Käfer Mittel- und Nordwesteuropas Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde Von Dr. Jirí Zahradník übersetzt von...
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Käfer Mittel- und Nordwesteuropas Ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde Von Dr. Jirí Zahradník übersetzt von
Martin Rosch Redaktionelle Bearbeitung von
Dr. Irmgard Jung und Dr. Dieter Jung Illustriert von
Jarmila Hoberlandtová und Ivan Zpevák Ergänzt durch Zeichnungen von Jiri Zahradnik
Mit 782 Abbildungen, davon 622 farbig im Text und auf 64 Tafeln
Verlag Paul Parey • Hamburg und Berlin
Vorwort
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Zahradnik, Jiri: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas : e. Bestimmungsbuch für Biologen u. Naturfreunde / von Jiri Zahradnik. Obers. von Martin Rosch. Red. Bearb. von Irmgard Jung u. Dieter Jung. Ill. von Jarmila Hoberlandtová u. Ivan Zpēvák. Erg. durch Zeichn. von Zahradnik. — 1.20. Tsd. — Hamburg ; Berlin : Parey, 1985. ISBN 3-490-27118-1
ISBN 3-490-27118-1 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdruckes, des Vortrages, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Werden einzelne Vervielfältigungsstücke in dem nach § 54 Abs. 1 UrhG zulässigen Umfang für gewerbliche Zwecke hergestellt, ist an den Verlag die nach § 54 Abs. 2 UrhG zu zahlende Vergütung zu entrichten, über deren Höhe der Verlag Auskunft gibt. Für die deutsche Ausgabe © 1985 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin. Anschriften: Spitalerstr. 12, D-2000 Hamburg 1; Lindenstr. 44-47, D-1000 Berlin 61. Druck des Textteils: Westholsteinische Verlagsdruckerei Boyens & Co., Heide/Holstein. Druck des Tafelteils: Druckhaus Neue Stalling GmbH. & Co. KG., Oldenburg. Lithografie: carl kruse druckformdienst, Norderstedt. Umschlag- und Einbandgestaltung: Jan Buchholz und Reni Hinsch, Hamburg, unter Verwendung einiger Zeichnungen von Jarmila Hoberlandtová und Ivan Zpēvák, Prag. Printed in Germany
Über 1,2 Millionen Tierarten sind heute auf der Welt beschrieben. Der artenreichste Stamm des Tierreichs sind die Gliedertiere (Arthropoden) mit allein etwa 900 000 Arten. Je nach systematischer Auffassung bilden drei „Unterstämme" oder vier „Klassen" die Gesamtheit der Gliedertiere: Spinnentiere (Chelicerata oder Arachnoidea), Krebstiere (Diantennata oder Crustacea) und die zu den Antennata zusammengefaßten Tausendfüßer (Myriapoda) und Insekten (Hexapoda). Die Insekten wiederum stellen nicht nur hinsichtlich der Artenzahl mit über 850 000 den Schwerpunkt der evolutiven Mannigfaltigkeit überhaupt dar, sondern sie haben auch die höchsten Individuenzahlen entwickelt - man denke nur an die sprichwörtlichen Ameisenvölker. Thema des vorliegenden neuen Bandes aus der Reihe „Pareys Naturführer" sind die Käfer (Coleoptera), die mit weltweit etwa 350 000 Arten nicht nur die größte Vielfalt innerhalb der Insekten entwickelt haben, sondern die artenreichste Ordnung des Tierreiches überhaupt darstellen. Andere allgemein bekannte Insektenordnungen seien kurz in die Erinnerung gerufen: Libellen, Hautflügler, Zweiflügler oder Schmetterlinge. In Mittel- und Nordwesteuropa kommen gut 8000 Käferarten vor. Anders als bei Vögeln und Säugetieren kann ein Feldführer der Käfer also niemals alle im Gebiet vorkommenden Arten behandeln, sondern immer nur Gattungen bzw. Familien anhand zumeist häufig vorkommender Arten vorstellen. Obgleich die Mittelmeerregion heute ein allgemeines Reiseziel darstellt, wurde wegen ihrer faunistischen Andersartigkeit das im Buch repräsentativ behandelte Gebiet ganz bewußt auf Mittel- und Nordwesteuropa begrenzt. Für Mitteleuropa geht das elf bändige Standardwerk der wissenschaftlichen Coleopterologie, FREUDE/HARDE/LOHSE „Die Käfer Mitteleuropas", von 92 Familien aus. So beeindruckend die vorgenannten Artenzahlen auch sind, stellen sie doch nur eine „Augenblicksaufnahme" unseres Wissens dar. Jahr für Jahr werden viele hundert neue Arten beschrieben - und nicht nur, wie man erwarten würde, aus den zoologisch noch weniger vollständig erforschten tropischen Regionen der Erde, sondern auch heute noch aus der entomologisch sicher überhaupt am besten erforschten Region Europa. Nun locken die Käfer sicher nicht nur und bestimmt nicht zuerst wegen ihres Artenreichtums so viele Naturfreunde an. Mannigfaltige Themen machen die Käfer zu einer Gruppe, die einen Liebhaber - ist er erst einmal auf sie aufmerksam geworden oft zeitlebens nicht mehr losläßt. Herrliche Färbungen, Skulpturen und Strukturen der Körperoberfläche, die Gesetze der Individualentwicklung (Ontogenese), Brutfürsorge, Brautwerbung, Leuchteigenschaften, Tonerzeugung und Pilzkultivierung seien hier nur beispielhaft genannt. Die Formen- und Größenmannigfaltigkeit der Käfer ist extrem: Mit den tropischen Herkules- und Goliathkäfern, die um 100 g wiegen, weisen die Käfer einerseits die „massigsten" Insekten überhaupt auf, andererseits stellen sie auch einige der kleinsten Insektenarten mit Längen unter 0,5 mm. Früher war das Sammeln die Krönung aller entomologischen Tätigkeit. Nachdem ökologische Fragen und die Erfordernisse des Natur-, Umwelt- und Artenschutzes mehr und mehr an Bedeutung gewinnen, werden jedoch nicht mehr nur die Käfer selbst betrachtet, sondern es ist eine der vorrangigen Aufgaben der populärwissenschaftlichen Literatur, das umfangreiche Wissen, das Spezialisten dieser Tiergruppe in vielen Forschergenerationen zum Themenbereich der Beziehungen der Käfer zu ihrer Umwelt angesammelt haben, in sinnvollen Auszügen dem interessierten Laien - aber
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Vorwort
auch Spezialisten anderer Tiergruppen mit gelegentlichem Interesse für Käfer – zu vermitteln. Das Interesse gilt dabei der Lebensweise, Entwicklung und Generationszahl der Käfer, nicht zuletzt auch ihrem „Nutzen" (man denke z. B. an die blattlausfressenden Marienkäfer) oder „Schaden" (man denke z. B. an den erntenbedrohenden Kartoffelkäfer) für den Menschen. Auch die Makrofotografie von Käfern in ihrer natürlichen Umgebung wird immer beliebter, weil sich mit ihrer Hilfe eine Sammlung sehr schön ergänzen läßt. Mit dem Studium der Käfer befassen sich von jeher nicht nur Berufsentomologen. Eine wesentlich größere Gruppe bilden die Amateure, oder besser Liebhaber, aus allen möglichen Berufen. Sie alle leisten einen nicht geringen Beitrag zur Kenntnis von Leben und Verbreitung der Käfer. Die Ergebnisse ihrer Arbeit haben nicht selten ein hohes fachliches Niveau. Der vorliegende Feldführer wendet sich zunächst einmal an „Einsteiger", also an einen Personenkreis, der über einen allgemeinen Insekten-Führer wie z. B. CHINERY, Insekten Mitteleuropas", erste Kenntnisse dieser Tiergruppe erworben hat und auf dem Gebiet der Insektenordnung Käfer seine Kenntnisse vertiefen möchte, ohne sofort sein Ziel in tiefer und ausschließlicher Spezialisierung auf diese Gruppe zu sehen. Wird mit der Benutzung dieses Führers das Interesse für die Käfer gefördert, so wird später die Benutzung von Spezialliteratur erfolgen müssen. Neben Studenten der Zoologie werden also ganz sicher angehende und tätige Biologielehrer zum Kreis der Benutzer gehören, aber natürlich auch die weiten Kreise der Naturliebhaber. Der Verlagsbuchhandlung Paul Parey möchte ich meinen Dank aussprechen für den Entschluß, dieses Buch herauszugeben, und für ihr verständnisvolles Entgegenkommen in organisatorischer und technischer Hinsicht. JARMILA HOBERLANDTOVÁ und IVAN ZPĒVÁK, die sich die Arbeit an dem Kernstück dieses Buches, den 64 Farbtafeln, geteilt haben, danke ich für das Engagement und das Einfühlungsvermögen, mit dem sie sich dieser Illustration angenommen haben. Um diese Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können, war es unerläßlich, die Morphologie eines jeden einzelnen Käfers zu studieren. So entstanden alle Farbabbildungen nach dem Material meiner Sammlung in Beobachtung mit dem Stereomikroskop. Nur so ließen sich die charakteristischen Proportionen bei der bildlichen Wiedergabe mit optimaler Genauigkeit erfassen. Für eine Reihe von Fragen standen Kollegen und Freunde mit ihrem Rat zur Verfügung. Für dieses Entgegenkommen gebührt ihnen an dieser Stelle mein Dank. Es seien in erster Linie genannt: Msgr. Dr. h. c. A. HORION, Überlingen; Prof. Dr. CARL H. LINDROTH, Lund; Prof. Dr. C. R. CROWSON, Glasgow; Prof. Dr. Z. KASZAB, Budapest; Prof. Dr. M. KOSZTARAB, Blacksburg; Dr. J. JELÍNEK, Prag; Dr. I. KOVÁR, Prag; Dr. P. RÍHA, Prag; Dr. J. BOHÁC, Prag; Dr. A. SMETANA, Ottawa, Prof. Dr. B. KLAUSNITZER, Dresden. Der Kreis derer, die wertvolle Hinweise gaben, war aber noch viel größer, und ihre Aufzählung würde den Rahmen dieser Danksagung sprengen. Für die Erlaubnis, in den Sammlungen der entomologischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen Nationalmuseums in Prag Studien treiben zu dürfen, danke ich dem Leiter Dr. L. HOBERLANDT. Zu besonderem Dank bin ich meiner Mutter für ihre aufopfernde Hilfe bei Textrevision, Korrekturen und Registererstellung verpflichtet. Prag, im Frühjahr 1985
JIRÍ ZAHRADNÍK
Inhalt
Verzeichnis der Tafeln ............................................................................. .......9 Zur Benutzung des Buches ..................................................................... 12 Was ist ein Käfer ...................................................................................... 15 Die Verwandlung .................................................................................. 27 Generationenzahl, Entwicklungsdauer .............................................. 29 Wo und wie leben die Käfer? .................................................................. 30 Lebenslauf und Nahrung ..................................................................... 31 Wirtschaftliche Bedeutung ....................................................................... 32 Natur- und Artenschutz ........................................................................... 34 Das Sammeln ............................................................................................. 36 Präparation ............................................................................................... 42 Bestimmung ........................................................................................... 46 Das Anlegen und Ordnen einer Sammlung ............................................ 47 Gefahren für die Sammlung ................................................................ 48 Namen und System .................................................................................. 50 Bilderschlüssel für die Familien .............................................................. 53 Systematischer Teil .................................................................................. 66 Unterordnung Adephaga ..................................................................... 66 Überfamilie Caraboidea .................................................................. 66 Unterordnung Myxophaga .................................................................. 105 Unterordnung Polyphaga ..................................................................... 106 Überfamilie Hydrophiloidea ............................................................ 106 Überfamilie Histeroidea .................................................................. 111 Überfamilie Staphylinoidea .............................................................. 115 Überfamilie Scarabaeoidea .............................................................. 139 Überfamilie Eucinetoidea ................................................................ 155 Überfamilie Dascilloidea .................................................................. 157 Überfamilie Byrrhoidea .................................................................. 157 Überfamilie Dryopoidea .................................................................. 159 Überfamilie Buprestoidea ................................................................ 161 Überfamilie Elateroidea .................................................................. 165 Überfamilie Cantharoidea ................................................................ 173 Überfamilie Dermestoidea .............................................................. 178 Überfamilie Anobioidea .................................................................. 183 Überfamilie Cleroidea ....................................................................... 189 Überfamilie Lymexylonoidea ......................................................... 197 Überfamilie Cucujoidea .................................................................. 199 Überfamilie Chrysomeloidea ......................................................... 246
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Inhalt Überfamilie Curculionoidea ............................................................ Überfamilie Scolytoidea .................................................................. Literatur.................................................................................................. Farbtafeln 1-64........................................................................................ Glossar...................................................................................................... Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen ............. Verzeichnis der deutschen Namen ......................................................... Verzeichnis der Wirte und Futterpflanzen, der charakteristischen Vorkommen und der verursachten Krankheiten ...................................
298 334 341 343 473 477 488 494
Verzeichnis der Tafeln
1 Cicindelidae, Sandlaufkäfer; Carabidae, Laufkäfer ............................................ 344 2 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 346 3 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 348 4 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 350 5 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 352 6 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 354 7 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 356 8 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 358 9 Carabidae, Laufkäfer ............................................................................................. 360 10 Haliplidae, Wassertreter; Dytiscidae, Echte Schwimmkäfer ............................. 362 11 Dytiscidae, Echte Schwimmkäfer; Gyrinidae, Taumelkäfer ............................. 364 12 Hydraenidae, Langtaster-Wasserkäfer; Hydrochidae; Hydrophilidae, Wasserkäfer .................................................................................. 366 13 Histeridae, Stutzkäfer .......................................................................................... 368 14 Leptinidae, Pelzflohkäfer; Liodidae, Schwammkugelkäfer; Catopidae, Nestkäfer; Silphidae, Aaskäfer .......................................................... 370 15 Silphidae, Aaskäfer; Scaphidiidae, Kahnkäfer; Staphylinidae, Kurzflügler ....... 372 16 Staphylinidae, Kurzflügler .................................................................................... 374 17 Staphylinidae, Kurzflügler .................................................................................... 376 18 Staphylinidae, Kurzflügler; Pselaphidae, Palpenkäfer ........................................ 378 19 Lucanidae, Schröter ............................................................................................... 380 20 Trogidae, Erdkäfer; Geotrupidae, Mistkäfer; Scarabaeidae, Dung-, Rosen-, Maikäfer .............................................................. 382 21 Scarabaeidae, Dung-, Rosen-, Maikäfer .............................................................. 384 22 Scarabaeidae, Dung-, Rosen-, Maikäfer .............................................................. 386 23 Helodidae, Sumpffieberkäfer; Dascillidae; Byrrhidae, Pillenkäfer; Heteroceridae, Sägekäfer; Dryopidae, Klauenkäfer ............................................ 388 24 Buprestidae, Prachtkäfer ...................................................................................... 390 25 Elateridae, Schnellkäfer ........................................................................................ 392 26 Elateridae, Schnellkäfer ........................................................................................ 394 27 Lampyridae, Leuchtkäfer; Lycidae, Rotdeckenkäfer; Cantharidae, Weichkäfer ...................................................................................... 396 28 Nosodendridae; Dermestidae, Speck-, Pelz- und Museumskäfer ...................... 398 29 Anobiidae, Pochkäfer; Ptinidae, Diebskäfer; Bostrychidae, Bohrkäfer; Lyctidae, Splintholzkäfer .......................................... 400
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Verzeichnis der Tafeln
Verzeichnis der Tafeln
30 Trogositidae; Cleridae, Buntkäfer ....................................................................... 402 31 Dasytidae, Wollhaarkäfer; Malachiidae, Warzenkäfer;
Lymexylonidae, Werftkäfer .................................................................................. 404 32 Nitidulidae, Glanzkäfer; Rhizophagidae, Rindenglanzkäfer ............................. 406 33 Cucujidae, Plattkäfer; Silvanidae, Plattkäfer; Cryptophagidae, Schimmelkäfer; Byturidae, Blütenfresser; Erotylidae, Schwammkäfer; Phalacridae, Glattkäfer; Cerylonidae .................................................................. 408 34 Coccinellidae, Marienkäfer .................................................................................... 410 35 Coccinellidae, Marienkäfer .................................................................................... 412 36 Coccinellidae, Marienkäfer .................................................................................... 414 37 Endomychidae, Stäublingskäfer; Lathridiidae, Moderkäfer; Mycetophagidae, Myzelfresser; Cisidae, Holzpilzkäfer; Colydiidae, Rindenkäfer ...................................................................................... 416 38 Tenebrionidae, Schwarzkäfer ................................................................................ 418 39 Lagriidae, Wollkäfer; Alleculidae, Pflanzenkäfer; Salpingidae, Scheinrüßler; Pythidae, Drachenkäfer ............................................ 420 40 Pyrochroidae, Feuerkäfer; Melandryidae, Düsterkäfer; Mordellidae, Stachelkäfer; Rhipiphoridae, Fächerkäfer; Anaspididae ............. 41 Meloidae, Ölkäfer; Oedemeridae, Scheinbockkäfer; Anthicidae, Blumenkäfer ...................................................................................... 42 Cerambycidae, Bockkäfer .................................................................................... 43 Cerambycidae, Bockkäfer .................................................................................... 44 Cerambycidae, Bockkäfer .................................................................................... 45 Cerambycidae, Bockkäfer .................................................................................... 46 Cerambycidae, Bockkäfer .................................................................................... 47 Cerambycidae, Bockkäfer .................................................................................... 48 Cerambycidae, Bockkäfer .................................................................................... 49 Bruchidae, Samenkäfer; Chrysomelidae, Blattkäfer .......................................... 50 Chrysomelidae, Blattkäfer .................................................................................... 51 Chrysomelidae, Blattkäfer .................................................................................... 52 Chrysomelidae, Blattkäfer .................................................................................... 53 Chrysomelidae, Blattkäfer .................................................................................... 54 Chrysomelidae, Blattkäfer .................................................................................... 55 Chrysomelidae, Blattkäfer ....................................................................................
422 424 426 428 430 432 434 436 438 440 442 444 446 448
450 452 56 Anthribidae, Breitrüßler; Attelabidae, Triebstecher und Blattroller .................. 454 57 Apionidae, Spitzmäuschen; Curculionidae, Rüsselkäfer ................................... 456 58 Curculionidae, Rüsselkäfer .................................................................................. 458 59 Curculionidae, Rüsselkäfer .................................................................................. 460
60 Curculionidae, Rüsselkäfer .................................................................................. 61 Curculionidae, Rüsselkäfer .................................................................................. 62 Curculionidae, Rüsselkäfer .................................................................................. 63 Curculionidae, Rüsselkäfer .................................................................................. 64 Curculionidae, Rüsselkäfer; Scolytidae, Borkenkäfer ........................................
11 462 464 466 468 470
Zur Benutzung des Buches
Zur Benutzung des Buches
Der allgemeine Text (S. 15-65) enthält außer der Käfer- und Entwicklungscharakteristik kurze Anleitungen zum Sammeln, Präparieren und Anlegen einer Sammlung, eine Erläuterung zum Ursprung der Namen, zum Käfersystem sowie eine Tabelle zur Bestimmung der Hauptgruppen. Der systematische Teil gibt eine Übersicht über die meisten Familien unserer Fauna. Diese werden beschrieben, Extremgrößen der Arten, überwiegende Färbung, die wichtigsten morphologischen Angaben, ferner Informationen über Bionomie und Ökologie sind berücksichtigt. Bei Familien, von denen mindestens zwei Arten abgebildet wurden, sind auch die Hauptbestimmungskriterien aufgeführt. Soweit nötig, werden Hinweise auf eine spezielle Präparierung gegeben. Die allgemeine Charakteristik der Familien endet mit Angaben über die annähernde Artenzahl in weltweitem Rahmen, in Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln. Die Vertreter der einzelnen Familien und Unterfamilien sind auf 64 Farbtafeln abgebildet. Die Tafellegenden enthalten die wissenschaftlichen und, soweit vorhanden, deutschen Namen sowie die Größenangaben. Die Texte zu den abgebildeten Arten sind einheitlich in folgender Weise gegliedert: Auf den lateinischen Namen folgt der Name des Autors, der die Erstbeschreibung durchgeführt hat, sowie das Jahr dieser Beschreibung. Stehen Autor und Jahreszahl in Klammern, so wurde die Art ursprünglich als Angehörige einer anderen Gattung beschrieben. Dann folgt der deutsche Name, soweit vorhanden, und am Ende der Zeile der Hinweis auf Tafel und Abbildung (z. B. 35(7) = Tafel 35, Abbildung 7). SYNONYM: In dieser Zeile werden die allerwichtigsten, heute nicht mehr gültigen
wissenschaftlichen Namen genannt. BESCHREIBUNG: Auf die Angaben zur Gestalt, Färbung und Behaarung folgen Anga-
ben über wichtige Details, die für die Erkennung der Art wichtig sind. VARIABILITÄT: Viele Arten sind im Aussehen wenig einheitlich. Die wichtigsten
Variationsmöglichkeiten, besonders in Farbe und Behaarung, werden genannt. ÄHNLICHE ART(EN): Hier werden nicht abgebildete Arten genannt, die mit der
abgebildeten Art verwechselt werden können, und auf wichtige Unterschiede hingewiesen. Diese Spalte muß stets im Vergleich mit dem Abschnitt BESCHREIBUNG benutzt werden. BIOLOGIE: Fortpflanzungsverhalten und Entwicklung, besondere Verhaltensweisen der Käfer, Generationenzahl, wirtschaftliche Bedeutung sind die Themen dieses Abschnitts. ERSCHEINUNGSZEIT: Die hier genannten Monate sind die Monate, in denen man die Käfer findet. Sie beziehen sich nicht auf die Larven, die man meist auch außerhalb dieser Zeiten finden kann. VORKOMMEN: Zunächst werden die Futterpflanzen (bzw. Aufenthaltsorte der Käfer), dann die Biotope (z. B. Gärten, Moore), zum Schluß die Landschaften (Flachland, Mittelgebirge o. ä.) genannt, die für die jeweilige Art typisch sind. VERBREITUNG: Sie wurde – entsprechend der Zielsetzung dieses Leitfadens – nur summarisch angegeben. In Europa werden vor allem die Bundesrepublik Deutschland, das Gebiet der DDR, die CSSR, Polen, Österreich, Belgien und die Niederlande berücksichtigt, außerdem Fennoskandien (Norwegen + Schweden + Finnland) oder wenigstens der Süden dieses Gebietes, Dänemark und die Britischen Inseln. Unter Südschweden wird das Gebiet bis zum 59. Breitengrad, unter Südnor-
Abb. 1. Das im Buch behandelte Verbreitungsgebiet ist durch Punktierung gekennzeichnet
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Zur Benutzung des Buches
wegen und Südfinnland der Bereich bis etwa zum 62. Breitengrad verstanden. Mittel-Fennoskandien reicht bis zum 66. Breitengrad. Für die Artenauswahl wurden für bestimmte Käferfamilien zahlreiche Fachleute zu Rate gezogen. Von den rund 8000 Arten, die in dem erwähnten Gebiet vorkommen können, wurden über 900 ausgewählt. Vorwiegend handelt es sich dabei um gängige und weit verbreitete Arten. Außerdem war es nötig, auch verschiedene wirtschaftlich bedeutsame Arten in das Buch aufzunehmen, ferner ständige Gäste unserer Häuser und Gärten sowie Käfer, die in der freien Natur nicht zu den alltäglichen Erscheinungen gehören, aber in verschiedenen Ländern unter Naturschutz stehen. Auch auf die Farbkomposition der einzelnen Tafeln wurde Rücksicht genommen, was bei einer Publikation mit systematischer Themenstellung einige Schwierigkeiten bei solchen Familien hervorruft, deren Vertreter nicht besonders attraktiv gefärbt sind. Der Begriff „gängige Art" ist relativ. Eine in manchen Ländern gängige Art kann in anderen Gebieten selten sein oder fehlen. Das gilt z. B. für die großen Laufkäfer. Sie dürfen in keinem Buch über die Käfer Mitteleuropas fehlen, doch in Fennoskandien hat ihr Vorkommen nur lokalen Charakter, und auf den Britischen Inseln treten viele überhaupt nicht auf. Das Literaturverzeichnis bietet nur eine Auswahl. Es enthält in erster Linie Monographien, Bestimmungstabellen und populärwissenschaftliche Werke. Faunistische Angaben über kleinere Gebietseinheiten sind in den Werken HORIONS sehr ausführlich bearbeitet. Um dem interessierten Laien und dem Anfänger die Benutzung zu erleichtern, wurden alle Abkürzungen morphologischer und geographischer Begriffe vermieden.
Was ist ein Käfer?
Es ist nicht besonders schwer, die Käfer nach ihrer allgemeinen Erscheinung zu charakterisieren. Wesentlich schwieriger ist es, in einer knappen Übersicht einen Begriff von der ungeheuren Vielfalt ihrer Formen und Lebensweisen zu geben. Die Käfer, Angehörige der Klasse Insekten (Insecta, Hexapoda) sind gekennzeichnet durch – eine feste, skierotisierte Körperhülle – einen aus 3 Abschnitten bestehenden Körper (Kopf, Brust, Hinterleib) – kauende Mundwerkzeuge – je ein Beinpaar an jedem Brustsegment – zwei Flügelpaare, von denen das erste zu ledrigen Flügeldecken (Elytren) umgestaltet ist – eine vollkommene Verwandlung im Verlaufe ihrer Entwicklung Dies kann durch folgende Stichworte ergänzt werden: – Muskelsystem: besteht aus Körper-, d. h. Bewegungsmuskulatur und einem splanchnischen, für die Verdauung wichtigen Teil – Blutgefäßsystem: offen (das Blut bewegt sich nicht nur in den Adern, sondern auch frei im Körper) – Nervensystem: strickleiterartig, bestehend aus Nervenknoten (Ganglien) und ihren Verbindungen – Verdauungssystem: differenziert in mehrere Teile – Atemsystem: gebildet von einem Röhrensystem (Tracheen), welches die Luft bis an die Organe leitet; die Außenöffnungen sind die Stigmen – Exkretionsorgane: Malpighische Gefäße am Übergang vom Mittel- zum Enddarm – Geschlechtsorgane: sehr kompliziert – Ausbildung verschiedener Drüsentypen – Symbiontische Organismen: in den Körpern vieler Gruppen anwesend – Fähigkeit vieler Arten, Geräusche hervorzubringen (der Geräusch- oder Stridulierapparat hat verschiedene Formen und ist an unterschiedlichen Körperpartien angeordnet). Körperform Meist ist der Körper länglich, oval, rundlich oder eiförmig. Einige Käfer sind sehr lang und schlank (verschiedene Kurzflügler, verschiedene Bockkäfer, Werftkäfer), andere haben eher kurze Körper (Stutzkäfer); weitere sind zylindrisch (Klopf-, Borkenkäfer). Die Oberseite ist mehr oder weniger stark gewölbt (Marien-, Blattkäfer), einige sind auffällig abgeplattet (Plattkäfer, Kernkäfer). An der Unterseite ist der Körper normalerweise flach, gelegentlich auch gekielt (Stachelkäfer). Körperhülle Sie ist sklerotisiert, chitindurchsetzt. So entsteht ein festes Außenskelett (Ekto-, Exoskelett), das sowohl vor Feinden als auch vor dem Austrocknen Schutz bietet. Die Körperabschnitte sind untereinander gelenkig verbunden und gestatten eine beträchtliche Beweglichkeit. Das Außenskelett ist skulpturiert. Man unterscheidet Makroskulpturen (Punkte, Gruben, Leisten, Höcker usw.) und Mikroskulpturen (feine Runzelung = Chagrinierung).
Was ist ein Käfer?
Was ist ein Käfer?
Größe Der kleinste Käfer bei uns mißt weniger als 1 mm, der größte (Hirschkäfer-Männchen; kann 75 mm erreichen. In den Tropen sind die Größenunterschiede noch markanter. Es gibt viele Käferfamilien, in denen nur kleine oder sehr kleine Arten vorkommen. In einer Reihe von Familien sind die Unterschiede zwischen kleinster und größter Art ganz beträchtlich. Relativ gering ist die Anzahl der Familien mit Großkäfern. In einer Rangordnung der kleinsten Käfer sind die Ptiliidae an erster Stelle zu nennen, danach die Clambidae (0,5-1,5 mm), Corylophidae (0,5-1,8 mm), Sphaeriidae (nur eine 0,7 mm lange Art), Scydmaenidae (1-2 mm), Lathridiidae (1,7-3 mm), Pselaphidae (0,8-2,8 mm), Hydraenidae (1-3 mm), Leptinidae (2-2,5 mm), Colonidae (1,5-3,2 mm) u. a. Als Beispiel für Familien mit beträchtlichen Größenunterschieden zwischen größter und kleinster Art seien die Laufkäfer (Carabidae) mit einer Länge von 2-60 mm, Kurzflügler (Staphylinidae) mit 0,5-32 mm, Bockkäfer (Cerambycidae) mit 3-60 mm genannt. Familien mit relativ großen Tieren sind die Feuer- (Pyrochroidae) und die Blasenkäfer (Meloidae). Nicht alle Exemplare einer Art sind gleich lang. Oft bestehen zwischen kleinstem und größtem Exemplar beachtliche Unterschiede: Die Länge des Moschusbocks schwankt zwischen 13 und 34 mm, die des Kurzflüglers Ocypus tenebricosus zwischen 20 und 32 mm. Der ausgeschlüpfte Käfer selbst wächst aber nicht. Seine Körpergröße hängt vielmehr normalerweise von den Bedingungen ab, welche die Larve bei ihrer Entwicklung vorfand (genügend Nahrung, Feuchtigkeit, Wärme). Gelegentlich unterscheiden sich Männchen und Weibchen durch die Körpergröße.
Die Grundfärbung des Körpers ist nicht selten unter Schuppen und schuppenartigen Härchen (Rüssel-, Moorweichkäfer u. a.) bzw. unter farbigem Toment (= filzartige Behaarung) (Pillenkäfer) verdeckt.
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Färbung Die Käfer fallen durch die Vielfalt ihrer Farben auf. Es handelt sich dabei um Pigmentoder Metall(interferenz)-Färbung, evtl. um eine Kombination beider. Nicht selten sind Männchen und Weibchen unterschiedlich gefärbt. Viele Arten sind dunkel: braun bis schwarz (zahlreiche Lauf-, Taumel-, Stutz-, Poch-, Borkenkäfer u. a.); nur die Körperanhänge (Mundwerkzeuge, Fühler, Gliedmaßen) können heller sein. Auf dunkel gefärbten Exemplaren finden sich oft rote bzw. gelbrote Flecken und Bänder (Stutz-, Aas-, Schwimm-, Marien-, Blattkäfer). Ebenfalls häufige Färbungen sind gelbbraun, rotbraun und gelblich (Schimmelkäfer, Schwammfresser); oft sind diese Färbungen mit Flecken und Bändern kombiniert. Relativ selten ist eine überwiegend rote Färbung (Feuer-, Blattkäfer, Blattroller). Meist tritt sie in Kombination mit dunklen Flecken auf (Marien-, Stäublingskäfer, Blattkäfer). Verschiedene Käfer sind mehrfarbig (Bockkäfer). Sehr auffällig und in einigen Familien weit verbreitet ist die Metallfärbung (Lauf-, Pracht-, Blattkäfer, Blattroller u. a.). Die Tiere sind grünlich, goldgrün, purpurgolden, goldglänzend, blau, blaugrün, blauviolett, violett bis blauschwarz. Nicht selten sind Kopf und Halsschild anders als die Flügeldecken gefärbt (typisch bei Kurzflüglern). Meist gilt das für beide Geschlechter, mitunter aber auch nur für eines der beiden (Geschlechtsdichroismus, z. B. Leptura rubra). Bei manchen Arten haben Kopf und Halsschild Metall-, die Flügeldecken Pigmentfärbung (Blattkäfer). Beträchtlich ist die farbliche Variationsbreite, vor allem bei gefleckten Arten. Die Flecke zerfallen in kleinere Fleckchen oder verbinden sich in Quer- bzw. Längsrichtung miteinander und bringen so eine zusammenhängende Zeichnung zustande. Früher wurden die einzelnen Farbformen (sog. Aberrationen) benannt; bei einigen Arten kamen so Dutzende, sogar über hundert Namen zustande. Oft wurden ganz geringfügige Farbunterschiede benannt (einschließlich junger, noch nicht ausgefärbter Exemplare); diese Namen und die Synonyme wurden schließlich zu einem rein formalistischen Verfahren beim Erfassen der Artenvariabilität (Bock-, Pracht-, Marienkäfer). Derartige Bezeichnungen werden hier nur in einigen Fällen erwähnt.
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Äußere Morphologie Die drei Körperabschnitte sind in der Aufsicht nicht eindeutig auszumachen; Brust und Hinterleib sind nämlich nicht mit Halsschild und Flügeldecken identisch. Der Halsschild stellt nur einen Teil der Brust, die Vorderbrust, dar. Der Hinterleib läßt sich von oben nicht erkennen, da er in der Regel völlig unter den Flügeldecken verschwindet. Bei der Ansicht von unten lassen sich die Brust- und Hinterleibssegmente jedoch deutlich erkennen.
Abb. 2. Gesamtansicht eines Käfers von oben (Gattung Cicindela) Kopf Er ist der kleinste Körperabschnitt, entstanden durch Verwachsen mehrerer Teile. Entweder weist er nach vorn (prognath) oder ist in unterschiedlichem Winkel abwärts geneigt (orthognath). Die Form kann ganz verschieden sein: kugelig, oval, rundlich,
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Was ist ein Käfer?
Was ist ein Käfer?
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Regel stark sklerotisiert, fest, an den Enden spitz, am Außenrand bogenförmig gekrümmt, am Innenrand mit einem oder mehreren Zähnchen versehen. Sie bewegen sich horizontal gegeneinander, nur in Ausnahmen vertikal (Curculio). Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, die Beute zu greifen, festzuhalten und zu zerkleinern. Die Kiefer einiger Käfer sind sehr kräftig (Lauf-, Bockkäfer). Nur in Ausnahmen haben sie keine Beißfunktion (Hirschkäfer-Männchen). Die Unterkiefer sind gegliedert und bestehen aus dem Grundglied (Cardo), an dem der Stamm (Stipes) sitzt, der die Innenund Außenlade (Lacinia und Galea) trägt. Der Kiefertaster (Palpus maxillaris) hat Tastfunktion und ist meist 4gliedrig, selten 3oder 5gliedrig. Das Endglied ist oft anders gestaltet (gelegentlich beilförmig, sonst sehr klein). Sehr lange Kiefertaster findet man bei den Palpen- und Kolbenwasserkäfern; bei den Männchen der Werftkäfer sind sie bizarr geformt. Das Labium, ein umgebildetes Mundwerkzeugpaar, besteht aus einer unpaarigen Zunge (Glossa), zu deren Seiten paarige Nebenzungen sitzen (Paraglossae). Zu ihr gehören noch die Lippentaster (Palpi labiales), 2-3gliedrig und an einem Basalglied sitzend. Sie sind ebenfalls Tastsinnesorgane.
zylindrisch, dreieckig, rechteckig oder nach vorn lang auslaufend. Gelegentlich ist er so weit nach vorn ausgezogen, daß ein Rüssel entsteht (Spitzmäuschen, Blattroller, Rüsselkäfer). Bei manchen Käfern ist der Kopf im Vergleich zur Körpergröße klein, bei anderen ziemlich groß. Der Kopf trägt die Mund- und Sinnesorgane. Man unterscheidet an ihm verschiedene Teile: Der vor und zwischen den Augen liegende Teil ist die Stirn (Frons), die sich nach vorn in den Kopfschild (Clypeus) fortsetzt; oft ist dieser durch eine Naht von ihr getrennt. Ganz vorn liegt die Oberlippe (Labrum). Die Fortsetzung in Richtung auf den Halsschild bilden Scheitel (Vertex) und Hinterhaupt (Occiput), das die Schädelöffnung umschließt. Die vorderen Seitenpartien zwischen Mundapparat und Augen sind die Wangen (Genae), die Partie hinter den Augen die Schläfen (Tempora). In der Mitte der Kopfunterseite sitzt die Kehle (Gula), die an beiden Seiten durch eine Kehlnaht (Sutura gularis) begrenzt wird. Nach vorn schließt sich das Kinn an (Mentum), meist auch noch ein Submentum und Praementum. Ganz vorn sitzt die Unterlippe (Labium). Der Kopf ist ähnlich wie der Halsschild gepunktet, gekörnt oder gerunzelt. Gelegentlich findet sich ein Quer- oder Längseindruck, eine Grube, Höcker, Hörnchen, alle möglichen Nähte; evtl. sitzen hier auch lange Borsten (Laufkäfer). Der Kopf kann schütter oder dicht behaart sein. Mit dem folgenden Körperabschnitt ist der Kopf durch den Hals verbunden ( Kurzflügler). Er kann aber auch teilweise in den Halsschild eingebettet sein oder unter ihm völlig verschwinden, so daß er von oben nicht zu sehen ist (Poch-, Borken-, Schildkäfer). Mundapparat Er sitzt am Kopfvorderrand, gehört zum Typ der kauenden Mundwerkzeuge und besteht aus Ober- (Mandibulae) und Unterkiefern (Maxillae). Von oben bedeckt ihn die Oberlippe (Labrum), von unten die Unterlippe (Labium). Die Kiefer sind in der
Fühler Sie sind wichtige, äußerst bewegliche Organe des Geruchs- und Tastsinnes. Sie bestehen aus 10 oder 11, selten aus 12 Gliedern (Männchen einiger Arten, z. B. Prionus coriarius). Nur selten kommen weniger als 10 Glieder vor. Die Anzahl der Fühlerglieder ist bei jeder Art konstant. Die Fühler als Ganzes sind bei einigen Gruppen kurz (Stutz-, Kolbenwasser-, Säge-, Borkenkäfer), bei anderen reichen sie über die halbe Körperlänge hinaus oder sind sogar länger als der Körper (Bockkäfer). Bei vielen Arten unterscheidet man ein erstes, großes Basalglied (Scapus), eine Geißel, bestehend aus mehreren kleineren Gliedern, und eine Keule aus vergrößerten Endgliedern. Das 2. Fühlerglied ist in der Regel klein und wird als Pedicellus bezeichnet. Je nach Gliederform und -größe kann man folgende Fühlertypen unterscheiden: – Fadenfühler haben lange, schlanke Glieder (Lauf-, Sandlauf-, Schwimm-, Platt-, verschiedene Bockkäfer) – Perlschnurfühler haben kurze, kräftige, bisweilen kugelige Glieder (die meisten Kurzflügler) – gesägte Fühler haben dreieckig erweiterte Glieder (Pracht-, Schnellkäfer) – gekämmte Fühler haben Glieder, die einseitig in dünne, lange Fortsätze auslaufen (Schnellkäfer) – gefiederte Fühler haben feine Ausläufer zu beiden Gliedseiten (Metoecus) – gekeulte Fühler haben zu einer Keule umgebildete Endglieder, deren Einzelglieder locker oder dicht aneinander sitzen (Aas-, Speck-, Kolbenwasser-, Marienkäfer u. a.). Eine Modifikation sind die Blätterkeulen, die in einem einseitigen Fächer enden, dessen Glieder kurz (Aphodiinae) oder lang sind (Melolonthidae, namentlich Walker) – gekniete Fühler haben einen sehr langen, in der Regel zur Spitze hin verstärkten Schaft, an dem winklig geknickt die in einer Keule endende Geißel ansetzt (Rüsselkäfer). Bei verschiedenen Gruppen bzw. Arten oder Gattungen unterscheiden sich die Fühler von den hier aufgeführten Haupttypen. Kurze, sehr kompakte Fühler haben die Kreiselkäfer. Fühler mit einer vielgliedrigen, kompakten Keule finden sich bei den Sägekäfern, sehr kleine Fühler mit einem übergroßen 2. Glied bei den Klauenkäfern, Fühler mit asymmetrischen Gliedern bei der Gattung Cerocoma (Meloidae) usw. An Länge, Gliedform, seltener auch an der unterschiedlichen Gliederzahl lassen sich Männchen und Weibchen unterscheiden. Die Fühler der Männchen sind meist länger
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Was ist ein Käfer? Abb. 4-16. Fühlertypen. 4: Fadenförmig (Laufkäfer – Carabidae), 5: Perlschnurartig (Blattkäfer – Chrysomelidae; Kurzflügler – Staphylinidae), 6: Gesägt (Schnellkäfer – Elateridae), 7: Fadenförmig mit einseitig erweitertem 2. und 3. Glied (Warzenkäfer – Malachidae), 8: Gekämmt (Schnellkäfer – Elateridae), 9: Gekniet mit kleiner (Blätter-)keule (Hirschkäfer – Lucanidae), 10: Fühler mit großer Blätterkeule (Maikäfer – Melolonthinae), 11: Gekeult (feste Keule) (Borkenkäfer – Scolytidae), 12: Gekeult (lockere Keule) (Aaskäfer – Silphidae), 13: Fadenförmig (letzte Glieder stark verlängert) (Pochkäfer – Anobiidae), 14: Fühler mit unterbrochener Keule (Schwammkugelkäfer – Liodidae), 15: Gekeult mit auffällig vergrößertem Endglied (Pelzkäfer – Attageninae), 16: Gekniet (Rüsselkäfer – Curculionidae)
und schlanker (Bockkäfer), tragen manchmal Fortsätze (Malachitenkäfer), sind kräftiger gesägt oder gekämmt (Schnellkäfer), oder sie haben ein zusätzliches Glied (Prionus coriarius). Die Fühler sitzen am Kopfvorderrand, gelegentlich vor den Augen, sonst im Augenausschnitt, bei einigen Gruppen zwischen den Augen oder an der Oberkieferbasis. Bei vielen Gruppen sind am Kopf (Rüsselkäfer) oder an der Vorderbrust (Stutzkäfer, Pillenkäfer, Schnellkäfer) Rinnen ausgebildet, in welche die Fühler ganz oder zum Teil gelegt werden können. Fühlerform und -länge sowie die Längenverhältnisse zwischen den einzelnen Gliedern dienen nicht selten als Bestimmungsmerkmale. Augen Sie sind bei den meisten Käfern entwickelt. Nur die in steter Dunkelheit lebenden Erdreich- und Höhlenbewohner haben zurückgebildete oder nicht entwickelte Augen. Das Käferauge setzt sich aus einer mehr oder weniger großen Anzahl von Teilaugen oder Ommatidien zusammen. Den Oberteil jeder Ommatidie bildet die Facette. Bei der Betrachtung durch eine starke Lupe oder unter dem Mikroskop erscheint das Käferauge als ein System aus kleinen Zellen, die einander dicht berühren. Die Augen liegen zu beiden Seiten des Kopfes. Ihr Umriß ist rundlich, oval,
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nierenförmig, gelegentlich auch unregelmäßig. Sehr häufig ist der Vorderrand ausgeschnitten (in diesem Ausschnitt Fühleransatz); auch kann sich bis ins Auge eine Leiste, die Verlängerung der Wange, fortsetzen. Bei manchen Arten sind die Augen kahl, bei anderen mehr oder weniger dicht behaart (Werftkäfer). Sie sind stark gewölbt oder auch flach, klein oder groß. Verschiedene Gruppen kleiner Käfer haben übermäßig groß ausgebildete Augen (Elaphrus, Notiophilus, Malthinus), große Käfer hingegen können relativ kleine Augen haben. Bei einigen Gruppen sind die Augen nahezu bzw. völlig in zwei Partien unterteilt, zwischen denen ein sklerotisiertes Band verläuft (Taumelkäfer, Mistkäfer – Odontaeus, Speck-, Bockkäfer – Tetropium, Phytoecia coerulescens u. a.). Einfache Nebenaugen (Ocelli) finden sich bei Käfern nur ausnahmsweise (verschiedene Speckkäfer). Brust Die Brust (Thorax) besteht aus der von oben durch den Halsschild bedeckten Vorderbrust (Prothorax), der Mittelbrust (Mesothorax), die von oben teilweise als Schildchen sichtbar ist, und der Hinterbrust (Metathorax), die unter den Flügeldecken liegt. Der Mesothorax ist mit dem Prothorax gelenkig verbunden, mit dem Metathorax aber verwachsen. Jedes Brustsegment trägt ein Gliedmaßenpaar. An Mittel- und Hinterbrust sitzen je ein Flügelpaar. Außerdem tragen sie je ein Stigmenpaar (d. h. Mündungen der Luftröhren). Halsschild Form und Größe des Halsschildes (Scutum, Pronotum) schwanken. Es gibt quadratische, rechteckige, herzförmige und rundliche Grundrisse. Das Profil reicht von stark gewölbten bis zu völlig abgeplatteten. Im Rahmen einer Familie können gleichartig (Lauf-, Schwimm-, Schnellkäfer) oder ganz verschieden gestaltete Schilde auftreten (Bockkäfer). Man unterscheidet Vorder- und Seitenteile, Basis, Vorder- und Hinterecken und die Scheibe, den Schildmittelteil. Die nach unten gewendeten Schildteile werden als Epipleuren bezeichnet. Normalerweise ist der Schild gepunktet. Die Punkte können durch Quer- oder Längsrunzeln miteinander verbunden sein. Zwischen den Punkten liegt in der Regel eine feine Chagrinierung (Netzmuster), die manchmal schon bei schwacher Vergrößerung zum Vorschein kommt. In anderen Fällen ist die Fläche zwischen den Punkten glatt, dann macht sie einen glänzenden Eindruck. Auf dem Schild finden sich glänzende Höcker, Seiten- und Basaleindrücke, Vertiefungen, Seiten- und Mittelfurchen, Mittelkiel usw. Sehr oft ist der Schild mehr oder weniger gleichmäßig behaart; die Neigung der Haare (auch ihre Färbung) pflegt konstant zu sein und kann bei der Bestimmung einer Art wichtig werden. Gelegentlich trägt der Schild auch lange, feine Härchen, vor allem an den Ecken und an den Seiten; diese brechen aber im Laufe des Lebens oft ab, zurückbleibt ein relativ gut sichtbarer Porenpunkt. Schildchen Das Schildchen (Scutellum) ist der von oben sichtbare Teil der Mittelbrust. Bei der Mehrheit der Käfer ist es ein kleines, an der Flügeldeckenbasis in die Deckennaht eingeschobenes Gebilde. Es ist sehr oft farblich unterschieden. Meistens ist das Schildchen dreieckig, seltener lang- oder breitoval, evtl. vieleckig. Es kann glatt oder gepunktet sein und ist oft mit Härchen oder Schuppen überzogen. Bei einigen Arten oder Gruppen bleibt es unsichtbar (Spitzmäuschen, Apionidae).
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Flügeldecken Sie nehmen den größten Teil des Körpers ein. Man unterscheidet an ihnen Basis, Schultern, Epipleuren, Deckennaht, Scheibe und Endpartie. Der Basalteil der Flügeldecken schließt an den Halsschild an (Decken- und Schildbasis berühren also einander!). Die Schultern sitzen seitlich vorn, der abwärts gebogene Teil sind die Epipleuren. An der Deckennaht berühren sich beide Flügeldecken eng. Die Flügeldecken sind das ledrige, umgebildete Vorderflügelpaar. Eine Äderung ist auf ihnen nicht zu sehen, nur manchmal Überreste in Form von Längsrippen (Bock-, Scheinbock-, verschiedene Blattkäfer u. a.). Sie sind in den meisten Fällen fest, manchmal sogar außerordentlich hart (Rüsselkäfer), bei einigen Gruppen weicher (Weich-, Rotdecken-, Malachitenkäfer). Die Flügeldecken sind zueinander symmetrisch, ihre Form ist sehr unterschiedlich. Häufig sind ovale Flügeldecken (Laufkäfer), halbkugelige (Marienkäfer, verschiedene Blattkäfer) oder fast parallelrandige (Weich-, Rinden-, einige Bockkäfer ). An den Enden können sie gemeinsam abgerundet oder gerade gestutzt (Kurzflügler) sein, oder jede Flügeldecke ist für sich abgerundet, evtl. zugespitzt. Das Deckenende kann in Dorne (Bockkäfer) oder in eine dolchspitzenartige Bildung (Mucro, Blaps) auslaufen, oder es hat sich ein höckergesäumter Absturz (Borkenkäfer) entwickelt. Die Schulterbeule ist bei flugfähigen Käfern gut ausgeprägt (Blattkäfer), bei flugunfähigen nur schwach angedeutet bzw. nicht vorhanden. Bei zahlreichen Käferarten und -gruppen lassen die Flügeldecken das letzte (Pygidium) bzw. vorletzte Glied (Propygidium) des Hinterleibs frei (Melolonthinae, Stutz-, Stachelkäfer u. a.), evtl. sogar noch mehr Hinterleibssegmente. Stark verkürzte Decken haben vor allem Kurzflügel-, Keulen-, Palpenkäfer und einige Bockkäfer (Gattung Necydalis, Molorchus). Auch die Ölkäfer haben kurze, auseinanderklaffende Flügeldecken, die nur die Vorderpartie des Hinterleibs bedecken. Unter diesen verkürzten Flügeldecken sind die Hautflügel entweder ganz zusammengelegt und nicht zu sehen (Kurzflügler) oder sie ragen darunter hervor (Molorchus, Necydalis) bzw. sind überhaupt nicht ausgebildet (Meloe). In Ausnahmefällen sind die Flügeldecken überhaupt nicht entwickelt oder zu kurzen Stummeln zurückgebildet (Weibchen der Leuchtkäfer, der Gattung Thylodrias, und der Drilidae). Bei einigen (flugunfähigen) Arten sind die Flügeldecken an der Naht miteinander verwachsen. Die Oberfläche der Flügeldecken ist zwar manchmal glatt, jedoch in den meisten Fällen reich skulpturiert. Auch auf „glatten" Flügeldecken erscheint bei starker Vergrößerung eine winzige Punktierung oder Chagrinierung. Die häufigsten Skulpturen sind: Punktierung, Streifen, Runzeln, Gruben, Höcker, Kiele, Längsrippen. Die größeren Punkte pflegen in regelmäßigen Längsreihen zu stehen (oft Doppelreihen), die kleineren sind unregelmäßig verstreut, oft jedoch auch in einfachen bzw. verdoppelten Reihen angeordnet. Sehr oft sitzen die Punkte auch in den Längsstreifen (Laufkäfer). Die Längsstreifen verlaufen entweder über die ganze Flügeldeckenlänge, werden am Ende undeutlicher oder sind nur in der Vorder- bzw. Hinterhälfte entwickelt. Zwischen ihnen liegen die sog. Intervalle oder Zwischenräume. Meist sind sie breiter als die Streifen, flach oder gewölbt, in vielen Fällen einige kielartig geformt. Auch die Intervalle sind in der Regel gepunktet. Meist sind dort die Punkte kleiner als auf den Streifen. Sehr häufig sind die Flügeldecken gerunzelt (Laufkäfer) oder punktiert-gerunzelt. Zu den häufig auftretenden Skulpturen gehören Rippen und Kettenstreifen (Laufkäfer), Gruben (Rotdeckenkäfer), Kiele (Moderkäfer), Beulen vor den Enden (Rüsselkäfer), verschiedene Höcker (Bockkäfer). Epipleuren sind bei den meisten Käfern vorhanden, oft von der Deckenfläche durch eine Kante bzw. einen Kiel abgeteilt. Die Epipleuren können so unter die Flügeldecken gebogen sein, daß sie von der Seite nicht zu sehen sind. Manchmal reichen sie bis ans Ende, doch können sie auch kürzer sein. Die Flügeldecken sind sehr häufig behaart, oft in Reihen auf Streifen und Intervallen.
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Abb. 17. Gesamtansicht des Käfers von unten (Gattung Platynus) Nicht selten treten zwei Haartypen gleichzeitig "auf: außer der feinen, anliegenden Grundbehaarung zeigen sich größere, abstehende Haare (Haken-, verschiedene Malachitenkäfer). Verschiedene Arten haben Porenpunkte, aus denen in der Regel je ein längeres Haar wächst (Laufkäfer). Diese Haare brechen im Laufe des Käferlebens zwar oft ab, doch bleibt der deutlich sichtbare Porenpunkt zurück. Bei verschiedenen Familien sind die Flügeldecken mit ganz feinen, samtigen Härchen überzogen, die als Toment bezeichnet werden (Rüssel-, Bockkäfer, Pillenkäfer). Relativ häufig erscheinen auf den Flügeldecken farbige Schuppen (Rüsselkäfer). Die Flügeldecken von Männchen und Weibchen können sich in der Färbung, in der Größe und in der Oberflächenskulptur unterscheiden. Ihre Funktion besteht in erster Linie im Abdecken von Hautflügeln und Hinterleib. Im Flug sind sie geöffnet; nur wenige Käfer können mit geschlossenen Flügeldecken fliegen, etwa die Gattung Cetonia und Gymnopleurus (Familie Scarabaeidae). Das zweite Flügelpaar sind die Hautflügel. Sie sind verhältnismäßig groß und liegen bis auf wenige Ausnahmen völlig unter den Flügeldecken verborgen. Diese Flügel sind von feinem Geäder (Nervatur) durchzogen, das auch reduziert sein kann. Mitunter sind an den Flügeln feine Fransen ausgebildet (Haarflügler), die die reduzierte Flügelfläche ersetzen. Die Hautflügel können auch ganz fehlen. Auch
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innerhalb einer einzigen Art können Exemplare mit voll entwickelten und teilweise reduzierten Flügeln auftreten (Carabus clathratus). Den Hautflügeln fällt beim Flug die Hauptaufgabe zu. Die Mehrzahl aller Käfer ist flugfähig. Viele bewegen sich nur schwerfällig durch die Luft, andere sind sehr gewandte Flieger. Brustunterseite Wichtige Organe, Skulpturen und Flächen liegen an der Brustunterseite. Hier befinden sich die Gliedmaßen, außerdem Nähte, Höcker, Fortsätze, Gruben usw. Diese Skulpturen liefern in modernen Systemen viele zuverlässige Bestimmungsmerkmale. Die Unterseite jedes Segments ist das Sternit, das unterschiedliche Länge besitzt; die Seitenteile sind Episternen, an die sich nach hinten die Epimeren anschließen. Die Vorsilben Pro-, Meso- und Meta- besagen, ob es sich dabei um Vorder-, Mittel- oder Hinterbrust handelt. Am Prosternum sitzt meist ein Fortsatz, der entweder nach hinten auf die Vorderhüften oder nach vorn weist. An den Seiten des Prosternits liegen manchmal Rinnen, welche die Fühler aufnehmen, an der Hinterseite Rinnen zur Aufnahme der Vorderschenkel. Auf dem Mesosternum können ein Kiel bzw. in seinem Vorderteil eine Grube (Schnellkäfer), Höcker oder Kiele (Sägekäfer) ausgebildet sein. Wichtige Skulpturen, vor allem Nähte, sitzen am Metasternit. Gliedmaßen Alle Käfer haben sechs Beine, die paarweise an den drei Brustsegmenten sitzen. Das Käferbein besteht aus fünf Teilen: Hüfte (Coxa), Schenkelring (Trochanter), Schenkel (Femur), Schiene (Tibia) und Fuß (Tarsus). Gelegentlich ist an der Basis der Vorder-, evtl. auch der Mittelgliedmaßen noch ein Trochantin entwickelt. Die Hüfte ist flach, walzenförmig, kugelig, zapfenförmig, und bei den meisten Arten ziemlich groß; sie ist in einer Höhlung gelagert. Diese Hüfthöhlen können hinten geöffnet oder geschlossen sein. Manchmal sind die Hinterhüften unter den sog. Hinterhüftplatten verdeckt (Haliplus, Clambus u. a.), oder es sind lange Schenkeldekken (Elateridae) entwickelt. In den Hinterhüften kann eine Rinne sitzen, in welche die Schenkel aufgenommen werden. Mitunter reichen sie bis über den Hinterrand des ersten Abdomensternits hinaus (Laufkäfer, Schwimmkäfer). Hüftform, Charakter der Hüfthöhlen und Abstand zwischen den Hüften sind wichtige Bestimmungsmerkmale. An die Hüfte schließt sich ein unterschiedlich langer Schenkelring an, der die Verbindung mit dem Schenkel herstellt. Der anschließende Schenkel ist in der Regel ein großes, starkes Glied. Er kann lang und relativ schwach sein, meist in der Mitte am dicksten; oft sitzt eine keulige Verdickung am Ende. Einige Arten haben sehr stark verdickte Schenkel, die eine sprungartige Fortbewegung gestatten (Halticinae, Scirtes). Manchmal ist der Schenkel nur beim Männchen verdickt und beim Weibchen normal ausgebildet (Scheinbockkäfer, Birkenblattroller u. a.). Oft sitzen an ihm unterschiedlich lange und starke Borsten. Die Schiene ist lang, manchmal walzenförmig, sonst abgeplattet und breit (z. B. Grabbeine bei Stutz-, Sägekäfern, Scarabaeidae). Sie ist entweder gerade, oft zum Ende hin verbreitet oder leicht gekrümmt (häufig bei den Männchen). An der Außenseite sitzen Härchen bzw. feine oder größere Borsten oder Dornen. An der Schienenspitze sitzen gelegentlich ziemlich lange und kräftige Dornen (Scirtes, Stachelkäfer). Vor dem Ende der Vorderschiene befindet sich oft ein beweglicher Dorn. Manchmal weisen diese Glieder auch eine Kerbe und dichte Kämmchen auf (sog. Putzscharte), die zum Reinigen der Fühler dienen (Laufkäfer). An der Schieneninnenseite kann eine Rinne zur Aufnahme der Fußglieder ausgebildet sein (Stutzkäfer, Pillenkäfer). Der letzte Beinabschnitt, der Fuß, ist gewöhnlich 5gliedrig, doch kann die Gliederzahl geringer sein. Ein Käfer kann an allen Beinpaaren die gleiche Gliederzahl haben
Abb. 18-21. Schienentypen. 18: Schiene mit 2 Enddornen (Innen- und Außendorn), 19: Schiene mit
Putzscharte, 20: Schiene eines Grabbeines, 21: Blattartig verbreiterte Vorderschiene (Saprinus)
Abb. 22-30. Fußtypen. 22-26: 5gliedrige Füße, 22: Sandlaufkäfer, 23: Laufkäfer, 24: Mistkäfer, 25: Taumelkäfer, 26: Saugnapf-Fuß (Schwimmkäfer-Männchen), 27: Pseudotetramerer Fuß (Blattkäfer), 28: 4gliedriger Fuß (Rindenkäfer), 29: Pseudotrimerer Fuß (Marienkäfer), 30: 3gliedriger Fuß (Moderkäfer)
(5,5,5 - 4,4,4 - 3,3,3), oder die Gliederzahl am letzten Paar ist geringer (Gruppe Heteromera, 5,5,4). Auch muß die Gliederzahl bei den Geschlechtern nicht gleich sein. Sehr häufig kommt es vor, daß die Anzahl der Fußglieder nicht deutlich erkennbar ist. Füße, die 3gliedrig aussehen, können in Wirklichkeit 4gliedrig sein, da das sehr kleine 3. Glied an der Basis des 2. sitzt (Marienkäfer). Das gleiche gilt für 5gliedrige Füße, die aussehen, als beständen sie nur aus 4 Gliedern. In solchen Fällen ist das 4. Glied sehr klein und liegt in einem Ausschnitt des 3. (Blattkäfer). Fußglieder können lang und schlank oder auch kurz und breit sein. Nicht selten kommt es vor, daß einige Glieder oben bzw. unten eingeschnitten sind.
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Abb. 31-36. Klauentypen. 31: Einfache ungezähnte Klaue, 32 und 33: Klaue mit Basalzahn, 34: Klaue mit Spitzenzahn, 35: Kammartig gezähnte Klaue, 36: Gespaltene Klaue
Das 1. Glied ist meist lang, oft länger als alle übrigen zusammen; es wird Metatarsus genannt. Das letzte Glied (Praetarsus) läuft oft lang aus und hat ein dickes Ende. An den Fußspitzen sitzen meist paarige Klauen und zwischen ihnen gelegentlich ein unpaariges Onychium (Mai-, Schwarzkäfer). Die Klauen können frei oder an der Basis miteinander verwachsen sein, gleich oder verschieden groß, am Innenrand glatt, mit einem Zähnchen an der Basis versehen oder über die ganze Länge fein gezähnt sein. An der Klauenbasis kann ein Läppchen ausgebildet sein (Weichkäfer). Der Fuß ist ( mitunter dicht) behaart. Vor allem an den Gliedunterseiten pflegen dichte, kurze Härchen zu sitzen. Die Füße der Männchen sind nicht selten anders gebaut als die der Weibchen, die Gliederzahl und ihre Länge (Dorytomus) kann bei den Geschlechtern schwanken, verschiedene Glieder können entweder nur an den Vorder- oder auch an den Mittelfüßen verbreitert sein (Laufkäfer). An den Vorder- und Mittelfüßen der Schwimmkäfer-Männchen haben sich zahlreiche Saugnäpfe entwickelt, die bei der Kopulation zum Festhalten an den Flügeldecken der Weibchen dienen. Der Bau der Gliedmaßen hängt von der Lebensweise des Käfers ab. Langgliedrige Laufbeine finden sich bei den Laufkäfern, die so ihre Flugunfähigkeit kompensieren. Mist-, Stutz-, Sägekäfer, Totengräber und viele andere haben Grabbeine, die Erdflöhe haben Sprungbeine. Bei den Taumelkäfern haben sich die Mittel- und Hintergliedmaßen zu einer Art Paddel entwickelt. Die Schwimmkäfer tragen vor allem an den Hinterbeinen lange Borsten, die bei der Fortbewegung unter Wasser eine Rolle spielen. Hinterleib Der Hinterleib (Abdomen) ist der größte Körperabschnitt, der sich dicht an die Hinterbrust anschließt. Von oben bedecken ihn die Flügeldecken, nie weist er Gliedmaßen auf. Sehr oft ist das letzte Hinterleibssegment (Pygidium) frei zu sehen, manchmal auch noch das vorletzte (Propygidium). Ober- und Unterteile der Hinterleibssegmente (Sternite und Tergite) bilden keine geschlossenen Ringe, sondern sind gegeneinander verschoben. Ihre Grenzlinie verläuft an den Seiten des Hinterleibs im Zickzack. An der Unterseite lassen sich meist 5-6 Sternite erkennen, nur selten mehr. Über den Hinterrand des 1. Sternits ragen gelegentlich die Hinterhüften hinaus, so daß dies Glied vor allem an den Seiten zu sehen ist (Unterordnung Adephaga). Die Hinterleibssternite sind stärker sklerotisiert als die Tergite, die ja ohnehin unter den Flügeldecken geschützt sind. Die Sternite sind sehr häufig gepunktet bzw. behaart; Arten, die
Die Verwandlung
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Schuppen auf den Flügeldecken haben, tragen meist auch auf den Hinterleibssterniten Schuppen. Auf den Sterniten befinden sich manchmal auch Haarbüschel (Schwarzkäfer) oder Eindrücke (Rindenkäfer) u. ä., wodurch die Unterscheidung der Geschlechter erleichtert wird. An den Hinterleibssegmenten münden 5-10 Stigmenpaare. Die Endsegmente des Hinterleibes enthalten die Geschlechtsorgane. Bei vielen Käfern stellen die Kopulationsorgane des Männchens ein wichtiges systematisches Merkmal dar, das oft als einziges eme zuverlässige Bestimmung einer Art erlaubt (z. B. Kurzflügler, Klauenkäfer und viele andere). Das Kopulationsorgan des Männchens ( Oedeagus) ist sklerotisiert, es besteht aus dem Penis und zwei Parameren. Die Geschlechtsorgane der Weibchen werden wesentlich seltener zur Bestimmung herangezogen. Bei vielen Käfern ist ein Legeapparat ausgebildet, doch liegt er im Körperinneren und wird nur zur Zeit der Eiablage ausgestreckt. Er kann ziemlich lang sein, so daß ihn die Weibchen in Rindenspalten, Pflanzengewebe usw. schieben können (Poch-, Schwimmkäfer). Ein dauernd sichtbarer Legeapparat kommt bei Käfern nur selten vor (Zimmerbock). Die Verwandlung Die Käfer durchlaufen bei ihrer Entwicklung eine vollständige Verwandlung (Metamorphose). Dabei schlüpft aus dem meist befruchteten Ei eine Larve, die zur Puppe wird, der dann der fertige Käfer (die Imago) entschlüpft. Nur selten kommt es zur Käferentwicklung aus unbefruchteten Eiern. Das ist der Fall bei Arten, deren Männchen im Gebiet von Mittel- und Nordwesteuropa nicht bekannt sind, jedoch in Südeuropa vorkommen (geographische Parthenogenese, Rüsselkäfer). Die einzelnen Entwicklungsstadien ähneln einander überhaupt nicht. Nur selten kommen bei den Käfern Abweichungen vom gängigen Verwandlungstyp vor, die sog. Überverwandlung oder Hypermetabolie, wobei in die Entwicklungsreihe noch ein weiteres Stadium, die Scheinpuppe, eingeschoben ist (s. Ölkäfer). Eier Die Käfer legen gewöhnlich im Frühjahr und Sommer Eier. Die Größe der Eier schwankt; nicht immer ist sie von der Körpergröße der Art abhängig. Zu den größten gehören die Eier der Schwimm- (ca. 7 mm), Mist- (7,5 mm) und Laufkäfer (bis 8 mm). Bei der Ortswahl für die Eiablage zeigen die Weibchen der meisten Arten ein gewisses Maß von Brutfürsorge. Meistens werden die Eier dort abgelegt, wo die künftigen Larven hinreichend Nahrung finden und wenigstens einigermaßen vor vielen Feinden in Sicherheit sind. Die Weibchen der Bockkäfer und anderer Holzbewohner legen ihre Eier in Holzspalten, in die Rinde, unter Rindenschuppen u. ä., Marienkäfer legen sie auf Pflanzen, wo sich viele Blatt- und Schildläuse befinden, die Blattkäfer auf die Futterpflanzen der künftigen Larven bzw. in deren Nähe. Viele Weibchen stellen sogar einen Nahrungsvorrat bereit (Mistkäfer, Totengräber u. a.), spinnen Kokons (Kolbenwasserkäfer) oder schaffen aus Blättern Schutzhüllen (Blattroller). Die Anzahl der Eier hängt meist von der Lebensweise des Käfers und seiner Larven ab. Arten, deren Larven in sicheren Verstecken heranwachsen, legen nur wenige Eier; solche, deren Larven ungeschützt sind, sehr viel mehr, um auf diese Weise die Erhaltung der Art sicherzustellen. Hierzu einige Beispiele: Der Totengräber (Necrophorus) legt etwa 10 Eier, seine Larven leben in unterirdischen Gängen. Der Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius) legt rund 20-30 Eier unter die Baumrinde, also auch in ein Versteck. Die Körnerwarze (Carabus cancellatus) vergräbt etwa 45 Eier im Erdboden. Die Bockkäfer legen ebenfalls nur einige Dutzend Eier unter die Baumrinde. Nicht einmal der berüchtigte Nadelholzschädling Ips typographus, der Buchdrucker, legt sonderlich viele Eier (durchschnittlich 60), da seine Nachkommen in den Gängen unter der Rinde Schutz finden. Ganz andere Zahlen findet man z. B. bei den
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Generationenzahl, Entwicklungsdauer
Blattkäfern, die einige Hundert, oder gar bei den Ölkäfern , die einige Tausend Eier legen; hier kommen die meisten jungen Larven um.
eine sog. freie Puppe (Pupa libera), da an ihr die Körperabschnitte, Fühler-, Bein- und Flügelscheiden des späteren Käfers zu erkennen sind. Nur selten kommt bei den Käfern eine Pupa obtecta vor, bei der Fühler-, Flügel- und Beinscheiden fest am Körper anliegen. Viele Käfer schlüpfen in ihrer Schutzhülle schon im Herbst, verlassen sie aber nicht und überwintern im Versteck. Die Imago kriecht erst im folgenden Frühjahr bzw. Sommer ins Freie. Der geschlüpfte Käfer ist weißlich-gelb und weich. Erst nach einer bestimmten Zeit nimmt er die endgültige Körperfärbung an und erhärtet.
Larve Sie ist länglich, häufig dünn, in anderen Fällen gedrungen. Ihre Fühler sind nur wenig gegliedert und die Augen (Stemmata) einfach. Meist ist sie mit 3 Beinpaaren ausgestattet, häufig auch beinlos. Ihre Behaarung kann spärlich oder dicht sein. Es gibt viele Käferlarventypen, doch erst die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte haben ihre große morphologische und biologische Mannigfaltigkeit gezeigt. Trotzdem ist ihre Bestimmung noch nicht zu einer geläufigen Angelegenheit geworden; es gibt noch immer sehr viele Arten, deren Larven unbekannt sind. Allerdings gibt es auch verschiedene ganz charakteristische Larven, die jeder kennt. Das sind vor allem die harten und dünnen gelbbraunen Larven der Schnellkäfer, die sog. Drahtwürmer. Nicht weniger bekannt sind die gedrungenen, weichen, gekrümmten Larven der Maikäfer, die Engerlinge. Auffällig sind auch die unter der Rinde lebenden weißlichen Larven der Bockkäfer oder die beinlosen, wurmähnlichen Larven von Borken- und Rüsselkäfern. Allgemein bekannt sind auch die Marienkäferlarven, die sich in Blattlauskolonien aufhalten. Die bekanntesten wasserbewohnenden Larven sind wohl die länglichen Schwimmkäferlarven mit großem Kopf und sichelartigen Oberkiefern. Manche Larven schlüpfen bereits nach einigen Tagen aus den Eiern, andere erst nach mehreren Wochen. Das hängt u. a. von Temperatur, Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen ab. Bereits nach einigen Tagen schlüpfen die Larven von Marienkäfern, Totengräbern, vielen Blattkäfern, Blattrollern u. a. Nach zwei Wochen erscheinen die Larven der Bock- und einiger Rüsselkäfer, nach vier Wochen die Schwimmkäferlarven. Die Larvenzeit der verschiedenen Käferarten ist unterschiedlich: Einige wachsen schneller, andere langsamer heran. Dort, wo die Larve vielen Feinden ausgesetzt ist, verläuft die Entwicklung rascher (z. B. Marien-, Blattkäferlarven). Ähnlich ist das bei Arten, deren Larven in starker Abhängigkeit von der vorhandenen Nahrungsmenge heranwachsen (z. B. Totengräber). Lebt eine Larve jedoch an geschützten Stellen, an denen reichlich Nahrung vorhanden ist, kann sich die Entwicklung über Monate, sogar über Jahre hinziehen (Blatthorn-, Mist-, Mai-, Hirsch-, Nashorn-, Bockkäfer u. a.). Die Larve wächst so lange, bis sie eine gewisse Länge erreicht hat und ihre Oberhaut zu eng wird. Damit ist der Zeitpunkt der Häutung herangerückt. Unter der alten Hautschicht entsteht eine neue, feine, dehnungsfähige Haut, die alte platzt auf und die Larve kriecht aus dieser Hülle hervor. Während der ganzen Entwicklung häutet sich die Larve mehrfach, jede neue Stufe ist größer und mächtiger als die vorhergehende. Das Larvalstadium ist für den Käfer von größter Wichtigkeit, es ist der einzige Entwicklungsabschnitt, in dem das Tier wächst. Von den Lebensbedingungen, die eine Larve antrifft und von der Qualität der Nahrung hängt die Größe des späteren Käfers ab; die fertigen Käfer behalten das ganze Leben über die Größe, in der sie aus der Puppe schlüpfen. Puppe Aus der letzten Larvalstufe entsteht die Puppe (Pupa). Vor der Verpuppung bleibt die Larve entweder in ihrer gewohnten Umgebung (Marien-, Blatt-, Bock-, Prachtkäfer u. a.), oder sie sucht einen unterirdischen Schlupfwinkel auf. So verhalten sich auch die Larven von wasserbewohnenden Käfern. Sie gehen aus dem Wasser ans Ufer, um dort ein für die weitere Entwicklung geeignetes Versteck aufzusuchen. Die herangewachsenen Larven vieler Arten stellen vor der Verpuppung aus Sandkörnern, Erd- oder Holzteilchen eine Schutzhülle her, in der sie sich dann verpuppen. Zwar ist die Puppe ein Ruhestadium, doch vollzieht sich in ihr die sehr komplizierte Auflösung des bisherigen Gewebes (Histolyse) sowie der Aufbau neuer. Die Käferpuppe ist meistens
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Generationenzahl, Entwicklungsdauer Bei den meisten Käfern der europäischen Fauna vollzieht sich die Entwicklung in einem Jahr. Einigen Arten gelingt es jedoch, in diesem Zeitraum 2 oder 3 Generationen hervorzubringen (einige Borken-, Blatt-, Marienkäfer usw.). Die Generationenzahl hängt auch von der Höhenlage und der jeweiligen Landschaft ab (in den Bergen nur eine, in tieferen Lagen zwei Generationen). Die Entwicklung einiger Käfer dauert zwei (Bockkäfer), drei (Maikäfer), vier und mehr Jahre (Hirschkäfer u. a.).
Lebenslauf und Nahrung
Wo und wie leben die Käfer?
Die Antwort auf diese harmlose Frage könnte ein ganzes Buch füllen. Kurz gesagt – Käfer leben überall auf dem Erdball, wo immer sie wenigstens minimale Lebensbedingungen vorfinden. Verbreitung Ihr Lebensraum sind Wälder, Felder, Wiesen, Sümpfe, Steppen, Waldsteppen, Wüsten, stehende und fließende Gewässer, Ufervegetation. Auch in der Nähe des Menschen haben sie sich niedergelassen, in Scheunen, Schuppen, Ställen, aber auch unmittelbar in Häusern, Lebensmittellagern, Textil- oder Arzneivorräten (Kulturfolger = synanthrope Arten). Sie leben mit verschiedenen Tieren zusammen, vor allem mit Ameisen, bewohnen Vogel- und Säugernester. Regelmäßig kommen sie in Gärten vor. Käfer leben in der Tiefebene, in Hügellandschaften und Gebirgen, nicht selten gehen sie über die obere Waldgrenze hinaus. Einige sind ausschließliche Bergbewohner ( montane Arten), andere sind im Norden übe zusammenhängende Gebiete verbreitet, kommen in Mitteleuropa aber nur in den Bergen vor (boreoalpine Arten). In den Gebieten um den Äquator sind die Käfer am artenreichsten, hier leben auch die größten Tiere. Von den Subtropen über die gemäßigten Zonen auf die Pole zu nimmt der Artenreichtum ab. Die Käfer besiedeln alle zoogeographischen Regionen des Erdballs: 1. Paläarktische Region – die gemäßigte Zone Eurasiens vom Atlantik im Westen bis zum Pazifik einschließlich Japan im Osten, Nordafrika und ein Teil der Arabischen Halbinseln etwa bis zum nördlichen Wendekreis. Das ist eine relativ gut durchforschte Region, vor allem der Westteil. Die ganze Region ist aber nicht von der gleichen Fauna besiedelt, sie unterscheidet sich in gewissem Maß je nach Unterregion. Unser Gebiet liegt in der eurosibirischen Subregion, deren Südteile auch ausgesprochen wärmeliebende Arten berühren, etwa in der mediterranen Subregion. Durch Mitteleuropa verläuft meist die Nordgrenze ihres Vorkommens. 2. Nearktische Region – USA, Südkanada, Hochland von Mexiko. Die Fauna ist ähnlich wie in der Paläarktis. Daher werden beide Regionen oft unter der Bezeichnung holarktisch zusammengefaßt. Eine Reihe von Arten wurde aus der Paläarktis eingeführt bzw. eingeschleppt. 3. Afrikanische oder äthiopische Region – Afrika südlich der Sahara und Südarabien. Das ist die Region verschiedener Riesenkäfer, z. B. Goliathus. 4. Madegassische Region – Madagaskar – wurde früher mit der afrikanischen zusammengefaßt. 5. Orientalische oder indomalaiische Region – Vorderindien, Ceylon, Hinterindien, Südchina, Indonesien – bekannt als Region der großen Hirschkäferarten. 6. Neotropische Region – Süd- und Mittelamerika – Region der großen Herkules- und Riesenbockkäfer. 7. Australische Region – Australien, Tasmanien, Neuseeland, Ozeanien – die Region mit der altertümlichsten Fauna überhaupt. Die in diesem Buch aufgeführten Arten sind zum größten Teil Bewohner der Paläarktis, teilweise auch nur des westlichen Teils. Einige berühren auch die nearktische Region, in die sie entweder auf natürlichem Weg gelangten oder von Menschen eingeführt (nützliche Arten) bzw. durch Handel und Verkehr eingeschleppt wurden (Schädlinge). Nur wenige Arten haben eine noch größere Verbreitung und besiedeln nahezu die ganze Erde. Das sind die Kosmopoliten, zu deren Verbreitung der Mensch
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beitrug und immer noch beiträgt. Nicht alle Arten akklimatisieren sich nach dem Einschleppen; vielen bekommen Klima und Umwelt nicht, und nach einiger Zeit verschwinden sie wieder aus einer Landschaft. Andere akklimatisieren sich rasch und werden bald zu einem neuen, ständigen Faunateil an Orten, wo sie früher nicht vorkamen. Auch viele Kulturfolger haben kosmopolitische Verbreitung. Die meisten Käfer gibt es im Frühjahr und Sommer. Sie sitzen auf Blättern, Blüten oder Früchten, fliegen gefälltes Holz und Tierkadaver an, sind in Exkrementen, faulendem Pflanzengewebe, Waldpilzen, Moos, Streu, unter Steinen, Holz, in Lebensmitteln usw. zu finden. Einige erscheinen erst im Spätsommer. Käfern kann man auch im Winter begegnen, nur muß man sie in ihren Winterquartieren aufspüren. Lebenslauf und Nahrung Das Leben der Käfer ist verhältnismäßig kurz, oft dauert es nur einige Tage, in anderen Fällen mehrere Wochen. Etwas länger leben Arten, die im Sommer geschlüpft sind und überwintern. Die Lebenslänge hängt nicht von der Dauer der Entwicklung ab. Oft kommt es vor, daß Arten mit einer sehr langen Entwicklungszeit nur kurze Zeit leben (Mai-, Hirschkäfer – nur einige Wochen). Umgekehrt leben viele, deren Entwicklung rasch vonstatten geht, längere Zeit, als ihre Entwicklung in Anspruch nahm (Marienkäfer, Blattkäfer). Der Lebenslauf einiger Käfer wurde sehr detailliert erforscht (Hirsch-, Bock-, Lauf-, Marienkäfer u. a.). Bei zahlreichen Gruppen kleiner Käfer ist das nicht so, ihre Lebensweise blieb bisher ungeklärt (Platt-, Schwammkugel-, Palpenkäfer, Federflügler u. a.). Die Larven vieler Arten treten am selben Ort wie die Imagines auf (Marien-, Blatt-, Borkenkäfer), oft aber leben sie anders und an anderen Orten als die Käfer (Bock-, Olkäfer u. a.). Nach der Art der aufgenommenen Nahrung lassen sich die Käfer in zwei Gruppen einteilen: in fleischfressende (räuberische) und pflanzenfressende. Zwischen beiden bestehen gewiß markante Unterschiede, doch kommt es nicht selten zu „Diätverstößen". Auch ein großer Laufkäfer tut sich hin und wieder an reifem Obst gütlich, obwohl seine Nahrung normalerweise aus lebender Beute besteht. In jeder Kategorie, gleich, ob Fleisch- oder Pflanzenfresser, gibt es in der Nahrungsauswahl viele Nuancen. Verschiedene Räuber erlegen nur lebende Beute, tote Organismen nehmen sie nicht oder nur ausnahmsweise an (Laufkäfer). Andere suchen nur tote Tiere auf, nicht selten aber nur auf einer bestimmten Verwesungsstufe. Das sind die aasfressenden (nekrophagen) Arten (Aas-, Stutz-, Speckkäfer, verschiedene Kurzflügler). Pflanzenfressende (phytophage) Arten fressen Pflanzengewebe entweder in frischem Zustand oder bereits verwesendes Material (saprophage Arten). Vielen dienen als Nahrung Schimmel und andere Pilze (mycetophage Arten). Manche Käfer sind nicht wählerisch und ernähren sich von allen möglichen Pflanzen, die nicht miteinander verwandt sind (polyphage Arten). Andere suchen nur einige verwandte Futterpflanzen auf (oligophage Arten). Nur selten ist ein Käfer ausschließlich auf eine einzige Futterpflanze angewiesen (monophage Arten). Die Nahrung der Larve muß sich nicht von der des Käfers unterscheiden (Lauf-, Bunt-, Marien-, Blattkäfer u. a.), doch kann auch das Gegenteil der Fall sein. Wasserkäfer sind Pflanzenfresser, die Larven Fleischfresser. Die gefürchteten Pelzkäfer sitzen auf Blüten, ihre Larven zernagen Textilien, Sammlungen usw. Imago und Larve der Bockkäfer sind zwar Pflanzenfresser, doch halten sich die Käfer häufig auf Blüten auf, die Larven im Holz (xylophag).
Wirtschaftliche Bedeutung
Wirtschaftliche Bedeutung
Noch vor kurzem galten die Käfer als gefährliche Feinde vieler Kulturpflanzen. Das Auftreten bestimmter Arten und ihre Überhandnahme bedeuteten stets einen ernsthaften Eingriff in die Pflanzenwelt und schwere finanzielle Einbußen. Nicht selten kam es zu Kalamitäten, denen Kulturpflanzen in großen Mengen zum Opfer fielen (Mai-, Borken-, verschiedene Blatt-, Rüsselkäfer usw.). Auch heute besitzen die Käfer noch eine gewisse negative wirtschaftliche Bedeutung. Ein ernstes Problem stellt ihre Schädlingstätigkeit in den Tropen und Subtropen dar. Auch bei uns kommen ernstzunehmende Schädlinge vor (z. B. Scolytus auf Ulmen), doch sind für die meisten Fälle zuverlässige Bekämpfungsmethoden entwickelt worden. Das Auftreten vieler schädlicher Käferarten wurde in unserem Gebiet in den letzten zwei Jahrzehnten stark eingedämmt, es wird systematisch beobachtet und aufgezeichnet. Verschiedene, früher gefährliche Arten sind heute stellenweise zur Seltenheit geworden (Maikäfer). Dafür nahm die positive Bedeutung der Käfer als Faktor der biologischen Schädlingsbekämpfung zu. Neben den Schädlingen und Nützlingen gibt es auch indifferente Arten. Sie stellen seit jeher den größten Prozentsatz der Käferfauna. Für den Menschen machen sie sich nicht unmittelbar bemerkbar, doch spielen auch sie ihre Rolle im Naturhaushalt. Schädliche Arten Sie haben ihre Vertreter in Wäldern, Feldern, Obst- und Gemüsegärten, Wohnungen, Lebensmitteln, Lagerräumen mit allen möglichen Gütern, in naturwissenschaftlichen und künstlerischen Sammlungen. In der Frühzeit der Natur gab es keine Schädlinge. Dazu wurden die Käfer erst, als ihre „Interessen" mit denen des Menschen in Konflikt gerieten: beim Aufkommen der Landwirtschaft, beim Anpflanzen von Monokulturen, beim Speichern von Produkten und Waren. Oft schädigt die Larve, während der Käfer indifferent ist (Pelz-, Himbeerkäfer), in anderen Fällen verursachen Larve und Käfer Schäden (Mai-, Borken-, Blatt-, Rüsselkäfer u. a.). Selten ist der Käfer schädlich, die Larve aber bedeutungslos (Niptus). Forstschädlinge gibt es zwar in mehreren Familien, doch sind keine so gefürchtet wie die Borkenkäfer. Zahlreiche Schädlinge des Waldes gehören zu den Rüsselkäfern (Hylobius, Pissodes), den Bockkäfern (Tetropium), Blatthornkäfern (Melolontha), und auch zu den Blattkäfern. Auf Feldern schaden hauptsächlich Blattkäfer (etwa der Kartoffelkäfer Leptinotarsa decemlineata, Phyllotreta, Psylliodes u. a.), Glanzkäfer (Meligethes), verschiedene Rüsselkäfer (Ceutorhynchus), Blatthornkäfer (vor allem Larven), Samenkäfer u. a. In Gärten sind verschiedene Rüsselkäfer gefürchtet (Anthonomus, Ceutorhynchus), Himbeerkäfer (Byturus), Blattkäfer (Lilioceris, Halticinae), Bockkäfer (Tetrops), Borkenkäfer (Scolytus), gelegentlich auch Blatthornkäfer (Phyllopertha). In Häusern gibt es nicht viele Käferschädlinge; hier sind sie eher lästig als ausgesprochen schädlich. Einige Arten richten aber doch empfindliche und unangenehme Schäden an (Pelzkäfer in Textilien, Leder- und Pelzgegenständen, Sammlungen, Tribolium in Lebensmitteln, Tenebrio in Mehl, Klopfkäfer in Möbeln, Holzfußböden, Balken, der Hausbock (Hylotropus bajulus) im Holzwerk alter Häuser). Lager- und Vorratsgebäude haben eine charakteristische Schädlingsfauna. Von den Käfern treten hier Plattkäfer (Oryzaephilus), Rüsselkäfer (Sitophilus), Schwarzkäfer (versch. Tribolium-Arten), Pochkäfer (Stegobium paniceum), Diebskäfer u. a. auf.
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Nützliche Arten Räuberische, aber auch einige pflanzenfressende Käfer und ihre Larven entwickeln in der Natur eine sehr wichtige Tätigkeit. Von großer, wahrscheinlich noch gar nicht restlos erkannter Bedeutung sind vor allem die Laufkäfer (einschließlich der bekannten Puppenräuber), Sandlaufkäfer, von den Aaskäfern der Vierpunktige Aaskäfer (Xylodrepa quadripunctata), Kurzflügler mit ihren räuberischen Larven und Imagines, die eine große Menge verschiedener Insektenlarven, Puppen, Imagines, Milben und Schnecken vertilgen. Auch die Buntkäfer spielen eine bedeutende Rolle, vor allem bei größerem Borkenkäfervorkommen. Die als koprophag bezeichnete Käfergruppe beseitigt Ausscheidungen. Darin haben es die Mistkäfer zu hoher Vollendung gebracht; sie vergraben die Stoffe als Nahrungsvorrat für die kommende Generation in den Boden und erfüllen so ihre Aufgabe als „Gesundheitspolizisten". Etwas anders, aber mit dem gleichen Ziel, wirken die nekrophagen Arten, die Tierkadaver aufsuchen. Die Totengräber vergraben sie im Erdreich und machen aus ihnen Nahrung für ihre Jungen. Eine enge Beziehung zu Kadavern haben auch andere Arten der Familie Silphidae, jedoch auch Catopidae, Dermestidae, Histeridae u. a., die gleichfalls bei der Beseitigung solcher Überreste mitwirken. Nützlich auf ihre Weise kann man die Bockkäferlarven nennen, die mit ihrem Fraß und ihren Gängen bei der Zersetzung alter Baumstümpfe mithelfen. Im Kreislauf der Natur darf man auch die winzigen Arten nicht unterschätzen, die bei der Zersetzung von Pflanzenmaterie mitwirken (saprophage Arten). Ganz außerordentliche Bedeutung kommt den Marienkäfern zu. Einige werden wohl in allen Lehrbüchern der Zoologie und Entomologie als Musterbeispiele der biologischen Schädlingsbekämpfung beschrieben. Sie werden in Insektarien gezüchtet, bei Schädlingsvorkommen in die betroffenen Gebiete überführt und ausgesetzt. Schrebergärtner sammeln Marienkäfer und bringen sie in den eigenen Garten als Helfer bei der Blattlausbekämpfung. Aber auch ohne das Eingreifen des Menschen sind die Marienkäfer ein nicht wegzudenkender Faktor bei der Reduzierung von Blatt- und Schildlausbeständen.
Die Schnellkäferlarven wurden früher durchweg als Forst- und Feldschädlinge angesehen. Gründliches Studium ihrer Lebensweise hat jedoch gezeigt, daß viele carnivor oder wenigstens teilweise carnivor sind und die Larven aller möglichen Schädlinge vertilgen.
Natur- und Artenschutz
Das Verschwinden von Arten aus Lebensräumen, in denen sie früher heimisch waren, ist in erster Linie auf Eingriffe des Menschen zurückzuführen. Er verändert die Lebensräume und entzieht den Arten damit entweder direkt (z. B. durch Vernichtung der Fortpflanzungsgebiete) oder indirekt (z. B. durch Ausrottung von Futterpflanzen) die Lebensmöglichkeit. Naturschutz kann deshalb auf Dauer nur Erfolg haben, wenn er die Lebensräume (Biotope) erhält. Die Rahmenbedingungen für den Naturschutz werden in der Bundesrepublik Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 20. 12. 1976 festgelegt, das derzeit in der geänderten Form vom 1. 6. 1980 gilt. Im Rahmen dieses Gesetzes erlassen die einzelnen Bundesländer Gesetze über Naturschutz und Landschaftspflege (z. B. Hessisches Naturschutzgesetz v. 19. 9. 1980). Ihre Naturschutzbehörden sind für die Durchführung, d. h. auch für die Erteilung etwaiger Ausnahmegenehmigungen, zuständig. Die Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) vom 25. 8. 1980 stellt eine Reihe besonders gefährdeter Arten unter Schutz. Ihr Besitz ist nur gestattet, wenn sie nachweislich vor Inkrafttreten der Verordnung erworben wurden, im Inland in der Gefangenschaft gezüchtet wurden oder eine besondere Ausnahmegenehmigung auf Landesebene erteilt wurde (z. B. für Zwecke der Lehre und Forschung). Folgende Käfer fallen unter die BArtSchV: Gattung Cicindela (Sandlaufkäfer): alle einheimischen Arten Gattung Calosoma (Puppenräuber): alle europäischen Arten Gattung Carabus (Großlaufkäfer): alle einheimischen Arten Gattung Cychrus (Schaufelläufer): alle einheimischen Arten Dytiscus latissimus (Breitrand) Überfamilie Hydrophiloidea Gattung Hydrous (Große Kolbenwasserkäfer): alle europäischen Arten Überfamilie Scarabaeoidea Familie Lucanidae (Schröter): alle europäischen Arten Polyphylla fullo (Walker) Oryctes nasicornis (Nashornkäfer) Unterfamilie Cetoniinae (Rosen-, Goldkäfer): alle einheimischen Arten Osmoderma eremita (Eremit) Überfamilie Buprestoidea Familie Buprestidae (Prachtkäfer): alle einheimischen Arten mit Ausnahme von: Anthaxia quadripunctata (Vierpunkt-Prachtkäfer) Agrilus biguttatus (Zweifleckiger Prachtkäfer) Agrilus sinuatus (Obstbaum-Prachtkäfer) Agrilus viridis (Laubholz-Prachtkäfer) Coroebus bifasciatus (Zweibindiger Eichenprachtkäfer) Melanophila decastigma (Pappelprachtkäfer) Phaenops cyanea (Blauer Kiefernprachtkäfer) Überfamilie Cucujoidea Gattung Meloe (Ölkäfer): alle einheimischen Arten
Überfamilie Chrysomeloidea Cerambyx cerdo (Großer Eichenbock) Aromia moschata (Mulmbock) Rosalia alpina (Alpenbock) Dorcadion fuliginator (Erdbock) Ergates faber (Mulmbock) Megopis scabricornis (Körnerbock) Purpuricenus kaehleri (Purpurbock) Tragosoma depsarium (Zottenbock) In der Schweiz und in Österreich ist der Natur- und Artenschutz in die Verantwortung der Kantone bzw. Bundesländer gestellt. Eine entsprechende übergreifende Liste geschützter Arten gibt es für diese Länder bisher nicht. In das Washingtoner Artenschutzübereinkommen wurden bisher keine Käferarten aufgenommen. Für den Bereich der EG gilt derzeit die Artenliste in der „Verordnung (EG) Nr. 3626/82 des Rates vom 3. 12. 1982 zur Anwendung des Übereinkommens über den internat. Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen in der Gemeinschaft". Alle vorstehend genannten Käferarten sind in ihrer Existenz stark bedroht. Der verantwortungsbewußte Sammler sollte sich für eine Lokalsammlung nicht um eine Ausnahmegenehmigung zum Fang einzelner Exemplare bemühen, sondern sich mit der Feststellung ihres Vorhandenseins und genauen Aufzeichnungen darüber begnügen. Die genannten Gattungen und Familien sollten nicht als Thema einer Spezialsammlung gewählt werden, ohne Rücksprache mit einem zoologischen Museum zu nehmen. Hier wird man erfahren, ob eine weitere intensive Erforschung der Gruppe (evtl. auch als Grundlage für bessere Schutzmaßnahmen) angezeigt erscheint, und man wird ggf. Unterstützung bei der Erlangung entsprechender Genehmigungen erhalten. Ist dies nicht der Fall, wendet man sich anderen Gruppen zu, deren Lebensgewohnheiten bisher noch nicht hinreichend bekannt sind. Die Auswahl ist groß, und jeder kann hier einen Beitrag zur Erweiterung unserer Kenntnisse leisten.
Das Sammeln
Dies knappe Kapitel will nur eine einführende Orientierung über die Sammel- und Fangpraxis geben und ist in erster Linie den beginnenden Entomologiefreunden gewidmet. Eingehende Beschreibungen der oft hochspezialisierten Methoden, zu denen der fortgeschrittene Sammler greift, würden in diesem Buch zu weit führen. Hilfsmittel Beim Fang kommt man nicht ohne eine entomologische Grundausstattung aus, die man im Fachhandel erhält. Mit ein wenig Geschick kann man sie aber auch selbst basteln. Unentbehrlich sind: Tötungsglas, Essigäther (Essigsäureäthylester), Exhaustor, weiche Pinzette, festes Messer, kleine Schaufel, Kescher und Lupe. Gute Dienste tun auch Käfersieb, Klopftrichter und Joghurtbecher als Erdfallen. Beim Fang von Wasserkäfern braucht man ein Sieb und einen Wasserkescher. Tötungsglas Es ist eine weithalsige, möglichst starkwandige Flasche mit einem gut dichtenden Korkverschluß (am besten sind zwei, eine größere und eine kleinere). Es hat sich bewährt, durch den Stopfen ein Loch zu bohren und ein verkorktes Glasröhrchen stramm hinein zu schieben; so lassen sich kleine Tiere bequemer in die Flasche stecken. Die Flasche füllt man zur Hälfte mit kreosotgetränkten Sägespänen (gegen Schimmelbildung). Die Späne, evtl. auch Filterpapierschnitzel, werden mit Essigäther angefeuchtet. Das ist das beste und zuverlässigste Tötungsmittel. Er verfliegt rasch; deshalb muß man auf einer längeren Exkursion eine kleine Reserve in einem gut verschlossenen Fläschchen mitführen. Die mit Essigäther getöteten Käfer bleiben geschmeidig und lassen sich gut präparieren. Eine neue Flasche beklebt man mit breiten Heftpflasterstreifen; eine Flasche kann immer einmal zerbrechen und so bleiben die Scherben zusammen, das Sammelgut geht nicht verloren. Außerdem setzt so eine Heftpflasterschicht die Kondensation von Wasserdampf und die Tropfenbildung in der Flasche herab. Dazu kommt es vor allem an der Sonne oder durch Körperwärme, wenn man die Flasche in der Jackentasche trägt. Nach beendetem Fang schüttet man Käfer und Späne in kleinere, gut verschlossene Flaschen um; so bleiben die Tiere noch einige Zeit geschmeidig. Jeden Fang versieht man mit einem Zettel, auf dem Fundort und Datum vermerkt sind, weitere Angaben kommen ins Sammeltagebuch (Höhe ü. M., Waldtyp, Fang durch Streifen, Sieben, von Futterpflanzen, aus Anschwemmungen usw.). Je mehr Angaben, desto wertvoller ist das Material. Exhaustoren Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Am einfachsten ist ein Stück Kunststoffrohr von passender Länge und Stärke, an beiden Enden mit durchbohrten Kork- oder Gummistopfen, in denen kurze Kunststoffröhrchen sitzen. An einem Ende wird über dies Röhrchen ein ca. 30-50 cm langer Gummi- oder Plastikschlauch geschoben, das Röhrchenende im Exhaustorinneren wird mit einem Stückchen Gaze verschlossen, damit das angesaugte Insekt nicht in den Mund gerät. Man kann auch eine weithalsige kleine Flasche (Marmeladenglas) verwenden, in deren Stopfen die Röhrchen nebeneinander gesteckt werden; eins muß dann gebogen sein. Mit dem Exhaustor kann man Käfer rasch hintereinander aufsaugen und mehrere auf einmal ins Tötungsglas umschütten.
Abb. 37-42. Hilfsmittel für das Sammeln. 37: Tötungsglas, 38 und 39: Exhaustorentypen, 40: Uhrfederstahlpinzette, 41: Käfersieb, 42: Klopftrichter Pinzette
Die weiche Pinzette (Uhrfederpinzette, nicht Uhrmacherpinzette) ist ein wirksamer Helfer beim Fang unter Rinde, in Erdreich, Sand, Exkrementen, Kadavern, Gängen, Ameisennestern usw. Der Käfer wird festgehalten, aber nicht zerdrückt. Streifnetz Das Streifnetz oder der Kescher ist ein etwa 50-70 cm langer Beutel aus festem, aber leichtem Stoff (Nylon), an einem zusammenlegbaren Metallreifen von 35-40 cm (und mehr) Durchmesser festgenäht. Um diesen Metallring muß man einen Streifen aus
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Das Sammeln
festerem Material nähen, da an dieser Stelle das Netz am ehesten beschädigt wird. Mit einer Schraubklemme wird das Ganze an einem leichten Stab befestigt. Gestreift wird auf Wiesen, doch kann man das Netz auch beim Abklopfen der Käfer von Strauchzweigen verwenden. Man hält es vor sich parallel zu den Pflanzenstengeln und beschreibt mit ihm Achten in der Luft. Die auf den Pflanzenspitzen sitzenden Insekten fallen hinein. Gestreift wird vor allem bei trockener Witterung den ganzen Tag über. Dabei sollte man schonend mit den Pflanzen umgehen, vor allem dann, wenn man es mit seltenen Arten zu tun hat. Das Streifen hat seine Vor- und Nachteile. Man gewinnt so viel Material, doch wird, wenn man nicht gerade in einer Monokultur arbeitet, keine Beziehung zwischen Käfer und Wirtspflanze klar. Man muß es in kurzen Abständen untersuchen und sortieren, vor allem Hummeln, Bienen und andere, für den Käfersammler nicht interessante Tiere, von denen sich viele im Netz finden, wieder freilassen. Eine moderne Variante dieser Methode ist der Autokescher, ein Diolensack mit Nylonspitze, der auf dem Autodach angebracht wird. Er verdrängt den früher häufig benutzten Fahrradkescher. Käfersieb Es ist ein ziemlich sperriges Gerät, doch tut es das ganze Jahr hindurch gute Dienste. Mit ihm kann man Material erbeuten, an das man sonst nur schwerlich käme. Das Sieb besteht aus einem Beutel, in dessen Oberteil in ca. 30 cm Abstand zwei Metallreifen mit Handgriff eingearbeitet sind, der untere Griff ist um 90° versetzt. Der obere Reifen ist frei, im unteren sitzt ein Gitter mit weniger als 1 cm Maschengröße. Das Sackende ist offen, es wird mit einem Band zugeschnürt. Den oberen Griff hält man mit der Linken, den unteren mit der Rechten, das zu siebende Material kommt auf das Netz. Beim Sieben fallen kleinere Bruchstücke und Käfer in den Beutel. So bearbeitet man Stubbenmaterial, am besten vom Baumfuß, altes Laub, Streu, Zweige, Anschwemmungen. Allzu trockenes Material eignet sich nicht. Nach dem Sieben bringt man die Fundstelle wieder in den ursprünglichen Zustand. Das Siebgut schüttet man in ein Leinensäckchen, in dem man es auch nach Hause bringt, wo man es in kleinen Portionen auf weißer Papierunterlage durchsucht. Grobes Siebgut kann man noch mit einem Küchensieb (Maschenweite ca. 1,5 mm) durchsieben. Mit dem Käfersieb arbeitet man auch im Winter. Die eingebrachte Beute beginnt im warmen Raum bald zu kriechen, die Käfer fängt man am besten mit dem Exhaustor heraus. Nach der Durchsicht legt man das Gesiebe in ein Holzkästchen mit festem Deckel, um es am folgenden Tag noch einmal zu untersuchen. Die Käfer sitzen dann am Deckel. Das Käfersieb kann man auch durch ein weißes Tuch oder Packpapier ersetzen, auf das man direkt im Gelände eine Handvoll Streu, Rinde, Moos usw. legt. Die Käfer kriechen davon, man fängt sie mit dem Exhaustor. Zur Käferauslese werden in Laboratorien alle möglichen Gesiebeausleseapparate benutzt, in denen die Tiere aus dem eingebrachten Siebgut entweder ans Licht gelockt (Fotoeklektoren) oder durch Trocknung (Xereklektoren) oder erhöhte Temperatur (Thermeklektoren) ausgetrieben werden. Klopftrichter Er ist gleichfalls eine Metallkonstruktion von unterschiedlichem Durchmesser, an die ein trichterförmiger Beutel aus hellem Stoff genäht ist. An das schmale Ende wird eine weithalsige Flasche gebunden, am besten aus Kunststoff. Ein kurzer Handgriff ragt ins Reifeninnere. Die Arbeit mit diesem Gerät ist einfach, und man kann es die ganze Saison über einsetzen. Man hält den Trichter mit der Linken unter einen blühenden Strauch, mit einem Stock klopft man auf die Zweige, und die Insekten fallen direkt in den Sack. Man muß ihn aber ständig schütteln, damit sie in die Flasche gleiten und nicht entkommen. Zum Aussortieren der Käfer nimmt man wieder den Exhaustor,
Wo sammelt man?
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nach Beendigung läßt man Hummeln, Bienen, Zikaden, Blattwanzen, Marienkäfer und andere häufige Käferarten, die man von diesem Ort bereits besitzt, wieder fliegen. Erdfallen Sie sind sehr gut, wenn man sich in einem Gelände mehrere Tage aufhält bzw. langfristig arbeitet. Es gibt verschiedene Typen von Fallen: „trockene", in denen die Käfer lebend gefangen werden, und „nasse", die eine Tötungsflüssigkeit enthalten (sog. Barber-Fallen). Für das gängige Sammeln eignet sich eher der erste Typ; ein Einmachglas oder ein Joghurtbecher genügen vollkommen. Auf den Boden kommt eine Sandschicht und ein Stückchen Moos, darauf der Köder (ein Stückchen Fleisch, Käse, Obst, ein Pilz usw.). Ein Deckel mit großer Öffnung verschließt das Gefäß, es wird bis an den Oberrand in den Boden versenkt. Die Umgebung wird sorgfältig wieder geglättet, die Öffnung mit einem schräg gestellten Stein, der gleichzeitig als Regenschutz dient, getarnt. Der Duft des Köders lockt die Käfer an, sie fallen ins Gefäß. Diese Falle muß man regelmäßig kontrollieren, da sich die Tiere gegenseitig angreifen können. Die Barber-Falle ist ein Gefäß mit einer Konservierungsflüssigkeit auf dem Boden (Aethylenglycol oder 4 % Formalin). Sie kommt vor allem bei Massenfängen zur Anwendung, auch dann, wenn die Fallen nicht oft genug geleert werden können. Dieser Typ ist weniger günstig; außerdem werden unnötig viele Exemplare der gleichen Art getötet. Ober den Falleninhalt macht man eingehende Aufzeichnungen ins Sammeltagebuch (Artenbild der Fauna, Tag-, Nachtzeit, zahlenmäßige Anteile der einzelnen Arten usw.). Wassersieb Es ist ein gewöhnliches Küchensieb an einem Stab. Man jagt damit vor allem am Ufer, auf Pflanzen und an der Wasseroberfläche. Wasserkescher Er besteht ähnlich wie das Streifnetz aus einer zusammenlegbaren Konstruktion, ist aber aus gut wasserdurchlässigem Material. Man kann mit ihm an der Oberfläche fangen, ihn aber auch zum sog. Grundfang benutzen. Dazu bringt man das Gerät am Bachgrund so an, daß es günstig in der Strömung steht. Vor seiner Öffnung wirbelt man das Wasser auf, hebt Steine an oder wühlt in den Wasserpflanzen. So gewinnt man eine Menge Schwimmkäfer, Wasserkäfer, Klauenkäfer usw., die von der Strömung ins Netz getrieben werden. Lichtfang Er wird bei der Käferjagd wesentlich weniger angewendet als beim Fang anderer Insekten. Wo sammelt man? Die besten Ergebnisse erzielt man in einer Gegend, die man bereits etwas kennt. Sie hängen stark von Jahreszeit, Tag- oder Abendstunde ab. Bei Anfängern richtet sich das Sammeln meist auf den Fang einzelner Käfer, doch sollten sie sich von vornherein mit weiteren Methoden vertraut machen, mit denen man Arten erbeuten kann, an die man beim individuellen Fang nicht kommt. In einer Gegend mit einem Bach oder Fluß kann man schon im zeitigen Frühjahr Anschwemmungen untersuchen. Dann führt das Wasser viele Zweige, Holzstücke, Moos und Stämme und auf diesem Treibgut viele Käfer mit. Das Material wird grob durchgesiebt und mit Rücksicht auf die noch kühle Jahreszeit am besten erst zuhause
Wo sammelt man? sortiert. Man findet sicher eine Menge Arten, die in der betreffenden Landschaft nicht häufig vorkommen. Aus Anschwemmungen gewonnene Stücke werden auf dem Fundortetikett besonders gekennzeichnet! An der Meeresküste findet man nach einem Sturm ebenfalls interessante Arten, die von den hochgehenden Wellen aus ihren Verstecken geschwemmt werden. Sehr viele Käfer gibt es in Wäldern. Hier sucht man sie unter Steinen und liegenden Stämmen (die man wieder an ihren ursprünglichen Platz zurücklegt!), untersucht Klafterholz, durchsiebt Mulm aus hohlen Bäumen, altes Laub, Streu. Die Zeit der Strauchblüte nutzt man zum Abklopfen. Auch auf dem jungen Laub von Birken, Eichen und anderen Gehölzen sitzen viele Arten, die man mit dem Kopftrichter erbeuten kann. Auf Wiesen und an Wasserrändern arbeitet man mit dem Kescher vom Frühjahr bis in den Herbst. Das so gesammelte Material wird sortiert; dabei muß man darauf achten, daß in verschiedenen Biotopen oder in unterschiedlichen Höhenlagen gefangene Käfer nicht durcheinandergebracht werden. Auch Exkrementen oder Tierleichen wird Aufmerksamkeit geschenkt. Auf Baumpilzen oder unter schimmelnder Rinde gehören die Käfer zu den ständigen Gästen. In Wäldern und Feldern, nach Möglichkeit in verschiedenen Biotopen, werden Fallen gestellt. Auch die unmittelbare Umgebung von Häusern sollte man nicht außer acht lassen; von Zeit zu Zeit untersucht man auch die Wohnung (Speisekammer, Hausflur, Badezimmer oder Toilette). Die kleinen Kulturfolger halten sich hier gern auf. Eine Reihe von Arten lebt in Ställen und Scheunen, auch unter faulendem Stroh und Heu und in feuchten Schuppen. Käfer schlüpfen aus Möbeln und Dachbalken, daher sollte man nicht achtlos am Dachfenster vorübergehen. Die auf dem Dachboden
Abb. 43-49. Hilfsmittel für das Präparieren. 43: Insektennadeln, 44: Präparierpinzette, 45: Aufklebeplättchen, 46-48: Präpariernadeln, 49: Höhenlehre
geschlüpften Arten fliegen nämlich zum Licht. Auch ein nicht zu sehr mit Herbiziden und Insektiziden behandelter Garten dient einer Reihe von Arten als Wohnsitz. Glasgedeckte Veranden werden gern angeflogen. Ein Kapitel für sich ist der Käferfang bei sozial lebenden Hautflüglern, vor allem bei Ameisen, und der in Säuger- und Vogelnestern. Bei den Ameisen leben etliche Arten in unterschiedlicher Beziehung zu den Wirtstieren. Einige sind ihnen nützlich (Symphilie), andere sind typische, nur geduldete Gäste (Synökie), die dritten sind Feinde der Wirte (Synechtrie). Solche Käfer sucht man unter Steinen, wo Ameisen leben. Sie sitzen an der Steinunterseite oder in den Gängen. Hierbei muß man flink arbeiten, da die Ameisen die Käfer schnell in Sicherheit bringen. Arten, die bei Ameisen in Baumstubben wohnen, gewinnt man mit dem Käfersieb. Einige Arten kann man leicht aus den Haufen der Roten Waldameise (Formica rufa) gewinnen. Auf den Ameisenhaufen bzw. dicht daneben legt man einen flachen Stein. Nach 2-3 Tagen deckt man ihn in den frühen Morgenstunden auf; an der Unterseite sitzen dann sicher einige Kurzflügler. Früher wurden diese Käfer im Winter mit dem Sieb gefangen. Da aber die Roten Waldameisen unter Naturschutz stehen, darf man nur Nester von anderen Arten durchsieben. Das Sammeln von myrmekophilen Arten wird durch Kenntnis der Ameisenwirte erleichtert. In den Nestern von Wespen, Hornissen, Hummeln oder Erdbienen leben nur vereinzelte Käferarten, deren Fang mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß das Ausnehmen von Wespennestern nicht so vorteilhaft ist wie eine genaue Untersuchung der Vegetation um die Schlupflöcher herum. Alljährlich habe ich so bequem mehrere ausgeflogene Fächerkäfer (Metoecus paradoxus) gefunden. Die Nester von Säugern und Vögeln werden von einer ganzen Reihe verschiedener kleiner Käferarten bewohnt. In Mäusegängen fängt man sie mit einem köderbeschickten Weckglas, bis an den Rand im Gang eingegraben. Die besten Ergebnisse bringt der Fang im Maulwurfsnest. Beim Ausnehmen des Nestes (vor Wintereintritt oder im Frühjahr) steckt man das Ganze in einen Beutel, um es zu Hause zu sortieren. Außer Käfern wird man hauptsächlich Flöhe vorfinden. Man darf nicht vergessen, etwas Heu und trockenes Laub als Ersatz mitzunehmen, um es anstelle des entnommenen Materials ins Loch zu legen.
