Gewerbeabmeldung – GewA 3) zu verwenden. 2Die Vordrucke sind vollstndig, in der vorgeschriebenen Anzahl und gut lesbar auszufllen. 3Zur elektronischen Datenverarbeitung kann die zustndige Behçrde Abweichungen von der Form, nicht aber vom Inhalt der Anzeige nach den Stzen 1 und 2 zulassen. (5) 1Die Finanzbehçrden teilen den zustndigen Behçrden die nach § 30 der Abgabenordnung geschtzten Verhltnisse von Unternehmern im Sinne des § 5 des Gewerbesteuergesetzes mit, wenn deren Steuerpflicht erloschen ist; mitzuteilen sind lediglich Name und betriebliche Anschrift des Unternehmers und der Tag, an dem die Steuerpflicht endete. 2Die Mitteilungspflicht besteht nicht, soweit ihre Erfllung mit einem unverhltnismßigen Aufwand verbunden wre. 3Absatz 6 Satz 1 gilt entsprechend. 628
§ 14 (6) 1Die erhobenen Daten drfen nur fr die berwachung der Gewerbeausbung sowie statistische Erhebungen verwendet werden. 2Der Name, die betriebliche Anschrift und die angezeigte Ttigkeit des Gewerbetreibenden drfen allgemein zugnglich gemacht werden. (7) 1ffentlichen Stellen, soweit sie nicht als çffentlich-rechtliche Unternehmen am Wettbewerb teilnehmen, drfen der Zweckbindung nach Absatz 6 Satz 1 unterliegende Daten bermittelt werden, soweit 1. eine regelmßige Datenbermittlung nach Absatz 9 zulssig ist, 2. die Kenntnis der Daten zur Abwehr einer gegenwrtigen Gefahr fr die çffentliche Sicherheit oder erheblicher Nachteile fr das Gemeinwohl erforderlich ist oder 3. der Empfnger die Daten beim Gewerbetreibenden nur mit unverhltnismßigem Aufwand erheben kçnnte oder von einer solchen Datenerhebung nach der Art der Aufgabe, fr deren Erfllung die Kenntnis der Daten erforderlich ist, abgesehen werden muss und kein Grund zu der Annahme besteht, dass das schutzwrdige Interesse des Gewerbetreibenden berwiegt. Fr die Weitergabe von Daten innerhalb der Verwaltungseinheiten, denen die fr die Entgegennahme der Anzeige und die berwachung der Gewerbeausbung zustndigen Behçrden angehçren, gilt Satz 1 entsprechend.
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(8) ffentlichen Stellen, soweit sie als çffentlich-rechtliche Unternehmen am Wettbewerb teilnehmen, und nichtçffentlichen Stellen drfen der Zweckbindung nach Absatz 6 Satz 1 unterliegende Daten bermittelt werden, wenn der Empfnger ein rechtliches Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft macht und kein Grund zu der Annahme besteht, dass das schutzwrdige Interesse des Gewerbetreibenden berwiegt. (9) 1Die zustndige Behçrde darf Daten aus der Gewerbeanzeige regelmßig bermitteln an www.WALHALLA.de
§ 14 1. die Industrie- und Handelskammer zur Wahrnehmung der in den §§ 1, 3 und 5 des Gesetzes zur vorlufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern genannten sowie der nach § 1 Abs. 4 desselben Gesetzes bertragenen Aufgaben ohne die Feld-Nummer 33, 2. die Handwerkskammer zur Wahrnehmung der in § 91 der Handwerksordnung genannten, insbesondere der ihr durch die §§ 6, 19 und 28 der Handwerksordnung zugewiesenen und sonstiger durch Gesetz bertragener Aufgaben ohne die Feld-Nummer 33, 3. die fr den Immissionsschutz zustndige Landesbehçrde zur Durchfhrung arbeitsschutzrechtlicher sowie immissionsschutzrechtlicher Vorschriften ohne die Feld-Nummern 8, 10, 27 bis 31 und 33, 3a. die fr den technischen und sozialen Arbeitsschutz, einschließlich den Entgeltschutz nach dem Heimarbeitsgesetz zustndige Landesbehçrde zur Durchfhrung ihrer Aufgaben ohne die Feld-Nummern 8, 10, 27 bis 31 und 33, 4. das Eichamt zur Wahrnehmung der im Eichgesetz, in der Eichordnung sowie in der Fertigpackungsverordnung gesetzlich festgelegten Aufgaben, und zwar nur die Feld-Nummern 1, 3, 4, 11, 12, 15 und 17, 5. die Bundesagentur fr Arbeit zur Wahrnehmung der in § 405 Abs. 1 in Verbindung mit § 404 Abs. 2 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch sowie der im Arbeitnehmerberlassungsgesetz genannten Aufgaben ohne die Feld-Nummer 33, bei der Abmeldung ohne die Feld-Nummern 8, 10 bis 16 und 18 bis 33, 6. die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. ausschließlich zur Weiterleitung an die zustndige Berufsgenossenschaft fr die Erfllung der ihr durch Gesetz bertragenen Aufgaben ohne die Feld-Nummern 10, 28, 30, 31 und 33, 7. die Behçrden der Zollverwaltung zur Wahrnehmung der ihnen nach dem Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetz, www.WALHALLA.de
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nach § 405 Abs. 1 in Verbindung mit § 404 Abs. 2 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch sowie nach dem Arbeitnehmerberlassungsgesetz obliegenden Aufgaben ohne die Feldnummer 33, bei der Abmeldung ohne die Feldnummern 10 bis 16 und 18 bis 33, 8. das Registergericht, soweit es sich um die Abmeldung einer im Handels- und Genossenschaftsregister eingetragenen Haupt- oder Zweigniederlassung handelt, fr Maßnahmen zur Herstellung der inhaltlichen Richtigkeit des Handelsregisters gemß § 388 Absatz 1 des Gesetzes ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit oder des Genossenschaftsregisters gemß § 160 des Gesetzes betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften, und zwar ohne die Feld-Nummern 6 bis 8, 10 bis 13, 18, 19, 21, 22 und 27 bis 33, 9. die statistischen mter der Lnder zur Fhrung des Statistikregisters nach § 1 Abs. 1 Satz 1 des Statistikregistergesetzes in den Fllen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 1 und 2 die in Absatz 14 Satz 4 angefhrten Feld-Nummern. 2§ 138 der Abgabenordnung bleibt unberhrt. (10) Darber hinaus sind bermittlungen der nach den Abstzen 1 bis 5 erhobenen Daten nur zulssig, soweit die Kenntnis der Daten zur Verfolgung von Straftaten erforderlich ist oder eine besondere Rechtsvorschrift dies vorsieht. (11) Die Einrichtung eines automatisierten Verfahrens, das den Abruf von Daten aus der Gewerbeanzeige ermçglicht, ist nur zulssig, wenn technisch sichergestellt ist, dass 1. die abrufende Stelle die bei der zustndigen Stelle gespeicherten Daten nicht verndern kann und 2. ein Abruf durch eine in Absatz 8 genannte Stelle nur mçglich ist, wenn die abrufende Stelle entweder den Namen des Gewerbetreibenden oder die betriebliche Anschrift des Gewerbetreibenden angege629
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ben hat; der Abruf von Daten unter Verwendung unvollstndiger Abfragedaten oder die Suche mittels einer hnlichenfunktion kann zugelassen werden. (12) 1Die Einrichtung eines automatisierten Verfahrens, das den Abruf von Daten ermçglicht, die der Zweckbindung nach Absatz 6 Satz 1 unterliegen, ist nur zulssig, soweit 1. dies wegen der Hufigkeit oder der Eilbedrftigkeit der Abrufe und unter Bercksichtigung der schutzwrdigen Interessen der Gewerbetreibenden angemessen ist, 2. die zum Abruf bereitgehaltenen Daten ihrer Art nach fr die Aufgaben oder Geschftszwecke des Empfngers erforderlich sein kçnnen und 3. technisch sichergestellt ist, dass Daten durch andere als die in Absatz 9 genannten Stellen nur abgerufen werden kçnnen, wenn dabei der Verwendungszweck, fr den der Abruf erfolgt, sowie das Aktenzeichen oder eine andere Bezeichnung des Vorgangs, fr den der Abruf erfolgt, angegeben wird. 2Die Datenempfnger sowie die Verwendungszwecke, fr die Abrufe zugelassen werden, sind vom Leiter der Verwaltungseinheit schriftlich festzulegen. 3Die zustndige Stelle protokolliert die Abrufe einschließlich der angegebenen Verwendungszwecke und Vorgangsbezeichnungen. 4Die Protokolle mssen die Feststellung der fr die einzelnen Abrufe verantwortlichen Personen ermçglichen. 5Eine mindestens stichprobenweise Protokollauswertung ist durch die speichernde Stelle zu gewhrleisten. 6Die Protokolldaten drfen nur zur Kontrolle der Zulssigkeit der Abrufe verwendet werden und sind nach sechs Monaten zu lçschen. (13) Daten, die der Zweckbindung nach Absatz 6 Satz 1 unterliegen, darf der Empfnger nur fr den Zweck verwenden, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt werden. (14) 1ber die Gewerbeanzeigen nach Absatz 1 Satz 1 und 2 Nr. 3 werden monatliche Erhebungen als Bundesstatistik durchgefhrt. 2Fr die Erhebungen besteht Auskunftspflicht. 3Auskunftspflichtig sind die 630
§ 15 Anzeigepflichtigen, die die Auskunftspflicht durch Erstattung der Anzeige erfllen. 4Die zustndige Behçrde bermittelt die Gewerbeanzeigen monatlich an die statistischen mter der Lnder mit den Feld-Nummern 1. 1 bis 4 als Hilfsmerkmale fr den Betriebsinhaber, 2. 10 und 12 bis 14 als Hilfsmerkmale fr den Betrieb, 3. 4a, 8, 15 bis 25, 27, 29 und 32 als Erhebungsmerkmale. 5Die statistischen mter der Lnder drfen die Angaben zu den Feld-Nummern 1 und 3 fr die Bestimmung der Rechtsform bis zum Abschluss der nach § 12 Abs. 1 des Bundesstatistikgesetzes vorgesehenen Prfung auswerten. 6Ferner drfen sie nhere Angaben zu der Feld-Nummer 15 unmittelbar bei den Auskunftspflichtigen erfragen, soweit die gemeldete Ttigkeit sonst den Wirtschaftszweigen nach Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 1893/2006 des Europischen Parlaments und des Rates vom 20. Dezember 2006 zur Aufstellung der statistischen Systematik der Wirtschaftszweige NACE Revision 2 und zur nderung der Verordnung (EWG) Nr. 3037/ 90 des Rates sowie einiger Verordnungen der EG ber bestimmte Bereiche der Statistik (ABl. EU Nr. L 393 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung nicht zugeordnet werden kann. § 15 Empfangsbescheinigung, Betrieb ohne Zulassung (1) Die Behçrde bescheinigt innerhalb dreier Tage den Empfang der Anzeige. (2) 1Wird ein Gewerbe, zu dessen Ausbung eine Erlaubnis, Genehmigung, Konzession oder Bewilligung (Zulassung) erforderlich ist, ohne diese Zulassung betrieben, so kann die Fortsetzung des Betriebes von der zustndigen Behçrde verhindert werden. 2Das gleiche gilt, wenn ein Gewerbe von einer auslndischen juristischen Person begonnen wird, deren Rechtsfhigkeit im Inland nicht anerkannt wird.
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§§ 16 – 30 II. Erfordernis besonderer berwachung oder Genehmigung A. Anlagen, die einer besonderen berwachung bedrfen §§ 16 bis 28 (weggefallen) B. Gewerbetreibende, die einer besonderen Genehmigung bedrfen § 29 Auskunft und Nachschau (1) Gewerbetreibende oder sonstige Personen, 1. die einer Erlaubnis nach §§ 30, 33a, 33c, 33d, 33i, 34, 34a, 34b, 34c, 34d oder 34e bedrfen, 2. die nach § 34b Abs. 5 oder § 36 çffentlich bestellt sind, 3. die ein berwachungsbedrftiges Gewerbe im Sinne des § 38 Abs. 1 betreiben, 4. gegen die ein Untersagungsverfahren nach § 35 oder § 59 erçffnet oder abgeschlossen wurde oder 5. die ein Gewerbe nach § 18 Abs. 1 Satz 1 des Kulturgterrckgabegesetzes betreiben (Betroffene), haben den Beauftragten der zustndigen çffentlichen Stelle auf Verlangen die fr die berwachung des Geschftsbetriebs erforderlichen mndlichen und schriftlichen Ausknfte unentgeltlich zu erteilen. (2) 1Die Beauftragten sind befugt, zum Zwecke der berwachung Grundstcke und Geschftsrume des Betroffenen whrend der blichen Geschftszeit zu betreten, dort Prfungen und Besichtigungen vorzunehmen, sich die geschftlichen Unterlagen vorlegen zu lassen und in diese Einsicht zu nehmen. 2Zur Verhtung dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung kçnnen die Grundstcke und Geschftsrume tagsber auch außerhalb der in Satz 1 genannten Zeit sowie tagsber auch dann betreten werwww.WALHALLA.de
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den, wenn sie zugleich Wohnzwecken des Betroffenen dienen; das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. (3) Der Betroffene kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozeßordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. (4) Die Abstze 1 bis 3 finden auch Anwendung, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß ein erlaubnispflichtiges, berwachungsbedrftiges oder untersagtes Gewerbe ausgebt wird. § 30 Privatkrankenanstalten (1) 1Unternehmer von Privatkranken- und Privatentbindungsanstalten sowie von Privatnervenkliniken bedrfen einer Konzession der zustndigen Behçrde. 2Die Konzession ist nur dann zu versagen, wenn 1. Tatsachen vorliegen, welche die Unzuverlssigkeit des Unternehmers in Beziehung auf die Leitung oder Verwaltung der Anstalt oder Klinik dartun, 1a. Tatsachen vorliegen, welche die ausreichende medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten als nicht gewhrleistet erscheinen lassen, 2. nach den von dem Unternehmer einzureichenden Beschreibungen und Plnen die baulichen und die sonstigen technischen Einrichtungen der Anstalt oder Klinik den gesundheitspolizeilichen Anforderungen nicht entsprechen, 3. die Anstalt oder Klinik nur in einem Teil eines auch von anderen Personen bewohnten Gebudes untergebracht werden soll und durch ihren Betrieb fr die Mitbewohner dieses Gebudes erhebliche Nachteile oder Gefahren hervorrufen kann oder 4. die Anstalt oder Klinik zur Aufnahme von Personen mit ansteckenden Krankheiten oder von Geisteskranken bestimmt ist 631
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und durch die çrtliche Lage fr die Besitzer oder Bewohner der benachbarten Grundstcke erhebliche Nachteile oder Gefahren hervorrufen kann. (2) Vor Erteilung der Konzession sind ber die Fragen zu Absatz 1 Nr. 3 und 4 die Ortspolizei- und die Gemeindebehçrden zu hçren. §§ 31 bis 33 (weggefallen) § 33a Schaustellungen von Personen
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(1) 1Wer gewerbsmßig Schaustellungen von Personen in seinen Geschftsrumen veranstalten oder fr deren Veranstaltung seine Geschftsrume zur Verfgung stellen will, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Dies gilt nicht fr Darbietungen mit berwiegend knstlerischem, sportlichem, akrobatischem oder hnlichem Charakter. 3Die Erlaubnis kann mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Gste oder der Bewohner des Betriebsgrundstcks oder der Nachbargrundstcke vor Gefahren, erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belstigungen erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. (2) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn 1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller die fr den Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt, 2. zu erwarten ist, daß die Schaustellungen den guten Sitten zuwiderlaufen werden oder 3. der Gewerbebetrieb im Hinblick auf seine çrtliche Lage oder auf die Verwendung der Rume dem çffentlichen Interesse widerspricht, insbesondere schdliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes oder sonst erhebliche Nachteile, Gefahren oder Belstigungen fr die Allgemeinheit befrchten lßt. 632
§§ 31– 33c § 33b Tanzlustbarkeiten Die Abhaltung von Tanzlustbarkeiten richtet sich nach den landesrechtlichen Bestimmungen. § 33c Spielgerte mit Gewinnmçglichkeit (1) 1Wer gewerbsmßig Spielgerte, die mit einer den Spielausgang beeinflussenden technischen Vorrichtung ausgestattet sind, und die die Mçglichkeit eines Gewinnes bieten, aufstellen will, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Die Erlaubnis berechtigt nur zur Aufstellung von Spielgerten, deren Bauart von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassen ist. 3Sie kann mit Auflagen, auch im Hinblick auf den Aufstellungsort, verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Gste oder der Bewohner des jeweiligen Betriebsgrundstcks oder der Nachbargrundstcke oder im Interesse des Jugendschutzes erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. (2) 1Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller die fr die Aufstellung von Spielgerten erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt. 2Die erforderliche Zuverlssigkeit besitzt in der Regel nicht, wer in den letzten drei Jahren vor Stellung des Antrages wegen eines Verbrechens, wegen Diebstahls, Unterschlagung, Erpressung, Hehlerei, Betruges, Untreue, unerlaubter Veranstaltung eines Glcksspiels, Beteiligung am unerlaubten Glcksspiel oder wegen Vergehens nach § 12 des Jugendschutzgesetzes rechtskrftig verurteilt worden ist. (3) 1Der Gewerbetreibende darf Spielgerte im Sinne des Absatzes 1 nur aufstellen, wenn ihm die zustndige Behçrde schriftlich besttigt hat, daß der Aufstellungsort den auf der Grundlage des § 33f Abs. 1 Nr. 1 erlassenen Durchfhrungsvorschriften entspricht. 2Sollen Spielgerte in einer Gaststtte aufgestellt werden, so ist in der Besttigung anzugeben, ob dies in einer Schank- oder Speisewirtschaft oder in einem Beherbergungsbetrieb www.WALHALLA.de
§§ 33d – 33e
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erfolgen soll. 3Gegenber dem Gewerbetreibenden und demjenigen, in dessen Betrieb ein Spielgert aufgestellt worden ist, kçnnen von der zustndigen Behçrde, in deren Bezirk das Spielgert aufgestellt worden ist, Anordnungen nach Maßgabe des Absatzes 1 Satz 3 erlassen werden.
(5) Die Erlaubnis kann widerrufen werden, wenn bei der Veranstaltung des Spieles eine der in der Erlaubnis enthaltenen Auflagen nicht beachtet oder gegen § 8 des Jugendschutzgesetzes verstoßen worden ist.
§ 33d Andere Spiele mit Gewinnmçglichkeit
(1) 1Die Zulassung der Bauart eines Spielgertes oder ihrer Nachbaugerte und die Unbedenklichkeitsbescheinigung fr andere Spiele (§§ 33c und 33d) sind zu versagen, wenn die Gefahr besteht, daß der Spieler unangemessen hohe Verluste in kurzer Zeit erleidet. 2Fr andere Spiele im Sinne des § 33d kann die Unbedenklichkeitsbescheinigung auch versagt werden, wenn das Spiel durch Vernderung der Spielbedingungen oder durch Vernderung der Spieleinrichtung mit einfachen Mitteln als Glcksspiel im Sinne des § 284 des Strafgesetzbuches veranstaltet werden kann. 3Ein Versagungsgrund im Sinne des Satzes 2 liegt insbesondere dann vor, wenn 1. es sich um ein Karten-, Wrfel- oder Kugelspiel handelt, das von einem Glcksspiel im Sinne des § 284 des Strafgesetzbuches abgeleitet ist, oder 2. das Spiel nach den zur Prfung eingereichten Bedingungen nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. (2) Die Zulassung und die Unbedenklichkeitsbescheinigung sind zurckzunehmen oder zu widerrufen, wenn Tatsachen bekannt werden, die ihre Versagung rechtfertigen wrden, oder wenn der Antragsteller zugelassene Spielgerte an den in dem Zulassungsschein bezeichneten Merkmalen verndert oder ein fr unbedenklich erklrtes Spiel unter nicht genehmigten Bedingungen veranstaltet. (3) Die Zulassung und die Unbedenklichkeitsbescheinigung kçnnen mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden. (4) Bei serienmßig hergestellten Spielen nach § 33d gengt es, wenn die Unbedenklichkeitsbescheinigung fr das eingereichte
(1) 1Wer gewerbsmßig ein anderes Spiel mit Gewinnmçglichkeit veranstalten will, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Die Erlaubnis kann mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Gste oder der Bewohner des Betriebsgrundstcks oder der Nachbargrundstcke oder im Interesse des Jugendschutzes erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. (2) Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, wenn der Antragsteller im Besitz einer von dem Bundeskriminalamt erteilten Unbedenklichkeitsbescheinigung oder eines Abdruckes der Unbedenklichkeitsbescheinigung ist. (3) 1Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller oder der Gewerbetreibende, in dessen Betrieb das Spiel veranstaltet werden soll, die fr die Veranstaltung von anderen Spielen erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt. 2§ 33c Abs. 2 Satz 2 gilt entsprechend. (4) 1Die Erlaubnis ist zurckzunehmen, wenn bei ihrer Erteilung nicht bekannt war, daß Tatsachen der in Absatz 3 bezeichneten Art vorlagen. 2Die Erlaubnis ist zu widerrufen, wenn 1. nach ihrer Erteilung Tatsachen der in Absatz 3 bezeichneten Art eingetreten sind, 2. das Spiel abweichend von den genehmigten Bedingungen veranstaltet wird oder 3. die Unbedenklichkeitsbescheinigung zurckgenommen oder widerrufen worden ist. www.WALHALLA.de
§ 33e Bauartzulassung und Unbedenklichkeitsbescheinigung
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§§ 33f – 33g
Spiel und fr Nachbauten ein Abdruck der Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt wird.
druckes der Unbedenklichkeitsbescheinigung stellen,
§ 33f Ermchtigung zum Erlaß von Durchfhrungsvorschriften (1) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann zur Durchfhrung der §§ 33c, 33d, 33e und 33i im Einvernehmen mit den Bundesministerien des Innern und fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend und mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung zur Eindmmung der Bettigung des Spieltriebs, zum Schutze der Allgemeinheit und der Spieler sowie im Interesse des Jugendschutzes 1. die Aufstellung von Spielgerten oder die Veranstaltung von Spielen auf bestimmte Gewerbezweige, Betriebe oder Veranstaltungen beschrnken und die Zahl der jeweils in einem Betrieb aufgestellten Spielgerte oder veranstalteten anderen Spiele begrenzen, 2. Vorschriften ber den Umfang der Befugnisse und Verpflichtungen bei der Ausbung des Gewerbes erlassen, 3. fr die Zulassung oder die Erteilung der Unbedenklichkeitsbescheinigung bestimmte Anforderungen an a) die Art und Weise des Spielvorganges, b) die Art des Gewinnes, c) den Hçchsteinsatz und den Hçchstgewinn, d) das Verhltnis der Anzahl der gewonnenen Spiele zur Anzahl der verlorenen Spiele, e) das Verhltnis des Einsatzes zum Gewinn bei einer bestimmten Anzahl von Spielen, f) die Mindestdauer eines Spieles, g) die technische Konstruktion und die Kennzeichnung der Spielgerte, h) die Bekanntgabe der Spielregeln und des Gewinnplans sowie die Bereithaltung des Zulassungsscheines oder des Abdruckes des Zulassungsscheines, des Zulassungsbeleges, der Unbedenklichkeitsbescheinigung oder des Ab-
4. Vorschriften ber den Umfang der Verpflichtungen des Gewerbetreibenden erlassen, in dessen Betrieb das Spielgert aufgestellt oder das Spiel veranstaltet werden soll.
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(2) Durch Rechtsverordnung kçnnen ferner 1. das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern und mit Zustimmung des Bundesrates a) das Verfahren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt bei der Prfung und Zulassung der Bauart von Spielgerten sowie bei der Verlngerung der Aufstelldauer von Warenspielgerten, die auf Volksfesten, Schtzenfesten oder hnlichen Veranstaltungen aufgestellt werden sollen, und die ihrer Konstruktion nach keine statistischen Prfmethoden erforderlich machen, regeln und b) Vorschriften ber die Gebhren und Auslagen fr Amtshandlungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt erlassen. 2. das Bundesministerium des Innern im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie und mit Zustimmung des Bundesrates a) das Verfahren des Bundeskriminalamtes bei der Erteilung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen regeln und b) Vorschriften ber die Gebhren und Auslagen fr Amtshandlungen des Bundeskriminalamtes erlassen. § 33g Einschrnkung und Ausdehnung der Erlaubnispflicht Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit den Bundesministerien des Innern und fr Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung bestimmen, daß www.WALHALLA.de
§§ 33h – 34 1. fr die Veranstaltung bestimmter anderer Spiele im Sinne des § 33d Abs. 1 Satz 1 eine Erlaubnis nicht erforderlich ist, wenn diese Spiele berwiegend der Unterhaltung dienen und kein çffentliches Interesse an einer Erlaubnispflicht besteht, 2. die Vorschriften der §§ 33c und 33d auch fr die nicht gewerbsmßige Aufstellung von Spielgerten und fr die nicht gewerbsmßige Veranstaltung anderer Spiele in Vereinen und geschlossenen Gesellschaften gelten, in denen gewohnheitsmßig gespielt wird, wenn fr eine solche Regelung ein çffentliches Interesse besteht. § 33h Spielbanken, Lotterien, Glcksspiele Die §§ 33c bis 33g finden keine Anwendung auf 1. die Zulassung und den Betrieb von Spielbanken, 2. die Veranstaltung von Lotterien und Ausspielungen, mit Ausnahme der gewerbsmßig betriebenen Ausspielungen auf Volksfesten, Schtzenfesten oder hnlichen Veranstaltungen, bei denen der Gewinn in geringwertigen Gegenstnden besteht, 3. die Veranstaltung anderer Spiele im Sinne des § 33d Abs. 1 Satz 1, die Glcksspiele im Sinne des § 284 des Strafgesetzbuches sind. § 33i Spielhallen und hnliche Unternehmen (1) 1Wer gewerbsmßig eine Spielhalle oder ein hnliches Unternehmen betreiben will, das ausschließlich oder berwiegend der Aufstellung von Spielgerten oder der Veranstaltung anderer Spiele im Sinne des § 33c Abs. 1 Satz 1 oder des § 33d Abs. 1 Satz 1 oder der gewerbsmßigen Aufstellung von Unterhaltungsspielen ohne Gewinnmçglichkeit dient, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Die Erlaubnis kann mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Gste oder der Bewohner www.WALHALLA.de
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des Betriebsgrundstcks oder der Nachbargrundstcke vor Gefahren, erheblichen Nachteilen oder erheblichen Belstigungen erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. (2) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn 1. die in § 33c Abs. 2 oder § 33d Abs. 3 genannten Versagungsgrnde vorliegen, 2. die zum Betrieb des Gewerbes bestimmten Rume wegen ihrer Beschaffenheit oder Lage den polizeilichen Anforderungen nicht gengen oder 3. der Betrieb des Gewerbes eine Gefhrdung der Jugend, eine bermßige Ausnutzung des Spieltriebs, schdliche Umwelteinwirkungen im Sinne des BundesImmissionsschutzgesetzes oder sonst eine nicht zumutbare Belstigung der Allgemeinheit, der Nachbarn oder einer im çffentlichen Interesse bestehenden Einrichtung befrchten lßt. § 34 Pfandleihgewerbe (1) 1Wer das Geschft eines Pfandleihers oder Pfandvermittlers betreiben will, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Die Erlaubnis kann mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit oder der Verpfnder erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. 3Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn 1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller die fr den Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt, oder 2. er die fr den Gewerbebetrieb erforderlichen Mittel oder entsprechende Sicherheiten nicht nachweist. (2) 1Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zum Schutze der Allgemeinheit und der Verpfnder Vorschriften erlassen ber den Umfang der Befugnisse und Verpflichtungen bei der 635
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Ausbung der in Absatz 1 genannten Gewerbe, insbesondere ber 1. den Geltungsbereich der Erlaubnis, 2. die Annahme, Aufbewahrung und Verwertung des Pfandgegenstandes, die Art und Hçhe der Vergtung fr die Hingabe des Darlehens und ber die Ablieferung des sich bei der Verwertung des Pfandes ergebenden Pfandberschusses,
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3. die Verpflichtung zum Abschluß einer Versicherung gegen Feuerschden, Wasserschden, Einbruchsdiebstahl und Beraubung oder ber die Verpflichtung, andere Maßnahmen zu treffen, die der Sicherung der Ansprche der Darlehensnehmer wegen Beschdigung oder Verlustes des Pfandgegenstandes dienen, 4. die Verpflichtung zur Buchfhrung einschließlich der Aufzeichnung von Daten ber einzelne Geschftsvorgnge sowie ber die Verpfnder. Es kann ferner bestimmen, daß diese Vorschriften ganz oder teilweise auch auf nichtgewerblich betriebene Pfandleihanstalten Anwendung finden. 2
(3) (weggefallen) (4) Der gewerbsmßige Ankauf beweglicher Sachen mit Gewhrung des Rckkaufsrechts ist verboten. § 34a Bewachungsgewerbe (1) 1Wer gewerbsmßig Leben oder Eigentum fremder Personen bewachen will (Bewachungsgewerbe), bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Die Erlaubnis kann mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit oder der Auftraggeber erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. 3Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn 1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller die fr den Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt, 636
§ 34a 2. er die fr den Gewerbebetrieb erforderlichen Mittel oder entsprechenden Sicherheiten nicht nachweist oder 3. der Antragsteller nicht durch eine Bescheinigung einer Industrie- und Handelskammer nachweist, daß er ber die fr die Ausbung des Gewerbes notwendigen rechtlichen Vorschriften unterrichtet worden ist und mit ihnen vertraut ist. 4Der Gewerbetreibende darf mit der Durchfhrung von Bewachungsaufgaben nur Personen beschftigen, die die Voraussetzungen nach Satz 3 Nr. 1 und 3 erfllen. 5Fr die Durchfhrung folgender Ttigkeiten ist der Nachweis einer von der Industrie- und Handelskammer erfolgreich abgelegten Sachkundeprfung erforderlich: 1. Kontrollgnge im çffentlichen Verkehrsraum oder in Hausrechtsbereichen mit tatschlich çffentlichem Verkehr, 2. Schutz vor Ladendieben, 3. Bewachungen im Einlassbereich von gastgewerblichen Diskotheken. (2) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung 1. die Anforderungen und das Verfahren fr den Unterrichtungsnachweis nach Absatz 1 Satz 3 Nr. 3 sowie Ausnahmen von der Erforderlichkeit des Unterrichtungsnachweises festlegen, 2. die Anforderungen und das Verfahren fr eine Sachkundeprfung nach Absatz 1 Satz 5 sowie Ausnahmen von der Erforderlichkeit der Sachkundeprfung festlegen und 3. zum Schutze der Allgemeinheit und der Auftraggeber Vorschriften erlassen ber den Umfang der Befugnisse und Verpflichtungen bei der Ausbung des Bewachungsgewerbes, insbesondere ber a) den Geltungsbereich der Erlaubnis, b) die Pflichten des Gewerbetreibenden bei der Einstellung und Entlassung der im Bewachungsgewerbe beschftigten Personen, ber die Aufzeichnung von Daten dieser Personen durch den Gewww.WALHALLA.de
§ 34b werbetreibenden und ihre bermittlung an die Gewerbebehçrden, ber die Anforderungen, denen diese Personen gengen mssen, sowie ber die Durchfhrung des Wachdienstes, c) die Verpflichtung zum Abschluß einer Haftpflichtversicherung, zur Buchfhrung einschließlich der Aufzeichnung von Daten ber einzelne Geschftsvorgnge sowie ber die Auftraggeber, d) die Unterrichtung der zustndigen Behçrde durch Gerichte und Staatsanwaltschaften ber rechtliche Maßnahmen gegen Gewerbetreibende und ihr Personal, das mit Bewachungsaufgaben betraut ist, 4. die Anforderungen und Verfahren festlegen, die zur Durchfhrung der Richtlinie 2005/36/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 ber die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABl. EU Nr. L 255 S. 22, 2007 Nr. L 271 S. 18) Anwendung finden sollen auf Inhaber von in einem Mitgliedstaat der Europischen Union oder eines Vertragsstaates des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum erworbenen Berufsqualifikationen, die im Inland das Bewachungsgewerbe vorbergehend oder dauerhaft ausben mçchten. (3) Sofern zur berprfung der Zuverlssigkeit des Bewachungspersonals nach Absatz 1 Satz 4 von der zustndigen Behçrde Ausknfte aus dem Bundeszentralregister nach § 30 Abs. 5, § 31 oder unbeschrnkte Ausknfte nach § 41 Abs. 1 Nr. 9 Bundeszentralregistergesetz eingeholt werden, kann das Ergebnis der berprfung einschließlich der fr die Beurteilung der Zuverlssigkeit erforderlichen Daten an den Gewerbetreibenden bermittelt werden. (4) Die Beschftigung einer Person, die in einem Bewachungsunternehmen mit Bewachungsaufgaben beschftigt ist, kann dem Gewerbetreibenden untersagt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Person die fr ihre Ttigkeit erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt. www.WALHALLA.de
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(5) 1Der Gewerbetreibende und seine Beschftigten drfen bei der Durchfhrung von Bewachungsaufgaben gegenber Dritten nur die Rechte, die Jedermann im Falle einer Notwehr, eines Notstandes oder einer Selbsthilfe zustehen, die ihnen vom jeweiligen Auftraggeber vertraglich bertragenen Selbsthilferechte sowie die ihnen gegebenenfalls in Fllen gesetzlicher bertragung zustehenden Befugnisse eigenverantwortlich ausben. 2In den Fllen der Inanspruchnahme dieser Rechte und Befugnisse ist der Grundsatz der Erforderlichkeit zu beachten. § 34b Versteigerergewerbe (1) 1Wer gewerbsmßig fremde bewegliche Sachen, fremde Grundstcke oder fremde Rechte versteigern will, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Zu den beweglichen Sachen im Sinne der Vorschrift gehçren auch Frchte auf dem Halm und Holz auf dem Stamm. (2) (weggefallen) (3) Die Erlaubnis kann mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Auftraggeber oder der Bieter erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. (4) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn 1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller die fr den Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt; die erforderliche Zuverlssigkeit besitzt in der Regel nicht, wer in den letzten fnf Jahren vor Stellung des Antrages wegen eines Verbrechens oder wegen Diebstahls, Unterschlagung, Erpressung, Betruges, Untreue, Geldwsche, Urkundenflschung, Hehlerei, Wuchers oder wegen Vergehens gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb zu einer Freiheitsstrafe rechtskrftig verurteilt worden ist, oder 2. der Antragsteller in ungeordneten Vermçgensverhltnissen lebt; dies ist in der Regel der Fall, wenn ber das Vermçgen des Antragstellers das Insolvenzverfahren er637
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çffnet worden oder er in das vom Insolvenzgericht oder vom Vollstreckungsgericht zu fhrende Verzeichnis (§ 26 Abs. 2 Insolvenzordnung, § 915 der Zivilprozeßordnung) eingetragen ist.
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(5) 1Auf Antrag sind besonders sachkundige Versteigerer mit Ausnahme juristischer Personen von der zustndigen Behçrde allgemein çffentlich zu bestellen; dies gilt entsprechend fr Angestellte von Versteigerern. 2Die Bestellung kann fr bestimmte Arten von Versteigerungen erfolgen, sofern fr diese ein Bedarf an Versteigerungsleistungen besteht. 3Die nach Satz 1 çffentlich bestellten Personen sind darauf zu vereidigen, dass sie ihre Aufgaben gewissenhaft, weisungsfrei und unparteiisch erfllen werden. 4Fr die Bestellung von Versteigerern mit Qualifikationen, die in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum erworben wurden, gilt § 36a entsprechend. (6) Dem Versteigerer ist verboten, 1. selbst oder durch einen anderen auf seinen Versteigerungen fr sich zu bieten oder ihm anvertrautes Versteigerungsgut zu kaufen, 2. Angehçrigen im Sinne des § 52 Abs. 1 der Strafprozeßordnung oder seinen Angestellten zu gestatten, auf seinen Versteigerungen zu bieten oder ihm anvertrautes Versteigerungsgut zu kaufen, 3. fr einen anderen auf seinen Versteigerungen zu bieten oder ihm anvertrautes Versteigerungsgut zu kaufen, es sei denn, daß ein schriftliches Gebot des anderen vorliegt, 4. bewegliche Sachen aus dem Kreis der Waren zu versteigern, die er in seinem Handelsgeschft fhrt, soweit dies nicht blich ist, 5. Sachen zu versteigern, a) an denen er ein Pfandrecht besitzt oder b) soweit sie zu den Waren gehçren, die in offenen Verkaufsstellen feilgeboten werden und die ungebraucht sind oder 638
§ 34b deren bestimmungsmßiger Gebrauch in ihrem Verbrauch besteht. (7) Einzelhndler und Hersteller von Waren drfen im Einzelverkauf an den Letztverbraucher Waren, die sie in ihrem Geschftsbetrieb fhren, im Wege der Versteigerung nur als Inhaber einer Versteigerungserlaubnis nach Maßgabe der fr Versteigerer geltenden Vorschriften oder durch einen von ihnen beauftragten Versteigerer absetzen. (8) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates unter Bercksichtigung des Schutzes der Allgemeinheit sowie der Auftraggeber und der Bieter Vorschriften erlassen ber 1. den Umfang der Befugnisse und Verpflichtungen bei der Ausbung des Versteigerungsgewerbes, insbesondere ber a) Ort und Zeit der Versteigerung, b) den Geschftsbetrieb, insbesondere ber die bernahme, Ablehnung und Durchfhrung der Versteigerung, c) die Genehmigung von Versteigerungen, die Verpflichtung zur Erstattung von Anzeigen und die dabei den Gewerbebehçrden und Industrie- und Handelskammern zu bermittelnden Daten ber den Auftraggeber und das der Versteigerung zugrundeliegende Rechtsverhltnis, zur Buchfhrung einschließlich der Aufzeichnung von Daten ber einzelne Geschftsvorgnge sowie ber die Auftraggeber, d) die Untersagung, Aufhebung und Unterbrechung der Versteigerung bei Verstçßen gegen die fr das Versteigerungsgewerbe erlassenen Vorschriften, e) Ausnahmen fr die Ttigkeit des Erlaubnisinhabers von den Vorschriften des Titels III; 2. Ausnahmen von den Verboten des Absatzes 6. (9) (weggefallen) (10) Die Abstze 1 bis 8 finden keine Anwendung auf www.WALHALLA.de
§ 34c 1. Verkufe, die nach gesetzlicher Vorschrift durch Kursmakler oder durch die hierzu çffentlich ermchtigten Handelsmakler vorgenommen werden, 2. Versteigerungen, die von Behçrden oder von Beamten vorgenommen werden, 3. Versteigerungen, zu denen als Bieter nur Personen zugelassen werden, die Waren der angebotenen Art fr ihren Geschftsbereich ersteigern wollen. § 34c Makler, Anlageberater, Bautrger, Baubetreuer (1) 1Wer gewerbsmßig 1. den Abschluss von Vertrgen ber Grundstcke, grundstcksgleiche Rechte, gewerbliche Rume oder Wohnrume vermitteln oder die Gelegenheit zum Abschluss solcher Vertrge nachweisen, 1a. den Abschluss von Darlehensvertrgen vermitteln oder die Gelegenheit zum Abschluss solcher Vertrge nachweisen, 2. den Abschluss von Vertrgen ber den Erwerb von Anteilscheinen einer Kapitalanlagegesellschaft oder Investmentaktiengesellschaft, von auslndischen Investmentanteilen, die im Geltungsbereich des Investmentgesetzes çffentlich vertrieben werden drfen, von sonstigen çffentlich angebotenen Vermçgensanlagen, die fr gemeinsame Rechnung der Anleger verwaltet werden, oder von çffentlich angebotenen Anteilen an einer und von verbrieften Forderungen gegen eine Kapitalgesellschaft oder Kommanditgesellschaft vermitteln, 3. Anlageberatung im Sinne der Bereichsausnahme des § 2 Abs. 6 Satz 1 Nr. 8 des Kreditwesengesetzes betreiben, 4. Bauvorhaben a) als Bauherr im eigenen Namen fr eigene oder fremde Rechnung vorbereiten oder durchfhren und dazu Vermçgenswerte von Erwerbern, Mietern, Pchtern oder sonstigen Nutzungsberechtigten oder von Bewerbern um Erwerbs- oder Nutzungsrechte verwenden, www.WALHALLA.de
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b) als Baubetreuer im fremden Namen fr fremde Rechnung wirtschaftlich vorbereiten oder durchfhren will, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. 2Die Erlaubnis kann inhaltlich beschrnkt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit oder der Auftraggeber erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. (2) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn 1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller oder eine der mit der Leitung des Betriebes oder einer Zweigniederlassung beauftragten Personen die fr den Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt; die erforderliche Zuverlssigkeit besitzt in der Regel nicht, wer in den letzten fnf Jahren vor Stellung des Antrages wegen eines Verbrechens oder wegen Diebstahls, Unterschlagung, Erpressung, Betruges, Untreue, Geldwsche, Urkundenflschung, Hehlerei, Wuchers oder einer Insolvenzstraftat rechtskrftig verurteilt worden ist, oder 2. der Antragsteller in ungeordneten Vermçgensverhltnissen lebt; dies ist in der Regel der Fall, wenn ber das Vermçgen des Antragstellers das Insolvenzverfahren erçffnet worden oder er in das vom Insolvenzgericht oder vom Vollstreckungsgericht zu fhrende Verzeichnis (§ 26 Abs. 2 Insolvenzordnung, § 915 Zivilprozeßordnung) eingetragen ist. (3) 1Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zum Schutze der Allgemeinheit und der Auftraggeber Vorschriften zu erlassen ber den Umfang der Verpflichtungen des Gewerbetreibenden bei der Ausbung des Gewerbes, insbesondere ber die Verpflichtungen 1. ausreichende Sicherheiten zu leisten oder eine zu diesem Zweck geeignete Versicherung abzuschließen, sofern der Gewer639
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betreibende Vermçgenswerte des Auftraggebers erhlt oder verwendet, 2. die erhaltenen Vermçgenswerte des Auftraggebers getrennt zu verwalten, 3. nach der Ausfhrung des Auftrages dem Auftraggeber Rechnung zu legen, 4. der zustndigen Behçrde Anzeige beim Wechsel der mit der Leitung des Betriebes oder einer Zweigniederlassung beauftragten Personen zu erstatten und hierbei bestimmte Angaben zu machen, 5. dem Auftraggeber die fr die Beurteilung des Auftrages und des zu vermittelnden oder nachzuweisenden Vertrages jeweils notwendigen Informationen schriftlich oder mndlich zu geben, 6. Bcher zu fhren einschließlich der Aufzeichnung von Daten ber einzelne Geschftsvorgnge sowie ber die Auftraggeber. 2In der Rechtsverordnung nach Satz 1 kann ferner die Befugnis des Gewerbetreibenden zur Entgegennahme und zur Verwendung von Vermçgenswerten des Auftraggebers beschrnkt werden, soweit dies zum Schutze des Auftraggebers erforderlich ist. 3Außerdem kann in der Rechtsverordnung der Gewerbetreibende verpflichtet werden, die Einhaltung der nach Satz 1 Nr. 1 bis 6 und Satz 2 erlassenen Vorschriften auf seine Kosten regelmßig sowie aus besonderem Anlaß prfen zu lassen und den Prfungsbericht der zustndigen Behçrde vorzulegen, soweit es zur wirksamen berwachung erforderlich ist; hierbei kçnnen die Einzelheiten der Prfung, insbesondere deren Anlaß, Zeitpunkt und Hufigkeit, die Auswahl, Bestellung und Abberufung der Prfer, deren Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeit, der Inhalt des Prfungsberichts, die Verpflichtungen des Gewerbetreibenden gegenber dem Prfer sowie das Verfahren bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Prfer und dem Gewerbetreibenden, geregelt werden. (4) (weggefallen) (5) Die Abstze 1 bis 3 gelten nicht fr 1. Betreuungsunternehmen im Sinne des § 37 Abs. 2 des Zweiten Wohnungsbau640
§ 34c gesetzes oder des § 22c Abs. 2 des Wohnungsbaugesetzes fr das Saarland, solange sie diese Eigenschaft behalten, 2. Kreditinstitute, fr die eine Erlaubnis nach § 32 Abs. 1 des Kreditwesengesetzes erteilt wurde, und fr Zweigstellen von Unternehmen im Sinne des § 53b Abs. 1 Satz 1 des Kreditwesengesetzes, 2a. Kapitalanlagegesellschaften, fr die eine Erlaubnis nach § 7 Abs. 1 des Investmentgesetzes erteilt wurde, und Zweigniederlassungen von Unternehmen im Sinne des § 13 Abs. 1 Satz 1 des Investmentgesetzes, 3. Finanzdienstleistungsinstitute in bezug auf Vermittlungsttigkeiten oder Anlageberatung, fr die ihnen eine Erlaubnis nach § 32 Abs. 1 des Kreditwesengesetzes erteilt wurde oder nach § 64e Abs. 2 oder § 64i Abs. 1 des Kreditwesengesetzes als erteilt gilt, 3a. Gewerbetreibende im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 2 oder Nr. 3 in bezug auf Vermittlungsttigkeiten oder Anlageberatung nach Maßgabe des § 2 Abs. 10 Satz 1 des Kreditwesengesetzes, 4. Gewerbetreibende, die lediglich zur Finanzierung der von ihnen abgeschlossenen Warenverkufe oder zu erbringenden Dienstleistungen den Abschluß von Vertrgen ber Darlehen vermitteln oder die Gelegenheit zum Abschluß solcher Vertrge nachweisen, 5. Zweigstellen von Unternehmen mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union, die nach § 53b Abs. 7 des Kreditwesengesetzes Darlehen zwischen Kreditinstituten vermitteln drfen, soweit sich ihre Ttigkeit nach Absatz 1 auf die Vermittlung von Darlehen zwischen Kreditinstituten beschrnkt, 6. Vertrge, soweit Teilnutzung von Wohngebuden im Sinne des § 481 des Brgerlichen Gesetzesbuchs gemß Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 nachgewiesen oder vermittelt wird. www.WALHALLA.de
§ 34d § 34d Versicherungsvermittler (1) 1Wer gewerbsmßig als Versicherungsmakler oder als Versicherungsvertreter den Abschluss von Versicherungsvertrgen vermitteln will (Versicherungsvermittler), bedarf der Erlaubnis der zustndigen Industrie- und Handelskammer. 2Die Erlaubnis kann inhaltlich beschrnkt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit oder der Versicherungsnehmer erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen sind auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. 3In der Erlaubnis ist anzugeben, ob sie einem Versicherungsmakler oder einem Versicherungsvertreter erteilt wird. 4Die einem Versicherungsmakler erteilte Erlaubnis beinhaltet die Befugnis, Dritte, die nicht Verbraucher sind, bei der Vereinbarung, nderung oder Prfung von Versicherungsvertrgen gegen gesondertes Entgelt rechtlich zu beraten; diese Befugnis zur Beratung erstreckt sich auch auf Beschftigte von Unternehmen in den Fllen, in denen der Versicherungsmakler das Unternehmen bert. 5Bei der Wahrnehmung der Aufgaben nach den Stzen 1 und 2 unterliegt die Industrie- und Handelskammer der Aufsicht der obersten Landesbehçrde. (2) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn 1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Antragsteller die fr den Gewerbebetrieb erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt; die erforderliche Zuverlssigkeit besitzt in der Regel nicht, wer in den letzten fnf Jahren vor Stellung des Antrages wegen eines Verbrechens oder wegen Diebstahls, Unterschlagung, Erpressung, Betruges, Untreue, Geldwsche, Urkundenflschung, Hehlerei, Wuchers oder einer Insolvenzstraftat rechtskrftig verurteilt worden ist, 2. der Antragsteller in ungeordneten Vermçgensverhltnissen lebt; dies ist in der Regel der Fall, wenn ber das Vermçgen des Antragstellers das Insolvenzverfahren erçffnet worden oder er in das vom Insolvenzgericht oder vom Vollstreckungsgericht zu fhrende Verzeichnis (§ 26 Abs. 2 www.WALHALLA.de
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der Insolvenzordnung, § 915 der Zivilprozessordnung) eingetragen ist, 3. der Antragsteller den Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung nicht erbringen kann oder 4. der Antragsteller nicht durch eine vor der Industrie- und Handelskammer erfolgreich abgelegte Prfung nachweist, dass er die fr die Versicherungsvermittlung notwendige Sachkunde ber die versicherungsfachlichen, insbesondere hinsichtlich Bedarf, Angebotsformen und Leistungsumfang, und rechtlichen Grundlagen sowie die Kundenberatung besitzt; es ist ausreichend, wenn der Nachweis durch eine angemessene Zahl von beim Antragsteller beschftigten natrlichen Personen erbracht wird, denen die Aufsicht ber die unmittelbar mit der Vermittlung von Versicherungen befassten Personen bertragen ist und die den Antragsteller vertreten drfen. (3) 1Auf Antrag hat die nach Absatz 1 zustndige Behçrde einen Gewerbetreibenden, der die Versicherung als Ergnzung der im Rahmen seiner Hauptttigkeit gelieferten Waren oder Dienstleistungen vermittelt, von der Erlaubnispflicht nach Absatz 1 zu befreien, wenn er nachweisen kann, dass 1. er seine Ttigkeit als Versicherungsvermittler unmittelbar im Auftrag eines oder mehrerer Versicherungsvermittler, die Inhaber einer Erlaubnis nach Absatz 1 sind, oder eines oder mehrerer Versicherungsunternehmen ausbt, 2. fr ihn eine Berufshaftpflichtversicherung nach Maßgabe des Absatzes 2 Nr. 3 besteht und 3. er zuverlssig sowie angemessen qualifiziert ist und nicht in ungeordneten Vermçgensverhltnissen lebt; als Nachweis hierfr ist eine Erklrung der in Nummer 1 bezeichneten Auftraggeber ausreichend, mit dem Inhalt, dass sie sich verpflichten, die Anforderungen entsprechend § 80 Abs. 2 des Versicherungsaufsichtsgesetzes zu beachten und die fr die Vermittlung der jeweiligen Versicherung ange641
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messene Qualifikation des Antragstellers sicherzustellen, und dass ihnen derzeit nichts Gegenteiliges bekannt ist. 2Absatz 1 Satz 2 gilt entsprechend. (4) Keiner Erlaubnis bedarf ein Versicherungsvermittler nach Absatz 1 Satz 1, wenn 1. er seine Ttigkeit als Versicherungsvermittler ausschließlich im Auftrag eines oder, wenn die Versicherungsprodukte nicht in Konkurrenz stehen, mehrerer im Inland zum Geschftsbetrieb befugten Versicherungsunternehmen ausbt und 2. durch das oder die Versicherungsunternehmen fr ihn die uneingeschrnkte Haftung aus seiner Vermittlerttigkeit bernommen wird. (5) Keiner Erlaubnis bedarf ein Versicherungsvermittler nach Absatz 1 Satz 1, wenn er in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum niedergelassen ist und die Eintragung in ein Register nach Artikel 3 der Richtlinie 2002/92/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 9. Dezember 2002 ber Versicherungsvermittlung (ABl. EG 2003 Nr. L 9 S. 3) nachweisen kann. (6) Gewerbetreibende nach den Abstzen 1, 3 und 4 drfen direkt bei der Vermittlung mitwirkende Personen nur beschftigen, wenn sie sicherstellen, dass diese Personen ber die fr die Vermittlung der jeweiligen Versicherung angemessene Qualifikation verfgen, und geprft haben, ob sie zuverlssig sind. (7) 1Gewerbetreibende nach den Abstzen 1, 3 und 4 sind verpflichtet, sich unverzglich nach Aufnahme ihrer Ttigkeit in das Register nach § 11a Abs. 1 eintragen zu lassen. 2Wesentliche nderungen der im Register gespeicherten Angaben sind der Registerbehçrde unverzglich mitzuteilen. 3Im Falle des § 80 Abs. 3 des Versicherungsaufsichtsgesetzes wird mit der Mitteilung an die Registerbehçrde zugleich die uneingeschrnkte Haftung nach Absatz 4 Nr. 2 durch das Versicherungsunternehmen bernommen. 4Diese Haftung besteht nicht fr Vermittlerttig642
§ 34d keiten nach Lçschung der Angaben zu dem Gewerbetreibenden aus dem Register auf Grund einer Mitteilung nach § 80 Abs. 4 des Versicherungsaufsichtsgesetzes. (8) 1Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Justiz, dem Bundesministerium der Finanzen und dem Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Umsetzung der Richtlinie 2002/92/EG, zur Umsetzung der Richtlinie 2005/36/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 ber die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABl. EU Nr. L 255 S. 22, 2007 Nr. L 271 S. 18) oder zum Schutze der Allgemeinheit und der Versicherungsnehmer Vorschriften erlassen ber 1. den Umfang der Verpflichtungen des Versicherungsvermittlers bei der Ausbung des Gewerbes, insbesondere ber a) die Informationspflichten gegenber dem Versicherungsnehmer, b) die Verpflichtung, ausreichende Sicherheiten zu leisten oder eine zu diesem Zweck geeignete Versicherung abzuschließen, sofern der Versicherungsvermittler Vermçgenswerte des Versicherungsnehmers oder fr diesen bestimmte Vermçgenswerte erhlt oder verwendet, 2. die Inhalte und das Verfahren fr eine Sachkundeprfung nach Absatz 2 Nr. 4, die Ausnahmen von der Erforderlichkeit der Sachkundeprfung sowie die Gleichstellung anderer Berufsqualifikationen mit der Sachkundeprfung, die çrtliche Zustndigkeit der Industrie- und Handelskammern, die Berufung eines Aufgabenauswahlausschusses, 3. Umfang und inhaltliche Anforderungen an die nach Absatz 2 Nr. 3 erforderliche Haftpflichtversicherung, insbesondere die Hçhe der Mindestversicherungssummen, die Bestimmung der zustndigen Stelle im Sinne des § 158c Abs. 2 des Gesetzes ber den Versicherungsvertrag, ber den Nachwww.WALHALLA.de
§ 34d weis des Bestehens einer Haftpflichtversicherung und Anzeigepflichten des Versicherungsunternehmens gegenber den Behçrden und den Versicherungsnehmern, 4. die Anforderungen und Verfahren, die zur Durchfhrung der Richtlinie 2005/36/EG Anwendung finden sollen auf Inhaber von in einem Mitgliedstaat der Europischen Union oder eines Vertragsstaates des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum erworbenen Berufsqualifikationen, die im Inland vorbergehend oder dauerhaft als Versicherungsvermittler ttig werden wollen, und nicht die Voraussetzungen des Absatzes 5 erfllen. In der Rechtsverordnung nach Satz 1 kann ferner die Befugnis des Versicherungsvermittlers zur Entgegennahme und zur Verwendung von Vermçgenswerten des Versicherungsnehmers oder fr diesen bestimmten Vermçgenswerten beschrnkt werden, soweit dies zum Schutze des Versicherungsnehmers erforderlich ist. 3In der Rechtsverordnung nach Satz 1 kann bestimmt werden, dass ber die Erfllung der Verpflichtungen nach Satz 1 Nr. 1 Buchstabe b Aufzeichnungen zu fhren sind und die Einhaltung der Verpflichtungen nach Satz 1 Nr. 1 Buchstabe b auf Kosten des Versicherungsvermittlers regelmßig oder aus besonderem Anlass zu berprfen und der Prfungsbericht der zustndigen Behçrde vorzulegen ist, soweit es zur wirksamen berwachung erforderlich ist; hierbei kçnnen die Einzelheiten der Prfung, insbesondere deren Anlass, Zeitpunkt und Hufigkeit, die Auswahl, Bestellung und Abberufung der Prfer, deren Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeit, der Inhalt des Prfberichts, die Verpflichtungen des Versicherungsvermittlers gegenber dem Prfer sowie das Verfahren bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Prfer und dem Versicherungsvermittler, geregelt werden. 2
(9) Die Abstze 1 bis 8 gelten nicht 1. fr Gewerbetreibende, wenn a) sie nicht hauptberuflich Versicherungen vermitteln, www.WALHALLA.de
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b) sie ausschließlich Versicherungsvertrge vermitteln, fr die nur Kenntnisse des angebotenen Versicherungsschutzes erforderlich sind, c) sie keine Lebensversicherungen oder Versicherungen zur Abdeckung von Haftpflichtrisiken vermitteln, d) die Versicherung eine Zusatzleistung zur Lieferung einer Ware oder der Erbringung einer Dienstleistung darstellt und entweder das Risiko eines Defekts, eines Verlusts oder einer Beschdigung von Gtern abdeckt oder die Beschdigung, den Verlust von Gepck oder andere Risiken im Zusammenhang mit einer bei dem Gewerbetreibenden gebuchten Reise, einschließlich Haftpflicht- oder Unfallversicherungsrisiken, sofern die Deckung zustzlich zur Hauptversicherungsdeckung fr Risiken im Zusammenhang mit dieser Reise gewhrt wird, e) die Jahresprmie einen Betrag von 500 Euro nicht bersteigt und f) die Gesamtlaufzeit einschließlich etwaiger Verlngerungen nicht mehr als fnf Jahre betrgt; 2. fr Gewerbetreibende, die als Bausparkasse oder als von einer Bausparkasse beauftragter Vermittler fr Bausparer als Bestandteile der Bausparvertrge Versicherungen im Rahmen eines Kollektivvertrages vermitteln, die ausschließlich dazu bestimmt sind, die Rckzahlungsforderungen der Bausparkasse aus gewhrten Darlehen abzusichern; 3. fr Gewerbetreibende, die als Zusatzleistung zur Lieferung einer Ware oder der Erbringung einer Dienstleistung im Zusammenhang mit Darlehens- und Leasingvertrgen Restschuldversicherungen vermitteln, deren Jahresprmie einen Betrag von 500 Euro nicht bersteigt. (10) Die Vorschriften fr Versicherungsvermittler gelten auch fr Rckversicherungsvermittler. (11) Die Abstze 1 bis 4, 6, 7 und 9 gelten nicht fr Gewerbetreibende, die 643
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a) als natrliche Person ihren Wohnsitz in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum haben und dort die Ttigkeit der Versicherungsvermittlung ausben oder b) als juristische Person ihren satzungsmßigen Sitz oder, wenn sie gemß dem fr sie geltenden einzelstaatlichen Recht keinen satzungsmßigen Sitz haben, ihren Hauptverwaltungssitz in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum haben.
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§ 34e Versicherungsberater (1) 1Wer gewerbsmßig Dritte ber Versicherungen beraten will, ohne von einem Versicherungsunternehmen einen wirtschaftlichen Vorteil zu erhalten oder von ihm in anderer Weise abhngig zu sein (Versicherungsberater), bedarf der Erlaubnis der zustndigen Industrie- und Handelskammer. 2Die Erlaubnis kann inhaltlich beschrnkt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit oder der Versicherungsnehmer erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. 3Die Erlaubnis beinhaltet die Befugnis, Dritte bei der Vereinbarung, nderung oder Prfung von Versicherungsvertrgen oder bei der Wahrnehmung von Ansprchen aus dem Versicherungsvertrag im Versicherungsfall rechtlich zu beraten und gegenber dem Versicherungsunternehmen außergerichtlich zu vertreten. 4Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben nach den Stzen 1 und 2 unterliegt die Industrie- und Handelskammer der Aufsicht der obersten Landesbehçrde. (2) § 34d Abs. 2 und 5 bis 8 und 11 sowie die auf Grund des § 34d Abs. 8 erlassenen Rechtsvorschriften gelten entsprechend. (3) 1Versicherungsberater drfen keine Provision von Versicherungsunternehmen entgegennehmen. 2Das Bundesministerium fr 644
§§ 34e – 35 Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Justiz durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zum Schutze der Allgemeinheit und der Versicherungsnehmer nhere Vorschriften ber das Provisionsannahmeverbot erlassen. 3In der Rechtsverordnung nach Satz 2 kann insbesondere bestimmt werden, dass die Einhaltung des Provisionsannahmeverbotes auf Kosten des Versicherungsberaters regelmßig oder aus besonderem Anlass zu berprfen und der Prfungsbericht der zustndigen Behçrde vorzulegen ist, soweit es zur wirksamen berwachung erforderlich ist; hierbei kçnnen die Einzelheiten der Prfung, insbesondere deren Anlass, Zeitpunkt und Hufigkeit, die Auswahl, Bestellung und Abberufung der Prfer, deren Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeit, der Inhalt des Prfberichts, die Verpflichtungen des Versicherungsberaters gegenber dem Prfer sowie das Verfahren bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Prfer und dem Versicherungsberater, geregelt werden. 4Zur berwachung des Provisionsannahmeverbotes kann in der Rechtsverordnung bestimmt werden, dass der Versicherungsberater ber die Einnahmen aus seiner Ttigkeit Aufzeichnungen zu fhren hat. § 35 Gewerbeuntersagung wegen Unzuverlssigkeit (1) 1Die Ausbung eines Gewerbes ist von der zustndigen Behçrde ganz oder teilweise zu untersagen, wenn Tatsachen vorliegen, welche die Unzuverlssigkeit des Gewerbetreibenden oder einer mit der Leitung des Gewerbebetriebes beauftragten Person in bezug auf dieses Gewerbe dartun, sofern die Untersagung zum Schutze der Allgemeinheit oder der im Betrieb Beschftigten erforderlich ist. 2Die Untersagung kann auch auf die Ttigkeit als Vertretungsberechtigter eines Gewerbetreibenden oder als mit der Leitung eines Gewerbebetriebes beauftragte Person sowie auf einzelne andere oder auf alle Gewerbe erstreckt werden, soweit die festgestellten Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Gewerbetreibende auch fr diese Ttigkeiten oder Gewerbe unzuverlssig www.WALHALLA.de
§ 35 ist. 3Das Untersagungsverfahren kann fortgesetzt werden, auch wenn der Betrieb des Gewerbes whrend des Verfahrens aufgegeben wird. (2) Dem Gewerbetreibenden kann auf seinen Antrag von der zustndigen Behçrde gestattet werden, den Gewerbebetrieb durch einen Stellvertreter (§ 45) fortzufhren, der die Gewhr fr eine ordnungsgemße Fhrung des Gewerbebetriebes bietet. (3) 1Will die Verwaltungsbehçrde in dem Untersagungsverfahren einen Sachverhalt bercksichtigen, der Gegenstand der Urteilsfindung in einem Strafverfahren gegen einen Gewerbetreibenden gewesen ist, kann sie zu dessen Nachteil von dem Inhalt des Urteils insoweit nicht abweichen, als es sich bezieht auf 1. die Feststellung des Sachverhalts, 2. die Beurteilung der Schuldfrage oder 3. die Beurteilung der Frage, ob er bei weiterer Ausbung des Gewerbes erhebliche rechtswidrige Taten im Sinne des § 70 des Strafgesetzbuches begehen wird und ob zur Abwehr dieser Gefahren die Untersagung des Gewerbes angebracht ist. 2Absatz 1 Satz 2 bleibt unberhrt. 3Die Entscheidung ber ein vorlufiges Berufsverbot (§ 132a der Strafprozeßordnung), der Strafbefehl und die gerichtliche Entscheidung, durch welche die Erçffnung des Hauptverfahrens abgelehnt wird, stehen einem Urteil gleich; dies gilt auch fr Bußgeldentscheidungen, soweit sie sich auf die Feststellung des Sachverhalts und die Beurteilung der Schuldfrage beziehen. (4) 1Vor der Untersagung sollen, soweit besondere staatliche Aufsichtsbehçrden bestehen, die Aufsichtsbehçrden, ferner die zustndige Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer und, soweit es sich um eine Genossenschaft handelt, auch der Prfungsverband gehçrt werden, dem die Genossenschaft angehçrt. 2Ihnen sind die gegen den Gewerbetreibenden erhobenen Vorwrfe mitzuteilen und die zur Abgabe der Stellungnahme erforderlichen Unterlagen zu bersenden. 3Die Anhçrung der vorgenannwww.WALHALLA.de
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ten Stellen kann unterbleiben, wenn Gefahr im Verzuge ist; in diesem Falle sind diese Stellen zu unterrichten. (5) (weggefallen) (6) 1Dem Gewerbetreibenden ist von der zustndigen Behçrde auf Grund eines an die Behçrde zu richtenden schriftlichen Antrages die persçnliche Ausbung des Gewerbes wieder zu gestatten, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß eine Unzuverlssigkeit im Sinne des Absatzes 1 nicht mehr vorliegt. 2Vor Ablauf eines Jahres nach Durchfhrung der Untersagungsverfgung kann die Wiederaufnahme nur gestattet werden, wenn hierfr besondere Grnde vorliegen. (7) 1Zustndig ist die Behçrde, in deren Bezirk der Gewerbetreibende eine gewerbliche Niederlassung unterhlt oder in den Fllen des Absatzes 2 oder 6 unterhalten will. 2Bei Fehlen einer gewerblichen Niederlassung sind die Behçrden zustndig, in deren Bezirk das Gewerbe ausgebt wird oder ausgebt werden soll. 3Fr die Vollstreckung der Gewerbeuntersagung sind auch die Behçrden zustndig, in deren Bezirk das Gewerbe ausgebt wird oder werden soll. (7a) 1Die Untersagung kann auch gegen Vertretungsberechtigte oder mit der Leitung des Gewerbebetriebes beauftragte Personen ausgesprochen werden. 2Das Untersagungsverfahren gegen diese Personen kann unabhngig von dem Verlauf des Untersagungsverfahrens gegen den Gewerbetreibenden fortgesetzt werden. 3Die Abstze 1 und 3 bis 7 sind entsprechend anzuwenden. (8) 1Soweit fr einzelne Gewerbe besondere Untersagungs- oder Betriebsschließungsvorschriften bestehen, die auf die Unzuverlssigkeit des Gewerbetreibenden abstellen, oder eine fr das Gewerbe erteilte Zulassung wegen Unzuverlssigkeit des Gewerbetreibenden zurckgenommen oder widerrufen werden kann, sind die Abstze 1 bis 7a nicht anzuwenden. 2Dies gilt nicht fr Vorschriften, die Gewerbeuntersagungen oder Betriebsschließungen durch strafgerichtliches Urteil vorsehen. 645
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(9) Die Abstze 1 bis 8 sind auf Genossenschaften entsprechend anzuwenden, auch wenn sich ihr Geschftsbetrieb auf den Kreis der Mitglieder beschrnkt; sie finden ferner Anwendung auf den Handel mit Arzneimitteln, mit Losen von Lotterien und Ausspielungen sowie mit Bezugs- und Anteilscheinen auf solche Lose und auf den Betrieb von Wettannahmestellen aller Art.
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§ 36 ffentliche Bestellung von Sachverstndigen (1) 1Personen, die als Sachverstndige auf den Gebieten der Wirtschaft einschließlich des Bergwesens, der Hochsee- und Kstenfischerei sowie der Land- und Forstwirtschaft einschließlich des Garten- und Weinbaues ttig sind oder ttig werden wollen, sind auf Antrag durch die von den Landesregierungen bestimmten oder nach Landesrecht zustndigen Stellen fr bestimmte Sachgebiete çffentlich zu bestellen, sofern fr diese Sachgebiete ein Bedarf an Sachverstndigenleistungen besteht, sie hierfr besondere Sachkunde nachweisen und keine Bedenken gegen ihre Eignung bestehen. 2Sie sind darauf zu vereidigen, daß sie ihre Sachverstndigenaufgaben unabhngig, weisungsfrei, persçnlich, gewissenhaft und unparteiisch erfllen und ihre Gutachten entsprechend erstatten werden. 3Die çffentliche Bestellung kann inhaltlich beschrnkt, mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden. (2) Absatz 1 gilt entsprechend fr die çffentliche Bestellung und Vereidigung von besonders geeigneten Personen, die auf den Gebieten der Wirtschaft 1. bestimmte Tatsachen in bezug auf Sachen, insbesondere die Beschaffenheit, Menge, Gewicht oder richtige Verpackung von Waren feststellen oder 2. die ordnungsmßige Vornahme bestimmter Ttigkeiten berprfen. (3) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung die zur Durchfhrung der Abstze 1 und 2 erforderlichen Vorschriften ber die Voraussetzungen fr die Bestellung sowie ber die Befugnisse und Verpflichtungen der çffentlich bestellten und vereidigten 646
§ 36 Sachverstndigen bei der Ausbung ihrer Ttigkeit erlassen, insbesondere ber 1. die persçnlichen Voraussetzungen einschließlich altersmßiger Anforderungen, den Beginn und das Ende der Bestellung, 2. die in Betracht kommenden Sachgebiete einschließlich der Bestellungsvoraussetzungen, 3. den Umfang der Verpflichtungen des Sachverstndigen bei der Ausbung seiner Ttigkeit, insbesondere ber die Verpflichtungen a) zur unabhngigen, weisungsfreien, persçnlichen, gewissenhaften und unparteiischen Leistungserbringung, b) zum Abschluß einer Berufshaftpflichtversicherung und zum Umfang der Haftung, c) zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch, d) zur Einhaltung von Mindestanforderungen bei der Erstellung von Gutachten, e) zur Anzeige bei der zustndigen Behçrde hinsichtlich aller Niederlassungen, die zur Ausbung der in Absatz 1 genannten Sachverstndigenttigkeiten genutzt werden, f) zur Aufzeichnung von Daten ber einzelne Geschftsvorgnge sowie ber die Auftraggeber, und hierbei auch die Stellung des hauptberuflich ttigen Sachverstndigen regeln. (4) Soweit die Landesregierung weder von ihrer Ermchtigung nach Absatz 3 noch nach § 155 Abs. 3 Gebrauch gemacht hat, kçnnen Kçrperschaften des çffentlichen Rechts, die fr die çffentliche Bestellung und Vereidigung von Sachverstndigen zustndig sind, durch Satzung die in Absatz 3 genannten Vorschriften erlassen. (5) Die Abstze 1 bis 4 finden keine Anwendung, soweit sonstige Vorschriften des Bundes ber die çffentliche Bestellung oder Vereidigung von Personen bestehen oder soweit Vorschriften der Lnder ber die çffentliche Bestellung oder Vereidigung von Personen auf den Gebieten der Hochsee- und Kstenwww.WALHALLA.de
§§ 36a – 38 fischerei, der Land- und Forstwirtschaft einschließlich des Garten- und Weinbaues sowie der Landesvermessung bestehen oder erlassen werden. § 36a ffentliche Bestellung von Sachverstndigen mit Qualifikationen aus einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum (1) 1Bei der Bewertung der nach § 36 Absatz 1 geforderten besonderen Sachkunde von Antragstellern sind auch Ausbildungs- und Befhigungsnachweise anzuerkennen, die in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum ausgestellt wurden. 2Wenn der Antragsteller in einem der in Satz 1 genannten Staaten fr ein bestimmtes Sachgebiet 1. zur Ausbung von Sachverstndigenttigkeiten berechtigt ist, die dort Personen vorbehalten sind, die ber eine der besonderen Sachkunde im Sinne des § 36 Absatz 1 im Wesentlichen entsprechende Sachkunde verfgen, oder 2. in zwei der letzten zehn Jahre vollzeitig als Sachverstndiger ttig gewesen ist und sich aus den vorgelegten Nachweisen ergibt, dass der Antragsteller ber eine berdurchschnittliche Sachkunde verfgt, die im Wesentlichen der besonderen Sachkunde im Sinne des § 36 Absatz 1 entspricht, ist seine Sachkunde bezglich dieses Sachgebiets vorbehaltlich des Absatzes 2 als ausreichend anzuerkennen. (2) 1Soweit sich die Inhalte der bisherigen Ausbildung oder Ttigkeit eines Antragstellers auf dem Sachgebiet, fr das die çffentliche Bestellung beantragt wird, wesentlich von den Inhalten unterscheiden, die nach § 36 Voraussetzung fr die çffentliche Bestellung als Sachverstndiger fr das betreffende Sachgebiet sind, kann dem Antragsteller nach seiner Wahl eine Eignungsprwww.WALHALLA.de
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fung oder ein Anpassungslehrgang auferlegt werden. 2Diese Maßnahme kann insbesondere auch die Kenntnis des deutschen Rechts und die Fhigkeit zur verstndlichen Erluterung fachlicher Feststellungen betreffen. (3) 1Soweit an den Antragsteller nach Absatz 1 Satz 2 in seinem Herkunftsstaat außerhalb der Sachkunde liegende Anforderungen gestellt wurden, die den nach § 36 Absatz 1 geltenden vergleichbar sind, sind diese nicht nochmals nachzuprfen. 2§ 13b gilt entsprechend. (4) 1Die zustndige Behçrde besttigt binnen eines Monats den Empfang der von dem Antragsteller eingereichten Unterlagen und teilt gegebenenfalls mit, welche Unterlagen noch nachzureichen sind. 2Das Verfahren fr die Prfung des Antrags auf Anerkennung muss innerhalb von drei Monaten nach Einreichen der vollstndigen Unterlagen abgeschlossen sein. 3Diese Frist kann in begrndeten Fllen um einen Monat verlngert werden. 4Bestehen Zweifel an der Echtheit von vorgelegten Bescheinigungen und Nachweisen oder bençtigt die zustndige Behçrde weitere Informationen, kann sie durch Nachfrage bei der zustndigen Stelle des Herkunftsstaats die Echtheit berprfen und entsprechende Ausknfte einholen. 5Der Fristablauf ist solange gehemmt. § 37 (weggefallen) § 38 berwachungsbedrftige Gewerbe (1) 1Bei den Gewerbezweigen 1. An- und Verkauf von a) hochwertigen Konsumgtern, insbesondere Unterhaltungselektronik, Computern, optischen Erzeugnissen, Fotoapparaten, Videokameras, Teppichen, Pelz- und Lederbekleidung, b) Kraftfahrzeugen und Fahrrdern, c) Edelmetallen und edelmetallhaltigen Legierungen sowie Waren aus Edelmetall oder edelmetallhaltigen Legierungen, d) Edelsteinen, Perlen und Schmuck, 647
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e) Altmetallen, soweit sie nicht unter Buchstabe c fallen, durch auf den Handel mit Gebrauchtwaren spezialisierte Betriebe, 2. Auskunftserteilung ber Vermçgensverhltnisse und persçnliche Angelegenheiten (Auskunfteien, Detekteien), 3. Vermittlung von Eheschließungen, Partnerschaften und Bekanntschaften, 4. Betrieb von Reisebros und Vermittlung von Unterknften, 5. Vertrieb und Einbau von Gebudesicherungseinrichtungen einschließlich der Schlsseldienste, 6. Herstellen und Vertreiben spezieller diebstahlsbezogener ffnungswerkzeuge hat die zustndige Behçrde unverzglich nach Erstattung der Gewerbeanmeldung oder der Gewerbeummeldung nach § 14 die Zuverlssigkeit des Gewerbetreiben zu berprfen. 2Zu diesem Zweck hat der Gewerbetreibende unverzglich ein Fhrungszeugnis nach § 30 Abs. 5 Bundeszentralregistergesetz und eine Auskunft aus dem Gewerbezentralregister nach § 150 Abs. 5 zur Vorlage bei der Behçrde zu beantragen. 3Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, hat die Behçrde diese Ausknfte von Amts wegen einzuholen. (2) Bei begrndeter Besorgnis der Gefahr der Verletzung wichtiger Gemeinschaftsgter kann ein Fhrungszeugnis oder eine Auskunft aus dem Gewerbezentralregister auch bei anderen als den in Absatz 1 genannten gewerblichen Ttigkeiten angefordert oder eingeholt werden. (3) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung fr die in Absatz 1 genannten Gewerbezweige bestimmen, in welcher Weise die Gewerbetreibenden ihre Bcher zu fhren und dabei Daten ber einzelne Geschftsvorgnge, Geschftspartner, Kunden und betroffene Dritte aufzuzeichnen haben. (4) Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 gilt nicht fr Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute, fr die eine Erlaubnis nach § 32 Abs. 1 des Kreditwesengesetzes erteilt wurde, sowie fr 648
§§ 39 – 46 Zweigniederlassungen von Unternehmen mit Sitz in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union, die nach § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Kreditwesengesetzes im Inland ttig sind, wenn die Erbringung von Handelsausknften durch die Zulassung der zustndigen Behçrden des Herkunftsmitgliedstaats abgedeckt ist. §§ 39 bis 40 (weggefallen) III. Umfang, Ausbung und Verlust der Gewerbebefugnisse § 41 Beschftigung von Arbeitnehmern (1) 1Die Befugnis zum selbstndigen Betrieb eines stehenden Gewerbes begreift das Recht in sich, in beliebiger Zahl Gesellen, Gehilfen, Arbeiter jeder Art und, soweit die Vorschriften des gegenwrtigen Gesetzes nicht entgegenstehen, Lehrlinge anzunehmen. 2In der Wahl des Arbeits- und Hilfspersonals finden keine anderen Beschrnkungen statt, als die durch das gegenwrtige Gesetz festgestellten. (2) In betreff der Berechtigung der Apotheker, Gehilfen und Lehrlinge anzunehmen, bewendet es bei den Bestimmungen der Landesgesetze. §§ 42 bis 44a (weggefallen) § 45 Stellvertreter Die Befugnisse zum stehenden Gewerbebetrieb kçnnen durch Stellvertreter ausgebt werden; diese mssen jedoch den fr das in Rede stehende Gewerbe insbesondere vorgeschriebenen Erfordernissen gengen. § 46 Fortfhrung des Gewerbes (1) Nach dem Tode eines Gewerbetreibenden darf das Gewerbe fr Rechnung des berlebenden Ehegatten oder Lebenspartners durch einen nach § 45 befhigten Stellvertreter betrieben werden, wenn die fr den Betrieb einzelner Gewerbe bestehenden besonderen Vorschriften nicht etwas anderes bestimmen. (2) Das gleiche gilt fr minderjhrige Erben whrend der Minderjhrigkeit sowie bis zur www.WALHALLA.de
§§ 47 – 55a Dauer von zehn Jahren nach dem Erbfall fr den Nachlaßverwalter, Nachlaßpfleger oder Testamentsvollstrecker. (3) Die zustndige Behçrde kann in den Fllen der Abstze 1 und 2 gestatten, daß das Gewerbe bis zur Dauer eines Jahres nach dem Tode des Gewerbetreibenden auch ohne den nach § 45 befhigten Stellvertreter betrieben wird. § 47 Stellvertretung in besonderen Fllen Inwiefern fr die nach den §§ 33i, 34, 34a, 34b, 34c und 36 konzessionierten oder angestellten Personen eine Stellvertretung zulssig ist, hat in jedem einzelnen Falle die Behçrde zu bestimmen, welcher die Konzessionierung oder Anstellung zusteht. § 48 bertragung von Realgewerbeberechtigungen Realgewerbeberechtigungen kçnnen auf jede nach den Vorschriften dieses Gesetzes zum Betriebe des Gewerbes befhigten Person in der Art bertragen werden, daß der Erwerber die Gewerbeberechtigung fr eigene Rechnung ausben darf. § 49 Erlçschen von Erlaubnissen (1) (weggefallen) (2) Die Konzessionen und Erlaubnisse nach den §§ 30, 33a und 33i erlçschen, wenn der Inhaber innerhalb eines Jahres nach deren Erteilung den Betrieb nicht begonnen oder whrend eines Zeitraumes von einem Jahr nicht mehr ausgebt hat. (3) Die Fristen kçnnen aus wichtigem Grund verlngert werden. § 50 (weggefallen) § 51 Untersagung wegen berwiegender Nachteile und Gefahren 1Wegen berwiegender Nachteile und Gefahren fr das Gemeinwohl kann die fernere Benutzung einer jeden gewerblichen Anlage durch die zustndige Behçrde zu jeder Zeit untersagt werden. 2Doch muß dem Besitzer alsdann fr den erweislichen Schaden Ersatz www.WALHALLA.de
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geleistet werden. 3Die Stze 1 und 2 gelten nicht fr Anlagen, soweit sie den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes unterliegen. § 52 bergangsregelung Die Bestimmung des § 51 findet auch auf die zur Zeit der Verkndung des gegenwrtigen Gesetzes bereits vorhandenen gewerblichen Anlagen Anwendung; doch entspringt aus der Untersagung der ferneren Benutzung kein Anspruch auf Entschdigung, wenn bei der frher erteilten Genehmigung ausdrcklich vorbehalten worden ist, dieselbe ohne Entschdigung zu widerrufen. §§ 53 bis 54 (weggefallen) Titel III Reisegewerbe
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§ 55 Reisegewerbekarte (1) Ein Reisegewerbe betreibt, wer gewerbsmßig ohne vorhergehende Bestellung außerhalb seiner gewerblichen Niederlassung (§ 4 Absatz 3) oder ohne eine solche zu haben 1. Waren feilbietet oder Bestellungen aufsucht (vertreibt) oder ankauft, Leistungen anbietet oder Bestellungen auf Leistungen aufsucht oder 2. unterhaltende Ttigkeiten als Schausteller oder nach Schaustellerart ausbt. (2) Wer ein Reisegewerbe betreiben will, bedarf der Erlaubnis (Reisegewerbekarte). (3) Die Reisegewerbekarte kann inhaltlich beschrnkt, mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit oder der Verbraucher erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. § 55a Reisegewerbekartenfreie Ttigkeiten (1) Einer Reisegewerbekarte bedarf nicht, wer 1. gelegentlich der Veranstaltung von Messen, Ausstellungen, çffentlichen Festen 649
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oder aus besonderem Anlaß mit Erlaubnis der zustndigen Behçrde Waren feilbietet; 2. selbstgewonnene Erzeugnisse der Landund Forstwirtschaft, des Gemse-, Obstund Gartenbaues, der Geflgelzucht und Imkerei sowie der Jagd und Fischerei vertreibt; 3. Ttigkeiten der in § 55 Abs. 1 Nr. 1 genannten Art in der Gemeinde seines Wohnsitzes oder seiner gewerblichen Niederlassung ausbt, sofern die Gemeinde nicht mehr als 10 000 Einwohner zhlt; 4. (weggefallen) 5. auf Grund einer Erlaubnis nach § 4 des Milch- und Margarinegesetzes Milch oder bei dieser Ttigkeit auch Milcherzeugnisse abgibt; 6. Versicherungsvertrge als Versicherungsvermittler im Sinne des § 34d Abs. 3, 4 oder 5 oder Bausparvertrge vermittelt oder abschließt oder Dritte als Versicherungsberater im Sinne des § 34e in Verbindung mit § 34d Abs. 5 ber Versicherungen bert; das Gleiche gilt fr die in dem Gewerbebetrieb beschftigten Personen; 7. ein nach Bundes- oder Landesrecht erlaubnispflichtiges Gewerbe ausbt, fr dessen Ausbung die Zuverlssigkeit erforderlich ist, und ber die erforderliche Erlaubnis verfgt; 8. (weggefallen) 9. von einer nicht ortsfesten Verkaufsstelle oder einer anderen Einrichtung in regelmßigen, krzeren Zeitabstnden an derselben Stelle Lebensmittel oder anderen Waren des tglichen Bedarfs vertreibt; das Verbot des § 56 Abs. 1 Nr. 3 Buchstabe b findet keine Anwendung; 10. Druckwerke auf çffentlichen Wegen, Straßen, Pltzen oder an anderen çffentlichen Orten feilbietet. (2) Die zustndige Behçrde kann fr besondere Verkaufsveranstaltungen Ausnahmen von dem Erfordernis der Reisegewerbekarte zulassen. 650
§§ 55b – 55f § 55b Weitere reisegewerbekartenfreie Ttigkeiten, Gewerbelegitimationskarte (1) Eine Reisegewerbekarte ist nicht erforderlich, soweit der Gewerbetreibende andere Personen im Rahmen ihres Geschftsbetriebes aufsucht. (2) 1Personen, die fr ein Unternehmen mit Sitz im Geltungsbereich dieses Gesetzes geschftlich ttig sind, ist auf Antrag von der zustndigen Behçrde eine Gewerbelegitimationskarte nach dem in den zwischenstaatlichen Vertrgen vorgesehenen Muster fr Zwecke des Gewerbebetriebes in anderen Staaten auszustellen. 2Fr die Erteilung und Versagung der Gewerbelegitimationskarte gelten § 55 Abs. 3 und § 57 entsprechend, soweit nicht in zwischenstaatlichen Vertrgen oder durch Rechtsetzung dazu befugter berstaatlicher Gemeinschaften etwas anderes bestimmt ist. § 55c Anzeigepflicht 1Wer als Gewerbetreibender auf Grund des § 55a Abs. 1 Nr. 3, 9 oder 10 einer Reisegewerbekarte nicht bedarf, hat den Beginn des Gewerbes der zustndigen Behçrde anzuzeigen, soweit er sein Gewerbe nicht bereits nach § 14 Abs. 1 bis 3 anzumelden hat. 2§ 14 Abs. 1 Satz 2 und 3, Abs. 4 bis 8 und 10 bis 13 sowie § 15 Abs. 1 gelten entsprechend. § 55d (weggefallen) § 55e Sonn- und Feiertagsruhe (1) 1An Sonn- und Feiertagen sind die in § 55 Abs. 1 Nr. 1 genannten Ttigkeiten mit Ausnahme des Feilbietens von Waren und gastgewerblicher Ttigkeiten im Reisegewerbe verboten, auch wenn sie unselbstndig ausgebt werden. 2Dies gilt nicht fr die unter § 55b Abs. 1 fallende Ttigkeit, soweit sie von selbstndigen Gewerbetreibenden ausgebt wird. (2) Ausnahmen kçnnen von der zustndigen Behçrde zugelassen werden. § 55f Haftpflichtversicherung Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtswww.WALHALLA.de
§ 56 verordnung mit Zustimmung des Bundesrates zum Schutze der Allgemeinheit und der Veranstaltungsteilnehmer fr Ttigkeiten nach § 55 Abs. 1 Nr. 2, die mit besonderen Gefahren verbunden sind, Vorschriften ber die Verpflichtung des Gewerbetreibenden zum Abschluß und zum Nachweis des Bestehens einer Haftpflichtversicherung zu erlassen. § 56 Im Reisegewerbe verbotene Ttigkeiten (1) Im Reisegewerbe sind verboten 1. der Vertrieb von a) (weggefallen) b) Giften und gifthaltigen Waren; zugelassen ist das Aufsuchen von Bestellungen auf Pflanzenschutzmittel, Schdlingsbekmpfungsmittel sowie auf Holzschutzmittel, fr die nach baurechtlichen Vorschriften ein Prfbescheid mit Prfzeichen erteilt worden ist, c) (weggefallen) d) Bruchbndern, medizinischen Leibbinden, medizinischen Sttzapparaten und Bandagen, orthopdischen Fußsttzen, Brillen und Augenglsern; zugelassen sind Schutzbrillen und Fertiglesebrillen, e) (weggefallen) f) elektromedizinischen Gerten einschließlich elektronischer Hçrgerte; zugelassen sind Gerte mit unmittelbarer Wrmeeinwirkung, g) (weggefallen) h) Wertpapieren, Lotterielosen, Bezugsund Anteilscheinen auf Wertpapiere und Lotterielose; zugelassen ist der Verkauf von Lotterielosen im Rahmen genehmigter Lotterien zu gemeinntzigen Zwecken auf çffentlichen Wegen, Straßen oder Pltzen oder anderen çffentlichen Orten, i) Schriften, die unter Zusicherung von Prmien oder Gewinnen vertrieben werden; 2. das Feilbieten und der Ankauf von www.WALHALLA.de
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a) Edelmetallen (Gold, Silber, Platin und Platinbeimetallen) und edelmetallhaltigen Legierungen in jeder Form sowie Waren mit Edelmetallauflagen; zugelassen sind Silberschmuck bis zu einem Verkaufspreis von 40 Euro und Waren mit Silberauflagen, b) Edelsteinen, Schmucksteinen und synthetischen Steinen sowie von Perlen; 3. das Feilbieten von a) (weggefallen) b) alkoholischen Getrnken; zugelassen sind Bier und Wein in fest verschlossenen Behltnissen, alkoholische Getrnke im Sinne von § 67 Abs. 1 Nr. 1 zweiter und dritter Halbsatz und alkoholische Getrnke, die im Rahmen und fr die Dauer einer Veranstaltung von einer ortsfesten Betriebssttte zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht werden; 4. (weggefallen) 5. (weggefallen) 6. der Abschluß sowie die Vermittlung von Rckkaufgeschften (§ 34 Abs. 4) und die fr den Darlehensnehmer entgeltliche Vermittlung von Darlehensgeschften. (2) 1Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Ausnahmen von den in Absatz 1 aufgefhrten Beschrnkungen zulassen, soweit hierdurch eine Gefhrdung der Allgemeinheit oder der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung nicht zu besorgen ist. 2Die gleiche Befugnis steht den Landesregierungen fr den Bereich ihres Landes zu, solange und soweit das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie von seiner Ermchtigung keinen Gebrauch gemacht hat. 3Die zustndige Behçrde kann im Einzelfall fr ihren Bereich Ausnahmen von den Verboten des Absatzes 1 mit dem Vorbehalt des Widerrufs und fr einen Zeitraum bis zu fnf Jahren zulassen, wenn sich aus der Person des Antragstellers oder aus sonstigen Umstnden keine Bedenken ergeben; § 55 Abs. 3 und § 60c Abs. 1 gelten fr die Ausnahmebewilligung entsprechend. 651
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(3) 1Die Vorschriften des Absatzes 1 finden auf die in § 55b Abs. 1 bezeichneten gewerblichen Ttigkeiten keine Anwendung. 2Verboten ist jedoch das Feilbieten von Bumen, Struchern und Rebenpflanzgut bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie bei Betrieben des Obst-, Garten- und Weinanbaues. (4) Absatz 1 Nr. 1 Buchstabe h, Nr. 2 Buchstabe a und Nr. 6 findet keine Anwendung auf Ttigkeiten in einem nicht ortsfesten Geschftsraum eines Kreditinstituts oder eines Unternehmens im Sinne des § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Kreditwesengesetzes, wenn in diesem Geschftsraum ausschließlich bankbliche Geschfte betrieben werden, zu denen diese Unternehmen nach dem Kreditwesengesetz befugt sind.
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§ 56a Ankndigung des Gewerbebetriebs, Wanderlager (1) 1Die Veranstaltung eines Wanderlagers zum Vertrieb von Waren oder Dienstleistungen ist zwei Wochen vor Beginn der fr den Ort der Veranstaltung zustndigen Behçrde anzuzeigen, wenn auf die Veranstaltung durch çffentliche Ankndigung hingewiesen werden soll; in der çffentlichen Ankndigung sind die Art der Ware oder Dienstleistung, die vertrieben wird, und der Ort der Veranstaltung anzugeben. 2Im Zusammenhang mit Veranstaltungen nach Satz 1 drfen unentgeltliche Zuwendungen (Waren oder Leistungen) einschließlich Preisausschreiben, Verlosungen und Ausspielungen nicht angekndigt werden. 3Die Anzeige ist in zwei Stcken einzureichen; sie hat zu enthalten 1. den Ort und die Zeit der Veranstaltung, 2. den Namen des Veranstalters und desjenigen, fr dessen Rechnung die Waren oder Dienstleistungen vertrieben werden, sowie die Wohnung oder die gewerbliche Niederlassung dieser Personen, 3. den Wortlaut und die Art der beabsichtigten çffentlichen Ankndigungen. 4Das Wanderlager darf an Ort und Stelle nur durch den in der Anzeige genannten Veranstalter oder einen von ihm schriftlich bevollmchtigten Vertreter geleitet werden; der 652
§§ 56a – 60a Name des Vertreters ist der Behçrde in der Anzeige mitzuteilen. (2) Die nach Absatz 1 zustndige Behçrde kann die Veranstaltung eines Wanderlagers untersagen, wenn die Anzeige nach Absatz 1 nicht rechtzeitig oder nicht wahrheitsgemß oder nicht vollstndig erstattet ist oder wenn die çffentliche Ankndigung nicht den Vorschriften des Absatzes 1 Satz 1 zweiter Halbsatz und Satz 2 entspricht. § 57 Versagung der Reisegewerbekarte (1) Die Reisegewerbekarte ist zu versagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller die fr die beabsichtigte Ttigkeit erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt. (2) Im Falle der Ausbung des Bewachungsgewerbes, des Gewerbes der Makler, Bautrger und Baubetreuer, des Versicherungsvermittlergewerbes sowie des Versicherungsberatergewerbes gelten die Versagungsgrnde der §§ 34a, 34c oder 34d auch in Verbindung mit § 34e entsprechend. (3) Die Ausbung des Versteigerergewerbes als Reisegewerbe ist nur zulssig, wenn der Gewerbetreibende die nach § 34b Abs.1 erforderliche Erlaubnis besitzt. § 58 (weggefallen) § 59 Untersagung reisegewerbekartenfreier Ttigkeiten 1Soweit nach § 55a oder § 55b eine Reisegewerbekarte nicht erforderlich ist, kann die reisegewerbliche Ttigkeit unter der Voraussetzung des § 57 untersagt werden. 2§ 35 Abs. 1 Satz 2 und 3, Abs. 3, 4, 6, 7a und 8 gilt entsprechend. § 60 Beschftigte Personen Die Beschftigung einer Person im Reisegewerbe kann dem Gewerbetreibenden untersagt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Person die fr ihre Ttigkeit erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt. § 60a Veranstaltung von Spielen (1) (weggefallen) www.WALHALLA.de
§§ 60b – 61 (2) 1Warenspielgerte drfen im Reisegewerbe nur aufgestellt werden, wenn die Voraussetzungen des § 33c Abs. 1 Satz 2 erfllt sind. 2Wer im Reisegewerbe ein anderes Spiel im Sinne des § 33d Abs. 1 Satz 1 veranstalten will, bedarf der Erlaubnis der fr den jeweiligen Ort der Gewerbeausbung zustndigen Behçrde. 3Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, wenn der Veranstalter eine von dem fr seinen Wohnsitz oder in Ermangelung eines solchen von dem fr seinen gewçhnlichen Aufenthaltsort zustndigen Landeskriminalamt erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung oder einen Abdruck der Unbedenklichkeitsbescheinigung im Sinne des § 33e Abs. 4 besitzt. 4§ 33d Abs. 1 Satz 2, Abs. 3 bis 5, die §§ 33e, 33f Abs. 1 und 2 Nr. 1 sowie die §§ 33g und 33h gelten entsprechend. (3) 1Wer im Reisegewerbe eine Spielhalle oder ein hnliches Unternehmen betreiben will, bedarf der Erlaubnis der fr den jeweiligen Ort der Gewerbeausbung zustndigen Behçrde. 2§ 33i gilt entsprechend. (4) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung das Verfahren bei den Landeskriminalmtern (Absatz 2 Satz 3) regeln. § 60b Volksfest (1) Ein Volksfest ist eine im allgemeinen regelmßig wiederkehrende, zeitlich begrenzte Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Anbietern unterhaltende Ttigkeiten im Sinne des § 55 Abs. 1 Nr. 2 ausbt und Waren feilbietet, die blicherweise auf Veranstaltungen dieser Art angeboten werden. (2) § 68a Satz 1 erster Halbsatz und Satz 2, § 69 Abs. 1 und 2 sowie die §§ 69a bis 71a finden entsprechende Anwendung; jedoch bleiben die §§ 55 bis 60a und 60c bis 61a sowie 71b unberhrt. § 60c Mitfhren und Vorzeigen der Reisegewerbekarte (1) 1Der Inhaber einer Reisegewerbekarte ist verpflichtet, sie whrend der Ausbung des Gewerbebetriebes bei sich zu fhren, auf Verlangen den zustndigen Behçrden oder Beamten vorzuzeigen und seine Ttigkeit auf www.WALHALLA.de
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Verlangen bis zur Herbeischaffung der Reisegewerbekarte einzustellen. 2Auf Verlangen hat er die von ihm gefhrten Waren vorzulegen. (2) 1Der Inhaber der Reisegewerbekarte, der die Ttigkeit nicht in eigener Person ausbt, ist verpflichtet, den im Betrieb Beschftigten eine Zweitschrift oder eine beglaubigte Kopie der Reisegewerbekarte auszuhndigen, wenn sie unmittelbar mit Kunden in Kontakt treten sollen; dies gilt auch, wenn die Beschftigten an einem anderen Ort als der Inhaber ttig sind. 2Fr den Inhaber der Zweitschrift oder der beglaubigten Kopie gilt Absatz 1 Satz 1 entsprechend. (3) 1Im Fall des § 55a Abs. 1 Nr. 7 hat der Gewerbetreibende oder der von ihm im Betrieb Beschftigte die Erlaubnis, eine Zweitschrift, eine beglaubigte Kopie oder eine sonstige Unterlage, auf Grund derer die Erteilung der Erlaubnis glaubhaft gemacht werden kann, mit sich zu fhren. 2Im brigen gelten die Abstze 1 und 2 entsprechend. § 60d Verhinderung der Gewerbeausbung Die Ausbung des Reisegewerbes entgegen § 55 Abs. 2 und 3, § 56 Abs. 1 oder 3 Satz 2, § 60a Abs. 2 Satz 1 oder 2 oder Abs. 3 Satz 1, § 60c Abs. 1 Satz 1, auch in Verbindung mit Abs. 2 Satz 2, § 61a Abs. 2 oder entgegen einer auf Grund des § 55f erlassenen Rechtsverordnung kann von der zustndigen Behçrde verhindert werden. § 61 rtliche Zustndigkeit Fr die Erteilung, die Versagung, die Rcknahme und den Widerruf der Reisegewerbekarte, fr die in §§ 55c und 56 Abs. 2 Satz 3 sowie in §§ 59 und 60 genannten Aufgaben und fr die Erteilung der Zweitschrift der Reisegewerbekarte ist die Behçrde çrtlich zustndig, in deren Bezirk der Betroffene seinen gewçhnlichen Aufenthalt hat. 2ndert sich whrend des Verfahrens der gewçhnliche Aufenthalt, so kann die bisher zustndige Behçrde das Verfahren fortsetzen, wenn die nunmehr zustndige Behçrde zustimmt. 1
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§ 61a Anwendbarkeit von Vorschriften des stehenden Gewerbes fr die Ausbung als Reisegewerbe (1) Fr die Ausbung des Reisegewerbes gilt § 29 entsprechend. (2) 1Fr die Ausbung des Bewachungsgewerbes, des Versteigerergewerbes, des Gewerbes der Makler, Bautrger und Baubetreuer, des Versicherungsvermittlergewerbes sowie des Versicherungsberatergewerbes gelten § 34a Abs. 1 Satz 4 und Abs. 2 bis 5, § 34b Abs. 5 bis 8 und 10, § 34c Abs. 3 und 5, § 34d Abs. 6 bis 10, § 34e Abs. 2 bis 3 sowie die auf Grund des § 34a Abs. 2, des § 34b Abs. 8, des § 34c Abs. 3, des § 34d Abs. 8 und des § 34e Abs. 3 erlassenen Rechtsvorschriften entsprechend. 2Die zustndige Behçrde kann fr die Versteigerung leicht verderblicher Waren fr ihren Bezirk Ausnahmen zulassen.
§§ 61a – 68 § 66 Großmarkt Ein Großmarkt ist eine Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Anbietern bestimmte Waren oder Waren aller Art im wesentlichen an gewerbliche Wiederverkufer, gewerbliche Verbraucher oder Großabnehmer vertreibt.
§ 64 Messe (1) Eine Messe ist eine zeitlich begrenzte, im allgemeinen regelmßig wiederkehrende Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Ausstellern das wesentliche Angebot eines oder mehrerer Wirtschaftszweige ausstellt und berwiegend nach Muster an gewerbliche Wiederverkufer, gewerbliche Verbraucher oder Großabnehmer vertreibt. (2) Der Veranstalter kann in beschrnktem Umfang an einzelnen Tagen whrend bestimmter ffnungszeiten Letztverbraucher zum Kauf zulassen.
§ 67 Wochenmarkt (1) Ein Wochenmarkt ist eine regelmßig wiederkehrende, zeitlich begrenzte Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Anbietern eine oder mehrere der folgenden Warenarten feilbietet: 1. Lebensmittel im Sinne des § 1 des Lebensmittel- und Bedarfsgegenstndegesetzes mit Ausnahme alkoholischer Getrnke; zugelassen sind alkoholische Getrnke, soweit sie aus selbstgewonnenen Erzeugnissen des Weinbaus, der Landwirtschaft oder des Obst- und Gartenbaues hergestellt wurden; der Zukauf von Alkohol zur Herstellung von Likçren und Geisten aus Obst, Pflanzen und anderen landwirtschaftlichen Ausgangserzeugnissen, bei denen die Ausgangsstoffe nicht selbst vergoren werden, durch den Urproduzenten ist zulssig; 2. Produkte des Obst- und Gartenbaues, der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei; 3. rohe Naturerzeugnisse mit Ausnahmen des grçßeren Viehs. (2) Die Landesregierungen kçnnen zur Anpassung des Wochenmarktes an die wirtschaftliche Entwicklung und die çrtlichen Bedrfnisse der Verbraucher durch Rechtsverordnung bestimmen, daß ber Absatz 1 hinaus bestimmte Waren des tglichen Bedarfs auf allen oder bestimmten Wochenmrkten feilgeboten werden drfen.
§ 65 Ausstellung Eine Ausstellung ist eine zeitlich begrenzte Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Ausstellern ein reprsentatives Angebot eines oder mehrerer Wirtschaftszweige oder Wirtschaftsgebiete ausstellt und vertreibt oder ber dieses Angebot zum Zweck der Absatzfçrderung informiert.
§ 68 Spezialmarkt und Jahrmarkt (1) Ein Spezialmarkt ist eine im allgemeinen regelmßig in grçßeren Zeitabstnden wiederkehrende, zeitlich begrenzte Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Anbietern bestimmte Waren feilbietet. (2) Ein Jahrmarkt ist eine im allgemeinen regelmßig in grçßeren Zeitabstnden wieder-
§§ 62 bis 63 (weggefallen) Titel IV Messen, Ausstellungen, Mrkte
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§§ 68a – 69b kehrende, zeitlich begrenzte Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Anbietern Waren aller Art feilbietet. (3) Auf einem Spezialmarkt oder Jahrmarkt kçnnen auch Ttigkeiten im Sinne des § 60b Abs. 1 ausgebt werden; die §§ 55 bis 60a und 60c bis 61a bleiben unberhrt. § 68a Verabreichen von Getrnken und Speisen Auf Mrkten drfen alkoholfreie Getrnke und zubereitete Speisen, auf anderen Veranstaltungen im Sinne der §§ 64 bis 68 Kostproben zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht werden. 2Im brigen gelten fr das Verabreichen von Getrnken und zubereiteten Speisen zum Verzehr an Ort und Stelle die allgemeinen Vorschriften. 1
§ 69 Festsetzung (1) 1Die zustndige Behçrde hat auf Antrag des Veranstalters eine Veranstaltung, die die Voraussetzungen der §§ 64, 65, 66, 67 oder 68 erfllt, nach Gegenstand, Zeit, ffnungszeiten und Platz fr jeden Fall der Durchfhrung festzusetzen. 2Auf Antrag kçnnen, sofern Grnde des çffentlichen Interesses nicht entgegenstehen, Volksfeste, Großmrkte, Wochenmrkte, Spezialmrkte und Jahrmrkte fr einen lngeren Zeitraum oder auf Dauer, Messen und Ausstellungen fr die innerhalb von zwei Jahren vorgesehenen Veranstaltungen festgesetzt werden. (2) Die Festsetzung eines Wochenmarktes, eines Jahrmarktes oder eines Spezialmarktes verpflichtet den Veranstalter zur Durchfhrung der Veranstaltung. (3) Wird eine festgesetzte Messe oder Ausstellung oder ein festgesetzter Großmarkt nicht oder nicht mehr durchgefhrt, so hat der Veranstalter dies der zustndigen Behçrde unverzglich schriftlich anzuzeigen. § 69a Ablehnung der Festsetzung, Auflagen (1) Der Antrag auf Festsetzung ist abzulehnen, wenn www.WALHALLA.de
GewO: Gewerbeordnung
V.1
1. die Veranstaltung nicht die in den §§ 64, 65, 66, 67 oder 68 aufgestellten Voraussetzungen erfllt, 2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller oder eine der mit der Leitung der Veranstaltung beauftragten Personen die fr die Durchfhrung der Veranstaltung erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt, 3. die Durchfhrung der Veranstaltung dem çffentlichen Interesse widerspricht, insbesondere der Schutz der Veranstaltungsteilnehmer vor Gefahren fr Leben oder Gesundheit nicht gewhrleistet ist oder sonstige erhebliche Stçrungen der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu befrchten sind oder 4. die Veranstaltung, soweit es sich um einen Spezialmarkt oder einen Jahrmarkt handelt, vollstndig oder teilweise in Ladengeschften abgehalten werden soll. (2) Die zustndige Behçrde kann im çffentlichen Interesse, insbesondere wenn dies zum Schutz der Veranstaltungsteilnehmer vor Gefahren fr Leben oder Gesundheit oder sonst zur Abwehr von erheblichen Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung erforderlich ist, die Festsetzung mit Auflagen verbinden; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachtrgliche Aufnahme, nderung und Ergnzung von Auflagen zulssig. § 69b nderung und Aufhebung der Festsetzung (1) Die zustndige Behçrde kann in dringenden Fllen vorbergehend die Zeit, die ffnungszeiten und den Platz der Veranstaltung abweichend von der Festsetzung regeln. (2) 1Die zustndige Behçrde hat die Festsetzung zurckzunehmen, wenn bei ihrer Erteilung ein Ablehnungsgrund nach § 69a Abs. 1 Nr. 3 vorgelegen hat; im brigen kann sie die Festsetzung zurcknehmen, wenn nachtrglich Tatsachen bekannt werden, die eine Ablehnung der Festsetzung gerechtfertigt htten. 2Sie hat die Festsetzung zu widerrufen, wenn nachtrglich ein Ablehnungsgrund nach § 69a Abs. 1 Nr. 3 eintritt; im brigen kann sie die Festsetzung widerrufen, wenn 655
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GewO: Gewerbeordnung
nachtrglich Tatsachen eintreten, die eine Ablehnung der Festsetzung rechtfertigen wrden. (3) 1Auf Antrag des Veranstalters hat die zustndige Behçrde die Festsetzung zu ndern; § 69a gilt entsprechend. 2Auf Antrag des Veranstalters hat die zustndige Behçrde die Festsetzung aufzuheben, die Festsetzung eines Wochenmarktes, Jahrmarktes oder Volksfestes jedoch nur, wenn die Durchfhrung der Veranstaltung dem Veranstalter nicht zugemutet werden kann.
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§ 70 Recht zur Teilnahme an einer Veranstaltung (1) Jedermann, der dem Teilnehmerkreis der festgesetzten Veranstaltung angehçrt, ist nach Maßgabe der fr alle Veranstaltungsteilnehmer geltenden Bestimmungen zur Teilnahme an der Veranstaltung berechtigt. (2) Der Veranstalter kann, wenn es fr die Erreichung des Veranstaltungszwecks erforderlich ist, die Veranstaltung auf bestimmte Ausstellergruppen, Anbietergruppen und Besuchergruppen beschrnken, soweit dadurch gleichartige Unternehmen nicht ohne sachlich gerechtfertigten Grund unmittelbar oder mittelbar unterschiedlich behandelt werden. (3) Der Veranstalter kann aus sachlich gerechtfertigten Grnden, insbesondere wenn der zur Verfgung stehende Platz nicht ausreicht, einzelne Aussteller, Anbieter oder Besucher von der Teilnahme ausschließen. § 70a Untersagung der Teilnahme an einer Veranstaltung (1) Die zustndige Behçrde kann einem Aussteller oder Anbieter die Teilnahme an einer bestimmten Veranstaltung oder einer oder mehreren Arten von Veranstaltungen im Sinne der §§ 64 bis 68 untersagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß er die hierfr erforderliche Zuverlssigkeit nicht besitzt. (2) Im Falle der selbstndigen Ausbung des Bewachungsgewerbes, des Gewerbes der Makler, Bautrger und Baubetreuer, des Versicherungsvermittlergewerbes sowie des Versicherungsberatergewerbes auf einer Ver656
§§ 70 – 71b anstaltung im Sinne der §§ 64 bis 68 gelten die Versagungsgrnde der §§ 34a, 34c oder 34d auch in Verbindung mit § 34e entsprechend. (3) Die selbstndige Ausbung des Versteigerergewerbes auf einer Veranstaltung im Sinne der §§ 64 bis 68 ist nur zulssig, wenn der Gewerbetreibende die nach § 34b Abs. 1 erforderliche Erlaubnis besitzt. § 71 Vergtung 1Der Veranstalter darf bei Volksfesten, Wochenmrkten und Jahrmrkten eine Vergtung nur fr die berlassung von Raum und Stnden und fr die Inanspruchnahme von Versorgungseinrichtungen und Versorgungsleistungen einschließlich der Abfallbeseitigung fordern. 2Daneben kann der Veranstalter bei Volksfesten und Jahrmrkten eine Beteiligung an den Kosten fr die Werbung verlangen. 3Landesrechtliche Bestimmungen ber die Erhebung von Benutzungsgebhren durch Gemeinden und Gemeindeverbnde bleiben unberhrt. § 71a ffentliche Sicherheit und Ordnung Den Lndern bleibt es vorbehalten, Vorschriften zur Aufrechterhaltung der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung auf Veranstaltungen im Sinne der §§ 64 bis 68 zu erlassen. § 71b Anwendbarkeit von Vorschriften des stehenden Gewerbes fr die Ausbung im Messe-, Ausstellungs- und Marktgewerbe (1) Fr die Ausbung des Messe-, Ausstellungs- und Marktgewerbes gilt § 29 entsprechend. (2) 1Fr die Ausbung des Bewachungsgewerbes, des Versteigerergewerbes, des Gewerbes der Makler, Bautrger und Baubetreuer, des Versicherungsvermittlergewerbes sowie des Versicherungsberatergewerbes gelten § 34a Abs. 1 Satz 4 und Abs. 2 bis 5, § 34b Abs. 5 bis 8 und 10, § 34c Abs. 3 und 5, § 34d Abs. 6 bis 10, § 34e Abs. 2 bis 3 sowie die auf Grund des § 34a Abs. 2, des § 34b Abs. 8, des § 34c Abs. 3, des § 34d Abs. 8 und des § 34e Abs. 3 erlassenen Rechtsvorschrifwww.WALHALLA.de
§§ 72 – 108
GewO: Gewerbeordnung
ten entsprechend. 2Die zustndige Behçrde kann fr die Versteigerung leicht verderblicher Waren fr ihren Bezirk Ausnahmen zulassen. Titel V Taxen §§ 72 bis 80 (weggefallen) Titel VI Innungen, Innungsausschsse, Handwerkskammern, Innungsverbnde §§ 81 bis 104n (weggefallen) Titel VIa Handwerksrolle §§ 104o bis 104u (weggefallen) Titel VII Arbeitnehmer I. Allgemeine arbeitsrechtliche Grundstze § 105 Freie Gestaltung des Arbeitsvertrages 1Arbeitgeber und Arbeitnehmer kçnnen Abschluss, Inhalt und Form des Arbeitsvertrages frei vereinbaren, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften, Bestimmungen eines anwendbaren Tarifvertrages oder einer Betriebsvereinbarung entgegenstehen. 2Soweit die Vertragsbedingungen wesentlich sind, richtet sich ihr Nachweis nach den Bestimmungen des Nachweisgesetzes. § 106 Weisungsrecht des Arbeitgebers 1Der Arbeitgeber kann Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen nher bestimmen, soweit diese Arbeitsbedingungen nicht durch den Arbeitsvertrag, Bestimmungen einer Betriebsvereinbarung, eines anwendbaren Tarifvertrages oder gesetzliche Vorschriften festgelegt sind. 2Dies gilt auch hinsichtlich der Ordnung und des www.WALHALLA.de
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Verhaltens der Arbeitnehmer im Betrieb. 3Bei der Ausbung des Ermessens hat der Arbeitgeber auch auf Behinderungen des Arbeitnehmers Rcksicht zu nehmen. § 107 Berechnung und Zahlung des Arbeitsentgelts (1) Das Arbeitsentgelt ist in Euro zu berechnen und auszuzahlen. (2) 1Arbeitgeber und Arbeitnehmer kçnnen Sachbezge als Teil des Arbeitsentgelts vereinbaren, wenn dies dem Interesse des Arbeitnehmers oder der Eigenart des Arbeitsverhltnisses entspricht. 2Der Arbeitgeber darf dem Arbeitnehmer keine Waren auf Kredit berlassen. 3Er darf ihm nach Vereinbarung Waren in Anrechnung auf das Arbeitsentgelt berlassen, wenn die Anrechnung zu den durchschnittlichen Selbstkosten erfolgt. 4Die geleisteten Gegenstnde mssen mittlerer Art und Gte sein, soweit nicht ausdrcklich eine andere Vereinbarung getroffen worden ist. 5Der Wert der vereinbarten Sachbezge oder die Anrechnung der berlassenen Waren auf das Arbeitsentgelt darf die Hçhe des pfndbaren Teils des Arbeitsentgelts nicht bersteigen. (3) 1Die Zahlung eines regelmßigen Arbeitsentgelts kann nicht fr die Flle ausgeschlossen werden, in denen der Arbeitnehmer fr seine Ttigkeit von Dritten ein Trinkgeld erhlt. 2Trinkgeld ist ein Geldbetrag, den ein Dritter ohne rechtliche Verpflichtung dem Arbeitnehmer zustzlich zu einer dem Arbeitgeber geschuldeten Leistung zahlt. § 108 Abrechnung des Arbeitsentgelts (1) 1Dem Arbeitnehmer ist bei Zahlung des Arbeitsentgelts eine Abrechnung in Textform zu erteilen. 2Die Abrechnung muss mindestens Angaben ber Abrechnungszeitraum und Zusammensetzung des Arbeitsentgelts enthalten. 3Hinsichtlich der Zusammensetzung sind insbesondere Angaben ber Art und Hçhe der Zuschlge, Zulagen, sonstige Vergtungen, Art und Hçhe der Abzge, Abschlagszahlungen sowie Vorschsse erforderlich. 657
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(2) Die Verpflichtung zur Abrechnung entfllt, wenn sich die Angaben gegenber der letzten ordnungsgemßen Abrechnung nicht gendert haben. (3) 1Das Bundesministerium fr Arbeit und Soziales bestimmt das Nhere zum Inhalt und Verfahren der Entgeltbescheinigung nach Absatz 1, die auch zu Zwecken nach dem Sozialgesetzbuch verwendet werden kann nach Maßgabe des § 97 Abs. 1 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch. 2Der Arbeitnehmer kann vom Arbeitgeber zur Vorlage dieser Bescheinigung gegenber Dritten eine weitere Entgeltbescheinigung verlangen, die sich auf die Angaben beschrnkt, die zu diesem Zweck notwendig sind.
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§ 109 Zeugnis (1) 1Der Arbeitnehmer hat bei Beendigung eines Arbeitsverhltnisses Anspruch auf ein schriftliches Zeugnis. 2Das Zeugnis muss mindestens Angaben zu Art und Dauer der Ttigkeit (einfaches Zeugnis) enthalten. 3Der Arbeitnehmer kann verlangen, dass sich die Angaben darber hinaus auf Leistung und Verhalten im Arbeitsverhltnis (qualifiziertes Zeugnis) erstrecken. (2) 1Das Zeugnis muss klar und verstndlich formuliert sein. 2Es darf keine Merkmale oder Formulierungen enthalten, die den Zweck haben, eine andere als aus der ußeren Form oder aus dem Wortlaut ersichtliche Aussage ber den Arbeitnehmer zu treffen. (3) Die Erteilung des Zeugnisses in elektronischer Form ist ausgeschlossen. § 110 Wettbewerbsverbot 1Arbeitgeber und Arbeitnehmer kçnnen die berufliche Ttigkeit des Arbeitnehmers fr die Zeit nach Beendigung des Arbeitsverhltnisses durch Vereinbarung beschrnken (Wettbewerbsverbot). 2Die §§ 74 bis 75f des Handelsgesetzbuches sind entsprechend anzuwenden. §§ 111 bis 132 (weggefallen)
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§§ 109 – 139b II. Meistertitel § 133 Befugnis zur Fhrung des Baumeistertitels Die Befugnis zur Fhrung des Meistertitels in Verbindung mit einer anderen Bezeichnung, die auf eine Ttigkeit im Baugewerbe hinweist, insbesondere des Titels Baumeister und Baugewerksmeister, wird durch Rechtsverordnung der Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates geregelt. §§ 134 bis 139a (weggefallen) III. Aufsicht § 139b Gewerbeaufsichtsbehçrde (1) 1Die Aufsicht ber die Ausfhrung der Bestimmungen der auf Grund des § 120e oder des § 139h erlassenen Rechtsverordnungen ist ausschließlich oder neben den ordentlichen Polizeibehçrden besonderen von den Landesregierungen zu ernennenden Beamten zu bertragen. 2Denselben stehen bei Ausbung dieser Aufsicht alle amtlichen Befugnisse der Ortspolizeibehçrden, insbesondere das Recht zur jederzeitigen Besichtigung und Prfung der Anlagen zu. 3Die amtlich zu ihrer Kenntnis gelangenden Geschfts- und Betriebsverhltnisse der ihrer Besichtigung und Prfung unterliegenden Anlagen drfen sie nur zur Verfolgung von Gesetzwidrigkeiten und zur Erfllung von gesetzlich geregelten Aufgaben zum Schutz der Umwelt den dafr zustndigen Behçrden offenbaren. 4Soweit es sich bei Geschfts- und Betriebsverhltnissen um Informationen ber die Umwelt im Sinne des Umweltinformationsgesetzes handelt, richtet sich die Befugnis zu ihrer Offenbarung nach dem Umweltinformationsgesetz. (2) Die Ordnung der Zustndigkeitsverhltnisse zwischen diesen Beamten und den ordentlichen Polizeibehçrden bleibt der verfassungsmßigen Regelung in den einzelnen Lndern vorbehalten. www.WALHALLA.de
§ 140 (3) 1Die erwhnten Beamten haben Jahresberichte ber ihre amtliche Ttigkeit zu erstatten. 2Diese Jahresberichte oder Auszge aus denselben sind dem Bundesrat und dem Deutschen Bundestag vorzulegen. (4) Die auf Grund der Bestimmungen der auf Grund des § 120e oder des § 139h erlassenen Rechtsverordnungen auszufhrenden amtlichen Besichtigungen und Prfungen mssen die Arbeitgeber zu jeder Zeit, namentlich auch in der Nacht, whrend des Betriebs gestatten. (5) Die Arbeitgeber sind ferner verpflichtet, den genannten Beamten oder der Polizeibehçrde diejenigen statistischen Mitteilungen ber die Verhltnisse ihrer Arbeitnehmer zu machen, welche vom Bundesministerium fr Arbeit und Soziales durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates oder von der Landesregierung unter Festsetzung der dabei zu beobachtenden Fristen und Formen vorgeschrieben werden. (6) 1Die Beauftragten der zustndigen Behçrden sind befugt, die Unterknfte, auf die sich die Pflichten der Arbeitgeber nach § 40a der Arbeitsstttenverordnung und nach den auf Grund des § 120e Abs. 3 erlassenen Rechtsverordnungen beziehen, zu betreten und zu besichtigen. 2Gegen den Willen der Unterkunftsinhaber ist dies jedoch nur zur Verhtung dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung zulssig. 3Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. (7) Ergeben sich im Einzelfall fr die fr den Arbeitsschutz zustndigen Landesbehçrden konkrete Anhaltspunkte fr 1. eine Beschftigung oder Ttigkeit von Auslndern ohne erforderlichen Aufenthaltstitel nach § 4 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes, eine Aufenthaltsgestattung oder eine Duldung, die zur Ausbung der Beschftigung berechtigen, oder eine Genehmigung nach § 284 Abs. 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch, 2. Verstçße gegen die Mitwirkungspflicht nach § 60 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 des Ersten www.WALHALLA.de
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Buches Sozialgesetzbuch gegenber einer Dienststelle der Bundesagentur fr Arbeit, einem Trger der gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Unfall- oder Rentenversicherung oder einem Trger der Sozialhilfe oder gegen die Meldepflicht nach § 8a des Asylbewerberleistungsgesetzes, 3. Verstçße gegen das Gesetz zur Bekmpfung der Schwarzarbeit, 4. Verstçße gegen das Arbeitnehmerberlassungsgesetz, 5. Verstçße gegen Vorschriften des Vierten und Siebten Buches Sozialgesetzbuch ber die Verpflichtung zur Zahlung von Sozialversicherungsbeitrgen, 6. Verstçße gegen das Aufenthaltsgesetz, 7. Verstçße gegen die Steuergesetze, unterrichten sie die fr die Verfolgung und Ahndung der Verstçße nach den Nummern 1 bis 7 zustndigen Behçrden, die Trger der Sozialhilfe sowie die Behçrden nach § 71 des Aufenthaltsgesetzes. (8) In den Fllen des Absatzes 7 arbeiten die fr den Arbeitsschutz zustndigen Landesbehçrden insbesondere mit folgenden Behçrden zusammen: 1. den Agenturen fr Arbeit, 2. den Trgern der Krankenversicherung als Einzugsstellen fr die Sozialversicherungsbeitrge, 3. den Trgern der Unfallversicherung, 4. den nach Landesrecht fr die Verfolgung und Ahndung von Verstçßen gegen das Gesetz zur Bekmpfung der Schwarzarbeit zustndigen Behçrden, 5. den in § 71 des Aufenthaltsgesetzes genannten Behçrden, 6. den Finanzbehçrden, 7. den Behçrden der Zollverwaltung, 8. den Rentenversicherungstrgern, 9. den Trgern der Sozialhilfe. Titel VIII Gewerbliche Hilfskassen §§ 140 bis 141f (weggefallen) 659
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§§ 142 – 144
Titel IX Statutarische Bestimmungen
i) nach § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 den Abschluss von Vertrgen der dort bezeichneten Art vermittelt, j) nach § 34d Abs. 1 Satz 1, auch in Verbindung mit § 34d Abs. 10, den Abschluss von Vertrgen der dort bezeichneten Art vermittelt oder k) nach § 34e Abs. 1 Satz 1 ber Versicherungen bert oder
§ 142 (weggefallen) Titel X Straf- und Bußgeldvorschriften § 143 (weggefallen) § 144 Verletzung von Vorschriften ber erlaubnisbedrftige stehende Gewerbe (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig
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1. ohne die erforderliche Erlaubnis a) (weggefallen) b) nach § 30 Abs. 1 eine dort bezeichnete Anstalt betreibt, c) nach § 33a Abs. 1 Satz 1 Schaustellungen von Personen in seinen Geschftsrumen veranstaltet oder fr deren Veranstaltung seine Geschftsrume zur Verfgung stellt, d) nach § 33c Abs. 1 Satz 1 ein Spielgert aufstellt, nach § 33d Abs. 1 Satz 1 ein anderes Spiel veranstaltet oder nach § 33i Abs. 1 Satz 1 eine Spielhalle oder ein hnliches Unternehmen betreibt, e) nach § 34 Abs. 1 Satz 1 das Geschft eines Pfandleihers oder Pfandvermittlers betreibt, f) nach § 34a Abs. 1 Satz 1 Leben oder Eigentum fremder Personen bewacht, g) nach § 34b Abs. 1 fremde bewegliche Sachen, fremde Grundstcke oder fremde Rechte versteigert, h) nach § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 oder Nummer 1a den Abschluß von Vertrgen der dort bezeichneten Art vermittelt oder die Gelegenheit hierzu nachweist, nach § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 als Bauherr oder Baubetreuer Bauvorhaben in der dort bezeichneten Weise vorbereitet oder durchfhrt, nach § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 Anlageberatung betreibt oder 660
2. ohne eine nach § 47 erforderliche Erlaubnis das Gewerbe durch einen Stellvertreter ausben lßt. (2) Ordnungswidrig handelt auch, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. einer auf Grund des § 33f Abs. 1 Nr. 1, 2 oder 4, § 33g Nr. 2, § 34 Abs. 2, § 34a Abs. 2, § 34b Abs. 8, § 34d Abs. 8 Satz 1 Nr. 1 oder 3, Satz 2 oder 3, § 34e Abs. 3 Satz 3 oder 4 oder § 38 Abs. 3 erlassenen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit sie fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 2. entgegen § 34 Abs. 4 bewegliche Sachen mit Gewhrung des Rckkaufsrechts ankauft, 3. einer vollziehbaren Auflage nach § 33a Abs. 1 Satz 3, § 33c Abs. 1 Satz 3, § 33d Abs. 1 Satz 2, § 33e Abs. 3, § 33i Abs. 1 Satz 2, § 34 Abs. 1 Satz 2, § 34a Abs. 1 Satz 2, § 34b Abs. 3, § 34d Abs. 1 Satz 2, auch in Verbindung mit Abs. 3 Satz 2, § 34e Abs. 1 Satz 2 oder § 36 Abs. 1 Satz 3 oder einer vollziehbaren Anordnung nach § 33c Abs. 3 Satz 3 oder § 34a Abs. 4 zuwiderhandelt, 4. ein Spielgert ohne die nach § 33c Abs. 3 Satz 1 erforderliche Besttigung der zustndigen Behçrde aufstellt, 5. einer vollziehbaren Auflage nach § 34c Abs. 1 Satz 2 zuwiderhandelt, 6. einer Rechtsverordnung nach § 34c Abs. 3 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, www.WALHALLA.de
§ 145 7. entgegen § 34d Abs. 7 Satz 1, auch in Verbindung mit § 34e Abs. 2, sich nicht oder nicht rechtzeitig eintragen lsst oder 8. entgegen § 34e Abs. 3 Satz 1, auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach Satz 2, eine Provision entgegennimmt. (3) Ordnungswidrig handelt ferner, wer vorstzlich oder fahrlssig bei einer Versteigerung einer Vorschrift des § 34b Abs. 6 oder 7 zuwiderhandelt. (4) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 Buchstabe i mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 Buchstabe a bis h, j bis k, Nr. 2 und des Absatzes 2 Nr. 5 bis 8 mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro, in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 1 bis 4 mit einer Geldbuße bis zu zweitausendfnfhundert Euro, in den Fllen des Absatzes 3 mit einer Geldbuße bis zu eintausend Euro geahndet werden. § 145 Verletzung von Vorschriften ber das Reisegewerbe (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. ohne Erlaubnis nach § 55 Abs. 2 a) eine Ttigkeit nach § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 oder b) eine sonstige Ttigkeit als Reisegewerbe betreibt, 2. einer auf Grund des § 55f erlassenen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit sie fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 2a. entgegen § 57 Abs. 3 des Versteigerergewerbe als Reisegewerbe ausbt, 3. einer vollziehbaren Anordnung nach § 59 Satz 1, durch die a) eine reisegewerbliche Ttigkeit nach § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 oder b) eine sonstige reisegewerbliche Ttigkeit untersagt wird, zuwiderhandelt oder www.WALHALLA.de
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4. ohne die nach § 60a Abs. 2 Satz 2 oder Abs. 3 Satz 1 erforderliche Erlaubnis ein dort bezeichnetes Reisegewerbe betreibt. (2) Ordnungswidrig handelt auch, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. einer auf Grund des § 60a Abs. 2 Satz 4 in Verbindung mit § 33f Abs. 1 oder § 33g Nr. 2 erlassenen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit sie fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 2. Waren im Reisegewerbe a) entgegen § 56 Abs. 1 Nr. 1 vertreibt, b) entgegen § 56 Abs. 1 Nr. 2 feilbietet oder ankauft oder c) entgegen § 56 Abs. 1 Nr. 3 feilbietet, 3. (weggefallen) 4. (weggefallen) 5. (weggefallen) 6. entgegen § 56 Abs. 1 Nr. 6 Rckkauf- oder Darlehensgeschfte abschließt oder vermittelt, 7. einer vollziehbaren Auflage nach a) § 55 Abs. 3, auch in Verbindung mit § 56 Abs. 2 Satz 3 zweiter Halbsatz, b) § 60a Abs. 2 Satz 4 in Verbindung mit § 33d Abs. 1 Satz 2 oder c) § 60a Abs. 3 Satz 2 in Verbindung mit § 33i Abs. 1 Satz 2 zuwiderhandelt, 8. einer Rechtsverordnung nach § 61a Abs. 2 Satz 1 in Verbindung mit § 34a Abs. 2, § 34b Abs. 8, § 34d Abs. 8 Satz 1 Nr. 1 oder 3, Satz 2 oder 3 oder § 34e Abs. 3 Satz 3 oder 4 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist oder 9. einer Rechtsverordnung nach § 61a Abs. 2 Satz 1 in Verbindung mit § 34c Abs. 3 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund dieser Rechtsverordnung zuwiderhandelt, 661
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soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. (3) Ordnungswidrig handelt ferner, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 55c eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erstattet, 2. an Sonn- oder Feiertagen eine im § 55e Abs. 1 bezeichnete Ttigkeit im Reisegewerbe ausbt, 3. entgegen § 60c Abs. 1 Satz 1, auch in Verbindung mit § 56 Abs. 2 Satz 3 zweiter Halbsatz oder § 60c Abs. 2 Satz 2 oder Abs. 3 Satz 2, die Reisegewerbekarte oder eine dort genannte Unterlage nicht bei sich fhrt oder nicht oder nicht rechtzeitig vorzeigt oder eine dort genannte Ttigkeit nicht oder nicht rechtzeitig einstellt, 4. entgegen § 60c Abs. 1 Satz 2, auch in Verbindung mit § 56 Abs. 2 Satz 3, die gefhrten Waren nicht vorlegt, 5. (weggefallen) 6. entgegen § 56a Absatz 1 Satz 1 die Veranstaltung eines Wanderlagers nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig anzeigt oder die Art der Ware oder der Dienstleistung oder den Ort der Veranstaltung in der çffentlichen Ankndigung nicht angibt, 7. entgegen § 56a Absatz 1 Satz 2 unentgeltliche Zuwendungen einschließlich Preisausschreiben, Verlosungen oder Ausspielungen ankndigt, 8. entgegen § 56a Absatz 1 Satz 4 als Veranstalter ein Wanderlager von einer Person leiten lßt, die in der Anzeige nicht genannt ist, 9. einer vollziehbaren Anordnung nach § 56a Absatz 2 zuwiderhandelt, 10. entgegen § 60c Abs. 2 Satz 1 eine Zweitschrift oder eine beglaubigte Kopie der Reisegewerbekarte nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt oder 11. entgegen § 60c Abs. 3 Satz 1 eine dort genannte Unterlage nicht mit sich fhrt. 662
§ 146 (4) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 Buchstabe a und Nr. 3 Buchstabe a mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 Buchstabe b, Nr. 2, 2a, 3 Buchstabe b, Nr. 4 und des Absatzes 2 Nr. 9 mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro, in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 1 bis 8 mit einer Geldbuße bis zu zweitausendfnfhundert Euro, in den Fllen des Absatzes 3 mit einer Geldbuße bis zu eintausend Euro geahndet werden. § 146 Verletzung sonstiger Vorschriften ber die Ausbung eines Gewerbes (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. einer vollziehbaren Anordnung a) nach § 35 Abs. 1 Satz 1 oder 2, b) nach § 35 Abs. 7a Satz 1, 3 in Verbindung mit Abs. 1 Satz 1 oder 2 oder c) nach § 35 Abs. 9 in Verbindung mit den in den Buchstaben a oder b genannten Vorschriften zuwiderhandelt, 1a. einer mit einer Erlaubnis nach § 35 Abs. 2, auch in Verbindung mit Abs. 9, verbundenen vollziehbaren Auflage zuwiderhandelt oder 2. entgegen einer vollziehbaren Anordnung nach § 51 Satz 1 eine gewerbliche Anlage benutzt. (2) Ordnungswidrig handelt ferner, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. einer Rechtsverordnung nach § 6c oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 2. entgegen § 14 Abs. 1 bis 4 eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erstattet, 3. entgegen § 14 Absatz 3 Satz 2 oder Satz 3 eine dort genannte Angabe nicht, nicht richtig, nicht vollstndig, nicht in www.WALHALLA.de
§§ 147 – 147a der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig anbringt, 4. entgegen § 29 Abs. 1, auch in Verbindung mit Abs. 4, jeweils auch in Verbindung mit § 61a Abs. 1 oder § 71b Abs. 1, eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt, 5. im Wochenmarktverkehr andere als nach § 67 Abs. 1 oder 2 zugelassene Waren feilbietet, 6. entgegen § 69 Abs. 3 eine Anzeige nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig erstattet, 7. einer vollziehbaren Auflage nach § 69a Abs. 2, auch in Verbindung mit § 60b Abs. 2 erster Halbsatz, zuwiderhandelt, 8. einer vollziehbaren Anordnung nach § 70a Abs. 1, auch in Verbindung mit § 60b Abs. 2, zuwiderhandelt, durch die die Teilnahme an einer dort genannten Veranstaltung a) zum Zwecke der Ausbung einer Ttigkeit nach § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 oder b) zum Zwecke der Ausbung einer sonstigen gewerbsmßigen Ttigkeit untersagt wird, 9. entgegen § 70a Abs. 3 das Versteigerergewerbe auf einer Veranstaltung im Sinne der §§ 64 bis 68 ausbt, 10. (weggefallen) 11. einer Rechtsverordnung nach § 71b Abs. 2 Satz 1 in Verbindung mit § 34a Abs. 2, § 34b Abs. 8, § 34d Abs. 8 Satz 1 Nr. 1 oder 3, Satz 2 oder 3 oder § 34e Abs. 3 Satz 3 oder 4 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 11a. einer Rechtsverordnung nach § 71b Abs. 2 Satz 1 in Verbindung mit § 34c Abs. 3 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund dieser Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die www.WALHALLA.de
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Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist oder 12. entgegen einer nach § 133 Abs. 2 Satz 1 ergangenen Rechtsverordnung die Berufsbezeichnung „Baumeister“ oder eine Berufsbezeichnung fhrt, die das Wort „Baumeister“ enthlt und auf eine Ttigkeit im Baugewerbe hinweist. (3) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 8 Buchstabe a mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, in den Fllen des Absatzes 1 und 2 Nr. 11a mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro, in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 4 und 7 mit einer Geldbuße bis zu zweitausendfnfhundert Euro, in den brigen Fllen des Absatzes 2 mit einer Geldbuße bis zu eintausend Euro geahndet werden. § 147 Verletzung von Arbeitsschutzvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. eine Besichtigung oder Prfung nach § 139b Abs. 1 Satz 2, Abs. 4, 6 Satz 1 oder 2 nicht gestattet oder 2. entgegen § 139b Abs. 5 eine vorgeschriebene statistische Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße geahndet werden. § 147a Verbotener Erwerb von Edelmetallen und Edelsteinen (1) Es ist verboten, von Minderjhrigen gewerbsmßig 1. Edelmetalle (Gold, Silber, Platin oder Platinbeimetalle), edelmetallhaltige Legierungen sowie Waren aus Edelmetall oder edelmetallhaltigen Legierungen oder 2. Edelsteine, Schmucksteine, synthetische Steine oder Perlen zu erwerben. (2) 1Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig Gegenstnde der in Absatz 1 bezeichneten Art von Minderjhrigen ge663
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werbsmßig erwirbt. 2Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden. § 147b Verbotene Annahme von Entgelten fr Pauschalreisen (1) Ordnungswidrig handelt, wer entgegen § 651k Abs. 4 Satz 1, auch in Verbindung mit Absatz 5 Satz 2 des Brgerlichen Gesetzbuchs, ohne bergabe eines Sicherungsscheins oder ohne Nachweis einer Sicherheitsleistung eine Zahlung des Reisenden auf den Reisepreis fordert oder annimmt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden.
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§ 148 Strafbare Verletzung gewerberechtlicher Vorschriften Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. eine in § 144 Abs. 1, § 145 Abs. 1, 2 Nr. 2 oder 6 oder § 146 Abs. 1 bezeichnete Zuwiderhandlung beharrlich wiederholt oder 2. durch eine in § 144 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe b, Abs. 2 Nr. 1, § 145 Abs. 1, 2 Nr. 1 oder 2 oder § 146 Abs. 1 bezeichnete Zuwiderhandlung Leben oder Gesundheit eines anderen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefhrdet. § 148a Strafbare Verletzung von Prferpflichten (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer als Prfer oder als Gehilfe eines Prfers ber das Ergebnis einer Prfung nach § 16 Abs. 1 oder 2 der Makler- und Bautrgerverordnung falsch berichtet oder erhebliche Umstnde im Bericht verschweigt. (2) Handelt der Tter gegen Entgelt oder in der Absicht, sich oder einen anderen zu bereichern oder einen anderen zu schdigen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder Geldstrafe.
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§§ 147b – 149 § 148b Fahrlssige Hehlerei von Edelmetallen und Edelsteinen Wer gewerbsmßig mit den in § 147a Abs. 1 bezeichneten Gegenstnden Handel treibt oder gewerbsmßig Edelmetalle und edelmetallhaltige Legierungen und Rckstnde hiervon schmilzt, probiert oder scheidet oder aus den Gemengen und Verbindungen von Edelmetallabfllen mit Stoffen anderer Art Edelmetalle wiedergewinnt und beim Betrieb eines derartigen Gewerbes einen der in § 147a Abs. 1 bezeichneten Gegenstnde, von dem er fahrlssig nicht erkannt hat, daß ihn ein anderer gestohlen oder sonst durch eine gegen ein fremdes Vermçgen gerichtete rechtswidrige Tat erlangt hat, ankauft oder sich oder einem Dritten verschafft, ihn absetzt oder absetzen hilft, um sich oder einen anderen zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Titel XI Gewerbezentralregister § 149 Einrichtung eines Gewerbezentralregisters (1) Das Bundesamt fr Justiz (Registerbehçrde) fhrt ein Gewerbezentralregister. (2) 1In das Register sind einzutragen 1. die vollziehbaren und die nicht mehr anfechtbaren Entscheidungen einer Verwaltungsbehçrde, durch die wegen Unzuverlssigkeit oder Ungeeignetheit a) ein Antrag auf Zulassung (Erlaubnis, Genehmigung, Konzession, Bewilligung) zu einem Gewerbe oder einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung abgelehnt oder eine erteilte Zulassung zurckgenommen oder widerrufen, b) die Ausbung eines Gewerbes, die Ttigkeit als Vertretungsberechtigter einer Gewerbetreibenden oder als mit der Leitung eines Gewerbebetriebes beauftragte Person oder der Betrieb oder die Leitung einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung untersagt, www.WALHALLA.de
§§ 150 – 150a c) ein Antrag auf Erteilung eines Befhigungsscheines nach § 20 des Sprengstoffgesetzes abgelehnt oder ein erteilter Befhigungsschein entzogen oder d) im Rahmen eines Gewerbebetriebes oder einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung die Befugnis zur Einstellung oder Ausbildung von Auszubildenden entzogen oder die Beschftigung, Beaufsichtigung, Anweisung oder Ausbildung von Kindern und Jugendlichen verboten wird, 2. Verzichte auf eine Zulassung zu einem Gewerbe oder einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung whrend eines Rcknahme- oder Widerrufsverfahrens, 3. rechtskrftige Bußgeldentscheidungen insbesondere auch solche wegen einer Steuerordnungswidrigkeit, die a) bei oder in Zusammenhang mit der Ausbung eines Gewerbes oder dem Betrieb einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung oder b) bei der Ttigkeit in einem Gewerbe oder einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung von einem Vertreter oder Beauftragten im Sinne des § 9 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten oder von einer Person, die in einer Rechtsvorschrift ausdrcklich als Verantwortlicher bezeichnet ist, begangen worden ist, wenn die Geldbuße mehr als 200 Euro betrgt, 4. rechtskrftige strafgerichtliche Verurteilungen wegen einer Straftat nach den §§ 10 und 11 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes, nach den §§ 15 und 15a des Arbeitnehmerberlassungsgesetzes oder nach § 266a Abs. 1, 2 und 4 des Strafgesetzbuches, die bei oder im Zusammenhang mit der Ausbung eines Gewerbes oder dem Betrieb einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung begangen worden ist, wenn auf Freiheitsstrafe von mehr als drei Monaten oder Geldstrafe von mehr als 90 Tagesstzen erkannt worden ist. www.WALHALLA.de
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Von der Eintragung sind Entscheidungen und Verzichte ausgenommen, die nach § 28 des Straßenverkehrsgesetzes in das Verkehrszentralregister einzutragen sind. 2
§ 150 Auskunft auf Antrag des Betroffenen (1) Auf Antrag erteilt die Registerbehçrde einer Person Auskunft ber den sie betreffenden Inhalt des Registers. (2) 1Der Antrag ist bei der gemß § 155 Abs. 2 bestimmten Behçrde zu stellen. 2Der Antragsteller hat seine Identitt und, wenn er als gesetzlicher Vertreter handelt, seine Vertretungsmacht nachzuweisen; er kann sich bei der Antragstellung nicht durch einen Bevollmchtigten vertreten lassen. 3Die Behçrde nimmt die Gebhr fr die Auskunft entgegen, behlt davon drei Achtel ein und fhrt den Restbetrag an die Bundeskasse ab. (3) 1Wohnt der Antragsteller außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes, so kann er den Antrag unmittelbar bei der Registerbehçrde stellen. 2Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend. (4) Die bersendung der Auskunft an eine andere Person als den Betroffenen ist nicht zulssig. (5) 1Fr die Vorbereitung der Entscheidung ber einen Antrag auf Zulassung zu einem Gewerbe oder einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung, auf Erteilung eines Befhigungsscheins nach § 20 des Sprengstoffgesetzes oder zur berprfung der Zuverlssigkeit nach § 38 Abs. 1 kann die Auskunft auch zur Vorlage bei einer Behçrde beantragt werden. 2Wird die Auskunft zur Vorlage bei einer Behçrde beantragt, ist sie der Behçrde unmittelbar zu bersenden. 3Die Behçrde hat dem Betroffenen auf Verlangen Einsicht in die Auskunft zu gewhren. § 150a Auskunft an Behçrden oder çffentliche Auftraggeber (1) 1Ausknfte aus dem Register werden fr 1. die Verfolgung wegen einer a) in § 148 Nr. 1, 665
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b) in § 404 Abs. 1, 2 Nr. 3 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch, in § 8 Abs. 1 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes, in § 23 Abs. 1 und 2 des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes, § 18 Abs. 1 und 2 des Mindestarbeitbedingungengesetzes und in § 16 Abs. 1 bis 2 des Arbeitnehmerberlassungsgesetzes bezeichneten Ordnungswidrigkeit, 2. die Vorbereitung a) der Entscheidung ber die in § 149 Abs. 2 Nr. 1 Buchstaben a und c bezeichneten Antrge, b) der brigen in § 149 Abs. 2 Nr. 1 Buchstaben a bis d bezeichneten Entscheidungen, c) von Verwaltungsentscheidungen auf Grund des Straßenverkehrsgesetzes, des Fahrlehrergesetzes, des Fahrpersonalgesetzes, des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes oder der auf Grund dieser Gesetze erlassenen Rechtsvorschriften ber Eintragungen, die das Personenbefçrderungsgesetz oder das Gterkraftverkehrsgesetz betreffen, 3. die Vorbereitung von Rechtsvorschriften und allgemeinen Verwaltungsvorschriften, insoweit nur in anonymisierter Form, 4. die Vorbereitung von vergaberechtlichen Entscheidungen ber strafgerichtliche Verurteilungen und Bußgeldentscheidungen nach § 21 Abs. 1 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes, § 23 Abs. 1 und 2 des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes, § 18 Abs. 1 und 2 des Mindestarbeitbedingungengesetzes erteilt. 2Auskunftsberechtigt sind die Behçrden und çffentlichen Auftraggeber im Sinne des § 98 Nr. 1 bis 3 und 5 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrnkungen, denen die in Satz 1 bezeichneten Aufgaben obliegen. (2) Ausknfte aus dem Register werden ferner 1. den Gerichten und Staatsanwaltschaften ber die in § 149 Abs. 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Eintragungen fr Zwecke der Rechtspflege, zur Verfolgung von Strafta666
§ 150b ten nach § 148 Nr. 1, nach § 95 Abs. 1 Nr. 4 des Aufenthaltsgesetzes und § 12 Abs. 4 Nr. 2 des Jugendschutzgesetzes auch ber die in § 149 Abs. 2 Nr. 3 bezeichneten Eintragungen, 2. den Kriminaldienst verrichtenden Dienststellen der Polizei fr Zwecke der Verhtung und Verfolgung der in § 74c Abs. 1 Nr. 1 bis 6 des Gerichtsverfassungsgesetzes aufgefhrten Straftaten ber die in § 149 Abs. 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Eintragungen, 3. den zustndigen Behçrden fr die Aufhebung der in § 149 Abs. 2 Nr. 3 bezeichneten Bußgeldentscheidungen, auch wenn die Geldbuße weniger als 200 Euro betrgt, 4. den nach § 81 Abs. 10 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrnkungen zustndigen Behçrden zur Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten nach § 81 Abs. 1 bis 3 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrnkungen die in § 149 Abs. 2 Nr. 3 bezeichneten Eintragungen, erteilt. (3) Ausknfte ber Bußgeldentscheidungen wegen einer Steuerordnungswidrigkeit drfen nur in den in Absatz 1 Nr. 1 und 2 genannten Fllen erteilt werden. (4) Die auskunftsberechtigten Stellen haben den Zweck anzugeben, fr den die Auskunft bençtigt wird. (5) Die nach Absatz 1 Satz 2 auskunftsberechtigten Stellen haben dem Betroffenen auf Verlangen Einsicht in die Auskunft aus dem Register zu gewhren. (6) Die Ausknfte aus dem Register drfen nur den mit der Entgegennahme oder Bearbeitung betrauten Bediensteten zur Kenntnis gebracht werden. § 150b Auskunft fr die wissenschaftliche Forschung (1) Die Registerbehçrde kann Hochschulen, anderen Einrichtungen, die wissenschaftliche Forschung betreiben, und çffentlichen Stellen Auskunft aus dem Register erteilen, soweit diese fr die Durchfhrung bestimmter wiswww.WALHALLA.de
§ 151 senschaftlicher Forschungsarbeiten erforderlich ist. (2) Die Auskunft ist zulssig, soweit das çffentliche Interesse an der Forschungsarbeit das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluß der Auskunft erheblich berwiegt. (3) Die Auskunft wird in anonymisierter Form erteilt, wenn der Zweck der Forschungsarbeit unter Verwendung solcher Informationen erreicht werden kann. (4) 1Vor Erteilung der Auskunft wird von der Registerbehçrde zur Geheimhaltung verpflichtet, wer nicht Amtstrger oder fr den çffentlichen Dienst besonders Verpflichteter ist. 2§ 1 Abs. 2 und 3 des Verpflichtungsgesetzes findet entsprechende Anwendung. (5) 1Die personenbezogenen Informationen drfen nur fr die Forschungsarbeit verwendet werden, fr die die Auskunft erteilt worden ist. 2Die Verwendung fr andere Forschungsarbeiten oder die Weitergabe richtet sich nach den Abstzen 1 bis 4 und bedarf der Zustimmung der Registerbehçrde. (6) 1Die Informationen sind gegen unbefugte Kenntnisnahme durch Dritte zu schtzen. 2Die wissenschaftliche Forschung betreibende Stelle hat dafr zu sorgen, daß die Verwendung der personenbezogenen Informationen rumlich und organisatorisch getrennt von der Erfllung solcher Verwaltungsaufgaben oder Geschftszwecke erfolgt, fr die diese Informationen gleichfalls von Bedeutung sein kçnnen. (7) 1Sobald der Forschungszweck es erlaubt, sind die personenbezogenen Informationen zu anonymisieren. 2Solange dies noch nicht mçglich ist, sind die Merkmale gesondert aufzubewahren, mit denen Einzelangaben ber persçnliche oder sachliche Verhltnisse einer bestimmten oder bestimmbaren Person zugeordnet werden kçnnen. 3Sie drfen mit den Einzelangaben nur zusammengefhrt werden, soweit der Forschungszweck dies erfordert. (8) Wer nach den Abstzen 1 bis 3 personenbezogene Informationen erhalten hat, darf diese nur verçffentlichen, wenn dies fr www.WALHALLA.de
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die Darstellung von Forschungsergebnissen ber Ereignisse der Zeitgeschichte unerlßlich ist. (9) Ist der Empfnger eine nicht-çffentliche Stelle, gilt § 38 des Bundesdatenschutzgesetzes mit der Maßgabe, daß die Aufsichtsbehçrde die Ausfhrung der Vorschriften ber den Datenschutz auch dann berwacht, wenn keine hinreichenden Anhaltspunkte fr eine Verletzung dieser Vorschriften vorliegen oder wenn der Empfnger die personenbezogenen Informationen nicht in Dateien verarbeitet. § 151 Eintragungen in besonderen Fllen (1) In den Fllen des § 149 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a und b ist die Eintragung auch bei 1. dem Vertretungsberechtigten einer juristischen Person, 2. der mit der Leitung des Betriebs oder einer Zweigniederlassung beauftragten Person, die unzuverlssig oder ungeeignet sind, vorzunehmen, in den Fllen des § 149 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b jedoch nur, sofern dem Betroffenen die Ausbung eines Gewerbes oder die Ttigkeit als Vertretungsberechtigter eines Gewerbetreibenden oder als mit der Leitung eines Gewerbebetriebes beauftragte Person nicht selbst untersagt worden ist. (2) Wird eine nach § 149 Abs. 2 Nr. 1 eingetragene vollziehbare Entscheidung unanfechtbar, so ist dies in das Register einzutragen. (3) Sind in einer Bußgeldentscheidung mehrere Geldbußen festgesetzt (§ 20 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten), von denen nur ein Teil einzutragen ist, so sind lediglich diese einzutragen. (4) In das Register ist der rechtskrftige Beschluß einzutragen, durch den das Gericht hinsichtlich einer eingetragenen Bußgeldentscheidung die Wiederaufnahme des Verfahrens anordnet (§ 85 Abs. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten). (5) 1Wird durch die endgltige Entscheidung in dem Wiederaufnahmeverfahren die frhere Entscheidung aufrechterhalten, so ist dies 667
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in das Register einzutragen. 2Andernfalls wird die Eintragung nach Absatz 4 aus dem Register entfernt. 3Enthlt die neue Entscheidung einen einzutragenden Inhalt, so ist dies mitzuteilen. § 152 Entfernung von Eintragungen (1) Wird eine nach § 149 Abs. 2 Nr. 1 eingetragene Entscheidung aufgehoben oder eine solche Entscheidung oder ein nach § 149 Abs. 2 Nr. 2 eingetragener Verzicht durch eine sptere Entscheidung gegenstandslos, so wird die Entscheidung oder der Verzicht aus dem Register entfernt.
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(2) Ebenso wird verfahren, wenn die Behçrde eine befristete Entscheidung erlassen hat oder in der Mitteilung an das Register bestimmt hat, daß die Entscheidung nur fr eine bestimmte Frist eingetragen werden soll, und diese Frist abgelaufen ist. (3) Das gleiche gilt, wenn die Vollziehbarkeit einer nach § 149 Abs. 2 Nr. 1 eingetragenen Entscheidung auf Grund behçrdlicher oder gerichtlicher Entscheidung entfllt. (4) Eintragungen, die eine ber 80 Jahre alte Person betreffen, werden aus dem Register entfernt. (5) Wird ein Bußgeldbescheid in einem Strafverfahren aufgehoben (§ 86 Abs. 1, § 102 Abs. 2 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten), so wird die Eintragung aus dem Register entfernt. (6) 1Eintragungen ber Personen, deren Tod der Registerbehçrde amtlich mitgeteilt worden ist, werden ein Jahr nach dem Eingang der Mitteilung aus dem Register entfernt. 2Whrend dieser Zeit darf ber die Eintragungen keine Auskunft erteilt werden. (7) 1Eintragungen ber juristische Personen und Personenvereinigungen nach § 149 Abs. 2 Nr. 1 und 2 werden nach Ablauf von zwanzig Jahren seit dem Tag der Eintragung aus dem Register entfernt. 2Enthlt das Register mehrere Eintragungen, so ist die Entfernung einer Eintragung erst zulssig, wenn fr alle Eintragungen die Voraussetzungen der Entfernung vorliegen. 668
§§ 152 – 153 § 153 Tilgung von Eintragungen (1) Die Eintragungen nach § 149 Abs. 2 Nr. 3 sind nach Ablauf einer Frist 1. von drei Jahren, wenn die Hçhe der Geldbuße nicht mehr als 300 Euro betrgt, 2. von fnf Jahren in den brigen Fllen zu tilgen. (2) 1Eintragungen nach § 149 Abs. 2 Nr. 4 sind nach Ablauf einer Frist von fnf Jahren zu tilgen. 2Ohne Rcksicht auf den Lauf der Frist nach Satz 1 wird eine Eintragung getilgt, wenn ihre Tilgung im Zentralregister nach § 49 des Bundeszentralregistergesetzes angeordnet wird. (3) 1Der Lauf der Frist beginnt bei Eintragungen nach Absatz 1 mit der Rechtskraft der Entscheidung, bei Eintragungen nach Absatz 2 mit dem Tag des ersten Urteils. 2Dieser Zeitpunkt bleibt auch maßgebend, wenn eine Entscheidung im Wiederaufnahmeverfahren rechtskrftig abgendert worden ist. (4) Enthlt das Register mehrere Eintragungen, so ist die Tilgung einer Eintragung erst zulssig, wenn bei allen Eintragungen die Frist des Absatzes 1 oder 2 abgelaufen ist. (5) 1Eine zu tilgende Eintragung wird ein Jahr nach Eintritt der Voraussetzungen fr die Tilgung aus dem Register entfernt. 2Whrend dieser Zeit darf ber die Eintragung keine Auskunft erteilt werden. (6) 1Ist die Eintragung im Register getilgt worden oder ist sie zu tilgen, so drfen die Ordnungswidrigkeit und die Bußgeldentscheidung nicht mehr zum Nachteil des Betroffenen verwertet werden. 2Dies gilt nicht, wenn der Betroffene die Zulassung zu einem Gewerbe oder einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung beantragt, falls die Zulassung sonst zu einer erheblichen Gefhrdung der Allgemeinheit fhren wrde, oder der Betroffene die Aufhebung einer die Ausbung des Gewerbes oder einer sonstigen wirtschaftlichen Unternehmung untersagenden Entscheidung beantragt. 3Hinsichtlich einer getilgten oder zu tilgenden strafgerichtlichen Verurteilung gelten die §§ 51 und 52 des Bundeszentralregistergesetzes. www.WALHALLA.de
§§ 153a – 156 (7) Absatz 6 ist entsprechend anzuwenden auf rechtskrftige Bußgeldentscheidungen wegen Ordnungswidrigkeiten im Sinne des § 149 Abs. 2 Nr. 3, bei denen die Geldbuße nicht mehr als 200 Euro betrgt, sofern seit dem Eintritt der Rechtskraft der Entscheidung mindestens drei Jahre vergangen sind. § 153a Mitteilungen zum Gewerbezentralregister (1) 1Die Behçrden und die Gerichte teilen dem Gewerbezentralregister die einzutragenden Entscheidungen, Feststellungen und Tatsachen mit. 2§ 30 der Abgabenordnung steht den Mitteilungen von Entscheidungen im Sinne des § 149 Abs. 2 Nr. 3 nicht entgegen. (2) Erhlt die Registerbehçrde eine Mitteilung ber die nderung des Namens einer Person, ber die das Register eine Eintragung enthlt, so ist der neue Name bei der Eintragung zu vermerken. § 153b Verwaltungsvorschriften 1Die nheren Bestimmungen ber den Aufbau des Registers trifft das Bundesministerium der Justiz im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie. 2Soweit die Bestimmungen die Erfassung und Aufbereitung der Daten sowie die Auskunftserteilung betreffen, werden sie von der Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates getroffen. Schlußbestimmungen § 154 (weggefallen) § 155 Landesrecht, Zustndigkeiten (1) Wo in diesem Gesetz auf die Landesgesetze verwiesen ist, sind unter den letzteren auch die verfassungs- oder gesetzmßig erlassenen Rechtsverordnungen zu verstehen. (2) Die Landesregierungen oder die von ihnen bestimmten Stellen bestimmen die fr die Ausfhrung dieses Gesetzes und der nach diesem Gesetz ergangenen Rechtsverordnungen zustndigen Behçrde, soweit in diesem Gesetz nichts anderes bestimmt ist. www.WALHALLA.de
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(3) Die Landesregierungen werden ermchtigt, ihre Befugnis zum Erlaß von Rechtsverordnungen auf oberste Landesbehçrden und auf andere Behçrden zu bertragen und dabei zu bestimmen, daß diese ihre Befugnis durch Rechtsverordnung auf nachgeordnete oder ihrer Aufsicht unterstehende Behçrden weiter bertragen kçnnen. (4) (weggefallen) (5) Die Senate der Lnder Berlin, Bremen und Hamburg werden ermchtigt, zustndige çffentliche Stellen oder zustndige Behçrden von mehreren Verwaltungseinheiten fr Zwecke der Datenverarbeitung als einheitliche Stelle oder Behçrde zu bestimmen. § 155a Versagung der Auskunft zu Zwecken des Zeugenschutzes Fr die Versagung der Auskunft zu Zwecken des Zeugenschutzes gilt § 44a des Bundeszentralregistergesetzes entsprechend. § 156 bergangsregelungen (1) 1Gewerbetreibende, die vor dem 1. Januar 2007 Versicherungen im Sinne des § 34d Abs. 1 vermittelt haben, bedrfen bis zum 1. Januar 2009 keiner Erlaubnis. 2Abweichend von § 34d Abs. 7 hat in diesem Fall auch die Registrierung bis zu dem Zeitpunkt zu erfolgen, ab dem die Erlaubnispflicht besteht. 3Wenn die Voraussetzungen des § 34d Abs. 4 vorliegen, gilt Satz 1 entsprechend fr die Registrierungspflicht nach § 34d Abs. 7. (2) 1Versicherungsvermittler im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 sind verpflichtet, eine Haftpflichtversicherung nach § 34d Abs. 2 Nr. 3 abzuschließen und fr die Dauer ihrer Ttigkeit aufrechtzuerhalten, es sei denn, die Voraussetzungen des § 34d Abs. 4 liegen vor. 2Die zustndige Behçrde hat die Versicherungsvermittlung zu untersagen, wenn die erforderliche Haftpflichtversicherung nach § 34d Abs. 2 Nr. 3 nicht nachgewiesen werden kann. (3) 1Abweichend von Absatz 1 mssen Personen mit einer Erlaubnis zur Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten auf dem Gebiet der Versicherungsberatung (Artikel 1 § 1 Abs. 1 Nr. 2 des Rechtsberatungsgesetzes) 669
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die Erlaubnis nach § 34e Abs. 1 zugleich mit der Registrierung nach § 34d Abs. 7 beantragen. 2Wird die Erlaubnis unter Vorlage der bisherigen Erlaubnisurkunde beantragt, so erfolgt keine Prfung der Sachkunde, der Zuverlssigkeit und der Vermçgensverhltnisse nach § 34d Abs. 2 Nr. 1, 2 und 4. 3Die Erlaubnis nach dem Rechtsberatungsgesetz erlischt mit der bestandskrftigen Entscheidung ber den Erlaubnisantrag nach § 34e
§ 157 Abs. 1. 4Bis zu diesem Zeitpunkt gilt sie als Erlaubnis nach § 34e Abs. 1. § 157 bergangsregelung zu § 34c Fr einen Gewerbetreibenden, der am 1. November 2007 eine Erlaubnis fr den Abschluss von Vertrgen im Sinne des § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 hat, gilt die Erlaubnis fr die Anlageberatung im Sinne des § 34c Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 als zu diesem Zeitpunkt erteilt.
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V.1 Anlage 1
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Anlage 2 Anlage 2
(hier nicht aufgenommen)
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V.1 Anlage 3
(hier nicht aufgenommen)
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HandwO: Handwerksordnung
Inhaltsbersicht
Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung – HwO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. September 1998 (BGBl. I S. 3074; 2006 BGBl. I S. 2095) 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie im Gewerberecht und in weiteren Rechtsvorschriften vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2091) I n h a l ts b e r si ch t
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Erster Teil Ausbung eines Handwerks und eines handwerkshnlichen Gewerbes Erster Abschnitt Berechtigung zum selbstndigen Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks . . . . . . . . . . . . . . Zweiter Abschnitt Handwerksrolle . . . . . . . . . . . Dritter Abschnitt Zulassungsfreie Handwerke und handwerkshnliche Gewerbe . . . . . . . . . . . . . . . . Zweiter Teil Berufsbildung im Handwerk Erster Abschnitt Berechtigung zum Einstellen und Ausbilden . . . . . . . . . . . . Zweiter Abschnitt Ausbildungsordnung, nderung der Ausbildungszeit Dritter Abschnitt Verzeichnis der Berufsausbildungsverhltnisse Vierter Abschnitt Prfungswesen . . . . . . . . . . . Fnfter Abschnitt Regelung und berwachung der Berufsausbildung . . . . . . 1
§§
1 bis 5b 6 bis 17
18 bis 20
21 bis 24
25 bis 27c
28 bis 30 31 bis 40
41 und 41a
Sechster Abschnitt Berufliche Fortbildung, berufliche Umschulung . . . . . 42 bis 42j Siebenter Abschnitt Berufliche Bildung behinderter Menschen, Berufsausbildungsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42k bis 42q Achter Abschnitt Berufsbildungsausschuss . . . . 43 bis 44b Dritter Teil Meisterprfung, Meistertitel Erster Abschnitt Meisterprfung in einem zulassungspflichtigen Handwerk . . . . . . . . . . . . . . . 45 bis 51 Zweiter Abschnitt Meisterprfung in einem zulassungsfreien Handwerk oder in einem handwerkshnlichen Gewerbe 51a bis 51d Vierter Teil Organisation des Handwerks Erster Abschnitt Handwerksinnungen . . . . . . . Zweiter Abschnitt Innungsverbnde . . . . . . . . . . Dritter Abschnitt Kreishandwerkerschaften . . . Vierter Abschnitt Handwerkskammern . . . . . . .
52 bis 78 79 bis 85 86 bis 89 90 bis 116
) Bercksichtigt sind die nderungen zum 28. Dezember 2009 durch das Gesetz zur Umsetzung der Dienstleistungsrichtlinie im Gewerberecht und in weiteren Rechtsvorschriften vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2091).
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V.2
Inhaltsbersicht
HandwO: Handwerksordnung
Fnfter Teil Bußgeld-, bergangs- und Schlussvorschriften Erster Abschnitt Bußgeldvorschriften . . . . . . . 117 bis 118a Zweiter Abschnitt bergangsvorschriften . . . . . 119 bis 124b Dritter Abschnitt Schlussvorschriften . . . . . . . . 125
Zweiter Abschnitt Wahlbezirk . . . . . . . . . . . . . .
3
Dritter Abschnitt Aufteilung der Mitglieder der Vollversammlung . . . . . . . . .
4
Vierter Abschnitt (weggefallen) . . . . . . . . . . . .
5 bis 6
Fnfter Abschnitt Wahlvorschlge . . . . . . . . . . .
7 bis 11
Sechster Abschnitt Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12 bis 18
Siebenter Abschnitt (weggefallen) . . . . . . . . . . . .
19
Achter Abschnitt Wegfall der Wahlhandlung . .
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Neunter Abschnitt Beschwerdeverfahren, Kosten
21 und 22
Anlage A Anlage B Anlage C zu dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) Wahlordnung fr die Wahlen der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammern Erster Abschnitt Zeitpunkt der Wahl, Wahlleiter und Wahlausschuss . . . . . . . . 1 und 2
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Anlage D
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 1– 3
Erster Teil Ausbung eines Handwerks und eines handwerkshnlichen Gewerbes
Gewerbe streicht, ganz oder teilweise zusammenfaßt oder trennt oder Bezeichnungen fr sie festsetzt, soweit es die technische und wirtschaftliche Entwicklung erfordert.
Erster Abschnitt Berechtigung zum selbstndigen Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks
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§ 1 (Erfordernis der Eintragung in die Handwerksrolle) (1) Der selbstndige Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks als stehendes Gewerbe ist nur den in der Handwerksrolle eingetragenen natrlichen und juristischen Personen und Personengesellschaften gestattet. Personengesellschaften im Sinne dieses Gesetzes sind Personenhandelsgesellschaften und Gesellschaften des brgerlichen Rechts. (2) Ein Gewerbebetrieb ist ein Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks, wenn er handwerksmßig betrieben wird und ein Gewerbe vollstndig umfaßt, das in der Anlage A aufgefhrt ist, oder Ttigkeiten ausgebt werden, die fr dieses Gewerbe wesentlich sind (wesentliche Ttigkeiten). Keine wesentlichen Ttigkeiten sind insbesondere solche, die 1. in einem Zeitraum von bis zu drei Monaten erlernt werden kçnnen, 2. zwar eine lngere Anlernzeit verlangen, aber fr das Gesamtbild des betreffenden zulassungspflichtigen Handwerks nebenschlich sind und deswegen nicht die Fertigkeiten und Kenntnisse erfordern, auf die die Ausbildung in diesem Handwerk hauptschlich ausgerichtet ist, oder 3. nicht aus einem zulassungspflichtigen Handwerk entstanden sind. Die Ausbung mehrerer Ttigkeiten im Sinne des Satzes 2 Nr. 1 und 2 ist zulssig, es sei denn, die Gesamtbetrachtung ergibt, dass sie fr ein bestimmtes zulassungspflichtiges Handwerk wesentlich sind. (3) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Anlage A zu diesem Gesetz dadurch zu ndern, daß es darin aufgefhrte 676
§ 2 (Anwendung auf gewerbliche Betriebe der çffentlichen Hand und handwerkliche Nebenbetriebe) Die Vorschriften dieses Gesetzes fr den selbstndigen Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks gelten auch 1. fr gewerbliche Betriebe des Bundes, der Lnder, der Gemeinden und der sonstigen juristischen Personen des çffentlichen Rechts, in denen Waren zum Absatz an Dritte handwerksmßig hergestellt oder Leistungen fr Dritte handwerksmßig bewirkt werden, 2. fr handwerkliche Nebenbetriebe, die mit einem Versorgungs- oder sonstigen Betrieb der in Nummer 1 bezeichneten çffentlich-rechtlichen Stellen verbunden sind, 3. fr handwerkliche Nebenbetriebe, die mit einem Unternehmen eines zulassungspflichtigen Handwerks, der Industrie, des Handels, der Landwirtschaft oder sonstiger Wirtschafts- und Berufszweige verbunden sind. § 3 (Begriffsbestimmungen: Handwerklicher Nebenbetrieb – Hilfsbetrieb) (1) Ein handwerklicher Nebenbetrieb im Sinne des § 2 Nr. 2 und 3 liegt vor, wenn in ihm Waren zum Absatz an Dritte handwerksmßig hergestellt oder Leistungen fr Dritte handwerksmßig bewirkt werden, es sei denn, daß eine solche Ttigkeit nur in unerheblichem Umfang ausgebt wird, oder daß es sich um einen Hilfsbetrieb handelt. (2) Eine Ttigkeit im Sinne des Absatzes 1 ist unerheblich, wenn sie whrend eines Jahres die durchschnittliche Arbeitszeit eines ohne Hilfskrfte Vollzeit arbeitenden Betriebs des betreffenden Handwerkszweigs nicht bersteigt. (3) Hilfsbetriebe im Sinne des Absatzes 1 sind unselbstndige, der wirtschaftlichen Zweckwww.WALHALLA.de
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§§ 4 – 6
HandwO: Handwerksordnung
bestimmung des Hauptbetriebs dienende Betriebe eines zulassungspflichtigen Handwerks, wenn sie
§ 5 (Arbeiten in zusammenhngenden Handwerken) Wer ein Handwerk nach § 1 Abs. 1 betreibt, kann hierbei auch Arbeiten in anderen Handwerken nach § 1 Abs. 1 ausfhren, wenn sie mit dem Leistungsangebot seines Gewerbes technisch oder fachlich zusammenhngen oder es wirtschaftlich ergnzen.
1. Arbeiten fr den Hauptbetrieb oder fr andere dem Inhaber des Hauptbetriebs ganz oder berwiegend gehçrende Betriebe ausfhren oder 2. Leistungen an Dritte bewirken, die a) als handwerkliche Arbeiten untergeordneter Art zur gebrauchsfertigen berlassung blich sind oder b) in unentgeltlichen Pflege-, Installations-, Instandhaltungs- oder Instandsetzungsarbeiten bestehen oder c) in entgeltlichen Pflege-, Installations-, Instandhaltungs- oder Instandsetzungsarbeiten an solchen Gegenstnden bestehen, die in einem Hauptbetrieb selbst hergestellt worden sind oder fr die der Hauptbetrieb als Hersteller im Sinne des Produkthaftungsgesetzes gilt. § 4 (Fortfhrung des Betriebs durch Erben) (1) Nach dem Tod des Inhabers eines Betriebs drfen der Ehegatte, der Lebenspartner, der Erbe, der Testamentsvollstrecker, Nachlassverwalter, Nachlassinsolvenzverwalter oder Nachlasspfleger den Betrieb fortfhren, ohne die Voraussetzungen fr die Eintragung in die Handwerksrolle zu erfllen. Sie haben dafr Sorge zu tragen, dass unverzglich ein Betriebsleiter (§ 7 Abs. 1) bestellt wird. Die Handwerkskammer kann in Hrtefllen eine angemessene Frist setzen, wenn eine ordnungsgemße Fhrung des Betriebs gewhrleistet ist. (2) Nach dem Ausscheiden des Betriebsleiters haben der in die Handwerksrolle eingetragene Inhaber eines Betriebs eines zulassungspflichtigen Handwerks oder sein Rechtsnachfolger oder sonstige verfgungsberechtigte Nachfolger unverzglich fr die Einsetzung eines anderen Betriebsleiters zu sorgen. www.WALHALLA.de
§ 5a (Datenbermittlung) (1) ffentliche Stellen, die in Verfahren aufgrund dieses Gesetzes zu beteiligen sind, kçnnen ber das Ergebnis unterrichtet werden, soweit dies zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Der Empfnger darf die bermittelten Daten nur fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, fr dessen Erfllung sie ihm bermittelt worden sind. (2) Handwerkskammern drfen sich, soweit dieses Gesetz keine besonderen Vorschriften enthlt, gegenseitig, auch durch bermittlung personenbezogener Daten, unterrichten, auch durch Abruf im automatisierten Verfahren, soweit dies zur Feststellung erforderlich ist, ob der Betriebsleiter die Voraussetzungen fr die Eintragung in die Handwerksrolle erfllt und ob er seine Aufgaben ordnungsgemß wahrnimmt. Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Einzelheiten eines Abrufs im automatisierten Verfahren zu regeln. § 5b Verfahren ber eine einheitliche Stelle Verwaltungsverfahren nach diesem Gesetz oder nach einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung kçnnen ber eine einheitliche Stelle abgewickelt werden. Zweiter Abschnitt Handwerksrolle § 6 (Fhrung der Handwerksrolle) (1) Die Handwerkskammer hat ein Verzeichnis zu fhren, in welches die Inhaber von Betrieben zulassungspflichtiger Handwerke ihres Bezirks nach Maßgabe der Anlage D Abschnitt I zu diesem Gesetz mit dem von ihnen 677
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HandwO: Handwerksordnung
§7
zu betreibenden Handwerk oder bei Ausbung mehrerer Handwerke mit diesen Handwerken einzutragen sind (Handwerksrolle).
§ 7 (Eintragungen in die Handwerksrolle) (1) Als Inhaber eines Betriebs eines zulassungspflichtigen Handwerks wird eine natrliche oder juristische Person oder eine Personengesellschaft in die Handwerksrolle eingetragen, wenn der Betriebsleiter die Voraussetzungen fr die Eintragung in die Handwerksrolle mit dem zu betreibenden Handwerk oder einem mit diesem verwandten Handwerk erfllt. Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie bestimmt durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates, welche zulassungspflichtigen Handwerke sich so nahestehen, daß die Beherrschung des einen zulassungspflichtigen Handwerks die fachgerechte Ausbung wesentlicher Ttigkeiten des anderen zulassungspflichtigen Handwerks ermçglicht (verwandte zulassungspflichtige Handwerke). (1a) In die Handwerksrolle wird eingetragen, wer in dem von ihm zu betreibenden oder in einem mit diesem verwandten zulassungspflichtigen Handwerk die Meisterprfung bestanden hat. (2) In die Handwerksrolle werden ferner Ingenieure, Absolventen von technischen Hochschulen und von staatlichen oder staatlich anerkannten Fachschulen fr Technik und fr Gestaltung mit dem zulassungspflichtigen Handwerk eingetragen, dem der Studien- oder der Schulschwerpunkt ihrer Prfung entspricht. Dies gilt auch fr Personen, die eine andere, der Meisterprfung fr die Ausbung des betreffenden zulassungspflichtigen Handwerks mindestens gleichwertige deutsche staatliche oder staatlich anerkannte Prfung erfolgreich abgelegt haben. Dazu gehçren auch Prfungen auf Grund einer nach § 42 dieses Gesetzes oder nach § 53 des Berufsbildungsgesetzes erlassenen Rechtsverordnung, soweit sie gleichwertig sind. Der Abschlussprfung an einer deutschen Hochschule gleichgestellt sind Diplome, die nach Abschluss einer Ausbildung von mindestens drei Jahren oder einer Teilzeitausbildung von entsprechender Dauer an einer Universitt, einer Hochschule oder einer anderen Ausbildungseinrichtung mit gleich-
(2) Eine Einzelauskunft aus der Handwerksrolle ist jedem zu erteilen, der ein berechtigtes Interesse glaubhaft darlegt. Eine listenmßige bermittlung von Daten aus der Handwerksrolle an nicht-çffentliche Stellen ist unbeschadet des Absatzes 4 zulssig, wenn sie zur Erfllung der Aufgaben der Handwerkskammer erforderlich ist oder wenn der Auskunftbegehrende ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegt und kein Grund zu der Annahme besteht, daß der Betroffene ein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluß der bermittlung hat. Ein solcher Grund besteht nicht, wenn Vor- und Familienname des Betriebsinhabers oder des gesetzlichen Vertreters oder des Betriebsleiters oder des fr die technische Leitung des Betriebs verantwortlichen persçnlich haftenden Gesellschafters, die Firma, das ausgebte Handwerk oder die Anschrift der gewerblichen Niederlassung bermittelt werden. Die bermittlung von Daten nach den Stzen 2 und 3 ist nicht zulssig, wenn der Gewerbetreibende widersprochen hat. Auf die Widerspruchsmçglichkeit sind die Gewerbetreibenden vor der ersten bermittlung schriftlich hinzuweisen. (3) ffentlichen Stellen sind auf Ersuchen Daten aus der Handwerksrolle zu bermitteln, soweit die Kenntnis tatschlicher oder rechtlicher Verhltnisse des Inhabers eines Betriebs eines zulassungspflichtigen Handwerks (§ 1 Abs. 1) zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich ist. (4) Der Empfnger darf die bermittelten Daten nur fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt werden. (5) Fr das Verndern und Sperren der Daten in der Handwerksrolle gelten die Datenschutzgesetze der Lnder. 678
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§§ 7a – 7b
HandwO: Handwerksordnung
wertigem Ausbildungsniveau in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union, einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum oder in der Schweiz erteilt wurden; falls neben dem Studium eine Berufsausbildung gefordert wird, ist zustzlich der Nachweis zu erbringen, dass diese abgeschlossen ist. Die Entscheidung, ob die Voraussetzungen fr die Eintragung erfllt sind, trifft die Handwerkskammer. Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann zum Zwecke der Eintragung in die Handwerksrolle nach Satz 1 im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Voraussetzungen bestimmen, unter denen die in Studien- oder Schulschwerpunkten abgelegten Prfungen nach Satz 1 Meisterprfungen in zulassungspflichtigen Handwerken entsprechen.
(9) Vertriebene und Sptaussiedler, die vor dem erstmaligen Verlassen ihrer Herkunftsgebiete eine der Meisterprfung gleichwertige Prfung im Ausland bestanden haben, sind in die Handwerksrolle einzutragen. Satz 1 ist auf Vertriebene, die am 2. Oktober 1990 ihren stndigen Aufenthalt in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet hatten, anzuwenden.
(2a) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates bestimmen, daß in die Handwerksrolle einzutragen ist, wer in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Gemeinschaft oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum eine der Meisterprfung fr die Ausbung des zu betreibenden Gewerbes oder wesentlicher Ttigkeiten dieses Gewerbes gleichwertige Berechtigung zur Ausbung eines Gewerbes erworben hat. (3) In die Handwerksrolle wird ferner eingetragen, wer eine Ausnahmebewilligung nach § 8 oder § 9 Abs. 1 fr das zu betreibende zulassungspflichtige Handwerk oder fr ein diesem verwandtes zulassungspflichtiges Handwerk besitzt. (4) bis (6) (weggefallen) (7) In die Handwerksrolle wird eingetragen, wer fr das zu betreibende Gewerbe oder fr ein mit diesem verwandtes Gewerbe eine Ausbungsberechtigung nach § 7a oder § 7b besitzt. (8) (weggefallen) www.WALHALLA.de
§ 7a (Ausbungsberechtigung) (1) Wer ein Handwerk nach § 1 betreibt, erhlt eine Ausbungsberechtigung fr ein anderes Gewerbe der Anlage A oder fr wesentliche Ttigkeiten dieses Gewerbes, wenn die hierfr erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten nachgewiesen sind; dabei sind auch seine bisherigen beruflichen Erfahrungen und Ttigkeiten zu bercksichtigen. (2) § 8 Abs. 2 bis 4 gilt entsprechend. § 7b (Ausbungsberechtigung fr zulassungspflichtige Handwerke) (1) Eine Ausbungsberechtigung fr zulassungspflichtige Handwerke, ausgenommen in den Fllen der Nummern 12 und 33 bis 37 der Anlage A, erhlt, wer 1. eine Gesellenprfung in dem zu betreibenden zulassungspflichtigen Handwerk oder in einem mit diesem verwandten zulassungspflichtigen Handwerk oder eine Abschlussprfung in einem dem zu betreibenden zulassungspflichtigen Handwerk entsprechenden anerkannten Ausbildungsberuf bestanden hat und 2. in dem zu betreibenden zulassungspflichtigen Handwerk oder in einem mit diesem verwandten zulassungspflichtigen Handwerk oder in einem dem zu betreibenden zulassungspflichtigen Handwerk entsprechenden Beruf eine Ttigkeit von insgesamt sechs Jahren ausgebt hat, davon insgesamt vier Jahre in leitender Stellung. Eine leitende Stellung ist dann anzunehmen, wenn dem Gesellen eigenverantwortliche Entscheidungsbefugnisse in einem Betrieb oder in einem wesentlichen Betriebsteil bertragen worden sind. Der Nachweis hierber kann durch Arbeits679
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 8 – 9
zeugnisse, Stellenbeschreibungen oder in anderer Weise erbracht werden. 3. Die ausgebte Ttigkeit muss zumindest eine wesentliche Ttigkeit des zulassungspflichtigen Handwerks umfasst haben, fr das die Ausbungsberechtigung beantragt wurde. (1a) Die fr die selbstndige Handwerksausbung erforderlichen betriebswirtschaftlichen, kaufmnnischen und rechtlichen Kenntnisse gelten in der Regel durch die Berufserfahrung nach Absatz 1 Nr. 2 als nachgewiesen. Soweit dies nicht der Fall ist, sind die erforderlichen Kenntnisse durch Teilnahme an Lehrgngen oder auf sonstige Weise nachzuweisen. (2) Die Ausbungsberechtigung wird auf Antrag des Gewerbetreibenden von der hçheren Verwaltungsbehçrde nach Anhçrung der Handwerkskammer zu den Voraussetzungen des Absatzes 1 erteilt. Im brigen gilt § 8 Abs. 3 Satz 2 bis 5 und Abs. 4 entsprechend.
der Nachweis der hierfr erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten. (3) Die Ausnahmebewilligung wird auf Antrag des Gewerbetreibenden von der hçheren Verwaltungsbehçrde nach Anhçrung der Handwerkskammer zu den Voraussetzungen der Abstze 1 und 2 und des § 1 Abs. 2 erteilt. Die Handwerkskammer kann eine Stellungnahme der fachlich zustndigen Innung oder Berufsvereinigung einholen, wenn der Antragsteller ausdrcklich zustimmt. Sie hat ihre Stellungnahme einzuholen, wenn der Antragsteller es verlangt. Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung zu bestimmen, daß abweichend von Satz 1 an Stelle der hçheren Verwaltungsbehçrde eine andere Behçrde zustndig ist. Sie kçnnen diese Ermchtigung auf oberste Landesbehçrden bertragen. (4) Gegen die Entscheidung steht neben dem Antragsteller auch der Handwerkskammer der Verwaltungsrechtsweg offen; die Handwerkskammer ist beizuladen.
§ 8 (Ausnahmebewilligung zur Eintragung) (1) In Ausnahmefllen ist eine Bewilligung zur Eintragung in die Handwerksrolle (Ausnahmebewilligung) zu erteilen, wenn die zur selbstndigen Ausbung des von dem Antragsteller zu betreibenden zulassungspflichtigen Handwerks notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten nachgewiesen sind; dabei sind auch seine bisherigen beruflichen Erfahrungen und Ttigkeiten zu bercksichtigen. Ein Ausnahmefall liegt vor, wenn die Ablegung einer Meisterprfung zum Zeitpunkt der Antragstellung oder danach fr ihn eine unzumutbare Belastung bedeuten wrde. Ein Ausnahmefall liegt auch dann vor, wenn der Antragsteller eine Prfung auf Grund einer nach § 42 dieses Gesetzes oder § 53 des Berufsbildungsgesetzes erlassenen Rechtsverordnung bestanden hat. (2) Die Ausnahmebewilligung kann unter Auflagen oder Bedingungen oder befristet erteilt und auf einen wesentlichen Teil der Ttigkeiten beschrnkt werden, die zu einem in der Anlage A zu diesem Gesetz aufgefhrten Gewerbe gehçren; in diesem Fall gengt 680
§ 9 (Ausnahmebewilligung fr Staatsangehçrige anderer EG-Staaten) (1) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Durchfhrung von Richtlinien der Europischen Union ber die Anerkennung von Berufsqualifikationen im Rahmen der Niederlassungsfreiheit, des freien Dienstleistungsverkehrs und der Arbeitnehmerfreizgigkeit und zur Durchfhrung des Abkommens vom 2. Mai 1992 ber den Europischen Wirtschaftsraum (BGBl. 1993 II S. 267) sowie des Abkommens zwischen der Europischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits ber die Freizgigkeit vom 21. Juni 1999 (ABl. EG 2002 Nr. L 114 S. 6) zu bestimmen, 1. unter welchen Voraussetzungen einem Staatsangehçrigen eines Mitgliedstaates der Europischen Union, eines Vertragsstaates des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der im Inland zur Ausbung eines www.WALHALLA.de
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§§ 10 – 13
HandwO: Handwerksordnung
zulassungspflichtigen Handwerks eine gewerbliche Niederlassung unterhalten oder als Betriebsleiter ttig werden will, eine Ausnahmebewilligung zur Eintragung in die Handwerksrolle zu erteilen ist und 2. unter welchen Voraussetzungen einem Staatsangehçrigen eines der vorgenannten Staaten, der im Inland keine gewerbliche Niederlassung unterhlt, die grenzberschreitende Dienstleistungserbringung in einem zulassungspflichtigen Handwerk gestattet ist. In den in Satz 1 Nr. 1 genannten Fllen bleibt § 8 Abs. 1 unberhrt; § 8 Abs. 2 bis 4 gilt entsprechend. In den in Satz 1 Nr. 2 genannten Fllen ist § 1 Abs. 1 nicht anzuwenden. (2) In den Fllen des § 7 Abs. 2a und des § 50a findet § 1 Abs. 1 keine Anwendung, wenn der selbstndige Betrieb im Inland keine Niederlassung unterhlt.
triebs einzutragen. Die Hçhe der fr die Ausstellung der Handwerkskarte zu entrichtenden Gebhr wird durch die Handwerkskammer mit Genehmigung der obersten Landesbehçrde bestimmt.
§ 10 (Ausstellen der Handwerkskarte) (1) Die Eintragung in die Handwerksrolle erfolgt auf Antrag oder von Amts wegen. Wenn die Voraussetzungen zur Eintragung in die Handwerksrolle vorliegen, ist die Eintragung innerhalb von drei Monaten nach Eingang des Antrags einschließlich der vollstndigen Unterlagen vorzunehmen. Hat die Handwerkskammer nicht innerhalb der Frist des Satzes 2 eingetragen, gilt die Eintragung als erfolgt. Die Vorschriften des Verwaltungsverfahrensgesetzes ber die Genehmigungsfiktion gelten entsprechend. (2) ber die Eintragung in die Handwerksrolle hat die Handwerkskammer eine Bescheinigung auszustellen (Handwerkskarte). In die Handwerkskarte sind einzutragen der Name und die Anschrift des Inhabers eines Betriebs eines zulassungspflichtigen Handwerks, der Betriebssitz, das zu betreibende zulassungspflichtige Handwerk und bei Ausbung mehrerer zulassungspflichtiger Handwerke diese Handwerke sowie der Zeitpunkt der Eintragung in die Handwerksrolle. In den Fllen des § 7 Abs. 1 ist zustzlich der Name des Betriebsleiters, des fr die technische Leitung verantwortlichen persçnlich haftenden Gesellschafters oder des Leiters eines Nebenbewww.WALHALLA.de
§ 11 (Mitteilungen bei Eintragung in die Handwerksrolle) Die Handwerkskammer hat dem Gewerbetreibenden die beabsichtigte Eintragung in die Handwerksrolle gegen Empfangsbescheinigung mitzuteilen; gleichzeitig und in gleicher Weise hat sie dies der Industrie- und Handelskammer mitzuteilen, wenn der Gewerbetreibende dieser angehçrt. § 12 (Rechtsweg und Beteiligte) Gegen die Entscheidung ber die Eintragung eines der Industrie- und Handelskammer angehçrigen Gewerbetreibenden in die Handwerksrolle steht neben dem Gewerbetreibenden auch der Industrie- und Handelskammer der Verwaltungsrechtsweg offen. § 13 (Lçschung in der Handwerksrolle) (1) Die Eintragung in die Handwerksrolle wird auf Antrag oder von Amts wegen gelçscht, wenn die Voraussetzungen fr die Eintragung nicht vorliegen. (2) Wird der Gewerbebetrieb nicht handwerksmßig betrieben, so kann auch die Industrie- und Handelskammer die Lçschung der Eintragung beantragen. (3) Die Handwerkskammer hat dem Gewerbetreibenden die beabsichtigte Lçschung der Eintragung in die Handwerksrolle gegen Empfangsbescheinigung mitzuteilen. (4) Wird die Eintragung in die Handwerksrolle gelçscht, so ist die Handwerkskarte an die Handwerkskammer zurckzugeben. (5) Die nach Absatz 1 in der Handwerksrolle gelçschten Daten sind fr weitere dreißig Jahre ab dem Zeitpunkt der Lçschung in einer gesonderten Datei zu speichern. Eine Einzelauskunft aus dieser Datei ist jedem zu erteilen, der ein berechtigtes Interesse glaubhaft darlegt, soweit der Betroffene kein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluß der 681
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 14 – 16
bermittlung hat. § 6 Abs. 4 bis 6 gilt entsprechend.
den Beginn und die Beendigung seines Betriebs und in den Fllen des § 7 Abs. 1 die Bestellung und Abberufung des Betriebsleiters anzuzeigen; bei juristischen Personen sind auch die Namen der gesetzlichen Vertreter, bei Personengesellschaften die Namen der fr die technische Leitung verantwortlichen und der vertretungsberechtigten Gesellschaft anzuzeigen. (3) Wird der selbstndige Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks als stehendes Gewerbe entgegen den Vorschriften dieses Gesetzes ausgebt, so kann die nach Landesrecht zustndige Behçrde die Fortsetzung des Betriebs untersagen. Die Untersagung ist nur zulssig, wenn die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer zuvor angehçrt worden sind und in einer gemeinsamen Erklrung mitgeteilt haben, dass sie die Voraussetzungen einer Untersagung als gegeben ansehen. (4) Kçnnen sich die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer nicht ber eine gemeinsame Erklrung nach Absatz 3 Satz 2 verstndigen, entscheidet eine von dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag und dem Deutschen Handwerkskammertag (Trgerorganisationen) gemeinsam fr die Dauer von jeweils vier Jahren gebildete Schlichtungskommission. Die Schlichtungskommission ist erstmals zum 1. Juli 2004 zu bilden. (5) Der Schlichtungskommission gehçren drei Mitglieder an, von denen je ein Mitglied von jeder Trgerorganisation und ein Mitglied von beiden Trgerorganisationen gemeinsam zu benennen sind. Das gemeinsam benannte Mitglied fhrt den Vorsitz. Hat eine Trgerorganisation ein Mitglied nicht innerhalb von einem Monat nach Benennung des Mitglieds der anderen Trgerorganisation benannt, so erfolgt die Benennung durch das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie. Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie benennt auch das vorsitzende Mitglied, wenn sich die Trgerorganisationen nicht innerhalb eines Monats einigen kçnnen, nachdem beide ihre Vorschlge fr das gemeinsam zu benennende Mitglied unterbrei-
§ 14 (Zeitliche Beschrnkung des Antragsrechts auf Lçschung) Ein in die Handwerksrolle eingetragener Gewerbetreibender kann die Lçschung mit der Begrndung, dass der Gewerbebetrieb kein Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks im Sinne des § 1 Abs. 2 ist, erst nach Ablauf eines Jahres seit Eintritt der Unanfechtbarkeit der Eintragung und nur dann beantragen, wenn sich die Voraussetzungen fr die Eintragung wesentlich gendert haben. Satz 1 gilt fr den Antrag der Industrieund Handelskammer nach § 13 Abs. 2 entsprechend.
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§ 15 (Zeitablauf bei Wiederholung des Eintragungsantrags) Ist einem Gewerbetreibenden die Eintragung in die Handwerksrolle abgelehnt worden, so kann er die Eintragung mit der Begrndung, daß der Gewerbebetrieb nunmehr Handwerksbetrieb ist, erst nach Ablauf eines Jahres seit Eintritt der Unanfechtbarkeit der Ablehnung und nur dann beantragen, wenn sich die Voraussetzungen fr die Ablehnung wesentlich gendert haben. § 16 (Anzeigepflicht bei Betriebsbeginn, Untersagung) (1) Wer den Betrieb eines zulassungspflichtigen Handwerks nach § 1 anfngt, hat gleichzeitig mit der nach § 14 der Gewerbeordnung zu erstattenden Anzeige der hiernach zustndigen Behçrde die ber die Eintragung in die Handwerksrolle ausgestellte Handwerkskarte (§ 10 Abs. 2) vorzulegen. Der Inhaber eines Hauptbetriebs im Sinne des § 3 Abs. 3 hat der fr die Entgegennahme der Anzeige nach § 14 der Gewerbeordnung zustndigen Behçrde die Ausbung eines handwerklichen Neben- oder Hilfsbetriebs anzuzeigen. (2) Der Gewerbetreibende hat ferner der Handwerkskammer, in deren Bezirk seine gewerbliche Niederlassung liegt oder die nach § 6 Abs. 2 fr seine Eintragung in die Handwerksrolle zustndig ist, unverzglich 682
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§§ 17 – 18
HandwO: Handwerksordnung
tet haben. Die Schlichtungskommission gibt sich eine Geschftsordnung. (6) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates das Schlichtungsverfahren zu regeln. (7) Hlt die zustndige Behçrde die Erklrung nach Absatz 3 Satz 2 oder die Entscheidung der Schlichtungskommission fr rechtswidrig, kann sie unmittelbar die Entscheidung der obersten Landesbehçrde herbeifhren. (8) Bei Gefahr im Verzug kann die zustndige Behçrde die Fortsetzung des Gewerbes auch ohne Einhaltung des Verfahrens nach Absatz 3 Satz 2 und Absatz 4 vorlufig untersagen. (9) Die Ausbung des untersagten Gewerbes durch den Gewerbetreibenden kann durch Schließung der Betriebs- und Geschftsrume oder durch andere geeignete Maßnahmen verhindert werden. (10) Die Schlichtungskommission kann auch angerufen werden, wenn sich in den Fllen des § 90 Abs. 3 die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer nicht ber die Zugehçrigkeit eines Gewerbetreibenden zur Handwerkskammer oder zur Industrieund Handelskammer einigen kçnnen. Die Abstze 4 bis 6 gelten entsprechend. Hlt der Gewerbetreibende die Entscheidung der Schlichtungskommission fr rechtswidrig, so entscheidet die oberste Landesbehçrde. § 12 gilt entsprechend.
ses zu erteilen sowie auf Verlangen hierber Nachweise vorzulegen. Ausknfte, Nachweise und Informationen, die fr die Prfung der Eintragungsvoraussetzungen nach Satz 1 nicht erforderlich sind, drfen von der Handwerkskammer nicht, auch nicht fr Zwecke der Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, verwertet werden. Die Handwerkskammer kann fr die Erteilung der Auskunft eine Frist setzen. (2) Die Beauftragten der Handwerkskammer sind nach Maßgabe des § 29 Abs. 2 der Gewerbeordnung befugt, zu dem in Absatz 1 bezeichneten Zweck Grundstcke und Geschftsrume des Auskunftspflichtigen zu betreten und dort Prfungen und Besichtigungen vorzunehmen. Der Auskunftspflichtige hat diese Maßnahmen zu dulden. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. (3) Der Auskunftspflichtige kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozeßordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. (4) Sofern ein Gewerbetreibender ohne Angabe von Name und Anschrift unter einem Telekommunikationsanschluß Handwerksleistungen anbietet und Anhaltspunkte dafr bestehen, daß er den selbstndigen Betrieb eines Handwerks als stehendes Gewerbe entgegen den Vorschriften dieses Gesetzes ausbt, ist der Anbieter der Telekommunikationsdienstleistung verpflichtet, den Handwerkskammern auf Verlangen Namen und Anschrift des Anschlußinhabers unentgeltlich mitzuteilen.
§ 17 (Auskunftspflicht und -verweigerung der Gewerbetreibenden; berprfung) (1) Die in der Handwerksrolle eingetragenen oder in diese einzutragenden Gewerbetreibenden sind verpflichtet, der Handwerkskammer die fr die Prfung der Eintragungsvoraussetzungen erforderliche Auskunft ber Art und Umfang ihres Betriebs, ber die Betriebssttte, ber die Zahl der im Betrieb beschftigten gelernten und ungelernten Personen und ber handwerkliche Prfungen des Betriebsinhabers und des Betriebsleiters sowie ber die vertragliche und praktische Ausgestaltung des Betriebsleiterverhltniswww.WALHALLA.de
Dritter Abschnitt Zulassungsfreie Handwerke und handwerkshnliche Gewerbe § 18 (Anzeigepflichten) (1) Wer den selbstndigen Betrieb eines zulassungsfreien Handwerks oder eines hand683
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§§ 19 – 22
werkshnlichen Gewerbes als stehendes Gewerbe beginnt oder beendet, hat dies unverzglich der Handwerkskammer, in deren Bezirk seine gewerbliche Niederlassung liegt, anzuzeigen. Bei juristischen Personen sind auch die Namen der gesetzlichen Vertreter, bei Personengesellschaften die Namen der vertretungsberechtigten Gesellschafter anzuzeigen. (2) Ein Gewerbe ist ein zulassungsfreies Handwerk im Sinne dieses Gesetzes, wenn es handwerksmßig betrieben wird und in Anlage B Abschnitt 1 zu diesem Gesetz aufgefhrt ist. Ein Gewerbe ist ein handwerkshnliches Gewerbe im Sinne dieses Gesetzes, wenn es handwerkshnlich betrieben wird und in Anlage B Abschnitt 2 zu diesem Gesetz aufgefhrt ist. (3) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Anlage B zu diesem Gesetz dadurch zu ndern, daß es darin aufgefhrte Gewerbe streicht, ganz oder teilweise zusammenfaßt oder trennt, Bezeichnungen fr sie festsetzt oder die Gewerbegruppen aufteilt, soweit es die technische und wirtschaftliche Entwicklung erfordert.
Betriebs eines zulassungsfreien oder eines handwerkshnlichen Gewerbes vorliegen.
§ 19 (Verzeichnis der Inhaber) Die Handwerkskammer hat ein Verzeichnis zu fhren, in welches die Inhaber eines Betriebs eines zulassungsfreien Handwerks oder eines handwerkshnlichen Gewerbes nach Maßgabe der Anlage D Abschnitt II zu diesem Gesetz mit dem von ihnen betriebenen Gewerbe oder bei Ausbung mehrerer Gewerbe mit diesen Gewerben einzutragen sind. § 6 Abs. 2 bis 5 gilt entsprechend. § 20 (Verweisungen) Auf zulassungsfreie Handwerke und handwerkshnliche Gewerbe finden § 10 Abs. 1, die §§ 11, 12, 13 Abs. 1 bis 3, 5, die §§ 14, 15 und 17 entsprechend Anwendung. § 5a Abs. 2 Satz 1 findet entsprechende Anwendung, soweit dies zur Feststellung erforderlich ist, ob die Voraussetzungen fr die Eintragung in das Verzeichnis der Inhaber eines 684
Zweiter Teil Berufsbildung im Handwerk Erster Abschnitt Berechtigung zum Einstellen und Ausbilden § 21 (Eignung der Ausbildungssttte) (1) Lehrlinge (Auszubildende) drfen nur eingestellt und ausgebildet werden, wenn 1. die Ausbildungssttte nach Art und Einrichtung fr die Berufsausbildung geeignet ist, und 2. die Zahl der Lehrlinge (Auszubildenden) in einem angemessenen Verhltnis zur Zahl der Ausbildungspltze oder zur Zahl der beschftigten Fachkrfte steht, es sei denn, dass anderenfalls die Berufsausbildung nicht gefhrdet wird. (2) Eine Ausbildungssttte, in der die erforderlichen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten nicht in vollem Umfang vermittelt werden kçnnen, gilt als geeignet, wenn diese durch Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungssttte vermittelt werden. § 22 (Persçnlich, fachlich geeignete Ausbilder) (1) Lehrlinge (Auszubildende) darf nur einstellen, wer persçnlich geeignet ist. Lehrlinge (Auszubildende) darf nur ausbilden, wer persçnlich und fachlich geeignet ist. (2) Wer fachlich nicht geeignet ist oder wer nicht selbst ausbildet, darf Lehrlinge (Auszubildende) nur dann einstellen, wenn er persçnlich und fachlich geeignete Ausbilder bestellt, die die Ausbildungsinhalte unmittelbar, verantwortlich und in wesentlichem Umfang vermitteln. (3) Unter der Verantwortung des Ausbilders kann bei der Berufsausbildung mitwirken, wer selbst nicht Ausbilder ist, aber abweichend von den besonderen Voraussetzungen des § 22b die fr die Vermittlung von Auswww.WALHALLA.de
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§§ 22a – 22b
HandwO: Handwerksordnung
bildungsinhalten erforderlichen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten besitzt und persçnlich geeignet ist.
die fr die fachliche Eignung erforderlichen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten, wer
§ 22a (Ausschluss der persçnlichen Eignung) Persçnlich nicht geeignet ist insbesondere, wer 1. Kinder und Jugendliche nicht beschftigen darf oder 2. wiederholt oder schwer gegen dieses Gesetz oder die auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Vorschriften und Bestimmungen verstoßen hat.
1. die Meisterprfung in dem zulassungsfreien Handwerk oder in dem handwerkshnlichen Gewerbe, in dem ausgebildet werden soll, bestanden hat,
§ 22b (Ausschluss der fachlichen Eignung) (1) Fachlich geeignet ist, wer die beruflichen sowie die berufs- und arbeitspdagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten besitzt, die fr die Vermittlung der Ausbildungsinhalte erforderlich sind. (2) In einem zulassungspflichtigen Handwerk besitzt die fachliche Eignung, wer 1. die Meisterprfung in dem zulassungspflichtigen Handwerk, in dem ausgebildet werden soll, oder in einem mit diesem verwandten Handwerk bestanden hat oder 2. in dem zulassungspflichtigen Handwerk, in dem ausgebildet werden soll, oder in einem mit diesem verwandten Handwerk a) die Voraussetzungen zur Eintragung in die Handwerksrolle nach § 7 erfllt oder b) eine Ausbungsberechtigung nach § 7a oder § 7b erhalten hat oder c) eine Ausnahmebewilligung nach § 8 oder nach § 9 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 erhalten hat und den Teil IV der Meisterprfung oder eine gleichwertige andere Prfung, insbesondere eine Ausbildereignungsprfung auf der Grundlage einer nach § 30 Abs. 5 des Berufsbildungsgesetzes erlassenen Rechtsverordnung, bestanden hat. (3) In einem zulassungsfreien Handwerk oder einem handwerkshnlichen Gewerbe besitzt www.WALHALLA.de
2. die Gesellen- oder Abschlussprfung in einer dem Ausbildungsberuf entsprechenden Fachrichtung bestanden hat, 3. eine anerkannte Prfung an einer Ausbildungssttte oder vor einer Prfungsbehçrde oder eine Abschlussprfung an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Schule in einer dem Ausbildungsberuf entsprechenden Fachrichtung bestanden hat oder 4. eine Abschlussprfung an einer deutschen Hochschule in einer dem Ausbildungsberuf entsprechenden Fachrichtung bestanden hat und im Falle der Nummern 2 bis 4 eine angemessene Zeit in seinem Beruf praktisch ttig gewesen ist. Der Abschlussprfung an einer deutschen Hochschule gemß Satz 1 Nr. 4 gleichgestellt sind Diplome nach § 7 Abs. 2 Satz 4. Fr den Nachweis der berufs- und arbeitspdagogischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten finden die auf der Grundlage des § 30 Abs. 5 des Berufsbildungsgesetzes erlassenen Rechtsverordnungen Anwendung. (4) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmen, dass der Erwerb berufs- und arbeitspdagogischer Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten gesondert nachzuweisen ist. Dabei kçnnen Inhalt, Umfang und Abschluss der Maßnahmen fr den Nachweis geregelt werden. Das Bestehen des Teils IV der Meisterprfung gilt als Nachweis. (5) Die nach Landesrecht zustndige Behçrde kann Personen, die die Voraussetzungen der Abstze 2, 3 und 4 nicht erfllen, die fachliche 685
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V.2
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 22c – 25
Eignung nach Anhçren der Handwerkskammer widerruflich zuerkennen.
das Einstellen und Ausbilden untersagen, wenn die Voraussetzungen nach § 21 nicht oder nicht mehr vorliegen.
§ 22c (1) In den Fllen des § 22b Abs. 3 besitzt die fr die fachliche Eignung erforderlichen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten auch, wer die Voraussetzungen fr die Anerkennung seiner Berufsqualifikation nach der Richtlinie 2005/36/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 ber die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABl. EU Nr. L 255 S. 22) erfllt, sofern er eine angemessene Zeit in seinem Beruf praktisch ttig gewesen ist. (2) Die Anerkennung kann unter den in Artikel 14 der in Absatz 1 genannten Richtlinie aufgefhrten Voraussetzungen davon abhngig gemacht werden, dass der Antragsteller oder die Antragstellerin zunchst einen hçchstens dreijhrigen Anpassungslehrgang ableistet oder eine Eignungsprfung ablegt. (3) Die Entscheidung ber die Anerkennung trifft die Handwerkskammer. Sie kann die Durchfhrung von Anpassungslehrgngen und Eignungsprfungen regeln. § 23 (berwachung der Eignung) (1) Die Handwerkskammer hat darber zu wachen, dass die Eignung der Ausbildungssttte sowie die persçnliche und fachliche Eignung vorliegen. (2) Werden Mngel der Eignung festgestellt, so hat die Handwerkskammer, falls der Mangel zu beheben und eine Gefhrdung des Lehrlings (Auszubildenden) nicht zu erwarten ist, den Ausbildenden aufzufordern, innerhalb einer von ihr gesetzten Frist den Mangel zu beseitigen. Ist der Mangel der Eignung nicht zu beheben oder ist eine Gefhrdung des Lehrlings (Auszubildenden) zu erwarten oder wird der Mangel nicht innerhalb der gesetzten Frist beseitigt, so hat die Handwerkskammer der nach Landesrecht zustndigen Behçrde dies mitzuteilen. § 24 (Untersagung der Ausbildung) (1) Die nach Landesrecht zustndige Behçrde kann fr eine bestimmte Ausbildungssttte 686
(2) Die nach Landesrecht zustndige Behçrde hat das Einstellen und Ausbilden zu untersagen, wenn die persçnliche oder fachliche Eignung nicht oder nicht mehr vorliegt. (3) Vor der Untersagung sind die Beteiligten und die Handwerkskammer zu hçren. Dies gilt nicht in den Fllen des § 22a Nr. 1. Zweiter Abschnitt Ausbildungsordnung, nderung der Ausbildungszeit § 25 (Staatliche Anerkennung, Ausbildungsordnung) (1) Als Grundlage fr eine geordnete und einheitliche Berufsausbildung kann das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, fr Gewerbe der Anlage A und der Anlage B Ausbildungsberufe staatlich anerkennen und hierfr Ausbildungsordnungen nach § 26 erlassen. Dabei kçnnen in einem Gewerbe mehrere Ausbildungsberufe staatlich anerkannt werden, soweit dies wegen der Breite des Gewerbes erforderlich ist; die in diesen Berufen abgelegten Gesellenprfungen sind Prfungen im Sinne des § 49 Abs. 1 oder § 51a Abs. 5 Satz 1. (2) Fr einen anerkannten Ausbildungsberuf darf nur nach der Ausbildungsordnung ausgebildet werden. (3) In anderen als anerkannten Ausbildungsberufen drfen Jugendliche unter 18 Jahren nicht ausgebildet werden, soweit die Berufsausbildung nicht auf den Besuch weiterfhrender Bildungsgnge vorbereitet. (4) Wird die Ausbildungsordnung eines Ausbildungsberufes aufgehoben oder werden Gewerbe in der Anlage A oder in der Anlage B zu diesem Gesetz gestrichen, zusammengefasst oder getrennt, so gelten fr bestehende www.WALHALLA.de
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§§ 26 – 27a
HandwO: Handwerksordnung
Berufsausbildungsverhltnisse die bisherigen Vorschriften. (5) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie informiert die Lnder frhzeitig ber Neuordnungskonzepte und bezieht sie in die Abstimmung ein.
dere, einschlgige Berufsausbildung unter Bercksichtigung der hierbei erworbenen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten angerechnet werden kann, 5. dass ber das in Absatz 1 Nr. 3 beschriebene Ausbildungsberufsbild hinaus zustzliche berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten vermittelt werden kçnnen, die die berufliche Handlungsfhigkeit ergnzen oder erweitern, 6. dass Teile der Berufsausbildung in geeigneten Einrichtungen außerhalb der Ausbildungssttte durchgefhrt werden, wenn und soweit es die Berufsausbildung erfordert (berbetriebliche Berufsausbildung), 7. dass Lehrlinge (Auszubildende) einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu fhren haben. Im Rahmen der Ordnungsverfahren soll stets geprft werden, ob Regelungen nach Nummer 1, 2 und 4 sinnvoll und mçglich sind.
§ 26 (Inhalt der Ausbildungsordnung) (1) Die Ausbildungsordnung hat festzulegen 1. die Bezeichnung des Ausbildungsberufes, der anerkannt wird; sie kann von der Gewerbebezeichnung abweichen, muss jedoch inhaltlich von der Gewerbebezeichnung abgedeckt sein, 2. die Ausbildungsdauer; sie soll nicht mehr als drei und nicht weniger als zwei Jahre betragen, 3. die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten, die mindestens Gegenstand der Berufsausbildung sind (Ausbildungsberufsbild), 4. eine Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Vermittlung der beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten (Ausbildungsrahmenplan), 5. die Prfungsanforderungen. (2) Die Ausbildungsordnung kann vorsehen, 1. dass die Berufsausbildung in sachlich und zeitlich besonders gegliederten, aufeinander aufbauenden Stufen erfolgt; nach den einzelnen Stufen soll ein Ausbildungsabschluss vorgesehen werden, der sowohl zu einer qualifizierten beruflichen Ttigkeit im Sinne des § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befhigt, als auch die Fortsetzung der Berufsausbildung in weiteren Stufen ermçglicht (Stufenausbildung), 2. dass die Gesellenprfung in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen durchgefhrt wird, 3. dass abweichend von § 25 Abs. 4 die Berufsausbildung in diesem Ausbildungsberuf unter Anrechnung der bereits zurckgelegten Ausbildungszeit fortgesetzt werden kann, wenn die Vertragsparteien dies vereinbaren, 4. dass auf die durch die Ausbildungsordnung geregelte Berufsausbildung eine anwww.WALHALLA.de
§ 27 (Ausnahmen) Zur Entwicklung und Erprobung neuer Ausbildungsberufe sowie Ausbildungs- und Prfungsformen kann das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, Ausnahmen von § 25 Abs. 2 und 3 sowie den §§ 26, 31 und 39 zulassen, die auch auf eine bestimmte Art und Zahl von Ausbildungssttten beschrnkt werden kçnnen. § 27a (Ausbildungszeit) (1) Die Landesregierungen kçnnen nach Anhçrung des Landesausschusses fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung bestimmen, dass der Besuch eines Bildungsganges berufsbildender Schulen oder die Berufsausbildung in einer sonstigen Einrichtung ganz oder teilweise auf die Ausbildungszeit angerechnet wird. Die Ermchtigung kann durch Rechtsverordnung auf oberste Landesbehçrden weiter bertragen werden. 687
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HandwO: Handwerksordnung
(2) Die Anrechnung nach Absatz 1 bedarf des gemeinsamen Antrags der Lehrlinge (Auszubildenden) und Ausbildenden. Der Antrag ist an die Handwerkskammer zu richten. Er kann sich auf Teile des hçchstzulssigen Anrechnungszeitraums beschrnken.
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§ 27b (Krzung der Ausbildungszeit, Teilzeitberufsausbildung) (1) Auf gemeinsamen Antrag des Lehrlings (Auszubildenden) und des Ausbildenden hat die Handwerkskammer die Ausbildungszeit zu krzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekrzten Zeit erreicht wird. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkrzung der tglichen oder wçchentlichen Ausbildungszeit richten (Teilzeitberufsausbildung). (2) In Ausnahmefllen kann die Handwerkskammer auf Antrag des Lehrlings (Auszubildenden) die Ausbildungszeit verlngern, wenn die Verlngerung erforderlich ist, um das Ausbildungsziel zu erreichen. Vor der Entscheidung nach Satz 1 ist der Ausbildende zu hçren. (3) Fr die Entscheidung ber die Verkrzung oder Verlngerung der Ausbildungszeit kann der Hauptausschuss des Bundesinstituts fr Berufsbildung Richtlinien erlassen. § 27c (Verkrzte Gesamtausbildungszeit fr verwandte Handwerke) Werden in einem Betrieb zwei verwandte Handwerke ausgebt, so kann in beiden Handwerken in einer verkrzten Gesamtausbildungszeit gleichzeitig ausgebildet werden. Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie bestimmt im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung durch Rechtsverordnung, fr welche verwandte Handwerke eine Gesamtausbildungszeit vereinbart werden kann und die Dauer der Gesamtausbildungszeit.
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§§ 27b – 28 Dritter Abschnitt Verzeichnis der Berufsausbildungsverhltnisse § 28 (Einrichtung und Fhrung der Berufsausbildungsverzeichnisse) (1) Die Handwerkskammer hat zur Regelung, berwachung, Fçrderung und zum Nachweis der Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen ein Verzeichnis der in ihrem Bezirk bestehenden Berufsausbildungsverhltnisse nach Maßgabe der Anlage D Abschnitt III zu diesem Gesetz einzurichten und zu fhren (Lehrlingsrolle). Die Eintragung ist fr den Lehrling (Auszubildenden) gebhrenfrei. (2) Die nach Absatz 1 gespeicherten Daten drfen an çffentliche und nicht-çffentliche Stellen bermittelt werden, soweit dies zu den in Absatz 1 genannten Zwecken erforderlich ist. Werden Daten an nicht-çffentliche Stellen bermittelt, so ist der Betroffene hiervon zu benachrichtigen, es sei denn, daß er von der bermittlung auf andere Weise Kenntnis erlangt. (3) Der Empfnger darf die bermittelten Daten nur fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt werden. Bei bermittlungen an nicht-çffentliche Stellen hat die bermittelnde Stelle den Empfnger hiervon zu unterrichten. (4) Fr das Verndern und Sperren der Daten in der Lehrlingsrolle gelten die Datenschutzgesetze der Lnder. (5) Die Eintragungen sind am Ende des Kalenderjahres, in dem das Berufsausbildungsverhltnis beendet wird, in der Lehrlingsrolle zu lçschen. (6) Die nach Absatz 5 gelçschten Daten sind in einer gesonderten Datei zu speichern, solange und soweit dies fr den Nachweis der Berufsausbildung erforderlich ist, hçchstens jedoch 60 Jahre. Die bermittlung von Daten ist nur unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 zulssig. (7) Zur Verbesserung der Ausbildungsvermittlung, zur Verbesserung der Zuverlssigkeit und Aktualitt der Ausbildungsvermittlungsstatistik sowie zur Verbesserung der www.WALHALLA.de
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§§ 29 – 31
HandwO: Handwerksordnung
Feststellung von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt darf die Handwerkskammer folgende Daten aus der Lehrlingsrolle an die Bundesagentur fr Arbeit bermitteln: 1. Name, Geburtsname, Vorname, Geburtsdatum und Anschrift des Lehrlings (Auszubildenden), 2. Name und Anschrift der Ausbildungssttte, 3. Ausbildungsberuf sowie 4. Datum des Beginns der Berufsausbildung. Bei der Datenbermittlung sind dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit zu treffen, die insbesondere die Vertraulichkeit, Unversehrtheit und Zurechenbarkeit der Daten gewhrleisten. (8) Im brigen darf die Handwerkskammer Daten aus dem Berufsausbildungsvertrag, die nicht nach Absatz 1 oder Absatz 6 gespeichert sind, nur fr die in Absatz 1 genannten Zwecke sowie in den Fllen des § 88 Abs. 2 des Berufsbildungsgesetzes bermitteln.
chung nach § 33 Abs. 1 des Jugendarbeitsschutzgesetzes nicht sptestens am Tag der Anmeldung des Auszubildenden zur Zwischenprfung oder zum ersten Teil der Gesellenprfung zur Einsicht vorgelegt und der Mangel nicht nach § 23 Abs. 2 behoben wird.
§ 29 (Eintragungen in die Lehrlingsrolle) (1) Ein Berufsausbildungsvertrag und nderungen seines wesentlichen Inhalts sind in die Lehrlingsrolle einzutragen, wenn 1. der Berufsausbildungsvertrag den gesetzlichen Vorschriften und der Ausbildungsordnung entspricht, 2. die persçnliche und fachliche Eignung sowie die Eignung der Ausbildungssttte fr das Einstellen und Ausbilden vorliegen und 3. fr Auszubildende unter 18 Jahren die rztliche Bescheinigung ber die Erstuntersuchung nach § 32 Abs. 1 des Jugendarbeitsschutzgesetzes zur Einsicht vorgelegt wird. (2) Die Eintragung ist abzulehnen oder zu lçschen, wenn die Eintragungsvoraussetzungen nicht vorliegen und der Mangel nicht nach § 23 Abs. 2 behoben wird. Die Eintragung ist ferner zu lçschen, wenn die rztliche Bescheinigung ber die erste Nachuntersuwww.WALHALLA.de
§ 30 (Eintragung in die Lehrlingsrolle) (1) Der Ausbildende hat unverzglich nach Abschluß des Berufsausbildungsvertrags die Eintragung in die Lehrlingsrolle zu beantragen. Eine Ausfertigung der Vertragsniederschrift ist beizufgen. Entsprechendes gilt bei nderungen des wesentlichen Vertragsinhalts. (2) Der Ausbildende hat anzuzeigen 1. eine vorausgegangene allgemeine und berufliche Ausbildung des Lehrlings (Auszubildenden), 2. die Bestellung von Ausbildern. Vierter Abschnitt Prfungswesen § 31 (Gesellenprfungen) (1) In den anerkannten Ausbildungsberufen (Gewerbe der Anlage A oder der Anlage B) sind Gesellenprfungen durchzufhren. Die Prfung kann im Falle des Nichtbestehens zweimal wiederholt werden. Sofern die Gesellenprfung in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen durchgefhrt wird, ist der erste Teil der Gesellenprfung nicht eigenstndig wiederholbar. (2) Dem Prfling ist ein Zeugnis auszustellen. Dem Ausbildenden werden auf dessen Verlangen die Ergebnisse der Gesellenprfung des Lehrlings (Auszubildenden) bermittelt. Sofern die Gesellenprfung in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen durchgefhrt wird, ist das Ergebnis der Prfungsleistung im ersten Teil der Gesellenprfung dem Prfling schriftlich mitzuteilen. (3) Dem Zeugnis ist auf Antrag des Lehrlings (Auszubildenden) eine englischsprachige und eine franzçsischsprachige bersetzung beizufgen. Auf Antrag des Lehrlings (Auszubildenden) kann das Ergebnis berufsschulischer 689
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 32 – 34
Leistungsfeststellungen auf dem Zeugnis ausgewiesen werden.
§ 34 (Zusammensetzung der Prfungsausschsse) (1) Der Prfungsausschuß besteht aus mindestens drei Mitgliedern. Die Mitglieder mssen fr die Prfungsgebiete sachkundig und fr die Mitwirkung im Prfungswesen geeignet sein. (2) Dem Prfungsausschuss mssen als Mitglieder fr zulassungspflichtige Handwerke Arbeitgeber oder Betriebsleiter und Arbeitnehmer in gleicher Zahl, fr zulassungsfreie Handwerke oder handwerkshnliche Gewerbe Beauftragte der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Zahl sowie mindestens ein Lehrer einer berufsbildenden Schule angehçren. Mindestens zwei Drittel der Gesamtzahl der Mitglieder mssen in zulassungspflichtigen Handwerken Arbeitgeber und Arbeitnehmer, in zulassungsfreien Handwerken oder handwerkshnlichen Gewerben Beauftragte der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sein. Die Mitglieder haben Stellvertreter. Die Mitglieder und die Stellvertreter werden lngstens fr fnf Jahre berufen oder gewhlt. (3) Die Arbeitgeber mssen in dem zulassungspflichtigen Handwerk, fr das der Prfungsausschuß errichtet ist, die Meisterprfung abgelegt haben oder zum Ausbilden berechtigt sein. In dem zulassungsfreien Handwerk oder in dem handwerkshnlichen Gewerbe, fr das der Prfungsausschuss errichtet ist, mssen die Arbeitgeber oder die Beauftragten der Arbeitgeber die Gesellenprfung oder eine entsprechende Abschlussprfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach § 4 des Berufsbildungsgesetzes bestanden haben und in diesem Handwerk oder in diesem Gewerbe ttig sein. Die Arbeitnehmer und die Beauftragten der Arbeitnehmer mssen die Gesellenprfung in dem zulassungspflichtigen oder zulassungsfreien Handwerk oder in dem handwerkshnlichen Gewerbe, fr das der Prfungsausschuss errichtet ist, oder eine entsprechende Abschlussprfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach § 4 des Berufsbildungsgesetzes bestanden haben und in diesem Handwerk oder in diesem Gewerbe ttig sein. Arbeitnehmer, die eine entsprechende aus-
(4) Die Prfung ist fr den Lehrling (Auszubildenden) gebhrenfrei. § 32 (Zweck der Gesellenprfung)
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Durch die Gesellenprfung ist festzustellen, ob der Prfling die berufliche Handlungsfhigkeit im Sinne des § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes erworben hat. In ihr soll der Prfling nachweisen, dass er die erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fhigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, fr die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsordnung ist zugrunde zu legen. § 33 (Prfungsausschsse) (1) Fr die Abnahme der Gesellenprfung errichtet die Handwerkskammer Prfungsausschsse. Mehrere Handwerkskammern kçnnen bei einer von ihnen gemeinsame Prfungsausschsse errichten. Die Handwerkskammer kann Handwerksinnungen ermchtigen, Gesellenprfungsausschsse zu errichten, wenn die Leistungsfhigkeit der Handwerksinnung die ordnungsgemße Durchfhrung der Prfung sicherstellt. (2) Werden von einer Handwerksinnung Gesellenprfungsausschsse errichtet, so sind sie fr die Abnahme der Gesellenprfung aller Lehrlinge (Auszubildenden) der in der Handwerksinnung vertretenen Handwerke ihres Bezirks zustndig, soweit nicht die Handwerkskammer etwas anderes bestimmt. (3) Der Prfungsausschuss kann zur Bewertung einzelner, nicht mndlich zu erbringender Prfungsleistungen gutachterliche Stellungnahmen Dritter, insbesondere berufsbildender Schulen, einholen. (4) Im Rahmen der Begutachtung nach Absatz 3 sind die wesentlichen Ablufe zu dokumentieren und die fr die Bewertung erheblichen Tatsachen festzuhalten. 690
www.WALHALLA.de
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§§ 35 – 36
HandwO: Handwerksordnung
lndische Befhigung erworben haben und handwerklich ttig sind, kçnnen in den Prfungsausschuß berufen werden. (4) Die Mitglieder werden von der Handwerkskammer berufen. Die Arbeitnehmer und die Beauftragten der Arbeitnehmer der von der Handwerkskammer errichteten Prfungsausschsse werden auf Vorschlag der Mehrheit der Gesellenvertreter in der Vollversammlung der Handwerkskammer berufen. Der Lehrer einer berufsbildenden Schule wird im Einvernehmen mit der Schulaufsichtsbehçrde oder der von ihr bestimmten Stelle berufen. (5) Fr die mit Ermchtigung der Handwerkskammer von der Handwerksinnung errichteten Prfungsausschsse werden die Arbeitgeber und die Beauftragten der Arbeitgeber von der Innungsversammlung, die Arbeitnehmer und die Beauftragten der Arbeitnehmer von dem Gesellenausschuß gewhlt. Der Lehrer einer berufsbildenden Schule wird im Einvernehmen mit der Schulaufsichtsbehçrde oder der von ihr bestimmten Stelle nach Anhçrung der Handwerksinnung von der Handwerkskammer berufen. (6) Die Mitglieder der Prfungsausschsse kçnnen nach Anhçrung der an ihrer Berufung Beteiligten aus wichtigem Grund abberufen werden. Die Abstze 4 und 5 gelten fr die Stellvertreter entsprechend. (7) Die Ttigkeit im Prfungsausschuß ist ehrenamtlich. Fr bare Auslagen und fr Zeitversumnis ist, soweit eine Entschdigung nicht von anderer Seite gewhrt wird, eine angemessene Entschdigung zu zahlen, deren Hçhe von der Handwerkskammer mit Genehmigung der obersten Landesbehçrde festgesetzt wird. (8) Von Absatz 2 darf nur abgewichen werden, wenn anderenfalls die erforderliche Zahl von Mitgliedern des Prfungsausschusses nicht berufen werden kann.
nicht derselben Mitgliedergruppe angehçren. Der Prfungsausschuß ist beschlußfhig, wenn zwei Drittel der Mitglieder, mindestens drei, mitwirken. Er beschließt mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag.
§ 35 (Vorsitzender des Prfungsausschusses) Der Prfungsausschuß whlt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Der Vorsitzende und sein Stellvertreter sollen www.WALHALLA.de
§ 35a (Prfungsbewertung) (1) Beschlsse ber die Noten zur Bewertung einzelner Prfungsleistungen, der Prfung insgesamt sowie ber das Bestehen und Nichtbestehen der Gesellenprfung werden vom Prfungsausschuss gefasst. (2) Zur Vorbereitung der Beschlussfassung nach Absatz 1 kann der Vorsitzende mindestens zwei Mitglieder mit der Bewertung einzelner, nicht mndlich zu erbringender Prfungsleistungen beauftragen. Die Beauftragten sollen nicht derselben Mitgliedergruppe angehçren. (3) Die nach Absatz 2 beauftragten Mitglieder dokumentieren die wesentlichen Ablufe und halten die fr die Bewertung erheblichen Tatsachen fest. § 36 (Zulassung zur Gesellenprfung) (1) Zur Gesellenprfung ist zuzulassen, 1. wer die Ausbildungszeit zurckgelegt hat oder wessen Ausbildungszeit nicht spter als zwei Monate nach dem Prfungstermin endet, 2. wer an vorgeschriebenen Zwischenprfungen teilgenommen sowie vorgeschriebene schriftliche Ausbildungsnachweise gefhrt hat und 3. wessen Berufsausbildungsverhltnis in die Lehrlingsrolle eingetragen oder aus einem Grund nicht eingetragen ist, den weder der Lehrling (Auszubildende) noch dessen gesetzlicher Vertreter zu vertreten hat. (2) Zur Gesellenprfung ist ferner zuzulassen, wer in einer berufsbildenden Schule oder einer sonstigen Berufsbildungseinrichtung ausgebildet worden ist, wenn dieser Bildungsgang der Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf (Gewerbe der Anlage A oder der Anlage B) entspricht. Ein Bildungsgang entspricht der Berufsausbil691
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 36a – 38
dung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, wenn er 1. nach Inhalt, Anforderung und zeitlichem Umfang der jeweiligen Ausbildungsordnung gleichwertig ist, 2. systematisch, insbesondere im Rahmen einer sachlichen und zeitlichen Gliederung durchgefhrt wird, und 3. durch Lernortkooperation einen angemessenen Anteil an fachpraktischer Ausbildung gewhrleistet. Die Landesregierungen werden ermchtigt, im Benehmen mit dem Landesausschuss fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung zu bestimmen, welche Bildungsgnge die Voraussetzungen der Stze 1 und 2 erfllen. Die Ermchtigung kann durch Rechtsverordnung auf oberste Landesbehçrden weiter bertragen werden.
(2) Zur Gesellenprfung ist auch zuzulassen, wer nachweist, dass er mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf ttig gewesen ist, in dem er die Prfung ablegen will. Als Zeiten der Berufsttigkeit gelten auch Ausbildungszeiten in einem anderen, einschlgigen Ausbildungsberuf. Vom Nachweis der Mindestzeit nach Satz 1 kann ganz oder teilweise abgesehen werden, wenn durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft gemacht wird, dass der Bewerber die berufliche Handlungsfhigkeit erworben hat, die die Zulassung zur Prfung rechtfertigt. Auslndische Bildungsabschlsse und Zeiten der Berufsttigkeit im Ausland sind dabei zu bercksichtigen. (3) Soldaten auf Zeit und ehemalige Soldaten sind nach Absatz 2 Satz 3 zur Gesellenprfung zuzulassen, wenn das Bundesministerium der Verteidigung oder die von ihm bestimmte Stelle bescheinigt, dass der Bewerber berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten erworben hat, welche die Zulassung zur Prfung rechtfertigen.
§ 36a (Zulassung bei geteilter Gesellenprfung) (1) Sofern die Gesellenprfung in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen durchgefhrt wird, ist ber die Zulassung jeweils gesondert zu entscheiden. (2) Zum ersten Teil der Gesellenprfung ist zuzulassen, wer die in der Ausbildungsordnung vorgeschriebene, erforderliche Ausbildungszeit zurckgelegt hat und die Voraussetzungen des § 36 Abs. 1 Nr. 2 und 3 erfllt. (3) Zum zweiten Teil der Gesellenprfung ist zuzulassen, wer ber die Voraussetzungen in § 36 Abs. 1 hinaus am ersten Teil der Gesellenprfung teilgenommen hat. Dies gilt nicht, wenn der Lehrling (Auszubildende) aus Grnden, die er nicht zu vertreten hat, am ersten Teil der Gesellenprfung nicht teilgenommen hat. In diesem Fall ist der erste Teil der Gesellenprfung zusammen mit dem zweiten Teil abzulegen. § 37 (Vorzeitige Zulassung zur Gesellenprfung) (1) Der Lehrling (Auszubildende) kann nach Anhçrung des Ausbildenden und der Berufsschule vor Ablauf seiner Ausbildungszeit zur Gesellenprfung zugelassen werden, wenn seine Leistungen dies rechtfertigen. 692
§ 37a (Entscheidung ber Zulassung) (1) ber die Zulassung zur Gesellenprfung entscheidet der Vorsitzende des Prfungsausschusses. Hlt er die Zulassungsvoraussetzungen nicht fr gegeben, so entscheidet der Prfungsausschuss. (2) Auszubildenden, die Elternzeit in Anspruch genommen haben, darf bei der Entscheidung ber die Zulassung hieraus kein Nachteil erwachsen. § 38 (Erlass und Inhalt der Prfungsordnung) (1) Die Handwerkskammer hat eine Prfungsordnung fr die Gesellenprfung zu erlassen. Die Prfungsordnung bedarf der Genehmigung der zustndigen obersten Landesbehçrde. (2) Die Prfungsordnung muss die Zulassung, die Gliederung der Prfung, die Bewertungsmaßstbe, die Erteilung der Prfungszeugnisse, die Folgen von Verstçßen gegen die Prfungsordnung und die Wiederholungsprwww.WALHALLA.de
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§§ 39 – 41a
HandwO: Handwerksordnung
fung regeln. Sie kann vorsehen, dass Prfungsaufgaben, die berregional oder von einem Aufgabenerstellungsausschuss bei der Handwerkskammer erstellt oder ausgewhlt werden, zu bernehmen sind, sofern diese Aufgaben von Gremien erstellt oder ausgewhlt werden, die entsprechend § 34 Abs. 2 zusammengesetzt sind. (3) Der Hauptausschuss des Bundesinstituts fr Berufsbildung erlsst fr die Prfungsordnung Richtlinien.
schung nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung im Ausland erworbene Prfungszeugnisse den entsprechenden Zeugnissen ber das Bestehen der Gesellenprfung gleichstellen, wenn die in der Prfung nachzuweisenden beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten gleichwertig sind.
§ 39 (Zwischenprfungen) (1) Whrend der Berufsausbildung ist zur Ermittlung des Ausbildungsstands eine Zwischenprfung entsprechend der Ausbildungsordnung durchzufhren. Die §§ 31 bis 33 gelten entsprechend. (2) Sofern die Ausbildungsordnung vorsieht, dass die Gesellenprfung in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen durchgefhrt wird, findet Absatz 1 keine Anwendung. § 39a (Zustzliche Fertigkeiten) (1) Zustzliche berufliche Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten nach § 26 Abs. 2 Nr. 5 werden gesondert geprft und bescheinigt. Das Ergebnis der Prfung nach § 31 bleibt unberhrt. (2) § 31 Abs. 3 und 4 sowie die §§ 33 bis 35a und 38 gelten entsprechend. § 40 (Zeugnisse) (1) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung außerhalb des Anwendungsbereichs dieses Gesetzes erworbene Prfungszeugnisse den entsprechenden Zeugnissen ber das Bestehen der Gesellenprfung gleichstellen, wenn die Berufsausbildung und die in der Prfung nachzuweisenden beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten gleichwertig sind. (2) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forwww.WALHALLA.de
Fnfter Abschnitt Regelung und berwachung der Berufsausbildung § 41 (Zustndigkeit zur Regelung der Durchfhrung der Berufsausbildung) Soweit Vorschriften nicht bestehen, regelt die Handwerkskammer die Durchfhrung der Berufsausbildung im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften. § 41a (Zustndigkeit und Art der berwachung der Durchfhrung der Berufsausbildung) (1) Die Handwerkskammer berwacht die Durchfhrung 1. der Berufsausbildungsvorbereitung, 2. der Berufsausbildung und 3. der beruflichen Umschulung und fçrdert diese durch Beratung der an der Berufsbildung beteiligten Personen. Sie hat zu diesem Zweck Berater zu bestellen. § 111 ist anzuwenden. (2) Ausbildende, Umschulende und Anbieter von Maßnahmen der Berufsausbildungsvorbereitung sind auf Verlangen verpflichtet, die fr die berwachung notwendigen Ausknfte zu erteilen und Unterlagen vorzulegen sowie die Besichtigung der Ausbildungssttten zu gestatten. (3) Die Durchfhrung von Auslandsaufenthalten nach § 2 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes berwacht und fçrdert die Handwerkskammer in geeigneter Weise. Betrgt die Dauer eines Ausbildungsabschnitts im Ausland mehr als vier Wochen, ist hierfr ein 693
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V.2
HandwO: Handwerksordnung
§§ 42 – 42e
mit der Handwerkskammer abgestimmter Plan erforderlich. (4) Die Handwerkskammer teilt der Aufsichtsbehçrde nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz Wahrnehmungen mit, die fr die Durchfhrung des Jugendarbeitsschutzgesetzes von Bedeutung sein kçnnen.
(§ 42a) Zulassungsvoraussetzungen vorsieht, sind auslndische Bildungsabschlsse und Zeiten der Berufsttigkeit im Ausland zu bercksichtigen.
Sechster Abschnitt Berufliche Fortbildung, berufliche Umschulung
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§ 42 (Fortbildungsordnung) (1) Als Grundlage fr eine einheitliche berufliche Fortbildung kann das Bundesministerium fr Bildung und Forschung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie nach Anhçren des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, Fortbildungsabschlsse anerkennen und hierfr Prfungsregelungen erlassen (Fortbildungsordnung). (2) Die Fortbildungsordnung hat festzulegen 1. die Bezeichnung des Fortbildungsabschlusses, 2. das Ziel, den Inhalt und die Anforderungen der Prfung, 3. die Zulassungsvoraussetzungen sowie 4. das Prfungsverfahren. § 42a(Fortbildungsprfungsregelungen) Soweit Rechtsverordnungen nach § 42 nicht erlassen sind, kann die Handwerkskammer Fortbildungsprfungsregelungen erlassen. Die Vorschriften ber die Meisterprfung bleiben unberhrt. Die Handwerkskammer regelt die Bezeichnung des Fortbildungsabschlusses, Ziel, Inhalt und Anforderungen der Prfungen, ihre Zulassungsvoraussetzungen sowie das Prfungsverfahren. § 42b (Bildungsabschlsse und Berufsttigkeit im Ausland) Sofern die Fortbildungsordnung (§ 42) oder eine Regelung der Handwerkskammer 694
§ 42c (Durchfhrung von Prfungen) (1) Fr die Durchfhrung von Prfungen im Bereich der beruflichen Fortbildung errichtet die Handwerkskammer Prfungsausschsse. § 31 Abs. 2 und 3 sowie die §§ 34 bis 35a, 37a und 38 gelten entsprechend. (2) Der Prfling ist auf Antrag von der Ablegung einzelner Prfungsbestandteile durch die Handwerkskammer zu befreien, wenn er eine andere vergleichbare Prfung vor einer çffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prfungsausschuss erfolgreich abgelegt hat und die Anmeldung zur Fortbildungsprfung innerhalb von fnf Jahren nach der Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prfung erfolgt. § 42d (Gleichstellung anderer Prfungszeugnisse) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung außerhalb des Anwendungsbereichs dieses Gesetzes oder im Ausland erworbene Prfungszeugnisse den entsprechenden Zeugnissen ber das Bestehen einer Fortbildungsprfung auf der Grundlage der §§ 42 und 42a gleichstellen, wenn die in der Prfung nachzuweisenden beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten gleichwertig sind. § 42e (Umschulungsordnung) Als Grundlage fr eine geordnete und einheitliche berufliche Umschulung kann das Bundesministerium fr Bildung und Forschung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, www.WALHALLA.de
V.2
§§ 42f – 42j
HandwO: Handwerksordnung
1. die Bezeichnung des Umschulungsabschlusses, 2. das Ziel, den Inhalt, die Art und Dauer der Umschulung, 3. die Anforderungen der Umschulungsprfung und ihre Zulassungsvoraussetzungen sowie 4. das Prfungsverfahren der Umschulung unter Bercksichtigung der besonderen Erfordernisse der beruflichen Erwachsenenbildung bestimmen (Umschulungsordnung).
besonderen Erfordernissen der beruflichen Erwachsenenbildung entsprechen. (2) Der Umschulende hat die Durchfhrung der beruflichen Umschulung unverzglich vor Beginn der Maßnahme der Handwerkskammer schriftlich anzuzeigen. Die Anzeigepflicht erstreckt sich auf den wesentlichen Inhalt des Umschulungsverhltnisses. Bei Abschluss eines Umschulungsvertrages ist eine Ausfertigung der Vertragsniederschrift beizufgen. (3) Fr die Durchfhrung von Prfungen im Bereich der beruflichen Umschulung errichtet die Handwerkskammer Prfungsausschsse. § 31 Abs. 2 und 3 sowie die §§ 34 bis 35a, 35a und 38 gelten entsprechend. (4) Der Prfling ist auf Antrag von der Ablegung einzelner Prfungsbestandteile durch die Handwerkskammer zu befreien, wenn er eine andere vergleichbare Prfung vor einer çffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prfungsausschuss erfolgreich abgelegt hat und die Anmeldung zur Umschulungsprfung innerhalb von fnf Jahren nach der Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prfung erfolgt.
§ 42f(Umschulungsprfungsregelungen) Soweit Rechtsverordnungen nach § 42e nicht erlassen sind, kann die Handwerkskammer Umschulungsprfungsregelungen erlassen. Die Handwerkskammer regelt die Bezeichnung des Umschulungsabschlusses, Ziel, Inhalt und Anforderungen der Prfungen, ihre Zulassungsvoraussetzungen sowie das Prfungsverfahren unter Bercksichtigung der besonderen Erfordernisse beruflicher Erwachsenenbildung. § 42g (Grundlagen zur Umschulung) Sofern sich die Umschulungsordnung (§ 42e) oder eine Regelung der Handwerkskammer (§ 42f) auf die Umschulung fr einen anerkannten Ausbildungsberuf (Gewerbe der Anlage A oder der Anlage B) richtet, sind das Ausbildungsberufsbild (§ 26 Abs. 1 Nr. 3), der Ausbildungsrahmenplan (§ 26 Abs. 1 Nr. 4) und die Prfungsanforderungen (§ 26 Abs. 1 Nr. 5) zugrunde zu legen. Die §§ 21 bis 24 gelten entsprechend. § 42h (Bildungsabschlsse und Berufsttigkeit im Ausland) Sofern die Umschulungsordnung (§ 42e) oder eine Regelung der Handwerkskammer (§ 42f) Zulassungsvoraussetzungen vorsieht, sind auslndische Bildungsabschlsse und Zeiten der Berufsttigkeit im Ausland zu bercksichtigen.
§ 42j (Gleichstellung anderer Prfungszeugnisse) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch Rechtsverordnung außerhalb des Anwendungsbereichs dieses Gesetzes oder im Ausland erworbene Prfungszeugnisse den entsprechenden Zeugnissen ber das Bestehen einer Umschulungsprfung auf der Grundlage der §§ 42e und 42f gleichstellen, wenn die in der Prfung nachzuweisenden beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fhigkeiten gleichwertig sind.
§ 42i (Durchfhrungsbestimmungen) (1) Maßnahmen der beruflichen Umschulung mssen nach Inhalt, Art, Ziel und Dauer den www.WALHALLA.de
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V.2
HandwO: Handwerksordnung
§§ 42k – 42p
Siebenter Abschnitt Berufliche Bildung behinderter Menschen, Berufsausbildungsvorbereitung
§ 42n (Berufliche Fortbildung und Umschulung behinderter Menschen) Fr die berufliche Fortbildung und die berufliche Umschulung behinderter Menschen gelten die §§ 42k bis 42m entsprechend, soweit Art und Schwere der Behinderung dies erfordern.
§ 42k (Behinderte Menschen) Behinderte Menschen (§ 2 Abs. 1 Satz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch) sollen in anerkannten Ausbildungsberufen ausgebildet werden.
(1) Regelungen nach den §§ 38 und 41 sollen die besonderen Verhltnisse behinderter Menschen bercksichtigen. Dies gilt insbesondere fr die zeitliche und sachliche Gliederung der Ausbildung, die Dauer von Prfungszeiten, die Zulassung von Hilfsmitteln und die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen Dritter, wie Gebrdendolmetscher fr hçrbehinderte Menschen.
(1) Die Berufsausbildungsvorbereitung richtet sich an lernbeeintrchtigte oder sozial benachteiligte Personen, deren Entwicklungsstand eine erfolgreiche Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf (Gewerbe der Anlage A oder der Anlage B) noch nicht erwarten lsst. Sie muss nach Inhalt, Art, Ziel und Dauer den besonderen Erfordernissen des in Satz 1 genannten Personenkreises entsprechen und durch umfassende sozialpdagogische Betreuung und Untersttzung begleitet werden.
(2) Der Berufsausbildungsvertrag mit einem behinderten Menschen ist in die Lehrlingsrolle (§ 28) einzutragen. Der behinderte Mensch ist zur Gesellenprfung auch zuzulassen, wenn die Voraussetzungen des § 36 Abs. 1 Nr. 2 und 3 nicht vorliegen.
(2) Fr die Berufsausbildungsvorbereitung, die nicht im Rahmen des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder anderer vergleichbarer, çffentlich gefçrderter Maßnahmen durchgefhrt wird, gelten die §§ 21 bis 24 entsprechend.
§ 42m (Ausbildungsregelungen der zustndigen Stellen)
§ 42p (Erwerb beruflicher Handlungsfhigkeit)
(1) Fr behinderte Menschen, fr die wegen Art und Schwere ihrer Behinderung eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nicht in Betracht kommt, trifft die Handwerkskammer auf Antrag der behinderten Menschen oder ihrer gesetzlichen Vertreter Ausbildungsregelungen entsprechend den Empfehlungen des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung. Die Ausbildungsinhalte sollen unter Bercksichtigung von Lage und Entwicklung des allgemeinen Arbeitsmarktes aus den Inhalten anerkannter Ausbildungsberufe entwickelt werden. Im Antrag nach Satz 1 ist eine Ausbildungsmçglichkeit in dem angestrebten Ausbildungsgang nachzuweisen.
(1) Die Vermittlung von Grundlagen fr den Erwerb beruflicher Handlungsfhigkeit (§ 1 Abs. 2 des Berufsbildungsgesetzes) kann insbesondere durch inhaltlich und zeitlich abgegrenzte Lerneinheiten erfolgen, die aus den Inhalten anerkannter Ausbildungsberufe (Gewerbe der Anlage A oder der Anlage B) entwickelt werden (Qualifizierungsbausteine).
§ 42l (Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen)
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§ 42o (Berufsausbildungsvorbereitung)
(2) § 42l Abs. 2 Satz 1 gilt entsprechend. 696
(2) ber vermittelte Grundlagen fr den Erwerb beruflicher Handlungsfhigkeit stellt der Anbieter der Berufsausbildungsvorbereitung eine Bescheinigung aus. Das Nhere regelt das Bundesministerium fr Bildung und Forschung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie nach Anhçrung des Hauptausschusses des Bundesinstituts fr Berufsbildung durch www.WALHALLA.de
V.2
§§ 42q – 44
HandwO: Handwerksordnung
Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf.
(4) Die Mitglieder kçnnen nach Anhçren der an ihrer Berufung Beteiligten aus wichtigem Grund abberufen werden. (5) Die Mitglieder haben Stellvertreter, die bei Verhinderung der Mitglieder an deren Stelle treten. Abstze 1 bis 4 gelten fr die Stellvertreter entsprechend. (6) Der Berufsbildungsausschuß whlt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Der Vorsitzende und sein Stellvertreter sollen nicht derselben Mitgliedergruppe angehçren.
§ 42q (Untersagung, Anzeigepflicht) (1) Die nach Landesrecht zustndige Behçrde hat die Berufsausbildungsvorbereitung zu untersagen, wenn die Voraussetzungen des § 42o Abs. 1 nicht vorliegen. (2) Der Anbieter hat die Durchfhrung von Maßnahmen der Berufsausbildungsvorbereitung vor Beginn der Maßnahme der Handwerkskammer schriftlich anzuzeigen. Die Anzeigepflicht erstreckt sich auf den wesentlichen Inhalt des Qualifizierungsvertrages sowie die nach § 88 Abs. 1 Nr. 5 des Berufsbildungsgesetzes erforderlichen Angaben. (3) Die Abstze 1 und 2 sowie § 41a finden keine Anwendung, soweit die Berufsausbildungsvorbereitung im Rahmen des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder anderer vergleichbarer, çffentlich gefçrderter Maßnahmen durchgefhrt wird. Dies gilt nicht, sofern der Anbieter der Berufsausbildungsvorbereitung nach § 243 Abs. 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch gefçrdert wird. Achter Abschnitt Berufsbildungsausschuss § 43 (Zusammensetzung) (1) Die Handwerkskammer errichtet einen Berufsbildungsausschuß. Ihm gehçren sechs Arbeitgeber, sechs Arbeitnehmer und sechs Lehrer an berufsbildenden Schulen an, die Lehrer mit beratender Stimme. (2) Die Vertreter der Arbeitgeber werden von der Gruppe der Arbeitgeber, die Vertreter der Arbeitnehmer von der Gruppe der Vertreter der Gesellen und der anderen Arbeitnehmer mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in der Vollversammlung gewhlt. Die Lehrer an berufsbildenden Schulen werden von der nach Landesrecht zustndigen Behçrde als Mitglieder berufen. Die Amtszeit der Mitglieder betrgt lngstens fnf Jahre. (3) § 34 Abs. 7 gilt entsprechend. www.WALHALLA.de
§ 44 (Unterrichtungs- und Anhçrungspflichten) (1) Der Berufsbildungsausschuß ist in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hçren. Er hat im Rahmen seiner Aufgaben auf eine stetige Entwicklung der Qualitt der beruflichen Bildung hinzuwirken. (2) Wichtige Angelegenheiten, in denen der Berufsbildungsausschuss anzuhçren ist, sind insbesondere: 1. Erlass von Verwaltungsgrundstzen ber die Eignung von Ausbildungs- und Umschulungssttten, fr das Fhren von schriftlichen Ausbildungsnachweisen fr die Verkrzung der Ausbildungsdauer, fr die vorzeitige Zulassung zur Gesellenprfung, fr die Durchfhrung der Prfungen, zur Durchfhrung von ber- und außerbetrieblicher Ausbildung sowie Verwaltungsrichtlinien zur beruflichen Bildung, 2. Umsetzung der vom Landesausschuss fr Berufsbildung (§ 82 des Berufsbildungsgesetzes) empfohlenen Maßnahmen, 3. wesentliche inhaltliche nderungen des Ausbildungsvertragsmusters. (3) Wichtige Angelegenheiten, in denen der Berufsbildungsausschuss zu unterrichten ist, sind insbesondere: 1. Zahl und Art der der Handwerkskammer angezeigten Maßnahmen der Berufsausbildungsvorbereitung und beruflichen Umschulung sowie der eingetragenen Berufsausbildungsverhltnisse, 697
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V.2
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 44a – 45
2. Zahl und Ergebnisse von durchgefhrten Prfungen sowie hierbei gewonnene Erfahrungen, 3. Ttigkeit der Berater und Beraterinnen nach § 41a Abs. 1 Satz 2, 4. fr den rumlichen und fachlichen Zustndigkeitsbereich der Handwerkskammer neue Formen, Inhalte und Methoden der Berufsbildung, 5. Stellungnahmen oder Vorschlge der Handwerkskammer gegenber anderen Stellen und Behçrden, soweit sie sich auf die Durchfhrung dieses Gesetzes oder der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsvorschriften im Bereich der beruflichen Bildung beziehen, 6. Bau eigener berbetrieblicher Berufsbildungssttten, 7. Beschlsse nach Absatz 5 sowie beschlossene Haushaltsanstze zur Durchfhrung der Berufsbildung mit Ausnahme der Personalkosten, 8. Verfahren zur Beilegung von Streitigkeiten aus Ausbildungsverhltnissen, 9. Arbeitsmarktfragen, soweit sie die Berufsbildung im Zustndigkeitsbereich der Handwerkskammer berhren. (4) Vor einer Beschlußfassung in der Vollversammlung ber Vorschriften zur Durchfhrung der Berufsbildung, insbesondere nach §§ 41, 42, 42a und 42e bis 42g, ist die Stellungnahme des Berufsbildungsausschusses einzuholen. Der Berufsbildungsausschuß kann der Vollversammlung auch von sich aus Vorschlge fr Vorschriften zur Durchfhrung der Berufsbildung vorlegen. Die Stellungnahmen und Vorschlge des Berufsbildungsausschusses sind zu begrnden. (5) Die Vorschlge und Stellungnahmen des Berufsbildungsausschusses gelten vorbehaltlich der Vorschrift des Satzes 2 als von der Vollversammlung angenommen, wenn sie nicht mit einer Mehrheit von drei Vierteln der Mitglieder der Vollversammlung in ihrer nchsten Sitzung gendert oder abgelehnt werden. Beschlsse, zu deren Durchfhrung die fr Berufsbildung im laufenden Haushalt vorgesehenen Mittel nicht ausreichen oder zu
deren Durchfhrung in folgenden Haushaltsjahren Mittel bereitgestellt werden mssen, die die Ausgaben fr Berufsbildung des laufenden Haushalts nicht unwesentlich bersteigen, bedrfen der Zustimmung der Vollversammlung. (6) Abweichend von § 43 Abs. 1 haben die Lehrkrfte Stimmrecht bei Beschlssen zu Angelegenheiten der Berufsausbildungsvorbereitung und Berufsausbildung, soweit sich die Beschlsse unmittelbar auf die Organisation der schulischen Berufsbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 2 des Berufsbildungsgesetzes) auswirken.