Präparation
Das Präparieren von Käfern ist im Vergleich mit anderen Insektengruppen verhältnismäßig leicht und erfordert keine komplizierten Hilfsmittel. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten, die beim Präparieren kleiner Arten auftreten können, ist es eigentlich nur eine Frage der Routine. Zum Präparieren braucht man: Styroporplatten, Insektennadeln, Aufklebeplättchen, Fundortetikette, Klebstoff, eine feine Pinzette, ein Pinselchen mit feiner Spitze, ein Etikettentreppchen als Höhenlehre und Trichloraethylen. Bei der Verarbeitung von altem, ausgetrocknetem Material empfehlen sich eine Petrischale, Filterpapier, Essigund Karbolsäure. Styroporplatten Styroporplatten bzw. Platten aus Insektentorf verwendet man in verschiedenen Stärken. Es empfiehlt sich, mehrere kleinere in verschiedenen Stärken zu benutzen und sie mit weißem Papier zu bespannen, das man von Zeit zu Zeit auswechselt. Zum Präparieren von kleinen und stark gewölbten Arten eignet sich eine Platte mit verschiedenen Vertiefungen, die man einfach mit einem halbwegs spitzen Gegenstand wie z. B. einem Federhalter o. ä. aushöhlt. Insektennadeln Sie sind in unterschiedlicher Stärke im Handel, die Stärke wird mit den Zahlen 000-000-1-2-3 usw. angegeben. Sie sind aus Stahl bzw. rostfreiem Material, schwarz und haben einen Kopf. Früher waren die Nadelköpfe auch aus Stahl, doch kam es häufig vor, daß sie durchrutschten, daher werden heute Nadeln mit festen Kunststoffkäppchen hergestellt. Zum Käferpräparieren eignen sich am besten die Größen 2 und 3, zum Nadeln kleinerer Exemplare auch noch Nr. 1. Größere Nadeln als Nr. 3 verwendet man für größere Exoten; für besonders große exotische Arten werden auch ungenormte, längere Nadeln hergestellt. Aufklebeplättchen Sie sind aus feinem, weißem Karton und in mehreren Größen erhältlich. Sie sind meist rechteckig mit abgerundeten Ecken bzw. dreieckig, völlig weiß oder an einem Ende liniert. Die Größe des benutzten Plättchens richtet sich nach dem Käfer, der aufgeklebt werden soll. Die arrangierten Beine und Fühler dürfen nicht über den Rand hervorstehen. Es ist ratsam, Exemplare einer bzw. ähnlicher oder verwandter Arten auf Plättchen von gleicher Größe zu kleben. Nur im Notfalle klebt man mehrere kleine Exemplare einer einzigen Art auf ein größeres Plättchen; bei verwandten und einander stark ähnelnden Arten gibt es keine Garantie, daß alle wirklich zu einer Art gehören, auch wenn sie vom selben Fundort stammen. Für Spezialzwecke werden perforierte Plättchen geliefert. Da bei vielen Käfern bzw. Gruppen wichtige Bestimmungsmerkmale auf der Körperunterseite liegen, muß man in solchen Fällen zu perforierten oder dreieckigen Plättchen greifen. Der Käfer wird auf die Kartonspitze nur bis zur Körperlängsachse aufgeklebt, damit die andere Hälfte sichtbar bleibt. Auf dreieckige Plättchen klebt man z. B. Rindenglanzkäfer, Stutzkäfer, verschiedene Glanzkäfer u. a., auf perforierte z. B. Wasserkäfer (Agabus u. a.), verschiedene Blattkäfer usw. Für den Anfänger ist es nicht immer leicht, zu entscheiden, welche Käfergruppe perforierte bzw. dreieckige Plättchen erfordert; das ist eine Sache der Erfahrung.
Fundortetikette Sie sind weiß, rechteckig und kommen zur Anwendung, wenn der Käfer von der Präparierplatte in die Sammlung überführt wird. Sie sind klein und werden in genormter Größe zurechtgeschnitten, was man übrigens mit einem kleinen Fotoschneidegerät und gutem Karton selbst machen kann. Sie sollen nicht größer als 15 X 18 mm sein, also kleiner als die großen Klebeplättchen, doch übertreffen sie die Größe der kleinen Plättchen. Nach Möglichkeit sollte das Fundortetikett unter dem Klebeplättchen verdeckt sein. Es gehört unbedingt als fester Bestandteil zu jedem präparierten Käfer, da erst die auf ihm enthaltenen Daten dem Exemplar einen wissenschaftlichen Wert geben; ohne sie ist es in der Sammlung wertlos. Daran muß jeder Sammler schon von dem Augenblick an denken, in dem er sich zum Anlegen einer Sammlung entschlossen hat. Die Fundortetikette werden leserlich mit Tusche und einer dünnen Feder bzw. Tuschefüller (Stärke 0,1) beschriftet. In die erste Zeile kommt der Fundort, darunter das Sammeldatum und in die dritte Zeile der Name des Sammlers. Außer der genauen Lokalität, vor allem bei weniger bekannten Orten, sollte man noch die international gebräuchliche Abkürzung der größeren geographischen Einheit aufführen, damit die Orientierung erleichtert wird, z. B. Bavaria occ. – Westbayern, Austr. mer. – Südösterreich usw. Auf der Unterseite kann man noch weitere Angaben machen, z. B. Lokalitätstyp (Kiefernwald, Eichenwald, Grassteppe, Steinbruch), Höhe ü. M. (besonders wichtig für Fundorte im Gebirge), Wirtspflanze (bei pflanzenfressenden Arten). Ferner sollte man erwähnen, ob die Art aus der Larve (e larva) oder Puppe (e pupa) aufgezogen wurde, ob sie bei Ameisen, Wespen usw. gefunden wurde. Je mehr Daten das Etikett enthält, desto größer ist der wissenschaftliche Wert der Sammlungsstücke. Wer an einer bestimmten Stelle regelmäßig oder längere Zeit sammelt, sollte sich auf die Etiketten Lokalitätsbezeichnung und Sammlernamen in kleiner Schrift drucken lassen; es lohnt sich, auch Etiketten nur mit dem Sammlernamen zu drucken. Klebstoff Er muß auf jeden Fall wasserlöslich sein. Der klassische Kleber ist Syndetikon, bewährt hat sich gleichfalls Glutofix. Man verwendet ihn entweder in normaler Dichte direkt aus der Tube oder verdünnt ihn ein wenig mit einem Tropfen destilliertem Wasser und Essigsäure. Der Klebstoff darf nicht zu dünnflüssig sein, da sonst die Gefahr besteht, daß er die ganze Unterseite des Käfers verklebt; er soll das Exemplar nur auf einer kleinen Fläche am Plättchen befestigen. Wasserunlösliche Kleber haben zwar gute Aufklebeeigenschaften, doch eignen sie sich nicht zum Aufkleben von Käfern. Nicht selten erfordern es die Umstände, daß ein Exemplar umpräpariert werden muß. Das ist besonders beim Bestimmen der Fall, wenn wichtige Merkmale an der Körperunterseite sitzen. Pinzette Eine spitze Pinzette tut gute Dienste beim Handhaben großer, zum Aufkleben vorbereiteter Käfer. Bei der Arbeit mit kleinen Stücken kann man statt dessen gut einen angefeuchteten spitzen Haarpinsel verwenden. Höhenlehre Sie ist ein kleines hölzernes Stufenbrettchen. In jeder Stufe ist eine Bohrung, die bis auf den blechbeschlagenen Grund reicht. Dieses Etikettentreppchen dient dazu, die Klebeplättchen mit den Käfern, Fundortetikette und natürlich auch genadelte Käfer in die richtige Höhe zu bringen. Sitzen Käfer und Etikette in verschiedenen Höhen, macht die Sammlung einen leicht unordentlichen Eindruck. Auf der höchsten Stufe (25 mm) richtet man die Klebeplättchen aus, auf der folgenden (21 mm) die Fundortetikette, auf der niedrigsten (10 mm) die genadelten Käfer. Die Maße 25 und 21 mm gehen von der
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Präparation
Präparation
Nadelspitze aus, im letzten Fall, 10 mm, ist die Entfernung vom Nadelkopf zur Flügeldecke gemeint (s. S. 45). Auf die Bedeutung weiterer, weniger häufig angewendeter Mittel wird direkt im Text eingegangen.
Nadeln Man legt den Käfer mit dem Rücken nach oben auf die Präparierplatte, hält ihn fest und sticht die Nadel senkrecht ins erste Drittel der rechten Flügeldecke (an der Unterseite erscheint sie zwischen dem 2. und 3. Beinpaar). Sobald die Nadelspitze austritt, dreht man den Käfer um, steckt den Nadelkopf in die Bohrung der untersten Treppchenstufe und verschiebt den Körper mit der Pinzette, bis der Rücken das Brettchen berührt. Dadurch ist die Entfernung zwischen Flügeldecken und Nadelkopf stets gleich, d. h. 10 mm. Anschließend sticht man die Nadel mit dem Käfer in eine stärkere Platte, wo man Beine und Fühler arrangiert. Die Gliedmaßen werden unter den Körper gebogen, die Fühler entlang von Halsschild und Flügeldecken ausgerichtet. Man läßt weder Fühler noch Beine vom Körper abgespreizt. Ein so präparierter Käfer würde viel Platz wegnehmen und käme leicht zu Schaden. Die Stellung von Fühlern und Gliedmaßen wird mit Hilfsnadeln fixiert. Sorgfältig ist darauf zu achten, daß weder Kopf noch evtl. Halsschild von der Körperachse abweichen. Das fertig arrangierte Exemplar muß mindestens eine Woche, am besten aber noch länger auf der Präpariertafel ruhen, damit alle Gliedmaßen und Fühler in der gewünschten Lage bleiben. Das vorzeitige Herausnehmen hätte das Absinken der ungenügend getrockneten Gliedmaßen zur Folge.
Das eigentliche Präparieren Die getöteten Käfer werden aus dem Tötungsglas auf sauberes, weißes Papier geschüttet und je nach Beschaffenheit des Materials 1/2-1 Stunde ruhen gelassen. Wenn der Äther verflogen ist, ist der Käferkörper wesentlich weniger spröde als unmittelbar nach der Entnahme aus der Sammelflasche. Ehe man ans Präparieren geht, muß man Schmutz und Fett von den Käfern entfernen, da sonst bald das Schildchen verunreinigt würde. Die Stücke werden einige Minuten in Trichloräthylen getaucht, dadurch werden sie nicht starr, sondern nur gesäubert und die Körperhaare geordnet. Wenn man nun das Material der Größe nach sortiert hat, muß man entscheiden, welche Stücke genadelt und welche aufgeklebt werden. Eindeutige Regeln in bezug auf Größe und Form gibt es da nicht. Manche Sammler bevorzugen das Nadeln auch bei
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für das Aufkleben mittlerer und kleiner Käfer, 53: Fundortetikett, 54: Bestimmungsetikett
Kleben Ein zum Aufkleben bestimmtes Exemplar wird auf der Präparierplatte mit der Unterseite nach oben gedreht. Arten mit stark gewölbten bzw. glatten Flügeldecken kommen in die Vertiefungen, damit sie bei der Arbeit festliegen. Mit Hilfe einer stumpfen Nadel hält man den Käfer fest. Mit dem angefeuchteten, spitz ausgezogenen Haarpinselchen streicht man Fühler, Taster und Gliedmaßen nach außen. Sind so mehrere Exemplare vorbereitet, setzt man sie mit dem feuchten Pinselchen oder der Pinzette auf kleine Klebstofftröpfchen in der Vorderpartie der Plättchen. Nach dem Antrocknen, d. h. nach mindestens 1/2 Std. werden Fühler und Gliedmaßen hergerichtet. Ihre Lage kann man im Laufe der nächsten zwei Tage noch korrigieren, doch muß man beachten, daß das Objekt durch Austrocknen seine Biegsamkeit verliert, empfindlicher gegenüber der Bearbeitung wird und so leichter beschädigt werden kann. Bei wieder aufgeweichten Tieren muß man Fühler und Beine rasch arrangieren, da sie schneller austrocknen als frisch getötetes Material. Nach dem Austrocknen, d. h. nach einigen Tagen, wird das Klebeplättchen mit der Etikettentreppe an einer Nadel auf die gewünschte Höhe geschoben (s. S. 43). Das Präparieren sehr kleiner Käfer wie z. B. Federflügler, Palpenkäfer, Moderkäfer, kleiner Kurzflügler und vieler anderer ist ohne eine Lupe bzw. ein Präpariermikroskop undenkbar. Jedes Exemplar wird unmittelbar nach dem Präparieren mit einem vorläufigen Fundortetikett ausgestattet, das nur stichwortartig ausgefüllt direkt neben das präparierte Stück gesteckt wird. Vor dem Einordnen in die Sammlung bekommt der Käfer dann das endgültige Etikett.
kleineren Tieren von etwa Kartoffelkäfergröße, andere kleben noch 20 mm lange Exemplare. Jede dieser Präparationsmethoden hat ihre Vor- und Nachteile. Beim aufgeklebten Exemplar wird der Körper nicht durchbohrt, es ist besser vor Beschädigung gesichert, da das Klebeplättchen Körper und Anhänge schützt. Wurde aber in bestimmten Fällen kein perforiertes oder dreieckiges Plättchen verwendet, kann man den Käfer nicht von der Unterseite sehen; man muß ihn daher vor dem Bestimmen wieder ablösen und neu auf einem geeigneten Plättchen präparieren. Das genadelte Exemplar ist einer größeren Beschädigungsgefahr bei der Handhabung ausgesetzt, doch bietet es den Vorteil, daß man jederzeit ohne Vorbereitungen die Unterseite betrachten kann.
Trockenes Material In Sägespänen oder Zellstoffschichten gelagert, muß man es vor dem Präparieren aufweichen. Zum Weichen einer geringeren Zahl, vor allem, wenn es sich um kleinere Käfer handelt, genügt eine Petrischale mit einer Filterpapierschicht auf dem Grund. Das Papier wird mit Wasser befeuchtet, ein Tropfen Kreosot oder Phenol hinzugegeben, um Schimmelbildung zu verhindern, und die Schale zugedeckt. Die Käfer werden in der feuchten Kammer wieder weich und lassen sich nach ein bis zwei Stunden präparieren, kleinere Arten sogar schon früher. Kleine, glatte Tiere kann man auch in destilliertem Wasser mit Essigsäure aufweichen. Durch Erwärmen läßt sich der Prozeß beschleunigen. Verschiedene Laboratorien verwenden dazu auch 3 % Ammoniak. Will
Abb. 50-54. Beispiele für das Präparieren. 50: Das Nadeln eines großen Käfers, 51 und 52: Beispiele
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Präparation
man eine größere Materialmenge aufweichen, nimmt man eine Schale mit feuchtem, sterilisiertem Sand auf dem Grund (sterilisieren durch Auskochen in Wasser), bedeckt mit einem Stück Filterpapier. Die Käfer werden auf dem Papier ausgebreitet, die Schale muß man gut zudecken. In einer Reihe von Fällen läßt sich Material weder in einer feuchten Kammer noch in Chemikalien aufweichen. Dann handelt es sich um nicht sachgemäß getötete Exemplare (z. B. mit Spiritus, Benzin) oder um tot und vertrocknet aufgefundene Stücke. In solchen Fällen ist ein Präparieren nicht möglich. Bestimmung Das präparierte, mit Fundortetiketten versehene Material wartet noch auf seine Bestimmung, doch bildet es schon die Grundlage der künftigen Sammlung. Für einen Anfänger ist es nicht leicht, die Käfer nach Familien zu ordnen, geschweige denn nach Gattungen. Möglicherweise gelingt es ihm, Lauf-, Marien-, Bock- und Rüsselkäfer zu unterscheiden. Erst im Laufe der Zeit gewinnt man die entsprechende Erfahrung, die zur detaillierten Klassifizierung nötig ist. Vorerst werden die Käfer unbestimmt in provisorischen Kästen gelagert. Empfehlenswert ist von Anfang an die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Sammler, der verschiedene Gruppen zuverlässig bestimmen kann. Ein richtig bestimmtes Exemplar erleichtert die Determinierung ähnlicher und verwandter Arten. Der Käfername wird ebenfalls mit Tusche gut leserlich auf ein besonderes Kärtchen geschrieben, auf das Bestimmungsetikett. Außer dem Käfernamen werden Jahr und Name des bestimmenden Kenners vermerkt. Spezialisten haben meist schon vorgedruckte oder anders vervielfältigte Determinationsetikette. Das Bestimmen geht nach speziell zusammengestellten Schlüsseln vor sich, in denen ständig wichtige Merkmale gegenübergestellt werden. Eine Bestimmungstabelle kann für den Allgemeingebrauch oder nur für Fachleute angelegt sein. In wissenschaftlichen Schlüsseln werden oft mikroskopische Merkmale herangezogen, in den letzten Jahrzehnten vielfach auch die Merkmale an den männlichen Kopulationsorganen. Schlüssel können zum Bestimmen der Familien bzw. im Rahmen einer Familie zum Bestimmen der Gattungen oder Arten dienen. In wissenschaftlichen Bestimmungstabellen wird auch auf niedere Einheiten (Subspecies, Morpha usw.) eingegangen. Beispiele finden sich bei der Gattung Necrophorus (S. 122-123) und den Familien Lucanidae (S. 140) und Coccinellidae (S. 212-213).
Das Anlegen und Ordnen einer Sammlung
Die meisten Sammler beginnen so, daß sie Käferarten sammeln oder durch Tausch gewinnen, ohne Rücksicht auf ihre systematische und zoogeographische Zugehörigkeit. Das ist gut, um eine Übersicht über Artenreichtum und Formenvielfalt der Ordnung zu gewinnen. Früher oder später muß sich aber jeder ernsthafte Liebhaber darüber klar werden, was für eine Sammlung er eigentlich zusammenstellen will. Dabei muß er auch seine Raum- und Zeitmöglichkeiten in Betracht ziehen, nicht zuletzt auch die Finanzfrage. Im wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten: die Anlage einer regionalen Sammlung (d. h. der Arten, die auf einem bestimmten Gebiet leben) oder die Anlage einer auf eine einzige große bzw. mehrere Gruppen kleiner Familien spezialisierten Sammlung über einen mehr oder weniger großen geographischen Raum. Die meisten Sammler entscheiden sich wohl für die erste Alternative. Die zweite, d. h. die Spezialisierung auf eine bestimmte Käfergruppe, erfordert das allmähliche Bekanntwerden mit der ziemlich umfangreichen internationalen Fachliteratur, das ständige Verfolgen neuer Erkenntnisse sowie einen regen Kontakt mit den Fachleuten in Inund Ausland. Dazu bleibt bei der Ausübung des eigenen Berufs nicht immer die nötige Zeit. Der Anfänger stellt sich früher oder später die Frage, wie zahlreich die einzelnen Arten in der Sammlung vertreten sein sollen. Dafür gibt es keine feste Regel. Bei Arten, die keine Farbvariationen aufweisen, auch eine konstante Körperform haben, genügen aus einem Gebiet 1-2 Exemplare; dasselbe gilt auch für seltene Arten. Bei Arten mit größerer Variabilität bemüht man sich, eine Serie von mehreren Stücken zusammenzustellen, um die Variationsbreite möglichst reichhaltig zu belegen (Marienkäfer, verschiedene gefleckte Bockkäfer, Blattkäfer usw.). Gestaltung der Sammlung Bereits in der Anfangsphase des Aufbaus muß man auf eine einheitliche Gestaltung achten. Das gilt sowohl für die Verwendung eines bestimmten Kastentyps als auch für die Anordnung im Innern. In Fachgeschäften sind Insektenkästen in genormtem Format und unterschiedlicher Ausführung erhältlich. Ihr Boden ist mit einer Schicht aus gepreßtem Insektentorf oder anderem plastischen Material ausgelegt, in das die Nadeln gesteckt werden. Für die endgültige Sammlung eignet sich Styropor nicht, da in ihm die Nadeln nach vielen Einstichen schlecht halten. Außerdem ist es im Kontakt mit dem Desinfektionsstoff Paradichlorbenzol nicht beständig. Wichtig ist, beim Kauf auf gut schließende Deckel zu achten, um ein Eindringen der Larven der Museumskäfer (Anthrenus, Trogoderma) zu verhindern. Die genormten Kästen werden hochkant in einen Schrank geordnet wie Bücher ins Regal, oder schubkastenartig liegend in besonders dafür angefertigte Sammlungsschränke. Alle Kästen werden außen einheitlich mit Etiketten gekennzeichnet, auf denen die Namen der in ihnen aufbewahrten Familien, evtl. auch Gattungen und Arten vermerkt sind. Auch das Kasteninnere hat ein bestimmtes System, durch Etikette werden Gattungen und Arten gekennzeichnet. Alle Etikette sollten einheitlich beschriftet werden, am besten mit Tusche, evtl. auch mit Maschinenschrift, nach Möglichkeit mit einer kleinen Schrifttype. Ehe man sich endgültig festlegt, berät man sich mit erfahrenen Mitgliedern entomologischer Vereinigungen oder Fachleuten aus Museen, die gern ihre Erfahrungen einem beginnenden Entomologiefreund mitteilen werden. Eine sorgfältig unterhaltene und ästhetisch angelegte Regionalsammlung bereitet in erster Linie ihrem Schöpfer viel Freude. Darüber hinaus hat sie Kulturwert, da sie
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Das Anlegen und Ordnen einer Sammlung
gleichzeitig eine wertvolle Dokumentation von Käfervorkommen und -verbreitung in einem bestimmten Landschaftsbereich ist. Das ist besonders dann von Bedeutung, wenn es in dem betreffenden Gebiet zu größeren strukturellen Eingriffen kommt, etwa beim Bau von Talsperren, Flußregulierung, Straßenbau, Besiedelung usw. Die Fauna eines solchen Gebiets verändert sich nicht nur rasch, sie kann sogar ganz verschwinden. Regionale Sammler sind die einzigen, die mit ihren Kollektionen den Faunencharakter in einem sich verändernden Landstrich dokumentieren können. Aus solchen Sammlungen gewinnen auch Wissenschaftler und Fachleute von Museen, Hochschulen oder Akademien Informationen für eine detaillierte Bearbeitung der Fauna größerer Landschaftsabschnitte. So wie die Sammlungen aus dem vorigen Jahrhundert Belegmaterial für das Käfervorkommen an Orten sind, wo man sie heute vergeblich suchen würde, werden unsere heutigen Sammlungen eines Tages Fakten über das Vorhandensein von Käfern liefern, die dann im betreffenden Gebiet ausgestorben sein werden. Gefahren für die Sammlung Gefährlich für eine Sammlung sind äußere Einflüsse und Schädlinge aus Pflanzen- und Tierreich. Schlechten Einfluß haben Sonnenlicht (auch Tageslicht), Staub, Feuchtigkeit und starke Temperaturschwankungen im Raum. Tierische Schädlinge sind Milben (Acari), Motten (Tineidae), Staubläuse (Psocoptera) und vor allem Speck- oder Pelzkäfer. Früher galt der Museumskäfer (Anthrenus museorum) als der schlimmste Schädling. Später erkannte man, daß er weder der einzige noch der gefährlichste ist. Der wichtigste einheimische Schädling ist der Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci), der jedoch in Teilen (z. B. Berliner Raum, Ruhrgebiet, Norwegen) von der aus Mittelamerika eingeschleppten Art Trogoderma angustum verdrängt worden ist. Diese Art ist besonders an das trockene Klima zentralgeheizter Wohnblocks angepaßt. Von den eigentlichen Pelzkäfern zeigen sich in den Sammlungen hin und wieder Teppichkäfer (Attagenus pellio) oder Gemeine Speckkäfer (Dermestes Iardarius). Die Larven der genannten Käfer ernähren sich bevorzugt von frisch präparierten, nicht entfetteten Stücken und zerfressen sie. Unter dem befallenen Exemplar zeigt sich ein Häufchen aus feinem Staub. Gern schlüpfen die Larven zum Verpuppen in einen Käferkörper. Die Käfer stellen keine direkte Gefahr für die Sammlung dar! Unangenehme Schädlinge sind Milben. Sie verraten sich durch schwarzen Staub unter den präparierten Stücken. Motten kommen in Käfersammlungen seltener vor. Dazu kommt es hauptsächlich in feuchten, mottenbefallenen Wohnungen. Staubläuse sind gleichfalls unliebsame Gäste in Sammlungen und erscheinen fast regelmäßig, wenn eine gewisse Luftfeuchtigkeit vorhanden ist. Es sind winzige, flügellose Insekten, die man unmittelbar nach dem Öffnen des Kastens entdeckt, da sie behende auf dem Boden oder auf den Plättchen umherlaufen. Sie beschädigen die Exponate z. T. durch ihren Fraß, beißen Härchen ab und verunreinigen dazu Klebeplättchen oder Etiketten. Der gefährlichste pflanzliche Schädling ist Schimmel; er kommt in vernachlässigten, feucht gelagerten Sammlungen vor. Die dick mit einer Schimmelschicht überzogenen und schimmeldurchdrungenen Stücke lassen sich kaum noch als Käfer erkennen. Schimmel überzieht nicht nur die Körper, sondern auch Gliedmaßen und Fühler. Schimmelige Stücke kann man mit einem Geschirrspülmittel abwaschen (Pril o. ä.), auch Fehlinglösung eignet sich. Häufige Durchsicht schützt die Sammlung vor Gefahren. Zeigt sich ein vereinzelter Schädling, kann man ihn leicht beseitigen. Alle Hilfe kommt aber zu spät, wenn die Sammlung von vielen Tieren heimgesucht wurde und schon zum größten Teil zerfres-
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sen ist. Gute Wirkung zeigt die Dauerdesinfektion mit Paradichlorbenzol, das jedoch gegen Trogoderma unzureichend wirkt. Einen besseren Dienst tut Lindan, von dem man eine Messerspitze in den Kasten streut. Die Sammlungen von wissenschaftlichen Instituten werden von Zeit zu Zeit mit Gas behandelt. Dem Einschleppen von Schädlingen kann man vorbeugen, indem man z. B. durch Tausch gewonnenes Material nicht direkt in der Sammlung selbst unterbringt, sondern erst in einen „Quarantänekasten" mit einer größeren Dosis Desinfektionsmittel steckt. Erst nach mehreren Wochen überführt man ein solches Exemplar in den endgültigen Sammlungskasten.
Namen und System
Namen und System
Jeder seriöse Sammler, für den die Käfer mehr als nur ein zeitweiliges Hobby sind, wird sich bemühen, nach und nach die wissenschaftliche Benennung der Arten in den Griff zu bekommen. Nur sie hat internationale Gültigkeit und ist überall in der Literatur eindeutig, egal, in welcher Sprache sie erscheint. Neben der wissenschaftlichen Terminologie existieren in den verschiedenen Sprachen auch volkstümliche Käfernamen. Sie haben natürlich keine internationale Verbindlichkeit und sind in vielen Sprachen nicht konstant. Ein und dieselbe Art kann mit mehreren Bezeichnungen belegt werden, das ist auch im Deutschen der Fall. Der bekannte Bockkäfer Acanthocinus aedilis heißt Zimmerbock, Zimmererbock, Zimmermannsbock, Schneiderbock; Ips typographus ist als Buchdrucker bekannt (nach dem Fraßbild in der Rinde), aber auch als Großer achtzähniger Fichtenborkenkäfer (nach den 8 Zacken am Absturz der Flügeldecken). Die wissenschaftliche Nomenklatur datiert aus dem Jahr 1758, als die 10. Ausgabe des denkwürdigen Werks „Systema Naturae" von CARL LINNÉ erschien. Grundlage der Nomenklatur ist die sog. binäre Nomenklatur. Jeder Artname besteht aus zwei Worten: das erste gibt die Gattung an, das zweite ist die eigentliche Bezeichnung der Art. Hierzu kommt normalerweise noch der Name des Autors, der sie erstmalig beschrieben hat, ggf. noch die Jahreszahl der ersten Veröffentlichung. Die Autorennamen sollten in ungekürzter Form angegeben werden, nur L. (LINNAEUS) und F. (FABRICIUS ) als Abkürzungen. Der Autorenname steht manchmal in Klammern. Das heißt, daß die Art ursprünglich in einer anderen Gattung, als sie heute erscheint, beschrieben wurde. So wurde der Hirschkäfer Lucanus cervus (L., 1758) ursprünglich als Geotrupes cervus L., 1758 in die Literatur gebracht. Später wurde er der Gattung Lucanus zugeordnet; daher wird LINNÉ als Autor in Klammern gesetzt. Gelegentlich wird dem Artenname noch ein drittes Wort zugefügt. Es gibt die Unterart (Subspecies) an. Das wird normalerweise bei solchen Arten getan, die Neigung zur geographischen Rassenbildung zeigen. Früher setzte man zwischen die Bezeichnung von Art und Unterart die Abkürzung ssp. Die Fachnomenklatur ist aus dem Lateinischen und Griechischen abgeleitet, die griechischen Worte erscheinen latinisiert. Bei der Namenwahl bemühte sich der Autor zumeist, eine bestimmte Eigenschaft der Art zu erfassen: Färbung, Form, Nahrung usw. Oft sind diese klassischen Namen wirklich treffend, z. B. der Name des Gelbrandkäfers, Dytiscus marginalis: dytes (gr.) = Taucher, iskos (Verkleinerungsform), marginalis (lat.) = umrandet. Der Körper des Käfers hat tatsächlich einen gelben Rand. Ein anderes Beispiel, dem man eine Angabe über die Lebensweise entnehmen kann, ist Sinodendron cylindricum, der Baumschröter. Er stammt von den griechischen Worten sinos = Beschädigung und dendron = Baum ab. Die Artbezeichnung cylindricum (lat.) sagt etwas über die Körperform. Der Käfer entwickelt sich im Holz und ist in der Tat zylindrisch. In der Nomenklatur erscheinen die Namen alter Gottheiten, Namen von Forschern, die sich um die Insektenforschung verdient gemacht haben (viele Käfer tragen den Namen „linnaei" oder „fabricii" usw.). Allmählich gelangten in die Nomenklatur auch die Namen der ersten Fundorte, der Entdecker, ja sogar Namen von Staatsmännern, die überhaupt nichts mit der Entomologie zu tun hatten und die sogar die Geschichtsschreibung nicht mehr gern nennt. Trotzdem dauern sie fort. Die Nomenklatur kennt auch eine Reihe von Merkwürdigkeiten, deren Ursprung sich manchmal erklären läßt, in anderen Fällen ein Rätsel bleibt. Das ist beispielsweise der überhaupt nicht zutreffende Name für den Prachtkäfer Buprestis. Man kann ihn
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von den griechischen Worten bous = Rind und pretho = aufblähen ableiten. „Buprestis" war offensichtlich ein Käfer, nach dessen Verzehr Rinder Blähungen bekamen. Am ehesten wird es sich um einen Blasenkäfer der Gattung Zonabris gehandelt haben, dessen Körper giftiges, Blähungen hervorrufendes Cantharidin enthält. Einer der heutigen Buprestis war es sicher nicht; die sind nämlich so flink, daß sie bestimmt nicht warten, bis sie eine Kuh auffrißt, außerdem enthalten sie keine aufblähenden Stoffe. Einfach ein Versehen, das sich heute nicht mehr ändern läßt. Neue Namen müssen ständig ausgedacht werden. Wo nimmt man sie her? Da helfen sich die Autoren z. B. durch Wortumbildungen (Gattung Ptinus, Tipnus, Niptus in der Familie Ptinidae oder Anaspis, Spanisa und Nassipa in der Familie Anaspididae). In anderen Fällen greifen sie zu Vor- oder Nachsilben: guttatus, biguttatus, elongatus, elongatulus. Es besteht kein Zweifel, daß mehr als ein Entomologe in der Namensgebung seine Liebe verewigt hat. Wen das näher interessiert, der findet allerhand Wissenswertes in dem kleinen, aber hochinteressanten Büchlein von SCHENKLING. Es kommt häufig vor, daß dieselbe Art von verschiedenen Forschern unter verschiedenen Namen beschrieben wird. Nach dem Gesetz der Priorität gilt hier der ältere Name; die anderen werden als Synonyme bezeichnet. Ein Synonym für den Heldbock Cerambyx cerdo L., 1758 ist der um 5 Jahre jüngere Cerambyx heros Scopoli, 1763. Nicht selten hat ein einziger Forscher mehrmals dieselbe Art unter verschiedenen Namen beschrieben. Auch hier gilt wieder das Gesetz der Priorität. Die Synonymik ist aber keine so einfache Angelegenheit, wie die hier angeführten Beispiele denken lassen. Das Aufspüren des richtigen Namens kann manchmal zu einer richtigen Detektivarbeit werden. Oft müssen Fragen der Synonymik und Gültigkeit der Namen von der Internationalen Kommission für zoologische Nomenklatur (ICZN) mit Sitz in London gelöst werden, die ihre Entscheidungen im Druck als sog. Opinions herausgibt. Ein beträchtlicher Prozentsatz der Arten hat mindestens ein Synonym, andere haben eine ganze Reihe. Das Feststellen von Synonymen und ihre Zuordnung zur Art ist eine ebenso nützliche Arbeit wie das Entdecken neuer Arten. Die Synonymik erschwert natürlich jede systematische Arbeit, damit muß man rechnen. Der erfahrene Sammler kennt viele Synonyme, die immer noch benutzt werden. Die Fachleute sollten aber den Bemühungen verschiedener Forscher entgegentreten, die um jeden Preis den ältesten Namen „entdecken" wollen und oft zweifelhafte Änderungen bei allgemein über Generationen hinweg eingebürgerten Namen durchführen. Eine systematische Einteilung der Käfer begann zwar schon in der Zeit vor LINNÉ, doch erst er stellte sie in seinem bereits erwähnten Werk „Systema Naturae" auf eine feste Grundlage. Dabei bezog er sich auf die Formenähnlichkeit der Gattungen und Arten. LINNÉ sah die Käfer als selbständige Ordnung an und setzte sie an die erste Stelle in seiner Ubersicht der Insektenordnungen. Ins Kapitel über die Käfer reihte er 25 Gattungen ein, die letzten waren Ohrwurm (Forficula), Schabe (Blatta) und Grille (Gryllus), die aber später ausgegliedert wurden. Das Käfersystem wurde immer weiter vervollständigt, hat aber bis heute noch keine endgültige Gestalt angenommen. Die Kenntnis der Larven, Vergleiche der Flügeläderung sowie Studien der Skulpturen auf den Thoraxsterniten der Käfer gestatten heute vielfach neue Einsichten in die gegenseitige Verwandtschaft von Familien und Gruppen. Die Ansichten über die Abgrenzungen der Käferfamilien sind nicht einhellig. Atomisierungsbestrebungen führten zum Zerschlagen großer klassischer Familien in eine ganze Reihe von kleinen. Manchmal hatte das Erfolg, in anderen Fällen fand es keinen Anklang. Ein typisches Beispiel ist die Zergliederung der Laufkäferfamilie in eine Vielzahl von Familien in der französischen Literatur. Diese Konzeption wird aber nur mancherorts eingehalten. Allgemein gelten die Laufkäfer heute wieder als eine einzige homogene Familie. Auch die Familie Silphidae wurde in mehrere zerteilt: Catopidae, Colonidae, Leptinidae, Silphidae. Im Gegensatz zu den Laufkäfern wurde
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Namen und System
diese Teilung allgemein akzeptiert. Von den Rüsselkäfern wurden die Apionidae, Rhinomaceridae und Attelabidae losgetrennt, was auch allgemein Anklang gefunden hat. Von der umfangreichen Blattkäferfamilie werden zwar heute z. B. Orsodacnidae, Cassididae u. a. gelöst, doch fand diese Einteilung bisher noch nicht genügend Anhänger. Viele Käferfamilien haben bereits ihren feststehenden, ausgeprägten Charakter. Das sind z. B. Gyrinidae, Dytiscidae, Elateridae, Buprestidae, Coccinellidae und viele andere. Der Status anderer ist unbeständig; manchmal werden sie als Familien angesehen, dann wieder als Unterfamilien (Cicindelidae, Rhizophagidae, Salpingidae, Attelabidae, aber auch Scolytidae als Unterfamilie der Curculionidae).
Bilderschlüssel für die Familien Dieser Schlüssel ist für Anfänger bestimmt. Die charakteristischen Merkmale gelten für Mittel- und Nordwesteuropa. Bei den Vertretern der Familien finden sich Hinweise auf die Farbtafelnummer; fehlen sie, ist keine Art dieser Familie farbig abgebildet. A(B) Hinterhüften unbeweglich mit der Hinterbrust verbunden, über den Hinterrand des 1. Hinterleibssternits hinausragend (Abb. 55). Fühler meist 11gliedrig, fadenförmig; die Flügeldecken bedecken den ganzen Hinterleib. (Abb. 57-61)
B(A) Hinterhüften beweglich mit der Hinterbrust verbunden, nicht über den Hinterrand des 1. Hinterleibssternits hinausragend (Abb. 56). Fühler verschieden geformt, Flügeldecken oft verkürzt, fehlen in Ausnahmen. (Abb. 62-159)
Unterordnung ADEPHAGA
Unterordnung POLYPHAGA
Unterordnung ADE PH A G A Fleischfresser Landbewohner
Abb. 57. Cicindelidae Sandlaufkäfer (Tafel 1)
Abb. 58. Carabidae Laufkäfer (Tafel 1-9)
Wasserbewohner
Abb. 59. Haliplidae Wassertreter (Tafel 10)
Abb. 60. Gyrinidae Taumelkäfer (Tafel 11)
Abb. 61. Dytiscidae Schwimmkäfer (Tafel 10, 11)
Bilderschlüssel für die Familien
Bilderschlüssel für die Familien
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Unterordnung POLYPHAGA Allesfresser 1(2) Flügeldecken nicht oder nur stummelartig ausgebildet. Körperform larvenartig. Oft mit Leuchtorganen
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4(3) Kopf nicht zu einem Rüssel ausgezogen 5(6) Mehrere Glieder am Fühlerende bilden einen einseitigen Fächer
Abb. 62. Lampyridae (9) Leuchtkäfer (Teil) (Tafel 27) 2(1) Flügeldecken ausgebildet, mitunter stark verkürzt. Körperform nicht larvenartig 3(4) Kopf zu einem langen, schmalen oder kurzen, breiten Rüssel ausgezogen. Die Fühler tragen am Ende entweder eine deutliche Keule oder Glieder, die sich zur Fühlerspitze hin verbreitern. Manchmal sind die Fühler gekniet (Abb. 64)
Abb. 63. Apionidae Spitzmäuschen (Tafel 57)
Abb. 64. Curculionidae Rüsselkäfer (Tafel 57-64)
Abb. 69. Trogidae (Tafel 20)
Abb. 70. Lucanidae Schröter (Tafel 19)
Abb. 71. Aesalidae Kurzschröter
Abb. 65. Attelabidae Triebstecher und Blattroller (Tafel 56) Abb. 72. Scarabaeidae Blatthornkäfer (Tafel 20-22)
Abb. 73. Geotrupidae Mistkäfer (Tafel 20)
6(5) Fühler von anderem Typ 7(18) Fühler in einer mehr oder weniger ausgeprägten Keule endend, die in der Regel aus 3 Gliedern besteht
Abb. 66. Nemonychidae
Abb. 67. Bruchidae Samenkäfer (Teil) (Tafel 49)
Abb. 68. Salpingidae Scheinrüßler (Tafel 39)
56
Bilderschlüssel für die Familien
Bilderschlüssel für die Familien
57
8(9) Ein oder mehrere Hinterleibstergite nicht von den Flügeldecken bedeckt
Abb. 77. Scaphidiidae, Kahnkäfer (Tafel 15)
Abb. 74. Histeridae Abb. 75. Silphidae Stutzkäfer Aaskäfer (Teil) (Tafel 13) (Tafel 14, 15)
Abb. 76. Scydmaenidae, Ameisenkäfer (Teil)
Abb. 78. Pselaphidae, Palpenkäfer (Tafel 18)
Abb. 80. RhizoAbb. 81. Monotophagidae, Rinden- midae käfer (Tafel 32)
Abb. 79. Nitidulidae, Glanzkäfer (Tafel 32)
Abb. 86. Anobiidae Abb. 87. Erotylidae Abb. 88. PhalacriPoch-, Klopf-, Schwammkäfer dae, Glattkäfer Nagekäfer (Teil) (Teil) (Tafel 33) (Tafel 29) (Tafel 33)
Abb. 89. Endomychidae, Stäublingskäfer (Tafel 37)
Abb. 92. Chrysome- Abb. 93. AnthribiAbb. 90. Coccinelli- Abb. 91. Tenebrionidae, Schwarzkäfer lidae, Blattkäfer dae, Breitrüßler dae, Marienkäfer (Teil) (Teil) (Tafel 56) (Tafel 34-36) (Tafel 49-55) (Tafel 38)
9(8) Hinterleibssegmente von den Flügeldecken bedeckt 10(11) Körper rundlich bis breit oval, oft farbig gefleckt oder metallisch gefärbt Oberseite flach
Oberseite gewölbt
Abb. 82. Hydrophi- Abb. 83. Liodidae lidae, Wasserkäfer Schwammkugelkäfer (Teil) (Tafel 12) (Tafel 14)
Abb. 84. Dermestidae, Speck-, Pelzkäfer (Teil) (Tafel 28)
Abb. 85. Byrrhidae, Pillenkäfer (Tafel 23)
Abb. 94. Silphidae Aaskäfer (Teil) (Tafel 14, 15)
Abb. 95. Peltidae
Bilderschlüssel für die Familien
58
Bilderschlüssel für die Familien
11(10) Körper schmal oder breit gestreckt 12(13) Kopf ganz oder nahezu vom Halsschild verdeckt, Körper zylindrisch
Abb. 96. Anobiidae Poch-, Klopfkäfer (Teil) (Tafel 29)
Abb. 97. Bostrychidae, Bohrkäfer (Tafel 29)
Abb. 98. Cisidae Holzpilzkäfer (Tafel 37)
Abb. 99 Scolytidae, Borkenkäfer (Teil) (Tafel 64)
59
16(15) Halsschild an der Basis gleich breit oder nur geringfügig schmaler als die Flügeldecken-Basis. Mundapparat gerade nach vorn oder schräg bzw. senkrecht nach unten gerichtet
Abb. 105. Hydro- Abb. 106. Catopidae philidae, WasserNestkäfer käfer (Teil) (Tafel 14) (Tafel 12)
Abb. 107. ScydAbb. 108. Ptiliidae maenidae, Ameisen- Zwergkäfer käfer (Teil)
13(12) Kopf von oben sichtbar, nicht vom Halsschild verdeckt 14(17) Fühlerkeule im wesentlichen symmetrisch 15(16) Halsschild an der Basis deutlich schmaler als Flügeldecken-Basis
i
Abb. 109. Dermestidae, Speck-, Pelzkäfer (Teil) (Tafel 28)
Abb. 100. Hydraenidae Langtaster-Wasserkäfer (Tafel 12)
Abb. 103. Silvanidae Plattkäfer (Tafel 33)
Abb. 101. Lyctidae Splintholzkäfer (Tafel 29)
■
Abb. 110. Crypto- Abb. 111. Byturidae Abb. 112. Erotyliphagidae Blütenfresser dae, SchwammSchimmelkäfer käfer (Teil) (Tafel 33) (Tafel 33) (Tafel 33)
Abb. 102. Cleridae Buntkäfer (Tafel 30)
Abb. 104. Lathridiidae Moderkäfer (Tafel 37)
Abb. 113. Cerylonidae (Tafel 33)
Abb. 114. Mycetophagidae Myzelfresser (Tafel 37)
Abb. 115. Colydiidae Rindenkäfer (Tafel 37)
Abb. 116. Tenebrionidae Schwarzkäfer (Teil) (Tafel 38)
Abb. 117. Scolytidae, Borkenkäfer (Teil) (Tafel 64)
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Bilderschlüssel für die Familien
Bilderschlüssel für die Familien
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17(14) Fühler deutlich asymmetrisch. Körper gestreckt
Abb. 118. Heteroceridae, Sägekäfer (Tafel 23)
Abb. 119. Dryopidae Klauenkäfer (Tafel 23)
18(7) Fühler nicht gekeult, meist fadenförmig, gesägt, perlschnurförmig; manchmal werden die Glieder zur Spitze hin allmählich breiter 19(20) Ein und mehr Hinterleibstergite ragen unter den Flügeldecken hervor, die auseinanderklaffen können
Abb. 120. Staphyli- Abb. 121. Canthari- Abb. 122. Malachii- Abb. 123. Lymnidae, Kurzflügler dae, Weichkäfer dae, Warzenkäfer exylonidae, Werft(Tafel 15-18) (Teil) (Teil) käfer (Tafel 27) (Tafel 31) (Tafel 31)
Abb. 124. Mordelli- Abb. 125. Anaspidae, Stachelkäfer didae (Tafel 40) (Tafel 40)
Abb. 128. Oedemeridae Scheinbockkäfer (Teil) (Tafel 41)
Abb. 126. Meloidae Abb. 127. RhipiÖlkäfer phoridae, Fächer(Tafel 41) käfer (Tafel 40)
Abb. 129. Bruchidae Samenkäfer (Teil) (Tafel 49)
Abb. 130. Cerambycidae Bockkäfer (Teil) (Tafel 42-48)
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Bilderschlüssel für die Familien
Bilderschlüssel für die Familien
20(19) Die Flügeldecken bedecken den ganzen Hinterleib 21(22) Fühler gesägt oder gekämmt
Abb. 131. Elateridae Abb. 132. Bupresti- Abb. 133. Drilidae Schnellkäfer dae, Prachtkäfer (Tafel 25, 26) (Tafel 24)
Abb. 135. PyroAbb. 136 Chrysochroidae, Feuerkäfer melidae, Blattkäfer (Tafel 40) (Teil) (Tafel 49-55)
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22(21) Fühler fadenförmig. Mitunter werden die Glieder zur Spitze hin allmählich breiter, so daß eine undeutliche Keule zustande kommt 23(26) Kopf in der Aufsicht gut zu sehen 24(25) Halsschild seitlich gekielt
Abb. 134. Cerambycidae, Bockkäfer (Teil) (Tafel 42-48)
Abb. 137. Dasytidae Abb. 138. AnobiiWollhaarkäfer dae, Poch-, Klopf(Tafel 31) käfer (Teil) (Tafel 29)
Abb. 139. Leptinidae, Pelzflohkäfer (Tafel 14)
Abb. 143. Cantharidae Weichkäfer (Teil) (Tafel 27)
Abb. 140. Helodidae, Sumpffieberkäfer (Tafel 23)
Abb. 141. Dascillidae, Wiesenkäfer (Tafel 23)
Abb. 144. Cucujidae Plattkäfer (Tafel 33)
Abb. 142. Elmidae Hakenkäfer
Abb. 145. Alleculidae Pflanzenkäfer (Tafel 39)
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Abb. 146. Tenebrionidae Schwarzkäfer (Teil) (Tafel 38)
Bilderschlüssel für die Familien
Bilderschlüssel für die Familien
Abb. 147. Melandryidae Düsterkäfer (Tafel 40)
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Abb. 148. Chrysomelidae Blattkäfer (Teil) (Tafel 49-55)
Abb. 153. Ptinidae Diebskäfer (Teil) (Tafel 29)
Abb. 154. Cerambycidae Bockkäfer (Teil) (Tafel 42-48)
Abb. 155. Chrysomelidae Blattkäfer (Teil) (Tafel 49-55)
25(24) Halsschild seitlich ohne Kiel 26(23) Kopf in der Aufsicht nur zu einem kleinen Teil sichtbar bzw. fast verdeckt 27(28) Halsschild seitlich gekielt
Abb. 149. Lagriidae Abb. 150. Pythidae Abb. 151. Oedeme- Abb. 152. Anthicidae, Blütenkäfer ridae, ScheinbockDrachenkäfer Wollkäfer (Tafel 41) käfer (Teil) (Tafel 39) (Tafel 39) (Tafel 41)
Abb. 156. Lampyridae Leuchtkäfer (Teil) (Tafel 27)
Abb. 157 Lycidae Rotdeckenkäfer (Tafel 27)
28(27) Halsschild seitlich ohne Kiel
Abb. 159. Ptinidae Diebskäfer (Teil) (Tafel 29)
Abb. 158. Chrysomelidae Blattkäfer (Teil) (Tafel 49-55)
Familie Carabidae
Systematischer Teil
Unterordnung ADEPHAGA Oberfamilie
CARABOIDEA
Familie Cicindelidae Sandlaufkäfer, Tigerkäfer (Tafel 1, Abb. 1-3) GRÖSSE: Die Länge der mitteleuropäischen Arten liegt zwischen 6,5 und 16 mm, die größte ist C. silvicola Dejean. FÄRBUNG: Überwiegend bunt: metallischgrün, bronzebraun oder -grün bis schwarz, mit weißer oder gelblicher Zeichnung auf den Flügeldecken. Diese Zeichnung ist innerhalb einer Art ziemlich variabel. BESCHREIBUNG: Schlanke, mittelgroße Käfer. Kopf in der Augenregion etwas breiter als der Halsschild. Stirn und Wangen unterhalb der Augen kahl oder weiß behaart. Die elfgliedrigen, fadenförmigen Fühler setzen auf der Stirn vor den Augen an. Augen groß, gewölbt. Oberkiefer mächtig, an der Innenseite mit großen Zähnen. Oberlippe hell, nur bei wenigen Arten dunkel (so: C. silvicola, schwarz). Halsschild relativ klein, oft weiß behaart. Schulterbeulen und Flügel entwickelt – die meisten Arten können gut fliegen. Beine lang und schlank, bei Männchen Fußglieder des 1. Beinpaares verbreitert. SYSTEMATIK: Im System werden die Sandlaufkäfer als selbständige Familie betrachtet und an den Anfang des Käfersystems gestellt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung der Oberlippe; Behaarung des Halsschildes, der Wangen vor den Augen und der Stirn; Form der hellen Flecken der Flügel decken. ARTENZAHL: Auf der Welt gibt es rund 1600 Arten, in Europa etwa 30, davon in Mitteleuropa 12 und auf den Britischen Inseln 5. BIOLOGIE: Räuber, die sich von Insektenlarven, Spinnen, Milben u. ä., selten von Aas ernähren. An warmen Sonnentagen jagen sie oder lauern ihrer Beute, im Sand eingewühlt, auf. Verdauung extraintestinal wie bei den Laufkäfern (s. S. 69). Das Weibchen legt seine Eier flach in den Boden. Die Larve baut eine Erdröhre, wobei sie den Sand zunächst an die Oberfläche wirft, später aber an die Wand drückt. Die Richtung der Röhre hängt von der Bodenbeschaffenheit ab und kann in steinigem Boden mehrfach wechseln. Auf Grund ihrer besonderen Körperform kann die Larve so im Röhreneingang lauern, daß Kopf u. Vorderbrust diesen verschließen und nur die Kiefer herausragen. In dieser Stellung verankert sie sich mit Hilfe besonderer Ausläufer am 5. Hinterleibssegment, dem 2. und 3. Hinterleibssegment und der Beine. Die erlegte Beute schleppt die Larve auf den Röhrengrund und saugt sie dort aus. Die Röhre wird sauber gehalten, Beutereste hinausgeworfen und Ausscheidun gen außerhalb abgesetzt. Allerdings verläßt die Larve dabei ihre Behausung nicht, denn ihre eigentümliche Form erlaubt ihr keine Fortbewegung an der Oberfläche. Sie überwintert ein- oder mehrmals und verpuppt sich schließlich am Röhrengrund. Der Käfer schlüpft im Herbst. In günstigen Jahren kommt er noch an die Oberfläche und sucht erst später ein Winterquartier. Meist verläßt er aber die Larvenröhre nicht und wartet das nächste Frühjahr ab. VORKOMMEN: Auf Sand- und Lehmsandböden, Feldern, Feld- und Waldwegen, Heiden, Steppen, auch an der Küste. Von der Tiefebene bis ins Gebirge.
Cicindela silvatica L., 1758 Wald-Sandlaufkäfer
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1(1)
Synonym: silvestris Lösch BESCHREIBUNG: Schwarzbraun glänzend mit weißen Flecken auf den Flügeldecken: ein länglicher um die Schultern, ein gezackter quer über die Flügeldecken-Mitte und ein rundlicher vor ihrem Ende. Oberlippe stets schwarz (dies unterscheidet die Art auf den ersten Blick von allen anderen). 1.-4. Fühlerglied leuchtend metallisch, die übrigen matt. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis August. VORKOMMEN: Auf Sandböden, Heideflächen, in Kiefernwäldern, auf Boden und Sträuchern, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Europa, nach Süden immer seltener, Südengland.
Cicindela hybrida L., 1758 Brauner Sandläufer
1(2)
BESCHREIBUNG: Färbung ziemlich variabel, meist kupfern-grünlich, kupferbraun, auch bläulich, Halsschild oft in Regenbogenfarben. Auf den Flügeldecken weiße Flecken: Basalfleck in Form eines C, in der Mitte gewelltes Querband, hinten Fleck in Form eines schrägliegenden C. Stirn kahl, ohne weiße Haare, auch unter den Augen keine Borstengruppe. ÄHNLICHE ARTEN: C. sylvicola L.: in der Färbung ähnlich, doch in der Stirnmitte lange Borsten; C. maritima Dejean: Innenteil des Flügelbandes weiter nach hinten ver schoben, mit den Außenpartien nur durch schmale Ausläufer verbunden. An Küsten (früher als Unterart zu hybrida betrachtet). BIOLOGIE: Die Larven bauen ihre Röhren mit nach Süden gerichtetem Eingang oft eng beieinander und bis 50 cm tief. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Oktober. VORKOMMEN: Auf Sandböden, sandigen Flußufern und Feldern, Feldwegen, von der Tiefebene bis in Berglagen. VERBREITUNG: Europa; im Norden bis Nordfinnland, Mittelschweden, Südnorwegen, Dänemark; Kaukasus, Kleinasien. Im Verbreitungsgebiet viele Rassen.
Cicindela campestris
L., 1758 Feldsandlaufkäfer
1(3)
BESCHREIBUNG: Leuchtend grün, seltener blau oder braun. Auf den Flügeldecken mehrere kleine weiße Flecken, in Form u. Zahl variabel. Stets ein rundlicher oder gestreckter Fleck hinter der Flügeldeckenmitte und einige längs des Randes. Beine metallisch grün. BIOLOGIE: Der Käfer fliegt nur über kurze Strecken. In günstigem Boden gräbt die Larve bis 50 cm tiefe Gänge. Entwicklungsdauer ein bis mehrere Jahre. Die Art geht zurück (Empfindlichkeit gegenüber chemischen Eingriffen). ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September. VORKOMMEN: Auf Feldwegen, Lößhängen, Waldwegen, Sandgeländen. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Lappland, auf den Britischen Inseln häufig.
Familie Carabidae Laufkäfer (Tafel 1, Abb. 4-8; Tafel 2-9) GRÖSSE: Von ca. 2 mm (Dyschirius, Bembidion) bis 30 mm (große Arten der Gattung Carabus), maximal bis 60 mm (Procerus gigas). FÄRBUNG: Oft unauffällig, einfarbig schwarz, schwarz- oder gelbbraun, gelegentlich
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Überfamilie Caraboidea
mit hellen Flecken. Viele Arten metallisch gefärbt (grün, grüngolden, kupfrig, bronzefarben), oft mehrfarbig schillernd. Bunte Färbungen ohne Metallglanz kom men nur selten vor. Flügeldecken und Halsschild können ganz unterschiedlich gefärbt sein. Beine normalerweise dunkel (schwarz, braun) oder hell (braunrot, gelb). BESCHREIBUNG: Schlank oder mehr oder weniger gedrungen (Amara, Zabrus), in Ausnahmen eirund (Omophron). Kopf breit, relativ kurz, in Ausnahmen stark gestreckt (Cychrus), selten unverhältnismäßig groß ( Broscus cephalotes u. a.). Fühler elfgliedrig, fadenförmig, gelegentlich kurz (Notiophilus), selten über halbe Körper länge hinausgehend (Anophthalmus), hinter der Kieferwurzel entspringend, vom 3. (Harpalinae), 4. (Zabrinae) oder 5. Glied (Carabinae) dicht behaart. Auffallend Loricera pilicornis mit langen, abstehenden Borsten an den ersten 6 oder 7 Fühler gliedern. Augen relativ klein bis groß, kahl oder behaart, bei Höhlenbewohnern (Anophthalmus, Orotrechus) fehlend. Jäger mit kräftigen, manchmal sehr großen Mandibeln (Scarites terricola u. a.), innen glatt, gezähnt oder mit großem Einschnitt (Gattung Badister). Kieferntaster lang, letztes Glied oft groß, keulen- oder beilför mig (Carabus) oder schaufelartig durchgebogen (Cychrus), bei den Bembidiinae klein im Vergleich zum vorletzten Glied. Halsschild so breit wie die Flügeldecken oder schmaler, an der Basis mit verschie den geformten Eindrücken, die systematische Bedeutung haben können (z. B. Gat tung Amara). Oberfläche glatt oder reich skulpturiert. Seiten und Hinterecken mit Borsten, die wichtig für die Bestimmung sind, aber leicht abbrechen: Ansatzstellen = Porenpunkte suchen! Schildchen meist sichtbar, selten vom Halsschild verdeckt (Omophron) oder auf der verlängerten Mittelbrust nach vorn verschoben ( Clivina, Broscus u. a.) Flügeldecken von unterschiedlicher Form, lang eirund (Carabus) bis fast rechtec kig (Dromius). Oberfläche selten glatt, meist Mit gepunkteten oder glatten Streifen, Ketten, goldigen Gruben oder unregelmäßig gekörnt. In den Zwischenräumen der Streifen (häufig im 3.) liegen Borsten, von denen wiederum meist nur noch die Porenpunkte festgestellt werden können. Die Flügeldecken sind bei den meisten Arten verwachsen, die häutigen Flügel verkümmert. Nur eine Reihe kleiner und wenige große Arten (Calosoma, Carabus granulatus) können noch fliegen. Beine groß, Laufbeintyp, Vorderbeine mitunter Grabbeine mit fingerartig ausge zogenen Dornen (Dyschirius, Clivina u. a.). Vorderschiene häufig mit einem Ein schnitt, der von einem Dorn abgedeckt wird: Putzscharte zum Reinigen der Fühler. Füße 5-gliedrig; das Längenverhältnis zwischen dem 1. und den folgenden Hinter fußgliedern ist bei der Bestimmung von Bedeutung. Bei den Männchen sind einige Glieder, vor allem an den Vorderfüßen, verbreitert. Fußunterseiten mit Hafthaaren, die bei der Kopulation zum Festhalten der Weibchen wichtig werden. SYSTEMATIK: Diese umfangreiche Familie steht traditionell am Anfang des Käfersy stems. Ihre Aufteilung in 25 selbständige Familien erwies sich als unpraktisch und fand nur geringe Verbreitung. Gegenwärtig wird die Familie in einige Dutzend Unterfamilien eingeteilt. Vertreter der häufigsten und interessantesten der 38 mittel europäischen Unterfamilien sind abgebildet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Form und Struktur der Flügeldecken (Streifen, Ket ten, Porenpunkte in den Zwischenräumen); Größe, Form und Beborstung des Halsschildes; Augengröße; Behaarung der Fühler; Form und Größe der letzten Tasterglieder; Ausgestaltung der Fußglieder. ARTENZAHL: Weltweit sind ca. 25 000 Arten bekannt, in Europa rund 2500, davon in Mitteleuropa etwa 650 und auf den Britischen Inseln nur 350. BIOLOGIE: Räuber, die meist Insekten und ihre Larven, Faden- und Ringelwürmer sowie Schnecken jagen. Insektenlarven in Kadavern (Fliegenmaden) werden gefres-
Familie Carabidae
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sen, frisches Aas dagegen seltener. Zusätzlich werden überreifes Obst, Säfte u. ä. aufgenommen. Reine Pflanzenfresser sind selten (Zabrus, Amara). Verdaut wird in der Regel außerhalb des Körpers (extraintestinal). Ausgeschiedener Magensaft zer setzt die Nahrung zu einem Brei, der dann aufgesaugt wird. Die Käfer halten sich oft mehrere Stunden an einer Beute auf. Ihr Hinterleib schwillt dabei enorm an und steht dann unter den Flügeldecken hervor. Paarungszeiten sind Frühjahr oder Herbst. Jedes Weibchen legt im Laufe mehre rer Wochen 20-60 Eier, deren Durchmesser bei großen Arten mehrere Millimeter beträgt. Jedes Ei wird in eine flache Bodenvertiefung gelegt. Die ausschlüpfende Larve ist weiß, nach Erhärten der Körperhülle dunkel. Die langgestreckte Larve lebt als Räuber im Erdreich, im Laub und auf Bäumen und verdaut ihre Beute ebenfalls extraintestinal. Nach 3maliger Häutung baut die ausgewachsene Larve eine Puppen wiege im Boden und verpuppt sich darin. Die Puppe liegt auf dem Rücken; mehrere Rückenborsten verhindern direkten Kontakt mit der Bodenfeuchtigkeit. Bei vielen Arten verläßt der im Sommer bzw. Herbst geschlüpfte Käfer die Puppenwiege nicht, sondern überwintert darin. Einige Arten überwintern auch als Larve. Im Laufe eines Jahres erscheint meist nur eine, bei kleineren Arten auch eine zweite Generation. Einige Arten halten Sommerschlaf, sind also zweimal im Jahr aktiv. Laufkäfer haben viele Feinde: Greifvögel, Eulen, Maulwürfe, Kröten. Zur Verteidigung spucken die Käfer häufig übelriechende Magensäfte aus (besonders große Arten), verspritzen ein Stinkdrüsensekret aus dem Hinterleib (Moschusgeruch) oder erzeugen mit Hilfe eines Stridulierapparates Töne. Laufkäfer und ihre Larven sind sehr nützlich, weil sie ungeheure Mengen von Schadinsekten, ihren Larven und Puppen vertilgen. Sie tragen z. B. merklich zur Reduzierung der Kartoffelkäferlarven auf Feldern bei. Einige Arten wurden zur biologischen Schädlingsbekämpfung in neue Gebiete eingeführt. Unterfamilie Carabinae (Tafel 1, Abb. 4-8; Tafel 2-3) Überwiegend große (14-60 mm), meist 20-30 mm lange, robuste Arten, schwarz oder metallisch gefärbt, Färbung innerhalb einer Art stark variierend. Fühler vom 5. Glied an dicht behaart. Oberkiefer groß, Außenfurche unbehaart. Letztes Glied der Kiefernund Lippentaster leicht (Calosoma) oder kräftiger beilförmig verbreitert (Carabus). Meist flugunfähig, mit langen Laufbeinen, deren Hinterhüften einander berühren. Glied 1-4 der Vorderfüße der Männchen verbreitert. Tag- und nachtaktive Räuber, gewöhnlich mit einer Generation im Jahr. Lebensdauer ein Jahr (Carabus) oder länger (Calosoma). Überwinterung als Käfer oder Larve.
Gattung Calosoma Weber, 1801 Puppenräuber Robuste, 13,5-28 mm lange, dunkle oder metallischgrüne Arten, deren Halsschild etwa doppelt so breit wie lang ist. 3. Fühlerglied etwa dreimal so lang wie das 2. Schadrau penjäger, die nur zur Raupenzeit aktiv sind und danach in die Winterruhe gehen. Lebensdauer der Käfer 2-4 Jahre. Geschützte Arten!
Calosoma inquisitor(L., 1758) Kleiner Puppenräuber
1(4)
BESCHREIBUNG: Die kleinere der beiden bei uns häufigen Arten. Kupferfarben, manch
mal Seiten der Flügeldecken und Halsschild grünlich; selten grüne, dunkelblaue oder schwarze Tiere. Flügeldecken im 4., . und 12. Zwischenraum mit größeren, z. T. metallisch grünen Punkten (bei stärkerer Vergrößerung sichtbar).
70
Familie Carabidae
Überfamilie Caraboidea
Guter Flieger; Räuber, der vor allem den Raupen von Frostspannern und Wicklern nachstellt, sehr nützlich. Legt im Laufe einer Saison ca. 50 Eier, rasche Entwicklung. Der Käfer schlüpft bereits im Juni, bleibt aber bis zum nächsten Frühjahr im Boden. VORKOMMEN: In Laubwäldern auf Boden und Bäumen, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Eurasien; im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Südfinnland, Mit telschweden; England, Irland. Nach Nordamerika zur biologischen Schädlingsbe kämpfung eingeführt. BIOLoGIE:
Calosoma sycophanta (L., 1758) Großer Puppenräuber
1(5)
Mehrere Farbformen: meist blauschwarz, Flügeldecken goldgrün mit Rottönung. Seltener Flügeldecken überwiegend rot, Kopf u. Halsschild violett, oder schwarz mit grünen Flügeldeckenrändern. Halsschildseiten durchgehend gesäumt. Flügeldecken nicht nur im 4., . und 12. Zwischenraum mit größeren Punkten. BIOLOGIE: Räuber, der vor allem Raupen, Puppen und schädliche Schmetterlinge jagt. Lebensdauer 1-3 Jahre, Nahrungsbedarf pro Käfer in der jährlichen Aktivitätsphase ca. 400 Raupen. Im ersten Lebensjahr werden weniger Eier als in den folgenden gelegt. Die Larve frißt ebenfalls Raupen und Puppen. Sie frißt vor allem weibliche Puppen, die sie aber nicht völlig verzehrt. Dies steigert die Nützlichkeit sehr. Der Käfer überwintert im Boden. VORKOMMEN: In Nadel- und Laubwäldern, gelegentlich in Gärten und an der Küste; von der Tiefebene bis 1500 m Höhe. VERBREITUNG: Paläarktis; im Norden bis Dänemark, Mittelschweden. Südengland. Wurde zu Anfang des 20. Jh. in die USA und nach Java zur Schädlingsbekämpfung eingeführt. BESCHREIBUNG:
Gattung Carabus Linné, 1758 Große, meist 20-30 mm lange, überwiegend metallglänzende, seltener schwarze Arten, Färbung variierend. 3. Fühlerglied nicht auffallend lang, höchstens 2,5 mal so lang wie das zweite. Skulptur der Flügeldecken artkonstant. Unterschieden werden Primär-, Sekundär- und Tertiärstreifen. Primärstreifen haben Kettencharakter, Sekundärstreifen Rippenform und können mehr oder weniger stark ausgeprägt sein. Durchweg sehr nützliche Räuber, deren Bedeutung in der Natur noch immer nicht hinreichend bekannt ist. Geschützte Arten!
Carabus coriaceus L., 1758 Lederlaufkäfer
1(6)
Einer der größten europäischen Laufkäfer, mattschwarz oder schwach glänzend. Flügeldecken oval, grob gerunzelt. Runzeln auf Kopf und Halsschild feiner. Die Schienen der Mittelbeine tragen auf der Außenseite eine Bürste rostroter Haare. Verwechslung mit anderen mitteleuropäischen Arten ist unwahrscheinlich. VARIABILITÄT: Die Rasse C. coriaceus coriaceus L. ist matt, die Rasse C. c. rugifer Kraatz in Süd- und Südosteuropa leicht glänzend. BIOLOGIE: Räuber, nachtaktiv, tags unter Steinen, alten Stämmen u.ä. verborgen; gelegentlich auch am Tage unterwegs. Nur eine Generation pro Jahr. Käfer lebt 2-3 Jahre. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer meist von August bis September. VORKOMMEN: Meist in Eichen- und Buchenwäldern, gelegentlich in Gärten, auf Weiden, an der Küste. Von der Tiefebene bis in Höhen von 1500 m.
71
Von Mittelnorwegen und -schweden bis Norditalien, fehlt in Finnland und auf den Britischen Inseln. Stellenweise häufig, jedoch im Zurückgehen.
VERBREITUNG:
Carabus irregularis F., 1792 Unregelmäßig punktierter Laufkäfer 1(7) Flach, kupferbraun bis rötlich, Kopf, Halsschild und Flügeldecken ränder rotviolett oder grünlich. Flügeldecken mit 3 Reihen goldroter oder grüner Gruben auf der Fläche und eine Reihe kleinerer Gruben längs des Randes. Hals schild deutlich breiter als lang, Kopf mit auffallend großen Oberkiefern, am linken eine starke Beule. 1. und 2. Fühlerglied rot. VARIABILITÄT: Die Rasse C. i. montandoni Buysson aus den Karpaten ist etwas schlanker und hat mehr als 2 rote Fühlerglieder. BIOLOGIE: Waldbewohner, tagsüber verborgen unter der Rinde gefällter oder mor scher stehender Bäume oder Stümpfe von Buchen, Erlen, Tannen, Fichten. Junge Käfer im Herbst, überwintern in Gesellschaften (oft zu mehreren Dutzenden) in Stubben. Die räuberische Larve entwickelt sich in altem Holz. An günstigen Orten nicht selten, fehlt aber stellenweise ganz. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis September. VORKOMMEN: An feuchten Orten in Vorgebirgs- und Bergwäldern. VERBREITUNG: Europa: Alpen, Karpaten, Böhmerwald, in den Bergen Süddeutsch lands häufiger als im Norden. Fehlt in Fennoskandien, den Niederlanden und auf den Britischen Inseln. BESCHREIBUNG:
Carabus violaceus L., 1758 Goldleiste
1(8)
BESCHREIBUNG: Schwarz,
Flügeldecken- und Halsschildseiten mit rotviolettem, blauem oder blaugrünem Saum, der sich oft auch auf die Fläche des Halsschildes ausdehnt. Fühler und Beine schwarz. – Flügeldecken länglich-oval, Oberfläche fein gekörnt, manchmal mit feinen Rippen, durch Punktreihen getrennt. Halsschild fein gerunzelt. VÄRIABILITÄT: Sehr variable Art, früher in mehrere Arten aufgeteilt. Unterschiede vor allem in Färbung und Oberflächenstruktur. Bekannteste Unterarten: ssp. violaceus L., ssp. salisburgensis Kraatz, ssp. purpurascens F., ssp. germari Sturm. BIOLOGIE: Räuber, frißt auch Aas, gelegentlich Pilze. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis August. VORKOMMEN: In Wäldern, Feldern, manchmal in Gärten, auf Wiesen, an der Küste, vom Flachland bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden über den Polarkreis hinaus, auf den Britischen Inseln häufig.
BESCHREIBUNG:
Carabus intricatus L., 1761 Blauer Laufkäfer BESCHREIBUNG: Intensiv
2(1)
blau oder blauschwarz. Flügeldecken ziemlich flach, mit 3 Kettenreihen, dazwischen unregelmäßige Runzeln, Ende der Decken flach, aber breit ausgeschnitten. Langer Halsschild mit spitzen Hinterecken, in der Mitte mit tiefer Furche. Letztes Tasterglied breit, beilförmig. VARIABILITÄT: In Südeuropa farbschöne Rassen. BIOLOGIE: Tagaktiver Räuber, meidet Aas, aber gern an Baumsäften, reifem Fallobst, Pilzen. Junge Käfer im Herbst, überwintern in Gesellschaften in Stubben. Sommer ruhe von Juli bis August. Erklettert auch Bäume. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer ab Mai und im Frühherbst.
72
Überfamilie Caraboidea
VORKOMMEN: In Wäldern, Gärten und an der Küste unter Steinen, Rinde, Moos. Von
der Tiefebene bis ins Gebirge über 1500 m. VERBREITUNG: Südengland, Südschweden, Dänemark, in Mitteleuropa stark nach Süden zurückgegegangen, Italien, Balkan.
Carabus auronitens
F., 1792 Goldglänzender Laufkäfer
2(2)
BESCHREIBUNG: Färbung und Form variabel, in Mitteleuropa am häufigsten: grüne
Flügeldecken und Kopf, Halsschild an der Basis verjüngt. Flügeldecken mit 3 dunklen, glatten Rippen, VARIABILITÄT: Die vorstehende ssp. auronitens F. fehlt in den Alpen. Ssp. kraussi Lapouge: schwarze Füße und Schienen, Zwischenräume auf den Flügeldecken stark gekörnt, Ostalpen. Ssp. escheri Palliardi: auffällig kupferrotes, herzförmiges Hals schild, Flügeldecken grün, im hinteren Drittel stark verbreitert, Karpaten. Jeweils viele Farbabweichungen! ÄHNLICHE ARTEN: C. auratus L.: Taster gelborange, nicht schwarz, Rippen der Flügeldecken grüngolden. BIOLOGIE: Junge Käfer Ende Juli, überwintern unter Rinde und in Stubben, erscheinen im zeitigen Frühjahr wieder. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis September. VORKOMMEN: Laub-, Misch- und Fichtenwälder, Gärten in Waldnähe, vor allem im Gebirge und Bergvorland. VERBREITUNG: Mittel- und Westeuropa, fehlt im Norden und auf den Britischen Inseln.
Carabus problematicus Herbst, 1786 Kleiner Kettenlaufkäfer
2(3)
Synonym: catenulatus auct. BESCHREIBUNG: Glänzend blauschwarz, Halsschild- und Flügeldeckenränder blauvio lett, Beine glänzendschwarz. Flügeldecken mit 3 ausgeprägten Rippen, können in Ketten aufgelöst sein. Oberflächenskulptur variiert (Rassenbildung). BIOLOGIE: Abendaktiver Räuber. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis September. VORKOMMEN: In Wäldern unter Steinen u.ä., Hügel- bis Bergland. VERBREITUNG: Europa bis über den Polarkreis, Britische Inseln, Nordamerika.
Carabus granulatus L., 1758 Körniger Laufkäfer
2(4)
BESCHREIBUNG: Bronze- bis kupferrot, grünlich oder schwarz, Fühler und Beine
schwarz, selten Schenkel rot. Flügeldecken mit Kettenstreifen, durch glatte Sekun därrippen voneinander getrennt. 1. Sekundärrippe reicht bis ins 2. Flügeldeckendrit tel. Fühler der Männchen reichen bis zur Mitte der Flügeldecken, diese beim Weibchen am Ende deutlich eingeschnitten. BIOLOGIE: Einer der wenigen flugfähigen großen Laufkäfer (Gebirgsformen jedoch kurzflüglig!). Räuber, jagt Insekten, Ringelwürmer, Gehäuseschnecken, bedeuten der Vertilger von Kartoffelkäfern. Junge Käfer überwintern bis zum April in Stubben in Gesellschaften. Die Weibchen legen 40 etwa 4 mm lange Eier einzeln in kleinen Höhlen flach in den Boden. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom April bis September. VORKOMMEN: Felder, Wiesen, Wälder vom Flachland bis ins Gebirge (bis 2000 m), unter Steinen, Moos u.ä. VERBREITUNG: Eurasien, bis Mittelfennoskandien, Britische Inseln.
Familie Carabidae
73
Carabus clathratus L., 1758 Ufer-Laufkäfer
2(5)
BESCHREIBUNG: Kupfrig bis schwarz, leicht glänzend. Primärrippen der Flügeldecken
durch große, kupfergoldene Gruben unterbrochen, Rippen dadurch manchmal unkenntlich. Sekundärrippen erhaben, nicht unterbrochen. VARIABILITÄT: In Mitteleuropa am häufigsten ssp. clathratus L., im Norden die kleinere, fast schwarze ssp. jansoni Kraatz. BIOLOGIE: Feuchtigkeitsliebend. Der Käfer kann für kurze Zeit tauchen und einen Luftvorrat unter den Flügeldecken mitführen. Flugfähiger Laufkäfer. Junge Käfer im Herbst. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September. VORKOMMEN: Auf nassen Wiesen, Sümpfen, an Ufern und Küsten. Durch Trocken legungen stark im Rückgang begriffen. VERBREITUNG: Vor allem Mittel- und Osteuropa, im Norden in Schweden und Finnland bis über den Polarkreis; Schottland, Irland; Kaukasus, Sibirien, Japan.
Carabus cancellatus Illiger, 1798 Körnerwarze
2(6)
BESCHREIBUNG: Oberseite bronzebraun, messinggrün, kupfrig, selten schwarz, Unter
seite schwarz. Flügeldecken mit 3 Kettenstreifen und 3 durchgehenden Sekundärrip pen, die 1. am kürzesten. Flügeldecken vor dem Ende eingeschnitten, beim Männ chen flacher als beim Weibchen. VARIABILITÄT: Viele Farbformen, die nur mit größerem Vergleichsmaterial aus Samm lungen bestimmt werden können. Nach der Färbung des 1. Fühlergliedes und der Schenkel werden 3 Gruppen unterschieden: a. 1. Fühlerglied und Schenkel rot. b. 1. Fühlerglied und Schenkel schwarz. c. 1. Fühlerglied rot, Schenkel schwarz. ÄHNLICHE ARTEN: Mit kettenartigen Rippen: C. ullrichi und C. granulatus. BIOLOGIE: Räuber, einer der schnellsten Laufkäfer, legt 1 m in ca. 6 sek. zurück. Wie C. granulatus wichtiger Regulator von Kartoffelkäfervorkommen (Biolog. Bekämp fung). Spritzt bei Gefahr Magensaft bis 25 cm weit. – Die Weibchen legen ca. 45 Eier. Die Käfer schlüpfen im Herbst und leben im folgenden Jahr bis zum August. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September. VORKOMMEN: Felder, Gärten, kaum in Wäldern, unter Steinen und Rasenplaggen. Von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Eurasien. In Europa von Mittelfennoskandien bis Norditalien, auf die Britischen Inseln importiert.
Carabus auratus L., 1761 Goldlaufkäfer
2(7)
BESCHREIBUNG: Flügeldecken mit 3 breiten Rippen, grüngolden, 1.-4. Fühlerglied, die
Taster und Beine hellrot. Flügeldecken vor dem Ende gut kenntlich ausgeschnitten. BIOLOGIE: Lebhafter, tagaktiver Räuber, erklettert auch Bäume, jagt Schnecken,
Insekten und größere Lebewesen. Auf den Feldern von großer Bedeutung als Feind der Kartoffelkäfer und ihrer Larven. Nimmt auch Aas und Pilze an. Das Weibchen legt über 50 ca. 5,5 mm lange Eier. Die Larven jagen morgens und in der Dämme rung. Die Käfer schlüpfen im Herbst, überwintern aber meist sofort. Ihre Lebens dauer kann 2 Jahre betragen. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis August, wärmeliebend. VORKOMMEN: Felder, Gärten, Weinberge, vom Tiefland bis in Lagen über 2500 m.
74
Überfamilie Caraboidea
VERBREITUNG: Mittel- und Westeuropa, Ostgrenze in Polen, in Ausdehnung begriffen;
in Westdeutschland häufig; nach Südnorwegen, Schweden, auf die Britischen Inseln eingeschleppt; Nordamerika.
Carabus convexus F., 1775 Kurzgewölbter Laufkäfer
2(8)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken und Halsschild mit bläulichen Rändern. Kleine
Art mit hochgewölbten, eirunden Flügeldecken. Primärstreifen aus lockeren Punk ten, oft nur schlecht sichtbar; dazwischen stets 7 feine Sekundärstreifen. Halsschild saum sehr kräftig, glatt. BIOLOGIE: Nachtaktiv, Fleischfresser, nimmt auch Aas. Die jungen Käfer schlüpfen im Herbst und überwintern. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September. VORKOMMEN: Wälder, Felder, Gärten, Küsten, vom Tiefland bis ins Gebirge, unter Steinen und in anderen Verstecken. VERBREITUNG: Von Südnorwegen und -finnland bis Nordspanien und Italien; Kauka sus, Sibirien.
Carabus ullrichi Germar, 1824 Robuster Laufkäfer
3(1)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, kupferrot bis bronzefarben, Beine und Grundglieder der
Fühler schwarz. Flügeldecken vor der Spitze nicht eingeschnitten, mit kettenartigen Primär- und durchlaufenden Sekundärrippen, von denen die erste die Flügeldecken spitze fast erreicht. VARIÄBILITÄT: Die Hinterecken des Halsschildes sind nur kurz ausgezogen (ssp. ullrichi Germar) oder ragen lappenartig über die Flügelbasis hinaus (ssp. fastuosus Palliardi). ÄHNLICHE ARTEN: C. cancellatus ist kleiner, weniger gedrungen, seine Flügeldecken deutlich vor dem Ende eingeschnitten. Die erste Sekundärrippe erlischt im letzten Flügeldrittel. Das erste Fühlerglied ist meist rot gefärbt. BIOLOGIE: Tagräuber, der täglich etwa das 1,5-fache seines Körpergewichts (0,7 g) frißt. Das Weibchen legt 20 ca. 6 mm lange Eier. Wärmeliebend. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis August. VORKOMMEN: Auf schweren Böden (Felder, Gärten, Weinberge), vor allem unter Steinen. Fehlt im Wald. VERBREITUNG: Mittel- und Südost-Europa, fehlt in Nordeuropa, den Niederlanden und auf den Britischen Inseln.
Carabus arcensis Herbst, 1784 Hügel-Laufkäfer
75
Familie Carabidae
3(2)
Synonym: arvensis Paykull BESCHREIBUNG: Kleine variable Art, Ausbildung der 3 Streifentypen auf den Flügel decken und der Färbung (kupferig, grün, schwarz) sehr verschieden. VARIABILITÄT: Alle Streifentypen etwa gleich ausgebildet (ssp. arcensis), oder Sekun därstreifen am kräftigsten (ssp. silvaticus Dejean, Bergform), oder alle Streifen quergerieft (ssp. carpathus Born). Jeweils viele Farbvarianten. BIOLOGIE: Jagt bei Tag und Nacht, auch Aasfresser. Junge Käfer im Herbst, überwin tern in Baumstümpfen und Moos. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis August. VORKOMMEN: Waldbewohner, vom Tiefland bis in Lagen über 2500 m, unter Steinen, Rinde, Moos. Seltener in Gärten o. ä. VERBREITUNG: Eurasien bis Südnorwegen, Norditalien und den Britischen Inseln.
Carabus monilis F ., 1792 Feingestreifter Laufkäfer
3(3)
BESCHREIBUNG: Mittelgroße, langgestreckte, wenig gewölbte Art. Zwischen 2 Primär
streifen (meist Kettenstreifen) der Flügeldecken liegen 3 glatte Sekundärstreifen; die Tertiärstreifen undeutlich, oft fast geschwunden. Färbung sehr variabel, blau, grün oder bronzefarben, Fühler und Beine normalerweise schwarz. ÄHNLICHE ARTEN: C. scheidleri Panzer mit gleichartigen, oft durch Gruben unterbro chenen Flügelstreifen wird heute als eigene Art betrachtet.
BIOLOGIE: Vor allem nächtlicher Räuber, auch Aasfresser.
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis August.
VORKOMMEN: Wiesen, Felder, Gärten, vom Flachland bis Gebirge. VERBREITUNG: West-, Mittel- und Nordeuropa bis Südnorwegen, Britische Inseln, Irland.
Carabus nemoralis Müller, 1764 Hain-Laufkäfer
3(4)
BESCHREIBUNG: Glänzend bronzebraune oder schwarzgrüne Art, Ränder der Flügel
decken und des Halsschildes violett oder blau. Streifen flach, Primärrippen durch Grübchen (violett oder ungefärbt) unterbrochen, zwischen 2 Primärrippen 5 andere, unterbrochene Streifen. Kopf grob gerunzelt. BIOLOGIE: Tag- und nachtaktiver Raupenjäger (wichtiger Schädlingsregulator!), liebt auch reifes Obst. Käfer halten Sommerschlaf; verschiedene Entwicklungsstadien überwintern.
ERSCHEINUNGSZEIT: 2 Perioden im Frühjahr und Herbst.
VORKOMMEN: Feuchte Wälder, Felder, Gärten, Flachland bis Mittelgebirge (bis 2000 m
maximal). VERBREITUNG: Europa bis zum 63. Breitengrad, Britische Inseln, Balkan (Jugosla wien), Nordspanien.
Carabus hortensis L., 1758 Garten-Laufkäfer
3(5)
BESCHREIBUNG: Bronzebraun bis schwarz, Ränder kupferrot, grün, blau oder violett,
Fühler und Beine schwarz. Flügeldecken fein gerippt, Primärrippen durch auffällige
grüne oder Goldgruben unterbrochen, die 3 Reihen bilden. Zwischen den Primär
rippen je 7 Sekundärrippen.
BIOLOGIE: Nächtlicher Räuber, fällt in Gefangenschaft Insekten bis Maikäfergröße an. Auch Aasfresser. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Oktober. VORKOMMEN: Waldbewohner, von der Küste bis ins Gebirge, in Feldern und Gärten selten; unter Steinen, in Moos, Stubben. VERBREITUNG: In Europa vom Balkan und Norditalien bis Fennoskandien, fehlt i. d. Niederlanden und auf den Britischen Inseln.
Carabus glabratus Paykull, 1790 Glatter Laufkäfer
3(6)
BESCHREIBUNG: Schwarz bis schwarzblau, seidenglänzend, Flügeldecken ohne Strei
fung, nur sehr fein gerunzelt. Halsschild 1,5 mal so breit wie lang, Ränder aufgebo gen. Flügeldecken eirund, beträchtlich gewölbt. ÄHNLICHE ARTEN: Im Gesamtbild ist C. violaceus etwas ähnlich, hat jedoch andere Flügeldeckenskulptur und farbige (violette) Halsschild- und Flügeldeckenränder. BIOLOGIE: Nächtlicher Räuber, nach Regen auch tagsüber aktiv. Der Käfer überwin tert in Moos und Baumstümpfen.
Überfamilie Caraboidea
Familie Carabidae
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juli bis Oktober. VORKOMMEN: In feuchten Wäldern auf Wegen, an Bächen und Flüssen, von der Küste
Unterfamilie Nebriinae
76
bis zum Hochgebirge in Verstecken. VERBREITUNG: Europa, von den Britischen Inseln bis zum Ural, im Norden über den 68. Breitengrad hinaus.
Carabus linnaei Panzer, 1810 Harz-Laufkäfer
3(7)
BESCHREIBUNG: Meist kupferfarben, Schienen und 1.-4. Fühlerglied rotgelb, seltener Beine ganz rotgelb; kupferbraune Tiere in der Regel mit schwarzen Fühlern. Halsschild mit ausgezogenen Hinterecken und angehobenen Seitenrändern. Flügel decken mit 3 Primärstreifen, durch ziemlich weit voneinander entfernte Gruben unterbrochen; zwischen den Primärstreifen je 5 schwächere Sekundärrippen. BIOLOGIE: Nur Larve oder Puppe überwintern.
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juli bis September.
VORKOMMEN: An feuchten Stellen in Bergwäldern.
VERBREITUNG: Gebirgszonen in Mitteleuropa, stellenweise häufig.
Carabus silvestris Panzer, 1796 Wald-Laufkäfer
3(8)
BESCHREIBUNG: Färbung variabel, bronzefarben, kupfrig, dunkelgrün bis schwarz, Fühler und Beine schwarz, selten einige Glieder schwarzgrün. Flügeldecken mit 3 Primärstreifen, von Gruben in weiten Abständen unterbrochen. Zwischen den Primär- je 7 kaum schwächere Sekundärrippen, mitunter durch Quersprossen verbunden.
BIOLOGIE: Käfer schlüpfen im Herbst, überwintern (Moos u.ä.).
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis September.
VORKOMMEN: In Bergwäldern ab 300 m unter Rinde, Laub, Steinen.
VERBREITUNG: Gebirge Mitteleuropas bis Alpen, Karpaten.
Unterfamilie Cychrinae (Tafel 4, Abb. 1) Unterfamilie mit wenigen, 11-23 mm langen schwarzen Arten, unverwechselbar durch den schmalen, langgestreckten Kopf mit stark eingeschnittener Oberlippe; langen, 11gliedrigen Fühlern und schaufelartig verbreiterten Endgliedern an Kiefer- und Lippentastern. Hinterhüften immer voneinander getrennt.
Cychrus caraboides (L., 1758) Körniger Schaufelläufer
4(1)
BESCHREIBUNG: Schwarz, mehr oder weniger glänzend, Halsschild länger als breit, Flügeldecken eirund, Enden zugespitzt, fein längs gerunzelt, Epipleuren ungewöhn lich breit. VARIABILITÄT: In höheren Lagen ssp. caraboides (gedrungener, glänzender), in tieferen ssp. rostratus (L.) (gestreckter, weniger glänzend). BIOLOGIE: Auf Nackt- und Gehäuseschnecken spezialisierter Räuber, aber auch an Aas. Junge Käfer im Spätsommer, überwintern in Baumstümpfen, unter Moos und Rinde. VORKOMMEN: In feuchten Wäldern und Waldnähe, an Bergwiesenrändern; unter Rinde, gefällten Bäumen, Steinen. VERBREITUNG: Europa bis Nordspanien, Süditalien, Balkan; Britische Inseln; im Norden über den 68. Breitengrad hinaus.
77
(Tafel 4, Abb. 2-3) Vorwiegend kleinere Arten zwischen 5 und 15 mm, unauffällig schwarz, schwarz braun, rotbraun oder gelb. Halsschild breit, seitlich gerundet, Flügeldecken mit 9 Streifen und kurzem Scutellarstreif. Zierlich, langbeinig, gute Läufer, bevorzugen Feuchtgebiete.
Leistus ferrugineus (L., 1758) Rostfarbiger Bartkäfer
4(2)
BESCHREIBUNG: Ganz rotgelb, Fühler und Beine etwas heller. Halsschild herzförmig,
Flügeldecken eirund, Streifen sichtbar gepunktet.
ÄHNLICHE ARTEN: L. rufescens F., jedoch mit schwarzem Kopf.
BIOLOGIE: In Pflanzenresten, aber auch auf Sträuchern.
VORKOMMEN: Auf Sandboden (auch fern vom Wasser) in Wäldern, Feldern, Gärten,
von den Niederungen bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Europa, von Spanien und dem Kaukasus bis Nordfennoskandien und
Sibirien; Britische Inseln, Irland.
Nebria gyllenhali Schönherr, 1806 Gyllenhals Dammläufer
4(3)
BESCHREIBUNG: Schwarz, selten Flügeldecken rot- oder Beine gelbbraun. Halsschild
auffallend breiter als lang (mehr als 1,5 x ), an der Basis genau so breit wie vorn. Flügeldecken gestreift, Schultern gut sichtbar. VORKOMMEN: An feuchten, kalten Stellen in Wäldern, an Bachrändern, unter Steinen und im Moos. Boreomontane Art. VERBREITUNG: Mittel- und Nord-Europa (fehlt in den Niederlanden), Britische Inseln, Sibirien, Nordamerika.
Unterfamilie Notiophilinae (Tafel 4, Abb. 4-5) Kleine, 3,5-5,5 mm lange Arten, einfarbig glänzend, selten mit gelben Flecken. Augen auffallend groß, zwischen ihnen 6 Längskiele auf der breiten Stirn. Flügeldecken parallelseitig, mit max. 9 Punktreihen, 2. Zwischenraum ziemlich breit (sog. Spiegel feld). In trockenen und feuchten Wäldern, Feldern, Gärten und an Gewässerrändern.
Notiophilus palustris ( Duftschmid, 1812) Sumpf-Strandläufer
4(4)
BESCHREIBUNG: Einfarbig schwarzglänzend, die ersten 3 Fühlerglieder heller, Schienen
braun, Füße braunschwarz. 7. Punktreihe verliert sich auf halber Länge. Spiegelfeld höchstens so breit wie Abstand zwischen 2. und 5. Punktreihe. VORKOMMEN: An sonnigen Stellen in 2 Generationen, häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, über Polarkreis hinaus (Ausnahme: Norwegen), Britische Inseln.
Notiophilus biguttatus (F., 1779) Zweifleckiger Strandläufer
4(5)
BESCHREIBUNG: Kupferglänzend, Flügeldecken mit gelbem, vorn unscharf begrenztem
Spitzenfleck, fehlt mitunter. 1. Fühlerglied braun, 2.-3. (4.) gelb, Beine dunkel, Schienen gelbbraun. Spiegelfeld breiter als Abstand zwischen 2. und 5. Punktreihe. BIOLOGIE: Auch tags aktiv, 2 Generationen, Käfer überwintert. VORKOMMEN: In Wäldern, Feldern, an Ufern und der Küste, sehr häufig.
78
Familie Carabidae
Überfamilie Caraboidea
VERBREITUNG: Paläarktis (ganz Europa bis hoch in den Norden; auch auf den
Britischen Inseln sehr häufig). Unterfamilie Omophroninae (Tafel 4, Abb. 6) Körper gedrungen, eirund, bis 6,5 mm, mehrfarbig. Fühler und Beine lang, Vorder hüftgruben hinten geschlossen. Nur eine Gattung und Art.
Omophron limbatum (F., 1776) Grüngestreifter Grundkäfer
4(6)
BESCHREIBUNG: Gelb. Kopf, Halsschild und Flügeldecken mit unregelmäßigen, metal
lischgrünen Flecken, Fühler und Beine gelb. Halsschild nach vorn verjüngt, Schild chen unsichtbar. Männchen mit verbreitertem 1. (und 2.) Vorderfußglied, gelegent lich so auch das 1. Glied der Mittelfüße. Gestalt unter den Lauf käfern einzigartig, unverwechselbar. BIOLOGIE: Tags in Sandröhren, auch in Gesellsd.haften, nachts insektenjagend, flugfä hig. Junge Käfer im Herbst, überwintern. VORKOMMEN: An sandigen Ufern, in Ziegeleien. VERBREITUNG: Paläarktis, i m Norden bis Dänemark, Südschweden; Südengland (Sussex). Unterfamilie Elaphrinae (Tafel 4, Abb. 7-8) Kleine Arten (5-12,5 mm), meist mehrfarbig metallisch, mit auffällig großem Kopf und gewölbten Augen (in der Augenebene kann der Kopf breiter als der Halsschild sein). Fühler kurz, vom 4. Glied an behaart. Flügeldecken stets mit Reihen auffällig gefärbter Augenpunkte, manchmal mit glatten Spiegelfeldern. Feuchtigkeitsliebend.
Elaphrus cupreus Duftschmid, 1812 Kupferiger Uferläufer
4(7)
BESCHREIBUNG: Bronzefarben mit grünem Stich, Augenpunkte umwallt, innen blau
violett. Schienen hellbraun, ihre Spitze und die Füße metallisch blauviolett. Augen ebene breiter als Halsschild. Männchen mit verbreiterten 1.-4. Vorderfußgliedern. VORKOMMEN: Sehr feuchtigkeitsliebend, an Ufern (an Auenbächen häufig), in Torf mooren u. ä., unter Laub, Steinen. VERBREITUNG: I m größten Teil Europas, Britische Inseln, Sibirien.
Elaphrus riparius (L., 1758) Gemeiner Uferläufer
4(8)
BESCHREIBUNG: Bronzegrün, Augenpunkte ohne Wall, innen violett. Jede Flügeldecke
auf halber Länge in Nahtnähe mit einem einzigen Spiegelfeld. Vorderbrust unten weiß behaart. VORKOMMEN: Feuchte Lokalitäten (Wiesen, Gewässerränder), vom Tiefland bis ins Gebirge. Häufigste Art der Gattung. VERBREITUNG: Europa von Nordspanien bis Nordfennoskandien, Britische Inseln; Kaukasus, Kleinasien, Turkestan.
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Unterfamilie Loricerinae (Tafel 4, Abb. 9) Nur eine mitteleuropäische Art.
Loricera pilicornis (F., 1775) Krummhornkäfer 4(9) Synonyme: coerulescens auct., Gattung auch: Lorocera Bed. BESCHREIBUNG: Schwarz mit Bronzeglanz, Schienen und Füße rotgelb. Auffällig durch die lang abstehenden Borsten am 1.-6. (7.) Fühlerglied, die zum Fang von Spring schwänzen dienen. Augen groß, halbkuglig. Flügeldecken mit 12 Reihen gepunkte ter Streifen. BIOLOGIE: Tag- und Nachtjäger, junge Käfer im Herbst, überwintern in alten Laub holzstubben. VORKOMMEN: Feuchtigkeitsliebend, an Ufern stehender Gewässer, auf Wiesen, Torf mooren, in Gärten, unter Steinen und Laub. VERBREITUNG: Europa von Nordspanien und Italien bis Fennoskandien; Britische Inseln; Sibirien; Nordamerika. Unterfamilie Scaritinae (Tafel 4, Abb. 10) Gestreckte, meist nur 2-4 mm lange Arten (aber: Scarites terricola Bon. 22 mm !), schwarz, braun, selten hellbraun, häufig mit Metallglanz. Mittelbrust stielartig nach vorn verlängert, darauf frei das Schildchen. Schenkel und Schienen flach, letztere mit kurzen oder längeren fingerartigen Auswüchsen (Grabbeine). Meist feuchtigkeitslie bende Räuber.
Clivina fossor (L ., 1758) Gemeiner Grabläufer
4(10)
BESCHREIBUNG: Einfarbig schwarz oder schwarzbraun, Fühler, Taster und Beine
braun. Kopf zwischen den Augen mit Grube, Halsschild seitlich ganz gerandet, Seitenrinne am Flügeldeckenrand mit ununterbrochener Punktreihe. ÄHNLICHE ARTEN: Gattung Dyschirius, jedoch Randung des Halsschildes unterbro chen, keine Punktreihe in der Seitenrinne der Flügeldecken. VORKOMMEN: An feuchten Stellen von Ufern, Wiesen, Feldern, Gärten, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Paläarktis bis in den hohen Norden, auch Britische Inseln; Nearktis. Unterfamilie Broscinae (Tafel 4, Abb. 11) Schwarze , 7-20 mm lange Arten, Fühler erst vom 5. Glied an behaart. Halsschild hinten halsartig eingeschnürt, Schildchen auf der verlängerten Mittelbrust. Bei den Vlännchen Vorderfußglieder 1-3 verbreitert.
Broscus cephalotes (L ., 1758) Kopfkäfer
4(11)
BESCHREIBUNG : Fettig schwarz, auf dem Kopf zwischen den Augen ein durchschim
mernder roter Fleck. Spitzen der Füße und Taster rötlich. Großer Kopf mit mächtigen Kiefern, Fühler kurz, erreichen nicht die Halsschildbasis. Diese viel schmaler als die Vorderkante des Halsschildes. Flügeldecken mit feinen Punktrei
80
81
Überfamilie Caraboidea
Familie Carabidae
hen, 1. Reihe unvollständig. Vorderschienen mit tiefem, beborstetem Einschnitt, oben und unten mit beweglichem Dorn ausgestattet (Grabbeine). BIOLOGIE: Lauert in 10-15 cm tiefen Löchern auf Beute, die er unter die Erde zerrt. Bei Bedrohung verfällt der Käfer in einen Starrezustand (Thanatose), bei dem die Beine gespreizt und die Oberkiefer geöffnet werden (Abwehrreaktion gegen Tiere, die nur lebende Beute fressen). Die Larve überwintert, junge Käfer im Frühjahr. VORKOMMEN: Felder, Gärten, Wälder, an der Küste, unter Steinen. VERBREITUNG: Europa bis Mittelschweden und -finnland, Britische Inseln (besonders Küsten); Kaukasus; West-Sibirien.
glieder gelbbraun, Taster mit stiftförmigem Endglied. Halsschild breiter als lang, Vorderecken abgerundet, Hinterecken scharf rechtwinklig. Flügeldecken mit 6 Punktstreifen. ÄHNLICHE ARTEN: Verschiedene, Z. B. T. sexstriatus (Duftschmid) und T. inaequalis (Kolenati) mit nur 3-4 Punktstreifen und die größere Bembidion quadrimaculatum (L.) mit anders geformtem Halsschild und anderer Punktierung (vergl. Abb. 5). VORKOMMEN: An Ufern, in Sand und Gestein, von der Niederung bis ins Gebirge. Stellenweise zahlreich, Käfer überwintert. VERBREITUNG: Mitteleuropa, Britische Inseln lokal, fehlt in Fennoskandien.
Unterfamilie Trechinae (Tafel 5, Abb. 1)
Bembidion lampros (Herbst, 1784) Glatter Ahlenkäfer
Kleine, oft sehr dunkel gefärbte Käfer. Hauptunterscheidungsmerkmale sind die langen Endglieder der Taster und der sog. Trechusbogen, d. h. die verlängerte Flügeldecken naht, die entlang des Hinterrandes weiterläuft und sich dann wieder nach vorn wendet. Bei verschiedenen Arten ist die Bestimmung sehr schwierig und ohne ein Präparat der Kopulationsorgane nicht möglich. überwiegend Gebirgsbewohner, nur ausnahms weise im Flachland. Einige Arten Höhlenbewohner.
Trechus secalis (Paykull, 1758) Rotgelber Flinkläufer
5(1)
Braun bis rostrot, Kopf und Halsschild manchmal dunkler, Fühler und Beine gelb. Kopf und herzförmiger Halsschild glänzend. Auf den Flügeldecken Streifen, in denen vorn große Punkte sichtbar sind, die nach hinten zu verschwinden. Im dritten Zwischenraum 3 Borstenpunkte, der letzte (apikale) doppelt so weit vom Flügeldeckenende entfernt wie von der Naht. 1. und 2. Vorderfußglied der Männ d.hen verbreitert und auf der Innenseite verlängert. Die Art ist relativ gut ohne Genitalpräparat bestimmbar. ÄHNLICHE ARTEN: Viele kleinere Arten der Unterfamilien der Trechinae und Bembi diinae; letztere auf den ersten Blick an der Form der Tasterendglieder unter scheidbar. VORKOMMEN: Vor allem im Gebirge und Gebirgsvorland, in Wäldern, Feldern, Wiesen, in Laub, Mulm, Moos; im Ufergenist. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa bis Nordnorwegen, Mittelschweden und -finnland, in England und Schottland lokal.
BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Bembidiinae (Tafel 5, Abb. 2-7) Kleine, nur wenige mm lange Käfer, oft einfarbig dunkelbraun, gelegentlich mit hellen Flecken. Oberfläche glatt oder fein behaart, bei einigen auf jeder Flügeldecke 2 tiefe Gruben. Charakteristisches Merkmal: das sehr kleine, stiftförmige letzte Tasterglied (aber Ausnahmen möglich!). Flügeldeckennaht läuft bei einigen Gattungen (z. B. Tachys) nach vorn zurück, was an ein Merkmal der Trechniae (s. oben) erinnert. Einige Gattungen mit sehr großen Augen (z. B. Asaphidion). Feuchtigkeitsliebend, einige Arten nur im Gebirge.
Tachys quadrisignatus ( Duftschmid, 1812) Flinker Ahlenkäfer
5(2)
und BESCHREIBUNG: Glänzend braun, auf jeder Flügeldecke je ein gelbroter SchulterSpitzenfleck, Durchmesser jeweils 1/4 der Flügeldeckenlänge. Die ersten 4 Fühler-
5(3)
Schwarz glänzend, manchmal metallisch blau, Beine braun. Halsschild herzförmig, Flügeldecken mit je 7 Punktstreifen, der 7. schwach entwickelt. Flügel deckenrand dreht sich an der Schulter nach hinten, sichtbar als schwache Leiste bei Ansicht schräg von oben. VORKOMMEN: Vorwiegend auf Lehmböden (Wälder, Kulturland) in Laub, Moos, Genist. Tiefebene und Mittelgebirge (bis 1500 m). VERBREITUNG: Paläarktis (über Polarkreis hinaus), Nearktis. Eine der häufigsten Bembidienarten! BESCHREIBUNG:
Bembidion tetracolum Say, 1823 Schieffleckiger Ahlenläufer
5(4)
Synonym: ustulatum auct. BESCHREIBUNG: Kopf und Halsschild schwarz, Nacken rötlich, Flügeldecken braun, Schulter- und Spitzenfleck gelb. 1-3. Fühlerglied, Beine hellgelb. Halsschild breiter als lang, vor den Hinterecken verjüngt. Auch die 7. Punktreihe der Flügeldecken entwickelt. VORKOMMEN: Ufer, feuchte Wiesen, von der Küste bis etwa 600 m, unter Steinen. VERBREITUNG: Europa bis Mittelfennoskandien, Kaukasus, Kleinasien, Sibirien, einge schleppt Nordamerika (Rassen!).
Bembidion quadrimaculatum (L., 1761) Schöner Ahlenläufer
5(5)
Glänzend, Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken dunkelbraun mit gelbem Spitzen- und Schulterfleck. Spitzenfleck kann (selten) fehlen. 1.-3. (4.) Fühlerglied gelb. Halsschild herzförmig, Flügeldeckenrand dreht sich an der Schul ter nicht nach hinten. Flügeldecken gepunktet, Entfernung zwischen den Punkten größer als ihr Durchmesser (umgekehrt bei B. quadripustulatum Aud.-Serville). Im 3. Zwischenraum 2 Gruben, je eine vor und hinter der Flügeldeckenmitte. ÄHNLICHE ARTEN: Ähnelt gelbgefleckten größeren Bembidionarten und Arten aus anderen Gattungen (z. B. Tachys quadrisignatus [Duftschmid]). Bestimmung muß alle Merkmale, nicht nur Gesamtfärbung berücksichtigen! BIOLOGIE: 2 Generationen. V ORKOMMEN: Sand- und Lehmböden, trockene Wiesen, Felder, Ufer und Küsten, VENiederungen bis Gebirge (1400 m), unter Steinen, Rinde, Moos. RBREITUNG: Paläarktis über Polarkreis hinaus, Südengland; Nearktis. BESCHREIBUNG:
B
embidion
BES
guttula (F., 1792) Rundfleckiger Ahlenläufer
5(6)
Glänzendschwarz mit leichtem Blauton, fast immer Flügeldecken mit gelbem Spitzenfleck; 1. (2.) Fühlerglied und Beine braun. Punktreihen in der CHREIBUNG:
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Überfamilie Caraboidea
Familie Carabidae
vorderen Flügeldeckenhälfte deutlicher, 7. Reihe entwickelt. Im 3. Zwischenraum 3 Punkte, der 1. vor der Flügeldeckenmitte. Halsschildbasis schmaler als Flügeldec k enbasis. BIOLOGIE: 2 Generationen; der Käfer überwintert. VORKOMMEN: Ton- und Sandufer fließender und stehender Gewässer, unter Pflanzen resten; gern in Weidenstubben. Von der Küste bis 400 m aufsteigend. VERBREITUNG: West-Paläarktis bis Mittelnorwegen und -schweden, Nordfinnland; Britische Inseln.
Randes fein und dicht behaart (stärkere Vergrößerung; Lichteinfallswinkel verän dern!). Endsporn der Vorderschienen spitz, unverzweigt. BIOLOGIE: Eiablage im April. VORKOMMEN: Sand- und Schlammufer, auch Küsten; Felder, Wiesen, Wälder; unter Steinen, in Mauerwerk, Genist. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelfennoskandien, Britische Inseln.
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Asaphidion flavipes (L., 1761) Nebelfleckenläufer
Bronzeglänzend; Fühler, Taster und Beine gelb. Augen stark vorge wölbt, erinnern an die Gattung Elaphrus. Kopf in Augenhöhe breiter als der herzförmige Halsschild. In der Halsschild-Hinterecke eine Längsrunzel. Männchen mit verbreitertem 1. Vorderfußglied. BIOLOGIE: Larven entwickeln sich in Erdröhren. VORKOMMEN: An der Küste unter Tang, an Ufern, auf trockenen und feuchten Wiesen und in Gärten, in Laub und Moos. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finn land; Britische Inseln. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Patrobiinae (Tafel 5, Abb. 8) 6-11 mm lange, dunkelbraune oder schwarze Arten, Flügeldecken ohne Basalrand, gefurcht. Männchen mit verbreitertem 1. und 2. Vorderfußglied, Flügel fehlen meist. An feuchten Stellen; einige Arten nur im Gebirge.
Patrobus atrorufus (Stroem, 1768) Grubenhalskäfer
5(8)
Glänzend dunkelbraun, nur Beine heller. Augen hervorstehend, groß, länger als die Schläfen. Halsschild breiter als lang mit einer tiefen, schmalen Längsfurche. Flügeldecken gestreift, in den Streifen feine Punkte, Zwischenräume fein chagriniert (Binokularlupe!). ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis Herbst. VORKOMMEN: Feuchtigkeitsliebend. Küsten, Ufer, Wiesen, Wälder, bis 2000 m; unter Pflanzenresten, Steinen, in Maulwurfsnestern. VERBREITUNG: Europa bis Nordnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Britische Inseln; Kaukasus, Sibirien. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Anisodactylinae (Tafel 5, Abb. 9) 8-13 mm lange Arten, braun oder schwarz (Anisodactylus) bzw. bunt (Diachromus), zwischen den Augen ein dunkelroter Fleck. 1. Hinterfußglied so lang wie 2. und 3. zusammen. Männchen mit 4 verbreiterten, unterseits unregelmäßig schuppig beborste ten Gliedern an Vorder- und Mittelfüßen. Feuchtigkeitsliebende Arten, Käfer über
wintern.
Anisodactylus binotatus (F., 1787) Zweifleckiger Schmuckläufer BESCHREIBUNG: Robust,
Unterfamilie Harpalinae (Tafel 5, Abb. 10-12)
5(7)
5(9)
matt schwarz, Beine schwarz oder rotgelb, 1.-2. Fühlerglied rotgelb. Flügeldecken gestreift, hinten in allen Zwischenräumen und längs des
Meist 7-10 mm lange, vorwiegend dunkle, oft metallglänzende, glatte oder behaarte, sehr ähnliche Arten. Fühler vom 3. Glied an behaart. 1. Hinterfußglied wesentlich kürzer als 2. und 3. An Vorder- und Mittelfüßen der Männchen 1.-4. Glied verbreitert, auf der Unterseite mit 2 Reihen Härchen. Wärmeliebende Arten, oft auf Kalkstein- und Sandböden. Tag- und nachtaktive Tiere; meist überwintern die Käfer.
Gattung Harpalus Latreille, 1802 Kleine und große Arten (4,5-17 mm), meist dunkel, vielfach metallglänzend. Halsschild breit, in den Hinterecken keine Borsten, Beine kurz und kräftig. – Meist wärmeliebend, tagsüber unter Steinen, Rinde u. ä., einige Arten tagaktiv. Fleisch- und Pflanzenfresser. Artenreiche Gattung mit vielen Untergattungen, davon Untergattung Harpalus und Pseudophonus am umfangreichsten.
Harpalus rufipes (De Geer, 1774) Behaarter Schnelläufer
5(10)
-
Synonym: pubescens O. Müller BESCHREIBUNG: Schwarz, Beine und Fühler gelbrot oder rotbraun, Flügeldecken dicht und anliegend hell behaart. Halsschild vor der Basis sehr fein ausgeschnitten, Hinterecken scharf. Hinterleibs-Unterseite an den Rändern der Glieder fein gepunktet und behaart. BIOLOGIE: Fleisch- und Pflanzenfresser, Käfer jagt an der Oberfläche und in der obersten Bodenschicht, Larve überwintert. VORKOMMEN: Feuchtigkeitsliebend, auf Sand- und Lehmboden: Felder, Gärten, Wald ränder; unter Steinen und Holz. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelnorwegen und -schweden, Nordfinnland; England und Schottland.
Harpalus aeneus (F. 1775) Erzgrüner Schnelläufer
5(11)
synonym: affinis (Schrank) BE SCHREIBUNG: Färbung variabel, metallisch grün, bronzefarben, manchmal schwarz; Beine und Fühler braun oder geschwärzt. Halsschild nach hinten leicht verjüngt, Hinterecken stumpfwinklig, Basalpartie gepunktet. BIOLOGIE: Gelegentlich Pflanzenfresser. V ORKOMMEN: In unterschiedlichsten Biotopen: Küsten, Ufer, Waldränder, Gärten, Stadtparks; unter Laub, Holz, Steinen. VE RBREITUNG: Paläarktis bis über Polarkreis hinaus, Britische Inseln.
Familie Carabidae
Überfamilie Caraboidea
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Harpalus quadripunctatus Dejean, 1829
5(12)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Beine und Fühler rostrot. Flügeldecken gestreift, in den
Streifen keine Punkte. Halsschild an der Basis stumpfwinklig. BIOLOGIE: Der Käfer überwintert. VORKOMMEN: In den Wäldern von Gebirgen und Bergvorland, auch an der Küste;
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sonst braun. Augen groß, länger als 1. Fühlerglied. Abgerundete Halsschild-Hinter ecken gepunktet. VORKOMMEN: Küsten, Ufer, Wiesen, Lichtungen; von der Küste bis ins Hügelland; in Laub, Mulm, Genist, Moos. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Britische Inseln; Westasien, Nordafrika, Kanarische Inseln.
unter Steinen, im Moos. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, über den Polarkreis hinaus; auch in Nordeng
land, Schottland, Irland.
Unterfamilie Pterostichinae (Tafel 6, Abb. 4-10; Tafel 7, Abb. 1-11)
Unterfamilie Stenolophinae (Tafel 6, Abb. 1-3) Überwiegend kleine, 2,2-7 mm lange Arten, hell, dunkel oder mehrfarbig. Flügeldec ken kahl oder behaart, Fühler vom 3. Glied an behaart. Vorletztes Lippentasterglied mit 2 langen Haaren, am Auge nur 1 Supraorbitalborste. Verbreiterte Fußglieder der Männchen entweder mit 2 Schuppenreihen oder ungeordneten Schüppchen. Oft an feuchten Orten, auch in Gesellschaften, tags und abends aktiv. Die systematische Abgrenzung dieser Unterfam. ist noch in der Diskussion.
Stenolophus mixtus (Herbst, 1785)
6(1)
BESCHREIBUNG: Zweifarbig, Kopf schwarz, manchmal mit roten Scheitelflecken; Hals
schild schwarz, mit deutlicher Mittelrinne und rotbraunen Rändern und Hinterek ken. Flügeldecken gelbrot mit großem schwarzen Fleck, der durch die gelbrote Naht längsgeteilt wird. 1. Fühlerglied hell, Beine hell, selten angedunkelt. Erste 3 Hinter fußglieder mit seitlichem Kiel, der in einen Dorn ausläuft. BIOLOGIE: Feuchtigkeitsliebend, 2 Generationen, Käfer überwintert. VORKOMMEN: An Ufern, in Auwäldern, auf Lichtungen und Wiesen; unter Steinen, im Laub und Genist. VERBREITUNG: Europa bis Südschweden und -finnland, England, Südirland; Kaukasus, Sibirien; Nordafrika.
Schlanke oder gedrungene Arten von wenigen mm bis über 20 mm Länge, dunkel (braun bis schwarz) oder metallisch ein- oder mehrfarbig. Vorletztes Lippentasterglied mit 2 Haaren, am Augenaußenrand 2 Supraorbitalborsten. Fühler vom 4., seltener 3. Glied an behaart. Fußklauen an der Unterseite glatt oder gezähnt, Männchen mit verbreitertem 1.-3. Vorderfußglied. Von der Niederung bis ins Gebirge, oft in feuchter Umgebung unter Steinen.
Stomis pumicatus (Panzer, 1796) Freßläufer
Oberkiefer außerordentlich lang (so lang wie der Kopf!), asymmetrisch, der linke schmaler und mit Zähnchen in der Mitte, der rechte breiter und eingeschnitten. Oberlippe tief ausgeschnitten, Halsschild herzförmig. Oberseiten der Fußglieder kahl, Unterseiten behaart; Männchen mit verbreitertem 1.-3. Vorderfußglied. ÄHNLICHE ARTEN: St. rostratus Sturm, 1825: Fußoberseiten behaart, Querfurche hinter den Augen (in Südösterreich und -frankreich, Balkan). VORKOMMEN: Küsten, Ufer, Wälder, Gärten, vom Flachland bis ins Gebirge; auf alten, bemoosten Buchenstämmen, in Laub, Moos, Nestern, unter Steinen. Der Käfer überwintert. VERBREITUNG: Europa bis Mittelschweden und Südfinnland, Britische Inseln.
Poecilus cupreus (L., 1758) Kupferiger Schulterläufer Acupalpus meridianus (L., 1767) Südlicher Schnelläufer
6(2)
BESCHREIBUNG: Kopf glänzend schwarz, Halsschild pechschwarz oder rotbraun,
Flügeldecken im 1. Drittel und längs der Naht gelb, sonst schwarzbraun. Beine und Fühlerbasis hell. Augen klein, etwa so lang wie das 1. Fühlerglied. Halsschild mit schmaler, ziemlich tiefer Längsfurche, an der Basis und in den abgerundeten Hinterecken kräftig punktiert. BIOLOGIE: 2 Generationen im Jahr. VORKOMMEN: Auf sonnigen Tonböden, aber auch an feuchten Stellen (Ufer, Wälder, Wiesen), von der Küste bis in Hügellandschaften; unter Steinen, in Laub und Genist, auf Sträuchern. VERBREITUNG: Europa, bis Mittelschweden, Südnorwegen und -finnland; England; Kaukasus, Kleinasien.
Acupalpus dorsalis (F., 1787) Buntrückiger Schnelläufer
6(3)
Synonym: discus Reitter BESCHREIBUNG: Farbvarianten: Kopf schwarz, ausnahmsweise gelb, Halsschild rotgelb oder mit großem dunklen Mittelfleck, Flügeldecken gelbbraun, mit hellem Naht saum (Hautflügel schimmern wie bei anderen Arten durch). Fühler an der Basis gelb,
6(4)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, abgeplattet, pechbraun; Fühler, Taster und Beine rotbraun.
6(5)
BESCHREIBUNG: Zeichnet sich wie die verwandten Arten durch Kiele an den ersten
3 Fühlergliedern aus. Färbung sehr variabel: glänzend grün, blau, kupfern oder bronzefarben; 1. und 2. Fühlerglied hell, Beine schwarz, selten braun oder rostrot. Seitenrandkehle des Halsschildes nach hinten verbreitert, endet in der Basalgrube. An den Hinterfuß-Außenseiten eine Furche. ÄHNLICHE ARTEN: P. versicolor (Sturm, 1824): Seitenrandkehle mündet nicht in die Basalgrube, sondern ist durch glatten Kiel abgeteilt, Beine schwarz. BIOLOGIE: Gelegentlich Pflanzenfresser. Käfer überwintert. VORKOMMEN: Feuchte Gebiete (Ufer, Torfmoore, Wiesen, Felder, Wälder), vom Tiefland bis ins Gebirge; unter Laub, Steinen. VERBREITUNG: Eurasien bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Isle of Wight. Rassenbildung!
Gattung Pterostichus Bonelli, 1810 Artenreiche Gattung mit den Merkmalen der Unterfamilie, Fühler vom 3. Glied an behaart. Meist Fleischfresser, vorwiegend in Wäldern, auf feuchten Wiesen vom Tiefland bis ins Gebirge; einige ausgesprochene Gebirgsarten. In der Regel überwintert der Käfer; Larvenentwicklung in der Erde.
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Überfamilie Caraboidea
Pterostichus oblongopunctatus (F., 1787) Echter Schulterläufer
Familie Carabidae
6(6)
BESCHREIBUNG: Schwarz mit Bronzeglanz, Schienen und Füße braunrot. Halsschild
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Abax parallelepipedus (Piller et Mitterpacher, 1783) Schwarzer Schulterläufer
6(10)
herzförmig, an der Basis 2 breit schlitzförmige Vertiefungen. Flügeldecken mit Punktstreifen, im 3. Zwischenraum meist 5 (4-7) Punkte. ÄHNLICHE ARTEN: P. angustatus (Duftschmid, 1812): schwarz, So gut wie ohne Metallglanz, Beine schwarzbraun, im 3. Zwischenraum normalerweise 3 Punkte. BIOLOGIE: Käfer schlüpft im Herbst und überwintert. Larve unter Moos und Laub. VORKOMMEN: Küsten, Ufer, feuchte Wälder, vom Flachland bis ins Gebirge (2000 m), in Baumstümpfen, unter Steinen, Rinde. VERBREITUNG: Eurasien bis Japan, über Polarkreis hinaus.
Synonym: ater Vill. BESCHREIBUNG: Schwarz, Halsschild mit tiefer Mittelrinne, an der Basis 2 gestreckte, gleich lange, glatte Eindrücke. Flügeldecken gestreift, 7. Zwischenraum an der Basis kielartig erhaben. Unterseite der letzten Fußglieder behaart. VORKOMMEN: Feuchte Wälder im Bergvorland und Gebirge. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen und -schweden, Britische Inseln. Viele Rassen!
Pterostichus niger (Schaller , 1783) Gestreifter Schulterläufer
6(7)
BESCHREIBUNG: Einzige Art der Gattung: Schlank, schwarz bis schwarzbraun, Fühler
BESCHREIBUNG: Schwarz, Fühler vom 5. Glied an, Fußenden bräunlich. Halsschild
und Beine braungelb. Fühler vom 4. Glied dicht hell behaart. Letztes Lippentaster glied schräg gekappt (am besten von der Seite zu sehen). Flügeldecken gestreift, Streifen ohne Punktierung. Klauen aller Füße gezähnt. BIOLOGIE: Räuber, überwintert als Larve. Die Entwicklung verläuft in einer Eichel, in der sich eine Larve des Rüsselkäfers Curculio glandium entwickelt. Die Laufkäfer larve ernährt sich zunächst von den Ausscheidungen der Rüsselkäferlarve. Nach der Überwinterung wird auch diese selbst aufgefressen. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom April bis September. VORKOMMEN: Schattig-feuchte Stellen in Wäldern, Gärten, auf Wiesen, Feldern, an Ufern, Stränden. Unter Steinen, Laub u. ä. VERBREITUNG: Europa: von Nordspanien, Mittelitalien und dem Balkan bis Mittelfen noskandien; Britische Inseln nur lokal, Kaukasus, Sibirien.
Synuchus nivalis (Panzer, 1797) Scheibenhalskäfer
breit, an der Basis so breit wie am Vorderrand. Flügeldecken im letzten Drittel am breitesten, tief gestreift. Klauenglieder unten kahl. ÄHNLICHE ARTEN: Bei oberflächlicher Betrachtung die Arten der Gattung Abax und zahlreiche Arten der Gattung Pterostichus, z. B. Pt. melanarius (Illiger, 1798): Klauengliederunterseiten behaart. BIOLOGIE: Käfer schlüpft im Herbst, überwintert. Fleischfresser, jagt unterirdisch und an der Oberfläche. VORKOMMEN: Leicht feuchte Laubwälder, Felder, Ufer, Küsten, vom Flachland bis 2000 m; unter Steinen, Rinde, Moos. VERBREITUNG: Europa (in den Bergen häufig). Britische Inseln lokal; Iran, Turkestan, Sibirien.
7(1)
Gattung Calathus Bonelli, 1809
Pterostichus metallicus (F., 1792) Metallischer Schulterläufer
6(8)
Synonym: burmeisteri Heer BESCHREIBUNG: Meist metallisch kupfern glänzend, selten goldgrün oder blauviolett, Beine und Fühler braun. Auf den Flügeldecken Streifen mit feinen Punkten. Fußunterseiten behaart. BIOLOGIE: Junge Käfer im Herbst, überwintern. VORKOMMEN: Wälder der Vorgebirge und Gebirge, fehlt im Flachland; unter Steinen, Stämmen, in Stubben, auf Waldwegen. VERBREITUNG: Mitteleuropa, im Osten bis zum Balkan. Fehlt im Norden, in den Niederlanden und auf den Britischen Inseln.
Molops piceus (Panzer, 1793) Braunfüßiger Striemenläufer
6(9)
Synonym: terricola F. BESCHREIBUNG: Schwarz, Fühler und Beine braun. Mächtige Oberkiefer, Halsschild vorn breiter als an der Basis, vor ihr merklich ausgeschnitten. Flügeldecken gestreift, im 3. Zwischenraum keine Porenpunkte (Unterschied zur Gattung Pterostichus!). VORKOMMEN: Vereinzelt in Wäldern und Feldern, vor allem im Bergvorland, unter Steinen u. ä. Vom Frühjahr bis Herbst. VERBREITUNG: Europa (im Norden vereinzelt, fehlt auf den Britischen Inseln). Klein asien.
Langovale Arten mit kammartig gezähnten Fußklauen, Hinterfüße so lang wie die Schienen. Wald- und Feldarten des Flachlandes und der Berge. Überwintern als Larven, Käfer im Frühjahr.
Calathus fuscipes (Goeze, 1777) Braunfüßiger Breithalsläufer
7(2)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Fühler und Beine rotbraun, letztere mitunter dunkler.
Halsschild zur Basis nur wenig verjüngt, Flügeldecken im 3. und 5. Zwischenraum mit einigen Porenpunkten, zum Außenrand hin verschoben. ÄHNLICHE ARTEN: C. erratus Sahlberg, 1827: Porenpunkte nur im 3. Zwischenraum. BIOLOGIE: Überwintert als Larve, Käfer im Frühjahr. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis September. VORKOMMEN: An feuchten Orten (Felder, Wiesen, Weiden, Wälder, Gärten, Ufer), vom Flachland bis 1500 m; im Moos o. ä. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelfennoskandien, Britische Inseln. Verschiedene Rassen!
Calathus melanocephalus (L., 1758) Schwarzköpfiger Breithalsläufer
7(3)
BESCHREIBUNG: Schwarz. Halsschild, Beine und Fühler orangerot. Flügeldecken
gestreift, im 3. Zwischenraum 3 Gruben. BIOLOGIE: Überwintert als Larve, gelegentlich auch als Käfer.
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Überfamilie Caraboidea
Familie Carabidae
VORKOMMEN: Trockene,
sonnige, auch feuchte Gebiete (Wälder, Felder, Wiesen, Ufer, Küsten); unter Steinen, Rinde, in faulenden Pflanzen, geleg. in Blüten und Pilzen. VERBREITUNG: Paläarktis bis Nordfennoskandien, Britische Inseln.
Olisthopus rotundatus (Paykull, 1798)
7(4)
Schwarzbraun, Halsschild und Flügeldeckenbasis in der Regel etwas heller, 1.-3. Fühlerglied und Beine gelb. Fühler vom 4. Glied an fein behaart, Kiefertaster-Endglied spindelförmig. Halsschild breiter als lang, Hinterecken völlig abgerundet. Flügeldecken mit 9 fein punktierten Streifen, 3. Zwischenraum mit 3 Poren. ÄHNLICHE ARTEN: Arten der Gattung Platynus und Agonum: mit langem Kinnzahn (bei aufgeklebten Tieren schwer zu sehen) und dunklen Beinen oder hinten ausge schnittenem Halsschild mit sichtbaren Hinterecken. Ähnlich auch Synuchus nivalis (Panzer), jedoch Klauen fein gesägt. VORKOMMEN: Trockenheitsliebend, vor allem auf Kalkstein, vorwiegend Bergvorland und Gebirge; in Heidekraut, Steinen. VERBREITUNG: Europa von Albanien bis Mittelnorwegen und -schweden, Südfinnland; Britische Inseln; Kaukasus. BESCHREIBUNG:
Gattung Agonum Bonelli, 1809 4-10 mm lange, dunkle oder metallische Arten, Fühler vom 3. oder 4. Glied behaart, Kinn mit Kinnzahn, Flügeldecken gestreift, Klauen ungezähnt. Feuchtigkeitsliebend, nachtaktiv, Käfer überwintert. Umfaßt nach Abtrennung der Gattung Platynus in Mitteleuropa noch etwa 30 Arten.
Agonum sexpunctatum (L., 1758) Sechspunktiger Putzläufer
7(5)
Metallglänzend, Kopf und Halsschild grün, Flügeldecken goldrot mit grünem Saum (auch einfarbig: grün, blau, schwarz). Flügeldecken im 3. Zwischen raum normalerweise mit 6 kleinen Porenpunkten (Name!), Anzahl jedoch schwan kend (4-8). VORKOMMEN: An sonnigen Stellen (Wälder, Raine, Feldwege, Wiesen), von den Niederungen bis ins Gebirge; unter Moos, Steinen u. ä. verborgen. VERBREITUNG: Europa, in England seltener; Kaukasus, Sibirien. BESCHREIBUNG:
Agonum gracilipes (Duftschmid, 1812)
7(6)
Bronzeglänzend, Basaleindrücke auf dem Halsschild fast glatt, Flügel decken deutlich gestreift, im 3. Zwischenraum 6 (3-5) Porenpunkte. Klauenglied der Hinterfüße viel kürzer als 3. und 4. Fußglied zusammen. VORKOMMEN: Felder, Wiesen, Heide, Küsten; von der Tiefebene bis ins Gebirge; in Verstecken, fliegt oft zum Licht. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; im Süden und Westen seltener, in England selten. Sibirien, China. BESCHREIBUNG:
Agonum marginatum (L., 1758)
7(7)
Grün, oft mit Kupferton, Halsschild- und Flügeldeckenrand gelb, Beine und 1. Fühlerglied aufgehellt. Halsschild-Hinterecken stumpf. Im 3. Zwi schenraum 3 deutliche Porenpunkte, Fühler vom 3. Glied an behaart. ÄHNLICHE ARTEN: Gattung Chlaenius (gelber Flügeldeckensaum). BESCHREIBUNG:
89
VORKOMMEN: Schlammige
und lehmige Ufer, Küsten, Wiesen; in Niederungen und Hügellandschaften; unter Steinen, Genist. VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; Brit. Inseln.
Agonum mülleri (Herbst, 1785) Müllers Putzläufer
7(8)
Synonym: parumpunctatum F. BESCHREIBUNG: Metallisch grün, Flügeldecken kupfrig, Beine und 1. Fühlerglied braun, Schienen heller. 5. Streifen auf den Flügeldecken von länglicher Vertiefung eingefaßt, im 3. Zwischenraum normalerweise 3 Gruben. Letztes Fußglied ohne Klauen länger als 3. und 4. zusammen. VORKOMMEN: Feuchte Stellen (Wälder, Wiesen, Felder, Gärten, Ufer), von den Niederungen bis ins Hochgebirge (bis 2000 m), unter Steinen, Moos, etc., sehr häufig. VERBREITUNG: Europa, Britische Inseln, Westsibirien, Nordafrika.
Gattung Platynus Bonelli, 1810 6-14 mm lange Arten, Halsschild klein, herzförmig, im Gegensatz zur Gattung Agonum Hinterecken stark ausgeprägt, recht- oder stumpfwinklig. 3. Zwischenraum in der Regel mit 3 Porenpunkten. Vorderschienen nur leicht verbreitert, vorn schmaler als in Höhe der Putzscharte (bei Pterostichus vorn am breitesten). Feuchtigkeitsliebend.
Platynus assimilis (Paykull, 1790) Ähnlicher Putzläufer
7(9)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Fühler und Beine braun. Längs des Halsschildrandes deutli
che Vertiefung bis zur Basis, diese ohne deutliche Punkte. Schulterbeulen angedeutet (geflügelte Art!). BIOLOGIE: Nächtlicher Räuber, überwintert truppweise. Einer der häufigsten Käfer! VORKOMMEN: Wälder, Gärten, auch in Häusern, von den Niederungen bis ins Berg vorland; unter Rinde, Brettern, Ziegeln. VERBREITUNG: Europa bis Mittelfennoskandien, Britische Inseln, Kaukasus, Sibirien.
Platynus obscurus (Herbst, 1784)
7(10)
Braun, Fühler und Beine heller; Kopf und Halsschild schwarz. Schlank, Halsschild gestreckt mit spitzen Ecken, besonders hinten dicht punktiert. Flügeldecken-Streifen mit tief eingestochenen Punkten, im letzten Drittel jedoch punktlos. VORKOMMEN: In Feuchtgebieten (Auwälder, Ufer, Küsten) bis ins Gebirge; unter Steinen, Rinde u. ä., nicht selten. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa; lokal in England und Irland; Sibirien; Kanada, USA. BESCHREIBUNG:
Platynus dorsalis (Pontoppidan, 1763) Grüner Putzläufer
7(11)
Synonym: Wird oft als Idiochroma dorsale aufgeführt! B ESCHREIBUNG: Auffällige kleine Art, braungelb, Kopf und Halsschild metallisch grün, Flügeldeckennaht und ovaler Fleck in den letzten beiden Dritteln der Flügeldecken stumpfgrün. Dieser Fleck erreicht die Deckenränder nicht! V ORKOMMEN: Buschbestandene Hänge, Wege, Wälder, Felder, Gärten, Wiesen; von der Tiefebene bis ins Gebirge; unter Steinen, oft in Gesellschaften. VE RBREITUNG: Europa bis Südschweden und -finnland, Britische Inseln.
90
Überfamilie Caraboidea
Familie Carabidae
Unterfamilie Zabrinae
Amara aenea ( De Geer, 1774) Erzfarbiger Kamelläufer
(Tafel 8, Abb. 1-5)
8(1)
Synonym: gibbus F. BESCHREIBUNG: Schwarz, bräunlicher Schimmer vor allem am Halsschild-Hinterrand, Fühler und Beine braun. Halsschild an der Basis breiter als vorn, seine Seiten fast parallel. Auf den Flügeldecken punktierte Streifen. BIOLOGIE: Fraß ursprünglich wilde Gräser, auf Feldkulturen übergegangen; gelegent lich Fleischfresser. Die Käfer klettern in der Dämmerung und nachts an den Getreidehalmen empor. Sie halten sich mit den Mittel- und Hinterbeinen fest, höhlen ältere Körner mit den Oberkiefern aus oder fressen jüngere völlig auf. Die Käfer erscheinen im Juni und fliegen später in andere Gegenden weiter. Das Weibchen legt die Eier in Grüppchen flach in den Boden. Die nachtaktiven Larven leben in Erdgängen, die sie selbst anlegen, und werden bis 30 mm lang. Sie fressen Getreideblätter, die sie in die Röhren hineinziehen können. Käfer und Larve wurden früher als Schädlinge betrachtet. In Mitteleuropa heute jedoch bedeutungslos (Regulierung durch natürliche Feinde: Laufkäfer, Maulwürfe, Vögel.) Höchstens in großen Getreidefeldern Asiens noch von wirtschaftlicher Bedeutung als Schädling. VORKOMMEN: Felder, Wiesen; in Niederungen und Hügelland. VERBREITUNG: Paläarktis bis Dänemark und Südschweden, Süd- und Ostengland. In Südosteuropa der ähnliche Z. piger Dejean.
Gattung Amara Bonelli, 1809 Gedrungen, oval, relativ flach; meist nur wenige mm lang, Ausnahmen bis 15 mm, dunkel, gelb, braun und metallisch. Basis des breiten Halsschildes mit Eindrücken (wichtig für Bestimmung!). Auf dem Kopf 2 Supraorbitalborsten, Innenseite des vorletzten Lippentastergliedes mit 3 oder mehr Härchen. Wichtige Merkmale auf der Körperunterseite: Prosternalfortsatz und Hinterbrust-Episternen. (Es empfiehlt sich, solche Arten auf perforierten Klebeplättchen aufzukleben.) Meist tagaktive Räuber und Samenfresser; Larven in Erdröhren. In Mitteleuropa über 60 schwer bestimmbare Arten, nachstehend einige, die sich nach äußeren Merkmalen mit der Lupe erkennen lassen.
Amara similata (Gyllenhal, 1810) Ähnlicher Kamelläufer
8(2)
Metallisch grünlich oder kupfern, manchmal blau oder schwarz, schwächer glänzend. 1.-3. Fühlerglied gelb, Beine braun, Schenkel dunkler als Schienen. Halsschild im hinteren Drittel fast parallelrandig, an der Basis 2+2 gepunktete Eindrücke, die äußeren nicht von einer Falte begrenzt, Scutellarnaht und -grube entwickelt. ÄHNLICHE ARTEN: Amara ovata (F.), aber Beine einfarbig dunkel, Halsschildbasis ohne Punkte. VORKOMMEN: Vor allem in Sandgegenden: Wälder, Felder, Wiesen, auch Ufer und Küsten. 2 Generationen, häufig. VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen, Mittelschweden u. -finnland; Brit. Inseln. BESCHREIBUNG:
8(3)
BESCHREIBUNG: Lang-elliptisch,
Gedrungene, einfarbig dunkle, manchmal helle, oft metallische Arten (Gattung Zabrus 12-20 mm, Amara nur wenige mm). Fühler ab 4. Glied behaart, auf der Innenseite des vorletzten Lippentastergliedes mehr als 2 Haare. An trockenen und feuchten Orten, vom Tiefland bis in die Berge, auch reine Gebirgsarten.
Zabrus tenebrioides (Goeze, 1777) Gemeiner Getreidelaufkäfer
91
kupferglänzend, manchmal grünlich, selten schwarz oder blau. Schenkel dunkler als Schienen, die ersten 3 Fühlerglieder gelbrot. Halsschild-Hinterecken rechtwinklig, an der Basis 2+2 Eindrücke, der äußere nicht durch eine Falte vom Halsschildrand getrennt. Scutellarstreifen entwickelt, Scutel larborste fehlt. BIOLOGIE: Eine der häufigsten kleinen Laufkäferarten, Käfer überwintert. VORKOMMEN: An trockenen und feuchten Orten (Wälder, Felder, Gewässerränder, auch Städte). VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen, Mittelschweden und Nordfinnland. Briti sche Inseln. Amara
bifrons ( Gyllenhal, 1810)
8(4)
Braunschwarz bis braungelb, Fühler, Taster und Beine gelb. Hals schild an der Basis so breit wie Flügeldecken, mit querem Punktband. Basalein drücke flach, der äußere nicht durch Falte begrenzt. Scutellarstreif entwickelt, Scutellarborste fehlt. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis Herbst. VORKOMMEN: Feuchte und auch trockene Stellen (Wälder, Felder, Wiesen, Gärten), von den Niederungen bis ins Gebirge (auch über 2000 m). VERBREITUNG: Europa über Polarkreis hinaus, Britische Inseln, Kaukasus, Westasien. BESCHREIBUNG:
Amara
fulva (0. F. Müller, 1776) Rostgelber Kamelläufer
8(5)
Einheitlich gelb oder rotbraun, manchmal in den Flügeldecken streifen dunkle Punkte. Halsschild fast doppelt so breit wie lang, 2+2 Basalein drücke, der äußere durch eine schräge Begrenzungsfalte eingefaßt (am besten schräg nach hinten zu sehen). VORKOMMEN: Sandige Böden (Wälder, Felder, Ufer, Küsten). VERBREITUNG: Europa über Polarkreis hinaus, Britische Inseln, Kaukasus, Sibirien. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Callistinae (auch Chlaeniinae) (Tafel 8, Abb. 6-8) Mittelgroße Arten (7-18 mm), meist einfarbig, oft metallisch, manchmal auch gelb gerandet oder gefleckt. Flügeldecken meist behaart. Die Epipleuren reichen bis zur Spitzenverengung der Flügeldecken. Am Auge nur eine Supraorbitalborste, Außenrand des Oberkiefers ohne Borsten. An feuchten und trockenen Orten.
Chlaenius vestitus (Paykull, 1790) Gerandeter Samtläufer
8(6)
Metallgrün, Flügeldecken mit gelbem Saum, der im hinteren Drittel 3 x so breit wie vorn ist. Grenze zwischen den beiden Farben hier gezackt. Fühler und Beine gelb. Intervalle auf den Flügeldecken gleich breit, fein punktiert und dicht flaumig behaart. VORKOMMEN: Feuchtigkeitsliebend, von der Tiefebene bis ins Hügelland (600 m). VERBREITUNG: Paläarktis, selten in Südschweden, Nordengland, Irland. BESCHREIBUNG:
92
Überfamilie Caraboidea
Chlaenius nigricornis (F., 1787) Schwarzhörniger Samtläufer
Familie Carabidae 8(7)
Flügeldecken grün, goldig beflaumt; Halsschild kupfergolden glän zend, dicht gepunktet, bis an die Hinterecken abgerundet. 1. und Basis des 2. Fühlergliedes hell, Beine hell (Füße oft dunkler) oder schwarz. BIOLOGIE: Käfer vom Frühjahr bis Herbst, überwintern . VORKOMMEN: An nassen Stellen pflanzenreicher Ufer, eine der häufigsten Arten der Unterfamilie. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen und Mittelschweden, Britische Inseln lokal, Westasien, Sibirien. BESCHREIBUNG:
Callistus lunatus (F., 1775) Mondfleck-Laufkäfer
Badister bipustulatus (F., 1792) Wanderläufer
8(10) Kopf und Schildchen schwarz, Flügeldecken hinten mit vorn abgerundeten, halbmondförmigen Flecken, Ränder nahezu parallel. Rechter Ober kiefer mit tiefem Einschnitt. ÄHNLICHE ARTEN: B. lacertosus Sturm: elliptischer Flügeldeckenumriß, Flügeldecken makel vorn fast gerade abgeschnitten. BIOLOGIE: Käfer schlüpft im Herbst, überwintert. VORKOMMEN: An feuchten Stellen (Wiesen, Wälder, Ufer). VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelnorwegen und -schweden, Nearktis. BESCHREIBUNG: Rotgelb,
8(8)
Sticht unter den kleinen Laufkäfern durch auffällige Färbung hervor: Kopf blau, dicht punktiert, 1. und 2. Fühlerglied gelbrot, Halsschild orange, Flügeldecken gelb mit je 3 dunklen Flecken (das letzte Paar berührt sich an der Naht). Dicht anliegend behaart. BIOLOGIE: Tagaktive Art, wärme- und trockenheitsliebend. VORKOMMEN: Trockene Stellen mit Kalkstein- und Sanduntergrund (Felder, Steppen, Steinbrüche), unter Steinen, Moos. VERBREITUNG: Europa, fehlt im Norden, in Südengland stellenweise; Vorderasien.
Unterfamilie Panagaeinae (Tafel 8, Abb. 11)
BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Oodinae (Tafel 8, Abb. 9) Gedrungen, 7,5-9,5 mm lang, der Gattung Amara ähnlich, aber vorletztes Lippen tasterglied nur mit 1 Haar. Männchen mit verbreitertem 1.-3. Vorderfußglied.
Oodes helopioides (F.,
1792) Eiförmiger Straßenläufer
8(9)
Gedrungen, matt schwarz, nur 1. Fühlerglied, Halsschildecken und Füße bräunlich. Flügeldecken etwa 1,5 x länger als an der Basis breit, hinten breit abgerundet. ÄHNLICHE ARTEN: O. gracilis Villa: gestreckter, Flügeldecken eher spitz zulaufend, selten. BIOLOGIE: Käfer überwintert. VORKOMMEN: Sumpfliebend (Wiesen, Moore, Ufer, Küsten), vom Flach- bis ins Hügelland; unter Moos, Laub, Steinen. VERBREITUNG: Im Großteil der Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschwe den, Nordfinnland; in England lokal. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Badistrinae (Tafel 8, Abb. 10) Klein, 4-8 mm, oft gefleckt ohne Metallglanz. Oberkiefer beißzangenartig verbreitert, linker oder rechter Kiefer mit tiefem Einschnitt. Fühler vom 3. Glied an behaart. Oberseite der Füße gekielt.
93
6,5-9 mm lange Arten mit mehr als halbkuglig vorgewölbten Augen und auffälliger, charakteristischer Färbung.
Panagaeus crux-major(L., 1758) Kreuzfleckiger Scheuläufer
8(11)
BESCHREIBUNG: Sehr
auffällig gefärbt: schwarz, Flügeldecken rot, mit 2+2 kreuzbil denden schwarzen Flecken. Letzte Fühlerglieder braunrot. Männchen mit 2 verbrei terten Vorderfußgliedern. ÄHNLICHE ARTEN: P. bipustulatus (F.): Halsschild uneinheitlich gepunktet, letztes Fleckenpaar berührt den Rand nicht. BIOLOGIE: Käfer schlüpft im Herbst, überwintert, lebt bis zum kommenden Herbst. VORKOMMEN: An feuchten Stellen (Wiesen, Ufer, Küsten); unter Steinen, Moos, Laub. Wird nur gelegentlich gefunden. VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; England, Irland. Unterfamilie Colliurinae (Tafel 9, Abb. 1) Schlanke Käfer mit großem Kopf, der breiter als das Halsschild ist. 1. Fühlerglied kürzer als 2.+ 3. zusammen.
Odacantha melanura (L., 1760) Halskäfer
9(1)
Kaum mit einem anderen mitteleuropäischen Käfer zu verwechseln, Kopf und Halsschild glänzend schwarzblau, Flügeldecken gelb, mit dunklem Saum und Endfleck, der jedoch einen feinen gelben Rand freiläßt. Fühler vom 4. Glied, Taster, Schenkelenden und Füße geschwärzt. Kopf in der Augenebene breiter als das grob punktierte Halsschild. BIOLOGIE: Käfer überwintert in Wasserpflanzenhalmen ( Typha, Phragmites, Cicuta u. a.), Larvenentwicklung in Schilfhalmen. VORKOMMEN: An Gewässerrändern, von der Tiefebene bis ins Bergvorland; unter Steinen, in Moos und Genist. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; in England lokal; Kaukasus, Sibirien, Ostasien. BESCHREIBUNG:
94
Überfamilie Caraboidea
Familie Carabidae
Unterfamilie Lebiinae (Tafel 9, Abb. 2)
Reisig, Baumstümpfen. Vom Tiefland bis in die Berge. Eine der häufigsten Arten der Gattung, nimmt aber, besonders im Norden, immer mehr ab. VERBREITUNG: Europa bis Dänemark und Südschweden, Britische Inseln; Nordafrika.
4-8 mm lang, bunt, Flügeldecken breit, hinten abgestutzt, Mitte des rotgelben Hals schildes breit nach hinten gezogen. In Mitteleuropa 2 Gattungen mit 7 Arten, davon eine eingeschleppt, aber nicht eingebürgert. Lebensweise einiger Arten unbekannt.
Lebia chlorocephala (Hoffmannsegg, 1803) Grünköpfiger Prunkläufer
9(2)
BESCHREIBUNG: Kopf- und Flügeldecken metallisch grün, Halsschild gelbrot, 1. und 2.
sowie Basis des 3. Fühlergliedes gelb. Beine hell, nur Schienen-Enden und Füße dunkel. Spärlich behaart, Klauen lang gezähnt. ÄHNLICHE ARTEN: L. cyanocephala (L.), wie vor, aber nur 1. Fühlerglied hell. BIOLOGIE: Dämmerungsaktiv, an Waldrändern und feuchten Wiesen. Käfer überwin tert. VORKOMMEN: Auf Lehmgrund (Wiesen, Waldränder). VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal auf den Britischen Inseln; Kaukasus, Westsibirien.
Unterfamilie Dromiinae (Tafel 9, Abb. 5-8) Überwiegend klein, 3-6 mm (Gattung Microlestes unter 3 mm), mit weichem, flachem Körper. Halsschild trapez- oder herzförmig, Flügeldecken am Ende gestutzt, einfarbig oder mit hellen Flecken; Fühler vom 4. Glied behaart.
Gattung Dromius Bonelli, 1809 Wie vorstehend beschrieben, mit herzförmigem Halsschild, Klauen gezähnt. Käfer überwintern. In Wäldern, auf Wiesen, an Ufern; unter Steinen, Rinde, in Moos und Genist.
Dromius agilis (F., 1787) Dunkler Rennläufer Unterfamilie Demetriinae (Tafel 9, Abb. 3)
9(5)
BESCHREIBUNG: Braun, Flügeldecken rotbraun, selten mit hellem Fleck vorn oder auch
4-6 mm, hell orange, meist mit schwarzem Kopf und schwärzlicher Flügeldeckennaht, manchmal dunkel geflec//kt. Körper gestreckt, mit großem Kopf und relativ kleinem Halsschild. 4. Fußglied auffallend breit, zweilappig.
Demetrias atricapillus (L., 1758) Schwarzköpfiger Scheunenläufer
95
9(3)
am Ende (Farbform bimaculatus Dejean), Fühler und Beine hell. Flügeldecken deutlich hinten erweitert, im 3. Zwischenraum 6 Porenpunkte. BIOLOGIE: Räuber, der auch Blattläuse auf Pflanzen jagt. Käfer überwintert unter Rinde (Bergahorn, Nadelbäume). VORKOMMEN: Auf Pflanzen, unter Rinde größerer Bäume. Die größte und häufigste mitteleuropäische Art. VERBREITUNG: Paläarktis, über Polarkreis hinaus; Britische Inseln lokal.
BESCHREIBUNG: Wie vorstehend, Nahtschwärzung meist schwach, Halsschild herzför
mig, kaum schmaler als Kopf, Fußklauen gezähnt. BIOLOGIE: Tagaktiv, Käfer überwintert. VORKOMMEN: An feuchten Orten, auf Lehm (Scheunen); unter faulenden Pflanzen,
Stroh, auf Kräutern und Büschen. VERBREITUNG: Europa bis Dänemark und Südschweden; in Westdeutschland häufig;
Britische Inseln; Vorderasien, Nordafrika. Unterfamilie Cymindinae (Tafel 9, Abb. 4) 6,5-13,5 mm, mit herzförmigem Halsschild und breiten, am Ende abgestutzten Flügel decken, meist dunkel, zum Teil mit hellen Schulterflecken. Fühler vom 3. Glied dicht behaart, Schläfen lang, behaart. Füße oben behaart, Klauen gezähnt. Männchen mit 3 erweiterten Vorderfußgliedern. In verschiedenen Gebieten, zum Teil trockenheitslie bend, auch Bergformen.
Cymindis humeralis (Fourcroy, 1785) Rotschulteriger Nachtläufer
9(4)
BESCHREIBUNG: Kopf- und Halsschild schwarz, letzteres braunrot gerandet, Flügel
decken braun, schmal gelb gesäumt, mit länglichem gelben Schulterfleck. Fühler und Beine hell. VORKOMMEN: An besonnten Stellen (Felsen, Heide, Waldränder) unter Steinen, in
Dromius fenestratus (F., 1794)
9(6)
BESCHREIBUNG: Dunkel, Kopf glänzend schwarz, vorn gelb, Kopfschild schwarz
braun, an den Rändern gelblich, Flügeldecken fast schwarz, gestreift, mit je einem scharf umrandeten hellen Fleck in der vorderen Hälfte. Fühler und Beine gelb. 3. Zwischenraum ohne Gruben. VORKOMMEN: Vorwiegend in höheren Lagen, doch auch an der Küste; unter Rinde von Kiefern, Bergahorn u. ä., auf krautigen Pflanzen (Senecio u. a.), Sträuchern. VERBREITUNG: Europa bis zum 63. Breitengrad, im Süden bis Italien; fehlt auf den Britischen Inseln.
Dromius quadrimaculatus (L., 1758) Vierfleckiger Rennläufer
9(7)
BESCHREIBUNG: Kopf schwarz, Clypeus und Halsschild gelbbraun, an den Rändern
heller, Flügeldecken braunschwarz mit je 2 hellen Flecken, der 1. ovale in der vorderen Hälfte, der 2. mit bogenförmigem Vorderrand, manchmal in Längsrich tung miteinander verbunden. Fühler und Beine gelb. Schläfe kürzer als das Auge. Auf dem 6. Flügeldeckenstreifen mehrere, im 3. Zwischenraum keine Porenpunkte. VORKOMMEN: Unter Moos an Kiefern und Fichten, auch unter Steinen und auf Sträuchern. V ERBREITUNG: Vom Mittelmeerraum bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den, auf den Britischen Inseln verbreitet.
Familie Haliplidae
Überfamilie Caraboidea
Dromius quadrinotatus (Panzer, 1801) Schöner Rennläufer
9(8)
Dunkel, Kopf schwarz, Kopfschild gelb, Halsschild braun, Flügeldec ken braun, mit je 2 gelben Flecken: die vorderen groß, fast bis zur Mitte reichend, die hinteren klein, berühren sich an der Naht. Die Flecken können auch miteinander verschmelzen (f. biplagiatus Heyden). Fühler und Beine gelb. Schläfen fast von Augenlänge; weder auf dem 6. Streifen noch im 3. Zwischenraum Porenpunkte. VORKOMMEN: Wie die verwandten Arten auf Kiefer und Fichte, aber auch auf Laubhölzern. VERBREITUNG: Europa bis Mittelschweden und -norwegen, Südfinnland; auf den Britischen Inseln; Kleinasien, Nordasien. BESCHREIBUNG:
97
und dicht behaart. Augen stark gewölbt. Halsschild schmaler als Flügeldecken, mit deutlichen Längsfurchen. Flügeldecken gestreift und punktiert. Beine kurz, Füße 5gliedrig. ARTENZAHL: Auf der Welt gibt es etwa 130 Arten, vorwiegend in den Tropen, in Mitteleuropa ein oder zwei sehr seltene Arten. BIOLOGIE: Langsam kriechende Käfer, die sich unter der Rinde von morschem Holz in ursprünglichen alten Nadel- und Laubwäldern aufhalten. Die Larve entwickelt sich im Holz; der Käfer überwintert.
Familie Haliplidae Wassertreter (Tafel 10, Abb. 1)
Unterfamilie Brachininae (Tafel 9, Abb. 9-10) 5-15 mm, Körper gestreckt, Flügeldecken am Ende gerade oder schräg nach innen abgestutzt. Rot und blau/grün, selten einfarbig schwarz (Gattung Aptinus). Kopf groß, Fühler vom 1. Glied an behaart, am Augenrand eine einzige Supraorbitalborste. 1.-3. Vorderfußglied der Männchen verbreitert. – Auffällig das „Schießen" der Käfer: aus Drüsen des Hinterleibes werden Sekrete durch einen „Schießapparat" ausgeschleudert, der bei den beiden Gattungen verschieden aussieht. Bei Brachinus sammeln und mischen sich die Sekrete in einer Kapsel. Gasdruck „verschießt" diesen Stoff dann durch kleine Öffnungen am Hinterleibsende. Den so erzielten Überraschungsmoment nutzt der Käfer zur Flucht.
Brachinus crepitans (L., 1758) Mittlerer Bombardierkäfer
9(9)
BESCHREIBUNG: Größter Vertreter der Gattung in Mitteleuropa. Kopf, Halsschild, Schildchen, Fühler und Beine gelbrot, Flügeldecken blau, grün, selten blauschwarz. 3. und 4. Fühlerglied, mitunter auch einige Beinglieder dunkel. Flügeldecken gestreift, anliegend behaart. VORKOMMEN: In warmen höheren Lagen häufiger, aber auch im Flachland; unter Steinen u. ä., oft truppweise. VERBREITUNG: Europa bis Bornholm, Mittelschweden, Südfinnland; in Südengland selten.
Brachinus explodens Duftschmid, 1812 Kleiner Bombardierläufer 9(10) Nur Kopf, Halsschild, Schildchen und Beine blauviolett oder blau grün, Fühler hell, nur 3. u. 4. Glied dunkler. Flügeldecken ohne Streifen, ziemlich dicht anliegend behaart. VORKOMMEN: Raine, Hecken, lichte Wälder, mehr im Flachland. VERBREITUNG : Mitteleuropa; fehlt in den Alpen, auf den Britischen Inseln und in Nordeuropa; Südeuropa, Westasien. BESCHREIBUNG :
Familie Rhysodidae Runzelkäfer (keine Abb.) GRÖSSE : Etwa 6,5-7,5 mm lang. FÄRBUNG : Braun bis rotbraun. BESCHREIBUNG : Leicht abgeflachte,
längliche, stark skierotisierte Arten mit geraden Flügeldecken; Kopf mit 2 Längsfurchen, Fühler perlschnurartig, elfgliedrig, kurz
GRÖSSE: Zwischen 2,2 und 4,5 mm. FÄRBUNG: Gelb, rotbraun, schwarz gepunktet bzw. dunkel gefleckt. BESCHREIBUNG: Eirund, Breite in Höhe der Mittelbeine am größten. Kopf
schmaler als Halsschild, bis an die Augen unter den Halsschild geschoben, Fühler fadenförmig, elfgliedrig, am Stirnvorderrand vor den Augen ansetzend. Halsschild dicht den Flügeldecken anliegend, in der Basismitte nach hinten gezogen, verdeckt das Schild chen. Flügeldecken mit 10 Punktreihen bzw. Längsrippen (Gattung Brychius), Hautflügel entwickelt. Beine dünn, Schienen und Füße mit langen Schwimmhaaren. Die Hinterbeine haben große, breite Hüftplatten, die einander berühren und die Beinwurzel wie auch die ersten Hinterleibs-Sternite bedecken. Männchen mit etwas verbreitertem 2.-4. Glied der Vorder- und Mittelfüße. ARTENZAHL: Auf der Welt sind ca. 180 Arten bekannt, davon in Mitteleuropa mehr als 20, auf den Britischen Inseln 18. BIOLOGIE: Schlechte Schwimmer, die die Beine im Laufrhythmus bewegen (Name!). Sie atmen Luftsauerstoff, den sie an der Oberfläche schöpfen. Die Luft wird zwischen den Hüftplatten und unter den Flügeldecken am Hinterleibsende festge halten. Dieser Vorrat reicht lange; die Käfer tauchen nur selten auf. Gute Flieger, die auch außerhalb des Wassers auf Pflanzen anzutreffen sind. Pflanzenfresser, Räuber oder Allesfresser. – Die Eier werden an Wasserpflanzen, vor allem Algen, abgelegt, in die dazu ein Loch gebissen wird. Die Larve hat eine sehr feine Haut und atmet osmotisch. Sie frißt nur Pflanzen. Herangewachsen kriecht sie aufs Trockene, gräbt sich in Wassernähe ein und verpuppt sich in einer Puppenwiege. Der Käfer überwin tert im Wasser oder am Lande. VORKOMMEN: Auf Wasserpflanzen in stehenden oder langsam fließenden Gewässern.
Haliplus flavicollis Sturm, 1834
10(1)
Oval mit spitz zulaufendem Ende; orangebraun. Flügeldecken mit Längsreihen großer, dunkler Punkte, die an der Basis nicht größer werden, nur zum Rande und Flügeldeckenende kleiner. Zwischen diesen großen Punkten liegen kleinere und sehr kleine. Halsschild trapezförmig, vorn und hinten mit größeren dunklen Punkten. Augen groß, der Abstand zwischen ihnen kürzer als halbe Kopfbreite. V ORKOMMEN: An verschiedenen Gewässertypen, bevorzugt fließendes Wasser; aber auch in kleinen Tümpeln und schwach salzigem Wasser. V ERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; England, Schottland, Irland. BESCHREIBUNG:
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Überfamilie Caraboidea
Familie Dytiscidae
99
Familie Hygrobiidae Schlammschwimmer, Feuchtkäfer
BIOLOGIE: Überwiegend gute Schwimmer, durch Körperform und Gliedmaßenbehaa
(keine Abb.)
rung (Ruderbeine) ans Leben im Wasser angepaßt. Durchweg gute Flieger, die bei Austrocknen des Gewässers oder schlechten Nahrungsbedingungen neue Wohnge biete suchen. Wie andere Wasserkäfer atmen die Schwimmkäfer Luftsauerstoff, den sie an der Wasseroberfläche aufnehmen. Das Hinterleibsende wird über den Wasser spiegel gehoben, Luft zwischen Flügeldecken und Leib aufgenommen und von hier in die Tracheen gepreßt. Nur für wenige kleine Arten genügt der Sauerstoff, den die Pflanzen an das Wasser abgeben. Durchweg Räuber kleinerer Lebewesen (oft z. B. Mückenlarven), auch Aasfresser. Die Beute wird entweder ganz verschlungen oder mit den Oberkiefern in kleine Stücke zermalmt, die im Kropf verdaut werden. Entgegen der landläufigen, veralte ten Ansicht keine Schädlinge der Fischwirtschaft, nehmen nur schwächliche oder kranke Fischbrut an. Die Weibchen legen über mehrere Wochen Eier in relativ hoher Zahl auf Blattoberflächen, ins Pflanzengewebe, manchmal in Detritus am Gewässergrund, aber nur ausnahmsweise außerhalb des Wassers. Die Larven leben im Wasser und durchlaufen 3 Stadien. Sie haben flache Köpfe, 6 + 6 Ocellen und mächtige, sichel förmige gekrümmte Kiefer, an deren Innenseite eine gedeckte Rinne verläuft. Die Larven sind schwimmende Räuber, oder sie lauern an Pflanzen, seltener im Schlamm. In die Beute wird Gift und Verdauungssaft durch die Rinne der Kiefer gespritzt, der die Beute zersetzt. Die so entstehende Flüssigkeit wird aufgesaugt bei den meisten Arten ist die Mundöffnung weitgehend verschlossen - die Larve verdaut also anders als der Käfer. Viele Larven schwimmen gut (z. B. Dytiscus), andere kriechen nur am Uferrand umher (z. B. Agabus). Die erwachsene Larve verläßt das Wasser und verpuppt sich in der Erde, unter Steinen o. ä. in einer Puppenwiege, die sie selbst herstellt. Verpuppung im Wasser ist eine Ausnahme. Die meisten Arten überwintern als Käfer auf dem Trockenen (unter Moos, Streu, o. ä.) oder im Wasser. Nur einige Arten überwintern als Larve oder Ei. VORKOMMEN: In kleineren stehenden oder fließenden, pflanzenreichen Gewässern, auch größeren Regenpfützen (Einflüge von kleineren Arten und Acilius sulcatus) und Wasserbehältern in Gärten; nur ausnahmsweise auch in Salzwasser. Gute Flieger, daher nicht selten auch auf der Ufervegetation.
GRÖSSE: 10 mm. FÄRBUNG: Rotbraun mit gezacktem dunklen Fleck auf den Flügeldecken, Halsschild
mit dunklem Vorder- und Hinterrand. BESCHREIBUNG: Oval mit vorgestrecktem Kopf, der schmaler als das Halsschild ist,
Augen stark gewölbt, 11gliedrige Fadenfühler. Halsschild kurz und breit, Flügel decken fein gepunktet, Beine dünn, Füße und Schienen mit Schwimmhaaren. Männchen mit verbreitertem 1.-3. Glied der Vorder- und Mittelfüße, Unterseite mit Saughaaren besetzt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMAL: Unterscheiden sich von den Schwimmkäfern durch ein längliches, quergeteiltes Plättchen auf dem Metasternum. ARTENZAHL: Nur eine Art, Hygrobia tarda Herbst (auch H. hermanni [F.] genannt) in Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln, die auf den ersten Blick als wasserbe wohnender Käfer zu erkennen ist. BIOLOGIE: Bewohner stehender Gewässer, in denen Tubifex lebt. Larve platt, breit, Wasserbewohner. Sie verpuppt sich in feuchtem Sand oder Erdreich.
Familie Dytiscidae Echte Schwimmkäfer (Tafel 10, Abb. 2-11; Tafel 11, Abb. 1-4) GRÖSSE: Die kleinsten Arten messen kaum 2 mm (z.B. Bidessus, Hydroporus), sehr
viele liegen bei 3-4 mm, die größten (Dytiscus) über 30 bis 45 mm. FÄRBUNG: Unauffällig schwarz, braun, rotgelb, manche Arten hell gefleckt, gebändert
oder gesäumt oder dunkle Bänder oder feine Zeichnung auf hellem Grund. Reiche Farbvariationen. BESCHREIBUNG: Kopf tief in den Halsschild gebettet, Fühler 11gliedrig, fadenförmig,
mitunter jedoch Glieder verbreitert (z. B. Gattung Noterus). Augen schwach gewölbt oder flach, manchmal im Vorderteil durch den Clypeus eingedellt. Hals schild häufig an der Basis am breitesten, Schildchen vorhanden oder fehlend. Flügeldecken glatt oder mit Punktreihen oder Rippen, dazwischen dichte Haarstrei fen. Hautflügel meist entwickelt. Vorder- und Mittelbeine kurz, dienen zur Jagd. Hinterbeine meist abgeplattet, Hinterfüße und -schienen mit Schwimmhaaren: Schwimmbeine, die zum Laufen an Land wenig geeignet sind. Hinterhüften breit, groß, durch einen Ausläufer miteinander verbunden. Bei vielen Arten starker Geschlechtsdimorphismus: Männchen mit stark verbrei tertem 1.-3. Vorderfußglied, an der Unterseite mit unterschiedlich großen Saugnäp fen. Kleinere Saugnäpfe auch an den Mittelfußgliedern. Flügeldecken der Weibchen bei manchen Arten stark gerippt; doch können innerhalb einer Art Weibchen mit gerippten und glatten Flügeldecken auftreten. SYSTEMATIK: Die Familie wird in 5 Unterfamilien (Hydroporinae, Noterinae, Lacophi linae, Colymbetinae, Dytiscinae) unterteilt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Augen; Sichtbarkeit des Schildchens; Vorderfüße; Klauen der Hinterfüße; Ausläufer der Hinterhüften; Längenverhältnis der einzelnen Fühlerglieder zueinander; Prosternum-Ausläufer; Seitenausläufer von Meso- und Metasternum; Form der Epipleuren der Flügeldecken. - Viele dieser Merkmale liegen auf der Körperunterseite. Es ist daher sinnvoll, die größeren Käfer zu nadeln und die kleineren auf perforierte Plättchen zu kleben. ARTENZAHL: Weltweit rd. 5000 Arten, in Mitteleuropa davon etwa 150, auf den Britischen Inseln ca. 110.
Unterfamilie Hydroporinae (Tafel 10, Abb. 2-5) 1,7-6 mm, gelb bis gelbrot, mit dunkler, sehr variabler Zeichnung. Schildchen nicht sichtbar, Füße scheinbar 4gliedrig (das winzige 4. Glied ist im gelappten 3. der Vorder und Mittelfüße verborgen). Prosternumausläufer verbreitert oder sichelförmig ver jüng t . In kleinen Gewässern.
Hyphydrus ovatus (L., 1761) Kugeliger Zwergschwimmer BES
10(2)
Eiförmig, stark gewölbt, rostig schwarzbraun, Fühler gelb, Beine b raunrot. Kopf fein, Halsschild und Flügeldecken grober punktiert, beim Männchen dicht (Flügeldecken glänzend), beim Weibchen spärlicher (Flügeldecken matt). VOR KOMMEN: In stehenden Gewässern (Fischteichen, Seen, Altwässern, Gräben) der N VERBiederungen und Hügellandschaften, fehlt im Gebirge. REITUNG: Eurosibirische Art, in Schweden über den Polarkreis hinaus, in Eng la nd/Schottland lokal; Kaukasus, Transkaukasus, Sibirien. CHREIBUNG:
100
Familie Dytiscidae
Überfamilie Caraboidea
Coelambus impressopunctatus (Schaller, 1783) Pechfüßiger Zwergschwimmer
10(3)
Synonym: picipes F. BESCHREIBUNG: Länglich, gelb, Unterseite schwarz, Flügeldecken mit 4-5 dunkelbrau
nen Längsstreifen, hintere Flügeldeckenhälfte etwas dunkler. Halsschild gelb, vor der Basis dunkler. Epipleuren gepunktet, Vorderteil durch feine, fast senkrecht zur Kante stehende Linie abgetrennt. Flügeldecken und Körperunterseite grob punc tiert. VORKOMMEN: Stehende und fließende Gewässer von den Niederungen bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Eurosibirische Art in England, Südwestschottland, Irland lokal; Kau kasus, Kleinasien; Nordamerika. Hydroporus palustris (L., 1761) Sechsfleckiger Zwergschwimmer 10(4) BESCHREIBUNG: Länglich-oval, Flügeldecken in der Mitte am breitesten, nach vorn kaum verjüngt, hinten in gemeinsame Spitze auslaufend. Halsschild und Flügeldec ken bilden in Seitenansicht einen deutlichen Winkel. Färbung variabel: Kopf rot braun, dunkler Fleck in Augennähe; Halsschild breit verlaufend gelb gesäumt; Flügeldecken dunkelbraun, gelb gesäumt. Gelegentlich können Gelb oder Dunkel braun überwiegen. BIOLOGIE: Käfer überwintert im Wasser! VORKOMMEN: In stehenden Gewässern; in Fließgewässern selten. Vom Tiefland bis in die Berge. VERBREITUNG: Eurosibirische Art, weit über Polarkreis hinaus; England und Schott land häufig; Kaukasus, Kleinasien.
Graptodytes pictus (F., 1787)
10(5)
BESCHREIBUNG: Eirund, hinten spitz zulaufend. Flügeldecken dunkel mit variabler
gelber Zeichnung, die überwiegen kann. Kopf und Halsschild rostrot, Halsschildba sis dunkler, Seiten heller. Fühler an der Basis heller, vorn dunkler, Spitzenglied gespalten. Fein anliegend behaart. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, mit dunklem Kopf und Linienflecken auf den Flügel decken. VORKOMMEN: Stehende und langsam fließende Gewässer vom Tiefland bis in die Berge, bevorzugt pflanzenreiche Gewässer. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden, Finnland; auch in England und Schottland.
Unterfamilie Colymbetinae
101
breiteres Querband, Flügeldecken sehr variabel schwarz/gelb längsgezeichnet (jede Farbe kann überwiegen). Oberseite mit feiner, dichter Netzstruktur. BIOLOGIE: Überwintert als Larve und Käfer. VORKOMMEN: Saubere fließende und pflanzenreiche stehende Gewässer vom Tiefland bis ins Gebirge (Knieholzzone). VERBREITUNG: Europa bis in den äußersten Norden, England; Kaukasus, Armenien, Sibirien, Mongolei.
Gattung Agabus Leach, 1817 Gestreckt-ovale, meist dunkle, seltener hell gezeichnete Arten, Hinterfußklauen gleich lang. Oberflächenskulptur und Metasternumausläufer sind für die Artbestimmung wichtig, deshalb auf perforierte Plättchen kleben!
Agabus guttatus (Paykull, 1798) Betropfter Schnellschwimmer
10(7)
BESCHREIBUNG: Pechschwarz bis schwarzbraun, Halsschildränder rötlich durchschim
mernd. Flügeldecken hinten mit 2 getrennten gelben Flecken, der hintere, kleinere kann fehlen. Beine rotbraun. Körperoberseite glänzend oder ledrig matt. Halsschild seiten breit gesäumt. Bauchseite: Metasternum-Seitenausläufer dreieckig, nicht zun genförmig ausgezogen. VORKOMMEN: Meist in seichtem Wasser mit Sand- und Kiesgrund, schütterer Vegeta tion (Bäche, Quellen), hauptsächlich im Bergland. VERBREITUNG: Fast ganz Europa bis in den äußersten Norden; Britische Inseln; Kaukasus, Westsibirien, Indien.
Agabus undulatus (Schrank, 1776) Gelbbindiger Schnellschwimmer
10(8)
Synonym: abbreviatus F. BESCHREIBUNG: Schwarzbraun, Kopf rötlich, Halsschildränder heller, Flügeldecken
mit variablen gelben Bändern und Flecken; am häufigsten: gewelltes Querband nahe der Basis, durch Naht unterbrochen; hinten je ein doppelter und einfacher Fleck. Oft mit gelbem Saum. Oberseite mit großen und vielen kleinen Punkten (Vergröße rung mindestens 20fach!) Bauchseite: Metasternum-Seitenausläufer zungenförmig spitz, hakig. VORKOMMEN: Kleine stehende Gewässer mit Vegetation (Wiesentümpel, Gräben, kleine Seen), selten in Torfmoorgewässern. Vom Tiefland bis in die Berge. VERBREITUNG: Europa mit Ausnahme des äußersten Süden und Norden; in England lokal.
(Tafel 10, Abb. 6-11) 6-18 mm, meist mittelgroß, einfarbig oder reich gezeichnet. Augen eingedellt, Schild chen sichtbar. Klauen der Hinterfüße gleich (Agabus) oder ungleich (Ilybius). Männ chen mit Saugnäpfen an Vorder- und Mittelfüßen. Metasternum-Ausläufer zur Bestim mung einiger Arten ziemlich wichtig!
Platambus maculatus (L., 1758) Gefleckter Schnellschwimmer
10(6)
Synonym: biocellatus Müller BESCHREIBUNG: Oval, schwach glänzend, bunt: Halsschild gelb, vorn schmales, hinten
Ilybius fuliginosus (F., 1792) Rußiger Schlammschwimmer
10(9)
Synonym: lacustris Panzer BES CHREIBUNG: Eiförmig-gestreckt, schwarzbraun. Ganzer Körper mit rotgelbem, nach hinten zu unscharfem Seitenrand. Hinterfußklauen ungleich groß, Hinterfußglieder außen lappig ausgezogen (Gattungsmerkmal!). ÄH NLICHE ARTEN: Die sehr ähnlichen weiteren Arten der Gattung haben keinen gelben Randstreifen. Von den Arten der Gattung Platambus unterscheiden sich diese durch die ungleich großen Hinterfußklauen.
Überfamilie Caraboidea
Familie Dytiscidae
VORKOMMEN: In unterschiedlichsten Gewässern (Flüssen, Torfmooren, zeitweiligen
Kopf vorn und zwischen den Augen gelb (Flecke). Sehr selten jenseits des Schild chens ein kleiner gelber Fleck. Haftorgan der Männchen vorn mit 22, an den Mittelfüßen mit 5 Saugnäpfen. Metasternumflügel mit geradem Vorderrand. BIOLOGIE: Käfer überwintert in Moos und Waldstreu. VORKOMMEN: In stehenden, pflanzenüberwucherten Gewässern (Sumpfwiesen, Moor augen, Gräben). Selten in Fließgewässern. Im Tiefland und in Gebirgstälern. VERBREITUNG: Europa bis Mittelschweden, Südnorwegen und -finnland; in England lokal; fehlt im Mittelmeerraum.
102
Tümpeln), vom Tiefland bis in die Berge. VERBREITUNG: Paläarktis, fehlt im äußersten Nordeuropa, Britische Inseln; Nearktis.
Rhantus pulverosus (Stephens, 1828) Punktierter Tauchschwimmer
10(10)
Synonym: punctatus Fourcr. BESCHREIBUNG: Länglich, Grundfarbe gelb. Zwischen den Augen eine schwarze, in der Mitte geteilte Binde; Halsschildmitte mit dunklem, selten fehlendem Fleck; Flügel decken bis auf schmalen Rand dicht schwarz punktiert. Körperunterseite schwarz. Vorderfußklauen des Männchens ungleich, die innere um '13 verkürzt, sichelförmig gekrümmt. BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich in Pfützen. VORKOMMEN: Kleinere Gewässer, auch in Wäldern und Mooraugen, vom Tiefland bis in die Berge. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelschweden, Südnorwegen und -finnland; Britische Inseln lokal; afrikanische und australische Region.
Colymbetes fuscus (L., 1758) Dunkler Teichschwimmer
10(11)
BESCHREIBUNG: Gelb- oder olivbraun, Kopf vorn und an der Basis rotbraun, sonst
dunkel; Halsschildfärbung variabel, an den Seiten hell, in der Mitte mit dunklem Querband. Über die ganze Flügeldeckenfläche zieht sich quer eine feine dunkle Zeichnung, die wie ein Fingerabdruck aussieht; darüber wenige Längsreihen flacher Punkte. ÄHNLICHE ARTEN: C. striatus (L.): Hinterrand des 2. Sternits gerade, bei fuscus rechts und links leicht nach vorn gezogen. BIOLOGIE: Das Weibchen klebt ab Februar die Eier in Reihen auf Blätter und abgestorbene Pflanzen; Käfer überwintert im Wasser. VORKOMMEN: In stehenden Gewässern mit reicher Vegetation, in den Niederungen häufig, im Gebirge selten. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Britische Inseln lokal; Kleinasien, Armenien, Nordafrika. Unterfamilie Dytiscinae (Tafel 11, Abb. 1-4) Mittlere bis große Arten (hierher der größte Schwimmkäfer, 45 mm Länge). Augenvor derrand nicht eingedellt, Schildchen sichtbar. 1.-3. Vorder- und Mittelfußglied der Männchen zu kreisförmigem oder ovalem Haftorgan verbreitert, auf der Unterseite mit vielen Saugnäpfen. Hinterrand des 1.-4. Hinterfußgliedes behaart (Hydaticus) oder kahl (Dytiscus). Metasternalausläufer schmal (Acilius), breit zungenförmig (Hydaticus) oder dreieckig (Dytiscus) endend. In kleinen und großen Gewässern oder Wasser läufen.
Hydaticus seminiger (De Geer, 1774) Hübners Sumpfschwimmer 11(1) BESCHREIBUNG: Breit oval, leicht gewölbt, schwarz, Flügeldecken mit rotgelbem,
hinten gespaltenem Seitenrand. Der Seitenrand setzt sich auf dem Vorderrand des Halsschildes fort; ein halbkreisförmiges Mittelfeld über 2 /3 der Länge bleibt schwarz.
Acilius sulcatus (L., 1758) Gemeiner Furchenschwimmer
103
11(2)
BESCHREIBUNG: Platt, Kopf gelb, mit schwarzer V-Zeichnung zwischen den Augen;
Halsschild mit 2 breiten schwarzen Querbändern, Schildchen dunkel, Flügeldecken gelbbraun mit reicher feiner schwarzer, manchmal verschwimmender Zeichnung. – Geschlechter auffällig verschieden: Männchen mit glatten Flügeldecken, Haftorgan der Vorderfüße mit 1 großen und ca. 270 kleinen, das der Mittelfüße mit 16 kleinen Saugnäpfen. Weibchen mit dicht hell behaarten Längsrinnen auf den Flügeldecken, 2 helle Haargruppen auf dem Halsschild. Keine Haftorgane. ÄHNLICHE ART: A. canaliculatus (Nicol.): Hinterschenkel völlig gelb (bei sulcatus mit dunklem Fleck). BIOLOGIE: Käfer sind unablässig in Bewegung. Das Weibchen legt ca. 500 Eier in Gelegen zu 30-50 in morsches Holz oberhalb der Wasseroberfläche, in Moos und feuchte Ufer. VORKOMMEN: Vorwiegend stehende Gewässer vom Tiefland bis in die Berge, auch zeitweilige Regenlachen. VERBREITUNG: Paläarktis über Polarkreis hinaus, Britische Inseln.
Dytiscus latissimus L., 1758 Breitrand
11(3)
BESCHREIBUNG: Sehr breit, oval; Halsschildränder mit breitem, flachem Saum; Flügel
decken mit gelbem Saum, der etwas nach innen auf die Flügeldecken verlagert ist. Oberlippe gerade (bei den anderen Schwimmkäfern ausgeschnitten). Geschlechter deutlich unterschieden: Männchen mit glatten, glänzenden Flügeldecken, Haftorgan der Vorderfüße mit 2 größeren und ca. 1500 winzigen, das der Mittelfüße mit 1200-1500 winzigen Saugnäpfen. Weibchen mit matten Flügeldecken, darauf etliche, bis ins letzte Drittel reichende Rippen. Nie Weibchen mit ungerippten Flügeldecken wie bei D. marginalis! BIOLOGIE: Jagt Kleinlebewesen, z.B. Köcherfliegenlarven, Wasserwanzen, nimmt auch tote Fische an. Das Ei kann bis 7 mm groß werden. Stark im Schwinden begriffene Art, die früher unnötig als Fischereischädling verfolgt wurde. VORKOMMEN: In großen Teichen und Seen mit reicher Vegetation. VERBREITUNG: Europa bis 66. Breitengrad; in Frankreich nur vereinzelt; fehlt auf den Britischen Inseln. Westsibirien. In der Bundesrepublik Deutschland unter Natur schutz!
Dytiscus marginalis L., 1758 Gemeiner Gelbrandkäfer B
11(4)
ESCHREIBUNG: Breit oval, Halsschild und Flügeldecken gelb gesäumt, Körperunter
seite gelbbraun. Ausläufer der Hinterhüften leicht gestreckt, Innenränder konvex ( Merkmal zur Artbestimmung). Geschlechter sehr verschieden: Männchen: schwarzgrün, glatt, Haftorgan der Vorderfüße mit 1 großen, 1 kleineren und ca. 160 winzigen Saugnäpfen. Weibchen: grünbraun, meist Längsfurchen über 2 /i der Flügel deckenlänge; jedoch auch Tiere mit glatten Flügeldecken.
104
Überfamilie Caraboidea
BIOLOGIE: Der Gelbrand ist der häufigste große Schwimmkäfer, dessen Lebensweise
am besten erforscht ist. Guter Schwimmer und Flieger. Er reguliert sein spezifisches Gewicht durch Leeren bzw. Füllen eines Enddarmabschnittes, der sogenannten Rektalampulle. Darin sammeln sich auch Verdauungsprodukte, die der Käfer ins Wasser ausstößt, wenn er sich verfolgt fühlt. Räuber, der kleinere und größere Tiere anfällt (z.B. auch schwache, kranke Fischchen, Kaulquappen). Das Weibchen legt i m Verlauf einiger Wochen rund 1000 Eier. Es hält sich dabei mit Vorder- und Mittelbeinen an Stengeln und Blättern von Wasserpflanzen fest und stemmt sich mit den Hinterbeinen dagegen. Mit der ca. 10 mm langen Legeröhre schneidet es die Pflanze an und schiebt ein einziges, etwa 7 mm langes Ei in das Pflanzengewebe. Den Schnitt verklebt es mit einem Sekret. Die Eiablage findet von März bis April statt. Die Larve schlüpft nach unterschiedlich langer Zeit (je nach Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt), ist gestreckt, ist ebenfalls ein Räuber. Der große Kopf trägt mächtige Oberkiefer, mit denen sie die Beute aussaugt (extraintestinale Verdauung). Sie fällt auch schwächere Larven der eigenen Art an. Mit etwa 60-80 mm Länge verläßt sie das Wasser und klebt sich in geringer Tiefe unter Steinen, Holz o. ä. im Boden eine etwa apfelgroße Kammer (Puppenwiege) zusammen, in der sie sich verpuppt. Der Käfer überwintert. VORKOMMEN: Stehende Gewässer von den Niederungen bis in Hügellagen. VERBREITUNG: Fast ganz Europa bis Mittelnorwegen und Nordschweden; fehlt in Südspanien, Griechenland; Kaukasus, Sibirien, Japan, Nordamerika.
Familie Gyrinidae
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sucht also die Wasseroberfläche nicht zum Gasaustausch auf. Fleischfresser. Die ausgewachsene Larve verpuppt sich in einer Lehmkammer am Ufer, die sie selbst mit großem Arbeitsaufwand herstellt. Die Käfer überwintern im Wasser oder im Moos. VORKOMMEN: Auf der Oberfläche stehender und fließender Gewässer.
Unterfamilie Gyrininae (Tafel 11, Abb. 5) Schwarze glatte Arten, Flügeldecken mit Punktreihen. Fühler 11gliedrig. Augenober teil weiter vorstehend als Unterteil. Flügeldecken und Halsschild seitlich gesäumt.
Gyrinus substriatus Stephens, 1826
11(5)
Eirund, leicht gewölbt, schwarz glänzend, Mesosternum und Ende der Hinterleibs-Unterseite rotgelb, Beine gelbbraun. Punktreihen der Flügeldecken innen feiner als außen. ÄHNLICHE ARTEN: G. natator (L.), alle Punktreihen etwa gleich, Unterseite ganz dunkel. G. substriatus wird vielfach in der Literatur als Synonym oder Unterart zu G. natator bezeichnet, läßt sich aber auf Grund der Kopulationsorgane des Männ chens eindeutig abtrennen. VORKOMMEN: Bäche, Teiche, Tümpel, von den Niederungen bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Europa bis Mittelfennoskandien, Klein- und Westasien, Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Familie Gyrinidae Taumel-, Dreh-, Kreiselkäfer (Tafel 11, Abb. 5-6)
Unterfamilie Orectochilinae
GRÖSSE: Ca. 3,5-8 mm. FÄRBUNG: Glänzendschwarz, in Ausnahmen mit gelbem Seitenrand (Aulonogyrus),
Unterseite schwarz, gelbrot, rotbraun. BESCHREIBUNG: Länglich-oval, gewölbt, in idealer Weise an das Leben auf der Wasser oberfläche angepaßt. Kopf breit, Fühler sehr kurz und dick, 8-11gliedrig; 2. Glied asymmetrisch, mit besonderem Sinnesorgan (Johnstonsches 0., Erschütterungen? Hörorgan?). Auge zweigeteilt: der obere Teil sieht über, der untere unter Wasser. Flügeldecken meist glatt mit Punktlängsreihen, Hautflügel entwickelt. Beine umge bildet: 1. Paar lang und dünn, dient zum Beutefang, bei den Männchen Unterseite der Vorderfüße mit Saugnäpfen; 2. und 3. Paar platt, zu Flossenstummeln umge bildet. SYSTEMATIK: Die Familie wird in 2 Unterfamilien (s.u.) geteilt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Punktierung und Behaarung der Oberseite; Anord nung des Augenoberteils zum Unterteil; Färbung der Unterseite; Mikroskulptur der Flügeldecken; Kopulationsorgan. ARTENZAHL: Weltweit rund 800 Arten, in Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln etwa ein Dutzend. BIoLoGIE: An Sonnentagen Schwarmbildung auf der Gewässeroberfläche, auch meh rerer Arten gemeinsam. Die Käfer bewegen sich mit Hilfe der breiten Hinterbeine, die bis zu 60 x in der Sekunde schlagen, sehr schnell in komplizierten Kurven, ohne daß es Zusammenstöße gibt. Tauchen bei Gefahr und verspritzen aus dem Hinter leib ein Sekret, das das Wasser milchig trübt. Räuber, die Insekten, die auf die Wasseroberfläche fallen oder darauf leben, erbeuten. Die Weibchen kleben die Eier in Reihen an lebende oder tote Wasserpflanzen. Die längliche Larve lebt im Wasser, atmet durch Tracheenkiemen (ein Paar pro Körpersegment, am letzten jedoch 2),
(Tafel 11, Abb. 6) Die Merkmale der Unterfamilie sind die der einzigen Art unseres Gebietes:
Orectochilus villosus (Müller, 1776) Zottiger Taumelkäfer
11(6)
Länglich, schlank, stark gewölbt, schwarz oder schwarzbraun, Unter seite gelblich, Oberseite dicht mit kurzen, gelben Härchen bestanden. Fühler kurz, 9gliedrig. Augen deutlich durch ein breites Band geteilt, dessen Breite die der Augen übertrifft. Schildchen dreieckig. Flügeldecken sehr fein unregelmäßig, nicht in Reihen punktiert. BIOLOGIE: Jagt in der Dämmerung und nachts. VORKOMMEN: Oberfläche fließender und stehender Gewässer, in Niederungen und Gebirgen. VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; lokal in England, Schottland, Irland. BESCHREIBUNG:
Unterordnung MYXOPHAGA Artenarme Unterordnung, die bisher mehr eine Verlegenheitslösung darstellt. Sie umfaßt nur 4 Familien, von denen nur die folgende für die Fauna Mitteleuropas bedeutsam ist.
106
Familie Hydrochidae
Überfamilie Hydrophiloidea
107
VORKOMMEN: In sauberen Vorgebirgs- und Bergbächen unter Steinchen und Moos, oft
Familie Sphaeriidae
zahlreich. Fehlt in Niederungen.
Gewölbte winzige Käfer, Kopf nicht einziehbar, Fühler 11gliedrig, 1. und 2. größer, die letzten drei bilden eine Keule. Die Schienen der kurzen Beine sind stark verbreitert, die Füße schwer erkennbar, 5gliedrig, mit ungleich langen Klauen. Die Hinterhüften berühren einander, bilden Platten. Weltweit ca. 20 Arten, an Gewässerrändern, unter Steinen, in Laub, Genist. In Europa nur Sphaerius acaroides Waltl, 0,7 mm.
VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa bis über den Polarkreis hinaus; in England
und Schottland lokal.
Familie Hydrochidae (Tafel 12, Abb. 2) GRÖSSE: 2-4,3 mm lang.
FÄRBUNG: Braun bis schwarz, gelegentlich mit auffallendem Metallglanz.
BESCHREIBUNG: Gestreckt, Kopf groß, Fühler 7gliedrig mit 3gliedriger Keule, Augen
Unterordnung POLYPHAGA Diese Unterordnung umfaßt die Mehrzahl aller Käfer. Ihre weitere systematische Unterteilung, z. B. in Familiengruppen oder Abteilungen, erfolgt nicht einheitlich. Logischer scheint die Zusammenfassung in Überfamilien, die hier benutzt wird.
groß, gewölbt. Halsschild-Mitte mit Eindruck. Flügeldeckenenden verjüngt, mit Punktlängsreihen und oft kielartig erhabenen Intervallen. Empodium zwischen Klauen vorhanden. ARTENZAHL: In Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln 5 Arten.
Überfamilie HYDROPHILOIDEA
Hydrochus elongatus (Schaller, 1783) Länglicher Zwergwasserkäfer
Dies ist die ehemalige Familie der Hydrophilidae, Wasserkäfer, aus der im Laufe der Zeit weitere Familien (Hydraenidae, Hydrochidae, Spercheidae) ausgegliedert worden sind. Heute wird zu ihr im Gegensatz zu früheren Auffassungen auch die Familie der Georyssidae gezählt.
Familie Hydraenidae Langtaster-Wasserkäfer (Tafel 12, Abb. 1)
Kiele mit Metallglanz. Taster und Fühler fast gleichlang, Kopf und Halsschild grob gepunktet, dieses nach hinten zulaufend. Flügeldecken mehr als 3mal so lang wie breit, mit Punktreihen und Kielen: Zwischenraum 3 und 5 in der Vorder-, Zwi schenraum 4 in der Hinterhälfte gekielt. Letztes Fußglied auffallend lang, länger als die voraufgehenden. VORKOMMEN: Stehende Gewässer, Anschwemmungen des Frühjahrshochwassers. VERBREITUNG: Eurasien bis Mittelfennoskandien, lokal in England, Schottland, Irland.
GRÖSSE: Klein, meist nur 1-2 mm lang. BESCHREIBUNG: Länglich, fast platt, Kopf groß, nach vorn verjüngt, Fühler 9gliedrig
mit 5gliedriger Keule, Augen ziemlich groß, hervorstehend, Kiefertaster in der Regel länger als Fühler. Halsschild in der Regel vom Körper abgesetzt, glatt oder mit Furchen oder Gruben. Flügeldecken mit Punkt-Längsreihen (Zahl der Reihen zwischen Naht und Schulter: Bestimmungsmerkmal!), bedecken bei der Gattung Limnebius das letzte Hinterleibssegment nicht. Füße 5gliedrig, ohne Empodium zwischen den Klauen (bei verwandten Familien vorhanden). 6-7 Hinterleibssternite sichtbar. SYSTEMATIK: Hierher heute nach Fühler- und Genitalienbau sowie den Larvenformen die Gattungen Hydraena, Limnebius, Ochthebius (früher auch andere). ARTENZAHL: In Mitteleuropa ca. 60, auf den Britischen Inseln 30. VORKOMMEN: In kleineren fließenden oder stehenden, pflanzenreichen Gewässern, einige auch in Schlammgewässern.
Hydraena gracilis Germar, 1824
12(1)
breit, BESCHREIBUNG: Länglich, platt, schwarz mit hellen Körperanhängen. Halsschild vorn und hinten etwa gleich verjüngt, an jeder Seite ein Längseindruck. Flügeldec ken an den Seiten abgesetzt, hinten gemeinsam abgerundet, zwischen Naht und den Schulterbeule 6 Punkt-Längsreihen. Männchen mit langen Schwimmhaaren an Hinterschienen. und ÄHNLICHE ARTEN: Viele, Unterscheidung nach Punktreihen-Zahl zwischen Naht Schulterbeule.
12(2)
BESCHREIBUNG: Schmal, gestreckt, dunkel; Kopf, Halsschild, oft auch Flügeldecken-
Familie Spercheidae (keine Abb.)
GRÖSSE: 6 mm. FÄRBUNG: Schwarz, Flügeldecken gelbbraun, Kopf und Halsschild rotbraun gerändert. BESCHREIBUNG: Oval, gewölbt, Kopf vorn eingeschnitten. Fühler mit 3gliedriger Keule
(das folgende becherförmige Fühlerglied ähnelt durch Behaarung den Keulenglie dern); Füße mit Empodium zwischen den Klauen. ARTENZAHL: Nur eine mitteleuropäische Art, Spercheus emarginatus (Schaller) in nährstoffreichen, stehenden Gewässern. BIOLOGIE: Käfer mit Zirporgan, kriechen meist mit dem Bauch nach oben auf Wasserpflanzen umher. Schlechte Schwimmer, die an der Wasseroberfläche mit Hilfe der Fühler (wie die Wasserkäfer) Luft aufnehmen. Das Weibchen spinnt für seine Eier im Laufe des Lebens mehrere Gespinste, die es bis zum Schlüpfen der Larven an der Hinterleibs-Unterseite mit sich trägt. Die erwachsenen Larven verpuppen sich am Lande.
Familie Georyssidae G RÖSSE: FA
(keine Abb.)
1-2 mm lang. RBUNG: Schwarz, meist schlammüberzogen. BESC HREIBUNG: Breit oval, gedrungen, stark gewölbt. Halsschild über den Kopf nach
vorn gezogen, mit Gruben und Linien. Fühler kurz, 9gliedrig, mit 3gliedriger Keule. F lügeldecken mit Grubenreihen. Vorderschenkel sehr breit.
Überfamilie Hydrophiloidea
Familie Hydrophilidae
VORKOMMEN: An sandigen und lehmigen Flußufern. ARTENZAHL: In Mitteleuropa sporadisch 3, auf den Britischen Inseln nur 1 Art ( G.
Unterfamilie Helophorinae
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crenulatus [Rossi]).
Familie Hydrophilidae Wasserkäfer, Wasserfreunde (Tafel 12, Abb. 3-9) GRÖSSE: Kleinste Art (Chaetarthria) 1 mm, größte (Hydrous) bis 50 mm, das Gros
zwischen 2 und 6 mm. FÄRBUNG: Meist unauffällig einfarbig schwarz, braun, gelbbraun, viele helle Arten schwarz, schwarze Arten rot bis gelborange gefleckt. Halsschild gelegentlich anders als Flügeldecken gefärbt. Selten Metallfärbungen. BESCHREIBUNG: Gewölbte Tiere, rundlich bis oval. Fühler meist 9gliedrig; die letzten Glieder bilden eine unterteilte Keule. Taster so lang wie Fühler oder länger, ihr 2. Glied entweder ein wenig oder beträchtlich dicker als das 3. + 4. Halsschild in der Regel an der Basis am breitesten, glatt, seltener mit Längsrinnen oder Kielen. Die Flügeldecken bedecken den Hinterleib ganz, glänzend, fast immer mit Punktreihen. Füße 5gliedrig, das 1. Glied entweder auffällig länger (Sphaeridiinae) oder kürzer ( Hydrophilinae, Helophorinae). Mittel- und Hinterbeine einiger Gruppen mit Schwimmhaaren (Hydrophilinae). Die Hinterbeine schlagen beim Schwimmen nicht zugleich, sondern abwechselnd im ursprünglichen Lauftakt. SYSTEMATIK: In den klassischen Systemen zählten zu den Hydrophilidae noch Grup pen, die heute als selbständige Familien gelten (z. B. Hydraenidae, Hydrochidae). Heute wird diese Familie in 6 Unterfamilien unterteilt. HÄUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Punktierung und Behaarung der Flügeldecken; Län genverhältnis von 1. und 2. Hinterfußglied; Längen- und Breitenverhältnis des Schildchens; Ausbildung des Vorderschienen-Endes; Färbung von Flügeldecken, Halsschild, Epipleuren; Fußform, Gliedergröße; Kiele der Brustunterseite. ARTENZAHL: In Mitteleuropa über 100, auf den Britischen Inseln etwa 80 Arten (einschließlich Helophorinae, die mitunter zu der Familie der Hydraenidae gezählt werden). BIOLOGIE: Alle Arten benötigen zum Leben eine gewisse Feuchtigkeit. Alle atmen Luftsauerstoff, den die Wasserbewohner mit den Fühlern an der Oberfläche schöp fen, also anders als die Schwimmkäfer. Ein Luftvorrat wird unter den Flügeldecken und in der Körperbehaarung mitgeführt. Pflanzen- und Faulstofffresser. Die Weibchen scheiden aus Hinterleibsdrüsen ein Sekret aus, das als einfaches Gespinst zum Bedecken der Eier oder zum Bau eines Kokons für die Eier dient, der von Art zu Art verschieden und sehr kompliziert gebaut sein kann. Er wird entweder unter Pflanzen, z. B. Algen, verborgen, oder an frei treibende Wasserpflan zen (z.B. Wasserlinsen) geheftet. Dem fertigen Kokon mit den Eiern wird keine Aufmerksamkeit mehr gewidmet. Nur die Weibchen der Gattung Helochares tragen Gespinst und Eier an der Bauchseite bis zum Schlüpfen der Larven. Die Larven sind Pflanzenfresser oder Räuber, die am Gewässergrund jagen. Sie geben Verdauungssekrete in die Beute ab, die die Gewebe zersetzen. Die Nahrung wird also verflüssigt aufgenommen (extraintestinale Verdauung, siehe auch Schwimmkäfer). Einige Larven halten die Beute beim Fressen aus dem Wasser heraus, damit das Verdauungssekret nicht verdünnt wird. Kleinere Larven atmen mit der ganzen Körperoberfläche, andere durch Tracheenkiemen, oder sie nehmen an der Oberfläche Luft direkt in das Tracheensystem auf. Die erwachsenen Larven verlassen das Wasser und verpuppen sich am Lande. VORKOMMEN: Z.T. reine Wasserbewohner, z.T. in Wassernähe (Flußanschwemmun gen, Ufersand). Die Sphaeridiinae sind ausgesprochene Bewohner von Dung.
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(Tafel 12, Abb. 3) Gestreckte Arten mit einer Y-förmigen Naht auf dem Kopf; Halsschild in der Mitte am breitesten, mit Längsrinnen und Kielen; Flügeldecken mit Punktreihen. Wasserarten.
Helophorus brevipalpis Bedel, 1881 Kurztasteriger Furchenwasserkäfer
12(3)
BESCHREIBUNG: Länglich, Flügeldecken gelb, hinter der Mitte an der Naht ein dunkler
Fleck, der in eine nach vorn gerichtete Spitze ausläuft, daneben weitere Flecken. Kopf- und Halsschild metallglänzend, Halsschild hell gesäumt. Fühler gelb mit dunkler Keule, Beine gelb. Halsschild mit 5 Längsfurchen, dazwischen erhabene Kiele. Flügeldecken mit dunklen Punktstreifen. – Wird auch als Unterart von H. guttulus Motsch. angesehen. VORKOMMEN: Seen, Bäche, Pfützen, auch an der Meeresküste. VERBREITUNG: Europa vom Mittelmeer bis Lappland, Britische Inseln; Kaukasus; Westasien.
Unterfamilie Sphaeridiinae (Tafel 12, Abb. 4-5) Ovale und rundliche, stark gewölbte Arten, 2. Kiefertasterglied sehr breit; Fühler 8-9gliedrig; 1. Hinterfußglied viel länger als 2. Im Wasser und an Land (in Exkre menten).
Sphaeridium scarabaeoides (L., 1758) Gefleckter Dungkugelkäfer 12(4) BESCHREIBUNG: Bunt: auf den schwarzen Flügeldecken ein gelber Spitzen-(Apikal-)
und ein roter Mittel- (Subhumeral-)fleck. Der Apikalfleck reicht am Flügelrand verlaufend bis zur Mitte der Flügeldecken, der große Subhumeralfleck ist deutlich umgrenzt. Halsschild seitlich rotgelb gesäumt, Saum aber nicht immer vollständig ausgebildet. Fühler und Taster dunkelbraun, Beine gelbrot, gelegentlich an den Enden dunkler. Vorderbeine der Männchen mit verbreitertem 1.-4. Fußglied und großem, gekrümmtem Außenzahn an den Schienen. ÄHNLICHE ARTEN: S. lunatum F., jedoch gelbe Apikalflecken nicht nach vorn ausgezo gen, rote Subhumeralflecken unscharf abgegrenzt, Halsschildrand schwarz. BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier vor allem in frischen Rinder- und Pferdemist und umhüllt sie mit einem Schutzgespinst. Die Larven entwickeln sich im Mist. VORKOMMEN: In Exkrementen, gelegentlich auch faulenden Pflanzen. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis nach Lappland, auch auf den Britischen Inseln.
Megasternum boletophagum (Marsham, 1802) Pilzfressender Dungkugelkäfer
12(5)
BESCHREIBUNG: Oval, hinten spitz zulaufend, glänzend braunrot bis -schwarz, Kör
peranhänge heller, Oberseite kahl, auf den Flügeldecken zwischen unregelmäßig verteilten Punkten Punktlängsreihen (bei ca. 40facher Vergr. gut zu sehen). Fühler 9gliedrig, mit 3gliedriger Keule. Taster kürzer als Fühler. Vorderschienen an der Spitze tief gerandet, Füße 5gliedrig. VORKOMMEN: In Pilzen, Mist, Faulstoffen (Laub, Nadeln, Rinde), von den Niederun gen bis in die Berge. V ERBREITUNG: Europa vom Mittelmeer bis Nordfennoskandien, auch auf den Briti schen Inseln.
110
Familie Histeridae
Überfamilie Hydrophiloidea
Hydrous piceus (L., 1758) Großer Kolbenwasserkäfer
Unterfamilie Hydrobiinae (Tafel 12, Abb. 6-7)
12(6)
BESCHREIBUNG: Länglich-oval, bronzeglänzend schwarz, Fühlerkeule schwarz, Taster rotbraun mit dunklen Spitzen, Beine gelbbraun. – Flügeldecken mit je 10 Punkt längsstreifen, auf den ungeraden Zwischenräumen dazwischen unregelmäßige Rei hen größerer Punkte. ÄHNLICHE ARTEN: H. subrotundus Steph. und H. rottenbergeri Gerh., gelegentlich auch als Unterarten zu fuscipes betrachtet, Unterscheidung ist nur durch Vergleich mit umfangreicherem Material möglich. VORKOMMEN: An der Oberfläche durchsonnter stehender Gewässer, verträgt auch Salzwasser. VERBREITUNG: Paläarktis bis in den äußersten Norden, Britische Inseln; Nordamerika.
Anacaena limbata (F., 1792) Geränderter Wasserkäfer
12(7)
Oval, stark glänzend schwarzbraun, Halsschild und Flügeldecken braun gesäumt, Kopf schwarz, Fühler und Beine braun. Oberseite fein unregelmäßig gepunktet. In der hinteren Flügelhälfte ein eingedrückter Nahtstreif bis etwa zur Körpermitte. VARIABILITÄT: Variiert farblich: Halsschild und Flügeldecken braungelb bis auf dunc len Nahtstreif und Halsschildfleck. VORKOMMEN: Kleine Tümpel und Gräben mit reicher Vegetation, Moorgewässer; vom Tiefland bis in die Knieholzzone der Hochgebirge. VERBREITUNG: Paläarktis bis Nordfennoskandien, Britische Inseln.
Überfamilie H I STEROIDEA
Familie Histeridae Stutzkäfer
BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Hydrophilinae (Tafel 12, Abb. 8-9) Große und mittlere Arten, an Mittel- und Hinterfüßen Schwimmhaare, Körperunter seite gekielt. Wasserbewohner.
Hydrophilus caraboides (L., 1758) Kleiner Kolbenwasserkäfer
12(8)
Glänzend-schwarz mit schwachem oder stärkerem Grünschimmer, Taster und Grundglied der Fühler gelb. Oberfläche fein punktiert, dazwischen feine Lingsstreifen und Reihen größerer Punkte. Vorderbrustkiel in eine Spitze ausgezo gen, Hinterbrustkiel endet zwischen den Hinterhüften. ÄHNLICHE ARTEN: H. flavipes (Stev.), Vorderbrustkiel nicht in einer Spitze ausgezo gen; Mittelmeerraum bis südliches Mitteleuropa. BIOLOGIE : Die Weibchen legen ihre Eier in Kokons ähnlich wie Hydrous. Die Larve hält sich an der Wasseroberfläche auf. Ihre Beute verdaut sie über Wasser. VORKOMMEN: In toten Flußarmen, Teichen, Tümpeln in Niederungen und im Hügel land, gelegentlich auch in den Bergen. Früher sehr viel häufiger als heute. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelschweden, Südnorwegen und -finnland; in England nur lokal. BESCHREIBUNG:
12(9)
Oval, hinten leicht zugespitzt, glänzendschwarz, mit grünlichem Schimmer. Beine braunrot, an den langen abgeflachten Mittel- und Hinterfüßen lange goldfarbene Haare. Unterseite der Hinterbrust mit langem, nach hinten zeigendem spitzen Dorn. Alle Hinterleibssegmente auf der Unterseite dachartig spitz. ÄHNLICHE ART: H. aterrimus (Eschscholtz), etwas kleiner, ohne Grünschimmer, Bauchplatten nicht dachartig geformt. BIOLOGIE: Das Weibchen legt ca. 50 Eier in einen 20 x 10 X 10 mm langen seidenartigen Kokon mit ca. 30 mm langem Schnorchel. Die räuberische Larve lebt i m Wasser, verpuppt sich aber am Lande. Der Käfer schlüpft im Herbst. Diese Pflanzenfresser wurden früher unsinnigerweise als Fischschädlinge (!) verfolgt und vielerorts ausgerottet. Heute geschützte Art! VORKOMMEN: In stehenden und langsam fließenden pflanzenreichen Gewässern. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden nur bis Dänemark und ins südlichste Fennoskan dien; in England nur lokal. BESCHREIBUNG:
Ovale Arten, Fühler 9gliedrig, auf den Flügeldecken Streifen, Intervalle gepunktet. Mittel- und Hinterfüße ohne Schwimmhaare. Wasserarten.
Hydrobius fuscipes (L., 1758) Braunfüßiger Wasserkäfer
111
(Tafel 13, Abb. 1-11) Meist klein bis mittelgroß, die kleinsten unter 1 mm (Aeletes, Halacritus), die größte 15 mm (Pachylister inaequalis, Unterfamilie Histerinae). FÄRBUNG: Häufig einfarbig glänzend-schwarz, manchmal dunkel- oder rotbraun. Einige Arten mit leuchtendroten Flecken. BESCHREIBUNG: Rundlich, Kopf nur ausnahmsweise nicht in die Vorderbrust einzieh bar (Hololepta). Fühler relativ kurz, gekniet, am Ende mit runder Keule, deren Glieder meist nicht deutlich erkennbar sind. Die meisten Arten können diese Fühlerkeulen in Vertiefungen der Körperunterseite einlegen. Flügeldecken am Ende meist abgestutzt, bedecken nicht den ganzen Hinterleib: die letzten beiden Segmente (Propygidium, Pygidium) bleiben frei. Flügeldecken gelegentlich gepunktet, manch mal mit Spiegelfeldern. Beträchtliche Bedeutung für die Bestimmung haben die Streifen auf Kopf, Halsschild und Flügeldecken: Kopf mit Stirnstreifen, am Hals schildrand bis zu 3 Schildstreifen. Flügeldeckenstreifen, vom Außenrand her gezählt: an der Schulter der Humeralstreif, parallel zum Rand der Subhumeralstreif, geteilt in Innen- und Außenstreif; es folgt der 1.-5. Rückenstreif. Längs der Flügeldeckennaht verläuft der Nahtstreif. Verschiedene Streifen können fehlen oder verkürzt auftreten. Hautflügel entwickelt, kräftige Grabbeine, dornenbesetzt. Auf der Bauchseite zwischen den Vorderhüften der Prosternalfortsatz, meist mit 2 Längsrinnen; davon nach vorn abgeteilt die dreieckige Kehlplatte. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Streifen auf der Körperoberseite; Punktierung der Flügeldecken; Fühlerkeulenform; Kehlplatte; Merkmale am Meso- und Meta sternum. (Die Käfer müssen auf spitze Plättchen geklebt werden, damit die letztge nannten Merkmale zugänglich bleiben!). ARTENZAHL: Auf der Welt sind ca. 3700 Arten bekannt, in Mitteleuropa davon 80-100, auf den Britischen Inseln ca. 45 Arten. Die Familie wird in 7 Unterfamilien unterteilt. BIOLOGIE: Räuberisch, jagen meist tagsüber Insektenlarven. Bei Gefahr verfallen sie in GRÖSSE:
Überfamilie Histeroidea
Familie Histeridae
einen Starrezustand und drücken die Beine dicht an den Körper. Die Käfer können 2-3 Jahre alt werden. Lebensweise und Entwicklung sind bisher nur bei einigen. Arten bekannt. Die Eier werden in den Boden gelegt, die räuberische Larve jagt andere Insektenlarven und verpuppt sich in einer Puppenwiege. Die Käfer überwin tern. VORKOMMEN: In sehr unterschiedlichen Lebensräumen: auf Kadavern, Exkrementen, an alten Pilzen und Saftaustritten, unter Baumrinde (zusammen mit Borkenkäfern), in Nestern von Säugetieren, Vögeln (auch Hühnerställen), Ameisen, außerhalb Europas auch von Termiten, und in Höhlen.
Unterfamilie Saprininae (Tafel 13, Abb. 3)
112
Unterfamilie Abraeinae (Tafel 13, Abb. 1) Rundliche oder ovale, sehr kleine Arten (0,7-2,5 mm), in der Regel dunkelbraun; Flügeldecken fast ohne Streifen.
Plegaderus dissectus Erichson, 1839
13(1)
BESCHREIBUNG: Glänzend braun oder schwarz, Fühler und Beine rotbraun. Ganze Oberseite locker gepunktet, Punktabstände größer als ihr Durchmesser. Halsschild auffallend groß, breiter als lang, an den Seiten mit je einer durchgehenden, durch eine Längsfurche scharf abgeteilten Wulst. Zwischen den Wülsten in der Halsschild mitte eine tiefe Querfurche. Auf den Flügeldecken ein von der Basis bis zur Mitte schräg nach außen ziehender Streifen. VORKOMMEN: In Mulm und unter der Rinde, vor allem von Laubbäumen, gelegentlich auch in Nestern von Holzameisen u. a. Gelegentliches Vorkommen, wird aber leicht übersehen. VERBREITUNG: Fast ganz Europa, im Norden nur bis Dänemark und südliches Schweden; in England nur sporadisch.
Schwarz oder rotbraun, Flügeldecken wenigstens z. T. auffällig gepunktet (nur 1 Ausnahme), häufig mit Spiegelflecken, Flügeldecken-Streifen verkürzt, nach hinten auseinanderstrebend. Halsschildränder punktiert oder glatt.
Saprinus aeneus (F.,
1775) Erzfarbiger Stutzkäfer
13(3)
BESCHREIBUNG: Schwarz,
stark glänzend. Halsschild vorn nur fein, an der Basis und den Seiten stärker gepunktet. Jede Flügeldecke mit einem inneren breiteren und einem äußeren schmaleren Spiegelfleck, in der Regel durch einen Streifen getrennt. Hintere Flügeldeckenhälfte stark, jedoch nicht bis zum Deckenende gepunktet. 4 Flügeldeckenstreifen: der 3. in der Regel kurz, der 4. mit dem Nahtstreif verbunden. Auf der Bauchseite innere Prosternumfurchen an den Spitzen nicht miteinander verbunden, Metasternum der Männchen ohne Runzeln, ganz eben. VORKOMMEN: An gärenden Baumsäften, unter faulenden Pflanzen und kleinen Kada vern, von den Niederungen bis in die Berge. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden, Nordfinn land; auf den Britischen Inseln gängig. Unterfamilie Dendrophilinae (Tafel 13, Abb. 4) Längliche bis eirunde Arten, Gruben für die Fühlerkeulen im Seitenrand des Halsschil des. Vorderschienen stark verbreitert, mit mehreren Außenrand-Zacken und langem Enddorn.
Dendrophilus punctatus (Herbst, 1792)
13(4)
BESCHREIBUNG: Schwarz,
Unterfamilie Tribalinae (Tafel 13, Abb. 2) Ovale gewölbte Arten, Flügeldecken mit Streifen oder deutlichen Längsrippen; Ver tiefungen zur Aufnahme der Fühlerkeulen in den Vorderdecken der HalsschildUnterseite.
Onthophilus striatus (Forster, 1771) Gerippter Stutzkäfer
113
13(2)
Braunschwarz, Ober- und Unterseite stark gewölbt. Kopf stark punktiert; Halsschild 3 X so breit wie lang, mit 6 Rippen, davon die äußeren am schwächsten. Flügeldecken mit Längsrippen, dazwischen große, tiefe Gruben. ÄHNLICHE ART: O. punctatus ( Müll.), aber Halsschild nur doppelt so breit wie lang. kleinen VORKOMMEN: Auf Feldern und an Waldrändern unter faulenden Pflanzen und Kadavern. VERBREITUNG: Europa vom Mittelmeer bis Dänemark, vereinzelt in Schweden; auf den Britischen Inseln verbreitet.
schwach glänzend, Fühler und Beine braunschwarz. Oberund Unterseite gepunktet, ebenso die Flügeldeckenstreifen: der 1. voll entwickelt, der 2., 3. und 4. nach innen zunehmend verkürzt, der 5. nur schwach angedeutet. Propygidium zum größten Teil unter den Flügeldecken verborgen. VORKOMMEN: In Nistkästen und -höhlen von Vögeln (Spechten, Eulen u. a.), auch in großen, alten Nestern von Störchen, Krähen o. ä. Manchmal im Holzmulm mit Ameisen (Lasius u. a.), in Wespennestern, unter Rinde und faulenden Pflanzen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; in England lokal; Kaukasus; Nordafrika; Nordamerika.
BESCHREIBUNG:
Nur ein Vertreter:
Unterfamilie Hololeptinae (Tafel 13, Abb. 5)
Hololepta plan (Sulzer, 1776) Platter Stutzkäfer BESCHREIBUNG: Schwarz,
13(5)
leicht glänzend, Fühler und Beine rotbraun getönt. Körper ziemlich platt, Kopf nicht in den Halsschild einziehbar, letzterer glatt, ungestreift, wenig kürzer als die Flügeldecken. Diese ebenfalls glatt, nur mit Streifenrudimenten an der Basis. VORKOMMEN: Vor allem unter der Rinde von Pappeln. Kontinentalart, die sich im Zusammenhang mit der Anpflanzung von Pappeln von Ost nach West ausbreitet.
114
Familie Ptiliidae
Überfamilie Histeroidea
Paläarktis, im Norden nur in Südnorwegen und -finnland, fehlt in den Niederlanden und auf den Britischen Inseln.
VERBREITUNG:
Unterfamilie Histerinae (Tafel 13, Abb. 6-11) Platte oder gewölbte Arten, schwarz, auch rot gefleckt. Fühlerkeule 4gliedrig, in eine Grube am Prosternum-Vorderrand einlegbar. Streifen der Flügeldecken vollständig. Vorderrand des Mesosternums gerade oder ausgeschnitten.
Platysoma compressum ( Herbst, 1783) Flachgedrückter Stutzkäfer 13(6) Sehr platt, schwarz glänzend, Beine und Fühler braunschwarz. Auf den Flügeldecken 3 komplette und 1 verkürzter Streifen, Nahtstreifen fehlt. Vorder schienen mit 4 Zähnchen. Hinterschienen mit nur einem Zahn außer dem zweispitzi gen Endzahn. ÄHNLICHE ART: P. deplanatum (Gyllenhal), Flügeldecken mit 4 kompletten und 1 verkürztem Streifen, seltener. BIOLOGIE: Jagt die Larven von Borkenkäfern und anderen Insekten. VORKOMMEN: Unter Rinde von Laubbäumen (Eiche, Buche), seltener von Nadelhöl zern. VERBREITUNG: Europa bis Dänemark, Mittelschweden, Südfinnland; fehlt auf den Britischen Inseln.
BESCHREIBUNG:
Gattung Paralister Bickhardt 5. Flügeldeckenstreif an der Basis unsichtbar, Subhumeralstreif entwickelt, längs des Halsschildrandes nur 2 Streifen; Mesosternum vorn ausgeschnitten.
Paralister stercorarius ( Hoffmann, 1803) Mist-Stutzkäfer
13(7)
Synonym: obscurus (Kingsley) BESCHREIBUNG: Schwarz, stark glänzend, Fühler und Beine braunschwarz. Äußerer Halsschild-Streif hinter dem Kopf unterbrochen, der innere reicht fast bis zur Halsschildbasis. Vorderschienen mit 4-5 Zähnen, Flügeldecken mit 3 vollständigen und 2 unvollständigen Streifen. VERBREITUNG: Paläarktis, in Nordeuropa seltener, nur bis Südnorwegen und -schwe den, Mittelfinnland. In England selten.
Paralister bipustulatus (Schrank, 1781)
13(8)
Synonym: fimetarius Herbst BESCHREIBUNG: Schwarz, in der Mitte jeder Flügeldecke ein großer orangeroter Fleck; Fühler braunschwarz, an den Enden rötlich, Beine schwarz. 8 Halsschildstreifen wie P. stercorarius; Vorderschienen mit 3-4 Zähnen, Flügeldecken mit 3 vollständigen und 1 verkürzten Streifen. VORKOMMEN: In sandigen Gebieten im Viehkot. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, fehlt auf den Britischen Inseln. Kaukasus, Mittelasien.
Paralister purpurascens (Herbst, 1792) Rotfleckiger Stutzkäfer
115 13(9)
Synonyme: niger Schm.; punctipennis Gerh. BESCHREIBUNG: Glänzendschwarz, mit großem roten Fleck auf jeder Flügeldecke, der nach hinten auseinanderstrebt, oft den größten Teil der Fläche einnimmt und nur selten fehlt. Halsschild-Randstreifen erreichen nur etwa die Mitte des Halsschildes. Flügeldecken mit 4 vollständigen und einem 5. rudimentären nur in der hinteren Hälfte. VORKOMMEN: In Viehdung und unter faulenden Pflanzen. VERBREITUNG: Eurasien bis zum 65. Breitengrad, auf den Britischen Inseln lokal.
Gattung Hister L., 1758 Halsschild-Vorderecken neben dem äußeren Randstreifen noch mit 2 weiteren, insge samt also 3 Streifen; schwarze Arten, einige rotgefleckt.
Hister quadrinotatus Scriba, 1790 Vierpunktiger Stutzkäfer
13(10)
BESCHREIBUNG: Gedrungen,
schwarz glänzend mit 2 roten Flecken auf jeder Flügel decke, die oft zusammenhängen. Flügeldecken mit 3 Streifen, Humeralstreif redu ziert oder fehlend. VORKOMMEN: In Viehdung und Mist, manchmal massenhaft. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, fehlt in Nordeuropa und auf den Britischen Inseln. Kaukasus, Transkaukasus, Vorderasien.
Hister cadaverinus Hoffman, 1803 Aas-Stutzkäfer
13(11)
Synonyme: impressus F.; brunneus F. BESCHREIBUNG: Gedrungen, schwarz glänzend, Fühlergeißel und Taster rotbraun. Flügeldecken mit 4 vollständigen und kurzem Humeralstreif, Stirnstreif nicht herz förmig geknickt. Vorderschienen mit 5-6 Zähnen. ÄHNLICHE ART: H. striola Sahlb., kleiner, Stirnstreif herzförmig geknickt. VORKOMMEN: Am häufigsten auf Kadavern, oft in Kompost oder Mist, auf Pilzen und an Säften von Laubbäumen. VERBREITUNG: Eurasien, in Schweden bis zum Polarkreis, auf den Britischen Inseln verbreitet.
Überfamilie STAPHYLINOIDEA
Familie Ptiliidae Zwergkäfer, Federflügler GRÖSSE: Winzig, 0.5-1,2 mm (in Nordamerika sogar nur 0,25 mm). FÄRBUNG: Unauffällig schwärzlich, braun oder gelbbraun. B ESCHREIBUNG: Körper glatt, seltener behaart, mit Netzmuster oder
Punktierung; Kopf deutlich sichtbar, Fühler 11gliedrig; Halsschild relativ groß, gelegentlich breiter als die Flügeldecken, mitunter mit Längseindrücken in seiner Mitte. Die Flügeldecken bedecken den Hinterleib ganz oder lassen die letzten 3-4 Segmente frei. Die Hautflügel, so vorhanden, sind zungenförmig schmal, an 2 Knoten einfalt bar, an den Rändern mit Härchen oder langen Fransen bestanden (daher der früher verwendete Name Trichopterygidae). Diese Arten sind flugfähig! Hinterleibsende
Überfamilie Staphylinoidea
Familie Platypsyllidae
rundlich-glatt oder mit mehreren kleinen Zähnchen besetzt. Beine dünn, Füße 3gliedrig, davon Glied 1 und 2 sehr klein. BESTIMMUNG: Viele Arten lassen sich nicht ohne Betrachtung der Kopulationsorgane bestimmen, was eine stärkere Optik, längere Praxis und Geduld erfordert. Das ist wohl der Grund dafür, daß diese Familie von Amateuren weitgehend außer acht gelassen wird. ARTENZAHL: Rund 500, davon in Europa 80, auf den Britischen Inseln 60. BIOLOGIE: Die Zwergkäfer sind myzetophag, d.h. fressen die Sporen von Schimmel und höheren Pilzen. Entsprechend kommen sie vor in fauligem Holz, unter Rinde, in Baumstümpfen und Mulm, in Baumpilzen, faulenden Pflanzen, unter Kadavern, in Mist und Dung aller Art, im Kompost, an Ufern, in Mooren, in Vogel- und Ameisennestern, auch tief im Erdreich.