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§ 44a (Beschlußfassung) (1) Der Berufsbildungsausschuß ist beschlußfhig, wenn mehr als die Hlfte seiner stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist. Er beschließt mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen. (2) Zur Wirksamkeit eines Beschlusses ist es erforderlich, daß der Gegenstand bei der Einberufung des Ausschusses bezeichnet ist, es sei denn, daß er mit Zustimmung von zwei Dritteln der stimmberechtigten Mitglieder nachtrglich auf die Tagesordnung gesetzt wird. § 44b (Geschftsordnung) Der Berufsbildungsausschuß gibt sich eine Geschftsordnung. Sie kann die Bildung von Unterausschssen vorsehen und bestimmen, daß ihnen nicht nur Mitglieder des Ausschusses angehçren. Fr die Unterausschsse gelten § 43 Abs. 2 bis 6 und § 44a entsprechend. Dritter Teil Meisterprfung, Meistertitel Erster Abschnitt Meisterprfung in einem zulassungspflichtigen Handwerk § 45 (Berufsbild und Anforderung an die Meisterprfung) (1) Als Grundlage fr ein geordnetes und einheitliches Meisterprfungswesen fr zulassungspflichtige Handwerke kann das Bunwww.WALHALLA.de
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§§ 46 – 47
HandwO: Handwerksordnung
desministerium fr Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmen, 1. welche Fertigkeiten und Kenntnisse in den einzelnen zulassungspflichtigen Handwerken zum Zwecke der Meisterprfung zu bercksichtigen (Meisterprfungsberufsbild A) und 2. welche Anforderungen in der Meisterprfung zu stellen sind. (2) Durch die Meisterprfung ist festzustellen, ob der Prfling befhigt ist, ein zulassungspflichtiges Handwerk meisterhaft auszuben und selbstndig zu fhren sowie Lehrlinge ordnungsgemß auszubilden. (3) Der Prfling hat in vier selbstndigen Prfungsteilen nachzuweisen, dass er wesentliche Ttigkeiten seines Handwerks meisterhaft verrichten kann (Teil I), die erforderlichen fachtheoretischen Kenntnisse (Teil II), die erforderlichen betriebswirtschaftlichen, kaufmnnischen und rechtlichen Kenntnisse (Teil III) sowie die erforderlichen berufs- und arbeitspdagogischen Kenntnisse (Teil IV) besitzt. (4) Bei der Prfung in Teil I kçnnen in der Rechtsverordnung Schwerpunkte gebildet werden. In dem schwerpunktspezifischen Bereich hat der Prfling nachzuweisen, dass er wesentliche Ttigkeiten in dem von ihm gewhlten Schwerpunkt meisterhaft verrichten kann. Fr den schwerpunktbergreifenden Bereich sind die Grundfertigkeiten und Grundkenntnisse nachzuweisen, die die fachgerechte Ausbung auch dieser Ttigkeiten ermçglichen.
einer çffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prfungsausschuss erfolgreich abgelegt hat. Er ist von der Ablegung der Teile III und IV befreit, wenn er die Meisterprfung in einem anderen zulassungspflichtigen oder zulassungsfreien Handwerk oder in einem handwerkshnlichen Gewerbe bestanden hat. (2) Prflinge, die andere deutsche staatliche oder staatlich anerkannte Prfungen mit Erfolg abgelegt haben, sind auf Antrag durch den Meisterprfungsausschuss von einzelnen Teilen der Meisterprfung zu befreien, wenn bei diesen Prfungen mindestens die gleichen Anforderungen gestellt werden wie in der Meisterprfung. Der Abschlussprfung an einer deutschen Hochschule gleichgestellt sind Diplome nach § 7 Abs. 2 Satz 4. (3) Der Prfling ist auf Antrag von der Ablegung der Prfung in gleichartigen Prfungsbereichen, Prfungsfchern oder Handlungsfeldern durch den Meisterprfungsausschuss zu befreien, wenn er die Meisterprfung in einem anderen zulassungspflichtigen oder zulassungsfreien Handwerk oder handwerkshnlichen Gewerbe bestanden hat oder eine andere vergleichbare Prfung vor einer çffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einem staatlichen Prfungsausschuss erfolgreich abgelegt hat. (4) Der Meisterprfungsausschuss entscheidet auf Antrag des Prflings auch ber Befreiungen auf Grund auslndischer Bildungsabschlsse.
§ 46 (Befreiung von Teilen der Meisterprfung) (1) Der Prfling ist von der Ablegung einzelner Teile der Meisterprfung befreit, wenn er eine dem jeweiligen Teil der Meisterprfung vergleichbare Prfung auf Grund einer nach § 42 oder § 51a Abs. 1 in Verbindung mit § 2 dieses Gesetzes oder § 53 des Berufsbildungsgesetzes erlassenen Rechtsverordnung oder eine andere vergleichbare Prfung vor www.WALHALLA.de
§ 47 (Errichtung von Meisterprfungsausschssen) (1) Die Meisterprfung wird durch Meisterprfungsausschsse abgenommen. Fr die Handwerke werden Meisterprfungsausschsse als staatliche Prfungsbehçrden am Sitz der Handwerkskammer fr ihren Bezirk errichtet. Die oberste Landesbehçrde kann in besonderen Fllen die Errichtung eines Meisterprfungsausschusses fr mehrere Handwerkskammerbezirke anordnen und hiermit die fr den Sitz des Meisterprfungsausschusses zustndige hçhere Verwaltungsbe699
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 48 – 49
hçrde beauftragen. Soll der Meisterprfungsausschuß fr Handwerkskammerbezirke mehrerer Lnder zustndig sein, so bedarf es hierfr des Einvernehmens der beteiligten obersten Landesbehçrden. Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung zu bestimmen, daß abweichend von Satz 3 an Stelle der obersten Landesbehçrde die hçhere Verwaltungsbehçrde zustndig ist. Sie kçnnen diese Ermchtigung auf oberste Landesbehçrden bertragen.
(5) Fr die Abnahme der Prfung in der wirtschaftlichen Betriebsfhrung sowie in den kaufmnnischen, rechtlichen und berufserzieherischen Kenntnissen soll ein Beisitzer bestellt werden, der in diesen Prfungsgebieten besonders sachkundig ist und dem Handwerk nicht anzugehçren braucht. (6) § 34 Abs. 6 Satz 1 und Abs. 7 gelten entsprechend.
(2) Die hçhere Verwaltungsbehçrde errichtet die Meisterprfungsausschsse nach Anhçrung der Handwerkskammer und ernennt auf Grund ihrer Vorschlge die Mitglieder und die Stellvertreter fr lngstens fnf Jahre. Die Geschftsfhrung der Meisterprfungsausschsse liegt bei der Handwerkskammer. § 48 (Zusammensetzung) (1) Der Meisterprfungsausschuß besteht aus fnf Mitgliedern; fr die Mitglieder sind Stellvertreter zu berufen. Die Mitglieder und die Stellvertreter sollen das vierundzwanzigste Lebensjahr vollendet haben. (2) Der Vorsitzende braucht nicht in einem zulassungspflichtigen Handwerk ttig zu sein; er soll dem zulassungspflichtigen Handwerk, fr welches der Meisterprfungsausschuss errichtet ist, nicht angehçren. (3) Zwei Beisitzer mssen das Handwerk, fr das der Meisterprfungsausschuß errichtet ist, mindestens seit einem Jahr selbstndig als stehendes Gewerbe betreiben und in diesem Handwerk die Meisterprfung abgelegt haben oder das Recht zum Ausbilden von Lehrlingen besitzen oder in dem zulassungspflichtigen Handwerk als Betriebsleiter, die in ihrer Person die Voraussetzungen zur Eintragung in die Handwerksrolle erfllen, ttig sein. (4) Ein Beisitzer soll ein Geselle sein, der in dem zulassungspflichtigen Handwerk, fr das der Meisterprfungsausschuß errichtet ist, die Meisterprfung abgelegt hat oder das Recht zum Ausbilden von Lehrlingen besitzt und in dem betreffenden zulassungspflichtigen Handwerk ttig ist. 700
§ 49 (Zulassung zur Prfung) (1) Zur Meisterprfung ist zuzulassen, wer eine Gesellenprfung in dem zulassungspflichtigen Handwerk, in dem er die Meisterprfung ablegen will, oder in einem damit verwandten zulassungspflichtigen Handwerk oder eine entsprechende Abschlussprfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder eine Prfung auf Grund einer nach § 45 oder § 51a Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 2 erlassenen Rechtsverordnung bestanden hat. (2) Zur Meisterprfung ist auch zuzulassen, wer eine andere Gesellenprfung oder eine andere Abschlussprfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf bestanden hat und in dem zulassungspflichtigen Handwerk, in dem er die Meisterprfung ablegen will, eine mehrjhrige Berufsttigkeit ausgebt hat. Fr die Zeit der Berufsttigkeit drfen nicht mehr als drei Jahre gefordert werden. Ferner ist der erfolgreiche Abschluss einer Fachschule bei einjhrigen Fachschulen mit einem Jahr, bei mehrjhrigen Fachschulen mit zwei Jahren auf die Berufsttigkeit anzurechnen. (3) Ist der Prfling in dem zulassungspflichtigen Handwerk, in dem er die Meisterprfung ablegen will, selbstndig, als Werkmeister oder in hnlicher Stellung ttig gewesen, oder weist er eine der Gesellenttigkeit gleichwertige praktische Ttigkeit nach, so ist die Zeit dieser Ttigkeit anzurechnen. (4) Die Handwerkskammer kann auf Antrag 1. eine auf drei Jahre festgesetzte Dauer der Berufsttigkeit unter besonderer Bercksichtigung der in der Gesellen- oder Abschlussprfung und whrend der Zeit der Berufsttigkeit nachgewiesenen beruflichen Befhigung abkrzen, www.WALHALLA.de
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§§ 50 – 51a
HandwO: Handwerksordnung
2. in Ausnahmefllen von den Voraussetzungen der Abstze 1 bis 4 ganz oder teilweise befreien,
§ 51 (Fhrung des Meistertitels) Die Ausbildungsbezeichnung Meister/Meisterin in Verbindung mit einem zulassungspflichtigen Handwerk oder in Verbindung mit einer anderen Ausbildungsbezeichnung, die auf eine Ttigkeit in einem oder mehreren zulassungspflichtigen Handwerken hinweist, darf nur fhren, wer fr dieses zulassungspflichtige Handwerk oder fr diese zulassungspflichtigen Handwerke die Meisterprfung bestanden hat.
3. unter Bercksichtigung auslndischer Bildungsabschlsse und Zeiten der Berufsttigkeit im Ausland von den Voraussetzungen der Abstze 1 bis 4 ganz oder teilweise befreien. Die Handwerkskammer kann eine Stellungnahme des Meisterprfungsausschusses einholen. (5) Die Zulassung wird von dem Vorsitzenden des Meisterprfungsausschusses ausgesprochen. Hlt der Vorsitzende die Zulassungsvoraussetzungen nicht fr gegeben, so entscheidet der Prfungsausschuß. § 50 (Kosten) (1) Die durch die Abnahme der Meisterprfung entstehenden Kosten trgt die Handwerkskammer. Das Zulassungs- und Prfungsverfahren wird durch eine von der Handwerkskammer mit Genehmigung der obersten Landesbehçrde zu erlassende Meisterprfungsordnung geregelt. (2) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften ber das Zulassungsund Prfungsverfahren nach Absatz 1 Satz 2 zu erlassen. § 50a (Gleichstellung auslndischer Zeugnisse) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates im Ausland erworbene Prfungszeugnisse den entsprechenden Zeugnissen ber das Bestehen einer deutschen Meisterprfung in zulassungspflichtigen Handwerken gleichstellen, wenn an den Bildungsgang und in den Prfungen gleichwertige Anforderungen gestellt werden. Die Vorschriften des Bundesvertriebenengesetzes bleiben unberhrt. www.WALHALLA.de
Zweiter Abschnitt Meisterprfung in einem zulassungsfreien Handwerk oder in einem handwerkshnlichen Gewerbe § 51a (Ablegung der Meisterprfung) (1) Fr zulassungsfreie Handwerke oder handwerkshnliche Gewerbe, fr die eine Ausbildungsordnung nach § 25 dieses Gesetzes oder nach § 4 des Berufsbildungsgesetzes erlassen worden ist, kann eine Meisterprfung abgelegt werden. (2) Als Grundlage fr ein geordnetes und einheitliches Meisterprfungswesen fr Handwerke oder Gewerbe im Sinne des Absatzes 1 kann das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmen, 1. welche Fertigkeiten und Kenntnisse in den einzelnen zulassungsfreien Handwerken oder handwerkshnlichen Gewerben zum Zwecke der Meisterprfung zu bercksichtigen sind (Meisterprfungsberufsbild B), 2. welche Anforderungen in der Meisterprfung zu stellen sind. (3) Durch die Meisterprfung ist festzustellen, ob der Prfling eine besondere Befhigung in einem zulassungsfreien Handwerk oder in einem handwerkshnlichen Gewerbe erworben hat und Lehrlinge ordnungsgemß ausbilden kann. Zu diesem Zweck hat der Prfling in vier selbstndigen Prfungsteilen 701
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V.2
HandwO: Handwerksordnung
§§ 51b – 51c
nachzuweisen, dass er Ttigkeiten seines zulassungsfreien Handwerks oder seines handwerkshnlichen Gewerbes meisterhaft verrichten kann (Teil I), besondere fachtheoretische Kenntnisse (Teil II), besondere betriebswirtschaftliche, kaufmnnische und rechtliche Kenntnisse (Teil III) sowie die erforderlichen berufs- und arbeitspdagogischen Kenntnisse (Teil IV) besitzt.
(4) Zwei Beisitzer mssen das zulassungsfreie Handwerk oder das handwerkshnliche Gewerbe, fr das der Meisterprfungsausschuss errichtet ist, mindestens seit einem Jahr selbstndig als stehendes Gewerbe betreiben und in diesem zulassungsfreien Handwerk oder in diesem handwerkshnlichen Gewerbe die Meisterprfung abgelegt haben oder das Recht zum Ausbilden von Lehrlingen besitzen.
(4) Zum Nachweis der Fertigkeiten und Kenntnisse fhrt die Handwerkskammer Prfungen durch und errichtet zu diesem Zweck Prfungsausschsse. Die durch die Abnahme der Meisterprfung entstehenden Kosten trgt die Handwerkskammer.
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(5) Zur Prfung ist zuzulassen, wer eine Gesellenprfung oder eine Abschlussprfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf bestanden hat. Die Handwerkskammer kann auf Antrag in Ausnahmefllen von der Zulassungsvoraussetzung befreien. Fr die Ablegung des Teils III der Meisterprfung entfllt die Zulassungsvoraussetzung. (6) Fr Befreiungen gilt § 46 entsprechend. (7) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften ber das Zulassungs- und Prfungsverfahren erlassen. § 51b (Meisterprfungsausschsse) (1) Die Handwerkskammer errichtet an ihrem Sitz fr ihren Bezirk Meisterprfungsausschsse. Mehrere Handwerkskammern kçnnen bei einer von ihnen gemeinsame Meisterprfungsausschsse errichten. (2) Der Meisterprfungsausschuss besteht aus fnf Mitgliedern; fr die Mitglieder sind Stellvertreter zu berufen. Sie werden fr lngstens fnf Jahre ernannt. (3) Der Vorsitzende braucht nicht in einem zulassungsfreien Handwerk oder einem handwerkshnlichen Gewerbe ttig zu sein; er soll dem zulassungsfreien Handwerk oder dem handwerkshnlichen Gewerbe, fr welches der Meisterprfungsausschuss errichtet ist, nicht angehçren. 702
(5) Ein Beisitzer soll ein Geselle sein, der in dem zulassungsfreien Handwerk oder in dem handwerkshnlichen Gewerbe, fr das der Meisterprfungsausschuss errichtet ist, die Meisterprfung abgelegt hat oder das Recht zum Ausbilden von Lehrlingen besitzt und in dem betreffenden zulassungsfreien Handwerk oder handwerkshnlichen Gewerbe ttig ist. (6) Fr die Abnahme der Prfung der betriebswirtschaftlichen, kaufmnnischen und rechtlichen Kenntnisse sowie der berufs- und arbeitspdagogischen Kenntnisse soll ein Beisitzer bestellt werden, der in diesen Prfungsgebieten besonders sachkundig ist und einem zulassungsfreien Handwerk oder einem handwerkshnlichen Gewerbe nicht anzugehçren braucht. (7) § 34 Abs. 6 Satz 1 und Abs. 7 gilt entsprechend. § 51c (Gleichstellung anderer Meisterprfungszeugnisse) Das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Bildung und Forschung durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates im Ausland erworbene Prfungszeugnisse den entsprechenden Zeugnissen ber das Bestehen einer deutschen Meisterprfung in einem zulassungsfreien Handwerk oder handwerkshnlichen Gewerbe gleichstellen, wenn an den Bildungsgang und in den Prfungen gleichwertige Anforderungen gestellt werden. Die Vorschriften des Bundesvertriebenengesetzes bleiben unberhrt. www.WALHALLA.de
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§§ 51d – 54
HandwO: Handwerksordnung
§ 51d (Fhrung des Meistertitels) Die Ausbildungsbezeichnung Meister/Meisterin in Verbindung mit einem zulassungsfreien Handwerk oder handwerkshnlichen Gewerbe darf nur fhren, wer die Prfung nach § 51a Abs. 3 in diesem Handwerk oder Gewerbe bestanden hat.
Bezirk einer Handwerkskammer hinaus erstreckt werden, so bedarf die Bezirksabgrenzung der Genehmigung durch die oberste Landesbehçrde. Soll sich der Innungsbezirk auch auf ein anderes Land erstrecken, so kann die Genehmigung nur im Einvernehmen mit den beteiligten obersten Landesbehçrden erteilt werden.
Vierter Teil Organisation des Handwerks
§ 53 (Rechtsfhigkeit) Die Handwerksinnung ist eine Kçrperschaft des çffentlichen Rechts. Sie wird mit Genehmigung der Satzung rechtsfhig.
Erster Abschnitt Handwerksinnungen § 52 (Zusammentreten von Handwerksinnungen) (1) Inhaber von Betrieben des gleichen zulassungspflichtigen Handwerks oder des gleichen zulassungsfreien Handwerks oder des gleichen handwerkshnlichen Gewerbes oder solcher Handwerke oder handwerkshnlicher Gewerbe, die sich fachlich oder wirtschaftlich nahe stehen, kçnnen zur Fçrderung ihrer gemeinsamen gewerblichen Interessen innerhalb eines bestimmten Bezirks zu einer Handwerksinnung zusammentreten. Voraussetzung ist, dass fr das jeweilige Gewerbe eine Ausbildungsordnung erlassen worden ist. Fr jedes Gewerbe kann in dem gleichen Bezirk nur eine Handwerksinnung gebildet werden; sie ist allein berechtigt, die Bezeichnung Innung in Verbindung mit dem Gewerbe zu fhren, fr das sie errichtet ist. (2) Der Innungsbezirk soll unter Bercksichtigung einheitlicher Wirtschaftsgebiete so abgegrenzt sein, daß die Zahl der Innungsmitglieder ausreicht, um die Handwerksinnung leistungsfhig zu gestalten, und daß die Mitglieder an dem Leben und den Einrichtungen der Handwerksinnung teilnehmen kçnnen. Der Innungsbezirk hat sich mindestens mit dem Gebiet einer kreisfreien Stadt oder eines Landkreises zu decken. Die Handwerkskammer kann unter den Voraussetzungen des Satzes 1 eine andere Abgrenzung zulassen. (3) Der Innungsbezirk soll sich nicht ber den Bezirk einer Handwerkskammer hinaus erstrecken. Soll der Innungsbezirk ber den www.WALHALLA.de
§ 54 (Aufgaben der Innungen) (1) Aufgabe der Handwerksinnung ist, die gemeinsamen gewerblichen Interessen ihrer Mitglieder zu fçrdern. Insbesondere hat sie 1. den Gemeingeist und die Berufsehre zu pflegen, 2. ein gutes Verhltnis zwischen Meistern, Gesellen und Lehrlingen anzustreben, 3. entsprechend den Vorschriften der Handwerkskammer die Lehrlingsausbildung zu regeln und zu berwachen sowie fr die berufliche Ausbildung der Lehrlinge zu sorgen und ihre charakterliche Entwicklung zu fçrdern, 4. die Gesellenprfungen abzunehmen und hierfr Gesellenprfungsausschsse zu errichten, sofern sie von der Handwerkskammer dazu ermchtigt ist, 5. das handwerkliche Kçnnen der Meister und Gesellen zu fçrdern; zu diesem Zweck kann sie insbesondere Fachschulen errichten oder untersttzen und Lehrgnge veranstalten, 6. bei der Verwaltung der Berufsschulen gemß den bundes- und landesrechtlichen Bestimmungen mitzuwirken, 7. das Genossenschaftswesen im Handwerk zu fçrdern, 8. ber Angelegenheiten der in ihr vertretenen Handwerke den Behçrden Gutachten und Ausknfte zu erstatten, 9. die sonstigen handwerklichen Organisationen und Einrichtungen in der Erfllung ihrer Aufgaben zu untersttzen, 703
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V.2
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 55 – 57
10. die von der Handwerkskammer innerhalb ihrer Zustndigkeit erlassenen Vorschriften und Anordnungen durchzufhren. (2) Die Handwerksinnung soll 1. zwecks Erhçhung der Wirtschaftlichkeit der Betriebe ihrer Mitglieder Einrichtungen zur Verbesserung der Arbeitsweise und der Betriebsfhrung schaffen und fçrdern, 2. bei der Vergebung çffentlicher Lieferungen und Leistungen die Vergebungsstellen beraten, 3. das handwerkliche Pressewesen untersttzen. (3) Die Handwerksinnung kann 1. Tarifvertrge abschließen, soweit und solange solche Vertrge nicht durch den Innungsverband fr den Bereich der Handwerksinnung geschlossen sind, 2. fr ihre Mitglieder und deren Angehçrige Untersttzungskassen fr Flle der Krankheit, des Todes, der Arbeitsunfhigkeit oder sonstiger Bedrftigkeit errichten, 3. bei Streitigkeiten zwischen den Innungsmitgliedern und ihren Auftraggebern auf Antrag vermitteln. (4) Die Handwerksinnung kann auch sonstige Maßnahmen zur Fçrderung der gemeinsamen gewerblichen Interessen der Innungsmitglieder durchfhren. (5) Die Errichtung und die Rechtsverhltnisse der Innungskrankenkassen richten sich nach den hierfr geltenden bundesrechtlichen Bestimmungen.
2. die Aufgaben der Handwerksinnung, 3. den Eintritt, den Austritt und den Ausschluß der Mitglieder, 4. die Rechte und Pflichten der Mitglieder sowie die Bemessungsgrundlage fr die Erhebung der Mitgliedsbeitrge, 5. die Einberufung der Innungsversammlung, das Stimmrecht in ihr und die Art der Beschlußfassung, 6. die Bildung des Vorstands, 7. die Bildung des Gesellenausschusses, 8. die Beurkundung der Beschlsse der Innungsversammlung und des Vorstands, 9. die Aufstellung des Haushaltsplans sowie die Aufstellung und Prfung der Jahresrechnung, 10. die Voraussetzungen fr die nderung der Satzung und fr die Auflçsung der Handwerksinnung sowie den Erlaß und die nderung der Nebensatzungen, 11. die Verwendung des bei der Auflçsung der Handwerksinnung verbleibenden Vermçgens.
§ 55 (Satzung) (1) Die Aufgaben der Handwerksinnung, ihre Verwaltung und die Rechtsverhltnisse ihrer Mitglieder sind, soweit gesetzlich nichts darber bestimmt ist, durch die Satzung zu regeln. (2) Die Satzung muß Bestimmungen enthalten ber 1. den Namen, den Sitz und den Bezirk der Handwerksinnung sowie die Handwerke, fr welche die Handwerksinnung errichtet ist, 704
§ 56 (Genehmigung der Satzung) (1) Die Satzung der Handwerksinnung bedarf der Genehmigung durch die Handwerkskammer des Bezirks, in dem die Handwerksinnung ihren Sitz nimmt. (2) Die Genehmigung ist zu versagen, wenn 1. die Satzung den gesetzlichen Vorschriften nicht entspricht, 2. die durch die Satzung vorgesehene Begrenzung des Innungsbezirks die nach § 52 Abs. 3 Satz 2 erforderliche Genehmigung nicht erhalten hat. § 57 (Nebensatzungen) (1) Soll in der Handwerksinnung eine Einrichtung der in § 54 Abs. 3 Nr. 2 vorgesehenen Art getroffen werden, so sind die dafr erforderlichen Bestimmungen in Nebensatzungen zusammenzufassen. Diese bedrfen der Genehmigung der Handwerkskammer des Bezirks, in dem die Handwerksinnung ihren Sitz hat. (2) ber die Einnahmen und Ausgaben solcher Einrichtungen ist getrennt Rechnung zu www.WALHALLA.de
§§ 58 – 61
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fhren und das hierfr bestimmte Vermçgen gesondert von dem Innungsvermçgen zu verwalten. Das getrennt verwaltete Vermçgen darf fr andere Zwecke nicht verwandt werden. Die Glubiger haben das Recht auf gesonderte Befriedigung aus diesem Vermçgen.
1. die Innungsversammlung, 2. der Vorstand, 3. die Ausschsse.
§ 58 (Innungsmitglieder) (1) Mitglied bei der Handwerksinnung kann jeder Inhaber eines Betriebs eines Handwerks oder eines handwerkshnlichen Gewerbes werden, der das Gewerbe ausbt, fr welches die Handwerksinnung gebildet ist. Die Handwerksinnung kann durch Satzung im Rahmen ihrer çrtlichen Zustndigkeit bestimmen, dass Gewerbetreibende, die ein dem Gewerbe, fr welches die Handwerksinnung gebildet ist, fachlich oder wirtschaftlich nahe stehendes handwerkshnliches Gewerbe ausben, fr das keine Ausbildungsordnung erlassen worden ist, Mitglied der Handwerksinnung werden kçnnen. (2) bt der Inhaber eines Betriebs eines Handwerks oder eines handwerkshnlichen Gewerbes mehrere Gewerbe aus, so kann er allen fr diese Gewerbe gebildeten Handwerksinnungen angehçren. (3) Dem Inhaber eines Betriebs eines Handwerks oder eines handwerkshnlichen Gewerbes, das den gesetzlichen und satzungsmßigen Vorschriften entspricht, darf der Eintritt in die Handwerksinnung nicht versagt werden. (4) Von der Erfllung der gesetzlichen und satzungsmßigen Bedingungen kann zugunsten einzelner nicht abgesehen werden. § 59 (Gastmitgliedschaft) Die Handwerksinnung kann Gastmitglieder aufnehmen, die dem Handwerk, fr das die Innung gebildet ist, beruflich oder wirtschaftlich nahestehen. Ihre Rechte und Pflichten sind in der Satzung zu regeln. An der Innungsversammlung nehmen sie mit beratender Stimme teil. § 60 (Organe) Die Organe der Handwerksinnung sind www.WALHALLA.de
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§ 61 (Befugnisse der Innungsversammlung) (1) Die Innungsversammlung beschließt ber alle Angelegenheiten der Handwerksinnung, soweit sie nicht vom Vorstand oder den Ausschssen wahrzunehmen sind. Die Innungsversammlung besteht aus den Mitgliedern der Handwerksinnung. Die Satzung kann bestimmen, daß die Innungsversammlung aus Vertretern besteht, die von den Mitgliedern der Handwerksinnung aus ihrer Mitte gewhlt werden (Vertreterversammlung); es kann auch bestimmt werden, daß nur einzelne Obliegenheiten der Innungsversammlung durch eine Vertreterversammlung wahrgenommen werden. (2) Der Innungsversammlung obliegt im besonderen 1. die Feststellung des Haushaltsplans und die Bewilligung von Ausgaben, die im Haushaltsplan nicht vorgesehen sind; 2. die Beschlußfassung ber die Hçhe der Innungsbeitrge und ber die Festsetzung von Gebhren; Gebhren kçnnen auch von Nichtmitgliedern, die Ttigkeiten oder Einrichtungen der Innung in Anspruch nehmen, erhoben werden; 3. die Prfung und Abnahme der Jahresrechnung; 4. die Wahl des Vorstands und derjenigen Mitglieder der Ausschsse, die der Zahl der Innungsmitglieder zu entnehmen sind; 5. die Einsetzung besonderer Ausschsse zur Vorbereitung einzelner Angelegenheiten; 6. der Erlaß von Vorschriften ber die Lehrlingsausbildung (§ 54 Abs. 1 Nr. 3); 7. die Beschlußfassung ber a) den Erwerb, die Verußerung oder die dingliche Belastung von Grundeigentum, b) die Verußerung von Gegenstnden, die einen geschichtlichen, wissenschaftlichen oder Kunstwert haben, 705
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 62 – 65
c) die Ermchtigung zur Aufnahme von Krediten, d) den Abschluß von Vertrgen, durch welche der Handwerksinnung fortlaufende Verpflichtungen auferlegt werden, mit Ausnahme der laufenden Geschfte der Verwaltung, e) die Anlegung des Innungsvermçgens; 8. die Beschlußfassung ber die nderung der Satzung und die Auflçsung der Handwerksinnung; 9. die Beschlußfassung ber den Erwerb und die Beendigung der Mitgliedschaft beim Landesinnungsverband. (3) Die nach Absatz 2 Nr. 6, 7 und 8 gefaßten Beschlsse bedrfen der Genehmigung durch die Handwerkskammer.
Satz 3) mit der Maßgabe, daß er auch im Wege schriftlicher Abstimmung gefaßt werden kann.
§ 62 (Voraussetzungen zur Beschlußfassung in der Innungsversammlung) (1) Zur Gltigkeit eines Beschlusses der Innungsversammlung ist erforderlich, daß der Gegenstand bei ihrer Einberufung bezeichnet ist, es sei denn, daß er in der Innungsversammlung mit Zustimmung von drei Vierteln der erschienenen Mitglieder nachtrglich auf die Tagesordnung gesetzt wird, sofern es sich nicht um einen Beschluß ber eine Satzungsnderung oder Auflçsung der Handwerksinnung handelt. (2) Beschlsse der Innungsversammlung werden mit einfacher Mehrheit der erschienenen Mitglieder gefaßt. Zu Beschlssen ber nderungen der Satzung der Handwerksinnung ist eine Mehrheit von drei Vierteln der erschienenen Mitglieder erforderlich. Der Beschluß auf Auflçsung der Handwerksinnung kann nur mit einer Mehrheit von drei Vierteln der stimmberechtigten Mitglieder gefaßt werden. Sind in der ersten Innungsversammlung drei Viertel der Stimmberechtigten nicht erschienen, so ist binnen vier Wochen eine zweite Innungsversammlung einzuberufen, in welcher der Auflçsungsbeschluß mit einer Mehrheit von drei Vierteln der erschienenen Mitglieder gefaßt werden kann. Satz 3 gilt fr den Beschluß zur Bildung einer Vertreterversammlung (§ 61 Abs. 1
Stimmberechtigt in der Innungsversammlung sind die Mitglieder der Handwerksinnung im Sinne des § 58 Abs. 1. Fr eine juristische Person oder eine Personengesellschaft kann nur eine Stimme abgegeben werden, auch wenn mehrere vertretungsberechtigte Personen vorhanden sind.
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(3) Die Innungsversammlung ist in den durch die Satzung bestimmten Fllen sowie dann einzuberufen, wenn das Interesse der Handwerksinnung es erfordert. Sie ist ferner einzuberufen, wenn der durch die Satzung bestimmte Teil oder in Ermangelung einer Bestimmung der zehnte Teil der Mitglieder die Einberufung schriftlich unter Angabe des Zwecks und der Grnde verlangt; wird dem Verlangen nicht entsprochen oder erfordert es das Interesse der Handwerksinnung, so kann die Handwerkskammer die Innungsversammlung einberufen und leiten. § 63 (Stimmrecht)
§ 64 (Verlust des Stimmrechts) Ein Mitglied ist nicht stimmberechtigt, wenn die Beschlußfassung die Vornahme eines Rechtsgeschfts oder die Einleitung oder Erledigung eines Rechtsstreits zwischen ihm und der Handwerksinnung betrifft. § 65 (bertragung des Stimmrechts) (1) Ein gemß § 63 stimmberechtigtes Mitglied, das Inhaber eines Nebenbetriebs im Sinne des § 2 Nr. 2 oder 3 ist, kann sein Stimmrecht auf den Leiter des Nebenbetriebs bertragen, falls dieser die Pflichten bernimmt, die seinen Vollmachtgebern gegenber der Handwerksinnung obliegen. (2) Die Satzung kann die bertragung der in Absatz 1 bezeichneten Rechte unter den dort gesetzten Voraussetzungen auch in anderen Ausnahmefllen zulassen. (3) Die bertragung und die bernahme der Rechte bedarf der schriftlichen Erklrung gegenber der Handwerksinnung. www.WALHALLA.de
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§§ 66 – 68
HandwO: Handwerksordnung
§ 66 (Vorstand der Innung) (1) Der Vorstand der Handwerksinnung wird von der Innungsversammlung fr die in der Satzung bestimmte Zeit mit verdeckten Stimmzetteln gewhlt. Die Wahl durch Zuruf ist zulssig, wenn niemand widerspricht. ber die Wahlhandlung ist eine Niederschrift anzufertigen. Die Wahl des Vorstands ist der Handwerkskammer binnen einer Woche anzuzeigen. (2) Die Satzung kann bestimmen, daß die Bestellung des Vorstands jederzeit widerruflich ist. Die Satzung kann ferner bestimmen, daß der Widerruf nur zulssig ist, wenn ein wichtiger Grund vorliegt; ein solcher Grund ist insbesondere grobe Pflichtverletzung oder Unfhigkeit. (3) Der Vorstand vertritt die Handwerksinnung gerichtlich und außergerichtlich. Durch die Satzung kann die Vertretung einem oder mehreren Mitgliedern des Vorstands oder dem Geschftsfhrer bertragen werden. Als Ausweis gengt bei allen Rechtsgeschften die Bescheinigung der Handwerkskammer, daß die darin bezeichneten Personen zur Zeit den Vorstand bilden. (4) Die Mitglieder des Vorstands verwalten ihr Amt als Ehrenamt unentgeltlich; es kann ihnen nach nherer Bestimmung der Satzung Ersatz barer Auslagen und eine Entschdigung fr Zeitversumnis gewhrt werden.
zustndig ist. Die Handwerkskammer erlßt die hierfr erforderliche Verfahrensordnung.
§ 67 (Ausschsse) (1) Die Handwerksinnung kann zur Wahrnehmung einzelner Angelegenheiten Ausschsse bilden. (2) Zur Fçrderung der Berufsbildung ist ein Ausschuß zu bilden. Er besteht aus einem Vorsitzenden und mindestens vier Beisitzern, von denen die Hlfte Innungsmitglieder, die in der Regel Gesellen oder Lehrlinge beschftigen, und die andere Hlfte Gesellen sein mssen. (3) Die Handwerksinnung kann einen Ausschuß zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Ausbildenden und Lehrlingen (Auszubildenden) errichten, der fr alle Berufsausbildungsverhltnisse der in der Handwerksinnung vertretenen Handwerke ihres Bezirks www.WALHALLA.de
§ 68 (Gesellenausschuß) (1) Im Interesse eines guten Verhltnisses zwischen den Innungsmitgliedern und den bei ihnen beschftigten Gesellen (§ 54 Abs. 1 Nr. 2) wird bei der Handwerksinnung ein Gesellenausschuß errichtet. Der Gesellenausschuß hat die Gesellenmitglieder der Ausschsse zu whlen, bei denen die Mitwirkung der Gesellen durch Gesetz oder Satzung vorgesehen ist. (2) Der Gesellenausschuß ist zu beteiligen 1. bei Erlaß von Vorschriften ber die Regelung der Lehrlingsausbildung (§ 54 Abs. 1 Nr. 3), 2. bei Maßnahmen zur Fçrderung und berwachung der beruflichen Ausbildung und zur Fçrderung der charakterlichen Entwicklung der Lehrlinge (§ 54 Abs. 1 Nr. 3), 3. bei der Errichtung der Gesellenprfungsausschsse (§ 54 Abs. 1 Nr. 4), 4. bei Maßnahmen zur Fçrderung des handwerklichen Kçnnens der Gesellen, insbesondere bei der Errichtung oder Untersttzung der zu dieser Fçrderung bestimmten Fachschulen und Lehrgnge (§ 54 Abs. 1 Nr. 5), 5. bei der Mitwirkung an der Verwaltung der Berufsschulen gemß den Vorschriften der Unterrichtsverwaltungen (§ 54 Abs. 1 Nr. 6), 6. bei der Wahl oder Benennung der Vorsitzenden von Ausschssen, bei denen die Mitwirkung der Gesellen durch Gesetz oder Satzung vorgesehen ist, 7. bei der Begrndung und Verwaltung aller Einrichtungen, fr welche die Gesellen Beitrge entrichten oder eine besondere Mhewaltung bernehmen, oder die zu ihrer Untersttzung bestimmt sind. (3) Die Beteiligung des Gesellenausschusses hat mit der Maßgabe zu erfolgen, daß 1. bei der Beratung und Beschlußfassung des Vorstands der Handwerksinnung mindestens ein Mitglied des Gesellenausschusses mit vollem Stimmrecht teilnimmt, 707
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 69 – 71a
2. bei der Beratung und Beschlußfassung der Innungsversammlung seine smtlichen Mitglieder mit vollem Stimmrecht teilnehmen, 3. bei der Verwaltung von Einrichtungen, fr welche die Gesellen Aufwendungen zu machen haben, vom Gesellenausschuß gewhlte Gesellen in gleicher Zahl zu beteiligen sind wie die Innungsmitglieder. (4) Zur Durchfhrung von Beschlssen der Innungsversammlung in den in Absatz 2 bezeichneten Angelegenheiten bedarf es der Zustimmung des Gesellenausschusses. Wird die Zustimmung versagt oder nicht in angemessener Frist erteilt, so kann die Handwerksinnung die Entscheidung der Handwerkskammer binnen eines Monats beantragen. (5) Die Beteiligung des Gesellenausschusses entfllt in den Angelegenheiten, die Gegenstand eines von der Handwerksinnung oder von dem Innungsverband abgeschlossenen oder abzuschließenden Tarifvertrags sind.
zeichneten Bewerber als gewhlt. Die Satzung trifft die nheren Bestimmungen ber die Zusammensetzung des Gesellenausschusses und ber das Wahlverfahren, insbesondere darber, wie viele Unterschriften fr einen gltigen schriftlichen Wahlvorschlag erforderlich sind.
§ 69 (Zusammensetzung und Wahl des Gesellenausschusses) (1) Der Gesellenausschuß besteht aus dem Vorsitzenden (Altgesellen) und einer weiteren Zahl von Mitgliedern. (2) Fr die Mitglieder des Gesellenausschusses sind Stellvertreter zu whlen, die im Falle der Verhinderung oder des Ausscheidens fr den Rest der Wahlzeit in der Reihenfolge der Wahl eintreten. (3) Die Mitglieder des Gesellenausschusses werden mit verdeckten Stimmzetteln in allgemeiner, unmittelbarer und gleicher Wahl gewhlt. Zum Zwecke der Wahl ist eine Wahlversammlung einzuberufen; in der Versammlung kçnnen durch Zuruf Wahlvorschlge gemacht werden. Fhrt die Wahlversammlung zu keinem Ergebnis, so ist auf Grund von schriftlichen Wahlvorschlgen nach den Grundstzen der Verhltniswahl zu whlen; jeder Wahlvorschlag muß die Namen von ebenso vielen Bewerbern enthalten, wie Mitglieder des Gesellenausschusses zu whlen sind; wird nur ein gltiger Wahlvorschlag eingereicht, so gelten die darin be708
(4) Die Mitglieder des Gesellenausschusses drfen in der Ausbung ihrer Ttigkeit nicht behindert werden. Auch drfen sie deswegen nicht benachteiligt oder begnstigt werden. Die Mitglieder des Gesellenausschusses sind, soweit es zur ordnungsgemßen Durchfhrung der ihnen gesetzlich zugewiesenen Aufgaben erforderlich ist und wichtige betriebliche Grnde nicht entgegenstehen, von ihrer beruflichen Ttigkeit ohne Minderung des Arbeitsentgelts freizustellen. (5) Das Ergebnis der Wahl der Mitglieder des Gesellenausschusses ist in den fr die Bekanntmachung der zustndigen Handwerkskammer bestimmten Organen zu verçffentlichen. § 70 (Wahlberechtigung) Berechtigt zur Wahl des Gesellenausschusses sind die bei einem Innungsmitglied beschftigten Gesellen. § 71 (Whlbarkeit) (1) Whlbar ist jeder Geselle, der 1. volljhrig ist, 2. eine Gesellenprfung oder eine entsprechende Abschlußprfung abgelegt hat und 3. seit mindestens drei Monaten in dem Betrieb eines der Handwerksinnung angehçrenden selbstndigen Handwerkers beschftigt ist. (2) ber die Wahlhandlung ist eine Niederschrift anzufertigen. § 71a (Whlbarkeit Arbeitsloser) Eine kurzzeitige Arbeitslosigkeit lßt das Wahlrecht nach den §§ 70 und 71 unberhrt, wenn diese zum Zeitpunkt der Wahl nicht lnger als drei Monate besteht. www.WALHALLA.de
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§§ 72 – 78
HandwO: Handwerksordnung
§ 72 (Dauer der Mitgliedschaft im Gesellenausschuß)
§ 75 (Aufsicht ber die Handwerksinnung) Die Aufsicht ber die Handwerksinnung fhrt die Handwerkskammer, in deren Bezirk die Handwerksinnung ihren Sitz hat. Die Aufsicht erstreckt sich darauf, daß Gesetz und Satzung beachtet, insbesondere daß die der Handwerksinnung bertragenen Aufgaben erfllt werden.
Mitglieder des Gesellenausschusses behalten, auch wenn sie nicht mehr bei Innungsmitgliedern beschftigt sind, solange sie im Bezirk der Handwerksinnung im Betrieb eines selbstndigen Handwerkers verbleiben, die Mitgliedschaft noch bis zum Ende der Wahlzeit, jedoch hçchstens fr ein Jahr. Im Falle eintretender Arbeitslosigkeit behalten sie ihr Amt bis zum Ende der Wahlzeit. § 73 (Beitrge und Gebhren) (1) Die der Handwerksinnung und ihrem Gesellenausschuß erwachsenden Kosten sind, soweit sie aus den Ertrgen des Vermçgens oder aus anderen Einnahmen keine Deckung finden, von den Innungsmitgliedern durch Beitrge aufzubringen. Zu den Kosten des Gesellenausschusses zhlen auch die anteiligen Lohn- und Lohnnebenkosten, die dem Arbeitgeber durch die Freistellung der Mitglieder des Gesellenausschusses von ihrer beruflichen Ttigkeit entstehen. Diese Kosten sind dem Arbeitgeber auf Antrag von der Innung zu erstatten. (2) Die Handwerksinnung kann fr die Benutzung der von ihr getroffenen Einrichtungen Gebhren erheben. (3) Soweit die Handwerksinnung ihre Beitrge nach dem Gewerbesteuermeßbetrag, Gewerbekapital, Gewerbeertrag, Gewinn aus Gewerbebetrieb oder der Lohnsumme bemißt, gilt § 113 Abs. 2 Satz 2, 3 und 8 bis 11. (4) Die Beitrge und Gebhren werden auf Antrag des Innungsvorstands nach den fr die Beitreibung von Gemeindeabgaben geltenden landesrechtlichen Vorschriften beigetrieben. § 74 (Organhaftung) Die Handwerksinnung ist fr den Schaden verantwortlich, den der Vorstand, ein Mitglied des Vorstands oder ein anderer satzungsmßig berufener Vertreter durch eine in Ausfhrung der ihm zustehenden Verrichtungen begangene, zum Schadenersatz verpflichtende Handlung einem Dritten zufgt. www.WALHALLA.de
§ 76 (Auflçsung der Handwerksinnung) Die Handwerksinnung kann durch die Handwerkskammer nach Anhçrung des Landesinnungsverbands aufgelçst werden, 1. wenn sie durch einen gesetzwidrigen Beschluß der Mitgliederversammlung oder durch gesetzwidriges Verhalten des Vorstands das Gemeinwohl gefhrdet, 2. wenn sie andere als die gesetzlich oder satzungsmßig zulssigen Zwecke verfolgt, 3. wenn die Zahl ihrer Mitglieder so weit zurckgeht, daß die Erfllung der gesetzlichen und satzungsmßigen Aufgaben gefhrdet erscheint. § 77 (Auflçsung nach Erçffnung des Insolvenzverfahrens) (1) Die Erçffnung des Insolvenzverfahrens ber das Vermçgen der Handwerksinnung hat die Auflçsung kraft Gesetzes zur Folge. (2) Der Vorstand hat im Falle der Zahlungsunfhigkeit oder der berschuldung die Erçffnung des Insolvenzverfahrens oder des gerichtlichen Vergleichsverfahrens zu beantragen. Wird die Stellung des Antrags verzçgert, so sind die Vorstandsmitglieder, denen ein Verschulden zur Last fllt, den Glubigern fr den daraus entstehenden Schaden verantwortlich; sie haften als Gesamtschuldner. § 78 (Liquidation; Vermçgensauseinandersetzung) (1) Wird die Handwerksinnung durch Beschluß der Innungsversammlung oder durch die Handwerkskammer aufgelçst, so wird das Innungsvermçgen in entsprechender Anwendung der §§ 47 bis 53 des Brgerlichen Gesetzbuchs liquidiert. 709
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 79 – 83
(2) Wird eine Innung geteilt oder wird der Innungsbezirk neu abgegrenzt, so findet eine Vermçgensauseinandersetzung statt, die der Genehmigung der fr den Sitz der Innung zustndigen Handwerkskammer bedarf; kommt eine Einigung ber die Vermçgensauseinandersetzung nicht zustande, so entscheidet die fr den Innungsbezirk zustndige Handwerkskammer. Erstreckt sich der Innungsbezirk auf mehrere Handwerkskammerbezirke, so kann die Genehmigung oder Entscheidung nur im Einvernehmen mit den beteiligten Handwerkskammern ergehen.
erteilen. Die Satzung muß den Bestimmungen des § 55 Abs. 2 entsprechen.
Zweiter Abschnitt Innungsverbnde
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§ 79 (Begriff und Bildung von Landesinnungsverbnden) (1) Der Landesinnungsverband ist der Zusammenschluß von Handwerksinnungen des gleichen Handwerks oder sich fachlich oder wirtschaftlich nahestehender Handwerke im Bezirk eines Landes. Fr mehrere Bundeslnder kann ein gemeinsamer Landesinnungsverband gebildet werden. (2) Innerhalb eines Landes kann in der Regel nur ein Landesinnungsverband fr dasselbe Handwerk oder fr sich fachlich oder wirtschaftlich nahestehende Handwerke gebildet werden. (3) Durch die Satzung kann bestimmt werden, daß selbstndige Handwerker dem Landesinnungsverband ihres Handwerks als Einzelmitglieder beitreten kçnnen. § 80 (Rechtsfhigkeit) Der Landesinnungsverband ist eine juristische Person des privaten Rechts; er wird mit Genehmigung der Satzung rechtsfhig. Die Satzung und ihre nderung bedrfen der Genehmigung durch die oberste Landesbehçrde. Im Falle eines gemeinsamen Landesinnungsverbandes nach § 79 Abs. 1 Satz 2 ist die Genehmigung durch die fr den Sitz des Landesinnungsverbandes zustndige oberste Landesbehçrde im Einvernehmen mit den beteiligten obersten Landesbehçrden zu 710
§ 81 (Aufgaben und Befugnisse) (1) Der Landesinnungsverband hat die Aufgabe, 1. die Interessen des Handwerks wahrzunehmen, fr das er gebildet ist, 2. die angeschlossenen Handwerksinnungen in der Erfllung ihrer gesetzlichen und satzungsmßigen Aufgaben zu untersttzen, 3. den Behçrden Anregungen und Vorschlge zu unterbreiten sowie ihnen auf Verlangen Gutachten zu erstatten. (2) Er ist befugt, Fachschulen und Fachkurse einzurichten oder zu fçrdern. § 82 (Weitere Befugnisse) Der Landesinnungsverband kann ferner die wirtschaftlichen und sozialen Interessen der den Handwerksinnungen angehçrenden Mitglieder fçrdern. Zu diesem Zweck kann er insbesondere 1. Einrichtungen zur Erhçhung der Leistungsfhigkeit der Betriebe, vor allem in technischer und betriebswirtschaftlicher Hinsicht schaffen oder untersttzen, 2. den gemeinschaftlichen Einkauf und die gemeinschaftliche bernahme von Lieferungen und Leistungen durch die Bildung von Genossenschaften, Arbeitsgemeinschaften oder auf sonstige Weise im Rahmen der allgemeinen Gesetze fçrdern, 3. Tarifvertrge abschließen. § 83 (Entsprechende Anwendung von Vorschriften ber die Innung) (1) Auf den Landesinnungsverband finden entsprechende Anwendung: 1. § 55 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 1 bis 6, 8 bis 9 und hinsichtlich der Voraussetzungen fr die nderung der Satzung und fr die Auflçsung des Landesinnungsverbandes Nummer 10 sowie Nummer 11, 2. §§ 60, 61 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 1 und hinsichtlich der Beschlußfassung ber die Hçhe der Beitrge zum Landesinnungswww.WALHALLA.de
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§§ 84 – 88
HandwO: Handwerksordnung
verband Nummer 2 sowie Nummern 3 bis 5 und 7 bis 8, 3. §§ 59, 62, 64, 66 und 74, 4. § 39 und §§ 41 bis 53 des Brgerlichen Gesetzbuchs. (2) Die Mitgliederversammlung besteht aus den Vertretern der angeschlossenen Handwerksinnungen und im Falle des § 79 Abs. 3 auch aus den von den Einzelmitgliedern nach nherer Bestimmung der Satzung gewhlten Vertretern. Die Satzung kann bestimmen, daß die Handwerksinnungen und die Gruppe der Einzelmitglieder entsprechend der Zahl der Mitglieder der Handwerksinnungen und der Einzelmitglieder mehrere Stimmen haben und die Stimmen einer Handwerksinnung oder der Gruppe der Einzelmitglieder uneinheitlich abgegeben werden kçnnen. (3) Nach nherer Bestimmung der Satzung kçnnen bis zur Hlfte der Mitglieder des Vorstands Personen sein, die nicht von der Mitgliederversammlung gewhlt sind.
erfolgt durch das Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie.
§ 84 (Vereinigungen handwerkshnlicher Betriebe) Durch die Satzung kann bestimmt werden, daß sich Vereinigungen von Inhabern handwerkshnlicher Betriebe oder Inhaber handwerkshnlicher Betriebe einem Landesinnungsverband anschließen kçnnen. In diesem Fall obliegt dem Landesinnungsverband nach Maßgabe der §§ 81 und 82 auch die Wahrnehmung der Interessen des handwerkshnlichen Gewerbes. § 83 Abs. 2 gilt entsprechend fr die Vertretung des handwerkshnlichen Gewerbes in der Mitgliederversammlung. § 85 (Begriff und Bildung von Bundesinnungsverbnden) (1) Der Bundesinnungsverband ist der Zusammenschluß von Landesinnungsverbnden des gleichen Handwerks oder sich fachlich oder wirtschaftlich nahestehender Handwerke im Bundesgebiet. (2) Auf den Bundesinnungsverband finden die Vorschriften dieses Abschnitts sinngemß Anwendung. Die nach § 80 erforderliche Genehmigung der Satzung und ihrer nderung www.WALHALLA.de
Dritter Abschnitt Kreishandwerkerschaften § 86 (Abgrenzung der Kreishandwerkerschaften) Die Handwerksinnungen, die in einem Stadtoder Landkreis ihren Sitz haben, bilden die Kreishandwerkerschaft. Die Handwerkskammer kann eine andere Abgrenzung zulassen. § 87 (Aufgaben der Kreishandwerkerschaft) Die Kreishandwerkerschaft hat die Aufgabe, 1. die Gesamtinteressen des selbstndigen Handwerks und des handwerkshnlichen Gewerbes sowie die gemeinsamen Interessen der Handwerksinnungen ihres Bezirks wahrzunehmen, 2. die Handwerksinnungen bei der Erfllung ihrer Aufgaben zu untersttzen, 3. Einrichtungen zur Fçrderung und Vertretung der gewerblichen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Mitglieder der Handwerksinnungen zu schaffen oder zu untersttzen, 4. die Behçrden bei den das selbstndige Handwerk und das handwerkshnliche Gewerbe ihres Bezirks berhrenden Maßnahmen zu untersttzen und ihnen Anregungen, Ausknfte und Gutachten zu erteilen, 5. die Geschfte der Handwerksinnungen auf deren Ansuchen zu fhren, 6. die von der Handwerkskammer innerhalb ihrer Zustndigkeit erlassenen Vorschriften und Anordnungen durchzufhren; die Handwerkskammer hat sich an den hierdurch entstehenden Kosten angemessen zu beteiligen. § 88 (Mitgliederversammlung) Die Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft besteht aus Vertretern der Handwerksinnungen. Die Vertreter oder ihre Stellvertreter ben das Stimmrecht fr die 711
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 89 – 90
von ihnen vertretenen Handwerksinnungen aus. Jede Handwerksinnung hat eine Stimme. Die Satzung kann bestimmen, daß den Handwerksinnungen entsprechend der Zahl ihrer Mitglieder bis hçchstens zwei Zusatzstimmen zuerkannt und die Stimmen einer Handwerksinnung uneinheitlich abgegeben werden kçnnen.
schlossenen Berufsausbildung und die Lehrlinge dieser Gewerbetreibenden. (3) Zur Handwerkskammer gehçren auch Personen, die im Kammerbezirk selbstndig eine gewerbliche Ttigkeit nach § 1 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 ausben, wenn 1. sie die Gesellenprfung in einem zulassungspflichtigen Handwerk erfolgreich abgelegt haben, 2. die betreffende Ttigkeit Bestandteil der Erstausbildung in diesem zulassungspflichtigen Handwerk war und 3. die Ttigkeit den berwiegenden Teil der gewerblichen Ttigkeit ausmacht. Satz 1 gilt entsprechend auch fr Personen, die ausbildungsvorbereitende Maßnahmen erfolgreich absolviert haben, wenn diese Maßnahmen berwiegend Ausbildungsinhalte in Ausbildungsordnungen vermitteln, die nach § 25 erlassen worden sind und insgesamt einer abgeschlossenen Gesellenausbildung im Wesentlichen entsprechen. (4) Absatz 3 findet nur unter der Voraussetzung Anwendung, dass die Ttigkeit in einer dem Handwerk entsprechenden Betriebsform erbracht wird. Satz 1 und Absatz 3 gelten nur fr Gewerbetreibende, die erstmalig nach dem 30. Dezember 2003 eine gewerbliche Ttigkeit anmelden. Die Handwerkskammer hat ein Verzeichnis zu fhren, in welches die Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 ihres Bezirks nach Maßgabe der Anlage D Abschnitt IV zu diesem Gesetz mit dem von ihnen betriebenen Gewerbe einzutragen sind (Verzeichnis der Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 der Handwerksordnung). (5) Die Handwerkskammern werden von der obersten Landesbehçrde errichtet; diese bestimmt deren Bezirk, der sich in der Regel mit dem der hçheren Verwaltungsbehçrde decken soll. Die oberste Landesbehçrde kann den Bezirk der Handwerkskammer ndern; in diesem Fall muß eine Vermçgensauseinandersetzung erfolgen, welche der Genehmigung durch die oberste Landesbehçrde bedarf. Kçnnen sich die beteiligten Handwerkskammern hierber nicht einigen, so entscheidet die oberste Landesbehçrde.
§ 89 (Entsprechende Anwendung von Innungsvorschriften) (1) Auf die Kreishandwerkerschaft finden entsprechende Anwendung: 1. § 53 und § 55 mit Ausnahme des Absatzes 2 Nummern 3 und 7 sowie hinsichtlich der Voraussetzungen fr die nderung der Satzung § 55 Abs. 2 Nr. 10, 2. § 56 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 1, 3. § 60 und § 61 Abs. 1, Abs. 2 Nr. 1 bis 5, 7 und hinsichtlich der Beschlußfassung ber die nderung der Satzung Nummer 8; die nach § 61 Abs. 2 Nr. 1 bis 3, 7 und 8 gefaßten Beschlsse bedrfen der Genehmigung der Handwerkskammer, 4. § 62 Abs. 1, Abs. 2 Stze 1 und 2 sowie Abs. 3, 5. §§ 64, 66, 67 Abs. 1 und §§ 73 bis 77. (2) Wird die Kreishandwerkerschaft durch die Handwerkskammer aufgelçst, so wird das Vermçgen der Kreishandwerkerschaft in entsprechender Anwendung der §§ 47 bis 53 des Brgerlichen Gesetzbuchs liquidiert. § 78 Abs. 2 gilt entsprechend. Vierter Abschnitt Handwerkskammern § 90 (Errichtung und Rechtsfhigkeit von Handwerkskammern) (1) Zur Vertretung der Interessen des Handwerks werden Handwerkskammern errichtet; sie sind Kçrperschaften des çffentlichen Rechts. (2) Zur Handwerkskammer gehçren die Inhaber eines Betriebs eines Handwerks und eines handwerkshnlichen Gewerbes des Handwerkskammerbezirks sowie die Gesellen, andere Arbeitnehmer mit einer abge712
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§ 91
HandwO: Handwerksordnung
§ 91 (Aufgaben der Handwerkskammern) (1) Aufgabe der Handwerkskammer ist insbesondere, 1. die Interessen des Handwerks zu fçrdern und fr einen gerechten Ausgleich der Interessen der einzelnen Handwerke und ihrer Organisationen zu sorgen, 2. die Behçrden in der Fçrderung des Handwerks durch Anregungen, Vorschlge und durch Erstattung von Gutachten zu untersttzen und regelmßig Berichte ber die Verhltnisse des Handwerks zu erstatten, 3. die Handwerksrolle (§ 6) zu fhren, 4. die Berufsausbildung zu regeln (§ 41), Vorschriften hierfr zu erlassen, ihre Durchfhrung zu berwachen (§ 41a) sowie eine Lehrlingsrolle (§ 28 Satz 1) zu fhren, 4a. Vorschriften fr Prfungen im Rahmen einer beruflichen Fortbildung oder Umschulung zu erlassen und Prfungsausschsse hierfr zu errichten, 5. Gesellenprfungsordnungen fr die einzelnen Handwerke zu erlassen (§ 38), Prfungsausschsse fr die Abnahme der Gesellenprfungen zu errichten oder Handwerksinnungen zu der Errichtung von Gesellenprfungsausschssen zu ermchtigen (§ 37) und die ordnungsmßige Durchfhrung der Gesellenprfungen zu berwachen, 6. Meisterprfungsordnungen fr die einzelnen Handwerke zu erlassen (§ 50) und die Geschfte des Meisterprfungsausschusses (§ 47 Abs. 2) zu fhren, 7. die technische und betriebswirtschaftliche Fortbildung der Meister und Gesellen zur Erhaltung und Steigerung der Leistungsfhigkeit des Handwerks in Zusammenarbeit mit den Innungsverbnden zu fçrdern, die erforderlichen Einrichtungen hierfr zu schaffen oder zu untersttzen und zu diesem Zweck eine Gewerbefçrderungsstelle zu unterhalten, 8. Sachverstndige zur Erstattung von Gutachten ber Waren, Leistungen und
Preise von Handwerkern zu bestellen und zu vereidigen, 9. die wirtschaftlichen Interessen des Handwerks und die ihnen dienenden Einrichtungen, insbesondere das Genossenschaftswesen zu fçrdern, 10. die Formgestaltung im Handwerk zu fçrdern, 11. Vermittlungsstellen zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen Inhabern eines Betriebs eines Handwerks und ihren Auftraggebern einzurichten, 12. Ursprungszeugnisse ber in Handwerksbetrieben gefertigte Erzeugnisse und andere dem Wirtschaftsverkehr dienende Bescheinigungen auszustellen, soweit nicht Rechtsvorschriften diese Aufgaben anderen Stellen zuweisen, 13. die Maßnahmen zur Untersttzung notleidender Handwerker sowie Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zu treffen oder zu untersttzen. (1a) Die Lnder kçnnen durch Gesetz der Handwerkskammer die Aufgaben einer einheitlichen Stelle im Sinne des Verwaltungsverfahrensgesetzes bertragen. Das Gesetz regelt, welche Aufgabenbereiche von der Zuweisung erfasst sind. Dabei kann das Gesetz vorsehen, dass die Handwerkskammer auch fr nicht Kammerzugehçrige ttig wird. Das Gesetz regelt auch die Aufsicht. (2) Die Handwerkskammer kann gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Prfungsausschsse errichten. (2a) Die Lnder kçnnen durch Gesetz der Handwerkskammer ermçglichen, sich an einer Einrichtung zu beteiligen, die Aufgaben einer einheitlichen Stelle im Sinne des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfllt. (3) Die Handwerkskammer soll in allen wichtigen das Handwerk und das handwerkshnliche Gewerbe berhrenden Angelegenheiten gehçrt werden. (4) Absatz 1 Nr. 1, 2 und 7 bis 13 findet auf handwerkshnliche Gewerbe entsprechende Anwendung.
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HandwO: Handwerksordnung
§ 92 (Organe) Die Organe der Handwerkskammer sind 1. die Mitgliederversammlung sammlung),
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2. der Vorstand, 3. die Ausschsse. § 93 (Zusammensetzung und Wahl der Vollversammlung)
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(1) Die Vollversammlung besteht aus gewhlten Mitgliedern. Ein Drittel der Mitglieder mssen Gesellen oder andere Arbeitnehmer mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung sein, die in dem Betrieb eines Gewerbes der Anlage A oder Betrieb eines Gewerbes der Anlage B beschftigt sind. (2) Durch die Satzung ist die Zahl der Mitglieder der Vollversammlung und ihre Aufteilung auf die einzelnen in den Anlagen A und B zu diesem Gesetz aufgefhrten Gewerbe zu bestimmen. Die Satzung kann bestimmen, dass die Aufteilung der Zahl der Mitglieder der Vollversammlung auch die Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 zu bercksichtigen hat. Bei der Aufteilung sollen die wirtschaftlichen Besonderheiten und die wirtschaftliche Bedeutung der einzelnen Gewerbe bercksichtigt werden. (3) Fr jedes Mitglied sind mindestens ein, aber hçchstens zwei Stellvertreter zu whlen, die im Verhinderungsfall oder im Falle des Ausscheidens der Mitglieder einzutreten haben. (4) Die Vollversammlung kann sich nach nherer Bestimmung der Satzung bis zu einem Fnftel der Mitgliederzahl durch Zuwahl von sachverstndigen Personen unter Wahrung der in Absatz 1 festgelegten Verhltniszahl ergnzen; diese haben gleiche Rechte und Pflichten wie die gewhlten Mitglieder der Vollversammlung. Die Zuwahl der sachverstndigen Personen, die auf das Drittel der Gesellen oder anderer Arbeitnehmer mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung anzurechnen sind, erfolgt auf Vorschlag der Mehrheit dieser Gruppe. 714
§§ 92 – 96 § 94 (Stellung der Mitglieder der Vollversammlung) Die Mitglieder der Vollversammlung sind Vertreter des gesamten Handwerks und des handwerkshnlichen Gewerbes und als solche an Auftrge und Weisungen nicht gebunden. § 66 Abs. 4, § 69 Abs. 4 und § 73 Abs. 1 gelten entsprechend. § 95 (Wahlverfahren und Wahlordnung) (1) Die Mitglieder der Vollversammlung und ihre Stellvertreter werden durch Listen in allgemeiner, freier, gleicher und geheimer Wahl gewhlt. Die Wahlen zur Vollversammlung werden im Briefwahlverfahren durchgefhrt. (2) Das Wahlverfahren regelt sich nach der diesem Gesetz als Anlage C beigefgten Wahlordnung. § 96 (Wahlberechtigung) (1) Berechtigt zur Wahl der Vertreter des Handwerks und des handwerkshnlichen Gewerbes sind die in der Handwerksrolle (§ 6) oder im Verzeichnis nach § 19 eingetragenen natrlichen und juristischen Personen und Personengesellschaften sowie die in das Verzeichnis nach § 90 Abs. 4 Satz 2 eingetragenen natrlichen Personen. Die nach § 90 Abs. 4 Satz 2 eingetragenen Personen sind zur Wahl der Vertreter der Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 berechtigt, sofern die Satzung dies nach § 93 bestimmt. Das Wahlrecht kann nur von volljhrigen Personen ausgebt werden. Juristische Personen und Personengesellschaften haben jeweils nur eine Stimme. (2) Nicht wahlberechtigt sind Personen, die infolge strafgerichtlicher Verurteilung das Recht, in çffentlichen Angelegenheiten zu whlen oder zu stimmen, nicht besitzen. (3) An der Ausbung des Wahlrechts ist behindert, 1. wer wegen Geisteskrankheit oder Geistesschwche in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht ist, 2. wer sich in Straf- oder Untersuchungshaft befindet, www.WALHALLA.de
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§§ 97 – 101
HandwO: Handwerksordnung
3. wer infolge gerichtlicher oder polizeilicher Anordnung in Verwahrung gehalten wird.
(3) Fr die Wahl der Vertreter der zulassungsfreien Handwerke, der handwerkshnlichen Gewerbe und der Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 gelten die Abstze 1 und 2 entsprechend.
§ 97 (Whlbarkeit) (1) Whlbar als Vertreter der zulassungspflichtigen Handwerke sind 1. die wahlberechtigten natrlichen Personen, sofern sie a) im Bezirk der Handwerkskammer seit mindestens einem Jahr ohne Unterbrechung ein Handwerk selbstndig betreiben, b) die Befugnis zum Ausbilden von Lehrlingen besitzen, c) am Wahltag volljhrig sind; 2. die gesetzlichen Vertreter der wahlberechtigten juristischen Personen und die vertretungsberechtigten Gesellschafter der wahlberechtigten Personengesellschaften, sofern a) die von ihnen vertretene juristische Person oder Personengesellschaft im Bezirk der Handwerkskammer seit mindestens einem Jahr ein Handwerk selbstndig betreibt und b) sie im Bezirk der Handwerkskammer seit mindestens einem Jahr ohne Unterbrechung gesetzliche Vertreter oder vertretungsberechtigte Gesellschafter einer in der Handwerksrolle eingetragenen juristischen Person oder Personengesellschaft sind, am Wahltag volljhrig sind. Nicht whlbar ist, wer infolge Richterspruchs die Fhigkeit zur Bekleidung çffentlicher mter oder infolge strafgerichtlicher Verurteilung die Fhigkeit, Rechte aus çffentlichen Wahlen zu erlangen, nicht besitzt. (2) Bei der Berechnung der Fristen in Absatz 1 Nr. 1 Buchstabe a und Nr. 2 Buchstabe b sind die Ttigkeiten als selbstndiger Handwerker in einem zulassungspflichtigen Handwerk und als gesetzlicher Vertreter oder vertretungsberechtigter Gesellschafter einer in der Handwerksrolle eingetragenen juristischen Person oder Personengesellschaft gegenseitig anzurechnen. www.WALHALLA.de
§ 98 (Wahlberechtigung bei der Wahl der Arbeitnehmervertreter) (1) Berechtigt zur Wahl der Vertreter der Arbeitnehmer in der Handwerkskammer sind die Gesellen und die weiteren Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung, sofern sie am Tag der Wahl volljhrig sind und in einem Betrieb eines Handwerks oder eines handwerkshnlichen Gewerbes beschftigt sind. § 96 Abs. 2 und 3 findet Anwendung. (2) Kurzzeitig bestehende Arbeitslosigkeit lßt das Wahlrecht unberhrt, wenn diese zum Zeitpunkt der Wahl nicht lnger als drei Monate besteht. § 99 (Whlbarkeit zum Arbeitnehmervertreter) Whlbar zum Vertreter der Arbeitnehmer in der Vollversammlung sind die wahlberechtigten Arbeitnehmer im Sinne des § 90 Abs. 2, sofern sie 1. am Wahltag volljhrig sind, 2. eine Gesellenprfung oder eine andere Abschlußprfung abgelegt haben oder, wenn sie in einem Betrieb eines handwerkshnlichen Gewerbes beschftigt sind, nicht nur vorbergehend mit Arbeiten betraut sind, die gewçhnlich nur von einem Gesellen oder einem Arbeitnehmer ausgefhrt werden, der einen Berufsabschluß hat. § 100 (Wahlprfung und Bekanntmachung) (1) Die Handwerkskammer prft die Gltigkeit ihrer Mitglieder von Amts wegen. (2) Das Ergebnis der Wahl ist çffentlich bekanntzumachen. § 101 (Einspruch gegen die Wahl) (1) Gegen die Rechtsgltigkeit der Wahl kann jeder Wahlberechtigte innerhalb von einem Monat nach der Bekanntgabe des Wahler715
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 102 – 105
gebnisses Einspruch erheben; der Einspruch eines Inhaber eines Betriebs eines Handwerks oder handwerkshnlichen Gewerbes kann sich nur gegen die Wahl der Vertreter der Handwerke und handwerkshnlichen Gewerbe, der Einspruch eines Gesellen oder anderen Arbeitnehmers mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung nur gegen die Wahl der Vertreter der Arbeitnehmer richten. (2) Der Einspruch gegen die Wahl eines Gewhlten kann nur auf eine Verletzung der Vorschriften der §§ 96 bis 99 gesttzt werden. (3) Richtet sich der Einspruch gegen die Wahl insgesamt, so ist er binnen einem Monat nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses bei der Handwerkskammer einzulegen. Er kann nur darauf gesttzt werden, daß 1. gegen das Gesetz oder gegen die auf Grund des Gesetzes erlassenen Wahlvorschriften verstoßen worden ist und 2. der Verstoß geeignet war, das Ergebnis der Wahl zu beeinflussen.
(3) Die Vertreter der Arbeitnehmer behalten, auch wenn sie nicht mehr im Betrieb eines Handwerks oder eines handwerkshnlichen Gewerbes beschftigt sind, solange sie im Bezirk der Handwerkskammer verbleiben, das Amt noch bis zum Ende der Wahlzeit, jedoch hçchstens fr ein Jahr. Im Falle der Arbeitslosigkeit behalten sie das Amt bis zum Ende der Wahlzeit.
§ 102 (Ablehnung der Wahlannahme und Amtsniederlegung) (1) Der Gewhlte kann die Annahme der Wahl nur ablehnen, wenn er 1. das sechzigste Lebensjahr vollendet hat oder 2. durch Krankheit oder Gebrechen verhindert ist, das Amt ordnungsgemß zu fhren. (2) Ablehnungsgrnde sind nur zu bercksichtigen, wenn sie binnen zwei Wochen nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses bei der Handwerkskammer geltend gemacht worden sind. (3) Mitglieder der Handwerkskammer kçnnen nach Vollendung des sechzigsten Lebensjahrs ihr Amt niederlegen. § 103 (Amtsdauer und Wahlzeit) (1) Die Wahl zur Handwerkskammer erfolgt auf fnf Jahre. Eine Wiederwahl ist zulssig. (2) Nach Ablauf der Wahlzeit bleiben die Gewhlten so lange im Amt, bis ihre Nachfolger eintreten. 716
§ 104 (Ausscheiden von Mitgliedern aus dem Amt) (1) Mitglieder der Vollversammlung haben aus dem Amt auszuscheiden, wenn sie durch Krankheit oder Gebrechen verhindert sind, das Amt ordnungsgemß zu fhren, oder wenn Tatsachen eintreten, die ihre Whlbarkeit ausschließen. (2) Gesetzliche Vertreter juristischer Personen und vertretungsberechtigte Gesellschafter der Personengesellschaften haben ferner aus dem Amt auszuscheiden, wenn 1. sie die Vertretungsbefugnis verloren haben, 2. die juristische Person oder die Personengesellschaft in der Handwerksrolle oder in dem Verzeichnis nach § 19 gelçscht worden ist. (3) Weigert sich das Mitglied auszuscheiden, so ist es von der obersten Landesbehçrde nach Anhçrung der Handwerkskammer seines Amtes zu entheben. § 105 (Erlaß und Inhalt der Satzung der Handwerkskammer) (1) Fr die Handwerkskammer ist von der obersten Landesbehçrde eine Satzung zu erlassen. ber eine nderung der Satzung beschließt die Vollversammlung; der Beschluß bedarf der Genehmigung durch die oberste Landesbehçrde. (2) Die Satzung muß Bestimmungen enthalten ber 1. den Namen, den Sitz und den Bezirk der Handwerkskammer, 2. die Zahl der Mitglieder der Handwerkskammer und der Stellvertreter sowie die Reihenfolge ihres Eintritts im Falle der www.WALHALLA.de
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§ 106
HandwO: Handwerksordnung
Behinderung oder des Ausscheidens der Mitglieder, 3. die Verteilung der Mitglieder und der Stellvertreter auf die im Bezirk der Handwerkskammer vertretenen Handwerke, 4. die Zuwahl zur Handwerkskammer, 5. die Wahl des Vorstands und seine Befugnisse, 6. die Einberufung der Handwerkskammer und ihrer Organe, 7. die Form der Beschlußfassung und die Beurkundung der Beschlsse der Handwerkskammer und des Vorstands, 8. die Erstellung einer mittelfristigen Finanzplanung und deren bermittlung an die Vollversammlung, 9. die Aufstellung und Genehmigung des Haushaltsplans, 10. die Aufstellung, Prfung und Abnahme der Jahresrechnung sowie ber die bertragung der Prfung auf eine unabhngige Stelle außerhalb der Handwerkskammer, 11. die Voraussetzungen und die Form einer nderung der Satzung, 12. die Organe, in denen die Bekanntmachungen der Handwerkskammer zu verçffentlichen sind. (3) Die Satzung darf keine Bestimmung enthalten, die mit den in diesem Gesetz bezeichneten Aufgaben der Handwerkskammer nicht in Verbindung steht oder gesetzlichen Vorschriften zuwiderluft. (4) Die Satzung nach Absatz 1 Satz 1 ist in dem amtlichen Organ der fr den Sitz der Handwerkskammer zustndigen hçheren Verwaltungsbehçrde bekanntzumachen.
3. die Wahl des Geschftsfhrers, bei mehreren Geschftsfhrern des Hauptgeschftsfhrers und der Geschftsfhrer, 4. die Feststellung des Haushaltsplans einschließlich des Stellenplans, die Bewilligung von Ausgaben, die nicht im Haushaltsplan vorgesehen sind, die Ermchtigung zur Aufnahme von Krediten und die dingliche Belastung von Grundeigentum, 5. die Festsetzung der Beitrge zur Handwerkskammer und die Erhebung von Gebhren, 6. der Erlaß einer Haushalts-, Kassen- und Rechnungslegungsordnung, 7. die Prfung und Abnahme der Jahresrechnung und die Entscheidung darber, durch welche unabhngige Stelle die Jahresrechnung geprft werden soll, 8. die Beteiligung an Gesellschaften des privaten und çffentlichen Rechts und die Aufrechterhaltung der Beteiligung, 8a. die Beteiligung an einer Einrichtung nach § 91 Abs. 2a, 9. der Erwerb und die Verußerung von Grundeigentum, 10. der Erlaß von Vorschriften ber die Berufsausbildung, berufliche Fortbildung und berufliche Umschulung (§ 91 Abs. 1 Nr. 4 und 4a), 11. der Erlaß der Gesellen- und Meisterprfungsordnungen (§ 91 Abs. 1 Nr. 5 und 6), 12. der Erlaß der Vorschriften ber die çffentliche Bestellung und Vereidigung von Sachverstndigen (§ 91 Abs. 1 Nr. 8), 13. die Festsetzung der den Mitgliedern zu gewhrenden Entschdigung (§ 94), 14. die nderung der Satzung. (2) Die nach Absatz 1 Nr. 3 bis 7, 10 bis 12 und 14 gefaßten Beschlsse bedrfen der Genehmigung durch die oberste Landesbehçrde. Die Beschlsse nach Absatz 1 Nr. 5, 10 bis 12 und 14 sind in den fr die Bekanntmachungen der Handwerkskammern bestimmten Organen (§ 105 Abs. 2 Nr. 12) zu verçffentlichen.
§ 106 (Beschlsse der Vollversammlung) (1) Der Beschlußfassung der Vollversammlung bleibt vorbehalten 1. die Wahl des Vorstands und der Ausschsse, 2. die Zuwahl von sachverstndigen Personen (§ 93 Abs. 4), www.WALHALLA.de
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 107 – 112
§ 107 (Zuziehung Sachverstndiger) Die Handwerkskammer kann zu ihren Verhandlungen Sachverstndige mit beratender Stimme zuziehen.
§ 110 (Bildung von Ausschssen der Vollversammlung) Die Vollversammlung kann unter Wahrung der im § 93 Abs. 1 bestimmten Verhltniszahl aus ihrer Mitte Ausschsse bilden und sie mit besonderen regelmßigen oder vorbergehenden Aufgaben betrauen. § 107 findet entsprechende Anwendung.
§ 108 (Vorstandswahl) (1) Die Vollversammlung whlt aus ihrer Mitte den Vorstand. Ein Drittel der Mitglieder mssen Gesellen oder andere Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung sein. (2) Der Vorstand besteht nach nherer Bestimmung der Satzung aus dem Vorsitzenden (Prsidenten), zwei Stellvertreter (Vizeprsidenten), von denen einer Geselle oder ein anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung sein muß, und einer weiteren Zahl von Mitgliedern. (3) Der Prsident wird von der Vollversammlung mit absoluter Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder gewhlt. Fllt die Mehrzahl der Stimmen nicht auf eine Person, so findet eine engere Wahl zwischen den beiden Personen statt, welche die meisten Stimmen erhalten haben. (4) Die Wahl der Vizeprsidenten darf nicht gegen die Mehrheit der Stimmen der Gruppe, der sie angehçren, erfolgen. Erfolgt in zwei Wahlgngen keine Entscheidung, so entscheidet ab dem dritten Wahlgang die Stimmenmehrheit der jeweils betroffenen Gruppe. Gleiches gilt fr die Wahl der weiteren Mitglieder des Vorstands. (5) Die Wahl des Prsidenten und seiner Stellvertreter ist der obersten Landesbehçrde binnen einer Woche anzuzeigen. (6) Als Ausweis des Vorstands gengt eine Bescheinigung der obersten Landesbehçrde, daß die darin bezeichneten Personen zur Zeit den Vorstand bilden. § 109 (Obliegenheiten des Vorstands) Dem Vorstand obliegt die Verwaltung der Handwerkskammer; Prsident und Hauptgeschftsfhrer vertreten die Handwerkskammer gerichtlich und außergerichtlich. Das Nhere regelt die Satzung, die auch bestimmen kann, daß die Handwerkskammer durch zwei Vorstandsmitglieder vertreten wird. 718
§ 111 (Auskunftspflichten) (1) Die in die Handwerksrolle und in das Verzeichnis nach § 19 eingetragenen Gewerbetreibenden haben der Handwerkskammer die zur Durchfhrung von Rechtsvorschriften ber die Berufsbildung und der von der Handwerkskammer erlassenen Vorschriften, Anordnungen und der sonstigen von ihr getroffenen Maßnahmen erforderlichen Ausknfte zu erteilen und Unterlagen vorzulegen. Die Handwerkskammer kann fr die Erteilung der Auskunft eine Frist setzen. (2) Die von der Handwerkskammer mit der Einholung von Ausknften beauftragten Personen sind befugt, zu dem in Absatz 1 bezeichneten Zweck die Betriebsrume, Betriebseinrichtungen und Ausbildungspltze sowie die fr den Aufenthalt und die Unterkunft der Lehrlinge und Gesellen bestimmten Rume oder Einrichtungen zu betreten und dort Prfungen und Besichtigungen vorzunehmen. Der Auskunftspflichtige hat die Maßnahme von Satz 1 zu dulden. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. (3) Der Auskunftspflichtige kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozeßordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. § 112 (Androhung und Festsetzung von Ordnungsgeld) (1) Die Handwerkskammer kann bei Zuwiderhandlungen gegen die von ihr innerhalb ihrer Zustndigkeit erlassenen Vorschriften www.WALHALLA.de
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§ 113
HandwO: Handwerksordnung
oder Anordnungen Ordnungsgeld bis zu fnfhundert Euro festsetzen. (2) Das Ordnungsgeld muß vorher schriftlich angedroht werden. Die Androhung und die Festsetzung des Ordnungsgelds sind dem Betroffenen zuzustellen. (3) Gegen die Androhung und die Festsetzung des Ordnungsgelds steht dem Betroffenen der Verwaltungsrechtsweg offen. (4) Das Ordnungsgeld fließt der Handwerkskammer zu. Es wird auf Antrag des Vorstands der Handwerkskammer nach Maßgabe des § 113 Abs. 2 Satz 1 beigetrieben.
Entrichtung des Grundbeitrages und des Zusatzbeitrages, fr das zweite und dritte Jahr von der Entrichtung der Hlfte des Grundbeitrages und vom Zusatzbeitrag und fr das vierte Jahr von der Entrichtung des Zusatzbeitrages befreit, soweit deren Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit fr das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, deren nach dem Einkommensteuergesetz ermittelter Gewinn aus Gewerbebetrieb 25 000 Euro nicht bersteigt. Die Beitragsbefreiung nach Satz 5 ist nur auf Kammerzugehçrige anzuwenden, deren Gewerbeanzeige nach dem 31. Dezember 2003 erfolgt. Wenn zum Zeitpunkt der Verabschiedung der Haushaltssatzung zu besorgen ist, dass bei einer Kammer auf Grund der Besonderheiten der Wirtschaftsstruktur ihres Bezirks die Zahl der Beitragspflichtigen, die einen Beitrag zahlen, durch die in den Stzen 4 und 5 geregelten Beitragsbefreiungen auf weniger als 55 vom Hundert aller ihr zugehçrigen Gewerbetreibenden sinkt, kann die Vollversammlung fr das betreffende Haushaltsjahr eine entsprechende Herabsetzung der dort genannten Grenzen fr den Gewerbeertrag oder den Gewinn aus Gewerbebetrieb beschließen. Die Handwerkskammern und ihre Gemeinschaftseinrichtungen, die çffentliche Stellen im Sinne des § 2 Abs. 2 des Bundesdatenschutzgesetzes sind, sind berechtigt, zur Festsetzung der Beitrge die genannten Bemessungsgrundlagen bei den Finanzbehçrden zu erheben. Bis zum 31. Dezember 1997 kçnnen die Beitrge in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet auch nach dem Umsatz, der Beschftigtenzahl oder nach der Lohnsumme bemessen werden. Soweit die Beitrge nach der Lohnsumme bemessen werden, sind die beitragspflichtigen Kammerzugehçrigen verpflichtet, der Handwerkskammer Auskunft durch bermittlung eines Doppels des Lohnnachweises nach § 165 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch zu geben. Soweit die Handwerkskammer Beitrge nach der Zahl der Beschftigten bemißt, ist sie berechtigt, bei den beitragspflichtigen Kammerzugehçrigen die Zahl der Beschftigten zu erheben. Die
§ 113 (Beitrge – Gebhren) (1) Die durch die Errichtung und Ttigkeit der Handwerkskammer entstehenden Kosten werden, soweit sie nicht anderweitig gedeckt sind, von den Inhabern eines Betriebs eines Handwerks und eines handwerkshnlichen Gewerbes sowie den Mitgliedern der Handwerkskammer nach § 90 Abs. 3 nach einem von der Handwerkskammer mit Genehmigung der obersten Landesbehçrde festgesetzten Beitragsmaßstab getragen. (2) Die Handwerkskammer kann als Beitrge auch Grundbeitrge, Zusatzbeitrge und außerdem Sonderbeitrge erheben. Die Beitrge kçnnen nach der Leistungskraft der beitragspflichtigen Kammerzugehçrigen gestaffelt werden. Soweit die Handwerkskammer Beitrge nach dem Gewerbesteuermeßbetrag, Gewerbeertrag oder Gewinn aus Gewerbebetrieb bemißt, richtet sich die Zulssigkeit der Mitteilung der hierfr erforderlichen Besteuerungsgrundlagen durch die Finanzbehçrden fr die Beitragsbemessung nach § 31 der Abgabenordnung. Personen, die nach § 90 Abs. 3 Mitglied der Handwerkskammer sind und deren Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit fr das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, deren nach dem Einkommen- oder Kçrperschaftsteuergesetz ermittelter Gewinn aus Gewerbebetrieb 5200 Euro nicht bersteigt, sind vom Beitrag befreit. Natrliche Personen, die erstmalig ein Gewerbe angemeldet haben, sind fr das Jahr der Anmeldung von der www.WALHALLA.de
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HandwO: Handwerksordnung
§§ 114 – 118
bermittelten Daten drfen nur fr Zwecke der Beitragsfestsetzung gespeichert und genutzt sowie gemß § 5 Nr. 7 des Statistikregistergesetzes zum Aufbau und zur Fhrung des Statistikregisters den statistischen mtern der Lnder und dem Statistischen Bundesamt bermittelt werden. Die beitragspflichtigen Kammerzugehçrigen sind verpflichtet, der Handwerkskammer Auskunft ber die zur Festsetzung der Beitrge erforderlichen Grundlagen zu erteilen; die Handwerkskammer ist berechtigt, die sich hierauf beziehenden Geschftsunterlagen einzusehen und fr die Erteilung der Auskunft eine Frist zu setzen. (3) Die Beitrge der Inhaber von Betrieben eines Handwerks oder handwerkshnlichen Gewerbes oder der Mitglieder der Handwerkskammer nach § 90 Abs. 3 werden von den Gemeinden auf Grund einer von der Handwerkskammer aufzustellenden Aufbringungsliste nach den fr Gemeindeabgaben geltenden landesrechtlichen Vorschriften eingezogen und beigetrieben. Die Gemeinden kçnnen fr ihre Ttigkeit eine angemessene Vergtung von der Handwerkskammer beanspruchen, deren Hçhe im Streitfall die hçhere Verwaltungsbehçrde festsetzt. Die Landesregierung kann durch Rechtsverordnung auf Antrag der Handwerkskammer eine andere Form der Beitragseinziehung und Beitragsbeitreibung zulassen. Die Landesregierung kann die Ermchtigung auf die zustndige oberste Landesbehçrde bertragen. (4) Die Handwerkskammer kann fr Amtshandlungen und fr die Inanspruchnahme besonderer Einrichtungen oder Ttigkeiten mit Genehmigung der obersten Landesbehçrde Gebhren erheben. Fr ihre Beitreibung gilt Absatz 3.
den Handwerkskammern bertragenen Aufgaben erfllt werden.
§ 114 (weggefallen) § 115 (Rechtsaufsicht ber die Handwerkskammer) (1) Die oberste Landesbehçrde fhrt die Staatsaufsicht ber die Handwerkskammer. Die Staatsaufsicht beschrnkt sich darauf, soweit nicht anderes bestimmt ist, daß Gesetz und Satzung beachtet, insbesondere die 720
(2) Die Aufsichtsbehçrde kann, falls andere Aufsichtsmittel nicht ausreichen, die Vollversammlung auflçsen, wenn sich die Kammer trotz wiederholter Aufforderung nicht im Rahmen der fr sie geltenden Rechtsvorschriften hlt. Innerhalb von drei Monaten nach Eintritt der Unanfechtbarkeit der Anordnung ber die Auflçsung ist eine Neuwahl vorzunehmen. Der bisherige Vorstand fhrt seine Geschfte bis zum Amtsantritt des neuen Vorstands weiter und bereitet die Neuwahl der Vollversammlung vor. § 116 (Abweichende Zustndigkeit) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung die zustndigen Behçrden abweichend von § 104 Abs. 3 und § 108 Abs. 6 zu bestimmen. Sie kçnnen diese Ermchtigung auf oberste Landesbehçrden bertragen. Fnfter Teil Bußgeld-, bergangs- und Schlussvorschriften Erster Abschnitt Bußgeldvorschriften § 117 (Ordnungswidrigkeiten) (1) Ordnungswidrig handelt, wer 1. entgegen § 1 Abs. 1 Satz 1 ein dort genanntes Gewerbe als stehendes Gewerbe selbstndig betreibt oder 2. entgegen § 51 oder § 51d die Ausbildungsbezeichnung „Meister/Meisterin“ fhrt. (2) Die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 1 Nr. 1 kann mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro, die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 1 Nr. 2 kann mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden. § 118 (Noch: Ordnungswidrigkeiten) (1) Ordnungswidrig handelt, wer www.WALHALLA.de
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§§ 118a – 119
HandwO: Handwerksordnung
1. eine Anzeige nach § 16 Abs. 2 oder § 18 Abs. 1 nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erstattet, 2. entgegen § 17 Abs. 1 oder Abs. 2 Satz 2, § 111 Abs. 1 oder Abs. 2 Satz 2 oder § 113 Abs. 2 Satz 11, auch in Verbindung mit § 73 Abs. 3, eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt, Unterlagen nicht vorlegt oder das Betreten von Grundstcken oder Geschftsrumen oder die Vornahme von Prfungen oder Besichtigungen nicht duldet, 3. Lehrlinge (Auszubildende) einstellt oder ausbildet, obwohl er nach § 22a Nr. 1 persçnlich oder nach § 22b Abs. 1 fachlich nicht geeignet ist, 4. entgegen § 22 Abs. 2 einen Lehrling (Auszubildenden) einstellt, 5. Lehrlinge (Auszubildende) einstellt oder ausbildet, obwohl ihm das Einstellen oder Ausbilden nach § 24 untersagt worden ist, 6. entgegen § 30 die Eintragung in die Lehrlingsrolle nicht oder nicht rechtzeitig beantragt oder eine Ausfertigung der Vertragsniederschrift nicht beifgt, 7. einer Rechtsverordnung nach § 9 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 zuwiderhandelt, soweit sie fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. (2) Die Ordnungswidrigkeiten nach Absatz 1 Nr. 1, 2, 6 und 7 kçnnen mit einer Geldbuße bis zu eintausend Euro, die Ordnungswidrigkeiten nach Absatz 1 Nr. 3 bis 5 kçnnen mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden.
E Nr. 3 des Einigungsvertrages vom 31. August 1990 in Verbindung mit Artikel 1 des Gesetzes vom 23. September 1990 (BGBl. 1990 II S. 885, 1038), in seiner jeweils geltenden Fassung, soweit Gegenstand des Verfahrens eine handwerkliche Ttigkeit ist.
§ 118a (Unterrichtung) Die zustndige Behçrde unterrichtet die zustndige Handwerkskammer ber die Einleitung von und die abschließende Entscheidung in Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten nach den §§ 117 und 118. Gleiches gilt fr Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten nach dem Gesetz zur Bekmpfung der Schwarzarbeit in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. Januar 1982, zuletzt gendert durch Anlage I Kapitel VIII Sachgebiet www.WALHALLA.de
Zweiter Abschnitt bergangsvorschriften § 119 (Besitzstandswahrung bezglich Handwerksausbung) (1) Die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes vorhandene Berechtigung eines Gewerbetreibenden, ein Handwerk als stehendes Gewerbe selbstndig zu betreiben, bleibt bestehen. Fr juristische Personen, Personengesellschaften und Betriebe im Sinne des § 7 Abs. 5 oder 6 gilt dies nur, wenn und solange der Betrieb von einer Person geleitet wird, die am 1. April 1998 Betriebsleiter oder fr die technische Leitung verantwortlicher persçnlich haftender Gesellschafter oder Leiter eines Betriebs im Sinne des § 7 Abs. 5 und 6 ist; das gleiche gilt fr Personen, die eine dem Betriebsleiter vergleichbare Stellung haben. Soweit die Berechtigung zur Ausbung eines selbstndigen Handwerks anderen bundesrechtlichen Beschrnkungen als den in diesem Gesetz bestimmten unterworfen ist, bleiben diese Vorschriften unberhrt. (2) Ist ein nach Absatz 1 Satz 1 berechtigter Gewerbetreibender bei Inkrafttreten dieses Gesetzes nicht in der Handwerksrolle eingetragen, so ist er auf Antrag oder von Amts wegen binnen drei Monaten in die Handwerksrolle einzutragen. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten fr Gewerbe, die in die Anlage A zu diesem Gesetz aufgenommen werden, entsprechend. In diesen Fllen darf nach dem Wechsel des Betriebsleiters einer juristischen Person oder eines fr die technische Leitung verantwortlichen persçnlich haftenden Gesellschafters einer Personengesellschaft oder des Leiters eines Betriebs im Sinne des § 7 Abs. 5 oder 6 der Betrieb fr die Dauer von drei Jahren fortgefhrt werden, ohne daß die Voraussetzungen fr die Eintragung in die Handwerksrolle er721
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§§ 120 – 122
fllt sind. Zur Verhtung von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit kann die hçhere Verwaltungsbehçrde die Fortfhrung des Betriebes davon abhngig machen, daß er von einem Handwerker geleitet wird, der die Voraussetzungen fr die Eintragung in die Handwerksrolle erfllt.
§ 120 (bergangsvorschrift zur Einstellung und Ausbildung von Lehrlingen) (1) Die am 31. Dezember 2003 vorhandene Befugnis zur Einstellung oder zur Ausbildung von Lehrlingen (Auszubildenden) in Handwerksbetrieben bleibt erhalten. (2) Wer bis zum 31. Mrz 1998 die Befugnis zur Ausbildung von Lehrlingen (Auszubildenden) in einem Gewerbe erworben hat, das in die Anlage A zu diesem Gesetz aufgenommen wird, gilt im Sinne des § 22b Abs. 1 als fachlich geeignet.
(4) Werden in der Anlage A zu diesem Gesetz aufgefhrte Gewerbe durch Gesetz oder durch eine nach § 1 Abs. 3 erlassene Rechtsverordnung zusammengefaßt, so ist der selbstndige Handwerker, der eines der zusammengefaßten Handwerke betreibt, mit dem durch die Zusammenfassung entstandenen Handwerk in die Handwerksrolle einzutragen.
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(5) Soweit durch Gesetz oder durch Rechtsverordnung nach § 1 Abs. 3 Handwerke oder handwerkshnliche Gewerbe zusammengefasst werden, gelten die vor dem Inkrafttreten der jeweiligen nderungsvorschrift nach § 25 dieses Gesetzes oder nach § 4 des Berufsbildungsgesetzes erlassenen Ausbildungsordnungen und die nach § 45 Abs. 1 oder § 51a Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 2 sowie die nach § 50 Abs. 2 oder § 51a Abs. 7 dieses Gesetzes erlassenen Rechtsvorschriften bis zum Erlass neuer Rechtsverordnungen nach diesem Gesetz fort. Satz 1 gilt entsprechend fr noch bestehende Vorschriften gemß § 122 Abs. 2 und 4. (6) Soweit durch Gesetz zulassungspflichtige Handwerke in die Anlage B berfhrt werden, gilt fr die Ausbildungsordnungen Absatz 5 entsprechend. Die bis zum 31. Dezember 2003 begonnenen Meisterprfungsverfahren sind auf Antrag des Prflings nach den bis dahin geltenden Vorschriften von den vor dem 31. Dezember 2003 von der hçheren Verwaltungsbehçrde errichteten Meisterprfungsausschssen abzuschließen. (7) In den Fllen des Absatzes 3 Satz 1 liegt ein Ausnahmefall nach § 8 Abs. 1 Satz 2 auch dann vor, wenn zum Zeitpunkt der Antragstellung fr das zu betreibende Handwerk eine Rechtsverordnung nach § 45 noch nicht in Kraft getreten ist. 722
§ 121 (Besitzstandswahrung bezglich der Meisterprfung weiterhin gleichgestellten Prfungen) Der Meisterprfung im Sinne des § 45 bleiben die in § 133 Abs. 10 der Gewerbeordnung bezeichneten Prfungen gleichgestellt, sofern sie vor Inkrafttreten dieses Gesetzes abgelegt worden sind. § 122 (Behandlung bestehender Gesellen- und Meisterprfungsausschsse) (1) Werden zulassungspflichtige Handwerke durch Gesetz oder durch eine nach § 1 Abs. 3 erlassene Rechtsverordnung getrennt oder zusammengefasst, so kçnnen auch solche Personen als Beisitzer der Gesellen- oder Meisterprfungsausschsse der durch die Trennung oder Zusammenfassung entstandenen Handwerke oder handwerkshnlichen Gewerbe berufen werden, die in dem getrennten oder in einem der zusammengefassten Handwerke oder handwerkshnlichen Gewerbe die Gesellen- oder Meisterprfung abgelegt haben oder das Recht zum Ausbilden von Lehrlingen besitzen und im Falle des § 48 Abs. 3 seit mindestens einem Jahr in dem Handwerk, fr das der Meisterprfungsausschuss errichtet ist, selbstndig ttig sind. (2) Die fr die einzelnen Handwerke oder handwerkshnlichen Gewerbe geltenden Gesellen-, Abschluss- und Meisterprfungsvorschriften sind bis zum Inkrafttreten der nach § 25 Abs. 1 und § 38 sowie § 45 Abs. 1 Nr. 2 www.WALHALLA.de
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§§ 123 – 124b
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dieses Gesetzes oder nach § 4 des Berufsbildungsgesetzes vorgesehenen Prfungsverordnungen anzuwenden, soweit sie nicht mit diesem Gesetz im Widerspruch stehen. Dies gilt fr die nach § 50 Abs. 1 Satz 2 erlassenen Meisterprfungsordnungen sowie fr die nach § 50 Abs. 2 erlassene Rechtsverordnung entsprechend. (3) Die fr die einzelnen Handwerke oder handwerkshnlichen Gewerbe geltenden Berufsbilder oder Meisterprfungsverordnungen sind bis zum Inkrafttreten von Rechtsverordnungen nach § 45 Abs. 1 und § 51a Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 2 anzuwenden. (4) Die fr die einzelnen Handwerke oder handwerkshnlichen Gewerbe geltenden fachlichen Vorschriften sind bis zum Inkrafttreten von Rechtsverordnungen nach § 25 Abs. 1, § 45 Abs. 1 und § 51a Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 2 anzuwenden.
30. September 1954 umgebildet haben, sind sie aufgelçst. Endet die Wahlzeit der Mitglieder einer Handwerkskammer vor dem 30. September 1954, so wird sie bis zur Umbildung der Handwerkskammer nach Satz 1, lngstens jedoch bis zum 30. September 1954 verlngert.
§ 123 (Besondere Bedingungen zur Zulassung selbstndiger Handwerker zur Meisterprfung) (1) Beantragt ein Gewerbetreibender, der bis zum 31. Dezember 2003 berechtigt ist, ein zulassungspflichtiges Handwerk als stehendes Gewerbe selbstndig zu betreiben, in diesem Handwerk zur Meisterprfung zugelassen zu werden, so gelten fr die Zulassung zur Prfung die Bestimmungen der §§ 49 und 50 entsprechend. (2) Absatz 1 gilt entsprechend fr ein Gewerbe, das in die Anlage A aufgenommen wird. § 124 (nderung bestehender Handwerksorganisationen) (1) Die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes bestehenden Handwerksinnungen oder Handwerkerinnungen, Kreishandwerkerschaften oder Kreisinnungsverbnde, Innungsverbnde und Handwerkskammern sind nach den Bestimmungen dieses Gesetzes bis zum 30. September 1954 umzubilden; bis zu ihrer Umbildung gelten sie als Handwerksinnungen, Kreishandwerkerschaften, Innungsverbnde und Handwerkskammern im Sinne dieses Gesetzes. Wenn sie sich nicht bis zum www.WALHALLA.de
(2) Die nach diesem Gesetz umgebildeten Handwerksinnungen, Kreishandwerkerschaften, Innungsverbnde und Handwerkskammern gelten als Rechtsnachfolger der entsprechenden bisher bestehenden Handwerksorganisationen. (3) Soweit fr die bisher bestehenden Handwerksorganisationen eine Rechtsnachfolge nicht eintritt, findet eine Vermçgensauseinandersetzung nach den fr sie bisher geltenden gesetzlichen Bestimmungen statt. Bei Meinungsverschiedenheiten entscheidet die nach dem geltenden Recht zustndige Aufsichtsbehçrde. § 124a (bergangsvorschrift) Verfahren zur Wahl der Vollversammlung von Handwerkskammern, die nach den Satzungsbestimmungen bis zum 31. Dezember 2004 zu beginnen sind, kçnnen nach den bisherigen Vorschriften zu Ende gefhrt werden. Durch Beschluss der Vollversammlung kann die Wahlzeit nach Wahlen, die entsprechend Satz 1 nach den bisherigen Vorschriften zu Ende gefhrt werden, in Abweichung von § 103 Abs. 1 Satz 1 verkrzt werden. Wahlzeiten, die nach den Satzungsbestimmungen bis zum 31. Dezember 2004 enden, kçnnen durch Beschluss der Vollversammlung bis zu einem Jahr verlngert werden, um die Wahl zur Handwerkskammer nach den neuen Vorschriften durchzufhren. Die Verlngerung oder Verkrzung der Wahlzeiten sind der obersten Landesbehçrde anzuzeigen. § 124b (Verordnungsermchtigung) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung die nach diesem Gesetz den hçheren Verwaltungsbehçrden oder den sonstigen nach Landesrecht zustndigen Behçrden bertragenen Zustndigkeiten nach den §§ 7a, 7b, 8, 9, 22b, 23, 24 723
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und 42q auf andere Behçrden oder auf Handwerkskammern zu bertragen. Die Staatsaufsicht nach § 115 Abs. 1 umfasst im Falle einer bertragung von Zustndigkeiten nach den §§ 7a, 7b, 8 und 9 auch die Fachaufsicht.
§ 125 Dritter Abschnitt Schlussvorschriften § 125 (Inkrafttreten) Das Gesetz tritt am Tage nach der Verkndung in Kraft.
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Anlage A
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Anlage A zu dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) Verzeichnis der Gewerbe, die als zulassungspflichtige Handwerke betrieben werden kçnnen (§ 1 Abs. 2) Nr. 1 Maurer und Betonbauer 2 Ofen- und Luftheizungsbauer 3 Zimmerer 4 Dachdecker 5 Straßenbauer 6 Wrme-, Klte- und Schallschutzisolierer 7 Brunnenbauer 8 Steinmetzen und Steinbildhauer 9 Stukkateure 10 Maler und Lackierer 11 Gerstbauer 12 Schornsteinfeger 13 Metallbauer 14 Chirurgiemechaniker 15 Karosserie- und Fahrzeugbauer 16 Feinwerkmechaniker 17 Zweiradmechaniker 18 Klteanlagenbauer 19 Informationstechniker 20 Kraftfahrzeugtechniker
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21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41
Landmaschinenmechaniker Bchsenmacher Klempner Installateur und Heizungsbauer Elektrotechniker Elektromaschinenbauer Tischler Boots- und Schiffbauer Seiler Bcker Konditoren Fleischer Augenoptiker Hçrgerteakustiker Orthopdietechniker Orthopdieschuhmacher Zahntechniker Friseure Glaser Glasblser und Glasapparatebauer Vulkaniseure und Reifenmechaniker
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Anlage B Anlage B zu dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung)
Verzeichnis der Gewerbe, die als zulassungsfreie Handwerke oder handwerkshnliche Gewerbe betrieben werden kçnnen (§ 18 Abs. 2) Abschnitt 1 Zulassungsfreie Handwerke
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Nr. 1 Fliesen-, Platten und Mosaikleger 2 Betonstein- und Terrazzohersteller 3 Estrichleger 4 Behlter- und Apparatebauer 5 Uhrmacher 6 Graveure 7 Metallbildner 8 Galvaniseure 9 Metall- und Glockengießer 10 Schneidwerkzeugmechaniker 11 Gold- und Silberschmiede 12 Parkettleger 13 Rolladen- und Jalousiebauer 14 Modellbauer 15 Drechsler (Elfenbeinschnitzer) und Holzspielzeugmacher 16 Holzbildhauer 17 Bçttcher 18 Korbmacher 19 Damen- und Herrenschneider 20 Sticker 21 Modisten 22 Weber 23 Segelmacher 24 Krschner 25 Schuhmacher 26 Sattler und Feintschner 27 Raumausstatter 28 Mller 29 Brauer und Mlzer 30 Weinkfer 31 Textilreiniger 32 Wachszieher 726
33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53
Gebudereiniger Glasveredler Feinoptiker Glas- und Porzellanmaler Edelsteinschleifer und -graveure Fotografen Buchbinder Buchdrucker: Schriftsetzer; Drucker Siebdrucker Flexografen Keramiker Orgel- und Harmoniumbauer Klavier- und Cembalobauer Handzuginstrumentenmacher Geigenbauer Bogenmacher Metallblasinstrumentenmacher Holzblasinstrumentenmacher Zupfinstrumentenmacher Vergolder Schilder- und Lichtreklamehersteller Abschnitt 2 Handwerkshnliche Gewerbe
Nr. 1 Eisenflechter 2 Bautentrockungsgewerbe 3 Bodenleger 4 Asphaltierer (ohne Straßenbau) 5 Fuger (im Hochbau) 6 Holz- und Bautenschutzgewerbe (Mauerschutz und Holzimprgnierung in Gebuden) 7 Rammgewerbe (Einrammen von Pfhlen im Wasserbau) 8 Betonbohrer und -schneider 9 Theater- und Ausstattungsmaler www.WALHALLA.de
Anlage B
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10 Herstellung von Drahtgestellen fr Dekorationszwecke in Sonderanfertigung 11 Metallschleifer und Metallpolierer 12 Metallsgen-Schrfer 13 Tankschutzbetriebe (Korrosionsschutz von ltanks fr Feuerungsanlagen ohne chemische Verfahren) 14 Fahrzeugverwerter 15 Rohr- und Kanalreiniger 16 Kabelverleger im Hochbau (ohne Anschlussarbeiten) 17 Holzschuhmacher 18 Holzblockmacher 19 Daubenhauer 20 Holz-Leitermacher (Sonderanfertigung) 21 Muldenhauer 22 Holzreifenmacher 23 Holzschindelmacher 24 Einbau von genormten Baufertigteilen (z. B. Fenster, Tren, Zargen, Regale) 25 Brsten- und Pinselmacher 26 Bgelanstalten fr Herren-Oberbekleidung 27 Dekorationsnher (ohne Schaufensterdekoration) 28 Flickteppichhersteller 29 Klçppler 30 Theaterkostmnher 31 Plisseebrenner
32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42
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43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57
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Posamentierer Stoffmaler Stricker Textil-Handdrucker Kunststopfer nderungsschneider Handschuhmacher Ausfhrung einfacher Schuhreparaturen Gerber Innerei-Fleischer (Kuttler) Speiseeishersteller (mit Vertrieb von Speiseeis mit blichem Zubehçr) Fleischzerleger, Ausbeiner Appreteure, Dekateure Schnellreiniger Teppichreiniger Getrnkeleitungsreiniger Kosmetiker Maskenbildner Bestattungsgewerbe Lampenschirmhersteller (Sonderanfertigung) Klavierstimmer Theaterplastiker Requisiteure Schirmmacher Steindrucker Schlagzeugmacher
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§ 1– § 3 Anlage C zu dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung)
Wahlordnung fr die Wahlen der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammern Erster Abschnitt Zeitpunkt der Wahl, Wahlleiter und Wahlausschuss
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§1 (Tag der Wahl und Abstimmungszeit) Der Vorstand der Handwerkskammer bestimmt den Tag der Wahl. Er bestellt einen Wahlleiter sowie einen Stellvertreter, die nicht zu den Wahlberechtigten gemß § 96 Abs. 1 und § 98 der Handwerksordnung gehçren und nicht Mitarbeiter der Handwerkskammer sein drfen. §2 (Wahlleiter und Beisitzer: Wahlausschuß) (1) Der Wahlleiter beruft aus der Zahl der Wahlberechtigten vier Beisitzer und die erforderliche Zahl von Stellvertretern, die je zur Hlfte Wahlberechtigte nach § 96 Abs. 1 und nach § 98 der Handwerksordnung sein mssen. Der Wahlleiter und die Beisitzer bilden den Wahlausschuß; den Vorsitz fhrt der Wahlleiter. (2) Der Wahlausschuß ist beschlußfhig, wenn außer dem Wahlleiter oder seinem Stellvertreter mindestens je ein Wahlberechtigter nach § 96 Abs. 1 und nach § 98 der Handwerksordnung als Beisitzer anwesend sind. Er beschließt mit Stimmenmehrheit; bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Wahlleiters. (3) Die in den Wahlausschuß berufenen Beisitzer und Stellvertreter werden von dem Vorsitzenden auf unparteiische und gewissenhafte Erfllung ihres Amtes sowie zur Verschwiegenheit ber die ihnen bei ihrer amtlichen Ttigkeit bekanntgewordenen Tatsachen, insbesondere ber alle dem Wahlgeheimnis unterliegenden Angelegenheiten verpflichtet. 728
(4) Die Stellvertreter werden fr abwesende oder ausgeschiedene Beisitzer herangezogen. (5) Zu den Verhandlungen des Wahlausschusses bestellt der Vorsitzende einen Schriftfhrer, den er auf unparteiische und gewissenhafte Erfllung seines Amtes verpflichtet; der Schriftfhrer ist nicht stimmberechtigt und soll nicht zu den Wahlberechtigten gemß § 96 Abs. 1 und § 98 der Handwerksordnung gehçren. (6) Ort und Zeit der Sitzungen bestimmt der Vorsitzende. Die Beisitzer und der Schriftfhrer werden zu den Sitzungen eingeladen. (7) Der Wahlausschuß entscheidet in çffentlicher Sitzung. (8) ffentlich sind diese Sitzungen auch dann, wenn Zeit, Ort und Gegenstand der Sitzung vorher durch Aushang am Eingang des Sitzungshauses mit dem Hinweis bekanntgegeben worden sind, daß der Zutritt zur Sitzung den Stimmberechtigten offen steht. (9) Die Beisitzer des Wahlausschusses erhalten keine Vergtung; es wird ihnen fr bare Auslagen und Zeitversumnis eine Entschdigung nach den fr die Mitglieder der Handwerkskammer festgesetzten Stzen gewhrt. Die Arbeitnehmer sind, soweit es zur ordnungsgemßen Durchfhrung der ihnen gesetzlich zugewiesenen Aufgaben erforderlich ist und wichtige betriebliche Grnde nicht entgegenstehen, von ihrer beruflichen Ttigkeit ohne Minderung des Arbeitsentgelts gemß § 69 Abs. 4 Satz 3 freizustellen. Zweiter Abschnitt Wahlbezirk §3 (Bildung des Wahlbezirks) Der Handwerkskammerbezirk bildet einen Wahlbezirk. www.WALHALLA.de
§ 4 – § 10
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Dritter Abschnitt Aufteilung der Mitglieder der Vollversammlung §4 (Aufteilung der Mitglieder) Zur Aufteilung der Mitglieder der Vollversammlung kçnnen die Handwerkskammern in ihrer Satzung gemß § 93 Abs. 2 der Handwerksordnung Gruppen bilden. Vierter Abschnitt (weggefallen) §§ 5 und 6 (weggefallen) Fnfter Abschnitt Wahlvorschlge §7 (Frist zur Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlgen) Der Wahlleiter hat sptestens drei Monate vor dem Wahltag in den fr die Bekanntmachungen der Handwerkskammer bestimmten Organen zur Einreichung von Wahlvorschlgen aufzufordern und dabei die Erfordernisse dieser Wahlvorschlge (§§ 8 bis 10) bekanntzugeben. §8 (Anforderungen an Wahlvorschlge) (1) Die Wahlvorschlge gelten fr den Wahlbezirk (§ 3); sie sind getrennt fr die Wahl der Vertreter des Handwerks und des handwerkshnlichen Gewerbes und fr die Wahl der Vertreter der Gesellen und anderen Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung in Form von Listen einzureichen und mssen die Namen von so vielen Bewerbern enthalten, als Mitglieder und Stellvertreter in dem Wahlbezirk zu whlen sind. (2) Die Bewerber sind mit Vor- und Zunamen, Beruf, Wohnort und Wohnung so deutlich zu bezeichnen, dass ber die Person kein Zweifel besteht. In gleicher Weise sind fr jedes einzelne Mitglied der oder die Stellvertreter deutlich zu bezeichnen, so dass zweifelsfrei www.WALHALLA.de
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hervorgeht, wer als Mitglied und wer als Stellvertreter vorgeschlagen wird. Bei zwei Stellvertretern fr jedes einzelne Mitglied muss aus der Bezeichnung zweifelsfrei hervorgehen, wer als erster oder zweiter Stellvertreter vorgeschlagen wird. (3) Die Verteilung der Bewerber des Handwerks und des handwerkshnlichen Gewerbes sowie der Gesellen und anderen Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung muss den Bestimmungen der Satzung der Handwerkskammer entsprechen. (4) Auf jedem Wahlvorschlag sollen die Vertrauensperson und ein Stellvertreter bezeichnet sein, die bevollmchtigt sind, dem Wahlleiter gegenber Erklrungen abzugeben. Fehlt diese Bezeichnung, so gilt der erste Unterzeichnete als Vertrauensperson, der zweite als sein Stellvertreter. (5) Die Wahlvorschlge mssen mindestens von der zweifachen Anzahl der jeweils fr die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in der Vollversammlung zu besetzenden Sitze an Wahlberechtigten, hçchstens aber von 70 Wahlberechtigten, unterzeichnet sein. (6) Die Unterzeichner der Wahlvorschlge mssen bei der Unterschrift auch Beruf, Wohnort und Wohnung angeben. Die Unterschriften mssen leserlich sein. §9 (Frist zur Einreichung der Wahlvorschlge) Die Wahlvorschlge mssen sptestens am fnfunddreißigsten Tag vor dem Wahltag bei dem Wahlleiter eingereicht sein. § 10 (Weitere Anforderungen an den Wahlvorschlag) (1) Mit jedem Wahlvorschlag sind einzureichen 1. die Erklrung der Bewerber, daß sie der Aufnahme ihrer Namen in den Wahlvorschlag zustimmen, 729
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§ 11– § 12
2. die Bescheinigung der Handwerkskammer, daß bei den Bewerbern die Voraussetzungen a) auf seiten der Inhaber eines Betriebs eines Handwerks oder handwerkshnlichen Gewerbes der § 97, b) auf seiten der Gesellen und anderen Arbeitnehmern mit abgeschlossener Berufsausbildung des § 99 der Handwerksordnung vorliegen und 3. die Bescheinigung der Handwerkskammer, daß die Unterzeichner des Wahlvorschlags a) bei den Inhabern eines Betriebs eines Handwerks und eines handwerkshnlichen Gewerbes in die Whlerliste (§ 12 Abs. 1) eingetragen sind, b) bei den Gesellen und anderen Arbeitnehmern mit abgeschlossener Berufsausbildung, die die Voraussetzungen fr die Wahlberechtigung (§ 98) erfllen. (2) Die Bescheinigungen sind gebhrenfrei auszustellen.
Bekanntmachung der Handwerkskammer bestimmten Organen in der zugelassenen Form, aber ohne die Namen der Unterzeichner. Jeder Wahlvorschlag soll eine fortlaufende Nummer und ein Kennwort erhalten, das ihn von allen anderen Wahlvorschlgen deutlich unterscheidet.
§ 11 (Verfahren bei der Zulassung der Wahlvorschlge) (1) Weisen die Wahlvorschlge Mngel auf, so fordert der Wahlleiter die Vertrauenspersonen unter Setzung einer angemessenen Frist zu deren Beseitigung auf. (2) Sptestens am zwanzigsten Tag vor dem Wahltag entscheidet der Wahlausschuß (§ 2) ber die Zulassung der Wahlvorschlge. (3) Die Vertrauenspersonen der Wahlvorschlge sind ber Ort, Zeit und Gegenstand der Sitzung zu benachrichtigen. (4) Nicht zuzulassen sind Wahlvorschlge, die zu spt eingereicht sind oder den gesetzlichen Voraussetzungen nicht entsprechen. (5) Nachdem die Wahlvorschlge festgesetzt sind, kçnnen sie nicht mehr gendert werden. (6) Der Wahlleiter verçffentlicht sptestens am fnfzehnten Tag vor dem Wahltag die zugelassenen Wahlvorschlge in den fr die 730
Sechster Abschnitt Wahl § 12 (Feststellung des Wahlverzeichnisses) (1) Fr die Wahl der Vertreter des Handwerks und des handwerkshnlichen Gewerbes dient als Wahlunterlage ein von der Handwerkskammer herzustellender und zu beglaubigender Auszug aus der Handwerksrolle und dem Verzeichnis nach § 19 der Handwerksordnung, der alle am Wahltag Wahlberechtigten der Handwerkskammer enthlt (Wahlverzeichnis). Whlen kann nur, wer in dem Wahlverzeichnis eingetragen ist. (2) Das Wahlverzeichnis ist çffentlich auszulegen. Die Auslegungszeit und den Ort bestimmt der Wahlleiter. Innerhalb der Auslegungsfrist ist das Anfertigen von Auszgen aus dem Whlerverzeichnis durch Wahlberechtigte zulssig, soweit dies im Zusammenhang mit der Prfung des Wahlrechts einzelner bestimmter Personen steht. Die Auszge drfen nur fr diesen Zweck verwendet und unbeteiligten Dritten nicht zugnglich gemacht werden. (3) Wer das Wahlverzeichnis fr unrichtig oder unvollstndig hlt, kann dagegen bis zum Ablauf der Auslegungsfrist bei der Handwerkskammer oder einem von ihr ernannten Beauftragten schriftlich oder zur Niederschrift Einspruch einlegen. Soweit die Richtigkeit seiner Behauptung nicht offenkundig ist, hat er fr sie Beweismittel beizubringen. (4) Wenn der Einspruch nicht fr begrndet erachtet wird, entscheidet ber ihn die hçhere Verwaltungsbehçrde. (5) Die Entscheidung muß sptestens am vorletzten Tag vor dem Abstimmungstag gewww.WALHALLA.de
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§ 13 – § 16
HandwO: Handwerksordnung
fllt und den Beteiligten bekanntgegeben sein. (6) Wenn die Auslegungsfrist abgelaufen ist, kçnnen Stimmberechtigte nur auf rechtzeitig angebrachte Einsprche aufgenommen oder gestrichen werden. (7) Wird das Wahlverzeichnis berichtigt, so sind die Grnde der Streichungen in Spalte „Bemerkungen“ anzugeben. Wenn das Stimmrecht ruht oder der Stimmberechtigte in der Ausbung des Stimmrechts behindert ist, so ist dies in dem Wahlverzeichnis besonders zu bezeichnen. Ergnzungen sind als Nachtrag aufzunehmen. (8) Das Whlerverzeichnis ist bis zum Wahltag fortzufhren.
§ 15 (Stimmzettel) Bei der Wahl drfen nur von der Handwerkskammer amtlich hergestellte Stimmzettel und die zugehçrigen amtlich hergestellten Umschlge verwendet werden. Sie sind von der Handwerkskammer zu beschaffen. Die Umschlge sind mit dem Stempel der Handwerkskammer zu versehen. Die Stimmzettel sollen fr die Wahl der Wahlberechtigten nach § 96 Abs. 1 und der Wahlberechtigten nach § 98 der Handwerksordnung in verschiedener Farbe hergestellt sein. Sie enthalten den Namen oder das Kennwort der nach § 11 zugelassenen Wahlvorschlge.
§ 13 (Nachweis der Wahlberechtigung) (1) Die ihr Wahlrecht wahrnehmenden Gesellen und Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung weisen dem Wahlleiter ihre Wahlberechtigung durch eine die Unterschrift des Betriebsrates, soweit dieser in Betrieben vorhanden ist, in allen brigen Betrieben durch eine die Unterschrift des Betriebsinhabers oder seines gesetzlichen Vertreters tragende Bescheinigung (Wahlberechtigungsschein) nach. (2) Whlen kann nur, wer sich durch eine solche Bescheinigung als Wahlberechtigter legitimiert oder wer von kurzzeitiger Arbeitslosigkeit (§ 98) betroffen ist. Diese ist dem Wahlleiter durch Vorlage einer Bescheinigung der Agentur fr Arbeit nachzuweisen. § 14 (Gltigkeit von Stimmen und Stimmzetteln) (1) Bei der Wahl sind nur solche Stimmen gltig, die unverndert auf einen der vom Wahlausschuß zugelassenen und vom Wahlleiter verçffentlichten Vorschlge lauten. (2) Zur Gltigkeit des Stimmzettels gengt es, daß er den Wahlvorschlag nach der vom Wahlleiter verçffentlichten Nummer und dem Kennwort bezeichnet. www.WALHALLA.de
§ 16 (Abstimmungsvorgang) (1) Die Kammer bermittelt den nach § 96 der Handwerksordnung Wahlberechtigten folgende Unterlagen: a) einen Nachweis der Berechtigung zur Ausbung des Wahlrechts (Wahlschein), b) einen Stimmzettel, c) einen neutralen Umschlag der Bezeichnung „Handwerkskammer-Wahl“ (Wahlumschlag) und d) einen Umschlag fr die Rcksendung der Wahlunterlagen (Rcksendeumschlag). Die nach § 98 der Handwerksordnung Wahlberechtigten erhalten die Wahlunterlagen vom Wahlleiter nach Vorlage des Wahlberechtigungsscheins (§ 13). (2) Der Wahlberechtigte kennzeichnet den von ihm gewhlten Wahlvorschlag dadurch, dass er dessen Namen auf dem Wahlvorschlag ankreuzt. Er darf nur eine Liste ankreuzen. (3) Der Wahlberechtigte hat den von ihm gemß Absatz 2 gekennzeichneten Stimmzettel in dem verschlossenen Wahlumschlag unter Beifgung des von ihm unterzeichneten Wahlscheins in dem Rcksendeumschlag so rechtzeitig an den Wahlleiter zurckzusenden, dass die Unterlagen am Wahltag bis sptestens 18.00 Uhr bei der Handwerkskammer eingehen. Ist der Wahltag ein Sonn731
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HandwO: Handwerksordnung
§ 17 – § 18
oder Feiertag, mssen die Wahlunterlagen am ersten darauf folgenden Werktag bis sptestens 18.00 Uhr bei der Handwerkskammer eingehen. Die rechtzeitig bei der Kammer eingegangenen Wahlumschlge werden nach Prfung der Wahlberechtigung unverzglich ungeçffnet in die Wahlurne gelegt.
(6) Alle gltigen Stimmzettel, die nicht nach den Abstzen 4 und 5 der Abstimmungsniederschrift beigefgt sind, hat der Wahlausschuss in Papier einzuschlagen, zu versiegeln und dem Wahlleiter zu bergeben, der sie verwahrt, bis die Abstimmung fr gltig erklrt oder eine neue Wahl angeordnet ist. Das Gleiche gilt fr die Wahlberechtigungsscheine der Arbeitnehmer. (7) Das Whlerverzeichnis wird dem Wahlleiter bergeben. (8) ber die Sitzung des Wahlausschusses ist eine Niederschrift zu fertigen. Diese ist zusammen mit den Wahlunterlagen aufzubewahren und der Aufsichtsbehçrde auf Anforderung vorzulegen.
§ 17 (Ermittlung des Wahlergebnisses: ungltige Stimmzettel) (1) Nach Schluss der Abstimmung beruft der Wahlleiter den Wahlausschuss ein. Der Wahlausschuss hat unverzglich das Ergebnis der Wahl zu ermitteln. (2) Ungltig sind Stimmzettel, 1. die nicht in einem amtlich abgestempelten Umschlag oder die in einem mit Kennzeichen versehenen Umschlag bergeben worden sind, 2. die als nichtamtlich hergestellte erkennbar sind, 3. aus deren Beantwortung oder zulssiger Kennzeichnung der Wille des Abstimmenden nicht unzweifelhaft zu erkennen ist, 4. denen ein durch den Umschlag deutlich fhlbarer Gegenstand beigefgt ist, 5. die mit Vermerken oder Vorbehalten versehen sind. (3) Mehrere in einem Umschlag enthaltene Zettel gelten als eine Stimme, wenn sie gleichlautend sind oder wenn nur einer von ihnen eine Stimmabgabe enthlt; sonst sind sie ungltig. (4) Die Stimmzettel, ber deren Gltigkeit oder Ungltigkeit der Wahlausschuss Beschluss gefasst hat, sind mit fortlaufender Nummer zu versehen und der Niederschrift beizufgen. In der Niederschrift sind die Grnde kurz anzugeben, aus denen die Stimmzettel fr gltig oder ungltig erklrt worden sind. (5) Ist ein Stimmzettel wegen der Beschaffenheit des Umschlags fr ungltig erklrt worden, so ist auch der Umschlag beizufgen. 732
§ 17a (Aufbewahrung der Wahlunterlagen) (1) Das Whlerverzeichnis, die Wahlberechtigungsscheine und sonstigen Wahlunterlagen sind so zu verwahren, daß sie gegen Einsichtnahme durch Unbefugte geschtzt sind. (2) Nach der Wahl sind die in Absatz 1 genannten Unterlagen bis zur Unanfechtbarkeit der Wahl aufzubewahren und danach zu vernichten. (3) Ausknfte aus den in Absatz 1 genannten Unterlagen drfen nur Behçrden, Gerichten und sonstigen çffentlichen Stellen und nur dann erteilt werden, wenn diese die Ausknfte zur Erfllung von Aufgaben bençtigen, die sich auf die Vorbereitung, Durchfhrung oder berprfung der Wahl sowie die Verfolgung von Wahlstraftaten, Wahlprfungsangelegenheiten oder auf wahlstatistische Arbeiten beziehen. § 18 (Feststellung und Bekanntgabe des Gesamtergebnisses der Wahl) (1) Nach bergabe der Unterlagen an den Wahlleiter stellt der Wahlausschuss das Gesamtergebnis der Wahl fest, das durch den Wahlleiter in den fr die Bekanntmachung der Handwerkskammer bestimmten Organen çffentlich bekannt zu machen und der Aufsichtsbehçrde anzuzeigen ist. Die Wahlunterwww.WALHALLA.de
§ 19 – § 22
HandwO: Handwerksordnung
lagen sind aufzubewahren und der Aufsichtsbehçrde auf Anforderung vorzulegen. (2) Als gewhlt gelten die Bewerber desjenigen Wahlvorschlags, der die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhalten hat. Siebenter Abschnitt (weggefallen) § 19 (weggefallen)
V.2
Achter Abschnitt Wegfall der Wahlhandlung § 20 (Voraussetzungen und Folgen) Wird fr den Wahlbezirk nur ein Wahlvorschlag zugelassen, so gelten die darauf bezeichneten Bewerber als gewhlt, ohne daß es einer Wahlhandlung bedarf. Neunter Abschnitt Beschwerdeverfahren, Kosten § 21 (Beschwerden) Beschwerden ber die Ernennung der Beisitzer des Wahlausschusses entscheidet die hçhere Verwaltungsbehçrde. § 22 (Kosten) Die Kosten der Wahl trgt die Handwerkskammer.
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V
V.2
HandwO: Handwerksordnung
Anlage
Anlage zur Wahlordnung fr die Wahlen der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammern Wahlberechtigungsschein zur Vornahme der Wahl der Arbeitnehmermitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer (§ 13 Abs. 1 der Wahlordnung fr die Wahlen der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer) Der Inhaber dieses Wahlberechtigungsscheins Herr/Frau . . . . . . . . . . . . . . . Arbeitnehmer(in), wohnhaft in PLZ . . . . . . . . . . . . . . . Ort . . . . . . . . . . . . . . ., Str. . . . . . . . . . . . . . . . Nr. . . . . . . . . . . . . . . .,
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hat eine abgeschlossene Berufsausbildung und ist/war bis zum . . . als Mitarbeiter(in) im Unternehmen (Name des Unternehmens) . . . . . . . . . . . . . . ., PLZ . . . . . . . . . . . . . . . Ort . . . . . . . . . . . . . . ., Str. . . . . . . . . . . . . . . . Nr. . . . . . . . . . . . . . . ., beschftigt. Sie/Er ist berechtigt, das Stimmrecht zur Wahl der Arbeitnehmermitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer . . . . . . . . . . . . . . . auszuben. . . . . . . . . . . . . . . ., den . . . . . . . . . . . . . . .*)
*) Unterschrift des Betriebsrates, soweit dieser in den Betriebe vorhanden ist, in allen brigen Betrieben des Betriebsinhabers oder seines gesetzlichen Vertreters (§ 13 Abs. 1 der Wahlordnung). Im Falle der Arbeitslosigkeit kann der Wahlberechtigungsschein auch durch die Agentur fr Arbeit ausgestellt werden.
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Anlage D
HandwO: Handwerksordnung
V.2
Anlage D zu dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) Art der personenbezogenen Daten in der Handwerksrolle, in dem Verzeichnis der Inhaber eines zulassungsfreien Handwerks oder handwerkshnlichen Gewerbes und in der Lehrlingsrolle I. In der Handwerksrolle drfen folgende Daten gespeichert werden: 1. bei natrlichen Personen a) Name, Vorname, Geburtsname, Geburtsdatum und Staatsangehçrigkeit des Betriebsinhabers, bei nicht voll geschftsfhigen Personen auch der Name, Vorname des gesetzlichen Vertreters; im Falle des § 4 Abs. 2 oder im Falle des § 7 Abs. 1 Satz 1 der Handwerksordnung sind auch Name, Vorname, Geburtsdatum und Staatsangehçrigkeit des Betriebsleiters sowie die fr ihn in Betracht kommenden Angaben nach Buchstabe e einzutragen; b) die Firma, wenn der selbstndige Handwerker eine Firma fhrt, die sich auf den Handwerksbetrieb bezieht; c) Ort und Straße der gewerblichen Niederlassung; d) das zu betreibende Handwerk oder bei Ausbung mehrerer Handwerke diese Handwerke; e) die Bezeichnung der Rechtsvorschriften, nach denen der selbstndige Handwerker die Voraussetzungen fr die Eintragung in die Handwerksrolle erfllt und in dem zu betreibenden Handwerk zur Ausbildung von Lehrlingen befugt ist; hat der selbstndige Handwerker die zur Ausbung des zu betreibenden Handwerks notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten durch eine Prfung nachgewiesen, so sind auch Art, Ort und Zeitpunkt dieser Prfung sowie die Stelle, vor www.WALHALLA.de
der die Prfung abgelegt wurde, einzutragen; f) der Zeitpunkt der Eintragung in die Handwerksrolle; 2. bei juristischen Personen a) die Firma oder der Name der juristischen Person sowie Ort und Straße der gewerblichen Niederlassung; b) Name, Vorname, Geburtsdatum und Staatsangehçrigkeit der gesetzlichen Vertreter; c) das zu betreibende Handwerk oder bei Ausbung mehrerer Handwerke diese Handwerke; d) Name, Vorname, Geburtsdatum und Staatsangehçrigkeit des Betriebsleiters sowie die fr ihn in Betracht kommenden Angaben nach Nummer 1 Buchstabe e; e) der Zeitpunkt der Eintragung in die Handwerksrolle; 3. bei Personengesellschaften a) bei Personenhandelsgesellschaften die Firma, bei Gesellschaften des Brgerlichen Rechts die Bezeichnung, unter der sie das Handwerk betreiben, sowie der Ort und die Straße der gewerblichen Niederlassung; b) Name, Vorname, Geburtsdatum und Staatsangehçrigkeit des fr die technische Leitung des Betriebs verantwortlichen persçnlich haftenden Gesellschafters oder im Falle des § 7 Abs. 1 Satz 1 des Betriebsleiters, Angaben ber eine Vertretungsbefugnis und die fr ihn in Betracht kommenden Angaben nach Nummer 1 Buchstabe e; 735
V
V.2
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HandwO: Handwerksordnung
Anlage D
c) Name, Vorname, Geburtsdatum und Staatsangehçrigkeit der brigen Gesellschafter, Angaben ber eine Vertretungsbefugnis und die fr sie in Betracht kommenden Angaben nach Nummer 1 Buchstabe e; d) das zu betreibende Handwerk oder bei Ausbung mehrerer Handwerke diese Handwerke; e) der Zeitpunkt der Eintragung in die Handwerksrolle; 4. bei handwerklichen Nebenbetrieben a) Angaben ber den Inhaber des Nebenbetriebs in entsprechender Anwendung der Nummer 1 Buchstabe a bis c, Nummer 2 Buchstabe a und b und Nummer 3 Buchstabe a und c; b) das zu betreibende Handwerk oder bei Ausbung mehrerer Handwerke diese Handwerke; c) Bezeichnung oder Firma und Gegenstand sowie Ort und Straße der gewerblichen Niederlassung des Unternehmens, mit dem der Nebenbetrieb verbunden ist; d) Bezeichnung oder Firma sowie Ort und Straße der gewerblichen Niederlassung des Nebenbetriebs; e) Name, Vorname, Geburtsdatum und Staatsangehçrigkeit des Leiters des Nebenbetriebs und die fr ihn in Betracht kommenden Angaben nach Nummer 1 Buchstabe e; f) der Zeitpunkt der Eintragung in die Handwerksrolle.
III. In der Lehrlingsrolle drfen folgende personenbezogene Daten gespeichert werden: 1. bei den Ausbildenden a) die in der Handwerksrolle eingetragen sind: Die Eintragungen in der Handwerksrolle, soweit sie fr die Zwecke der Fhrung der Lehrlingsrolle erforderlich sind, b) die nicht in der Handwerksrolle eingetragen sind: Die der Eintragung nach Abschnitt I Nummer 1 Buchstabe a entsprechenden Daten mit Ausnahme der Daten zum Betriebsleiter zum Zeitpunkt der Eintragung in die Handwerksrolle und der Angaben zu Abschnitt I Nummer 1 Buchstabe e, soweit sie fr die Zwecke der Lehrlingsrolle erforderlich sind; 2. bei den Ausbildern: Name, Geburtsname, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum, Art der fachlichen Eignung; 3. bei den Auszubildenden a) beim Lehrling: Name, Geburtsname, Vorname, Geschlecht, Geburtsdatum, Staatsangehçrigkeit, allgemeinbildender Schulabschluss, vorausgegangene Teilnahme an berufsvorbereitender Qualifizierung oder beruflicher Grundbildung, berufliche Vorbildung, Anschrift des Lehrlings, b) erforderlichenfalls bei gesetzlichen Vertretern: Name, Vorname und Anschrift; 4. beim Ausbildungsverhltnis: Ausbildungsberuf einschließlich Fachrichtung, Datum des Abschlusses des Ausbildungsvertrages, Ausbildungsdauer, Datum des Beginns der Berufsausbildung, Dauer der Probezeit, bei berwiegend çffentlich, insbesondere auf Grund des Dritten Buches Sozialgesetzbuch gefçrderten Berufsausbildungsverhltnissen, Art der Fçrde-
II. Abschnitt I gilt entsprechend fr das Verzeichnis der Inhaber von Betrieben in zulassungsfreien Handwerken oder handwerkshnlichen Gewerben. Dieses Verzeichnis braucht nicht die gleichen Angaben wie die Handwerksrolle zu enthalten. Mindestinhalt sind die wesentlichen betrieblichen Verhltnisse einschließlich der wichtigsten persçnlichen Daten des Betriebsinhabers. 736
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Anlage D rung, Anschrift der Ausbildungssttte, wenn diese vom Betriebssitz abweicht, Wirtschaftszweig, Zugehçrigkeit zum çffentlichen Dienst. IV. In das Verzeichnis der Unternehmer nach § 90 Abs. 3 und 4 der Handwerksordnung
HandwO: Handwerksordnung
V.2
werden die Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 der Handwerksordnung mit den nach Abschnitt I Nr. 1 Buchstabe a und c geforderten Angaben fr natrliche Personen sowie der Zeitpunkt der Gewerbeanmeldung eingetragen.
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Inhaltsbersicht
VI Aufenthalts- und Ausweisrecht VI.1 Gesetz ber den Aufenthalt, die Erwerbsttigkeit und die Integration von Auslndern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz – AufenthG) . . . . . . . . . . . . . 740 VI.2 Aufenthaltsverordnung (AufenthV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 818 VI.3 Gesetz ber die allgemeine Freizgigkeit von Unionsbrgern (Freizgigkeitsgesetz/EU – FreizgG/EU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 937 VI.4 Asylverfahrensgesetz (AsylVfG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 944 VI.5 Gesetz ber Versammlungen und Aufzge (Versammlungsgesetz – VersammlG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 981 VI.6 Gesetz ber Personalausweise (Personalausweisgesetz – PAuswG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 989 VI.7 Paßgesetz (PaßG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 995 VI.8 Melderechtsrahmengesetz (MRRG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1008
VI
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VI.1
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
Inhaltsbersicht
Gesetz ber den Aufenthalt, die Erwerbsttigkeit und die Integration von Auslndern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz – AufenthG) 1) in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. Februar 2008 (BGBl. I S. 162) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staatsgefhrdenden Gewalttaten vom 30. Juli 2009 (BGBl. I S. 2437)
VI
I n h a lt s be r s i ch t
Kapitel 2 Einreise und Aufenthalt im Bundesgebiet
Kapitel 1 Allgemeine Bestimmungen
Abschnitt 1 Allgemeines Passpflicht Erfordernis eines Aufenthaltstitels Allgemeine Erteilungsvoraussetzungen Visum
§1
Zweck des Gesetzes; Anwendungsbereich
§3 §4 §5
§2
Begriffsbestimmungen
§6
1
) Dieses Gesetz dient der Umsetzung folgender Richtlinien: 1. Richtlinie 2001/40/EG des Rates vom 28. Mai 2001 ber die gegenseitige Anerkennung von Entscheidungen ber die Rckfhrung von Drittstaatsangehçrigen (ABl. EG Nr. L 149 S. 34), 2. Richtlinie 2001/51/EG des Rates vom 28. Juni 2001 zur Ergnzung der Regelungen nach Artikel 26 des bereinkommens zur Durchfhrung des bereinkommens von Schengen vom 14. Juni 1985 (ABl. EG Nr. L 187 S. 45), 3. Richtlinie 2001/55/EG des Rates vom 20. Juli 2001 ber Mindestnormen fr die Gewhrung vorbergehenden Schutzes im Falle eines Massenzustroms von Vertriebenen und Maßnahmen zur Fçrderung einer ausgewogenen Verteilung der Belastungen, die mit der Aufnahme dieser Personen und den Folgen dieser Aufnahme verbunden sind, auf die Mitgliedstaaten (ABl. EG Nr. L 212 S. 12), 4. Richtlinie 2002/90/EG des Rates vom 28. November 2002 zur Definition der Beihilfe zur unerlaubten Ein- und Durchreise und zum unerlaubten Aufenthalt (ABl. EG Nr. L 328 S. 17), 5. Richtlinie 2003/86/EG des Rates vom 22. September 2003 betreffend das Recht auf Familienzusammenfhrung (ABl. EU Nr. L 251 S. 12), 6. Richtlinie 2003/110/EG des Rates vom 25. November 2003 ber die Untersttzung bei der Durchbefçrderung im Rahmen von Rckfhrungsmaßnahmen auf dem Luftweg (ABl. EU Nr. L 321 S. 26), 7. Richtlinie 2003/109/EG des Rates vom 25. November 2003 betreffend die Rechtsstellung der langfristig aufenthaltsberechtigten Drittstaatsangehçrigen (ABl. EU 2004 Nr. L 16 S. 44), 8. Richtlinie 2004/81/EG vom 29. April 2004 ber die Erteilung von Aufenthaltstiteln fr Drittstaatsangehçrige, die Opfer des Menschenhandels sind oder denen Beihilfe zur illegalen Einwanderung geleistet wurde und die mit den zustndigen Behçrden kooperieren (ABl. EU Nr. L 261 S. 19), 9. Richtlinie 2004/83/EG des Rates vom 29. April 2004 ber Mindestnormen fr die Anerkennung und den Status von Drittstaatsangehçrigen oder Staatenlosen als Flchtlinge oder als Personen, die anderweitig internationalen Schutz bençtigen, und ber den Inhalt des zu gewhrenden Schutzes (ABl. EU Nr. L 304 S. 12), 10. Richtlinie 2004/114/EG des Rates vom 13. Dezember 2004 ber die Bedingungen fr die Zulassung von Drittstaatsangehçrigen zwecks Absolvierung eines Studiums oder Teilnahme an einem Schleraustausch, einer unbezahlten Ausbildungsmaßnahme oder einem Freiwilligendienst (ABl. EU Nr. L 375 S. 12), 11. Richtlinie 2005/71/EG des Rates vom 12. Oktober 2005 ber ein besonderes Zulassungsverfahren fr Drittstaatsangehçrige zum Zwecke der wissenschaftlichen Forschung (ABl. EU Nr. L 289 S. 15).
740
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Inhaltsbersicht
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§7 §8
§ 23
§9 § 9a § 9b § 9c § 10 § 11 § 12
Aufenthaltserlaubnis Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis Niederlassungserlaubnis Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG Anrechnung von Aufenthaltszeiten Lebensunterhalt Aufenthaltstitel bei Asylantrag Einreise- und Aufenthaltsverbot Geltungsbereich; Nebenbestimmungen
Abschnitt 2 Einreise § 13 Grenzbertritt § 14 Unerlaubte Einreise; Ausnahme-Visum § 15 Zurckweisung § 15a Verteilung unerlaubt eingereister Auslnder
§ 16 § 17
Abschnitt 3 Aufenthalt zum Zweck der Ausbildung Studium; Sprachkurse; Schulbesuch Sonstige Ausbildungszwecke
Abschnitt 4 Aufenthalt zum Zweck der Erwerbsttigkeit § 18 Beschftigung § 18a Aufenthaltserlaubnis fr qualifizierte Geduldete zum Zweck der Beschftigung § 19 Niederlassungserlaubnis fr Hochqualifizierte § 20 Forschung § 21 Selbstndige Ttigkeit
§ 22
Abschnitt 5 Aufenthalt aus vçlkerrechtlichen, humanitren oder politischen Grnden Aufnahme aus dem Ausland
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VI.1
Aufenthaltsgewhrung durch die obersten Landesbehçrden; Aufnahme bei besonders gelagerten politischen Interessen § 23a Aufenthaltsgewhrung in Hrtefllen § 24 Aufenthaltsgewhrung zum vorbergehenden Schutz § 25 Aufenthalt aus humanitren Grnden § 26 Dauer des Aufenthalts
§ 27 § 28 § 29 § 30 § 31 § 32 § 33 § 34 § 35 § 36
Abschnitt 6 Aufenthalt aus familiren Grnden Grundsatz des Familiennachzugs Familiennachzug zu Deutschen Familiennachzug zu Auslndern Ehegattennachzug Eigenstndiges Aufenthaltsrecht der Ehegatten Kindernachzug Geburt eines Kindes im Bundesgebiet Aufenthaltsrecht der Kinder Eigenstndiges, unbefristetes Aufenthaltsrecht der Kinder Nachzug der Eltern und sonstiger Familienangehçriger
Abschnitt 7 Besondere Aufenthaltsrechte § 37 Recht auf Wiederkehr § 38 Aufenthaltstitel fr ehemalige Deutsche § 38a Aufenthaltserlaubnis fr in anderen Mitgliedstaaten der Europischen Union langfristig Aufenthaltsberechtigte
§ 39 § 40 § 41 § 42
Abschnitt 8 Beteiligung der Bundesagentur fr Arbeit Zustimmung zur Auslnderbeschftigung Versagungsgrnde Widerruf der Zustimmung Verordnungsermchtigung und Weisungsrecht 741
VI
VI.1
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
Kapitel 3 Integration § 43 Integrationskurs § 44 Berechtigung zur Teilnahme an einem Integrationskurs § 44a Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs § 45 Integrationsprogramm Kapitel 4 Ordnungsrechtliche Vorschriften § 46 Ordnungsverfgungen § 47 Verbot und Beschrnkung der politischen Bettigung § 48 Ausweisrechtliche Pflichten § 49 berprfung, Feststellung und Sicherung der Identitt § 49a Fundpapier-Datenbank § 49b Inhalt der Fundpapier-Datenbank
VI
Kapitel 5 Beendigung des Aufenthalts Abschnitt 1 Begrndung der Ausreisepflicht § 50 Ausreisepflicht § 51 Beendigung der Rechtmßigkeit des Aufenthalts; Fortgeltung von Beschrnkungen § 52 Widerruf § 53 Zwingende Ausweisung § 54 Ausweisung im Regelfall § 54a berwachung ausgewiesener Auslnder aus Grnden der inneren Sicherheit § 55 Ermessensausweisung § 56 Besonderer Ausweisungsschutz Abschnitt 2 Durchsetzung der Ausreisepflicht § 57 Zurckschiebung § 58 Abschiebung § 58a Abschiebungsanordnung § 59 Androhung der Abschiebung § 60 Verbot der Abschiebung § 60a Vorbergehende Aussetzung der Abschiebung (Duldung) 742
Inhaltsbersicht § 61 § 62
§ 63 § 64 § 65 § 66 § 67 § 68 § 69 § 70
Rumliche Beschrnkung; Ausreiseeinrichtungen Abschiebungshaft Kapitel 6 Haftung und Gebhren Pflichten der Befçrderungsunternehmer Rckbefçrderungspflicht der Befçrderungsunternehmer Pflichten der Flughafenunternehmer Kostenschuldner; Sicherheitsleistung Umfang der Kostenhaftung Haftung fr Lebensunterhalt Gebhren Verjhrung Kapitel 7 Verfahrensvorschriften
Abschnitt 1 Zustndigkeiten § 71 Zustndigkeit § 71a Zustndigkeit und Unterrichtung § 72 Beteiligungserfordernisse § 73 Sonstige Beteiligungserfordernisse im Visumverfahren und bei der Erteilung von Aufenthaltstiteln § 74 Beteiligung des Bundes; Weisungsbefugnis Abschnitt 1a Durchbefçrderung § 74a Durchbefçrderung von Auslndern
§ 75 § 76
§ 77 § 78 § 79
Abschnitt 2 Bundesamt fr Migration und Flchtlinge Aufgaben (weggefallen) Abschnitt 3 Verwaltungsverfahren Schriftform; Ausnahme von Formerfordernissen Vordrucke fr Aufenthaltstitel, Ausweisersatz und Bescheinigungen Entscheidung ber den Aufenthalt www.WALHALLA.de
VI.1
Inhaltsbersicht
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 80 § 81 § 82 § 83 § 84
§ 91e Gemeinsame Vorschriften fr das Register zum vorbergehenden Schutz und zu innergemeinschaftlichen Datenbermittlungen
§ 85
§ 86 § 87 § 88 § 89
§ 89a § 90 § 90a § 90b § 91 § 91a § 91b
§ 91c
§ 91d
Handlungsfhigkeit Minderjhriger Beantragung des Aufenthaltstitels Mitwirkung des Auslnders Beschrnkung der Anfechtbarkeit Wirkungen von Widerspruch und Klage Berechnung von Aufenthaltszeiten Abschnitt 4 Datenschutz Erhebung personenbezogener Daten bermittlungen an Auslnderbehçrden bermittlungen bei besonderen gesetzlichen Verwendungsregelungen Verfahren bei identittsberprfenden, -feststellenden und -sichernden Maßnahmen Verfahrensvorschriften fr die Fundpapier-Datenbank bermittlungen durch Auslnderbehçrden Mitteilungen der Auslnderbehçrden an die Meldebehçrden Datenabgleich zwischen Auslnderund Meldebehçrden Speicherung und Lçschung personenbezogener Daten Register zum vorbergehenden Schutz Datenbermittlung durch das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge als nationale Kontaktstelle Innergemeinschaftliche Ausknfte zur Durchfhrung der Richtlinie 2003/ 109/EG Innergemeinschaftliche Ausknfte zur Durchfhrung der Richtlinie 2004/ 114/EG
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§ 92 § 93 § 94
§ 95 § 96 § 97
§ 98
§ 99 § 100 § 101 § 102 § 103 § 104 § 104a § 104b § 105 § 105a § 106 § 107
Kapitel 8 Beauftragte fr Migration, Flchtlinge und Integration Amt der Beauftragten Aufgaben Amtsbefugnisse Kapitel 9 Straf- und Bußgeldvorschriften Strafvorschriften Einschleusen von Auslndern Einschleusen mit Todesfolge; gewerbs- und bandenmßiges Einschleusen Bußgeldvorschriften Kapitel 10 Verordnungsermchtigungen; bergangs- und Schlussvorschriften Verordnungsermchtigung Sprachliche Anpassung Fortgeltung bisheriger Aufenthaltsrechte Fortgeltung auslnderrechtlicher Maßnahmen und Anrechnung Anwendung bisherigen Rechts bergangsregelungen Altfallregelung Aufenthaltsrecht fr integrierte Kinder von geduldeten Auslndern Fortgeltung von Arbeitsgenehmigungen Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren Einschrnkung von Grundrechten Stadtstaatenklausel
743
VI
VI.1
AufenthG: Aufenthaltsgesetz Kapitel 1 Allgemeine Bestimmungen
VI
§ 1 Zweck des Gesetzes; Anwendungsbereich (1) 1Das Gesetz dient der Steuerung und Begrenzung des Zuzugs von Auslndern in die Bundesrepublik Deutschland. 2Es ermçglicht und gestaltet Zuwanderung unter Bercksichtigung der Aufnahme- und Integrationsfhigkeit sowie der wirtschaftlichen und arbeitsmarktpolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland. 3Das Gesetz dient zugleich der Erfllung der humanitren Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland. 4Es regelt hierzu die Einreise, den Aufenthalt, die Erwerbsttigkeit und die Integration von Auslndern. 5Die Regelungen in anderen Gesetzen bleiben unberhrt. (2) Dieses Gesetz findet keine Anwendung auf Auslnder, 1. deren Rechtsstellung von dem Gesetz ber die allgemeine Freizgigkeit von Unionsbrgern geregelt ist, soweit nicht durch Gesetz etwas anderes bestimmt ist, 2. die nach Maßgabe der §§ 18 bis 20 des Gerichtsverfassungsgesetzes nicht der deutschen Gerichtsbarkeit unterliegen, 3. soweit sie nach Maßgabe vçlkerrechtlicher Vertrge fr den diplomatischen und konsularischen Verkehr und fr die Ttigkeit internationaler Organisationen und Einrichtungen von Einwanderungsbeschrnkungen, von der Verpflichtung, ihren Aufenthalt der Auslnderbehçrde anzuzeigen und dem Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit sind und wenn Gegenseitigkeit besteht, sofern die Befreiungen davon abhngig gemacht werden kçnnen. § 2 Begriffsbestimmungen (1) Auslnder ist jeder, der nicht Deutscher im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes ist. (2) Erwerbsttigkeit ist die selbstndige Ttigkeit und die Beschftigung im Sinne von § 7 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch. 744
§§ 1– 2 (3) 1Der Lebensunterhalt eines Auslnders ist gesichert, wenn er ihn einschließlich ausreichenden Krankenversicherungsschutzes ohne Inanspruchnahme çffentlicher Mittel bestreiten kann. 2Dabei bleiben das Kindergeld, der Kinderzuschlag und das Erziehungsgeld oder Elterngeld sowie çffentliche Mittel außer Betracht, die auf Beitragsleistungen beruhen oder die gewhrt werden, um den Aufenthalt im Bundesgebiet zu ermçglichen. 3Ist der Auslnder in einer gesetzlichen Krankenversicherung krankenversichert, hat er ausreichenden Krankenversicherungsschutz. 4Bei der Erteilung oder Verlngerung einer Aufenthaltserlaubnis zum Familiennachzug werden Beitrge der Familienangehçrigen zum Haushaltseinkommen bercksichtigt. 5Der Lebensunterhalt gilt fr die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 16 als gesichert, wenn der Auslnder ber monatliche Mittel in Hçhe des monatlichen Bedarfs, der nach den §§ 13 und 13a Abs. 1 des Bundesausbildungsfçrderungsgesetzes bestimmt wird, verfgt. 6Fr die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 20 gilt ein Betrag in Hçhe von zwei Dritteln der Bezugsgrçße im Sinne des § 18 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch als ausreichend zur Deckung der Kosten der Lebenshaltung. 7Das Bundesministerium des Innern gibt die Mindestbetrge nach den Stzen 5 und 6 fr jedes Kalenderjahr jeweils bis zum 31. Dezember des Vorjahres im Bundesanzeiger bekannt. (4) 1Als ausreichender Wohnraum wird nicht mehr gefordert, als fr die Unterbringung eines Wohnungssuchenden in einer çffentlich gefçrderten Sozialmietwohnung gengt. 2Der Wohnraum ist nicht ausreichend, wenn er den auch fr Deutsche geltenden Rechtsvorschriften hinsichtlich Beschaffenheit und Belegung nicht gengt. 3Kinder bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres werden bei der Berechnung des fr die Familienunterbringung ausreichenden Wohnraumes nicht mitgezhlt. (5) Ein Schengen-Visum ist der einheitliche Sichtvermerk nach Maßgabe der als Schengen-Besitzstand in das Gemeinschaftsrecht www.WALHALLA.de
VI.1
§§ 3 – 4
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
berfhrten Bestimmungen (ABl. EG 2000 Nr. L 239 S. 1) und der nachfolgend ergangenen Rechtsakte.
§ 4 Erfordernis eines Aufenthaltstitels (1) 1Auslnder bedrfen fr die Einreise und den Aufenthalt im Bundesgebiet eines Aufenthaltstitels, sofern nicht durch Recht der Europischen Union oder durch Rechtsverordnung etwas anderes bestimmt ist oder auf Grund des Abkommens vom 12. September 1963 zur Grndung einer Assoziation zwischen der Europischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Trkei (BGBl. 1964 II S. 509) (Assoziationsabkommen EWG/Trkei) ein Aufenthaltsrecht besteht. 2Die Aufenthaltstitel werden erteilt als 1. Visum (§ 6), 2. Aufenthaltserlaubnis (§ 7), 3. Niederlassungserlaubnis (§ 9) oder 4. Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG (§ 9a). (2) 1Ein Aufenthaltstitel berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit, sofern es nach diesem Gesetz bestimmt ist oder der Aufenthaltstitel die Ausbung der Erwerbsttigkeit ausdrcklich erlaubt. 2Jeder Aufenthaltstitel muss erkennen lassen, ob die Ausbung einer Erwerbsttigkeit erlaubt ist. 3Einem Auslnder, der keine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Beschftigung besitzt, kann die Ausbung einer Beschftigung nur erlaubt werden, wenn die Bundesagentur fr Arbeit zugestimmt hat oder durch Rechtsverordnung bestimmt ist, dass die Ausbung der Beschftigung ohne Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zulssig ist. 4Beschrnkungen bei der Erteilung der Zustimmung durch die Bundesagentur fr Arbeit sind in den Aufenthaltstitel zu bernehmen. (3) 1Auslnder drfen eine Erwerbsttigkeit nur ausben, wenn der Aufenthaltstitel sie dazu berechtigt. 2Auslnder drfen nur beschftigt oder mit anderen entgeltlichen Dienst- oder Werkleistungen beauftragt werden, wenn sie einen solchen Aufenthaltstitel besitzen. 3Dies gilt nicht, wenn dem Auslnder auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung, eines Gesetzes oder einer Rechtsverordnung die Erwerbsttigkeit gestattet ist, ohne dass er hierzu durch einen Aufenthaltstitel berechtigt sein muss. 4Wer im Bundesgebiet einen Auslnder beschftigt oder mit
(6) Vorbergehender Schutz im Sinne dieses Gesetzes ist die Aufenthaltsgewhrung in Anwendung der Richtlinie 2001/55/EG des Rates vom 20. Juli 2001 ber Mindestnormen fr die Gewhrung vorbergehenden Schutzes im Falle eines Massenzustroms von Vertriebenen und Maßnahmen zur Fçrderung einer ausgewogenen Verteilung der Belastungen, die mit der Aufnahme dieser Personen und den Folgen dieser Aufnahme verbunden sind, auf die Mitgliedstaaten (ABl. EG Nr. L 212 S. 12). (7) Langfristig Aufenthaltsberechtigter ist ein Auslnder, dem in einem Mitgliedstaat der Europischen Union die Rechtsstellung nach Artikel 2 Buchstabe b der Richtlinie 2003/ 109/EG des Rates vom 25. November 2003 betreffend die Rechtsstellung der langfristig aufenthaltsberechtigten Drittstaatsangehçrigen (ABl. EU 2004 Nr. L 16 S. 44) verliehen und nicht entzogen wurde. Kapitel 2 Einreise und Aufenthalt im Bundesgebiet Abschnitt 1 Allgemeines § 3 Passpflicht (1) 1Auslnder drfen nur in das Bundesgebiet einreisen oder sich darin aufhalten, wenn sie einen anerkannten und gltigen Pass oder Passersatz besitzen, sofern sie von der Passpflicht nicht durch Rechtsverordnung befreit sind. 2Fr den Aufenthalt im Bundesgebiet erfllen sie die Passpflicht auch durch den Besitz eines Ausweisersatzes (§ 48 Abs. 2). (2) Das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle kann in begrndeten Einzelfllen vor der Einreise des Auslnders fr den Grenzbertritt und einen anschließenden Aufenthalt von bis zu sechs Monaten Ausnahmen von der Passpflicht zulassen. www.WALHALLA.de
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nachhaltigen entgeltlichen Dienst- oder Werkleistungen beauftragt, die der Auslnder auf Gewinnerzielung gerichtet ausbt, muss prfen, ob die Voraussetzungen nach Satz 2 oder Satz 3 vorliegen. (4) Eines Aufenthaltstitels bedrfen auch Auslnder, die als Besatzungsmitglieder eines Seeschiffes ttig sind, das berechtigt ist, die Bundesflagge zu fhren. (5) 1Ein Auslnder, dem nach dem Assoziationsabkommen EWG/Trkei ein Aufenthaltsrecht zusteht, ist verpflichtet, das Bestehen des Aufenthaltsrechts durch den Besitz einer Aufenthaltserlaubnis nachzuweisen, sofern er weder eine Niederlassungserlaubnis noch eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzt. 2Die Aufenthaltserlaubnis wird auf Antrag ausgestellt.
rer Umstnde des Einzelfalls nicht zumutbar ist, das Visumverfahren nachzuholen. (3) 1In den Fllen der Erteilung eines Aufenthaltstitels nach den §§ 24, 25 Abs. 1 bis 3 sowie § 26 Abs. 3 ist von der Anwendung der Abstze 1 und 2, im Fall des § 25 Abs. 4a von der Anwendung des Absatzes 1 Nr. 1 bis 2 und 4 sowie des Absatzes 2 abzusehen. 2In den brigen Fllen der Erteilung eines Aufenthaltstitels nach Kapitel 2 Abschnitt 5 kann von der Anwendung der Abstze 1 und 2 abgesehen werden. 3Wird von der Anwendung des Absatzes 1 Nr. 2 abgesehen, kann die Auslnderbehçrde darauf hinweisen, dass eine Ausweisung wegen einzeln zu bezeichnender Ausweisungsgrnde, die Gegenstand eines noch nicht abgeschlossenen Straf- oder anderen Verfahrens sind, mçglich ist. (4) 1Die Erteilung eines Aufenthaltstitels ist zu versagen, wenn einer der Ausweisungsgrnde nach § 54 Nr. 5 bis 5b vorliegt. 2Von Satz 1 kçnnen in begrndeten Einzelfllen Ausnahmen zugelassen werden, wenn sich der Auslnder gegenber den zustndigen Behçrden offenbart und glaubhaft von seinem sicherheitsgefhrdenden Handeln Abstand nimmt. 3Das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle kann in begrndeten Einzelfllen vor der Einreise des Auslnders fr den Grenzbertritt und einen anschließenden Aufenthalt von bis zu sechs Monaten Ausnahmen von Satz 1 zulassen.
§ 5 Allgemeine Erteilungsvoraussetzungen (1) Die Erteilung eines Aufenthaltstitels setzt in der Regel voraus, dass 1. der Lebensunterhalt gesichert ist, 1a. die Identitt und, falls er nicht zur Rckkehr in einen anderen Staat berechtigt ist, die Staatsangehçrigkeit des Auslnders geklrt ist, 2. kein Ausweisungsgrund vorliegt, 3. soweit kein Anspruch auf Erteilung eines Aufenthaltstitels besteht, der Aufenthalt des Auslnders nicht aus einem sonstigen Grund Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeintrchtigt oder gefhrdet und 4. die Passpflicht nach § 3 erfllt wird. (2) 1Des Weiteren setzt die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis, einer Niederlassungserlaubnis oder einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG voraus, dass der Auslnder 1. mit dem erforderlichen Visum eingereist ist und 2. die fr die Erteilung maßgeblichen Angaben bereits im Visumantrag gemacht hat. 2Hiervon kann abgesehen werden, wenn die Voraussetzungen eines Anspruchs auf Erteilung erfllt sind oder es auf Grund besonde746
§ 6 Visum (1) 1Einem Auslnder kann 1. ein Schengen-Visum fr die Durchreise oder 2. ein Schengen-Visum fr Aufenthalte von bis zu drei Monaten innerhalb einer Frist von sechs Monaten von dem Tag der ersten Einreise an (kurzfristige Aufenthalte) erteilt werden, wenn die Erteilungsvoraussetzungen des Schengener Durchfhrungsbereinkommens und der dazu ergangenen Ausfhrungsvorschriften erfllt sind. 2In Ausnahmefllen kann das Schengen-Visum aus vçlkerrechtlichen oder humanitren Grnden oder zur Wahrung politischer Interessen der Bundesrepublik Deutschland erteilt werden, www.WALHALLA.de
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§§ 7 – 9
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wenn die Erteilungsvoraussetzungen des Schengener Durchfhrungsbereinkommens nicht erfllt sind. 3In diesen Fllen ist die Gltigkeit rumlich auf das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland zu beschrnken. (2) Das Visum fr kurzfristige Aufenthalte kann auch fr mehrere Aufenthalte mit einem Gltigkeitszeitraum von bis zu fnf Jahren mit der Maßgabe erteilt werden, dass der Aufenthaltszeitraum jeweils drei Monate innerhalb einer Frist von sechs Monaten von dem Tag der ersten Einreise an nicht berschreiten darf. (3) 1Ein nach Absatz 1 Satz 1 erteiltes Schengen-Visum kann in besonderen Fllen bis zu einer Gesamtaufenthaltsdauer von drei Monaten innerhalb einer Frist von sechs Monaten von dem Tag der ersten Einreise an verlngert werden. 2Dies gilt auch dann, wenn das Visum von einer Auslandsvertretung eines anderen Schengen-Anwenderstaates erteilt worden ist. 3Fr weitere drei Monate innerhalb der betreffenden Sechsmonatsfrist kann das Visum nur unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 2 verlngert werden. (4) 1Fr lngerfristige Aufenthalte ist ein Visum fr das Bundesgebiet (nationales Visum) erforderlich, das vor der Einreise erteilt wird. 2Die Erteilung richtet sich nach den fr die Aufenthaltserlaubnis, die Niederlassungserlaubnis und die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG geltenden Vorschriften. 3Die Dauer des rechtmßigen Aufenthalts mit einem nationalen Visum wird auf die Zeiten des Besitzes einer Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG angerechnet.
haltszwecks zu befristen. 2Ist eine fr die Erteilung, die Verlngerung oder die Bestimmung der Geltungsdauer wesentliche Voraussetzung entfallen, so kann die Frist auch nachtrglich verkrzt werden.
§ 7 Aufenthaltserlaubnis (1) 1Die Aufenthaltserlaubnis ist ein befristeter Aufenthaltstitel. 2Sie wird zu den in den nachfolgenden Abschnitten genannten Aufenthaltszwecken erteilt. 3In begrndeten Fllen kann eine Aufenthaltserlaubnis auch fr einen von diesem Gesetz nicht vorgesehenen Aufenthaltszweck erteilt werden. (2) 1Die Aufenthaltserlaubnis ist unter Bercksichtigung des beabsichtigten Aufentwww.WALHALLA.de
§ 8 Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis (1) Auf die Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis finden dieselben Vorschriften Anwendung wie auf die Erteilung. (2) Die Aufenthaltserlaubnis kann in der Regel nicht verlngert werden, wenn die zustndige Behçrde dies bei einem seiner Zweckbestimmung nach nur vorbergehenden Aufenthalt bei der Erteilung oder der zuletzt erfolgten Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis ausgeschlossen hat. (3) 1Verletzt ein Auslnder seine Verpflichtung nach § 44a Abs. 1 Satz 1 zur ordnungsgemßen Teilnahme an einem Integrationskurs, ist dies bei der Entscheidung ber die Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis zu bercksichtigen. 2Besteht kein Anspruch auf Erteilung der Aufenthaltserlaubnis, soll bei wiederholter und grçblicher Verletzung der Pflichten nach Satz 1 die Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis abgelehnt werden. 3Besteht ein Anspruch auf Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis nur nach diesem Gesetz, kann die Verlngerung abgelehnt werden, es sei denn, der Auslnder erbringt den Nachweis, dass seine Integration in das gesellschaftliche und soziale Leben anderweitig erfolgt ist. 4Bei der Entscheidung sind die Dauer des rechtmßigen Aufenthalts, schutzwrdige Bindung des Auslnders an das Bundesgebiet und die Folgen einer Aufenthaltsbeendigung fr seine rechtmßig im Bundesgebiet lebenden Familienangehçrigen zu bercksichtigen. (4) Absatz 3 ist nicht anzuwenden auf die Verlngerung einer nach § 25 Abs. 1, 2, 3 oder Abs. 4a erteilten Aufenthaltserlaubnis. § 9 Niederlassungserlaubnis (1) 1Die Niederlassungserlaubnis ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel. 2Sie berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit und 747
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kann nur in den durch dieses Gesetz ausdrcklich zugelassenen Fllen mit einer Nebenbestimmung versehen werden. 3§ 47 bleibt unberhrt. (2) 1Einem Auslnder ist die Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn 1. er seit fnf Jahren die Aufenthaltserlaubnis besitzt, 2. sein Lebensunterhalt gesichert ist, 3. er mindestens 60 Monate Pflichtbeitrge oder freiwillige Beitrge zur gesetzlichen Rentenversicherung geleistet hat oder Aufwendungen fr einen Anspruch auf vergleichbare Leistungen einer Versicherungs- oder Versorgungseinrichtung oder eines Versicherungsunternehmens nachweist; berufliche Ausfallzeiten auf Grund von Kinderbetreuung oder huslicher Pflege werden entsprechend angerechnet, 4. Grnde der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung unter Bercksichtigung der Schwere oder der Art des Verstoßes gegen die çffentliche Sicherheit oder Ordnung oder der vom Auslnder ausgehenden Gefahr unter Bercksichtigung der Dauer des bisherigen Aufenthalts und dem Bestehen von Bindungen im Bundesgebiet nicht entgegenstehen, 5. ihm die Beschftigung erlaubt ist, sofern er Arbeitnehmer ist, 6. er im Besitz der sonstigen fr eine dauernde Ausbung seiner Erwerbsttigkeit erforderlichen Erlaubnisse ist, 7. er ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgt, 8. er ber Grundkenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhltnisse im Bundesgebiet verfgt und 9. er ber ausreichenden Wohnraum fr sich und seine mit ihm in huslicher Gemeinschaft lebenden Familienangehçrigen verfgt. 2Die Voraussetzungen des Satzes 1 Nr. 7 und 8 sind nachgewiesen, wenn ein Integrationskurs erfolgreich abgeschlossen wurde. 3Von diesen Voraussetzungen wird abgesehen, wenn der Auslnder sie wegen einer kçrperlichen, geistigen oder seelischen
Krankheit oder Behinderung nicht erfllen kann. 4Im brigen kann zur Vermeidung einer Hrte von den Voraussetzungen des Satzes 1 Nr. 7 und 8 abgesehen werden. 5Ferner wird davon abgesehen, wenn der Auslnder sich auf einfache Art in deutscher Sprache mndlich verstndigen kann und er nach § 44 Abs. 3 Nr. 2 keinen Anspruch auf Teilnahme am Integrationskurs hatte oder er nach § 44a Abs. 2 Nr. 3 nicht zur Teilnahme am Integrationskurs verpflichtet war. 6Darber hinaus wird von den Voraussetzungen des Satzes 1 Nr. 2 und 3 abgesehen, wenn der Auslnder diese aus den in Satz 3 genannten Grnden nicht erfllen kann.
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(3) 1Bei Ehegatten, die in ehelicher Lebensgemeinschaft leben, gengt es, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 3, 5 und 6 durch einen Ehegatten erfllt werden. 2Von der Voraussetzung nach Absatz 2 Satz 1 Nr. 3 wird abgesehen, wenn sich der Auslnder in einer Ausbildung befindet, die zu einem anerkannten schulischen oder beruflichen Bildungsabschluss fhrt. 3Satz 1 gilt in den Fllen des § 26 Abs. 4 entsprechend. (4) Auf die fr die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis erforderlichen Zeiten des Besitzes einer Aufenthaltserlaubnis werden folgende Zeiten angerechnet: 1. die Zeit des frheren Besitzes einer Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis, wenn der Auslnder zum Zeitpunkt seiner Ausreise im Besitz einer Niederlassungserlaubnis war, abzglich der Zeit der dazwischen liegenden Aufenthalte außerhalb des Bundesgebiets, die zum Erlçschen der Niederlassungserlaubnis fhrten; angerechnet werden hçchstens vier Jahre, 2. hçchstens sechs Monate fr jeden Aufenthalt außerhalb des Bundesgebiets, der nicht zum Erlçschen der Aufenthaltserlaubnis fhrte, 3. die Zeit eines rechtmßigen Aufenthalts zum Zweck des Studiums oder der Berufsausbildung im Bundesgebiet zur Hlfte. www.WALHALLA.de
§§ 9a – 9b § 9a Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG (1) 1Die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel. 2§ 9 Abs. 1 Satz 2 und 3 gilt entsprechend. 3Soweit dieses Gesetz nichts anderes regelt, ist die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG der Niederlassungserlaubnis gleichgestellt. (2) 1Einem Auslnder ist eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG nach Artikel 2 Buchstabe b der Richtlinie 2003/109/EG zu erteilen, wenn 1. er sich seit fnf Jahren mit Aufenthaltstitel im Bundesgebiet aufhlt, 2. sein Lebensunterhalt und derjenige seiner Angehçrigen, denen er Unterhalt zu leisten hat, durch feste und regelmßige Einknfte gesichert ist, 3. er ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgt, 4. er ber Grundkenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhltnisse im Bundesgebiet verfgt, 5. Grnde der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung unter Bercksichtigung der Schwere oder der Art des Verstoßes gegen die çffentliche Sicherheit oder Ordnung oder der vom Auslnder ausgehenden Gefahr unter Bercksichtigung der Dauer des bisherigen Aufenthalts und dem Bestehen von Bindungen im Bundesgebiet nicht entgegenstehen und 6. er ber ausreichenden Wohnraum fr sich und seine mit ihm in familirer Gemeinschaft lebenden Familienangehçrigen verfgt. 2Fr Satz 1 Nr. 3 und 4 gilt § 9 Abs. 2 Satz 2 bis 5 entsprechend. (3) Absatz 2 ist nicht anzuwenden, wenn der Auslnder 1. einen Aufenthaltstitel nach Abschnitt 5 besitzt, der nicht auf Grund des § 23 Abs. 2 erteilt wurde, oder eine vergleichbare Rechtsstellung in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union innehat, 2. in einem Mitgliedstaat der Europischen Union einen Antrag auf Zuerkennung der www.WALHALLA.de
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Flchtlingseigenschaft oder auf Gewhrung subsidiren Schutzes im Rahmen der Richtlinie 2004/83/EG des Rates vom 29. April 2004 ber Mindestnormen fr die Anerkennung und den Status von Drittstaatsangehçrigen oder Staatenlosen als Flchtlinge oder als Personen, die anderweitig internationalen Schutz bençtigen, und ber den Inhalt des zu gewhrenden Schutzes (ABl. EU Nr. L 304 S. 12) gestellt oder vorbergehenden Schutz im Sinne des § 24 beantragt hat und ber seinen Antrag noch nicht abschließend entschieden worden ist, 3. in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union eine Rechtsstellung besitzt, die der in § 1 Abs. 2 Nr. 2 beschriebenen entspricht, 4. sich mit einer Aufenthaltserlaubnis nach § 16 oder § 17 oder 5. sich zu einem sonstigen seiner Natur nach vorbergehenden Zweck im Bundesgebiet aufhlt, insbesondere a) auf Grund einer Aufenthaltserlaubnis nach § 18, wenn die Befristung der Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit auf einer Verordnung nach § 42 Abs. 1 bestimmten Hçchstbeschftigungsdauer beruht, b) wenn die Verlngerung seiner Aufenthaltserlaubnis nach § 8 Abs. 2 ausgeschlossen wurde oder c) wenn seine Aufenthaltserlaubnis der Herstellung oder Wahrung der familiren Lebensgemeinschaft mit einem Auslnder dient, der sich selbst nur zu einem seiner Natur nach vorbergehenden Zweck im Bundesgebiet aufhlt, und bei einer Aufhebung der Lebensgemeinschaft kein eigenstndiges Aufenthaltsrecht entstehen wrde. § 9b Anrechnung von Aufenthaltszeiten 1Auf die erforderlichen Zeiten nach § 9a Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 werden folgende Zeiten angerechnet: 749
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§§ 9c – 10
1. Zeiten eines Aufenthalts außerhalb des Bundesgebiets, in denen der Auslnder einen Aufenthaltstitel besaß und a) sich wegen einer Entsendung aus beruflichen Grnden im Ausland aufgehalten hat, soweit deren Dauer jeweils sechs Monate oder eine von der Auslnderbehçrde nach § 51 Abs. 1 Nr. 7 bestimmte lngere Frist nicht berschritten hat, oder b) die Zeiten sechs aufeinanderfolgende Monate und innerhalb des in § 9a Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 genannten Zeitraums insgesamt zehn Monate nicht berschreiten,
rechnet. 4In allen brigen Fllen unterbricht die Ausreise aus dem Bundesgebiet den Aufenthalt nach § 9a Abs. 2 Satz 1 Nr. 1.
2. Zeiten eines frheren Aufenthalts im Bundesgebiet mit Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG, wenn der Auslnder zum Zeitpunkt seiner Ausreise im Besitz einer Niederlassungserlaubnis oder einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG war und die Niederlassungserlaubnis oder die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG allein wegen eines Aufenthalts außerhalb von Mitgliedstaaten der Europischen Union oder wegen des Erwerbs der Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union erloschen ist, bis zu hçchstens vier Jahre, 3. Zeiten, in denen der Auslnder freizgigkeitsberechtigt war, 4. Zeiten eines rechtmßigen Aufenthalts zum Zweck des Studiums oder der Berufsausbildung im Bundesgebiet zur Hlfte. Nicht angerechnet werden Zeiten eines Aufenthalts nach § 9a Abs. 3 Nr. 5 und Zeiten des Aufenthalts, in denen der Auslnder auch die Voraussetzungen des § 9a Abs. 3 Nr. 3 erfllte. 3Zeiten eines Aufenthalts außerhalb des Bundesgebiets unterbrechen den Aufenthalt nach § 9a Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 nicht, wenn der Aufenthalt außerhalb des Bundesgebiets nicht zum Erlçschen des Aufenthaltstitels gefhrt hat; diese Zeiten werden bei der Bestimmung der Gesamtdauer des Aufenthalts nach § 9a Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 nicht ange2
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§ 9c Lebensunterhalt 1Feste und regelmßige Einknfte im Sinne des § 9a Abs. 2 Nr. 2 liegen in der Regel vor, wenn 1. der Auslnder seine steuerlichen Verpflichtungen erfllt hat, 2. der Auslnder oder sein mit ihm in familirer Gemeinschaft lebender Ehegatte im In- oder Ausland Beitrge oder Aufwendungen fr eine angemessene Altersversorgung geleistet hat, soweit er hieran nicht durch eine kçrperliche, geistige oder seelische Krankheit oder Behinderung gehindert war, 3. der Auslnder und seine mit ihm in familirer Gemeinschaft lebenden Angehçrigen gegen das Risiko der Krankheit und der Pflegebedrftigkeit durch die gesetzliche Krankenversicherung oder einen im Wesentlichen gleichwertigen, unbefristeten oder sich automatisch verlngernden Versicherungsschutz abgesichert sind und 4. der Auslnder, der seine regelmßigen Einknfte aus einer Erwerbsttigkeit bezieht, zu der Erwerbsttigkeit berechtigt ist und auch ber die anderen dafr erforderlichen Erlaubnisse verfgt. 2Bei Ehegatten, die in ehelicher Lebensgemeinschaft leben, gengt es, wenn die Voraussetzung nach Satz 1 Nr. 4 durch einen Ehegatten erfllt wird. 3Als Beitrge oder Aufwendungen, die nach Satz 1 Nr. 2 erforderlich sind, werden keine hçheren Beitrge oder Aufwendungen verlangt, als es in § 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 vorgesehen ist. § 10 Aufenthaltstitel bei Asylantrag (1) Einem Auslnder, der einen Asylantrag gestellt hat, kann vor dem bestandskrftigen Abschluss des Asylverfahrens ein Aufenthaltstitel außer in den Fllen eines gesetzlichen Anspruchs nur mit Zustimmung der obersten Landesbehçrde und nur dann erteilt werden, wenn wichtige Interessen der Bundesrepublik Deutschland es erfordern. www.WALHALLA.de
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§§ 11– 13
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(2) Ein nach der Einreise des Auslnders von der Auslnderbehçrde erteilter oder verlngerter Aufenthaltstitel kann nach den Vorschriften dieses Gesetzes ungeachtet des Umstandes verlngert werden, dass der Auslnder einen Asylantrag gestellt hat.
bedeuten wrde. 2Im Falle des Absatzes 1 Satz 5 gilt Absatz 1 Satz 6 entsprechend.
(3) 1Einem Auslnder, dessen Asylantrag unanfechtbar abgelehnt worden ist oder der seinen Asylantrag zurckgenommen hat, darf vor der Ausreise ein Aufenthaltstitel nur nach Maßgabe des Abschnitts 5 erteilt werden. 2Sofern der Asylantrag nach § 30 Abs. 3 des Asylverfahrensgesetzes abgelehnt wurde, darf vor der Ausreise kein Aufenthaltstitel erteilt werden. 3Die Stze 1 und 2 finden im Falle eines Anspruchs auf Erteilung eines Aufenthaltstitels keine Anwendung; Satz 2 ist ferner nicht anzuwenden, wenn der Auslnder die Voraussetzungen fr die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 3 erfllt. § 11 Einreise- und Aufenthaltsverbot (1) 1Ein Auslnder, der ausgewiesen, zurckgeschoben oder abgeschoben worden ist, darf nicht erneut in das Bundesgebiet einreisen und sich darin aufhalten. 2Ihm wird auch bei Vorliegen der Voraussetzungen eines Anspruchs nach diesem Gesetz kein Aufenthaltstitel erteilt. 3Die in den Stzen 1 und 2 bezeichneten Wirkungen werden auf Antrag in der Regel befristet. 4Die Frist beginnt mit der Ausreise. 5Eine Befristung erfolgt nicht, wenn ein Auslnder wegen eines Verbrechens gegen den Frieden, eines Kriegsverbrechens oder eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit oder auf Grund einer Abschiebungsanordnung nach § 58a aus dem Bundesgebiet abgeschoben wurde. 6Die oberste Landesbehçrde kann im Einzelfall Ausnahmen von Satz 5 zulassen. (2) 1Vor Ablauf der nach Absatz 1 Satz 3 festgelegten Frist kann außer in den Fllen des Absatzes 1 Satz 5 dem Auslnder ausnahmsweise erlaubt werden, das Bundesgebiet kurzfristig zu betreten, wenn zwingende Grnde seine Anwesenheit erfordern oder die Versagung der Erlaubnis eine unbillige Hrte www.WALHALLA.de
§ 12 Geltungsbereich; Nebenbestimmungen (1) 1Der Aufenthaltstitel wird fr das Bundesgebiet erteilt. 2Seine Gltigkeit nach den Vorschriften des Schengener Durchfhrungsbereinkommens fr den Aufenthalt im Hoheitsgebiet der Vertragsparteien bleibt unberhrt. (2) 1Das Visum und die Aufenthaltserlaubnis kçnnen mit Bedingungen erteilt und verlngert werden. 2Sie kçnnen, auch nachtrglich, mit Auflagen, insbesondere einer rumlichen Beschrnkung, verbunden werden. (3) Ein Auslnder hat den Teil des Bundesgebiets, in dem er sich ohne Erlaubnis der Auslnderbehçrde einer rumlichen Beschrnkung zuwider aufhlt, unverzglich zu verlassen. (4) Der Aufenthalt eines Auslnders, der keines Aufenthaltstitels bedarf, kann zeitlich und rumlich beschrnkt sowie von Bedingungen und Auflagen abhngig gemacht werden. (5) 1Die Auslnderbehçrde kann dem Auslnder das Verlassen des auf der Grundlage dieses Gesetzes beschrnkten Aufenthaltsbereichs erlauben. 2Die Erlaubnis ist zu erteilen, wenn hieran ein dringendes çffentliches Interesse besteht, zwingende Grnde es erfordern oder die Versagung der Erlaubnis eine unbillige Hrte bedeuten wrde. 3Der Auslnder kann Termine bei Behçrden und Gerichten, bei denen sein persçnliches Erscheinen erforderlich ist, ohne Erlaubnis wahrnehmen. Abschnitt 2 Einreise § 13 Grenzbertritt (1) 1Die Einreise in das Bundesgebiet und die Ausreise aus dem Bundesgebiet sind nur an den zugelassenen Grenzbergangsstellen und innerhalb der festgesetzten Verkehrsstunden zulssig, soweit nicht auf Grund anderer Rechtsvorschriften oder zwischenstaat751
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§§ 14 – 15
licher Vereinbarungen Ausnahmen zugelassen sind. 2Auslnder sind verpflichtet, bei der Einreise und der Ausreise einen anerkannten und gltigen Pass oder Passersatz gemß § 3 Abs. 1 mitzufhren und sich der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs zu unterziehen. (2) 1An einer zugelassenen Grenzbergangsstelle ist ein Auslnder erst eingereist, wenn er die Grenze berschritten und die Grenzbergangsstelle passiert hat. 2Lassen die mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden einen Auslnder vor der Entscheidung ber die Zurckweisung (§ 15 dieses Gesetzes, §§ 18, 18a des Asylverfahrensgesetzes) oder whrend der Vorbereitung, Sicherung oder Durchfhrung dieser Maßnahmen die Grenzbergangsstelle zu einem bestimmten vorbergehenden Zweck passieren, so liegt keine Einreise im Sinne des Satzes 1 vor, solange ihnen eine Kontrolle des Aufenthalts des Auslnders mçglich bleibt. 3Im brigen ist ein Auslnder eingereist, wenn er die Grenze berschritten hat.
2. der begrndete Verdacht besteht, dass der Aufenthalt nicht dem angegebenen Zweck dient, 2a. er nur ber ein Schengen-Visum verfgt oder fr einen kurzfristigen Aufenthalt von der Visumpflicht befreit ist und beabsichtigt, entgegen § 4 Abs. 3 Satz 1 eine Erwerbsttigkeit auszuben oder 3. er die Voraussetzungen fr die Einreise in das Hoheitsgebiet der Vertragsparteien nach Artikel 5 des Schengener Grenzkodex nicht erfllt. (3) Ein Auslnder, der fr einen vorbergehenden Aufenthalt im Bundesgebiet vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit ist, kann zurckgewiesen werden, wenn er nicht die Voraussetzungen des § 3 Abs. 1 und des § 5 Abs. 1 erfllt. (4) 1§ 60 Abs. 1 bis 3, 5 und 7 bis 9 ist entsprechend anzuwenden. 2Ein Auslnder, der einen Asylantrag gestellt hat, darf nicht zurckgewiesen werden, solange ihm der Aufenthalt im Bundesgebiet nach den Vorschriften des Asylverfahrensgesetzes gestattet ist. (5) 1Ein Auslnder soll zur Sicherung der Zurckweisung auf richterliche Anordnung in Haft (Zurckweisungshaft) genommen werden, wenn eine Zurckweisungsentscheidung ergangen ist und diese nicht unmittelbar vollzogen werden kann. 2Im brigen ist § 62 Abs. 3 entsprechend anzuwenden. 3In den Fllen, in denen der Richter die Anordnung oder die Verlngerung der Haft ablehnt, findet Absatz 1 keine Anwendung. (6) 1Ist der Auslnder auf dem Luftweg in das Bundesgebiet gelangt und nicht nach § 13 Abs. 2 eingereist, sondern zurckgewiesen worden, ist er in den Transitbereich eines Flughafens oder in eine Unterkunft zu verbringen, von wo aus seine Abreise aus dem Bundesgebiet mçglich ist, wenn Zurckweisungshaft nicht beantragt wird. 2Der Aufenthalt des Auslnders im Transitbereich eines Flughafens oder in einer Unterkunft nach Satz 1 bedarf sptestens 30 Tage nach Ankunft am Flughafen oder, sollte deren Zeitpunkt nicht feststellbar sein, nach Kenntnis der zustndigen Behçrden von der Ankunft,
§ 14 Unerlaubte Einreise; AusnahmeVisum (1) Die Einreise eines Auslnders in das Bundesgebiet ist unerlaubt, wenn er 1. einen erforderlichen Pass oder Passersatz gemß § 3 Abs. 1 nicht besitzt, 2. den nach § 4 erforderlichen Aufenthaltstitel nicht besitzt oder 3. nach § 11 Abs. 1 nicht einreisen darf, es sei denn, er besitzt eine Betretenserlaubnis nach § 11 Abs. 2. (2) Die mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden kçnnen Ausnahme-Visa und Passersatzpapiere ausstellen. § 15 Zurckweisung (1) Ein Auslnder, der unerlaubt einreisen will, wird an der Grenze zurckgewiesen. (2) Ein Auslnder kann an der Grenze zurckgewiesen werden, wenn 1. ein Ausweisungsgrund vorliegt, 752
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§ 15a
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der richterlichen Anordnung. 3Die Anordnung ergeht zur Sicherung der Abreise. 4Sie ist nur zulssig, wenn die Abreise innerhalb der Anordnungsdauer zu erwarten ist. 5Absatz 5 ist entsprechend anzuwenden.
veranlasst hat, seine Aufnahmequote nicht erfllt, ist die dieser Behçrde nchstgelegene aufnahmefhige Aufnahmeeinrichtung des Landes aufnahmepflichtig. 3Andernfalls ist die von der zentralen Verteilungsstelle auf Grund der Aufnahmequote nach § 45 des Asylverfahrensgesetzes und der vorhandenen freien Unterbringungsmçglichkeiten bestimmte Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme verpflichtet. 4§ 46 Abs. 4 und 5 des Asylverfahrensgesetzes sind entsprechend anzuwenden.
§ 15a Verteilung unerlaubt eingereister Auslnder (1) 1Unerlaubt eingereiste Auslnder, die weder um Asyl nachsuchen oder unmittelbar nach der Feststellung der unerlaubten Einreise in Abschiebungshaft genommen und aus der Haft abgeschoben oder zurckgeschoben werden kçnnen, werden vor der Entscheidung ber die Aussetzung der Abschiebung oder die Erteilung eines Aufenthaltstitels auf die Lnder verteilt. 2Sie haben keinen Anspruch darauf, in ein bestimmtes Land oder an einen bestimmten Ort verteilt zu werden. 3Die Verteilung auf die Lnder erfolgt durch eine vom Bundesministerium des Innern bestimmte zentrale Verteilungsstelle. 4Solange die Lnder fr die Verteilung keinen abweichenden Schlssel vereinbart haben, gilt der fr die Verteilung von Asylbewerbern festgelegte Schlssel. 5Jedes Land bestimmt bis zu sieben Behçrden, die die Verteilung durch die nach Satz 3 bestimmte Stelle veranlassen und verteilte Auslnder aufnehmen. 6Weist der Auslnder vor Veranlassung der Verteilung nach, dass eine Haushaltsgemeinschaft zwischen Ehegatten oder Eltern und ihren minderjhrigen Kindern oder sonstige zwingende Grnde bestehen, die der Verteilung an einen bestimmten Ort entgegenstehen, ist dem bei der Verteilung Rechnung zu tragen. (2) 1Die Auslnderbehçrden kçnnen die Auslnder verpflichten, sich zu der Behçrde zu begeben, die die Verteilung veranlasst. 2Dies gilt nicht, wenn dem Vorbringen nach Absatz 1 Satz 6 Rechnung zu tragen ist. 3Gegen eine nach Satz 1 getroffene Verpflichtung findet kein Widerspruch statt. 4Die Klage hat keine aufschiebende Wirkung. (3) 1Die zentrale Verteilungsstelle benennt der Behçrde, die die Verteilung veranlasst hat, die nach den Stzen 2 und 3 zur Aufnahme verpflichtete Aufnahmeeinrichtung. 2Hat das Land, dessen Behçrde die Verteilung www.WALHALLA.de
(4) 1Die Behçrde, die die Verteilung nach Absatz 3 veranlasst hat, ordnet in den Fllen des Absatzes 3 Satz 3 an, dass der Auslnder sich zu der durch die Verteilung festgelegten Aufnahmeeinrichtung zu begeben hat; in den Fllen des Absatzes 3 Satz 2 darf sie dies anordnen. 2Die Auslnderbehçrde bermittelt das Ergebnis der Anhçrung an die die Verteilung veranlassende Stelle, die die Zahl der Auslnder unter Angabe der Herkunftslnder und das Ergebnis der Anhçrung der zentralen Verteilungsstelle mitteilt. 3Ehegatten sowie Eltern und ihre minderjhrigen ledigen Kinder sind als Gruppe zu melden und zu verteilen. 4Der Auslnder hat in dieser Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, bis er innerhalb des Landes weiterverteilt wird, lngstens jedoch bis zur Aussetzung der Abschiebung oder bis zur Erteilung eines Aufenthaltstitels; die §§ 12 und 61 Abs. 1 bleiben unberhrt. 5Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung die Verteilung innerhalb des Landes zu regeln, soweit dies nicht auf der Grundlage dieses Gesetzes durch Landesgesetz geregelt wird; § 50 Abs. 4 des Asylverfahrensgesetzes findet entsprechende Anwendung. 6Die Landesregierungen kçnnen die Ermchtigung auf andere Stellen des Landes bertragen. 7Gegen eine nach Satz 1 getroffene Anordnung findet kein Widerspruch statt. 8Die Klage hat keine aufschiebende Wirkung. 9Die Stze 7 und 8 gelten entsprechend, wenn eine Verteilungsanordnung auf Grund eines Landesgesetzes oder einer Rechtsverordnung nach Satz 5 ergeht. 753
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VI.1
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 16
(5) 1Die zustndigen Behçrden kçnnen dem Auslnder nach der Verteilung erlauben, seine Wohnung in einem anderen Land zu nehmen. 2Nach erlaubtem Wohnungswechsel wird der Auslnder von der Quote des abgebenden Landes abgezogen und der des aufnehmenden Landes angerechnet.
(2) 1Whrend des Aufenthalts nach Absatz 1 soll in der Regel keine Aufenthaltserlaubnis fr einen anderen Aufenthaltszweck erteilt oder verlngert werden, sofern nicht ein gesetzlicher Anspruch besteht. 2§ 9 findet keine Anwendung.
(6) Die Regelungen der Abstze 1 bis 5 gelten nicht fr Personen, die nachweislich vor dem 1. Januar 2005 eingereist sind. Abschnitt 3 Aufenthalt zum Zweck der Ausbildung § 16 Studium; Sprachkurse; Schulbesuch
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(1) 1Einem Auslnder kann zum Zweck des Studiums an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule oder vergleichbaren Ausbildungseinrichtung eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden. 2Der Aufenthaltszweck des Studiums umfasst auch studienvorbereitende Sprachkurse sowie den Besuch eines Studienkollegs (studienvorbereitende Maßnahmen). 3Die Aufenthaltserlaubnis zum Zweck des Studiums darf nur erteilt werden, wenn der Auslnder von der Ausbildungseinrichtung zugelassen worden ist; eine bedingte Zulassung ist ausreichend. 4Ein Nachweis von Kenntnissen in der Ausbildungssprache wird nicht verlangt, wenn die Sprachkenntnisse bei der Zulassungsentscheidung bereits bercksichtigt worden sind oder durch studienvorbereitende Maßnahmen erworben werden sollen. 5Die Geltungsdauer bei der Ersterteilung und Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis fr ein Studium betrgt mindestens ein Jahr und soll bei Studium und studienvorbereitenden Maßnahmen zwei Jahre nicht berschreiten; sie kann verlngert werden, wenn der Aufenthaltszweck noch nicht erreicht ist und in einem angemessenen Zeitraum noch erreicht werden kann. (1a) 1Einem Auslnder kann auch zum Zweck der Studienbewerbung eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden. 2Der Aufenthalt als Studienbewerber darf hçchstens neun Monate betragen. 754
(3) 1Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Beschftigung, die insgesamt 90 Tage oder 180 halbe Tage im Jahr nicht berschreiten darf, sowie zur Ausbung studentischer Nebenttigkeiten. 2Dies gilt nicht whrend des Aufenthalts zu studienvorbereitenden Maßnahmen im ersten Jahr des Aufenthalts, ausgenommen in der Ferienzeit und bei einem Aufenthalt nach Absatz 1a. (4) 1Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums kann die Aufenthaltserlaubnis bis zu einem Jahr zur Suche eines diesem Abschluss angemessenen Arbeitsplatzes, sofern er nach den Bestimmungen der §§ 18, 19 und 21 von Auslndern besetzt werden darf, verlngert werden. 2Absatz 3 gilt entsprechend. 3§ 9 findet keine Anwendung. (5) 1Einem Auslnder kann eine Aufenthaltserlaubnis zur Teilnahme an Sprachkursen, die nicht der Studienvorbereitung dienen, und in Ausnahmefllen fr den Schulbesuch erteilt werden. 2Absatz 2 gilt entsprechend. (6) 1Einem Auslnder, dem von einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union ein Aufenthaltstitel zum Zweck des Studiums erteilt wurde, der in den Anwendungsbereich der Richtlinie 2004/114/EG des Rates vom 13. Dezember 2004 ber die Zulassung von Drittstaatsangehçrigen zur Absolvierung eines Studiums oder zur Teilnahme an einem Schleraustausch, einer unbezahlten Ausbildungsmaßnahme oder einem Freiwilligendienst (ABl. EU Nr. L 375 S. 12) fllt, wird eine Aufenthaltserlaubnis zum gleichen Zweck erteilt, wenn er 1. einen Teil seines Studiums an einer Ausbildungseinrichtung im Bundesgebiet durchfhren mçchte, weil er im Rahmen seines Studienprogramms verpflichtet ist, einen Teil seines Studiums an einer Bildungseinrichtung eines anderen Mitgliedwww.WALHALLA.de
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§§ 17 – 18
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
staates der Europischen Union durchzufhren oder 2. die Voraussetzungen nach Absatz 1 erfllt und einen Teil eines von ihm in dem anderen Mitgliedstaat bereits begonnenen Studiums im Bundesgebiet fortfhren oder durch ein Studium im Bundesgebiet ergnzen mçchte und a) an einem Austauschprogramm zwischen den Mitgliedstaaten der Europischen Union oder an einem Austauschprogramm der Europischen Union teilnimmt oder b) in dem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union fr die Dauer von mindestens zwei Jahren zum Studium zugelassen worden ist. 2Ein Auslnder, der einen Aufenthaltstitel nach Satz 1 Nr. 2 beantragt, hat der zustndigen Behçrde Unterlagen zu seiner akademischen Vorbildung und zum beabsichtigten Studium in Deutschland vorzulegen, die die Fortfhrung oder Ergnzung des bisherigen Studiums durch das Studium im Bundesgebiet belegen. 3§ 9 ist nicht anzuwenden. (7) Sofern der Auslnder das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, mssen die zur Personensorge berechtigten Personen dem geplanten Aufenthalt zustimmen.
Abschnitt 4 Aufenthalt zum Zweck der Erwerbsttigkeit
§ 17 Sonstige Ausbildungszwecke 1Einem Auslnder kann eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der betrieblichen Ausund Weiterbildung erteilt werden, wenn die Bundesagentur fr Arbeit nach § 39 zugestimmt hat oder durch Rechtsverordnung nach § 42 oder zwischenstaatliche Vereinbarung bestimmt ist, dass die Aus- und Weiterbildung ohne Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zulssig ist. 2Beschrnkungen bei der Erteilung der Zustimmung durch die Bundesagentur fr Arbeit sind in die Aufenthaltserlaubnis zu bernehmen. 3§ 16 Abs. 2 gilt entsprechend.
§ 18 Beschftigung (1) 1Die Zulassung auslndischer Beschftigter orientiert sich an den Erfordernissen des Wirtschaftsstandortes Deutschland unter Bercksichtigung der Verhltnisse auf dem Arbeitsmarkt und dem Erfordernis, die Arbeitslosigkeit wirksam zu bekmpfen. 2Internationale Vertrge bleiben unberhrt. (2) 1Einem Auslnder kann ein Aufenthaltstitel zur Ausbung einer Beschftigung erteilt werden, wenn die Bundesagentur fr Arbeit nach § 39 zugestimmt hat oder durch Rechtsverordnung nach § 42 oder zwischenstaatlicher Vereinbarung bestimmt ist, dass die Ausbung der Beschftigung ohne Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zulssig ist. 2Beschrnkungen bei der Erteilung der Zustimmung durch die Bundesagentur fr Arbeit sind in den Aufenthaltstitel zu bernehmen. (3) Eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer Beschftigung nach Absatz 2, die keine qualifizierte Berufsausbildung voraussetzt, darf nur erteilt werden, wenn dies durch zwischenstaatliche Vereinbarung bestimmt ist oder wenn auf Grund einer Rechtsverordnung nach § 42 die Erteilung der Zustimmung zu einer Aufenthaltserlaubnis fr diese Beschftigung zulssig ist. (4) 1Ein Aufenthaltstitel zur Ausbung einer Beschftigung nach Absatz 2, die eine qualifizierte Berufsausbildung voraussetzt, darf nur fr eine Beschftigung in einer Berufsgruppe erteilt werden, die durch Rechtsverordnung nach § 42 zugelassen worden ist. 2Im begrndeten Einzelfall kann eine Aufenthaltserlaubnis fr eine Beschftigung erteilt werden, wenn an der Beschftigung ein çffentliches, insbesondere ein regionales, wirtschaftliches oder arbeitsmarktpolitisches Interesse besteht. (5) Ein Aufenthaltstitel nach Absatz 2 und § 19 darf nur erteilt werden, wenn ein konkretes Arbeitsplatzangebot vorliegt.
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 18a Aufenthaltserlaubnis fr qualifizierte Geduldete zum Zweck der Beschftigung (1) Einem geduldeten Auslnder kann eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer der beruflichen Qualifikation entsprechenden Beschftigung erteilt werden, wenn die Bundesagentur fr Arbeit nach § 39 zugestimmt hat und der Auslnder
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1. im Bundesgebiet a) eine qualifizierte Berufsausbildung in einem staatlich anerkannten oder vergleichbar geregelten Ausbildungsberuf oder ein Hochschulstudium abgeschlossen hat oder b) mit einem anerkannten oder einem deutschen Hochschulabschluss vergleichbaren auslndischen Hochschulabschluss seit zwei Jahren ununterbrochen eine dem Abschluss angemessene Beschftigung ausgebt hat, oder c) als Fachkraft seit drei Jahren ununterbrochen eine Beschftigung ausgebt hat, die eine qualifizierte Berufsausbildung voraussetzt, und innerhalb des letzten Jahres vor Beantragung der Aufenthaltserlaubnis fr seinen Lebensunterhalt und den seiner Familienangehçrigen oder anderen Haushaltsangehçrigen nicht auf çffentliche Mittel mit Ausnahme von Leistungen zur Deckung der notwendigen Kosten fr Unterkunft und Heizung angewiesen war, und 2. ber ausreichenden Wohnraum verfgt, 3. ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgt, 4. die Auslnderbehçrde nicht vorstzlich ber aufenthaltsrechtlich relevante Umstnde getuscht hat, 5. behçrdliche Maßnahmen zur Aufenthaltsbeendigung nicht vorstzlich hinausgezçgert oder behindert hat, 6. keine Bezge zu extremistischen oder terroristischen Organisationen hat und diese auch nicht untersttzt und 756
§§ 18a – 19 7. nicht wegen einer im Bundesgebiet begangenen vorstzlichen Straftat verurteilt wurde, wobei Geldstrafen von insgesamt bis zu 50 Tagesstzen oder bis zu 90 Tagesstzen wegen Straftaten, die nach dem Aufenthaltsgesetz oder dem Asylverfahrensgesetz nur von Auslndern begangen werden kçnnen, grundstzlich außer Betracht bleiben. (2) 1ber die Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit nach Absatz 1 wird ohne Vorrangprfung nach § 39 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 entschieden. 2§ 18 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 5 gilt entsprechend. 3Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt nach Ausbung einer zweijhrigen der beruflichen Qualifikation entsprechenden Beschftigung zu jeder Beschftigung. (3) Die Aufenthaltserlaubnis kann abweichend von § 5 Abs. 2 und § 10 Abs. 3 Satz 1 und, in den Fllen des § 30 Abs. 3 Nr. 7 des Asylverfahrensgesetzes, auch abweichend von § 10 Abs. 3 Satz 2 erteilt werden. § 19 Niederlassungserlaubnis fr Hochqualifizierte (1) 1Einem hoch qualifizierten Auslnder kann in besonderen Fllen eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden, wenn die Bundesagentur fr Arbeit nach § 39 zugestimmt hat oder durch Rechtsverordnung nach § 42 oder zwischenstaatliche Vereinbarung bestimmt ist, dass die Niederlassungserlaubnis ohne Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit nach § 39 erteilt werden kann und die Annahme gerechtfertigt ist, dass die Integration in die Lebensverhltnisse der Bundesrepublik Deutschland und die Sicherung des Lebensunterhalts ohne staatliche Hilfe gewhrleistet sind. 2Die Landesregierung kann bestimmen, dass die Erteilung der Niederlassungserlaubnis nach Satz 1 der Zustimmung der obersten Landesbehçrde oder einer von ihr bestimmten Stelle bedarf. (2) Hoch qualifiziert nach Absatz 1 sind insbesondere 1. Wissenschaftler mit besonderen fachlichen Kenntnissen, www.WALHALLA.de
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§ 20
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
2. Lehrpersonen in herausgehobener Funktion oder wissenschaftliche Mitarbeiter in herausgehobener Funktion oder 3. Spezialisten und leitende Angestellte mit besonderer Berufserfahrung, die ein Gehalt in Hçhe von mindestens der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung erhalten.
(3) Die Forschungseinrichtung kann die Erklrung nach Absatz 1 Nr. 2 auch gegenber der fr ihre Anerkennung zustndigen Stelle allgemein fr smtliche Auslnder abgeben, denen auf Grund einer mit ihr geschlossenen Aufnahmevereinbarung eine Aufenthaltserlaubnis erteilt wird.
§ 20 Forschung (1) Einem Auslnder wird eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Forschung erteilt, wenn 1. er eine wirksame Aufnahmevereinbarung zur Durchfhrung eines Forschungsvorhabens mit einer Forschungseinrichtung abgeschlossen hat, die fr die Durchfhrung des besonderen Zulassungsverfahrens fr Forscher im Bundesgebiet nach der Richtlinie 2005/71/EG des Rates vom 12. Oktober 2005 ber ein besonderes Zulassungsverfahren fr Drittstaatsangehçrige zum Zwecke der wissenschaftlichen Forschung (ABl. EU Nr. L 289 S. 15) vorgesehenen besonderen Zulassungsverfahrens fr Forscher im Bundesgebiet anerkannt ist, und 2. die anerkannte Forschungseinrichtung sich schriftlich zur bernahme der Kosten verpflichtet hat, die çffentlichen Stellen bis zu sechs Monaten nach der Beendigung der Aufnahmevereinbarung entstehen fr a) den Lebensunterhalt des Auslnders whrend eines unerlaubten Aufenthalts in einem Mitgliedstaat der Europischen Union und b) eine Abschiebung des Auslnders. (2) 1Von dem Erfordernis des Absatzes 1 Nr. 2 soll abgesehen werden, wenn die Ttigkeit der Forschungseinrichtung berwiegend aus çffentlichen Mitteln finanziert wird. 2Es kann davon abgesehen werden, wenn an dem Forschungsvorhaben ein besonderes çffentliches Interesse besteht. 3Auf die nach Absatz 1 Nr. 2 abgegebenen Erklrungen sind § 66 Abs. 5, § 67 Abs. 3 sowie § 68 Abs. 2 Satz 2 und 3 und Abs. 4 entsprechend anzuwenden. www.WALHALLA.de
(4) 1Die Aufenthaltserlaubnis wird fr mindestens ein Jahr erteilt. 2Wenn das Forschungsvorhaben in einem krzeren Zeitraum durchgefhrt wird, wird die Aufenthaltserlaubnis abweichend von Satz 1 auf die Dauer des Forschungsvorhabens befristet. (5) 1Auslndern, die einen Aufenthaltstitel eines anderen Mitgliedstaates der Europischen Union zum Zweck der Forschung nach der Richtlinie 2005/71/EG besitzen, ist zur Durchfhrung von Teilen des Forschungsvorhabens im Bundesgebiet eine Aufenthaltserlaubnis oder ein Visum zu erteilen. 2Fr einen Aufenthalt von mehr als drei Monaten wird die Aufenthaltserlaubnis nur erteilt, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 1 erfllt sind. 3§ 9 ist nicht anzuwenden. (6) 1Eine Aufenthaltserlaubnis nach den Abstzen 1 und 5 Satz 2 berechtigt zur Aufnahme der Erwerbsttigkeit fr das in der Aufnahmevereinbarung bezeichnete Forschungsvorhaben und zur Ausbung von Ttigkeiten in der Lehre. 2nderungen des Forschungsvorhabens whrend des Aufenthalts fhren nicht zum Wegfall dieser Berechtigung. 3Ein Auslnder, der die Voraussetzungen nach Absatz 5 Satz 1 erfllt, darf fr einen Zeitraum von drei Monaten innerhalb von zwçlf Monaten eine Erwerbsttigkeit nach Satz 1 auch ohne Aufenthaltstitel ausben. (7) Die Abstze 1 und 5 gelten nicht fr Auslnder, 1. die sich in einem Mitgliedstaat der Europischen Union aufhalten, weil sie einen Antrag auf Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft oder auf Gewhrung subsidiren Schutzes im Sinne der Richtlinie 2004/83/EG gestellt haben, 2. die sich im Rahmen einer Regelung zum vorbergehenden Schutz in einem Mit757
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§§ 21– 22
gliedstaat der Europischen Union aufhalten, 3. deren Abschiebung in einem Mitgliedstaat der Europischen Union aus tatschlichen oder rechtlichen Grnden ausgesetzt wurde, 4. deren Forschungsttigkeit Bestandteil eines Promotionsstudiums ist oder 5. die von einer Forschungseinrichtung in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union an eine deutsche Forschungseinrichtung als Arbeitnehmer entsandt werden.
tigungen auf der Grundlage der Gegenseitigkeit bestehen.
§ 21 Selbstndige Ttigkeit (1) 1Einem Auslnder kann eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer selbstndigen Ttigkeit erteilt werden, wenn 1. ein bergeordnetes wirtschaftliches Interesse oder ein besonderes regionales Bedrfnis besteht, 2. die Ttigkeit positive Auswirkungen auf die Wirtschaft erwarten lsst und 3. die Finanzierung der Umsetzung durch Eigenkapital oder durch eine Kreditzusage gesichert ist. 2Die Voraussetzungen des Satzes 1 Nr. 1 und 2 sind in der Regel gegeben, wenn mindestens 250 000 Euro investiert und fnf Arbeitspltze geschaffen werden. 3Im brigen richtet sich die Beurteilung der Voraussetzungen nach Satz 1 insbesondere nach der Tragfhigkeit der zu Grunde liegenden Geschftsidee, den unternehmerischen Erfahrungen des Auslnders, der Hçhe des Kapitaleinsatzes, den Auswirkungen auf die Beschftigungs- und Ausbildungssituation und dem Beitrag fr Innovation und Forschung. 4Bei der Prfung sind die fr den Ort der geplanten Ttigkeit fachkundigen Kçrperschaften, die zustndigen Gewerbebehçrden, die çffentlich-rechtlichen Berufsvertretungen und die fr die Berufszulassung zustndigen Behçrden zu beteiligen. (2) Eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer selbstndigen Ttigkeit kann auch erteilt werden, wenn vçlkerrechtliche Vergns758
(3) Auslndern, die lter sind als 45 Jahre, soll die Aufenthaltserlaubnis nur erteilt werden, wenn sie ber eine angemessene Altersversorgung verfgen. (4) 1Die Aufenthaltserlaubnis wird auf lngstens drei Jahre befristet. 2Nach drei Jahren kann abweichend von § 9 Abs. 2 eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden, wenn der Auslnder die geplante Ttigkeit erfolgreich verwirklicht hat und der Lebensunterhalt des Auslnders und seiner mit ihm in familirer Gemeinschaft lebenden Angehçrigen, denen er Unterhalt zu leisten hat, durch ausreichende Einknfte gesichert ist. (5) 1Einem Auslnder kann eine Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer freiberuflichen Ttigkeit abweichend von Absatz 1 erteilt werden. 2Eine erforderliche Erlaubnis zur Ausbung des freien Berufes muss erteilt worden oder ihre Erteilung zugesagt sein. 3Absatz 1 Satz 4 ist entsprechend anzuwenden. 4Absatz 4 ist nicht anzuwenden. (6) Einem Auslnder, dem eine Aufenthaltserlaubnis zu einem anderen Zweck erteilt wird oder erteilt worden ist, kann unter Beibehaltung dieses Aufenthaltszwecks die Ausbung einer selbstndigen Ttigkeit erlaubt werden, wenn die nach sonstigen Vorschriften erforderlichen Erlaubnisse erteilt wurden oder ihre Erteilung zugesagt ist. Abschnitt 5 Aufenthalt aus vçlkerrechtlichen, humanitren oder politischen Grnden § 22 Aufnahme aus dem Ausland 1Einem Auslnder kann fr die Aufnahme aus dem Ausland aus vçlkerrechtlichen oder dringenden humanitren Grnden eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden. 2Eine Aufenthaltserlaubnis ist zu erteilen, wenn das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestellte Stelle zur Wahrung politischer Interessen der Bundesrepublik Deutschland die Aufnahme erklrt hat. 3Im Falle des Satwww.WALHALLA.de
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§§ 23 – 23a
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
zes 2 berechtigt die Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit.
Aufenthaltstitel eine Aufenthaltserlaubnis erteilt wird, wenn eine von der Landesregierung durch Rechtsverordnung eingerichtete Hrtefallkommission darum ersucht (Hrtefallersuchen). 2Die Anordnung kann im Einzelfall unter Bercksichtigung des Umstandes erfolgen, ob der Lebensunterhalt des Auslnders gesichert ist oder eine Verpflichtungserklrung nach § 68 abgegeben wird. 3Die Annahme eines Hrtefalls ist in der Regel ausgeschlossen, wenn der Auslnder Straftaten von erheblichem Gewicht begangen hat. 4Die Befugnis zur Aufenthaltsgewhrung steht ausschließlich im çffentlichen Interesse und begrndet keine eigenen Rechte des Auslnders.
§ 23 Aufenthaltsgewhrung durch die obersten Landesbehçrden; Aufnahme bei besonders gelagerten politischen Interessen (1) 1Die oberste Landesbehçrde kann aus vçlkerrechtlichen oder humanitren Grnden oder zur Wahrung politischer Interessen der Bundesrepublik Deutschland anordnen, dass Auslndern aus bestimmten Staaten oder in sonstiger Weise bestimmten Auslndergruppen eine Aufenthaltserlaubnis erteilt wird. 2Die Anordnung kann unter der Maßgabe erfolgen, dass eine Verpflichtungserklrung nach § 68 abgegeben wird. 3Zur Wahrung der Bundeseinheitlichkeit bedarf die Anordnung des Einvernehmens mit dem Bundesministerium des Innern. (2) 1Das Bundesministerium des Innern kann zur Wahrung besonders gelagerter politischer Interessen der Bundesrepublik Deutschland im Benehmen mit den obersten Landesbehçrden anordnen, dass das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge Auslndern aus bestimmten Staaten oder in sonstiger Weise bestimmten Auslndergruppen eine Aufnahmezusage erteilt. 2Ein Vorverfahren nach § 68 der Verwaltungsgerichtsordnung findet nicht statt. 3Den betroffenen Auslndern ist entsprechend der Aufnahmezusage eine Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis zu erteilen. 4Die Niederlassungserlaubnis kann mit einer wohnsitzbeschrnkenden Auflage versehen werden. 5Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit. (3) Die Anordnung kann vorsehen, dass § 24 ganz oder teilweise entsprechende Anwendung findet. § 23a Aufenthaltsgewhrung in Hrtefllen (1) 1Die oberste Landesbehçrde darf anordnen, dass einem Auslnder, der vollziehbar ausreisepflichtig ist, abweichend von den in diesem Gesetz festgelegten Erteilungs- und Verlngerungsvoraussetzungen fr einen www.WALHALLA.de
(2) 1Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung eine Hrtefallkommission nach Absatz 1 einzurichten, das Verfahren, Ausschlussgrnde und qualifizierte Anforderungen an eine Verpflichtungserklrung nach Absatz 1 Satz 2 einschließlich vom Verpflichtungsgeber zu erfllender Voraussetzungen zu bestimmen sowie die Anordnungsbefugnis nach Absatz 1 Satz 1 auf andere Stellen zu bertragen. 2Die Hrtefallkommissionen werden ausschließlich im Wege der Selbstbefassung ttig. 3Dritte kçnnen nicht verlangen, dass eine Hrtefallkommission sich mit einem bestimmten Einzelfall befasst oder eine bestimmte Entscheidung trifft. 4Die Entscheidung fr ein Hrtefallersuchen setzt voraus, dass nach den Feststellungen der Hrtefallkommission dringende humanitre oder persçnliche Grnde die weitere Anwesenheit des Auslnders im Bundesgebiet rechtfertigen. (3) 1Verzieht ein sozialhilfebedrftiger Auslnder, dem eine Aufenthaltserlaubnis nach Absatz 1 erteilt wurde, in den Zustndigkeitsbereich eines anderen Leistungstrgers, ist der Trger der Sozialhilfe, in dessen Zustndigkeitsbereich eine Auslnderbehçrde die Aufenthaltserlaubnis erteilt hat, lngstens fr die Dauer von drei Jahren ab Erteilung der Aufenthaltserlaubnis dem nunmehr zustndigen çrtlichen Trger der Sozialhilfe zur Kostenerstattung verpflichtet. 2Dies gilt entsprechend fr die in § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 759
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§§ 24 – 25
des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch genannten Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts.
nach den Abstzen 3 und 4 zugewiesen wurde. (6) 1Die Ausbung einer selbstndigen Ttigkeit darf nicht ausgeschlossen werden. 2Fr die Ausbung einer Beschftigung gilt § 4 Abs. 2. (7) Der Auslnder wird ber die mit dem vorbergehenden Schutz verbundenen Rechte und Pflichten schriftlich in einer ihm verstndlichen Sprache unterrichtet.
§ 24 Aufenthaltsgewhrung zum vorbergehenden Schutz (1) Einem Auslnder, dem auf Grund eines Beschlusses des Rates der Europischen Union gemß der Richtlinie 2001/55/EG vorbergehender Schutz gewhrt wird und der seine Bereitschaft erklrt hat, im Bundesgebiet aufgenommen zu werden, wird fr die nach den Artikeln 4 und 6 der Richtlinie bemessene Dauer des vorbergehenden Schutzes eine Aufenthaltserlaubnis erteilt. (2) Die Gewhrung von vorbergehendem Schutz ist ausgeschlossen, wenn die Voraussetzungen des § 3 Abs. 2 des Asylverfahrensgesetzes oder des § 60 Abs. 8 Satz 1 vorliegen; die Aufenthaltserlaubnis ist zu versagen.
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(3) 1Die Auslnder im Sinne des Absatzes 1 werden auf die Lnder verteilt. 2Die Lnder kçnnen Kontingente fr die Aufnahme zum vorbergehenden Schutz und die Verteilung vereinbaren. 3Die Verteilung auf die Lnder erfolgt durch das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge. 4Solange die Lnder fr die Verteilung keinen abweichenden Schlssel vereinbart haben, gilt der fr die Verteilung von Asylbewerbern festgelegte Schlssel. (4) 1Die oberste Landesbehçrde oder die von ihr bestimmte Stelle erlsst eine Zuweisungsentscheidung. 2Die Landesregierungen werden ermchtigt, die Verteilung innerhalb der Lnder durch Rechtsverordnung zu regeln, sie kçnnen die Ermchtigung durch Rechtsverordnung auf andere Stellen bertragen; § 50 Abs. 4 des Asylverfahrensgesetzes findet entsprechende Anwendung. 3Ein Widerspruch gegen die Zuweisungsentscheidung findet nicht statt. 4Die Klage hat keine aufschiebende Wirkung. (5) 1Der Auslnder hat keinen Anspruch darauf, sich in einem bestimmten Land oder an einem bestimmten Ort aufzuhalten. 2Er hat seine Wohnung und seinen gewçhnlichen Aufenthalt an dem Ort zu nehmen, dem er 760
§ 25 Aufenthalt aus humanitren Grnden (1) 1Einem Auslnder ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn er unanfechtbar als Asylberechtigter anerkannt ist. 2Dies gilt nicht, wenn der Auslnder aus schwerwiegenden Grnden der çffentlichen Sicherheit und Ordnung ausgewiesen worden ist. 3Bis zur Erteilung der Aufenthaltserlaubnis gilt der Aufenthalt als erlaubt. 4Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit. (2) 1Einem Auslnder ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge unanfechtbar die Flchtlingseigenschaft zuerkannt hat (§ 3 Abs. 4 des Asylverfahrensgesetzes). 2Absatz 1 Satz 2 bis 4 gilt entsprechend. (3) 1Einem Auslnder soll eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn ein Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 2, 3, 5 oder Abs. 7 vorliegt. 2Die Aufenthaltserlaubnis wird nicht erteilt, wenn die Ausreise in einen anderen Staat mçglich und zumutbar ist, der Auslnder wiederholt oder grçblich gegen entsprechende Mitwirkungspflichten verstçßt oder schwerwiegende Grnde die Annahme rechtfertigen, dass der Auslnder a) ein Verbrechen gegen den Frieden, ein Kriegsverbrechen oder ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Sinne der internationalen Vertragswerke begangen hat, die ausgearbeitet worden sind, um Bestimmungen bezglich dieser Verbrechen festzulegen, b) eine Straftat von erheblicher Bedeutung begangen hat, www.WALHALLA.de
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c) sich Handlungen zuschulden kommen ließ, die den Zielen und Grundstzen der Vereinten Nationen, wie sie in der Prambel und den Artikeln 1 und 2 der Charta der Vereinten Nationen verankert sind, zuwiderlaufen, oder d) eine Gefahr fr die Allgemeinheit oder eine Gefahr fr die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland darstellt. (4) 1Einem nicht vollziehbar ausreisepflichtigen Auslnder kann fr einen vorbergehenden Aufenthalt eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, solange dringende humanitre oder persçnliche Grnde oder erhebliche çffentliche Interessen seine vorbergehende weitere Anwesenheit im Bundesgebiet erfordern. 2Eine Aufenthaltserlaubnis kann abweichend von § 8 Abs. 1 und 2 verlngert werden, wenn auf Grund besonderer Umstnde des Einzelfalls das Verlassen des Bundesgebiets fr den Auslnder eine außergewçhnliche Hrte bedeuten wrde. (4a) 1Einem Auslnder, der Opfer einer Straftat nach den §§ 232, 233 oder § 233a des Strafgesetzbuches wurde, kann abweichend von § 11 Abs. 1, auch wenn er vollziehbar ausreisepflichtig ist, fr einen vorbergehenden Aufenthalt eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden. 2Die Aufenthaltserlaubnis darf nur erteilt werden, wenn 1. seine vorbergehende Anwesenheit im Bundesgebiet fr ein Strafverfahren wegen dieser Straftat von der Staatsanwaltschaft oder dem Strafgericht fr sachgerecht erachtet wird, weil ohne seine Angaben die Erforschung des Sachverhalts erschwert wre, 2. er jede Verbindung zu den Personen, die beschuldigt werden, die Straftat begangen zu haben, abgebrochen hat und 3. er seine Bereitschaft erklrt hat, in dem Strafverfahren wegen der Straftat als Zeuge auszusagen. (5) 1Einem Auslnder, der vollziehbar ausreisepflichtig ist, kann abweichend von § 11 Abs. 1 eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn seine Ausreise aus rechtlichen oder tatschlichen Grnden unmçglich ist
und mit dem Wegfall der Ausreisehindernisse in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. 2Die Aufenthaltserlaubnis soll erteilt werden, wenn die Abschiebung seit 18 Monaten ausgesetzt ist. 3Eine Aufenthaltserlaubnis darf nur erteilt werden, wenn der Auslnder unverschuldet an der Ausreise gehindert ist. 4Ein Verschulden des Auslnders liegt insbesondere vor, wenn er falsche Angaben macht oder ber seine Identitt oder Staatsangehçrigkeit tuscht oder zumutbare Anforderungen zur Beseitigung der Ausreisehindernisse nicht erfllt.
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§ 26 Dauer des Aufenthalts (1) 1Die Aufenthaltserlaubnis nach diesem Abschnitt kann fr jeweils lngstens drei Jahre erteilt und verlngert werden, in den Fllen des § 25 Abs. 4 Satz 1 und Abs. 5 jedoch fr lngstens sechs Monate, solange sich der Auslnder noch nicht mindestens 18 Monate rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten hat. 2In den Fllen des § 25 Abs. 1 und 2 wird die Aufenthaltserlaubnis fr drei Jahre erteilt, in den Fllen des § 25 Abs. 3 fr mindestens ein Jahr. 3Die Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 4a wird fr jeweils sechs Monate erteilt und verlngert; in begrndeten Fllen ist eine lngere Geltungsdauer zulssig. (2) Die Aufenthaltserlaubnis darf nicht verlngert werden, wenn das Ausreisehindernis oder die sonstigen einer Aufenthaltsbeendigung entgegenstehenden Grnde entfallen sind. (3) Einem Auslnder, der seit drei Jahren eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 1 oder 2 besitzt, ist eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge gemß § 73 Abs. 2a des Asylverfahrensgesetzes mitgeteilt hat, dass die Voraussetzungen fr den Widerruf oder die Rcknahme nicht vorliegen. (4) 1Im brigen kann einem Auslnder, der seit sieben Jahren eine Aufenthaltserlaubnis nach diesem Abschnitt besitzt, eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden, wenn die in § 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 bis 9 bezeichneten Voraussetzungen vorliegen. 2§ 9 Abs. 2 Satz 2 761
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§§ 27 – 28
bis 6 gilt entsprechend. 3Die Aufenthaltszeit des der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis vorangegangenen Asylverfahrens wird abweichend von § 55 Abs. 3 des Asylverfahrensgesetzes auf die Frist angerechnet. 4Fr Kinder, die vor Vollendung des 18. Lebensjahres nach Deutschland eingereist sind, kann § 35 entsprechend angewandt werden.
des Auslnders erteilt werden, zu dem der Familiennachzug stattfindet. 2Sie ist fr diesen Zeitraum zu erteilen, wenn der Auslnder, zu dem der Familiennachzug stattfindet, eine Aufenthaltserlaubnis nach § 20 oder § 38a besitzt. 3Die Aufenthaltserlaubnis darf jedoch nicht lnger gelten als der Pass oder Passersatz des Familienangehçrigen. 4Im brigen ist die Aufenthaltserlaubnis erstmals fr mindestens ein Jahr zu erteilen.
Abschnitt 6 Aufenthalt aus familiren Grnden
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§ 27 Grundsatz des Familiennachzugs (1) Die Aufenthaltserlaubnis zur Herstellung und Wahrung der familiren Lebensgemeinschaft im Bundesgebiet fr auslndische Familienangehçrige (Familiennachzug) wird zum Schutz von Ehe und Familie gemß Artikel 6 des Grundgesetzes erteilt und verlngert. (1a) Ein Familiennachzug wird nicht zugelassen, wenn 1. feststeht, dass die Ehe oder das Verwandtschaftsverhltnis ausschließlich zu dem Zweck geschlossen oder begrndet wurde, dem Nachziehenden die Einreise in das und den Aufenthalt im Bundesgebiet zu ermçglichen, oder 2. tatschliche Anhaltspunkte die Annahme begrnden, dass einer der Ehegatten zur Eingehung der Ehe gençtigt wurde. (2) Fr die Herstellung und Wahrung einer lebenspartnerschaftlichen Gemeinschaft im Bundesgebiet finden die Abstze 1a und 3, § 9 Abs. 3, § 9c Satz 2, die §§ 28 bis 31 sowie 51 Abs. 2 entsprechende Anwendung. (3) 1Die Erteilung der Aufenthaltserlaubnis zum Zweck des Familiennachzugs kann versagt werden, wenn derjenige, zu dem der Familiennachzug stattfindet, fr den Unterhalt von anderen Familienangehçrigen oder anderen Haushaltsangehçrigen auf Leistungen nach dem Zweiten oder Zwçlften Buch Sozialgesetzbuch angewiesen ist. 2Von § 5 Abs. 1 Nr. 2 kann abgesehen werden. (4) 1Eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck des Familiennachzugs darf lngstens fr den Gltigkeitszeitraum der Aufenthaltserlaubnis 762
§ 28 Familiennachzug zu Deutschen (1) 1Die Aufenthaltserlaubnis ist dem auslndischen 1. Ehegatten eines Deutschen, 2. minderjhrigen ledigen Kind eines Deutschen, 3. Elternteil eines minderjhrigen ledigen Deutschen zur Ausbung der Personensorge zu erteilen, wenn der Deutsche seinen gewçhnlichen Aufenthalt im Bundesgebiet hat. 2Sie ist abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1 in den Fllen des Satzes 1 Nr. 2 und 3 zu erteilen. 3Sie soll in der Regel abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1 in den Fllen des Satzes 1 Nr. 1 erteilt werden. 4Sie kann abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1 dem nichtsorgeberechtigten Elternteil eines minderjhrigen ledigen Deutschen erteilt werden, wenn die familire Gemeinschaft schon im Bundesgebiet gelebt wird. 5§ 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2, Satz 3 und Abs. 2 Satz 1 ist in den Fllen des Satzes 1 Nr. 1 entsprechend anzuwenden. (2) 1Dem Auslnder ist in der Regel eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn er drei Jahre im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis ist, die familire Lebensgemeinschaft mit dem Deutschen im Bundesgebiet fortbesteht, kein Ausweisungsgrund vorliegt und er sich auf einfache Art in deutscher Sprache verstndigen kann. 2Im brigen wird die Aufenthaltserlaubnis verlngert, solange die familire Lebensgemeinschaft fortbesteht. (3) Die §§ 31 und 35 finden mit der Maßgabe Anwendung, dass an die Stelle des Aufenthaltstitels des Auslnders der gewçhnliche Aufenthalt des Deutschen im Bundesgebiet tritt. www.WALHALLA.de
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§§ 29 – 30
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
(4) Auf sonstige Familienangehçrige findet § 36 entsprechende Anwendung. (5) Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit.
den Fllen des § 25 Abs. 4 bis 5, § 104a Abs. 1 Satz 1 und § 104b nicht gewhrt. (4) 1Die Aufenthaltserlaubnis wird dem Ehegatten und dem minderjhrigen ledigen Kind eines Auslnders oder dem minderjhrigen ledigen Kind seines Ehegatten abweichend von § 5 Abs. 1 und § 27 Abs. 3 erteilt, wenn dem Auslnder vorbergehender Schutz nach § 24 Abs. 1 gewhrt wurde und 1. die familire Lebensgemeinschaft im Herkunftsland durch die Fluchtsituation aufgehoben wurde und 2. der Familienangehçrige aus einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union bernommen wird oder sich außerhalb der Europischen Union befindet und schutzbedrftig ist. 2Die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis an sonstige Familienangehçrige eines Auslnders, dem vorbergehender Schutz nach § 24 Abs. 1 gewhrt wurde, richtet sich nach § 36. 3Auf die nach diesem Absatz aufgenommenen Familienangehçrigen findet § 24 Anwendung. (5) Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit, 1. soweit der Auslnder, zu dem der Familiennachzug stattfindet, zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit berechtigt ist oder 2. wenn die eheliche Lebensgemeinschaft seit mindestens zwei Jahren rechtmßig im Bundesgebiet bestanden hat und die Aufenthaltserlaubnis des Auslnders, zu dem der Familiennachzug stattfindet, nicht mit einer Nebenbestimmung nach § 8 Abs. 2 versehen oder dessen Aufenthalt nicht bereits durch Gesetz oder Verordnung von einer Verlngerung ausgeschlossen ist.
§ 29 Familiennachzug zu Auslndern (1) Fr den Familiennachzug zu einem Auslnder muss 1. der Auslnder eine Niederlassungserlaubnis, Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG oder Aufenthaltserlaubnis besitzen und 2. ausreichender Wohnraum zur Verfgung stehen. (2) 1Bei dem Ehegatten und dem minderjhrigen ledigen Kind eines Auslnders, der eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 1 oder 2 oder eine Niederlassungserlaubnis nach § 26 Abs. 3 besitzt, kann von den Voraussetzungen des § 5 Abs. 1 Nr. 1 und des Absatzes 1 Nr. 2 abgesehen werden. 2In den Fllen des Satzes 1 ist von diesen Voraussetzungen abzusehen, wenn 1. der im Zuge des Familiennachzugs erforderliche Antrag auf Erteilung eines Aufenthaltstitels innerhalb von drei Monaten nach unanfechtbarer Anerkennung als Asylberechtigter oder unanfechtbarer Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft gestellt wird und 2. die Herstellung der familiren Lebensgemeinschaft in einem Staat, der nicht Mitgliedstaat der Europischen Union ist und zu dem der Auslnder oder seine Familienangehçrigen eine besondere Bindung haben, nicht mçglich ist. 3Die in Satz 2 Nr. 1 genannte Frist wird auch durch die rechtzeitige Antragstellung des Auslnders gewahrt. (3) 1Die Aufenthaltserlaubnis darf dem Ehegatten und dem minderjhrigen Kind eines Auslnders, der eine Aufenthaltserlaubnis nach den §§ 22, 23 Abs. 1 oder § 25 Abs. 3 besitzt, nur aus vçlkerrechtlichen oder humanitren Grnden oder zur Wahrung politischer Interessen der Bundesrepublik Deutschland erteilt werden. 2§ 26 Abs. 4 gilt entsprechend. 3Ein Familiennachzug wird in www.WALHALLA.de
§ 30 Ehegattennachzug (1) 1Dem Ehegatten eines Auslnders ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn 1. beide Ehegatten das 18. Lebensjahr vollendet haben, 2. der Ehegatte sich zumindest auf einfache Art in deutscher Sprache verstndigen kann und 763
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 31
3. der Auslnder a) eine Niederlassungserlaubnis besitzt, b) eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzt, c) eine Aufenthaltserlaubnis nach § 20 oder § 25 Abs. 1 oder Abs. 2 besitzt, d) seit zwei Jahren eine Aufenthaltserlaubnis besitzt und die Aufenthaltserlaubnis nicht mit einer Nebenbestimmung nach § 8 Abs. 2 versehen oder die sptere Erteilung einer Niederlassungserlaubnis nicht auf Grund einer Rechtsnorm ausgeschlossen ist, e) eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, die Ehe bei deren Erteilung bereits bestand und die Dauer seines Aufenthalts im Bundesgebiet voraussichtlich ber ein Jahr betragen wird oder f) eine Aufenthaltserlaubnis nach § 38a besitzt und die eheliche Lebensgemeinschaft bereits in dem Mitgliedstaat der Europischen Union bestand, in dem der Auslnder die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten innehat. 2Satz 1 Nr. 1 und 2 ist fr die Erteilung der Aufenthaltserlaubnis unbeachtlich, wenn 1. der Auslnder einen Aufenthaltstitel nach den §§ 19 bis 21 besitzt und die Ehe bereits bestand, als er seinen Lebensmittelpunkt in das Bundesgebiet verlegt hat, 2. der Auslnder unmittelbar vor der Erteilung einer Niederlassungserlaubnis oder einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG Inhaber einer Aufenthaltserlaubnis nach § 20 war oder 3. die Voraussetzungen des Satzes 1 Nr. 3 Buchstabe f vorliegen. 3Satz 1 Nr. 2 ist fr die Erteilung der Aufenthaltserlaubnis unbeachtlich, wenn 1. der Auslnder einen Aufenthaltstitel nach § 25 Abs. 1 oder Abs. 2 oder § 26 Abs. 3 besitzt und die Ehe bereits bestand, als der Auslnder seinen Lebensmittelpunkt in das Bundesgebiet verlegt hat, 2. der Ehegatte wegen einer kçrperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder
Behinderung nicht in der Lage ist, einfache Kenntnisse der deutschen Sprache nachzuweisen,
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3. bei dem Ehegatten ein erkennbar geringer Integrationsbedarf im Sinne einer nach § 43 Abs. 4 erlassenen Rechtsverordnung besteht oder dieser aus anderen Grnden nach der Einreise keinen Anspruch nach § 44 auf Teilnahme am Integrationskurs htte oder 4. der Auslnder wegen seiner Staatsangehçrigkeit auch fr einen Aufenthalt, der kein Kurzaufenthalt ist, visumfrei in das Bundesgebiet einreisen und sich darin aufhalten darf. (2) 1Die Aufenthaltserlaubnis kann zur Vermeidung einer besonderen Hrte abweichend von Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 erteilt werden. 2Besitzt der Auslnder eine Aufenthaltserlaubnis, kann von den anderen Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 3 Buchstabe e abgesehen werden. (3) Die Aufenthaltserlaubnis kann abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1 und § 29 Abs. 1 Nr. 2 verlngert werden, solange die eheliche Lebensgemeinschaft fortbesteht. (4) Ist ein Auslnder gleichzeitig mit mehreren Ehegatten verheiratet und lebt er gemeinsam mit einem Ehegatten im Bundesgebiet, wird keinem weiteren Ehegatten eine Aufenthaltserlaubnis nach Absatz 1 oder Absatz 3 erteilt. § 31 Eigenstndiges Aufenthaltsrecht der Ehegatten (1) 1Die Aufenthaltserlaubnis des Ehegatten wird im Falle der Aufhebung der ehelichen Lebensgemeinschaft als eigenstndiges, vom Zweck des Familiennachzugs unabhngiges Aufenthaltsrecht fr ein Jahr verlngert, wenn 1. die eheliche Lebensgemeinschaft seit mindestens zwei Jahren rechtmßig im Bundesgebiet bestanden hat oder 2. der Auslnder gestorben ist, whrend die eheliche Lebensgemeinschaft im Bundesgebiet bestand www.WALHALLA.de
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§ 32
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
und der Auslnder bis dahin im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG war, es sei denn, er konnte die Verlngerung aus von ihm nicht zu vertretenden Grnden nicht rechtzeitig beantragen. 2Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn die Aufenthaltserlaubnis des Auslnders nicht verlngert oder dem Auslnder keine Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG erteilt werden darf, weil dies durch eine Rechtsnorm wegen des Zwecks des Aufenthalts oder durch eine Nebenbestimmung zur Aufenthaltserlaubnis nach § 8 Abs. 2 ausgeschlossen ist. 3Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit.
sitzt, ist dem Ehegatten abweichend von § 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3, 5 und 6 ebenfalls eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen. (4) 1Die Inanspruchnahme von Leistungen nach dem Zweiten oder Zwçlften Buch Sozialgesetzbuch steht der Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis unbeschadet des Absatzes 2 Satz 3 nicht entgegen. 2Danach kann die Aufenthaltserlaubnis verlngert werden, solange die Voraussetzungen fr die Erteilung der Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG nicht vorliegen.
(2) 1Von der Voraussetzung des zweijhrigen rechtmßigen Bestandes der ehelichen Lebensgemeinschaft im Bundesgebiet nach Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 ist abzusehen, soweit es zur Vermeidung einer besonderen Hrte erforderlich ist, dem Ehegatten den weiteren Aufenthalt zu ermçglichen, es sei denn, fr den Auslnder ist die Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis ausgeschlossen. 2Eine besondere Hrte liegt insbesondere vor, wenn dem Ehegatten wegen der aus der Auflçsung der ehelichen Lebensgemeinschaft erwachsenden Rckkehrverpflichtung eine erhebliche Beeintrchtigung seiner schutzwrdigen Belange droht oder wenn dem Ehegatten wegen der Beeintrchtigung seiner schutzwrdigen Belange das weitere Festhalten an der ehelichen Lebensgemeinschaft unzumutbar ist; zu den schutzwrdigen Belangen zhlt auch das Wohl eines mit dem Ehegatten in familirer Lebensgemeinschaft lebenden Kindes. 3Zur Vermeidung von Missbrauch kann die Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis versagt werden, wenn der Ehegatte aus einem von ihm zu vertretenden Grund auf Leistungen nach dem Zweiten oder Zwçlften Buch Sozialgesetzbuch angewiesen ist. (3) Wenn der Lebensunterhalt des Ehegatten nach Aufhebung der ehelichen Lebensgemeinschaft durch Unterhaltsleistungen aus eigenen Mitteln des Auslnders gesichert ist und dieser eine Niederlassungserlaubnis oder eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG bewww.WALHALLA.de
§ 32 Kindernachzug (1) Dem minderjhrigen ledigen Kind eines Auslnders ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn 1. der Auslnder eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 1 oder 2 oder eine Niederlassungserlaubnis nach § 26 Abs. 3 besitzt oder 2. beide Eltern oder der allein personensorgeberechtigte Elternteil eine Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzen und das Kind seinen Lebensmittelpunkt zusammen mit seinen Eltern oder dem allein personensorgeberechtigten Elternteil in das Bundesgebiet verlegt. (2) Einem minderjhrigen ledigen Kind, welches das 16. Lebensjahr vollendet hat, ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn es die deutsche Sprache beherrscht oder gewhrleistet erscheint, dass es sich auf Grund seiner bisherigen Ausbildung und Lebensverhltnisse in die Lebensverhltnisse in der Bundesrepublik Deutschland einfgen kann, und beide Eltern oder der allein personensorgeberechtigte Elternteil eine Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzen. (2a) 1Dem minderjhrigen ledigen Kind eines Auslnders, der eine Aufenthaltserlaubnis nach § 38a besitzt, ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn die familire Lebensgemeinschaft bereits in dem Mitgliedstaat der Europischen Union bestand, in dem der Auslnder die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten besitzt. 765
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§§ 33 – 35
Dasselbe gilt, wenn der Auslnder unmittelbar vor der Erteilung einer Niederlassungserlaubnis oder einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG eine Aufenthaltserlaubnis nach § 38a besaß.
Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder eine Erlaubnis zum DaueraufenthaltEG besitzt und das Kind mit ihm in familirer Lebensgemeinschaft lebt oder das Kind im Falle seiner Ausreise ein Wiederkehrrecht gemß § 37 htte.
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(3) Dem minderjhrigen ledigen Kind eines Auslnders, welches das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn beide Eltern oder der allein personensorgeberechtigte Elternteil eine Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzen. (4) 1Im brigen kann dem minderjhrigen ledigen Kind eines Auslnders eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn es auf Grund der Umstnde des Einzelfalls zur Vermeidung einer besonderen Hrte erforderlich ist. 2Hierbei sind das Kindeswohl und die familire Situation zu bercksichtigen.
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§ 33 Geburt eines Kindes im Bundesgebiet 1Einem Kind, das im Bundesgebiet geboren wird, kann abweichend von den §§ 5 und 29 Abs. 1 Nr. 2 von Amts wegen eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn ein Elternteil eine Aufenthaltserlaubnis, eine Niederlassungserlaubnis oder eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzt. 2Wenn zum Zeitpunkt der Geburt beide Elternteile oder der allein personensorgeberechtigte Elternteil eine Aufenthaltserlaubnis, eine Niederlassungserlaubnis oder eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzen, wird dem im Bundesgebiet geborenen Kind die Aufenthaltserlaubnis von Amts wegen erteilt. 3Der Aufenthalt eines im Bundesgebiet geborenen Kindes, dessen Mutter oder Vater zum Zeitpunkt der Geburt im Besitz eines Visums ist oder sich visumfrei aufhalten darf, gilt bis zum Ablauf des Visums oder des rechtmßigen visumfreien Aufenthalts als erlaubt. § 34 Aufenthaltsrecht der Kinder (1) Die einem Kind erteilte Aufenthaltserlaubnis ist abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1 und § 29 Abs. 1 Nr. 2 zu verlngern, solange ein personensorgeberechtigter Elternteil eine 766
(2) 1Mit Eintritt der Volljhrigkeit wird die einem Kind erteilte Aufenthaltserlaubnis zu einem eigenstndigen, vom Familiennachzug unabhngigen Aufenthaltsrecht. 2Das Gleiche gilt bei Erteilung einer Niederlassungserlaubnis und der Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG oder wenn die Aufenthaltserlaubnis in entsprechender Anwendung des § 37 verlngert wird. (3) Die Aufenthaltserlaubnis kann verlngert werden, solange die Voraussetzungen fr die Erteilung der Niederlassungserlaubnis und der Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG noch nicht vorliegen. § 35 Eigenstndiges, unbefristetes Aufenthaltsrecht der Kinder (1) 1Einem minderjhrigen Auslnder, der eine Aufenthaltserlaubnis nach diesem Abschnitt besitzt, ist abweichend von § 9 Abs. 2 eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn er im Zeitpunkt der Vollendung seines 16. Lebensjahres seit fnf Jahren im Besitz der Aufenthaltserlaubnis ist. 2Das Gleiche gilt, wenn 1. der Auslnder volljhrig und seit fnf Jahren im Besitz der Aufenthaltserlaubnis ist, 2. er ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgt und 3. sein Lebensunterhalt gesichert ist oder er sich in einer Ausbildung befindet, die zu einem anerkannten schulischen oder beruflichen Bildungsabschluss fhrt. (2) Auf die nach Absatz 1 erforderliche Dauer des Besitzes der Aufenthaltserlaubnis werden in der Regel nicht die Zeiten angerechnet, in denen der Auslnder außerhalb des Bundesgebiets die Schule besucht hat. (3) 1Ein Anspruch auf Erteilung einer Niederlassungserlaubnis nach Absatz 1 besteht nicht, wenn www.WALHALLA.de
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§§ 36 – 37
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
1. ein auf dem persçnlichen Verhalten des Auslnders beruhender Ausweisungsgrund vorliegt, 2. der Auslnder in den letzten drei Jahren wegen einer vorstzlichen Straftat zu einer Jugendstrafe von mindestens sechs oder einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Monaten oder einer Geldstrafe von mindestens 90 Tagesstzen verurteilt worden oder wenn die Verhngung einer Jugendstrafe ausgesetzt ist oder 3. der Lebensunterhalt nicht ohne Inanspruchnahme von Leistungen nach dem Zweiten oder Zwçlften Buch Sozialgesetzbuch oder Jugendhilfe nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch gesichert ist, es sei denn, der Auslnder befindet sich in einer Ausbildung, die zu einem anerkannten schulischen oder beruflichen Bildungsabschluss fhrt. 2In den Fllen des Satzes 1 kann die Niederlassungserlaubnis erteilt oder die Aufenthaltserlaubnis verlngert werden. 3Ist im Falle des Satzes 1 Nr. 2 die Jugend- oder Freiheitsstrafe zur Bewhrung oder die Verhngung einer Jugendstrafe ausgesetzt, wird die Aufenthaltserlaubnis in der Regel bis zum Ablauf der Bewhrungszeit verlngert. (4) Von den in Absatz 1 Satz 2 Nr. 2 und 3 und Absatz 3 Satz 1 Nr. 3 bezeichneten Voraussetzungen ist abzusehen, wenn sie von dem Auslnder wegen einer kçrperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung nicht erfllt werden kçnnen.
Hrte erforderlich ist. 2Auf volljhrige Familienangehçrige sind § 30 Abs. 3 und § 31, auf minderjhrige Familienangehçrige ist § 34 entsprechend anzuwenden.
§ 36 Nachzug der Eltern und sonstiger Familienangehçriger (1) Den Eltern eines minderjhrigen Auslnders, der eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 1 oder Abs. 2 oder eine Niederlassungserlaubnis nach § 26 Abs. 3 besitzt, ist abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1 und § 29 Abs. 1 Nr. 2 eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn sich kein sorgeberechtigter Elternteil im Bundesgebiet aufhlt. (2) 1Sonstigen Familienangehçrigen eines Auslnders kann zum Familiennachzug eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn es zur Vermeidung einer außergewçhnlichen www.WALHALLA.de
Abschnitt 7 Besondere Aufenthaltsrechte § 37 Recht auf Wiederkehr (1) 1Einem Auslnder, der als Minderjhriger rechtmßig seinen gewçhnlichen Aufenthalt im Bundesgebiet hatte, ist eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn 1. der Auslnder sich vor seiner Ausreise acht Jahre rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten und sechs Jahre im Bundesgebiet eine Schule besucht hat, 2. sein Lebensunterhalt aus eigener Erwerbsttigkeit oder durch eine Unterhaltsverpflichtung gesichert ist, die ein Dritter fr die Dauer von fnf Jahren bernommen hat, und 3. der Antrag auf Erteilung der Aufenthaltserlaubnis nach Vollendung des 15. und vor Vollendung des 21. Lebensjahres sowie vor Ablauf von fnf Jahren seit der Ausreise gestellt wird. 2Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit. (2) 1Zur Vermeidung einer besonderen Hrte kann von den in Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 und 3 bezeichneten Voraussetzungen abgewichen werden. 2Von den in Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 bezeichneten Voraussetzungen kann abgesehen werden, wenn der Auslnder im Bundesgebiet einen anerkannten Schulabschluss erworben hat. (3) Die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis kann versagt werden, 1. wenn der Auslnder ausgewiesen worden war oder ausgewiesen werden konnte, als er das Bundesgebiet verließ, 2. wenn ein Ausweisungsgrund vorliegt oder 3. solange der Auslnder minderjhrig und seine persçnliche Betreuung im Bundesgebiet nicht gewhrleistet ist. 767
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VI.1
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§§ 38 – 38a
(4) Der Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis steht nicht entgegen, dass der Lebensunterhalt nicht mehr aus eigener Erwerbsttigkeit gesichert oder die Unterhaltsverpflichtung wegen Ablaufs der fnf Jahre entfallen ist. (5) Einem Auslnder, der von einem Trger im Bundesgebiet Rente bezieht, wird in der Regel eine Aufenthaltserlaubnis erteilt, wenn er sich vor seiner Ausreise mindestens acht Jahre rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten hat.
nem nicht von ihm zu vertretenden Grund bisher von deutschen Stellen als Deutscher behandelt wurde.
§ 38 Aufenthaltstitel fr ehemalige Deutsche (1) 1Einem ehemaligen Deutschen ist 1. eine Niederlassungserlaubnis zu erteilen, wenn er bei Verlust der deutschen Staatsangehçrigkeit seit fnf Jahren als Deutscher seinen gewçhnlichen Aufenthalt im Bundesgebiet hatte, 2. eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen, wenn er bei Verlust der deutschen Staatsangehçrigkeit seit mindestens einem Jahr seinen gewçhnlichen Aufenthalt im Bundesgebiet hatte. 2Der Antrag auf Erteilung eines Aufenthaltstitels nach Satz 1 ist innerhalb von sechs Monaten nach Kenntnis vom Verlust der deutschen Staatsangehçrigkeit zu stellen. 3§ 81 Abs. 3 gilt entsprechend. (2) Einem ehemaligen Deutschen, der seinen gewçhnlichen Aufenthalt im Ausland hat, kann eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn er ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgt. (3) In besonderen Fllen kann der Aufenthaltstitel nach Absatz 1 oder 2 abweichend von § 5 erteilt werden. (4) 1Die Aufenthaltserlaubnis nach Absatz 1 oder 2 berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit. 2Die Ausbung einer Erwerbsttigkeit ist innerhalb der Antragsfrist des Absatzes 1 Satz 2 und im Falle der Antragstellung bis zur Entscheidung der Auslnderbehçrde ber den Antrag erlaubt. (5) Die Abstze 1 bis 4 finden entsprechende Anwendung auf einen Auslnder, der aus ei768
§ 38a Aufenthaltserlaubnis fr in anderen Mitgliedstaaten der Europischen Union langfristig Aufenthaltsberechtigte (1) 1Einem Auslnder, der in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten innehat, wird eine Aufenthaltserlaubnis erteilt, wenn er sich lnger als drei Monate im Bundesgebiet aufhalten will. 2§ 8 Abs. 2 ist nicht anzuwenden. (2) Absatz 1 ist nicht anzuwenden auf Auslnder, die 1. von einem Dienstleistungserbringer im Rahmen einer grenzberschreitenden Dienstleistungserbringung entsandt werden, 2. sonst grenzberschreitende Dienstleistungen erbringen wollen oder 3. sich zur Ausbung einer Beschftigung als Saisonarbeitnehmer im Bundesgebiet aufhalten oder im Bundesgebiet eine Ttigkeit als Grenzarbeitnehmer aufnehmen wollen. (3) 1Der Aufenthaltstitel nach Absatz 1 berechtigt nur zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit, wenn die in § 18 Abs. 2, den §§ 19, 20 oder § 21 genannten Voraussetzungen erfllt sind. 2Wird der Aufenthaltstitel nach Absatz 1 fr ein Studium oder fr sonstige Ausbildungszwecke erteilt, sind die §§ 16 und 17 entsprechend anzuwenden. 3In den Fllen des § 17 wird der Aufenthaltstitel ohne Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit erteilt. (4) 1Eine nach Absatz 1 erteilte Aufenthaltserlaubnis darf nur fr hçchstens zwçlf Monate mit einer Nebenbestimmung nach § 39 Abs. 4 versehen werden. 2Der in Satz 1 genannte Zeitraum beginnt mit der erstmaligen Erlaubnis einer Beschftigung bei der Erteilung der Aufenthaltserlaubnis nach Absatz 1. 3Nach Ablauf dieses Zeitraums berechtigt die Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit. www.WALHALLA.de
§§ 39 – 40 Abschnitt 8 Beteiligung der Bundesagentur fr Arbeit § 39 Zustimmung zur Auslnderbeschftigung (1) 1Ein Aufenthaltstitel, der einem Auslnder die Ausbung einer Beschftigung erlaubt, kann nur mit Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit erteilt werden, soweit durch Rechtsverordnung nicht etwas anderes bestimmt ist. 2Die Zustimmung kann erteilt werden, wenn dies in zwischenstaatlichen Vereinbarungen, durch ein Gesetz oder durch Rechtsverordnung bestimmt ist. (2) 1Die Bundesagentur fr Arbeit kann der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis zur Ausbung einer Beschftigung nach § 18 zustimmen, wenn 1. a) sich durch die Beschftigung von Auslndern nachteilige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, insbesondere hinsichtlich der Beschftigungsstruktur, der Regionen und der Wirtschaftszweige, nicht ergeben und b) fr die Beschftigung deutsche Arbeitnehmer sowie Auslnder, die diesen hinsichtlich der Arbeitsaufnahme rechtlich gleichgestellt sind oder andere Auslnder, die nach dem Recht der Europischen Union einen Anspruch auf vorrangigen Zugang zum Arbeitsmarkt haben, nicht zur Verfgung stehen oder 2. sie durch Prfung nach Satz 1 Nr. 1 Buchstabe a und b fr einzelne Berufsgruppen oder fr einzelne Wirtschaftszweige festgestellt hat, dass die Besetzung der offenen Stellen mit auslndischen Bewerbern arbeitsmarkt- und integrationspolitisch verantwortbar ist, und der Auslnder nicht zu ungnstigeren Arbeitsbedingungen als vergleichbare deutsche Arbeitnehmer beschftigt wird. 2Fr die Beschftigung stehen deutsche Arbeitnehmer und diesen gleichgestellte Auslnder auch dann zur Verfgung, wenn sie nur mit Fçrderung der Agentur fr Arbeit vermittelt werden kçnnen. 3Der Arbeitgeber, bei dem www.WALHALLA.de
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
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ein Auslnder beschftigt werden soll, der dafr eine Zustimmung bençtigt, hat der Bundesagentur fr Arbeit Auskunft ber Arbeitsentgelt, Arbeitszeiten und sonstige Arbeitsbedingungen zu erteilen. (3) Absatz 2 gilt auch, wenn bei Aufenthalten zu anderen Zwecken nach den Abschnitten 3, 5, 6 oder 7 eine Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zur Ausbung einer Beschftigung erforderlich ist. (4) Die Zustimmung kann die Dauer und die berufliche Ttigkeit festlegen sowie die Beschftigung auf bestimmte Betriebe oder Bezirke beschrnken. (5) Die Bundesagentur fr Arbeit kann der Erteilung einer Niederlassungserlaubnis nach § 19 zustimmen, wenn sich durch die Beschftigung des Auslnders nachteilige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt nicht ergeben. (6) 1Staatsangehçrigen derjenigen Staaten, die nach dem Vertrag vom 16. April 2003 ber den Beitritt der Tschechischen Republik, der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lettland, der Republik Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, der Republik Slowenien und der Slowakischen Republik zur Europischen Union (BGBl. 2003 II S. 1408) oder nach dem Vertrag vom 25. April 2005 ber den Beitritt der Republik Bulgarien und Rumniens zur Europischen Union (BGBl. 2006 II S. 1146) der Europischen Union beigetreten sind, kann von der Bundesagentur fr Arbeit eine Beschftigung, die eine qualifizierte Berufsausbildung voraussetzt, unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 erlaubt werden, soweit nach Maßgabe dieser Vertrge von den Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft abweichende Regelungen Anwendung finden. 2Ihnen ist Vorrang gegenber zum Zweck der Beschftigung einreisenden Staatsangehçrigen aus Drittstaaten zu gewhren. § 40 Versagungsgrnde (1) Die Zustimmung nach § 39 ist zu versagen, wenn 769
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§§ 41– 43
1. das Arbeitsverhltnis auf Grund einer unerlaubten Arbeitsvermittlung oder Anwerbung zustande gekommen ist oder 2. der Auslnder als Leiharbeitnehmer (§ 1 Abs. 1 des Arbeitnehmerberlassungsgesetzes) ttig werden will. (2) Die Zustimmung kann versagt werden, wenn 1. der Auslnder gegen § 404 Abs. 1 oder 2 Nr. 2 bis 13 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch, § 10 oder § 11 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes oder gegen die §§ 15, 15a oder § 16 Abs. 1 Nr. 2 des Arbeitnehmerberlassungsgesetzes schuldhaft verstoßen hat oder 2. wichtige Grnde in der Person des Auslnders vorliegen.
(2) Das Bundesministerium fr Arbeit und Soziales kann durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates Folgendes bestimmen: 1. die Voraussetzungen und das Verfahren zur Erteilung der Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit; dabei kann auch ein alternatives Verfahren zur Vorrangprfung geregelt werden, 2. Einzelheiten ber die zeitliche, betriebliche, berufliche und regionale Beschrnkung der Zustimmung nach § 39 Abs. 4, 3. Ausnahmen, in denen eine Zustimmung abweichend von § 39 Abs. 2 erteilt werden darf, 4. Beschftigungen, fr die eine Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit nach § 4 Abs. 2 Satz 3 nicht erforderlich ist, 5. Flle, in denen geduldeten Auslndern abweichend von § 4 Abs. 3 Satz 1 eine Beschftigung erlaubt werden kann. (3) Das Bundesministerium fr Arbeit und Soziales kann der Bundesagentur fr Arbeit zur Durchfhrung der Bestimmungen dieses Gesetzes und der hierzu erlassenen Rechtsverordnungen sowie der von den Europischen Gemeinschaften erlassenen Bestimmungen ber den Zugang zum Arbeitsmarkt und der zwischenstaatlichen Vereinbarungen ber die Beschftigung von Arbeitnehmern Weisungen erteilen.
§ 41 Widerruf der Zustimmung Die Zustimmung kann widerrufen werden, wenn der Auslnder zu ungnstigeren Arbeitsbedingungen als vergleichbare deutsche Arbeitnehmer beschftigt wird (§ 39 Abs. 2 Satz 1) oder der Tatbestand des § 40 Abs. 1 oder 2 erfllt ist. § 42 Verordnungsermchtigung und Weisungsrecht (1) Das Bundesministerium fr Arbeit und Soziales kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Folgendes bestimmen: 1. Beschftigungen, fr die eine Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit (§ 17 Satz 1, § 18 Abs. 2 Satz 1, § 19 Abs. 1) nicht erforderlich ist, 2. Berufsgruppen, bei denen nach Maßgabe des § 18 eine Beschftigung auslndischer Erwerbsttiger zugelassen werden kann, und erforderlichenfalls nhere Voraussetzungen fr deren Zulassung auf dem deutschen Arbeitsmarkt, 3. Ausnahmen fr Angehçrige bestimmter Staaten, 4. Ttigkeiten, die fr die Durchfhrung dieses Gesetzes stets oder unter bestimmten Voraussetzungen nicht als Beschftigung anzusehen sind. 770
Kapitel 3 Integration § 43 Integrationskurs (1) Die Integration von rechtmßig auf Dauer im Bundesgebiet lebenden Auslndern in das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Bundesrepublik Deutschland wird gefçrdert und gefordert. (2) 1Eingliederungsbemhungen von Auslndern werden durch ein Grundangebot zur Integration (Integrationskurs) untersttzt. 2Ziel des Integrationskurses ist, den Auslndern die Sprache, die Rechtsordnung, die Kultur und die Geschichte in Deutschland erfolgreich zu vermitteln. 3Auslnder sollen dawww.WALHALLA.de
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§§ 44 – 44a
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
durch mit den Lebensverhltnissen im Bundesgebiet so weit vertraut werden, dass sie ohne die Hilfe oder Vermittlung Dritter in allen Angelegenheiten des tglichen Lebens selbstndig handeln kçnnen. (3) 1Der Integrationskurs umfasst einen Basis- und einen Aufbausprachkurs von jeweils gleicher Dauer zur Erlangung ausreichender Sprachkenntnisse sowie einen Orientierungskurs zur Vermittlung von Kenntnissen der Rechtsordnung, der Kultur und der Geschichte in Deutschland. 2Der Integrationskurs wird vom Bundesamt fr Migration und Flchtlinge koordiniert und durchgefhrt, das sich hierzu privater oder çffentlicher Trger bedienen kann. 3Fr die Teilnahme am Integrationskurs sollen Kosten in angemessenem Umfang unter Bercksichtigung der Leistungsfhigkeit erhoben werden. 4Zur Zahlung ist auch derjenige verpflichtet, der dem Auslnder zur Gewhrung des Lebensunterhalts verpflichtet ist. (4) Die Bundesregierung wird ermchtigt, nhere Einzelheiten des Integrationskurses, insbesondere die Grundstruktur, die Dauer, die Lerninhalte und die Durchfhrung der Kurse, die Vorgaben bezglich der Auswahl und Zulassung der Kurstrger sowie die Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen fr die ordnungsgemße und erfolgreiche Teilnahme und ihre Bescheinigung einschließlich der Kostentragung sowie die erforderliche Datenbermittlung zwischen den beteiligten Stellen durch eine Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates zu regeln. (5) Die Bundesregierung legt dem Deutschen Bundestag zum 1. Juli 2007 einen Erfahrungsbericht zu Durchfhrung und Finanzierung der Integrationskurse vor.
b) zum Zweck des Familiennachzugs (§§ 28, 29, 30, 32, 36), c) aus humanitren Grnden nach § 25 Abs. 1 oder Abs. 2, d) als langfristig Aufenthaltsberechtigter nach § 38a oder 2. ein Aufenthaltstitel nach § 23 Abs. 2 erteilt wird. 2Von einem dauerhaften Aufenthalt ist in der Regel auszugehen, wenn der Auslnder eine Aufenthaltserlaubnis von mehr als einem Jahr erhlt oder seit ber 18 Monaten eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, es sei denn, der Aufenthalt ist vorbergehender Natur. (2) Der Teilnahmeanspruch nach Absatz 1 erlischt zwei Jahre nach Erteilung des den Anspruch begrndenden Aufenthaltstitels oder bei dessen Wegfall. (3) 1Der Anspruch auf Teilnahme am Integrationskurs besteht nicht 1. bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die eine schulische Ausbildung aufnehmen oder ihre bisherige Schullaufbahn in der Bundesrepublik Deutschland fortsetzen, 2. bei erkennbar geringem Integrationsbedarf oder 3. wenn der Auslnder bereits ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgt. 2Die Berechtigung zur Teilnahme am Orientierungskurs bleibt im Falle des Satzes 1 Nr. 3 hiervon unberhrt. (4) 1Ein Auslnder, der einen Teilnahmeanspruch nicht oder nicht mehr besitzt, kann im Rahmen verfgbarer Kurspltze zur Teilnahme zugelassen werden. 2Diese Regelung findet entsprechend auf deutsche Staatsangehçrige Anwendung, wenn sie nicht ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgen und in besonderer Weise integrationsbedrftig sind.
§ 44 Berechtigung zur Teilnahme an einem Integrationskurs (1) 1Einen Anspruch auf die einmalige Teilnahme an einem Integrationskurs hat ein Auslnder, der sich dauerhaft im Bundesgebiet aufhlt, wenn ihm 1. erstmals eine Aufenthaltserlaubnis a) zu Erwerbszwecken (§§ 18, 21), www.WALHALLA.de
§ 44a Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs (1) 1Ein Auslnder ist zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet, wenn 771
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VI.1
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 45
1. er nach § 44 einen Anspruch auf Teilnahme hat und a) sich nicht zumindest auf einfache Art in deutscher Sprache verstndigen kann oder b) zum Zeitpunkt der Erteilung eines Aufenthaltstitels nach § 23 Abs. 2, § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 oder § 30 nicht ber ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache verfgt oder
2. die die Teilnahme an vergleichbaren Bildungsangeboten im Bundesgebiet nachweisen oder 3. deren Teilnahme auf Dauer unmçglich oder unzumutbar ist. (2a) Von der Verpflichtung zur Teilnahme am Orientierungskurs sind Auslnder ausgenommen, die eine Aufenthaltserlaubnis nach § 38a besitzen, wenn sie nachweisen, dass sie bereits in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union zur Erlangung ihrer Rechtsstellung als langfristig Aufenthaltsberechtigte an Integrationsmaßnahmen teilgenommen haben. (3) 1Kommt ein Auslnder seiner Teilnahmepflicht aus von ihm zu vertretenden Grnden nicht nach oder legt er den Abschlusstest nicht erfolgreich ab, weist ihn die zustndige Auslnderbehçrde vor der Verlngerung seiner Aufenthaltserlaubnis auf die mçglichen Auswirkungen seines Handelns (§ 8 Abs. 3, § 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 und 8 dieses Gesetzes, § 10 Abs. 3 des Staatsangehçrigkeitsgesetzes) hin. 2Die Auslnderbehçrde kann den Auslnder mit Mitteln des Verwaltungszwangs zur Erfllung seiner Teilnahmepflicht anhalten. 3Bei Verletzung der Teilnahmepflicht kann der voraussichtliche Kostenbeitrag auch vorab in einer Summe durch Gebhrenbescheid erhoben werden.
2. er Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch bezieht und die Teilnahme am Integrationskurs in einer Eingliederungsvereinbarung nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch vorgesehen ist oder 3. er in besonderer Weise integrationsbedrftig ist und die Auslnderbehçrde ihn zur Teilnahme am Integrationskurs auffordert.
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In den Fllen des Satzes 1 Nr. 1 stellt die Auslnderbehçrde bei der Erteilung des Aufenthaltstitels fest, dass der Auslnder zur Teilnahme verpflichtet ist. 3In den Fllen des Satzes 1 Nr. 2 ist der Auslnder auch zur Teilnahme verpflichtet, wenn der Trger der Grundsicherung fr Arbeitsuchende ihn zur Teilnahme auffordert. 4Der Trger der Grundsicherung fr Arbeitsuchende soll in den Fllen des Satzes 1 Nr. 1 und 3 beim Bezug von Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch fr die Maßnahmen nach § 15 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch der Verpflichtung durch die Auslnderbehçrde im Regelfall folgen. 5Sofern der Trger der Grundsicherung fr Arbeitsuchende im Einzelfall eine abweichende Entscheidung trifft, hat er dies der Auslnderbehçrde mitzuteilen, die die Verpflichtung widerruft. 6Die Verpflichtung ist zu widerrufen, wenn einem Auslnder neben seiner Erwerbsttigkeit eine Teilnahme auch an einem Teilzeitkurs nicht zuzumuten ist. 2
(2) Von der Teilnahmeverpflichtung ausgenommen sind Auslnder, 1. die sich im Bundesgebiet in einer beruflichen oder sonstigen Ausbildung befinden, 772
§ 45 Integrationsprogramm 1Der Integrationskurs soll durch weitere Integrationsangebote des Bundes und der Lnder, insbesondere sozialpdagogische und migrationsspezifische Beratungsangebote, ergnzt werden. 2Das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle entwickelt ein bundesweites Integrationsprogramm, in dem insbesondere die bestehenden Integrationsangebote von Bund, Lndern, Kommunen und privaten Trgern fr Auslnder und Sptaussiedler festgestellt und Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Integrationsangebote vorgelegt werden. 3Bei der Entwicklung des bundesweiten Integrationsprogramms sowie der Erstellung von Informationsmaterialien ber bestehende Integrationsangebote werden die Lnder, die www.WALHALLA.de
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§§ 46 – 48
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
Kommunen und die Auslnderbeauftragten von Bund, Lndern und Kommunen sowie der Beauftragte der Bundesregierung fr Aussiedlerfragen beteiligt. 4Darber hinaus sollen Religionsgemeinschaften, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbnde, die Trger der freien Wohlfahrtspflege sowie sonstige gesellschaftliche Interessenverbnde beteiligt werden.
Bundesrepublik Deutschland zuwiderlaufen kann, 3. gegen die Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere unter Anwendung von Gewalt, verstçßt oder 4. bestimmt ist, Parteien, andere Vereinigungen, Einrichtungen oder Bestrebungen außerhalb des Bundesgebiets zu fçrdern, deren Ziele oder Mittel mit den Grundwerten einer die Wrde des Menschen achtenden staatlichen Ordnung unvereinbar sind. (2) Die politische Bettigung eines Auslnders wird untersagt, soweit sie 1. die freiheitliche demokratische Grundordnung oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefhrdet oder den kodifizierten Normen des Vçlkerrechts widerspricht, 2. Gewaltanwendung als Mittel zur Durchsetzung politischer, religiçser oder sonstiger Belange çffentlich untersttzt, befrwortet oder hervorzurufen bezweckt oder geeignet ist oder 3. Vereinigungen, politische Bewegungen oder Gruppen innerhalb oder außerhalb des Bundesgebiets untersttzt, die im Bundesgebiet Anschlge gegen Personen oder Sachen oder außerhalb des Bundesgebiets Anschlge gegen Deutsche oder deutsche Einrichtungen veranlasst, befrwortet oder angedroht haben.
Kapitel 4 Ordnungsrechtliche Vorschriften § 46 Ordnungsverfgungen (1) Die Auslnderbehçrde kann gegenber einem vollziehbar ausreisepflichtigen Auslnder Maßnahmen zur Fçrderung der Ausreise treffen, insbesondere kann sie den Auslnder verpflichten, den Wohnsitz an einem von ihr bestimmten Ort zu nehmen. (2) 1Einem Auslnder kann die Ausreise in entsprechender Anwendung des § 10 Abs. 1 und 2 des Passgesetzes untersagt werden. 2Im brigen kann einem Auslnder die Ausreise aus dem Bundesgebiet nur untersagt werden, wenn er in einen anderen Staat einreisen will, ohne im Besitz der dafr erforderlichen Dokumente und Erlaubnisse zu sein. 3Das Ausreiseverbot ist aufzuheben, sobald der Grund seines Erlasses entfllt. § 47 Verbot und Beschrnkung der politischen Bettigung (1) 1Auslnder drfen sich im Rahmen der allgemeinen Rechtsvorschriften politisch bettigen. 2Die politische Bettigung eines Auslnders kann beschrnkt oder untersagt werden, soweit sie 1. die politische Willensbildung in der Bundesrepublik Deutschland oder das friedliche Zusammenleben von Deutschen und Auslndern oder von verschiedenen Auslndergruppen im Bundesgebiet, die çffentliche Sicherheit und Ordnung oder sonstige erhebliche Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeintrchtigt oder gefhrdet, 2. den außenpolitischen Interessen oder den vçlkerrechtlichen Verpflichtungen der www.WALHALLA.de
§ 48 Ausweisrechtliche Pflichten (1) Ein Auslnder ist verpflichtet, 1. seinen Pass, seinen Passersatz oder seinen Ausweisersatz und 2. seinen Aufenthaltstitel oder eine Bescheinigung ber die Aussetzung der Abschiebung auf Verlangen den mit dem Vollzug des Auslnderrechts betrauten Behçrden vorzulegen, auszuhndigen und vorbergehend zu berlassen, soweit dies zur Durchfhrung oder Sicherung von Maßnahmen nach diesem Gesetz erforderlich ist. (2) Ein Auslnder, der einen Pass weder besitzt noch in zumutbarer Weise erlangen 773
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§ 49
kann, gengt der Ausweispflicht mit der Bescheinigung ber einen Aufenthaltstitel oder die Aussetzung der Abschiebung, wenn sie mit den Angaben zur Person und einem Lichtbild versehen und als Ausweisersatz bezeichnet ist.
Satz 1 sind nur die Fingerabdrcke, das Lichtbild und die Irisbilder.
(3) 1Besitzt der Auslnder keinen gltigen Pass oder Passersatz, ist er verpflichtet, an der Beschaffung des Identittspapiers mitzuwirken sowie alle Urkunden und sonstigen Unterlagen, die fr die Feststellung seiner Identitt und Staatsangehçrigkeit und fr die Feststellung und Geltendmachung einer Rckfhrungsmçglichkeit in einen anderen Staat von Bedeutung sein kçnnen und in deren Besitz er ist, den mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden auf Verlangen vorzulegen, auszuhndigen und zu berlassen. 2Kommt der Auslnder seiner Verpflichtung nach Satz 1 nicht nach und bestehen tatschliche Anhaltspunkte, dass er im Besitz solcher Unterlagen ist, kçnnen er und die von ihm mitgefhrten Sachen durchsucht werden. 3Der Auslnder hat die Maßnahme zu dulden.
(2) Jeder Auslnder ist verpflichtet, gegenber den mit dem Vollzug des Auslnderrechts betrauten Behçrden auf Verlangen die erforderlichen Angaben zu seinem Alter, seiner Identitt und Staatsangehçrigkeit zu machen und die von der Vertretung des Staates, dessen Staatsangehçrigkeit er besitzt oder vermutlich besitzt, geforderten und mit dem deutschen Recht in Einklang stehenden Erklrungen im Rahmen der Beschaffung von Heimreisedokumenten abzugeben. (3) Bestehen Zweifel ber die Person, das Lebensalter oder die Staatsangehçrigkeit des Auslnders, so sind die zur Feststellung seiner Identitt, seines Lebensalters oder seiner Staatsangehçrigkeit erforderlichen Maßnahmen zu treffen, wenn 1. dem Auslnder die Einreise erlaubt, ein Aufenthaltstitel erteilt oder die Abschiebung ausgesetzt werden soll oder 2. es zur Durchfhrung anderer Maßnahmen nach diesem Gesetz erforderlich ist.
(4) 1Wird nach § 5 Abs. 3 von der Erfllung der Passpflicht (§ 3 Abs. 1) abgesehen, wird ein Ausweisersatz ausgestellt. 2Absatz 3 bleibt hiervon unberhrt.
(4) Die Identitt eines Auslnders ist durch erkennungsdienstliche Maßnahmen zu sichern, wenn eine Verteilung gemß § 15a stattfindet.
§ 49 berprfung, Feststellung und Sicherung der Identitt
(5) Zur Feststellung und Sicherung der Identitt sollen die erforderlichen Maßnahmen durchgefhrt werden,
(1) 1Die mit dem Vollzug dieses Gesetzes betrauten Behçrden drfen unter den Voraussetzungen des § 48 Abs. 1 die auf dem elektronischen Speichermedium eines Dokuments nach § 48 Abs. 1 Nr. 1 gespeicherten biometrischen und sonstigen Daten auslesen, die bençtigten biometrischen Daten beim Inhaber des Dokuments erheben und die biometrischen Daten miteinander vergleichen. 2Darber hinaus sind auch alle anderen Behçrden, an die Daten aus dem Auslnderzentralregister nach den §§ 15 bis 20 des AZR-Gesetzes bermittelt werden, und die Meldebehçrden befugt, Maßnahmen nach Satz 1 zu treffen, soweit sie die Echtheit des Dokuments oder die Identitt des Inhabers berprfen drfen. 3Biometrische Daten nach 774
1. wenn der Auslnder mit einem geflschten oder verflschten Pass oder Passersatz einreisen will oder eingereist ist; 2. wenn sonstige Anhaltspunkte den Verdacht begrnden, dass der Auslnder nach einer Zurckweisung oder Beendigung des Aufenthalts erneut unerlaubt ins Bundesgebiet einreisen will; 3. bei Auslndern, die vollziehbar ausreisepflichtig sind, sofern die Zurckschiebung oder Abschiebung in Betracht kommt; 4. wenn der Auslnder in einen in § 26a Abs. 2 des Asylverfahrensgesetzes genannten Drittstaat zurckgewiesen oder zurckgeschoben wird; www.WALHALLA.de
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§§ 49a – 49b
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
5. bei der Beantragung eines nationalen Visums; 6. bei der Gewhrung von vorbergehendem Schutz nach § 24 sowie in den Fllen der §§ 23 und 29 Abs. 3; 7. wenn ein Versagungsgrund nach § 5 Abs. 4 festgestellt worden ist. (6) 1Maßnahmen im Sinne der Abstze 3 bis 5 mit Ausnahme des Absatzes 5 Nr. 5 sind das Aufnehmen von Lichtbildern, das Abnehmen von Fingerabdrcken, sowie Messungen und hnliche Maßnahmen, einschließlich kçrperlicher Eingriffe, die von einem Arzt nach den Regeln der rztlichen Kunst zum Zweck der Feststellung des Alters vorgenommen werden, wenn kein Nachteil fr die Gesundheit des Auslnders zu befrchten ist. 2Die Maßnahmen sind zulssig bei Auslndern, die das 14. Lebensjahr vollendet haben; Zweifel an der Vollendung des 14. Lebensjahres gehen dabei zu Lasten des Auslnders. 3Zur Feststellung der Identitt sind diese Maßnahmen nur zulssig, wenn die Identitt in anderer Weise, insbesondere durch Anfragen bei anderen Behçrden nicht oder nicht rechtzeitig oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten festgestellt werden kann. (6a) Maßnahmen im Sinne des Absatzes 5 Nr. 5 sind das Aufnehmen von Lichtbildern und das Abnehmen von Fingerabdrcken. (7) 1Zur Bestimmung des Herkunftsstaates oder der Herkunftsregion des Auslnders kann das gesprochene Wort des Auslnders auf Ton- oder Datentrger aufgezeichnet werden. 2Diese Erhebung darf nur erfolgen, wenn der Auslnder vorher darber in Kenntnis gesetzt wurde. (8) Die Identitt eines Auslnders, der das 14. Lebensjahr vollendet hat und in Verbindung mit der unerlaubten Einreise aus einem Drittstaat kommend aufgegriffen und nicht zurckgewiesen wird, ist durch Abnahme der Abdrcke aller zehn Finger zu sichern. (9) Die Identitt eines Auslnders, der das 14. Lebensjahr vollendet hat und sich ohne erforderlichen Aufenthaltstitel im Bundesgebiet aufhlt, ist durch Abnahme der Abdrcke aller zehn Finger zu sichern, wenn Anhalts-
punkte dafr vorliegen, dass er einen Asylantrag in einem Mitgliedstaat der Europischen Gemeinschaften gestellt hat. (10) Der Auslnder hat die Maßnahmen nach den Abstzen 1 und 3 bis 9 zu dulden.
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§ 49a Fundpapier-Datenbank (1) 1Das Bundesverwaltungsamt fhrt eine Datenbank, in der Angaben zu in Deutschland aufgefundenen, von auslndischen çffentlichen Stellen ausgestellten Identifikationspapieren von Staatsangehçrigen der in Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 (ABl. EG Nr. L 81 S. 1) genannten Staaten gespeichert werden (Fundpapier-Datenbank). 2Zweck der Speicherung ist die Feststellung der Identitt oder Staatsangehçrigkeit eines Auslnders und die Ermçglichung der Durchfhrung einer spteren Rckfhrung. (2) 1Ist ein Fundpapier nach Absatz 1 in den Besitz einer çffentlichen Stelle gelangt, bersendet sie es nach Ablauf von sieben Tagen unverzglich dem Bundesverwaltungsamt, sofern 1. sie nicht von einer Verlustanzeige des Inhabers Kenntnis erlangt oder 2. sie nicht den inlndischen Aufenthalt des Inhabers zweifelsfrei ermittelt oder 3. das Fundpapier nicht fr Zwecke des Strafverfahrens oder fr Beweiszwecke in anderen Verfahren bençtigt wird. 2Im Falle des Satzes 1 Nr. 3 bermittelt die çffentliche Stelle die im Fundpapier enthaltenen Angaben nach § 49b Nr. 1 bis 3 an das Bundesverwaltungsamt zur Aufnahme in die Fundpapier-Datenbank. § 49b Inhalt der Fundpapier-Datenbank In der Datei nach § 49a Abs. 1 werden nur folgende Daten gespeichert: 1. Angaben zum Inhaber des Fundpapiers: a) Familienname, Geburtsname, Vornamen, Schreibweise der Namen nach deutschem Recht, b) Geburtsdatum und Geburtsort, c) Geschlecht, d) Staatsangehçrigkeit, 775
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§ 50
e) Grçße, f) Augenfarbe, g) Lichtbild, h) Fingerabdrcke, Angaben zum Fundpapier: a) Art und Nummer, b) ausstellender Staat, c) Ausstellungsort und -datum, d) Gltigkeitsdauer, weitere Angaben: a) Bezeichnung der einliefernden Stelle, b) Angaben zur Aufbewahrung oder Rckgabe, Ablichtungen aller Seiten des Fundpapiers, Ablichtungen der Nachweise der Rckgabe an den ausstellenden Staat.
absehen, diese aufheben oder verkrzen, wenn 1. der Aufenthalt des Auslnders die çffentliche Sicherheit und Ordnung oder sonstige erhebliche Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeintrchtigt oder 2. der Auslnder freiwillig nach der Unterrichtung nach Satz 4 wieder Verbindung zu den Personen nach § 25 Abs. 4a Satz 2 Nr. 2 aufgenommen hat. 4Die Auslnderbehçrde oder eine durch sie beauftragte Stelle unterrichtet den Auslnder ber die geltenden Regelungen, Programme und Maßnahmen fr Opfer von in § 25 Abs. 4a Satz 1 genannten Straftaten. (3) Die Ausreisefrist wird unterbrochen, wenn die Vollziehbarkeit der Ausreisepflicht oder der Abschiebungsandrohung entfllt. (4) Durch die Einreise in einen anderen Mitgliedstaat der Europischen Gemeinschaften gengt der Auslnder seiner Ausreisepflicht nur, wenn ihm Einreise und Aufenthalt dort erlaubt sind. (5) Ein ausreisepflichtiger Auslnder, der seine Wohnung wechseln oder den Bezirk der Auslnderbehçrde fr mehr als drei Tage verlassen will, hat dies der Auslnderbehçrde vorher anzuzeigen. (6) Der Pass oder Passersatz eines ausreisepflichtigen Auslnders soll bis zu dessen Ausreise in Verwahrung genommen werden. (7) 1Ein Auslnder kann zum Zweck der Aufenthaltsbeendigung in den Fahndungshilfsmitteln der Polizei zur Aufenthaltsermittlung und Festnahme ausgeschrieben werden, wenn sein Aufenthalt unbekannt ist. 2Ein ausgewiesener, zurckgeschobener oder abgeschobener Auslnder kann zum Zweck der Einreiseverweigerung zur Zurckweisung und fr den Fall des Antreffens im Bundesgebiet zur Festnahme ausgeschrieben werden. 3Fr Auslnder, die gemß § 15a verteilt worden sind, gilt § 66 des Asylverfahrensgesetzes entsprechend.
Kapitel 5 Beendigung des Aufenthalts
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Abschnitt 1 Begrndung der Ausreisepflicht § 50 Ausreisepflicht (1) Ein Auslnder ist zur Ausreise verpflichtet, wenn er einen erforderlichen Aufenthaltstitel nicht oder nicht mehr besitzt und ein Aufenthaltsrecht nach dem Assoziationsabkommen EWG/Trkei nicht oder nicht mehr besteht. (2) 1Der Auslnder hat das Bundesgebiet unverzglich oder, wenn ihm eine Ausreisefrist gesetzt ist, bis zum Ablauf der Frist zu verlassen. 2Die Ausreisefrist endet sptestens sechs Monate nach dem Eintritt der Unanfechtbarkeit der Ausreisepflicht. 3Sie kann in besonderen Hrtefllen verlngert werden. (2a) 1Liegen der Auslnderbehçrde konkrete Anhaltspunkte dafr vor, dass der Auslnder Opfer einer in § 25 Abs. 4a Satz 1 genannten Straftat wurde, setzt sie eine Ausreisefrist, die so zu bemessen ist, dass er eine Entscheidung ber seine Aussagebereitschaft nach § 25 Abs. 4a Satz 2 Nr. 3 treffen kann. 2Die Ausreisefrist betrgt mindestens einen Monat. 3Die Auslnderbehçrde kann von der Festsetzung einer Ausreisefrist nach Satz 1 776
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§ 51 Beendigung der Rechtmßigkeit des Aufenthalts; Fortgeltung von Beschrnkungen (1) Der Aufenthaltstitel erlischt in folgenden Fllen: 1. Ablauf seiner Geltungsdauer, 2. Eintritt einer auflçsenden Bedingung, 3. Rcknahme des Aufenthaltstitels, 4. Widerruf des Aufenthaltstitels, 5. Ausweisung des Auslnders, 5a. Bekanntgabe einer Abschiebungsandrohung nach § 58a, 6. wenn der Auslnder aus einem seiner Natur nach nicht vorbergehenden Grunde ausreist, 7. wenn der Auslnder ausgereist und nicht innerhalb von sechs Monaten oder einer von der Auslnderbehçrde bestimmten lngeren Frist wieder eingereist ist, 8. wenn ein Auslnder nach Erteilung eines Aufenthaltstitels gemß der §§ 22, 23 oder § 25 Abs. 3 bis 5 einen Asylantrag stellt; ein fr mehrere Einreisen oder mit einer Geltungsdauer von mehr als drei Monaten erteiltes Visum erlischt nicht nach den Nummern 6 und 7. (2) 1Die Niederlassungserlaubnis eines Auslnders, der sich mindestens 15 Jahre rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten hat sowie die Niederlassungserlaubnis seines mit ihm in ehelicher Lebensgemeinschaft lebenden Ehegatten erlçschen nicht nach Absatz 1 Nr. 6 und 7, wenn deren Lebensunterhalt gesichert ist und kein Ausweisungsgrund nach § 54 Nr. 5 bis 7 oder § 55 Abs. 2 Nr. 8 bis 11 vorliegt. 2Die Niederlassungserlaubnis eines mit einem Deutschen in ehelicher Lebensgemeinschaft lebenden Auslnders erlischt nicht nach Absatz 1 Nr. 6 und 7, wenn kein Ausweisungsgrund nach § 54 Nr. 5 bis 7 oder § 55 Abs. 2 Nr. 8 bis 11 vorliegt. 3Zum Nachweis des Fortbestandes der Niederlassungserlaubnis stellt die Auslnderbehçrde am Ort des letzten gewçhnlichen Aufenthalts auf Antrag eine Bescheinigung aus.
(3) Der Aufenthaltstitel erlischt nicht nach Absatz 1 Nr. 7, wenn die Frist lediglich wegen Erfllung der gesetzlichen Wehrpflicht im Heimatstaat berschritten wird und der Auslnder innerhalb von drei Monaten nach der Entlassung aus dem Wehrdienst wieder einreist. (4) Nach Absatz 1 Nr. 7 wird in der Regel eine lngere Frist bestimmt, wenn der Auslnder aus einem seiner Natur nach vorbergehenden Grunde ausreisen will und eine Niederlassungserlaubnis besitzt oder wenn der Aufenthalt außerhalb des Bundesgebiets Interessen der Bundesrepublik Deutschland dient. (5) Die Befreiung vom Erfordernis des Aufenthaltstitels entfllt, wenn der Auslnder ausgewiesen, zurckgeschoben oder abgeschoben wird; § 11 Abs. 1 findet entsprechende Anwendung. (6) Rumliche und sonstige Beschrnkungen und Auflagen nach diesem und nach anderen Gesetzen bleiben auch nach Wegfall des Aufenthaltstitels oder der Aussetzung der Abschiebung in Kraft, bis sie aufgehoben werden oder der Auslnder seiner Ausreisepflicht nach § 50 Abs. 1 bis 4 nachgekommen ist. (7) 1Im Falle der Ausreise eines Asylberechtigten oder eines Auslnders, dem das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge unanfechtbar die Flchtlingseigenschaft zuerkannt hat, erlischt der Aufenthaltstitel nicht, solange er im Besitz eines gltigen, von einer deutschen Behçrde ausgestellten Reiseausweises fr Flchtlinge ist. 2Der Auslnder hat auf Grund seiner Anerkennung als Asylberechtigter oder der unanfechtbaren Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft durch das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge keinen Anspruch auf erneute Erteilung eines Aufenthaltstitels, wenn er das Bundesgebiet verlassen hat und die Zustndigkeit fr die Ausstellung eines Reiseausweises fr Flchtlinge auf einen anderen Staat bergegangen ist. (8) 1Vor der Aufhebung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 38a Abs. 1, vor einer Ausweisung eines Auslnders, der eine solche Auf-
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§ 52
enthaltserlaubnis besitzt und vor dem Erlass einer gegen ihn gerichteten Abschiebungsanordnung nach § 58a gibt die zustndige Behçrde in dem Verfahren nach § 91c Abs. 3 ber das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge dem Mitgliedstaat der Europischen Union, in dem der Auslnder die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten besitzt, Gelegenheit zur Stellungnahme, wenn die Abschiebung in ein Gebiet erwogen wird, in dem diese Rechtsstellung nicht erworben werden kann. 2Geht die Stellungnahme des anderen Mitgliedstaates rechtzeitig ein, wird sie von der zustndigen Behçrde bercksichtigt. (9) 1Die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG erlischt nur, wenn 1. ihre Erteilung wegen Tuschung, Drohung oder Bestechung zurckgenommen wird, 2. der Auslnder ausgewiesen oder ihm eine Abschiebungsanordnung nach § 58a bekannt gegeben wird, 3. sich der Auslnder fr einen Zeitraum von zwçlf aufeinander folgenden Monaten außerhalb des Gebiets aufhlt, in dem die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten erworben werden kann, 4. sich der Auslnder fr einen Zeitraum von sechs Jahren außerhalb des Bundesgebiets aufhlt oder 5. der Auslnder die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union erwirbt. 2Auf die in Satz 1 Nr. 3 und 4 genannten Flle sind die Abstze 2 bis 4 entsprechend anzuwenden.
4. seine Anerkennung als Asylberechtigter oder seine Rechtsstellung als Flchtling erlischt oder unwirksam wird oder 5. die Auslnderbehçrde nach Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 3 Satz 1 feststellt, dass a) die Voraussetzungen des § 60 Abs. 2, 3, 5 oder Abs. 7 nicht oder nicht mehr vorliegen, b) der Auslnder einen der Ausschlussgrnde nach § 25 Abs. 3 Satz 2 Buchstabe a bis d erfllt oder c) in den Fllen des § 42 Satz 1 des Asylverfahrensgesetzes die Feststellung aufgehoben oder unwirksam wird. 2In den Fllen des Satzes 1 Nr. 4 und 5 kann auch der Aufenthaltstitel der mit dem Auslnder in familirer Gemeinschaft lebenden Familienangehçrigen widerrufen werden, wenn diesen kein eigenstndiger Anspruch auf den Aufenthaltstitel zusteht. (2) 1Ein Visum und eine Aufenthaltserlaubnis, die zum Zweck der Beschftigung erteilt wurden, sind zu widerrufen, wenn die Bundesagentur fr Arbeit nach § 41 die Zustimmung zur Ausbung der Beschftigung widerrufen hat. 2Ein Visum und eine Aufenthaltserlaubnis, die nicht zum Zweck der Beschftigung erteilt wurden, sind im Falle des Satzes 1 in dem Umfang zu widerrufen, in dem sie die Beschftigung gestatten. (3) Eine nach § 16 Abs. 1 zum Zweck des Studiums erteilte Aufenthaltserlaubnis kann widerrufen werden, wenn 1. der Auslnder ohne die erforderliche Erlaubnis eine Erwerbsttigkeit ausbt, 2. der Auslnder unter Bercksichtigung der durchschnittlichen Studiendauer an der betreffenden Hochschule im jeweiligen Studiengang und seiner individuellen Situation keine ausreichenden Studienfortschritte macht oder 3. der Auslnder nicht mehr die Voraussetzungen erfllt, unter denen ihm eine Aufenthaltserlaubnis nach § 16 Abs. 1 oder Abs. 6 erteilt werden kçnnte. (4) Eine nach § 20 erteilte Aufenthaltserlaubnis kann widerrufen werden, wenn
§ 52 Widerruf (1) 1Der Aufenthaltstitel des Auslnders kann außer in den Fllen der Abstze 2 bis 7 nur widerrufen werden, wenn 1. er keinen gltigen Pass oder Passersatz mehr besitzt, 2. er seine Staatsangehçrigkeit wechselt oder verliert, 3. er noch nicht eingereist ist, 778
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§§ 53 – 54
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
1. die Forschungseinrichtung, mit welcher der Auslnder eine Aufnahmevereinbarung abgeschlossen hat, ihre Anerkennung verliert, sofern er an einer Handlung beteiligt war, die zum Verlust der Anerkennung gefhrt hat,
2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Auslnder die Ausbung einer Erwerbsttigkeit ohne die nach § 4 Abs. 3 erforderliche Erlaubnis beabsichtigt. 2Wurde das Visum nicht von einer deutschen Auslandsvertretung ausgestellt, unterrichtet die Behçrde, die das Visum widerruft, ber das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge den Ausstellerstaat.
2. der Auslnder bei der Forschungseinrichtung keine Forschung mehr betreibt oder betreiben darf oder 3. der Auslnder nicht mehr die Voraussetzungen erfllt, unter denen ihm eine Aufenthaltserlaubnis nach § 20 erteilt werden kçnnte oder eine Aufnahmevereinbarung mit ihm abgeschlossen werden drfte. (5) Eine Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 4a Satz 1 soll widerrufen werden, wenn 1. der Auslnder nicht bereit war oder nicht mehr bereit ist, im Strafverfahren auszusagen, 2. die in § 25 Abs. 4a Satz 2 Nr. 1 in Bezug genommenen Angaben des Auslnders nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft oder des Strafgerichts mit hinreichender Wahrscheinlichkeit als falsch anzusehen sind, 3. der Auslnder freiwillig wieder Verbindung zu den Personen nach § 25 Abs. 4a Satz 2 Nr. 2 aufgenommen hat, 4. das Strafverfahren, in dem der Auslnder als Zeuge aussagen sollte, eingestellt wurde oder 5. der Auslnder auf Grund sonstiger Umstnde nicht mehr die Voraussetzungen fr die Erteilung eines Aufenthaltstitels nach § 25 Abs. 4a erfllt. (6) Eine Aufenthaltserlaubnis nach § 38a soll widerrufen werden, wenn der Auslnder seine Rechtsstellung als langfristig Aufenthaltsberechtigter in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union verliert. (7) 1Das Schengen-Visum eines Auslnders, der sich mit diesem Visum im Bundesgebiet aufhlt, ist zu widerrufen, wenn 1. der Auslnder ohne die nach § 4 Abs. 3 erforderliche Erlaubnis eine Erwerbsttigkeit ausbt oder www.WALHALLA.de
§ 53 Zwingende Ausweisung Ein Auslnder wird ausgewiesen, wenn er 1. wegen einer oder mehrerer vorstzlicher Straftaten rechtskrftig zu einer Freiheitsoder Jugendstrafe von mindestens drei Jahren verurteilt worden ist oder wegen vorstzlicher Straftaten innerhalb von fnf Jahren zu mehreren Freiheits- oder Jugendstrafen von zusammen mindestens drei Jahren rechtskrftig verurteilt oder bei der letzten rechtskrftigen Verurteilung Sicherungsverwahrung angeordnet worden ist, 2. wegen einer vorstzlichen Straftat nach dem Betubungsmittelgesetz, wegen Landfriedensbruches unter den in § 125a Satz 2 des Strafgesetzbuches genannten Voraussetzungen oder wegen eines im Rahmen einer verbotenen çffentlichen Versammlung oder eines verbotenen Aufzugs begangenen Landfriedensbruches gemß § 125 des Strafgesetzbuches rechtskrftig zu einer Jugendstrafe von mindestens zwei Jahren oder zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und die Vollstreckung der Strafe nicht zur Bewhrung ausgesetzt worden ist oder 3. wegen Einschleusens von Auslndern gemß § 96 oder § 97 rechtskrftig zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und die Vollstreckung der Strafe nicht zur Bewhrung ausgesetzt worden ist. § 54 Ausweisung im Regelfall Ein Auslnder wird in der Regel ausgewiesen, wenn 1. er wegen einer oder mehrerer vorstzlicher Straftaten rechtskrftig zu einer Jugendstrafe von mindestens zwei Jahren 779
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 54a
oder zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und die Vollstreckung der Strafe nicht zur Bewhrung ausgesetzt worden ist, er wegen Einschleusens von Auslndern gemß § 96 oder § 97 rechtskrftig verurteilt worden ist, er den Vorschriften des Betubungsmittelgesetzes zuwider ohne Erlaubnis Betubungsmittel anbaut, herstellt, einfhrt, durchfhrt oder ausfhrt, verußert, an einen anderen abgibt oder in sonstiger Weise in Verkehr bringt oder mit ihnen handelt oder wenn er zu einer solchen Handlung anstiftet oder Beihilfe leistet, er sich im Rahmen einer verbotenen oder aufgelçsten çffentlichen Versammlung oder eines verbotenen oder aufgelçsten Aufzugs an Gewaltttigkeiten gegen Menschen oder Sachen, die aus einer Menschenmenge in einer die çffentliche Sicherheit gefhrdenden Weise mit vereinten Krften begangen werden, als Tter oder Teilnehmer beteiligt, Tatsachen die Schlussfolgerung rechtfertigen, dass er einer Vereinigung angehçrt oder angehçrt hat, die den Terrorismus untersttzt, oder er eine derartige Vereinigung untersttzt oder untersttzt hat; auf zurckliegende Mitgliedschaften oder Untersttzungshandlungen kann die Ausweisung nur gesttzt werden, soweit diese eine gegenwrtige Gefhrlichkeit begrnden, er die freiheitliche demokratische Grundordnung oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland gefhrdet oder sich bei der Verfolgung politischer Ziele an Gewaltttigkeiten beteiligt oder çffentlich zur Gewaltanwendung aufruft oder mit Gewaltanwendung droht, Tatsachen die Schlussfolgerung rechtfertigen, dass er eine in § 89a Abs. 1 des Strafgesetzbuchs bezeichnete schwere staatsgefhrdende Gewalttat gemß § 89a Abs. 2 des Strafgesetzbuchs vorbereitet oder vorbereitet hat; auf zurckliegende Vorbereitungshandlungen kann
die Ausweisung nur gesttzt werden, soweit diese eine besondere und gegenwrtige Gefhrlichkeit begrnden, 6. er in einer Befragung, die der Klrung von Bedenken gegen die Einreise oder den weiteren Aufenthalt dient, der deutschen Auslandsvertretung oder der Auslnderbehçrde gegenber frhere Aufenthalte in Deutschland oder anderen Staaten verheimlicht oder in wesentlichen Punkten falsche oder unvollstndige Angaben ber Verbindungen zu Personen oder Organisationen macht, die der Untersttzung des Terrorismus verdchtig sind; die Ausweisung auf dieser Grundlage ist nur zulssig, wenn der Auslnder vor der Befragung ausdrcklich auf den sicherheitsrechtlichen Zweck der Befragung und die Rechtsfolgen falscher oder unvollstndiger Angaben hingewiesen wurde; oder 7. er zu den Leitern eines Vereins gehçrte, der unanfechtbar verboten wurde, weil seine Zwecke oder seine Ttigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder er sich gegen die verfassungsmßige Ordnung oder den Gedanken der Vçlkerverstndigung richtet. § 54a berwachung ausgewiesener Auslnder aus Grnden der inneren Sicherheit (1) 1Ein Auslnder, gegen den eine vollziehbare Ausweisungsverfgung nach § 54 Nr. 5, 5a oder Nr. 5b oder eine vollziehbare Abschiebungsanordnung nach § 58a besteht, unterliegt der Verpflichtung, sich mindestens einmal wçchentlich bei der fr seinen Aufenthaltsort zustndigen polizeilichen Dienststelle zu melden, soweit die Auslnderbehçrde nichts anderes bestimmt. 2Ist ein Auslnder auf Grund anderer als der in Satz 1 genannten Ausweisungsgrnde vollziehbar ausreisepflichtig, kann eine Satz 1 entsprechende Meldepflicht angeordnet werden, wenn dies zur Abwehr einer Gefahr fr die çffentliche Sicherheit und Ordnung erforderlich ist. www.WALHALLA.de
§ 55
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
(2) Sein Aufenthalt ist auf den Bezirk der Auslnderbehçrde beschrnkt, soweit die Auslnderbehçrde keine abweichenden Festlegungen trifft. (3) Er kann verpflichtet werden, in einem anderen Wohnort oder in bestimmten Unterknften auch außerhalb des Bezirks der Auslnderbehçrde zu wohnen, wenn dies geboten erscheint, um die Fortfhrung von Bestrebungen, die zur Ausweisung gefhrt haben, zu erschweren oder zu unterbinden und die Einhaltung vereinsrechtlicher oder sonstiger gesetzlicher Auflagen und Verpflichtungen besser berwachen zu kçnnen. (4) Um die Fortfhrung von Bestrebungen, die zur Ausweisung gefhrt haben, zu erschweren oder zu unterbinden, kann der Auslnder auch verpflichtet werden, bestimmte Kommunikationsmittel oder -dienste nicht zu nutzen, soweit ihm Kommunikationsmittel verbleiben und die Beschrnkung notwendig ist, um schwere Gefahren fr die innere Sicherheit oder fr Leib und Leben Dritter abzuwehren. (5) 1Die Verpflichtungen nach den Abstzen 1 bis 4 ruhen, wenn sich der Auslnder in Haft befindet. 2Eine Anordnung nach den Abstzen 3 und 4 ist sofort vollziehbar.
1a.
2.
3.
4.
§ 55 Ermessensausweisung (1) Ein Auslnder kann ausgewiesen werden, wenn sein Aufenthalt die çffentliche Sicherheit und Ordnung oder sonstige erhebliche Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeintrchtigt. (2) Ein Auslnder kann nach Absatz 1 insbesondere ausgewiesen werden, wenn er 1. in einem Verwaltungsverfahren, das von Behçrden eines Anwenderstaates des Schengener Durchfhrungsbereinkommens durchgefhrt wurde, im Inoder Ausland a) falsche oder unvollstndige Angaben zur Erlangung eines deutschen Aufenthaltstitels, eines Schengen-Visums, eines Passersatzes, der Zulassung einer Ausnahme von der Passwww.WALHALLA.de
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pflicht oder der Aussetzung der Abschiebung gemacht hat oder b) trotz bestehender Rechtspflicht nicht an Maßnahmen der fr die Durchfhrung dieses Gesetzes oder des Schengener Durchfhrungsbereinkommens zustndigen Behçrden mitgewirkt hat, soweit der Auslnder zuvor auf die Rechtsfolgen solcher Handlungen hingewiesen wurde, gegenber einem Arbeitgeber falsche oder unvollstndige Angaben bei Abschluss eines Arbeitsvertrages gemacht und dadurch eine Niederlassungserlaubnis nach § 19 Abs. 2 Nr. 3 erhalten hat, einen nicht nur vereinzelten oder geringfgigen Verstoß gegen Rechtsvorschriften oder gerichtliche oder behçrdliche Entscheidungen oder Verfgungen begangen oder außerhalb des Bundesgebiets eine Straftat begangen hat, die im Bundesgebiet als vorstzliche Straftat anzusehen ist, gegen eine fr die Ausbung der Gewerbsunzucht geltende Rechtsvorschrift oder behçrdliche Verfgung verstçßt, Heroin, Cocain oder ein vergleichbar gefhrliches Betubungsmittel verbraucht und nicht zu einer erforderlichen seiner Rehabilitation dienenden Behandlung bereit ist oder sich ihr entzieht, durch sein Verhalten die çffentliche Gesundheit gefhrdet oder lngerfristig obdachlos ist, fr sich, seine Familienangehçrigen oder fr sonstige Haushaltsangehçrige Sozialhilfe in Anspruch nimmt, Hilfe zur Erziehung außerhalb der eigenen Familie oder Hilfe fr junge Volljhrige nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch erhlt; das gilt nicht fr einen Minderjhrigen, dessen Eltern oder dessen allein personensorgeberechtigter Elternteil sich rechtmßig im Bundesgebiet aufhalten, a) çffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften ein 781
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§ 56
Verbrechen gegen den Frieden, ein Kriegsverbrechen, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder terroristische Taten von vergleichbarem Gewicht in einer Weise billigt oder dafr wirbt, die geeignet ist, die çffentliche Sicherheit und Ordnung zu stçren, oder b) in einer Weise, die geeignet ist, die çffentliche Sicherheit und Ordnung zu stçren, zum Hass gegen Teile der Bevçlkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkrmaßnahmen gegen sie auffordert oder die Menschenwrde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevçlkerung beschimpft, bçswillig verchtlich macht oder verleumdet,
§ 56 Besonderer Ausweisungsschutz (1) 1Ein Auslnder, der 1. eine Niederlassungserlaubnis besitzt und sich seit mindestens fnf Jahren rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten hat, 1a. eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzt, 2. eine Aufenthaltserlaubnis besitzt und im Bundesgebiet geboren oder als Minderjhriger in das Bundesgebiet eingereist ist und sich mindestens fnf Jahre rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten hat, 3. eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, sich mindestens fnf Jahre rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten hat und mit einem der in den Nummern 1 bis 2 bezeichneten Auslnder in ehelicher oder lebenspartnerschaftlicher Lebensgemeinschaft lebt, 4. mit einem deutschen Familienangehçrigen oder Lebenspartner in familirer oder lebenspartnerschaftlicher Lebensgemeinschaft lebt, 5. als Asylberechtigter anerkannt ist, im Bundesgebiet die Rechtsstellung eines auslndischen Flchtlings genießt oder einen von einer Behçrde der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Reiseausweis nach dem Abkommen vom 28. Juli 1951 ber die Rechtsstellung der Flchtlinge (BGBl. 1953 II S. 559) besitzt, genießt besonderen Ausweisungsschutz. 2Er wird nur aus schwerwiegenden Grnden der çffentlichen Sicherheit und Ordnung ausgewiesen. 3Schwerwiegende Grnde der çffentlichen Sicherheit und Ordnung liegen in der Regel in den Fllen der §§ 53 und 54 Nr. 5 bis 5b und 7 vor. 4Liegen die Voraussetzungen des § 53 vor, so wird der Auslnder in der Regel ausgewiesen. 5Liegen die Voraussetzungen des § 54 vor, so wird ber seine Ausweisung nach Ermessen entschieden. (2) 1ber die Ausweisung eines Heranwachsenden, der im Bundesgebiet aufgewachsen ist und eine Niederlassungserlaubnis besitzt, sowie ber die Ausweisung eines Minderjhrigen, der eine Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis besitzt, wird in den
9. auf ein Kind oder einen Jugendlichen gezielt und andauernd einwirkt, um Hass auf Angehçrige anderer ethnischer Gruppen oder Religionen zu erzeugen oder zu verstrken, 10. eine andere Person in verwerflicher Weise, insbesondere unter Anwendung oder Androhung von Gewalt, davon abhlt, am wirtschaftlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Leben in der Bundesrepublik Deutschland teilzuhaben oder 11. eine andere Person zur Eingehung der Ehe nçtigt oder dies versucht. (3) Bei der Entscheidung ber die Ausweisung sind zu bercksichtigen 1. die Dauer des rechtmßigen Aufenthalts und die schutzwrdigen persçnlichen, wirtschaftlichen und sonstigen Bindungen des Auslnders im Bundesgebiet, 2. die Folgen der Ausweisung fr die Familienangehçrigen oder Lebenspartner des Auslnders, die sich rechtmßig im Bundesgebiet aufhalten und mit ihm in familirer oder lebenspartnerschaftlicher Lebensgemeinschaft leben, 3. die in § 60a Abs. 2 genannten Voraussetzungen fr die Aussetzung der Abschiebung. 782
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§§ 57 – 58
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Fllen der §§ 53 und 54 nach Ermessen entschieden. 2Soweit die Eltern oder der allein personensorgeberechtigte Elternteil des Minderjhrigen sich rechtmßig im Bundesgebiet aufhalten, wird der Minderjhrige nur in den Fllen des § 53 ausgewiesen; ber die Ausweisung wird nach Ermessen entschieden. 3Der Satz 1 ist nicht anzuwenden, wenn der Heranwachsende wegen serienmßiger Begehung nicht unerheblicher vorstzlicher Straftaten, wegen schwerer Straftaten oder einer besonders schweren Straftat rechtskrftig verurteilt worden ist.
einreisen darf, es sei denn, die Ausreisepflicht ist noch nicht vollziehbar. (3) § 60 Abs. 1 bis 5 und 7 bis 9 und § 62 sind entsprechend anzuwenden.
(3) Ein Auslnder, der eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 oder § 29 Abs. 4 besitzt, kann nur unter den Voraussetzungen des § 24 Abs. 2 ausgewiesen werden. (4) 1Ein Auslnder, der einen Asylantrag gestellt hat, kann nur unter der Bedingung ausgewiesen werden, dass das Asylverfahren unanfechtbar ohne Anerkennung als Asylberechtigter oder ohne die Feststellung eines Abschiebungsverbots nach § 60 Abs. 1 abgeschlossen wird. 2Von der Bedingung wird abgesehen, wenn 1. ein Sachverhalt vorliegt, der nach Absatz 1 eine Ausweisung rechtfertigt, oder 2. eine nach den Vorschriften des Asylverfahrensgesetzes erlassene Abschiebungsandrohung vollziehbar geworden ist. Abschnitt 2 Durchsetzung der Ausreisepflicht § 57 Zurckschiebung (1) 1Ein Auslnder, der unerlaubt eingereist ist, soll innerhalb von sechs Monaten nach dem Grenzbertritt zurckgeschoben werden. 2Abweichend hiervon ist die Zurckschiebung zulssig, solange ein anderer Staat auf Grund einer zwischenstaatlichen bernahmevereinbarung zur bernahme des Auslnders verpflichtet ist. (2) Ein ausreisepflichtiger Auslnder, der von einem anderen Staat rckgefhrt oder zurckgewiesen wird, soll unverzglich in einen Staat zurckgeschoben werden, in den er www.WALHALLA.de
§ 58 Abschiebung (1) Der Auslnder ist abzuschieben, wenn die Ausreisepflicht vollziehbar ist und die freiwillige Erfllung der Ausreisepflicht nicht gesichert ist oder aus Grnden der çffentlichen Sicherheit und Ordnung eine berwachung der Ausreise erforderlich erscheint. (2) 1Die Ausreisepflicht ist vollziehbar, wenn der Auslnder 1. unerlaubt eingereist ist, 2. noch nicht die erstmalige Erteilung des erforderlichen Aufenthaltstitels oder noch nicht die Verlngerung beantragt hat und der Aufenthalt nicht nach § 81 Abs. 3 als erlaubt oder der Aufenthaltstitel nach § 81 Abs. 4 nicht als fortbestehend gilt, 3. auf Grund einer Rckfhrungsentscheidung eines anderen Mitgliedstaates der Europischen Union gemß Artikel 3 der Richtlinie 2001/40/EG des Rates vom 28. Mai 2001 ber die gegenseitige Anerkennung von Entscheidungen ber die Rckfhrung von Drittstaatsangehçrigen (ABl. EG Nr. L 149 S. 34) ausreisepflichtig wird, sofern diese von der zustndigen Behçrde anerkannt wird, und eine Ausreisefrist nicht gewhrt wurde oder diese abgelaufen ist. 2Im brigen ist die Ausreisepflicht erst vollziehbar, wenn die Versagung des Aufenthaltstitels oder der sonstige Verwaltungsakt, durch den der Auslnder nach § 50 Abs. 1 ausreisepflichtig wird, vollziehbar ist. (3) Die berwachung der Ausreise ist insbesondere erforderlich, wenn der Auslnder 1. sich auf richterliche Anordnung in Haft oder in sonstigem çffentlichen Gewahrsam befindet, 2. innerhalb der ihm gesetzten Ausreisefrist nicht ausgereist ist, 3. nach § 53 oder § 54 ausgewiesen worden ist, 4. mittellos ist, 783
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§§ 58a – 59
5. keinen Pass oder Passersatz besitzt, 6. gegenber der Auslnderbehçrde zum Zweck der Tuschung unrichtige Angaben gemacht oder die Angaben verweigert hat oder 7. zu erkennen gegeben hat, dass er seiner Ausreisepflicht nicht nachkommen wird.
der rechtzeitigen Antragstellung bis zur Entscheidung des Gerichts ber den Antrag auf vorlufigen Rechtsschutz nicht vollzogen werden.
§ 58a Abschiebungsanordnung (1) 1Die oberste Landesbehçrde kann gegen einen Auslnder auf Grund einer auf Tatsachen gesttzten Prognose zur Abwehr einer besonderen Gefahr fr die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder einer terroristischen Gefahr ohne vorhergehende Ausweisung eine Abschiebungsanordnung erlassen. 2Die Abschiebungsanordnung ist sofort vollziehbar; einer Abschiebungsandrohung bedarf es nicht. (2) 1Das Bundesministerium des Innern kann die bernahme der Zustndigkeit erklren, wenn ein besonderes Interesse des Bundes besteht. 2Die oberste Landesbehçrde ist hierber zu unterrichten. 3Abschiebungsanordnungen des Bundes werden von der Bundespolizei vollzogen. (3) 1Eine Abschiebungsanordnung darf nicht vollzogen werden, wenn die Voraussetzungen fr ein Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 1 bis 8 gegeben sind. 2§ 59 Abs. 2 und 3 ist entsprechend anzuwenden. 3Die Prfung obliegt der ber die Abschiebungsanordnung entscheidenden Behçrde, die nicht an hierzu getroffene Feststellungen aus anderen Verfahren gebunden ist. (4) 1Dem Auslnder ist nach Bekanntgabe der Abschiebungsanordnung unverzglich Gelegenheit zu geben, mit einem Rechtsbeistand seiner Wahl Verbindung aufzunehmen, es sei denn, er hat sich zuvor anwaltlichen Beistands versichert; er ist hierauf, auf die Rechtsfolgen der Abschiebungsanordnung und die gegebenen Rechtsbehelfe hinzuweisen. 2Ein Antrag auf Gewhrung vorlufigen Rechtsschutzes nach der Verwaltungsgerichtsordnung ist innerhalb von sieben Tagen nach Bekanntgabe der Abschiebungsanordnung zu stellen. 3Die Abschiebung darf bis zum Ablauf der Frist nach Satz 2 und im Falle 784
§ 59 Androhung der Abschiebung (1) Die Abschiebung soll schriftlich unter Bestimmung einer Ausreisefrist angedroht werden. (2) In der Androhung soll der Staat bezeichnet werden, in den der Auslnder abgeschoben werden soll, und der Auslnder darauf hingewiesen werden, dass er auch in einen anderen Staat abgeschoben werden kann, in den er einreisen darf oder der zu seiner bernahme verpflichtet ist. (3) 1Dem Erlass der Androhung steht das Vorliegen von Abschiebungsverboten nicht entgegen. 2In der Androhung ist der Staat zu bezeichnen, in den der Auslnder nicht abgeschoben werden darf. 3Stellt das Verwaltungsgericht das Vorliegen eines Abschiebungsverbots fest, so bleibt die Rechtmßigkeit der Androhung im brigen unberhrt. (4) 1Nach dem Eintritt der Unanfechtbarkeit der Abschiebungsandrohung bleiben fr weitere Entscheidungen der Auslnderbehçrde ber die Abschiebung oder die Aussetzung der Abschiebung Umstnde unbercksichtigt, die einer Abschiebung in den in der Abschiebungsandrohung bezeichneten Staat entgegenstehen und die vor dem Eintritt der Unanfechtbarkeit der Abschiebungsandrohung eingetreten sind; sonstige von dem Auslnder geltend gemachte Umstnde, die der Abschiebung oder der Abschiebung in diesen Staat entgegenstehen, kçnnen unbercksichtigt bleiben. 2Die Vorschriften, nach denen der Auslnder die im Satz 1 bezeichneten Umstnde gerichtlich im Wege der Klage oder im Verfahren des vorlufigen Rechtsschutzes nach der Verwaltungsgerichtsordnung geltend machen kann, bleiben unberhrt. (5) 1In den Fllen des § 58 Abs. 3 Nr. 1 bedarf es keiner Fristsetzung; der Auslnder wird aus der Haft oder dem çffentlichen Gewahrsam abgeschoben. 2Die Abschiebung soll www.WALHALLA.de
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§ 60
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mindestens eine Woche vorher angekndigt werden.
staatsangehçrigen oder Staatenlosen als Flchtlinge oder als Personen, die anderweitig internationalen Schutz bençtigen, und ber den Inhalt des zu gewhrenden Schutzes (ABl. EU Nr. L 304 S. 12) ergnzend anzuwenden. 6Wenn der Auslnder sich auf das Abschiebungsverbot nach diesem Absatz beruft, stellt das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge außer in den Fllen des Satzes 2 in einem Asylverfahren fest, ob die Voraussetzungen des Satzes 1 vorliegen und dem Auslnder die Flchtlingseigenschaft zuzuerkennen ist. 7Die Entscheidung des Bundesamtes kann nur nach den Vorschriften des Asylverfahrensgesetzes angefochten werden. (2) Ein Auslnder darf nicht in einen Staat abgeschoben werden, in dem fr diesen Auslnder die konkrete Gefahr besteht, der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Bestrafung unterworfen zu werden. (3) 1Ein Auslnder darf nicht in einen Staat abgeschoben werden, wenn dieser Staat den Auslnder wegen einer Straftat sucht und die Gefahr der Verhngung oder der Vollstreckung der Todesstrafe besteht. 2In diesen Fllen finden die Vorschriften ber die Auslieferung entsprechende Anwendung. (4) Liegt ein fçrmliches Auslieferungsersuchen oder ein mit der Ankndigung eines Auslieferungsersuchens verbundenes Festnahmeersuchen eines anderen Staates vor, darf der Auslnder bis zur Entscheidung ber die Auslieferung nur mit Zustimmung der Behçrde, die nach § 74 des Gesetzes ber die internationale Rechtshilfe in Strafsachen fr die Bewilligung der Auslieferung zustndig ist, in diesen Staat abgeschoben werden. (5) Ein Auslnder darf nicht abgeschoben werden, soweit sich aus der Anwendung der Konvention vom 4. November 1950 zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (BGBl. 1952 II S. 685) ergibt, dass die Abschiebung unzulssig ist. (6) Die allgemeine Gefahr, dass einem Auslnder in einem anderen Staat Strafverfolgung und Bestrafung drohen kçnnen und, soweit sich aus den Abstzen 2 bis 5 nicht etwas anderes ergibt, die konkrete Gefahr
§ 60 Verbot der Abschiebung (1) 1In Anwendung des Abkommens vom 28. Juli 1951 ber die Rechtsstellung der Flchtlinge (BGBl. 1953 II S. 559) darf ein Auslnder nicht in einen Staat abgeschoben werden, in dem sein Leben oder seine Freiheit wegen seiner Rasse, Religion, Staatsangehçrigkeit, seiner Zugehçrigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen seiner politischen berzeugung bedroht ist. 2Dies gilt auch fr Asylberechtigte und Auslnder, denen die Flchtlingseigenschaft unanfechtbar zuerkannt wurde oder die aus einem anderen Grund im Bundesgebiet die Rechtsstellung auslndischer Flchtlinge genießen oder die außerhalb des Bundesgebiets als auslndische Flchtlinge nach dem Abkommen ber die Rechtsstellung der Flchtlinge anerkannt wurden. 3Eine Verfolgung wegen der Zugehçrigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe kann auch dann vorliegen, wenn die Bedrohung des Lebens, der kçrperlichen Unversehrtheit oder der Freiheit allein an das Geschlecht anknpft. 4Eine Verfolgung im Sinne des Satzes 1 kann ausgehen von a) dem Staat, b) Parteien oder Organisationen, die den Staat oder wesentliche Teile des Staatsgebiets beherrschen oder c) nichtstaatlichen Akteuren, sofern die unter den Buchstaben a und b genannten Akteure einschließlich internationaler Organisationen erwiesenermaßen nicht in der Lage oder nicht willens sind, Schutz vor der Verfolgung zu bieten, und dies unabhngig davon, ob in dem Land eine staatliche Herrschaftsmacht vorhanden ist oder nicht, es sei denn, es besteht eine innerstaatliche Fluchtalternative. 5Fr die Feststellung, ob eine Verfolgung nach Satz 1 vorliegt, sind Artikel 4 Abs. 4 sowie die Artikel 7 bis 10 der Richtlinie 2004/83/EG des Rates vom 29. April 2004 ber Mindestnormen fr die Anerkennung und den Status von Drittwww.WALHALLA.de
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§ 60a
einer nach der Rechtsordnung eines anderen Staates gesetzmßigen Bestrafung stehen der Abschiebung nicht entgegen. (7) 1Von der Abschiebung eines Auslnders in einen anderen Staat soll abgesehen werden, wenn dort fr diesen Auslnder eine erhebliche konkrete Gefahr fr Leib, Leben oder Freiheit besteht. 2Von der Abschiebung eines Auslnders in einen anderen Staat ist abzusehen, wenn er dort als Angehçriger der Zivilbevçlkerung einer erheblichen individuellen Gefahr fr Leib oder Leben im Rahmen eines internationalen oder innerstaatlichen bewaffneten Konflikts ausgesetzt ist. 3Gefahren nach Satz 1 oder Satz 2, denen die Bevçlkerung oder die Bevçlkerungsgruppe, der der Auslnder angehçrt, allgemein ausgesetzt ist, sind bei Anordnungen nach § 60a Abs. 1 Satz 1 zu bercksichtigen. (8) 1Absatz 1 findet keine Anwendung, wenn der Auslnder aus schwerwiegenden Grnden als eine Gefahr fr die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland anzusehen ist oder eine Gefahr fr die Allgemeinheit bedeutet, weil er wegen eines Verbrechens oder besonders schweren Vergehens rechtskrftig zu einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren verurteilt worden ist. 2Das Gleiche gilt, wenn der Auslnder die Voraussetzungen des § 3 Abs. 2 des Asylverfahrensgesetzes erfllt. (9) In den Fllen des Absatzes 8 kann einem Auslnder, der einen Asylantrag gestellt hat, abweichend von den Vorschriften des Asylverfahrensgesetzes die Abschiebung angedroht und diese durchgefhrt werden. (10) 1Soll ein Auslnder abgeschoben werden, bei dem die Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen, kann nicht davon abgesehen werden, die Abschiebung anzudrohen und eine angemessene Ausreisefrist zu setzen. 2In der Androhung sind die Staaten zu bezeichnen, in die der Auslnder nicht abgeschoben werden darf. (11) Fr die Feststellung von Abschiebungsverboten nach den Abstzen 2, 3 und 7 Satz 2 gelten Artikel 4 Abs. 4, Artikel 5 Abs. 1 und 2 und die Artikel 6 bis 8 der Richtlinie 2004/83/ EG des Rates vom 29. April 2004 ber Mindestnormen fr die Anerkennung und den
Status von Drittstaatsangehçrigen oder Staatenlosen als Flchtlinge oder als Personen, die anderweitig internationalen Schutz bençtigen, und ber den Inhalt des zu gewhrenden Schutzes (ABl. EU Nr. L 304 S. 12).
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§ 60a Vorbergehende Aussetzung der Abschiebung (Duldung) (1) 1Die oberste Landesbehçrde kann aus vçlkerrechtlichen oder humanitren Grnden oder zur Wahrung politischer Interessen der Bundesrepublik Deutschland anordnen, dass die Abschiebung von Auslndern aus bestimmten Staaten oder von in sonstiger Weise bestimmten Auslndergruppen allgemein oder in bestimmte Staaten fr lngstens sechs Monate ausgesetzt wird. 2Fr einen Zeitraum von lnger als sechs Monaten gilt § 23 Abs. 1. (2) 1Die Abschiebung eines Auslnders ist auszusetzen, solange die Abschiebung aus tatschlichen oder rechtlichen Grnden unmçglich ist und keine Aufenthaltserlaubnis erteilt wird. 2Die Abschiebung eines Auslnders ist auch auszusetzen, wenn seine vorbergehende Anwesenheit im Bundesgebiet fr ein Strafverfahren wegen eines Verbrechens von der Staatsanwaltschaft oder dem Strafgericht fr sachgerecht erachtet wird, weil ohne seine Angaben die Erforschung des Sachverhalts erschwert wre. 3Einem Auslnder kann eine Duldung erteilt werden, wenn dringende humanitre oder persçnliche Grnde oder erhebliche çffentliche Interessen seine vorbergehende weitere Anwesenheit im Bundesgebiet erfordern. (2a) 1Die Abschiebung eines Auslnders wird fr eine Woche ausgesetzt, wenn seine Zurckschiebung oder Abschiebung gescheitert ist, Abschiebungshaft nicht angeordnet wird und die Bundesrepublik Deutschland auf Grund einer Rechtsvorschrift, insbesondere des Artikels 6 Abs. 1 der Richtlinie 2003/110/ EG des Rates vom 25. November 2003 ber die Untersttzung bei der Durchbefçrderung im Rahmen von Rckfhrungsmaßnahmen auf dem Luftweg (ABl. EU Nr. L 321 S. 26), zu seiner Rckbernahme verpflichtet ist. 2Die Aussetzung darf nicht nach Satz 1 verlngert www.WALHALLA.de
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§§ 61– 62
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werden. 3Die Einreise des Auslnders ist zuzulassen. (3) Die Ausreisepflicht eines Auslnders, dessen Abschiebung ausgesetzt ist, bleibt unberhrt. (4) ber die Aussetzung der Abschiebung ist dem Auslnder eine Bescheinigung auszustellen. (5) 1Die Aussetzung der Abschiebung erlischt mit der Ausreise des Auslnders. 2Sie wird widerrufen, wenn die der Abschiebung entgegenstehenden Grnde entfallen. 3Der Auslnder wird unverzglich nach dem Erlçschen ohne erneute Androhung und Fristsetzung abgeschoben, es sei denn, die Aussetzung wird erneuert. 4Ist die Abschiebung lnger als ein Jahr ausgesetzt, ist durch Widerruf vorgesehene Abschiebung mindestens einen Monat vorher anzukndigen; die Ankndigung ist zu wiederholen, wenn die Aussetzung fr mehr als ein Jahr erneuert wurde.
§ 62 Abschiebungshaft (1) 1Ein Auslnder ist zur Vorbereitung der Ausweisung auf richterliche Anordnung in Haft zu nehmen, wenn ber die Ausweisung nicht sofort entschieden werden kann und die Abschiebung ohne die Inhaftnahme wesentlich erschwert oder vereitelt wrde (Vorbereitungshaft). 2Die Dauer der Vorbereitungshaft soll sechs Wochen nicht berschreiten. 3Im Falle der Ausweisung bedarf es fr die Fortdauer der Haft bis zum Ablauf der angeordneten Haftdauer keiner erneuten richterlichen Anordnung. (2) 1Ein Auslnder ist zur Sicherung der Abschiebung auf richterliche Anordnung in Haft zu nehmen (Sicherungshaft), wenn 1. der Auslnder auf Grund einer unerlaubten Einreise vollziehbar ausreisepflichtig ist, 1a. eine Abschiebungsanordnung nach § 58a ergangen ist, diese aber nicht unmittelbar vollzogen werden kann, 2. die Ausreisefrist abgelaufen ist und der Auslnder seinen Aufenthaltsort gewechselt hat, ohne der Auslnderbehçrde eine Anschrift anzugeben, unter der er erreichbar ist, 3. er aus von ihm zu vertretenden Grnden zu einem fr die Abschiebung angekndigten Termin nicht an dem von der Auslnderbehçrde angegebenen Ort angetroffen wurde, 4. er sich in sonstiger Weise der Abschiebung entzogen hat oder 5. der begrndete Verdacht besteht, dass er sich der Abschiebung entziehen will. 2Der Auslnder kann fr die Dauer von lngstens zwei Wochen in Sicherungshaft genommen werden, wenn die Ausreisefrist abgelaufen ist und feststeht, dass die Abschiebung durchgefhrt werden kann. 3Von der Anordnung der Sicherungshaft nach Satz 1 Nr. 1 kann ausnahmsweise abgesehen werden, wenn der Auslnder glaubhaft macht, dass er sich der Abschiebung nicht entziehen will. 4Die Sicherungshaft ist unzulssig, wenn feststeht, dass aus Grnden, die der Auslnder nicht zu vertreten hat, die Ab-
§ 61 Rumliche Beschrnkung; Ausreiseeinrichtungen (1) 1Der Aufenthalt eines vollziehbar ausreisepflichtigen Auslnders ist rumlich auf das Gebiet des Landes beschrnkt. 2Weitere Bedingungen und Auflagen kçnnen angeordnet werden. 3Von der rumlichen Beschrnkung nach Satz 1 kann abgewichen werden, wenn der Auslnder zur Ausbung einer Beschftigung ohne Prfung nach § 39 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 berechtigt ist. (1a) 1In den Fllen des § 60a Abs. 2a wird der Aufenthalt auf den Bezirk der zuletzt zustndigen Auslnderbehçrde im Inland beschrnkt. 2Der Auslnder muss sich nach der Einreise unverzglich dorthin begeben. 3Ist eine solche Behçrde nicht feststellbar, gilt § 15a entsprechend. (2) 1Die Lnder kçnnen Ausreiseeinrichtungen fr vollziehbar ausreisepflichtige Auslnder schaffen. 2In den Ausreiseeinrichtungen soll durch Betreuung und Beratung die Bereitschaft zur freiwilligen Ausreise gefçrdert und die Erreichbarkeit fr Behçrden und Gerichte sowie die Durchfhrung der Ausreise gesichert werden. www.WALHALLA.de
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§§ 63 – 65
schiebung nicht innerhalb der nchsten drei Monate durchgefhrt werden kann. 5Ist die Abschiebung aus Grnden, die der Auslnder zu vertreten hat, gescheitert, bleibt die Anordnung nach Satz 1 bis zum Ablauf der Anordnungsfrist unberhrt. (3) 1Die Sicherungshaft kann bis zu sechs Monaten angeordnet werden. 2Sie kann in Fllen, in denen der Auslnder seine Abschiebung verhindert, um hçchstens zwçlf Monate verlngert werden. 3Eine Vorbereitungshaft ist auf die Gesamtdauer der Sicherungshaft anzurechnen. (4) 1Die fr den Haftantrag zustndige Behçrde kann einen Auslnder ohne vorherige richterliche Anordnung festhalten und vorlufig in Gewahrsam nehmen, wenn 1. der dringende Verdacht fr das Vorliegen der Voraussetzungen nach Absatz 2 Satz 1 besteht, 2. die richterliche Entscheidung ber die Anordnung der Sicherungshaft nicht vorher eingeholt werden kann und 3. der begrndete Verdacht vorliegt, dass sich der Auslnder der Anordnung der Sicherungshaft entziehen will. 2Der Auslnder ist unverzglich dem Richter zur Entscheidung ber die Anordnung der Sicherungshaft vorzufhren.
derspruch und Klage haben keine aufschiebende Wirkung; dies gilt auch hinsichtlich der Festsetzung des Zwangsgeldes. (3) 1Das Zwangsgeld gegen den Befçrderungsunternehmer betrgt fr jeden Auslnder, den er einer Verfgung nach Absatz 2 zuwider befçrdert, mindestens 1000 und hçchstens 5000 Euro. 2Das Zwangsgeld kann durch das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle festgesetzt und beigetrieben werden. (4) Das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle kann mit Befçrderungsunternehmern Regelungen zur Umsetzung der in Absatz 1 genannten Pflicht vereinbaren.
Kapitel 6 Haftung und Gebhren § 63 Pflichten der Befçrderungsunternehmer (1) Ein Befçrderungsunternehmer darf Auslnder nur in das Bundesgebiet befçrdern, wenn sie im Besitz eines erforderlichen Passes und eines erforderlichen Aufenthaltstitels sind. (2) 1Das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung einem Befçrderungsunternehmer untersagen, Auslnder entgegen Absatz 1 in das Bundesgebiet zu befçrdern und fr den Fall der Zuwiderhandlung ein Zwangsgeld androhen. 2Wi788
§ 64 Rckbefçrderungspflicht der Befçrderungsunternehmer (1) Wird ein Auslnder zurckgewiesen, so hat ihn der Befçrderungsunternehmer, der ihn an die Grenze befçrdert hat, unverzglich außer Landes zu bringen. (2) 1Die Verpflichtung nach Absatz 1 besteht fr die Dauer von drei Jahren hinsichtlich der Auslnder, die ohne erforderlichen Pass, Passersatz oder erforderlichen Aufenthaltstitel in das Bundesgebiet befçrdert werden und die bei der Einreise nicht zurckgewiesen werden, weil sie sich auf politische Verfolgung oder die in § 60 Abs. 2, 3, 5 oder Abs. 7 bezeichneten Umstnde berufen. 2Sie erlischt, wenn dem Auslnder ein Aufenthaltstitel nach diesem Gesetz erteilt wird. (3) Der Befçrderungsunternehmer hat den Auslnder auf Verlangen der mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden in den Staat, der das Reisedokument ausgestellt hat oder aus dem er befçrdert wurde, oder in einen sonstigen Staat zu bringen, in dem seine Einreise gewhrleistet ist. § 65 Pflichten der Flughafenunternehmer Der Unternehmer eines Verkehrsflughafens ist verpflichtet, auf dem Flughafengelnde geeignete Unterknfte zur Unterbringung von Auslndern, die nicht im Besitz eines erwww.WALHALLA.de
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§§ 66 – 67
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forderlichen Passes oder eines erforderlichen Visums sind, bis zum Vollzug der grenzpolizeilichen Entscheidung ber die Einreise bereitzustellen.
bung gefhrdet wre. 3Zur Sicherung der Ausreisekosten kçnnen Rckflugscheine und sonstige Fahrausweise beschlagnahmt werden, die im Besitz eines Auslnders sind, der zurckgewiesen, zurckgeschoben, ausgewiesen oder abgeschoben werden soll oder dem Einreise und Aufenthalt nur wegen der Stellung eines Asylantrages gestattet wird.
§ 66 Kostenschuldner; Sicherheitsleistung (1) Kosten, die durch die Durchsetzung einer rumlichen Beschrnkung, die Zurckweisung, Zurckschiebung oder Abschiebung entstehen, hat der Auslnder zu tragen. (2) Neben dem Auslnder haftet fr die in Absatz 1 bezeichneten Kosten, wer sich gegenber der Auslnderbehçrde oder der Auslandsvertretung verpflichtet hat, fr die Ausreisekosten des Auslnders aufzukommen. (3) 1In den Fllen des § 64 Abs. 1 und 2 haftet der Befçrderungsunternehmer neben dem Auslnder fr die Kosten der Rckbefçrderung des Auslnders und fr die Kosten, die von der Ankunft des Auslnders an der Grenzbergangsstelle bis zum Vollzug der Entscheidung ber die Einreise entstehen. 2Ein Befçrderungsunternehmer, der schuldhaft einer Verfgung nach § 63 Abs. 2 zuwiderhandelt, haftet neben dem Auslnder fr sonstige Kosten, die in den Fllen des § 64 Abs. 1 durch die Zurckweisung und in den Fllen des § 64 Abs. 2 durch die Abschiebung entstehen. (4) 1Fr die Kosten der Abschiebung oder Zurckschiebung haftet, wer den Auslnder als Arbeitnehmer beschftigt hat, wenn diesem die Ausbung der Erwerbsttigkeit nach den Vorschriften dieses Gesetzes nicht erlaubt war. 2In gleicher Weise haftet, wer eine nach § 96 strafbare Handlung begeht. 3Der Auslnder haftet fr die Kosten nur, soweit sie von dem anderen Kostenschuldner nicht beigetrieben werden kçnnen. (5) 1Von dem Kostenschuldner kann eine Sicherheitsleistung verlangt werden. 2Die Anordnung einer Sicherheitsleistung des Auslnders oder des Kostenschuldners nach Absatz 4 Satz 1 und 2 kann von der Behçrde, die sie erlassen hat, ohne vorherige Vollstreckungsanordnung und Fristsetzung vollstreckt werden, wenn andernfalls die Erhewww.WALHALLA.de
§ 67 Umfang der Kostenhaftung (1) Die Kosten der Abschiebung, Zurckschiebung, Zurckweisung und der Durchsetzung einer rumlichen Beschrnkung umfassen 1. die Befçrderungs- und sonstigen Reisekosten fr den Auslnder innerhalb des Bundesgebiets und bis zum Zielort außerhalb des Bundesgebiets, 2. die bei der Vorbereitung und Durchfhrung der Maßnahme entstehenden Verwaltungskosten einschließlich der Kosten fr die Abschiebungshaft und der bersetzungs- und Dolmetscherkosten und die Ausgaben fr die Unterbringung, Verpflegung und sonstige Versorgung des Auslnders sowie 3. smtliche durch eine erforderliche Begleitung des Auslnders entstehenden Kosten einschließlich der Personalkosten. (2) Die Kosten, fr die der Befçrderungsunternehmer nach § 66 Abs. 3 Satz 1 haftet, umfassen 1. die in Absatz 1 Nr. 1 bezeichneten Kosten, 2. die bis zum Vollzug der Entscheidung ber die Einreise entstehenden Verwaltungskosten und Ausgaben fr die Unterbringung, Verpflegung und sonstige Versorgung des Auslnders und bersetzungsund Dolmetscherkosten und 3. die in Absatz 1 Nr. 3 bezeichneten Kosten, soweit der Befçrderungsunternehmer nicht selbst die erforderliche Begleitung des Auslnders bernimmt. (3) 1Die in den Abstzen 1 und 2 genannten Kosten werden von der nach § 71 zustndigen Behçrde durch Leistungsbescheid in Hçhe der tatschlich entstandenen Kosten erhoben. 2Hinsichtlich der Berechnung der 789
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Personalkosten gelten die allgemeinen Grundstze zur Berechnung von Personalkosten der çffentlichen Hand.
des Dritten Buches Sozialgesetzbuch bleibt unberhrt. (2) 1Die Bundesregierung bestimmt durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die gebhrenpflichtigen Tatbestnde und die Gebhrenstze sowie Gebhrenbefreiungen und -ermßigungen, insbesondere fr Flle der Bedrftigkeit. 2Das Verwaltungskostengesetz findet Anwendung, soweit dieses Gesetz keine abweichenden Vorschriften enthlt. (3) Die in der Rechtsverordnung bestimmten Gebhren drfen folgende Hçchststze nicht bersteigen: 1. fr die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis: 80 Euro, 2. fr die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis: 200 Euro, 2a. fr die Erteilung einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG: 200 Euro, 3. fr die Verlngerung einer Aufenthaltserlaubnis: 40 Euro, 4. fr die Erteilung eines nationalen Visums und die Ausstellung eines Passersatzes und eines Ausweisersatzes: 100 Euro, 5. fr die Erteilung eines Schengen-Visums: 210 Euro, 6. fr die Erteilung eines Schengen-Sammelvisums: 60 Euro und 1 Euro pro Person, 6a. fr die Anerkennung einer Forschungseinrichtung zum Abschluss von Aufnahmevereinbarungen nach § 20: 200 Euro, 7. fr sonstige Amtshandlungen: 30 Euro, 8. fr Amtshandlungen zu Gunsten Minderjhriger: die Hlfte der fr die Amtshandlung bestimmten Gebhr. (4) 1Fr die Erteilung eines nationalen Visums und eines Passersatzes an der Grenze darf ein Zuschlag von hçchstens 25 Euro erhoben werden. 2Fr eine auf Wunsch des Antragstellers außerhalb der Dienstzeit vorgenommene Amtshandlung darf ein Zuschlag von hçchstens 30 Euro erhoben werden. 3Gebhrenzuschlge kçnnen auch fr die Amtshandlungen gegenber einem Staatsangehçrigen festgesetzt werden, dessen Heimat-
§ 68 Haftung fr Lebensunterhalt (1) 1Wer sich der Auslnderbehçrde oder einer Auslandsvertretung gegenber verpflichtet hat, die Kosten fr den Lebensunterhalt eines Auslnders zu tragen, hat smtliche çffentlichen Mittel zu erstatten, die fr den Lebensunterhalt des Auslnders einschließlich der Versorgung mit Wohnraum und der Versorgung im Krankheitsfalle und bei Pflegebedrftigkeit aufgewendet werden, auch soweit die Aufwendungen auf einem gesetzlichen Anspruch des Auslnders beruhen. 2Aufwendungen, die auf einer Beitragsleistung beruhen, sind nicht zu erstatten.
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(2) 1Die Verpflichtung nach Absatz 1 Satz 1 bedarf der Schriftform. 2Sie ist nach Maßgabe des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes vollstreckbar. 3Der Erstattungsanspruch steht der çffentlichen Stelle zu, die die çffentlichen Mittel aufgewendet hat. (3) Die Auslandsvertretung unterrichtet unverzglich die Auslnderbehçrde ber eine Verpflichtung nach Absatz 1 Satz 1. (4) 1Die Auslnderbehçrde unterrichtet, wenn sie Kenntnis von der Aufwendung nach Absatz 1 zu erstattender çffentlicher Mittel erlangt, unverzglich die çffentliche Stelle, der der Erstattungsanspruch zusteht, ber die Verpflichtung nach Absatz 1 Satz 1 und erteilt ihr alle fr die Geltendmachung und Durchsetzung des Erstattungsanspruchs erforderlichen Ausknfte. 2Der Empfnger darf die Daten nur zum Zweck der Erstattung der fr den Auslnder aufgewendeten çffentlichen Mittel sowie der Versagung weiterer Leistungen verwenden. § 69 Gebhren (1) 1Fr Amtshandlungen nach diesem Gesetz und den zur Durchfhrung dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen werden Gebhren und Auslagen erhoben. 2Satz 1 gilt nicht fr Amtshandlungen der Bundesagentur fr Arbeit nach den §§ 39 bis 42. 3§ 287 790
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§§ 70 – 71 staat von Deutschen fr entsprechende Amtshandlungen hçhere als die nach Absatz 2 festgesetzten Gebhren erhebt. 4Die Stze 2 und 3 gelten nicht fr die Erteilung oder Verlngerung eines Schengen-Visums. 5Bei der Festsetzung von Gebhrenzuschlgen kçnnen die in Absatz 3 bestimmten Hçchststze berschritten werden. (5) 1Die Rechtsverordnung nach Absatz 2 kann vorsehen, dass fr die Beantragung gebhrenpflichtiger Amtshandlungen eine Bearbeitungsgebhr erhoben wird. 2Die Bearbeitungsgebhr fr die Beantragung einer Niederlassungserlaubnis oder einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG darf hçchstens die Hlfte der fr ihre Erteilung zu erhebenden Gebhr betragen. 3Die Gebhr ist auf die Gebhr fr die Amtshandlung anzurechnen. 4Sie wird auch im Falle der Rcknahme des Antrages und der Versagung der beantragten Amtshandlung nicht zurckgezahlt. (6) 1Die Rechtsverordnung nach Absatz 2 kann fr die Einlegung eines Widerspruchs Gebhren vorsehen, die hçchstens betragen drfen: 1. fr den Widerspruch gegen die Ablehnung eines Antrages auf Vornahme einer gebhrenpflichtigen Amtshandlung: die Hlfte der fr diese vorgesehenen Gebhr, 2. fr den Widerspruch gegen eine sonstige Amtshandlung: 55 Euro. 2Soweit der Widerspruch Erfolg hat, ist die Gebhr auf die Gebhr fr die vorzunehmende Amtshandlung anzurechnen und im brigen zurckzuzahlen. § 70 Verjhrung (1) Die Ansprche auf die in § 67 Abs. 1 und 2 genannten Kosten verjhren sechs Jahre nach Eintritt der Flligkeit. (2) Die Verjhrung von Ansprchen nach den §§ 66 und 69 wird neben den Fllen des § 20 Abs. 3 des Verwaltungskostengesetzes auch unterbrochen, solange sich der Kostenschuldner nicht im Bundesgebiet aufhlt oder sein Aufenthalt im Bundesgebiet deshalb nicht festgestellt werden kann, weil er einer gesetzlichen Meldepflicht oder Anzeigepflicht nicht nachgekommen ist. www.WALHALLA.de
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Kapitel 7 Verfahrensvorschriften Abschnitt 1 Zustndigkeiten § 71 Zustndigkeit (1) 1Fr aufenthalts- und passrechtliche Maßnahmen und Entscheidungen nach diesem Gesetz und nach auslnderrechtlichen Bestimmungen in anderen Gesetzen sind die Auslnderbehçrden zustndig. 2Die Landesregierung oder die von ihr bestimmte Stelle kann bestimmen, dass fr einzelne Aufgaben nur eine oder mehrere bestimmte Auslnderbehçrden zustndig sind. (2) Im Ausland sind fr Pass- und Visaangelegenheiten die vom Auswrtigen Amt ermchtigten Auslandsvertretungen zustndig. (3) Die mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden sind zustndig fr 1. die Zurckweisung, die Zurckschiebung an der Grenze, die Befristung der Wirkungen auf Grund der von ihnen vorgenommenen Zurckschiebungen nach § 11 Abs. 1 und 2 sowie die Rckfhrungen von Auslndern aus anderen und in andere Staaten und, soweit es zur Vornahme dieser Maßnahmen erforderlich ist, die Festnahme und die Beantragung von Haft, 2. die Erteilung eines Visums und die Ausstellung eines Passersatzes nach § 14 Abs. 2 sowie die Aussetzung der Abschiebung nach § 60a Abs. 2a, 3. den Widerruf eines Visums a) im Falle der Zurckweisung oder Zurckschiebung, b) auf Ersuchen der Auslandsvertretung, die das Visum erteilt hat, oder c) auf Ersuchen der Auslnderbehçrde, die der Erteilung des Visums zugestimmt hat, sofern diese ihrer Zustimmung bedurfte, 4. das Ausreiseverbot und die Maßnahmen nach § 66 Abs. 5 an der Grenze, 5. die Prfung an der Grenze, ob Befçrderungsunternehmer und sonstige Dritte die 791
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Vorschriften dieses Gesetzes und die auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Verordnungen und Anordnungen beachtet haben, 6. sonstige auslnderrechtliche Maßnahmen und Entscheidungen, soweit sich deren Notwendigkeit an der Grenze ergibt und sie vom Bundesministerium des Innern hierzu allgemein oder im Einzelfall ermchtigt sind, 7. die Beschaffung von Heimreisedokumenten fr Auslnder einzelner Staaten im Wege der Amtshilfe, 8. die Erteilung von in Rechtsvorschriften der Europischen Union vorgesehenen Vermerken und Bescheinigungen vom Datum und Ort der Einreise ber die Außengrenze eines Mitgliedstaates, der den SchengenBesitzstand vollstndig anwendet; die Zustndigkeit der Auslnderbehçrden oder anderer durch die Lnder bestimmter Stellen wird hierdurch nicht ausgeschlossen. (4) 1Fr die erforderlichen Maßnahmen nach den §§ 48 und 49 Abs. 2 bis 9 sind die Auslnderbehçrden, die mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden und, soweit es zur Erfllung ihrer Aufgaben nach Absatz 5 erforderlich ist, die Polizeien der Lnder zustndig. 2In den Fllen des § 49 Abs. 4 sind auch die Behçrden zustndig, die die Verteilung nach § 15a veranlassen. 3In den Fllen des § 49 Abs. 5 Nr. 5 sind die vom Auswrtigen Amt ermchtigten Auslandsvertretungen zustndig. (5) Fr die Zurckschiebung sowie die Durchsetzung der Verlassenspflicht des § 12 Abs. 3 und die Durchfhrung der Abschiebung und, soweit es zur Vorbereitung und Sicherung dieser Maßnahmen erforderlich ist, die Festnahme und Beantragung der Haft sind auch die Polizeien der Lnder zustndig. (6) Das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle entscheidet im Benehmen mit dem Auswrtigen Amt ber die Anerkennung von Pssen und Passersatzpapieren (§ 3 Abs. 1); die Entscheidun-
gen ergehen als Allgemeinverfgung und kçnnen im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gegeben werden.
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§ 71a Zustndigkeit und Unterrichtung (1) 1Verwaltungsbehçrden im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten sind in den Fllen des § 98 Abs. 2a und 3 Nr. 1 die Behçrden der Zollverwaltung. 2Sie arbeiten bei der Verfolgung und Ahndung mit den in § 2 Abs. 2 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes genannten Behçrden zusammen. (2) 1Die Behçrden der Zollverwaltung unterrichten das Gewerbezentralregister ber ihre einzutragenden rechtskrftigen Bußgeldbescheide nach § 98 Abs. 2a und 3 Nr. 1. 2Dies gilt nur, sofern die Geldbuße mehr als 200 Euro betrgt. (3) 1Gerichte, Strafverfolgungs- und Strafvollstreckungsbehçrden sollen den Behçrden der Zollverwaltung Erkenntnisse aus sonstigen Verfahren, die aus ihrer Sicht zur Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten nach § 98 Abs. 2a und 3 Nr. 1 erforderlich sind, bermitteln, soweit nicht fr die bermittelnde Stelle erkennbar ist, dass schutzwrdige Interessen des Betroffenen oder anderer Verfahrensbeteiligter an dem Ausschluss der bermittlung berwiegen. 2Dabei ist zu bercksichtigen, wie gesichert die zu bermittelnden Erkenntnisse sind. § 72 Beteiligungserfordernisse (1) 1Eine Betretenserlaubnis (§ 11 Abs. 2) darf nur mit Zustimmung der fr den vorgesehenen Aufenthaltsort zustndigen Auslnderbehçrde erteilt werden. 2Die Behçrde, die den Auslnder ausgewiesen, abgeschoben oder zurckgeschoben hat, ist in der Regel zu beteiligen. (2) ber das Vorliegen eines zielstaatsbezogenen Abschiebungsverbots nach § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 und das Vorliegen eines Ausschlusstatbestandes nach § 25 Abs. 3 Satz 2 Buchstabe a bis d entscheidet die Auslnderbehçrde nur nach vorheriger Beteiligung des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge. www.WALHALLA.de
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(3) 1Rumliche Beschrnkungen, Auflagen und Bedingungen, Befristungen nach § 11 Abs. 1 Satz 3, Anordnungen nach § 47 und sonstige Maßnahmen gegen einen Auslnder, der nicht im Besitz eines erforderlichen Aufenthaltstitels ist, drfen von einer anderen Behçrde nur im Einvernehmen mit der Behçrde gendert oder aufgehoben werden, die die Maßnahme angeordnet hat. 2Satz 1 findet keine Anwendung, wenn der Aufenthalt des Auslnders nach den Vorschriften des Asylverfahrensgesetzes auf den Bezirk der anderen Auslnderbehçrde beschrnkt ist.
§ 73 Sonstige Beteiligungserfordernisse im Visumverfahren und bei der Erteilung von Aufenthaltstiteln (1) 1Daten, die im Visumverfahren von der deutschen Auslandsvertretung oder von der fr die Entgegennahme des Visumantrags zustndigen Auslandsvertretung eines anderen Schengen-Staates zur visumantragstellenden Person, zum Einlader und zu Personen, die durch Abgabe einer Verpflichtungserklrung oder in anderer Weise die Sicherung des Lebensunterhalts garantieren, oder zu sonstigen Referenzpersonen im Inland erhoben werden, kçnnen ber die zustndige Stelle zur Feststellung von Versagungsgrnden nach § 5 Abs. 4 oder zur Prfung von sonstigen Sicherheitsbedenken an den Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt fr Verfassungsschutz, den Militrischen Abschirmdienst, das Bundeskriminalamt und das Zollkriminalamt bermittelt werden. 2Das Verfahren nach § 21 des Auslnderzentralregistergesetzes bleibt unberhrt. 3In den Fllen des § 14 Abs. 2 kann die jeweilige mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragte Behçrde die im Visumverfahren erhobenen Daten an die in Satz 1 genannten Behçrden bermitteln. (2) Die Auslnderbehçrden kçnnen zur Feststellung von Versagungsgrnden gemß § 5 Abs. 4 oder zur Prfung von sonstigen Sicherheitsbedenken vor der Erteilung oder Verlngerung eines Aufenthaltstitels oder einer Duldung oder Aufenthaltsgestattung die bei ihnen gespeicherten personenbezogenen Daten zu den betroffenen Personen ber das Bundesverwaltungsamt an den Bundesnachrichtendienst, den Militrischen Abschirmdienst und das Zollkriminalamt sowie an das Landesamt fr Verfassungsschutz und das Landeskriminalamt oder die zustndigen Behçrden der Polizei bermitteln. (3) 1Die in den Abstzen 1 und 2 genannten Sicherheitsbehçrden und Nachrichtendienste teilen der anfragenden Stelle unverzglich mit, ob Versagungsgrnde nach § 5 Abs. 4 oder sonstige Sicherheitsbedenken vorliegen. 2Werden den in Satz 1 genannten Behçrden whrend des Gltigkeitszeitraums des Auf-
(4) 1Ein Auslnder, gegen den çffentliche Klage erhoben oder ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet ist, darf nur im Einvernehmen mit der zustndigen Staatsanwaltschaft ausgewiesen und abgeschoben werden. 2Ein Auslnder, der zu schtzende Person im Sinne des Zeugenschutz-Harmonisierungsgesetzes ist, darf nur im Einvernehmen mit der Zeugenschutzdienststelle ausgewiesen oder abgeschoben werden. (5) § 45 des Achten Buches Sozialgesetzbuch gilt nicht fr Ausreiseeinrichtungen und Einrichtungen, die der vorbergehenden Unterbringung von Auslndern dienen, denen aus vçlkerrechtlichen, humanitren oder politischen Grnden eine Aufenthaltserlaubnis erteilt oder bei denen die Abschiebung ausgesetzt wird. (6) 1Vor einer Entscheidung ber die Erteilung, die Verlngerung oder den Widerruf eines Aufenthaltstitels nach § 25 Abs. 4a und die Festlegung, Aufhebung oder Verkrzung einer Ausreisefrist nach § 50 Abs. 2a ist die fr das in § 25 Abs. 4a in Bezug genommene Strafverfahren zustndige Staatsanwaltschaft oder das mit ihm befasste Strafgericht zu beteiligen, es sei denn, es liegt ein Fall des § 87 Abs. 5 Nr. 1 vor. 2Sofern der Auslnderbehçrde die zustndige Staatsanwaltschaft noch nicht bekannt ist, beteiligt sie vor einer Entscheidung ber die Festlegung, Aufhebung oder Verkrzung einer Ausreisefrist nach § 50 Abs. 2a die fr den Aufenthaltsort zustndige Polizeibehçrde. www.WALHALLA.de
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§§ 74 – 75
enthaltstitels Versagungsgrnde nach § 5 Abs. 4 oder sonstige Sicherheitsbedenken bekannt, teilen sie dies der zustndigen Auslnderbehçrde oder der zustndigen Auslandsvertretung unverzglich mit. 3Die in Satz 1 genannten Behçrden drfen die mit der Anfrage bermittelten Daten speichern und nutzen, soweit dies zur Erfllung ihrer gesetzlichen Aufgaben erforderlich ist. 4bermittlungsregelungen nach anderen Gesetzen bleiben unberhrt. (4) Das Bundesministerium des Innern bestimmt im Einvernehmen mit dem Auswrtigen Amt und unter Bercksichtigung der aktuellen Sicherheitslage durch allgemeine Verwaltungsvorschrift, in welchen Fllen gegenber Staatsangehçrigen bestimmter Staaten sowie Angehçrigen von in sonstiger Weise bestimmten Personengruppen von der Ermchtigung des Absatzes 1 Gebrauch gemacht wird.
schen und diplomatischen Vertretungen vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreiten Personen gehçrt.
§ 74 Beteiligung des Bundes; Weisungsbefugnis (1) Ein Visum kann zur Wahrung politischer Interessen des Bundes mit der Maßgabe erteilt werden, dass die Verlngerung des Visums und die Erteilung eines anderen Aufenthaltstitels nach Ablauf der Geltungsdauer des Visums sowie die Aufhebung und nderung von Auflagen, Bedingungen und sonstigen Beschrnkungen, die mit dem Visum verbunden sind, nur im Benehmen oder Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern oder der von ihm bestimmten Stelle vorgenommen werden drfen. (2) Die Bundesregierung kann Einzelweisungen zur Ausfhrung dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen erteilen, wenn 1. die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder sonstige erhebliche Interessen der Bundesrepublik Deutschland es erfordern, 2. durch auslnderrechtliche Maßnahmen eines Landes erhebliche Interessen eines anderen Landes beeintrchtigt werden, 3. eine Auslnderbehçrde einen Auslnder ausweisen will, der zu den bei konsulari794
Abschnitt 1a Durchbefçrderung § 74a Durchbefçrderung von Auslndern 1Auslndische Staaten drfen Auslnder aus ihrem Hoheitsgebiet ber das Bundesgebiet in einen anderen Staat zurckfhren oder aus einem anderen Staat ber das Bundesgebiet wieder in ihr Hoheitsgebiet zurckbernehmen, wenn ihnen dies von den zustndigen Behçrden gestattet wurde (Durchbefçrderung). 2Die Durchbefçrderung erfolgt auf der Grundlage zwischenstaatlicher Vereinbarungen und Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft. 3Zentrale Behçrde nach Artikel 4 Abs. 5 der Richtlinie 2003/110/EG ist die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 des Bundespolizeigesetzes bestimmte Bundespolizeibehçrde. 4Der durchbefçrderte Auslnder hat die erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit seiner Durchbefçrderung zu dulden. Abschnitt 2 Bundesamt fr Migration und Flchtlinge § 75 Aufgaben Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge hat unbeschadet der Aufgaben nach anderen Gesetzen folgende Aufgaben: 1. Koordinierung der Informationen ber den Aufenthalt zum Zweck der Erwerbsttigkeit zwischen den Auslnderbehçrden, der Bundesagentur fr Arbeit und der fr Pass- und Visaangelegenheiten vom Auswrtigen Amt ermchtigten deutschen Auslandsvertretungen; 2. a) Entwicklung von Grundstruktur und Lerninhalten des Integrationskurses nach § 43 Abs. 3, b) deren Durchfhrung und www.WALHALLA.de
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c) Maßnahmen nach § 9 Abs. 5 des Bundesvertriebenengesetzes; fachliche Zuarbeit fr die Bundesregierung auf dem Gebiet der Integrationsfçrderung und der Erstellung von Informationsmaterial ber Integrationsangebote von Bund, Lndern und Kommunen fr Auslnder und Sptaussiedler; Betreiben wissenschaftlicher Forschungen ber Migrationsfragen (Begleitforschung) zur Gewinnung analytischer Aussagen fr die Steuerung der Zuwanderung; Zusammenarbeit mit den Verwaltungsbehçrden der Mitgliedstaaten der Europischen Union als Nationale Kontaktstelle und zustndige Behçrde nach Artikel 27 der Richtlinie 2001/55/EG, Artikel 25 der Richtlinie 2003/109/EG und Artikel 8 Abs. 3 der Richtlinie 2004/114/ EG sowie fr Mitteilungen nach § 52 Abs. 7 Satz 2; Fhrung des Registers nach § 91a; Gewhrung der Auszahlungen der nach den Programmen zur Fçrderung der freiwilligen Rckkehr bewilligten Mittel; die Durchfhrung des Aufnahmeverfahrens nach § 23 Abs. 2 und die Verteilung der nach § 23 sowie der nach § 22 Satz 2 aufgenommenen Auslnder auf die Lnder; Durchfhrung einer migrationsspezifischen Beratung nach § 45 Satz 1, soweit sie nicht durch andere Stellen wahrgenommen wird; hierzu kann es sich privater oder çffentlicher Trger bedienen; Anerkennung von Forschungseinrichtungen zum Abschluss von Aufnahmevereinbarungen nach § 20; hierbei wird das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge durch einen Beirat fr Forschungsmigration untersttzt; Koordinierung der Informationsbermittlung und Auswertung von Erkenntnissen der Bundesbehçrden, insbesondere des Bundeskriminalamtes und des Bundesamtes fr Verfassungsschutz, zu Auslndern, bei denen wegen Gefhrdung der
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çffentlichen Sicherheit auslnder-, asyloder staatsangehçrigkeitsrechtliche Maßnahmen in Betracht kommen. § 76 (weggefallen) Abschnitt 3 Verwaltungsverfahren § 77 Schriftform; Ausnahme von Formerfordernissen (1) 1Der Verwaltungsakt, durch den ein Passersatz, ein Ausweisersatz oder ein Aufenthaltstitel versagt, rumlich oder zeitlich beschrnkt oder mit Bedingungen und Auflagen versehen wird, sowie die Ausweisung und die Aussetzung der Abschiebung bedrfen der Schriftform. 2Das Gleiche gilt fr Beschrnkungen des Aufenthalts nach § 12 Abs. 4, die Anordnungen nach den §§ 47 und 54a sowie den Widerruf von Verwaltungsakten nach diesem Gesetz. 3Einem Verwaltungsakt, mit dem eine Aufenthaltserlaubnis, eine Niederlassungserlaubnis oder eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG versagt wird, ist eine Erklrung beizufgen, durch die der Auslnder ber den Rechtsbehelf, der gegen den Verwaltungsakt gegeben ist, ber die Stelle, bei der dieser Rechtsbehelf einzulegen ist, und ber die einzuhaltende Frist belehrt wird. (2) Die Versagung und die Beschrnkung eines Visums und eines Passersatzes vor der Einreise bedrfen keiner Begrndung und Rechtsbehelfsbelehrung; die Versagung an der Grenze bedarf auch nicht der Schriftform. § 78 Vordrucke fr Aufenthaltstitel, Ausweisersatz und Bescheinigungen (1) 1Der Aufenthaltstitel wird nach einheitlichem Vordruckmuster ausgestellt, das eine Seriennummer und eine Zone fr das automatische Lesen enthlt. 2Das Vordruckmuster enthlt folgende Angaben: 1. Name und Vorname des Inhabers, 2. Gltigkeitsdauer, 3. Ausstellungsort und -datum, 4. Art des Aufenthaltstitels, 795
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5. Ausstellungsbehçrde, 6. Seriennummer des zugehçrigen Passes oder Passersatzpapiers, 7. Anmerkungen. (2) Wird der Aufenthaltstitel als eigenstndiges Dokument ausgestellt, werden folgende zustzliche Informationsfelder vorgesehen: 1. Tag und Ort der Geburt, 2. Staatsangehçrigkeit, 3. Geschlecht, 4. Anmerkungen, 5. Anschrift des Inhabers. (3) 1Der Aufenthaltstitel kann neben dem Lichtbild und der eigenhndigen Unterschrift weitere biometrische Merkmale von Fingern oder Hnden oder Gesicht des Inhabers enthalten. 2Das Lichtbild, die Unterschrift und die weiteren biometrischen Merkmale drfen auch in mit Sicherheitsverfahren verschlsselter Form in den Aufenthaltstitel eingebracht werden. 3Auch die in den Abstzen 1 und 2 aufgefhrten Angaben ber die Person drfen in mit Sicherheitsverfahren verschlsselter Form in den Aufenthaltstitel eingebracht werden. (4) Die Zone fr das automatische Lesen enthlt folgende Angaben: 1. Familienname und Vorname, 2. Geburtsdatum, 3. Geschlecht, 4. Staatsangehçrigkeit, 5. Art des Aufenthaltstitels, 6. Seriennummer des Vordrucks, 7. ausstellender Staat, 8. Gltigkeitsdauer, 9. Prfziffern. (5) ffentliche Stellen kçnnen die in der Zone fr das automatische Lesen enthaltenen Daten zur Erfllung ihrer gesetzlichen Aufgaben speichern, bermitteln und nutzen. (6) 1Der Ausweisersatz enthlt eine Seriennummer und eine Zone fr das automatische Lesen. 2In dem Vordruckmuster kçnnen neben der Bezeichnung von Ausstellungsbehçrde, Ausstellungsort und -datum, Gltigkeitszeitraum bzw. -dauer, Name und Vorname
des Inhabers, Aufenthaltsstatus sowie Nebenbestimmungen folgende Angaben ber die Person des Inhabers vorgesehen sein:
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1. Tag und Ort der Geburt, 2. Staatsangehçrigkeit, 3. Geschlecht, 4. Grçße, 5. Farbe der Augen, 6. Anschrift des Inhabers, 7. Lichtbild, 8. eigenhndige Unterschrift, 9. weitere biometrische Merkmale von Fingern oder Hnden oder Gesicht, 10. Hinweis, dass die Personalangaben auf den eigenen Angaben des Auslnders beruhen. Das Lichtbild, die Unterschrift und die weiteren biometrischen Merkmale drfen auch in mit Sicherheitsverfahren verschlsselter Form in den Ausweisersatz eingebracht werden. 4Die Abstze 4 und 5 gelten entsprechend. 3
(7) 1Die Bescheinigungen nach § 60a Abs. 4 und § 81 Abs. 5 werden nach einheitlichem Vordruckmuster ausgestellt, das eine Seriennummer enthlt und mit einer Zone fr das automatische Lesen versehen sein kann. 2Die Bescheinigung darf im brigen nur die in Absatz 6 bezeichneten Daten enthalten sowie den Hinweis, dass der Auslnder mit ihr nicht der Passpflicht gengt. 3Die Abstze 4 und 5 gelten entsprechend. § 79 Entscheidung ber den Aufenthalt (1) 1ber den Aufenthalt von Auslndern wird auf der Grundlage der im Bundesgebiet bekannten Umstnde und zugnglichen Erkenntnisse entschieden. 2ber das Vorliegen der Voraussetzungen des § 60 Abs. 2 bis 7 entscheidet die Auslnderbehçrde auf der Grundlage der ihr vorliegenden und im Bundesgebiet zugnglichen Erkenntnisse und, soweit es im Einzelfall erforderlich ist, der den Behçrden des Bundes außerhalb des Bundesgebiets zugnglichen Erkenntnisse. (2) 1Beantragt ein Auslnder, www.WALHALLA.de
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1. gegen den wegen des Verdachts einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit ermittelt wird oder
(4) Die gesetzlichen Vertreter eines Auslnders, der das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat, und sonstige Personen, die an Stelle der gesetzlichen Vertreter den Auslnder im Bundesgebiet betreuen, sind verpflichtet, fr den Auslnder die erforderlichen Antrge auf Erteilung und Verlngerung des Aufenthaltstitels und auf Erteilung und Verlngerung des Passes, des Passersatzes und des Ausweisersatzes zu stellen.
2. der in einem Verfahren, welches die Anfechtung der Vaterschaft nach § 1600 Abs. 1 Nr. 5 des Brgerlichen Gesetzbuchs zum Gegenstand hat, Partei, Beigeladener, Beteiligter oder gesetzlicher Vertreter des Kindes ist, die Erteilung oder Verlngerung eines Aufenthaltstitels, ist die Entscheidung ber den Aufenthaltstitel bis zum Abschluss des Verfahrens, im Falle einer gerichtlichen Entscheidung bis zu deren Rechtskraft auszusetzen, es sei denn, ber den Aufenthaltstitel kann ohne Rcksicht auf den Ausgang des Verfahrens entschieden werden. 2Im Fall des § 1600 Abs. 1 Nr. 5 des Brgerlichen Gesetzbuchs ist das Verfahren ab Eingang der Mitteilung nach § 87 Abs. 6 oder nach § 90 Abs. 5 auszusetzen. § 80 Handlungsfhigkeit Minderjhriger (1) Fhig zur Vornahme von Verfahrenshandlungen nach diesem Gesetz ist ein Auslnder, der das 16. Lebensjahr vollendet hat, sofern er nicht nach Maßgabe des Brgerlichen Gesetzbuchs geschftsunfhig oder im Falle seiner Volljhrigkeit in dieser Angelegenheit zu betreuen und einem Einwilligungsvorbehalt zu unterstellen wre. (2) 1Die mangelnde Handlungsfhigkeit eines Minderjhrigen steht seiner Zurckweisung und Zurckschiebung nicht entgegen. 2Das Gleiche gilt fr die Androhung und Durchfhrung der Abschiebung in den Herkunftsstaat, wenn sich sein gesetzlicher Vertreter nicht im Bundesgebiet aufhlt oder dessen Aufenthaltsort im Bundesgebiet unbekannt ist. (3) 1Bei der Anwendung dieses Gesetzes sind die Vorschriften des Brgerlichen Gesetzbuchs dafr maßgebend, ob ein Auslnder als minderjhrig oder volljhrig anzusehen ist. 2Die Geschftsfhigkeit und die sonstige rechtliche Handlungsfhigkeit eines nach dem Recht seines Heimatstaates volljhrigen Auslnders bleiben davon unberhrt. www.WALHALLA.de
§ 81 Beantragung des Aufenthaltstitels (1) Ein Aufenthaltstitel wird einem Auslnder nur auf seinen Antrag erteilt, soweit nichts anderes bestimmt ist. (2) 1Ein Aufenthaltstitel, der nach Maßgabe der Rechtsverordnung nach § 99 Abs. 1 Nr. 2 nach der Einreise eingeholt werden kann, ist unverzglich nach der Einreise oder innerhalb der in der Rechtsverordnung bestimmten Frist zu beantragen. 2Fr ein im Bundesgebiet geborenes Kind, dem nicht von Amts wegen ein Aufenthaltstitel zu erteilen ist, ist der Antrag innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt zu stellen. (3) 1Beantragt ein Auslnder, der sich rechtmßig im Bundesgebiet aufhlt, ohne einen Aufenthaltstitel zu besitzen, die Erteilung eines Aufenthaltstitels, gilt sein Aufenthalt bis zur Entscheidung der Auslnderbehçrde als erlaubt. 2Wird der Antrag versptet gestellt, gilt ab dem Zeitpunkt der Antragstellung bis zur Entscheidung der Auslnderbehçrde die Abschiebung als ausgesetzt. (4) Beantragt ein Auslnder die Verlngerung seines Aufenthaltstitels oder die Erteilung eines anderen Aufenthaltstitels, gilt der bisherige Aufenthaltstitel vom Zeitpunkt seines Ablaufs bis zur Entscheidung der Auslnderbehçrde als fortbestehend. (5) Dem Auslnder ist eine Bescheinigung ber die Wirkung seiner Antragstellung (Fiktionsbescheinigung) auszustellen. § 82 Mitwirkung des Auslnders (1) 1Der Auslnder ist verpflichtet, seine Belange und fr ihn gnstige Umstnde, soweit sie nicht offenkundig oder bekannt sind, unter Angabe nachprfbarer Umstnde unver797
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§§ 83 – 84
zglich geltend zu machen und die erforderlichen Nachweise ber seine persçnlichen Verhltnisse, sonstige erforderliche Bescheinigungen und Erlaubnisse sowie sonstige erforderliche Nachweise, die er erbringen kann, unverzglich beizubringen. 2Die Auslnderbehçrde kann ihm dafr eine angemessene Frist setzen. 3Sie setzt ihm eine solche Frist, wenn sie die Bearbeitung eines Antrags auf Erteilung eines Aufenthaltstitels wegen fehlender oder unvollstndiger Angaben aussetzt, und benennt dabei die nachzuholenden Angaben. 4Nach Ablauf der Frist geltend gemachte Umstnde und beigebrachte Nachweise kçnnen unbercksichtigt bleiben. (2) Absatz 1 findet im Widerspruchsverfahren entsprechende Anwendung. (3) 1Der Auslnder soll auf seine Pflichten nach Absatz 1 sowie seine wesentlichen Rechte und Pflichten nach diesem Gesetz, insbesondere die Verpflichtungen aus den §§ 44a, 48, 49 und 81 und die Mçglichkeit der Antragstellung nach § 11 Abs. 1 Satz 3 hingewiesen werden. 2Im Falle der Fristsetzung ist er auf die Folgen der Fristversumung hinzuweisen. (4) 1Soweit es zur Vorbereitung und Durchfhrung von Maßnahmen nach diesem Gesetz und nach auslnderrechtlichen Bestimmungen in anderen Gesetzen erforderlich ist, kann angeordnet werden, dass ein Auslnder bei der zustndigen Behçrde sowie den Vertretungen oder ermchtigten Bediensteten des Staates, dessen Staatsangehçrigkeit er vermutlich besitzt, persçnlich erscheint sowie eine rztliche Untersuchung zur Feststellung der Reisefhigkeit durchgefhrt wird. 2Kommt der Auslnder einer Anordnung nach Satz 1 nicht nach, kann sie zwangsweise durchgesetzt werden. 3§ 40 Abs. 1 und 2, die §§ 41, 42 Abs. 1 Satz 1 und 3 des Bundespolizeigesetzes finden entsprechende Anwendung. (5) 1Der Auslnder, fr den nach diesem Gesetz, dem Asylverfahrensgesetz oder den zur Durchfhrung dieser Gesetze erlassenen Bestimmungen ein Dokument nach einheitlichem Vordruckmuster ausgestellt werden soll, hat auf Verlangen
1. ein aktuelles Lichtbild nach Maßgabe einer nach § 99 Abs. 1 Nr. 13 erlassenen Rechtsverordnung vorzulegen oder bei der Aufnahme eines solchen Lichtbildes mitzuwirken und 2. bei der Abnahme seiner Fingerabdrcke mitzuwirken. 2Das Lichtbild und die Fingerabdrcke drfen in Dokumente nach Satz 1 eingebracht und von den zustndigen Behçrden zur Sicherung und einer spteren Feststellung der Identitt verarbeitet und genutzt werden.
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§ 83 Beschrnkung der Anfechtbarkeit (1) 1Die Versagung eines Visums zu touristischen Zwecken sowie eines Visums und eines Passersatzes an der Grenze sind unanfechtbar. 2Der Auslnder wird bei der Versagung eines Visums und eines Passersatzes an der Grenze auf die Mçglichkeit einer Antragstellung bei der zustndigen Auslandsvertretung hingewiesen. (2) Gegen die Versagung der Aussetzung der Abschiebung findet kein Widerspruch statt. § 84 Wirkungen von Widerspruch und Klage (1) Widerspruch und Klage gegen 1. die Ablehnung eines Antrages auf Erteilung oder Verlngerung des Aufenthaltstitels, 2. die Auflage nach § 61 Abs. 1 Satz 1, in einer Ausreiseeinrichtung Wohnung zu nehmen, 3. die nderung oder Aufhebung einer Nebenbestimmung, die die Ausbung einer Beschftigung betrifft, 4. den Widerruf des Aufenthaltstitels des Auslnders nach § 52 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 in den Fllen des § 75 Satz 2 des Asylverfahrensgesetzes, 5. den Widerruf oder die Rcknahme der Anerkennung von Forschungseinrichtungen fr den Abschluss von Aufnahmevereinbarungen nach § 20 sowie 6. den Widerruf eines Schengen-Visums nach § 52 Abs. 7 haben keine aufschiebende Wirkung. www.WALHALLA.de
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§§ 85 – 87
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
(2) 1Widerspruch und Klage lassen unbeschadet ihrer aufschiebenden Wirkung die Wirksamkeit der Ausweisung und eines sonstigen Verwaltungsaktes, der die Rechtmßigkeit des Aufenthalts beendet, unberhrt. 2Fr Zwecke der Aufnahme oder Ausbung einer Erwerbsttigkeit gilt der Aufenthaltstitel als fortbestehend, solange die Frist zur Erhebung des Widerspruchs oder der Klage noch nicht abgelaufen ist, whrend eines gerichtlichen Verfahrens ber einen zulssigen Antrag auf Anordnung oder Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung oder solange der eingelegte Rechtsbehelf aufschiebende Wirkung hat. 3Eine Unterbrechung der Rechtmßigkeit des Aufenthalts tritt nicht ein, wenn der Verwaltungsakt durch eine behçrdliche oder unanfechtbare gerichtliche Entscheidung aufgehoben wird.
nannten Stellen auf Ersuchen mitzuteilen, soweit dies fr die dort genannten Zwecke erforderlich ist. (2) 1ffentliche Stellen haben unverzglich die zustndige Auslnderbehçrde zu unterrichten, wenn sie im Zusammenhang mit der Erfllung ihrer Aufgaben Kenntnis erlangen von 1. dem Aufenthalt eines Auslnders, der keinen erforderlichen Aufenthaltstitel besitzt und dessen Abschiebung nicht ausgesetzt ist, 2. dem Verstoß gegen eine rumliche Beschrnkung, 3. einem sonstigen Ausweisungsgrund oder 4. konkreten Tatsachen, die die Annahme rechtfertigen, dass die Voraussetzungen fr ein behçrdliches Anfechtungsrecht nach § 1600 Abs. 1 Nr. 5 des Brgerlichen Gesetzbuchs vorliegen; in den Fllen der Nummern 1 und 2 und sonstiger nach diesem Gesetz strafbarer Handlungen kann statt der Auslnderbehçrde die zustndige Polizeibehçrde unterrichtet werden, wenn eine der in § 71 Abs. 5 bezeichneten Maßnahmen in Betracht kommt; die Polizeibehçrde unterrichtet unverzglich die Auslnderbehçrde; das Jugendamt ist zur Mitteilung nach der Nummer 4 nur verpflichtet, soweit dadurch die Erfllung der eigenen Aufgaben nicht gefhrdet wird. 2ffentliche Stellen sollen unverzglich die zustndige Auslnderbehçrde unterrichten, wenn sie im Zusammenhang mit der Erfllung ihrer Aufgaben Kenntnis erlangen von einer besonderen Integrationsbedrftigkeit im Sinne einer nach § 43 Abs. 4 erlassenen Rechtsverordnung. 3Die Auslandsvertretungen bermitteln der zustndigen Auslnderbehçrde personenbezogene Daten eines Auslnders, die geeignet sind, dessen Identitt oder Staatsangehçrigkeit festzustellen, wenn sie davon Kenntnis erlangen, dass die Daten fr die Durchsetzung der vollziehbaren Ausreisepflicht gegenber dem Auslnder gegenwrtig von Bedeutung sein kçnnen. (3) 1Die Beauftragte der Bundesregierung fr Migration, Flchtlinge und Integration ist
§ 85 Berechnung von Aufenthaltszeiten Unterbrechungen der Rechtmßigkeit des Aufenthalts bis zu einem Jahr kçnnen außer Betracht bleiben. Abschnitt 4 Datenschutz § 86 Erhebung personenbezogener Daten 1Die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden drfen zum Zweck der Ausfhrung dieses Gesetzes und auslnderrechtlicher Bestimmungen in anderen Gesetzen personenbezogene Daten erheben, soweit dies zur Erfllung ihrer Aufgaben nach diesem Gesetz und nach auslnderrechtlichen Bestimmungen in anderen Gesetzen erforderlich ist. 2Daten im Sinne von § 3 Abs. 9 des Bundesdatenschutzgesetzes sowie entsprechender Vorschriften der Datenschutzgesetze der Lnder drfen erhoben werden, soweit dies im Einzelfall zur Aufgabenerfllung erforderlich ist. § 87 bermittlungen an Auslnderbehçrden (1) ffentliche Stellen haben ihnen bekannt gewordene Umstnde den in § 86 Satz 1 gewww.WALHALLA.de
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nach den Abstzen 1 und 2 zu Mitteilungen ber einen diesem Personenkreis angehçrenden Auslnder nur verpflichtet, soweit dadurch die Erfllung der eigenen Aufgaben nicht gefhrdet wird. 2Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung bestimmen, dass Auslnderbeauftragte des Landes und Auslnderbeauftragte von Gemeinden nach den Abstzen 1 und 2 zu Mitteilungen ber einen Auslnder, der sich rechtmßig in dem Land oder der Gemeinde aufhlt oder der sich bis zum Erlass eines die Rechtmßigkeit des Aufenthalts beendenden Verwaltungsaktes rechtmßig dort aufgehalten hat, nur nach Maßgabe des Satzes 1 verpflichtet sind. (4) 1Die fr die Einleitung und Durchfhrung eines Straf- oder eines Bußgeldverfahrens zustndigen Stellen haben die zustndige Auslnderbehçrde unverzglich ber die Einleitung des Verfahrens sowie die Verfahrenserledigungen bei der Staatsanwaltschaft, bei Gericht oder bei der fr die Verfolgung und Ahndung der Ordnungswidrigkeit zustndigen Verwaltungsbehçrde unter Angabe der gesetzlichen Vorschriften zu unterrichten. 2Satz 1 gilt entsprechend fr die Einleitung eines Auslieferungsverfahrens gegen einen Auslnder. 3Satz 1 gilt nicht fr Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit, die nur mit einer Geldbuße bis zu eintausend Euro geahndet werden kann, sowie fr Verfahren wegen einer Zuwiderhandlung im Sinne des § 24 des Straßenverkehrsgesetzes oder wegen einer fahrlssigen Zuwiderhandlung im Sinne des § 24a des Straßenverkehrsgesetzes. 4Die Zeugenschutzdienststelle unterrichtet die zustndige Auslnderbehçrde unverzglich ber Beginn und Ende des Zeugenschutzes fr einen Auslnder. (5) Die nach § 72 Abs. 6 zu beteiligenden Stellen haben den Auslnderbehçrden 1. von Amts wegen Umstnde mitzuteilen, die einen Widerruf eines nach § 25 Abs. 4a erteilten Aufenthaltstitels oder die Verkrzung oder Aufhebung einer nach § 50 Abs. 2a gewhrten Ausreisefrist rechtfertigen und 2. von Amts wegen Angaben zur zustndigen Stelle oder zum bergang der Zu-
stndigkeit mitzuteilen, sofern in einem Strafverfahren eine Beteiligung nach § 72 Abs. 6 erfolgte oder eine Mitteilung nach Nummer 1 gemacht wurde. (6) In den Fllen des § 1600 Abs. 1 Nr. 5 des Brgerlichen Gesetzbuchs besteht gegenber der Auslnderbehçrde oder der Auslandsvertretung eine Mitteilungspflicht 1. der anfechtungsberechtigten Behçrde ber die Vorbereitung oder Erhebung einer Klage oder die Entscheidung, dass von einer Klage abgesehen wird und 2. der Familiengerichte ber die gerichtliche Entscheidung.
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§ 88 bermittlungen bei besonderen gesetzlichen Verwendungsregelungen (1) Eine bermittlung personenbezogener Daten und sonstiger Angaben nach § 87 unterbleibt, soweit besondere gesetzliche Verwendungsregelungen entgegenstehen. (2) Personenbezogene Daten, die von einem Arzt oder anderen in § 203 Abs. 1 Nr. 1, 2, 4 bis 6 und Abs. 3 des Strafgesetzbuches genannten Personen einer çffentlichen Stelle zugnglich gemacht worden sind, drfen von dieser bermittelt werden, 1. wenn der Auslnder die çffentliche Gesundheit gefhrdet und besondere Schutzmaßnahmen zum Ausschluss der Gefhrdung nicht mçglich sind oder von dem Auslnder nicht eingehalten werden oder 2. soweit die Daten fr die Feststellung erforderlich sind, ob die in § 55 Abs. 2 Nr. 4 bezeichneten Voraussetzungen vorliegen. (3) 1Personenbezogene Daten, die nach § 30 der Abgabenordnung dem Steuergeheimnis unterliegen, drfen bermittelt werden, wenn der Auslnder gegen eine Vorschrift des Steuerrechts einschließlich des Zollrechts und des Monopolrechts oder des Außenwirtschaftsrechts oder gegen Einfuhr-, Ausfuhr-, Durchfuhr- oder Verbringungsverbote oder -beschrnkungen verstoßen hat und wegen dieses Verstoßes ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet oder eine Geldbuwww.WALHALLA.de
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§§ 89 – 89a
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
ße von mindestens fnfhundert Euro verhngt worden ist. 2In den Fllen des Satzes 1 drfen auch die mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden unterrichtet werden, wenn ein Ausreiseverbot nach § 46 Abs. 2 erlassen werden soll. (4) Auf die bermittlung durch die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden und durch nichtçffentliche Stellen finden die Abstze 1 bis 3 entsprechende Anwendung.
3. in den Fllen des § 49 Abs. 5 Nr. 3 und 4 seit der Zurckweisung oder Zurckschiebung drei Jahre vergangen sind oder 4. im Falle des § 49 Abs. 5 Nr. 5 seit der Beantragung des Visums sowie im Falle des § 49 Abs. 7 seit der Sprachaufzeichnung zehn Jahre vergangen sind. 3Die Lçschung ist zu protokollieren. (4) Absatz 3 gilt nicht, soweit und solange die Daten im Rahmen eines Strafverfahrens oder zur Abwehr einer Gefahr fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung bençtigt werden.
§ 89 Verfahren bei identittsberprfenden, -feststellenden und -sichernden Maßnahmen (1) 1Das Bundeskriminalamt leistet Amtshilfe bei der Auswertung der nach § 49 von den mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden erhobenen und nach § 73 bermittelten Daten. 2Die nach § 49 Abs. 3 bis 5 erhobenen Daten werden getrennt von anderen erkennungsdienstlichen Daten gespeichert. 3Die Daten nach § 49 Abs. 7 werden bei der aufzeichnenden Behçrde gespeichert. (2) 1Die Nutzung der nach § 49 Abs. 3 bis 5 oder 7 erhobenen Daten ist auch zulssig zur Feststellung der Identitt oder der Zuordnung von Beweismitteln im Rahmen der Strafverfolgung und der polizeilichen Gefahrenabwehr. 2Sie drfen, soweit und so lange es erforderlich ist, den fr diese Maßnahmen zustndigen Behçrden bermittelt oder berlassen werden. (3) 1Die nach § 49 Abs. 1 erhobenen Daten sind von allen Behçrden unmittelbar nach Beendigung der Prfung der Echtheit des Dokuments oder der Identitt des Inhabers zu lçschen. 2Die nach § 49 Abs. 3 bis 5 oder 7 erhobenen Daten sind von allen Behçrden, die sie speichern, zu lçschen, wenn 1. dem Auslnder ein gltiger Pass oder Passersatz ausgestellt und von der Auslnderbehçrde ein Aufenthaltstitel erteilt worden ist, 2. seit der letzten Ausreise oder versuchten unerlaubten Einreise zehn Jahre vergangen sind,
§ 89a Verfahrensvorschriften fr die Fundpapier-Datenbank (1) Das Bundesverwaltungsamt gleicht die nach § 49 erhobenen Daten eines Auslnders auf Ersuchen der Behçrde, die die Daten erhoben hat, mit den in der Fundpapier-Datenbank gespeicherten Daten ab, um durch die Zuordnung zu einem aufgefundenen Papier die Identitt oder Staatsangehçrigkeit eines Auslnders festzustellen, soweit hieran Zweifel bestehen. (2) Zur Durchfhrung des Datenabgleichs bermittelt die ersuchende Stelle das Lichtbild oder die Fingerabdrcke sowie andere in § 49b Nr. 1 genannte Daten an das Bundesverwaltungsamt. (3) Stimmen die bermittelten Daten des Auslnders mit den gespeicherten Daten des Inhabers eines Fundpapiers berein, so werden die Daten nach § 49b an die ersuchende Stelle bermittelt. (4) 1Kann das Bundesverwaltungsamt die Identitt eines Auslnders nicht eindeutig feststellen, bermittelt es zur Identittsprfung an die ersuchende Stelle die in der Fundpapier-Datenbank gespeicherten Angaben zu hnlichen Personen, wenn zu erwarten ist, dass deren Kenntnis die Identittsfeststellung des Auslnders durch die Zuordnung zu einem der Fundpapiere ermçglicht. 2Die ersuchende Stelle hat alle vom Bundesverwaltungsamt bermittelten Angaben, die dem Auslnder nicht zugeordnet werden kçnnen, unverzglich zu lçschen und entsprechende Aufzeichnungen zu vernichten.
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 90
(5) 1Die bermittlung der Daten soll durch Datenfernbertragung erfolgen. 2Ein Abruf der Daten im automatisierten Verfahren ist nach Maßgabe des § 10 Abs. 2 bis 4 des Bundesdatenschutzgesetzes zulssig. (6) 1Das Bundesverwaltungsamt gleicht auf Ersuchen 1. einer zur Feststellung der Identitt oder Staatsangehçrigkeit eines Auslnders nach § 16 Abs. 2 des Asylverfahrensgesetzes zustndigen Behçrde und 2. einer fr die Strafverfolgung oder die polizeiliche Gefahrenabwehr zustndigen Behçrde zur Feststellung der Identitt eines Auslnders oder der Zuordnung von Beweismitteln die von dieser Behçrde bermittelten Daten mit den in der Fundpapier-Datenbank gespeicherten Daten ab. 2Die Abstze 2 bis 5 gelten entsprechend. (7) 1Die Daten nach § 49b sind zehn Jahre nach der erstmaligen Speicherung von Daten zu dem betreffenden Dokument zu lçschen. 2Entfllt der Zweck der Speicherung vor Ablauf dieser Frist, sind die Daten unverzglich zu lçschen. (8) Die beteiligten Stellen haben dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit zu treffen, die insbesondere die Vertraulichkeit und Unversehrtheit der Daten gewhrleisten; im Falle der Nutzung allgemein zugnglicher Netze sind dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Verschlsselungsverfahren anzuwenden.
Pflege-, Unfall- oder Rentenversicherung, einem Trger der Grundsicherung fr Arbeitsuchende oder der Sozialhilfe oder Verstçße gegen die Meldepflicht nach § 8a des Asylbewerberleistungsgesetzes,
§ 90 bermittlungen durch Auslnderbehçrden (1) Ergeben sich im Einzelfall konkrete Anhaltspunkte fr 1. eine Beschftigung oder Ttigkeit von Auslndern ohne erforderlichen Aufenthaltstitel nach § 4, 2. Verstçße gegen die Mitwirkungspflicht nach § 60 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 des Ersten Buches Sozialgesetzbuch gegenber einer Dienststelle der Bundesagentur fr Arbeit, einem Trger der gesetzlichen Kranken-, 802
3. die in § 6 Abs. 3 Nr. 1 bis 4 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes bezeichneten Verstçße, unterrichten die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden die fr die Verfolgung und Ahndung der Verstçße nach den Nummern 1 bis 3 zustndigen Behçrden, die Trger der Grundsicherung fr Arbeitsuchende oder der Sozialhilfe sowie die nach § 10 des Asylbewerberleistungsgesetzes zustndigen Behçrden. (2) Bei der Verfolgung und Ahndung von Verstçßen gegen dieses Gesetz arbeiten die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden insbesondere mit den anderen in § 2 Abs. 2 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes genannten Behçrden zusammen. (3) Die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden teilen Umstnde und Maßnahmen nach diesem Gesetz, deren Kenntnis fr Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erforderlich ist, sowie die ihnen mitgeteilten Erteilungen von Zustimmungen zur Aufnahme einer Beschftigung an Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und Angaben ber das Erlçschen, den Widerruf oder die Rcknahme von erteilten Zustimmungen zur Aufnahme einer Beschftigung den nach § 10 des Asylbewerberleistungsgesetzes zustndigen Behçrden mit. (4) Die Auslnderbehçrden unterrichten die nach § 72 Abs. 6 zu beteiligenden Stellen unverzglich ber 1. die Erteilung oder Versagung eines Aufenthaltstitels nach § 25 Abs. 4a, 2. die Festsetzung, Verkrzung oder Aufhebung einer Ausreisefrist nach § 50 Abs. 2a oder 3. den bergang der Zustndigkeit der Auslnderbehçrde auf eine andere Auslnderwww.WALHALLA.de
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§§ 90a – 91a
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
behçrde; hierzu ist die Auslnderbehçrde verpflichtet, die zustndig geworden ist. (5) Erhlt die Auslnderbehçrde oder die Auslandsvertretung Kenntnis von konkreten Tatsachen, die die Annahme rechtfertigen, dass die Voraussetzungen fr ein Anfechtungsrecht nach § 1600 Abs. 1 Nr. 5 des Brgerlichen Gesetzbuchs vorliegen, hat sie diese der anfechtungsberechtigten Behçrde mitzuteilen.
zglich zu lçschen; berlassene Datentrger sind unverzglich zurckzugeben oder zu vernichten.
§ 90a Mitteilungen der Auslnderbehçrden an die Meldebehçrden (1) 1Die Auslnderbehçrden unterrichten unverzglich die zustndigen Meldebehçrden, wenn sie Anhaltspunkte dafr haben, dass die im Melderegister zu meldepflichtigen Auslndern gespeicherten Daten unrichtig oder unvollstndig sind. 2Sie teilen den Meldebehçrden insbesondere mit, wenn ein meldepflichtiger Auslnder 1. sich im Bundesgebiet aufhlt, der nicht gemeldet ist, 2. dauerhaft aus dem Bundesgebiet ausgereist ist. (2) Die Mitteilungen nach Absatz 1 sollen folgende Angaben zum meldepflichtigen Auslnder enthalten: 1. Familienname, Geburtsname und Vornamen, 2. Tag, Ort und Staat der Geburt, 3. Staatsangehçrigkeiten, 4. letzte Anschrift im Inland sowie 5. Datum der Ausreise. § 90b Datenabgleich zwischen Auslnder- und Meldebehçrden 1Die Auslnder- und Meldebehçrden bermitteln einander jhrlich die in § 90a Abs. 2 genannten Daten zum Zweck der Datenpflege, soweit sie denselben çrtlichen Zustndigkeitsbereich haben. 2Die empfangende Behçrde gleicht die bermittelten Daten mit den bei ihr gespeicherten Daten ab, ein automatisierter Abgleich ist zulssig. 3Die bermittelten Daten drfen nur fr die Durchfhrung des Abgleichs sowie die Datenpflege verwendet werden und sind sodann unverwww.WALHALLA.de
§ 91 Speicherung und Lçschung personenbezogener Daten (1) 1Die Daten ber die Ausweisung, Zurckschiebung und die Abschiebung sind zehn Jahre nach dem Ablauf der in § 11 Abs. 1 Satz 3 bezeichneten Frist zu lçschen. 2Sie sind vor diesem Zeitpunkt zu lçschen, soweit sie Erkenntnisse enthalten, die nach anderen gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr gegen den Auslnder verwertet werden drfen. (2) Mitteilungen nach § 87 Abs. 1, die fr eine anstehende auslnderrechtliche Entscheidung unerheblich sind und voraussichtlich auch fr eine sptere auslnderrechtliche Entscheidung nicht erheblich werden kçnnen, sind unverzglich zu vernichten. (3) § 20 Abs. 5 des Bundesdatenschutzgesetzes sowie entsprechende Vorschriften in den Datenschutzgesetzen der Lnder finden keine Anwendung. § 91a Register zum vorbergehenden Schutz (1) Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge fhrt ein Register ber die Auslnder nach § 24 Abs. 1, die ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis beantragt haben, und ber deren Familienangehçrige im Sinne des Artikels 15 Abs. 1 der Richtlinie 2001/55/EG zum Zweck der Aufenthaltsgewhrung, der Verteilung der aufgenommenen Auslnder im Bundesgebiet, der Wohnsitzverlegung aufgenommener Auslnder in andere Mitgliedstaaten der Europischen Union, der Familienzusammenfhrung und der Fçrderung der freiwilligen Rckkehr. (2) Folgende Daten werden in dem Register gespeichert: 1. zum Auslnder: a) die Personalien, mit Ausnahme der frher gefhrten Namen und der Wohnanschrift im Inland, sowie der letzte Wohnort im Herkunftsland, die Herkunftsregion und freiwillig gemachte Angaben zur Religionszugehçrigkeit, 803
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§§ 91b – 91c
b) Angaben zum Beruf und zur beruflichen Ausbildung, c) das Eingangsdatum seines Antrages auf Erteilung eines Visums oder einer Aufenthaltserlaubnis, die fr die Bearbeitung seines Antrages zustndige Stelle und Angaben zur Entscheidung ber den Antrag oder den Stand des Verfahrens, d) Angaben zum Identitts- und Reisedokument, e) die AZR-Nummer und die VisadateiNummer, f) Zielland und Zeitpunkt der Ausreise, 2. die Personalien nach Nummer 1 Buchstabe a mit Ausnahme der freiwillig gemachten Angaben zur Religionszugehçrigkeit der Familienangehçrigen des Auslnders nach Absatz 1, 3. Angaben zu Dokumenten zum Nachweis der Ehe, der Lebenspartnerschaft oder der Verwandtschaft. (3) Die Auslnderbehçrden und die Auslandsvertretungen sind verpflichtet, die in Absatz 2 bezeichneten Daten unverzglich an die Registerbehçrde zu bermitteln, wenn 1. eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 Abs. 1 oder 2. ein Visum zur Inanspruchnahme vorbergehenden Schutzes im Bundesgebiet beantragt wurden. (4) Die §§ 8 und 9 des AZR-Gesetzes gelten entsprechend. (5) Die Daten drfen auf Ersuchen an die Auslnderbehçrden, Auslandsvertretungen und andere Organisationseinheiten des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge einschließlich der dort eingerichteten nationalen Kontaktstelle nach Artikel 27 Abs. 1 der Richtlinie 2001/55/EG zum Zweck der Erfllung ihrer auslnder- und asylrechtlichen Aufgaben im Zusammenhang mit der Aufenthaltsgewhrung, der Verteilung der aufgenommenen Auslnder im Bundesgebiet, der Wohnsitzverlegung aufgenommener Auslnder in andere Mitgliedstaaten der Europischen Union, der Familienzusammen-
fhrung und der Fçrderung der freiwilligen Rckkehr bermittelt werden. (6) 1Die Registerbehçrde hat ber Datenbermittlungen nach Absatz 5 Aufzeichnungen zu fertigen. 2§ 13 des AZR-Gesetzes gilt entsprechend. (7) 1Die Datenbermittlungen nach den Abstzen 3 und 5 erfolgen schriftlich, in elektronischer Form oder im automatisierten Verfahren. 2§ 22 Abs. 2 bis 4 des AZR-Gesetzes gilt entsprechend. (8) 1Die Daten sind sptestens zwei Jahre nach Beendigung des vorbergehenden Schutzes des Auslnders zu lçschen. 2Fr die Auskunft an den Betroffenen und die Sperrung der Daten gelten § 34 Abs. 1 und 2 und § 37 des AZR-Gesetzes entsprechend.
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§ 91b Datenbermittlung durch das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge als nationale Kontaktstelle Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge als nationale Kontaktstelle nach Artikel 27 Abs. 1 der Richtlinie 2001/55/EG darf die Daten des Registers nach § 91a zum Zweck der Verlegung des Wohnsitzes aufgenommener Auslnder in andere Mitgliedstaaten der Europischen Union oder zur Familienzusammenfhrung an folgende Stellen bermitteln: 1. nationale Kontaktstellen anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union, 2. Organe und Einrichtungen der Europischen Gemeinschaften, 3. sonstige auslndische oder ber- und zwischenstaatliche Stellen, wenn bei diesen Stellen ein angemessenes Datenschutzniveau nach Maßgabe des § 4b Abs. 3 des Bundesdatenschutzgesetzes gewhrleistet ist. § 91c Innergemeinschaftliche Ausknfte zur Durchfhrung der Richtlinie 2003/109/EG (1) 1Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge unterrichtet als nationale Kontaktstelle im Sinne des Artikels 25 der Richtlinie 2003/109/EG die zustndige Behçrde eines anderen Mitgliedstaates der Europwww.WALHALLA.de
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§ 91c
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
ischen Union, in dem der Auslnder die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten besitzt, ber den Inhalt und den Tag einer Entscheidung ber die Erteilung oder Verlngerung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 38a Abs. 1 oder ber die Erteilung einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG. 2Die Behçrde, die die Entscheidung getroffen hat, bermittelt dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge unverzglich die hierfr erforderlichen Angaben. 3Der nationalen Kontaktstelle kçnnen die fr Unterrichtungen nach Satz 1 erforderlichen Daten aus dem Auslnderzentralregister unter Nutzung der AZR-Nummer automatisiert bermittelt werden. (2) 1Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge leitet von Amts wegen an die zustndigen Stellen des betroffenen Mitgliedstaates der Europischen Union Anfragen im Verfahren nach § 51 Abs. 9 unter Angabe der vorgesehenen Maßnahme und der von der Auslnderbehçrde mitgeteilten wesentlichen tatschlichen und rechtlichen Grnde der vorgesehenen Maßnahme weiter. 2Hierzu bermittelt die Auslnderbehçrde dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge die erforderlichen Angaben. 3Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge leitet an die zustndige Auslnderbehçrde die in diesem Zusammenhang eingegangenen Antworten von Stellen anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union weiter. (3) 1Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge teilt der zustndigen Behçrde eines anderen Mitgliedstaates der Europischen Union von Amts wegen mit, dass einem Auslnder, der dort die Rechtsstellung eines langfristig Aufenthaltsberechtigten besitzt, die Abschiebung oder Zurckschiebung 1. in den Mitgliedstaat der Europischen Union, in dem der Auslnder langfristig aufenthaltsberechtigt ist, oder 2. in ein Gebiet außerhalb der Europischen Union angedroht oder eine solche Maßnahme durchgefhrt wurde oder dass eine entsprechende Abschiebungsanordnung nach § 58a erlassen oder durchgefhrt wurde. 2In der
Mitteilung wird der wesentliche Grund der Aufenthaltsbeendigung angegeben. 3Die Auskunft wird erteilt, sobald die deutsche Behçrde, die nach § 71 die betreffende Maßnahme anordnet, dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge die beabsichtigte oder durchgefhrte Maßnahme mitteilt. 4Die in Satz 3 genannten Behçrden bermitteln hierzu dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge unverzglich die erforderlichen Angaben. (4) 1Zur Identifizierung des Auslnders werden bei Mitteilungen nach den Abstzen 1 bis 3 seine Personalien bermittelt. 2Sind in den Fllen des Absatzes 3 Familienangehçrige ebenfalls betroffen, die mit dem langfristig Aufenthaltsberechtigten in familirer Lebensgemeinschaft leben, werden auch ihre Personalien bermittelt. (5) 1Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge leitet an die zustndigen Auslnderbehçrden Anfragen von Stellen anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union im Zusammenhang mit der nach Artikel 22 Abs. 3 zweiter Unterabsatz der Richtlinie 2003/109/EG vorgesehenen Beteiligung weiter. 2Die zustndige Auslnderbehçrde teilt dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge folgende ihr bekannte Angaben mit: 1. Personalien des betroffenen langfristig aufenthaltsberechtigten Auslnders, 2. aufenthalts- und asylrechtliche Entscheidungen, die gegen oder fr diesen getroffen worden sind, 3. Interessen fr oder gegen die Rckfhrung in das Bundesgebiet oder einen Drittstaat oder 4. sonstige Umstnde, von denen anzunehmen ist, dass sie fr die aufenthaltsrechtliche Entscheidung des konsultierenden Mitgliedstaates von Bedeutung sein kçnnen. 3Anderenfalls teilt sie mit, dass keine sachdienlichen Angaben bekannt sind. 4Diese Angaben leitet das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge von Amts wegen an die zustndige Stelle des konsultierenden Mitgliedstaates der Europischen Union weiter.
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§§ 91d – 91e
(6) Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge teilt der jeweils zustndigen Auslnderbehçrde von Amts wegen den Inhalt von Mitteilungen anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union mit, 1. wonach der andere Mitgliedstaat der Europischen Union aufenthaltsbeendende Maßnahmen beabsichtigt oder durchfhrt, die sich gegen einen Auslnder richten, der eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzt, 2. wonach ein Auslnder, der eine Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzt, in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union langfristig Aufenthaltsberechtigter geworden ist oder ihm in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union ein Aufenthaltstitel erteilt oder sein Aufenthaltstitel verlngert wurde.
Die Auslnderbehçrden und die Auslandsvertretungen bermitteln hierzu dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge auf dessen Ersuchen die fr die Erteilung der Auskunft erforderlichen Angaben. (2) 1Die Auslandsvertretungen und die Auslnderbehçrden kçnnen ber das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge Ersuchen um Auskunft an zustndige Stellen anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union richten, soweit dies erforderlich ist, um die Voraussetzungen der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach § 16 Abs. 6 oder eines entsprechenden Visums zu prfen. 2Sie kçnnen hierzu 1. die Personalien des Auslnders, 2. Angaben zu seinem Identitts- und Reisedokument und zu seinem im anderen Mitgliedstaat der Europischen Union ausgestellten Aufenthaltstitel sowie 3. Angaben zum Gegenstand des Antrags auf Erteilung des Aufenthaltstitels und zum Ort der Antragstellung bermitteln und aus besonderem Anlass den Inhalt der erwnschten Ausknfte genauer bezeichnen. 3Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge leitet eingegangene Ausknfte an die zustndigen Auslnderbehçrden und Auslandsvertretungen weiter. 4Die Daten, die in den Ausknften der zustndigen Stellen anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union bermittelt werden, drfen die Auslnderbehçrden und Auslandsvertretungen zu diesem Zweck nutzen.
§ 91d Innergemeinschaftliche Ausknfte zur Durchfhrung der Richtlinie 2004/114/EG (1) 1Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge erteilt der zustndigen Behçrde eines anderen Mitgliedstaates der Europischen Union auf Ersuchen die erforderlichen Ausknfte, um den zustndigen Behçrden des anderen Mitgliedstaates der Europischen Union eine Prfung zu ermçglichen, ob die Voraussetzungen fr die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis nach Artikel 8 der Richtlinie 2004/114/EG vorliegen. 2Die Ausknfte umfassen 1. die Personalien des Auslnders und Angaben zum Identitts- und Reisedokument, 2. Angaben zu seinem gegenwrtigen und frheren Aufenthaltsstatus in Deutschland, 3. Angaben zu abgeschlossenen oder der Auslnderbehçrde bekannten strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, 4. sonstige den Auslnder betreffende Daten, sofern sie im Auslnderzentralregister gespeichert werden oder die aus der Auslnder- oder Visumakte hervorgehen und der andere Mitgliedstaat der Europischen Union um ihre bermittlung ersucht hat. 806
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§ 91e Gemeinsame Vorschriften fr das Register zum vorbergehenden Schutz und zu innergemeinschaftlichen Datenbermittlungen Im Sinne der §§ 91a bis 91d sind 1. Personalien: Namen, insbesondere Familienname, Geburtsname, Vornamen und frher gefhrte Namen, Geburtsdatum, Geburtsort, Geschlecht, Staatsangehçrigkeiten und Wohnanschrift im Inland, 2. Angaben zum Identitts- und Reisedokument: Art, Nummer, ausgebende Stelle, Ausstellungsdatum und Gltigkeitsdauer. www.WALHALLA.de
§§ 92 – 94
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
Kapitel 8 Beauftragte fr Migration, Flchtlinge und Integration § 92 Amt der Beauftragten (1) Die Bundesregierung bestellt eine Beauftragte oder einen Beauftragten fr Migration, Flchtlinge und Integration. (2) 1Das Amt der Beauftragten wird bei einer obersten Bundesbehçrde eingerichtet und kann von einem Mitglied des Deutschen Bundestages bekleidet werden. 2Ohne dass es einer Genehmigung (§ 5 Abs. 2 Satz 2 des Bundesministergesetzes, § 7 des Gesetzes ber die Rechtsverhltnisse der Parlamentarischen Staatssekretre) bedarf, kann die Beauftragte zugleich ein Amt nach dem Gesetz ber die Rechtsverhltnisse der Parlamentarischen Staatssekretre innehaben. 3Die Amtsfhrung der Beauftragten bleibt in diesem Falle von der Rechtsstellung nach dem Gesetz ber die Rechtsverhltnisse der Parlamentarischen Staatssekretre unberhrt. (3) 1Die fr die Erfllung der Aufgaben notwendige Personal- und Sachausstattung ist zur Verfgung zu stellen. 2Der Ansatz ist im Einzelplan der obersten Bundesbehçrde nach Absatz 2 Satz 1 in einem eigenen Kapitel auszuweisen. (4) Das Amt endet, außer im Falle der Entlassung, mit dem Zusammentreten eines neuen Bundestages. § 93 Aufgaben Die Beauftragte hat die Aufgaben, 1. die Integration der dauerhaft im Bundesgebiet ansssigen Migranten zu fçrdern und insbesondere die Bundesregierung bei der Weiterentwicklung ihrer Integrationspolitik auch im Hinblick auf arbeitsmarkt- und sozialpolitische Aspekte zu untersttzen sowie fr die Weiterentwicklung der Integrationspolitik auch im europischen Rahmen Anregungen zu geben; 2. die Voraussetzungen fr ein mçglichst spannungsfreies Zusammenleben zwischen Auslndern und Deutschen sowie unterschiedlichen Gruppen von Auslnwww.WALHALLA.de
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dern weiterzuentwickeln, Verstndnis freinander zu fçrdern und Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken; nicht gerechtfertigten Ungleichbehandlungen, soweit sie Auslnder betreffen, entgegenzuwirken; den Belangen der im Bundesgebiet befindlichen Auslnder zu einer angemessenen Bercksichtigung zu verhelfen; ber die gesetzlichen Mçglichkeiten der Einbrgerung zu informieren; auf die Wahrung der Freizgigkeitsrechte der im Bundesgebiet lebenden Unionsbrger zu achten und zu deren weiterer Ausgestaltung Vorschlge zu machen; Initiativen zur Integration der dauerhaft im Bundesgebiet ansssigen Migranten auch bei den Lndern und kommunalen Gebietskçrperschaften sowie bei den gesellschaftlichen Gruppen anzuregen und zu untersttzen; die Zuwanderung ins Bundesgebiet und in die Europische Union sowie die Entwicklung der Zuwanderung in anderen Staaten zu beobachten; in den Aufgabenbereichen der Nummern 1 bis 8 mit den Stellen der Gemeinden, der Lnder, anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union und der Europischen Union selbst, die gleiche oder hnliche Aufgaben haben wie die Beauftragte, zusammenzuarbeiten; die ffentlichkeit zu den in den Nummern 1 bis 9 genannten Aufgabenbereichen zu informieren.
§ 94 Amtsbefugnisse (1) 1Die Beauftragte wird bei Rechtsetzungsvorhaben der Bundesregierung oder einzelner Bundesministerien sowie bei sonstigen Angelegenheiten, die ihren Aufgabenbereich betreffen, mçglichst frhzeitig beteiligt. 2Sie kann der Bundesregierung Vorschlge machen und Stellungnahmen zuleiten. 3Die Bundesministerien untersttzen die Beauftragte bei der Erfllung ihrer Aufgaben. (2) Die Beauftragte erstattet dem Deutschen Bundestag mindestens alle zwei Jahre einen 807
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§ 95
Bericht ber die Lage der Auslnder in Deutschland. (3) 1Liegen der Beauftragten hinreichende Anhaltspunkte vor, dass çffentliche Stellen des Bundes Verstçße im Sinne des § 93 Nr. 3 begehen oder sonst die gesetzlichen Rechte von Auslndern nicht wahren, so kann sie eine Stellungnahme anfordern. 2Sie kann diese Stellungnahme mit einer eigenen Bewertung versehen und der çffentlichen und deren vorgesetzter Stelle zuleiten. 3Die çffentlichen Stellen des Bundes sind verpflichtet, Auskunft zu erteilen und Fragen zu beantworten. 4Personenbezogene Daten bermitteln die çffentlichen Stellen nur, wenn sich der Betroffene selbst mit der Bitte, in seiner Sache gegenber der çffentlichen Stelle ttig zu werden, an die Beauftragte gewandt hat oder die Einwilligung des Auslnders anderweitig nachgewiesen ist.
enthalts oder sonstige Auflagen verstçßt oder trotz wiederholten Hinweises auf die rechtlichen Folgen einer Weigerung der Verpflichtung zur Wohnsitznahme nicht nachkommt oder entgegen § 54a Abs. 4 bestimmte Kommunikationsmittel nutzt, 7. wiederholt einer rumlichen Beschrnkung nach § 61 Abs. 1 zuwiderhandelt oder 8. im Bundesgebiet einer berwiegend aus Auslndern bestehenden Vereinigung oder Gruppe angehçrt, deren Bestehen, Zielsetzung oder Ttigkeit vor den Behçrden geheim gehalten wird, um ihr Verbot abzuwenden. (1a) Ebenso wird bestraft, wer vorstzlich eine in § 404 Abs. 2 Nr. 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch oder in § 98 Abs. 3 Nr. 1 bezeichnete Handlung begeht, fr den Aufenthalt im Bundesgebiet nach § 4 Abs. 1 Satz 1 eines Aufenthaltstitels bedarf und als Aufenthaltstitel nur ein Schengen-Visum nach § 6 Abs. 1 besitzt. (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. entgegen § 11 Abs. 1 Satz 1 a) in das Bundesgebiet einreist oder b) sich darin aufhlt oder 2. unrichtige oder unvollstndige Angaben macht oder benutzt, um fr sich oder einen anderen einen Aufenthaltstitel oder eine Duldung zu beschaffen oder eine so beschaffte Urkunde wissentlich zur Tuschung im Rechtsverkehr gebraucht. (3) In den Fllen des Absatzes 1 Nr. 3 und der Abstze 1a und 2 Nr. 1 Buchstabe a ist der Versuch strafbar. (4) Gegenstnde, die sich auf eine Straftat nach Absatz 2 Nr. 2 bezieht, kçnnen eingezogen werden. (5) Artikel 31 Abs. 1 des Abkommens ber die Rechtsstellung der Flchtlinge bleibt unberhrt. (6) In den Fllen des Absatzes 1 Nr. 2 und 3 steht einem Handeln ohne erforderlichen Aufenthaltstitel ein Handeln auf Grund eines
Kapitel 9 Straf- und Bußgeldvorschriften
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§ 95 Strafvorschriften (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. entgegen § 3 Abs. 1 in Verbindung mit § 48 Abs. 2 sich im Bundesgebiet aufhlt, 2. ohne erforderlichen Aufenthaltstitel nach § 4 Abs. 1 Satz 1 sich im Bundesgebiet aufhlt, vollziehbar ausreisepflichtig ist und dessen Abschiebung nicht ausgesetzt ist, 3. entgegen § 14 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 in das Bundesgebiet einreist, 4. einer vollziehbaren Anordnung nach § 46 Abs. 2 Satz 1 oder 2 oder § 47 Abs. 1 Satz 2 oder Abs. 2 zuwiderhandelt, 5. entgegen § 49 Abs. 2 eine Angabe nicht, nicht richtig oder nicht vollstndig macht, sofern die Tat nicht in Absatz 2 Nr. 2 mit Strafe bedroht ist, 6. entgegen § 49 Abs. 10 eine dort genannte Maßnahme nicht duldet, 6a. entgegen § 54a wiederholt einer Meldepflicht nicht nachkommt, wiederholt gegen rumliche Beschrnkungen des Auf808
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§§ 96 – 98
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durch Drohung, Bestechung oder Kollusion erwirkten oder durch unrichtige oder unvollstndige Angaben erschlichenen Aufenthaltstitels gleich.
in das Hoheitsgebiet der Republik Island und des Kçnigreichs Norwegen anzuwenden, wenn
§ 96 Einschleusen von Auslndern (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer einen anderen anstiftet oder ihm dazu Hilfe leistet, eine Handlung 1. nach § 95 Abs. 1 Nr. 3 oder Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a zu begehen und a) dafr einen Vorteil erhlt oder sich versprechen lsst oder b) wiederholt oder zugunsten von mehreren Auslndern handelt oder 2. nach § 95 Abs. 1 Nr. 1 oder Nr. 2, Abs. 1a oder Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b oder Nr. 2 zu begehen und dafr einen Vermçgensvorteil erhlt oder sich versprechen lsst. (2) Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer in den Fllen des Absatzes 1 1. gewerbsmßig handelt, 2. als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat, handelt, 3. eine Schusswaffe bei sich fhrt, wenn sich die Tat auf eine Handlung nach § 95 Abs. 1 Nr. 3 oder Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a bezieht, 4. eine andere Waffe bei sich fhrt, um diese bei der Tat zu verwenden, wenn sich die Tat auf eine Handlung nach § 95 Abs. 1 Nr. 3 oder Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe a bezieht, oder 5. den Geschleusten einer das Leben gefhrdenden, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung oder der Gefahr einer schweren Gesundheitsschdigung aussetzt. (3) Der Versuch ist strafbar. (4) Absatz 1 Nr. 1 Buchstabe a, Nr. 2, Absatz 2 Nr. 1, 2 und 5 und Absatz 3 sind auf Zuwiderhandlungen gegen Rechtsvorschriften ber die Einreise und den Aufenthalt von Auslndern in das Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten der Europischen Union sowie www.WALHALLA.de
1. sie den in § 95 Abs. 1 Nr. 2 oder 3 oder Abs. 2 Nr. 1 bezeichneten Handlungen entsprechen und 2. der Tter einen Auslnder untersttzt, der nicht die Staatsangehçrigkeit eines Mitgliedstaates der Europischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum besitzt. (5) In den Fllen des Absatzes 2 Nr. 1, auch in Verbindung mit Absatz 4, und des Absatzes 2 Nr. 2 bis 5 ist § 73d des Strafgesetzbuches anzuwenden. § 97 Einschleusen mit Todesfolge; gewerbs- und bandenmßiges Einschleusen (1) Mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren wird bestraft, wer in den Fllen des § 96 Abs. 1, auch in Verbindung mit § 96 Abs. 4, den Tod des Geschleusten verursacht. (2) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer in den Fllen des § 96 Abs. 1, auch in Verbindung mit § 96 Abs. 4, als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat, gewerbsmßig handelt. (3) In minder schweren Fllen des Absatzes 1 ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fllen des Absatzes 2 Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. (4) § 73d des Strafgesetzbuches ist anzuwenden. § 98 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer eine in § 95 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 oder Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b bezeichnete Handlung fahrlssig begeht. (2) Ordnungswidrig handelt, wer 1. entgegen § 4 Abs. 5 Satz 1 einen Nachweis nicht fhrt, 809
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§ 99
2. entgegen § 13 Abs. 1 Satz 2 sich der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs nicht unterzieht, 3. entgegen § 48 Abs. 1 oder 3 Satz 1 eine dort genannte Urkunde oder Unterlage nicht oder nicht rechtzeitig vorlegt, nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt oder nicht oder nicht rechtzeitig berlsst oder 4. einer vollziehbaren Anordnung nach § 44a Abs. 1 Satz 1 Nr. 3, Satz 2 oder 3 zuwiderhandelt. (2a) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder leichtfertig entgegen § 4 Abs. 3 Satz 2 einen Auslnder zu einer nachhaltigen entgeltlichen Dienst- oder Werkleistung beauftragt, die der Auslnder auf Gewinnerzielung gerichtet ausbt. (3) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 4 Abs. 3 Satz 1 eine selbstndige Ttigkeit ausbt, 2. einer vollziehbaren Auflage nach § 12 Abs. 2 Satz 2 oder Abs. 4 oder einer rumlichen Beschrnkung nach § 54a Abs. 2 oder § 61 Abs. 1 Satz 1 zuwiderhandelt, 3. entgegen § 13 Abs. 1 außerhalb einer zugelassenen Grenzbergangsstelle oder außerhalb der festgesetzten Verkehrsstunden einreist oder ausreist oder einen Pass oder Passersatz nicht mitfhrt, 4. einer vollziehbaren Anordnung nach § 46 Abs. 1, § 54a Abs. 1 Satz 2 oder Abs. 3 oder § 61 Abs. 1 Satz 2 zuwiderhandelt, 5. entgegen § 54a Abs. 1 Satz 1 eine Meldung nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig macht, 6. entgegen § 80 Abs. 4 einen der dort genannten Antrge nicht stellt oder 7. einer Rechtsverordnung nach § 99 Abs. 1 Nr. 7 oder 10 zuwiderhandelt, soweit sie fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. (4) In den Fllen des Absatzes 2 Nr. 2 und des Absatzes 3 Nr. 3 kann der Versuch der Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
(5) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 2a mit einer Geldbuße bis zu fnfhunderttausend Euro, in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 2 und des Absatzes 3 Nr. 1 mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro, in den Fllen der Abstze 1 und 2 Nr. 1 und 3 und des Absatzes 3 Nr. 3 mit einer Geldbuße bis zu dreitausend Euro und in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu tausend Euro geahndet werden. (6) Artikel 31 Abs. 1 des Abkommens ber die Rechtsstellung der Flchtlinge bleibt unberhrt.
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Kapitel 10 Verordnungsermchtigungen; bergangs- und Schlussvorschriften § 99 Verordnungsermchtigung (1) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. zur Erleichterung des Aufenthalts von Auslndern Befreiungen vom Erfordernis des Aufenthaltstitels vorzusehen, das Verfahren fr die Erteilung von Befreiungen und die Fortgeltung und weitere Erteilung von Aufenthaltstiteln nach diesem Gesetz bei Eintritt eines Befreiungsgrundes zu regeln sowie zur Steuerung der Erwerbsttigkeit von Auslndern im Bundesgebiet Befreiungen einzuschrnken, 2. zu bestimmen, dass der Aufenthaltstitel vor der Einreise bei der Auslnderbehçrde oder nach der Einreise eingeholt werden kann, 3. zu bestimmen, in welchen Fllen die Erteilung eines Visums der Zustimmung der Auslnderbehçrde bedarf, um die Mitwirkung anderer beteiligter Behçrden zu sichern, 3a. Nheres zum Verfahren zur Erteilung von Aufenthaltstiteln an Forscher nach § 20 zu bestimmen, insbesondere a) die Voraussetzungen und das Verfahren sowie die Dauer der Anerkennung von Forschungseinrichtunwww.WALHALLA.de
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b)
c)
d)
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gen, die Aufhebung der Anerkennung einer Forschungseinrichtung und die Voraussetzungen und den Inhalt des Abschlusses von Aufnahmevereinbarungen nach § 20 Abs. 1 Nr. 1 zu regeln, vorzusehen, dass die fr die Anerkennung zustndige Behçrde die Anschriften der anerkannten Forschungseinrichtungen verçffentlicht und in den Verçffentlichungen auf Erklrungen nach § 20 Abs. 3 hinweist, Auslnderbehçrden und Auslandsvertretungen zu verpflichten, der fr die Anerkennung zustndigen Behçrde Erkenntnisse ber anerkannte Forschungseinrichtungen mitzuteilen, die die Aufhebung der Anerkennung begrnden kçnnen, anerkannte Forschungseinrichtungen zu verpflichten, den Wegfall von Voraussetzungen fr die Anerkennung, den Wegfall von Voraussetzungen fr Aufnahmevereinbarungen, die abgeschlossen worden sind, oder die nderung sonstiger bedeutsamer Umstnde mitzuteilen, beim Bundesamt fr Migration und Flchtlinge einen Beirat fr Forschungsmigration einzurichten, der es bei der Anerkennung von Forschungseinrichtungen untersttzt und die Anwendung des § 20 beobachtet und bewertet, den Zeitpunkt des Beginns der Bearbeitung von Antrgen auf Anerkennung von Forschungseinrichtungen,
3b. selbstndige Ttigkeiten zu bestimmen, fr deren Ausbung stets oder unter bestimmten Voraussetzungen keine Erlaubnis nach § 4 Abs. 3 Satz 1 erforderlich ist, 4.
Auslnder, die im Zusammenhang mit der Hilfeleistung in Rettungs- und Katastrophenfllen einreisen, von der Passpflicht zu befreien,
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5.
andere amtliche deutsche Ausweise als Passersatz einzufhren oder zuzulassen,
6.
amtliche Ausweise, die nicht von deutschen Behçrden ausgestellt worden sind, allgemein als Passersatz zuzulassen,
7.
zu bestimmen, dass zur Wahrung von Interessen der Bundesrepublik Deutschland Auslnder, die vom Erfordernis des Aufenthaltstitels befreit sind und Auslnder, die mit einem Visum einreisen, bei oder nach der Einreise der Auslnderbehçrde oder einer sonstigen Behçrde den Aufenthalt anzuzeigen haben,
8.
zur Ermçglichung oder Erleichterung des Reiseverkehrs zu bestimmen, dass Auslndern die bereits bestehende Berechtigung zur Rckkehr in das Bundesgebiet in einem Passersatz bescheinigt werden kann,
9.
zu bestimmen, unter welchen Voraussetzungen ein Ausweisersatz ausgestellt werden kann und wie lange er gltig ist,
10. die ausweisrechtlichen Pflichten von Auslndern, die sich im Bundesgebiet aufhalten, zu regeln hinsichtlich der Ausstellung und Verlngerung, des Verlustes und des Wiederauffindens sowie der Vorlage und der Abgabe eines Passes, Passersatzes und Ausweisersatzes sowie der Eintragungen ber die Einreise, die Ausreise, das Antreffen im Bundesgebiet und ber Entscheidungen der zustndigen Behçrden in solchen Papieren, 11. Nheres zum Register nach § 91a sowie zu den Voraussetzungen und dem Verfahren der Datenbermittlung zu bestimmen, 12. zu bestimmen, wie der Wohnsitz von Auslndern, denen vorbergehend Schutz gemß § 24 Abs. 1 gewhrt worden ist, in einen anderen Mitgliedstaat der Europischen Union verlegt werden kann, 811
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13. Nheres ber die Anforderungen an Lichtbilder und Fingerabdrcke sowie fr die Muster und Ausstellungsmodalitten fr die bei der Ausfhrung dieses Gesetzes zu verwendenden Vordrucke sowie die Aufnahme und die Einbringung von Merkmalen in verschlsselter Form nach § 78 Abs. 3 nach Maßgabe der gemeinschaftsrechtlichen Regelungen und nach § 78 Abs. 6 und 7 festzulegen,
g) die Anforderungen an die zur elektronischen Erfassung des Lichtbildes und der Fingerabdrcke, deren Qualittssicherung sowie zur bermittlung der Antragsdaten von der Auslnderbehçrde an den Hersteller der Dokumente einzusetzenden technischen Systeme und Bestandteile sowie das Verfahren zur berprfung der Einhaltung dieser Anforderungen sowie h) Nheres zur Verarbeitung der Fingerabdruckdaten und des digitalen Lichtbildes sowie i) Nheres zur Seriennummer und zur maschinenlesbaren Personaldatenseite festzulegen.
13a. Regelungen fr Reiseausweise fr Auslnder, Reiseausweise fr Flchtlinge und Reiseausweise fr Staatenlose mit elektronischem Speichermedium nach Maßgabe der Verordnung (EG) Nr. 2252/2004 des Rates vom 13. Dezember 2004 ber Normen fr Sicherheitsmerkmale und biometrische Daten in von den Mitgliedstaaten ausgestellten Pssen und Reisedokumenten (ABl. EU Nr. L 385 S. 1) zu treffen und insoweit a) das Verfahren und die technischen Anforderungen fr die Erfassung und Qualittssicherung des Lichtbildes und der Fingerabdrcke, b) Altersgrenzen fr die Erhebung von Fingerabdrcken, c) die Reihenfolge der zu speichernden Fingerabdrcke bei Fehlen eines Zeigefingers, ungengender Qualitt des Fingerabdrucks oder Verletzungen der Fingerkuppe, d) die Form und die Einzelheiten ber das Verfahren der bermittlung smtlicher Antragsdaten von den Auslnderbehçrden an den Hersteller der Dokumente sowie zur vorbergehenden Speicherung der Antragsdaten beim Hersteller, e) die Speicherung der Fingerabdrcke in der Auslnderbehçrde bis zur Aushndigung des Dokuments, f) das Einsichtsrecht des Dokumenteninhabers in die im elektronischen Speichermedium gespeicherten Daten, 812
14. zu bestimmen, dass die a) Meldebehçrden, b) Staatsangehçrigkeits- und Bescheinigungsbehçrden nach § 15 des Bundesvertriebenengesetzes, c) Pass- und Personalausweisbehçrden, d) Sozial- und Jugendmter, e) Justiz-, Polizei- und Ordnungsbehçrden, f) Bundesagentur fr Arbeit, g) Finanz- und Hauptzollmter, h) Gewerbebehçrden, i) Auslandsvertretungen und j) Trger der Grundsicherung fr Arbeitsuchende ohne Ersuchen den Auslnderbehçrden personenbezogene Daten zu Auslndern, Amtshandlungen und sonstige Maßnahmen gegenber Auslndern sowie sonstige Erkenntnisse ber Auslnder mitzuteilen haben, soweit diese Angaben zur Erfllung der Aufgaben der Auslnderbehçrden nach diesem Gesetz und nach auslnderrechtlichen Bestimmungen in anderen Gesetzen erforderlich sind; die Rechtsverordnung bestimmt Art und Umfang der Daten, die Maßnahmen und die sonstigen Erwww.WALHALLA.de
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kenntnisse, die mitzuteilen sind; Datenbermittlungen drfen nur insoweit vorgesehen werden, als die Daten zur Erfllung der Aufgaben der Auslnderbehçrden nach diesem Gesetz oder nach auslnderrechtlichen Bestimmungen in anderen Gesetzen erforderlich sind. (2) 1Das Bundesministerium des Innern wird ferner ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zu bestimmen, dass 1. jede Auslnderbehçrde eine Datei ber Auslnder fhrt, die sich in ihrem Bezirk aufhalten oder aufgehalten haben, die bei ihr einen Antrag gestellt oder Einreise und Aufenthalt angezeigt haben und fr und gegen die sie eine auslnderrechtliche Maßnahme oder Entscheidung getroffen hat, 2. die Auslandsvertretungen eine Datei ber die erteilten und versagten Visa fhren und die dort gespeicherten Daten untereinander austauschen kçnnen sowie 3. die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden eine sonstige zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderliche Datei fhren. 2Nach Satz 1 Nr. 1 werden erfasst die Personalien einschließlich der Staatsangehçrigkeit und der Anschrift des Auslnders, Angaben zum Pass, ber auslnderrechtliche Maßnahmen und ber die Erfassung im Auslnderzentralregister sowie ber frhere Anschriften des Auslnders, die zustndige Auslnderbehçrde und die Abgabe von Akten an eine andere Auslnderbehçrde. 3Die Befugnis der Auslnderbehçrden, weitere personenbezogene Daten zu speichern, richtet sich nach den datenschutzrechtlichen Bestimmungen der Lnder. (3) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung im Einvernehmen mit dem Auswrtigen Amt ohne Zustimmung des Bundesrates die zustndige Stelle im Sinne des § 73 Abs. 1 zu bestimmen. (4) 1Das Bundesministerium des Innern kann Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nr. 1
und 2, soweit es zur Erfllung einer zwischenstaatlichen Vereinbarung oder zur Wahrung çffentlicher Interessen erforderlich ist, ohne Zustimmung des Bundesrates erlassen und ndern. 2Eine Rechtsverordnung nach Satz 1 tritt sptestens drei Monate nach ihrem Inkrafttreten außer Kraft. 3Ihre Geltungsdauer kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates verlngert werden.
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§ 100 Sprachliche Anpassung 1Das Bundesministerium des Innern kann durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates die in diesem Gesetz verwendeten Personenbezeichnungen, soweit dies ohne nderung des Regelungsinhalts mçglich und sprachlich sachgerecht ist, durch geschlechtsneutrale oder durch maskuline und feminine Personenbezeichnungen ersetzen und die dadurch veranlassten sprachlichen Anpassungen vornehmen. 2Das Bundesministerium des Innern kann nach Erlass einer Verordnung nach Satz 1 den Wortlaut dieses Gesetzes im Bundesgesetzblatt bekannt machen. § 101 Fortgeltung bisheriger Aufenthaltsrechte (1) 1Eine vor dem 1. Januar 2005 erteilte Aufenthaltsberechtigung oder unbefristete Aufenthaltserlaubnis gilt fort als Niederlassungserlaubnis entsprechend dem ihrer Erteilung zu Grunde liegenden Aufenthaltszweck und Sachverhalt. 2Eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis, die nach § 1 Abs. 3 des Gesetzes ber Maßnahmen fr im Rahmen humanitrer Hilfsaktionen aufgenommene Flchtlinge vom 22. Juli 1980 (BGBl. I S. 1057) oder in entsprechender Anwendung des vorgenannten Gesetzes erteilt worden ist, und eine anschließend erteilte Aufenthaltsberechtigung gelten fort als Niederlassungserlaubnis nach § 23 Abs. 2. (2) Die brigen Aufenthaltsgenehmigungen gelten fort als Aufenthaltserlaubnisse entsprechend dem ihrer Erteilung zu Grunde liegenden Aufenthaltszweck und Sachverhalt. 813
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AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§§ 102 – 104
(3) Ein Aufenthaltstitel, der vor dem 28. August 2007 mit dem Vermerk „Daueraufenthalt-EG“ versehen wurde, gilt als Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG fort.
§ 104 bergangsregelungen (1) 1ber vor dem 1. Januar 2005 gestellte Antrge auf Erteilung einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis oder einer Aufenthaltsberechtigung ist nach dem bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Recht zu entscheiden. 2§ 101 Abs. 1 gilt entsprechend. (2) 1Bei Auslndern, die vor dem 1. Januar 2005 im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis oder Aufenthaltsbefugnis sind, ist es bei der Entscheidung ber die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis hinsichtlich der sprachlichen Kenntnisse nur erforderlich, dass sie sich auf einfache Art in deutscher Sprache mndlich verstndigen kçnnen. 2§ 9 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 und 8 findet keine Anwendung. (3) Bei Auslndern, die sich vor dem 1. Januar 2005 rechtmßig in Deutschland aufhalten, gilt hinsichtlich der vor diesem Zeitpunkt geborenen Kinder fr den Nachzug § 20 des Auslndergesetzes in der zuletzt gltigen Fassung, es sei denn, das Aufenthaltsgesetz gewhrt eine gnstigere Rechtsstellung. (4) 1Dem volljhrigen ledigen Kind eines Auslnders, bei dem bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes unanfechtbar das Vorliegen der Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 des Auslndergesetzes festgestellt wurde, wird in entsprechender Anwendung des § 25 Abs. 2 eine Aufenthaltserlaubnis erteilt, wenn das Kind zum Zeitpunkt der Asylantragstellung des Auslnders minderjhrig war und sich mindestens seit der Unanfechtbarkeit der Feststellung der Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 des Auslndergesetzes im Bundesgebiet aufhlt und seine Integration zu erwarten ist. 2Die Erteilung der Aufenthaltserlaubnis kann versagt werden, wenn das Kind in den letzten drei Jahren wegen einer vorstzlichen Straftat zu einer Jugend- oder Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten oder einer Geldstrafe von mindestens 180 Tagesstzen verurteilt worden ist. (5) Auslnder, die zwischen dem 1. Januar 2004 und dem 31. Dezember 2004 als Asylberechtigte anerkannt worden sind oder bei denen in diesem Zeitraum das Vorliegen der Voraussetzungen nach § 51 Abs. 1 des Auslndergesetzes festgestellt worden ist oder
§ 102 Fortgeltung auslnderrechtlicher Maßnahmen und Anrechnung (1) 1Die vor dem 1. Januar 2005 getroffenen sonstigen auslnderrechtlichen Maßnahmen, insbesondere zeitliche und rumliche Beschrnkungen, Bedingungen und Auflagen, Verbote und Beschrnkungen der politischen Bettigung sowie Ausweisungen, Abschiebungsandrohungen, Aussetzungen der Abschiebung und Abschiebungen einschließlich ihrer Rechtsfolgen und der Befristung ihrer Wirkungen sowie begnstigende Maßnahmen, die Anerkennung von Pssen und Passersatzpapieren und Befreiungen von der Passpflicht, Entscheidungen ber Kosten und Gebhren, bleiben wirksam. 2Ebenso bleiben die Maßnahmen und Vereinbarungen im Zusammenhang mit Sicherheitsleistungen wirksam, auch wenn sie sich ganz oder teilweise auf Zeitrume nach Inkrafttreten dieses Gesetzes beziehen. 3Entsprechendes gilt fr die kraft Gesetzes eingetretenen Wirkungen der Antragstellung nach § 69 des Auslndergesetzes. (2) Auf die Frist fr die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis nach § 26 Abs. 4 wird die Zeit des Besitzes einer Aufenthaltsbefugnis oder einer Duldung vor dem 1. Januar 2005 angerechnet. § 103 Anwendung bisherigen Rechts 1Fr Personen, die vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes gemß § 1 des Gesetzes ber Maßnahmen fr im Rahmen humanitrer Hilfsaktionen aufgenommene Flchtlinge vom 22. Juli 1980 (BGBl. I S. 1057) die Rechtsstellung nach den Artikeln 2 bis 34 des Abkommens ber die Rechtsstellung der Flchtlinge genießen, finden die §§ 2a und 2b des Gesetzes ber Maßnahmen fr im Rahmen humanitrer Hilfsaktionen aufgenommene Flchtlinge in der bis zum 1. Januar 2005 geltenden Fassung weiter Anwendung. 2In diesen Fllen gilt § 52 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 entsprechend. 814
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VI.1
§ 104a
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
denen in diesem Zeitraum eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis nach § 1 des Gesetzes ber Maßnahmen fr im Rahmen humanitrer Hilfsaktionen aufgenommener Flchtlinge vom 22. Juli 1980 (BGBl. I S. 1057) oder in entsprechender Anwendung des vorgenannten Gesetzes erteilt worden ist, haben einen Anspruch auf die einmalige kostenlose Teilnahme an einem Integrationskurs nach § 44 Abs. 1, wenn sie nicht vor dem 1. Januar 2005 mit der Teilnahme an einem Deutsch-Sprachlehrgang begonnen haben.
duldet, gestattet oder mit einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitren Grnden im Bundesgebiet aufgehalten hat und er 1. ber ausreichenden Wohnraum verfgt, 2. ber hinreichende mndliche Deutschkenntnisse im Sinne der Stufe A2 des Gemeinsamen Europischen Referenzrahmens fr Sprachen verfgt, 3. bei Kindern im schulpflichtigen Alter den tatschlichen Schulbesuch nachweist, 4. die Auslnderbehçrde nicht vorstzlich ber aufenthaltsrechtlich relevante Umstnde getuscht oder behçrdliche Maßnahmen zur Aufenthaltsbeendigung nicht vorstzlich hinausgezçgert oder behindert hat, 5. keine Bezge zu extremistischen oder terroristischen Organisationen hat und diese auch nicht untersttzt und 6. nicht wegen einer im Bundesgebiet begangenen vorstzlichen Straftat verurteilt wurde, wobei Geldstrafen von insgesamt bis zu 50 Tagesstzen oder bis zu 90 Tagesstzen wegen Straftaten, die nach dem Aufenthaltsgesetz oder dem Asylverfahrensgesetz nur von Auslndern begangen werden kçnnen, grundstzlich außer Betracht bleiben. 2Wenn der Auslnder seinen Lebensunterhalt eigenstndig durch Erwerbsttigkeit sichert, wird die Aufenthaltserlaubnis nach § 23 Abs. 1 Satz 1 erteilt. 3Im brigen wird sie nach Satz 1 erteilt; sie gilt als Aufenthaltstitel nach Kapitel 2 Abschnitt 5; die §§ 9 und 26 Abs. 4 finden keine Anwendung. 4Von der Voraussetzung des Satzes 1 Nr. 2 kann bis zum 1. Juli 2008 abgesehen werden. 5Von der Voraussetzung des Satzes 1 Nr. 2 wird abgesehen, wenn der Auslnder sie wegen einer kçrperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung oder aus Altersgrnden nicht erfllen kann. (2) 1Dem geduldeten volljhrigen ledigen Kind eines geduldeten Auslnders, der sich am 1. Juli 2007 seit mindestens acht Jahren oder, falls er zusammen mit einem oder mehreren minderjhrigen ledigen Kindern in huslicher Gemeinschaft lebt, seit mindes-
(6) 1§ 23 Abs. 2 in der bis zum 24. Mai 2007 geltenden Fassung findet in den Fllen weiter Anwendung, in denen die Anordnung der obersten Landesbehçrde, die auf Grund der bis zum 24. Mai 2007 geltenden Fassung getroffen wurde, eine Erteilung einer Niederlassungserlaubnis bei besonders gelagerten politischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland vorsieht. 2§ 23 Abs. 2 Satz 5 und § 44 Abs. 1 Nr. 2 sind auf die betroffenen Auslnder und die Familienangehçrigen, die mit ihnen ihren Wohnsitz in das Bundesgebiet verlegen, entsprechend anzuwenden. (7) Eine Niederlassungserlaubnis kann auch Ehegatten, Lebenspartnern und minderjhrigen ledigen Kindern eines Auslnders erteilt werden, die vor dem 1. Januar 2005 im Besitz einer Aufenthaltsbefugnis nach § 31 Abs. 1 des Auslndergesetzes oder einer Aufenthaltserlaubnis nach § 35 Abs. 2 des Auslndergesetzes waren, wenn die Voraussetzungen des § 26 Abs. 4 erfllt sind und sie weiterhin die Voraussetzungen erfllen, wonach eine Aufenthaltsbefugnis nach § 31 des Auslndergesetzes oder eine Aufenthaltserlaubnis nach § 35 Abs. 2 des Auslndergesetzes erteilt werden durfte. § 104a Altfallregelung (1) 1Einem geduldeten Auslnder soll abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, wenn er sich am 1. Juli 2007 seit mindestens acht Jahren oder, falls er zusammen mit einem oder mehreren minderjhrigen ledigen Kindern in huslicher Gemeinschaft lebt, seit mindestens sechs Jahren ununterbrochen gewww.WALHALLA.de
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VI
VI.1
VI
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
§ 104a
tens sechs Jahren ununterbrochen geduldet, gestattet oder mit einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitren Grnden im Bundesgebiet aufgehalten hat, kann eine Aufenthaltserlaubnis nach § 23 Abs. 1 Satz 1 erteilt werden, wenn es bei der Einreise minderjhrig war und gewhrleistet erscheint, dass es sich auf Grund seiner bisherigen Ausbildung und Lebensverhltnisse in die Lebensverhltnisse der Bundesrepublik Deutschland einfgen kann. 2Das Gleiche gilt fr einen Auslnder, der sich als unbegleiteter Minderjhriger seit mindestens sechs Jahren ununterbrochen geduldet, gestattet oder mit einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitren Grnden im Bundesgebiet aufgehalten hat und bei dem gewhrleistet erscheint, dass er sich auf Grund seiner bisherigen Ausbildung und Lebensverhltnisse in die Lebensverhltnisse der Bundesrepublik Deutschland einfgen kann. (3) 1Hat ein in huslicher Gemeinschaft lebendes Familienmitglied Straftaten im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 6 begangen, fhrt dies zur Versagung der Aufenthaltserlaubnis nach dieser Vorschrift fr andere Familienmitglieder. 2Satz 1 gilt nicht fr den Ehegatten eines Auslnders, der Straftaten im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 6 begangen hat, wenn der Ehegatte die Voraussetzungen des Absatzes 1 im brigen erfllt und es zur Vermeidung einer besonderen Hrte erforderlich ist, ihm den weiteren Aufenthalt zu ermçglichen. 3Sofern im Ausnahmefall Kinder von ihren Eltern getrennt werden, muss ihre Betreuung in Deutschland sichergestellt sein. (4) 1Die Aufenthaltserlaubnis kann unter der Bedingung erteilt werden, dass der Auslnder an einem Integrationsgesprch teilnimmt oder eine Integrationsvereinbarung abgeschlossen wird. 2Die Aufenthaltserlaubnis berechtigt zur Ausbung einer Erwerbsttigkeit. (5) 1Die Aufenthaltserlaubnis wird mit einer Gltigkeit bis zum 31. Dezember 2009 erteilt. 2Sie soll um weitere zwei Jahre als Aufenthaltserlaubnis nach § 23 Abs. 1 Satz 1 verlngert werden, wenn der Lebensunterhalt des Auslnders bis zum 31. Dezember 2009 berwiegend eigenstndig durch Erwerbst-
tigkeit gesichert war oder wenn der Auslnder mindestens seit dem 1. April 2009 seinen Lebensunterhalt nicht nur vorbergehend eigenstndig sichert. 3Fr die Zukunft mssen in beiden Fllen Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Lebensunterhalt berwiegend gesichert sein wird. 4Im Fall des Absatzes 1 Satz 4 wird die Aufenthaltserlaubnis zunchst mit einer Gltigkeit bis zum 1. Juli 2008 erteilt und nur verlngert, wenn der Auslnder sptestens bis dahin nachweist, dass er die Voraussetzung des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 2 erfllt. 5§ 81 Abs. 4 findet keine Anwendung.
816
(6) 1Bei der Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis kann zur Vermeidung von Hrtefllen von Absatz 5 abgewichen werden. 2Dies gilt bei 1. Auszubildenden in anerkannten Lehrberufen oder in staatlich gefçrderten Berufsvorbereitungsmaßnahmen, 2. Familien mit Kindern, die nur vorbergehend auf ergnzende Sozialleistungen angewiesen sind, 3. Alleinerziehenden mit Kindern, die vorbergehend auf Sozialleistungen angewiesen sind, und denen eine Arbeitsaufnahme nach § 10 Abs. 1 Nr. 3 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch nicht zumutbar ist, 4. erwerbsunfhigen Personen, deren Lebensunterhalt einschließlich einer erforderlichen Betreuung und Pflege in sonstiger Weise ohne Leistungen der çffentlichen Hand dauerhaft gesichert ist, es sei denn, die Leistungen beruhen auf Beitragszahlungen, 5. Personen, die am 31. Dezember 2009 das 65. Lebensjahr vollendet haben, wenn sie in ihrem Herkunftsland keine Familie, dafr aber im Bundesgebiet Angehçrige (Kinder oder Enkel) mit dauerhaftem Aufenthalt bzw. deutscher Staatsangehçrigkeit haben und soweit sichergestellt ist, dass fr diesen Personenkreis keine Sozialleistungen in Anspruch genommen werden. www.WALHALLA.de
VI.1
§§ 104b – 107
AufenthG: Aufenthaltsgesetz
(7) 1Die Lnder drfen anordnen, dass aus Grnden der Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis nach den Abstzen 1 und 2 Staatsangehçrigen bestimmter Staaten zu versagen ist. 2Zur Wahrung der Bundeseinheitlichkeit bedarf die Anordnung des Einvernehmens mit dem Bundesministerium des Innern.
schrnkte Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zur Aufnahme einer Beschftigung.
§ 104b Aufenthaltsrecht fr integrierte Kinder von geduldeten Auslndern Einem minderjhrigen ledigen Kind kann im Fall der Ausreise seiner Eltern oder des allein personensorgeberechtigten Elternteils, denen oder dem eine Aufenthaltserlaubnis nicht nach § 104a erteilt oder verlngert wird, abweichend von § 5 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 und § 10 Abs. 3 Satz 1 eine eigenstndige Aufenthaltserlaubnis nach § 23 Abs. 1 Satz 1 erteilt werden, wenn 1. es am 1. Juli 2007 das 14. Lebensjahr vollendet hat, 2. es sich seit mindestens sechs Jahren rechtmßig oder geduldet in Deutschland aufhlt, 3. es die deutsche Sprache beherrscht, 4. es sich auf Grund seiner bisherigen Schulausbildung und Lebensfhrung in die Lebensverhltnisse der Bundesrepublik Deutschland eingefgt hat und gewhrleistet ist, dass es sich auch in Zukunft in die Lebensverhltnisse der Bundesrepublik Deutschland einfgen wird und 5. seine Personensorge sichergestellt ist. § 105 Fortgeltung von Arbeitsgenehmigungen (1) 1Eine vor Inkrafttreten dieses Gesetzes erteilte Arbeitserlaubnis behlt ihre Gltigkeit bis zum Ablauf ihrer Geltungsdauer. 2Wird ein Aufenthaltstitel nach diesem Gesetz erteilt, gilt die Arbeitserlaubnis als Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zur Aufnahme einer Beschftigung. 3Die in der Arbeitserlaubnis enthaltenen Maßgaben sind in den Aufenthaltstitel zu bernehmen. (2) Eine vor Inkrafttreten dieses Gesetzes erteilte Arbeitsberechtigung gilt als uneingewww.WALHALLA.de
§ 105a Bestimmungen zum Verwaltungsverfahren Von den in § 4 Abs. 2 Satz 2 und 4, Abs. 5 Satz 2, § 5 Abs. 3 Satz 3, § 15a Abs. 4 Satz 2 und 3, § 23 Abs. 1 Satz 3, § 23a Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 2, § 43 Abs. 4, § 44a Abs. 1 Satz 2, Abs. 3 Satz 1, § 49a Abs. 2, § 72 Abs. 1 bis 4, § 73 Abs. 2, Abs. 3 Satz 1 und 2, § 78 Abs. 2 bis 7, § 79 Abs. 2, § 81 Abs. 5, § 82 Abs. 1 Satz 3, Abs. 3, § 87 Abs. 1, Abs. 2 Satz 1 und 2, Abs. 4 Satz 1, 2 und 4, Abs. 5 und 6, § 89 Abs. 1 Satz 2 und 3, Abs. 3 und 4, § 89a Abs. 2, 4 Satz 2, Abs. 8, §§ 90, 90a, 90b, 91 Abs. 1 und 2, § 91a Abs. 3, 4 und 7, § 91c Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 Satz 4 und Abs. 4 Satz 2, §§ 99 und 104a Abs. 7 Satz 2 getroffenen Regelungen und von den auf Grund von § 43 Abs. 4 und § 99 getroffenen Regelungen des Verwaltungsverfahrens kann durch Landesrecht nicht abgewichen werden. § 106 Einschrnkung von Grundrechten (1) Die Grundrechte der kçrperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes) und der Freiheit der Person (Artikel 2 Abs. 2 Satz 2 des Grundgesetzes) werden nach Maßgabe dieses Gesetzes eingeschrnkt. (2) 1Das Verfahren bei Freiheitsentziehungen richtet sich nach Buch 7 des Gesetzes ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. 2Ist ber die Fortdauer der Zurckweisungshaft oder der Abschiebungshaft zu entscheiden, so kann das Amtsgericht das Verfahren durch unanfechtbaren Beschluss an das Gericht abgeben, in dessen Bezirk die Zurckweisungshaft oder Abschiebungshaft jeweils vollzogen wird. § 107 Stadtstaatenklausel Die Senate der Lnder Berlin, Bremen und Hamburg werden ermchtigt, die Vorschriften dieses Gesetzes ber die Zustndigkeit von Behçrden dem besonderen Verwaltungsaufbau ihrer Lnder anzupassen. 817
VI
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Inhaltsbersicht
Aufenthaltsverordnung (AufenthV) Vom 25. November 2004 (BGBl. I S. 2945) Zuletzt gendert durch Vierte Verordnung zur nderung der Aufenthaltsverordnung vom 15. Juni 2009 (BGBl. I S. 1287) Abschnitt 2 Befreiung vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels
I nh a l t s b e r s ic h t
§1
Kapitel 1 Allgemeine Bestimmungen Begriffsbestimmungen Kapitel 2 Einreise und Aufenthalt im Bundesgebiet
§2
VI
§3 §4 §5
§6 §7 §8 §9 § 10 § 11
§ 12 § 13 § 14 818
Abschnitt 1 Passpflicht fr Auslnder Erfllung der Passpflicht durch Eintragung in den Pass eines gesetzlichen Vertreters Zulassung nichtdeutscher amtlicher Ausweise als Passersatz Deutsche Passersatzpapiere fr Auslnder Allgemeine Voraussetzungen der Ausstellung des Reiseausweises fr Auslnder Ausstellung des Reiseausweises fr Auslnder im Inland Ausstellung des Reiseausweises fr Auslnder im Ausland Gltigkeitsdauer des Reiseausweises fr Auslnder Rumlicher Geltungsbereich des Reiseausweises fr Auslnder Sonstige Beschrnkungen im Reiseausweis fr Auslnder Verfahren der Ausstellung oder Verlngerung des Reiseausweises fr Auslnder im Ausland Grenzgngerkarte Notreiseausweis Befreiung von der Passpflicht in Rettungsfllen
Unterabschnitt 1 Allgemeine Regelungen § 15 Gemeinschaftsrechtliche Regelung der Kurzaufenthalte § 16 Vorrang lterer Sichtvermerksabkommen § 17 Nichtbestehen der Befreiung bei Erwerbsttigkeit whrend eines Kurzaufenthalts
§ 18 § 19 § 20
§ 21 § 22
§ 23 § 24 § 25 § 26
Unterabschnitt 2 Befreiungen fr Inhaber bestimmter Ausweise Befreiung fr Inhaber von Reiseausweisen fr Flchtlinge und Staatenlose Befreiung fr Inhaber dienstlicher Psse Befreiung fr Inhaber von Ausweisen der Europischen Union und zwischenstaatlicher Organisationen und der Vatikanstadt Befreiung fr Inhaber von Grenzgngerkarten Befreiung fr Schler auf Sammellisten Unterabschnitt 3 Befreiungen im grenzberschreitenden Befçrderungswesen Befreiung fr ziviles Flugpersonal Befreiung fr Seeleute Befreiung in der internationalen zivilen Binnenschifffahrt Transit ohne Einreise; Flughafentransitvisum www.WALHALLA.de
Inhaltsbersicht
§ 27 § 28 § 29 § 30
§ 30a § 31 § 32 § 33 § 34 § 35 § 36
§ 37 § 38
§ 38a § 38b § 38c
§ 38d § 38e
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Unterabschnitt 4 Sonstige Befreiungen Befreiung fr Personen bei Vertretungen auslndischer Staaten Befreiung fr freizgigkeitsberechtigte Schweizer Befreiung in Rettungsfllen Befreiung fr die Durchreise und Durchbefçrderung Abschnitt 3 Visumverfahren Bestimmung der zustndigen Stelle bei der Beteiligung im Visumverfahren Zustimmung der Auslnderbehçrde zur Visumerteilung Zustimmung der obersten Landesbehçrde Zustimmungsfreiheit bei Sptaussiedlern Zustimmungsfreiheit bei Wissenschaftlern und Studenten Zustimmungsfreiheit bei bestimmten Arbeitsaufenthalten und Praktika Zustimmungsfreiheit bei dienstlichen Aufenthalten von Mitgliedern auslndischer Streitkrfte Zustimmungsfreiheit in sonstigen Fllen Ersatzzustndigkeit der Auslnderbehçrde Abschnitt 3a Anerkennung von Forschungseinrichtungen und Abschluss von Aufnahmevereinbarungen Voraussetzungen fr die Anerkennung von Forschungseinrichtungen Aufhebung der Anerkennung Mitteilungspflichten anerkannter Forschungseinrichtungen gegenber den Auslnderbehçrden Beirat fr Forschungsmigration Verçffentlichungen durch das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge
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VI.2
§ 38f Inhalt und Voraussetzungen der Unterzeichnung der Aufnahmevereinbarung Abschnitt 4 Einholung des Aufenthaltstitels im Bundesgebiet § 39 Verlngerung eines Aufenthalts im Bundesgebiet fr lngerfristige Zwecke § 40 Verlngerung eines visumfreien Kurzaufenthalts § 41 Vergnstigung fr Angehçrige bestimmter Staaten Abschnitt 5 Aufenthalt aus vçlkerrechtlichen, humanitren oder politischen Grnden § 42 Antragstellung auf Verlegung des Wohnsitzes § 43 Verfahren bei Zustimmung des anderen Mitgliedstaates zur Wohnsitzverlegung
§ 44 § 44a § 45 § 46 § 47 § 48 § 49 § 50 § 51 § 52 § 53 § 54
Kapitel 3 Gebhren Gebhren fr die Niederlassungserlaubnis Gebhren fr die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG Gebhren fr die Aufenthaltserlaubnis Gebhren fr das Visum Gebhren fr sonstige aufenthaltsrechtliche Amtshandlungen Gebhren fr pass- und ausweisrechtliche Maßnahmen Bearbeitungsgebhren Gebhren fr Amtshandlungen zugunsten Minderjhriger Widerspruchsgebhr Befreiungen und Ermßigungen Befreiung und Ermßigung aus Billigkeitsgrnden Zwischenstaatliche Vereinbarungen 819
VI
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Kapitel 4 Ordnungsrechtliche Vorschriften § 55 Ausweisersatz § 56 Ausweisrechtliche Pflichten § 57 Vorlagepflicht beim Vorhandensein mehrerer Ausweisdokumente Kapitel 5 Verfahrensvorschriften
§ 58 § 59 § 60 § 61
Abschnitt 1 Muster fr Aufenthaltstitel, Passund Ausweisersatz und sonstige Dokumente Vordruckmuster Muster der Aufenthaltstitel Lichtbild Sicherheitsstandards, Ausstellungstechnik Abschnitt 2 Datenerfassung, Datenverarbeitung und Datenschutz
VI
§ 61a
§ 61b
§ 61c § 61d § 61e § 61f
§ 61g § 61h 820
Unterabschnitt 1 Erfassung und bermittlung von Antragsdaten zur Herstellung von Passersatzpapieren mit elektronischem Speicher- und Verarbeitungsmedium Fingerabdruckerfassung bei der Beantragung von Passersatzpapieren mit elektronischem Speicher- und Verarbeitungsmedium Form und Verfahren der Datenerfassung, -prfung sowie der dezentralen Qualittssicherung bermittlung der Daten an den Dokumentenhersteller Nachweis der Erfllung der Anforderungen Qualittsstatistik Automatischer Abruf aus Dateien und automatische Speicherung im çffentlichen Bereich Verwendung im nichtçffentlichen Bereich bergangsregelungen
§ 62 § 63 § 64 § 65 § 66 § 67 § 68 § 69 § 70
§ 71 § 72 § 72a § 73
§ 74 § 75 § 76
Inhaltsbersicht Unterabschnitt 2 Fhrung von Auslnderdateien durch die Auslnderbehçrden und die Auslandsvertretungen Dateienfhrungspflicht der Auslnderbehçrden Auslnderdatei A Datensatz der Auslnderdatei A Erweiterter Datensatz Datei ber Passersatzpapiere Auslnderdatei B Lçschung Visadatei Datei ber Visaversagungen Unterabschnitt 3 Datenbermittlungen an die Auslnderbehçrden bermittlungspflicht Mitteilungen der Meldebehçrden Mitteilungen der Pass- und Ausweisbehçrden Mitteilungen der Staatsangehçrigkeits- und Bescheinigungsbehçrden nach § 15 des Bundesvertriebenengesetzes Mitteilungen der Justizbehçrden Mitteilungen der Bundesagentur fr Arbeit Mitteilungen der Gewerbebehçrden
Kapitel 6 Ordnungswidrigkeiten § 77 Ordnungswidrigkeiten § 78 Verwaltungsbehçrden im Sinne des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten Kapitel 7 bergangs- und Schlussvorschriften § 79 Anwendung auf Freizgigkeitsberechtigte § 80 bergangsvorschriften fr die Verwendung von Vordrucken § 81 Weitergeltung von nach bisherigem Recht ausgestellten Passersatzpapieren www.WALHALLA.de
Inhaltsbersicht
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
§ 82 bergangsregelung zur Fhrung von Auslnderdateien § 82a bergangsregelung aus Anlass des Inkrafttretens des Gesetzes zur Umsetzung aufenthalts- und asylrechtlicher Richtlinien der Europischen Union § 83 Erfllung ausweisrechtlicher Verpflichtungen § 84 Beginn der Anerkennung von Forschungseinrichtungen Anlage A (zu § 16) Anlage B (zu § 19) Anlage C (zu § 26 Abs. 3 Nr. 1) Anlage D1 Anlage D2a Anlage D2b
Anlage D5 Anlage D5a Anlage D6 Anlage D7 Anlage D7a Anlage D7b Anlage D8 Anlage D8a Anlage D8b Anlage D9 Anlage D10 Anlage D11 Anlage D12
Anlage D3
Anlage D13a
Anlage D4a
Anlage D13b
Anlage D4b
Anlage D14
Anlage D4c
Anlage D15
Anlage D4d
Anlage D16
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VI.2
VI
821
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung Kapitel 1 Allgemeine Bestimmungen
§ 1 Begriffsbestimmungen (1) Schengen-Staaten sind die Staaten, in denen Titel II Kapitel 1 bis 6 des Schengener Durchfhrungsbereinkommens Anwendung findet. (2) Ein Kurzaufenthalt ist ein Aufenthalt im gemeinsamen Gebiet der Schengen-Staaten von hçchstens drei Monaten innerhalb einer Frist von sechs Monaten von dem Tag der ersten Einreise an. (3) Reiseausweise fr Flchtlinge und Ausweise auf Grund
VI
1. des Abkommens vom 15. Oktober 1946 betreffend die Ausstellung eines Reiseausweises an Flchtlinge, die unter die Zustndigkeit des zwischenstaatlichen Ausschusses fr die Flchtlinge fallen (BGBl. 1951 II S. 160) oder 2. des Artikels 28 in Verbindung mit dem Anhang des Abkommens vom 28. Juli 1951 ber die Rechtsstellung der Flchtlinge (BGBl. 1953 II S. 559). (4) Reiseausweise fr Staatenlose sind Ausweise auf Grund des Artikels 28 in Verbindung mit dem Anhang des bereinkommens vom 28. September 1954 ber die Rechtsstellung der Staatenlosen (BGBl. 1976 II S. 473). (5) Schlersammellisten sind Listen nach Artikel 2 des Beschlusses des Rates vom 30. November 1994 ber die vom Rat auf Grund von Artikel K.3 Absatz 2 Buchstabe b des Vertrages ber die Europische Union beschlossene gemeinsame Maßnahme ber Reiseerleichterungen fr Schler von Drittstaaten mit Wohnsitz in einem Mitgliedstaat (ABl. EG Nr. L 327 S. 1). (6) Flugbesatzungsausweise sind „Airline Flight Crew Licenses“ und „Crew Member Certificates“ nach der Anlage des Anhangs 9 in der jeweils geltenden Fassung zum Abkommen vom 7. Dezember 1944 ber die Internationale Zivilluftfahrt (BGBl. 1956 II S. 411). 822
§§ 1– 3
(7) Binnenschifffahrtsausweise sind in zwischenstaatlichen Vereinbarungen fr den Grenzbertritt vorgesehene Ausweise fr ziviles Personal, das internationale Binnenwasserstraßen befhrt, sowie dessen Familienangehçrige, soweit die Geltung fr Familienangehçrige in den jeweiligen Vereinbarungen vorgesehen ist. (8) Standardreisedokumente fr die Rckfhrung sind Dokumente nach der Empfehlung des Rates vom 30. November 1994 bezglich der Einfhrung eines Standardreisedokuments fr die Rckfhrung von Staatsangehçrigen dritter Lnder (ABl. EG 1996 Nr. C 274 S. 18). Kapitel 2 Einreise und Aufenthalt im Bundesgebiet Abschnitt 1 Passpflicht fr Auslnder § 2 Erfllung der Passpflicht durch Eintragung in den Pass eines gesetzlichen Vertreters Minderjhrige Auslnder, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erfllen die Passpflicht auch durch Eintragung in einem anerkannten und gltigen Pass oder Passersatz eines gesetzlichen Vertreters. Fr einen minderjhrigen Auslnder, der das zehnte Lebensjahr vollendet hat, gilt dies nur, wenn im Pass oder Passersatz sein eigenes Lichtbild angebracht ist. § 3 Zulassung nichtdeutscher amtlicher Ausweise als Passersatz (1) Von anderen Behçrden als von deutschen Behçrden ausgestellte amtliche Ausweise sind als Passersatz zugelassen, ohne dass es einer Anerkennung nach § 71 Abs. 6 des Aufenthaltsgesetzes bedarf, soweit die Bundesrepublik Deutschland 1. auf Grund zwischenstaatlicher Vereinbarungen oder 2. auf Grund des Rechts der Europischen Union verpflichtet ist, dem Inhaber unter den dort festgelegten Voraussetzungen den Grenzwww.WALHALLA.de
§4
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
bertritt zu gestatten. Dies gilt nicht, wenn der ausstellende Staat aus dem Geltungsbereich des Ausweises ausgenommen oder wenn der Inhaber nicht zur Rckkehr in diesen Staat berechtigt ist. (2) Die Zulassung entfllt, wenn das Bundesministerium des Innern in den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 feststellt, dass 1. die Gegenseitigkeit, soweit diese vereinbart wurde, nicht gewahrt ist oder 2. der amtliche Ausweis a) keine hinreichenden Angaben zur eindeutigen Identifizierung des Inhabers oder der ausstellenden Behçrde enthlt, b) keine Sicherheitsmerkmale aufweist, die in einem Mindestmaß vor Flschung oder Verflschung schtzen, oder c) die Angaben nicht in einer germanischen oder romanischen Sprache enthlt. (3) Zu den Ausweisen im Sinne des Absatzes 1 zhlen insbesondere: 1. Reiseausweise fr Flchtlinge (§ 1 Abs. 3), 2. Reiseausweise fr Staatenlose (§ 1 Abs. 4), 3. Ausweise fr Mitglieder und Bedienstete der Organe der Europischen Gemeinschaften, 4. Ausweise fr Abgeordnete der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, 5. amtliche Personalausweise der Mitgliedstaaten der Europischen Union, der anderen Vertragsstaaten des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum und der Schweiz fr deren Staatsangehçrige, 6. Schlersammellisten (§ 1 Abs. 5), 7. Flugbesatzungsausweise, soweit sie fr einen Aufenthalt nach § 23 gebraucht werden, und 8. Binnenschifffahrtsausweise, soweit sie fr einen Aufenthalt nach § 25 gebraucht werden. www.WALHALLA.de
VI.2
§ 4 Deutsche Passersatzpapiere fr Auslnder (1) Durch deutsche Behçrden ausgestellte Passersatzpapiere fr Auslnder sind: 1. der Reiseausweis fr Auslnder (§ 5 Absatz 1), 2. der Notreiseausweis (§ 13 Absatz 1), 3. der Reiseausweis fr Flchtlinge (§ 1 Absatz 3), 4. der Reiseausweis fr Staatenlose (§ 1 Absatz 4), 5. die Schlersammelliste (§ 1 Absatz 5), 6. die Bescheinigung ber die Wohnsitzverlegung (§ 43 Absatz 2), 7. das Standardreisedokument fr die Rckfhrung (§ 1 Absatz 8). Passersatzpapiere nach Satz 1 Nummer 3 und 4 werden mit einer Gltigkeitsdauer von bis zu drei Jahren ausgestellt; eine Verlngerung ist nicht zulssig. Passersatzpapiere nach Satz 1 Nummer 1, 3 und 4 werden abweichend von Absatz 4 Satz 1 auch als vorlufige Dokumente ohne elektronisches Speicher- und Verarbeitungsmedium ausgegeben, deren Gltigkeit, auch nach Verlngerungen, ein Jahr nicht berschreiten darf. An Kinder bis zum vollendeten zwçlften Lebensjahr werden abweichend von Absatz 4 Satz 1 Passersatzpapiere nach Satz 1 Nummer 1, 3 und 4 ohne elektronisches Speicherund Verarbeitungsmedium ausgegeben; in begrndeten Fllen kçnnen sie auch mit elektronischem Speicher- und Verarbeitungsmedium ausgegeben werden. Passersatzpapiere nach Satz 4 ohne elektronisches Speicher- und Verarbeitungsmedium sind hçchstens sechs Jahre gltig, lngstens jedoch bis zur Vollendung des zwçlften Lebensjahres. Eine Verlngerung dieser Passersatzpapiere ist vor Ablauf der Gltigkeit bis zur Vollendung des zwçlften Lebensjahres zulssig; es ist jeweils ein aktuelles Lichtbild einzubringen. (2) Passersatzpapiere nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 3 und 4 enthalten neben der Angabe der ausstellenden Behçrde, dem Tag der Ausstellung, dem letzten Tag der Gltigkeitsdauer und der Seriennummer sowie dem 823
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VI.2
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Lichtbild und der Unterschrift des Inhabers des Passersatzpapiers ausschließlich folgende sichtbar aufgebrachte Angaben ber den Inhaber des Passersatzpapiers: 1. Familienname und ggf. Geburtsname, 2. den oder die Vornamen, 3. Doktorgrad, 4. Tag und Ort der Geburt, 5. Geschlecht, 6. Grçße, 7. Farbe der Augen, 8. Wohnort, 9. Staatsangehçrigkeit. (3) Passersatzpapiere nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 3 und 4 enthalten eine Zone fr das automatische Lesen. Diese darf lediglich enthalten: 1. die Abkrzung „PT“ fr Passtyp von Passersatzpapieren nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 3 und 4 einschließlich vorlufiger Passersatzpapiere, 2. die Abkrzung „D“ fr Bundesrepublik Deutschland, 3. den Familiennamen, 4. den oder die Vornamen, 5. die Seriennummer des Passersatzes, die sich aus der Behçrdenkennzahl der Auslnderbehçrde und einer zufllig zu vergebenden Passersatznummer zusammensetzt, die neben Ziffern auch Buchstaben enthalten kann und bei vorlufigen Passersatzpapieren aus einem Serienbuchstaben und sieben Ziffern besteht, 6. die Abkrzung der Staatsangehçrigkeit, 7. den Tag der Geburt, 8. die Abkrzung „F“ fr Passersatzpapierinhaber weiblichen Geschlechts und „M“ fr Passersatzpapierinhaber mnnlichen Geschlechts, 9. die Gltigkeitsdauer des Passersatzes, 10. die Prfziffern und 11. Leerstellen. Die Seriennummer und die Prfziffern drfen keine Daten ber die Person des Passersatzpapierinhabers oder Hinweise auf solche Da824
§4
ten enthalten. Jedes Passersatzpapier erhlt eine neue Seriennummer. (4) Auf Grund der Verordnung (EG) Nr. 2252/ 2004 des Rates vom 13. Dezember 2004 ber Normen fr Sicherheitsmerkmale und biometrische Daten in von den Mitgliedstaaten ausgestellten Pssen und Reisedokumenten (ABl. L 385 vom 29. 12. 2004, S. 1) sind Passersatzpapiere nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1, 3 und 4 mit Ausnahme der in § 6 Satz 2 und § 7 genannten Reiseausweise fr Auslnder mit einem elektronischen Speicher- und Verarbeitungsmedium zu versehen, auf dem das Lichtbild, die Fingerabdrcke, die Bezeichnung der erfassten Finger, die Angaben zur Qualitt der Abdrcke und die in Absatz 3 Satz 2 genannten Angaben gespeichert werden. Die gespeicherten Daten sind nach dem Stand der Technik gegen unbefugtes Auslesen, Verndern und Lçschen zu sichern. Eine bundesweite Datenbank der biometrischen Daten nach Satz 1 wird nicht errichtet. (5) Abweichend von Absatz 4 Satz 1 werden in Passersatzpapieren mit elektronischem Speicher- und Verarbeitungsmedium bei Antragstellern, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, keine Fingerabdrcke gespeichert. Die Unterschrift durch den Antragsteller ist zu leisten, wenn er zum Zeitpunkt der Beantragung des Passersatzes das zehnte Lebensjahr vollendet hat. (6) Passersatzpapiere nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 kçnnen mit dem Hinweis ausgestellt werden, dass die Personendaten auf den eigenen Angaben des Antragstellers beruhen. Das Gleiche gilt fr Passersatzpapiere nach Absatz 1 Nummer 3 und 4, wenn ernsthafte Zweifel an den Identittsangaben des Antragstellers bestehen. (7) Ein Passersatz fr Auslnder wird in der Regel entzogen, wenn die Ausstellungsvoraussetzungen nicht mehr vorliegen. Er ist zu entziehen, wenn der Auslnder auf Grund besonderer Vorschriften zur Rckgabe verpflichtet ist und die Rckgabe nicht unverzglich erfolgt. (8) Deutsche Auslandsvertretungen entziehen einen Passersatz im Benehmen mit der www.WALHALLA.de
§§ 5 – 6
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
zustndigen oder zuletzt zustndigen Auslnderbehçrde im Inland. Ist eine solche Behçrde nicht vorhanden oder feststellbar, ist das Benehmen mit der Behçrde herzustellen, die den Passersatz ausgestellt hat, wenn er verlngert wurde, mit der Behçrde, die ihn verlngert hat. § 5 Allgemeine Voraussetzungen der Ausstellung des Reiseausweises fr Auslnder (1) Einem Auslnder, der nachweislich keinen Pass oder Passersatz besitzt und ihn nicht auf zumutbare Weise erlangen kann, kann nach Maßgabe der nachfolgenden Bestimmungen ein Reiseausweis fr Auslnder ausgestellt werden. (2) Als zumutbar im Sinne des Absatzes 1 gilt es insbesondere, 1. derart rechtzeitig vor Ablauf der Gltigkeit eines Passes oder Passersatzes bei den zustndigen Behçrden im In- und Ausland die erforderlichen Antrge fr die Neuerteilung oder Verlngerung zu stellen, dass mit der Neuerteilung oder Verlngerung innerhalb der Gltigkeitsdauer des bisherigen Passes oder Passersatzes gerechnet werden kann, 2. in der den Bestimmungen des deutschen Passrechts, insbesondere den §§ 6 und 15 des Passgesetzes in der jeweils geltenden Fassung, entsprechenden Weise an der Ausstellung oder Verlngerung mitzuwirken und die Behandlung eines Antrages durch die Behçrden des Herkunftsstaates nach dem Recht des Herkunftsstaates zu dulden, sofern dies nicht zu einer unzumutbaren Hrte fhrt, 3. die Wehrpflicht, sofern deren Erfllung nicht aus zwingenden Grnden unzumutbar ist, und andere zumutbare staatsbrgerliche Pflichten zu erfllen oder 4. fr die behçrdlichen Maßnahmen die vom Herkunftsstaat allgemein festgelegten Gebhren zu zahlen. (3) Ein Reiseausweis fr Auslnder wird in der Regel nicht ausgestellt, wenn der Herkunftsstaat die Ausstellung eines Passes oder Passersatzes aus Grnden verweigert, auf www.WALHALLA.de
VI.2
Grund derer auch nach deutschem Passrecht, insbesondere nach § 7 des Passgesetzes oder wegen unterlassener Mitwirkung nach § 6 des Passgesetzes, der Pass versagt oder sonst die Ausstellung verweigert werden kann. (4) Ein Reiseausweis fr Auslnder soll nicht ausgestellt werden, wenn der Antragsteller bereits einen Reiseausweis fr Auslnder missbruchlich verwendet hat oder tatschliche Anhaltspunkte dafr vorliegen, dass der Reiseausweis fr Auslnder missbruchlich verwendet werden soll. Ein Missbrauch liegt insbesondere vor bei einem im Einzelfall erheblichen Verstoß gegen im Reiseausweis fr Auslnder eingetragene Beschrnkungen oder beim Gebrauch des Reiseausweises fr Auslnder zur Begehung oder Vorbereitung einer Straftat. Als Anhaltspunkt fr die Absicht einer missbruchlichen Verwendung kann insbesondere auch gewertet werden, dass der wiederholte Verlust von Passersatzpapieren des Antragstellers geltend gemacht wird. (5) Der Reiseausweis fr Auslnder ohne elektronisches Speicher- und Verarbeitungsmedium darf, soweit dies zulssig ist, nur verlngert werden, wenn die Ausstellungsvoraussetzungen weiterhin vorliegen. § 6 Ausstellung des Reiseausweises fr Auslnder im Inland Im Inland darf ein Reiseausweis fr Auslnder nach Maßgabe des § 5 ausgestellt werden, 1. wenn der Auslnder eine Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG besitzt, 2. wenn dem Auslnder eine Aufenthaltserlaubnis, Niederlassungserlaubnis oder Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG erteilt wird, sobald er als Inhaber des Reiseausweises fr Auslnder die Passpflicht erfllt, 3. um dem Auslnder die endgltige Ausreise aus dem Bundesgebiet zu ermçglichen oder, 4. wenn der Auslnder Asylbewerber ist, fr die Ausstellung des Reiseausweises fr Auslnder ein dringendes çffentliches In825
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
teresse besteht, zwingende Grnde es erfordern oder die Versagung des Reiseausweises fr Auslnder eine unbillige Hrte bedeuten wrde und die Durchfhrung des Asylverfahrens nicht gefhrdet wird. In den Fllen des Satzes 1 Nummer 3 und 4 wird der Reiseausweis fr Auslnder ohne elektronisches Speicher- und Verarbeitungsmedium ausgestellt. Die ausstellende Behçrde darf in den Fllen des Satzes 1 Nummer 3 und 4 Ausnahmen von § 5 Absatz 2 und 3 sowie in den Fllen des Satzes 1 Nummer 3 Ausnahmen von § 5 Absatz 4 zulassen.
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§ 7 Ausstellung des Reiseausweises fr Auslnder im Ausland (1) Im Ausland darf ein Reiseausweis fr Auslnder ohne elektronisches Speicher- und Verarbeitungsmedium nach Maßgabe des § 5 ausgestellt werden, um dem Auslnder die Einreise in das Bundesgebiet zu ermçglichen, sofern die Voraussetzungen fr die Erteilung eines hierfr erforderlichen Aufenthaltstitels vorliegen. (2) Im Ausland darf ein Reiseausweis fr Auslnder ohne elektronisches Speicher- und Verarbeitungsmedium zudem nach Maßgabe des § 5 einem in § 28 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 des Aufenthaltsgesetzes bezeichneten auslndischen Familienangehçrigen oder dem Lebenspartner eines Deutschen erteilt werden, wenn dieser im Ausland mit dem Deutschen in familirer Lebensgemeinschaft lebt. § 8 Gltigkeitsdauer des Reiseausweises fr Auslnder (1) Die Gltigkeitsdauer des Reiseausweises fr Auslnder darf die Gltigkeitsdauer des Aufenthaltstitels oder der Aufenthaltsgestattung des Auslnders nicht berschreiten. Der Reiseausweis fr Auslnder darf im brigen ausgestellt werden bis zu einer Gltigkeitsdauer von 1. zehn Jahren, wenn der Inhaber im Zeitpunkt der Ausstellung das 24. Lebensjahr vollendet hat, 2. sechs Jahren, wenn der Inhaber im Zeitpunkt der Ausstellung das 24. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. 826
§§ 7 – 9
(2) In den Fllen des § 6 Satz 1 Nr. 3 und 4 und des § 7 Abs. 1 darf der Reiseausweis fr Auslnder abweichend von Absatz 1 nur fr eine Gltigkeitsdauer von hçchstens einem Monat ausgestellt werden. In Fllen, in denen der Staat, in oder durch den die beabsichtigte Reise fhrt, die Einreise nur mit einem Reiseausweis fr Auslnder gestattet, der ber den beabsichtigten Zeitpunkt der Einreise oder Ausreise hinaus gltig ist, kann der Reiseausweis fr Auslnder abweichend von Satz 1 fr einen entsprechend lngeren Gltigkeitszeitraum ausgestellt werden der auch nach Verlngerung zwçlf Monate nicht berschreiten darf. (3) Ein nach § 6 Satz 1 Nr. 3 und 4 ausgestellter Reiseausweis fr Auslnder darf nicht verlngert werden. Der Ausschluss der Verlngerung ist im Reiseausweis fr Auslnder zu vermerken. § 9 Rumlicher Geltungsbereich des Reiseausweises fr Auslnder (1) Der Reiseausweis fr Auslnder kann fr alle Staaten oder mit einer Beschrnkung des Geltungsbereichs auf bestimmte Staaten oder Erdteile ausgestellt werden. Der Staat, dessen Staatsangehçrigkeit der Auslnder besitzt, ist aus dem Geltungsbereich auszunehmen, wenn nicht in Ausnahmefllen die Erstreckung des Geltungsbereichs auf diesen Staat gerechtfertigt ist. (2) In den Fllen des § 6 Satz 1 Nr. 4 ist der Geltungsbereich des Reiseausweises fr Auslnder auf die den Zweck der Reise betreffenden Staaten zu beschrnken. Abweichend von Absatz 1 Satz 2 ist eine Erstreckung des Geltungsbereichs auf den Herkunftsstaat unzulssig. (3) Abweichend von Absatz 1 Satz 2 soll der Geltungsbereich eines Reiseausweises fr Auslnder im Fall des § 6 Satz 1 Nr. 3 den Staat einschließen, dessen Staatsangehçrigkeit der Auslnder besitzt. (4) Der Geltungsbereich des im Ausland ausgestellten Reiseausweises fr Auslnder ist in den Fllen des § 7 Abs. 1 rumlich auf die Bundesrepublik Deutschland, den Ausreisestaat, den Staat der Ausstellung sowie die im www.WALHALLA.de
§§ 10 – 13
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Reiseausweis fr Auslnder einzeln aufzufhrenden, auf dem geplanten Reiseweg zu durchreisenden Staaten zu beschrnken. § 10 Sonstige Beschrnkungen im Reiseausweis fr Auslnder In den Reiseausweis fr Auslnder kçnnen zur Vermeidung von Missbrauch bei oder nach der Ausstellung sonstige Beschrnkungen aufgenommen werden, insbesondere die Bezeichnung der zur Einreise in das Bundesgebiet zu benutzenden Grenzbergangsstelle oder die Bezeichnung der Person, in deren Begleitung sich der Auslnder befinden muss. § 46 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes bleibt unberhrt. § 11 Verfahren der Ausstellung oder Verlngerung des Reiseausweises fr Auslnder im Ausland (1) Im Ausland darf ein Reiseausweis fr Auslnder nur mit Zustimmung des Bundesministeriums des Innern oder der von ihm bestimmten Stelle ausgestellt werden. Dasselbe gilt fr die zulssige Verlngerung eines nach Satz 1 ausgestellten Reiseausweises fr Auslnder im Ausland. (2) Im Ausland darf ein im Inland ausgestellter oder verlngerter Reiseausweis fr Auslnder nur mit Zustimmung der zustndigen oder zuletzt zustndigen Auslnderbehçrde verlngert werden. Ist eine solche Behçrde nicht vorhanden oder feststellbar, ist die Zustimmung bei der Behçrde einzuholen, die den Reiseausweis ausgestellt hat, wenn er verlngert wurde, bei der Behçrde, die ihn verlngert hat. (3) Die Aufhebung von Beschrnkungen nach den §§ 9 und 10 im Ausland bedarf der Zustimmung der zustndigen oder zuletzt zustndigen Auslnderbehçrde. Ist eine solche Behçrde nicht vorhanden oder feststellbar, ist die Zustimmung bei der Behçrde einzuholen, die die Beschrnkung eingetragen hat. § 12 Grenzgngerkarte (1) Einem Auslnder kann mit Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit eine Grenzgngerkarte erteilt werden, wenn dieser im Bundesgebiet eine Beschftigung ausbt, www.WALHALLA.de
VI.2
gemeinsam mit seinem Ehegatten oder Lebenspartner, der Deutscher oder sonstiger Unionsbrger ist und mit dem er in familirer Gemeinschaft lebt, seinen Wohnsitz vom Bundesgebiet in einen angrenzenden Mitgliedstaat der Europischen Union verlegt hat und mindestens einmal wçchentlich an diesen Wohnsitz zurckkehrt. Die Grenzgngerkarte kann bei der erstmaligen Erteilung bis zu einer Gltigkeitsdauer von zwei Jahren ausgestellt werden. Sie kann fr jeweils zwei Jahre verlngert werden, solange die Ausstellungsvoraussetzungen weiterhin vorliegen. (2) Staatsangehçrigen der Schweiz wird unter den Voraussetzungen und zu den Bedingungen eine Grenzgngerkarte ausgestellt und verlngert, die in Artikel 7 Abs. 2, Artikel 13 Abs. 2, Artikel 28 Abs. 1 und Artikel 32 Abs. 2 des Anhangs I zum Abkommen vom 21. Juni 1999 zwischen der Europischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits ber die Freizgigkeit (BGBl. 2001 II S. 810) genannt sind. § 13 Notreiseausweis (1) Zur Vermeidung einer unbilligen Hrte, oder soweit ein besonderes çffentliches Interesse besteht, darf einem Auslnder ein Notreiseausweis ausgestellt werden, wenn der Auslnder seine Identitt glaubhaft machen kann und er 1. Unionsbrger oder Staatsangehçriger eines anderen Vertragsstaates des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum, der Schweiz oder eines Staates ist, der in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 aufgefhrt ist, oder 2. aus sonstigen Grnden zum Aufenthalt im Bundesgebiet, einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union, einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum oder in der Schweiz oder zur Rckkehr dorthin berechtigt ist. (2) Die mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden kçnnen nach Maßgabe des 827
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Absatzes 1 an der Grenze einen Notreiseausweis ausstellen, wenn der Auslnder keinen Pass oder Passersatz mitfhrt. (3) Die Auslnderbehçrde kann nach Maßgabe des Absatzes 1 einen Notreiseausweis ausstellen, wenn die Beschaffung eines anderen Passes oder Passersatzes, insbesondere eines Reiseausweises fr Auslnder, im Einzelfall nicht in Betracht kommt. (4) Die ausstellende Behçrde kann die bereits bestehende Berechtigung zur Rckkehr in das Bundesgebiet auf dem Notreiseausweis bescheinigen, sofern die Bescheinigung der beabsichtigten Auslandsreise dienlich ist. Die in Absatz 2 genannten Behçrden bedrfen hierfr der Zustimmung der Auslnderbehçrde. (5) Abweichend von Absatz 1 kçnnen die mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden
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1. zivilem Schiffspersonal eines in der Seeoder Kstenschifffahrt oder in der RheinSeeschifffahrt verkehrenden Schiffes fr den Aufenthalt im Hafenort whrend der Liegezeit des Schiffes und 2. zivilem Flugpersonal fr einen in § 23 Abs. 1 genannten Aufenthalt sowie die jeweils mit einem solchen Aufenthalt verbundene Ein- und Ausreise einen Notreiseausweis ausstellen, wenn es keinen Pass oder Passersatz, insbesondere keinen der in § 3 Abs. 3 genannten Passersatzpapiere, mitfhrt. Absatz 4 findet keine Anwendung. (6) Die Gltigkeitsdauer des Notreiseausweises darf lngstens einen Monat betragen. § 14 Befreiung von der Passpflicht in Rettungsfllen Von der Passpflicht sind befreit 1. Auslnder, die aus den Nachbarstaaten, auf dem Seeweg oder im Wege von Rettungsflgen aus anderen Staaten einreisen und bei Unglcks- oder Katastrophenfllen Hilfe leisten oder in Anspruch nehmen wollen, und 828
§§ 14 – 17
2. Auslnder, die zum Flug- oder Begleitpersonal von Rettungsflgen gehçren. Die Befreiung endet, sobald fr den Auslnder die Beschaffung oder Beantragung eines Passes oder Passersatzes auch in Anbetracht der besonderen Umstnde des Falles und des Vorranges der Leistung oder Inanspruchnahme von Hilfe zumutbar wird. Abschnitt 2 Befreiung vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels Unterabschnitt 1 Allgemeine Regelungen § 15 Gemeinschaftsrechtliche Regelung der Kurzaufenthalte Die Befreiung vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels fr die Einreise und den Aufenthalt von Auslndern fr Kurzaufenthalte richtet sich nach dem Recht der Europischen Union, insbesondere dem Schengener Durchfhrungsbereinkommen und der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 in Verbindung mit den nachfolgenden Bestimmungen. § 16 Vorrang lterer Sichtvermerksabkommen Die Inhaber der in Anlage A zu dieser Verordnung genannten Dokumente sind fr die Einreise und den Aufenthalt im Bundesgebiet, auch bei berschreitung der zeitlichen Grenze eines Kurzaufenthalts, vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, soweit vçlkerrechtliche Verpflichtungen, insbesondere aus einem Sichtvermerksabkommen, die vor dem 1. September 1993 gegenber den in Anlage A aufgefhrten Staaten eingegangen wurden, dem Erfordernis des Aufenthaltstitels oder dieser zeitlichen Begrenzung entgegenstehen. § 17 Nichtbestehen der Befreiung bei Erwerbsttigkeit whrend eines Kurzaufenthalts (1) Fr die Einreise und den Kurzaufenthalt sind die Staatsangehçrigen der in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 in der jewww.WALHALLA.de
§§ 18 – 22
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weils geltenden Fassung genannten Staaten vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels nicht befreit, sofern sie im Bundesgebiet eine Erwerbsttigkeit ausben. (2) Absatz 1 findet keine Anwendung, soweit der Auslnder im Bundesgebiet bis zu drei Monate innerhalb von zwçlf Monaten lediglich Ttigkeiten ausbt, die nach § 16 Satz 1 der Beschftigungsverordnung nicht als Beschftigung gelten, oder diesen entsprechende selbstndige Ttigkeiten ausbt. Die zeitliche Beschrnkung des Satzes 1 gilt nicht fr Kraftfahrer im grenzberschreitenden Straßenverkehr, die lediglich Gter oder Personen durch das Bundesgebiet hindurchbefçrdern, ohne dass die Gter oder Personen das Transportfahrzeug wechseln. Selbstndige Ttigkeiten nach den Stzen 1 und 2 drfen unter den dort genannten Voraussetzungen ohne den nach § 4 Abs. 3 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes erforderlichen Aufenthaltstitel ausgebt werden. Unterabschnitt 2 Befreiungen fr Inhaber bestimmter Ausweise § 18 Befreiung fr Inhaber von Reiseausweisen fr Flchtlinge und Staatenlose Inhaber von Reiseausweisen fr Flchtlinge oder fr Staatenlose sind fr die Einreise und den Kurzaufenthalt vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, sofern 1. der Reiseausweis von einem Mitgliedstaat der Europischen Union, einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum, der Schweiz oder von einem in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 aufgefhrten Staat ausgestellt wurde, 2. der Reiseausweis eine Rckkehrberechtigung enthlt, die bei der Einreise noch mindestens vier Monate gltig ist und 3. sie keine Erwerbsttigkeit mit Ausnahme der in § 17 Abs. 2 bezeichneten ausben. Satz 1 Nr. 2 gilt nicht fr Inhaber von Reiseausweisen fr Flchtlinge, die von einem der www.WALHALLA.de
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in Anlage A Nr. 3 genannten Staaten ausgestellt wurden. § 19 Befreiung fr Inhaber dienstlicher Psse Fr die Einreise und den Kurzaufenthalt sind Staatsangehçrige der in Anlage B zu dieser Verordnung aufgefhrten Staaten vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, wenn sie einen der in Anlage B genannten dienstlichen Psse besitzen und keine Erwerbsttigkeit mit Ausnahme der in § 17 Abs. 2 bezeichneten ausben. § 20 Befreiung fr Inhaber von Ausweisen der Europischen Union und zwischenstaatlicher Organisationen und der Vatikanstadt Vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit sind Inhaber 1. von Ausweisen fr Mitglieder und Bedienstete der Organe der Europischen Gemeinschaften, 2. von Ausweisen fr Abgeordnete der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, 3. von vatikanischen Pssen, wenn sie sich nicht lnger als drei Monate im Bundesgebiet aufhalten, 4. von Passierscheinen zwischenstaatlicher Organisationen, die diese den in ihrem Auftrag reisenden Personen ausstellen, soweit die Bundesrepublik Deutschland auf Grund einer Vereinbarung mit der ausstellenden Organisation verpflichtet ist, dem Inhaber die Einreise und den Aufenthalt zu gestatten. § 21 Befreiung fr Inhaber von Grenzgngerkarten Inhaber von Grenzgngerkarten sind fr die Einreise und den Aufenthalt im Bundesgebiet vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit. § 22 Befreiung fr Schler auf Sammellisten (1) Schler, die als Mitglied einer Schlergruppe in Begleitung einer Lehrkraft einer 829
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
allgemein bildenden oder berufsbildenden Schule an einer Reise in oder durch das Bundesgebiet teilnehmen, sind fr die Einreise, Durchreise und einen Kurzaufenthalt im Bundesgebiet vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, wenn sie 1. Staatsangehçrige eines in Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 aufgefhrten Staates sind, 2. ihren Wohnsitz innerhalb der Europischen Union, in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum oder in einem in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 539/ 2001 aufgefhrten Staat oder der Schweiz haben, 3. in einer Sammelliste eingetragen sind, die den Voraussetzungen entspricht, die in Artikel 1 Buchstabe b in Verbindung mit dem Anhang des Beschlusses des Rates vom 30. November 1994 ber die vom Rat auf Grund von Artikel K.3 Abs. 2 Buchstabe b des Vertrages ber die Europische Union beschlossene gemeinsame Maßnahme ber Reiseerleichterungen fr Schler von Drittstaaten mit Wohnsitz in einem Mitgliedstaat festgelegt sind, und 4. keine Erwerbsttigkeit ausben. (2) Schler mit Wohnsitz im Bundesgebiet, die fr eine Reise in das Ausland in einer Schlergruppe in Begleitung einer Lehrkraft einer allgemeinbildenden oder berufsbildenden inlndischen Schule auf einer von deutschen Behçrden ausgestellten Schlersammelliste aufgefhrt sind, sind fr die Wiedereinreise in das Bundesgebiet vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, wenn die Auslnderbehçrde angeordnet hat, dass die Abschiebung nach der Wiedereinreise ausgesetzt wird. Diese Anordnung ist auf der Schlersammelliste zu vermerken.
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§§ 23 – 24
Unterabschnitt 3 Befreiungen im grenzberschreitenden Befçrderungswesen § 23 Befreiung fr ziviles Flugpersonal (1) Ziviles Flugpersonal, das im Besitz eines Flugbesatzungsausweises ist, ist vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, sofern es 1. sich nur auf dem Flughafen, auf dem das Flugzeug zwischengelandet ist oder seinen Flug beendet hat, aufhlt, 2. sich nur im Gebiet einer in der Nhe des Flughafens gelegenen Gemeinde aufhlt oder 3. zu einem anderen Flughafen wechselt. (2) Ziviles Flugpersonal, das nicht im Besitz eines Flugbesatzungsausweises ist, kann fr einen in Absatz 1 genannten Aufenthalt vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit werden, sofern es die Passpflicht erfllt. Zustndig sind die mit der Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden. Zum Nachweis der Befreiung wird ein Passierschein ausgestellt. § 24 Befreiung fr Seeleute (1) Ziviles Schiffspersonal ist fr die Einreise und den Aufenthalt vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, sofern es sich handelt um 1. Lotsen im Sinne des § 1 des Seelotsgesetzes in Ausbung ihres Berufes, die sich durch amtliche Papiere ber ihre Person und ihre Lotseneigenschaft ausweisen, 2. Auslnder, die a) ein deutsches Seefahrtbuch besitzen, b) Staatsangehçrige eines in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 genannten Staates sind und einen Pass oder Passersatz dieses Staates besitzen und c) sich lediglich als ziviles Schiffspersonal eines Schiffes, das berechtigt ist, die Bundesflagge zu fhren, an Bord oder im Bundesgebiet aufhalten. (2) Ziviles Schiffspersonal eines in der Seeoder Kstenschifffahrt oder in der Rhein-Seewww.WALHALLA.de
§§ 25 – 26
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
schifffahrt verkehrenden Schiffes kann, sofern es nicht unter Absatz 1 fllt, fr den Aufenthalt im Hafenort whrend der Liegezeit des Schiffes vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit werden, sofern es die Passpflicht erfllt. Zustndig sind die mit der Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden. Zum Nachweis der Befreiung wird ein Passierschein ausgestellt. (3) Ziviles Schiffspersonal im Sinne der vorstehenden Abstze sind der Kapitn eines Schiffes, die Besatzungsmitglieder, die angemustert und auf der Besatzungsliste verzeichnet sind, sowie sonstige an Bord beschftigte Personen, die auf einer Besatzungsliste verzeichnet sind. § 25 Befreiung in der internationalen zivilen Binnenschifffahrt (1) Auslnder, die 1. auf einem von einem Unternehmen mit Sitz im Ausland betriebenen Schiff in der Rhein- und Donauschifffahrt einschließlich der Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal ttig sind, 2. in die Besatzungsliste dieses Schiffes eingetragen sind und 3. einen auslndischen Pass oder Passersatz, in dem die Eigenschaft als Rheinschiffer bescheinigt ist, oder einen Binnenschifffahrtsausweis besitzen, sind fr die Einreise und fr Aufenthalte bis zu drei Monaten innerhalb eines Zeitraumes von zwçlf Monaten seit der ersten Einreise vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit. (2) Die Befreiung nach Absatz 1 gilt fr die Einreise und den Aufenthalt 1. an Bord, 2. im Gebiet eines Liegehafens und einer nahe gelegenen Gemeinde und 3. bei Reisen zwischen dem Grenzbergang und dem Schiffsliegeort oder zwischen Schiffsliegeorten auf dem krzesten Wege im Zusammenhang mit der grenzberschreitenden Befçrderung von Personen oder Sachen sowie in der Donauschifffahrt zur Weiwww.WALHALLA.de
VI.2
terbefçrderung derselben Personen oder Sachen. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten entsprechend fr die in Binnenschifffahrtsausweisen eingetragenen Familienangehçrigen. § 26 Transit ohne Einreise; Flughafentransitvisum (1) Auslnder, die sich im Bundesgebiet befinden, ohne im Sinne des § 13 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes einzureisen, sind vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit. (2) Das Erfordernis einer Genehmigung fr das Betreten des Transitbereichs eines Flughafens whrend einer Zwischenlandung oder zum Umsteigen (Flughafentransitvisum) richtet sich nach Nummer 2.1.1. in Verbindung mit Anlage 3 Teil I und III des Beschlusses des Rates der Europischen Union vom 28. April 1999 betreffend die Gemeinsame konsularische Instruktion an die diplomatischen Missionen und die konsularischen Vertretungen, die von Berufskonsularbeamten geleitet werden (ABl. EG Nr. L 239 S. 317), zuletzt gendert durch Artikel 11 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 693/2003 des Rates vom 14. April 2003 (ABl. EU Nr. L 99 S. 8), in der jeweils geltenden Fassung. Soweit danach das Erfordernis eines Flughafentransitvisums besteht, gilt die Befreiung nach Absatz 1 nur, wenn der Auslnder ein Flughafentransitvisum besitzt. Das Flughafentransitvisum ist kein Aufenthaltstitel. (3) Die Befreiung nach Absatz 1 gilt fr Fluggste nur in dem Fall, dass sie ein Flughafentransitvisum besitzen, sofern sie 1. Staatsangehçrige eines in Anlage C aufgefhrten Staates sind oder sich nur mit einem in der Anlage C aufgefhrten Pass oder Passersatz ausweisen und 2. nicht im Besitz sind a) eines Visums oder eines anderen Aufenthaltstitels eines Mitgliedstaates der Europischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum oder 831
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
b) eines Aufenthaltstitels Andorras, Japans, Kanadas, Monacos, San Marinos, der Schweiz oder der Vereinigten Staaten von Amerika, der ein uneingeschrnktes Rckkehrrecht in einen der genannten Staaten vermittelt. Absatz 2 bleibt unberhrt. Unterabschnitt 4 Sonstige Befreiungen
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§ 27 Befreiung fr Personen bei Vertretungen auslndischer Staaten (1) Vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit sind, wenn Gegenseitigkeit besteht, 1. die in die Bundesrepublik Deutschland amtlich entsandten Mitglieder des dienstlichen Hauspersonals berufskonsularischer Vertretungen im Bundesgebiet und ihre mit ihnen im gemeinsamen Haushalt lebenden, nicht stndig im Bundesgebiet ansssigen Familienangehçrigen, 2. die nicht amtlich entsandten, mit Zustimmung des Auswrtigen Amtes çrtlich angestellten Mitglieder des diplomatischen und berufskonsularischen, des Verwaltungs- und technischen Personals sowie des dienstlichen Hauspersonals diplomatischer und berufskonsularischer Vertretungen im Bundesgebiet und ihre mit Zustimmung des Auswrtigen Amtes zugezogenen, mit ihnen im gemeinsamen Haushalt lebenden Ehegatten oder Lebenspartner, minderjhrigen ledigen Kinder und volljhrigen ledigen Kinder, die bei der Verlegung ihres stndigen Aufenthalts in das Bundesgebiet das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sich in der Ausbildung befinden und wirtschaftlich von ihnen abhngig sind, 3. die mit Zustimmung des Auswrtigen Amtes beschftigten privaten Hausangestellten von Mitgliedern diplomatischer und berufskonsularischer Vertretungen im Bundesgebiet, 4. die mitreisenden Familienangehçrigen von Reprsentanten anderer Staaten und 832
§§ 27 – 28
deren Begleitung im Sinne des § 20 des Gerichtsverfassungsgesetzes, 5. Personen, die dem Haushalt eines entsandten Mitgliedes einer diplomatischen oder berufskonsularischen Vertretung im Bundesgebiet angehçren, die mit dem entsandten Mitglied mit Rcksicht auf eine rechtliche oder sittliche Pflicht oder bereits zum Zeitpunkt seiner Entsendung ins Bundesgebiet in einer Haushalts- oder Betreuungsgemeinschaft leben, die nicht von dem entsandten Mitglied beschftigt werden, deren Unterhalt einschließlich eines angemessenen Schutzes vor Krankheit und Pflegebedrftigkeit ohne Inanspruchnahme von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch gesichert ist und deren Aufenthalt das Auswrtige Amt zum Zweck der Wahrung der auswrtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland im Einzelfall zugestimmt hat. (2) Die nach Absatz 1 als Familienangehçrige oder Haushaltsmitglieder vom Erfordernis des Aufenthaltstitels befreiten sowie die von § 1 Abs. 2 Nr. 2 oder 3 des Aufenthaltsgesetzes erfassten Familienangehçrigen sind auch im Fall der erlaubten Aufnahme und Ausbung einer Erwerbsttigkeit oder Ausbildung vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, wenn Gegenseitigkeit besteht. (3) Der Eintritt eines Befreiungsgrundes nach Absatz 1 oder 2 lsst eine bestehende Aufenthaltserlaubnis oder Niederlassungserlaubnis unberhrt und steht der Verlngerung einer Aufenthaltserlaubnis oder der Erteilung einer Niederlassungserlaubnis an einen bisherigen Inhaber einer Aufenthaltserlaubnis nach den Vorschriften des Aufenthaltsgesetzes nicht entgegen. § 28 Befreiung fr freizgigkeitsberechtigte Schweizer Staatsangehçrige der Schweiz sind nach Maßgabe des Abkommens vom 21. Juni 1999 zwischen der Europischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits ber die Freizgigkeit vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit. Soweit in dem www.WALHALLA.de
§§ 29 – 31
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Abkommen vorgesehen ist, dass das Aufenthaltsrecht durch eine Aufenthaltserlaubnis bescheinigt wird, wird diese von Amts wegen ausgestellt. § 29 Befreiung in Rettungsfllen Fr die Einreise und den Aufenthalt im Bundesgebiet sind die in § 14 Satz 1 genannten Auslnder vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit. Die Befreiung nach Satz 1 endet, sobald fr den Auslnder die Beantragung eines erforderlichen Aufenthaltstitels auch in Anbetracht der besonderen Umstnde des Falles und des Vorranges der Leistung oder Inanspruchnahme von Hilfe zumutbar wird. § 30 Befreiung fr die Durchreise und Durchbefçrderung Fr die Einreise in das Bundesgebiet aus einem anderen Schengen-Staat und einen anschließenden Aufenthalt von bis zu drei Tagen sind Auslnder vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit, wenn sie 1. auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung ber die Gestattung der Durchreise durch das Bundesgebiet reisen, oder 2. auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung oder mit Einwilligung des Bundesministeriums des Innern oder der von ihm beauftragten Stelle durch das Bundesgebiet durchbefçrdert werden; in diesem Fall gilt die Befreiung auch fr die sie begleitenden Aufsichtspersonen. Abschnitt 3 Visumverfahren § 30a Bestimmung der zustndigen Stelle bei der Beteiligung im Visumverfahren Die zustndige Stelle im Sinne des § 73 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes ist das Auswrtige Amt.