VORKOMMEN: In Mäuse- und Maulwurfs-, selten in Kaninchen- und Hamsterbauten,
116
GRÖSSE: 1,5-2,2 mm.
Familie Dasyceridae
FÄRBUNG: Braun.
BESCHREIBUNG: Käfer mit reich skulpturierter Oberfläche; Kopf dreieckig, nach vorn
verjüngt, hinten eingeschnürt. Fühler lang, 1. + 2. Glied kugelig, 3.-8. sehr dünn, langgezogen. Die letzten 3 (selten 4) Glieder bilden eine längliche Keule, deren letztes Glied auffällig groß ist. Am Halsschildrand und auf den Flügeldeckenrippen Dorne. Beine lang, alle Füße 3gliedrig. Die ganze Körperoberseite ist von einem Sekret bedeckt! ARTENZAHL, SYSTEMÄTIK: In Mitteleuropa nur 2 Arten, in manchen Gegenden sehr selten. Wurden in klassischen Systemen als Tribus oder Unterfamilie der Lathridii dae (s. S. 223) geführt, werden gegenwärtig aber als selbständige Familie der Staphylinoidea betrachtet. BIOLOGIE: In schimmelndem alten Laub und dem Moosbewuchs von Stämmen, vor allem in Laubwäldern.
Familie Leptinidae Pelzflohkäfei (Tafel 14, Abb. 1) GRÖSSE: Ca. 2 mm lang. BESCHREIBUNG: Körper breit, oval, platt. Fühler lang, 11gliedrig; Augen fehlen.
Halsschild breit, Hinterecken ausgezogen. Ganzer Körper lang anliegend behaart. Füße 5gliedrig. ARTENZAHL, SYSTEMATIK: In Mitteleuropa nur 2 Arten, auf den Britischen Inseln davon nur eine. Früher als Unterfamilie der Silphidae, heute als selbständige Familie betrachtet. Gelegentlich werden zu ihr auch die nachfolgenden Platypsyllidae gezählt, die sich jedoch morphologisch beträchtlich unterscheiden. BIOLOGIE: Bewohner von Höhlungen: in Säugernestern, auf dem Kot von Fledermaus höhlen u. ä.
Leptinus testaceus P. W. J. Müller, 1817 Mäusefloh
14(1)
BESCHREIBUNG: Platt, gelb, dicht mit hellen, anliegenden Haaren besetzt, die keine
Reihen bilden. Schildchen groß, dreieckig. Fühler länger als Gesamtbreite, Oberflä che wie die des Schildchens fein raspelig. ÄHNLICHE ART: L. seriatus Dodero, jedoch Flügeldecken nur so lang wie Gesamt breite, Haare darauf zu 8 deutlichen Längsreihen geordnet.
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oft zu einigen Dutzenden. Kein Ektoparasit, lebt von organischem Abfall. Lebens weise jedoch noch nicht hinreichend bekannt. VERBREITUNG: Mittel- und Westeuropa, im Norden nur bis Südnorwegen und -schwe den; auf den Britischen Inseln selten. Kaukasus; Nordamerika.
Familie Platypsyllidae Biberläuse Diese Käfer sind morphologisch sehr stark verändert. Die einzige Art, Platypsyllus castoris Ritsema, ist blind, hat kurze Flügeldecken und eigenartig gekeulte Fühler. Sie lebt im Fell des Bibers und wurde zunächst zu den Haarlingen (Mallophaga) gerechnet. Später wurde zeitweilig für sie eine eigene, selbständige Insektenordnung eingeführt, bis man die Zugehörigkeit zu den Käfern sichern konnte. Verschiedene Funde in Europa von Frankreich bis Nordnorwegen, völlig an das Vorkommen des Bibers gebunden. Auch aus Nordamerika bekannt.
Familie Liodidae Schwammkugelkäfer, Trüffelkäfer (Tafel 14, Abb. 2-3) GRÖSSE: Meist nur 2-3 mm lang, der kleinste 1,2 mm, der größte 7 mm. FÄRBUNG: Unauffällig, einfarbig gelb, braun und schwarz. Dunkle Arten können
rotgefleckte Flügeldecken oder einen roten Kopf haben. BESCHREIBUNG: Oval oder rundlich gewölbt, Agathidium mit Einrollvermögen. Merc
male sehr uneinheitlich: Fühler mit 3-5gliedriger Keule, bei Agathidium in Rinne an der Kopfunterseite einlegbar. Flügeldecken glänzend oder matt, gepunktet oder mit Netzmuster. Lauf- (Agathidiini) oder Grabbeine (Liodini). Zahl der Fußglieder bei den einzelnen Gattungen sehr unterschiedlich (von 5-5-5 bis 3-3-3). Die Fußglieder zahl kann auch bei Männchen und Weibchen unterschiedlich sein. Vorderfüße der Männchen meist verbreitert. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE : Färbung; Halsschildform und Ausbildung des Naht streifens; Ausbildung der Beine; Zahl der Fußglieder. Einige zuverlässig bestimm bar, häufig. ARTENZAHL: Etwa 500 Arten, davon in Mitteleuropa ca. 85, auf den Britischen Inseln über 50. BIOLOGIE: Pilzfresser an Fruchtkörpern und Myzel, in feuchtem, schimmeldurchzoge nem Holz oder unterirdisch. Die letztgenannten Arten erscheinen etwa eine halbe Stunde vor und nach Sonnenuntergang auf dem Gras der Waldlichtungen, an Ufern usw.
Anisotoma humeralis (F., 1792) Rotschulteriger Schwammkugelkäfer B
14(2)
ESCHREIBUNG : Gedrungen, gewölbt, schwarzglänzend, an der Basis jeder Flügeldecke
mit großem roten Fleck. Halsschild seitlich fein rot gesäumt; auf der Kopfmitte ein länglicher roter Fleck. Flügeldecken kurz anliegend behaart, mit Längsreihen aus Doppelpunkten. Fußgliedzahl der Weibchen 5-4-4, der Männchen 5-5-4 (Vorder und Mittelfüße verbreitert). ÄHNLICHE ARTEN: A. axillaris Gyll., Flügeldecken unbehaart, seltener. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht auch mit Tritoma bipunctulata (Fam. Erotylidae), mit gleicher Lebensweise; an Flügeldeckenpunktierung und Fühlern klar zu unterscheiden.
Familie Silphidae
Überfamilie Staphylinoidea
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VORKOMMEN: An Baumpilzen, unter schimmliger Rinde, an Saftaustritten. VERBREITUNG: Vom Mittelmeerraum bis über den Polarkreis hinaus, lokal
auf den
Britischen Inseln; Kleinasien.
Agathidium nigripenne (F., 1792) Schwarzflügeliger Schwammkugelkäfer
14(3)
Stark gewölbt, vermag sich zur Kugel zusammenzurollen. Kopf und Halsschild rot, Flügeldecken schwarz, Fühler und Beine braunrot. Fühlerkeule etwas dunkler, 3gliedrig. Flügeldecken glänzend, unregelmäßig fein gepunktet, ohne Netzstruktur, mit Nahtstreifen bis zur vorderen Flügeldecken-Hälfte. In der Seiten ansicht sind die Flügeldecken vor der Basis breit abgerundet. (Diese Rundung oder Ausbildung eines Winkels an dieser Stelle ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal!) Fußgliederzahl beim Weibchen 5-4-4, beim Männchen 5-5-4. VORKOMMEN: In Buchenwäldern von den Niederungen bis ins Hochgebirge; unter alter Rinde, in altem Fallaub und Baumpilzen. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von März bis Juni und September bis November. BESCHREIBUNG:
Familie Colonidae Kolonistenkäfer GRÖSSE: Zwischen 1,2 und 3,6 mm. FÄRBUNG: Dunkel- bis rotbraun, Fühler und Beine heller. BESCHREIBUNG: Erinnern an verschiedene Borkenkäfer. Fühler
11gliedrig, die letzten bilden eine zylindrische oder zur Spitze hin breitere Keule; Augen oval. Halsschild gewölbt, etwas breiter als lang, an der Basis am breitesten. Die Flügel decken den Körper fast ganz oder völlig, längs der Naht mit Nahtstreif. Füße 5gliedrig. BESTIMMUNGSMERKMALE: Die Arten sind einander sehr ähnlich. Ohne eine gute Optik und ohne zuverlässig bestimmtes Vergleichsmaterial ist ihre Bestimmung unmög lich. ARTENZAHL: Etwa 100 Arten, davon in Mitteleuropa 20, auf den Britischen Inseln etwa 10. BIOLOGIE: Die Käfer leben in der Regel verborgen im Erdreich an Pilzmyzel. Vor und kurz nach Sonnenuntergang kommen sie bei warmem, windstillem Wetter hervor und sitzen dann auf Gräsern in Sanddünen, Lichtungen, Ufern. Sie wurden auch unter der Rinde von Stämmen und in moderndem Laub gefunden. Larven unbe kannt!
das 1. (bis 3.) Vorderfuß- und 1.-2. Mittelfußglied verbreitert. Unterseite: Hinterleib aus 6 Segmenten gebildet, Mittelbrust glatt oder mit mächtigem Kiel, Hinterhüften meist nicht voneinander getrennt. BESTIMMUNGSMERKMALE: Entwicklung einer Naht zwischen Kopfschild und Stirn; Form der Fühler und Taster; Flügeldeckenstreifen; Form der Hinterhüften. ARTENZAHL: Bekannt sind etwa 800 Arten aus 5 Unterfamilien, davon in Mitteleuropa ca. 65, auf den Britischen Inseln 30. BIOLOGIE: Einige Arten vorwiegend an Tierkadavern, andere in Säuger- oder Amei sennestern, in Fallaub, Waldstreu, faulen Pilzen, Höhlen (hauptsächlich auf dem Balkan). Ihre Biologie ist noch nicht gut bekannt. Einige überwintern als Larven, andere als Käfer.
Sciodrepoides fumatus (Spence, 1815)
gewölbt, braun, schieferglänzend, Oberseite hell anlie gend behaart. Fühler werden zur Spitze breiter: 4. Glied länger als breit, 6. Glied beim Männchen fast quadratisch, beim Weibchen kürzer; 9. und 10. Glied etwa so breit wie lang. Halsschild an der Basis etwas breiter als die Flügeldeckenbasis. ÄHNLICHE ARTEN: S. watsoni (Spence), gelegentlich am gleichen Ort, hat breitere 4. und 5. Fühlerglieder: Halsschild etwas schmaler als Flügeldeckenbasis. VORKOMMEN: An Aas, auch Kadavern großer Säuger, auf alten Pilzen, gelegentlich in Säuger- und Vogelnestern, oft gemeinsam mit anderen Catopiden; zwei Genera tionen. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden, Nordfinn land; in Norddeutschland häufiger als im Süden; England, Schottland; Nordame rika.
Catops chrysomeloides (Panzer, 1794)
leicht schieferglänzend, Beine und Basisglieder der Fühler braun. Fühler vom 7. Glied an lang gekeult, 5. Glied breiter als lang, . kürzer als das 6.; das letzte (11.) gestreckt, ebensolang wie die beiden voraufgehenden zusammen. Halsschild in der Mitte am breitesten, nach hinten verjüngt, seitlich leicht gerundet. Ganze Oberseite raspelartig gepunktet, dicht anliegend behaart. VORKOMMEN: An Aas und faulenden Pilzen, gelegentlich in Säugernestern; überwin tert als Käfer. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südschweden; auf den Britischen Inseln verbreitet; Kaukasus.
Familie Silphidae Aaskäfer
(Tafel 14, Abb. 6-12; Tafel 15, Abb. 1-3)
Etwa 1,5-6 mm lang (außerhalb Mitteleuropas auch größere und kleinere
FÄRBUNG: Braun, hellgelb und schwarz, gelegentlich mit Schieferglanz. BESCHREIBUNG: Ovale, eirunde, gedrungene und schlanke, mehr oder
weniger gewölbte Käfer, viele anliegend, andere abstehend behaart. Der Kopfschild ist mit der Stirn fest verbunden, kann aber durch eine Naht getrennt sein. Fühler 11gliedrig, oft zum Ende hin allmählich stärker, manchmal mit deutlich abgesetzter Keule. Glied 8 am kleinsten, gelegentlich sogar winzig. Augen oval, bei Höhlenbewohnern fehlend. Flügeldecken meist mit Naht-, oder auch weiteren Längs- oder Querstrei fen, Oberseite mannigfaltig gepunktet. Füße fast immer 5gliedrig, bei den Männchen
14(5)
BESCHREIBUNG: Schwarz,
(Tafel 14, Abb. 4-5) Arten).
14(4)
BESCHREIBUNG: Länglich-oval,
Familie Catopidae Nestkäfer GRÖSSE:
119
Von 4-40 mm; die kleinsten gehören zur Gattung Agyrtes, die größte Art ist Necrophorus germanicus. FÄRBUNG: Häufig schwarz oder schwarzbraun, dazu nicht selten rote Teilbereiche auf Flügelded.ken oder Fühlern. Seltener Halsschild und Flügeldecken unterschiedlich gefärbt (z. B. Agyrtes castaneus mit roten Flügeldecken) oder auffällig wie der ledergelbe Vierpunktige Aaskäfer (Xylodrepa quadripunctata) mit schwarzen Flec ken auf Halsschild und Flügeldecken. B ESCHREIBUNG: Gestreckte, länglich- oder breitovale, abgeplattete Arten. Einige erin nern in der Gestalt an andere Gruppen, z. B. an Carabidae (Gattung Pteroloma) oder GRÖSSE:
Überfamilie Staphylinoidea
Familie Silphidae
Aphodiinae (Gattung Agyrtes). Kopf meist kurz, in seltenen Fällen langgestreckt (Phosphuga, Ablattaria). Fühler 11gliedrig, selten fadenförmig (Pteroloma), meist 8.-11. Glied allmählich verbreitert, oder die letzten Glieder bilden eine Keule. Halsschild groß, flach, oval oder trapezförmig. Die Flügeldecken bedecken den ganzen Hinterleib, oder sie lassen die letzten 3 Segmente frei (Necrophorus), und können deutliche Längsrippen zeigen (Silpha). Halsschild und Flügeldecken kahl, gelegentlich dicht behaart (Oiceoptoma, Blitophaga). Beine normal, selten verlän gert; Füße 5gliedrig. Bei den Männchen entweder 1.-4. Vorderfußglied (Necropho rus) oder mehrere Glieder an Vorder- und Mittelfüßen verbreitert (Necrodes, Silpha). BESTIMMUNGSMERKMALE: Fühlerform; Form, Rippung und Skulptur der Flügeldec ken; rote Fleckung der Flügeldecken; Epipleurenfärbung; Form von Kopf und Halsschild; Körperbehaarung. ARTENZAHL, SYSTEMATIK: Die Familie wird in 4 unterschiedlich umfangreiche Unterfa milien eingeteilt. Früher wurden auch die Familien der Catopidae, Colonidae und Liodidae hierher gerechnet. Insgesamt über 300 Arten, davon in Mitteleuropa etwa 30, auf den Britischen Inseln 21. BIOLOGIE: Käfer und Larve kommen in erster Linie an toten Tierkörpern vor (Necrophorus, Silpha), aber auch an faulenden Pflanzen und in Ausscheidungen (Oiceoptoma), einige an frischen Pflanzen (Blitophaga), andere leben räuberisch (Xylodrepa, Phosphuga). Bei Arten der Gattung Ned.rophorus ist eine sehr ausge prägte Brutpflege bekannt.
lang, räuberisch, frißt im Erdboden auch frische Insektenlarven-Kadaver. Verpuppt sich im selben Jahr. Der Käfer überwintert unterirdisch und erscheint im April. Raupenjäger (z. B. Spanner, Schwammspinner), frißt aber auch Sägewespenlarven und Blattläuse. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Juni. VORKOMMEN: Vorwiegend in Eichenwäldern des Flachlandes, fehlt in reinen Nadel wäldern der Berge. VERBREITUNG: Europa bis Südfennoskandien, lokal in England, Schottland, Irland.
120
Oiceoptoma thoracicum (L., 1758) Rothalsige Silphe
121
14(8)
Platt, schwarz, Halsschild rot, dicht mit ganz anliegenden goldigen Härchen überzogen. Eine Verwechslung mit anderen Arten ist nicht möglich! ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer und Larven treten gleichzeitig auf! VORKOMMEN: An Kadavern, in Säugerkot, auf faulenden Pflanzen; sehr oft auf reifen Stinkmorcheln. VERBREITUNG: Eurasien bis über den Polarkreis hinaus, in England und Schottland nur lokal verbreitet. BESCHREIBUNG:
Blitophaga opaca (L., 1758) Brauner Rübenaaskäfer
14(9)
BESCHREIBUNG: Schwarz,
Unterfamilie Silphinae (Tafel 14, Abb. 6-12) In der Regel größere platte Arten. Flügeldecken überspannen den ganzen Hinterleib (nur das letzte Segment bei einigen Arten unbedeckt). Fühler deutlich 11gliedrig, das 2. Glied gut auszumachen.
Thanatophilus rugosus (L., 1758) Runzeliger Aaskäfer
14(6)
Schwarz, platt, Kopf mit dichter langer gelber Behaarung. Fühler mit matter, 3gliedriger Keule. Jede Flügeldecke mit 3 glatten Längsrippen, ein Querhöc 2 ker zwischen der 2. und 3. etwa auf /3 der Flügeldeckenlänge. Zwischenräume regelmäßig punktiert, dazu glänzende flache Quererhebungen. Vorderfußglieder 1-4 der Männchen verbreitert. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, z.B. Th. sinuatus (Fabricius), mit matten Zwischenräu men ohne glänzende Quererhebungen. VORKOMMEN: An Kadavern und Exkrementen, von den Niederungen bis zur oberen Waldgrenze. VERBREITUNG: Europa bis Nordfennoskandien, Britische Inseln, Kaukasus, Klein- und Vorderasien.
BESCHREIBUNG :
Xylodrepa quadripunctata (L., 1758) Vierpunktiger Aaskäfer
14(7)
Platt, breit oval. Oberseite gelb, Kopf, Zentralfleck des Halsschildes, Schildchen und auf jeder Flügeldecke 2 kleine Flecke schwarz. Fühler und Beine schwarz braun, Fühlerkeule und Füße heller. VARIABILITÄT : Selten noch ein 3. schwarzer Fleck vor dem Flügeldecken-Ende (f. sexmaculata). BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier einzeln in den Boden. Larve schwarz, bis 20 mm BESCHREIBUNG :
mit dicht anliegenden goldenen Härchen bewachsen. Hals schild mit 2 kahlen, glänzenden Stellen. Beine schwarz, Klauen rotbraun. Flügeldec ken mit 3 Längsrippen, am Ende der äußeren eine Beule. Männchen mit verbreiter ten 1.-4. Vorder- und Mittelfußgliedern, dazu ein sichelförmig gekrümmter Dorn am Ende der Schiene. ÄHNLICHE ARTEN: B. alpicola Küst. ohne Beule in der hinteren Flügeldeckenpartie; Gattung Thanatophilus, jedoch ist bei dieser das 2. Fühlerglied kürzer als das 3. BIOLOGIE: Die Käfer überwintern unter Steinen, Laub und Waldstreu an trockenen Waldrändern. Im April wechseln sie auf Felder über. Sie sind polyphag und fressen an den Blättern z. B. von Gänsefuß, Rüben, Gräsern u. a. Innerhalb von 45 Tagen legen die Weibchen ca. 120 Eier in den Boden. Die Larve ist schwarz und hat gelbe Körperränder, rostrote Fühler und gelbbraune Beine. Sie hat einen hohen Nah rungsbedarf und befrißt vor allem die Blätter von Gänsefußgewächsen, entweder vom Rande her, oder sie durchlöchert sie. Verpuppung unterirdisch. Der Käfer schlüpft im Juni, lebt bis zum Herbst auf Pflanzen und sucht dann das Winterver steck auf. Feinde sind Laufkäfer, Rebhühner, Fasane. VORKOMMEN: In Nord- und Westeuropa Rübenschädling, in Mitteleuropa ohne wirtschaftliche Bedeutung. VERBREITUNG: Europa bis Nordfennoskandien, Mittel- und Nordasien, Nordamerika.
Silpha obscura L., 1758 Flachstreifiger Aaskäfer
14(10)
Platt, matt schwarz, Oberseite des Halsschildes länglich, sehr dicht, Flügeldecken eckig, lockerer gepunktet. Flügeldecken mit 3 Längsrippen. . Fühler glied glockenförmig, nicht länger als das 9. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere; S. carinata Herbst mit einigen Rassen scheint am häufig sten vorzukommen. BESCHREIBUNG :
VERBREITUNG: Eurasien
lokal.
bis Südnorwegen und -schweden, Mittelfinnland; in England
Überfamilie Staphylinoidea
122
Familie Scydmaenidae
Phosphuga atrata (L., 1758) Schwarzglänzender Aaskäfer, Schwarzer Schneckenjäger
14(11)
BESCHREIBUNG: Oval, Kopf lang schnauzenförmig vorgestreckt. Glänzend schwarz,
Fühler 11gliedrig, die letzten 3 Glieder sehr fein behaart. Flügeldecken mit 3 glänzenden Längsrippen, dazwischen fein längsgerunzelt, Rand mit breitem, ange hobenem Saum. VARIABILITÄT: f. pedemontana hellbraun.
ÄHNLICHE ARTEN: Gattung Ablattaria, jedoch ohne kräftige Rippen auf den Flügel
decken. BIOLOGIE: Käfer und Larve sind Schneckenfresser.
VORKOMMEN: Unter morscher Rinde und im Moos.
VERBREITUNG: Fast ganz Europa von Mittelitalien bis über den Polarkreis hinaus;
Kaukasus, Sibirien, Japan.
Necrodes littoralis (L., 1758) Ufer-Totengräber
3. Hinterschienen bogenförmig gekrümmt, Halsschild vorn gelb behaart .............
...................................................................................................... vespillo(L.), Tafel 15,2
– Hinterschienen gerade, Halsschild kahl oder behaart .............................................. 4
4. Halsschild ringsum am Rande dicht behaart, Epipleuren orangerot .............................
.......................................................................................................... vestigator Herschel
– Halsschild kahl oder nur mit wenigen feinen Härchen, Epipleuren orangerot oder nur mit schwarzem Fleck ............................................................................................. 5 5. Behaarung des Hinterleibes einfarbig: a (b) Haare am Hinterleib gelb ......................................................... fossor Erichson b (a) Haare dunkel ..................................................................... sepultor Charpentier – Hinterleibs-Behaarung zweifarbig: an den vorderen Segmenten schwarz, nur am Ende vom 4. u. 5. Segment gelb ............................................ investigator Zetterstedt
Necrophorus humator ( Goeze, 1777) Schwarzer Totengräber 14(12)
BESCHREIBUNG: Platt, ganz schwarz, nur die ersten 3 Fühlerglieder orangebraun. Das
Hinterleibsende wird von den Flügeldecken nicht bedeckt, die je 3 Längsrippen tragen und hinten abgerundet-abgestutzt sind. Schildchen außergewöhnlich groß, erreicht fast 1/5 der Flügeldeckenlänge. Hinterbeine des Männchens mit stark ver dickten Schenkeln, gebogenen Schienen; ferner Vorder- und Mittelfüße verbreitert. VORKOMMEN: An größeren Säugetierkadavern, insgesamt im Rückgang begriffene Art. VERBREITUNG: Europa bis Mittelfennoskandien, auf den Britischen Inseln lokal; Kaukasus. Unterfamilie Necrophorinae (Tafel 15, Abb. 1-3) Gestreckte Arten, 10-30 mm lang, ganz schwarz oder mit orangeroten Flecken auf den Flügeldecken; diese hinten gerade abgestutzt, lassen die letzten 3 Hinterleibssegmente frei. Fühler zwar 11-gliedrig, doch ist das 2. sehr klein (nur bei stärkerer Vergrößerung erkennbar). Die letzten 4 Fühlerglieder bilden eine Keule. Männchen mit stark verbreiterten Vorderfußgliedern. BIOLOGIE: Einzigartig unter den Käfern ist hier die Brutfürsorge. Die Käfer begraben kleine Tierkadaver im Sandboden u. formen sie zu einer Nahrungskugel um. Nahe dabei in einem waagerecht verlaufenden Gang legt das Weibchen wenige Eier. Die Larven schlüpfen schon nach wenigen Tagen. Unmittelbar nach dem Schlüpfen und dann auch nach jeder Häutung füttert das Weibchen sie mit dem Inhalt der Nahrungskugel. Die Larven wachsen schnell heran und verpuppen sich im Boden. Gattung Necrophorus L.: Arten mit orangeroten Flecken kommen häufig vor und ähneln einander stark. Anhand folgender Merkmalskombinationen kann man sie zuverlässig unterscheiden: 1. Alle Glieder der Fühlerkeule schwarz: a (b) Epipleuren ganz gelbrot. Halsschild vorn lang gelb behaart. Gebirgsart (Alpen, Türkei, Kaukasus) ......................................................... nigricornis Faldermann b (a) Epipleuren mit schwarzen Flecken, Halsschild vorn kahl oder nur sehr fein behaart ................................................................................ vespilloides (Herbst) – Fühlerkeule ganz oder mindestens die letzten 3 Glieder orangerot ........................ 2
2. Ganze Fühlerkeule und Epipleuren orangerot ............................. antennatus Reitter
– 1. Keulenglied schwarz, die übrigen rot ..................................................................... 3
123
15(1)
BESCHREIBUNG: Ganz schwarz, nur die letzten 3 Fühlerglieder orangerot. Selten
Epipleuren, Flecken auf den Flügeldecken und ein durchscheinender Fleck auf der Stirn orangerot, oder Fühler völlig schwarz. ÄHNLICHE ART: N. germanicus (L.), jedoch Fühlerkeule ganz schwarz, Epipleuren rot.
VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -schweden,
Britische Inseln.
Necrophorus vespillo (L., 1758) Gemeiner Totengräber
15(2)
BESCHREIBUNG: Fühlerkeule bis auf das 1. Glied rot, selten schwarz. Flügeldecken am
Vorder- und Hinterrand mit langen hellen Haaren, mit 2 gelbroten Querbinden. Die vordere kann sehr schmal sein, von der hinteren nur ein kleiner Fleck übrigbleiben. Selten Flügeldecken ganz schwarz. VORKOMMEN: Häufigste Art, in kleineren Kadavern. VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland, Britische Inseln.
Necrophorus vespilloides (Herbst, 1784) Schwarzhörniger Totengräber
15(3)
BESCHREIBUNG: Fühlerkeule völlig schwarz, Halsschild hinten und an den Seiten mit
breitem, flachem Saum. Flügeldecken mit 2 rotgelben Bändern, die manchmal zu Tupfen rückgebildet sind. Epipleuren gelb mit schwarzen Flecken. Hinterschienen gerade. VORKOMMEN: Von der Küste bis in Hochgebirgslagen, auf verwesenden Tieren und Pflanzen, oft auf Waldpilzen. VERBREITUNG: Eurasien bis in den hohen Norden, auf den Britischen Inseln nur lokal.
Familie Scydmaenidae Ameisenkäfer GRÖSSE: Zwischen 0,7 und 2,3 mm; viele Arten messen ca. 1 mm. FÄRBUNG: Meist einfarbig braun (gelb-, rot-, rostbraun), nur wenige zweifarbig. B
Gliedmaßen und Fühler in der Regel etwas heller. ESCHREIBUNG: Längliche und gedrungenere Käfer, einige mit lang-, andere mit
breitovalen Flügeldecken. Manchmal ist der Kopf bis an den Augenhinterrand in das Halsschild eingezogen, bei anderen ist der Hals zu sehen. Fühler 11gliedrig, meist
Überfamilie Staphylinoidea
Familie Micropeplidae
mit länglicher Keule (3-4 Glieder). Taster 4gliedrig, groß, 3. Glied oft gekeult, 4. Glied klein (kann in das 3. eingezogen sein). Halsschild in der Regel schmaler als Flügeldecken. Diese behaart, bedecken den Hinterleib ganz, oder lassen das Pygi dium frei. Beine lang und schlank, Füße 5gliedrig. ARTENZAHL, BESTIMMUNGSMERKMALE: In Mitteleuropa ca. 80, auf den Britischen Inseln etwa 35 Arten. Einige Arten lassen sich nur anhand der männlichen Kopula tionsorgane bestimmen. BIOLOGIE: In feuchter Umgebung, z. B. in Moos, Fallaub, morschem Holz, unter der Rinde von Stubben, in Baummulm, Mist, unter Steinen. Bestimmte Arten finden sich in Ameisenhaufen und Nestern kleiner Säuger. Milbenfressende Räuber.
Unterfamilie Scaphisominae (Tafel 15, Abb. 5)
124
Familie Scaphidiidae Kahnkäfer (Tafel 15, Abb. 4-5) GRÖSSE: In Mitteleuropa zwischen 1,4 und 7,5 mm. In anderen Regionen auch kleinere
(0,8 mm) und größere Arten (17 mm). FÄRBUNG: Schwarz bis braun, Hinterrand der Flügeldecken, Fühler und Beine heller;
nur ausnahmsweise farbige Flecke (Scaphidium).
125
Kleine, stark gewölbte Käfer. Fühlerkeule besteht aus asymmetrischen Gliedern. Schildchen verdeckt. An der Halsschildbasis keine Punkt-Querreihe.
Scaphisoma agaricinum (L., 1758) Pilz-Kahnkäfer
15(5)
BESCHREIBUNG: Glänzend schwarz, Enden der Flügeldecken, Fühler und Beine braun.
Flügeldecken fast gerade abgestutzt, sehr fein und locker punktiert. Die feine Furche längs der Flügeldeckennaht verliert sich an der Basis etwa im 1. Viertel der Flügeldeckenbreite. VARIABILITÄT: Stärker punktierte Tiere = f. petzii. ÄHNLICHE ARTEN: Verschiedene seltenere Arten von etwa gleicher Größe lassen sich kaum ohne Mikroskop und Präparation der Kopulationsorgane bestimmen. VORKOMMEN: An feuchten Stellen in faulender, schimmliger Rinde, in schimmelndem Laub, auf holzigen Pilzen, manchmal auch an Saftaustritten von Laubbäumen. VERBREITUNG: Paläarktis, weit über den Polarkreis hinaus; auf den Britischen Inseln lokal.
BESCHREIBUNG: Körper bootsförmig, hinten und vorn verjüngt, stark glänzend, glatt.
Kopf klein, ziemlich zurückgezogen, sitzt bis zu den Augen im Halsschild. Fühler 11gliedrig; die letzten 3-5 Glieder bilden eine längliche Keule. Halsschild relativ groß, vorn verjüngt, gelegentlich an der Basismitte nach hinten verlängert, so daß das Schildchen verdeckt wird. Flügeldecken hinten gerade oder schräg abgestutzt, lassen 1-3 Hinterleibssegmente frei. Beine lang, Füße 5gliedrig, mit 2 gleichen Klauen. BESTIMMUNGSMERKMALE: Form der Fühlerkeulen; Sichtbarkeit des Schildchens; Vor handensein einer Punktreihe vor der Halsschildbasis. ARTENZAHL: Weltweit ca. 700 Arten (2 Unterfamilien), davon in Mitteleuropa 11, auf den Britischen Inseln 5. BIOLOGIE: Auf Baumpilzen und morschem, schimmeldurchzogenem Holz. Entwicklung und Verbreitung vieler Arten noch nicht hinreichend bekannt. Käfer meist von April bis Oktober. Unterfamilie Scaphidiinae (Tafel 15, Abb. 4) 5,5-7,5 mm lange Arten. Fühlerkeule besteht aus symmetrischen Gliedern. Schildchen gut sichtbar. Vor der Halsschildbasis eine Reihe großer Punkte.
Familie Micropeplidae Rippenkäfer GRÖSSE: Sehr kleine, 1,5-2,8 mm lange Arten. FÄRBUNG: Dunkelbraun bis schwarz, Beine und Fühler heller. Einige Arten mit gelb-
oder braunrotem Halsschildrand. BESCHREIBUNG: Fühler 9gliedrig, mit eingliedriger Keule, in eine Längsrinne an der
Körperunterseite einlegbar. Querliegendes Halsschild mit Netzskulptur. Flügeldec ken kurz, mit mehreren Längsfurchen, Epipleuren sichtbar. Über den Hinterleib verlaufen Längskiele, zwischen ihnen große Gruben. Einzelpartien der Beine dünn, Füße 3gliedrig. ARTENZAHL, SYSTEMATIK: Früher als Unterfamilie der Staphylinidae angesehen; in letzter Zeit immer mehr als selbständige Familie betrachtet. In Mitteleuropa 8, auf den Britischen Inseln 4 Arten. BESTIMMUNGSMERKMALE: Die Bestimmung erfordert manchmal das Studium der Ko pulationsorgane. BIOLOGIE: Auf faulendem Pflanzenmaterial, unter schimmelnder Rinde, einige Arten Kulturfolger (in Kompost, fauligem Heu, Stroh u. ä.).
Scaphidium quadrimaculatum Olivier, 1790 Vierfleckiger Kahnkäfer
15(4)
Familie Staphylinidae Kurzflügler
BESCHREIBUNG: Bootsförmiger, glänzend schwarzer Körper. Auf jeder Flügeldecke 2
(Tafel 15, Abb. 6-11, Tafel 16, 17, 18, Abb. 1-10)
rote Flecke (in Ausnahmen fehlt der vordere). 1.-6. Fühlerglied braun, 7.-11. dunkel, platt, eine längliche Keule bildend. VORKOMMEN: In Vorgebirgs- und Gebirgslandschaften, unter alter schimmelnder Borke gefällter Bäume, in Baumpilzen. VERBREITUNG: Fast ganz Europa, im Norden bis Südschweden und Nordfinnland; in England vereinzelt; Kleinasien; Nordafrika.
GRÖSSE: Von 0,5 mm (Hypocyptus) bis 32 mm (Ocypus). Größe der einzelnen Arten recht konstant. FÄRBUNG: Entweder unauffällig braun oder schwarz, oder bunter gezeichnet ( Oxypo rus, Tachyporus u. a.), gelegentlich metallisch blau bis blauviolett (Paederus, Philon thus). BESCHREIBUNG: Körper gestreckt, Seitenränder meist parallel (Paederinae, Staphylini nae), seltener kurze, breite Körperform (Omaliinae). Kopf meist vorgestreckt, selten geneigt, flach, frei beweglich. Bei einigen Arten sitzen vorn am Kopf dornartige Fortsätze (Siagonium, Anthophagus-Männchen). Bei zahlreichen Arten ist der Hals gut entwickelt. Fühler meist 11-, selten 10gliedrig,
126
Überfamilie Staphylinoidea
faden- oder perlschnurförmig, seltener gesägt (Velleius); tragen bei einigen Arten eine Endkeule (2 oder 3 Glieder bei den Steninae, 3 oder 4 Glieder bei Proteinus u. a.). Bei einigen Arten ist der Fühler gekniet und besitzt einen langen, kräftigen Schaft. Die Augen sind meist groß. Gelegentlich treten „Nebenaugen" auf (Omalii nae). Die Kiefer sind oft mächtig, ihre Innenränder glatt (Tachyporinae) oder gezähnt. Nicht selten ist der linke kräftiger als der rechte entwickelt. Die Kiefertaster bestehen aus 4, die Lippentaster meist aus 3 Gliedern. Die Unterlippe kann zu einem einziehbaren Fangorgan ausgebildet sein (Steninae). Halsschild selten kleiner als der Kopf, flach oder leicht gewölbt, seitlich abgerun det, meist teilweise oder ganz gerandet, meist glatt, seltener mit Gruben oder Furchen. Schildchen meist sichtbar, seltener vom Hinterrand des Halsschildes verdeckt. Flügeldecken verkürzt, bedecken nur 2 Hinterleibssegmente. Nur in wenigen Ausnahmefällen wird der Hinterleib ganz überdeckt (Weibchen von Anthobium). Die Flügeldecken sind meist glatt oder unregelmäßig gepunktet, seltener mit Punkt reihen oder Furchen gezeichnet. Die Hautflügel werden zwei- oder dreimal gefaltet unter den Flügeldecken geborgen. Bei einzelnen Tieren mancher Arten und bei einigen Arten fehlen die Hautflügel. Der langgestreckte Hinterleib besteht aus 10 Segmenten, die beträchtlich gegen einander bewegt werden können, so daß die Käfer den Hinterleib anheben und nach vorn richten oder unter den Körper eindrehen können. Bei Sammlungsexemplaren reißen die Membranen zwischen den Segmenten, so daß sie sich teleskopartig ineinander schieben. Die Laufbeine sind meist lang, das Vorderpaar ist mitunter zu Grabbeinen umgebildet (Bledius). Die Form der Hinterhüften, die in eine Außen- und eine Innenpartie geteilt sind, ist für die Bestimmung von Bedeutung. Die Füße sind meist 5gliedrig, können aber auch aus nur 2-4 Gliedern bestehen. Die Zahl der Fußglieder kann an den einzelnen Beinpaaren unterschiedlich sein, z. B. 4-5-5 oder 4-4-5 betragen. Die beiden gleichgroßen Klauen sind selten gezähnt. Der Geschlechtsdimorphismus ist nicht so stark wie in anderen Familien ausge prägt. In der Regel sind die Männchen größer als die Weibchen. Sie können größere Köpfe (Philonthus, Gabrius), größere Kopfdornen (Oxytelus, Siagonium), längere Fühler (Gabrius), aber auch kürzere Flügeldecken (Anthobium) oder gekrümmte Hinterschienen (Stenus) aufweisen. SYSTEMÄTIK: Trotz ihres Artenreichtums werden die Kurzflügler bisher für eine einzige Familie gehalten, die in eine Reihe von Unterfamilien aufgeteilt wird. In jüngster Zeit gibt es aber auch Tendenzen zur Aufspaltung in eine Reihe selbständiger Familien. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Größe, Form und Färbung des Körpers; Fühlerlänge und -gliederzahl; Zahl der Fußglieder; Form von Vorder- und Hinterhüften; Struktur der Flügeldecken; Kieferform. Da sich bei toten Exemplaren der Hinterleib einrollt, empfiehlt es sich, ihn bei der Präparierung mit einem Klebstofftropfen zu befestigen. Auch sollte man beim Präparieren allen Tieren die Oberkiefer öffnen, da auf ihnen wichtige Bestimmungs merkmale sitzen. ARTENZAHL: Weltweit sind über 25 000 Arten bekannt. In Mitteleuropa leben rund 2000, auf den Britischen Inseln 950. BIoLOGIE: Kurzflügler brauchen meist Lebensräume mit einer gewissen Feuchtigkeit. Viele leben in Gängen an Gewässerrändern, andere in feuchtem Moos, verwesendem Laub, Torf und auf bemoosten Steinen im Wildwasser oder am Meeresstrand. Manche leben dauernd oder in einer bestimmten Entwicklungsphase in Baum- oder Waldpilzen. Unter alter Rinde, in der oberen Bodenschicht, in Waldstreu und auf
Familie Staphylinidae
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Tierkadavern findet man viele Arten. Nicht wenige sind an Säuger- und Vogelnester gebunden, vor allem aber an die Nester sozial lebender Insekten (Wespen, Bienen, besonders Ameisen, in den Tropen auch Termiten). Die Ameisengäste haben zu ihren Wirten unterschiedliche Beziehungen: Symphile Arten sind von den Ameisen stark abhängig und haben zu ihnen ein „freundschaftliches" Verhältnis. Synöke Arten sind gegenüber den Ameisen indifferent und suchen in deren Nestern Unterschlupf und Nahrung (Larvenhäute, Exkremente, Pilzmyzelien). Die Synecht ren schließlich sind Ameisenfeinde und werden von diesen verfolgt. Verschiedene Arten leben auch in Höhlen, nur wenige auf Blüten oder Blättern. Unter den Kurzflüglern finden sich tag- und nachtaktive Arten. Alle sind gewandte Flieger. Vor dem Fluge breiten sie die Hinterflügel mit Hilfe des 2. oder 3. Beinpaares und des Hinterleibes aus. Der Hinterleib unterstützt auch das Einfalten der Flügel unter die Flügeldecken. In der Nähe der Afteröffnung sitzen besondere Drüsen, die ein Sekret verspritzen, das Feinde abschreckt. Im menschlichen Auge, wohin gelegentlich kleine Arten gelangen, wirkt es sehr unangenehm. Das Sekret einiger Arten ist so scharf, daß es auf der menschlichen Haut Ekzeme verursachen kann (z. B. Paederus). Nach der Nahrung kann man 3 Kurzflügler-Gruppen unterscheiden: - carnivore Arten (die Mehrzahl) jagen entweder lebende Beute (Fliegen, Fliegen maden, Nacktschnecken u. ä.) oder leben von Stoffen tierischer Herkunft; - saprophage Arten ernähren sich von verwesenden Pflanzen; - phytophage Arten sammeln Blütenstaub, fressen Blütenteile, Algen o. ä. Entwicklung: Die Weibchen legen ihre Eier einzeln, selten in Grüppchen ab. Einige Arten sind oovivipar, andere vivipar. Die Larve ist länglich, hat am Kopf bis zu 12 Punktaugen (Stemmata) und 3-4gliedrige Fühler. Sie durchläuft 3 Stadien. In Ausnahmen tritt auch eine Hypermetamorphose auf: die erste Larve von Aleochara dringt in die Puppe eines Zweiflüglers ein. Dort verwandelt sie sich zum gedrungenen, blinden, weichen 2. Stadium mit reduzierten Fühlern und Beinen. Aus ihr geht las 3. Larvenstadium hervor, das sich entweder in der Hülle des 2. Stadiums oder im Erdreich verpuppt. – Die Kurzflüglerpuppe ist eine Pupa obtecta, d. h. eine Puppe, bei der im Gegensatz zu den meisten Käferpuppen die Gliedmaßenscheiden fest am Körper liegen. Viele Kurzflügler spielen im Kreislauf der Natur eine positive Rolle, vor allem die Arten im Edaphon, die Insektenlarven fressen und so zur Gleichgewichtserhaltung unter den Arten beitragen. Ferner gilt dies für Arten, die unter der Rinde von Laubund Nadelhölzern Borkenkäfer jagen, und die großen Arten, die von Fliegenlaven in Misthaufen und Kadavern leben. Die Bedeutung der Kurzflügler ist gewiß nicht geringer als die anderer räuberischer Käfer, etwa der Laufkäfer, wird aber bis jetzt weitgehend unterschätzt. Unterfamilie Piestinae (Tafel 15, Abb. 6) Platte Arten. Fühler von unten an der seitlich verbreiterten Stirn vor den Augen angesetzt. Halsschild haarlos, auf den Flügeldecken unregelmäßige Punktreihen. Vor derhüften klein, abgerundet. In der Mitte des 1. Hinterleibssternits ein Kiel. Einzige Gattung: Siagonium.
Siagonium quadricorne Kirby, 1815
15(6)
BESCHREIBUNG: Das Männchen fällt vor allem durch das nach vorn gerichtete Horn
vor jedem Auge auf. Auf dem Kiefer sitzt ein sichelartig gekrümmter, nach vorn weisender Fortsatz. Insgesamt braunschwarz, Fühler, Beine, Flügeldecken-Vorder
128
Überfamilie Staphylinoidea
Familie Staphylinidae
partie und Hinterleibsende bräunlich. Fühler nicht länger als die Flügeldecken, Hinterleib gepunktet, mit breiten seitlichen Furchen. ÄHNLICHE ART: S. humerale Germ., schwarz, Fühler fast so lang wie der Körper, Hinterleib kaum wahrnehmbar punktiert. VORKOMMEN: Vor allem unter der Rinde kürzlich gefällter Buchen und Ulmen, wo sich Feuchtigkeit hält. Zwar nicht besonders häufig, doch an den genannten Standor ten in kleinen Gesellschaften zusammen mit anderen Käfern. Larve und Käfer sind offensichtlich saprophag. VERBREITUNG: Mittel- und Westeuropa, im Süden bis Italien, fehlt im Norden. In Südengland und Irland lokal.
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Lathrimaeum atrocephalum (Gyllenhal, 1827) Schwarzköpfiger Rindenräuber
15(9)
Hell oder dunkel gelbbraun, Kopf dunkler als Halsschild und Flügel decken, Fühlerenden dunkler. Der ganze Käfer ist punktiert: am feinsten die Punkte auf dem Kopf, auf den Flügeldecken fast regelmäßige Reihen grober Punkte, dazwischen nur vereinzelt feine. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom September bis zum Frühjahr. VORKOMMEN: Vom Tiefland bis in die Gebirgstäler an schimmelnden Pilzen und Buchenlaub, in feuchter Streu, häufig. VERBREITUNG: Europa bis Nordnorwegen, Mittelschweden und -finnland, Britische Inseln; Kaukasus; Japan; Nordamerika. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Proteininae (Tafel 15, Abb. 7)
Anthophagus caraboides (L., 1758)
Breite Arten, matt oder schwach glänzend. Fühler mit 3- bis 4gliedriger Keule. Halsschild flach, Flügeldecken mindestens doppelt so lang wie der Halsschild. Füße 5gliedrig. Vorderhüften querliegend.
Laufkäferartiger Blütenräuber
Proteinus brachypterus F., 1798 Plumpräuber
15(7)
Dunkelbraun, freiliegendes Hinterleibsende schwarz. Beine und 1. Fühlerglied gelbrot. Halsschild abgerundet, an der Basis fein gesäumt (bei ca. 40facher Vergrößerung sichtbar), auf der ganzen Oberfläche mit feinem, dichtem Netzmuster. Flügeldecken ebenfalls netzartig gemustert und anliegend behaart. Fühler mit 3gliedriger Keule, . Glied breiter als lang. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis zum Herbst. VORKOMMEN: Vom Tiefland bis in die Gebirge an alten Pilzen, in Moos, an Stämmen und verwesenden höheren Pflanzen. VERBREITUNG: Paläarktis vom Mittelmeer bis Lappland, Britische Inseln. BESCHREIBUNG:
15(10)
Gelbbraun, glänzend, nur das Hinterleibsende dunkler. Kopf, Hals schild und Flügeldecken gut sichtbar punktiert und kurz anliegend behaart. Hals schild-Vorderecken von oben nicht gut sichtbar, da sich der Halsschild auf etwa 2/3 seiner Länge plötzlich nach unten biegt (von der Seite betrachten!). 4. Glied der Fühler doppelt so lang wie breit. – Wie die verwandten Arten hat der Käfer an der Basis jeder Klaue ein kleines Läppchen (Gattungsmerkmal). Von jeder „Ocelle" läuft schräg nach vorn eine Rinne, die besser auszumachen ist als die helle „Ocelle". ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September. VORKOMMEN: Auf blühenden Sträuchern, vor allem in höheren Lagen an feuchten Stellen. VERBREITUNG: Besonders Mittel- und Nordeuropa bis an die Grenzen des Kontinents, lokal in England und Schottland. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Oxytelinae (Tafel 16, Abb. 1)
Unterfamilie Omaliinae (Tafel 15, Abb. 8-10) Kurze, breite Arten. Flügeldecken länger als Halsschild, normalerweise langgestreckt mit abgerundeten Hinterecken. Typisches Merkmal sind die beiden „Ocellen". Hinter leibssegmente seitlich angehoben, Ränder scharf.
Phloeonomus pusillus (Gravenhorst, 1806) Kleiner Rindenräuber
Oxytelus sculptus Gravenhorst, 1806 BESCHREIBUNG: Sehr
15(8)
Stark abgeplattet, braunschwarz, Kopf in der Regel dunkler. Fühler an der Spitze dunkler. Halsschild vor der Mitte am breitesten, darauf 2 Eindrücke längs der Mittellinie. Die Punktierung der Flügeldecken verliert sich in der Oberflächen skulptur. ÄHNLICHE ART: P. punctipennis Thoms., Fühler einfarbig rötlichgelb, HalsschildEindrücke größer, auf den Flügeldecken deutlichere Punktierung. VORKOMMEN: Unter der Rinde von Nadelbäumen, besonders bei Borkenkäferbefall, oft gesellschaftsweise; sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, im Nordosten bis zur Kontinentsgrenze, Britische Inseln; Nordamerika. BESCHREIBUNG:
Längliche, schlanke Arten, behaart oder kahl. Stirn vor eine gedachte Verbindunglinie der Augen-Vorderränder mehr oder weniger nach vorn vorgezogen. Fühleransatz unter dem seitlichen Stirnrand. Halsschild mit großen Eindrücken, Flügeldecken sehr kurz, Mittelhüften nahe aneinander oder sich berührend, Füße 3- oder 5gliedrig.
16(1)
schlank, platt, braunschwarz, Halsschildmitte und Flügeldecken braun bis braunrot, Beine gelb. Augen sehr groß, 4. und 5. Fühlerglied etwa gleichgroß. Parallel zur Flügeldeckennaht verläuft der Nahtstreif, die Fläche zwi schen ihm und der Naht ist glatt und glänzend. Schildchen unter dem Halsschild verdeckt, jedoch bei präparierten Tieren sichtbar, weil ihr Körper unnatürlich lang ausgestreckt ist. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis zum Spätherbst. VORKOMMEN: Auf Feldern, in Gärten, in Kompost und Mist. VERBREITUNG: Kosmopolit, in Europa vom Mittelmeer bis Lappland, Britische Inseln.
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Familie Staphylinidae
Überfamilie Staphylinoidea
ÄHNLICHE ARTEN: Arten wie z. B. S. biguttatus (L.) und S. bipunctatus Er. unterschei
Unterfamilie Oxyporinae (Tafel 16, Abb. 2) Käfer mit großem, breitem Kopf und mächtigem Oberkiefer. Stirn vorn gerade; die Begrenzung wird etwa von der Verbindungslinie der Augen-Vorderränder gebildet. Die letzten 6 querliegenden Fühlerglieder bilden eine Keule. Lippentaster mit großen, halbmondförmigen Endgliedern. Mittelhüften weit voneinander entfernt.
Oxyporus rufus (L., 1758) Roter Bunträuber
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16(2)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, glänzend-bunt: Kopf schwarz, langer als der rote Hals
schild, Flügeldecken schwarz, in den äußeren Vorderecken mit gelbem Fleck. Hinterleib vorn rot, hinten schwarz. Fühler und Beine gelbrot, mit schwarzer Schenkelbasis. ÄNLICHE ART: O. maxillosus F., Flügeldecken gelblich, nur äußere Hinterecken schwarz, Hinterleib gelb oder schwarz. BIOLOGIE: Nagen in Röhren- und Blätterpilzen Gänge von Körperbreite, in denen sie Insektenlarven jagen. Ihre Larven fressen Pilzfasern, die Käfer wahrscheinlich zusätzlich auch. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mit elschweden und -finn land; in England und Schottland häufig.
den sich durch schwarze Beine und das Fehlen der Kiele auf den ersten Hinterleibs segmenten. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis Herbst. VORKOMMEN: Im Flach- und Hügelland an feuchten Standorten, an Ufern, in altem Laub und Gras, häufig. VERBREITUNG: Von Frankreich bis Süd-, gelegentlich auch Mittelfennoskandien; in England, Schottland, Irland lokal.
Stenus similis ( Herbst, 1784) Ähnlicher Schmalräuber
16(5)
BESCHREIBUNG: Schwarz, gleichmäßig und gut sichtbar punktiert, Fühler gelb, 1. Glied schwarz, Taster und Beine gelb, Knie schwarz. Halsschild länger als breit. Mittlere Hinterleibssegmente an der Seite ungesäumt. ÄHNLICHE ARTEN: Etliche, von denen viele völlig schwarze Beine haben. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer zeitig im Frühjahr, bis zum Sommerausgang. VORKOMMEN: An vielen, besonders aber feuchten Standorten, z. B. auf Wiesen, an Ufern, im Moos usw. VERBREITUNG: Paläarktis bis Nordfennoskandien, Britische Inseln.
Dianous coerulescens ( Gyllenhal, 1810)
16(6)
BESCHREIBUNG: Auffällig blauviolett-metallisch, Flügeldecken mit orangegelbem Mit
Unterfamilie Steninae (Tafel 16, Abb. 3-6) ehr schlanke Arten mit großem Kopf und großen Augen. Fühler sehr dünn mit 2 der 3gliedriger Keule, zwischen den Augen auf der Stirn eingelenkt. Endglied der Kiefertaster winzig, spitz, auf dem langen 3. Glied sitzend. Unterlippe fast immer zu inziehbarem Fangorgan umgebildet. Halsschild stets schmaler als der Kopf. Füße gliedrig, Hinterhüften klein, voneinander abgesetzt.
Stenus biguttatus (L., 1785) Zweifleckiger Schmalräuber
16(3)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken mit kleinem orangeroten Mittelfleck. Erstes
Kiefertasterglied und Basalteil des 2. gelb, Beine schwarz. Mitte der ersten Hinter leibssegmente ohne Kiel. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, z. B. S. bipunctatus Er. mit größeren Flecken auf den Flügeldecken, 2. Kiefertasterglied ganz schwarz. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis zum Herbst. VORKOMMEN: Vom Tiefland bis in die Berge, an Küsten und sandigen, leicht schlam migen Ufern von Quellen. VERBREITUNG: Paläarktis, in Schweden und Finnland bis zum Polarkreis; in England und Schottland gängig.
Stenus bimaculatus Gyllenhal, 1810 Hellbeiniger Schmalräuber
16(4)
BESCHREIBUNG : Schwarz, Flügeldecken mit großem orangeroten Mittelfleck. Basis der
Schenkel, Schienen und Füße orangebraun. Halsschild etwa so breit wie lang. Mitte der ersten Hinterleibssegmente mit Kiel.
telfleck. Von den Arten der Gattung Stenus durch wesentlich kleinere Augen, hinter denen lange Schläfen sichtbar sind, unterschieden. VORKOMMEN: Ziemlich feuchtigkeitsliebend, in nassem Moos an Wasserfällen, Holz wehren u. ä. Flachland, Gebirgsvorland. VERBREITUNG: Vom nördlichen Südeuropa bis Lappland, in England und Schottland lokal.
Unterfamilie Paederinae (Tafel 16, Abb. 7-9) Gestreckte, schlanke, bis 10 mm lange Arten, braun oder bunt (schwarz, metallisch blau, rot, gelb). Fadenförmige gekniete oder gerade Fühler, setzen unter den vorgezo genen Stirnecken etwas über der Kieferbasis an. 1. Hinterleibssternit gekielt. Vorder hüften voneinander abgesetzt, Mittel- und Hinterhüften näher beieinander. Räuber; Larven in Streu, Ufersand, Genist.
Paederus fuscipes Curtis, 1826 Braunfüßiger Uferräuber
16(7)
BESCHREIBUNG: Sehr schlank, bunt (s. Abb.), Beine gelb, Füße, z. T. auch Schenkel und
Schienen dunkler getönt. Halsschild länger als breit, ohne seitlichen Saum. Flügel decken länger als Halsschild. VORKOMMEN: Vor allem im Flachland; im Gebirge selten. An Waldrändern, Ufern, in Gebüschen, auf feuchten Wiesen, oft in altem Laub. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden, in England, Schottland, Irland lokal; Asien, Afrika, Australien.
Paederus litoralis Gravenhorst, 1802 Gemeiner Uferräuber
16(8)
BESCHREIBUNG: Schlank, Fühler und Beine hellgelb, Schenkelenden, gelegentlich auch
letztes Fußglied schwarz. Halsschild so lang wie breit, kuglig, seitlich gerandet (am besten von der Seite zu sehen!). Flügeldecken kaum länger als Halsschild.
Überfamilie Staphylinoidea
Familie Staphylinidae
ÄHNLICHE ARTEN: Unterscheidet sich von ähnlichen, gleich großen Arten durch den
VORKOMMEN: An schattigen Stellen unter der Rinde alter Nadel- und Laubbäume
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seitlichen Schildsaum. VORKOMMEN: Hauptsächlich auf Lehmböden, auf trockenen und feuchten Feldern, in Hanglagen. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; in England und Schottland häufig.
133
sowie gefällter Stämme, jagt Zweiflüglerlarven. VERBREITUNG: Eurasien bis zum 66. Breitengrad, Britische Inseln.
Othius punctulatus (Goeze, 1777) Punktierter Mulmräuber
16(12)
BESCHREIBUNG: Schlank, schwarz oder schwarzbraun, Flügeldecken, Fühler, Taster,
Lathrobium fulvipenne ( Gravenhorst, 1806) Rotflügeliger Uferräuber
16(9)
BESCHREIBUNG: Schwarz. Fühler, Beine und Füße braun, Flügeldecken rot bis rot
braun, meist an der Basis schwärzlich. Kopf und Halsschild grob und locker punktiert. Halsschildmitte mit glatter, glänzender Längslinie (Gattungsmerkmal). Hinterrand der Flügeldecken mit sehr feiner, vollständiger Randlinie und abstehen den, gelben Börstchen. VORKOMMEN: An feuchten Stellen, auch an der Küste, von den Niederungen bis ins Gebirge (Alpen bis 2000 m). VERBREITUNG: Paläarktis bis hoch in den Norden, auch Island, Grönland; Britische Inseln. Unterfamilie Xantholininae (Tafel 16, Abb. 10-12) Gestreckte Arten, 6-15 mm lang, Oberseite locker punktiert. Halsschild gelegentlich, Flügeldecken häufig rostrot. Kurze perlschnurartige Fühler. Ihre Wurzeln an der Stirnvorderseite sind voneinander höchstens so weit wie vom Augeninnenrand ent fernt. Kiefertaster-Endglied groß. Halsschild ziemlich gestreckt, Vorder- und Hinter ecken abgerundet. Flügeldecken in der Regel nicht länger als Halsschild, berühren oder überlappen sich an der Naht. Mit den Paederinae und Staphylininae verwandt. Räuber in verwesenden organischen Stoffen, unter Rinde und Steinen. Nur eine Generation pro Jahr: der Käfer überwintert, die Larve entwickelt sich von April bis August.
Nudobius lentus (Gravenhorst, 1806)
16(10)
BESCHREIBUNG: Schmal, gestreckt, schwarz, Fühler und Taster rotbraun, Flügeldecken
rötlich, Beine gelbrot. 2. und 3. Fühlerglied annähernd gleich. Halsschild länger als breit, an der Basis breit gerundet. Flügeldecken punktiert, am Ende breiter als an der Basis. 5. Hinterleibstergit hinten weiß gesäumt. BIOLOGIE: Frißt unter der Rinde erkrankter oder gefällter Nadel-, seltener Laubbäume Borkenkäferlarven: Ips typographus und I. duplicatus (Fichten), Myelophilus pini perda (Kiefern), Scolytus ratzeburgi (Birken), Dryocoetes alni (Erlen). Frißt auch Zweiflügler-Larven. VORKOMMEN: Vom Flachland bis in die Berge, bedeutsamer Nützling! VERBREITUNG: Vom Nordbalkan und Norditalien bis Südnorwegen, in Schweden und Finnland über den Polarkreis hinaus; in Schottland lokal.
Baptolinus affinis (Paykull, 1789) Ähnlicher Mulmräuber
16(11)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Kopf, Flügeldecken mit Ausnahme der Basis, 4. und 5.
Hinterleibssegment schwarz oder schwarzbraun, Fühler und Beine gelbbraun. Kopf nahezu vierkantig, Augen flach. Halsschild nach hinten wenig verjüngt, Flügeldec ken nur wenig länger, fein gerunzelt.
Hinterleibsende und Beine rotbraun. Kopf auffallend groß, locker gepunktet, Hals mindestens halb so breit. Halsschild länger als breit, fein querskulpturiert mit 3 + 3 Punkten in der Längsachse. Hinterleib glänzend, fein gepunktet, mit anliegenden und längeren abstehenden Haaren. VORKOMMEN: In Wäldern unter alter Rinde von Stümpfen und Stämmen, unter Fallaub, in Moos, Humus. In Niederungen und im Hügelland, sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelfennoskandien, Britische Inseln. Unterfamilie Staphylininae (Tafel 17, Abb. 1-9) Kleine und größere Arten (bis 32 mm), schwarz, auch bunt, oft mit Haarbändern oder -flecken (tomentiert). Kopf hinten eingeschnürt, Fühler meist fadenförmig, selten mehrere Endglieder vergrößert, setzen vor den Augen an der Innenseite der Oberkie fer-Basis an, voneinander weiter entfernt als vom Augen-Innenrand. Letztes Taster glied groß. Flügeldecken ohne scharf umgrenzte Epipleuren. Füße 5gliedrig, nur ausnahmsweise auch Gliederzahl 5-4-4. Vorderhüften lang, hervorstehend, Hinterhüf ten kurz, berühren einander. Räuber, die Insekten, Insektenlarven, andere Kleinlebe wesen und gelegentlich auch Aas fressen.
Cafius xantholoma (Gravenhorst, 1806)
17(1)
BESCHREIBUNG: Schwarz bis schwarzbraun, Epipleuren der Flügeldecken gelb. Hals
schild schmaler als Kopf, längs der Achse mit 2 Reihen von j e 4 Grubenpunkten. Schläfen rauh behaart. Flügeldecken länger als Halsschild, dicht anliegend behaart. Am Ende jedes Hinterleibstergits 4 helle Haarflecke. VORKOMMEN: Unter Steinen, Balken, faulendem Tang an der Küste häufig. VERBREITUNG: Küste des Atlantiks, des Schwarzen und des Mittelmeeres; auf den Britischen Inseln und Island sehr häufig.
Philonthus splendens (F., 1792)
17(2)
BESCHREIBUNG: Glänzend-schwarz, Flügeldecken bronzeglänzend. Robuster, querlie
gender Kopf, Halsschild glatt, ohne Grubenreihen, Flügeldecken an den Seiten länger als Halsschild, weitläufig punktiert. Größte Art der Gattung. BIOLOGIE: Käfer auf verwesenden organischen Stoffen, auch Kot, überwintert. VORKOMMEN: Im Tiefland, hauptsächlich aber in Hügel- und Gebirgslandschaften. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelnorwegen, Nordschweden, Finnland; auf den Britischen Inseln lokal.
Philonthus politus (L., 1758)
17(3)
SYNONYM: aeneus Rossi BESCHREIBUNG: Glänzendschwarz, Flügeldecken bräunlich glänzend, Fühler und
Beine braunschwarz, 2. Fühlerglied an der Basis braunrot. Halsschild mit 2 Längs
Überfamilie Staphylinoidea
Familie Staphylinidae
reihen von je 4 Punkten. Hinterleib etwas feiner als Flügeldecken punktiert, beide mit braunen Haaren bestanden. Männchen mit verbreiterten Vorderfußgliedern. ÄHNLICHE ART: Ph. chalceus Steph. mit dunkel- bis blaugrünen Flügeldecken, Hinter leib und Flügeldecken schwarz behaart. VORKOMMEN: Vom Flachland bis ins Gebirge (2000 m), an Baumsäften, faulenden Pflanzen und Tieren, alten Pilzen. Häufig. VERBREITUNG: Paläarktis bis Island, Britische Inseln, Nordfennoskandien; nearktische und australische Region.
Flügeldecke in der Mitte mit einer Reihe von 5-6 großen Gruben (manchmal weniger). VARIABILITÄT: Haarbänder rostbraun: f. ciliaris Steph. VORKOMMEN: Auf Mist, größeren Kadavern, Exkrementen, oft gesellschaftsweise. Vom Tiefland bis ins Gebirge (1300 m). VERBREITUNG: Paläarktis; nearktische und orientalische Region; Hawaii (importiert).
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Staphylinus erythropterus L ., 1758 Rotflügeliger Moderkäfer
17(4)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken rot. Schildchen und je ein kleinerer Fleck seitlich am 1. Hinterleibssegment dicht gelb behaart, am 4., 5. und 6. Segment große gelbe tomentierte Flecken. Beine sowie Spitze und Basis der Fühler rotgelb. ÄHNLICHE ARTEN: Etliche der Gattung Staphylinus, die aber keine gelbe Behaarung auf dem Schildchen haben. BIOLOGIE: Waldart, Käfer jagen Larven, besonders Fliegenmaden unter verwesendem organischen Material. VORKOMMEN: Wälder bis in die Montan- und Subalpinlagen. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa bis Lappland, Britische Inseln.
Parabemus fossor (Scopoli, 1772) Grabender Raubkäfer
17(5)
BESCHREIBUNG: Kopf, Halsschild, Flügeldecken braunrot, Schildchen, Schenkel, Hin terleib schwarz. Am ganzen Körper dicht behaart, auf der hinteren Flügeldecken hälfte goldgelb, in der Mitte jedes Hinterleibssegmentes ein heller Haarfleck. Seitenpartien des Halsschildes nach unten eingedreht, so daß der Rand nur im letzten Viertel zu sehen ist. ÄHNLICHE ARTEN: Große Kurzflügler der Gattung Staphylinus.
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September.
VORKOMMEN: In trockenen Wäldern unter Steinen, Rinde, Holz.
VERBREITUNG: Mittel-, West- und Südeuropa, fehlt im Norden und auf den Britischen
Inseln.
Ocypus tenebricosus Gravenhorst, 1846 Dunkler Raubkäfer
17(6)
BESCHREIBUNG: Schwarz, nur letztes Fühlerglied, Schienen-Enden, Füße bräunlich. Kopf und Halsschild gleichmäßig gepunktet, Halsschild länger als Flügeldecken an der Naht. Körper dicht anliegend behaart. Ungeflügelt. ÄHNLICHE ART: O. olens ( Müll.) Halsschild kürzer als Flügeldecken, geflügelt, 5. Hinterleibstergit mit hellem Saum. VORKOMMEN: In Wäldern vom Tiefland bis in die Berge, dort häufiger; unter Steinen, Holz u. ä. verborgen. VERBREITUNG: Mitteleuropa, Norditalien, Balkan; fehlt in Nordeuropa, den Nieder landen und auf den Britischen Inseln.
Creophilus maxillosus (L.,
1758) Aas-Raubkäfer
17(7)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken mit unregelmäßigem Band grauweißer Här chen, solche auch auf dem 2.-4. Hinterleibssegment. Augen flach, Schläfen beim Männchen so lang wie größter Augendurchmesser, beim Weibchen um 1/3 kürzer. Kopf und Halsschild glänzend. Fühler kurz, letzte 5 Glieder verbreitert. Jede
Quedius cruentus (Olivier, 1794)
135
17(8)
BESCHREIBUNG: Kopf, Halsschild glänzend schwarz, Flügeldecken rotgelb, Hinterleib
schwarzbraun, Hinterleibsende, Taster, Fühlerwurzel und Beine braungelb. Zwi schen dem hinteren Stirnpunkt und dem Augenhinterrand kein weiterer Punkt. Halsschild und Kopf sehr fein wellig skulpturiert. In der Halsschildmitte eine Reihe von 3 + 3 Punkten. VARIABILITÄT: Flügeldecken schwarzbraun mit heller Naht und Spitzen = a. virens Rott. VORKOMMEN: In der Tiefebene, seltener im Hügelland, fehlt im Gebirge. An Baumsäf ten, unter alter Rinde, in hohlen Bäumen (Gänge von Cerambyx cerdo), in Vogelne stern, Moos, Humus, Pilzen, Kompost. VERBREITUNG: Vom Mittelmeer bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal in England, Schottland, Irland; Kaukasus, Ostindien, Nordafrika.
Ontholestes tesselatus (Fourcroy, 1785) Gewürfelter Raubkäfer
17(9)
BESCHREIBUNG: Gelbgrau behaart. Kopf, Halsschild, Flügeldecken dunkel marmoriert.
Letzte Hinterleibssegmente überwiegend schwarz behaart. Fühler gelb, das Ende schwarz; Beine gelb. Augen groß, Schläfen haben ca. 3/4 der Augenlänge. Halsschild zur Basis hin verjüngt, seitlich mit schrägem Eindruck. ÄHNLICHE ARTEN: O. murinus (L.) und O. haroldi (Epph.) mit geraden Halsschildrän dern, Augen mindestens doppelt so lang wie die Schläfen. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis Herbst. VORKOMMEN: In Wäldern, Feldern, Wiesen, Gärten, an verwesenden tierischen und pflanzlichen Stoffen, vor allem Rinderdung, Kompost, Baumsäften. VERBREITUNG: Nordteil der Paläarktis, fehlt im Mittelmeerraum; auf den Britischen Inseln gängig. Unterfamilie Tachyporinae (Tafel 18, Abb. 1-5) Schmale und breitere Arten, Kopf bis an die Augen in den Halsschild eingezogen. Fühler 11gliedrig, zur Spitze breiter. Augen flach, Oberkiefer klein, ungezähnt. Füße 5gliedrig. Vorderhüften länglich-oval, groß, so lang oder länger als die Schenkel; Hinterhüften in Innen- und Außenlamelle geteilt. Vorwiegend an feuchten Stellen: an Pilzen, faulenden Pflanzen, Baumsäften, in Nestern von Säugern und Ameisen.
Mycetoporus brunneus (Marsham, 1802)
18(1)
BESCHREIBUNG: Länglich, glänzend, Kopf und Hinterleib schwarz, Halsschild, Flügel
decken, Hinterränder der Tergite, Fühler, Taster und Beine braun. Kopf vorn zulaufend, Fühler etwa so lang wie Kopf + Halsschild. Tasterendglied (4.) sehr
Überfamilie Staphylinoidea
Familie Staphylinidae
klein, das 3. verdickt, breiter als das 2.. Halsschild mit Vorder- und Basalpunkten und einer Querreihe von 8 Punkten in der Mitte. Letztes Fußglied länger als übrige. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Herbst bis Frühjahr. VORKOMMEN: Wälder, Felder, Weiden, vom Flachland bis zum Gebirge; an Moos, Laub, faulenden Pflanzen, sehr häufig. VERBREITUNG: Vom Mittelmeer bis Nord-Fennoskandien, Britische Inseln.
miteinander verbunden sein. Beine und Fühlerwurzeln ebenfalls gelb. Fliegt an warmen Tagen! VORKOMMEN: Auf faulem Obst, Mist, Kompost, auch in Gebäuden, sehr häufig. VERBREITUNG: Kosmopolit, in Nordeuropa bis Mittelnorwegen, -schweden und -finn land, lokal in England, Schottland, Irland.
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Bolitobius lunulatus (L., 1767)
18(2)
BESCHREIBUNG: Vorn und hinten zugespitzt, Kopf länger als breit, schwarz. Halsschild
orange. Flügeldecken schwarz, hinten gelb gesäumt, auf jeder Schulter ein großer, gelber Fleck, der aber nicht bis zur Naht reicht. Die ersten 4 Hinterleibssegmente gelb, die übrigen schwarz. Beine, Fühlerglieder 1-4, 11 gelb, die Glieder 5-10 schwarz. BIOLOGIE: Leben wahrscheinlich von Fliegenmaden. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Spätsommer bis Frühling. VORKOMMEN: An Pilzen, gelegentlich auch Kadavern, an Waldrändern und Lichtun gen, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Paläarktis bis Nord-Fennoskandien, Britische Inseln.
Arten mit stark zugespitztem Hinterleib, deren bunte Färbung variabel ist. Das Gros der Tiere sehr häufiger Arten läßt sich ohne Präparierung der Kopulationsorgane bestimmen , doch bleibt stets ein Rest sehr abweichend gefärbter Käfer, deren Zuordnung schwierig ist.
18(3)
BESCHREIBUNG: Rotbraun, ein Band quer über die Flügelbasis und das 5. und 6.
Hinterleibssegment schwarz. Das Band kann in einen kleinen Mittel- und 2 Seiten flecke aufgelöst sein. Mitunter sind auch die Halsschild-Mitte und der Kopf dunkel. Letztes Tasterglied lang und schlank, länger als die Breite des vorletzten Gliedes. VORKOMMEN: Auf altem Laub und Moos, in Wiesen, Feldern, Wäldern, Käfer vom Spätsommer an sehr häufig. VERBREITUNG: Von Nordspanien bis zum 66. Breitengrad, Britische Inseln.
Tachyporus hypnorum (F., 1775) Moos-Schnellräuber
18(4)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Halsschild mit breiten, orangeroten Seitenrändern, Flügel decken rotgelb, Schultern und Schildchen-Region schwarz. Beine und Fühlerwur zeln gelb. VORKOMMEN: In verwesenden Pflanzen, in Feldern und Wäldern von der Tiefebene bis ins Gebirge (über 2000 m), sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Britische Inseln.
Leucoparyphus silphoides (L., 1758)
Unterfamilie Aleocharinae (Tafel 18, Abb. 6-10) In der Regel klein bis winzig, schlanke und gedrungene Arten. Einige haben eine sehr auffällige Körperform (z.B. die bei Ameisen lebenden Gattungen Dinarda, Atemeles, Lomechusa). Kopf gewöhnlich schmaler als Halsschild, Fühler 11-, selten 10gliedrig, setzen am Augeninnenrand an. Flügeldecken kurz, oft breit, bedecken das 3. Hinter leibstergit (bei Freude-Harde-Lohse als „1. vollständiges Tergit" bezeichnet) nicht. Füße 3-, 4- oder 5gliedrig: mitunter nicht an allen Beinpaaren gleichartig (z. B. 4-5-5). Artenreichste Unterfamilie, mehrere 100 Arten, viele nur durch Präparation der Kopulationsorgane unter guter Optik zu bestimmen.
Gyrophaena affinis (Sahlberg, 1834)
18(6)
BESCHREIBUNG: Mittelgroße Art, platt, braun, Schultern etwas heller, mittlere Hinter
Gattung Tachyporus Gravenhorst, 1802
Tachyporus obtusus (L., 1758) Stumpfer Schnellräuber
137
18(5)
ESCHREIBUNG: Auffällig durch die Färbung: Schwarz glänzend, Halsschild gelb
gesäumt, Flügeldecken gelb mit schwarzem Basal-Querband und je einem schmalen Band am Flügelrand sowie einem breiten über die Mitte. Alle Bänder können
leibsegmente braunschwarz, Beine hell. Kopf etwa doppelt so lang wie breit, die letzten 7 Fühlerglieder vergrößert. Flügeldecken locker, aber deutlich gepunktet, dazwischen fein chagriniert. 6. Hinterleibstergit mit 2 gebogenen Dornzähnchen, um das anderthalbfache ihrer Länge voneinander entfernt (gut bei seitlichem Licht einfall zu sehen!). BIoLOGIE: Larven und Käfer gesellschaftsweise vor allem auf Fliegen- und Baumpil zen, aber auch anderen Pilzen. VORKOMMEN: In Tiefebenen und Hügellandschaften, häufig. VERBREITUNG: Paläarktis bis Mittelnorwegen und -finnland, Nordschweden, lokal auf den Britischen Inseln; Nordamerika.
Bolitochara lunulata Paykull, 1789 Mondfleckiger Kleinräuber
18(7)
BESCHREIBUNG: Gelbbraun und braun. Vordere Abdomensegmente hell, hintere dunc
ler, ebenso der Kopf (auch schwarz). Flügeldecken braun, Schultern hell, Kopf eingeschnürt, Hals sichtbar; Kopf locker, aber kräftig, Flügeldecken sehr dicht und grob punktiert. Beine lang, hell, Tarsenglieder 4-4-5. Das 1. Hinterfußglied ist so lang wie das 2. und 3. zusammen. VORKOMMEN: In Waldpilzen (Röhrenpilzen, Fliegenpilzen, Reizkern), auch in Baum pilzen (Polyporus), schimmligem Laub und Holz, in Tiefebene und Vorgebirgen (mitunter über 1000 m). VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Lappland, England, Schottland.
Tachyusa constricta (Erichson, 1839) Eingeschnürter Langbeinräuber
18(8)
BESCHREIBUNG: Dunkelbraun bis braunschwarz, glänzend; Halsschild, Flügeldecken,
Hinterleibs-Vorderteil, Fühlerwurzel und Beine oft heller braun. Kopf einge schnürt, Hals breit, Flügeldecken seitlich leicht verbreitert, abgerundet. Hinterleib an der Basis stark eingeschnürt, strebt nach hinten auseinander. 2. Segment so lang wie breit, das 3. so lang wie das 4. + 5. zusammen. Fußglieder 4-5-5.
Familie Clavigeridae
Überfamilie Staphylinoidea
138
VORKOMMEN: Tagaktive Art, an feuchten Orten. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur bis Südnorwegen,
139
ARTENZAHL: Weltweit
Mittelschweden; fehlt am
Mittelmeer; in England, Nordirland lokal.
Zyras limbatus (Paykull, 1789)
18(9)
Glänzend braun oder schwarzbraun. Beine und Fühler (mit Aus nahme der Mittelglieder) heller, Kopf und die Mitte der Hinterleibssegmente (nach hinten zu auf immer größerer Fläche) dunkler. Fühler mächtig, zum Ende hin verbreitert. Kopf und Halsschild fein punktiert, letzteres in der Mitte eingedrückt. Flügeldecken ein wenig breiter als Halsschild. Beim Männchen ist das 6. Tergit halbkreisförmig ausgeschnitten (s. Tafel 18). BIOLOGIE: Vorwiegend bei Ameisen der Gattungen Formica, Myrmica, Lasius fuligi nosus u. a., auch unter Steinen in ihrer Nähe. VORKOMMEN: In niederen Lagen und im Bergvorland stellenweise nicht selten. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland, im Süden bis Griechenland; lokal a. d. Britischen Inseln.
BESCHREIBUNG:
Aleochara bipustulata (L., 1761) Zweifleckiger Tagräuber
verbreitet, besonders in den Tropen: 8000 Arten, davon in Mitteleuropa rund 130, auf den Britischen Inseln 40 Arten. BIOLOGIE: In der Regel räuberische Arten, deren Nahrung vor allem aus Kleinlebewe sen (Milben) besteht. Ziemlich feuchtigkeitsliebend, in schimmelnden Pflanzenteilen und Holz, Mulm und Kompost. Einige Arten sind eng an Ameisen gebunden, andere kommen gelegentlich bei ihnen vor. Auch aus Maulwurfsnestern bekannt. Obwohl z. T. nicht selten, können sie nur durch ganz gezieltes Sammeln aufgefun den werden. Einige Arten sind nur aus vereinzelten Funden bekannt.
Pselaphus heisei Herbst, 1772 Heises Keulenkäfer
18(10)
BESCHREIBUNG : Glänzend schwarz, Flügeldecken braunschwarz, am Ende mit gro ßem, deutlich abgegrenztem orangegelben Fleck. Beine braun, Füße etwas heller. – In der Halsschildmitte 2 parallele Punktreihen, Flügeldecken und Hinterleibsseg mente punktiert, die vorderen dichter als die hinteren. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, jedoch mit anderer Flügeldeckenpunktierung; orange gelbe Flecke ohne scharfe Abgrenzung. BIOLOGIE : Die Weibchen legen mehrere 100 Eier. Die jungen Larven suchen Puparien von Zweiflüglern auf und machen darin eine komplizierte Entwicklung (Hyperme tamorphose) durch. Schnelle Entwicklung: 3 Generationen pro Jahr. VORKOMMEN: Im Boden an verwesenden tierischen und pflanzlichen Stoffen, auch Exkrementen; von der Tiefebene bis in die Berge. VERBREITUNG : Europa bis Mittelnorwegen und -schweden, Nordfinnland, Britische Inseln; Nearktis.
18(11)
Glänzend rotbraun, glatt. Fühler 11gliedrig, das erste ungewöhnlich lang, die letzten 3 vergrößert. Augen groß, hervorstehend. Kiefertaster außerge wöhnlich lang, Endglied verdickt, bedornt. Kopf und Halsschild ohne Basalgruben, auf jeder Flügeldecke 2 Streifen und ein Seitenkiel, an den Flügeldecken-Enden Haare. Füße 3gliedrig, 1. Glied sehr klein, in nur einer Klaue endend. VORKOMMEN: In verwesendem Laub und Moos, an feuchten Orten. VERBREITUNG: Europa von Mittelitalien und Griechenland bis Lappland; auf den Britischen Inseln lokal. BESCHREIBUNG:
Familie Clavigeridae GRÖSSE: Nur 2-2,7 mm lang. FÄRBUNG: gelbrote Arten. BESCHREIBUNG: Gedrungene
Arten, Augen fehlen. Der kleine, gestreckte Kopf ist hinten eingeschnürt. Fühler 6gliedrig, kurz, letztes Glied lang und breit. Mundwerc zeuge verkümmert. Halsschild seitlich abgerundet, mit einer einzigen Basalgrube. Flügeldecken verkürzt, abgestutzt, bedecken nur die vorderen Hinterleibssegmente. Diese gegeneinander nicht beweglich. Füße 3gliedrig (1. und 2. Glied kurz, 3. lang), mit nur einer Klaue. ARTENZAHL: Artenarme Gruppe, in Mitteleuropa 2, evtl. 3 Arten (z. B. Claviger testaceus Preyssler), auf den Britischen Inseln 2 Arten. Größtenteils selten! BIOLOGIE: Kommen nur in Gesellschaft mit Ameisen vor, von denen sie gefüttert werden und denen sie Sekrete liefern. Bei Bedrohung tragen die Ameisen die Käfer mit ihren Kiefern in Sicherheit. Die Wirtsameisen gehören vorwiegend zur Gattung Lasius.
Familie Pselaphidae Palpenkäfer, Zwergkäfer (Tafel 18, Abb. 11) GRÖSSE : 0,9-3,5 mm lang. FÄRBUNG: In der Regel braun, rotbraun, gelblich, schwarzbraun bis schwarz. BESCHREIBUNG : Gestreckt, kurzflüglerartig, oder gedrungen, Kopf mit deutlichem
Hals und großen Augen, die aber bei einigen Arten völlig fehlen. Fühler 11gliedrig, recht robust, mit 2- bis 4gliedriger Keule. Kiefertaster 4gliedrig, oft auffallend lang; vor allem das letzte Glied kann ziemlich bizarr sein. Halsschild relativ klein, vor der Basis normalerweise mit 3 Gruben, an der Basis schmaler als die Flügeldecken. Diese sind verkürzt, so daß 5 Hinterleibssegmente unbedeckt bleiben. Diese sind nicht lose wie bei den Kurzflüglern miteinander verbunden; das 1. ist oft groß. Von unten lassen sich 5-7 Segmente erkennen. Füße 3gliedrig, mit 1-2 Klauen. SYSTEMATIK : Entwicklungsmäßig am nächsten den Kurzflüglern verwandt. Mitunter wird die Gattung Claviger zu dieser Familie gezählt, die aber etliche Unterschiede in Morphologie und Biologie aufweist.
Überfamilie SCARABAEOIDEA
Familie Lucanidae Schröter (Tafel 19, Abb. 1-5) Mittelgroß bis groß. Die kleinsten messen ca. 10 mm, die größten (Hirschkä fer-Männchen) von 75-90 mm. FÄRBUNG: Meist dunkel, braun bis schwarz, ausnahmsweise auch metallischgrün oder -blau. BESCHREIBUNG: Meist robuste, breite und leicht gewölbte, in Ausnahmen walzenför mige Arten. Kopf groß, bei den Männchen verschiedener Arten robuster als der Halsschild. Oberlippe, Kopfschild und Stirn miteinander verwachsen. Fühler GRÖSSE:
140
Überfamilie Scarabaeoidea
10gliedrig, zwischen dem 1. und 2. Glied gekniet, 1. Glied lang und schlank; Endglieder einseitig zu einem unbeweglichen Fächer verbreitert. Kiefer groß, an der Innenseite gezähnt, bei den Männchen einiger Arten von beachtlicher Größe, aber funktionslos (Lucanus). Die Mundorgane sind zum Lecken süßer Säfte eingerichtet. Die glatten, gepunkteten oder gestreiften Flügeldecken überdecken den Hinterleib völlig. Hautflügel sind entwickelt – Schröter sind gute Flieger. Beine lang, Schienen außen gezähnt, Vorderschienen mit einem, die der übrigen Beine mit 2 beweglichen Innendornen. Füße 5gliedrig, letztes Glied ziemlich lang, klauentragend. Mittelhüf ten quergestreckt. Bei einigen Arten stark ausgeprägte Geschlechtsunterschiede. Das Männchen ist normalerweise größer und robuster als das Weibchen. Charakteristi sche Geschlechtsunterschiede sind Gestalt und Größe der Kiefer, Ausbildung eines Kopfhornes, Vertiefung auf dem Halsschild, Fühlergröße. ARTENZAHL: Weltweit ca. 930 Arten, davon in Mitteleuropa 6, auf den Britischen Inseln nur 4. SYSTEMATIK: Die Familie wird in mehrere Unterfamilien oder nur in 3 Tribus geglie dert. In Mittel- und Nordwesteuropa leben Vertreter der 3 Unterfamilien Lucani nae, Dorcinae und Sinodendrinae. Die Unterfamilie der Aesalinae wird heute als eigene Familie, verwandt der der Trogidae, betrachtet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: In Hinblick auf die geringe Artenzahl und die Beliebtheit dieser Käfer bei Sammlern und Naturfreunden sei hier ein kurzer Schlüssel für alle Arten gegeben: 1 Metallisch blau, grün oder blaugrün ........................................................................... 2
– Keine Metallfärbung, meist schwarz, schwarzbraun, rotbraun oder braun .3 2 Halsschild gleichmäßig dicht punktiert, vor den Hinterecken breit ausgeschnitten, Kiefer-Außenseite bogenförmig gekrümmt ...................... Platycerus caraboides (L.) – Halsschild lockerer, ungleichmäßig punktiert (mit glänzenden, punktlosen Stellen), vor den Hinterecken flach und kurz ausgeschnitten. Kiefer am Außenrand, etwa auf halber Länge, stumpfwinklig geknickt ............................... Platycerus caprea Herbst 3 Fühlerfächer 3gliedrig, Käfer schwarz, pechglänzend .............................................. 4
– Fühlerfächer 4gliedrig, Käfer schwarz bis braunrot ................................................... 5
4 Körper zylindrisch, auf dem Kopf ein großes (Männchen) oder kleines Horn (Weibchen). Halsschild an den Hinterecken abgerundet .............................................. .......................................................................................... Sinodendron cylindricum (L.) – Körper nicht zylindrisch, Horn fehlt, Halsschild-Hinterecken deutlich spitz. Kiefer beim Männchen groß, beim Weibchen kleiner .............................................................. ............................................................................. Ceruchus chrysomelinus Hochwarth 5 Auf den Vorderschienen Furchen und Punktreihen, Kiefer der Körpergröße propor tional .................................................................................. Dorcus parallelopipedus (L.) – Vorderschienen nur gepunktet, ohne Furchen. Männchen mit geweihartig verästel tem Oberkiefer und übermäßig entwickeltem Kopf .................. Lucanus cervus (L.) BIOLOGIE: Die Käfer leben vorwiegend in alten Laub-, seltener Nadelwäldern, in
Niederungen, Hügelland und Gebirge. Sie fressen süße Baumsäfte, Knospen oder Blätter. Die Weibchen legen die Eier in gefällte alte Stämme, Baumstümpfe oder an den Fuß alter Bäume. Die Entwicklung ist in der Regel mehrjährig. Beim Hirschkä fer kann sie z. B. 5 und mehr Jahre benötigen. Die Larve ähnelt den Engerlingen der Scarabaeidae. Zur Verpuppung baut sie eine kokonartige Wiege aus Speichel, Exkrementen und dem Material, in dem sie lebt (Holzmehl, Lehm). Durch unabläs sige Drehbewegungen des Körpers glättet sie die Innenwände dieser Wiege.
Familie Lucanidae
Lucanus cervus (L., 1758) Hirschkäfer
141
19(1)
BESCHREIBUNG: Schwarzbraun, Flügeldecken und Oberkiefer des Männchens braun
rot. Größter europäischer Käfer mit auffälligem Geschlechtsdimorphismus, unver wechselbar, s. Abb. beider Geschlechter auf Tafel 19. VARIABILITÄT: Zwergwüchsige Käfer, deren Kiefer wesentlich kleiner sind, werden als J. capreolus Fuessly bezeichnet. BIOLOGIE: Die Käfer sitzen tagsüber in alten Eichenwäldern und lecken austretende, gärende Baumsäfte. Sie fliegen abends. Die Männchen benutzen ihre Kiefer nur in den Paarungskämpfen. Die Larven leben in morschen Wurzeln, Stämmen und Stümpfen von Eichen, seltener von Ulmen, Weiden, Pappeln, Eschen, Obstbäumen. Sie sind blaßgelb und blind und werden bis 11 cm lang. Zur Verpuppung kriechen sie etwa 20 cm tief ins Erdreich, wo sie sich eine feste, etwa faustgroße Kammer bauen, die bei Männchen größer als bei den Weibchen ist (Kiefer!). Die Entwicklung dauert 3-5 Jahre, oft auch länger. Der Käfer war schon den alten Römern bekannt. Seine Larven wurden als Delikatessen serviert; die Kiefer der Männchen dienten als Amulette gegen Kinder krankheiten. Obwohl immer seltener, gehört der Hirschkäfer auch heute noch mit zu den bekanntesten Käfern. Er steht in einer Reihe von Ländern (BRD, DDR, CSSR, Schweiz) unter Naturschutz, doch ist dies vielfach eine rein formale Maß nahme, da die Lebensräume des Käfers, alte Eichenwälder, mehr und mehr ver schwinden. VERBREITUNG: Süd-, Mittel- und Westeuropa, im Norden nur bis Südschweden, lokal in England; Kleinasien, Vorderasien (Syrien).
Dorcus parallelopipedus (L., 1758) Balkenschröter
19(2)
BESCHREIBUNG: Schwarzbraun bis schwarz. Leicht gewölbt, beim Männchen Kopf und
Halsschild mit gröberen und feinen Punkten, matt; beim Weibchen nur mit größeren Punkten, glänzend. Fühler 10gliedrig, mit Fächer aus 4 Endgliedern. Flügeldekken beider Geschlechter glänzend, grob punktiert.
BIOLOGIE: Larve in Stubben, alten Stämmen und absterbenden Eichen und Buchen seltener in Ulmen, Linden, Obstbäumen. Manchmal in Gesellschaften. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai–August, am frühen Abend fliegend. VORKOMMEN: In Laubwäldern. VERBREITUNG: Europa bis Dänemark, Mittelschweden, lokal in England, Irland; Kleinasien; Nordafrika (Marokko).
Platycerus caprea De Geer, 1774
19(3)
Synonym: caraboides i m Sinne versch. Autoren, jedoch keinesfalls im Sinne Linnés. BESCHREIBUNG: Metallisch grün, blau oder violett. Leicht gewölbt. Kiefer des Männ chens am Außenrand vor der Basis geknickt. Halsschild glänzend, unregelmäßig gepunktet, am Rand verschiedene glatte Stellen. Beine immer dunkel. ÄHNLICHE ART: P. caraboides (L.), häufig auch als P. cribratus Mulsant benannt. Beine der Weibchen manchmal rot, übrige Unterschiede s. Bestimmungstabelle S. 140. BIOLOGIE: Larven mit Vorliebe in Eichen und Buchen, mitunter auch in Birken. Der Käfer fliegt an sonnigen Tagen. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis Hochsommer. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelfinnland, Nordschweden; vereinzelt auf den Britischen Inseln; in Südeuropa hauptsächlich im Gebirge.
142
Überfamilie Scarabaeoidea
Ceruchus chrysomelinus ( Hochenwarth, 1785) Rindenschröter
Familie Aesalidae
19(4)
Trox sabulosus (L., 1758)
143 20(1)
BESCHREIBUNG: Stark glänzend, schwarz. Kopf des Männchens so breit wie der
BESCHREIBUNG: Schwarz, die hintere Körperpartie stärker gewölbt. Fühler hell, 1. und
Halsschild, große Oberkiefer, an der Innenseite mit 2 großen Zähnen und vielen hellen langen Haaren. Weibchen mit schmalerem Kopf, Oberkiefer kleiner. BIOLOGIE: Larven im rotfaulen Holz gefällter Tannen und Fichten (auch in Stümpfen), gelegentlich auch in Kiefern, Buchen, Birken. Die Larve hält sich zwischen frischem und morschem Holz auf und verpuppt sich im Holz. Der Käfer schlüpft Ende des Sommers, überwintert und erscheint erst im folgenden Sommer. Entwicklungsdauer 2-3 Jahre. VERBREITUNG: Europa bis Mittelschweden und -finnland, fehlt auf den Britischen Inseln, in den Niederlanden, auf dem Balkan; Westsibirien.
2. Glied dicht abstehend hell behaart. Auf den Flügeldecken wechseln gewölbte und flache Intervalle zwischen den Streifen ab: auf den gewölbten sitzen große Höcker, dicht mit hellen kleinen Borsten überzogen, in den flachen liegen nur ganz niedrige Höckerchen mit sporadischen Borsten. VORKOMMEN: Unter ausgetrockneten tierischen Überresten, vor allem auf Sandböden; überwiegend in der Tiefebene. VERBREITUNG: Eurasien bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; im Süden seltener; vereinzelt in England, Schottland.
Sinodendron cylindricum (L., 1758) Kopfhornschröter
19(5)
BESCHREIBUNG: Zylindrisch, schwarz, Fühler hell- bis dunkelbraun, Beine schwarz braun. Kopf des Männchens mit nach hinten gebogenem, am Ende beborstetem Horn, der des Weibchens nur mit einem kleinen Höcker, Halsschild des Männchens i m Vorderteil mit einer Vertiefung, die von einem Wulst mit 5 Höckern umgrenzt ist; der des Weibchens nur wenig vertieft, glänzender. Eine Verwechslung ist unmöglich. BIoLOGIE: Die Larven entwickeln sich in morschen Buchenstämmen und -stümpfen, seltener in anderen Laubbäumen (Ulmen, Ahorn, kranken Obstbäumen). Sie ver puppen sich im Holz. Entwicklung dreijährig. Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert. VORKOMMEN: In alten Buchenwäldern im Bergvorland und Gebirge, stellenweise auch heute noch recht häufig. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Nordschweden, Mittelfinnland; lokal auf den Britischen Inseln; im Süden bis Italien; Westsibirien.
Familie Trogidae Erdkäfer (Tafel 20, Abb. 1) GRÖSSE: Etwa 5-13 mm lang. FÄRBUNG: Schwarzbraun, schwarz oder braun. BESCHREIBUNG: Gedrungene, ovale Arten mit flacher Unterseite. In der Regel ist der
Käfer mit einem Panzer aus Lehm und abgeschiedenem Sekret bedeckt, der in der Jugend entsteht. Kopf klein, abwärts geneigt; Fühler 10gliedrig, die letzten 3 Glieder bilden einen matt tomentierten Fächer. Halsschild wesentlich breiter als lang, grob skulpturiert (Höcker, Eindrücke usw.). Die Flügeldecken verbergen den ganzen Hinterleib, reich skulpturiert (von erstrangiger Bedeutung bei der Artbestimmung). Am Hinterleib sind 5 Sternite zu sehen (die weiter vorn liegenden sind unter den Hinterhüften verdeckt). Füße 5gliedrig. SYSTEMATIK: Die Erdkäfer werden auch als Unterfamilie der Scarabaeidae betrachtet.
ARTENZAHL: In Mitteleuropa 5-8, auf den Britischen Inseln nur 4 Arten.
BIoLoGIE: An trockenen, sandigen Stellen in Exkrementen von Säugern und Vögeln, in
Eulengewöllen, in vertrockneten Kadavern, an alten Knochen, Haaren, Federn, in Baumhöhlen und Vogelnestern (Specht, Wildtaube, Storch, Eule, Drossel u. a.), auch in Blumenerde. Die Larven sind Aas- und Faulstoff-Fresser. Es überwintern Larven oder Käfer.
Familie Aesalidae Kurzschröter BESCHREIBUNG: Körper gedrungen, breit, gewölbt, erinnert an die Gattung Trox.
Fühler 10gliedrig, die letzten 3 Glieder bilden einen Fächer. Halsschild nach vorn zulaufend, am Rand abgerundet, fest mit den Flügeldecken verbunden. Diese bedecken den Hinterleib völlig. Halsschild und Flügeldecken punktiert und mit Schuppen überzogen. Mittelhüften kugelig wie bei der vorigen Familie. BIOLOGIE: In Laubwäldern; die Larven entwickeln sich in morschem Holz. Entwick lung mehrjährig. SYSTEMATIK: Die Gattung Aesalus wurde früher zur Familie Lucanidae gerechnet. Seit Neuerem wird sie als selbständige Familie geführt, die in einer Reihe von Merkmalen den Trogidae nahesteht.
Familie Geotrupidae Mistkäfer (Tafel 20, Abb. 2-4) GRÖSSE: 6-26 mm lang. FÄRBUNG: Meist schwarz, braun, gelegentlich metallisch blau, blaugrün oder grün. BESCHREIBUNG: Oval (Geotrupes) oder kugelig (Bolbelasmus), Fühler 11gliedrig (bei
Gattungen Lethrus aber 10. und 11. Glied in das 9. eingezogen), mit matter, 3gliedriger Fühlerkeule. Auge teilweise oder ganz in zwei Teile unterteilt. Oberlippe mit den Kiefern sichtbar, nicht vom Clypeus abgedeckt. Halsschild groß, gewölbt. Die Flügeldecken bergen den ganzen Hinterleib. Auf dem Hautflügel liegen zwi schen der Cubital- und der 1. Analader 2 Apikaläderchen (bei den Scarabaeidae nur eine!). Vorderschienen an der Außenseite mit 6 Zähnen. Am Hinterleib sind 6 Sternite sichtbar. Bei einigen Arten ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus: Männchen mit Hör nern, Höckern oder tiefen Eindrücken auf dem Halsschild, Kiefer mit asymmetri schen Fortsätzen. SYSTEMATIK: Früher Unterfamilie zu den Scarabaeidae, inzwischen immer klarer als eigene Familie erkannt. BESTIMMUNGSMERKMALE: Randung des Halsschildes an der Basis; Streifenzahl zwi schen Schulter und Flügeldeckennaht; Anzahl der Querleisten auf der Außenseite der Hinterschienen. ARTENZAHL: Etwa 500 Arten, davon in Mitteleuropa nur 10-11, auf den Britischen Inseln 8. BIOLOGIE: Schwerfällige Flieger, tag- und nachtaktive Arten in Wäldern, Feldern, Steppen. Als Nahrung dienen Exkremente, in Ausnahmen Blätter (Lethrus).
144
Familie Scarabaeidae
Überfamilie Scarabaeoidea
Die Mistkäfer haben eine beachtliche Brutfürsorge entwickelt. Männchen und Weibchen legen gemeinsam unterirdische Gänge an, in denen sie einen Nahrungs vorrat für die künftigen Larven zusammentragen (Exkremente oder Blattstückchen).
Geotrupes stercorarius (L., 1758) Gemeiner Mistkäfer
20(2)
Oberseite schwarz bis schwarzblau, Unterseite blau, blauviolett oder -grün. Halsschild an der Basis ganz gerandet, auf der Fläche glatt, seitlich gepunktet. Auf jeder Flügeldecke 7 Punktstreifen. An den Hinterschienen 3 Querleisten. BIOLOGIE: Käfer fliegen abends. Die überwinternden Männchen und Weibchen graben im Frühjahr einen ca. 40 cm langen Hauptgang, von dem aus das Weibchen mehrere in Kämmerchen endende Nebengänge vortreibt. Hierhin bringen die Tiere Kot, den sie zu einer Pille formen. In ihrem Ende liegt eine kleine Höhlung, in die ein einziges Ei gelegt wird. Der Seitengang wird dann mit Dung aufgefüllt und mit einer Lehmwand zum Hauptgang hin verschlossen. Die Larve lebt etwa ein Jahr von dem Dungvorrat. – Noch vor kurzem sehr häufige Art, die in den letzten Jahren rapide zurückgeht. VORKOMMEN: Waldart, vom Tiefland bis ins Gebirge (bis 2000 m). VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Lappland; Britische Inseln; nach Kanada
Nordspanien, Balkan. Verschiedentlich auf den Britischen Inseln; Kleinasien, Iran.
Familie Scarabaeidae Dung-, Rosen-, Maikäfer (Tafel 20, Abb. 5-10; Tafel 21, 22)
BESCHREIBUNG:
eingeschleppt.
Geotrupes stercorosus (Scriba, 1791) Waldmistkäfer
20(3)
Synonym: G. sylvaticus Panzer BESCHREIBUNG: Der vorigen Art ähnlich. Schwarzblau, Flügeldecken seitlich blau, violett oder grün, Halsschild manchmal blauviolett. Unterseite metallblau, violett oder grün, Fühler rotbraun. Halsschild ganz gerandet, unregelmäßig gepunktet. Auf jeder Flügeldecke 7 Punktstreifen, manchmal nur angedeutet. Hinterschienen mit 2 vollständigen Querleisten (einschl. Apicalleiste). BIOLOGIE: Waldart, legt ein ähnliches Gangsystem wie die vorige Art an. Exkremente werden in 70-80 mm lange Nährgänge eingebracht. Manchmal auch an Pilzen und Baumsäften. VORKOMMEN: Wälder, von der Tiefebene bis ins Gebirge (2000 m). VERBREITUNG: Europa bis etwa zum 67. Breitengrad; häufig in England;
Kaukasus,
Westsibirien.
Geotrupes vernalis (L., 1758) Frühlingsmistkäfer BESCHREIBUNG: Metallglänzend,
20(4)
meist blau, auch grün, blauschwarz, schwarz. Hals schild nur in der Basismitte gerandet, Flügeldecken mit fast erloschenen Punktstrei fen. An den Hinterschienen 2 Querleisten inkl. Terminalleiste. VARIABILITÄT: Farbrassen; an der Küste (Belgien, Niederlande, Nordseeinseln) die dunkelviolette ssp. insularis Schneider. BIOLOGIE: Tagart. Der Käfer hebt unter Exkrementen einen kurzen, schrägen Gang aus, in den er als Nahrungsvorrat Dung einlagert. Brutpflege ziemlich ausgeprägt. Männchen und Weibchen legen eine ca. 40 mm breite, 50 mm tiefe trichterförmige Grube an. Von der Spitze treiben sie mehrere, über 20 cm lange, horizontale Gänge vor, die sie mit Dung auffüllen. Von der Trichterspitze wird endlich ein bis zu einem halben Meter tief in die Erde führender, senkrechter Gang gegraben, an dessen Ende eine Kammer liegt. In ihr formen die Käfer aus Dung eine 40-50 mm lange Brutpille mit einer Eikammer am Ende. Die Pille wird durch eine Sandschicht gesichert, der Hauptgang mit Dung aufgefüllt.
145
VORKOMMEN: Vor allem Wälder, sandige Hänge von der Küste bis in die Vorgebirge. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland, im Süden bis
GRÖSSE: Kleine,
2-3 mm lange (Aphodius), mittelgroße, 10-20 mm lange (Anisoplia, Trichius) und große, über 30 mm lange Arten (Melolontha, Polyphylla, Oryctes). Die in den Tropen lebenden Gattungen Goliathus, Dynastes u. a. gehören zu den größten Käfern überhaupt. FÄRBUNG: Neben einfarbig hellen oder dunklen Arten (Aphodius, Oryctes, Serica) auch bunte Arten (Aphodius, Polyphylla, Trichius) und Metallglanz (Cetonia, Potosia, Gnorimus). Bei einigen Arten variiert die Färbung stark (Aphodius, Anisoplia, Trichius). Auch dichte Behaarung (Trichius ) und Beschuppung (Hoplia, Valgus) kommen vor. BESCHREIBUNG: Gedrungene und gestreckte, gewölbte (Oryctes) und relativ platte Arten (Melolontha, Valgus, Gnorimus). Kopf relativ klein. Der Clypeus ist mit der Stirn verbunden und kann ein Horn (Copris, Oryctes) oder hornartige Fortsätze (Onthophagus) tragen. Fühler 8- bis 10gliedrig, nicht gekniet. Die letzten Glieder bilden einen beweglichen Fächer, der beim Männchen größer sein und aus mehr Gliedern bestehen kann (Polyphylla, Melolontha). Halsschild relativ groß, breit, sitzt meist mit der ganzen Basis an der Flügeldeckenbasis an, oft mit Leisten, Höckern, Hörnern bei den Männchen. Die Flügeldecken können den Körper ganz bedecken, doch meist liegt die Hinterleibsspitze frei. Flügeldecken meist punktiert (gestreift), oft mit Längskielen und verschiedener Skulpturierung. Der Hautflügel hat zwischen der Cubital- und der 1. vollständigen Analader nur eine Apikalader. Beine kräftig, Vorderbeine oft Grabbeine, Schenkel mächtig entwickelt, am Außenrand der Vor derschiene 2-5 Zähne. Am Ende der Vorderschienen innen ein beweglicher, am Ende der Mittel- und Hinterschienen meist 2 verschieden lange Dorne. Fuß 5glied rig. Wichtige morphologische Merkmale sitzen auf der Körperunterseite: Am Prosternum zwischen den Hüften ein Fortsatz oder eine Leiste; das Mesosternum ist gelegentlich zu einem zwischen die Mittelhüften gerichteten Fortsatz ausgezogen (besonders bei den Cetoninae auffällig). Am Hinterleib sind 6 Sternite sichtbar. Die Stigmen des Hinterleibes liegen entweder in der Membrane, die Tergite und Sternite verbindet (Gruppe der Scarabaeidae laparosticti) oder in den Seitenrändern der Sternite (Sc. pleurosticti). SYSTEMATIK: Nach Anordnung der Atemöffnungen am Hinterleib und der Ernäh rungsweise werden 2 Unterfamilien-Gruppen unterschieden: – Sc. laparosticti (Unterfamilien Coprinae, Ochodaeinae, Aegialiinae, Aphodiinae) – Sc. pleurosticti (Unterfamilien Sericinae, Melolonthinae, Rutelinae, Hopliinae, Dynastinae, Cetoniinae, Valginae, Trichiinae). Bis auf die Abtrennung der Geotrupidae als eigener Familie hat sich eine weitere Aufgliederung dieser Familie als unangemessen nicht durchsetzen können. BESTIMMUNGSMERKMALE: Gliederzahl und Ausgestaltung der Fühler; Form des Cly peus und Sichtbarkeit der Kiefer; Randung der Halsschildbasis; Flügeldeckenlänge (Sichtbarkeit des Körperendes); Flügeldeckenskulptur; Körperbehaarung und -beschuppung; Zahl der Außendornen an den Schienen, Sitz des beweglichen Innendorns; Dornzahl am Ende der Hinterschienen; Beborstung der Hinterschie nen; Längenverhältnis zwischen dem ersten und den weiteren Hinterfußgliedern; Ausbildung der Klauen; Form des Mesosternum-Fortsatzes.
Gruppe Scarabaeidae laparosticti
Überfamilie Scarabaeoidea
146
Weltweit 20 000 Arten, in Mittel- und Nordwesteuropa 180-220, auf den Britischen Inseln rund 80 Arten. BIOLOGIE: Bewohner von Wäldern, Feldern, Wiesen, Gärten, Steppen, viele ausge sprochen wärmeliebend. Es gibt tag- und nachtaktive Arten, die oft in großer Anzahl schwärmen. Sie ernähren sich von frischen Pflanzen, Pollen, Baumsäften oder von Exkrementen und Kadavern. Pro Jahr bringen sie normalerweise nur eine Generation hervor. Die Entwicklung vieler Arten dauert aber mehrere Vegetations perioden. Die Larven entwickeln sich im Boden oder Mulm, von einigen Arten auch in Ameisenhaufen, und verpuppen sich in einem Kokon. Verschiedene Gattungen zeigen ausgeprägte Brutfürsorge (Onthophagus) oder sogar Brutpflege (Copris). Einige Arten können mitunter als Schädlinge auftreten, doch kommt es dazu unter den mitteleuropäischen Bedingungen nur noch selten. Die Käfer z. B. wurden in den letzten Jahrzehnten durch Intensivwirtschaft und Insektizideinsatz derart dezimiert, daß sie in vielen Gebieten fast oder ganz verschwunden sind. ARTENZAHL:
Gruppe SCARABAEIDAE LAPAROSTICTI
vacca (L.) ohne schwarzen Fleck an der Basis des 5. Zwischen raumes; O. fracticornis (Preyssler) Kopf und Halsschild metallglänzend, letzterer hinter den Vorderecken deutlich ausgeschnitten. BIOLOGIE: An Exkrementen, auch in Aas, faulenden Pflanzen. Ausgeprägte Brutfür sorge: Männchen und Weibchen legen mit Vorliebe auf Wegen, die von Rindern benutzt werden, ein Nest an. Den Hauptteil der Arbeit verrichtet das Weibchen. Ein Hauptgang wird einige Zentimeter in den Boden getrieben, danach eine ovale Kammer angelegt. Sie wird mit ausgesuchten Rinderdung-Teilen gefüllt, in einen kleinen freien Raum ein Ei gelegt, dann die Kammer verschlossen. Weitere Kämmer chen werden in höheren Bereichen am Haupt- und an Nebengängen angelegt. Die gekrümmte Larve frißt sich in der Kammer abwärts und füllt den freiwerdenden Raum mit ihrem eigenen Kot. Herangewachsen, verpuppt sie sich in einem Kokon aus Sekret und eigenem Dung. Der Käfer überwintert. VORKOMMEN: An sandigen, sonnigen Stellen. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; auf den Britischen Inseln lokal; Kleinasien; Mongolei; Nordafrika; eingeschleppt in die USA und Kanada. ÄHNLICHE ARTEN: O.
Unterfamilie Aphodiinae Dungkäfer (Tafel 20, Abb. 7-10)
Unterfamilie Coprinae (Scarabaeinae) (Tafel 20, Abb. 5-6) Kleine und große gedrungene, ovale bis längliche Arten, einfarbig schwarzbraun oder gelblich oder rotgelb gefleckt. Kopf mit Hörnern, Leisten, Höckern, Fühler 8- bis 9gliedrig. Hinterschienen mit nur einem Enddorn, meist gebogen. Ausgeprägte Brut fürsorge.
Onthophagus ovatus (L., 1767) Eiförmiger Kotkäfer
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20(5)
Oval, schwarz, matt. Halsschild deutlich punktiert, Vorderecken abgerundet, Hinterrand gelb bewimpert. Flügeldecken gestreift, Zwischenräume außer dem ersten mit je 2 Punktreihen, aus denen helle Härchen wachsen. ÄHNLICHE ARTEN: Am sichersten an den Kopulationsorganen der Männchen zu unterscheiden: O. joannae Goljan schwarzbraun glänzend, Halsschild-Vorderecke eher spitz; O. ruficapillatus Brullé mit stark angehobenem, an den Seiten ausgebuch tetem Clypeus, Flügeldecken-Hinterrand, mitunter auch ein kleiner Schulterfleck
2,3-15 mm lange, mehr oder weniger gewölbte, längliche Arten, Seitenränder fast parallel, Körper normalerweise glatt, Unterseite behaart. Einfarbig, oder auf helle Flügeldecken dunkle Zeichnungen. Kopf in der Regel leicht abwärts geneigt, Kopfschild verdeckt Mundwerkzeuge. Fühler9gliedrig mit 3gliedrigem Fächer, an der Kopfunterseite eingelenkt. Halsschild breiter als Kopf in der Augenebene. Hinterleib von den Flügeldecken meist völlig überdeckt. Vorderschienen verbreitert, mit 1 Zähnchen, Mittel- und Hinterschienen mit 2 Enddornen, beborstet. Brutfürsorge nicht besonders ausgeprägt.
BESCHREIBUNG:
rot. BIOLOGIE: Vorwiegend
an Schafkot, auch in Aas und faulenden Pilzen; gelegentlich in unterirdischen Säugernestern. ERSCHEINUNGSZEIT: Die überwinternden Käfer von April bis Juni, die nächste Generation dann bis Oktober/November. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, -schweden, -finnland. Lokal in Süd-England, Schottland; Transkaukasus, Kleinasien.
Onthophagus nuchicornis (L.,
1758) Nackenhörniger Kotkäfer
20(6)
Halsschild schwarz, Flügeldecken gelb mit schwarzer Zeichnung; Basis des 5. Zwischenraums stets schwarz. Die schwarze Zeichnung verschwimmt manchmal. Es können auch reingelbe Flügeldecken auftreten. Halsschild mitunter rot gefleckt, selten Käfer mit Metallschimmer. Auf dem Kopf beim Männchen an der Basis ein spitzes Horn, beim Weibchen 2 Querleisten. Halsschild hinter den Vorderecken seitlich nicht ausgeschnitten.
BESCHREIBUNG:
Oxyomus silvestris (Scopoli, 1763) Wald-Dungkäfer
20(7)
Schwarz bis schwarzbraun, selten rotbraun; Kopf, Halsschild-Vorderrand, Fühler, Taster, Beine heller. Halsschild dicht punktiert, an der Basis mit Längseindruck, Schildchen mit Längskiel. Flügeldecken mit je 10 starken Rippen dazwischen Reihen großer, elliptischer Punkte. Am Ende der Hinterschienen kurz und lange Borsten. VORKOMMEN: An faulenden Pflanzen und Pilzen, Kaninchenkot. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur in Dänemark, Mittelschweden, Südfinnland. Lokal in England und Schottland; West- und Mittelasien, nach Nordamerika eingeschleppt. BESCHREIBUNG:
Aphodius rufipes (L., 1758) Rotfüßiger Dungkäfer
20(8)
BESCHREIBUNG: Eine der größten Aphodius-Arten; braun bis schwarz, Fühler gelblichbraun. Halsschild sehr fein gepunktet, seitlich stark, an der Basis jedoch nicht gerandet. Flügeldecken gestreift, Zwischenräume kaum gewölbt, mikroskopisch fein punktiert. 1. Hinterfußglied so lang wie 2. + 3. + 4. Enddorn von der gleichen Länge. VORKOMMEN: Im Dung großer Pflanzenfresser (vorwiegend Rinder), von der Tief ebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Kosmopolit; auf den Britischen Inseln häufig, fehlt am Mittelmeer.
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Gruppe Scarabaeidae pleurosticti
Überfamilie Scarabaeoidea
Aphodius prodromus (Brahm, 1790) Hellrandiger Dungkäfer
20(9)
BESCHREIBUNG: In
den Farben variabel: Kopf schwarz (mit rotem Rand und je einem Seitenfleck), Halsschild schwarz, gelb gesäumt, Flügeldecken gelb mit dunklerem Fleck, der von der Seite ausgeht, den 1. Zwischenraum aber nicht erreicht (kann fehlen, oder Flügeldecken ganz dunkel). Streifen und Zwischenräume punktiert. Kopfschild des Männchens vorn gerade, Halsschild breiter als Flügeldecken; Kopf schild des Weibchens vorn ausgeschnitten, Halsschild schmaler als Flügeldecken. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer überwintern, fliegen vom zeitigen Frühjahr bis Juni; 2. Generation von August bis Spätherbst. VORKOMMEN: An Exkrementen aller Art. VERBREITUNG: Europa bis zum 64. Breitengrad, Nord- und Mittelasien, Nordamerika.
Aphodius fimetarius (L., 1758) Gemeiner Dungkäfer
20(10)
Ziemlich variabel: meist Halsschild schwarz mit roten Vorderecken, Flügeldecken einfarbig rot. Die roten Flecke können fehlen, die Flügeldecken in der Mitte oder im letzten Viertel einen dunklen Fleck tragen, auch völlig schwarz sein. – Halsschild mit feiner Punktierung zwischen den größeren Punkten, Basis gerandet. Halsschild des Männchens trägt einen runden Eindruck. ÄHNLICHE ART: A. foetens (F.), Flügelenden schwarz. BIOLOGIE: Überwintert mit verschiedenen Stadien; Käfer fliegen vom zeitigen Früh jahr bis in den Herbst. Vor allem an Pferde- und Rinderdung, auch an Aas. VORKOMMEN: Vom Tiefland bis in die Berge. VERBREITUNG: Vor allem in Mittel- und Nordeuropa, auf den Britischen Inseln häufig. Eingeschleppt in Nordamerika.
Homaloplia ruricola (F., 1775) Geränderter Seidenkäfer
Unterfamilie Melolonthinae Maikäfer (Tafel 21, Abb. 3-5) Recht einheitliche Gruppe eher mittelgroßer bis großer Käfer, meist braungelb bis dunkelbraun, einige Arten stark behaart, andere beschuppt („gescheckt"), nie metal lisch. Der breite Clypeus verdeckt die Mundwerkzeuge. Fühlerfächer der Männchen kann sehr viel größer als der der Weibchen sein und 1-2 Glieder mehr aufweisen. Am Ende der Hinterschienen dicht beieinander 2 Dorne, Fußklauen gleichgroß. Tags und abends fliegende Pflanzenfresser in Feldern, Wäldern, Gärten. Larven im Boden, Entwicklung einiger Arten mehrjährig. Die fertigen Käfer verlassen ihren Unterschlupf in der Regel in größerer Zahl gemeinsam („Schwärmen").
Amphimallon solstitiale (L., 1758) Juni-, Brachkäfer
Unterfamilie Sericinae (Tafel 21, Abb. 1-2) Länglich-oval, stark gewölbt, 5-10 mm lang, meist gelblichbraun oder schwarz. Kopfschild vorn ausgeschnitten, bedeckt die Kiefer. Fühler 9gliedrig, mit 3gliedrigem Fächer. Flügeldecken lassen mindestens das Pygidium frei. Vorderschienen mit 2 Außenzähnen, am Ende der Mittel- und Hinterschienen 2 mächtige, voneinander abgesetzte Dornen, dazwischen der Fuß mit 2 gleichgroßen Klauen. Tag- und nachtaktive Arten, die Larven im Boden an Graswurzeln.
Serica brunnea (L., 1758) Rotbrauner Laubkäfer
21(1)
Länglich-eirund, hell- bis dunkelbraun, matt irisierend. Die 3 Glieder des Fühlerfächers beim Männchen durchgebogen und länger als die übrigen Fühler glieder. Kopf breiter als lang. Halsschild vorn und an den Seiten schmal, hinten nicht gerandet. Flügeldecken hinter der Mitte am breitesten, mit 9 kräftigen und einem undeutlichen Punktstreifen, Zwischenräume gewölbt und punktiert. BIOLOGIE: Larve bis 20 mm lang, in Sandböden und Gartenbeeten. Käfer mit Stridula tionsvermögen, fliegt von Juli bis August abends und nachts oft ans Licht. VERBREITUNG: Europa bis Mittelnorwegen und -schweden, Nordfinnland, auf den Britischen Inseln lokal; fehlt am Mittelmeer; Nordafrika (Algerien). BESCHREIBUNG:
21(2)
Eirund, gewölbt, matt. Schwarz, Flügeldecken meist gelbbraun, selten dunkelbraun bis schwarz. Naht und Seitenränder mit unterschiedlich breitem dunklen Saum. Selten Schulter und Naht mit gelblichem Fleck. Fühler in beiden Geschlechtern etwa gleich. Kopf und Halsschild locker punktiert, mit abstehenden Borsten, Halsschildbasis gerandet. Flügeldecken mit je 10 Punktstreifen, Zwischen räume leicht gewölbt, mit Punkten, aus denen unterschiedlich lange Haare wachsen. BIOLOGIE: Larve an Würzelchen im Boden; Käfer fliegt von Juli bis August an sonnigen Stellen. VORKOMMEN: Auf grasigen Hängen, Lichtungen, in Gärten, vorwiegend in tieferen Lagen. VERBREITUNG: Europa bis zur Ostsee, lokal in Südengland. Fehlt in den Niederlanden. In Südeuropa bis Mittelitalien. BESCHREIBUNG:
BESCHREIBUNG:
Gruppe SCARABAEIDAE PLEUROSTICTI
149
21(3)
BESCHREIBUNG: Ledergelb bis braun, Scheitel und Halsschild dunkler. Fühlerfächer 3gliedrig, beim Männchen so lang wie der übrige Fühlerteil, beim Weibchen kürzer. Dichte Behaarung auf Halsschild- und Flügeldeckenbasis, Flügeldecken-Ränder mit längeren Borsten zwischen kürzerer Behaarung. 3 erhabene Flügeldecken-Rippen, Zwischenräume gepunktet und behaart. Vorderschienen der Weibchen außen mit 3, die der Männchen mit 1-2 Zähnen. ÄHNLICHE ART: A. ochraceum (Knoch), rostrot, ohne Haare an den FlügeldeckenRändern; tagaktiv. BIOLOGIE: Käfer tagsüber verborgen, fliegen nur abends. Von den fliegenden Tieren sind 2 /3 Männchen. Die Weibchen legen etwa 35 Eier in lockeren Boden. Die Larve überwintert zweimal und verpuppt sich dann im Frühjahr. Im Norden dauert die Entwicklung 4 Jahre. VORKOMMEN: In Gärten, Anlagen, Feldern, Alleen im Tief- und Hügelland; im Gebirge nur stellenweise. VERBREITUNG: Paläarktis bis Südnorwegen, Mittelschweden und Mittelfinnland; stel lenweise in England.
Melolontha melolontha (L., 1758) Gemeiner Maikäfer
21(4)
Farbe ziemlich variabel, meist Kopf, Halsschild und Schildchen schwarz, Kopf-Vorderpartie, Fühler, Beine und Flügeldecken rotbraun. PygidiumFortsatz länglich, stumpf abgeschnitten. Fühlerfächer der Männchen mit 7 langen, die der Weibchen mit 6 kurzen Blättern. Halsschild dicht gepunktet; Flügeldecken mit je 4 glänzenden Längsrippen mit feiner Punktierung.
BESCHREIBUNG:
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Gruppe Scarabaeidae pleurosticti
Überfamilie Scarabaeoidea
Viele Farbabweichungen, darunter Tiere mit rotbraunem Halsschild bzw. völlig rotbraune Exemplare. ÄHNLICHE ARTEN: M. hippocastani F. mit knopfartig erweitertem Pygidium-Ende, rotbraun, manchmal Halsschild schwarz; M. pectoralis Germ. ohne zulaufenden Pygidium-Fortsatz. BIOLOGIE: Die Käfer schlüpfen auf Feldern und Wiesen und suchen zum Ernährungsfraß Baumgruppen und Wälder auf. Die Weibchen kehren in freies Gelände zurück um jeweils 10-30 Eier in die Erde zu legen. Ein- bis zweimal kehren sie zwischendurch zum Fraß an Bäume zurück. Die Larve (Engerling) ernährt sich von Würzelchen vieler Pflanzen (Löwenzahn!), überwintert zweimal, verpuppt sich im Erdreich. Früher schädlich, durch Insektizide und Kulturmaßnahmen (Tiefpflügen) heute stellenweise selten oder völlig ausgerottet. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer schlüpft im Herbst, überwintert im Boden, erscheint vor allem im Mai. VORKOMMEN: In Wäldern und Feldern des Tieflandes, weniger in Hügellandschaften, selten im Gebirge bis 1000 m. VERBREITUNG: Europa bis Dänemark, Mittelschweden, Britische Inseln; fehlt in Süditalien und auf der Pyrenäenhalbinsel. VARIABILITÄT:
Polyphylla fullo (L., 1758) Walker, Türkischer Maikäfer
21(5)
Unverkennbar durch die schwarzbraune Färbung mit weißer Flek kung und die Fühlerform der Männchen. Die Flecken der Oberseite werden durch Schuppen, die der Bauchunterseite durch dichtanliegende Haare hervorgerufen. Fühlerfächer der Männchen mit 7 stark durchgebogenen Blättern, die mehrfach länger als die übrigen Fühlerglieder sind; Fühlerfächer der Weibchen mit 5 Blättern, kaum länger als übrige Teile. Vorderschienen-Außenseite der Männchen mit 2, die der Weibchen mit 3 Dornen. BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier in den Boden, die Larve frißt Würzelchen und überwintert 3- bis 4mal. Es wird bis zu 80 mm lang. Der Käfer striduliert hörbar frißt Kiefernadeln; ohne wirtschaftliche Bedeutung! Geschützte Art! ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer fliegen im Juni und Juli zwischen 21 und 22 Uhr. VORKOMMEN: In sandigem Gelände, am Saum lichter Kiefernwälder, in Weinbergen, Dünen u. ä. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südschweden (eingeschleppt?), Balkan, Kaukasus, Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Rutelinae
Anomala dubia (Scopoli, 1763) Metallischer Julikäfer
Halsschild und Schildchen dicht punktiert, Halsschild vorn gerandet, hinten unge randet. Flügeldecken mit 10 gepunkteten Streifen, Schulterbeule stark entwickelt. VARIABILITÄT: Im Norden hellere, im Süden dunklere Formen. Es gibt Tiere, bei denen die gelbe Farbe auf Halsschild und Pygidium überwiegt. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer fliegen von Mai bis August an sonnigen Tagen und abends. VORKOMMEN: Auf Sand- und Sandlehmböden mit Weiden, Birken, Pappeln, Ulmen, Haselsträuchern u. a. VERBREITUNG: Europa von Süditalien bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal in England und Schottland.
Phyllopertha horticola (L., 1758) Juni-, Gartenlaubkäfer
21(6)
Synonym: Anomala aenea De Geer BESCHREIBUNG: Gedrungen, gewölbt, Färbung ziemlich variabel, am häufigsten metallgrün, Halsschildrand, Flügeldecken, Beine und Fühler gelb bis braun. Kopf,
21(7)
Stark metallisch grün bis schwarz glänzend, Flügeldecken hell- bis orangebraun, mitunter dunkler. Naht und Seitenränder der Flügeldecken dunkel. Seiten, Unterseite und Beine hell behaart. – Kopf vorn dichter punktiert als auf dem Scheitel. Halsschild vor allem vorn breit gerandet, punktiert; seitlich vor der Basis leicht ausgeschnitten, so daß die Hinterecken rechtwinklig sind. Flügeldecken mit je 6 Punktlängsstreifen. BIOLOGIE: Larve im Erdboden an Würzelchen, Käfer am Laub von Eichen, Hasel, Birken und Blüten, vor allem von Rosen und Kirschen. Stellenweise früher als Schädling betrachtet, heute ohne nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Mai und Juni, Entwicklung 2-3 Jahre. VORKOMMEN: Gärten, Wiesen und Waldränder von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Eurasien: im Norden bis Mittelfennoskandien; Britische Inseln; Gebirge in Südeuropa. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Hopliinae (Tafel 21, Abb. 8) Breite, 5-11 mm lange Arten, in der Regel mit farbigen (grünen, grüngelben, silbrigen o. ä.) oder weißen Schuppen, Borsten oder Härchen bedeckt. Fühler 9- bis 10gliedrig, Halsschildbasis ungerandet, Schildchen hinten abgerundet. Die Flügeldecken lassen das Pygidium und einen Teil des vorletzten Segments frei. An der Flügeldeckenbasis Längseindrücke, Streifen nur angedeutet. Beine mächtig, breit, an der Innenseite der Vorderschienen fehlt der bewegliche Dorn. An Vorder- u. Mittelfüßen ungleiche Klauen, Hinterfüße nur mit je einer Klaue. Die Käfer fressen Laub und Gräser, die Larven leben im Erdreich an Wurzeln.
Hoplia philanthus (Fuessly, 1775) Silbriger Purzelkäfer
(Tafel 21, Abb. 6-7) Gedrungene, 8-22 mm lange Arten, braun, schwarz und metallfarben. Fühler 9gliedrig, Fächer 3gliedrig. Schildchen gut sichtbar, hinten abgerundet. Die Flügeldecken lassen das Pygidium und einen Teil des vorletzten Tergits frei. Außenseite der Vorderschienen mit 2-3 Zähnen; Füße mit ungleichen Klauen. Bei allen Männchen Innendorn der Vorderschienen in Höhe des vorletzten Außenzahnes, bei den Weibchen nach vorn verschoben. Vorderfußglieder der Männchen bei einigen Arten verbreitert. In Hainen, Wäldern, Baumgärten, auf Wiesen; fliegen tags und abends. Die Eier werden mit Vorliebe in Sandboden gelegt; die Larven leben an Wurzeln.
151
21(8)
Synonym: H. farinosa L. BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken braunschwarz, mit hellen, kleinen Schuppe überzogen, dazwischen helle Härchen von gleicher Länge. Fühler beim Männchen 10gliedrig, dunkel; beim Weibchen 9gliedrig, hell. Halsschild etwa auf halber Länge am breitesten. Schildchen fein gepunktet; auf ihm sitzen zwar auch einige Schuppen, doch verlieren sie sich leicht. Beine sehr kräftig, beim Männchen schwarzbraun, beim Weibchen rotbraun. Vorderschienen mit 3 großen Zacken. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer schwärmt in den Vormittagsstunden im Juli und August Larve überwintert 2 x im Boden. VORKOMMEN: Auf Weiden an Ufern, auf Obstbäumen, jungen Kiefern, seltener auf div. Blüten, hauptsächlich im Hügelland. VERBREITUNG: Von Norditalien bis Dänemark und Südschweden; in Mitteleuropa; lokal in England.
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Überfamilie Scarabaeoidea
Gruppe Scarabaeidae pleurosticti
Unterfamilie Dynastinae (Tafel 22, Abb. 1) Gedrungene, große Arten. (In unserer Fauna 25-40 mm lang. In den Tropen stellt diese Unterfamilie mit die größten Käfer überhaupt, so z. B. die Gattung Dynastes.) Matt oder glänzend braunschwarz, Kopf meist mit Höcker oder Dorn, Fühler 10gliedrig, Fächer 3gliedrig. Oberkiefer groß, ihr Außenrand nicht vom Clypeus verdeckt. Der mächtige Halsschild ist entweder glatt, oder er trägt Vertiefungen und Auswüchse. Flügeldecken lassen in Seitenansicht das Pygidium etwas frei. Abend- und nachtaktiv, in Wäldern, Gärten, Gärtnereien, Sägewerken u. ä. Entwicklung mehrjährig; die dicke Larve verpuppt sich in einem großen Kokon. In Mitteleuropa nur 2 Arten, auf den Britischen Inseln und jenseits des Polarkreises keine Vertreter.
Oryctes nasicornis (L., 1758) Nashornkäfer
22(1)
BESCHREIBUNG: Glänzend rot- bis schwarzbraun, gelegentlich fast schwarz. –
Beträchtliche Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen: Männchen mit schwarzem, mehr oder weniger nach hinten gebogenem Kopfhorn; Halsschild vorn stark eingesenkt, von einer hohen Leiste mit 3 Höckern umgrenzt. Auf dem Kopf des Weibchens sitzt nur ein kleiner Querkiel, sein Halsschild ist weniger eingesenkt und hat vor der Mitte einen Querkiel. Kleine Männchen ähneln den Weibchen: sie weisen nur ein kleines Horn und schwache Halsschildvertiefungen auf. Die Fühler sind im Verhältnis zur Körpergröße der Tiere ziemlich klein. VARIABILITÄT: Im Verbreitungsgebiet werden etliche geographische Rassen nach der Form des Clypeus und dem Furchungstyp der Flügeldecken unterschieden. BIOLOGIE: Ursprünglich eine Waldart. In Mitteleuropa begann sich der Käfer zunächst in der Eichenlohe von Gerbereien, später in Kompost mit Gerbereiabfällen, schließ lich auch in Mist- und Sägespänehaufen sowie im Holzabfall von Sägewerken zu entwickeln. An solchen Standorten ist der Käfer heute am häufigsten, verträgt aber Kalkuntermischungen u. ä. schlecht. Die Entwicklung zieht sich je nach Umweltbe dingungen über mehrere Jahre hin. Die Larve wird etwa 120 mm lang. Sie verpuppt sich in einem großen Kokon, den sie aus Sägespänen und Lehm herstellt. Der Käfer bleibt nach dem Schlüpfen noch 1-2 Monate im Kokon. Geschützte Art! VORKOMMEN: Kulturfolger, S. o. VERBREITUNG: Europa bis Mittelnorwegen und -schweden, Nordfinnland; fehlt auf
den Britischen Inseln. Kaukasus, Mittel-, Vorder- und Zentralasien; Nordafrika.
Unterfamilie Cetoniinae Rosen- oder Goldkäfer
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an verwesenden Graswurzeln oder in altem Holz, auch in Ameisenhaufen. Ihre Hauptverbreitung hat diese Unterfamilie in den Tropen (z. B. mit den großen afrikani schen Arten der Gattung Goliathus).
Tropinota hirta (Poda, 1761) Zottiger Rosenkäfer
22(2)
BESCHREIBUNG: Schwarz, auf den Flügeldecken mehrere kleine weiße Flecken; lang
hell behaart. Halsschild schuppig gerunzelt, in der Mitte mit glattem Längskiel. Flügeldecken flach, auf halber Länge in der Mitte durchgedrückt, mit je 5 doppelten Längsstreifen. Schulterbeule stark angedeutet. BIOLOGIE: Wärmeliebende Pollenfresser auf Blüten (vor allem Habichtskraut, Marge riten, Löwenzahn, Hahnenfuß, Obstblüten). Das Weibchen legt die Eier in die Erde. Die Larve frißt verwesende Graswurzeln und Pflanzenteile, wird bis 30 mm lang und verpuppt sich im Juli/August im Boden. Der Käfer überwintert. Wird gelegent lich als Blütenschädling auf Nutz- und Zierpflanzen erwähnt. Geschützte Art! ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis Juni (Juli). VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis in niedere Berglagen. VERBREITUNG: Europa (fehlt im Norden und in den Niederlanden), Kleinasien; Vorderasien (Iran); Nordamerika (eingeschleppt).
Cetonia aurata (L., 1758) Gemeiner Rosenkäfer
22(3)
BESCHREIBUNG: Färbung sehr variabel, meist Oberseite metallisch grün, Unterseite
goldrot. Flügeldecken mit einigen weißen Fleckchen und Querlinien; am auffällig sten das weiße Querband auf 2 /3 der Länge. Halsschild dicht vor der Basis am breitesten. Auf jeder Flügeldecke 2 breite flache Rippen, die an der Apikalbeule aneinanderstoßen (vorn sind sie weniger gut zu sehen). Mesosternalfortsatz endet kugelig. Bauch des Männchens mit flacher Längsfurche. VARIABILITÄT: Alle Farbvariationen von Grün bis Bronzebraun und von Blaugrün über Blau bis Blauviolett. Die Flügeldecken können von anderer Farbe als das übrige Tier sein, z. B. grün bis leicht violett, übriges Tier goldrot. BIOLOGIE: Käfer an den Blüten von Rosen, Obst, Holunder, Doldengewächsen, Weißdorn u. a. Die Larve entwickelt sich in morschem Holz (Buche u. a.), in Kompost, ausnahmsweise in Ameisenhaufen. Sie verpuppt sich in einem Kokon aus Lehm und Holzmasse. Geschützte Art! ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Oktober. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal auf den Britischen Inseln; Kleinasien, Vorderasien, Sibirien, Nordwestchina.
(Tafel 22, Abb. 2-4) Flache, kleinere (8 mm, Tropinota, Oxythyrea) und größere (bis 28 mm, Potosia) Arten, schwarz, grün, mit und ohne Metallglanz, glatt oder dicht behaart. Die 10gliedrigen Fühler sind seitlich am Kopf in einem Einschnitt eingelenkt. Der Clypeus deckt die Kiefer völlig. Der breite Halsschild sitzt auf seiner ganzen Breite dicht an der Flügelbasis. Die Flügeldecken lassen das Pygidium frei; hinter den Schultern sind sie stark ausgeschnitten (dieser Ausschnitt gestattet den Flug mit geschlossenen Flügeldec ken). Auf der Flügeldecken-Oberseite finden sich Längseindrücke, Punkte, oft auch kleine weiße Flecke und Striche. Zwischen den Hüften des Mittelbeinpaares ist der charakteristische Fortsatz der Mittel- und Hinterbrust nach vorn gerichtet, der flach oder in einem Knopf endet. Sonnenliebende Arten in Wäldern, Wiesen und Gärten, die auf Blüten fliegen oder auf verletzten Bäumen an Saftaustritten sitzen. Die Larven entwickeln sich im Boden
Potosia cuprea (F., 1775) Metallischer Rosenkäfer
22(4)
BESCHREIBUNG: Meist grün bis grünbronzen mit einer Vielzahl weißer Punkte und
Striche auf den Flügeldecken. In der hinteren Flügeldeckenhälfte eine längliche Vertiefung, in der die Punkte von hufeisenförmigen bzw. länglichen Streifen umge ben sind. Halsschild groß, gleichmäßig gewölbt, im Zentrum spärlicher, am Rande dichter punktiert. Knie aller Beine mit weißen Haarflecken. Der Mesosternalfortsatz ist platt, kahl, vorne breit, fast gerade. VARIABILITÄT: Die weißen Flecke können fehlen (Nominatform) oder auch auf dem Halsschild auftreten (ssp. metallicus Hbst.). In Südeuropa Farbe recht variabel. ÄHNLICHE ART: P. aeruginosa (Drury) ohne Vertiefung auf den Flügeldecken, ohne weiße Flecken (in Mitteleuropa selten, fehlt im Norden). BIOLOGIE: Die Larve lebt von Holzresten, vorwiegend in Ameisenhaufen (Rote
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Überfamilie Scarabaeoidea
Familie Eucinetidae
Waldameise; auch bei Camponotus), bis 50 mm lang. Käfer an Blüten und Baumsäf ten. Geschützte Art! ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer VoR Mai bis Juli. VORKOMMEN: An Waldrändern. VERBREITUNG: Europa von Süditalien bis in den Norden des Kontinents; lokal in England und Schottland; Klein-, Zentralasien. Unterfamilie Valginae (Tafel 22, Abb. 5) Nur eine mitteleuropäische Art:
Valgus hemipterus (L., 1758)
Stolperkäfer
22(5)
BESCHREIBUNG: Schwarz bis schwarzbraun, Körper und Beine mit weißen, hellgrauen
und dunklen Schuppen bedeckt, auf dem Halsschild abstehend, sonst anliegend; besonders zahlreich auf Pygidium und Propygidium. Kopfschild sechseckig, vorn leicht ausgeschnitten. Halsschild vorn mit 2 parallelen, scharfen Kielen, seitlich mit Eindrücken. Flügeldecken flach, von den Schultern geht ein Längskiel aus; auf jeder Flügeldecke 4 Furchen. Hinterleib der Weibchen mit langem, schmalem Fortsatz. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, Larven im absterbenden Holz von Laubbäumen (Weiden, Buchen, Obstbäumen u. a.). Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert. VORKOMMEN: Eher in tiefen, warmen Lagen. VERBREITUNG: Süd- und Mitteleuropa, im Norden bis Norddeutschland, Litauen, Lettland, Dänemark; fehlt in Fennoskandien und auf den Britischen Inseln; Kauka sus, Vorderasien (Iran), Nordafrika. Unterfamilie Trichiinae Pinselkäfer (Tafel 22, Abb. 6-7) Gedrungene , schwach gewölbte oder platte Arten von 9-30 mm, dunkel, metallisch der gelb mit schwarzen Flecken, kahl oder dicht behaart. Kopfschild langgestreckt, orn gerade oder ausgeschnitten. Fühler 10gliedrig. Halsschild schmaler als Flügeldec en-Basis. Flügeldecken jeweils in sich abgerundet, lassen das große Pygidium frei. 1. Hinterfußglied so lang oder länger als das folgende. – Käfer auf Blüten (Spiraea, Umbelliferae ), in morschem Holz von Laubbäumen.
Gnorimus nobilis (L., 1758) Edelkäfer
22(6)
BESCHREIBUNG : Farbe auffällig veränderlich, von Metallgrün bis Metallblau, weiß
gefleckt oder ungefleckt. Kopf grob und dicht gepunktet. Halsschild in der hinteren Hälfte am breitesten, vorn schmaler als an der Basis, in der Mitte mit unvollständi gem Längseindruck. Flügeldecken unregelmäßig punktiert und quer gerunzelt. Vorderschienen mit 2 Außenzähnen. BIOLOGIE : Käfer auf Sträuchern (Rose, Spiraea, Schneeball), legen ihre Eier an morsches Holz von Laubbäumen. Larve bis 50 mm lang. Stellenweise selten, an günstigen ursprünglichen Vorkommen auch heute noch häufig. Geschützte Art! VORKOMMEN: Vor allem in Vorgebirgs- und Gebirgslandschaften. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und Mittelschweden; selten in Südengland; Kleinasien (Türkei).
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Trichius fasciatus (L., 1758) Gebänderter Pinselkäfer
22(7)
BESCHREIBUNG: Körper und Beine dunkel, Flügeldecken gelb, am Außenrand schwarz
gesäumt, mit je 3 schwarzen Flecken (Form sehr variabel). Körper mit Ausnahme der Flügeldecken stark weiß behaart. Mittelschienen außen mit einem Zahn, danach ein Einschnitt. VARIABILITÄT: Bisher wurden 30 Farbformen beschrieben. Die schwarze Färbung kann auf den Flügeldecken überwiegen. ÄHNLICHE ARTEN: T. zonatus Germar, T. sexualis (Bedel), beide ohne Zahn und Einschnitt an der Mittelschiene. BIOLOGIE: Käfer fliegen bei Sonnenschein, sitzen auf den verschiedensten Blüten. Die Larve entwickelt sich im Mulm einiger Laubhölzer (Birke, Buche, Erle u. a.), Entwicklung zweijährig. VORKOMMEN: Waldwiesen und -ränder im Vorgebirge. VERBREITUNG: Eurasien, in Europa von Süditalien bis in den Norden des Kontinents; England, Schottland; fehlt in Irland; Kaukasus, Sibirien, Japan.
Oberfamilie EUCINETOIDEA
Familie Eucinetidae Körperumriß eiförmig, stark gewölbt, 3-4 mm lang, schwarz- bis rotbraun, gelegent lich mit hellerem Ende und hellen Schulterflecken. Das Aussehen erinnert an die Mordellidae. Kopf unter dem Halsschild verborgen, Fühler 11gliedrig, Füße 5gliedrig, Glieder der Mittel- und Hinterfüße gestreckt. An der Unterseite Hinterhüft-Platten. Käfer springfähig. An trockenen Orten unter verwesenden Pflanzenresten. In Westeu ropa 2, im Südteil Mitteleuropas 3 Arten, fehlen auf den Britischen Inseln.
Familie Clambidae Punktkäfer GRÖSSE: Winzig, rund 1 mm lang. FÄRBUNG: Hell- und dunkelbraun, gelblich, schwarzbraun, schwarz. BESCHREIBUNG: Gewölbte, breit ovale bis eirunde Arten, können Kopf und Halsschild
unter den Körper biegen und sich zu einer Kugel zusammendrehen (ähnlich wie Agathidium). Fühler 10gliedrig, die letzten beiden Glieder bilden eine Keule. Halsschild breit, querliegend, Vorder- und Hinterecken abgerundet. Beine dünn, Füße 4gliedrig. SYSTEMATIK: Zu den Clambidae wird die eigenartige Unterfamilie Calyptomerinae (1-2 mm lang) gezählt, die vorübergehend als selbständige Familie der Unterord nung Myxophaga galt. ARTENZAHL: In Mitteleuropa ca. 10, im Norden und auf den Britischen Inseln nur 6 Arten. VORKOMMEN: In verwesenden Pflanzenresten, gelegentlich in Baumpilzen.
Familie Helodidae Sumpffieber , Jochkäfer -
(Tafel 23, Abb. 1-3) GRÖSSE: Kleine, 2 - 6 mm lange Arten. FÄRBUNG: Meist rot- bis dunkelbraun, einige Arten mit variablen Flecken oder
Bändern.
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BESCHREIBUNG: Länglich, manchmal breit-elliptisch (Scirtes) oder eirund (Hydrocy
phon), Oberseite (gelegentlich sehr dicht) behaart. Kopf z. T. unter dem Halsschild verdeckt. Fühler meist 11gliedrig, fadenförmig, 1. Glied mitunter beträchtlich größer, Ansatzstelle vor den Augen. Halsschild breiter als lang. Flügeldecken meist grob punktiert, Hautflügel mit nur 2 sichtbaren Analadern. Füße 5gliedrig, 4. Glied zweilappig. An den Enden der Hinterschienen Dorne, die kurz, aber auch ziemlich lang sein können (Scirtes). Schenkel bei manchen Arten kräftig entwickelt, erlauben Sprungbewegungen (Scirtes). Hinterhüften mit breiten Schenkeldecken, Vorderhüf ten zylindrisch, querliegend, ihre Höhlen hinten offen. Hinterleib mit 5 sichtbaren Sterniten. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Körperform; Halsschildform; Größe der Enddorne an den Hinterschienen; Länge und Größe des 1. bis 3. Fühlergliedes; FlügeldeckenPunktierung. ARTENZAHL: Weltweit über 1200 Arten, in Mitteleuropa etwa 25, auf den Britischen Inseln 13. BIOLOGIE: Die asselartigen Larven haben lange, vielgliedrige Fühler. Sie leben im seichten Uferbereich, unter Steinen und auf der Oberflächenhaut des Wassers, den Bauch nach oben gekehrt. Sie atmen Luftsauerstoff mit Hilfe des Tracheensystems und mit den Tracheenkiemen im letzten Hinterleibssegment. Nach 4 Häutungen verpuppen sich die meisten Arten außerhalb des Wassers unter Steinen in einer Puppenwiege. VORKOMMEN: In Wassernähe, Sümpfen, feuchten Wiesen; Käfer auf Blüten und Lauf von Kräutern und Sträuchern, auch im Uferdetritus.
Scirtes hemisphaericus (L., 1767) Halbkugeliger Jochkäfer
23(1)
BESCHREIBUNG: Gelbbraun, Halsschild gelbrot mit schwarzem Mittelfleck, Flügeldec
ken ringsum schwarzbraun gerandet. Diese schwarzbraune Färbung kann, vor allem bei Weibchen, überwiegen. Unterseite des 1. und Basis des 2.-4. Fühlergliedes gelbrot. Kurz anliegend behaart. 3. Fühlerglied der Männchen sehr klein, so lang wie breit, das der Weibchen größer, länger als breit. Schildchen groß, dreieckig. Flügel decken fein und dicht gepunktet. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni. VORKOMMEN: In Berglandschaften auf den Pflanzen an kalten, schnellfließenden Waldbächen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Mittelnorwegen und -schweden; lokal auf den Britischen Inseln.
Microcara testacea (L., 1767)
23(3)
BESCHREIBUNG: Breit oval, schwarzbraun, Beine und Fühlerwurzel heller. Oberseite
fein dunkel behaart. Flügeldecken fein und dichtpunktiert, Punkte nicht untereinan der verbunden. Hinterschenkel verdickt (springfähig), innerer Enddorn der Hinter schiene auffällig, säbelförmig, etwa so lang wie das 1. Fußglied. ÄHNLICHE ART: S. orbicularis (Panzer), länger grau behaart, Punkte auf den Flügeldec ken durch feine Runzeln verbunden. BIOLOGIE: Larven in stehenden Gewässern, Käfer auf der Ufervegetation. VORKOMMEN: An Gewässern im Tiefland und in niedrigen Berglagen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; vereinzelt auf den Britischen Inseln.
Überfamilie DASCILLOIDEA
Familie Dascillidae (Tafel 23, Abb. 4) Nur eine Art:
Dascillus cervinus (L., 1758) Moorweichkäfer Helodes marginata (F., 1798)
157
Familie Dascillidae
Überfamilie Eucinetoidea
23(4)
BESCHREIBUNG: Grundfärbung der Männchen schwarz, die der Weibchen schwarz
braun; jedoch völlig mit einer dichten Schicht anliegender, grauer oder gelblicher Haare überdeckt. Fühler und Beine braun, Füße heller. Oberseite fein und dicht gepunktet. Fühler fadenförmig, 11gliedrig , 3. Glied außergewöhnlich lang. Kiefer kräftig ausgebildet. Füße 5gliedrig, 2.-4. Glied an der Unterseite mit kleinen Lappen, am 4. Glied am deutlichsten. BIOLOGIE: Larve engerlingsartig, im Boden an Graswürzelchen, Käfer auf Blüten (besonders Dolden). Verpuppt sich nach der 2. überwinterung. VORKOMMEN: Im Bergvorland und Gebirge. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittel schweden und -finnland; auf den Britischen Inseln lokal.
23(2)
BESCHREIBUNG: Einzige Art; braungelb, Fühler bis auf einige Basalglieder, mitunter
auch Beine und Halsschild braun. Oberseite sehr fein und dicht anliegend hell behaart, dicht punktiert. Flügeldecken in der hinteren Hälfte am breitesten, Hinter schenkel nicht verdickt. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis August. VORKOMMEN: Auf Pflanzen sumpfiger Waldwiesen, an stehenden Gewässern von der Tiefebene bis in niedrige Berglagen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Nordnorwegen, Mittelschweden und -finnland; in England und Schottland.
Überfamilie BYRRHOIDEA
Familie Byrrhidae Pillenkäfer (Tafel 23, Abb. 5-8) GRÖSSE: Zwischen 1,2 (Syncalypta spinosa) und 14 mm (Byrrhus gigas). FÄRBUNG: Meist dunkel (braun bis schwarz), gelegentlich mit unterschiedlich gefärb
tem Toment; einige Arten metallgrün oder mit Metallglanz (Cytilus sericeus). BESCHREIBUNG: Oval oder eirund, meist behaart, selten beschuppt oder mit verdickten
Borsten. Kopf sichtbar gepunktet, abwärts geneigt, läßt sich bis auf die HalsschildUnterseite klappen. Bei den hochspezialisierten Arten können auch die Beine in Furchen auf der Körperunterseite eingelegt werden: der Käfer kann sich totstellen,
158
Familie Heteroceridae
Überfamilie Byrrhoidea
wobei er einer Pille ähnelt. Fühler 11gliedrig, zum Ende hin breiter, selten gekeult, lassen sich an die Halsschild-Unterseite anlegen. Kopfschild nahtlos mit der Stirn verwachsen. Der Halsschild schließt sich eng an die Flügeldecken an, die bei einigen flugunfähigen Arten miteinander verwachsen sind. Beine kräftig mit breiten, flache Schenkeln und Schienen, an letzteren Rinnen zur Aufnahme der Fußglieder. Füße selten 4gliedrig. Vorderhüften voneinander getrennt, dazwischen der Mesoster nalkiel, Hinterhüften quer, berühren sich. Die Episternen der Hinterbrust verjüngen sich nach hinten. SYSTEMATIK: Die früher zu den Byrrhidae gezählten Limnichidae werden heute als eigene Familie zu den Dryopoidea, die Nosodendridae zu den Dermestoidea gestellt. BESTIMMUNGSMERKMALE: Körperbehaarung; Fühlerform; Halsschildpunktierung; Ausbildung von Rinnen für die Füße an den Schienen; Breitenverhältnis von Schienen und Schenkeln; Flügeldeckenstreifung; Sichtbarkeit der Metaepisternen. ARTENZAHL: Weltweit rund 800 Arten, in Mitteleuropa ca. 40, auf den Britischen Inseln 11 Arten. VORKOMMEN: Moosfresser in Wäldern, Käfer unter Moos, Steinen, Streu, auf Waldwe gen; Larven der meisten Arten engerlingsartig, an Moosrhizoiden.
Simplocaria semistriata (F., 1794) Halbstreifiger Pillenkäfer
23(6)
Schwarz, oft mit metallgrünen Flecken. Nicht selten mit Schachbrettmuster aus Haarflecken (silbrig, goldrot, schwarz). Fühler und Beine schwarz. Kopf kräftiger punktiert als Halsschild und Flügeldecken, diese deutlich gestreift, im vorderen Drittel am breitesten. Nur an den Vorderschienen ist eine Rinne zur Aufnahme der Fußglieder voll ausgebildet. ÄHNLICHE ART: C. auricomus ( Duftschmid), schwarz- oder bronzebraun, ohne grüne Flecken, Flügeldecken hinter der Mitte am breitesten. VORKOMMEN: I m Moos, unter Steinen in Wäldern, feuchten Wiesen vom Flachland bis ins Gebirge (Alpen über 2000 m). VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden; lokal auf den Britischen Inseln; Kaukasus; Tibet; Sibirien. BESCHREIBUNG:
Byrrhus fasciatus (Forster, 1771) Gebänderter Pillenkäfer
dunkel mit rotem Ton. Halsschild sehr dicht punktiert. Flügeldecken mit regelmäßi gen feinen Streifen, die z. T. unter dem dunklen Toment verschwinden. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Mai. VORKOMMEN: Im Moos, unter Steinen, auf Waldwegen von der Tiefebene bis über die obere Waldgrenze im Gebirge hinaus. VERBREITUNG: Eurasien, bis in den hohen Norden; lokal auf den Brit. Inseln; Alaska.
Byrrhus pilula (L., 1758) Gemeiner Pillenkäfer
23(8)
In Form und Farbe veränderlich; meist längsoval, schwarzbraun, mit Längsfleckenreihen aus goldenem und schwarzem Toment (bei älteren Exemplaren oft abgescheuert). Fühlerwurzel rotbraun, Fühler und Beine schwarzbraun. Halsschild dicht, aber sehr fein punktiert. Die Entfernung zwischen den Punkten ist größer als diese, die Fläche zwischen ihnen deutlich chagriniert. Flügeldecken auf halber Länge am breitesten. Epipleuren schmaler als Episternen der Hinterbrust (bei aufgeklebten Tieren gut von der Seite zu sehen). VORKOMMEN: Im Moos, auf Wegen in Wäldern von der Tiefebene bis in die Berge, meist häufig. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden, Britische Inseln.
BESCHREIBUNG:
23(5)
Glänzend schwarz bis braun, Fühler und Beine gelblich. Oberseite lang, schräg abstehend, hell behaart. Die Haare können weißliche Flecken bilden. 7.-11. Fühlerglied verbreitert. Halsschild und Flügeldecken fein punktiert, Flügel decken nur an der Basis gestreift. Schienen sichtlich schlanker als Schenkel, an ihnen nur eine kurze Rinne zur Aufnahme der Fußwurzel. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere kürzer behaarte Arten. VORKOMMEN: I m Moos und unter Steinen in Wäldern, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis an die Grenzen des Kontinents, Britische Inseln; Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Cytilus sericeus (Forster, 1771) Veränderlicher Pillenkäfer
159
23(7)
BESCHREIBUNG: Umriß eirund; dunkle und silbrige bzw. braunrote Behaarung bringt eine veränderliche Zeichnung zustande. Normalerweise bilden die hellen Haare eine auffällige, variable Zeichnung auf dem Halsschild und ein breites, bogenförmiges Band, dessen Enden nach vorn zeigen, auf den Flügeldecken. Fühler und Beine
Oberfamilie DRYOPOIDEA Neben den artenreichen Familien gehören zu dieser Gruppe auch zwei sehr kleine: die Eubriidae (früher Unterfamilie der Dascillidae) und die Limnichidae (früher Unterfamilie der Byrrhidae).
Familie Heteroceridae Sägekäfer (Tafel 23, Abb. 9) Nur einige mm lang ( Micilus murinus 1,5 mm; Heterocerus parallelus 7,6 mm). FÄRBUNG: Nur selten einfarbig dunkelbraun bis schwarz, in der Regel 3 Gruppen gelber Flecke auf den Flügeldecken. BESCHREIBUNG: Oberseite anliegend kurz und schräg abstehend lang behaart. Kopf bis an den Augenhinterrand in den Halsschild eingezogen. Fühler 9- bis 11gliedrig, sehr kurz, kräftige Glieder, von denen 6-7 eine Keule bilden. Oberkiefer groß, am Außenrand mit deutlichem Einschnitt. Schienen platt, an der Außenseite mit Dornen und Borste besetzt, Füße 4gliedrig. BESTIMMUNGSMERKMALE: Die Bestimmung einiger Arten erfordert eine Untersuchung des Kopulationsapparates. Wichtige Merkmale finden sich auch am Vorderrand der Mittelbrust. Es empfiehlt sich daher, die Käfer auf zugespitzte Plättchen zu kleben, damit diese Merkmale leicht zugänglich bleiben. ARTENZAHL: Weltweit rund 200 Arten, davon in Mitteleuropa 15, auf den Britischen Inseln 9. VORKOMMEN: Käfer und Larven gesellig in Lehmsandufern, auch der Küste, in selbstgegrabenen Gängen. GRÖSSE:
Heterocerus marginatus (F., 1787) Gerandeter Sägekäfer BESCHREIBUNG: Schwarzbraun,
23(9)
Halsschild an den Seiten heller. Auf den Flügeldecken helle Flecken in 3 Querreihen (die Flecken längs der Naht nicht in kleinere
160
Familie Buprestidae
Überfamilie Dryopoidea
aufgelöst). Fühler braun, an der Wurzel heller, Beine hellbraun. Oberseite dicht behaart. Fühler 11gliedrig (nur bei 40facher Vergrößerung zu unterscheiden!). Halsschild seitlich schmal, aber sichtbar gerandet. Die beiden Außenzähne an den Mittelbrustseiten ragen nach vorn und sind etwa 3 x so lang wie die inneren. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis August. VORKOMMEN: Im Lehm von Ufern, stellenweise recht häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark und Südfinnland, lokal in England, Südschottland, Irland; Westsibirien, Korea.
161
überfamilie BUPRESTOIDEA
Familie Buprestidae Prachtkäfer (Tafel 24, Abb. 1-9) GRÖSSE: Von 1,5 (Trachys, Habroloma) bis 33 mm (Chalcophora). In den Tropen
wesentlich größer. FÄRBUNG: In der Regel bunt, metallglänzend, oft verschiedene Farbschattierungen bei
einer Art, die zur Beschreibung vieler Farb-Aberrationen geführt hat.
Familie Dryopidae Klauen-, Hakenkäfer (Tafel 23, Abb. 10) GRÖSSE: 2,6-5,7 mm lange Arten. FÄRBUNG: Meist dunkel gefärbte Arten. BESCHREIBUNG: Ober- und Unterseite dicht, auf Halsschild und Flügeldecken meist
zweifach behaart: zwischen feiner, anliegender Grundbehaarung stehen längere Härchen. Kopf bis zum Hinterrand der Augen in den Halsschild geschoben, Mundwerkzeuge nach unten gerichtet. Fühler 9- bis 11gliedrig, 2. Glied asymme trisch, groß, mit einer langgezogenen Ecke. Die übrigen Glieder entweder abgesetzt (Helichus) oder zu kompakter Keule umgebildet, deren Einzelglieder erst bei 30facher Vergrößerung sichtbar werden. Augen meist dicht abstehend behaart. Flügeldecken gestreift (Helicus), meist aber fein gepunktet. Füße 5gliedrig, letztes Glied ziemlich groß, mit 2 großen, kräftigen Klauen. Vorderhüften quer, Hinterhüf ten mit Schenkeldecken versehen. Hinterleib mit 5 freien Bauchplatten. Weibchen mit Legestachel. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Die Bestimmung ist relativ schwierig, in vielen Fällen ohne Studium des männlichen Kopulationsapparates und des weiblichen Legesta chels kaum möglich. SYSTEMATIK: In älterer, aber auch heutiger Literatur werden auch die Elminae (Elmin thinae) hierher gerechnet, die aber als selbständige Familie zu betrachten sind (11gliedrige Fadenfühler, kuglige Vorderhüften, Hinterhüften ohne Schenkel decken). ARTENZAHL: In Mitteleuropa 13, auf den Britischen Inseln 8 Arten. BIOLOGIE: Käfer am Ufer und im Wasser, führen einen Luftvorrat in der dichten Behaarung mit. Sie schwimmen nicht, sondern halten sich mit den langen, geboge nen Klauen an Pflanzen, Steinen, Holz u. ä. fest; Algenfresser. Fliegen des Nachts. Die ebenfalls pflanzenfressenden Larven leben im Wasser, verpuppen sich aber außerhalb.
Dryops auriculatus ( Geoffroy, 1785) Zweifarbiger Hakenkäfer 23(10) BESCHREIBUNG: Langgestreckt, schwarz, Flügeldecken oft braun wie Fühler und
Beine. Fühler 10gliedrig, 2. Glied asymmetrisch in eine stumpfe Spitze auslaufend. Augen dicht behaart. Zu jeder Halsschildseite verläuft eine an der Basis fast gerade, vorn leicht gerundete Linie. Flügeldecken lang, fast parallelrandig, sehr fein punc tiert, dazwischen gröbere Punkte in Reihen. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, nur an Hand der Kopulationsorgane und Legestachel unterscheidbar. VORKOMMEN: Auf Pflanzen, bemoosten Stämmen und Holz im Wasser, um Gewässer in Niederungen und Gebirgstälern, stellenweise häufig. VERBREITUNG : Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Britische Inseln; Kaukasus.
BESCHREIBUNG: Kopf in der Regel teilweise in den Halsschild eingebettet, Fühler
11gliedrig , oft gesägt, mitunter mit einer Keule. An den Fühlergliedern finden sich Poren, die entweder gleichmäßig verteilt oder in Vertiefungen der Unterseite konzentriert sind. Augen flach, entweder an der Kopfvorderseite (Schläfen lang) oder Kopfbasis (Schläfen kurz). Halsschild quer, mit einfachem oder gekieltem Seitenrand. Oberseite, vor allem der Flügeldecken, reich skulpturiert, diese hinten abgerundet oder in kleine Spitzen ausgezogen. Beine kurz, werden in der Ruhe unter den Körper gelegt. Füße 5gliedrig, mit glatten oder gezähnten Krallen. Hinterhüften querliegend, mit breiten Decken. Die beiden vorderen Bauchringe sind in der Mitte verwachsen, am Hinterrand des 4. fehlt die Gelenkhaut. SYSTEMATIK: Die Einteilung der Prachtkäfer in Unterfamilien ist umstritten. Die traditionelle Teilung in Chalcophorinae und Buprestinae macht allmählich einer überzeugenderen Aufteilung in Polycestinae, Buprestinae, Chrysobothrinae, Agrili nae und Trachyinae Platz. Mit Ausnahme der ersten werden alle Unterfamilien nachfolgend mit Vertretern behandelt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE : Form und Skulptur; Färbung; Augenanordnung, Schläfenlänge; Abstand der Augeninnenränder; Porenanordnung auf den Fühlern; Kielung des Halsschildseitenrandes; Klauenform. A RTENZAHL : Weltweit etwa 16 000 Arten, vorwiegend in den Tropen und Subtropen. In Mitteleuropa knapp 100; die Artenzahl nimmt nach Norden hin rapide ab: in Nordeuropa noch 40, auf den Britischen Inseln nur 10. Einige Arten wurden mit Holz in neue Gebiete verschleppt, viele sind im Aussterben begriffen. BIOLOGIE: Vorwiegend in Laubwäldern. Käfer fliegen im prallen Sonnenschein; auf Blüten, Sträuchern, Holz, fressen Pflanzengewebe und Pollen. Die Weibchen legen die Eier einzeln oder in kleinen Gruppen in Rindenspalten der Futterpflanze oder in ihrer Nähe ab. Die Larven sind beinlos, haben einen kleinen Kopf undein stark verbreitertes 1. Brustsegment („Kochlöffelgestalt"). Ihr Hinterleib endet in 2 festen Spitzen. Die Larven vieler Arten entwickeln sich ausschließlich in totem oder absterbendem Holz, nur wenige in lebendem Gewebe (Agrilus). Meist nagen sie einen flachen, gewundenen Gang zwischen Bast und Splint bzw. im Holz. Einige Arten minieren zwischen Ober- und Unterhaut in Blättern. Die Entwicklungsdauer minierender Arten ist kürzer, die der Holzbewohner länger, sogar mehrjährig. Die Larven verpuppen sich in der Futterpflanze, der Käfer schlüpft durch eine ovale Offnung. Fast alle Arten geschützt (s. S. 34).
Unterfamilie Buprestinae (Tafel 24, Abb. 1-5) Ovale, auf der Oberseite verhältnismäßig flache Arten. Der Vorderbrustfortsatz teilt ie Mittelbrust in 2 Teile. Das 3. Fühlerglied nicht verlängert, Vorderschenkel ohne Zacken. Nach Artenzahl größte Unterfamilie.
162
Familie Buprestidae
Überfamilie Buprestoidea
Chalcophora mariana (L., 1758) Großer Kiefernprachtkäfer
24(1)
BESCHREIBUNG: Oberseite bronzebraun, Unterseite sehr stark kupferrot glänzend.
Kopf mit langer Längsfurche, Fühler stumpf gesägt, Halsschild mit glatten Längs bändern und unregelmäßiger Punktierung. Halsschild an der Basis am breitesten. Flügeldecken zum Ende hin verjüngt, gemeinsam gerundet, am Ende zu einer feinen Spitze ausgezogen. Oberseite reich skulpturiert, z. T. mit glatten Längsbändern, von denen das 2. 2 x durch flache Eindrücke unterbrochen ist. Diese Eindrücke sind mit sehr feinen goldgrünen Runzeln bedeckt. Beim Männchen letztes Bauchsegment sehr tief ausgeschnitten. BIOLOGIE: Larven im toten Holz gefällter Kiefern, Kieferstubben, ausgewachsen fast 80 mm lang. Käfer auf gefällten Stämmen und Stubben, stellenweise häufig. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis August. VORKOMMEN: Kiefernwälder im Flachland. VERBREITUNG: Besonders im Osten Europas, im Norden bis Dänemark, Mittelschwe den, Südnorwegen und -finnland. Fehlt in den Niederlanden und auf den Britischen Inseln. Kaukasus, Sibirien; Nordafrika.
Buprestis rustica L., 1758 Ländlicher Prachtkäfer
24(2)
163
Gattung Anthaxia Eschscholtz, 1829 Ovale bis fast parallele Arten; Kopf zum beträchtlichen Teil in den Halsschild eingebettet; Augen am Scheitel weitgehend einander genähert. Halsschild breiter als lang, vorn bogenförmig ausgeschnitten.
Anthaxia nitidula (L., 1758) Zierliches Prachtkäferchen
24(4)
BESCHREIBUNG: Zeichnet sich durch Geschlechtsdichroismus aus: Männchen metal
lisch goldgrün, hinten erzfarbig; Weibchen blaugrün, Kopf und Halsschild gold orange. Scheitel von Augenbreite; Halsschildfläche mit Querrunzeln. Flügeldecken fein gekörnt, mit je 2, mitunter nicht sehr deutlichen Eindrücken. VARIABILITÄT: Beide Geschlechter können mitunter in der Farbe des Partners auftre ten. Nach Süden hin wird die Purpurfärbung des Halsschildes der Weibchen intensiver und kommt dann auch bei den Männchen vor. BIOLOGIE: Larven vorwiegend in Schlehen, Mandelbäumen, Obstbäumen. Käfer auf Blüten (Heckenrosen, Margeriten, Hahnenfuß u. a.). ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis August. VORKOMMEN: In Tiefebene und Hügelland. VERBREITUNG: Im größten Teil Europas, fehlt im Norden; auf den Britischen Inseln selten. Kaukasus, Kleinasien, Nordafrika.
Synonym: B. violacea De Geer BESCHREIBUNG : Metallglänzend mit einem Stich ins Grünliche, Blaue, Violette, Kup
ferne oder Rotgrüne. Nur selten gelbe Flecken an den Vorderecken der Halsschild unterseite und auf den Sterniten vorhanden. Kopf kräftig punktiert, hell behaart. Auf den Flügeldecken Punktreihen, 9. Zwischenraum kielartig erhaben. Jede Flügel decke mit 2-3 Quereindrücken, das Ende schräg nach innen abgestutzt. ÄHNLICHE ART: B. haemorrhoidalis Herbst, etwas größer, die genannten gelben Flecken meist vorhanden, Flügeldecken in der Regel gerade abgestutzt. BI OLOGIE: Larven vorwiegend in Fichten, Tannen, Kiefern; Entwicklungsdauer 2 Jahre. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis September. VORKOMMEN: In Fichtenwäldern. VERBREITUNG: I m größten Teil Europas, im Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland,
Nordschweden; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden; Kaukasus, Südsibirien.
Buprestis octoguttata L., 1758
24(3)
BESCHREIBUNG: Metallisch dunkelblau, gelegentlich mit einem Hauch von Violett oder Grün. Am Augen-Innenrand und an den Halsschildseiten gelbe Bänder, auf jeder Flügeldecke 4 Flecke und ein Schulterband. Unterseite ebenfalls blau mit vielen gelben Flecken. Kopf und Halsschild dicht gepunktet, Flügeldecken mit Punktrei hen, Enden ausgeschnitten, die äußeren Hinterecken spitz. BIOLOGIE: Larven in totem Kiefernholz, bevorzugen Wurzeln, Stümpfe, gefällte Stämme; Käfer auf Bäumen, gefällten Stämmen, bloßliegenden Wurzeln. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis August. VORKOMMEN: Kiefernwälder vom Tief- bis zum Hügelland. VERBREITUNG: Im größten Teil Europas, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden; Kaukasus, Sibirien; Nordafrika.
Anthaxia guadripunctata (L., 1758) Vierpunktprachtkäfer
24(5)
BESCHREIBUNG: Halbmatt, bronzefarben; breit, flach, grob chagriniert. Kopf kahl,
Scheitel von doppelter Augenbreite. Halsschild grob gekörnt, mit 4 deutlichen runden Eindrücken. Flügeldecken stark gekörnt, mit mehreren Eindrücken. 1. Hinterfußglied so lang wie das 3.-5. zusammen. BIOLOGIE: Larve in Nadelbäumen, besonders Fichten, aber auch in Tannen und Lärchen; legt gewundene Gänge zwischen Bast und Splint auf der sonnenzugewand ten Seite an. Käfer in der Regel auf gelben Blüten (Löwenzahn, Habichtskraut, Hahnenfuß u. ä.). ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis September. VORKOMMEN: Waldwiesen, Wegränder, Haine im Bergvorland und Gebirge. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Mittelnorwegen, Nordschweden und -finnland. Fehlt auf den Britischen Inseln. Kaukasus, Klein- und Vorderasien.
Unterfamilie Chrysobothrinae (Tafel 24, Abb. 6) Ovale flache Arten mit Längsrippen und metallfarbenen Gruben auf den Flügeldecker Vorderschenkel verstärkt, mit Zahn.
Chrysobothris affinis (L., 1758) Goldgrubenprachtkäfer
24(6)
BESCHREIBUNG: Erzbraun glänzend, mit grünem, blauem, auf dem Halsschild manch
mal mit kupferrotem Ton. Gruben auf den Flügeldecken kupfern, grün, gelegentlic golden, Kopf fein punktiert, weißlich behaart; Augen sehr schmal, oval, einander stark genähert; Halsschild doppelt so breit wie lang, dicht gepunktet, fein quergt runzelt; Flügeldecken mit nicht besonders kräftigen Längsrippen, Zwischenräum dicht punktiert, nicht gerunzelt; im hinteren Teil Rand gezähnt.
Überfamilie Buprestoidea
164
Familie Elateridae
BIOLOGIE: Larven in gefälltem, ungeschältem Laubholz oder in kranken Bäumen (Eiche, Buche, Obst). Käfer ebenda. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer VoR Juni bis Juli.
VORKOMMEN: Laubwälder im Tief- und Gebirgsvorland.
VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittel
schweden; fehlt auf den Britischen Inseln; Kaukasus, Kleinasien, Vorderasien, Sibirien, Nordafrika. Unterfamilie Agrilinae (Tafel 24, Abb. 7-8)
In der Regel schlanke, gestreckte, oft hinten stark verjüngte, oben abgeflachte Arten; Klauen mit einem Zahn. Die Gattung Agrilus ist die umfangreichste Prachtkäfergattung und zählt weltweit etwa 2500 Arten.
Agrilus biguttatus (F.,
1777) Zweifleckiger Prachtkäfer
24(8)
BESCHREIBUNG: Grün, selten blau oder bronzefarben. Kopf körnig punktiert, vorn mit
weißen abstehenden Härchen. Halsschild quergerunzelt, mit Mitteleindruck; Kiel längs des Randes und einer Rippe, die von den Hinterecken ausgeht und bis ins vordere Drittel reicht. Flügeldecken fein gekörnt mit stark anliegenden Haaren. BIoLOGIE: Larven besonders in jungen Eichen (Eichengebüsch), auch in Hainbuche, Buche, Hasel, Birke; Käfer ebenda. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis August. VORKOMMEN: Laubwälder im Flach- und Bergvorland. VERBREITUNG: Europa bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; Kaukasus, Sibirien; Nordafrika. Unterfamilie Trachyinae (Tafel 24, Abb. 9) Tiere mit kurzem, breitem Körper, im Grundriß fast dreieckig, Halsschild sehr breit. Entwicklung in den Blättern zweikeimblättriger Pflanzen.
Trachys minutus (L.,
1758) Kleiner Prachtkäfer
ern. Kopf zwischen den Augen mit breiter Längsrinne. Flügeldecken mit großer, seitlich rausragender Schulterbeule, seitlich davon und dahinter deutliche Eindrücke. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere seltene Arten ohne Haar-Querbinden, Schulterbeulen weniger ausgeprägt. Davon am ehesten zu finden: T. fragariae Brisout, matt, mit kurzen dunklen Härchen. BIOLOGIE: Die Weibchen kleben die Eier auf die Oberseite besonders wolliger Laubbaumblätter (Weiden, seltener Birken, Hainbuchen). Die Larven fressen Platz minen. Käfer auf Weiden, auch Doldenblüten, überwintern. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Fast ganz Europa, bis Südnorwegen, Mittelfinnland, Nordschweden; in England lokal; Kleinasien, Sibirien.
24(7)
Synonym: aenescens Schils. BESCHREIBUNG: Metallisch grün, goldgrün, blau; in der Hinterpartie der Flügeldecken je ein weißer Haarfleck neben der Naht (mitunter ein weiterer neben der Schulter). Unterseite ebenfalls metallisch mit weißen Flecken auf 1., 3. u. 4. Pleurit (der erste ist auch in der Draufsicht gut erkennbar) und am Rande des 3.-4. Sternits. Flügeldecken fein gekörnt, an den Enden abgerundet, an der Basis sichtbar eingedrückt. BIOLOGIE: Larven in der Rinde starker abgestorbener Äste alter Eichen und in Stümpfen. Käfer auch auf jungen Eichenbäumen und -trieben. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer VoR Mai bis Juli. VORKOMMEN: Eichenwälder von der Tiefebene bis ins Bergvorland. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Südnorwegen und Mittelschwe den; in England sehr selten; Kaukasus, Klein-Vorderasien; Nordafrika.
Agrilus angustulus (Illiger, 1803) Schmaler Prachtkäfer
165
24(9)
BESCHREIBUNG: Glänzend schwarz, gelegentlich violett bzw. Halsschild bronzefarbig
getönt. Flügeldecken mit 4 weißen Haar-Querbinden, die sich aber leicht abscheu-
Überfamilie ELATEROIDEA
Familie Elateridae Schnellkäfer, Schmiede (Tafel 25, 26) GRÖSSE: Von 2 mm (Quasimus minutissimus) bis 30 mm (Athous rufus), viele Arten
zwischen 10 und 15 mm. FÄRBUNG: Häufig braun (Agriotes, Athous) oder schwarz (Melanotus), Flügeldecken
häufig heller als Halsschild. Einige Arten mit roten, gelben oder gelbbraunen Flügeldecken und schwarzem Halsschild. Selten Metallfärbung (Corymbites). BESCHREIBUNG: Kopf nach vorn, selten nach unten gerichtet, (Idolus), bis an den Augenhinterrand in den Halsschild eingebettet (Beweglichkeit eingeschränkt!). Füh ler 11gliedrig, meist gesägt, gelegentlich fadenförmig oder vom 3./4. Glied an gekämmt. Halsschild breit, vertikal frei beweglich, Hinterecken stumpf oder spitz ausgezogen, sehr oft mit glänzendem Kiel. Vorderbrust mitunter mit Rinnen, in die die Fühler und Schenkel des 1. Beinpaares eingelegt werden. Flügeldecken gestreckt, meist behaart, selten beschuppt (Adelocera), bei den Weibchen auf halber Länge oder dahinter leicht verbreitert. Oberseite estreift. Hautflügel entwickelt, fehlen nur selten (Dima). Schlanke Laufbeine, Füße stets 5gliedrig, bei einigen Arten auf der Unterseite lappenartig verbreitert. Typisch sind die Mentonnière und der Schnellapparat. Die Mentonnière ist ein nach vorn weisender Prosternumausläufer, der den Mundapparat z. T. von unten abdeckt. – Der Schnellapparat besteht aus einem Fortsatz am hinteren Prosternum rand, der in eine Grube am Vorderrand des Mesosternum greift. Zusammen bilden beide eine ziemlich komplizierte Einrichtung, die es dem Käfer erlaubt, sich 20-30 cm hoch in die Luft zu schleudern. Dabei ertönt ein Knackgeräusch (Namen!). Manche Arten schnellen häufig, andere nur selten. Die Männchen unterscheiden sich von den Weibchen vor allem durch die länge ren, gekämmten oder kräftiger gesägten Fühler. Die Weibchen sind größer, gedrun gener, ihre Flügeldecken in der hinteren Hälfte leicht verbreitert. Bei einigen Arten ist Geschlechts-Dichroismus bekannt: Corymbites cupreus, Männchen ein-, Weib chen zweifarbig. SYSTEMATIK: Diese einheitliche Familie wird heute nach Merkmalen der Käfer und der Larven in 16 Unterfamilien eingeteilt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung und Behaarung der Flügeldecken; Fühler form und -länge; Kiele auf den Halsschild-Hinterecken; Form des Schildchens;
167
Überfamilie Elateroidea
Familie Elateridae
Zähnung der Klauen; Form der Fußglieder; Form des letzten Hinterleibssegments; Ausbildung des Prosternum-Fortsatzes; Gestalt der Mentonnière . Achtung: Da sich auch auf der Körperunterseite wichtige Bestimmungsmerkmale befinden, müssen kleinere Tiere auf perforierte oder seitlich ausgeschnittene Plätt chen geklebt werden! ARTENZAHL: Weltweit etwa 8500 Arten, davon in Mitteleuropa über 160, auf den Britischen Inseln nur etwa 70. BIOLOGIE: Die Käfer sind durch das Schnellvermögen und die Fähigkeit zum Totstel len bekannt: die Tiere lassen sich fallen, pressen Beine und Fühler an den Körper und erstarren. Sie leben auf Blüten, Gebüsch, auch in morschem Holz. Abendaktive Arten sind tagsüber unter Rinde und Steinen verborgen. Keine guten Flieger, können nur kurze Entfernungen zurücklegen. Pflanzenfresser an Knospen, Blüten oder Schößlingen, gelegentlich auch Blattlausjäger. Die Weibchen legen die Eier einzeln oder in Gelegen auf oder flach in den Boden. Die Larven mit hartem, glänzendem gelbbraunen Körper („Drahtwürmer") leben verborgen in der Erde oder im Mulm alter Bäume und Stubben. Einige sind reine Pflanzenfresser. Die meisten fressen aber daneben auch Larven und Puppen anderer Insekten. Holz- und Mulmbewohner sind Räuber. Die Verpuppung erfolgt zum Sommerausgang im Boden oder Holz(mulm). Der junge Käfer überwintert in der Puppenwiege. Die Entwicklung dauert 2-4 Jahre, gelegentlich auch länger. Die Larven verschiedener Arten können an Kulturpflanzen schädlich werden. Räuberische Larven haben Bedeutung für die Erhaltung des biologischen Gleichge wichtes im Wald, wo sie den Larven und Puppen bedeutender Forstschädlinge nachstellen. Durch das Anlegen von Bodengängen sorgen alle Larven mit für eine Belüftung des Bodens. VORKOMMEN: In Wäldern, auf Feldern, Wiesen, Weiden und in Gärten, von der Tiefebene bis in die alpine Zone, auch boreoalpine Arten.
groß wie die Entfernung vom Schildvorderrand bis zur gedachten Verbindungslinie zwischen den Hinterecken. Mittelfurche lang, von halber Halsschildlänge oder länger. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere kleinere: A. cinnabarinus (Eschscholtz), Abstand zwi schen den Halsschild-Hinterecken größer als Entfernung vom Vorderrand zur Verbindungslinie der Hinterecken/A. sanguinolentus (Schrank), Flügeldecken meist mit schwarzem Fleck bis ins 6./7. Intervall/A. pomonae (Stephens), HalsschildSeitenränder gerunzelt. Bestimmung am besten durch Vergleich mit zuverlässig bestimmtem Material! BIOLOGIE: Käfer oft auf (Dolden-)Blüten; Larven in morschen Kieferstubben, zunächst Mulmfresser, später Jäger von Bockkäferlarven. Selten in Fichtenwäldern. VORKOMMEN: Kiefernwälder, meist in Vorgebirgslagen. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; auf den Britischen Inseln selten; Sibirien; Nordafrika.
166
Unterfamilie Ampedinae (Tafel 25, Abb. 1-2) Arten mit behaarter Oberseite. Der Clypeus steht rechtwinklig zur Stirn, die höher als die Oberlippe liegt. 3. Fußglied einfach, ohne Unterlappen.
Ampedus balteatus (L., 1758) Gegürtelter Schnellkäfer
25(1)
Kopf, Halsschild und Schildchen glänzend schwarz, Flügeldecken rotbraun, doch nimmt ein schwarzer Fleck mehr als das letzte Drittel ein. Seine Vordergrenze ist geschwungen und unscharf. Ganze Oberfläche halb anliegend dunkel behaart. Unterseite dunkel, gelb behaart; Fühler dunkelbraun, 2. und 3. Glied heller. BIOLOGIE: Entwicklung in alten Kiefernstubben, etwa 3 Jahre. VORKOMMEN: Vor allem in alten Kiefernbeständen, von der Tiefebene bis in die Berge, nicht selten. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus, im Süden bis Nord italien. Auf den Britischen Inseln lokal; Kaukasus; Sibirien. BESCHREIBUNG:
Ampedus sanguineus (L., 1758) Blutroter Schnellkäfer
25(2)
Glänzend schwarz, Flügeldecken zinnober- oder rostrot. Oberseite überwiegend halb anliegend schwarz, seltener gelblich behaart. Beine und Fühler braunschwarz, Füße heller. Abstand zwischen den Halsschild-Hinterecken etwa so
BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Agriotinae (Tafel 25, Abb. 3-6) Mundapparat abwärts oder nach hinten gerichtet (Agriotes). Stirnleisten verlaufen schräg, verbinden sich vorn auf der Stirn nicht; Stirn und Clypeus nicht getrennt. Klauen der Füße ohne Zähne.
Sericus brunneus (L., 1758) Brauner Schnellkäfer
25(3)
BESCHREIBUNG: Geschlechter unterscheiden sich in der Färbung: Männchen schwarz, Flügeldecken rostbraun, gelegentlich mit dunkler Naht; mitunter nur FlügeldeckenEnden braun. Halsschild des Weibchens rotbraun mit schwarzem seitlichen und größeren Mittelband. Mitunter Halsschild schwarz, Ecken rotbraun. Fühler schwarz, 1. Glied mitunter rostbraun. Halsschild sehr dicht punktiert. Ganze Oberseite rostiggelb anliegend behaart. Intervalle schwach gewölbt, sehr dicht punktiert. Hinterfüße so lang wie die Schienen. ÄHNLICHE ARTEN: S. subaeneus (Redtenbacher), beide Geschlechter nahezu gleich, schwarz mit Bronze- oder Erzschimmer. Sehr fein dunkel behaart, Halsschild weniger dicht punktiert. Hinterfüße länger als die Schienen. BIOLOGIE: Käfer tagaktiv, gelegentlich auf Blüten, sonst auf Holz und unter Steinen. Die Larven entwickeln sich an den Wurzeln verschiedener Pflanzen. VORKOMMEN: Waldränder, Lichtungen, Waldwiesen, Heideflächen, oft auf Sand böden. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa, bis in den hohen Norden. Auf den Britischen Inseln nur lokal.
Dalopius marginatus (L., 1758) Geränderter Schnellkäfer BESCHREIBUNG: Fast
25(4)
platt, dunkel- bis rostbraun. Halsschildränder, -hinterecken und Flügeldeckenränder gelbbraun. Die Körperoberseite dicht gelblich behaart, Fühler und Beine rostgelb. Lange Fadenfühler, die über die Halsschild-Hinterecken hinaus reichen. Halsschild vorn und an der Basis fast gleich breit. Flügeldecken schmal, bis zu 2 /3 der Länge parallel, dicht gestreift. VARIABILITÄT: Die dunkle Färbung kann zurückgedrängt sein, gelegentlich aber auch dominieren. BIOLOGIE: Die bodenbewohnenden Larven jagen überwiegend Schmetterlingspuppen und Käferlarven.
168
Überfamilie Elateroidea
VORKOMMEN: Kiefern- und VERBREITUNG: Europa vom
Familie Elateridae
Fichtenwälder von der Tiefebene bis ins Gebirge häufig. Mittelmeer bis Lappland, Britische Inseln.
Gattung Agriotes Eschscholtz, 1829 Arten mit dicht behaarter Oberseite und gewölbter Stirn. Fühler vom 4. Glied an schwach gesägt. Die Halsschild-Seitenlinie wendet sich vorn auf die Unterseite.
Agriotes aterrimus (L.,
1761)
25(6)
Schwach glänzend, schwarz, dicht anliegend braun behaart; Fühler schwarz oder braunrot, Beine dunkel braunrot. – Wichtigstes Merkmal sind die gestreckt S-förmigen Stirnleisten, die vorn bis an den Clypeus reichen. Fühler des Männchens reichen bis an Halsschildhinterecken, die des Weibchens sind kürzer. ÄHNLICHE ART: A. pilosus Panzer, Stirnleisten erreichen den Clypeus nicht; Färbung eher rot- oder dunkelbraun. BIOLOGIE: Die Larven treten gelegentlich in Baumschulen als Schädlinge an den Würzelchen der Sämlinge auf. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis August auf Blüten, Büschen, Holz, Stubben. VORKOMMEN: Laubwälder, von der Tiefebene bis in Alpentäler. VERBREITUNG: Europa bis Mittelschweden, Südnorwegen und -finnland; fehlt auf den Britischen Inseln; Sibirien. BESCHREIBUNG:
Agriotes lineatus (L., 1758) Saatschnellkäfer
25(6)
Schwarzbraun, auf den Flügeldecken wechseln helle und dunkel braune Intervalle ab. Die ungeraden hellen Intervalle sind dichter hell behaart und zum Hinterende hin schmaler als die geraden dunklen. Die anliegende Behaarung des Halsschild-Mittelteiles weist nach hinten. ÄHNLICHE ART: A. proximus Schwarz, täuschend ähnlich, Behaarung des HalsschildMittelteiles weist innen quer zur Mitte. BIOLOGIE: Larve Pflanzenfresser, schadet an den Wurzeln einer ganzen Reihe wichti ger Nutzpflanzen, bohrt in Knollen (Kartoffeln). Stellenweise bedeutsamer Schäd ling. Entwicklung etwa 3-4 Jahre. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni auf Gräsern. VORKOMMEN: Wiesen, Waldränder, Gärten von der Tiefebene bis in die Berge, dort aber weniger häufig. VERBREITUNG: Europa bis Mittel-Fennoskandien, Kleinasien, Vorderasien, Nord afrika; Mittelamerika; Südamerika; Neuseeland. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Melanotinae (Tafel 25, Abb. 7) Schlanke Arten. Stirn vorn gerandet, Clypeus senkrecht, so daß die Stirn höher als die Unterlippe liegt. Fußklauen fein gezähnt.
Melanotus rufipes ( Herbst, 1784) Rotfüßiger Schnellkäfer
25(7)
Synonym: wohl identisch mit M. erythropus Gmelin. BESCHREIBUNG: Sehr schlank, gestreckt, schwarz oder schwarzbraun, dicht anliegend behaart. Fühler dunkel, Beine rotbraun. – Die Fühler des Männchens überragen die
169
Halsschild-Hinterecken um 1,5 Glieder, die des Weibchens erreichen nur die Spitzen der Hinterecken. Halsschild gewölbt, breiter als lang. Die Seitenränder nehmen von der Basis zunächst einen fast parallelen Verlauf und verbinden sich auf halber Länge in breitem Bogen mit dem Vorderteil. ÄHNLICHE ART: Oft verwechselt mit M. castanipes (Paykull), der sogar für ein Synonym bzw. eine Gebirgsform gehalten wird. Er ist schlanker, hat längere Fühler (sie überragen die Halsschild-Hinterecken beim Männchen um fast 3, beim Weib chen um ein Glied). Das Halsschild verjüngt sich allmählich, der Anschluß an den Vorderteil erfolgt beim Männchen fast winklig, beim Weibchen im Bogen (zum Bestimmen eignen sich Männchen besser!). BIOLOGIE: Larve in Holzmulm, Käfer hauptsächlich nachtaktiv auf Blüten.
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis August.
VORKOMMEN: Wiesen, Waldränder, Gärten.
VERBREITUNG: Auf Grund der Verwechslung von M. castanipes mit M. rufipes nicht
sicher angebbar; wahrscheinlich ganz Europa, Sibirien, Nordamerika. Unterfamilie Agrypininae (Tafel 25, Abb. 8) Körper mit farbigen Schuppen bedeckt, die eine Zeichnung bilden. Prosternum mit Rinnen für die Fühler und Vorderschenkel, Mesosternum mit Rinnen für die Mittel schenkel.
Adelocera murina (L., 1758) Mausgrauer Schnellkäfer
25(8)
Einzige Art. Oval, schwarzbraun. Dichte weiße und rotbraune Beschuppung bildet eine Zeichnung und verdeckt die Körperfarbe. Fühler mit schwarzem 1. Glied, sonst rostbraun wie Taster, Füße und Knie; Beine dunkel braun. Halsschild breiter als lang, dicht punktiert, in der Hinterpartie längs der Mitte 2 Höcker mit glatten Spitzen. Schildchen länger als breit. Flügeldecken in der Mitte am breitesten, mit feinen Punktreihen in den Streifen. BIOLOGIE: Räuberische Larven, jagen Insektenlarven und kleine Würmer. Käfer auf Gräsern, Gebüsch, unter Steinen. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Frühjahr und Sommer. VORKOMMEN: Felder, Wälder, Lichtungen von der Tiefebene bis in die Berge. VERBREITUNG: Paläarktis; in Nordeuropa bis Süd-Fennoskandien, Britische Inseln; Nordamerika.
Unterfamilie Corymbitinae
(Tafel 26, Abb. 1-4)
BESCHREIBUNG:
Viele Arten metallglänzend, glatt oder behaart. Härchen auf dem Halsschild quer verlaufend. Kopf klein, Mundwerkzeuge nach vorn gerichtet. Stirn flach, Stirnleisten kurz und schräg, nur seitlich über dem Fühleransatz ausgebildet. Sie verbinden sich vorn nicht, so daß Stirn und Clypeus nahtlos ineinander übergehen. Fühler gesägt, bei den Männchen auch lang gekämmt. Schenkeldecken zum Ende hin allmählich schma ler. Klauen ohne Zähne.
Corymbites pectinicornis (L., 1758) Rindenschnellkäfer
26(1)
Glänzend metallisch grün, Halsschildseiten dichter, Flügeldecken feiner anliegend behaart. Fühler und Beine schwarz, Tarsen heller. Fühler des Männchens vom 3. Glied an lang gekämmt, die Lamelle des 3. Gliedes so lang wie
BESCHREIBUNG:
Überfamilie Elateroidea
Familie Elateridae
das Glied. Fühler der Weibchen stark gesägt. Flügeldeckenenden gemeinsam verrun det, auf der Oberseite schmale, dicht punktierte Streifen und Intervalle. ÄHNLICHE ARTEN: C. cupreus (F.): Männchen ohne Lamelle am 3. Fühlerglied, Weibchen zweifarbig; C. heyeri (Saxesen), Lamelle des 3. Fühlergliedes beim Männchen sichtlich länger als das Glied; Weibchen mit getrennt zugespitzten
BIOLOGIE: Das Weibchen legt etwa 300 Eier in den Boden. Entwicklung zweijährig.
170
Flügeldeckenenden. BIOLOGIE: Erdbewohnende Larve, bis 28 mm lang. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Juni und Juli. VORKOMMEN: Waldränder und -wiesen, Lichtungen, im Hügelland und Gebirge über
die Waldgrenze hinaus. VERBREITUNG: Europa bis Lappland, lokal in England und Schottland; im Süden bis Norditalien.
Actenicerus sjaelandicus (Müller, 1764)
26(2)
BESCHREIBUNG: Kupfrig-bronzeglänzend, braun behaart, mit grauer Haarzeichnung.
Fühler schwarzbraun, Beine dunkelbraun, Klauen rostbraun. Fühler kurz, reichen nicht bis zu den Halsschild-Hinterecken, vom 3. Glied an gesägt. 3. Glied so lang wie 4. Halsschild deutlich länger als breit, Flügeldecken breiter als Halsschild, mit seichten Punktstreifen und dicht punktierten Intervallen. VARIABILITÄT: Flügeldecken gelegentlich einfarbig behaart, oder helle und dunkle Intervalle wechseln ab. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Mai und Juni auf Gräsern, Blüten, Sträuchern. VORKOMMEN: Wälder und feuchte Wiesen von den Niederungen bis in das Gebirge. VERBREITUNG: Europa bis Lappland; Britische Inseln; Sibirien, Nordamerika.
Anostirus purpureus (Poda, 1761) Purpurroter Schnellkäfer
26(3)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken blutrot, Beine schwarz oder braunschwarz;
Oberseite rot oder rostiggrau behaart. Fühler des Männchens gekämmt, die des Weibchens gesägt. Flügeldecken etwa doppelt so lang wie breit, 3. und 7. Intervall kielartig erhaben. Analsternit seitlich breit ausgeschnitten. ÄHNLICHE ARTEN: A. gracilicollis (Stierl.), Analsternit mit geraden Seiten, 3. und 7. Intervall nur teilweise erhaben; A. castaneus (L.), Flügeldecken gelb, Intervalle ungekielt. BIOLOGIE: Larve unterirdisch im Holzmulm der Wurzeln; Käfer auf Blüten und Gebüsch. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Juli.
VORKOMMEN: Waldränder vorwiegend in Vorgebirgs- und Berglagen.
VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, fehlt in Nordeuropa und auf den Britischen
Inseln; Kaukasus, Vorderasien, Himalaja.
Selatosomus aeneus (L., 1758) Glanzspringkäfer
26(4)
BESCHREIBUNG: In allen Metallfarben von grün bis violett und schwarz glänzend, Fühler und Beine rostbraun oder schwarz. Fühler ragen nicht über die HalsschildHinterecken hinaus, 4. Glied etwas kürzer als das 3. Halsschild fast quadratisch, Hinterecken lang, deutlich gekielt. Mittelfurche vor allem an der Basis deutlich sichtbar. ÄHNLICHE ART: S. melancholicus (F.), boreoalpin, selten. Fühler ragen über Hals schild-Hinterecken hinaus, ihr 4. Glied ist länger als das 3.
171
Der junge Käfer überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von März bis Oktober auf Blüten, Gräsern, unter Rinde
u. a. VORKOMMEN: Wälder, Felder, Wiesen von der Tiefebene bis in die Alpen (2500 m).
Eine der häufigsten Schnellkäferarten. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden; auf den Britischen Inseln lokal. Unterfamilie Denticollinae (Tafel 26, Abb. 5) Verhältnismäßig flache Arten. Augen groß, gewölbt, Kopf nicht zum Augenhinterrand in den Halsschild eingezogen, Schläfen sichtbar. Halsschild klein, Mentonnière nicht nach vorn verlängert, bedeckt Mundwerkzeuge nicht. Hinterleib mit 6 (nicht 5 wie in allen anderen Unterfamilien) Sterniten; beim Männchen deutlich, beim Weibchen schwieriger erkennbar.
Denticollis linearis (L., 1758) Zahnhalsiger Schnellkäfer
26(5)
BESCHREIBUNG: Farbe variabel: am häufigsten sind Tiere mit schwarzem, vorn gelbro
tem Kopf, gelbbraunem, in der hinteren Partie dunklerem Halsschild, gelbbraunen Flügeldecken und schwarzer Unterseite. Vom 3. Fühlerglied an Innenspitzen zu Zacken ausgezogen. Halsschild klein, gewölbt, mit tiefer Mittelfurche. Flügeldecken mit Reihen großer Punkte und feiner, heller Behaarung. VARIÄBILITÄT: Kopf, Halsschild, Fühler, Beine und Unterseite rötlichbraun, oder Halsschild bis auf die Hinterecken ganz dunkel, oder Flügeldecken mit dunkler Schultermakel und dunklen Naht- (u. Rand-)Bändern. Die dunkle Färbung kann auch dominieren. BIOLOGIE: Larve unter der Rinde von Laub- und Nadelhölzern, auch räuberisch, überwintert. Käfer auf Blättern und Blüten. VORKOMMEN: In Wäldern von der Tiefebene bis in die Subalpinzone. Häufig. VERBREITUNG: Bis an die Nordgrenzen Europas; lokal auf denBritischen Inseln; Kleinasien; Vorderasien; Sibirien. Unterfamilie Athoinae (Tafel 26, Abb. 6-9) Behaarung auf der Halsschildscheibe nach vorn gerichtet. Stirn flach, von den Stirnlei sten auch vorn eingefaßt, Clypeus senkrecht zwischen Stirn und Oberlippe. Mund werkzeuge weisen nach vorn. Klauen ohne Zähne.
Pseudathous hirtus (Herbst, 1784) Rauhhaariger Schnellkäfer
26(6)
BESCHREIBUNG: Glänzend schwarz, mitunter bräunlich, Fühler und Beine braun
schwarz bis schwarz, Tarsen oft heller. Oberseite dicht und lang graugelb behaart. Fühler des Männchens überragen die Halsschild-Hinterecken um ein Glied, die des Weibchens erreichen die Spitzen nicht. Mittelfurche des Halsschildes schwach angedeutet, nur im ersten Viertel. Prosternalfortsatz gerade, in einer Ebene mit der Vorderbrust, nur seine Spitze ist körperwärts gebogen (von der Seite betrachten!). ÄHNLICHE ART: A. niger (L .), Fühler des Männchens länger, überragen die HalsschildHinterecken um 2-3 Glieder. Der Prosternalfortsatz ist zwischen den Hinterhüften merklich gewölbt und allmählich dem Körper zugeneigt.
172
Familie Lampyridae
Überfamilie Elateroidea
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni auf Blüten, Büschen. VORKOMMEN: Lichte Wälder, Wiesen, von der Tiefebene bis in die alpine Zone. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und Lappland, Britische Inseln;
Kaukasus; Kleinasien; Sibirien.
Gattung Athous Eschscholtz, 1829 Clypeus niedrig, Fühler dünn, Kiefer an der Spitze ausgeschnitten. Halsschild länger als breit. Mentonnière deutlich nach vorn gezogen. 4. Tarsenglied so stark wie die anschließenden oder stärker.
173
überragen sie um 2 Glieder. Halsschild länger als breit, Oberseite fein und locker punktiert. Die Punkte in den Streifen der Flügeldecken sind etwa so groß wie die in den Intervallen. BIOLOGIE: Räuberische Larve, jagt im Boden Larven und Puppen anderer Insekten, darunter auch die vielen Forstschädlinge. Käfer auf blühenden Kräutern und Sträu chern. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni.
VORKOMMEN: Waldart, von der Tiefebene bis in die Subalpinzone, sehr häufig.
VERBREITUNG: Bis in den hohen Norden Europas, sehr selten auf den Orkney- und
Shetlandinseln; Kaukasus.
Athous haemorrhoidalis (F., 1801) Rotbauchiger Laubschnellkäfer
26(7)
Synonym: obscurus Paykull BESCHREIBUNG: Dunkelbraun, Flügeldecken oft heller, mitunter mit je einem hellen Fleck. Oberseite gelbgrau, silbrig oder rostgrau anliegend behaart. Fühler dunkel braun, Beine braunrot. Hinterleibssternite ganz oder nur am Rande rostbraun. Fühler kurz, erreichen beim Weibchen nicht die Spitzen der Halsschild-Hinterec ken. Die der Männchen überragen sie nur um V2 Glied. Halsschild sichtlich länger als breit, Seitenränder schwach gewölbt, Hinterecken breit, kiellos. Mittelfurche sehr fein, reicht bis zur Mitte oder bis zum Vorderrand. Intervalle der Flügeldecken fein gepunktet. Drittes Fußglied auf der Unterseite lappenartig ausgezogen. BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier flach im Boden an Wurzeln. Entwicklung mehrjährig, Larven gelegentlich schädlich. Der junge Käfer überwintert. VORKOMMEN: Wiesen, Weiden, Wälder, Felder, Gärten, sehr häufig. VERBREITUNG: Europa bis Mittel-Fennoskandien, Britische Inseln, Kleinasien, Vorder asien, Sibirien.
Athous vittatus (F., 1792) Gebänderter Schnellkäfer
26(8)
BESCHREIBUNG: Dunkelbraun, Außenrand jeder Flügeldecke mit gelbbraunem Band.
Epipleuren ebenfalls gelbbraun. Seitenränder der Hinterleibs-Sternite und Spitze des letzten gelbbraun. Oberseite fein behaart. Fühler des Männchens überragen Hals schild-Hinterecken um 1 Glied, die des Weibchens erreichen sie nicht. Halsschild länger als breit, Mittelfurche nicht oder nur an der Basis sichtbar. Intervalle der Flügeldecken fein gepunktet und sehr fein gerunzelt. VARIABILITÄT: Sehr groß. Es kommen völlig helle oder dunkle Flügeldecken vor. Vorder- und Hinterecken oder gesamter Halsschild können rotgelb sein. Fühler und Beine bei hellen Tieren hell, bei dunklen dunkel. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni auf Blüten, Büschen, Gräsern. VORKOMMEN: Auwälder, Ränder von lichten Waldungen von der Tiefebene bis ins Gebirge. Häufig. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen und Mittelschweden; Britische Inseln; Kau kasus; Kleinasien.
Athous subfuscus (Müller, 1767) Bräunlicher Schnellkäfer
26(9)
BESCHREIBUNG: Dunkelbraun. Halsschildrand, mindestens aber Hinterecken und Flü
geldecken heller, Fühler und Beine braungelb. Fein grau- oder braungelb behaart. Fühler des Weibchens erreichen die Halsschild-Hinterecken, die des Männchens
überfamilie CANTHAROIDEA
Familie Lampyridae Leuchtkäfer, Glühwürmchen (Tafel 27, Abb. 1-2) GRÖSSE: Männchen kleiner als Weibchen, höchstens 12 mm; Weibchen bis 20 mm. FÄRBUNG: Insgesamt bräunlich oder gelblich. BESCHREIBUNG: Käfer mit weichem Körper und auffälligem Geschlechtsdimorphis
mus: Das Männchen hat völlig entwickelte Flügeldecken und Hautflügel (Lampro hiza, Lampyris) oder stark verkürzte Flügeldecken (Phosphaenus). Die Weibchen sind völlig flügellos oder besitzen Flügelstummel (Lamprohiza). Kopf unter dem Halsschild verborgen. Fühler fadenförmig, 11gliedrig , zwischen den Augen einge lenkt. Im vorn meist gerundeten Halsschild können durchsichtige Fenster ausgebil det sein (Lamprohiza). Flügeldecken der Männchen meist mit Längsrippen. Füße 5gliedrig, 4. Glied zweilappig. Am Hinterleib bei den Männchen 7, bei den Weib chen 8 Sternite sichtbar. Wichtigstes Merkmal der Familie sind Leuchtfelder auf bestimmten HinterleibsSterniten, die für jede Art ein charakteristisches Licht abstrahlen. Am schwächsten sind sie bei Phosphaenus ausgeprägt, sehr deutlich bei Lamprohiza und den Weib chen von Lampyris. Das Licht ist das Resultat eines komplizierten biochemischen Prozesses. Es ist kalt (keine Wärmeentwicklung!) und so intensiv, daß mehrere Käfer einen Text bis zur Lesbarkeit erhellen können. BIOLOGIE: Abend- und nachtaktive Arten. Die Weibchen kriechen im Gras herum, die Männchen mit Ausnahme von Phosphaenus fliegen. Die Käfer nehmen keine Nah rung auf. Die Larven sind Schneckenjäger. Sie töten die Beute mit einem Gift, das sie durch einen Kanal in den Kiefern abscheiden. Sie durchlaufen 5 Entwicklungsstufen, überwintern und verpuppen sich im Frühjahr. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Leuchtfenster auf dem Halsschild der Männchen; Ausbildung der Flügel und Flügeldecken bei beiden Geschlechtern; Form der Halsschild-Hinterecken. ARTENZAHL: Weltweit etwa 1900 Arten, davon in Europa rund 30, in Mitteleuropa 3, auf den Britischen Inseln nur 2. VORKOMMEN: An Waldrändern, auf Wiesen, an Bächen u. ä.
Lamprohiza splendidula (L., 1767) Johanniswürmchen
27(1)
BESCHREIBUNG: Männchen: Flügeldecken braunrot, Halsschild heller, vorn 2 Fen
sterchen, durch die die sehr großen Augen gut zu sehen sind. Fühler und Beine
175
Überfamilie Cantharoidea
Familie Cantharidae
braun. Halsschild vorn halbkreisförmig, Hinterecken stumpf. Flügeldecken in der
Vorderhälfte mit breitem, flachem Randsaum. Leuchtfelder auf dem 5. und 6.
Sternit.
Weibchen: Gelblichweiß, larvenartig gestreckt, Flügel stark reduziert, Flügeldec
kenstummel reichen höchstens bis zur Hälfte des 1. Hinterleibssegments.
BIOLOGIE: Die Männchen fliegen in warmen Sommernächten, die Weibchen kriechen im Gras. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Juni und Juli. VORKOMMEN: In Wäldern, an Waldrändern, auf feuchten Wiesen in der Tiefebene und in Vorgebirgen; auch in Alpentälern. VERBREITUNG: Mittel- und Südosteuropa, fehlt in Fennoskandien und auf den Briti schen Inseln. Kaukasus.
ARTENZAHL: Weltweit rd. 3000 Arten, davon in Mitteleuropa 7, auf den Britischen
174
Lampyris noctiluca (L., 1758) Großer Leuchtkäfer
27(2)
BESCHREIBUNG: Männchen: Braun, Halsschildränder gelblich. Kopf unter dem vorn
gerundeten Halsschild verborgen, Halsschild-Hinterecken spitz. Flügeldecken mit 3-4 Rippen, fein aufgerauht, kurz und schütter behaart. Schwach sichtbare Leucht felder auf dem 7. Sternit. Weibchen: Rotbraun, Halsschildränder gelblich, ebenso die Ränder der Körper segmente und eine Mittellinie. Flügel und Flügeldecken, Schildchen fehlen. Auf dem 6. und 7. Segment Leuchtfelder, auf dem 8. leuchtende Flecken. ÄHNLICHE ART: Kommt gelegentlich zusammen mit Lamprohiza vor. Die LampyrisMännchen erkennt man am besten am Fehlen der transparenten Fenster im Hals schild, die Weibchen am völligen Fehlen von Flügeldecken-Stummeln. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Juni bis September abends und nachts. VORKOMMEN: Waldränder, Wiesen in Niederungen und im Bergvorland (Schweizer Alpen bis 1800 m). VERBREITUNG: Eurasien, in Nordeuropa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finn land; lokal auf den Britischen Inseln; Mittelmeerraum.
Familie Lycidae Rotdeckenkäfer (Tafel 27, Abb. 3-4)
GRÖSSE: Etwa 5-13 mm. FARBE: Flügeldecken meist rot (gelegentlich gelbbraun), Halsschild dunkel. BESCHREIBUNG: Längliche, flache Arten, Flügeldecken zum Ende etwas verbreitert.
Oberseite fein behaart oder kahl. Kopf sehr klein, wenigstens teilweise unter Halsschild verborgen. Fühler fadenförmig oder schwach gesägt, vorn am Kopf dicht nebeneinander eingelenkt. Halsschild breiter als lang, in der Regel durch Quer- und Längsrippen in mehrere vertiefte Felder aufgeteilt: entweder 3 vorn, 2 hinten, oder ein großes in Halsschildmitte (Diskoidalfeld), an beiden Seiten je 2 kleinere anschlie ßend. Flügeldecken mit je 4 Längsrippen, dazwischen 1-2 Reihen querliegender oder fast quadratischer Felder. Gelegentlich sind Sekundärrippen vorhanden. Hautflügel entwickelt. Beine mit flachen Schenkeln und Schienen, Füße 5gliedrig, 4. Glied von oben ausgeschnitten, aber nicht zweilappig. Mittelhüften deutlich voneinander getrennt. SYSTEMATIK: Die früher als Unterfamilie hierher gerechneten Homalisinae werden heute als selbständige Familie betrachtet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung; Länge und Größe der Fühlerglieder; Fel derzahl und -anordnung auf dem Halsschild; Felderanordnung auf den Flügel decken.
Inseln 4. BIOLOGIE: Käfer tagaktiv, leben auf Laub und Blüten von Waldpflanzen, sitzen
mitunter auf Stubben. Larvenentwicklung in morschem Holz, Larven möglicher weise räuberisch. Nur 1 Generation im Jahr.
Dictyoptera aurora ( Herbst, 1784) Scharlachroter Netzkäfer
27(3)
BESCHREIBUNG: Kopf schwarz, Flügeldecken und Halsschild (bis auf die dunklere
Mitte) rot, Rippen auf dem Halsschild gleichfalls rot, Schildchen und Beine dunkel, Fühler schwarz, jedoch 1.-3. Glied bräunlich. – Die Fühler reichen bis zur Körper mitte; 2. Glied halb so lang wie das 3. Halsschild mit 5 Feldern: in der Mitte das Diskoidalfeld, an jeder Seite 2 kleinere. Decken des Weibchens breiter als die des Männchens. Zwischen den Längsrippen der Flügeldecken stets 2 Reihen kleiner, meist quadratischer Felder. BIOLOGIE: Käfer auf Doldenblüten, immer einzeln vorkommend. VORKOMMEN: In Wäldern und an Waldrändern vom Bergvorland bis ins Gebirge (1500 m). VERBREITUNG: Paläarktis, bis an die Nordgrenze des Kontinents (fehlt aber in den Niederlanden). Nordamerika.
Pyropterus nigroruber (De Geer, 1774)
27(4)
Synonym: affinis Paykull BESCHREIBUNG: Kopf, Fühler, Halsschild und Schildchen schwarz, Flügeldecken rot, Beine dunkel mit bräunlichem Schimmer. Flügeldecken rot, Halsschild und Schild chen fein grau behaart. – Die Fühler des Männchens erreichen 2 /3, die des Weibchens die Hälfte der Körperlänge. 3. Glied länger, dreieckig, breiter als das 2.; Glieder 4-10 etwa gleichlang, 11. länger als 10. Auf dem Halsschild 5 Felder. Das Diskoidalfeld erreicht den Vorder- und Hinterrand des Halsschildes. Auf den Flügeldecken zwischen den Rippen nur eine Reihe von Feldern (nur an der Basis Andeutung einer zweiten). VORKOMMEN: Waldbewohner im Bergvorland und in Gebirgstälern, Käfer oft auf Greiskraut. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland, Britische Inseln; fehlt in den Niederlanden.
Familie Cantharidae Weich-, Schuster-, Soldatenkäfer (Tafel 27, Abb. 5-9) GRÖSSE: Zwischen 1,3 mm (verschiedene Arten der Gattung Malthodes) und 18 mm
(Cantharis annularis). FARBE: Schwarz mit gelbrotem Kopf oder Halsschild, oder braungelb, mit dunkleren
Partien. Einige Arten mit grünen oder grünblauen Flügeldecken. An den Enden der Flügeldecken bei einigen Arten schwefelgelbe Flecke (Malthodes, Malthinus). Die Farbstellung vieler Arten erinnert an Kragenspiegel alter Uniformen („Soldaten käfer"). BESCHREIBUNG: Länglich, flach, mit weichem Körper und Flügeldecken. Kopf gut sichtbar, hinter den Augen leicht verjüngt. Fühler 11gliedrig, lang fadenförmig, weit voneinander entfernt eingelenkt, zwischen den Fühlerwurzeln häufig mit länglicher Beule. Augen groß, besonders bei kleinen Arten (Malthinus). Taster mit beilförmi
Überfamilie Cantharoidea
Familie Cantharidae
gern (Cantharis) oder ovalem Endglied (Malthinus). Die Flügeldecken bedecken in der Regel den ganzen Hinterleib (Cantharis), können aber auch in einem oder beiden Geschlechtern verkürzt sein, so daß die Hautflügel darunter hervorsehen (Malthinus). Bei einigen Arten fehlen die Hautflügel. Beine lang, mit dünnen Schenkeln und Schienen, Tarsen 5gliedrig. Die letzten Hinterleibssegmente der Männchen einiger Arten sind zu einem Klammerorgan für die Kopulation umge bildet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung; Tasterendglied; Form des Halsschildes; Klauenform; Klammerorgan der Männchen. BIOLOGIE: Eine Reihe von Arten sind Räuber, einige bevorzugen Blattläuse. Andere Arten fressen an Pflanzen, z. B. an jungen Eichentrieben. Die Entwicklung ist eine Foetometamorphose: ein bis zwei Larvenstadien haben rudimentäre Anhänge. Larven länglich, weich, in der Regel samtig-dunkel. Sie ernähren sich von verschie denen Insektenstadien und kleinen Würmern. Sie überwintern unter Steinen in Moos, Laub, unter Rinde u. ä. Gelegentlich zeigen sie sich auch im Winter auf dem Schnee, wenn sie durch Wind oder Näße aus dem Unterschlupf getrieben werden. VORKOMMEN: Bewohner von Wäldern, Feldern, Wiesen, Gärten, die Käfer häufig auf Blüten (Rhagonycha), Blättern (Cantharis).
die sich nach etwa 12 Tagen zur Larve häutet. Sie frißt Kleinlebewesen. Im Frühjahr wächst sie heran und verpuppt sich in einer Puppenwiege. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis zur Waldgrenze im Gebirge. VERBREITUNG: Europa bis über den Polarkreis hinaus; lokal auf den Britischen Inseln; Westasien.
176
Gattung Cantharis L., 1758 Halsschild vorn abgerundet, oft anders gefärbt als Flügeldecken; Flügeldecken reichen über den ganzen Hinterleib, fein gekörnt oder geraspelt. Klauen einfach, nicht ge spalten.
Cantharis fusca L., 1758 Gemeiner Weichkäfer
27(5)
BESCHREIBUNG: Schwarz; jedoch gelbrot: Vorderpartie des Kopfes, Halsschild bis auf
einen Mittelfleck, der den Vorder- und/oder Hinterrand erreichen kann, einige Grundglieder der Fühler; Innenseite der Vorderbeine rotbraun. Halsschild an der Basis etwas schmaler als die Flügeldecken, breiter als lang, an den Rändern gerundet. Flügeldecken dicht anliegend behaart. ÄHNLICHE ART: Häufig verwechselt mit der jetzt seltenen C. annularis Ménétriés: Halsschild in der Regel breiter als Flügeldecken, vorn fast halbkreisförmig, mit 2 quergestellten, oft verbundenen schwarzen Flecken; Vorderbeine meist braungelb. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni. VORKOMMEN: Waldränder, Wiesen, Felder von der Tiefebene bis in Gebirgslagen um 1000 m. Sehr häufig. VERBREITUNG: Europa, bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; auf den Britischen Inseln nur lokal.
Cantharis rufa L., 1758
177
27(7)
BESCHREIBUNG: Kopf und Halsschild hellrot, Flügeldecken gelbbraun, Fühler hell, an
den Enden etwas dunkler, Beine gelb. Halsschild breit gerundet, jedoch kein halbkreisförmiger Umriß, Hinterecken sichtbar. VARIABILITÄT: Dunkle Flecken hinter den Augen, an Mittel- und Hinterschenkeln, oder Beine größtenteils dunkel, oder auf dem Halsschild schwarzer Fleck in Form eines M. ÄHNLICHE ART: C. livida L., sehr ähnlich, Halsschild vorn halbkreisförmig mit undeutlichen Hinterecken; variabel, ebenfalls mit dunkler Fleckung. Sichere Bestim mung ist nur an Hand der männlichen Kopulationsorgane möglich. VORKOMMEN: Niederungen und tiefere Berglagen, häufig. VERBREITUNG: Im größten Teil Europas, bis über den Polarkreis hinaus; Britische Inseln; Sibirien.
Rhagonycha fulva (Scopoli, 1763) Rotgelber Weichkäfer
27(8)
BESCHREIBUNG: Rotgelb, Flügeldecken am Ende mit unscharf begrenztem dunklen
Fleck. Fühler bis auf das 1. und 2. Glied und Füße braun. Halsschild an der Basis am breitesten, kaum merklich breiter als lang, Vorderecken schwach angedeutet, Hinterecken leicht seitlich auslaufend. Tasterendglied beilförmig breit. Alle Klauen zweiteilig. ÄHNLICHE ARTEN: Rh. lutea ( Müller), Kopf und Schildchen schwarz; Cantharis erichsoni (Bach), Halsschild fast kreisförmig, der dunkle Fleck am Ende der Flügel decken dunkel behaart, Klauen nicht zweiteilig. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juli bis August auf Doldenblüten und Getreide. VORKOMMEN: Wiesen, Felder, Gärten von der Tiefebene bis in niedere Berglagen. Eine der häufigsten Hochsommer- und Käferarten überhaupt. VERBREITUNG: Europa bis Südnorwegen und- schweden, Britische Inseln; Kaukasus; Sibirien.
Malthinus flaveolus (Paykull, 1799) Gelblicher Fliegenkäfer
27(9)
BESCHREIBUNG: Schmal, gestreckt; Kopf dunkelbraun, Halsschild und Beine gelblich,
Cantharis obscura L., 1758 Eichenweichkäfer
27(6)
BESCHREIBUNG: Schwarz, nur Oberkiefer, Wangen, Unterseite des 1. und 2. Fühler gliedes und je eine breite Binde auf den Halsschildseiten gelb oder orangegelb. Oberseite fein anliegend hell behaart. Halsschild sichtlich breiter als lang, seitlich gerundet. Fühlerglied 2 und 3 bei den Männchen nicht verdickt. ÄHNLICHE ART: C. Paradoxa Hick., 2. und 3. Fühlerglied nicht verdickt; C. liburnica Dep., 2. und 3. Fühlerglied verdickt. Eine zuverlässige Bestimmung der Arten ist nur an Hand der männlichen Kopulationsorgane möglich. BIOLOGIE: Die Käfer fressen Blütenteile an Obstbäumen, Blattläuse u. a. Insekten. Das Weibchen legt seine Eier in feuchten Boden. Aus den Eiern schlüpft eine Vorlarve,
Flügeldecken braungelb, am Ende mit je einem schwefelgelben Fleck. Bei den Weibchen kann die Halsschildmitte ein schwarzes Längsband tragen, das auch fast die ganze Fläche einnehmen kann. Dunkle Flecken können auch auf den Flügeldec ken auftreten. Augen stark vorgewölbt, Kopf in Augenhöhe breiter als Halsschild. Halsschild kaum breiter als lang, fein hell behaart. Die Flügeldecken erreichen das Hinterleibsende nicht; die Hautflügel sehen darunter hervor. ÄHNLICHE ART: M. bilineatus Kiesenwetter, Halsschild länger als breit. VORKOMMEN: Waldränder, -wiesen, im Flachland und niederen Berglagen. Gelegent lich häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien, auf den Britischen Inseln häufig.
Überfamilie Dermestoidea
178
Familie Dermestidae
Überfamilie DERMESTOIDEA
(Tafel 28, Abb. 1) Körper schwach gewölbt, etwa 4 mm lang. Auf den Flügeldecken Borstengruppen, zu Längsreihen geordnet. Vorderhüften querliegend, ihre Höhlen hinten offen. Die Hinterhüften berühren sich fast. Weltweit nur 30 Arten, davon in Mitteleuropa nur eine einzige.
28(1)
BESCHREIBUNG: Glänzend
schwarz, hoch gewölbt, Flügeldecken mit Reihen gelbbrau ner Borstenflecken. Fühler kurz, 11gliedrig, mit großer rotgelber, 3gliedriger Keule. Kopf und Halsschild fein, Flügeldecken gröber und dicht punktiert. Beine kurz, mit flachen, breiten Gliedern, an den Außenseiten der Schienen kurze Dorne. Der Käfer besitzt Oldrüsen. BIOLOGIE: Die Käfer treten in der Regel in Gesellschaften an Saftaustritten am Fuß alter Laubbäume auf. Auch auf Blüten. VORKOMMEN: Laubwälder im Flach- und Hügelland, aber nur stellenweise. VERBREITUNG: Vorwiegend Mitteleuropa, im Norden bis Dänemark und Südschwe den; fehlt auf den Britischen Inseln.