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VI.2
§ 31 Zustimmung der Auslnderbehçrde zur Visumerteilung (1) Ein Visum bedarf der vorherigen Zustimmung der fr den vorgesehenen Aufenthaltsort zustndigen Auslnderbehçrde, wenn 1. der Auslnder sich lnger als drei Monate im Bundesgebiet aufhalten will, 2. der Auslnder im Bundesgebiet eine Erwerbsttigkeit ausben will oder 3. die Daten des Auslnders nach § 73 Abs. 1 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes an die Sicherheitsbehçrden bermittelt werden. Im Fall des Satzes 1 Nr. 3 gilt die Zustimmung als erteilt, wenn nicht die Auslnderbehçrde der Erteilung des Visums binnen zehn Tagen nach bermittlung der Daten des Visumantrages an sie widerspricht oder die Auslnderbehçrde im Einzelfall innerhalb dieses Zeitraums der Auslandsvertretung mitgeteilt hat, dass die Prfung nicht innerhalb dieser Frist abgeschlossen wird. Dasselbe gilt bei Antrgen auf Erteilung eines Visums zu einem Aufenthalt nach § 16 Abs. 1 oder 1a oder nach § 20 des Aufenthaltsgesetzes, soweit das Visum nicht nach § 34 Nr. 3 zustimmungsfrei ist, mit der Maßgabe, dass die Frist drei Wochen und zwei Werktage betrgt. (2) Wird der Aufenthalt des Auslnders von einer çffentlichen Stelle mit Sitz im Bundesgebiet vermittelt, kann die Zustimmung zur Visumerteilung auch von der Auslnderbehçrde erteilt werden, die fr den Sitz der vermittelnden Stelle zustndig ist. Im Visum ist ein Hinweis auf diese Vorschrift aufzunehmen und die Auslnderbehçrde zu bezeichnen. (3) Die Auslnderbehçrde kann insbesondere in dringenden Fllen, im Fall eines Anspruchs auf Erteilung eines Aufenthaltstitels, eines çffentlichen Interesses oder in den Fllen des § 18 oder § 19 des Aufenthaltsgesetzes der Visumerteilung vor der Beantragung des Visums bei der Auslandsvertretung zustimmen (Vorabzustimmung).
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
§ 32 Zustimmung der obersten Landesbehçrde Ein Visum bedarf nicht der Zustimmung der Auslnderbehçrde nach § 31, wenn die oberste Landesbehçrde der Visumerteilung zugestimmt hat. § 33 Zustimmungsfreiheit bei Sptaussiedlern Abweichend von § 31 bedarf das Visum nicht der Zustimmung der Auslnderbehçrde bei Inhabern von Aufnahmebescheiden nach dem Bundesvertriebenengesetz und den nach § 27 Abs. 1 Satz 2 bis 4 des Bundesvertriebenengesetzes in den Aufnahmebescheid einbezogenen Ehegatten und Abkçmmlingen.
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§ 34 Zustimmungsfreiheit bei Wissenschaftlern und Studenten Abweichend von § 31 bedarf das Visum nicht der Zustimmung der Auslnderbehçrde bei 1. Wissenschaftlern, die fr eine wissenschaftliche Ttigkeit von deutschen Wissenschaftsorganisationen oder einer deutschen çffentlichen Stelle vermittelt werden und in diesem Zusammenhang in der Bundesrepublik Deutschland ein Stipendium aus çffentlichen Mitteln erhalten, sowie ihren miteinreisenden Ehegatten oder Lebenspartnern und minderjhrigen ledigen Kindern, 2. a) Gastwissenschaftlern, b) Ingenieuren und Technikern als technischen Mitarbeitern im Forschungsteam eines Gastwissenschaftlers und c) Lehrpersonen und wissenschaftlichen Mitarbeitern, die auf Einladung an einer Hochschule oder einer çffentlich-rechtlichen, berwiegend aus çffentlichen Mitteln finanzierten oder als çffentliches Unternehmen in privater Rechtsform gefhrten Forschungseinrichtung ttig werden, sowie ihren miteinreisenden Ehegatten oder Lebenspartnern und minderjhrigen ledigen Kindern oder 834
§§ 32 – 36
3. Auslndern, die fr ein Studium von einer deutschen Wissenschaftsorganisation oder einer deutschen çffentlichen Stelle vermittelt werden, die Stipendien auch aus çffentlichen Mitteln vergibt, und in diesem Zusammenhang in der Bundesrepublik Deutschland ein Stipendium auf Grund eines auch fr çffentliche Mittel verwendeten Vergabeverfahrens erhalten; dasselbe gilt fr ihre miteinreisenden Ehegatten oder Lebenspartner und minderjhrigen ledigen Kinder. § 35 Zustimmungsfreiheit bei bestimmten Arbeitsaufenthalten und Praktika Abweichend von § 31 bedarf das Visum nicht der Zustimmung der Auslnderbehçrde bei Auslndern, die 1. auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung als Gastarbeitnehmer oder als Werkvertragsarbeitnehmer ttig werden, 2. eine von der Bundesagentur fr Arbeit vermittelte Beschftigung bis zu einer Hçchstdauer von neun Monaten ausben, 3. ohne Begrndung eines gewçhnlichen Aufenthalts im Bundesgebiet als Besatzungsmitglieder eines Seeschiffes ttig werden, das berechtigt ist, die Bundesflagge zu fhren, und das in das internationale Seeschifffahrtsregister eingetragen ist (§ 12 des Flaggenrechtsgesetzes), 4. auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung im Rahmen eines Ferienaufenthalts von bis zu einem Jahr eine Beschftigung ausben drfen oder 5. eine Ttigkeit bis zu lngstens drei Monaten ausben wollen, fr die sie nur ein Stipendium erhalten, das ausschließlich aus çffentlichen Mitteln gezahlt wird. § 36 Zustimmungsfreiheit bei dienstlichen Aufenthalten von Mitgliedern auslndischer Streitkrfte Abweichend von § 31 bedarf das Visum nicht der Zustimmung der Auslnderbehçrde, das einem Mitglied auslndischer Streitkrfte fr einen dienstlichen Aufenthalt im Bundesgewww.WALHALLA.de
§§ 37 – 38a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
biet erteilt wird, der auf Grund einer zwischenstaatlichen Vereinbarung stattfindet. Zwischenstaatliche Vereinbarungen, die eine Befreiung von der Visumpflicht vorsehen, bleiben unberhrt. § 37 Zustimmungsfreiheit in sonstigen Fllen Abweichend von § 31 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und 2 bedarf das Visum nicht der Zustimmung der Auslnderbehçrde fr Auslnder, die im Bundesgebiet bis zu drei Monate innerhalb von zwçlf Monaten lediglich Ttigkeiten, die nach § 16 Satz 1 der Beschftigungsverordnung nicht als Beschftigung gelten, oder diesen entsprechende selbstndige Ttigkeiten ausben wollen. § 38 Ersatzzustndigkeit der Auslnderbehçrde Ein Auslnder kann ein nationales Visum bei der am Sitz des Auswrtigen Amtes zustndigen Auslnderbehçrde einholen, soweit die Bundesrepublik Deutschland in dem Staat seines gewçhnlichen Aufenthalts keine Auslandsvertretung unterhlt oder diese vorbergehend keine Visa erteilen kann und das Auswrtige Amt keine andere Auslandsvertretung zur Visumerteilung ermchtigt hat. Abschnitt 3a Anerkennung von Forschungseinrichtungen und Abschluss von Aufnahmevereinbarungen § 38a Voraussetzungen fr die Anerkennung von Forschungseinrichtungen (1) Eine çffentliche oder private Einrichtung soll auf Antrag zum Abschluss von Aufnahmevereinbarungen nach § 20 Abs. 1 Nr. 1 des Aufenthaltsgesetzes anerkannt werden, wenn sie im Inland Forschung betreibt. Forschung ist jede systematisch betriebene schçpferische und rechtlich zulssige Ttigkeit, die den Zweck verfolgt, den Wissensstand zu erweitern, einschließlich der Erkenntnisse ber den Menschen, die Kultur www.WALHALLA.de
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und die Gesellschaft, oder solches Wissen einzusetzen, um neue Anwendungsmçglichkeiten zu finden. (2) Der Antrag auf Anerkennung ist schriftlich beim Bundesamt fr Migration und Flchtlinge zu stellen. Er hat folgende Angaben zu enthalten: 1. Name, Rechtsform und Anschrift der Forschungseinrichtung, 2. Namen und Vornamen der gesetzlichen Vertreter der Forschungseinrichtung, 3. die Anschriften der Forschungssttten, in denen Auslnder, mit denen Aufnahmevereinbarungen abgeschlossen werden, ttig werden sollen, 4. einen Abdruck der Satzung, des Gesellschaftsvertrages, des Stiftungsgeschfts, eines anderen Rechtsgeschfts oder der Rechtsnormen, aus denen sich Zweck und Gegenstand der Ttigkeit der Forschungseinrichtung ergeben, sowie 5. Angaben zur Ttigkeit der Forschungseinrichtung, aus denen hervorgeht, dass sie im Inland Forschung betreibt. Im Antragsverfahren sind amtlich vorgeschriebene Vordrucke, Eingabemasken im Internet oder Dateiformate, die mit allgemein verbreiteten Datenverarbeitungsprogrammen erzeugt werden kçnnen, zu verwenden. Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge stellt die jeweils gltigen Vorgaben nach Satz 3 auch im Internet zur Verfgung. (3) Die Anerkennung kann von der Abgabe einer allgemeinen Erklrung nach § 20 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes und dem Nachweis der hinreichenden finanziellen Leistungsfhigkeit zur Erfllung einer solchen Verpflichtung abhngig gemacht werden, wenn die Ttigkeit der Forschungseinrichtung nicht berwiegend aus çffentlichen Mitteln finanziert wird. Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge kann auf Antrag feststellen, dass eine Forschungseinrichtung berwiegend aus çffentlichen Mitteln finanziert wird oder dass die Durchfhrung eines bestimmten Forschungsprojekts im çffentlichen Interesse liegt. Eine Liste der wirksamen Feststellungen nach Satz 2 kann das Bundesamt fr Migra835
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
tion und Flchtlinge im Internet verçffentlichen. (4) Die Anerkennung soll auf mindestens fnf Jahre befristet werden. (5) Eine anerkannte Forschungseinrichtung ist verpflichtet, dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge unverzglich nderungen der in Absatz 2 Satz 2 Nr. 1 bis 3 genannten Verhltnisse oder eine Beendigung des Betreibens von Forschung anzuzeigen.
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§ 38b Aufhebung der Anerkennung (1) Die Anerkennung ist zu widerrufen oder die Verlngerung ist abzulehnen, wenn die Forschungseinrichtung 1. keine Forschung mehr betreibt, 2. erklrt, eine nach § 20 Abs. 1 Nr. 2 des Aufenthaltsgesetzes abgegebene Erklrung nicht mehr erfllen zu wollen oder 3. eine Verpflichtung nach § 20 Abs. 1 Nr. 2 des Aufenthaltsgesetzes nicht mehr erfllen kann, weil sie nicht mehr leistungsfhig ist, insbesondere weil ber ihr Vermçgen das Insolvenzverfahren erçffnet, die Erçffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse abgelehnt wird oder eine vergleichbare Entscheidung auslndischen Rechts getroffen wurde. Hat die Forschungseinrichtung ihre Anerkennung durch arglistige Tuschung, Drohung, Gewalt oder Bestechung erlangt, ist die Anerkennung zurckzunehmen. (2) Die Anerkennung kann widerrufen werden, wenn die Forschungseinrichtung schuldhaft Aufnahmevereinbarungen unterzeichnet hat, obwohl die in § 38f genannten Voraussetzungen nicht vorlagen. (3) Zusammen mit der Entscheidung ber die Aufhebung der Anerkennung aus den in Absatz 1 Satz 1 Nr. 2 oder 3, in Absatz 1 Satz 2 oder in Absatz 2 genannten Grnden wird ein Zeitraum bestimmt, whrenddessen eine erneute Anerkennung der Forschungseinrichtung nicht zulssig ist (Sperrfrist). Die Sperrfrist darf hçchstens fnf Jahre betragen. Sie gilt auch fr abhngige Einrichtungen oder Nachfolgeeinrichtungen der Forschungseinrichtung. 836
§§ 38b – 38d
(4) Die Auslnderbehçrden und die Auslandsvertretungen haben dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge alle ihnen bekannten Tatsachen mitzuteilen, die Anlass fr die Aufhebung der Anerkennung einer Forschungseinrichtung geben kçnnten. § 38c Mitteilungspflichten anerkannter Forschungseinrichtungen gegenber den Auslnderbehçrden Eine anerkannte Forschungseinrichtung ist verpflichtet, der zustndigen Auslnderbehçrde schriftlich mitzuteilen, wenn 1. Umstnde vorliegen, die dazu fhren kçnnen, dass eine Aufnahmevereinbarung nicht erfllt werden kann oder die Voraussetzungen ihres Abschlusses nach § 38f Abs. 2 entfallen oder 2. ein Auslnder seine Ttigkeit fr ein Forschungsvorhaben, fr das sie eine Aufnahmevereinbarung abgeschlossen hat, beendet. Die Mitteilung nach Satz 1 Nr. 1 muss unverzglich, die Mitteilung nach Satz 1 Nr. 2 innerhalb von zwei Monaten nach Eintritt der zur Mitteilung verpflichtenden Tatsachen gemacht werden. In der Mitteilung sind neben den mitzuteilenden Tatsachen und dem Zeitpunkt ihres Eintritts die Namen, Vornamen und Staatsangehçrigkeiten des Auslnders anzugeben sowie die Aufnahmevereinbarung nher zu bezeichnen. § 38d Beirat fr Forschungsmigration (1) Beim Bundesamt fr Migration und Flchtlinge wird ein Beirat fr Forschungsmigration gebildet, der es bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben nach diesem Abschnitt untersttzt. Die Geschftsstelle des Beirats fr Forschungsmigration wird beim Bundesamt fr Migration und Flchtlinge eingerichtet. (2) Der Beirat fr Forschungsmigration hat insbesondere die Aufgaben, 1. Empfehlungen fr allgemeine Richtlinien zur Anerkennung von Forschungseinrichtungen abzugeben, www.WALHALLA.de
§§ 38e – 38f
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
2. das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge allgemein und bei der Prfung einzelner Antrge zu Fragen der Forschung zu beraten, 3. festzustellen, ob ein Bedarf an auslndischen Forschern durch die Anwendung des in § 20 des Aufenthaltsgesetzes und in diesem Abschnitt geregelten Verfahrens angemessen gedeckt wird, 4. im Zusammenhang mit dem in § 20 des Aufenthaltsgesetzes und in diesem Abschnitt geregelten Verfahren etwaige Fehlentwicklungen aufzuzeigen und dabei auch Missbrauchsphnomene oder verwaltungstechnische und sonstige mit Migrationsfragen zusammenhngende Hindernisse bei der Anwerbung von auslndischen Forschern darzustellen. (3) Der Beirat fr Forschungsmigration berichtet dem Prsidenten des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge mindestens einmal im Kalenderjahr ber die Erfllung seiner Aufgaben. (4) Die Mitglieder des Beirats fr Forschungsmigration drfen zur Erfllung ihrer Aufgaben Einsicht in Verwaltungsvorgnge nehmen, die beim Bundesamt fr Migration und Flchtlinge gefhrt werden. (5) Der Beirat hat neun Mitglieder. Der Prsident des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge beruft den Vorsitzenden und jeweils ein weiteres Mitglied des Beirats fr Forschungsmigration auf Vorschlag 1. des Bundesministeriums fr Bildung und Forschung oder einer von ihm bestimmten Stelle, 2. des Bundesrates, 3. der Hochschulrektorenkonferenz, 4. der Deutschen Forschungsgemeinschaft e. V., 5. des Auswrtigen Amts oder einer von ihm bestimmten Stelle, 6. des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbnde, 7. des Deutschen Gewerkschaftsbundes und www.WALHALLA.de
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8. des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. (6) Die Mitglieder des Beirats fr Forschungsmigration werden fr drei Jahre berufen. (7) Die Ttigkeit im Beirat fr Forschungsmigration ist ehrenamtlich. Den Mitgliedern werden Reisekosten entsprechend den Bestimmungen des Bundesreisekostengesetzes erstattet. Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge kann jedem Mitglied zudem Bromittelkosten in einer Hçhe von jhrlich nicht mehr als 200 Euro gegen Einzelnachweis erstatten. (8) Der Beirat fr Forschungsmigration gibt sich eine Geschftsordnung, die der Genehmigung des Prsidenten des Bundesamtes fr Migration und Flchtlinge bedarf. § 38e Verçffentlichungen durch das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge Das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge verçffentlicht im Internet eine aktuelle Liste der Bezeichnungen und Anschriften der anerkannten Forschungseinrichtungen und ber den Umstand der Abgabe oder des Endes der Wirksamkeit von Erklrungen nach § 20 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes. Die genaue Fundstelle der Liste gibt das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge auf seiner Internetseite bekannt. § 38f Inhalt und Voraussetzungen der Unterzeichnung der Aufnahmevereinbarung (1) Eine Aufnahmevereinbarung muss folgende Angaben enthalten: 1. die genaue Bezeichnung des Forschungsvorhabens, 2. die Verpflichtung des Auslnders, das Forschungsvorhaben durchzufhren, 3. die Verpflichtung der Forschungseinrichtung, den Auslnder zur Durchfhrung des Forschungsvorhabens aufzunehmen, 4. die Angaben zum wesentlichen Inhalt des Rechtsverhltnisses, das zwischen der Forschungseinrichtung und dem Ausln837
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VI.2
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
der begrndet werden soll, wenn ihm eine Aufenthaltserlaubnis nach § 20 des Aufenthaltsgesetzes erteilt wird, insbesondere zum Umfang der Ttigkeit des Auslnders, zum Gehalt, zum Urlaub, zur Arbeitszeit und zur Versicherung, sowie 5. eine Bestimmung, wonach die Aufnahmevereinbarung unwirksam wird, wenn dem Auslnder keine Aufenthaltserlaubnis nach § 20 des Aufenthaltsgesetzes erteilt wird. (2) Eine anerkannte Forschungseinrichtung kann eine Aufnahmevereinbarung nur wirksam abschließen, wenn 1. feststeht, dass das Forschungsvorhaben durchgefhrt wird, insbesondere, dass ber seine Durchfhrung von den zustndigen Stellen innerhalb der Forschungseinrichtung nach Prfung seines Zwecks, seiner Dauer und seiner Finanzierung abschließend entschieden worden ist, 2. der Auslnder, der die Forschung in dem Vorhaben, das in der Aufnahmevereinbarung bezeichnet ist, durchfhren soll, dafr geeignet und befhigt ist, ber den in der Regel hierfr notwendigen Hochschulabschluss verfgt, der Zugang zu Doktoratsprogrammen ermçglicht, und 3. der Lebensunterhalt des Auslnders gesichert ist. Abschnitt 4 Einholung des Aufenthaltstitels im Bundesgebiet § 39 Verlngerung eines Aufenthalts im Bundesgebiet fr lngerfristige Zwecke ber die im Aufenthaltsgesetz geregelten Flle hinaus kann ein Auslnder einen Aufenthaltstitel im Bundesgebiet einholen oder verlngern lassen, wenn 1. er ein nationales Visum (§ 6 Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes) oder eine Aufenthaltserlaubnis besitzt, 2. er vom Erfordernis des Aufenthaltstitels befreit ist und die Befreiung nicht auf einen Teil des Bundesgebiets oder auf einen 838
§§ 39 – 40 Aufenthalt bis zu lngstens sechs Monaten beschrnkt ist,
3. er Staatsangehçriger eines in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 aufgefhrten Staates ist und sich rechtmßig im Bundesgebiet aufhlt oder ein gltiges Schengen-Visum fr kurzfristige Aufenthalte (§ 6 Abs. 1 Nr. 2 des Aufenthaltsgesetzes) besitzt, sofern die Voraussetzungen eines Anspruchs auf Erteilung eines Aufenthaltstitels nach der Einreise entstanden sind, 4. er eine Aufenthaltsgestattung nach dem Asylverfahrensgesetz besitzt und die Voraussetzungen des § 10 Abs. 1 oder 2 des Aufenthaltsgesetzes vorliegen, 5. seine Abschiebung nach § 60a des Aufenthaltsgesetzes ausgesetzt ist und er auf Grund einer Eheschließung im Bundesgebiet oder der Geburt eines Kindes whrend seines Aufenthalts im Bundesgebiet einen Anspruch auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis erworben hat oder 6. er einen von einem anderen SchengenStaat ausgestellten Aufenthaltstitel besitzt und auf Grund dieses Aufenthaltstitels berechtigt ist, sich im Bundesgebiet aufzuhalten, sofern die Voraussetzungen eines Anspruchs auf Erteilung eines Aufenthaltstitels erfllt sind; § 41 Abs. 3 findet Anwendung. § 40 Verlngerung eines visumfreien Kurzaufenthalts Staatsangehçrige der in Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 539/2001 aufgefhrten Staaten kçnnen nach der Einreise eine Aufenthaltserlaubnis fr einen weiteren Aufenthalt von lngstens drei Monaten, der sich an einen Kurzaufenthalt anschließt, einholen, wenn 1. ein Ausnahmefall im Sinne des Artikels 20 Abs. 2 des Schengener Durchfhrungsbereinkommens vorliegt und 2. der Auslnder im Bundesgebiet keine Erwerbsttigkeit mit Ausnahme der in § 17 Abs. 2 genannten Ttigkeiten ausbt. www.WALHALLA.de
§§ 41– 44a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
§ 41 Vergnstigung fr Angehçrige bestimmter Staaten (1) Staatsangehçrige von Australien, Israel, Japan, Kanada, der Republik Korea, von Neuseeland und der Vereinigten Staaten von Amerika kçnnen auch fr einen Aufenthalt, der kein Kurzaufenthalt ist, visumfrei in das Bundesgebiet einreisen und sich darin aufhalten. Ein erforderlicher Aufenthaltstitel kann im Bundesgebiet eingeholt werden. (2) Dasselbe gilt fr Staatsangehçrige von Andorra, Honduras, Monaco und San Marino, die keine Erwerbsttigkeit mit Ausnahme der in § 17 Abs. 2 genannten Ttigkeiten ausben wollen. (3) Ein erforderlicher Aufenthaltstitel ist innerhalb von drei Monaten nach der Einreise zu beantragen. Die Antragsfrist endet vorzeitig, wenn der Auslnder ausgewiesen wird oder sein Aufenthalt nach § 12 Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes zeitlich beschrnkt wird. Abschnitt 5 Aufenthalt aus vçlkerrechtlichen, humanitren oder politischen Grnden § 42 Antragstellung auf Verlegung des Wohnsitzes Ein Auslnder, der auf Grund eines Beschlusses des Rates der Europischen Union gemß der Richtlinie 2001/55/EG des Rates vom 20. Juli 2001 ber Mindestnormen fr die Gewhrung vorbergehenden Schutzes im Falle eines Massenzustroms von Vertriebenen und Maßnahmen zur Fçrderung einer ausgewogenen Verteilung der Belastungen, die mit der Aufnahme dieser Personen und den Folgen dieser Aufnahme verbunden sind, auf die Mitgliedstaaten (ABl. EG Nr. L 212 S. 12) nach § 24 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes im Bundesgebiet aufgenommen wurde, kann bei der zustndigen Auslnderbehçrde einen Antrag auf die Verlegung seines Wohnsitzes in einen anderen Mitgliedstaat der Europischen Union stellen. Die Auslnderbehçrde leitet den Antrag an das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge weiter. Dieses unterrichtet den anderen Mitgliedstaat, die Europische Kommission und den www.WALHALLA.de
VI.2
Hohen Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen ber den gestellten Antrag. § 43 Verfahren bei Zustimmung des anderen Mitgliedstaates zur Wohnsitzverlegung (1) Sobald der andere Mitgliedstaat sein Einverstndnis mit der beantragten Wohnsitzverlegung erklrt hat, teilt das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge unverzglich der zustndigen Auslnderbehçrde mit, 1. wo und bei welcher Behçrde des anderen Mitgliedstaates sich der aufgenommene Auslnder melden soll und 2. welcher Zeitraum fr die Ausreise zur Verfgung steht. (2) Die Auslnderbehçrde legt nach Anhçrung des aufgenommenen Auslnders einen Zeitpunkt fr die Ausreise fest und teilt diesen dem Bundesamt fr Migration und Flchtlinge mit. Dieses unterrichtet den anderen Mitgliedstaat ber die Einzelheiten der Ausreise und stellt dem Auslnder die hierfr vorgesehene Bescheinigung ber die Wohnsitzverlegung aus, die der zustndigen Auslnderbehçrde zur Aushndigung an den Auslnder bersandt wird. Kapitel 3 Gebhren § 44 Gebhren fr die Niederlassungserlaubnis An Gebhren sind zu erheben 1. fr die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis fr Hochqualifizierte (§ 19 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes) 200 Euro, 2. fr die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis zur Ausbung einer selbstndigen Ttigkeit (§ 21 Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes) 150 Euro, 3. fr die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis in allen brigen Fllen 85 Euro.
§ 44a Gebhren fr die Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG An Gebhren sind zu erheben 85 Euro. 839
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
§ 45 Gebhren fr die Aufenthaltserlaubnis An Gebhren sind zu erheben
§ 47 Gebhren fr sonstige aufenthaltsrechtliche Amtshandlungen (1) An Gebhren sind zu erheben
1. fr die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis a) mit einer Geltungsdauer von bis zu einem Jahr b) Mit einer Geltungsdauer von mehr als einem Jahr 2. fr die Verlngerung einer Aufenthaltserlaubnis a) fr einen weiteren Aufenthalt von bis zu drei Monaten b) fr einen weiteren Aufenthalt von mehr als drei Monaten 3. fr die durch einen Wechsel des Aufenthaltszwecks veranlasste nderung der Aufenthaltserlaubnis einschließlich deren Verlngerung
1. fr die Befristung eines Einreise- und Aufenthaltsverbots (§ 11 Abs. 1 Satz 3 des Aufenthaltsgesetzes) 2. fr die Erteilung einer Betretenserlaubnis (§ 11 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes) 3. fr die Aufhebung oder nderung einer Auflage zum Aufenthaltstitel auf Antrag 4. fr einen Hinweis nach § 44a Abs. 3 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes in Form einer Beratung, die nach einem erfolglosen schriftlichen Hinweis zur Vermeidung der in § 44a Abs. 3 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes genannten Maßnahmen erfolgt, 5. fr die Ausstellung einer Bescheinigung ber die Aussetzung der Abschiebung (§ 60a Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes) a) nur als Klebeetikett b) mit Trgervordruck 6. fr die Erneuerung einer Bescheinigung nach § 60a Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes a) nur als Klebeetikett b) mit Trgervordruck 7. fr die Aufhebung oder nderung einer Auflage zur Aussetzung der Abschiebung auf Antrag 8. fr die Ausstellung einer Fiktionsbescheinigung nach § 81 Abs. 5 des Aufenthaltsgesetzes 9. fr die Ausstellung einer Bescheinigung ber das Aufenthaltsrecht oder sonstiger Bescheinigungen auf Antrag 10. fr die Ausstellung eines Aufenthaltstitels auf besonderem Blatt 11. fr die bertragung von Aufenthaltstiteln in ein anderes Dokument 12. fr die Anerkennung einer Verpflichtungserklrung (§ 68 des Aufenthaltsgesetzes) 13. fr die Ausstellung eines Passierscheins (§ 23 Abs. 2, § 24 Abs. 2) 14. fr die Anerkennung einer Forschungseinrichtung (§ 38a Abs. 1), deren Ttigkeit nicht berwiegend aus çffentlichen Mitteln finanziert wird
50 Euro, 60 Euro,
15 Euro, 30 Euro,
40 Euro.
§ 46 Gebhren fr das Visum An Gebhren sind zu erheben
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§§ 45 – 47
1. a) fr die Erteilung eines Flughafentransitvisums oder eines Schengen-Visums (Kategorien „A“, „B“ und „C“), auch fr mehrmalige Einreisen sowie bei rumlich beschrnkter Gltigkeit und im Fall der Ausstellung an der Grenze 60 Euro, b) fr die Erteilung eines solchen Vi- 60 Euro zusums in Form eines Sammelvisums zglich 1 Euro pro (5 bis 50 Personen) Person, 2. fr die Verlngerung eines Schengen- die in NumVisums im Bundesgebiet (§ 6 Abs. 3 mer 1 Buchstabe a Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes) und b bestimmten Gebhren, 3. fr die Verlngerung eines SchengenVisums im Bundesgebiet ber drei die in NumMonate hinaus als nationales Visum mer 4 be(§ 6 Abs. 3 Satz 3 des Aufenthaltsge- stimmteGebhr, setzes) 4. fr die Erteilung eines nationalen Visums (Kategorie „D“), auch fr mehrmalige Einreisen 60 Euro, 5. fr die Verlngerung eines nationalen Visums (Kategorie „D“) 25 Euro, 6. fr die Erteilung eines nationalen Vi- die in Numsums bei gleichzeitiger Erteilung als mer 1 Bucheinheitliches Visum (Kategorie „D stabe a bestimmteGeund C“) bhr.
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30 Euro, 30 Euro, 30 Euro,
15 Euro,
25 Euro, 30 Euro,
15 Euro, 20 Euro, 20 Euro, 20 Euro,
10 Euro, 10 Euro, 10 Euro, 25 Euro, 15 Euro,
200 Euro.
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§ 48
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
(2) Keine Gebhren sind zu erheben fr nderungen des Aufenthaltstitels, sofern diese eine Nebenbestimmung zur Ausbung einer Beschftigung betreffen. (3) Fr die Ausstellung einer Aufenthaltskarte (§ 5 Abs. 2 des Freizgigkeitsgesetzes/EU), die Bescheinigung des Daueraufenthalts (§ 5 Abs. 6 Satz 1 des Freizgigkeitsgesetzes/EU), die Ausstellung der Daueraufenthaltskarte (§ 5 Abs. 6 Satz 2 des Freizgigkeitsgesetzes/ EU) sind, wenn es sich nicht um die erstmalige Ausstellung an Personen handelt, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, Gebhren in Hçhe von 8 Euro zu erheben. § 48 Gebhren fr pass- und ausweisrechtliche Maßnahmen (1) An Gebhren sind zu erheben 1a. fr die Ausstellung eines Reiseausweises fr Auslnder (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, §§ 5 bis 7), eines Reiseausweises fr Flchtlinge oder eines Reiseausweises fr Staatenlose (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 und 4) 59 Euro, 1b. fr die Ausstellung eines Reiseausweises fr Auslnder (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, §§ 5 bis 7), eines Reiseausweises fr Flchtlinge oder eines Reiseausweises fr Staatenlose (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 und 4) bis zum vollendeten 24. Lebensjahr 37,50 Euro, 1c. fr die Ausstellung eines vorlufigen Reiseausweises fr Auslnder (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, §§ 5 bis 7), eines vorlufigen Reiseausweises fr Flchtlinge oder eines vorlufigen Reiseausweises fr Staatenlose (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 und 4) 30 Euro, 1d. fr die Ausstellung eines Reiseausweises ohne Speichermedium fr Auslnder (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, §§ 5 bis 7), fr Flchtlinge oder fr Staatenlose (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 und 4) fr Kinder bis zum vollendeten zwçlften Lebensjahr (§ 4 Abs. 1 Satz 3 Halbsatz 1) 13 Euro, 2. fr die Verlngerung eines als vorlufiges Dokument (§ 4 Abs. 1 Satz 2) ausgestellten Reiseausweises fr Auslnder, eines Reiseausweises fr Flchtlinge oder eines Reiseausweises fr Staatenlose 20 Euro,
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VI.2
3. fr die Ausstellung einer Grenzgngerkarte (§ 12) mit einer Gltigkeitsdauer von a) bis zu einem Jahr 25 Euro, b) bis zu zwei Jahren 30 Euro, 4. fr die Verlngerung einer Grenzgngerkarte um a) bis zu einem Jahr 15 Euro, b) bis zu zwei Jahren 20 Euro, 5. fr die Ausstellung eines Notreiseausweises (§ 4 Abs. 1 Nr. 2, § 13) 25 Euro, 6. fr die Bescheinigung der Rckkehrberechtigung in das Bundesgebiet auf dem Notreiseausweis (§ 13 Abs. 4) 15 Euro, 7. fr die Besttigung auf einer Sch- 5 Euro pro lersammelliste (§ 4 Abs. 1 Nr. 5) Person, auf die sich die Besttigung jeweils bezieht, 8. fr die Ausstellung einer Bescheinigung ber die Wohnsitzverlegung (§ 4 Abs. 1 Nr. 6, § 43 Abs. 2) 30 Euro, 9. fr die Ausnahme von der Passpflicht (§ 3 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes) 20 Euro, 10. fr die Erteilung eines Ausweisersatzes (§ 48 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes) 20 Euro, 11. fr die Erteilung eines Ausweisersatzes im Fall des § 55 Abs. 2 30 Euro, 12. fr die Verlngerung eines Ausweisersatzes 10 Euro, 13. fr die nderung eines der in den Nummern 1 bis 12 bezeichneten Dokumente 10 Euro, 14. fr die Umschreibung eines der in den Nummern 1 bis 12 bezeichneten Dokumente 15 Euro.
Wird der Notreiseausweis zusammen mit dem Passierschein (§ 23 Abs. 2 Satz 3, § 24 Abs. 2 Satz 3) ausgestellt, so wird die Gebhr nach § 47 Abs. 1 Nr. 13 auf die fr den Notreiseausweis zu erhebende Gebhr angerechnet. (2) Keine Gebhren sind zu erheben 1. fr die nderung eines der in Absatz 1 bezeichneten Dokumente, wenn die nderung von Amts wegen eingetragen wird, 841
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
2. fr die Berichtigung der Wohnortangaben in einem der in Absatz 1 bezeichneten Dokumente und 3. fr die Eintragung eines Vermerks ber die Eheschließung in einem Reiseausweis fr Auslnder, einem Reiseausweis fr Flchtlinge oder einem Reiseausweis fr Staatenlose.
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§ 49 Bearbeitungsgebhren (1) Fr die Bearbeitung eines Antrages auf Erteilung einer Niederlassungserlaubnis und einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG sind Gebhren in Hçhe der Hlfte der in § 44 bestimmten Gebhr zu erheben. (2) Fr die Beantragung aller brigen gebhrenpflichtigen Amtshandlungen sind Bearbeitungsgebhren in Hçhe der in den §§ 45 bis 48 Abs. 1 jeweils bestimmten Gebhr zu erheben. (3) Eine Bearbeitungsgebhr wird nicht erhoben, wenn ein Antrag 1. ausschließlich wegen Unzustndigkeit der Behçrde oder der mangelnden Handlungsfhigkeit des Antragstellers abgelehnt wird oder 2. vom Antragsteller zurckgenommen wird, bevor mit der sachlichen Bearbeitung begonnen wurde. § 50 Gebhren fr Amtshandlungen zugunsten Minderjhriger (1) Fr Amtshandlungen zugunsten Minderjhriger und die Bearbeitung von Antrgen Minderjhriger sind Gebhren in Hçhe der Hlfte der in den §§ 44, 45, 46 Nr. 3 bis 6, §§ 47, 48 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 bis 14 und § 49 Abs. 1 und 2 bestimmten Gebhren zu erheben. Die Gebhr fr die Erteilung der Niederlassungserlaubnis nach § 35 Abs. 1 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes betrgt 25 Euro. Antragsteller unter sechs Jahren sind von den Gebhren nach § 46 Nr. 1 und 2 befreit. (2) Fr die Verlngerung eines vorlufigen Reiseausweises fr Auslnder, fr Flchtlinge oder fr Staatenlose an Kinder bis zum vollendeten zwçlften Lebensjahr sind jeweils 6 Euro an Gebhren zu erheben. 842
§§ 49 – 52
§ 51 Widerspruchsgebhr (1) An Gebhren sind zu erheben fr den Widerspruch gegen 1. die Ablehnung einer gebhrenpflichtigen Amtshandlung die Hlfte der fr die Amtshandlung nach den §§ 44 bis 48 Abs. 1 und § 50 zu erhebenden Gebhr, 2. eine Bedingung oder eine Auflage des Visums, der Aufenthaltserlaubnis oder der Aussetzung der Abschiebung 3. die Feststellung der Auslnderbehçrde ber die Verpflichtung zur Teilnahme an einem Integrationskurs (§ 44a Abs. 1 Satz 2 des Aufenthaltsgesetzes) 3a. die verpflichtende Aufforderung zur Teilnahme an einem Integrationskurs (§ 44a Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 des Aufenthaltsgesetzes) 4. die Ausweisung 5. die Abschiebungsandrohung 6. eine Rckbefçrderungsverfgung (§ 64 des Aufenthaltsgesetzes) 7. eine Untersagungs- oder Zwangsgeldverfgung (§ 63 Abs. 2 und 3 des Aufenthaltsgesetzes) 8. die Anordnung einer Sicherheitsleistung (§ 66 Abs. 5 des Aufenthaltsgesetzes) 9. einen Leistungsbescheid (§ 67 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes) 10. den Widerruf oder die Rcknahme der Anerkennung einer Forschungseinrichtung (§ 38b Abs. 1 oder 2), deren Ttigkeit nicht berwiegend aus çffentlichen Mitteln finanziert wird
50 Euro,
20 Euro,
50 Euro, 55 Euro, 55 Euro, 55 Euro, 55 Euro, 55 Euro, 55 Euro,
55 Euro.
(2) Eine Gebhr nach Absatz 1 Nr. 5 wird nicht erhoben, wenn die Abschiebungsandrohung nur mit der Begrndung angefochten wird, dass der Verwaltungsakt aufzuheben ist, auf dem die Ausreisepflicht beruht. (3) § 49 Abs. 3 gilt entsprechend. § 52 Befreiungen und Ermßigungen (1) Ehegatten, Lebenspartner und minderjhrige ledige Kinder Deutscher sowie die Eltern minderjhriger Deutscher sind von den Gebhren nach 1. § 44 Nr. 3 fr die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis, 1a. § 44a fr die Erteilung einer Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG, www.WALHALLA.de
§ 52
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
2. § 45 Nr. 1 und 2 fr die Erteilung oder Verlngerung einer Aufenthaltserlaubnis, 3. § 46 Nr. 1, 4 und 6 fr die Erteilung eines Visums, 4. § 47 Abs. 1 Nr. 8 fr die Ausstellung einer Fiktionsbescheinigung, 5. § 47 Abs. 1 Nr. 11 fr die bertragung eines Aufenthaltstitels in ein anderes Dokument und 6. § 49 Abs. 1 und 2 fr die Bearbeitung von Antrgen auf Vornahme der in den Nummern 1 bis 4 genannten Amtshandlungen befreit. (2) Bei Staatsangehçrigen der Schweiz ermßigt sich die Gebhr nach 1. § 45 fr die Erteilung oder Verlngerung einer Aufenthaltserlaubnis oder deren durch Zweckwechsel veranlasste nderung, 2. § 48 Abs. 1 Nr. 3 und 4 fr die Ausstellung oder Verlngerung einer Grenzgngerkarte auf 8 Euro, wenn sie das 21. Lebensjahr vollendet haben, und entfllt bei der erstmaligen Ausstellung, wenn sie das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Gebhren nach § 47 Abs. 1 Nr. 8 fr die Ausstellung einer Fiktionsbescheinigung und nach § 49 Abs. 2 fr die Bearbeitung von Antrgen auf Vornahme der in den Nummern 1 und 2 genannten Amtshandlungen entfallen bei Staatsangehçrigen der Schweiz. (3) Asylberechtigte und sonstige Auslnder, die im Bundesgebiet die Rechtsstellung auslndischer Flchtlinge genießen, sind von den Gebhren nach 1. § 44 Nr. 3 und § 47 Abs. 1 Nr. 11 fr die Erteilung und bertragung der Niederlassungserlaubnis, 2. § 45 Nr. 1 und 2 und § 47 Abs. 1 Nr. 11 fr die Erteilung, Verlngerung und bertragung der Aufenthaltserlaubnis, 3. § 47 Abs. 1 Nr. 8 fr die Ausstellung einer Fiktionsbescheinigung sowie www.WALHALLA.de
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4. § 49 Abs. 1 und 2 fr die Bearbeitung von Antrgen auf Vornahme der in den Nummern 1 und 2 genannten Amtshandlungen befreit. (4) Personen, die aus besonders gelagerten politischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland ein Aufenthaltsrecht nach § 23 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes erhalten, sind von den Gebhren nach 1. § 44 Nr. 3 und § 47 Abs. 1 Nr. 11 fr die Erteilung und bertragung der Niederlassungserlaubnis sowie 2. § 49 Abs. 1 und 2 fr die Bearbeitung von Antrgen auf Vornahme der in Nummer 1 genannten Amtshandlungen befreit. (5) Auslnder, die fr ihren Aufenthalt im Bundesgebiet ein Stipendium aus çffentlichen Mitteln erhalten, sind von den Gebhren nach 1. § 46 Nr. 4 und 6 fr die Erteilung des Visums, 2. § 45 Nr. 1 und 2 und § 47 Abs. 1 Nr. 11 fr die Erteilung, Verlngerung und bertragung der Aufenthaltserlaubnis, 3. § 47 Abs. 1 Nr. 8 fr die Erteilung einer Fiktionsbescheinigung sowie 4. § 49 Abs. 2 fr die Bearbeitung von Antrgen auf Vornahme der in Nummer 2 genannten Amtshandlungen befreit. Satz 1 Nr. 1 gilt auch fr die Ehegatten oder Lebenspartner und minderjhrigen ledigen Kinder, soweit diese in die Fçrderung einbezogen sind. (6) Zugunsten von Auslndern, die im Bundesgebiet kein Arbeitsentgelt beziehen und nur eine Aus-, Fort- oder Weiterbildung oder eine Umschulung erhalten, kçnnen die in Absatz 5 bezeichneten Gebhren ermßigt oder kann von ihrer Erhebung abgesehen werden. (7) Gebhren kçnnen ermßigt oder von ihrer Erhebung kann abgesehen werden, wenn die Amtshandlung der Wahrung kultureller, außenpolitischer, entwicklungspolitischer oder sonstiger erheblicher çffentlicher Interessen dient oder aus humanitren Grnden erfolgt. 843
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(8) Schler, Studenten, postgraduierte Studenten und begleitende Lehrer im Rahmen einer Reise zu Studien- oder Ausbildungszwecken und Forscher aus Drittstaaten im Sinne der Empfehlung 2005/761/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 28. September 2005 zur Erleichterung der Ausstellung einheitlicher Visa durch die Mitgliedstaaten fr den kurzfristigen Aufenthalt an Forscher aus Drittstaaten, die sich zu Forschungszwecken innerhalb der Gemeinschaft bewegen (ABl. EU Nr. L 289 S. 23), sind von den Gebhren nach § 46 Nr. 1 und 2 befreit.
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§ 53 Befreiung und Ermßigung aus Billigkeitsgrnden (1) Auslnder, die ihren Lebensunterhalt nicht ohne Inanspruchnahme von Leistungen nach dem Zweiten oder Zwçlften Buch Sozialgesetzbuch oder dem Asylbewerberleistungsgesetz bestreiten kçnnen, sind von den Gebhren nach 1. § 45 Nr. 1 und 2 fr die Erteilung oder Verlngerung der Aufenthaltserlaubnis, 2. § 47 Abs. 1 Nr. 5 und 6 fr die Ausstellung oder Erneuerung der Bescheinigung ber die Aussetzung der Abschiebung (§ 60a Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes), 3. § 47 Abs. 1 Nr. 3 und 7 fr die Aufhebung oder nderung einer Auflage zur Aufenthaltserlaubnis oder zur Aussetzung der Abschiebung, 4. § 47 Abs. 1 Nr. 4 fr den Hinweis in Form der Beratung, 5. § 47 Abs. 1 Nr. 8 fr die Ausstellung einer Fiktionsbescheinigung, 6. § 47 Abs. 1 Nr. 10 fr die Ausstellung des Aufenthaltstitels auf besonderem Blatt, 7. § 47 Abs. 1 Nr. 11 fr die bertragung eines Aufenthaltstitels in ein anderes Dokument, 8. § 48 Abs. 1 Nr. 10 und 12 fr die Erteilung und Verlngerung eines Ausweisersatzes und 9. § 49 Abs. 2 fr die Bearbeitung von Antrgen auf Vornahme der in den Nummern 1 bis 3 und 6 bis 8 bezeichneten Amtshandlungen 844
§§ 53 – 55
befreit; sonstige Gebhren kçnnen ermßigt oder von ihrer Erhebung kann abgesehen werden. (2) Gebhren kçnnen ermßigt oder von ihrer Erhebung kann abgesehen werden, wenn es mit Rcksicht auf die wirtschaftlichen Verhltnisse des Gebhrenpflichtigen in Deutschland geboten ist. § 54 Zwischenstaatliche Vereinbarungen Zwischenstaatliche Vereinbarungen ber die Befreiung oder die Hçhe von Gebhren werden durch die Regelungen in diesem Kapitel nicht berhrt. Kapitel 4 Ordnungsrechtliche Vorschriften § 55 Ausweisersatz (1) Einem Auslnder, 1. der einen anerkannten und gltigen Pass oder Passersatz nicht besitzt und nicht in zumutbarer Weise erlangen kann oder 2. dessen Pass oder Passersatz einer inlndischen Behçrde vorbergehend berlassen wurde, wird auf Antrag ein Ausweisersatz (§ 48 Abs. 2, § 78 Abs. 6 des Aufenthaltsgesetzes) ausgestellt, sofern er einen Aufenthaltstitel besitzt oder seine Abschiebung ausgesetzt ist. Eines Antrages bedarf es nicht, wenn ein Antrag des Auslnders auf Ausstellung eines Reiseausweises fr Auslnder, eines Reiseausweises fr Flchtlinge oder eines Reiseausweises fr Staatenlose abgelehnt wird und die Voraussetzungen des Satzes 1 erfllt sind. § 5 Abs. 2 gilt entsprechend. (2) Einem Auslnder, dessen Pass oder Passersatz der im Inland belegenen oder fr das Bundesgebiet konsularisch zustndigen Vertretung eines auswrtigen Staates zur Durchfhrung eines Visumverfahrens vorbergehend berlassen wurde, kann auf Antrag ein Ausweisersatz ausgestellt werden, wenn dem Auslnder durch seinen Herkunftsstaat kein weiterer Pass oder Passersatz ausgestellt wird. www.WALHALLA.de
§ 56
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
(3) Die Gltigkeitsdauer des Ausweisersatzes richtet sich nach der Gltigkeit des mit ihm verbundenen Aufenthaltstitels oder der Dauer der Aussetzung der Abschiebung, sofern keine krzere Gltigkeitsdauer eingetragen ist. § 56 Ausweisrechtliche Pflichten (1) Ein Auslnder, der sich im Bundesgebiet aufhlt, ist verpflichtet, 1. in Fllen, in denen er keinen anerkannten und gltigen Pass oder Passersatz besitzt, unverzglich, ansonsten so rechtzeitig vor Ablauf der Gltigkeitsdauer seines Passes oder Passersatzes die Verlngerung oder Neuausstellung eines Passes oder Passersatzes zu beantragen, dass mit der Neuerteilung oder Verlngerung innerhalb der Gltigkeitsdauer des bisherigen Passes oder Passersatzes gerechnet werden kann, 2. unverzglich einen neuen Pass oder Passersatz zu beantragen, wenn der bisherige Pass oder Passersatz aus anderen Grnden als wegen Ablaufs der Gltigkeitsdauer ungltig geworden oder abhanden gekommen ist, 3. unverzglich einen neuen Pass oder Passersatz oder die nderung seines bisherigen Passes oder Passersatzes zu beantragen, sobald im Pass oder Passersatz enthaltene Angaben unzutreffend sind, 4. unverzglich einen Ausweisersatz zu beantragen, wenn die Ausstellungsvoraussetzungen nach § 55 Abs. 1 oder 2 erfllt sind und keine deutscher Passersatz beantragt wurde, 5. der fr den Wohnort, ersatzweise den Aufenthaltsort im Inland zustndigen Auslnderbehçrde oder einer anderen nach Landesrecht zustndigen Stelle unverzglich den Verlust und das Wiederauffinden seines Passes, seines Passersatzes oder seines Ausweisersatzes anzuzeigen; bei Verlust im Ausland kann die Anzeige auch gegenber einer deutschen Auslandsvertretung erfolgen, welche die zustndige oder zuletzt zustndige Auslnderbehçrde unterrichtet, www.WALHALLA.de
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6. einen wiederaufgefundenen Pass oder Passersatz unverzglich zusammen mit smtlichen nach dem Verlust ausgestellten Pssen oder in- oder auslndischen Passersatzpapieren der fr den Wohnort, ersatzweise den Aufenthaltsort im Inland zustndigen Auslnderbehçrde vorzulegen, selbst wenn er den Verlust des Passes oder Passersatzes nicht angezeigt hat; bei Verlust im Ausland kann die Vorlage auch bei einer deutschen Auslandsvertretung erfolgen, welche die zustndige oder zuletzt zustndige Auslnderbehçrde unterrichtet, 7. seinen deutschen Passersatz unverzglich nach Ablauf der Gltigkeitsdauer oder, sofern eine deutsche Auslandsvertretung dies durch Eintragung im Passersatz angeordnet hat, nach der Einreise der zustndigen Auslnderbehçrde vorzulegen; dies gilt nicht fr Bescheinigungen ber die Wohnsitzverlegung (§ 43 Abs. 2), Standardreisedokumente fr die Rckfhrung (§ 1 Abs. 8) und fr Schlersammellisten (§ 1 Abs. 5), und 8. seinen Pass oder Passersatz zur Anbringung von Vermerken ber Ort und Zeit der Ein- und Ausreise, des Antreffens im Bundesgebiet sowie ber Maßnahmen und Entscheidungen nach dem Aufenthaltsgesetz in seinem Pass oder Passersatz durch die Auslnderbehçrden oder die Polizeibehçrden des Bundes oder der Lnder sowie die sonstigen mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden auf Verlangen vorzulegen und die Vornahme einer solchen Eintragung zu dulden. (2) Auslnder, denen nach dem Abkommen vom 21. Juni 1999 zwischen der Europischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits ber die Freizgigkeit zum Nachweis ihres Aufenthaltsrechts eine Aufenthaltserlaubnis oder eine Grenzgngerkarte auszustellen ist, haben innerhalb von drei Monaten nach der Einreise ihren Aufenthalt der Auslnderbehçrde an845
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
zuzeigen. Die Anzeige muss folgende Daten des Auslnders enthalten: 1. Namen, 2. Vornamen, 3. frhere Namen, 4. Geburtsdatum und -ort, 5. Anschrift im Inland, 6. frhere Anschriften, 7. gegenwrtige und frhere Staatsangehçrigkeiten, 8. Zweck, Beginn und Dauer des Aufenthalts und 9. das eheliche oder Verwandtschaftsverhltnis zu der Person, von der er ein Aufenthaltsrecht ableitet.
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§ 57 Vorlagepflicht beim Vorhandensein mehrerer Ausweisdokumente Besitzt ein Auslnder mehr als einen Pass, Passersatz oder deutschen Ausweisersatz, so hat er der zustndigen Auslnderbehçrde jedes dieser Papiere unverzglich vorzulegen. Kapitel 5 Verfahrensvorschriften Abschnitt 1 Muster fr Aufenthaltstitel, Pass- und Ausweisersatz und sonstige Dokumente § 58 Vordruckmuster Fr die Ausstellung der Vordrucke sind als Vordruckmuster zu verwenden : 1. fr den Ausweisersatz (§ 48 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes) das in Anlage D1 abgedruckte Muster, 2. fr die Bescheinigung ber die Aussetzung der Abschiebung (Duldung; § 60a Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes) das in Anlage D2a abgedruckte Muster (Klebeetikett), sofern ein anerkannter und gltiger Pass oder Passersatz nicht vorhanden ist und die Voraussetzungen fr die Ausstellung eines Ausweisersatzes nach § 55 nicht vorliegen, in Verbindung mit dem in Anlage D2b abgedruckten Muster (Trgervordruck), 846
§§ 57 – 58
3. fr die Fiktionsbescheinigung (§ 81 Abs. 5 des Aufenthaltsgesetzes) das in Anlage D3 abgedruckte Muster, 4. fr den Reiseausweis fr Auslnder (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1) a) das in Anlage D4c abgedruckte Muster, b) fr die Ausstellung als vorlufiges Dokument (§ 4 Abs. 1 Satz 2) das in Anlage D4d abgedruckte Muster, 5. fr die Grenzgngerkarte (§ 12) das in Anlage D5a abgedruckte Muster, 6. fr den Notreiseausweis (§ 4 Abs. 1 Nr. 2) das in Anlage D6 abgedruckte Muster, 7. fr den Reiseausweis fr Flchtlinge (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3) a) das in Anlage D7a abgedruckte Muster, b) fr die Ausstellung als vorlufiges Dokument (§ 4 Abs. 1 Satz 2) das in Anlage D7b abgedruckte Muster, 8. fr den Reiseausweis fr Staatenlose (§ 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4) a) das in Anlage D8a abgedruckte Muster, b) fr die Ausstellung als vorlufiges Dokument (§ 4 Abs. 1 Satz 2) das in Anlage D8b abgedruckte Muster, 9. fr die Bescheinigung ber die Wohnsitzverlegung (§ 4 Abs. 1 Nr. 6) das in Anlage D9 abgedruckte Muster, 10. fr das Standardreisedokument fr die Rckfhrung (§ 4 Abs. 1 Nr. 7) das in Anlage D10 abgedruckte Muster, 11. fr das Zusatzblatt zum Aufenthaltstitel und zur Bescheinigung ber die Aussetzung der Abschiebung das in Anlage D11 abgedruckte Muster, 12. fr die Bescheinigung ber die Aufenthaltsgestattung (§ 63 des Asylverfahrensgesetzes) das in Anlage D12 abgedruckte Muster, 13. fr die Aufenthaltskarte fr Familienangehçrige eines Unionsbrgers oder eines Staatsangehçrigen eines EWR-Staates (§ 5 Abs. 2 des Freizgigkeitsgesetzes/ EU) und die Aufenthaltserlaubnis, die www.WALHALLA.de
§§ 59 – 60
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Auslndern ausgestellt wird, die auf Grund des Abkommens vom 21. Juni 1999 zwischen der Europischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits ber die Freizgigkeit ein Aufenthaltsrecht besitzen, das in Anlage D15 abgedruckte Muster und 14. Bescheinigung des Daueraufenthalts fr Unionsbrger oder Staatsangehçrige eines EWR-Staates und die Daueraufenthaltskarte fr Familienangehçrige von Unionsbrgern oder von Staatsangehçrigen eines EWR-Staates (§ 5 Abs. 6 des Freizgigkeitsgesetzes/EU) das in Anlage D16 abgedruckte Muster. Die nach den Mustern in den Anlagen D4c, D7a, D8a ausgestellten Passersatzpapiere werden nicht verlngert. § 59 Muster der Aufenthaltstitel (1) Das Muster des Aufenthaltstitels nach § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 des Aufenthaltsgesetzes (Visum) richtet sich nach der Verordnung (EG) Nr. 1683/95 des Rates vom 29. Mai 1995 ber eine einheitliche Visagestaltung (ABl. EG Nr. L 164 S. 1), zuletzt gendert durch Anhang II Nr. 18 Buchstabe B der Akte ber die Bedingungen des Beitritts der Tschechischen Republik, der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lettland, der Republik Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, der Republik Slowenien und der Slowakischen Republik und die Anpassungen der die Europische Union begrndenden Vertrge (ABl. EU 2003 Nr. L 236 S. 718), in der jeweils geltenden Fassung. Es ist in Anlage D13a abgedruckt. Fr die Verlngerung im Inland ist das in Anlage D13b abgedruckte Muster zu verwenden. (2) Die Muster der Aufenthaltstitel nach § 4 Abs. 1 Nr. 2 bis 4 des Aufenthaltsgesetzes (Aufenthaltserlaubnis,Niederlassungserlaubnis und Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG) richten sich nach der Verordnung (EG) Nr. 1030/2002 des Rates vom 13. Juni 2002 zur einheitlichen Gestaltung des Aufenthaltswww.WALHALLA.de
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titels fr Drittstaatsangehçrige (ABl. EG Nr. L 157 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung. Sie sind in Anlage D14 abgedruckt. (3) Bei der Niederlassungserlaubnis, der Erlaubnis zum Daueraufenthalt-EG und der Aufenthaltserlaubnis ist im Feld fr Anmerkungen die fr die Erteilung maßgebliche Rechtsgrundlage einzutragen. (4) In einer Aufenthaltserlaubnis, die nach § 20 des Aufenthaltsgesetzes erteilt wird, oder in einem zu dieser Aufenthaltserlaubnis gehçrenden Zusatzblatt nach Anlage D11 oder Trgervordruck nach Anlage D1 wird der Vermerk „Forscher“ eingetragen. (5) Ist in einem Aufenthaltstitel die Nebenbestimmung eingetragen, wonach die Ausbung einer Erwerbsttigkeit nicht gestattet ist, bezieht sich diese Nebenbestimmung nicht auf die in § 17 Abs. 2 genannten Ttigkeiten, sofern im Aufenthaltstitel nicht ausdrcklich etwas anderes bestimmt ist. (6) Wenn die Grenzbehçrde die Einreise nach § 60a Abs. 2a Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes zulsst und eine Duldung ausstellt, vermerkt sie dies auf dem nach § 58 Nr. 2 vorgesehenen Vordruck. § 60 Lichtbild (1) Lichtbilder mssen den in § 5 der Passverordnung vom 19. Oktober 2007 in der jeweils geltenden Fassung festgelegten Anforderungen entsprechen und den Auslnder zweifelsfrei erkennen lassen. Sie mssen die Person ohne Gesichts- und Kopfbedeckung zeigen. Die zustndige Behçrde kann hinsichtlich der Kopfbedeckung Ausnahmen zulassen oder anordnen, sofern gewhrleistet ist, dass die Person hinreichend identifiziert werden kann. (2) Der Auslnder, fr den ein Dokument nach § 58 oder § 59 ausgestellt werden soll, hat der zustndigen Behçrde auf Verlangen ein aktuelles Lichtbild nach Absatz 1 vorzulegen oder bei der Anfertigung eines Lichtbildes mitzuwirken. (3) Das Lichtbild darf von den zustndigen Behçrden zum Zweck des Einbringens in ein Dokument nach § 58 oder § 59 und zum spteren Abgleich mit dem tatschlichen 847
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Aussehen des Dokumenteninhabers verarbeitet und genutzt werden.
Fingerabdrcke sind sptestens nach Aushndigung des Dokuments zu lçschen.
§ 61 Sicherheitsstandards,Ausstellungstechnik (1) Die produktions- und sicherheitstechnischen Spezifikationen fr die nach dieser Verordnung bestimmten Vordruckmuster werden vom Bundesministerium des Innern festgelegt. Sie werden nicht verçffentlicht. (2) Einzelheiten zum technischen Verfahren fr das Ausfllen der bundeseinheitlichen Vordrucke werden vom Bundesministerium des Innern festgelegt und bekannt gemacht.
§ 61b Form und Verfahren der Datenerfassung, -prfung sowie der dezentralen Qualittssicherung (1) Die Auslnderbehçrde hat durch technische und organisatorische Maßnahmen die erforderliche Qualitt der Erfassung des Lichtbildes und der Fingerabdrcke sicherzustellen. (2) Zur elektronischen Erfassung des Lichtbildes und der Fingerabdrcke sowie zu deren Qualittssicherung drfen ausschließlich solche technischen Systeme und Bestandteile eingesetzt werden, die dem Stand der Technik entsprechen. (3) Die Einhaltung des Standes der Technik wird vermutet, wenn die eingesetzten Systeme und Bestandteile den fr die Produktionsdatenerfassung, -qualittsprfung und -bermittlung maßgeblichen Technischen Richtlinien des Bundesamtes fr Sicherheit in der Informationstechnik in der jeweils geltenden Fassung entsprechen. Diese Technischen Richtlinien sind vom Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik im elektronischen Bundesanzeiger zu verçffentlichen. (4) Beantragung, Ausstellung und Ausgabe von Passersatzpapieren drfen nicht zum Anlass genommen werden, die dafr erforderlichen Angaben und die biometrischen Merkmale außer bei den zustndigen Auslnderbehçrden zu speichern. Entsprechendes gilt fr die zur Ausstellung des Passersatzes erforderlichen Antragsunterlagen sowie fr personenbezogene fotografische Datentrger (Mikrofilme). (5) Eine zentrale, alle Seriennummern umfassende Speicherung darf nur bei dem Dokumentenhersteller und ausschließlich zum Nachweis des Verbleibs der Passersatzpapiere erfolgen. Die Speicherung der brigen in § 4 Absatz 2 genannten Angaben und der in § 4 Absatz 4 genannten biometrischen Daten bei dem Dokumentenhersteller ist unzulssig, soweit sie nicht ausschließlich und vorber-
Abschnitt 2 Datenerfassung, Datenverarbeitung und Datenschutz
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§§ 61– 61b
Unterabschnitt 1 Erfassung und bermittlung von Antragsdaten zur Herstellung von Passersatzpapieren mit elektronischem Speicher- und Verarbeitungsmedium § 61a Fingerabdruckerfassung bei der Beantragung von Passersatzpapieren mit elektronischem Speicher- und Verarbeitungsmedium (1) Die Fingerabdrcke werden in Form des flachen Abdrucks des linken und rechten Zeigefingers des Antragstellers im elektronischen Speicher- und Verarbeitungsmedium des Passersatzpapiers gespeichert. Bei Fehlen eines Zeigefingers, ungengender Qualitt des Fingerabdrucks oder Verletzungen der Fingerkuppe wird ersatzweise der flache Abdruck entweder des Daumens, des Mittelfingers oder des Ringfingers gespeichert. Fingerabdrcke sind nicht zu speichern, wenn die Abnahme der Fingerabdrcke aus medizinischen Grnden, die nicht nur vorbergehender Art sind, unmçglich ist. (2) Auf Verlangen hat die Auslnderbehçrde dem Dokumenteninhaber Einsicht in die im elektronischen Speicher- und Verarbeitungsmedium gespeicherten Daten zu gewhren. Die bei der Auslnderbehçrde gespeicherten 848
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§§ 61c – 61d
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
gehend der Herstellung des Passersatzes dient; die Angaben sind anschließend zu lçschen. (6) Die Seriennummern drfen nicht so verwendet werden, dass mit ihrer Hilfe ein Abruf personenbezogener Daten aus Dateien oder eine Verknpfung von Dateien mçglich ist. Abweichend von Satz 1 drfen die Seriennummern verwendet werden: 1. durch die Auslnderbehçrden fr den Abruf personenbezogener Daten aus ihren Dateien, 2. durch die Polizeibehçrden und -dienststellen des Bundes und der Lnder fr den Abruf der in Dateien gespeicherten Seriennummern solcher Passersatzpapiere, die fr ungltig erklrt worden sind, abhanden gekommen sind oder bei denen der Verdacht einer Benutzung durch Nichtberechtigte besteht. (7) Die Abstze 4 bis 6 sowie § 4 Absatz 3 Satz 2 und 3 und § 61a Absatz 2 Satz 2 gelten entsprechend fr alle brigen, durch deutsche Behçrden ausgestellten Passersatzpapiere fr Auslnder. § 61c bermittlung der Daten an den Dokumentenhersteller (1) Nach der Erfassung werden smtliche Antragsdaten in den Auslnderbehçrden zu einem digitalen Datensatz zusammengefhrt und an den Dokumentenhersteller bermittelt. Die Datenbermittlung umfasst auch die Qualittswerte zu den erhobenen Fingerabdrcken und – soweit vorhanden – zu den Lichtbildern, die Behçrdenkennzahl, die Versionsnummern der Qualittssicherungssoftware und der Qualittssollwerte, den Zeitstempel des Reiseausweisantrags sowie die Speichergrçße der biometrischen Daten. Die Datenbermittlung erfolgt durch elektronische Datenbertragung ber verwaltungseigene Kommunikationsnetze oder ber das Internet. Sie erfolgt unmittelbar zwischen Auslnderbehçrde und Dokumentenhersteller oder ber Vermittlungsstellen. Die zu bermittelnden Daten sind zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit dem www.WALHALLA.de
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Stand der Technik entsprechend elektronisch zu signieren und zu verschlsseln. (2) Zum Signieren und Verschlsseln der nach Absatz 1 zu bermittelnden Daten sind gltige Zertifikate nach den Anforderungen der vom Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik erstellten Sicherheitsleitlinien der Wurzelzertifizierungsinstanz der Verwaltung zu nutzen. Der Dokumentenhersteller hat geeignete technische und organisatorische Regelungen zu treffen, die eine Weiterverarbeitung von ungltig signierten Antragsdaten ausschließen. (3) Die Datenbertragung nach Absatz 1 Satz 3 erfolgt unter Verwendung eines XMLbasierten Datenaustauschformats gemß den fr die Produktionsdatenerfassung, -qualittsprfung und -bermittlung maßgeblichen Technischen Richtlinien des Bundesamtes fr Sicherheit in der Informationstechnik und auf der Grundlage des bermittlungsprotokolls OSCI-Transport in der jeweils gltigen Fassung. § 61b Absatz 3 Satz 2 gilt entsprechend. (4) Soweit die Datenbermittlung ber Vermittlungsstellen erfolgt, finden die Abstze 1 bis 3 auf die Datenbermittlung zwischen Vermittlungsstelle und Dokumentenhersteller entsprechende Anwendung. Die Datenbermittlung zwischen Auslnderbehçrde und Vermittlungsstelle muss hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz ein den in Absatz 1 Satz 5 genannten Anforderungen entsprechendes Niveau aufweisen. Die Anforderungen an das Verfahren zur Datenbermittlung zwischen Auslnderbehçrde und Vermittlungsstelle richten sich nach dem jeweiligen Landesrecht. § 61d Nachweis der Erfllung der Anforderungen (1) Die Einhaltung der Anforderungen nach den Technischen Richtlinien ist vom Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik vor dem Einsatz der Systeme und Bestandteile festzustellen (Konformittsbescheid). Hersteller und Lieferanten von technischen Systemen und Bestandteilen, die in den Auslnderbehçrden zum Einsatz bei den in § 61b 849
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Absatz 1 und 2 geregelten Verfahren bestimmt sind, beantragen sptestens drei Monate vor der Voraussichtlichen Inbetriebnahme beim Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik einen Konformittsbescheid nach Satz 1. (2) Die Prfung der Konformitt erfolgt durch eine vom Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik anerkannte und fr das Verfahren nach dieser Vorschrift speziell autorisierte Prfstelle. Die Prfstelle dokumentiert Ablauf und Ergebnis der Prfung in einem Prfbericht. Das Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik stellt auf Grundlage des Prfberichtes einen Konformittsbescheid aus. Die Kosten des Verfahrens, die sich nach der BSI-Kostenverordnung vom 3. Mrz 2005 (BGBl. I S. 519) in der jeweils gltigen Fassung richten, und die Kosten, die von der jeweiligen Prfstelle erhoben werden, trgt der Antragsteller.
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§ 61e Qualittsstatistik Der Dokumentenhersteller erstellt eine Qualittsstatistik. Sie enthlt anonymisierte Qualittswerte zu Lichtbildern und Fingerabdrcken, die sowohl in der Auslnderbehçrde als auch beim Dokumentenhersteller ermittelt und vom Dokumentenhersteller ausgewertet werden. Der Dokumentenhersteller stellt die Ergebnisse der Auswertung dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik zur Verfgung. Die Einzelheiten der Auswertung der Statistikdaten bestimmen sich nach den Technischen Richtlinien des Bundesamtes fr Sicherheit in der Informationstechnik hinsichtlich der Vorgaben zur zentralen Qualittssicherungsstatistik. § 61f Automatischer Abruf aus Dateien und automatische Speicherung im çffentlichen Bereich (1) Behçrden und sonstige çffentliche Stellen drfen den Passersatz nicht zum automatischen Abruf personenbezogener Daten verwenden. Abweichend von Satz 1 drfen die Polizeibehçrden und -dienststellen des Bundes und der Lnder sowie, soweit sie Aufgaben der Grenzkontrolle wahrnehmen, die 850
§§ 61e – 61g
Zollbehçrden das Passersatzpapier im Rahmen ihrer Aufgaben und Befugnisse zum automatischen Abruf personenbezogener Daten verwenden, die fr Zwecke 1. der Grenzkontrolle, 2. der Fahndung oder Aufenthaltsfeststellung aus Grnden der Strafverfolgung, Strafvollstreckung oder der Abwehr von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit im polizeilichen Fahndungsbestand gefhrt werden. ber Abrufe, die zu keiner Feststellung gefhrt haben, drfen vorbehaltlich gesetzlicher Regelungen nach Absatz 2 keine personenbezogenen Aufzeichnungen gefertigt werden. (2) Personenbezogene Daten drfen, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, beim automatischen Lesen des Passersatzes nicht in Dateien gespeichert werden; dies gilt auch fr Abrufe aus dem polizeilichen Fahndungsbestand, die zu einer Feststellung gefhrt haben. § 61g Verwendung im nichtçffentlichen Bereich (1) Das Passersatzpapier kann auch im nichtçffentlichen Bereich als Ausweis und Legitimationspapier benutzt werden. (2) Die Seriennummern drfen nicht so verwendet werden, dass mit ihrer Hilfe ein Abruf personenbezogener Daten aus Dateien oder eine Verknpfung von Dateien mçglich ist. (3) Das Passersatzpapier darf weder zum automatischen Abruf personenbezogener Daten noch zur automatischen Speicherung personenbezogener Daten verwendet werden. (4) Befçrderungsunternehmen drfen personenbezogene Daten aus der maschinenlesbaren Zone des Passersatzes elektronisch nur auslesen und verarbeiten, soweit sie auf Grund internationaler Abkommen oder Einreisebestimmungen zur Mitwirkung an Kontrollttigkeiten im internationalen Reiseverkehr und zur bermittlung personenbezogener Daten verpflichtet sind. Biometrische Daten drfen nicht ausgelesen werden. Die Daten sind unverzglich zu lçschen, wenn sie fr www.WALHALLA.de
§§ 61h – 65
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die Erfllung dieser Pflichten nicht mehr erforderlich sind. § 61h bergangsregelungen (1) Auslnderbehçrden, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung bereits ein Verfahren zur elektronischen Datenbertragung betreiben, jedoch noch keinen Konformittsbescheid vorliegen haben, kçnnen dieses Verfahren bis zum 30. Juni 2010 weiterfhren. (2) Abweichend von § 61d Absatz 1 Satz 1 kçnnen bis zum 30. Juni 2010 auch Systeme und Bestandteile zur Qualittssicherung der Lichtbilder und Fingerabdrcke bei der Erfassung eingesetzt werden, fr die noch kein Konformittsbescheid erteilt wurde. Unterabschnitt 2 Fhrung von Auslnderdateien durch die Auslnderbehçrden und die Auslandsvertretungen § 62 Dateienfhrungspflicht der Auslnderbehçrden Die Auslnderbehçrden fhren zwei Dateien unter den Bezeichnungen „Auslnderdatei A“ und „Auslnderdatei B“. § 63 Auslnderdatei A (1) In die Auslnderdatei A werden die Daten eines Auslnders aufgenommen, 1. der bei der Auslnderbehçrde a) die Erteilung oder Verlngerung eines Aufenthaltstitels beantragt oder b) einen Asylantrag einreicht, 2. dessen Aufenthalt der Auslnderbehçrde von der Meldebehçrde oder einer sonstigen Behçrde mitgeteilt wird, sofern er sich lnger als drei Monate im Bundesgebiet aufhlt, oder 3. fr oder gegen den die Auslnderbehçrde eine auslnderrechtliche Maßnahme oder Entscheidung trifft. (2) Die Daten sind unverzglich in der Datei zu speichern, sobald die Auslnderbehçrde mit dem Auslnder befasst wird oder ihr eine Mitteilung ber den Auslnder zugeht. www.WALHALLA.de
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§ 64 Datensatz der Auslnderdatei A (1) In die Auslnderdatei A sind ber jeden Auslnder, der in der Datei gefhrt wird, folgende Daten aufzunehmen: 1. Familienname, 2. Geburtsname, 3. Vornamen, 4. Tag und Ort mit Angabe des Staates der Geburt, 5. Geschlecht, 6. Staatsangehçrigkeiten, 7. Aktenzeichen der Auslnderakte, 8. Hinweis auf andere Datenstze, unter denen der Auslnder in der Datei gefhrt wird. (2) Aufzunehmen sind ferner frhere Namen, abweichende Namensschreibweisen, Aliaspersonalien und andere von dem Auslnder gefhrte Namen wie Ordens- oder Knstlernamen oder der Familienname nach deutschem Recht, der von dem im Pass eingetragenen Familiennamen abweicht. (3) Die Auslnderbehçrde kann den Datensatz auf die in Absatz 1 genannten Daten beschrnken und fr die in Absatz 2 genannten Daten jeweils einen zustzlichen Datensatz nach Maßgabe des Absatzes 1 einrichten. § 65 Erweiterter Datensatz In die Auslnderdatei A sollen, soweit die dafr erforderlichen technischen Einrichtungen bei der Auslnderbehçrde vorhanden sind, zustzlich zu den in § 64 genannten Daten folgende Daten aufgenommen werden: 1. Familienstand, 2. gegenwrtige Anschrift, 3. frhere Anschriften, 4. Auslnderzentralregister-Nummer, 5. Angaben zum Pass, Passersatz oder Ausweisersatz: a) Art des Dokuments, b) Seriennummer, c) ausstellender Staat, d) Gltigkeitsdauer, 851
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
6. freiwillig gemachte Angaben zur Religionszugehçrigkeit, 7. Lichtbild, 8. Visadatei-Nummer,
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9. folgende auslnderrechtliche Maßnahmen jeweils mit Erlassdatum: a) Erteilung und Verlngerung eines Aufenthaltstitels unter Angabe der Rechtsgrundlage des Aufenthaltstitels und einer Befristung sowie einer Bescheinigung ber das Bestehen des Freizgigkeitsrechts, b) Ablehnung eines Antrages auf Erteilung oder Verlngerung eines Aufenthaltstitels, c) Erteilung einer Bescheinigung ber die Aufenthaltsgestattung unter Angabe der Befristung, d) Anerkennung als Asylberechtigter oder die Feststellung, dass die Voraussetzungen des § 25 Abs. 2 in Verbindung mit § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes vorliegen, sowie Angaben zur Bestandskraft, e) Ablehnung eines Asylantrags oder eines Antrages auf Anerkennung als heimatloser Auslnder und Angaben zur Bestandskraft, f) Widerruf und Rcknahme der Anerkennung als Asylberechtigter oder der Feststellung, dass die Voraussetzungen des § 25 Abs. 2 in Verbindung mit § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes vorliegen, g) Bedingungen, Auflagen und rumliche Beschrnkungen, h) nachtrgliche zeitliche Beschrnkungen, i) Widerruf und Rcknahme eines Aufenthaltstitels oder Feststellung des Verlusts des Freizgigkeitsrechts nach § 5 Abs. 5 oder § 6 Abs. 1 des Freizgigkeitsgesetzes/EU, j) sicherheitsrechtliche Befragung nach § 54 Nr. 6 des Aufenthaltsgesetzes, k) Ausweisung, 852
§ 65 l) Ausreiseaufforderung unter Angabe der Ausreisefrist, m) Androhung der Abschiebung unter Angabe der Ausreisefrist, n) Anordnung und Vollzug der Abschiebung einschließlich der Abschiebungsanordnung nach § 58a des Aufenthaltsgesetzes, o) Verlngerung der Ausreisefrist, p) Erteilung und Erneuerung einer Bescheinigung ber die Aussetzung der Abschiebung (Duldung) nach § 60a des Aufenthaltsgesetzes unter Angabe der Befristung, q) Untersagung oder Beschrnkung der politischen Bettigung unter Angabe einer Befristung, r) berwachungsmaßnahmen nach § 54a des Aufenthaltsgesetzes, s) Erlass eines Ausreiseverbots, t) Zustimmung der Auslnderbehçrde zur Visumserteilung, u) Befristung nach § 11 Abs. 1 Satz 3 des Aufenthaltsgesetzes, v) Erteilung einer Betretenserlaubnis nach § 11 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes unter Angabe der Befristung, w) bermittlung von Einreisebedenken im Hinblick auf § 5 des Aufenthaltsgesetzes an das Auslnderzentralregister, x) bermittlung einer Verurteilung nach § 95 Abs. 1 Nr. 3 oder Abs. 2 Nr. 1 des Aufenthaltsgesetzes, y) Berechtigung oder Verpflichtung zur Teilnahme an Integrationskursen nach den §§ 43 bis 44a des Aufenthaltsgesetzes, Beginn und erfolgreicher Abschluss der Teilnahme an Integrationskursen nach den §§ 43 bis 44a des Aufenthaltsgesetzes sowie, bis zum Abschluss des Kurses, gemeldete Fehlzeiten, Abgabe eines Hinweises nach § 44a Abs. 3 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes sowie Kennziffern, die von der Auslnderbehçrde fr die anonymisierte Mitteilung der vorstehend www.WALHALLA.de
§§ 66 – 69
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
genannten Ereignisse an das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge zur Erfllung seiner Koordinierungs- und Steuerungsfunktion verwendet werden, z) Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit nach § 39 des Aufenthaltsgesetzes mit rumlicher Beschrnkung und weiteren Nebenbestimmungen, deren Rcknahme sowie deren Versagung nach § 40 des Aufenthaltsgesetzes, deren Widerruf nach § 41 des Aufenthaltsgesetzes oder von der Auslnderbehçrde festgestellte Zustimmungsfreiheit. § 66 Datei ber Passersatzpapiere ber die ausgestellten Reiseausweise fr Auslnder, Reiseausweise fr Flchtlinge, Reiseausweise fr Staatenlose und Notreiseausweise hat die ausstellende Behçrde oder Dienststelle eine Datei zu fhren. Die Vorschriften ber das Passregister fr deutsche Psse gelten entsprechend. § 67 Auslnderdatei B (1) Die nach § 64 in die Auslnderdatei A aufgenommenen Daten sind in die Auslnderdatei B zu bernehmen, wenn der Auslnder 1. gestorben oder 2. aus dem Bezirk der Auslnderbehçrde fortgezogen ist. (2) Der Grund fr die bernahme der Daten in die Auslnderdatei B ist in der Datei zu vermerken. In der Datei ist auch die Abgabe der Auslnderakte an eine andere Auslnderbehçrde unter Angabe der Empfngerbehçrde zu vermerken. (3) Im Fall des Absatzes 1 Nr. 2 kçnnen auch die in § 65 genannten Daten in die Auslnderdatei B bernommen werden. § 68 Lçschung (1) In der Auslnderdatei A sind die Daten eines Auslnders zu lçschen, wenn sie nach § 67 Abs. 1 in die Auslnderdatei B bernommen werden. In den Fllen, in denen ein www.WALHALLA.de
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Auslnder die Rechtsstellung eines Deutschen im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes erworben hat, sind die Daten nach Ablauf von fnf Jahren zu lçschen. Die nur aus Anlass der Zustimmung zur Visumerteilung aufgenommenen Daten eines Auslnders sind zu lçschen, wenn der Auslnder nicht innerhalb von zwei Jahren nach Ablauf der Geltungsdauer der Zustimmung eingereist ist. (2) Die Daten eines Auslnders, der ausgewiesen, zurckgeschoben oder abgeschoben wurde, sind in der Auslnderdatei B zu lçschen, wenn die Unterlagen ber die Ausweisung und die Abschiebung nach § 91 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes zu vernichten sind. Im brigen sind die Daten eines Auslnders in der Auslnderdatei B zehn Jahre nach bernahme der Daten zu lçschen. Im Fall des § 67 Abs. 1 Nr. 1 sollen die Daten fnf Jahre nach bernahme des Datensatzes gelçscht werden. § 69 Visadatei (1) Die Auslandsvertretungen fhren ber die erteilten Visa und Flughafentransitvisa eine Visadatei als automatisierte Datei. (2) In die Visadatei sind folgende Daten aufzunehmen: 1. ber den Auslnder a) Familienname, b) Geburtsname, c) Vornamen, d) Tag und Ort der Geburt, e) Staatsangehçrigkeit, f) Angaben ber die Vorlage ge- oder verflschter Dokumente, g) Lichtbild, 2. ber das Visum a) Seriennummer, b) Datum der Erteilung, c) Geltungsdauer und im Fall eines Transit-Visums, des Schengen-Visums fr die Durchreise und eines Flughafentransitvisums die Durchreisefrist, d) festgesetzte Gebhr, e) Erhebung einer Sicherheitsleistung, 853
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f) Angaben zum Pass oder Passersatz, in welchem das Visum angebracht wurde, oder zu einer Ausnahme von der Passpflicht, g) Visadatei-Nummer, h) das Vorliegen einer Verpflichtungserklrung nach § 66 Abs. 2 oder § 68 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes und die Stelle, bei der sie gegebenenfalls vorliegt, sowie Name und Anschrift und, soweit vorhanden, Geburtsdatum und Geschlecht der bei der Beantragung benannten Referenzpersonen im Inland. (3) Zudem kçnnen die Auslandsvertretungen in die Visadatei folgende Daten ber das Visum aufnehmen: 1. Angaben ber die Zustimmung einer Auslnderbehçrde und ber die Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zur Visumerteilung, 2. Bedingungen, Auflagen und sonstige Beschrnkungen sowie den im Visum angegebenen Aufenthaltszweck, 3. bei Visa fr Auslnder, die sich lnger als drei Monate im Bundesgebiet aufhalten oder darin eine Erwerbsttigkeit ausben wollen, die Angabe der Rechtsgrundlage. (4) Die Daten eines Auslnders und die Daten ber das Visum sind ein Jahr nach Ablauf der Geltungsdauer des ihm zuletzt erteilten Visums oder Transit-Visums, Schengen-Visums fr die Durchreise oder Flughafentransitvisums zu lçschen. (5) Die Auslandsvertretungen drfen die in der Visadatei aufgenommenen Daten im Einzelfall untereinander bermitteln. § 70 Datei ber Visaversagungen (1) Die Auslandsvertretungen kçnnen eine Datei ber die Versagungen von Visa fhren. (2) In die Datei drfen die in § 69 Abs. 2 Nr. 1 und 2 Buchstabe f bis h genannten Daten und Angaben zum Versagungsgrund aufgenommen werden. (3) Die in Absatz 2 genannten Daten sind in der Datei zu lçschen 854
§§ 70 – 71
1. im Fall der Erteilung eines Visums nach Wegfall des Versagungsgrundes und 2. im brigen fnf Jahre nach der letzten Versagung eines Visums. (4) § 69 Abs. 5 gilt entsprechend. Unterabschnitt 3 Datenbermittlungen an die Auslnderbehçrden § 71 bermittlungspflicht (1) Die 1. Meldebehçrden, 2. Passbehçrden, 3. Ausweisbehçrden, 4. Staatsangehçrigkeitsbehçrden, 5. Justizbehçrden, 6. Bundesagentur fr Arbeit und 7. Gewerbebehçrden sind unbeschadet der Mitteilungspflichten nach § 87 Abs. 2, 4 und 5 des Aufenthaltsgesetzes verpflichtet, den Auslnderbehçrden zur Erfllung ihrer Aufgaben ohne Ersuchen die in den folgenden Vorschriften bezeichneten erforderlichen Angaben ber personenbezogene Daten von Auslndern, Amtshandlungen, sonstige Maßnahmen gegenber Auslndern und sonstige Erkenntnisse ber Auslnder mitzuteilen. Die Daten sind an die fr den Wohnort des Auslnders zustndige Auslnderbehçrde, im Fall mehrerer Wohnungen an die fr die Hauptwohnung zustndige Auslnderbehçrde zu bermitteln. Ist die Hauptwohnung unbekannt, sind die Daten an die fr den Sitz der mitteilenden Behçrde zustndige Auslnderbehçrde zu bermitteln. (2) Bei Mitteilungen nach den §§ 71 bis 76 dieser Verordnung sind folgende Daten des Auslnders, soweit sie bekannt sind, zu bermitteln: 1. Familienname, 2. Geburtsname, 3. Vornamen, 4. Tag, Ort und Staat der Geburt, 5. Staatsangehçrigkeiten, 6. Anschrift. www.WALHALLA.de
§§ 72 – 73
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
§ 72 Mitteilungen der Meldebehçrden (1) Die Meldebehçrden teilen den Auslnderbehçrden mit 1. die Anmeldung, 2. die Abmeldung, 3. die nderung der Hauptwohnung, 4. die Eheschließung oder die Begrndung einer Lebenspartnerschaft, die Scheidung, Nichtigerklrung oder Aufhebung der Ehe, die Aufhebung der Lebenspartnerschaft, 5. die Namensnderung, 6. die nderung oder Berichtigung des staatsangehçrigkeitsrechtlichen Verhltnisses, 7. die Geburt und 8. den Tod eines Auslnders. (2) In den Fllen des Absatzes 1 sind zustzlich zu den in § 71 Abs. 2 bezeichneten Daten zu bermitteln: 1. bei einer Anmeldung a) Doktorgrad, b) Geschlecht, c) Familienstand, d) gesetzliche Vertreter mit Vor- und Familiennamen, Tag der Geburt und Anschrift, e) Tag des Einzugs, f) frhere Anschrift, g) Pass, Passersatz oder Ausweisersatz mit Seriennummer, Angabe der ausstellenden Behçrde und Gltigkeitsdauer, 2. bei einer Abmeldung a) Tag des Auszugs, b) neue Anschrift, 3. bei einer nderung der Hauptwohnung die bisherige Hauptwohnung, 4. bei einer Eheschließung oder Begrndung einer Lebenspartnerschaft der Tag der Eheschließung oder der Begrndung der Lebenspartnerschaft sowie www.WALHALLA.de
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4a. bei einer Scheidung, Nichtigerklrung oder Aufhebung einer Ehe oder bei einer Aufhebung der Lebenspartnerschaft der Tag und Grund der Beendigung der Ehe oder der Lebenspartnerschaft, 5. bei einer Namensnderung der bisherige und der neue Name, 6. bei einer nderung des staatsangehçrigkeitsrechtlichen Verhltnisses die bisherige und die neue oder weitere Staatsangehçrigkeit, 7. bei Geburt a) Geschlecht, b) gesetzliche Vertreter mit Vor- und Familiennamen, Tag der Geburt und Anschrift, 8. bei Tod der Sterbetag. § 72a Mitteilungen der Pass- und Ausweisbehçrden (1) Die Passbehçrden teilen den Auslnderbehçrden die Einziehung eines Passes nach § 12 Abs. 1 in Verbindung mit § 11 Nr. 2 des Passgesetzes wegen des Verlustes der deutschen Staatsangehçrigkeit mit. (2) Die Ausweisbehçrden teilen den Auslnderbehçrden die Einziehung eines Personalausweises nach den Personalausweisgesetzen der Lnder wegen des Verlustes der deutschen Staatsangehçrigkeit mit. § 73 Mitteilungen der Staatsangehçrigkeits- und Bescheinigungsbehçrden nach § 15 des Bundesvertriebenengesetzes (1) Die Staatsangehçrigkeitsbehçrden teilen den Auslnderbehçrden mit 1. den Erwerb der deutschen Staatsangehçrigkeit durch den Auslnder, 2. die Feststellung der Rechtsstellung als Deutscher ohne deutsche Staatsangehçrigkeit, 3. den Verlust der Rechtsstellung als Deutscher und 4. die Feststellung, dass eine Person zu Unrecht als Deutscher, fremder Staatsange855
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VI.2
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
§§ 74 – 78
hçriger oder Staatenloser gefhrt worden ist. Die Mitteilung nach Satz 1 Nr. 2 entfllt bei Personen, die mit einem Aufnahmebescheid nach dem Bundesvertriebenengesetz eingereist sind. (2) Die Bescheinigungsbehçrden nach § 15 des Bundesvertriebenengesetzes teilen den Auslnderbehçrden die Ablehnung der Ausstellung einer Bescheinigung nach § 15 Abs. 1 oder 2 des Bundesvertriebenengesetzes mit.
3. die Rcknahme und den Widerruf einer gewerberechtlichen Erlaubnis,
§ 74 Mitteilungen der Justizbehçrden (1) Die Strafvollstreckungsbehçrden teilen den Auslnderbehçrden mit 1. den Widerruf einer Strafaussetzung zur Bewhrung, 2. den Widerruf der Zurckstellung der Strafvollstreckung. (2) Die Strafvollzugsbehçrden teilen den Auslnderbehçrden mit 1. den Antritt der Auslieferungs-, Untersuchungs- und Strafhaft, 2. die Verlegung in eine andere Justizvollzugsanstalt, 3. die vorgesehenen und festgesetzten Termine fr die Entlassung aus der Haft.
§ 77 Ordnungswidrigkeiten Ordnungswidrig im Sinne des § 98 Abs. 3 Nr. 7 des Aufenthaltsgesetzes handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig
§ 75 Mitteilungen der Bundesagentur fr Arbeit Die Bundesagentur fr Arbeit teilt den Auslnderbehçrden die Zustimmung zur Erteilung eines Aufenthaltstitels nach § 39 des Aufenthaltsgesetzes oder einer Grenzgngerkarte, deren Versagung nach § 40 des Aufenthaltsgesetzes, den Widerruf nach § 41 des Aufenthaltsgesetzes und die Rcknahme einer Zustimmung mit. § 76 Mitteilungen der Gewerbebehçrden Die fr die Gewerbeberwachung zustndigen Behçrden teilen den Auslnderbehçrden mit 1. Gewerbeanzeigen, 2. die Erteilung einer gewerberechtlichen Erlaubnis, 856
4. die Untersagung der Ausbung eines Gewerbes sowie die Untersagung der Ttigkeit als Vertretungsberechtigter eines Gewerbetreibenden oder als mit der Leitung eines Gewerbebetriebes beauftragte Person. Kapitel 6 Ordnungswidrigkeiten
1. entgegen § 38c eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig, nicht in der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig macht, 2. entgegen § 56 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 oder 4 einen Antrag nicht oder nicht rechtzeitig stellt, 3. entgegen § 56 Abs. 1 Nr. 5 oder Abs. 2 Satz 1 eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erstattet oder 4. entgegen § 56 Abs. 1 Nr. 6 oder 7 oder § 57 eine dort genannte Urkunde nicht oder nicht rechtzeitig vorlegt. § 78 Verwaltungsbehçrden im Sinne des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten Die Zustndigkeit fr die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten wird bei Ordnungswidrigkeiten nach § 98 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes, wenn sie bei der Einreise oder der Ausreise begangen werden, und nach § 98 Abs. 3 Nr. 3 des Aufenthaltsgesetzes auf die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 des Bundespolizeigesetzes bestimmte Bundespolizeibehçrde bertragen, soweit nicht die Lnder im Einvernehmen mit dem Bund Aufgaben des grenzpolizeilichen Einzeldienstes mit eigenen Krften wahrnehmen. www.WALHALLA.de
§§ 79 – 81
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Kapitel 7 bergangs- und Schlussvorschriften § 79 Anwendung auf Freizgigkeitsberechtigte Die in Kapitel 2 Abschnitt 1, Kapitel 3, § 56, Kapitel 5 sowie in den §§ 80 bis 82 enthaltenen Regelungen finden auch Anwendung auf Auslnder, deren Rechtsstellung durch das Freizgigkeitsgesetz/EU geregelt ist. § 80 bergangsvorschriften fr die Verwendung von Vordrucken Fr die Ausstellung einer Aufenthaltskarte nach § 5 Abs. 2 des Freizgigkeitsgesetzes/ EU kann bis zum 31. Dezember 2007 der bisherige Vordruck fr die Aufenthaltserlaubnis-EU weiterverwendet werden. Auf der ersten Seite des Vordrucks sind bei der Verwendung des in Satz 1 genannten Vordrucks die vorgedruckten Wçrter „Aufenthaltserlaubnis – EU*“ und „Aufenthaltserlaubnis*“ zu streichen, und es ist der Vermerk anzubringen: „Aufenthaltskarte fr Familienangehçrige eines Unionsbrgers oder eines Staatsangehçrigen eines EWR-Staates“. Fr die Ausstellung einer Grenzgngerkarte nach § 12 kçnnen die in Anlage D5 abgedruckten Muster bis zum 31. Dezember 2007 verwendet werden; die Angabe „Diese Grenzgngerkarte gilt nur in Verbindung mit“ darf in diesem Fall nicht gestrichen werden. Fr die Ausstellung von Reiseausweisen fr Auslnder, Flchtlinge und Staatenlose drfen die bisherigen Vordrucke nach den Anlagen D4a, D7 und D8 bis zum 31. Oktober 2007 weiterverwendet werden. Fr die Ausstellung von vorlufigen Reiseausweisen fr Auslnder, Flchtlinge und Staatenlose drfen die bisherigen Vordrucke nach den Anlagen D4a, D7 und D8 bis zum 31. August 2009 weiterverwendet werden. Die jeweiligen Aufkleber mit Personendaten von Kindern sind nicht mehr zu verwenden.
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§ 81 Weitergeltung von nach bisherigem Recht ausgestellten Passersatzpapieren (1) Es behalten die auf Grund des zum Zeitpunkt der Ausstellung geltenden Rechts ausgestellten 1. Reiseausweise fr Flchtlinge nach § 14 Abs. 2 Nr. 1 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes und Reiseausweise fr Staatenlose nach § 14 Abs. 2 Nr. 2 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes, 2. Grenzgngerkarten nach § 14 Abs. 1 Nr. 2 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes in Verbindung mit § 19 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes, 3. Eintragungen in Schlersammellisten (§ 1 Abs. 5) und Standardreisedokumente fr die Rckfhrung (§ 1 Abs. 8), 4. Reiseausweise fr Auslnder, die nach dem in Anlage D4b abgedruckten Muster ausgestellt wurden, 5. Reiseausweise fr Auslnder, die nach dem in Anlage D4a abgedruckten Muster mit einem Gltigkeitszeitraum von mehr als einem Jahr ausgestellt wurden, 6. Reiseausweise fr Staatenlose, die nach dem in Anlage D8 abgedruckten Muster mit einem Gltigkeitszeitraum von mehr als einem Jahr ausgestellt wurden, 7. Reiseausweise fr Flchtlinge, die nach dem in Anlage D7 abgedruckten Muster mit einem Gltigkeitszeitraum von mehr als einem Jahr ausgestellt wurden, und 8. Grenzgngerkarten, die nach dem in Anlage D5 abgedruckten Muster ausgestellt wurden, fr den jeweiligen Gltigkeitszeitraum ihre Geltung. (2) Zudem gelten weiter die auf Grund des vor dem Inkrafttreten dieser Verordnung geltenden Rechts ausgestellten oder erteilten 1. Reisedokumente nach § 14 Abs. 1 Nr. 1 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes in Verbindung mit den §§ 15 bis 18 der Verordnung zur Durch857
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AufenthV: Aufenthaltsverordnung
fhrung des Auslndergesetzes als Reiseausweise fr Auslnder nach dieser Verordnung, 2. Reiseausweise als Passersatz, die Auslndern nach § 14 Abs. 1 Nr. 3 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes in Verbindung mit § 20 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes ausgestellt wurden, als Notreiseausweise nach dieser Verordnung, 3. Befreiungen von der Passpflicht in Verbindung mit der Bescheinigung der Rckkehrberechtigung nach § 24 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes auf dem Ausweisersatz nach § 39 Abs. 1 des Auslndergesetzes als Notreiseausweise nach dieser Verordnung, auf denen nach dieser Verordnung die Rckkehrberechtigung bescheinigt wurde, 4. Passierscheine nach § 14 Abs. 1 Nr. 4 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes, die nach § 21 Abs. 1 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes an Flugpersonal ausgestellt wurden, und Landgangsausweise nach § 14 Abs. 1 Nr. 5 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes, die nach § 21 Abs. 1 Satz 1 der Verordnung zur Durchfhrung des Auslndergesetzes an Besatzungsmitglieder eines in der Seeoder Kstenschifffahrt oder in der RheinSeeschifffahrt verkehrenden Schiffes ausgestellt wurden, als Passierscheine und zugleich als Notreiseausweise nach dieser Verordnung und 5. Grenzkarten, die bisher nach den Voraussetzungen ausgestellt wurden, die in Artikel 7 Abs. 2, Artikel 13 Abs. 2, Artikel 28 Abs. 1 und Artikel 32 Abs. 2 des Anhangs I zum Abkommen vom 21. Juni 1999 zwischen der Europischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits ber die Freizgigkeit genannt sind, als Grenzgngerkarten nach dieser Verordnung. (3) Der Gltigkeitszeitraum, der rumliche Geltungsbereich und der Berechtigungsgehalt der in den Abstzen 1 und 2 genannten 858
§ 82
Ausweise bestimmt sich nach den jeweils in ihnen enthaltenen Eintrgen sowie dem Recht, das zum Zeitpunkt der Ausstellung des jeweiligen Ausweises galt. (4) Die Entziehung der in den Abstzen 1 und 2 genannten Ausweise und die nachtrgliche Eintragung von Beschrnkungen richten sich ausschließlich nach den Vorschriften dieser Verordnung. Hat ein Vordruck nach Absatz 1 Nr. 1 und 2 sowie nach Absatz 2 seine Gltigkeit behalten, darf er dennoch nicht mehr fr eine Verlngerung verwendet werden. (5) Die in den Abstzen 1 und 2 genannten Ausweise kçnnen von Amts wegen entzogen werden, wenn dem Auslnder anstelle des bisherigen Ausweises ein Passersatz oder Ausweisersatz nach dieser Verordnung ausgestellt wird, dessen Berechtigungsgehalt demjenigen des bisherigen Ausweises zumindest entspricht, und die Voraussetzungen fr die Ausstellung des neuen Passersatzes oder Ausweisersatzes vorliegen. Anstelle der Einziehung eines Ausweisersatzes, auf dem die Rckkehrberechtigung bescheinigt war, kann bei der Neuausstellung eines Notreiseausweises die Bescheinigung der Rckkehrberechtigung auf dem Ausweisersatz amtlich als ungltig vermerkt und der Ausweisersatz dem Auslnder belassen werden. Absatz 4 bleibt unberhrt. (6) Andere als die in den Abstzen 1 und 2 genannten, von deutschen Behçrden ausgestellten Passersatzpapiere verlieren nach Ablauf von einem Monat nach Inkrafttreten dieser Verordnung ihre Gltigkeit. § 82 bergangsregelung zur Fhrung von Auslnderdateien (1) Bis zum 31. Dezember 2004 gespeicherte Angaben zu auslnderrechtlichen Maßnahmen und Entscheidungen bleiben auch nach Inkrafttreten des Aufenthaltsgesetzes und des Freizgigkeitsgesetzes/EU in der Auslnderdatei gespeichert. Nach dem Aufenthaltsgesetz und dem Freizgigkeitsgesetz/EU zulssige neue Maßnahmen und Entscheidungen sind erst zu speichern, wenn diese im Einzelfall getroffen werden. www.WALHALLA.de
§§ 82a – 84
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
(2) Auslnderbehçrden kçnnen bis zum 31. Dezember 2005 Maßnahmen und Entscheidungen, fr die noch keine entsprechenden Kennungen eingerichtet sind, unter bestehenden Kennungen speichern. Es drfen nur Kennungen genutzt werden, die sich auf Maßnahmen und Entscheidungen beziehen, die ab dem 1. Januar 2005 nicht mehr getroffen werden. (3) Die Auslnderbehçrden haben beim Datenabruf der jeweiligen Maßnahme oder Entscheidung festzustellen, ob diese nach dem bisherigen Recht oder auf Grund des Aufenthaltsgesetzes oder des Freizgigkeitsgesetzes/EU erfolgt ist. (4) Die Auslnderbehçrden sind verpflichtet, die nach Absatz 2 gespeicherten Daten sptestens am 31. Dezember 2005 auf die neuen Speichersachverhalte umzuschreiben. § 82a bergangsregelung aus Anlass des Inkrafttretens des Gesetzes zur Umsetzung aufenthalts- und asylrechtlicher Richtlinien der Europischen Union Angaben zu den mit dem Gesetz zur Umsetzung aufenthalts- und asylrechtlicher Richtlinien der Europischen Union neu geschaffenen Speichersachverhalten werden in den Auslnderdateien gespeichert, sobald hierfr
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VI.2
die informationstechnischen Voraussetzungen geschaffen worden sind, sptestens jedoch sechs Monate nach Inkrafttreten dieses Gesetzes. Soweit bis dahin die Angaben noch nicht gespeichert worden sind, sind die Auslnderbehçrden verpflichtet, unverzglich ihre Speicherung nachzuholen. § 83 Erfllung ausweisrechtlicher Verpflichtungen Sofern die Voraussetzungen der Pflicht zur Vorlage nach § 57 zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Verordnung erfllt sind, hat der Auslnder die genannten Papiere, die er zu diesem Zeitpunkt bereits besaß, nach dieser Vorschrift nur auf Verlangen der Auslnderbehçrde oder dann vorzulegen, wenn er bei der Auslnderbehçrde einen Aufenthaltstitel, eine Duldung oder einen deutschen Passersatz beantragt oder erhlt oder eine Anzeige nach § 56 Nr. 5 erstattet. Auf Grund anderer Vorschriften bestehende Rechtspflichten bleiben unberhrt. § 84 Beginn der Anerkennung von Forschungseinrichtungen Antrge auf die Anerkennung von Forschungseinrichtungen werden ab dem 1. Dezember 2007 bearbeitet.
859
VI
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage A Anlage A (zu § 16)
1. Inhaber von Nationalpssen und/oder Reiseausweisen fr Flchtlinge sowie sonstiger in den jeweiligen Abkommen genannten Reisedokumente von Staat Australien Brasilien Chile El Salvador Honduras Japan Kanada Korea (Republik Korea) Kroatien Monaco Neuseeland Panama
VI
San Marino Vereinigte Staaten von Amerika
Zugehçrige Fundstelle GMBl. 1953 S. 575 BGBl. 2008 II S. 1179 GMBl. 1955 S. 22 BAnz. 1998 S. 12 778 GMBl. 1963 S. 363 BAnz. 1998 S. 12 778 GMBl. 1953 S. 575 BGBl. 1974 II S. 682; BGBl. 1998 II S. 1390 BGBl. 1998 II S. 1388 GMBl. 1959 S. 287 BGBl. 1972 II S. 1550 BAnz. 1967 Nr. 171, S. 1 BGBl. 1969 II S. 203 GMBl. 1953 S. 575
2. Inhaber dienstlicher Psse von Staat Ghana Philippinen
Zugehçrige Fundstelle BGBl. 1998 II S. 2909 BAnz. 1968 Nr. 135, S. 2
3. Inhaber von Reiseausweisen fr Flchtlin-
ge von Belgien, Dnemark, Finnland,
860
Irland, Island, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumnien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik nach Maßgabe des Europischen bereinkommens ber die Aufhebung des Sichtvermerkszwangs fr Flchtlinge vom 20. April 1959 (BGBl. 1961 II S. 1097, 1098) sowie hinsichtlich der Inhaber von Reiseausweisen fr Flchtlinge der Schweiz auch nach Maßgabe des Abkommens zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und dem Schweizerischen Bundesrat ber die Abschaffung des Sichtvermerkszwangs fr Flchtlinge vom 4. Mai 1962 (BGBl. 1962 II S. 2331, 2332).
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Anlage B
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2 Anlage B (zu § 19)
1. Inhaber dienstlicher Psse (Dienst-, Ministerial-, Diplomaten- und anderer Psse fr in amtlicher Funktion oder im amtlichen Auftrag Reisende) von Bolivien, Ghana, Kolumbien, Philippinen, Thailand, Tschad, Trkei. 2. Inhaber von Diplomatenpssen von Albanien, Algerien, Bosnien und Herzegowina, Indien, Jamaika, Kenia,
Malawi, Marokko, Mazedonien, ehemalige Jugoslawische Republik, Moldau, Montenegro, Namibia, Pakistan, Peru, Russische Fçderation, Serbien, Sdafrika, Tunesien, Ukraine, Vereinigte Arabische Emirate. 3. Inhaber von Spezialpssen der Vereinigten Arabischen Emirate.
VI
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861
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage C Anlage C (zu § 26 Abs. 3 Nr. 1)
VI
1. Psse oder Passersatzpapiere von Angola (außer Inhaber dienstlicher Psse), Gambia, Kolumbien (außer Inhaber dienstlicher Psse), Kuba, Libanon, Myanmar, Sudan, Syrien. 2. ber die Regelungen in Anlage 3 Teil I des Beschlusses des Rates der Europischen Union vom 28. Juli 1999 betreffend die Gemeinsame konsularische Instruktion an die diplomatischen Missionen und die konsularischen Vertretungen, die von Berufskonsularbeamten geleitet werden, in der jeweils geltenden Fassung hinaus auch dienstliche Psse von thiopien, Afghanistan, Bangladesch, Eritrea, Irak, Kongo (Demokratische Republik), Nigeria, Pakistan (außer Inhaber von Diplomatenpssen), Somalia, Sri Lanka. 3. Psse oder Passersatzpapiere von Jordanien, sofern der Inhaber nicht a) im Besitz eines gltigen Visums Australiens, Israels, Japans, Kanadas, Neuseelands oder der Vereinigten Staaten
862
von Amerika sowie eines besttigten Flugscheins oder einer gltigen Bordkarte fr einen Flug ist, der in den betreffenden Staat fhrt, oder b) nach Beendigung eines erlaubten Aufenthalts in einem der in Buchstabe a genannten Staaten nach Jordanien reist und hierzu im Besitz eines besttigten Flugscheins oder einer gltigen Bordkarte fr einen Flug ist, der nach Jordanien fhrt. Der Weiterflug muss innerhalb von zwçlf Stunden nach der Ankunft im Inland von demjenigen Flughafen ausgehen, in dessen Transitbereich sich der Auslnder ausschließlich befindet. 4. Psse und Passersatzpapiere von: Indien (außer Inhaber von Diplomatenpssen), Trkei (außer Inhaber dienstlicher Psse), es sei denn, die Inhaber sind Staatsangehçrige des Staates, der den Pass oder Passersatz ausgestellt hat, und reisen a) mit einem gltigen Visum oder anderen Aufenthaltstitel Kanadas, der Schweiz oder der Vereinigten Staaten von Amerika in den Staat, der das Visum oder den Aufenthaltstitel erteilt hat, oder b) nach einem erlaubten Aufenthalt in Kanada, der Schweiz oder den Vereinigten Staaten von Amerika in den Staat zurck, dessen Staatsangehçrigkeit sie besitzen.
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Anlage D1
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2 Anlage D1
(hier nicht aufgenommen)
VI
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863
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D2a Anlage D2a
(hier nicht aufgenommen)
VI
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Anlage D2b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D2b (hier nicht aufgenommen)
VI
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D3 Anlage D3
(hier nicht aufgenommen)
VI
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Anlage D4a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D4a (hier nicht aufgenommen)
VI
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867
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4b Anlage D4b
(hier nicht aufgenommen)
VI
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Anlage D4c
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D4c Reiseausweis fr Auslnder nach § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 – Deckseiten –
VI
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4c
– Vorsatz und Passkartenrckseite –
VI
870
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Anlage D4c
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Passkartenvorderseite und Innenseite 1 –
VI
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871
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4c
Die Seiten 1 bis 32 werden am unteren Rand mit der Seriennummer versehen. – Innenseiten 2 und 3 –
VI
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Anlage D4c
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Innenseiten 4 und 5 –
VI
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873
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4c
– Innenseiten 6 bis 11 –
VI
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Anlage D4c
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Seiten 6 bis 11 gleichlautend. – Innenseiten 12 bis 31 –
VI
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4c
Seiten 12 bis 31 gleichlautend. – Innenseite 32 und Vorsatz –
VI
876
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Anlage D4d
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D4d Vorlufiger Reiseausweis fr Auslnder nach § 4 Abs. 1 Satz 2 – Deckseiten –
VI
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4d
– Vorsatz und Innenseite 1 –
VI
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Anlage D4d
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Die Seiten 1 bis 32 und die hintere Passdecke werden am unteren Rand mit der Dokumentennummer versehen. – Innenseiten 2 und 3 –
VI
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4d
– Innenseiten 4 und 5 –
VI
880
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Anlage D4d
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Innenseiten 6 bis 11 –
VI
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881
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4d
Seiten 6 bis 11 gleichlautend. – Innenseiten 12 bis 31 –
VI
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Anlage D4d
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Seiten 12 bis 31 gleichlautend. – Innenseite 32 und Vorsatz –
VI
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883
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D4d
– Aufkleber fr die Personendaten, der auf den Seiten 2 und 3 des vorlufigen Reiseausweises aufgeklebt wird –
VI
884
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Anlage D4d
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Verlngerungsaufkleber, der auf unbenutzten Doppelseiten, vorzugsweise den Seiten 6 bis 11, aufzukleben ist; berklebungen sind nicht zulssig –
VI
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885
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D5 Anlage D5
(hier nicht aufgenommen)
VI
886
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Anlage D5a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D5a Grenzgngerkarte § 12 – Vorderseite –
VI
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887
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D5a
– Rckseite –
VI
888
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Anlage D6
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2 Anlage D6
(hier nicht aufgenommen)
VI
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889
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7 Anlage D7
(hier nicht aufgenommen)
VI
890
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Anlage D7a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D7a Reiseausweis fr Flchtlinge nach § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 – Deckseiten –
VI
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891
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7a
– Vorsatz und Passkartenrckseite –
VI
892
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Anlage D7a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Passkartenvorderseite und Innenseite 1 –
VI
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893
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7a
Die Seiten 1 bis 32 werden am unteren Rand mit der Seriennummer versehen. – Innenseiten 2 und 3 –
VI
894
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Anlage D7a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Innenseiten 4 und 5 –
VI
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895
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7a
– Innenseiten 6 bis 11 –
VI
896
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Anlage D7a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Seiten 6 bis 11 gleichlautend. – Innenseiten 12 bis 31 –
VI
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897
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7a
Seiten 12 bis 31 gleichlautend. – Innenseite 32 und Vorsatz –
VI
898
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Anlage D7b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D7b Vorlufiger Reiseausweis fr Flchtlinge nach § 4 Abs. 1 Satz 2 – Deckseiten –
VI
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899
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7b
– Vorsatz und Innenseite 1 –
VI
900
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Anlage D7b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Die Seiten 1 bis 32 und die hintere Passdecke werden am unteren Rand mit der Dokumentennummer versehen. – Innenseiten 2 und 3 –
VI
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901
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7b
– Innenseiten 4 und 5 –
VI
902
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Anlage D7b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Innenseiten 6 bis 11 –
VI
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903
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7b
Seiten 6 bis 11 gleichlautend. – Innenseiten 12 bis 31 –
VI
904
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Anlage D7b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Seiten 12 bis 31 gleichlautend. – Innenseite 32 und Vorsatz –
VI
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905
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D7b
– Aufkleber fr die Personendaten, der auf den Seiten 2 und 3 des Reiseausweises aufgeklebt wird –
VI
906
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Anlage D7b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Verlngerungsaufkleber, der auf unbenutzten Doppelseiten, vorzugsweise den Seiten 6 bis 11, aufzukleben ist; berklebungen sind nicht zulssig –
VI
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907
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8 Anlage D8
(hier nicht aufgenommen)
VI
908
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Anlage D8a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D8a Reiseausweis fr Staatenlose nach § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 4 – Deckseiten –
VI
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909
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8a
– Vorsatz und Passkartenrckseite –
VI
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Anlage D8a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Passkartenvorderseite und Innenseite 1 –
VI
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911
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8a
Die Seiten 1 bis 32 werden am unteren Rand mit der Seriennummer versehen. – Innenseiten 2 und 3 –
VI
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Anlage D8a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Innenseiten 4 und 5 –
VI
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913
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8a
– Innenseiten 6 bis 11 –
VI
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Anlage D8a
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Seiten 6 bis 11 gleichlautend. – Innenseiten 12 bis 31 –
VI
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915
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8a
Seiten 12 bis 31 gleichlautend. – Innenseite 32 und Vorsatz –
VI
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Anlage D8b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D8b Vorlufiger Reiseausweis fr Staatenlose nach § 4 Abs. 1 Satz 2 – Deckseiten –
VI
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917
VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8b
– Vorsatz und Innenseite 1 –
VI
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Anlage D8b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Die Seiten 1 bis 32 und die hintere Passdecke werden am unteren Rand mit der Dokumentennummer versehen. – Innenseiten 2 und 3 –
VI
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8b
– Innenseiten 4 und 5 –
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Anlage D8b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Innenseiten 6 bis 11 –
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8b
Seiten 6 bis 11 gleichlautend. – Innenseiten 12 bis 31 –
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Anlage D8b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Seiten 12 bis 31 gleichlautend. – Innenseite 32 und Vorsatz –
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D8b
– Aufkleber fr die Personendaten, der auf den Seiten 2 und 3 des Reiseausweises aufgeklebt wird –
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Anlage D8b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
– Verlngerungsaufkleber, der auf unbenutzten Doppelseiten, vorzugsweise den Seiten 6 bis 11, aufzukleben ist; berklebungen sind nicht zulssig –
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D9 Anlage D9
(hier nicht aufgenommen)
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Anlage D10
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D10 (hier nicht aufgenommen)
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D11 Anlage D11
(hier nicht aufgenommen)
VI
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Anlage D12
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D12 (hier nicht aufgenommen)
VI
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D13a Anlage D13a
(hier nicht aufgenommen)
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Anlage D13b
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D13b (hier nicht aufgenommen)
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D14 Anlage D14
(hier nicht aufgenommen)
VI
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Anlage D15
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D15 Aufenthaltskarte (§ 5 Abs. 2 des Freizgigkeitsgesetzes/EU) und Aufenthaltserlaubnis, die Auslndern ausgestellt wird, die auf Grund des Abkommens vom 21. Juni 1999 zwischen der Europischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Schweizerischen Eidgenossenschaft andererseits ber die Freizgigkeit ein Aufenthaltsrecht besitzen – Vorderseite –
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D15
– Rckseite –
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Anlage D16
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
VI.2
Anlage D16 Bescheinigung des Daueraufenthalts und Daueraufenthaltskarte (§ 5 Abs. 6 des Freizgigkeitsgesetzes/EU) – Vorderseite –
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VI.2
AufenthV: Aufenthaltsverordnung
Anlage D16
– Rckseite –
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§§ 1– 2
FreizgG: Freizgigkeitsgesetz
VI.3
Gesetz ber die allgemeine Freizgigkeit von Unionsbrgern (Freizgigkeitsgesetz/EU – FreizgG/EU) Vom 30. Juli 2004 (BGBl. I S. 1950) Zuletzt gendert durch Gesetz zur nderung des Bundespolizeigesetzes und anderer Gesetze vom 26. Februar 2008 (BGBl. I S. 215)
§ 1 Anwendungsbereich Dieses Gesetz regelt die Einreise und den Aufenthalt von Staatsangehçrigen anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union (Unionsbrger) und ihrer Familienangehçrigen. § 2 Recht auf Einreise und Aufenthalt (1) Freizgigkeitsberechtigte Unionsbrger und ihre Familienangehçrigen haben das Recht auf Einreise und Aufenthalt nach Maßgabe dieses Gesetzes. (2) Gemeinschaftsrechtlich freizgigkeitsberechtigt sind: 1. Unionsbrger, die sich als Arbeitnehmer, zur Arbeitssuche oder zur Berufsausbildung aufhalten wollen, 2. Unionsbrger, wenn sie zur Ausbung einer selbstndigen Erwerbsttigkeit berechtigt sind (niedergelassene selbstndige Erwerbsttige), 3. Unionsbrger, die, ohne sich niederzulassen, als selbstndige Erwerbsttige Dienstleistungen im Sinne des Artikels 50 des Vertrages zur Grndung der Europischen Gemeinschaft erbringen wollen (Erbringer von Dienstleistungen), wenn sie zur Erbringung der Dienstleistung berechtigt sind, 4. Unionsbrger als Empfnger von Dienstleistungen, 5. nicht erwerbsttige Unionsbrger unter den Voraussetzungen des § 4, 6. Familienangehçrige unter den Voraussetzungen der §§ 3 und 4, www.WALHALLA.de
7. Unionsbrger und ihre Familienangehçrigen, die ein Daueraufenthaltsrecht erworben haben. (3) Das Recht nach Absatz 1 bleibt fr Arbeitnehmer und selbstndig Erwerbsttige unberhrt bei 1. vorbergehender Erwerbsminderung infolge Krankheit oder Unfall, 2. unfreiwilliger durch die zustndige Agentur fr Arbeit besttigter Arbeitslosigkeit oder Einstellung einer selbstndigen Ttigkeit infolge von Umstnden, auf die der Selbstndige keinen Einfluss hatte, nach mehr als einem Jahr Ttigkeit, 3. Aufnahme einer Berufsausbildung, wenn zwischen der Ausbildung und der frheren Erwerbsttigkeit ein Zusammenhang besteht; der Zusammenhang ist nicht erforderlich, wenn der Unionsbrger seinen Arbeitsplatz unfreiwillig verloren hat. Bei unfreiwilliger durch die zustndige Agentur fr Arbeit besttigter Arbeitslosigkeit nach weniger als einem Jahr Beschftigung bleibt das Recht aus Absatz 1 whrend der Dauer von sechs Monaten unberhrt. (4) Unionsbrger bedrfen fr die Einreise keines Visums und fr den Aufenthalt keines Aufenthaltstitels. Familienangehçrige, die nicht Unionsbrger sind, bedrfen fr die Einreise eines Visums nach den Bestimmungen fr Auslnder, fr die das Aufenthaltsgesetz gilt. Der Besitz einer gltigen Aufenthaltskarte eines anderen Mitgliedstaates der Europischen Union nach Artikel 5 Abs. 2 der Richtlinie 2004/38/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 ber das Recht der Unionsbrger und ihrer Familienangehçrigen, sich im Hoheitsgebiet 937
VI
VI.3
FreizgG: Freizgigkeitsgesetz
der Mitgliedstaaten frei zu bewegen und aufzuhalten und zur nderung der Verordnung (EWG) Nr. 1612/68 und zur Aufhebung der Richtlinien 64/221/EWG, 68/360/EWG, 73/148/EWG, 75/34/EWG, 75/35/EWG, 90/ 364/EWG, 90/365/EWG und 93/96/EWG (ABl. EU Nr. L 229 S. 35) entbindet von der Visumpflicht. (5) Fr einen Aufenthalt von Unionsbrgern von bis zu drei Monaten ist der Besitz eines gltigen Personalausweises oder Reisepasses ausreichend. Familienangehçrige, die nicht Unionsbrger sind, haben das gleiche Recht, wenn sie im Besitz eines anerkannten oder sonst zugelassenen Passes oder Passersatzes sind und sie den Unionsbrger begleiten oder ihm nachziehen. (6) Fr die Ausstellung der Bescheinigung ber das Aufenthaltsrecht und des Visums werden keine Gebhren erhoben.
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§ 3 Familienangehçrige (1) Familienangehçrige der in § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 5 genannten Unionsbrger haben das Recht nach § 2 Abs. 1, wenn sie den Unionsbrger begleiten oder ihm nachziehen. Fr Familienangehçrige der in § 2 Abs. 2 Nr. 5 genannten Unionsbrger gilt dies nach Maßgabe des § 4. (2) Familienangehçrige sind 1. der Ehegatte und die Verwandten in absteigender Linie der in § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 5 und 7 genannten Personen oder ihrer Ehegatten, die noch nicht 21 Jahre alt sind, 2. die Verwandten in aufsteigender und in absteigender Linie der in § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 5 und 7 genannten Personen oder ihrer Ehegatten, denen diese Personen oder ihre Ehegatten Unterhalt gewhren. (3) Familienangehçrige, die nicht Unionsbrger sind, behalten beim Tod des Unionsbrgers ein Aufenthaltsrecht, wenn sie die Voraussetzungen des § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 oder Nr. 5 erfllen und sich vor dem Tod des Unionsbrgers mindestens ein Jahr als seine Familienangehçrigen im Bundesgebiet aufgehalten haben. § 3 Abs. 1 und 2 sowie die §§ 6 und 7 sind fr Personen nach Satz 1 nicht 938
§3 anzuwenden; insoweit ist das Aufenthaltsgesetz anzuwenden. (4) Die Kinder eines freizgigkeitsberechtigten Unionsbrgers und der Elternteil, der die elterliche Sorge fr die Kinder tatschlich ausbt, behalten auch nach dem Tod oder Wegzug des Unionsbrgers, von dem sie ihr Aufenthaltsrecht ableiten, bis zum Abschluss einer Ausbildung ihr Aufenthaltsrecht, wenn sich die Kinder im Bundesgebiet aufhalten und eine Ausbildungseinrichtung besuchen. (5) Ehegatten, die nicht Unionsbrger sind, behalten bei Scheidung oder Aufhebung der Ehe ein Aufenthaltsrecht, wenn sie die fr Unionsbrger geltenden Voraussetzungen des § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 oder Nr. 5 erfllen und wenn 1. die Ehe bis zur Einleitung des gerichtlichen Scheidungs- oder Aufhebungsverfahrens mindestens drei Jahre bestanden hat, davon mindestens ein Jahr im Bundesgebiet, 2. ihnen durch Vereinbarung der Ehegatten oder durch gerichtliche Entscheidung die elterliche Sorge fr die Kinder des Unionsbrgers bertragen wurde, 3. es zur Vermeidung einer besonderen Hrte erforderlich ist, insbesondere weil dem Ehegatten wegen der Beeintrchtigung seiner schutzwrdigen Belange ein Festhalten an der Ehe nicht zugemutet werden konnte, oder 4. ihnen durch Vereinbarung der Ehegatten oder durch gerichtliche Entscheidung das Recht zum persçnlichen Umgang mit dem minderjhrigen Kind nur im Bundesgebiet eingerumt wurde. § 3 Abs. 1 und 2 sowie die §§ 6 und 7 sind fr Personen nach Satz 1 nicht anzuwenden; insoweit ist das Aufenthaltsgesetz anzuwenden. (6) Auf die Einreise und den Aufenthalt des nicht freizgigkeitsberechtigten Lebenspartners einer nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 zur Einreise und zum Aufenthalt berechtigten Person sind die fr den Lebenspartner eines Deutschen geltenden Vorschriften des Aufenthaltsgesetzes anzuwenden. www.WALHALLA.de
§§ 4 – 4a § 4 Nicht erwerbsttige Freizgigkeitsberechtigte Nicht erwerbsttige Unionsbrger, ihre Familienangehçrigen und ihre Lebenspartner, die den Unionsbrger begleiten oder ihm nachziehen, haben das Recht nach § 2 Abs. 1, wenn sie ber ausreichenden Krankenversicherungsschutz und ausreichende Existenzmittel verfgen. Hlt sich der Unionsbrger als Student im Bundesgebiet auf, haben dieses Recht nur sein Ehegatte, Lebenspartner und seine Kinder, denen Unterhalt gewhrt wird. § 4a Daueraufenthaltsrecht (1) Unionsbrger, ihre Familienangehçrigen und Lebenspartner, die sich seit fnf Jahren stndig rechtmßig im Bundesgebiet aufgehalten haben, haben unabhngig vom weiteren Vorliegen der Voraussetzungen des § 2 Abs. 2 das Recht auf Einreise und Aufenthalt (Daueraufenthaltsrecht). (2) Abweichend von Absatz 1 haben Unionsbrger nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 vor Ablauf von fnf Jahren das Daueraufenthaltsrecht, wenn sie 1. sich mindestens drei Jahre stndig im Bundesgebiet aufgehalten und mindestens whrend der letzten zwçlf Monate im Bundesgebiet eine Erwerbsttigkeit ausgebt haben und a) zum Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Erwerbsleben das 65. Lebensjahr erreicht haben oder b) ihre Beschftigung im Rahmen einer Vorruhestandsregelung beenden oder 2. ihre Erwerbsttigkeit infolge einer vollen Erwerbsminderung aufgeben, a) die durch einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit eingetreten ist und einen Anspruch auf eine Rente gegenber einem Leistungstrger im Bundesgebiet begrndet oder b) nachdem sie sich zuvor mindestens zwei Jahre stndig im Bundesgebiet aufgehalten haben oder 3. drei Jahre stndig im Bundesgebiet erwerbsttig waren und anschließend in eiwww.WALHALLA.de
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nem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union erwerbsttig sind, ihren Wohnsitz im Bundesgebiet beibehalten und mindestens einmal in der Woche dorthin zurckkehren; fr den Erwerb des Rechts nach den Nummern 1 und 2 gelten die Zeiten der Erwerbsttigkeit in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union als Zeiten der Erwerbsttigkeit im Bundesgebiet. Soweit der Ehegatte des Unionsbrgers Deutscher nach Artikel 116 des Grundgesetzes ist oder diese Rechtsstellung durch Eheschließung mit dem Unionsbrger bis zum 31. Mrz 1953 verloren hat, entfallen in Satz 1 Nr. 1 und 2 die Voraussetzungen der Aufenthaltsdauer und der Dauer der Erwerbsttigkeit. (3) Familienangehçrige eines verstorbenen Unionsbrgers nach § 2 Abs. 2 Nr. 1 bis 3, die im Zeitpunkt seines Todes bei ihm ihren stndigen Aufenthalt hatten, haben das Daueraufenthaltsrecht, wenn 1. der Unionsbrger sich im Zeitpunkt seines Todes seit mindestens zwei Jahren im Bundesgebiet stndig aufgehalten hat, 2. der Unionsbrger infolge eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit gestorben ist oder 3. der berlebende Ehegatte des Unionsbrgers Deutscher nach Artikel 116 des Grundgesetzes ist oder diese Rechtsstellung durch Eheschließung mit dem Unionsbrger vor dem 31. Mrz 1953 verloren hat. (4) Die Familienangehçrigen eines Unionsbrgers, der das Daueraufenthaltsrecht nach Absatz 2 erworben hat oder vor seinem Tod erworben hatte, haben ebenfalls das Daueraufenthaltsrecht, wenn sie bereits bei Entstehen seines Daueraufenthaltsrechts bei dem Unionsbrger ihren stndigen Aufenthalt hatten. (5) Familienangehçrige nach § 3 Abs. 3 bis 5 erwerben das Daueraufenthaltsrecht, wenn sie sich fnf Jahre stndig rechtmßig im Bundesgebiet aufhalten. 939
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(6) Der stndige Aufenthalt wird nicht berhrt durch 1. Abwesenheiten bis zu insgesamt sechs Monaten im Jahr oder 2. Abwesenheit zur Ableistung des Wehrdienstes oder eines Ersatzdienstes sowie 3. eine einmalige Abwesenheit von bis zu zwçlf aufeinander folgenden Monaten aus wichtigem Grund, insbesondere auf Grund einer Schwangerschaft und Entbindung, schweren Krankheit, eines Studiums, einer Berufsausbildung oder einer beruflichen Entsendung. (7) Eine Abwesenheit aus einem seiner Natur nach nicht nur vorbergehenden Grund von mehr als zwei aufeinander folgenden Jahren fhrt zum Verlust des Daueraufenthaltsrechts.
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§ 5 Bescheinigungen ber gemeinschaftsrechtliche Aufenthaltsrechte, Aufenthaltskarten (1) Freizgigkeitsberechtigten Unionsbrgern und ihren Familienangehçrigen mit Staatsangehçrigkeit eines Mitgliedstaates der Europischen Union wird von Amts wegen unverzglich eine Bescheinigung ber das Aufenthaltsrecht ausgestellt. (2) Freizgigkeitsberechtigten Familienangehçrigen, die nicht Unionsbrger sind, wird von Amts wegen innerhalb von sechs Monaten, nachdem sie die erforderlichen Angaben gemacht haben, eine Aufenthaltskarte fr Familienangehçrige von Unionsbrgern ausgestellt, die fnf Jahre gltig sein soll. Eine Bescheinigung darber, dass die erforderlichen Angaben gemacht worden sind, erhlt der Familienangehçrige unverzglich. (3) Die zustndige Auslnderbehçrde kann verlangen, dass die Voraussetzungen des Rechts nach § 2 Abs. 1 drei Monate nach der Einreise glaubhaft gemacht werden. Fr die Glaubhaftmachung erforderliche Angaben und Nachweise kçnnen von der zustndigen Meldebehçrde bei der meldebehçrdlichen Anmeldung entgegengenommen werden. Diese leitet die Angaben und Nachweise an die zustndige Auslnderbehçrde weiter. Eine darber hinausgehende Verarbeitung 940
§§ 5 – 5a oder Nutzung durch die Meldebehçrde erfolgt nicht. (4) Der Fortbestand der Ausstellungsvoraussetzungen kann aus besonderem Anlass berprft werden. (5) Sind die Voraussetzungen des Rechts nach § 2 Abs. 1 innerhalb von fnf Jahren nach Begrndung des stndigen Aufenthalts im Bundesgebiet entfallen, kann der Verlust des Rechts nach § 2 Abs. 1 festgestellt und die Bescheinigung ber das gemeinschaftsrechtliche Aufenthaltsrecht eingezogen und die Aufenthaltskarte widerrufen werden. § 4a Abs. 6 gilt entsprechend. (6) Auf Antrag wird Unionsbrgern unverzglich ihr Daueraufenthalt bescheinigt. Ihren daueraufenthaltsberechtigten Familienangehçrigen, die nicht Unionsbrger sind, wird innerhalb von sechs Monaten nach Antragstellung eine Daueraufenthaltskarte ausgestellt. (7) Fr den Verlust des Daueraufenthaltsrechts nach § 4a Abs. 7 gilt Absatz 5 Satz 1 entsprechend. § 5a Vorlage von Dokumenten (1) Die zustndige Behçrde darf fr die Ausstellung der Bescheinigung nach § 5 Abs. 1 von einem Unionsbrger den gltigen Personalausweis oder Reisepass und im Fall des 1. § 2 Abs. 2 Nr. 1, wenn er nicht Arbeitsuchender ist, eine Einstellungsbesttigung oder eine Beschftigungsbescheinigung des Arbeitgebers, 2. § 2 Abs. 2 Nr. 2 einen Nachweis ber seine selbstndige Ttigkeit, 3. § 2 Abs. 2 Nr. 5 einen Nachweis ber ausreichenden Krankenversicherungsschutz und ausreichende Existenzmittel verlangen. Ein nicht erwerbsttiger Unionsbrger im Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 5, der eine Bescheinigung vorlegt, dass er im Bundesgebiet eine Hochschule oder andere Ausbildungseinrichtung besucht, muss die Voraussetzungen nach Satz 1 Nr. 3 nur glaubhaft machen. (2) Die zustndige Behçrde darf von Familienangehçrigen fr die Ausstellung der Bewww.WALHALLA.de
§§ 6 – 7 scheinigung nach § 5 Abs. 1 oder fr die Ausstellung der Aufenthaltskarte einen anerkannten oder sonst zugelassenen gltigen Pass oder Passersatz und zustzlich 1. einen Nachweis ber das Bestehen der familiren Beziehung, bei Verwandten in absteigender und aufsteigender Linie einen urkundlichen Nachweis ber Voraussetzungen des § 3 Abs. 2, 2. eine Bescheinigung nach § 5 Abs. 1 des Unionsbrgers, den die Familienangehçrigen begleiten oder dem sie nachziehen, 3. einen Nachweis ber die Lebenspartnerschaft im Fall des § 3 Abs. 6 oder des § 4 Satz 1 verlangen. § 6 Verlust des Rechts auf Einreise und Aufenthalt (1) Der Verlust des Rechts nach § 2 Abs. 1 kann unbeschadet des § 5 Abs. 5 nur aus Grnden der çffentlichen Ordnung, Sicherheit oder Gesundheit (Artikel 39 Abs. 3, Artikel 46 Abs. 1 des Vertrages ber die Europische Gemeinschaft) festgestellt und die Bescheinigung ber das gemeinschaftsrechtliche Aufenthaltsrecht oder ber den Daueraufenthalt eingezogen und die Aufenthaltskarte oder Daueraufenthaltskarte widerrufen werden. Aus den in Satz 1 genannten Grnden kann auch die Einreise verweigert werden. Die Feststellung aus Grnden der çffentlichen Gesundheit kann nur erfolgen, wenn die Krankheit innerhalb der ersten drei Monate nach Einreise auftritt. (2) Die Tatsache einer strafrechtlichen Verurteilung gengt fr sich allein nicht, um die in Absatz 1 genannten Entscheidungen oder Maßnahmen zu begrnden. Es drfen nur im Bundeszentralregister noch nicht getilgte strafrechtliche Verurteilungen und diese nur insoweit bercksichtigt werden, als die ihnen zu Grunde liegenden Umstnde ein persçnliches Verhalten erkennen lassen, das eine gegenwrtige Gefhrdung der çffentlichen Ordnung darstellt. Es muss eine tatschliche und hinreichend schwere Gefhrdung vorliegen, die ein Grundinteresse der Gesellschaft berhrt. www.WALHALLA.de
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(3) Bei der Entscheidung nach Absatz 1 sind insbesondere die Dauer des Aufenthalts des Betroffenen in Deutschland, sein Alter, sein Gesundheitszustand, seine familire und wirtschaftliche Lage, seine soziale und kulturelle Integration in Deutschland und das Ausmaß seiner Bindungen zum Herkunftsstaat zu bercksichtigen. (4) Eine Feststellung nach Absatz 1 darf nach Erwerb des Daueraufenthaltsrechts nur aus schwerwiegenden Grnden getroffen werden. (5) Eine Feststellung nach Absatz 1 darf bei Unionsbrgern und ihren Familienangehçrigen, die ihren Aufenthalt in den letzten zehn Jahren im Bundesgebiet hatten, und bei Minderjhrigen nur aus zwingenden Grnden der çffentlichen Sicherheit getroffen werden. Fr Minderjhrige gilt dies nicht, wenn der Verlust des Aufenthaltsrechts zum Wohl des Kindes notwendig ist. Zwingende Grnde der çffentlichen Sicherheit kçnnen nur dann vorliegen, wenn der Betroffene wegen einer oder mehrerer vorstzlicher Straftaten rechtskrftig zu einer Freiheits- oder Jugendstrafe von mindestens fnf Jahren verurteilt oder bei der letzten rechtskrftigen Verurteilung Sicherungsverwahrung angeordnet wurde, wenn die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland betroffen ist oder wenn vom Betroffenen eine terroristische Gefahr ausgeht. (6) Die Entscheidungen oder Maßnahmen, die den Verlust des Aufenthaltsrechts oder des Daueraufenthaltsrecht betreffen, drfen nicht zu wirtschaftlichen Zwecken getroffen werden. (7) Wird der Pass, Personalausweis oder sonstige Passersatz ungltig, so kann dies die Aufenthaltsbeendigung nicht begrnden. (8) Vor der Feststellung nach Absatz 1 soll der Betroffene angehçrt werden. Die Feststellung bedarf der Schriftform. § 7 Ausreisepflicht (1) Unionsbrger sind ausreisepflichtig, wenn die Auslnderbehçrde festgestellt hat, dass das Recht auf Einreise und Aufenthalt nicht besteht. Familienangehçrige, die nicht Uni941
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onsbrger sind, sind ausreisepflichtig, wenn die Auslnderbehçrde die Aufentshaltskarte oder Daueraufenthaltskarte widerrufen oder zurckgenommen hat. In dem Bescheid soll die Abschiebung angedroht und eine Ausreisefrist gesetzt werden. Außer in dringenden Fllen muss die Frist mindestens einen Monat betragen. Wird ein Antrag nach § 80 Abs. 5 der Verwaltungsgerichtsordnung gestellt, darf die Abschiebung nicht erfolgen, bevor ber den Antrag entschieden wurde. (2) Unionsbrger und ihre Familienangehçrigen, die ihr Freizgigkeitsrecht nach § 6 Abs. 1 verloren haben, drfen nicht erneut in das Bundesgebiet einreisen und sich darin aufhalten. Das Verbot nach Satz 1 wird auf Antrag befristet. Die Frist beginnt mit der Ausreise. Ein nach angemessener Frist oder nach drei Jahren gestellter Antrag auf Aufhebung ist innerhalb von sechs Monaten zu bescheiden.
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§ 8 Ausweispflicht (1) Unionsbrger und ihre Familienangehçrigen sind verpflichtet, 1. bei der Einreise in das oder der Ausreise aus dem Bundesgebiet einen Pass oder anerkannten Passersatz a) mit sich zu fhren und b) einem zustndigen Beamten auf Verlangen zur Prfung auszuhndigen, 2. fr die Dauer des Aufenthalts im Bundesgebiet den erforderlichen Pass oder Passersatz zu besitzen, 3. den Pass oder Passersatz sowie die Bescheinigung ber das gemeinschaftsrechtliche Aufenthaltsrecht, die Aufenthaltskarte, die Bescheinigung des Daueraufenthalts und die Daueraufenthaltskarte den mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden vorzulegen, auszuhndigen und vorbergehend zu berlassen, soweit dies zur Durchfhrung oder Sicherung von Maßnahmen nach diesem Gesetz erforderlich ist. (2) Die mit dem Vollzug dieses Gesetzes betrauten Behçrden drfen unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 3 die auf dem 942
§§ 8 – 10 elektronischen Speichermedium eines Dokumentes nach Absatz 1 gespeicherten biometrischen und sonstigen Daten auslesen, die bençtigten biometrischen Daten beim Inhaber des Dokumentes erheben und die biometrischen Daten miteinander vergleichen. Biometrische Daten nach Satz 1 sind nur die Fingerabdrcke, das Lichtbild und die Irisbilder. Die Polizeivollzugsbehçrden, die Zollverwaltung und die Meldebehçrden sind befugt, Maßnahmen nach Satz 1 zu treffen, soweit sie die Echtheit des Dokumentes oder die Identitt des Inhabers berprfen drfen. Die nach den Stzen 1 und 3 erhobenen Daten sind unverzglich nach Beendigung der Prfung der Echtheit des Dokumentes oder der Identitt des Inhabers zu lçschen. § 9 Strafvorschriften Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer entgegen § 7 Abs. 2 Satz 1 in das Bundesgebiet einreist oder sich darin aufhlt. § 10 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer entgegen § 8 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe b einen Pass oder Passersatz nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt. (2) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder leichtfertig entgegen § 8 Abs. 1 Nr. 2 einen Pass oder Passersatz nicht besitzt. (3) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig entgegen § 8 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a einen Pass oder Passersatz nicht mit sich fhrt. (4) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen der Abstze 1 und 3 mit einer Geldbuße bis zu zweitausendfnfhundert Euro, in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu tausend Euro geahndet werden. (5) Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist in den Fllen der Abstze 1 und 3 die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 des Bundespolizeigesetzes bestimmte Bundespolizeibehçrde. www.WALHALLA.de
§§ 11– 15 § 11 Anwendung des Aufenthaltsgesetzes (1) Auf Unionsbrger und ihre Familienangehçrigen, die nach § 2 Abs. 1 das Recht auf Einreise und Aufenthalt haben, finden § 3 Abs. 2, § 11 Abs. 2, die §§ 13, 14 Abs. 2, die §§ 36, 44 Abs. 4, § 46 Abs. 2, § 50 Abs. 3 bis 7, die §§ 69, 73, 74 Abs. 2, § 77 Abs. 1, die §§ 80, 82 Abs. 5, die §§ 85 bis 88, 90, 91, 95 Abs. 1 Nr. 4 und 8, Abs. 2 Nr. 2, 4, die §§ 96, 97, 98 Abs. 2 Nr. 2, Abs. 2a, 3 Nr. 3, Abs. 4 und 5 sowie § 99 des Aufenthaltsgesetzes entsprechende Anwendung. § 73 des Aufenthaltsgesetzes ist zur Feststellung von Grnden gemß § 6 Abs. 1 anzuwenden. Die Verpflichtungen aus § 82 Abs. 5 Satz 1 Nr. 1 des Aufenthaltsgesetzes gelten entsprechend fr Unionsbrger, deren Lichtbilder zur Fhrung der Auslnderdateien bençtigt werden. Die Mitteilungspflichten nach § 87 Abs. 2 Nr. 1 bis 3 des Aufenthaltsgesetzes bestehen insoweit, als die dort genannten Umstnde auch fr die Feststellung nach § 5 Abs. 5 und § 6 Abs. 1 entscheidungserheblich sein kçnnen. Das Aufenthaltsgesetz findet auch dann Anwendung, wenn es eine gnstigere Rechtsstellung vermittelt als dieses Gesetz.
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§ 12 Staatsangehçrige der EWR-Staaten Dieses Gesetz gilt auch fr Staatsangehçrige der EWR-Staaten und ihre Familienangehçrigen im Sinne dieses Gesetzes. § 13 Staatsangehçrige der Beitrittsstaaten Soweit nach Maßgabe des Vertrages vom 16. April 2003 ber den Beitritt der Tschechischen Republik, der Republik Estland, der Republik Zypern, der Republik Lettland, der Republik Litauen, der Republik Ungarn, der Republik Malta, der Republik Polen, der Republik Slowenien und der Slowakischen Republik zur Europischen Union (BGBl. 2003 II S. 1408) oder des Vertrages vom 25. April 2005 ber den Beitritt der Republik Bulgarien und Rumniens zur Europischen Union (BGBl. 2006 II S. 1146) abweichende Regelungen anwendbar sind, findet dieses Gesetz Anwendung, wenn die Beschftigung durch die Bundesagentur fr Arbeit gemß § 284 Abs. 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch genehmigt wurde.
(2) Hat die Auslnderbehçrde das Nichtbestehen oder den Verlust des Rechts nach § 2 Abs. 1 festgestellt, findet das Aufenthaltsgesetz Anwendung, sofern dieses Gesetz keine besonderen Regelungen trifft.
§ 14 Bestimmung zum Verwaltungsverfahren Von den in § 11 Abs. 1 in Verbindung mit § 87 Abs. 1, 2 Satz 1 und 2, Abs. 4 Satz 1, 2 und 4 und Abs. 6, §§ 90, 91 Abs. 1 und 2, § 99 Abs. 1 und 2 des Aufenthaltsgesetzes getroffenen Regelungen des Verwaltungsverfahrens kann durch Landesrecht nicht abgewichen werden.
(3) Zeiten des rechtmßigen Aufenthalts nach diesem Gesetz unter fnf Jahren entsprechen den Zeiten des Besitzes einer Aufenthaltserlaubnis, Zeiten ber fnf Jahren dem Besitz einer Niederlassungserlaubnis.
§ 15 bergangsregelung Eine vor dem 28. August 2007 ausgestellte Aufenthaltserlaubnis-EU gilt als Aufenthaltskarte fr Familienangehçrige eines Unionsbrgers fort.
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Inhaltsbersicht
Asylverfahrensgesetz (AsylVfG)*) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. September 2008 (BGBl. I S. 1798) Zuletzt gendert durch FGG-Reformgesetz vom 17. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2586) I nh a l t s b e r s ic h t
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Erster Abschnitt Allgemeine Bestimmungen § 1 Geltungsbereich § 2 Rechtsstellung Asylberechtigter § 3 Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft § 4 Verbindlichkeit asylrechtlicher Entscheidungen § 5 Bundesamt § 6 (weggefallen) § 7 Erhebung personenbezogener Daten § 8 bermittlung personenbezogener Daten § 9 Hoher Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen § 10 Zustellungsvorschriften § 11 Ausschluss des Widerspruchs § 11a Vorbergehende Aussetzung von Entscheidungen Zweiter Abschnitt Asylverfahren Erster Unterabschnitt Allgemeine Verfahrensvorschriften § 12 Handlungsfhigkeit Minderjhriger § 13 Asylantrag
§ 14 § 14a § 15 § 16
Antragstellung Familieneinheit Allgemeine Mitwirkungspflichten Sicherung, Feststellung und berprfung der Identitt § 17 Sprachmittler
§ 18 § 18a § 19 § 20 § 21 § 22 § 22a
§ 23 § 24 § 25 § 26
Zweiter Unterabschnitt Einleitung des Asylverfahrens Aufgaben der Grenzbehçrde Verfahren bei Einreise auf dem Luftwege Aufgaben der Auslnderbehçrde und der Polizei Weiterleitung an eine Aufnahmeeinrichtung Verwahrung und Weitergabe von Unterlagen Meldepflicht bernahme zur Durchfhrung eines Asylverfahrens Dritter Unterabschnitt Verfahren beim Bundesamt Antragstellung bei der Außenstelle Pflichten des Bundesamtes Anhçrung Familienasyl und Familienflchtlingsschutz
*) Dieses Gesetz dient der Umsetzung folgender Richtlinien: 1. Richtlinie 2003/9/EG des Rates vom 27. Januar 2003 zur Festlegung von Mindestnormen fr die Aufnahme von Asylbewerbern in den Mitgliedstaaten der Europischen Union (ABl. EU Nr. L 31 S. 18), 2. Richtlinie 2004/83/EG des Rates vom 29. April 2004 ber Mindestnormen fr die Anerkennung und den Status von Drittstaatsangehçrigen oder Staatenlosen als Flchtlinge oder als Personen, die anderweitig internationalen Schutz bençtigen, und ber den Inhalt des zu gewhrenden Schutzes (ABl. EU Nr. L 304 S. 12), 3. Richtlinie 2005/85/EG des Rates vom 1. Dezember 2005 ber Mindestnormen fr Verfahren in den Mitgliedstaaten zur Zuerkennung und Aberkennung der Flchtlingseigenschaft (ABl. EU Nr. L 326 S. 13).
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Inhaltsbersicht § 26a Sichere Drittstaaten § 27 Anderweitige Sicherheit vor Verfolgung § 27a Zustndigkeit eines anderen Staates § 28 Nachfluchttatbestnde § 29 Unbeachtliche Asylantrge § 29a Sicherer Herkunftsstaat § 30 Offensichtlich unbegrndete Asylantrge § 31 Entscheidung des Bundesamtes ber Asylantrge § 32 Entscheidung bei Antragsrcknahme oder Verzicht § 32a Ruhen des Verfahrens § 33 Nichtbetreiben des Verfahrens
§ 34 § 34a § 35 § 36 § 37 § 38 § 39 § 40 § 41 § 42 § 43
§ 44 § 45 § 46 § 47
Vierter Unterabschnitt Aufenthaltsbeendigung Abschiebungsandrohung Abschiebungsanordnung Abschiebungsandrohung bei Unbeachtlichkeit des Asylantrags Verfahren bei Unbeachtlichkeit und offensichtlicher Unbegrndetheit Weiteres Verfahren bei stattgebender gerichtlicher Entscheidung Ausreisefrist bei sonstiger Ablehnung und bei Rcknahme des Asylantrags Abschiebungsandrohung nach Aufhebung der Anerkennung Unterrichtung der Auslnderbehçrde (weggefallen) Bindungswirkung auslnderrechtlicher Entscheidungen Vollziehbarkeit und Aussetzung der Abschiebung Dritter Abschnitt Unterbringung und Verteilung Schaffung und Unterhaltung von Aufnahmeeinrichtungen Aufnahmequoten Bestimmung der zustndigen Aufnahmeeinrichtung Aufenthalt in Aufnahmeeinrichtungen
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AsylVfG: Asylverfahrensgesetz
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§ 48 Beendigung der Verpflichtung, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen § 49 Entlassung aus der Aufnahmeeinrichtung § 50 Landesinterne Verteilung § 51 Lnderbergreifende Verteilung § 52 Quotenanrechnung § 53 Unterbringung in Gemeinschaftsunterknften § 54 Unterrichtung des Bundesamtes Vierter Abschnitt Recht des Aufenthalts whrend des Asylverfahrens § 55 Aufenthaltsgestattung § 56 Rumliche Beschrnkung § 57 Verlassen des Aufenthaltsbereichs einer Aufnahmeeinrichtung § 58 Verlassen eines zugewiesenen Aufenthaltsbereichs § 59 Durchsetzung der rumlichen Beschrnkung § 60 Auflagen § 61 Erwerbsttigkeit § 62 Gesundheitsuntersuchung § 63 Bescheinigung ber die Aufenthaltsgestattung § 64 Ausweispflicht § 65 Herausgabe des Passes § 66 Ausschreibung zur Aufenthaltsermittlung § 67 Erlçschen der Aufenthaltsgestattung §§ 68 bis 70 (weggefallen) Fnfter Abschnitt Folgeantrag, Zweitantrag § 71 Folgeantrag § 71a Zweitantrag Sechster Abschnitt Erlçschen der Rechtsstellung § 72 Erlçschen § 73 Widerruf und Rcknahme § 73a Auslndische Anerkennung als Flchtling 945
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VI.4 § 74 § 75 § 76 § 77 § 78 § 79 § 80 § 80a § 81 § 82 § 83 § 83a § 83b
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Siebenter Abschnitt Gerichtsverfahren Klagefrist, Zurckweisung verspteten Vorbringens Aufschiebende Wirkung der Klage Einzelrichter Entscheidung des Gerichts Rechtsmittel Besondere Vorschriften fr das Berufungsverfahren Ausschluss der Beschwerde Ruhen des Verfahrens Nichtbetreiben des Verfahrens Akteneinsicht in Verfahren des vorlufigen Rechtsschutzes Besondere Spruchkçrper Unterrichtung der Auslnderbehçrde Gerichtskosten, Gegenstandswert
Achter Abschnitt Straf- und Bußgeldvorschriften § 84 Verleitung zur missbruchlichen Asylantragstellung
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Inhaltsbersicht § 84a Gewerbs- und bandenmßige Verleitung zur missbruchlichen Asylantragstellung § 85 Sonstige Straftaten § 86 Bußgeldvorschriften
§ 87 § 87a
§ 87b
§ 88 § 89
Neunter Abschnitt bergangs- und Schlussvorschriften bergangsvorschriften bergangsvorschriften aus Anlass der am 1. Juli 1993 in Kraft getretenen nderungen bergangsvorschrift aus Anlass der am 1. September 2004 in Kraft getretenen nderungen Verordnungsermchtigungen Einschrnkung von Grundrechten Anlage I (zu § 26a) Anlage II (zu § 29a)
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§§ 1– 5
AsylVfG: Asylverfahrensgesetz Erster Abschnitt Allgemeine Bestimmungen
§ 1 Geltungsbereich (1) Dieses Gesetz gilt fr Auslnder, die Schutz als politisch Verfolgte nach Artikel 16a Abs. 1 des Grundgesetzes oder Schutz vor Verfolgung nach dem Abkommen ber die Rechtsstellung der Flchtlinge vom 28. Juli 1951 (BGBl. 1953 II S. 559) beantragen. (2) Dieses Gesetz gilt nicht fr heimatlose Auslnder im Sinne des Gesetzes ber die Rechtsstellung heimatloser Auslnder im Bundesgebiet in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 243-1, verçffentlichten bereinigten Fassung in der jeweils geltenden Fassung. § 2 Rechtsstellung Asylberechtigter (1) Asylberechtigte genießen im Bundesgebiet die Rechtsstellung nach dem Abkommen ber die Rechtsstellung der Flchtlinge. (2) Unberhrt bleiben die Vorschriften, die den Asylberechtigten eine gnstigere Rechtsstellung einrumen. (3) Auslndern, denen bis zum Wirksamwerden des Beitritts in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet Asyl gewhrt worden ist, gelten als Asylberechtigte. § 3 Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft (1) Ein Auslnder ist Flchtling im Sinne des Abkommens ber die Rechtsstellung der Flchtlinge, wenn er in dem Staat, dessen Staatsangehçrigkeit er besitzt oder in dem er als Staatenloser seinen gewçhnlichen Aufenthalt hatte, den Bedrohungen nach § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes ausgesetzt ist. (2) Ein Auslnder ist nicht Flchtling nach Absatz 1, wenn aus schwerwiegenden Grnden die Annahme gerechtfertigt ist, dass er 1. ein Verbrechen gegen den Frieden, ein Kriegsverbrechen oder ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hat im Sinne der internationalen Vertragswerke, die ausgearbeitet worden sind, um Bewww.WALHALLA.de
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stimmungen bezglich dieser Verbrechen zu treffen, 2. vor seiner Aufnahme als Flchtling eine schwere nichtpolitische Straftat außerhalb des Bundesgebiets begangen hat, insbesondere eine grausame Handlung, auch wenn mit ihr vorgeblich politische Ziele verfolgt wurden, oder 3. den Zielen und Grundstzen der Vereinten Nationen zuwidergehandelt hat. Satz 1 gilt auch fr Auslnder, die andere zu den darin genannten Straftaten oder Handlungen angestiftet oder sich in sonstiger Weise daran beteiligt haben. (3) Ein Auslnder ist auch nicht Flchtling nach Absatz 1, wenn er den Schutz oder Beistand einer Organisation oder einer Einrichtung der Vereinten Nationen mit Ausnahme des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen fr Flchtlinge nach Artikel 1 Abschnitt D des Abkommens ber die Rechtsstellung der Flchtlinge genießt. Wird ein solcher Schutz oder Beistand nicht lnger gewhrt, ohne dass die Lage des Betroffenen gemß den einschlgigen Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen endgltig geklrt worden ist, sind die Abstze 1 und 2 anwendbar. (4) Einem Auslnder, der Flchtling nach Absatz 1 ist, wird die Flchtlingseigenschaft zuerkannt, es sei denn, er erfllt die Voraussetzungen des § 60 Abs. 8 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes. § 4 Verbindlichkeit asylrechtlicher Entscheidungen Die Entscheidung ber den Asylantrag ist in allen Angelegenheiten verbindlich, in denen die Anerkennung als Asylberechtigter oder die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft rechtserheblich ist. Dies gilt nicht fr das Auslieferungsverfahren sowie das Verfahren nach § 58a des Aufenthaltsgesetzes. § 5 Bundesamt (1) ber Asylantrge einschließlich der Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft entscheidet das Bundesamt fr Migration und Flchtlinge (Bundesamt). Es ist nach Maßga947
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be dieses Gesetzes auch fr auslnderrechtliche Maßnahmen und Entscheidungen zustndig. (2) Das Bundesministerium des Innern bestellt den Leiter des Bundesamtes. Dieser sorgt fr die ordnungsgemße Organisation der Asylverfahren. (3) Der Leiter des Bundesamtes soll bei jeder Zentralen Aufnahmeeinrichtung fr Asylbewerber (Aufnahmeeinrichtung) mit mindestens 500 Unterbringungspltzen eine Außenstelle einrichten. Er kann in Abstimmung mit den Lndern weitere Außenstellen einrichten. (4) Der Leiter des Bundesamtes kann mit den Lndern vereinbaren, ihm sachliche und personelle Mittel zur notwendigen Erfllung seiner Aufgaben in den Außenstellen zur Verfgung zu stellen. Die ihm zur Verfgung gestellten Bediensteten unterliegen im gleichen Umfang seinen fachlichen Weisungen wie die Bediensteten des Bundesamtes. Die nheren Einzelheiten sind in einer Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bund und dem Land zu regeln. § 6 (weggefallen) § 7 Erhebung personenbezogener Daten (1) Die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden drfen zum Zwecke der Ausfhrung dieses Gesetzes personenbezogene Daten erheben, soweit dies zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Daten im Sinne des § 3 Abs. 9 des Bundesdatenschutzgesetzes sowie entsprechender Vorschriften der Datenschutzgesetze der Lnder drfen erhoben werden, soweit dies im Einzelfall zur Aufgabenerfllung erforderlich ist. (2) Die Daten sind beim Betroffenen zu erheben. Sie drfen auch ohne Mitwirkung des Betroffenen bei anderen çffentlichen Stellen, auslndischen Behçrden und nichtçffentlichen Stellen erhoben werden, wenn 1. dieses Gesetz oder eine andere Rechtsvorschrift es vorsieht oder zwingend voraussetzt, 2. es offensichtlich ist, dass es im Interesse des Betroffenen liegt und kein Grund zu 948
§§ 6 – 8 der Annahme besteht, dass er in Kenntnis der Erhebung seine Einwilligung verweigern wrde, 3. die Mitwirkung des Betroffenen nicht ausreicht oder einen unverhltnismßigen Aufwand erfordern wrde, 4. die zu erfllende Aufgabe ihrer Art nach eine Erhebung bei anderen Personen oder Stellen erforderlich macht oder 5. es zur berprfung der Angaben des Betroffenen erforderlich ist. Nach Satz 2 Nr. 3 und 4 sowie bei auslndischen Behçrden und nichtçffentlichen Stellen drfen Daten nur erhoben werden, wenn keine Anhaltspunkte dafr bestehen, dass berwiegende schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt werden. § 8 bermittlung personenbezogener Daten (1) ffentliche Stellen haben auf Ersuchen (§ 7 Abs. 1) den mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden ihnen bekannt gewordene Umstnde mitzuteilen, soweit besondere gesetzliche Verwendungsregelungen oder berwiegende schutzwrdige Interessen des Betroffenen nicht entgegenstehen. (2) Die zustndigen Behçrden unterrichten das Bundesamt unverzglich ber ein fçrmliches Auslieferungsersuchen und ein mit der Ankndigung des Auslieferungsersuchens verbundenes Festnahmeersuchen eines anderen Staates sowie ber den Abschluss des Auslieferungsverfahrens, wenn der Auslnder einen Asylantrag gestellt hat. (2a) Die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden teilen Umstnde und Maßnahmen nach diesem Gesetz, deren Kenntnis fr die Leistung an Leistungsberechtigte des Asylbewerberleistungsgesetzes erforderlich ist, sowie die ihnen mitgeteilten Erteilungen von Arbeitserlaubnissen an diese Personen und Angaben ber das Erlçschen, den Widerruf oder die Rcknahme der Arbeitserlaubnisse den nach § 10 des Asylbewerberleistungsgesetzes zustndigen Behçrden mit. www.WALHALLA.de
§§ 9 – 10 (3) Die nach diesem Gesetz erhobenen Daten drfen auch zum Zwecke der Ausfhrung des Aufenthaltsgesetzes und der gesundheitlichen Betreuung und Versorgung von Asylbewerbern sowie fr Maßnahmen der Strafverfolgung und auf Ersuchen zur Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten den damit betrauten çffentlichen Stellen, soweit es zur Erfllung der in ihrer Zustndigkeit liegenden Aufgaben erforderlich ist, bermittelt und von diesen dafr verarbeitet und genutzt werden. Sie drfen an eine in § 35 Abs. 1 des Ersten Buches Sozialgesetzbuch genannte Stelle bermittelt und von dieser verarbeitet und genutzt werden, soweit dies fr die Aufdeckung und Verfolgung von unberechtigtem Bezug von Leistungen nach dem Zwçlften Buch Sozialgesetzbuch, von Leistungen der Kranken- und Unfallversicherungstrger oder von Arbeitslosengeld oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch erforderlich ist und wenn tatschliche Anhaltspunkte fr einen unberechtigten Bezug vorliegen. § 88 Abs. 1 bis 3 des Aufenthaltsgesetzes findet entsprechende Anwendung. (4) Eine Datenbermittlung auf Grund anderer gesetzlicher Vorschriften bleibt unberhrt. (5) Die Regelung des § 20 Abs. 5 des Bundesdatenschutzgesetzes sowie entsprechende Vorschriften der Datenschutzgesetze der Lnder finden keine Anwendung. § 9 Hoher Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen (1) Der Auslnder kann sich an den Hohen Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen wenden. Dieser kann in Einzelfllen in Verfahren beim Bundesamt Stellung nehmen. Er kann Auslnder aufsuchen, auch wenn sie sich in Gewahrsam befinden oder sich im Transitbereich eines Flughafens aufhalten. (2) Das Bundesamt bermittelt dem Hohen Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen auf dessen Ersuchen die erforderlichen Informationen zur Erfllung seiner Aufgaben nach Artikel 35 des Abkommens ber die Rechtsstellung der Flchtlinge. www.WALHALLA.de
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(3) Entscheidungen ber Asylantrge und sonstige Angaben, insbesondere die vorgetragenen Verfolgungsgrnde drfen, außer in anonymisierter Form, nur bermittelt werden, wenn sich der Auslnder selbst an den Hohen Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen gewandt hat oder die Einwilligung des Auslnders anderweitig nachgewiesen ist. (4) Die Daten drfen nur zu dem Zweck verwendet werden, zu dem sie bermittelt wurden. (5) Die Abstze 1 bis 4 gelten entsprechend fr Organisationen, die im Auftrag des Hohen Flchtlingskommissars der Vereinten Nationen auf der Grundlage einer Vereinbarung mit der Bundesrepublik Deutschland im Bundesgebiet ttig sind. § 10 Zustellungsvorschriften (1) Der Auslnder hat whrend der Dauer des Asylverfahrens vorzusorgen, dass ihn Mitteilungen des Bundesamtes, der zustndigen Auslnderbehçrde und der angerufenen Gerichte stets erreichen kçnnen; insbesondere hat er jeden Wechsel seiner Anschrift den genannten Stellen unverzglich anzuzeigen. (2) Der Auslnder muss Zustellungen und formlose Mitteilungen unter der letzten Anschrift, die der jeweiligen Stelle auf Grund seines Asylantrags oder seiner Mitteilung bekannt ist, gegen sich gelten lassen, wenn er fr das Verfahren weder einen Bevollmchtigten bestellt noch einen Empfangsberechtigten benannt hat oder diesen nicht zugestellt werden kann. Das Gleiche gilt, wenn die letzte bekannte Anschrift, unter der der Auslnder wohnt oder zu wohnen verpflichtet ist, durch eine çffentliche Stelle mitgeteilt worden ist. Der Auslnder muss Zustellungen und formlose Mitteilungen anderer als der in Absatz 1 bezeichneten çffentlichen Stellen unter der Anschrift gegen sich gelten lassen, unter der er nach den Stzen 1 und 2 Zustellungen und formlose Mitteilungen des Bundesamtes gegen sich gelten lassen muss. Kann die Sendung dem Auslnder nicht zugestellt werden, so gilt die Zustellung mit der Aufga949
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be zur Post als bewirkt, selbst wenn die Sendung als unzustellbar zurckkommt. (3) Betreiben Eltern oder Elternteile mit ihren minderjhrigen ledigen Kindern oder Ehegatten jeweils ein gemeinsames Asylverfahren und ist nach Absatz 2 fr alle Familienangehçrigen dieselbe Anschrift maßgebend, kçnnen fr sie bestimmte Entscheidungen und Mitteilungen in einem Bescheid oder einer Mitteilung zusammengefasst und einem Ehegatten oder Elternteil zugestellt werden. In der Anschrift sind alle Familienangehçrigen zu nennen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und fr die die Entscheidung oder Mitteilung bestimmt ist. In der Entscheidung oder Mitteilung ist ausdrcklich darauf hinzuweisen, gegenber welchen Familienangehçrigen sie gilt.
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(4) In einer Aufnahmeeinrichtung hat diese Zustellungen und formlose Mitteilungen an die Auslnder, die nach Maßgabe des Absatzes 2 Zustellungen und formlose Mitteilungen unter der Anschrift der Aufnahmeeinrichtung gegen sich gelten lassen mssen, vorzunehmen. Postausgabe- und Postverteilungszeiten sind fr jeden Werktag durch Aushang bekannt zu machen. Der Auslnder hat sicherzustellen, dass ihm Posteingnge whrend der Postausgabe- und Postverteilungszeiten in der Aufnahmeeinrichtung ausgehndigt werden kçnnen. Zustellungen und formlose Mitteilungen sind mit der Aushndigung an den Auslnder bewirkt; im brigen gelten sie am dritten Tag nach bergabe an die Aufnahmeeinrichtung als bewirkt. (5) Die Vorschriften ber die Ersatzzustellung bleiben unberhrt. (6) Msste eine Zustellung außerhalb des Bundesgebiets erfolgen, so ist durch çffentliche Bekanntmachung zuzustellen. Die Vorschriften des § 10 Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 des Verwaltungszustellungsgesetzes finden Anwendung. (7) Der Auslnder ist bei der Antragstellung schriftlich und gegen Empfangsbesttigung auf diese Zustellungsvorschriften hinzuweisen. 950
§§ 11– 12 § 11 Ausschluss des Widerspruchs Gegen Maßnahmen und Entscheidungen nach diesem Gesetz findet kein Widerspruch statt. § 11a Vorbergehende Aussetzung von Entscheidungen Das Bundesministerium des Innern kann Entscheidungen des Bundesamtes nach diesem Gesetz zu bestimmten Herkunftslndern fr die Dauer von sechs Monaten vorbergehend aussetzen, wenn die Beurteilung der asylund abschiebungsrelevanten Lage besonderer Aufklrung bedarf. Die Aussetzung nach Satz 1 kann verlngert werden. Zweiter Abschnitt Asylverfahren Erster Unterabschnitt Allgemeine Verfahrensvorschriften § 12 Handlungsfhigkeit Minderjhriger (1) Fhig zur Vornahme von Verfahrenshandlungen nach diesem Gesetz ist auch ein Auslnder, der das 16. Lebensjahr vollendet hat, sofern er nicht nach Maßgabe des Brgerlichen Gesetzbuches geschftsunfhig oder im Falle seiner Volljhrigkeit in dieser Angelegenheit zu betreuen und einem Einwilligungsvorbehalt zu unterstellen wre. (2) Bei der Anwendung dieses Gesetzes sind die Vorschriften des Brgerlichen Gesetzbuches dafr maßgebend, ob ein Auslnder als minderjhrig oder volljhrig anzusehen ist. Die Geschftsfhigkeit und die sonstige rechtliche Handlungsfhigkeit eines nach dem Recht seines Heimatstaates volljhrigen Auslnders bleiben davon unberhrt. (3) Im Asylverfahren ist vorbehaltlich einer abweichenden Entscheidung des Familiengerichts jeder Elternteil zur Vertretung eines Kindes unter 16 Jahren befugt, wenn sich der andere Elternteil nicht im Bundesgebiet aufhlt oder sein Aufenthaltsort im Bundesgebiet unbekannt ist. www.WALHALLA.de
§§ 13 – 14a § 13 Asylantrag (1) Ein Asylantrag liegt vor, wenn sich dem schriftlich, mndlich oder auf andere Weise geußerten Willen des Auslnders entnehmen lsst, dass er im Bundesgebiet Schutz vor politischer Verfolgung sucht oder dass er Schutz vor Abschiebung oder einer sonstigen Rckfhrung in einen Staat begehrt, in dem ihm die in § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes bezeichneten Gefahren drohen. (2) Mit jedem Asylantrag wird sowohl die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft als auch, wenn der Auslnder dies nicht ausdrcklich ablehnt, die Anerkennung als Asylberechtigter beantragt. (3) Ein Auslnder, der nicht im Besitz der erforderlichen Einreisepapiere ist, hat an der Grenze um Asyl nachzusuchen (§ 18). Im Falle der unerlaubten Einreise hat er sich unverzglich bei einer Aufnahmeeinrichtung zu melden (§ 22) oder bei der Auslnderbehçrde oder der Polizei um Asyl nachzusuchen (§ 19). § 14 Antragstellung (1) Der Asylantrag ist bei der Außenstelle des Bundesamtes zu stellen, die der fr die Aufnahme des Auslnders zustndigen Aufnahmeeinrichtung zugeordnet ist. Der Auslnder ist vor der Antragstellung schriftlich und gegen Empfangsbesttigung darauf hinzuweisen, dass nach Rcknahme oder unanfechtbarer Ablehnung seines Asylantrags die Erteilung eines Aufenthaltstitels gemß § 10 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes Beschrnkungen unterliegt. In Fllen des Absatzes 2 Satz 1 Nr. 2 ist der Hinweis unverzglich nachzuholen. (2) Der Asylantrag ist beim Bundesamt zu stellen, wenn der Auslnder 1. einen Aufenthaltstitel mit einer Gesamtgeltungsdauer von mehr als sechs Monaten besitzt, 2. sich in Haft oder sonstigem çffentlichem Gewahrsam, in einem Krankenhaus, einer Heil- oder Pflegeanstalt oder in einer Jugendhilfeeinrichtung befindet, oder 3. noch nicht das 16. Lebensjahr vollendet hat und sein gesetzlicher Vertreter nicht www.WALHALLA.de
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verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen. Die Auslnderbehçrde leitet einen bei ihr eingereichten schriftlichen Antrag unverzglich dem Bundesamt zu. (3) Befindet sich der Auslnder in den Fllen des Absatzes 2 Satz 1 Nr. 2 in 1. Untersuchungshaft, 2. Strafhaft, 3. Vorbereitungshaft nach § 62 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes, 4. Sicherungshaft nach § 62 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 des Aufenthaltsgesetzes, weil er sich nach der unerlaubten Einreise lnger als einen Monat ohne Aufenthaltstitel im Bundesgebiet aufgehalten hat, 5. Sicherungshaft nach § 62 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1a bis 5 des Aufenthaltsgesetzes steht die Asylantragstellung der Anordnung oder Aufrechterhaltung von Abschiebungshaft nicht entgegen. Dem Auslnder ist unverzglich Gelegenheit zu geben, mit einem Rechtsbeistand seiner Wahl Verbindung aufzunehmen, es sei denn, er hat sich selbst vorher anwaltlichen Beistands versichert. Die Abschiebungshaft endet mit der Zustellung der Entscheidung des Bundesamtes, sptestens jedoch vier Wochen nach Eingang des Asylantrags beim Bundesamt, es sei denn, es wurde auf Grund von Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft oder eines vçlkerrechtlichen Vertrages ber die Zustndigkeit fr die Durchfhrung von Asylverfahren ein Auf- oder Wiederaufnahmeersuchen an einen anderen Staat gerichtet oder der Asylantrag wurde als unbeachtlich oder offensichtlich unbegrndet abgelehnt. § 14a Familieneinheit (1) Mit der Asylantragstellung nach § 14 gilt ein Asylantrag auch fr jedes Kind des Auslnders als gestellt, das ledig ist, das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat und sich zu diesem Zeitpunkt im Bundesgebiet aufhlt, ohne freizgigkeitsberechtigt oder im Besitz eines Aufenthaltstitels zu sein, wenn es zuvor noch keinen Asylantrag gestellt hatte. 951
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(2) Reist ein lediges, unter 16 Jahre altes Kind des Auslnders nach dessen Asylantragstellung ins Bundesgebiet ein oder wird es hier geboren, so ist dies dem Bundesamt unverzglich anzuzeigen, wenn ein Elternteil eine Aufenthaltsgestattung besitzt oder sich nach Abschluss seines Asylverfahrens ohne Aufenthaltstitel oder mit einer Aufenthaltserlaubnis nach § 25 Abs. 5 des Aufenthaltsgesetzes im Bundesgebiet aufhlt. Die Anzeigepflicht obliegt neben dem Vertreter des Kindes im Sinne von § 12 Abs. 3 auch der Auslnderbehçrde. Mit Zugang der Anzeige beim Bundesamt gilt ein Asylantrag fr das Kind als gestellt. (3) Der Vertreter des Kindes im Sinne von § 12 Abs. 3 kann jederzeit auf die Durchfhrung eines Asylverfahrens fr das Kind verzichten, indem er erklrt, dass dem Kind keine politische Verfolgung droht. (4) Die Abstze 1 bis 3 sind auch anzuwenden, wenn der Asylantrag vor dem 1. Januar 2005 gestellt worden ist und das Kind sich zu diesem Zeitpunkt im Bundesgebiet aufgehalten hat, spter eingereist ist oder hier geboren wurde. § 15 Allgemeine Mitwirkungspflichten (1) Der Auslnder ist persçnlich verpflichtet, bei der Aufklrung des Sachverhalts mitzuwirken. Dies gilt auch, wenn er sich durch einen Bevollmchtigten vertreten lsst. (2) Er ist insbesondere verpflichtet, 1. den mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden die erforderlichen Angaben mndlich und nach Aufforderung auch schriftlich zu machen; 2. das Bundesamt unverzglich zu unterrichten, wenn ihm ein Aufenthaltstitel erteilt worden ist; 3. den gesetzlichen und behçrdlichen Anordnungen, sich bei bestimmten Behçrden oder Einrichtungen zu melden oder dort persçnlich zu erscheinen, Folge zu leisten; 4. seinen Pass oder Passersatz den mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden vorzulegen, auszuhndigen und zu berlassen; 952
§ 15 5. alle erforderlichen Urkunden und sonstigen Unterlagen, die in seinem Besitz sind, den mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden vorzulegen, auszuhndigen und zu berlassen; 6. im Falle des Nichtbesitzes eines gltigen Passes oder Passersatzes an der Beschaffung eines Identittspapiers mitzuwirken; 7. die vorgeschriebenen erkennungsdienstlichen Maßnahmen zu dulden. (3) Erforderliche Urkunden und sonstige Unterlagen nach Absatz 2 Nr. 5 sind insbesondere 1. alle Urkunden und Unterlagen, die neben dem Pass oder Passersatz fr die Feststellung der Identitt und Staatsangehçrigkeit von Bedeutung sein kçnnen, 2. von anderen Staaten erteilte Visa, Aufenthaltstitel und sonstige Grenzbertrittspapiere, 3. Flugscheine und sonstige Fahrausweise, 4. Unterlagen ber den Reiseweg vom Herkunftsland in das Bundesgebiet, die benutzten Befçrderungsmittel und ber den Aufenthalt in anderen Staaten nach der Ausreise aus dem Herkunftsland und vor der Einreise in das Bundesgebiet sowie 5. alle sonstigen Urkunden und Unterlagen, auf die der Auslnder sich beruft oder die fr die zu treffenden asyl- und auslnderrechtlichen Entscheidungen und Maßnahmen einschließlich der Feststellung und Geltendmachung einer Rckfhrungsmçglichkeit in einen anderen Staat von Bedeutung sind. (4) Die mit der Ausfhrung dieses Gesetzes betrauten Behçrden kçnnen den Auslnder und Sachen, die von ihm mitgefhrt werden, durchsuchen, wenn der Auslnder seinen Verpflichtungen nach Absatz 2 Nr. 4 und 5 nicht nachkommt und Anhaltspunkte bestehen, dass er im Besitz solcher Unterlagen ist. Der Auslnder darf nur von einer Person gleichen Geschlechts durchsucht werden. (5) Durch die Rcknahme des Asylantrags werden die Mitwirkungspflichten des Auslnders nicht beendet. www.WALHALLA.de
§§ 16 – 18 § 16 Sicherung, Feststellung und berprfung der Identitt (1) Die Identitt eines Auslnders, der um Asyl nachsucht, ist durch erkennungsdienstliche Maßnahmen zu sichern, es sei denn, dass er noch nicht das 14. Lebensjahr vollendet hat. Nach Satz 1 drfen nur Lichtbilder und Abdrucke aller zehn Finger aufgenommen werden. Zur Bestimmung des Herkunftsstaates oder der Herkunftsregion des Auslnders kann das gesprochene Wort außerhalb der fçrmlichen Anhçrung des Auslnders auf Ton- oder Datentrger aufgezeichnet werden. Diese Erhebung darf nur erfolgen, wenn der Auslnder vorher darber in Kenntnis gesetzt wurde. Die Sprachaufzeichnungen werden beim Bundesamt aufbewahrt. (1a) Zur Prfung der Echtheit des Dokumentes oder der Identitt des Auslnders drfen die auf dem elektronischen Speichermedium eines Passes, anerkannten Passersatzes oder sonstigen Identittspapiers gespeicherten biometrischen und sonstigen Daten ausgelesen, die bençtigten biometrischen Daten erhoben und die biometrischen Daten miteinander verglichen werden. Biometrische Daten nach Satz 1 sind nur die Fingerabdrcke, das Lichtbild und die Irisbilder. (2) Zustndig fr die Maßnahmen nach den Abstzen 1 und 1a sind das Bundesamt und, sofern der Auslnder dort um Asyl nachsucht, auch die in den §§ 18 und 19 bezeichneten Behçrden sowie die Aufnahmeeinrichtung, bei der sich der Auslnder meldet. (3) Das Bundeskriminalamt leistet Amtshilfe bei der Auswertung der nach Absatz 1 Satz 1 erhobenen Daten zum Zwecke der Identittsfeststellung. Es darf hierfr auch von ihm zur Erfllung seiner Aufgaben gespeicherte erkennungsdienstliche Daten verwenden. Das Bundeskriminalamt darf den in Absatz 2 bezeichneten Behçrden den Grund der Speicherung dieser Daten nicht mitteilen, soweit dies nicht nach anderen Rechtsvorschriften zulssig ist. (4) Die nach Absatz 1 Satz 1 erhobenen Daten werden vom Bundeskriminalamt getrennt www.WALHALLA.de
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von anderen erkennungsdienstlichen Daten gespeichert. (4a) Die nach Absatz 1 Satz 1 erhobenen Daten drfen zur Feststellung der Identitt oder Staatsangehçrigkeit des Auslnders an das Bundesverwaltungsamt bermittelt werden, um sie mit den Daten nach § 49b des Aufenthaltsgesetzes abzugleichen. § 89a des Aufenthaltsgesetzes findet entsprechende Anwendung. (5) Die Verarbeitung und Nutzung der nach Absatz 1 erhobenen Daten ist auch zulssig zur Feststellung der Identitt oder Zuordnung von Beweismitteln fr Zwecke des Strafverfahrens oder zur Gefahrenabwehr. Die Daten drfen ferner fr die Identifizierung unbekannter oder vermisster Personen verwendet werden. (6) Die nach Absatz 1 erhobenen Daten sind zehn Jahre nach unanfechtbarem Abschluss des Asylverfahrens, die nach Absatz 1a erhobenen Daten unverzglich nach Beendigung der Prfung der Echtheit des Dokumentes oder der Identitt des Auslnders zu lçschen. § 17 Sprachmittler (1) Ist der Auslnder der deutschen Sprache nicht hinreichend kundig, so ist von Amts wegen bei der Anhçrung ein Dolmetscher, bersetzer oder sonstiger Sprachmittler hinzuzuziehen, der in die Muttersprache des Auslnders oder in eine andere Sprache zu bersetzen hat, deren Kenntnis vernnftigerweise vorausgesetzt werden kann und in der er sich verstndigen kann. (2) Der Auslnder ist berechtigt, auf seine Kosten auch einen geeigneten Sprachmittler seiner Wahl hinzuzuziehen. Zweiter Unterabschnitt Einleitung des Asylverfahrens § 18 Aufgaben der Grenzbehçrde (1) Ein Auslnder, der bei einer mit der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrde (Grenzbehçrde) um Asyl nachsucht, ist unverzglich an die zustndige oder, sofern diese nicht 953
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bekannt ist, an die nchstgelegene Aufnahmeeinrichtung zur Meldung weiterzuleiten. (2) Dem Auslnder ist die Einreise zu verweigern, wenn 1. er aus einem sicheren Drittstaat (§ 26a) einreist, 2. Anhaltspunkte dafr vorliegen, dass ein anderer Staat auf Grund von Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft oder eines vçlkerrechtlichen Vertrages fr die Durchfhrung des Asylverfahrens zustndig ist und ein Auf- oder Wiederaufnahmeverfahren eingeleitet wird, oder 3. er eine Gefahr fr die Allgemeinheit bedeutet, weil er in der Bundesrepublik Deutschland wegen einer besonders schweren Straftat zu einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren rechtskrftig verurteilt worden ist, und seine Ausreise nicht lnger als drei Jahre zurckliegt. (3) Der Auslnder ist zurckzuschieben, wenn er von der Grenzbehçrde im grenznahen Raum in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit einer unerlaubten Einreise angetroffen wird und die Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen. (4) Von der Einreiseverweigerung oder Zurckschiebung ist im Falle der Einreise aus einem sicheren Drittstaat (§ 26a) abzusehen, soweit 1. die Bundesrepublik Deutschland auf Grund von Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft oder eines vçlkerrechtlichen Vertrages mit dem sicheren Drittstaat fr die Durchfhrung eines Asylverfahrens zustndig ist oder 2. das Bundesministerium des Innern es aus vçlkerrechtlichen oder humanitren Grnden oder zur Wahrung politischer Interessen der Bundesrepublik Deutschland angeordnet hat. (5) Die Grenzbehçrde hat den Auslnder erkennungsdienstlich zu behandeln. § 18a Verfahren bei Einreise auf dem Luftwege (1) Bei Auslndern aus einem sicheren Herkunftsstaat (§ 29a), die ber einen Flughafen 954
§ 18a einreisen wollen und bei der Grenzbehçrde um Asyl nachsuchen, ist das Asylverfahren vor der Entscheidung ber die Einreise durchzufhren, soweit die Unterbringung auf dem Flughafengelnde whrend des Verfahrens mçglich oder lediglich wegen einer erforderlichen stationren Krankenhausbehandlung nicht mçglich ist. Das Gleiche gilt fr Auslnder, die bei der Grenzbehçrde auf einem Flughafen um Asyl nachsuchen und sich dabei nicht mit einem gltigen Pass oder Passersatz ausweisen. Dem Auslnder ist unverzglich Gelegenheit zur Stellung des Asylantrags bei der Außenstelle des Bundesamtes zu geben, die der Grenzkontrollstelle zugeordnet ist. Die persçnliche Anhçrung des Auslnders durch das Bundesamt soll unverzglich stattfinden. Dem Auslnder ist danach unverzglich Gelegenheit zu geben, mit einem Rechtsbeistand seiner Wahl Verbindung aufzunehmen, es sei denn, er hat sich selbst vorher anwaltlichen Beistands versichert. § 18 Abs. 2 bleibt unberhrt. (2) Lehnt das Bundesamt den Asylantrag als offensichtlich unbegrndet ab, droht es dem Auslnder nach Maßgabe der §§ 34 und 36 Abs. 1 vorsorglich fr den Fall der Einreise die Abschiebung an. (3) Wird der Asylantrag als offensichtlich unbegrndet abgelehnt, ist dem Auslnder die Einreise zu verweigern. Die Entscheidungen des Bundesamtes sind zusammen mit der Einreiseverweigerung von der Grenzbehçrde zuzustellen. Diese bermittelt unverzglich dem zustndigen Verwaltungsgericht eine Kopie ihrer Entscheidung und den Verwaltungsvorgang des Bundesamtes. (4) Ein Antrag auf Gewhrung vorlufigen Rechtsschutzes nach der Verwaltungsgerichtsordnung ist innerhalb von drei Tagen nach Zustellung der Entscheidungen des Bundesamtes und der Grenzbehçrde zu stellen. Der Antrag kann bei der Grenzbehçrde gestellt werden. Der Auslnder ist hierauf hinzuweisen. § 58 der Verwaltungsgerichtsordnung ist entsprechend anzuwenden. Die Entscheidung soll im schriftlichen Verfahren ergehen. § 36 Abs. 4 ist anzuwenden. Im Falle der rechtzeitigen Antragstellung darf die Einwww.WALHALLA.de
§§ 19 – 21 reiseverweigerung nicht vor der gerichtlichen Entscheidung (§ 36 Abs. 3 Satz 9) vollzogen werden. (5) Jeder Antrag nach Absatz 4 richtet sich auf Gewhrung der Einreise und fr den Fall der Einreise gegen die Abschiebungsandrohung. Die Anordnung des Gerichts, dem Auslnder die Einreise zu gestatten, gilt zugleich als Aussetzung der Abschiebung. (6) Dem Auslnder ist die Einreise zu gestatten, wenn 1. das Bundesamt der Grenzbehçrde mitteilt, dass es nicht kurzfristig entscheiden kann, 2. das Bundesamt nicht innerhalb von zwei Tagen nach Stellung des Asylantrags ber diesen entschieden hat, 3. das Gericht nicht innerhalb von vierzehn Tagen ber einen Antrag nach Absatz 4 entschieden hat oder 4. die Grenzbehçrde keinen nach § 15 Abs. 6 des Aufenthaltsgesetzes erforderlichen Haftantrag stellt oder der Richter die Anordnung oder die Verlngerung der Haft ablehnt. § 19 Aufgaben der Auslnderbehçrde und der Polizei (1) Ein Auslnder, der bei einer Auslnderbehçrde oder bei der Polizei eines Landes um Asyl nachsucht, ist in den Fllen des § 14 Abs. 1 unverzglich an die zustndige oder, sofern diese nicht bekannt ist, an die nchstgelegene Aufnahmeeinrichtung zur Meldung weiterzuleiten. (2) Die Auslnderbehçrde und die Polizei haben den Auslnder erkennungsdienstlich zu behandeln (§ 16 Abs. 1). (3) Ein Auslnder, der aus einem sicheren Drittstaat (§ 26a) unerlaubt eingereist ist, kann ohne vorherige Weiterleitung an eine Aufnahmeeinrichtung nach Maßgabe des § 57 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes dorthin zurckgeschoben werden. In diesem Falle ordnet die Auslnderbehçrde die Zurckschiebung an, sobald feststeht, dass sie durchgefhrt werden kann. (4) Vorschriften ber die Festnahme oder Inhaftnahme bleiben unberhrt. www.WALHALLA.de
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§ 20 Weiterleitung an eine Aufnahmeeinrichtung (1) Der Auslnder ist verpflichtet, der Weiterleitung nach § 18 Abs. 1 oder § 19 Abs. 1 unverzglich oder bis zu einem ihm von der Behçrde genannten Zeitpunkt zu folgen. (2) Kommt der Auslnder nach Stellung eines Asylgesuchs der Verpflichtung nach Absatz 1 vorstzlich oder grob fahrlssig nicht nach, so gilt fr einen spter gestellten Asylantrag § 71 entsprechend. Abweichend von § 71 Abs. 3 Satz 3 ist eine Anhçrung durchzufhren. Auf diese Rechtsfolgen ist der Auslnder von der Behçrde, bei der er um Asyl nachsucht, schriftlich und gegen Empfangsbesttigung hinzuweisen. Kann der Hinweis nach Satz 3 nicht erfolgen, ist der Auslnder zu der Aufnahmeeinrichtung zu begleiten. (3) Die Behçrde, die den Auslnder an eine Aufnahmeeinrichtung weiterleitet, teilt dieser unverzglich die Weiterleitung, die Stellung des Asylgesuchs und den erfolgten Hinweis nach Absatz 2 Satz 3 schriftlich mit. Die Aufnahmeeinrichtung unterrichtet unverzglich, sptestens nach Ablauf einer Woche nach Eingang der Mitteilung nach Satz 1, die ihr zugeordnete Außenstelle des Bundesamtes darber, ob der Auslnder in der Aufnahmeeinrichtung aufgenommen worden ist, und leitet ihr die Mitteilung nach Satz 1 zu. § 21 Verwahrung und Weitergabe von Unterlagen (1) Die Behçrden, die den Auslnder an eine Aufnahmeeinrichtung weiterleiten, nehmen die in § 15 Abs. 2 Nr. 4 und 5 bezeichneten Unterlagen in Verwahrung und leiten sie unverzglich der Aufnahmeeinrichtung zu. Erkennungsdienstliche Unterlagen sind beizufgen. (2) Meldet sich der Auslnder unmittelbar bei der fr seine Aufnahme zustndigen Aufnahmeeinrichtung, nimmt diese die Unterlagen in Verwahrung. (3) Die fr die Aufnahme des Auslnders zustndige Aufnahmeeinrichtung leitet die Unterlagen unverzglich der ihr zugeordneten Außenstelle des Bundesamtes zu. 955
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(4) Dem Auslnder sind auf Verlangen Abschriften der in Verwahrung genommenen Unterlagen auszuhndigen. (5) Die Unterlagen sind dem Auslnder wieder auszuhndigen, wenn sie fr die weitere Durchfhrung des Asylverfahrens oder fr aufenthaltsbeendende Maßnahmen nicht mehr bençtigt werden. § 22 Meldepflicht (1) Ein Auslnder, der den Asylantrag bei einer Außenstelle des Bundesamtes zu stellen hat (§ 14 Abs. 1), hat sich in einer Aufnahmeeinrichtung persçnlich zu melden. Diese nimmt ihn auf oder leitet ihn an die fr seine Aufnahme zustndige Aufnahmeeinrichtung weiter; im Falle der Weiterleitung ist der Auslnder, soweit mçglich, erkennungsdienstlich zu behandeln.
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(2) Die Landesregierung oder die von ihr bestimmte Stelle kann bestimmen, dass 1. die Meldung nach Absatz 1 bei einer bestimmten Aufnahmeeinrichtung erfolgen muss, 2. ein von einer Aufnahmeeinrichtung eines anderen Landes weitergeleiteter Auslnder zunchst eine bestimmte Aufnahmeeinrichtung aufsuchen muss. Der Auslnder ist whrend seines Aufenthaltes in der nach Satz 1 bestimmten Aufnahmeeinrichtung erkennungsdienstlich zu behandeln. In den Fllen des § 18 Abs. 1 und des § 19 Abs. 1 ist der Auslnder an diese Aufnahmeeinrichtung weiterzuleiten. (3) Der Auslnder ist verpflichtet, der Weiterleitung an die fr ihn zustndige Aufnahmeeinrichtung nach Absatz 1 Satz 2 oder Absatz 2 unverzglich oder bis zu einem ihm von der Aufnahmeeinrichtung genannten Zeitpunkt zu folgen. Kommt der Auslnder der Verpflichtung nach Satz 1 vorstzlich oder grob fahrlssig nicht nach, so gilt § 20 Abs. 2 und 3 entsprechend. Auf diese Rechtsfolgen ist der Auslnder von der Aufnahmeeinrichtung schriftlich und gegen Empfangsbesttigung hinzuweisen. 956
§§ 22 – 24 § 22a bernahme zur Durchfhrung eines Asylverfahrens Ein Auslnder, der auf Grund von Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft oder eines vçlkerrechtlichen Vertrages zur Durchfhrung eines Asylverfahrens bernommen ist, steht einem Auslnder gleich, der um Asyl nachsucht. Der Auslnder ist verpflichtet, sich bei oder unverzglich nach der Einreise zu der Stelle zu begeben, die vom Bundesministerium des Innern oder der von ihm bestimmten Stelle bezeichnet ist. Dritter Unterabschnitt Verfahren beim Bundesamt § 23 Antragstellung bei der Außenstelle (1) Der Auslnder, der in der Aufnahmeeinrichtung aufgenommen ist, ist verpflichtet, unverzglich oder zu dem von der Aufnahmeeinrichtung genannten Termin bei der Außenstelle des Bundesamtes zur Stellung des Asylantrags persçnlich zu erscheinen. (2) Kommt der Auslnder der Verpflichtung nach Absatz 1 vorstzlich oder grob fahrlssig nicht nach, so gilt fr einen spter gestellten Asylantrag § 71 entsprechend. Abweichend von § 71 Abs. 3 Satz 3 ist eine Anhçrung durchzufhren. Auf diese Rechtsfolgen ist der Auslnder von der Aufnahmeeinrichtung schriftlich und gegen Empfangsbesttigung hinzuweisen. Die Aufnahmeeinrichtung unterrichtet unverzglich die ihr zugeordnete Außenstelle des Bundesamtes ber die Aufnahme des Auslnders in der Aufnahmeeinrichtung und den erfolgten Hinweis nach Satz 3. § 24 Pflichten des Bundesamtes (1) Das Bundesamt klrt den Sachverhalt und erhebt die erforderlichen Beweise. Nach der Asylantragstellung unterrichtet das Bundesamt den Auslnder in einer Sprache, deren Kenntnis vernnftigerweise vorausgesetzt werden kann, ber den Ablauf des Verfahrens und ber seine Rechte und Pflichten im Verfahren, insbesondere auch ber Fristen und die Folgen einer Fristversumung. Es hat den Auslnder persçnlich anzuhçren. Von eiwww.WALHALLA.de
§ 25 ner Anhçrung kann abgesehen werden, wenn das Bundesamt den Auslnder als asylberechtigt anerkennen will oder wenn der Auslnder nach seinen Angaben aus einem sicheren Drittstaat (§ 26a) eingereist ist. Von der Anhçrung ist abzusehen, wenn der Asylantrag fr ein im Bundesgebiet geborenes Kind unter sechs Jahren gestellt und der Sachverhalt auf Grund des Inhalts der Verfahrensakten der Eltern oder eines Elternteils ausreichend geklrt ist. (2) Nach Stellung eines Asylantrags obliegt dem Bundesamt auch die Entscheidung, ob ein Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes vorliegt. (3) Das Bundesamt unterrichtet die Auslnderbehçrde unverzglich ber 1. die getroffene Entscheidung und 2. von dem Auslnder vorgetragene oder sonst erkennbare Grnde a) fr eine Aussetzung der Abschiebung, insbesondere ber die Notwendigkeit, die fr eine Rckfhrung erforderlichen Dokumente zu beschaffen, oder b) die nach § 25 Abs. 3 Satz 2 Buchstabe a bis d des Aufenthaltsgesetzes der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis entgegenstehen kçnnten. (4) Ergeht eine Entscheidung ber den Asylantrag nicht innerhalb von sechs Monaten, hat das Bundesamt dem Auslnder auf Antrag mitzuteilen, bis wann voraussichtlich ber seinen Asylantrag entschieden wird. § 25 Anhçrung (1) Der Auslnder muss selbst die Tatsachen vortragen, die seine Furcht vor politischer Verfolgung begrnden, und die erforderlichen Angaben machen. Zu den erforderlichen Angaben gehçren auch solche ber Wohnsitze, Reisewege, Aufenthalte in anderen Staaten und darber, ob bereits in anderen Staaten oder im Bundesgebiet ein Verfahren mit dem Ziel der Anerkennung als auslndischer Flchtling oder ein Asylverfahren eingeleitet oder durchgefhrt ist. www.WALHALLA.de
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(2) Der Auslnder hat alle sonstigen Tatsachen und Umstnde anzugeben, die einer Abschiebung oder einer Abschiebung in einen bestimmten Staat entgegenstehen. (3) Ein spteres Vorbringen des Auslnders kann unbercksichtigt bleiben, wenn andernfalls die Entscheidung des Bundesamtes verzçgert wrde. Der Auslnder ist hierauf und auf § 36 Abs. 4 Satz 3 hinzuweisen. (4) Bei einem Auslnder, der verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, soll die Anhçrung in zeitlichem Zusammenhang mit der Asylantragstellung erfolgen. Einer besonderen Ladung des Auslnders und seines Bevollmchtigten bedarf es nicht. Entsprechendes gilt, wenn dem Auslnder bei oder innerhalb einer Woche nach der Antragstellung der Termin fr die Anhçrung mitgeteilt wird. Kann die Anhçrung nicht an demselben Tag stattfinden, sind der Auslnder und sein Bevollmchtigter von dem Anhçrungstermin unverzglich zu verstndigen. Erscheint der Auslnder ohne gengende Entschuldigung nicht zur Anhçrung, entscheidet das Bundesamt nach Aktenlage, wobei auch die Nichtmitwirkung des Auslnders zu bercksichtigen ist. (5) Bei einem Auslnder, der nicht verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, kann von der persçnlichen Anhçrung abgesehen werden, wenn der Auslnder einer Ladung zur Anhçrung ohne gengende Entschuldigung nicht folgt. In diesem Falle ist dem Auslnder Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme innerhalb eines Monats zu geben. ußert sich der Auslnder innerhalb dieser Frist nicht, entscheidet das Bundesamt nach Aktenlage, wobei auch die Nichtmitwirkung des Auslnders zu wrdigen ist. § 33 bleibt unberhrt. (6) Die Anhçrung ist nicht çffentlich. An ihr kçnnen Personen, die sich als Vertreter des Bundes, eines Landes, des Hohen Flchtlingskommissars der Vereinten Nationen oder des Sonderbevollmchtigten fr Flchtlingsfragen beim Europarat ausweisen, teilnehmen. Anderen Personen kann der Leiter des Bundesamtes oder die von ihm beauftragte Person die Anwesenheit gestatten. 957
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(7) ber die Anhçrung ist eine Niederschrift aufzunehmen, die die wesentlichen Angaben des Auslnders enthlt. Dem Auslnder ist eine Kopie der Niederschrift auszuhndigen oder mit der Entscheidung des Bundesamtes zuzustellen.
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§ 26 Familienasyl und Familienflchtlingsschutz (1) Der Ehegatte eines Asylberechtigten wird auf Antrag als Asylberechtigter anerkannt, wenn 1. die Anerkennung des Auslnders als Asylberechtigter unanfechtbar ist, 2. die Ehe schon in dem Staat bestanden hat, in dem der Asylberechtigte politisch verfolgt wird, 3. der Ehegatte einen Asylantrag vor oder gleichzeitig mit dem Asylberechtigten oder unverzglich nach der Einreise gestellt hat und 4. die Anerkennung des Asylberechtigten nicht zu widerrufen oder zurckzunehmen ist. (2) Ein zum Zeitpunkt seiner Asylantragstellung minderjhriges lediges Kind eines Asylberechtigten wird auf Antrag als asylberechtigt anerkannt, wenn die Anerkennung des Auslnders als Asylberechtigter unanfechtbar ist und diese Anerkennung nicht zu widerrufen oder zurckzunehmen ist. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten nicht fr Ehegatten und Kinder, die die Voraussetzungen des § 60 Abs. 8 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes oder des § 3 Abs. 2 erfllen. Absatz 2 gilt nicht fr Kinder eines Auslnders, der nach Absatz 2 als Asylberechtigter anerkannt worden ist. (4) Die Abstze 1 bis 3 sind auf Ehegatten und Kinder von Auslndern, denen die Flchtlingseigenschaft zuerkannt wurde, entsprechend anzuwenden. An die Stelle der Asylberechtigung tritt die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft. § 26a Sichere Drittstaaten (1) Ein Auslnder, der aus einem Drittstaat im Sinne des Artikels 16a Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes (sicherer Drittstaat) eingereist 958
§§ 26 – 27 ist, kann sich nicht auf Artikel 16a Abs. 1 des Grundgesetzes berufen. Er wird nicht als Asylberechtigter anerkannt. Satz 1 gilt nicht, wenn 1. der Auslnder im Zeitpunkt seiner Einreise in den sicheren Drittstaat im Besitz eines Aufenthaltstitels fr die Bundesrepublik Deutschland war, 2. die Bundesrepublik Deutschland auf Grund von Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft oder eines vçlkerrechtlichen Vertrages mit dem sicheren Drittstaat fr die Durchfhrung des Asylverfahrens zustndig ist oder 3. der Auslnder auf Grund einer Anordnung nach § 18 Abs. 4 Nr. 2 nicht zurckgewiesen oder zurckgeschoben worden ist. (2) Sichere Drittstaaten sind außer den Mitgliedstaaten der Europischen Union die in Anlage I bezeichneten Staaten. (3) Die Bundesregierung bestimmt durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates, dass ein in Anlage I bezeichneter Staat nicht mehr als sicherer Drittstaat gilt, wenn Vernderungen in den rechtlichen oder politischen Verhltnissen dieses Staates die Annahme begrnden, dass die in Artikel 16a Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes bezeichneten Voraussetzungen entfallen sind. Die Verordnung tritt sptestens sechs Monate nach ihrem Inkrafttreten außer Kraft. § 27 Anderweitige Sicherheit vor Verfolgung (1) Ein Auslnder, der bereits in einem sonstigen Drittstaat vor politischer Verfolgung sicher war, wird nicht als Asylberechtigter anerkannt. (2) Ist der Auslnder im Besitz eines von einem sicheren Drittstaat (§ 26a) oder einem sonstigen Drittstaat ausgestellten Reiseausweises nach dem Abkommen ber die Rechtsstellung der Flchtlinge, so wird vermutet, dass er bereits in diesem Staat vor politischer Verfolgung sicher war. (3) Hat sich ein Auslnder im sonstigen Drittstaat, in dem ihm keine politische Verfolgung droht, vor der Einreise in das Bundesgebiet www.WALHALLA.de
§§ 27a – 30 lnger als drei Monate aufgehalten, so wird vermutet, dass er dort vor politischer Verfolgung sicher war. Das gilt nicht, wenn der Auslnder glaubhaft macht, dass eine Abschiebung in einen anderen Staat, in dem ihm politische Verfolgung droht, nicht mit hinreichender Sicherheit auszuschließen war. § 27a Zustndigkeit eines anderen Staates Ein Asylantrag ist unzulssig, wenn ein anderer Staat auf Grund von Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft oder eines vçlkerrechtlichen Vertrages fr die Durchfhrung des Asylverfahrens zustndig ist. § 28 Nachfluchttatbestnde (1) Ein Auslnder wird in der Regel nicht als Asylberechtigter anerkannt, wenn die Gefahr politischer Verfolgung auf Umstnden beruht, die er nach Verlassen seines Herkunftslandes aus eigenem Entschluss geschaffen hat, es sei denn, dieser Entschluss entspricht einer festen, bereits im Herkunftsland erkennbar bettigten berzeugung. Satz 1 findet insbesondere keine Anwendung, wenn der Auslnder sich auf Grund seines Alters und Entwicklungsstandes im Herkunftsland noch keine feste berzeugung bilden konnte. (1a) Eine Bedrohung nach § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes kann auf Ereignissen beruhen, die eingetreten sind, nachdem der Auslnder das Herkunftsland verlassen hat, insbesondere auch auf einem Verhalten des Auslnders, das Ausdruck und Fortsetzung einer bereits im Herkunftsland bestehenden berzeugung oder Ausrichtung ist. (2) Stellt der Auslnder nach Rcknahme oder unanfechtbarer Ablehnung eines Asylantrags erneut einen Asylantrag und sttzt diesen auf Umstnde, die er nach Rcknahme oder unanfechtbarer Ablehnung seines frheren Antrags selbst geschaffen hat, kann in einem Folgeverfahren in der Regel die Flchtlingseigenschaft nicht zuerkannt werden. § 29 Unbeachtliche Asylantrge (1) Ein Asylantrag ist unbeachtlich, wenn offensichtlich ist, dass der Auslnder bereits in www.WALHALLA.de
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einem sonstigen Drittstaat vor politischer Verfolgung sicher war und die Rckfhrung in diesen Staat oder in einen anderen Staat, in dem er vor politischer Verfolgung sicher ist, mçglich ist. (2) Ist die Rckfhrung innerhalb von drei Monaten nicht mçglich, ist das Asylverfahren fortzufhren. Die Auslnderbehçrde hat das Bundesamt unverzglich zu unterrichten. § 29a Sicherer Herkunftsstaat (1) Der Asylantrag eines Auslnders aus einem Staat im Sinne des Artikels 16a Abs. 3 Satz 1 des Grundgesetzes (sicherer Herkunftsstaat) ist als offensichtlich unbegrndet abzulehnen, es sei denn, die von dem Auslnder angegebenen Tatsachen oder Beweismittel begrnden die Annahme, dass ihm abweichend von der allgemeinen Lage im Herkunftsstaat politische Verfolgung droht. (2) Sichere Herkunftsstaaten sind die Mitgliedstaaten der Europischen Union und die in Anlage II bezeichneten Staaten. (3) Die Bundesregierung bestimmt durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates, dass ein in Anlage II bezeichneter Staat nicht mehr als sicherer Herkunftsstaat gilt, wenn Vernderungen in den rechtlichen oder politischen Verhltnissen dieses Staates die Annahme begrnden, dass die in Artikel 16a Abs. 3 Satz 1 des Grundgesetzes bezeichneten Voraussetzungen entfallen sind. Die Verordnung tritt sptestens sechs Monate nach ihrem Inkrafttreten außer Kraft. § 30 Offensichtlich unbegrndete Asylantrge (1) Ein Asylantrag ist offensichtlich unbegrndet, wenn die Voraussetzungen fr eine Anerkennung als Asylberechtigter und die Voraussetzungen fr die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft offensichtlich nicht vorliegen. (2) Ein Asylantrag ist insbesondere offensichtlich unbegrndet, wenn nach den Umstnden des Einzelfalles offensichtlich ist, dass sich der Auslnder nur aus wirtschaftli959
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chen Grnden oder um einer allgemeinen Notsituation oder einer kriegerischen Auseinandersetzung zu entgehen, im Bundesgebiet aufhlt. (3) Ein unbegrndeter Asylantrag ist als offensichtlich unbegrndet abzulehnen, wenn 1. in wesentlichen Punkten das Vorbringen des Auslnders nicht substantiiert oder in sich widersprchlich ist, offenkundig den Tatsachen nicht entspricht oder auf geflschte oder verflschte Beweismittel gesttzt wird, 2. der Auslnder im Asylverfahren ber seine Identitt oder Staatsangehçrigkeit tuscht oder diese Angaben verweigert, 3. er unter Angabe anderer Personalien einen weiteren Asylantrag oder ein weiteres Asylbegehren anhngig gemacht hat, 4. er den Asylantrag gestellt hat, um eine drohende Aufenthaltsbeendigung abzuwenden, obwohl er zuvor ausreichend Gelegenheit hatte, einen Asylantrag zu stellen, 5. er seine Mitwirkungspflichten nach § 13 Abs. 3 Satz 2, § 15 Abs. 2 Nr. 3 bis 5 oder § 25 Abs. 1 grçblich verletzt hat, es sei denn, er hat die Verletzung der Mitwirkungspflichten nicht zu vertreten oder ihm war die Einhaltung der Mitwirkungspflichten aus wichtigen Grnden nicht mçglich, 6. er nach §§ 53, 54 des Aufenthaltsgesetzes vollziehbar ausgewiesen ist oder 7. er fr einen nach diesem Gesetz handlungsunfhigen Auslnder gestellt wird oder nach § 14a als gestellt gilt, nachdem zuvor Asylantrge der Eltern oder des allein personensorgeberechtigten Elternteils unanfechtbar abgelehnt worden sind. (4) Ein Asylantrag ist ferner als offensichtlich unbegrndet abzulehnen, wenn die Voraussetzungen des § 60 Abs. 8 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes oder des § 3 Abs. 2 vorliegen. (5) Ein beim Bundesamt gestellter Antrag ist auch dann als offensichtlich unbegrndet abzulehnen, wenn es sich nach seinem Inhalt nicht um einen Asylantrag im Sinne des § 13 Abs. 1 handelt. 960
§ 31 § 31 Entscheidung des Bundesamtes ber Asylantrge (1) Die Entscheidung des Bundesamtes ergeht schriftlich. Sie ist schriftlich zu begrnden und den Beteiligten mit Rechtsbehelfsbelehrung unverzglich zuzustellen. Wurde kein Bevollmchtigter fr das Verfahren bestellt, ist eine bersetzung der Entscheidungsformel und der Rechtsbehelfsbelehrung in einer Sprache beizufgen, deren Kenntnis vernnftigerweise vorausgesetzt werden kann; Asylberechtigte und Auslnder, denen die Flchtlingseigenschaft zuerkannt wird oder bei denen das Bundesamt ein Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes festgestellt hat, werden zustzlich ber die Rechte und Pflichten unterrichtet, die sich daraus ergeben. Wird der Asylantrag nur nach § 26a oder § 27a abgelehnt, ist die Entscheidung zusammen mit der Abschiebungsanordnung nach § 34a dem Auslnder selbst zuzustellen. Sie kann ihm auch von der fr die Abschiebung oder fr die Durchfhrung der Abschiebung zustndigen Behçrde zugestellt werden. Wird der Auslnder durch einen Bevollmchtigten vertreten oder hat er einen Empfangsberechtigten benannt, soll diesem ein Abdruck der Entscheidung zugeleitet werden. (2) In Entscheidungen ber beachtliche Asylantrge und nach § 30 Abs. 5 ist ausdrcklich festzustellen, ob dem Auslnder die Flchtlingseigenschaft zuerkannt wird und ob er als Asylberechtigter anerkannt wird. Von letzterer Feststellung ist abzusehen, wenn der Antrag auf die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft beschrnkt war. (3) In den Fllen des Absatzes 2 und in Entscheidungen ber unbeachtliche Asylantrge ist festzustellen, ob die Voraussetzungen des § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes vorliegen. Davon kann abgesehen werden, wenn der Auslnder als Asylberechtigter anerkannt wird oder ihm die Flchtlingseigenschaft zuerkannt wird. (4) Wird der Asylantrag nur nach § 26a abgelehnt, ist nur festzustellen, dass dem Auslnder auf Grund seiner Einreise aus einem sicheren Drittstaat kein Asylrecht zusteht. In www.WALHALLA.de
§§ 32 – 34a
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den Fllen des § 26 Abs. 1 bis 3 bleibt § 26 Abs. 4 unberhrt.
der Auslnder auf die nach Satz 1 eintretende Folge hinzuweisen.
(5) Wird ein Auslnder nach § 26 Abs. 1 oder Abs. 2 als Asylberechtigter anerkannt, soll von den Feststellungen zu § 60 Abs. 2 bis 5 und 7 des Aufenthaltsgesetzes und der Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft nach § 3 Abs. 4 abgesehen werden. Wird einem Auslnder nach § 26 Abs. 4 die Flchtlingseigenschaft zuerkannt, soll von den Feststellungen zu § 60 Abs. 2 bis 5 und 7 des Aufenthaltsgesetzes abgesehen werden.
(2) Der Asylantrag gilt ferner als zurckgenommen, wenn der Auslnder whrend des Asylverfahrens in seinen Herkunftsstaat gereist ist.
(6) Wird der Asylantrag nach § 27a als unzulssig abgelehnt, wird dem Auslnder in der Entscheidung mitgeteilt, welcher andere Staat fr die Durchfhrung des Asylverfahrens zustndig ist. § 32 Entscheidung bei Antragsrcknahme oder Verzicht Im Falle der Antragsrcknahme oder des Verzichts gemß § 14a Abs. 3 stellt das Bundesamt in seiner Entscheidung fest, dass das Asylverfahren eingestellt ist und ob ein Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes vorliegt. In den Fllen des § 33 ist nach Aktenlage zu entscheiden. § 32a Ruhen des Verfahrens (1) Das Asylverfahren eines Auslnders ruht, solange ihm vorbergehender Schutz nach § 24 des Aufenthaltsgesetzes gewhrt wird. Solange das Verfahren ruht, bestimmt sich die Rechtsstellung des Auslnders nicht nach diesem Gesetz. (2) Der Asylantrag gilt als zurckgenommen, wenn der Auslnder nicht innerhalb eines Monats nach Ablauf der Geltungsdauer seiner Aufenthaltserlaubnis dem Bundesamt anzeigt, dass er das Asylverfahren fortfhren will. § 33 Nichtbetreiben des Verfahrens (1) Der Asylantrag gilt als zurckgenommen, wenn der Auslnder das Verfahren trotz Aufforderung des Bundesamtes lnger als einen Monat nicht betreibt. In der Aufforderung ist www.WALHALLA.de
(3) Der Auslnder wird an der Grenze zurckgewiesen, wenn bei der Einreise festgestellt wird, dass er whrend des Asylverfahrens in seinen Herkunftsstaat gereist ist und deshalb der Asylantrag nach Absatz 2 als zurckgenommen gilt. Einer Entscheidung des Bundesamtes nach § 32 bedarf es nicht. § 60 Abs. 1 bis 3 und 5 sowie § 62 des Aufenthaltsgesetzes finden entsprechende Anwendung. Vierter Unterabschnitt Aufenthaltsbeendigung § 34 Abschiebungsandrohung (1) Das Bundesamt erlsst nach den §§ 59 und 60 Abs. 10 des Aufenthaltsgesetzes die Abschiebungsandrohung, wenn der Auslnder nicht als Asylberechtigter anerkannt und ihm die Flchtlingseigenschaft nicht zuerkannt wird und er keinen Aufenthaltstitel besitzt. Eine Anhçrung des Auslnders vor Erlass der Abschiebungsandrohung ist nicht erforderlich. (2) Die Abschiebungsandrohung soll mit der Entscheidung ber den Asylantrag verbunden werden. § 34a Abschiebungsanordnung (1) Soll der Auslnder in einen sicheren Drittstaat (§ 26a) oder in einen fr die Durchfhrung des Asylverfahrens zustndigen Staat (§ 27a) abgeschoben werden, ordnet das Bundesamt die Abschiebung in diesen Staat an, sobald feststeht, dass sie durchgefhrt werden kann. Dies gilt auch, wenn der Auslnder den Asylantrag auf die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft beschrnkt oder vor der Entscheidung des Bundesamtes zurckgenommen hat. Einer vorherigen Androhung und Fristsetzung bedarf es nicht. 961
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(2) Die Abschiebung nach Absatz 1 darf nicht nach § 80 oder § 123 der Verwaltungsgerichtsordnung ausgesetzt werden. § 35 Abschiebungsandrohung bei Unbeachtlichkeit des Asylantrags In den Fllen des § 29 Abs. 1 droht das Bundesamt dem Auslnder die Abschiebung in den Staat an, in dem er vor Verfolgung sicher war. § 36 Verfahren bei Unbeachtlichkeit und offensichtlicher Unbegrndetheit (1) In den Fllen der Unbeachtlichkeit und der offensichtlichen Unbegrndetheit des Asylantrags betrgt die dem Auslnder zu setzende Ausreisefrist eine Woche.
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(2) Das Bundesamt bermittelt mit der Zustellung der Entscheidung den Beteiligten eine Kopie des Inhalts der Asylakte. Der Verwaltungsvorgang ist mit dem Nachweis der Zustellung unverzglich dem zustndigen Verwaltungsgericht zu bermitteln. (3) Antrge nach § 80 Abs. 5 der Verwaltungsgerichtsordnung gegen die Abschiebungsandrohung sind innerhalb einer Woche nach Bekanntgabe zu stellen; dem Antrag soll der Bescheid des Bundesamtes beigefgt werden. Der Auslnder ist hierauf hinzuweisen. § 58 der Verwaltungsgerichtsordnung ist entsprechend anzuwenden. Die Entscheidung soll im schriftlichen Verfahren ergehen; eine mndliche Verhandlung, in der zugleich ber die Klage verhandelt wird, ist unzulssig. Die Entscheidung soll innerhalb von einer Woche nach Ablauf der Frist des Absatzes 1 ergehen. Die Kammer des Verwaltungsgerichts kann die Frist nach Satz 5 um jeweils eine weitere Woche verlngern. Die zweite Verlngerung und weitere Verlngerungen sind nur bei Vorliegen schwerwiegender Grnde zulssig, insbesondere wenn eine außergewçhnliche Belastung des Gerichts eine frhere Entscheidung nicht mçglich macht. Die Abschiebung ist bei rechtzeitiger Antragstellung vor der gerichtlichen Entscheidung nicht zulssig. Die Entscheidung ist ergangen, wenn die vollstndig unter962
§§ 35 – 38 schriebene Entscheidungsformel der Geschftsstelle der Kammer vorliegt. (4) Die Aussetzung der Abschiebung darf nur angeordnet werden, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmßigkeit des angegriffenen Verwaltungsaktes bestehen. Tatsachen und Beweismittel, die von den Beteiligten nicht angegeben worden sind, bleiben unbercksichtigt, es sei denn, sie sind gerichtsbekannt oder offenkundig. Ein Vorbringen, das nach § 25 Abs. 3 im Verwaltungsverfahren unbercksichtigt geblieben ist, sowie Tatsachen und Umstnde im Sinne des § 25 Abs. 2, die der Auslnder im Verwaltungsverfahren nicht angegeben hat, kann das Gericht unbercksichtigt lassen, wenn andernfalls die Entscheidung verzçgert wrde. § 37 Weiteres Verfahren bei stattgebender gerichtlicher Entscheidung (1) Die Entscheidung des Bundesamtes ber die Unbeachtlichkeit des Antrags und die Abschiebungsandrohung werden unwirksam, wenn das Verwaltungsgericht dem Antrag nach § 80 Abs. 5 der Verwaltungsgerichtsordnung entspricht. Das Bundesamt hat das Asylverfahren fortzufhren. (2) Entspricht das Verwaltungsgericht im Falle eines als offensichtlich unbegrndet abgelehnten Asylantrags dem Antrag nach § 80 Abs. 5 der Verwaltungsgerichtsordnung, endet die Ausreisefrist einen Monat nach dem unanfechtbaren Abschluss des Asylverfahrens. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten nicht, wenn auf Grund der Entscheidung des Verwaltungsgerichts die Abschiebung in einen der in der Abschiebungsandrohung bezeichneten Staaten vollziehbar wird. § 38 Ausreisefrist bei sonstiger Ablehnung und bei Rcknahme des Asylantrags (1) In den sonstigen Fllen, in denen das Bundesamt den Auslnder nicht als Asylberechtigten anerkennt, betrgt die dem Auslnder zu setzende Ausreisefrist einen Monat. Im Falle der Klageerhebung endet die Auswww.WALHALLA.de
§§ 39 – 43 reisefrist einen Monat nach dem unanfechtbaren Abschluss des Asylverfahrens. (2) Im Falle der Rcknahme des Asylantrags vor der Entscheidung des Bundesamtes betrgt die dem Auslnder zu setzende Ausreisefrist eine Woche. (3) Im Falle der Rcknahme des Asylantrags oder der Klage kann dem Auslnder eine Ausreisefrist bis zu drei Monaten eingerumt werden, wenn er sich zur freiwilligen Ausreise bereit erklrt. § 39 Abschiebungsandrohung nach Aufhebung der Anerkennung (1) Hat das Verwaltungsgericht die Anerkennung als Asylberechtigter oder die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft aufgehoben, erlsst das Bundesamt nach dem Eintritt der Unanfechtbarkeit der Entscheidung unverzglich die Abschiebungsandrohung. Die dem Auslnder zu setzende Ausreisefrist betrgt einen Monat. (2) Hat das Bundesamt in der aufgehobenen Entscheidung von der Feststellung, ob die Voraussetzungen des § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes vorliegen, abgesehen, ist diese Feststellung nachzuholen. § 40 Unterrichtung der Auslnderbehçrde (1) Das Bundesamt unterrichtet unverzglich die Auslnderbehçrde, in deren Bezirk sich der Auslnder aufzuhalten hat, ber eine vollziehbare Abschiebungsandrohung und leitet ihr unverzglich alle fr die Abschiebung erforderlichen Unterlagen zu. Das Gleiche gilt, wenn das Verwaltungsgericht die aufschiebende Wirkung der Klage wegen des Vorliegens der Voraussetzungen des § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes nur hinsichtlich der Abschiebung in den betreffenden Staat angeordnet hat und das Bundesamt das Asylverfahren nicht fortfhrt. (2) Das Bundesamt unterrichtet unverzglich die Auslnderbehçrde, wenn das Verwaltungsgericht in den Fllen der § 38 Abs. 2 und § 39 die aufschiebende Wirkung der Klage www.WALHALLA.de
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gegen die Abschiebungsandrohung anordnet. (3) Stellt das Bundesamt dem Auslnder die Abschiebungsanordnung (§ 34a) zu, unterrichtet es unverzglich die fr die Abschiebung zustndige Behçrde ber die Zustellung. § 41 (weggefallen) § 42 Bindungswirkung auslnderrechtlicher Entscheidungen Die Auslnderbehçrde ist an die Entscheidung des Bundesamtes oder des Verwaltungsgerichts ber das Vorliegen der Voraussetzungen des § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes gebunden. ber den spteren Eintritt und Wegfall der Voraussetzungen des § 60 Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes entscheidet die Auslnderbehçrde, ohne dass es einer Aufhebung der Entscheidung des Bundesamtes bedarf. § 43 Vollziehbarkeit und Aussetzung der Abschiebung (1) War der Auslnder im Besitz eines Aufenthaltstitels, darf eine nach den Vorschriften dieses Gesetzes vollziehbare Abschiebungsandrohung erst vollzogen werden, wenn der Auslnder auch nach § 58 Abs. 2 Satz 2 des Aufenthaltsgesetzes vollziehbar ausreisepflichtig ist. (2) Hat der Auslnder die Verlngerung eines Aufenthaltstitels mit einer Gesamtgeltungsdauer von mehr als sechs Monaten beantragt, wird die Abschiebungsandrohung erst mit der Ablehnung dieses Antrags vollziehbar. Im brigen steht § 81 des Aufenthaltsgesetzes der Abschiebung nicht entgegen. (3) Haben Ehegatten oder Eltern und ihre minderjhrigen ledigen Kinder gleichzeitig oder jeweils unverzglich nach ihrer Einreise einen Asylantrag gestellt, darf die Auslnderbehçrde die Abschiebung vorbergehend aussetzen, um die gemeinsame Ausreise der Familie zu ermçglichen. Sie stellt dem Auslnder eine Bescheinigung ber die Aussetzung der Abschiebung aus. 963
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Dritter Abschnitt Unterbringung und Verteilung
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§ 44 Schaffung und Unterhaltung von Aufnahmeeinrichtungen (1) Die Lnder sind verpflichtet, fr die Unterbringung Asylbegehrender die dazu erforderlichen Aufnahmeeinrichtungen zu schaffen und zu unterhalten sowie entsprechend ihrer Aufnahmequote die im Hinblick auf den monatlichen Zugang Asylbegehrender in den Aufnahmeeinrichtungen notwendige Zahl von Unterbringungspltzen bereitzustellen. (2) Das Bundesministerium des Innern oder die von ihm bestimmte Stelle teilt den Lndern monatlich die Zahl der Zugnge von Asylbegehrenden, die voraussichtliche Entwicklung und den voraussichtlichen Bedarf an Unterbringungspltzen mit. (3) § 45 des Achten Buches Sozialgesetzbuch (Artikel 1 des Gesetzes vom 26. Juni 1990, BGBl. I S. 1163) gilt nicht fr Aufnahmeeinrichtungen.
§§ 44 – 47 vor, ist die nach Absatz 2 bestimmte Aufnahmeeinrichtung fr die Aufnahme des Auslnders zustndig. (2) Eine vom Bundesministerium des Innern bestimmte zentrale Verteilungsstelle benennt auf Veranlassung einer Aufnahmeeinrichtung dieser die fr die Aufnahme des Auslnders zustndige Aufnahmeeinrichtung. Maßgebend dafr sind die Aufnahmequoten nach § 45, in diesem Rahmen die vorhandenen freien Unterbringungspltze und sodann die Bearbeitungsmçglichkeiten der jeweiligen Außenstelle des Bundesamtes in Bezug auf die Herkunftslnder der Auslnder. Von mehreren danach in Betracht kommenden Aufnahmeeinrichtungen wird die nchstgelegene als zustndig benannt. (3) Die veranlassende Aufnahmeeinrichtung teilt der zentralen Verteilungsstelle nur die Zahl der Auslnder unter Angabe der Herkunftslnder mit. Ehegatten sowie Eltern und ihre minderjhrigen ledigen Kinder sind als Gruppe zu melden.
§ 45 Aufnahmequoten Die Lnder kçnnen durch Vereinbarung einen Schlssel fr die Aufnahme von Asylbegehrenden durch die einzelnen Lnder (Aufnahmequote) festlegen. Bis zum Zustandekommen dieser Vereinbarung oder bei deren Wegfall richtet sich die Aufnahmequote fr das jeweilige Kalenderjahr nach dem von der Geschftsstelle der Bund-Lnder-Kommission fr Bildungsplanung und Forschungsfçrderung im Bundesanzeiger verçffentlichten Schlssel, der fr das vorangegangene Kalenderjahr entsprechend Steuereinnahmen und Bevçlkerungszahl der Lnder errechnet worden ist (Kçnigsteiner Schlssel).
(4) Die Lnder stellen sicher, dass die zentrale Verteilungsstelle jederzeit ber die fr die Bestimmung der zustndigen Aufnahmeeinrichtung erforderlichen Angaben, insbesondere ber Zu- und Abgnge, Belegungsstand und alle freien Unterbringungspltze jeder Aufnahmeeinrichtung unterrichtet ist.
§ 46 Bestimmung der zustndigen Aufnahmeeinrichtung (1) Zustndig fr die Aufnahme des Auslnders ist die Aufnahmeeinrichtung, in der er sich gemeldet hat, wenn sie ber einen freien Unterbringungsplatz im Rahmen der Quote nach § 45 verfgt und die ihr zugeordnete Außenstelle des Bundesamtes Asylantrge aus dem Herkunftsland des Auslnders bearbeitet. Liegen diese Voraussetzungen nicht
§ 47 Aufenthalt in Aufnahmeeinrichtungen
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(5) Die Landesregierung oder die von ihr bestimmte Stelle benennt der zentralen Verteilungsstelle die zustndige Aufnahmeeinrichtung fr den Fall, dass das Land nach der Quotenregelung zur Aufnahme verpflichtet ist und ber keinen freien Unterbringungsplatz in den Aufnahmeeinrichtungen verfgt.
(1) Auslnder, die den Asylantrag bei einer Außenstelle des Bundesamtes zu stellen haben (§ 14 Abs. 1), sind verpflichtet, bis zu sechs Wochen, lngstens jedoch bis zu drei Monaten, in der fr ihre Aufnahme zustndigen Aufnahmeeinrichtung zu wohnen. Das Gleiche gilt in den Fllen des § 14 Abs. 2 Nr. 2, wenn die Voraussetzungen dieser Vorwww.WALHALLA.de
§§ 48 – 50 schrift vor der Entscheidung des Bundesamtes entfallen. (2) Sind Eltern eines minderjhrigen ledigen Kindes verpflichtet, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, so kann auch das Kind in der Aufnahmeeinrichtung wohnen, auch wenn es keinen Asylantrag gestellt hat. (3) Fr die Dauer der Pflicht, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, ist der Auslnder verpflichtet, fr die zustndigen Behçrden und Gerichte erreichbar zu sein. (4) Die Aufnahmeeinrichtung weist den Auslnder innerhalb von 15 Tagen nach der Asylantragstellung mçglichst schriftlich und in einer Sprache, deren Kenntnis vernnftigerweise vorausgesetzt werden kann, auf seine Rechte und Pflichten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz hin. Die Aufnahmeeinrichtung benennt in dem Hinweis nach Satz 1 auch, wer dem Auslnder Rechtsbeistand gewhren kann und welche Vereinigungen den Auslnder ber seine Unterbringung und medizinische Versorgung beraten kçnnen. § 48 Beendigung der Verpflichtung, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen Die Verpflichtung, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, endet vor Ablauf von drei Monaten, wenn der Auslnder 1. verpflichtet ist, an einem anderen Ort oder in einer anderen Unterkunft Wohnung zu nehmen, 2. unanfechtbar als Asylberechtigter anerkannt ist oder ihm unanfechtbar die Flchtlingseigenschaft zuerkannt wurde oder 3. nach der Antragstellung durch Eheschließung im Bundesgebiet die Voraussetzungen fr einen Rechtsanspruch auf Erteilung eines Aufenthaltstitels nach dem Aufenthaltsgesetz erfllt. § 49 Entlassung aus der Aufnahmeeinrichtung (1) Die Verpflichtung, in der Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, ist zu beenden, wenn eine Abschiebungsandrohung vollziehbar www.WALHALLA.de
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und die Abschiebung kurzfristig nicht mçglich ist oder wenn dem Auslnder eine Aufenthaltserlaubnis nach § 24 des Aufenthaltsgesetzes erteilt werden soll. (2) Die Verpflichtung kann aus Grnden der çffentlichen Gesundheitsvorsorge sowie aus sonstigen Grnden der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung oder aus anderen zwingenden Grnden beendet werden. § 50 Landesinterne Verteilung (1) Auslnder sind unverzglich aus der Aufnahmeeinrichtung zu entlassen und innerhalb des Landes zu verteilen, wenn das Bundesamt der zustndigen Landesbehçrde mitteilt, dass 1. nicht oder nicht kurzfristig entschieden werden kann, dass der Asylantrag unzulssig, unbeachtlich oder offensichtlich unbegrndet ist und ob die Voraussetzungen des § 60 Abs. 2 bis 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes in der Person des Auslnder, seines Ehegatten oder seines minderjhrigen ledigen Kindes vorliegen, oder 2. das Verwaltungsgericht die aufschiebende Wirkung der Klage gegen die Entscheidung des Bundesamtes angeordnet hat. Eine Verteilung kann auch erfolgen, wenn der Auslnder aus anderen Grnden nicht mehr verpflichtet ist, in der Aufnahmeeinrichtung zu wohnen. (2) Die Landesregierung oder die von ihr bestimmte Stelle wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung die Verteilung zu regeln, soweit dies nicht durch Landesgesetz geregelt ist. (3) Die zustndige Landesbehçrde teilt innerhalb eines Zeitraumes von drei Arbeitstagen dem Bundesamt den Bezirk der Auslnderbehçrde mit, in dem der Auslnder nach einer Verteilung Wohnung zu nehmen hat. (4) Die zustndige Landesbehçrde erlsst die Zuweisungsentscheidung. Die Zuweisungsentscheidung ist schriftlich zu erlassen und mit einer Rechtsbehelfsbelehrung zu versehen. Sie bedarf keiner Begrndung. Einer Anhçrung des Auslnders bedarf es nicht. Bei 965
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der Zuweisung ist die Haushaltsgemeinschaft von Ehegatten und ihren Kindern unter 18 Jahren zu bercksichtigen. (5) Die Zuweisungsentscheidung ist dem Auslnder selbst zuzustellen. Wird der Auslnder durch einen Bevollmchtigten vertreten oder hat er einen Empfangsbevollmchtigten benannt, soll ein Abdruck der Zuweisungsentscheidung auch diesem zugeleitet werden. (6) Der Auslnder hat sich unverzglich zu der in der Zuweisungsverfgung angegebenen Stelle zu begeben.
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§ 51 Lnderbergreifende Verteilung (1) Ist ein Auslnder nicht oder nicht mehr verpflichtet, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, ist der Haushaltsgemeinschaft von Ehegatten sowie Eltern und ihren minderjhrigen ledigen Kindern oder sonstigen humanitren Grnden von vergleichbarem Gewicht auch durch lnderbergreifende Verteilung Rechnung zu tragen. (2) Die Verteilung nach Absatz 1 erfolgt auf Antrag des Auslnders. ber den Antrag entscheidet die zustndige Behçrde des Landes, fr das der weitere Aufenthalt beantragt ist. § 52 Quotenanrechnung Auf die Quoten nach § 45 wird die Aufnahme von Asylbegehrenden in den Fllen des § 14 Abs. 2 Nr. 3, des § 14a sowie des § 51 angerechnet. § 53 Unterbringung in Gemeinschaftsunterknften (1) Auslnder, die einen Asylantrag gestellt haben und nicht oder nicht mehr verpflichtet sind, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, sollen in der Regel in Gemeinschaftsunterknften untergebracht werden. Hierbei sind sowohl das çffentliche Interesse als auch Belange des Auslnders zu bercksichtigen. (2) Eine Verpflichtung, in einer Gemeinschaftsunterkunft zu wohnen, endet, wenn das Bundesamt einen Auslnder als Asylberechtigten anerkannt oder ein Gericht das Bundesamt zur Anerkennung verpflichtet 966
§§ 51– 55 hat, auch wenn ein Rechtsmittel eingelegt worden ist, sofern durch den Auslnder eine anderweitige Unterkunft nachgewiesen wird und der çffentlichen Hand dadurch Mehrkosten nicht entstehen. Das Gleiche gilt, wenn das Bundesamt oder ein Gericht einem Auslnder die Flchtlingseigenschaft zuerkannt hat. In den Fllen der Stze 1 und 2 endet die Verpflichtung auch fr den Ehegatten und die minderjhrigen Kinder des Auslnders. (3) § 44 Abs. 3 gilt entsprechend. § 54 Unterrichtung des Bundesamtes Die Auslnderbehçrde, in deren Bezirk sich der Auslnder aufzuhalten hat, teilt dem Bundesamt unverzglich 1. die ladungsfhige Anschrift des Auslnders, 2. eine Ausschreibung zur Aufenthaltsermittlung mit. Vierter Abschnitt Recht des Aufenthalts whrend des Asylverfahrens § 55 Aufenthaltsgestattung (1) Einem Auslnder, der um Asyl nachsucht, ist zur Durchfhrung des Asylverfahrens der Aufenthalt im Bundesgebiet gestattet (Aufenthaltsgestattung). Er hat keinen Anspruch darauf, sich in einem bestimmten Land oder an einem bestimmten Ort aufzuhalten. Im Falle der unerlaubten Einreise aus einem sicheren Drittstaat (§ 26a) erwirbt der Auslnder die Aufenthaltsgestattung mit der Stellung eines Asylantrags. (2) Mit der Stellung eines Asylantrags erlçschen eine Befreiung vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels und ein Aufenthaltstitel mit einer Gesamtgeltungsdauer bis zu sechs Monaten sowie die in § 81 Abs. 3 und 4 des Aufenthaltsgesetzes bezeichneten Wirkungen eines Antrags auf Erteilung eines Aufenthaltstitels. § 81 Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes bleibt unberhrt, wenn der Auslnder einen Aufenthaltstitel mit einer Gesamtgeltungsdauer von mehr als sechs Monaten www.WALHALLA.de
§§ 56 – 58 besessen und dessen Verlngerung beantragt hat. (3) Soweit der Erwerb oder die Ausbung eines Rechts oder einer Vergnstigung von der Dauer des Aufenthalts im Bundesgebiet abhngig ist, wird die Zeit eines Aufenthalts nach Absatz 1 nur angerechnet, wenn der Auslnder unanfechtbar als Asylberechtigter anerkannt oder ihm unanfechtbar die Flchtlingseigenschaft zuerkannt worden ist. § 56 Rumliche Beschrnkung (1) Die Aufenthaltsgestattung ist rumlich auf den Bezirk der Auslnderbehçrde beschrnkt, in dem die fr die Aufnahme des Auslnders zustndige Aufnahmeeinrichtung liegt. In den Fllen des § 14 Abs. 2 Satz 1 ist die Aufenthaltsgestattung rumlich auf den Bezirk der Auslnderbehçrde beschrnkt, in dem der Auslnder sich aufhlt. (2) Wenn der Auslnder verpflichtet ist, in dem Bezirk einer anderen Auslnderbehçrde Aufenthalt zu nehmen, ist die Aufenthaltsgestattung rumlich auf deren Bezirk beschrnkt. (3) Rumliche Beschrnkungen bleiben auch nach Erlçschen der Aufenthaltsgestattung in Kraft bis sie aufgehoben werden. Abweichend von Satz 1 erlçschen rumliche Beschrnkungen, wenn der Aufenthalt nach § 25 Abs. 1 Satz 3 oder § 25 Abs. 2 Satz 2 des Aufenthaltsgesetzes als erlaubt gilt oder ein Aufenthaltstitel erteilt wird. § 57 Verlassen des Aufenthaltsbereichs einer Aufnahmeeinrichtung (1) Das Bundesamt kann einem Auslnder, der verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, erlauben, den Geltungsbereich der Aufenthaltsgestattung vorbergehend zu verlassen, wenn zwingende Grnde es erfordern. (2) Zur Wahrnehmung von Terminen bei Bevollmchtigten, beim Hohen Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen und bei Organisationen, die sich mit der Betreuung von Flchtlingen befassen, soll die Erlaubnis unverzglich erteilt werden. www.WALHALLA.de
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(3) Der Auslnder kann Termine bei Behçrden und Gerichten, bei denen sein persçnliches Erscheinen erforderlich ist, ohne Erlaubnis wahrnehmen. Er hat diese Termine der Aufnahmeeinrichtung und dem Bundesamt anzuzeigen. § 58 Verlassen eines zugewiesenen Aufenthaltsbereichs (1) Die Auslnderbehçrde kann einem Auslnder, der nicht oder nicht mehr verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, erlauben, den Geltungsbereich der Aufenthaltsgestattung vorbergehend zu verlassen oder sich allgemein in dem angrenzenden Bezirk einer Auslnderbehçrde aufzuhalten. Die Erlaubnis ist zu erteilen, wenn hieran ein dringendes çffentliches Interesse besteht, zwingende Grnde es erfordern oder die Versagung der Erlaubnis eine unbillige Hrte bedeuten wrde. Die Erlaubnis bedarf der Zustimmung der Auslnderbehçrde, fr deren Bezirk der allgemeine Aufenthalt zugelassen wird. (2) Zur Wahrnehmung von Terminen bei Bevollmchtigten, beim Hohen Flchtlingskommissar der Vereinten Nationen und bei Organisationen, die sich mit der Betreuung von Flchtlingen befassen, soll die Erlaubnis erteilt werden. (3) Der Auslnder kann Termine bei Behçrden und Gerichten, bei denen sein persçnliches Erscheinen erforderlich ist, ohne Erlaubnis wahrnehmen. (4) Der Auslnder kann den Geltungsbereich der Aufenthaltsgestattung ohne Erlaubnis vorbergehend verlassen, wenn ihn das Bundesamt als Asylberechtigten anerkannt oder ein Gericht das Bundesamt zur Anerkennung verpflichtet hat, auch wenn die Entscheidung noch nicht unanfechtbar ist; das Gleiche gilt, wenn das Bundesamt oder ein Gericht dem Auslnder die Flchtlingseigenschaft zuerkannt hat oder Abschiebungsschutz nach § 60 Abs. 2, 3, 5 oder Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes gewhrt hat. Satz 1 gilt entsprechend fr den Ehegatten und die minderjhrigen ledigen Kinder des Auslnders. 967
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(5) Die Auslnderbehçrde eines Kreises oder einer kreisangehçrigen Gemeinde kann einem Auslnder die allgemeine Erlaubnis erteilen, sich vorbergehend im gesamten Gebiet des Kreises aufzuhalten. (6) Um çrtlichen Verhltnissen Rechnung zu tragen, kçnnen die Landesregierungen durch Rechtsverordnung bestimmen, dass sich Auslnder ohne Erlaubnis vorbergehend in einem die Bezirke mehrerer Auslnderbehçrden umfassenden Gebiet aufhalten kçnnen.
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§ 59 Durchsetzung der rumlichen Beschrnkung (1) Die Verlassenspflicht nach § 12 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes kann, soweit erforderlich, auch ohne Androhung durch Anwendung unmittelbaren Zwangs durchgesetzt werden. Reiseweg und Befçrderungsmittel sollen vorgeschrieben werden. (2) Der Auslnder ist festzunehmen und zur Durchsetzung der Verlassenspflicht auf richterliche Anordnung in Haft zu nehmen, wenn die freiwillige Erfllung der Verlassenspflicht, auch in den Fllen des § 56 Abs. 3, nicht gesichert ist und andernfalls deren Durchsetzung wesentlich erschwert oder gefhrdet wrde. (3) Zustndig fr Maßnahmen nach den Abstzen 1 und 2 sind 1. die Polizeien der Lnder, 2. die Grenzbehçrde, bei der der Auslnder um Asyl nachsucht, 3. die Auslnderbehçrde, in deren Bezirk sich der Auslnder aufhlt, 4. die Aufnahmeeinrichtung, in der der Auslnder sich meldet, sowie 5. die Aufnahmeeinrichtung, die den Auslnder aufgenommen hat. § 60 Auflagen (1) Die Aufenthaltsgestattung kann mit Auflagen versehen werden. (2) Der Auslnder, der nicht oder nicht mehr verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, kann verpflichtet werden, 1. in einer bestimmten Gemeinde oder in einer bestimmten Unterkunft zu wohnen, 968
§§ 59 – 62 2. in eine bestimmte Gemeinde oder eine bestimmte Unterkunft umzuziehen und dort Wohnung zu nehmen, 3. in dem Bezirk einer anderen Auslnderbehçrde desselben Landes Aufenthalt und Wohnung zu nehmen. Eine Anhçrung des Auslnders ist erforderlich in den Fllen des Satzes 1 Nr. 2, wenn er sich lnger als sechs Monate in der Gemeinde oder Unterkunft aufgehalten hat. Die Anhçrung gilt als erfolgt, wenn der Auslnder oder sein anwaltlicher Vertreter Gelegenheit hatte, sich innerhalb von zwei Wochen zu der vorgesehenen Unterbringung zu ußern. Eine Anhçrung unterbleibt, wenn ihr ein zwingendes çffentliches Interesse entgegensteht. (3) Zustndig fr Maßnahmen nach den Abstzen 1 und 2 ist die Auslnderbehçrde, auf deren Bezirk der Aufenthalt beschrnkt ist. § 61 Erwerbsttigkeit (1) Fr die Dauer der Pflicht, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, darf der Auslnder keine Erwerbsttigkeit ausben. (2) Im brigen kann einem Asylbewerber, der sich seit einem Jahr gestattet im Bundesgebiet aufhlt, abweichend von § 4 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes die Ausbung einer Beschftigung erlaubt werden, wenn die Bundesagentur fr Arbeit zugestimmt hat oder durch Rechtsverordnung bestimmt ist, dass die Ausbung der Beschftigung ohne Zustimmung der Bundesagentur fr Arbeit zulssig ist. Ein geduldeter oder rechtmßiger Voraufenthalt wird auf die Wartezeit nach Satz 1 angerechnet. Die §§ 39 bis 42 des Aufenthaltsgesetzes gelten entsprechend. § 62 Gesundheitsuntersuchung (1) Auslnder, die in einer Aufnahmeeinrichtung oder Gemeinschaftsunterkunft zu wohnen haben, sind verpflichtet, eine rztliche Untersuchung auf bertragbare Krankheiten einschließlich einer Rçntgenaufnahme der Atmungsorgane zu dulden. Die oberste Landesgesundheitsbehçrde oder die von ihr bestimmte Stelle bestimmt den Umfang der Untersuchung und den Arzt, der die Untersuchung durchfhrt. www.WALHALLA.de
§§ 63 – 67 (2) Das Ergebnis der Untersuchung ist der fr die Unterbringung zustndigen Behçrde mitzuteilen. § 63 Bescheinigung ber die Aufenthaltsgestattung (1) Dem Auslnder wird nach der Asylantragstellung innerhalb von drei Tagen eine mit den Angaben zur Person und einem Lichtbild versehene Bescheinigung ber die Aufenthaltsgestattung ausgestellt, wenn er nicht im Besitz eines Aufenthaltstitels ist. Im Fall des Absatzes 3 Satz 2 ist der Auslnder bei der Asylantragstellung aufzufordern, innerhalb der Frist nach Satz 1 bei der zustndigen Auslnderbehçrde die Ausstellung der Bescheinigung zu beantragen. (2) Die Bescheinigung ist zu befristen. Solange der Auslnder verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen, betrgt die Frist lngstens drei und im brigen lngstens sechs Monate. (3) Zustndig fr die Ausstellung der Bescheinigung ist das Bundesamt, solange der Auslnder verpflichtet ist, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen. Im brigen ist die Auslnderbehçrde zustndig, auf deren Bezirk die Aufenthaltsgestattung beschrnkt ist. Auflagen und nderungen der rumlichen Beschrnkung kçnnen auch von der Behçrde vermerkt werden, die sie verfgt hat. (4) Die Bescheinigung soll eingezogen werden, wenn die Aufenthaltsgestattung erloschen ist. (5) Im brigen gilt § 78 Abs. 7 des Aufenthaltsgesetzes entsprechend. § 64 Ausweispflicht (1) Der Auslnder gengt fr die Dauer des Asylverfahrens seiner Ausweispflicht mit der Bescheinigung ber die Aufenthaltsgestattung. (2) Die Bescheinigung berechtigt nicht zum Grenzbertritt. § 65 Herausgabe des Passes (1) Dem Auslnder ist nach der Stellung des Asylantrags der Pass oder Passersatz auszuhndigen, wenn dieser fr die weitere www.WALHALLA.de
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Durchfhrung des Asylverfahrens nicht bençtigt wird und der Auslnder einen Aufenthaltstitel besitzt oder die Auslnderbehçrde ihm nach den Vorschriften in anderen Gesetzen einen Aufenthaltstitel erteilt. (2) Dem Auslnder kann der Pass oder Passersatz vorbergehend ausgehndigt werden, wenn dies in den Fllen des § 58 Abs. 1 fr eine Reise oder wenn es fr die Verlngerung der Gltigkeitsdauer oder die Vorbereitung der Ausreise des Auslnders erforderlich ist. § 66 Ausschreibung zur Aufenthaltsermittlung (1) Der Auslnder kann zur Aufenthaltsermittlung im Auslnderzentralregister und in den Fahndungshilfsmitteln der Polizei ausgeschrieben werden, wenn sein Aufenthaltsort unbekannt ist und er 1. innerhalb einer Woche nicht in der Aufnahmeeinrichtung eintrifft, an die er weitergeleitet worden ist, 2. die Aufnahmeeinrichtung verlassen hat und innerhalb einer Woche nicht zurckgekehrt ist, 3. einer Zuweisungsverfgung oder einer Verfgung nach § 60 Abs. 2 Satz 1 innerhalb einer Woche nicht Folge geleistet hat oder 4. unter der von ihm angegebenen Anschrift oder der Anschrift der Unterkunft, in der er Wohnung zu nehmen hat, nicht erreichbar ist; die in Nummer 4 bezeichneten Voraussetzungen liegen vor, wenn der Auslnder eine an die Anschrift bewirkte Zustellung nicht innerhalb von zwei Wochen in Empfang genommen hat. (2) Zustndig, die Ausschreibung zu veranlassen, sind die Aufnahmeeinrichtung, die Auslnderbehçrde, in deren Bezirk sich der Auslnder aufzuhalten hat, und das Bundesamt. Die Ausschreibung darf nur von hierzu besonders ermchtigten Personen veranlasst werden. § 67 Erlçschen der Aufenthaltsgestattung (1) Die Aufenthaltsgestattung erlischt, 969
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1. wenn der Auslnder nach § 18 Abs. 2 und 3 zurckgewiesen oder zurckgeschoben wird, 1a. wenn der Auslnder nach § 33 Abs. 3 zurckgewiesen wird, 2. wenn der Auslnder innerhalb von zwei Wochen, nachdem er um Asyl nachgesucht hat, noch keinen Asylantrag gestellt hat, 3. im Falle der Rcknahme des Asylantrags mit der Zustellung der Entscheidung des Bundesamtes, 4. wenn eine nach diesem Gesetz oder nach § 60 Abs. 9 des Aufenthaltsgesetzes erlassene Abschiebungsandrohung vollziehbar geworden ist, 5. mit der Bekanntgabe einer Abschiebungsanordnung nach § 34a, 5a. mit der Bekanntgabe einer Abschiebungsanordnung nach § 58a des Aufenthaltsgesetzes, 6. im brigen, wenn die Entscheidung des Bundesamtes unanfechtbar geworden ist. (2) Stellt der Auslnder den Asylantrag nach Ablauf der in Absatz 1 Nr. 2 genannten Frist, tritt die Aufenthaltsgestattung wieder in Kraft. §§ 68 bis 70 (weggefallen) Fnfter Abschnitt Folgeantrag, Zweitantrag § 71 Folgeantrag (1) Stellt der Auslnder nach Rcknahme oder unanfechtbarer Ablehnung eines frheren Asylantrags erneut einen Asylantrag (Folgeantrag), so ist ein weiteres Asylverfahren nur durchzufhren, wenn die Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 bis 3 des Verwaltungsverfahrensgesetzes vorliegen; die Prfung obliegt dem Bundesamt. Das Gleiche gilt fr den Asylantrag eines Kindes, wenn der Vertreter nach § 14a Abs. 3 auf die Durchfhrung des Asylverfahrens verzichtet hatte. 970
§§ 68 – 71 (2) Der Auslnder hat den Folgeantrag persçnlich bei der Außenstelle des Bundesamtes zu stellen, die der Aufnahmeeinrichtung zugeordnet ist, in der er whrend des frheren Asylverfahrens zu wohnen verpflichtet war. In den Fllen des § 14 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 oder wenn der Auslnder nachweislich am persçnlichen Erscheinen gehindert ist, ist der Folgeantrag schriftlich zu stellen. Der Folgeantrag ist schriftlich bei der Zentrale des Bundesamtes zu stellen, wenn 1. die Außenstelle, die nach Satz 1 zustndig wre, nicht mehr besteht, 2. der Auslnder whrend des frheren Asylverfahrens nicht verpflichtet war, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen. § 19 Abs. 1 findet keine Anwendung. (3) In dem Folgeantrag hat der Auslnder seine Anschrift sowie die Tatsachen und Beweismittel anzugeben, aus denen sich das Vorliegen der Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 bis 3 des Verwaltungsverfahrensgesetzes ergibt. Auf Verlangen hat der Auslnder diese Angaben schriftlich zu machen. Von einer Anhçrung kann abgesehen werden. § 10 gilt entsprechend. (4) Liegen die Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 bis 3 des Verwaltungsverfahrensgesetzes nicht vor, sind die §§ 34, 35 und 36 entsprechend anzuwenden; im Falle der Abschiebung in einen sicheren Drittstaat (§ 26a) ist § 34a entsprechend anzuwenden. (5) Stellt der Auslnder, nachdem eine nach Stellung des frheren Asylantrags ergangene Abschiebungsandrohung oder -anordnung vollziehbar geworden ist, einen Folgeantrag, der nicht zur Durchfhrung eines weiteren Verfahrens fhrt, so bedarf es zum Vollzug der Abschiebung keiner erneuten Fristsetzung und Abschiebungsandrohung oder -anordnung. Die Abschiebung darf erst nach einer Mitteilung des Bundesamtes, dass die Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 bis 3 des Verwaltungsverfahrensgesetzes nicht vorliegen, vollzogen werden, es sei denn, der Auslnder soll in den sicheren Drittstaat abgeschoben werden. www.WALHALLA.de
§§ 71a – 73 (6) Absatz 5 gilt auch, wenn der Auslnder zwischenzeitlich das Bundesgebiet verlassen hatte. Im Falle einer unerlaubten Einreise aus einem sicheren Drittstaat (§ 26a) kann der Auslnder nach § 57 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes dorthin zurckgeschoben werden, ohne dass es der vorherigen Mitteilung des Bundesamtes bedarf. (7) War der Aufenthalt des Auslnders whrend des frheren Asylverfahrens rumlich beschrnkt, gilt die letzte rumliche Beschrnkung fort, solange keine andere Entscheidung ergeht. In den Fllen der Abstze 5 und 6 ist fr auslnderrechtliche Maßnahmen auch die Auslnderbehçrde zustndig, in deren Bezirk sich der Auslnder aufhlt. (8) Ein Folgeantrag steht der Anordnung von Abschiebungshaft nicht entgegen, es sei denn, es wird ein weiteres Asylverfahren durchgefhrt. § 71a Zweitantrag (1) Stellt der Auslnder nach erfolglosem Abschluss eines Asylverfahrens in einem sicheren Drittstaat (§ 26a), fr den Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft ber die Zustndigkeit fr die Durchfhrung von Asylverfahren gelten oder mit dem die Bundesrepublik Deutschland darber einen vçlkerrechtlichen Vertrag geschlossen hat, im Bundesgebiet einen Asylantrag (Zweitantrag), so ist ein weiteres Asylverfahren nur durchzufhren, wenn die Bundesrepublik Deutschland fr die Durchfhrung des Asylverfahrens zustndig ist und die Voraussetzungen des § 51 Abs. 1 bis 3 des Verwaltungsverfahrensgesetzes vorliegen; die Prfung obliegt dem Bundesamt. (2) Fr das Verfahren zur Feststellung, ob ein weiteres Asylverfahren durchzufhren ist, gelten die §§ 12 bis 25, 33, 44 bis 54 entsprechend. Von der Anhçrung kann abgesehen werden, soweit sie fr die Feststellung, dass kein weiteres Asylverfahren durchzufhren ist, nicht erforderlich ist. § 71 Abs. 8 gilt entsprechend. (3) Der Aufenthalt des Auslnders gilt als geduldet. Die §§ 56 bis 67 gelten entsprechend. www.WALHALLA.de
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(4) Wird ein weiteres Asylverfahren nicht durchgefhrt, sind die §§ 34 bis 36, 42 und 43 entsprechend anzuwenden. (5) Stellt der Auslnder nach Rcknahme oder unanfechtbarer Ablehnung eines Zweitantrags einen weiteren Asylantrag, gilt § 71. Sechster Abschnitt Erlçschen der Rechtsstellung § 72 Erlçschen (1) Die Anerkennung als Asylberechtigter und die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft erlçschen, wenn der Auslnder 1. sich freiwillig durch Annahme oder Erneuerung eines Nationalpasses oder durch sonstige Handlungen erneut dem Schutz des Staates, dessen Staatsangehçrigkeit er besitzt, unterstellt, 1a. freiwillig in das Land, das er aus Furcht vor Verfolgung verlassen hat oder außerhalb dessen er sich aus Furcht vor Verfolgung befindet, zurckgekehrt ist und sich dort niedergelassen hat, 2. nach Verlust seiner Staatsangehçrigkeit diese freiwillig wiedererlangt hat, 3. auf Antrag eine neue Staatsangehçrigkeit erworben hat und den Schutz des Staates, dessen Staatsangehçrigkeit er erworben hat, genießt oder 4. auf sie verzichtet oder vor Eintritt der Unanfechtbarkeit der Entscheidung des Bundesamtes den Antrag zurcknimmt. (2) Der Auslnder hat einen Anerkennungsbescheid und einen Reiseausweis unverzglich bei der Auslnderbehçrde abzugeben. § 73 Widerruf und Rcknahme (1) Die Anerkennung als Asylberechtigter und die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft sind unverzglich zu widerrufen, wenn die Voraussetzungen fr sie nicht mehr vorliegen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der Auslnder nach Wegfall der Umstnde, die zur Anerkennung als Asylberechtigter oder zur Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft gefhrt haben, es nicht mehr ablehnen kann, den Schutz des Staates in Anspruch zu neh971
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men, dessen Staatsangehçrigkeit er besitzt, oder wenn er als Staatenloser in der Lage ist, in das Land zurckzukehren, in dem er seinen gewçhnlichen Aufenthalt hatte. Satz 2 gilt nicht, wenn sich der Auslnder auf zwingende, auf frheren Verfolgungen beruhende Grnde berufen kann, um die Rckkehr in den Staat abzulehnen, dessen Staatsangehçrigkeit er besitzt oder in dem er als Staatenloser seinen gewçhnlichen Aufenthalt hatte. (2) Die Anerkennung als Asylberechtigter ist zurckzunehmen, wenn sie auf Grund unrichtiger Angaben oder infolge Verschweigens wesentlicher Tatsachen erteilt worden ist und der Auslnder auch aus anderen Grnden nicht anerkannt werden kçnnte. Satz 1 ist auf die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft entsprechend anzuwenden.