Familie Dermestidae Speck-, Pelz- und Museumskäfer (Tafel 28, Abb. 2-11) GRÖSSE: 1,3-10 mm lang. FÄRBUNG: Grundfärbung schwarz
Larven länglich, dicht beborstet in Büscheln, dazwischen bei manchen Arten dunklere Wehrhaare (Pfeilhaare), 5 oder mehr Entwicklungsstadien. Die Larve verpuppt sich in der letzten Larvenhaut. Ausgewachsene Larven verschiede ner Arten verkriechen sich zum Verpuppen in festes Material (Holz, Kork, Styro por: Dermestes). Eine oder mehrere Generationen im Jahr. Bei Kulturfolgern kann es bei günstigen Bedingungen (Zentral-/Fernheizung) zu einer unablässigen Genera tionenfolge kommen. Käfer Pollenfresser (auf weißen Blüten z. B. Anthrenus), oder auf Aas (Derme stes), Tag- und nachtaktive Arten. VORKOMMEN: Als Beseitiger tierischer Abfälle, unter Rinde, in Vogelnestern, an Aas u. ä., oder als Kulturfolger auf nahezu allen Materialien tierischer Herkunft in Gebäuden. Die Larven einiger Arten sind gefährliche Schädlinge in naturwissen schaftlichen Sammlungen (z. B. Anthrenus museorum, der sprichwörtliche „Museumskäfer". Weitaus gefährlicher sind jedoch A. verbasci, A. olgae und Trogoderma angustum, eine aus Südamerika nach Europa eingeschleppte Art). BIOLOGIE:
Familie Nosodendridae
Nosodendron fasciculare (Olivier, 1790)
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bis braun, darauf helle oder mehrfarbige Haarzeich nungen. Bei einigen Arten Unterseite auffällig dicht weiß behaart (Dermestes). BESCHREIBUNG: Schmal oder breit ovale bis fast kugelige Arten, Kopf schräg abwärts geneigt, von oben nur teilweise zu sehen. Auf der Stirn ein Ocellus (fehlt bei den Dermestinae). Fühler 5- bis 11gliedrig mit abgesetzter Keule (3gliedrig bei Dermesti nae, 2- oder 1gliedrig bei Anthreninae, in anderen Gruppen mehr als 3 Glieder). Bei Männchen kann das Endglied größer als das vorletzte sein (Attageninae, Anthreni nae). Der Halsschild liegt in ganzer Breite der Flügelbasis an. Schildchen oft lang, auch in anderer Farbe als Flügeldecken behaart. Hautflügel entwickelt. Beine kurz, manchmal sehr dünn (Anthreninae), mit 5 Fußgliedern. Es sind 5, bei Thylodrias 7 Hinterleibssternite sichtbar. Hinterhüften ausgehöhlt, verbunden (Orphilus) oder getrennt (Anthrenus). SYSTEMATIK: Die Familie wird in 8 Unterfamilien eingeteilt: Dermestinae, Attageninae, Anthreninae, Megatominae, Orphilinae, Trinodinae, Thaumaphrastinae und Thylo driadinae. Die 3 erstgenannten sind die bedeutendsten und artenreichsten. Zur letzten gehört die stark abweichende Gattung Thylodrias (Männchen geflügelt, Weibchen larvenartig, flügellos). HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Körperform; Zahl der Fühler- und Keulenglieder ; Behaarung der Körperober- und Unterseite; Flügeldeckenzeichnung; Stirnocellus; Zähne am Flügeldeckenende. ARTENZAHL: Weltweit etwa 1000 Arten, in Mitteleuropa ca. 50, auf den Britischen Inseln ca. 25. Verbreitung vieler Arten heute kosmopolitisch, Einbürgerung weiterer nicht auszuschließen.
Unterfamilie Dermestinae (Tafel 28, Abb. 2-6) Längliche, 6-10 mm lange Arten, mit ein- oder zweifarbigen Härchen überzogen. Die hellen (meist gelben) können eine Zeichnung bilden. Unterseite einiger Arten schnee weiß behaart, mit seitlichen schwarzen Flecken. Fühler 11gliedrig, mit mächtiger, fein seidig behaarter, 3gliedriger Keule. Das 8. Fühlerglied, zwischen Geißel und Keule, ist kurz und breit.
Dermestes maculatus De Geer, 1774 Dornspeckkäfer
28(2)
Synonym: vulpinus F. BESCHREIBUNG: Braun oder schwarz, Flügeldecken mit schwarzen Härchen, dazwi schen eingestreut weiße, keine Zeichnung! An den Halsschildseiten weiße, schräg nach innen gedrehte Härchen. Schildchen gelblich behaart, Unterseite weiß, Fühler rostbraun, Beine dunkelbraun. Jede Flügeldecke am Ende in einen kleinen Dorn ausgezogen, Hinterränder fein gezackt. VARIABILITÄT: Behaarung der Oberseite kann rein schwarz oder ganz grau (a. senex) sein. ÄHNLICHE ART: D. frischi Kugel, Flügeldecken nicht dornartig ausgezogen, Zacken fehlen. VORKOMMEN: Kulturfolger, vor allem in Großstädten, in Vorratsräumen, auf unge gerbten Tierhäuten, Fellen, Pelzen. In freier Natur selten: auf Aas und in Vogelne stern. VERBREITUNG: Kosmopolit; im Norden bis Südskandinavien; auf den Britischen Inseln sehr häufig.
Dermestes murinus L., 1758 Mausgrauer Speckkäfer
28(3)
Gedrungen, dunkel. Oberseite mit dunklen, anliegenden Haaren, dazwischen weiße Haare in Büscheln und unregelmäßigen Bändern. Rostfarbene Haare auf dem Schildchen und in kleinen Flecken auf der hinteren Halsschildhälfte. Fühlerkeule und Beine schwarz, Klauen rotbraun. Unterseite blaßrosa behaart. ÄHNLICHE ART: Verwechslung mit D. undulatus (s. unten) ist möglich. VORKOMMEN : Auf Aas, unter alten Knochen, auch in Vogelnestern. In freier Natur häufig. BESCHREIBUNG :
180
Familie Dermestidae
Überfamilie Dermestoidea
VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Lappland, im Süden bis Nordspanien; auf
den Britischen Inseln häufig.
Dermestes undulatus Brahm, 1790 Gewellter Speckkäfer
28(4)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, dunkel. Auf Kopf und Halsschild außer dunklen auch
rostige Haare, dazwischen vereinzelt weiße. Rostfarbene Haare auch an der Flügel deckenbasis, auf Schultern und Schildchen. Flügeldecken schwarz behaart, dazwi schen Gruppen weißlicher Härchen. Fühler braun, Keule gelegentlich auch schwarz. Unterseite weiß behaart. ÄHNLICHE ART: Verwechslung mit D. murinus (s. oben) ist möglich, vergl. jedoch Verteilung der rostfarbenen Härchen, Unterseiten-Behaarung! VORKOMMEN: Auf Aas, auch in Nestern der Apfelbaum-Gespinstmotte (Yponomeuta malinella); eine der selteneren Arten. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, Küste Englands; nach Dänemark einge schleppt; Asien; Nearktis.
Dermestes lardarius L., 1758 Gemeiner Speckkäfer
28(5)
BESCHREIBUNG: Unverwechselbar: über die vordere Flügeldeckenhälfte verläuft ein Querband gelblicher Härchen, darin je 3 schwarze Haarflecke. Sonst schwarz, Beine goldig behaart. BIOLOGIE: Die Larve, die doppelt so lang wie der Käfer werden kann, trägt lange Borsten und ernährt sich im Haushalt von Wolle, Teppichen, Textilien, aber auch von getrocknetem Fleisch, zoologischen Schaustücken u. ä. Stellenweise sehr schäd lich. überwintert als Larve, verpuppt sich oft in Holz, auch in Kork. VORKOMMEN: Kulturfolger, von der Tiefebene bis zu den oberen Grenzen menschli cher Siedlungen. Auch in Taubenschlägen, Bienenstöcken, in freier Natur im Mulm von Laubhölzern, Storchennestern u. ä. häufig. VERBREITUNG: Kosmopolit. In Nordeuropa bis an die Grenzen des Kontinents; Island, Grönland; auf den Britischen Inseln nur lokal.
Attagenus megatoma (F., 1798) Dunkler Pelzkäfer
28(7)
Synonym : piceus Olivier BESCHREIBUNG: Einfarbig schwarz (nicht ausgefärbte Tiere haben einen bräunlichen Ton). Oberseite kurz und dicht, Unterseite goldgelb behaart. Fühler gelbbraun, Beine dunkelbraun, Füße heller. Fühler 11gliedrig. ÄHNLICHE ART: A. schaefferi (Herbst), Fühler nur 10gliedrig, Unterseite dunkel behaart. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, Larven bekannt als Schädlinge in zoologischen Sammlun gen. Leben ursprünglich auf Getreide und Getreideprodukten. VORKOMMEN: Kulturfolger, häufig. VERBREITUNG: Kosmopolit; nach Skandinavien eingeschleppt; lokal auf den Britischen Inseln; in Nordamerika bedeutender Schädling. A ttagenus
pellio (L., 1758) Gemeiner Pelzkäfer
28(8)
BESCHREIBUNG: Schwarz, dicht schwarz behaart, darin helle Haarflecke: je ein großer
in Nahtnähe etwa in Körpermitte, je 2 kleine seitlich hinter der Schulterbeule (können auch fehlen). An der Halsschildbasis ein Mittelfleck, und je einer unweit der Hinterecken. Kleine weiße Fleckchen finden sich auch noch an den Halsschildseiten hinter der Mitte. Fühlerglieder 2-7 gelb, 1. und 8.-11. schwarz. Beine braun, Füße gelblich. ÄHNLICHE ARTEN: A. megatoma u. A. schaefferi, ohne weiße Flecke. BIOLOGIE: Die Käfer schon vom Frühjahr an in Wohnungen, später auf Blüten von Schlehen, Obstbäumen, Weißdorn und Doldenblütlern. Die Weibchen kehren zur Eiablage in die Wohnungen zurück. Die bis 12 mm lange goldgelbe Larve richtet bedeutende Schäden an Textilien, Leder u. ä. an. Larve überwintert. VORKOMMEN: Kulturfolger, in freier Natur seltener, z. B. in Vogelnestern, Mulm. Sehr häufig. VERBREITUNG : Kosmopolit; in Nordeuropa bis Lappland, auch auf Grönland; auf den Britischen Inseln häufig.
Unterfamilie Anthreninae
Dermestes haemorrhoidalis Küster, 1852 Zweifarbig behaarter Speckkäfer
181
(Tafel 28, Abb. 9-11)
28(6)
BESCHREIBUNG: Rotbraun bis braunschwarz, mit helleren Schultern. Zwischen der
dunklen Grundbehaarung kräftigere helle Haare. Die Behaarung ragt über den Flügeldeckenrand hinaus. Fühler orangebraun, Schienen sehr dicht rötlich, Unter seite goldig anliegend behaart. Halsschildbasis stark gerandet. ÄHNLICHE ART: D. peruvianus Castelnau, mit einfarbig gelbweißen Haaren unter schiedlicher Länge, die nicht über den Flügeldeckenrand hinausragen; Halsschildba sis fein gerandet. VORKOMMEN: Auf tierischen Produkten, setzt sich derzeit in den Großstädten Mittel europas fest, dort sehr häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Westeuropa, auch in Dänemark, Schweden, Norwegen; Argentinien, Chile u. a.
Unterfamilie Attageninae (Tafel 28, Abb. 7-8) Länglich-oval, dicht einfarbig behaart, oder mit hellen Haarflecken. Fühler 11- (selten 10-)gliedrig, mit 3gliedriger Keule, werden nicht in eine Fühlergrube an der Halsschild seite gelegt. Stirnocellus vorhanden, Schildchen gut sichtbar.
Breit oval, von oben abgeflacht, nur 1,5-4,5 mm lang, mit auffälliger Zeichnung aus verschiedenfarbigen Schuppen. Fühler 5 bis 11gliedrig, 1. und 2. Glied kugelig, Keule 1- bis 3gliedrig. Die Fühler werden in Gruben an den Halsschildseiten eingelegt. Stirnocellus vorhanden. In der Behaarung der Larven sitzen Pfeilhaare, die leicht abbrechen und Abwehrfunktion haben. Die Larven vieler Arten sind gefährliche Schädlinge an Textilien und Insektensammlungen.
Anthrenus scrophulariae (L., 1758) Braunwurz-Blütenkäfer
28(9)
Schwarz mit farbiger Schuppenbezeichnung: Längs der Flügelnaht ein rotes Band; quer über die Flügeldecken 3 unvollständige, unterbrochene weiße Bänder. An den Rändern der Flügeldecken Gruppen roter (oder gelber) Schuppen. Halsschild mit unvollständigem roten Band an der Basis, das jenseits in einen weißen Seitenfleck übergeht. Unterseite mit Schuppen in vielen Farben. Fühler 11gliedrig, mit schwarzer Keule; Beine braunrot. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich in menschlichen Behausungen in Gegenständen aus Wolle, Fell, auch in Insektensammlungen, in freier Natur unter Rinde oder in Vogel- und Säugernestern. In zentralbeheizten Räumen erscheint der Käfer schon im BESCHREIBUNG :
182
Familie Anobiidae
Überfamilie Dermestoidea
Winter, in freier Natur erst Mitte Mai auf weiß blühenden Pflanzen (Weißdorn, Eberesche, Schlehe u. a.) ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Kulturfolger, Schädling, sehr häufig. VERBREITUNG: Kosmopolit, im Norden bis Südnorwegen und Mittelschweden; auch auf den Britischen Inseln.
Anthrenus museorum(L., 1761) Museumskäfer
28(10)
BESCHREIBUNG: Körper mit schwarzen, weißen und braunen, kurz dreieckigen Schup
pen bedeckt: Grundfärbung schwarz, in den Halsschild-Hinterecken und an der Basis viele weiße Schuppen, auf der Halsschild-Fläche mehrere Flecken aus braunen Flügeldecken mit 3 unregelmäßigen Querreihen brauner Schuppen. Weitere ver streut oder in kleinen Gruppen vor allem an den Flügeldecken-Enden. Fühler 8-, Keule 2gliedrig, schwarz. ÄHNLICHE ART: A. fuscus Olivier, Fühler 5-, Keule 1gliedrig. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, Larven in freier Natur unter Rinde, in Gebäuden in sammlungsreichen Objekten. Berüchtigter, jedoch nicht gefährlichster Sammlungs schädling! VORKOMMEN: In freier Natur von der Tiefebene bis ins Gebirge, und Kulturfolger. VERBREITUNG: Paläarktis; im Norden bis Lappland; in England lokal; Nordamerika.
Anthrenus olgae Kalik, 1946
28(11)
BESCHREIBUNG: Körper braun, Kopf und Halsschild dunkler als Flügeldecken. Weiße
Dreiecksschuppen bedecken Kopf und Halsschild und bilden auf den Flügeldecken 3 unterschiedlich breite Querbinden; eingestreut braune Schuppen. Fühler und Beine gelbbraun. Fühler 8-, Keule 2gliedrig. Bei den Weibchen beide Keulenglieder gleichlang, bei den Männchen Endglied wesentlich länger. An Stellen mit abgescheu erter Beschuppung wird eine feine, dichte Punktierung sichtbar. VORKOMMEN: Schädling in naturwissenschaftlichen Sammlungen. VERBREITUNG: Mitteleuropa, Balkan.
Familie Derodontidae Nur ca. 2-3 mm lange, normalerweise dunkel gefärbte Arten mit Farbflecken auf den Flügeldecken. Fühler und Beine heller. Die Fühler enden in 3gliedrigen Keulen. Auf dem Kopf 2 Ocellen. Auf den Flügeldecken Reihen aus großen Punkten und verkürzte Scutellarreihen. Hinterhüften nach hinten geschlossen, Metasternum mit Quernaht. Unzureichend bekannte Familie, in der in 3 Gattungen 10 Arten zusammengefaßt werden, die ursprünglich zu 3 anderen Familien gestellt wurden. Beispiel: Laricobius erichsoni Ros., wurde aus Europa nach Kanada zur biologischen Blattlausbekämpfung eingeführt. Fehlt in Nordeuropa und auf den Britischen Inseln.
183
Überfamilie ANOBIOIDEA
Familie Anobiidae Poch-, Klopf-, Nagekäfer (Tafel 29, Abb. 1-6) GRÖSSE: Etwa 1,5-9 mm lang. FÄRBUNG: Sehr oft braunrot, braun bis schwarz. Mitunter Kopf und Halsschild anders
als Flügeldecken gefärbt. Körper fein anliegend oder abstehend behaart: einfarbig (Stegobium), oder es bilden weiße, gelbe, braune oder goldene Haare oder Schuppen eine Zeichnung. BESCHREIBUNG: Körper zylindrisch, gelegentlich rundlich. In der Ruhestellung ist der Kopf in einer Vertiefung an der Vorderbrust-Unterseite geborgen und von oben nicht zu sehen. Fühler meist 11-, selten 8gliedrig, fadenförmig oder gesägt, selten gekämmt (Ptilinus). Die letzten 3 Glieder können groß und asymmetrisch sein. Augen groß, weit voneinander entfernt, beim Männchen stärker gewölbt als bei den Weibchen. Halsschild stark gewölbt, in der Regel scharfrandig, mit Höckern und Eindrücken. Beine dünn, in Ruhe an den Körper gelegt (Anobiinae) oder in Furchen auf der Körperunterseite geborgen (Dorcatominae). Füße deutlich sichtbar 5gliedrig. Hinterhüften einander genähert, oder durch tiefe Mulde getrennt (Anobiinae). SYSTEMATIK: Die Familie wird in 2-7 Unterfamilien aufgegliedert. Günstig hat sich eine Einteilung in Xyletinae, Dorcatominae und Anobiinae erwiesen. HÄUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Körperform und -behaarung; farbige Zeichnung auf den Flügeldecken; Fühlerform; Halsschildform und -oberflächenskulptur; Beinrin nen auf der Unterseite. ARTENZAHL: Weltweit über 1500 Arten, davon in Mitteleuropa 70, auf den Britischen Inseln etwa 30. BIOLOGIE: Käfer kurzlebig, können mit dem Kopf gegen Gangwandungen im Holz schlagen. Diese Schläge sind für das menschliche Ohr wahrnehmbar (daher die abergläubische Vorstellung von der „Totenuhr"). Obwohl in diese Familie eine Reihe ernsthafter Schädlinge fällt, sind Lebensweise und Entwicklung immer noch unzureichend erforscht. Die Larven wachsen in totem, verarbeitetem Laub- und Nadelholz (Anobium pertinax, A. punctatum), stehendem, totem Laubholz (Ptilinus, Xestobium), Nadelbaumzapfen (Ernobius), Baumpilzen (Xyletinas), lebender Rinde (Anobium emarginatum), in Nahrungsmit teln (Stegobium) und Tabak (Lasioderma) heran. Im Körper der Larven und Käfer befinden sich Organe, die Mikroorganismen zum Aufschluß der Zellulose enthalten. Die Larven sind kurzbeinig („Holzwurm"), bohren Gänge und verpuppen sich i m Nahrungsmaterial. Nach dem Schlüpfen der Käfer legen die Weibchen Eier wieder in Nähe der Schlupflöcher ab. Unterfamilie Ptilininae (Tafel 29, Abb. 1) Langgestreckte , Langgestreckte Arten, Oberseite sehr kurz behaart. Fühler 11gliedrig, beim Männchen vom 3. Glied an mit langen, kammartigen Fortsätzen, beim Weibchen gesägt . Halsschild und Flügeldecken gleich breit, Halsschild gewölbt, nur vorn mit deinen Höckern. Entwicklung vorwiegend im Hartholz toter Laubbäume. Ptilinus pectinicornis (L., 1758) Gekämmter Pochkäfer
29(1)
BESCHREIBUNG : Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken braun, Fühler und Beine
gelb. 3. Fühlerglied der Männchen mit kurzem, 4. bis 10. Glied mit langem Fortsatz.
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Überfamilie Anobioidea
Familie Anobiidae
Die Länge dieser Fortsätze übertrifft die halbe Fühlerlänge. Halsschild-Vorderrand gekerbt; Weibchen mit 3 glatten Feldern im hinteren Halsschildbereich. Flügeldec ken ohne Längsrippen, mit feinen seichten Punkten in angedeuteten Reihen. ÄHNLICHE ART: P. fuscus ( Geoffroy), Fühlerglied-Fortsätze kürzer als halbe Fühler länge; Flügeldecken mit deutlichen Längsrippen. BIOLOGIE: Entwicklung in trockenen stehenden Bäumen, gefällten Stämmen, Stubben und Ästen von Buche, Eiche, seltener in Nadelholz. Das Weibchen nagt einen Brutgang ins Holz. Gelegentlich schlüpfen Käfer aus Möbelholz. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juli. VORKOMMEN: In Laubwäldern, Käfer oft auf gefällten Stämmen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und Mittelschweden; lokal auf den Britischen Inseln; Kaukasus, Vorderasien; Sibirien; Mittelamerika.
rundlichen Löchlein in den befallenen Gegenständen. Sein Auftreten läßt sich nur durch peinliche Sauberkeit verhindern. ERSCHEINUNGSZEIT: Eine Generation pro Jahr, an Orten mit höheren Temperaturen jedoch 2-3. VORKOMMEN: Kulturfolger: in Haushalten (Gebäckvorräte), Apotheken, Drogerien; gelegentlich auch in Herbarien und zoologischen Schaustücken. VERBREITUNG: Kosmopolit, im Norden bis Mittelnorwegen und -schweden, Nord finnland. In Schottland und Irland selten.
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Unterfamilie Anobiinae (Tafel 29, Abb. 2-6) Überwiegend gestreckte Arten mit 10 bis 11gliedrigen Fühlern, deren letzten 3 Glieder wesentlich länger als die übrigen zusammen sein können. Halsschild auf ganzer Länge charfrandig, auf der Oberseite oft ein Höcker und Eindrücke, Flügeldecken amRindetsPukrh.EwiclngHoz,be Artnauchi Vorräten .
Xestobium rufovillosum (De Geer, 1774) Scheckiger Pochkäfer
29(2)
Gedrungen, robust, schwarzbraun, dunkelrot überhaucht, Halsschild und Flügeldecken mit Gruppen goldgelber, gelegentlich in Reihen angeordneter Haare. Schildchen ganz hell behaart. 6.-8. Fühlerglied länger als breit. Fußglieder kurz und breit. ÄHNLICHE ARTEN: Kann bei oberflächlicher Betrachtung mit Specc und Lederkäfer arten verwechselt werden. BIOLOGIE : Larve in morschem Laubholz (hauptsächlich Eiche, gelegentlich Weide), aber auch in Nadelholz. Im Norden mindestens 2jährige Entwicklung. ERSCHEINUNGSZEIT : Käfer im Frühjahr auf Blüten. VORKOMMEN: Vor allem in Laubwäldern der Niederungen und tieferen Bergvorländer; in höheren Lagen seltener. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den; lokal in England und Südschottland; auf dem Balkan selten; Algerien, Neukale donien. BESCHREIBUNG :
Stegobium paniceum (L., 1761) Brotkäfer
29(3)
Synonym: minutum F. BESCHREIBUNG: Einfarbig rotgelb bis rotbraun; ganze Oberseite zweifach (kurz und lang) behaart. Kopf unter Halsschild verborgen. Die 3 Fühlerendglieder beim Männchen wesentlich, beim Weibchen nur geringfügig länger als der übrige Fühlet teil. Halsschild breit, rundlich, gleichmäßig gewölbt, ohne Höcker und Eindruck. Flügeldecken mit regelmäßigen Punktlängsreihen. BIOLOGIE: Im Körper hat der Käfer Symbionten, die bei der Eiablage auf der Eihülle haften bleiben. Die frisch geschlüpften Larven fressen die Eihülle. So gelangen die Symbionten in eine Darmausstülpung, wo sie sich festsetzen. Das Weibchen legt etwa 100 Eier. – Die Anwesenheit des Käfers in Lagerräumen erkennt man an
Anobium punctatum (De Geer, 1774) Gemeiner Holzwurm
29(4)
Synonym: striatum Olivier BESCHREIBUNG: Schmal zylindrisch, hell- oder dunkelbraun bis braunrot, seidig behaart. Die Härchen verleihen den Flügeldecken Furchencharakter. Auf dem Halsschild ein großer, vorn nicht eingedrückter Höcker. Auf den Flügeldecken Reihen länglicher Punkte. Auf der Körperunterseite zieht eine auffällige Vertiefung vom Pro- zum Metasternum. ÄHNLICHE ARTEN: A. hederae Ihssen (in Efeu) und A. inexpectatum Lohse ohne streifige Flügeldeckenbehaarung. Beide lassen sich untereinander nur an Hand der Kopulationsorgane unterscheiden. BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich in altem Mobiliar, Schnitzereien, Kirchenge stühl, Fußböden u. ä. Beim Schlüpfen schiebt der Käfer ein Häufchen Bohrmehl aus dem Gang. Befallene Gegenstände erkennt man an den Schlupflöchern. Entwick lungsdauer 2-3 Jahre. In Wohnungen wird der Käfer nicht selten von der Schlupf wespe Spathius exarator befallen. Ihr Vorkommen an Fensterscheiben oder Zimmer decken zeigt die Anwesenheit des Bohrkäfers an. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis August. VORKOMMEN: Meist Kulturfolger, in freier Natur seltener. Stellenweise sehr häufig und ziemlich schädlich, besonders an hölzernen Museums- und Ausstellungsstücken. VERBREITUNG: Eurasien: im Norden bis Nordnorwegen, Mittelschweden, Finnland; auf den Britischen Inseln; Nordamerika; Australien.
Anobium pertinax (L., 1758) Beharrlicher Pochkäfer
29(5)
Breit walzenförmig, schwarzbraun, sehr fein, schütter und kurz behaart. Fühler braun, beim Männchen die letzten 3 Glieder so lang wie die übrigen zusammen, beim Weibchen kürzer. Halsschild vorn breit gerundet, seitlich einge drückt. An der Basis 2 große Eindrücke, an deren Außenrand helle Haare. Hals schild-Höcker hoch, vorn u-förmig eingedrückt. Flügeldecken mit Reihen großer, länglicher Punkte. ÄHNLICHE ART: A. denticolle Creutzer, kurz und dicht behaart, ganze Halsschildbasis gelb behaart. BIOLOGIE: 2jährige Entwicklung in Fichten und Kiefern, gelegentlich auch Dachbal ken. Das Weibchen legt Gruppen von 6-8 Eiern in Gänge im Holz. Der Larvengang ist etwa 10 mm lang. Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Mai bis August. VORKOMMEN: Stellenweise häufig, geht infolge intensiver chemischer Bekämpfung jedoch zurück. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus, im Süden in höheren Berglagen; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden. BESCHREIBUNG:
Familie Bostrychidae
Überfamilie Anobioidea
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Hedobia imperialis (L.,
1767) Kaiserlicher Pochkäfer
29( 6)
Sticht durch auffällige Färbung hervor: weißliche und braune Härchen bilden eine kräftige Zeichnung auf Halsschild und Flügeldecken, die die Punktierun überdeckt. Halsschild mit hohem Kiel mit scharfer Kante und spitzem Gipfel (vo der Seite betrachten!). Flügeldecken ohne Längsrippen, mit wenigen kräftigerer dunklen Haaren. ÄHNLICHE ART: H. regalis Duftschmid, Halsschildkiel mit stumpfem Gipfel, Flüge decken mit Längsrippen. BIOLOGIE: Die Larve lebt zwischen Rinde und Holz in halbtrockenen Zweigen, Äste und Stämmen (Buche, Hainbuche, Hasel, Ulme, Linde, Weide u. a.). Käfer at blühenden Sträuchern. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mit telschweden; lokal in England und Irland. BESCHREIBUNG:
Niptus hololeucus Faldermann, 1835 Messingkäfer
187
29(7)
Gedrungen, völlig mit goldigem Toment überzogen. Ist dies teilweise abgescheuert, sieht man die glänzend braune Farbe der Flügeldecken. Halsschild kugelig, an der Basis ringförmig eingeschnürt. Auf den Flügeldecken Reihen lang abstehender gelber Haare. Schulterbeule fehlt (ungeflügelte Art). BIOLOGIE: Bei uns meist 2 Generationen. Unschädlich, gelegentlich bei stärkerem Auftreten lästig. VORKOMMEN: Kulturfolger, in Wohnungen und Vorratsräumen. VERBREITUNG: Ursprünglich in den Südgebieten der UdSSR heimisch; im vorigen Jahrhundert nach Europa eingeschleppt (auf die Britischen Inseln 1838), heute Kosmopolit. BESCHREIBUNG:
Ptinus fur L., 1758 Kräuterdieb
29(8)(8)
Geschlechter sehr unterschiedlich: Männchen: Gestreckt, hellbraun, mit Grüppchen weißer Schuppen auf Vorder und Hinterpartie der Flügeldecken. Augen gewölbt, groß, beide zusammen breiter als die Stirn. Halsschildmitte mit glatter Längsschwiele, beidseits von hellen, nach hinten gerichteten Haaren eingefaßt. Flügeldecken mit Reihen großer Punkte und hellen, nach hinten weisenden Haaren. Weibchen: Gedrungen, Flügeldecken dunkler als Halsschild, ebenfalls mit den wachsweißen Schuppen-Gruppen. Halsschild-Mitte mit Vertiefung, von dichten Reihen heller Haare eingefaßt. Diese Reihen berühren sich vor der Halsschildbasis an der rinnenförmigen Einschnürung. Auf den Flügeldecken Haarreihen, in den Zwischenräumen aufrechte Behaarung. BIOLOGIE: Bevorzugt pflanzliche Nahrung (Mehlerzeugnisse, Gewürze, getrocknete Kräuter u. ä.). Tritt vorwiegend nachts auf, mitunter jedoch auch tagsüber zu finden. VORKOMMEN: Kulturfolger, in Wohnungen (Badezimmer, Toiletten, Flure, gelegentlich in Lagerräumen). In freier Natur weniger häufig, meist in Vogelnestern und alten Bäumen. Unschädlich, aber manchmal lästig. VERBREITUNG: Paläarktis bis in den hohen Norden, Nearktis. BESCHREIBUNG:
Familie Ptinidae Diebskäfer (Tafel 29, Abb. 7-8) GRÖSSE: Nur FÄRBUNG: In
1,5-5 mm lang. der Regel unscheinbar, einfarbig hell- bis dunkelbraun, rotbraun oder schwarz. Häufig sind Flecken und Bänder aus weißen Schuppen; gelegentlid. bedeckt ein feines Toment den Körper teilweise oder völlig. Die meisten Arten sin auf der Oberseite üppig lang abstehend behaart. BESCHREIBUNG: Körper manchmal gestreckt, meist aber gedrungen bis fast kugeli (Gibbium). Die langen Beine verleihen dem Käfer das Aussehen einer kleine Spinne. Kopf teilweise unter dem Halsschild verborgen. Fühler 11gliedrig, meist lang fadenförmig, beim Männchen länger als beim Weibchen. Halsschild relati klein, oft vor der Basis ringförmig eingeschnürt, auf der Oberseite Fortsätze un Eindrücke (Ptininae), die aber fehlen können (Gibbiinae). Auf den Flügeldecken o punktierte Streifen, meist behaart, einige glasig glatt (Gibbium). Bei einigen Arten sind die Geschlechter so unterschiedlich in Gestalt und Farb daß sie leicht für verschiedene Arten gehalten werden können. Bei den gestreckteren, langovalen bis zylindrischen Männchen ist in der Regel die den Weibchen fehlenc Schulterbeule entwickelt. SYSTEMATIK: 2 Unterfamilien, die Gibbiinae und die Ptininae (mit der Mehrzahl d( Arten). HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Flügeldeckenform und Vorhandensein der Schulte beule; Beschuppung von Flügeldecken und Halsschild; Flügeldeckenbehaarung; Größe der Punkte in den Reihen auf den Flügeldecken und ihre Breite im Verhältn zur Intervallbreite; Halsschild-Einschnürung; Augengröße. ARTENZAHL: Weltweit über 600 Arten, in Mitteleuropa über 30, auf den Britische Inseln etwa 20 (einschließlich eingeschleppter Arten). BIOLOGIE: Larven und Käfer fressen tierische und pflanzliche Überreste, Frücht Textilien, Wolle, tote Insekten. Meist überwintert die Larve. Verpuppung in einem Kokon. Einige Arten werden stellenweise lästig, jedoch nicht ausgesprochen lsichäd. VORKOMMEN: Sowohl in freier Natur wie in der Nähe des Menschen (Häuser, Ställ Lagerräume u. ä.).
Familie Bostrychidae Bohr-, Holzbohrkäfer (Tafel 29, Abb. 9) GRÖSSE: 2-18 mm lang. FÄRBUNG: Entweder einfarbig
braun bis schwarz, oder zweifarbig (z. B. Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken rot). BESCHREIBUNG: Erinnern an Vertreter verschiedener anderer Familien, z. B. an Borkenkäfer (Scolytidae), Pochkäfer (Anobiidae) oder Cisidae. Kopf meist unter Halsschild verborgen, nur selten frei sichtbar (Psoa). Fühler meist 10gliedrig, normalerweise in 3gliedriger Keule endend, weit voneinander eingelenkt. Halsschild gewölbt mit körnigen Skulpturen und Hörnern, so breit oder etwas schmaler als die Flügeldecken. Tarsen der meisten Arten 5gliedrig (1. Glied kurz), in Ausnahmen 4gliedrig (Psoa). Hinterhüften verlängert. 1. Hinterleibssternit kaum länger als die folgenden. SYSTEMATIK: Von den 4 Unterfamilien (Psoinae, Hendecatominae, Dinoderinae, Bostrychinae) sind die letzten beiden am bedeutendsten. Zu ihnen gehört eine Reihe von Arten, die mit Holz und Getreide nach Europa eingeschleppt wurden. ARTENZAHL: Etwa 500 Arten, davon in Mittel- und Nordeuropa nur einige wenige.
Überfamilie Anobioidea
Familie Phloiophilidae
BIOLOGIE: Einige Arten bohren im Holz, andere zerfressen Getreidekörner. Die Käfer
BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich in Hartholz (vorwiegend Eiche), auch in entrin
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bohren in lebenden Ästen, die Larven entwickeln sich in totem Holz (4-5 Entwicc lungsstadien). Käfer und Larven haben in den Myzetomen Mikroorganismen, die den Aufschluß der Zellulose ermöglichen.
Bostrychus capucinus (L., 1758) Roter Kapuzinerkäfer
29(9)
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detem. Der Käfer erscheint manchmal in Holzlagern. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni. VORKOMMEN: Laubwälder der Niederungen und tieferen Lagen. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe
den; lokal in England und Irland; eingeschleppt in Nordamerika.
BESCHREIBUNG: Einzige Art, Verwechslung ausgeschlossen. Schwarz, Flügeldecken
ziegelrot, Fühler und Tarsen braun. Bauchsegmente vom 2. an rot. Halsschild mit einer Vielzahl großer Hörner, Körner und Punkte. Flügeldecken grob punktiert, zwischen den Punkten Längsrippen angedeutet. BIOLOGIE: Wärmeliebend. Das Weibchen legt Eier in Rindenspalten. Die Larve bohrt sich ins Holz ein, wo sie vorwiegend im Splint lebt. Bei den Larven wurde Kannibalismus beschrieben. Sie verpuppen sich am Ende des Ganges dicht unter der Oberfläche. Entwicklung einjährig. VORKOMMEN: Waldart, vor allem in der Tiefebene; gelegentlich auch in Holzlagern. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Dänemark, Südschweden; in England selten; in Südeuropa häufig.
Überfamilie CLEROIDEA
Familie Phloiophilidae Nur eine einzige Art, Phloiophilus edwardsi Stephens, 2-3 mm lang (in klassischen S ystemen zu den Dasytidae gerechnet), lebt in Kiefernwäldern. Durchweg selten bis sehr selten (Mittel-, West- und Nordeuropa).
Familie Peltidae (Ostomidae) Familie Lyctidae Splintholz-, Holzmehlkäfer (Tafel 29, Abb. 10) GRÖSSE: 2-5 mm lang. FARBE: Meist einfarbig braun, gelb, rotbraun, manchmal braunschwarz. Kopf und
Halsschild können anders als die Flügeldecken gefärbt sein. BESCHREIBUNG: Länglich, fast parallelrandig, abgeflacht. Fühler 11gliedrig, meist mit
2gliedriger Keule. Einlenkung zwischen den Augen, darüber 1-2 höckerartie Auswüchse. Halsschild länglich oder quadratisch, mitunter in der Mitte ein länglrr cher Eindruck. Flügeldecken punktiert, in den Intervallen Haarreihen. Füße 5glied rig. Am Hinterleib 5 Bauchringe erkennbar, der 1. am längsten. ARTENZAHL: Weltweit nur ca. 100 Arten, in Mitteleuropa 2-4, auf den Britischen Inseln einschließlich der importierten Arten 6. BIOLOGIE: Larven bogenartig gekrümmt, weiß, kurzbeinig. Das letzte Stigmenpaar auf dem vorletzten Hinterleibssegment ist beträchtlich vergrößert (Familienmerkmal!). Die Larve entwickelt sich im Holz (auch in Wurzeln) von Laubbäumen und bohrt Gänge von ca. 1,5 mm lichter Weite. Entwicklung ein-, unter ungünstigen Umstän den zwei- bis dreijährig. Einige Arten bringen pro Jahr mehr als eine Generation hervor. VORKOMMEN: Waldarten, gelegentlich mit Holz in Wohnungen, Lagerräume u. ä. eingeschleppt.
Lyctus linearis (Goeze, 1777) Parkettkäfer
29(10)
BESCHREIBUNG: Einfarbig braun bis schwarzbraun. Kopf fast so breit wie Halsschild,
dieser seitlich gezackt, in der Mitte mit Längsmulde. Über der Fühlerbasis je ein Höcker. Auf den Flügeldecken in der Regel einfache Punktreihen; nur in der ersten (längs der Naht) Punkte z. T. verdoppelt. Zwischenräume mit deutlichen Haar reihen. ÄHNLICHE ARTEN: L. pubescens Panzer, Kopf und Halsschild dunkler als Flügeldec ken/L. brunneus (Stephens) 2 Höcker über Fühleransatz, zunehmend in menschli cher Nähe verbreitet.
Sehr flache Arten, Flügeldecken und Halsschild breit, 5-19 mm lang, einfarbig braun bis schwarz. Fühler 11gliedrig mit 3gliedriger länglicher Endkeule. Halsschildbasis meist so breit wie Flügeldeckenbasis, selten schmaler. Flügeldecken punktiert, oft mit Längsrippen. Unter schimmelnder Rinde von Nadel-, seltener Laubbäumen; einige in Saumpilzen. In unserem Gebiet nur eine Unterfamilie (Peltinae) mit mehreren Gattungen (Peltis Kugelann , Ostoma Laicharting u. a.) sowie einzelnen Arten.
Familie Trogositidae (Tafel 30, Abb. 1-2) GRÖSSE: 4-18 mm lang. : FÄRBUNG : Ein- oder mehrfarbig (Nemosoma), selten metallisch (Trogosita). BESCHREIBUNG : Schmale oder breit gestreckte, gewölbte oder platte Arten. Fühler in 3gliedriger Keule endend oder doch letzte Glieder deutlich größer als Glieder der Geißel. Oberseite punktiert. Füße 5gliedrig, 1. Glied sehr klein. SYSTEMATIK: Wurden früher mit den Peltidae zur Familie der Ostomidae zusammenge faßt. ARTENZAHL: Auf unserem Gebiet nur vereinzelte Arten. BIOLOGIE: Unter der Rinde von Laub- und Nadelbäumen, wo sie Larven von rindenbewohnenden Käfern u. a. Insekten jagen. Auch als Kulturfolger in Vorrats räumen (Tenebroides).
Vemosoma elongatum (L., 1761)
30(1)
BESCHREIBUNG : Langgestreckt, Kopf und Halsschild schwarz, vorderes Flügeldrittel
und ein Fleck am Körperende, Fühler und Beine hell. Der auffallend große Kopf ist vorn durch eine Längsfurche gespalten. Halsschildbasis schmaler als Vorderrand. Ganze Körperoberseite punktiert, dazwischen feine Chagrinierung. BIOLOGIE: Die zylindrische Form gestattet dem Käfer das Leben in den Gängen kleinerer Borkenkäferarten.
Überfamilie Cleroidea
Familie Cleridae
VORKOMMEN: In Laub- und Nadelwäldern von der Tiefebene bis in mittlere Lagen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland und -schweden;
Unterfamilie Tillinae (Tafel 30, Abb. 3)
190
Südengland (dort bei der Borkenkäfergattung Hylesinus); Syrien, Nordafrika.
Tenebroides mauritanicus (L., 1758) Finsterkäfer
30(2)
Breit-länglich, abgeflacht, schwarzbraun. Kopf auffällig groß, flach, fein punktiert und dicht chagriniert. Die Vorderecken des flachen Halsschildes sind spitz nach vorn gezogen, die Hinterecken kurz und spitz. Halsschild dichter als Kopf punktiert. Auf den Flügeldecken Reihen leicht eingedrückter Punkte, auch in den Zwischenräumen Punkte. BIOLOGIE: Larve mitunter räuberisch, jagt andere Insekten und Milben. VORKOMMEN: Kulturfolger, besonders in Getreidevorräten. VERBREITUNG: Kosmopolit. In Nordeuropa bis Mittelnorwegen und -schweden, Nordfinnland; auf den Britischen Inseln lokal. BESCHREIBUNG:
Familie Cleridae Buntkäfer (Tafel 30, Abb. 3-10) 15 mm lang. mehrfarbige Arten; entweder metallisch (blau, blaugrün, grün) oder Farben kombiniert. Flügeldecken oft mit Zeichnung aus Farbflecken und Q uerbändern dichter feiner farbiger Härchen, die erst bei stärkerer Vergrößerung auszumachen sind (Thanasimus). Viele Farbvariationen wurden früher als Aberra tionen (Formen) mit eigenen Namen belegt. BESCHREIBUNG: Körper gestreckt, parallelrandig oder hinten verbreitert, mit dichten, abstehenden, doppelt angeordneten Haaren bedeckt. Kopf relativ groß, Fühler 11gliedrig, leicht gesägt, gelegentlich mit 3- oder 4gliedriger Endkeule. Käfer kräftig, Halsschildform verschieden, in der Regel länger als breit, an der Basis verjüngt. Flügeldecken reich skulpturiert und gepunktet, Schulterbeule sichtbar, Epipleuren durch eine Naht abgeteilt. Hautflügel vorhanden. Füße 5gliedrig, 1. Glied entweder sehr deutlich, so lang wie die folgenden (Tillinae), oder klein, von oben durch das 2. Glied verdeckt (Clerinae). Mitunter ist das 4. Glied das kleinste (Korynetinae). SYSTEMATIK: Die Stellung dieser sehr bekannten Käferfamilie ist nicht völlig abgeklärt. In klassischen Systemen wird sie der Gruppe der Malacodermata zugeordnet, neueren Ansichten zufolge jedoch zur Überfamilie Cleroidea gestellt. Von den 7 Unterfamilien sind in Mitteleuropa die Tillinae, Clerinae und Korynetinae von Bedeutung. Letztere wird häufiger als selbständige Familie angesehen. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Körperform; Größe des 1. Fußgliedes; Größe des 3. + 4. Fußgliedes; Augenausschnitt; Fühlerform; Flügeldeckenfärbung und -punc tierung; offene oder geschlossene Hinterhüft-Gruben. ARTENZAHL: Weltweit, vor allem in den Tropen etwa 4000 Arten (artenreichste Unterfamilie: Clerinae, über 1500); in Mitteleuropa nur etwa 20, auf den Britischen Inseln ca. 12 (einschließlich Korynetinae). BIOLOGIE: Wärmeliebende Arten. Käfer fliegen gut, öffnen vor dem Abflug blitz schnell die Flügeldecken; laufen ebenfalls schnell. Lebensweise und Entwicklung vieler Arten sind bisher noch unzureichend bekannt. – Die Käfer halten sich auf Holz, gefällten Stämmen, blühenden Pflanzen, auf Aas oder getrocknetem Fleisch in Vorratsräumen auf. In der Regel Räuber, die andere Insekten und ihre Larven jagen; manche Arten fressen aber auch an Fleisch (Necrobia) und werden so gelegentlich zu Schädlingen. Auch die Larven leben räuberisch.
191
Fühler vom 4. oder 5. Glied an gesägt. Füße deutlich 5gliedrig, Glieder etwa gleichlang, 1. Glied von oben her gut sichtbar; Klauen mit 2 Zähnen. Höhlen der Vorderhüften hinten mehr oder weniger breit geschlossen.
Tillus elongatus (L., 1758) Holzbuntkäfer
30(3)
Einzige Art der Gattung. Halsschild der Männchen schwarz (mitunter seitlich mit roten Flecken), das der Weibchen rot, gelegentlich mit dunklem Rand. Flügeldecken glänzend schwarz bis schwarzviolett, Fühler und Beine schwarz, Füße schwarzbraun. Kopf fein und locker punktiert, Halsschild glatt, Flügeldecken mit Längsstreifen. BIOLOGIE: Die Larve jagt Larven von Bock- und Borkenkäfern (Gattung Ptilinus) im Holz; gelegentlich mit Brennholz auch in Wohnungen verschleppt. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni. VORKOMMEN: In Laubwäldern, vorwiegend Buchenbeständen mit sterbenden Stäm men; nur lokal auftretend. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelnorwegen und -schweden, Südfinnland; lokal in England und Irland; Kaukasus. BESCHREIBUNG:
GRÖSSE: Zwischen 2,5 und FÄRBUNG: Ein-, zwei- und
Unterfamilie Clerinae (Tafel 30, Abb. 4-7) Enthält die größten Arten: Augen vorn in der Regel tief ausgeschnitten, Fühler gekeult; 1. Fußglied klein, vom größten 2. weitgehend überdeckt; Klauen ohne oder mit einem Zahn.
Opilo mollis (L., 1758) Schöner Buntkäfer
30(4)
Dunkelbraun, Flügeldecken hinten verbreitert. Kopf und Halsschild dunkelbraun, Flügeldecken heller mit 3 veränderlichen gelben Fleckenpaaren. Füh ler, Füße und Schenkelansätze gelb. Körper und Beine stark behaart. Vorderhälfte der Flügeldecken mit Punktreihen, der 7. Zwischenraum kielartig erhaben. ÄHNLICHE ART: O. domesticus (Sturm), Punktreihen erreichen fast das Ende der Flügeldecken. BIOLOGIE: Käfer fressen Rüsselkäferlarven, die unter der Rinde von Eiche und Buche leben. VORKOMMEN: In Laubwäldern von der Tiefebene bis ins Bergvorland. VERBREITUNG: Nahezu kosmopolitisch, offenbar mit Holz verschleppt. Im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; in Südengland und Wales selten. BESCHREIBUNG:
Thanasimus formicarius (L., 1758) Ameisenbuntkäfer
30(5)
Schwarz; ganze Unterseite, Halsschild-Hinterende und Flügeldecken basis rot; auf den Flügeldecken 2 weiße Haarbinden: eine W-förmige in der Mitte, eine breitere im hinteren Drittel; einige Fuß- und Fühlerglieder oft etwas aufgehellt, rotbraun. VARIÄBILITÄT: Kopf ganz rot, oder kein schwarzer Bereich vor der W-förmigen weißen Binde (ähnelt der folgenden Art T. rufipes); Füße oder ganze Beine rot. BIOLOGIE: Käfer oft auf gefälltem Holz, sehr behende und wachsam, lassen sich bei Gefahr zu Boden fallen. Borkenkäferjäger (Tagesverbrauch 3-5 Stück). Das Weib BESCHREIBUNG:
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Überfamilie Cleroidea
Familie Dasytidae
chen legt im Frühjahr 20-30 Eier in Rindenschuppen. Die rosige Larve frißt zunächst Detritus, später Larven, Puppen und junge Borkenkäfer. Ihre Entwicklung dauert etwa 6 Wochen (4 Stadien). Die Larve überwintert in Rinde oder Bast und verpuppt sich im Frühjahr in einer Wiege in der Borke (gelegentlich auch Verpup pung im Herbst, Überwinterung der Puppe). Auch der Käfer kann überwintern. Käfer und Larve sind sehr wichtige Faktoren bei der Erhaltung des biologischen Gleichgewichts im Walde. VORKOMMEN: In Nadelwäldern von der Tiefebene bis in die Gebirgszonen; sehr häufig, vor allem in Jahren mit stärkerem Borkenkäfervorkommen. VERBREITUNG: Fast in der ganzen Paläarktis, im Norden bis Nordschweden; auf den Britischen Inseln nur lokal.
rhanasimus rufipes (Brahm, 1797)
30(6)
BESCHREIBUNG : Schwarz (auch Mittel- und Hinterbrust); Füße, Halsschild-Hinter ende und Flügeldeckenbasis rot. Bei typischen Exemplaren ist zwischen der rotbrau nen Flügeldeckenbasis und dem 1. weißen Band kein schmaler schwarzer Saum entwickelt. VARIABILITÄT: Ein mehr oder weniger langes schwarzes Querband zwischen Flügel deckenbasis und 1. weißem Band; Beine und Fühler verdunkelt (dann ähnlich der vorigen Art T. formicarius). BIOLOGIE : Ernährt sich von Borken- und Rüsselkäferlarven. VORKOMMEN : In Nadelwäldern, vor allem Kiefernbeständen, von der Tiefebene bis in die subalpine Zone; weniger häufig als T. formicarius. VERBREITUNG : Europa, im Norden bis an die Kontinentgrenze, im Süden bis Dalma tien; in Schottland selten; Kaukasus, Sibirien.
Trichodes apiarius (L., 1758) Immenkäfer
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Einer der größten Buntkäfer. Auf den Flügeldecken wechseln 3 oran gerote und 3 blauschwarze Bänder ab (Flügeldeckenende dunkel). Kopf, Halsschild und Beine metallisch blau oder grün, Vorder- und Mittelfüße gelblich, Hinterfüße braun. Fühler mit dunkler, 3gliedriger Keule, deren Endglied an der Seite spitz ausgezogen ist. Körper und Beine lang behaart, braune Härchen auf Kopf und Halsschild, dieser fein punktiert. ÄHNLICHE ART: T. alvearius (F.), Flügeldeckenende hell, Halsschild grob punktiert, schwarz behaart wie Kopf. BIOLOGIE: Jagt Insekten und sammelt Pollen. Entwicklung in Nestern von Wild- und Honigbienen (Zusammenhänge bisher noch nicht zufriedenstellend geklärt). Anga ben über die Schädlichkeit dieser Art unter mitteleuropäischen Bedingungen ent sprechen nicht den Tatsachen. VORKOMMEN: Wärmeliebend, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, fehlt in Fennoskandien, jedoch in Dänemark und auf den Britischen Inseln bekannt. Kaukasus, Kleinasien, Nordafrika.
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offen. – Entwicklung in Holz oder tierischen Produkten (Leder, Fleischwaren u. ä.). Wird auch als selbständige Familie betrachtet.
Korynetes coeruleus (De Geer, 1775) Blauer Fellkäfer
30(8)
BESCHREIBUNG: Metallisch
blau oder grün, schwarz abstehend behaart, Fühler schwarz oder 1. und Keulenglieder schwarz, die übrigen braunrot. Füße braunrot. Die letzten 3, etwa gleichlangen Fühlerglieder bilden eine lockere Keule (Bestimmungs merkmal!). Halsschild seitlich ausgeschnitten, grob punktiert. Flügeldecken mit Punktlängsreihen, Schulterbeule ausgeprägt. ÄHNLICHE ART: Necrobia violacea (L.), Schulterbeule nur schwach angedeutet, End glied der viel ausgeprägteren Fühlerkeule am längsten. BIOLOGIE: Lebt auf Holz, auch auf vertrockneten Kadavern, jagt Nagekäfer, vor allem Anobium striatum. Die räuberische Larve entwickelt sich sowohl unter Rinde als auch in vertrocknetem Aas und in Vorräten. VORKOMMEN: Oft in menschlicher Nähe zu finden. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; in England lokal; Kaukasus; Nordafrika; Nordasien.
Necrobia ruficollis (F., 1775) Rothalsiger Schinkenkäfer
30(9)
Rot, Kopf und hinterer Großteil der Flügeldecken metallisch blau oder blaugrün. Fühler schwarz, mit deutlicher, 3gliedriger Keule. Halsschild fein punktiert, Flügeldecken mit Reihen großer Punkte, dazwischen fein punktiert. VARIABILITÄT: Gelegentlich Flügelenden rot.
BIOLOGIE: Larven und Käfer jagen andere Insektenlarven.
VORKOMMEN: Auf tierischen Überresten, alten Knochen u. ä. VERBREITUNG: Kosmopolit, in Nordeuropa bis Südnorwegen und -finnland, Mittel schweden; in Mitteleuropa häufig, in England, Südschottland, Irland nur lokal. BESCHREIBUNG:
BESCHREIBUNG:
Necrobia rufipes ( De Geer, 1775) Rotbeiniger Schinkenkäfer
Familie Dasytidae Wollhaarkäfer (Tafel 31, Abb. 1-2) Zwischen 2,5 mm (Danacaea marginata) und 10,5 mm (Henicopus armatus); meist zwischen 4,5 und 5,5 mm. FÄRBUNG: Braun oder schwarz mit bleiernem oder grünem Glanz, grünlich, blau schwarz o. ä. BESCHREIBUNG: Oberseite behaart: neben abstehenden Haaren (Haplocnemus) kann auch eine feine, anliegende Grundbehaarung ausgebildet sein. Gelegentlich Schup penhärchen (Dolichosoma lineare, Danacaea). Kopf groß, Fühler 11gliedrig, leicht GRÖSSE:
Unterfamilie Korynetinae (Tafel 30, Abb. 8-10) Kleine, 2-6 mm lange Arten mit 11gliedrigen Fühlern, die in einer 3gliedrigen Keule nden. Augen nicht besonders tief ausgeschnitten. Füße 5gliedrig, 4. Glied jedoch sehr .lein. An der Basis der Klauen oft ein kleiner Zahn. Höhlen der Vorderhüften hinten
30(10)
Metallisch blau, Beine und Fühler rotbraun, Fühlerkeule schwarz. Halsschild flach, fein und locker punktiert, schwarz behaart. Flügeldecken mit Reihen großer Punkte, dazwischen kleinere; rotbraun behaart. BIOLOGIE: Larven und Käfer jagen andere Insektenlarven. VORKOMMEN: In Lagerräumen mit ölhaltigen Samen, Vorratsräumen mit getrocknetem Fleisch. Im 19. Jhdt. wurde die Art wiederholt in ägyptischen Mumien gefunden. VERBREITUNG: Kosmopolit, in Nordeuropa bis Mittelnorwegen und -schweden, Süd finnland; auf den Britischen Inseln nur lokal. BESCHREIBUNG:
Überfamilie Cleroidea
Familie Malachiidae
gesägt, ungekeult. Augen vor allem bei den Männchen ziemlich groß. Flügeldecken bedecken den Hinterleib völlig. Füße 5gliedrig, Klauen meist gezähnt, gelegentlich an der Basis ein lappiger Fortsatz (Haplocnemus). Höhlen der Vorderhüften hinten offen, Hüften zapfenförmig, berühren sich am Innenrand. Hinterhüften berühren sich beinahe. 6 Bauchringe sichtbar. SYSTEMATIK: Die Familie wird mitunter mit den Malachiidae und weiteren Gruppen zur Familie Melyridae zusammengefaßt. Die Phloiophilidae wurden früher als Unterfamilie hierher gerechnet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Körperlänge; Behaarungstyp; Färbung; Form der Fühlerglieder; Ausbildung der Läppchen an den Klauen. ARTENZAHL: Weltweit über 1400 Arten, in Mitteleuropa etwa 40, auf den Britischen Inseln . BIOLOGIE: Käfer auf Blüten von Bäumen, Sträuchern, Kräutern, oder auf Baumrinde. Die Larven jagen Insektenlarven und entwickeln sich in verwesendem Pflanzenge webe und unter Rinde.
Familie Malachiidae Warzen-, Zierkäfer
194
Haplocnemus nigricornis (F., 1792)
31(1)
Metallisch schwarz oder blaugrün glänzend, Fühler bis auf einige Grundglieder braun, Beine gelbbraun, Schenkel (seltener auch Schienen) dunkler. Oberseite relativ locker abstehend hellgrau oder gelblich behaart. Fühlerglieder dreieckig, nicht breiter als die Vorderschienen. Flügeldecken grob gepunktet, Rän der ungezähnt, scharfkantig. Jede Klaue mit kleinem Läppchen. ÄHNLICHE ART: H. impressus ( Marshall), jedoch braunschwarz, bronzeglänzend, Flügeldecken-Ränder fein gezähnt. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis August. VORKOMMEN: Fichten- und Kiefernwälder, Heideflächen von der Tiefebene bis in niedere Berglagen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland und -schweden; verschiedentlich in Südengland.
BESCHREIBUNG:
Dasytes plumbeus ( Müller, 1776) Bleischwarzer Haarkäfer
31(2)
BESCHREIBUNG: Länglich, Flügeldecken des Weibchens hinten leicht verbreitert. Schwarz, grünlich oder bronzeglänzend. Fühler braun, Vorderbeine heller als die übrigen. Oberseite anliegend hell und abstehend dunkel behaart. Stirn zwischen den Augen schwach eingesenkt. Halsschildscheibe fein und weitläufig gepunktet, breiter als lang. Flügeldecken mehr als doppelt so lang wie breit, fein und dicht punktiert. Beine lang, schlank, 4. Hinterfußglied sichtlich schmaler und kürzer als die vorigen; Klauen ohne Läppchen. ÄHNLICHE ART: D. flavipes ( Olivier), 2. Fühlerglied und Schienen gelb gefärbt, Halsschildscheibe dicht punktiert (4) oder glänzend, punktlos (d). BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, Larvenentwicklung in altem Holz (Buche, Holunder u. a.), Baumpilzen. VORKOMMEN: Vom Flachland bis über die obere Waldgrenze im Gebirge, sehr häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland und -schweden ; Südengland; Kaukasus; Nordafrika.
195
(Tafel 31, Abb. 3-8) GRÖSSE: Von
1,5 mm (Hypebaeus flavipes) bis 7 mm (Malachius aeneus). Häufig nur 2-3 mm lang. FÄRBUNG: Meist bunt, Halsschild und Flügeldecken oft mit gelbroten Flecken oder Streifen. BESCHREIBUNG: Kopf nach vorn gerichtet, stets sichtbar, groß und ziemlich breit. Fühler 11gliedrig, fadenförmig, ausnahmsweise gekämmt. Bei einigen Männchen laufen einige Glieder auf einer Seite in stumpfe, scharfe oder hakige Fortsätze aus (typisch beim häufigen Malachius bipustulatus). Fühler entweder zwischen den Augen (Malachius) oder davor eingelenkt. Halsschild bei einigen Formen quer oval, sonst gestreckt, länger als breit, Schildchen ausgebildet. Flügeldecken beim Männ chen normalerweise schmaler als beim Weibchen, bei diesen hinten verbreitert. Hautflügel vorhanden. Beine lang, dünn, Füße 5gliedrig (nur bei den Männchen einiger Arten 4gliedrig). Vorderfußglieder der Männchen einheitlich (Charopus, Malachius) oder 2. Glied groß, teilweise über das 3. geschoben (Axinotarsus). Klauenbasis mit deutlichem Läppchen. Hinterleib läuft in ein manchmal weit vorragendes Pygidium aus. An Brust und Hinterleib sind ausstülpbare Hautblasen entwickelt (Merkmal der Familie!), deren Funktion noch nicht eindeutig geklärt ist. Die Männchen der meisten Arten haben sogenannte Exzitatoren, Sekretionsor gane, die ein Drüsensekret ausscheiden, das von den Weibchen aufgeleckt wird und sie paarungsbereit macht. Die Balz wurde von etlichen Arten genau beschrieben. Die Exzitatoren haben die Gestalt von Wülsten, Fortsätzen oder Bürsten und sind an verschiedenen Körperpartien, vornehmlich den Flügeldecken-Spitzen, zwischen den Fühlern oder vor den Fühlerwurzeln, zu finden. SYSTEMATIK: Die Malachiidae werden mitunter mit den Dasytidae zur Familie der Melyridae zusammengefaßt. Ihre Selbständigkeit scheint jedoch berechtigt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung von Halsschild und Flügeldecken; Form der Behaarung; Form der Tasterendglieder: Form der Fühlerglieder (besonders der Männchen); Vorderfußform; Form und Anordnung der Exzitatoren; Die Bestimmung einiger Arten ist sicher nur an Hand der Merkmale der Männchen möglich. ARTENZAHL: Weltweit etwa 3000 Arten, in Mitteleuropa rund 50, auf den Britischen Inseln etwa 15. BIOLOGIE: Die tagaktiven Käfer lieben Sonne und sitzen auf blühenden Gräsern, Sträuchern (Schlehe!) und Bäumen. Viele Arten sind Pollenfresser, andere Insekten (Blattlaus-)Jäger. Die Larven entwickeln sich im Mulm unter Rinde, in dürrem Holz o. ä. Sie jagen kleine Insektenlarven oder sammeln Insektenexkremente, Larvenhäute etc. Entwicklungsdauer 2 Jahre. VORKOMMEN: Bewohner von Wäldern, feuchten Wiesen, Gärten und sonnenbeschie nenen warmen Hanglagen.
Charopus flavipes (Paykull, 1798) Gelbfüßiger Warzenkäfer
31(3)
Schwarzgrün, schwach glänzend; Fühler braun, 2.-4. Glied gelblich; Beine dunkel, Mittelpartie der Vorder- und Mittelbeine gelblich. Der ganze Körper ist sehr fein anliegend behaart. Kopf relativ groß, Fühleransatz näher am Kopfvor derrand als an den Augen. Halsschild länger als breit, am breitesten vorn, an der Basis deutlich schmaler als die Flügeldecken. Diese hinten leicht (bei den Weibchen stärker) verbreitert. Männchen am Flügeldeckenende mit je einem spitzen, schmalen Exzitator.
BESCHREIBUNG:
Familie Lymexylonidae 196
197
Überfamilie Cleroidea ÄHNLICHE ART: A. bipunctatus (Harrer), jedoch roter Bereich größer, läßt an der
BIoLoGIE: Käfer Pollenfresser, auf Gräsern. VORKOMMEN: Lichte, schattige Wälder, Waldränder, Wiesen von der Tiefebene bis in
niedrige Gebirgslagen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, -schweden und -finnland; im
Westen bis zum Rhein; fehlt auf den Britischen Inseln.
Flügeldecken-Basis nur einen schwarzen Fleck von dreieckiger Form übrig. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten. VORKOMMEN: Waldränder, Wiesen, Gärten von der Tiefebene bis in niedere Berglagen,
häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -schweden, Mittelfinnland;
England, Irland.
Malachius aeneus (L., 1758) Großer Blasenkäfer
31(4)
BESCHREIBUNG: Metallisch grün, Kopfvorderteil, Flecken auf den Halsschild-Vorder
Axinotarsus pulicarius (F., 1787) Kleiner Warzenkäfer
ecken, Seitenränder und Spitze der Flügeldecken rot. Die rote Farbe kann auf den Flügeldecken über die grüne dominieren. Fühler und Beine dunkel, Spitzen der Vorderschienen und -füße bräunlich. Haare kurz anliegend und lang abstehend. Das Männchen hat am 2. und 3. Fühlerglied rote Fortsätze: der am 2. ist scharf, nach vorn gerichtet, der am 3. spitz und hakig. Exzitatoren vor dem Fühleransatz. Körperfärbung der Weibchen ähnlich. BIOLOGIE: Käfer auf blühenden Kreuzblütlern, Gräsern u. ä. ERSCHEINUNGSZEIT: Juni bis Juli. VORKOMMEN: Wiesen, Raine, vom Flachland bis in Gebirgslagen über 1000 m. Verschwindet in letzter Zeit an Standorten, wo er noch vor kurzem häufig war. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelschweden und -finnland, Südnorwegen; lokal in England; Kaukasus, Kleinasien, Vorderasien, Sibirien, Nordamerika.
BESCHREIBUNG: Länglich, Ränder fast parallel. Schwarz, Vorderkopf, Seitenränder des
Malachius bipustulatus (L., 1758) Zweifleckiger Warzenkäfer
31(5)
31(8)
Halsschildes und Flügeldeckenenden gelbrot. Fühler rotbraun, Grundglied dunkel; Vorder- und Mittelschienen rötlich. Feine anliegende Behaarung, dazwischen ein zelne dunkle, abstehende Haare. Kopf auffällig groß. Bei den Männchen 2. Vorder fußglied groß, das 3. z. T. überdeckend, Exzitatoren auf den umgebogenen Flügel deckenenden. ÄHNLICHE ARTEN: A. marginalis (Castelnau): kleiner, Fühlerglieder nur geringfügig länger als breit; A. ruficollis (Olivier): Halsschild und Fühler rot. BIOLOGIE: Käfer Pollenfresser an Gräsern, vor allem an Honig- und Knäuelgras. VORKOMMEN: Wiesen, Waldränder in Niederungen und Hügelland, häufig (selten in Gebirgstälern). VERBREITUNG: Europa einschließlich Mittelmeerraum, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -schweden; in Südengland nur lokal; Kaukasus.
BESCHREIBUNG: Metallisch grün bis grüngolden, Kopf-Vorderteil, Halsschild-Vorder
ecken, Flügeldecken-Enden rot. Fühler dunkel, beim Männchen mit rotem Fortsatz auf dem 2.-4. Glied. (s. Abb.). Beim Weibchen 2.-4. Glied kurz, das 4. am größten. Exzitatoren der Männchen vor dem Fühleransatz. ÄHNLICHE ART: M. viridis F., jedoch Fühler der Männchen auf Glied 2-4 ohne Fortsätze, Halsschild nur selten rotgefleckt. Die Exzitatoren bilden eine Beule zwischen den Fühlern. BIOLOGIE: Käfer als Pollenfresser auf Gräsern. Die Larven jagen kleine Insekten in Holzmulm und unter Rinde, sammeln Ausscheidungen und Larvenhäute. VORKOMMEN: Wiesen in den Niederungen und tieferen Gebirgslagen, häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland und -schweden; auf den Britischen Inseln häufig; Kleinasien, Sibirien.
Anthocomus coccineus (Schaller, 1783)
31(6)
BESCHREIBUNG: Männchen schlank, beim Weibchen Flügeldecken vor dem Ende
verbreitert. Schwarzgrün (Kopf fettig glänzend), Halsschild-Seiten und Flügeldec ken rot. Schildchen und Umgebung schwarz, mitunter längs der Naht auch weiter nach hinten. Fühler und Beine dunkel. 2. Fühlerglied und Füße dunkelbraun. VORKOMMEN: Auf Schilfrohr sumpfiger Wiesen und Ufer in der Tiefebene und niederen Berglagen. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur in Dänemark und Südschwe den; in England und Südwales selten; Klein- und Vorderasien (Iran).
Anthocomus fasciatus (L., 1758) Gebänderter Warzenkäfer
31(7)
BESCHREIBUNG: Kopf und Halsschild dunkel-schwarzgrün, Flügeldecken schwarz, mit
2 roten Flecken in der Mitte und am Ende. Beine dunkel, Vorder- und Mittelschen kel mit hellen Spitzen. Oberseite sehr fein anliegend behaart.
Überfamilie LYMEXYLONOIDEA
Familie Lymexylonidae Werftkäfer (Tafel 31, Abb. 9-10) GRÖSSE: 6-18 mm, Weibchen größer als Männchen. 'FÄRBUNG : Rot- oder gelbbraun, oft mit dunklen Körperteilen, mitunter schwarz. Farbunterschiede zwischen den Geschlechtern. B ESCHREIBUNG: Körper gestreckt-zylindrisch, weich, Oberseite dicht, auf den Flügel decken halbanliegend, auf Kopf und Halsschild abstehend behaart. Kopf groß, hinten verjüngt, Schläfen lang, Fühler fadenförmig, relativ lang (Lymexylon) oder stumpf gesägt, relativ kurz (Hylecoetus), Augen rund oder vorn ausgeschnitten, asymmetrisch, dicht behaart (Lymexylon). Taster der Männchen mit strauchartig verästelten Fortsätzen. Halsschild querliegend (Hylecoetus) oder gestreckt, länger als breit. Flügeldecken lang und schmal, jede am Ende für sich in eine stumpfe Spitze auslaufend, mehr oder weniger klaffend. Hautflügel ausgebildet. Beine schlank, Füße 5gliedrig, Hüften lang zapfenförmig. Hinterleib mit 6-7 sichtbaren Bauchringen. SYSTEMATIK : Die Familie wird in die Unterfamilien Hylecoetinae und Lymexyloninae mit nur 3 Arten in Mitteleuropa unterteilt. Charakteristik s. Artenbeschreibung. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE : Form der Fühlerglieder und Taster (Unterscheidung der Geschlechter); Ausbildung des Kopfhöckers; Augenform; Form des Schild chens; Ausbildung von Flügeldecken-Rippen. RTENZAHL: Weltweit etwa 75 Arten, in Mittel- und Nordeuropa 3, auf den Britischen Inseln 2.
198
Familie Nitidulidae
Überfamilie Lymexylonoidea
199
Oberfamilie CUCUJOIDEA
Unterfamilie Hylecoetinae (Tafel 31, Abb. 9)
Familie Nitidulidae Glanzkäfer
Hylecoetus dermestoides (L., 1761) Bohrkäfer
BESCHREIBUNG: Männchen schwarz, Weibchen gelbbraun, Kopf und Halsschild
orange. 2 Grundglieder der Fühler gelblich, die übrigen dunkelbraun. Beine gelblich. Kopf groß, dicht punktiert und gekörnt, mit kleinem Hörnchen auf der Mitte, das bei den Weibchen fast verschwinden kann. Augen schütter behaart. Halsschild quer. Flügeldecken mit sichtbaren Längsrippen, vor dem Ende auseinanderklaffend. VARIABILITÄT: Flügeldecken der Männchen auch rot - oder gelbbraun; selten Weib chen dunkel. ÄHNLICHE ART: H. flabellicornis (Schneider): Kopf ohne Hörnchen, sehr selten. BIOLOGIE: Entwicklung vorwiegend in erkrankten Buchen, Eichen (im Gebirge auch Bergahorn), Nadelbäumen und ihren Stümpfen. Das Weibchen legt insgesamt 100-120 Eier in Gelegen unter Rindenschuppen. Dabei bestäubt es sie mit Pilzspo ren, die es in einer Höhlung am Hinterleib mitführt. Die Sporen bleiben an den geschlüpften Larven kleben und gelangen so in die Gänge, die sie etwa 25 cm weit ins Holzinnere nagen. Hier keimen die Sporen. Die Gangwandungen überziehen sich mit Ambrosiapilzen, die den Larven als Nahrung dienen. Die Bohrspäne entfernen die Larven durch die Eintrittsöffnung. Sie häufen sich am Fuß des Stammes oder Stumpfes an. Nach der Überwinterung verpuppt sich die Larve dicht unter der Holzoberfläche. ERSCHEINUNGSZEIT: Mai bis Juni. VORKOMMEN: In Eichen- und Buchen-, seltener Nadelwäldern von der Tiefebene bis über 1000 m Höhe. VERBREITUNG: Nord- und Mitteleuropa bis in den hohen Norden; in Südeuropa selten; auf den Britischen Inseln lokal; Kaukasus, Sibirien. Unterfamilie Lymexyloninae (Tafel 31, Abb. 10)
Lymexylon navale (L., 1758) Gemeiner Werftkäfer
(Tafel 32, Abb. 1-9)
31(9)
31(10)
GRÖSSE: 1,2 mm (Meligethes) bis 7 mm (Soronia, Glischrochilus, Pityophagus), meist
2-3 mm. FÄRBUNG: Rotgelb, braun bis schwarz, einfarbig oder gefleckt, matt oder glänzend,
gelegentlich Metallglanz (Meligethes). BESCHREIBUNG: Oval, eiförmig, rundlich oder gestreckt, leicht oder stärker gewölbt,
gelegentlich nahezu platt. Oberseite meist kurz behaart. Kopf schräg abwärts vorgestreckt. Fühler 11gliedrig, mit deutlicher 3gliedriger Keule (bei einigen Männ chen 4gliedrig). Halsschild halbkreisförmig bis oval, gelegentlich auch rechteckig. Flügeldecken etwas verkürzt, lassen meist nur das Pygidium, oder noch ein weiteres Hinterleibssegment frei. Beine kurz oder mittellang, Schenkel in der Regel kräftig, nur wenig unter den Flügeldecken vorragend. Schienen oft am Außenrand vielfältig gezähnt (wichtiges Merkmal!). Füße 5gliedrig, Klauen glatt, oder an der Basis gezähnt. Der letzte sichtbare Hinterleibsring ist kürzer als die beiden davorliegenden zusammen. SYSTEMATIK: Hierher rechnete man früher die heute selbständigen Familien der Rhizo phagidae und Cybocephalidae. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Länge, Skulpturierung und Behaarung der Flügeldec ken; Färbung von Flügeldecken, Fühlern und Beinen; Fühlerform; Trennung bzw. Verwachsung von Oberlippe und Clypeus; Clypeusform; Halsschildform- und eindrücke; Zähnung der Vorderschienen; Form des Vorderbrust-Fortsatzes. – Eine zuverlässige Bestimmung ist oft nur an Hand der Kopulationsorgane möglich. ARTENZAHL: Weltweit etwa 2500 Arten, in Mitteleuropa ca. 140-150, auf den Briti schen Inseln über 90. Die meisten Arten gehören zu den Gattungen Meligethes und Epuraea. BIOLOGIE: Flugfähig. Die Käfer können stridulieren (Stridulationsorgan zwischen Scheitel und Halsschild-Vorderrand). Als Nahrung dienen Pollen, Nektar, Laub baumsäfte, Pilzsporen. Die Arten überwintern als Käfer. Einige Arten sind Schäd linge (auf Raps). VORKOMMEN: Wälder, Wiesen, Felder, Gärten; in Blüten, Pilzen, unter Rinde, in vertrockneten Kadavern und Knochen.
BESCHREIBUNG: Gelbbraun, Kopf schwarz, Halsschild rot; das Ende der Flügeldecken,
Fühler, Taster und Füße dunkelbraun. Oberseite dicht und kurz behaart. Kopf dicht gekörnt, Augen vorn ausgeschnitten, dicht behaart. Halsschild länger als breit. Flügeldecken ohne Rippen, mit stumpfer Spitze, auseinanderklaffend, so daß die Hautflügel sichtbar sind. BIOLOGIE: Die Larven leben in Gängen im Holz von Zellulose. Die Weibchen legen ihre Eier unter abstehende Rinde. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Mai auf Holz. VORKOMMEN: Laubwälder der Tiefebene und niedriger Berglagen, eher vereinzelt , in Westeuropa heute häufiger als früher. VERBREITUNG: Großteil Europas, im Norden nur in Dänemark und Südschweden; in Südengland selten; Kleinasien.
Unterfamilie Nitidulinae (Tafel 32, Abb. 1-6) Arten, bei denen die Oberlippe von Clypeus durch eine Naht getrennt ist. Die Fühlerkeule ist deutlich von der Geißel abgesetzt. Maxillen nur mit einer Lade. Die Flügeldecken lassen mindestens den größeren Teil des Pygidiums frei. Außenrand der Hinterschienen mit einer (Meligethini) oder 2 Furchen (Nitidulini). VorderbrustFortsatz am Ende breiter.
Meligethes aeneus (F., 1775) Rapsglanzkäfer
32(1)
BESCHREIBUNG: Schwach gewölbt, Farbe variabel: metallisch grün, blau, violett,
bronzefarben bis schwärzlich, mitunter zweifarbig: Halsschild schwarz, Flügeldec ken grün. Beine dunkelbraun, Vorderbeine heller; Fühler dunkelbraun, 2. Glied gelbbraun. Oberseite gleichmäßig dicht punktiert, dicht anliegend behaart. Clypeus
200
Überfamilie Cucujoidea
Familie Nitidulidae
vorn gerade abgeschnitten. Vorderschienen außen gleichmäßig fein gezähnt, Hinter rand der Mittelschenkel glatt, Klauen ungezähnt. ÄHNLICHE ART: M. viridescens (F.) am gleichen Ort, jedoch Beine rostrot, Halsschild dichter als Flügeldecken gepunktet, Hinterrand der Mittelschenkel mit einem Zahn. BIOLOGIE: Der Käfer frißt zeitig im Frühjahr nach der Überwinterung Pollen auf blühenden Kräutern und Sträuchern (Huflattich, Sumpfdotterblume, Löwenzahn, Schlehen, Erdbeeren, Obstbäumen). Wenn die Kreuzblütler Knospen ansetzen, wechseln die Käfer auf diese eigentlichen Futterpflanzen. Sie fressen kleine Knospen und junge Blättchen und höhlen größere Knospen aus. Nach dem Blütebeginn ernähren sie sich von Pollen und Nektar. Das Weibchen legt einige Dutzend Eier, je 1-2 in eine Knospe. Eine größere Zahl von Eiern in einer Knospe stammt von mehreren Weibchen. Die Käfer durchbeißen die Hüllblätter und legen das Ei auf die Staubgefäße, seltener auf Stempel oder Blütenblätter. Die Larven selbst fressen nur Pollen, richten also keinen Schaden an. Sie verpuppen sich unterirdisch in einer kleinen Kammer. Der Käfer schlüpft im Sommer des gleichen Jahres, frißt einige Wochen und verkriecht sich am Sommerende zur Überwinterung. Die Schädlichkeit der Käfer ist vom Witterungsverlauf abhängig: Bei kaltem Wetter und später Rapsblüte vernichten sie viele Knospen, während bei warmem Wetter und früher Blüte die Gefahr gering ist, da genügend Pollen zur Ernährung vorhanden ist. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im zeitigen Frühjahr und von Juni bis Juli. VERBREITUNG: Paläarktis bis über den Polarkreis hinaus; nach Nordamerika einge schleppt.
201
Paläarktis, im Norden bis Lappland; auf den Britischen Inseln häufig; in Südeuropa seltener.
VERBREITUNG:
Nitidula bipunctata (L., 1758) Zweipunktiger Glanzkäfer
32(4)
Synonym: bipustulata L. BESCHREIBUNG: Schwach gewölbt, fast schwarz, Halsschildränder heller. Flügeldecken längs der Naht bräunlich, in der hinteren Hälfte je ein großer oranger Fleck. Beine gelbbraun, Fühler braun mit schwarzer Keule. – Oberseite unregelmäßig gepunktet, anliegend behaart. Glieder der Fühlerkeule kurz, sehr breit. Vorderschienen außen mit 2 kleinen, gleich langen Dornen. Fußglieder 1-3 herzförmig. ÄHNLICHE ARTEN: N. flavomaculata Rossi, N. carnaria (Schaller): auch in der vorderen Flügeldeckenhälfte orange Flecke. BIOLOGIE: An Tierkadavern, in alten Knochen u. ä. Die Käfer fliegen Speckvorräte an. Die Larven können in Lebensmittelvorräten Schaden anrichten, da sie in Speck Gänge bohren. Sie verpuppen sich in leichtem Boden. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis ins Hügelland. VERBREITUNG: Paläarktis, bis in den hohen Norden, häufig auf den Britischen Inseln. Nach Süden hin seltener, fehlt in Südeuropa; Nordamerika.
Soronia grisea (L., 1758) Bunter Glanzkäfer
32(5)
Auffällig durch die scheckige, schwarz-gelbe Fleckung. Halsschild mit stark vorgezogenen Vorder- und schräg abgestutzten Hinterecken. Flügeldecken mit undeutlichen Längsrippen, darauf helle, hakenartig umgebogene Härchen. Das 1. Fühlerglied ist verbreitert. ÄHNLICHE ARTEN: S. punctatissima Illiger: Halsschildseiten gleichmäßig gerundet, Hinterecken nicht abgestutzt; Gattung Amphotis Erichson: Flügeldecken mit kräf tigen Rippen, 1. Fühlerglied sehr stark verbreitert. VORKOMMEN: Unter feuchter alter Rinde von Laubbäumen, Käfer an blutenden Eichen, Birken etc., bis in größere Höhen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelschweden, Nordnorwegen und -finnland; stellenweise auf den Britischen Inseln, in Südeuropa selten. BESCHREIBUNG:
Epuraea depressa (Illiger, 1798) Flacher Glanzkäfer
32(2)
ESCHREIBUNG: Schwach gewölbt, einfarbig rostbraun, mitunter in der Mitte der Flügeldecken ein dunklerer Fleck, dicht anliegend hell behaart. Letztes Fühlerglied so breit wie das vorletzte, 5. und 4. nur wenig kürzer als das 3. Der Halsschild verjüngt sich nach vorn stärker als zur Basis, seine größte Breite liegt hinter der halben Länge. Flügeldecken hinten abgerundet. HNLICHE ART: E. melina Erichson, j edoch letztes Fühlerglied schmaler als die vorausgehenden, dunkel. BIOLOGIE : Entwicklung offensichtlich in Säugetierbauten und Hummelnestern. VORKOMMEN: Vorwiegend auf Blüten (Traubenholunder, Holunder, Kornelkirsche, Weißdorn, Schlehe, Obst), von der Tiefebene bis ins Gebirge, sehr häufig. VERBREITUNG : Europa, bis an die Nordgrenze des Kontinents; Kaukasus, Sibirien; Nordamerika.
Omosita colon (L., 1758) Gegliederter Glanzkäfer BESCHREIBUNG : Schwach
32(3)
gewölbt, schwarzbraun und gelbbraun. Kopf schwarz, Hals schild an den Seiten heller als auf der Scheibe. Auf den dunklen Flügeldecken variable, gelborange Flecken. Ein großer Fleck liegt in der hinteren Flügelpartie. Fühler und Beine braun, Fühlerkeule dunkler. Oberfläche des Körpers anliegend behaart und punktiert. Halsschild mit ausgezogenen Vorder- und spitzen Hinterec ken, vor der Basis flach ausgeschnitten. Nahtstreifen verläuft über die ganze Länge der Flügeldecken. ÄHNLICHE ART: O. discoidea (F.), jedoch mit großem gelblichen Fleck in der vorderen Flügeldeckenhälfte und verkürztem Nahtstreifen. BIOLOGIE : Käfer überwintert. VORKOMMEN: Auf Tierkadavern, Kompost, faulenden Pilzen.
Pocadius ferrugineus (F., 1775) Rostbrauner Glanzkäfer
32(6)
BESCHREIBUNG: Stark
gewölbt, rostrot oder -braun, Flügeldecken längs der Naht und hinten dunkler. Ganzer Körper grob punktiert, auf den Flügeldecken Punktreihen. Hell abstehend behaart. Äußere Spitze der Vorderschienen seitlich ausgezogen. BIOLOGIE: Pilzkäfer, vor allem in Staubpilzen, die als Brutstätten dienen. Auch in vertrockneten Fliegenpilzen, Täublingen, Schirmpilzen. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis in Gebirgslagen. VERBREITUNG: Bis nach Nordeuropa; lokal auf den Britischen Inseln; in Südeuropa im Gebirge; Kaukasus. Unterfamilie Cryptarchinae (Tafel 32, Abb. 7-9) Breit ovale oder langgestreckte Arten, Fühlerkeule deutlich 3gliedrig. Oberlippe und Kopfschild verwachsen. Flügeldeckenpunktierung unregelmäßig, selten in angedeute ten Reihen.
202
Überfamilie Cucujoidea
Familie Rhizophagidae
32(7) 1787) Gewölbt oval; schwarzbraun, Halsschildund Flügeldeckenränder BESCHREIBUNG: heller. Auf jeder Flügeldecke 3 variable gelbe Flecke. Oberseite dicht gepunktet, teilweise anliegend behaart. Vorderbrustfortsatz zum Ende hin stark verbreitert, am Ende gerade. ÄHNLICHE ART: C. undata Olivier, Vorderbrustfortsatz schmal am Ende abgerundet. BIOLOGIE: Käfer an Baumsäften. VORKOMMEN: In alten Eichenstubben, unter Rinde, gelegentlich in Baumpilzen, von der Tiefebene bis ins Bergvorland. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelschweden und Südfinnland; lokal in Nordengland; im Süden bis Norditalien; Nearktis.
eckig, ziemlich breit. Füße 4gliedrig, 2. und 3. Glied zweiteilig. Hinterhüften getrennt. Geschlechtsdimorphismus: Männchen mit Zusatzsegment zwischen 5. Sternit und Pygidium; Flügeldeckenrand manchmal abgerundet (beim Weibchen ausgerandet), andere Färbung. VORKOMMEN: Auf Laubbäumen, als Schildlausjäger. ARTENZAHL: Etwa 150, davon in Mitteleuropa höchstens 5.
Cryptarcha strigata (F.,
Glischrochilus quadripunctatus (L., 1758) Vierfleckiger Kiefernglanzkäfer
32(8)
Synonym: quadripustulatus L. BESCHREIBUNG : Glänzend schwarz, jede Flügeldecke mit 2 orangegelben Flecken. Flügeldeckenenden beim Weibchen zugespitzt, beim Männchen abgerundet. Alle Körperteile kahl, fein punktiert. Halsschild-Basis sichtlich schmaler als Flügeldec ken-Basis. Vorderbrust-Fortsatz breit, am Ende breit gerundet. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, jedoch bei allen Basen von Halsschild und Flügeldecken gleichbreit. VORKOMMEN: Unter der Rinde von Nadel-, seltener Laubbäumen, von der Tiefebene bis in Gebirgslagen, häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa, lokal auf den Britischen Inseln, Nordbalkan, Sibirien.
Pityophagus ferrugineus (L., 1761) Rostroter Kiefernglanzkäfer
32(9)
Länglich, rostfarben, gelegentlich Kopf, Halsschildmitte und Flügel deckenenden dunkler. Punktierung zum Ende der Flügeldecken hin feiner. Erinnert an Käfer der Familie Rhizophagidae; Flügeldecken fast parallelrandig, Augen flach, Vorderschienen vorn außen spitz ausgezogen, Vorderbrust-Fortsatz flach, zungen förmig, vorn kielartig. ÄHNLICHE ARTEN: P. quercus Reitter, P. laevior Abeille, beide selten. BIOLOGIE: Stellt Borkenkäferarten nach. VORKOMMEN: Unter Rinde von Laub- und Nadelbäumen, vor allem im Bergvorland und Gebirge, stellenweise häufig. VERBREITUNG: Europa, bis Nordnorwegen, -schweden, -finnland; auf den Britischen Inseln lokal; in Südeuropa nur stellenweise; Kaukasus. BESCHREIBUNG :
Familie Cybocephalidae GRÖSSE : 1,1-1,6 mm. FÄRBUNG: Schwarz oder
dunkelbraun, Kopf und Halsschild der Männchen rotgelb oder -braun, mitunter metallisch. BESCHREIBUNG: Körper stark gewölbt, mit Kugelvermögen! Oberseite punktiert, dazwischen chagriniert. Kopf groß, geneigt, Fühler 11gliedrig, mit 3gliedriger Keule. Flügeldecken lassen nur gelegentlich das Pygidiumende frei. Schildchen groß, drei-
203
Familie Rhizophagidae Rindenglanzkäfer GRÖSSE: 2-5,5 mm. FÄRBUNG: Unauffällig
(Tafel 32, Abb. 10-11)
rostbraun, pechbraun, schwarz, einige Arten zweifarbig. Selten Metallfärbung (blau, grün). BESCHREIBUNG: Einheitlich schmale, gestreckte, abgeflachte, sehr ähnliche Arten. Nicht besonders glänzend, da sie ein unter dem Mikroskop sichtbares Netzmuster haben. Fühler kurz, 12gliedrig, mit 3gliedriger knopfartiger Keule (die beiden Endglieder können in das voraufgehende eingebettet sein). Halsschild meist länger als breit, mit länglichen Punkten, Ecken abgerundet. Schildchen querliegend, breiter als lang. Flügeldecken 2-3 X so lang wie Halsschild, hinten abgestutzt, lassen das Pygidium frei; mit Punktreihen, die zum Ende hin in der Regel kleiner werden. Füße 5gliedrig, Vorderfüße schwach verbreitert. Männchen mit einem zusätzlichen Anal segment. SYSTEMATIK: Früher als Unterfamilie der Nitidulidae angesehen. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Verhältnis von Halsschildlänge und -breite; Größen verhältnis von 2. und 3. Fühlerglied; verbreiterte Zwischenräume an der Flügeldec kenbasis; Auftreten zusätzlicher Punkte; Eindruck auf dem letzten Bauchring. ARTENZAHL: Weltweit 50 Arten, in Mitteleuropa höchstens ca. 14, auf den Britischen Inseln nur 11. BIOLOGIE: Einige Arten leben von Abfällen aller Art bzw. Eiern, jungen Larven und Puppen von Borkenkäfern. Als Nahrung dienen auch unter der Rinde angesiedelte Pilze, seltener Baumsäfte. VORKOMMEN: Vorwiegend in Wäldern, unter der Rinde von Laub- und Nadelbäumen in den Gängen holzfressender Insekten. Auch in Kompost und Säugerbauten (Maulwurf u. a.).
Rhizophagus depressus (F.,
1792) Flacher Wurzelglanzkäfer
32(10)
Rostfarben; Kopf und Halsschild unregelmäßig, Flügeldecken in Reihen gepunktet. Einzige Art mit an der Basis verbreitertem 2. Zwischenraum auf den Flügeldecken (Lupe!); Halsschild länger als breit. ÄHNLICHE ART: R. grandis Gyllehhal, jedoch Halsschild breiter als lang. VORKOMMEN: Unter der Rinde von Nadelbäumen und -stubben, auch an blutenden Birkenstümpfen, häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa, bis Mittelnorwegen und -finnland, Nord schweden; lokal auf den Britischen Inseln; Südbalkan, Norditalien; Kaukasus; Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Rhizophagus bipustulatus (F., 1792) Zweifleckiger Wurzelglanzkäfer
32(11)
Schwarz- bis rostbraun, hinteres Viertel der Flügeldecken mit rost braunem Fleck, gelegentlich auch auf den Schultern. Schläfen relativ lang, nach
BESCHREIBUNG:
!04
Überfamilie Cucujoidea
hinten zusammenlaufend. Stirn platt. Halsschild kaum länger als breit, schütter punktiert. Flügeldecken auf halber Länge am breitesten, nach hinten allmählich spitz zulaufend. Vorderschienen außen mit 2 kleinen Zähnchen. ÄHNLICHE ARTEN: R. dispar Paykull: Flügeldecken verjüngen sich von der Mitte an rasch, Stirn gewölbt. R. brancsiki Reitter: rotbraun, fast parallele Schläfen. BIOLOGIE: Pflanzenfresser (auf Pilzmyzel unter der Rinde), nimmt auch tote Borken käferlarven an. VORKOMMEN: Unter der Rinde von Stubben, meist von Laubhölzern (Eiche, Buche), gelegentlich von Kiefer, häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Nordschweden und -finnland; in England und Schottland.
Familie Hypocopridae
205
Familie Hypocopridae GRÖSSE: Knapp über 1 mm lang. FÄRBUNG: Gelbbraun bis schwarz. BESCHREIBUNG: Länglich, gewölbt, Fühler 11gliedrig, mit 3gliedriger Keule. Flügel
decken fein punktiert, ohne Rippen, lassen letztes Hinterleibssegment völlig frei. VORKOMMEN: Unter trockenem Mist und bei Ameisen. SYSTEMATIK: Die einzige Gattung Hypocoprus Motschulsky wurde früher zum Tribus
Hypocoprini der Familie Cucujidae gezählt.
Familie Cucujidae Plattkäfer Familie Monotomidae
(Tafel 33, Abb. 1-2)
GRÖSSE: 1,4-3 mm. FÄRBUNG: Rost- bis hellbraun, braunrot oder schwarz, Kopf und Halsschild können
GRÖSSE: 1,4 mm (Gattung Cryptolestes) bis 17 mm (Cucujus haematodes, Cucujus
farblich von den Flügeldecken abgesetzt sein. BESCHREIBUNG: Kopf groß, Stirn mitunter mit Zahn, Fühler gekeult, Halsschild länglich, seitlich gekerbt. Die Flügeldecken lassen das Pygidium frei, dieses mit Punkt-, Haar- oder Schuppenreihen. Schreitbeine (heller als Körper), Füße 5glied rig, letztes Glied auffällig lang, die übrigen kurz, schwer erkennbar. SYSTEMATIK: Stellung nicht endgültig geklärt, werden auch als Unterfamilie der Rhizo phagidae bzw. Cucujidae angesehen. ARTENZAHL: In Mitteleuropa noch nicht 10 Arten. VORKOMMEN: Unter faulenden Pflanzen (altem Heu, Stroh, Kompost), in Fichten streu, einige Arten in Ameisenhaufen.
FÄRBUNG: Nicht besonders auffällig, die meisten Arten gelbbraun, braun oder
Familie Sphindidae GRÖSSE: 1,8-3 mm. FÄRBUNG: Dunkel gefärbt. BESCHREIBUNG: Länglich, gewölbt, Fühler 10- bis 11gliedrig, mit 3gliedriger Keule.
Halsschildbasis gerade, gerandet. Flügeldecken mit Punktreihen, behaart oder kahl. Füße 5gliedrig. VORKOMMEN: Fressen an niederen Pilzen. ARTENZAHL: In Mitteleuropa 1-2, auf den Britischen Inseln 1 Art.
Familie Asphidiphoridae GRÖSSE: 1,2-1,8 mm. FÄRBUNG: Dunkel gefärbt. BESCHREIBUNG: Rundlich, stark gewölbt. Clypeus durch geknickte Naht von der Stirn
getrennt. Fühler 10gliedrig, mit 3gliedriger Keule. Halsschildbasis nicht gerade, auf der Höhe des Schildchens kurz gestutzt, ungerandet. Flügeldecken punktiert, behaart. Beine lang, Füße 5gliedrig. VORKOMMEN: Fressen an niederen Pilzen.
SYSTEMATIK: Auch zur Familie der Sphinidae gestellt.
ARTENZAHL: In Mitteleuropa höchstens 2, in England 1 Art.
cinnaberinus). schwarz, einige rot, einige gefleckt. BESCHREIBUNG: Meist gestreckt, auf der Oberseite abgeflacht, matt oder glänzend,
auch Flügeldecken matt, sonst glänzend. Oberseite punktiert. Fühler fadenförmig (Uleiota) oder mit 3gliedriger Keule (Phloeostichus). Halsschild in der Regel breit, Rand oft dornenbesetzt oder mit Eindrücken, Kielen usw. Flügeldecken in der Regel parallelrandig, hinten gemeinsam abgerundet, mit erhabenen Rippen. Füße der Weibchen meist 5gliedrig. Männchen oft mit einer Gliederfolge 5-5-4. Bei Prostomis nur 4 Fußglieder. Unterseiten des 2. und 3. Fußgliedes nicht lappenartig nach hinten ausgezogen; 1. Glied kürzer als 4. SYSTEMATIK: Aus dieser Familie im früheren Sinne wurden die Silvanidae, Hypocopri dae und Monotomidae ausgegliedert. Die Familie wird in 4 Unterfamilien unterteilt: Phloeostichinae, Cucujinae, Laemophloeinae und Prostominae. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: (gelten auch für die folgenden Silvanidae): Färbung; Fühlerlänge, Längenverhältnis der einzelnen Glieder; Größe und Form der Fußglie der; Länge und Form der Schläfen; Skulpturierung von Halsschild und Flügel decken. ARTENZAHL: In Mitteleuropa etwa 27 Arten, auf den Britischen Inseln ca. 20. VORKOMMEN: Meist unter alter verwesender Rinde toter Bäume und Stubben, selten mit dem Menschen vergesellschaftet (Laemophloeus ater). Unterfamilie Cucujinae (Tafel 33, Abb. 1) Eine in der Körperform uneinheitliche Gruppe, die Arten mit deutlich gerippten flachen Flügeldecken umfaßt.
Uleiota planata (L., 1761) Langhörniger Plattkäfer
33(1)
BESCHREIBUNG: Schwarzbraun (Flügeldecken mit feiner gelbbrauner Umrandung)
oder völlig gelbbraun. Beine und Fühler gelb bis gelbbraun. – Fühler körperlang, 1. Glied auffällig lang. Halsschild seitlich gezähnt, auf der Fläche Kiele und Runzeln. Auf den Flügeldecken schütter behaarte Längsrippen, dazwischen Reihen rundlicher Grübchen. Männchen mit einem sichelförmig nach oben gebogenen Horn auf dem Oberkiefer. VORKOMMEN: Unter der Rinde abgestorbener Laub- und Nadelbäume, von Baum
Überfamilie Cucujoidea
Familie Cryptophagidae
stümpfen und Klafterholz, stellenweise mit Holz importiert. Besonders in der Tiefebene. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Dänemark, Mittelschweden, Südfinnland. In England selten, importiert.
VORKOMMEN: Vor allem in Vorräten von Getreide, Mehl, Nüssen. In Kompost,
206
33(4)
BESCHREIBUNG: Länglich, gelbbraun, Kopf dunkel. Hinter der Flügeldeckenmitte je 1
(Tafel 33, Abb. 2) Sehr kleine Arten, die auf dem Halsschild eine parallel mit dem Rand verlaufende Linie aufweisen.
Laemophloeus monilis (F., 1787)
faulendem Heu, unter Rinde u. ä. VERBREITUNG: Kosmopolit.
Psammoecus bipunctatus (F., 1792)
Unterfamilie Laemophloeinae
207
33(2)
BESCHREIBUNG: Platt; Kopf und Halsschild ringsum rotbraun, in der Mitte dunkler;
Flügeldecken dunkelbraun, in der vorderen Hälfte je ein länglicher gelber Fleck, der nach innen über den 2. Flügeldeckenstreifen hinwegreicht. Fühler und Beine gelb lichbraun. Stirn vom Clypeus durch bogenförmige Naht getrennt. Halsschild auffal lend breiter als lang, seitlich mit 3-4 Zähnen. Parallel zum Halsschildrand verläuft Längsnaht, die sich auf dem Kopf längs des Auges fortsetzt (Gattungsmerkmal!). ÄHNLICHE ART: L. kraussi Ganglbauer, jedoch Kopf und Halsschild dunkel, gelber Flügeldeckenfleck reicht nicht über den 2. Streif nach innen. VORKOMMEN: Unter schimmelnder Rinde alter Laubbäume (Buche, Eiche, Linde, Pappel u. a.). VERBREITUNG: Hauptsächlich in Süd- und Mitteleuropa, im Norden nur bis Südnor wegen und Mittelschweden; nach Dänemark importiert; in Südengland selten.
Familie Silvanidae Plattkäfer (Tafel 33, Abb. 3, 4) GRÖSSE: Nur 2-4,5 mm lang. FÄRBUNG: Einfarbig gelb bis braun, selten schwarz oder Flügeldecken gefleckt. BESCHREIBUNG: Schwach gewölbt oder flach, Fühler 11gliedrig mit 3gliedriger Keule,
Halsschild mit ausgeprägten Vorder- und Hinterecken, seitlich oft gezähnt. Flügel decken behaart, punktiert oder längsgerippt. Füße 5gliedrig, 3. Glied unten mit lappenförmigem Fortsatz, 4. Glied klein, kürzer als 1. ARTENZAHL: In Mitteleuropa etwa 10 Arten, einige eingeschleppt. VORKOMMEN: Unter der Rinde von Nadel- und Laubbäumen, auf verwesenden Pflanzen (Fichtenzweige!). Einige Arten Kulturfolger (Oryzaephilus).
kreisrunder dunkler Fleck, dazwischen ein gemeinsamer länglicher auf der Naht. 1. Fühlerglied groß, so lang wie das 2. und 3., 9 und 10. Glied dunkler. Ganzer Körper behaart. VORKOMMEN: In Sumpfgebieten, unter faulendem Schilf und Heu, vorwiegend in der Tiefebene, stellenweise häufig. VERBREITUNG: Vor allem Süd- und Mitteleuropa, im Norden nur bis Mittelschweden; lokal in Südengland und Irland; Italien.
Familie Cryptophagidae Schimmelkäfer (Tafel 33, Abb. 5) GRÖSSE: 0,8 mm (Ephistemus) bis 5 mm (Antherophagus), meist zwischen 1 und 3 mm.
FÄRBUNG: Unauffällig braunrot, braun oder schwarz.
BESCHREIBUNG: Meist gestreckt, selten rundlich oder zylindrisch, Fühler meist kräftig,
meist mit 3- (selten 2-)gliedriger lockerer Keule. Seitenrand des Halsschildes oft gezähnt, mit napfartigen Vorderecken. Flügeldecken bedecken den Hinterleib ganz. Füße bei beiden Geschlechtern 5gliedrig, oder Männchen mit der Abfolge 5-5-4. 3. Fußglied bei den Telmatophilinae mit lappenförmigem Fortsatz. Vordere Hüf thöhlen nach hinten offen, Hinterhüften voneinander getrennt. 5 deutliche Hinter leibsringe. SYSTEMATIK: Die Familie wird in die Unterfamilien der Telmatophilinae, Cryptophagi nae und Atomariinae unterteilt. ARTENZAHL: Weltweit ca. 900 Arten, in Mitteleuropa ca. 130 , auf den Britischen Inseln etwa 80. BIOLOGIE: Käfer und Larven fressen sowohl organische Abfälle wie Schimmelpilze, andere Arten Kot, junge Pflanzen. VORKOMMEN: Vor allem auf faulenden oder schimmelnden Pflanzen, auch in hohlen Bäumen, Nestern und Bauten von Wirbeltieren (Mäusen, Maulwürfen, Vögeln) und Insekten (Hautflügler). Z.T. kulturfolgende Arten, die auch frei leben.
Cryptophagus scanicus (L., 1758) Oryzaephilus surinamensis (L., 1758) Getreideplattkäfer
33(3)
BESCHREIBUNG: Braun, hell und fein anliegend behaart. Kopf breit, mit vorstehenden
Augen, Schläfen etwa augenlang. Halsschild mit 6 Seitenzähnchen, Scheibe des Halsschildes durch 3 Rippen in 4 Flächen untergliedert. Flügeldecken etwas breiter als Halsschild, mit erhabenen Rippen, dazwischen Punktreihen, behaart. Männchen am Hinterschenkel mit 1 Zahn. ÄHNLICHE ART: O. mercator Fauvel; jedoch Schläfen kürzer als die halben Augen, spitz zulaufend. Beide Arten werden häufig verwechselt! BIOLOGIE: Der Käfer frißt hauptsächlich die Larven anderer Schadinsekten, selten Körner, die bereits von anderen Schädlingen (z. B. Calandra) befallen sind. In freier Natur bei uns zwar nur selten, jedoch bereits eingebürgert.
Hellschulteriger Schimmelkäfer
33(5)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, Kopf und Halsschild rotbraun, Flügeldecken dunkelbraun,
an den Schultern heller. Flügeldecken feiner als Kopf und Halsschild gepunktet, Behaarung anliegend. Fühler mit deutlicher, 3gliedriger Keule. Wichtige Bestim mungsmerkmale am Halsschildrand: Vorderecken schräg gestutzt, verdickt (die Oberseite der Verdickung ist flächig, nicht wulstig, ihr Hinterende spitz). Am Rand auf halber Länge ein deutlicher Zahn. Halsschild zur Basis verjüngt, Rand hier fein gezähnt. Flügeldecken wenig verbreitert, kaum breiter als Halsschild. Beine lang und dünn. VARIABILITÄT: Nicht selten überwiegend hell gefärbt, dann ähnlich C. pallidus. ÄHNLICHE ARTEN: C. pallidus Sturm, C. postpositus Sahlberg (sog. pallidus-Gruppe) –
208
Familie Erotylidae
Überfamilie Cucujoidea
zur Bestimmung muß die Kombination aller Merkmale beachtet werden. Sehr häufig auch C. lycoperdi (Herbst) in Bovisten. BIOLOGIE: Käfer im Frühjahr auf Blüten. Schimmel- und Myzelfresser. Auch Kultur folger. VORKOMMEN: Auf schimmelnden Abfällen pflanzlicher und tierischer Herkunft (Heu, Stroh, Holz, Pilze, Vogelnester), von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Kosmopolit, in Europa auch im hohen Norden.
Familie Biphyllidae GRÖSSE: 2,3-3,3 mm. FÄRBUNG: Rotbraun bis schwarzbraun. BESCHREIBUNG: Der vorigen Familie ähnlich, gestreckt, Oberseite punktiert, behaart,
Fühlerkeule 2-3gliedrig, Füße 5gliedrig, das 4. Glied am kleinsten. ARTENZAHL: Etwa 200 Arten, im südl. Mrrtteleuropa 4, auf den Britischen Inseln 2. BIOLOGIE: Entwicklung und Leben sind an Pilze auf trockenen Ästen von Laubbäu
men gebunden.
209
Familie Erotylidae Schwammkäfer; Faulholzkäfer (Tafel 33, Abb. 7-9)
GRÖSSE: 3-7 mm. FÄRBUNG: Oft schwarz und rot (Kopf, Halsschild und Schulterfleck in der Regel rot),
selten metallisch (Triplax aenea). BESCHREIBUNG: Oval oder gestreckt, gewölbt, glänzend-glatt, Oberseite gepunktet,
Flügeldecken in der Regel mit deutlichen Punktreihen. Fühler mit 3gliedriger, symmetrischer Keule. Taster-Endglied groß, keulig oder beilförmig. Flügeldecken bedecken den ganzen Hinterleib. Füße 5gliedrig, 4. Glied sehr klein. VorderhüftenHöhlen hinten geschlossen, Hinterhüften quer. BIOLOGIE: Käfer und Larven auf und in Baumpilzen, unter schimmliger Rinde oder auf faulenden Pflanzen (Mist). Verpuppung im Boden. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Form und Wölbung des Körpers; Form der Taster endglieder; Färbung von Ober- und Unterseite; Flügeldeckenpunktierung. ARTENZAHL: Weltweit etwa 2000 Arten, in Mitteleuropa ca. 15, auf den Britischen Inseln 6.
Tritoma bipustulata F., 1775 Rotfleckiger Faulholzkäfer
33(7)
Familie Byturidae Blütenfresser
BESCHREIBUNG: Eiförmig, stark gewölbt, Ober- und Unterseite glänzend schwarz,
(Tafel 33, Abb. 6)
Basis der Flügeldecken mit großem roten Fleck; Fühler und Beine braunrot. Kopf und Halsschild fein und locker punktiert, Flügeldecken mit Punktreihen, auch die Zwischenräume fein punktiert. VARIABILITÄT: Rote Flecken verschmelzen zu einem Band; in diesem Falle auch KopfHinterrand, Teile des Halsschildes und der Unterseite rot. BIOLOGIE: Pilzfresser; die Käfer überwintern in trockenen Pilzen. VORKOMMEN: In Baumpilzen (auf Eichen, Buchen), unter schimmelnder Rinde alter Stubben, von der Tiefebene bis ins Gebirge, häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland und -schweden; in England selten; Kaukasus, Sibirien.
CHARAKTERISTIK: S. Artbeschreibung. ARTENZAHL: Weltweit etwa 20 Arten, davon in Mitteleuropa und auf den Britischen
Inseln nur 2-3.
Byturus tomentosus (F., 1775) Himbeerkäfer
33(6)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, zylindrisch, dicht mit feinen anliegenden langen Härchen
bedeckt. 2 Farbformen: Jungtiere hellbraun, später braungrau. Fühler 11gliedrig mit 3gliedriger Keule. Augen relativ klein, Augenlänge geringer als halbe Stirnbreite zwischen den Augen. Füße 5gliedrig, (4. Glied klein), Klauenbasis mit breitem Zahn. ÄHNLICHE ART: B. aestivus (L.): (Syn.: fumatus): Etwas größer, meist goldbraun, Augen relativ groß, ihre Länge größer als der halbe Abstand zwischen den Augen. Andere Lebensweise: Wirtspflanze ist der Nelkenwurz (Geum urbanum); Käfer fressen oft auch Pollen auf Blüten von Löwenzahn, Hahnenfußgewächsen u. a. Junglarve mit braunem Rücken. BIOLOGIE: Nach Überwinterung im Boden frißt der Käfer im Frühjahr Pollen. Das Weibchen fliegt später Himbeer- und Brombeersträucher an und legt seine Eier in Blüten und junge Früchte. Die weiße Larve entwickelt sich in den Beeren („Him beermade"). Verpuppung im Boden, neue Käfer ab August. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelnorwegen und -finnland, Nordschwe den; sehr häufiger Schädling auf den Britischen Inseln.
Familie Languriidae Gestreckte, kleine Arten mit kompletten Epipleuren an den Flügeldecken und 5gliedri gen Füßen. In unserem Gebiet nur durch den eingeschleppten Mexikanischen Getrei dekäfer, Pharaxonota kirschi Reitter vertreten. Ihre systematische Stellung ist noch nicht geklärt. Sie weisen Verwandtschaftsbeziehungen zu den Cryptophagidae und Erotylidae auf.
Triplax russica (L., 1758) Russischer Faulholzkäfer
33(8)
BESCHREIBUNG: Gestreckt walzenförmig, gewölbt; gelbrot, Flügeldecken, Mittel- und
Hinterbrust schwarz; Fühler dunkelbraun. Kopf und Halsschild locker fein punc tiert, Halsschild an der Basis grob gerandet, Flügeldecken nach hinten leicht verjüngt, an der Basis deutlich gerandet. 3. Fühlerglied länger als 2. ÄHNLICHE ARTEN: Alle verwandten Arten sind sehr selten, bis auf T. aenea (Schaller): metallisch blaue oder grüne Flügeldecken, Unterseite orangegelb. VORKOMMEN: Auf Baumpilzen, besonders an Buchen, Birken, Ahorn, Obstbäumen, auch unter schimmelnder Rinde. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden; lokal in England und Schottland; in Südeuropa hauptsächlich im Gebirge; Kaukasus; Nordafrika (Algerien).
Dacne bipustulata (Thunberg, 1781) Zweifleckiger Faulholzkäfer
33(9)
BESCHREIBUNG : Schmal gestreckt, zylindrisch, gewölbt. Kopf und Halsschild rot
(Halsschild-Basis dunkel), Flügeldecken schwarz, an den Schultern je ein roter Fleck, selten auch ganz rot. Fühler und Beine rotgelb. Kopf und Halsschild fein punktiert, Flügeldecken mit etwas unregelmäßigen Reihen großer und kleiner Punkte. 3. Fußglied kaum länger als das 4.
Überfamilie Cucujoidea
Familie Corylophidae
D. notata Gmelin, D. pontica Bed., D. rufifrons (F.), alle mit schwarzem Halsschild, selten. VORKOMMEN: Auf Baumpilzen in Laub- und Nadelwäldern, auch auf Stubben und unter schimmelnder Rinde, in der Regel in Gesellschaften, trockenresistent. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa bis über den Polarkreis: lokal in Südengland; Appenin; Westsibirien.
11gliedrig (undeutlich 12gliedrig), gekeult. Füße 3- oder 4gliedrig. Hinterhüften voneinander abgesetzt. SYSTEMATIK: In diese Familie gehören Arten, die früher unter die Colydiidae eingereiht wurden. ARTENZAHL: In Mitteleuropa noch nicht 10 Arten. VORKOMMEN: Unter Rinde und in Baumpilzen.
210 ÄHNLICHE ARTEN:
Cerylon histeroides (F., 1792) Gemeiner Rindenkäfer
Familie Phalacridae Glattkäfer
211
33(11)
Platt, schwarz, gelegentlich mit rostrotem Schimmer oder ganz rostrot; Beine und Fühler rotbraun. Fühler 11gliedrig, Keule undeutlich 3gliedrig, das 2. Glied etwa so breit wie lang. Halsschild gewölbt, locker, aber grob punktiert. Flügeldecken gewölbt, hinter dem 1. Drittel erweitert. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, am besten unterscheidbar C. fagi Brisout de Barneville: braunschwarz, 4.-7. Fühlerglied querliegend, etwa doppelt so breit wie lang; Flügeldecken am Ende des 1. Drittels erweitert. VORKOMMEN: Unter alter Rinde von Bäumen und Stubben, in Holzpilzen auf Buchen stämmen. VERBREITUNG: Paläarktis, fast bis an die Nordgrenze des Kontinents; lokal auf den Britischen Inseln. BESCHREIBUNG:
(Tafel 33, Abb. 10) GRÖSSE: Zwischen 1,2 und 3,5 mm, meist um 2 mm. FÄRBUNG: Überwiegend schwarz, glänzend, gelegentlich
mit Metallglanz, selten braungelb. Fühler und Beine oft heller. BESCHREIBUNG: Sehr klein, oval bis rundlich, stark gewölbt, Fühler 11gliedrig, mit großer 3gliedriger Keule. Augen groß, flach, Kopf bis an die Augen in den Halsschild eingezogen. Basalrand der Flügeldecken schräg abwärts geneigt. Die so entstehende Gleitfläche (auf der sich der Halsschild-Hinterrand bewegt) ist von einem feinen Querstreifen begrenzt. Auf jeder Flügeldecke längs der Naht 1 oder 2 Streifen, weitere können durch Punktreihen angedeutet sein. Beine kurz, Füße 5gliedrig, 2. und 3. Glied gelappt, 4. sehr klein, Klauenbasis gezähnt. ARTENZAHL: Weltweit etwa 500 Arten, in Mitteleuropa 20 (einige sehr häufig), auf den Britischen Inseln 15. BIOLOGIE: Verschiedene Arten bringen mehrere Generationen im Jahr hervor. Die Larven fressen Rost- und Brandpilzsporen (Phalacrus) oder unreife Samen (Oli brus). VORKOMMEN: Wiesen, Felder, Sümpfe, Waldlichtungen, Waldränder, auf Blüten (z. B. Kamille, Wermut, Huflattich, Distel u. a.) oder Gräsern und Seggen mit Rost- und Brandpilzbefall.
Familie Corylophidae GRÖSSE: Sehr klein, nur 0,5-1,8 mm. FÄRBUNG: Normalerweise dunkel gefärbt. BESCHREIBUNG: Oval oder rundlich, mehr
oder weniger gewölbt, Fühler gekeult; Hinterhüften weit voneinander getrennt. BESTIMMUNG: Schwierig, nur mit Hilfe des Mikroskops möglich. VORKOMMEN: An Stellen mit Schimmelbildung (unter Rinde, verwesendem Laub und anderen Pflanzenresten, in Kellern).
33(10)
Olibrus aeneus(F., 1792)
Stark gewölbt, schwarz mit bronzefarbenem oder grünlichem Glanz, Fühler und Beine braun. Vorletztes Fühlerglied nur wenig breiter als lang. Der 1. Flügeldeckenstreif reicht bis ans Ende der Flügeldecken, der 2. nicht (wird von einer Reihe feiner Punkte fortgesetzt). Feine Punktreihen auch in beiden Streifen und auf der übrigen Fläche (nur unter dem Mikroskop sichtbar!). ÄHNLICHE ART: O. millefolii (Paykull), vorletztes Fühlerglied doppelt so breit wie lang, auf Schafgarbe. BIOLOGIE: Käfer auf blühender Kamille, Larven entwickeln sich in den Blütenständen dieser Pflanze. VORKOMMEN: Im Tief- und Hügelland. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finn land; Britische Inseln; stellenweise in Südeuropa; Sibirien. BESCHREIBUNG:
Familie Cerylonidae (Tafel 33, Abb. 11) GRÖSSE: Bis 2 mm.
FÄRBUNG : Meist schwarz, schwarzbraun oder braunrot.
BESCHREIBUNG : Schmal- und breitovale, flache oder gewölbte Arten, Fühler 10- bis
Familie Coccinellidae Marienkäfer (Tafel 34, 35, 36) GRÖSSE: Von 1 mm (Scymnus) bis 9 mm (Anatis ocellata, Neomyzia oblongoguttata). FÄRBUNG: Meist mehrfarbig, häufigste Farben sind Rot, Gelb, Schwarz, Weiß und
Braun. Halsschild oft in anderer Farbe als Flügeldecken. Auf Halsschild und Flügeldecken in der Regel in der Farbe kontrastierende Flecken. Bei manchen Arten ist die Färbung relativ beständig (Thea vigintiduopunctata), bei anderen eher verän derlich (Adalia bipunctata, A. decempunctata). Früher wurden auch die einzelnen Farbformen benannt. Häufig sind Formen mit überwiegend roter bzw. schwarzer Färbung (Adalia bipunctata). BESCHREIBUNG: Oval bis rundlich, stark oder schwächer gewölbt, Fühler 8- bis 11gliedrig. Zur Spitze hin werden die Glieder breiter bzw. bilden eine deutliche Keule. Endglied der Lippentaster gekeult. Halsschild deutlich breiter als lang. Schildchen normalerweise groß, bei einigen Arten sogar recht groß. Flügeldecken glatt, glänzend oder behaart (Scymnus, Epilachna), fein punktiert. Beine relativ kurz, Füße 4gliedrig, das 2. Glied lappenartig ausgezogen, 3. Glied sehr klein, so daß der Fuß dreigliedrig aussieht. Auf dem 1. sichtbaren Bauchring ein wichtiges Bestim mungsmerkmal, die bogenförmig verlaufenden Schenkellinien (wichtig z. B. bei der Bestimmung der Untergattungen von Scymnus u. a.).
Überfamilie Cucujoidea
Familie Coccinellidae
SYSTEMATIK: Die Ansichten über die systematische Stellung der Marienkäfer war lange
2 Fühleransatz im seitlichen Stirnausschnitt zwischen den Augen, Oberkiefer ohne
212
nicht einheitlich. Sie wurden als eigene Unterordnung angesehen, zu den Blattkäfern in Beziehung gebracht, werden jetzt aber in Verwandtschaft zu den Endomychidae als Angehörige der Überfamilie der Cucujoidea betrachtet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Fühler; Oberkiefer; Flügeldeckenfärbung; Hals schildform; Fußgestalt; Schenkellinie; Kopulationsorgane der Männchen (Scymnus). ARTENZAHL: Weltweit etwa 4300 Arten, in Mitteleuropa ca. 70, auf den Britischen Inseln über 40. Hauptverbreitung in den Tropen und Subtropen, wärmeliebend! BIOLOGIE: Die Käfer jagen während der ganzen Vegetationsperrrode auf Pflanzen vor allem Blatt- und Schildläuse. Nur wenige fressen Larven anderer Insekten (Fransen flügler, Hautflügler, Schmetterlinge) oder Milben und ihre Eier. Einige Arten sind Pflanzenfresser (Epilachna) oder Pilzfresser (Psylloborus). Käfer und Larve fressen die gleiche Nahrung. Gelegentlich tritt Kannibalismus auf: Käfer oder junge Larven fressen die Eier der eigenen Art, oder Larven einander. Die Weibchen legen die weißen bis orangegelben Eier einzeln oder in Gelegen von 16-24 auf Blattunterseiten, in Rindenspalten o. ä., jedoch nach sorgfältiger Suche in der Nähe von Blatt- oder Schildlauskolonien, so daß die Larven hinreichend Futter vorfinden. Diese schlüpfen nach wenigen Tagen aus. Sie sind länglich, oft graublau, gefleckt, bei einigen Arten mit Wachs bedeckt (Scymnus, Hyperaspis). Sie häuten sich dreimal und verpuppen sich auf Laub, Baumrinde, Früchten o. ä. entweder in der letzten Larvenhaut (Hyperaspis), oder diese Haut liegt zusammengefaltet an der Verbindungsstelle von Puppe und Unterlage. Die Länge der Entwicklung hängt von Temperatur, Feuchtigkeit und Nahrungsbeschaffenheit ab, dauert aber nur einige Tage. Die meisten Arten bringen in unserem Klima eine Generation hervor, manche Arten in besonders günstigen Jahren auch eine zweite. Die Käfer überwintern, meist in kleineren oder größeren Gesellschaften, in Moos, Laub, unter Steinen und Rinde, aber auch in Fensterritzen, auf Dachböden u. ä. Im Frühjahr erscheinen mit als erste Coccinella septempunctata und Adalia bipunctata, später Scymnus. Mit zu den letzten gehören die Arten der Gattung Hyperaspis. Die Käfer haben die Fähigkeit, in einen Starrezustand zu fallen. Aus winzigen Öffnungen an den Kniegelenken scheiden sie Tröpfchen einer orangegelben, übelrie chenden Flüssigkeit (Haemolymphe) ab, die manche Feinde abschreckt, andere (Amsel, Kuckuck, Frösche, versch. Insekten) aber von der Marienkäferjagd nicht abhält. Zu den Feinden gehören auch parasitische Insekten: die Larven werden von Hautflüglern (Encyrtidae), die Puppen und Käfer von Haut- und Zweiflüglern befallen. Die Marienkäfer stellen eine wichtige Käfergruppe dar, deren Arten, allerdings noch nicht in zufriedenstellendem Ausmaß, zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Als erste wurden Coccinella undecimpunctata von Großbritan nien nach Neuseeland und Rodolia cardinalis von Australien nach Kalifornien eingeführt. Manche Gartenfreunde sammeln Marienkäfer, um sie auf dem eigenen Grundstück auszusetzen. In einigen Ländern, z. B. Frankreich, werden in freier Natur Unterschlüpfe für die Überwinterung der Käfer angelegt. VORKOMMEN: In sehr unterschiedlichen Lebensräumen: trockene und feuchte Stand orte, Felder, Wälder, Wiesen, Gärten, die z. T. im Herbst gewechselt werden (z. B. aus den Feldern auf Raine und Waldränder); von der Tiefebene bis ins Gebirge, auch reine Gebirgsarten. Die in Mittel- und Nordwesteuropa vertretenen Unterfamilien lassen sich nach folgen den Merkmalen trennen: 1 Füße verdeckt 4gliedrig, machen einen 3gliedrigen Eindruck ................................. 2 – Füße deutlich 4gliedrig ........................................................................... Tetrabrachinae
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Basalzahn, Pflanzenfresser ....................................................................... Epilachninae – Fühleransatz dicht vor den Augen, am Oberkiefer ein Basalzahn ........................... 3
3 Fühler lang, über 2 /3 der Kopfbreite ........................................................................... 4
– Fühler kurz, nicht über 2 /, der Kopfbreite ................................................................ 5
4 Körperoberseite behaart, Fühler 8-11gliedrig ........................................ Coccidulinae
– Körperoberseite unbehaart ....................................................................... Coccinellinae
5 Clypeus vor den Augen stark verbreitert, verdeckt den Fühleransatz völlig ...............
..................................................................................................................... Chilocorinae
– Clypeus vor den Augen nicht verbreitert, läßt den Fühleransatz frei ....Scymninae Unterfamilie Scymninae (Tafel 34, Abb. 1-2)
Scymnus nigrinus Kugelann, 1794 Schwarzer Kugelkäfer
34(1)
BESCHREIBUNG: Oval, leicht gewölbt, ganz schwarz, Füße gelegentlich braun. Behaa
rung hell, die Härchen längs der Flügeldeckennaht sind im hinteren Teil schräg gerichtet (Gattungs-Merkmal). Halsschild sehr fein, Flügeldecken gleichmäßig punktiert. ÄHNLICHE ART: S. rubromaculatus (Goeze), jedoch stärker gewölbt, Beine und Teile des Kopfes gelb. BIOLOGIE: Frißt Blattläuse der Familien Adelgidae und Lachnidae. Larve rostrot, mit Wachsausscheidungen überzogen, Käfer überwintert in der Streu. ERSCHEINUNGSZEIT: Während der ganzen Vegetationsperiode. VORKOMMEN: In Kiefernwaldungen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis an die Grenze des Kontinents; lokal in England, Schottland, Irland. In Südeuropa im Gebirge, seltener.
Hyperaspis reppensis ( Herbst, 1783) Reppener Kugelkäfer
34(2)
BESCHREIBUNG: Breit oval. Flügeldecken schwarz, am Ende je ein querliegender
orangefarbener Fleck (gelegentlich auch ein Schulterfleck). Halsschild schwarz, Seiten- und Vorderrand breit orange. Kopf des Männchens gelborange, beim Weibchen schwarz. Beine des Männchens gelblich, beim Weibchen dunkler. Ober seite regelmäßig dicht punktiert. ÄHNLICHE ART: H. campestris (Herbst): Seitenrand des Halsschildes nur schmal orange, Flecke im 2. Drittel der Flügeldecken. BIOLOGIE: Schildlausfresser, Käfer überwintern. ERSCHEINUNGSZEIT: Vor allem im Spätsommer und Herbst. VORKOMMEN: Auf trockenen grasigen Hängen. VERBREITUNG: Vor allem Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal in England, Schottland, Irland; fehlt in den Niederlanden.
Unterfamilie Chilocorinae
VERBREITUNG: Eurasien,
im Norden bis Mittelschweden, Südnorwegen und -finnland; lokal in England; in Mittel- und Südeuropa häufig.
(Tafel 34, Abb. 3-4)
Coccidula rufa (Herbst, 1783)
Chilocorus renipustulatus (Scriba, 1790) Nierenfleckiger Kugelkäfer
34(3)
Rundlich, stark gewölbt, schwarz, Flügeldecken mit rundem oder querovalem Fleck, Fühler und Beine braun. Kopf dicht und grob punktiert, Clypeus vorn gerandet, in der Mitte ausgerandet. Am Kopfvorderrand und in den Hals schild-Vorderecken feine Härchen. Halsschild seitlich verjüngt, nach vorn gezogen, fein locker punktiert. ÄHNLICHE ART: Ch. bipustulatus (L.): Kopf braun oder braunrot, auf jeder Flügel decke 3-4 orangefarbene Flecke, die miteinander zur Querbinde verschmelzen können. BIOLOGIE: Frißt Schildläuse (Chionaspis salicis), Blattläuse. VORKOMMEN: Auf Laubbäumen und -sträuchern (namentlich Erle, Esche, Hartriegel), auch in Parks und Gärten. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finn land; lokal in England; in Südwesteuropa gängig.
BESCHREIBUNG:
Exochomus quadripustulatus (L., 1758) BESCHREIBUNG: Breit oval, stark gewölbt. Schwarz, manchmal Halsschild-Vorderec ken, Schienen und Füße etwas heller. 2 rote (manchmal gelbe) Flügeldecken-Flecke: ein hufeisenförmiger Schulterfleck, ein hinterer kleiner in Nähe der Naht. Clypeus ungerandet, Fühler kurz, 9gliedrig, Klauenbasis gezähnt. ÄHNLICHE ART: E. flavipes auct.: Flügeldecken schwarz, Halsschildrand mit gelbroten Flecken. BIOLOGIE: Blatt- und Schildlausfresser (Schildlaus Fonscolombia fraxini Kalt., auf Esche); Ahorn, Eiche. Larvenkannibalismus. Käfer überwintert in Moos, Laub, Streu. VORKOMMEN: Häufig auf Nadelhölzern (jungen Kiefern, Fichten, Lärchen, Wacholder u. a.), aber auch auf Laubbäumen. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finn land; lokal in England und Schottland.
Dreizehnpunktiger Marienkäfer
34(7)
Gestreckt, breit, Oberseite nur leicht gewölbt. Rot mit 13 schwarzen Flecken: 1 gemeinsamer Schildchenfleck und 6 + 6 auf den Flügeldecken. Halsschild gelb, mit einem großen Zentral- und je einem Seitenfleck, die miteinander in Verbindung treten können. Beine gelb, Schenkel und Fußenden schwarz. Hals schild-Vorderrand gerade, in der Mittel der Klauen ein Zahn. VARIABILITÄT: Je 2 Flecke können sich verbinden, oder Flecke fehlen völlig. ÄHNLICHE ART: H. septemmaculata De Geer: Halsschild bis auf einen hellen Saum schwarz, auf jeder Flügeldecke 4-5 Flecke und ein am Ende auseinanderstrebender Schildchenfleck. BIOLOGIE: Blattlausjäger. Käfer überwintert in trockenem Gras, Streu am Waldrand u. ä. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Oktober. VORKOMMEN: An feuchten Stellen (Wiesen, Ufern) auf wasserliebenden Pflanzen (Schilfrohr, Segge, Gräser, Wasserminze), gelegentlich auf Kartoffelfeldern. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelnorwegen, Mittelschweden und -finn land; lokal in England, Schottland, Irland; Nordamerika.
34(5)
Insgesamt gelbrot, auf den Flügeldecken ein schwarzer Fleck um das Schildchen, je ein kleinerer am Flügeldeckenrand und dahinter ein größerer an der Naht. Körperunterseite vorwiegend schwarz. Fühler lang, 11gliedrig, Halsschild seitlich breit gerundet. VARIABILITÄT: Der Schildchenfleck kann fehlen, die beiden anderen können miteinan der verschmelzen. VORKOMMEN: In Sumpf und Moor an Schilf und Rohrkolben, Blattlausjäger (überwin tert).
34(8)
Gestreckt, nur leicht gewölbt; Kopf gelb mit schwarzem Querband an der Basis (bei Weibchen auch auf der Vorderpartie), Halsschild gelb mit schwarzer kammförmiger Zeichnung, Flügeldecken rot mit einem gemeinsamen Schildchen fleck, dazu 6 + 6 auf den Decken. Unterseite schwarz, Vorderbeine gelblich, die übrigen dunkler. Klauen mit scharfem Zahn. VARIABILITÄT: Flügeldecken mit Schildchenfleck und nur je 3 dunklen Flecken in der hinteren Hälfte, häufiger als die Typus-Form (s. Abb.)! BIOLOGIE: Blatt- und Schildlausjäger, Käfer überwintert unter Moos an Waldrändern. VORKOMMEN: Felder, Wiesen, Waldränder, Spülsäume von Nord- und Ostsee. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Nordschweden und -finnland; in England und Schottland oft an den Küsten; afrikanische Region; Indien. BESCHREIBUNG:
(Tafel 34, Abb. 5-6)
BESCHREIBUNG :
Hippodamia tredecimpunctata (L., 1758)
Adonia variegata ( Goeze, 1777) Veränderlicher Marienkäfer
Unterfamilie Coccidulinae
Coccidula scutellata ( Herbst, 1783) Schlanke Kugelkäfer
Unterfamilie Coccinellinae
(Tafel 34, Abb. 7-10, Tafel 36, Abb. 1-9)
BESCHREIBUNG:
34(4)
Vierfleckiger Kugelkäfer
34(6)
Glänzend rot, Unterseite teilweise schwarz. Augen mit großen Facet ten, Fühler lang, mit 3 großen Endgliedern. Halsschild nur wenig schmaler als die Flügeldecken. VARIABILITÄT : Selten mit dunklem Fleck hinter dem Schildchen bzw. in der 2. Hälfte der Flügeldecken. VORKOMMEN: An trockenen und feuchten Orten, selten in Gebirgslagen über 1000 m, Blattlausjäger. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Mittelfennoskandien, auf den Britischen Inseln gängig. BESCHREIBUNG:
216
Überfamilie Cucujoidea
Anisosticta novemdecimpunctata (L.,
1758) Neunzehnpunkt
34(9)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, gelb mit schwarzen Flecken: Kopf mit schwarzem Band an
der Basis, Halsschild mit 3 + 3 Flecken, die durch dünne Ausläufer untereinander verbunden sein können. Auf den Flügeldecken 9 + 9 schwarze Flecken, ein unpaarer um das Schildchen. Beine gelb, Fußspitzen und Klauen dunkler. Ganzer Körper punktiert, dazwischen fein chagriniert. Klauen ungezähnt. VARIABILITÄT: Geringer als bei anderen Arten. Nur selten kommt es zu Fleckverbin dungen oder zum Fehlen eines Flecks. ERSCHEINUNGSZEIT: März bis Oktober. VORKOMMEN: In Feuchtgebieten auf Sumpfpflanzen, Blattlausjäger. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland, lokal in England und Irland.
Aphidecta obliterata (L., 1758) Gebirgs-Marienkäfer
34(10)
BESCHREIBUNG: 2 Hauptformen, die leicht für verschiedene Arten gehalten werden können: a) helle Form: Kopf hell mit 2 Längsbändern, Halsschild hell mit M förmiger Zeichnung, Flügeldecken schmutzig-gelbbraun, in der Hinterpartie mit 1 ( mitunter 2-3) länglichen schwarzen Fleck. Nahtbereich verdunkelt, oder auch Hinterpartie; b) dunkle Form: Kopf schwarz, Halsschild schwarz bzw. schmal hell gerandet, Flügeldecken ganz schwarz mit hellem Basisrand, oder Basisrand breit und 1-2 helle Flecke auf halber Flügeldeckenlänge. — Fühler und Beine immer gelbbraun. Oberseite fein und dicht punktiert. BIOLOGIE: Jagt Blattläuse (Adelgidae, Lachnidae). Käfer überwintern in Gesellschaften unter loser Rinde von Nadelbäumen. ERSCHEINUNGSZEIT: April bis Oktober. VORKOMMEN: In Nadelwäldern, vor allem Fichten-, Tannen-, Kieferbeständen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; auf den Britischen Inseln gängig; Kaukasus, Kleinasien.
Tytthaspis sedecimpunctata (L., 1761) Siebzehnpunktiger Marienkäfer
35(1)
BESCHREIBUNG: Nahezu rund, ziemlich gewölbt; gelb mit schwarzen Flecken: Kopf
des Männchens mit dunklem Basalband, der des Weibchens mit dunklem Mittel fleck. Halsschild mit 6 unterschiedlich verbundenen Flecken, Flügeldecken mit 16 Flecken. Naht dunkel, in der Nähe des sehr kleinen Schildchens leicht verbreitert. Fühler kurz, 11gliedrig. Körper dicht und fein gepunktet. Klauen mit feinem Zahn. VARIABILITÄT: Häufiger als die Typusform: längs des Flügelrandes ein dunkles Band, das aussieht, als wäre es aus 4 Flecken entstanden. Hiermit manchmal auch der Schulterfleck und der letzte Fleck verbunden. BIOLOGIE: Blattlausjäger. Käfer überwintern oft in großen Gruppen in vertrockneten Pflanzen. ERSCHEINUNGSZEIT: März bis Oktober. VORKOMMEN: An trockenen Stellen: auf Sanddünen, an der Küste, auf bestellten Feldern, auf Salzböden bis in 500 m. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den, verschiedentlich in England, Schottland, Irland; gängig in Mittel- und Südeu ropa.
Familie Coccinellidae
217
Adalia decempunctata (L., 1758) Zehnpunkt
35(2a—c)
BESCHREIBUNG: Vorderbrust ohne Kiellinien, Schenkellinie des 1. Bauchrings vollstän
dig. Mittelbrust-Epimeren weiß (schräg von vorn betrachten, aufgeklebte Tiere dazu ablösen). Klauen lang, mit breitem Zahn. Fühler, Beine gelbbraun. VARIABILITÄT: Außerordentlich groß, 3 Haupttypen: a. Helle Form: Halsschild hell mit 5-7 schwarzen Flecken, Flügeldecken rotorange mit einigen schwarzen Flecken, seitlich am Schildchen schwarze Flecke möglich. b. Mischform: Flügeldecken schwarz oder braun, mit je 5 orangefarbenen Flecken: 1. und 2. umgeben die Schulterbeule, 3. und 4. nebeneinander hinter der halben Länge, 5. am Flügeldecken-Ende. c. Dunkle Form: überwiegend schwarz oder braun; auf den Flügeldecken hinter der Schulterbeule ein schräg liegender orangegelber Fleck. Weitere können in der hinteren Hälfte entwickelt sein. Halsschild seitlich und vorn hell gerandet. BIOLOGIE: Blattlausjäger, Käfer überwintern in Streu.
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Oktober.
VORKOMMEN: An Laubwald-Rändern, auf Linden in Alleen, auf Straßenrand-Vegeta
tion, auf Wiesen. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelfennoskandien, auf den Britischen Inseln häufig.
Adalia bipunctata (L., 1758) Zweipunkt
35(3a—b)
BESCHREIBUNG: Vorderbrust ohne Kiellinien, Schenkellinie des 1. Bauchrings vollstän
dig. Mittelbrust-Epimeren schwarz. VARIABILITÄT: Außerordentlich groß, 2 Farbserien:
a. Rote Tiere mit schwarzen Flecken: Halsschild weißgelb mit schwarzem Zentral fleck (mitunter M-förmig). Flügeldecken mit 1 + 1 schwarzem Fleck, Schildchen schwarz. b. Schwarze Tiere mit roten Flecken: Halsschild schmal hell gesäumt, Flügeldecken mit mehreren, am häufigsten 2-3 roten Flecken. Es wurden sehr viele Farbformen beschrieben. BIOLOGIE: Blattlausfresser, in günstigen Jahren 2 Generationen. Die Weibchen legen die Eier nach der Überwinterung. Auch die Larven variieren in der Färbung. Die Käfer überwintern unter Rinde, im Moos, oft in Häusern zwischen Doppelfenstern, in der Regel zusammen mit Synharmonia conglobata. Rote Tiere überstehen in Mitteleuropa den Winter besser als schwarze. — Bedeutender Regulator des Blatt lausbefalls, sehr nützliche Art! VERBREITUNG: Europa, vom Mittelmeer bis Lappland; auf den Britischen Inseln häufig; in die Nearktis (USA, Kanada) eingeführt; Mittelafrika.
Coccinella hieroglyphica L., 1758
35(4)
BESCHREIBUNG: Vorderbrust mit 2 Kiellinien, Schenkellinie verzweigt, Mittelbrust-
Epimeren schwarz. Flügeldecken gelb, mitunter mit rosa Schimmer, darauf längliche schwarze, auf alle möglichen Weisen verbundene Flecken. VARIABILITÄT: Völlig schwarze Flügeldecken kommen vor. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer VoR Mai bis Oktober. VORKOMMEN: Auf Heideflächen und Mooren von der Tiefebene bis in Höhen von 1200 m; Blattlausjäger. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus; lokal auf den Briti schen Inseln; im Süden bis Norditalien; Sibirien; USA, Kanada.
Coccinella septempunctata L., 1758 Siebenpunkt
35(5)
Vorderbrust mit 2 Kiellinien, Schenkellinie verzweigt, MittelbrustEpimeren weiß, Hinterbrust-Epimeren schwarz. Der weiße Fleck in den HalsschildVorderecken geht auf die Unterseite über und bildet einen schmalen Saum über etwa 1 /3 der Halsschildlänge. Flügeldecken rot, mit 7 schwarzen Flecken (1 Schildchen fleck, 3 + 3 auf den Flächen). Die Farbvariabilität ist gering! ÄHNLICHE ART: C. distincta Faldermann (divaricata auct.): schwarze Flecke wesent lich größer, Hinterbrust-Epimeren weiß, weißer Saum über die Hälfte der Hals schild-Unterseite. BIOLOGIE: Blattlausfresser. Jedes Weibchen legt mehrere 100 Eier (Länge ca. 1,3 mm). Jede Larve frißt ca. 400 Blattläuse bis zur Verpuppung (auf Pflanzen). Die Käfer der neuen Generation (ab August) sind kräftiger als die Elterntiere gefärbt. Sie überwin tern in Laub, Moos, altem Gras. Sehr nützlich – eine der häufigsten und bekannte sten Käferarten. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom Frühjahr bis in den Spätherbst. VORKOMMEN: Wälder, Wiesen, Raine, Gärten. VERBREITUNG: Paläarktis bis in den hohen Norden; auf den Britischen Inseln sehr häufig; Indien.
BESCHREIBUNG:
Coccinella quinquepunctata L., 1758 Fünfpunktiger Marienkäfer
35(6)
BESCHREIBUNG: Vorderbrust mit 2 Kiellinien, Schenkellinie verzweigt, HinterbrustEpimeren weiß. Glänzend, schwach gewölbt. Flügeldecken rot, mit 5 schwarzen Flecken: 1 Schildchenfleck, 1 großer runder in der Mitte, 1 kleiner am Rande. Selten Schildchen- und Mittelfleck verbunden. BIOLOGIE: Blattlausfresser, Käfer überwintern in Streu.
VORKOMMEN: An feuchten und trockenen Standorten.
VERBREITUNG: Paläarktis bis in den hohen Norden, lokal in England und Schottland.
Unterseite braun, sehr oft Vorder- und Mittelbrust weiß. Beine braungelb, Fühler an den Enden etwas dunkler. – Körper-Oberseite fein und sehr dicht punktiert. VARIABILITÄT: Zahl der Flügeldecken-Flecke veränderlich, maximal . Alle können miteinander verschmelzen oder völlig verschwinden. BIOLOGIE: Jäger von Blattläusen ( Pineus pini, Lachnus pinicola u. a.), fliegen gern Lichtquellen an. Überwinterung unter Rinde von Laub- und Nadelbäumen (Kiefer, Pappel) und in altem Holz, meist in ganzen Gesellschaften. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom Frühjahr bis in den Oktober.
VORKOMMEN: In Kiefernwaldungen, von der Tiefebene bis ins Hügelland.
VERBREITUNG: I m größten Teil Europas, im Norden nur bis Dänemark und Südschwe
den, vereinzelt auf den Britischen Inseln; Kleinasien.
Myrrha octodecimguttata (L., 1758) Achtzehnfleckiger Marienkäfer
36(2)
BESCHREIBUNG:
Oval, leicht abgeflacht, braun mit weißgelben Flecken: Halsschild mit hellen Seitenrändern und 2 Basisflecken; auf jeder Flügeldecke 8-9 Flecke, mitunter sehr auffällig oder aber kaum zu unterscheiden. Typisch sind die nach hinten gezogenen Flecke in Schildchennähe. Vorderbrust mit 2 Kiellinien. VARIABILITÄT: Die Flecke können sich auf unterschiedliche Weise miteinander ver binden. BIOLOGIE: Blattlausfresser. Die Larve überwintert unter Rinde dicht über dem Erdbo den, meist in größeren Gruppen, oft gemeinsam mit anderen Marienkäferarten. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom Frühjahr bis zum Herbst. VORKOMMEN: Alte Kiefernwälder im Flachland und in niederen Berglagen. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Lappland; auf den Britischen Inseln lokal.
Calvia quatuordecimguttata (L., 1758) Doppelbuchtiger Marienkäfer
36(3)
Breit oval, gewölbt, hell braunrot mit runden weißlichen Flecken: auf dem Halsschild je 1 großer in den Hinterecken; auf den Flügeldecken je 7: 1 in Schildchennähe, 3 in einer Reihe vor der Mitte, 2 in einer Reihe dahinter, 1 Endfleck. Fühler und Beine braun. Letztes Fühlerglied gerade abgestutzt. ÄHNLICHE ARTEN: C. decemguttata (L.): auf jeder Flügeldecke nur 5 Flecke; C. quinquedecimguttata (F.): in der 1. Reihe (neben dem Schildchen) und in der 2. je 2 Flecke. BIOLOGIE: Frißt Blattläuse und Blattflöhe. Käfer überwintert in Streu. VORKOMMEN: Feuchte Stellen an Waldrändern, auch auf trockenen Wiesen, im Flach land und in tieferen Berglagen. Stellenweise häufig. VERBREITUNG: Paläarktis bis in den hohen Norden; auf den Britischen Inseln bis Nordschottland; in Südeuropa in Berglandschaften; Nearktische Region. BESCHREIBUNG:
Synharmonia conglobata (L., 1758) Kugeliger Marienkäfer
35(7)
BESCHREIBUNG: Oval,
leicht gewölbt. Rosa oder gelb mit schwarzen Flecken: 1 an der Kopfbasis, 7 auf dem Halsschild (4 in einem Halbkreis, 1 + 1 seitlich davon, 1 kleiner vor dem Schildchen), 8 eckige auf den Flügeldecken. Schildchen schwarz, längs der Flügeldeckennaht oft ein schwarzes Band. Fühler gelb, am Ende gestutzt und dunkler; Beine gelbbraun. VARIABILITÄT: Die Flecke haben die Tendenz, sich in jeder möglichen Weise zu verbinden. Die gelbe oder rosa Grundfarbe kann vom Schwarz verdrängt werden. BIOLoGIE: Blattlausjäger. Käfer überwintern unter der Rinde von Pappeln, Platanen, Eichen, Roßkastanien u. a., oft auch in Häusern. VORKOMMEN: In Mischwaldungen, hauptsächlich auf Pappel, Vogelkirsche, Kiefer, Lärche. VERBREITUNG: Paläarktis, nur bis Südfennoskandien; fehlt im Nordwesten und auf den Britischen Inseln.
Harmonia quadripunctata (Pontoppidan, 1763)
36(1)
Braungelb, Halsschild heller, mit dunklen Flecken: auf dem Kopf je 2-4 in parallelen Reihen; auf dem Halsschild 5 größere, seitlich davon je 3 kleinere; auf den Flügeldecken je 2 längliche vor und hinter der halben Länge. Körper-
BESCHREIBUNG:
Propylaea quatuordecimpunctata (L., 1758) Vierzehnpunktiger Marienkäfer BESCHREIBUNG:
36(4)
Fast rund, Färbung: Kombinationen von Gelb und Schwarz. Kopf gelb (mit schwarzem Dreieck); Halsschild mit 4-8 in der Regel verbundenen schwarzen Flecken; Flügeldecken mit zahlreichen rechteckigen Flecken, längs der Naht in der Regel ein schwarzes Band. Fühler und Beine gelbbraun. Fühlerspitze abgerundet. Dicht punktiert.
220
Familie Endomychidae
Überfamilie Cucujoidea
VARIABILITÄT: Die
Flecke verbinden sich zu vielen Mustern, können aber auch z. T. oder völlig selbständig sein. BIOLOGIE: Blattlausjäger, überwintert 2 X in trockenem Gras, Streu u. ä. Eine der häufigsten Marienkäferarten! VORKOMMEN: Auf Laubhölzern und Kräutern, Wälder, Wiesen, Felder, vom Flachland bis in die Subalpinzone. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelfennoskandien, auf den Britischen Inseln bis Südschottland.
Neomyzia oblongoguttata (L., 1758) Längsfleckiger Marienkäfer
36(5)
Breit oval, braun mit weißgelben Flecken und Längsbändern: Hals schild dunkel, mit 2 großen hellen Seitenflecken. Flügeldecken neben dem Schild chen mit einem Fleck, die übrigen variabel; oft verbunden. Der längliche Fleck am Rand verbindet sich oft mit dem Schulterfleck zu einem Band. Fühler und Beine braun. – Oberseite sehr fein und dicht punktiert. Klauen in der Mitte gezähnt. Eine der größten Arten, auch durch die Färbung unverwechselbar! BIOLOGIE: Blattlausjäger, Käfer überwintert in der Streu. VORKOMMEN: Nadelwälder von der Tiefebene bis in die Subalpinzone. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden über den Polarkreis hinaus, auf den Britischen Inseln lokal; in Südeuropa im Gebirge; Nordamerika.
BESCHREIBUNG:
221
VERBREITUNG:
Paläarktis, im Norden bis Mittelnorwegen und -finnland, Nordschwe den, lokal auf den Britischen Inseln.
Thea vigintiduopunctata(L., 1758) Zweiundzwanzigpunkt
36(8)
BESCHREIBUNG: Nahezu
rund, leuchtend gelb, schwarz gefleckt. Halsschild: 4 Flecke im Halbkreis, 1 vor dem Schildchen; auf den Flügeldecken 11 + 11. Schildchen schwarz, Fühler und Beine gelb, Schenkel dunkel. Unterseite schwarz mit gelben Flecken. VARIABILITÄT: Relativ gering. Flecke verschmelzen mitunter, die Endflecke können fehlen. BIOLOGIE: Frißt Mehltau (Erysiphaceae), überwintert in Streu oder altem Gras. VORKOMMEN: Waldränder (oft auf Eichen), Raine, Gärten, häufig. VERBREITUNG: Von Südeuropa bis Nordnorwegen, Mittelschweden und -finnland. In England und Schottland gängig; Vorder- und Kleinasien; Sibirien; Nordafrika. Unterfamilie Epilachninae (Tafel 36, Abb. 9)
Subcoccinella vigintiquatuorpunctata (L., 1758) Vierundzwanzigpunkt
36(9)
BESCHREIBUNG: Breit oval,
Anatis ocellata (L., 1758) Augenfleckiger Marienkäfer
36(6)
BESCHREIBUNG: Breit oval, leicht gewölbt. Auf dem schwarzen Kopf zwischen den Augen 2 gelbe Flecke, Halsschild schwarzgelb: vorn gelb gerandet, seitlich gelb gebändert, vor dem Schildchen 2 gelbe Flecke. Auf den Flügeldecken 10 + 10 schwarze, gelbweiß gesäumte Flecke (gelegentlich ganz gelbweiß). Fühler hell, Beine dunkel, nur Schienenenden und Füße heller. – Körperoberfläche dicht und fein punktiert. Durch Größe und Färbung unverwechselbar! BIOLOGIE: Lebt von Blattläusen der Familien Lachnidae, Adelgidae, Aphididae und Blattwespenlarven. Käfer überwintert in der Streu. Vor allem auf Fichten, oft zusammen mit Exochomus quadripustulatus (Tafel 34, Abb. 4). VORKOMMEN: Nadelwälder von der Tiefebene bis zur oberen Waldgrenze. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Mittelfennoskandien, lokal auf den Britischen Inseln; in die USA eingeführt; Antillen.
stark gewölbt, fein anliegend behaart. Rot mit schwarzen Flecken: auf dem Halsschild 1-3, miteinander verbunden; auf jeder Flügeldecke 12, zu Quer- und Längsbändern verschmelzend. VARIABILITÄT: Sehr groß, die Flügeldecken können völlig schwarz oder rot sein, die Flecke sogar hell. BIOLOGIE: Polyphager Pflanzenfresser, der sich sehr oft von Seifenkraut (Saponaria officinalis), von Luzerne, Klee, aber auch Kartoffeln, Rüben u. a. ernährt. Er beißt kleine Löcher in die Blätter, läßt aber dabei die Blattunterhaut unbeschädigt. Meist 2 Generationen. Das Weibchen legt 200-300 Eier in Grüppchen auf die Blätter der Futterpflanze. Die ebenfalls blattfressenden Larven halten sich auf der Blattunter seite auf. In einigen Gebieten Schädling an der Luzerne. VORKOMMEN: Auf Klee- und Luzernefeldern, Wiesen mit Schmetterlingsblütlern, in Gärten vom Flachland bis in tiefere Berglagen. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelfennoskandien, auf den Britischen Inseln bis Südschottland.
Halyzia sedecimguttata (L., 1758) Sechzehnfleckiger Marienkäfer BESCHREIBUNG: Breit
Familie Endomychidae Stäublingskäfer
36(7)
oval, Kopf unter dem Halsschild versteckt. Hellbraun mit großen weißlichen Flecken: Halsschild mit je 1 Seitenfleck (Augen schimmern als 2 schwarze Flecken durch); Flügeldecken mit je 8 (unauffälligen) Flecken, Flügeldec kenrand heller. Unterseite gelblichorange. Fühler und Beine hellbraun. Oberseite sehr fein, aber deutlich punktiert. VARIABILITÄT: Verschiedene Flecken können fehlen.
BIOLOGIE: Frißt Mehltaupilze, überwintert in der Streu.
ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Oktober.
VORKOMMEN: Laub-, gelegentlich auch Nadelwälder, vom Flachland bis in niedrige
Berglagen.
(Tafel 37, Abb. 1-3) GRÖSSE: Wenige, maximal 6 mm (Endomychus coccineus). FÄRBUNG: Trüb braunschwarz bis schwarz oder leuchtend
oder Bändern.
BESCHREIBUNG:
rot mit dunklen Flecken
Gedrungen, mitunter stark gewölbt. Fühler 11-, selten 10gliedrig (Ausnahme: Pleganophorus bispinosus Hampe, Fühler 4gliedrig, mit 2- bis 3gliedri ger Keule). Halsschild etwa so breit wie Flügeldeckenbasis, Flügeldecken glatt oder punktiert. Füße 3- bis 4gliedrig (bei einer Reihe von Arten pseudotrimer, d. h. 3. Glied sehr klein). Vorderhüften-Höhlen hinten offen, Hinterhüften getrennt. 5 Hinterleibsringe, 5 Stigmenpaare sichtbar.
22
Familie Lathridiidae
Überfamilie Cucujoidea
4 Unterfamilien, von denen hier 2 behandelt werden, zu denen häufige oder farblich auffällige Arten gehören. Viele Arten selten oder sehr selten. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Fühlergliederzahl und Keulenform; Größe und Fär bung; Punktierung und Behaarung der Flügeldecken. ARTENZAHL: Weltweit etwa 1400 Arten, in Mitteleuropa rund 25, auf den Britischen Inseln nur 6. VORKOMMEN: An Waldrändern und in Wäldern an Stellen mit Pilzmyzel, auch Kulturfolger: in Moos, verwesendem Laub, in Baum- und Waldpilzen (Lycoper dina), unter schimmelnder Rinde, bei Ameisen, in altem Heu und Stroh in Ställen und Scheunen (Mycetaea). SYSTEMATIK :
Endomychus coccineus (L., 1758) Scharlachroter Pilzkäfer
223
37(3)
BESCHREIBUNG:
Einzige Art, oval, stark gewölbt. Rot, Kopf braun, Halsschild mit großem schwarzen, selten fehlenden Mittelfleck, auf den Flügeldecken 2 + 2 große schwarze Flecke. Schildchen, Fühler und Beine schwarz bis schwarzbraun. Die letzten 3 Fühlerglieder länger als breit, deutlich größer als die übrigen. BIOLOGIE: Käfer und Larven kommen oft in Gruppen vor. VORKOMMEN: Auf Baumschwämmen, unter schimmelnder Laubholzrinde (Eiche, Buche, Birke, Pappel, Weide u. a.), in alten Wäldern, vor allem im Bergvorland und Gebirge. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden, lokal in England und Schottland, in Südeuropa in den Gebirgen.
Unterfamilie Mycetaeinae (Tafel 37, Abb. 1) Sehr kleine, gelbe bis braune Tiere, in Ausnahmen Flügeldecken schwarz, Halsschild rot. Fühler 11-, selten 10gliedrig, mit 3gliedriger Keule. Durchweg selten, zu den gängigen gehört nur:
Mycetaea hirta ( Marsham, 1802) Behaarter Pilzkäfer
37(1)
Eirund, rost- bis rotbraun, Fühler und Beine gelbbraun, dicht und lang behaart. Fühler 11gliedrig, Keule 3gliedrig. Längs der Halsschildränder von der Basis zum Vorderrand ein dünner Kiel. Flügeldecken mit unregelmäßigen Punkt reihen. VORKOMMEN: Meist Kulturfolger, in Kellern, Ställen, auf schimmelndem Heu, Stroh, Holz, in hausschwammbefallenen Wohnungen. In freier Natur selten. Einzige Art der Gattung. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; in England gängig; Kaukasus, Madeira, Kanarische Inseln, Azoren; Nordamerika. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Endomychinae (Tafel 37, Abb. 2-3) Ovale Arten mit schwarzen oder roten, schwarz gefleckten oder gebänderten Flügel decken. Füße scheinbar 3gliedrig (3. Fußglied sehr klein). Fühler mehr oder weniger gekeult.
Lycoperdina bovistae (F., 1792)
37(2)
Glänzend schwarz, mitunter Kopf, Halsschildseitenränder, Flügel decken-Enden, auch die Naht rotbraun. Fühler und Beine dunkelrotbraun. Oberflä che schütter und fein behaart, mikroskopisch punktiert. Fühlerkeule unscheinbar. Längseindrücke auf dem Halsschild stark ausgeprägt, an der Basis durch Querfurche verbunden. Vorderschienen am Innenrand ungezähnt. ÄHNLICHE ART: L. succincta (L.), rostrot, mit dunklem Querband auf den Flügel decken. BIOLOGIE: Käfer überwintern in Pilzen und altem Laub. VORKOMMEN: In Pilzen und auf schimmelndem Holz im Bergvorland und unteren Gebirgslagen. VERBREITUNG: Vor allem in West- und Mitteleuropa, im Norden nur in Südschweden; lokal in England; im Süden bis Italien.
BESCHREIBUNG:
Familie Lathridiidae Moder-, Schimmelkäfer (Tafel 37, Abb. 4-6) GRÖSSE: Meist zwischen 1 und 2 mm.
FÄRBUNG: Gelbbraun, braun oder schwarz. Einige Arten 2farbig.
BESCHREIBUNG: Oberseite kahl oder behaart, Kopf groß, nicht
vom Halsschild
bedeckt, Schläfen meist sichtbar. Fühler 11gliedrig, manchmal mit deutlicher Keule, am Augenvorderrand eingelenkt. Halsschild unterschiedlich geformt, Oberseite reich skulpturiert (Gruben, Quereindruck, Längsfurche oder -kiel). Flügeldecken kielung und -punktierung unterschiedlich. Beine schwach, Füße 3gliedrig, Vorder hüften kugelig, Höhlen hinten geschlossen. Hinterhüften quer, voneinander getrennt. Hinterleib mit 5-6 sichtbaren Sterniten. SYSTEMATIK: Aus dieser Familie wurden in jüngster Zeit die Unterfamilien Holopara mecinae (zu den Merophysiidae) und Dasycerinae (jetzt selbständige Familie) ausge gliedert. 2 Unterfamilien: Corticariinae, Lathridiinae. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Halsschildgestalt; Gliederzahl der Fühlerkeule; Schläfenausbildung; Rippen der Flügeldecken; Zahl der Punktreihen zwischen Flügeldecken-Rand und äußerer Rippe; Breite der Zwischenräume und Ausbildung von Kielen; Abstand von Vorder- und Mittelhüften. Bei einigen Arten ist die Bestimmung nur anhand der Kopulationsorgane der Männchen möglich. ARTENZAHL: Weltweit rund 1000 Arten, in Mitteleuropa etwa 70, auf den Britischen Inseln ca. 50. Hin und wieder werden Arten eingeschleppt. BIOLOGIE: Fressen Fasern und Sporen niederer Pilze und Holzpilze. Sie richten keinen Schaden an, doch zeigt ihr Vorkommen Feuchtigkeit und Schimmel an. VORKOMMEN: An Stellen mit Schimmelwuchs, in Wäldern, Gärten, Parks, oft in feuchten Wohnungen, Badezimmern, Ställen und Kellern.
Lathridius lardarius ( De Geer, 1775) BESCHREIBUNG: Braungelb,
37(4)
Fühler und Beine etwas heller. Fühler mit nicht besondere ausgeprägter 3gliedriger Keule. Schläfen vom Hals durch Leiste getrennt. Halsschilc fast quadratisch, in der Mitte mit 2 Kielen. Flügeldecken eirund, hinten zugespitzt, mit Längsreihen ziemlich auffälliger Punkte. Von den Schultern geht der gekielte 7. Zwischenraum aus, zwischen ihm und dem Rand 2 parallele Punktreihen. Zwischen räume fein chagriniert (ca. 40fache Vergr.). V ORKOMMEN: In Wäldern unter altem Laub und Moos, in Schuppen unter schimmelndem Holz, im Kompost, in der Tiefebene und niederen Lagen, stellenweise bis in die subalpine Zone.
Überfamilie Cucujoidea
224
Familie Cisidae
Mittel- und Nordeuropa, im Norden bis an die Grenze des Kontinents; auf den Britischen Inseln gängig; Sibirien; Nordamerika.
VERBREITUNG:
37(5) Lathridius nodifer Westwood , 1839 Dunkelbraun bis schwarz, Halsschild mit breitem weißen Seitensaum. BESCHREIBUNG: Kopf groß mit gewölbten Augen, hinter den Augen verjüngt. Keine Trennlinie zwischen Schläfen und Hals. Fühler mit 3gliedriger Keule. Halsschild mit 2 hinten parallelen Mittelkielen, Ränder der Hinterpartie stark eingeschnürt. Flügeldecken im 1. Drittel verbreitert, dann parallelrandig, zum Ende verjüngt; darauf eine Reihe großer Punkte, 3 stark erhabene Längskiele, der erste hinten mit einem Buckel. über die Flügeldecken 3 deutliche, aufeinander folgende Quereindrücke. VORKOMMEN: Auf schimmelnden Stoffen (Waldpilzen, Holz, Kompost, Vorräten) und blühenden Sträuchern. Kulturfolger in Scheunen, Schuppen, Ställen u. ä. VERBREITUNG: Kosmopolit; aus Australien Mitte des 19. Jahrhunderts nach England eingeschleppt; um 1870 in Deutschland, 1928 in Litauen festgestellt.
Cartodere filum (Aubé, 1850)
37(6)
Gestreckt, Oberseite flach, gelbbraun bis gelbrot. – Kopf länglich, Fühleransatz weit vor den Augen, 2gliedrige Keule, deren Endglied wesentlich größer als das vorangehende ist. Die großen Augen sehen fast wie eine Himbeere aus. Kopf mit hinten breiterer Längsfurche, Schläfen fehlen. Halsschild vorn breiter, mit tiefer Grube, hinten eine Querrinne. Auf den Flügeldecken 7 + 7 Grubenreihen, die die Fläche dicht bedecken. In diesen Gruben Schimmelsporen! Gyllenhal): Fühlerkeule 3gliedrig, 5. und 6. Grubenreihe ÄHNLICHE ART: C. filiformis ( verschmelzen auf halber Länge zu einer Reihe. In Wohnungen, wenrrger häufig. BIOLOGIE: Kein Schädling, verursacht aber das Auftreten von Schimmel. VORKOMMEN: In freier Natur und als Kulturfolger in Kellern, Apotheken, Herbarien, Insektensammlungen; hier und da, gelegentlich in größerer Anzahl. VERBREITUNG: Europa (wahrscheinlich eingeschleppt), im Norden bis Lappland; auf den Britischen Inseln sehr selten; Nordafrika; Nordamerika; Mittelamerika.
BESCHREIBUNG:
Familie Mycetophagidae Myzelfresser, Baumschwammkäfer (Tafel 37, Abb. 7-9) GRÖSSE: 2,2-6 mm. FÄRBUNG: Häufig rotbraun,
zeichnung.
schwarzbraun bis schwarz, vielfach mit gelber Flecken
Oberseite in der Regel dicht behaart, länglich oval, nur schwach gewölbt. Fühler 11gliedrig, mitunter 3- bis 5gliedrige Endkeule. Fühleransatz vor den Augen auf dem Stirnseitenrand. Halsschild quer, merrst auffällig breiter als lang. Beine dünn, Füße 4gliedrig, Gliederfolge beim Männchen 3 – 4 – 4. VorderhüftenHöhlen hinten offen. SYSTEMATIK: Artenarme Familie, aber charakteristischer Bestandteil der BaumpilzEntomofauna. ARTENZAHL: Weltweit etwa 200 Arten, in Mitteleuropa ca. 15, auf den Britischen Inseln 12. BIOLOGIE: Pilzfresser. Die Entwicklung spielt sich in Baumpilzen ab. VORKOMMEN: Meist Waldbewohner, in Baumpilzen oder unter schimmelnder Rinde. Einige Arten Kulturfolger, in Scheunen oder Kellern auf schimmelndem Stroh.
BESCHREIBUNG:
225
Mycetophagus quadripustulatus (L., 1761) Vierfleckiger Pilzfresser
37(7)
BESCHREIBUNG:
Oval, Kopf rostbraun, Halsschild schwarz, selten rostbraun, Flügel decken schwarz, auf jeder ein größerer Schulterfleck, und ein kleinerer vor dem Ende, gelbrot. Fühlerglieder 6-10 dunkel, 1-5 und 11 hell. Die hellen Flügelbereiche golden, die übrigen schwarz behaart. Flügeldecken mit 11 + 11 Reihen großer, seichter Punkte, Zwischenräume fein punktiert. 1. Hinterfußglied länger als das 4. VARIABILITÄT: Einer oder beide Flügeldeckenflecke können fehlen.
ÄHNLICHE ARTEN: M. quadriguttatus Müller: Fühlerkeule nur 4gliedrig; 1. Hinterfuß
glied nicht länger als das letzte. VORKOMMEN: Unter alter, schimmelnder Rinde von gefällten Stämmen und Stümpfen; in Baumpilzen; gängig. VERBREITUNG: Europa, i m Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland und -schweden; in England gängig; Kaukasus; Vorderasien; Sibirien.
Mycetophagus atomarius (F., 1792) Gefleckter Pilzfresser
37(8)
BESCHREIBUNG:
Länglich, Halsschild schwarz, Flügeldecken schwarz bis schwarz braun mit vielen gelben Flecken: ein großer Schulterfleck, in der hinteren Partie ein gewelltes Band, dahinter ein weiterer Fleck. Zwischen Schulterfleck und Band weitere kleine Flecke. Fühler und Beine hell, 7.-10. Fühlerglied dunkler, das 11. Glied sichtlich kürzer als 9. + 10. Halsschild dicht mit großen und mikroskopisch kleinen Punkten besetzt. VORKOMMEN: Auf Baumpilzen, unter schimmelnder Rinde und Pflanzenteilen; Laub
wälder von der Tiefebene bis in subalpine Lagen.
VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland;
lokal in England; in Gebirgen Südeuropas.
Typhaea stercorea (L., 1758) Gelbbrauner Pilzfresser
37(9)
BESCHREIBUNG: Rost-
bis dunkelbraun, dicht punktiert und behaart. – Halsschild so
breit wie die Flügeldecken, vorn leicht verjüngt; an der Basis 2 flache Eindrücke.
Flügeldecken zwischen den regelmäßig angeordneten kleinen Punkten mit undeutli
chen Reihen größerer Punkte, mit kürzerer anliegender und schräg abstehender, in
Reihen angeordneter längerer Behaarung.
VORKOMMEN: Kulturfolger, nur selten in freier Natur. Auf schimmelnden Pflanzenre sten, in Ställen, Kellern, Mühlen, Lagerräumen, Häusern, Hotels, bis über die obere Waldgrenze hinaus; sehr häufig. überwintert als Puppe. VERBREITUNG: Kosmopolit, in Europa bis Nordnorwegen, Mittelschweden, Südfinn land; auf den Britischen Inseln bis Südschottland.
Familie Cisidae Holzpilzkäfer, Schwammfresser (Tafel 37, Abb. 10) GRÖSSE: 1-5 mm. FÄRBUNG: Rot-, gelb- oder schwarzbraun. BESCHREIBUNG: In der Regel zylindrisch,
Körper haar- oder schuppenbedeckt, bei jungen Tieren mit Wachsüberzug. Kopf zum größten Teil unter Halsschild verbor gen. Fühler 8- bis 10gliedrig, mit deutlicher 2gliedriger Keule. Halsschild gewölbt, so breit wie die Flügeldecken. Diese unregelmäßig, seltener in Reihen punktiert.
226
Überfamilie Cucujoidea
Füße 4gliedrig, 1. Glied mächtig, übertrifft an Länge alle übrigen zusammen. Hinterhüften quer, Höhlen hinten offen. SYSTEMATIK: Stellung unsicher, werden zu den Überfamilien der Cleroidea, Bostrycho idea und Cucujoidea gerechnet. BESTIMMUNGSMERKMALE: z. T. auf der Körperunterseite, deshalb ist es ratsam, die Käfer auf perforierte und zugespitzte Plättchen zu kleben. ARTENZAHL: Weltweit rund 450 Arten; in Mitteleuropa etwa 50, auf den Britischen Inseln 26. u. a.), VORKOMMEN: Waldarten, Baumpilzbewohner (in Fomes, Polyporus, Trametes weniger häufig in schimmligem Holz und unter der Rinde von Stubben. Käfer vom Frühjahr bis Herbst, nächste Generation ab August. Pilzfresser.
37(10) Cis boleti (Scopoli, 1763) Gemeiner Schwammfresser Dunkelbraun, Fühler hell, Keule dunkler. Beine heller als der Körper. BESCHREIBUNG: Oberseite mit sehr feinen Schuppenhaaren bedeckt. – Fühler 10gliedrig, Keule 3gliedrig, 3. Fühlerglied länger als 4. Halsschild mehr als ein Drittel breiter als lang, mit unregelmäßigen Eindrücken, am Rand unmerklich bewimpert. Auf den Flügel decken große Punkte, um das Schildchen dicht gehäuft. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere, darunter C. rugulosus Mell .: Halsschild-Seitenränder dicht bewimpert, Punkte auf den Flügeldecken weniger dicht angeordnet; C. micans (F.), kleiner, Halsschild gewölbt, ohne Eindrücke, weniger als ein Drittel breiter als lang. BIOLOGIE: Käfer überwintern in altem, morschem Holz, schimmelndem Laub, Moos usw. VORKOMMEN: In
Baumpilzen an Laub-, seltener Nadelhölzern, von der Tiefebene bis in die subalpine Region. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden, auf den Britischen Inseln insgesamt; fehlt im Mittelmeerraum.
Familie Colydiidae Rindenkäfer (Tafel 37, Abb. 11) GRÖSSE : 1,3-7 mm. ÄRBUNG: Meist gelbbraun, rostrot oder braunschwarz, einige zweifarbig, mit Flecken aus Schuppenhaaren oder Härchen. BESCHREIBUNG : Oval oder schmal-zylindrisch, Fühler von verschiedener Gestalt, 10 bis 11gliedrig, unter dem seitlichen Stirnrand eingelenkt. Flügeldecken in Reihen oder unregelmäßig punktiert. Beine kurz und schwach, mit 4gliedrigen, ungelappten Füßen; Vorderhüften kuglig, in die Vorderbrust eingesenkt. SYSTEMATIK : In jüngster Zeit wurden aus dieser wenig homogenen Familie einzelne Gruppen ausgegliedert, in andere Familien eingefügt oder zu selbständigen Familien erhoben (z. B. Cerylonidae). ARTENZAHL : In Mitteleuropa rund 30 Arten, auf den Britischen Inseln etwa 10. JORKOMMEN: Im Verborgenen lebend, meist unter schimmliger alter Rinde, in Baum pilzen, Flechten, verwesendem Laub.
Familie Tenebrionidae Ditoma crenata (F., 1775) Gebänderter Rindenkäfer ( wird auch als Bitoma crenata aufgeführt)
227
37(11)
BESCHREIBUNG:
Länglich, flach, Kopf schwarz, mit rotem Vorderrand, Halsschild schwarz, Flügeldecken rot mit schwarzer Naht, schwarzem Mittel-Querband und Endfleck. Fühler und Beine rostbraun. – Fühler 11gliedrig, Keule 2gliedrig. Hals schild mit scharfen Vorder- und Hinterecken, 2 + 2 Längskielen und gekerbten Rändern. Flügeldecken parallelrandig. Keine ähnlichen Arten! BIOLOGIE: Räuber. Larven fressen Borkenkäferlarven, Milben u. a. Käfer überwintern unter der Rinde in Gruppen. VORKOMMEN: Unter der Rinde alter Stubben (oft von Buchen), von der Tiefebene bis in subalpine Gebirgszonen. Sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Nordschweden, Mittelfinn land; in England lokal.
Familie Tenebrionidae Schwarz-, Dunkel-, Schattenkäfer (Tafel 38, Abb. 1-10) GRÖSSE: Von 1,5 mm (Pentaphyllus testaceus) bis 38 mm (Blaps gigas). FÄRBUNG: Oft ganz schwarz, schwarzbraun oder rostgelb bis braun. Einige
dunkle Arten hell gefleckt (Diaperis boleti, Alphitophagus bifasciatus) bzw. helle dunkel gezeichnet (Phaleria cadaverina). BESCHREIBUNG: Familie von sehr uneinheitlicher Körperform. Einige Arten breit oval (Opatrum), andere eirund (Scaphidema), gedrungen (Blaps) oder länglich gestreckt (Hypophloeus), stark (Diaperis) oder schwad.h gewölbt (Tenebrio). Sie ähneln Käfern aus anderen Familien (Lauf-, Aaskäfer u. a.). Oberseite meist punktiert. Kopf manchmal klein (Blaps), oder auch ziemlich groß (Boletophagus, Tribolium). Fühler 11gliedrig, meist fadenförmig, manchmal etwas oder stark gekeult. Die Einlenkung der Fühler wird von der verbreiterten Wange abgedeckt (am deutlichsten bei Gnathocerus). Tasterendglieder keulig oder beilför mig. Halsschild meist so breit wie Flügeldeckenbasis, in der Regel seitlich gerundet, bei einigen Arten mit ausgeprägten Skulpturen (Melanimon tibialis). Schildchen meist dreieckig, aber auch 5eckig oder rund. Die Flügeldecken umschließen den ganzen Hinterleib. Nur selten bleibt das Pygidium frei (Hypophloeus). Sie sind unregelmäßig oder in Reihen punktiert, manchmal gerippt (Boletophagus), mitunter in schmale Zipfel (Mucro) ausgezogen. Es gibt Arten mit schmalen bzw. nur mit falschen Epipleuren, die durch eine scharfe Kante, Punktreihe o. ä. vom Flügel abgegrenzt sind. Hautflügel vorhanden oder fehlend (dann Flügeldecken verwach sen). Beine dünn, oder Vorderschienen stark verbreitert (Opatrum, Melanimon). Fußgliedfolge 5 – 5 – 4. Vorderhüft-Höhlen seitlich und hinten geschlossen. Vorder und Mittelhüften kugelig, getrennt; Hinterhüften querliegend oder kurz oval. Am Hinterleib 5, bei den Männchen einiger Arten 6 Sternite. Die Männchen einiger Arten tragen zwischen dem 1. und 2. Sternit eine Gruppe gelblich-goldener Haare, den sogenannten Bürstenfleck. SYSTEMATIK: Die Familie wird in zahlreiche Tribus oder auch Unterfamilien unterteilt. Hier wurde darauf verzichtet, die Unterfamilien zu erwähnen – jede behandelte Art wäre Vertreter einer solchen Gruppe. HA UPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung und Form des Körpers; Fühlerform; Augen form, ggf. ihre Teilung durch die Wange; Clypeusform; Form der Kiefertaster-Endglieder ; Verlängerung der Flügeldecken-Enden; Ausbildung der Epipleuren;
Flügeldecken-Punktierung; Vorderschienen-Form, Längenverhältnis der Hinter fuß-Glieder; Form des Fortsatzes an Vorderbrust und 1. Hinterleibs-Sternit. ARTENZAHL: Weltweit über 20 000 Arten; in Mitteleuropa über 50, auf den Britischen Inseln rund 35, in Südeuropa aber bereits über 70! BIOLOGIE: Im Hinterleib der Käfer sitzen Pygidialdrüsen, die ein übelriechendes Sekret absondern. Nicht nur die großen Arten der Gattung Blaps stinken, sondern auch die winzigen Vertreter der Gattung Tribolium, die z. B. sehr häufig in Läden auftreten. Die Käfer sind abends und nachts aktiv, am Tage verborgen. Sie sind im wesentlichen Pflanzen- oder Allesfresser, keine Nahrungsspezialisten. Sie fressen Pflanzenreste, keimende Samen, Pilze, Abfälle, tote Insekten u. ä. Die Larven sind langgestreckt, stark sklerotisiert, gelbbraun und ähneln stark den Schnellkäferlarven (Drahtwürmern). Sie entwickeln sich entweder im Boden (Opa trum) oder organischen Überresten (faulendem Holz), unter Rinde, in Pilzen, Vogelnestern oder in Mehl. Larven und auch Käfer einiger Arten können gelegentlich in land- oder forstwirt schaftlich wichtigen Kulturen Schaden anrichten, spielen im ganzen aber eine positive Rolle, da sie an der Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile mitwirken. VORKOMMEN: In den unterschiedlichsten Biotopen, hauptsächlich aber an warmen Orten. Mit ihrem Vorkommen kann man in Baumpilzen (überwiegend an Laubbäu men) rechnen (Boletophagus, Eledona, Diaperis), in altem, morschem Holz (Penta phyllus, Uloma, Hypophloeus), unter Rinde (Scaphidema, Platydema, Hypophloeus), i m Gras von Steppen- und Sandgelände (Asida, Gonocephalum, Crypticus), auf sandigen Feldern (Opatrum), als Kulturfolger in Kellern, Ställen, Bäckereien (Blaps) bzw. in Wohnungen, Lebensmittellagern (Pylorus, Tribolium, Tenebrio), an der Meeresküste (Phylan, Phaleria), selten in Vogelnestern und Säugetierbauten (Tene brio). Einige Arten leben in Gesellschaften zusammen. In der subtropischen und tropischen Zone gehören sehr viele Schwarzkäferarten zur charakteristischen Wüsten- und Steppenfauna.
Blaps lethifera Marsham, 1802 Ähnlicher Totenkäfer
38(1)
BESCHREIBUNG: Breit, mattschwarz glänzend wie alle Arten dieser Gattung; Augen
flach, querliegend. Fühler mit sehr kurzem 2. und sehr langem 3. Glied, das 8.-11. Glied rundlich, klein. Halsschild breit und mächtig, die Flügeldecken eiförmig, Mucro kurz, beim Weibchen kürzer als beim Männchen. Dieses mit querem Bürstenfleck zwischen 1. und 2. Hinterleibssternit. Das Onychium zwischen den Klauen hat eine gerade gekappte Spitze. ÄHNLICHE ART: B. mortisaga (L.): Onychium abgerundet dreieckig. BIOLOGIE: Larven leben an eingelagertem Gemüse. Der Käfer verfügt über einen Totstell-Reflex. VORKOMMEN: Meist als Kulturfolger zwischen faulenden Pflanzenresten in feuchten Kellern, Scheunen o. ä.; selten in freier Natur unter Steinen und in Säugerbauten (z. B. Ziesel). VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -schweden, England, Süd schottland; Kaukasus, Kleinasien; Sibirien; Nordafrika; Nordamerika (einge schleppt).
Opatrum sabulosum (L., 1758) Gemeiner Staubkäfer
38(2)
BESCHREIBUNG: Breit oval, matt schwarz, nur Klauen rötlich. Fühler kurz, zur Spitze hin breiter. Halsschild gleichmäßig gekörnt, Flügeldecken uneben, fein gekörnt, mit
3 + 3 Reihen erhabener, fein granulierter Rippen, seitlich mit glänzenden Höckern. Vorderschienen am Ende stark verbreitert. ÄHNLICHE ART: O. riparium Gerhard: Halsschild mit 3 glatten, ungekörnten Feldern.
– Beide Arten ähneln der Familie Silphidae. BIOLOGIE: Nur eine Generation. Die Ende des Sommers geschlüpften Käfer überwin
tern. Larve im Boden. Gelegentlich als Schädling auf Rüben und anderen Kultur pflanzen erwähnt. VORKOMMEN: Unter Steinen und der Pflanzendecke, auf Getreide, auch auf Ameisen nestern (Formica fusca, F. sanguinea), an Feldrändern, Feldwegen, Rainen, Waldrän dern, auf trockenen Sandböden von der Tiefebene bis in tiefer gelegene Bergtäler. ERSCHEINUNGSZEIT: Vor allem im April und Mai. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; lokal in Südengland; Irland; Kaukasus, Sibirien, Turkestan.
Phaleria cadaverina (F., 1792)
38(3)
BESCHREIBUNG: Oval, fettglänzend, gelbbraun. Halsschild und Flügeldeckenränder
schmal braun gesäumt, Flügeldecken mit 2 dunklen, unscharf begrenzten Flecken. – Kopf dicht punktiert, Halsschild fein gerandet, an der Basis 2 kurze Längseindrücke. Flügeldecken gestreift, Zwischenräume hinten stärker gewölbt als vorn. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: Salzliebende Art der sandigen Meeresküsten, unter toten Fischen und anderen Abfällen. Stellenweise häufig. VERBREITUNG: Küsten West- und Nordeuropas, im Norden nur in Südschweden; lokal in England und Irland.
Diaperis boleti (L., 1758) Rotbindiger Schwarzkäfer
38(4)
BESCHREIBUNG: Stark gewölbt, eirund, stark glänzend. Schwarz mit orangeroten
Bändern: das 1. an der Flügeldecken-Basis; das 2. kurz hinter der halben Flügeldec kenlänge, an der Naht unterbrochen. An den Enden 2 orange Flecke, die sich berühren können. Fühler und Beine schwarz, Füße rötlich. – Halsschild an der Basis am breitesten, fein punktiert. Auf den Flügeldecken Reihen grober Punkte, Zwi schenräume nur fein und schütter punktiert. VARIABILITÄT: Die Flügeldecken-Bänder können unterbrochen sein, die hinteren Flecke fehlen, oder auch ganz schwarz. Vorderbeine mitunter gelb. VORKOMMEN: In Baumpilzen (vor allem Birkenporling u. a. Porlinge auf Buchen, gelegentlich in Pilzen an Nadelbäumen). (Buchen-)Wälder der tieferen Lagen. Stellenweise gängig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; in England selten; Kau kasus; Vorderasien; Sibirien; Nordafrika.
Scaphidema metallicum (F., 1792) Metallischer Schwarzkäfer
38(5)
BESCHREIBUNG: Einzige Art. Eiförmig, stark gewölbt, schwarz mit braunem Bronze
glanz. Häufig Kopf, Halsschild und Schildchen braun. Fühler und Beine rotbraun. – Fühlerglieder werden zur Spitze hin stärker. Kopf und Halsschild fein und dicht punktiert. Flügeldecken mit 7 + 7 deutlichen Streifen, der . nur angedeutet. Zwischenräume flach, fein punktiert. ERSCHEINUNGSZEIT: Von September bis Mai. VORKOMMEN: Auf faulendem Holz, unter morscher Rinde und Streu am Fuß alter
Überfamilie Cucujoidea
Familie Lagriidae
Laubbäume, Laubwälder und Parks, hauptsächlich im Bergvorland und in Gebirgs tälern. VERBREITUNG : Europa bis in den hohen Norden; in England lokal; Sibirien.
Halsschild breiter als lang, fein und dicht punktiert (der Punktabstand entspricht ihrem Durchmesser). Auf den Flügeldecken Punktstreifen, Zwischenräume fein gewölbt, sehr fein punktiert. ÄHNLICHE ARTEN: T. obscurus F.: Letztes Fühlerglied breiter als lang, Halsschild so dicht punktiert, daß sich die Punkte berühren. T. opacus Duftschmid: Kopfunter seite zwischen Auge und Kehle mit einem Zahn. BIOLOGIE: Die Larven sind als Mehlwürmer bekannt und werden in großer Zahl zu Futterzwecken gezüchtet. Käfer fliegt zum Licht. VORKOMMEN: Kulturfolger, in Mehl und Mehlprodukten. In freier Natur nicht so häufig, im Mulm alter Bäume, in Nestern. VERBREITUNG: Nahezu Kosmopolit. In Nordeuropa bis zum Polarkreis; auf den Britischen Inseln gängig.
30
Hypophloeus unicolor (Piller et Mitterpacher, 1783) Kastanienbrauner Schwarzkäfer
38(6)
BESCHREIBUNG : Schmal zylindrisch, glänzend rotbraun. Kopf nur geringfügig schma
ler als Halsschild. Augen 3 x so breit wie lang, reichen auf der Kopfunterseite bis an die Kieferbasis. Fühler kurz, kräftig. Kopf viel dichter punktiert als der Halsschild; dieser deutlich länger als breit. Auf den Flügeldecken Punktreihen, Zwischenräume relativ grob punktiert. ERSCHEINUNGSZEIT : Mai bis Juli. JORKOMMEN: Unter verwesender Rinde borkenkäferbefallener Laubbäume, mitunter an Baumschwämmen ( Trametes u. a.), in Laub-, seltener Nadelwäldern vom Tief land bis in die Berge. VERBREITUNG : Europa, im Norden bis Südnorwegen und -schweden. In Südengland lokal; Kaukasus.
Tribolium destructor Uyttenboogaart, 1933 Großer Reismehlkäfer
38(7)
BESCHREIBUNG: Dunkel-, mitunter rotbraun, Fühler und Beine heller. – Kopf breit, dicht punktiert, Augen flach, an der Innenseite eine Falte. Fühler zur Spitze hin breiter, aber ohne Keule. Halsschild breiter als lang, dicht punktiert. Flügeldecken gestreift, auf den Zwischenräumen lockere Punktreihen, 1. und 2. ohne Kiel. ÄHNLICHE ARTEN: T. confusum Jacquelin Duval: ohne Fühlerkeule, kleiner Kiel hinten im 2. und 3. Zwischenraum; T. castaneum ( Herbst): 3gliedrige Fühlerkeule, ohne Kiele im 1.-3. Zwischenraum; T. madens ( Charpentier): 3gliedrige Fühler keule, 1. Zwischenraum ohne Kiel. VORKOMMEN: Kulturfolger, Ursprung ungeklärt, heute Kosmopolit. In Getreide, Reis, Mehl, Backwaren. VERBREITUNG: Beschreibung aus Thüringen. Hat sich im letzten Jahrzehnt stark über Mitteleuropa verbreitet, jetzt häufigste Art.
Gnathocerus cornutus(F., 1798) Vierhornkäfer
38(8)
BESCHREIBUNG: Einzige Art: Länglich, fast parallel, rostbraun, glatt. – Männchen mit
großen Oberkiefern, Wangen seitlich flossenartig vorragend, auf der Stirn zwischen den Augen 2 Hörnchen. – Halsschild breiter als lang, regelmäßig fein punktiert. Flügeldecken mit Punktreihen, Beine schwach. Keine Verwechslungsmöglichkeit! BIOLOGIE: 1-2 Generationen im Jahr. VORKOMMEN: Kulturfolger, in Mehl und Mehlprodukten, auch in Mehlwurmzuchten. Nimmt an Häufigkeit zu. VERBREITUNG: Kosmopolit, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finn land. Auf den Britischen Inseln gängig.
Tenebrio molitor(L., 1758) Mehlkäfer
38(9)
BESCHREIBUNG: Länglich, glänzend kastanienbraun bis schwarz, Fühler und Beine rotbraun. – Fühler kurz, letztes Glied so lang wie breit, länger als das vorletzte.
Cylindronotus laevioctostriatus (Goeze, 1777)
231
38(10)
BESCHREIBUNG: Oval, ziemlich gewölbt, schwach glänzend, schwarzbraun, Fühler,
Taster und Beine rotbraun. – Kopf dicht, Halsschild feiner punktiert. Naht etwa von der Mitte bis zum Flügeldeckenende fein gesäumt (Mikroskop!). Flügeldeckenstrei fen sehr deutlich, Zwischenräume flach, fein und dicht punktiert. Vorder- und Mittelfüße des Männchens verbreitert. ÄHNLICHE ART: C. dermestoides (Illiger): Halsschild dicht punktiert, Flügeldecken fast ohne Punkte. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer fast während des ganzen Jahres. VORKOMMEN: Unter der Rinde alter Bäume, unter Steinen (oft in Gruppen), in alten Eichenwäldern der Niederungen und Hügellandschaften, wärmeliebend. VERBREITUNG: West- und Mitteleuropa; auf den Britischen Inseln gängig.
Familie Lagriidae Wollkäfer (Tafel 39, Abb. 1) GRÖSSE: 7-12 mm. FÄRBUNG: Körper schwarz, Flügeldecken gelb, dicht behaart. BESCHREIBUNG: Käfer mit weichem Körper, Kopf relativ groß, Fühler 11gliedrig,
fadenförmig, aber kräftig, vor den Augen eingelenkt. Letztes Glied am längsten, vor allem bei den Männchen auffallend lang. Fühler reichen bis hinter die Schultern. Augen groß, gewölbt und ausgeschnitten. Halsschild schmaler als Flügeldecken. Flügeldecken weich (bei präparierten Käfern stärker gespreizt), unregelmäßig punc tiert. Bei den Weibchen hintere Hälfte stärker verbreitert. Hautflügel vorhanden. Beine lang und dünn, vorletzte Fußglieder gelappt, Krallen ungezähnt. Vorderhüf ten durch Prosternalfortsatz voneinander getrennt. SYSTEMATIK: Früher hierher die Gattung Agnathus (heute zu den Cononotidae gerech net), jetzt nur noch 2 Arten der Gattung Lagria. BESTIMMUNGSMERKMALE: Die Käfer müssen auf perforierte Plättchen geklebt werden, da die Epipleurenbreite in Höhe des 4. Hinterleibssegments gemessen werden muß. ARTENZAHL: Weltweit über 2000 Arten, in Europa 6, in Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln nur 2. BIOLOGIE: Pflanzenfresser, die sich von jungen Blättern ernähren. In ihrem Körper befinden sich symbiontische Mikroorganismen, die schon im Ei auf die Nachkom menschaft übertragen werden. Die Larven fressen abgefallene Blätter, unter denen sie leben. Sie verpuppen sich dicht unter der Erdoberfläche. VORKOMMEN: Auf Gräsern, blühenden Kräutern und Sträuchern.
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Familie Alleculidae
Überfamilie Cucujoidea
Lagria hirta (L., 1758) Gemeiner Wollkäfer
Unterfamilie Alleculinae (Tafel 39, Abb. 2-4)
39(1)
Synonym: pubescens. BESCHREIBUNG: Kopf und Halssd.hild schwarz oder braunschwarz, Flügeldecken gelb braun oder gelb. Fühler und Beine dunkelbraun. – Stirn beim Männchen schmaler als beim Weibchen. Halsschild schmaler als die Flügeldecken, länger als an der Basis breit; grob und locker punktiert. Flügeldecken punktiert, Epipleuren auf der ganzen Länge ausgebildet, in Höhe des 4. Sternits schmaler als die Hinterschienenbreite. ÄHNLICHE ART: L. atripes: Beine schwarz, Epipleuren in Höhe des 4. Sternits so breit wie die Hinterschienenbreite. BIOLOGIE: Die Larve lebt unter verwesenden Pflanzenresten, überwintert und ver puppt sich im Frühjahr. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer i m Sommer. VORKOMMEN: An den Rändern von Laub- und Nadelwäldern, auf Waldwiesen, an Bächen, von der Tiefebene bis in Hochgebirge, häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden, Nordfinnland; auf den Britischen Inseln lokal; Sibirien.
Familie Alleculidae Pflanzenkäfer (Tafel 39, Abb. 2-5) GRÖSSE: 4-14 mm. FÄRBUNG: Oft dunkel (schwarz, braun), mitunter hell gefleckt, selten ganz hell. BESCHREIBUNG: Meist oval oder leicht gestreckt, gewölbt oder abgeplattet, Oberseite
behaart oder kahl. Kopf breit, rundlich oder vorgestreckt. Fühler 11gliedrig, lang, vor den Augen unter den Wangen eingelenkt, doch bedecken diese das 1. Glied nicht ganz. Augen groß, rundlich oval oder vorn ausgeschnitten. Halsschild normaler weise breiter als lang, vorn oft halbkreisförmig. Flügeldecken breit, Epipleuren reichen bis ans Ende, können aber auch kürzer sein. Schulterbeule ausgebildet, Hautflügel entwickelt. Beine lang, Füße heteromer (5-, 5-, 4gliedrig). Klauen an der Innenseite gekämmt oder gezähnt. Vorderhüften kugelig, Höhlen hinten geschlos sen, Mittelhüften schmal getrennt, Hinterhüften berühren einander fast. Beim Männchen sind 6 (oder 7), beim Weibchen 5 (oder 6) Sternite sichtbar. SYSTEMATIK: 2 Unterfamilien: Alleculinae, Omophlinae. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Augenausschnitt und Fühleransatz; Form und Größe des letzten Tastergliedes; verlängerte oder normale vorletzte Fußglieder; Punktie rung und Behaarung der Flügeldecken; Epipleurenverlauf; Randung des seitlichen Halsschild-Randes. ARTENZAHL: Weltweit rund 2600 Arten, in Mitteleuropa über 30, auf den Britischen Inseln nur . BIOLOGIE: Käfer sonnenliebend, Pollenfresser auf Blüten, oder nachtaktiv, tagsüber unter Rinde o. ä. verborgen, fressen schimmliges Holz. Die Weibchen legen die Eier in den Boden oder Holzrisse bzw. Öffnungen, durch die Rindenbewohner geschlüpft sind. Die Larven ähneln Schnellkäferlarven. Ausgewachsen können sie 3 x so lang wie die Käfer sein. Die holzbewohnenden Larven fressen morsches, myzeldurchsetztes Laubholz, bodenbewohnende Larven Pflanzenreste, Schimmel, mitunter auch lebendes Wurzelgewebe. Sie verpuppen sich nach 2-3 Jahren in einer Kammer. VORKOMMEN: Waldbewohner, in Baumschwämmen, im Holz oder Boden.
233
Wangen stark entwickelt, Hinterrand setzt sich bis in das weit ausgeschnittene Auge fort; Fühler dicht vor dem Auge eingelenkt; Tasterendglied wesentlich größer als das vorletzte.
Allecula morio (F., 1787)
39(2)
BESCHREIBUNG: Schlank, braun, Kopf und Halsschild ein wenig dunkler; Fühler,
Taster und Beine rotgelb. Oberfläche fein behaart. – 1. Tasterglied auffallend groß. Fühler von halber Körperlänge, 3. Glied 2,5-3 X länger als das 2. Das 4. ist bei den Weibchen geringfügig, bei den Männchen merklich länger als das 3. Halsschild nur wenig breiter als lang, dicht punktiert. Flügeldecken hinten zugespitzt, tief gestreift, mit Punkten. ÄHNLICHE ART: A. rhenana Bach: 3. Fühlerglied nur doppelt so lang wie das 2., Halsschild beträchtlich breiter als lang, mit 2 schrägen Eindrücken seitlich an der Basis; Taster und Beine dunkel. BIOLOGIE: Larven in morschem Holz und im Mulm hohler Bäume. VORKOMMEN: Laubwälder im Tiefland und niederen Berglagen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Mittelschweden, Südfinnland; fehlt auf den Britischen Inseln.
Prionychus ater (F., 1775)
39(3)
BESCHREIBUNG: Gedrungen breitoval, fast matt, schwarz, Fühler und Beine schwarz
braun, Füße heller, kurze dunkle Behaarung. – Fühler relativ kurz, 2. Glied sehr klein. Halsschild vorn breit gerundet, Hinterecken spitz. Mittelteil des Vorderrandes ungerandet. Flügeldecken gestreift, Streifen und Zwischenräume gleichmäßig punc tiert. Zwischen den Punkten auf Flügeldecken und Halsschild liegt ein feines Netzmuster. ÄHNLICHE ART: P. melanarius (Germar): ganzer Halsschild-Vorderrand gerandet, Raum zwischen den Punkten auf Halsschild und Flügeldecken glatt. BIOLOGIE: Käfer tagsüber im Mulm und unter alter Rinde verborgen. Entwicklung in morschem Holz von Laub-, seltener Nadelbäumen. VORKOMMEN: Laubwälder der Tiefebene und niederer Gebirgslagen, lokal. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; in England vereinzelt.
Gonodera luperus (Herbst, 1783) Langhörniger Pflanzenkäfer
39(4)
BESCHREIBUNG: Einzige Art, lang eirund, Farbe veränderlich: meist schwarz, Flügel
decken rotbraun, Beine und ein Teil der Fühler braun, oder Oberseite ganz gelbbraun, Halsschild mitunter dunkler. – Kopf feinpunktiert. Letztes Tasterglied beilförmig verbreitert, groß. Fühler lang, 4. Glied auffllend länger als 3. Halsschild quer, Vorderecken abgerundet, Hinterecken stumpfwinklig, auf der ganzen Fläche fein punktiert. Flügeldecken in Streifen und Zwischenräumen gleich punktiert. VORKOMMEN: Waldränder, von der Tiefebene bis in die Gebirgstäler, auf blühenden Sträuchern. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Mittelschweden, lokal in England und Irland.
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Familie Pythidae
Überfamilie Cucujoidea Unterfamilie Omophlinae (Tafel 39, Abb. 5)
Rhinosimus planirostris (F., 1787) Gemeiner Scheinrüßler
39(5)
Synonym: sulphureus L. BESCHREIBUNG: Völlig schwefelgelb, nur Füße und meist auch Fühler-Endglieder dunkler. Fein seidig behaart. – Kopf länglich, Halsschild ein wenig breiter als lang, hinten mit 2 Eindrücken, die beim Weibchen stärker entwickelt sind. VARIÄBILITÄT: Verdunklungstendenz: Fühler und Taster fast schwarz, Kopf und Hinterleibsende braun; oder Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken bis grau braun. BIOLOGIE: Käfer wärmeliebend, auf Doldengewächsen, Schafgarbe. Die Larve entwic kelt sich bevorzugt in Sandböden. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juli (August). VORKOMMEN: Waldart, vom Flach- bis ins Bergland. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; England; Sibirien.
Familie Salpingidae Scheinrüßler (Tafel 39, Abb. 6-8)
Kopf-Vorderteil, Fühler und Beine rotbraun. Mehrere Glieder am Fühlerende dunkler. – Schläfen deutlich, die letzten 4 Fühlerglieder größer. Stirn vor den Augen ungerandet (Einschnitt am Fühleransatz gerandet). Kopf und Halsschild reich punktiert, Flügeldecken mit Längsreihen relativ grober Punkte. BIOLOGIE: Käfer jagen vermutlich unter der Rinde auch Borkenkäfer. VORKOMMEN: In Laubwäldern, stellenweise häufig. VERBREITUNG: Europa, bis an den Polarkreis, auf den Britischen Inseln gängig; Kaukasus; Nordafrika.
Rhinosimus ruficollis(L., 1761) Rothalsiger Scheinrüßler
Dieser ist orange, zwischen den Augen dunkel. Halsschild, Fühler und Beine orange, Flügeldecken stahlblauschwarz. Kopf setzt breit am Halsschild an, Augen reichen bis zum Halsschild-Vorderrand, so daß Schläfen nicht zu sehen sind. Die 5 letzten Fühlerglieder sind verbreitert. Flügeldecken hinter der Basis mit seichtem Eindruck und hinten feiner werdenden Punktreihen. ÄHNLICHE ART: Vincenzellus ruficollis Panzer: Kopf kürzer, Stirn bis an die Augen gerandet. ERSCHEINUNGSZEIT: April bis Mai. VORKOMMEN: Unter Rinde, in Laubwäldern, häufig. VERBREITUNG: Europa, bis in den hohen Norden; lokal auf den Britischen Inseln.
Familie Pythidae
(z. B. Kopf und Halsschild gelbrot, Flügeldecken metallisch blauschwarz).
(Tafel 39, Abb. 9)
BESCHREIBUNG: Kopf kurz, oder in breiten, flachen Fortsatz ausgezogen. Stirn unge
randet oder gerandet (diese Randung kann bis an die Augen reichen). Fühler 11 gliedrig, vor den Augen eingelenkt, mehrere Glieder an den Enden verlängert oder verbreitert. Halsschild länger als breit, vorn und hinten verjüngt, Flügeldecken fast parallel, oder in der Mitte oder hinten verbreitert, mit feinen Punktreihen. Füße mit Gliederzahl 5 – 5 – 4, Glieder nicht lappenförmig ausgezogen. SYSTEMATIK: Früher als Unterfamilie der Pythidae betrachtet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Langgestreckter Kopf; Färbung; Form der Hals schild-Seitenränder; Stirnrandung; Epipleurenlänge. ARTENZAHL: Artenarm, in Mitteleuropa nur 14, auf den Britischen Inseln 10 Arten. VORKOMMEN: Waldbewohner, Käfer meist unter trockener oder morscher Rinde von Laub- und Nadelbäumen.
39(6)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, abgeplattet, braun oder rotbraun, einige Fühlergrundglie
der, Schienen und Füße heller. – Kopf leicht gestreckt, platt, grob gepunktet. Die letzten 5 Fühlerglieder größer als die vorangehenden. Auf dem Halsschild grobe, längliche Punkte. Flügeldecken vorn unregelmäßig, hinten in den angedeuteten Reihen punktiert. Epipleuren bis an die Flügeldecken-Enden ausgebildet. ERSCHEINUNGSZEIT: April bis Mai. VORKOMMEN: Unter Rinde in Nadelwäldern. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südfinnland, Mittelnorwegen und -schweden; lokal auf den Britischen Inseln.
39(8)
BESCHREIBUNG: Fällt durch den langgestreckten, platten, vorn verbreiterten Kopf auf.
GRÖSSE: Durchweg klein, 2,5-4,5 mm lang.
FÄRBUNG: Braun, rötlich, schwarz, metallisch bronzefarben. Einige Arten zweifarbig
Salpingus castaneus (Panzer, 1796)
39(7)
BESCHREIBUNG: Kopf zu flachem Rüssel ausgezogen, schwarzgrün glänzend, nur
Wangen schwach ausgebildet, Hinterrand setzt sich nicht in das wenig oder nicht ausgeschnittene Auge fort; Fühlereinlenkung vom Auge entfernt; Tasterendglied unwesentlich vergrößert.
Cteniopus flavus (Scopoli, 1763) Schwefelkäfer
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GRÖSSE: Zwischen 7 und 17 mm, mit großen Längenunterschieden innerhalb einzelner
Arten. FÄRBUNG: Dunkel, mit Metallglanz. BESCHREIBUNG: Abgeplattet, Flügeldecken hinten etwas verbreitert. Kopf groß, hinter
den Augen verjüngt. Fühler 11gliedrig, fadenförmig, weit vor den Augen unter dem Stirn-Seitenrand eingelenkt. Augen gewölbt, Kiefer groß, am Innenrand mehrere, an der Spitze 2 Zähne. Halsschild herzförmig, schmaler als die Flügeldecken, mit großen Längseindrücken. Flügeldecken breiter als Halsschild, mit ausgeprägten Längsrippen, dazwischen punktierte Rinnen. Epipleuren enden in Höhe der ersten Hinterleibssegmente. Beine dünn, lang, Füße mit 5 – 5 – 4 Gliedern, nicht lappig ausgezogen. BIOLOGIE: Holzfresser in Nadelwäldern. Die Weibchen legen Eigrüppchen mittels Legebohrer unter die Rinde. Die Larve ist schmal, länglich, platt, lebt unter der Rinde und ernährt sich von verwesendem Pflanzengewebe, Holzmehl, Exkrementen von Rindenbewohnern o. ä. Sie lebt mehrere Jahre und verpuppt sich unter der Rinde in einer ovalen, aus Spänen und Mulm zusammengeklebten Kammer. Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert im Kämmerchen. SYSTEMATIK: Früher in die Unterfamilien Pythinae, Salpinginae und Mycterinae unter teilt, doch gibt es hinreichende Gründe, diese als selbständige Familien zu be trachten. ARTENZAHL: In Europa nur 3 Arten (alle in Fennoskandien), davon 2 in Mitteleuropa, auf den Britischen Inseln nur eine.
236
Familie Melandryidae
Überfamilie Cucujoidea
Pytho depressus (L., 1767)
39(9)
BESCHREIBUNG: Platt, glänzend stahlblau bis violett. Junge Tiere hellbraun. Fühler und
Beine rostbraun. – Oberlippe 3 x so lang wie breit, vorn gerade. Oberkiefer grob punktiert, an der Spitze kreisförmig abgerundet. Halsschild im 1. Drittel am breitesten, zur Basis verjüngt, mit 2 großen und einem Mitteleindruck. ÄHNLICHE ARTEN: P. abieticola Sahlberg: schwarzbraun, Oberlippe 2,5 X so lang wie breit, Halsschild in der Mitte am breitesten, vorn und hinten verjüngt. P. kolwensis Sahlberg: Oberkiefer an der Spitze winklig gebrochen, Halsschild vor der Basis verjüngt, vorn fein gerandet, in Nordeuropa. BIOLOGIE: Larven unter der Rinde trockener Kiefern, fertigen die Puppenwiege aus Holzsplittern. VORKOMMEN: Kiefernwälder von der Tiefebene bis in 2200 m Höhe (Alpen). VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden; lokal in Schottland; Kaukasus; Sibirien.
Schizotus pectinicornis (L., 1758)
237
40(2)
BESCHREIBUNG: Kleinste Art der Familie; schwarz, Halsschild rot mit schwarzem Mittelfleck, Flügeldecken rot. Enden der Fußglieder heller. Männchen mit 2 deutli chen, kreisförmigen Gruben auf dem Kopf, Fühler lang gekämmt. Flügeldecken mit Längsrippen. VORKOMMEN: Auf Blüten und gefällten Stämmen, vor allem in den Wäldern des
Bergvorlandes und Gebirges. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus, in England und Irland
lokal; im Süden bis Nordspanien.
Familie Melandryidae (Serropalpidae) Düsterkäfer (Tafel 40, Abb. 3) GRÖSSE: Einige winzig klein, 2 mm (Abdera triguttata), andere groß bis zu 18 mm
Familie Pyrochroidae Feuerkäfer, Kardinäle
(Serropalpus barbatus).
(Tafel 40, Abb. 1-2)
FÄRBUNG: Rotbraun bis schwarz, einige Arten mit bläulichem Glanz oder zweifarbig,
GRÖSSE: 8-15 mm. FÄRBUNG: Rot bis ziegelrot (namensgebend!). BESCHREIBUNG: Körper flach, breit gestreckt, Oberseite mit feinen Härchen bestanden.
BESCHREIBUNG: Langgestreckt, schwach gewölbt, der Kopf einiger Arten ganz oder
oder Flügeldecken gefleckt, gebändert.
Kopf groß, flach, mit sichtbaren Schläfen, an der Basis eingeschnürt. Fühler 11gliedrig, beim Männchen vom 3. an gekämmt, beim Weibchen gesägt. Augen groß, flach, vorn ausgeschnitten. Halsschild schmaler als Flügeldecken, gerundet, mit deutlichen Eindrücken und feiner Mittelfurche. Flügeldecken hinten verbreitert, mitunter mit Längsrippen, aber ohne Punktreihen. Beine dünn, Fußgliederfolge 5 – 5 – 4. Vorletzte Fußglieder herzförmig, an der Klauenbasis mit kleinem Höcker. Vorder hüften kugelig, nahe beieinander, ihre Höhlen hinten offen. Hinterleib mit 5 sichtbaren Sterniten. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung; Fühlerform; Schläfenlänge; Eindrücke an der Kopfbasis; Rippen der Flügeldecken. ARTENZAHL: Weltweit über 140 Arten, in Mitteleuropa und auf den Britischen Inseln 3 Arten in 2 Gattungen. BIOLOGIE: Die stark abgeplattete Larve ist an das Leben unter Rinde angepaßt. Sie benutzt Gänge anderer Insekten oder nagt sich eigene. Sie jagt rindenbewohnende Insekten (häufig Borkenkäfer), nützlich! Verpuppung in einer Wiege zwischen Rinde und Holz nach 2-3 Jahren. VORKOMMEN: In Laubwäldern und an deren Rändern auf Blüten, gefällten Stämmen, alten Stubben von Mai bis Juni.
Pyrochroa coccinea (L., 1761) Scharlachroter Feuerkäfer
40(1)
BESCHREIBUNG: Halsschild und Flügeldecken feuerrot, sonst sattschwarz, schwarz
behaart. Auf der Stirn schimmert ein braunroter Fleck durch. Klauen rotbraun. ÄHNLICHE ART: P. serraticornis (Scopoli): Kopf, auch von unten, rot, Körperunterseite
sonst schwarz. Kleiner. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Juni. VORKOMMEN: Auf Blüten, Laub, gefällten Stämmen, in Laubwäldern (Eichen), stellen
weise häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelfinnland und -schweden;
in Südengland nur lokal.
teilweise unter dem Halsschild verborgen. Fühler 11- bis 10gliedrig, schnurförmig, etwa von halber Körperlänge, vor den Augen unter der verbreiterten Wange eingelenkt. Augen nierenförmig, selten rundlich. Letztes Tasterglied meist groß, beilförmig. Halsschildbasis oft gerandet und mit 2 Grübchen. Flügeldecken längsge streift, mitunter gekielt, unregelmäßig oder in Streifen punktiert. Beine kurz, Schienenspitze bedornt. Das 1. Hinterfußglied ziemlich lang, vorletztes Glied meist lappenartig verbreitert. 5, selten 6 Hinterleibssegmente sichtbar. SYSTEMATIK: In jüngster Zeit wurden verschiedene Gattungen zu selbständigen Fami lien erhoben (z. B. Tetratoma/Tetratomidae). ARTENZAHL: Weltweit etwa 550 Arten, in Mitteleuropa im weiteren Sinne 40, auf den Britischen Inseln etwa 80. BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich in Baumpilzen auf Laub- und Nadelhölzern, in schimmligem Holz, unter Rinde, mitunter im frischen Holz gefällter Stämme. VORKOMMEN: Käfer auf Baumpilzen, unter Rinde, in verwesendem Holz, frisch gefällten Fichtenstämmen (Serropalpus), blühenden Büschen (Osphya), nachtaktiv. Viele Arten selten oder sogar sehr selten.
Melandrya caraboides (L., 1761) Laufkäferartiger Düsterkäfer
40 (3)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, flach, schwarzblau, Fühler und Beine dunkel, Füße braun,
selten Beine rotbraun. – Fühler kurz, Augen groß, nierenförmig. Letztes Tasterglied gestreckt. Halsschild ungerandet, vorn verjüngt, so breit wie die Flügeldecken, an der Basis mit 2 großen Vertiefungen. Flügeldecken flach, hinten platt verbreitert, dann verjüngt. Auf jeder 8-10 leicht erhabene Kiele von gleicher Breite. Streifen und Zwischenräume gleichmäßig fein punktiert, kurz anliegend behaart. ÄHNLICHE ART: M. barbata (F.), glänzend schwarz, Flügeldecken mit 4 Kielen. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August abends und nachts. VORKOMMEN: In verwesendem, schimmligem Holz von Laubbäumen, von der Tief ebene bis ins Gebirge (bis 1200 m); namentlich im Westen (Belgien, Frankreich) nicht selten, jedoch einzeln auftretend. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -schweden; lokal in England, Irland, Sibirien.
238
Überfamilie Cucujoidea
Familie Mordellidae
Familie Anaspididae
nae eingeteilt. Auf Grund der Larvenmerkmale wurden die Mordellidae zur Überfa milie Mordelloidea erhoben. Die Anaspidinae wurden eine selbständige Familie (s. vorn), oder auch mit den Scraptiidae zusammengefaßt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Kerbenzahl und -länge der Hinterschienen und Hin terfußglieder; Längenverhältnis Pygidium: Hypopygidium; Dornenzahl und -länge am Hinterschienenende; Schildchenform; Fühlergestalt, Länge der Fühlerglieder. ARTENZAHL: Weltweit rund 2000 Arten, in Mitteleuropa etwa 100 (viele erst in den letzten Jahrzehnten beschrieben!) BIOLOGIE: Die Käfer führen bei Beunruhigung purzelnde Sprünge aus. Entwicklung vieler Arten in morschem, schimmelndem Holz, andere in verschiedenen Pflanzen stengeln. VORKOMMEN: Meist wärmeliebend, auf blühenden Kräutern und Büschen, auch auf morschem Holz von Stubben und Stämmen, evtl. unter Rinde; auf Wiesen und Feldrainen, in Wäldern und Gärten.
(Tafel 40, Abb. 4)
GRÖSSE: Nur 1,5-4 mm lang. FÄRBUNG: Recht variabel, rostfarben bis schwarz. Der Halsschild kann andersfarbig,
die Flügeldecken können zweifarbig sein. BESCHREIBUNG: Der folgenden Familie (Mordellidae) sehr ähnlich, jedoch ohne dorn
artiges Pygidium. Fühler 11gliedrig, manchmal perlschnurartig, sonst schwach gesägt. Halsschild ungerandet; jedes Flügeldeckenende für sich gerundet. Fußglie derfolge 5 – 5 – 4; das 4. Glied der Vorder- und Mittelfüße ist gut sichtbar, aber meist klein und in das gespaltene 3. eingebettet. Enden der Hinterschienen gerade oder schräg abgestutzt, selten wie Hinterfußglieder 1-3 mit einer Kerbe. SYSTEMATIK: Früher als Unterfamilie der Mordellidae betrachtet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Eigenartige, arttypische Anhänge an verschiedenen Hinterleibsringen der Männchen. Man klebt die Käfer deshalb am besten so auf spitze Plättchen, daß der Hinterleib frei sichtbar bleibt. ARTENZAHL: In Mitteleuropa über 35, auf den Britischen Inseln etwa 15 Arten. BIOLOGIE: Bisher noch nicht hinreichend bekannt. Die Larven leben unter Rinde und in morschem Holz.
Anaspis frontalis (L., 1758) Rotstirniger Stachelkäfer
40(4)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Vorderkopf gelbrot, mehrere Grundglieder der Fühler hell,
Beine braun. Oberseite dicht anliegend behaart. – Männchen: Flügeldecken lang und schlank, am Ende jede für sich gerundet. Am 3. Hinterleibssternit entspringen dicht nebeneinander 2 dunkle, am Ende hakig umgebogene Anhänge. Schienenenden mit je 2 Dornen, die der Vorderfüße am kürzesten. VARIABILITÄT: Nur im Osten des Verbreitungsgebietes groß, dort auch gelbrot (nur Hinterkopf bleibt geschwärzt). ÄHNLICHE ARTEN: mehrere sehr häufige, schwer unterscheidbare Arten. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus, auf den Britischen Inseln gängig.
Familie Mordellidae Stachelkäfer (Tafel 40, Abb. 5-8) GRÖSSE: Von 2-10 mm (Hoshihananomia perlata), meist zwischen 3 und 4 mm. FÄRBUNG: Häufig dunkel, einige gelbbraun, oder Halsschild andersfarbig. Einige Arten
mit sehr feinem hellen und dunklen Toment, das helle bildet Flecken (Tomoxia, Variimorda). BESCHREIBUNG: Form ziemlich einheitlich: Körper gestreckt, Unterseite stark gewölbt, hinten mit dornartigem Ausläufer (Pygidium). Kopf relativ groß, neigt sich nach dem Abtöten auf die Unterseite; Augen groß, bis an den Hinterrand des Kopfes reichend, so daß keine Schläfen vorhanden sind (1 Ausnahme). Fühler l 1gliedrig, oft vom 5. Glied an leicht gesägt. 4gliedrige Taster, oft mit beilförmigem Endglied (beim Männchen Innenwinkel scharf, beim Weibchen abgerundet). Halsschild breit, an den Seiten gekantet, Vorder- und Seitenränder (wenigstens z. T.) gerundet, Ober seite fein punktiert. Die unregelmäßig gepunkteten Flügeldecken lassen das Pygi dium frei, das meist ziemlich lang und spitz, selten kurz, stumpf dreieckig ist. Das 5. Hinterleibssegment ist zum sogenannten Hypopygidium umgebildet. Beine lang, Fußgliederzahl 5-5-4. An den Hinterschienen Kerben in unterschiedlicher Zahl: meist mehrere unterschiedlicher Länge, selten nur eine einzige. SYSTEMATIK: Die M. wurden früher in die Unterfamilie der Mordellinae und Anaspidi-
Variimorda fasciata (F., 1775) Gebänderter Stachelkäfer
239
40(5)
Synonym : villosa Schrank BESCHREIBUNG: Schwarz, dicht mit schwarzem und hellem (silbrigem oder goldigem) Toment überzogen, letzteres vor allem längs des Halsschildrandes und auf den Flügeldecken, wo es in der Vorderhälfte ein breites, stumpf gekapptes Dreieck und in der 2. Hälfte 2 große Flecken bildet. An der Pygidiumbasis ein Band heller Härchen. Mehrere Fühler-Grundglieder orange, die folgenden an der Spitze, die Endglieder ganz dunkel. Beine schwarz. – Kopf leicht gewölbt, an der Basis am breitesten. Schildchen dreieckig. Eine kurze Endkerbe parallel zum Hinterschienen ende. ÄHNLICHE ARTEN: V briantea (Commerson): weniger helles Toment, Kopf vor den Augen am breitesten; Tomoxia biguttata (Gyllenhal): helles Toment reicher, Schild chen quer. VARIABILITÄT: Jede Tomentfarbe kann überwiegen, Käfer dann silbrig, golden oder schwarz. BIOLOGIE: Larve in schimmelndem toten und absterbenden Holz von Laubbäumen und -Stümpfen (Pappel, Weide). ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Juni und Juli. VORKOMMEN: Auf blühenden Kräutern (Doldengewächsen), Waldbewohner von den Niederungen bis in Gebirgstäler. Stellenweise häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südschweden und Mittelfinnland; lokal in England; Kaukasus; Klein- und Vorderasien.
Mordellistena brevicauda (Boheman, 1849)
40(6)
BESCHREIBUNG: Schwarz, schwach opalisierend, dicht anliegend dunkel behaart. –
Kopf sehr fein punktiert, glänzend. 4. Fühlerglied etwas schmaler als 5. Halsschild glänzend, fein punktiert. Flügeldecken etwa 2,5 x länger als breit, runzelig punk tiert. Pygidium etwa 1,5 x länger als Hypopygidium. Hinterschienen mit Endkerbe und 4-5 weiteren kurzen, die nicht die halbe Schienenbreite erreichen. Am 1. Fußglied 4-5, am 2. zwei kurze Kerben. ÄHNLICHE ARTEN: Eine ganze Reihe, nur durch Untersuchung der männlichen Kopulationsorgane zu unterscheiden. VORKOMMEN: Auf Wolfsmilchgewächsen. VERBREITUNG: Europa, im Norden in Dänemark und Schweden; sehr lokal in SüdEngland; Kaukasus.
240
Überfamilie Cucujoidea
Mordellistena neuwaldeggiana (Panzer, 1796)
Familie Meloidae 40(7)
BESCHREIBUNG: Gelbrot, Fühler braun, einige Grundglieder heller, Beine gelblich.
Oberseite fein anliegend dunkel behaart. – 4. und 5. Fühlerglied etwa gleichlang und -breit. An den Schienenenden 2 dunkle, schräge Kerben, die bis zur halben Schie nenbreite gehen. Am 1. Fußglied drei, am 2. nur zwei Kerben. VORKOMMEN: Waldränder der Tiefebene und des Bergvorlandes. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark und Mittelschweden; lokal in England und Irland; Sibirien.
Mordellochroa abdominalis (F., 1775) Rotbauchiger Stachelkäfer 40(8) BESCHREIBUNG: Männchen völlig schwarz, Weibchen mit rotem Halsschild und
Schildchen (letzteres bei präpartierten Käfern oft unter Halsschildbasis verborgen), Hinterleib und Pygidiumbasis rot. Körperoberseite anliegend dicht behaart. – Kopf breiter als lang. Hinterschienen mit Endkerbe und 2 weiteren; weniger ausgeprägte Kerben auch am 1. und 2. Hinterfußglied. Vorletztes Fußglied am 1. und 2. Beinpaar mit geradem Ende. ÄHNLICHE ART: M. tournieri (Erm.), jedoch Hinterleib schwarz. VORKOMMEN: Auf blühenden Doldengewächsen, Weißdorn u. a., an Waldrändern. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal in Südengland; Kaukasus.
241
Glied beim Weibchen schwarzgelb, beim Männchen braungelb. Beine schwarz, Klauen gelbbraun. – Beim Männchen sind die Fühler vom 3. Glied an lang, beim Weibchen kurz gekämmt. Halsschild an der Basis am breitesten, in der Mitte zungenartig über das Schildchen gezogen. Flügeldecken hinten verjüngt, klaffend, lassen Hautflügel frei. BIOLOGIE: Entwicklung in Nestern der Gemeinen Wespe (Vespa vulgaris). 1. Larven stadium (wie bei den Ölkäfern als Triungulinus-Larve bezeichnet) mit saugnapfarti gen Bildungen an den Füßen, bohrt sich in Wespenlarve ein, ohne diese zu töten. In ihr Umwandlung in eine Larvenform, die aus der Wespenlarve ausschlüpft und diese dann auf frißt. Nach einer weiteren Häutung Verpuppung in der Wespenzelle. Die Käfer erscheinen auf Pflanzen und Blüten gegen Ende der Lebensdauer des Wespen staates (August bis September), oft sogar zu mehreren (evtl. in Gärten!). VORKOMMEN: In der Nähe von Wespennestern, in Niederungen und tiefen Berglagen. VERBREITUNG: Europa, lokal in Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den; weit verbreitet auf den Britischen Inseln; eingeschleppt in Nordamerika.
Familie Meloidae Olkäfer (Tafel 41, Abb. 1) GRÖSSE: Kleine (5-9 mm, Stenoria apicalis), mittelgroße und große Arten (bis 45 mm,
Meloe cicatricosus). Starke Größenunterschiede innerhalb der Arten. FÄRBUNG: Einfarbig metallisch grün (Lytta), blau-violett (Meloe), oder zweifarbig,
z. T. sehr variabel (Mylabris).