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(2a) Die Prfung, ob die Voraussetzungen fr einen Widerruf nach Absatz 1 oder eine Rcknahme nach Absatz 2 vorliegen, hat sptestens nach Ablauf von drei Jahren nach Unanfechtbarkeit der Entscheidung zu erfolgen. Das Ergebnis ist der Auslnderbehçrde mitzuteilen. Der Auslnderbehçrde ist auch mitzuteilen, welche Personen nach § 26 ihre Asylberechtigung oder Flchtlingseigenschaft von dem Auslnder ableiten und ob bei ihnen die Voraussetzungen fr einen Widerruf nach Absatz 2b vorliegen. Ist nach der Prfung ein Widerruf oder eine Rcknahme nicht erfolgt, steht eine sptere Entscheidung nach Absatz 1 oder Absatz 2 im Ermessen, es sei denn, der Widerruf oder die Rcknahme erfolgt, weil die Voraussetzungen des § 60 Abs. 8 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes oder des § 3 Abs. 2 vorliegen. (2b) In den Fllen des § 26 Abs. 1, 2 und 4 ist die Anerkennung als Asylberechtigter und die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft zu widerrufen, wenn die Voraussetzungen des § 26 Abs. 3 Satz 1 vorliegen. Die Anerkennung als Asylberechtigter ist ferner zu widerrufen, wenn die Anerkennung des Asylberechtigten, von dem die Anerkennung abgeleitet worden ist, erlischt, widerrufen oder zurckgenommen wird und der Auslnder nicht aus anderen Grnden als Asylberechtigter anerkannt werden kçnnte. In den Fl972
§ 73a len des § 26 Abs. 4 ist die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft zu widerrufen, wenn die Flchtlingseigenschaft des Auslnders, von dem die Zuerkennung abgeleitet worden ist, erlischt, widerrufen oder zurckgenommen wird und dem Auslnder nicht aus anderen Grnden die Flchtlingseigenschaft zuerkannt werden kçnnte. (2c) Bis zur Bestandskraft des Widerrufs oder der Rcknahme entfllt fr Einbrgerungsverfahren die Verbindlichkeit der Entscheidung ber den Asylantrag. (3) Die Entscheidung, ob die Voraussetzungen des § 60 Abs. 2, 3, 5 oder 7 des Aufenthaltsgesetzes vorliegen, ist zurckzunehmen, wenn sie fehlerhaft ist, und zu widerrufen, wenn die Voraussetzungen nicht mehr vorliegen. (4) Die beabsichtigte Entscheidung ber einen Widerruf oder eine Rcknahme nach dieser Vorschrift oder nach § 48 des Verwaltungsverfahrensgesetzes ist dem Auslnder schriftlich mitzuteilen und ihm ist Gelegenheit zur ußerung zu geben. Ihm kann aufgegeben werden, sich innerhalb eines Monats schriftlich zu ußern. Hat sich der Auslnder innerhalb dieser Frist nicht geußert, ist nach Aktenlage zu entscheiden; der Auslnder ist auf diese Rechtsfolge hinzuweisen. (5) Mitteilungen oder Entscheidungen des Bundesamtes, die eine Frist in Lauf setzen, sind dem Auslnder zuzustellen. (6) Ist die Anerkennung als Asylberechtigter oder die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft unanfechtbar widerrufen oder zurckgenommen oder aus einem anderen Grund nicht mehr wirksam, gilt § 72 Abs. 2 entsprechend. (7) Ist die Entscheidung ber den Asylantrag vor dem 1. Januar 2005 unanfechtbar geworden, hat die Prfung nach Absatz 2a Satz 1 sptestens bis zum 31. Dezember 2008 zu erfolgen. § 73a Auslndische Anerkennung als Flchtling (1) Ist bei einem Auslnder, der von einem auslndischen Staat als Flchtling im Sinne des Abkommens ber die Rechtsstellung der www.WALHALLA.de
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Flchtlinge anerkannt worden ist, die Verantwortung fr die Ausstellung des Reiseausweises auf die Bundesrepublik Deutschland bergegangen, so erlischt seine Rechtsstellung als Flchtling in der Bundesrepublik Deutschland, wenn einer der in § 72 Abs. 1 genannten Umstnde eintritt. Der Auslnder hat den Reiseausweis unverzglich bei der Auslnderbehçrde abzugeben. (2) Dem Auslnder wird die Rechtsstellung als Flchtling in der Bundesrepublik Deutschland entzogen, wenn die Voraussetzungen fr die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft nicht oder nicht mehr vorliegen. § 73 gilt entsprechend. Siebenter Abschnitt Gerichtsverfahren § 74 Klagefrist, Zurckweisung verspteten Vorbringens (1) Die Klage gegen Entscheidungen nach diesem Gesetz muss innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung der Entscheidung erhoben werden; ist der Antrag nach § 80 Abs. 5 der Verwaltungsgerichtsordnung innerhalb einer Woche zu stellen (§ 36 Abs. 3 Satz 1), ist auch die Klage innerhalb einer Woche zu erheben. (2) Der Klger hat die zur Begrndung dienenden Tatsachen und Beweismittel binnen einer Frist von einem Monat nach Zustellung der Entscheidung anzugeben. § 87b Abs. 3 der Verwaltungsgerichtsordnung gilt entsprechend. Der Klger ist ber die Verpflichtung nach Satz 1 und die Folgen der Fristversumnis zu belehren. Das Vorbringen neuer Tatsachen und Beweismittel bleibt unberhrt. § 75 Aufschiebende Wirkung der Klage Die Klage gegen Entscheidungen nach diesem Gesetz hat nur in den Fllen der § 38 Abs. 1 und § 73 aufschiebende Wirkung. Die Klage gegen Entscheidungen des Bundesamtes, mit denen die Anerkennung als Asylberechtigter oder die Zuerkennung der Flchtlingseigenschaft wegen des Vorliegens der Voraussetzungen des § 60 Abs. 8 Satz 1 des www.WALHALLA.de
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Aufenthaltsgesetzes oder des § 3 Abs. 2 widerrufen oder zurckgenommen worden ist, hat keine aufschiebende Wirkung. § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 der Verwaltungsgerichtsordnung bleibt unberhrt. § 76 Einzelrichter (1) Die Kammer soll in der Regel in Streitigkeiten nach diesem Gesetz den Rechtsstreit einem ihrer Mitglieder als Einzelrichter zur Entscheidung bertragen, wenn nicht die Sache besondere Schwierigkeiten tatschlicher oder rechtlicher Art aufweist oder die Rechtssache grundstzliche Bedeutung hat. (2) Der Rechtsstreit darf dem Einzelrichter nicht bertragen werden, wenn bereits vor der Kammer mndlich verhandelt worden ist, es sei denn, dass inzwischen ein Vorbehalts-, Teil- oder Zwischenurteil ergangen ist. (3) Der Einzelrichter kann nach Anhçrung der Beteiligten den Rechtsstreit auf die Kammer zurckbertragen, wenn sich aus einer wesentlichen nderung der Prozesslage ergibt, dass die Rechtssache grundstzliche Bedeutung hat. Eine erneute bertragung auf den Einzelrichter ist ausgeschlossen. (4) In Verfahren des vorlufigen Rechtsschutzes entscheidet ein Mitglied der Kammer als Einzelrichter. Der Einzelrichter bertrgt den Rechtsstreit auf die Kammer, wenn die Rechtssache grundstzliche Bedeutung hat oder wenn er von der Rechtsprechung der Kammer abweichen will. (5) Ein Richter auf Probe darf in den ersten sechs Monaten nach seiner Ernennung nicht Einzelrichter sein. § 77 Entscheidung des Gerichts (1) In Streitigkeiten nach diesem Gesetz stellt das Gericht auf die Sach- und Rechtslage im Zeitpunkt der letzten mndlichen Verhandlung ab; ergeht die Entscheidung ohne mndliche Verhandlung, ist der Zeitpunkt maßgebend, in dem die Entscheidung gefllt wird. § 74 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberhrt. (2) Das Gericht sieht von einer weiteren Darstellung des Tatbestandes und der Entscheidungsgrnde ab, soweit es den Feststellungen und der Begrndung des angefochtenen 973
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Verwaltungsaktes folgt und dies in seiner Entscheidung feststellt oder soweit die Beteiligten bereinstimmend darauf verzichten.
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§ 78 Rechtsmittel (1) Das Urteil des Verwaltungsgerichts, durch das die Klage in Rechtsstreitigkeiten nach diesem Gesetz als offensichtlich unzulssig oder offensichtlich unbegrndet abgewiesen wird, ist unanfechtbar. Das gilt auch, wenn nur das Klagebegehren gegen die Entscheidung ber den Asylantrag als offensichtlich unzulssig oder offensichtlich unbegrndet, das Klagebegehren im brigen hingegen als unzulssig oder unbegrndet abgewiesen worden ist. (2) In den brigen Fllen steht den Beteiligten die Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts zu, wenn sie von dem Oberverwaltungsgericht zugelassen wird. Die Revision gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts findet nicht statt. (3) Die Berufung ist nur zuzulassen, wenn 1. die Rechtssache grundstzliche Bedeutung hat oder 2. das Urteil von einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshçfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder 3. ein in § 138 der Verwaltungsgerichtsordnung bezeichneter Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt. (4) Die Zulassung der Berufung ist innerhalb eines Monats nach Zustellung des Urteils zu beantragen. Der Antrag ist bei dem Verwaltungsgericht zu stellen. Er muss das angefochtene Urteil bezeichnen. In dem Antrag sind die Grnde, aus denen die Berufung zuzulassen ist, darzulegen. Die Stellung des Antrags hemmt die Rechtskraft des Urteils. (5) ber den Antrag entscheidet das Oberverwaltungsgericht durch Beschluss, der keiner Begrndung bedarf. Mit der Ablehnung des Antrags wird das Urteil rechtskrftig. Lsst das Oberverwaltungsgericht die Beru974
§§ 78 – 81 fung zu, wird das Antragsverfahren als Berufungsverfahren fortgesetzt; der Einlegung einer Berufung bedarf es nicht. (6) (weggefallen) (7) Ein Rechtsbehelf nach § 84 Abs. 2 der Verwaltungsgerichtsordnung ist innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung des Gerichtsbescheids zu erheben. § 79 Besondere Vorschriften fr das Berufungsverfahren (1) In dem Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht gilt in Bezug auf Erklrungen und Beweismittel, die der Klger nicht innerhalb der Frist des § 74 Abs. 2 Satz 1 vorgebracht hat, § 128a der Verwaltungsgerichtsordnung entsprechend. (2) § 130 Abs. 2 und 3 der Verwaltungsgerichtsordnung findet keine Anwendung. § 80 Ausschluss der Beschwerde Entscheidungen in Rechtsstreitigkeiten nach diesem Gesetz kçnnen vorbehaltlich des § 133 Abs. 1 der Verwaltungsgerichtsordnung nicht mit der Beschwerde angefochten werden. § 80a Ruhen des Verfahrens (1) Fr das Klageverfahren gilt § 32a Abs. 1 entsprechend. Das Ruhen hat auf den Lauf von Fristen fr die Einlegung oder Begrndung von Rechtsbehelfen keinen Einfluss. (2) Die Klage gilt als zurckgenommen, wenn der Klger nicht innerhalb eines Monats nach Ablauf der Geltungsdauer der Aufenthaltserlaubnis nach § 24 des Aufenthaltsgesetzes dem Gericht anzeigt, dass er das Klageverfahren fortfhren will. (3) Das Bundesamt unterrichtet das Gericht unverzglich ber die Erteilung und den Ablauf der Geltungsdauer der Aufenthaltserlaubnis nach § 24 des Aufenthaltsgesetzes. § 81 Nichtbetreiben des Verfahrens Die Klage gilt in einem gerichtlichen Verfahren nach diesem Gesetz als zurckgenommen, wenn der Klger das Verfahren trotz Aufforderung des Gerichts lnger als einen Monat nicht betreibt. Der Klger trgt die www.WALHALLA.de
§§ 82 – 84a Kosten des Verfahrens. In der Aufforderung ist der Klger auf die nach Satz 1 und 2 eintretenden Folgen hinzuweisen. § 82 Akteneinsicht in Verfahren des vorlufigen Rechtsschutzes In Verfahren des vorlufigen Rechtsschutzes wird Akteneinsicht auf der Geschftsstelle des Gerichts gewhrt. Die Akten kçnnen dem bevollmchtigten Rechtsanwalt zur Mitnahme in seine Wohnung oder Geschftsrume bergeben werden, wenn ausgeschlossen werden kann, dass sich das Verfahren dadurch verzçgert. Fr die Versendung von Akten gilt Satz 2 entsprechend. § 83 Besondere Spruchkçrper (1) Streitigkeiten nach diesem Gesetz sollen in besonderen Spruchkçrpern zusammengefasst werden. (2) Die Landesregierungen kçnnen bei den Verwaltungsgerichten fr Streitigkeiten nach diesem Gesetz durch Rechtsverordnung besondere Spruchkçrper bilden und deren Sitz bestimmen. Die Landesregierungen kçnnen die Ermchtigung auf andere Stellen bertragen. Die nach Satz 1 gebildeten Spruchkçrper sollen ihren Sitz in rumlicher Nhe zu den Aufnahmeeinrichtungen haben. § 83a Unterrichtung der Auslnderbehçrde Das Gericht darf der Auslnderbehçrde das Ergebnis eines Verfahrens formlos mitteilen. § 83b Gerichtskosten, Gegenstandswert Gerichtskosten (Gebhren und Auslagen) werden in Streitigkeiten nach diesem Gesetz nicht erhoben. Achter Abschnitt Straf- und Bußgeldvorschriften § 84 Verleitung zur missbruchlichen Asylantragstellung (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer einen Auslnder verleitet oder dabei untersttzt, im Asylverfahren vor dem Bundesamt oder im gerichtlichen Verfahren unrichtige oder unwww.WALHALLA.de
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vollstndige Angaben zu machen, um seine Anerkennung als Asylberechtigter oder die Feststellung, dass die Voraussetzungen des § 60 Abs. 1 des Aufenthaltsgesetzes vorliegen, zu ermçglichen. (2) In besonders schweren Fllen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder Geldstrafe. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Tter 1. fr eine in Absatz 1 bezeichnete Handlung einen Vermçgensvorteil erhlt oder sich versprechen lsst oder 2. wiederholt oder zugunsten von mehr als fnf Auslndern handelt. (3) Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer in den Fllen des Absatzes 1 1. gewerbsmßig oder 2. als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat, handelt. (4) Der Versuch ist strafbar. (5) In den Fllen des Absatzes 3 Nr. 1 ist § 73d des Strafgesetzbuches anzuwenden. In den Fllen des Absatzes 3 Nr. 2 sind die §§ 43a, 73d des Strafgesetzbuches anzuwenden. (6) Wer die Tat nach Absatz 1 zugunsten eines Angehçrigen im Sinne des § 11 Abs. 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuches begeht, ist straffrei. § 84a Gewerbs- und bandenmßige Verleitung zur missbruchlichen Asylantragstellung (1) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer in den Fllen des § 84 Abs. 1 als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat, gewerbsmßig handelt. (2) In minder schweren Fllen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fnf Jahren. (3) Die §§ 43a, 73d des Strafgesetzbuches sind anzuwenden. 975
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§ 85 Sonstige Straftaten Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. entgegen § 50 Abs. 6, auch in Verbindung mit § 71a Abs. 2 Satz 1, sich nicht unverzglich zu der angegebenen Stelle begibt, 2. wiederholt einer Aufenthaltsbeschrnkung nach § 56 Abs. 1 oder 2, jeweils auch in Verbindung mit § 71a Abs. 3, zuwiderhandelt, 3. einer vollziehbaren Auflage nach § 60 Abs. 1, auch in Verbindung mit § 71a Abs. 3, mit der die Ausbung einer Erwerbsttigkeit verboten oder beschrnkt wird, zuwiderhandelt, 4. einer vollziehbaren Anordnung nach § 60 Abs. 2 Satz 1, auch in Verbindung mit § 71a Abs. 3, nicht rechtzeitig nachkommt oder 5. entgegen § 61 Abs. 1, auch in Verbindung mit § 71a Abs. 3, eine Erwerbsttigkeit ausbt. § 86 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt ein Auslnder, der einer Aufenthaltsbeschrnkung nach § 56 Abs. 1 oder 2, jeweils auch in Verbindung mit § 71a Abs. 3, zuwiderhandelt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu zweitausendfnfhundert Euro geahndet werden. Neunter Abschnitt bergangs- und Schlussvorschriften § 87 bergangsvorschriften (1) Fr das Verwaltungsverfahren gelten folgende bergangsvorschriften: 1. Bereits begonnene Asylverfahren sind nach bisher geltendem Recht zu Ende zu fhren, wenn vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes das Bundesamt seine Entscheidung an die Auslnderbehçrde zur Zustellung abgesandt hat. Ist das Asylverfahren vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes bestandskrftig abgeschlossen, ist das Bundesamt fr die Entscheidung, ob Abschiebungshindernisse nach § 53 des Ausln976
§§ 85 – 87 dergesetzes vorliegen, und fr den Erlass einer Abschiebungsandrohung nur zustndig, wenn ein erneutes Asylverfahren durchgefhrt wird. 2. ber Folgeantrge, die vor Inkrafttreten dieses Gesetzes gestellt worden sind, entscheidet die Auslnderbehçrde nach bisher geltendem Recht. 3. Bei Auslndern, die vor Inkrafttreten dieses Gesetzes einen Asylantrag gestellt haben, richtet sich die Verteilung auf die Lnder nach bisher geltendem Recht. (2) Fr die Rechtsbehelfe und das gerichtliche Verfahren gelten folgende bergangsvorschriften: 1. In den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 und 2 richtet sich die Klagefrist nach bisher geltendem Recht; die çrtliche Zustndigkeit des Verwaltungsgerichts bestimmt sich nach § 52 Nr. 2 Satz 3 der Verwaltungsgerichtsordnung in der bis zum Inkrafttreten dieses Gesetzes geltenden Fassung. 2. Die Zulssigkeit eines Rechtsbehelfs gegen einen Verwaltungsakt richtet sich nach bisher geltendem Recht, wenn der Verwaltungsakt vor Inkrafttreten dieses Gesetzes bekannt gegeben worden ist. 3. Die Zulssigkeit eines Rechtsmittels gegen eine gerichtliche Entscheidung richtet sich nach bisher geltendem Recht, wenn die Entscheidung vor Inkrafttreten dieses Gesetzes verkndet oder von Amts wegen anstelle einer Verkndung zugestellt worden ist. 4. Hat ein vor Inkrafttreten dieses Gesetzes eingelegter Rechtsbehelf nach bisher geltendem Recht aufschiebende Wirkung, finden die Vorschriften dieses Gesetzes ber den Ausschluss der aufschiebenden Wirkung keine Anwendung. 5. Ist in einem gerichtlichen Verfahren vor Inkrafttreten dieses Gesetzes eine Aufforderung nach § 33 des Asylverfahrensgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 9. April 1991 (BGBl. I S. 869), gendert durch Artikel 7 § 13 in Verbindung mit Artikel 11 des Gesetzes vom 12. September 1990 (BGBl. I S. 2002), erwww.WALHALLA.de
§§ 87a – 89 lassen worden, gilt insoweit diese Vorschrift fort. § 87a bergangsvorschriften aus Anlass der am 1. Juli 1993 in Kraft getretenen nderungen (1) Soweit in den folgenden Vorschriften nicht etwas anderes bestimmt ist, gelten die Vorschriften dieses Gesetzes mit Ausnahme der §§ 26a und 34a auch fr Auslnder, die vor dem 1. Juli 1993 einen Asylantrag gestellt haben. Auf Auslnder, die aus einem Mitgliedstaat der Europischen Gemeinschaften oder aus einem in der Anlage I bezeichneten Staat eingereist sind, finden die §§ 27, 29 Abs. 1 und 2 entsprechende Anwendung. (2) Fr das Verwaltungsverfahren gelten folgende bergangsvorschriften: 1. § 10 Abs. 2 Satz 2 und 3, Abs. 3 und 4 findet Anwendung, wenn der Auslnder insoweit ergnzend schriftlich belehrt worden ist. 2. § 33 Abs. 2 gilt nur fr Auslnder, die nach dem 1. Juli 1993 in ihren Herkunftsstaat ausreisen. 3. Fr Folgeantrge, die vor dem 1. Juli 1993 gestellt worden sind, gelten die Vorschriften der §§ 71 und 87 Abs. 1 Nr. 2 in der bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Fassung. (3) Fr die Rechtsbehelfe und das gerichtliche Verfahren gelten folgende bergangsvorschriften: 1. Die Zulssigkeit eines Rechtsbehelfs gegen einen Verwaltungsakt richtet sich nach dem bis zum 1. Juli 1993 geltenden Recht, wenn der Verwaltungsakt vor diesem Zeitpunkt bekannt gegeben worden ist. 2. Die Zulssigkeit eines Rechtsbehelfs gegen eine gerichtliche Entscheidung richtet sich nach dem bis zum 1. Juli 1993 geltenden Recht, wenn die Entscheidung vor diesem Zeitpunkt verkndet oder von Amts wegen anstelle einer Verkndung zugestellt worden ist. 3. § 76 Abs. 4 findet auf Verfahren, die vor dem 1. Juli 1993 anhngig geworden sind, keine Anwendung. www.WALHALLA.de
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4. Die Wirksamkeit einer vor dem 1. Juli 1993 bereits erfolgten bertragung auf den Einzelrichter bleibt von § 76 Abs. 5 unberhrt. 5. § 83 Abs. 1 ist bis zum 31. Dezember 1993 nicht anzuwenden. § 87b bergangsvorschrift aus Anlass der am 1. September 2004 in Kraft getretenen nderungen In gerichtlichen Verfahren nach diesem Gesetz, die vor dem 1. September 2004 anhngig geworden sind, gilt § 6 in der vor diesem Zeitpunkt geltenden Fassung weiter. § 88 Verordnungsermchtigungen (1) Das Bundesministerium des Innern kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die zustndigen Behçrden fr die Ausfhrung von Rechtsvorschriften der Europischen Gemeinschaft und vçlkerrechtlichen Vertrgen ber die Zustndigkeit fr die Durchfhrung von Asylverfahren bestimmen, insbesondere fr 1. Auf- und Wiederaufnahmeersuchen an andere Staaten, 2. Entscheidungen ber Auf- und Wiederaufnahmeersuchen anderer Staaten, 3. den Informationsaustausch mit anderen Staaten und der Europischen Gemeinschaft sowie Mitteilungen an die betroffenen Auslnder und 4. die Erfassung, bermittlung und den Vergleich von Fingerabdrcken der betroffenen Auslnder. (2) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vordruckmuster und Ausstellungsmodalitten fr die Bescheinigung nach § 63 festzulegen. (3) Die Landesregierung kann durch Rechtsverordnung Aufgaben der Aufnahmeeinrichtung auf andere Stellen des Landes bertragen. § 89 Einschrnkung von Grundrechten (1) Die Grundrechte der kçrperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes) und der Freiheit der Person (Arti977
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kel 2 Abs. 2 Satz 2 des Grundgesetzes) werden nach Maßgabe dieses Gesetzes eingeschrnkt.
§ 89 das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit.
(2) Das Verfahren bei Freiheitsentziehungen richtet sich nach Buch 7 des Gesetzes ber
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Anlage I
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VI.4 Anlage I (zu § 26a)
Norwegen
Schweiz
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Anlage II Anlage II (zu § 29a)
Ghana
Senegal
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§§ 1– 4
VersammlG: Versammlungsgesetz
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Gesetz ber Versammlungen und Aufzge (Versammlungsgesetz) in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. November 1978 (BGBl. I S. 1789) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Zusammenfhrung der Regelungen ber befriedete Bezirke fr Verfassungsorgane des Bundes vom 8. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2366)
Abschnitt I Allgemeines §1 (1) Jedermann hat das Recht, çffentliche Versammlungen und Aufzge zu veranstalten und an solchen Veranstaltungen teilzunehmen. (2) Dieses Recht hat nicht, 1. wer das Grundrecht der Versammlungsfreiheit gemß Artikel 18 des Grundgesetzes verwirkt hat, 2. wer mit der Durchfhrung oder Teilnahme an einer solchen Veranstaltung die Ziele einer nach Artikel 21 Abs. 2 des Grundgesetzes durch das Bundesverfassungsgericht fr verfassungswidrig erklrten Partei oder Teil- oder Ersatzorganisation einer Partei fçrdern will, 3. eine Partei, die nach Artikel 21 Abs. 2 des Grundgesetzes durch das Bundesverfassungsgericht fr verfassungswidrig erklrt worden ist, oder 4. eine Vereinigung, die nach Artikel 9 Abs. 2 des Grundgesetzes verboten ist. §2 (1) Wer zu einer çffentlichen Versammlung oder zu einem Aufzug çffentlich einldt, muß als Veranstalter in der Einladung seinen Namen angeben. (2) Bei çffentlichen Versammlungen und Aufzgen hat jedermann Stçrungen zu unterlassen, die bezwecken, die ordnungsmßige Durchfhrung zu verhindern. www.WALHALLA.de
(3) Niemand darf bei çffentlichen Versammlungen oder Aufzgen Waffen oder sonstige Gegenstnde, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen oder zur Beschdigung von Sachen geeignet und bestimmt sind, mit sich fhren, ohne dazu behçrdlich ermchtigt zu sein. Ebenso ist es verboten, ohne behçrdliche Ermchtigung Waffen oder die in Satz 1 genannten Gegenstnde auf dem Weg zu çffentlichen Versammlungen oder Aufzgen mit sich zu fhren, zu derartigen Veranstaltungen hinzuschaffen oder sie zur Verwendung bei derartigen Veranstaltungen bereitzuhalten oder zu verteilen. §3 (1) Es ist verboten, çffentlich oder in einer Versammlung Uniformen, Uniformteile oder gleichartige Kleidungsstcke als Ausdruck einer gemeinsamen politischen Gesinnung zu tragen. (2) Jugendverbnden, die sich vorwiegend der Jugendpflege widmen, ist auf Antrag fr ihre Mitglieder eine Ausnahmegenehmigung von dem Verbot des Absatzes 1 zu erteilen. Zustndig ist bei Jugendverbnden, deren erkennbare Organisation oder Ttigkeit sich ber das Gebiet eines Landes hinaus erstreckt, der Bundesminister des Innern, sonst die oberste Landesbehçrde. Die Entscheidung des Bundesministers des Innern ist im Bundesanzeiger und im Gemeinsamen Ministerialblatt, die der obersten Landesbehçrden in ihren amtlichen Mitteilungsblttern bekanntzumachen. § 4 (weggefallen) 981
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VersammlG: Versammlungsgesetz
Abschnitt II ffentliche Versammlungen in geschlossenen Rumen
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§5 Die Abhaltung einer Versammlung kann nur im Einzelfall und nur dann verboten werden, wenn 1. der Veranstalter unter die Vorschriften des § 1 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 fllt, und im Falle der Nummer 4 das Verbot durch die zustndige Verwaltungsbehçrde festgestellt worden ist, 2. der Veranstalter oder Leiter der Versammlung Teilnehmern Zutritt gewhrt, die Waffen oder sonstige Gegenstnde im Sinne von § 2 Abs. 3 mit sich fhren, 3. Tatsachen festgestellt sind, aus denen sich ergibt, daß der Veranstalter oder sein Anhang einen gewaltttigen oder aufrhrerischen Verlauf der Versammlung anstreben, 4. Tatsachen festgestellt sind, aus denen sich ergibt, daß der Veranstalter oder sein Anhang Ansichten vertreten oder ußerungen dulden werden, die ein Verbrechen oder ein von Amts wegen zu verfolgendes Vergehen zum Gegenstand haben. §6 (1) Bestimmte Personen oder Personenkreise kçnnen in der Einladung von der Teilnahme an einer Versammlung ausgeschlossen werden. (2) Pressevertreter kçnnen nicht ausgeschlossen werden; sie haben sich dem Leiter der Versammlung gegenber durch ihren Presseausweis ordnungsgemß auszuweisen. §7 (1) Jede çffentliche Versammlung muß einen Leiter haben. (2) Leiter der Versammlung ist der Veranstalter. Wird die Versammlung von einer Vereinigung veranstaltet, so ist ihr Vorsitzender der Leiter. (3) Der Veranstalter kann die Leitung einer anderen Person bertragen. 982
§§ 5 – 12a
(4) Der Leiter bt das Hausrecht aus. §8 Der Leiter bestimmt den Ablauf der Versammlung. Er hat whrend der Versammlung fr Ordnung zu sorgen. Er kann die Versammlung jederzeit unterbrechen oder schließen. Er bestimmt, wann eine unterbrochene Versammlung fortgesetzt wird. §9 (1) Der Leiter kann sich bei der Durchfhrung seiner Rechte aus § 8 der Hilfe einer angemessenen Zahl ehrenamtlicher Ordner bedienen. Dies drfen keine Waffen oder sonstigen Gegenstnde im Sinne von § 2 Abs. 3 mit sich fhren, mssen volljhrig und ausschließlich durch weiße Armbinden, die nur die Bezeichnung „Ordner“ tragen drfen, kenntlich sein. (2) Der Leiter ist verpflichtet, die Zahl der von ihm bestellten Ordner der Polizei auf Anfordern mitzuteilen. Die Polizei kann die Zahl der Ordner angemessen beschrnken. § 10 Alle Versammlungsteilnehmer sind verpflichtet, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffenen Anweisungen des Leiters oder der von ihm bestellten Ordner zu befolgen. § 11 (1) Der Leiter kann Teilnehmer, welche die Ordnung grçblich stçren, von der Versammlung ausschließen. (2) Wer aus der Versammlung ausgeschlossen wird, hat sie sofort zu verlassen. § 12 Werden Polizeibeamte in eine çffentliche Versammlung entsandt, so haben sie sich dem Leiter zu erkennen zu geben. Es muß ihnen ein angemessener Platz eingerumt werden. § 12a (1) Die Polizei darf Bild- und Tonaufnahmen von Teilnehmern bei oder im Zusammenhang mit çffentlichen Versammlungen nur anfertigen, wenn tatschliche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen, daß von ihnen erwww.WALHALLA.de
§§ 13 – 15
VersammlG: Versammlungsgesetz
hebliche Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung ausgehen. Die Maßnahmen drfen auch durchgefhrt werden, wenn Dritte unvermeidbar betroffen werden. (2) Die Unterlagen sind nach Beendigung der çffentlichen Versammlung oder zeitlich und sachlich damit unmittelbar im Zusammenhang stehender Ereignisse unverzglich zu vernichten, soweit sie nicht bençtigt werden 1. fr die Verfolgung von Straftaten von Teilnehmern oder 2. im Einzelfall zur Gefahrenabwehr, weil die betroffene Person verdchtig ist, Straftaten bei oder im Zusammenhang mit der çffentlichen Versammlung vorbereitet oder begangen zu haben, und deshalb zu besorgen ist, daß von ihr erhebliche Gefahren fr knftige çffentliche Versammlungen oder Aufzge ausgehen. Unterlagen, die aus den in Satz 1 Nr. 2 aufgefhrten Grnden nicht vernichtet wurden, sind in jedem Fall sptestens nach Ablauf von drei Jahren seit ihrer Entstehung zu vernichten, es sei denn, sie wrden inzwischen zu dem in Satz 1 Nr. 1 aufgefhrten Zweck bençtigt. (3) Die Befugnisse zur Erhebung personenbezogener Informationen nach Maßgabe der Strafprozeßordnung und des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten bleiben unberhrt. § 13 (1) Die Polizei (§ 12) kann die Versammlung nur dann und unter Angabe des Grundes auflçsen, wenn 1. der Veranstalter unter die Vorschriften des § 1 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 fllt, und im Falle der Nummer 4 das Verbot durch die zustndige Verwaltungsbehçrde festgestellt worden ist, 2. die Versammlung einen gewaltttigen oder aufrhrerischen Verlauf nimmt oder unmittelbare Gefahr fr Leben und Gesundheit der Teilnehmer besteht, 3. der Leiter Personen, die Waffen oder sonstige Gegenstnde im Sinne von § 2 Abs. 3 mit sich fhren, nicht sofort auswww.WALHALLA.de
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schließt und fr die Durchfhrung des Ausschlusses sorgt, 4. durch den Verlauf der Versammlung gegen Strafgesetze verstoßen wird, die ein Verbrechen oder von Amts wegen zu verfolgendes Vergehen zum Gegenstand haben, oder wenn in der Versammlung zu solchen Straftaten aufgefordert oder angereizt wird und der Leiter dies nicht unverzglich unterbindet. In den Fllen der Nummern 2 bis 4 ist die Auflçsung nur zulssig, wenn andere polizeiliche Maßnahmen, insbesondere eine Unterbrechung, nicht ausreichen. (2) Sobald eine Versammlung fr aufgelçst erklrt ist, haben alle Teilnehmer sich sofort zu entfernen. Abschnitt III ffentliche Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzge § 14 (1) Wer die Absicht hat, eine çffentliche Versammlung unter freiem Himmel oder einen Aufzug zu veranstalten, hat dies sptestens 48 Stunden vor der Bekanntgabe der zustndigen Behçrde unter Angabe des Gegenstandes der Versammlung oder des Aufzuges anzumelden. (2) In der Anmeldung ist anzugeben, welche Person fr die Leitung der Versammlung oder des Aufzuges verantwortlich sein soll. § 15 (1) Die zustndige Behçrde kann die Versammlung oder den Aufzug verbieten oder von bestimmten Auflagen abhngig machen, wenn nach den zur Zeit des Erlasses der Verfgung erkennbaren Umstnden die çffentliche Sicherheit oder Ordnung bei Durchfhrung der Versammlung oder des Aufzuges unmittelbar gefhrdet ist. (2) Eine Versammlung oder ein Aufzug kann insbesondere verboten oder von bestimmten Auflagen abhngig gemacht werden, wenn 1. die Versammlung oder der Aufzug an einem Ort stattfindet, der als Gedenksttte 983
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von historisch herausragender, berregionaler Bedeutung an die Opfer der menschenunwrdigen Behandlung unter der nationalsozialistischen Gewalt- und Willkrherrschaft erinnert, und 2. nach den zur Zeit des Erlasses der Verfgung konkret feststellbaren Umstnden zu besorgen ist, dass durch die Versammlung oder den Aufzug die Wrde der Opfer beeintrchtigt wird. Das Denkmal fr die ermordeten Juden Europas in Berlin ist ein Ort nach Satz 1 Nr. 1. Seine Abgrenzung ergibt sich aus der Anlage zu diesem Gesetz. Andere Orte nach Satz 1 Nr. 1 und deren Abgrenzung werden durch Landesgesetz bestimmt.
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(3) Sie kann eine Versammlung oder einen Aufzug auflçsen, wenn sie nicht angemeldet sind, wenn von den Angaben der Anmeldung abgewichen oder den Auflagen zuwidergehandelt wird oder wenn die Voraussetzungen zu einem Verbot nach Absatz 1 oder 2 gegeben sind. (4) Eine verbotene Veranstaltung ist aufzulçsen. § 16 (1) ffentliche Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzge sind innerhalb des befriedeten Bannkreises der Gesetzgebungsorgane der Lnder verboten. Ebenso ist es verboten, zu çffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel oder Aufzgen nach Satz 1 aufzufordern. (2) Die befriedeten Bannkreise fr die Gesetzgebungsorgane der Lnder werden durch Landesgesetze bestimmt. (3) Das Weitere regeln die Bannmeilengesetze der Lnder. § 17 Die §§ 14 bis 16 gelten nicht fr Gottesdienste unter freiem Himmel, kirchliche Prozessionen, Bittgnge und Wallfahrten, gewçhnliche Leichenbegngnisse, Zge von Hochzeitsgesellschaften und hergebrachte Volksfeste. 984
§§ 16 – 18
§ 17a (1) Es ist verboten, bei çffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel, Aufzgen oder sonstigen çffentlichen Veranstaltungen unter freiem Himmel oder auf dem Weg dorthin Schutzwaffen oder Gegenstnde, die als Schutzwaffen geeignet und den Umstnden nach dazu bestimmt sind, Vollstreckungsmaßnahmen eines Trgers von Hoheitsbefugnissen abzuwehren, mit sich zu fhren. (2) Es ist auch verboten, 1. an derartigen Veranstaltungen in einer Aufmachung, die geeignet und den Umstnden nach darauf gerichtet ist, die Feststellung der Identitt zu verhindern, teilzunehmen oder den Weg zu derartigen Veranstaltungen in einer solchen Aufmachung zurckzulegen, 2. bei derartigen Veranstaltungen oder auf den Weg dorthin Gegenstnde mit sich zu fhren, die geeignet und den Umstnden nach dazu bestimmt sind, die Feststellung der Identitt zu verhindern. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten nicht, wenn es sich um Veranstaltungen im Sinne des § 17 handelt. Die zustndige Behçrde kann weitere Ausnahmen von den Verboten der Abstze 1 und 2 zulassen, wenn eine Gefhrdung der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung nicht zu besorgen ist. (4) Die zustndige Behçrde kann zur Durchsetzung der Verbote der Abstze 1 und 2 Anordnungen treffen. Sie kann insbesondere Personen, die diesen Verboten zuwiderhandeln, von der Veranstaltung ausschließen. § 18 (1) Fr Versammlungen unter freiem Himmel sind § 7 Abs. 1, §§ 8, 9 Abs. 1, §§ 10, 11 Abs. 2, §§ 12 und 13 Abs. 2 entsprechend anzuwenden. (2) Die Verwendung von Ordnern bedarf polizeilicher Genehmigung. Sie ist bei der Anmeldung zu beantragen. (3) Die Polizei kann Teilnehmer, welche die Ordnung grçblich stçren, von der Versammlung ausschließen. www.WALHALLA.de
§§ 19 – 26
VersammlG: Versammlungsgesetz
§ 19 (1) Der Leiter des Aufzuges hat fr den ordnungsmßigen Ablauf zu sorgen. Er kann sich der Hilfe ehrenamtlicher Ordner bedienen, fr welche § 9 Abs. 1 und § 18 gelten. (2) Die Teilnehmer sind verpflichtet, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffenen Anordnungen des Leiters oder der von ihm bestellten Ordner zu befolgen. (3) Vermag der Leiter sich nicht durchzusetzen, so ist er verpflichtet, den Aufzug fr beendet zu erklren. (4) Die Polizei kann Teilnehmer, welche die Ordnung grçblich stçren, von dem Aufzug ausschließen. § 19a Fr Bild- und Tonaufnahmen durch die Polizei bei Versammlungen unter freiem Himmel und Aufzgen gilt § 12a. § 20 Das Grundrecht des Artikels 8 des Grundgesetzes wird durch die Bestimmungen dieses Abschnitts eingeschrnkt. Abschnitt IV Straf- und Bußgeldvorschriften § 21 Wer in der Absicht, nichtverbotene Versammlungen oder Aufzge zu verhindern oder zu sprengen oder sonst ihre Durchfhrung zu vereiteln, Gewaltttigkeiten vornimmt oder androht oder grobe Stçrungen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. § 22 Wer bei einer çffentlichen Versammlung oder einem Aufzug dem Leiter oder einem Ordner in der rechtmßigen Ausbung seiner Ordnungsbefugnisse mit Gewalt oder Drohung mit Gewalt Widerstand leistet oder ihn whrend der rechtmßigen Ausbung seiner Ordnungsbefugnisse ttlich angreift, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. www.WALHALLA.de
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§ 23 Wer çffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften, Ton- oder Bildtrgern, Abbildungen oder anderen Darstellungen zur Teilnahme an einer çffentlichen Versammlung oder einem Aufzug auffordert, nachdem die Durchfhrung durch ein vollziehbares Verbot untersagt oder die Auflçsung angeordnet worden ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. § 24 Wer als Leiter einer çffentlichen Versammlung oder eines Aufzuges Ordner verwendet, die Waffen oder sonstige Gegenstnde, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen oder Beschdigung von Sachen geeignet und bestimmt sind, mit sich fhren, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
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§ 25 Wer als Leiter einer çffentlichen Versammlung unter freiem Himmel oder eines Aufzuges 1. die Versammlung oder den Aufzug wesentlich anders durchfhrt, als die Veranstalter bei der Anmeldung angegeben haben, oder 2. Auflagen nach § 15 Abs. 1 oder 2 nicht nachkommt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagesstzen bestraft. § 26 Wer als Veranstalter oder Leiter 1. eine çffentliche Versammlung oder einen Aufzug trotz vollziehbaren Verbots durchfhrt oder trotz Auflçsung oder Unterbrechung durch die Polizei fortsetzt oder 2. eine çffentliche Versammlung unter freiem Himmel oder einen Aufzug ohne Anmeldung (§ 14) durchfhrt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. 985
VI.5
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VersammlG: Versammlungsgesetz
§ 27 (1) Wer bei çffentlichen Versammlungen oder Aufzgen Waffen oder sonstige Gegenstnde, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen oder Beschdigung von Sachen geeignet und bestimmt sind, mit sich fhrt, ohne dazu behçrdlich ermchtigt zu sein, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Ebenso wird bestraft, wer ohne behçrdliche Ermchtigung Waffen oder sonstige Gegenstnde im Sinne des Satzes 1 auf dem Weg zu çffentlichen Versammlungen oder Aufzgen mit sich fhrt, zu derartigen Veranstaltungen hinschafft oder sie zur Verwendung bei derartigen Veranstaltungen bereithlt oder verteilt. (2) Wer 1. entgegen § 17a Abs. 1 bei çffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel, Aufzgen oder sonstigen çffentlichen Veranstaltungen unter freiem Himmel oder auf dem Weg dorthin Schutzwaffen oder Gegenstnde, die als Schutzwaffen geeignet und den Umstnden nach dazu bestimmt sind, Vollstreckungsmaßnahmen eines Trgers von Hoheitsbefugnissen abzuwehren, mit sich fhrt, 2. entgegen § 17a Abs. 2 Nr. 1 an derartigen Veranstaltungen in einer Aufmachung, die geeignet und den Umstnden nach darauf gerichtet ist, die Feststellung der Identitt zu verhindern, teilnimmt oder den Weg zu derartigen Veranstaltungen in einer solchen Aufmachung zurcklegt oder 3. sich im Anschluß an oder sonst im Zusammenhang mit derartigen Veranstaltungen mit anderen zusammenrottet und dabei a) Waffen oder sonstige Gegenstnde, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen oder Beschdigung von Sachen geeignet und bestimmt sind, mit sich fhrt, b) Schutzwaffen oder sonstige in Nummer 1 bezeichnete Gegenstnde mit sich fhrt oder c) in der in Nummer 2 bezeichneten Weise aufgemacht ist, 986
§§ 27 – 29
wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. § 28 Wer der Vorschrift des § 3 zuwiderhandelt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. § 29 (1) Ordnungswidrig handelt, wer 1. an einer çffentlichen Versammlung oder einem Aufzug teilnimmt, deren Durchfhrung durch vollziehbares Verbot untersagt ist, 1a. entgegen § 17a Abs. 2 Nr. 2 bei einer çffentlichen Versammlung unter freiem Himmel, einem Aufzug oder einer sonstigen çffentlichen Veranstaltung unter freiem Himmel oder auf dem Weg dorthin Gegenstnde, die geeignet und den Umstnden nach dazu bestimmt sind, die Feststellung der Identitt zu verhindern, mit sich fhrt, 2. sich trotz Auflçsung einer çffentlichen Versammlung oder eines Aufzuges durch die zustndige Behçrde nicht unverzglich entfernt, 3. als Teilnehmer einer çffentlichen Versammlung unter freiem Himmel oder eines Aufzuges einer vollziehbaren Auflage nach § 15 Abs. 1 oder 2 nicht nachkommt, 4. trotz wiederholter Zurechtweisung durch den Leiter oder einen Ordner fortfhrt, den Ablauf einer çffentlichen Versammlung oder eines Aufzuges zu stçren, 5. sich nicht unverzglich nach seiner Ausschließung aus einer çffentlichen Versammlung oder einem Aufzug entfernt, 6. der Aufforderung der Polizei, die Zahl der von ihm bestellten Ordner mitzuteilen, nicht nachkommt oder eine unrichtige Zahl mitteilt (§ 9 Abs. 2), 7. als Leiter oder Veranstalter einer çffentlichen Versammlung oder eines Aufzuges eine grçßere Zahl von Ordnern verwendet, als die Polizei zugelassen oder genehmigt hat (§ 9 Abs. 2, § 18 Abs. 2), www.WALHALLA.de
§§ 29a – 33
VersammlG: Versammlungsgesetz
oder Ordner verwendet, die anders gekennzeichnet sind, als es nach § 9 Abs. 1 zulssig ist, oder 8. als Leiter den in eine çffentliche Versammlung entsandten Polizeibeamten die Anwesenheit verweigert oder ihnen keinen angemessenen Platz einrumt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 bis 5 mit einer Geldbuße bis tausend Deutsche Mark und in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 6 bis 8 mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Deutsche Mark geahndet werden. § 29a (1) Ordnungswidrig handelt, wer entgegen § 16 Abs. 1 an einer çffentlichen Versammlung unter freiem Himmel oder an einem Aufzug teilnimmt oder zu einer çffentlichen Versammlung unter freiem Himmel oder zu einem Aufzug auffordert.
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(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu dreißigtausend Deutsche Mark geahndet werden. § 30 Gegenstnde, auf die sich eine Straftat nach § 27 oder § 28 oder eine Ordnungswidrigkeit nach § 29 Abs. 1 Nr. 1a oder 3 bezieht, kçnnen eingezogen werden. § 74a des Strafgesetzbuches und § 23 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten sind anzuwenden. Abschnitt V Schlußbestimmungen § 31 (Aufhebungsvorschriften) § 32 (gegenstandslos) § 33 (Inkrafttreten)
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VI.5
VersammlG: Versammlungsgesetz
Anlage Anlage (zu § 15 Abs. 2)
Die Abgrenzung des Ortes nach § 15 Abs. 2 Satz 2 (Denkmal fr die ermordeten Juden Europas) umfasst das Gebiet der Bundeshauptstadt Berlin, das umgrenzt wird durch die Ebertstraße, zwischen der Straße In den Ministergrten bzw. Lennstraße und der Umfahrung Platz des 18. Mrz, einschließlich des unbefestigten Grnflchenbereichs Ebertpromenade und des Bereichs der unbefestigten Grnflche im Bereich des J.-W.von-Goethe-Denkmals, die Behrenstraße,
zwischen Ebertstraße und Wilhelmstraße, die Cora-Berliner-Straße, die Gertrud-KolmarStraße, nçrdlich der Einmndung der Straße In den Ministergrten, die Hannah-ArendtStraße, einschließlich der Verlngerung zur Wilhelmstraße. Die genannten Umgrenzungslinien sind einschließlich der Fahrbahnen, Gehwege und aller sonstigen zum Betreten oder Befahren bestimmten çffentlichen Flchen Bestandteil des Gebiets.
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Inhaltsbersicht
PAuswG: Personalausweisgesetz
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Gesetz ber Personalausweise in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. April 1986 (BGBl. I S. 548) Zuletzt gendert durch Gesetz zur nderung des Passgesetzes und weiterer Vorschriften vom 20. Juli 2007 (BGBl. I S. 1566)
§1 §2 § 2a § 2b § 2c §3
I n h a l t s b e r s i c h t Ausweispflicht Gltigkeit Personalausweisregister Verarbeitung und Nutzung der Daten im Personalausweisregister Datenbertragung und automatisierter Abruf von Lichtbildern Datenschutzrechtliche Bestimmungen
§ 3a Automatischer Abruf aus Dateien und automatische Speicherung im çffentlichen Bereich § 4 Verwendung im nichtçffentlichen Bereich § 5 Ordnungswidrigkeiten § 6 Berliner behelfsmßige Personalausweise § 7 (Inkrafttreten)
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VI.6
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PAuswG: Personalausweisgesetz
§ 1 Ausweispflicht (1) Deutsche im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und nach den Vorschriften der Landesmeldegesetze der allgemeinen Meldepflicht unterliegen, sind verpflichtet, einen Personalausweis zu besitzen und ihn auf Verlangen einer zur Prfung der Personalien ermchtigten Behçrde vorzulegen; dies gilt nicht fr Personen, die einen gltigen Paß besitzen und sich durch diesen ausweisen kçnnen. Der Ausweispflicht kann auch durch Vorlage eines vorlufigen Personalausweises gengt werden. Auf Antrag kann ein Personalausweis auch vor Vollendung des 16. Lebensjahres ausgestellt werden. (2) Der Personalausweis und der vorlufige Personalausweis sind nach einheitlichen Mustern mit Lichtbild auszustellen; sie erhalten eine Seriennummer. Der Ausweis enthlt neben dem Lichtbild des Ausweisinhabers und seiner Unterschrift ausschließlich folgende Angaben ber seine Person: 1. Familienname und ggf. Geburtsname, 2. Vornamen, 3. Doktorgrad, 4. (weggefallen) 5. Tag und Ort der Geburt, 6. Grçße, 7. Farbe der Augen, 8. gegenwrtige Anschrift, 9. Staatsangehçrigkeit. (3) Der Personalausweis erhlt eine Zone fr das automatische Lesen. Diese darf lediglich enthalten: 1. die Abkrzung „IDD“ fr „Identittskarte der Bundesrepublik Deutschland“, 2. den Familiennamen, 3. den oder die Vornamen, 4. die Seriennummer des Personalausweises, die sich aus der Behçrdenkennzahl der Personalausweisbehçrde und einer fortlaufend zu vergebenden Ausweisnummer zusammensetzt, 5. die Abkrzung „D“ fr die Eigenschaft als Deutscher, 990
§§ 1– 2
6. den Tag der Geburt, 7. die Gltigkeitsdauer des Personalausweises, 8. die Prfziffern und 9. Leerstellen. (4) Der Personalausweis darf neben dem Lichtbild und der Unterschrift auch weitere biometrische Merkmale von Fingern oder Hnden oder Gesicht des Personalausweisinhabers enthalten. Das Lichtbild, die Unterschrift und die weiteren biometrischen Merkmale drfen auch in mit Sicherheitsverfahren verschlsselter Form in den Personalausweis eingebracht werden. Auch die in Absatz 2 Satz 2 aufgefhrten Angaben ber die Person drfen in mit Sicherheitsverfahren verschlsselter Form in den Personalausweis eingebracht werden. (5) Die Arten der biometrischen Merkmale, ihre Einzelheiten und die Einbringung von Merkmalen und Angaben in verschlsselter Form nach Absatz 4 sowie die Art ihrer Speicherung, ihrer sonstigen Verarbeitung und ihrer Nutzung werden durch Bundesgesetz geregelt. Eine bundesweite Datei wird nicht eingerichtet. (6) Fr die erstmalige Ausstellung des Personalausweises sowie fr die Neuausstellung nach Ablauf der Gltigkeitsdauer ist eine Gebhr von acht Euro zu erheben. Die erstmalige Ausstellung des Personalausweises an Personen, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, ist gebhrenfrei. Von der Erhebung einer Gebhr kann abgesehen werden, wenn der Gebhrenpflichtige bedrftig ist. (7) Die Muster der Ausweise bestimmt das Bundesministerium des Innern durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Der Personalausweis ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. § 2 Gltigkeit (1) Personalausweise werden fr eine Gltigkeitsdauer von zehn Jahren ausgestellt. Bei Personen, die das 24. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, betrgt die Gltigkeitsdauer der Personalausweise sechs Jahre. Vorlufige www.WALHALLA.de
§§ 2a – 2b
PAuswG: Personalausweisgesetz
Personalausweise werden fr eine Gltigkeitsdauer von hçchstens drei Monaten ausgestellt. Eine Verlngerung der Gltigkeitsdauer ist nicht zulssig. Der neue Ausweis erhlt eine neue Seriennummer. (1a) Die Gltigkeitsdauer eines Personalausweises darf in den Fllen des § 29 des Staatsangehçrigkeitsgesetzes den Zeitpunkt der Vollendung des 23. Lebensjahres des Inhabers solange nicht berschreiten, bis die zustndige Behçrde den Fortbestand der deutschen Staatsangehçrigkeit festgestellt hat. (2) Unter den Voraussetzungen des § 7 Abs. 1 des Paßgesetzes kann die zustndige Behçrde im Einzelfall anordnen, daß der Personalausweis abweichend von den Bestimmungen einer Rechtsverordnung nach § 2 Abs. 1 des Paßgesetzes nicht zum Verlassen des Gebietes des Geltungsbereichs des Grundgesetzes ber eine Auslandsgrenze berechtigt. (3) Anordnungen nach Absatz 2 drfen im polizeilichen Grenzfahndungsbestand gespeichert werden. § 2a Personalausweisregister (1) Die Personalausweisbehçrden fhren Personalausweisregister. Diese drfen neben dem Lichtbild, der Unterschrift des Ausweisinhabers und verfahrensbedingten Bearbeitungsvermerken ausschließlich folgende Daten enthalten: 1. Daten des Ausweisinhabers nach § 1 Abs. 2 und Vermerke ber Anordnungen nach § 2 Abs. 2, 2. Familienname, Vornamen, Tag der Geburt und Unterschrift von gesetzlichen Vertretern, 3. Seriennummer und Gltigkeitsdatum des Personalausweises, 4. ausstellende Behçrde, 5. Angaben zur Erklrungspflicht des Ausweisinhabers nach § 29 des Staatsangehçrigkeitsgesetzes. (2) Das Personalausweisregister dient 1. der Ausstellung der Personalausweise und der Feststellung ihrer Echtheit, www.WALHALLA.de
VI.6
2. der Identittsfeststellung der Person, die den Personalausweis besitzt oder fr die er ausgestellt ist, 3. der Durchfhrung dieses Gesetzes und der Ausfhrungsgesetze der Lnder dazu. (3) Personenbezogene Daten im Personalausweisregister sind mindestens bis zur Ausstellung eines neuen Personalausweises, hçchstens jedoch bis zu fnf Jahren nach dem Ablauf der Gltigkeit des Personalausweises, auf den sie sich beziehen, zu speichern und dann zu lçschen. § 2b Verarbeitung und Nutzung der Daten im Personalausweisregister (1) Die Personalausweisbehçrden drfen personenbezogene Daten nur nach Maßgabe dieses Gesetzes, anderer Gesetze oder Rechtsverordnungen erheben, bermitteln, sonst verarbeiten oder nutzen. (2) Die Personalausweisbehçrden drfen anderen Behçrden auf deren Ersuchen Daten aus dem Personalausweisregister bermitteln. Voraussetzung ist, daß 1. die ersuchende Behçrde auf Grund von Gesetzen oder Rechtsverordnungen berechtigt ist, solche Daten zu erhalten, 2. die ersuchende Behçrde ohne Kenntnis der Daten nicht in der Lage wre, eine ihr obliegende Aufgabe zu erfllen und 3. die Daten bei dem Betroffenen nicht oder nur mit unverhltnismßig hohem Aufwand erhoben werden kçnnen oder nach der Art der Aufgabe, zu deren Erfllung die Daten erforderlich sind, von einer solchen Datenerhebung abgesehen werden muß. Hinsichtlich der Daten, die auch im Melderegister enthalten sind, finden außerdem die in den Meldegesetzen enthaltenen Beschrnkungen Anwendung. (3) Die ersuchende Behçrde trgt die Verantwortung dafr, daß die Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen. Ein Ersuchen nach Absatz 2 darf nur von Bediensteten gestellt werden, die vom Behçrdenleiter dafr besonders ermchtigt sind. Die ersuchende Behçrde hat den Anlaß des Ersuchens und die Herkunft der bermittelten Daten und Unter991
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VI.6
PAuswG: Personalausweisgesetz
lagen aktenkundig zu machen. Wird die Personalausweisbehçrde von dem Bundesamt fr Verfassungsschutz, dem Bundesnachrichtendienst, dem Militrischen Abschirmdienst, dem Bundeskriminalamt oder dem Generalbundesanwalt um die bermittlung von Daten ersucht, so hat die ersuchende Behçrde den Namen und die Anschrift des Betroffenen unter Hinweis auf den Anlaß der bermittlung aufzuzeichnen. Die Aufzeichnungen sind gesondert aufzubewahren, durch technische und organisatorische Maßnahmen zu sichern und am Ende des Kalenderjahres, das dem Jahr der bermittlung folgt, zu vernichten. (4) Die Daten des Personalausweisregisters und des Melderegisters drfen zur Berichtigung des jeweils anderen Registers verwandt werden. § 2c Datenbertragung und automatisierter Abruf von Lichtbildern
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(1) In den Fllen des § 2b Abs. 2 kann die bermittlung der personenbezogenen Daten auch durch Datenbertragung erfolgen. Die beteiligten Stellen haben dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit zu treffen, die insbesondere die Vertraulichkeit und Unversehrtheit der Daten sowie die Feststellbarkeit der versendenden Stelle gewhrleisten; im Falle der Nutzung allgemein zugnglicher Netze sind dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Verschlsselungsverfahren anzuwenden. (2) Im Falle der bermittlung von Lichtbildern an die Polizei- und Ordnungsbehçrden im Rahmen der Verfolgung von Straftaten und Verkehrsordnungswidrigkeiten kann der Abruf des Lichtbildes im automatisierten Verfahren erfolgen. Der Abruf ist nur zulssig, wenn die Personalausweisbehçrde nicht erreichbar ist und ein weiteres Abwarten den Ermittlungszweck gefhrden wrde. Zustndig fr den Abruf sind die Polizeivollzugsbehçrden auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Stdte, die durch Landesrecht bestimmt werden. Die abrufende Behçrde trgt die Verantwortung dafr, dass die Voraus992
§§ 2c – 3
setzungen der Abstze 1 und 2 Satz 2 vorliegen. ber alle Abrufe sind von den beteiligten Behçrden Aufzeichnungen zu fertigen, die eine Kontrolle der Zulssigkeit der Abrufe ermçglichen. Die Aufzeichnungen enthalten: 1. Vor- und Familiennamen sowie Tag und Ort der Geburt der Person, deren Lichtbild abgerufen wurde, 2. Tag und Uhrzeit des Abrufs, 3. die Bezeichnung der am Abruf beteiligten Stellen, 4. die Angabe der abrufenden und verantwortlichen Person sowie 5. das Aktenzeichen. § 2b Abs. 3 Satz 5 gilt entsprechend. § 3 Datenschutzrechtliche Bestimmungen (1) Die Seriennummer und die Prfziffern drfen keine Daten ber die Person des Ausweisinhabers oder Hinweise auf solche Daten enthalten. (2) Beantragung, Ausstellung und Ausgabe von Personalausweisen und vorlufigen Personalausweisen drfen nicht zum Anlaß genommen werden, die dafr erforderlichen Angaben außer bei den nach Landesrecht zustndigen çrtlichen Personalausweisbehçrden zu speichern. Entsprechendes gilt fr die zur Ausstellung des Ausweises erforderlichen Antragsunterlagen sowie fr personenbezogene fotografische Datentrger (Mikrofilme). (3) Eine zentrale, alle Seriennummern umfassende Speicherung darf nur bei der Bundesdruckerei GmbH und ausschließlich zum Nachweis des Verbleibs der Ausweise erfolgen. Die Speicherung der brigen in § 1 Abs. 2 genannten Angaben bei der Bundesdruckerei GmbH ist unzulssig, soweit sie nicht ausschließlich und vorbergehend der Herstellung des Personalausweises dient; die Angaben sind anschließend zu lçschen. (4) Die Seriennummern drfen nicht so verwendet werden, daß mit ihrer Hilfe ein Abruf personenbezogener Daten aus Dateien oder eine Verknpfung von Dateien mçglich ist. Abweichend von Satz 1 drfen die Seriennummern verwenden www.WALHALLA.de
§§ 3a – 5
PAuswG: Personalausweisgesetz
VI.6
1. die Personalausweisbehçrden fr den Abruf personenbezogener Daten aus ihren Dateien, 2. die Polizeibehçrden und -dienststellen des Bundes und der Lnder fr den Abruf der in Dateien gespeicherten Seriennummern solcher Personalausweise und vorlufigen Personalausweise, die fr ungltig erklrt worden sind, abhanden gekommen sind oder bei denen der Verdacht einer Benutzung durch Nichtberechtigte besteht. (5) Im Personalausweis enthaltene verschlsselte Merkmale und Angaben drfen nur zur berprfung der Echtheit des Dokumentes und zur Identittsprfung des Personalausweisinhabers ausgelesen und verwendet werden. Auf Verlangen hat die Personalausweisbehçrde dem Personalausweisinhaber Auskunft ber den Inhalt der verschlsselten Merkmale und Angaben zu erteilen.
nicht in Dateien gespeichert werden; dies gilt auch fr Abrufe aus dem polizeilichen Fahndungsbestand, die zu einer Feststellung gefhrt haben.
§ 3a Automatischer Abruf aus Dateien und automatische Speicherung im çffentlichen Bereich (1) Behçrden und sonstige çffentliche Stellen drfen den Personalausweis nicht zum automatischen Abruf personenbezogener Daten verwenden. Abweichend von Satz 1 drfen die Polizeibehçrden und -dienststellen des Bundes und der Lnder sowie, soweit sie Aufgaben der Grenzkontrolle wahrnehmen, die Zollbehçrden den Personalausweis im Rahmen ihrer Aufgaben und Befugnisse zum automatischen Abruf personenbezogener Daten verwenden, die fr Zwecke 1. der Grenzkontrolle, 2. der Fahndung oder Aufenthaltsfeststellung aus Grnden der Strafverfolgung, Strafvollstreckung oder der Abwehr von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit im polizeilichen Fahndungsbestand gefhrt werden. ber Abrufe, die zu keiner Feststellung gefhrt haben, drfen, vorbehaltlich gesetzlicher Regelungen nach Absatz 2, keine personenbezogenen Aufzeichnungen gefertigt werden. (2) Personenbezogene Daten drfen, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, beim automatischen Lesen des Personalausweises
§ 5 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer 1. vorstzlich oder leichtfertig es unterlßt, fr sich oder als gesetzlicher Vertreter eines Minderjhrigen fr diesen einen Ausweis ausstellen zu lassen, obwohl er dazu verpflichtet ist, 2. es unterlßt, einen Ausweis auf Verlangen einer zustndigen Stelle vorzulegen, oder 3. gegen das Verbot a) der Verwendung der Seriennummer gemß § 4 Abs. 2 oder b) der Verwendung des Personalausweises zum automatischen Abruf personenbezogener Daten gemß § 4 Abs. 3 oder c) der Verwendung des Personalausweises zur automatischen Speicherung personenbezogener Daten gemß § 4 Abs. 3 verstçßt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße geahndet werden.
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§ 4 Verwendung im nichtçffentlichen Bereich (1) Der Personalausweis und der vorlufige Personalausweis kçnnen auch im nichtçffentlichen Bereich als Ausweis- und Legitimationspapier benutzt werden. (2) Die Seriennummern drfen nicht so verwendet werden, daß mit ihrer Hilfe ein Abruf personenbezogener Daten aus Dateien oder einer Verknpfung von Dateien mçglich ist. (3) Der Personalausweis darf weder zum automatischen Abruf personenbezogener Daten noch zur automatischen Speicherung personenbezogener Daten verwendet werden.
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PAuswG: Personalausweisgesetz
§ 6 Berliner behelfsmßige Personalausweise
§§ 6 – 7
§ 7 (Inkrafttreten)
Die Berliner behelfsmßigen Personalausweise gelten bis auf weiteres als Personalausweise im Sinne des § 1.
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§§ 1– 3
PassG: Passgesetz
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Paßgesetz (PaßG) Vom 19. April 1986 (BGBl. I S. 537) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staatsgefhrdenden Gewalttaten vom 30. Juli 2009 (BGBl. I S. 2437)
Erster Abschnitt Paßvorschriften § 1 Passpflicht (1) Deutsche im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes, die aus dem Geltungsbereich dieses Gesetzes aus- oder in ihn einreisen, sind verpflichtet, einen gltigen Pass mitzufhren und sich damit ber ihre Person auszuweisen. Der Passpflicht wird durch Vorlage eines Passes der Bundesrepublik Deutschland im Sinne des Absatzes 2 gengt. (2) Als Pass im Sinne dieses Gesetzes gelten: 1. Reisepass, 2. Kinderreisepass, 3. vorlufiger Reisepass, 4. amtlicher Pass a) Dienstpass, b) Diplomatenpass, c) vorlufiger Dienstpass, d) vorlufiger Diplomatenpass. (3) Niemand darf mehrere Psse der Bundesrepublik Deutschland besitzen, sofern nicht ein berechtigtes Interesse an der Ausstellung mehrerer Psse nachgewiesen wird. (4) Der Pass darf nur Deutschen im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes ausgestellt werden; er ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Der amtliche Pass kann auch 1. Diplomaten im Sinne des Wiener bereinkommens ber diplomatische Beziehungen vom 18. April 1961 (BGBl. 1964 II S. 959) und Konsularbeamten im Sinne des Wiener bereinkommens ber konsularische Beziehungen vom 24. April 1963 www.WALHALLA.de
(BGBl. 1969 II S. 1587) und deren Familienangehçrigen sowie 2. sonstigen Personen, die im amtlichen Auftrag der Bundesrepublik Deutschland im Ausland ttig sind und deren Familienangehçrigen, ausgestellt werden, wenn diese nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes sind. (5) Das Bundesministerium des Innern bestimmt den Passhersteller und macht seinen Namen im Bundesanzeiger bekannt. § 2 Befreiung von der Paßpflicht (1) Das Bundesministerium des Innern kann durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates 1. Deutsche zur Erleichterung des Grenzbertritts in besonderen Fllen sowie im Verkehr mit einzelnen auslndischen Staaten von der Paßpflicht befreien, 2. andere amtliche Ausweise als Paßersatz einfhren oder zulassen. (2) Die fr die polizeiliche Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs zustndigen Behçrden kçnnen in Einzelfllen, insbesondere aus humanitren Grnden, Ausnahmen von der Paßpflicht zulassen. § 3 Grenzbertritt Das berschreiten der Auslandsgrenze ist nur an zugelassenen Grenzbergangsstellen und innerhalb der festgesetzten Verkehrsstunden zulssig, sofern nicht auf Grund anderer Rechtsvorschriften oder zwischenstaatlicher Vereinbarungen Ausnahmen zugelassen sind. 995
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VI.7
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PassG: Passgesetz
§ 4 Paßmuster (1) Psse sind nach einheitlichen Mustern auszustellen; sie erhalten eine Seriennummer. Der Paß enthlt neben dem Lichtbild des Paßinhabers und seiner Unterschrift ausschließlich folgende Angaben ber seine Person: 1. Familienname und ggf. Geburtsname, 2. Vornamen, 3. Doktorgrad, 4. (weggefallen) 5. Tag und Ort der Geburt, 6. Geschlecht, 7. Grçße, 8. Farbe der Augen, 9. Wohnort, 10. Staatsangehçrigkeit. Die Angabe des Geschlechts richtet sich nach der Eintragung im Melderegister. Abweichend von Satz 3 ist einem Passbewerber, dessen Vornamen auf Grund gerichtlicher Entscheidung gemß § 1 des Transsexuellengesetzes gendert wurden, auf Antrag ein Pass mit der Angabe des anderen, von dem Geburtseintrag abweichenden Geschlechts auszustellen. (2) Der Pass enthlt eine Zone fr das automatische Lesen. Diese darf lediglich enthalten: 1. Folgende Abkrzungen: a) „P“ fr Reisepass, b) „PC“ fr Kinderreisepass, c) „PP“ fr vorlufigen Reisepass, d) „PO“ fr Dienstpass und vorlufigen Dienstpass und e) „PD“ fr Diplomatenpass und vorlufigen Diplomatenpass, 2. die Abkrzung „D“ fr Bundesrepublik Deutschland, 3. den Familiennamen, 4. den oder die Vornamen, 5. die Seriennummer des Passes, die sich beim Reisepass, beim Dienstpass und beim Diplomatenpass aus der Behçrdenkennzahl der Passbehçrde und einer zu996
§4 fllig zu vergebenden Passnummer zusammensetzt, die neben Ziffern auch Buchstaben enthalten kann und beim Kinderreisepass, vorlufigen Reisepass, vorlufigen Dienstpass und vorlufigen Diplomatenpass aus einem Serienbuchstaben und sieben Ziffern besteht, 6. die Abkrzung „D“ fr die Eigenschaft als Deutscher oder im Fall amtlicher Psse bei abweichender Staatsangehçrigkeit die entsprechende Abkrzung hierfr, 7. den Tag der Geburt, 8. die Abkrzung „F“ fr Paßinhaber weiblichen Geschlechts und „M“ fr Paßinhaber mnnlichen Geschlechts, 9. die Gltigkeitsdauer des Passes, 10. die Prfziffern und 11. Leerstellen. (3) Auf Grund der Verordnung (EG) Nr. 2252/ 2004 des Rates vom 13. Dezember 2004 ber Normen fr Sicherheitsmerkmale und biometrische Daten in von den Mitgliedstaaten ausgestellten Pssen und Reisedokumenten (ABl. EU Nr. L 385 S. 1) sind der Reisepass, der Dienstpass und der Diplomatenpass mit einem elektronischen Speichermedium zu versehen, auf dem das Lichtbild, Fingerabdrcke, die Bezeichnung der erfassten Finger, die Angaben zur Qualitt der Abdrcke und die in Absatz 2 Satz 2 genannten Angaben gespeichert werden. Die gespeicherten Daten sind gegen unbefugtes Auslesen, Verndern und Lçschen zu sichern. Eine bundesweite Datenbank der biometrischen Daten nach Satz 1 wird nicht errichtet. (4) Die Fingerabdrcke werden in Form des flachen Abdrucks des linken und rechten Zeigefingers des Passbewerbers im elektronischen Speichermedium des Passes gespeichert. Bei Fehlen eines Zeigefingers, ungengender Qualitt des Fingerabdrucks oder Verletzungen der Fingerkuppe wird ersatzweise der flache Abdruck entweder des Daumens, des Mittelfingers oder des Ringfingers gespeichert. Fingerabdrcke sind nicht zu speichern, wenn die Abnahme der Fingerabwww.WALHALLA.de
§§ 5 – 6 drcke aus medizinischen Grnden, die nicht nur vorbergehender Art sind, unmçglich ist. (4a) Kinder bis zum vollendeten zwçlften Lebensjahr erhalten auf Antrag einen Kinderreisepass ohne elektronisches Speichermedium; die Ausstellung eines Reisepasses ist zulssig. Abweichend von Absatz 3 Satz 1 werden in Reisepssen bei Antragstellern bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr keine Fingerabdrcke gespeichert. Die Unterschrift durch das Kind ist zu leisten, wenn es zum Zeitpunkt der Beantragung des Passes das zehnte Lebensjahr vollendet hat. (5) Die Muster des Reisepasses, des vorlufigen Reisepasses und des Kinderreisepasses sowie die Anforderungen an das Lichtbild bestimmt das Bundesministerium des Innern im Benehmen mit dem Auswrtigen Amt durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung des Bundesrates bedarf. Dies gilt auch fr einen Passersatz, sofern sein Muster nicht in anderen Rechtsvorschriften oder in zwischenstaatlichen Vereinbarungen festgelegt ist. (6) Die Muster der amtlichen Psse, die Anforderungen an das Lichtbild sowie die nhere Bestimmung der in § 1 Abs. 4 Satz 2 genannten Personen bestimmt das Bundesministerium des Innern im Benehmen mit dem Auswrtigen Amt durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf. In die amtlichen Psse kçnnen Angaben ber das Dienstverhltnis des Passinhabers aufgenommen werden. Die Rechtsverordnung kann auch von diesem Gesetz abweichende Bestimmungen ber Gltigkeitsdauer, Ausstellung, Einziehung, Sicherstellung und Pflichten des Inhabers enthalten. § 5 Gltigkeitsdauer (1) Der Reisepass, der Dienstpass und der Diplomatenpass sind zehn Jahre gltig. Bei Personen, die das 24. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sowie im Fall des § 1 Abs. 3 sind sie sechs Jahre gltig. (2) Der Kinderreisepass ist sechs Jahre gltig, lngstens jedoch bis zur Vollendung des zwçlften Lebensjahres. www.WALHALLA.de
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(3) Der vorlufige Reisepass, der vorlufige Dienstpass und der vorlufige Diplomatenpass sind hçchstens ein Jahr gltig. (4) Eine Verlngerung der Gltigkeitsdauer des Passes ist nicht zulssig. Abweichend von Satz 1 kann der Kinderreisepass bis zur Vollendung des zwçlften Lebensjahres verlngert werden. Er ist mit einem aktuellen Lichtbild zu versehen. (5) Die Gltigkeitsdauer eines Passes darf in den Fllen des § 29 des Staatsangehçrigkeitsgesetzes den Zeitpunkt der Vollendung des 23. Lebensjahres des Inhabers so lange nicht berschreiten, bis die zustndige Behçrde den Fortbestand der deutschen Staatsangehçrigkeit festgestellt hat. (6) § 7 Abs. 2 bleibt unberhrt. § 6 Ausstellung eines Passes (1) Der Pass wird auf Antrag ausgestellt. § 3a des Verwaltungsverfahrensgesetzes findet keine Anwendung. Im Antragsverfahren nachzureichende Erklrungen kçnnen im Wege der Datenbertragung abgegeben werden. Der Passbewerber und sein gesetzlicher Vertreter kçnnen sich bei der Stellung des Antrags nicht durch einen Bevollmchtigten vertreten lassen. Dies gilt nicht fr einen handlungs- oder einwilligungsunfhigen Passbewerber, wenn eine fr diesen Fall erteilte, çffentlich beglaubigte oder beurkundete Vollmacht vorliegt. Fr Minderjhrige und fr Personen, die geschftsunfhig sind und sich nicht nach Satz 5 durch einen Bevollmchtigten vertreten lassen, kann nur derjenige den Antrag stellen, der als Sorgeberechtigter ihren Aufenthalt zu bestimmen hat. Der Passbewerber und sein gesetzlicher oder bevollmchtigter Vertreter sollen persçnlich erscheinen. Ist der Passbewerber am persçnlichen Erscheinen gehindert, kann nur ein vorlufiger Reisepass beantragt werden. (2) In dem Antrag sind alle Tatsachen anzugeben, die zur Feststellung der Person des Passbewerbers und seiner Eigenschaft als Deutscher oder, in den Fllen des § 1 Abs. 4 Satz 2, seiner Eigenschaft als Angehçriger eines anderen Staates notwendig sind. Der Passbewerber hat die entsprechenden Nach997
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weise zu erbringen. Soweit in den Pass Fingerabdrcke aufzunehmen sind, sind diese dem Passbewerber abzunehmen und nach Maßgabe des § 4 Abs. 4 elektronisch zu erfassen; der Passbewerber hat bei der Abnahme der Fingerabdrcke mitzuwirken. (2a) Beantragt ein Passbewerber nach § 4 Abs. 1 Satz 4 die Eintragung des von seinem Geburtseintrag abweichenden Geschlechts, hat er den Beschluss des Gerichts ber die Vornamensnderung nach § 1 des Transsexuellengesetzes vorzulegen. Der Eintragung des von dem Geburtseintrag abweichenden Geschlechts im Pass kommt keine Rechtswirkung zu. (2b) In den Fllen des § 1 Abs. 4 Satz 2 darf die zustndige Passbehçrde vor Ausstellung eines amtlichen Passes zur Feststellung von Passversagungsgrnden nach § 7 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 oder zur Prfung von sonstigen Sicherheitsbedenken um Auskunft aus dem Auslnderzentralregister ersuchen. Soweit dies zur Feststellung von Passversagungsgrnden nach § 7 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 oder zur Prfung sonstiger Sicherheitsbedenken erforderlich ist, darf die zustndige Passbehçrde in den Fllen des § 1 Abs. 4 Satz 2 die erhobenen Daten nach § 4 Abs. 1 an den Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt fr Verfassungsschutz, den Militrischen Abschirmdienst, das Bundeskriminalamt und das Zollkriminalamt bermitteln; zustzlich darf die Passbehçrde die nach Absatz 2 Satz 3 erhobenen Daten an das Bundeskriminalamt bermitteln, das Amtshilfe bei der Auswertung der Daten leistet. Satz 2 gilt nicht fr Staatsangehçrige anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union. Die nach Satz 2 ersuchten Behçrden teilen der anfragenden Passbehçrde unverzglich mit, ob Passversagungsgrnde nach § 7 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 oder sonstige Sicherheitsbedenken vorliegen. (3) Bestehen Zweifel ber die Person des Paßbewerbers, sind die zur Feststellung seiner Identitt erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Die Paßbehçrde kann die Durchfhrung erkennungsdienstlicher Maßnahmen veranlassen, wenn die Identitt des Paßbewerbers auf andere Weise nicht oder nur un998
§ 6a ter erheblichen Schwierigkeiten festgestellt werden kann. Ist die Identitt festgestellt, so sind die im Zusammenhang mit der Feststellung angefallenen Unterlagen zu vernichten. ber die Vernichtung ist eine Niederschrift anzufertigen. (4) Die Paßbehçrde kann einen Paß von Amts wegen ausstellen, wenn dies im berwiegenden çffentlichen Interesse oder zur Abwendung wesentlicher Nachteile fr den Betroffenen geboten ist. (5) Die Abstze 1 bis 4 gelten auch fr die Ausstellung von ausschließlich als Paßersatz bestimmten amtlichen Ausweisen, sofern in den fr sie geltenden Rechtsvorschriften nichts anderes bestimmt ist. § 6a Form und Verfahren der Passdatenerfassung, -prfung und -bermittlung (1) Die Datenbermittlung von den Passbehçrden an den Passhersteller zum Zweck der Passherstellung, insbesondere die bermittlung smtlicher Passantragsdaten, erfolgt durch Datenbertragung. Die Datenbertragung kann auch ber Vermittlungsstellen erfolgen. Die beteiligten Stellen haben dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit zu treffen, die insbesondere die Vertraulichkeit und Unversehrtheit der Daten sowie die Feststellbarkeit der bermittelnden Stelle gewhrleisten; im Fall der Nutzung allgemein zugnglicher Netze sind dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Verschlsselungsverfahren anzuwenden. (2) Zur elektronischen Erfassung des Lichtbildes und der Fingerabdrcke, deren Qualittssicherung sowie zur bermittlung der Passantragsdaten von der Passbehçrde an den Passhersteller drfen ausschließlich solche technischen Systeme und Bestandteile eingesetzt werden, die den Anforderungen der Rechtsverordnung nach Absatz 3 entsprechen. Die Einhaltung der Anforderungen ist vom Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik festzustellen. www.WALHALLA.de
§§ 7 – 9 (3) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung des Bundesrates bedarf, Regelungen zu treffen ber das Verfahren und die technischen Anforderungen fr die Erfassung und Qualittssicherung des Lichtbildes und der Fingerabdrcke, die Reihenfolge der zu speichernden Fingerabdrcke bei Fehlen eines Zeigefingers, ungengender Qualitt des Fingerabdrucks oder Verletzungen der Fingerkuppe sowie die Form und die Einzelheiten ber das Verfahren der bermittlung smtlicher Passantragsdaten von den Passbehçrden an den Passhersteller. Die Rechtsverordnung regelt auch die Einzelheiten ber das Prfverfahren nach Absatz 2 Satz 2. § 7 Paßversagung (1) Der Paß ist zu versagen, wenn bestimmte Tatsachen die Annahme begrnden, daß der Paßbewerber 1. die innere oder ußere Sicherheit oder sonstige erhebliche Belange der Bundesrepublik Deutschland gefhrdet; 2. sich einer Strafverfolgung oder Strafvollstreckung oder der Anordnung oder der Vollstreckung einer mit Freiheitsentziehung verbundenen Maßregel der Besserung und Sicherung, die im Geltungsbereich dieses Gesetzes gegen ihn schweben, entziehen will; 3. einer Vorschrift des Betubungsmittelgesetzes ber die Einfuhr, Ausfuhr, Durchfuhr oder das Inverkehrbringen von Betubungsmitteln zuwiderhandeln will; 4. sich seinen steuerlichen Verpflichtungen entziehen oder den Vorschriften des Zollund Monopolrechts oder des Außenwirtschaftsrechts zuwiderhandeln oder schwerwiegende Verstçße gegen Einfuhr-, Ausfuhr- oder Durchfuhrverbote oder -beschrnkungen begehen will; 5. sich einer gesetzlichen Unterhaltspflicht entziehen will; 6. sich unbefugt zum Wehrdienst außerhalb der Bundeswehr verpflichten will; 7. als Wehrpflichtiger eines Geburtsjahrganges, dessen Erfassung begonnen hat, www.WALHALLA.de
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ohne die nach § 3 Abs. 2 des Wehrpflichtgesetzes erforderliche Genehmigung des Kreiswehrersatzamtes die Bundesrepublik Deutschland fr lnger als drei Monate verlassen will; 8. als Wehrpflichtiger ohne die nach § 48 Abs. 1 Nr. 5 Buchstabe b oder § 48 Abs. 2 des Wehrpflichtgesetzes erforderliche Genehmigung des Kreiswehrersatzamtes die Bundesrepublik Deutschland verlassen will; 9. als anerkannter Kriegsdienstverweigerer ohne die nach § 23 Abs. 4 des Zivildienstgesetzes erforderliche Genehmigung des Bundesamtes fr den Zivildienst die Bundesrepublik Deutschland fr lnger als drei Monate verlassen will, 10. eine in § 89a des Strafgesetzbuchs beschriebene Handlung vornehmen wird. (2) Von der Paßversagung ist abzusehen, wenn sie unverhltnismßig ist, insbesondere wenn es gengt, den Geltungsbereich oder die Gltigkeitsdauer des Passes zu beschrnken. Die Beschrnkung ist im Paß zu vermerken. Fallen die Voraussetzungen fr die Beschrnkung fort, wird auf Antrag ein neuer Paß ausgestellt. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten auch fr die Versagung eines ausschließlich als Paßersatz bestimmten amtlichen Ausweises. (4) Ein Paß oder Paßersatz zur Einreise in den Geltungsbereich dieses Gesetzes darf nicht versagt werden. § 8 Paßentziehung Ein Paß oder ein ausschließlich als Paßersatz bestimmter amtlicher Ausweis kann dem Inhaber entzogen werden, wenn Tatsachen bekanntwerden, die nach § 7 Abs. 1 die Paßversagung rechtfertigen wrden. § 9 Speicherung von paßrechtlichen Maßnahmen Anordnungen nach § 7 Abs. 1 oder 2 oder § 8 drfen im polizeilichen Grenzfahndungsbestand gespeichert werden. 999
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§ 10 Untersagung der Ausreise (1) Die fr die polizeiliche Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs zustndigen Behçrden haben einem Deutschen, dem nach § 7 Abs. 1 ein Paß versagt oder nach § 8 ein Paß entzogen worden ist oder gegen den eine Anordnung nach § 2 Abs. 2 des Gesetzes ber Personalausweise ergangen ist, die Ausreise in das Ausland zu untersagen. Sie kçnnen einem Deutschen die Ausreise in das Ausland untersagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß bei ihm die Voraussetzungen nach § 7 Abs. 1 vorliegen oder wenn er keinen zum Grenzbertritt gltigen Paß oder Paßersatz mitfhrt. Sie kçnnen einem Deutschen die Ausreise in das Ausland auch untersagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Geltungsbereich oder die Gltigkeitsdauer seines Passes nach § 7 Abs. 2 Satz 1 zu beschrnken ist.
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(2) Die fr die polizeiliche Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs zustndigen Behçrden kçnnen einem Deutschen, dem gemß Absatz 1 Satz 1 die Ausreise in das Ausland zu untersagen ist, in Ausnahmefllen die Ausreise gestatten, wenn er glaubhaft macht, daß er aus einem dringenden Grund in das Ausland reisen muß. (3) Die Einreise in den Geltungsbereich dieses Gesetzes darf einem Deutschen nicht versagt werden. § 11 Ungltigkeit Ein Paß oder Paßersatz ist ungltig, wenn 1. er eine einwandfreie Feststellung der Identitt des Paßinhabers nicht zulßt oder verndert worden ist; 2. Eintragungen nach diesem Gesetz fehlen oder – mit Ausnahme der Angaben ber den Wohnort – unzutreffend sind; 3. die Gltigkeitsdauer abgelaufen ist. § 12 Einziehung (1) Ein nach § 11 ungltiger Paß oder Paßersatz kann eingezogen werden. (2) Besitzt jemand unbefugt mehrere Psse, so sind sie bis auf einen Paß einzuziehen. 1000
§§ 10 – 16 (3) Von der Einziehung kann abgesehen werden, wenn der Mangel, der sie rechtfertigt, geheilt oder fortgefallen ist. § 13 Sicherstellung (1) Ein Paß oder ein ausschließlich als Paßersatz bestimmter amtlicher Ausweis kann sichergestellt werden, wenn 1. eine Person ihn unberechtigt besitzt; 2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß gegen den Inhaber Paßversagungsgrnde nach § 7 Abs. 1 vorliegen ; 3. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß ein Einziehungsgrund nach § 12 vorliegt. (2) Eine Sicherstellung ist schriftlich zu besttigen. (3) Die Abstze 1 und 2 finden im Ausland auf Personalausweise entsprechende Anwendung. § 14 Sofortige Vollziehung Widerspruch und Anfechtungsklage gegen die Untersagung der Ausreise (§ 10) und gegen die Sicherstellung des Passes (§ 13) haben keine aufschiebende Wirkung. § 15 Pflichten des Inhabers Der Inhaber eines Passes ist verpflichtet, der Paßbehçrde unverzglich 1. den Paß vorzulegen, wenn eine Eintragung unzutreffend ist; 2. auf Verlangen den alten Paß beim Empfang eines neuen Passes abzugeben; 3. den Verlust des Passes und sein Wiederauffinden anzuzeigen; 4. den Erwerb einer auslndischen Staatsangehçrigkeit anzuzeigen und 5. anzuzeigen, wenn er auf Grund freiwilliger Verpflichtung in die Streitkrfte oder einen vergleichbaren bewaffneten Verband eines auslndischen Staates, dessen Staatsangehçrigkeit er besitzt, eingetreten ist. § 16 Datenschutzrechtliche Bestimmungen (1) Die Seriennummer und die Prfziffern drfen keine Daten ber die Person des Paßinhabers oder Hinweise auf solche Daten www.WALHALLA.de
§§ 16a – 17 enthalten. Jeder Paß erhlt eine neue Seriennummer. (2) Beantragung, Ausstellung und Ausgabe von Pssen drfen nicht zum Anlaß genommen werden, die dafr erforderlichen Angaben und die biometrischen Merkmale außer bei den zustndigen Paßbehçrden zu speichern. Entsprechendes gilt fr die zur Ausstellung des Passes erforderlichen Antragsunterlagen sowie fr personenbezogene fotografische Datentrger (Mikrofilme). Die bei der Passbehçrde gespeicherten Fingerabdrcke sind sptestens nach Aushndigung des Passes an den Passbewerber zu lçschen. (3) Eine zentrale, als Seriennummern umfassende Speicherung darf nur bei dem Passhersteller und ausschließlich zum Nachweis des Verbleibs der Psse erfolgen. Die Speicherung der brigen in § 4 Abs. 1 genannten Angaben und der in § 4 Abs. 3 genannten biometrischen Daten bei dem Passhersteller ist unzulssig, soweit sie nicht ausschließlich und vorbergehend der Herstellung des Passes dient; die Angaben sind anschließend zu lçschen. (4) Die Seriennummern drfen nicht so verwendet werden, daß mit ihrer Hilfe ein Abruf personenbezogener Daten aus Dateien oder eine Verknpfung von Dateien mçglich ist. Abweichend von Satz 1 drfen die Seriennummern verwenden 1. die Paßbehçrden fr den Abruf personenbezogener Daten aus ihren Dateien, 2. die Polizeibehçrden und -dienststellen des Bundes und der Lnder fr den Abruf der in Dateien gespeicherten Seriennummern solcher Psse, die fr ungltig erklrt worden sind, abhanden gekommen sind oder bei denen der Verdacht einer Benutzung durch Nichtberechtigte besteht. (5) Die Abstze 1 bis 4 gelten auch fr einen ausschließlich als Paßersatz bestimmten amtlichen Ausweis. (6) Auf Verlangen hat die Passbehçrde dem Passinhaber Einsicht in die im Chip gespeicherten Daten zu gewhren. www.WALHALLA.de
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§ 16a Identittsberprfung anhand biometrischer Daten Die im Chip des Passes gespeicherten Daten drfen nur zum Zweck der berprfung der Echtheit des Dokumentes oder der Identitt des Passinhabers und nur nach Maßgabe der Stze 2 und 3 ausgelesen und verwendet werden. Soweit die Polizeivollzugsbehçrden, die Zollverwaltung sowie die Pass-, Personalausweis- und Meldebehçrden die Echtheit des Passes oder die Identitt des Inhabers berprfen drfen, sind sie befugt, die auf dem elektronischen Speichermedium des Passes gespeicherten biometrischen und sonstigen Daten auszulesen, die bençtigten biometrischen Daten beim Passinhaber zu erheben und die biometrischen Daten miteinander zu vergleichen. Die nach Satz 2 erhobenen Daten sind unverzglich nach Beendigung der Prfung der Echtheit des Passes oder der Identitt des Inhabers zu lçschen. § 17 Automatischer Abruf aus Dateien und automatische Speicherung im çffentlichen Bereich (1) Behçrden und sonstige çffentliche Stellen drfen den Paß nicht zum automatischen Abruf personenbezogener Daten verwenden. Abweichend von Satz 1 drfen die Polizeibehçrden und -dienststellen des Bundes und der Lnder sowie, soweit die Aufgaben der Grenzkontrolle wahrnehmen, die Zollbehçrden den Paß im Rahmen ihrer Aufgaben und Befugnisse zum automatischen Abruf personenbezogener Daten verwenden, die fr Zwecke 1. der Grenzkontrolle, 2. der Fahndung oder Aufenthaltsfeststellung aus Grnden der Strafverfolgung, Strafvollstreckung oder der Abwehr von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit im polizeilichen Fahndungsbestand gefhrt werden. ber Abrufe, die zu keiner Feststellung gefhrt haben, drfen, vorbehaltlich gesetzlicher Regelungen nach Absatz 2, keine personenbezogenen Aufzeichnungen gefertigt werden. (2) Personenbezogene Daten drfen, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, beim 1001
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automatischen Lesen des Passes nicht in Dateien gespeichert werden; dies gilt auch fr Abrufe aus dem polizeilichen Fahndungsbestand, die zu einer Feststellung gefhrt haben. § 18 Verwendung im nichtçffentlichen Bereich (1) Der Paß oder ein Paßersatz kçnnen auch im nichtçffentlichen Bereich als Ausweis- und Legitimationspapier benutzt werden. (2) Die Seriennummern drfen nicht so verwendet werden, daß mit ihrer Hilfe ein Abruf personenbezogener Daten aus Dateien oder eine Verknpfung von Dateien mçglich ist. (3) Der Paß darf weder zum automatischen Abruf personenbezogener Daten noch zur automatischen Speicherung personenbezogener Daten verwendet werden.
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(4) Befçrderungsunternehmen drfen personenbezogene Daten aus der maschinenlesbaren Zone des Passes elektronisch nur auslesen und verarbeiten, soweit sie auf Grund internationaler Abkommen oder Einreisebestimmungen zur Mitwirkung an Kontrollttigkeiten im internationalen Reiseverkehr und zur bermittlung personenbezogener Daten verpflichtet sind. Biometrische Daten drfen nicht ausgelesen werden. Die Daten sind unverzglich zu lçschen, wenn sie fr die Erfllung dieser Pflichten nicht mehr erforderlich sind. § 19 Zustndigkeit (1) Fr Paßangelegenheiten im Geltungsbereich dieses Gesetzes sind die von den Lndern bestimmten Behçrden zustndig (Paßbehçrden). Die Ausstellung ausschließlich als Paßersatz bestimmter amtlicher Ausweise mit kurzer Gltigkeitsdauer obliegt den fr die polizeiliche Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs zustndigen Behçrden und Dienststellen. (2) Fr Paßangelegenheiten im Ausland sind die vom Auswrtigen Amt bestimmten Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland zustndig (Paßbehçrden). 1002
§§ 18 – 20 (3) Im Geltungsbereich dieses Gesetzes ist die Paßbehçrde çrtlich zustndig, in deren Bezirk der Paßbewerber oder der Inhaber eines Passes fr seine Wohnung, bei mehreren Wohnungen fr seine Hauptwohnung, gemeldet ist. Im Ausland ist die Paßbehçrde çrtlich zustndig, in deren Bezirk sich der Paßbewerber oder der Inhaber eines Passes gewçhnlich aufhlt. Ist hiernach keine Zustndigkeit begrndet, so ist die Paßbehçrde zustndig, in deren Bezirk er sich vorbergehend aufhlt. (4) Eine unzustndige Paßbehçrde darf nur mit Ermchtigung der zustndigen Paßbehçrde ttig werden. Fr die Ausstellung eines Passes zur Einreise in den Geltungsbereich dieses Gesetzes oder eines hierfr bestimmten Paßersatzes bedarf es dieser Ermchtigung nicht. (5) Paßbehçrde fr amtliche Psse ist das Auswrtige Amt. (6) Fr die Sicherstellung sind die Paßbehçrden und die zur Feststellung von Personalien ermchtigten Behçrden und Beamten zustndig. § 20 Kosten (1) Fr Amtshandlungen nach diesem Gesetz und nach den auf diesem Gesetz beruhenden Rechtsvorschriften kçnnen von demjenigen, der die Amtshandlung veranlaßt oder, wenn ein solcher nicht vorhanden ist, von demjenigen, zu dessen Gunsten sie vorgenommen wird, Kosten (Gebhren und Auslagen) erhoben werden. (2) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die gebhrenpflichtigen Tatbestnde, die Hçhe der Gebhren und den Umfang der zu erstattenden Auslagen nher zu bestimmen sowie Ausnahmen von der Kostenpflicht zuzulassen. Die Gebhr fr eine Amtshandlung nach Absatz 1 kann bis zur doppelten Hçhe festgesetzt werden, wenn die Amtshandlungen auf Wunsch des Antragstellers außerhalb der Dienstzeit einer Paßbehçrde vorgenommen werden. www.WALHALLA.de
§§ 21– 22
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(3) Das Auswrtige Amt kann, um Kaufkraftunterschiede auszugleichen, Gebhren, die von den Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland fr Amtshandlungen nach Absatz 1 erhoben werden, mindern oder auf sie einen Zuschlag bis zu 200 vom Hundert festsetzen.
neuen Passes, hçchstens jedoch bis zu fnf Jahren nach dem Ablauf der Gltigkeit des Passes, auf den sie sich beziehen, zu speichern und dann zu lçschen. Fr die Paßbehçrden im Ausland bei der Wahrnehmung konsularischer Aufgaben betrgt die Frist 30 Jahre.
§ 21 Paßregister (1) Die Paßbehçrden fhren Paßregister. (2) Das Paßregister darf neben dem Lichtbild und der Unterschrift des Paßinhabers sowie verfahrensbedingten Bearbeitungsvermerken ausschließlich folgende Daten enthalten: 1. Familienname und ggf. Geburtsname, 2. Vornamen, 3. Doktorgrad, 4. (weggefallen) 5. Tag und Ort der Geburt, 6. Geschlecht, 7. Grçße, Farbe der Augen, 8. gegenwrtige Anschrift, 9. Staatsangehçrigkeit, 10. Seriennummer, 11. Gltigkeitsdatum, 12. (weggefallen) 13. Familienname, Vornamen, Tag der Geburt und Unterschrift von gesetzlichen Vertretern, 14. ausstellende Behçrde, 15. Vermerke ber Anordnungen nach den §§ 7, 8 und 10, 16. Angaben zur Erklrungspflicht des Ausweisinhabers nach § 29 des Staatsangehçrigkeitsgesetzes. (3) Das Paßregister dient 1. der Ausstellung der Psse und der Feststellung ihrer Echtheit, 2. der Identittsfeststellung der Person, die den Paß besitzt oder fr die er ausgestellt ist, 3. der Durchfhrung dieses Gesetzes. (4) Personenbezogene Daten im Paßregister sind mindestens bis zur Ausstellung eines
§ 22 Verarbeitung und Nutzung der Daten im Paßregister (1) Die Paßbehçrden drfen personenbezogene Daten nur nach Maßgabe dieses Gesetzes, anderer Gesetze oder Rechtsverordnungen erheben, bermitteln, sonst verarbeiten oder nutzen. (2) Die Paßbehçrden drfen anderen Behçrden auf deren Ersuchen Daten aus dem Paßregister bermitteln. Voraussetzung ist, daß 1. die ersuchende Behçrde auf Grund von Gesetzen oder Rechtsverordnungen berechtigt ist, solche Daten zu erhalten, 2. die ersuchende Behçrde ohne Kenntnis der Daten nicht in der Lage wre, eine ihr obliegende Aufgabe zu erfllen und 3. die Daten bei dem Betroffenen nicht oder nur mit unverhltnismßig hohem Aufwand erhoben werden kçnnen oder nach der Art der Aufgabe, zu deren Erfllung die Daten erforderlich sind, von einer solchen Datenerhebung abgesehen werden muß. Hinsichtlich der Daten, die auch im Melderegister enthalten sind, finden außerdem die in den Meldegesetzen enthaltenen Beschrnkungen Anwendung. (3) Die ersuchende Behçrde trgt die Verantwortung dafr, daß die Voraussetzung des Absatzes 2 vorliegen. Ein Ersuchen nach Absatz 2 darf nur von Bediensteten gestellt werden, die vom Behçrdenleiter dafr besonders ermchtigt sind. Die ersuchende Behçrde hat den Anlaß des Ersuchens und die Herkunft der bermittelten Daten und Unterlagen aktenkundig zu machen. Wird die Paßbehçrde von dem Bundesamt fr Verfassungsschutz, dem Bundesnachrichtendienst, dem Militrischen Abschirmdienst, dem Bundeskriminalamt oder dem Generalbundesanwalt um die bermittlung von Daten ersucht, so hat die ersuchende Behçrde den Namen
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und die Anschrift des Betroffenen unter Hinweis auf den Anlaß der bermittlung aufzuzeichnen. Die Aufzeichnungen sind gesondert aufzubewahren, durch technische und organisatorische Maßnahmen zu sichern und am Ende des Kalenderjahres, das dem Jahr der bermittlung folgt, zu vernichten. (4) Die Daten des Paßregisters und des Melderegisters drfen zur Berichtigung des jeweils anderen Registers verwandt werden. § 22a Datenbertragung und automatisierter Abruf von Lichtbildern (1) In den Fllen des § 22 Abs. 2 kann die bermittlung auch durch Datenbertragung erfolgen. § 6a Abs. 1 Satz 3 gilt entsprechend.
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(2) Im Fall der bermittlung von Lichtbildern durch Passbehçrden gemß § 19 Abs. 1 Satz 1 an die Polizei- und Ordnungsbehçrden im Rahmen der Verfolgung von Straftaten und Verkehrsordnungswidrigkeiten kann der Abruf des Lichtbildes im automatisierten Verfahren erfolgen. Der Abruf ist nur zulssig, wenn die Passbehçrde nicht erreichbar ist und ein weiteres Abwarten den Ermittlungszweck gefhrden wrde. Zustndig fr den Abruf sind die Polizeivollzugsbehçrden auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Stdte, die durch Landesrecht bestimmt werden. Die abrufende Behçrde trgt die Verantwortung dafr, dass die Voraussetzungen der Abstze 1 und 2 Satz 2 vorliegen. ber alle Abrufe sind von den beteiligten Behçrden Aufzeichnungen zu fertigen, die eine Kontrolle der Zulssigkeit der Abrufe ermçglichen. Die Aufzeichnungen enthalten: 1. Vor- und Familiennamen sowie Tag und Ort der Geburt der Person, deren Lichtbild abgerufen wurde, 2. Tag und Uhrzeit des Abrufs, 3. die Bezeichnung der am Abruf beteiligten Stellen, 4. die Angabe der abrufenden und verantwortlichen Person sowie 5. das Aktenzeichen. § 22 Abs. 3 Satz 5 gilt entsprechend. 1004
§§ 22a – 23a § 23 Weisungsbefugnis (1) Die Bundesregierung kann Einzelweisungen zur Ausfhrung dieses Gesetzes und der hierzu erlassenen Rechtsverordnungen erteilen, wenn die innere oder ußere Sicherheit oder sonstige erhebliche Belange der Bundesrepublik Deutschland es erfordern. (2) (weggefallen) § 23a (1) Zum Zwecke der Erprobung der zur Speicherung zweier Fingerabdrcke im Pass erforderlichen Verfahren sind Testmaßnahmen durchzufhren. Diese dienen der berprfung der Funktionalitt, Interoperabilitt, Stabilitt und Sicherheit der einzelnen Bestandteile der Systeme sowie ihres funktionalen und technischen Zusammenwirkens. Gleichfalls sind die Auswirkungen der Neuerungen auf die Ablufe des Verfahrens festzustellen. (2) Die Testmaßnahmen sind fr die ausgewhlten Passbehçrden die Tests zur Erfassung, Qualittsprfung und bermittlung von Fingerabdrcken an den Passproduzenten und fr den Passproduzenten Tests zur Produktion und zum Auslesen von Testpssen. Testpsse sind Psse, in denen neben den in § 4 Abs. 1 Satz 2 genannten Daten auch Fingerabdrcke gemß Artikel 1 Abs. 2 Satz 2 der Verordnung (EG) Nr. 2252/ 2004 des Rates vom 13. Dezember 2004 ber Normen fr Sicherheitsmerkmale und biometrische Daten in von den Mitgliedstaaten ausgestellten Pssen und Reisedokumenten (ABl. EU Nr. L 385 S. 1) gespeichert werden. Die technischen Anforderungen und Verfahren fr die Erfassung und Qualittssicherung der Fingerabdrcke sowie fr das Verfahren der bermittlung smtlicher Passantragsdaten von den am Test teilnehmenden Passbehçrden an den Passhersteller werden vom Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einer Technischen Richtlinie festgelegt, die das BSI bis 1. Januar 2007 auf seiner Internetseite verçffentlicht. (3) Die Testmaßnahmen werden unter Beteiligung von hçchstens 50 von den Lndern zu bestimmenden Passbehçrden und des Passwww.WALHALLA.de
§ 24 produzenten durchgefhrt. Die teilnehmenden Passbehçrden sind verpflichtet, bei allen Passbewerbern, die das sechste Lebensjahr vollendet haben und in der Zeit vom 1. Mrz bis 30. Juni 2007 einen Reisepass beantragen, zustzlich zu den Angaben nach § 4 Abs. 1 Satz 2 auch Fingerabdrcke in Form des flachen Abdrucks des linken und rechten Zeigefingers abzunehmen, elektronisch zu erfassen und auf Qualitt zu prfen. Der Passbewerber hat bei der Abnahme der Fingerabdrcke mitzuwirken. Bei ungengender Qualitt oder Verletzungen an einem Zeigefinger werden jeweils ersatzweise flache Abdrcke des Daumens, des Mittelfingers oder des Ringfingers erfasst. Bei Fehlen der genannten Finger entfllt die Erfassung der Fingerabdrcke. Fingerabdrcke sind nicht abzunehmen, wenn die Durchfhrung einer Abnahme aus medizinischen Grnden, die nicht nur vorbergehender Art sind, unmçglich ist. Die von der Passbehçrde erhobenen Fingerabdrcke sind in einer gesonderten Datei zu speichern. (4) Die nach Absatz 3 gewonnenen Fingerabdrcke werden zusammen mit den brigen Passantragsdaten von den Passbehçrden an den Passproduzenten im Wege der Datenbertragung bermittelt. Der Passproduzent hat die Qualitt der bermittelten Fingerabdrcke zu berprfen. Die beteiligten Stellen haben dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit zu treffen, die insbesondere die Vertraulichkeit und Unversehrtheit der Daten sowie die Feststellbarkeit der bermittelnden Stelle gewhrleisten; im Falle der Nutzung allgemein zugnglicher Netze sind dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Verschlsselungsverfahren anzuwenden. (5) Der Passproduzent kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern unter Verwendung der Passantragsdaten einschließlich der Fingerabdrcke zustzlich zu dem nach § 4 auszustellenden Pass einen Testpass mit im Chip gespeicherten Fingerabdrcken, die mit einem geeigneten Verfahren zu sichern sind, herstellen. Smtliche www.WALHALLA.de
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Testpsse verbleiben beim Passproduzenten und sind sptestens am 31. Juli 2007 zu vernichten. Die brigen beim Passproduzenten vorliegenden Fingerabdrcke sind zu lçschen, wenn sie nicht mehr bençtigt werden, sptestens am 31. Juli 2007. Die bei den Passbehçrden gespeicherten Fingerabdrcke sind sptestens nach Aushndigung des Passes an den Passbewerber zu lçschen. (6) Absatz 3 ist nicht anzuwenden, wenn und solange die zur Durchfhrung der Testmaßnahmen eingesetzten technischen Gerte oder die Software ausfallen oder aufgrund von Anpassungen abgeschaltet sind. Die Entscheidung ber die Ab- und Anschaltung der Systeme zur Erfassung und Prfung der Fingerabdrcke trifft das Bundesministerium des Innern. Die betroffene Passbehçrde ist von einer solchen Maßnahme unverzglich zu unterrichten. (7) Fr alle Psse, die an Personen ausgegeben werden, deren Fingerabdrcke im Rahmen der Testmaßnahmen erfasst wurden, wird die gemß Passgebhrenverordnung zu erhebende Passgebhr um 5 Euro ermßigt. Zweiter Abschnitt Straf- und Bußgeldvorschriften § 24 Straftaten (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer als Deutscher im Sinne des Artikels 116 Abs. 1 des Grundgesetzes 1. aus dem Geltungsbereich dieses Gesetzes ber eine Auslandsgrenze ausreist, obwohl ihm ein Paß versagt oder vollziehbar entzogen worden ist oder gegen ihn eine vollziehbare Anordnung nach § 7 Abs. 2 dieses Gesetzes oder nach § 2 Abs. 2 des Gesetzes ber Personalausweise ergangen ist oder 2. aus dem Geltungsbereich dieses Gesetzes ber eine Auslandsgrenze ausreist, obwohl ihm von einer fr die polizeiliche Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs zustndigen Behçrde nach § 10 1005
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Abs. 1 Satz 2 oder 3 die Ausreise untersagt worden ist. (2) Der Versuch ist strafbar. § 25 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer fahrlssig eine der in § 24 Abs. 1 Nr. 1 bezeichneten Handlungen begeht. (2) Ordnungswidrig handelt auch, wer 1. durch unrichtige Angaben die Ausstellung eines weiteren Passes bewirkt, 2. sich der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs ber eine Auslandsgrenze entzieht, 3. entgegen § 15 Nr. 3, 4 oder 5 eine Anzeige nicht oder nicht rechtzeitig erstattet,
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4. gegen ein Verbot der Verwendung a) der Seriennummer gemß § 18 Abs. 2 oder b) des Passes zum automatischen Abruf oder zur automatischen Speicherung personenbezogener Daten gemß § 18 Abs. 3 verstçßt oder 5. entgegen § 18 Abs. 4 personenbezogene Daten ausliest, verarbeitet oder nicht oder nicht rechtzeitig lçscht oder biometrische Daten ausliest. (3) Ordnungswidrig handelt auch, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 1 Abs. 1 Satz 1, auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 2 Abs. 1 Nr. 2, einen Pass oder Passersatz nicht mitfhrt oder sich nicht oder nicht rechtzeitig ausweist oder 2. entgegen § 3 eine Auslandsgrenze außerhalb der zugelassenen Grenzbergangsstellen oder der festgesetzten Verkehrsstunden berschreitet. (4) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1, des Absatzes 2 Nr. 1, 3, 4 und 5 und des Absatzes 3 mit einer Geldbuße bis zu zweitausendfnfhundert Euro, im Fall des Absatzes 2 Nr. 2 mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden. 1006
§§ 25 – 28 (5) In den Fllen der Abstze 2 und 3 kann der Versuch der Ordnungswidrigkeit geahndet werden. (6) In den Fllen des Absatzes 2 Nr. 1 und 3 kann die Tat auch dann geahndet werden, wenn sie im Ausland begangen wird. § 26 Bußgeldbehçrden Verwaltungsbehçrden im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten sind 1. fr die Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland das Auswrtige Amt oder die vom Auswrtigen Amt im Benehmen mit dem Bundesministerium des Innern durch Rechtsverordnung bestimmte Behçrde des Bundes; die Rechtsverordnung bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates; 2. die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 des Bundespolizeigesetzes bestimmten Bundespolizeibehçrden, soweit nicht die Lnder im Einvernehmen mit dem Bund Aufgaben des grenzpolizeilichen Einzeldienstes mit eigenen Krften wahrnehmen. Dritter Abschnitt Schlußvorschriften § 27 Allgemeine Verwaltungsvorschriften Das Auswrtige Amt erlsst im Benehmen mit dem Bundesministerium des Innern allgemeine Verwaltungsvorschriften ber das Ausstellen amtlicher Psse. § 28 bergangsregelungen (1) Als Pass im Sinne dieses Gesetzes gelten auch Kinderreisepsse, die vor dem 1. November 2007 auf Grund einer Rechtsverordnung nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 als Passersatz ausgestellt worden sind, wenn diese maschinenlesbar und mit einem digitalen Lichtbild versehen sind. Abweichend von § 1 Abs. 3 ist der Besitz eines Kinderreisepasses im Sinne des Satzes 1 neben einem Reisepass zulssig, soweit der Reisepass vor Inkrafttreten dieses Gesetzes ausgestellt wurde. www.WALHALLA.de
§ 28 (2) Liegen bei der Passbehçrde die technischen Voraussetzungen fr die Datenbertragung noch nicht vor, ist bis zum 30. Juni 2008 abweichend von § 6a Abs. 1 Satz 1 und 2 die Datenbermittlung zwischen Pass-
PassG: Passgesetz
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behçrden und Vermittlungsstellen statt durch Datenbertragung auch auf automatisiert verarbeitbaren Datentrgern zulssig. § 6a Abs. 1 Satz 3 erster Halbsatz gilt entsprechend.
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MRRG: Melderechtsrahmengesetz
§§ 1– 2
Melderechtsrahmengesetz (MRRG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. April 2002 (BGBl. I S. 1342) Zuletzt gendert durch Jahressteuergesetz 2008 vom 20. Dezember 2007 (BGBl. I S. 3150)
Erster Abschnitt Allgemeine Bestimmungen § 1 Aufgaben und Befugnisse der Meldebehçrden
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(1) Die fr das Meldewesen zustndigen Behçrden der Lnder (Meldebehçrden) haben die in ihrem Zustndigkeitsbereich wohnhaften Personen (Einwohner) zu registrieren, um deren Identitt und Wohnungen feststellen und nachweisen zu kçnnen. Sie erteilen Melderegisterausknfte, wirken bei der Durchfhrung von Aufgaben anderer Behçrden oder sonstiger çffentlicher Stellen mit und bermitteln Daten. Zur Erfllung ihrer Aufgaben fhren die Meldebehçrden Melderegister. Diese enthalten Daten, die bei den Betroffenen erhoben, von Behçrden und sonstigen çffentlichen Stellen bermittelt oder sonst amtlich bekannt werden. (2) Die Meldebehçrden drfen personenbezogene Daten, die im Melderegister gespeichert werden, nur nach Maßgabe dieses Gesetzes oder sonstiger Rechtsvorschriften erheben, verarbeiten oder nutzen. Daten nicht meldepflichtiger Einwohner drfen auf Grund einer den Vorschriften des jeweiligen Landesdatenschutzgesetzes entsprechenden Einwilligung erhoben, verarbeitet und genutzt werden. § 2 Speicherung von Daten (1) Zur Erfllung ihrer Aufgaben nach § 1 Abs. 1 Satz 1 und 2 speichern die Meldebehçrden folgende Daten einschließlich der zum Nachweis ihrer Richtigkeit erforderlichen Hinweise im Melderegister: 1008
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
10. 11. 12.
13. 14.
15.
16. 17.
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Familiennamen, frhere Namen, Vornamen, Doktorgrad, (weggefallen) Tag und Ort der Geburt, Geschlecht, (weggefallen) gesetzlicher Vertreter (Vor- und Familiennamen, Doktorgrad, Anschrift, Tag der Geburt, Sterbetag), Staatsangehçrigkeiten, rechtliche Zugehçrigkeit zu einer Religionsgesellschaft, gegenwrtige und frhere Anschriften, Haupt- und Nebenwohnung, bei Zuzug aus dem Ausland auch die letzte frhere Anschrift im Inland, Tag des Ein- und Auszugs, Familienstand, bei Verheirateten oder Lebenspartnern zustzlich Tag und Ort der Eheschließung oder der Begrndung der Lebenspartnerschaft, Ehegatte oder Lebenspartner (Vor- und Familienname, Doktorgrad, Tag der Geburt, Anschrift, Sterbetag), minderjhrige Kinder (Vor- und Familiennamen, Tag der Geburt, Sterbetag), Ausstellungsbehçrde, -datum, Gltigkeitsdauer und Seriennummer des Personalausweises/Passes, bermittlungssperren, Sterbetag und -ort. www.WALHALLA.de
§3
MRRG: Melderechtsrahmengesetz
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(2) ber die in Absatz 1 genannten Daten hinaus speichern die Meldebehçrden im Melderegister folgende Daten einschließlich der zum Nachweis ihrer Richtigkeit erforderlichen Hinweise:
6. fr waffenrechtliche Verfahren die Tatsache, dass eine waffenrechtliche Erlaubnis erteilt worden ist sowie die diese Tatsache mitteilende Behçrde mit Angabe des Tages der erstmaligen Erteilung,
1. fr die Vorbereitung von Wahlen zum Deutschen Bundestag und zum Europischen Parlament die Tatsache, dass der Betroffene a) von der Wahlberechtigung oder der Whlbarkeit ausgeschlossen ist, b) als Unionsbrger (§ 6 Abs. 3 Satz 1 des Europawahlgesetzes) bei der Wahl des Europischen Parlaments von Amts wegen in ein Whlerverzeichnis im Inland einzutragen ist; ebenfalls zu speichern ist die Gebietskçrperschaft oder der Wahlkreis im Herkunftsmitgliedstaat, wo er zuletzt in ein Whlerverzeichnis eingetragen war,
7. fr Zwecke der eindeutigen Identifizierung des Einwohners in Besteuerungsverfahren das Vorlufige Bearbeitungsmerkmal (§ 139b Abs. 6 Satz 2 der Abgabenordnung) und die Identifikationsnummer nach § 139b der Abgabenordnung, die Identifikationsnummer des Ehegatten sowie die Identifikationsnummern minderjhriger Kinder,
2. fr die Ausstellung von Lohnsteuerkarten steuerrechtliche Daten (Steuerklasse, Freibetrge, rechtliche Zugehçrigkeit des Ehegatten zu einer Religionsgesellschaft, Rechtsstellung und Zuordnung der Kinder, Vor- und Familiennamen sowie Anschrift der Stiefeltern), 3. fr die Ausstellung von Pssen und Personalausweisen die Tatsache, dass Passversagungsgrnde vorliegen, ein Pass versagt oder entzogen oder eine Anordnung nach § 2 Abs. 2 des Gesetzes ber Personalausweise getroffen worden ist, 4. fr staatsangehçrigkeitsrechtliche Verfahren die Tatsache, dass nach § 29 des Staatsangehçrigkeitsgesetzes ein Verlust der deutschen Staatsangehçrigkeit eintreten kann, 5. fr Zwecke der Suchdienste die Anschrift vom 1. September 1939 derjenigen Einwohner, die aus den in § 1 Abs. 2 Nr. 3 des Bundesvertriebenengesetzes bezeichneten Gebieten stammen, www.WALHALLA.de
8. fr sprengstoffrechtliche Verfahren die Tatsache, dass eine sprengstoffrechtliche Erlaubnis oder ein Befhigungsschein nach § 20 des Sprengstoffgesetzes erteilt worden ist sowie die diese Tatsache mitteilende Behçrde mit Angabe des Tages der erstmaligen Erteilung. (3) Durch Landesgesetz kann bestimmt werden, dass fr die Erfllung von Aufgaben der Lnder weitere Daten gespeichert werden. § 3 Zweckbindung der Daten Die Meldebehçrden drfen die in § 2 Abs. 2 bezeichneten oder nach § 2 Abs. 3 gespeicherten zustzlichen Daten nur im Rahmen der dort genannten Zwecke verarbeiten oder nutzen. Sie haben diese Daten nach der jeweiligen Zweckbestimmung gesondert zu speichern oder auf andere Weise sicherzustellen, dass sie nur nach Maßgabe des Satzes 1 verarbeitet oder genutzt werden. Diese Daten drfen nur insoweit zusammen mit den in § 2 Abs. 1 bezeichneten Daten verarbeitet oder genutzt werden, als dies zur Erfllung der jeweiligen Aufgabe erforderlich ist. § 18 Abs. 2 und 3 bleibt unberhrt mit der Maßgabe, dass 1. die in § 2 Abs. 2 Nr. 1 genannten Daten nur an die mit der Vorbereitung und Durchfhrung von Wahlen zustndigen Stellen, 2. die in § 2 Abs. 2 Nr. 7 genannten Angaben nur an das Bundeszentralamt fr Steuern 1009
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§§ 4 – 7
bermittelt werden drfen. Die in Satz 4 Nr. 1 und 2 genannten Daten drfen auch nach § 17 Abs. 1 bermittelt werden.
(4) Absatz 1 Satz 2 sowie Absatz 3 sind bei der Weitergabe von Daten und Hinweisen nach § 18 Abs. 5 entsprechend anzuwenden.
§ 4 Datenerhebung Durch Landesrecht ist zu bestimmen, welche der Daten, die die Meldebehçrden nach § 2 speichern, bei der An- oder Abmeldung oder der nderung des Wohnungsstatus eines Einwohners erhoben werden.
§ 5 Meldegeheimnis (1) Den bei Meldebehçrden oder anderen Stellen, die im Auftrag der Meldebehçrden handeln, beschftigten Personen ist es untersagt, personenbezogene Daten unbefugt zu erheben, zu verarbeiten oder zu nutzen. (2) Bei Personen, die bei Stellen beschftigt sind, die im Auftrag der Meldebehçrden handeln, ist sicherzustellen, dass sie nach Maßgabe des Absatzes 1 verpflichtet werden. Ihre Pflichten bestehen auch nach Beendigung ihrer Ttigkeit fort. (3) Das Nhere ber Zeitpunkt und Form der Verpflichtung ist durch Landesrecht zu regeln.
§ 4a Richtigkeit und Vollstndigkeit des Melderegisters (1) Ist das Melderegister unrichtig oder unvollstndig, hat es die Meldebehçrde von Amts wegen zu berichtigen oder zu ergnzen (Fortschreibung). Von der Fortschreibung sind unverzglich diejenigen Behçrden oder sonstigen çffentlichen Stellen zu unterrichten, denen im Rahmen regelmßiger Datenbermittlungen unrichtige oder unvollstndige Daten bermittelt worden sind. (2) Liegen der Meldebehçrde bezglich einzelner oder einer Vielzahl namentlich bekannter Einwohner konkrete Anhaltspunkte fr die Unrichtigkeit oder Unvollstndigkeit des Melderegisters vor, hat sie den Sachverhalt von Amts wegen zu ermitteln. (3) Die in Absatz 1 Satz 2 genannten Stellen, soweit sie nicht Aufgaben der amtlichen Statistik wahrnehmen oder çffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften sind, haben die Meldebehçrden unverzglich zu unterrichten, wenn ihnen konkrete Anhaltspunkte fr die Unrichtigkeit oder Unvollstndigkeit bermittelter Daten vorliegen. Sonstige çffentliche Stellen, denen auf deren Ersuchen hin Meldedaten bermittelt worden sind, drfen die Meldebehçrden bei Vorliegen solcher Anhaltspunkte unterrichten. Absatz 2 bleibt unberhrt. Gesetzliche Geheimhaltungspflichten, insbesondere das Steuergeheimnis nach § 30 der Abgabenordnung, und Berufsoder besondere Amtsgeheimnisse stehen der Unterrichtung nach den Stzen 1 und 2 nicht entgegen, soweit sie sich auf die Angabe beschrnkt, dass konkrete Anhaltspunkte fr die Unrichtigkeit oder Unvollstndigkeit bermittelter Daten vorliegen. 1010
Zweiter Abschnitt Schutzrechte § 6 Schutzwrdige Interessen der Betroffenen Schutzwrdige Interessen der Betroffenen drfen durch die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten nicht beeintrchtigt werden. Schutzwrdige Interessen werden insbesondere beeintrchtigt, wenn die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung, gemessen an ihrer Eignung und ihrer Erforderlichkeit zu dem vorgesehenen Zweck, den Betroffenen unverhltnismßig belastet. Die Prfung, ob schutzwrdige Interessen der Betroffenen beeintrchtigt werden, entfllt, wenn die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung durch Rechtsvorschrift vorgeschrieben ist. § 7 Rechte des Betroffenen Der Betroffene hat gegenber der Meldebehçrde nach Maßgabe dieses Gesetzes ein Recht auf unentgeltliche 1. Auskunft nach § 8, 2. Berichtigung und Ergnzung nach § 9, 3. Lçschung nach § 10 Abs. 1 und 2, 4. Unterrichtung nach § 21 Abs. 2 Satz 2, www.WALHALLA.de
§§ 8 – 9
MRRG: Melderechtsrahmengesetz
5. Speicherung von bermittlungssperren nach § 19 Abs. 2 Satz 4, § 21 Abs. 1a, 5 und 7 und § 22 Abs. 1. § 8 Auskunft an den Betroffenen (1) Die Meldebehçrde hat dem Betroffenen auf Antrag Auskunft zu erteilen ber 1. die zu seiner Person gespeicherten Daten und Hinweise, auch soweit sie sich auf deren Herkunft beziehen, 2. die Empfnger oder Kategorien von Empfngern von regelmßigen Datenbermittlungen sowie die Arten der zu bermittelnden Daten, 3. die Zwecke und die Rechtsgrundlagen der Speicherung und von regelmßigen Datenbermittlungen. (2) Die Auskunft kann nach nherer Maßgabe des Landesrechts auch im Wege des automatisierten Abrufs ber das Internet erteilt werden. Dabei ist zu gewhrleisten, dass dem jeweiligen Stand der Technik entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit getroffen werden, die insbesondere die Vertraulichkeit und die Unversehrtheit der im Melderegister gespeicherten und an den Betroffenen bermittelten Daten gewhrleisten. Der Nachweis der Urheberschaft des Antrags ist durch eine qualifizierte elektronische Signatur nach dem Signaturgesetz zu fhren. § 21 Abs. 1a Satz 1 gilt entsprechend. (3) Die Auskunft unterbleibt, soweit 1. sie die ordnungsgemße Erfllung der in der Zustndigkeit der Meldebehçrde liegenden Aufgaben gefhrden wrde, 2. sie die çffentliche Sicherheit oder Ordnung gefhrden oder sonst dem Wohle des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten wrde, 3. die Daten oder die Tatsache ihrer Speicherung nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach, insbesondere wegen der berwiegenden berechtigten Interessen eines Dritten, geheim gehalten werden mssen www.WALHALLA.de
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und deswegen das Interesse des Betroffenen an der Auskunftserteilung zurcktreten muss. (4) Die Auskunft unterbleibt ferner, 1. soweit dem Betroffenen die Einsicht in ein Personenstandsregister nach § 63 Abs. 1 und 3 des Personenstandsgesetzes nicht gestattet werden darf, 2. in den Fllen des § 1758 Abs. 2 des Brgerlichen Gesetzbuchs. (5) Bezieht sich die Auskunftserteilung auf Daten, die der Meldebehçrde von Verfassungsschutzbehçrden, dem Bundesnachrichtendienst oder dem Militrischen Abschirmdienst bermittelt worden sind, ist sie nur mit Zustimmung dieser Stellen zulssig. (6) Die Ablehnung der Auskunftserteilung bedarf einer Begrndung nicht, soweit durch die Mitteilung der tatschlichen und rechtlichen Grnde, auf die die Entscheidung gesttzt wird, der mit der Auskunftsverweigerung verfolgte Zweck gefhrdet wrde. In diesem Fall ist der Betroffene darauf hinzuweisen, dass er sich an die fr die Kontrolle der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen bei der Meldebehçrde zustndige Stelle wenden kann. (7) Wird dem Betroffenen keine Auskunft erteilt, so ist sie auf sein Verlangen der in Absatz 6 Satz 2 bezeichneten Stelle zu erteilen, soweit nicht die jeweils zustndige oberste Landesbehçrde im Einzelfall feststellt, dass dadurch die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gefhrdet wrde. Die Mitteilung der fr die Kontrolle der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen bei der Meldebehçrde zustndigen Stelle an den Betroffenen darf keine Rckschlsse auf den Erkenntnisstand der verantwortlichen Stelle zulassen, sofern diese nicht einer weitergehenden Auskunft zustimmt. § 9 Berichtigung und Ergnzung von Daten Sind gespeicherte Daten unrichtig oder unvollstndig, hat die Meldebehçrde die Daten auf Antrag des Betroffenen zu berichtigen oder zu ergnzen. § 4a Abs. 1 Satz 2 gilt entsprechend. 1011
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MRRG: Melderechtsrahmengesetz
§ 10 Lçschung und Aufbewahrung von Daten (1) Die Meldebehçrde hat gespeicherte Daten zu lçschen, wenn sie zur Erfllung der der Meldebehçrde nach diesem Gesetz obliegenden Aufgaben nicht mehr erforderlich sind. Das Gleiche gilt, wenn ihre Speicherung unzulssig war. (2) Nicht mehr zur Aufgabenerfllung erforderlich sind insbesondere die Daten eines weggezogenen oder verstorbenen Einwohners, soweit sie nicht der Feststellung seiner Identitt und dem Nachweis seiner Wohnung dienen, fr Wahlzwecke oder zur Feststellung der Tatsache nach § 2 Abs. 2 Nr. 4 erforderlich sind. Sie sind mit Ausnahme der Daten nach § 2 Abs. 1 Nr. 11 und Abs. 2 Nr. 2, die mit Ablauf des auf den Tod oder den Wegzug folgenden Kalenderjahres zu lçschen sind, unverzglich nach dem Wegzug und der Auswertung der Rckmeldung oder nach dem Tod des Einwohners zu lçschen. Daten nach § 2 Abs. 2 Nr. 5 sind unverzglich nach bermittlung an die Suchdienste zu lçschen. Das Vorlufige Bearbeitungsmerkmal nach § 2 Abs. 2 Nr. 7 ist unverzglich nach Speicherung der Identifikationsnummer im Melderegister zu lçschen. (3) Die fr die Identittsfeststellung und den Wohnungsnachweis, fr Wahlzwecke oder zur Feststellung der Tatsache nach § 2 Abs. 2 Nr. 4 weiterhin erforderlichen Daten sind nach Ablauf einer durch Landesrecht zu bestimmenden Frist gesondert aufzubewahren und durch technische und organisatorische Maßnahmen besonders zu sichern. Danach drfen sie mit Ausnahme der Vor- und Familiennamen sowie etwaiger frherer Namen, des Tages und des Ortes der Geburt, der gegenwrtigen und frheren Anschriften, des Auszugstages und des Sterbetages und -ortes nicht mehr verarbeitet oder genutzt werden, es sei dann, dass dies zu wissenschaftlichen Zwecken, zur Behebung einer bestehenden Beweisnot, zur Aufgabenerfllung der in § 18 Abs. 3 genannten Behçrden, fr Wahlzwecke oder zur Feststellung der Tatsache nach § 2 Abs. 2 Nr. 4 unerlsslich ist oder der Betroffene schriftlich eingewilligt hat. 1012
§§ 10 – 11
(4) Ist eine Lçschung im Falle des Absatzes 1 Satz 1 wegen der besonderen Art der Speicherung im Melderegister nicht oder nur mit unverhltnismßig hohem Aufwand mçglich, so kann durch Landesrecht eine Regelung entsprechend Absatz 3 getroffen werden. (5) Die fr die Identittsfeststellung und den Wohnungsnachweis, fr Wahlzwecke oder zur Feststellung der Tatsache nach § 2 Abs. 2 Nr. 4 weiterhin erforderlichen Daten, die Dauer und Art ihrer gesonderten Aufbewahrung sowie das Nhere ber ihre Sicherung sind durch Landesrecht zu regeln. Durch Landesrecht kann ferner bestimmt werden, dass und unter welchen Voraussetzungen in den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 und des Absatzes 3 die Daten vor ihrer Lçschung oder gesonderten Aufbewahrung dem zustndigen Archiv zur bernahme angeboten werden. Dritter Abschnitt Meldepflichten § 11 Allgemeine Meldepflicht (1) Wer eine Wohnung bezieht, hat sich bei der Meldebehçrde anzumelden. (2) Wer aus einer Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, hat sich bei der Meldebehçrde abzumelden. (3) Die Meldepflichtigen haben der Meldebehçrde auf Verlangen die zur ordnungsgemßen Fhrung des Melderegisters erforderlichen Ausknfte zu geben, die zum Nachweis der Angaben erforderlichen Unterlagen vorzulegen und bei ihr persçnlich zu erscheinen. (4) Die Meldebehçrde hat dem Eigentmer der Wohnung und, wenn dieser nicht Wohnungsgeber ist, auch dem Wohnungsgeber bei Glaubhaftmachung eines rechtlichen Interesses Auskunft ber Vor- und Familiennamen sowie Doktorgrade der in seiner Wohnung gemeldeten Einwohner zu erteilen. Sie kann von ihnen Auskunft darber verlangen, welche Personen bei ihnen wohnen oder gewohnt haben. Bei Binnenschiffern oder Seeleuten (§ 13) trifft diese Pflicht den Schiffseigner oder den Reeder. www.WALHALLA.de
§§ 12 – 14
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(5) Wohnung im Sinne dieses Gesetzes ist jeder umschlossene Raum, der zum Wohnen oder Schlafen benutzt wird. Als Wohnung gilt auch die Unterkunft an Bord eines Schiffes der Bundeswehr. Wohnwagen und Wohnschiffe sind nur dann als Wohnungen anzusehen, wenn sie nicht oder nur gelegentlich fortbewegt werden. (6) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, dass die Anmeldung auch durch Datenbertragung erfolgen kann. § 8 Abs. 2 Satz 2 gilt entsprechend. Der Nachweis der Urheberschaft der Anmeldung ist durch eine qualifizierte elektronische Signatur nach dem Signaturgesetz zu fhren. (7) Durch Landesrecht kann bestimmt werden, dass sich die nach den Abstzen 1 bis 3 melde- und auskunftspflichtige Person durch eine hierzu bevollmchtigte Person vertreten lassen kann; in diesem Fall muss die Vollmacht çffentlich oder nach § 6 Abs. 2 des Betreuungsbehçrdengesetzes durch die Urkundsperson bei der Betreuungsbehçrde beglaubigt sein. § 12 Mehrere Wohnungen (1) Hat ein Einwohner mehrere Wohnungen im Inland, so ist eine dieser Wohnungen seine Hauptwohnung. Der Einwohner hat der Meldebehçrde mitzuteilen, welche Wohnung nach den Abstzen 2 und 3 seine Hauptwohnung ist. (2) Hauptwohnung ist die vorwiegend benutzte Wohnung des Einwohners. Hauptwohnung eines verheirateten oder eine Lebenspartnerschaft fhrenden Einwohners, der nicht dauernd getrennt von seiner Familie oder seinem Lebenspartner lebt, ist die vorwiegend benutzte Wohnung der Familie oder der Lebenspartner. Hauptwohnung eines minderjhrigen Einwohners ist die Wohnung der Personensorgeberechtigten; leben diese getrennt, ist Hauptwohnung die Wohnung des Personensorgeberechtigten, die von dem Minderjhrigen vorwiegend benutzt wird. Auf Antrag eines Einwohners, der in einer Einrichtung fr behinderte Menschen untergebracht ist, bleibt die Wohnung nach Satz 3 bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres seiwww.WALHALLA.de
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ne Hauptwohnung. In Zweifelsfllen ist die vorwiegend benutzte Wohnung dort, wo der Schwerpunkt der Lebensbeziehungen des Einwohners liegt. Kann der Wohnungsstatus eines verheirateten oder eine Lebenspartnerschaft fhrenden Einwohners nach den Stzen 2 und 5 nicht zweifelsfrei bestimmt werden, ist Hauptwohnung die Wohnung nach Satz 1. (3) Nebenwohnung ist jede weitere Wohnung des Einwohners. § 13 Binnenschiffer und Seeleute (1) Wer auf ein Binnenschiff zieht, das in einem Schiffsregister in der Bundesrepublik Deutschland eingetragen ist, hat sich bei der Meldebehçrde des Heimatortes des Schiffes anzumelden. § 11 Abs. 2, 3 und 6 gilt entsprechend. Die Meldepflicht besteht nicht, solange die Person im Inland fr eine Wohnung nach § 11 Abs. 1 gemeldet ist. (2) Der Reeder eines Seeschiffes, das berechtigt ist, die Bundesflagge zu fhren, hat den Kapitn und die Besatzungsmitglieder des Schiffes bei Beginn des Anstellungs-, Heueroder Ausbildungsverhltnisses anzumelden. Er hat diese Personen bei Beendigung des Anstellungs-, Heuer- oder Ausbildungsverhltnisses abzumelden. Zustndig ist die Meldebehçrde am Sitz des Reeders. Die Meldepflicht besteht nicht fr Personen, die im Inland fr eine Wohnung nach § 11 Abs. 1 gemeldet sind. § 14 Befreiung von der Meldepflicht Von der Meldepflicht nach § 11 Abs. 1 und 2 sind befreit 1. Mitglieder einer auslndischen diplomatischen Mission oder einer auslndischen konsularischen Vertretung und die mit ihnen im gemeinsamen Haushalt lebenden Familienmitglieder, falls die genannten Personen weder die deutsche Staatsangehçrigkeit besitzen, noch im Inland stndig ansssig sind, noch dort eine private Erwerbsttigkeit ausben; 2. Personen, fr die diese Befreiung in vçlkerrechtlichen bereinknften festgelegt ist. 1013
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MRRG: Melderechtsrahmengesetz
Die Befreiung von der Meldepflicht nach Satz 1 Nr. 1 tritt nur ein, wenn die Gegenseitigkeit besteht.
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§ 15 Ausnahmen von der Meldepflicht (1) Eine Meldepflicht wird nicht begrndet, wenn 1. ein Einwohner, der fr eine Wohnung im Inland gemeldet ist, eine Gemeinschaftsunterkunft oder eine andere dienstlich bereitgestellte Unterkunft bezieht, um Wehrdienst nach dem Wehrpflichtgesetz, Zivildienst nach dem Zivildienstgesetz zu leisten oder um eine Dienstleistung nach dem Soldatengesetz zu erbringen, 2. Berufssoldaten, Soldaten auf Zeit und Beamte der Bundespolizei aus dienstlichen Grnden fr eine Dauer von bis zu sechs Monaten eine Gemeinschaftsunterkunft oder eine andere dienstlich bereitgestellte Unterkunft beziehen und sie fr eine Wohnung im Inland gemeldet sind. (2) Durch Landesrecht kçnnen fr vorbergehende Aufenthalte weitere Ausnahmen von der Meldepflicht nach § 11 Abs. 1 zugelassen werden, wenn 1. ein Einwohner fr eine Wohnung im Inland gemeldet ist und gewhrleistet ist, dass das Beziehen der vorbergehend benutzten Wohnung auf andere Weise erfasst wird, oder 2. ein Einwohner fr eine Wohnung im Inland gemeldet ist und ein Aufenthalt sechs Monate nicht berschreitet, oder 3. der Aufenthalt eines Einwohners, der sonst im Ausland wohnt und im Inland nicht gemeldet ist, zwei Monate nicht berschreitet. Satz 1 gilt nicht fr Sptaussiedler und ihre Familienangehçrigen, soweit sie nach § 8 des Bundesvertriebenengesetzes mitverteilt werden, und Auslnder, soweit sie in einer Aufnahmeeinrichtung oder einer sonstigen Durchgangsunterkunft wohnen.
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§§ 15 – 16
§ 16 Besondere Meldepflicht in Beherbergungssttten, Krankenhusern, Heimen und hnlichen Einrichtungen (1) Soweit fr die Unterkunft in Beherbergungssttten eine Ausnahme von der Pflicht zur Anmeldung bei der Meldebehçrde zugelassen ist, haben die beherbergten Personen Meldevordrucke handschriftlich auszufllen und zu unterschreiben; beherbergte Auslnder haben sich dabei gegenber dem Leiter der Beherbergungssttte oder seinem Beauftragten durch die Vorlage eines gltigen Identittsdokuments auszuweisen. Mitreisende Ehegatten oder Lebenspartner und minderjhrige Kinder sowie Teilnehmer von Reisegesellschaften kçnnen durch Landesrecht von dieser Verpflichtung ausgenommen werden. Die Leiter der Beherbergungssttten oder ihre Beauftragten haben auf die Erfllung dieser Meldepflicht hinzuwirken und die ausgefllten Meldevordrucke nach Maßgabe des Landesrechts fr die zustndige Behçrde bereitzuhalten oder dieser zu bermitteln. Die Stze 1 bis 3 gelten entsprechend, wenn Personen in Zelten, Wohnwagen oder Wasserfahrzeugen auf Pltzen bernachten, die gewerbs- oder geschftsmßig berlassen werden. Nheres ber die besondere Meldepflicht von Auslndern ist durch Landesrecht zu regeln. (2) Soweit das Landesrecht fr die Unterkunft in Krankenhusern, Pflegeheimen oder hnlichen Einrichtungen Ausnahmen von der Pflicht zur Anmeldung bei der Meldebehçrde zulsst, haben die in einer solchen Einrichtung aufgenommenen Personen dem Leiter der Einrichtung oder seinem Beauftragten die durch das Landesrecht bestimmten Angaben ber ihre Identitt zu machen. Die Leiter der Einrichtungen oder ihre Beauftragten sind verpflichtet, diese Angaben unverzglich in ein Verzeichnis aufzunehmen. Der zustndigen Behçrde ist hieraus Auskunft zu erteilen, wenn dies nach ihrer Feststellung zur Abwehr einer erheblichen und gegenwrtigen Gefahr, zur Verfolgung von Straftaten oder zur Aufklrung des Schicksals von Vermissten und Unfallopfern im Einzelfall erforderlich ist. www.WALHALLA.de
§§ 17 – 18
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(3) Die nach den Abstzen 1 und 2 erhobenen Angaben drfen nur von den dort genannten Behçrden fr Zwecke der Gefahrenabwehr oder der Strafverfolgung sowie zur Aufklrung der Schicksale von Vermissten und Unfallopfern ausgewertet und verarbeitet werden, soweit durch Bundes- oder Landesrecht nichts anderes bestimmt ist. (4) Die Form, der Inhalt und die Dauer der Aufbewahrung der Meldevordrucke nach Absatz 1 oder der Verzeichnisse nach Absatz 2 sowie das Nhere ber ihre Bereithaltung fr die zustndige Behçrde oder die bermittlung an diese sind durch Landesrecht zu regeln.
die fr weitere Wohnungen des Einwohners zustndigen Meldebehçrden zu unterrichten, soweit die Daten zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich sind. (3) In den Fllen des § 21 Abs. 5 und 7 hat die zustndige Meldebehçrde unverzglich die fr die vorherige Wohnung und die fr weitere Wohnungen zustndigen Meldebehçrden zu unterrichten. Dies gilt auch fr die Aufhebung einer Auskunftssperre. (4) Soweit auf Grund von vçlkerrechtlichen bereinknften ein meldebehçrdliches Rckmeldeverfahren mit Stellen des Auslands vorgesehen ist, gehen die darin getroffenen Vereinbarungen den Regelungen nach den Abstzen 1 bis 3 vor.
Vierter Abschnitt Datenbermittlungen
§ 18 Datenbermittlungen an andere Behçrden oder sonstige çffentliche Stellen (1) Die Meldebehçrde darf einer anderen Behçrde oder sonstigen çffentlichen Stelle im Inland aus dem Melderegister folgende Daten von Einwohnern bermitteln, soweit dies zur Erfllung von in ihrer Zustndigkeit oder in der Zustndigkeit des Empfngers liegenden Aufgaben erforderlich ist: 1. Familiennamen, 2. frhere Namen, 3. Vornamen, 4. Doktorgrad, 5. (weggefallen) 6. Tag und Ort der Geburt, 7. Geschlecht, 8. gesetzlicher Vertreter (Vor- und Familiennamen, Doktorgrad, Anschrift, Tag der Geburt, Sterbetag), 9. Staatsangehçrigkeiten einschließlich der nach § 2 Abs. 2 Nr. 4 gespeicherten Daten, 10. gegenwrtige und frhere Anschriften, Haupt- und Nebenwohnung, bei Zuzug aus dem Ausland auch die letzte frhere Anschrift im Inland, 11. Tag des Ein- und Auszugs, 12. Familienstand, bei Verheirateten oder Lebenspartnern zustzlich Tag und Ort
§ 17 Datenbermittlungen zwischen den Meldebehçrden (1) Hat sich ein Einwohner bei einer Meldebehçrde angemeldet, so hat diese die bisher zustndige Meldebehçrde und die fr weitere Wohnungen zustndigen Meldebehçrden davon durch bermittlung der in § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 18 genannten Daten des Betroffenen zu unterrichten (Rckmeldung). Die Daten sind unverzglich, sptestens jedoch drei Werktage nach der Anmeldung durch Datenbertragung zu bermitteln; § 8 Abs. 2 Satz 2 gilt entsprechend. Die bermittelten Daten sind unverzglich von der Meldebehçrde der bisherigen Wohnung zu verarbeiten. Bei einem Zuzug aus dem Ausland ist die fr den letzten Wohnort im Inland zustndige Meldebehçrde zu unterrichten. Die bisher zustndige Meldebehçrde hat die Meldebehçrde der neuen Wohnung ber die in § 2 Abs. 2 Nr. 1, 3, 4, 6, 7 und 8 genannten Tatsachen sowie dann zu unterrichten, wenn die in Satz 1 bezeichneten Daten von den bisherigen Angaben abweichen. Soweit Meldebehçrden desselben Landes beteiligt sind, kçnnen fr die Datenbermittlung weitergehende Regelungen durch Landesrecht getroffen werden. (2) Werden die in § 2 Abs. 1 und 2 Nr. 6 und 8 bezeichneten Daten fortgeschrieben, so sind www.WALHALLA.de
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MRRG: Melderechtsrahmengesetz
der Eheschließung oder der Begrndung der Lebenspartnerschaft, 13. bermittlungssperren, 14. Sterbetag und -ort. Fr bermittlungen an Behçrden und sonstige çffentliche Stellen 1. in anderen Mitgliedstaaten der Europischen Union, 2. in anderen Vertragsstaaten des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum oder 3. der Organe und Einrichtungen der Europischen Gemeinschaften
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im Rahmen von Ttigkeiten, die ganz oder teilweise in den Anwendungsbereich des Rechts der Europischen Gemeinschaften fallen, gilt Satz 1 nach den fr diese bermittlungen geltenden Gesetzen und Vereinbarungen. Den in Absatz 3 bezeichneten Behçrden darf die Meldebehçrde unter den Voraussetzungen des Satzes 1 ber die dort genannten Daten hinaus auch Angaben nach § 2 Abs. 1 Nr. 17 bermitteln. Werden Daten ber eine Vielzahl nicht namentlich bezeichneter Einwohner bermittelt, so drfen fr die Zusammensetzung der Personengruppe nur die in Satz 1 genannten Daten zugrunde gelegt werden. (1a) Die Daten drfen nach Maßgabe des Landesrechts auch auf automatisiert verarbeitbaren Datentrgern oder durch Datenbertragung bermittelt werden, wenn ber die Identitt der anfragenden Stelle kein Zweifel besteht und keine bermittlungssperre nach § 19 Abs. 2 Satz 4 oder § 21 Abs. 5 und 7 vorliegt. § 8 Abs. 2 Satz 2 gilt entsprechend. (2) Die bermittlung weiterer als der in Absatz 1 Satz 1 bezeichneten Daten oder die bermittlung der in § 2 Abs. 1 oder 2 genannten Hinweise im Melderegister an andere Behçrden oder sonstige çffentliche Stellen ist nur dann zulssig, wenn der Empfnger 1. ohne Kenntnis der Daten zur Erfllung einer ihm durch Rechtsvorschrift bertragenen Aufgabe nicht in der Lage wre und 1016
§ 18
2. die Daten beim betroffenen Einwohner nur mit unverhltnismßig hohem Aufwand erheben kçnnte oder von einer Datenerhebung nach der Art der Aufgabe, zu der die Daten erforderlich sind, abgesehen werden muss. (3) Wird die Meldebehçrde von dem Bundesamt fr Verfassungsschutz, dem Bundesnachrichtendienst, dem Militrischen Abschirmdienst, dem Bundeskriminalamt, der Bundespolizei, dem Zollfahndungsdienst oder dem Generalbundesanwalt um bermittlung von Daten oder Hinweisen nach Absatz 2 zur Erfllung der in der Zustndigkeit dieser Behçrden liegenden Aufgaben ersucht, so entfllt die Prfung durch die Meldebehçrde, ob die Voraussetzungen nach Absatz 2 und § 6 vorliegen. Die ersuchende Behçrde hat den Namen und die Anschrift des Betroffenen unter Hinweis auf den Anlass der bermittlung aufzuzeichnen. Diese Aufzeichnungen sind gesondert aufzubewahren, durch technische und organisatorische Maßnahmen zu sichern und am Ende des Kalenderjahres das dem Jahr der Erstellung der Aufzeichnung folgt, zu vernichten. Die Stze 1 bis 3 gelten fr die in den Lndern fr Sicherheitsaufgaben, die Strafverfolgung, die Strafvollstreckung und den Strafvollzug zustndigen Behçrden entsprechend; diese Behçrden sind in den Landesgesetzen ber das Meldewesen zu bezeichnen. (4) Regelmßige Datenbermittlungen an andere Behçrden oder sonstige çffentliche Stellen, insbesondere im Wege automatisierter Abrufverfahren, sind zulssig, soweit dies durch Bundes- oder Landesrecht unter Festlegung des Anlasses und des Zwecks der bermittlungen, der Datenempfnger und der zu bermittelnden Daten bestimmt ist. (5) Innerhalb der Verwaltungseinheit, der die Meldebehçrde angehçrt, drfen unter den in Absatz 1 genannten Voraussetzungen smtliche der in § 2 Abs. 1 aufgefhrten Daten und Hinweise weitergegeben werden. Fr die Weitergabe und Einsichtnahme von Daten und Hinweisen nach § 2 Abs. 2 gilt Absatz 2 entsprechend. www.WALHALLA.de
§§ 19 – 20
MRRG: Melderechtsrahmengesetz
(6) Die Datenempfnger drfen die Daten und Hinweise, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, nur fr die Zwecke verarbeiten oder nutzen, zu deren Erfllung sie ihnen bermittelt oder weitergegeben wurden. In den Fllen des § 21 Abs. 5 und 7 ist eine Verarbeitung oder Nutzung der bermittelten oder weitergegebenen Daten und Hinweise nur zulssig, wenn die Beeintrchtigung schutzwrdiger Interessen des Betroffenen ausgeschlossen werden kann. § 19 Datenbermittlungen an çffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften (1) Die Meldebehçrde darf einer çffentlichrechtlichen Religionsgesellschaft unter den in § 18 Abs. 1 Satz 1 genannten Voraussetzungen zur Erfllung ihrer Aufgaben folgende Daten ihrer Mitglieder bermitteln: 1. Familiennamen, 2. frhere Namen, 3. Vornamen, 4. Doktorgrad, 5. Ordensname, Knstlername, 6. Tag und Ort der Geburt, 7. Geschlecht, 8. Staatsangehçrigkeiten, 9. gegenwrtige und letzte frhere Anschrift, Haupt- und Nebenwohnung, bei Zuzug aus dem Ausland auch die letzte frhere Anschrift im Inland, 10. Tag des Ein- und Auszugs, 11. Familienstand, beschrnkt auf die Angabe, ob verheiratet oder eine Lebenspartnerschaft fhrend oder nicht; zustzlich bei Verheirateten oder Lebenspartnern: Tag der Eheschließung oder der Begrndung der Lebenspartnerschaft, 12. Zahl der minderjhrigen Kinder, 13. bermittlungssperren, 14. Sterbetag und -ort. (2) Von Familienangehçrigen der Mitglieder, die nicht derselben oder keiner çffentlichrechtlichen Religionsgesellschaft angehçren, darf die Meldebehçrde folgende Daten bermitteln: www.WALHALLA.de
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1. 2. 3. 4.
Familiennamen, Vornamen, Tag der Geburt, Zugehçrigkeit zu einer çffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft, 5. bermittlungssperren, 6. Sterbetag. Familienangehçrige im Sinne des Satzes 1 sind der Ehegatte, minderjhrige Kinder und die Eltern minderjhriger Kinder. Durch Landesgesetz kann bestimmt werden, dass weitere der in Absatz 1 bezeichneten Daten bermittelt werden. Der Betroffene kann verlangen, dass seine Daten nicht bermittelt werden; er ist hierauf bei der Anmeldung nach § 11 Abs. 1 hinzuweisen. Satz 3 gilt nicht, soweit durch Landesrecht bestimmt ist, dass fr Zwecke des Steuererhebungsrechts der jeweiligen çffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaft Daten an diese zu bermitteln sind. (3) Eine Datenbermittlung nach den Abstzen 1 und 2 ist nur dann zulssig, wenn sichergestellt ist, dass bei dem Datenempfnger ausreichende Datenschutzmaßnahmen getroffen sind. Das Nhere hierber ist durch Landesrecht zu bestimmen. (4) § 18 Abs. 1a gilt entsprechend. § 20 Rechtsverordnungen zur Datenbermittlung (1) Die Bundesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Durchfhrung von nach Maßgabe des § 18 Abs. 4 bundes- oder landesrechtlich zugelassenen regelmßigen Datenbermittlungen der Meldebehçrden an Behçrden des Bundes, bundesunmittelbare Kçrperschaften und Anstalten des çffentlichen Rechts sowie an Vereinigungen solcher Kçrperschaften und Anstalten das Nhere ber das Verfahren der bermittlung festzulegen. (2) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Durchfhrung von Datenbermittlungen nach § 17 Abs. 1 und 2, die zwischen den Lndern zur Fort1017
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MRRG: Melderechtsrahmengesetz
schreibung oder Berichtigung der Melderegister erforderlich sind, Anlass und Zweck der bermittlungen, die zu bermittelnden Daten, ihre Form sowie das Nhere ber das Verfahren der bermittlung festzulegen. (3) Wegen der nach den Abstzen 1 und 2 festzulegenden Form der Daten und des Verfahrens der bermittlung kann auf jedermann zugngliche Bekanntmachungen sachverstndiger Stellen verwiesen werden; hierbei ist 1. in der Rechtsverordnung das Datum der Bekanntmachung anzugeben und die Bezugsquelle genau zu bezeichnen, 2. die Bekanntmachung beim Bundesarchiv niederzulegen und in der Rechtsverordnung darauf hinzuweisen.
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§ 21 Melderegisterauskunft (1) Personen, die nicht Betroffene sind, und anderen als den in § 18 Abs. 1 bezeichneten Stellen darf die Meldebehçrde nur Auskunft ber Vor- und Familiennamen, Doktorgrad und Anschriften einzelner bestimmter Einwohner bermitteln (einfache Melderegisterauskunft). Dies gilt auch, wenn jemand Auskunft ber Daten einer Vielzahl namentlich bezeichneter Einwohner begehrt. (1a) Melderegisterausknfte nach Absatz 1 kçnnen auf automatisiert verarbeitbaren Datentrgern, durch Datenbertragung oder im Wege des automatisierten Abrufs ber das Internet erteilt werden, wenn 1. der Antrag in der amtlich vorgeschriebenen Form gestellt worden ist, 2. der Antragsteller den Betroffenen mit Vorund Familiennamen sowie mindestens zwei weiteren der auf Grund von § 2 Abs. 1 gespeicherten Daten bezeichnet hat und 3. die Identitt des Betroffenen durch einen automatisierten Abgleich der im Antrag angegebenen mit den im Melderegister gespeicherten Daten des Betroffenen eindeutig festgestellt worden ist. Ein automatisierter Abruf ber das Internet ist nicht zulssig, wenn der Betroffene dieser Form der Auskunftserteilung widersprochen 1018
§ 21
hat. Die der Meldebehçrde berlassenen Datentrger oder bermittelten Daten sind nach Erledigung des Antrags unverzglich zurckzugeben, zu lçschen oder zu vernichten. § 8 Abs. 2 Satz 2 gilt entsprechend. Die Einzelheiten des Verfahrens regeln die Lnder. (2) Soweit jemand ein berechtigtes Interesse glaubhaft macht, darf ihm zustzlich zu den in Absatz 1 genannten Daten eines einzelnen bestimmten Einwohners eine erweiterte Melderegisterauskunft erteilt werden ber 1. frhere Vor- und Familiennamen, 2. Tag und Ort der Geburt, 3. gesetzlichen Vertreter, 4. Staatsangehçrigkeiten, 5. frhere Anschriften, 6. Tag des Ein- und Auszugs, 7. Familienstand, beschrnkt auf die Angabe, ob verheiratet oder eine Lebenspartnerschaft fhrend oder nicht, 8. Vor- und Familiennamen sowie Anschrift des Ehegatten oder Lebenspartners, 9. Sterbetag und -ort. Die Meldebehçrde hat den Betroffenen ber die Erteilung einer erweiterten Melderegisterauskunft unter Angabe des Datenempfngers unverzglich zu unterrichten; dies gilt nicht, wenn der Datenempfnger ein rechtliches Interesse, insbesondere zur Geltendmachung von Rechtsansprchen, glaubhaft gemacht hat. (3) Melderegisterauskunft ber eine Vielzahl nicht namentlich bezeichneter Einwohner (Gruppenauskunft) darf nur erteilt werden, wenn sie im çffentlichen Interesse liegt. Fr die Zusammensetzung der Personengruppe drfen die folgenden Daten herangezogen werden: 1. Tag der Geburt, 2. Geschlecht, 3. Staatsangehçrigkeiten, 4. Anschriften, 5. Tag des Ein- und Auszugs, 6. Familienstand, beschrnkt auf die Angabe, ob verheiratet oder eine Lebenspartnerschaft fhrend oder nicht. www.WALHALLA.de
§§ 22 – 23
MRRG: Melderechtsrahmengesetz
Außer der Tatsache der Zugehçrigkeit zu der Gruppe drfen folgende Daten mitgeteilt werden: 1. Familiennamen, 2. Vornamen, 3. Doktorgrad, 4. Alter, 5. Geschlecht, 6. gesetzlicher Vertreter minderjhriger Kinder (Vor- und Familienname, Anschrift), 7. Staatsangehçrigkeiten, 8. Anschriften. (4) Bei Melderegisterausknften nach den Abstzen 2 und 3 darf der Empfnger die Daten nur fr den Zweck verwenden, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt wurden. (5) Liegen Tatsachen vor, die die Annahme rechtfertigen, dass dem Betroffenen oder einer anderen Person durch eine Melderegisterauskunft eine Gefahr fr Leben, Gesundheit, persçnliche Freiheit oder hnliche schutzwrdige Interessen erwachsen kann, hat die Meldebehçrde auf Antrag oder von Amts wegen eine Auskunftssperre im Melderegister einzutragen. Eine Melderegisterauskunft ist in diesen Fllen unzulssig, es sei denn, dass nach Anhçrung des Betroffenen eine Gefahr im Sinne des Satzes 1 ausgeschlossen werden kann. Die Auskunftssperre endet mit Ablauf des zweiten auf die Antragstellung folgenden Kalenderjahres; sie kann auf Antrag verlngert werden. (6) (weggefallen) (7) Die Melderegisterauskunft ist ferner unzulssig, 1. soweit die Einsicht in ein Personenstandsregister nach den §§ 63 und 64 des Personenstandsgesetzes nicht gestattet werden darf, 2. in den Fllen des § 1758 Abs. 2 des Brgerlichen Gesetzbuchs. (8) Die Abstze 1 bis 7 gelten auch fr çffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, soweit sie publizistische Ttigkeiten ausben. www.WALHALLA.de
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§ 22 Melderegisterausknfte in besonderen Fllen (1) Die Meldebehçrde darf Parteien, Whlergruppen und anderen Trgern von Wahlvorschlgen im Zusammenhang mit Wahlen zum Deutschen Bundestag oder zum Europischen Parlament in den sechs der Wahl vorangehenden Monaten Auskunft aus dem Melderegister ber die in § 21 Abs. 1 Satz 1 bezeichneten Daten von Gruppen von Wahlberechtigten erteilen, soweit fr deren Zusammensetzung das Lebensalter bestimmend ist und die Wahlberechtigten dieser Auskunftserteilung nicht widersprochen haben. Die Geburtstage der Wahlberechtigten drfen dabei nicht mitgeteilt werden. Der Empfnger hat die Daten sptestens einen Monat nach der Wahl zu lçschen. § 21 Abs. 4 gilt entsprechend. Die Wahlberechtigten sind auf ihr Widerspruchsrecht bei der Anmeldung und sptestens acht Monate vor Wahlen durch çffentliche Bekanntmachung hinzuweisen. (2) Begehrt jemand eine Melderegisterauskunft ber Alters- oder Ehejubilen von Einwohnern, so darf die Meldebehçrde die Auskunft nur dann erteilen, wenn der Betroffene nach Maßgabe landesrechtlicher Regelung dieser Auskunft nicht widersprochen hat. Wird die Auskunft erteilt, so darf sie nur die in § 21 Abs. 1 Satz 1 genannten Daten des Betroffenen sowie Tag und Art des Jubilums umfassen. Fnfter Abschnitt Anpassungs- und Schlussvorschriften § 23 Anpassung der Landesgesetzgebung; unmittelbare Geltung (1) Die Lnder haben ihr Melderecht den Vorschriften dieses Gesetzes innerhalb von zwei Jahren nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes anzupassen. (2) § 2 Abs. 2 Nr. 1 Buchstabe b, Nr. 4, 6 bis 8, § 10, soweit er die Speicherung der Daten nach § 2 Abs. 2 Nr. 4 und 7 und die Lçschung des Vorlufigen Bearbeitungsmerkmals nach § 2 Abs. 2 Nr. 7 betrifft, § 17 Abs. 1 Satz 5 und Abs. 2, soweit dort auf die Fortschreibung der 1019
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Tatsache nach § 2 Abs. 2 Nr. 6 bis 8 abgestellt wird, gelten bis zur Anpassung des Melderechts der Lnder unmittelbar. Entsprechendes gilt fr § 2 Abs. 1 Nr. 14 und 15, soweit sie die Speicherung von Daten des Lebenspartners oder einer Lebenspartnerschaft betreffen, und § 12 Abs. 2 Satz 2, § 16 Abs. 1 Satz 2, § 19 Abs. 1 Nr. 11 und § 21 Abs. 2 Nr. 7 und 8 und Abs. 3 Satz 2 Nr. 6, soweit dort auf den Lebenspartner oder eine Lebenspartnerschaft abgestellt wird, sowie fr die durch Artikel 3 Nr. 1 bis 3 des Gesetzes zur nderung des Passgesetzes und weiterer Vorschriften vom 20. Juli 2007 (BGBl. I S. 1566) genderten Vorschriften des § 2 Abs. 1 Nr. 5, § 18 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 und § 19 Abs. 1 Nr. 5. Im brigen haben die Lnder ihr Melderecht den durch das Zweite Gesetz zur
§§ 24 – 28
nderung des Melderechtsrahmengesetzes genderten oder eingefgten Vorschriften dieses Gesetzes bis zum 1. August 2001 anzupassen. § 24 bergangsbestimmung Abweichend von § 17 Abs. 1 Satz 2 ist die Rckmeldung bis zum 31. Dezember 2006 auch in papiergebundener Form oder auf automatisiert verarbeitbaren Datentrgern zulssig, sofern bei der Meldebehçrde die technischen Voraussetzungen fr eine Datenbertragung noch nicht vorliegen. §§ 25 und 26 (nderung anderer Gesetze) § 27 (gegenstandslos) § 28 (Inkrafttreten, Außerkrafttreten)
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Inhaltsbersicht
VII Verkehrsrecht VII.1 Bundesfernstraßengesetz (FStrG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1022 VII.2 Gterkraftverkehrsgesetz (GKG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1044 VII.3 Personenbefçrderungsgesetz (PBefG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1063
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FStrG: Bundesfernstraßengesetz
§§ 1– 2
Bundesfernstraßengesetz (FStrG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. Juni 2007 (BGBl. I S. 1206) 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585)
VII
§ 1 Einteilung der Bundesstraßen des Fernverkehrs (1) Bundesstraßen des Fernverkehrs (Bundesfernstraßen) sind çffentliche Straßen, die ein zusammenhngendes Verkehrsnetz bilden und einem weitrumigen Verkehr dienen oder zu dienen bestimmt sind. In der geschlossenen Ortslage (§ 5 Abs. 4) gehçren zum zusammenhngenden Verkehrsnetz die zur Aufnahme des weitrumigen Verkehrs notwendigen Straßen. (2) Sie gliedern sich in 1. Bundesautobahnen, 2. Bundesstraßen mit den Ortsdurchfahrten (§ 5 Abs. 4). (3) Bundesautobahnen sind Bundesfernstraßen, die nur fr den Schnellverkehr mit Kraftfahrzeugen bestimmt und so angelegt sind, dass sie frei von hçhengleichen Kreuzungen und fr Zu- und Abfahrt mit besonderen Anschlussstellen ausgestattet sind. Sie sollen getrennte Fahrbahnen fr den Richtungsverkehr haben. (4) Zu den Bundesfernstraßen gehçren 1. der Straßenkçrper; das sind besonders der Straßengrund, der Straßenunterbau, die Straßendecke, die Brcken, Tunnel, Durchlsse, Dmme, Grben, Entwsserungsanlagen, Bçschungen, Sttzmauern, Lrmschutzanlagen, Trenn-, Seiten-, Rand- und Sicherheitsstreifen; 2. der Luftraum ber dem Straßenkçrper; 1
3. das Zubehçr; das sind die Verkehrszeichen, die Verkehrseinrichtungen und -anlagen aller Art, die der Sicherheit oder Leichtigkeit des Straßenverkehrs oder dem Schutz der Anlieger dienen, und die Bepflanzung; 3a. Einrichtungen zur Erhebung von Maut und zur Kontrolle der Einhaltung der Mautpflicht; 4. die Nebenanlagen; das sind solche Anlagen, die berwiegend den Aufgaben der Straßenbauverwaltung der Bundesfernstraßen dienen, z. B. Straßenmeistereien, Gertehçfe, Lager, Lagerpltze, Entnahmestellen, Hilfsbetriebe und -einrichtungen; 5. die Nebenbetriebe an den Bundesautobahnen (§ 15 Abs. 1). (5) Fr die Bundesfernstraßen werden Straßenverzeichnisse gefhrt. Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bestimmt die Nummerung und Bezeichnung der Bundesfernstraßen. § 2 Widmung, Umstufung, Einziehung (1) Eine Straße erhlt die Eigenschaft einer Bundesfernstraße durch Widmung. (2) Voraussetzung fr die Widmung ist, dass der Trger der Straßenbaulast Eigentmer des der Straße dienenden Grundstcks ist, oder der Eigentmer und ein sonst zur Nutzung dinglich Berechtigter der Widmung zugestimmt hat, oder der Trger der Straßen-
) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Mrz 2010 durch das Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542) und durch das Gesetz zur Neuregelung des Wasserrechts vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585).
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§3
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
baulast den Besitz durch Vertrag, durch Einweisung nach § 18f Abs. 1 oder in einem sonstigen gesetzlichen Verfahren erlangt hat. (3) Durch privatrechtliche Verfgungen oder durch Verfgungen im Wege der Zwangsvollstreckung ber die der Straße dienenden Grundstcke oder Rechte an ihnen wird die Widmung nicht berhrt. (3a) Eine çffentliche Straße, die die Voraussetzungen des § 1 Abs. 1 oder 3 erfllt, ist zur Bundesautobahn oder Bundesstraße, eine Bundesstraße, die die Voraussetzungen des § 1 Abs. 3 erfllt, zur Bundesautobahn aufzustufen. (4) Eine Bundesfernstraße, bei der sich die Verkehrsbedeutung gendert hat und bei der die Voraussetzungen des § 1 Abs. 1 weggefallen sind, ist entweder unverzglich einzuziehen, wenn sie jede Verkehrsbedeutung verloren hat oder berwiegende Grnde des çffentlichen Wohls vorliegen (Einziehung), oder unverzglich dem Trger der Straßenbaulast zu berlassen, der sich nach Landesrecht bestimmt (Abstufung). (5) Die Absicht der Einziehung ist drei Monate vorher in den Gemeinden, die die Straße berhrt, çffentlich bekannt zu machen, um Gelegenheit zu Einwendungen zu geben. Von der Bekanntmachung kann abgesehen werden, wenn die zur Einziehung vorgesehenen Teilstrecken in den in einem Planfeststellungsverfahren ausgelegten Plnen als solche kenntlich gemacht worden sind oder Teilstrecken im Zusammenhang mit nderungen von unwesentlicher Bedeutung (§ 74 Abs. 7 des Verwaltungsverfahrensgesetzes in Verbindung mit § 17b Abs. 1 Nr. 4) eingezogen werden sollen. Die Abstufung soll nur zum Ende eines Rechnungsjahres ausgesprochen und drei Monate vorher angekndigt werden. (6) ber Widmung, Umstufung und Einziehung entscheidet die oberste Landesstraßenbaubehçrde. Die Entscheidung kann auch in einem Planfeststellungsbeschluss nach § 17 mit der Maßgabe erfolgen, dass die Widmung mit der Verkehrsbergabe, die Umstufung mit der Ingebrauchnahme fr den neuen Verkehrszweck und die Einziehung mit der www.WALHALLA.de
VII.1
Sperrung wirksam wird. Die oberste Landesstraßenbaubehçrde hat vor einer Widmung oder Aufstufung das Einverstndnis des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung einzuholen. Die Entscheidung ist in einem vom Land zu bestimmenden Amtsblatt bekannt zu geben. Die Bekanntmachung nach Satz 4 ist entbehrlich, wenn die zur Widmung, Umstufung oder Einziehung vorgesehenen Straßen bereits in den im Planfeststellungsverfahren ausgelegten Plnen als solche kenntlich und die Entscheidung mit dem Planfeststellungsbeschluss bekannt gemacht worden ist. (6a) Wird eine Bundesfernstraße verbreitert, begradigt, unerheblich verlegt oder ergnzt, so gilt der neue Straßenteil durch die Verkehrsbergabe als gewidmet, sofern die Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen. Wird im Zusammenhang mit einer Maßnahme nach Satz 1 der Teil einer Bundesfernstraße dem Verkehr auf Dauer entzogen, so gilt dieser Straßenteil durch die Sperrung als eingezogen. In diesen Fllen bedarf es keiner Ankndigung (Absatz 5) und keiner çffentlichen Bekanntmachung (Absatz 6). (7) Mit der Einziehung entfallen Gemeingebrauch (§ 7) und widerrufliche Sondernutzungen (§ 8). Bei Umstufung gilt § 6 Abs. 1. § 3 Straßenbaulast (1) Die Straßenbaulast umfasst alle mit dem Bau und der Unterhaltung der Bundesfernstraßen zusammenhngenden Aufgaben. Die Trger der Straßenbaulast haben nach ihrer Leistungsfhigkeit die Bundesfernstraßen in einem dem regelmßigen Verkehrsbedrfnis gengenden Zustand zu bauen, zu unterhalten, zu erweitern oder sonst zu verbessern; dabei sind die sonstigen çffentlichen Belange einschließlich des Umweltschutzes sowie behinderter und anderer Menschen mit Mobilittsbeeintrchtigung mit dem Ziel, mçglichst weitreichende Barrierefreiheit zu erreichen, zu bercksichtigen. (2) Soweit die Trger der Straßenbaulast unter Bercksichtigung ihrer Leistungsfhigkeit zur Durchfhrung von Maßnahmen nach Absatz 1 Satz 2 außerstande sind, haben sie auf 1023
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VII.1
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
einen nicht verkehrssicheren Zustand durch Verkehrszeichen hinzuweisen. Diese hat die Straßenbaubehçrde vorbehaltlich anderweitiger Maßnahmen der Straßenverkehrsbehçrde aufzustellen. (3) Die Trger der Straßenbaulast sollen nach besten Krften ber die ihnen nach Absatz 1 obliegenden Aufgaben hinaus die Bundesfernstraßen bei Schnee- und Eisgltte rumen und streuen. Landesrechtliche Vorschriften ber die Pflichten Dritter zum Schneerumen und Streuen sowie zur polizeimßigen Reinigung bleiben unberhrt. § 4 Sicherheitsvorschriften Die Trger der Straßenbaulast haben dafr einzustehen, dass ihre Bauten allen Anforderungen der Sicherheit und Ordnung gengen. Behçrdlicher Genehmigungen, Erlaubnisse und Abnahmen durch andere als die Straßenbaubehçrden bedarf es nicht. Fr Baudenkmler gilt Satz 2 nur, soweit ein Planfeststellungsverfahren durchgefhrt worden ist.
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§ 5 Trger der Straßenbaulast (1) Der Bund ist Trger der Straßenbaulast fr die Bundesfernstraßen, soweit nicht die Baulast anderen nach gesetzlichen Vorschriften oder çffentlich-rechtlichen Verpflichtungen obliegt. Brgerlich-rechtliche Verpflichtungen Dritter bleiben unberhrt. (2) Die Gemeinden mit mehr als 80 000 Einwohnern sind Trger der Straßenbaulast fr die Ortsdurchfahrten im Zuge von Bundesstraßen. Maßgebend ist die bei der Volkszhlung festgestellte Einwohnerzahl. Das Ergebnis einer Volkszhlung wird mit Beginn des dritten Haushaltsjahres nach dem Jahr verbindlich, in dem die Volkszhlung stattgefunden hat. Werden Gemeindegrenzen gendert oder neue Gemeinden gebildet, so ist die bei der Volkszhlung festgestellte Einwohnerzahl des neuen Gemeindegebietes maßgebend. In diesen Fllen wechselt die Straßenbaulast fr die Ortsdurchfahrten, wenn sie bisher dem Bund oblag, mit Beginn des dritten Haushaltsjahres nach dem Jahr 1024
§§ 4 – 5
der Gebietsnderung, sonst mit der Gebietsnderung. (2a) Die Gemeinde bleibt abweichend von Absatz 2 Trger der Straßenbaulast fr die Ortsdurchfahrten im Zuge der Bundesstraßen, wenn sie es mit Zustimmung der obersten Kommunalaufsichtsbehçrde gegenber der obersten Landesstraßenbaubehçrde erklrt. Eine Gemeinde mit mehr als 50 000, aber weniger als 80 000 Einwohnern wird Trger der Straßenbaulast fr die Ortsdurchfahrten im Zuge der Bundesstraßen, wenn sie es mit Zustimmung der obersten Kommunalaufsichtsbehçrde gegenber der obersten Landesstraßenbaubehçrde verlangt. Absatz 2 Satz 2 und 4 gilt entsprechend. (3) In den Ortsdurchfahrten der brigen Gemeinden ist die Gemeinde Trger der Straßenbaulast fr Gehwege und Parkpltze. (3a) Fhrt die Ortsdurchfahrt ber Straßen und Pltze, die erheblich breiter angelegt sind als die Bundesstraße, so ist von der Straßenbaubehçrde im Einvernehmen mit der Gemeinde die seitliche Begrenzung der Ortsdurchfahrten besonders festzulegen. Kommt ein Einvernehmen nicht zustande, so entscheidet die oberste Landesstraßenbaubehçrde. (4) Eine Ortsdurchfahrt ist der Teil einer Bundesstraße, der innerhalb der geschlossenen Ortslage liegt und auch der Erschließung der anliegenden Grundstcke oder der mehrfachen Verknpfung des Ortsstraßennetzes dient. Geschlossene Ortslage ist der Teil des Gemeindebezirkes, der in geschlossener oder offener Bauweise zusammenhngend bebaut ist. Einzelne unbebaute Grundstcke, zur Bebauung ungeeignetes oder ihr entzogenes Gelnde oder einseitige Bebauung unterbrechen den Zusammenhang nicht. Die oberste Landesstraßenbaubehçrde setzt im Benehmen mit der hçheren Verwaltungsbehçrde nach Anhçrung der Gemeinde die Ortsdurchfahrt fest und kann dabei mit Zustimmung des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der Kommunalaufsichtsbehçrde von der Regel der Stze 1 und 2 abweichen. Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung www.WALHALLA.de
§§ 5a – 7
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
zu bestimmen, dass abweichend von Satz 4 an Stelle der hçheren Verwaltungsbehçrde eine andere Behçrde zustndig ist. Sie kçnnen diese Ermchtigung auf oberste Landesbehçrden bertragen. § 5a Zuwendungen fr fremde Trger der Straßenbaulast Zum Bau oder Ausbau von Ortsdurchfahrten im Zuge von Bundesstraßen und zum Bau oder Ausbau von Gemeinde- und Kreisstraßen, die Zubringer zu Bundesfernstraßen in der Baulast des Bundes sind, kann der Bund Zuwendungen gewhren. Im Saarland werden die Straßen, fr die das Land auf Grund des § 46 des Saarlndischen Straßengesetzes an Stelle von Landkreisen Trger der Baulast ist, den Kreisstraßen gleichgestellt. § 6 Eigentum und andere Rechte (1) Wechselt der Trger der Straßenbaulast, so gehen mit der Straßenbaulast das Eigentum des bisherigen Trgers der Straßenbaulast an der Straße und an den zu ihr gehçrigen Anlagen (§ 1 Abs. 4) und alle Rechte und Pflichten, die mit der Straße in Zusammenhang stehen, ohne Entschdigung auf den neuen Trger der Straßenbaulast ber. Verbindlichkeiten, die zur Durchfhrung frherer Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen eingegangen sind, sind vom bergang ausgeschlossen. (1a) Der bisherige Trger der Straßenbaulast hat dem neuen Trger der Straßenbaulast dafr einzustehen, dass er die Straße in dem durch die Verkehrsbedeutung gebotenen Umfang ordnungsgemß unterhalten und den notwendigen Grunderwerb durchgefhrt hat. (1b) Hat der bisherige Trger der Straßenbaulast fr den Bau oder die nderung der Straße das Eigentum an einem Grundstck erworben, so hat der neue Trger der Straßenbaulast einen Anspruch auf bertragung des Eigentums. Steht dem bisherigen Trger der Straßenbaulast ein fr Zwecke des Satzes 1 erworbener Anspruch auf bertragung des Eigentums an einem Grundstck zu, so ist er verpflichtet, das Eigentum an dem Grundwww.WALHALLA.de
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stck zu erwerben und nach Erwerb auf den neuen Trger der Straßenbaulast zu bertragen. Die Verpflichtungen nach den Stzen 1 und 2 bestehen nur insoweit, als das Grundstck dauernd fr die Straße bençtigt wird. Dem bisherigen Trger der Straßenbaulast steht fr Verbindlichkeiten, die nach dem Wechsel der Straßenbaulast fllig werden, gegen den neuen Trger der Straßenbaulast ein Anspruch auf Erstattung der Aufwendungen zu. Im brigen wird das Eigentum ohne Entschdigung bertragen. (2) Bei der Einziehung einer Straße kann der frhere Trger der Straßenbaulast innerhalb eines Jahres verlangen, dass ihm das Eigentum an Grundstcken mit den in Absatz 1 genannten Rechten und Pflichten ohne Entschdigung bertragen wird, wenn es vorher nach Absatz 1 bergegangen war. (3) Beim bergang des Eigentums an çffentlichen Straßen nach Absatz 1 ist der Antrag auf Berichtigung des Grundbuches von der vom Land bestimmten Behçrde zu stellen, in deren Bezirk das Grundstck liegt. Der Antrag muss vom Leiter der Behçrde oder seinem Vertreter unterschrieben und mit dem Amtssiegel oder Amtsstempel versehen sein. Zum Nachweis des Eigentums gegenber dem Grundbuchamt gengt die in den Antrag aufzunehmende Erklrung, dass das Grundstck dem neuen Trger der Straßenbaulast zusteht. (4) Das Eigentum des Bundes ist einzutragen fr die „Bundesrepublik Deutschland (Bundesstraßenverwaltung)“. § 7 Gemeingebrauch (1) Der Gebrauch der Bundesfernstraßen ist jedermann im Rahmen der Widmung und der verkehrsbehçrdlichen Vorschriften zum Verkehr gestattet (Gemeingebrauch). Hierbei hat der fließende Verkehr den Vorrang vor dem ruhenden Verkehr. Kein Gemeingebrauch liegt vor, wenn jemand die Straße nicht vorwiegend zum Verkehr, sondern zu anderen Zwecken benutzt. Die Erhebung von Gebhren fr den Gemeingebrauch bedarf einer besonderen gesetzlichen Regelung. 1025
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VII.1
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
(2) Der Gemeingebrauch kann beschrnkt werden, wenn dies wegen des baulichen Zustandes zur Vermeidung außerordentlicher Schden an der Straße oder fr die Sicherheit oder Leichtigkeit des Verkehrs notwendig ist. Die Beschrnkungen sind durch Verkehrszeichen kenntlich zu machen. (2a) Macht die dauernde Beschrnkung des Gemeingebrauchs durch die Straßenbaubehçrde die Herstellung von Ersatzstraßen oder -wegen notwendig, so ist der Trger der Straßenbaulast der Bundesfernstraße zur Erstattung der Herstellungskosten verpflichtet, es sei denn, dass er die Herstellung auf Antrag des zustndigen Trgers der Straßenbaulast selbst bernimmt. (3) Wer eine Bundesfernstraße aus Anlass des Gemeingebrauchs ber das bliche Maß hinaus verunreinigt, hat die Verunreinigung ohne Aufforderung unverzglich zu beseitigen; andernfalls kann die Straßenbaubehçrde die Verunreinigung auf seine Kosten beseitigen.
VII
§ 7a Vergtung von Mehrkosten Wenn eine Bundesfernstraße wegen der Art des Gebrauchs durch einen anderen aufwendiger hergestellt oder ausgebaut werden muss, als es dem regelmßigen Verkehrsbedrfnis entspricht, hat der andere dem Trger der Straßenbaulast die Mehrkosten fr den Bau und die Unterhaltung zu vergten. Das gilt nicht fr Haltestellenbuchten fr den Linienverkehr. Der Trger der Straßenbaulast kann angemessene Vorschsse oder Sicherheiten verlangen. § 8 Sondernutzungen (1) Die Benutzung der Bundesfernstraßen ber den Gemeingebrauch hinaus ist Sondernutzung. Sie bedarf der Erlaubnis der Straßenbaubehçrde, in Ortsdurchfahrten der Erlaubnis der Gemeinde. Soweit die Gemeinde nicht Trger der Straßenbaulast ist, darf sie die Erlaubnis nur mit Zustimmung der Straßenbaubehçrde erteilen. Die Gemeinde kann durch Satzung bestimmte Sondernutzungen in den Ortsdurchfahrten von der Erlaubnis befreien und die Ausbung regeln. 1026
§§ 7a – 8
Soweit die Gemeinde nicht Trger der Straßenbaulast ist, bedarf die Satzung der Zustimmung der obersten Landesstraßenbaubehçrde. Eine Erlaubnis soll nicht erteilt werden, wenn behinderte Menschen durch die Sondernutzung in der Ausbung des Gemeingebrauchs erheblich beeintrchtigt wrden. (2) Die Erlaubnis darf nur auf Zeit oder Widerruf erteilt werden. Sie kann mit Bedingungen und Auflagen verbunden werden. Soweit die Gemeinde nicht Trger der Straßenbaulast ist, hat sie eine widerruflich erteilte Erlaubnis zu widerrufen, wenn die Straßenbaubehçrde dies aus Grnden des Straßenbaus oder der Sicherheit oder Leichtigkeit des Verkehrs verlangt. (2a) Der Erlaubnisnehmer hat Anlagen so zu errichten und zu unterhalten, dass sie den Anforderungen der Sicherheit und Ordnung sowie den anerkannten Regeln der Technik gengen. Arbeiten an der Straße bedrfen der Zustimmung der Straßenbaubehçrde. Der Erlaubnisnehmer hat auf Verlangen der fr die Erlaubnis zustndigen Behçrde die Anlagen auf seine Kosten zu ndern und alle Kosten zu ersetzen, die dem Trger der Straßenbaulast durch die Sondernutzung entstehen. Hierfr kann der Trger der Straßenbaulast angemessene Vorschsse und Sicherheiten verlangen. (3) Fr Sondernutzungen kçnnen Sondernutzungsgebhren erhoben werden. Sie stehen in Ortsdurchfahrten den Gemeinden, im brigen dem Trger der Straßenbaulast zu. Die Landesregierungen werden ermchtigt, Gebhrenordnungen zu erlassen. Die Ermchtigung kann durch Rechtsverordnung weiter bertragen werden. Die Gemeinden kçnnen die Gebhren durch Satzung regeln, soweit ihnen die Sondernutzungsgebhren zustehen. Bei Bemessung der Gebhren sind Art und Ausmaß der Einwirkung auf die Straße und den Gemeingebrauch sowie das wirtschaftliche Interesse des Gebhrenschuldners zu bercksichtigen. (4) (weggefallen) (5) (weggefallen) www.WALHALLA.de
§ 8a
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
(6) Ist nach den Vorschriften des Straßenverkehrsrechts eine Erlaubnis fr eine bermßige Straßenbenutzung oder eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, so bedarf es keiner Erlaubnis nach Absatz 1. Vor ihrer Entscheidung hat die hierfr zustndige Behçrde die sonst fr die Sondernutzungserlaubnis zustndige Behçrde zu hçren. Die von dieser geforderten Bedingungen, Auflagen und Sondernutzungsgebhren sind dem Antragsteller in der Erlaubnis oder Ausnahmegenehmigung aufzuerlegen. (7) (weggefallen) (7a) Wird eine Bundesfernstraße ohne die erforderliche Erlaubnis benutzt oder kommt der Erlaubnisnehmer seinen Verpflichtungen nicht nach, so kann die fr die Erteilung der Erlaubnis zustndige Behçrde die erforderlichen Maßnahmen zur Beendigung der Benutzung oder zur Erfllung der Auflagen anordnen. Sind solche Anordnungen nicht oder nur unter unverhltnismßigem Aufwand mçglich oder nicht erfolgversprechend, so kann sie den rechtswidrigen Zustand auf Kosten des Pflichtigen beseitigen oder beseitigen lassen. (8) Der Erlaubnisnehmer hat gegen den Trger der Straßenbaulast keinen Ersatzanspruch bei Widerruf oder bei Sperrung, nderung oder Einziehung der Straße. (9) Unwiderrufliche Nutzungsrechte, die von frher her bestehen, kçnnen zur Sicherheit oder Leichtigkeit des Verkehrs durch Enteignung aufgehoben werden. § 19 gilt entsprechend. (10) Die Einrumung von Rechten zur Benutzung des Eigentums der Bundesfernstraßen richtet sich nach brgerlichem Recht, wenn sie den Gemeingebrauch nicht beeintrchtigt, wobei eine Beeintrchtigung von nur kurzer Dauer fr Zwecke der çffentlichen Versorgung außer Betracht bleibt. § 8a Straßenanlieger (1) Zufahrten und Zugnge zu Bundesstraßen außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten gelten als Sondernutzung im Sinne des § 8, wenn sie neu angelegt oder www.WALHALLA.de
VII.1
gendert werden. Eine nderung liegt auch vor, wenn eine Zufahrt oder ein Zugang gegenber dem bisherigen Zustand einem erheblich grçßeren oder einem andersartigen Verkehr als bisher dienen soll. Den Zufahrten oder Zugngen stehen die Anschlsse nicht çffentlicher Wege gleich. (2) Einer Erlaubnis nach § 8 Abs. 1 Satz 2 bedarf es nicht fr die Anlage neuer oder die nderung bestehender Zufahrten oder Zugnge 1. im Zusammenhang mit der Errichtung oder erheblichen nderung baulicher Anlagen, wenn die oberste Landesstraßenbaubehçrde nach § 9 Abs. 2 zugestimmt oder nach § 9 Abs. 8 eine Ausnahme zugelassen hat, 2. in einem Flurbereinigungsverfahren auf Grund des Wege- und Gewsserplans. (3) Fr die Unterhaltung der Zufahrten und Zugnge, die nicht auf einer Erlaubnis nach § 8 Abs. 1 beruhen, gilt § 8 Abs. 2a Satz 1 und 2 und Abs. 7a entsprechend. (4) Werden auf Dauer Zufahrten oder Zugnge durch die nderung oder die Einziehung von Bundesstraßen unterbrochen oder wird ihre Benutzung erheblich erschwert, so hat der Trger der Straßenbaulast einen angemessenen Ersatz zu schaffen oder, soweit dies nicht zumutbar ist, eine angemessene Entschdigung in Geld zu leisten. Mehrere Anliegergrundstcke kçnnen durch eine gemeinsame Zufahrt angeschlossen werden, deren Unterhaltung nach Absatz 3 den Anliegern gemeinsam obliegt. Die Verpflichtung nach Satz 1 entsteht nicht, wenn die Grundstcke eine anderweitige ausreichende Verbindung zu dem çffentlichen Wegenetz besitzen oder wenn die Zufahrten oder Zugnge auf einer widerruflichen Erlaubnis beruhen. (5) Werden fr lngere Zeit Zufahrten oder Zugnge durch Straßenarbeiten unterbrochen oder wird ihre Benutzung erheblich erschwert, ohne dass von Behelfsmaßnahmen eine wesentliche Entlastung ausgeht, und wird dadurch die wirtschaftliche Existenz eines anliegenden Betriebs gefhrdet, so kann dessen Inhaber eine Entschdigung in der 1027
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VII.1
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
Hçhe des Betrages beanspruchen, der erforderlich ist, um das Fortbestehen des Betriebs bei Anspannung der eigenen Krfte und unter Bercksichtigung der gegebenen Anpassungsmçglichkeiten zu sichern. Der Anspruch richtet sich gegen den, zu dessen Gunsten die Arbeiten im Straßenbereich erfolgen. Absatz 4 Satz 3 gilt entsprechend.
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§9
Satz 1 Nr. 1 gilt entsprechend fr Aufschttungen oder Abgrabungen grçßeren Umfangs. Weitergehende bundes- oder landesrechtliche Vorschriften bleiben unberhrt. (2) Im brigen bedrfen Baugenehmigungen oder nach anderen Vorschriften notwendige Genehmigungen der Zustimmung der obersten Landesstraßenbaubehçrde, wenn
(6) Soweit es die Sicherheit oder Leichtigkeit des Verkehrs erfordert, kann die Straßenbaubehçrde nach Anhçrung der Betroffenen anordnen, dass Zufahrten oder Zugnge gendert oder verlegt oder, wenn das Grundstck eine anderweitige ausreichende Verbindung zu dem çffentlichen Wegenetz besitzt, geschlossen werden. Absatz 4 gilt entsprechend. Die Befugnis zum Widerruf einer Erlaubnis nach § 8 Abs. 2 bleibt unberhrt.
1. bauliche Anlagen lngs der Bundesautobahnen in einer Entfernung bis zu 100 Meter und lngs der Bundesstraßen außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten bis zu 40 Meter, gemessen vom ußeren Rand der befestigten Fahrbahn, errichtet, erheblich gendert oder anders genutzt werden sollen,
(7) Wird durch den Bau oder die nderung einer Bundesfernstraße der Zutritt von Licht oder Luft zu einem Grundstck auf Dauer entzogen oder erheblich beeintrchtigt, so hat der Trger der Straßenbaulast fr dadurch entstehende Vermçgensnachteile eine angemessene Entschdigung in Geld zu gewhren.
2. bauliche Anlagen auf Grundstcken, die außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten ber Zufahrten oder Zugnge an Bundesstraßen unmittelbar oder mittelbar angeschlossen sind, erheblich gendert oder anders genutzt werden sollen.
(8) Hat der Entschdigungsberechtigte die Entstehung eines Vermçgensnachteiles mitverursacht, so gilt § 254 des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechend.
Die Zustimmungsbedrftigkeit nach Satz 1 gilt entsprechend fr bauliche Anlagen, die nach Landesrecht anzeigepflichtig sind. Weitergehende bundes- oder landesrechtliche Vorschriften bleiben unberhrt.
§ 9 Bauliche Anlagen an Bundesfernstraßen
(3) Die Zustimmung nach Absatz 2 darf nur versagt oder mit Bedingungen und Auflagen erteilt werden, soweit dies wegen der Sicherheit oder Leichtigkeit des Verkehrs, der Ausbauabsichten oder der Straßenbaugestaltung nçtig ist.
(1) Lngs der Bundesfernstraßen drfen nicht errichtet werden 1. Hochbauten jeder Art in einer Entfernung bis zu 40 Meter bei Bundesautobahnen und bis zu 20 Meter bei Bundesstraßen außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten, jeweils gemessen vom ußeren Rand der befestigten Fahrbahn, 2. bauliche Anlagen, die außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten ber Zufahrten oder Zugnge an Bundesstraßen unmittelbar oder mittelbar angeschlossen werden sollen. 1028
(3a) Die Belange nach Absatz 3 sind auch bei Erteilung von Baugenehmigungen innerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten von Bundesstraßen zu beachten. (4) Bei geplanten Bundesfernstraßen gelten die Beschrnkungen der Abstze 1 und 2 vom Beginn der Auslegung der Plne im Planfeststellungsverfahren oder von dem Zeitpunkt an, zu dem den Betroffenen Gelegenheit gegeben wird, den Plan einzusehen. www.WALHALLA.de
§ 9a
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
(5) Bedrfen die baulichen Anlagen im Sinne des Absatzes 2 außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten keiner Baugenehmigung oder keiner Genehmigung nach anderen Vorschriften, so tritt an die Stelle der Zustimmung die Genehmigung der obersten Landesstraßenbaubehçrde. (5a) Als bauliche Anlagen im Sinne dieses Gesetzes gelten auch die im Landesbaurecht den baulichen Anlagen gleichgestellten Anlagen. (6) Anlagen der Außenwerbung stehen außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstcke bestimmten Teile der Ortsdurchfahrten den Hochbauten des Absatzes 1 und den baulichen Anlagen des Absatzes 2 gleich. An Brcken ber Bundesfernstraßen außerhalb dieser Teile der Ortsdurchfahrten drfen Anlagen der Außenwerbung nicht angebracht werden. Weitergehende bundesoder landesrechtliche Vorschriften bleiben unberhrt. (7) Die Abstze 1 bis 5 gelten nicht, soweit das Bauvorhaben den Festsetzungen eines Bebauungsplans entspricht (§ 9 des Baugesetzbuchs), der mindestens die Begrenzung der Verkehrsflchen sowie an diesen gelegene berbaubare Grundstcksflchen enthlt und unter Mitwirkung des Trgers der Straßenbaulast zustande gekommen ist. (8) Die oberste Landesstraßenbaubehçrde kann im Einzelfall Ausnahmen von den Verboten der Abstze 1, 4 und 6 zulassen, wenn die Durchfhrung der Vorschriften im Einzelfall zu einer offenbar nicht beabsichtigten Hrte fhren wrde und die Abweichung mit den çffentlichen Belangen vereinbar ist oder wenn Grnde des Wohls der Allgemeinheit die Abweichungen erfordern. Ausnahmen kçnnen mit Bedingungen und Auflagen versehen werden. (9) Wird infolge der Anwendung der Abstze 1, 2, 4 und 5 die bauliche Nutzung eines Grundstcks, auf deren Zulassung bisher ein Rechtsanspruch bestand, ganz oder teilweise aufgehoben, so kann der Eigentmer insoweit eine angemessene Entschdigung in Geld verlangen, als seine Vorbereitungen zur www.WALHALLA.de
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baulichen Nutzung des Grundstcks in dem bisher zulssigen Umfang fr ihn an Wert verlieren oder eine wesentliche Wertminderung des Grundstcks eintritt. Zur Entschdigung ist der Trger der Straßenbaulast verpflichtet. (10) Im Fall des Absatzes 4 entsteht der Anspruch nach Absatz 9 erst, wenn der Plan rechtskrftig festgestellt oder genehmigt oder mit der Ausfhrung begonnen worden ist, sptestens jedoch nach Ablauf von vier Jahren, nachdem die Beschrnkungen der Abstze 1 und 2 in Kraft getreten sind. § 9a Vernderungssperre, Vorkaufsrecht (1) Vom Beginn der Auslegung der Plne im Planfeststellungsverfahren oder von dem Zeitpunkt an, zu dem den Betroffenen Gelegenheit gegeben wird, den Plan einzusehen, drfen auf den vom Plan betroffenen Flchen bis zu ihrer bernahme durch den Trger der Straßenbaulast wesentlich wertsteigernde oder den geplanten Straßenbau erheblich erschwerende Vernderungen nicht vorgenommen werden. Vernderungen, die in rechtlich zulssiger Weise vorher begonnen worden sind, Unterhaltungsarbeiten und die Fortfhrung einer bisher ausgebten Nutzung werden hiervon nicht berhrt. (2) Dauert die Vernderungssperre lnger als vier Jahre, so kçnnen die Eigentmer fr die dadurch entstandenen Vermçgensnachteile vom Trger der Straßenbaulast eine angemessene Entschdigung in Geld verlangen. Sie kçnnen ferner die bernahme der vom Plan betroffenen Flchen verlangen, wenn es ihnen mit Rcksicht auf die Vernderungssperre wirtschaftlich nicht zuzumuten ist, die Grundstcke in der bisherigen oder einer anderen zulssigen Art zu benutzen. Kommt keine Einigung ber die bernahme zustande, so kçnnen die Eigentmer die Entziehung des Eigentums an den Flchen verlangen. Im brigen gilt § 19 (Enteignung). (3) Um die Planung der Bundesfernstraßen zu sichern, kçnnen die Landesregierungen durch Rechtsverordnung fr die Dauer von hçchstens zwei Jahren Planungsgebiete festlegen. 1029
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FStrG: Bundesfernstraßengesetz
Die Gemeinden und Kreise, deren Bereich durch die festzulegenden Planungsgebiete betroffen wird, sind vorher zu hçren. Die Ermchtigung kann durch Rechtsverordnung weiter bertragen werden. Auf die Planungsgebiete ist Absatz 1 sinngemß anzuwenden. Die Frist kann, wenn besondere Umstnde es erfordern, durch Rechtsverordnung auf hçchstens vier Jahre verlngert werden. Die Festlegung tritt mit Beginn der Auslegung der Plne im Planfeststellungsverfahren außer Kraft. Ihre Dauer ist auf die Vierjahresfrist nach Absatz 2 anzurechnen. (4) Auf die Festlegung eines Planungsgebietes ist in Gemeinden, deren Bereich betroffen wird, hinzuweisen. Planungsgebiete sind außerdem in Karten kenntlich zu machen, die in den Gemeinden whrend der Geltungsdauer der Festlegung zur Einsicht auszulegen sind. (5) Die oberste Landesstraßenbaubehçrde kann Ausnahmen von der Vernderungssperre zulassen, wenn berwiegende çffentliche Belange nicht entgegenstehen.
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(6) In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 steht dem Trger der Straßenbaulast an den betroffenen Flchen ein Vorkaufsrecht zu. § 10 Schutzwaldungen (1) Waldungen und Gehçlze lngs der Bundesfernstraßen kçnnen von der Straßenbaubehçrde im Einvernehmen mit der nach Landesrecht fr Schutzwaldungen zustndigen Behçrde in einer Breite von 40 Meter, gemessen vom ußeren Rand der befestigten Fahrbahn, zu Schutzwaldungen erklrt werden. (2) Die Schutzwaldungen sind vom Eigentmer oder Nutznießer zu erhalten und ordnungsgemß zu unterhalten. Die Aufsicht hierber liegt der nach Landesrecht fr Schutzwaldungen zustndigen Behçrde ob. § 11 Schutzmaßnahmen (1) Zum Schutze der Bundesfernstraßen vor nachteiligen Einwirkungen der Natur (z. B. Schneeverwehungen, Steinschlag, Vermurungen) haben die Eigentmer von Grundstcken an den Bundesfernstraßen die Anla1030
§§ 10 – 12
ge vorbergehender Einrichtungen zu dulden. (2) Anpflanzungen, Zune, Stapel, Haufen und andere mit dem Grundstck nicht fest verbundene Einrichtungen drfen nicht angelegt werden, wenn sie die Verkehrssicherheit beeintrchtigen. Soweit sie bereits vorhanden sind, haben die Eigentmer ihre Beseitigung zu dulden. (3) Die Straßenbaubehçrde hat den Eigentmern die Durchfhrung dieser Maßnahme 14 Tage vorher schriftlich anzuzeigen, es sei denn, dass Gefahr im Verzuge ist. Die Eigentmer kçnnen die Maßnahmen im Benehmen mit der Straßenbaubehçrde selbst durchfhren. (4) Diese Verpflichtungen liegen auch den Besitzern ob. (5) Der Trger der Straßenbaulast hat den Eigentmern oder Besitzern die hierdurch verursachten Aufwendungen und Schden in Geld zu ersetzen. § 12 Kreuzungen und Einmndungen çffentlicher Straßen (1) Beim Bau einer neuen Kreuzung mehrerer çffentlicher Straßen hat der Trger der Straßenbaulast der neu hinzugekommenen Straße die Kosten der Kreuzung zu tragen. Zu ihnen gehçren auch die Kosten der nderungen, die durch die neue Kreuzung an den anderen çffentlichen Straßen unter Bercksichtigung der bersehbaren Verkehrsentwicklung notwendig sind. Die nderung einer bestehenden Kreuzung ist als neue Kreuzung zu behandeln, wenn ein çffentlicher Weg, der nach der Beschaffenheit seiner Fahrbahn nicht geeignet und nicht dazu bestimmt war, einen allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr aufzunehmen, zu einer diesem Verkehr dienenden Straße ausgebaut wird. (2) Werden mehrere Straßen gleichzeitig neu angelegt oder an bestehenden Kreuzungen Anschlussstellen neu geschaffen, so haben die Trger der Straßenbaulast die Kosten der Kreuzungsanlage im Verhltnis der Fahrbahnbreiten der an der Kreuzung beteiligten Straßenste zu tragen. Bei der Bemessung der Fahrbahnbreiten sind die Rad- und Gehwww.WALHALLA.de
§§ 12a – 13
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
wege, die Trennstreifen und befestigten Seitenstreifen einzubeziehen. (3) Wird eine hçhenungleiche Kreuzung gendert, so fallen die dadurch entstehenden Kosten 1. demjenigen Trger der Straßenbaulast zur Last, der die nderung verlangt oder htte verlangen mssen, 2. den beteiligten Trgern der Straßenbaulast zur Last, die die nderung verlangen oder htten verlangen mssen, und zwar im Verhltnis der Fahrbahnbreiten der an der Kreuzung beteiligten Straßenste nach der nderung. (3a) Wird eine hçhengleiche Kreuzung gendert, so gilt fr die dadurch entstehenden Kosten der nderung Absatz 2. Betrgt der durchschnittliche tgliche Verkehr mit Kraftfahrzeugen auf einem der an der Kreuzung beteiligten Straßenste nicht mehr als 20 vom Hundert des Verkehrs auf anderen beteiligten Straßensten, so haben die Trger der Straßenbaulast der verkehrsstrkeren Straßenste im Verhltnis der Fahrbahnbreiten den Anteil der nderungskosten mitzutragen, der auf den Trger der Straßenbaulast des verkehrsschwcheren Straßenastes entfallen wrde. (4) ber die Errichtung neuer sowie die wesentliche nderung bestehender Kreuzungen zwischen Bundesfernstraßen und anderen çffentlichen Straßen wird durch die Planfeststellung entschieden. Diese soll zugleich die Aufteilung der Kosten regeln. (5) Ergnzungen an Kreuzungsanlagen sind wie nderungen zu behandeln. (6) Diese Vorschriften gelten auch fr Einmndungen. Mnden mehrere Straßen an einer Stelle in eine andere Straße ein, so gelten diese Einmndungen als Kreuzung aller beteiligten Straßen. § 12a Kreuzungen mit Gewssern (1) Werden Bundesfernstraßen neu angelegt oder ausgebaut und mssen dazu Kreuzungen mit Gewssern (Brcken oder Unterfhrungen) hergestellt oder bestehende Kreuzungen gendert werden, so hat der Trger www.WALHALLA.de
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der Straßenbaulast die dadurch entstehenden Kosten zu tragen. Die Kreuzungsanlagen sind so auszufhren, dass unter Bercksichtigung der bersehbaren Entwicklung der wasserwirtschaftlichen Verhltnisse der Wasserabfluss nicht nachteilig beeinflusst wird. (2) Werden Gewsser ausgebaut (§ 67 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes) und werden dazu Kreuzungen mit Bundesfernstraßen hergestellt oder bestehende Kreuzungen gendert, so hat der Trger des Ausbauvorhabens die dadurch entstehenden Kosten zu tragen. Wird eine neue Kreuzung erforderlich, weil ein Gewsser hergestellt wird, so ist die bersehbare Verkehrsentwicklung auf der Bundesfernstraße zu bercksichtigen. Wird die Herstellung oder nderung einer Kreuzung erforderlich, weil das Gewsser wesentlich umgestaltet wird, so sind die gegenwrtigen Verkehrsbedrfnisse zu bercksichtigen. Verlangt der Trger der Straßenbaulast weitergehende nderungen, so hat er die Mehrkosten hierfr zu tragen. (3) Wird eine Bundesfernstraße neu angelegt und wird gleichzeitig ein Gewsser hergestellt oder aus anderen als straßenbaulichen Grnden wesentlich umgestaltet, so dass eine neue Kreuzung entsteht, so haben der Trger der Straßenbaulast und der Unternehmer des Gewsserausbaus die Kosten der Kreuzung je zur Hlfte zu tragen. (4) Kommt ber die Kreuzungsmaßnahme oder ihre Kosten keine Einigung zustande, so ist darber durch Planfeststellung zu entscheiden. (5) § 41 des Bundeswasserstraßengesetzes bleibt unberhrt. § 13 Unterhaltung der Straßenkreuzungen (1) Bei hçhengleichen Kreuzungen hat der Trger der Straßenbaulast der Bundesfernstraße die Kreuzungsanlage zu unterhalten. (2) Bei ber- oder Unterfhrungen hat das Kreuzungsbauwerk der Trger der Straßenbaulast der Bundesfernstraße, die brigen Teile der Kreuzungsanlage der Trger der Straßenbaulast der Straße, zu der sie gehçren, zu unterhalten. 1031
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FStrG: Bundesfernstraßengesetz
(3) In den Fllen des § 12 Abs. 1 hat der Trger der Straßenbaulast der neu hinzugekommenen Straße dem Trger der Straßenbaulast der vorhandenen Straße die Mehrkosten fr die Unterhaltung zu erstatten, die ihm durch die Regelung nach den Abstzen 1 und 2 entstehen. Die Mehrkosten sind auf Verlangen eines Beteiligten abzulçsen. (4) Nach einer wesentlichen nderung einer bestehenden Kreuzung haben die Trger der Straßenbaulast ihre vernderten Kosten fr Unterhaltung und Erneuerung sowie fr Wiederherstellung im Fall der Zerstçrung durch hçhere Gewalt ohne Ausgleich zu tragen. (5) Abweichende Regelungen werden in dem Zeitpunkt hinfllig, in dem nach Inkrafttreten dieses Gesetzes eine wesentliche nderung an der Kreuzung durchgefhrt ist. (6) Die Vorschriften der Abstze 1 bis 4 gelten nicht, soweit etwas anderes vereinbart wird. (7) Wesentliche Ergnzungen an Kreuzungsanlagen sind wie wesentliche nderungen zu behandeln. (8) § 12 Abs. 6 gilt entsprechend.
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§ 13a Unterhaltung der Kreuzungen mit Gewssern (1) Der Trger der Straßenbaulast hat die Kreuzungsanlagen von Bundesfernstraßen und Gewssern auf seine Kosten zu unterhalten, soweit nichts anderes vereinbart oder durch Planfeststellung bestimmt wird. Die Unterhaltungspflicht des Trgers der Straßenbaulast erstreckt sich nicht auf Leitwerke, Leitpfhle, Dalben, Absetzpfhle oder hnliche Einrichtungen zur Sicherung der Durchfahrt unter Brcken im Zuge von Bundesfernstraßen fr die Schifffahrt sowie auf Schifffahrtszeichen. Soweit diese Einrichtungen auf Kosten des Trgers der Straßenbaulast herzustellen waren, hat dieser dem Unterhaltungspflichtigen die Unterhaltungskosten und die Kosten des Betriebs dieser Einrichtungen zu ersetzen oder abzulçsen. (2) Wird im Fall des § 12a Abs. 2 eine neue Kreuzung hergestellt, hat der Trger des Ausbauvorhabens die Mehrkosten fr die Unterhaltung und den Betrieb der Kreuzungsanlage zu erstatten oder abzulçsen. Er1032
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sparte Unterhaltungskosten fr den Fortfall vorhandener Kreuzungsanlagen sind anzurechnen. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten nicht, wenn bei dem Inkrafttreten dieses Gesetzes die Tragung der Kosten auf Grund eines bestehenden Rechts anders geregelt ist. (4) Die §§ 42 und 43 des Bundeswasserstraßengesetzes bleiben unberhrt. § 13b Ermchtigung zu Rechtsverordnungen Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung kann mit Zustimmung des Bundesrates Rechtsverordnungen erlassen, durch die 1. der Umfang der Kosten nach den §§ 12 und 12a nher bestimmt wird; 2. nher bestimmt wird, welche Teile der Kreuzungsanlage nach § 13 Abs. 1 und 2 zu der einen oder anderen Straße gehçren; 3. die Berechnung und die Zahlung von Ablçsungsbetrgen nach § 13 Abs. 3 und nach § 13a Abs. 2 nher bestimmt sowie dazu ein Verfahren zur gtlichen Beilegung von Streitigkeiten festgelegt werden. § 14 Umleitungen (1) Bei Sperrung von Bundesfernstraßen wegen vorbergehender Behinderung sind die Trger der Straßenbaulast anderer çffentlicher Straßen verpflichtet, die Umleitung des Verkehrs auf ihren Straßen zu dulden. (2) Der Trger der Straßenbaulast der Umleitungsstrecke und die Straßenverkehrsbehçrden sind vor der Sperrung zu unterrichten. (3) Im Benehmen mit dem Trger der Straßenbaulast der Umleitungsstrecke ist festzustellen, was notwendig ist, um die Umleitungsstrecke fr die Aufnahme des zustzlichen Verkehrs verkehrssicher zu machen. Die hierfr nçtigen Mehraufwendungen sind dem Trger der Straßenbaulast der Umleitungsstrecke zu erstatten. Das gilt auch fr Aufwendungen, die der Trger der Straßenbaulast der Umleitungsstrecke zur Beseitigung wesentlicher durch die Umleitung verursachter Schden machen muss. www.WALHALLA.de
§§ 15 – 16
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(4) Muss die Umleitung ganz oder zum Teil ber private Wege geleitet werden, die dem çffentlichen Verkehr dienen, so ist der Eigentmer zur Duldung der Umleitung auf schriftliche Anforderung durch die Straßenbaubehçrde verpflichtet. Absatz 3 Satz 1 und 2 gilt entsprechend. Der Trger der Straßenbaulast ist verpflichtet, nach Aufhebung der Umleitung auf Antrag des Eigentmers den frheren Zustand des Weges wiederherzustellen. (5) Die Abstze 1 bis 4 gelten entsprechend, wenn neue Bundesfernstraßen vorbergehend ber andere çffentliche Straßen an das Bundesfernstraßennetz angeschlossen werden mssen. § 15 Nebenbetriebe an den Bundesautobahnen (1) Betriebe an den Bundesautobahnen, die den Belangen der Verkehrsteilnehmer der Bundesautobahnen dienen (z. B. Tankstellen, bewachte Parkpltze, Werksttten, Verladeund Umschlagsanlagen, Raststtten) und eine unmittelbare Zufahrt zu den Bundesautobahnen haben, sind Nebenbetriebe. (2) Der Bau von Nebenbetrieben kann auf Dritte bertragen werden. Der Betrieb von Nebenbetrieben ist auf Dritte zu bertragen, soweit nicht çffentliche Interessen oder besondere betriebliche Grnde entgegenstehen. Die bertragung von Bau und Betrieb kann unter Auflagen und Bedingungen sowie befristet erfolgen; der Vorbehalt der nachtrglichen Aufnahme, nderung oder Ergnzung einer Auflage (§ 36 des Verwaltungsverfahrensgesetzes) ist ausgeschlossen. Die bertragung erfolgt unter Voraussetzungen, die fr jeden Dritten gleichwertig sind. Dies gilt besonders fr Betriebszeiten, das Vorhalten von betrieblichen Einrichtungen sowie Auflagen fr die Betriebsfhrung. Hoheitliche Befugnisse gehen nicht ber; die §§ 4, 17 und 18f bis 19a finden Anwendung. (3) Fr das Recht, einen Nebenbetrieb an der Bundesautobahn zu betreiben, hat der Konzessionsinhaber eine umsatz- oder absatzabhngige Konzessionsabgabe an den Bund zu entrichten. Das Bundesministerium fr Verwww.WALHALLA.de
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kehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen ohne Zustimmung des Bundesrates die Hçhe der Konzessionsabgabe festzusetzen und die Voraussetzungen sowie das Verfahren zur Erhebung der Konzessionsabgabe zu regeln. Die Hçhe der Konzessionsabgabe hat sich an dem Wert des wirtschaftlichen Vorteils auszurichten, der dem Konzessionsinhaber durch das Recht zuwchst, einen Nebenbetrieb an der Bundesautobahn zu betreiben; sie darf hçchstens 1,53 Euro pro einhundert Liter abgegebenen Kraftstoffs und hçchstens 3 vom Hundert von anderen Umstzen betragen. Die Konzessionsabgabe ist an das Bundesamt fr Gterverkehr zu entrichten. (4) Vorschriften ber Sperrzeiten gelten nicht fr Nebenbetriebe. Alkoholhaltige Getrnke drfen in der Zeit von 0.00 Uhr bis 7.00 Uhr weder ausgeschenkt noch verkauft werden. § 16 Planungen (1) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bestimmt im Benehmen mit den Landesplanungsbehçrden der beteiligten Lnder die Planung und Linienfhrung der Bundesfernstraßen. Dies gilt nicht fr den Neubau von Ortsumgehungen. Eine Ortsumgehung ist der Teil einer Bundesstraße, der der Beseitigung einer Ortsdurchfahrt dient. (2) Bei der Bestimmung der Linienfhrung sind die von dem Vorhaben berhrten çffentlichen Belange einschließlich der Umweltvertrglichkeit und des Ergebnisses des Raumordnungsverfahrens im Rahmen der Abwgung zu bercksichtigen. Die Bestimmung der Linienfhrung ist innerhalb einer Frist von drei Monaten abzuschließen. (3) Wenn Ortsplanungen oder Landesplanungen die nderung bestehender oder die Schaffung neuer Bundesfernstraßen zur Folge haben kçnnen, ist die Straßenbaubehçrde zu beteiligen. Sie hat die Belange der Bundesfernstraßen in dem Verfahren zu vertreten. Bundesplanungen haben grundstzlich Vorrang vor Orts- und Landesplanungen. 1033
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FStrG: Bundesfernstraßengesetz
§ 16a Vorarbeiten (1) Eigentmer und sonstige Nutzungsberechtigte haben zur Vorbereitung der Planung und der Baudurchfhrung notwendige Vermessungen, Boden- und Grundwasseruntersuchungen einschließlich der vorbergehenden Anbringung von Markierungszeichen und sonstigen Vorarbeiten durch die Straßenbaubehçrde oder von ihr Beauftragte zu dulden. Wohnungen drfen nur mit Zustimmung des Wohnungsinhabers betreten werden. Satz 2 gilt nicht fr Arbeits-, Betriebsoder Geschftsrume whrend der jeweiligen Arbeits-, Geschfts- oder Aufenthaltszeiten. (2) Die Absicht, solche Arbeiten auszufhren, ist dem Eigentmer oder sonstigen Nutzungsberechtigten mindestens zwei Wochen vorher unmittelbar oder durch ortsbliche Bekanntmachung in den Gemeinden, in deren Bereich die Vorarbeiten durchzufhren sind, bekannt zu geben. (3) Entstehen durch eine Maßnahme nach Absatz 1 einem Eigentmer oder sonstigen Nutzungsberechtigten unmittelbare Vermçgensnachteile, so hat der Trger der Straßenbaulast eine angemessene Entschdigung in Geld zu leisten. Kommt eine Einigung ber die Geldentschdigung nicht zustande, so setzt die nach Landesrecht zustndige Behçrde auf Antrag der Straßenbaubehçrde oder des Berechtigten die Entschdigung fest. Vor der Entscheidung sind die Beteiligten zu hçren. § 17 Erfordernis der Planfeststellung Bundesfernstraßen drfen nur gebaut oder gendert werden, wenn der Plan vorher festgestellt ist. Bei der Planfeststellung sind die von dem Vorhaben berhrten çffentlichen und privaten Belange einschließlich der Umweltvertrglichkeit im Rahmen der Abwgung zu bercksichtigen. Fr das Planfeststellungsverfahren gelten die §§ 72 bis 78 des Verwaltungsverfahrensgesetzes nach Maßgabe dieses Gesetzes. Die Maßgaben gelten entsprechend, soweit das Verfahren landesrechtlich durch ein Verwaltungsverfahrensgesetz geregelt ist. 1034
§§ 16a – 17a
§ 17a Anhçrungsverfahren Fr das Anhçrungsverfahren gilt § 73 des Verwaltungsverfahrensgesetzes mit folgenden Maßgaben: 1. Die Auslegung nach § 73 Abs. 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfolgt in den Gemeinden, in denen sich das Vorhaben voraussichtlich auswirkt. 2. Die Anhçrungsbehçrde benachrichtigt innerhalb der Frist des § 73 Abs. 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes die vom Land anerkannten Naturschutzvereinigungen sowie sonstige Vereinigungen, soweit diese sich fr den Umweltschutz einsetzen und nach in anderen gesetzlichen Vorschriften zur Einlegung von Rechtsbehelfen in Umweltangelegenheiten vorgesehenen Verfahren anerkannt sind, (Vereinigungen) von der Auslegung des Plans und gibt ihnen Gelegenheit zur Stellungnahme. Die Benachrichtigung erfolgt durch die ortsbliche Bekanntmachung der Auslegung nach § 73 Abs. 5 Satz 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes in den Gemeinden nach Nummer 1. Unbeschadet davon bleibt die Beteiligung anderer Vereinigungen nach den allgemeinen Vorschriften. 3. Fr Vereinigungen gilt § 73 Abs. 4 des Verwaltungsverfahrensgesetzes entsprechend. § 73 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes gilt entsprechend, wenn die Vereinigungen fristgerecht Stellung genommen haben. Sie sind von dem Erçrterungstermin zu benachrichtigen. 4. Nicht ortsansssige Betroffene, deren Person und Aufenthalt bekannt sind, sollen auf Veranlassung der Anhçrungsbehçrde von der Auslegung in der Gemeinde mit dem Hinweis nach § 73 Abs. 5 Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes benachrichtigt werden. 5. Die Anhçrungsbehçrde kann auf eine Erçrterung verzichten. Findet eine Erçrterung statt, so hat die Anhçrungsbehçrde die Erçrterung innerhalb von drei Monaten nach Ablauf der Einwendungsfrist abzuschließen. Die Anhçrungsbehçrde gibt ihre Stellungnahme innerhalb eines Mowww.WALHALLA.de
§ 17b
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
nats nach Abschluss der Erçrterung ab und leitet sie innerhalb dieser Frist mit dem Plan, den Stellungnahmen der Behçrden, den Stellungnahmen der Vereinigungen und den nicht erledigten Einwendungen der Planfeststellungsbehçrde zu. Findet keine Erçrterung statt, so hat die Anhçrungsbehçrde ihre Stellungnahme innerhalb von sechs Wochen nach Ablauf der Einwendungsfrist abzugeben und zusammen mit den sonstigen in Satz 2 aufgefhrten Unterlagen der Planfeststellungsbehçrde zuzuleiten. 6. Soll ein ausgelegter Plan gendert werden, so sind auch Vereinigungen entsprechend § 73 Abs. 8 Satz 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes zu beteiligen. Fr Vereinigungen, die sich nicht in der sich aus Nummer 3 in Verbindung mit § 73 Abs. 4 Satz 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes ergebenden Frist geußert haben, und im Fall des § 73 Abs. 8 Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfolgt die Benachrichtigung von der Plannderung und der Frist zur Stellungnahme in entsprechender Anwendung der Nummer 2 Satz 2. Im Regelfall kann von der Erçrterung im Sinne des § 73 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes und des § 9 Abs. 1 Satz 3 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung abgesehen werden. 7. Einwendungen gegen den Plan oder – im Fall des § 73 Abs. 8 des Verwaltungsverfahrensgesetzes – dessen nderung sind nach Ablauf der Einwendungsfrist ausgeschlossen. Einwendungen und Stellungnahmen der Vereinigungen sind nach Ablauf der ußerungsfrist nach den Nummern 3 und 6 ausgeschlossen. Auf die Rechtsfolgen der Stze 1 und 2 ist in der Bekanntmachung der Auslegung oder bei der Bekanntgabe der Einwendungs- oder Stellungnahmefrist sowie in der Benachrichtigung der Vereinigungen hinzuweisen. Abweichend von § 73 Abs. 3a Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes kçnnen Stellungnahmen der Behçrden, die nach Ablauf der Frist des § 73 Abs. 3a www.WALHALLA.de
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Satz 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes eingehen, auch noch nach Fristablauf bercksichtigt werden; sie sind stets zu bercksichtigen, wenn spter von einer Behçrde vorgebrachte çffentliche Belange der Planfeststellungsbehçrde auch ohne ihr Vorbringen bekannt sind oder htten bekannt sein mssen oder fr die Rechtmßigkeit der Entscheidung von Bedeutung sind. § 17b Planfeststellungsbeschluss, Plangenehmigung (1) Fr Planfeststellungsbeschluss und Plangenehmigung gilt § 74 des Verwaltungsverfahrensgesetzes mit folgenden Maßgaben: 1. § 74 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes – auch in Verbindung mit Nummer 2 – gilt nur, wenn zustzlich zu den dort genannten Voraussetzungen fr das Vorhaben nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung keine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren ist. 2. Ergnzend zu § 74 Abs. 6 Satz 1 Nr. 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes kann eine Plangenehmigung auch dann erteilt werden, wenn Rechte anderer nur unwesentlich beeintrchtigt werden. 3. Die Plangenehmigung hat die Rechtswirkungen der Planfeststellung. 4. Flle unwesentlicher Bedeutung im Sinne des § 74 Abs. 7 des Verwaltungsverfahrensgesetzes liegen nur vor, wenn es sich bei dem Vorhaben zustzlich nicht um ein Vorhaben handelt, fr das nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren ist. 5. Abweichend von Nummer 1 und § 74 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes kann in den Lndern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thringen fr ein Vorhaben, fr das nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren ist und das vor dem 31. Dezember 2007 beantragt wird, an Stelle eines Plan1035
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VII.1
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§§ 17c – 17e
feststellungsbeschlusses eine Plangenehmigung erteilt werden. Im Fall des Satzes 1 ist die ffentlichkeit entsprechend § 9 Abs. 3 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung einzubeziehen. 6. Die oberste Landesstraßenbaubehçrde stellt den Plan fest, erteilt die Plangenehmigung und trifft die Entscheidung nach § 74 Abs. 7 des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Bestehen zwischen der obersten Landesstraßenbaubehçrde, die den Plan feststellt, und einer Bundesbehçrde Meinungsverschiedenheiten, so ist vor der Planfeststellung die Weisung des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung einzuholen. 7. Planfeststellungsbeschluss und Plangenehmigung sind dem Trger des Vorhabens, den Vereinigungen, ber deren Einwendungen und Stellungnahmen entschieden worden ist, und denjenigen, ber deren Einwendungen entschieden worden ist, mit Rechtsbehelfsbelehrung zuzustellen. (2) Bebauungsplne nach § 9 des Baugesetzbuches ersetzen die Planfeststellung nach § 17. Wird eine Ergnzung notwendig oder soll von Festsetzungen des Bebauungsplans abgewichen werden, so ist die Planfeststellung insoweit zustzlich durchzufhren. In diesen Fllen gelten die §§ 40, 43 Abs. 1, 2, 4 und 5 sowie § 44 Abs. 1 bis 4 des Baugesetzbuches.
nach dem fr die Planfeststellung oder fr die Plangenehmigung vorgeschriebenen Verfahren durchzufhren. 3. Fr die Zustellung und Auslegung sowie die Anfechtung der Entscheidung ber die Verlngerung sind die Bestimmungen ber den Planfeststellungsbeschluss entsprechend anzuwenden. 4. Als Beginn der Durchfhrung des Plans gilt jede erstmals nach außen erkennbare Ttigkeit von mehr als nur geringfgiger Bedeutung zur plangemßen Verwirklichung des Vorhabens; eine sptere Unterbrechung der Verwirklichung des Vorhabens berhrt den Beginn der Durchfhrung nicht.
§ 17c Rechtswirkungen der Planfeststellung und der Plangenehmigung Fr die Rechtswirkungen der Planfeststellung und Plangenehmigung gilt § 75 des Verwaltungsverfahrensgesetzes mit folgenden Maßgaben: 1. Wird mit der Durchfhrung des Plans nicht innerhalb von zehn Jahren nach Eintritt der Unanfechtbarkeit begonnen, so tritt er außer Kraft, es sei denn, er wird vorher auf Antrag des Trgers des Vorhabens von der Planfeststellungsbehçrde um hçchstens fnf Jahre verlngert. 2. Vor der Entscheidung nach Nummer 1 ist eine auf den Antrag begrenzte Anhçrung
§ 17e Rechtsbehelfe (1) § 50 Abs. 1 Nr. 6 der Verwaltungsgerichtsordnung gilt fr Vorhaben im Sinne des § 17 Satz 1, soweit die Vorhaben Bundesfernstraßen betreffen, die wegen 1. der Herstellung der Deutschen Einheit, 2. der Einbindung der neuen Mitgliedstaaten in die Europische Union, 3. der Verbesserung der Hinterlandanbindung der deutschen Seehfen, 4. ihres sonstigen internationalen Bezuges oder 5. der besonderen Funktion zur Beseitigung schwerwiegender Verkehrsengpsse
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§ 17d Plannderung vor Fertigstellung des Vorhabens Fr die Planergnzung und das ergnzende Verfahren im Sinne des § 75 Abs. 1a Satz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes und fr die Plannderung vor Fertigstellung des Vorhabens gilt § 76 des Verwaltungsverfahrensgesetzes mit der Maßgabe, dass im Fall des § 76 Abs. 1 des Verwaltungsverfahrensgesetzes von einer Erçrterung im Sinne des § 73 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes und des § 9 Abs. 1 Satz 3 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung abgesehen werden kann. Im brigen gelten fr das neue Verfahren die Vorschriften dieses Gesetzes.
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§§ 17f – 18f
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in der Anlage aufgefhrt sind. (2) Die Anfechtungsklage gegen einen Planfeststellungsbeschluss oder eine Plangenehmigung fr den Bau oder die nderung von Bundesfernstraßen, fr die nach dem Fernstraßenausbaugesetz vordringlicher Bedarf festgestellt ist, hat keine aufschiebende Wirkung. Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Anfechtungsklage gegen einen Planfeststellungsbeschluss oder eine Plangenehmigung nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung kann nur innerhalb eines Monats nach der Zustellung des Planfeststellungsbeschlusses oder der Plangenehmigung gestellt und begrndet werden. Darauf ist in der Rechtsbehelfsbelehrung hinzuweisen. § 58 der Verwaltungsgerichtsordnung gilt entsprechend. (3) Der Antrag nach § 80 Abs. 5 Satz 1 in Verbindung mit Abs. 2 Nr. 4 der Verwaltungsgerichtsordnung auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung einer Anfechtungsklage gegen einen Planfeststellungsbeschluss oder eine Plangenehmigung fr den Bau oder die nderung einer Bundesfernstraße, fr die ein unvorhergesehener Verkehrsbedarf im Sinne des § 6 des Fernstraßenausbaugesetzes besteht oder die der Aufnahme in den Bedarfsplan nicht bedarf, kann nur innerhalb eines Monats nach Zustellung der Entscheidung ber die Anordnung der sofortigen Vollziehung gestellt und begrndet werden. Darauf ist in der Anordnung der sofortigen Vollziehung hinzuweisen. § 58 der Verwaltungsgerichtsordnung gilt entsprechend. (4) Treten in den Fllen des Absatzes 2 oder 3 spter Tatsachen ein, die die Anordnung oder Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung rechtfertigen, so kann der durch den Planfeststellungsbeschluss oder die Plangenehmigung Beschwerte einen hierauf gesttzten Antrag nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung innerhalb einer Frist von einem Monat stellen. Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, in dem der Beschwerte von den Tatsachen Kenntnis erlangt. www.WALHALLA.de
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(5) Der Klger hat innerhalb einer Frist von sechs Wochen die zur Begrndung seiner Klage dienenden Tatsachen und Beweismittel anzugeben. § 87b Abs. 3 der Verwaltungsgerichtsordnung gilt entsprechend. (6) Mngel bei der Abwgung der von dem Vorhaben berhrten çffentlichen und privaten Belange sind nur erheblich, wenn sie offensichtlich und auf das Abwgungsergebnis von Einfluss gewesen sind. Erhebliche Mngel bei der Abwgung oder eine Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften fhren nur dann zur Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses oder der Plangenehmigung, wenn sie nicht durch Planergnzung oder durch ein ergnzendes Verfahren behoben werden kçnnen; die §§ 45 und 46 des Verwaltungsverfahrensgesetzes bleiben unberhrt. § 17f Anlagen der Verkehrsberwachung, der Unfallhilfe und des Zolls Die der Sicherheit und Ordnung dienenden Anlagen an Bundesfernstraßen, wie Polizeistationen, Einrichtungen der Unfallhilfe, Hubschrauberlandepltze, kçnnen, wenn sie eine unmittelbare Zufahrt zu den Bundesfernstraßen haben, zur Festsetzung der Flchen in die Planfeststellung einbezogen werden. Das Gleiche gilt fr Zollanlagen an Bundesfernstraßen. §§ 18 bis 18e (weggefallen) § 18f Vorzeitige Besitzeinweisung (1) Ist der sofortige Beginn von Bauarbeiten geboten und weigert sich der Eigentmer oder Besitzer, den Besitz eines fr die Straßenbaumaßnahme bençtigten Grundstcks durch Vereinbarung unter Vorbehalt aller Entschdigungsansprche zu berlassen, so hat die Enteignungsbehçrde den Trger der Straßenbaulast auf Antrag nach Feststellung des Planes oder Erteilung der Plangenehmigung in den Besitz einzuweisen. Der Planfeststellungsbeschluss oder die Plangenehmigung mssen vollziehbar sein. Weiterer Voraussetzungen bedarf es nicht. 1037
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(2) Die Enteignungsbehçrde hat sptestens sechs Wochen nach Eingang des Antrages auf Besitzeinweisung mit den Beteiligten mndlich zu verhandeln. Hierzu sind die Straßenbaubehçrde und die Betroffenen zu laden. Dabei ist den Betroffenen der Antrag auf Besitzeinweisung mitzuteilen. Die Ladungsfrist betrgt drei Wochen. Mit der Ladung sind die Betroffenen aufzufordern, etwaige Einwendungen gegen den Antrag mçglichst vor der mndlichen Verhandlung bei der Enteignungsbehçrde einzureichen. Sie sind außerdem darauf hinzuweisen, dass auch bei Nichterscheinen ber den Antrag auf Besitzeinweisung und andere im Verfahren zu erledigende Antrge entschieden werden kann. (3) Soweit der Zustand des Grundstcks von Bedeutung ist, hat ihn die Enteignungsbehçrde vor der Besitzeinweisung in einer Niederschrift festzustellen oder durch einen Sachverstndigen ermitteln zu lassen. Den Beteiligten ist eine Abschrift der Niederschrift oder des Ermittlungsergebnisses zu bersenden. (4) Der Beschluss ber die Besitzeinweisung ist dem Antragsteller und den Betroffenen sptestens zwei Wochen nach der mndlichen Verhandlung zuzustellen. Die Besitzeinweisung wird in dem von der Enteignungsbehçrde bezeichneten Zeitpunkt wirksam. Dieser Zeitpunkt soll auf hçchstens zwei Wochen nach Zustellung der Anordnung ber die vorzeitige Besitzeinweisung an den unmittelbaren Besitzer festgesetzt werden. Durch die Besitzeinweisung wird dem Besitzer der Besitz entzogen und der Trger der Straßenbaulast Besitzer. Der Trger der Straßenbaulast darf auf dem Grundstck das im Antrag auf Besitzeinweisung bezeichnete Bauvorhaben ausfhren und die dafr erforderlichen Maßnahmen treffen. (5) Der Trger der Straßenbaulast hat fr die durch die vorzeitige Besitzeinweisung entstehenden Vermçgensnachteile Entschdigung zu leisten, soweit die Nachteile nicht durch die Verzinsung der Geldentschdigung fr die Entziehung oder Beschrnkung des Eigentums oder eines anderen Rechts ausge1038
§ 19
glichen werden. Art und Hçhe der Entschdigung sind von der Enteignungsbehçrde in einem Beschluss festzusetzen. (6) Wird der festgestellte Plan oder die Plangenehmigung aufgehoben, so ist auch die vorzeitige Besitzeinweisung aufzuheben und der vorherige Besitzer wieder in den Besitz einzuweisen. Der Trger der Straßenbaulast hat fr alle durch die vorzeitige Besitzeinweisung entstandenen besonderen Nachteile Entschdigung zu leisten. (6a) Ein Rechtsbehelf gegen eine vorzeitige Besitzeinweisung hat keine aufschiebende Wirkung. Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung kann nur innerhalb eines Monats nach der Zustellung des Besitzeinweisungsbeschlusses gestellt und begrndet werden. (7) Die Abstze 1 bis 6a gelten entsprechend fr Grundstcke, die fr die in § 17f genannten Anlagen bençtigt werden. § 19 Enteignung (1) Die Trger der Straßenbaulast der Bundesfernstraßen haben zur Erfllung ihrer Aufgaben das Enteignungsrecht. Die Enteignung ist zulssig, soweit sie zur Ausfhrung eines nach § 17 festgestellten oder genehmigten Bauvorhabens notwendig ist. Einer weiteren Feststellung der Zulssigkeit der Enteignung bedarf es nicht. (2) Der festgestellte oder genehmigte Plan ist dem Enteignungsverfahren zugrunde zu legen und fr die Enteignungsbehçrde bindend. (2a) Hat sich ein Beteiligter mit der bertragung oder Beschrnkung des Eigentums oder eines anderen Rechts schriftlich einverstanden erklrt, kann das Entschdigungsverfahren unmittelbar durchgefhrt werden. (2b) Die Abstze 1, 2 und 2a gelten fr die in § 17f genannten Anlagen entsprechend. (3) (weggefallen) (4) (weggefallen) (5) Im brigen gelten die fr çffentliche Straßen geltenden Enteignungsgesetze der Lnder. www.WALHALLA.de
§§ 19a – 23
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§ 19a Entschdigungsverfahren Soweit der Trger der Straßenbaulast nach §§ 8a, 9 oder auf Grund eines Planfeststellungsbeschlusses (§ 17) oder einer Plangenehmigung (§ 74 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes in Verbindung mit § 17b Abs. 1 Nr. 1) verpflichtet ist, eine Entschdigung in Geld zu leisten, und ber die Hçhe der Entschdigung keine Einigung zwischen dem Betroffenen und dem Trger der Straßenbaulast zustande kommt, entscheidet auf Antrag eines der Beteiligten die nach Landesrecht zustndige Behçrde; fr das Verfahren und den Rechtsweg gelten die Enteignungsgesetze der Lnder entsprechend. § 20 Straßenaufsicht (1) Die Erfllung der Aufgaben, die den Trgern der Straßenbaulast fr die Bundesfernstraßen obliegen, wird durch die Straßenaufsicht sichergestellt. Die Lnder ben die Straßenaufsicht im Auftrag des Bundes aus. (2) Die Straßenaufsichtsbehçrde kann die Durchfhrung der notwendigen Maßnahmen unter Setzung einer angemessenen Frist anordnen. Sie soll Maßnahmen, die mehrere Trger der Straßenbaulast durchzufhren haben, diesen rechtzeitig bekannt geben, damit sie mçglichst zusammenhngend ausgefhrt werden. Kommt ein Trger der Straßenbaulast der Anordnung nicht nach, kann die Straßenaufsichtsbehçrde die notwendigen Maßnahmen an seiner Stelle und auf seine Kosten verfgen und vollziehen. § 21 Verwaltung der Bundesstraßen in den Ortsdurchfahrten Soweit die Gemeinden nach § 5 Abs. 2 und 3 Trger der Straßenbaulast sind, richtet sich die Zustndigkeit zur Verwaltung der Ortsdurchfahrten nach Landesrecht. Dieses regelt auch, wer insoweit zustndige Straßenbaubehçrde im Sinne dieses Gesetzes ist. § 22 Zustndigkeit (1) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung kann seine Befugnisse nach diesem Gesetz ganz oder zum Teil unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs auf die obersten Landesstraßenbaubehçrden auch www.WALHALLA.de
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mit der Ermchtigung zur weiteren bertragung auf andere Behçrden bertragen. (2) Im Fall des Artikels 90 Abs. 3 des Grundgesetzes treten an die Stelle der im Gesetz genannten Straßenbaubehçrden der Lnder die vom Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bestimmten Bundesbehçrden. Dies gilt auch fr die nach § 36 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten zu bestimmende Behçrde. (3) Im Rahmen der Auftragsverwaltung richtet sich das Verfahren fr die Beitreibung von Ersatzleistungen (§ 7), Sondernutzungsgebhren sowie Vorschssen und Sicherheiten (§ 8) und das Verfahren in den Fllen, in denen die Behçrde Maßnahmen nach § 8 Abs. 7a trifft oder in denen jemand zur Duldung oder Unterlassung verpflichtet ist (§§ 11 und 14), nach Landesrecht. (4) Soweit nach diesem Gesetz die Zustndigkeit von Landesbehçrden begrndet ist, bestimmen die Lnder die zustndigen Behçrden. Sie sind ermchtigt, die Zustndigkeit der obersten Straßenbaubehçrden der Lnder, soweit sie nach diesem Gesetz begrndet ist, auf nachgeordnete Behçrden zu bertragen. Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist hiervon zu unterrichten. (5) Soweit Selbstverwaltungskçrperschaften in der Auftragsverwaltung ttig werden (Artikel 90 Abs. 2 des Grundgesetzes), sind ihre Behçrden nach Maßgabe des Landesrechts an Stelle der Behçrden des Landes zustndig. § 23 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 8 Abs. 1 eine Bundesfernstraße ber den Gemeingebrauch hinaus ohne Erlaubnis benutzt, 2. nach § 8 Abs. 2 erteilten vollziehbaren Auflagen nicht nachkommt, 3. entgegen § 8 Abs. 2a a) Anlagen nicht vorschriftsmßig errichtet oder unterhlt oder 1039
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b) auf vollziehbares Verlangen der zustndigen Behçrde Anlagen auf seine Kosten nicht ndert, 4. entgegen § 8a Abs. 1 in Verbindung mit § 8 Abs. 1 Zufahrten oder Zugnge ohne Erlaubnis anlegt oder ndert, 5. entgegen § 8a Abs. 3 in Verbindung mit § 8 Abs. 2a Zufahrten oder Zugnge nicht vorschriftsmßig unterhlt, 6. einer nach § 8a Abs. 6 ergangenen vollziehbaren Anordnung nicht nachkommt, 7. entgegen § 9 Abs. 1 oder 4 Hochbauten oder bauliche Anlagen errichtet oder Aufschttungen oder Abgrabungen grçßeren Umfangs vornimmt, 8. Anlagen der Außenwerbung entgegen § 9 Abs. 6 Satz 1 in Verbindung mit den Abstzen 1 und 2 errichtet oder entgegen § 9 Abs. 6 Satz 2 an Brcken ber Bundesfernstraßen anbringt, 9. vollziehbaren Auflagen nicht nachkommt, unter denen eine Ausnahme nach § 9 Abs. 8 von den Verboten des § 9 Abs. 1, 4 und 6 zugelassen wurde, 10. entgegen § 9a Abs. 1 Satz 1 auf der vom Plan betroffenen Flche oder in dem Planungsgebiet nach Absatz 3 Vernderungen vornimmt, 11. entgegen § 10 Abs. 2 Satz 1 Schutzwaldungen nicht erhlt oder nicht ordnungsgemß unterhlt, 12. entgegen § 11 Abs. 1 die Anlage vorbergehender Einrichtungen nicht duldet oder entgegen § 11 Abs. 2 Satz 1 Einrichtungen, die die Verkehrssicherheit beeintrchtigen, anlegt oder entgegen § 11 Abs. 2 Satz 2 ihre Beseitigung nicht duldet, 13. entgegen § 16a Abs. 1 Satz 1 notwendige Vorarbeiten oder die vorbergehende Anbringung von Markierungszeichen nicht duldet. (2) Ordnungswidrigkeiten nach Absatz 1 Nr. 1 bis 6 und 11 bis 13 kçnnen mit einer Geldbuße bis zu fnfhundert Euro, Ordnungswidrigkeiten nach Absatz 1 Nr. 7 bis 10 kçnnen mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden. 1040
§ 24
§ 24 bergangs- und Schlussbestimmungen (1) Vor dem 17. Dezember 2006 beantragte Planfeststellungsverfahren oder Plangenehmigungsverfahren werden nach den Vorschriften dieses Gesetzes in der ab dem 17. Dezember 2006 geltenden Fassung weitergefhrt. § 11 Abs. 2 des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetzes bleibt unberhrt. (2) § 17c gilt auch fr Planfeststellungsbeschlsse und Plangenehmigungen, die vor dem 17. Dezember 2006 erlassen worden sind, soweit der Plan noch nicht außer Kraft getreten ist. (3) (weggefallen) (4) Die bisherigen Reichsautobahnen und Reichsstraßen, die nach dem Gesetz ber die vermçgensrechtlichen Verhltnisse der Bundesautobahnen und sonstigen Bundesstraßen des Fernverkehrs vom 2. Mrz 1951 (BGBl. I S. 157) Bundesautobahnen und Bundesstraßen sind, sind Bundesautobahnen und Bundesstraßen im Sinne dieses Gesetzes. (5) (weggefallen) (6) Beginn und Ende der Ortsdurchfahrten bemessen sich nach ihrer Festsetzung nach §§ 13 ff. der Verordnung zur Durchfhrung des Gesetzes ber die einstweilige Neuregelung des Straßenwesens und der Straßenverwaltung vom 7. Dezember 1934 (RGBl. I S. 1237), bis sie nach § 5 Abs. 4 neu festgesetzt werden. (7) Waldungen, die Schutzwaldungen nach § 9 des Reichsautobahngesetzes vom 29. Mai 1941 (RGBl. I S. 313) sind, gelten als Schutzwaldungen nach § 10. (8) (weggefallen) (9) Sind in Rechtsvorschriften aus der Zeit vor dem 23. Mai 1949 die Worte „Reichsautobahnen“ oder „Reichsstraßen“ gebraucht, so treten an ihre Stelle die Worte „Bundesautobahnen“ oder „Bundesstraßen“. (10) Wo in anderen Gesetzen fr das Unternehmen „Reichsautobahnen“ besondere Rechte und Pflichten begrndet sind, tritt an seine Stelle der Bund. www.WALHALLA.de
§§ 25 – 27
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
(11) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ist ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung des Bundesrates bedarf, Brcken im Zuge von Bundesfernstraßen, die in der Baulast der Lnder oder çffentlich-rechtlicher Selbstverwaltungskçrperschaften stehen, in die Baulast des Bundes zu bernehmen und die zur berleitung notwendigen Maßnahmen zu treffen. In der Rechtsverordnung kçnnen auch die nach den blichen Berechnungsarten zu ermittelnden Ablçsungsbetrge festgesetzt werden.
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(12) Fr Sondernutzungen, die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes durch brgerlich-rechtliche Vertrge vereinbart sind, gelten die Vorschriften ber Sondernutzungen (§ 8) von dem Zeitpunkt an, zu dem die Vertrge erstmals nach Inkrafttreten dieses Gesetzes kndbar sind. § 25 (Aufhebung von Vorschriften) § 26 (weggefallen) § 27 (Inkrafttreten)
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FStrG: Bundesfernstraßengesetz
Anlage Anlage (zu § 17e Abs. 1)
Bundesfernstraßen mit erstinstanzlicher Zustndigkeit des Bundesverwaltungsgerichts Vorbemerkung: Im Sinne der Anlage bedeuten 1. A: Bundesautobahn, 2. B: Bundesstraße mit Ortsdurchfahrt. Zu den Bundesfernstraßen gehçren auch die fr den Betrieb von Bundesfernstraßen notwendigen Anlagen. Die Bundesfernstraßen beginnen und enden jeweils an den Knotenpunkten, an denen sie mit dem bestehenden Straßennetz verbunden sind. Lfd. Nr.
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Bezeichnung A 1 Lohne/Dinklage – Mnster/Nord A 1 Blankenheim – Kelberg A 1 Saarbrcken (A 623) – A 1 A 3 Kçln-Dellbrck – Leverkusen A 3 Offenbach – Hanau A 3 Hçsbach – Erlangen A 4 Dren – Kerpen A 5 Frankfurt – Friedberg A 5 Kreuz Walldorf – Kreuz Heidelberg A 6 Kreuz Weinsberg – Kupferzell (B 19) A 7 Hamburg – Bordesholm A 7 Salzgitter – Gçttingen A 8 Pforzheim-Nord – Wurmberg A 8 Mhlhausen – Ulm A 8 Rosenheim – Felden A 20 Stade (A 26) – Geschendorf A 30 Lçhne – Rehme A 33 Bielefeld/Brackwede – Borgholzhausen einschl. Zubringer Ummeln A 33 Osnabrck/Schinkel – nçrdlich Osnabrck (A 1) A 39 Lneburg – Wolfsburg A 44 Bochum (L 705) – Kreuz Bochum/Witten (A 43) A 44 Ratingen (A 3) – Velbert A 45 Hagen (A 46) – Westhofen (A 1) A 46 Westring – Kreuz Sonnborn (L 418) A 49 Bischhausen – A 5 A 52 Grenze Niederlande/Deutschland – Elmpt A 57 Neuss-West (A 46) – Kaarst (A 52) A 57 Meerbusch (A 44) – Kamp-Lintfort (A 42) A 60 Dreieck Mainz – Kreuz Mainz Sd A 61 Grenze Niederlande/Deutschland – Kaldenkirchen www.WALHALLA.de
Anlage
FStrG: Bundesfernstraßengesetz
Lfd. Nr. 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57
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Bezeichnung A 61 A 6 – Kreuz Frankenthal A 67 Darmstadt – Lorsch A 81 Bçblingen/Hulb – Sindelfingen Ost A 94 Malching – Pocking (A 3) A 99 Kreuz Mnchen-Nord – Haar A 281 Eckverbindung in Bremen A 445 Werl-Nord – Hamm-Rhynern (A 2) B 2n Schwedt – B 167 B 4 Nordhausen – Ilfeld B 6n Kçthen – A 9 B 19 OU Meiningen B 56 Grenze Niederlande/Deutschland – Heinsberg (B 221) B 85 Untertraubenbach – sdlich Altenkreith B 87n Fulda – Meiningen B 87n Leipzig – Torgau – Frankfurt (Oder) B 95 OU Thum, Ehrenfriedersdorf, Burkhardtsdorf B 96n A 13 – Hoyerswerda B 107 A 4 – Sdverbund Chemnitz B 112 OU Frankfurt (Oder), OU Brieskow- Finkenheerd, OU Eisenhttenstadt, OU Neuzelle, OU Forst B 160 Hoyerswerda – Weißwasser B 166 OU Schwedt mit Grenzbergang B 167 B 198 – B 112 B 174 Chemnitz – Grenze Deutschland/Tschechische Republik B 180 Aschersleben – Quenstedt B 188 Kloster Neudorf – Jvenitz – Hottendorf B 190n A 39 – A 24 B 246n B 112 – Grenze Deutschland/Polen
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VII.2
GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
Inhaltsbersicht
Gterkraftverkehrsgesetz (GKG) Vom 22. Juni 1998 (BGBl. I S. 1485) Zuletzt gendert durch Viertes Gesetz zur nderung des Sprengstoffgesetzes vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2062) I n h a lt s be r s i c h t
§1 §2
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1. Abschnitt Allgemeine Vorschriften Begriffsbestimmungen Ausnahmen
2. Abschnitt Gewerblicher Gterkraftverkehr § 3 Erlaubnispflicht § 4 Unterrichtung der Berufsgenossenschaft § 5 Erlaubnispflicht und Gemeinschaftslizenz § 6 Grenzberschreitender Gterkraftverkehr durch Gebietsfremde § 7 Mitfhrungs- und Aushndigungspflichten im gewerblichen Gterkraftverkehr § 7a Haftpflichtversicherung § 7b Einsatz von ordnungsgemß beschftigtem Fahrpersonal § 7c Verantwortung des Auftraggebers § 8 Vorlufige Weiterfhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte
§9
3. Abschnitt Werkverkehr Erlaubnis- und Versicherungsfreiheit
4. Abschnitt Bundesamt fr Gterverkehr § 10 Organisation § 11 Aufgaben
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§ 12 § 13 § 14 § 14a § 15 § 15a § 16
Befugnisse Untersagung der Weiterfahrt Marktbeobachtung Durchfhrung von Beihilfeverfahren Unternehmensdatei Werkverkehrsdatei Datei ber abgeschlossene Bußgeldverfahren § 17 Zustndigkeit fr die Durchfhrung internationalen Verkehrsrechts
§ 18 § 19 § 20 § 21 § 21a
§ 22 § 23 § 24 § 25
5. Abschnitt berwachung, Bußgeldvorschriften Grenzkontrollen Bußgeldvorschriften Befugnisse des Bundesamtes bei der Verfolgung von Zuwiderhandlungen Zustndigkeiten fr die Ahndung von Zuwiderhandlungen Aufsicht 6. Abschnitt Gebhren und Auslagen, Ermchtigungen, bergangsregelungen Gebhren und Auslagen Ermchtigungen zum Erlaß von Durchfhrungsbestimmungen Weitergeltung und Umtausch von Berechtigungen Befristete Ausnahmen
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§§ 1– 2
GKG: Gterkraftverkehrsgesetz 1. Abschnitt Allgemeine Vorschriften
§ 1 Begriffsbestimmungen (1) Gterkraftverkehr ist die geschftsmßige oder entgeltliche Befçrderung von Gtern mit Kraftfahrzeugen, die einschließlich Anhnger ein hçheres zulssiges Gesamtgewicht als 3,5 Tonnen haben. (2) Werkverkehr ist Gterkraftverkehr fr eigene Zwecke eines Unternehmens, wenn folgende Voraussetzungen erfllt sind: 1. Die befçrderten Gter mssen Eigentum des Unternehmens oder von ihm verkauft, gekauft, vermietet, gemietet, hergestellt, erzeugt, gewonnen, bearbeitet oder instand gesetzt worden sein. 2. Die Befçrderung muß der Anlieferung der Gter zum Unternehmen, ihrem Versand vom Unternehmen, ihrer Verbringung innerhalb oder – zum Eigengebrauch – außerhalb des Unternehmens dienen. 3. Die fr die Befçrderung verwendeten Kraftfahrzeuge mssen vom eigenen Personal des Unternehmens gefhrt werden. Im Krankheitsfall ist es dem Unternehmen gestattet, sich fr einen Zeitraum von bis zu vier Wochen anderer Personen zu bedienen. 4. Die Befçrderung darf nur eine Hilfsttigkeit im Rahmen der gesamten Ttigkeit des Unternehmens darstellen. (3) Den Bestimmungen ber den Werkverkehr unterliegt auch die Befçrderung von Gtern durch Handelsvertreter, Handelsmakler und Kommissionre, soweit 1. deren geschftliche Ttigkeit sich auf diese Gter bezieht, 2. die Voraussetzungen nach Absatz 2 Nr. 2 bis 4 vorliegen und 3. ein Kraftfahrzeug verwendet wird, dessen Nutzlast einschließlich der Nutzlast eines Anhngers 4 Tonnen nicht berschreiten darf. (4) Gterkraftverkehr, der nicht Werkverkehr im Sinne der Abstze 2 und 3 darstellt, ist gewerblicher Gterkraftverkehr. www.WALHALLA.de
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§ 2 Ausnahmen (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes finden keine Anwendung auf 1. die gelegentliche, nichtgewerbsmßige Befçrderung von Gtern durch Vereine fr ihre Mitglieder oder fr gemeinntzige Zwecke, 2. die Befçrderung von Gtern durch Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts im Rahmen ihrer çffentlichen Aufgaben, 3. die Befçrderung von beschdigten oder reparaturbedrftigen Fahrzeugen aus Grnden der Verkehrssicherheit oder zum Zwecke der Rckfhrung, 4. die Befçrderung von Gtern bei der Durchfhrung von Verkehrsdiensten, die nach dem Personenbefçrderungsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. August 1990 (BGBl. I S. 1690) in der jeweils geltenden Fassung genehmigt wurden, 5. die Befçrderung von Medikamenten, medizinischen Gerten und Ausrstungen sowie anderen zur Hilfeleistung in dringenden Notfllen bestimmten Gtern, 6. die Befçrderung von Milch und Milcherzeugnissen fr andere zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Milchsammelstellen und Molkereien durch landwirtschaftliche Unternehmen im Sinne des Gesetzes ber die Alterssicherung der Landwirte vom 29. Juli 1994 (BGBl. I S. 1890) in der jeweils geltenden Fassung, 7. die in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben bliche Befçrderung von land- und forstwirtschaftlichen Bedarfsgtern oder Erzeugnissen a) fr eigene Zwecke, b) fr andere Betriebe dieser Art aa) im Rahmen der Nachbarschaftshilfe oder bb) im Rahmen eines Maschinenringes oder eines vergleichbaren wirtschaftlichen Zusammenschlusses, sofern die Befçrderung innerhalb eines Umkreises von 75 Kilometern 1045
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VII.2
GKG: Gterkraftverkehrsgesetz in der Luftlinie um den Mittelpunkt des Standorts des Kraftfahrzeugs im Sinne des § 23 Abs. 1 Satz 1 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung mit Zugmaschinen oder Sonderfahrzeugen durchgefhrt wird, die nach § 3 Nr. 7 des Kraftfahrzeugsteuergesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. September 2002 (BGBl. I S. 3818) von der Kraftfahrzeugsteuer befreit sind, sowie
8. die im Rahmen der Gewerbeausbung erfolgende Befçrderung von Betriebseinrichtungen fr eigene Zwecke.
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(1a) Werden bei Befçrderungen nach Absatz 1 Nr. 7 nicht von der Kraftfahrzeugsteuer befreite Fahrzeuge eingesetzt, hat der Befçrderer dafr zu sorgen, dass whrend der Befçrderung ein Begleitpapier oder ein sonstiger Nachweis mitgefhrt wird, in dem das befçrderte Gut, Be- und Entladeort sowie der land- und forstwirtschaftliche Betrieb, fr den die Befçrderung erfolgt, angegeben werden. Das Fahrpersonal muss das Begleitpapier oder den sonstigen Nachweis nach Satz 1 whrend der Befçrderung mitfhren und Kontrollberechtigten auf Verlangen zur Prfung aushndigen oder in anderer Weise zugnglich machen. (2) § 14 bleibt unberhrt. 2. Abschnitt Gewerblicher Gterkraftverkehr § 3 Erlaubnispflicht (1) Der gewerbliche Gterkraftverkehr ist erlaubnispflichtig, soweit sich nicht aus dem unmittelbar geltenden europischen Gemeinschaftsrecht etwas anderes ergibt. (2) Die Erlaubnis wird einem Unternehmer, dessen Unternehmen seinen Sitz im Inland hat, fr die Dauer von fnf Jahren erteilt, wenn 1. der Unternehmer und die zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellte Person zuverlssig sind, 1046
§3
2. die finanzielle Leistungsfhigkeit des Unternehmens gewhrleistet ist und 3. der Unternehmer oder die zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellte Person fachlich geeignet ist. Ein Sitz im Sinne des Satzes 1 liegt vor, wenn das Antrag stellende Unternehmen am betreffenden Ort nachweist: 1. eine Einrichtung, die geeignet und bestimmt ist, eine stetige und dauerhafte Teilnahme am Wirtschaftsleben zu ermçglichen, insbesondere die erforderlichen Rumlichkeiten, in denen die Geschftsunterlagen aufbewahrt werden, 2. eine dem Unternehmenszweck entsprechende Ttigkeit und 3. eine zum selbstndigen Handeln befugte und mit den Geschftsvorgngen vertraute Person. Eine Erlaubnis, deren Gltigkeitsdauer abgelaufen ist, wird zeitlich unbefristet erteilt, wenn der Unternehmer die Berufszugangsvoraussetzungen nach wie vor erfllt. (3) Die Bedingungen fr den Berufszugang nach Absatz 2 sind vorbehaltlich von Absatz 6 Nr. 1 gegeben, wenn folgende Voraussetzungen erfllt sind: 1. Die Zuverlssigkeit ist gegeben, wenn der Unternehmer und die zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellte Person die Gewhr dafr bieten, daß das Unternehmen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend gefhrt wird und die Allgemeinheit bei dem Betrieb des Unternehmens vor Schden oder Gefahren bewahrt bleibt. 2. Die finanzielle Leistungsfhigkeit ist gegeben, wenn die zur Aufnahme und ordnungsgemßen, insbesondere verkehrssicheren Fhrung des Unternehmens erforderlichen finanziellen Mittel verfgbar sind. 3. Die fachliche Eignung ist gegeben, wenn der Unternehmer oder die zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellte Person ber die zur Fhrung des Unternehmens erforderlichen Fachkenntnisse verfgt. www.WALHALLA.de
§4
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(3a) Der Erlaubnisinhaber erhlt auf Antrag neben der Erlaubnis so viele Erlaubnisausfertigungen, wie ihm weitere Fahrzeuge und die fr diese erforderliche finanzielle Leistungsfhigkeit nach der Richtlinie 96/26/EG des Rates vom 29. April 1996 ber den Zugang zum Beruf des Gter- und Personenkraftverkehrsunternehmers im innerstaatlichen und grenzberschreitenden Verkehr (ABl. EG Nr. L 124 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung zur Verfgung stehen. Eigenkapital und Reserven, auf Grund deren beglaubigte Abschriften der Gemeinschaftslizenz nach der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 des Rates vom 26. Mrz 1992 ber den Zugang zum Gterkraftverkehrsmarkt in der Gemeinschaft fr Befçrderungen aus oder nach einem Mitgliedstaat oder durch einen oder mehrere Mitgliedstaaten (ABl. EG Nr. L 95 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung erteilt wurden, kçnnen im Verfahren auf Erteilung der Erlaubnis und Erlaubnisausfertigungen nicht nochmals in Ansatz gebracht werden. (4) Die Erlaubnis kann befristet, unter Bedingungen, Auflagen oder mit verkehrsmßigen Beschrnkungen erteilt werden. (5) Hat bei der Erteilung der Erlaubnis eine der Voraussetzungen nach Absatz 2 nicht vorgelegen oder ist diese nachtrglich entfallen, kann die Erlaubnis zurckgenommen oder widerrufen werden. Im brigen bleiben die Bestimmungen der §§ 48, 49 und 50 des Verwaltungsverfahrensgesetzes unberhrt. Die Finanzbehçrden drfen die Erlaubnisbehçrde davon in Kenntnis setzen, daß der Unternehmer die ihm obliegenden steuerrechtlichen Verpflichtungen wiederholt nicht erfllt oder eine eidesstattliche Versicherung nach § 284 der Abgabenordnung abgegeben hat. (5a) Rechtzeitig vor der Entscheidung ber die Erteilung, die Rcknahme oder den Widerruf der Erlaubnis und von Erlaubnisausfertigungen gibt die Erlaubnisbehçrde dem Bundesamt fr Gterverkehr, den beteiligten Verbnden des Verkehrsgewerbes, der fachlich zustndigen Gewerkschaft und der zustndigen Industrie- und Handelskammer Gelegenheit zur Stellungnahme. Vor der Entwww.WALHALLA.de
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scheidung ber die Erteilung, die Rcknahme oder den Widerruf von Erlaubnisausfertigungen kann die Erlaubnisbehçrde hiervon absehen. (6) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung Vorschriften zu erlassen, durch die 1. die Anforderungen an die Berufszugangsvoraussetzungen zur Gewhrleistung eines hohen Niveaus nher bestimmt werden und 2. a) das Verfahren zur Erteilung, zur Rcknahme und zum Widerruf der Erlaubnis und zur Erteilung und Einziehung der Erlaubnisausfertigungen einschließlich der Durchfhrung von Anhçrungen, b) Form und Inhalt, insbesondere die Geltungsdauer der Erlaubnis und der Ausfertigungen, c) das Verfahren bei Eintritt wesentlicher nderungen nach Erteilung der Erlaubnis und der Ausfertigungen, 3. die Voraussetzungen fr die Erteilung zustzlicher Ausfertigungen nach Maßgabe der Richtlinie 96/26/EG des Rates vom 29. April 1996 in der jeweils geltenden Fassung sowie 4. die Voraussetzungen zur Rcknahme und zum Widerruf der Entscheidung ber die Erteilung der Ausfertigungen entsprechend Artikel 8 Abs. 3 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 des Rates vom 26. Mrz 1992 in der jeweils geltenden Fassung geregelt werden. (7) Die Landesregierung oder die von ihr ermchtigte Stelle bestimmt die Erlaubnisbehçrde. rtlich zustndig ist die Erlaubnisbehçrde, in deren Zustndigkeitsbereich das Unternehmen des Antragstellers seinen Sitz hat. § 4 Unterrichtung der Berufsgenossenschaft Die Erlaubnisbehçrde hat der zustndigen Berufsgenossenschaft unverzglich die Erteilung der Erlaubnis mitzuteilen. Die Anzeige1047
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pflicht des Unternehmers nach § 192 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch bleibt unberhrt. § 5 Erlaubnispflicht und Gemeinschaftslizenz Die Gemeinschaftslizenz nach Artikel 3 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 gilt fr Unternehmer, deren Unternehmenssitz im Inland liegt, als Erlaubnis nach § 3, es sei denn, es handelt sich um eine Befçrderung zwischen dem Inland und einem Staat, der weder Mitglied der Europischen Union noch anderer Vertragsstaaten des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum, noch die Schweiz ist. Satz 1 gilt nicht fr Inhaber von Gemeinschaftslizenzen aus der Republik Lettland, der Republik Litauen, der Republik Polen, der Slowakischen Republik, der Tschechischen Republik, der Republik Estland, der Republik Ungarn, der Republik Bulgarien und der Republik Rumnien.
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§ 6 Grenzberschreitender Gterkraftverkehr durch Gebietsfremde Ein Unternehmer, dessen Unternehmen seinen Sitz nicht im Inland hat, ist fr den grenzberschreitenden gewerblichen Gterkraftverkehr von der Erlaubnispflicht nach § 3 befreit, soweit er Inhaber der jeweils erforderlichen Berechtigung ist. Berechtigungen sind die 1. Gemeinschaftslizenz, 2. Genehmigung auf Grund der Resolution des Rates der Europischen Konferenz der Verkehrsminister (CEMT) vom 14. Juni 1973 (BGBl. 1974 II S. 298) nach Maßgabe der Verordnung ber den grenzberschreitenden Gterkraftverkehr mit CEMT-Genehmigungen vom 17. Juli 1974 (BGBl. I S. 1521) in der jeweils geltenden Fassung, 3. CEMT-Umzugsgenehmigung, 3a. Schweizerische Lizenz fr den gewerblichen Gterkraftverkehr auf Grund des Abkommens zwischen der Europischen Gemeinschaft und der Schweizerischen Eidgenossenschaft ber den Gter- und Personenverkehr auf Schiene und Straße 1048
§§ 5 – 7a
vom 21. Juni 1999 (ABl. EG 2002 Nr. L 114 S. 91) in der jeweils geltenden Fassung oder 4. Drittstaatengenehmigung. § 7 Mitfhrungs- und Aushndigungspflichten im gewerblichen Gterkraftverkehr (1) Soweit fr eine Fahrt im gewerblichen Gterkraftverkehr eine Berechtigung (Erlaubnis, Gemeinschaftslizenz, CEMT-Genehmigung, CEMT-Umzugsgenehmigung, Schweizerische Lizenz oder Drittstaatengenehmigung) und der Nachweis der Erfllung bestimmter Technik-, Sicherheits- und Umweltanforderungen fr das eingesetzte Fahrzeug vorgeschrieben sind und die Fahrt im Inland durchgefhrt wird, hat der Unternehmer dafr zu sorgen, dass whrend der gesamten Fahrt die jeweils erforderliche Berechtigung und die fahrzeugbezogenen Nachweise mitgefhrt werden, die nicht in Folie eingeschweißt oder in hnlicher Weise mit einer Schutzschicht berzogen sein drfen. (2) Das Fahrpersonal muß die erforderliche Berechtigung und die fahrzeugbezogenen Nachweise nach Absatz 1 whrend der Fahrt mitfhren und Kontrollberechtigten auf Verlangen zur Prfung aushndigen. Auslndisches Fahrpersonal muss auch den Pass oder ein sonstiges zum Grenzbertritt berechtigendes Dokument mitfhren. (3) Der Unternehmer hat dafr zu sorgen, daß whrend einer Befçrderung im gewerblichen Gterkraftverkehr ein Begleitpapier oder ein sonstiger Nachweis mitgefhrt wird, in dem das befçrderte Gut, der Be- und Entladeort und der Auftraggeber angegeben werden. Das Fahrpersonal muß das Begleitpapier oder den sonstigen Nachweis nach Satz 1 whrend der Befçrderung mitfhren und Kontrollberechtigten auf Verlangen zur Prfung aushndigen oder in anderer geeigneter Weise zugnglich machen. § 7a Haftpflichtversicherung (1) Der Unternehmer ist verpflichtet, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen und aufrechtzuerhalten, die die gesetzliche Hafwww.WALHALLA.de
§§ 7b – 7c
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tung wegen Gter- und Versptungsschden nach dem Vierten Abschnitt des Vierten Buches des Handelsgesetzbuches whrend Befçrderungen, bei denen der Be- und Entladeort im Inland liegt, versichert. (2) Die Mindestversicherungssumme betrgt 600 000 Euro je Schadensereignis. Die Vereinbarung einer Jahreshçchstersatzleistung, die nicht weniger als das Zweifache der Mindestversicherungssumme betragen darf, und eines Selbstbehalts sind zulssig. (3) Von der Versicherung kçnnen folgende Ansprche ausgenommen werden: 1. Ansprche wegen Schden, die vom Unternehmer oder seinem Reprsentanten vorstzlich begangen wurden, 2. Ansprche wegen Schden, die durch Naturkatastrophen, Kernenergie, Krieg, krieghnliche Ereignisse, Brgerkrieg, innere Unruhen, Streik, Aussperrung, terroristische Gewaltakte, Verfgungen von hoher Hand, Wegnahme oder Beschlagnahme seitens einer staatlich anerkannten Macht verursacht werden, 3. Ansprche aus Frachtvertrgen, die die Befçrderung von Edelmetallen, Juwelen, Edelsteinen, Zahlungsmitteln, Valoren, Wertpapieren, Briefmarken, Dokumenten und Urkunden zum Gegenstand haben. (4) Der Unternehmer hat dafr zu sorgen, dass whrend der Befçrderung ein Nachweis ber eine gltige Haftpflichtversicherung, die den Ansprchen des Absatzes 1 entspricht, mitgefhrt wird. Das Fahrpersonal muss diesen Versicherungsnachweis whrend der Befçrderung mitfhren und Kontrollberechtigten auf Verlangen zur Prfung aushndigen. (5) Der Versicherer teilt dem Bundesamt fr Gterverkehr den Abschluss und das Erlçschen der Versicherung mit. § 7b Einsatz von ordnungsgemß beschftigtem Fahrpersonal (1) Ein Unternehmer, dessen Unternehmen seinen Sitz im Inland hat, darf bei Fahrten im Inland im gewerblichen Gterkraftverkehr einen Angehçrigen eines Staates, der weder Mitglied der Europischen Union, eines anwww.WALHALLA.de
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deren Vertragsstaates des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum noch Schweizer Staatsangehçriger ist, nur als Fahrpersonal einsetzen, wenn dieser im Besitz eines Aufenthaltstitels nach § 4 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes, einer Aufenthaltsgestattung oder einer Duldung ist, die zur Ausbung der Beschftigung berechtigen, oder eines solchen nicht bedarf (§ 4 Abs. 3 Satz 3 des Aufenthaltsgesetzes) oder im Besitz einer von einer inlndischen Behçrde ausgestellten gltigen Fahrerbescheinigung nach Artikel 3 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 ist. Der Unternehmer hat dafr zu sorgen, dass auslndisches Fahrpersonal 1. den Pass, Passersatz oder Ausweisersatz und 2. den nach § 4 Abs. 3 des Aufenthaltsgesetzes erforderlichen Aufenthaltstitel, die Aufenthaltsgestattung oder die Duldung, die zur Ausbung der Beschftigung berechtigen, mitfhrt. Der Aufenthaltstitel kann fr Zwecke dieses Gesetzes durch eine von einer inlndischen Behçrde ausgestellte gltige Fahrerbescheinigung nach Artikel 3 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 ersetzt werden. (2) Das Fahrpersonal muss die Unterlagen nach Absatz 1 Satz 2 whrend der gesamten Fahrt mitfhren und Kontrollberechtigten auf Verlangen zur Prfung aushndigen. (3) Die Fahrerbescheinigung nach Artikel 3 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 wird von der Erlaubnisbehçrde erteilt. Die Landesregierung oder die von ihr ermchtigte Stelle kann eine andere zustndige Behçrde bestimmen. § 7c Verantwortung des Auftraggebers Wer zu einem Zwecke, der seiner gewerblichen oder selbstndigen beruflichen Ttigkeit zuzurechnen ist, einen Frachtvertrag oder einen Speditionsvertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen hat, darf Leistungen aus diesem Vertrag nicht ausfhren lassen, wenn er weiß oder fahrlssig nicht weiß, dass der Unternehmer 1049
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GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
1. nicht Inhaber einer Erlaubnis nach § 3 oder einer Berechtigung nach § 6 oder einer Gemeinschaftslizenz ist, oder die Erlaubnis, Berechtigung oder Lizenz unzulssig verwendet, 2. bei der Befçrderung Fahrpersonal einsetzt, das die Voraussetzungen des § 7b Abs. 1 Satz 1 nicht erfllt, oder fr das er nicht ber eine Fahrerbescheinigung nach Artikel 3 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 verfgt, 3. einen Frachtfhrer oder Spediteur einsetzt oder zulsst, dass ein solcher ttig wird, der die Befçrderungen unter der Voraussetzung von a) Nummer 1, b) Nummer 2 durchfhrt. Die Wirksamkeit eines zu diesem Zwecke geschlossenen Vertrages wird durch einen Verstoß gegen Satz 1 nicht berhrt.
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§ 8 Vorlufige Weiterfhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte (1) Nach dem Tode des Unternehmers darf der Erbe die Gterkraftverkehrsgeschfte vorlufig weiterfhren. Das gleiche gilt fr den Testamentsvollstrecker, Nachlaßpfleger oder Nachlaßverwalter whrend einer Testamentsvollstreckung, Nachlaßpflegschaft oder Nachlaßverwaltung. (2) Die Befugnis nach Absatz 1 erlischt, wenn nicht der Erbe binnen drei Monaten nach Ablauf der fr die Ausschlagung der Erbschaft vorgesehenen Frist oder eine der in Absatz 1 Satz 2 genannten Personen binnen drei Monaten nach der Annahme ihres Amtes oder ihrer Bestellung die Erlaubnis beantragt hat. Ein in der Person des Erben wirksam gewordener Fristablauf wirkt auch gegen den Nachlaßverwalter. Die Frist kann auf Antrag einmal um drei Monate verlngert werden. (3) Im Falle der Erwerbs- oder Geschftsunfhigkeit des Unternehmers oder der zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellten Person darf ein Dritter, bei dem die Voraussetzungen nach § 3 Abs. 2 Nr. 1 und 3 noch nicht festgestellt worden sind, die G1050
§§ 8 – 11
terkraftverkehrsgeschfte bis zu sechs Monaten nach Feststellung der Erwerbs- oder Geschftsunfhigkeit weiterfhren. Die Frist kann auf Antrag einmal um drei Monate verlngert werden. 3. Abschnitt Werkverkehr § 9 Erlaubnis- und Versicherungsfreiheit Der Werkverkehr ist erlaubnisfrei. Es besteht keine Versicherungspflicht. 4. Abschnitt Bundesamt fr Gterverkehr § 10 Organisation (1) Das Bundesamt fr Gterverkehr (Bundesamt) ist eine selbstndige Bundesoberbehçrde im Geschftsbereich des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Es wird von dem Prsidenten geleitet. (2) Der Aufbau des Bundesamtes wird durch das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geregelt. § 11 Aufgaben (1) Das Bundesamt erledigt Verwaltungsaufgaben des Bundes auf dem Gebiet des Verkehrs, die ihm durch dieses Gesetz, durch andere Bundesgesetze oder auf Grund dieser Gesetze zugewiesen sind. (2) Das Bundesamt hat darber zu wachen, daß 1. in- und auslndische Unternehmen des gewerblichen Gterkraftverkehrs und alle anderen am Befçrderungsvertrag Beteiligten die Pflichten erfllen, die ihnen nach diesem Gesetz und den hierauf beruhenden Rechtsvorschriften obliegen, 2. die Bestimmungen ber den Werkverkehr eingehalten werden, 3. die Rechtsvorschriften ber a) die Beschftigung und die Ttigkeiten des Fahrpersonals auf Kraftfahrzeugen einschließlich der aufenthalts-, arbeitsgenehmigungs- und sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften, www.WALHALLA.de
§ 12
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h) die Beschaffenheit, Kennzeichnung und Benutzung von Befçrderungsmitteln und Transportbehltnissen zur Befçrderung von Lebensmitteln und Erzeugnissen des Weinrechts,
j) die Befçrderung von Abfall mit Fahrzeugen zur Straßengterbefçrderung, k) die zulssigen Werte fr Gerusche und fr verunreinigende Stoffe im Abgas von Kraftfahrzeugen zur Gterbefçrderung, l) die Ladung, m) die nach Artikel 4 Abs. 1 in Verbindung mit Anhang I Nr. 10 der Richtlinie 2000/30/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 6. Juni 2000 ber die technische Unterwegskontrolle von Nutzfahrzeugen, die in der Gemeinschaft am Straßenverkehr teilnehmen (ABl. EG Nr. L 203 S. 1) zu prfenden technischen Anforderungen an Kraftfahrzeuge zur Gterbefçrderung, n) die Erlaubnis- und Ausweispflicht beim Fhren von Kraftfahrzeugen zur Straßengterbefçrderung, o) das Sonn- und Feiertagsfahrverbot sowie die Ferienreiseverordnung und p) das Mitfhren einer Erlaubnis, eines Befhigungsscheines oder einer Verbringensgenehmigung nach dem Sprengstoffgesetz eingehalten werden, soweit diese berwachung im Rahmen der Maßnahmen nach § 12 Abs. 1 und 2 durchgefhrt werden kann. (3) In den Fllen des Absatzes 2 Nr. 3 Buchstabe d und e hat das Bundesamt ohne Ersuchen den zustndigen Finanzbehçrden die zur Sicherung der Besteuerung notwendigen Daten zu bermitteln. (4) Allgemeine Verwaltungsvorschriften zu den Aufgaben nach Absatz 2 Nr. 3 Buchstabe j und k werden vom Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und vom Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erlassen.
i) das Mitfhren einer Ausfertigung der Genehmigung fr die Befçrderung von Kriegswaffen nach dem Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. November 1990 (BGBl. I S. 2506) in der jeweils geltenden Fassung,
§ 12 Befugnisse (1) Soweit dies zur Durchfhrung der Aufgaben nach § 11 Abs. 2 erforderlich ist, kann das Bundesamt insbesondere auf Straßen, auf Autohçfen und an Tankstellen berwachungsmaßnahmen im Wege von Stichpro-
b) die zulssigen Abmessungen sowie die zulssigen Achslasten und Gesamtgewichte von Kraftfahrzeugen und Anhngern, c) die im internationalen Gterkraftverkehr verwendeten Container gemß Artikel VI Abs. 1 des Internationalen bereinkommens ber sichere Container (CSC) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. August 1985 (BGBl. II S. 1009) in der jeweils durch Rechtsverordnung nach Artikel 2 des Zustimmungsgesetzes umgesetzten Fassung, d) die Abgaben, die fr das Halten oder Verwenden von Fahrzeugen zur Straßengterbefçrderung sowie fr die Benutzung von Straßen anfallen, e) die Umsatzsteuer, die fr die Befçrderung von Gtern im Binnenverkehr durch auslndische Unternehmer oder mit nicht im Inland zugelassenen Fahrzeugen anfllt, f) die Befçrderung gefhrlicher Gter auf der Straße, g) die Befçrderungsmittel nach den Vorgaben des bereinkommens ber internationale Befçrderungen leicht verderblicher Lebensmittel und ber die besonderen Befçrderungsmittel, die fr diese Befçrderungen zu verwenden sind (ATP), vom 1. September 1970 (BGBl. 1974 II S. 566) in der jeweils durch Rechtsverordnung nach Artikel 2 des Zustimmungsgesetzes umgesetzten Fassung,
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ben durchfhren. Zu diesem Zweck drfen seine Beauftragten Kraftfahrzeuge zur Gterbefçrderung anhalten, die Identitt des Fahrpersonals durch berprfung der mitgefhrten Ausweispapiere feststellen sowie verlangen, dass die Zulassungsdokumente des Fahrzeugs, der Fhrerschein des Fahrpersonals und die nach diesem Gesetz oder sonstigen Rechtsvorschriften bei Fahrten im gewerblichen Gterkraftverkehr mitzufhrenden Nachweise, Berechtigungen oder Bescheinigungen zur Prfung ausgehndigt werden. Das Fahrpersonal hat, soweit erforderlich, den Beauftragten des Bundesamtes unverzglich die zur Erfllung der berwachungsaufgabe erforderlichen Ausknfte wahrheitsgemß nach bestem Wissen und Gewissen zu erteilen, vorhandene Hilfsmittel zur Verfgung zu stellen sowie Hilfsdienste zu leisten. Die Verpflichtung nach Satz 3 besteht nicht, soweit ihre Erfllung fr das Fahrpersonal oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Angehçrigen die Gefahr einer Verfolgung wegen einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit begrndet.
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(2) Zur berwachung von Rechtsvorschriften ber die Beschftigung und die Ttigkeiten des Fahrpersonals auf Kraftfahrzeugen kçnnen Beauftragte des Bundesamtes auf Antrag eines Landes auch Kraftomnibusse anhalten. (3) Das Fahrpersonal hat die Zeichen und Weisungen der Beauftragten des Bundesamtes zu befolgen, ohne dadurch von seiner Sorgfaltspflicht entbunden zu sein. (4) Soweit dies zur Durchfhrung der Aufgaben nach § 11 Abs. 2 Nr. 1 und 2 sowie Nr. 3 Buchstabe d (Rechtsvorschriften ber die Abgaben fr die Benutzung von Straßen) erforderlich ist, kçnnen Beauftragte des Bundesamtes bei Eigentmern und Besitzern von Kraftfahrzeugen zur Gterbefçrderung und allen an der Befçrderung oder an den Handelsgeschften ber die befçrderten Gter Beteiligten 1. Grundstcke und Geschftsrume innerhalb der blichen Geschfts- und Arbeitsstunden betreten sowie 1052
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2. alle geschftlichen Schriftstcke und Datentrger, insbesondere Aufzeichnungen, Frachtbriefe und Unterlagen ber den Fahrzeugeinsatz einsehen und hieraus Abschriften, Auszge, Ausdrucke und Kopien anfertigen oder elektronisch gespeicherte Daten auf eigene Datentrger bertragen. Die in Satz 1 genannten Personen haben diese Maßnahmen zu gestatten. (5) Die in Absatz 4 genannten und fr sie ttigen Personen haben den Beauftragten des Bundesamtes auf Verlangen alle fr die Durchfhrung der berwachung nach § 11 Abs. 2 Nr. 1 und 2 sowie Nr. 3 Buchstabe d (Rechtsvorschriften ber die Abgaben fr die Benutzung von Straßen) erforderlichen 1. Ausknfte zu erteilen, 2. Nachweise zu erbringen sowie 3. Hilfsmittel zu stellen und Hilfsdienste zu leisten. Absatz 1 Satz 3 und 4 gilt entsprechend. (6) Stellt das Bundesamt in Ausbung der in den Abstzen 1 und 2 genannten Befugnisse Tatsachen fest, die die Annahme rechtfertigen, dass Zuwiderhandlungen gegen 1. §§ 142, 263, 266a, 267, 268, 315c oder § 316 des Strafgesetzbuches, 2. § 21 oder § 22 des Straßenverkehrsgesetzes, 2a. § 10 oder § 11 des Schwarzarbeitsbekmpfungsgesetzes, 2b. § 404 Abs. 2 Nr. 3 und 4 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch, 2c. § 111 Abs. 1 Nr. 6 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch, 3. § 24 des Straßenverkehrsgesetzes, die nach dem auf Grund des § 26a des Straßenverkehrsgesetzes erlassenen Bußgeldkatalog in der Regel mit Geldbußen von mindestens fnfzig Euro geahndet werden, 4. § 24a oder § 24c des Straßenverkehrsgesetzes, 5. § 18 Abs. 1 Nr. 3 Buchstabe a oder Abs. 3 Nr. 2 Buchstabe a des Tierschutzgesetzes oder www.WALHALLA.de
§§ 13 – 14a
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6. § 61 Abs. 1 Nr. 5 und Abs. 2 Nr. 10 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes, bei denen das Bundesamt nicht Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist, begangen wurden, bermittelt es derartige Feststellungen den zustndigen Behçrden. Bei Durchfhrung der berwachung nach den Abstzen 4 und 5 gilt Gleiches fr schwerwiegende Zuwiderhandlungen gegen die in § 11 Abs. 2 Nr. 3 genannten Rechtsvorschriften. Das Recht, Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten anzuzeigen, bleibt unberhrt. (7) Erfolgen Werbemaßnahmen, verçffentlichte Anzeigen oder Angebote ohne Angabe von Namen und Anschrift und bestehen in vorgenannten Fllen Anhaltspunkte fr ungenehmigten Gterkraftverkehr oder die Aufforderung hierzu, kçnnen das Bundesamt oder die nach § 21a zustndigen Behçrden von demjenigen, der die Werbemaßnahmen, die Anzeigen oder das Angebot verçffentlicht hat, Auskunft ber Namen und Anschrift des Auftraggebers verlangen. § 13 Untersagung der Weiterfahrt (1) Das Bundesamt kann die Fortsetzung der Fahrt untersagen, soweit dies zur Wahrnehmung der ihm nach § 11 Abs. 2 Nr. 1 oder 3 bertragenen Aufgaben erforderlich ist. (2) Werden die in § 7b Abs. 1 Satz 2 genannten Unterlagen oder die nach Artikel 3 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 vorgeschriebene Fahrerbescheinigung nicht im Original mitgefhrt oder auf Verlangen nicht zur Prfung ausgehndigt, so kçnnen das Bundesamt sowie sonstige Kontrollberechtigte dem betroffenen Fahrpersonal die Fortsetzung der Fahrt so lange untersagen, bis diese Unterlagen vorgelegt werden. Das Bundesamt sowie sonstige Kontrollberechtigte kçnnen die Fortsetzung der Fahrt ferner untersagen, wenn 1. eine Erlaubnis nach § 3 oder eine Berechtigung nach § 6 nicht mitgefhrt wird oder nicht zur Prfung ausgehndigt wird oder 2. eine nach § 46 Abs. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten in Verbindung mit www.WALHALLA.de
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§ 132 Abs. 1 Nr. 1 der Strafprozessordnung angeordnete Sicherheitsleistung nicht oder nicht vollstndig erbracht wird. § 14 Marktbeobachtung (1) Das Bundesamt beobachtet und begutachtet die Entwicklung des Marktgeschehens im Verkehr (Marktbeobachtung). Die Marktbeobachtung umfasst den Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsgterverkehr sowie den Luftverkehr. Mit der Marktbeobachtung sollen Entwicklungen auf dem Verkehrsmarkt frhzeitig erkannt werden. Es besteht keine Auskunftspflicht. (2) Das Bundesamt berichtet dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ber den jeweiligen Stand der Entwicklung des Marktgeschehens und die absehbare knftige Entwicklung. Es bereitet dazu Daten aus dem Verwaltungsvollzug auf und erstellt oder betreut kurz- und mittelfristige Prognosen zum Gter- und Personenverkehr. (3) Zur Erfllung der Aufgaben nach den Abstzen 1 und 2 drfen dem Bundesamt vom Statistischen Bundesamt, dem KraftfahrtBundesamt und den Statistischen mtern der Lnder aus den von diesen gefhrten Wirtschaftsstatistiken, insbesondere der Verkehrsstatistik, zusammengefaßte Einzelangaben bermittelt werden, sofern diese keine Rckschlsse auf eine bestimmte oder bestimmbare Person zulassen. (4) Die vom Bundesamt im Rahmen der Marktbeobachtung gewonnenen personenbezogenen Daten drfen nur fr Zwecke der Marktbeobachtung gespeichert und genutzt werden. Sie sind zu lçschen, sobald sie fr diese Zwecke nicht mehr bençtigt werden. § 14a Durchfhrung von Beihilfeverfahren Das Bundesamt ist zustndig fr die Durchfhrung von Beihilfeprogrammen des Bundes nach 1. der Verordnung (EG) Nr. 1998/2006 der Kommission vom 15. Dezember 2006 ber die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG1053
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Vertrag auf „De-minimis“-Beihilfen (ABl. EU Nr. L 379 S. 5) und 2. dem Abschnitt 8 der Verordnung (EG) Nr. 800/2008 der Kommission vom 6. August 2008 zur Erklrung der Vereinbarkeit bestimmter Gruppen von Beihilfen mit dem Gemeinsamen Markt in Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag (allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung) (ABl. EU Nr. L 214 S. 3). Die Zustndigkeit des Bundesamtes nach Satz 1 umfasst smtliche Aufgaben im Zusammenhang mit der Beihilfegewhrung.
VII
§ 15 Unternehmensdatei (1) Das Bundesamt fhrt eine Datei ber alle im Inland niedergelassenen Unternehmen des gewerblichen Gterkraftverkehrs, um unmittelbar feststellen zu kçnnen, ber welche Berechtigungen (Erlaubnis, Gemeinschaftslizenz, CEMT-Genehmigung, CEMTUmzugsgenehmigung) die jeweiligen Unternehmer verfgen. (2) Zu dem in Absatz 1 genannten Zweck kann das Bundesamt folgende Daten des Unternehmens speichern: 1. Name und Rechtsform, 2. Anschrift sowie Telefon- und Telefaxnummern des Sitzes, 3. Vor- und Familiennamen der Inhaber, der geschftsfhrungs- und vertretungsberechtigten Gesellschafter, der gesetzlichen Vertreter und der zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellten Personen, 4. Anschriften der Niederlassungen sowie 5. Art und Anzahl der erteilten Berechtigungen, Abschriften und Ausfertigungen sowie jeweils die zustndige Erteilungsbehçrde und das Erteilungsdatum. Soweit die Berechtigungen von der zustndigen Landesbehçrde erteilt werden, bermittelt diese dem Bundesamt die in Satz 1 genannten Daten zur Aufnahme in die Unternehmensdatei. (3) Ergeben sich beim Bundesamt Anhaltspunkte dafr, daß die in Absatz 2 Satz 1 genannten Daten nicht mehr richtig sind, teilt es 1054
§§ 15 – 15a
dies der zustndigen Landesbehçrde mit. Diese kann vom Unternehmer Auskunft verlangen und unterrichtet das Bundesamt. Der Unternehmer ist zur Auskunft nach Satz 2 verpflichtet. (4) Das Bundesamt darf die nach Absatz 2 gespeicherten Daten fr die 1. Erteilung von CEMT-Genehmigungen, 2. Beantwortung von Anfragen der fr die Erteilung der Genehmigung zur Befçrderung von Kriegswaffen zustndigen Behçrden nach der Zuverlssigkeit des Antragstellers gemß dem Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. November 1990 (BGBl. I S. 2506) in der jeweils geltenden Fassung, 3. Erledigung der Aufgaben, die ihm nach dem Gesetz zur Sicherstellung des Verkehrs in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Oktober 1968 (BGBl. I S. 1082) in der jeweils geltenden Fassung sowie durch das Gesetz zur Sicherung von Verkehrsleistungen vom 23. Juli 2004 (BGBl. I S. 1865) in der jeweils geltenden Fassung bertragen sind, und 4. Durchfhrung von Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen Unternehmer, deren Unternehmen ihren Sitz im Inland haben, verarbeiten und nutzen, soweit dies zur Erfllung der genannten Aufgaben erforderlich ist. (5) Das Bundesamt ist berechtigt, die Datei als Auswahlgrundlage fr die Durchfhrung der Unternehmensstatistik im gewerblichen Gterkraftverkehr und der Marktbeobachtung nach § 14 zu verwenden. (6) Die nach Absatz 2 Satz 1 gespeicherten Daten sind zu lçschen, wenn sie fr die Aufgaben nach Absatz 1, 4 und 5 nicht mehr bençtigt werden, sptestens aber ein Jahr, nachdem das Unternehmen seinen Betrieb eingestellt hat. § 15a Werkverkehrsdatei (1) Das Bundesamt fhrt eine Datei ber alle im Inland niedergelassenen Unternehmen, die Werkverkehr mit Lastkraftwagen, Zgen www.WALHALLA.de
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GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
(Lastkraftwagen und Anhnger) und Sattelkraftfahrzeugen durchfhren, deren zulssiges Gesamtgewicht 3,5 Tonnen bersteigt, um unmittelbar feststellen zu kçnnen, welche Unternehmen Werkverkehr mit grçßeren Kraftfahrzeugen betreiben. (2) Jeder Unternehmer, der Werkverkehr im Sinne des Absatzes 1 betreibt, ist verpflichtet, sein Unternehmen vor Beginn der ersten Befçrderung beim Bundesamt anzumelden. (3) Zur Speicherung in der Werkverkehrsdatei hat der Unternehmer bei der Anmeldung folgende Angaben zu machen und auf Verlangen nachzuweisen: 1. Name, Rechtsform und Gegenstand des Unternehmens, 2. Anschrift sowie Telefon- und Telefaxnummern des Sitzes, 3. Vor- und Familiennamen der Inhaber, der geschftsfhrungs- und vertretungsberechtigten Gesellschafter und der gesetzlichen Vertreter, 4. Anzahl der Lastkraftwagen, Zge (Lastkraftwagen und Anhnger) und Sattelkraftfahrzeuge, deren zulssiges Gesamtgewicht 3,5 Tonnen bersteigt, sowie 5. Anschriften der Niederlassungen. (4) Das Bundesamt darf die in Absatz 3 genannten Angaben 1. zur Vorbereitung verkehrspolitischer Entscheidungen durch die zustndigen Stellen, 2. zur berwachung der Einhaltung der fr Werkverkehrsunternehmer geltenden Pflichten einschließlich der Verfolgung und Ahndung von Zuwiderhandlungen, 3. als Auswahlgrundlage fr Unternehmensbefragungen im Rahmen der Marktbeobachtung nach § 14 sowie fr die Durchfhrung der Unternehmensstatistik im Werkverkehr verarbeiten und nutzen, soweit dies zur Erfllung der genannten Aufgaben erforderlich ist. (5) ndern sich die in Absatz 3 genannten Angaben, so hat der Unternehmer dies dem www.WALHALLA.de
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Bundesamt unverzglich mitzuteilen und auf Verlangen nachzuweisen. (6) Fhrt der Unternehmer keinen Werkverkehr im Sinne des Absatzes 1 mehr durch, hat er sich unverzglich beim Bundesamt abzumelden. (7) Die nach Absatz 3 gespeicherten Daten sind zu lçschen, wenn sie fr die in Absatz 4 genannten Aufgaben nicht mehr bençtigt werden, sptestens aber ein Jahr, nachdem sich der Unternehmer beim Bundesamt abgemeldet hat. § 16 Datei ber abgeschlossene Bußgeldverfahren (1) Das Bundesamt darf zum Zweck der Verfolgung und Ahndung weiterer Ordnungswidrigkeiten desselben Betroffenen sowie zum Zweck der Beurteilung der Zuverlssigkeit des Unternehmers und der zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellten Personen folgende personenbezogenen Daten ber abgeschlossene Bußgeldverfahren, bei denen es Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist, in Dateien speichern und verndern: 1. Name, Anschrift und Geburtsdatum des Betroffenen sowie Name und Anschrift des Unternehmens, 2. Zeit und Ort der Begehung der Ordnungswidrigkeit, 3. die gesetzlichen Merkmale der Ordnungswidrigkeit, 4. Bußgeldbescheide mit dem Datum ihres Erlasses und dem Datum des Eintritts ihrer Rechtskraft, gerichtliche Entscheidungen in Bußgeldsachen mit dem Datum des Eintritts ihrer Rechtskraft und 5. die Hçhe der Geldbuße. Das Bundesamt darf diese Daten nutzen, soweit es fr die in Satz 1 genannten Zwecke erforderlich ist. (2) Zum Zweck der Vorbereitung und Durchfhrung der berwachung nach § 12 Abs. 4 und 5 sowie der Beurteilung der Zuverlssigkeit des Unternehmers und der zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellten 1055
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VII.2
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GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
Personen gilt Absatz 1 entsprechend fr abgeschlossene Bußgeldverfahren wegen Zuwiderhandlungen nach § 19, die in einem Unternehmen mit Sitz im Inland begangen wurden. ber diese Verfahren teilen die zustndigen Verwaltungsbehçrden im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten dem Bundesamt die Daten nach Absatz 1 Satz 1 mit. (3) Das Bundesamt hat eine schwerwiegende Zuwiderhandlung des Betroffenen und sonstige Zuwiderhandlungen des Betroffenen oder anderer Unternehmensangehçriger dem Unternehmen und der Erlaubnisbehçrde mitzuteilen, soweit Anlaß besteht, an der Zuverlssigkeit des Unternehmers oder der zur Fhrung der Gterkraftverkehrsgeschfte bestellten Personen zu zweifeln. Zur Feststellung solcher Wiederholungsflle hat es die Zuwiderhandlungen der Angehçrigen desselben Unternehmens zusammenzufhren. (4) Das Bundesamt bermittelt die Daten nach Absatz 1 Satz 1 1. an in- und auslndische çffentliche Stellen, soweit dies fr die Entscheidung ber den Zugang zum Beruf des Gterund Personenkraftverkehrsunternehmers erforderlich ist, 1a. bei Verstçßen gegen Vorschriften zur Verhinderung illegaler Beschftigung und Vorschriften fr die Sozialversicherung an die Bundesagentur fr Arbeit, die Hauptzollmter, die Einzugsstellen und die Trger der Rentenversicherung sowie die Auslnderbehçrden, soweit dies zur Vorbereitung und Durchfhrung weiterer Ermittlungen, insbesondere von Betriebskontrollen, erforderlich ist, 2. auf Ersuchen an Gerichte und die Behçrden, die hinsichtlich der in § 11 genannten Aufgaben Verwaltungsbehçrde nach § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten sind, soweit dies zur Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten erforderlich ist. (5) Die bermittlung an auslndische çffentliche Stellen nach Absatz 4 Nr. 1 unterbleibt, soweit Grund zu der Annahme besteht, daß 1056
§ 17
durch sie gegen den Zweck eines deutschen Gesetzes verstoßen wrde. Sie unterbleibt außerdem, wenn durch sie schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt wrden, insbesondere wenn im Empfngerland ein angemessener Datenschutzstandard nicht gewhrleistet ist. Die auslndische çffentliche Stelle ist darauf hinzuweisen, daß sie die nach Absatz 4 Nr. 1 bermittelten Daten nur zu dem Zweck nutzen darf, zu dem sie bermittelt wurden. (6) Eine bermittlung an inlndische çffentliche Stellen unterbleibt, soweit das schutzwrdige Interesse des Betroffenen am Ausschluß der bermittlung das çffentliche Interesse an der bermittlung berwiegt. Die inlndische çffentliche Stelle darf die nach Absatz 4 bermittelten Daten nur fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, zu dessen Erfllung sie bermittelt wurden. (7) Erweisen sich bermittelte Daten als unrichtig, so ist der Empfnger unverzglich zu unterrichten, wenn dies zur Wahrung schutzwrdiger Interessen des Betroffenen erforderlich ist. (8) Das Bundesamt hat die nach Absatz 1 Satz 1 gespeicherten Daten zwei Jahre nach dem Eintritt der Rechtskraft des Bußgeldbescheides oder der gerichtlichen Entscheidung zu lçschen, wenn in dieser Zeit keine weiteren Eintragungen im Sinne des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 4 hinzugekommen sind. Sie sind sptestens fnf Jahre nach ihrer Speicherung zu lçschen. § 17 Zustndigkeit fr die Durchfhrung internationalen Verkehrsrechts Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates das Bundesamt als die fr die Bundesrepublik Deutschland zustndige Stelle zu bestimmen, soweit eine solche Bestimmung auf dem Gebiet des Verkehrs zur Durchfhrung von Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft oder eines internationalen Abkommens erforderlich ist. www.WALHALLA.de
§§ 18 – 19
GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
5. Abschnitt berwachung, Bußgeldvorschriften § 18 Grenzkontrollen Die fr die Kontrolle an der Grenze zustndigen Stellen sind berechtigt, Kraftfahrzeuge zurckzuweisen, wenn die nach diesem Gesetz erforderlichen Unterlagen, deren Mitfhrung vorgeschrieben ist, trotz Aufforderung nicht vorgelegt werden. § 19 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 2 Abs. 1a Satz 1 nicht dafr sorgt, dass ein Begleitpapier oder ein sonstiger Nachweis mitgefhrt wird, 1a. entgegen § 2 Abs. 1a Satz 2 das Begleitpapier oder den sonstigen Nachweis nicht mitfhrt, nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt oder nicht oder nicht rechtzeitig zugnglich macht, 1b. ohne Erlaubnis nach § 3 Abs. 1 gewerblichen Gterkraftverkehr betreibt, 1c. einer auf Grund des § 3 Abs. 4 erlassenen Bedingung, Auflage oder verkehrsmßigen Beschrnkung zuwiderhandelt, 2. einer Rechtsverordnung nach § 3 Abs. 6 Nr. 2 Buchstabe c, Nr. 3 oder 4 oder § 23 Abs. 3 Satz 1 oder Abs. 5 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist, 3. entgegen § 7 Abs. 1 nicht dafr sorgt, dass eine dort genannte Berechtigung und ein dort genannter Nachweis mitgefhrt werden, 4. entgegen § 7 Abs. 2 die Berechtigung, einen Nachweis, den Pass oder ein Dokument nicht mitfhrt oder die Berechtigung oder einen Nachweis nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt, 5. entgegen § 7 Abs. 3 Satz 1 nicht dafr sorgt, daß das Begleitpapier oder der sonstige Nachweis mitgefhrt wird, www.WALHALLA.de
6.
6a.
6b.
6c.
6d.
6e.
7.
8. 9.
10.
11.
12. 12a.
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entgegen § 7 Abs. 3 Satz 2 das Begleitpapier oder den sonstigen Nachweis nicht mitfhrt oder nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt und nicht oder nicht rechtzeitig zugnglich macht, entgegen § 7a Abs. 4 Satz 1 nicht dafr sorgt, dass ein dort genannter Nachweis mitgefhrt wird, entgegen § 7a Abs. 4 Satz 2 einen Versicherungsnachweis nicht mitfhrt oder nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt, entgegen § 7b Abs. 1 Satz 1 einen Angehçrigen eines dort genannten Staates als Fahrpersonal einsetzt, entgegen § 7b Abs. 1 Satz 2 nicht dafr sorgt, dass das auslndische Fahrpersonal eine dort genannte Unterlage mitfhrt, entgegen § 7b Abs. 2 eine dort genannte Unterlage nicht mitfhrt oder nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt, entgegen § 12 Abs. 1 Satz 3 oder Abs. 5 Satz 1 Nr. 1, § 15 Abs. 3 Satz 3 oder § 21a Abs. 3 Satz 1 eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt, entgegen § 12 Abs. 3 ein Zeichen oder eine Weisung nicht befolgt, entgegen § 12 Abs. 4 Satz 2 oder § 21a Abs. 2 Satz 3 eine Maßnahme nicht gestattet, entgegen § 12 Abs. 5 Satz 1 Nr. 2 oder § 21a Abs. 3 Satz 1 einen Nachweis nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erbringt, entgegen § 12 Abs. 5 Satz 1 Nr. 3 oder § 21a Abs. 3 Satz 1 ein Hilfsmittel nicht oder nicht rechtzeitig stellt oder Hilfsdienste nicht oder nicht rechtzeitig leistet, einer vollziehbaren Untersagung nach § 13 zuwiderhandelt, entgegen § 15a Abs. 2 und 3 sein Unternehmen nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig anmeldet, 1057
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VII.2
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GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
12b. entgegen § 15a Abs. 3 die Angaben auf Verlangen nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig nachweist, 12c. entgegen § 15a Abs. 5 nderungen nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig mitteilt, 12d. entgegen § 15a Abs. 5 nderungen nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig nachweist oder 12e. entgegen § 15a Abs. 6 sein Unternehmen nicht rechtzeitig abmeldet. 13. (weggefallen) (1a) Ordnungswidrig handelt, wer 1. entgegen § 7c Satz 1 Nr. 1 oder 3 Buchstabe a oder 2. entgegen § 7c Satz 1 Nr. 2 oder 3 Buchstabe b eine Leistung ausfhren lsst. (2) Ordnungswidrig handelt, wer gegen die Verordnung (EWG) Nr. 881/92 des Rates vom 26. Mrz 1992 ber den Zugang zum Gterkraftverkehrsmarkt in der Gemeinschaft fr Befçrderungen aus oder nach einem Mitgliedstaat oder durch einen oder mehrere Mitgliedstaaten (ABl. EG Nr. L 95 S. 1), gendert durch Artikel 1 der Verordnung (EG) Nr. 484/2002 des Europischen Parlaments und des Rates vom 1. Mrz 2002 (ABl. EG Nr. L 76 S. 1) verstçßt, indem er vorstzlich oder fahrlssig 1. ohne Gemeinschaftslizenz nach Artikel 3 Abs. 1 grenzberschreitenden Gterkraftverkehr betreibt, 2. entgegen Artikel 6 Abs. 4 Satz 1 als Unternehmer dem Fahrer die Fahrerbescheinigung nicht zur Verfgung stellt oder 3. entgegen Artikel 6 Abs. 4 Satz 3 die Fahrerbescheinigung nicht oder nicht rechtzeitig vorzeigt. (3) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig entgegen Artikel 1 Abs. 2 Satz 2 der Verordnung (EWG) Nr. 3118/93 des Rates vom 25. Oktober 1993 zur Festlegung der Bedingungen fr die Zulassung von Verkehrsunternehmen zum Gterkraftverkehr innerhalb eines Mitgliedstaates, in dem 1058
§ 20
sie nicht ansssig sind (ABl. EG Nr. L 297 S. 1), zuletzt gendert durch Artikel 2 der Verordnung (EG) Nr. 484/2002 (ABl. EG Nr. L 76 S. 1), die Fahrerbescheinigung nicht mitfhrt. (4) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. im grenzberschreitenden Gterkraftverkehr einen Fahrer einsetzt, fr den eine Fahrerbescheinigung nach Artikel 3 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 3 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 nicht ausgestellt worden ist, 2. Kabotage nach Artikel 1 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 3318/93 betreibt, ohne Inhaber einer Gemeinschaftslizenz nach Artikel 3 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 zu sein, oder 3. im Kabotageverkehr nach Artikel 1 Abs. 1 der Verordnung (EWG) Nr. 3118/93 einen Fahrer einsetzt, fr den eine Fahrerbescheinigung nach Artikel 3 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 3 der Verordnung (EWG) Nr. 881/92 nicht ausgestellt worden ist. (5) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 6c, Absatzes 1a Nr. 2 und des Absatzes 4 Nr. 1 und 3 mit einer Geldbuße bis zu zweihunderttausend Euro, in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1b, 12, des Absatzes 1a Nr. 1, des Absatzes 2 Nr. 1 und des Absatzes 4 Nr. 2 mit einer Geldbuße bis zu zwanzigtausend Euro, in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden. Sie kçnnen auf der Grundlage und nach Maßgabe internationaler bereinknfte auch dann geahndet werden, wenn sie im Bereich gemeinsamer Grenzabfertigungsanlagen außerhalb des rumlichen Geltungsbereiches dieses Gesetzes begangen werden. § 20 Befugnisse des Bundesamtes bei der Verfolgung von Zuwiderhandlungen (1) Bei der Durchfhrung der berwachungsaufgaben nach § 11 haben das Bundesamt und seine Beauftragten Zuwiderhandlungen gegen die gesetzlichen Vorschriften zu erforschen und zu verfolgen. Die Beauftragten des Bundesamtes haben insoweit die Rechte und www.WALHALLA.de
§§ 21– 22
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Pflichten der Beamten des Polizeivollzugsdienstes nach den Vorschriften der Strafprozeßordnung und nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten. § 163 der Strafprozeßordnung und § 53 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten bleiben unberhrt. (1a) In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 haben die Beauftragten des Bundesamtes bei Gefahr im Verzuge das Recht zur Anordnung von Sicherheitsleistungen nach § 46 Abs. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten in Verbindung mit § 132 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Satz 2, Abs. 2 der Strafprozessordnung. (2) In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 kçnnen auch das Bundesamt und seine Beauftragten die Verwarnung nach § 56 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten erteilen. § 57 Abs. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten gilt entsprechend. § 21 Zustndigkeiten fr die Ahndung von Zuwiderhandlungen (1) Wird eine Zuwiderhandlung in einem Unternehmen begangen, das seinen Sitz im Inland hat, ist Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten die von der Landesregierung bestimmte Behçrde. Die Landesregierung kann die Ermchtigung auf die zustndige oberste Landesbehçrde bertragen. (2) Wird eine Zuwiderhandlung in einem Unternehmen begangen, das seinen Sitz im Ausland hat, ist Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten das Bundesamt. (3) Abweichend von Absatz 1 ist das Bundesamt Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten fr Zuwiderhandlungen nach § 19 Abs. 1 Nr. 4 in Verbindung mit § 7 Abs. 2 Satz 2, § 19 Abs. 1 Nr. 6c, 6d, 6e, Abs. 1a, 2 Nr. 2, 3, Abs. 3 und 4 Nr. 1, 3, die in einem Unternehmen, das seinen Sitz im Inland hat, begangen wurden. (4) § 405 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch bleibt unberhrt. www.WALHALLA.de
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§ 21a Aufsicht (1) Der Unternehmer des gewerblichen Gterkraftverkehrs und alle am Befçrderungsvertrag Beteiligten unterliegen wegen der Erfllung der gesetzlichen Vorschriften der Aufsicht der Erlaubnisbehçrde oder einer anderen von der Landesregierung durch Rechtsverordnung bestimmten Behçrde. (2) Soweit dies zur Wahrnehmung der Aufgaben nach Absatz 1 erforderlich ist, ist den Beauftragten der Aufsichtsbehçrden bei Eigentmern und Besitzern von Fahrzeugen zur Gterbefçrderung und allen an der Befçrderung oder an den Handelsgeschften ber die befçrderten Gter Beteiligten whrend der blichen Betriebs- und Arbeitszeit das Betreten und Besichtigen der Grundstcke, Betriebsanlagen, Geschftsrume und Befçrderungsmittel gestattet. Soweit dies zur Erfllung der Aufgaben der Beauftragten der Aufsichtsbehçrden erforderlich ist, kçnnen Prfungen und Untersuchungen durchgefhrt werden und kann Einsicht in geschftliche Unterlagen des Auskunftspflichtigen genommen werden. Die Maßnahmen nach den Stzen 1 und 2 sind von den in Satz 1 genannten Personen zu gestatten. (3) Die in Absatz 2 genannten Personen haben den Beauftragten der Aufsichtsbehçrden auf Verlangen alle fr die Durchfhrung der Aufsicht erforderlichen Ausknfte zu erteilen, Nachweise zu erbringen, Hilfsmittel zu stellen und Hilfsdienste zu leisten. § 12 Abs. 1 Satz 3 und 4 gilt entsprechend. 6. Abschnitt Gebhren und Auslagen, Ermchtigungen, bergangsregelungen § 22 Gebhren und Auslagen (1) Fr Amtshandlungen nach diesem Gesetz, nach den auf diesem Gesetz beruhenden Rechtsvorschriften, nach Rechtsakten der Europischen Gemeinschaften sowie auf Grund internationaler Abkommen und diese ergnzender nationaler Rechtsvorschriften sind Gebhren und Auslagen nach den Bestimmungen des Verwaltungskostengesetzes und 1059
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VII.2
GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
der Rechtsverordnung nach Absatz 2 zu erheben. (2) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen und dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die gebhrenpflichtigen Tatbestnde und die Gebhren nach festen Stzen oder als Rahmengebhren nher zu bestimmen. (3) Ausknfte nach § 19 des Bundesdatenschutzgesetzes werden unentgeltlich erteilt.
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§ 23 Ermchtigungen zum Erlaß von Durchfhrungsbestimmungen (1) Die Bundesregierung erlßt mit Zustimmung des Bundesrates die allgemeinen Verwaltungsvorschriften, die zur Durchfhrung dieses Gesetzes und der auf diesem Gesetz beruhenden Rechtsverordnungen erforderlich sind. (2) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung andere als in § 2 Abs. 1 genannte Befçrderungsflle ganz oder teilweise von den Bestimmungen dieses Gesetzes auszunehmen, soweit sich deren Unterstellung unter dieses Gesetz als unverhltnismßig erweist. (3) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, im Bereich des grenzberschreitenden Gterkraftverkehrs, des Durchgangsverkehrs und des Kabotageverkehrs (innerstaatlicher Gterkraftverkehr durch Unternehmer, die in einem anderen Staat niedergelassen sind) einschließlich des Werkverkehrs zur Ordnung dieser Verkehre und zur Durchfhrung internationaler Abkommen sowie von Verordnungen, Richtlinien und Entscheidungen nach Artikel 189 des Vertrages zur Grndung der Europischen Gemeinschaft, die den Gterkraftverkehr betreffen, Rechtsverordnungen zu erlassen, durch die 1. der Zugang zum Beruf des Gterkraftverkehrsunternehmers und zum Markt des Gterkraftverkehrs, insbesondere die 1060
§ 23
Voraussetzungen fr die Erteilung, die Rcknahme und den Widerruf von Genehmigungen, den Erlaß von Nebenbestimmungen, das zugehçrige Verfahren einschließlich der Durchfhrung von Anhçrungen und der Behandlung wesentlicher nderungen nach Erteilung der Genehmigungen sowie die Bedingungen fr den Fahrzeugeinsatz geregelt werden, 1a. die Voraussetzungen fr die Erteilung, die Rcknahme und den Widerruf von Fahrerbescheinigungen, den Erlass von Nebenbestimmungen, das zugehçrige Verfahren einschließlich der Durchfhrung von Anhçrungen und der Behandlung wesentlicher nderungen nach Erteilung der Fahrerbescheinigungen, die Bedingungen fr den Einsatz des Fahrpersonals sowie die berwachung der Erteilungsvoraussetzungen geregelt werden, 2. fr Unternehmer, deren Unternehmen ihren Sitz in einem Staat haben, der weder Mitglied der Europischen Union noch anderer Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum ist, der Zugang zum Markt des Gterkraftverkehrs und die Bedingungen bei der Durchfhrung des Gterkraftverkehrs abweichend von den Bestimmungen dieses Gesetzes geregelt sowie der vorbergehende oder dauernde Ausschluß vom Gterkraftverkehr vorgesehen wird, wenn wiederholt oder schwerwiegend gegen im Inland geltende Vorschriften verstoßen wird, 3. Bestimmungen zur Gewhrleistung zwischenstaatlicher Gegenseitigkeit oder gleicher Wettbewerbsbedingungen, insbesondere ber die Erteilung von Genehmigungen, die Voraussetzungen fr die Erteilung und die Aufhebung einer Genehmigung, die berwachung sowie das Verfahren, eingefhrt und 4. die Pflicht zur Vorlage von Unterlagen zur Beobachtung des Marktgeschehens geregelt werden. Rechtsverordnungen nach den Nummern 1 bis 3 bedrfen der Zustimmung des Bundesrates. www.WALHALLA.de
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GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
(4) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung kann abweichend von den auf Grund des Absatzes 3 erlassenen Rechtsverordnungen im Rahmen internationaler Regierungs- und Verwaltungsabkommen Befçrderungsflle ganz oder teilweise von der Genehmigungspflicht fr den grenzberschreitenden gewerblichen Gterkraftverkehr mit Staaten außerhalb der Europischen Union und des Europischen Wirtschaftsraums freistellen, soweit diese sich als unverhltnismßig erweist. Ebenso kann das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit einem Nachbarstaat Vereinbarungen treffen, durch die Verkehre durch das Inland mit Be- und Entladeort in dem Nachbarstaat von der Erlaubnispflicht nach § 3 Abs. 1 ausgenommen werden. (5) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates auf dem Gebiet des grenzberschreitenden kombinierten Verkehrs zur Ordnung dieses Verkehrs und zur Durchfhrung internationaler Abkommen sowie von Verordnungen, Entscheidungen und Richtlinien des Rates der Europischen Union und der Kommission der Europischen Gemeinschaften Vorschriften zu erlassen, durch die 1. das Vorliegen von grenzberschreitendem kombiniertem Verkehr einschließlich der Bestimmung des nchstgelegenen geeigneten Bahnhofs sowie die Pflicht zur Mitfhrung und Aushndigung von Papieren geregelt werden, die dem Nachweis der Erfllung der Berufszugangsvoraussetzungen und der Durchfhrung von kombiniertem Verkehr dienen, 1a. Besonderheiten, insbesondere genehmigungsrechtliche Erleichterungen, vorgesehen werden sowie 2. Bestimmungen zur Gewhrleistung zwischenstaatlicher Gegenseitigkeit oder gleicher Wettbewerbsbedingungen eingefhrt werden. www.WALHALLA.de
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§ 24 Weitergeltung und Umtausch von Berechtigungen (1) Als Erlaubnisse nach § 3 gelten bis zum Ende ihrer Gltigkeitsdauer, lngstens jedoch bis zum 1. Juli 2000, 1. Genehmigungen fr den Gterfernverkehr nach den §§ 10, 19a des Gterkraftverkehrsgesetzes, 2. Genehmigungen nach § 3 der Verordnung ber die Hçchstzahlen der Genehmigungen fr den Gterfernverkehr. (2) Als Erlaubnisse nach § 3 gelten bis zum 1. Juli 2000 1. Erlaubnisse fr den Umzugsverkehr und den allgemeinen Gternahverkehr sowie Bescheinigungen ber die Berechtigung zur Ausbung des allgemeinen Gternahverkehrs nach den §§ 37, 80 und 89 des Gterkraftverkehrsgesetzes, 2. Bescheinigungen nach § 7 Abs. 1 Satz 1 der Verordnung ber den Zugang zum Beruf des Gterkraftverkehrsunternehmers. (3) Als Ausfertigungen nach § 3 Abs. 3a gelten bis zum 1. Juli 2000 Ausfertigungen der 1. Erlaubnisse und Berechtigungsbescheinigungen im Sinne der §§ 42, 86 und 89 des Gterkraftverkehrsgesetzes, 2. Bescheinigungen im Sinne des § 7 Abs. 1 Satz 1 der Verordnung ber den Zugang zum Beruf des Gterkraftverkehrsunternehmers. (4) Berechtigungen nach den Abstzen 1 und 2 kçnnen vor dem 1. Juli 2000 in unbefristete Erlaubnisse nach § 3 und in unbefristete Ausfertigungen nach § 3 Abs. 3a umgetauscht werden. Dies gilt nicht fr Genehmigungen fr den Gterfernverkehr nach § 19a des Gterkraftverkehrsgesetzes. Ausfertigungen nach Absatz 3 kçnnen vor dem 1. Juli 2000 in unbefristete Ausfertigungen nach § 3 Abs. 3a umgetauscht werden. (5) (weggefallen) (6) Maßgeblich sind die jeweils am 30. Juni 1998 geltenden Fassungen der genannten Gesetze und Rechtsverordnungen. 1061
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VII.2
GKG: Gterkraftverkehrsgesetz
§ 25 Befristete Ausnahmen (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes finden bis zum 30. Juni 1999 keine Anwendung 1. auf die Befçrderung von Gtern mit Personenkraftwagen, 2. auf die grenzberschreitende Befçrderung von Gtern mit Kraftfahrzeugen, deren zulssiges Gesamtgewicht einschließlich Anhnger 6 Tonnen oder deren zulssige Nutzlast einschließlich Anhnger 3,5 Tonnen nicht bersteigt und deren Ladung einschließlich Anhnger nicht mehr als 3,5 Tonnen betrgt, 3. auf Befçrderungen von Gtern durch die Deutsche Post AG mit eigenen oder angemieteten Fahrzeugen sowie
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4. auf Befçrderungen im Rahmen des § 1 der Verordnung ber die Befreiung bestimmter Befçrderungsflle von den Bestimmungen des Gterkraftverkehrsgesetzes in der am 30. Juni 1998 geltenden Fassung unter Verwendung von solchen Bescheinigungen im Sinne des § 7 Abs. 1 der Verordnung ber den Zugang zum Beruf des Gterkraftverkehrsunternehmers in der am 30. Juni 1998 geltenden Fassung, die auf die Durchfhrung derartiger Befçrderungen beschrnkt sind. (2) § 14 bleibt unberhrt.
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Inhaltsbersicht
PBefG: Personenbefçrderungsgesetz
VII.3
Personenbefçrderungsgesetz (PBefG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. August 1990 (BGBl. I S. 1690) Zuletzt gendert durch Zweites Gesetz zum Abbau brokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittelstndischen Wirtschaft vom 7. September 2007 (BGBl. I S. 2246) I n h a lt s be r s i ch t
§1 §2 §3 §4 §5 §6 §7
§8
§9 § 10 § 11 § 12 § 13 § 13a
§ 14 § 15 § 16 § 17 § 18 § 19 § 20
I. Allgemeine Vorschriften Sachlicher Geltungsbereich Genehmigungspflicht Unternehmer Straßenbahnen, Obusse, Kraftfahrzeuge Dokumente Umgehungsverbot Befçrderung von Personen auf Lastkraftwagen und auf Anhngern hinter Lastkraftwagen und Zugmaschinen Fçrderung der Verkehrsbedienung und Ausgleich der Verkehrsinteressen im çffentlichen Personennahverkehr II. Genehmigung Umfang der Genehmigung Entscheidung in Zweifelsfllen Genehmigungsbehçrden Antragstellung Voraussetzung der Genehmigung Voraussetzung der Genehmigung bei gemeinwirtschaftlichen Verkehrsleistungen Anhçrverfahren Erteilung und Versagung der Genehmigung Geltungsdauer der Genehmigung Genehmigungsurkunde (weggefallen) Tod des Unternehmers Einstweilige Erlaubnis
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§ 21 § 22 § 23 § 24 § 25 § 26 § 27
Betriebspflicht Befçrderungspflicht Haftung fr Sachschden (weggefallen) Widerruf der Genehmigung Erlçschen der Genehmigung Zwangsmaßnahmen III. Sonderbestimmungen fr die einzelnen Verkehrsarten
A. Straßenbahnen § 28 Planfeststellung § 28a Vernderungssperre; Vorkaufsrecht § 29 Planfeststellungsbehçrde § 29a Vorzeitige Besitzeinweisung § 30 Enteignung § 31 Benutzung çffentlicher Straßen § 32 Duldungspflichten Dritter §§ 33 bis 35 (weggefallen) § 36 Bau- und Unterhaltungspflicht § 37 Aufnahme des Betriebs § 38 (weggefallen) § 39 Befçrderungsentgelte und -bedingungen § 40 Fahrplne B. Verkehr mit Obussen § 41 Entsprechend anwendbare Vorschriften C. Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen § 42 Begriffsbestimmung Linienverkehr 1063
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VII.3
PBefG: Personenbefçrderungsgesetz
§ 43 Sonderformen des Linienverkehrs § 44 (weggefallen) § 45 Sonstige Vorschriften D. Ausgleichszahlungen § 45a Ausgleichspflicht
§ 46 § 47 § 48 § 49 § 50 § 51
E. Gelegenheitsverkehr mit Kraftomnibussen Formen des Gelegenheitsverkehrs Verkehr mit Taxen Ausflugsfahrten und Ferienziel-Reisen Verkehr mit Mietomnibussen und mit Mietwagen (weggefallen) Befçrderungsentgelte und -bedingungen im Taxenverkehr
IV. Auslandsverkehr § 52 Grenzberschreitender Verkehr § 53 Transit-(Durchgangs-)Verkehr
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V. Aufsicht, Prfungsbefugnisse § 54 Aufsicht § 54a Prfungsbefugnisse der Genehmigungsbehçrde
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Inhaltsbersicht
VI. Rechtsbehelfsverfahren und Gebhren § 55 Vorverfahren bei der Anfechtung von Verwaltungsakten § 56 Gebhren VII. Erlaß von Rechtsverordnungen und Allgemeinen Verwaltungsvorschriften § 57 Rechtsverordnungen § 58 Allgemeine Verwaltungsvorschriften § 59 (weggefallen) VIII. Bußgeldvorschriften § 60 (weggefallen) § 61 Ordnungswidrigkeiten
§ 62 § 63 § 64 § 64a § 65 § 66
IX. bergangs- und Schlußbestimmungen bergangsbestimmungen (weggefallen) Andere Gesetze Ersetzung bundesrechtlicher Vorschriften durch Landesrecht (Inkrafttreten, Aufhebung von Rechtsvorschriften) (gegenstandslos)
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§§ 1– 2
PBefG: Personenbefçrderungsgesetz I. Allgemeine Vorschriften
§ 1 Sachlicher Geltungsbereich (1) Den Vorschriften dieses Gesetzes unterliegt die entgeltliche oder geschftsmßige Befçrderung von Personen mit Straßenbahnen, mit Oberleitungsomnibussen (Obussen) und mit Kraftfahrzeugen. Als Entgelt sind auch wirtschaftliche Vorteile anzusehen, die mittelbar fr die Wirtschaftlichkeit einer auf diese Weise gefçrderten Erwerbsttigkeit erstrebt werden. (2) Diesem Gesetz unterliegen nicht Befçrderungen 1. mit Personenkraftwagen, wenn das Gesamtentgelt die Betriebskosten der Fahrt nicht bersteigt; 2. mit Krankenkraftwagen, wenn damit kranke, verletzte oder sonstige hilfsbedrftige Personen befçrdert werden, die whrend der Fahrt einer medizinisch fachlichen Betreuung oder der besonderen Einrichtungen des Krankenkraftwagens bedrfen oder bei denen solches auf Grund ihres Zustandes zu erwarten ist. § 2 Genehmigungspflicht (1) Wer im Sinne des § 1 Abs. 1 1. mit Straßenbahnen, 2. mit Obussen, 3. mit Kraftfahrzeugen im Linienverkehr (§§ 42 und 43) oder 4. mit Kraftfahrzeugen im Gelegenheitsverkehr (§ 46) Personen befçrdert, muß im Besitz einer Genehmigung sein. Er ist Unternehmer im Sinne dieses Gesetzes. (2) Der Genehmigung bedarf auch 1. jede Erweiterung oder wesentliche nderung des Unternehmens, 2. die bertragung der aus der Genehmigung erwachsenden Rechte und Pflichten (Genehmigungsbertragung) sowie 3. die bertragung der Betriebsfhrung auf einen anderen. (3) Abweichend von Absatz 2 Nr. 2 drfen im Verkehr mit Taxen die aus der Genehmigung www.WALHALLA.de
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erwachsenden Rechte und Pflichten nur bertragen werden, wenn gleichzeitig das ganze Unternehmen oder wesentliche selbstndige und abgrenzbare Teile des Unternehmens bertragen werden. (4) Die Genehmigungsbehçrde kann bei einem Linienverkehr nach § 43 dieses Gesetzes und bei Befçrderungen nach § 1 Nr. 4 Buchstaben d und i der Freistellungs-Verordnung Befreiung vom Verbot der Mitnahme anderer Fahrgste erteilen, wenn dies im çffentlichen Verkehrsinteresse geboten und mit Rcksicht auf bestehende çffentliche Verkehrseinrichtungen wirtschaftlich vertretbar ist. (5) Einer Genehmigung bedarf es nicht zum vorbergehenden Einsatz von Kraftfahrzeugen bei Notstnden und Betriebsstçrungen im Verkehr, insbesondere im Schienen-, Bergbahn- oder Obusverkehr. Wenn die Stçrungen lnger als 72 Stunden dauern, haben die Unternehmer der von der Stçrung betroffenen Betriebe der Genehmigungsbehçrde (§ 11) Art, Umfang und voraussichtliche Dauer eines solchen vorbergehenden Einsatzes von Kraftfahrzeugen unverzglich mitzuteilen. (5a) Wer Gelegenheitsverkehre in der Form der Ausflugsfahrt (§ 48 Abs. 1) oder der Ferienziel-Reise (§ 48 Abs. 2) plant, organisiert und anbietet, dabei gegenber den Teilnehmern jedoch eindeutig zum Ausdruck bringt, dass die Befçrderungen nicht von ihm selbst, sondern von einem bestimmten Unternehmer, der Inhaber einer Genehmigung nach diesem Gesetz ist, durchgefhrt werden, muss selbst nicht im Besitz einer Genehmigung sein. (6) Befçrderungen, die in besonders gelagerten Einzelfllen nicht alle Merkmale einer Verkehrsart oder Verkehrsform dieses Gesetzes erfllen, kçnnen nach denjenigen Vorschriften dieses Gesetzes genehmigt werden, denen diese Befçrderungen am meisten entsprechen. (7) Zur praktischen Erprobung neuer Verkehrsarten oder Verkehrsmittel kann die Genehmigungsbehçrde auf Antrag im Einzelfall Abweichungen von Vorschriften dieses Gesetzes oder von auf Grund dieses Gesetzes 1065
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PBefG: Personenbefçrderungsgesetz
erlassenen Vorschriften fr die Dauer von hçchstens vier Jahren genehmigen, soweit çffentliche Verkehrsinteressen nicht entgegenstehen.
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§ 3 Unternehmer (1) Die Genehmigung wird dem Unternehmer fr einen bestimmten Verkehr (§ 9) und fr seine Person (natrliche oder juristische Person) erteilt. (2) Der Unternehmer oder derjenige, auf den die Betriebsfhrung bertragen worden ist, muß den Verkehr im eigenen Namen, unter eigener Verantwortung und fr eigene Rechnung betreiben. Die von der Landesregierung bestimmte Behçrde kann in Einzelfllen Ausnahmen zulassen. (3) Sollen Straßenbahnbetriebsanlagen von einem anderen als dem Unternehmer gebaut werden, kann die Genehmigung fr ihren Bau und fr die Linienfhrung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1) dem andern erteilt werden; die fr den Unternehmer geltenden Vorschriften des Gesetzes und der auf Grund des Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen sind entsprechend anzuwenden. § 4 Straßenbahnen, Obusse, Kraftfahrzeuge (1) Straßenbahnen sind Schienenbahnen, die 1. den Verkehrsraum çffentlicher Straßen benutzen und sich mit ihren baulichen und betrieblichen Einrichtungen sowie in ihrer Betriebsweise der Eigenart des Straßenverkehrs anpassen oder 2. einen besonderen Bahnkçrper haben und in der Betriebsweise den unter Nummer 1 bezeichneten Bahnen gleichen oder hneln und ausschließlich oder berwiegend der Befçrderung von Personen im Orts- oder Nachbarschaftsbereich dienen. (2) Als Straßenbahnen gelten auch Bahnen, die als Hoch- und Untergrundbahnen, Schwebebahnen oder hnliche Bahnen besonderer Bauart angelegt sind oder angelegt werden, ausschließlich oder berwiegend der Befçrderung von Personen im Orts- oder 1066
§§ 3 – 5
Nachbarschaftsbereich dienen und nicht Bergbahnen oder Seilbahnen sind. (3) Obusse im Sinne dieses Gesetzes sind elektrisch angetriebene, nicht an Schienen gebundene Straßenfahrzeuge, die ihre Antriebsenergie einer Fahrleitung entnehmen. (4) Kraftfahrzeuge im Sinne dieses Gesetzes sind Straßenfahrzeuge, die durch eigene Maschinenkraft bewegt werden, ohne an Schienen oder eine Fahrleitung gebunden zu sein, und zwar sind 1. Personenkraftwagen: Kraftfahrzeuge, die nach ihrer Bauart und Ausstattung zur Befçrderung von nicht mehr als neun Personen (einschließlich Fhrer) geeignet und bestimmt sind, 2. Kraftomnibusse: Kraftfahrzeuge, die nach ihrer Bauart und Ausstattung zur Befçrderung von mehr als neun Personen (einschließlich Fhrer) geeignet und bestimmt sind, 3. Lastkraftwagen: Kraftfahrzeuge, die nach ihrer Bauart und Einrichtung zur Befçrderung von Gtern bestimmt sind. (5) Anhnger, die von den in Absatz 1 bis 4 genannten Fahrzeugen zur Personenbefçrderung mitgefhrt werden, sind den sie bewegenden Fahrzeugen gleichgestellt. (6) Krankenkraftwagen im Sinne dieses Gesetzes sind Fahrzeuge, die fr Krankentransport oder Notfallrettung besonders eingerichtet und nach dem Fahrzeugschein als Krankenkraftwagen anerkannt sind. § 5 Dokumente Genehmigungen, einstweilige Erlaubnisse und Bescheinigungen oder deren Widerruf nach diesem Gesetz oder nach einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung oder Allgemeinen Verwaltungsvorschrift sind schriftlich zu erteilen. Die elektronische Form ist ausgeschlossen. Abweichend von Satz 1 kann in den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen und Allgemeinen Verwaltungsvorschriften vorgesehen werden, dass Genehmigungen, einstweilige Erlaubnisse und Bescheinigungen auch in elektronischer Form mit einer www.WALHALLA.de
§§ 6 – 8
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dauerhaft berprfbaren Signatur nach § 37 Abs. 4 des Verwaltungsverfahrensgesetzes erteilt werden kçnnen. § 6 Umgehungsverbot Die Verpflichtungen des Unternehmers nach diesem Gesetz werden durch rechtsgeschftliche oder firmenrechtliche Gestaltungen oder Scheintatbestnde, die zur Umgehung der Bestimmungen des Gesetzes geeignet sind, nicht berhrt. § 7 Befçrderung von Personen auf Lastkraftwagen und auf Anhngern hinter Lastkraftwagen und Zugmaschinen (1) Zu einer Personenbefçrderung, die nach diesem Gesetz genehmigungspflichtig ist, drfen Lastkraftwagen sowie Anhnger jeder Art hinter Lastkraftwagen oder hinter Zugmaschinen nicht verwendet werden. (2) Die Genehmigungsbehçrde kann in Einzelfllen Ausnahmen zulassen. § 8 Fçrderung der Verkehrsbedienung und Ausgleich der Verkehrsinteressen im çffentlichen Personennahverkehr (1) ffentlicher Personennahverkehr im Sinne dieses Gesetzes ist die allgemein zugngliche Befçrderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die berwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen. Das ist im Zweifel der Fall, wenn in der Mehrzahl der Befçrderungsflle eines Verkehrsmittels die gesamte Reiseweite 50 Kilometer oder die gesamte Reisezeit eine Stunde nicht bersteigt. (2) ffentlicher Personennahverkehr ist auch der Verkehr mit Taxen oder Mietwagen, der eine der in Absatz 1 genannten Verkehrsarten ersetzt, ergnzt oder verdichtet. (3) Die Genehmigungsbehçrde hat im Zusammenwirken mit dem Aufgabentrger des çffentlichen Personennahverkehrs (Aufgabentrger) und mit den Verkehrsunternehmern im Interesse einer ausreichenden Bewww.WALHALLA.de
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dienung der Bevçlkerung mit Verkehrsleistungen im çffentlichen Personennahverkehr sowie einer wirtschaftlichen Verkehrsgestaltung fr eine Integration der Nahverkehrsbedienung, insbesondere fr Verkehrskooperationen, fr die Abstimmung oder den Verbund der Befçrderungsentgelte und fr die Abstimmung der Fahrplne, zu sorgen. Sie hat dabei einen vom Aufgabentrger beschlossenen Nahverkehrsplan zu bercksichtigen, der vorhandene Verkehrsstrukturen beachtet, unter Mitwirkung der vorhandenen Unternehmer zustandegekommen ist und nicht zur Ungleichbehandlung von Unternehmern fhrt. Der Nahverkehrsplan hat die Belange behinderter und anderer Menschen mit Mobilittsbeeintrchtigung mit dem Ziel zu bercksichtigen, fr die Nutzung des çffentlichen Personennahverkehrs eine mçglichst weitreichende Barrierefreiheit zu erreichen; im Nahverkehrsplan werden Aussagen ber zeitliche Vorgaben und erforderliche Maßnahmen getroffen. Bei seiner Aufstellung sind Behindertenbeauftragte oder Behindertenbeirte der Aufgabentrger soweit vorhanden anzuhçren. Dieser Nahverkehrsplan bildet den Rahmen fr die Entwicklung des çffentlichen Personennahverkehrs. Die Aufstellung von Nahverkehrsplnen sowie die Bestimmung des Aufgabentrgers regeln die Lnder. Fr Vereinbarungen von Verkehrsunternehmen und fr Beschlsse und Empfehlungen von Vereinigungen dieser Unternehmen gilt § 1 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrnkungen nicht, soweit sie den Zielen des Satzes 1 dienen. Sie bedrfen zu ihrer Wirksamkeit der Anmeldung bei der Genehmigungsbehçrde. Fr Vereinigungen von Unternehmen, die Vereinbarungen, Beschlsse und Empfehlungen im Sinne von Satz 7 treffen, gilt § 20 Abs. 1 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrnkungen entsprechend. Verfgungen der Kartellbehçrde, die solche Vereinbarungen, Beschlsse oder Empfehlungen betreffen, ergehen im Benehmen mit der zustndigen Genehmigungsbehçrde. (4) Verkehrsleistungen im çffentlichen Personennahverkehr sind eigenwirtschaftlich zu 1067
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PBefG: Personenbefçrderungsgesetz
erbringen. Eigenwirtschaftlich sind Verkehrsleistungen, deren Aufwand gedeckt wird durch Befçrderungserlçse, Ertrge aus gesetzlichen Ausgleichs- und Erstattungsregelungen im Tarif- und Fahrplanbereich sowie sonstige Unternehmensertrge im handelsrechtlichen Sinne. Soweit eine ausreichende Verkehrsbedienung nicht entsprechend Satz 1 mçglich ist, ist die Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 des Rates vom 26. Juni 1969 ber das Vorgehen der Mitgliedstaaten bei mit dem Begriff des çffentlichen Dienstes verbundenen Verpflichtungen auf dem Gebiet des Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsverkehrs (ABl. EG Nr. L 156 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung maßgebend. Wer zustndige Stelle im Sinne dieser Verordnung ist, richtet sich nach Landesrecht; sie soll grundstzlich mit dem Aufgabentrger nach Absatz 3 identisch sein. Die Vorschrift des § 21 Abs. 3 Satz 1 bleibt unberhrt. II. Genehmigung
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§ 9 Umfang der Genehmigung (1) Die Genehmigung wird erteilt 1. bei einem Verkehr mit Straßenbahnen fr den Bau, den Betrieb und die Linienfhrung, 2. bei einem Verkehr mit Obussen fr den Bau, den Betrieb und die Linienfhrung, 3. bei einem Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen fr die Einrichtung, die Linienfhrung und den Betrieb, 4. bei einem Gelegenheitsverkehr mit Kraftomnibussen fr den Betrieb, 5. bei einem Gelegenheitsverkehr mit Personenkraftwagen fr die Form des Gelegenheitsverkehrs und den Betrieb mit bestimmten Kraftfahrzeugen unter Angabe ihrer amtlichen Kennzeichen. (2) Soweit es die Zielsetzung des § 8 erfordert, kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 bis 3 die Genehmigung fr eine Linie oder fr mehrere Linien gebndelt erteilt werden. 1068
§§ 9 – 11
§ 10 Entscheidung in Zweifelsfllen Entstehen Zweifel darber, ob eine Personenbefçrderung den Vorschriften dieses Gesetzes unterliegt oder welcher Verkehrsart oder Verkehrsform ein Verkehr zugehçrt oder wer Unternehmer im Sinne des § 3 Abs. 1 und 2 ist, so entscheidet die fr den Sitz des Unternehmers zustndige, von der Landesregierung bestimmte Behçrde. § 11 Genehmigungsbehçrden (1) Die Genehmigung erteilt die von der Landesregierung bestimmte Behçrde. (2) Zustndig ist 1. bei einem Straßenbahn-, Obusverkehr oder einem Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen die Genehmigungsbehçrde, in deren Bezirk der Verkehr ausschließlich betrieben werden soll, 2. bei einem Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen die Genehmigungsbehçrde, in deren Bezirk der Unternehmer seinen Sitz oder seine Niederlassung im Sinne des Handelsrechts hat. (3) Soll ein Straßenbahn-, Obusverkehr oder ein Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen in den Bezirken mehrerer Genehmigungsbehçrden desselben Landes betrieben werden, so ist die Genehmigungsbehçrde zustndig, in deren Bezirk die Linie ihren Ausgangspunkt hat. Bestehen Zweifel ber die Zustndigkeit, so wird die zustndige Genehmigungsbehçrde von der von der Landesregierung bestimmten Behçrde benannt. Die zustndige Genehmigungsbehçrde trifft ihre Entscheidung im Einvernehmen mit den an der Linienfhrung beteiligten Genehmigungsbehçrden; Genehmigungsbehçrden, deren Bezirke im Transit durchfahren werden, sind nicht zu beteiligen. Kommt ein Einvernehmen nicht zustande, so entscheidet die von der Landesregierung bestimmte Behçrde. (4) Soll ein Straßenbahn-, Obusverkehr oder Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen in mehreren Lndern betrieben werden, so ist Absatz 3 Satz 1 und 3 entsprechend anzuwenden. Bestehen zwischen den beteiligten Lndern Zweifel ber die Zustndigkeit und kommt eine Einigung der obersten Landesverkehrswww.WALHALLA.de
§§ 12 – 13
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behçrden darber nicht zustande, so entscheidet auf Antrag einer beteiligten obersten Landesverkehrsbehçrde das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Das gleiche gilt, wenn ber die Entscheidung eines Genehmigungsantrages zwischen den Genehmigungsbehçrden der beteiligten Lnder ein Einvernehmen nicht hergestellt und auch ein Einvernehmen zwischen den obersten Landesverkehrsbehçrden darber nicht erzielt werden kann. § 12 Antragstellung (1) Der Antrag auf Erteilung der Genehmigung soll enthalten 1. in allen Fllen a) Namen sowie Wohn- und Betriebssitz des Antragstellers, bei natrlichen Personen außerdem Geburtstag und Geburtsort, b) Angaben darber, ob der Antragsteller bereits eine Genehmigung fr eine Verkehrsart besitzt oder besessen hat, c) eine Darstellung der Maßnahmen zur Erreichung der mçglichst weitreichenden barrierefreien Nutzung des beantragten Verkehrs entsprechend den Aussagen im Nahverkehrsplan (§ 8 Abs. 3 Satz 3); 2. bei einem Straßenbahn- oder Obusverkehr a) eine bersichtskarte, in der die beantragte Strecke mit Haltestellen und alle in dem Verkehrsgebiet bereits vorhandenen Schienenbahnen, Obuslinien, Kraftfahrzeuglinien und Schiffahrtslinien, letztere soweit sie dem Berufsverkehr dienen, eingezeichnet sind, b) Befçrderungsentgelte und Fahrplan, c) auf Verlangen der Genehmigungsbehçrde einen Bauplan mit Kostenanschlag sowie Beschreibung der Anlage, Angaben ber die hçchste und tiefste Lage des Fahrdrahts, Lngs- und Querschnitte sowie Plne fr notwendige nderungen an çffentlichen Straßen, Beschreibung der Fahrzeuge einschließlich der Schaltplne und der Betriebsweise; www.WALHALLA.de
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3. bei einem Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen a) eine bersichtskarte in der unter Nummer 2 Buchstabe a beschriebenen Form, b) die Lnge der Linie, bei Unterwegsbedienung auch der Teilstrecken, in Kilometern, c) Angaben ber die Zahl, die Art und das Fassungsvermçgen (Sitz- und Stehpltze) der zu verwendenden Fahrzeuge, d) Befçrderungsentgelte und Fahrplan; 4. bei einem Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen a) Verkehrsform des Gelegenheitsverkehrs (§ 46), b) Angaben ber die Zahl, die Art und das Fassungsvermçgen (Sitzpltze) der zu verwendenden Fahrzeuge. (2) Dem Antrag sind Unterlagen beizufgen, die ein Urteil ber die Zuverlssigkeit des Antragstellers und die Sicherheit und Leistungsfhigkeit des Betriebs ermçglichen. (3) Die Genehmigungsbehçrde kann weitere Angaben und Unterlagen, insbesondere Vorlage eines polizeilichen Fhrungszeugnisses, verlangen. Sie hat bei einem Antrag auf Erteilung der Genehmigung von Linien- oder Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen das Kraftfahrt-Bundesamt um Auskunft ber den Antragsteller zu ersuchen. (4) Das Genehmigungsverfahren soll im Falle des § 3 Abs. 3 erst dann eingeleitet werden, wenn auch der Antrag auf Erteilung der Genehmigung fr den Betrieb vorliegt. Die Verfahren sind nach Mçglichkeit miteinander zu verbinden. § 13 Voraussetzung der Genehmigung (1) Die Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn 1. die Sicherheit und die Leistungsfhigkeit des Betriebs gewhrleistet sind, 2. keine Tatsachen vorliegen, die die Unzuverlssigkeit des Antragstellers als Unternehmer oder der fr die Fhrung der Geschfte bestellten Personen dartun, 1069
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3. der Antragsteller als Unternehmer oder die fr die Fhrung der Geschfte bestellte Person fachlich geeignet ist und 4. der Antragsteller und die von ihm mit der Durchfhrung von Verkehrsleistungen beauftragten Unternehmer ihren Betriebssitz oder ihre Niederlassung im Sinne des Handelsrechts im Inland haben. Die fachliche Eignung nach Satz 1 Nr. 3 wird durch eine angemessene Ttigkeit in einem Unternehmen des Straßenpersonenverkehrs oder durch Ablegung einer Prfung nachgewiesen. (2) Beim Straßenbahn-, Obusverkehr und Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen ist die Genehmigung zu versagen, wenn 1. der Verkehr auf Straßen durchgefhrt werden soll, die sich aus Grnden der Verkehrssicherheit oder wegen ihres Bauzustandes hierfr nicht eignen, oder
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2. durch den beantragten Verkehr die çffentlichen Verkehrsinteressen beeintrchtigt werden, insbesondere a) der Verkehr mit den vorhandenen Verkehrsmitteln befriedigend bedient werden kann, b) der beantragte Verkehr ohne eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsbedienung Verkehrsaufgaben bernehmen soll, die vorhandene Unternehmer oder Eisenbahnen bereits wahrnehmen, c) die fr die Bedienung dieses Verkehrs vorhandenen Unternehmer oder Eisenbahnen die notwendige Ausgestaltung des Verkehrs innerhalb einer von der Genehmigungsbehçrde festzusetzenden angemessenen Frist und, soweit es sich um çffentlichen Personennahverkehr handelt, unter den Voraussetzungen des § 8 Abs. 3 selbst durchzufhren bereit sind. (2a) Im çffentlichen Personennahverkehr kann die Genehmigung versagt werden, wenn der beantragte Verkehr mit einem Nachverkehrsplan im Sinne des § 8 Abs. 3 Satz 2 und 3 nicht in Einklang steht. 1070
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(3) Ist ein Verkehr von einem Unternehmer jahrelang in einer dem çffentlichen Verkehrsinteresse entsprechenden Weise betrieben worden, so ist dieser Umstand, im çffentlichen Personennahverkehr unter den Voraussetzungen des § 8 Abs. 3, angemessen zu bercksichtigen; das gilt auch im Falle des Absatzes 2 Nr. 2. (4) Beim Verkehr mit Taxen ist die Genehmigung zu versagen, wenn die çffentlichen Verkehrsinteressen dadurch beeintrchtigt werden, daß durch die Ausbung des beantragten Verkehrs das çrtliche Taxengewerbe in seiner Funktionsfhigkeit bedroht wird. Hierbei sind fr den Bezirk der Genehmigungsbehçrde insbesondere zu bercksichtigen 1. die Nachfrage nach Befçrderungsauftrgen im Taxenverkehr, 2. die Taxendichte, 3. die Entwicklung der Ertrags- und Kostenlage unter Einbeziehung der Einsatzzeit, 4. die Anzahl und Ursachen der Geschftsaufgaben. Zur Feststellung der Auswirkungen frher erteilter Genehmigungen auf die çffentlichen Verkehrsinteressen soll die Genehmigungsbehçrde vor der Entscheidung ber neue Antrge einen Beobachtungszeitraum einschalten. Der Beobachtungszeitraum soll hçchstens ein Jahr seit der letzten Erteilung einer Genehmigung betragen. (5) Bei der Erteilung der Genehmigung fr den Taxenverkehr sind Neubewerber und vorhandene Unternehmer angemessen zu bercksichtigen. Innerhalb der Gruppen sollen die Antragsteller nach der zeitlichen Reihenfolge des Eingangs der Antrge bercksichtigt werden. Ein Antragsteller wird unabhngig vom Zeitpunkt der Antragstellung nachrangig behandelt, wenn er 1. das Taxengewerbe nicht als Hauptbeschftigung zu betreiben beabsichtigt, 2. sein Unternehmen nicht als Hauptbeschftigung betrieben hat oder innerhalb der letzten acht Jahre ganz oder teilweise verußert oder verpachtet hat oder www.WALHALLA.de
§§ 13a – 14
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3. seiner Betriebspflicht nicht ordnungsgemß nachgekommen ist. Einem Antragsteller darf jeweils nur eine Genehmigung erteilt werden, sofern nicht mehr Genehmigungen erteilt werden kçnnen, als Antragsteller vorhanden sind. Die Genehmigung ist Neubewerbern fr die Dauer von zwei Jahren zu erteilen; die aus der Genehmigung erwachsenden Rechte und Pflichten drfen whrend dieses Zeitraumes nicht bertragen werden. (6) Bei juristischen Personen des çffentlichen Rechts gelten die Genehmigungsvoraussetzungen nach Absatz 1 als gegeben. (7) Bei der Genehmigung in den Fllen des § 2 Abs. 2 Nr. 2 und 3 sind die Abstze 2, 4 und 5 nicht anzuwenden. § 13a Voraussetzung der Genehmigung bei gemeinwirtschaftlichen Verkehrsleistungen (1) Die Genehmigung ist zu erteilen, soweit diese fr die Umsetzung einer Verkehrsleistung aufgrund einer Auferlegung oder Vereinbarung im Sinne der Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 des Rates erforderlich ist und dabei diejenige Lçsung gewhlt worden ist, die die geringsten Kosten fr die Allgemeinheit mit sich bringt. § 13 Abs. 1 und 2 Nr. 1 sowie § 14 sind anzuwenden. Als geringste Kosten fr die Allgemeinheit im Sinne dieser Vorschrift gelten die von der nach Landesrecht zustndigen Behçrde nach den Vorschriften einer vom Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung nach § 57 Abs. 1 Nr. 7 erlassenen Verordnung ermittelten Kosten der zu beurteilenden Verkehrsleistung. (2) Die Genehmigung ist zu versagen, wenn fr die Umsetzung der Verkehrsleistung im Sinne des Absatzes 1 nicht diejenige Lçsung gewhlt worden ist, die die geringsten Kosten fr die Allgemeinheit mit sich bringt, oder bei der Auferlegung oder Vereinbarung der Grundsatz der Gleichbehandlung verletzt worden ist. www.WALHALLA.de
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§ 14 Anhçrverfahren (1) Vor der Entscheidung ber den Antrag auf Erteilung der Genehmigung fr die Befçrderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen oder mit Kraftfahrzeugen im Linienverkehr hat die Genehmigungsbehçrde 1. die Unternehmer, die im Einzugsbereich des beantragten Verkehrs Eisenbahn-, Straßenbahn-, Obusverkehr oder Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen betreiben, zu hçren; 2. die Stellungnahmen der im Einzugsbereich des beantragten Verkehrs liegenden Gemeinden, bei kreisangehçrigen Gemeinden auch der Landkreise, der çrtlich zustndigen Trger der Straßenbaulast, der nach Landesrecht zustndigen Planungsbehçrden und der fr die Gewerbeaufsicht zustndigen Behçrden sowie anderer Behçrden, deren Aufgaben durch den Antrag berhrt werden, einzuholen; 3. die Industrie- und Handelskammern, die betroffenen Fachgewerkschaften und die Fachverbnde der Verkehrtreibenden gutachtlich zu hçren; sie kann auch weitere Stellen hçren. (2) Vor der Entscheidung ber den Antrag auf Erteilung einer Genehmigung fr die Befçrderung von Personen mit Kraftfahrzeugen im Gelegenheitsverkehr hat die Genehmigungsbehçrde die Gemeinde, in deren Gebiet der Betriebssitz des Unternehmers liegt, die nach Landesrecht fr die Gewerbeaufsicht zustndige Behçrde, die Industrie- und Handelskammer, die Fachgewerkschaften und Verkehrsverbnde gutachtlich zu hçren. Sie kann auch weitere Stellen hçren. (3) Die Genehmigungsbehçrde kann von der Durchfhrung des Anhçrverfahrens absehen, wenn sie aus eigener Kenntnis der Sachlage dem Antrag nicht entsprechen will oder in den Fllen des § 2 Abs. 2 die Durchfhrung des Anhçrverfahrens nicht zur Sachverhaltsaufklrung erforderlich ist. Wird bei einem Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen ein Kraftfahrzeugaustausch beantragt, ist davon abzusehen. 1071
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(4) Die in den Abstzen 1 und 2 genannten Personen und Stellen kçnnen sich zu dem Antrag schriftlich gegenber der Genehmigungsbehçrde ußern. Stellungnahmen sind zu bercksichtigen, wenn diese binnen zwei Wochen, nachdem die Behçrde die Vorgenannten ber den Antrag in Kenntnis gesetzt hat, bei der Behçrde eingehen. (5) Bei Antrgen auf Erteilung einer Genehmigung fr grenzberschreitende Gelegenheitsverkehre oder fr Transitverkehre sind die Abstze 1 bis 4 nicht anzuwenden.
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§ 15 Erteilung und Versagung der Genehmigung (1) Die Entscheidung ber den Antrag erfolgt schriftlich; sie ist den Antragstellern und, soweit diese Einwendungen erhoben haben, auch den in § 14 Abs. 1 Nr. 1 und 2 genannten Personen und Stellen zuzustellen. ber den Antrag ist innerhalb von 3 Monaten nach Eingang bei der Genehmigungsbehçrde zu entscheiden. Kann die Prfung des Antrags in dieser Zeit nicht abgeschlossen werden, ist die Frist vor ihrem Ablauf in einem den Antragstellern mitzuteilenden Zwischenbescheid um den Zeitraum zu verlngern, der notwendig ist, um die Prfung abschließen zu kçnnen. Die Verlngerung der in Satz 2 bezeichneten Frist darf hçchstens 3 Monate betragen. Die Genehmigung gilt als erteilt, wenn sie nicht innerhalb der Frist versagt wird. (2) Ist die Entscheidung ber den Antrag unanfechtbar geworden, wird dem Antragsteller eine Genehmigungsurkunde erteilt. Einer juristischen Person darf die Genehmigungsurkunde erst ausgehndigt werden, wenn die Eintragung in das Register nachgewiesen ist. (3) Die Genehmigung kann unter Bedingungen und Auflagen erteilt werden, sofern sich diese Nebenbestimmungen im Rahmen des Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnungen halten. (4) Die Genehmigung darf nicht vorlufig oder mit einem Vorbehalt des Widerrufs erteilt werden. (5) Die Genehmigungsbehçrde hat die zustndige Berufsgenossenschaft von der Er1072
§§ 15 – 17
teilung der Genehmigung zu unterrichten. Die Anzeigepflicht des Unternehmers nach § 661 der Reichsversicherungsordnung bleibt unberhrt. § 16 Geltungsdauer der Genehmigung (1) Die Geltungsdauer der Genehmigung fr Straßenbahn- und Obusverkehr ist so zu bemessen, daß sie mindestens der gewçhnlichen Nutzungsdauer der Betriebsanlagen entspricht. Bei Wiedererteilung der Genehmigung ist die Geltungsdauer so zu bemessen, daß sie mit Vereinbarungen und Entscheidungen ber die Benutzung çffentlicher Straßen nach § 31 Abs. 2 und 5 im Einklang steht; sie betrgt hçchstens 25 Jahre. (2) Die Geltungsdauer der Genehmigung fr Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen ist unter Bercksichtigung der çffentlichen Verkehrsinteressen zu bemessen. Sie betrgt hçchstens acht Jahre. Im çffentlichen Personennahverkehr ist § 8 Abs. 3 zu beachten. (3) Die Geltungsdauer der Genehmigung fr Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen betrgt hçchstens fnf Jahre. § 17 Genehmigungsurkunde (1) Die Genehmigungsurkunde muß enthalten: 1. Name, Wohn- und Betriebssitz des Unternehmers, 2. Bezeichnung der Verkehrsart, fr die die Genehmigung erteilt wird, im Gelegenheitsverkehr mit Personenkraftwagen auch der Verkehrsform, 3. Geltungsdauer der Genehmigung, 4. etwaige Bedingungen und Auflagen, 5. Bezeichnung der Aufsichtsbehçrde, 6. bei Straßenbahn- oder Obusverkehr die Linienfhrung und im Falle des § 28 Abs. 4 einen Hinweis auf den Vorbehalt, 7. bei Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen die Linienfhrung, 8. bei Gelegenheitsverkehr mit Personenkraftwagen die amtlichen Kennzeichen der einzusetzenden Kraftfahrzeuge. (2) Im Falle eines Austausches von Kraftfahrzeugen im Gelegenheitsverkehr mit Persowww.WALHALLA.de
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nenkraftwagen hat der Unternehmer die Genehmigungsurkunde der Genehmigungsbehçrde zur Ergnzung vorzulegen. Das gleiche gilt, wenn der Unternehmer ein Kraftfahrzeug nicht mehr im Gelegenheitsverkehr mit Personenkraftwagen einsetzt. (3) Die Erteilung der Genehmigung kann nur durch die Genehmigungsurkunde oder eine amtliche Ausfertigung oder im Falle des Gelegenheitsverkehrs mit Kraftomnibussen durch eine beglaubigte Kopie der Gemeinschaftslizenz nach Artikel 3a der Verordnung (EWG) Nr. 684/92 des Rates vom 16. Mrz 1992 zur Einfhrung gemeinsamer Regeln fr den grenzberschreitenden Personenverkehr mit Kraftomnibussen (ABl. EG Nr. L 74 S. 1), die zuletzt durch die Verordnung (EG) Nr. 11/ 98 des Rates vom 11. Dezember 1997 (ABl. EG 1998 Nr. L 4 S. 1) gendert worden ist, und die den Zusatz „Gilt auch als Genehmigung fr die Befçrderung im innerdeutschen Gelegenheitsverkehr“ enthlt, nachgewiesen werden. (4) Im Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen ist die Genehmigungsurkunde oder eine gekrzte amtliche Ausfertigung oder eine beglaubigte Kopie der Gemeinschaftslizenz whrend der Fahrt mitzufhren und auf Verlangen den zustndigen Personen zur Prfung auszuhndigen. Im Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen gilt Satz 1 nur, wenn die Genehmigungsurkunde eine entsprechende Auflage enthlt. (5) Ist eine Genehmigung anders als durch Fristablauf ungltig geworden, ist die Genehmigungsurkunde unverzglich einzuziehen. Ist dies nicht mçglich, ist sie auf Kosten des Unternehmers fr kraftlos zu erklren. § 18 (weggefallen) § 19 Tod des Unternehmers (1) Nach dem Tode des Unternehmers kann der Erbe den Betrieb vorlufig weiterfhren oder diese Befugnis auf einen Dritten bertragen; das gleiche gilt fr den Testamentsvollstrecker, Nachlaßpfleger oder Nachlaßverwalter whrend einer Testamentsvollstrewww.WALHALLA.de
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ckung, Nachlaßpflegschaft oder Nachlaßverwaltung. (2) Die Befugnis erlischt, wenn nicht der Erbe oder der Dritte binnen drei Monaten nach Ablauf der fr die Ausschlagung der Erbschaft vorgesehenen Frist oder die in Absatz 1 zweiter Halbsatz genannten Personen binnen drei Monaten nach der Annahme ihres Amtes oder ihrer Bestellung die Genehmigung beantragt haben; ein in der Person des Erben wirksam gewordener Fristablauf wirkt auch gegen den Nachlaßverwalter. Bei der Prfung des Genehmigungsantrages ist § 13 Abs. 2 und 4 nicht anzuwenden. Wird dem Antrag stattgegeben, so ist als Zeitpunkt des Ablaufs der Genehmigung der Tag zu bestimmen, an dem die Genehmigung des Rechtsvorgngers abgelaufen sein wrde. (3) Bei Unternehmern mit Betriebspflicht nach § 21 hat die Genehmigungsbehçrde dafr zu sorgen, daß der Betrieb keine Unterbrechung erfhrt. Wird der Betrieb von den in Absatz 1 genannten Personen nicht vorlufig weitergefhrt, so kann die Genehmigungsbehçrde fr die bergangszeit zur Aufrechterhaltung des Betriebs eine einstweilige Erlaubnis nach § 20 an einen anderen erteilen. (4) Im Falle der Erwerbs- oder Geschftsunfhigkeit des Unternehmers oder der fr die Fhrung der Geschfte bestellten Person darf ein Dritter das Unternehmen bis zu einem Jahr weiterfhren. In ausreichend begrndeten Sonderfllen kann diese Frist um sechs Monate verlngert werden. § 20 Einstweilige Erlaubnis (1) Wenn eine sofortige Einrichtung, Erweiterung oder wesentliche nderung eines Linienverkehrs mit Kraftfahrzeugen im çffentlichen Verkehrsinteresse liegt, kann die Genehmigungsbehçrde, in deren Bezirk der Verkehr betrieben werden soll, dem Antragsteller eine widerrufliche einstweilige Erlaubnis erteilen; die Voraussetzungen des § 13 Abs. 1 mssen vorliegen. Die Erteilung ist auch den in § 14 Abs. 1 Nr. 1 genannten Unternehmern bekanntzugeben. 1073
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(2) Die einstweilige Erlaubnis wird schriftlich erteilt. Sie muß enthalten 1. den Hinweis auf diese Vorschrift mit einem Zusatz, daß die einstweilige Erlaubnis einen Anspruch auf Erteilung einer Genehmigung nicht begrndet, 2. Name, Wohn- und Betriebssitz des Unternehmers, 3. Geltungsdauer, 4. etwaige Bedingungen und Auflagen, 5. Linienfhrung. (3) Die einstweilige Erlaubnis erlischt nach sechs Monaten, soweit sie nicht vorher widerrufen wird. Sie begrndet keinen Anspruch auf Erteilung einer Genehmigung. § 15 Abs. 3 und 5 gilt entsprechend. (4) § 17 Abs. 3, 4 und 5 gilt entsprechend.
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§ 21 Betriebspflicht (1) Der Unternehmer ist verpflichtet, den ihm genehmigten Betrieb aufzunehmen und whrend der Geltungsdauer der Genehmigung den çffentlichen Verkehrsinteressen und dem Stand der Technik entsprechend aufrechtzuerhalten. (2) Die Genehmigungsbehçrde kann dem Unternehmer fr die Aufnahme des Betriebs eine Frist setzen. (3) Die Genehmigungsbehçrde kann dem Unternehmer auferlegen, den von ihm betriebenen Verkehr zu erweitern oder zu ndern, wenn die çffentlichen Verkehrsinteressen es erfordern und es dem Unternehmer unter Bercksichtigung seiner wirtschaftlichen Lage, einer ausreichenden Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals und der notwendigen technischen Entwicklung zugemutet werden kann. Fr das Verfahren gelten die §§ 14, 15 und 17 entsprechend. (4) Die Genehmigungsbehçrde kann den Unternehmer auf seinen Antrag von der Verpflichtung nach Absatz 1 fr den gesamten oder einen Teil des von ihm betriebenen Verkehrs vorbergehend oder dauernd entbinden, wenn dem Unternehmer die Erfllung der Betriebspflicht nicht mehr mçglich ist oder ihm unter Bercksichtigung seiner wirtschaftlichen Lage, einer ausreichenden Ver1074
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zinsung und Tilgung des Anlagekapitals und der notwendigen technischen Entwicklung nicht mehr zugemutet werden kann. Steht das çffentliche Verkehrsinteresse einer Entbindung entgegen, so gilt § 8 Abs. 4 entsprechend. Bis zur Entscheidung ber den Antrag hat der Unternehmer den Verkehr aufrechtzuerhalten. § 22 Befçrderungspflicht Der Unternehmer ist zur Befçrderung verpflichtet, wenn 1. die Befçrderungsbedingungen eingehalten werden, 2. die Befçrderung mit den regelmßig eingesetzten Befçrderungsmitteln mçglich ist und 3. die Befçrderung nicht durch Umstnde verhindert wird, die der Unternehmer nicht abwenden und denen er auch nicht abhelfen kann. § 23 Haftung fr Sachschden Der Unternehmer kann die Haftung fr Sachschden gegenber jeder befçrderten Person nur insoweit ausschließen, als der Schaden 1000 Euro bersteigt und nicht auf Vorsatz oder grober Fahrlssigkeit beruht. § 24 (weggefallen) § 25 Widerruf der Genehmigung (1) Die Genehmigungsbehçrde hat die Genehmigung zu widerrufen, wenn nicht mehr alle Voraussetzungen des § 13 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 vorliegen. Die erforderliche Zuverlssigkeit des Unternehmers ist insbesondere nicht mehr gegeben, wenn in seinem Verkehrsunternehmen trotz schriftlicher Mahnung die der Verkehrssicherheit dienenden Vorschriften nicht befolgt werden oder den Verpflichtungen zuwidergehandelt wird, die dem Unternehmer nach diesem Gesetz oder nach den auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsvorschriften obliegen. (2) Die Genehmigungsbehçrde kann die Genehmigung widerrufen, wenn die Voraussetzungen des § 13 Abs. 1 Nr. 4 nicht mehr vorliegen oder der Unternehmer die ihm gesetzlich obliegenden arbeitsrechtlichen, soziwww.WALHALLA.de
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alrechtlichen oder die sich aus seinem Unternehmen ergebenden steuerrechtlichen Verpflichtungen wiederholt nicht erfllt oder in schwerwiegender Weise dagegen verstoßen hat. (3) Auf Verlangen der Genehmigungsbehçrde hat der Unternehmer den Nachweis zu fhren, dass die Voraussetzungen des § 13 Abs. 1 Nr. 4 vorliegen und die sonst in Absatz 2 bezeichneten Verpflichtungen erfllt werden. Die Finanzbehçrden drfen den Genehmigungsbehçrden Mitteilung ber die wiederholte Nichterfllung der sich aus dem Unternehmen ergebenden steuerrechtlichen Verpflichtungen oder die Abgabe der eidesstattlichen Versicherung nach § 284 der Abgabenordnung machen. (4) Die Abstze 1 bis 3 sind auf den Widerruf der Genehmigung fr die bertragung der Betriebsfhrung entsprechend anzuwenden. § 26 Erlçschen der Genehmigung Die Genehmigung erlischt 1. bei einem Straßenbahn-, Obusverkehr oder Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen sowie einem Taxenverkehr, wenn der Unternehmer a) den Betrieb nicht innerhalb der ihm von der Genehmigungsbehçrde gesetzten Frist aufgenommen hat oder b) von der Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des gesamten ihm genehmigten Verkehrs dauernd entbunden wird, 2. beim Taxenverkehr, wenn der Unternehmer seinen Betriebssitz in eine andere Gemeinde verlegt. § 27 Zwangsmaßnahmen Das Verwaltungszwangsverfahren richtet sich, soweit dieses Gesetz von Behçrden der Lnder ausgefhrt wird, nach den landesrechtlichen Vorschriften.
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III. Sonderbestimmungen fr die einzelnen Verkehrsarten A. Straßenbahnen § 28 Planfeststellung (1) Betriebsanlagen fr Straßenbahnen drfen nur gebaut werden, wenn der Plan vorher festgestellt ist. Bei der Planfeststellung sind die von dem Vorhaben berhrten çffentlichen und privaten Belange einschließlich der Umweltvertrglichkeit im Rahmen der Abwgung zu bercksichtigen. (1a) An Stelle eines Planfeststellungsbeschlusses kann eine Plangenehmigung erteilt werden, wenn 1. es sich bei dem Vorhaben nicht um ein Vorhaben handelt, fr das nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren ist, 2. mit den Trgern çffentlicher Belange, deren Aufgabenbereich berhrt wird, das Benehmen hergestellt worden ist und 3. Rechte anderer nicht oder nicht wesentlich beeintrchtigt werden oder die Betroffenen sich mit der Inanspruchnahme ihres Eigentums oder eines anderen Rechts schriftlich einverstanden erklrt haben. Die Plangenehmigung hat die Rechtswirkungen der Planfeststellung; auf ihre Erteilung finden die Vorschriften ber das Planfeststellungsverfahren keine Anwendung. § 75 Abs. 4 des Verwaltungsverfahrensgesetzes und die entsprechenden landesrechtlichen Bestimmungen gelten entsprechend. Vor Erhebung einer verwaltungsgerichtlichen Klage bedarf es keiner Nachprfung in einem Vorverfahren. (2) Planfeststellung und Plangenehmigung entfallen bei nderungen und Erweiterungen von unwesentlicher Bedeutung. Flle unwesentlicher Bedeutung liegen vor, wenn 1. es sich nicht um eine nderung oder Erweiterung handelt, fr die nach dem Gesetz ber die Umweltvertrglichkeits1075
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prfung eine Umweltvertrglichkeitsprfung durchzufhren ist, 2. andere çffentliche Belange nicht berhrt sind oder die erforderlichen behçrdlichen Entscheidungen vorliegen und sie dem Plan nicht entgegenstehen und 3. Rechte anderer nicht beeinflusst werden oder mit den vom Plan Betroffenen entsprechende Vereinbarungen getroffen werden. (3) Bebauungsplne nach § 9 des Baugesetzbuches ersetzen die Planfeststellung nach Absatz 1 und die Plangenehmigung nach Absatz 1a, sofern darin Betriebsanlagen fr Straßenbahnen ausgewiesen sind. Ist eine Ergnzung der Betriebsanlagen notwendig, ein Bebauungsplan unvollstndig oder soll von Festsetzungen des Bebauungsplanes abgewichen werden, ist insoweit die Planfeststellung durchzufhren. Es gelten die §§ 40 und 43 Abs. 1, 2, 4 und 5 sowie § 44 Abs. 1 bis 4 des Baugesetzbuches. § 29 Abs. 3 ist nicht anzuwenden.
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(4) Eine Genehmigung nach § 9 Abs. 1 Nr. 1 darf nur erteilt werden vorbehaltlich einer nach den Abstzen 1 bis 3 erforderlichen Planfeststellung oder einer Plangenehmigung oder vorbehaltlich einer nach Absatz 2 Nr. 2 gegebenen Zustimmung. Das Planfeststellungsverfahren kann gleichzeitig mit dem Genehmigungsverfahren durchgefhrt werden. § 28a Vernderungssperre; Vorkaufsrecht (1) Sobald der Plan ausgelegt oder andere Gelegenheit gegeben ist, den Plan einzusehen, drfen auf den vom Plan betroffenen Flchen bis zu ihrer Inanspruchnahme wesentlich wertsteigernde oder die geplanten Baumaßnahmen erheblich erschwerende Vernderungen nicht vorgenommen werden (Vernderungssperre). Vernderungen, die in rechtlich zulssiger Weise vorher begonnen worden sind, Unterhaltungsarbeiten und die Fortfhrung einer bisher ausgebten Nutzung werden davon nicht berhrt. Unzulssige Vernderungen bleiben bei der Anord1076
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nung von Vorkehrungen und Anlagen und im Entschdigungsverfahren unbercksichtigt. (2) Dauert die Vernderungssperre ber vier Jahre, kçnnen die Eigentmer fr die dadurch entstandenen Vermçgensnachteile Entschdigung verlangen. (3) In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 steht dem Unternehmer an den betroffenen Flchen ein Vorkaufsrecht zu. § 29 Planfeststellungsbehçrde (1) Planfeststellungsbehçrde ist die Genehmigungsbehçrde nach § 11. Diese stellt den Plan nach § 28 Abs. 1 fest, erteilt die Plangenehmigung nach § 28 Abs. 1a oder trifft die Entscheidung nach § 28 Abs. 2. (1a) Fr das Anhçrungsverfahren gilt § 73 des Verwaltungsverfahrensgesetzes mit folgenden Maßgaben: 1. Die Einholung der Stellungnahmen der Behçrden, deren Aufgabenbereich durch das Vorhaben berhrt wird, sowie die Auslegung des Plans in den Gemeinden, in denen sich das Vorhaben voraussichtlich auswirkt, veranlaßt die Anhçrungsbehçrde innerhalb eines Monats, nachdem der Trger des Vorhabens den Plan bei ihr eingereicht hat. 2. Die Behçrden, deren Aufgabenbereich berhrt wird, haben ihre Stellungnahmen innerhalb einer von der Anhçrungsbehçrde zu setzenden Frist abzugeben, die drei Monate nicht bersteigen darf. 3. Die Gemeinden legen den Plan innerhalb von drei Wochen nach Zugang aus. Sie machen die Auslegung vorher ortsblich bekannt. 4. Die Erçrterung nach § 73 Abs. 6 des Verwaltungsverfahrensgesetzes hat die Anhçrungsbehçrde innerhalb von drei Monaten nach Ablauf der Einwendungsfrist abzuschließen. Sie gibt ihre Stellungnahme nach § 73 Abs. 9 des Verwaltungsverfahrensgesetzes innerhalb eines Monats nach Abschluß der Erçrterung ab. 5. Bei der nderung einer Betriebsanlage fr Straßenbahnen kann von einer fçrmlichen Erçrterung im Sinne des § 73 Abs. 6 des www.WALHALLA.de
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Verwaltungsverfahrensgesetzes und des § 9 Abs. 1 Satz 2 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung abgesehen werden. Vor dem Abschluß des Planfeststellungsverfahrens ist den Einwendern Gelegenheit zur ußerung zu geben. Die Stellungnahme der Anhçrungsbehçrde nach § 73 Abs. 9 des Verwaltungsverfahrensgesetzes ist innerhalb von sechs Wochen nach Ablauf der Einwendungsfrist abzugeben. Die Maßgaben gelten entsprechend, wenn das Verfahren landesrechtlich durch ein Verwaltungsverfahrensgesetz geregelt ist. (2) Werden Einwendungen gegen den Plan mit der Begrndung erhoben, daß çffentliche Interessen im Bereich von Bundesbehçrden oder von Behçrden, die im Auftrag des Bundes ttig werden, beeintrchtigt werden und kommt eine Einigung zwischen der Planfeststellungsbehçrde und den genannten Behçrden nicht zustande, entscheidet die Planfeststellungsbehçrde im Benehmen mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. (3) Kommt eine Einigung ber Einwendungen nichtbundeseigener Eisenbahnen oder von Bergbahnunternehmen nicht zustande, hat die Planfeststellungsbehçrde die Entscheidung der von der Landesregierung bestimmten Behçrde einzuholen und der Planfeststellung zugrunde zu legen. (4) Einwendungen gegen den Plan, die nach Ablauf der Einwendungsfrist erhoben werden, sind ausgeschlossen. Hierauf ist in der Bekanntmachung der Auslegung oder der Einwendungsfrist hinzuweisen. Nach dem Erçrterungstermin eingehende Stellungnahmen der Behçrden mssen bei der Feststellung des Plans nicht bercksichtigt werden; dies gilt nicht, wenn spter von einer Behçrde vorgebrachte çffentliche Belange der Planfeststellungsbehçrde auch ohne ihr Vorbringen bekannt sind oder htten bekannt sein mssen. (5) Der Planfeststellungsbeschluß ist denjenigen, ber deren Einwendungen entschieden worden ist, mit Rechtsbehelfsbelehrung zuzustellen; die Vorschriften des Verwalwww.WALHALLA.de
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tungsverfahrensgesetzes ber die Bekanntgabe bleiben im brigen unberhrt. (6) Vor Erhebung einer verwaltungsgerichtlichen Klage gegen einen Planfeststellungsbeschluß oder gegen eine Plangenehmigung fr den Bau oder die nderung von Betriebsanlagen fr Straßenbahnen bedarf es keiner Nachprfung in einem Vorverfahren. Die Anfechtungsklage gegen einen Planfeststellungsbeschluß oder eine Plangenehmigung fr den Bau oder die nderung von Betriebsanlagen fr Straßenbahnen hat keine aufschiebende Wirkung. Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung der Anfechtungsklage gegen einen Planfeststellungsbeschluß oder eine Plangenehmigung nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung kann nur innerhalb eines Monats nach Zustellung des Planfeststellungsbeschlusses oder der Plangenehmigung gestellt und begrndet werden. Treten spter Tatsachen ein, die die Anordnung der aufschiebenden Wirkung rechtfertigen, so kann der durch den Planfeststellungsbeschluß oder die Plangenehmigung Beschwerte einen hierauf gesttzten Antrag nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung innerhalb einer Frist von einem Monat stellen. Die Frist beginnt in dem Zeitpunkt, in dem der Beschwerte von den Tatsachen Kenntnis erlangt. (7) Der Klger hat innerhalb einer Frist von sechs Wochen die zur Begrndung seiner Klage dienenden Tatsachen und Beweismittel anzugeben. § 87b Abs. 3 und § 128a der Verwaltungsgerichtsordnung gelten entsprechend. (8) Mngel bei der Abwgung der von dem Vorhaben berhrten çffentlichen und privaten Belange sind nur erheblich, wenn sie offensichtlich und auf das Abwgungsergebnis von Einfluß gewesen sind. Erhebliche Mngel bei der Abwgung oder eine Verletzung von Verfahrens- oder Formvorschriften fhren nur dann zur Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses oder der Plangenehmigung, wenn sie nicht durch Planergnzung oder durch ein ergnzendes Verfahren behoben werden kçnnen; die §§ 45 und 46 des Ver1077
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waltungsverfahrensgesetzes und die entsprechenden landesrechtlichen Bestimmungen bleiben unberhrt.
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§ 29a Vorzeitige Besitzeinweisung (1) Ist der sofortige Beginn von Bauarbeiten geboten und verweigert sich der Eigentmer oder Besitzer, den Besitz eines fr den Bau oder die nderung einer Betriebsanlage fr Straßenbahnen bençtigten Grundstcks durch Vereinbarung unter Vorbehalt aller Entschdigungsansprche zu berlassen, so hat die Enteignungsbehçrde den Unternehmer auf Antrag nach Feststellung des Planes oder Erteilung der Plangenehmigung in den Besitz einzuweisen. Der Planfeststellungsbeschluß oder die Plangenehmigung mssen vollziehbar sein. Weiterer Voraussetzungen bedarf es nicht. (2) Die Enteignungsbehçrde hat sptestens sechs Wochen nach Eingang des Antrags auf Besitzeinweisung mit den Beteiligten mndlich zu verhandeln. Hierzu sind der Unternehmer und die Betroffenen zu laden. Dabei ist den Betroffenen der Antrag auf Besitzeinweisung mitzuteilen. Die Ladungsfrist betrgt drei Wochen. Mit der Ladung sind die Betroffenen aufzufordern, etwaige Einwendungen gegen den Antrag vor der mndlichen Verhandlung bei der Enteignungsbehçrde einzureichen. Sie sind außerdem darauf hinzuweisen, daß auch bei Nichterscheinen ber den Antrag auf Besitzeinweisung und andere im Verfahren zu erledigende Antrge entschieden werden kann. (3) Soweit der Zustand des Grundstcks von Bedeutung ist, hat die Enteignungsbehçrde diesen bis zum Beginn der mndlichen Verhandlung in einer Niederschrift festzustellen oder durch einen Sachverstndigen ermitteln zu lassen. Den Beteiligten ist eine Abschrift der Niederschrift oder des Ermittlungsergebnisses zu bersenden. (4) Der Beschluß ber die Besitzeinweisung ist dem Unternehmer und den Betroffenen sptestens zwei Wochen nach der mndlichen Verhandlung zuzustellen. Die Besitzeinweisung wird in dem von der Enteignungsbehçrde bezeichneten Zeitpunkt wirksam. 1078
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Dieser Zeitpunkt soll auf hçchstens zwei Wochen nach Zustellung der Anordnung ber die vorzeitige Besitzeinweisung an den unmittelbaren Besitzer festgesetzt werden. Durch die Besitzeinweisung wird dem Besitzer der Besitz entzogen und der Unternehmer Besitzer. Der Unternehmer darf auf dem Grundstck das im Antrag auf Besitzeinweisung bezeichnete Bauvorhaben durchfhren und die dafr erforderlichen Maßnahmen treffen. (5) Der Unternehmer hat fr die durch die vorzeitige Besitzeinweisung entstehenden Vermçgensnachteile Entschdigung zu leisten, soweit die Nachteile nicht durch die Verzinsung der Geldentschdigung fr die Entziehung oder Beschrnkung des Eigentums oder eines anderen Rechts ausgeglichen werden. Art und Hçhe der Entschdigung sind von der Enteignungsbehçrde in einem Beschluß festzusetzen. (6) Wird der festgestellte Plan oder die Plangenehmigung aufgehoben, so ist auch die vorzeitige Besitzeinweisung aufzuheben und der vorherige Besitzer wieder in den Besitz einzuweisen. Der Unternehmer hat fr alle durch die Besitzeinweisung entstandenen besonderen Nachteile Entschdigung zu leisten. (7) Ein Rechtsbehelf gegen eine vorzeitige Besitzeinweisung hat keine aufschiebende Wirkung. Der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung nach § 80 Abs. 5 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung kann nur innerhalb eines Monats nach der Zustellung des Besitzeinweisungsbeschlusses gestellt und begrndet werden. § 30 Enteignung Die Enteignung ist zulssig, soweit sie zur Ausfhrung eines nach den §§ 28, 29 festgestellten oder genehmigten Bauvorhabens notwendig ist. Der festgestellte Plan oder die Plangenehmigung ist dem Enteignungsverfahren zugrunde zu legen und fr die Enteignungsbehçrde bindend. Im brigen gelten die Enteignungsgesetze der Lnder. www.WALHALLA.de
§§ 31– 36
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§ 31 Benutzung çffentlicher Straßen (1) Der Unternehmer hat die Zustimmung des Trgers der Straßenbaulast beizubringen, wenn 1. eine çffentliche Straße von der Straßenbahn benutzt werden soll, 2. Betriebsanlagen von Straßenbahnen eine çffentliche Straße hçhengleich kreuzen. (2) Vereinbarungen ber die Hçhe eines Entgelts fr die Benutzung einer çffentlichen Straße bedrfen der Zustimmung der Genehmigungsbehçrde. Bestehende Vertrge zwischen dem Unternehmer und dem Trger der Straßenbaulast bleiben unberhrt. (3) Wird eine çffentliche Straße, die von einer Straßenbahn benutzt wird, erweitert oder verlegt, kann der Trger der Straßenbaulast von dem Unternehmer einen Beitrag zu den Kosten der Erweiterung oder Verlegung der Straße verlangen. Dabei ist zu bercksichtigen, ob und inwieweit die Erweiterung oder Verlegung der Straße durch die Straßenbahn, den sonstigen Straßenverkehr oder andere Grnde veranlaßt ist. Absatz 2 Satz 2 gilt entsprechend. (4) Auf Verlangen des Trgers der Straßenbaulast hat der Unternehmer bei Ablauf der Genehmigung die Betriebsanlagen der Straßenbahn zu beseitigen und die Straße wiederherzustellen. (5) Kommt in den Fllen der Abstze 1 und 3 eine Einigung nicht zustande, entscheiden die von der Landesregierung bestimmten Behçrden. (6) Auf Vereinbarungen des Unternehmers mit dem Trger der Straßenbaulast ber die Benutzung çffentlicher Straßen ist im Planfeststellungsbeschluß oder in der Plangenehmigung hinzuweisen. § 32 Duldungspflichten Dritter (1) Eigentmer oder sonstige Nutzungsberechtigte haben 1. Vermessungen, Boden- und Grundwasseruntersuchungen einschließlich der vorbergehenden Anbringung von Markierungszeichen und sonstigen Vorarbeiten, die zur Planung von Betriebsanlagen und www.WALHALLA.de
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Straßenbahnen notwendig sind, zu dulden, wenn die Genehmigungsbehçrde diesen Arbeiten zustimmt, 2. das Anbringen oder Errichten von Haltevorrichtungen fr elektrische Leitungen, von Signalen und Haltestellenzeichen durch den Unternehmer oder von ihm Beauftragte zu dulden. Arbeits-, Betriebsoder Geschftsrume drfen vom Unternehmer oder von ihm Beauftragte nur whrend der jeweiligen Arbeits- oder Geschftsstunden, Wohnungen nur mit Zustimmung des Wohnungsinhabers betreten werden. Die Absicht, Vorarbeiten durchzufhren, ist dem Eigentmer oder sonstigen Nutzungsberechtigten mindestens 2 Wochen vorher unmittelbar und in den Gemeinden, in deren Gebiet Vorarbeiten durchgefhrt werden sollen, ortsblich bekanntzugeben. (2) Die Zustimmung der Genehmigungsbehçrde zu den Vorarbeiten begrndet keinen Anspruch auf Erteilung der Genehmigung nach § 9 Abs. 1 Nr. 1. (3) ber eine Verpflichtung zur Duldung der in Absatz 1 Nr. 2 bezeichneten technischen Einrichtungen ist beim Bau neuer Betriebsanlagen fr Straßenbahnen im Planfeststellungsverfahren zu entscheiden. Im brigen entscheidet die Genehmigungsbehçrde. (4) Fr Schden, die durch Vorarbeiten, das Anbringen, Errichten oder Entfernen technischer Einrichtungen verursacht worden sind, hat der Unternehmer Entschdigung zu leisten. § 31 Abs. 5 gilt entsprechend. Fr die Geltendmachung von Entschdigungsansprchen ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. §§ 33 bis 35 (weggefallen) § 36 Bau- und Unterhaltungspflicht (1) Der Unternehmer ist verpflichtet, die ihm genehmigten Betriebsanlagen fr Straßenbahnen zu bauen und whrend der Geltungsdauer der Genehmigung den çffentlichen Verkehrsinteressen und dem Stand der Technik entsprechend zu unterhalten. 1079
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(2) Die Genehmigungsbehçrde kann dem Unternehmer eine Frist setzen, innerhalb derer die Betriebsanlagen zu bauen sind. § 37 Aufnahme des Betriebs Die Genehmigung zur Aufnahme des Betriebs der Straßenbahnen erteilt die Genehmigungsbehçrde im Einvernehmen mit der fr die technische Aufsicht zustndigen Behçrde. § 38 (weggefallen) § 39 Befçrderungsentgelte und -bedingungen (1) Befçrderungsentgelte und deren nderung bedrfen der Zustimmung der Genehmigungsbehçrde. Mit der Zustimmung sind die Befçrderungsentgelte allgemein verbindlich.
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(2) Die Genehmigungsbehçrde hat die Befçrderungsentgelte insbesondere daraufhin zu prfen, ob sie unter Bercksichtigung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmers, einer ausreichenden Verzinsung und Tilgung des Anlagekapitals und der notwendigen technischen Entwicklung angemessen sind. Wird den Befçrderungsentgelten aus Grnden des çffentlichen Verkehrsinteresses oder des Gemeinwohls nicht wie beantragt zugestimmt, gilt § 8 Abs. 4 entsprechend. (3) Die nach Absatz 1 festgestellten Befçrderungsentgelte drfen nicht ber- oder unterschritten werden; sie sind gleichmßig anzuwenden. Ermßigungen, die nicht unter gleichen Bedingungen jedermann zugute kommen, sind verboten und nichtig. (4) Die Zustimmung zu den Befçrderungsentgelten kann von der Genehmigungsbehçrde nach Anhçrung des Unternehmers widerrufen werden, wenn die fr die Bildung der Befçrderungsentgelte maßgebenden Umstnde sich wesentlich gendert haben; in diesem Falle kann die Genehmigungsbehçrde nach Anhçrung des Unternehmers die Befçrderungsentgelte anderweitig festsetzen. (5) Eine Erhçhung der Befçrderungsentgelte tritt frhestens am siebenten Tage nach der Verçffentlichung in Kraft. 1080
§§ 37 – 40
(6) Die Befçrderungsbedingungen sind vor ihrer Einfhrung der Genehmigungsbehçrde zur Zustimmung vorzulegen, soweit die von den Allgemeinen Befçrderungsbedingungen (§ 57 Abs. 1 Nr. 5) fr das Unternehmen im Einzelfalle abweichen (Besondere Befçrderungsbedingungen). Das gleiche gilt fr nderungen der Besonderen Befçrderungsbedingungen. Die Genehmigungsbehçrde kann eine nderung der Befçrderungsbedingungen verlangen, wenn die fr ihre Festsetzung maßgebenden Umstnde sich wesentlich gendert haben oder sich fr die bessere Ausgestaltung des Verkehrs in einem Gebiet neue Gesichtspunkte ergeben, denen durch eine nderung der Besonderen Befçrderungsbedingungen Rechnung getragen werden kann. (7) Die Befçrderungsentgelte und die Besonderen Befçrderungsbedingungen sind vom Unternehmer vor ihrer Einfhrung ortsblich bekanntzumachen; die Bekanntmachung ist in den zum Aufenthalt der Fahrgste bestimmten Rumen auszuhngen. § 40 Fahrplne (1) Der Fahrplan muß die Fhrung der Linie, ihren Ausgangs- und Endpunkt sowie die Haltestellen und Fahrzeiten enthalten. (2) Fahrplne und deren nderungen bedrfen der Zustimmung der Genehmigungsbehçrde. Ausgenommen sind Fahrplannderungen, die wegen vorbergehender Stçrungen des Betriebs oder aus besonderen Anlssen vorgenommen werden und fr einen Zeitraum von nicht lnger als einen Monat gelten, sowie andere geringfgige Fahrplannderungen. Werden durch Fahrplannderungen die Interessen anderer Verkehrsunternehmen berhrt, so sind diese vor der Zustimmung zu hçren. Die in Satz 2 genannten Fahrplannderungen sind der Genehmigungsbehçrde anzuzeigen. Die Genehmigungsbehçrde kann den angezeigten Fahrplannderungen innerhalb einer Frist von zwei Wochen widersprechen, wenn die Voraussetzungen des Satzes 2 nicht vorliegen; die Fahrplannderungen drfen dann nicht in Kraft treten. www.WALHALLA.de
§§ 41– 45
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(3) Die Genehmigungsbehçrde kann nderungen des Fahrplans verlangen, wenn die maßgebenden Umstnde sich wesentlich gendert haben oder sich fr die bessere Ausgestaltung des Verkehrs in einem Gebiet neue Gesichtspunkte ergeben, denen durch eine nderung des Fahrplans Rechnung getragen werden kann. § 8 Abs. 4 gilt entsprechend. (4) Fahrplne und Fahrplannderungen sind vom Unternehmer ortsblich bekanntzumachen. Ferner sind die gltigen Fahrplne in den zum Aufenthalt der Fahrgste bestimmten Rumen anzubringen. An den Haltestellen sind mindestens die Abfahrtszeiten anzuzeigen. B. Verkehr mit Obussen § 41 Entsprechend anwendbare Vorschriften (1) Die Vorschriften der §§ 28 bis 30 und der §§ 32, 36 und 37 sind auf die Errichtung von Bau- und Betriebsanlagen fr den Obusverkehr entsprechend anzuwenden. (2) Zur Errichtung von Bau- und Betriebsanlagen auf çffentlichen Straßen bedarf der Unternehmer der Zustimmung des Trgers der Straßenbaulast; § 31 Abs. 1, 2, 4 bis 6 ist entsprechend anzuwenden. (3) Im brigen sind auf den Obusverkehr die Vorschriften der §§ 39 und 40 entsprechend anzuwenden. C. Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen § 42 Begriffsbestimmung Linienverkehr Linienverkehr ist eine zwischen bestimmten Ausgangs- und Endpunkten eingerichtete regelmßige Verkehrsverbindung, auf der Fahrgste an bestimmten Haltestellen einund aussteigen kçnnen. Er setzt nicht voraus, daß ein Fahrplan mit bestimmten Abfahrtsund Ankunftszeiten besteht oder Zwischenhaltestellen eingerichtet sind. www.WALHALLA.de
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§ 43 Sonderformen des Linienverkehrs Als Linienverkehr gilt, unabhngig davon, wer den Ablauf der Fahrten bestimmt, auch der Verkehr, der unter Ausschluß anderer Fahrgste der regelmßigen Befçrderung von 1. Berufsttigen zwischen Wohnung und Arbeitsstelle (Berufsverkehr), 2. Schlern zwischen Wohnung und Lehranstalt (Schlerfahrten), 3. Personen zum Besuch von Mrkten (Marktfahrten), 4. Theaterbesuchern dient. Die Regelmßigkeit wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß der Ablauf der Fahrten wechselnden Bedrfnissen der Beteiligten angepaßt wird. § 44 (weggefallen) § 45 Sonstige Vorschriften (1) Auf den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen ist § 32, soweit diese Vorschrift sich auf das Anbringen oder Errichten von Haltestellen bezieht, entsprechend anzuwenden; ber die Verpflichtung zur Duldung entscheidet die Genehmigungsbehçrde ohne Planfeststellungsverfahren. (2) Auf den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen sind die §§ 39 und 40 entsprechend anzuwenden. (3) Die Genehmigungsbehçrde kann bei den Verkehrsformen nach § 43 auf die Einhaltung der Vorschriften ber die Betriebspflicht (§ 21), die Befçrderungspflicht (§ 22), die Befçrderungsentgelte und -bedingungen (§ 39) sowie ber die Fahrplne (§ 40) ganz oder teilweise verzichten. Bei den Sonderformen des Linienverkehrs (§ 43) ist § 13 Abs. 2 Nr. 2 so anzuwenden, daß insbesondere den Belangen von Berufsttigen und Arbeitgebern sowie den Schlern und Lehranstalten Rechnung getragen wird.
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PBefG: Personenbefçrderungsgesetz D. Ausgleichszahlungen
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§ 45a Ausgleichspflicht (1) Im Verkehr mit Straßenbahnen und Obussen sowie im Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen nach den §§ 42 und 43 Nr. 2 ist dem Unternehmer fr die Befçrderung von Personen mit Zeitfahrausweisen des Ausbildungsverkehrs auf Antrag ein Ausgleich nach Maßgabe des Absatzes 2 zu gewhren, wenn und soweit 1. der Ertrag aus den fr diese Befçrderungen genehmigten Befçrderungsentgelten zur Deckung der nach Absatz 2 Satz 2 zu errechnenden Kosten nicht ausreicht, und 2. der Unternehmer innerhalb eines angemessenen Zeitraums die Zustimmung zu einer Anpassung der in den genannten Verkehrsformen erhobenen Befçrderungsentgelte an die Ertrags- und Kostenlage beantragt hat. (2) Als Ausgleich werden gewhrt 50 vom Hundert des Unterschiedsbetrages zwischen dem Ertrag, der in den in Absatz 1 genannten Verkehrsformen fr die Befçrderung von Personen mit Zeitfahrausweisen des Ausbildungsverkehrs erzielt worden ist, und dem Produkt aus den in diesem Verkehr geleisteten Personen-Kilometern und den durchschnittlichen verkehrsspezifischen Kosten. Als durchschnittliche verkehrsspezifische Kosten im Sinne dieser Vorschrift gelten die Kostenstze je Personen-Kilometer, die von den Landesregierungen oder den von ihnen durch Rechtsverordnung ermchtigten Behçrden durch Rechtsverordnung nach Durchschnittswerten einzelner reprsentativer Unternehmen, die sparsam wirtschaften und leistungsfhig sind, pauschal festgelegt werden; dabei kçnnen entsprechend betrieblichen und verkehrlichen Besonderheiten unterschiedliche Kostenstze fr den schienengebundenen und den nichtschienengebundenen Verkehr sowie fr verschiedene Verkehrsregionen festgelegt werden. Der sich in Anwendung des Satzes 1 ergebende Ausgleichsbetrag wird fr das Jahr 2004 um 4 vom Hundert, fr das Jahr 2005 um 8 vom 1082
§§ 45a – 47
Hundert und vom Jahr 2006 an jeweils um 12 vom Hundert verringert. (3) Den Ausgleich nach den Abstzen 1 und 2 gewhrt das Land, in dessen Gebiet der Verkehr betrieben wird. Erstreckt sich der Verkehr auch auf das Gebiet eines anderen Landes, so wird dem Ausgleich der Teil der Leistungen zugrunde gelegt, der in dem jeweiligen Land erbracht wird. (4) ber den Ausgleich entscheidet die Genehmigungsbehçrde oder die von der Landesregierung bestimmte Behçrde. Die Entscheidung kann mit Auflagen verbunden werden, die dazu bestimmt sind, die wirtschaftlichen Ergebnisse der in den in Absatz 1 genannten Verkehrsformen erbrachten Leistungen zu verbessern. Kommt der Unternehmer solchen Auflagen nicht oder nicht in vollem Umfange nach, so ist ein Ausgleich nur insoweit zu gewhren, wie er sich im Falle der Befolgung der Auflagen errechnet htte. E. Gelegenheitsverkehr mit Kraftomnibussen § 46 Formen des Gelegenheitsverkehrs (1) Gelegenheitsverkehr ist die Befçrderung von Personen mit Kraftfahrzeugen, die nicht Linienverkehr nach den §§ 42 und 43 ist. (2) Als Formen des Gelegenheitsverkehrs sind nur zulssig 1. Verkehr mit Taxen (§ 47), 2. Ausflugsfahrten und Ferienziel-Reisen (§ 48), 3. Verkehr mit Mietomnibussen und mit Mietwagen (§ 49). (3) In Orten mit mehr als 50 000 Einwohnern oder in den von der hçheren Verwaltungsbehçrde bestimmten Orten unter 50 000 Einwohnern darf eine Genehmigung fr den Taxenverkehr und den Mietwagenverkehr nicht fr denselben Personenkraftverkehr erteilt werden. § 47 Verkehr mit Taxen (1) Verkehr mit Taxen ist die Befçrderung von Personen mit Personenkraftwagen, die der www.WALHALLA.de
§§ 48 – 49
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Unternehmer an behçrdlich zugelassenen Stellen bereithlt und mit denen er Fahrten zu einem vom Fahrgast bestimmten Ziel ausfhrt. Der Unternehmer kann Befçrderungsauftrge auch whrend einer Fahrt oder am Betriebssitz entgegennehmen. (2) Taxen drfen nur in der Gemeinde bereitgehalten werden, in der der Unternehmer seinen Betriebssitz hat. Fahrten auf vorherige Bestellung drfen auch von anderen Gemeinden aus durchgefhrt werden. Die Genehmigungsbehçrde kann im Einvernehmen mit anderen Genehmigungsbehçrden das Bereithalten an behçrdlich zugelassenen Stellen außerhalb der Betriebssitzgemeinde gestatten und einen grçßeren Bezirk festsetzen. (3) Die Landesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung den Umfang der Betriebspflicht, die Ordnung auf Taxenstnden sowie Einzelheiten des Dienstbetriebs zu regeln. Sie kann die Ermchtigung durch Rechtsverordnung bertragen. In der Rechtsverordnung kçnnen insbesondere Regelungen getroffen werden ber 1. das Bereithalten von Taxen in Sonderfllen einschließlich eines Bereitschaftsdienstes, 2. die Annahme und Ausfhrung von fernmndlichen Fahrauftrgen, 3. den Fahr- und Funkbetrieb, 4. die Behindertenbefçrderung und 5. die Krankenbefçrderung, soweit es sich nicht um Befçrderungen nach § 1 Abs. 2 Nr. 2 handelt. (4) Die Befçrderungspflicht besteht nur fr Fahrten innerhalb des Geltungsbereichs der nach § 51 Abs. 1 Satz 1 und 2 und Abs. 2 Satz 1 festgesetzten Befçrderungsentgelte (Pflichtfahrbereich). (5) Die Vermietung von Taxen an Selbstfahrer ist verboten. § 48 Ausflugsfahrten und FerienzielReisen (1) Ausflugsfahrten sind Fahrten, die der Unternehmer mit Kraftomnibussen oder Personenkraftwagen nach einem bestimmten, von www.WALHALLA.de
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ihm aufgestellten Plan und zu einem fr alle Teilnehmer gleichen und gemeinsam verfolgten Ausflugszweck anbietet und ausfhrt. Die Fahrt muß wieder an den Ausgangsort zurckfhren. Die Fahrgste mssen im Besitz eines fr die gesamte Fahrt gltigen Fahrscheins sein, der die Befçrderungsstrecke und das Befçrderungsentgelt ausweist. Bei Ausflugsfahrten, die als Pauschalfahrten ausgefhrt werden, gengt im Fahrschein die Angabe des Gesamtentgelts an Stelle des Befçrderungsentgelts. (2) Ferienziel-Reisen sind Reisen zu Erholungsaufenthalten, die der Unternehmer mit Kraftomnibussen oder Personenkraftwagen nach einem bestimmten, von ihm aufgestellten Plan zu einem Gesamtentgelt fr Befçrderung und Unterkunft mit oder ohne Verpflegung anbietet und ausfhrt. Es drfen nur Rckfahrscheine und diese nur auf den Namen des Reisenden ausgegeben werden. Die Fahrgste sind zu einem fr alle Teilnehmer gleichen Reiseziel zu bringen und an den Ausgangspunkt der Reise zurckzubefçrdern. Auf der Rckfahrt drfen nur Reisende befçrdert werden, die der Unternehmer zum Reiseziel gebracht hat. (3) Es ist unzulssig, unterwegs Fahrgste aufzunehmen. Dies gilt nicht fr benachbarte Orte oder in lndlichen Rumen fr bis zu 30 km voneinander entfernte Orte. Im brigen kann die Genehmigungsbehçrde Ausnahmen gestatten, wenn dadurch die çffentlichen Verkehrsinteressen nicht beeintrchtigt werden. (4) Die Vorschriften der §§ 21 und 22 sind nicht anzuwenden. § 49 Verkehr mit Mietomnibussen und mit Mietwagen (1) Verkehr mit Mietomnibussen ist fr die Befçrderung von Personen mit Kraftomnibussen, die nur im ganzen zur Befçrderung angemietet werden und mit denen der Unternehmer Fahrten ausfhrt, deren Zweck, Ziel und Ablauf der Mieter bestimmt. Die Teilnehmer mssen ein zusammengehçriger Personenkreis und ber Ziel und Ablauf der Fahrt einig sein. 1083
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(2) Die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 sind nicht gegeben, wenn Fahrten unter Angabe des Fahrtziels vermittelt werden. Mietomnibusse drfen nicht durch Bereitstellen auf çffentlichen Straßen oder Pltzen angeboten werden. (3) Die Vorschriften der §§ 21 und 22 sind nicht anzuwenden.
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(4) Verkehr mit Mietwagen ist die Befçrderung von Personen mit Personenkraftwagen, die nur im ganzen zur Befçrderung gemietet werden und mit denen der Unternehmer Fahrten ausfhrt, deren Zweck, Ziel und Ablauf der Mieter bestimmt und die nicht Verkehr mit Taxen nach § 47 sind. Mit Mietwagen drfen nur Befçrderungsauftrge ausgefhrt werden, die am Betriebssitz oder in der Wohnung des Unternehmers eingegangen sind. Nach Ausfhrung des Befçrderungsauftrages hat der Mietwagen unverzglich zum Betriebssitz zurckzukehren, es sei denn, er hat vor der Fahrt von seinem Betriebssitz oder der Wohnung oder whrend der Fahrt fernmndlich einen neuen Befçrderungsauftrag erhalten. Der Eingang des Befçrderungsauftrages am Betriebssitz oder in der Wohnung hat der Mietwagenunternehmer buchmßig zu erfassen und die Aufzeichnung ein Jahr aufzubewahren. Annahme, Vermittlung und Ausfhrung von Befçrderungsauftrgen, das Bereithalten des Mietwagens sowie Werbung fr Mietwagenverkehr drfen weder allein noch in ihrer Verbindung geeignet sein, zur Verwechslung mit dem Taxenverkehr zu fhren. Den Taxen vorbehaltene Zeichen und Merkmale drfen fr Mietwagen nicht verwendet werden. Die §§ 21 und 22 sind nicht anzuwenden. § 50 (weggefallen) § 51 Befçrderungsentgelte und -bedingungen im Taxenverkehr (1) Die Landesregierung wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung Befçrderungsentgelte und -bedingungen fr den Taxenverkehr festzusetzen. Die Rechtsverordnung kann insbesondere Regelungen vorsehen ber 1084
§§ 50 – 52
1. Grundpreise, Kilometerpreise und Zeitpreise, 2. Zuschlge, 3. Vorauszahlungen, 4. die Abrechnung, 5. die Zahlungsweise und 6. die Zulssigkeit von Sondervereinbarungen fr den Pflichtfahrbereich. Die Landesregierung kann die Ermchtigung durch Rechtsverordnung bertragen. (2) Sondervereinbarungen fr den Pflichtfahrbereich sind nur zulssig, wenn 1. ein bestimmter Zeitraum, eine Mindestfahrtenzahl oder ein Mindestumsatz im Monat festgelegt wird, 2. eine Ordnung des Verkehrsmarktes nicht gestçrt wird, 3. die Befçrderungsentgelte und -bedingungen schriftlich vereinbart sind und 4. in der Rechtsverordnung eine Pflicht zur Genehmigung oder Anzeige vorgesehen ist. (3) Bei der Festsetzung der Befçrderungsentgelte und -bedingungen sind § 14 Abs. 2 und 3 sowie § 39 Abs. 2 entsprechend anzuwenden. (4) Die ermchtigten Stellen kçnnen fr einen Bereich, der ber den Zustndigkeitsbereich einer die Befçrderungsentgelte und -bedingungen festsetzenden Stelle hinausgeht, in gegenseitigem Einvernehmen einheitliche Befçrderungsentgelte und -bedingungen vereinbaren. (5) Fr die Anwendung der Befçrderungsentgelte und -bedingungen gilt § 39 Abs. 3 entsprechend. IV. Auslandsverkehr § 52 Grenzberschreitender Verkehr (1) Fr die Befçrderung von Personen im grenzberschreitenden Verkehr mit Kraftfahrzeugen durch Unternehmer, die ihren Betriebssitz im Inland oder Ausland haben, gelten, soweit nichts anderes bestimmt ist, die Vorschriften dieses Gesetzes und die www.WALHALLA.de
§§ 53 – 54
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hierzu erlassenen Rechtsverordnungen. § 13 Abs. 1 Nr. 4 gilt nicht fr Unternehmen, die ihren Betriebssitz im Ausland haben. (2) Die nach diesem Gesetz erforderliche Genehmigung eines grenzberschreitenden Linienverkehrs erteilt fr die deutsche Teilstrecke die von der Landesregierung bestimmte Behçrde im Benehmen mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. § 11 Abs. 2 bis 4 ist entsprechend anzuwenden. (3) Einer Genehmigung fr den grenzberschreitenden Gelegenheitsverkehr von Unternehmern, die ihren Betriebssitz im Ausland haben, bedarf es nicht, soweit entsprechende bereinkommen mit dem Ausland bestehen. Besteht ein solches bereinkommen nicht oder soll abweichend von den Bedingungen des bereinkommens grenzberschreitender Gelegenheitsverkehr ausgefhrt werden, so kann das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung oder eine von ihm beauftragte Behçrde entsprechenden Antrgen stattgeben. Die Genehmigung fr grenzberschreitende Ferienziel-Reisen erteilt fr die deutsche Teilstrecke die von der Landesregierung bestimmte Behçrde, in deren Gebiet die Ferienziel-Reise endet. Abweichend von § 9 Abs. 1 Nr. 4 wird die Genehmigung fr den grenzberschreitenden Gelegenheitsverkehr mit Kraftomnibussen auch fr die Form des Gelegenheitsverkehrs erteilt. (4) Die Grenzpolizei und die Zollstellen an den Grenzen sind berechtigt, Kraftfahrzeuge zurckzuweisen, wenn nicht die erforderliche Genehmigung vorgelegt wird, deren Mitfhrung vorgeschrieben ist. Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung kann Unternehmen mit Betriebssitz außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes bei wiederholten oder schweren Verstçßen gegen Vorschriften dieses Gesetzes und der auf diesem Gesetz beruhenden Verordnungen sowie gegen Vorschriften der Verordnungen der Europischen Gemeinschaften und internationalen bereinkommen ber den grenzberschreitenden Verkehr dauern oder vorbergehend vom Verkehr in oder www.WALHALLA.de
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durch die Bundesrepublik Deutschland ausschließen. § 53 Transit-(Durchgangs-)Verkehr (1) Fr die Befçrderung von Personen im Transit-(Durchgangs-)Verkehr mit Kraftfahrzeugen, der das Gebiet des Geltungsbereichs dieses Gesetzes unter Ausschluß innerdeutschen Zwischenverkehrs berhrt, gelten, soweit nichts anderes bestimmt ist, die Vorschriften dieses Gesetzes und die hierzu erlassenen Rechtsverordnungen. § 13 Abs. 1 Nr. 4 ist nicht anzuwenden. (2) Die Genehmigung eines Transitlinienverkehrs erteilt die von der Landesregierung bestimmte Behçrde, in deren Gebiet der erste Grenzbergang bei der Einfahrt stattfindet, im Benehmen mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. § 11 Abs. 3 und 4 ist entsprechend anzuwenden. (3) § 52 Abs. 3 ist auf den Gelegenheitsverkehr vom Ausland durch das Gebiet des Geltungsbereichs dieses Gesetzes entsprechend anzuwenden, jedoch ist bei Ferienziel-Reisen die von der Landesregierung bestimmte Behçrde zustndig, in deren Gebiet der erste Grenzbergang bei der Einfahrt stattfindet. § 52 Abs. 4 gilt entsprechend. V. Aufsicht, Prfungsbefugnisse § 54 Aufsicht (1) Der Unternehmer unterliegt hinsichtlich der Erfllung der Vorschriften dieses Gesetzes sowie der hierzu erlassenen Rechtsverordnungen und der Einhaltung der durch die Genehmigung auferlegten Verpflichtungen (Bedingungen, Auflagen) der Aufsicht der Genehmigungsbehçrde. Die von der Landesregierung bestimmte Behçrde kann die Genehmigungsbehçrde ermchtigen, die Aufsicht ber den Linien- und Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen auf nachgeordnete Behçrden zu bertragen. Die technische Aufsicht ber Straßenbahnen und Obusunternehmen wird von der von der Landesregierung bestimmten Behçrde ausgebt. Die technische Aufsicht kann von der Landesre1085
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gierung anderen Stellen durch Rechtsverordnung bertragen werden. Ausgenommen hiervon sind die Aufgaben nach § 9 Abs. 1 der Straßenbahn-Bau- und -Betriebsordnung vom 11. Dezember 1987 (BGBl. I S. 2648) sowie nach § 8 Abs. 1 und § 9 Abs. 1 der Straßenbahn-Betriebsleiter-Prfungsverordnung vom 29. Juli 1988 (BGBl. I S. 1554). Soweit die technische Aufsicht auf eine andere Stelle bertragen wird, darf diese nicht sich selbst nach § 5 Abs. 2 der StraßenbahnBau- und -Betriebsordnung beauftragen. (2) Die Aufsichtsbehçrde kann sich ber alle ihrer Zustndigkeit unterliegenden Einrichtungen und Maßnahmen des Unternehmers unterrichten. Der Unternehmer hat der Aufsichtsbehçrde alle wesentlichen Vernderungen ohne Aufforderung unverzglich anzuzeigen.
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(3) Die Aufsichtsbehçrde kann Unternehmen, die einen Omnibusbahnhof betreiben, anhalten, die Benutzung durch den Linien- und Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen und den Betrieb so zu regeln, daß der Verkehr ordnungsgemß abgewickelt und den Pflichten nach § 39 Abs. 7 und § 40 Abs. 4 gengt werden kann. § 54a Prfungsbefugnisse der Genehmigungsbehçrde (1) Die Genehmigungsbehçrde kann zur Durchfhrung der Aufsicht und zur Vorbereitung ihrer Entscheidungen durch Beauftragte die erforderlichen Ermittlungen anstellen, insbesondere 1. Einsicht in die Bcher und Geschftspapiere nehmen, 2. von dem Unternehmer und den im Geschftsbetrieb ttigen Personen Auskunft verlangen. Der zur Erteilung der Auskunft Verpflichtete kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einer der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozeßordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. 1086
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Zu den in Satz 1 genannten Zwecken drfen die dem Geschftsbereich dienenden Grundstcke und Rume innerhalb der blichen Geschfts- und Arbeitsstunden betreten werden. Der Unternehmer und die im Geschftsbetrieb ttigen Personen haben den Beauftragten der Genehmigungsbehçrde bei den Ermittlungen die erforderlichen Hilfsmittel zu stellen und die nçtigen Hilfsdienste zu leisten. (2) Die Regelungen des Absatzes 1 gelten entsprechend auch fr die nach § 45a Abs. 2 zur Festlegung der Kostenstze befugte Behçrde. VI. Rechtsbehelfsverfahren und Gebhren § 55 Vorverfahren bei der Anfechtung von Verwaltungsakten Eines Vorverfahrens bedarf es auch, wenn ein Verwaltungsakt angefochten wird, den eine oberste Landesverkehrsbehçrde oder das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erlassen hat. § 29 Abs. 6 Satz 1 bleibt unberhrt. § 56 Gebhren Fr die Amtshandlungen nach diesem Gesetz und den auf diesem Gesetz beruhenden Rechtsvorschriften sowie nach Verordnungen oder Rechtsvorschriften in Umsetzung von Richtlinien des Rates oder der Kommission der Europischen Gemeinschaften werden von demjenigen, der die Amtshandlung veranlasst oder zu dessen Gunsten sie vorgenommen wird, Kosten (Gebhren und Auslagen) erhoben. Kostenglubiger ist der Rechtstrger, dessen Behçrde die Amtshandlung vornimmt, bei Auslagen auch der Rechtstrger, bei dessen Behçrde die Auslagen entstanden sind.
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§ 57
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VII. Erlaß von Rechtsverordnungen und Allgemeinen Verwaltungsvorschriften § 57 Rechtsverordnungen (1) Das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erlßt mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung die zur Durchfhrung dieses Gesetzes, internationaler Abkommen sowie der Verordnungen des Rates oder der Kommission der Europischen Gemeinschaften erforderlichen Vorschriften 1. ber Straßenbahnen und Obusse; diese regeln a) Anforderungen an den Bau und die Einrichtungen der Betriebsanlagen und Fahrzeuge sowie deren Betriebsweise, b) die Sicherheit und Ordnung des Betriebs sowie den Schutz der Betriebsanlagen und Fahrzeuge gegen Schden und Stçrungen; 2. ber den Betrieb von Kraftfahrunternehmen im Personenverkehr; diese regeln a) Anforderungen an den Bau und die Einrichtungen der in diesen Unternehmen verwendeten Fahrzeuge, b) die Sicherheit und Ordnung des Betriebs; 3. ber Anforderungen an die Befhigung, Eignung und das Verhalten der Betriebsbediensteten und ber die Bestellung, Besttigung und Prfung von Betriebsleitern sowie deren Aufgaben und Befugnisse; 4. ber den Nachweis der Genehmigungsvoraussetzungen nach § 13 Abs. 1 Nr. 1 bis 3; darin kçnnen insbesondere Vorschriften enthalten sein ber die Voraussetzungen, unter denen ein Betrieb als leistungsfhig anzusehen ist, ber die Zuverlssigkeit des Unternehmers oder der fr die Fhrung der Geschfte bestellten Personen sowie ber die Voraussetzungen, unter denen eine Ttigkeit angemessen ist, ber den Prfungsstoff, den Prfungsausschuß und das Prwww.WALHALLA.de
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fungsverfahren; außerdem kann bestimmt werden, in welchen Fllen Unternehmer, Inhaber von Abschlußzeugnissen fr staatlich anerkannte Ausbildungsberufe und Absolventen von Hochund Fachschulen vom Nachweis der angemessenen Ttigkeit oder der Ablegung einer Prfung befreit werden; 5. ber einheitliche Allgemeine Befçrderungsbedingungen fr den Straßenbahnund Obusverkehr sowie fr den Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen und, vorbehaltlich des § 51 Abs. 1 Satz 1, fr den Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen; 6. ber die Ordnung des grenzberschreitenden Verkehrs und des Transitverkehrs, die Organisation, das Verfahren und die Mittel der Kontrolle sowie die Befreiung von Unternehmen mit Betriebssitz im Ausland von der Genehmigungspflicht fr den Gelegenheitsverkehr oder von der Einhaltung anderer Ordnungsvorschriften dieses Gesetzes, soweit Gegenseitigkeit verbrgt ist; 7. ber den Anwendungsbereich und die Durchfhrung der Verordnung (EWG) Nr. 1191/69 des Rates vom 26. Juli 1969 in der Fassung der Verordnung (EWG) Nr. 1893/91 des Rates vom 20. Juni 1991 ber das Vorgehen der Mitgliedstaaten bei mit dem Begriff des çffentlichen Dienstes verbundenen Verpflichtungen auf dem Gebiet des Eisenbahn-, Straßenund Binnenschiffsverkehrs, soweit diese Verordnung es zulßt; 8. durch die fr bestimmte im Rahmen des Gesamtverkehrs nicht besonders ins Gewicht fallende Befçrderungsflle allgemein Befreiung von den Vorschriften dieses Gesetzes erteilt wird; 9. die bestimmen, wer Auszubildender im Sinne des § 45a Abs. 1 ist, welche Kostenbestandteile bei der Berechnung des Ausgleichs zu bercksichtigen sind, welches Verfahren fr die Gewhrung des Ausgleichs anzuwenden ist, welche Angaben der Antrag auf Gewhrung des 1087
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Ausgleichs enthalten muß und wie die Ertrge und die Personen-Kilometer zu ermitteln sind; 10. die die gebhrenpflichtigen Tatbestnde im Linienverkehr und im Gelegenheitsverkehr nher bestimmen und feste Gebhrenstze oder Rahmenstze festlegen. Die Gebhren drfen im Linienverkehr 2500 Euro, im Gelegenheitsverkehr 1500 Euro nicht berschreiten; 11. zur Bezeichnung der Tatbestnde, die als Ordnungswidrigkeit nach § 61 Abs. 1 Nr. 5 geahndet werden kçnnen. (2) Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nr. 1 kçnnen auch Vorschriften zum Schutz vor schdlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes enthalten; dabei kçnnen Immissionsgrenzwerte unter Bercksichtigung der technischen Entwicklung auch fr einen Zeitpunkt nach Inkrafttreten der Rechtsverordnung festgesetzt werden. Vorschriften nach Satz 1 werden vom Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und vom Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erlassen. Die Ermchtigung nach Satz 1 gilt nicht, soweit § 43 des BundesImmissionsschutzgesetzes Anwendung findet. (3) Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nr. 1 kçnnen auch festlegen, wie der Nachweis fr die Erfllung dieser Vorschriften zu erbringen ist, insbesondere welche Prfungen, Abnahmen, Erlaubnisse, Zustimmungen oder Bescheinigungen erforderlich sind. (4) Soweit es die çffentliche Sicherheit erfordert, kçnnen einzelne Vorschriften der nach Absatz 1 Nr. 2 erlassenen Rechtsverordnung auf Befçrderungen ausgedehnt werden, die nach § 2 von der Genehmigungspflicht befreit sind oder fr die durch die nach Absatz 1 Nr. 8 erlassene Rechtsverordnung Befreiung erteilt wird. (5) In der Rechtsverordnung nach Absatz 1 Nr. 7 kann vorgesehen werden, daß die zustndige Landesbehçrde die in der Rechtsverordnung fr Verkehr genannten Unternehmen vom Anwendungsbereich dieser 1088
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Verordnung durch Rechtsverordnung ausnehmen kann. § 58 Allgemeine Verwaltungsvorschriften Die zur Durchfhrung dieses Gesetzes erforderlichen Allgemeinen Verwaltungsvorschriften erlßt das Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mit Zustimmung des Bundesrates. § 59 (weggefallen) VIII. Bußgeldvorschriften § 60 (weggefallen) § 61 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. Personen mit Straßenbahnen, Obussen oder Kraftfahrzeugen ohne die nach diesem Gesetz erforderliche Genehmigung oder einstweilige Erlaubnis befçrdert oder den Auflagen der Genehmigung oder einstweiligen Erlaubnis oder Auflagen in einer Entscheidung nach § 45a Abs. 4 Satz 2 zuwiderhandelt; 2. einen Verkehr mit Straßenbahnen, Obussen oder einen Linienverkehr mit Kraftfahrzeugen betreibt, ohne daß die nach diesem Gesetz vorgeschriebene Zustimmung zu den Befçrderungsentgelten oder Fahrplnen durch die Genehmigungsbehçrde erteilt ist; 3. den Vorschriften dieses Gesetzes ber a) die Mitteilungspflicht bei Betriebsstçrungen im Verkehr, die den vorbergehenden Einsatz von Kraftfahrzeugen zur Folge haben (§ 2 Abs. 5 Satz 2), b) das Mitfhren und Aushndigen von Urkunden (§ 17 Abs. 4, § 20 Abs. 4), c) die Einhaltung der Befçrderungspflicht (§ 22) oder der Befçrderungsentgelte (§ 39 Abs. 3, § 41 Abs. 3, § 45 Abs. 2, § 51), www.WALHALLA.de
§§ 62 – 64
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d) die Bekanntmachung der Befçrderungsentgelte, der Besonderen Befçrderungsbedingungen und der gltigen Fahrplne (§ 39 Abs. 7, § 40 Abs. 4, § 41 Abs. 3, § 45 Abs. 3), e) den Verkehr mit Taxen (§ 47 Abs. 2 Satz 1 oder Abs. 5), f) Ausflugsfahrten und Ferienziel-Reisen (§ 48 Abs. 1 bis 3) oder g) den Verkehr mit Mietomnibussen und Mietwagen (§ 49 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 4) zuwiderhandelt; 3a. entgegen § 54a Abs. 1 die Auskunft nicht, unrichtig, nicht vollstndig oder nicht fristgerecht erteilt, die Bcher oder Geschftspapiere nicht, nicht vollstndig oder nicht fristgemß vorlegt oder die Duldung von Prfungen verweigert; 4. einer Rechtsvorschrift oder vollziehbaren schriftlichen Verfgung zuwiderhandelt, die auf Grund dieses Gesetzes oder auf Grund von Rechtsvorschriften, die auf diesem Gesetz beruhen, erlassen worden ist, soweit die Rechtsvorschrift und die vollziehbare schriftliche Verfgung ausdrcklich auf diese Vorschrift verweisen oder
widrigkeiten ist die Genehmigungsbehçrde oder die von der Landesregierung bestimmte Behçrde. Die Landesregierung kann die Ermchtigung auf die zustndige oberste Landesbehçrde bertragen. In den Fllen des § 52 Abs. 3 Satz 2 ist Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten das Bundesamt fr Gterverkehr. (4) In den Fllen des Absatzes 1 kann die Ordnungswidrigkeit auf der Grundlage und nach Maßgabe internationaler bereinknfte auch dann geahndet werden, wenn sie im Bereich gemeinsamer Grenzabfertigungsanlagen außerhalb des rumlichen Geltungsbereiches dieses Gesetzes begangen wird. IX. bergangs- und Schlußbestimmungen § 62 bergangsbestimmungen Genehmigungen fr Gelegenheitsverkehre, die vor dem 1. September 2007 erteilt worden sind, bleiben bis zum Ablauf der in der Genehmigungsurkunde enthaltenen Geltungsdauer wirksam. § 63 (weggefallen)
5. einer unmittelbar geltenden Vorschrift in Rechtsakten der Europischen Gemeinschaft zuwiderhandelt, die inhaltlich einem in a) Nummer 1 oder b) Nummer 2, 3 oder 3a bezeichneten Gebot oder Verbot entspricht, soweit eine Rechtsverordnung nach § 57 Abs. 1 Nr. 11 fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist.
§ 64 Andere Gesetze
(2) Die Ordnungswidrigkeit kann in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 und 5 Buchstabe a mit einer Geldbuße bis zu zwanzigtausend Euro, in den brigen Fllen mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden.
3. (weggefallen)
(3) Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswww.WALHALLA.de
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(1) Durch dieses Gesetz werden die Vorschriften 1. des Straßenverkehrsgesetzes vom 19. Dezember 1952 (BGBl. I S. 837) sowie die auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Vorschriften, 2. des Haftpflichtgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. Januar 1978 (BGBl. I S. 145), 4. des Gesetzes ber die Pflichtversicherung fr Kraftfahrzeughalter vom 5. April 1965 (BGBl. I S. 213) und 5. des Gesetzes ber die Haftpflichtversicherung fr auslndische Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhnger vom 24. Juli 1956 (BGBl. I S. 667) 1089
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PBefG: Personenbefçrderungsgesetz
nicht berhrt, soweit sich nicht aus § 23 etwas anderes ergibt. (2) Die Vorschriften des Gesetzes ber Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebs von Bahnunternehmen des çffentlichen Verkehrs vom 7. Mrz 1934 (RGBl. II S. 91) in der Fassung des § 9 Abs. 4 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes vom 29. Mrz 1951 (BGBl. I S. 225) sind auf Straßenbahnen und auf Obusunternehmen mit der Maßgabe entsprechend anzuwenden, daß zustndige Aufsichtsbehçrde im Sinne des vorgenannten Gesetzes die von der Landesregierung bestimmte Genehmigungsbehçrde ist, und daß, wenn eine Straßenbahn oder ein Obusunternehmen das Gebiet mehrerer Lnder berhrt, die von der Landesregierung bestimmte Ge-
§§ 64a – 66
nehmigungsbehçrde ihre Entscheidung im Einvernehmen mit der von der Landesregierung des mitbeteiligten Landes bestimmten Genehmigungsbehçrde trifft. § 64a Ersetzung bundesrechtlicher Vorschriften durch Landesrecht Die Lnder kçnnen mit Wirkung ab dem 1. Januar 2007 § 45a und § 57 Abs. 1 Nr. 9 sowie die Vorschriften, zu deren Erlass § 57 Abs. 1 Nr. 9 ermchtigt, durch Landesrecht ersetzen. § 65 (Inkrafttreten, Aufhebung von Rechtsvorschriften) § 66 (gegenstandslos)
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Inhaltsbersicht
VIII Waffen- und Polizeirecht VIII.1 VIII.2 VIII.3 VIII.4
Waffengesetz (WaffG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundesjagdgesetz (BJagdG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesetz ber die Bundespolizei (Bundespolizeigesetz – BPolG) . . . . . . . . . . . . Gesetz ber den unmittelbaren Zwang bei Ausbung çffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIII.5 Gesetz ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) – Auszug (Freiheitsentziehungssachen §§ 415–423) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1092 1146 1165 1197
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1091
VIII.1
WaffG: Waffengesetz
Inhaltsbersicht
Waffengesetz (WaffG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Oktober 2002 (BGBl. I S. 3970, 4592; 2003 BGBl. I S. 1957; 2008 BGBl. I S. 426) 1) Zuletzt gendert durch Viertes Gesetz zur nderung des Sprengstoffgesetzes vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2062) I nh a l t s b e r s ic h t
§1 §2 §3
Abschnitt 1 Allgemeine Bestimmungen Gegenstand und Zweck des Gesetzes, Begriffsbestimmungen Grundstze des Umgangs mit Waffen oder Munition, Waffenliste Umgang mit Waffen oder Munition durch Kinder und Jugendliche Abschnitt 2 Umgang mit Waffen oder Munition
VIII
§4 §5 §6 §7 §8 §9
Unterabschnitt 1 Allgemeine Voraussetzungen fr Waffen- und Munitionserlaubnisse Voraussetzungen fr eine Erlaubnis Zuverlssigkeit Persçnliche Eignung Sachkunde Bedrfnis, allgemeine Grundstze Inhaltliche Beschrnkungen, Nebenbestimmungen und Anordnungen
Unterabschnitt 2 Erlaubnisse fr einzelne Arten des Umgangs mit Waffen oder Munition, Ausnahmen § 10 Erteilung von Erlaubnissen zum Erwerb, Besitz, Fhren und Schießen § 11 Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition mit Bezug zu einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union 1
§ 12 Ausnahmen von Erlaubnispflichten Unterabschnitt 3 Besondere Erlaubnistatbestnde fr bestimmte Personengruppen § 13 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition durch Jger, Fhren und Schießen zu Jagdzwecken § 14 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition durch Sportschtzen § 15 Schießsportverbnde, schießsportliche Vereine § 15a Sportordnungen § 15b Fachbeirat Schießsport § 16 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition durch Brauchtumsschtzen, Fhren von Waffen und Schießen zur Brauchtumspflege § 17 Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition durch Waffen- oder Munitionssammler § 18 Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition durch Waffen- oder Munitionssachverstndige § 19 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition, Fhren von Schusswaffen durch gefhrdete Personen § 20 Erwerb und Besitz von Schusswaffen durch Erwerber infolge Erbfalls
) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. Januar 2010 durch das Vierte Gesetz zur nderung des Sprengstoffgesetzes vom 17. Juli 2009 (BGBl. I S. 2062).
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Inhaltsbersicht Unterabschnitt 4 Besondere Erlaubnistatbestnde fr Waffenherstellung, Waffenhandel, Schießsttten, Bewachungsunternehmer § 21 Gewerbsmßige Waffenherstellung, Waffenhandel § 21a Stellvertretungserlaubnis § 22 Fachkunde § 23 Waffenbcher § 24 Kennzeichnungspflicht, Markenanzeigepflicht
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§ 34
§ 35 § 36 § 37 § 38 § 39
§ 25 Ermchtigungen und Anordnungen § 26 Nichtgewerbsmßige Waffenherstellung § 27 Schießsttten, Schießen durch Minderjhrige auf Schießsttten § 28 Erwerb, Besitz und Fhren von Schusswaffen und Munition durch Bewachungsunternehmer und ihr Bewachungspersonal Unterabschnitt 5 Verbringen und Mitnahme von Waffen oder Munition in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes § 29 Verbringen von Waffen oder Munition in den Geltungsbereich des Gesetzes § 30 Verbringen von Waffen oder Munition durch den Geltungsbereich des Gesetzes § 31 Verbringen von Waffen oder Munition aus dem Geltungsbereich des Gesetzes in andere Mitgliedstaaten der Europischen Union
§ 40 § 41 § 42 § 42a
§ 43 § 43a § 44 § 44a § 45 § 46 § 47
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Unterabschnitt 6 Obhutspflichten, Anzeige-, Hinweis- und Nachweispflichten berlassen von Waffen oder Munition, Prfung der Erwerbsberechtigung, Anzeigepflicht Werbung, Hinweispflichten, Handelsverbote Aufbewahrung von Waffen oder Munition Anzeigepflichten Ausweispflichten Auskunfts- und Vorzeigepflicht, Nachschau Unterabschnitt 7 Verbote Verbotene Waffen Waffenverbote fr den Einzelfall Verbot des Fhrens von Waffen bei çffentlichen Veranstaltungen Verbot des Fhrens von Anscheinswaffen und bestimmten tragbaren Gegenstnden Abschnitt 3 Sonstige waffenrechtliche Vorschriften Erhebung und bermittlung personenbezogener Daten Nationales Waffenregister bermittlung an und von Meldebehçrden Behçrdliche Aufbewahrungspflichten Rcknahme und Widerruf Weitere Maßnahmen Verordnungen zur Erfllung internationaler Vereinbarungen oder zur Angleichung an Gemeinschaftsrecht Sachliche Zustndigkeit rtliche Zustndigkeit Kosten
§ 32 Mitnahme von Waffen oder Munition in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes, Europischer Feuerwaffenpass
§ 48 § 49 § 50
§ 33 Anmelde- und Nachweispflicht bei Verbringen oder Mitnahme von Waffen oder Munition in den oder durch den Geltungsbereich des Gesetzes
Abschnitt 4 Straf- und Bußgeldvorschriften § 51 Strafvorschriften § 52 Strafvorschriften
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§ 52a Strafvorschriften § 53 Bußgeldvorschriften § 54 Einziehung und erweiterter Verfall Abschnitt 5 Ausnahmen von der Anwendung des Gesetzes § 55 Ausnahmen fr oberste Bundes- und Landesbehçrden, Bundeswehr, Polizei und Zollverwaltung, erheblich gefhrdete Hoheitstrger sowie Bedienstete anderer Staaten § 56 Sondervorschriften fr Staatsgste und andere Besucher § 57 Kriegswaffen
Inhaltsbersicht Abschnitt 6 bergangsvorschriften, Verwaltungsvorschriften § 58 Altbesitz § 59 Verwaltungsvorschriften Anlage 1 (zu § 1 Abs. 4) Anlage 2 (zu § 2 Abs. 2 bis 4)
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§§ 1– 3
WaffG: Waffengesetz Abschnitt 1 Allgemeine Bestimmungen
§ 1 Gegenstand und Zweck des Gesetzes, Begriffsbestimmungen (1) Dieses Gesetz regelt den Umgang mit Waffen oder Munition unter Bercksichtigung der Belange der çffentlichen Sicherheit und Ordnung. (2) Waffen sind 1. Schusswaffen oder ihnen gleichgestellte Gegenstnde und 2. tragbare Gegenstnde, a) die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, die Angriffs- oder Abwehrfhigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzusetzen, insbesondere Hiebund Stoßwaffen; b) die, ohne dazu bestimmt zu sein, insbesondere wegen ihrer Beschaffenheit, Handhabung oder Wirkungsweise geeignet sind, die Angriffs- oder Abwehrfhigkeit von Menschen zu beseitigen oder herabzusetzen, und die in diesem Gesetz genannt sind.
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(3) Der Umgang mit Waffen oder Munition, die in der Anlage 2 Abschnitt 1 zu diesem Gesetz genannt sind, ist verboten. (4) Waffen oder Munition, mit denen der Umgang ganz oder teilweise von der Erlaubnispflicht oder von einem Verbot ausgenommen ist, sind in der Anlage 2 Abschnitt 1 und 2 genannt. Ferner sind in der Anlage 2 Abschnitt 3 die Waffen und Munition genannt, auf die dieses Gesetz ganz oder teilweise nicht anzuwenden ist. (5) Bestehen Zweifel darber, ob ein Gegenstand von diesem Gesetz erfasst wird oder wie er nach Maßgabe der Begriffsbestimmungen in Anlage 1 Abschnitt 1 und 3 und der Anlage 2 einzustufen ist, so entscheidet auf Antrag die zustndige Behçrde. Antragsberechtigt sind 1. Hersteller, Importeure, Erwerber oder Besitzer des Gegenstandes, soweit sie ein berechtigtes Interesse an der Entscheidung nach Satz 1 glaubhaft machen kçnnen, 2. die zustndigen Behçrden des Bundes und der Lnder.
(3) Umgang mit einer Waffe oder Munition hat, wer diese erwirbt, besitzt, berlsst, fhrt, verbringt, mitnimmt, damit schießt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt.
Die nach Landesrecht zustndigen Behçrden sind vor der Entscheidung zu hçren. Die Entscheidung ist fr den Geltungsbereich dieses Gesetzes allgemein verbindlich. Sie ist im Bundesanzeiger bekannt zu machen.
(4) Die Begriffe der Waffen und Munition sowie die Einstufung von Gegenstnden nach Absatz 2 Nr. 2 Buchstabe b als Waffen, die Begriffe der Arten des Umgangs und sonstige waffenrechtliche Begriffe sind in der Anlage 1 (Begriffsbestimmungen) zu diesem Gesetz nher geregelt.
§ 3 Umgang mit Waffen oder Munition durch Kinder und Jugendliche
§ 2 Grundstze des Umgangs mit Waffen oder Munition, Waffenliste
(2) Jugendliche drfen abweichend von § 2 Abs. 1 Umgang mit geprften Reizstoffsprhgerten haben.
(1) Der Umgang mit Waffen oder Munition ist nur Personen gestattet, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. (2) Der Umgang mit Waffen oder Munition, die in der Anlage 2 (Waffenliste) Abschnitt 2 zu diesem Gesetz genannt sind, bedarf der Erlaubnis. www.WALHALLA.de
(1) Jugendliche drfen im Rahmen eines Ausbildungs- oder Arbeitsverhltnisses abweichend von § 2 Abs. 1 unter Aufsicht eines weisungsbefugten Waffenberechtigten mit Waffen oder Munition umgehen.
(3) Die zustndige Behçrde kann fr Kinder und Jugendliche allgemein oder fr den Einzelfall Ausnahmen von Alterserfordernissen zulassen, wenn besondere Grnde vorliegen und çffentliche Interessen nicht entgegenstehen. 1095
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Abschnitt 2 Umgang mit Waffen oder Munition Unterabschnitt 1 Allgemeine Voraussetzungen fr Waffen- und Munitionserlaubnisse
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§ 4 Voraussetzungen fr eine Erlaubnis (1) Eine Erlaubnis setzt voraus, dass der Antragsteller 1. das 18. Lebensjahr vollendet hat (§ 2 Abs. 1), 2. die erforderliche Zuverlssigkeit (§ 5) und persçnliche Eignung (§ 6) besitzt, 3. die erforderliche Sachkunde nachgewiesen hat (§ 7), 4. ein Bedrfnis nachgewiesen hat (§ 8) und 5. bei der Beantragung eines Waffenscheins oder einer Schießerlaubnis eine Versicherung gegen Haftpflicht in Hçhe von 1 Million Euro – pauschal fr Personen- und Sachschden – nachweist. (2) Die Erlaubnis zum Erwerb, Besitz, Fhren oder Schießen kann versagt werden, wenn der Antragsteller seinen gewçhnlichen Aufenthalt nicht seit mindestens fnf Jahren im Geltungsbereich dieses Gesetzes hat. (3) Die zustndige Behçrde hat die Inhaber von waffenrechtlichen Erlaubnissen in regelmßigen Abstnden, mindestens jedoch nach Ablauf von drei Jahren, erneut auf ihre Zuverlssigkeit und ihre persçnliche Eignung zu prfen sowie in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 5 sich das Vorliegen einer Versicherung gegen Haftpflicht nachweisen zu lassen. (4) Die zustndige Behçrde hat drei Jahre nach Erteilung der ersten waffenrechtlichen Erlaubnis das Fortbestehen des Bedrfnisses zu prfen. Dies kann im Rahmen der Prfung nach Absatz 3 erfolgen. Die zustndige Behçrde kann auch nach Ablauf des in Satz 1 genannten Zeitraums das Fortbestehen des Bedrfnisses prfen. § 5 Zuverlssigkeit (1) Die erforderliche Zuverlssigkeit besitzen Personen nicht, 1. die rechtskrftig verurteilt worden sind 1096
§§ 4 – 5 a) wegen eines Verbrechens oder b) wegen sonstiger vorstzlicher Straftaten zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr, wenn seit dem Eintritt der Rechtskraft der letzten Verurteilung zehn Jahre noch nicht verstrichen sind, 2. bei denen Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie a) Waffen oder Munition missbruchlich oder leichtfertig verwenden werden, b) mit Waffen oder Munition nicht vorsichtig oder sachgemß umgehen oder diese Gegenstnde nicht sorgfltig verwahren werden, c) Waffen oder Munition Personen berlassen werden, die zur Ausbung der tatschlichen Gewalt ber diese Gegenstnde nicht berechtigt sind. (2) Die erforderliche Zuverlssigkeit besitzen in der Regel Personen nicht, die 1. a) wegen einer vorstzlichen Straftat, b) wegen einer fahrlssigen Straftat im Zusammenhang mit dem Umgang mit Waffen, Munition oder explosionsgefhrlichen Stoffen oder wegen einer fahrlssigen gemeingefhrlichen Straftat, c) wegen einer Straftat nach dem Waffengesetz, dem Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen, dem Sprengstoffgesetz oder dem Bundesjagdgesetz zu einer Freiheitsstrafe, Jugendstrafe, Geldstrafe von mindestens 60 Tagesstzen oder mindestens zweimal zu einer geringeren Geldstrafe rechtskrftig verurteilt worden sind oder bei denen die Verhngung von Jugendstrafe ausgesetzt worden ist, wenn seit dem Eintritt der Rechtskraft der letzten Verurteilung fnf Jahre noch nicht verstrichen sind, 2. Mitglied a) in einem Verein, der nach dem Vereinsgesetz als Organisation unanfechtbar verboten wurde oder der einem unanwww.WALHALLA.de
§6 fechtbaren Bettigungsverbot nach dem Vereinsgesetz unterliegt, oder b) in einer Partei, deren Verfassungswidrigkeit das Bundesverfassungsgericht nach § 46 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes festgestellt hat, waren, wenn seit der Beendigung der Mitgliedschaft zehn Jahre noch nicht verstrichen sind, 3. einzeln oder als Mitglied einer Vereinigung Bestrebungen verfolgen oder untersttzen oder in den letzten fnf Jahren verfolgt oder untersttzt haben, die a) gegen die verfassungsmßige Ordnung oder b) gegen den Gedanken der Vçlkerverstndigung, insbesondere gegen das friedliche Zusammenleben der Vçlker, gerichtet sind, oder c) durch Anwendung von Gewalt oder darauf gerichtete Vorbereitungshandlungen auswrtige Belange der Bundesrepublik Deutschland gefhrden, 4. innerhalb der letzten fnf Jahre mehr als einmal wegen Gewaltttigkeit mit richterlicher Genehmigung in polizeilichem Prventivgewahrsam waren, 5. wiederholt oder grçblich gegen die Vorschriften eines der in Nummer 1 Buchstabe c genannten Gesetze verstoßen haben. (3) In die Frist nach Absatz 1 Nr. 1 oder Absatz 2 Nr. 1 nicht eingerechnet wird die Zeit, in welcher der Betroffene auf behçrdliche oder richterliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt worden ist. (4) Ist ein Verfahren wegen Straftaten im Sinne des Absatzes 1 Nr. 1 oder des Absatzes 2 Nr. 1 noch nicht abgeschlossen, so kann die zustndige Behçrde die Entscheidung ber den Antrag auf Erteilung einer waffenrechtlichen Erlaubnis bis zum rechtskrftigen Abschluss des Verfahrens aussetzen. (5) Die zustndige Behçrde hat im Rahmen der Zuverlssigkeitsprfung folgende Erkundigungen einzuholen: 1. die unbeschrnkte Auskunft aus dem Bundeszentralregister; www.WALHALLA.de
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2. die Auskunft aus dem zentralen staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister hinsichtlich der in Absatz 2 Nr. 1 genannten Straftaten; 3. die Stellungnahme der çrtlichen Polizeidienststelle, ob Tatsachen bekannt sind, die Bedenken gegen die Zuverlssigkeit begrnden; die çrtliche Polizeidienststelle schließt in ihre Stellungnahme das Ergebnis der von ihr vorzunehmenden Prfung nach Absatz 2 Nr. 4 ein. Die nach Satz 1 Nr. 2 erhobenen personenbezogenen Daten drfen nur fr den Zweck der waffenrechtlichen Zuverlssigkeitsprfung verwendet werden. § 6 Persçnliche Eignung (1) Die erforderliche persçnliche Eignung besitzen Personen nicht, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie 1. geschftsunfhig sind, 2. abhngig von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln, psychisch krank oder debil sind oder 3. auf Grund in der Person liegender Umstnde mit Waffen oder Munition nicht vorsichtig oder sachgemß umgehen oder diese Gegenstnde nicht sorgfltig verwahren kçnnen oder dass die konkrete Gefahr einer Fremd- oder Selbstgefhrdung besteht. Die erforderliche persçnliche Eignung besitzen in der Regel Personen nicht, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie in ihrer Geschftsfhigkeit beschrnkt sind. Die zustndige Behçrde soll die Stellungnahme der çrtlichen Polizeidienststelle einholen. Der persçnlichen Eignung kçnnen auch im Erziehungsregister eingetragene Entscheidungen oder Anordnungen nach § 60 Abs. 1 Nr. 1 bis 7 des Bundeszentralregistergesetzes entgegenstehen. (2) Sind Tatsachen bekannt, die Bedenken gegen die persçnliche Eignung nach Absatz 1 begrnden, oder bestehen begrndete Zweifel an vom Antragsteller beigebrachten Bescheinigungen, so hat die zustndige Behçrde dem Betroffenen auf seine Kosten die 1097
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Vorlage eines amts- oder fachrztlichen oder fachpsychologischen Zeugnisses ber die geistige oder kçrperliche Eignung aufzugeben. (3) Personen, die noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet haben, haben fr die erstmalige Erteilung einer Erlaubnis zum Erwerb und Besitz einer Schusswaffe auf eigene Kosten ein amts- oder fachrztliches oder fachpsychologisches Zeugnis ber die geistige Eignung vorzulegen. Satz 1 gilt nicht fr den Erwerb und Besitz von Schusswaffen im Sinne von § 14 Abs. 1 Satz 2. (4) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften ber das Verfahren zur Erstellung, ber die Vorlage und die Anerkennung der in den Abstzen 2 und 3 genannten Gutachten bei den zustndigen Behçrden zu erlassen.
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§ 7 Sachkunde (1) Den Nachweis der Sachkunde hat erbracht, wer eine Prfung vor der dafr bestimmten Stelle bestanden hat oder seine Sachkunde durch eine Ttigkeit oder Ausbildung nachweist. (2) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften ber die Anforderungen an die waffentechnischen und waffenrechtlichen Kenntnisse, ber die Prfung und das Prfungsverfahren einschließlich der Errichtung von Prfungsausschssen sowie ber den anderweitigen Nachweis der Sachkunde zu erlassen. § 8 Bedrfnis, allgemeine Grundstze Der Nachweis eines Bedrfnisses ist erbracht, wenn gegenber den Belangen der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung 1. besonders anzuerkennende persçnliche oder wirtschaftliche Interessen, vor allem als Jger, Sportschtze, Brauchtumsschtze, Waffen- oder Munitionssammler, Waffen- oder Munitionssachverstndiger, gefhrdete Person, als Waffenhersteller oder -hndler oder als Bewachungsunternehmer, und 1098
§§ 7 – 10 2. die Geeignetheit und Erforderlichkeit der Waffen oder Munition fr den beantragten Zweck glaubhaft gemacht sind. § 9 Inhaltliche Beschrnkungen, Nebenbestimmungen und Anordnungen (1) Eine Erlaubnis nach diesem Gesetz kann zur Abwehr von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung inhaltlich beschrnkt werden, insbesondere um Leben und Gesundheit von Menschen gegen die aus dem Umgang mit Schusswaffen oder Munition entstehenden Gefahren und erheblichen Nachteile zu schtzen. (2) Zu den in Absatz 1 genannten Zwecken kçnnen Erlaubnisse befristet oder mit Auflagen verbunden werden. Auflagen kçnnen nachtrglich aufgenommen, gendert und ergnzt werden. (3) Gegenber Personen, die die Waffenherstellung oder den Waffenhandel nach Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 Nr. 4 bis 6 oder eine Schießsttte nach § 27 Abs. 2 ohne Erlaubnis betreiben drfen, kçnnen Anordnungen zu den in Absatz 1 genannten Zwecken getroffen werden. Unterabschnitt 2 Erlaubnisse fr einzelne Arten des Umgangs mit Waffen oder Munition, Ausnahmen § 10 Erteilung von Erlaubnissen zum Erwerb, Besitz, Fhren und Schießen (1) Die Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Waffen wird durch eine Waffenbesitzkarte oder durch Eintragung in eine bereits vorhandene Waffenbesitzkarte erteilt. Fr die Erteilung einer Erlaubnis fr Schusswaffen sind Art, Anzahl und Kaliber der Schusswaffen anzugeben. Die Erlaubnis zum Erwerb einer Waffe gilt fr die Dauer eines Jahres, die Erlaubnis zum Besitz wird in der Regel unbefristet erteilt. (1a) Wer eine Waffe aufgrund einer Erlaubnis nach Absatz 1 Satz 1 erwirbt, hat binnen zwei Wochen der zustndigen Behçrde unter Bewww.WALHALLA.de
§ 11 nennung von Name und Anschrift des berlassenden den Erwerb schriftlich anzuzeigen und seine Waffenbesitzkarte zur Eintragung des Erwerbs vorzulegen. (2) Eine Waffenbesitzkarte ber Schusswaffen, die mehrere Personen besitzen, kann auf diese Personen ausgestellt werden. Eine Waffenbesitzkarte kann auch einem Verein oder einer jagdlichen Vereinigung als juristischer Person erteilt werden. Sie ist mit der Auflage zu verbinden, dass der Verein der Behçrde vor Inbesitznahme von Vereinswaffen unbeschadet des Vorliegens der Voraussetzung des § 4 Abs. 1 Nr. 5 eine verantwortliche Person zu benennen hat, fr die die Voraussetzungen nach § 4 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 nachgewiesen sind; diese benannte Person muss nicht vertretungsberechtigtes Organ des Vereins sein. Scheidet die benannte verantwortliche Person aus dem Verein aus oder liegen in ihrer Person nicht mehr alle Voraussetzungen nach § 4 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 vor, so ist der Verein verpflichtet, dies unverzglich der zustndigen Behçrde mitzuteilen. Benennt der Verein nicht innerhalb von zwei Wochen eine neue verantwortliche Person, fr die die Voraussetzungen nach § 4 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 nachgewiesen werden, so ist die dem schießsportlichen Verein erteilte Waffenbesitzerlaubnis zu widerrufen und die Waffenbesitzkarte zurckzugeben. (3) Die Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Munition wird durch Eintragung in eine Waffenbesitzkarte fr die darin eingetragenen Schusswaffen erteilt. In den brigen Fllen wird die Erlaubnis durch einen Munitionserwerbsschein fr eine bestimmte Munitionsart erteilt; sie ist fr den Erwerb der Munition auf die Dauer von sechs Jahren zu befristen und gilt fr den Besitz der Munition unbefristet. Die Erlaubnis zum nicht gewerblichen Laden von Munition im Sinne des Sprengstoffgesetzes gilt auch als Erlaubnis zum Erwerb und Besitz dieser Munition. Nach Ablauf der Gltigkeit des Erlaubnisdokuments gilt die Erlaubnis fr den Besitz dieser Munition fr die Dauer von sechs Monaten fort. (4) Die Erlaubnis zum Fhren einer Waffe wird durch einen Waffenschein erteilt. Eine www.WALHALLA.de
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Erlaubnis nach Satz 1 zum Fhren von Schusswaffen wird fr bestimmte Schusswaffen auf hçchstens drei Jahre erteilt; die Geltungsdauer kann zweimal um hçchstens je drei Jahre verlngert werden, sie ist krzer zu bemessen, wenn nur ein vorbergehendes Bedrfnis nachgewiesen wird. Der Geltungsbereich des Waffenscheins ist auf bestimmte Anlsse oder Gebiete zu beschrnken, wenn ein darber hinausgehendes Bedrfnis nicht nachgewiesen wird. Die Voraussetzungen fr die Erteilung einer Erlaubnis zum Fhren von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen sind in der Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 3 Nr. 2 und 2.1 genannt (Kleiner Waffenschein). (5) Die Erlaubnis zum Schießen mit einer Schusswaffe wird durch einen Erlaubnisschein erteilt. § 11 Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition mit Bezug zu einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union (1) Eine Erlaubnis zum Erwerb und Besitz einer Schusswaffe nach Anlage 1 Abschnitt 3 Nr. 1 bis 3 (Kategorien A bis C) oder von Munition fr eine solche darf einer Person, die ihren gewçhnlichen Aufenthalt in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union (Mitgliedstaat) hat, nur erteilt werden, wenn sie 1. die Schusswaffen oder die Munition in den Mitgliedstaat im Wege der Selbstvornahme verbringen wird oder 2. eine schriftliche Erklrung vorlegt, dass und aus welchen Grnden sie die Schusswaffen oder die Munition nur im Geltungsbereich dieses Gesetzes zu besitzen beabsichtigt. Die Erlaubnis zum Erwerb oder Besitz einer Schusswaffe nach Anlage 1 Abschnitt 3 Nr. 2 (Kategorie B) oder Munition fr eine solche darf nur erteilt werden, wenn ber die Voraussetzungen des Satzes 1 hinaus eine vorherige Zustimmung dieses Mitgliedstaates hierzu vorgelegt wird. 1099
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(2) Fr eine Person mit gewçhnlichem Aufenthalt im Geltungsbereich dieses Gesetzes, die eine Schusswaffe nach Anlage 1 Abschnitt 3 Nr. 2 (Kategorie B) oder Munition fr eine solche in einem anderen Mitgliedstaat mit einer Erlaubnis dieses Staates erwerben will, wird eine Erlaubnis erteilt, wenn die Voraussetzungen nach § 4 Abs. 1 Nr. 2 vorliegen. § 12 Ausnahmen von Erlaubnispflichten (1) Einer Erlaubnis zum Erwerb und Besitz einer Waffe bedarf nicht, wer diese 1. als Inhaber einer Waffenbesitzkarte von einem Berechtigten a) lediglich vorbergehend, hçchstens aber fr einen Monat fr einen von seinem Bedrfnis umfassten Zweck oder im Zusammenhang damit, oder b) vorbergehend zum Zweck der sicheren Verwahrung oder der Befçrderung erwirbt; 2. vorbergehend von einem Berechtigten zur gewerbsmßigen Befçrderung, zur gewerbsmßigen Lagerung oder zur gewerbsmßigen Ausfhrung von Verschçnerungen oder hnlicher Arbeiten an der Waffe erwirbt;
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3. von einem oder fr einen Berechtigten erwirbt, wenn und solange er a) auf Grund eines Arbeits- oder Ausbildungsverhltnisses, b) als Beauftragter oder Mitglied einer jagdlichen oder schießsportlichen Vereinigung, einer anderen sportlichen Vereinigung zur Abgabe von Startschssen oder einer zur Brauchtumspflege Waffen tragenden Vereinigung, c) als Beauftragter einer in § 55 Abs. 1 Satz 1 bezeichneten Stelle, d) als Charterer von seegehenden Schiffen zur Abgabe von Seenotsignalen den Besitz ber die Waffe nur nach den Weisungen des Berechtigten ausben darf; 4. von einem anderen, 1100
§ 12 a) dem er die Waffe vorbergehend berlassen hat, ohne dass es hierfr der Eintragung in die Erlaubnisurkunde bedurfte, oder b) nach dem Abhandenkommen wieder erwirbt; 5. auf einer Schießsttte (§ 27) lediglich vorbergehend zum Schießen auf dieser Schießsttte erwirbt; 6. auf einer Reise in den oder durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes nach § 32 berechtigt mitnimmt. (2) Einer Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Munition bedarf nicht, wer diese 1. unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 1 bis 4 erwirbt; 2. unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 5 zum sofortigen Verbrauch lediglich auf dieser Schießsttte (§ 27) erwirbt; 3. auf einer Reise in den oder durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes nach § 32 berechtigt mitnimmt. (3) Einer Erlaubnis zum Fhren von Waffen bedarf nicht, wer 1. diese mit Zustimmung eines anderen in dessen Wohnung, Geschftsrumen oder befriedetem Besitztum oder dessen Schießsttte zu einem von seinem Bedrfnis umfassten Zweck oder im Zusammenhang damit fhrt; 2. diese nicht schussbereit und nicht zugriffsbereit von einem Ort zu einem anderen Ort befçrdert, sofern der Transport der Waffe zu einem von seinem Bedrfnis umfassten Zweck oder im Zusammenhang damit erfolgt; 3. eine Langwaffe nicht schussbereit den Regeln entsprechend als Teilnehmer an genehmigten Sportwettkmpfen auf festgelegten Wegstrecken fhrt; 4. eine Signalwaffe beim Bergsteigen, als verantwortlicher Fhrer eines Wasserfahrzeugs auf diesem Fahrzeug oder bei Notund Rettungsbungen fhrt; 5. eine Schreckschuss- oder eine Signalwaffe zur Abgabe von Start- oder Beendigungszeichen bei Sportveranstaltungen fhrt, www.WALHALLA.de
§ 13 wenn optische oder akustische Signalgebung erforderlich ist. (4) Einer Erlaubnis zum Schießen mit einer Schusswaffe bedarf nicht, wer auf einer Schießsttte (§ 27) schießt. Das Schießen außerhalb von Schießsttten ist darber hinaus ohne Schießerlaubnis nur zulssig 1. durch den Inhaber des Hausrechts oder mit dessen Zustimmung im befriedeten Besitztum a) mit Schusswaffen, deren Geschossen eine Bewegungsenergie von nicht mehr als 7,5 Joule (J) erteilt wird oder deren Bauart nach § 7 des Beschussgesetzes zugelassen ist, sofern die Geschosse das Besitztum nicht verlassen kçnnen, b) mit Schusswaffen, aus denen nur Kartuschenmunition verschossen werden kann, 2. durch Personen, die den Regeln entsprechend als Teilnehmer an genehmigten Sportwettkmpfen nach Absatz 3 Nr. 3 mit einer Langwaffe an Schießstnden schießen, 3. mit Schusswaffen, aus denen nur Kartuschenmunition verschossen werden kann, a) durch Mitwirkende an Theaterauffhrungen und diesen gleich zu achtenden Vorfhrungen, b) zum Vertreiben von Vçgeln in landwirtschaftlichen Betrieben, 4. mit Signalwaffen bei Not- und Rettungsbungen, 5. mit Schreckschuss- oder mit Signalwaffen zur Abgabe von Start- oder Beendigungszeichen im Auftrag der Veranstalter bei Sportveranstaltungen, wenn optische oder akustische Signalgebung erforderlich ist. (5) Die zustndige Behçrde kann im Einzelfall weitere Ausnahmen von den Erlaubnispflichten zulassen, wenn besondere Grnde vorliegen und Belange der çffentlichen Sicherheit und Ordnung nicht entgegenstehen. www.WALHALLA.de
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Unterabschnitt 3 Besondere Erlaubnistatbestnde fr bestimmte Personengruppen § 13 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition durch Jger, Fhren und Schießen zu Jagdzwecken (1) Ein Bedrfnis fr den Erwerb und Besitz von Schusswaffen und der dafr bestimmten Munition wird bei Personen anerkannt, die Inhaber eines gltigen Jagdscheines im Sinne von § 15 Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes sind (Jger), wenn 1. glaubhaft gemacht wird, dass sie die Schusswaffen und die Munition zur Jagdausbung oder zum Training im jagdlichen Schießen einschließlich jagdlicher Schießwettkmpfe bençtigen, und 2. die zu erwerbende Schusswaffe und Munition nach dem Bundesjagdgesetz in der zum Zeitpunkt des Erwerbs geltenden Fassung nicht verboten ist (Jagdwaffen und -munition). (2) Fr Jger gilt § 6 Abs. 3 Satz 1 nicht. Bei Jgern, die Inhaber eines Jahresjagdscheines im Sinne von § 15 Abs. 2 in Verbindung mit Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes sind, erfolgt keine Prfung der Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 1 sowie des § 4 Abs. 1 Nr. 4 fr den Erwerb und Besitz von Langwaffen und zwei Kurzwaffen, sofern die Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 2 vorliegen. (3) Inhaber eines gltigen Jahresjagdscheines im Sinne des § 15 Abs. 2 in Verbindung mit Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes bedrfen zum Erwerb von Langwaffen nach Absatz 1 Nr. 2 keiner Erlaubnis. Die Ausstellung der Waffenbesitzkarte oder die Eintragung in eine bereits erteilte Waffenbesitzkarte ist binnen zwei Wochen durch den Erwerber zu beantragen. (4) Fr den Erwerb und vorbergehenden Besitz gemß § 12 Abs. 1 Nr. 1 von Langwaffen nach Absatz 1 Nr. 2 steht ein Jagdschein im Sinne von § 15 Abs. 1 Satz 1 des Bundesjagdgesetzes einer Waffenbesitzkarte gleich. 1101
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(5) Jger bedrfen fr den Erwerb und Besitz von Munition fr Langwaffen nach Absatz 1 Nr. 2 keiner Erlaubnis, sofern sie nicht nach dem Bundesjagdgesetz in der jeweiligen Fassung verboten ist. (6) Ein Jger darf Jagdwaffen zur befugten Jagdausbung einschließlich des Ein- und Anschießens im Revier, zur Ausbildung von Jagdhunden im Revier, zum Jagdschutz oder zum Forstschutz ohne Erlaubnis fhren und mit ihnen schießen; er darf auch im Zusammenhang mit diesen Ttigkeiten die Jagdwaffen nicht schussbereit ohne Erlaubnis fhren. Der befugten Jagdausbung gleichgestellt ist der Abschuss von Tieren, die dem Naturschutzrecht unterliegen, wenn die naturschutzrechtliche Ausnahme oder Befreiung die Tçtung durch einen Jagdscheininhaber vorsieht. (7) Inhabern eines Jugendjagdscheines im Sinne von § 16 des Bundesjagdgesetzes wird eine Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Schusswaffen und der dafr bestimmten Munition nicht erteilt. Sie drfen Schusswaffen und die dafr bestimmte Munition nur fr die Dauer der Ausbung der Jagd oder des Trainings im jagdlichen Schießen einschließlich jagdlicher Schießwettkmpfe ohne Erlaubnis erwerben, besitzen, die Schusswaffen fhren und damit schießen; sie drfen auch im Zusammenhang mit diesen Ttigkeiten die Jagdwaffen nicht schussbereit ohne Erlaubnis fhren. (8) Personen in der Ausbildung zum Jger drfen nicht schussbereite Jagdwaffen in der Ausbildung ohne Erlaubnis unter Aufsicht eines Ausbilders erwerben, besitzen und fhren, wenn sie das 14. Lebensjahr vollendet haben und der Sorgeberechtigte und der Ausbildungsleiter ihr Einverstndnis in einer von beiden unterzeichneten Berechtigungsbescheinigung erklrt haben. Die Person hat in der Ausbildung die Berechtigungsbescheinigung mit sich zu fhren.
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§ 14 § 14 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition durch Sportschtzen (1) Die Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition zum Zweck des sportlichen Schießens wird abweichend von § 4 Abs. 1 Nr. 1 nur erteilt, wenn der Antragsteller das 21. Lebensjahr vollendet hat. Satz 1 gilt nicht fr den Erwerb und Besitz von Schusswaffen bis zu einem Kaliber von 5,6 mm lfB (.22 l.r.) fr Munition mit Randfeuerzndung, wenn die Mndungsenergie der Geschosse hçchstens 200 Joule (J) betrgt, und Einzellader-Langwaffen mit glatten Lufen mit Kaliber 12 oder kleiner, sofern das sportliche Schießen mit solchen Waffen durch die genehmigte Sportordnung eines Schießsportverbandes zugelassen ist. (2) Ein Bedrfnis fr den Erwerb und Besitz von Schusswaffen und der dafr bestimmten Munition wird bei Mitgliedern eines Schießsportvereins anerkannt, der einem nach § 15 Abs. 1 anerkannten Schießsportverband angehçrt. Durch eine Bescheinigung des Schießsportverbandes oder eines ihm angegliederten Teilverbandes ist glaubhaft zu machen, dass 1. das Mitglied seit mindestens zwçlf Monaten den Schießsport in einem Verein regelmßig als Sportschtze betreibt und 2. die zu erwerbende Waffe fr eine Sportdisziplin nach der Sportordnung des Schießsportverbandes zugelassen und erforderlich ist. Innerhalb von sechs Monaten drfen in der Regel nicht mehr als zwei Schusswaffen erworben werden. (3) Ein Bedrfnis von Sportschtzen nach Absatz 2 fr den Erwerb und Besitz von mehr als drei halbautomatischen Langwaffen und mehr als zwei mehrschssigen Kurzwaffen fr Patronenmunition sowie der hierfr erforderlichen Munition wird unter Beachtung des Absatzes 2 durch Vorlage einer Bescheinigung des Schießsportverbandes des Antragstellers glaubhaft gemacht, wonach die weitere Waffe www.WALHALLA.de
§ 15 1. von ihm zur Ausbung weiterer Sportdisziplinen bençtigt wird oder 2. zur Ausbung des Wettkampfsports erforderlich ist und der Antragsteller regelmßig an Schießsportwettkmpfen teilgenommen hat. (4) Sportschtzen, die dem Schießsport in einem Schießsportverband nach § 15 Abs. 1 als gemeldetes Mitglied nachgehen, wird abweichend von § 10 Abs. 1 Satz 3 unter Beachtung des Absatzes 2 Satz 2 Nr. 1 und Satz 3 eine unbefristete Erlaubnis erteilt, die zum Erwerb von Einzellader-Langwaffen mit glatten und gezogenen Lufen, von RepetierLangwaffen mit gezogenen Lufen sowie von einlufigen Einzellader-Kurzwaffen fr Patronenmunition und von mehrschssigen Kurzund Langwaffen mit Zndhtchenzndung (Perkussionswaffen) berechtigt. Die Eintragung von Waffen, die auf Grund dieser unbefristeten Erlaubnis erworben wurden, in die Waffenbesitzkarte ist durch den Erwerber binnen zwei Wochen zu beantragen. § 15 Schießsportverbnde, schießsportliche Vereine (1) Als Schießsportverband im Sinne dieses Gesetzes wird ein berçrtlicher Zusammenschluss schießsportlicher Vereine anerkannt, der 1. wenigstens in jedem Land, in dem seine Sportschtzen ansssig sind, in schießsportlichen Vereinen organisiert ist, 2. mindestens 10 000 Sportschtzen, die mit Schusswaffen schießen, als Mitglieder insgesamt in seinen Vereinen hat, 3. den Schießsport als Breitensport und Leistungssport betreibt, 4. a) auf eine sachgerechte Ausbildung in den schießsportlichen Vereinen und b) zur Fçrderung des Nachwuchses auf die Durchfhrung eines altersgerechten Schießsports fr Kinder oder Jugendliche in diesen Vereinen hinwirkt, 5. regelmßig berregionale Wettbewerbe organisiert oder daran teilnimmt, www.WALHALLA.de
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6. den sportlichen Betrieb in den Vereinen auf der Grundlage einer genehmigten Schießsportordnung organisiert und 7. im Rahmen eines festgelegten Verfahrens die ihm angehçrenden schießsportlichen Vereine verpflichtet und regelmßig darauf berprft, dass diese a) die ihnen nach diesem Gesetz oder auf Grund dieses Gesetzes obliegenden Pflichten erfllen, b) einen Nachweis ber die Hufigkeit der schießsportlichen Aktivitten jedes ihrer Mitglieder whrend der ersten drei Jahre, nachdem diesem erstmalig eine Waffenbesitzkarte als Sportschtze erteilt wurde, fhren und c) ber eigene Schießsttten fr die nach der Schießsportordnung betriebenen Disziplinen verfgen oder geregelte Nutzungsmçglichkeiten fr derartige Schießsttten nachweisen. (2) Von den Voraussetzungen des Absatzes 1 Nr. 1, 2 oder 4 Buchstabe b kann abgewichen werden, wenn die besondere Eigenart des Verbandes dies erfordert, çffentliche Interessen nicht entgegenstehen und der Verband die Gewhr dafr bietet, die sonstigen Anforderungen nach Absatz 1 an die geordnete Ausbung des Schießsports zu erfllen. Ein Abweichen von dem Erfordernis nach Absatz 1 Nr. 2 ist unter Beachtung des Satzes 1 nur bei Verbnden zulssig, die mindestens 2000 Sportschtzen, die mit Schusswaffen schießen, als Mitglieder in ihren Vereinen haben. (3) Die Anerkennung nach Absatz 1 erfolgt durch das Bundesverwaltungsamt im Benehmen mit den nach § 48 Abs. 1 zustndigen Behçrden des Landes, in dem der Schießsportverband seinen Sitz hat, und, soweit nicht der Schießsportverband nur auf dem Gebiet dieses Landes ttig ist, im Benehmen mit den nach § 48 Abs. 1 zustndigen Behçrden der brigen Lnder. (4) Die zustndige Behçrde hat das Recht, jederzeit den Nachweis ber das Vorliegen der Voraussetzungen fr die Anerkennung zu verlangen. Die Anerkennung kann zurckge1103
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nommen werden, wenn die Voraussetzungen nach Absatz 1 fr ihre Erteilung nicht vorgelegen haben; sie ist zurckzunehmen, wenn die Voraussetzungen weiterhin nicht vorliegen. Die Anerkennung ist zu widerrufen, wenn eine der Voraussetzungen fr ihre Erteilung nachtrglich entfallen ist. Anerkennung, Rcknahme und Widerruf sind im Bundesanzeiger zu verçffentlichen. Vom Zeitpunkt der Unanfechtbarkeit der Aufhebung der Anerkennung an sind die Bescheinigungen des betreffenden Verbandes nach § 14 Abs. 2 und 3 nicht mehr als geeignete Mittel zur Glaubhaftmachung anzuerkennen. Sofern der Grund fr die Aufhebung der Anerkennung Zweifel an der inhaltlichen Richtigkeit von Bescheinigungen aufkommen lsst, kçnnen die Behçrden bereits ab der Einleitung der Anhçrung von der Anerkennung der Bescheinigungen absehen. Die Anerkennungsbehçrde unterrichtet die nach Absatz 3 an der Anerkennung beteiligten Stellen von der Einleitung und dem Abschluss des Verfahrens zur Aufhebung der Anerkennung. (5) Der schießsportliche Verein ist verpflichtet, der zustndigen Behçrde Sportschtzen, die Inhaber einer Waffenbesitzkarte sind und die aus ihrem Verein ausgeschieden sind, unverzglich zu benennen.
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§ 15a Sportordnungen (1) Sportliches Schießen liegt dann vor, wenn nach festen Regeln einer genehmigten Sportordnung geschossen wird. Schießbungen des kampfmßigen Schießens, insbesondere die Verwendung von Zielen oder Scheiben, die Menschen darstellen oder symbolisieren, sind im Schießsport nicht zulssig. (2) Das Bundesverwaltungsamt entscheidet ber die Genehmigung der Teile der Sportordnungen von Verbnden und Vereinen, die fr die Ausfhrung dieses Gesetzes und der auf seiner Grundlage erlassenen Rechtsverordnungen erheblich sind. Die Genehmigung einer Sportordnung muss im besonderen çffentlichen Interesse liegen. nderungen von Sportordnungen sind dem Bundesverwaltungsamt zur Prfung vorzulegen. Sofern das Bundesverwaltungsamt nicht binnen drei 1104
§§ 15a – 16 Monaten nderungen verlangt oder dem Betroffenen mitteilt, dass die Prfung aus anderen wichtigen Grnden nicht abgeschlossen werden kann, gilt die nderung als genehmigt. Die Frist nach Satz 3 beginnt mit Zugang aller erforderlichen Prfunterlagen beim Bundesverwaltungsamt. (3) Die Genehmigung einer Sportordnung ohne gleichzeitige Anerkennung als Verband nach § 15 Abs. 1 kann erfolgen, wenn die Vorgaben des Buchstabens a des § 15 Abs. 1 Nr. 4 und der Buchstaben a bis c des § 15 Abs. 1 Nr. 7 erfllt sind. (4) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Abwehr von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung unter Bercksichtigung der berechtigten Interessen des Schießsports Vorschriften ber die Anforderungen und die Inhalte der Sportordnungen zum sportlichen Schießen zu erlassen und insbesondere zu bestimmen, dass vom Schießsport bestimmte Schusswaffen wegen ihrer Konstruktion, ihrer Handhabung oder Wirkungsweise ganz oder teilweise ausgeschlossen sind. § 15b Fachbeirat Schießsport Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates einen Ausschuss zu bilden, in den neben Vertretern der beteiligten Bundes- und Landesbehçrden auch Vertreter des Sports zu berufen sind und der das Bundesverwaltungsamt in Fragen der Anerkennung eines Schießsportverbandes und der Genehmigung von Schießsportordnungen nach § 15a Abs. 2 und 3 unter Bercksichtigung waffentechnischer Fragen bert. § 16 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition durch Brauchtumsschtzen, Fhren von Waffen und Schießen zur Brauchtumspflege (1) Ein Bedrfnis fr den Erwerb und Besitz von Einzellader-Langwaffen und bis zu drei Repetier-Langwaffen sowie der dafr bewww.WALHALLA.de
§§ 17 – 18 stimmten Munition wird bei Mitgliedern einer zur Brauchtumspflege Waffen tragenden Vereinigung (Brauchtumsschtzen) anerkannt, wenn sie durch eine Bescheinigung der Brauchtumsschtzenvereinigung glaubhaft machen, dass sie diese Waffen zur Pflege des Brauchtums bençtigen. (2) Fr Veranstaltungen, bei denen es Brauch ist, aus besonderem Anlass Waffen zu tragen, kann fr die Dauer von fnf Jahren die Ausnahmebewilligung zum Fhren von in Absatz 1 Satz 1 genannten Schusswaffen sowie von sonstigen zur Brauchtumspflege bençtigten Waffen im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 2 einem verantwortlichen Leiter der Brauchtumsschtzenvereinigung unter den Voraussetzungen des § 42 Abs. 2 erteilt werden, wenn gewhrleistet ist, dass die erforderliche Sorgfalt beachtet wird. (3) Die Erlaubnis zum Schießen mit den in Absatz 1 Satz 1 genannten Schusswaffen außerhalb von Schießsttten mit Kartuschenmunition bei Veranstaltungen nach Absatz 2 kann fr die Dauer von fnf Jahren einem verantwortlichen Leiter der Brauchtumsschtzenvereinigung erteilt werden. Sie ist zu versagen, wenn 1. in dessen Person eine Voraussetzung nach § 4 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 nicht vorliegt, 2. die Beachtung der erforderlichen Sorgfalt nicht gewhrleistet ist, 3. Gefahren oder erhebliche Nachteile fr Einzelne oder die Allgemeinheit zu befrchten sind und nicht durch Auflagen verhindert werden kçnnen oder 4. kein Haftpflichtversicherungsschutz gemß § 4 Abs. 1 Nr. 5 nachgewiesen ist. Die Erlaubnis nach Satz 1 kann mit der Ausnahmebewilligung nach Absatz 2 verbunden werden. (4) Brauchtumsschtzen drfen in den Fllen der Abstze 2 und 3 oder bei Vorliegen einer Ausnahmebewilligung nach § 42 Abs. 2 die Schusswaffen ohne Erlaubnis fhren und damit schießen. Sie drfen die zur Pflege des Brauchtums bençtigten Schusswaffen auch im Zusammenhang mit Veranstaltungen, bei denen es Brauch ist, aus besonderem Anlass www.WALHALLA.de
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Waffen zu tragen, fr die eine Erlaubnis nach Absatz 2 oder nach § 42 Abs. 2 erteilt wurde, ohne Erlaubnis fhren. § 17 Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition durch Waffen- oder Munitionssammler (1) Ein Bedrfnis zum Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition wird bei Personen anerkannt, die glaubhaft machen, dass sie Schusswaffen oder Munition fr eine kulturhistorische bedeutsame Sammlung (Waffensammler, Munitionssammler) bençtigen; kulturhistorisch bedeutsam ist auch eine wissenschaftlich-technische Sammlung. (2) Die Erlaubnis zum Erwerb von Schusswaffen oder Munition wird in der Regel unbefristet erteilt. Sie kann mit der Auflage verbunden werden, der Behçrde in bestimmten Zeitabstnden eine Aufstellung ber den Bestand an Schusswaffen vorzulegen. (3) Die Erlaubnis zum Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition wird auch einem Erben, Vermchtnisnehmer oder durch Auflage Begnstigten (Erwerber infolge eines Erbfalls) erteilt, der eine vorhandene Sammlung des Erblassers im Sinne des Absatzes 1 fortfhrt. § 18 Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition durch Waffen- oder Munitionssachverstndige (1) Ein Bedrfnis zum Erwerb und Besitz von Schusswaffen oder Munition wird bei Personen anerkannt, die glaubhaft machen, dass sie Schusswaffen oder Munition fr wissenschaftliche oder technische Zwecke, zur Erprobung, Begutachtung, Untersuchung oder zu einem hnlichen Zweck (Waffen-, Munitionssachverstndige) bençtigen. (2) Die Erlaubnis zum Erwerb von Schusswaffen oder Munition wird in der Regel 1. fr Schusswaffen oder Munition jeder Art und 2. unbefristet erteilt. Sie kann mit der Auflage verbunden werden, der Behçrde in bestimmten Zeitabstnden eine Aufstellung ber den Bestand 1105
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an Schusswaffen vorzulegen. Auf den Inhaber einer Waffenbesitzkarte fr Schusswaffen jeder Art findet im Fall des Erwerbs einer Schusswaffe § 10 Abs. 1a keine Anwendung, wenn der Besitz nicht lnger als drei Monate ausgebt wird. § 19 Erwerb und Besitz von Schusswaffen und Munition, Fhren von Schusswaffen durch gefhrdete Personen (1) Ein Bedrfnis zum Erwerb und Besitz einer Schusswaffe und der dafr bestimmten Munition wird bei einer Person anerkannt, die glaubhaft macht, 1. wesentlich mehr als die Allgemeinheit durch Angriffe auf Leib oder Leben gefhrdet zu sein und 2. dass der Erwerb der Schusswaffe und der Munition geeignet und erforderlich ist, diese Gefhrdung zu mindern. (2) Ein Bedrfnis zum Fhren einer Schusswaffe wird anerkannt, wenn glaubhaft gemacht ist, dass die Voraussetzungen nach Absatz 1 auch außerhalb der eigenen Wohnung, Geschftsrume oder des eigenen befriedeten Besitztums vorliegen.
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§ 20 Erwerb und Besitz von Schusswaffen durch Erwerber infolge Erbfalls (1) Der Erbe hat binnen eines Monats nach der Annahme der Erbschaft oder dem Ablauf der fr die Ausschlagung der Erbschaft vorgeschriebenen Frist die Ausstellung einer Waffenbesitzkarte fr die zum Nachlass gehçrenden erlaubnispflichtigen Schusswaffen oder ihre Eintragung in eine bereits ausgestellte Waffenbesitzkarte zu beantragen; fr den Vermchtnisnehmer oder durch Auflage Begnstigten beginnt diese Frist mit dem Erwerb der Schusswaffen. (2) Dem Erwerber infolge eines Erbfalls ist die gemß Absatz 1 beantragte Erlaubnis abweichend von § 4 Abs. 1 zu erteilen, wenn der Erblasser berechtigter Besitzer war und der Antragsteller zuverlssig und persçnlich geeignet ist. 1106
§§ 19 – 20 (3) Fr erlaubnispflichtige Schusswaffen und erlaubnispflichtige Munition, fr die der Erwerber infolge eines Erbfalles ein Bedrfnis nach § 8 oder §§ 13 ff. geltend machen kann, sind die Vorschriften des § 4 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 und des § 8 und der §§ 13 bis 18 anzuwenden. Kann kein Bedrfnis geltend gemacht werden, sind Schusswaffen durch ein dem Stand der Technik entsprechendes Blockiersystem zu sichern und ist erlaubnispflichtige Munition binnen angemessener Frist unbrauchbar zu machen oder einem Berechtigten zu berlassen. Einer Sicherung durch ein Blockiersystem bedarf es nicht, wenn der Erwerber der Erbwaffe bereits aufgrund eines Bedrfnisses nach § 8 oder §§ 13 ff. berechtigter Besitzer einer erlaubnispflichtigen Schusswaffe ist. Fr den Transport der Schusswaffe im Zusammenhang mit dem Einbau des Blockiersystems gilt § 12 Abs. 3 Nr. 2 entsprechend. (4) Das Bundesministerium des Innern erstellt nach Anhçrung eines Kreises von Vertretern der Wissenschaft, der Betroffenen, der beteiligten Wirtschaft und der fr das Waffenrecht zustndigen obersten Landesbehçrden dem Stand der Sicherheitstechnik entsprechende Regeln (Technische Richtlinie – Blockiersysteme fr Erbwaffen) fr ein Blockiersystem nach Absatz 3 Satz 2 sowie fr dessen Zulassungsverfahren und verçffentlicht diese im Bundesanzeiger. Die Prfung der Konformitt und die Zulassung neu entwickelter Blockiersysteme gemß der Technischen Richtlinie erfolgt durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt. (5) Der Einbau und die Entsperrung von Blockiersystemen darf nur durch hierin eingewiesene Inhaber einer Waffenherstellungserlaubnis oder einer Waffenhandelserlaubnis nach § 21 Abs. 1 oder durch deren hierzu bevollmchtigten Mitarbeiter erfolgen. Die vorbergehende Entsperrung aus besonderem Anlass ist mçglich. Die Zeitpunkte aller Einbauten und Entsperrungen sind schriftlich festzuhalten. § 39 Abs. 1 Satz 1 gilt entsprechend. www.WALHALLA.de
§§ 21– 21a (6) In der Waffenbesitzkarte ist von der Waffenbehçrde einzutragen, dass die Schusswaffe mit einem Blockiersystem gesichert wurde. (7) Die Waffenbehçrde hat auf Antrag Ausnahmen von der Verpflichtung, alle Erbwaffen mit einem dem Stand der Sicherheitstechnik entsprechenden Blockiersystem zu sichern, zuzulassen, wenn oder so lange fr eine oder mehrere Erbwaffen ein entsprechendes Blockiersystem noch nicht vorhanden ist. Eine Ausnahme kann auch fr Erbwaffen erteilt werden, die Bestandteil einer kulturhistorisch bedeutsamen Sammlung gemß § 17 sind oder werden sollen. Unterabschnitt 4 Besondere Erlaubnistatbestnde fr Waffenherstellung, Waffenhandel, Schießsttten, Bewachungsunternehmer § 21 Gewerbsmßige Waffenherstellung, Waffenhandel (1) Die Erlaubnis zur gewerbsmßig oder selbststndig im Rahmen einer wirtschaftlichen Unternehmung betriebenen Herstellung, Bearbeitung oder Instandsetzung von Schusswaffen oder Munition wird durch eine Waffenherstellungserlaubnis, die Erlaubnis zum entsprechend betriebenen Handel mit Schusswaffen oder Munition durch eine Waffenhandelserlaubnis erteilt. Sie kann auf bestimmte Schusswaffen- und Munitionsarten beschrnkt werden. (2) Die Waffenherstellungserlaubnis nach Absatz 1 Satz 1 schließt fr Schusswaffen oder Munition, auf die sich die Erlaubnis erstreckt, die Erlaubnis zum vorlufigen oder endgltigen berlassen an Inhaber einer Waffenherstellungs- oder Waffenhandelserlaubnis sowie zum Erwerb fr Zwecke der Waffenherstellung ein. Bei in die Handwerksrolle eingetragenen Bchsenmachern schließt die Waffenherstellungserlaubnis die Erlaubnis zum Waffenhandel ein. (3) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn www.WALHALLA.de
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1. der Antragsteller die erforderliche Zuverlssigkeit (§ 5) oder persçnliche Eignung (§ 6) nicht besitzt, 2. der Antragsteller die fr die erlaubnispflichtige Ttigkeit bei handwerksmßiger Betriebsweise erforderlichen Voraussetzungen nach der Handwerksordnung nicht erfllt, soweit eine Erlaubnis zu einer entsprechenden Waffenherstellung beantragt wird, 3. der Antragsteller nicht die erforderliche Fachkunde nachweist, soweit eine Erlaubnis zum Waffenhandel beantragt wird; dies gilt nicht, wenn der Antragsteller weder den Betrieb, eine Zweigniederlassung noch eine unselbststndige Zweigstelle selbst leitet. (4) Die Erlaubnis kann versagt werden, wenn der Antragsteller 1. nicht Deutscher im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes ist oder 2. weder seinen gewçhnlichen Aufenthalt noch eine gewerbliche Niederlassung im Geltungsbereich dieses Gesetzes hat. (5) Die Erlaubnis erlischt, wenn der Erlaubnisinhaber die Ttigkeit nicht innerhalb eines Jahres nach Erteilung der Erlaubnis begonnen oder ein Jahr lang nicht ausgebt hat. Die Fristen kçnnen aus besonderen Grnden verlngert werden. (6) Der Inhaber einer Erlaubnis nach Absatz 1 hat die Aufnahme und Einstellung des Betriebs sowie die Erçffnung und Schließung einer Zweigniederlassung oder einer unselbststndigen Zweigstelle innerhalb von zwei Wochen der zustndigen Behçrde anzuzeigen. (7) Die zustndige Behçrde unterrichtet das Bundeskriminalamt, die Landeskriminalmter und das Bundesamt fr Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ber das Erlçschen einer Erlaubnis nach Absatz 5 Satz 1 und ber die Rcknahme oder den Widerruf einer Erlaubnis nach Absatz 1. § 21a Stellvertretungserlaubnis Wer ein erlaubnisbedrftiges Waffengewerbe durch einen Stellvertreter betreiben will, 1107
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bedarf einer Stellvertretererlaubnis; sie wird dem Erlaubnisinhaber fr einen bestimmten Stellvertreter erteilt und kann befristet werden. Dies gilt auch fr die Beauftragung einer Person mit der Leitung einer Zweigniederlassung oder einer unselbststndigen Zweigstelle. Die Vorschriften des § 21 gelten entsprechend.
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§ 22 Fachkunde (1) Die Fachkunde ist durch eine Prfung vor der zustndigen Behçrde nachzuweisen. Die Fachkunde braucht nicht nachzuweisen, wer die Voraussetzungen fr die Eintragung eines Bchsenmacherbetriebes in die Handwerksrolle erfllt. (2) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften ber 1. die notwendigen Anforderungen an die waffentechnischen und waffenrechtlichen Kenntnisse, auch beschrnkt auf bestimmte Waffen- und Munitionsarten (Fachkunde), 2. die Prfung und das Prfungsverfahren einschließlich der Errichtung von Prfungsausschssen, 3. die Anforderungen an Art, Umfang und Nachweis der beruflichen Ttigkeit nach Absatz 1 Satz 2 zu erlassen. § 23 Waffenbcher (1) Wer gewerbsmßig Schusswaffen herstellt, hat ein Waffenherstellungsbuch zu fhren, aus dem die Art und Menge der Schusswaffen sowie ihr Verbleib hervorgehen. Satz 1 ist nicht anzuwenden auf Schusswaffen, deren Bauart nach den §§ 7 und 8 des Beschussgesetzes zugelassen ist oder die der Anzeigepflicht nach § 9 des Beschussgesetzes unterliegen, sowie auf wesentliche Teile von erlebnisfreien Schusswaffen. (2) Wer gewerbsmßig Schusswaffen erwirbt, vertreibt oder anderen berlsst, hat ein Waffenhandelsbuch zu fhren, aus dem die Art und Menge der Schusswaffen, ihre 1108
§§ 22 – 24 Herkunft und ihr Verbleib hervorgehen. Satz 1 ist nicht anzuwenden auf 1. Schusswaffen im Sinne des Absatzes 1 Satz 2, die vom Hersteller oder demjenigen, der die Schusswaffen in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbracht hat, mit dem auf Grund einer Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c bestimmten Kennzeichen versehen sind, 2. Schusswaffen, ber die in demselben Betrieb ein Waffenherstellungsbuch nach Absatz 1 zu fhren ist, 3. Verwahr-, Reparatur- und Kommissionswaffen. § 24 Kennzeichnungspflicht, Markenanzeigepflicht (1) Wer gewerbsmßig Schusswaffen herstellt oder in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt, hat unverzglich mindestens auf einem wesentlichen Teil der Waffe deutlich sichtbar und dauerhaft folgende Angaben anzubringen: 1. den Namen, die Firma oder eine eingetragene Marke eines Waffenherstellers oder -hndlers, der im Geltungsbereich dieses Gesetzes eine gewerbliche Niederlassung hat, 2. das Herstellungsland (zweistelliges Landeskrzel nach ISO 3166), 3. die Bezeichnung der Munition oder, wenn keine Munition verwendet wird, die Bezeichnung der Geschosse, 4. bei Importwaffen zustzlich das Einfuhrland (Landeskrzel nach ISO 3166) und das Einfuhrjahr und 5. eine fortlaufende Nummer (Seriennummer). Die Seriennummer nach Satz 1 Nr. 5 ist bei zusammengesetzten Langwaffen auf dem Lauf und bei zusammengesetzten Kurzwaffen auf dem Griffstck anzubringen. Satz 2 gilt nur fr Schusswaffen, die ab dem 1. April 2008 hergestellt, auf Dauer erworben oder in den Geltungsbereich des Gesetzes verbracht werden. Auf erlaubnispflichtige Schusswaffen, die Bestandteil einer kulturhistorisch bewww.WALHALLA.de
§ 25 deutsamen Sammlung im Sinne des § 17 sind oder werden sollen, sind Satz 1 und 2 nicht anzuwenden. Auf Schusswaffen im Sinne des § 23 Abs. 1 Satz 2 ist Satz 1 Nr. 2, 4 und 5 nicht anzuwenden. Wesentliche Teile erlaubnispflichtiger Schusswaffen sind gesondert mit einer Seriennummer zu kennzeichnen und in Waffenbchern nach § 23 zu erfassen, wenn sie einzeln gehandelt werden. (2) Schusswaffen, deren Geschossen eine Bewegungsenergie von nicht mehr als 7,5 Joule erteilt wird, mssen eine Typenbezeichnung sowie das Kennzeichen nach Anlage 1 Abbildung 1 zur Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 24. Mai 1976 (BGBl. I S. 1285) in der zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes geltenden Fassung oder ein durch Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c bestimmtes Zeichen tragen. (3) Wer gewerbsmßig Munition herstellt oder in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt, hat unverzglich auf der kleinsten Verpackungseinheit Zeichen anzubringen, die den Hersteller, die Fertigungsserie (Fertigungszeichen), die Zulassung und die Bezeichnung der Munition erkennen lassen; das Herstellerzeichen und die Bezeichnung der Munition sind auch auf der Hlse anzubringen. Munition, die wiedergeladen wird, ist außerdem mit einem besonderen Kennzeichen zu versehen. Als Hersteller gilt auch derjenige, unter dessen Namen, Firma oder Marke die Munition vertrieben oder anderen berlassen wird und der die Verantwortung dafr bernimmt, dass die Munition den Vorschriften dieses Gesetzes entspricht. (4) Wer Waffenhandel betreibt, darf Schusswaffen oder Munition anderen gewerbsmßig nur berlassen, wenn er festgestellt hat, dass die Schusswaffen gemß Absatz 1 gekennzeichnet sind, oder wenn er auf Grund von Stichproben berzeugt ist, dass die Munition nach Absatz 3 mit dem Herstellerzeichen gekennzeichnet ist. (5) Wer gewerbsmßig Schusswaffen, Munition oder Geschosse fr Schussapparate herstellt, Munition wiederldt oder im Geltungsbereich dieses Gesetzes mit diesen Gewww.WALHALLA.de
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genstnden Handel treibt und eine Marke fr diese Gegenstnde benutzen will, hat dies der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt unter Vorlage der Marke vorher schriftlich anzuzeigen. Verbringer, die die Marke eines Herstellers aus einem anderen Staat benutzen wollen, haben diese Marke anzuzeigen. (6) Absatz 3 Satz 3 und Absatz 4 gelten nicht, sofern es sich um Munition handelt, die Teil einer Sammlung (§ 17 Abs. 1) oder fr eine solche bestimmt ist. § 25 Ermchtigungen und Anordnungen (1) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Durchfhrung der §§ 23 und 24 1. Vorschriften zu erlassen ber a) Inhalt und Fhrung des Waffenherstellungs- und Waffenhandelsbuches, b) Aufbewahrung und Vorlage des Waffenherstellungs- und Waffenhandelsbuches, c) eine besondere Kennzeichnung bestimmter Waffen- und Munitionsarten sowie ber die Art, Form und Aufbringung dieser Kennzeichnung, 2. zu bestimmen, a) auf welchen wesentlichen Teilen der Schusswaffe die Kennzeichen anzubringen sind und wie die Schusswaffen nach einem Austausch, einer Vernderung oder einer Umarbeitung wesentlicher Teile zu kennzeichnen sind, b) dass bestimmte Waffen- und Munitionsarten von der in § 24 vorgeschriebenen Kennzeichnung ganz oder teilweise befreit sind. (2) Ist eine kennzeichnungspflichtige Schusswaffe nicht mit einer fortlaufenden Nummer (§ 24 Abs. 1 Satz 1 Nummer 5) gekennzeichnet, so kann die zustndige Behçrde – auch nachtrglich – anordnen, dass der Besitzer ein bestimmtes Kennzeichen anbringen lsst.
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§ 26 Nichtgewerbsmßige Waffenherstellung (1) Die Erlaubnis zur nichtgewerbsmßigen Herstellung, Bearbeitung oder Instandsetzung von Schusswaffen wird durch einen Erlaubnisschein erteilt. Sie schließt den Erwerb von zu diesen Ttigkeiten bençtigten wesentlichen Teilen von Schusswaffen sowie den Besitz dieser Gegenstnde ein. (2) Die Erlaubnis ist auf hçchstens drei Jahre zu befristen und auf eine bestimmte Zahl und Art von Schusswaffen und wesentlichen Teilen zu beschrnken. Personen, denen Schusswaffen zur Erprobung, Begutachtung, Untersuchung oder fr hnliche Zwecke, die insbesondere eine Bearbeitung oder Instandsetzung erforderlich machen kçnnen, berlassen werden, kann die Erlaubnis nach Absatz 1 ohne Beschrnkung auf eine bestimmte Zahl und Art von Schusswaffen und wesentlichen Teilen erteilt werden. § 27 Schießsttten, Schießen durch Minderjhrige auf Schießsttten
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(1) Wer eine ortsfeste oder ortsvernderliche Anlage, die ausschließlich oder neben anderen Zwecken dem Schießsport oder sonstigen Schießbungen mit Schusswaffen, der Erprobung von Schusswaffen oder dem Schießen mit Schusswaffen zur Belustigung dient (Schießsttte), betreiben oder in ihrer Beschaffenheit oder in der Art ihrer Benutzung wesentlich ndern will, bedarf der Erlaubnis der zustndigen Behçrde. Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, wenn der Antragsteller die erforderliche Zuverlssigkeit (§ 5) und persçnliche Eignung (§ 6) besitzt und eine Versicherung gegen Haftpflicht fr aus dem Betrieb der Schießsttte resultierende Schdigungen in Hçhe von mindestens 1 Million Euro – pauschal fr Personen- und Sachschden – sowie gegen Unfall fr aus dem Betrieb der Schießsttte resultierende Schdigungen von bei der Organisation des Schießbetriebs mitwirkenden Personen in Hçhe von mindestens 10 000 Euro fr den Todesfall und 100 000 Euro fr den Invalidittsfall bei einem im Geltungsbereich dieses Gesetzes zum Geschftsbetrieb befugten 1110
§§ 26 – 27 Versicherungsunternehmen nachweist. § 10 Abs. 2 Satz 2 bis 5 gilt entsprechend. Abweichend von Satz 2 richtet sich die Haftpflichtversicherung fr Schießgeschfte, die der Schaustellerhaftpflichtverordnung unterliegen, nach § 1 Abs. 2 Nr. 2 dieser Verordnung. Bei ortsvernderlichen Schießsttten ist eine einmalige Erlaubnis vor der erstmaligen Aufstellung ausreichend. Der Inhaber einer Erlaubnis nach Satz 5 hat Aufnahme und Beendigung des Betriebs der Schießsttte der çrtlich zustndigen Behçrde zwei Wochen vorher schriftlich anzuzeigen. (2) Absatz 1 Satz 1 ist nicht anzuwenden auf Schießsttten, bei denen in geschlossenen Rumen ausschließlich zur Erprobung von Schusswaffen oder Munition durch Waffenoder Munitionshersteller, durch Waffen- oder Munitionssachverstndige oder durch wissenschaftliche Einrichtungen geschossen wird. Der Betreiber hat die Aufnahme und Beendigung des Betriebs der Schießsttte der zustndigen Behçrde zwei Wochen vorher schriftlich anzuzeigen. (3) Unter Obhut des zur Aufsichtsfhrung berechtigten Sorgeberechtigten oder verantwortlicher und zur Kinder- und Jugendarbeit fr das Schießen geeigneter Aufsichtspersonen darf 1. Kindern, die das zwçlfte Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 14 Jahre alt sind, das Schießen in Schießsttten mit Druckluft, Federdruckwaffen und Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase verwendet werden (Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1 und 1.2), 2. Jugendlichen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 18 Jahre alt sind, auch das Schießen mit sonstigen Schusswaffen bis zu einem Kaliber von 5,6 mm lfB (.22 l.r.) fr Munition mit Randfeuerzndung, wenn die Mndungsenergie hçchstens 200 Joule (J) betrgt und Einzellader-Langwaffen mit glatten Lufen mit Kaliber 12 oder kleiner gestattet werden, wenn der Sorgeberechtigte schriftlich sein Einverstndnis erklrt hat oder beim Schießen anwesend ist. Die verantwww.WALHALLA.de
§ 27 wortlichen Aufsichtspersonen haben die schriftlichen Einverstndniserklrungen der Sorgeberechtigten vor der Aufnahme des Schießens entgegenzunehmen und whrend des Schießens aufzubewahren. Sie sind der zustndigen Behçrde oder deren Beauftragten auf Verlangen zur Prfung auszuhndigen. Die verantwortliche Aufsichtsperson hat die Geeignetheit zur Kinder- und Jugendarbeit glaubhaft zu machen. Der in Satz 1 genannten besonderen Obhut bedarf es nicht beim Schießen durch Jugendliche mit Waffen nach Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1 und 1.2 und nicht beim Schießen mit sonstigen Schusswaffen durch Jugendliche, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. (4) Die zustndige Behçrde kann einem Kind zur Fçrderung des Leistungssports eine Ausnahme von dem Mindestalter des Absatzes 3 Satz 1 bewilligen. Diese soll bewilligt werden, wenn durch eine rztliche Bescheinigung die geistige und kçrperliche Eignung und durch eine Bescheinigung des Vereins die schießsportliche Begabung glaubhaft gemacht sind. (5) Personen in der Ausbildung zum Jger drfen in der Ausbildung ohne Erlaubnis mit Jagdwaffen schießen, wenn sie das 14. Lebensjahr vollendet haben und der Sorgeberechtigte und der Ausbildungsleiter ihr Einverstndnis in einer von beiden unterzeichneten Berechtigungsbescheinigung erklrt haben. Die Person hat in der Ausbildung die Berechtigungsbescheinigung mit sich zu fhren. (6) An ortsvernderlichen Schießsttten, die dem Schießen zur Belustigung dienen, darf von einer verantwortlichen Aufsichtsperson Minderjhrigen das Schießen mit Druckluft-, Federdruckwaffen und Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase verwendet werden (Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1 und 1.2), gestattet werden. Bei Kindern hat der Betreiber sicherzustellen, dass die verantwortliche Aufsichtsperson in jedem Fall nur einen Schtzen bedient. (7) Das kampfmßige Schießen auf Schießsttten ist nicht zulssig. Das Bundesminiswww.WALHALLA.de
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terium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Abwehr von Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung sowie von sonstigen Gefahren oder erheblichen Nachteilen fr die Benutzer einer Schießsttte, die Bewohner des Grundstcks, die Nachbarschaft oder die Allgemeinheit 1. die Benutzung von Schießsttten einschließlich der Aufsicht ber das Schießen und der Anforderungen an das Aufsichtspersonal und dessen besondere Ausbildung fr die Kinder- und Jugendarbeit zu regeln, 2. Vorschriften ber den Umfang der Verpflichtungen zu erlassen, die bei Lehrgngen zur Ausbildung in der Verteidigung mit Schusswaffen und bei Schießbungen dieser Art einzuhalten sind; darin kann bestimmt werden, a) dass die Durchfhrung dieser Veranstaltungen einer Anzeige bedarf, b) dass und in welcher Weise der Veranstalter die Einstellung und das Ausscheiden der verantwortlichen Aufsichtsperson und der Ausbilder anzuzeigen hat, c) dass nur Personen an den Veranstaltungen teilnehmen drfen, die aus Grnden persçnlicher Gefhrdung, aus dienstlichen oder beruflichen Grnden zum Besitz oder zum Fhren von Schusswaffen einer Erlaubnis bedrfen, d) dass und in welcher Weise der Veranstalter Aufzeichnungen zu fhren, aufzubewahren und der zustndigen Behçrde vorzulegen hat, e) dass die zustndige Behçrde die Veranstaltungen untersagen darf, wenn der Veranstalter, die verantwortliche Aufsichtsperson oder ein Ausbilder die erforderliche Zuverlssigkeit, die persçnliche Eignung oder Sachkunde nicht oder nicht mehr besitzt, 3. Vorschriften ber die sicherheitstechnische Prfung von Schießsttten zu erlassen. 1111
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§ 28 Erwerb, Besitz und Fhren von Schusswaffen und Munition durch Bewachungsunternehmer und ihr Bewachungspersonal (1) Ein Bedrfnis zum Erwerb, Besitz und Fhren von Schusswaffen wird bei einem Bewachungsunternehmer (§ 34a der Gewerbeordnung) anerkannt, wenn er glaubhaft macht, dass Bewachungsauftrge wahrgenommen werden oder werden sollen, die aus Grnden der Sicherung einer gefhrdeten Person im Sinne des § 19 oder eines gefhrdeten Objektes Schusswaffen erfordern. Satz 1 gilt entsprechend fr Wachdienste als Teil wirtschaftlicher Unternehmungen. Ein nach den Stzen 1 und 2 glaubhaft gemachtes Bedrfnis umfasst auch den Erwerb und Besitz der fr die dort genannten Schusswaffen bestimmten Munition. (2) Die Schusswaffe darf nur bei der tatschlichen Durchfhrung eines konkreten Auftrages nach Absatz 1 gefhrt werden. Der Unternehmer hat dies auch bei seinem Bewachungspersonal in geeigneter Weise sicherzustellen. (3) Wachpersonen, die auf Grund eines Arbeitsverhltnisses Schusswaffen des Erlaubnisinhabers nach dessen Weisung besitzen oder fhren sollen, sind der zustndigen Behçrde zur Prfung zu benennen; der Unternehmer soll die betreffende Wachperson in geeigneter Weise vorher ber die Benennung unter Hinweis auf die Erforderlichkeit der Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten bei der Behçrde unterrichten. Die berlassung von Schusswaffen oder Munition darf erst erfolgen, wenn die zustndige Behçrde zugestimmt hat. Die Zustimmung ist zu versagen, wenn die Wachperson nicht die Voraussetzungen des § 4 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 erfllt oder die Haftpflichtversicherung des Bewachungsunternehmers das Risiko des Umgangs mit Schusswaffen durch die Wachpersonen nicht umfasst. (4) In einen Waffenschein nach § 10 Abs. 4 kann auch der Zusatz aufgenommen werden, dass die in Absatz 3 bezeichneten Personen die ihnen berlassenen Waffen nach Weisung des Erlaubnisinhabers fhren drfen. 1112
§§ 28 – 30 Unterabschnitt 5 Verbringen und Mitnahme von Waffen oder Munition in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes § 29 Verbringen von Waffen oder Munition in den Geltungsbereich des Gesetzes (1) Die Erlaubnis zum Verbringen von Schusswaffen oder Munition nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A 1.2 bis D) und sonstiger Waffen oder Munition, deren Erwerb und Besitz der Erlaubnis bedrfen, in den Geltungsbereich des Gesetzes kann erteilt werden, wenn 1. der Empfnger zum Erwerb oder Besitz dieser Waffen oder Munition berechtigt ist und 2. der sichere Transport durch einen zum Erwerb oder Besitz dieser Waffen oder Munition Berechtigten gewhrleistet ist. (2) Sollen Schusswaffen oder Munition nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A 1.2 bis D) aus einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union (Mitgliedstaat) in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbracht werden, wird die Erlaubnis nach Absatz 1 als Zustimmung zu der Erlaubnis des anderen Mitgliedstaates fr das betreffende Verbringen erteilt. § 30 Verbringen von Waffen oder Munition durch den Geltungsbereich des Gesetzes (1) Die Erlaubnis zum Verbringen von Waffen oder Munition im Sinne des § 29 Abs. 1 durch den Geltungsbereich des Gesetzes kann erteilt werden, wenn der sichere Transport durch einen zum Erwerb oder Besitz dieser Waffen oder Munition Berechtigten gewhrleistet ist. § 29 Abs. 2 gilt entsprechend. (2) Sollen Schusswaffen oder Munition nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A 1.2 bis D) aus einem Staat, der nicht Mitgliedstaat der Europischen Union ist (Drittstaat), durch den Geltungsbereich des Gesetzes in einen Mitgliedstaat verbracht werden, so bedarf die Erlaubnis zu dem Verbringen nach Absatz 1 auch, soweit die Zustimmung des anderen www.WALHALLA.de
§§ 31– 32 Mitgliedstaates erforderlich ist, dessen vorheriger Zustimmung. § 31 Verbringen von Waffen oder Munition aus dem Geltungsbereich des Gesetzes in andere Mitgliedstaaten der Europischen Union (1) Die Erlaubnis zum Verbringen von Schusswaffen oder Munition nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A 1.2 bis D) aus dem Geltungsbereich des Gesetzes in einen anderen Mitgliedstaat kann erteilt werden, wenn die nach dem Recht des anderen Mitgliedstaates erforderliche vorherige Zustimmung vorliegt und der sichere Transport durch einen zum Erwerb oder Besitz dieser Waffen oder Munition Berechtigten gewhrleistet ist. (2) Gewerbsmßigen Waffenherstellern oder -hndlern (§ 21) kann allgemein die Erlaubnis nach Absatz 1 zum Verbringen aus dem Geltungsbereich des Gesetzes zu Waffenhndlern in anderen Mitgliedstaaten fr die Dauer von bis zu drei Jahren erteilt werden. Die Erlaubnis kann auf bestimmte Arten von Schusswaffen oder Munition beschrnkt werden. Der Inhaber einer Erlaubnis nach Satz 1 hat ein Verbringen dem Bundeskriminalamt vorher schriftlich anzuzeigen. § 32 Mitnahme von Waffen oder Munition in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes, Europischer Feuerwaffenpass (1) Die Erlaubnis zur Mitnahme von Schusswaffen oder Munition nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A 1.2 bis D) und sonstiger Waffen oder Munition, deren Erwerb und Besitz der Erlaubnis bedrfen, in den oder durch den Geltungsbereich des Gesetzes kann erteilt werden, wenn die Voraussetzungen des § 4 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 vorliegen. Die Erlaubnis kann fr die Dauer von bis zu einem Jahr fr einen oder fr mehrere Mitnahmevorgnge erteilt werden und kann mehrfach um jeweils ein Jahr verlngert werden. Fr Personen aus einem Drittstaat gilt bei der Mitnahme von Schusswaffen oder Munition nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Katewww.WALHALLA.de
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gorien A 1.2 bis D) durch den Geltungsbereich des Gesetzes in einen anderen Mitgliedstaat § 30 Abs. 2 entsprechend. (2) Eine Erlaubnis nach Absatz 1 darf Personen, die ihren gewçhnlichen Aufenthalt in einem anderen Mitgliedstaat haben und Schusswaffen nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A 1.2 bis D) und die dafr bestimmte Munition nach Absatz 1 mitnehmen wollen, nur erteilt werden, wenn sie Inhaber eines durch diesen Mitgliedstaat ausgestellten Europischen Feuerwaffenpasses sind und die Waffen in den Europischen Feuerwaffenpass eingetragen sind. (3) Einer Erlaubnis nach Absatz 1 bedarf es unter den Voraussetzungen des Absatzes 2 nicht fr 1. Jger, die bis zu drei Langwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 3 der Kategorien C und D und die dafr bestimmte Munition im Sinne des § 13 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 5 zum Zweck der Jagd, 2. Sportschtzen, die bis zu sechs Schusswaffen nach Anlage 1 Abschnitt 3 der Kategorien B, C oder D und die dafr bestimmte Munition zum Zweck des Schießsports, 3. Brauchtumsschtzen, die bis zu drei Einzellader- oder Repetier-Langwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 3 Kategorien C und D und die dafr bestimmte Munition zur Teilnahme an einer Brauchtumsveranstaltung mitnehmen, sofern sie den Grund der Mitnahme nachweisen kçnnen. (4) Zu den in Absatz 3 Nr. 1 bis 3 beschriebenen Zwecken kann fr die dort jeweils genannten Waffen und Munition Personen, die ihren gewçhnlichen Aufenthalt in einem Drittstaat haben, abweichend von Absatz 1 eine Erlaubnis erteilt werden, es sei denn, dass Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Voraussetzungen des § 4 Abs. 1 Nr. 2 nicht vorliegen. (5) Einer Erlaubnis zur Mitnahme von Waffen oder Munition in den oder durch den Geltungsbereich des Gesetzes bedarf es nicht 1113
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1. fr Waffen oder Munition, die durch Inhaber einer Erlaubnis zum Erwerb oder Besitz fr diese Waffen oder Munition mitgenommen werden, 2. fr Signalwaffen und die dafr bestimmte Munition, die aus Grnden der Sicherheit an Bord von Schiffen mitgefhrt werden, oder 3. fr Waffen und Munition, die an Bord von Schiffen oder Luftfahrzeugen mitgefhrt, whrend des Aufenthalts im Geltungsbereich dieses Gesetzes unter Verschluss gehalten, der zustndigen berwachungsbehçrde unter Angabe des Hersteller- oder Warenzeichens, der Modellbezeichnung und, wenn die Waffen eine Herstellungsnummer haben, auch dieser, unverzglich gemeldet und sptestens innerhalb eines Monats wieder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes befçrdert werden. (6) Personen, die ihren gewçhnlichen Aufenthalt im Geltungsbereich des Gesetzes haben und Schusswaffen oder Munition nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A 1.2 bis D) in einen anderen Mitgliedstaat mitnehmen wollen, wird ein Europischer Feuerwaffenpass ausgestellt, wenn sie zum Besitz der Waffen, die in den Europischen Feuerwaffenpass eingetragen werden sollen, berechtigt sind. § 33 Anmelde- und Nachweispflicht bei Verbringen oder Mitnahme von Waffen oder Munition in den oder durch den Geltungsbereich des Gesetzes (1) Waffen oder Munition im Sinne des § 29 Abs. 1 hat derjenige, der sie aus einem Drittstaat in den oder durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringen oder mitnehmen will, bei der nach Absatz 3 zustndigen berwachungsbehçrde beim Verbringen oder bei der Mitnahme anzumelden und auf Verlangen vorzufhren und die Berechtigung zum Verbringen oder zur Mitnahme nachzuweisen. Auf Verlangen sind diese Nachweise den berwachungsbehçrden zur Prfung auszuhndigen. 1114
§§ 33 – 34 (2) Die nach Absatz 3 zustndigen berwachungsbehçrden kçnnen Befçrderungsmittel und -behlter sowie deren Lade- und Verpackungsmittel anhalten, um zu prfen, ob die fr das Verbringen oder die Mitnahme in den Geltungsbereich dieses Gesetzes geltenden Bestimmungen eingehalten sind. (3) Das Bundesministerium der Finanzen bestimmt die Zolldienststellen, das Bundesministerium des Innern bestimmt die Behçrden der Bundespolizei, die bei der berwachung des Verbringens und der Mitnahme von Waffen oder Munition mitwirken. Soweit der grenzpolizeiliche Einzeldienst von Krften der Lnder wahrgenommen wird (§ 2 Abs. 1 und 3 des Bundespolizeigesetzes), wirken diese bei der berwachung mit. Unterabschnitt 6 Obhutspflichten, Anzeige-, Hinweis- und Nachweispflichten § 34 berlassen von Waffen oder Munition, Prfung der Erwerbsberechtigung, Anzeigepflicht (1) Waffen oder Munition drfen nur berechtigten Personen berlassen werden. Die Berechtigung muss offensichtlich sein oder nachgewiesen werden. Werden sie zur gewerbsmßigen Befçrderung berlassen, mssen die ordnungsgemße Befçrderung sichergestellt und Vorkehrungen gegen ein Abhandenkommen getroffen sein. Munition darf gewerbsmßig nur in verschlossenen Packungen berlassen werden; dies gilt nicht im Fall des berlassens auf Schießsttten gemß § 12 Abs. 2 Nr. 2 oder soweit einzelne Stcke von Munitionssammlern erworben werden. Wer Waffen oder Munition einem anderen lediglich zur gewerbsmßigen Befçrderung (§ 12 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 Nr. 1) an einen Dritten bergibt, berlsst sie dem Dritten. (2) Der Inhaber einer Erlaubnis nach § 21 Abs. 1 Satz 1, der einem anderen auf Grund einer Erlaubnis nach § 10 Abs. 1 oder einer gleichgestellten anderen Erlaubnis zum Erwerb und Besitz eine Schusswaffe berlsst, hat in die Waffenbesitzkarte unverzglich www.WALHALLA.de
§ 35 Herstellerzeichen oder Marke und – wenn gegeben – die Herstellungsnummer der Waffe, ferner den Tag des berlassens und die Bezeichnung und den Sitz des Betriebs dauerhaft einzutragen und das berlassen binnen zwei Wochen der zustndigen Behçrde schriftlich anzuzeigen. berlsst sonst jemand einem anderen eine Schusswaffe, zu deren Erwerb es einer Erlaubnis bedarf, so hat er dies binnen zwei Wochen der zustndigen Behçrde schriftlich anzuzeigen und ihr, sofern ihm eine Waffenbesitzkarte oder ein Europischer Feuerwaffenpass erteilt worden ist, diese zur Berichtigung vorzulegen ; dies gilt nicht in den Fllen des § 12 Abs. 1. In der Anzeige nach den Stzen 1 und 2 sind anzugeben Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort und Wohnanschrift des Erwerbers sowie Art und Gltigkeitsdauer der Erwerbsund Besitzberechtigung. Bei Nachweis der Erwerbs- und Besitzerlaubnis durch eine Waffenbesitzkarte sind darber hinaus deren Nummer und ausstellende Behçrde anzugeben. Bei berlassung an einen Erlaubnisinhaber nach § 21 Abs. 1 Satz 1 sind in der Anzeige lediglich der Name der Firma und die Anschrift der Niederlassung anzugeben. (3) Die Abstze 1 und 2 gelten nicht fr denjenigen, der Schusswaffen oder Munition einem anderen, der sie außerhalb des Geltungsbereichs des Gesetzes erwirbt, insbesondere im Versandwege unter eigenem Namen berlsst. Die Vorschriften des § 31 bleiben unberhrt. (4) Wer Personen, die ihren gewçhnlichen Aufenthalt in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union haben, eine Schusswaffe nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien B und C) oder Munition fr eine solche berlsst, hat dies unverzglich dem Bundeskriminalamt schriftlich anzuzeigen; dies gilt nicht in den Fllen des § 12 Abs. 1 Nr. 1 und 5. (5) Wer erlaubnispflichtige Feuerwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 2, ausgenommen Einzellader-Langwaffen mit nur glattem Lauf oder glatten Lufen, und deren wesentliche Teile, Schalldmpfer und tragbare Gegenstnde nach Anlage 1 Abwww.WALHALLA.de
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schnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.2.1 einem anderen, der seinen gewçhnlichen Aufenthalt in einem Mitgliedstaat des bereinkommens vom 28. Juni 1978 ber die Kontrolle des Erwerbs und Besitzes von Schusswaffen durch Einzelpersonen (BGBl. 1980 II S. 953) hat, berlsst, dorthin versendet oder ohne Wechsel des Besitzers endgltig dorthin verbringt, hat dies unverzglich dem Bundeskriminalamt schriftlich anzuzeigen. Dies gilt nicht 1. fr das berlassen und Versenden der in Satz 1 bezeichneten Gegenstnde an staatliche Stellen in einem dieser Staaten und in den Fllen, in denen Unternehmen Schusswaffen zur Durchfhrung von Kooperationsvereinbarungen zwischen Staaten oder staatlichen Stellen berlassen werden, sofern durch Vorlage einer Bescheinigung von Behçrden des Empfangsstaates nachgewiesen wird, dass diesen Behçrden der Erwerb bekannt ist, oder 2. soweit Anzeigepflichten nach Absatz 4 oder nach § 31 Abs. 2 Satz 3 bestehen. (6) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates zur Abwehr von Gefahren fr Leben und Gesundheit von Menschen zu bestimmen, dass in den in den Abstzen 2, 4 und 5 bezeichneten Anzeigen weitere Angaben zu machen oder den Anzeigen weitere Unterlagen beizufgen sind. § 35 Werbung, Hinweispflichten, Handelsverbote (1) Wer Waffen oder Munition zum Kauf oder Tausch in Anzeigen oder Werbeschriften anbietet, hat bei den nachstehenden Waffenarten auf das Erfordernis der Erwerbsberechtigung jeweils wie folgt hinzuweisen: 1. bei erlaubnispflichtigen Schusswaffen und erlaubnispflichtiger Munition: Abgabe nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis, 2. bei nicht erlaubnispflichtigen Schusswaffen und nicht erlaubnispflichtiger Munition sowie sonstigen Waffen: Abgabe nur an Personen mit vollendetem 18. Lebensjahr, 1115
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3. bei verbotenen Waffen: Abgabe nur an Inhaber einer Ausnahmegenehmigung, sowie seinen Namen, seine Anschrift und gegebenenfalls seine eingetragene Marke bekannt zu geben. Anzeigen und Werbeschriften nach Satz 1 drfen nur verçffentlicht werden, wenn sie den Namen und die Anschrift des Anbieters sowie die von ihm je nach Waffenart mitzuteilenden Hinweise enthalten. Satz 2 gilt nicht fr die Bekanntgabe der Personalien des nicht gewerblichen Anbieters, wenn dieser der Bekanntgabe widerspricht. Derjenige, der die Anzeige oder Werbeschrift verçffentlicht, ist im Fall des Satzes 3 gegenber der zustndigen Behçrde verpflichtet, die Urkunden ber den Geschftsvorgang ein Jahr lang aufzubewahren und dieser auf Verlangen Einsicht zu gewhren.
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(2) Drfen Schusswaffen nur mit Erlaubnis gefhrt oder darf mit ihnen nur mit Erlaubnis geschossen werden, so hat der Inhaber einer Erlaubnis nach § 21 Abs. 1 bei ihrem berlassen im Einzelhandel den Erwerber auf das Erfordernis des Waffenscheins oder der Schießerlaubnis hinzuweisen. Beim berlassen von Schreckschuss-, Reizstoff- oder Signalwaffen im Sinne des § 10 Abs. 4 Satz 4 hat der Inhaber einer Erlaubnis nach § 21 Abs. 1 berdies auf die Strafbarkeit des Fhrens ohne Erlaubnis (Kleiner Waffenschein) hinzuweisen und die Erfllung dieser sowie der Hinweispflicht nach Satz 1 zu protokollieren. (3) Der Vertrieb und das berlassen von Schusswaffen, Munition, Hieb- oder Stoßwaffen ist verboten: 1. im Reisegewerbe, ausgenommen in den Fllen des § 55b Abs. 1 der Gewerbeordnung, 2. auf festgesetzten Veranstaltungen im Sinne des Titels IV der Gewerbeordnung (Messen, Ausstellungen, Mrkte), ausge-
§ 36 nommen die Entgegennahme von Bestellungen auf Messen und Ausstellungen, 3. auf Volksfesten, Schtzenfesten, Mrkten, Sammlertreffen oder hnlichen çffentlichen Veranstaltungen, ausgenommen das berlassen der bençtigten Schusswaffen oder Munition in einer Schießsttte sowie von Munition, die Teil einer Sammlung (§ 17 Abs. 1) oder fr eine solche bestimmt ist. Die zustndige Behçrde kann Ausnahmen von den Verboten fr ihren Bezirk zulassen, wenn çffentliche Interessen nicht entgegenstehen. § 36 Aufbewahrung von Waffen oder Munition (1) Wer Waffen oder Munition besitzt, hat die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, dass diese Gegenstnde abhanden kommen oder Dritte sie unbefugt an sich nehmen. Schusswaffen drfen nur getrennt von Munition aufbewahrt werden, sofern nicht die Aufbewahrung in einem Sicherheitsbehltnis erfolgt, das mindestens der Norm DIN/EN 1143-1 Widerstandsgrad 0 (Stand Mai 1997) 1) oder einer Norm mit gleichem Schutzniveau eines anderen Mitgliedstaates des bereinkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum (EWR-Mitgliedstaat) entspricht. (2) Schusswaffen, deren Erwerb nicht von der Erlaubnispflicht freigestellt ist, und verbotene Waffen sind mindestens in einem der Norm DIN/EN 1143-1 Widerstandsgrad 0 (Stand Mai 1997) entsprechenden oder gleichwertigen Behltnis aufzubewahren; als gleichwertig gilt insbesondere ein Behltnis der Sicherheitsstufe B nach VDMA 2) 3) 24992 (Stand Mai 1995). Fr bis zu zehn Langwaffen gilt die sichere Aufbewahrung auch in einem Behltnis als gewhrleistet, das der Sicherheitsstufe A nach VDMA 24992 (Stand Mai 1995) oder einer Norm mit gleichem Schutzniveau eines anderen EWR-Mitglied-
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) Herausgegeben im Beuth-Verlag GmbH, Berlin und Kçln. ) Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. 3 ) Herausgegeben im Beuth-Verlag GmbH, Berlin und Kçln. 2
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§ 37 staates entspricht. Vergleichbar gesicherte Rume sind als gleichwertig anzusehen. (3) Wer erlaubnispflichtige Schusswaffen, Munition oder verbotene Waffen besitzt oder die Erteilung einer Erlaubnis zum Besitz beantragt hat, hat der zustndigen Behçrde die zur sicheren Aufbewahrung getroffenen oder vorgesehenen Maßnahmen nachzuweisen. Besitzer von erlaubnispflichtigen Schusswaffen, Munition oder verbotenen Waffen haben außerdem der Behçrde zur berprfung der Pflichten aus den Abstzen 1 und 2 Zutritt zu den Rumen zu gestatten, in denen die Waffen und die Munition aufbewahrt werden. Wohnrume drfen gegen den Willen des Inhabers nur zur Verhtung dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit betreten werden; das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. (4) Entspricht die bisherige Aufbewahrung von Waffen oder Munition, deren Erwerb und Besitz ihrer Art nach der Erlaubnis bedarf, nicht den in diesem Gesetz oder in einer Rechtsverordnung nach Absatz 5 festgelegten Anforderungen, so hat der Besitzer bis zum 31. August 2003 die ergnzenden Vorkehrungen zur Gewhrleistung einer diesen Anforderungen entsprechenden Aufbewahrung vorzunehmen. Dies ist gegenber der zustndigen Behçrde innerhalb der Frist des Satzes 1 anzuzeigen und nachzuweisen. (5) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, nach Anhçrung der beteiligten Kreise durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates unter Bercksichtigung des Standes der Technik, der Art und Zahl der Waffen, der Munition oder der rtlichkeit von den Anforderungen an die Aufbewahrung abzusehen oder zustzliche Anforderungen an die Aufbewahrung oder die Sicherung der Waffe festzulegen. Dabei kçnnen 1. Anforderungen an technische Sicherungssysteme zur Verhinderung einer unberechtigten Wegnahme oder Nutzung von Schusswaffen, www.WALHALLA.de
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2. die Nachrstung oder der Austausch vorhandener Sicherungssysteme, 3. die Ausstattung der Schusswaffe mit mechanischen, elektronischen oder biometrischen Sicherungssystemen festgelegt werden. (6) Ist im Einzelfall, insbesondere wegen der Art und Zahl der aufzubewahrenden Waffen oder Munition oder wegen des Ortes der Aufbewahrung, ein hçherer Sicherheitsstandard erforderlich, hat die zustndige Behçrde die notwendigen Ergnzungen anzuordnen und zu deren Umsetzung eine angemessene Frist zu setzen. § 37 Anzeigepflichten (1) Wer Waffen oder Munition, deren Erwerb der Erlaubnis bedarf, 1. beim Tode eines Waffenbesitzers, als Finder oder in hnlicher Weise, 2. als Insolvenzverwalter, Zwangsverwalter, Gerichtsvollzieher oder in hnlicher Weise in Besitz nimmt, hat dies der zustndigen Behçrde unverzglich anzuzeigen. Die zustndige Behçrde kann die Waffen und die Munition sicherstellen oder anordnen, dass sie binnen angemessener Frist unbrauchbar gemacht oder einem Berechtigten berlassen werden und dies der zustndigen Behçrde nachgewiesen wird. Nach fruchtlosem Ablauf der Frist kann die zustndige Behçrde die Waffen oder Munition einziehen. Ein Erlçs aus der Verwertung steht dem nach brgerlichem Recht bisher Berechtigten zu. (2) Sind jemandem Waffen oder Munition, deren Erwerb der Erlaubnis bedarf, oder Erlaubnisurkunden abhanden gekommen, so hat er dies der zustndigen Behçrde unverzglich anzuzeigen und, soweit noch vorhanden, die Waffenbesitzkarte und den Europischen Feuerwaffenpass zur Berichtigung vorzulegen. Die çrtliche Behçrde unterrichtet zum Zweck polizeilicher Ermittlungen die çrtliche Polizeidienststelle ber das Abhandenkommen. (3) Wird eine Schusswaffe, zu deren Erwerb es einer Erlaubnis bedarf, oder eine verbotene Schusswaffe nach Anlage 2 Abschnitt 1 1117
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Nr. 1.2 nach den Anforderungen der Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.4 unbrauchbar gemacht oder zerstçrt, so hat der Besitzer dies der zustndigen Behçrde binnen zwei Wochen schriftlich anzuzeigen und ihr auf Verlangen den Gegenstand vorzulegen. Dabei hat er seine Personalien sowie Art, Kaliber, Herstellerzeichen oder Marke und – sofern vorhanden – die Herstellungsnummer der Schusswaffe anzugeben. (4) Inhaber waffenrechtlicher Erlaubnisse und Bescheinigungen sind verpflichtet, bei ihrem Wegzug ins Ausland ihre neue Anschrift der zuletzt fr sie zustndigen Waffenbehçrde mitzuteilen. § 38 Ausweispflichten Wer eine Waffe fhrt, muss
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1. seinen Personalausweis oder Pass und a) wenn es einer Erlaubnis zum Erwerb bedarf, die Waffenbesitzkarte oder, wenn es einer Erlaubnis zum Fhren bedarf, den Waffenschein, b) im Fall des Verbringens oder der Mitnahme einer Waffe oder von Munition im Sinne von § 29 Abs. 1 aus einem Drittstaat gemß § 29 Abs. 1, § 30 Abs. 1 oder § 32 Abs. 1 den Erlaubnisschein, im Falle der Mitnahme auf Grund einer Erlaubnis nach § 32 Abs. 4 auch den Beleg fr den Grund der Mitnahme, c) im Fall des Verbringens einer Schusswaffe nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A bis D) gemß § 29 Abs. 1 oder § 30 Abs. 1 aus einem anderen Mitgliedstaat den Erlaubnisschein dieses Staates oder eine Bescheinigung, die auf diesen Erlaubnisschein Bezug nimmt, d) im Fall der Mitnahme einer Schusswaffe nach Anlage 1 Abschnitt 3 (Kategorien A bis D) aus einem anderen Mitgliedstaat gemß § 32 Abs. 1 bis 3 den Europischen Feuerwaffenpass und im Falle des § 32 Abs. 3 zustzlich einen Beleg fr den Grund der Mitnahme, 1118
§§ 38 – 39 e) im Fall der vorbergehenden Berechtigung zum Erwerb oder zum Fhren auf Grund des § 12 Abs. 1 Nr. 1 und 2 oder § 28 Abs. 4 einen Beleg, aus dem der Name des berlassers, des Besitzberechtigten und das Datum der berlassung hervorgeht, oder f) im Fall des Schießens mit einer Schießerlaubnis nach § 10 Abs. 5 diese, und 2. in den Fllen des § 13 Abs. 6 den Jagdschein mit sich fhren und Polizeibeamten oder sonst zur Personenkontrolle Befugten auf Verlangen zur Prfung aushndigen. In den Fllen des § 13 Abs. 3 und § 14 Abs. 4 Satz 2 gengt an Stelle der Waffenbesitzkarte ein schriftlicher Nachweis darber, dass die Antragsfrist noch nicht verstrichen oder ein Antrag gestellt worden ist. Satz 1 gilt nicht in Fllen des § 12 Abs. 3 Nr. 1. § 39 Auskunfts- und Vorzeigepflicht, Nachschau (1) Wer Waffenherstellung, Waffenhandel oder eine Schießsttte betreibt, eine Schießsttte benutzt oder in ihr die Aufsicht fhrt, ein Bewachungsunternehmen betreibt, Veranstaltungen zur Ausbildung im Verteidigungsschießen durchfhrt oder sonst den Besitz ber Waffen oder Munition ausbt, hat der zustndigen Behçrde auf Verlangen oder, sofern dieses Gesetz einen Zeitpunkt vorschreibt, zu diesem Zeitpunkt die fr die Durchfhrung dieses Gesetzes erforderlichen Ausknfte zu erteilen; eine entsprechende Pflicht gilt ferner fr Personen, gegenber denen ein Verbot nach § 41 Abs. 1 oder 2 ausgesprochen wurde. Sie kçnnen die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung sie selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. Darber hinaus hat der Inhaber der Erlaubnis die Einhaltung von Auflagen nachzuweisen. (2) Betreibt der Auskunftspflichtige Waffenherstellung, Waffenhandel, eine Schießsttte www.WALHALLA.de
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oder ein Bewachungsunternehmen, so sind die von der zustndigen Behçrde mit der berwachung des Betriebs beauftragten Personen berechtigt, Betriebsgrundstcke und Geschftsrume whrend der Betriebs- und Arbeitszeit zu betreten, um dort Prfungen und Besichtigungen vorzunehmen, Proben zu entnehmen und Einsicht in die geschftlichen Unterlagen zu nehmen; zur Abwehr dringender Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung drfen diese Arbeitssttten auch außerhalb dieser Zeit sowie die Wohnrume des Auskunftspflichtigen gegen dessen Willen besichtigt werden. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. (3) Aus begrndetem Anlass kann die zustndige Behçrde anordnen, dass der Besitzer von 1. Waffen oder Munition, deren Erwerb der Erlaubnis bedarf, oder 2. in Anlage 2 Abschnitt 1 bezeichneten verbotenen Waffen ihr diese sowie Erlaubnisscheine oder Ausnahmebescheinigungen binnen angemessener, von ihr zu bestimmender Frist zur Prfung vorlegt.
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laubnisse (§§ 7 und 27 des Sprengstoffgesetzes) und Befhigungsscheine (§ 20 des Sprengstoffgesetzes) sowie Teilnehmer staatlicher oder staatlich anerkannter Lehrgnge drfen abweichend von § 2 Absatz 3 Umgang mit explosionsgefhrlichen Stoffen oder Gegenstnden nach Anlage 2 Abschnitt 1 Nummer 1.3.4 haben, soweit die durch die Erlaubnis oder den Befhigungsschein gestattete Ttigkeit oder die Ausbildung hierfr dies erfordern. Dies gilt insbesondere fr Sprengarbeiten sowie Ttigkeiten im Katastrophenschutz oder im Rahmen von Theatern, vergleichbaren Einrichtungen, Film- und Fernsehproduktionssttten sowie die Ausbildung fr derartige Ttigkeiten.
Unterabschnitt 7 Verbote
(4) Das Bundeskriminalamt kann auf Antrag von den Verboten der Anlage 2 Abschnitt 1 allgemein oder fr den Einzelfall Ausnahmen zulassen, wenn die Interessen des Antragstellers auf Grund besonderer Umstnde das çffentliche Interesse an der Durchsetzung des Verbots berwiegen. Dies kann insbesondere angenommen werden, wenn die in der Anlage 2 Abschnitt 1 bezeichneten Waffen oder Munition zum Verbringen aus dem Geltungsbereich dieses Gesetzes, fr wissenschaftliche oder Forschungszwecke oder zur Erweiterung einer kulturhistorisch bedeutsamen Sammlung bestimmt sind und eine erhebliche Gefahr fr die çffentliche Sicherheit nicht zu befrchten ist.
§ 40 Verbotene Waffen (1) Das Verbot des Umgangs umfasst auch das Verbot, zur Herstellung der in Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.3.4 bezeichneten Gegenstnde anzuleiten oder aufzufordern. (2) Das Verbot des Umgangs mit Waffen oder Munition ist nicht anzuwenden, soweit jemand auf Grund eines gerichtlichen oder behçrdlichen Auftrags ttig wird. (3) Inhaber einer jagdrechtlichen Erlaubnis und Angehçrige von Leder oder Pelz verarbeitenden Berufen drfen abweichend von § 2 Abs. 3 Umgang mit Faustmessern nach Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.4.2 haben, sofern sie diese Messer zur Ausbung ihrer Ttigkeit bençtigen. Inhaber sprengstoffrechtlicher Er-
(5) Wer eine in Anlage 2 Abschnitt 1 bezeichnete Waffe als Erbe, Finder oder in hnlicher Weise in Besitz nimmt, hat dies der zustndigen Behçrde unverzglich anzuzeigen. Die zustndige Behçrde kann die Waffen oder Munition sicherstellen oder anordnen, dass innerhalb einer angemessenen Frist die Waffen oder Munition unbrauchbar gemacht, von Verbotsmerkmalen befreit oder einem nach diesem Gesetz Berechtigten berlassen werden, oder dass der Erwerber einen Antrag nach Absatz 4 stellt. Das Verbot des Umgangs mit Waffen oder Munition wird nicht wirksam, solange die Frist luft oder eine ablehnende Entscheidung nach Absatz 4 dem Antragsteller noch nicht bekannt gegeben worden ist.
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§ 41 Waffenverbote fr den Einzelfall (1) Die zustndige Behçrde kann jemandem den Besitz von Waffen oder Munition, deren Erwerb nicht der Erlaubnis bedarf, und den Erwerb solcher Waffen oder Munition untersagen, 1. soweit es zur Verhtung von Gefahren fr die Sicherheit oder zur Kontrolle des Umgangs mit diesen Gegenstnden geboten ist oder 2. wenn Tatsachen bekannt werden, die die Annahme rechtfertigen, dass der rechtmßige Besitzer oder Erwerbswillige abhngig von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln, psychisch krank oder debil ist oder sonst die erforderliche persçnliche Eignung nicht besitzt oder ihm die fr den Erwerb oder Besitz solcher Waffen oder Munition erforderliche Zuverlssigkeit fehlt. Im Fall des Satzes 1 Nr. 2 ist der Betroffene darauf hinzuweisen, dass er die Annahme mangelnder persçnlicher Eignung im Wege der Beibringung eines amts- oder fachrztlichen oder fachpsychologischen Zeugnisses ber die geistige oder kçrperliche Eignung ausrumen kann; § 6 Abs. 2 findet entsprechende Anwendung. (2) Die zustndige Behçrde kann jemandem den Besitz von Waffen oder Munition, deren Erwerb der Erlaubnis bedarf, untersagen, soweit es zur Verhtung von Gefahren fr die Sicherheit oder Kontrolle des Umgangs mit diesen Gegenstnden geboten ist. (3) Die zustndige Behçrde unterrichtet die çrtliche Polizeidienststelle ber den Erlass eines Waffenbesitzverbotes. § 42 Verbot des Fhrens von Waffen bei çffentlichen Veranstaltungen (1) Wer an çffentlichen Vergngungen, Volksfesten, Sportveranstaltungen, Messen, Ausstellungen, Mrkten oder hnlichen çffentlichen Veranstaltungen teilnimmt, darf keine Waffen im Sinne des § 1 Abs. 2 fhren. (2) Die zustndige Behçrde kann allgemein oder fr den Einzelfall Ausnahmen von Absatz 1 zulassen, wenn 1120
§§ 41– 42 1. der Antragsteller die erforderliche Zuverlssigkeit (§ 5) und persçnliche Eignung (§ 6) besitzt, 2. der Antragsteller nachgewiesen hat, dass er auf Waffen bei der çffentlichen Veranstaltung nicht verzichten kann, und 3. eine Gefahr fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung nicht zu besorgen ist. (3) Unbeschadet des § 38 muss der nach Absatz 2 Berechtigte auch den Ausnahmebescheid mit sich fhren und auf Verlangen zur Prfung aushndigen. (4) Die Abstze 1 bis 3 sind nicht anzuwenden 1. auf die Mitwirkenden an Theaterauffhrungen und diesen gleich zu achtenden Vorfhrungen, wenn zu diesem Zweck ungeladene oder mit Kartuschenmunition geladene Schusswaffen oder Waffen im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 2 gefhrt werden, 2. auf das Schießen in Schießsttten (§ 27), 3. soweit eine Schießerlaubnis nach § 10 Abs. 5 vorliegt, 4. auf das gewerbliche Ausstellen der in Absatz 1 genannten Waffen auf Messen und Ausstellungen. (5) Die Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung vorzusehen, dass das Fhren von Waffen im Sinne des § 1 Abs. 2 auf bestimmten çffentlichen Straßen, Wegen oder Pltzen allgemein oder im Einzelfall verboten oder beschrnkt werden kann, soweit an dem jeweiligen Ort wiederholt 1. Straftaten unter Einsatz von Waffen oder 2. Raubdelikte, Kçrperverletzungsdelikte, Bedrohungen, Nçtigungen, Sexualdelikte, Freiheitsberaubungen oder Straftaten gegen das Leben begangen worden sind und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass auch knftig mit der Begehung solcher Straftaten zu rechnen ist. In der Rechtsverordnung nach Satz 1 soll bestimmt werden, dass die zustndige Behçrde allgemein oder fr den Einzelfall Ausnahmen insbesondere fr Inhaber waffenrechtlicher Erlaubnisse, Anwohner und Gewerbetreibende zulassen kann, soweit www.WALHALLA.de
§§ 42a – 44a eine Gefhrdung der çffentlichen Sicherheit nicht zu besorgen ist. Im Falle des Satzes 2 gilt Absatz 3 entsprechend. Die Landesregierungen kçnnen ihre Befugnis nach Satz 1 in Verbindung mit Satz 2 durch Rechtsverordnung auf die zustndige oberste Landesbehçrde bertragen; diese kann die Befugnis durch Rechtsverordnung weiter bertragen. § 42a Verbot des Fhrens von Anscheinswaffen und bestimmten tragbaren Gegenstnden (1) Es ist verboten 1. Anscheinswaffen, 2. Hieb- und Stoßwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1 oder 3. Messer mit einhndig feststellbarer Klinge (Einhandmesser) oder feststehende Messer mit einer Klingenlnge ber 12 cm zu fhren. (2) Absatz 1 gilt nicht 1. fr die Verwendung bei Foto-, Film- oder Fernsehaufnahmen oder Theaterauffhrungen, 2. fr den Transport in einem verschlossenen Behltnis, 3. fr das Fhren der Gegenstnde nach Absatz 1 Nr. 2 und 3, sofern ein berechtigtes Interesse vorliegt. Weitergehende Regelungen bleiben unberhrt. (3) Ein berechtigtes Interesse nach Absatz 2 Nr. 3 liegt insbesondere vor, wenn das Fhren der Gegenstnde im Zusammenhang mit der Berufsausbung erfolgt, der Brauchtumspflege, dem Sport oder einem allgemein anerkannten Zweck dient. Abschnitt 3 Sonstige waffenrechtliche Vorschriften § 43 Erhebung und bermittlung personenbezogener Daten (1) Die fr die Ausfhrung dieses Gesetzes zustndigen Behçrden drfen personenbezogene Daten auch ohne Mitwirkung des Betroffenen in den Fllen des § 5 Abs. 5 und des § 6 Abs. 1 Satz 3 und 4 erheben. Sonstige www.WALHALLA.de
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Rechtsvorschriften des Bundes- oder Landesrechts, die eine Erhebung ohne Mitwirkung des Betroffenen vorsehen oder zwingend voraussetzen, bleiben unberhrt. (2) ffentliche Stellen im Geltungsbereich dieses Gesetzes sind auf Ersuchen der zustndigen Behçrde verpflichtet, dieser im Rahmen datenschutzrechtlicher bermittlungsbefugnisse personenbezogene Daten zu bermitteln, soweit die Daten nicht wegen berwiegender çffentlicher Interessen geheim gehalten werden mssen. § 43a Nationales Waffenregister Bis zum 31. Dezember 2012 ist ein Nationales Waffenregister zu errichten, in dem bundesweit insbesondere Schusswaffen, deren Erwerb und Besitz der Erlaubnis bedrfen, sowie Daten von Erwerbern, Besitzern und berlassern dieser Schusswaffen elektronisch auswertbar zu erfassen und auf aktuellem Stand zu halten sind. § 44 bermittlung an und von Meldebehçrden (1) Die fr die Erteilung einer waffenrechtlichen Erlaubnis zustndige Behçrde teilt der fr den Antragsteller zustndigen Meldebehçrde die erstmalige Erteilung einer Erlaubnis mit. Sie unterrichtet ferner diese Behçrde, wenn eine Person ber keine waffenrechtlichen Erlaubnisse mehr verfgt. (2) Die Meldebehçrden teilen den Waffenerlaubnisbehçrden Namensnderungen, Zuzug, Wegzug und Tod der Einwohner mit, fr die das Vorliegen einer waffenrechtlichen Erlaubnis gespeichert ist. § 44a Behçrdliche Aufbewahrungspflichten (1) Die fr die Ausfhrung dieses Gesetzes zustndigen Behçrden haben alle Unterlagen, die fr die Feststellung der gegenwrtigen und frheren Besitzverhltnisse sowie die Rckverfolgung von Verkaufswegen erforderlich sind, aufzubewahren. (2) Die Aufbewahrungspflicht bezieht sich sowohl auf eigene Unterlagen als auch auf nach § 17 Abs. 6 Satz 2 und 3 der Allgemei1121
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nen Waffengesetz-Verordnung vom 27. Oktober 2003 (BGBl. I S. 2123), die zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 26. Mrz 2008 (BGBl. I S. 426) gendert worden ist, bernommene Waffenherstellungs- und Waffenhandelsbcher. (3) Fr die Waffenherstellungsbcher betrgt die Aufbewahrungsfrist mindestens 30 Jahre. Fr alle anderen Unterlagen einschließlich der Einfuhr- und Ausfuhraufzeichnungen betrgt die Aufbewahrungsfrist mindestens 20 Jahre.
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§ 45 Rcknahme und Widerruf (1) Eine Erlaubnis nach diesem Gesetz ist zurckzunehmen, wenn nachtrglich bekannt wird, dass die Erlaubnis htte versagt werden mssen. (2) Eine Erlaubnis nach diesem Gesetz ist zu widerrufen, wenn nachtrglich Tatsachen eintreten, die zur Versagung htten fhren mssen. Eine Erlaubnis nach diesem Gesetz kann auch widerrufen werden, wenn inhaltliche Beschrnkungen nicht beachtet werden. (3) Bei einer Erlaubnis kann abweichend von Absatz 2 Satz 1 im Fall eines vorbergehenden Wegfalls des Bedrfnisses, aus besonderen Grnden auch in Fllen des endgltigen Wegfalls des Bedrfnisses, von einem Widerruf abgesehen werden. Satz 1 gilt nicht, sofern es sich um eine Erlaubnis zum Fhren einer Waffe handelt. (4) Verweigert ein Betroffener im Fall der berprfung des weiteren Vorliegens von in diesem Gesetz oder in einer auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverordnung vorgeschriebenen Tatbestandsvoraussetzungen, bei deren Wegfall ein Grund zur Rcknahme oder zum Widerruf einer Erlaubnis oder Ausnahmebewilligung gegeben wre, seine Mitwirkung, so kann die Behçrde deren Wegfall vermuten. Der Betroffene ist hierauf hinzuweisen. (5) Widerspruch und Anfechtungsklage gegen Maßnahmen nach Absatz 1 und Absatz 2 Satz 1 haben keine aufschiebende Wirkung, sofern die Erlaubnis wegen des Nichtvorliegens oder Entfallens der Voraussetzungen 1122
§§ 45 – 46 nach § 4 Abs. 1 Nr. 2 zurckgenommen oder widerrufen wird. § 46 Weitere Maßnahmen (1) Werden Erlaubnisse nach diesem Gesetz zurckgenommen oder widerrufen, so hat der Inhaber alle Ausfertigungen der Erlaubnisurkunde der zustndigen Behçrde unverzglich zurckzugeben. Das Gleiche gilt, wenn die Erlaubnis erloschen ist. (2) Hat jemand auf Grund einer Erlaubnis, die zurckgenommen, widerrufen oder erloschen ist, Waffen oder Munition erworben oder befugt besessen, und besitzt er sie noch, so kann die zustndige Behçrde anordnen, dass er binnen angemessener Frist die Waffen oder Munition dauerhaft unbrauchbar macht oder einem Berechtigten berlsst und den Nachweis darber gegenber der Behçrde fhrt. Nach fruchtlosem Ablauf der Frist kann die zustndige Behçrde die Waffen oder Munition sicherstellen. (3) Besitzt jemand ohne die erforderliche Erlaubnis oder entgegen einem vollziehbaren Verbot nach § 41 Abs. 1 oder 2 eine Waffe oder Munition, so kann die zustndige Behçrde anordnen, dass er binnen angemessener Frist 1. die Waffe oder Munition dauerhaft unbrauchbar macht oder einem Berechtigten berlsst oder 2. im Fall einer verbotenen Waffe oder Munition die Verbotsmerkmale beseitigt und 3. den Nachweis darber gegenber der Behçrde fhrt. Nach fruchtlosem Ablauf der Frist kann die zustndige Behçrde die Waffe oder Munition sicherstellen. (4) Die zustndige Behçrde kann Erlaubnisurkunden sowie die in den Abstzen 2 und 3 bezeichneten Waffen oder Munition sofort sicherstellen 1. in Fllen eines vollziehbaren Verbots nach § 41 Abs. 1 oder 2 oder 2. soweit Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die Waffen oder Munition missbruchlich verwendet oder von einem www.WALHALLA.de
§§ 47 – 49 Nichtberechtigten erworben werden sollen. Zu diesem Zweck sind die Beauftragten der zustndigen Behçrde berechtigt, die Wohnung des Betroffenen zu betreten und diese nach Urkunden, Waffen oder Munition zu durchsuchen; Durchsuchungen drfen nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzug auch durch die zustndige Behçrde angeordnet werden; das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird insoweit eingeschrnkt. Widerspruch und Anfechtungsklage haben keine aufschiebende Wirkung. (5) Sofern der bisherige Inhaber nicht innerhalb eines Monats nach Sicherstellung einen empfangsbereiten Berechtigten benennt oder im Fall der Sicherstellung verbotener Waffen oder Munition nicht in dieser Frist eine Ausnahmezulassung nach § 40 Abs. 4 beantragt, kann die zustndige Behçrde die sichergestellten Waffen oder Munition einziehen und verwerten oder vernichten. Dieselben Befugnisse besitzt die zustndige Behçrde im Fall der unanfechtbaren Versagung einer fr verbotene Waffen oder Munition vor oder rechtzeitig nach der Sicherstellung beantragten Ausnahmezulassung nach § 40 Abs. 4. Der Erlçs aus einer Verwertung der Waffen oder Munition steht nach Abzug der Kosten der Sicherstellung, Verwahrung und Verwertung dem nach brgerlichem Recht bisher Berechtigten zu. § 47 Verordnungen zur Erfllung internationaler Vereinbarungen oder zur Angleichung an Gemeinschaftsrecht Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, mit Zustimmung des Bundesrates zur Erfllung von Verpflichtungen aus internationalen Vereinbarungen oder zur Erfllung bindender Beschlsse der Europischen Union, die Sachbereiche dieses Gesetzes betreffen, Rechtsverordnungen zu erlassen, die insbesondere 1. Anforderungen an das berlassen und Verbringen von Waffen oder Munition an Personen, die ihren gewçhnlichen Aufentwww.WALHALLA.de
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halt außerhalb des Geltungsbereichs des Gesetzes haben, festlegen und 2. das Verbringen und die vorbergehende Mitnahme von Waffen oder Munition in den Geltungsbereich des Gesetzes sowie 3. die zu den Nummern 1 und 2 erforderlichen Bescheinigungen, Mitteilungspflichten und behçrdlichen Maßnahmen regeln. § 48 Sachliche Zustndigkeit (1) Die Landesregierungen oder die von ihnen durch Rechtsverordnung bestimmten Stellen kçnnen durch Rechtsverordnung die fr die Ausfhrung dieses Gesetzes zustndigen Behçrden bestimmen, soweit nicht Bundesbehçrden zustndig sind. (2) Das Bundesverwaltungsamt ist die zustndige Behçrde fr 1. auslndische Diplomaten, Konsularbeamte und gleichgestellte sonstige bevorrechtigte auslndische Personen, 2. auslndische Angehçrige der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten auslndischen Streitkrfte sowie deren Ehegatten und unterhaltsberechtigte Kinder, 3. Personen, die zum Schutze auslndischer Luftfahrzeuge und Seeschiffe eingesetzt sind, 4. Deutsche im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes, die ihren gewçhnlichen Aufenthalt außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes haben; dies gilt nicht fr die in den §§ 21 und 28 genannten Personen, wenn sich der Sitz des Unternehmens im Geltungsbereich dieses Gesetzes befindet. (3) Zustndig fr die Entscheidungen nach § 2 Abs. 5 ist das Bundeskriminalamt. (4) Verwaltungsverfahren nach diesem Gesetz oder auf Grund dieses Gesetzes kçnnen ber eine einheitliche Stelle nach den Vorschriften der Verwaltungsverfahrensgesetze abgewickelt werden. § 49 rtliche Zustndigkeit (1) Die Vorschriften der Verwaltungsverfahrensgesetze ber die çrtliche Zustndigkeit 1123
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gelten mit der Maßgabe, dass çrtlich zustndig ist 1. fr einen Antragsteller oder Erlaubnisinhaber, der keinen gewçhnlichen Aufenthalt im Geltungsbereich dieses Gesetzes hat, a) die Behçrde, in deren Bezirk er sich aufhlt oder aufhalten will, oder, b) soweit sich ein solcher Aufenthaltswille nicht ermitteln lsst, die Behçrde, in deren Bezirk der Grenzbertritt erfolgt, 2. fr Antragsteller oder Inhaber einer Erlaubnis nach § 21 Abs. 1 sowie Bewachungsunternehmer die Behçrde, in deren Bezirk sich die gewerbliche Hauptniederlassung befindet oder errichtet werden soll. (2) Abweichend von Absatz 1 ist çrtlich zustndig fr 1. Schießerlaubnisse nach § 10 Abs. 5 die Behçrde, in deren Bezirk geschossen werden soll, soweit nicht die Lnder nach § 48 Abs. 1 eine abweichende Regelung getroffen haben, 2. Erlaubnisse nach § 27 Abs. 1 sowie fr Maßnahmen auf Grund einer Rechtsverordnung nach § 27 Abs. 7 bei ortsfesten Schießsttten die Behçrde, in deren Bezirk die ortsfeste Schießsttte betrieben wird oder betrieben oder gendert werden soll, 3. a) Erlaubnisse nach § 27 Abs. 1 sowie fr Maßnahmen auf Grund einer Rechtsverordnung nach § 27 Abs. 7 bei ortsvernderlichen Schießsttten die Behçrde, in deren Bezirk der Betreiber seinen gewçhnlichen Aufenthalt hat, b) Auflagen bei den in Buchstabe a genannten Schießsttten die Behçrde, in deren Bezirk die Schießsttte aufgestellt werden soll, 4. Ausnahmebewilligungen nach § 35 Abs. 3 Satz 2 die Behçrde, in deren Bezirk die Ttigkeit ausgebt werden soll, 5. Ausnahmebewilligungen nach § 42 Abs. 2 die Behçrde, in deren Bezirk die Veranstaltung stattfinden soll oder, soweit Ausnahmebewilligungen fr mehrere Veran1124
§ 50 staltungen in verschiedenen Bezirken erteilt werden, die Behçrde, in deren Bezirk die erste Veranstaltung stattfinden soll, 6. die Sicherstellung nach § 46 Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 Satz 2 und Abs. 4 Satz 1 auch die Behçrde, in deren Bezirk sich der Gegenstand befindet. § 50 Kosten (1) Fr Amtshandlungen, Prfungen und Untersuchungen nach diesem Gesetz und nach den auf diesem Gesetz beruhenden Rechtsvorschriften werden Kosten (Gebhren und Auslagen) erhoben. (2) Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie fr den Bereich der Bundesverwaltung durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, die gebhrenpflichtigen Tatbestnde nher zu bestimmen und dabei feste Stze oder Rahmenstze vorzusehen. Die Gebhrenstze sind so zu bemessen, dass der mit den Amtshandlungen, Prfungen oder Untersuchungen verbundene Personal- und Sachaufwand gedeckt wird. Bei begnstigenden Amtshandlungen kann daneben die Bedeutung, der wirtschaftliche Wert oder der sonstige Nutzen fr den Gebhrenschuldner angemessen bercksichtigt werden. Soweit der Gegenstand der Gebhr in den Anwendungsbereich der Richtlinie 2006/123/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 ber Dienstleistungen im Binnenmarkt (ABl. L 376 vom 27. 12. 2006, S. 36) fllt, findet Satz 3 keine Anwendung; inlndische Gebhrenschuldner drfen hierdurch nicht benachteiligt werden. (3) In der Rechtsverordnung nach Absatz 2 kann bestimmt werden, dass die fr die Prfung oder Untersuchung zulssige Gebhr auch erhoben werden darf, wenn die Prfung oder Untersuchung ohne Verschulden der prfenden oder untersuchenden Stelle und ohne ausreichende Entschuldigung des Bewerbers oder Antragstellers am festgesetzten Termin nicht stattfinden konnte oder abgebrochen werden musste. In der Rechtsverwww.WALHALLA.de
§§ 51– 52 ordnung kçnnen ferner die Kostenbefreiung, die Kostenglubigerschaft, die Kostenschuldnerschaft, der Umfang der zu erstattenden Auslagen und die Kostenerhebung abweichend von den Vorschriften des Verwaltungskostengesetzes geregelt werden. Abschnitt 4 Straf- und Bußgeldvorschriften § 51 Strafvorschriften (1) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fnf Jahren wird bestraft, wer entgegen § 2 Abs. 1 oder 3, jeweils in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.2.1, eine dort genannte Schusswaffe zum Verschießen von Patronenmunition nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 3 Nr. 1.1 erwirbt, besitzt, berlsst, fhrt, verbringt, mitnimmt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt. (2) In besonders schweren Fllen ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Tter gewerbsmßig oder als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Straftaten verbunden hat, unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitgliedes handelt. (3) In minder schweren Fllen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. (4) Handelt der Tter fahrlssig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe. § 52 Strafvorschriften (1) Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fnf Jahren wird bestraft, wer 1. entgegen § 2 Abs. 1 oder 3, jeweils in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.1 oder 1.3.4, eine dort genannte Schusswaffe oder einen dort genannten Gegenstand erwirbt, besitzt, berlsst, fhrt, verbringt, mitnimmt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt, 2. ohne Erlaubnis nach www.WALHALLA.de
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a) § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1, eine Schusswaffe oder Munition erwirbt, um sie entgegen § 34 Abs. 1 Satz 1 einem Nichtberechtigten zu berlassen, b) § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1, eine halbautomatische Kurzwaffe zum Verschießen von Patronenmunition nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 3 Nr. 1.1 erwirbt, besitzt oder fhrt, c) § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1 in Verbindung mit § 21 Abs. 1 Satz 1 oder § 21a eine Schusswaffe oder Munition herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt, d) § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1 in Verbindung mit § 29 Abs. 1, § 30 Abs. 1 Satz 1 oder § 32 Abs. 1 Satz 1 eine Schusswaffe oder Munition in den oder durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt oder mitnimmt, 3. entgegen § 35 Abs. 3 Satz 1 eine Schusswaffe, Munition oder eine Hieb- oder Stoßwaffe im Reisegewerbe oder auf einer dort genannten Veranstaltung vertreibt oder anderen berlsst oder 4. entgegen § 40 Abs. 1 zur Herstellung eines dort genannten Gegenstandes anleitet oder auffordert. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. entgegen § 2 Abs. 1 oder 3, jeweils in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.2.2 bis 1.2.5, 1.3.1 bis 1.3.3, 1.3.5, 1.3.7, 1.3.8, 1.4.1 Satz 1, Nr. 1.4.2 bis 1.4.4 oder 1.5.3 bis 1.5.7, einen dort genannten Gegenstand erwirbt, besitzt, berlsst, fhrt, verbringt, mitnimmt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt, 1125
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2. ohne Erlaubnis nach § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1 a) eine Schusswaffe erwirbt, besitzt, fhrt oder b) Munition erwirbt oder besitzt, wenn die Tat nicht in Absatz 1 Nr. 2 Buchstabe a oder b mit Strafe bedroht ist, 3. ohne Erlaubnis nach § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1 in Verbindung mit § 26 Abs. 1 Satz 1 eine Schusswaffe herstellt, bearbeitet oder instand setzt, 4. ohne Erlaubnis nach § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1 in Verbindung mit § 31 Abs. 1 eine dort genannte Schusswaffe oder Munition in einen anderen Mitgliedstaat verbringt, 5. entgegen § 28 Abs. 2 Satz 1 eine Schusswaffe fhrt, 6. entgegen § 28 Abs. 3 Satz 2 eine Schusswaffe oder Munition berlsst, 7. entgegen § 34 Abs. 1 Satz 1 eine erlaubnispflichtige Schusswaffe oder erlaubnispflichtige Munition einem Nichtberechtigten berlsst, 8. einer vollziehbaren Anordnung nach § 41 Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 2 zuwiderhandelt, 9. entgegen § 42 Abs. 1 eine Waffe fhrt oder 10. entgegen § 57 Abs. 5 Satz 1 den Besitz ber eine Schusswaffe oder Munition ausbt. (4) Handelt der Tter in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1, 2 Buchstabe b, c oder d oder Nr. 3 oder des Absatzes 3 fahrlssig, so ist die Strafe bei den bezeichneten Taten nach Absatz 1 Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe, bei Taten nach Absatz 3 Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. (5) In besonders schweren Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Tter gewerbsmßig oder als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung 1126
§§ 52a – 53 solcher Straftaten verbunden hat, unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitgliedes handelt. (6) In minder schweren Fllen des Absatzes 1 ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. § 52a Strafvorschriften Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine in § 53 Absatz 1 Nummer 19 bezeichnete Handlung vorstzlich begeht und dadurch die Gefahr verursacht, dass eine Schusswaffe oder Munition abhanden kommt oder darauf unbefugt zugegriffen wird. § 53 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 2 Abs. 1 eine nicht erlaubnispflichtige Waffe oder nicht erlaubnispflichtige Munition erwirbt oder besitzt, 2. entgegen § 2 Abs. 1 oder 3, jeweils in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.3.6, einen dort genannten Gegenstand erwirbt, besitzt, berlsst, fhrt, verbringt, mitnimmt, herstellt, bearbeitet, instand setzt oder damit Handel treibt, 3. ohne Erlaubnis nach § 2 Abs. 2 in Verbindung mit Abs. 4, dieser in Verbindung mit Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 1, mit einer Schusswaffe schießt, 4. einer vollziehbaren Auflage nach § 9 Abs. 2 Satz 1, § 10 Abs. 2 Satz 3, § 17 Abs. 2 Satz 2 oder § 18 Abs. 2 Satz 2 oder einer vollziehbaren Anordnung nach § 9 Abs. 3, § 36 Abs. 3 Satz 1 oder Abs. 6, § 37 Abs. 1 Satz 2, § 39 Abs. 3, § 40 Abs. 5 Satz 2 oder § 46 Abs. 2 Satz 1 oder Abs. 3 Satz 1 zuwiderhandelt, 5. entgegen § 10 Abs. 1a, § 21 Abs. 6 Satz 1 und 4, § 24 Abs. 5, § 27 Abs. 1 Satz 6, Abs. 2 Satz 2, § 31 Abs. 2 Satz 3, § 34 Absatz 2 Satz 1 oder Satz 2, Abs. 4 oder Abs. 5 Satz 1, § 36 Abs. 4 Satz 2, www.WALHALLA.de
§ 53 § 37 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 Satz 1 oder Abs. 3 Satz 1 oder § 40 Abs. 5 Satz 1 eine Anzeige nicht, nicht richtig, nicht vollstndig, nicht in der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig erstattet, 6. entgegen § 10 Absatz 2 Satz 4 oder § 37 Absatz 4 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht, 7. entgegen § 13 Abs. 3 Satz 2, § 14 Abs. 4 Satz 2 oder § 20 Absatz 1 die Ausstellung einer Waffenbesitzkarte oder die Eintragung der Waffe in eine bereits erteilte Waffenbesitzkarte nicht beantragt oder entgegen § 34 Absatz 2 Satz 2 den Europischen Feuerwaffenpass nicht oder nicht rechtzeitig vorlegt, 8. entgegen § 23 Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 2 Satz 1, jeweils auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a, das Waffenherstellungs- oder Waffenhandelsbuch nicht, nicht richtig oder nicht vollstndig fhrt, 9. entgegen § 24 Abs. 1, auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c oder Nr. 2 Buchstabe a, oder § 24 Abs. 2 oder 3 Satz 1 und 2, auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c, eine Angabe, ein Zeichen oder die Bezeichnung der Munition auf der Schusswaffe nicht, nicht richtig, nicht vollstndig, nicht in der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig anbringt oder Munition nicht, nicht richtig, nicht vollstndig, nicht in der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig mit einem besonderen Kennzeichen versieht, 10. entgegen § 24 Abs. 4 eine Schusswaffe oder Munition anderen gewerbsmßig berlsst, 11. ohne Erlaubnis nach § 27 Abs. 1 Satz 1 eine Schießsttte betreibt oder ihre Beschaffenheit oder die Art ihrer Benutzung wesentlich ndert, www.WALHALLA.de
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12. entgegen § 27 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 und 2 einem Kind oder Jugendlichen das Schießen gestattet oder entgegen § 27 Abs. 6 Satz 2 nicht sicherstellt, dass die Aufsichtsperson nur einen Schtzen bedient, 13. entgegen § 27 Abs. 3 Satz 2 Unterlagen nicht aufbewahrt oder entgegen § 27 Abs. 3 Satz 3 diese nicht herausgibt, 14. entgegen § 27 Abs. 5 Satz 2 eine Bescheinigung nicht mitfhrt, 15. entgegen § 33 Abs. 1 Satz 1 eine Schusswaffe oder Munition nicht anmeldet oder nicht oder nicht rechtzeitig vorfhrt, 16. entgegen § 34 Abs. 1 Satz 1 eine nicht erlaubnispflichtige Waffe oder nicht erlaubnispflichtige Munition einem Nichtberechtigten berlsst, 17. entgegen § 35 Abs. 1 Satz 4 die Urkunden nicht aufbewahrt oder nicht, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig Einsicht gewhrt, 18. entgegen § 35 Abs. 2 einen Hinweis nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig gibt oder die Erfllung einer dort genannten Pflicht nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig protokolliert, 19. entgegen § 36 Abs. 1 Satz 2 oder Abs. 2 eine Schusswaffe aufbewahrt, 20. entgegen § 38 Satz 1 eine dort genannte Urkunde nicht mit sich fhrt oder nicht oder nicht rechtzeitig aushndigt, 21. entgegen § 39 Abs. 1 Satz 1 eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt, 21a. entgegen § 42a Abs. 1 eine Anscheinswaffe, eine dort genannte Hieb- oder Stoßwaffe oder ein dort genanntes Messer fhrt, 22. entgegen § 46 Abs. 1 Satz 1, auch in Verbindung mit Satz 2, eine Ausfertigung der Erlaubnisurkunde nicht oder nicht rechtzeitig zurckgibt oder 23. einer Rechtsverordnung nach § 15a Absatz 4, § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe b, 1127
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§ 27 Abs. 7, § 36 Abs. 5, § 42 Abs. 5 Satz 1, auch in Verbindung mit Satz 2, oder § 47 oder einer vollziehbaren Anordnung auf Grund einer solchen Rechtsverordnung zuwiderhandelt, soweit die Rechtsverordnung fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu zehntausend Euro geahndet werden. (3) Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist, soweit dieses Gesetz von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, dem Bundesverwaltungsamt oder dem Bundeskriminalamt ausgefhrt wird, die fr die Erteilung von Erlaubnissen nach § 21 Abs. 1 zustndige Behçrde.
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§ 54 Einziehung und erweiterter Verfall (1) Ist eine Straftat nach den §§ 51, 52 Abs. 1, 2 oder 3 Nr. 1, 2 oder 3 oder Abs. 5 begangen worden, so werden Gegenstnde, 1. auf die sich diese Straftat bezieht oder 2. die durch sie hervorgebracht oder zu ihrer Begehung oder Vorbereitung gebraucht worden oder bestimmt gewesen sind, eingezogen. (2) Ist eine sonstige Straftat nach § 52 oder eine Ordnungswidrigkeit nach § 53 begangen worden, so kçnnen in Absatz 1 bezeichnete Gegenstnde eingezogen werden. (3) § 74a des Strafgesetzbuches und § 23 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten sind anzuwenden. In den Fllen der §§ 51, 52 Abs. 1 oder 3 Nr. 1 bis 3 ist § 73d des Strafgesetzbuches anzuwenden, wenn der Tter gewerbsmßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Straftaten verbunden hat. (4) Als Maßnahme im Sinne des § 74b Abs. 2 Satz 2 des Strafgesetzbuches kommt auch die Anweisung in Betracht, binnen einer angemessenen Frist eine Entscheidung der zustndigen Behçrde ber die Erteilung einer Erlaubnis nach § 10 vorzulegen oder die Gegenstnde einem Berechtigten zu berlassen. 1128
§§ 54 – 55 Abschnitt 5 Ausnahmen von der Anwendung des Gesetzes § 55 Ausnahmen fr oberste Bundesund Landesbehçrden, Bundeswehr, Polizei und Zollverwaltung, erheblich gefhrdete Hoheitstrger sowie Bedienstete anderer Staaten (1) Dieses Gesetz ist, wenn es nicht ausdrcklich etwas anderes bestimmt, nicht anzuwenden auf 1. die obersten Bundes- und Landesbehçrden und die Deutsche Bundesbank, 2. die Bundeswehr und die in der Bundesrepublik Deutschland stationierten auslndischen Streitkrfte, 3. die Polizeien des Bundes und der Lnder, 4. die Zollverwaltung und deren Bedienstete, soweit sie dienstlich ttig werden. Bei Polizeibediensteten und bei Bediensteten der Zollverwaltung mit Vollzugsaufgaben gilt dies, soweit sie durch Dienstvorschriften hierzu ermchtigt sind, auch fr den Besitz ber dienstlich zugelassene Waffen oder Munition und fr das Fhren dieser Waffen außerhalb des Dienstes. (2) Personen, die wegen der von ihnen wahrzunehmenden hoheitlichen Aufgaben des Bundes oder eines Landes erheblich gefhrdet sind, wird an Stelle einer Waffenbesitzkarte, eines Waffenscheins oder einer Ausnahmebewilligung nach § 42 Abs. 2 eine Bescheinigung ber die Berechtigung zum Erwerb und Besitz von Waffen oder Munition sowie eine Bescheinigung zum Fhren dieser Waffen erteilt. Die Bescheinigung ist auf die voraussichtliche Dauer der Gefhrdung zu befristen. Die Bescheinigung erteilt fr Hoheitstrger des Bundes das Bundesministerium des Innern oder eine von ihm bestimmte Stelle. (3) Dieses Gesetz ist nicht anzuwenden auf Bedienstete anderer Staaten, die dienstlich mit Waffen oder Munition ausgestattet sind, wenn die Bediensteten im Rahmen einer zwischenstaatlichen Vereinbarung oder auf Grund einer Anforderung oder einer allgewww.WALHALLA.de
§§ 56 – 57 mein oder fr den Einzelfall erteilten Zustimmung einer zustndigen inlndischen Behçrde oder Dienststelle im Geltungsbereich dieses Gesetzes ttig werden und die zwischenstaatliche Vereinbarung, die Anforderung oder die Zustimmung nicht etwas anderes bestimmt. (4) Auf Waffen oder Munition, die fr die in Absatz 1 Satz 1 bezeichneten Stellen in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbracht oder hergestellt und ihnen berlassen werden, ist § 40 nicht anzuwenden. (4a) Auf den Waffen, die fr die in Absatz 1 Satz 1 bezeichneten Stellen in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbracht oder hergestellt und ihnen berlassen werden, sind neben den fr Waffen allgemein vorgeschriebenen Kennzeichnungen (§ 24) zustzlich Markierungen anzubringen, aus denen die verfgungsberechtigte Stelle ersichtlich ist. Bei Aussonderung aus staatlicher Verfgung und dauerhafter berfhrung in zivile Verwendung ist die zustzliche Markierung durch zwei waagerecht dauerhaft eingebrachte Striche zu entwerten. Dabei muss erkennbar bleiben, welche nach Absatz 1 Satz 1 bezeichnete Stelle verfgungsberechtigt ber die Waffe war. (5) Die Bundesregierung kann durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, eine dem Absatz 1 Satz 1 entsprechende Regelung fr sonstige Behçrden und Dienststellen des Bundes treffen. Die Bundesregierung kann die Befugnis nach Satz 1 durch Rechtsverordnung, die nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, auf eine andere Bundesbehçrde bertragen. (6) Die Landesregierungen kçnnen durch Rechtsverordnung eine dem Absatz 5 Satz 1 entsprechende Regelung fr sonstige Behçrden und Dienststellen des Landes treffen. Die Landesregierungen kçnnen die Befugnis nach Satz 1 durch Rechtsverordnung auf andere Landesbehçrden bertragen. § 56 Sondervorschriften fr Staatsgste und andere Besucher Auf 1. Staatsgste aus anderen Staaten, www.WALHALLA.de
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2. sonstige erheblich gefhrdete Personen des çffentlichen Lebens aus anderen Staaten, die sich besuchsweise im Geltungsbereich dieses Gesetzes aufhalten, und 3. Personen aus anderen Staaten, denen der Schutz der in den Nummern 1 und 2 genannten Personen obliegt, ist § 10 und Abschnitt 2 Unterabschnitt 5 nicht anzuwenden, wenn ihnen das Bundesverwaltungsamt oder, soweit es sich nicht um Gste des Bundes handelt, die nach § 48 Abs. 1 zustndige Behçrde hierber eine Bescheinigung erteilt hat. Die Bescheinigung, zu deren Wirksamkeit es der Bekanntgabe an den Betroffenen nicht bedarf, ist zu erteilen, wenn dies im çffentlichen Interesse, insbesondere zur Wahrung der zwischenstaatlichen Gepflogenheiten bei solchen Besuchen, geboten ist. Es muss gewhrleistet sein, dass in den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbrachte oder dort erworbene Schusswaffen oder Munition nach Beendigung des Besuches aus dem Geltungsbereich dieses Gesetzes verbracht oder einem Berechtigten berlassen werden. Sofern das Bundesverwaltungsamt in den Fllen des Satzes 1 nicht rechtzeitig ttig werden kann, entscheidet ber die Erteilung der Bescheinigung die nach § 48 Abs. 1 zustndige Behçrde. Das Bundesverwaltungsamt ist ber die getroffene Entscheidung zu unterrichten. § 57 Kriegswaffen (1) Dieses Gesetz gilt nicht fr Kriegswaffen im Sinne des Gesetzes ber die Kontrolle von Kriegswaffen. Auf tragbare Schusswaffen, fr die eine Waffenbesitzkarte nach § 59 Abs. 4 Satz 2 des Waffengesetzes in der vor dem 1. Juli 1976 geltenden Fassung erteilt worden ist, sind unbeschadet der Vorschriften des Gesetzes ber die Kontrolle von Kriegswaffen § 4 Abs. 3, § 45 Abs. 1 und 2 sowie die §§ 36 und 53 Abs. 1 Nr. 19 anzuwenden. Auf Verstçße gegen § 59 Abs. 2 des Waffengesetzes in der vor dem 1. Juli 1976 geltenden Fassung und gegen § 58 Abs. 1 des Waffengesetzes in der vor dem 1. April 2003 geltenden Fassung ist § 52 Abs. 3 Nr. 1 anzuwenden. Zustndige 1129
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Behçrde fr Maßnahmen nach Satz 2 ist das Bundesamt fr Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. (2) Wird die Anlage zu dem Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen (Kriegswaffenliste) gendert und verlieren deshalb tragbare Schusswaffen ihre Eigenschaft als Kriegswaffen, so hat derjenige, der seine Befugnis zum Besitz solcher Waffen durch eine Genehmigung oder Besttigung der zustndigen Behçrde nachweisen kann, diese Genehmigung oder Besttigung der nach § 48 Abs. 1 zustndigen Behçrde vorzulegen ; diese stellt eine Waffenbesitzkarte aus oder ndert eine bereits erteilte Waffenbesitzkarte, wenn kein Versagungsgrund im Sinne des Absatzes 4 vorliegt. Die brigen Besitzer solcher Waffen kçnnen innerhalb einer Frist von sechs Monaten nach Inkrafttreten der nderung der Kriegswaffenliste bei der nach § 48 Abs. 1 zustndigen Behçrde die Ausstellung einer Waffenbesitzkarte beantragen, sofern nicht der Besitz der Waffen nach § 59 Abs. 2 des Waffengesetzes in der vor dem 1. Juli 1976 geltenden Fassung anzumelden oder ein Antrag nach § 58 Abs. 1 des Waffengesetzes in der vor dem 1. April 2003 geltenden Fassung zu stellen war und der Besitzer die Anmeldung oder den Antrag unterlassen hat.
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(3) Wird die Anlage zu dem Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen (Kriegswaffenliste) gendert und verliert deshalb Munition fr tragbare Kriegswaffen ihre Eigenschaft als Kriegswaffe, so hat derjenige, der bei Inkrafttreten der nderung der Kriegswaffenliste den Besitz ber sie ausbt, innerhalb einer Frist von sechs Monaten einen Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis nach § 10 Abs. 3 bei der nach § 48 Abs. 1 zustndigen Behçrde zu stellen, es sei denn, dass er bereits eine Berechtigung zum Besitz dieser Munition besitzt. (4) Die Waffenbesitzkarte nach Absatz 2 und die Erlaubnis zum Munitionsbesitz nach Absatz 3 drfen nur versagt werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Antragsteller nicht die erforderliche Zuverlssigkeit oder persçnliche Eignung besitzt. 1130
§ 58 (5) Wird der Antrag nach Absatz 2 Satz 2 oder Absatz 3 nicht gestellt oder wird die Waffenbesitzkarte oder die Erlaubnis unanfechtbar versagt, so darf der Besitz ber die Schusswaffen oder die Munition nach Ablauf der Antragsfrist oder nach der Versagung nicht mehr ausgebt werden. § 46 Abs. 2 findet entsprechend Anwendung. Abschnitt 6 bergangsvorschriften,Verwaltungsvorschriften § 58 Altbesitz (1) Soweit nicht nachfolgend Abweichendes bestimmt wird, gelten Erlaubnisse im Sinne des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432), zuletzt gendert durch das Gesetz vom 21. November 1996 (BGBl. I S. 1779), fort. Erlaubnisse zum Erwerb von Munition berechtigen auch zu deren Besitz. Hat jemand berechtigt Munition vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes erworben, fr die auf Grund dieses Gesetzes eine Erlaubnis erforderlich ist, und bt er ber diese bei Inkrafttreten dieses Gesetzes noch den Besitz aus, so hat er diese Munition bis 31. August 2003 der zustndigen Behçrde schriftlich anzumelden. Die Anmeldung muss die Personalien des Besitzers sowie die Munitionsarten enthalten. Die nachgewiesene fristgerechte Anmeldung gilt als Erlaubnis zum Besitz. (2) Eine auf Grund des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432) erteilte waffenrechtliche Erlaubnis fr Kriegsschusswaffen tritt am ersten Tag des sechsten auf das Inkrafttreten dieses Gesetzes folgenden Monats außer Kraft. (3) Ist ber einen vor Inkrafttreten dieses Gesetzes gestellten Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis nach § 7 des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432) noch nicht entschieden worden, findet fr die Entscheidung ber den Antrag § 21 dieses Gesetzes Anwendung. www.WALHALLA.de
§ 59 (4) Bescheinigungen nach § 6 Abs. 2 des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432) gelten im bisherigen Umfang als Bescheinigungen nach § 55 Abs. 2 dieses Gesetzes. (5) Ausnahmebewilligungen nach § 37 Abs. 3 und § 57 Abs. 7 des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432) gelten in dem bisherigen Umfang als Ausnahmebewilligungen nach § 40 Abs. 4 dieses Gesetzes. (6) Die nach § 40 Abs. 1 des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432) ausgesprochenen Verbote gelten in dem bisherigen Umfang als Verbote nach § 41 dieses Gesetzes. (7) Hat jemand am 1. April 2003 eine bislang nicht einem Verbot nach § 37 Abs. 1 des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432) unterliegende Waffe im Sinne der Anlage 2 Abschnitt 1 dieses Gesetzes besessen, so wird das Verbot nicht wirksam, wenn er bis zum 31. August 2003 diese Waffe unbrauchbar macht, einem Berechtigten berlsst oder einen Antrag nach § 40 Abs. 4 dieses Gesetzes stellt. § 46 Abs. 3 Satz 2 und Abs. 5 findet entsprechend Anwendung. (8) Wer eine am 25. Juli 2009 unerlaubt besessene Waffe bis zum 31. Dezember 2009 unbrauchbar macht, einem Berechtigten berlsst oder der zustndigen Behçrde oder einer Polizeidienststelle bergibt, wird nicht wegen unerlaubten Erwerbs, unerlaubten Besitzes oder unerlaubten Verbringens bestraft. Satz 1 gilt nicht, wenn 1. vor der Unbrauchbarmachung, berlassung oder bergabe dem bisherigen Besitzer der Waffe die Einleitung des Strafoder Bußgeldverfahrens wegen der Tat bekannt gegeben worden ist oder 2. der Verstoß zum Zeitpunkt der Unbrauchbarmachung, berlassung oder bergabe ganz oder zum Teil bereits entdeckt war und der bisherige Besitzer dies wusste oder bei verstndiger Wrdigung der Sachlage damit rechnen musste. www.WALHALLA.de
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(9) Besitzt eine Person, die noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet hat, am 1. April 2003 mit einer Erlaubnis auf Grund des Waffengesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Mrz 1976 (BGBl. I S. 432) eine Schusswaffe, so hat sie binnen eines Jahres auf eigene Kosten der zustndigen Behçrde ein amts- oder fachrztliches oder fachpsychologisches Zeugnis ber die geistige Eignung nach § 6 Abs. 3 vorzulegen. Satz 1 gilt nicht fr den Erwerb und Besitz von Schusswaffen im Sinne von § 14 Abs. 1 Satz 2 und in den Fllen des § 13 Abs. 2 Satz 1. (10) Die Erlaubnispflicht fr Schusswaffen im Sinne der Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 1 Satz 3 gilt fr Schusswaffen, die vor dem 1. April 2008 erworben wurden, erst ab dem 1. Oktober 2008. (11) Hat jemand am 1. April 2008 eine bislang nicht nach Anlage 2 Abschnitt 1 Nr. 1.2.1.2 dieses Gesetzes verbotene Waffe besessen, so wird dieses Verbot nicht wirksam, wenn er bis zum 1. Oktober 2008 diese Waffe unbrauchbar macht, einem Berechtigten berlsst oder der zustndigen Behçrde oder einer Polizeidienststelle berlsst oder einen Antrag nach § 40 Abs. 4 dieses Gesetzes stellt. § 46 Abs. 3 Satz 2 und Abs. 5 findet entsprechend Anwendung. (12) Besitzt der Inhaber einer Waffenbesitzkarte am 1. April 2008 erlaubnisfrei erworbene Teile von Schusswaffen im Sinne der Anlage 2 Abschnitt 2 Unterabschnitt 2 Nr. 2, so sind diese Teile bis zum 1. Oktober 2008 in die Waffenbesitzkarte einzutragen. § 59 Verwaltungsvorschriften Das Bundesministerium des Innern erlsst allgemeine Verwaltungsvorschriften ber den Erwerb und das Fhren von Schusswaffen durch Behçrden und Bedienstete seines Geschftsbereichs sowie ber das Fhren von Schusswaffen durch erheblich gefhrdete Hoheitstrger im Sinne von § 55 Abs. 2; die anderen obersten Bundesbehçrden und die Deutsche Bundesbank erlassen die Verwaltungsvorschriften fr ihren Geschftsbereich im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern. 1131
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Anlage 1 Anlage 1 (zu § 1 Abs. 4)
Begriffsbestimmungen Abschnitt 1 Waffen- und munitionstechnische Begriffe, Einstufung von Gegenstnden Unterabschnitt 1 Schusswaffen 1.
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Schusswaffen im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 1 1.1 Schusswaffen Schusswaffen sind Gegenstnde, die zum Angriff oder zur Verteidigung, zur Signalgebung, zur Jagd, zur Distanzinjektion, zur Markierung, zum Sport oder zum Spiel bestimmt sind und bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden. 1.2 Gleichgestellte Gegenstnde Den Schusswaffen stehen gleich tragbare Gegenstnde, 1.2.1 die zum Abschießen von Munition fr die in Nummer 1.1 genannten Zwecke bestimmt sind, 1.2.2 bei denen bestimmungsgemß feste Kçrper gezielt verschossen werden, deren Antriebsenergie durch Muskelkraft eingebracht und durch eine Sperrvorrichtung gespeichert werden kann (z. B. Armbrste). Dies gilt nicht fr feste Kçrper, die mit elastischen Geschossspitzen (z. B. Saugnapf aus Gummi) versehen sind, bei denen eine maximale Bewegungsenergie der Geschossspitzen je Flcheneinheit von 0,16 J/cm2 nicht berschritten wird; 1.3 Wesentliche Teile von Schusswaffen, Schalldmpfer Wesentliche Teile von Schusswaffen und Schalldmpfer stehen, soweit in diesem Gesetz nichts anderes bestimmt ist, den Schusswaffen gleich, fr die sie bestimmt sind. Dies gilt auch dann, wenn sie mit anderen Gegenstnden verbunden sind und die Ge1132
brauchsfhigkeit als Waffenteil nicht beeintrchtigt ist oder mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen wiederhergestellt werden kann. Teile von Kriegswaffen im Sinne des Gesetzes ber die Kontrolle von Kriegswaffen in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. November 1990 (BGBl. I S. 2506), zuletzt gendert durch Artikel 24 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407), die nicht vom Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen erfasst und nachstehend als wesentliche Teile aufgefhrt sind, sowie Schalldmpfer zu derartigen Waffen werden von diesem Gesetz erfasst; Wesentliche Teile sind 1.3.1 der Lauf oder Gaslauf, der Verschluss sowie das Patronen- oder Kartuschenlager, wenn diese nicht bereits Bestandteil des Laufes sind; der Lauf ist ein aus einem ausreichend festen Werkstoff bestehender rohrfçrmiger Gegenstand, der Geschossen, die hindurchgetrieben werden, ein gewisses Maß an Fhrung gibt, wobei dies in der Regel als gegeben anzusehen ist, wenn die Lnge des Laufteils, der die Fhrung des Geschosses bestimmt, mindestens das Zweifache des Kalibers betrgt; der Gaslauf ist ein Lauf, der ausschließlich der Ableitung der Verbrennungsgase dient; der Verschluss ist das unmittelbar das Patronen- oder Kartuschenlager oder den Lauf abschließende Teil; 1.3.2 bei Schusswaffen, bei denen zum Antrieb ein entzndbares flssiges oder gasfçrmiges Gemisch verwendet wird, auch die Verbrennungskammer und die Einrichtung zur Erzeugung des Gemisches; 1.3.3 bei Schusswaffen mit anderem Antrieb auch die Antriebsvorrichtung, sofern www.WALHALLA.de
Anlage 1
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sie fest mit der Schusswaffe verbunden ist;
– andere gleichwertige Laufvernderungen
1.3.4 bei Kurzwaffen auch das Griffstck oder sonstige Waffenteile, soweit sie fr die Aufnahme des Auslçsemechanismus bestimmt sind. Als wesentliche Teile gelten auch vorgearbeitete wesentliche Teile von Schusswaffen sowie Teile/Reststcke von Lufen und Laufrohlingen, wenn sie mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen fertiggestellt werden kçnnen. Schalldmpfer sind Vorrichtungen, die der wesentlichen Dmpfung des Mndungsknalls dienen und fr Schusswaffen bestimmt sind;
aufweist und vor diesen in Richtung der Laufmndung mit einem kalibergroßen gehrteten Stahlstift dauerhaft verschlossen ist,
1.4
Unbrauchbar gemachte Schusswaffen (Dekorationswaffen) Schusswaffen sind dann unbrauchbar, wenn
1.4.1 das Patronenlager dauerhaft so verndert ist, dass weder Munition noch Treibladungen geladen werden kçnnen, 1.4.2 der Verschluss dauerhaft funktionsunfhig gemacht worden ist, 1.4.3 in Griffstcken oder anderen wesentlichen Waffenteilen fr Handfeuer-Kurzwaffen der Auslçsemechanismus dauerhaft funktionsunfhig gemacht worden ist, 1.4.4 bei Kurzwaffen der Lauf auf seiner ganzen Lnge, im Patronenlager beginnend, – bis zur Laufmndung einen durchgehenden Lngsschlitz von mindestens 4 mm Breite oder – im Abstand von jeweils 3 cm, mindestens jedoch 3 kalibergroße Bohrungen oder – andere gleichwertige Laufvernderungen aufweist, 1.4.5 bei Langwaffen der Lauf in dem dem Patronenlager zugekehrten Drittel – mindestens 6 kalibergroße Bohrungen oder www.WALHALLA.de
1.4.6 dauerhaft unbrauchbar gemacht oder geworden ist eine Schusswaffe dann, wenn mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen die Schussfhigkeit der Waffe oder die Funktionsfhigkeit der wesentlichen Teile nicht wiederhergestellt werden kann. 1.5
Salutwaffen Salutwaffen sind vernderte Langwaffen, die u. a. fr Theaterauffhrungen, Foto-, Film- oder Fernsehaufnahmen bestimmt sind, wenn sie die nachstehenden Anforderungen erfllen: – das Patronenlager muss dauerhaft so verndert sein, dass keine Patronen- oder pyrotechnische Munition geladen werden kann, – der Lauf muss in dem dem Patronenlager zugekehrten Drittel mindestens sechs kalibergroße, offene Bohrungen oder andere gleichwertige Laufvernderungen aufweisen und vor diesen in Richtung der Laufmndung mit einem kalibergroßen gehrteten Stahlstift dauerhaft verschlossen sein, – der Lauf muss mit dem Gehuse fest verbunden sein, sofern es sich um Waffen handelt, bei denen der Lauf ohne Anwendung von Werkzeugen ausgetauscht werden kann, – die nderungen mssen so vorgenommen sein, dass sie nicht mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen rckgngig gemacht und die Gegenstnde nicht so gendert werden kçnnen, dass aus ihnen Geschosse, Patronen- oder pyrotechnische Munition verschossen werden kçnnen, und – der Verschluss muss ein Kennzeichen nach Abbildung 11 der 1133
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Anlage II zur Beschussverordnung tragen; 1.6 Anscheinswaffen Anscheinswaffen sind 1.6.1 Schusswaffen, die ihrer ußeren Form nach im Gesamterscheinungsbild den Anschein von Feuerwaffen (Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 2.1) hervorrufen und bei denen zum Antrieb der Geschosse keine heißen Gase verwendet werden, 1.6.2 Nachbildungen von Schusswaffen mit dem Aussehen von Schusswaffen nach Nummer 1.6.1 oder 1.6.3 unbrauchbar gemachte Schusswaffen mit dem Aussehen von Schusswaffen nach Nummer 1.6.1. Ausgenommen sind solche Gegenstnde, die erkennbar nach ihrem Gesamterscheinungsbild zum Spiel oder fr Brauchtumsveranstaltungen bestimmt sind oder die Teil einer kulturhistorisch bedeutsamen Sammlung im Sinne des § 17 sind oder werden sollen oder Schusswaffen, fr die gemß § 10 Abs. 4 eine Erlaubnis zum Fhren erforderlich ist. Erkennbar nach ihrem Gesamterscheinungsbild zum Spiel bestimmt sind insbesondere Gegenstnde, deren Grçße die einer entsprechenden Feuerwaffe um 50 Prozent beroder unterschreiten, neonfarbene Materialien enthalten oder keine Kennzeichnungen von Feuerwaffen aufweisen. 2. Arten von Schusswaffen 2.1 Feuerwaffen; dies sind Schusswaffen nach Nummer 1.1, bei denen ein Geschoss mittels heißer Gase durch einen oder aus einem Lauf getrieben wird. 2.2 Automatische Schusswaffen; dies sind Schusswaffen, die nach Abgabe eines Schusses selbstttig erneut schussbereit werden und bei denen aus demselben Lauf durch einmalige Bettigung des Abzuges oder einer anderen Schussauslçsevorrichtung mehrere Schsse abgegeben werden kçnnen 1134
Anlage 1 (Vollautomaten) oder durch einmalige Bettigung des Abzuges oder einer anderen Schussauslçsevorrichtung jeweils nur ein Schuss abgegeben werden kann (Halbautomaten). Als automatische Schusswaffen gelten auch Schusswaffen, die mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen in automatische Schusswaffen gendert werden kçnnen. Als Vollautomaten gelten auch in Halbautomaten genderte Vollautomaten, die mit den in Satz 2 genannten Hilfsmitteln wieder in Vollautomaten zurckgendert werden kçnnen. Double-Action-Revolver sind keine halbautomatischen Schusswaffen. Beim Double-Action-Revolver wird bei Bettigung des Abzuges durch den Schtzen die Trommel weitergedreht, so dass das nchste Lager mit einer neuen Patrone vor den Lauf und den Schlagbolzen zu liegen kommt, und gleichzeitig die Feder gespannt. Beim weiteren Durchziehen des Abzuges schnellt der Hahn nach vorn und lçst den Schuss aus. 2.3
Repetierwaffen; dies sind Schusswaffen, bei denen nach Abgabe eines Schusses ber einen von Hand zu bettigenden Mechanismus Munition aus einem Magazin in das Patronenlager nachgeladen wird.
2.4
Einzelladerwaffen; dies sind Schusswaffen ohne Magazin mit einem oder mehreren Lufen, die vor jedem Schuss aus demselben Lauf von Hand geladen werden.
2.5
Langwaffen; dies sind Schusswaffen, deren Lauf und Verschluss in geschlossener Stellung insgesamt lnger als 30 cm sind und deren krzeste bestimmungsgemß verwendbare Gesamtlnge 60 cm berschreitet; Kurzwaffen sind alle anderen Schusswaffen.
2.6
Schreckschusswaffen; dies sind Schusswaffen mit einem Kartuschenlager, die zum Abschießen von Kartuschenmunition bestimmt sind. www.WALHALLA.de
VIII.1
Anlage 1
WaffG: Waffengesetz
2.7
ohne Nacharbeit gewechselt werden kçnnen. Wechselsysteme sind Wechsellufe einschließlich des fr sie bestimmten Verschlusses. Einstecksysteme sind Einstecklufe einschließlich des fr sie bestimmten Verschlusses. Einstze sind Teile, die den Innenmaßen des Patronenlagers der Schusswaffe angepasst und zum Verschießen von Munition kleinerer Abmessungen bestimmt sind. Sonstige Vorrichtungen fr Schusswaffen Zielscheinwerfer sind fr Schusswaffen bestimmte Vorrichtungen, die das Ziel beleuchten. Ein Ziel wird dann beleuchtet, wenn es mittels Lichtstrahlen bei ungnstigen Lichtverhltnissen oder Dunkelheit fr den Schtzen erkennbar dargestellt wird. Dabei ist es unerheblich, ob das Licht sichtbar oder unsichtbar (z. B. infrarot) ist und ob der Schtze weitere Hilfsmittel fr die Zielerkennung bençtigt. Laser oder Zielpunktprojektoren sind fr Schusswaffen bestimmte Vorrichtungen, die das Ziel markieren. Ein Ziel wird markiert, wenn auf diesem fr den Schtzen erkennbar ein Zielpunkt projiziert wird. Nachtsichtgerte oder Nachtzielgerte sind fr Schusswaffen bestimmte Vorrichtungen, die eine elektronische Verstrkung oder einen Bildwandler und eine Montageeinrichtung fr Schusswaffen besitzen. Zu Nachtzielgerten zhlen auch Nachtsichtvorstze und Nachtsichtaufstze fr Zielhilfsmittel (Zielfernrohre). Reizstoffe sind Stoffe, die bei ihrer bestimmungsgemßen Anwendung auf den Menschen eine belstigende Wirkung durch Haut- und Schleimhautreizung, insbesondere durch einen Augenreiz ausben und resorptiv nicht giftig wirken.
2.8
2.9
Reizstoffwaffen; dies sind Schusswaffen mit einem Patronen- oder Kartuschenlager, die zum Verschießen von Reiz- oder anderen Wirkstoffen bestimmt sind. Signalwaffen; dies sind Schusswaffen mit einem Patronen- oder Kartuschenlager oder tragbare Gegenstnde nach Nummer 1.2.1, die zum Verschießen pyrotechnischer Munition bestimmt sind. Druckluft- und Federdruckwaffen und Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase verwendet werden; Federdruckwaffen sind Schusswaffen, bei denen entweder Federkraft direkt ein Geschoss antreibt (auch als Federkraftwaffen bezeichnet) oder ein federbelasteter Kolben in einem Zylinder bewegt wird und ein vom Kolben erzeugtes Luftpolster das Geschoss antreibt. Druckluftwaffen sind Schusswaffen, bei denen Luft in einen Druckbehlter vorkomprimiert und gespeichert sowie ber ein Ventilsystem zum Geschossantrieb freigegeben wird. Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase Verwendung finden, sind z. B. Druckgaswaffen.
3.
Weitere Begriffe zu den wesentlichen Teilen
3.1
Austauschlufe sind Lufe fr ein bestimmtes Waffenmodell oder -system, die ohne Nacharbeit ausgetauscht werden kçnnen.
3.2
Wechsellufe sind Lufe, die fr eine bestimmte Waffe zum Austausch des vorhandenen Laufes vorgefertigt sind und die noch eingepasst werden mssen.
3.3
Einstecklufe sind Lufe ohne eigenen Verschluss, die in die Lufe von Waffen grçßeren Kalibers eingesteckt werden kçnnen.
3.4
Wechseltrommeln sind Trommeln fr ein bestimmtes Revolvermodell, die
www.WALHALLA.de
3.5
3.6
3.7
4. 4.1
4.2
4.3
5.
1135
VIII
VIII.1 6.
1. 1.1
1.2 1.2.1
VIII
1.2.2
1.2.3
1.2.4 1136
WaffG: Waffengesetz
Nachbildungen von Schusswaffen sind Gegenstnde, – die nicht als Schusswaffen hergestellt wurden, – die die ußere Form einer Schusswaffe haben, – aus denen nicht geschossen werden kann und – die nicht mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen so umgebaut oder verndert werden kçnnen, dass aus ihnen Munition, Ladungen oder Geschosse verschossen werden kçnnen. Unterabschnitt 2 Tragbare Gegenstnde Tragbare Gegenstnde nach § 1 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe a sind insbesondere Hieb- und Stoßwaffen (Gegenstnde, die ihrem Wesen nach dazu bestimmt sind, unter unmittelbarer Ausnutzung der Muskelkraft durch Hieb, Stoß, Stich, Schlag oder Wurf Verletzungen beizubringen), Gegenstnde die unter Ausnutzung einer anderen als mechanischen Energie Verletzungen beibringen (z. B. Elektroimpulsgerte), aus denen Reizstoffe versprht oder ausgestoßen werden, die eine Reichweite bis zu 2 m haben (Reizstoffsprhgerte), bei denen in einer Entfernung von mehr als 2 m bei Menschen a) eine angriffsunfhig machende Wirkung durch ein gezieltes Versprhen oder Ausstoßen von Reiz- oder anderen Wirkstoffen oder b) eine gesundheitsschdliche Wirkung durch eine andere als kinetische Energie, insbesondere durch ein gezieltes Ausstrahlen einer elektromagnetischen Strahlung hervorgerufen werden kann, bei denen gasfçrmige, flssige oder feste Stoffe den Gegenstand gezielt
Anlage 1
1.2.5
1.2.6
1.3
2. 2.1 2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.1.4
2.2
und brennend mit einer Flamme von mehr als 20 cm Lnge verlassen, bei denen leicht entflammbare Stoffe so verteilt und entzndet werden, dass schlagartig ein Brand entstehen kann oder in denen unter Verwendung explosionsgefhrlicher oder explosionsfhiger Stoffe eine Explosion ausgelçst werden kann, die nach ihrer Beschaffenheit und Handhabung dazu bestimmt sind, durch Drosseln die Gesundheit zu schdigen, Schleudern, die zur Erreichung einer hçchstmçglichen Bewegungsenergie eine Armsttze oder eine vergleichbare Vorrichtung besitzen oder fr eine solche Vorrichtung eingerichtet sind (Przisionsschleudern) sowie Armsttzen und vergleichbare Vorrichtungen fr die vorbezeichneten Gegenstnde. Tragbare Gegenstnde im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe b sind Messer, deren Klingen auf Knopf- oder Hebeldruck hervorschnellen und hierdurch oder beim Loslassen der Sperrvorrichtung festgestellt werden kçnnen (Springmesser), deren Klingen beim Lçsen einer Sperrvorrichtung durch ihre Schwerkraft oder durch eine Schleuderbewegung aus dem Griff hervorschnellen und selbstttig oder beim Loslassen der Sperrvorrichtung festgestellt werden (Fallmesser), mit einem quer zur feststehenden oder feststellbaren Klinge verlaufenden Griff, die bestimmungsgemß in der geschlossenen Faust gefhrt oder eingesetzt werden (Faustmesser), Faltmesser mit zweigeteilten, schwenkbaren Griffen (Butterflymesser), Gegenstnde, die bestimmungsgemß unter Ausnutzung einer anderen als mechanischen Energie Tieren Schmerzen beibringen (z. B. Elektroimpulsgewww.WALHALLA.de
VIII.1
Anlage 1
WaffG: Waffengesetz
rte), mit Ausnahme der ihrer Bestimmung entsprechend im Bereich der Tierhaltung oder bei der sachgerechten Hundeausbildung Verwendung findenden Gegenstnde (z. B. Viehtreiber). 2.2.1 die bestimmungsgemß unter Ausnutzung einer anderen als mechanischen Energie Tieren Verletzungen beibringen (z. B. Elektroimpulsgerte), mit Ausnahme der ihrer Bestimmung entsprechend im Bereich der Tierhaltung Verwendung findenden Gegenstnde.
als vorgefertigte Ladung oder in loser Form in Waffen nach Unterabschnitt 1 Nr. 1.1 oder Gegenstnde nach Unterabschnitt 1 Nr. 1.2.1 eingegeben werden und – zum Antrieb von Geschossen oder Wirkstoffen oder – zur Erzeugung von Schall- oder Lichtimpulsen bestimmt sind, sowie Anzndstze, die direkt zum Antrieb von Geschossen dienen. Geschosse im Sinne dieses Gesetzes sind als Waffen oder fr Schusswaffen bestimmte
Unterabschnitt 3 Munition und Geschosse 1. Munition ist zum Verschießen aus Schusswaffen bestimmte 1.1 Patronenmunition (Hlsen mit Ladungen, die ein Geschoss enthalten, und Geschosse mit Eigenantrieb), 1.2 Kartuschenmunition (Hlsen mit Ladungen, die ein Geschoss nicht enthalten), 1.3 hlsenlose Munition (Ladung mit oder ohne Geschoss, wobei die Treibladung eine den Innenabmessungen einer Schusswaffe oder eines Gegenstandes nach Unterabschnitt 1 Nr. 1.2 angepasste Form hat), 1.4 pyrotechnische Munition (dies sind Gegenstnde, die Geschosse mit explosionsgefhrlichen Stoffen oder Stoffgemischen [pyrotechnische Stze] enthalten, die Licht-, Schall-, Rauch-, Nebel-, Heiz-, Druck- oder Bewegungswirkungen erzeugen und keine zweckbestimmte Durchschlagskraft im Ziel entfalten); hierzu gehçrt 1.4.1 pyrotechnische Patronenmunition (Patronenmunition, bei der das Geschoss einen pyrotechnischen Satz enthlt), 1.4.2 unpatronierte pyrotechnische Munition (Geschosse, die einen pyrotechnischen Satz enthalten), 1.4.3 mit der Antriebsvorrichtung fest verbundene pyrotechnische Munition. 2. Ladungen sind die Hauptenergietrger, die in loser Schttung in Munition oder www.WALHALLA.de
3.
3.1
feste Kçrper,
3.2
gasfçrmige, flssige oder feste Stoffe in Umhllungen. Abschnitt 2 Waffenrechtliche Begriffe
Im Sinne dieses Gesetzes 1. erwirbt eine Waffe oder Munition, wer die tatschliche Gewalt darber erlangt, 2. besitzt eine Waffe oder Munition, wer die tatschliche Gewalt darber ausbt, 3. berlsst eine Waffe oder Munition, wer die tatschliche Gewalt darber einem anderen einrumt, 4. fhrt eine Waffe, wer die tatschliche Gewalt darber außerhalb der eigenen Wohnung, Geschftsrume, des eigenen befriedeten Besitztums oder einer Schießsttte ausbt, 5. verbringt eine Waffe oder Munition, wer diese Waffe oder Munition ber die Grenze zum dortigen Verbleib oder mit dem Ziel des Besitzwechsels in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes zu einer anderen Person oder zu sich selbst transportieren lsst oder selbst transportiert, 6. nimmt eine Waffe oder Munition mit, wer diese Waffe oder Munition vorbergehend auf einer Reise ohne Aufgabe des Besitzes zur Verwendung ber die Gren1137
VIII
VIII.1
VIII
WaffG: Waffengesetz
ze in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes bringt, 7. schießt, wer mit einer Schusswaffe Geschosse durch einen Lauf verschießt, Kartuschenmunition abschießt, mit Patronen- oder Kartuschenmunition Reizoder andere Wirkstoffe verschießt oder pyrotechnische Munition verschießt, 8. 8.1 werden Waffen oder Munition hergestellt, wenn aus Rohteilen oder Materialien ein Endprodukt oder wesentliche Teile eines Endproduktes erzeugt werden; als Herstellen von Munition gilt auch das Wiederladen von Hlsen, 8.2 wird eine Schusswaffe insbesondere bearbeitet oder instand gesetzt, wenn sie verkrzt, in der Schussfolge verndert oder so gendert wird, dass andere Munition oder Geschosse anderer Kaliber aus ihr verschossen werden kçnnen, oder wenn wesentliche Teile, zu deren Einpassung eine Nacharbeit erforderlich ist, ausgetauscht werden; eine Schusswaffe wird weder bearbeitet noch instand gesetzt, wenn lediglich geringfgige nderungen, insbesondere am Schaft oder an der Zieleinrichtung, vorgenommen werden, 9. treibt Waffenhandel, wer gewerbsmßig oder selbststndig im Rahmen einer wirtschaftlichen Unternehmung Schusswaffen oder Munition ankauft, feilhlt, Bestellungen entgegennimmt oder aufsucht, anderen berlsst oder den Erwerb, den Vertrieb oder das berlassen vermittelt, 10. sind Kinder Personen, die noch nicht 14 Jahre alt sind, 11. sind Jugendliche Personen, die mindestens vierzehn, aber noch nicht 18 Jahre alt sind; 12. ist eine Waffe schussbereit, wenn sie geladen ist, das heißt, dass Munition oder Geschosse in der Trommel, im in die Waffe eingefgten Magazin oder im Patronen- oder Geschosslager sind, auch wenn sie nicht gespannt ist; 1138
Anlage 1 13. ist eine Schusswaffe zugriffsbereit, wenn sie unmittelbar in Anschlag gebracht werden kann; sie ist nicht zugriffsbereit, wenn sie in einem verschlossenen Behltnis mitgefhrt wird. Abschnitt 3 Einteilung der Schusswaffen oder Munition in die Kategorien A bis D nach der Waffenrichtlinie 1. Kategorie A 1.1 Kriegsschusswaffen der Nummern 29 und 30 der Kriegswaffenliste (Anlage zu § 1 Abs. 1 des Gesetzes ber die Kontrolle von Kriegswaffen), 1.2 vollautomatische Schusswaffen, 1.3 als anderer Gegenstand getarnte Schusswaffen, 1.4 Pistolen- und Revolvermunition mit Expansivgeschossen sowie Geschosse fr diese Munition mit Ausnahme solcher fr Jagd- und Sportwaffen von Personen, die zur Benutzung dieser Waffen befugt sind. 1.5 panzerbrechende Munition, Munition mit Spreng- und Brandstzen und Munition mit Leuchtspurstzen sowie Geschosse fr diese Munition, soweit die Munition oder die Geschosse nicht von dem Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen erfasst sind. 2. Kategorie B 2.1 halbautomatische Kurz-Schusswaffen und kurze Repetier-Schusswaffen, 2.2 kurze Einzellader-Schusswaffen fr Munition mit Zentralfeuerzndung, 2.3 kurze Einzellader-Schusswaffen fr Munition mit Randfeuerzndung mit einer Gesamtlnge von weniger als 28 cm, 2.4 halbautomatische Lang-Schusswaffen, deren Magazin und Patronenlager mehr als drei Patronen aufnehmen kann, 2.5 halbautomatische Lang-Schusswaffen, deren Magazin und Patronenlager nicht mehr als drei Patronen aufnehmen kann und deren Magazin auswechselbar ist oder bei denen nicht sichergestellt ist, dass sie mit allgemein gebruchlichen www.WALHALLA.de
Anlage 1 Werkzeugen nicht zu Waffen, deren Magazin und Patronenlager mehr als drei Patronen aufnehmen kann, umgebaut werden kçnnen, 2.6 lange Repetier-Schusswaffen und halbautomatische Schusswaffen mit glattem Lauf, deren Lauf nicht lnger als 60 cm ist, 2.7 zivile halbautomatische Schusswaffen, die wie vollautomatische Kriegswaffen aussehen. 3. Kategorie C
WaffG: Waffengesetz
VIII.1
3.1 andere lange Repetier-Schusswaffen als die unter Nummer 2.6 genannten, 3.2 lange Einzellader-Schusswaffen mit gezogenem Lauf/gezogenen Lufen, 3.3 andere halbautomatische Lang-Schusswaffen als die unter den Nummern 2.4 bis 2.7 genannten, 3.4 kurze Einzellader-Schusswaffen fr Munition mit Randfeuerzndung, ab einer Gesamtlnge von 28 cm. 4. Kategorie D 4.1 lange Einzellader-Schusswaffen mit glattem Lauf/glatten Lufen.
VIII
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VIII.1
WaffG: Waffengesetz
Anlage 2 Anlage 2 (zu § 2 Abs. 2 bis 4) Waffenliste
VIII
Abschnitt 1 Verbotene Waffen Der Umgang mit folgenden Waffen und Munition ist verboten: 1.1 Waffen (§ 1 Abs. 2), mit Ausnahme halbautomatischer tragbarer Schusswaffen, die in der Anlage zum Gesetz ber die Kontrolle von Kriegswaffen (Kriegswaffenliste) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. November 1990 (BGBl. I S. 2506) oder deren nderungen aufgefhrt sind, nach Verlust der Kriegswaffeneigenschaft; 1.2 Schusswaffen im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 1 nach den Nummern 1.2.1 bis 1.2.3 und deren Zubehçr nach Nummer 1.2.4, die 1.2.1.1 Vollautomaten im Sinne der Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 2.2 oder 1.2.1.2 Vorderschaftrepetierflinten, bei denen anstelle des Hinterschaftes ein Kurzwaffengriff vorhanden ist oder die Waffengesamtlnge in der krzest mçglichen Verwendungsform weniger als 95 cm oder die Lauflnge weniger als 45 cm betrgt, sind; 1.2.2 ihrer Form nach geeignet sind, einen anderen Gegenstand vorzutuschen oder die mit Gegenstnden des tglichen Gebrauchs verkleidet sind (z. B. Koppelschlosspistolen, Schießkugelschreiber, Stockgewehre, Taschenlampenpistolen); 1.2.3 ber den fr Jagd- und Sportzwecke allgemein blichen Umfang hinaus zusammengeklappt, zusammengeschoben, verkrzt oder schnell zerlegt werden kçnnen; 1.2.4 fr Schusswaffen bestimmte 1.2.4.1 Vorrichtungen sind, die das Ziel beleuchten (z. B. Zielscheinwerfer) oder 1140
markieren (z. B. Laser oder Zielpunktprojektoren); 1.2.4.2 Nachtsichtgerte und Nachtzielgerte mit Montagevorrichtung fr Schusswaffen sowie Nachtsichtvorstze und Nachtsichtaufstze fr Zielhilfsmittel (z. B. Zielfernrohre) sind, sofern die Gegenstnde einen Bildwandler oder eine elektronische Verstrkung besitzen; 1.2.5 mehrschssige Kurzwaffen sind, deren Baujahr nach dem 1. Januar 1970 liegt, fr Zentralfeuermunition in Kalibern unter 6,3 mm, wenn der Antrieb der Geschosse nicht ausschließlich durch den Zndsatz erfolgt; 1.3 Tragbare Gegenstnde im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe a nach den Nummern 1.3.1 bis 1.3.8 1.3.1 Hieb- oder Stoßwaffen, die ihrer Form nach geeignet sind, einen anderen Gegenstand vorzutuschen, oder die mit Gegenstnden des tglichen Gebrauchs verkleidet sind; 1.3.2 Stahlruten, Totschlger oder Schlagringe; 1.3.3 sternfçrmige Scheiben, die nach ihrer Beschaffenheit und Handhabung zum Wurf auf ein Ziel bestimmt und geeignet sind, die Gesundheit zu beschdigen (Wurfsterne); 1.3.4 Gegenstnde, bei denen leicht entflammbare Stoffe so verteilt und entzndet werden, dass schlagartig ein Brand entstehen kann oder in denen unter Verwendung explosionsgefhrlicher oder explosionsfhiger Stoffe eine Explosion ausgelçst werden kann; 1.3.5 Gegenstnde mit Reiz- oder anderen Wirkstoffen, es sei denn, dass die Stoffe als gesundheitlich unbedenkwww.WALHALLA.de
Anlage 2
1.3.6
1.3.7
1.3.8
1.4
1.4.1
lich amtlich zugelassen sind und die Gegenstnde – in der Reichweite und Sprhdauer begrenzt sind und – zum Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit, der Reichweiten- und der Sprhdauerbegrenzung ein amtliches Prfzeichen tragen; Gegenstnde, die unter Ausnutzung einer anderen als mechanischen Energie Verletzungen beibringen (z. B. Elektroimpulsgerte), sofern sie nicht als gesundheitlich unbedenklich amtlich zugelassen sind und ein amtliches Prfzeichen tragen zum Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit sowie Distanz-Elektroimpulsgerte, die mit dem Abschuss- oder Auslçsegert durch einen leitungsfhigen Flssigkeitsstrahl einen Elektroimpuls bertragen oder durch Leitung verbundene Elektroden zur bertragung eines Elektroimpulses am Kçrper aufbringen; Przisionsschleudern nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 1.3 sowie Armsttzen und vergleichbare Vorrichtungen fr die vorbezeichneten Gegenstnde; Gegenstnde, die nach ihrer Beschaffenheit und Handhabung dazu bestimmt sind, durch Drosseln die Gesundheit zu schdigen (z. B. NunChakus); Tragbare Gegenstnde im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe b nach den Nummern 1.4.1 bis 1.4.4 Spring- und Fallmesser nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 2.1.1 und 2.1.2. Hiervon ausgenommen sind Springmesser, wenn die Klinge seitlich aus dem Griff herausspringt und der aus dem Griff herausragende Teil der Klinge – hçchstens 8,5 cm lang ist und – nicht zweiseitig geschliffen ist;
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WaffG: Waffengesetz 1.4.2 1.4.3 1.4.4
1.5 1.5.1
1.5.2
1.5.3
1.5.4
1.5.5
VIII.1
Faustmesser nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 2.1.3, Butterflymesser nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 2.1.4, Gegenstnde, die unter Ausnutzung einer anderen als mechanischen Energie Tieren Verletzungen beibringen (z. B. Elektroimpulsgerte), sofern sie nicht als gesundheitlich unbedenklich amtlich zugelassen sind und ein amtliches Prfzeichen tragen zum Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit oder bestimmungsgemß in der Tierhaltung Verwendung finden; Munition und Geschosse nach den Nummern 1.5.1 bis 1.5.7 Geschosse mit Betubungsstoffen, die zu Angriffs- oder Verteidigungszwecken bestimmt sind; Geschosse oder Kartuschenmunition mit Reizstoffen, die zu Angriffs- oder Verteidigungszwecken bestimmt sind ohne amtliches Prfzeichen zum Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit; Patronenmunition fr Schusswaffen mit gezogenen Lufen, deren Geschosse im Durchmesser kleiner sind als die Felddurchmesser der dazugehçrigen Schusswaffen und die mit einer Treib- und Fhrungshlse umgeben sind, die sich nach Verlassen des Laufes vom Geschoss trennt; Patronenmunition mit Geschossen, die ein Leuchtspur-, Brand- oder Sprengsatz oder einen Hartkern (mindestens 400 HB 25 – Brinellhrte – bzw. 421 HV – Vickershrte –) enthalten, ausgenommen pyrotechnische Munition, die bestimmungsgemß zur Signalgebung bei der Gefahrenabwehr dient; Knallkartuschen, Reiz- und sonstige Wirkstoffmunition nach Tabelle 5 der Maßtafeln nach § 1 Abs. 3 Satz 3 der Dritten Verordnung zum Waffengesetz in der Fassung der Bekanntma1141
VIII
VIII.1
1.5.6
1.5.7
WaffG: Waffengesetz
chung vom 2. September 1991 (BGBl. I S. 1872), die zuletzt durch die Zweite Verordnung zur nderung von waffenrechtlichen Verordnungen vom 24. Januar 2000 (BGBl. I S. 38) gendert wurde, in der jeweils geltenden Fassung (Maßtafeln), bei deren Verschießen in Entfernungen von mehr als 1,5 m vor der Mndung Verletzungen durch feste Bestandteile hervorgerufen werden kçnnen, ausgenommen Kartuschenmunition der Kaliber 16 und 12 mit einer Hlsenlnge von nicht mehr als 47 oder 49 mm; Kleinschrotmunition, die in Lagern nach Tabelle 5 der Maßtafeln mit einem Durchmesser (P1) bis 12,5 mm geladen werden kann; Munition, die zur ausschließlichen Verwendung in Kriegswaffen oder durch die in § 55 Abs. 1 Satz 1 bezeichneten Stellen bestimmt ist, soweit die Munition nicht unter die Vorschriften des Gesetzes ber die Kontrolle von Kriegswaffen oder des Sprengstoffgesetzes fllt. Abschnitt 2 Erlaubnispflichtige Waffen
VIII
Unterabschnitt 1 Erlaubnispflicht Der Umgang, ausgenommen das berlassen, mit Waffen im Sinne des § 1 Abs. 2 Nr. 1 (Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1 bis 4) und der dafr bestimmten Munition bedarf der Erlaubnis, soweit solche Waffen oder Munition nicht nach Unterabschnitt 2 fr die dort bezeichneten Arten des Umgangs von der Erlaubnispflicht freigestellt sind. In Unterabschnitt 3 sind die Schusswaffen oder Munition aufgefhrt, bei denen die Erlaubnis unter erleichterten Voraussetzungen erteilt wird. Ist eine erlaubnispflichtige Feuerwaffe in eine Waffe umgearbeitet worden, deren Erwerb und Besitz unter erleichterten und wegfallenden Erlaubnisvoraussetzungen mçglich wre, so richtet sich die Erlaubnis1142
Anlage 2 pflicht nach derjenigen fr die ursprngliche Waffe. Dies gilt nicht fr vernderte Langwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.5 (Salutwaffen). Unterabschnitt 2 Erlaubnisfreie Arten des Umgangs 1. Erlaubnisfreier Erwerb und Besitz 1.1 Druckluft-, Federdruckwaffen und Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase Verwendung finden, wenn den Geschossen eine Bewegungsenergie von nicht mehr als 7,5 Joule erteilt wird und die das Kennzeichen nach Anlage 1 Abbildung 1 zur Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 24. Mai 1976 (BGBl. I S. 1285) in der zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes geltenden Fassung oder ein durch Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c bestimmtes Zeichen tragen; 1.2 Druckluft-, Federdruckwaffen und Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase Verwendung finden, die vor dem 1. Januar 1970 oder in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet vor dem 2. April 1991 hergestellt und entsprechend den zu diesem Zeitpunkt geltenden Bestimmungen in den Handel gebracht worden sind; 1.3 Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen, die der zugelassenen Bauart nach § 8 des Beschussgesetzes entsprechen und das Zulassungszeichen nach Anlage 1 Abbildung 2 zur Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 24. Mai 1976 (BGBl. I S. 1285) in der zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes geltenden Fassung oder ein durch Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c bestimmtes Zeichen tragen; 1.4 Kartuschenmunition fr die in Nummer 1.3 bezeichneten Schusswaffen; 1.5 vernderte Langwaffen, die zu Theaterauffhrungen, Foto-, Film- oder Fernwww.WALHALLA.de
Anlage 2
1.6
1.7
1.8
1.9
1.10 1.11
1.12
2.
2.1
2.2
sehaufnahmen bestimmt sind (Salutwaffen), wenn sie entsprechend den Anforderungen der Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.5 abgendert worden sind. Schusswaffen, die vor dem 1. April 1976 entsprechend den Anforderungen des § 3 der Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 19. Dezember 1972 (BGBl. I S. 2522) verndert worden sind; einlufige Einzelladerwaffen mit Zndhtchenzndung (Perkussionswaffen), deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Schusswaffen mit Lunten- oder Funkenzndung, deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Schusswaffen mit Zndnadelzndung, deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Armbrste; Kartuschenmunition fr die nach Nummer 1.5 abgenderten Schusswaffen sowie fr Schussapparate nach § 7 des Beschussgesetzes; pyrotechnische Munition, die das Zulassungszeichen nach Anlage II Abbildung 5 zur Dritten Verordnung zum Waffengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. September 1991 (BGBl. I S. 1872) mit der Klassenbezeichnung PM I trgt. Erlaubnisfreier Erwerb durch Inhaber einer Waffenbesitzkarte (unbeschadet der Eintragungspflicht nach § 10 Abs. 1a) Wechsel- und Austauschlufe gleichen oder geringeren Kalibers einschließlich der fr diese Lufe erforderlichen auswechselbaren Verschlsse (Wechselsysteme); Wechseltrommeln, aus denen nur Munition verschossen werden kann, bei der gegenber der fr die Waffe bestimmten Munition Geschossdurchmesser und hçchstzulssiger Gebrauchsgasdruck gleich oder geringer sind;
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WaffG: Waffengesetz
2a.
2.3
3. 3.1
3.2 4. 4.1
4.2 5. 5.1
5.2
6. 6.1 7.
7.1
VIII.1
fr Schusswaffen, die bereits in der Waffenbesitzkarte des Inhabers einer Erlaubnis eingetragen sind. Erlaubnisfreier Erwerb und Besitz durch Inhaber einer Waffenbesitzkarte Einstecklufe und dazugehçrige Verschlsse (Einstecksysteme) sowie Einstze, die dazu bestimmt sind, Munition mit kleinerer Abmessung zu verschießen, und die keine Einstecklufe sind; Einstecklufe und dazugehçrige Verschlsse (Einstecksysteme) sowie Einstze, die dazu bestimmt sind, Munition mit kleinerer Abmessung zu verschießen, und die keine Einstecklufe sind; fr Schusswaffen, die bereits in der Waffenbesitzkarte des Inhabers einer Erlaubnis eingetragen sind. Erlaubnisfreies Fhren Schusswaffen mit Lunten- oder Funkenzndung, deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Armbrste. Erlaubnisfreier Handel und erlaubnisfreie Herstellung Schusswaffen mit Lunten- oder Funkenzndung, deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Armbrste. Erlaubnisfreier Handel Einlufige Einzelladerwaffen mit Zndhtchenzndung (Perkussionswaffen), deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Schusswaffen mit Zndnadelzndung, deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist. Erlaubnisfreie nichtgewerbsmßige Herstellung Munition. Erlaubnisfreies Verbringen und erlaubnisfreie Mitnahme in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes Druckluft-, Federdruckwaffen und Waffen, bei denen zum Antrieb der Geschosse kalte Treibgase Verwendung 1143
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finden, sofern sie den Voraussetzungen der Nummer 1.1 oder 1.2 entsprechen; Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen, die der zugelassenen Bauart nach § 8 des Beschussgesetzes entsprechen und das Zulassungszeichen nach Anlage 1 Abbildung 2 zur Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 24. Mai 1976 (BGBl. I S. 1285) in der zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes geltenden Fassung oder ein durch Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c bestimmtes Zeichen tragen; vernderte Langwaffen, die zu Theaterauffhrungen, Foto-, Film- oder Fernsehaufnahmen bestimmt sind (Salutwaffen), wenn sie entsprechend den Anforderungen der Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.5 abgendert worden sind. Schusswaffen, die vor dem 1. April 1976 entsprechend den Anforderungen des § 3 der Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 19. Dezember 1972 (BGBl. I S. 2522) verndert worden sind; Munition fr die in Nummer 7.2 bezeichneten Waffen; einlufige Einzelladerwaffen mit Zndhtchenzndung (Perkussionswaffen), deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Schusswaffen mit Lunten- oder Funkenzndung oder mit Zndnadelzndung, deren Modell vor dem 1. Januar 1871 entwickelt worden ist; Armbrste; pyrotechnische Munition, die das Zulassungszeichen nach Anlage II Abbildung 5 zur Dritten Verordnung zum Waffengesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. September 1991 (BGBl. I S. 1872) mit der Klassenbezeichnung PM I trgt. Erlaubnisfreies Verbringen und erlaubnisfreie Mitnahme aus dem Geltungsbereich des Gesetzes in einen Staat, der
Anlage 2 nicht Mitgliedstaat der Europischen Union ist. Smtliche Waffen im Sinne des § 1 Absatz 2. Unterabschnitt 3 Entbehrlichkeit einzelner Erlaubnisvoraussetzungen 1. Erwerb und Besitz ohne Bedrfnisnachweis (§ 4 Abs. 1 Nr. 4) 1.1 Feuerwaffen, deren Geschossen eine Bewegungsenergie von nicht mehr als 7,5 Joule erteilt wird und die das Kennzeichen nach Anlage 1 Abbildung 1 der Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 24. Mai 1976 (BGBl. I S. 1285) in der zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes geltenden Fassung oder ein durch Rechtsverordnung nach § 25 Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe c bestimmtes Zeichen tragen; 1.2 fr Waffen nach Nummer 1.1 bestimmte Munition. 2. Fhren ohne Sachkunde-, Bedrfnis- und Haftpflichtversicherungsnachweis (§ 4 Abs. 1 Nr. 3 bis 5) – Kleiner Waffenschein 2.1 Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen nach Unterabschnitt 2 Nr. 1.3. Abschnitt 3 Vom Gesetz ganz oder teilweise ausgenommene Waffen Unterabschnitt 1 Vom Gesetz mit Ausnahme von § 2 Abs. 1 und § 41 ausgenommene Waffen Unterwassersportgerte, bei denen zum Antrieb der Geschosse keine Munition verwendet wird (Harpunengerte). Unterabschnitt 2 Vom Gesetz mit Ausnahme des § 42a ausgenommene Waffen 1. Schusswaffen (Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.1, ausgenommen Blasrohre), die zum Spiel bestimmt sind, wenn aus ihnen nur Geschosse verschossen werden kçnnen, denen eine www.WALHALLA.de
Anlage 2 Bewegungsenergie von nicht mehr als 0,5 Joule (J) erteilt wird, es sei denn, sie kçnnen mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen so gendert werden, dass die Bewegungsenergie der Geschosse ber 0,5 Joule (J) steigt. 2. Schusswaffen (Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.1), bei denen feste Kçrper durch Muskelkraft ohne Mçglichkeit der Speicherung der so eingebrachten Antriebsenergie durch eine Sperrvorrichtung angetrieben werden (z. B. Blasrohre). 3. Gegenstnde, die zum Spiel bestimmt sind, wenn mit ihnen nur Zndblttchen, -bnder, -ringe (Amorces) oder Knallkorken abgeschossen werden kçnnen, es sei denn, sie kçnnen mit allgemein gebruchlichen Werkzeugen in eine Schusswaffe oder einen anderen einer Schusswaffe gleichstehenden Gegenstand umgearbeitet werden.
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VIII.1
4. Unbrauchbar gemachte Schusswaffen (Dekorationswaffen); dies sind 4.1 unbrauchbar gemachte Schusswaffen, die vor dem 1. April 2003 entsprechend den Anforderungen des § 7 der Ersten Verordnung zum Waffengesetz vom 24. Mai 1976 (BGBl. I S. 1285) in der bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Fassung unbrauchbar gemacht worden sind; 4.2 unbrauchbar gemachte Schusswaffen, Zier- oder Sammlerwaffen, die in der Zeit vom 1. April 2003 an entsprechend den Anforderungen der Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 1.4 unbrauchbar gemacht worden sind und die ein Zulassungszeichen nach Anlage II Abbildung 11 zur Beschussverordnung vom 13. Juli 2006 (BGBl. I S. 1474) aufweisen. 5. Nachbildungen von Schusswaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 1 Nr. 6.
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Inhaltsbersicht
Bundesjagdgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. September 1976 (BGBl. I S. 2849) Zuletzt gendert durch Gesetz zur nderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften vom 26. Mrz 2008 (BGBl. I S. 426) I n h a lt s be r s i ch t
§1 §2 §3
§4 §5 §6
I. Abschnitt Das Jagdrecht Inhalt des Jagdrechts Tierarten Inhaber des Jagdrechts; Ausbung des Jagdrechts II. Abschnitt Jagdbezirke und Hegegemeinschaften 1. Allgemeines Jagdbezirke Gestaltung der Jagdbezirke Befriedete Bezirke; Ruhen der Jagd 2. Eigenjagdbezirke
§7
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3. Gemeinschaftliche Jagdbezirke § 8 Zusammensetzung § 9 Jagdgenossenschaft § 10 Jagdnutzung 4. Hegegemeinschaften § 10a Bildung von Hegegemeinschaften
§ 11 § 12 § 13 § 13a § 14 1146
III. Abschnitt Beteiligung Dritter an der Ausbung des Jagdrechts Jagdpacht Anzeige von Jagdpachtvertrgen Erlçschen des Jagdpachtvertrages Rechtsstellung der Mitpchter Wechsel des Grundeigentmers
§ 15 § 16 § 17 § 18 § 18a
§ 19 § 19a § 20 § 21 § 22 § 22a
IV. Abschnitt Jagdschein Allgemeines Jugendjagdschein Versagung des Jagdscheines Einziehung des Jagdscheines Mitteilungspflichten V. Abschnitt Jagdbeschrnkungen, Pflichten bei der Jagdausbung und Beunruhigen von Wild Sachliche Verbote Beunruhigen von Wild rtliche Verbote Abschußregelung Jagd- und Schonzeiten Verhinderung von vermeidbaren Schmerzen oder Leiden des Wildes
VI. Abschnitt Jagdschutz § 23 Inhalt des Jagdschutzes § 24 Wildseuchen § 25 Jagdschutzberechtigte VII. Abschnitt Wild- und Jagdschaden 1. Wildschadenverhtung § 26 Fernhalten des Wildes § 27 Verhinderung bermßigen Wildschadens § 28 Sonstige Beschrnkungen in der Hege 2. Wildschadensersatz § 29 Schadensersatzpflicht § 30 Wildschaden durch Wild aus Gehege www.WALHALLA.de
Inhaltsbersicht § 31 Umfang der Ersatzpflicht § 32 Schutzvorrichtungen 3. Jagdschaden § 33 Schadensersatzpflicht 4. Gemeinsame Vorschriften § 34 Geltendmachung des Schadens § 35 Verfahren in Wild- und Jagdschadenssachen VIII. Abschnitt Inverkehrbringen und Schutz von Wild § 36 Ermchtigungen IX. Abschnitt Jagdbeirat und Vereinigungen der Jger § 37
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X. Abschnitt Straf- und Bußgeldvorschriften § 38 Straftaten § 39 Ordnungswidrigkeiten § 40 Einziehung § 41 Anordnung der Entziehung des Jagdscheins § 41a Verbot der Jagdausbung § 42 Landesrechtliche Straf- und Bußgeldbestimmungen XI. Abschnitt Schlußvorschriften § 43 Ablauf von Jagdpachtvertrgen § 44 Sonderregelungen § 44a Unberhrtheitsklausel § 45 (gegenstandslos) § 46 Inkrafttreten des Gesetzes
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BJagdG: Bundesjagdgesetz I. Abschnitt Das Jagdrecht
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§ 1 Inhalt des Jagdrechts (1) Das Jagdrecht ist die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuben und sie sich anzueignen. Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden. (2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhltnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberhrt. Die Hege muß so durchgefhrt werden, daß Beeintrchtigungen einer ordnungsgemßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschden, mçglichst vermieden werden. (3) Bei der Ausbung der Jagd sind die allgemein anerkannten Grundstze deutscher Weidgerechtigkeit zu beachten. (4) Die Jagdausbung erstreckt sich auf das Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen und Fangen von Wild. (5) Das Recht zur Aneignung von Wild umfaßt auch die ausschließliche Befugnis, krankes oder verendetes Wild, Fallwild und Abwurfstangen sowie die Eier von Federwild sich anzueignen. (6) Das Jagdrecht unterliegt den Beschrnkungen dieses Gesetzes und der in seinem Rahmen ergangenen landesrechtlichen Vorschriften. § 2 Tierarten (1) Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, sind:
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§§ 1– 2 1. Haarwild: Wisent (Bison bonasus L.), Elchwild (Alces alces L.), Rotwild (Cervus elaphus L.), Damwild (Dama dama L.), Sikawild (Cervus nippon TEMMINCK), Rehwild (Capreolus capreolus L.), Gamswild (Rupicapra rupicapra L.), Steinwild (Capra ibex L.), Muffelwild (Ovis ammon musimon PALLAS), Schwarzwild (Sus scrofa L.), Feldhase (Lepus europaeus PALLAS), Schneehase (Lepus timidus L.), Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.), Murmeltier (Marmota marmota L.), Wildkatze (Felis silvestris SCHREBER), Luchs (Lynx lynx L.), Fuchs (Vulpes vulpes L.), Steinmarder (Martes foina ERXLEBEN), Baummarder (Martes martes L.), Iltis (Mustela putorius L.), Hermelin (Mustela erminea L.), Mauswiesel (Mustela nivalis L.), Dachs (Meles meles L.), Fischotter (Lutra lutra L.), Seehund (Phoca vitulina L.); 2. Federwild: Rebhuhn (Perdix perdix L.), Fasan (Phasianus colchicus L.), Wachtel (Coturnix coturnix L.), Auerwild (Tetrao urogallus L.), Birkwild (Lyrurus tetrix L.), Rackelwild (Lyrus tetrix Tetrao urogallus), Haselwild (Tetrastes bonasia L.), Alpenschneehuhn (Lagopus mutus MONTIN), Wildtruthuhn (Meleagris gallopavo L.), Wildtauben (Columbidae), Hçckerschwan (Cygnus olor GMEL.), Wildgnse (Gattungen Anser BRISSON und Branta SCOPOLI), www.WALHALLA.de
§§ 3 – 7
BJagdG: Bundesjagdgesetz
Wildenten (Anatinae), Sger (Gattung Mergus L.), Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.), Blßhuhn (Fulica atra L.), Mçwen (Laridae), Haubentaucher (Podiceps cristatus L.), Großtrappe (Otis tarda L.), Graureiher (Ardea cinerea L.), Greife (Accipitridae), Falken (Falconidae), Kolkrabe (Corvus corax L.). (2) Die Lnder kçnnen weitere Tierarten bestimmen, die dem Jagdrecht unterliegen. (3) Zum Schalenwild gehçren Wisente, Elch-, Rot-, Dam-, Sika-, Reh-, Gams-, Stein-, Muffel- und Schwarzwild. (4) Zum Hochwild gehçren Schalenwild außer Rehwild, ferner Auerwild, Steinadler und Seeadler. Alles brige Wild gehçrt zum Niederwild. § 3 Inhaber des Jagdrechts; Ausbung des Jagdrechts (1) Das Jagdrecht steht dem Eigentmer auf seinem Grund und Boden zu. Es ist untrennbar mit dem Eigentum am Grund und Boden verbunden. Als selbstndiges dingliches Recht kann es nicht begrndet werden. (2) Auf Flchen, an denen kein Eigentum begrndet ist, steht das Jagdrecht den Lndern zu. (3) Das Jagdrecht darf nur in Jagdbezirken nach Maßgabe der §§ 4 ff. ausgebt werden. II. Abschnitt Jagdbezirke und Hegegemeinschaften 1. Allgemeines § 4 Jagdbezirke Jagdbezirke, in denen die Jagd ausgebt werden darf, sind entweder Eigenjagdbezirke (§ 7) oder gemeinschaftliche Jagdbezirke (§ 8). www.WALHALLA.de
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§ 5 Gestaltung der Jagdbezirke (1) Jagdbezirke kçnnen durch Abtrennung, Angliederung oder Austausch von Grundflchen abgerundet werden, wenn dies aus Erfordernissen der Jagdpflege und Jagdausbung notwendig ist. (2) Natrliche und knstliche Wasserlufe, Wege, Triften und Eisenbahnkçrper sowie hnliche Flchen bilden, wenn sie nach Umfang und Gestalt fr sich allein eine ordnungsmßige Jagdausbung nicht gestatten, keinen Jagdbezirk fr sich, unterbrechen nicht den Zusammenhang eines Jagdbezirkes und stellen auch den Zusammenhang zur Bildung eines Jagdbezirkes zwischen getrennt liegenden Flchen nicht her. § 6 Befriedete Bezirke; Ruhen der Jagd Auf Grundflchen, die zu keinem Jagdbezirk gehçren, und in befriedeten Bezirken ruht die Jagd. Eine beschrnkte Ausbung der Jagd kann gestattet werden. Tiergrten fallen nicht unter die Vorschriften dieses Gesetzes. 2. Eigenjagdbezirke §7 (1) Zusammenhngende Grundflchen mit einer land-, forst- oder fischereiwirtschaftlich nutzbaren Flche von 75 Hektar an, die im Eigentum ein und derselben Person oder einer Personengemeinschaft stehen, bilden einen Eigenjagdbezirk. Die Lnder kçnnen abweichend von Satz 1 die Mindestgrçße allgemein oder fr bestimmte Gebiete hçher festsetzen. Soweit am Tag des Inkrafttretens des Einigungsvertrages in den Lndern eine andere als die in Satz 1 bestimmte Grçße festgesetzt ist, behlt es dabei sein Bewenden, falls sie nicht unter 70 Hektar betrgt. Die Lnder kçnnen, soweit bei Inkrafttreten dieses Gesetzes eine solche Regelung besteht, abweichend von Satz 1 bestimmen, daß auch eine sonstige zusammenhngende Flche von 75 Hektar einen Eigenjagdbezirk bildet, wenn dies von Grundeigentmern oder Nutznießern zusammenhngender Grundfl1149
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§§ 8 – 10
chen von mindestens je 15 Hektar beantragt wird. (2) Lndergrenzen unterbrechen nicht den Zusammenhang von Grundflchen, die gemß Absatz 1 Satz 1 einen Eigenjagdbezirk bilden. In den Fllen des Absatzes 1 Satz 3 besteht ein Eigenjagdbezirk, wenn nach den Vorschriften des Landes, in dem der berwiegende Teil der auf mehrere Lnder sich erstreckenden Grundflchen liegt, fr die Grundflchen insgesamt die Voraussetzungen fr einen Eigenjagdbezirk vorliegen wrden. Im brigen gelten fr jeden Teil eines ber mehrere Lnder sich erstreckenden Eigenjagdbezirkes die Vorschriften des Landes, in dem er liegt. (3) Vollstndig eingefriedete Flchen sowie an der Bundesgrenze liegende zusammenhngende Grundflchen von geringerem als 75 Hektar land-, forst- oder fischereiwirtschaftlich nutzbaren Raum kçnnen allgemein oder unter besonderen Voraussetzungen zu Eigenjagdbezirken erklrt werden; dabei kann bestimmt werden, daß die Jagd in diesen Bezirken nur unter Beschrnkungen ausgebt werden darf. (4) In einem Eigenjagdbezirk ist jagdausbungsberechtigt der Eigentmer. An Stelle des Eigentmers trifft der Nutznießer, wenn ihm die Nutzung des ganzen Eigenjagdbezirks zusteht.
(3) Die Teilung gemeinschaftlicher Jagdbezirke in mehrere selbstndige Jagdbezirke kann zugelassen werden, sofern jeder Teil die Mindestgrçße von 250 Hektar hat. (4) Die Lnder kçnnen die Mindestgrçße allgemein oder fr bestimmte Gebiete hçher festsetzen. (5) In gemeinschaftlichen Jagdbezirken steht die Ausbung des Jagdrechts der Jagdgenossenschaft zu.
3. Gemeinschaftliche Jagdbezirke § 8 Zusammensetzung (1) Alle Grundflchen einer Gemeinde oder abgesonderten Gemarkung, die nicht zu einem Eigenjagdbezirk gehçren, bilden einen gemeinschaftlichen Jagdbezirk, wenn sie im Zusammenhang mindestens 150 Hektar umfassen. (2) Zusammenhngende Grundflchen verschiedener Gemeinden, die im brigen zusammen den Erfordernissen eines gemeinschaftlichen Jagdbezirkes entsprechen, kçnnen auf Antrag zu gemeinschaftlichen Jagdbezirken zusammengelegt werden. 1150
§ 9 Jagdgenossenschaft (1) Die Eigentmer der Grundflchen, die zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehçren, bilden eine Jagdgenossenschaft. Eigentmer von Grundflchen, auf denen die Jagd nicht ausgebt werden darf, gehçren der Jagdgenossenschaft nicht an. (2) Die Jagdgenossenschaft wird durch den Jagdvorstand gerichtlich und außergerichtlich vertreten. Der Jagdvorstand ist von der Jagdgenossenschaft zu whlen. Solange die Jagdgenossenschaft keinen Jagdvorstand gewhlt hat, werden die Geschfte des Jagdvorstandes vom Gemeindevorstand wahrgenommen. (3) Beschlsse der Jagdgenossenschaft bedrfen sowohl der Mehrheit der anwesenden und vertretenen Jagdgenossen, als auch der Mehrheit der bei der Beschlußfassung vertretenen Grundflche. § 10 Jagdnutzung (1) Die Jagdgenossenschaft nutzt die Jagd in der Regel durch Verpachtung. Sie kann die Verpachtung auf den Kreis der Jagdgenossen beschrnken. (2) Die Jagdgenossenschaft kann die Jagd fr eigene Rechnung durch angestellte Jger ausben lassen. Mit Zustimmung der zustndigen Behçrde kann sie die Jagd ruhen lassen. (3) Die Jagdgenossenschaft beschließt ber die Verwendung des Reinertrages der Jagdnutzung. Beschließt die Jagdgenossenschaft, den Ertrag nicht an die Jagdgenossen nach dem Verhltnis des Flcheninhaltes ihrer beteiligten Grundstcke zu verteilen, so kann jeder Jagdgenosse, der dem Beschluß nicht www.WALHALLA.de
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§§ 10a – 11
BJagdG: Bundesjagdgesetz
zugestimmt hat, die Auszahlung seines Anteils verlangen. Der Anspruch erlischt, wenn er nicht binnen einem Monat nach der Bekanntmachung der Beschlußfassung schriftlich oder mndlich zu Protokoll des Jagdvorstandes geltend gemacht wird.
grçße, bei gemeinschaftlichen Jagdbezirken die Mindestgrçße von 250 Hektar haben. Die Lnder kçnnen die Verpachtung eines Teils von geringerer Grçße an den Jagdausbungsberechtigten eines angrenzenden Jagdbezirks zulassen, soweit dies einer besseren Reviergestaltung dient. (3) Die Gesamtflche, auf der einem Jagdpchter die Ausbung des Jagdrechts zusteht, darf nicht mehr als 1000 Hektar umfassen; hierauf sind Flchen anzurechnen, fr die dem Pchter auf Grund einer entgeltlichen Jagderlaubnis die Jagdausbung zusteht. Der Inhaber eines oder mehrerer Eigenjagdbezirke mit einer Gesamtflche von mehr als 1000 Hektar darf nur zupachten, wenn er Flchen mindestens gleicher Grçßenordnung verpachtet; der Inhaber eines oder mehrerer Eigenjagdbezirke mit einer Gesamtflche von weniger als 1000 Hektar darf nur zupachten, wenn die Gesamtflche, auf der ihm das Jagdausbungsrecht zusteht, 1000 Hektar nicht bersteigt. Fr Mitpchter, Unterpchter oder Inhaber einer entgeltlichen Jagderlaubnis gilt Satz 1 und 2 entsprechend mit der Maßgabe, daß auf die Gesamtflche nur die Flche angerechnet wird, die auf den einzelnen Mitpchter, Unterpchter oder auf den Inhaber einer entgeltlichen Jagderlaubnis, ausgenommen die Erlaubnis zu Einzelabschssen, nach dem Jagdpachtvertrag oder der Jagderlaubnis anteilig entfllt. Fr bestimmte Gebiete, insbesondere im Hochgebirge, kçnnen die Lnder eine hçhere Grenze als 1000 Hektar festsetzen. (4) Der Jagdpachtvertrag ist schriftlich abzuschließen. Die Pachtdauer soll mindestens neun Jahre betragen. Die Lnder kçnnen die Mindestpachtzeit hçher festsetzen. Ein laufender Jagdpachtvertrag kann auch auf krzere Zeit verlngert werden. Beginn und Ende der Pachtzeit soll mit Beginn und Ende des Jagdjahres (1. April bis 31. Mrz) zusammenfallen. (5) Pchter darf nur sein, wer einen Jahresjagdschein besitzt und schon vorher einen solchen whrend dreier Jahre in Deutschland besessen hat. Fr besondere Einzelflle kçnnen Ausnahmen zugelassen werden. Auf den
4. Hegegemeinschaften § 10a Bildung von Hegegemeinschaften (1) Fr mehrere zusammenhngende Jagdbezirke kçnnen die Jagdausbungsberechtigten zum Zwecke der Hege des Wildes eine Hegegemeinschaft als privatrechtlichen Zusammenschluß bilden. (2) Abweichend von Absatz 1 kçnnen die Lnder bestimmen, daß fr mehrere zusammenhngende Jagdbezirke die Jagdausbungsberechtigten zum Zwecke der Hege des Wildes eine Hegegemeinschaft bilden, falls diese aus Grnden der Hege im Sinne des § 1 Abs. 2 erforderlich ist und eine an alle betroffenen Jagdausbungsberechtigten gerichtete Aufforderung der zustndigen Behçrde, innerhalb einer bestimmten Frist eine Hegegemeinschaft zu grnden, ohne Erfolg geblieben ist. (3) Das Nhere regeln die Lnder. III. Abschnitt Beteiligung Dritter an der Ausbung des Jagdrechts § 11 Jagdpacht (1) Die Ausbung des Jagdrechts in seiner Gesamtheit kann an Dritte verpachtet werden. Ein Teil des Jagdausbungsrechts kann nicht Gegenstand eines Jagdpachtvertrages sein; jedoch kann sich der Verpchter einen Teil der Jagdnutzung, der sich auf bestimmtes Wild bezieht, vorbehalten. Die Erteilung von Jagderlaubnisscheinen regeln, unbeschadet des Absatzes 6 Satz 2, die Lnder. (2) Die Verpachtung eines Teils eines Jagdbezirkes ist nur zulssig, wenn sowohl der verpachtete als auch der verbleibende Teil bei Eigenjagdbezirken die gesetzliche Mindestwww.WALHALLA.de
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in Satz 1 genannten Zeitraum sind die Zeiten anzurechnen, whrend derer jemand vor dem Tag des Wirksamwerdens des Beitritts eine Jagderlaubnis in der Deutschen Demokratischen Republik besessen hat. (6) Ein Jagdpachtvertrag, der bei seinem Abschluß den Vorschriften des Absatzes 1 Satz 2 Halbsatz 1, des Absatzes 2, des Absatzes 3, des Absatzes 4 Satz 1 oder des Absatzes 5 nicht entspricht, ist nichtig. Das gleiche gilt fr eine entgeltliche Jagderlaubnis, die bei ihrer Erteilung den Vorschriften des Absatzes 3 nicht entspricht. (7) Die Flche, auf der einem Jagdausbungsberechtigten oder Inhaber einer entgeltlichen Jagderlaubnis nach Absatz 3 die Ausbung des Jagdrechts zusteht, ist von der zustndigen Behçrde in den Jagdschein einzutragen; das Nhere regeln die Lnder.
der Pchter die Jagd nicht ausben, sofern nicht die Behçrde die Jagdausbung zu einem frheren Zeitpunkt gestattet. Wird der Vertrag binnen der in Absatz 1 Satz 2 bezeichneten Frist beanstandet, so darf der Pchter die Jagd erst ausben, wenn die Beanstandungen behoben sind oder wenn durch rechtskrftige gerichtliche Entscheidung festgestellt ist, daß der Vertrag nicht zu beanstanden ist.
§ 12 Anzeige von Jagdpachtvertrgen (1) Der Jagdpachtvertrag ist der zustndigen Behçrde anzuzeigen. Die Behçrde kann den Vertrag binnen drei Wochen nach Eingang der Anzeige beanstanden, wenn die Vorschriften ber die Pachtdauer nicht beachtet sind oder wenn zu erwarten ist, daß durch eine vertragsmßige Jagdausbung die Vorschriften des § 1 Abs. 2 verletzt werden. (2) In dem Beanstandungsbescheid sind die Vertragsteile aufzufordern, den Vertrag bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, der mindestens drei Wochen nach Zustellung des Bescheides liegen soll, aufzuheben oder in bestimmter Weise zu ndern. (3) Kommen die Vertragsteile der Aufforderung nicht nach, so gilt der Vertrag mit Ablauf der Frist als aufgehoben, sofern nicht einer der Vertragsteile binnen der Frist einen Antrag auf Entscheidung durch das Amtsgericht stellt. Das Gericht kann entweder den Vertrag aufheben oder feststellen, daß er nicht zu beanstanden ist. Die Bestimmungen fr die gerichtliche Entscheidung ber die Beanstandung eines Landpachtvertrages gelten sinngemß; jedoch entscheidet das Gericht ohne Zuziehung ehrenamtlicher Richter. (4) Vor Ablauf von drei Wochen nach Anzeige des Vertrages durch einen Beteiligten darf 1152
§ 13 Erlçschen des Jagdpachtvertrages Der Jagdpachtvertrag erlischt, wenn dem Pchter der Jagdschein unanfechtbar entzogen worden ist. Er erlischt auch dann, wenn die Gltigkeitsdauer des Jagdscheines abgelaufen ist und entweder die zustndige Behçrde die Erteilung eines neuen Jagdscheines unanfechtbar abgelehnt hat oder der Pchter die Voraussetzungen fr die Erteilung eines neuen Jagdscheines nicht fristgemß erfllt. Der Pchter hat dem Verpchter den aus der Beendigung des Pachtvertrages entstehenden Schaden zu ersetzen, wenn ihn ein Verschulden trifft. § 13a Rechtsstellung der Mitpchter Sind mehrere Pchter an einem Jagdpachtvertrag beteiligt (Mitpchter), so bleibt der Vertrag, wenn er im Verhltnis zu einem Mitpchter gekndigt wird oder erlischt, mit den brigen bestehen; dies gilt nicht, soweit der Jagdpachtvertrag infolge des Ausscheidens eines Pchters den Vorschriften des § 11 Abs. 3 nicht mehr entspricht und dieser Mangel bis zum Beginn des nchsten Jagdjahres nicht behoben wird. Ist einem der Beteiligten die Aufrechterhaltung des Vertrages infolge des Ausscheidens eines Pchters nicht zuzumuten, so kann er den Vertrag mit sofortiger Wirkung kndigen. Die Kndigung muß unverzglich nach Erlangung der Kenntnisnahme von dem Kndigungsgrund erfolgen. § 14 Wechsel des Grundeigentmers (1) Wird ein Eigenjagdbezirk ganz oder teilweise verußert, so finden die Vorschriften der §§ 566 bis 567b des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechende Anwendung. Das www.WALHALLA.de
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gleiche gilt im Falle der Zwangsversteigerung von der Vorschrift des § 57 des Zwangsversteigerungsgesetzes; das Kndigungsrecht des Erstehers ist jedoch ausgeschlossen, wenn nur ein Teil eines Jagdbezirkes versteigert ist und dieser Teil nicht allein schon die Erfordernisse eines Eigenjagdbezirkes erfllt.
werden, wenn das Heimatland des Auslnders die Gegenseitigkeit gewhrleistet. (5) Die erste Erteilung eines Jagdscheines ist davon abhngig, daß der Bewerber im Geltungsbereich dieses Gesetzes eine Jgerprfung bestanden hat, die aus einem schriftlichen und einem mndlich-praktischen Teil und einer Schießprfung bestehen soll; er muß in der Jgerprfung ausreichende Kenntnisse der Tierarten, der Wildbiologie, der Wildhege, des Jagdbetriebes, der Wildschadensverhtung, des Land- und Waldbaues, des Waffenrechts, der Waffentechnik, der Fhrung von Jagdwaffen (einschließlich Faustfeuerwaffen), der Fhrung von Jagdhunden, in der Behandlung des erlegten Wildes unter besonderer Bercksichtigung der hygienisch erforderlichen Maßnahmen, in der Beurteilung der gesundheitlich unbedenklichen Beschaffenheit des Wildbrets, insbesondere auch hinsichtlich seiner Verwendung als Lebensmittel und im Jagd-, Tierschutzsowie Naturschutz- und Landschaftspflegerecht nachweisen; mangelhafte Leistungen in der Schießprfung sind durch Leistungen in anderen Prfungsteilen nicht ausgleichbar. Die Lnder kçnnen die Zulassung zur Jgerprfung insbesondere vom Nachweis einer theoretischen und praktischen Ausbildung abhngig machen. Fr Bewerber, die vor dem 1. April 1953 einen Jahresjagdschein besessen haben, entfllt die Jgerprfung. Eine vor dem Tag des Wirksamwerdens des Beitritts in der Deutschen Demokratischen Republik abgelegte Jagdprfung fr Jger, die mit der Jagdwaffe die Jagd ausben wollen, steht der Jgerprfung im Sinne des Satzes 1 gleich. (6) Bei der Erteilung von Auslnderjagdscheinen kçnnen Ausnahmen von Absatz 5 Satz 1 und 2 gemacht werden. (7) Die erste Erteilung eines Falknerjagdscheines ist davon abhngig, daß der Bewerber im Geltungsbereich dieses Gesetzes zustzlich zur Jgerprfung eine Falknerprfung bestanden hat; er muß darin ausreichende Kenntnisse des Haltens, der Pflege und des Abtragens von Beizvçgeln, des Greifvogelschutzes sowie der Beizjagd nachweisen. Fr Bewerber, die vor dem 1. April
(2) Wird ein zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehçriges Grundstck verußert, so hat dies auf den Pachtvertrag keinen Einfluß; der Erwerber wird vom Zeitpunkt des Erwerbes an auch dann fr die Dauer des Pachtvertrages Mitglied der Jagdgenossenschaft, wenn das verußerte Grundstck an sich mit anderen Grundstcken des Erwerbers zusammen einen Eigenjagdbezirk bilden kçnnte. Das gleiche gilt fr den Fall der Zwangsversteigerung eines Grundstcks. IV. Abschnitt Jagdschein § 15 Allgemeines (1) Wer die Jagd ausbt, muß einen auf seinen Namen lautenden Jagdschein mit sich fhren und diesen auf Verlangen den Polizeibeamten sowie den Jagdschutzberechtigten (§ 25) vorzeigen. Zum Sammeln von Abwurfstangen bedarf es nur der schriftlichen Erlaubnis des Jagdausbungsberechtigten. Wer die Jagd mit Greifen oder Falken (Beizjagd) ausben will, muß einen auf seinen Namen lautenden Falknerjagdschein mit sich fhren. (2) Der Jagdschein wird von der fr den Wohnsitz des Bewerbers zustndigen Behçrde als Jahresjagdschein fr hçchstens drei Jagdjahre (§ 11 Abs. 4) oder als Tagesjagdschein fr vierzehn aufeinanderfolgende Tage nach einheitlichen, vom Bundesministerium fr Ernhrung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Bundesministerium) bestimmten Mustern erteilt. (3) Der Jagdschein gilt im gesamten Bundesgebiet. (4) Fr Tagesjagdscheine fr Auslnder drfen nur die Gebhren fr Inlnder erhoben www.WALHALLA.de
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BJagdG: Bundesjagdgesetz
§§ 16 – 17
1977 mindestens fnf Falknerjagdscheine besessen haben, entfllt die Jgerprfung; gleiches gilt fr Bewerber, die vor diesem Zeitpunkt mindestens fnf Jahresjagdscheine besessen und whrend deren Geltungsdauer die Beizjagd ausgebt haben. Das Nhere hinsichtlich der Erteilung des Falknerjagdscheines regeln die Lnder. Eine vor dem Tag des Wirksamwerdens des Beitritts in der Deutschen Demokratischen Republik abgelegte Jagdprfung fr Falkner steht der Falknerprfung im Sinne des Satzes 1 gleich.
gesetzes genommen werden; die Lnder kçnnen den Abschluß einer Gemeinschaftsversicherung ohne Beteiligungszwang zulassen. Fehlen die Zuverlssigkeit oder die persçnliche Eignung im Sinne der §§ 5 und 6 des Waffengesetzes, darf nur ein Jagdschein nach § 15 Abs. 7 erteilt werden. (2) Der Jagdschein kann versagt werden 1. Personen, die noch nicht achtzehn Jahre alt sind; 2. Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes sind; 3. Personen, die nicht mindestens drei Jahre ihren Wohnsitz oder ihren gewçhnlichen Aufenthalt ununterbrochen im Geltungsbereich dieses Gesetzes haben; 4. Personen, die gegen die Grundstze des § 1 Abs. 3 schwer oder wiederholt verstoßen haben. (3) Die erforderliche Zuverlssigkeit besitzen Personen nicht, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sie 1. Waffen oder Munition mißbruchlich oder leichtfertig verwenden werden; 2. mit Waffen oder Munition nicht vorsichtig und sachgemß umgehen und diese Gegenstnde nicht sorgfltig verwahren werden; 3. Waffen oder Munition an Personen berlassen werden, die zur Ausbung der tatschlichen Gewalt ber diese Gegenstnde nicht berechtigt sind. (4) Die erforderliche Zuverlssigkeit besitzen in der Regel Personen nicht, die 1. a) wegen eines Verbrechens, b) wegen eines vorstzlichen Vergehens, das eine der Annahmen im Sinne des Absatzes 3 Nr. 1 bis 3 rechtfertigt, c) wegen einer fahrlssigen Straftat im Zusammenhang mit dem Umgang mit Waffen, Munition oder Sprengstoff, d) wegen einer Straftat gegen jagdrechtliche, tierschutzrechtliche oder naturschutzrechtliche Vorschriften, das Waffengesetz, das Gesetz ber die
§ 16 Jugendjagdschein (1) Personen, die das sechzehnte Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht achtzehn Jahre alt sind, darf nur ein Jugendjagdschein erteilt werden. (2) Der Jugendjagdschein berechtigt nur zur Ausbung der Jagd in Begleitung des Erziehungsberechtigten oder einer von dem Erziehungsberechtigten schriftlich beauftragten Aufsichtsperson; die Begleitperson muß jagdlich erfahren sein. (3) Der Jugendjagdschein berechtigt nicht zur Teilnahme an Gesellschaftsjagden. (4) Im brigen gilt § 15 entsprechend.
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§ 17 Versagung des Jagdscheines (1) Der Jagdschein ist zu versagen 1. Personen, die noch nicht sechzehn Jahre alt sind; 2. Personen, bei denen Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sie die erforderliche Zuverlssigkeit oder kçrperliche Eignung nicht besitzen; 3. Personen, denen der Jagdschein entzogen ist, whrend der Dauer der Entziehung oder einer Sperre (§§ 18, 41 Abs. 2); 4. Personen, die keine ausreichende Jagdhaftpflichtversicherung (fnfhunderttausend Euro fr Personenschden und fnfzigtausend Euro fr Sachschden) nachweisen; die Versicherung kann nur bei einem Versicherungsunternehmen mit Sitz in der Europischen Wirtschaftsgemeinschaft oder mit Niederlassung im Geltungsbereich des Versicherungsaufsichts1154
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§§ 18 – 19
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Kontrolle von Kriegswaffen und das Sprengstoffgesetz zu einer Freiheitsstrafe, Jugendstrafe, Geldstrafe von mindestens 60 Tagesstzen oder mindestens zweimal zu einer geringeren Geldstrafe rechtskrftig verurteilt worden sind, wenn seit dem Eintritt der Rechtskraft der letzten Verurteilung fnf Jahre nicht verstrichen sind; in die Frist wird die Zeit eingerechnet, die seit der Vollziehbarkeit des Widerrufs oder der Rcknahme eines Jagdscheines oder eines Waffenbesitzverbotes nach § 41 des Waffengesetzes wegen der Tat, die der letzten Verurteilung zugrunde liegt, verstrichen ist; in die Frist nicht eingerechnet wird die Zeit, in welcher der Beteiligte auf behçrdliche oder richterliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt worden ist; 2. wiederholt oder grçblich gegen eine in Nummer 1 Buchstabe d genannte Vorschrift verstoßen haben; 3. geschftsunfhig oder in der Geschftsfhigkeit beschrnkt sind; 4. trunkschtig, rauschmittelschtig, geisteskrank oder geistesschwach sind. (5) Ist ein Verfahren nach Absatz 4 Nr. 1 noch nicht abgeschlossen, so kann die zustndige Behçrde die Entscheidung ber den Antrag auf Erteilung des Jagdscheines bis zum rechtskrftigen Abschluß des Verfahrens aussetzen. Die Zeit der Aussetzung des Verfahrens ist in die Frist nach Absatz 4 Nr. 1 erster Halbsatz einzurechnen. (6) Sind Tatsachen bekannt, die Bedenken gegen die Zuverlssigkeit nach Absatz 4 Nr. 4 oder die kçrperliche Eignung nach Absatz 1 Nr. 2 begrnden, so kann die zustndige Behçrde dem Beteiligten die Vorlage eines amts- oder fachrztlichen Zeugnisses ber die geistige und kçrperliche Eignung aufgeben.
Abs. 1 und in den Fllen, in denen nur ein Jugendjagdschein htte erteilt werden drfen (§ 16), sowie im Falle der Entziehung gemß § 41 verpflichtet, in den Fllen des § 17 Abs. 2 berechtigt, den Jagdschein fr ungltig zu erklren und einzuziehen. Ein Anspruch auf Rckerstattung der Jagdscheingebhren besteht nicht. Die Behçrde kann eine Sperrfrist fr die Wiedererteilung des Jagdscheines festsetzen.
§ 18 Einziehung des Jagdscheines Wenn Tatsachen, welche die Versagung des Jagdscheines begrnden, erst nach Erteilung des Jagdscheines eintreten oder der Behçrde, die den Jagdschein erteilt hat, bekanntwerden, so ist die Behçrde in den Fllen des § 17 www.WALHALLA.de
§ 18a Mitteilungspflichten Die erstmalige Erteilung einer Erlaubnis nach den §§ 15 und 16, das Ergebnis von berprfungen nach § 17 sowie Maßnahmen nach den §§ 18, 40, 41 und 41a sind der fr den Vollzug des Waffengesetzes nach dessen § 48 Abs. 1 und 2 zustndigen Behçrde mitzuteilen. V. Abschnitt Jagdbeschrnkungen, Pflichten bei der Jagdausbung und Beunruhigen von Wild § 19 Sachliche Verbote (1) Verboten ist 1. mit Schrot, Posten, gehacktem Blei, Bolzen oder Pfeilen, auch als Fangschuß, auf Schalenwild und Seehunde zu schießen; 2. a) auf Rehwild und Seehunde mit Bchsenpatronen zu schießen, deren Auftreffenergie auf 100 m (E 100) weniger als 1000 Joule betrgt; b) auf alles brige Schalenwild mit Bchsenpatronen unter einem Kaliber von 6,5 mm zu schießen; im Kaliber 6,5 mm und darber mssen die Bchsenpatronen eine Auftreffenergie auf 100 m (E 100) von mindestens 2000 Joule haben; c) auf Wild mit halbautomatischen oder automatischen Waffen, die mehr als zwei Patronen in das Magazin aufnehmen kçnnen, zu schießen; d) auf Wild mit Pistolen oder Revolvern zu schießen, ausgenommen im Falle der Bau- und Fallenjagd sowie zur 1155
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§ 19a
Abgabe von Fangschssen, wenn die Mndungsenergie der Geschosse mindestens 200 Joule betrgt; die Lappjagd innerhalb einer Zone von 300 Metern von der Bezirksgrenze, die Jagd durch Abklingeln der Felder und die Treibjagd bei Mondschein auszuben; Schalenwild, ausgenommen Schwarzwild, sowie Federwild zur Nachtzeit zu erlegen; als Nachtzeit gilt die Zeit von eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang bis eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang; das Verbot umfaßt nicht die Jagd auf Mçwen, Waldschnepfen, Auer-, Birk- und Rackelwild; a) knstliche Lichtquellen, Spiegel, Vorrichtungen zum Anstrahlen oder Beleuchten des Zieles, Nachtzielgerte, die einen Bildwandler oder eine elektronische Verstrkung besitzen und fr Schußwaffen bestimmt sind, Tonbandgerte oder elektrische Schlge erteilende Gerte, beim Fang oder Erlegen von Wild aller Art zu verwenden oder zu nutzen sowie zur Nachtzeit an Leuchttrmen oder Leuchtfeuern Federwild zu fangen; b) Vogelleim, Fallen, Angelhaken, Netze, Reusen oder hnliche Einrichtungen sowie geblendete oder verstmmelte Vçgel beim Fang oder Erlegen von Federwild zu verwenden; Belohnungen fr den Abschuß oder den Fang von Federwild auszusetzen, zu geben oder zu empfangen; Saufnge, Fang- oder Fallgruben ohne Genehmigung der zustndigen Behçrde anzulegen; Schlingen jeder Art, in denen sich Wild fangen kann, herzustellen, feilzubieten, zu erwerben oder aufzustellen; Fanggerte, die nicht unversehrt fangen oder nicht sofort tçten, sowie Selbstschußgerte zu verwenden; in Notzeiten Schalenwild in einem Umkreis von 200 Metern von Ftterungen zu erlegen;
11. Wild aus Luftfahrzeugen, Kraftfahrzeugen oder maschinengetriebenen Wasserfahrzeugen zu erlegen; das Verbot umfaßt nicht das Erlegen von Wild aus Kraftfahrzeugen durch Kçrperbehinderte mit Erlaubnis der zustndigen Behçrde; 12. die Netzjagd auf Seehunde auszuben; 13. die Hetzjagd auf Wild auszuben; 14. die Such- und Treibjagd auf Waldschnepfen im Frhjahr auszuben; 15. Wild zu vergiften oder vergiftete oder betubende Kçder zu verwenden; 16. die Brackenjagd auf einer Flche von weniger als 1000 Hektar auszuben; 17. Abwurfstangen ohne schriftliche Erlaubnis des Jagdausbungsberechtigten zu sammeln; 18. eingefangenes oder aufgezogenes Wild spter als vier Wochen vor Beginn der Jagdausbung auf dieses Wild auszusetzen. (2) Die Lnder kçnnen die Vorschriften des Absatzes 1 mit Ausnahme der Nummer 16 erweitern oder aus besonderen Grnden einschrnken; soweit Federwild betroffen ist, ist die Einschrnkung nur aus den in Artikel 9 Abs. 1 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (ABl. EG Nr. L 103 S. 1) in der jeweils geltenden Fassung genannten Grnden und nach den in Artikel 9 Abs. 2 dieser Richtlinie genannten Maßgaben zulssig. (3) Die in Absatz 1 Nr. 2 Buchstaben a und b vorgeschriebenen Energiewerte kçnnen unterschritten werden, wenn von einem staatlichen oder staatlich anerkannten Fachinstitut die Verwendbarkeit der Munition fr bestimmte jagdliche Zwecke besttigt wird. Auf der kleinsten Verpackungseinheit der Munition ist das Fachinstitut, das die Prfung vorgenommen hat, sowie der Verwendungszweck anzugeben.
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§ 19a Beunruhigen von Wild Verboten ist, Wild, insbesondere soweit es in seinem Bestand gefhrdet oder bedroht ist, unbefugt an seinen Zuflucht-, Nist-, Brutwww.WALHALLA.de
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oder Wohnsttten durch Aufsuchen, Fotografieren, Filmen oder hnliche Handlungen zu stçren. Die Lnder kçnnen fr bestimmtes Wild Ausnahmen zulassen. § 20 rtliche Verbote (1) An Orten, an denen die Jagd nach den Umstnden des einzelnen Falles die çffentliche Ruhe, Ordnung oder Sicherheit stçren oder das Leben von Menschen gefhrden wrde, darf nicht gejagt werden. (2) Die Ausbung der Jagd in Naturschutzund Wildschutzgebieten sowie in Nationalund Wildparken wird durch die Lnder geregelt.
zustellen, die der Hegegemeinschaft angehçren. Das Nhere bestimmt die Landesgesetzgebung. Der Abschußplan fr Schalenwild muß erfllt werden. Die Lnder treffen Bestimmungen, nach denen die Erfllung des Abschußplanes durch ein Abschußmeldeverfahren berwacht und erzwungen werden kann; sie kçnnen den kçrperlichen Nachweis der Erfllung des Abschußplanes verlangen. (3) Der Abschuß von Wild, dessen Bestand bedroht erscheint, kann in bestimmten Bezirken oder in bestimmten Revieren dauernd oder zeitweise gnzlich verboten werden. (4) Den Abschuß in den Staatsforsten regeln die Lnder.
§ 21 Abschußregelung (1) Der Abschuß des Wildes ist so zu regeln, daß die berechtigten Ansprche der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft auf Schutz gegen Wildschden voll gewahrt bleiben sowie die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege bercksichtigt werden. Innerhalb der hierdurch gebotenen Grenzen soll die Abschußregelung dazu beitragen, daß ein gesunder Wildbestand aller heimischen Tierarten in angemessener Zahl erhalten bleibt und insbesondere der Schutz von Tierarten gesichert ist, deren Bestand bedroht erscheint. (2) Schalenwild (mit Ausnahme von Schwarzwild) sowie Auer-, Birk- und Rackelwild drfen nur auf Grund und im Rahmen eines Abschußplanes erlegt werden, der von der zustndigen Behçrde im Einvernehmen mit dem Jagdbeirat (§ 37) zu besttigen oder festzusetzen ist. Seehunde drfen nur auf Grund und im Rahmen eines Abschußplanes bejagt werden, der jhrlich nach nherer Bestimmung der Lnder fr das Kstenmeer oder Teile davon auf Grund von Bestandsermittlungen aufzustellen ist. In gemeinschaftlichen Jagdbezirken ist der Abschußplan vom Jagdausbungsberechtigten im Einvernehmen mit dem Jagdvorstand aufzustellen. Innerhalb von Hegegemeinschaften sind die Abschußplne im Einvernehmen mit den Jagdvorstnden der Jagdgenossenschaften und den Inhabern der Eigenjagdbezirke auf-
§ 22 Jagd- und Schonzeiten (1) Nach den in § 1 Abs. 2 bestimmten Grundstzen der Hege bestimmt das Bundesministerium durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Zeiten, in denen die Jagd auf Wild ausgebt werden darf (Jagdzeiten). Außerhalb der Jagdzeiten ist Wild mit der Jagd zu verschonen (Schonzeiten). Die Lnder kçnnen die Jagdzeiten abkrzen oder aufheben; sie kçnnen die Schonzeiten fr bestimmte Gebiete oder fr einzelne Jagdbezirke aus besonderen Grnden, insbesondere aus Grnden der Wildseuchenbekmpfung und Landeskultur, zur Beseitigung kranken oder kmmernden Wildes, zur Vermeidung von bermßigen Wildschden, zu wissenschaftlichen, Lehr- und Forschungszwecken, bei Stçrung des biologischen Gleichgewichts oder der Wildhege aufheben. Fr den Lebendfang von Wild kçnnen die Lnder in Einzelfllen Ausnahmen von Satz 2 zulassen. (2) Wild, fr das eine Jagdzeit nicht festgesetzt ist, ist whrend des ganzen Jahres mit der Jagd zu verschonen. Die Lnder kçnnen bei Stçrung des biologischen Gleichgewichts oder bei schwerer Schdigung der Landeskultur Jagdzeiten festsetzen oder in Einzelfllen zu wissenschaftlichen, Lehr- und Forschungszwecken Ausnahmen zulassen. (3) Aus Grnden der Landeskultur kçnnen Schonzeiten fr Wild gnzlich versagt werden (Wild ohne Schonzeit).
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§§ 22a – 25
(4) In den Setz- und Brutzeiten drfen bis zum Selbstndigwerden der Jungtiere die fr die Aufzucht notwendigen Elterntiere, auch die von Wild ohne Schonzeit, nicht bejagt werden. Die Lnder kçnnen fr Schwarzwild, Wildkaninchen, Fuchs, Ringel- und Trkentaube, Silber- und Lachmçve sowie fr nach Landesrecht dem Jagdrecht unterliegende Tierarten aus den in Absatz 2 Satz 2 und Absatz 3 genannten Grnden Ausnahmen bestimmen. Die nach Landesrecht zustndige Behçrde kann im Einzelfall das Aushorsten von Nestlingen und stlingen der Habichte fr Beizzwecke aus den in Artikel 9 Abs. 1 Buchstabe c der Richtlinie 79/409/EWG genannten Grnden und nach den in Artikel 9 Abs. 2 dieser Richtlinie genannten Maßgaben genehmigen. Das Ausnehmen der Gelege von Federwild ist verboten. Die Lnder kçnnen zulassen, daß Gelege in Einzelfllen zu wissenschaftlichen Lehr- und Forschungszwecken oder fr Zwecke der Aufzucht ausgenommen werden. Die Lnder kçnnen ferner das Sammeln der Eier von Ringel- und Trkentauben sowie von Silber- und Lachmçwen aus den in Artikel 9 Abs. 1 der Richtlinie 79/409/EWG genannten Grnden und nach den in Artikel 9 Abs. 2 dieser Richtlinie genannten Maßgaben erlauben.
darber hinaus die Vorschriften ber die Wildfolge ergnzen oder erweitern.
§ 22a Verhinderung von vermeidbaren Schmerzen oder Leiden des Wildes (1) Um krankgeschossenes Wild vor vermeidbaren Schmerzen oder Leiden zu bewahren, ist dieses unverzglich zu erlegen; das gleiche gilt fr schwerkrankes Wild, es sei denn, daß es gengt und mçglich ist, es zu fangen und zu versorgen. (2) Krankgeschossenes oder schwerkrankes Wild, das in einem fremden Jagdbezirk wechselt, darf nur verfolgt werden (Wildfolge), wenn mit dem Jagdausbungsberechtigten dieses Jagdbezirkes eine schriftliche Vereinbarung ber die Wildfolge abgeschlossen worden ist. Die Lnder erlassen nhere Bestimmungen, insbesondere ber die Verpflichtung der Jagdausbungsberechtigten benachbarter Jagdbezirke, Vereinbarungen ber die Wildfolge zu treffen; sie kçnnen 1158
VI. Abschnitt Jagdschutz § 23 Inhalt des Jagdschutzes Der Jagdschutz umfaßt nach nherer Bestimmung durch die Lnder den Schutz des Wildes insbesondere vor Wilderern, Futternot, Wildseuchen, vor wildernden Hunden und Katzen sowie die Sorge fr die Einhaltung der zum Schutz des Wildes und der Jagd erlassenen Vorschriften. § 24 Wildseuchen Tritt eine Wildseuche auf, so hat der Jagdausbungsberechtigte dies unverzglich der zustndigen Behçrde anzuzeigen; sie erlßt im Einvernehmen mit dem beamteten Tierarzt die zur Bekmpfung der Seuche erforderlichen Anweisungen. § 25 Jagdschutzberechtigte (1) Der Jagdschutz in einem Jagdbezirk liegt neben den zustndigen çffentlichen Stellen dem Jagdausbungsberechtigten ob, sofern er Inhaber eines Jagdscheines ist, und den von der zustndigen Behçrde besttigten Jagdaufsehern. Hauptberuflich angestellte Jagdaufseher sollen Berufsjger oder forstlich ausgebildet sein. (2) Die besttigten Jagdaufseher haben innerhalb ihres Dienstbezirkes in Angelegenheiten des Jagdschutzes die Rechte und Pflichten der Polizeibeamten und sind Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft, sofern sie Berufsjger oder forstlich ausgebildet sind. Sie haben bei der Anwendung unmittelbaren Zwanges die ihnen durch Landesrecht eingerumten Befugnisse.
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§§ 26 – 29 VII. Abschnitt Wild- und Jagdschaden 1. Wildschadenverhtung
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(4) Das Hegen oder Aussetzen weiterer Tierarten kann durch die Lnder beschrnkt oder verboten werden. (5) Die Lnder kçnnen die Ftterung von Wild untersagen oder von einer Genehmigung abhngig machen.
§ 26 Fernhalten des Wildes Der Jagdausbungsberechtigte sowie der Eigentmer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstckes sind berechtigt, zur Verhtung von Wildschden das Wild von den Grundstcken abzuhalten oder zu verscheuchen. Der Jagdausbungsberechtigte darf dabei das Grundstck nicht beschdigen, der Eigentmer oder Nutzungsberechtigte darf das Wild weder gefhrden noch verletzen. § 27 Verhinderung bermßigen Wildschadens (1) Die zustndige Behçrde kann anordnen, daß der Jagdausbungsberechtigte unabhngig von den Schonzeiten innerhalb einer bestimmten Frist in bestimmtem Umfange den Wildbestand zu verringern hat, wenn dies mit Rcksicht auf das allgemeine Wohl, insbesondere auf die Interessen der Land-, Forstund Fischereiwirtschaft und die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, notwendig ist. (2) Kommt der Jagdausbungsberechtigte der Anordnung nicht nach, so kann die zustndige Behçrde fr dessen Rechnung den Wildbestand vermindern lassen. Das erlegte Wild ist gegen angemessenes Schußgeld dem Jagdausbungsberechtigten zu berlassen. § 28 Sonstige Beschrnkungen in der Hege (1) Schwarzwild darf nur in solchen Einfriedungen gehegt werden, die ein Ausbrechen des Schwarzwildes verhten. (2) Das Aussetzen von Schwarzwild und Wildkaninchen ist verboten. (3) Das Aussetzen oder das Ansiedeln fremder Tiere in der freien Natur ist nur mit schriftlicher Genehmigung der zustndigen obersten Landesbehçrde oder der von ihr bestimmten Stelle zulssig. www.WALHALLA.de
2. Wildschadensersatz § 29 Schadensersatzpflicht (1) Wird ein Grundstck, das zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehçrt oder einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk angegliedert ist (§ 5 Abs. 1), durch Schalenwild, Wildkaninchen oder Fasanen beschdigt, so hat die Jagdgenossenschaft dem Geschdigten den Wildschaden zu ersetzen. Der aus der Genossenschaftskasse geleistete Ersatz ist von den einzelnen Jagdgenossen nach dem Verhltnis des Flcheninhalts ihrer beteiligten Grundstcke zu tragen. Hat der Jagdpchter den Ersatz des Wildschadens ganz oder teilweise bernommen, so trifft die Ersatzpflicht den Jagdpchter. Die Ersatzpflicht der Jagdgenossenschaft bleibt bestehen, soweit der Geschdigte Ersatz von dem Pchter nicht erlangen kann. (2) Wildschaden an Grundstcken, die einem Eigenjagdbezirk angegliedert sind (§ 5 Abs. 1), hat der Eigentmer oder der Nutznießer des Eigenjagdbezirks zu ersetzen. Im Falle der Verpachtung haftet der Jagdpchter, wenn er sich im Pachtvertrag zum Ersatz des Wildschadens verpflichtet hat. In diesem Falle haftet der Eigentmer oder der Nutznießer nur, soweit der Geschdigte Ersatz von dem Pchter nicht erlangen kann. (3) Bei Grundstcken, die zu einem Eigenjagdbezirk gehçren, richtet sich, abgesehen von den Fllen des Absatzes 2, die Verpflichtung zum Ersatz von Wildschaden (Absatz 1) nach dem zwischen dem Geschdigten und dem Jagdausbungsberechtigten bestehenden Rechtsverhltnis. Sofern nichts anderes bestimmt ist, ist der Jagdausbungsberechtigte ersatzpflichtig, wenn er durch unzulnglichen Abschuß den Schaden verschuldet hat. 1159
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§§ 30 – 34
(4) Die Lnder kçnnen bestimmen, daß die Wildschadensersatzpflicht auch auf anderes Wild ausgedehnt wird und daß der Wildschadensbetrag fr bestimmtes Wild durch Schaffung eines Wildschadensausgleichs auf eine Mehrheit von Beteiligten zu verteilen ist (Wildschadensausgleichskasse).
nicht ersetzt, wenn die Herstellung von blichen Schutzvorrichtungen unterblieben ist, die unter gewçhnlichen Umstnden zur Abwendung des Schadens ausreichen. Die Lnder kçnnen bestimmen, welche Schutzvorrichtungen als blich anzusehen sind.
§ 30 Wildschaden durch Wild aus Gehege Wird durch ein aus einem Gehege ausgetretenes und dort gehegtes Stck Schalenwild Wildschaden angerichtet, so ist ausschließlich derjenige zum Ersatz verpflichtet, dem als Jagdausbungsberechtigten, Eigentmer oder Nutznießer die Aufsicht ber das Gehege obliegt.
3. Jagdschaden
§ 31 Umfang der Ersatzpflicht (1) Nach den §§ 29 und 30 ist auch der Wildschaden zu ersetzen, der an den getrennten, aber noch nicht eingeernteten Erzeugnissen eines Grundstcks eintritt. (2) Werden Bodenerzeugnisse, deren voller Wert sich erst zur Zeit der Ernte bemessen lßt, vor diesem Zeitpunkt durch Wild beschdigt, so ist der Wildschaden in dem Umfange zu ersetzen, wie er sich zur Zeit der Ernte darstellt. Bei der Feststellung der Schadenshçhe ist jedoch zu bercksichtigen, ob der Schaden nach den Grundstzen einer ordentlichen Wirtschaft durch Wiederanbau im gleichen Wirtschaftsjahr ausgeglichen werden kann. § 32 Schutzvorrichtungen (1) Ein Anspruch auf Ersatz von Wildschaden ist nicht gegeben, wenn der Geschdigte die von dem Jagdausbungsberechtigten zur Abwehr von Wildschaden getroffenen Maßnahmen unwirksam macht. (2) Der Wildschaden, der an Weinbergen, Grten, Obstgrten, Baumschulen, Alleen, einzelstehenden Bumen, Forstkulturen, die durch Einbringen anderer als der im Jagdbezirk vorkommenden Hauptholzarten einer erhçhten Gefhrdung ausgesetzt sind, oder Freilandpflanzungen von Garten- oder hochwertigen Handelsgewchsen entsteht, wird, soweit die Lnder nicht anders bestimmen, 1160
§ 33 Schadensersatzpflicht (1) Wer die Jagd ausbt, hat dabei die berechtigten Interessen der Grundstckseigentmer oder Nutzungsberechtigten zu beachten, insbesondere beste Felder und nicht abgemhte Wiesen tunlichst zu schonen. Die Ausbung der Treibjagd auf Feldern, die mit reifender Halm- oder Samenfrucht oder mit Tabak bestanden sind, ist verboten; die Suchjagd ist nur insoweit zulssig, als sie ohne Schaden fr die reifenden Frchte durchgefhrt werden kann. (2) Der Jagdausbungsberechtigte haftet dem Grundstckseigentmer oder Nutzungsberechtigten fr jeden aus mißbruchlicher Jagdausbung entstehenden Schaden; er haftet auch fr den Jagdschaden, der durch einen von ihm bestellten Jagdaufseher oder durch einen Jagdgast angerichtet wird. 4. Gemeinsame Vorschriften § 34 Geltendmachung des Schadens Der Anspruch auf Ersatz von Wild- oder Jagdschaden erlischt, wenn der Berechtigte den Schadensfall nicht binnen einer Woche, nachdem er von dem Schaden Kenntnis erhalten hat oder bei Beobachtung gehçriger Sorgfalt erhalten htte, bei der fr das beschdigte Grundstck zustndigen Behçrde anmeldet. Bei Schaden an forstwirtschaftlich genutzten Grundstcken gengt es, wenn er zweimal im Jahre, jeweils bis zum 1. Mai oder 1. Oktober, bei der zustndigen Behçrde angemeldet wird. Die Anmeldung soll die als ersatzpflichtig in Anspruch genommene Person bezeichnen. www.WALHALLA.de
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§§ 35 – 36
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§ 35 Verfahren in Wild- und Jagdschadenssachen Die Lnder kçnnen in Wild- und Jagdschadenssachen das Beschreiten des ordentlichen Rechtsweges davon abhngig machen, daß zuvor ein Feststellungsverfahren vor einer Verwaltungsbehçrde (Vorverfahren) stattfindet, in dem ber den Anspruch eine vollstreckbare Verpflichtungserklrung (Anerkenntnis, Vergleich) aufzunehmen oder eine nach Eintritt der Rechtskraft vollstreckbare Entscheidung (Vorbescheid) zu erlassen ist. Die Lnder treffen die nheren Bestimmungen hierber.
1. die behçrdliche berwachung des gewerbsmßigen Ankaufs, Verkaufs und Tausches sowie der gewerbsmßigen Verarbeitung von Wildbret und die behçrdliche berwachung der Wildhandelsbcher, 2. das Aufnehmen, die Pflege und die Aufzucht verletzten oder kranken Wildes und dessen Verbleib. (3) Die Vorschriften nach Absatz 1 Nr. 2 und 3 und Absatz 2 Nr. 2 kçnnen sich auch auf Eier oder sonstige Entwicklungsformen des Wildes, auf totes Wild, auf Teile des Wildes sowie auf die Nester und die aus Wild gewonnenen Erzeugnisse erstrecken. (4) Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nr. 1 bedrfen des Einvernehmens mit dem Bundesministerium fr Wirtschaft und Technologie; Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nr. 3 bedrfen des Einvernehmens mit dem Bundesministerium der Finanzen. Rechtsverordnungen nach Absatz 1 Nr. 2 bis 5 bedrfen, soweit sie Rechtsakte des Rates oder der Kommission der Europischen Gemeinschaften auf dem Gebiet des Artenschutzes oder Verpflichtungen aus internationalen Artenschutzbereinkommen zu beachten haben, des Einvernehmens mit dem Bundesministerium fr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. (5) Das Bundesministerium der Finanzen und die von ihm bestimmten Zollstellen wirken bei der Ein-, Durch- und Ausfuhr sowie bei dem sonstigen Verbringen von Wild mit. Das Bundesministerium der Finanzen regelt im Einvernehmen mit dem Bundesministerium durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates die Einzelheiten des Verfahrens nach Satz 1; er kann dabei insbesondere Pflichten zu Anzeigen, Anmeldungen, Ausknften und zur Leistung von Hilfsdiensten sowie zur Duldung von Besichtigungen und von Entnahmen unentgeltlicher Muster und Proben vorsehen. Das Bundesministerium gibt im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen im Bundesanzeiger die Zollstellen bekannt, bei denen Wild zur Ein-, Durch- und Ausfuhr sowie zum sonstigen Verbringen abgefertigt wird, wenn die Ein-, Durch- und Ausfuhr sowie das sonstige Ver-
VIII. Abschnitt Inverkehrbringen und Schutz von Wild § 36 Ermchtigungen (1) Das Bundesministerium wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates, soweit dies aus Grnden der Hege, zur Bekmpfung von Wilderei und Wildhehlerei, aus wissenschaftlichen Grnden oder zur Verhtung von Gesundheitsschden durch Fallwild erforderlich ist, Vorschriften zu erlassen ber 1. die Anwendung von Ursprungszeichen bei der Verbringung von erlegtem Schalenwild aus dem Erlegungsbezirk und der Verbringung von erlegtem Schalenwild in den Geltungsbereich dieses Gesetzes, 2. den Besitz, den Erwerb, die Ausbung der tatschlichen Gewalt oder das sonstige Verwenden, die Abgabe, das Feilhalten, die Zucht, den Transport, das Verußern oder das sonstige Inverkehrbringen von Wild, 3. die Ein-, Durch- und Ausfuhr sowie das sonstige Verbringen von Wild in den, durch den und aus dem Geltungsbereich dieses Gesetzes, 4. die Verpflichtung zur Fhrung von Wildhandelsbchern, 5. das Kennzeichnen von Wild. (2) Die Lnder erlassen insbesondere Vorschriften ber www.WALHALLA.de
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§§ 37 – 39
bringen durch Rechtsverordnung nach Absatz 1 Nr. 3 geregelt ist.
Jagderlaubnis oder entgegen § 12 Abs. 4 die Jagd ausbt; 4. als Inhaber eines Jugendjagdscheines ohne Begleitperson die Jagd ausbt (§ 16); 5. den Vorschriften des § 19 Abs. 1 Nr. 3 bis 9, 11 bis 14, 16 bis 18, § 19a oder § 20 Abs. 1 zuwiderhandelt; 6. zum Verscheuchen des Wildes Mittel anwendet, durch die Wild verletzt oder gefhrdet wird (§ 26); 7. einer Vorschrift des § 28 Abs. 1 bis 3 ber das Hegen, Aussetzen und Ansiedeln zuwiderhandelt ; 8. den Vorschriften des § 33 Abs. 1 zuwiderhandelt und dadurch Jagdschaden anrichtet; 9. den Jagdschein auf Verlangen nicht vorzeigt (§ 15 Abs. 1). (2) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. die Jagd ausbt, obwohl er keinen gltigen Jagdschein mit sich fhrt oder obwohl ihm die Jagdausbung verboten ist (§ 41a); 2. den Vorschriften des § 19 Abs. 1 Nr. 1, 2, 10 und 15 zuwiderhandelt; 3. Schalenwild oder anderes Wild, das nur im Rahmen eines Abschußplanes bejagt werden darf, erlegt, bevor der Abschußplan besttigt oder festgesetzt ist (§ 21 Abs. 2 Satz 1), oder wer den Abschußplan berschreitet; 3a. entgegen § 22 Abs. 1 Satz 2 Wild nicht mit der Jagd verschont; 4. als Jagdausbungsberechtigter das Auftreten einer Wildseuche nicht unverzglich der zustndigen Behçrde anzeigt oder den Weisungen der zustndigen Behçrde zur Bekmpfung der Wildseuche nicht Folge leistet (§ 24); 5. einer Rechtsverordnung nach § 36 Abs. 1 oder 5 oder einer landesrechtlichen Vorschrift nach § 36 Abs. 2 zuwiderhandelt, soweit sie fr einen bestimmten Tatbestand auf diese Bußgeldvorschrift verweist;
IX. Abschnitt Jagdbeirat und Vereinigungen der Jger § 37 (1) In den Lndern sind Jagdbeirte zu bilden, denen Vertreter der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, der Jagdgenossenschaften, der Jger und des Naturschutzes angehçren mssen. (2) Die Lnder kçnnen die Mitwirkung von Vereinigungen der Jger fr die Flle vorsehen, in denen Jagdscheininhaber gegen die Grundstze der Weidgerechtigkeit verstoßen (§ 1 Abs. 3). X. Abschnitt Straf- und Bußgeldvorschriften
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§ 38 Straftaten (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fnf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, 1. einer vollziehbaren Anordnung nach § 21 Abs. 3 zuwiderhandelt, 2. entgegen § 22 Abs. 2 Satz 1 Wild nicht mit der Jagd verschont oder 3. entgegen § 22 Abs. 4 Satz 1 ein Elterntier bejagt. (2) Handelt der Tter fahrlssig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagesstzen. § 39 Ordnungswidrigkeiten (1) Ordnungswidrig handelt, wer 1. in befriedeten Bezirken die Jagd ausbt oder einer Beschrnkung der Jagderlaubnis (§ 6) zuwiderhandelt; 2. auf vollstndig eingefriedeten Grundflchen die Jagd entgegen einer nach § 7 Abs. 3 vorgeschriebenen Beschrnkung ausbt; 3. auf Grund eines nach § 11 Abs. 6 Satz 1 nichtigen Jagdpachtvertrages, einer nach § 11 Abs. 6 Satz 2 nichtigen entgeltlichen 1162
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§§ 40 – 42
BJagdG: Bundesjagdgesetz
6. zur Jagd ausgerstet unbefugt einen fremden Jagdbezirk außerhalb der zum allgemeinen Gebrauch bestimmten Wege betritt. (3) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fnftausend Euro geahndet werden.
geordnet werden, wenn zu erwarten ist, daß die gesetzliche Hçchstfrist zur Abwehr der von dem Tter drohenden Gefahr nicht ausreicht. Hat der Tter keinen Jagdschein, so wird nur die Sperre angeordnet. Die Sperre beginnt mit der Rechtskraft des Urteils. (3) Ergibt sich nach der Anordnung Grund zu der Annahme, daß die Gefahr, der Tter werde erhebliche rechtswidrige Taten der in Absatz 1 bezeichneten Art begehen, nicht mehr besteht, so kann das Gericht die Sperre vorzeitig aufheben.
§ 40 Einziehung (1) Ist eine Straftat nach § 38 oder eine Ordnungswidrigkeit nach § 39 Abs. 1 Nr. 5 oder Abs. 2 Nr. 2 bis 3a oder 5 begangen worden, so kçnnen 1. Gegenstnde, auf die sich die Straftat oder Ordnungswidrigkeit bezieht, und 2. Gegenstnde, die zu ihrer Begehung oder Vorbereitung gebraucht worden oder bestimmt gewesen sind, eingezogen werden. (2) § 74a des Strafgesetzbuches und § 23 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten sind anzuwenden. § 41 Anordnung der Entziehung des Jagdscheins (1) Wird jemand wegen einer rechtswidrigen Tat 1. nach § 38 dieses Gesetzes, 2. nach den §§ 113, 114, 223 bis 227, 231, 239, 240 des Strafgesetzbuches, sofern derjenige, gegen den sich die Tat richtete, sich in Ausbung des Forst-, Feld-, Jagdoder Fischereischutzes befand, oder 3. nach den §§ 292 bis 294 des Strafgesetzbuches verurteilt oder nur deshalb nicht verurteilt, weil seine Schuldunfhigkeit erwiesen oder nicht auszuschließen ist, so ordnet das Gericht die Entziehung des Jagdscheines an, wenn sich aus der Tat ergibt, daß die Gefahr besteht, er werde bei weiterem Besitz des Jagdscheines erhebliche rechtswidrige Taten der bezeichneten Art begehen. (2) Ordnet das Gericht die Entziehung des Jagdscheines an, so bestimmt es zugleich, daß fr die Dauer von einem Jahr bis zu fnf Jahren kein neuer Jagdschein erteilt werden darf (Sperre). Die Sperre kann fr immer anwww.WALHALLA.de
§ 41a Verbot der Jagdausbung (1) Wird gegen jemanden 1. wegen einer Straftat, die er bei oder im Zusammenhang mit der Jagdausbung begangen hat, eine Strafe verhngt oder 2. wegen einer Ordnungswidrigkeit nach § 39, die er unter grober oder beharrlicher Verletzung der Pflichten bei der Jagdausbung begangen hat, eine Geldbuße festgesetzt, so kann ihm in der Entscheidung fr die Dauer von einem Monat bis zu sechs Monaten verboten werden, die Jagd auszuben. (2) Das Verbot der Jagdausbung wird mit der Rechtskraft der Entscheidung wirksam. Fr seine Dauer wird ein erteilter Jagdschein, solange er nicht abgelaufen ist, amtlich verwahrt; das gleiche gilt fr einen nach Ablauf des Jagdjahres neu erteilten Jagdschein. Wird er nicht freiwillig herausgegeben, so ist er zu beschlagnahmen. (3) Ist ein Jagdschein amtlich zu verwahren, so wird die Verbotsfrist erst von dem Tage an gerechnet, an dem dies geschieht. In die Verbotsfrist wird die Zeit nicht eingerechnet, in welcher der Tter auf behçrdliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt wird. (4) ber den Beginn der Verbotsfrist nach Absatz 3 Satz 1 ist der Tter im Anschluß an die Verkndung der Entscheidung oder bei deren Zustellung zu belehren. § 42 Landesrechtliche Straf- und Bußgeldbestimmungen Die Lnder kçnnen Straf- und Bußgeldbestimmungen fr Verstçße gegen die von ih1163
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BJagdG: Bundesjagdgesetz
§§ 43 – 46
nen erlassenen Vorschriften treffen, soweit solche nicht schon in diesem Gesetz enthalten sind.
§ 44 Sonderregelungen Die zustndigen Landesregierungen werden ermchtigt, durch Rechtsverordnung im Benehmen mit dem Bundesministerium die Ausbung des Jagdrechts auf der Insel Helgoland und die Jagd auf Wasservçgel auf dem Untersee und dem Rhein bei Konstanz abweichend von den Vorschriften dieses Gesetzes zu regeln.
XI. Abschnitt Schlußvorschriften § 43 Ablauf von Jagdpachtvertrgen Als Jahr der Beendigung des Krieges im Sinne der Verordnung ber die Fortdauer von Jagdpachtvertrgen und ber die Mitgliedschaft aktiver Wehrmachtangehçriger bei der Deutschen Jgerschaft whrend des Krieges vom 19. Februar 1940 in der Fassung der nderungsverordnung vom 10. Februar 1941 (Reichsgesetzbl. I S. 96) gilt das Jahr 1945. Verpchter und Pchter, die auf Grund dieser Verordnung einen Jagdpachtvertrag bis zu einem spteren Zeitpunkt als dem 31. Mrz 1946 als fortdauernd behandelt haben, kçnnen sich fr die Zeit bis zum Ende des Jagdjahres, in das dieser Zeitpunkt fllt, sptestens jedoch bis zum 31. Mrz 1953, auf den Ablauf des Vertrages nicht berufen.
§ 44a Unberhrtheitsklausel Vorschriften des Lebensmittelrechts, Seuchenrechts, Fleischhygienerechts und Tierschutzrechts bleiben unberhrt. § 45 (gegenstandslos) § 46 Inkrafttreten des Gesetzes (1) (Inkrafttreten der ursprnglichen Fassung des Gesetzes) (2) (Aufhebung von Vorschriften) (3) Verweisungen auf Vorschriften, die nach Absatz 2 außer Kraft getreten sind, gelten als Verweisungen auf die entsprechenden Vorschriften dieses Gesetzes oder die entsprechenden landesrechtlichen Vorschriften.
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Inhaltsbersicht
BPolG: Bundespolzeigesetz
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Gesetz ber die Bundespolizei (Bundespolizeigesetz – BPolG) Vom 19. Oktober 1994 (BGBl. I S. 2978) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Umsetzung des Beschlusses des Rates 2008/615/JI vom 23. Juni 2008 zur Vertiefung der grenzberschreitenden Zusammenarbeit, insbesondere zur Bekmpfung des Terrorismus und der grenzberschreitenden Kriminalitt vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2507) I n h a lt s be r s i c h t
§1 §2 §3 §4 § 4a §5 §6 §7 §8 §9 § 10
§ 11 § 12 § 13
§ 14 § 15 § 16 § 17
Abschnitt 1 Aufgaben und Verwendungen Allgemeines Grenzschutz Bahnpolizei Luftsicherheit Sicherheitsmaßnahmen an Bord von Luftfahrzeugen Schutz von Bundesorganen Aufgaben auf See Aufgaben im Notstands- und Verteidigungsfall Verwendung im Ausland Verwendung zur Untersttzung anderer Bundesbehçrden Verwendung zur Untersttzung des Bundesamtes fr Verfassungsschutz auf dem Gebiet der Funktechnik Verwendung zur Untersttzung eines Landes Verfolgung von Straftaten Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten
§ 18 Verantwortlichkeit fr das Verhalten von Tieren oder den Zustand von Sachen § 19 Unmittelbare Ausfhrung einer Maßnahme § 20 Inanspruchnahme nicht verantwortlicher Personen
§ 21 § 22 § 23 § 24 § 25 § 26 § 27 § 28
Abschnitt 2 Befugnisse
§ 29
Unterabschnitt 1 Allgemeine Befugnisse und allgemeine Vorschriften Allgemeine Befugnisse Grundsatz der Verhltnismßigkeit Ermessen, Wahl der Mittel Verantwortlichkeit fr das Verhalten von Personen
§ 30 § 31
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§ 31a § 32 § 33
Unterabschnitt 2 Besondere Befugnisse Teil 1 Datenerhebung Erhebung personenbezogener Daten Befragung und Auskunftspflicht Identittsfeststellung und Prfung von Berechtigungsscheinen Erkennungsdienstliche Maßnahmen Vorladung Datenerhebung bei çffentlichen Veranstaltungen oder Ansammlungen Selbstttige Bildaufnahme- und Bildaufzeichnungsgerte Besondere Mittel der Datenerhebung Teil 2 Datenverarbeitung und Datennutzung Speicherung, Vernderung und Nutzung personenbezogener Daten Ausschreibung zur Fahndung Ausschreibung zur grenzpolizeilichen Beobachtung bermittlung von Fluggastdaten bermittlung personenbezogener Daten Ergnzende Regelungen fr die bermittlung 1165
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VIII.3
BPolG: Bundespolzeigesetz
§ 34 Abgleich personenbezogener Daten § 35 Berichtigung, Lçschung und Sperrung personenbezogener Daten § 36 Errichtungsanordnung § 37 Geltung des Bundesdatenschutzgesetzes
§ 38 § 39 § 40 § 41 § 42 § 43 § 44 § 45 § 46
§ 47 § 48 § 49 § 50
VIII § 51 § 52 § 53 § 54
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Teil 3 Platzverweisung, Gewahrsam, Durchsuchung Platzverweisung Gewahrsam Richterliche Entscheidung Behandlung festgehaltener Personen Dauer der Freiheitsentziehung Durchsuchung von Personen Durchsuchung von Sachen Betreten und Durchsuchung von Wohnungen Verfahren bei der Durchsuchung von Wohnungen Teil 4 Ergnzende Vorschriften Sicherstellung Verwahrung Verwertung, Vernichtung Herausgabe sichergestellter Sachen oder des Erlçses, Kosten Abschnitt 3 Schadensausgleich Zum Ausgleich verpflichtende Tatbestnde Inhalt, Art und Umfang des Ausgleichs Ausgleich im Todesfall Verjhrung des Ausgleichsanspruchs
Inhaltsbersicht § 55 Ausgleichspflichtiger, Ersatzansprche § 56 Rechtsweg
§ 57 § 58 § 59 § 60 § 61 § 62 § 63 § 64
§ 65
§ 66
§ 67
§ 68
Abschnitt 4 Organisation und Zustndigkeiten Bundespolizeibehçrden Sachliche und çrtliche Zustndigkeit Einzeldienstliche und verbandspolizeiliche Aufgabenwahrnehmung Einsatz von Hubschraubern Grenzbergangsstellen, Grenzerlaubnis Untersttzungspflichten Vollzugsdienst, Hilfspolizeibeamte Amtshandlungen von Polizeivollzugsbeamten der Lnder sowie von Vollzugsbeamten anderer Bundesbehçrden oder anderer Staaten im Zustndigkeitsbereich der Bundespolizei Amtshandlungen von Beamten der Bundespolizei im Zustndigkeitsbereich eines Landes oder Ttigkeiten in anderen Staaten Amtshandlungen von Beamten der Zollverwaltung im Zustndigkeitsbereich der Bundespolizei Amtshandlungen von Beamten der Bundespolizei im Zustndigkeitsbereich der Zollverwaltung Wahrnehmung von Aufgaben durch die Zollverwaltung
Abschnitt 5 Schlußbestimmungen § 69 Verwaltungsvorschriften § 69a Bußgeldvorschriften § 70 Einschrnkung von Grundrechten
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§§ 1– 2 Abschnitt 1 Aufgaben und Verwendungen § 1 Allgemeines (1) Die Bundespolizei wird in bundeseigener Verwaltung gefhrt. Sie ist eine Polizei des Bundes im Geschftsbereich des Bundesministeriums des Innern. (2) Der Bundespolizei obliegen die Aufgaben, die ihr entweder durch dieses Gesetz bertragen werden oder ihr bis zum 1. November 1994 durch ein anderes Bundesgesetz oder auf Grund eines Bundesgesetzes zugewiesen worden sind. (3) Die Bundespolizei sichert ihre Behçrden, Verbnde, Einheiten und sonstigen Einrichtungen gegen Gefahren, die die Durchfhrung ihrer Aufgaben beeintrchtigen, in eigener Zustndigkeit. Die Sicherung beschrnkt sich auf die in Satz 1 bezeichneten Einrichtungen sowie auf die Grundstcke, auf denen diese Einrichtungen untergebracht sind. (4) Der Schutz privater Rechte obliegt der Bundespolizei im Rahmen ihrer Aufgaben nur dann, wenn gerichtlicher Schutz nicht rechtzeitig zu erlangen ist und ohne Hilfe der Bundespolizei die Verwirklichung des Rechts vereitelt oder wesentlich erschwert wrde. (5) Die der Bundespolizei obliegenden Aufgaben der Gefahrenabwehr umfassen auch die Verhtung von Straftaten nach Maßgabe dieses Gesetzes. (6) Werden bei der Erfllung von Aufgaben der Bundespolizei Zustndigkeiten anderer Behçrden des Bundes oder der Lnder berhrt, handeln die Bundespolizeibehçrden im Benehmen mit den zustndigen Behçrden. Ist dies nicht mçglich, weil Gefahr im Verzug ist, sind die zustndigen Behçrden ber die getroffenen Maßnahmen unverzglich zu unterrichten. (7) Die Zustndigkeit der Polizei des Landes bleibt auch in den in Absatz 3 sowie in den in den §§ 2 bis 5 bezeichneten rumlichen Zustndigkeitsbereichen der Bundespolizei unberhrt. www.WALHALLA.de
BPolG: Bundespolzeigesetz
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§ 2 Grenzschutz (1) Der Bundespolizei obliegt der grenzpolizeiliche Schutz des Bundesgebietes (Grenzschutz), soweit nicht ein Land im Einvernehmen mit dem Bund Aufgaben des grenzpolizeilichen Einzeldienstes mit eigenen Krften wahrnimmt. (2) Der Grenzschutz umfaßt 1. die polizeiliche berwachung der Grenzen, 2. die polizeiliche Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs einschließlich a) der berprfung der Grenzbertrittspapiere und der Berechtigung zum Grenzbertritt, b) der Grenzfahndung, c) der Abwehr von Gefahren, 3. im Grenzgebiet bis zu einer Tiefe von 30 Kilometern und von der seewrtigen Begrenzung an bis zu einer Tiefe von 50 Kilometern die Abwehr von Gefahren, die die Sicherheit der Grenze beeintrchtigen. Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, zur Sicherung des Grenzraumes das in Satz 1 Nr. 3 bezeichnete Gebiet von der seewrtigen Begrenzung an durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates auszudehnen, soweit die Grenzberwachung im deutschen Kstengebiet dies erfordert. In der Rechtsverordnung ist der Verlauf der rckwrtigen Begrenzungslinie des erweiterten Grenzgebietes genau zu bezeichnen. Von der seewrtigen Begrenzung an darf diese Linie eine Tiefe von 80 Kilometern nicht berschreiten. (3) Das Einvernehmen nach Absatz 1 ist in einer schriftlichen Vereinbarung zwischen dem Bundesministerium des Innern und dem beteiligten Land herzustellen, die im Bundesanzeiger bekanntzugeben ist. In der Vereinbarung ist die Zusammenarbeit zwischen der Bundespolizei und der Polizei des Landes zu regeln. (4) Nimmt die Polizei eines Landes Aufgaben nach Absatz 1 im Einvernehmen mit dem Bund mit eigenen Krften wahr, richtet sich 1167
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VIII.3
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BPolG: Bundespolzeigesetz
§§ 3 – 7
die Durchfhrung der Aufgaben nach dem fr die Polizei des Landes geltenden Recht.
oder Ordnung an Bord deutscher Luftfahrzeuge eingesetzt werden. § 12 Abs. 1 Satz 1 des Luftsicherheitsgesetzes bleibt unberhrt. Maßnahmen nach Satz 1 mssen stets im Einklang mit den Anforderungen an die Sicherheit des Luftfahrzeugs und der Passagiere stehen und sind daher grundstzlich in enger Abstimmung mit dem Luftfahrzeugfhrer zu treffen.
§ 3 Bahnpolizei (1) Die Bundespolizei hat die Aufgabe, auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahn des Bundes Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwehren, die 1. den Benutzern, den Anlagen oder dem Betrieb der Bahn drohen oder 2. beim Betrieb der Bahn entstehen oder von den Bahnanlagen ausgehen. (2) Die durch die Erfllung der Aufgaben nach Absatz 1 begnstigten Verkehrsunternehmen sind verpflichtet, der Bundespolizei fr die erlangten Vorteile einen angemessenen Ausgleich zu leisten. Das Bundesministerium des Innern wird ermchtigt, durch Rechtsverordnung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung fr den zu leistenden Ausgleich einen Prozentsatz festzusetzen, der 50 Prozent des Gesamtaufwandes der Bundespolizei fr die Erfllung der Aufgaben nach Absatz 1 nicht berschreiten darf. Dabei sind insbesondere die erlangten Vorteile und die wirtschaftliche Leistungsfhigkeit des Verkehrsunternehmens zu bercksichtigen. Sind mehrere Verkehrsunternehmen begnstigt, ist fr jedes Unternehmen nach Maßgabe des Satzes 3 gesondert ein Prozentsatz festzusetzen, die Summe dieser Prozentstze darf 50 Prozent des Gesamtaufwandes nicht berschreiten. Die Ausgleichsbetrge werden durch die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmte Bundespolizeibehçrde erhoben. § 4 Luftsicherheit Der Bundespolizei obliegt der Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des Luftverkehrs gemß § 5 des Luftsicherheitsgesetzes, soweit diese Aufgaben nach § 16 Abs. 3 Satz 2 und 3 des Luftsicherheitsgesetzes in bundeseigener Verwaltung ausgefhrt werden. § 4a Sicherheitsmaßnahmen an Bord von Luftfahrzeugen Die Bundespolizei kann zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Sicherheit 1168
§ 5 Schutz von Bundesorganen (1) Die Bundespolizei kann Verfassungsorgane des Bundes und Bundesministerien gegen Gefahren, die die Durchfhrung ihrer Aufgaben beeintrchtigen, schtzen, wenn diese darum ersuchen und Einvernehmen zwischen dem Bundesministerium des Innern und dem beteiligten Land besteht, daß deren angemessener Schutz anderweitig nicht gewhrleistet werden kann. ber die bernahme des Schutzes durch die Bundespolizei entscheidet das Bundesministerium des Innern. Die bernahme ist im Bundesanzeiger bekanntzugeben. (2) Der Schutz durch die Bundespolizei beschrnkt sich auf die Grundstcke, auf denen die Verfassungsorgane oder die Bundesministerien ihren Amtssitz haben. § 6 Aufgaben auf See Unbeschadet der Zustndigkeit anderer Behçrden oder der Streitkrfte hat die Bundespolizei auf See außerhalb des deutschen Kstenmeers die Maßnahmen zu treffen, zu denen die Bundesrepublik Deutschland nach dem Vçlkerrecht befugt ist. Dies gilt nicht fr Maßnahmen, die durch Rechtsvorschriften des Bundes anderen Behçrden oder Dienststellen zugewiesen oder die ausschließlich Kriegsschiffen vorbehalten sind. § 7 Aufgaben im Notstands- und Verteidigungsfall (1) Setzt die Bundesregierung die Bundespolizei nach Artikel 91 Abs. 2 des Grundgesetzes zur Abwehr einer drohenden Gefahr fr den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes ein, so hat die Bundespolizei bei diewww.WALHALLA.de
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§§ 8 – 10
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sem Einsatz Gefahren von der Allgemeinheit oder dem einzelnen abzuwehren. (2) Absatz 1 gilt entsprechend, wenn die Bundespolizei nach Artikel 115f Abs. 1 Nr. 1 oder nach Artikel 115i Abs. 1 des Grundgesetzes eingesetzt wird.
§ 9 Verwendung zur Untersttzung anderer Bundesbehçrden (1) Die Bundespolizei untersttzt 1. den Prsidenten des Deutschen Bundestages bei der Wahrnehmung des Hausrechts und der Polizeigewalt im Gebude des Bundestages, 2. das Auswrtige Amt bei der Wahrnehmung von Aufgaben zum Schutz deutscher Auslandsvertretungen, 3. das Bundeskriminalamt bei der Wahrnehmung seiner Schutzaufgaben nach § 5 des Bundeskriminalamtgesetzes. Die Untersttzung durch die Bundespolizei richtet sich nach dem fr die untersttzte Stelle maßgebenden Recht. (2) Die Entscheidung ber die Untersttzung nach Absatz 1 trifft das Bundesministerium des Innern. Die Polizeivollzugsbeamten der Bundespolizei unterliegen bei Wahrnehmung dieser Untersttzungsaufgaben den fachlichen Weisungen der untersttzten Stelle. bernimmt die Bundespolizei im Rahmen des Absatzes 1 Nr. 3 Aufgaben zur eigenstndigen Wahrnehmung, richtet das Bundeskriminalamt seine fachlichen Weisungen an die von der Bundespolizei hierfr benannte Stelle. (3) Die Verpflichtung zur Amtshilfe bleibt unberhrt.
§ 8 Verwendung im Ausland (1) Die Bundespolizei kann zur Mitwirkung an polizeilichen oder anderen nichtmilitrischen Aufgaben im Rahmen von internationalen Maßnahmen auf Ersuchen und unter Verantwortung 1. der Vereinten Nationen, 2. einer regionalen Abmachung oder Einrichtung gemß Kapitel VIII der Charta der Vereinten Nationen, der die Bundesrepublik Deutschland angehçrt, 3. der Europischen Union oder 4. der Westeuropischen Union im Ausland verwendet werden. Die Verwendung der Bundespolizei darf nicht gegen den Willen des Staates erfolgen, auf dessen Hoheitsgebiet die Maßnahme stattfinden soll. Die Entscheidung ber die Verwendung nach Satz 1 trifft die Bundesregierung. Der Deutsche Bundestag ist ber die beabsichtigte Verwendung zu unterrichten. Er kann durch Beschluß verlangen, daß die Verwendung beendet wird. (2) Die Bundespolizei kann ferner im Einzelfall zur Rettung von Personen aus einer gegenwrtigen Gefahr fr Leib oder Leben im Ausland verwendet werden. Die Verwendung ist nur fr humanitre Zwecke oder zur Wahrnehmung dringender Interessen der Bundesrepublik Deutschland und im Einvernehmen mit dem Staat, auf dessen Hoheitsgebiet die Maßnahme stattfinden soll, zulssig. Die Entscheidung trifft der Bundesminister des Innern im Einvernehmen mit dem Auswrtigen Amt. (3) Die Wahrnehmung der in den Abstzen 1 und 2 bezeichneten Aufgaben durch die Bundespolizei richtet sich nach den dafr geltenden vçlkerrechtlichen Vereinbarungen oder den auf Grund solcher Vereinbarungen getroffenen Regelungen. www.WALHALLA.de
§ 10 Verwendung zur Untersttzung des Bundesamtes fr Verfassungsschutz auf dem Gebiet der Funktechnik (1) Die Bundespolizei nimmt fr das Bundesamt fr Verfassungsschutz auf dessen Anforderung Aufgaben nach § 3 Abs. 1 des Bundesverfassungsschutzgesetzes auf dem Gebiet der Funktechnik und funkbetrieblichen Auswertung wahr, soweit der Funkverkehr nicht dem Fernmeldegeheimnis unterliegt, durch 1. Erfassung des Betriebs von Funkanlagen durch fremde Nachrichtendienste oder die vom Bundesamt fr Verfassungsschutz beobachteten Personenzusammenschlsse und Einzelpersonen, 1169
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BPolG: Bundespolzeigesetz
§§ 11– 12
2. funkbetriebliche Auswertung der Funkverkehre fremder Nachrichtendienste oder der vom Bundesamt fr Verfassungsschutz beobachteten Personenzusammenschlsse und Einzelpersonen, 3. funkbetriebliche Auswertung von Unterlagen, Gerten und Aufzeichnungen, die bei dem Betrieb von Funkanlagen durch fremde Nachrichtendienste oder die vom Bundesamt fr Verfassungsschutz beobachteten Personenzusammenschlsse und Einzelpersonen verwendet werden. (2) Die Wahrnehmung der Aufgaben nach Absatz 1 richtet sich nach dem Bundesverfassungsschutzgesetz; sie darf nicht mit der Erfllung polizeilicher Aufgaben verbunden werden. Die Bundespolizei darf Befugnisse des Bundesamtes fr Verfassungsschutz nur so weit in Anspruch nehmen, als dies zur Wahrnehmung dieser Aufgaben erforderlich ist. Sie darf die bei der Aufgabenwahrnehmung nach Absatz 1 erlangten personenbezogenen Daten nur fr den dort bezeichneten Zweck verwenden. Die Daten drfen bei der Bundespolizei nur solange aufbewahrt werden, wie dies zur Aufgabenwahrnehmung nach Absatz 1 erforderlich ist. (3) Das Bundesministerium des Innern regelt die Einzelheiten der Aufgabenwahrnehmung nach Absatz 1, insbesondere Art und Umfang der Aufgaben sowie die erforderliche technische und organisatorische Abgrenzung zu den sonstigen Aufgabenbereichen der Bundespolizei, in einer Dienstanweisung und unterrichtet hierber sowie ber erforderliche nderungen das Parlamentarische Kontrollgremium.
fall nach Artikel 35 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 3 des Grundgesetzes,
§ 11 Verwendung zur Untersttzung eines Landes (1) Die Bundespolizei kann zur Untersttzung eines Landes verwendet werden 1. zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der çffentlichen Sicherheit oder Ordnung in Fllen von besonderer Bedeutung nach Artikel 35 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes, 2. zur Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder bei einem besonders schweren Unglcks1170
3. zur Abwehr einer drohenden Gefahr fr den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes nach Artikel 91 Abs. 1 des Grundgesetzes, soweit das Land ohne diese Untersttzung eine Aufgabe nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten erfllen kann. (2) Die Untersttzung eines Landes durch die Bundespolizei nach Absatz 1 richtet sich nach dem fr das Land geltenden Recht. Vorbehaltlich des Artikels 35 Abs. 3 des Grundgesetzes unterliegt die Bundespolizei dabei den fachlichen Weisungen des Landes. (3) Die Entscheidung ber eine Verwendung der Bundespolizei nach Absatz 1 trifft im Fall des Artikels 35 Abs. 3 des Grundgesetzes die Bundesregierung, im brigen das Bundesministerium des Innern auf Anforderung des Landes. Das Bundesministerium des Innern kann seine Entscheidungsbefugnis in bestimmten Fllen durch Verwaltungsvorschrift auf eine Bundespolizeibehçrde bertragen. (4) Einer Anforderung der Bundespolizei ist zu entsprechen, soweit nicht eine Verwendung der Bundespolizei fr Bundesaufgaben dringender ist als die Untersttzung des Landes. Die Anforderung soll alle fr die Entscheidung wesentlichen Merkmale des Einsatzauftrages enthalten. Die durch eine Untersttzung eines Landes nach Absatz 1 entstehenden Mehrkosten trgt das Land, sofern nicht im Einzelfall aus besonderen Grnden in einer Verwaltungsvereinbarung etwas anderes bestimmt wird. (5) Die Verpflichtung zur Amtshilfe bleibt unberhrt. § 12 Verfolgung von Straftaten (1) Die Bundespolizei nimmt die polizeilichen Aufgaben auf dem Gebiet der Strafverfolgung (§§ 161, 163 der Strafprozeßordnung) wahr, soweit der Verdacht eines Vergehens (§ 12 Abs. 2 des Strafgesetzbuches) besteht, das www.WALHALLA.de
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§ 12
BPolG: Bundespolzeigesetz
1. gegen die Sicherheit der Grenze oder die Durchfhrung seiner Aufgaben nach § 2 gerichtet ist, 2. nach den Vorschriften des Paßgesetzes, des Aufenthaltsgesetzes oder des Asylverfahrensgesetzes zu verfolgen ist, soweit es durch den Grenzbertritt oder in unmittelbarem Zusammenhang mit diesem begangen wurde, 3. einen Grenzbertritt mittels Tuschung, Drohung, Gewalt oder auf sonst rechtswidrige Weise ermçglichen soll, soweit es bei der Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs festgestellt wird, 4. das Verbringen einer Sache ber die Grenze ohne behçrdliche Erlaubnis als gesetzliches Tatbestandsmerkmal der Strafvorschrift verwirklicht, sofern der Bundespolizei durch oder auf Grund eines Gesetzes die Aufgabe der berwachung des Verbringungsverbotes zugewiesen ist, 5. auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes begangen wurde und gegen die Sicherheit eines Benutzers, der Anlagen oder des Betriebes der Bahn gerichtet ist oder das Vermçgen der Bahn oder ihr anvertrautes Vermçgen betrifft, 6. dem deutschen Strafrecht unterliegt und Strafverfolgungsmaßnahmen auf See außerhalb des deutschen Kstenmeers im Rahmen des § 6 erforderlich macht, darber hinaus, soweit der Verdacht eines Verbrechens nach Nummer 2 oder nach § 315 Abs. 3 Nr. 1 des Strafgesetzbuches besteht sowie in Fllen der Nummer 6. Das Bundesministerium des Innern bestimmt das Nhere ber die unter Satz 1 fallenden Straftaten durch Rechtsverordnung im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Justiz und mit Zustimmung des Bundesrates. Soweit Satz 1 Nr. 4 betroffen ist, ist auch das Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen herzustellen. (2) Die Bundespolizei ist vorbehaltlich besonderer gesetzlicher Zustndigkeitsregelungen fr die polizeilichen Aufgaben auf dem Gebiet der Strafverfolgung in den Fllen des Absatzes 1 çrtlich zustndig, wenn die Straf-
tat in ihrem rumlichen Zustndigkeitsbereich (§ 1 Abs. 7) begangen wurde. Im brigen bleibt die Zustndigkeit anderer Polizeibehçrden fr die Strafverfolgung auch in den Fllen des Absatzes 1 unberhrt. Die Staatsanwaltschaft kann im Benehmen mit der Bundespolizei die Ermittlungen einer anderen sonst zustndigen Polizeibehçrde bertragen. (3) Bei Straftaten, die nicht dem Absatz 1 unterfallen, ist die Sache unverzglich an die zustndige Strafverfolgungsbehçrde abzugeben. Die Verpflichtung der Bundespolizei nach § 163 Abs. 1 der Strafprozeßordnung, alle keinen Aufschub gestattenden Anordnungen zu treffen, um die Verdunkelung der Sache zu verhten, bleibt unberhrt. Die Stze 1 und 2 gelten fr Straftaten im Sinne des Absatzes 1 entsprechend, wenn diese im Zusammenhang mit weiteren Straftaten stehen und das Schwergewicht der Straftaten insgesamt außerhalb der Zustndigkeit der Bundespolizei liegt oder wenn bei Straftaten außerhalb des Kstenmeers nach Absatz 1 Satz 1 Nr. 6 oder Absatz 1 Satz 1 letzter Halbsatz Ermittlungshandlungen im deutschen Hoheitsgebiet erforderlich sind. Die Staatsanwaltschaft kann in Zweifelsfllen die zustndige Polizeibehçrde bestimmen. (4) Sind Ermittlungshandlungen außerhalb der in § 1 Abs. 7 bezeichneten Bereiche erforderlich, trifft die Bundespolizei ihre Maßnahmen im Benehmen mit der Polizei des Landes. (5) Die Beamten im Polizeivollzugsdienst der Bundespolizei, die mindestens vier Jahre dem Polizeivollzugsdienst angehçren, sind Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft (§ 152 des Gerichtsverfassungsgesetzes) und haben die Rechte und Pflichten der Polizeibeamten nach der Strafprozeßordnung. In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 6 und des Absatzes 1 Satz 1 letzter Halbsatz gelten auf See außerhalb des deutschen Kstenmeers bei der Verfolgung von Straftaten zur Erfllung vçlkerrechtlicher Verpflichtungen oder zur Wahrnehmung vçlkerrechtlicher Befugnisse die Vorschriften der Strafprozeßordnung entsprechend.
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BPolG: Bundespolzeigesetz
§§ 13 – 17
§ 13 Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten (1) Die Bundespolizei nimmt im Rahmen der ihr obliegenden Aufgaben die polizeilichen Aufgaben nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten wahr. § 12 Abs. 2 Satz 1 und 2 sowie Abs. 4 gilt entsprechend. (2) Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist fr Ordnungswidrigkeiten nach den §§ 111 und 113 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten, die im Aufgabenbereich der Bundespolizei begangen wurden, die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmte Bundespolizeibehçrde. (3) Die durch oder auf Grund anderer Bundesgesetze bertragene Zustndigkeit von Bundespolizeibehçrden fr die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten als Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 und 2 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten bleibt unberhrt. (4) Die Beamten im Polizeivollzugsdienst der Bundespolizei, die mindestens vier Jahre dem Polizeivollzugsdienst angehçren, sind im Rahmen ihrer Aufgaben ermchtigt, Verwarnungen zu erteilen und Verwarnungsgelder zu erheben.
fahr im Sinne dieses Abschnitts ist eine Gefahr fr ein bedeutsames Rechtsgut, wie Bestand des Staates, Leben, Gesundheit, Freiheit, wesentliche Vermçgenswerte oder andere strafrechtlich geschtzte Gter von erheblicher Bedeutung fr die Allgemeinheit. (3) Zur Erfllung der Aufgaben, die der Bundespolizei durch andere Rechtsvorschriften des Bundes zugewiesen sind, hat sie die dort vorgesehenen Befugnisse. Soweit solche Rechtsvorschriften Befugnisse nicht oder nicht abschließend regeln, hat die Bundespolizei die Befugnisse, die ihr nach diesem Gesetz zustehen. Satz 2 gilt auch fr die Befugnisse der Bundespolizei im Rahmen der Aufgaben zum Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des Luftverkehrs nach § 4, soweit § 5 des Luftsicherheitsgesetzes keine Regelungen enthlt.
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Abschnitt 2 Befugnisse Unterabschnitt 1 Allgemeine Befugnisse und allgemeine Vorschriften § 14 Allgemeine Befugnisse (1) Die Bundespolizei kann zur Erfllung ihrer Aufgaben nach den §§ 1 bis 7 die notwendigen Maßnahmen treffen, um eine Gefahr abzuwehren, soweit nicht dieses Gesetz die Befugnisse der Bundespolizei besonders regelt. (2) Gefahr im Sinne dieses Abschnitts ist eine im Einzelfall bestehende Gefahr fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung im Bereich der Aufgaben, die der Bundespolizei nach den §§ 1 bis 7 obliegen. Eine erhebliche Ge1172
§ 15 Grundsatz der Verhltnismßigkeit (1) Von mehreren mçglichen und geeigneten Maßnahmen ist diejenige zu treffen, die den einzelnen und die Allgemeinheit voraussichtlich am wenigsten beeintrchtigt. (2) Eine Maßnahme darf nicht zu einem Nachteil fhren, der zu dem erstrebten Erfolg erkennbar außer Verhltnis steht. (3) Eine Maßnahme ist nur solange zulssig, bis ihr Zweck erreicht ist oder sich zeigt, daß er nicht erreicht werden kann. § 16 Ermessen, Wahl der Mittel (1) Die Bundespolizei trifft ihre Maßnahmen nach pflichtgemßem Ermessen. (2) Kommen zur Abwehr einer Gefahr mehrere Mittel in Betracht, so gengt es, wenn eines davon bestimmt wird. Dem Betroffenen ist auf Antrag zu gestatten, ein anderes ebenso wirksames Mittel anzuwenden, sofern die Allgemeinheit dadurch nicht strker beeintrchtigt wird. § 17 Verantwortlichkeit fr das Verhalten von Personen (1) Verursacht eine Person eine Gefahr, so sind die Maßnahmen gegen sie zu richten. (2) Ist die Person noch nicht vierzehn Jahre alt, so kçnnen die Maßnahmen auch gegen www.WALHALLA.de
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§§ 18 – 21
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die Person gerichtet werden, die zur Aufsicht ber sie verpflichtet ist. Ist fr die Person ein Betreuer bestellt, so kçnnen die Maßnahmen auch gegen den Betreuer im Rahmen seines Aufgabenbereichs gerichtet werden. (3) Verursacht eine Person, die zu einer Verrichtung bestellt ist, die Gefahr in Ausfhrung der Verrichtung, so kçnnen Maßnahmen auch gegen die Person gerichtet werden, die andere zu der Verrichtung bestellt hat.
§ 20 Inanspruchnahme nicht verantwortlicher Personen (1) Die Bundespolizei kann Maßnahmen gegen andere Personen als die nach § 17 oder § 18 Verantwortlichen richten, wenn 1. eine gegenwrtige erhebliche Gefahr abzuwehren ist, 2. Maßnahmen gegen die nach § 17 oder § 18 Verantwortlichen nicht oder nicht rechtzeitig mçglich sind oder keinen Erfolg versprechen, 3. die Bundespolizei die Gefahr nicht oder nicht rechtzeitig selbst oder durch einen Beauftragten abwehren kann und 4. die Personen ohne erhebliche eigene Gefhrdung und ohne Verletzung hçherwertiger Pflichten in Anspruch genommen werden kçnnen. Die Maßnahmen drfen nur aufrechterhalten werden, solange die Abwehr der Gefahr nicht auf andere Weise mçglich ist. (2) Die Bundespolizei kann ferner Maßnahmen gegen andere Personen als die nach § 17 oder § 18 Verantwortlichen richten, soweit sich dies aus den nachfolgenden Vorschriften dieses Abschnitts ergibt.
§ 18 Verantwortlichkeit fr das Verhalten von Tieren oder den Zustand von Sachen (1) Geht von einem Tier oder einer Sache eine Gefahr aus, so sind die Maßnahmen gegen den Inhaber der tatschlichen Gewalt zu richten. Die nachfolgenden fr Sachen geltenden Vorschriften sind auf Tiere entsprechend anzuwenden. (2) Maßnahmen kçnnen auch gegen den Eigentmer oder einen anderen Berechtigten gerichtet werden. Dies gilt nicht, wenn der Inhaber der tatschlichen Gewalt diese ohne den Willen des Eigentmers oder Berechtigten ausbt. (3) Geht die Gefahr von einer herrenlosen Sache aus, so kçnnen die Maßnahmen gegen denjenigen gerichtet werden, der das Eigentum an der Sache aufgegeben hat. § 19 Unmittelbare Ausfhrung einer Maßnahme (1) Die Bundespolizei kann eine Maßnahme selbst oder durch einen Beauftragten unmittelbar ausfhren, wenn der Zweck der Maßnahme durch Inanspruchnahme der nach § 17 oder 18 Verantwortlichen nicht oder nicht rechtzeitig erreicht werden kann. Der von der Maßnahme Betroffene ist unverzglich zu unterrichten. (2) Entstehen der Bundespolizei durch die unmittelbare Ausfhrung einer Maßnahme Kosten, so sind die nach § 17 oder § 18 Verantwortlichen zum Ersatz verpflichtet. Mehrere Verantwortliche haften als Gesamtschuldner. Die Kosten kçnnen im Verwaltungsvollstreckungsverfahren beigetrieben werden. www.WALHALLA.de
Unterabschnitt 2 Besondere Befugnisse
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Teil 1 Datenerhebung § 21 Erhebung personenbezogener Daten (1) Die Bundespolizei kann, sofern in diesem Abschnitt nichts anderes bestimmt ist, personenbezogene Daten erheben, soweit dies zur Erfllung einer ihr obliegenden Aufgabe erforderlich ist. (2) Zur Verhtung von Straftaten ist eine Erhebung personenbezogener Daten nur zulssig, soweit Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß 1. die Person Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 mit erheblicher Bedeutung begehen 1173
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§§ 22 – 23
will und die Daten zur Verhtung solcher Straftaten erforderlich sind oder 2. die Person mit einer in Nummer 1 genannten Person in einer Weise in Verbindung steht oder eine solche Verbindung hergestellt wird, die erwarten lßt, daß die Maßnahme zur Verhtung von Straftaten im Sinne der Nummer 1 fhren wird und dies auf andere Weise aussichtslos oder wesentlich erschwert wre. (3) Personenbezogene Daten sind offen und beim Betroffenen zu erheben. Sie kçnnen bei anderen çffentlichen oder bei nicht-çffentlichen Stellen erhoben werden, wenn die Erhebung beim Betroffenen nicht mçglich ist oder durch sie die Erfllung der der Bundespolizei obliegenden Aufgaben gefhrdet oder erheblich erschwert wrde. Eine Datenerhebung, die nicht als Maßnahme der Bundespolizei erkennbar sein soll, ist nur zulssig, wenn auf andere Weise die Erfllung der der Bundespolizei obliegenden Aufgaben erheblich gefhrdet wird oder wenn anzunehmen ist, daß dies dem berwiegenden Interesse der betroffenen Person entspricht. (4) Werden personenbezogene Daten beim Betroffenen oder bei nicht-çffentlichen Stellen erhoben, sind diese auf Verlangen auf den Umfang ihrer Auskunftspflicht und auf die Rechtsgrundlage der Datenerhebung hinzuweisen. Der Hinweis kann unterbleiben, wenn durch ihn die Erfllung der Aufgaben der Bundespolizei gefhrdet oder erheblich erschwert wrde. Sofern eine Auskunftspflicht nicht besteht, ist auf die Freiwilligkeit der Auskunft hinzuweisen.
kann die Bundespolizei in Zgen und auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes (§ 3), soweit auf Grund von Lageerkenntnissen oder grenzpolizeilicher Erfahrung anzunehmen ist, daß diese zur unerlaubten Einreise genutzt werden, sowie in einer dem Luftverkehr dienenden Anlage oder Einrichtung eines Verkehrsflughafens (§ 4) mit grenzberschreitendem Verkehr jede Person kurzzeitig anhalten, befragen oder verlangen, daß mitgefhrte Ausweispapiere oder Grenzbertrittspapiere zur Prfung ausgehndigt werden, sowie mitgefhrte Sachen in Augenschein nehmen. (2) Die befragte Person ist verpflichtet, Namen, Vornamen, Tag und Ort der Geburt, Wohnanschrift und Staatsangehçrigkeit anzugeben, soweit dies zur Erfllung der Aufgaben der Bundespolizei erforderlich ist. Eine weitergehende Auskunftspflicht besteht nur fr die nach den §§ 17 und 18 Verantwortlichen und unter den Voraussetzungen des § 20 Abs. 1 fr die dort bezeichneten Personen sowie fr die Personen, fr die gesetzliche Handlungspflichten bestehen, soweit die Auskunft zur Abwehr einer Gefahr erforderlich ist. (3) Unter den in den §§ 52 bis 55 der Strafprozeßordnung bezeichneten Voraussetzungen ist der Betroffene zur Verweigerung der Auskunft berechtigt. Dies gilt nicht, soweit die Auskunft zur Abwehr einer Gefahr fr Leib, Leben oder Freiheit einer Person erforderlich ist. Die betroffene Person ist ber ihr Recht zur Verweigerung der Auskunft zu belehren. Ausknfte, die gemß Satz 2 erlangt wurden, drfen nur fr den dort bezeichneten Zweck verwendet werden. (4) § 136a der Strafprozeßordnung gilt entsprechend. § 12 des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes findet keine Anwendung.
§ 22 Befragung und Auskunftspflicht (1) Die Bundespolizei kann eine Person befragen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß die Person sachdienliche Angaben fr die Erfllung einer bestimmten der Bundespolizei obliegenden Aufgabe machen kann. Zum Zwecke der Befragung kann die Person angehalten werden. Auf Verlangen hat die Person mitgefhrte Ausweispapiere zur Prfung auszuhndigen. (1a) Zur Verhinderung oder Unterbindung unerlaubter Einreise in das Bundesgebiet 1174
§ 23 Identittsfeststellung und Prfung von Berechtigungsscheinen (1) Die Bundespolizei kann die Identitt einer Person feststellen, 1. zur Abwehr einer Gefahr, 2. zur polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs, www.WALHALLA.de
§ 23 3. im Grenzgebiet bis zu einer Tiefe von dreißig Kilometern zur Verhinderung oder Unterbindung unerlaubter Einreise in das Bundesgebiet oder zur Verhtung von Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 Nr. 1 bis 4, 4. wenn die Person sich in einer Einrichtung der Bundespolizei (§ 1 Abs. 3), einer Anlage oder Einrichtung der Eisenbahnen des Bundes (§ 3), einer dem Luftverkehr dienenden Anlage oder Einrichtung eines Verkehrsflughafens (§ 4), dem Amtssitz eines Verfassungsorgans oder eines Bundesministeriums (§ 5) oder an einer Grenzbergangsstelle (§ 61) oder in unmittelbarer Nhe hiervon aufhlt und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß dort Straftaten begangen werden sollen, durch die in oder an diesen Objekten befindliche Personen oder diese Objekte selbst unmittelbar gefhrdet sind, und die Feststellung der Identitt auf Grund der Gefhrdungslage oder auf die Person bezogener Anhaltspunkte erforderlich ist, oder 5. zum Schutz privater Rechte. (1a) Das in Absatz 1 Nr. 3 genannte Grenzgebiet erstreckt sich im Kstengebiet von der seewrtigen Begrenzung an bis zu einer Tiefe von 50 Kilometern; darber hinaus nur nach Maßgabe der Rechtsverordnung zu § 2 Abs. 2 Satz 2. (2) Zur Erfllung der Aufgaben nach § 7 kann die Bundespolizei ferner die Identitt einer Person feststellen, wenn sie 1. sich an einem Ort aufhlt, in bezug auf den Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß dort a) Personen Straftaten verabreden, vorbereiten oder verben oder b) sich Straftter verbergen, 2. sich in einer Verkehrs- oder Versorgungsanlage oder -einrichtung, einem çffentlichen Verkehrsmittel, Amtsgebude oder einem anderen besonders gefhrdeten Objekt oder in unmittelbarer Nhe hiervon aufhlt und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß dort Straftaten beganwww.WALHALLA.de
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gen werden sollen, durch die in oder an diesen Objekten befindliche Personen oder diese Objekte selbst unmittelbar gefhrdet sind, und die Feststellung der Identitt auf Grund der Gefhrdungslage oder auf die Person bezogener Anhaltspunkte erforderlich ist, oder 3. an einer Kontrollstelle angetroffen wird, die von der Bundespolizei eingerichtet worden ist, um a) Straftaten von erheblicher Bedeutung oder b) Straftaten im Sinne des § 27 des Versammlungsgesetzes zu verhindern, fr deren Begehung Tatsachen sprechen. (3) Die Bundespolizei kann zur Feststellung der Identitt die erforderlichen Maßnahmen treffen. Sie kann den Betroffenen insbesondere anhalten, ihn nach seinen Personalien befragen und verlangen, daß er Ausweispapiere zur Prfung aushndigt. Bei der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs kann die Bundespolizei ferner verlangen, daß der Betroffene Grenzbertrittspapiere vorlegt. Der Betroffene kann festgehalten und zur Dienststelle mitgenommen werden, wenn seine Identitt oder seine Berechtigung zum Grenzbertritt auf andere Weise nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten festgestellt werden kann. Unter den Voraussetzungen des Satzes 4 kçnnen der Betroffene sowie die von ihm mitgefhrten Sachen nach Gegenstnden, die der Identittsfeststellung dienen, durchsucht werden. (4) Die Bundespolizei kann, soweit es zur Erfllung ihrer Aufgaben erforderlich ist, verlangen, daß Berechtigungsscheine, Bescheinigungen, Nachweise oder sonstige Urkunden zur Prfung ausgehndigt werden, wenn der Betroffene auf Grund einer Rechtsvorschrift verpflichtet ist, diese Urkunden mitzufhren. (5) Die Bundespolizei kann verlangen, daß sich Personen ausweisen, die eine Einrichtung der Bundespolizei (§ 1 Abs. 3) oder den Amtssitz eines Verfassungsorganes oder ei1175
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§§ 24 – 26
nes Bundesministeriums (§ 5) betreten wollen oder darin angetroffen werden. Von den in Satz 1 bezeichneten Personen mitgefhrte Sachen kçnnen bei der Einlaßkontrolle durchsucht werden, wenn dies auf Grund der Gefhrdungslage oder auf die Person bezogener Anhaltspunkte erforderlich ist.
1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß die Person sachdienliche Angaben machen kann, die fr die Erfllung einer bestimmten der Bundespolizei obliegenden Aufgabe erforderlich sind, oder 2. dies zur Durchfhrung erkennungsdienstlicher Maßnahmen erforderlich ist. (2) Bei der Vorladung ist deren Grund anzugeben. Bei der Festsetzung des Zeitpunkts soll auf den Beruf und die sonstigen Lebensverhltnisse des Betroffenen Rcksicht genommen werden. (3) Leistet ein Betroffener der Vorladung ohne hinreichenden Grund keine Folge, kann sie zwangsweise durchgesetzt werden, wenn 1. die Angaben zur Abwehr einer Gefahr fr Leib, Leben oder Freiheit einer Person erforderlich sind, oder 2. dies zur Durchfhrung erkennungsdienstlicher Maßnahmen erforderlich ist. (4) Fr die Entschdigung oder Vergtung von Personen, die auf Vorladung als Zeugen erscheinen oder die als Sachverstndige herangezogen werden, gilt das Justizvergtungs- und -entschdigungsgesetz entsprechend.
§ 24 Erkennungsdienstliche Maßnahmen (1) Die Bundespolizei kann erkennungsdienstliche Maßnahmen vornehmen, wenn 1. eine nach § 23 Abs. 1 oder 2 zulssige Identittsfeststellung auf andere Weise nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten mçglich ist oder 2. dies zur Verhtung von Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 erforderlich ist, weil der Betroffene verdchtig ist, eine solche Straftat begangen zu haben und wegen der Art oder Ausfhrung der Tat die Gefahr einer Wiederholung besteht. (2) Ist in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 1 die Identitt festgestellt, sind die im Zusammenhang mit der Feststellung angefallenen Unterlagen zu vernichten, es sei denn, ihre weitere Aufbewahrung ist nach Absatz 1 Nr. 2 erforderlich oder nach anderen Rechtsvorschriften zulssig. Sind die Unterlagen an andere Stellen bermittelt worden, sind diese ber die erfolgte Vernichtung zu unterrichten. (3) Erkennungsdienstliche Maßnahmen sind insbesondere 1. die Abnahme von Finger- und Handflchenabdrcken, 2. die Aufnahme von Lichtbildern einschließlich Bildaufzeichnungen, 3. die Feststellungen ußerer kçrperlicher Merkmale, 4. Messungen und 5. mit Wissen des Betroffenen erfolgte Stimmaufzeichnungen. § 25 Vorladung (1) Die Bundespolizei kann eine Person schriftlich oder mndlich vorladen, wenn 1176
§ 26 Datenerhebung bei çffentlichen Veranstaltungen oder Ansammlungen (1) Die Bundespolizei kann bei oder im Zusammenhang mit çffentlichen Veranstaltungen oder Ansammlungen an der Grenze oder den in § 23 Abs. 1 Nr. 4 bezeichneten Objekten personenbezogene Daten auch durch Anfertigung von Bild- und Tonaufzeichnungen von Teilnehmern erheben, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß bei oder im Zusammenhang mit einer solchen Veranstaltung oder Ansammlung erhebliche Gefahren fr die çffentliche Sicherheit an der Grenze oder die Sicherheit der in § 23 Abs. 1 Nr. 2 bezeichneten Objekten entstehen. Die Erhebung kann auch durchgefhrt werden, wenn Dritte unvermeidbar betroffen werden. (2) In den Fllen des § 7 hat die Bundespolizei die in Absatz 1 bezeichneten Befugnisse bei oder im Zusammenhang mit çffentlichen www.WALHALLA.de
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§§ 27 – 28
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Veranstaltungen oder Ansammlungen auch außerhalb der in Absatz 1 Satz 1 bezeichneten rtlichkeiten und Objekte, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß bei oder im Zusammenhang mit çffentlichen Veranstaltungen oder Ansammlungen Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung oder Straftaten begangen werden.
1. unerlaubte Grenzbertritte oder Gefahren fr die Sicherheit an der Grenze oder 2. Gefahren fr die in § 23 Abs. 1 Nr. 4 bezeichneten Objekte oder fr dort befindliche Personen oder Sachen zu erkennen. In den Fllen des Satzes 1 Nr. 2 muß der Einsatz derartiger Gerte erkennbar sein. Werden auf diese Weise personenbezogene Daten aufgezeichnet, sind diese Aufzeichnungen in den Fllen des Satzes 1 Nr. 1 sptestens nach zwei Tagen und in den Fllen des Satzes 1 Nr. 2 sptestens nach 30 Tagen zu vernichten, soweit sie nicht zur Abwehr einer gegenwrtigen Gefahr oder zur Verfolgung einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit bençtigt werden.
(3) Nach den Abstzen 1 und 2 entstandene Aufzeichnungen sowie daraus gefertigte Unterlagen sind unverzglich nach Beendigung der Veranstaltung oder Ansammlung zu vernichten, soweit sie nicht bençtigt werden 1. zur Verfolgung einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung oder einer Straftat oder 2. zur Verhtung von Straftaten bei oder im Zusammenhang mit Versammlungen, çffentlichen Veranstaltungen oder Ansammlungen, weil die betroffene Person verdchtig ist, solche Straftaten vorbereitet oder begangen zu haben und deshalb Grund zu der Annahme besteht, daß sie auch knftig solche Straftaten begehen wird. Die Vernichtung kann ferner unterbleiben, wenn eine Stçrung der çffentlichen Sicherheit bei oder im Zusammenhang mit der Veranstaltung oder Ansammlung eingetreten ist und die Aufzeichnungen ausschließlich zum Zwecke der polizeilichen Aus- und Fortbildung oder zur befristeten Dokumentation des polizeilichen Handelns verwendet werden. Personenbezogene Daten sind zum frhestmçglichen Zeitpunkt zu anonymisieren. Sofern eine Anonymisierung nicht mçglich ist, sind Aufzeichnungen, die ausschließlich zum Zweck der Dokumentation verwendet werden, nach sptestens zwei Monaten zu vernichten. (4) Die §§ 12a und 19a des Versammlungsgesetzes bleiben unberhrt. § 27 Selbstttige Bildaufnahme- und Bildaufzeichnungsgerte Die Bundespolizei kann selbstttige Bildaufnahme- und Bildaufzeichnungsgerte einsetzen, um www.WALHALLA.de
§ 28 Besondere Mittel der Datenerhebung (1) Die Bundespolizei kann unter Beachtung des § 70 Satz 2 personenbezogene Daten mit den besonderen Mitteln nach Absatz 2 erheben ber 1. die nach § 17 oder § 18 Verantwortlichen oder unter den Voraussetzungen des § 20 Abs. 1 ber die dort bezeichneten Personen zur Abwehr einer Gefahr fr den Bestand oder die Sicherheit des Staates oder fr Leib, Leben oder Freiheit einer Person oder fr Sachen von erheblichem Wert, deren Erhaltung im çffentlichen Interesse geboten ist, oder 2. die in § 21 Abs. 2 bezeichneten Personen zur Verhtung von Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 mit erheblicher Bedeutung, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß eine solche Straftat gewerbs-, gewohnheits-, bandenmßig oder von einer kriminellen Vereinigung begangen werden soll, und die Abwehr der Gefahr oder die Verhtung der Straftat auf andere Weise aussichtslos ist oder wesentlich erschwert wrde. Die Erhebung kann auch durchgefhrt werden, wenn Dritte unvermeidbar betroffen werden. (2) Besondere Mittel der Datenerhebung sind 1. die planmßig angelegte Beobachtung einer Person, die durchgehend lnger als 1177
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vierundzwanzig Stunden dauern oder an mehr als zwei Tagen stattfinden soll (lngerfristige Observation), 2. der Einsatz technischer Mittel in einer fr den Betroffenen nicht erkennbaren Weise a) zur Anfertigung von Bildaufnahmen oder -aufzeichnungen, b) zum Abhçren oder Aufzeichnen des nicht çffentlich gesprochenen Wortes und 3. der Einsatz von Personen, die nicht der Bundespolizei angehçren und deren Zusammenarbeit mit der Bundespolizei Dritten nicht bekannt ist. (3) Der Einsatz von besonderen Mitteln nach Absatz 2 darf, außer bei Gefahr im Verzug, nur durch den Leiter der in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmten Bundespolizeibehçrde oder seinen Vertreter angeordnet werden. Die Anordnung ist unter Angabe der maßgeblichen Grnde aktenkundig zu machen und auf hçchstens einen Monat zu befristen. Die Verlngerung der Maßnahme bedarf einer neuen Anordnung. Die Entscheidung ber die Verlngerung der Maßnahme darf in Fllen des Absatzes 2 Nr. 1 und 2 Buchstabe b nur durch den Richter getroffen werden. Zustndig ist das Amtsgericht, in dessen Bezirk die Bundespolizeibehçrde nach Satz 1 ihren Sitz hat. Fr das Verfahren gelten die Vorschriften des Gesetzes ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit entsprechend. (4) Unterlagen, die durch Maßnahmen der in Absatz 2 genannten Art erlangt worden sind, sind unverzglich zu vernichten, soweit sie fr den der Anordnung zugrunde liegenden Zweck oder nach Maßgabe der Strafprozeßordnung zur Verfolgung einer Straftat nicht oder nicht mehr erforderlich sind. (5) Nach Abschluß der in Absatz 2 Nr. 1 und 2 Buchstabe b bezeichneten Maßnahmen ist die Person, gegen die die Maßnahme angeordnet worden ist, zu unterrichten, sobald dies ohne Gefhrdung des Zwecks der Maßnahme oder der çffentlichen Sicherheit geschehen kann. Die Unterrichtung durch die
Bundespolizei unterbleibt, wenn wegen des auslçsenden Sachverhalts ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen den Betroffenen durchgefhrt wird und durch die Unterrichtung der Untersuchungszweck gefhrdet wrde; die Entscheidung trifft die Staatsanwaltschaft.
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Teil 2 Datenverarbeitung und Datennutzung § 29 Speicherung, Vernderung und Nutzung personenbezogener Daten (1) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten speichern, verndern und nutzen, soweit dies zur Erfllung ihrer jeweiligen Aufgabe erforderlich ist. Sie kann ferner personenbezogene Daten speichern, verndern und nutzen, soweit dies zur Erledigung besonderer Ersuchen nach § 17 Abs. 2 des Bundesverfassungsschutzgesetzes erforderlich ist. Die Speicherung, Vernderung und Nutzung darf nur fr den Zweck erfolgen, fr den die Daten erlangt worden sind. Die Speicherung, Vernderung und Nutzung fr einen anderen Zweck ist zulssig, soweit die Bundespolizei die Daten fr diesen Zweck nach diesem Gesetz oder einer anderen Rechtsvorschrift erheben drfte. Sind personenbezogene Daten mit den besonderen Mitteln des § 28 Abs. 2 erhoben worden, ist ihre Verwendung fr einen anderen Zweck nur zulssig, soweit dies zur Abwehr einer erheblichen Gefahr erforderlich ist; die Vorschriften der Strafprozeßordnung bleiben unberhrt. (2) Die Bundespolizei kann, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, personenbezogene Daten, die sie bei Wahrnehmung der polizeilichen Aufgaben auf dem Gebiet der Strafverfolgung ber eine einer Straftat verdchtige Person erlangt hat, in Dateien speichern, verndern und nutzen, soweit dies zur Abwehr von Gefahren im Rahmen der der Bundespolizei obliegenden Aufgaben oder fr Zwecke knftiger Strafverfahren wegen Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 erforderlich ist. Nach Maßgabe des Satzes 1 kann die Bundespolizei www.WALHALLA.de
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1. die Personendaten und, soweit erforderlich, andere zur Identifizierung geeignete Merkmale, 2. die kriminalaktenfhrende Dienststelle der Bundespolizei und die Kriminalaktennummer, 3. die Tatzeiten und Tatorte und 4. die Tatvorwrfe durch Angabe der gesetzlichen Vorschriften und die nhere Bezeichnung der Straftaten in Dateien speichern, verndern und nutzen. Weitere personenbezogene Daten kann die Bundespolizei nach Satz 1 nur speichern, verndern und nutzen, soweit dies erforderlich ist, 1. zur Eigensicherung von Beamten oder zum Schutz des Betroffenen oder 2. weil wegen der Art oder Ausfhrung der Tat, der Persçnlichkeit des Betroffenen oder sonstiger Erkenntnisse Grund zu der Annahme besteht, daß weitere Strafverfahren gegen ihn wegen Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 zu fhren sind. Wird der Beschuldigte rechtskrftig freigesprochen, die Erçffnung des Hauptverfahrens gegen ihn unanfechtbar abgelehnt oder das Verfahren nicht nur vorlufig eingestellt, ist die Speicherung, Vernderung und Nutzung unzulssig, wenn sich aus den Grnden der Entscheidung ergibt, daß er die Tat nicht oder nicht rechtswidrig begangen hat. (3) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten solcher Personen, die bei einer knftigen Strafverfolgung als Zeugen in Betracht kommen, sowie von den in § 21 Abs. 2 Nr. 2 bezeichneten Personen, Hinweisgebern und sonstigen Auskunftspersonen außer zur Abwehr einer Gefahr nur dann in Dateien speichern, verndern und nutzen, wenn Anhaltspunkte dafr vorliegen, daß dies zur Verhtung von Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 mit erheblicher Bedeutung oder fr Zwecke knftiger Strafverfahren wegen solcher Straftaten erforderlich ist. Die Speicherung nach Satz 1 ist zu beschrnken auf die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Daten sowie auf die Angabe, in welcher Eigenschaft der Person und in bezug auf wel-
chen Sachverhalt die Speicherung der Daten erfolgt. Personenbezogene Daten ber Zeugen nach Satz 1 drfen nur mit Einwilligung des Betroffenen gespeichert werden. (4) Werden Bewertungen in Dateien gespeichert, muß feststellbar sein, bei welcher Stelle die Unterlagen gefhrt werden, die der Bewertung zugrunde liegen. (5) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten zur Vorgangsverwaltung oder zur befristeten Dokumentation des polizeilichen Handelns speichern und ausschließlich zu diesem Zweck nutzen. Die Abstze 1 bis 3 finden keine Anwendung. (6) Die Bundespolizei kann nach den Abstzen 1 bis 5 gespeicherte personenbezogene Daten zur polizeilichen Aus- und Fortbildung nutzen. Die Daten sind zum frhestmçglichen Zeitpunkt zu anonymisieren. Die Anonymisierung kann unterbleiben, wenn sie nur mit unverhltnismßigem Aufwand mçglich ist oder der Aus- und Fortbildungszweck mit anonymisierten Daten nicht erreicht werden kann und jeweils die berechtigten Interessen des Betroffenen an der Geheimhaltung der Daten nicht offensichtlich berwiegen.
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§ 30 Ausschreibung zur Fahndung (1) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten, insbesondere die Personalien einer Person, das amtliche Kennzeichen des von ihr benutzten oder eingesetzten Kraftfahrzeuges und, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, die Seriennummer des von ihr verwendeten Ausweisdokuments oder Sichtvermerks ausschreiben und hierfr in einer fr die Grenzfahndung gefhrten Datei speichern (Ausschreibung zur Grenzfahndung). Das Bundesministerium des Innern bestimmt das Nhere ber die Art der Daten, die nach Satz 1 bei der Ausschreibung zur Grenzfahndung gespeichert werden drfen, durch Rechtsverordnung. (2) Die Ausschreibung zur Grenzfahndung ist zulssig zum Zwecke 1. der Ingewahrsamnahme, wenn die Person nach § 39 in Gewahrsam genommen werden kann, ihr Aufenthalt nicht bekannt ist und angenommen werden kann, daß sie 1179
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bei der Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs angetroffen wird, 2. der grenzpolizeilichen berprfung, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß die berprfung der Person bei der Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs erforderlich ist, um a) eine erhebliche Gefahr abzuwehren, b) begrndete Zweifel an der Berechtigung der Person zum Grenzbertritt auszurumen oder zu besttigen oder c) das Antreffen der als vermißt geltenden Person festzustellen, oder 3. der Zurckweisung oder Ausreiseuntersagung, sofern diese Maßnahmen auf Grund auslnderrechtlicher Rechtsvorschriften zulssig sind. (3) Die Bundespolizei kann auf Veranlassung einer anderen çffentlichen Stelle eine Person oder eine Sache zur Grenzfahndung zu den in Absatz 2 bezeichneten Zwecken ausschreiben, wenn die veranlassende Stelle nach dem fr sie geltenden Recht befugt ist, die mit der Ausschreibung bezweckte Maßnahme vorzunehmen oder durch eine Polizeibehçrde vornehmen zu lassen. Die veranlassende Stelle trgt die Verantwortung fr die Zulssigkeit der Maßnahme. Sie hat die bezweckte Maßnahme sowie Umfang und Dauer der Ausschreibung zu bezeichnen. (4) Die Speicherung in der fr die Grenzfahndung gefhrten Datei erfolgt durch die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmte Bundespolizeibehçrde. Die Berechtigung zum Abruf von Daten im automatisierten Verfahren aus der fr die Grenzfahndung gefhrten Datei darf nur den mit der Wahrnehmung der polizeilichen Kontrollen des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden eingerumt werden. (5) Die Bundespolizei kann ferner personenbezogene Daten der in Absatz 1 bezeichneten Art im automatisierten Verfahren in den Fahndungsbestand des polizeilichen Informationssystems zum Zwecke der Ingewahrsamnahme, Aufenthaltsermittlung oder berprfung der Person eingeben, wenn er nach den Vorschriften dieses Gesetzes befugt
ist, die mit der Ausschreibung bezweckte Maßnahme selbst vorzunehmen oder durch eine zum Abruf der Daten im automatisierten Verfahren berechtigte Stelle vornehmen zu lassen.
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§ 31 Ausschreibung zur grenzpolizeilichen Beobachtung (1) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten der in § 30 Abs. 1 Satz 1 bezeichneten Art ausschreiben und hierfr in der fr die Grenzfahndung gefhrten Datei speichern, damit die mit der Wahrnehmung der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs beauftragten Behçrden Erkenntnisse ber Ort und Zeit des Antreffens der Person, etwaiger Begleiter, des Kraftfahrzeugs und des Fhrers des Kraftfahrzeugs sowie ber Reiseweg und Reiseziel, mitgefhrte Sachen und Umstnde des Antreffens melden, wenn diese bei Gelegenheit der grenzpolizeilichen Kontrolle festgestellt werden (Ausschreibung zur grenzpolizeilichen Beobachtung). Das Bundesministerium des Innern bestimmt das Nhere ber die Art der Daten, die nach Satz 1 bei der Ausschreibung zur grenzpolizeilichen Beobachtung gespeichert werden drfen, durch Rechtsverordnung. (2) Die Ausschreibung zur grenzpolizeilichen Beobachtung ist nur zulssig, wenn 1. die Gesamtwrdigung der Person und ihrer bisher begangenen Straftaten erwarten lßt, daß sie auch knftig Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 mit erheblicher Bedeutung begehen wird, oder 2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß die Person solche Straftaten begehen wird, und die grenzpolizeiliche Beobachtung zur Verhtung dieser Straftaten erforderlich ist. (3) Die Ausschreibung zur grenzpolizeilichen Beobachtung darf nur durch den Leiter der in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmten Bundespolizeibehçrde oder seinen Vertreter angeordnet werden. Die Anordnung ist unter Angabe der maßgeblichen Grnde aktenkundig zu machen. www.WALHALLA.de
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(4) Die Anordnung ist auf hçchstens sechs Monate zu befristen. Sptestens nach Ablauf von drei Monaten ist zu prfen, ob die Voraussetzungen fr die Anordnung noch bestehen. Das Ergebnis dieser Prfung ist aktenkundig zu machen. Die Verlngerung der Laufzeit ber insgesamt sechs Monate hinaus bedarf einer richterlichen Anordnung. Zustndig ist das Amtsgericht, in dessen Bezirk die Bundespolizeibehçrde nach Absatz 3 Satz 1 ihren Sitz hat. § 28 Abs. 3 Satz 6 findet Anwendung. (5) Liegen die Voraussetzungen fr die Anordnung nicht mehr vor, ist der Zweck der Maßnahme erreicht oder zeigt sich, daß er nicht mehr erreicht werden kann, ist die Ausschreibung unverzglich zu lçschen. (6) § 30 Abs. 4 findet Anwendung. (7) Soweit in besonderen Ersuchen nach § 17 Abs. 2 des Bundesverfassungsschutzgesetzes Personen benannt sind, kçnnen deren Daten entsprechend Absatz 1 fr Meldungen an die ersuchende Behçrde durch die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmte Bundespolizeibehçrde ausgeschrieben und hierfr in der fr die Grenzfahndung gefhrten Datei gespeichert werden; § 30 Abs. 4 Satz 2 findet Anwendung. Die Ausschreibungen sind auf hçchstens sechs Monate zu befristen. Die Verlngerung der Laufzeit bedarf eines erneuten Ersuchens.
(2) Anordnung und bermittlung erfolgen mittels Datenfernbertragung; das Datenformat legt die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmte Bundespolizeibehçrde fest. Eine bermittlung auf anderem Weg ist ausnahmsweise nur zulssig, wenn eine Datenfernbertragung im Einzelfall nicht gelingt. (3) Fr den betreffenden Flug ist die Gesamtzahl der befçrderten Fluggste zu bermitteln. Ferner sind fr jeden Fluggast folgende Daten zu erheben und zu bermitteln: 1. der Familienname und die Vornamen, 2. das Geburtsdatum, 3. das Geschlecht, 4. die Staatsangehçrigkeit, 5. die Nummer und die Art des mitgefhrten Reisedokuments, 6. die Nummer und der ausstellende Staat des erforderlichen Aufenthaltstitels oder Flughafentransitvisums, 7. die fr die Einreise in das Bundesgebiet vorgesehene Grenzbergangsstelle, 8. die Flugnummer, 9. die planmßige Abflug- und Ankunftszeit und 10. der ursprngliche Abflugort sowie die gebuchte Flugroute, soweit sich dies aus den vorgelegten oder vorhandenen Buchungsunterlagen ergibt. (4) Bei der Annahme haben die Luftfahrtunternehmen die Fluggste jeweils darber zu informieren, dass die vorgenannten Daten zum Zwecke der Grenzkontrolle der in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmten Bundespolizeibehçrde vorab elektronisch bermittelt und nach Maßgabe des Absatzes 5 gespeichert werden. (5) Die Daten werden bei den Luftfahrtunternehmen 24 Stunden nach ihrer bermittlung gelçscht. Die bei der in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmten Bundespolizeibehçrde eingegangenen Daten werden 24 Stunden nach der Einreise der Fluggste des betreffenden Fluges gelçscht, sofern sie nicht zur Erfllung von Aufgaben nach § 2
§ 31a bermittlung von Fluggastdaten (1) Zum Zwecke der Erfllung der Aufgaben nach § 2 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 und § 12 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 haben Luftfahrtunternehmen, die Fluggste ber die Schengen-Außengrenzen in das Bundesgebiet befçrdern, auf Anordnung der in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmten Bundespolizeibehçrde die in Absatz 3 genannten Daten in den von den Fluggsten mitgefhrten Dokumenten zu erheben. Sobald die Annahme der Fluggste fr den betreffenden Flug geschlossen ist, haben die Luftfahrtunternehmen die erhobenen Daten unverzglich an die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmte Bundespolizeibehçrde zu bermitteln. www.WALHALLA.de
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Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 und § 12 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 bis 3 bençtigt werden. (6) Die §§ 63 und 64 des Aufenthaltsgesetzes bleiben unberhrt.
(5) Besondere Rechtsvorschriften ber die bermittlung personenbezogener Daten bleiben unberhrt.
§ 32 bermittlung personenbezogener Daten (1) Die Bundespolizei kann Behçrden des Polizeivollzugsdienstes und, wenn sie Aufgaben nach § 2 Abs. 2 oder Aufgaben auf dem Gebiet der Strafverfolgung wahrnehmen, Behçrden der Zollverwaltung personenbezogene Daten bermitteln, soweit dies zur Erfllung polizeilicher Aufgaben erforderlich ist. Dies gilt auch fr die bermittlung personenbezogener Daten zwischen den Behçrden der Bundespolizei. (2) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten an andere çffentliche Stellen bermitteln, soweit dies erforderlich ist zur 1. Erfllung einer ihr obliegenden Aufgabe, 2. Abwehr von Gefahren, 3. Abwehr einer schwerwiegenden Beeintrchtigung der Rechte einzelner, 4. Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, zur Strafvollstreckung und zum Strafvollzug oder 5. Erledigung besonderer Ersuchen nach § 17 Abs. 2 des Bundesverfassungsschutzgesetzes. (3) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten an çffentliche Stellen anderer Staaten sowie an ber- oder zwischenstaatliche Stellen bermitteln, soweit dies erforderlich ist zur 1. zur Erfllung einer ihr obliegenden Aufgabe oder 2. Abwehr einer erheblichen Gefahr oder zur Verhtung von Straftaten mit erheblicher Bedeutung durch den Empfnger. (4) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten an nicht-çffentliche Stellen bermitteln, soweit dies unerlßlich ist zur 1. Erfllung einer ihr obliegenden Aufgabe oder 2. Abwehr einer schwerwiegenden Beeintrchtigung der Rechte einzelner. 1182
§ 33 Ergnzende Regelungen fr die bermittlung (1) Die Verantwortung fr die Zulssigkeit der bermittlung trgt die Bundespolizei. Erfolgt die bermittlung auf Grund eines Ersuchens einer çffentlichen Stelle der Bundesrepublik Deutschland, trgt diese die Verantwortung. In diesem Fall prft die Bundespolizei nur, ob das Ersuchen im Rahmen der Aufgaben des Empfngers liegt, es sei denn, daß besonderer Anlaß zur Prfung der Zulssigkeit der bermittlung besteht. (2) Die Bundespolizei hat Anlaß, Inhalt, Empfnger und Tag der bermittlung festzuhalten. In Fllen des § 32 Abs. 4 hat die Bundespolizei einen Nachweis zu fhren, aus dem die in Satz 1 bezeichneten Angaben sowie die Aktenfundstelle ersichtlich sind. Die Nachweise sind gesondert aufzubewahren, gegen unberechtigten Zugriff zu sichern und am Ende des Kalenderjahres, das dem Jahr ihrer Einstellung folgt, zu vernichten. Die Vernichtung unterbleibt, solange der Nachweis fr Zwecke der Datenschutzkontrolle bençtigt wird oder Grund zu der Annahme besteht, daß im Fall einer Vernichtung schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt wrden. § 35 Abs. 6 Satz 2 gilt entsprechend. (3) Die bermittlung unterbleibt, wenn fr die Bundespolizei erkennbar ist, daß unter Bercksichtigung der Art der Daten und ihrer Erhebung die schutzwrdigen Interessen des Betroffenen das Allgemeininteresse an der bermittlung berwiegen. In den in § 32 Abs. 3 bezeichneten Fllen unterbleibt die bermittlung ferner, wenn durch sie schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt wrden, insbesondere, weil im Empfngerland ein angemessener Datenschutzstandard nicht gewhrleistet ist. Werden Bewertungen bermittelt, muß fr den Empfnger feststellbar sein, bei welcher Stelle die Unterlagen gefhrt werden, die der Bewertung zugrunde liegen. www.WALHALLA.de
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§§ 34 – 35
BPolG: Bundespolzeigesetz
(4) Sind mit personenbezogenen Daten, die nach § 32 Abs. 1 und 2 bermittelt werden drfen, weitere personenbezogene Daten des Betroffenen oder eines Dritten in Akten so verbunden, daß eine Trennung nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand mçglich ist, so ist die bermittlung auch dieser Daten zulssig, soweit nicht berechtigte Interessen des Betroffenen oder eines Dritten an der Geheimhaltung offensichtlich berwiegen. Eine Verwendung dieser Daten ist unzulssig. (5) In den Fllen des § 32 Abs. 2 bis 4 darf die bermittlung von Daten, die § 41 oder § 61 des Bundeszentralregistergesetzes unterfallen, nicht zu einer Erweiterung des Kreises der dort bezeichneten Stellen fhren. Die Verwertungsverbote nach den §§ 51, 52 und 63 des Bundeszentralregistergesetzes sind zu beachten. (6) Der Empfnger darf die bermittelten personenbezogenen Daten nur fr den Zweck verwenden, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt worden sind. Die Bundespolizei hat bei bermittlungen nach § 32 Abs. 3 und 4 den Empfnger darauf hinzuweisen. In den in § 32 Abs. 3 bezeichneten Fllen ist ihm der bei der Bundespolizei vorgesehene Lçschungszeitpunkt mitzuteilen. Eine Verwendung fr einen anderen Zweck ist zulssig, soweit die Daten auch fr diesen Zweck htten bermittelt werden drfen und in den in § 32 Abs. 3 und 4 bezeichneten Fllen die Bundespolizei zugestimmt hat. (7) Die Einrichtung eines automatisierten Verfahrens, das die bermittlung personenbezogener Daten aus einer von der Bundespolizei gefhrten Datei durch Abruf ermçglicht, ist nach Maßgabe des § 10 Abs. 2 bis 4 des Bundesdatenschutzgesetzes zulssig, soweit diese Form der Datenbermittlung unter Bercksichtigung der schutzwrdigen Interessen der Betroffenen wegen der Vielzahl der bermittlungen oder wegen ihrer besonderen Eilbedrftigkeit angemessen ist. Die Berechtigung zum Abruf darf, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, nur den in § 32 Abs. 1 bezeichneten Stellen eingerumt werden.
(8) Erfolgt die Einrichtung eines automatisierten Abrufverfahrens nach Absatz 7 fr eine Laufzeit von mehr als drei Monaten, hat die Bundespolizei bei durchschnittlich jedem zehnten Abruf fr Zwecke der Datenschutzkontrolle den Zeitpunkt, die Angaben, die die Feststellung der abgerufenen Datenstze ermçglichen, sowie die fr den Abruf verantwortliche Dienststelle zu protokollieren. Die protokollierten Daten drfen nur fr Zwecke der Datenschutzkontrolle, der Datensicherung oder zur Sicherstellung eines ordnungsgemßen Betriebs der Datenverarbeitungsanlage verwendet werden, es sei denn, es liegen Anhaltspunkte dafr vor, daß ohne ihre Verwendung die Verhinderung oder Verfolgung einer schwerwiegenden Straftat gegen Leib, Leben oder Freiheit einer Person aussichtslos oder wesentlich erschwert wre. Die Protokolldaten sind nach sechs Monaten zu lçschen. Die Bundespolizei trifft die technischen und organisatorischen Maßnahmen nach § 9 des Bundesdatenschutzgesetzes.
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§ 34 Abgleich personenbezogener Daten (1) Die Bundespolizei kann personenbezogene Daten mit dem Inhalt von Dateien abgleichen, die sie zur Erfllung der ihr obliegenden Aufgaben fhrt oder fr die sie Berechtigung zum Abruf hat, 1. zur polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs oder, 2. wenn Grund zu der Annahme besteht, daß dies zur Erfllung einer sonstigen Aufgabe der Bundespolizei erforderlich ist. Die Bundespolizei kann ferner im Rahmen ihrer Aufgabenerfllung erlangte personenbezogene Daten mit dem Fahndungsbestand abgleichen. Der Betroffene kann fr die Dauer des Abgleichs angehalten werden. (2) Rechtsvorschriften ber den Datenabgleich in anderen Fllen bleiben unberhrt. § 35 Berichtigung, Lçschung und Sperrung personenbezogener Daten (1) Die Bundespolizei hat in Dateien gespeicherte personenbezogene Daten zu berichti1183
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§ 36
gen, wenn sie unrichtig sind. Stellt sie die Unrichtigkeit personenbezogener Daten in Akten fest, ist dies in der Akte zu vermerken oder auf sonstige Weise festzuhalten. Bestreitet der Betroffene die Richtigkeit gespeicherter Daten und lßt sich weder die Richtigkeit noch die Unrichtigkeit feststellen, sind die Daten entsprechend zu kennzeichnen. (2) Die Bundespolizei hat in Dateien gespeicherte personenbezogene Daten zu lçschen, wenn 1. die Speicherung der Daten unzulssig ist oder 2. bei der nach bestimmten Fristen vorzunehmenden berprfung oder aus Anlaß einer Einzelfallbearbeitung festgestellt wird, daß die Kenntnis der Daten zur Erfllung der der Bundespolizei obliegenden Aufgaben nicht mehr erforderlich ist. (3) Die in Absatz 2 Nr. 2 bezeichneten Fristen sind in der Errichtungsanordnung (§ 36) festzulegen. Sie drfen bei Erwachsenen zehn Jahre, bei Jugendlichen fnf Jahre und bei Kindern zwei Jahre nicht berschreiten, wobei nach Zweck der Speicherung sowie Art und Schwere des Sachverhalts zu unterscheiden ist. Die Fristen beginnen mit dem Tag, an dem das letzte Ereignis eingetreten ist, das zur Speicherung gefhrt hat, jedoch nicht vor Entlassung des Betroffenen aus einer Justizvollzugsanstalt oder Beendigung einer mit Freiheitsentziehung verbundenen Maßregel der Besserung und Sicherung. (4) Personenbezogene Daten der in § 21 Abs. 2 Nr. 2 bezeichneten Personen, Hinweisgeber und sonstiger Auskunftspersonen kçnnen nur fr die Dauer eines Jahres gespeichert werden. Die Speicherung fr jeweils ein weiteres Jahr ist zulssig, soweit die Voraussetzungen des § 29 Abs. 3 weiterhin vorliegen. Die maßgeblichen Grnde fr die Aufrechterhaltung der Speicherung sind aktenkundig zu machen. Die Speicherung darf insgesamt drei Jahre nicht berschreiten. (5) Stellt die Bundespolizei einen Lçschungsgrund gemß Absatz 2 bei personenbezogenen Daten in Akten fest, hat sie die Daten durch Anbringen eines entsprechenden Ver-
merks zu sperren. Die Akte ist zu vernichten, wenn sie insgesamt zur Erfllung der Aufgaben der Bundespolizei nicht mehr erforderlich ist. (6) Die Lçschung und Vernichtung unterbleiben, wenn 1. Grund zu der Annahme besteht, daß anderenfalls schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt wrden, 2. die Daten fr laufende Forschungsarbeiten bençtigt werden oder 3. eine Lçschung wegen der besonderen Art der Speicherung oder eine Vernichtung der Akte nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand mçglich ist. In diesen Fllen sind die Daten zu sperren und die Unterlagen mit einem entsprechenden Sperrvermerk zu versehen. Fr Flle des Satzes 1 Nr. 2 gilt § 29 Abs. 6 Satz 2 entsprechend. (7) Gesperrte Daten drfen nur fr den Zweck verwendet werden, fr den sie gesperrt worden sind oder soweit dies zur Behebung einer bestehenden Beweisnot oder zur Abwehr einer erheblichen Gefahr unerlßlich ist. (8) Wird festgestellt, daß unrichtige, wegen Unzulssigkeit der Speicherung zu lçschende oder zu sperrende personenbezogene Daten bermittelt worden sind, ist dem Empfnger die Berichtigung, Lçschung oder Sperrung mitzuteilen, wenn dies zur Wahrung schutzwrdiger Interessen des Betroffenen erforderlich ist. (9) Anstelle der Lçschung und Vernichtung nach Absatz 2 Nr. 2 und Absatz 5 Satz 2 sind die Datentrger an das zustndige Archiv abzugeben, sofern diesen Unterlagen bleibender Wert im Sinne des § 3 des Bundesarchivgesetzes zukommt.
1184
§ 36 Errichtungsanordnung (1) Die Bundespolizei hat fr jede zur Erfllung der Aufgaben nach den §§ 1 bis 7 gefhrte automatisierte Datei mit personenbezogenen Daten in einer Errichtungsanordnung, die der Zustimmung des Bundesministeriums des Innern bedarf, festzulegen: www.WALHALLA.de
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§§ 37 – 40
BPolG: Bundespolzeigesetz
1. Bezeichnung der Datei,
§ 39 Gewahrsam (1) Die Bundespolizei kann eine Person in Gewahrsam nehmen, wenn dies 1. zum Schutz der Person gegen eine Gefahr fr Leib oder Leben erforderlich ist, insbesondere weil die Person sich erkennbar in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustand oder sonst in hilfloser Lage befindet, 2. unerlßlich ist, um eine Platzverweisung nach § 38 durchzusetzen, oder 3. unerlßlich ist, um die unmittelbar bevorstehende Begehung oder Fortsetzung einer Straftat oder einer Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung fr die Allgemeinheit zu verhindern. (2) Die Bundespolizei kann Minderjhrige, die der Obhut des Personensorgeberechtigten widerrechtlich entzogen wurden oder sich dieser entzogen haben, in Gewahrsam nehmen, damit sie dem Sorgeberechtigten oder dem Jugendamt zugefhrt werden kçnnen. (3) Die Bundespolizei kann eine Person, die aus dem Vollzug von Untersuchungshaft, Freiheitsstrafen, Jugendstrafen oder freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung entwichen ist oder sich sonst ohne Erlaubnis außerhalb der Justizvollzugsanstalt oder einer Anstalt nach den §§ 63 und 64 des Strafgesetzbuches aufhlt, in Gewahrsam nehmen, damit sie in die Anstalt zurckgebracht werden kann. (4) Die Bundespolizei kann eine Person in Gewahrsam nehmen, um einem Ersuchen, das eine Freiheitsentziehung zum Inhalt hat, nachzukommen.
2. Rechtsgrundlage und Zweck der Datei, 3. Personenkreis, ber den Daten gespeichert werden, 4. Arten der zu speichernden personenbezogenen Daten, 5. Arten der personenbezogenen Daten, die der Erschließung der Datei dienen, 6. Anlieferung oder Eingabe der zu speichernden Daten, 7. Voraussetzungen, unter denen gespeicherte personenbezogene Daten an welche Empfnger und in welchem Verfahren bermittelt werden, 8. Prffristen und Speicherungsdauer, 9. Protokollierung. (2) Vor Erlaß der Errichtungsanordnung ist der Bundesbeauftragte fr den Datenschutz anzuhçren. Die Errichtungsanordnung kann vorlufig ergehen, wenn wegen der Dringlichkeit der Aufgabenerfllung die vorherige Anhçrung nicht mçglich ist. (3) In angemessenen Abstnden ist die Notwendigkeit der Weiterfhrung oder nderung der Dateien zu berprfen. § 37 Geltung des Bundesdatenschutzgesetzes Bei der Erfllung der der Bundespolizei nach den §§ 1 bis 7 obliegenden Aufgaben finden § 3 Abs. 2 und 8 Satz 1, § 4 Abs. 2 und 3, §§ 4b, 4c, § 10 Abs. 1, §§ 13, 14 Abs. 1, 2 und 5, §§ 15, 16, 18 Abs. 2 Satz 2 und 3 sowie §§ 19a und 20 des Bundesdatenschutzgesetzes keine Anwendung. Teil 3 Platzverweisung, Gewahrsam, Durchsuchung § 38 Platzverweisung Die Bundespolizei kann zur Abwehr einer Gefahr eine Person vorbergehend von einem Ort verweisen oder ihr vorbergehend das Betreten eines Ortes verbieten. www.WALHALLA.de
§ 40 Richterliche Entscheidung (1) Wird eine Person auf Grund des § 23 Abs. 3 Satz 4, § 25 Abs. 3, § 39 Abs. 1 oder 2 oder § 43 Abs. 5 festgehalten, hat die Bundespolizei unverzglich eine richterliche Entscheidung ber Zulssigkeit und Fortdauer der Freiheitsentziehung herbeizufhren, es sei denn, die Herbeifhrung der richterlichen Entscheidung wrde voraussichtlich lngere Zeit in Anspruch nehmen, als zur Durchfhrung der Maßnahme notwendig wre. 1185
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BPolG: Bundespolzeigesetz
§§ 41– 43
(2) Fr die Entscheidung nach Absatz 1 ist das Amtsgericht zustndig, in dessen Bezirk die Person festgehalten wird. Das Verfahren richtet sich nach Buch 7 des Gesetzes ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit. (3) Im Fall des § 39 Abs. 4 hat die ersuchende Behçrde der Bundespolizei mit dem Ersuchen auch die richterliche Entscheidung ber die Zulssigkeit der Freiheitsentziehung vorzulegen. Ist eine vorherige richterliche Entscheidung nicht ergangen, hat die Bundespolizei die festgehaltene Person zu entlassen, wenn die ersuchende Behçrde diese nicht bernimmt oder die richterliche Entscheidung nicht unverzglich nachtrglich beantragt.
bracht werden. Der festgehaltenen Person drfen nur solche Beschrnkungen auferlegt werden, die der Zweck der Freiheitsentziehung oder die Ordnung im Gewahrsam erfordert.
§ 41 Behandlung festgehaltener Personen (1) Wird eine Person auf Grund des § 23 Abs. 3 Satz 4, § 25 Abs. 3, § 39 oder § 43 Abs. 5 festgehalten, sind ihr unverzglich der Grund dieser Maßnahme und die zulssigen Rechtsbehelfe bekanntzugeben. (2) Der festgehaltenen Person ist unverzglich Gelegenheit zu geben, einen Angehçrigen oder eine Person ihres Vertrauens zu benachrichtigen, soweit dadurch der Zweck der Freiheitsentziehung nicht gefhrdet wird. Die Bundespolizei hat die Benachrichtigung zu bernehmen, wenn die festgehaltene Person nicht in der Lage ist, von dem Recht nach Satz 1 Gebrauch zu machen und die Benachrichtigung ihrem mutmaßlichen Willen nicht widerspricht. Ist die festgehaltene Person minderjhrig oder ist fr sie ein Betreuer bestellt, so ist in jedem Falle unverzglich derjenige zu benachrichtigen, dem die Sorge fr die Person oder die Betreuung der Person nach dem ihm bertragenen Aufgabenkreis obliegt. Die Benachrichtigungspflicht bei einer richterlichen Freiheitsentziehung bleibt unberhrt. (3) Die festgehaltene Person soll gesondert, insbesondere ohne ihre Einwilligung nicht in demselben Raum mit Straf- oder Untersuchungsgefangenen untergebracht werden. Mnner und Frauen sollen getrennt unterge1186
§ 42 Dauer der Freiheitsentziehung (1) Die festgehaltene Person ist zu entlassen, 1. sobald der Grund fr die Maßnahme weggefallen ist, 2. wenn die Fortdauer der Freiheitsentziehung durch richterliche Entscheidung fr unzulssig erklrt wird, 3. in jedem Falle sptestens bis zum Ende des Tages nach dem Ergreifen, wenn nicht vorher die Fortdauer der Freiheitsentziehung durch richterliche Entscheidung angeordnet ist. Die Fortdauer der Freiheitsentziehung kann auf Grund dieses Gesetzes nur in den Fllen des § 39 Abs. 1 Nr. 3 durch richterliche Entscheidung angeordnet werden, wenn eine Straftat nach den §§ 125, 125a des Strafgesetzbuches oder eine gemeinschaftlich begangene Nçtigung nach § 240 des Strafgesetzbuches begangen worden ist und Anhaltspunkte dafr vorliegen, daß der Betroffene sich an einer solchen Straftat beteiligt hat oder beteiligen wollte und ohne die Freiheitsentziehung eine Fortsetzung dieser Verhaltensweise zu erwarten ist. In der Entscheidung ist die hçchstzulssige Dauer der Freiheitsentziehung zu bestimmen; sie darf nicht mehr als vier Tage betragen. (2) Eine Freiheitsentziehung zum Zwecke der Feststellung der Identitt darf die Dauer von insgesamt zwçlf Stunden nicht berschreiten. § 43 Durchsuchung von Personen (1) Die Bundespolizei kann außer in den Fllen des § 23 Abs. 3 Satz 5 eine Person durchsuchen, wenn 1. sie nach diesem Gesetz oder anderen Rechtsvorschriften festgehalten werden kann, 2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sie Sachen mit sich fhrt, die sichergestellt werden drfen, www.WALHALLA.de
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§ 44
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3. sie sich erkennbar in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustand oder sonst in hilfloser Lage befindet oder 4. sie sich in einem Objekt im Sinne des § 23 Abs. 1 Nr. 4 oder in dessen unmittelbarer Nhe aufhlt und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß dort Straftaten begangen werden sollen, durch die in oder an diesen Objekten befindliche Personen oder diese Objekte selbst unmittelbar gefhrdet sind, und die Durchsuchung auf Grund der Gefhrdungslage oder auf die Person bezogener Anhaltspunkte erforderlich ist. (2) Zur Erfllung der Aufgaben nach § 7 kann die Bundespolizei ferner eine Person durchsuchen, wenn sie 1. sich an einem der in § 23 Abs. 2 Nr. 1 bezeichneten Orte aufhlt oder 2. sich in einem Objekt im Sinne des § 23 Abs. 2 Nr. 2 oder in dessen unmittelbarer Nhe aufhlt und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß in oder an diesen Objekten Straftaten begangen werden sollen, durch die in oder an diesen Objekten befindliche Personen oder diese Objekte selbst unmittelbar gefhrdet sind, und die Durchsuchung auf Grund der Gefhrdungslage oder auf die Person bezogener Anhaltspunkte erforderlich ist. (3) Die Bundespolizei kann eine Person, deren Identitt nach diesem Gesetz oder anderen Rechtsvorschriften festgestellt werden soll, nach Waffen, Explosionsmitteln und anderen gefhrlichen Gegenstnden durchsuchen, wenn dies nach den Umstnden zum Schutz des Beamten der Bundespolizei, der Person selbst oder eines Dritten gegen eine Gefahr fr Leib oder Leben erforderlich ist. (4) Personen drfen nur von Personen gleichen Geschlechts oder von rzten durchsucht werden; dies gilt nicht, wenn die sofortige Durchsuchung zum Schutz gegen eine Gefahr fr Leib oder Leben erforderlich ist. (5) Die Person kann festgehalten und zur Dienststelle mitgenommen werden, wenn die Durchsuchung auf andere Weise nicht oder
nur unter erheblichen Schwierigkeiten durchgefhrt werden kann.
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§ 44 Durchsuchung von Sachen (1) Die Bundespolizei kann außer in den Fllen des § 23 Abs. 3 Satz 5 und Abs. 5 Satz 2 eine Sache durchsuchen, wenn 1. sie von einer Person mitgefhrt wird, die nach § 43 durchsucht werden darf, 2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sich in ihr eine Person befindet, die a) in Gewahrsam genommen werden darf, b) widerrechtlich festgehalten wird oder c) hilflos ist, 3. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sich in ihr eine andere Sache befindet, die sichergestellt werden darf, oder 4. sie sich in einem Objekt im Sinne des § 23 Abs. 1 Nr. 4 oder in dessen unmittelbarer Nhe befindet und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß in oder an diesen Objekten Straftaten begangen werden sollen, durch die in oder an diesen Objekten befindliche Personen oder diese Objekte selbst unmittelbar gefhrdet sind, und die Durchsuchung auf Grund der Gefhrdungslage oder auf die Sache bezogener Anhaltspunkte erforderlich ist. (2) Im Grenzgebiet bis zu einer Tiefe von dreißig Kilometern kann die Bundespolizei eine Sache auch zur Verhinderung oder Unterbindung unerlaubter Einreise in das Bundesgebiet oder zur Verhtung von Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 durchsuchen. Das in Satz 1 genannte Grenzgebiet erstreckt sich im Kstengebiet von der seewrtigen Begrenzung an bis zu einer Tiefe von 50 Kilometern; darber hinaus nur nach Maßgabe der Rechtsverordnung zu § 2 Abs. 2 Satz 2. (3) Zur Erfllung der Aufgaben nach § 7 kann die Bundespolizei ferner eine Sache durchsuchen, wenn 1. sie sich an einem der in § 23 Abs. 2 Nr. 1 bezeichneten Orte befindet, 2. sie sich in einem Objekt im Sinne des § 23 Abs. 2 Nr. 2 oder in dessen unmittelbarer 1187
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§§ 45 – 46
Nhe befindet und Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß dort Straftaten begangen werden sollen, durch die in oder an diesen Objekten befindliche Personen oder diese Objekte selbst unmittelbar gefhrdet sind, und die Durchsuchung auf Grund der Gefhrdungslage oder auf die Sache bezogener Anhaltspunkte erforderlich ist, oder 3. es sich um ein Land-, Wasser- oder Luftfahrzeug handelt, in dem sich eine Person befindet, deren Identitt nach § 23 Abs. 2 Nr. 3 festgestellt werden darf; die Durchsuchung kann sich auch auf die in dem Fahrzeug enthaltenen Sachen erstrecken. (4) Bei der Durchsuchung von Sachen hat der Inhaber der tatschlichen Gewalt das Recht, anwesend zu sein. Ist er abwesend, so soll sein Vertreter oder ein anderer Zeuge hinzugezogen werden. Dem Inhaber der tatschlichen Gewalt ist auf Verlangen eine Bescheinigung ber die Durchsuchung und ihren Grund zu erteilen.
(3) Wohnungen drfen jedoch zur Verhtung oder Unterbindung unerlaubter Einreise in das Bundesgebiet jederzeit betreten werden, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß dort erfahrungsgemß 1. Personen Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 Nr. 2 und 3 verabreden, vorbereiten oder verben, 2. sich Personen verbergen, die solche Straftaten begangen haben, oder 3. sich Personen ohne erforderlichen Aufenthaltstitel treffen. (4) Zur Erfllung der Aufgaben nach § 7 kann die Bundespolizei Wohnungen zur Abwehr dringender Gefahren jederzeit betreten, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß dort erfahrungsgemß 1. Personen Straftaten verabreden, vorbereiten, verben oder 2. sich Straftter verbergen. (5) Arbeits-, Betriebs- und Geschftsrume sowie andere Rume und Grundstcke, die der ffentlichkeit zugnglich sind, drfen zum Zwecke der Gefahrenabwehr im Rahmen der der Bundespolizei zugewiesenen Aufgaben whrend der Arbeits-, Geschfts- oder Aufenthaltszeit betreten werden.
§ 45 Betreten und Durchsuchung von Wohnungen (1) Die Bundespolizei kann eine Wohnung ohne Einwilligung des Inhabers betreten und durchsuchen, wenn 1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sich in ihr eine Person befindet, die nach § 25 Abs. 3 vorgefhrt oder nach § 39 in Gewahrsam genommen werden darf, 2. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sich in ihr eine Sache befindet, die nach § 47 Nr. 1 sichergestellt werden darf, oder 3. dies zur Abwehr einer gegenwrtigen Gefahr fr Leib, Leben oder Freiheit einer Person oder fr Sachen von bedeutendem Wert erforderlich ist. Die Wohnung umfaßt die Wohn- und Nebenrume, Arbeits-, Betriebs- und Geschftsrume sowie anderes befriedetes Besitztum. (2) Whrend der Nachtzeit (§ 104 Abs. 3 der Strafprozeßordnung) ist das Betreten und Durchsuchen einer Wohnung nur in den Fllen des Absatzes 1 Nr. 3 zulssig. 1188
§ 46 Verfahren bei der Durchsuchung von Wohnungen (1) Durchsuchungen drfen, außer bei Gefahr im Verzug, nur durch den Richter angeordnet werden. Zustndig ist das Amtsgericht, in dessen Bezirk die Wohnung liegt. Fr das Verfahren gelten die Vorschriften des Gesetzes ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit entsprechend. (2) Bei der Durchsuchung einer Wohnung hat der Wohnungsinhaber das Recht, anwesend zu sein. Ist er abwesend, so ist, wenn mçglich, sein Vertreter oder ein erwachsener Angehçriger, Hausgenosse oder Nachbar hinzuzuziehen. (3) Dem Wohnungsinhaber oder seinem Vertreter ist der Grund der Durchsuchung unverzglich bekanntzugeben, soweit dadurch der Zweck der Maßnahmen nicht gefhrdet wird. www.WALHALLA.de
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§§ 47 – 49
BPolG: Bundespolzeigesetz
(4) ber die Durchsuchung ist eine Niederschrift zu fertigen. Sie muß die verantwortliche Dienststelle, Grund, Zeit und Ort der Durchsuchung enthalten. Die Niederschrift ist von einem durchsuchenden Beamten und dem Wohnungsinhaber oder der zugezogenen Person zu unterzeichnen. Wird die Unterschrift verweigert, so ist hierber ein Vermerk aufzunehmen. Dem Wohnungsinhaber oder seinem Vertreter ist auf Verlangen eine Abschrift der Niederschrift auszuhndigen.
§ 48 Verwahrung (1) Sichergestellte Sachen sind in Verwahrung zu nehmen. Lßt die Beschaffenheit der Sachen das nicht zu oder erscheint die Verwahrung bei der Bundespolizei unzweckmßig, sind die Sachen auf andere geeignete Weise aufzubewahren oder zu sichern. In diesem Falle kann die Verwahrung auch einem Dritten bertragen werden. (2) Dem Betroffenen ist eine Bescheinigung auszustellen, die den Grund der Sicherstellung erkennen lßt und die sichergestellten Sachen bezeichnet. Kann nach den Umstnden des Falles eine Bescheinigung nicht ausgestellt werden, so ist ber die Sicherstellung eine Niederschrift aufzunehmen, die auch erkennen lßt, warum eine Bescheinigung nicht ausgestellt worden ist. Der Eigentmer oder der rechtmßige Inhaber der tatschlichen Gewalt ist unverzglich zu unterrichten. (3) Wird eine sichergestellte Sache verwahrt, so hat die Bundespolizei nach Mçglichkeit Wertminderungen vorzubeugen. Das gilt nicht, wenn die Sache durch den Dritten auf Verlangen eines Berechtigten verwahrt wird. (4) Die verwahrten Sachen sind zu verzeichnen und so zu kennzeichnen, daß Verwechslungen vermieden werden.
(5) Ist die Anfertigung der Niederschrift oder die Aushndigung einer Abschrift nach den besonderen Umstnden des Falles nicht mçglich oder wrde sie den Zweck der Durchsuchung gefhrden, so sind dem Wohnungsinhaber oder der hinzugezogenen Person lediglich die Durchsuchung unter Angabe der verantwortlichen Dienststelle sowie Zeit und Ort der Durchsuchung schriftlich zu besttigen. Teil 4 Ergnzende Vorschriften § 47 Sicherstellung Die Bundespolizei kann eine Sache sicherstellen, 1. um eine gegenwrtige Gefahr abzuwehren, 2. um den Eigentmer oder den rechtmßigen Inhaber der tatschlichen Gewalt vor Verlust oder Beschdigung einer Sache zu schtzen oder 3. wenn sie von einer Person mitgefhrt wird, die nach diesem Gesetz oder anderen Rechtsvorschriften festgehalten wird und die Sache verwendet werden kann, um a) sich zu tçten oder zu verletzen, b) Leben oder Gesundheit anderer zu schdigen, c) fremde Sachen zu beschdigen oder d) sich oder einem anderen die Flucht zu ermçglichen oder zu erleichtern. www.WALHALLA.de
§ 49 Verwertung, Vernichtung (1) Die Verwertung einer sichergestellten Sache ist zulssig, wenn 1. ihr Verderb oder eine wesentliche Wertminderung droht, 2. ihre Verwahrung, Pflege oder Erhaltung mit unverhltnismßig hohen Kosten oder Schwierigkeiten verbunden ist, 3. sie infolge ihrer Beschaffenheit nicht so verwahrt werden kann, daß weitere Gefahren fr die çffentliche Sicherheit oder Ordnung ausgeschlossen sind, 4. sie nach einer Frist von einem Jahr nicht an einen Berechtigten herausgegeben werden kann, ohne daß die Voraussetzungen der Sicherstellung erneut eintreten wrden, oder 5. der Berechtigte sie nicht innerhalb einer ausreichend bemessenen Frist abholt, ob1189
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§§ 50 – 51
wohl ihm eine Mitteilung ber die Frist mit dem Hinweis zugestellt worden ist, daß die Sache verwertet wird, wenn sie nicht innerhalb der Frist abgeholt wird. (2) Der Betroffene, der Eigentmer und andere Personen, denen ein Recht an der Sache zusteht, sollen vor der Verwertung gehçrt werden. Die Anordnung sowie Zeit und Ort der Verwertung sind ihnen mitzuteilen, soweit die Umstnde und der Zweck der Maßnahmen es erlauben. (3) Die Sache wird durch çffentliche Versteigerung verwertet; § 979 Abs. 1 des Brgerlichen Gesetzbuchs gilt entsprechend. Bleibt die Versteigerung erfolglos, erscheint sie von vornherein aussichtslos oder wrden die Kosten der Versteigerung voraussichtlich den zu erwartenden Erlçs bersteigen, so kann die Sache freihndig verkauft werden. Der Erlçs tritt an die Stelle der verwerteten Sache. Lßt sich innerhalb angemessener Frist kein Kufer finden, so kann die Sache einem gemeinntzigen Zweck zugefhrt werden. (4) Sichergestellte Sachen kçnnen unbrauchbar gemacht oder vernichtet werden, wenn 1. im Falle einer Verwertung die Grnde, die zu ihrer Sicherstellung berechtigten, fortbestehen oder Sicherstellungsgrnde erneut entstehen wrden oder 2. die Verwertung aus anderen Grnden nicht mçglich ist. Absatz 2 gilt entsprechend.
der Erlçs nach den Vorschriften des Brgerlichen Gesetzbuchs zu hinterlegen. Der Anspruch auf Herausgabe des Erlçses erlischt drei Jahre nach Ablauf des Jahres, in dem die Sache verwertet worden ist. (3) Die Kosten der Sicherstellung und Verwahrung fallen den nach § 17 oder § 18 Verantwortlichen zur Last. Mehrere Verantwortliche haften als Gesamtschuldner. Die Herausgabe der Sache kann von der Zahlung der Kosten abhngig gemacht werden. Ist eine Sache verwertet worden, kçnnen die Kosten aus dem Erlçs gedeckt werden. Die Kosten kçnnen im Verwaltungsvollstreckungsverfahren beigetrieben werden. (4) § 983 des Brgerlichen Gesetzbuchs bleibt unberhrt.
§ 50 Herausgabe sichergestellter Sachen oder des Erlçses, Kosten (1) Sobald die Voraussetzungen fr die Sicherstellung weggefallen sind, sind die Sachen an denjenigen herauszugeben, bei dem sie sichergestellt worden sind. Ist die Herausgabe an ihn nicht mçglich, kçnnen sie an einen anderen herausgegeben werden, der seine Berechtigung glaubhaft macht. Die Herausgabe ist ausgeschlossen, wenn dadurch erneut die Voraussetzungen fr eine Sicherstellung eintreten wrden. (2) Sind die Sachen verwertet worden, ist der Erlçs herauszugeben. Ist ein Berechtigter nicht vorhanden oder nicht zu ermitteln, ist 1190
Abschnitt 3 Schadensausgleich § 51 Zum Ausgleich verpflichtende Tatbestnde (1) Erleidet jemand 1. infolge einer rechtmßigen Inanspruchnahme nach § 20 Abs. 1 oder 2. durch eine Maßnahme auf Grund des § 62 Abs. 1 einen Schaden, so ist ihm ein angemessener Ausgleich zu gewhren. (2) Absatz 1 gilt entsprechend, wenn jemand 1. infolge einer rechtswidrigen Maßnahme oder 2. als unbeteiligter Dritter bei der Erfllung von Aufgaben der Bundespolizei einen Schaden erleidet. (3) Der Ausgleich des Schadens wird auch Personen gewhrt, 1. die mit Zustimmung der zustndigen Behçrde freiwillig bei der Erfllung von Aufgaben der Bundespolizei mitgewirkt oder Sachen zur Verfgung gestellt haben, 2. die nach § 63 Abs. 2 zu Hilfspolizeibeamten bestellt worden sind und dadurch einen Schaden erlitten haben. www.WALHALLA.de
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§§ 52 – 55
BPolG: Bundespolzeigesetz
(4) Weitergehende Ersatzansprche, insbesondere aus Amtspflichtverletzung, bleiben unberhrt.
Ausgleich sowie der Umfang des Ausgleichs insbesondere davon ab, inwieweit der Schaden vorwiegend von dem Geschdigten oder durch die Behçrde verursacht worden ist.
§ 52 Inhalt, Art und Umfang des Ausgleichs (1) Der Ausgleich nach § 51 wird grundstzlich nur fr Vermçgensschaden gewhrt. Fr entgangenen Gewinn, der ber den Ausfall des gewçhnlichen Verdienstes oder Nutzungsentgeltes hinausgeht, und fr Nachteile, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der behçrdlichen Maßnahmen stehen, ist ein Ausgleich nur zu gewhren, wenn und soweit dies zur Abwendung unbilliger Hrten geboten erscheint. (2) Bei einer Verletzung des Kçrpers, der Gesundheit oder der Freiheit ist auch der Schaden, der nicht Vermçgensschaden ist, durch eine billige Entschdigung auszugleichen. (3) Der Ausgleich wird in Geld gewhrt. Hat die zum Ausgleich verpflichtende Maßnahme die Aufhebung oder Minderung der Erwerbsfhigkeit oder eine Vermehrung der Bedrfnisse oder den Verlust oder die Beeintrchtigung eines Rechtes auf Unterhalt zur Folge, so ist der Ausgleich durch Entrichtung einer Rente zu gewhren. § 760 des Brgerlichen Gesetzbuchs ist anzuwenden. Statt der Rente kann eine Abfindung in Kapital verlangt werden, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Der Anspruch wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß ein anderer dem Geschdigten Unterhalt zu gewhren hat. (4) Stehen dem Geschdigten Ansprche gegen Dritte zu, so ist, soweit diese Ansprche nach dem Inhalt und Umfang dem Ausgleichsanspruch entsprechen, der Ausgleich nur gegen Abtretung dieser Ansprche zu gewhren. (5) Bei der Bemessung des Ausgleichs sind alle Umstnde zu bercksichtigen, insbesondere Art und Vorhersehbarkeit des Schadens und ob der Geschdigte oder sein Vermçgen durch die Maßnahme der Behçrde geschtzt worden ist. Haben Umstnde, die der Geschdigte zu vertreten hat, auf die Entstehung oder Verschlimmerung des Schadens eingewirkt, so hngt die Verpflichtung zum www.WALHALLA.de
§ 53 Ausgleich im Todesfall (1) Im Falle der Tçtung sind im Rahmen des § 52 Abs. 5 die Kosten der Bestattung demjenigen auszugleichen, dem die Verpflichtung obliegt, diese Kosten zu tragen. (2) Stand der Getçtete zur Zeit der Verletzung zu einem Dritten in einem Verhltnis, auf Grund dessen er diesem gegenber kraft Gesetzes unterhaltspflichtig war oder unterhaltspflichtig werden konnte, und ist dem Dritten infolge der Tçtung das Recht auf den Unterhalt entzogen, so kann der Dritte im Rahmen des § 52 Abs. 5 insoweit einen angemessenen Ausgleich verlangen, als der Getçtete whrend der mutmaßlichen Dauer seines Lebens zur Gewhrung des Unterhalts verpflichtet gewesen wre. § 52 Abs. 3 Satz 3 bis 5 ist entsprechend anzuwenden. Der Ausgleich kann auch dann verlangt werden, wenn der Dritte zur Zeit der Verletzung gezeugt, aber noch nicht geboren war. § 54 Verjhrung des Ausgleichsanspruchs Der Anspruch auf den Ausgleich verjhrt in drei Jahren von dem Zeitpunkt an, in welchem der Geschdigte, im Falle des § 53 der Anspruchsberechtigte, von dem Schaden und dem zum Ausgleich Verpflichteten Kenntnis erlangt, ohne Rcksicht auf diese Kenntnis in dreißig Jahren vor dem Eintritt des schdigenden Ereignisses an. § 55 Ausgleichspflichtiger, Ersatzansprche (1) Ausgleichspflichtig ist die Bundesrepublik Deutschland. Dies gilt auch fr Amtshandlungen eines Beamten der Polizei des Landes gemß § 64 Abs. 1. (2) Die Bundesrepublik Deutschland kann von den nach den §§ 17 und 18 verantwortlichen Personen Ersatz ihrer Aufwendungen verlangen, wenn sie auf Grund des § 51 Abs. 1, Abs. 2 Nr. 2 oder Abs. 3 einen Ausgleich gewhrt hat. Sind mehrere Personen nebenein1191
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§§ 56 – 61
ander verantwortlich, so haften sie als Gesamtschuldner. (3) Wurde ein Ausgleich auf Grund einer Amtshandlung eines Beamten der Polizei des Landes gemß § 64 Abs. 1 nur wegen der Art und Weise der Durchfhrung einer Maßnahme gewhrt, so kann die Bundesrepublik Deutschland von dem Land, in dessen Dienst der Beamte steht, Ersatz ihrer Aufwendungen verlangen, es sei denn, daß sie selbst die Verantwortung fr die Art und Weise der Durchfhrung trgt.
çrtliche Zustndigkeit der einzelnen Bundespolizeibehçrden. (2) Beamte der Bundespolizei kçnnen Amtshandlungen im gesamten Zustndigkeitsbereich der Bundespolizei vornehmen. Sie sollen in der Regel im Zustndigkeitsbereich ihrer Behçrde ttig werden. (3) Beamte der Bundespolizei kçnnen die Verfolgung eines Flchtigen auch ber die in § 1 Abs. 7 und § 6 bezeichneten rumlichen Zustndigkeitsbereiche der Bundespolizei hinaus fortsetzen und den Flchtigen ergreifen.
§ 56 Rechtsweg Fr Ansprche auf Schadensausgleich ist der ordentliche Rechtsweg, fr Ansprche auf Aufwendungsersatz nach § 55 Abs. 2 und 3 der Verwaltungsrechtsweg gegeben. Abschnitt 4 Organisation und Zustndigkeiten
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§ 57 Bundespolizeibehçrden (1) Bundespolizeibehçrden sind das Bundespolizeiprsidium, die Bundespolizeidirektionen und die Bundespolizeiakademie. (2) Dem Bundespolizeiprsidium als Oberbehçrde unterstehen die Bundespolizeidirektionen als Unterbehçrden und die Bundespolizeiakademie. Das Bundespolizeiprsidium untersteht dem Bundesministerium des Innern unmittelbar. (3) (weggefallen) (4) Die Bundespolizeiakademie ist die zentrale Aus- und Fortbildungssttte der Bundespolizei. (5) Zahl und Sitz der Bundespolizeibehçrden bestimmt das Bundesministerium des Innern, den Sitz nach Anhçrung des beteiligten Landes. (6) Die zahlenmßige Strke der Bundespolizei ergibt sich aus dem Haushaltsplan. § 58 Sachliche und çrtliche Zustndigkeit (1) Das Bundesministerium des Innern regelt durch Rechtsverordnung die sachliche und 1192
§ 59 Einzeldienstliche und verbandspolizeiliche Aufgabenwahrnehmung (1) Die Bundespolizei setzt Krfte der Verbnde und Einheiten der Bundespolizei vornehmlich fr Maßnahmen ein, die den Einsatz geschlossener Verbnde oder Einheiten erfordern. (2) Erfordert die Abwehr einer Gefahr im Zustndigkeitsbereich der Bundespolizei den Einsatz geschlossener Verbnde oder Einheiten, sind die erforderlichen Maßnahmen im Benehmen mit der Polizei des Landes zu treffen. § 60 Einsatz von Hubschraubern Die Bundespolizei verfgt nach Maßgabe des Haushaltsplans ber Hubschrauber als polizeiliches Einsatz- und Transportmittel sowie zur Befçrderung von Mitgliedern der Verfassungsorgane des Bundes, Angehçrigen der Bundesregierung und deren Gsten. Das Bundesministerium des Innern bestimmt durch Verwaltungsvorschrift Voraussetzungen und Verfahren fr die Befçrderung von Personen durch Hubschrauber der Bundespolizei, soweit es sich nicht um die Verwendung von Hubschraubern als polizeiliches Einsatzund Transportmittel handelt. § 61 Grenzbergangsstellen, Grenzerlaubnis (1) Das Bundesministerium des Innern entscheidet im Benehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen ber die Zulassung und Schließung von Grenzbergangsstellen. www.WALHALLA.de
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§ 62
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Es gibt diese Entscheidungen im Bundesanzeiger bekannt. (2) Die Bundespolizei setzt im Benehmen mit dem Hauptzollamt die Verkehrsstunden fr die einzelnen Grenzbergangsstellen entsprechend dem Verkehrsbedrfnis fest und machen sie durch Aushang an der Grenzbergangsstelle bekannt. (3) Die Bundespolizei kann Personen oder Personengruppen die Erlaubnis erteilen, die Grenze außerhalb der zugelassenen Grenzbergangsstellen, außerhalb der festgesetzten Verkehrsstunden oder mit anderen als den zugelassenen Verkehrsarten zu berschreiten, wenn ein besonderes Bedrfnis dafr besteht und çffentliche Belange nicht entgegenstehen. Die Grenzerlaubnis kann unter Bedingungen erteilt und auch nachtrglich mit Auflagen versehen und befristet werden; sie kann jederzeit widerrufen werden. (4) Soweit ein Land im Einvernehmen mit dem Bund Aufgaben des grenzpolizeilichen Einzeldienstes mit eigenen Krften wahrnimmt, kann in der Vereinbarung gemß § 2 Abs. 3 bestimmt werden, daß Behçrden oder Dienststellen der Polizei des Landes anstelle der Bundespolizei nach den Abstzen 2 und 3 ttig werden. (5) Soweit der Zollverwaltung Aufgaben nach § 2 durch Rechtsverordnung nach § 68 Satz 1 zur Ausbung bertragen sind, kann in der Rechtsverordnung bestimmt werden, daß Behçrden der Zollverwaltung anstelle der Bundespolizei nach Absatz 3 ttig werden.
3. auf eigene Kosten Grenzmarkierungen oder Warnhinweise setzen, Grenzpfade, Durchlsse, bergnge oder Brcken einrichten oder verbessern. (2) Die im grenzberschreitenden Reiseverkehr ttigen Verkehrsunternehmen sowie die Betreiber von Unternehmen, auf deren Betriebsgelnde die Bundespolizei Aufgaben nach den §§ 2 bis 4a wahrzunehmen hat, sind verpflichtet, 1. den mit der Wahrnehmung dieser Aufgaben betrauten Beamten den Zutritt zu ihren Anlagen und Befçrderungsmitteln unentgeltlich zu gestatten, 2. sie bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben unentgeltlich zu befçrdern, 3. den fr die Wahrnehmung dieser Aufgaben zustndigen Dienststellen Fahr- und Flugplne sowie die tatschlichen Verkehrsbewegungen rechtzeitig und unentgeltlich mitzuteilen. (3) Die in Absatz 2 genannten Unternehmen stellen den fr die Wahrnehmung der Aufgaben nach den §§ 2 bis 4a zustndigen Dienststellen der Bundespolizei die erforderlichen Dienstrume sowie Parkpltze fr die Dienstkraftfahrzeuge zur Verfgung und halten diese Einrichtungen in gutem Zustand. Die Bundespolizei vergtet den Unternehmen auf Antrag ihre Selbstkosten, soweit sie diese Einrichtungen nicht ohnehin bençtigen. Soweit ein Aufwand ber das Maß hinausgeht, das fr Einrichtungen der Bundespolizei blich ist, wird er nicht vergtet. (4) Die Bundespolizei kann von den in Absatz 2 genannten Unternehmen weitere Einrichtungen und Leistungen verlangen, die mit der Wahrnehmung von Aufgaben der Bundespolizei nach den §§ 2 bis 4a zusammenhngen und die ihnen nach den Umstnden zugemutet werden kçnnen. § 8 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 zweiter Halbsatz des Luftsicherheitsgesetzes bleibt unberhrt. Die in Absatz 2 genannten Unternehmen kçnnen dafr Vergtung ihrer Selbstkosten verlangen. (5) Fr die von der Bundespolizei zu zahlende Vergtung kann eine Pauschale vereinbart werden.
§ 62 Untersttzungspflichten (1) Die Bundespolizei kann, soweit es zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben nach § 2 erforderlich ist, 1. Grundstcke mit Ausnahme von Gebuden betreten und befahren, 2. verlangen, daß Grundstckseigentmer und -besitzer einen Grenzpfad freilassen, an Einfriedungen Durchlsse oder bergnge einrichten, Wassergrben berbrcken oder das Anbringen von Grenzmarkierungen oder Warnhinweise dulden, www.WALHALLA.de
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§§ 63 – 64
(6) Verkehrsverwaltungen des Bundes gelten als Unternehmen im Sinne der vorstehenden Abstze.
1. auf Anforderung oder mit Zustimmung der zustndigen Bundespolizeibehçrde,
§ 63 Vollzugsdienst, Hilfspolizeibeamte (1) Ttigkeiten des Vollzugsdienstes in der Bundespolizei sind in der Regel Polizeivollzugsbeamte zu bertragen. (2) Die Bundespolizei kann geeignete Personen zur Wahrnehmung bestimmter Aufgaben 1. bei der berwachung der Grenzen und bei der Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs (§ 2 Abs. 2 Nr. 1 und 2), 2. bei der Abwehr von Gefahren auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes (§ 3), 3. zum Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des Luftverkehrs (§ 4) oder 4. zum Schutz von Verfassungsorganen des Bundes und Bundesministerien (§ 5) sowie zur Sicherung von Einrichtungen der Bundespolizei (§ 1 Abs. 3) zu Hilfspolizeibeamten bestellen, soweit hierfr ein Bedrfnis besteht. Die Bestellung kann jederzeit widerrufen werden. (3) Die Hilfspolizeibeamten haben im Rahmen der ihnen bertragenen Aufgaben die Befugnisse von Beamten der Bundespolizei. Sie sind jedoch nicht befugt, unmittelbaren Zwang nach den §§ 9 bis 14 des Gesetzes ber den unmittelbaren Zwang bei Ausbung çffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes anzuwenden. (4) Das Bundesministerium des Innern bestimmt die fr die Aufsicht ber die Hilfspolizeibeamten und ihre Bestellung zustndigen Bundespolizeibehçrden. § 64 Amtshandlungen von Polizeivollzugsbeamten der Lnder sowie von Vollzugsbeamten anderer Bundesbehçrden oder anderer Staaten im Zustndigkeitsbereich der Bundespolizei (1) Polizeivollzugsbeamte eines Landes kçnnen Amtshandlungen zur Wahrnehmung von Aufgaben der Bundespolizei vornehmen 1194
2. zur Abwehr einer gegenwrtigen Gefahr, zur Verfolgung von Straftaten im Sinne des § 12 Abs. 1 auf frischer Tat sowie zur Verfolgung und Wiederergreifung von aus dem Gewahrsam der Bundespolizei Entwichenen, wenn die zustndige Bundespolizeibehçrde die erforderlichen Maßnahmen nicht rechtzeitig treffen kann. In den Fllen der Nummer 2 ist die zustndige Bundespolizeibehçrde unverzglich zu unterrichten. (2) Werden Polizeivollzugsbeamte eines Landes nach Absatz 1 ttig, so richten sich ihre Befugnisse nach dem fr die Polizei des Landes geltenden Recht. (3) Absatz 1 gilt fr Vollzugsbeamte anderer Bundesbehçrden entsprechend. Die Vollzugsbeamten haben insoweit dieselben Befugnisse wie die Bundespolizei. Ihre Maßnahmen gelten als Maßnahmen der Bundespolizei. Sie unterliegen insoweit den Weisungen der zustndigen Bundespolizeibehçrde. (4) Vollzugsbeamte anderer Staaten mit polizeilichen Aufgaben kçnnen im Zustndigkeitsbereich der Bundespolizei Amtshandlungen vornehmen, soweit vçlkerrechtliche Vereinbarungen oder der Beschluss des Rates 2008/615/JI vom 23. Juni 2008 zur Vertiefung der grenzberschreitenden Kriminalitt (ABl. L 210 vom 6. 8. 2008, S. 1) dies vorsehen. Die Ausbung hoheitlicher Befugnisse durch Vollzugsbeamte anderer Staaten nach Satz 1 ist nur auf Grund eines vçlkerrechtlichen Vertrages, der der Mitwirkung der gesetzgebenden Kçrperschaften gemß Artikel 59 Abs. 2 des Grundgesetzes bedarf oder auf Grund des Beschlusses des Rates 2008/615/JI vom 23. Juni 2008 (ABl. L 210 vom 6. 8. 2008, S. 1), zulssig. Vollzugsbeamte anderer Staaten der Europischen Union kçnnen im Einvernehmen mit den zustndigen Stellen des anderen Staates nach Maßgabe der fr die Bestellung von Hilfspolizeibeamten geltenden Vorschriften des § 63 Abs. 2 bis 4 mit Aufgaben des Vollzugsdienstes in der Bundespolizei betraut werden. www.WALHALLA.de
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§§ 65 – 69a
BPolG: Bundespolzeigesetz
§ 65 Amtshandlungen von Beamten der Bundespolizei im Zustndigkeitsbereich eines Landes oder Ttigkeiten in anderen Staaten (1) Polizeivollzugsbeamte der Bundespolizei drfen im Zustndigkeitsbereich eines Landes ttig werden, wenn das jeweilige Landesrecht es vorsieht. (2) Polizeivollzugsbeamte der Bundespolizei drfen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland ttig werden, soweit vçlkerrechtliche Vereinbarungen oder der Beschluss des Rates 2008/615/JI vom 23. Juni 2008 (ABl. L 210 vom 6. 8. 2008, S. 1) dies vorsehen oder das Bundesministerium des Innern im Einvernehmen mit den zustndigen Stellen des anderen Staates einer Ttigkeit von Beamten der Bundespolizei im Ausland allgemein oder im Einzelfall zustimmt.
betrauen, soweit dadurch die Abfertigung des grenzberschreitenden Reiseverkehrs vereinfacht wird. (2) Nehmen Beamte der Bundespolizei Aufgaben nach Absatz 1 wahr, so haben sie dieselben Befugnisse wie Beamte der Zollverwaltung. Ihre Maßnahmen gelten als Maßnahmen der Zollverwaltung. Das Bundesministerium der Finanzen und die nachgeordneten Zolldienststellen ben ihnen gegenber insoweit die Fachaufsicht aus.
§ 66 Amtshandlungen von Beamten der Zollverwaltung im Zustndigkeitsbereich der Bundespolizei (1) Das Bundesministerium des Innern kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen Beamte der Zollverwaltung mit der Wahrnehmung von Aufgaben der polizeilichen Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs (§ 2 Abs. 2 Nr. 2) an einzelnen Grenzbergangsstellen betrauen, soweit dadurch die Abfertigung des grenzberschreitenden Reiseverkehrs vereinfacht wird. (2) Nehmen Beamte der Zollverwaltung Aufgaben nach Absatz 1 wahr, so haben sie dieselben Befugnisse wie Beamte der Bundespolizei. Ihre Maßnahmen gelten als Maßnahmen der Bundespolizei. Das Bundesministerium des Innern und die nachgeordneten Bundespolizeibehçrden ben ihnen gegenber insoweit die Fachaufsicht aus. § 67 Amtshandlungen von Beamten der Bundespolizei im Zustndigkeitsbereich der Zollverwaltung (1) Das Bundesministerium der Finanzen kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern Beamte der Bundespolizei mit der Wahrnehmung von Aufgaben der Zollverwaltung an einzelnen Grenzzollstellen www.WALHALLA.de
§ 68 Wahrnehmung von Aufgaben durch die Zollverwaltung Das Bundesministerium des Innern kann im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen durch Rechtsverordnung auf die Zollverwaltung zur Ausbung bertragen 1. die polizeiliche Kontrolle des grenzberschreitenden Verkehrs (§ 2 Abs. 2 Nr. 2) an einzelnen Grenzbergangsstellen, 2. sonstige Aufgaben nach § 2. Nimmt die Zollverwaltung Aufgaben nach Satz 1 wahr, gilt § 66 Abs. 2 entsprechend. Abschnitt 5 Schlußbestimmungen § 69 Verwaltungsvorschriften Das Bundesministerium des Innern erlßt die zur Durchfhrung dieses Gesetzes im Bereich der Bundesverwaltung erforderlichen allgemeinen Verwaltungsvorschriften. § 69a Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig einer vollziehbaren Anordnung nach § 31a Abs. 1 zuwiderhandelt. (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro geahndet werden. (3) Verwaltungsbehçrde im Sinne des § 36 Abs. 1 Nr. 1 des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten ist die in der Rechtsverordnung nach § 58 Abs. 1 bestimmte Bundespolizeibehçrde. Sie teilt dem Luftfahrt-Bundesamt die Verhngung eines Bußgeldes nach Absatz 1 mit. 1195
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BPolG: Bundespolzeigesetz
§ 70 Einschrnkung von Grundrechten Die Grundrechte der kçrperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes), der Freiheit der Person (Artikel 2 Abs. 2 Satz 2 des Grundgesetzes) und der Freizgigkeit (Artikel 11 Abs. 1 des Grund-
§ 70 gesetzes) werden nach Maßgabe dieses Gesetzes eingeschrnkt. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes) wird durch die §§ 45 und 46 eingeschrnkt.
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§§ 1– 6
UZwG: Unmittelbarer-Zwang-Gesetz
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Gesetz ber den unmittelbaren Zwang bei Ausbung çffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG) Vom 10. Mrz 1961 (BGBl. I S. 165) Zuletzt gendert durch Neunte Zustndigkeitsanpassungsverordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407)
Erster Abschnitt Allgemeine Vorschriften ber den unmittelbaren Zwang § 1 Rechtliche Grundlagen (1) Die Vollzugsbeamten des Bundes haben bei der in rechtmßiger Ausbung ihres Dienstes zulssigen Anwendung unmittelbaren Zwanges nach den Vorschriften dieses Gesetzes zu verfahren. (2) Soweit andere Gesetze Vorschriften ber die Art der Anwendung unmittelbaren Zwanges enthalten, bleiben sie unberhrt. § 2 Begriffsbestimmungen (1) Unmittelbarer Zwang ist die Einwirkung auf Personen oder Sachen durch kçrperliche Gewalt, ihre Hilfsmittel und durch Waffen. (2) Kçrperliche Gewalt ist jede unmittelbare kçrperliche Einwirkung auf Personen oder Sachen. (3) Hilfsmittel der kçrperlichen Gewalt sind insbesondere Fesseln, Wasserwerfer, technische Sperren, Diensthunde, Dienstpferde und Dienstfahrzeuge. (4) Waffen sind die dienstlich zugelassenen Hieb- und Schußwaffen, Reizstoffe und Explosivmittel. § 3 Einschrnkung von Grundrechten Soweit rechtmßig unmittelbarer Zwang bei Ausbung çffentlicher Gewalt angewendet wird, werden die in Artikel 2 Abs. 2 Satz 1 und 2, Artikel 13 Abs. 1 des Grundgesetzes fr die Bundesrepublik Deutschland geschtzten Grundrechte auf Leben, kçrperliche Unversehrtheit, Freiheit der Person und www.WALHALLA.de
Unverletzlichkeit schrnkt.
der
Wohnung
einge-
§ 4 Grundsatz der Verhltnismßigkeit (1) Die Vollzugsbeamten haben bei der Anwendung unmittelbaren Zwanges unter mehreren mçglichen und geeigneten Maßnahmen diejenigen zu treffen, die den einzelnen und die Allgemeinheit am wenigsten beeintrchtigen. (2) Ein durch eine Maßnahme des unmittelbaren Zwanges zu erwartender Schaden darf nicht erkennbar außer Verhltnis zu dem beabsichtigten Erfolg stehen. § 5 Hilfeleistung fr Verletzte Wird unmittelbarer Zwang angewendet, ist Verletzten, soweit es nçtig ist und die Lage es zulßt, Beistand zu leisten und rztliche Hilfe zu verschaffen. § 6 Vollzugsbeamte des Bundes Vollzugsbeamte des Bundes nach diesem Gesetz sind 1. die Polizeivollzugsbeamten des Bundes (§ 1 des Bundespolizeibeamtengesetzes vom 19. Juli 1960 – Bundesgesetzbl. I S. 569); 2. die Beamten des Zollgrenzdienstes (Grenzaufsichtsdienst und Grenzabfertigungsdienst), des Zollfahndungsdienstes, des Bewachungs- und Begleitungsdienstes und die brigen Beamten der Bundesfinanzbehçrden, die mit Vollzugsaufgaben betraut sind; 3. (weggefallen) 1197
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UZwG: Unmittelbarer-Zwang-Gesetz
4. die Beamten der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes mit strom- und schiffahrtspolizeilichen Befugnissen; 5. (weggefallen) 6. die Beauftragten des Bundesamtes fr Gterverkehr, soweit sie mit berwachungsaufgaben nach den §§ 11 bis 13 des Gterkraftverkehrsgesetzes betraut sind; 7. die Beamten der Bundesgerichte und der Behçrden der Bundesjustizverwaltung, die mit Vollzugs- und Sicherungsaufgaben betraut sind; 8. andere Personen, die durch die zustndigen Bundesbehçrden mit Aufgaben betraut sind, die den unter den Nummern 1 bis 7 aufgefhrten Beamten obliegen; 9. die der Dienstgewalt von Bundesbehçrden unterstehenden Personen, die mit Aufgaben der Strafverfolgung oder der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten im Sinne des Gesetzes ber Ordnungswidrigkeiten betraut sind, wenn sie sich in Ausbung dieser Ttigkeit im Vollzugsdienst befinden.
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§ 7 Handeln auf Anordnung (1) Vollzugsbeamte sind verpflichtet, unmittelbaren Zwang anzuwenden, der im Vollzugsdienst von ihren Vorgesetzten oder einer sonst dazu befugten Person angeordnet wird. Dies gilt nicht, wenn die Anordnung die Menschenwrde verletzt oder nicht zu dienstlichen Zwecken erteilt worden ist. (2) Eine Anordnung darf nicht befolgt werden, wenn dadurch eine Straftat begangen wrde. Befolgt der Vollzugsbeamte die Anordnung trotzdem, so trifft ihn eine Schuld nur, wenn er erkennt oder wenn es nach den ihm bekannten Umstnden offensichtlich ist, daß dadurch eine Straftat begangen wird. (3) Bedenken gegen die Rechtmßigkeit der Anordnung hat der Vollzugsbeamte dem Anordnenden gegenber vorzubringen, soweit das nach den Umstnden mçglich ist. (4) § 56 Abs. 2 und 3 des Bundesbeamtengesetzes in der Fassung der Bekanntma1198
§§ 7 – 9
chung vom 17. Juli 1971 (Bundesgesetzbl. I S. 1181) ist nicht anzuwenden. Zweiter Abschnitt Besondere Vorschriften fr Fesselung und den Gebrauch von Schußwaffen und Explosivmitteln § 8 Fesselung von Personen Wer im Gewahrsam von Vollzugsbeamten ist, darf gefesselt werden, wenn 1. die Gefahr besteht, daß er die Vollzugsbeamten oder Dritte angreift, oder wenn er Widerstand leistet; 2. er zu fliehen versucht oder wenn bei Wrdigung aller Tatsachen, besonders der persçnlichen Verhltnisse und der Umstnde, die einer Flucht entgegenstehen, zu befrchten ist, daß er sich aus dem Gewahrsam befreien wird; 3. Selbstmordgefahr besteht. § 9 Zum Gebrauch von Schußwaffen Berechtigte Bei Anwendung unmittelbaren Zwanges ist der Gebrauch von Schußwaffen nur gestattet 1. den Polizeivollzugsbeamten des Bundes (§ 1 des Bundespolizeibeamtengesetzes vom 19. Juli 1960 – Bundesgesetzblatt I S. 569); 2. den Beamten des Grenzaufsichtsdienstes und denen des Grenzabfertigungsdienstes, wenn sie Grenzaufsichtsdienst verrichten, des Zollfahndungsdienstes und des Bewachungs- und Begleitungsdienstes; 3. (weggefallen) 4. den Beamten der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes mit strom- und schiffahrtspolizeilichen Befugnissen nach nherer Anweisung des Bundesministeriums fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung; 5. (weggefallen) 6. den mit Vollzugs- und Sicherungsaufgaben betrauten Beamten der Bundesgewww.WALHALLA.de
§§ 10 – 11
UZwG: Unmittelbarer-Zwang-Gesetz
richte und der Behçrden der Bundesjustizverwaltung; 7. anderen Personen, die durch die zustndigen Bundesbehçrden mit Aufgaben betraut sind, die den unter den Nummern 1 bis 6 aufgefhrten Beamten obliegen; 8. den der Dienstgewalt von Bundesbehçrden unterstehenden Personen, die mit Aufgaben der Strafverfolgung betraut sind, wenn sie sich in Ausbung dieser Ttigkeit im Vollzugsdienst befinden. § 10 Schußwaffengebrauch gegen Personen (1) Schußwaffen drfen gegen einzelne Personen nur gebraucht werden, 1. um die unmittelbar bevorstehende Ausfhrung oder die Fortsetzung einer rechtswidrigen Tat zu verhindern, die sich den Umstnden nach a) als ein Verbrechen, oder b) als ein Vergehen, das unter Anwendung oder Mitfhrung von Schußwaffen oder Sprengmitteln begangen werden soll oder ausgefhrt wird, darstellt; 2. um eine Person, die sich der Festnahme oder der Feststellung ihrer Person durch die Flucht zu entziehen versucht, anzuhalten, wenn sie a) bei einer rechtswidrigen Tat auf frischer Tat betroffen wird, die sich den Umstnden nach als ein Verbrechen darstellt oder als ein Vergehen, das unter Anwendung oder Mitfhrung von Schußwaffen oder Sprengstoffen begangen wird, b) eines Verbrechens dringend verdchtig ist, oder c) eines Vergehens dringend verdchtig ist und Anhaltspunkte befrchten lassen, daß sie von einer Schußwaffe oder einem Sprengstoff Gebrauch machen werde; 3. zur Vereitelung der Flucht oder Wiederergreifung einer Person, die sich in amtlichen Gewahrsam befindet oder befand www.WALHALLA.de
VIII.4
a) zur Verbßung einer Freiheitsstrafe wegen einer Straftat mit Ausnahme des Strafarrestes, b) zum Vollzug der Unterbringung in der Sicherungsverwahrung, c) wegen des dringenden Verdachts eines Verbrechens, d) auf Grund richterlichen Haftbefehls oder e) sonst wegen des dringenden Verdachts eines Vergehens, wenn zu befrchten ist, daß sie von einer Schußwaffe oder einem Sprengstoff Gebrauch machen werde; 4. gegen eine Person, die mit Gewalt einen Gefangenen oder jemanden, dessen Unterbringung in a) der Sicherungsverwahrung (§ 66 des Strafgesetzbuches), b) einem psychiatrischen Krankenhaus (§ 63 des Strafgesetzbuches, § 126a der Strafprozeßordnung) oder c) einer Entziehungsanstalt (§ 64 des Strafgesetzbuches, § 126a der Strafprozeßordnung) angeordnet ist, aus dem amtlichen Gewahrsam zu befreien versucht. (2) Schußwaffen drfen gegen eine Menschenmenge nur dann gebraucht werden, wenn von ihr oder aus ihr heraus Gewalttaten begangen werden oder unmittelbar bevorstehen und Zwangsmaßnahmen gegen einzelne nicht zum Ziele fhren oder offensichtlich keinen Erfolg versprechen. (3) Das Recht zum Gebrauch von Schußwaffen auf Grund anderer gesetzlicher Vorschriften bleibt unberhrt. § 11 Schußwaffengebrauch im Grenzdienst (1) Die in § 9 Nr. 1, 2, 7 und 8 genannten Vollzugsbeamten kçnnen im Grenzdienst Schußwaffen auch gegen Personen gebrauchen, die sich der wiederholten Weisung, zu halten oder die berprfung ihrer Person oder der etwa mitgefhrten Befçrderungsmittel und Gegenstnde zu dulden, durch die Flucht zu entziehen versuchen. Ist anzuneh1199
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men, daß die mndliche Weisung nicht verstanden wird, so kann sie durch einen Warnschuß ersetzt werden. (2) Als Grenzdienst gilt auch die Durchfhrung von Bundes- und Landesaufgaben, die den in Absatz 1 bezeichneten Personen im Zusammenhang mit dem Grenzdienst bertragen sind.
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§ 12 Besondere Vorschriften fr den Schußwaffengebrauch (1) Schußwaffen drfen nur gebraucht werden, wenn andere Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges erfolglos angewendet sind oder offensichtlich keinen Erfolg versprechen. Gegen Personen ist ihr Gebrauch nur zulssig, wenn der Zweck nicht durch Waffeneinwirkung gegen Sachen erreicht wird. (2) Der Zweck des Schußwaffengebrauchs darf nur sein, angriffs- oder fluchtunfhig zu machen. Es ist verboten, zu schießen, wenn durch den Schußwaffengebrauch fr die Vollzugsbeamten erkennbar Unbeteiligte mit hoher Wahrscheinlichkeit gefhrdet werden, außer wenn es sich beim Einschreiten gegen eine Menschenmenge (§ 10 Abs. 2) nicht vermeiden lßt. (3) Gegen Personen, die sich dem ußeren Eindruck nach im Kindesalter befinden, drfen Schußwaffen nicht gebraucht werden. § 13 Androhung (1) Die Anwendung von Schußwaffen ist anzudrohen. Als Androhung gilt auch die Abgabe eines Warnschusses. Einer Menschenmenge gegenber ist die Androhung zu wiederholen. (2) Der Einsatz von Wasserwerfern und Dienstfahrzeugen gegen eine Menschenmenge ist anzudrohen. § 14 Explosivmittel Die Vorschriften der §§ 9 bis 13 gelten entsprechend fr den Gebrauch von Explosionsmitteln.
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§§ 12 – 20 Dritter Abschnitt Schlußvorschriften
§ 15 Notstandsfall (1) Unterstellt die Bundesregierung die Polizei eines Landes oder mehrerer Lnder nach Artikel 91 Abs. 2 des Grundgesetzes fr die Bundesregierung Deutschland ihren Weisungen, so gilt dieses Gesetz auch fr die unterstellten Polizeikrfte. (2) Die Vorschrift des Absatzes 1 gilt nicht im Land Berlin. § 16 Beamtenrechtliche Rahmenvorschrift Fr die Vollzugsbeamten der Lnder kann durch Landesgesetz eine dem Grundsatz des § 7 dieses Gesetzes entsprechende Regelung getroffen werden. § 17 Vollzugsbeamte im Land Berlin Dieses Gesetz findet entsprechende Anwendung auf die Vollzugsbeamten, die unter das Gesetz zur Regelung der Rechtsverhltnisse der in einzelnen Verwaltungszweigen des Landes Berlin beschftigten Personen vom 26. April 1957 (Bundesgesetzbl. I S. 397) fallen. § 18 Verwaltungsvorschriften Die allgemeinen Verwaltungsvorschriften zu diesem Gesetz erlßt das Bundesministerium des Innern fr seinen Geschftsbereich; die anderen Bundesministerien erlassen sie fr ihre Geschftsbereiche im Einvernehmen mit dem Bundesministerium des Innern. § 19 Berlin-Klausel (gegenstandslos) § 20 Inkrafttreten (1) Dieses Gesetz tritt am 1. April 1961 in Kraft. (2) Gleichzeitig tritt das Gesetz ber den Waffengebrauch des Grenzaufsichtspersonals der Reichsfinanzverwaltung vom 2. Juli 1921 (Reichsgesetzbl. S. 935) außer Kraft.
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Inhaltsbersicht
FamFG: (Auszug §§ 415–423)
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Gesetz ber das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (FamFG) Vom 17. Dezember 2008 (BGBl. I S. 2586; 2009 BGBl. I S. 1102; 2009 BGBl. I S. 2449) Zuletzt gendert durch Gesetz zur Neuregelung der Rechtsverhltnisse bei Schuldverschreibungen aus Gesamtemissionen und zur verbesserten Durchsetzbarkeit von Ansprchen von Anlegern aus Falschberatung vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2512) – Auszug: Buch 7 Verfahren in Freihestsentzeihungssachen – §§ 415 – 423) – I nh a l t s b e r s ic h t Buch 7 Verfahren in Freiheitsentziehungssachen § 415 Freiheitsentziehungssachen § 416 rtliche Zustndigkeit § 417 Antrag
§ 418 Beteiligte § 419 Verfahrenspfleger § 420 Anhçrung; Vorfhrung § 421 Inhalt der Beschlussformel § 422 Wirksamwerden von Beschlssen § 423 Absehen von der Bekanntgabe
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VIII.5
FamFG: (Auszug §§ 415–423)
Buch 7 Verfahren in Freiheitsentziehungssachen § 415 Freiheitsentziehungssachen (1) Freiheitsentziehungssachen sind Verfahren, die die auf Grund von Bundesrecht angeordnete Freiheitsentziehung betreffen, soweit das Verfahren bundesrechtlich nicht abweichend geregelt ist. (2) Eine Freiheitsentziehung liegt vor, wenn einer Person gegen ihren Willen oder im Zustand der Willenlosigkeit insbesondere in einer abgeschlossenen Einrichtung, wie einem Gewahrsamsraum oder einem abgeschlossenen Teil eines Krankenhauses, die Freiheit entzogen wird. § 416 rtliche Zustndigkeit Zustndig ist das Gericht, in dessen Bezirk die Person, der die Freiheit entzogen werden soll, ihren gewçhnlichen Aufenthalt hat, sonst das Gericht, in dessen Bezirk das Bedrfnis fr die Freiheitsentziehung entsteht. Befindet sich die Person bereits in Verwahrung einer abgeschlossenen Einrichtung, ist das Gericht zustndig, in dessen Bezirk die Einrichtung liegt.
VIII
§ 417 Antrag (1) Die Freiheitsentziehung darf das Gericht nur auf Antrag der zustndigen Verwaltungsbehçrde anordnen. (2) Der Antrag ist zu begrnden. Die Begrndung hat folgende Tatsachen zu enthalten: 1. die Identitt des Betroffenen, 2. den gewçhnlichen Aufenthaltsort des Betroffenen, 3. die Erforderlichkeit der Freiheitsentziehung, 4. die erforderliche Dauer der Freiheitsentziehung sowie 5. in Verfahren der Abschiebungs-, Zurckschiebungs- und Zurckweisungshaft die Verlassenspflicht des Betroffenen sowie die Voraussetzungen und die Durchfhrbarkeit der Abschiebung, Zurckschiebung und Zurckweisung. 1202
§§ 415 – 419 Die Behçrde soll in Verfahren der Abschiebungshaft mit der Antragstellung die Akte des Betroffenen vorlegen. § 418 Beteiligte (1) Zu beteiligen sind die Person, der die Freiheit entzogen werden soll (Betroffener), und die Verwaltungsbehçrde, die den Antrag auf Freiheitsentziehung gestellt hat. (2) Der Verfahrenspfleger wird durch seine Bestellung als Beteiligter zum Verfahren hinzugezogen. (3) Beteiligt werden kçnnen im Interesse des Betroffenen 1. dessen Ehegatte oder Lebenspartner, wenn die Ehegatten oder Lebenspartner nicht dauernd getrennt leben, sowie dessen Eltern und Kinder, wenn der Betroffene bei diesen lebt oder bei Einleitung des Verfahrens gelebt hat, die Pflegeeltern sowie 2. eine von ihm benannte Person seines Vertrauens. § 419 Verfahrenspfleger (1) Das Gericht hat dem Betroffenen einen Verfahrenspfleger zu bestellen, wenn dies zur Wahrnehmung seiner Interessen erforderlich ist. Die Bestellung ist insbesondere erforderlich, wenn von einer Anhçrung des Betroffenen abgesehen werden soll. (2) Die Bestellung eines Verfahrenspflegers soll unterbleiben oder aufgehoben werden, wenn die Interessen des Betroffenen von einem Rechtsanwalt oder einem anderen geeigneten Verfahrensbevollmchtigten vertreten werden. (3) Die Bestellung endet, wenn sie nicht vorher aufgehoben wird, mit der Rechtskraft des Beschlusses ber die Freiheitsentziehung oder mit dem sonstigen Abschluss des Verfahrens. (4) Die Bestellung eines Verfahrenspflegers oder deren Aufhebung sowie die Ablehnung einer derartigen Maßnahme sind nicht selbstndig anfechtbar. (5) Fr die Vergtung und den Aufwendungsersatz des Verfahrenspflegers gilt www.WALHALLA.de
§§ 420 – 423
FamFG: (Auszug §§ 415–423)
VIII.5
§ 277 entsprechend. Dem Verfahrenspfleger sind keine Kosten aufzuerlegen.
2. den Zeitpunkt, zu dem die Freiheitsentziehung endet.
§ 420 Anhçrung; Vorfhrung
§ 422 Wirksamwerden von Beschlssen (1) Der Beschluss, durch den eine Freiheitsentziehung angeordnet wird, wird mit Rechtskraft wirksam. (2) Das Gericht kann die sofortige Wirksamkeit des Beschlusses anordnen. In diesem Fall wird er wirksam, wenn der Beschluss und die Anordnung der sofortigen Wirksamkeit 1. dem Betroffenen, der zustndigen Verwaltungsbehçrde oder dem Verfahrenspfleger bekannt gegeben werden oder 2. der Geschftsstelle des Gerichts zum Zweck der Bekanntgabe bergeben werden. Der Zeitpunkt der sofortigen Wirksamkeit ist auf dem Beschluss zu vermerken. (3) Der Beschluss, durch den eine Freiheitsentziehung angeordnet wird, wird von der zustndigen Verwaltungsbehçrde vollzogen. (4) Wird Zurckweisungshaft (§ 15 des Aufenthaltsgesetzes) oder Abschiebungshaft (§ 62 des Aufenthaltsgesetzes) im Wege der Amtshilfe in Justizvollzugsanstalten vollzogen, gelten die §§ 171, 173 bis 175 und 178 Abs. 3 des Strafvollzugsgesetzes entsprechend.
(1) Das Gericht hat den Betroffenen vor der Anordnung der Freiheitsentziehung persçnlich anzuhçren. Erscheint er zu dem Anhçrungstermin nicht, kann abweichend von § 33 Abs. 3 seine sofortige Vorfhrung angeordnet werden. Das Gericht entscheidet hierber durch nicht anfechtbaren Beschluss. (2) Die persçnliche Anhçrung des Betroffenen kann unterbleiben, wenn nach rztlichem Gutachten hiervon erhebliche Nachteile fr seine Gesundheit zu besorgen sind oder wenn er an einer bertragbaren Krankheit im Sinne des Infektionsschutzgesetzes leidet. (3) Das Gericht hat die sonstigen Beteiligten anzuhçren. Die Anhçrung kann unterbleiben, wenn sie nicht ohne erhebliche Verzçgerung oder nicht ohne unverhltnismßige Kosten mçglich ist. (4) Die Freiheitsentziehung in einem abgeschlossenen Teil eines Krankenhauses darf nur nach Anhçrung eines rztlichen Sachverstndigen angeordnet werden. Die Verwaltungsbehçrde, die den Antrag auf Freiheitsentziehung gestellt hat, soll ihrem Antrag ein rztliches Gutachten beifgen. § 421 Inhalt der Beschlussformel Die Beschlussformel zur Anordnung einer Freiheitsentziehung enthlt auch 1. die nhere Bezeichnung der Freiheitsentziehung sowie
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§ 423 Absehen von der Bekanntgabe Von der Bekanntgabe der Grnde eines Beschlusses an den Betroffenen kann abgesehen werden, wenn dies nach rztlichem Zeugnis erforderlich ist, um erhebliche Nachteile fr seine Gesundheit zu vermeiden.
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IX Datenschutz IX.1 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1206
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Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)*) in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Januar 2003 (BGBl. I S. 66) 1) Zuletzt gendert durch Gesetz zur nderung datenschutzrechtlicher Vorschriften vom 14. August 2009 (BGBl. I S. 2814) I nh a l t s b e r s ic h t
§1 §2 §3 § 3a §4 § 4a § 4b
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§ 4c § 4d § 4e § 4f § 4g §5 §6 § 6a § 6b
Erster Abschnitt Allgemeine und gemeinsame Bestimmungen Zweck und Anwendungsbereich des Gesetzes ffentliche und nicht-çffentliche Stellen Weitere Begriffsbestimmungen Datenvermeidung und Datensparsamkeit Zulssigkeit der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung Einwilligung bermittlung personenbezogener Daten ins Ausland sowie an ber- oder zwischenstaatliche Stellen Ausnahmen Meldepflicht Inhalt der Meldepflicht Beauftragter fr den Datenschutz Aufgaben des Beauftragten fr den Datenschutz Datengeheimnis Rechte des Betroffenen Automatisierte Einzelentscheidung Beobachtung çffentlich zugnglicher Rume mit optisch-elektronischen Einrichtungen
§ 6c Mobile personenbezogene Speicherund Verarbeitungsmedien § 7 Schadensersatz § 8 Schadensersatz bei automatisierter Datenverarbeitung durch çffentliche Stellen § 9 Technische und organisatorische Maßnahmen § 9a Datenschutzaudit § 10 Einrichtung automatisierter Abrufverfahren § 11 Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten im Auftrag Zweiter Abschnitt Datenverarbeitung der çffentlichen Stellen
§ 12 § 13 § 14 § 15 § 16 § 17 § 18
Erster Unterabschnitt Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung Anwendungsbereich Datenerhebung Datenspeicherung, -vernderung und -nutzung Datenbermittlung an çffentliche Stellen Datenbermittlung an nicht-çffentliche Stellen (weggefallen) Durchfhrung des Datenschutzes in der Bundesverwaltung
*) Dieses Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie 95/46/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 24. Oktober 1995 zum Schutz natrlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Datenverkehr (ABl. EG Nr. L 281 S. 31). 1 ) Bercksichtigt sind die nderungen zum 1. April 2010 durch das Gesetz zur nderung des Bundesdatenschutzgesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2254) und durch das Gesetz zur nderung datenschutzrechtlicher Vorschriften vom 14. August 2009 (BGBl. I S. 2814).
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§ 19 § 19a § 20 § 21
§ 22
§ 23
§ 24
§ 25
§ 26
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
Zweiter Unterabschnitt Rechte des Betroffenen Auskunft an den Betroffenen Benachrichtigung Berichtigung, Lçschung und Sperrung von Daten; Widerspruchsrecht Anrufung des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Dritter Unterabschnitt Bundesbeauftragter fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Wahl des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rechtsstellung des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Kontrolle durch den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Beanstandungen durch den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Weitere Aufgaben des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Dritter Abschnitt Datenverarbeitung nichtçffentlicher Stellen und çffentlichrechtlicher Wettbewerbsunternehmen
§ 27 § 28 § 28a § 28b § 29
Erster Unterabschnitt Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung Anwendungsbereich Datenerhebung und -speicherung fr eigene Geschftszwecke Datenbermittlung an Auskunfteien Scoring Geschftsmßige Datenerhebung und -speicherung zum Zweck der bermittlung
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§ 30 Geschftsmßige Datenerhebung und -speicherung zum Zweck der bermittlung in anonymisierter Form § 30a Geschftsmßige Datenerhebung und -speicherung fr Zwecke der Marktoder Meinungsforschung § 31 Besondere Zweckbindung § 32 Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung fr Zwecke des Beschftigungsverhltnisses Zweiter Unterabschnitt Rechte des Betroffenen § 33 Benachrichtigung des Betroffenen § 34 Auskunft an den Betroffenen § 35 Berichtigung, Lçschung und Sperrung von Daten Dritter Unterabschnitt Aufsichtsbehçrde §§ 36 und 37 (weggefallen) § 38 Aufsichtsbehçrde § 38a Verhaltensregeln zur Fçrderung der Durchfhrung datenschutzrechtlicher Regelungen
§ 39
§ 40
§ 41
§ 42 § 42a
Vierter Abschnitt Sondervorschriften Zweckbindung bei personenbezogenen Daten, die einem Berufs- oder besonderen Amtsgeheimnis unterliegen Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten durch Forschungseinrichtungen Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten durch die Medien Datenschutzbeauftragter der Deutschen Welle Informationspflicht bei unrechtmßiger Kenntniserlangung von Daten
Fnfter Abschnitt Schlussvorschriften § 43 Bußgeldvorschriften § 44 Strafvorschriften 1207
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Sechster Abschnitt bergangsvorschriften § 45 Laufende Verwendungen § 46 Weitergeltung von Begriffsbestimmungen
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§ 47 bergangsregelung § 48 Bericht der Bundesregierung Anlage (zu § 9 Satz 1)
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§§ 1– 2
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
Erster Abschnitt Allgemeine und gemeinsame Bestimmungen § 1 Zweck und Anwendungsbereich des Gesetzes (1) Zweck dieses Gesetzes ist es, den Einzelnen davor zu schtzen, dass er durch den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten in seinem Persçnlichkeitsrecht beeintrchtigt wird. (2) Dieses Gesetz gilt fr die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten durch 1. çffentliche Stellen des Bundes, 2. çffentliche Stellen der Lnder, soweit der Datenschutz nicht durch Landesgesetz geregelt ist und soweit sie a) Bundesrecht ausfhren oder b) als Organe der Rechtspflege ttig werden und es sich nicht um Verwaltungsangelegenheiten handelt, 3. nicht-çffentliche Stellen, soweit sie die Daten unter Einsatz von Datenverarbeitungsanlagen verarbeiten, nutzen oder dafr erheben oder die Daten in oder aus nicht automatisierten Dateien verarbeiten, nutzen oder dafr erheben, es sei denn, die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung der Daten erfolgt ausschließlich fr persçnliche oder familire Ttigkeiten. (3) Soweit andere Rechtsvorschriften des Bundes auf personenbezogene Daten einschließlich deren Verçffentlichung anzuwenden sind, gehen sie den Vorschriften dieses Gesetzes vor. Die Verpflichtung zur Wahrung gesetzlicher Geheimhaltungspflichten oder von Berufs- oder besonderen Amtsgeheimnissen, die nicht auf gesetzlichen Vorschriften beruhen, bleibt unberhrt. (4) Die Vorschriften dieses Gesetzes gehen denen des Verwaltungsverfahrensgesetzes vor, soweit bei der Ermittlung des Sachverhalts personenbezogene Daten verarbeitet werden. (5) Dieses Gesetz findet keine Anwendung, sofern eine in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem andewww.WALHALLA.de
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ren Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum belegene verantwortliche Stelle personenbezogene Daten im Inland erhebt, verarbeitet oder nutzt, es sei denn, dies erfolgt durch eine Niederlassung im Inland. Dieses Gesetz findet Anwendung, sofern eine verantwortliche Stelle, die nicht in einem Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum belegen ist, personenbezogene Daten im Inland erhebt, verarbeitet oder nutzt. Soweit die verantwortliche Stelle nach diesem Gesetz zu nennen ist, sind auch Angaben ber im Inland ansssige Vertreter zu machen. Die Stze 2 und 3 gelten nicht, sofern Datentrger nur zum Zweck des Transits durch das Inland eingesetzt werden. § 38 Abs. 1 Satz 1 bleibt unberhrt. § 2 ffentliche und nicht-çffentliche Stellen (1) ffentliche Stellen des Bundes sind die Behçrden, die Organe der Rechtspflege und andere çffentlich-rechtlich organisierte Einrichtungen des Bundes, der bundesunmittelbaren Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts sowie deren Vereinigungen ungeachtet ihrer Rechtsform. Als çffentliche Stellen gelten die aus dem Sondervermçgen Deutsche Bundespost durch Gesetz hervorgegangenen Unternehmen, solange ihnen ein ausschließliches Recht nach dem Postgesetz zusteht. (2) ffentliche Stellen der Lnder sind die Behçrden, die Organe der Rechtspflege und andere çffentlich-rechtlich organisierte Einrichtungen eines Landes, einer Gemeinde, eines Gemeindeverbandes und sonstiger der Aufsicht des Landes unterstehender juristischer Personen des çffentlichen Rechts sowie derer Vereinigungen ungeachtet ihrer Rechtsform. (3) Vereinigungen des privaten Rechts von çffentlichen Stellen des Bundes und der Lnder, die Aufgaben der çffentlichen Verwaltung wahrnehmen, gelten ungeachtet der Beteiligung nicht-çffentlicher Stellen als çffentliche Stellen des Bundes, wenn 1209
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1. sie ber den Bereich eines Landes hinaus ttig werden oder 2. dem Bund die absolute Mehrheit der Anteile gehçrt oder die absolute Mehrheit der Stimmen zusteht. Andernfalls gelten sie als çffentliche Stellen der Lnder. (4) Nicht-çffentliche Stellen sind natrliche und juristische Personen, Gesellschaften und andere Personenvereinigungen des privaten Rechts, soweit sie nicht unter die Abstze 1 bis 3 fallen. Nimmt eine nicht-çffentliche Stelle hoheitliche Aufgaben der çffentlichen Verwaltung wahr, ist sie insoweit çffentliche Stelle im Sinne dieses Gesetzes.
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§ 3 Weitere Begriffsbestimmungen (1) Personenbezogene Daten sind Einzelangaben ber persçnliche oder sachliche Verhltnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natrlichen Person (Betroffener). (2) Automatisierte Verarbeitung ist die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten unter Einsatz von Datenverarbeitungsanlagen. Eine nicht automatisierte Datei ist jede nicht automatisierte Sammlung personenbezogener Daten, die gleichartig aufgebaut ist und nach bestimmten Merkmalen zugnglich ist und ausgewertet werden kann. (3) Erheben ist das Beschaffen von Daten ber den Betroffenen. (4) Verarbeiten ist das Speichern, Verndern, bermitteln, Sperren und Lçschen personenbezogener Daten. Im Einzelnen ist, ungeachtet der dabei angewendeten Verfahren: 1. Speichern das Erfassen, Aufnehmen oder Aufbewahren personenbezogener Daten auf einem Datentrger zum Zweck ihrer weiteren Verarbeitung oder Nutzung, 2. Verndern das inhaltliche Umgestalten gespeicherter personenbezogener Daten, 3. bermitteln das Bekanntgeben gespeicherter oder durch Datenverarbeitung gewonnener personenbezogener Daten an einen Dritten in der Weise, dass a) die Daten an den Dritten weitergegeben werden oder 1210
§3
b) der Dritte zur Einsicht oder zum Abruf bereitgehaltene Daten einsieht oder abruft, 4. Sperren das Kennzeichnen gespeicherter personenbezogener Daten, um ihre weitere Verarbeitung oder Nutzung einzuschrnken, 5. Lçschen das Unkenntlichmachen gespeicherter personenbezogener Daten. (5) Nutzen ist jede Verwendung personenbezogener Daten, soweit es sich nicht um Verarbeitung handelt. (6) Anonymisieren ist das Verndern personenbezogener Daten derart, dass die Einzelangaben ber persçnliche oder sachliche Verhltnisse nicht mehr oder nur mit einem unverhltnismßig großen Aufwand an Zeit, Kosten und Arbeitskraft einer bestimmten oder bestimmbaren natrlichen Person zugeordnet werden kçnnen. (6a) Pseudonymisieren ist das Ersetzen des Namens und anderer Identifikationsmerkmale durch ein Kennzeichen zu dem Zweck, die Bestimmung des Betroffenen auszuschließen oder wesentlich zu erschweren. (7) Verantwortliche Stelle ist jede Person oder Stelle, die personenbezogene Daten fr sich selbst erhebt, verarbeitet oder nutzt oder dies durch andere im Auftrag vornehmen lsst. (8) Empfnger ist jede Person oder Stelle, die Daten erhlt. Dritter ist jede Person oder Stelle außerhalb der verantwortlichen Stelle. Dritte sind nicht der Betroffene sowie Personen und Stellen, die im Inland, in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum personenbezogene Daten im Auftrag erheben, verarbeiten oder nutzen. (9) Besondere Arten personenbezogener Daten sind Angaben ber die rassische und ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiçse oder philosophische berzeugungen, Gewerkschaftszugehçrigkeit, Gesundheit oder Sexualleben. (10) Mobile personenbezogene Speicher- und Verarbeitungsmedien sind Datentrger, www.WALHALLA.de
§§ 3a – 4
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1. die an den Betroffenen ausgegeben werden, 2. auf denen personenbezogene Daten ber die Speicherung hinaus durch die ausgebende oder eine andere Stelle automatisiert verarbeitet werden kçnnen und 3. bei denen der Betroffene diese Verarbeitung nur durch den Gebrauch des Mediums beeinflussen kann. (11) Beschftigte sind: 1. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, 2. zu ihrer Berufsbildung Beschftigte, 3. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie an Abklrungen der beruflichen Eignung oder Arbeitserprobung (Rehabilitandinnen und Rehabilitanden), 4. in anerkannten Werksttten fr behinderte Menschen Beschftigte, 5. nach dem Jugendfreiwilligendienstegesetz Beschftigte, 6. Personen, die wegen ihrer wirtschaftlichen Unselbstndigkeit als arbeitnehmerhnliche Personen anzusehen sind; zu diesen gehçren auch die in Heimarbeit Beschftigten und die ihnen Gleichgestellten, 7. Bewerberinnen und Bewerber fr ein Beschftigungsverhltnis sowie Personen, deren Beschftigungsverhltnis beendet ist, 8. Beamtinnen, Beamte, Richterinnen und Richter des Bundes, Soldatinnen und Soldaten sowie Zivildienstleistende. § 3a Datenvermeidung und Datensparsamkeit Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten und die Auswahl und Gestaltung von Datenverarbeitungssystemen sind an dem Ziel auszurichten, so wenig personenbezogene Daten wie mçglich zu erheben, zu verarbeiten oder zu nutzen. Insbesondere sind personenbezogene Daten zu anonymisieren oder zu pseudonymisieren, soweit dies nach dem Verwendungszweck mçglich ist und keinen im Verhltnis zu dem www.WALHALLA.de
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angestrebten Schutzzweck unverhltnismßigen Aufwand erfordert. § 4 Zulssigkeit der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung (1) Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten sind nur zulssig, soweit dieses Gesetz oder eine andere Rechtsvorschrift dies erlaubt oder anordnet oder der Betroffene eingewilligt hat. (2) Personenbezogene Daten sind beim Betroffenen zu erheben. Ohne seine Mitwirkung drfen sie nur erhoben werden, wenn 1. eine Rechtsvorschrift dies vorsieht oder zwingend voraussetzt oder 2. a) die zu erfllende Verwaltungsaufgabe ihrer Art nach oder der Geschftszweck eine Erhebung bei anderen Personen oder Stellen erforderlich macht oder b) die Erhebung beim Betroffenen einen unverhltnismßigen Aufwand erfordern wrde und keine Anhaltspunkte dafr bestehen, dass berwiegende schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt werden. (3) Werden personenbezogene Daten beim Betroffenen erhoben, so ist er, sofern er nicht bereits auf andere Weise Kenntnis erlangt hat, von der verantwortlichen Stelle ber 1. die Identitt der verantwortlichen Stelle, 2. die Zweckbestimmungen der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung und 3. die Kategorien von Empfngern nur, soweit der Betroffene nach den Umstnden des Einzelfalles nicht mit der bermittlung an diese rechnen muss, zu unterrichten. Werden personenbezogene Daten beim Betroffenen aufgrund einer Rechtsvorschrift erhoben, die zur Auskunft verpflichtet, oder ist die Erteilung der Auskunft Voraussetzung fr die Gewhrung von Rechtsvorteilen, so ist der Betroffene hierauf, sonst auf die Freiwilligkeit seiner Angaben hinzuweisen. Soweit nach den Umstnden des Einzelfalles erforderlich oder auf Verlangen, ist er ber die Rechtsvorschrift und ber 1211
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die Folgen der Verweigerung von Angaben aufzuklren. § 4a Einwilligung (1) Die Einwilligung ist nur wirksam, wenn sie auf der freien Entscheidung des Betroffenen beruht. Er ist auf den vorgesehenen Zweck der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung sowie, soweit nach den Umstnden des Einzelfalles erforderlich oder auf Verlangen, auf die Folgen der Verweigerung der Einwilligung hinzuweisen. Die Einwilligung bedarf der Schriftform, soweit nicht wegen besonderer Umstnde eine andere Form angemessen ist. Soll die Einwilligung zusammen mit anderen Erklrungen schriftlich erteilt werden, ist sie besonders hervorzuheben. (2) Im Bereich der wissenschaftlichen Forschung liegt ein besonderer Umstand im Sinne von Absatz 1 Satz 3 auch dann vor, wenn durch die Schriftform der bestimmte Forschungszweck erheblich beeintrchtigt wrde. In diesem Fall sind der Hinweis nach Absatz 1 Satz 2 und die Grnde, aus denen sich die erhebliche Beeintrchtigung des bestimmten Forschungszwecks ergibt, schriftlich festzuhalten. (3) Soweit besondere Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, muss sich die Einwilligung darber hinaus ausdrcklich auf diese Daten beziehen.
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§ 4b bermittlung personenbezogener Daten ins Ausland sowie an beroder zwischenstaatliche Stellen (1) Fr die bermittlung personenbezogener Daten an Stellen 1. in anderen Mitgliedstaaten der Europischen Union, 2. in anderen Vertragsstaaten des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum oder 3. der Organe und Einrichtungen der Europischen Gemeinschaften gelten § 15 Abs. 1, § 16 Abs. 1 und §§ 28 bis 30a nach Maßgabe der fr diese bermittlung geltenden Gesetze und Vereinbarungen, soweit die bermittlung im Rahmen 1212
§§ 4a – 4b
von Ttigkeiten erfolgt, die ganz oder teilweise in den Anwendungsbereich des Rechts der Europischen Gemeinschaften fallen. (2) Fr die bermittlung personenbezogener Daten an Stellen nach Absatz 1, die nicht im Rahmen von Ttigkeiten erfolgt, die ganz oder teilweise in den Anwendungsbereich des Rechts der Europischen Gemeinschaften fallen, sowie an sonstige auslndische oder ber- oder zwischenstaatliche Stellen gilt Absatz 1 entsprechend. Die bermittlung unterbleibt, soweit der Betroffene ein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluss der bermittlung hat, insbesondere wenn bei den in Satz 1 genannten Stellen ein angemessenes Datenschutzniveau nicht gewhrleistet ist. Satz 2 gilt nicht, wenn die bermittlung zur Erfllung eigener Aufgaben einer çffentlichen Stelle des Bundes aus zwingenden Grnden der Verteidigung oder der Erfllung ber- oder zwischenstaatlicher Verpflichtungen auf dem Gebiet der Krisenbewltigung oder Konfliktverhinderung oder fr humanitre Maßnahmen erforderlich ist. (3) Die Angemessenheit des Schutzniveaus wird unter Bercksichtigung aller Umstnde beurteilt, die bei einer Datenbermittlung oder einer Kategorie von Datenbermittlungen von Bedeutung sind; insbesondere kçnnen die Art der Daten, die Zweckbestimmung, die Dauer der geplanten Verarbeitung, das Herkunfts- und das Endbestimmungsland, die fr den betreffenden Empfnger geltenden Rechtsnormen sowie die fr ihn geltenden Standesregeln und Sicherheitsmaßnahmen herangezogen werden. (4) In den Fllen des § 16 Abs. 1 Nr. 2 unterrichtet die bermittelnde Stelle den Betroffenen von der bermittlung seiner Daten. Dies gilt nicht, wenn damit zu rechnen ist, dass er davon auf andere Weise Kenntnis erlangt, oder wenn die Unterrichtung die çffentliche Sicherheit gefhrden oder sonst dem Wohl des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten wrde. (5) Die Verantwortung fr die Zulssigkeit der bermittlung trgt die bermittelnde Stelle. (6) Die Stelle, an die die Daten bermittelt werden, ist auf den Zweck hinzuweisen, zu www.WALHALLA.de
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dessen Erfllung die Daten bermittelt werden. § 4c Ausnahmen (1) Im Rahmen von Ttigkeiten, die ganz oder teilweise in den Anwendungsbereich des Rechts der Europischen Gemeinschaften fallen, ist eine bermittlung personenbezogener Daten an andere als die in § 4b Abs. 1 genannten Stellen, auch wenn bei ihnen ein angemessenes Datenschutzniveau nicht gewhrleistet ist, zulssig, sofern 1. der Betroffene seine Einwilligung gegeben hat, 2. die bermittlung fr die Erfllung eines Vertrags zwischen dem Betroffenen und der verantwortlichen Stelle oder zur Durchfhrung von vorvertraglichen Maßnahmen, die auf Veranlassung des Betroffenen getroffen worden sind, erforderlich ist, 3. die bermittlung zum Abschluss oder zur Erfllung eines Vertrags erforderlich ist, der im Interesse des Betroffenen von der verantwortlichen Stelle mit einem Dritten geschlossen wurde oder geschlossen werden soll, 4. die bermittlung fr die Wahrung eines wichtigen çffentlichen Interesses oder zur Geltendmachung, Ausbung oder Verteidigung von Rechtsansprchen vor Gericht erforderlich ist, 5. die bermittlung fr die Wahrung lebenswichtiger Interessen des Betroffenen erforderlich ist oder 6. die bermittlung aus einem Register erfolgt, das zur Information der ffentlichkeit bestimmt ist und entweder der gesamten ffentlichkeit oder allen Personen, die ein berechtigtes Interesse nachweisen kçnnen, zur Einsichtnahme offen steht, soweit die gesetzlichen Voraussetzungen im Einzelfall gegeben sind. Die Stelle, an die die Daten bermittelt werden, ist darauf hinzuweisen, dass die bermittelten Daten nur zu dem Zweck verarbeitet oder genutzt werden drfen, zu dessen Erfllung sie bermittelt werden. www.WALHALLA.de
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(2) Unbeschadet des Absatzes 1 Satz 1 kann die zustndige Aufsichtsbehçrde einzelne bermittlungen oder bestimmte Arten von bermittlungen personenbezogener Daten an andere als die in § 4b Abs. 1 genannten Stellen genehmigen, wenn die verantwortliche Stelle ausreichende Garantien hinsichtlich des Schutzes des Persçnlichkeitsrechts und der Ausbung der damit verbundenen Rechte vorweist; die Garantien kçnnen sich insbesondere aus Vertragsklauseln oder verbindlichen Unternehmensregelungen ergeben. Bei den Post- und Telekommunikationsunternehmen ist der Bundesbeauftragte fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit zustndig. Sofern die bermittlung durch çffentliche Stellen erfolgen soll, nehmen diese die Prfung nach Satz 1 vor. (3) Die Lnder teilen dem Bund die nach Absatz 2 Satz 1 ergangenen Entscheidungen mit. § 4d Meldepflicht (1) Verfahren automatisierter Verarbeitungen sind vor ihrer Inbetriebnahme von nicht-çffentlichen verantwortlichen Stellen der zustndigen Aufsichtsbehçrde und von çffentlichen verantwortlichen Stellen des Bundes sowie von den Post- und Telekommunikationsunternehmen dem Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit nach Maßgabe von § 4e zu melden. (2) Die Meldepflicht entfllt, wenn die verantwortliche Stelle einen Beauftragten fr den Datenschutz bestellt hat. (3) Die Meldepflicht entfllt ferner, wenn die verantwortliche Stelle personenbezogene Daten fr eigene Zwecke erhebt, verarbeitet oder nutzt, hierbei in der Regel hçchstens neun Personen stndig mit der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten beschftigt und entweder eine Einwilligung des Betroffenen vorliegt oder die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung fr die Begrndung, Durchfhrung oder Beendigung eines rechtsgeschftlichen oder rechtsgeschftshnlichen Schuldverhltnisses mit dem Betroffenen erforderlich ist. 1213
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(4) Die Abstze 2 und 3 gelten nicht, wenn es sich um automatisierte Verarbeitungen handelt, in denen geschftsmßig personenbezogene Daten von der jeweiligen Stelle 1. zum Zweck der bermittlung, 2. zum Zweck der anonymisierten bermittlung oder 3. fr Zwecke der Markt- oder Meinungsforschung gespeichert werden. (5) Soweit automatisierte Verarbeitungen besondere Risiken fr die Rechte und Freiheiten der Betroffenen aufweisen, unterliegen sie der Prfung vor Beginn der Verarbeitung (Vorabkontrolle). Eine Vorabkontrolle ist insbesondere durchzufhren, wenn 1. besondere Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) verarbeitet werden oder 2. die Verarbeitung personenbezogener Daten dazu bestimmt ist, die Persçnlichkeit des Betroffenen zu bewerten einschließlich seiner Fhigkeiten, seiner Leistung oder seines Verhaltens, es sei denn, dass eine gesetzliche Verpflichtung oder eine Einwilligung des Betroffenen vorliegt oder die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung fr die Begrndung, Durchfhrung oder Beendigung eines rechtsgeschftlichen oder rechtsgeschftshnlichen Schuldverhltnisses mit dem Betroffenen erforderlich ist. (6) Zustndig fr die Vorabkontrolle ist der Beauftragte fr den Datenschutz. Dieser nimmt die Vorabkontrolle nach Empfang der bersicht nach § 4g Abs. 2 Satz 1 vor. Er hat sich in Zweifelsfllen an die Aufsichtsbehçrde oder bei den Post- und Telekommunikationsunternehmen an den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit zu wenden. § 4e Inhalt der Meldepflicht Sofern Verfahren automatisierter Verarbeitungen meldepflichtig sind, sind folgende Angaben zu machen: 1. Name oder Firma der verantwortlichen Stelle, 1214
§§ 4e – 4f
2. Inhaber, Vorstnde, Geschftsfhrer oder sonstige gesetzliche oder nach der Verfassung des Unternehmens berufene Leiter und die mit der Leitung der Datenverarbeitung beauftragten Personen, 3. Anschrift der verantwortlichen Stelle, 4. Zweckbestimmungen der Datenerhebung, -verarbeitung oder -nutzung, 5. eine Beschreibung der betroffenen Personengruppen und der diesbezglichen Daten oder Datenkategorien, 6. Empfnger oder Kategorien von Empfngern, denen die Daten mitgeteilt werden kçnnen, 7. Regelfristen fr die Lçschung der Daten, 8. eine geplante Datenbermittlung in Drittstaaten, 9. eine allgemeine Beschreibung, die es ermçglicht, vorlufig zu beurteilen, ob die Maßnahmen nach § 9 zur Gewhrleistung der Sicherheit der Verarbeitung angemessen sind. § 4d Abs. 1 und 4 gilt fr die nderung der nach Satz 1 mitgeteilten Angaben sowie fr den Zeitpunkt der Aufnahme und der Beendigung der meldepflichtigen Ttigkeit entsprechend. § 4f Beauftragter fr den Datenschutz (1) ffentliche und nicht-çffentliche Stellen, die personenbezogene Daten automatisiert verarbeiten, haben einen Beauftragten fr den Datenschutz schriftlich zu bestellen. Nicht-çffentliche Stellen sind hierzu sptestens innerhalb eines Monats nach Aufnahme ihrer Ttigkeit verpflichtet. Das Gleiche gilt, wenn personenbezogene Daten auf andere Weise erhoben, verarbeitet oder genutzt werden und damit in der Regel mindestens 20 Personen beschftigt sind. Die Stze 1 und 2 gelten nicht fr die nicht-çffentlichen Stellen, die in der Regel hçchstens neun Personen stndig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschftigen. Soweit aufgrund der Struktur einer çffentlichen Stelle erforderlich, gengt die Bestellung eines Beauftragten fr den Datenschutz fr mehrere Bereiche. Soweit nichtwww.WALHALLA.de
§ 4f
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çffentliche Stellen automatisierte Verarbeitungen vornehmen, die einer Vorabkontrolle unterliegen, oder personenbezogene Daten geschftsmßig zum Zweck der bermittlung, der anonymisierten bermittlung oder fr Zwecke der Markt- oder Meinungsforschung automatisiert verarbeiten, haben sie unabhngig von der Anzahl der mit der automatisierten Verarbeitung beschftigten Personen einen Beauftragten fr den Datenschutz zu bestellen. (2) Zum Beauftragten fr den Datenschutz darf nur bestellt werden, wer die zur Erfllung seiner Aufgaben erforderliche Fachkunde und Zuverlssigkeit besitzt. Das Maß der erforderlichen Fachkunde bestimmt sich insbesondere nach dem Umfang der Datenverarbeitung der verantwortlichen Stelle und dem Schutzbedarf der personenbezogenen Daten, die die verantwortliche Stelle erhebt oder verwendet. Zum Beauftragten fr den Datenschutz kann auch eine Person außerhalb der verantwortlichen Stelle bestellt werden; die Kontrolle erstreckt sich auch auf personenbezogene Daten, die einem Berufsoder besonderen Amtsgeheimnis, insbesondere dem Steuergeheimnis nach § 30 der Abgabenordnung, unterliegen. ffentliche Stellen kçnnen mit Zustimmung ihrer Aufsichtsbehçrde einen Bediensteten aus einer anderen çffentlichen Stelle zum Beauftragten fr den Datenschutz bestellen. (3) Der Beauftragte fr den Datenschutz ist dem Leiter der çffentlichen oder nicht-çffentlichen Stelle unmittelbar zu unterstellen. Er ist in Ausbung seiner Fachkunde auf dem Gebiet des Datenschutzes weisungsfrei. Er darf wegen der Erfllung seiner Aufgaben nicht benachteiligt werden. Die Bestellung zum Beauftragten fr den Datenschutz kann in entsprechender Anwendung von § 626 des Brgerlichen Gesetzbuchs, bei nicht-çffentlichen Stellen auch auf Verlangen der Aufsichtsbehçrde, widerrufen werden. Ist nach Absatz 1 ein Beauftragter fr den Datenschutz zu bestellen, so ist die Kndigung des Arbeitsverhltnisses unzulssig, es sei denn, dass Tatsachen vorliegen, welche die verantwortliche Stelle zur Kndigung aus wichtiwww.WALHALLA.de
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gem Grund ohne Einhaltung einer Kndigungsfrist berechtigen. Nach der Abberufung als Beauftragter fr den Datenschutz ist die Kndigung innerhalb eines Jahres nach der Beendigung der Bestellung unzulssig, es sei denn, dass die verantwortliche Stelle zur Kndigung aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kndigungsfrist berechtigt ist. Zur Erhaltung der zur Erfllung seiner Aufgaben erforderlichen Fachkunde hat die verantwortliche Stelle dem Beauftragten fr den Datenschutz die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen zu ermçglichen und deren Kosten zu bernehmen. (4) Der Beauftragte fr den Datenschutz ist zur Verschwiegenheit ber die Identitt des Betroffenen sowie ber Umstnde, die Rckschlsse auf den Betroffenen zulassen, verpflichtet, soweit er nicht davon durch den Betroffenen befreit wird. (4a) Soweit der Beauftragte fr den Datenschutz bei seiner Ttigkeit Kenntnis von Daten erhlt, fr die dem Leiter oder einer bei der çffentlichen oder nicht-çffentlichen Stelle beschftigten Person aus beruflichen Grnden ein Zeugnisverweigerungsrecht zusteht, steht dieses Recht auch dem Beauftragten fr den Datenschutz und dessen Hilfspersonal zu. ber die Ausbung dieses Rechts entscheidet die Person, der das Zeugnisverweigerungsrecht aus beruflichen Grnden zusteht, es sei denn, dass diese Entscheidung in absehbarer Zeit nicht herbeigefhrt werden kann. Soweit das Zeugnisverweigerungsrecht des Beauftragten fr den Datenschutz reicht, unterliegen seine Akten und andere Schriftstcke einem Beschlagnahmeverbot. (5) Die çffentlichen und nicht-çffentlichen Stellen haben den Beauftragten fr den Datenschutz bei der Erfllung seiner Aufgaben zu untersttzen und ihm insbesondere, soweit dies zur Erfllung seiner Aufgaben erforderlich ist, Hilfspersonal sowie Rume, Einrichtungen, Gerte und Mittel zur Verfgung zu stellen. Betroffene kçnnen sich jederzeit an den Beauftragten fr den Datenschutz wenden. 1215
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§ 4g Aufgaben des Beauftragten fr den Datenschutz (1) Der Beauftragte fr den Datenschutz wirkt auf die Einhaltung dieses Gesetzes und anderer Vorschriften ber den Datenschutz hin. Zu diesem Zweck kann sich der Beauftragte fr den Datenschutz in Zweifelsfllen an die fr die Datenschutzkontrolle bei der verantwortlichen Stelle zustndige Behçrde wenden. Er kann die Beratung nach § 38 Abs. 1 Satz 2 in Anspruch nehmen. Er hat insbesondere 1. die ordnungsgemße Anwendung der Datenverarbeitungsprogramme, mit deren Hilfe personenbezogene Daten verarbeitet werden sollen, zu berwachen ; zu diesem Zweck ist er ber Vorhaben der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten rechtzeitig zu unterrichten, 2. die bei der Verarbeitung personenbezogener Daten ttigen Personen durch geeignete Maßnahmen mit den Vorschriften dieses Gesetzes sowie anderen Vorschriften ber den Datenschutz und mit den jeweiligen besonderen Erfordernissen des Datenschutzes vertraut zu machen. (2) Dem Beauftragten fr den Datenschutz ist von der verantwortlichen Stelle eine bersicht ber die in § 4e Satz 1 genannten Angaben sowie ber zugriffsberechtigte Personen zur Verfgung zu stellen. Der Beauftragte fr den Datenschutz macht die Angaben nach § 4e Satz 1 Nr. 1 bis 8 auf Antrag jedermann in geeigneter Weise verfgbar. (2a) Soweit bei einer nichtçffentlichen Stelle keine Verpflichtung zur Bestellung eines Beauftragten fr den Datenschutz besteht, hat der Leiter der nichtçffentlichen Stelle die Erfllung der Aufgaben nach den Abstzen 1 und 2 in anderer Weise sicherzustellen. (3) Auf die in § 6 Abs. 2 Satz 4 genannten Behçrden findet Absatz 2 Satz 2 keine Anwendung. Absatz 1 Satz 2 findet mit der Maßgabe Anwendung, dass der behçrdliche Beauftragte fr den Datenschutz das Benehmen mit dem Behçrdenleiter herstellt; bei Unstimmigkeiten zwischen dem behçrdlichen Beauftragten fr den Datenschutz und 1216
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dem Behçrdenleiter entscheidet die oberste Bundesbehçrde. § 5 Datengeheimnis Den bei der Datenverarbeitung beschftigten Personen ist untersagt, personenbezogene Daten unbefugt zu erheben, zu verarbeiten oder zu nutzen (Datengeheimnis). Diese Personen sind, soweit sie bei nicht-çffentlichen Stellen beschftigt werden, bei der Aufnahme ihrer Ttigkeit auf das Datengeheimnis zu verpflichten. Das Datengeheimnis besteht auch nach Beendigung ihrer Ttigkeit fort. § 6 Rechte des Betroffenen (1) Die Rechte des Betroffenen auf Auskunft (§§ 19, 34) und auf Berichtigung, Lçschung oder Sperrung (§§ 20, 35) kçnnen nicht durch Rechtsgeschft ausgeschlossen oder beschrnkt werden. (2) Sind die Daten des Betroffenen automatisiert in der Weise gespeichert, dass mehrere Stellen speicherungsberechtigt sind, und ist der Betroffene nicht in der Lage festzustellen, welche Stelle die Daten gespeichert hat, so kann er sich an jede dieser Stellen wenden. Diese ist verpflichtet, das Vorbringen des Betroffenen an die Stelle, die die Daten gespeichert hat, weiterzuleiten. Der Betroffene ist ber die Weiterleitung und jene Stelle zu unterrichten. Die in § 19 Abs. 3 genannten Stellen, die Behçrden der Staatsanwaltschaft und der Polizei sowie çffentliche Stellen der Finanzverwaltung, soweit sie personenbezogene Daten in Erfllung ihrer gesetzlichen Aufgaben im Anwendungsbereich der Abgabenordnung zur berwachung und Prfung speichern, kçnnen statt des Betroffenen den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit unterrichten. In diesem Fall richtet sich das weitere Verfahren nach § 19 Abs. 6. (3) Personenbezogene Daten ber die Ausbung eines Rechts des Betroffenen, das sich aus diesem Gesetz oder aus einer anderen Vorschrift ber den Datenschutz ergibt, drfen nur zur Erfllung der sich aus der Ausbung des Rechts ergebenden Pflichten der verantwortlichen Stelle verwendet werden. www.WALHALLA.de
§§ 6a – 6c
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§ 6a Automatisierte Einzelentscheidung (1) Entscheidungen, die fr den Betroffenen eine rechtliche Folge nach sich ziehen oder ihn erheblich beeintrchtigen, drfen nicht ausschließlich auf eine automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten gesttzt werden, die der Bewertung einzelner Persçnlichkeitsmerkmale dienen. Eine ausschließlich auf eine automatisierte Verarbeitung gesttzte Entscheidung liegt insbesondere dann vor, wenn keine inhaltliche Bewertung und darauf gesttzte Entscheidung durch eine natrliche Person stattgefunden hat. (2) Dies gilt nicht, wenn 1. die Entscheidung im Rahmen des Abschlusses oder der Erfllung eines Vertragsverhltnisses oder eines sonstigen Rechtsverhltnisses ergeht und dem Begehren des Betroffenen stattgegeben wurde oder 2. die Wahrung der berechtigten Interessen des Betroffenen durch geeignete Maßnahmen gewhrleistet ist und die verantwortliche Stelle dem Betroffenen die Tatsache des Vorliegens einer Entscheidung im Sinne des Absatzes 1 mitteilt sowie auf Verlangen die wesentlichen Grnde dieser Entscheidung mitteilt und erlutert. (3) Das Recht des Betroffenen auf Auskunft nach den §§ 19 und 34 erstreckt sich auch auf den logischen Aufbau der automatisierten Verarbeitung der ihn betreffenden Daten. § 6b Beobachtung çffentlich zugnglicher Rume mit optischelektronischen Einrichtungen (1) Die Beobachtung çffentlich zugnglicher Rume mit optisch-elektronischen Einrichtungen (Videoberwachung) ist nur zulssig, soweit sie 1. zur Aufgabenerfllung çffentlicher Stellen, 2. zur Wahrnehmung des Hausrechts oder 3. zur Wahrnehmung berechtigter Interessen fr konkret festgelegte Zwecke www.WALHALLA.de
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erforderlich ist und keine Anhaltspunkte bestehen, dass schutzwrdige Interessen der Betroffenen berwiegen. (2) Der Umstand der Beobachtung und die verantwortliche Stelle sind durch geeignete Maßnahmen erkennbar zu machen. (3) Die Verarbeitung oder Nutzung von nach Absatz 1 erhobenen Daten ist zulssig, wenn sie zum Erreichen des verfolgten Zwecks erforderlich ist und keine Anhaltspunkte bestehen, dass schutzwrdige Interessen der Betroffenen berwiegen. Fr einen anderen Zweck drfen sie nur verarbeitet oder genutzt werden, soweit dies zur Abwehr von Gefahren fr die staatliche und çffentliche Sicherheit sowie zur Verfolgung von Straftaten erforderlich ist. (4) Werden durch Videoberwachung erhobene Daten einer bestimmten Person zugeordnet, ist diese ber eine Verarbeitung oder Nutzung entsprechend den §§ 19a und 33 zu benachrichtigen. (5) Die Daten sind unverzglich zu lçschen, wenn sie zur Erreichung des Zwecks nicht mehr erforderlich sind oder schutzwrdige Interessen der Betroffenen einer weiteren Speicherung entgegenstehen. § 6c Mobile personenbezogene Speicher- und Verarbeitungsmedien (1) Die Stelle, die ein mobiles personenbezogenes Speicher- und Verarbeitungsmedium ausgibt oder ein Verfahren zur automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten, das ganz oder teilweise auf einem solchen Medium abluft, auf das Medium aufbringt, ndert oder hierzu bereithlt, muss den Betroffenen 1. ber ihre Identitt und Anschrift, 2. in allgemein verstndlicher Form ber die Funktionsweise des Mediums einschließlich der Art der zu verarbeitenden personenbezogenen Daten, 3. darber, wie er seine Rechte nach den §§ 19, 20, 34 und 35 ausben kann, und 4. ber die bei Verlust oder Zerstçrung des Mediums zu treffenden Maßnahmen unterrichten, soweit der Betroffene nicht bereits Kenntnis erlangt hat. 1217
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(2) Die nach Absatz 1 verpflichtete Stelle hat dafr Sorge zu tragen, dass die zur Wahrnehmung des Auskunftsrechts erforderlichen Gerte oder Einrichtungen in angemessenem Umfang zum unentgeltlichen Gebrauch zur Verfgung stehen. (3) Kommunikationsvorgnge, die auf dem Medium eine Datenverarbeitung auslçsen, mssen fr den Betroffenen eindeutig erkennbar sein. § 7 Schadensersatz Fgt eine verantwortliche Stelle dem Betroffenen durch eine nach diesem Gesetz oder nach anderen Vorschriften ber den Datenschutz unzulssige oder unrichtige Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung seiner personenbezogenen Daten einen Schaden zu, ist sie oder ihr Trger dem Betroffenen zum Schadensersatz verpflichtet. Die Ersatzpflicht entfllt, soweit die verantwortliche Stelle die nach den Umstnden des Falles gebotene Sorgfalt beachtet hat.
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§ 8 Schadensersatz bei automatisierter Datenverarbeitung durch çffentliche Stellen (1) Fgt eine verantwortliche çffentliche Stelle dem Betroffenen durch eine nach diesem Gesetz oder nach anderen Vorschriften ber den Datenschutz unzulssige oder unrichtige automatisierte Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung seiner personenbezogenen Daten einen Schaden zu, ist ihr Trger dem Betroffenen unabhngig von einem Verschulden zum Schadensersatz verpflichtet. (2) Bei einer schweren Verletzung des Persçnlichkeitsrechts ist dem Betroffenen der Schaden, der nicht Vermçgensschaden ist, angemessen in Geld zu ersetzen. (3) Die Ansprche nach den Abstzen 1 und 2 sind insgesamt auf einen Betrag von 130 000 Euro begrenzt. Ist aufgrund desselben Ereignisses an mehrere Personen Schadensersatz zu leisten, der insgesamt den Hçchstbetrag von 130 000 Euro bersteigt, so verringern sich die einzelnen Schadensersatzleistungen in dem Verhltnis, in dem ihr Gesamtbetrag zu dem Hçchstbetrag steht. 1218
§§ 7 – 10
(4) Sind bei einer automatisierten Verarbeitung mehrere Stellen speicherungsberechtigt und ist der Geschdigte nicht in der Lage, die speichernde Stelle festzustellen, so haftet jede dieser Stellen. (5) Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des Betroffenen mitgewirkt, gilt § 254 des Brgerlichen Gesetzbuchs. (6) Auf die Verjhrung finden die fr unerlaubte Handlungen geltenden Verjhrungsvorschriften des Brgerlichen Gesetzbuchs entsprechende Anwendung. § 9 Technische und organisatorische Maßnahmen ffentliche und nicht-çffentliche Stellen, die selbst oder im Auftrag personenbezogene Daten erheben, verarbeiten oder nutzen, haben die technischen und organisatorischen Maßnahmen zu treffen, die erforderlich sind, um die Ausfhrung der Vorschriften dieses Gesetzes, insbesondere die in der Anlage zu diesem Gesetz genannten Anforderungen, zu gewhrleisten. Erforderlich sind Maßnahmen nur, wenn ihr Aufwand in einem angemessenen Verhltnis zu dem angestrebten Schutzzweck steht. § 9a Datenschutzaudit Zur Verbesserung des Datenschutzes und der Datensicherheit kçnnen Anbieter von Datenverarbeitungssystemen und -programmen und datenverarbeitende Stellen ihr Datenschutzkonzept sowie ihre technischen Einrichtungen durch unabhngige und zugelassene Gutachter prfen und bewerten lassen sowie das Ergebnis der Prfung verçffentlichen. Die nheren Anforderungen an die Prfung und Bewertung, das Verfahren sowie die Auswahl und Zulassung der Gutachter werden durch besonderes Gesetz geregelt. § 10 Einrichtung automatisierter Abrufverfahren (1) Die Einrichtung eines automatisierten Verfahrens, das die bermittlung personenbezogener Daten durch Abruf ermçglicht, ist zulssig, soweit dieses Verfahren unter Bercksichtigung der schutzwrdigen Interessen der Betroffenen und der Aufgaben oder www.WALHALLA.de
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Geschftszwecke der beteiligten Stellen angemessen ist. Die Vorschriften ber die Zulssigkeit des einzelnen Abrufs bleiben unberhrt. (2) Die beteiligten Stellen haben zu gewhrleisten, dass die Zulssigkeit des Abrufverfahrens kontrolliert werden kann. Hierzu haben sie schriftlich festzulegen : 1. Anlass und Zweck des Abrufverfahrens, 2. Dritte, an die bermittelt wird, 3. Art der zu bermittelnden Daten, 4. nach § 9 erforderliche technische und organisatorische Maßnahmen. Im çffentlichen Bereich kçnnen die erforderlichen Festlegungen auch durch die Fachaufsichtsbehçrden getroffen werden. (3) ber die Einrichtung von Abrufverfahren ist in Fllen, in denen die in § 12 Abs. 1 genannten Stellen beteiligt sind, der Bundesbeauftragte fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit unter Mitteilung der Festlegungen nach Absatz 2 zu unterrichten. Die Einrichtung von Abrufverfahren, bei denen die in § 6 Abs. 2 und in § 19 Abs. 3 genannten Stellen beteiligt sind, ist nur zulssig, wenn das fr die speichernde und die abrufende Stelle jeweils zustndige Bundes- oder Landesministerium zugestimmt hat. (4) Die Verantwortung fr die Zulssigkeit des einzelnen Abrufs trgt der Dritte, an den bermittelt wird. Die speichernde Stelle prft die Zulssigkeit der Abrufe nur, wenn dazu Anlass besteht. Die speichernde Stelle hat zu gewhrleisten, dass die bermittlung personenbezogener Daten zumindest durch geeignete Stichprobenverfahren festgestellt und berprft werden kann. Wird ein Gesamtbestand personenbezogener Daten abgerufen oder bermittelt (Stapelverarbeitung), so bezieht sich die Gewhrleistung der Feststellung und berprfung nur auf die Zulssigkeit des Abrufes oder der bermittlung des Gesamtbestandes. (5) Die Abstze 1 bis 4 gelten nicht fr den Abruf allgemein zugnglicher Daten. Allgemein zugnglich sind Daten, die jedermann, sei es ohne oder nach vorheriger Anmeldung, www.WALHALLA.de
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Zulassung oder Entrichtung eines Entgelts, nutzen kann. § 11 Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten im Auftrag (1) Werden personenbezogene Daten im Auftrag durch andere Stellen erhoben, verarbeitet oder genutzt, ist der Auftraggeber fr die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und anderer Vorschriften ber den Datenschutz verantwortlich. Die in den §§ 6, 7 und 8 genannten Rechte sind ihm gegenber geltend zu machen. (2) Der Auftragnehmer ist unter besonderer Bercksichtigung der Eignung der von ihm getroffenen technischen und organisatorischen Maßnahmen sorgfltig auszuwhlen. Der Auftrag ist schriftlich zu erteilen, wobei insbesondere im Einzelnen festzulegen sind: 1. der Gegenstand und die Dauer des Auftrags, 2. der Umfang, die Art und der Zweck der vorgesehenen Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung von Daten, die Art der Daten und der Kreis der Betroffenen, 3. die nach § 9 zu treffenden technischen und organisatorischen Maßnahmen, 4. die Berichtigung, Lçschung und Sperrung von Daten, 5. die nach Absatz 4 bestehenden Pflichten des Auftragnehmers, insbesondere die von ihm vorzunehmenden Kontrollen, 6. die etwaige Berechtigung zur Begrndung von Unterauftragsverhltnissen, 7. die Kontrollrechte des Auftraggebers und die entsprechenden Duldungs- und Mitwirkungspflichten des Auftragnehmers, 8. mitzuteilende Verstçße des Auftragnehmers oder der bei ihm beschftigten Personen gegen Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten oder gegen die im Auftrag getroffenen Festlegungen, 9. der Umfang der Weisungsbefugnisse, die sich der Auftraggeber gegenber dem Auftragnehmer vorbehlt, 10. die Rckgabe berlassener Datentrger und die Lçschung beim Auftragnehmer 1219
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gespeicherter Daten nach Beendigung des Auftrags. Er kann bei çffentlichen Stellen auch durch die Fachaufsichtsbehçrde erteilt werden. Der Auftraggeber hat sich vor Beginn der Datenverarbeitung und sodann regelmßig von der Einhaltung der beim Auftragnehmer getroffenen technischen und organisatorischen Maßnahmen zu berzeugen. Das Ergebnis ist zu dokumentieren. (3) Der Auftragnehmer darf die Daten nur im Rahmen der Weisungen des Auftraggebers erheben, verarbeiten oder nutzen. Ist er der Ansicht, dass eine Weisung des Auftraggebers gegen dieses Gesetz oder andere Vorschriften ber den Datenschutz verstçßt, hat er den Auftraggeber unverzglich darauf hinzuweisen. (4) Fr den Auftragnehmer gelten neben den §§ 5, 9, 43 Abs. 1 Nr. 2, 10 und 11, Abs. 2 Nr. 1 bis 3 und Abs. 3 sowie § 44 nur die Vorschriften ber die Datenschutzkontrolle oder die Aufsicht, und zwar fr 1. a) çffentliche Stellen, b) nicht-çffentliche Stellen, bei denen der çffentlichen Hand die Mehrheit der Anteile gehçrt oder die Mehrheit der Stimmen zusteht und der Auftraggeber eine çffentliche Stelle ist, die §§ 18, 24 bis 26 oder die entsprechenden Vorschriften der Datenschutzgesetze der Lnder, 2. die brigen nicht-çffentlichen Stellen, soweit sie personenbezogene Daten im Auftrag als Dienstleistungsunternehmen geschftsmßig erheben, verarbeiten oder nutzen, die §§ 4f, 4g und 38. (5) Die Abstze 1 bis 4 gelten entsprechend, wenn die Prfung oder Wartung automatisierter Verfahren oder von Datenverarbeitungsanlagen durch andere Stellen im Auftrag vorgenommen wird und dabei ein Zugriff auf personenbezogene Daten nicht ausgeschlossen werden kann.
§§ 12 – 13 Zweiter Abschnitt Datenverarbeitung der çffentlichen Stellen Erster Unterabschnitt Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung
§ 12 Anwendungsbereich (1) Die Vorschriften dieses Abschnittes gelten fr çffentliche Stellen des Bundes, soweit sie nicht als çffentlich-rechtliche Unternehmen am Wettbewerb teilnehmen. (2) Soweit der Datenschutz nicht durch Landesgesetz geregelt ist, gelten die §§ 12 bis 16, 19 bis 20 auch fr die çffentlichen Stellen der Lnder, soweit sie 1. Bundesrecht ausfhren und nicht als çffentlich-rechtliche Unternehmen am Wettbewerb teilnehmen oder 2. als Organe der Rechtspflege ttig werden und es sich nicht um Verwaltungsangelegenheiten handelt. (3) Fr Landesbeauftragte fr den Datenschutz gilt § 23 Abs. 4 entsprechend. (4) Werden personenbezogene Daten fr frhere, bestehende oder zuknftige Beschftigungsverhltnisse erhoben, verarbeitet oder genutzt, gelten § 28 Absatz 2 Nummer 2 und die §§ 32 bis 35 anstelle der §§ 13 bis 16 und 19 bis 20. § 13 Datenerhebung (1) Das Erheben personenbezogener Daten ist zulssig, wenn ihre Kenntnis zur Erfllung der Aufgaben der verantwortlichen Stelle erforderlich ist. (1a) Werden personenbezogene Daten statt beim Betroffenen bei einer nicht çffentlichen Stelle erhoben, so ist die Stelle auf die Rechtsvorschrift, die zur Auskunft verpflichtet, sonst auf die Freiwilligkeit ihrer Angaben hinzuweisen. (2) Das Erheben besonderer Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) ist nur zulssig, soweit
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§ 14
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1. eine Rechtsvorschrift dies vorsieht oder aus Grnden eines wichtigen çffentlichen Interesses zwingend erfordert, 2. der Betroffene nach Maßgabe des § 4a Abs. 3 eingewilligt hat, 3. dies zum Schutz lebenswichtiger Interessen des Betroffenen oder eines Dritten erforderlich ist, sofern der Betroffene aus physischen oder rechtlichen Grnden außerstande ist, seine Einwilligung zu geben, 4. es sich um Daten handelt, die der Betroffene offenkundig çffentlich gemacht hat, 5. dies zur Abwehr einer erheblichen Gefahr fr die çffentliche Sicherheit erforderlich ist, 6. dies zur Abwehr erheblicher Nachteile fr das Gemeinwohl oder zur Wahrung erheblicher Belange des Gemeinwohls zwingend erforderlich ist, 7. dies zum Zweck der Gesundheitsvorsorge, der medizinischen Diagnostik, der Gesundheitsversorgung oder Behandlung oder fr die Verwaltung von Gesundheitsdiensten erforderlich ist und die Verarbeitung dieser Daten durch rztliches Personal oder durch sonstige Personen erfolgt, die einer entsprechenden Geheimhaltungspflicht unterliegen, 8. dies zur Durchfhrung wissenschaftlicher Forschung erforderlich ist, das wissenschaftliche Interesse an der Durchfhrung des Forschungsvorhabens das Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Erhebung erheblich berwiegt und der Zweck der Forschung auf andere Weise nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand erreicht werden kann oder 9. dies aus zwingenden Grnden der Verteidigung oder der Erfllung ber- oder zwischenstaatlicher Verpflichtungen einer çffentlichen Stelle des Bundes auf dem Gebiet der Krisenbewltigung oder Konfliktverhinderung oder fr humanitre Maßnahmen erforderlich ist. § 14 Datenspeicherung, -vernderung und -nutzung (1) Das Speichern, Verndern oder Nutzen personenbezogener Daten ist zulssig, wenn www.WALHALLA.de
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es zur Erfllung der in der Zustndigkeit der verantwortlichen Stelle liegenden Aufgaben erforderlich ist und es fr die Zwecke erfolgt, fr die die Daten erhoben worden sind. Ist keine Erhebung vorausgegangen, drfen die Daten nur fr die Zwecke gendert oder genutzt werden, fr die sie gespeichert worden sind. (2) Das Speichern, Verndern oder Nutzen fr andere Zwecke ist nur zulssig, wenn 1. eine Rechtsvorschrift dies vorsieht oder zwingend voraussetzt, 2. der Betroffene eingewilligt hat, 3. offensichtlich ist, dass es im Interesse des Betroffenen liegt, und kein Grund zu der Annahme besteht, dass er in Kenntnis des anderen Zwecks seine Einwilligung verweigern wrde, 4. Angaben des Betroffenen berprft werden mssen, weil tatschliche Anhaltspunkte fr deren Unrichtigkeit bestehen, 5. die Daten allgemein zugnglich sind oder die verantwortliche Stelle sie verçffentlichen drfte, es sei denn, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Zwecknderung offensichtlich berwiegt, 6. es zur Abwehr erheblicher Nachteile fr das Gemeinwohl oder einer Gefahr fr die çffentliche Sicherheit oder zur Wahrung erheblicher Belange des Gemeinwohls erforderlich ist, 7. es zur Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, zur Vollstreckung oder zum Vollzug von Strafen oder Maßnahmen im Sinne des § 11 Abs. 1 Nr. 8 des Strafgesetzbuchs oder von Erziehungsmaßregeln oder Zuchtmitteln im Sinne des Jugendgerichtsgesetzes oder zur Vollstreckung von Bußgeldentscheidungen erforderlich ist, 8. es zur Abwehr einer schwerwiegenden Beeintrchtigung der Rechte einer anderen Person erforderlich ist oder 9. es zur Durchfhrung wissenschaftlicher Forschung erforderlich ist, das wissenschaftliche Interesse an der Durchfhrung des Forschungsvorhabens das Interesse 1221
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des Betroffenen an dem Ausschluss der Zwecknderung erheblich berwiegt und der Zweck der Forschung auf andere Weise nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand erreicht werden kann. (3) Eine Verarbeitung oder Nutzung fr andere Zwecke liegt nicht vor, wenn sie der Wahrnehmung von Aufsichts- und Kontrollbefugnissen, der Rechnungsprfung oder der Durchfhrung von Organisationsuntersuchungen fr die verantwortliche Stelle dient. Das gilt auch fr die Verarbeitung oder Nutzung zu Ausbildungs- und Prfungszwecken durch die verantwortliche Stelle, soweit nicht berwiegende schutzwrdige Interessen des Betroffenen entgegenstehen. (4) Personenbezogene Daten, die ausschließlich zu Zwecken der Datenschutzkontrolle, der Datensicherung oder zur Sicherstellung eines ordnungsgemßen Betriebes einer Datenverarbeitungsanlage gespeichert werden, drfen nur fr diese Zwecke verwendet werden. (5) Das Speichern, Verndern oder Nutzen von besonderen Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) fr andere Zwecke ist nur zulssig, wenn 1. die Voraussetzungen vorliegen, die eine Erhebung nach § 13 Abs. 2 Nr. 1 bis 6 oder 9 zulassen wrden oder 2. dies zur Durchfhrung wissenschaftlicher Forschung erforderlich ist, das çffentliche Interesse an der Durchfhrung des Forschungsvorhabens das Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Zwecknderung erheblich berwiegt und der Zweck der Forschung auf andere Weise nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand erreicht werden kann. Bei der Abwgung nach Satz 1 Nr. 2 ist im Rahmen des çffentlichen Interesses das wissenschaftliche Interesse an dem Forschungsvorhaben besonders zu bercksichtigen. (6) Die Speicherung, Vernderung oder Nutzung von besonderen Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) zu den in § 13 Abs. 2 Nr. 7 genannten Zwecken richtet sich nach den fr die in § 13 Abs. 2 Nr. 7 genannten Personen geltenden Geheimhaltungspflichten. 1222
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§ 15 Datenbermittlung an çffentliche Stellen (1) Die bermittlung personenbezogener Daten an çffentliche Stellen ist zulssig, wenn 1. sie zur Erfllung der in der Zustndigkeit der bermittelnden Stelle oder des Dritten, an den die Daten bermittelt werden, liegenden Aufgaben erforderlich ist und 2. die Voraussetzungen vorliegen, die eine Nutzung nach § 14 zulassen wrden. (2) Die Verantwortung fr die Zulssigkeit der bermittlung trgt die bermittelnde Stelle. Erfolgt die bermittlung auf Ersuchen des Dritten, an den die Daten bermittelt werden, trgt dieser die Verantwortung. In diesem Fall prft die bermittelnde Stelle nur, ob das bermittlungsersuchen im Rahmen der Aufgaben des Dritten, an den die Daten bermittelt werden, liegt, es sei denn, dass besonderer Anlass zur Prfung der Zulssigkeit der bermittlung besteht. § 10 Abs. 4 bleibt unberhrt. (3) Der Dritte, an den die Daten bermittelt werden, darf diese fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt werden. Eine Verarbeitung oder Nutzung fr andere Zwecke ist nur unter den Voraussetzungen des § 14 Abs. 2 zulssig. (4) Fr die bermittlung personenbezogener Daten an Stellen der çffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften gelten die Abstze 1 bis 3 entsprechend, sofern sichergestellt ist, dass bei diesen ausreichende Datenschutzmaßnahmen getroffen werden. (5) Sind mit personenbezogenen Daten, die nach Absatz 1 bermittelt werden drfen, weitere personenbezogene Daten des Betroffenen oder eines Dritten so verbunden, dass eine Trennung nicht oder nur mit unvertretbarem Aufwand mçglich ist, so ist die bermittlung auch dieser Daten zulssig, soweit nicht berechtigte Interessen des Betroffenen oder eines Dritten an deren Geheimhaltung offensichtlich berwiegen; eine Nutzung dieser Daten ist unzulssig. (6) Absatz 5 gilt entsprechend, wenn personenbezogene Daten innerhalb einer çffentlichen Stelle weitergegeben werden. www.WALHALLA.de
§§ 16 – 19
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§ 16 Datenbermittlung an nichtçffentliche Stellen (1) Die bermittlung personenbezogener Daten an nicht-çffentliche Stellen ist zulssig, wenn 1. sie zur Erfllung der in der Zustndigkeit der bermittelnden Stelle liegenden Aufgaben erforderlich ist und die Voraussetzungen vorliegen, die eine Nutzung nach § 14 zulassen wrden, oder 2. der Dritte, an den die Daten bermittelt werden, ein berechtigtes Interesse an der Kenntnis der zu bermittelnden Daten glaubhaft darlegt und der Betroffene kein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluss der bermittlung hat. Das bermitteln von besonderen Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) ist abweichend von Satz 1 Nr. 2 nur zulssig, wenn die Voraussetzungen vorliegen, die eine Nutzung nach § 14 Abs. 5 und 6 zulassen wrden oder soweit dies zur Geltendmachung, Ausbung oder Verteidigung rechtlicher Ansprche erforderlich ist. (2) Die Verantwortung fr die Zulssigkeit der bermittlung trgt die bermittelnde Stelle. (3) In den Fllen der bermittlung nach Absatz 1 Nr. 2 unterrichtet die bermittelnde Stelle den Betroffenen von der bermittlung seiner Daten. Dies gilt nicht, wenn damit zu rechnen ist, dass er davon auf andere Weise Kenntnis erlangt, oder wenn die Unterrichtung die çffentliche Sicherheit gefhrden oder sonst dem Wohle des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten wrde. (4) Der Dritte, an den die Daten bermittelt werden, darf diese nur fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt werden. Die bermittelnde Stelle hat ihn darauf hinzuweisen. Eine Verarbeitung oder Nutzung fr andere Zwecke ist zulssig, wenn eine bermittlung nach Absatz 1 zulssig wre und die bermittelnde Stelle zugestimmt hat. § 17 (weggefallen) www.WALHALLA.de
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§ 18 Durchfhrung des Datenschutzes in der Bundesverwaltung (1) Die obersten Bundesbehçrden, der Prsident des Bundeseisenbahnvermçgens sowie die bundesunmittelbaren Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts, ber die von der Bundesregierung oder einer obersten Bundesbehçrde lediglich die Rechtsaufsicht ausgebt wird, haben fr ihren Geschftsbereich die Ausfhrung dieses Gesetzes sowie anderer Rechtsvorschriften ber den Datenschutz sicherzustellen. Das Gleiche gilt fr die Vorstnde der aus dem Sondervermçgen Deutsche Bundespost durch Gesetz hervorgegangenen Unternehmen, solange diesen ein ausschließliches Recht nach dem Postgesetz zusteht. (2) Die çffentlichen Stellen fhren ein Verzeichnis der eingesetzten Datenverarbeitungsanlagen. Fr ihre automatisierten Verarbeitungen haben sie die Angaben nach § 4e sowie die Rechtsgrundlage der Verarbeitung schriftlich festzulegen. Bei allgemeinen Verwaltungszwecken dienenden automatisierten Verarbeitungen, bei welchen das Auskunftsrecht des Betroffenen nicht nach § 19 Abs. 3 oder 4 eingeschrnkt wird, kann hiervon abgesehen werden. Fr automatisierte Verarbeitungen, die in gleicher oder hnlicher Weise mehrfach gefhrt werden, kçnnen die Festlegungen zusammengefasst werden. Zweiter Unterabschnitt Rechte des Betroffenen § 19 Auskunft an den Betroffenen (1) Dem Betroffenen ist auf Antrag Auskunft zu erteilen ber 1. die zu seiner Person gespeicherten Daten, auch soweit sie sich auf die Herkunft dieser Daten beziehen, 2. die Empfnger oder Kategorien von Empfngern, an die die Daten weitergegeben werden, und 3. den Zweck der Speicherung. In dem Antrag soll die Art der personenbezogenen Daten, ber die Auskunft erteilt werden soll, nher bezeichnet werden. Sind die 1223
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personenbezogenen Daten weder automatisiert noch in nicht automatisierten Dateien gespeichert, wird die Auskunft nur erteilt, soweit der Betroffene Angaben macht, die das Auffinden der Daten ermçglichen, und der fr die Erteilung der Auskunft erforderliche Aufwand nicht außer Verhltnis zu dem vom Betroffenen geltend gemachten Informationsinteresse steht. Die verantwortliche Stelle bestimmt das Verfahren, insbesondere die Form der Auskunftserteilung, nach pflichtgemßem Ermessen. (2) Absatz 1 gilt nicht fr personenbezogene Daten, die nur deshalb gespeichert sind, weil sie aufgrund gesetzlicher, satzungsmßiger oder vertraglicher Aufbewahrungsvorschriften nicht gelçscht werden drfen, oder ausschließlich Zwecken der Datensicherung oder der Datenschutzkontrolle dienen und eine Auskunftserteilung einen unverhltnismßigen Aufwand erfordern wrde. (3) Bezieht sich die Auskunftserteilung auf die bermittlung personenbezogener Daten an Verfassungsschutzbehçrden, den Bundesnachrichtendienst, den Militrischen Abschirmdienst und, soweit die Sicherheit des Bundes berhrt wird, andere Behçrden des Bundesministeriums der Verteidigung, ist sie nur mit Zustimmung dieser Stellen zulssig. (4) Die Auskunftserteilung unterbleibt, soweit 1. die Auskunft die ordnungsgemße Erfllung der in der Zustndigkeit der verantwortlichen Stelle liegenden Aufgaben gefhrden wrde, 2. die Auskunft die çffentliche Sicherheit oder Ordnung gefhrden oder sonst dem Wohle des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten wrde oder 3. die Daten oder die Tatsache ihrer Speicherung nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach, insbesondere wegen der berwiegenden berechtigten Interessen eines Dritten, geheim gehalten werden mssen und deswegen das Interesse des Betroffenen an der Auskunftserteilung zurcktreten muss. 1224
§ 19a
(5) Die Ablehnung der Auskunftserteilung bedarf einer Begrndung nicht, soweit durch die Mitteilung der tatschlichen und rechtlichen Grnde, auf die die Entscheidung gesttzt wird, der mit der Auskunftsverweigerung verfolgte Zweck gefhrdet wrde. In diesem Falle ist der Betroffene darauf hinzuweisen, dass er sich an den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit wenden kann. (6) Wird dem Betroffenen keine Auskunft erteilt, so ist sie auf sein Verlangen dem Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit zu erteilen, soweit nicht die jeweils zustndige oberste Bundesbehçrde im Einzelfall feststellt, dass dadurch die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gefhrdet wrde. Die Mitteilung des Bundesbeauftragten an den Betroffenen darf keine Rckschlsse auf den Erkenntnisstand der verantwortlichen Stelle zulassen, sofern diese nicht einer weitergehenden Auskunft zustimmt. (7) Die Auskunft ist unentgeltlich. § 19a Benachrichtigung (1) Werden Daten ohne Kenntnis des Betroffenen erhoben, so ist er von der Speicherung, der Identitt der verantwortlichen Stelle sowie ber die Zweckbestimmungen der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung zu unterrichten. Der Betroffene ist auch ber die Empfnger oder Kategorien von Empfngern von Daten zu unterrichten, soweit er nicht mit der bermittlung an diese rechnen muss. Sofern eine bermittlung vorgesehen ist, hat die Unterrichtung sptestens bei der ersten bermittlung zu erfolgen. (2) Eine Pflicht zur Benachrichtigung besteht nicht, wenn 1. der Betroffene auf andere Weise Kenntnis von der Speicherung oder der bermittlung erlangt hat, 2. die Unterrichtung des Betroffenen einen unverhltnismßigen Aufwand erfordert oder www.WALHALLA.de
§ 20
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
3. die Speicherung oder bermittlung der personenbezogenen Daten durch Gesetz ausdrcklich vorgesehen ist. Die verantwortliche Stelle legt schriftlich fest, unter welchen Voraussetzungen von einer Benachrichtigung nach Nummer 2 oder 3 abgesehen wird. (3) § 19 Abs. 2 bis 4 gilt entsprechend. § 20 Berichtigung, Lçschung und Sperrung von Daten; Widerspruchsrecht (1) Personenbezogene Daten sind zu berichtigen, wenn sie unrichtig sind. Wird festgestellt, dass personenbezogene Daten, die weder automatisiert verarbeitet noch in nicht automatisierten Dateien gespeichert sind, unrichtig sind, oder wird ihre Richtigkeit von dem Betroffenen bestritten, so ist dies in geeigneter Weise festzuhalten. (2) Personenbezogene Daten, die automatisiert verarbeitet oder in nicht automatisierten Dateien gespeichert sind, sind zu lçschen, wenn 1. ihre Speicherung unzulssig ist oder 2. ihre Kenntnis fr die verantwortliche Stelle zur Erfllung der in ihrer Zustndigkeit liegenden Aufgaben nicht mehr erforderlich ist. (3) An die Stelle einer Lçschung tritt eine Sperrung, soweit 1. einer Lçschung gesetzliche, satzungsmßige oder vertragliche Aufbewahrungsfristen entgegenstehen, 2. Grund zu der Annahme besteht, dass durch eine Lçschung schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt wrden, oder 3. eine Lçschung wegen der besonderen Art der Speicherung nicht oder nur mit unverhltnismßig hohem Aufwand mçglich ist. (4) Personenbezogene Daten, die automatisiert verarbeitet oder in nicht automatisierten Dateien gespeichert sind, sind ferner zu sperren, soweit ihre Richtigkeit vom Betroffenen bestritten wird und sich weder die Richtigkeit noch die Unrichtigkeit feststellen lsst. www.WALHALLA.de
IX.1
(5) Personenbezogene Daten drfen nicht fr eine automatisierte Verarbeitung oder Verarbeitung in nicht automatisierten Dateien erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, soweit der Betroffene dieser bei der verantwortlichen Stelle widerspricht und eine Prfung ergibt, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen wegen seiner besonderen persçnlichen Situation das Interesse der verantwortlichen Stelle an dieser Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung berwiegt. Satz 1 gilt nicht, wenn eine Rechtsvorschrift zur Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung verpflichtet. (6) Personenbezogene Daten, die weder automatisiert verarbeitet noch in einer nicht automatisierten Datei gespeichert sind, sind zu sperren, wenn die Behçrde im Einzelfall feststellt, dass ohne die Sperrung schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt wrden und die Daten fr die Aufgabenerfllung der Behçrde nicht mehr erforderlich sind. (7) Gesperrte Daten drfen ohne Einwilligung des Betroffenen nur bermittelt oder genutzt werden, wenn 1. es zu wissenschaftlichen Zwecken, zur Behebung einer bestehenden Beweisnot oder aus sonstigen im berwiegenden Interesse der verantwortlichen Stelle oder eines Dritten liegenden Grnden unerlsslich ist und 2. die Daten hierfr bermittelt oder genutzt werden drften, wenn sie nicht gesperrt wren. (8) Von der Berichtigung unrichtiger Daten, der Sperrung bestrittener Daten sowie der Lçschung oder Sperrung wegen Unzulssigkeit der Speicherung sind die Stellen zu verstndigen, denen im Rahmen einer Datenbermittlung diese Daten zur Speicherung weitergegeben wurden, wenn dies keinen unverhltnismßigen Aufwand erfordert und schutzwrdige Interessen des Betroffenen nicht entgegenstehen. (9) § 2 Abs. 1 bis 6, 8 und 9 des Bundesarchivgesetzes ist anzuwenden. 1225
IX
IX.1
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
§ 21 Anrufung des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Jedermann kann sich an den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit wenden, wenn er der Ansicht ist, bei der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung seiner personenbezogenen Daten durch çffentliche Stellen des Bundes in seinen Rechten verletzt worden zu sein. Fr die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung von personenbezogenen Daten durch Gerichte des Bundes gilt dies nur, soweit diese in Verwaltungsangelegenheiten ttig werden. Dritter Unterabschnitt Bundesbeauftragter fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit
IX
§ 22 Wahl des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit (1) Der Deutsche Bundestag whlt auf Vorschlag der Bundesregierung den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit mit mehr als der Hlfte der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder. Der Bundesbeauftragte muss bei seiner Wahl das 35. Lebensjahr vollendet haben. Der Gewhlte ist vom Bundesprsidenten zu ernennen. (2) Der Bundesbeauftragte leistet vor dem Bundesminister des Innern folgenden Eid: „Ich schwçre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfllen und Gerechtigkeit gegen jedermann ben werde. So wahr mir Gott helfe.“ Der Eid kann auch ohne religiçse Beteuerung geleistet werden. (3) Die Amtszeit des Bundesbeauftragten betrgt fnf Jahre. Einmalige Wiederwahl ist zulssig. (4) Der Bundesbeauftragte steht nach Maßgabe dieses Gesetzes zum Bund in einem çf1226
§§ 21– 23
fentlich-rechtlichen Amtsverhltnis. Er ist in Ausbung seines Amtes unabhngig und nur dem Gesetz unterworfen. Er untersteht der Rechtsaufsicht der Bundesregierung. (5) Der Bundesbeauftragte wird beim Bundesministerium des Innern eingerichtet. Er untersteht der Dienstaufsicht des Bundesministeriums des Innern. Dem Bundesbeauftragten ist die fr die Erfllung seiner Aufgaben notwendige Personal- und Sachausstattung zur Verfgung zu stellen; sie ist im Einzelplan des Bundesministeriums des Innern in einem eigenen Kapitel auszuweisen. Die Stellen sind im Einvernehmen mit dem Bundesbeauftragten zu besetzen. Die Mitarbeiter kçnnen, falls sie mit der beabsichtigten Maßnahme nicht einverstanden sind, nur im Einvernehmen mit ihm versetzt, abgeordnet oder umgesetzt werden. (6) Ist der Bundesbeauftragte vorbergehend an der Ausbung seines Amtes verhindert, kann der Bundesminister des Innern einen Vertreter mit der Wahrnehmung der Geschfte beauftragen. Der Bundesbeauftragte soll dazu gehçrt werden. § 23 Rechtsstellung des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit (1) Das Amtsverhltnis des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit beginnt mit der Aushndigung der Ernennungsurkunde. Es endet 1. mit Ablauf der Amtszeit, 2. mit der Entlassung. Der Bundesprsident entlsst den Bundesbeauftragten, wenn dieser es verlangt oder auf Vorschlag der Bundesregierung, wenn Grnde vorliegen, die bei einem Richter auf Lebenszeit die Entlassung aus dem Dienst rechtfertigen. Im Fall der Beendigung des Amtsverhltnisses erhlt der Bundesbeauftragte eine vom Bundesprsidenten vollzogene Urkunde. Eine Entlassung wird mit der Aushndigung der Urkunde wirksam. Auf Ersuchen des Bundesministers des Innern ist der Bundesbeauftragte verpflichtet, die Geschfte bis zur Ernennung seines Nachfolgers weiterzufhren. www.WALHALLA.de
§ 23
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
(2) Der Bundesbeauftragte darf neben seinem Amt kein anderes besoldetes Amt, kein Gewerbe und keinen Beruf ausben und weder der Leitung oder dem Aufsichtsrat oder Verwaltungsrat eines auf Erwerb gerichteten Unternehmens noch einer Regierung oder einer gesetzgebenden Kçrperschaft des Bundes oder eines Landes angehçren. Er darf nicht gegen Entgelt außergerichtliche Gutachten abgeben. (3) Der Bundesbeauftragte hat dem Bundesministerium des Innern Mitteilung ber Geschenke zu machen, die er in Bezug auf sein Amt erhlt. Das Bundesministerium des Innern entscheidet ber die Verwendung der Geschenke. (4) Der Bundesbeauftragte ist berechtigt, ber Personen, die ihm in seiner Eigenschaft als Bundesbeauftragter Tatsachen anvertraut haben, sowie ber diese Tatsachen selbst das Zeugnis zu verweigern. Dies gilt auch fr die Mitarbeiter des Bundesbeauftragten mit der Maßgabe, dass ber die Ausbung dieses Rechts der Bundesbeauftragte entscheidet. Soweit das Zeugnisverweigerungsrecht des Bundesbeauftragten reicht, darf die Vorlegung oder Auslieferung von Akten oder anderen Schriftstcken von ihm nicht gefordert werden. (5) Der Bundesbeauftragte ist, auch nach Beendigung seines Amtsverhltnisses, verpflichtet, ber die ihm amtlich bekannt gewordenen Angelegenheiten Verschwiegenheit zu bewahren. Dies gilt nicht fr Mitteilungen im dienstlichen Verkehr oder ber Tatsachen, die offenkundig sind oder ihrer Bedeutung nach keiner Geheimhaltung bedrfen. Der Bundesbeauftragte darf, auch wenn er nicht mehr im Amt ist, ber solche Angelegenheiten ohne Genehmigung des Bundesministeriums des Innern weder vor Gericht noch außergerichtlich aussagen oder Erklrungen abgeben. Unberhrt bleibt die gesetzlich begrndete Pflicht, Straftaten anzuzeigen und bei Gefhrdung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung fr deren Erhaltung einzutreten. Fr den Bundesbeauftragten und seine Mitarbeiter gelten die §§ 93, 97, 105 Abs. 1, § 111 Abs. 5 in Verwww.WALHALLA.de
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bindung mit § 105 Abs. 1 sowie § 116 Abs. 1 der Abgabenordnung nicht. Satz 5 findet keine Anwendung, soweit die Finanzbehçrden die Kenntnis fr die Durchfhrung eines Verfahrens wegen einer Steuerstraftat sowie eines damit zusammenhngenden Steuerverfahrens bençtigen, an deren Verfolgung ein zwingendes çffentliches Interesse besteht, oder soweit es sich um vorstzlich falsche Angaben des Auskunftspflichtigen oder der fr ihn ttigen Personen handelt. Stellt der Bundesbeauftragte einen Datenschutzverstoß fest, ist er befugt, diesen anzuzeigen und den Betroffenen hierber zu informieren. (6) Die Genehmigung, als Zeuge auszusagen, soll nur versagt werden, wenn die Aussage dem Wohle des Bundes oder eines deutschen Landes Nachteile bereiten oder die Erfllung çffentlicher Aufgaben ernstlich gefhrden oder erheblich erschweren wrde. Die Genehmigung, ein Gutachten zu erstatten, kann versagt werden, wenn die Erstattung den dienstlichen Interessen Nachteile bereiten wrde. § 28 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes bleibt unberhrt. (7) Der Bundesbeauftragte erhlt vom Beginn des Kalendermonats an, in dem das Amtsverhltnis beginnt, bis zum Schluss des Kalendermonats, in dem das Amtsverhltnis endet, im Fall des Absatzes 1 Satz 6 bis zum Ende des Monats, in dem die Geschftsfhrung endet, Amtsbezge in Hçhe der einem Bundesbeamten der Besoldungsgruppe B 9 zustehenden Besoldung. Das Bundesreisekostengesetz und das Bundesumzugskostengesetz sind entsprechend anzuwenden. Im brigen sind § 12 Abs. 6 sowie die §§ 13 bis 20 und 21a Abs. 5 des Bundesministergesetzes mit den Maßgaben anzuwenden, dass an die Stelle der vierjhrigen Amtszeit in § 15 Abs. 1 des Bundesministergesetzes eine Amtszeit von fnf Jahren und an die Stelle der Besoldungsgruppe B 11 in § 21a Abs. 5 des Bundesministergesetzes die Besoldungsgruppe B 9 tritt. Abweichend von Satz 3 in Verbindung mit den §§ 15 bis 17 und 21a Abs. 5 des Bundesministergesetzes berechnet sich das Ruhegehalt des Bundesbeauftragten unter Hinzurechnung der Amts1227
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IX.1
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
zeit als ruhegehaltsfhige Dienstzeit in entsprechender Anwendung des Beamtenversorgungsgesetzes, wenn dies gnstiger ist und der Bundesbeauftragte sich unmittelbar vor seiner Wahl zum Bundesbeauftragten als Beamter oder Richter mindestens in dem letzten gewçhnlich vor Erreichen der Besoldungsgruppe B 9 zu durchlaufenden Amt befunden hat. (8) Absatz 5 Satz 5 bis 7 gilt entsprechend fr die çffentlichen Stellen, die fr die Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften ber den Datenschutz in den Lndern zustndig sind.
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§ 24 Kontrolle durch den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit (1) Der Bundesbeauftragte fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit kontrolliert bei den çffentlichen Stellen des Bundes die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und anderer Vorschriften ber den Datenschutz. (2) Die Kontrolle des Bundesbeauftragten erstreckt sich auch auf 1. von çffentlichen Stellen des Bundes erlangte personenbezogene Daten ber den Inhalt und die nheren Umstnde des Brief-, Post- und Fernmeldeverkehrs, und 2. personenbezogene Daten, die einem Berufs- oder besonderen Amtsgeheimnis, insbesondere dem Steuergeheimnis nach § 30 der Abgabenordnung, unterliegen. Das Grundrecht des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses des Artikels 10 des Grundgesetzes wird insoweit eingeschrnkt. Personenbezogene Daten, die der Kontrolle durch die Kommission nach § 15 des Artikel 10-Gesetzes unterliegen, unterliegen nicht der Kontrolle durch den Bundesbeauftragten, es sei denn, die Kommission ersucht den Bundesbeauftragten, die Einhaltung der Vorschriften ber den Datenschutz bei bestimmten Vorgngen oder in bestimmten Bereichen zu kontrollieren und ausschließlich ihr darber zu berichten. Der Kontrolle durch den Bundesbeauftragten unterliegen auch nicht personenbezogene Daten in Akten ber die Sicherheitsberprfung, wenn der Betrof1228
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fene der Kontrolle der auf ihn bezogenen Daten im Einzelfall gegenber dem Bundesbeauftragten widerspricht. (3) Die Bundesgerichte unterliegen der Kontrolle des Bundesbeauftragten nur, soweit sie in Verwaltungsangelegenheiten ttig werden. (4) Die çffentlichen Stellen des Bundes sind verpflichtet, den Bundesbeauftragten und seine Beauftragten bei der Erfllung ihrer Aufgaben zu untersttzen. Ihnen ist dabei insbesondere 1. Auskunft zu ihren Fragen sowie Einsicht in alle Unterlagen, insbesondere in die gespeicherten Daten und in die Datenverarbeitungsprogramme, zu gewhren, die im Zusammenhang mit der Kontrolle nach Absatz 1 stehen, 2. jederzeit Zutritt in alle Dienstrume zu gewhren. Die in § 6 Abs. 2 und § 19 Abs. 3 genannten Behçrden gewhren die Untersttzung nur dem Bundesbeauftragten selbst und den von ihm schriftlich besonders Beauftragten. Satz 2 gilt fr diese Behçrden nicht, soweit die oberste Bundesbehçrde im Einzelfall feststellt, dass die Auskunft oder Einsicht die Sicherheit des Bundes oder eines Landes gefhrden wrde. (5) Der Bundesbeauftragte teilt das Ergebnis seiner Kontrolle der çffentlichen Stelle mit. Damit kann er Vorschlge zur Verbesserung des Datenschutzes, insbesondere zur Beseitigung von festgestellten Mngeln bei der Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten, verbinden. § 25 bleibt unberhrt. (6) Absatz 2 gilt entsprechend fr die çffentlichen Stellen, die fr die Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften ber den Datenschutz in den Lndern zustndig sind. § 25 Beanstandungen durch den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit (1) Stellt der Bundesbeauftragte fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit Verstçße gegen die Vorschriften dieses Gesetzes www.WALHALLA.de
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BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
oder gegen andere Vorschriften ber den Datenschutz oder sonstige Mngel bei der Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten fest, so beanstandet er dies 1. bei der Bundesverwaltung gegenber der zustndigen obersten Bundesbehçrde, 2. beim Bundeseisenbahnvermçgen gegenber dem Prsidenten, 3. bei den aus dem Sondervermçgen Deutsche Bundespost durch Gesetz hervorgegangenen Unternehmen, solange ihnen ein ausschließliches Recht nach dem Postgesetz zusteht, gegenber deren Vorstnden, 4. bei den bundesunmittelbaren Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen des çffentlichen Rechts sowie bei Vereinigungen solcher Kçrperschaften, Anstalten und Stiftungen gegenber dem Vorstand oder dem sonst vertretungsberechtigten Organ und fordert zur Stellungnahme innerhalb einer von ihm zu bestimmenden Frist auf. In den Fllen von Satz 1 Nr. 4 unterrichtet der Bundesbeauftragte gleichzeitig die zustndige Aufsichtsbehçrde. (2) Der Bundesbeauftragte kann von einer Beanstandung absehen oder auf eine Stellungnahme der betroffenen Stelle verzichten, insbesondere wenn es sich um unerhebliche oder inzwischen beseitigte Mngel handelt.
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ber wesentliche Entwicklungen des Datenschutzes. (2) Auf Anforderung des Deutschen Bundestages oder der Bundesregierung hat der Bundesbeauftragte Gutachten zu erstellen und Berichte zu erstatten. Auf Ersuchen des Deutschen Bundestages, des Petitionsausschusses, des Innenausschusses oder der Bundesregierung geht der Bundesbeauftragte ferner Hinweisen auf Angelegenheiten und Vorgnge des Datenschutzes bei den çffentlichen Stellen des Bundes nach. Der Bundesbeauftragte kann sich jederzeit an den Deutschen Bundestag wenden. (3) Der Bundesbeauftragte kann der Bundesregierung und den in § 12 Abs. 1 genannten Stellen des Bundes Empfehlungen zur Verbesserung des Datenschutzes geben und sie in Fragen des Datenschutzes beraten. Die in § 25 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 genannten Stellen sind durch den Bundesbeauftragten zu unterrichten, wenn die Empfehlung oder Beratung sie nicht unmittelbar betrifft. (4) Der Bundesbeauftragte wirkt auf die Zusammenarbeit mit den çffentlichen Stellen, die fr die Kontrolle der Einhaltung der Vorschriften ber den Datenschutz in den Lndern zustndig sind, sowie mit den Aufsichtsbehçrden nach § 38 hin. § 38 Abs. 1 Satz 4 und 5 gilt entsprechend.
(3) Die Stellungnahme soll auch eine Darstellung der Maßnahmen enthalten, die aufgrund der Beanstandung des Bundesbeauftragten getroffen worden sind. Die in Absatz 1 Satz 1 Nr. 4 genannten Stellen leiten der zustndigen Aufsichtsbehçrde gleichzeitig eine Abschrift ihrer Stellungnahme an den Bundesbeauftragten zu.
Dritter Abschnitt Datenverarbeitung nicht-çffentlicher Stellen und çffentlich-rechtlicher Wettbewerbsunternehmen
§ 26 Weitere Aufgaben des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit
§ 27 Anwendungsbereich (1) Die Vorschriften dieses Abschnittes finden Anwendung, soweit personenbezogene Daten unter Einsatz von Datenverarbeitungsanlagen verarbeitet, genutzt oder dafr erhoben werden oder die Daten in oder aus nicht automatisierten Dateien verarbeitet, genutzt oder dafr erhoben werden durch
(1) Der Bundesbeauftragte fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit erstattet dem Deutschen Bundestag alle zwei Jahre einen Ttigkeitsbericht. Er unterrichtet den Deutschen Bundestag und die ffentlichkeit www.WALHALLA.de
Erster Unterabschnitt Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung
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BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
1. nicht-çffentliche Stellen, 2. a) çffentliche Stellen des Bundes, soweit sie als çffentlich-rechtliche Unternehmen am Wettbewerb teilnehmen, b) çffentliche Stellen der Lnder, soweit sie als çffentlich-rechtliche Unternehmen am Wettbewerb teilnehmen, Bundesrecht ausfhren und der Datenschutz nicht durch Landesgesetz geregelt ist. Dies gilt nicht, wenn die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung der Daten ausschließlich fr persçnliche oder familire Ttigkeiten erfolgt. In den Fllen der Nummer 2 Buchstabe a gelten anstelle des § 38 die §§ 18, 21 und 24 bis 26. (2) Die Vorschriften dieses Abschnittes gelten nicht fr die Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten außerhalb von nicht automatisierten Dateien, soweit es sich nicht um personenbezogene Daten handelt, die offensichtlich aus einer automatisierten Verarbeitung entnommen worden sind.
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§ 28 Datenerhebung und -speicherung fr eigene Geschftszwecke (1) Das Erheben, Speichern, Verndern oder bermitteln personenbezogener Daten oder ihre Nutzung als Mittel fr die Erfllung eigener Geschftszwecke ist zulssig, 1. wenn es fr die Begrndung, Durchfhrung oder Beendigung eines rechtsgeschftlichen oder rechtsgeschftshnlichen Schuldverhltnisses mit dem Betroffenen erforderlich ist, 2. soweit es zur Wahrung berechtigter Interessen der verantwortlichen Stelle erforderlich ist und kein Grund zu der Annahme besteht, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Verarbeitung oder Nutzung berwiegt, oder 3. wenn die Daten allgemein zugnglich sind oder die verantwortliche Stelle sie verçffentlichen drfte, es sei denn, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Verarbeitung oder Nutzung gegenber dem berechtigten In1230
§ 28 teresse der verantwortlichen Stelle offensichtlich berwiegt.
Bei der Erhebung personenbezogener Daten sind die Zwecke, fr die die Daten verarbeitet oder genutzt werden sollen, konkret festzulegen. (2) Die bermittlung oder Nutzung fr einen anderen Zweck ist zulssig 1. unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 2 oder Nummer 3, 2. soweit es erforderlich ist, a) zur Wahrung berechtigter Interessen eines Dritten oder b) zur Abwehr von Gefahren fr die staatliche oder çffentliche Sicherheit oder zur Verfolgung von Straftaten und kein Grund zu der Annahme besteht, dass der Betroffene ein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluss der bermittlung oder Nutzung hat, oder 3. wenn es im Interesse einer Forschungseinrichtung zur Durchfhrung wissenschaftlicher Forschung erforderlich ist, das wissenschaftliche Interesse an der Durchfhrung des Forschungsvorhabens das Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Zwecknderung erheblich berwiegt und der Zweck der Forschung auf andere Weise nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand erreicht werden kann. (3) Die Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten fr Zwecke des Adresshandels oder der Werbung ist zulssig, soweit der Betroffene eingewilligt hat und im Falle einer nicht schriftlich erteilten Einwilligung die verantwortliche Stelle nach Absatz 3a verfhrt. Darber hinaus ist die Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten zulssig, soweit es sich um listenmßig oder sonst zusammengefasste Daten ber Angehçrige einer Personengruppe handelt, die sich auf die Zugehçrigkeit des Betroffenen zu dieser Personengruppe, seine Berufs-, Branchen- oder Geschftsbezeichnung, seinen Namen, Titel, akademischen Grad, seine Anschrift und sein Geburtsjahr beschrnken, www.WALHALLA.de
§ 28
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
und die Verarbeitung oder Nutzung erforderlich ist 1. fr Zwecke der Werbung fr eigene Angebote der verantwortlichen Stelle, die diese Daten mit Ausnahme der Angaben zur Gruppenzugehçrigkeit beim Betroffenen nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 oder aus allgemein zugnglichen Adress-, Rufnummern-, Branchen- oder vergleichbaren Verzeichnissen erhoben hat, 2. fr Zwecke der Werbung im Hinblick auf die berufliche Ttigkeit des Betroffenen und unter seiner beruflichen Anschrift oder 3. fr Zwecke der Werbung fr Spenden, die nach § 10b Absatz 1 und § 34g des Einkommensteuergesetzes steuerbegnstigt sind. Fr Zwecke nach Satz 2 Nummer 1 darf die verantwortliche Stelle zu den dort genannten Daten weitere Daten hinzuspeichern. Zusammengefasste personenbezogene Daten nach Satz 2 drfen auch dann fr Zwecke der Werbung bermittelt werden, wenn die bermittlung nach Maßgabe des § 34 Absatz 1a Satz 1 gespeichert wird; in diesem Fall muss die Stelle, die die Daten erstmalig erhoben hat, aus der Werbung eindeutig hervorgehen. Unabhngig vom Vorliegen der Voraussetzungen des Satzes 2 drfen personenbezogene Daten fr Zwecke der Werbung fr fremde Angebote genutzt werden, wenn fr den Betroffenen bei der Ansprache zum Zwecke der Werbung die fr die Nutzung der Daten verantwortliche Stelle eindeutig erkennbar ist. Eine Verarbeitung oder Nutzung nach den Stzen 2 bis 4 ist nur zulssig, soweit schutzwrdige Interessen des Betroffenen nicht entgegenstehen. Nach den Stzen 1, 2 und 4 bermittelte Daten drfen nur fr den Zweck verarbeitet oder genutzt werden, fr den sie bermittelt worden sind. (3a) Wird die Einwilligung nach § 4a Absatz 1 Satz 3 in anderer Form als der Schriftform erteilt, hat die verantwortliche Stelle dem Betroffenen den Inhalt der Einwilligung schriftlich zu besttigen, es sei denn, dass die Einwilligung elektronisch erklrt wird und die verantwortliche Stelle sicherstellt, dass die www.WALHALLA.de
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Einwilligung protokolliert wird und der Betroffene deren Inhalt jederzeit abrufen und die Einwilligung jederzeit mit Wirkung fr die Zukunft widerrufen kann. Soll die Einwilligung zusammen mit anderen Erklrungen schriftlich erteilt werden, ist sie in drucktechnisch deutlicher Gestaltung besonders hervorzuheben. (3b) Die verantwortliche Stelle darf den Abschluss eines Vertrags nicht von einer Einwilligung des Betroffenen nach Absatz 3 Satz 1 abhngig machen, wenn dem Betroffenen ein anderer Zugang zu gleichwertigen vertraglichen Leistungen ohne die Einwilligung nicht oder nicht in zumutbarer Weise mçglich ist. Eine unter solchen Umstnden erteilte Einwilligung ist unwirksam. (4) Widerspricht der Betroffene bei der verantwortlichen Stelle der Verarbeitung oder Nutzung seiner Daten fr Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung, ist eine Verarbeitung oder Nutzung fr diese Zwecke unzulssig. Der Betroffene ist bei der Ansprache zum Zweck der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung und in den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 auch bei Begrndung des rechtsgeschftlichen oder rechtsgeschftshnlichen Schuldverhltnisses ber die verantwortliche Stelle sowie ber das Widerspruchsrecht nach Satz 1 zu unterrichten; soweit der Ansprechende personenbezogene Daten des Betroffenen nutzt, die bei einer ihm nicht bekannten Stelle gespeichert sind, hat er auch sicherzustellen, dass der Betroffene Kenntnis ber die Herkunft der Daten erhalten kann. Widerspricht der Betroffene bei dem Dritten, dem die Daten im Rahmen der Zwecke nach Absatz 3 bermittelt worden sind, der Verarbeitung oder Nutzung fr Zwecke der Werbung oder der Markt- oder Meinungsforschung, hat dieser die Daten fr diese Zwecke zu sperren. In den Fllen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 darf fr den Widerspruch keine strengere Form verlangt werden als fr die Begrndung des rechtsgeschftlichen oder rechtsgeschftshnlichen Schuldverhltnisses. 1231
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(5) Der Dritte, dem die Daten bermittelt worden sind, darf diese nur fr den Zweck verarbeiten oder nutzen, zu dessen Erfllung sie ihm bermittelt werden. Eine Verarbeitung oder Nutzung fr andere Zwecke ist nicht-çffentlichen Stellen nur unter den Voraussetzungen der Abstze 2 und 3 und çffentlichen Stellen nur unter den Voraussetzungen des § 14 Abs. 2 erlaubt. Die bermittelnde Stelle hat ihn darauf hinzuweisen. (6) Das Erheben, Verarbeiten und Nutzen von besonderen Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) fr eigene Geschftszwecke ist zulssig, soweit nicht der Betroffene nach Maßgabe des § 4a Abs. 3 eingewilligt hat, wenn 1. dies zum Schutz lebenswichtiger Interessen des Betroffenen oder eines Dritten erforderlich ist, sofern der Betroffene aus physischen oder rechtlichen Grnden außerstande ist, seine Einwilligung zu geben, 2. es sich um Daten handelt, die der Betroffene offenkundig çffentlich gemacht hat, 3. dies zur Geltendmachung, Ausbung oder Verteidigung rechtlicher Ansprche erforderlich ist und kein Grund zu der Annahme besteht, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung berwiegt, oder 4. dies zur Durchfhrung wissenschaftlicher Forschung erforderlich ist, das wissenschaftliche Interesse an der Durchfhrung des Forschungsvorhabens das Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung erheblich berwiegt und der Zweck der Forschung auf andere Weise nicht oder nur mit unverhltnismßigem Aufwand erreicht werden kann. (7) Das Erheben von besonderen Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) ist ferner zulssig, wenn dies zum Zweck der Gesundheitsvorsorge, der medizinischen Diagnostik, der Gesundheitsversorgung oder Behandlung oder fr die Verwaltung von Gesundheitsdiensten erforderlich ist und die Verarbeitung dieser Daten durch rztliches Perso1232
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nal oder durch sonstige Personen erfolgt, die einer entsprechenden Geheimhaltungspflicht unterliegen. Die Verarbeitung und Nutzung von Daten zu den in Satz 1 genannten Zwecken richtet sich nach den fr die in Satz 1 genannten Personen geltenden Geheimhaltungspflichten. Werden zu einem in Satz 1 genannten Zweck Daten ber die Gesundheit von Personen durch Angehçrige eines anderen als in § 203 Abs. 1 und 3 des Strafgesetzbuchs genannten Berufes, dessen Ausbung die Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten oder die Herstellung oder den Vertrieb von Hilfsmitteln mit sich bringt, erhoben, verarbeitet oder genutzt, ist dies nur unter den Voraussetzungen zulssig, unter denen ein Arzt selbst hierzu befugt wre. (8) Fr einen anderen Zweck drfen die besonderen Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) nur unter den Voraussetzungen des Absatzes 6 Nr. 1 bis 4 oder des Absatzes 7 Satz 1 bermittelt oder genutzt werden. Eine bermittlung oder Nutzung ist auch zulssig, wenn dies zur Abwehr von erheblichen Gefahren fr die staatliche und çffentliche Sicherheit sowie zur Verfolgung von Straftaten von erheblicher Bedeutung erforderlich ist. (9) Organisationen, die politisch, philosophisch, religiçs oder gewerkschaftlich ausgerichtet sind und keinen Erwerbszweck verfolgen, drfen besondere Arten personenbezogener Daten (§ 3 Abs. 9) erheben, verarbeiten oder nutzen, soweit dies fr die Ttigkeit der Organisation erforderlich ist. Dies gilt nur fr personenbezogene Daten ihrer Mitglieder oder von Personen, die im Zusammenhang mit deren Ttigkeitszweck regelmßig Kontakte mit ihr unterhalten. Die bermittlung dieser personenbezogenen Daten an Personen oder Stellen außerhalb der Organisation ist nur unter den Voraussetzungen des § 4a Abs. 3 zulssig. Absatz 2 Nummer 2 Buchstabe b gilt entsprechend. § 28a Datenbermittlung an Auskunfteien (1) Die bermittlung personenbezogener Daten ber eine Forderung an Auskunfteien ist www.WALHALLA.de
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nur zulssig, soweit die geschuldete Leistung trotz Flligkeit nicht erbracht worden ist, die bermittlung zur Wahrung berechtigter Interessen der verantwortlichen Stelle oder eines Dritten erforderlich ist und 1. die Forderung durch ein rechtskrftiges oder fr vorlufig vollstreckbar erklrtes Urteil festgestellt worden ist oder ein Schuldtitel nach § 794 der Zivilprozessordnung vorliegt, 2. die Forderung nach § 178 der Insolvenzordnung festgestellt und nicht vom Schuldner im Prfungstermin bestritten worden ist, 3. der Betroffene die Forderung ausdrcklich anerkannt hat, 4. a) der Betroffene nach Eintritt der Flligkeit der Forderung mindestens zweimal schriftlich gemahnt worden ist, b) zwischen der ersten Mahnung und der bermittlung mindestens vier Wochen liegen, c) die verantwortliche Stelle den Betroffenen rechtzeitig vor der bermittlung der Angaben, jedoch frhestens bei der ersten Mahnung ber die bevorstehende bermittlung unterrichtet hat und d) der Betroffene die Forderung nicht bestritten hat oder 5. das der Forderung zugrunde liegende Vertragsverhltnis aufgrund von Zahlungsrckstnden fristlos gekndigt werden kann und die verantwortliche Stelle den Betroffenen ber die bevorstehende bermittlung unterrichtet hat. Satz 1 gilt entsprechend, wenn die verantwortliche Stelle selbst die Daten nach § 29 verwendet. (2) Zur zuknftigen bermittlung nach § 29 Abs. 2 drfen Kreditinstitute personenbezogene Daten ber die Begrndung, ordnungsgemße Durchfhrung und Beendigung eines Vertragsverhltnisses betreffend ein Bankgeschft nach § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2, 8 oder Nr. 9 des Kreditwesengesetzes an Auskunfteien bermitteln, es sei denn, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der bermittlung gegenber www.WALHALLA.de
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dem Interesse der Auskunftei an der Kenntnis der Daten offensichtlich berwiegt. Der Betroffene ist vor Abschluss des Vertrages hierber zu unterrichten. Satz 1 gilt nicht fr Girovertrge, die die Einrichtung eines Kontos ohne berziehungsmçglichkeit zum Gegenstand haben. Zur zuknftigen bermittlung nach § 29 Abs. 2 ist die bermittlung von Daten ber Verhaltensweisen des Betroffenen, die im Rahmen eines vorvertraglichen Vertrauensverhltnisses der Herstellung von Markttransparenz dienen, an Auskunfteien auch mit Einwilligung des Betroffenen unzulssig. (3) Nachtrgliche nderungen der einer bermittlung nach Absatz 1 oder Absatz 2 zugrunde liegenden Tatsachen hat die verantwortliche Stelle der Auskunftei innerhalb von einem Monat nach Kenntniserlangung mitzuteilen, solange die ursprnglich bermittelten Daten bei der Auskunftei gespeichert sind. Die Auskunftei hat die bermittelnde Stelle ber die Lçschung der ursprnglich bermittelten Daten zu unterrichten. § 28b Scoring Zum Zweck der Entscheidung ber die Begrndung, Durchfhrung oder Beendigung eines Vertragsverhltnisses mit dem Betroffenen darf ein Wahrscheinlichkeitswert fr ein bestimmtes zuknftiges Verhalten des Betroffenen erhoben oder verwendet werden, wenn 1. die zur Berechnung des Wahrscheinlichkeitswerts genutzten Daten unter Zugrundelegung eines wissenschaftlich anerkannten mathematisch-statistischen Verfahrens nachweisbar fr die Berechnung der Wahrscheinlichkeit des bestimmten Verhaltens erheblich sind, 2. im Fall der Berechnung des Wahrscheinlichkeitswerts durch eine Auskunftei die Voraussetzungen fr eine bermittlung der genutzten Daten nach § 29 und in allen anderen Fllen die Voraussetzungen einer zulssigen Nutzung der Daten nach § 28 vorliegen, 1233
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3. fr die Berechnung des Wahrscheinlichkeitswerts nicht ausschließlich Anschriftendaten genutzt werden, 4. im Fall der Nutzung von Anschriftendaten der Betroffene vor Berechnung des Wahrscheinlichkeitswerts ber die vorgesehene Nutzung dieser Daten unterrichtet worden ist; die Unterrichtung ist zu dokumentieren.
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§ 29 Geschftsmßige Datenerhebung und -speicherung zum Zweck der bermittlung (1) Das geschftsmßige Erheben, Speichern, Verndern oder Nutzen personenbezogener Daten zum Zweck der bermittlung, insbesondere wenn dies der Werbung, der Ttigkeit von Auskunfteien oder dem Adresshandel dient, ist zulssig, wenn 1. kein Grund zu der Annahme besteht, dass der Betroffene ein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluss der Erhebung, Speicherung oder Vernderung hat, 2. die Daten aus allgemein zugnglichen Quellen entnommen werden kçnnen oder die verantwortliche Stelle sie verçffentlichen drfte, es sei denn, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Erhebung, Speicherung oder Vernderung offensichtlich berwiegt, oder 3. die Voraussetzungen des § 28a Abs. 1 oder Abs. 2 erfllt sind; Daten im Sinne von § 28a Abs. 2 Satz 4 drfen nicht erhoben oder gespeichert werden. § 28 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 3 bis 3b ist anzuwenden. (2) Die bermittlung im Rahmen der Zwecke nach Absatz 1 ist zulssig, wenn 1. der Dritte, dem die Daten bermittelt werden, ein berechtigtes Interesse an ihrer Kenntnis glaubhaft dargelegt hat und 2. kein Grund zu der Annahme besteht, dass der Betroffene ein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluss der bermittlung hat. § 28 Abs. 3 bis 3b gilt entsprechend. Bei der bermittlung nach Satz 1 Nr. 1 sind die 1234
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Grnde fr das Vorliegen eines berechtigten Interesses und die Art und Weise ihrer glaubhaften Darlegung von der bermittelnden Stelle aufzuzeichnen. Bei der bermittlung im automatisierten Abrufverfahren obliegt die Aufzeichnungspflicht dem Dritten, dem die Daten bermittelt werden. Die bermittelnde Stelle hat Stichprobenverfahren nach § 10 Abs. 4 Satz 3 durchzufhren und dabei auch das Vorliegen eines berechtigten Interesses einzelfallbezogen festzustellen und zu berprfen. (3) Die Aufnahme personenbezogener Daten in elektronische oder gedruckte Adress-, Rufnummern-, Branchen- oder vergleichbare Verzeichnisse hat zu unterbleiben, wenn der entgegenstehende Wille des Betroffenen aus dem zugrunde liegenden elektronischen oder gedruckten Verzeichnis oder Register ersichtlich ist. Der Empfnger der Daten hat sicherzustellen, dass Kennzeichnungen aus elektronischen oder gedruckten Verzeichnissen oder Registern bei der bernahme in Verzeichnisse oder Register bernommen werden. (4) Fr die Verarbeitung oder Nutzung der bermittelten Daten gilt § 28 Abs. 4 und 5. (5) § 28 Abs. 6 bis 9 gilt entsprechend. § 30 Geschftsmßige Datenerhebung und -speicherung zum Zweck der bermittlung in anonymisierter Form (1) Werden personenbezogene Daten geschftsmßig erhoben und gespeichert, um sie in anonymisierter Form zu bermitteln, sind die Merkmale gesondert zu speichern, mit denen Einzelangaben ber persçnliche oder sachliche Verhltnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natrlichen Person zugeordnet werden kçnnen. Diese Merkmale drfen mit den Einzelangaben nur zusammengefhrt werden, soweit dies fr die Erfllung des Zwecks der Speicherung oder zu wissenschaftlichen Zwecken erforderlich ist. (2) Die Vernderung personenbezogener Daten ist zulssig, wenn 1. kein Grund zu der Annahme besteht, dass der Betroffene ein schutzwrdiges Intewww.WALHALLA.de
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resse an dem Ausschluss der Vernderung hat, oder 2. die Daten aus allgemein zugnglichen Quellen entnommen werden kçnnen oder die verantwortliche Stelle sie verçffentlichen drfte, soweit nicht das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Vernderung offensichtlich berwiegt. (3) Die personenbezogenen Daten sind zu lçschen, wenn ihre Speicherung unzulssig ist. (4) § 29 gilt nicht. (5) § 28 Abs. 6 bis 9 gilt entsprechend. § 30a Geschftsmßige Datenerhebung und -speicherung fr Zwecke der Markt- oder Meinungsforschung (1) Das geschftsmßige Erheben, Verarbeiten oder Nutzen personenbezogener Daten fr Zwecke der Markt- oder Meinungsforschung ist zulssig, wenn 1. kein Grund zu der Annahme besteht, dass der Betroffene ein schutzwrdiges Interesse an dem Ausschluss der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung hat, oder 2. die Daten aus allgemein zugnglichen Quellen entnommen werden kçnnen oder die verantwortliche Stelle sie verçffentlichen drfte und das schutzwrdige Interesse des Betroffenen an dem Ausschluss der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung gegenber dem Interesse der verantwortlichen Stelle nicht offensichtlich berwiegt. Besondere Arten personenbezogener Daten (§ 3 Absatz 9) drfen nur fr ein bestimmtes Forschungsvorhaben erhoben, verarbeitet oder genutzt werden. (2) Fr Zwecke der Markt- oder Meinungsforschung erhobene oder gespeicherte personenbezogene Daten drfen nur fr diese Zwecke verarbeitet oder genutzt werden. Daten, die nicht aus allgemein zugnglichen Quellen entnommen worden sind und die die verantwortliche Stelle auch nicht verçffentlichen darf, drfen nur fr das Forschungsvorhaben verarbeitet oder genutzt werden, fr das sie erhoben worden sind. Fr einen anwww.WALHALLA.de
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deren Zweck drfen sie nur verarbeitet oder genutzt werden, wenn sie zuvor so anonymisiert werden, dass ein Personenbezug nicht mehr hergestellt werden kann. (3) Die personenbezogenen Daten sind zu anonymisieren, sobald dies nach dem Zweck des Forschungsvorhabens, fr das die Daten erhoben worden sind, mçglich ist. Bis dahin sind die Merkmale gesondert zu speichern, mit denen Einzelangaben ber persçnliche oder sachliche Verhltnisse einer bestimmten oder bestimmbaren Person zugeordnet werden kçnnen. Diese Merkmale drfen mit den Einzelangaben nur zusammengefhrt werden, soweit dies nach dem Zweck des Forschungsvorhabens erforderlich ist. (4) § 29 gilt nicht. (5) § 28 Absatz 4 und 6 bis 9 gilt entsprechend. § 31 Besondere Zweckbindung Personenbezogene Daten, die ausschließlich zu Zwecken der Datenschutzkontrolle, der Datensicherung oder zur Sicherstellung eines ordnungsgemßen Betriebes einer Datenverarbeitungsanlage gespeichert werden, drfen nur fr diese Zwecke verwendet werden. § 32 Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung fr Zwecke des Beschftigungsverhltnisses (1) Personenbezogene Daten eines Beschftigten drfen fr Zwecke des Beschftigungsverhltnisses erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, wenn dies fr die Entscheidung ber die Begrndung eines Beschftigungsverhltnisses oder nach Begrndung des Beschftigungsverhltnisses fr dessen Durchfhrung oder Beendigung erforderlich ist. Zur Aufdeckung von Straftaten drfen personenbezogene Daten eines Beschftigten nur dann erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, wenn zu dokumentierende tatschliche Anhaltspunkte den Verdacht begrnden, dass der Betroffene im Beschftigungsverhltnis eine Straftat begangen hat, die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung zur Aufdeckung erforderlich ist und das schutzwrdige Interesse des Beschftigten an dem 1235
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Ausschluss der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung nicht berwiegt, insbesondere Art und Ausmaß im Hinblick auf den Anlass nicht unverhltnismßig sind. (2) Absatz 1 ist auch anzuwenden, wenn personenbezogene Daten erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, ohne dass sie automatisiert verarbeitet oder in oder aus einer nicht automatisierten Datei verarbeitet, genutzt oder fr die Verarbeitung oder Nutzung in einer solchen Datei erhoben werden. (3) Die Beteiligungsrechte der Interessenvertretungen der Beschftigten bleiben unberhrt.
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4. 5.
6. Zweiter Unterabschnitt Rechte des Betroffenen
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§ 33 Benachrichtigung des Betroffenen (1) Werden erstmals personenbezogene Daten fr eigene Zwecke ohne Kenntnis des Betroffenen gespeichert, ist der Betroffene von der Speicherung, der Art der Daten, der Zweckbestimmung der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung und der Identitt der verantwortlichen Stelle zu benachrichtigen. Werden personenbezogene Daten geschftsmßig zum Zweck der bermittlung ohne Kenntnis des Betroffenen gespeichert, ist der Betroffene von der erstmaligen bermittlung und der Art der bermittelten Daten zu benachrichtigen. Der Betroffene ist in den Fllen der Stze 1 und 2 auch ber die Kategorien von Empfngern zu unterrichten, soweit er nach den Umstnden des Einzelfalles nicht mit der bermittlung an diese rechnen muss. (2) Eine Pflicht zur Benachrichtigung besteht nicht, wenn 1. der Betroffene auf andere Weise Kenntnis von der Speicherung oder der bermittlung erlangt hat, 2. die Daten nur deshalb gespeichert sind, weil sie aufgrund gesetzlicher, satzungsmßiger oder vertraglicher Aufbewahrungsvorschriften nicht gelçscht werden drfen oder ausschließlich der Datensicherung oder der Datenschutzkontrolle dienen und eine Benachrichtigung einen 1236
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§ 33 unverhltnismßigen Aufwand erfordern wrde, die Daten nach einer Rechtsvorschrift oder ihrem Wesen nach, namentlich wegen des berwiegenden rechtlichen Interesses eines Dritten, geheim gehalten werden mssen, die Speicherung oder bermittlung durch Gesetz ausdrcklich vorgesehen ist, die Speicherung oder bermittlung fr Zwecke der wissenschaftlichen Forschung erforderlich ist und eine Benachrichtigung einen unverhltnismßigen Aufwand erfordern wrde, die zustndige çffentliche Stelle gegenber der verantwortlichen Stelle festgestellt hat, dass das Bekanntwerden der Daten die çffentliche Sicherheit oder Ordnung gefhrden oder sonst dem Wohle des Bundes oder eines Landes Nachteile bereiten wrde, die Daten fr eigene Zwecke gespeichert sind und a) aus allgemein zugnglichen Quellen entnommen sind und eine Benachrichtigung wegen der Vielzahl der betroffenen Flle unverhltnismßig ist, oder b) die Benachrichtigung die Geschftszwecke der verantwortlichen Stelle erheblich gefhrden wrde, es sei denn, dass das Interesse an der Benachrichtigung die Gefhrdung berwiegt, die Daten geschftsmßig zum Zweck der bermittlung gespeichert sind und a) aus allgemein zugnglichen Quellen entnommen sind, soweit sie sich auf diejenigen Personen beziehen, die diese Daten verçffentlicht haben, oder b) es sich um listenmßig oder sonst zusammengefasste Daten handelt (§ 29 Absatz 2 Satz 2) und eine Benachrichtigung wegen der Vielzahl der betroffenen Flle unverhltnismßig ist, aus allgemein zugnglichen Quellen entnommene Daten geschftsmßig fr Zwecke der Markt- oder Meinungsforschung www.WALHALLA.de
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gespeichert sind und eine Benachrichtigung wegen der Vielzahl der betroffenen Flle unverhltnismßig ist. Die verantwortliche Stelle legt schriftlich fest, unter welchen Voraussetzungen von einer Benachrichtigung nach Satz 1 Nr. 2 bis 7 abgesehen wird. § 34 Auskunft an den Betroffenen (1) Die verantwortliche Stelle hat dem Betroffenen auf Verlangen Auskunft zu erteilen ber 1. die zu seiner Person gespeicherten Daten, auch soweit sie sich auf die Herkunft dieser Daten beziehen, 2. den Empfnger oder die Kategorien von Empfngern, an die Daten weitergegeben werden, und 3. den Zweck der Speicherung. Der Betroffene soll die Art der personenbezogenen Daten, ber die Auskunft erteilt werden soll, nher bezeichnen. Werden die personenbezogenen Daten geschftsmßig zum Zweck der bermittlung gespeichert, ist Auskunft ber die Herkunft und die Empfnger auch dann zu erteilen, wenn diese Angaben nicht gespeichert sind. Die Auskunft ber die Herkunft und die Empfnger kann verweigert werden, soweit das Interesse an der Wahrung des Geschftsgeheimnisses gegenber dem Informationsinteresse des Betroffenen berwiegt. (1a) Im Fall des § 28 Absatz 3 Satz 4 hat die bermittelnde Stelle die Herkunft der Daten und den Empfnger fr die Dauer von zwei Jahren nach der bermittlung zu speichern und dem Betroffenen auf Verlangen Auskunft ber die Herkunft der Daten und den Empfnger zu erteilen. Satz 1 gilt entsprechend fr den Empfnger. (2) Im Fall des § 28b hat die fr die Entscheidung verantwortliche Stelle dem Betroffenen auf Verlangen Auskunft zu erteilen ber 1. die innerhalb der letzten sechs Monate vor dem Zugang des Auskunftsverlangens erhobenen oder erstmalig gespeicherten Wahrscheinlichkeitswerte, www.WALHALLA.de
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2. die zur Berechnung der Wahrscheinlichkeitswerte genutzten Datenarten und 3. das Zustandekommen und die Bedeutung der Wahrscheinlichkeitswerte einzelfallbezogen und nachvollziehbar in allgemein verstndlicher Form. Satz 1 gilt entsprechend, wenn die fr die Entscheidung verantwortliche Stelle 1. die zur Berechnung der Wahrscheinlichkeitswerte genutzten Daten ohne Personenbezug speichert, den Personenbezug aber bei der Berechnung herstellt oder 2. bei einer anderen Stelle gespeicherte Daten nutzt. Hat eine andere als die fr die Entscheidung verantwortliche Stelle 1. den Wahrscheinlichkeitswert oder 2. einen Bestandteil des Wahrscheinlichkeitswerts berechnet, hat sie die insoweit zur Erfllung der Auskunftsansprche nach den Stzen 1 und 2 erforderlichen Angaben auf Verlangen der fr die Entscheidung verantwortlichen Stelle an diese zu bermitteln. Im Fall des Satzes 3 Nr. 1 hat die fr die Entscheidung verantwortliche Stelle den Betroffenen zur Geltendmachung seiner Auskunftsansprche unter Angabe des Namens und der Anschrift der anderen Stelle sowie der zur Bezeichnung des Einzelfalls notwendigen Angaben unverzglich an diese zu verweisen, soweit sie die Auskunft nicht selbst erteilt. In diesem Fall hat die andere Stelle, die den Wahrscheinlichkeitswert berechnet hat, die Auskunftsansprche nach den Stzen 1 und 2 gegenber dem Betroffenen unentgeltlich zu erfllen. Die Pflicht der fr die Berechnung des Wahrscheinlichkeitswerts verantwortlichen Stelle nach Satz 3 entfllt, soweit die fr die Entscheidung verantwortliche Stelle von ihrem Recht nach Satz 4 Gebrauch macht. (3) Eine Stelle, die geschftsmßig personenbezogene Daten zum Zweck der bermittlung speichert, hat dem Betroffenen auf Verlangen Auskunft ber die zu seiner Person gespeicherten Daten zu erteilen, auch wenn sie weder automatisiert verarbeitet werden noch in einer nicht automatisierten Datei ge1237
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speichert sind. Dem Betroffenen ist auch Auskunft zu erteilen ber Daten, die 1. gegenwrtig noch keinen Personenbezug aufweisen, bei denen ein solcher aber im Zusammenhang mit der Auskunftserteilung von der verantwortlichen Stelle hergestellt werden soll, 2. die verantwortliche Stelle nicht speichert, aber zum Zweck der Auskunftserteilung nutzt. Die Auskunft ber die Herkunft und die Empfnger kann verweigert werden, soweit das Interesse an der Wahrung des Geschftsgeheimnisses gegenber dem Informationsinteresse des Betroffenen berwiegt. (4) Eine Stelle, die geschftsmßig personenbezogene Daten zum Zweck der bermittlung erhebt, speichert oder verndert, hat dem Betroffenen auf Verlangen Auskunft zu erteilen ber 1. die innerhalb der letzten zwçlf Monate vor dem Zugang des Auskunftsverlangens bermittelten Wahrscheinlichkeitswerte fr ein bestimmtes zuknftiges Verhalten des Betroffenen sowie die Namen und letztbekannten Anschriften der Dritten, an die die Werte bermittelt worden sind, 2. die Wahrscheinlichkeitswerte, die sich zum Zeitpunkt des Auskunftsverlangens nach den von der Stelle zur Berechnung angewandten Verfahren ergeben,
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3. die zur Berechnung der Wahrscheinlichkeitswerte nach den Nummern 1 und 2 genutzten Datenarten sowie 4. das Zustandekommen und die Bedeutung der Wahrscheinlichkeitswerte einzelfallbezogen und nachvollziehbar in allgemein verstndlicher Form. Satz 1 gilt entsprechend, wenn die verantwortliche Stelle 1. die zur Berechnung des Wahrscheinlichkeitswerts genutzten Daten ohne Personenbezug speichert, den Personenbezug aber bei der Berechnung herstellt oder 2. bei einer anderen Stelle gespeicherte Daten nutzt. 1238
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(5) Die nach den Abstzen 1a bis 4 zum Zweck der Auskunftserteilung an den Betroffenen gespeicherten Daten drfen nur fr diesen Zweck sowie fr Zwecke der Datenschutzkontrolle verwendet werden; fr andere Zwecke sind sie zu sperren. (6) Die Auskunft ist auf Verlangen in Textform zu erteilen, soweit nicht wegen der besonderen Umstnde eine andere Form der Auskunftserteilung angemessen ist. (7) Eine Pflicht zur Auskunftserteilung besteht nicht, wenn der Betroffene nach § 33 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2, 3 und 5 bis 7 nicht zu benachrichtigen ist. (8) Die Auskunft ist unentgeltlich. Werden die personenbezogenen Daten geschftsmßig zum Zweck der bermittlung gespeichert, kann der Betroffene einmal je Kalenderjahr eine unentgeltliche Auskunft in Textform verlangen. Fr jede weitere Auskunft kann ein Entgelt verlangt werden, wenn der Betroffene die Auskunft gegenber Dritten zu wirtschaftlichen Zwecken nutzen kann. Das Entgelt darf ber die durch die Auskunftserteilung entstandenen unmittelbar zurechenbaren Kosten nicht hinausgehen. Ein Entgelt kann nicht verlangt werden, wenn 1. besondere Umstnde die Annahme rechtfertigen, dass Daten unrichtig oder unzulssig gespeichert werden, oder 2. die Auskunft ergibt, dass die Daten nach § 35 Abs. 1 zu berichtigen oder nach § 35 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 zu lçschen sind. (9) Ist die Auskunftserteilung nicht unentgeltlich, ist dem Betroffenen die Mçglichkeit zu geben, sich im Rahmen seines Auskunftsanspruchs persçnlich Kenntnis ber die ihn betreffenden Daten zu verschaffen. Er ist hierauf hinzuweisen. § 35 Berichtigung, Lçschung und Sperrung von Daten (1) Personenbezogene Daten sind zu berichtigen, wenn sie unrichtig sind. Geschtzte Daten sind als solche deutlich zu kennzeichnen. (2) Personenbezogene Daten kçnnen außer in den Fllen des Absatzes 3 Nr. 1 und 2 jewww.WALHALLA.de
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derzeit gelçscht werden. Personenbezogene Daten sind zu lçschen, wenn 1. ihre Speicherung unzulssig ist, 2. es sich um Daten ber die rassische oder ethnische Herkunft, politische Meinungen, religiçse oder philosophische berzeugungen, Gewerkschaftszugehçrigkeit, Gesundheit, Sexualleben, strafbare Handlungen oder Ordnungswidrigkeiten handelt und ihre Richtigkeit von der verantwortlichen Stelle nicht bewiesen werden kann, 3. sie fr eigene Zwecke verarbeitet werden, sobald ihre Kenntnis fr die Erfllung des Zwecks der Speicherung nicht mehr erforderlich ist, oder 4. sie geschftsmßig zum Zweck der bermittlung verarbeitet werden und eine Prfung jeweils am Ende des vierten, soweit es sich um Daten ber erledigte Sachverhalte handelt und der Betroffene der Lçschung nicht widerspricht, am Ende des dritten Kalenderjahres beginnend mit dem Kalenderjahr, das der erstmaligen Speicherung folgt, ergibt, dass eine lngerwhrende Speicherung nicht erforderlich ist. Personenbezogene Daten, die auf der Grundlage von § 28a Abs. 2 Satz 1 oder § 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 gespeichert werden, sind nach Beendigung des Vertrages auch zu lçschen, wenn der Betroffene dies verlangt. (3) An die Stelle einer Lçschung tritt eine Sperrung, soweit 1. im Fall des Absatzes 2 Satz 2 Nr. 3 einer Lçschung gesetzliche, satzungsmßige oder vertragliche Aufbewahrungsfristen entgegenstehen, 2. Grund zu der Annahme besteht, dass durch eine Lçschung schutzwrdige Interessen des Betroffenen beeintrchtigt wrden, oder 3. eine Lçschung wegen der besonderen Art der Speicherung nicht oder nur mit unverhltnismßig hohem Aufwand mçglich ist. (4) Personenbezogene Daten sind ferner zu sperren, soweit ihre Richtigkeit vom Betroffenen bestritten wird und sich weder die www.WALHALLA.de
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Richtigkeit noch die Unrichtigkeit feststellen lsst. (4a) Die Tatsache der Sperrung darf nicht bermittelt werden. (5) Personenbezogene Daten drfen nicht fr eine automatisierte Verarbeitung oder Verarbeitung in nicht automatisierten Dateien erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, soweit der Betroffene dieser bei der verantwortlichen Stelle widerspricht und eine Prfung ergibt, dass das schutzwrdige Interesse des Betroffenen wegen seiner besonderen persçnlichen Situation das Interesse der verantwortlichen Stelle an dieser Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung berwiegt. Satz 1 gilt nicht, wenn eine Rechtsvorschrift zur Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung verpflichtet. (6) Personenbezogene Daten, die unrichtig sind oder deren Richtigkeit bestritten wird, mssen bei der geschftsmßigen Datenspeicherung zum Zweck der bermittlung außer in den Fllen des Absatzes 2 Nr. 2 nicht berichtigt, gesperrt oder gelçscht werden, wenn sie aus allgemein zugnglichen Quellen entnommen und zu Dokumentationszwecken gespeichert sind. Auf Verlangen des Betroffenen ist diesen Daten fr die Dauer der Speicherung seine Gegendarstellung beizufgen. Die Daten drfen nicht ohne diese Gegendarstellung bermittelt werden. (7) Von der Berichtigung unrichtiger Daten, der Sperrung bestrittener Daten sowie der Lçschung oder Sperrung wegen Unzulssigkeit der Speicherung sind die Stellen zu verstndigen, denen im Rahmen einer Datenbermittlung diese Daten zur Speicherung weitergegeben wurden, wenn dies keinen unverhltnismßigen Aufwand erfordert und schutzwrdige Interessen des Betroffenen nicht entgegenstehen. (8) Gesperrte Daten drfen ohne Einwilligung des Betroffenen nur bermittelt oder genutzt werden, wenn 1. es zu wissenschaftlichen Zwecken, zur Behebung einer bestehenden Beweisnot oder aus sonstigen im berwiegenden Interesse der verantwortlichen Stelle oder 1239
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eines Dritten liegenden Grnden unerlsslich ist und 2. die Daten hierfr bermittelt oder genutzt werden drften, wenn sie nicht gesperrt wren. Dritter Unterabschnitt Aufsichtsbehçrde §§ 36 und 37 (weggefallen)
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§ 38 Aufsichtsbehçrde (1) Die Aufsichtsbehçrde kontrolliert die Ausfhrung dieses Gesetzes sowie anderer Vorschriften ber den Datenschutz, soweit diese die automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten oder die Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten in oder aus nicht automatisierten Dateien regeln einschließlich des Rechts der Mitgliedstaaten in den Fllen des § 1 Abs. 5. Sie bert und untersttzt die Beauftragten fr den Datenschutz und die verantwortlichen Stellen mit Rcksicht auf deren typische Bedrfnisse. Die Aufsichtsbehçrde darf die von ihr gespeicherten Daten nur fr Zwecke der Aufsicht verarbeiten und nutzen; § 14 Abs. 2 Nr. 1 bis 3, 6 und 7 gilt entsprechend. Insbesondere darf die Aufsichtsbehçrde zum Zweck der Aufsicht Daten an andere Aufsichtsbehçrden bermitteln. Sie leistet den Aufsichtsbehçrden anderer Mitgliedstaaten der Europischen Union auf Ersuchen ergnzende Hilfe (Amtshilfe). Stellt die Aufsichtsbehçrde einen Verstoß gegen dieses Gesetz oder andere Vorschriften ber den Datenschutz fest, so ist sie befugt, die Betroffenen hierber zu unterrichten, den Verstoß bei den fr die Verfolgung oder Ahndung zustndigen Stellen anzuzeigen sowie bei schwerwiegenden Verstçßen die Gewerbeaufsichtsbehçrde zur Durchfhrung gewerberechtlicher Maßnahmen zu unterrichten. Sie verçffentlicht regelmßig, sptestens alle zwei Jahre, einen Ttigkeitsbericht. § 21 Satz 1 und § 23 Abs. 5 Satz 4 bis 7 gelten entsprechend. (2) Die Aufsichtsbehçrde fhrt ein Register der nach § 4d meldepflichtigen automatisier1240
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ten Verarbeitungen mit den Angaben nach § 4e Satz 1. Das Register kann von jedem eingesehen werden. Das Einsichtsrecht erstreckt sich nicht auf die Angaben nach § 4e Satz 1 Nr. 9 sowie auf die Angabe der zugriffsberechtigten Personen. (3) Die der Kontrolle unterliegenden Stellen sowie die mit deren Leitung beauftragten Personen haben der Aufsichtsbehçrde auf Verlangen die fr die Erfllung ihrer Aufgaben erforderlichen Ausknfte unverzglich zu erteilen. Der Auskunftspflichtige kann die Auskunft auf solche Fragen verweigern, deren Beantwortung ihn selbst oder einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der Zivilprozessordnung bezeichneten Angehçrigen der Gefahr strafgerichtlicher Verfolgung oder eines Verfahrens nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten aussetzen wrde. Der Auskunftspflichtige ist darauf hinzuweisen. (4) Die von der Aufsichtsbehçrde mit der Kontrolle beauftragten Personen sind befugt, soweit es zur Erfllung der der Aufsichtsbehçrde bertragenen Aufgaben erforderlich ist, whrend der Betriebs- und Geschftszeiten Grundstcke und Geschftsrume der Stelle zu betreten und dort Prfungen und Besichtigungen vorzunehmen. Sie kçnnen geschftliche Unterlagen, insbesondere die bersicht nach § 4g Abs. 2 Satz 1 sowie die gespeicherten personenbezogenen Daten und die Datenverarbeitungsprogramme, einsehen. § 24 Abs. 6 gilt entsprechend. Der Auskunftspflichtige hat diese Maßnahmen zu dulden. (5) Zur Gewhrleistung der Einhaltung dieses Gesetzes und anderer Vorschriften ber den Datenschutz kann die Aufsichtsbehçrde Maßnahmen zur Beseitigung festgestellter Verstçße bei der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten oder technischer oder organisatorischer Mngel anordnen. Bei schwerwiegenden Verstçßen oder Mngeln, insbesondere solchen, die mit einer besonderen Gefhrdung des Persçnlichkeitsrechts verbunden sind, kann sie die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung oder den Einsatz einzelner Verfahren untersagen, wenn die Verstçße oder www.WALHALLA.de
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Mngel entgegen der Anordnung nach Satz 1 und trotz der Verhngung eines Zwangsgeldes nicht in angemessener Zeit beseitigt werden. Sie kann die Abberufung des Beauftragten fr den Datenschutz verlangen, wenn er die zur Erfllung seiner Aufgaben erforderliche Fachkunde und Zuverlssigkeit nicht besitzt. (6) Die Landesregierungen oder die von ihnen ermchtigten Stellen bestimmen die fr die Kontrolle der Durchfhrung des Datenschutzes im Anwendungsbereich dieses Abschnittes zustndigen Aufsichtsbehçrden. (7) Die Anwendung der Gewerbeordnung auf die den Vorschriften dieses Abschnittes unterliegenden Gewerbebetriebe bleibt unberhrt. § 38a Verhaltensregeln zur Fçrderung der Durchfhrung datenschutzrechtlicher Regelungen (1) Berufsverbnde und andere Vereinigungen, die bestimmte Gruppen von verantwortlichen Stellen vertreten, kçnnen Entwrfe fr Verhaltensregeln zur Fçrderung der Durchfhrung von datenschutzrechtlichen Regelungen der zustndigen Aufsichtsbehçrde unterbreiten. (2) Die Aufsichtsbehçrde berprft die Vereinbarkeit der ihr unterbreiteten Entwrfe mit dem geltenden Datenschutzrecht. Vierter Abschnitt Sondervorschriften § 39 Zweckbindung bei personenbezogenen Daten, die einem Berufsoder besonderen Amtsgeheimnis unterliegen (1) Personenbezogene Daten, die einem Berufs- oder besonderen Amtsgeheimnis unterliegen und die von der zur Verschwiegenheit verpflichteten Stelle in Ausbung ihrer Berufs- oder Amtspflicht zur Verfgung gestellt worden sind, drfen von der verantwortlichen Stelle nur fr den Zweck verarbeitet oder genutzt werden, fr den sie sie erhalten hat. In die bermittlung an eine nicht-çffentwww.WALHALLA.de
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liche Stelle muss die zur Verschwiegenheit verpflichtete Stelle einwilligen. (2) Fr einen anderen Zweck drfen die Daten nur verarbeitet oder genutzt werden, wenn die nderung des Zwecks durch besonderes Gesetz zugelassen ist. § 40 Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten durch Forschungseinrichtungen (1) Fr Zwecke der wissenschaftlichen Forschung erhobene oder gespeicherte personenbezogene Daten drfen nur fr Zwecke der wissenschaftlichen Forschung verarbeitet oder genutzt werden. (2) Die personenbezogenen Daten sind zu anonymisieren, sobald dies nach dem Forschungszweck mçglich ist. Bis dahin sind die Merkmale gesondert zu speichern, mit denen Einzelangaben ber persçnliche oder sachliche Verhltnisse einer bestimmten oder bestimmbaren Person zugeordnet werden kçnnen. Sie drfen mit den Einzelangaben nur zusammengefhrt werden, soweit der Forschungszweck dies erfordert. (3) Die wissenschaftliche Forschung betreibenden Stellen drfen personenbezogene Daten nur verçffentlichen, wenn 1. der Betroffene eingewilligt hat oder 2. dies fr die Darstellung von Forschungsergebnissen ber Ereignisse der Zeitgeschichte unerlsslich ist. § 41 Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten durch die Medien (1) Die Lnder haben in ihrer Gesetzgebung vorzusehen, dass fr die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten von Unternehmen und Hilfsunternehmen der Presse ausschließlich zu eigenen journalistisch-redaktionellen oder literarischen Zwecken den Vorschriften der §§ 5, 9 und 38a entsprechende Regelungen einschließlich einer hierauf bezogenen Haftungsregelung entsprechend § 7 zur Anwendung kommen. (2) Fhrt die journalistisch-redaktionelle Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten durch die Deutsche 1241
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Welle zur Verçffentlichung von Gegendarstellungen des Betroffenen, so sind diese Gegendarstellungen zu den gespeicherten Daten zu nehmen und fr dieselbe Zeitdauer aufzubewahren wie die Daten selbst. (3) Wird jemand durch eine Berichterstattung der Deutschen Welle in seinem Persçnlichkeitsrecht beeintrchtigt, so kann er Auskunft ber die der Berichterstattung zugrunde liegenden, zu seiner Person gespeicherten Daten verlangen. Die Auskunft kann nach Abwgung der schutzwrdigen Interessen der Beteiligten verweigert werden, soweit 1. aus den Daten auf Personen, die bei der Vorbereitung, Herstellung oder Verbreitung von Rundfunksendungen berufsmßig journalistisch mitwirken oder mitgewirkt haben, geschlossen werden kann, 2. aus den Daten auf die Person des Einsenders oder des Gewhrstrgers von Beitrgen, Unterlagen und Mitteilungen fr den redaktionellen Teil geschlossen werden kann, 3. durch die Mitteilung der recherchierten oder sonst erlangten Daten die journalistische Aufgabe der Deutschen Welle durch Ausforschung des Informationsbestandes beeintrchtigt wrde. Der Betroffene kann die Berichtigung unrichtiger Daten verlangen. (4) Im brigen gelten fr die Deutsche Welle von den Vorschriften dieses Gesetzes die §§ 5, 7, 9 und 38a. Anstelle der §§ 24 bis 26 gilt § 42, auch soweit es sich um Verwaltungsangelegenheiten handelt. § 42 Datenschutzbeauftragter der Deutschen Welle (1) Die Deutsche Welle bestellt einen Beauftragten fr den Datenschutz, der an die Stelle des Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit tritt. Die Bestellung erfolgt auf Vorschlag des Intendanten durch den Verwaltungsrat fr die Dauer von vier Jahren, wobei Wiederbestellungen zulssig sind. Das Amt eines Beauftragten fr den Datenschutz kann neben anderen Aufgaben innerhalb der Rundfunkanstalt wahrgenommen werden. 1242
§§ 42 – 42a
(2) Der Beauftragte fr den Datenschutz kontrolliert die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes sowie anderer Vorschriften ber den Datenschutz. Er ist in Ausbung dieses Amtes unabhngig und nur dem Gesetz unterworfen. Im brigen untersteht er der Dienst- und Rechtsaufsicht des Verwaltungsrates. (3) Jedermann kann sich entsprechend § 21 Satz 1 an den Beauftragten fr den Datenschutz wenden. (4) Der Beauftragte fr den Datenschutz erstattet den Organen der Deutschen Welle alle zwei Jahre, erstmals zum 1. Januar 1994 einen Ttigkeitsbericht. Er erstattet darber hinaus besondere Berichte auf Beschluss eines Organes der Deutschen Welle. Die Ttigkeitsberichte bermittelt der Beauftragte auch an den Bundesbeauftragten fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit. (5) Weitere Regelungen entsprechend den §§ 23 bis 26 trifft die Deutsche Welle fr ihren Bereich. Die §§ 4f und 4g bleiben unberhrt. § 42a Informationspflicht bei unrechtmßiger Kenntniserlangung von Daten Stellt eine nichtçffentliche Stelle im Sinne des § 2 Absatz 4 oder eine çffentliche Stelle nach § 27 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 fest, dass bei ihr gespeicherte 1. besondere Arten personenbezogener Daten (§ 3 Absatz 9), 2. personenbezogene Daten, die einem Berufsgeheimnis unterliegen, 3. personenbezogene Daten, die sich auf strafbare Handlungen oder Ordnungswidrigkeiten oder den Verdacht strafbarer Handlungen oder Ordnungswidrigkeiten beziehen, oder 4. personenbezogene Daten zu Bank- oder Kreditkartenkonten unrechtmßig bermittelt oder auf sonstige Weise Dritten unrechtmßig zur Kenntnis gelangt sind, und drohen schwerwiegende Beeintrchtigungen fr die Rechte oder schutzwrdigen Interessen der Betroffenen, hat sie dies nach den Stzen 2 bis 5 unverzglich der www.WALHALLA.de
§ 43
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
zustndigen Aufsichtsbehçrde sowie den Betroffenen mitzuteilen. Die Benachrichtigung des Betroffenen muss unverzglich erfolgen, sobald angemessene Maßnahmen zur Sicherung der Daten ergriffen worden oder nicht unverzglich erfolgt sind und die Strafverfolgung nicht mehr gefhrdet wird. Die Benachrichtigung der Betroffenen muss eine Darlegung der Art der unrechtmßigen Kenntniserlangung und Empfehlungen fr Maßnahmen zur Minderung mçglicher nachteiliger Folgen enthalten. Die Benachrichtigung der zustndigen Aufsichtsbehçrde muss zustzlich eine Darlegung mçglicher nachteiliger Folgen der unrechtmßigen Kenntniserlangung und der von der Stelle daraufhin ergriffenen Maßnahmen enthalten. Soweit die Benachrichtigung der Betroffenen einen unverhltnismßigen Aufwand erfordern wrde, insbesondere aufgrund der Vielzahl der betroffenen Flle, tritt an ihre Stelle die Information der ffentlichkeit durch Anzeigen, die mindestens eine halbe Seite umfassen, in mindestens zwei bundesweit erscheinenden Tageszeitungen oder durch eine andere, in ihrer Wirksamkeit hinsichtlich der Information der Betroffenen gleich geeignete Maßnahme. Eine Benachrichtigung, die der Benachrichtigungspflichtige erteilt hat, darf in einem Strafverfahren oder in einem Verfahren nach dem Gesetz ber Ordnungswidrigkeiten gegen ihn oder einen in § 52 Absatz 1 der Strafprozessordnung bezeichneten Angehçrigen des Benachrichtigungspflichtigen nur mit Zustimmung des Benachrichtigungspflichtigen verwendet werden. Fnfter Abschnitt Schlussvorschriften § 43 Bußgeldvorschriften (1) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. entgegen § 4d Abs. 1, auch in Verbindung mit § 4e Satz 2, eine Meldung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht, www.WALHALLA.de
IX.1
2. entgegen § 4f Abs. 1 Satz 1 oder 2, jeweils auch in Verbindung mit Satz 3 und 6, einen Beauftragten fr den Datenschutz nicht, nicht in der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig bestellt, 2a. entgegen § 10 Absatz 4 Satz 3 nicht gewhrleistet, dass die Datenbermittlung festgestellt und berprft werden kann, 2b. entgegen § 11 Absatz 2 Satz 2 einen Auftrag nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht in der vorgeschriebenen Weise erteilt oder entgegen § 11 Absatz 2 Satz 4 sich nicht vor Beginn der Datenverarbeitung von der Einhaltung der beim Auftragnehmer getroffenen technischen und organisatorischen Maßnahmen berzeugt, 3. entgegen § 28 Abs. 4 Satz 2 den Betroffenen nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig unterrichtet oder nicht sicherstellt, dass der Betroffene Kenntnis erhalten kann, 3a. entgegen § 28 Absatz 4 Satz 4 eine strengere Form verlangt, 4. entgegen § 28 Abs. 5 Satz 2 personenbezogene Daten bermittelt oder nutzt, 4a. entgegen § 28a Abs. 3 Satz 1 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht, 5. entgegen § 29 Abs. 2 Satz 3 oder 4 die dort bezeichneten Grnde oder die Art und Weise ihrer glaubhaften Darlegung nicht aufzeichnet, 6. entgegen § 29 Abs. 3 Satz 1 personenbezogene Daten in elektronische oder gedruckte Adress-, Rufnummern-, Branchen- oder vergleichbare Verzeichnisse aufnimmt, 7. entgegen § 29 Abs. 3 Satz 2 die bernahme von Kennzeichnungen nicht sicherstellt, 8. entgegen § 33 Abs. 1 den Betroffenen nicht, nicht richtig oder nicht vollstndig benachrichtigt, 8a. entgegen § 34 Absatz 1 Satz 1, auch in Verbindung mit Satz 3, entgegen § 34 1243
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IX.1
IX
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
Absatz 1a, entgegen § 34 Absatz 2 Satz 1, auch in Verbindung mit Satz 2, oder entgegen § 34 Absatz 2 Satz 5, Absatz 3 Satz 1 oder Satz 2 oder Absatz 4 Satz 1, auch in Verbindung mit Satz 2, eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt oder entgegen § 34 Absatz 1a Daten nicht speichert, 8b. entgegen § 34 Abs. 2 Satz 3 Angaben nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig bermittelt, 8c. entgegen § 34 Abs. 2 Satz 4 den Betroffenen nicht oder nicht rechtzeitig an die andere Stelle verweist, 9. entgegen § 35 Abs. 6 Satz 3 Daten ohne Gegendarstellung bermittelt, 10. entgegen § 38 Abs. 3 Satz 1 oder Abs. 4 Satz 1 eine Auskunft nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig erteilt oder eine Maßnahme nicht duldet oder 11. einer vollziehbaren Anordnung nach § 38 Abs. 5 Satz 1 zuwiderhandelt. (2) Ordnungswidrig handelt, wer vorstzlich oder fahrlssig 1. unbefugt personenbezogene Daten, die nicht allgemein zugnglich sind, erhebt oder verarbeitet, 2. unbefugt personenbezogene Daten, die nicht allgemein zugnglich sind, zum Abruf mittels automatisierten Verfahrens bereithlt, 3. unbefugt personenbezogene Daten, die nicht allgemein zugnglich sind, abruft oder sich oder einem anderen aus automatisierten Verarbeitungen oder nicht automatisierten Dateien verschafft, 4. die bermittlung von personenbezogenen Daten, die nicht allgemein zugnglich sind, durch unrichtige Angaben erschleicht, 5. entgegen § 16 Abs. 4 Satz 1, § 28 Abs. 5 Satz 1, auch in Verbindung mit § 29 Abs. 4, § 39 Abs. 1 Satz 1 oder § 40 Abs. 1, die bermittelten Daten fr andere Zwecke nutzt, 1244
§§ 44 – 45
5a. entgegen § 28 Absatz 3b den Abschluss eines Vertrages von der Einwilligung des Betroffenen abhngig macht, 5b. entgegen § 28 Absatz 4 Satz 1 Daten fr Zwecke der Werbung oder der Marktoder Meinungsforschung verarbeitet oder nutzt, 6. entgegen § 30 Absatz 1 Satz 2, § 30a Absatz 3 Satz 3 oder § 40 Absatz 2 Satz 3 ein dort genanntes Merkmal mit einer Einzelangabe zusammenfhrt oder 7. entgegen § 42a Satz 1 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, nicht vollstndig oder nicht rechtzeitig macht. (3) Die Ordnungswidrigkeit kann im Fall des Absatzes 1 mit einer Geldbuße bis zu fnfzigtausend Euro, in den Fllen des Absatzes 2 mit einer Geldbuße bis zu dreihunderttausend Euro geahndet werden. Die Geldbuße soll den wirtschaftlichen Vorteil, den der Tter aus der Ordnungswidrigkeit gezogen hat, bersteigen. Reichen die in Satz 1 genannten Betrge hierfr nicht aus, so kçnnen sie berschritten werden. § 44 Strafvorschriften (1) Wer eine in § 43 Abs. 2 bezeichnete vorstzliche Handlung gegen Entgelt oder in der Absicht, sich oder einen anderen zu bereichern oder einen anderen zu schdigen, begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt. Antragsberechtigt sind der Betroffene, die verantwortliche Stelle, der Bundesbeauftragte fr den Datenschutz und die Informationsfreiheit und die Aufsichtsbehçrde. Sechster Abschnitt bergangsvorschriften § 45 Laufende Verwendungen Erhebungen, Verarbeitungen oder Nutzungen personenbezogener Daten, die am 23. Mai 2001 bereits begonnen haben, sind binnen drei Jahren nach diesem Zeitpunkt mit den Vorschriften dieses Gesetzes in bereinstimmung zu bringen. Soweit Vorschriften www.WALHALLA.de
§§ 46 – 48
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dieses Gesetzes in Rechtsvorschriften außerhalb des Anwendungsbereichs der Richtlinie 95/46/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 24. Oktober 1995 zum Schutz natrlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Datenverkehr zur Anwendung gelangen, sind Erhebungen, Verarbeitungen oder Nutzungen personenbezogener Daten, die am 23. Mai 2001 bereits begonnen haben, binnen fnf Jahren nach diesem Zeitpunkt mit den Vorschriften dieses Gesetzes in bereinstimmung zu bringen. § 46 Weitergeltung von Begriffsbestimmungen (1) Wird in besonderen Rechtsvorschriften des Bundes der Begriff Datei verwendet, ist Datei 1. eine Sammlung personenbezogener Daten, die durch automatisierte Verfahren nach bestimmten Merkmalen ausgewertet werden kann (automatisierte Datei), oder 2. jede sonstige Sammlung personenbezogener Daten, die gleichartig aufgebaut ist und nach bestimmten Merkmalen geordnet, umgeordnet und ausgewertet werden kann (nicht automatisierte Datei). Nicht hierzu gehçren Akten und Aktensammlungen, es sei denn, dass sie durch automatisierte Verfahren umgeordnet und ausgewertet werden kçnnen. (2) Wird in besonderen Rechtsvorschriften des Bundes der Begriff Akte verwendet, ist Akte jede amtlichen oder dienstlichen Zwecken dienende Unterlage, die nicht dem Dateibegriff des Absatzes 1 unterfllt; dazu
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IX.1
zhlen auch Bild- und Tontrger. Nicht hierunter fallen Vorentwrfe und Notizen, die nicht Bestandteil eines Vorgangs werden sollen. (3) Wird in besonderen Rechtsvorschriften des Bundes der Begriff Empfnger verwendet, ist Empfnger jede Person oder Stelle außerhalb der verantwortlichen Stelle. Empfnger sind nicht der Betroffene sowie Personen und Stellen, die im Inland, in einem anderen Mitgliedstaat der Europischen Union oder in einem anderen Vertragsstaat des Abkommens ber den Europischen Wirtschaftsraum personenbezogene Daten im Auftrag erheben, verarbeiten oder nutzen. § 47 bergangsregelung Fr die Verarbeitung und Nutzung vor dem 1. September 2009 erhobener oder gespeicherter Daten ist § 28 in der bis dahin geltenden Fassung weiter anzuwenden 1. fr Zwecke der Markt- oder Meinungsforschung bis zum 31. August 2010, 2. fr Zwecke der Werbung bis zum 31. August 2012. § 48 Bericht der Bundesregierung Die Bundesregierung berichtet dem Bundestag 1. bis zum 31. Dezember 2012 ber die Auswirkungen der §§ 30a und 42a, 2. bis zum 31. Dezember 2014 ber die Auswirkungen der nderungen der §§ 28 und 29. Sofern sich aus Sicht der Bundesregierung gesetzgeberische Maßnahmen empfehlen, soll der Bericht einen Vorschlag enthalten.
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IX.1
BDSG: Bundesdatenschutzgesetz
Anlage Anlage (zu § 9 Satz 1)
Werden personenbezogene Daten automatisiert verarbeitet oder genutzt, ist die innerbehçrdliche oder innerbetriebliche Organisation so zu gestalten, dass sie den besonderen Anforderungen des Datenschutzes gerecht wird. Dabei sind insbesondere Maßnahmen zu treffen, die je nach der Art der zu schtzenden personenbezogenen Daten oder Datenkategorien geeignet sind, 1. Unbefugten den Zutritt zu Datenverarbeitungsanlagen, mit denen personenbezogene Daten verarbeitet oder genutzt werden, zu verwehren (Zutrittskontrolle), 2. zu verhindern, dass Datenverarbeitungssysteme von Unbefugten genutzt werden kçnnen (Zugangskontrolle), 3. zu gewhrleisten, dass die zur Benutzung eines Datenverarbeitungssystems Berechtigten ausschließlich auf die ihrer Zugriffsberechtigung unterliegenden Daten zugreifen kçnnen, und dass personenbezogene Daten bei der Verarbeitung, Nutzung und nach der Speicherung nicht unbefugt gelesen, kopiert, verndert oder entfernt werden kçnnen (Zugriffskontrolle), 4. zu gewhrleisten, dass personenbezogene Daten bei der elektronischen bertragung oder whrend ihres Transports oder ihrer Speicherung auf Datentrger nicht unbefugt gelesen, kopiert, verndert oder ent-
fernt werden kçnnen, und dass berprft und festgestellt werden kann, an welche Stellen eine bermittlung personenbezogener Daten durch Einrichtungen zur Datenbertragung vorgesehen ist (Weitergabekontrolle), 5. zu gewhrleisten, dass nachtrglich berprft und festgestellt werden kann, ob und von wem personenbezogene Daten in Datenverarbeitungssysteme eingegeben, verndert oder entfernt worden sind (Eingabekontrolle), 6. zu gewhrleisten, dass personenbezogene Daten, die im Auftrag verarbeitet werden, nur entsprechend den Weisungen des Auftraggebers verarbeitet werden kçnnen (Auftragskontrolle), 7. zu gewhrleisten, dass personenbezogene Daten gegen zufllige Zerstçrung oder Verlust geschtzt sind (Verfgbarkeitskontrolle), 8. zu gewhrleisten, dass zu unterschiedlichen Zwecken erhobene Daten getrennt verarbeitet werden kçnnen. Eine Maßnahme nach Satz 2 Nummer 2 bis 4 ist insbesondere die Verwendung von dem Stand der Technik entsprechenden Verschlsselungsverfahren.
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Stichwortverzeichnis
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Findex
Sie finden das jeweilige Stichwort ber die fettgedruckte Angabe der Leitziffer gefolgt durch die Vorschriftenabkrzung. Beispiel: III.1/BauGB weist auf die Leitziffer III.1; hier im Abschnitt III in der Ordnungsziffer 1 wurde das Baugesetzbuch (BauGB) eingeordnet. Im angegebenen Paragraphen bzw. Artikel finden Sie den gesuchten Begriff. Abfall IV.6/Krw-/AbfG § 1 ff. Anfechtungsklage II.5/VwGO § 42 ff. Anlagen IV.5/BImSchG § 4 ff. § 22 ff. Asyl VI.4/AsylVfG § 1 ff. Aufenthaltsrecht – Asyl VI.4/AsylVfG § 1 ff. – EU-Brger VI.3/FreizgG § 1 ff. – Nicht-EU-Brger VI.1/AufenthG § 1 ff. VI.2/AufenthV § 1 ff. Auslagen II.4/VwKostG § 1 ff. Ausweisrecht – Personalausweis VI.6/PAuswG § 1 ff. – Reisepass VI.7/PassG § 1 ff. Baugesetzbuch III.1/BauGB § 1 ff. Bauleitplanung III.1/BauGB § 1 ff. Baunutzungsverordnung – Geschoss III.2/BauNVO § 20 – Gewerbegebiet III.2/BauNVO § 8 – Nutzungsarten III.2/BauNVO § 1 ff. – Stellpltze, Garage III.2/BauNVO § 2a ff. – Wohngebiet III.2/BauNVO § 3 ff. Baurecht – Baugesetzbuch III.1/BauGB § 1 ff. – Bauleitplanung III.1/BauGB § 1 ff. – BaunutzungsVO III.2/BauNVO § 1 ff. – Bauvorhaben III.1/BauGB § 29 ff. – Bebauungsplan III.1/BauGB § 8 ff. – Bodenschutz III.4/BBodSchG § 1 ff. – Erschließung III.1/BauGB § 123 ff. – Flchennutzungsplan III.1/BauGB § 5 ff. – Raumordnung III.3/ROG § 1 ff. – Sanierung III.1/BauGB § 136 ff. – Stdtebaulicher Vertrag III.1/BauGB § 11 – Vernderungssperre III.1/BauGB § 14 ff. – Vorhaben- u. Erschließungsplan III.1/BauGB § 12 – Vorkaufsrecht III.1/BauGB § 24 ff.
Bauvorhaben III.1/BauGB § 29 ff. Bebauungsplan III.1/BauGB § 8 ff. Bodenschutz III.4/BBodSchG § 1 ff. Bundespolizei VIII.3/BPolG § 1 ff. Bundesprsident I.1/GG Art. 54 ff. Bundesrat I.1/GG Art. 50 ff. Bundesregierung I.1/GG Art. 62 ff. Bundestag – Ausschsse I.2/GO-BT § 54 ff. – Fraktionen I.2/GO-BT § 10 ff. – Geschftsordnung I.2/GO-BT § 1 ff. – Kompetenzen I.1/GG Art. 38 ff. Datenschutz IX.1/BDSG § 1 ff. Entsorgung IV.6/Krw-/AbfG § 1 ff. Erschließung III.1/BauGB § 123 ff. EU-Brger Aufenthaltsrecht VI.3/ FreizgG § 1 ff. Fernstraßen VII.1/FStrG § 1 ff. Finanzwesen I.1/GG Art. 104a ff. Flchennutzungsplan III.1/BauGB § 5 ff. Fraktionen I.2/GO-BT § 10 ff. Freiheitsentziehung VIII.5/FamFG § 1 ff. Freizgigkeit EU-Brger VI.3/FreizgG § 1 ff. Garage III.2/BauNVO § 2a ff. Gebhren II.4/VwKostG § 1 ff. Geschoss III.2/BauNVO § 20 Gewerbe V.1/GewO § 1 ff. Gewerbegebiet III.2/BauNVO § 8 Gewerberecht – GewerbeO V.1/GewO § 1 ff. – HandwerksO V.2/HandwO § 1 ff. Grundgesetz I.1/GG Art. 1 ff. Grundrechte I.1/GG Art. 1 ff. Gterkraftverkehr VII.2/GKG § 1 ff. Handwerk V.2/HandwO § 1 ff. Immissionschutz – Anlagen IV.5/BImSchG § 4 ff. § 22 ff. – Grundstze IV.5/BImSchG § 1 ff. Informationsanspruch II.6/IFG § 1 ff. Jagd VIII.2/BJagdG § 1 ff. Kreislaufwirtschaft IV.6/Krw-/AbfG § 1 ff.
Findex
Stichwortverzeichnis Melderecht MelderechtsrahmenG VI.8/MRRG § 1 ff. Melderechtsrahmengesetz VI.8/MRRG § 1 ff. Mll IV.6/Krw-/AbfG § 1 ff. Naturschutz IV.1/BNatSchG § 1 ff. Nicht-EU-Brger Aufenthaltsrecht VI.1/AufenthG § 1 ff. VI.2/AufenthV § 1 ff. Nichtionisierende Strahlung Sonnenbank IV.8/NiSG § 1 ff. Parteien – Aufgaben I.3/ParteienG § 1 ff. – Finanzen I.3/ParteienG § 23 ff. – Satzung I.3/ParteienG § 6 ff. – Wahlbewerber I.3/ParteienG § 17 ff. Personalausweis VI.6/PAuswG § 1 ff. Personenbefçrderung VII.3/PBefG § 1 ff. Polizeirecht – Bundespolizei VIII.3/BPolG § 1 ff. – Freiheitsentziehung VIII.5/FamFG § 1 ff. – Unmittelbarer Zwang VIII.4/UZwG § 1 ff. Raumordnung III.3/ROG § 1 ff. IV.1/ BNatSchG § 1 ff. Reisepass VI.7/PassG § 1 ff. Rcknahme II.1/VwVfG § 48 Sanierung III.1/BauGB § 136 ff. Schusswaffen VIII.1/WaffG § 1 ff. Sonnenbankverbot Jugendliche IV.8/NiSG § 1 ff. Staatsrecht – Bundestags-GeschftsO I.2/GO-BT § 1 ff. – Grundgesetz I.1/GG Art. 1 ff. – ParteienG I.3/ParteienG § 1 ff. Stdtebaulicher Vertrag III.1/BauGB § 11 Umweltinformationen IV.3/UIG § 1 ff. Umweltrecht – Abfall IV.6/Krw-/AbfG § 1 ff. – Immisionsschutz IV.5/BImSchG § 1 ff. – Informationsanspruch IV.3/UIG § 1 ff. – Naturschutz IV.1/BNatSchG § 1 ff. – nichtionisierende Strahlung IV.8/NiSG § 1 ff. – Umweltschaden IV.4/USchadG § 1 ff. – Umweltvertrglichkeit IV.2/UVPG § 1 ff. 1248
– Wasserhaushalt IV.7/WHG § 1 ff. Umweltschaden IV.4/USchadG § 1 ff. Umweltvertrglichkeit IV.2/UVPG § 1 ff. Unmittelbarer Zwang VIII.4/UZwG § 1 ff. Verfassung I.1/GG Art. 1 ff. Verkehr – Fernstraßen VII.1/FStrG § 1 ff. – Gterkraftverkehr VII.2/GKG § 1 ff. – Personenbefçrderung VII.3/PBefG § 1 ff. Verpflichtungsklage II.5/VwGO § 42 ff. Versammlungsrecht VI.5/VersammlG § 1 ff. Verwaltungsakt – Begriff II.1/VwVfG § 35 ff. – Begrndung II.1/VwVfG § 39 – Bekanntgabe II.1/VwVfG § 41 ff. II.3/ VwZG § 3 ff. – Form II.1/VwVfG § 37 – Nebenbestimmungen II.1/VwVfG § 36 – Rechtsbehelf II.1/VwVfG § 79 ff. – Rcknahme II.1/VwVfG § 48 – Verfahrensgrundstze II.1/VwVfG § 9 ff. – Widerruf II.1/VwVfG § 49 – Wirksamkeit II.1/VwVfG § 43 ff. Verwaltungsausfhrung I.1/GG Art. 83 ff. Verwaltungsgerichtsverfahren II.5/Vw GO § 1 ff. Verwaltungskosten II.4/VwKostG § 1 ff. Verwaltungsrechtsweg II.5/VwGO § 40 ff. Verwaltungsverfahren II.1/VwVfG § 1 ff. Verwaltungsvollstreckung II.2/VwVG § 1 ff. Verwaltungszustellung II.3/VwZG § 1 ff. Vernderungssperre III.1/BauGB § 14 ff. Vorhaben- u. Erschließungsplan III.1/BauGB § 12 Vorkaufsrecht III.1/BauGB § 24 ff. Waffen – Jagdrecht VIII.2/BJagdG § 1 ff. – Waffenrecht VIII.1/WaffG § 1 ff. Wasserhaushalt IV.7/WHG § 1 ff. Widerruf II.1/VwVfG § 49 Wohngebiet III.2/BauNVO § 3 ff. Zustellung II.3/VwZG § 1 ff. www.WALHALLA.de