Familie Rhipiphoridae Fächerkäfer
BESCHREIBUNG: Gestalt uneinheitlich, sowohl längliche (Lytta) wie gedrungene Arten
(Tafel 40, Abb. 9) GRÖSSE: Zwischen 3,5 und 12 mm. FÄRBUNG: Veränderlich, Männchen und Weibchen sind unterschieden, oft zwei- und
mehrfarbig. BESCHREIBUNG: Länglich, Unterseite kahnförmig gewölbt. Kopf sichtbar oder teil
weise unter Halsschild verborgen. Fühler 11- (selten 10-)gliedrig, vom 3. oder 4. Glied an gesägt (Weibchen) oder lang gekämmt. Halsschild an der Basis so breit wie die Flügeldecken, selten nach hinten gezogen, Schildchen-überdeckend (Metoecus). Flügeldecken bedecken den ganzen Hinterleib und berühren sich an der Naht (Pelecotoma), meist aber verkürzt (Rhipidius) oder breit klaffend (Metoecus). In den beiden letzten Fällen Hautflügel sichtbar. Beine lang, Klauen meist gezähnt. ARTENZAHL: Weltweit rund 500 Arten, in Mittel- und Nordeuropa 5 bzw. 3, auf den Britischen Inseln nur eine einzige Art. BIOLOGIE: Charakteristisch ist der Geschlechtsdimorphismus. Das Weibchen von Rhipidius behält zeitlebens Larvengestalt und bleibt als Parasit im Körper von Schaben; die Männchen geflügelt, auf Blüten, kurzlebig. Die Larven sind Parasiten im Körper von Wespen der Gattungen Odynerus (Macrosiagon) und Vespa (Metoe cus) bzw. von Schaben (Rhipidius), oder freilebende Räuber, die Holzwürmer (Ptilinus) jagen (Gattung Pelecotoma). Alle Arten sind selten, Rhipidius quadriceps eine Rarität.
Metoecus paradoxus (L., 1761) Wespenkäfer
40(9)
BESCHREIBUNG: Länglich, Körper ziemlich hoch, keilförmig. Flügeldecken des Männ
chens gelbrot, die des Weibchens schwarz. Halsschild bei beiden schwarz, mit orangegelben Hinterecken. Fühler schwarz, beim Männchen bräunlich. 1. und 2.
(Meloe). Kopf deutlich abgesetzt, durch Hals mit dem Halsschild verbunden. Hinter den Augen lange Schläfen. Fühler meist 11gliedrig, faden- oder schnurförmig, mitunter mittlere Glieder verbreitert oder deformiert (Meloe-Männchen!) bzw. Endglieder vergrößert. Völlig unregelmäßige Fühler haben die Männchen der Gat tung Cerocoma. Halsschild oval, rundlich oder glockenförmig, schmaler als die Flügeldecken, ungerandet. Die Flügeldecken bedecken den ganzen Hinterleib (mit unter vor dem Ende leicht gespreizt), oder breit und stark verkürzt, stark klaffend, den Hinterleib freilassend (nichtfliegende Arten der Gattung Meloe). Schreitbeine, Fußgliederfolge 5-5-4. Klauen oft gespalten. Vorderhüften berühren sich, ihre Höhlen sind hinten offen. ARTENZAHL: Weltweit etwa 2700 Arten, in Mitteleuropa 16, auf den Britischen Inseln nur 9. BIOLOGIE: Die Käfer sitzen auf Blüten (Zonitis), Blättern (Lytta) oder kriechen auf dem Boden umher (Meloe). Sie scheiden an den Kniegelenken Tropfen gelber Hämolymphe aus, die das giftige Cantharidin enthalten. Es ist auch in kleinen Dosen für den Menschen giftig, schadet aber vielen insektenfressenden Tieren nicht. Es wurde im Altertum in Griechenland und im Mittelalter als Heilmittel bei Erkran kungen des Ausscheidungstraktes und zur Herstellung von Liebestränken ver wendet. Die Entwicklung ist sehr kompliziert. Es handelt sich um eine sog. Hypermeta morphose ("Überverwandlung "), die meist in den Nestern solitärer Bienen oder den Gelegen von Geradflüglern (Orthoptera) abläuft. Die Ölkäfer-Weibchen legen sehr viele Eier, da viele Larven ihre Entwicklung nicht vollenden können und umkom men. Die Eier werden in Grüppchen flach in den Boden gelegt. Das erste Larvensta dium ist die Triungulinus- (Dreiklauer-)Larve. Sie ist länglich und besitzt an den Füßen 3 Klauen (tatsächlich: 1 größere Klaue und 2 starke Borsten). Sie gelangt auf unterschiedliche Weise in das Nest der zukünftigen Wirte: aktiv suchend (Lytta),
200
Überfamilie Cucujoidea
Familie Nitidulidae
vorn gerade abgeschnitten. Vorderschienen außen gleichmäßig fein gezähnt, Hinter rand der Mittelschenkel glatt, Klauen ungezähnt. ÄHNLICHE ART: M. viridescens (F.) am gleichen Ort, jedoch Beine rostrot, Halsschild dichter als Flügeldecken gepunktet, Hinterrand der Mittelschenkel mit einem Zahn. BIOLOGIE: Der Käfer frißt zeitig im Frühjahr nach der Überwinterung Pollen auf blühenden Kräutern und Sträuchern (Huflattich, Sumpfdotterblume, Löwenzahn, Schlehen, Erdbeeren, Obstbäumen). Wenn die Kreuzblütler Knospen ansetzen, wechseln die Käfer auf diese eigentlichen Futterpflanzen. Sie fressen kleine Knospen und junge Blättchen und höhlen größere Knospen aus. Nach dem Blütebeginn ernähren sie sich von Pollen und Nektar. Das Weibchen legt einige Dutzend Eier, je 1-2 in eine Knospe. Eine größere Zahl von Eiern in einer Knospe stammt von mehreren Weibchen. Die Käfer durchbeißen die Hüllblätter und legen das Ei auf die Staubgefäße, seltener auf Stempel oder Blütenblätter. Die Larven selbst fressen nur Pollen, richten also keinen Schaden an. Sie verpuppen sich unterirdisch in einer kleinen Kammer. Der Käfer schlüpft im Sommer des gleichen Jahres, frißt einige Wochen und verkriecht sich am Sommerende zur Überwinterung. Die Schädlichkeit der Käfer ist vom Witterungsverlauf abhängig: Bei kaltem Wetter und später Rapsblüte vernichten sie viele Knospen, während bei warmem Wetter und früher Blüte die Gefahr gering ist, da genügend Pollen zur Ernährung vorhanden ist. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im zeitigen Frühjahr und von Juni bis Juli. VERBREITUNG: Paläarktis bis über den Polarkreis hinaus; nach Nordamerika einge schleppt.
201
Paläarktis, im Norden bis Lappland; auf den Britischen Inseln häufig; in Südeuropa seltener.
VERBREITUNG:
Nitidula bipunctata (L., 1758) Zweipunktiger Glanzkäfer
32(4)
Synonym: bipustulata L. BESCHREIBUNG: Schwach gewölbt, fast schwarz, Halsschildränder heller. Flügeldecken längs der Naht bräunlich, in der hinteren Hälfte je ein großer oranger Fleck. Beine gelbbraun, Fühler braun mit schwarzer Keule. – Oberseite unregelmäßig gepunktet, anliegend behaart. Glieder der Fühlerkeule kurz, sehr breit. Vorderschienen außen mit 2 kleinen, gleich langen Dornen. Fußglieder 1-3 herzförmig. ÄHNLICHE ARTEN: N. flavomaculata Rossi, N. carnaria (Schaller): auch in der vorderen Flügeldeckenhälfte orange Flecke. BIOLOGIE: An Tierkadavern, in alten Knochen u. ä. Die Käfer fliegen Speckvorräte an. Die Larven können in Lebensmittelvorräten Schaden anrichten, da sie in Speck Gänge bohren. Sie verpuppen sich in leichtem Boden. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis ins Hügelland. VERBREITUNG: Paläarktis, bis in den hohen Norden, häufig auf den Britischen Inseln. Nach Süden hin seltener, fehlt in Südeuropa; Nordamerika.
Soronia grisea (L., 1758) Bunter Glanzkäfer
32(5)
Auffällig durch die scheckige, schwarz-gelbe Fleckung. Halsschild mit stark vorgezogenen Vorder- und schräg abgestutzten Hinterecken. Flügeldecken mit undeutlichen Längsrippen, darauf helle, hakenartig umgebogene Härchen. Das 1. Fühlerglied ist verbreitert. ÄHNLICHE ARTEN: S. punctatissima Illiger: Halsschildseiten gleichmäßig gerundet, Hinterecken nicht abgestutzt; Gattung Amphotis Erichson: Flügeldecken mit kräf tigen Rippen, 1. Fühlerglied sehr stark verbreitert. VORKOMMEN: Unter feuchter alter Rinde von Laubbäumen, Käfer an blutenden Eichen, Birken etc., bis in größere Höhen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelschweden, Nordnorwegen und -finnland; stellenweise auf den Britischen Inseln, in Südeuropa selten. BESCHREIBUNG:
Epuraea depressa (Illiger, 1798) Flacher Glanzkäfer
32(2)
BESCHREIBUNG: Schwach gewölbt, einfarbig rostbraun, mitunter in der Mitte der Flügeldecken ein dunklerer Fleck, dicht anliegend hell behaart. Letztes Fühlerglied so breit wie das vorletzte, 5. und 4. nur wenig kürzer als das 3. Der Halsschild verjüngt sich nach vorn stärker als zur Basis, seine größte Breite liegt hinter der halben Länge. Flügeldecken hinten abgerundet. ÄHNLICHE ART: E. melina Erichson, j edoch letztes Fühlerglied schmaler als die vorausgehenden, dunkel. BIOLOGIE : Entwicklung offensichtlich in Säugetierbauten und Hummelnestern. VORKOMMEN: Vorwiegend auf Blüten (Traubenholunder, Holunder, Kornelkirsche, Weißdorn, Schlehe, Obst), von der Tiefebene bis ins Gebirge, sehr häufig. VERBREITUNG : Europa, bis an die Nordgrenze des Kontinents; Kaukasus, Sibirien; Nordamerika.
Omosita colon (L., 1758) Gegliederter Glanzkäfer BESCHREIBUNG : Schwach
32(3)
gewölbt, schwarzbraun und gelbbraun. Kopf schwarz, Hals schild an den Seiten heller als auf der Scheibe. Auf den dunklen Flügeldecken variable, gelborange Flecken. Ein großer Fleck liegt in der hinteren Flügelpartie. Fühler und Beine braun, Fühlerkeule dunkler. Oberfläche des Körpers anliegend behaart und punktiert. Halsschild mit ausgezogenen Vorder- und spitzen Hinterec ken, vor der Basis flach ausgeschnitten. Nahtstreifen verläuft über die ganze Länge der Flügeldecken. ÄHNLICHE ART: O. discoidea (F.), jedoch mit großem gelblichen Fleck in der vorderen Flügeldeckenhälfte und verkürztem Nahtstreifen. BIOLOGIE : Käfer überwintert. VORKOMMEN: Auf Tierkadavern, Kompost, faulenden Pilzen.
Pocadius ferrugineus (F., 1775) Rostbrauner Glanzkäfer
32(6)
BESCHREIBUNG: Stark
gewölbt, rostrot oder -braun, Flügeldecken längs der Naht und hinten dunkler. Ganzer Körper grob punktiert, auf den Flügeldecken Punktreihen. Hell abstehend behaart. Äußere Spitze der Vorderschienen seitlich ausgezogen. BIOLOGIE: Pilzkäfer, vor allem in Staubpilzen, die als Brutstätten dienen. Auch in vertrockneten Fliegenpilzen, Täublingen, Schirmpilzen. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis in Gebirgslagen. VERBREITUNG: Bis nach Nordeuropa; lokal auf den Britischen Inseln; in Südeuropa im Gebirge; Kaukasus. Unterfamilie Cryptarchinae (Tafel 32, Abb. 7-9) Breit ovale oder langgestreckte Arten, Fühlerkeule deutlich 3gliedrig. Oberlippe und Kopfschild verwachsen. Flügeldeckenpunktierung unregelmäßig, selten in angedeute ten Reihen.
244
Familie Anthicidae
Überfamilie Cucujoidea
Asclera sanguinicollis (L., 1767)
40(4)
BESCHREIBUNG: Halsschild orangegelb, Kopf, Flügeldecken und Schildchen bräunlich
blau, blau- oder graugrün, Fühler dunkelbraun, 1. und 2. Glied auf der Unterseite, selten ganz gelborange, Beine dunkel. Oberseite sehr fein und kurz behaart. Hals schild vorn und an der Basis eingeschnürt, längs der Mitte 2 breite Vertiefungen. Flügeldeckenenden gemeinsam abgerundet. Von den 4 Längsrippen ist die 1. kaum zu erkennen; sie endet auf halber Länge der Flügeldecken. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten und Holz, Larve meist in morschen Buchen, evtl. auch Ulmen. Die Käfer überwintern. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer i m Mai und Juni. VORKOMMEN: In Buchenwäldern, vorwiegend in niederen Berglagen. VERBREITUNG: West- und Mittel-, selten Südeuropa. Im Norden nur in Dänemark, Südnorwegen und -schweden, England, Irland. Fehlt in den Niederlanden.
Asclera coerulea (L., 1758) Blauer Schenkelkäfer
40(5)
Synonym: cyanea F. BESCHREIBUNG: Metallisch blau, oft mit Grünschimmer. Mitunter einige Fühlerglieder und Füße heller. Kopf kurz und breit, dicht punktiert. Halsschild vorn und hinten breit gesäumt, ganze Fläche punktiert. Flügeldecken sehr groß, runzelig punktiert, kurz schwarz behaart, mit 4 Längsrippen. Die 3. beginnt an der Schulterbeule, die 4. liegt dicht am Rande. Letztes Tasterglied keulig. BIoLOGIE: Käfer auf blühenden Doldengewächsen und Sträuchern, Larve in morschem Holz. VORKOMMEN: An Waldrändern, vom Flach- bis ins Bergvorland. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden; lokal in Südengland und -wales; Kaukasus.
Oedemera podagrariae (L., 1767) Echter Schenkelkäfer
40(6)
BESCHREIBUNG: Männchen: Kopf, Halsschild und Schildchen glänzend schwarz und
erzgrün, Flügeldecken gelb, an Außenrand und Enden schwarz. Flügeldecken verjüngt, klaffend. 1. und 2. Beinpaar gelb, die enorm verdickten Hinterschenkel zur Hälfte schwarz, ebenso Hinterschienen und -füße. Weibchen: Kopf schwarz, Hals schild und Flügeldecken gelb, letztere fast bis zur Spitze verbunden. Oberseite dicht hell anliegend behaart; Halsschild länger als breit, Vorderrand in der Mitte nach vorn gezogen, Basis oval, Oberseite mit Eindrücken und Höckern. Fühlerendglied ausgeschnitten. Die Außenrippe verläuft längs des Flügeldeckenrandes bis zur Spitze. VORKOMMEN: Wiesen, Feldraine, auf Blüten und Laub, wärmeliebend. VERBREITUNG: Europa, fehlt in Fennoskandien und auf den Britischen Inseln; Kauka sus, Kleinasien.
Oedemera virescens (L., 1767) Graugrüner Schenkelkäfer
40(7)
ESCHREIBUNG: Grüngrau mit Metallglanz, Fühler und Beine braungrün, Oberseite dicht grau behaart. Halsschild gerunzelt, so breit wie lang. Die Außenrippe auf den Flügeldecken verschmilzt mit dem Außenrand. Flügeldecken dicht punktiert, zum Ende hin verjüngt, kaum klaffend. Fühlerendglied nicht ausgeschnitten. Hinter schenkel der Männchen dicker als die der übrigen Beine. Beim Weibchen letztes Hinterleibssegment am Ende deutlich ausgeschnitten.
245
ÄHNLICHE ART: O. lurida (Marsham): Hinterschenkel des Männchens nur geringfügig
dicker, letztes Hinterleibssegment des Weibchens ohne Ausschnitt. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, Larven in trockenen Stengeln von Eisenhut, Sonnenblu
men, Jakobsgreiskraut u. a. VORKOMMEN: Wiesen, Waldränder, von der Tiefebene bis ins Gebirge häufig. VERBREITUNG: Europa, i m Norden bis an die Grenze des Kontinents; auf den
Britischen Inseln selten; Sibirien.
Familie Anthicidae Blumenkäfer (Tafel 41, Abb. 8-9) GRÖSSE: 1,5 mm (Mecynotarsus serricornis) bis 6 mm (Notoxus brachycerus), die
meisten 2,5-3,5 mm. FÄRBUNG: Gelb, braun, mitunter dunkel oder hell gefleckt oder gebändert. BESCHREIBUNG: Längliche, schlanke Arten, Kopf groß, flach, breiter als Halsschild.
Fühler 11gliedrig, fadenförmig, setzen seitlich auf der Wange oder unter ihrem verbreiterten Fortsatz an. Augen groß, nicht ausgeschnitten. Halsschild kugelig, gelegentlich mit einem nach vorn gerichteten Horn (Notoxus). Flügeldecken an der Basis breiter als Halsschild, oft ein- oder zweifach behaart. Beine dünn, manchmal alle Schenkelpaare verdickt. Fußgliedfolge 5-5-4. Klauen einfach, selten gezähnt. Höhlen der Vorderhüften hinten offen. Hinterhüften durch Fortsatz des 1. Hinter leibssternites getrennt. 5 Hinterleibssternite sichtbar. HÄUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung der Ober- und Unterseite; Fühlereinlen kung; Horn auf dem Halsschild; Längenverhältnis Hinterfüße : Schienen. ARTENZAHL: Weltweit etwa 2900 Arten, in Mitteleuropa bis zu 40, auf den Britischen Inseln nur 13. BIOLOGIE: Tag- und nachtaktiv. Lebensweise und Entwicklung sind bisher nicht hinreichend bekannt. Die Käfer etlicher Arten leben auf Blüten, andere auf Detritus, verwesenden Pflanzen, trockener Laubstreu, unter Rinde, unter Steinen, in Waldpil zen, auf Aas, aber auch in Häusern, Ställen u. ä. VORKOMMEN: Vorwiegend in Wäldern und auf Wiesen.
Notoxus monoceros (L., 1761) Gemeiner Einhornkäfer
41(8)
BESCHREIBUNG: Länglich, ziemlich flach, gelblich, Flügeldecken braun gefleckt, Enden
stets hell; dunkle Flecken längs des Schildchens, ein weiterer kann hinter der Schulter liegen, ein dunkles Band verläuft von den vorderen Flecken längs der Naht auf die hinteren zu, mit denen es verschmelzen kann. Fühler, Beine und Hinterleib unten gelb. Halsschild kugelig, mit auffälligem, nach vorn gerichtetem Horn und 2 scharfen Mittelkielen, die sich vorn nicht berühren. ÄHNLICHE ART: N. brachycerus Faldermann: jedoch Hinterleib unten schwarz. BIOLOGIE: Wärmeliebend, werden durch tote 01- und Blasenkäfer über erstaunliche Entfernungen angelockt, können auch lebende Käfer anfallen. Die Larven leben in den oberen Bodenschichten von Wiesen und Feldern. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Juni und Juli. VORKOMMEN: Trockene Wiesen, Hänge, Sandflächen in der Tiefebene und niederen Berglagen; häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelnorwegen und -schweden, Nordfinnland; lokal in England und Schottland; fehlt am Mittelmeer.
246
Familie Cerambycidae
Überfamilie Chrysomeloidea
Anthicus floralis (L., 1761) Blüten-Halskäfer
41(9)
BESCHREIBUNG: Bräunlich glänzend, Halsschild, Vorderdrittel der Flügeldecken.
Grundglieder der Fühler, Schienen und Füße heller. Kopf groß, fein punktiert, fast quadratisch, breiter als Halsschild; Hinterecken abgerundet, Schläfen parallel, etwa von Augenlänge. Halsschild etwa so breit wie lang, vorn breiter als hinten, gleichmä ßig punktiert, am Vorderrand 2 kleine Höcker. Flügeldecken mit deutlicher Schul terbeule, gleichmäßig feiner Punktierung und kurzer, anliegender Behaarung. ÄHNLICHE ARTEN: A. formicarius ( Goeze): Kopf schmaler als Halsschild, dieser ohne Höcker am Vorderrand; mehrere weitere Arten (nur anhand der männlichen Kopu lationsorgane bestimmbar). VORKOMMEN: Unter verwesenden pflanzlichen Stoffen, in Gärten, Feldern, auch in Kompost; im Flachland und in niederen Berglagen (Käfer fliegen abends). VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden über den Polarkreis hinaus; auf den Britischen Inseln gängig.
Überfamilie CHRYSOMELOIDEA
Familie Cerambycidae Bockkäfer (Tafel 42-48) GRÖSSE: Von wenigen mm ( Tetrops praeusta 3-4 mm, Gracilia minuta 3-7 mm) bis
über 50 mm ( Cerambyx cerdo bis 53 mm, Ergates faber bis 60 mm). Der tropische Titanus giganteus ist mit 160-200 mm der größte Käfer der Welt. Starke Größenun terschiede innerhalb einzelner Arten: Prionus coriarius 18-45 mm; Hylotrupes bajuIus 7-21 mm. FÄRBUNG: Einfarbig gelbbraun bis schwarz, oder häufiger Halsschild und Flügeldecken von unterschiedlicher Farbe. Bei vielen Arten mannigfaltige, variable Flecken ( Varianten in Färbung und Fleckung wurden mit besonderen Namen belegt). Seltener sind violette, blaue und grüne Färbungen. Einige Arten sind von ein- oder mehrfarbigem Toment überzogen (Pyrrhidium, Clytus, Rosalia). Bemerkenswert ist die sogenannte Wespen-Schreckfärbung (tomentierte gelbe Flecken und Bänder auf dunklen Flügeldecken: Plagionotus, Clytus). BESCHREIBUNG: Körperform recht unterschiedlich: gedrungen (Ergates, Prionus), zylindrisch (Spondylis) bis länglichschlank (Strangalia). Flügeldecken oft parallel (Pyrrhidium), meist j edoch hinten verjüngt (Leptura), selten verbreitert (Callidium aeneum). Kopf kurz oder länglich, nach vorn gerichtet oder im Winkel von 90° abwärts geneigt. Die meist auffälligen (namengebenden!) Fühler sind fadenförmig, langgliedrig, selten gesägt (Prionus, Leptura) oder knotig (Dorcadion). Gliederzahl: in der Regel 11, bei einigen Ausnahmen 12 (Calamobius, Agapanthia), oder 12 bei den Männchen, 11 bei den Weibchen (Prionus, Molorchus). Fühler oft körperlang, bei den Männchen meist länger als bei den Weibchen. Nur wenige Arten mit auffällig kurzen Fühlern (Rhagium, Spondylis). Die Fühler werden nach vorn gereckt oder abgespreizt getragen und können nach hinten umgeklappt werden. Augen nierenförmig, selten fast oder ganz in 2 Partien geteilt (Tetrops, Phytoecia), i m Augenausschnitt Einlenkung des Fühlers. Die Augen der abend- und nachtakti ven Arten besitzen eine größere Zahl von Ommatidien als die der Tagarten. Oberkiefer in der Regel kurz und kräftig, Kiefertaster 4-, Lippentaster 3gliedrig. Halsschildform recht unterschiedlich, häufig glockenförmig, kugelig oder zylin-
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drisch, oft am Rande mit Höckern, Zähnchen oder Dornen besetzt, normalerweise schmaler als die Flügeldeckenbasis. Die Flügeldecken bedecken normalerweise den ganzen Hinterleib und sind nur bei einigen Ausnahmen verkürzt (Molorchus, Necydalis ), oder sie klaffen (Stenopte rus). Sie können an der Naht verwachsen sein (Dorcadion). Meist lange, schlanke Schreitbeine, bei einigen Arten Schenkel stark verdickt (Tetropium, Molorchus) oder gezähnt (Akimerus). Füße 5gliedrig, nur scheinbar 4gliedrig (pseudotetramer, kryptopentamer): das 3. ist gespalten, in ihm sitzt das winzige 4. Glied. Vorderfüße der Männchen einiger Arten verbreitert (Dorcadion, Acanthoderes). Im letzten Hinterleibssegment der Weibchen liegt die Legeröhre, bei einigen Arten sichtbar (Acanthocinus), meist jedoch einziehbar. Die Geschlechter sind an den genannten Merkmalen, häufig aber auch durch unterschiedliche Färbung zu unterscheiden. SYSTEMATIK: Die Versuche, die Familie in 3 Familien (Prionidae, Cerambycidae, Lamiidae) aufzuteilen, haben sich nicht durchgesetzt. Die in unserem Gebiet leben den Arten gehören 6 Unterfamilien an: Prioninae, Spondylinae (fehlen auf den Britischen Inseln), Aseminae, Lepturinae, Cerambycinae und Lamiinae. Dazu kom men die Parandrinae mit der einzigen eingeschleppten Art P. brunnea (F.), seit dem ersten Viertel dieses Jahrhunderts in der Umgebung Dresdens heimisch geworden. ARTENZAHL: Weltweit ungefähr 27 000 Arten, in Mitteleuropa 170-250. Auf den Britischen Inseln etwa 60 Arten (es fehlen etliche bekannte und weit verbreitete Arten des Kontinents, z. B. Spondylis buprestoides). BIOLOGIE: Viele Bockkäfer sind in der Lage, Knarrgeräusche unterschiedlicher Stärke zu erzeugen (z. B. gut zu hören, wenn man ein Männchen der häufigen Art Leptura rubra in die Hand nimmt). Der Ton entsteht, indem der Käfer mit einer Leiste am Halsschild über eine Schrillplatte auf der Mittelbrust streicht. Die Bedeutung der Tonerzeugung ist bisher nicht zufriedenstellend geklärt. Man nimmt an, daß sie zum gegenseitigen Auffinden der Geschlechter dient. Es gibt tagaktive (Rhagium, Toxotus, Leptura, Judolia), abendaktive (Spondylis, Asemum) und nachtaktive Bockkäfer (Prionus, Arhopalus, Cerambyx cerdo). Alle Arten sind Pflanzenfresser. Die blütenbesuchenden Arten fressen Pollen, Staubge fäße und Stempel und Nektar. Ihr Kopf ist dem Leben auf Blüten angepaßt. Blutende Bäume werden von verschiedenen Arten aufgesucht (Rhagium, Aromia, Cerambyx). Andere Arten fressen Blätter (Oberea, Saperda, Dorcadion), Nadeln oder Zapfen (Monochamus, Acanthocinus) bzw. Bast oder Rinde (Saperda, Mono chamus, Acanthocinus). Pilze werden in Ausnahmen gefressen (Leptura rubra). Viele Bockkäfer nehmen überhaupt keine Nahrung auf, sondern leben von einem beträchtlichen Fettkörper (Prionus, Asemum, Spondylis). Die meisten Arten leben nur wenige Tage oder Wochen ( Hylotrupes bajulus etwa 3 Wochen, Spondylis buprestoides 25 Tage). Normalerweise entsteht pro Jahr eine Generation. Die Entwicklung vieler Arten dauert länger als ein Jahr (2 Jahre: Saperda; 3 Jahre: Cerambyx cerdo; Saperda carcharias; mehr als 3 Jahre: Hylotrupes bajulus). Die Weibchen legen in der Regel einige Dutzend, manche Arten sogar mehrere hundert Eier. Sie sind weiß, manchmal gelblich oder grün, je nach Art 1-6 mm lang. Sie werden meist an Stellen abgelegt, die der künftigen Larve hinreichend Nahrung bieten: in Rindenspalten, in die Schlupföffnungen anderer holzbewohnender Insec ten, oder in das Erdreich. Die Weibchen sterben kurz nach der Eiablage. Die Larven sind flach oder zylindrisch, in der Regel weich, weiß oder gelblich. Kopf, Halsschild, mitunter auch das Körperende sind stärker skierotisiert und dunkler. Die Oberkiefer sind groß, die Beine kurz. Bei einigen Arten (z. B. Lamii nae) fehlen sie völlig. Die Larven einiger Arten entwickeln sich nur in ganz
bestimmten Pflanzen (Acanthocinus aedilis hauptsächlich in Kiefern, seltener in Fichten; Tetropium gabrieli in Lärchen), andere sind polyphag. Sie sind an bestimmte Pflanzenteile, Rinde, Bast, Holz, verholzte Abschnitte, Stengel krautiger Pflanzen (Agapanthia, Phytoecia) oder an Graswurzeln gebunden (Dorcadion), ferner an ganz bestimmte Zustände dieser Teile. So finden sich in geschwächten, noch stehenden Gehölzen Saperda carcharias, abgestorbenen Ästen lebender Bäume Pogonocherus fasciculatus, abgefallenen trockenen Zweigen aber zahlreiche Gattun gen. Auch in toten, gefällten Bäumen und in Baumstümpfen entwickeln sich viele Arten. Lebende Zweige werden nur von wenigen Arten besiedelt, z. B. von Oberea oculata und Saperda populnea. Die Larven nagen verschieden lange und breite, ovale Gänge, die sie mit Bohrmehl oder Genagsel füllen. Die Verpuppung erfolgt in einer Puppenwiege, entweder zwischen Rinde und Splint, oder tiefer im Holz. Der Käfer gelangt dann später durch den Larvengang oder einen eigens von der Larve genagten Schlupfgang (Phymatodes testaceus) an die Außenwelt. Gallenbildende Arten verpuppen sich in der Galle (Saperda), Krautbewohner in der Erde. Die Bockkäferpuppe ist eine typische Pupa libera, an der Bein-, Fühler- und Flügelscheiden gut auszumachen sind. Bockkäfer überwintern als Larve (Arhopalus, Asemum, Tetropium, Cerambyx) oder als Käfer (oft in der Puppenwiege: Rhagium, Acanthocinus), nur wenige Arten als Ei (Saperda carcharias) oder Puppe (Clytus). Bei Arten mit mehrjähriger Ent wicklung können Käfer und Larven überwintern. Die den Bockkäfern nachgesagte Schädlichkeit wird auf Grund genauerer Kenntnisse über ihre Biologie heute als geringer angesehen. Als wirkliche Schädlinge sind vor allem Hylotrupes bajulus, Phymatodes testaceus und die Arten der Gattung Tetropium zu nennen. Die von einigen weiteren Arten angerichteten Schäden machen sich nur ganz vereinzelt bemerkbar und sind in der Praxis bedeutungslos. Demgegenüber sind die Bockkä ferlarven im Wald wichtig für die Zersetzung alter Stubben, Äste etc., d.h. für die Humusbildung. VORKOMMEN: In der Mehrzahl in Laub- und Nadelwäldern (hier vor allem an den Rändern, auf Lichtungen, längs der Wege) einige auf Wiesen, auf Feldern und Steppen (Dorcadion) und in Gärten (Tetrops). Gelangen mit Bau- und Feuerholz in Häuser, Holzlager und Sägewerke (Callidium, Phymatodes). Einige Kulturfolger (Hylotrupes bajulus, Gracilia minuta) sowie eine Reihe eingeschleppter Arten (Nathrius brevipennis). Viele wärmeliebende Arten sind an die Tiefebene gebunden, andere kommen vor allem in Hügellandschaften oder im Gebirge vor (Toxotus, Rosalia).
BIOLOGIE: Käfer fliegen abends und nachts, nehmen keine Nahrung auf, stridulieren
hörbar. Das Weibchen legt die Eier in Rindenspalten morscher Stubben, Stämme und größerer Äste von Laub- und Nadelhölzern. Die Larve lebt zunächst unter der Rinde. Später wandert sie in die Wurzeln, und geht auch unterirdisch von einer Wurzel zur nächsten. Sie durchläuft 14 Entwicklungsstadien und erreicht eine Länge von 60 mm. Sie verpuppt sich in einem Kokon in einer Wurzel oder im Erdreich. Die Entwicklung dauert 3 Jahre. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juli bis August (September). VORKOMMEN: Vor allem in alten Laub- und Mischwäldern, auf Waldwegen, Lichtun gen u.ä. Die Art nimmt mit dem Schwinden der alten Bäume ursprünglicher Standorte rapide ab. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den; selten in England; Kaukasus, Kleinasien, Vorderasien (Syrien, Iran), Sibirien; Nordafrika; Nordamerika (eingeschleppt, Larve Obstbaumschädling).
Unterfamilie Spondylinae (Tafel 42, Abb. 2) Die Charakteristik entspricht der einzigen, auf den Britischen Inseln fehlenden Art:
Spondylis buprestoides (L., 1758) Waldbock
42(2)
BESCHREIBUNG: Zylindrisch, schwarz, nur die großen Kiefer glänzend. – Fühler kurz,
erreichen nur die halbe Halsschildlänge. Halsschild breiter als lang, vorn und hinten mit gelbem Haarsaum. Flügeldecken nahezu parallel, mit 3 Längsrippen (2 gut sichtbar), beim Männchen Rippen ausgeprägter. Oberfläche grob punktiert. BIOLOGIE: Käfer fliegen nachmittags und abends, leben ca. 3 Wochen ohne Nahrungs aufnahme. Das Weibchen legt 100-150 Eier. Die Larve entwickelt sich in Wurzeln von Kiefern, Fichten, Tannen, Lärchen und dringt bis in die Stubben vor. Entwicc lung 2jährig. Die Art gilt als Relikt der voreiszeitlichen Fauna. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis September. VORKOMMEN: Auf Lichtungen und Schneisen in Kiefern-, seltener Fichtenwäldern, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Mittelfennoskandien, fehlt auf den Britischen Inseln.
Unterfamilie Aseminae
Unterfamilie Prioninae Breitböcke
(Tafel 42, Abb. 3-5)
(Tafel 42, Abb. 1)
Längliche, mittelgroße bis große (7-30 mm) Arten, braun oder schwarz (Flügeldecken mitunter andersfarbig). Fühler reichen bis zur Hälfte bzw. 2/3 der Körperlänge; das 2. Glied ist etwa halb so lang wie das 3., länger als breit. Augen groß, Wangen vor den Augen sehr kurz. Flügeldecken mit deutlichen Längsrippen. Schenkel mitunter ver dickt (Tetropium), Enddornen an den Schienen nur kurz oder fehlend.
Robuste, hell- bis dunkelbraune, 15-60 mm lange Arten. Kopf nur schräg geneigt, Fühler mindestens von halber Körperlänge. Halsschild mit scharfem, meist gezähntem Seitenrand, quer. Lappen des 3. Fußgliedes mindestens so groß wie das 4. Glied. Zwischen den querliegenden Vorderhüften ein robuster Fortsatz der Vorderbrust. Weibchen mit lang ausgestreckter Legeröhre.
Arhopalus rusticus (L., 1758) Grubenhalsbock Prionus coriarius (L., 1758) Sägebock
42(1)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, kastanienbraun bis braunschwarz, glänzend. Fühler des
Männchens gesägt, 12gliedrig, die des Weibchens schwächer gesägt, 11gliedrig. Halsschild schmaler als Flügeldecken, seitlich 3 kräftige Dorne, vorn und hinten ein Saum gelber Härchen. Flügeldecken ledrig, schwach glänzend, mit je 3 Längsrippen.
42(3)
Synonym: Criocephalus rusticus (L.) BESCHREIBUNG: Flach, hell- oder dunkelbraun, selten schwärzlich. Zwischen den Facetten der Augen feine Härchen. Halsschild breit abgerundet, auf der Fläche 2 längliche Eindrücke. Flügeldecken parallel, mit je 2-3 deutlichen Längsrippen. Das 3. Fußglied fast bis zur Basis gespalten.
Überfamilie Chrysomeloidea
Familie Cerambycidae
ÄHNLICHE ART: A. ferus (Mulsant): Augen ohne Härchen, 3. Fußglied nur zur Hälfte
Unterfamilie Lepturinae Schmalböcke (Tafel 42, Abb. 6-9, Tafel 43, 44)
250 gespalten.
BIOLOGIE: Käfer fliegen abends und nachts, leben etwa 6-7 Wochen. Die Larve entwickelt sich in Stubben und gefällten Stämmen von Kiefern, Fichten, Lärchen: zunächst im Bast, später im Holz, in das sie Gänge von 6 X 9 mm Querschnitt nagt. Käfer mitunter im zeitigen Frühjahr in Holzlagern. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis September. VORKOMMEN: In Nadelwäldern, vor allem in tieferen Lagen und im Bergvorland. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden über den Polarkreis hinaus; selten in Schottland.
Asemum striatum (L., 1758) Düsterbock
42(4)
251
Kleine bis große Arten, oft mit dunkleren Fleckenzeichnungen oder auch mehrfarbig. Kopf an der Basis oft eingeschnürt, nach vorn verlängert, Schläfen sichtbar. Augen oft kreisrund, nur schwach (Leptura) oder gar nicht ausgeschnitten. Halsschild vorn schmaler als an der Basis, oft hinten und oder vorn eingeschnürt. Flügeldecken überspannen den ganzen Hinterleib (nur bei Necydalis verkürzt). Vorderhüften groß, kugelig.
Rhagium bifasciatum F., 1775 Zweibindiger Zangenbock
42(6)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Halsschild sehr dicht punktiert-gekörnt. Auf der Scheibe
BESCHREIBUNG: Färbung auffällig: Halsschild schwarz, in der Mitte glänzend, glatt,
mehrere Eindrücke, der breiteste in der hinteren Hälfte. Flügeldecken sehr dicht punktiert und gerunzelt, 2-4 Längsrippen. Die Fühler reichen nicht bis zur halben Körperlänge. Beine kurz. VARIABILITÄT: Bildet Farbformen, deren Flügeldecken braun, rötlich oder an den Rändern braun bzw. gelb sind. BIoLOGIE: Käfer tagsüber unter Rinde verborgen, fliegen am Spätnachmittag und Abend, Lebensdauer etwa 14 Tage. Die Larve entwickelt sich besonders in frischen Kiefernstubben und gefällten Stämmen (Gangquerschnitt 3 X 7 mm). Die Käfer schlüpfen aus elliptischen Öffnungen, oft aus Bauholz. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: In Nadel-, vor allem Kiefernwäldern vom Tiefland bis zur oberen Waldgrenze im Gebirge. VERBREITUNG: Paläarktis, bis in den Norden des Kontinents; lokal in England und Schottland; in Südeuropa geht die Art höher in die Berge.
seitlich punktiert. Schildchen anliegend golden behaart. Flügeldecken punktiert, an den Seiten rotbraun, in der Mitte schwarz, darauf 2 schräge gelbe Bänder. Fühler braun, 1. Glied schwarz, reichen bei den Männchen bis zur Flügeldeckenmitte, beim Weibchen nur etwas über die Flügeldeckenbasis. Unverwechselbare Art! VARIABILITÄT: Größe und Form der gelben Bänder kann variieren; auf den Flügeldec ken kann eine gelb- oder rotbraune Färbung dominieren. BIOLOGIE: Käfer auf Holz, Zweigen, Blüten; die Larve entwickelt sich vorwiegend in Fichtenstubben, seltener in Laubholzstümpfen (Eiche, Buche, Erle). VORKOMMEN: In Wäldern vom Tiefland bis in Gebirgslagen, häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur selten bis Dänemark und Südnorwegen; lokal auf den Britischen Inseln; Kaukasus; Transkaukasien (Armenien); Kleinasien.
Rhagium mordax (De Geer, 1775) Bissiger Zangenbock
42(7)
BESCHREIBUNG: Vom dunklen Flügeldecken-Untergrund heben sich 2 helle Querbän
Tetropium castaneum (L., 1758) Fichtensplintbock
42(5)
BESCHREIBUNG: Unauffällig, schwarz mit braunen Flügeldecken, Fühler und Beine
braun oder braunrot; nicht selten Flügeldecken lang und dicht behaart. Kopf mit tiefer Längsfurche zwischen den Fühlerhöckern. Halsschild glänzend, Scheibe spär lich punktiert, Punktabstände größer als Punktdurchmesser (mindestens 10fache Vergrößerung!) Flügeldecken mit deutlichen Längsrippen. VARIABILITÄT: Farbformen: ganz schwarz, oder nur Flügeldecken braun, oder rot braune Halsschildränder, Hüften, Pleuren, Vorderbrust-Vorderrand und Hals schildfleck vor dem Schildchen. ÄHNLICHE ARTEN: T. fuscum (F.): Halsschild matt, Punktierung dichter; T. gabrieli Weise: Halsschild-Punktierung sehr dicht, Kopf ohne Längsfurche. BIOLOGIE: Das Weibchen legt etwa 100 Eier unter Rindenschuppen oder in Spalten der unteren Stammteile kranker Bäume (Borkenkäfer-, Pilzbefall, Windanbruch). Die Larve lebt zunächst unter der Rinde, später im Holz, wo sie Gänge nagt, die sie mit Holzmehl füllt. Sie verpuppt sich in einer hakenförmigen Kammer ca. 2-4 cm tief im Holz. Eine Generation j ährlich. Die Larven werden mit Vorliebe von Spechten aufgespürt und gefressen. ERSCHEINUNGSZEIT: (April) Mai bis Juli (August). VORKOMMEN: In Fichtenwaldungen vom Flachland bis in die Berge. VERBREITUNG: Paläarktis, bis Nordfennoskandien; fehlt auf den Britischen Inseln und an der französischen Atlantikküste; häufig auf dem Balkan und in Norditalien.
der ab. Die ganze Körper-Oberseite ist mit hellem Toment bedeckt, das die Zeichnung bestimmt. Nur seitlich auf den Flügeldecken hinter dem vorderen gelbroten Bande ist ein dunkel glänzender Fleck tomentlos (er fehlt nur selten). Die kurzen Fühler reichen nur etwas über die Flügeldeckenbasis. Schläfen mindestens so lang wie die Augen. ÄHNLICHE ART: R. sycophanta (Schr.): zwischen Schulter und Schildchen eine auffäl lige Beule; der schwarze kahle Fleck hinter der 1. Querbinde fehlt. BIOLOGIE: Die Käfer fliegen an sonnigen Tagen und sitzen vor allem auf Baumstümp fen und blühenden Doldengewächsen. Die Larven entwickeln sich hauptsächlich in Stubben und Stämmen von Laubbäumen (Eiche, Buche, Birke, Linde), seltener in Nadelhölzern. Sie verpuppen sich in einer Wiege unter der Rinde. Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert. Entwicklungsdauer in tieferen Lagen 2, in den Bergen 3 Jahre. ERSCHEINUNGSZEIT: Mai bis August. VORKOMMEN: In Wäldern von der Tiefebene bis in die Berge. VERBREITUNG: Eurasien, in Europa bis in den hohen Norden; auf den Britischen Inseln gängig; in Südeuropa bis ans Mittelmeer, dort in höheren Lagen.
Rhagium inquisitor(L., 1758) Schrotbock
42(8)
BESCHREIBUNG: Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken gelblich, Oberseite dicht
grau tomentiert. Auf jeder Flügeldecke heben sich in der dichten Behaarung 2 kahle schwarze Flecken ab. Schläfen kürzer als die Augen. Die Fühler reichen bis kurz hinter die Flügeldeckenbasis.
BIOLOGIE: Käfer auf Holz und Blüten. Die Larven entwickeln sich unter Nadelbaum
rinde (Fichten, Kiefern, auch Tannen). Sie verpuppen sich im 2. Jahr dort in einer Wiege, in der der Käfer (wie bei den anderen Arten) überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis August. VORKOMMEN: Vor allem in Fichtenwäldern, vom Tiefland bis in die Berge. Mit Holz oft in Häuser eingeschleppt. VERBREITUNG: Eurasien (in Europa bis in den hohen Norden); Großteil der Britischen Inseln, Nearktis.
Toxotus cursor (L., 1758) Schulterbock
42(9)
Synonym: Oxymirus cursor (L.) BESCHREIBUNG: Geschlechter unterschiedlich gefärbt: Männchen schwarz, Mund und Fühlerbasis rot; Weibchen: schwarz, Fühler, Beine und Längsbänder auf den Flügeldecken rotbraun. Halsschild vorn kragenartig eingeschnürt, mit spitzem Seitenhöcker, auf der Scheibe 2 Erhebungen. Die Flügeldecken haben gut sichtbare Längsrippen; beide sind an der Naht leicht spitz ausgezogen. VARIABILITÄT: Etliche Farbvarianten, auch schwarze Weibchen sind bekannt. BIOLOGIE: Die Käfer fliegen an Sonnentagen und sitzen auf Blüten, Baumstümpfen, alten Stubben. Die Larve entwickelt sich im toten Holz gefällter Stämme, in Ästen, Stubben und Wurzeln, vor allem von Fichten, seltener von Kiefern oder Laubhöl zern. Puppen wurden auch in der Streu gefunden. ERSCHEINUNGSZEIT: Mai bis August. VORKOMMEN: Hauptsächlich in Fichtenwäldern des Bergvorlandes und Gebirges. VERBREITUNG: Paläarktis, fast bis in den äußersten Norden; Nordbalkan; Appenin; Pyrenäen; fehlt auf den Britischen Inseln.
Pachyta quadrimaculata (L., 1758) Vierfleckenbock
ÄHNLICHE ART: G. excellens Brancs.: Kopf und Halsschild dicht behaart, Hinterleib
unten schwarz. Nicht auf Blüten, Vorkommen in den nördlichen Karpaten. BIOLOGIE: Käfer vorwiegend auf Doldenblüten; die Larve entwickelt sich in Nadelhöl
zern (Fichte, Kiefer), verpuppt sich im Boden. VERBREITUNG: Nordteil der Paläarktis, im Norden bis Mittelnorwegen, Nordschwe
den, Südfinnland; im Süden bis Norditalien. Fehlt in den Niederlanden, auf den Britischen Inseln und am Mittelmeer. VORKOMMEN: An Waldrändern, auf Lichtungen, Waldwegen im Bergvorland und Gebirge, bis über 2000 m. Stellenweise häufig.
Acmaeops collaris (L., 1758) Bunter Kugelhalsbock
43(3)
BESCHREIBUNG: Halsschild und Hinterleib rot, Flügeldecken dunkel- bis schwarzblau,
mit leichtem Metallglanz. Halsschild-Oberfläche kugelig gewölbt, glatt, seitlich abgerundet, spärlich punktiert, mit langen aufrechten Haaren. Halsschild hinter dem Vorderrand nicht eingeschnürt. Fühler zwischen den Augen eingelenkt (AugenVorderränder und Einlenkungsstellen liegen auf einer Linie). Flügeldecken dicht punktiert, abstehend behaart. ÄHNLICHE ARTEN: A. marginata (F.), A. pratensis (Laicharting), A. septentrionis (Thomson): Alle selten, bei allen Halsschild hinter dem Vorderrand stark einge schnürt, Fühler vor den Augen eingelenkt. BIOLOGIE: Käfer auf blühendem Weißdorn und Holunder, Doldengewächsen. Die Larve entwickelt sich unter der Rinde trockener, auf dem Boden liegender Äste (Eichen, auch Espe, Apfel). Sie verpuppt sich in der oberen Streuschicht. ERSCHEINUNGSZEIT: April bis August. VORKOMMEN: In Wäldern, Gärten, Wiesen von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden; lokal in England und Irland.
43(1)
BESCHREIBUNG: Weibchen gedrungener als Männchen; schwarz, Flügeldecken gelb mit
Pidonia lurida (F., 1792) Bleichgelber Schnurhalsbock
2 + 2 scharf begrenzten schwarzen Flecken. Kopf und Halsschild lang abstehend behaart, letzteres grob runzelig punktiert. Flügeldecken vorn grob, hinten feiner punktiert. VARIABILITÄT: Einer der beiden Flecke kann fehlen, beide können verschmelzen oder der vordere kann längsgeteilt sein. ÄHNLICHE ART: P. lamed (L.): Halsschild fein und spärlich punktiert, Flügeldecken über die ganze Länge stark gerunzelt; Flügeldecken der Männchen rotbraun. BIOLOGIE: Käfer fliegen an Sonnentagen, sitzen auf Doldenblüten. Die Larve entwic kelt sich in Nadelbäumen, vor allem in Kiefern. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis August. VORKOMMEN: An Waldwegen in Berg- und Hügellandschaften. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Dänemark und Mittelfinnland; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden.
BESCHREIBUNG: Einzige Art der Gattung; schlank, gelbbraun, Beine braun, Schenkel-
Gaurotes virginea (L., 1758) Blaubock
43(2)
BESCHREIBUNG: Kopf, Halsschild und Schildchen schwarz, Flügeldecken metallisch blau bis grün, Hinterleib unten gelbrot. Körper unbehaart, Halsschild vorn und hinten eingeschnürt, seitlich mit stumpfem Fortsatz. Flügeldecken grob punktiert. VARIABILITÄT: Halsschild schwarzblau, oder ganz oder teilweise rot; in Ausnahmen Flügeldecken schwarz.
43(4)
und Schienenspitzen dunkler. Die beiden Grundglieder der Fühler heller als die folgenden, diese jeweils am Ende heller. Kopf hinter den Schläfen eingeschnürt. Fühler des Männchens so lang wie der Körper, beim Weibchen kürzer. Halsschild relativ klein, vorn und hinten eingeschnürt, seitlich mit stumpfer Beule. Kopf und Halsschild dichter punktiert als die Flügeldecken, diese vorn mit großen, hinten mit feineren Punkten. VARIABILITÄT: Kopf und Halsschild, Flügeldeckennaht und Schildchensaum können dunkel oder schwarz sein. BIOLOGIE: Käfer auf den Blüten von Doldengewächsen, Hartriegel, Weißdorn u. a. Die Larven entwickeln sich offensichtlich sowohl in Nadel- wie Laubhölzern. ERSCHEINUNGSZEIT: Juni bis Juli. VORKOMMEN: Auf feuchten Waldwiesen, Lichtungen, in Auwäldern, an Bachufern; im Bergvorland und Gebirge, stellenweise häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Westen häufiger, fehlt aber in den Niederlanden, auf den Britischen Inseln und in Nordeuropa.
Grammoptera ruficornis (F., 1781) Rothörniger Blütenbock
43(5)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Oberseite (vor allem Halsschild und Flügeldecken) dicht
anliegend golden behaart. Die ersten beiden Fühlerglieder und die Basen der
254
Familie Cerambycidae
Überfamilie Chrysomeloidea
folgenden, die Vorderbeine und die Schenkelansätze der übrigen rotgelb. 2. Fühler glied länger als breit. Halsschild und Flügeldecken fein und dicht punktiert. VARIABILITÄT: Die Fühler können völlig rotgelb oder schwarz sein, die Beine heller. ÄHNLICHE ARTEN: G. ustulata (Schall.), G. variegata (Germar), G. erythropus ingrica Baeckm.: bei allen 2. Fühlerglied so lang wie breit. BIOLOGIE: Käfer an warmen Sonnentagen besonders auf Doldenblüten. Die Larve entwickelt sich in trockenen Zweigen vieler Laubhölzer (Eiche, Buche, Linde, Weide, Pappel, Hasel, Efeu u.a.). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli (August).
VORKOMMEN: In Ebenen und im Bergvorland, selten über 1000 m.
VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden; auf den Britischen Inseln häufig; Kaukasus, Transkaukasus, Kleinasien.
Alosterna tabacicolor (De Geer, 1775) Feldahorn-Bock
43(6)
BESCHREIBUNG: Erinnert an kleine Arten der Gattung Grammoptera (jedoch Flügeldecken gelbbraun) bzw. Leptura (jedoch Wangen kurz). Auch Beine größtenteils gelbbraun. – Kopf und Halsschild dichter punktiert als die Flügeldecken, Halsschild und Flügeldecken behaart. VARIABILITÄT: Auf der Naht der Flügeldecken kann sich ein dunkler ovaler Fleck befinden. Mitunter Schenkelenden dunkel. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, Larven hauptsächlich in trockenen Laubholzzweigen (vorwiegend Eiche und Ahorn, aber auch Buche, Feldahorn, Ulme, Hasel u. a.), seltener in Kiefern- oder Fichtenzweigen; Rindenfresser. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August, am häufigsten im Juli.
VORKOMMEN: Waldart, von der Tiefebene bis ins Gebirge.
VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden; lokal in England, Schottland, Irland;
Südost-Sibirien.
Gattung Leptura L., 1758 Mit die häufigsten blütenbesuchenden Bockkäfer. Am Kopf vor den Augen relativ lange Wangen. Ausgeprägte Unterschiede der Geschlechter in Färbung und Gestalt.
Leptura maculicornis (De Geer, 1775) Fleckenhörniger Halsbock 43(7) Schwarz, Flügeldecken braungelb, seitlich und an den Enden schwärz lich. Fühlerglieder an Basis und Spitze schwarz, 4.-8. Glied immer zweifarbig: Basis gelbbraun, Spitze schwarz. – Halsschild abstehend behaart, auf den Flügeldecke n halb liegende schwarze Haare. Halsschild vor der Basis mit schwachem Quereindruck. BIOLOGIE: Larvenentwicklung vorwiegend in verrottenden Nadelholzzweigen, aber auch in Zweigen von Eiche, Salweide, Birke u.a. Entwicklung zweijährig. ERSCHEINUNGSZEIT: Juni bis Juli. VORKOMMEN: An Waldrändern, Waldwegen von der Tiefebene bis in die subalpine und alpine Gebirgszone. VERBREITUNG: Vor allem Mittel- und Nordeuropa, im Süden bis zum Nordbalkan; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden. BESCHREIBUNG:
Leptura rubra (L., 1758) Roter Halsbock
255 43(8a,b)
Geschlechtsunterschiede auffällig: Männchen: Kleiner und schmaler, schwarz; Flügeldecken, Schienen und Füße gelb. Flügeldecken hinten verjüngt, Fühler länger, stärker gesägt. 5. Hinterleibssegment mit deutlichem Ausschnitt. Weibchen: Größer, robuster, schwarz; Halsschild, Flügeldecken, Schienen und. Füße rotbraun. Fühler kürzer, weniger stark gesägt. Köperoberseite punktiert, nur kurz anliegend behaart, Halsschild vorn deutlich eingeschnürt. VARIÄBILITÄT: Weibchen: ockergelb statt rotbraun, oder Halsschild teilweise (Flekkung!) oder ganz schwarz / Männchen: Flügeldecken schwarz, nur an der Basis gelb, oder völlig gelbe Tiere. BIOLOGIE: Käfer auf Dolden, Korbblüten u. ä., Larvenentwicklung in alten Stubben und verrottenden Wurzeln von Nadelbäumen (Fichte, Kiefer, seltener Tanne, Lärche). Die Larve nagt im Splint unregelmäßige Gänge. Der Käfer verläßt das Holz durch eine rundliche Schlupföffnung. Einer der häufigsten Bockkäfer, die große Zahl der Larven ist für die Zersetzung von altem Holz im Naturhaushalt von Bedeutung. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis September. VORKOMMEN: Auf Lichtungen, Waldwegen und Wiesen; vom Tiefland bis in die Berge; sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelfennoskandien; lokal in England. eingeschleppt in Nordamerika. BESCHREIBUNG:
Leptura sanguinolenta (L., 1761) Blutroter Halsbock
43(9)
BESCHREIBUNG: Geschlechter unterschiedlich gefärbt: Flügeldecken des Männchens gelb, schwach glänzend, die des Weibchens rot, glanzlos. Halsschild mit deutlichem Eindruck an der Basis, ohne Mittellinie, etwa so lang wie breit. Flügeldecken feiner punktiert, schwarz behaart. ÄHNLICHE ARTEN: L. dubia Scopoli, L. inexpectata Jans. et Sjöb.: Halsschild wesentlich länger als breit, in der hinteren Hälfte mit deutlicher Mittellinie; Flügeldeckennaht oft dunkler. BIOLOGIE: Käfer auf Dolden, Korbblüten u. a. Die Larven entwickeln sich in totem Holz, Stubben, Stämmen und Ästen von Fichten, Tannen und Kiefern. VORKOMMEN: Auf Lichtungen, Wiesen, an Waldwegen, im Bergvorland und Gebirge häufig, im Tiefland selten. VERBREITUNG: Eurasien, in Europa bis Nordfennoskandien, selten in England und Schottland; Nordbalkan.
Vadonia livida (F., 1776) Bleicher Blütenbock
44(1)
Einzige Art der Gattung. Erinnert an einen kleinen Leptura, jedoch Schildchen an der Spitze gespalten! Schwarz, Flügeldecken braun- bis rotgelb, Vorderschienen und -füße, Mittelschienen braun, Halsschild kugelig, dicht und groß punktiert, lang abstehend behaart. Flügeldecken grob punktiert, gelblich behaart. VARIABILITÄT: Der Hinterleib kann rot sein. BIOLOGIE: Käfer auf Margeriten, Scharfgarbe, Doldenblüten; Larven im Boden. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis August. VORKOMMEN: Vom Tiefland bis an die obere Waldgrenze in den Gebirgen, sehr häufig. VERBREITUNG: Südteil der Paläarktis, in Nordeuropa nur bis Dänemark; lokal auf den Britischen Inseln; West- und Südeuropa. BESCHREIBUNG:
Judolia cerambyciformis (Schrank, 1781) Gefleckter Blütenbock
44(2)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken gelb mit 3 Reihen schwarzer Flecke (variabel
in Größe und Form), Flügeldeckennaht hell. Halsschild vorn kragenartig einge schnürt, an der Basis mit deutlichem, in der Mitte unterbrochenem Quereindruck. Flügeldecke mehr als doppelt so lang als an der Basis breit, glanzlos, hinten abgerundet. Oberseite dicht punktiert, fein anliegend hell behaart. 3. Fußglied bis zur Mitte oder weiter gespalten. ÄHNLICHE ARTEN: J. sexmaculata (L.): Flügeldecken mehr als 3 X so lang als an der Basis breit, Quereindruck des Halsschildes nicht unterbrochen; J. erratica (Dalman): Flügeldecken glänzend, Naht schwarz, 3. Fußglied nur bis zu 1/3 , gespalten. BIOLOGIE: Käfer auf Dolden- und Korbblütlern; Larven bohren in den Wurzeln von Laub- und Nadelbäumen (Birke, Eiche, Fichte, Tanne) lange enge Gänge; Verpup pung im Boden. ERSCHEINUNGSZEIT: Juni bis August. VORKOMMEN: Wälder im Hügel- und Bergland; häufig. VERBREITUNG: Vorwiegend in Mittel- und Südosteuropa, im Norden bis Dänemark; in England und Schottland sehr lokal.
Beine schwarz, beim Weibchen Fühlerspitzen und oft auch Vorderschienen gelb braun. Halsschild dicht punktiert, ohne helle Haarsäume vorn und hinten, kurz bräunlich oder gelblich behaart. Flügeldecken punktiert, dicht anliegend behaart. Diese Art wird heute in die Gattung Leptura eingereiht. VARIÄBILITÄT: Zeichnung ziemlich variabel, es kann die Orange- oder die Schwarzfär bung überwiegen. ÄHNLICHE ART: S. aurulenta (F.): Schläfen golden behaart, Halsschild mit goldenen Haarsäumen. BIOLOGIE: Käfer auf Doldenblüten, Larven in modernden Stubben und Stämmen von Laubhölzern (Weide, Buche, Eiche, Birke, Erle, Hasel). ERSCHEINUNGSZEIT: Juli bis August. VORKOMMEN: In feuchten Wäldern, in Wassernähe; von der Tiefebene bis ins Gebirge (dort häufiger). VERBREITUNG: Großteil Europas bis Nordfennoskandien; selten in England, Schott land, Irland.
Strangalia maculata (Poda, 1761) Gefleckter Schmalbock
44(5)
BESCHREIBUNG: Schlank, Kopf, Halsschild, Schildchen schwarz, Flügeldecken hell- bis
Gattung Strangalia Serville, 1835 Ebenfalls häufige, blütenbesuchende Böcke, von der Gattung Leptura durch die spitz ausgezogenen Hinterecken des Halsschildes deutlich unterschieden.
Strangalia aurulenta (F., 1792)
44(3)
BESCHREIBUNG: Kopf schwarz, Schläfen golden behaart. Flügeldecken gelbrot, an der
Basis und Spitze schwarz, mit 3 braunen oder schwarzen Querbändern. Fühler und Beine des Männchens schwarz, Schenkel und ein Teil der Schienen rot; beim Weibchen rotgelb, nur Schenkelwurzeln schwarz. Halsschild breiter als lang, fein punktiert, auf der Fläche fein anliegend dunkel behaart, vorn und hinten mit goldenem Haarsaum. Flügeldecken punktiert, helle Bereiche hell, dunkle dunkel behaart. VARIABILITÄT: Querbänder sehr variabel, können zu einzelnen Punkten zerfallen. ÄHNLICHE ART: S. quadrifasciata (L.): Schläfen schwarz behaart, Halsschild ohne goldene Haarsäume. BIOLOGIE: Wärmeliebend, Käfer auf erwärmten Stubben, blühenden Kräutern und Sträuchern; brummen im Flug. Das Weibchen legt die Eier in der Mittagssonne in alte Stubben und abgebrochene, auf dem Boden liegende Äste von Buchen, Eichen, Birken, Pappeln, Kirschen u. a., häufig in die Schlupflöcher kleiner holzbewohnender Käfer. Entwicklung mehrjährig.
ERSCHEINUNGSZEIT: Juli bis August.
VORKOMMEN: Sonnige Stellen in Wäldern, Steppen, Hanglagen, hauptsächlich in Hügelgebieten bis 500 m. Vorkommen stellenweise, eher vereinzelt; im Rückgang begriffene Art. VERBREITUNG: Vorwiegend West- und Südeuropa, Südteil Mitteleuropas; fehlt in Fennoskandien und in den Niederlanden; selten in Südengland, Südwales, Irland; Nordafrika.
Strangalia quadrifasciata (L.,
1758) Vierbindiger Schmalbock
44(4)
BESCHREIBUNG: Kopf schwarz, Schläfen schwarz oder braun behaart. Flügeldecken
orange, an der Basis und Spitze schwarz, mit 3 schwarzen Querbändern. Fühler und
rotgelb, mit schwarzen Flecken, Fühlerglieder 1 und 2 schwarz, die weiteren an der Basis orange, am Ende schwarz. Beine gelb, Füße, Schienen-Enden und Enden der Hinterschenkel schwarz. Halsschild vorn eingeschnürt, in der Vorderhälfte seitlich ein Höcker, regelmäßig punktiert, dicht golden behaart. Das Männchen hat an den Hinterschienen innen 2 scharfe Zähne, dazwischen mehrere kleinere. VARIABILITÄT: Größe und Anordnung der Flecke verschieden; die Fühler können völlig schwarz, die Beine zum größten Teil gelb sein. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, Entwicklung in morschen Waldbäumen und -sträuchern (Eiche, Buche, Pappel, Birke, Ulme, Hainbuche, Hasel, Weißdorn, selten in Fichte und Kiefer). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis August. VORKOMMEN: Auf Waldwiesen und Lichtungen, von den Niederungen bis ins Gebirge an die Laubwaldgrenze. Eine der häufigsten Bockkäferarten. VERBREITUNG: Vor allem Mittel- und Südeuropa; im Norden bis Mittelnorwegen und -schweden, Südfinnland; lokal auf den Britischen Inseln; Kaukasus, Transkaukasus (Armenien); Kleinasien; Vorderasien (Syrien, Iran).
Strangalia aethiops (Poda, 1761) Mohren-Schmalbock
44(6)
BESCHREIBUNG: Völlig schwarz; Halsschild etwas länger als an der Basis breit, vorn
kragenartig eingeschnürt, dicht punktiert, mit 2 Behaarungstypen, kurz und dicht bzw. lang und schütter. Flügeldecken runzlig punktiert, anliegend dunkel, gelblich oder grau behaart. Das Männchen hat an den Hinterschienen einen auffälligen Kiel. ÄHNLICHE ART: S. nigra (L.), jedoch kleiner, Hinterleib unten rot. BIOLOGIE: Käfer oft auf Erlen, auch auf blühenden Kräutern. Die Larve entwickelt sich in Laubhölzern (Eiche, Erle, Birke u. a.). VORKOMMEN: In Eichenbeständen, auf feuchten Wiesen, an Bächen. Im Tiefland und tieferen Gebirgslagen, in der Schweiz auch in der Subalpinzone. Stellenweise zahl reich. VERBREITUNG: Hauptsächlich in Mitteleuropa, im Norden bis Dänemark, im Süden bis Norditalien; fehlt auf den Britischen Inseln.
Überfamilie Chrysomeloidea
Familie Cerambycidae
Strangalia melanura (L., 1758) Schwarzschwänziger Schmalbock 44(7)
als der Körper. 2. Fühlerglied oft ringförmig, breiter als lang. Kieferntaster-Endglied abgestutzt. Vorderschienen auf der Innenseite ohne Furche. Vorderhüften kegelfömig, mitunter mit einem starken Fortsatz.
258
Geschlechter unterschiedlich gefärbt: Flügeldecken des Männchens gelbbraun, am Ende, seitlich und an der Naht schwärzlich; die des Weibchens rot, am Ende und an der Naht schwarz. - Halsschild sehr dicht punktiert, Flügeldecken lockerer, schwarz anliegend behaart. BIOLOGIE: Käfer oft auf Schafgarbe, Entwicklung in morschen, auf dem Boden liegenden Zweigen von Laub- und Nadelhölzern (hauptsächlich Eiche, Ahorn, Fichte). ERSCHEINUNGSZEIT: VoM Mai bis September. VORKOMMEN: Auf Waldwiesen und -wegen, Lichtungen; von der Tiefebene bis an die Waldgrenze in den Bergen; sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelfennoskandien; in England lokal.
BESCHREIBUNG:
Strangalia bifasciata ( Müller, 1776) Zweibindiger Schmalbock
44(8)
Schwarz, die mittleren 3 Hinterleibssegmente rot. Flügeldecken des Männchens gelbrot, Naht und Spitzen schwarz; die des Weibchens rot, am Ende schwarz, ebenso hinter der Mitte (beide Bereiche durch schwarze Naht verbunden). Schläfen kurz. Das letzte (11.) Fühlerglied länger als das 10. Halsschild tief, relativ spärlich punktiert, ebenso wie Flügeldecken dunkel behaart. VARIABILITÄT: Männchen: manchmal einfarbig gelbrote Flügeldecken; Weibchen: Hinterleib und Naht ganz schwarz, oder Flügeldecken einfarbig rot. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten von Brombeere, Schafgarbe, Doldenblütlern; Larve in trockenen Zweigen verschiedener Laub- und Nadelhölzer. VORKOMMEN: Sonnige Wiesen und warme Hänge in Südlage, von der Tiefebene bis ins Bergvorland. Besonders im Norden seltener werdend. VERBREITUNG: Hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa, fehlt in Fennoskandien und auf den Britischen Inseln. BESCHREIBUNG:
Strangalia nigra (L., 1758) Schwarzer Schmalbock
44(9)
BESCHREIBUNG: Glänzend schwarz, dunkel behaart, nur Unterseite des Hinterleibs rot (beim Weibchen fast ganz, beim Männchen hintere Hälfte). Kopf fein und dicht punktiert, mit deutlicher Längsfurche; Halsschild länger als breit, vorn ohne kragen artige Einschnürung, nur mit Saum. 1. Hinterfußglied länger als die restlichen zusammen. ÄHNLICHE ART: S. aethiops - 44(6) -, größer, auch auf der Unterseite schwarz. BIOLOGIE: Käfer auf blühenden Kräutern und Sträuchern (Weißdorn, Hartriegel, Margeriten, Doldengewächsen). Die Larve entwickelt sich in Laubhölzern (Birke, Hasel u. a.) VORKOMMEN: Auf Waldwiesen und Lichtungen vom Flachland bis in die Berge (bis in die Subalpinzone). Sehr häufig, oft zusammen mit S. maculata. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden; lokal in England; Kaukasus, Kleinasien; Vorderasien (Nord-Iran).
Unterfamilie Cerambycinae (Tafel 45, 46) Hier die kleinsten (3 mm) und größten (53 mm) Bockkäfer Mitteleuropas. Färbung sehr unterschiedlich, bunt. Kopf schräg nach vorn oder ganz abwärts geneigt (Clytus). Augen stark ausgeschnitten oder nierenförmig. Fühler lang, bei Männchen auch länger
Cerambyx cerdo L., 1758 Großer Eichen- oder Heldbock
259
45(1)
Körper schwarzbraun, Flügeldecken hinten heller, braunrot; Fühler und Beine schwarz. Fühler des Männchens doppelt körperlang, die des Weibchens etwa körperlang. 1. Glied stark punktiert und grob runzlig. 2. Glied etwa so lang wie breit. Flügeldeckennaht am Ende zu einem feinen Dorn ausgezogen. Unterseite des 1. und 2. Hinterfußgliedes mit Längsrille. ÄHNLICHE ARTEN: Die ähnlich großen Arten C. velutinus Brullé u. C. miles Bonelli erreichen Mitteleuropa nur in der Südslowakei und in Südösterreich. BIOLOGIE: Die Käfer fliegen vor allem abends und nachts und suchen blutende Bäume auf. Entwicklung vorwiegend in Eichen, seltener Buchen, Ulmen u. a. Laubbäumen. Besonders bevorzugt werden alte, alleinstehende Bäume. Die Weibchen legen 60-100 Eier einzeln oder bis zu 3 in Rindenspalten am Stamm. Die nach ca. 2 Wochen ausschlüpfende Larve frißt sich langsam in die Rinde ein, in der sie überwintert. Im 2. Jahr nagt sie im Splint. Nach einer weiteren Überwinterung dringt sie ins Holz vor. Sie wird 90-100 mm lang und verpuppt sich in einem Hakengang im Holz. Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert in der Puppen wiege. Die Entwicklung dauert 3, seltener 4-5 Jahre. Die Art ist durch die Beseiti gung entsprechender alter Bäume im Aussterben begriffen. Sie steht in einigen Staaten unter Naturschutz, doch nützt dies wenig, wenn nicht gleichzeitig die entsprechenden Standorte und die Umgebung, in der sie lebt, unter Schutz gestellt werden. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August, am häufigsten im Juni und Juli. VORKOMMEN: Alte Eichenwälder und alte Parks. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur in Südschweden; fehlt auf den Britischen Inseln. Kaukasus, Kleinasien; Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Cerambyx scopolii Fuessly, 1775 Kleiner Eichenbock
45(2)
Pechschwarz glänzend, mit ganz kurzen grauen Härchen bewachsen, die besonders in der Hinterpartie zu sehen sind. Fühler des Männchens viel länger als der Körper, die des Weibchens etwa körperlang. Die Glieder 7-10 sind außen an den Enden zu einem dornigen Fortsatz verlängert. Halsschild quer oder unregelmä ßig gerunzelt. Flügeldeckennaht nicht in einen Dorn ausgezogen. BIOLOGIE: Käfer auf blühenden Sträuchern (Holunder, Weißdorn, Rosen, Spiere u. a.), Kräutern (hauptsächlich Doldenblütlern) und altem Holz. Larven-Entwicklung in Laubhölzern (Ulme, Hainbuche, Eiche, Weide, Pappel, Hasel, Birke, Obstbäumen), zweijährig. ERSCHEINUNGSZEIT: I m Juni und Juli. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur in Dänemark, Südnorwegen und -schweden; gelegentlich auf den Britischen Inseln (importiert); Kaukasus, Transkaukasus, Kleinasien; Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Gracilia minuta (F., 1780) Kleinbock
45(3)
Ganz hell- bis dunkelbraun, leicht glänzend, grau behaart. Fühler des Männchens länger, die des Weibchens kürzer als der Körper. Augen zweigeteilt: im
BESCHREIBUNG:
oberen Teil kleinere Ommatidien als im unteren. Halsschild doppelt so lang wie breit, seitlich abgerundet, ohne Höcker. Schenkel kräftig, keulenförmig. BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier gruppenweise an trockene Zweige von Weide, Birke, Hasel, Rose, Brombeere, Schlehe u. a. Die Larve frißt zunächst unter der Rinde und dringt dann ins Holz ein. Sie wird 6-7 mm lang und verpuppt sich im Mark. Da die Eier auch an Weidengeflecht gelegt werden (Flaschenkörbe, Blumen ständer, Kinderspielzeug), wird die Art leicht in Häuser eingeschleppt. Entwicklung 1-2 Jahre. VORKOMMEN: In Süd-, teilweise auch in Mitteleuropa freilebend, in Mittel- und Nordeuropa Kulturfolger. Tritt immer in größerer Zahl auf. Die Häufigkeit hat mit der Verdrängung von Weidenflechtwerk durch Kunststoffe abgenommen. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, nach Fennoskandien eingeschleppt; lokal in England, Westeuropa; Kaukasus, Kleinasien; Nordafrika; Nordamerika (einge schleppt).
Obrium brunneum (F., 1792) Reisigbock
45(4)
BESCHREIBUNG: Rötlichbraun, glänzend, Augen schwarz. Kopf in Augenhöhe breiter
als Halsschild, Augen tief ausgeschnitten. Scheitel der Weibchen breiter als, bei den Männchen so breit wie das Auge. Fühler der Weibchen körperlang, die der Männ chen wesentlich länger. Halsschild länglich, seitlich mit einem Höcker, verhältnis mäßig dicht punktiert, lang behaart. Flügeldecken grob punktiert. Beine relativ lang, Schenkel verdickt. ÄHNLICHE ARTEN: O. cantharinum (L.) Kopf, Halsschild und Beine dunkler, Hals schild nur spärlich punktiert; O. bicolor Kr.: Hinterleib schwarz, Nordgrenze der Verbreitung im Süden Mitteleuropas. BIOLOGIE: Käfer auf blühenden Kräutern und Sträuchern. Die Larve entwickelt sich in abgestorbenen, faulen Ästen von Nadelhölzern (Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: Hauptsächlich im Hügel- und Bergland, häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südschweden und -finnland; lokal auf den Britischen Inseln; Balkan, Kaukasus, Transkaukasus; Vorderasien (Iran).
Molorchus minor(L., 1758) Kleiner Wespenbock
45(5)
BESCHREIBUNG: Braun bis braungelb und schwarz (Füße heller), Flügeldecken braun, auf jeder ein schräger weißer Fleck. Fühler des Männchens 12-, der des Weibchens 11gliedrig, beim Weibchen etwa körperlang, beim Männchen wesentlich länger. 3. Fühlerglied viel länger als das 1., Halsschild fast doppelt so lang wie breit, dicht punktiert, lang behaart; längs der Ränder je eine längliche, glänzende Erhebung, auf der Halsschildmitte und an jeder Seite ein Höcker. Flügeldecken verkürzt, aber länger als Halsschild, am Ende jede für sich abgerundet. Beine lang, schlank, Schenkelenden keulig verdickt. ÄHNLICHE ARTEN: M. umbellatarum (Schreber), M. kiesenwetteri Mulsant und Rey, M. marmottani Brisout de Barneville: Flügeldecken ohne weißen Fleck, Fühler immer 11gliedrig, 3. Fühlerglied kürzer oder so lang wie das 1. BIOLOGIE: Käfer auf Blüten, besonders auf Weißdorn, Doldenblüten. Die Larven entwickeln sich in trockenen Zweigen und schwachen Stämmchen von Fichten und anderen Nadelhölzern. Regelmäßig in unbehandelten Staketenzäunen, auch in Feu erholz. Larve zunächst unter der Rinde in scharfrandigen, mit Bohrmehl gefüllten Gängen. Verpuppung in einer Wiege am Ende eines Hakenganges im Holz, in der auch der Käfer überwintert.
ERSCHEINUNGSZEIT: (April) Mai bis Juli. VORKOMMEN: In Nadelwäldern vom Tiefland bis an die Waldgrenze im Gebirge; nicht
selten. VERBREITUNG: Eurasien, in Nordeuropa bis Mittelnorwegen und -finnland, Nord
schweden; lokal auf den Britischen Inseln.
Stenopterus rufus (L., 1767) Spitzdeckenbock
45(6)
BESCHREIBUNG: Kopf und Halsschild schwarz, Flügeldecken und Beine gelbbraun. Die
verdickten Vorder- und Mittelschenkel, mitunter auch die Enden der Hinterschen kel schwarz. Fühlerglied 1 und 2 schwarz, 3 und 4 rotbraun mit schwarzer Spitze, vom 5. an braunrot; abstehend behaart. Halsschild mit 3 glatten Schwielen. Flügel decken hinten stark verjüngt, klaffend, kürzer als der Hinterleib. Beine mit auffällig verdickten Schenkeln. ÄHNLICHE ART: S. flavicornis Küster: Halsschild mit 2 glatten Schwielen, Beine völlig rotbraun. BIOLOGIE: Käfer an wärmeren Stellen besonders auf Doldenblüten, Schafgarbe, Chry santhemen. Die Larve entwickelt sich in abgestorbenen Ästen von Laubbäumen (Eiche, Nußbaum, Robinie u. a.). VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, fehlt in Fennoskandien und auf den Britischen Inseln; Nordafrika.
Aromia moschata (L., 1758) Moschusbock
45(7)
BESCHREIBUNG: Schlank, metallisch-goldgrün. Fühler des Weibchens kürzer, die des
Männchens weit länger als der Körper. Halsschild-Oberfläche höckerig, an der Seite ein großer spitzer Fortsatz. Flügeldecken fast parallelrandig, hinten leicht verjüngt, mit 2-3 Längsrippen. Unverwechselbare Art! VARIABILITÄT: Viele Farbvarianten (kupfern, blauviolett, schwarz), Fühler und Beine andersfarbig, sogar schwarz. BIOLOGIE: Käfer auf vielen Blüten, Kräutern, Weidenblättern, blutenden Birken und Ahorn, mit durchdringendem Moschusgeruch (Drüsen an der Hinterbrust). Ent wicklung meist in alten Weiden, manchmal auch in Erlen und Pappeln, mehrjährig. VORKOMMEN: An Waldrändern, auf Hangwiesen, alten Weiden an Bächen, von der Tiefebene bis ins Bergvorland (gelegentlich bis in die Subalpinzone). Stellenweise auch heute noch nicht selten, jedoch mit dem Schwinden alter Weiden im Rückgang begriffen. VERBREITUNG: Eurasien (3 geographische Rassen); in Europa bis Dänemark, Südnor wegen, Mittelfinnland, Nordschweden; auf den Britischen Inseln lokal.
Rosalia alpina (L., 1758) Alpenbock
45(8)
BESCHREIBUNG: Einzige europäische Art: hell- bis graublau, mit schwarzen Flecken:
vorn auf dem Halsschild ein halbkreisförmiger, an seinen Rändern 1 + 1 stumpfes Horn mit glänzend-schwarzem Ende; auf den Flügeldecken ein großer Fleck hinter der Schulter, ein Mittelband über beide Decken, vor dem Ende ein kleiner Fleck. Fühlerglieder 1, 2 und 11 schwarz, das 3.-10. an der Basis blau, am Ende schwarz. (Enden der Glieder 3-6 mit einer Gruppe schwarzer Haare). Fühler der Weibchen kaum, die der Männchen bis doppelt körperlang. VARIABILITÄT: Fleckung nach Form und Umfang stark veränderlich. Es gibt fast völlig helle und fast schwarze Tiere. BIOLOGIE: Käfer fliegen an sonnigen Tagen, auf Blüten, Stämmen, Stubben. Larven in
262
Familie Cerambycidae
Überfamilie Chrysomeloidea
Mitteleuropa in totem Buchenholz, in Südeuropa in Hainbuchen und Eschen, leben zwischen weichem und hartem Holz. Entwicklungsdauer 3 und mehr Jahre. VORKOMMEN: Alte Buchenwälder im Bergvorland und Gebirge (bis 1500 m). Eine aussterbende, vielerorts völlig verschwundene Art. Unter Naturschutz! VERBREITUNG: In Mitteleuropa neuere Funde vor allem in Deutschland (Württemberg, Bayern), Osterreich, Tschechoslowakei (Karpaten). In Nordeuropa nur in Süd schweden. Fehlt in den Niederlanden. Auf den Britischen Inseln eingeschleppt. Kaukasus, Transkaukasus; Vorderasien (Syrien), Nordafrika.
Hylotrupes bajulus (L., 1758) Hausbock
46(1)
BESCHREIBUNG: Flach, schwarzbraun, Flügeldecken fein grauweiß behaart, Haare vor
und hinter der Flügelmitte zu je einem Schrägband konzentriert. – Fühler nicht länger als der halbe Körper. Halsschild herzförmig, querliegend, mit glatter Mittel linie und daneben je einer glänzenden Schwiele. Halsschild des Männchens schmaler als beim Weibchen, bei diesem weiße Behaarung und Schwielen auffälliger. Beine lang behaart, starke Schenkel. Klauen an der Basis gezähnt. Der VorderbrustFortsatz ist flach und breit, trennt die Vorderhüften. Das Weibchen besitzt eine lang vorstreckbare Legeröhre. BIoLOGIE: In beträchtlichem Maße Kulturfolger, aber auch freilebend. Die Larve entwickelt sich in trockenem, verarbeitetem Nadelholz (Dachbalken u. ä). Sie ist beinlos und lebt unter der Holzoberfläche, wo sie auch die Puppenwiege anlegt. Der Käfer verläßt das Holz durch ein elliptisches Schlupfloch. Entwicklungsdauer 2 J ahre, in zu trockenem Holz oft weit mehr. Früher bedeutender Holzbauschädling, nach Einführung der Holzimprägnierung im Rückgang begriffen. Feinde der Larven sind die Buntkäfer der Gattung Opilo. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis September. VERBREITUNG: Nahezu Kosmopolit. In ganz Europa, in Südost- und Ostengland, Irland selten.
Callidium violaceum (L., 1758) Blauer Scheibenbock
46(2)
BESCHREIBUNG: Flach, Oberseite metallisch blau oder blauviolett, seltener grünlich;
Unterseite bräunlich oder schwarz. Fühler relativ kurz, erreichen auch beim Männ chen nicht das Körperende. Halsschild wesentlich breiter als lang, seitlich abgerun det, grob runzelig punktiert, abstehend behaart. Flügeldecken gleichmäßig grob runzelig punktiert, behaart. Epipleuren entwickelt, aber kurz. ÄHNLICHE ART: C. aeneum De Geer: Halsschild feiner punktiert, Flügeldecken an der Basis fein, hinten grob netzartig gerunzelt. Epipleuren fehlen. BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich in totem Holz von Fichten u. a. Nadelbäumen, seltener in Laubholz (Hainbuche, Buche, Eiche, Erle, Weide, Obstbäume). Sie erzeugen unter der Oberfläche Flächenfraß. Zur Verpuppung dringen sie tiefer ins Holz ein. Entwicklung zweijährig. Oft auf Dachböden ländlicher Häuser, wohin sie mit den Balken gelangen und viele weitere Generationen folgen können. Früher als bedeutender Schädling aufgeführt, heute ohne wirtschaftliche Bedeutung. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: In Nadelwäldern, vom Tiefland bis an die obere Waldgrenze; stellen weise häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, in Europa bis in den hohen Norden, auf den Britischen Inseln lokal; Nearktis (Nordosten der USA, Ost-Kanada).
Pyrrhidium sanguineum (L., 1758) Roter Scheibenbock
263
46(3)
BESCHREIBUNG: Einzige europäische Art. Flach, schwarz oder schwarzbraun, Flügel
decken und größter Teil des Halsschildes mit anliegenden, dichten roten Härchen bedeckt. Beine schwarzbraun, Füße heller. Die Fühler des Männchens reichen knapp über das Körperende hinaus, die der Weibchen erreichen es nicht. Halsschild querliegend, seitlich mit großem, dreieckigem Höcker. Beine mit breiten Schenkeln. BIOLOGIE: Käfer in Gesellschaften auf Eichenklaftern, nicht auf Blüten. Die Larven entwickeln sich bevorzugt in trockenen Eichenästen auf dem Boden, seltener im Holz von Buchen, Hainbuchen, Obstbäumen. Sie verpuppen sich etwa 3-6 cm tief im Holz. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Juni. VORKOMMEN: In Eichenwäldern, meist in Niederungen und tieferen Berglagen. Schlüpfen gelegentlich auch aus Brennholz. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; selten in England und Schottland; Kaukasus, Transkau kasus; Kleinasien, Vorderasien (Syrien, Iran); Nordafrika.
Phymatodes testaceus(L., 1758) Veränderlicher Scheibenbock
46(4)
BESCHREIBUNG: Sehr variabel, 3 Farbformgruppen:
1. Flügeldecken hellgelbbraun bis braungelb; 2. Flügeldecken blau, violett oder grünlich; 3. Flügeldecken zweifarbig gelbbraun/blauviolett;
Kopf, Halsschild, Fühler und Beine gelb, rötlich, braun oder dunkel bis schwarz.
Innerhalb jeder Gruppe gibt es viele Farbkombinationen. Fühler beim Männchen
länger, beim Weibchen kürzer als der Körper. Halsschild abgerundet, locker punc
tiert, mit 3 glatten Schwielen. Hinterfüße schlank, 1. Glied länger als 2. + 3.
BIOLOGIE: Käfer tagsüber unter Rinde und in Spalten verborgen, fliegen abends. Die Larve entwickelt sich vorwiegend in vertrocknenden Eichenstämmen, Ästen und unentrindeten Klaftern, weniger häufig in Buchen, Hainbuchen, Erlen, Eschen, Obstbäumen. Die Entwicklung dauert 1-2 Jahre. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis Juli. VORKOMMEN: In Eichenwäldern der Niederungen und tieferen Berglagen; gelegentlich in Haushalten und Holzlagern. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; lokal in England; Kaukasus, Transkaukasus; Vorder asien; Nordafrika; Mittelamerika (eingeschleppt).
Phymatodes alni (L., 1767) Bunter Scheibenbock
46(5)
BESCHREIBUNG: Kopf, Halsschild, Schildchen schwarz; Flügeldecken im 1. Drittel
rotgelb, anschließend dunkel mit 2 + 2 geschwungenen weißen Haarbändern (1. Band vorn schwarz gesäumt). Fühler braunrot, die Enden dunkler. Beine rotgelb, Schenkel dunkler. Kopf und Halsschild abstehend, Flügeldecken kürzer behaart; hinter dem Schildchen an der Naht 2 längere schwarze Haarbüschel. Fühler des Männchens körperlang, die des Weibchens kürzer. VARIABILITÄT: Halsschild mitunter gelbrot mit schwarzer Mitte; Flügeldeckenfärbung ziemlich veränderlich: Bänder verschmolzen oder verkürzt, der Basalteil kann dunkel, die Enden dagegen hell sein. BIOLOGIE: Käfer auf Klafterholz oder Haufen trockener Zweige, selten auf Blüten. Die Larve entwickelt sich in trockenen schwachen Ästen verschiedener Laubbäume
(Eiche, Esche, Erle, Ahorn u. a.), zunächst unter der Rinde, bald darauf auch im Splint. Entwicklung 1 Jahr. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Juni. VORKOMMEN: In Eichenwäldern der Niederungen, an manchen Stellen bis in die Subalpinzone, mitunter häufig, meist einzeln. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur Südfennoskandien; lokal in England; Krim, Kaukasus, Transkaukasus, Nordafrika.
Clytus arietis (L., 1758) Echter Widderbock
46(6)
BESCHREIBUNG: Ein Vertreter der „Wespenfärbung": schwarz, darauf gelbes Toment:
e 1 schmales Band am Halsschildvorder- und -hinterrand, Schildchen, ein Querfleck hinter der Schulter. Ein geschwungenes Querband in der Mitte, hinter der Mitte ein gerades Band und die Flügeldeckenenden sind gelb. Fühler braungelb, die Schenkel einiger oder aller Beine geschwärzt. Halsschild kurz, leicht gewölbt, seitlich breit abgerundet, sehr dicht gekörnt und gerunzelt. Flügeldecken sehr dicht punktiert. Das 1. Hinterfußglied entweder wesentlich länger (Männchen) oder kaum länger (Weibchen) als die restlichen zusammen. VARIABILITÄT : Verlauf und Größe von Flecken und Bändern variieren. ÄHNLICHE ART: C. lama Mulsant: Fühler meist einfarbig rotgelb, der 1. gelbe Fleck hinter der Schulter ist schräg geneigt. BIOLOGIE : Käfer auf Blüten (Weißdorn, Doldenblüten) oder Laubholzklaftern. Die Larven entwickeln sich in trockenen Ästen von Eiche, Buche, Weißdorn, Obsthöl zern u. a., zunächst zwischen Rinde und Holz. Sie verpuppen sich tiefer im Holz; Entwicklung zweijährig. ERSCHEINUNGSZEIT : Mai bis Juli. VORKOMMEN: In Laubwaldungen von den Niederungen bis in tiefere Berglagen; stellenweise häufig. VERBREITUNG : Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Mittelnorwegen und -schweden, Südfinnland; auf den Britischen Inseln gängig; Kaukasus, Transkauka sus; Vorderasien. j
Plagionotus arcuatus (L., 1758) Wespenbock
46(7)
BESCHREIBUNG: Schwarz mit gelber Zeichnung: je ein Fleck hinter der Schulter, an der
Naht hinter dem Schildchen und am Flügeldeckenende; ein kurzes Band vorn an der Epipleure und 3 Querbänder (das 1. in Form eines liegenden S, das 2. im Bogen nach vorn geschwungen, das 3. kurz vor dem Flügeldeckenende nur leicht geschwungen). Fühler und Beine braunrot, Schenkel mitunter geschwärzt. V ARIABILITÄT : Vor allem das 1. Band hat die Neigung, sich in Einzelflecke aufzulösen. Das 2. und 3. vereinigen sich ganz oder teilweise in Längsrichtung. Sehr beständig sind die kleinen Flecke auf der Naht hinter dem Halsschild. BIOLOGIE : Käfer oft zu mehreren auf Klafterholz oder der Rinde lebender Bäume, keine Blütenbesucher. Sie laufen behende und fliegen an Sonnentagen. Das Weib chen legt seine Eier in Rindenspalten gefällter Eichenstämme oder stärkerer Äste, die den Winter über liegengeblieben sind, in kranke Bäume und Stubben. Die Larve nagt i m Bast breite, lange geschlängelte Gänge, die mit Bohrmehl wiederaufgefüllt werden. Verpuppung 3-7 cm tief im Holz, Entwicklungsdauer 2 Jahre. Entwickelt sich selten in Buchen, Linden, Pappeln. ERSCHEINUNGSZEIT : Mai und Juni. VORKOMMEN: Eichenbestände, von der Tiefebene bis in niedere Berglagen. Gängig bis
häufig, im Gebirge selten.
VERBREITUNG: West-Paläarktis: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark,
Mittelnorwegen und -schweden, Südfinnland. In England selten.
Plagionotus detritus (L., 1758) Hornissenbock
46(8)
BESCHREIBUNG: Dreifarbig: schwarz, braun, gelb. Kopf und Halsschild schwarz mit
gelben Querbändern, Clypeus braun. Flügeldecken an Basis und Seiten (oft auch bis zur halben Länge der Naht) braun mit dunklen Haaren, sonst schwarz mit gelben Bändern: das 1. hinter der Schulter querliegend kurz, das 2. vor der Mitte verkürzt, nach hinten geschwungen; das 3. und 4. hinter der halben Länge schräg und breit. Flügeldeckenenden gelb. Fühler und Beine braun. VARIABILITÄT: Verlauf und Form der Bänder ziemlich veränderlich, besonders die hinteren können miteinander verschmelzen. BIOLOGIE: Käfer auf besonnten Stämmen und Holz. Entwicklung vor allem in
Stämmen und Ästen gefällter Eichen (mitunter Birken), Verpuppung flach im Holz.
VORKOMMEN: Alte Eichenbestände, von den Niederungen bis ins Vorgebirge. Verein
zelt, mitunter auch heute noch häufiger. VERBREITUNG: Westteil der Paläarktis: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur bis Dänemark, Mittelschweden; fehlt auf den Britischen Inseln.
Anaglyptus mysticus (L., 1758) Geheimnisvoller Zierbock
46(9)
BESCHREIBUNG: Schmal gestreckt, schwarz, schwarzbraun und weiß. Kopf und Hals
schild dunkel, grau behaart. Schildchen weiß behaart. Flügeldecken-Vorderpartie rotbraun, sonst schwarz. Auf ihnen 3 schräge weiße Bänder und ein Band längs der Naht. Flügeldeckenende weiß behaart. Beine schwarz, Füße und Vorderschienen rotbraun. Fühler nicht länger als der Körper, Glied 3-5 (6) endet in kleinem Dörnchen. Halsschild beträchtlich schmaler als Flügeldecken, diese am Ende abge rundet. Schenkel keulig verdickt. 1. Hinterfußglied kaum merklich länger als die beiden folgenden zusammen. VARIABILITÄT: Zeichnung und dominierende Farbe der Flügeldecken variieren: z. B. Flügeldecken schwarz mit weißer Zeichnung, oder fast ganz rotbraun u. ä. BIOLOGIE: Käfer auf blühenden Kräutern und Sträuchern (Doldenblütler, Weißdorn, Holunder, Hartriegel u. a.). Larven in trockenen Ästen von Laubhölzern (Eiche, Buche, Ulme, Erle, Hasel, Robinie, Obstbäume, Holunder, Weißdorn u. a.). Die Käfer überwintern. Entwicklung 2jährig. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Laubwälder von der Tiefebene bis in niedere Berglagen. Stellenweise gängig bzw. häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und Mittelschweden; lokal in England; Transkaukasien; Nordafrika. Unterfamilie Lamiinae (Tafel 47 und 48) Von 3-35 mm, ein- oder mehrfarbig, mitunter metallisch. Kopf in rechtem Winkel abwärts geneigt. Endglied der Taster länglich, zugespitzt. Hinterbeine kurz, Vorder beine mitunter verlängert. Innen vor dem Ende der Vorderschiene eine schräge Längsfurche (nicht immer gut sichtbar).
266
Überfamilie Chrysomeloidea
Monochamus sartor (F., 1787) Schneiderbock
Familie Cerambycidae
47(1)
BESCHREIBUNG: Schwarz, glänzend, sehr fein gelb behaart. Männchen mit vereinzelten, Weibchen mit etlichen weißen Haarflecken (mitunter in mindestens 2 unterbroche nen Bändern angeordnet). Schildchen halbkreisförmig, völlig gelb tomentiert. Fühler des Weibchens etwas länger als der Körper, die des Männchens doppelt so lang. Flügeldecken im 1. Drittel mit deutlichen Eindrücken, beim Weibchen parallel randig, beim Männchen hinten verjüngt. ÄHNLICHE ARTEN: M. sutor (L.), M. galloprovincialis (Olivier), M. saltuarius Gebler: Flügeldecken im 1. Drittel ohne Eindrücke, Schildchen nicht völlig tomentiert. BIoLOGIE: Käfer fliegen bei Sonnenschein, sitzen auf gefällten Stämmen. Das Weib chen legt die Eier meist in gefällte, nicht entrindete Fichten, seltener Kiefern oder Tannen. Die Larve lebt zunächst unter der Rinde, später im Holz. Sie wird in 3 Jahren etwa 40 mm lang. Der Käfer verläßt das Holz durch ein rundliches Loch. Die Käfer erscheinen manchmal in Holzlagern und Sägewerken, Larven werden oft mit Holz in neue Gebiete gebracht. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juli bis September. VORKOMMEN: Hauptsächlich in den Nadelwäldern des Bergvorlandes und der Gebirge, stark zurückgehende Art! VERBREITUNG: Mitteleuropa, Nordteil Südeuropas, im Norden bis Dänemark (impor tiert), Südfinnland, Britische Inseln, Niederlande (importiert).
Pogonocherus hispidus (L., 1758) Rauher Wimperbock
47(2)
BESCHREIBUNG: Rotbraun, mit farbigem Toment. Hinter dem schrägen Basaleindruck auf den Flügeldecken ein dunkles Schrägband, Flügeldeckenende ebenfalls dunkel. Kopf, Halsschild und Flügeldecken fein hellgrau tomentiert, auf dem Basalhöcker 1, auf der 1. Rippe 2 kleine schwarze Haarbüschel. Schildchen schwarz tomentiert. Seitlich am Halsschild ein auffälliger Dorn, Flügeldeckenende an der Außenseite zu langem Dorn ausgezogen. ÄHNLICHE ART: P. hispidulus Pill.: 1. Rippe mit 3 schwarzen Haarbüscheln, Außenund Innenenden der Flügeldecken zu spitzen Dornen ausgezogen. Weniger häufig. BIOLOGIE: Käfer auf trockenem Gestrüpp; Larve in trockenem bzw. vertrocknendem Gezweig von Laubhölzern (Schlehe, Hasel, Weißdorn, Eiche, Linde, Ulme, Obst bäume), seltener in Nadelhölzern. Sie verpuppt sich in einem Hakengang im Holz. Entwicklungsdauer 1-2 Jahre, Käfer überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Oktober. VORKOMMEN: In Waldungen von der Tiefebene bis in niedere Gebirgszonen. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; lokal auf den Britischen Inseln; Kaukasus, Transkauka sus; Nordafrika.
Pogonocherus fasciculatus ( De Geer, 1775) Kiefernzweigbock
47(3)
BESCHREIBUNG: Rotbraun, mit braunem, schwarzem und weißgrauem Toment. Schild
chen samtig schwarz mit weißem Längsband. Auf dem 1. Drittel der Flügeldecken ein schräges weißgraues Tomentband, am Flügeldeckenrand breiter. Von diesem Band bis zu den Enden Flügeldecken braun und weißgrau gefleckt. Auf der 1. Rippe 2-3 schwarze Borstenbüschel, ebenso auf dem Scheitel 2 braune oder schwarze. Flügeldecken hinten abgestutzt, nicht in Dorne ausgezogen, mit Ausnahme der Enden spärlich, aber tief punktiert. ÄHNLICHE ARTEN: P. ovatus ( Goeze): Flügeldecken bis zu den Enden tief punktiert; P.
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decoratus Fairmaire: Tomentband reicht nicht bis zum Flügeldeckenrand, Haar büschel auf dem Scheitel fehlen. BIOLOGIE: Käfer oft auf trockenen Reisighaufen; Larven in trockenen dünnen Ästen noch lebender Nadelbäume (Fichte, Kiefer), auch in bereits abgefallenen Zweigen. Käfer überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Von März bis Oktober. VORKOMMEN: Nadelwälder von der Tiefebene bis in die Berge (bis an die obere Waldgrenze), stellenweise häufig. VERBREITUNG: Eurasien, bis in den Nordteil des Kontinents; in Schottland selten; im Nordteil Südeuropas, fehlt aber am Mittelmeer; Kaukasus, Sibirien.
Acanthoderes clavipes (Schrank, 1781) Keulenfüßiger Scheckenbock
47(4)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, schwarz, mit weißlichem, braunem und goldenem
Toment, dessen Verteilung die Gesamtfärbung bestimmt. Im Toment der Flügeldec ken heben sich 3 unregelmäßige Querbänder ab. Fühler vom 3. Glied an weiß geringelt, ebenso die Beine. Halsschild mit 2 großen, spitzen Seitenhöckern, oben mit 2 stumpfen Höckern. Flügeldecken hinten schräg abgestutzt, Längsrippen sichtbar. BIOLOGIE: Käfer bei sonnigem Wetter auf Holz; Larven in Stubben, morschen, nicht entrindeten Ästen und gefällten Stämmen von Laubhölzern (Eiche, Buche, Linde, Esche, Ahorn, Birke, Pappel, Obstbäume u. a.). Sie leben zwischen Rinde und Holz und verpuppen sich im Splint. Der Käfer verläßt das Holz durch eine runde Öffnung. Entwicklung zweijährig. Erscheinungszeit: Von Juni bis August. VORKOMMEN: In Laubwäldern, hauptsächlich in höheren Lagen bis in die Subalpin zone. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden; Kaukasus; Sibirien.
Leiopus nebulosus (L., 1758) Splintbock
47(5)
BESCHREIBUNG: Braun, Ober- und Unterseite fein behaart. Halsschild ungefleckt,
Färbung der Flügeldecken variabel: meist an der Basis braun, längs der Naht gelb mit braunen Flecken; in der Mitte ein breites gelbes Querband mit braunen Flecken, ebenso das Ende wieder gelb mit braunen Flecken. Fühlerglieder vom 3. an braungelb, zur Spitze hin dunkler, bis schwarz. Halsschild hinter der Mitte mit je einem nach hinten gerichteten Seitendorn. Flügeldecken deutlich gepunktet, Enden schräg gestutzt. ÄHNLICHE ART: L. punctulatus (Paykull): schwarz, Querband und Flügeldeckenenden weiß, mit schwarzen Flecken. BIOLOGIE: Käfer auf trockenem Reisig. Die Larven entwickeln sich in trockenen, abgefallenen, aber nicht entrindeten Ästen und dünnen Stämmchen von Buchen, Eichen, Hainbuchen, Linden, Obstbäumen u. a. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Laubwälder im Tief- und Hügelland, in den Alpen bis in die Subalpin zone. Gängig, stellenweise in Gesellschaften. VERBREITUNG: Mitteleuropa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; lokal auf den Britischen Inseln; im Nordteil Südeuropas.
VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, fehlt in Fennoskandien, in den Niederlanden
Acanthocinus aedilis (L., 1758) Zimmerbock
47(6a, b)
BESCHREIBUNG: Eine der bekanntesten, obgleich nicht mehr häufigen Bockkäferarten.
Braun, mit feinem hellbraunen bis grauen Toment. Halsschild vorn mit 4 gelben Tomentflecken. Auf den Flügeldecken 2 schräge dunkle Querbänder. Das 1. ist schwer zu erkennen; mitunter verschwinden auch beide. Auf den Flügeldecken kleine schwarzbraune Tomentflecke (vor allem an frischem Material), Fühlerglieder vom 3. an körperseits hell, körperabgewandt dunkler. Fühler beim Männchen 5 X , beim Weibchen 1,5 X länger als der Körper. An jeder Halsschildseite ein spitzer Höcker. 1. Hinterfußglied sichtlich kürzer als die übrigen zusammen. ÄHNLICHE ART: A. reticulatus (Razoum), A. griseus (F.): 1. Hinterfußglied länger als die übrigen, beide Arten selten. BIOLOGIE: Käfer auf Kiefernstämmen, Stubben, unter geschälter Rinde. Das Weibchen legt 30-50 Eier. Die Larven entwickeln sich unter der Rinde ungeschälter Stämme und Stubben von Kiefern, mitunter auch von Tannen, Fichten oder Lärchen. Sie leben in der Rinde, wo sie sich auch in einer Wiege verpuppen. Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom zeitigen Frühjahr an, März bis Oktober. VORKOMMEN: In Nadel-, hauptsächlich Kiefernwaldungen von der Tiefebene bis in die Berge; stellenweise gängig, doch zurückgehende Art. VERBREITUNG: Nordteil der Paläarktis, Europa bis an die Nordgrenze des Kontinents; lokal in Schottland und Irland; im Süden bis zum Nordbalkan; Kaukasus; Sibirien.
Agapanthia villosoviridescens (De Geer, 1775) Nesselbock
48(1)
BESCHREIBUNG: Schwarz, glänzend, gelb tomentiert: der Scheitelfleck geht in ein
Mittelband auf dem Halsschild über; außen je ein dichtes Seitenband. Flügeldecken fleckig, kurz vor dem Ende mehr oder weniger zusammenhängend tomentiert. Fühlerglieder vom 3. an mit breiten hellen Basen. Halsschild etwa so lang wie breit. ÄHNLICHE ART: A. dahli (Richt.): Halsschild breiter als lang. Fühlerglieder vom 3. an an der Basis rotgelb; an der Basis des 3.-4. (5.) sitzt außerdem ein schwarzes Haar büschel. BIOLOGIE: Entwicklung der Larven in den Stengeln verschiedener Kräuter (Kratzdi stel, Distel, Kunigundenkraut, Bärenklau, Greiskraut u. a.). Die Larven halten sich mit langen Haaren, vor allem der Körperunterseite, in den hohlen Stengeln fest. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juni, im Gebirge noch bis September. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis ins Gebirge bis 1500 m. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Nordfennoskan dien; lokal in England; fehlt am Mittelmeer; Kaukasus; Sibirien.
Agapanthia violacea (F., 1775)
48(2)
BESCHREIBUNG: Metallblau, blauviolett oder grünlich. Auf dem Halsschild normaler
weise 3 durchgehende weiße Tomentbänder (das mittlere schlechter zu erkennen, oft abgescheuert). Schildchen, gelegentlich auch Flügeldeckenenden weiß tomentiert. 1. und 2. Fühlerglied mit Metallglanz, Glieder nicht geringelt, Kopf und Halsschild feiner, Flügeldecken grober runzlig punktiert. BIOLOGIE: Käfer auf der Vegetation, mitunter auch auf Blüten (Witwenblume, Habichtskraut, Weißdorn u. a.). Die Larven entwickeln sich in verschiedenen Kräu tern; Verpuppung im Stengel. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: An sonnigen Hängen, vorwiegend im Hügelland und Bergvorland.
und auf den Britischen Inseln; Kaukasus; Kleinasien; Vorderasien (Syrien, Israel); Westsibirien.
Saperda carcharias (L., 1758) Großer Pappelbock
48(3)
BESCHREIBUNG: Robust, schwarz, Ober- und Unterseite gelbbraun tomentiert. Auf
den Flügeldecken ragen glatte, gekörnte Punkte aus dem Toment; hinter der Mitte ein Tomentquerband. Fühler vom 3. Glied an hellgrau, Enden schwarz (11. Glied völlig grau). – Fühler des Männchens etwas länger, die des Weibchens etwas kürzer als der Körper. Flügeldecken an der Basis breiter als Halsschild, an den Enden zu Spitzen ausgezogen. ÄHNLICHE ART: S. similis Laicharting: Flügeldeckenenden abgerundet, 11. Fühlerglied wie die übrigen an der Spitze schwarz. BIOLOGIE: Käfer auf Pappeln und Espen. Das Weibchen legt im Herbst die Eier in Äste und Stämmchen junger Pappeln, Espen, seltener Salweiden. Nach der überwinte rung schlüpfen die Larven. Sie halten sich zunächst unter der Rinde auf, vollenden die Entwicklung aber in einem etwa 20 cm langen Gang im Holz (die Larve entfernt die Späne). Entwicklung 2jährig. Wird gelegentlich in jungen Pappelanpflanzungen zum Schädling (durch Larvenfraß können ganz junge Bäumchen eingehen). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juli bis September.
VORKOMMEN: In Pappel- und Espenbeständen der Tiefebene und niederen Berglagen.
VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Nordnorwegen, -schweden und -finnland; in
England und Schottland selten.
Saperda populnea (L., 1758) Kleiner Pappelbock
48(4)
BESCHREIBUNG: Schwarz, gelb tomentiert: Kopf mit Augensaum und 2 (auseinander
strebenden) Scheitelbändern; 3 Längsbänder auf dem Halsschild; je 5 auffällige Flecke auf den Flügeldecken. Fühlerglieder vom 3. an zu 2 /3 weißlich. – Fühler des Männchens annähernd körperlang, die des Weibchens kürzer. Halsschild so lang wie breit. Flügeldecken grob punktiert, an den Enden schmal abgerundet. VARIABILITÄT: Zahl und Größe der Flügeldeckenflecke variieren, selten Toment weißlich. BIOLOGIE: Käfer auf Espen und Pappeln, seltener Salweiden. Das Weibchen beißt in einen Zweig zuerst mehrere flache Ritzen und ein kreisrundes Eiloch. Dann umrahmt es das Ganze mit einer hufeisenförmigen Furche. Mit der Legeröhre schiebt es ein Ei in das Eiloch. Das so beschädigte und gereizte Pflanzengewebe beginnt zu wuchern, ist weich und saftig und bietet der Larve erste Nahrung. Später dringt die Larve ins Mark ein. Ihre Anwesenheit läßt sich an verdickten Gallenbil dungen am Zweig feststellen. Verpuppung im Zweiginneren. Der Käfer schlüpft durch ein kreisrundes Loch. Entwicklung 2jährig. Gilt mancherorts als Schädling junger Pappelbestände. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Waldränder, Wald- und Feldwege mit Pappelbeständen, von der Tief ebene bis in niedere Berglagen, im Süden auch höher hinaus. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelnorwegen, Nordschweden und -finn land; lokal in England.
270
Familie Cerambycidae
Überfamilie Chrysomeloidea
Saperda scalaris (L., 1758)
48(5)
BESCHREIBUNG: Schwarz mit reicher Tomentzeichnung, auf Kopf und Halsschild
gelblich, auf den Flügeldecken gelbgrün, auf den Beinen gelbgrau, auf den Fühlern grau. Grundelement ist ein Längsband an der Flügeldeckennaht mit 5 sägezahnähnli chen Auszackungen zur Mitte hin. Fühlerglieder vom 3. an der Basis weißgrau. VARIABILITÄT: Form und Größe der Einzelflecke neben dem Band können variieren; selten Toment weiß- oder blaugrau. BIOLOGIE: Weibchen bevorzugt auf gefälltem Holz, Männchen in den Baumkronen, nur selten auf Blüten. Entwicklung in absterbendem oder totem Holz von Laubhöl zern (Eiche, Buche, Ulme, Birke, Weide, Obstbäume, Hasel). Das Weibchen beißt eine Querfurche, in die es ein Ei legt. Entwicklung 2- bis 3jährig. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Juni (Juli). VORKOMMEN: Laubwälder von der Tiefebene bis in Berglagen. Meist nur vereinzelt.
Oberea oculata (L., 1758) Rothalsiger Weidenbock
48(6)
BESCHREIBUNG: Sehr schmal, gestreckt. Kopf und Fühler schwarz, Halsschild orange gelb mit 2 dunklen Punkten. Schildchen und angrenzende Flügeldeckennaht, Epi pleuren-Vorderhälfte, Beine, Füße und Körper-Unterseite (ausgenommen Kopf) orangegelb. Ende des letzten Hinterleibssegmentes schwärzlich. – Flügeldecken dicht mit grauen Härchen überzogen, dazwischen herausragende, glänzend schwarze Punkte. Kopf dunkel, Halsschild und Vorderhälfte der Flügeldecken hell abstehend behaart. Fühler in beiden Geschlechtern kürzer als der Körper. ÄHNLICHE ARTEN: Alle wesentlich seltener: O. erythrocephala (Schrank): Kopf und Halsschild rot, nur die letzten beiden Hinterleibssegmente gelbrot, sonst schwarz. O. pupilata ( Gyllenhal): Unterseite schwarz und gelb, Flügeldeckenbasis orange gelb. O. linearis (L.): Halsschild und Körperunterseite schwarz. O. euphorbiae ( Germar): Kopf mit rotem Längsband, Kopf und Halsschild weißgrau abstehend behaart. BIOLOGIE: Käfer auf Blättern und Zweigen. Das Weibchen beißt in die Weidenzweige Querfurchen und schiebt danach mit der Legeröhre ein Ei ins Eiloch. Die Larve nagt i m Mark einen ca. 30-40 cm langen und 3-4 mm breiten Gang. Die Nagespäne entfernt sie durch ein oder mehrere Löcher ins Freie. Der Käfer nagt sich durch ein rundliches Schlupfloch hinaus. Entwicklungsdauer 1-2 Jahre. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni (Juli) bis September. VORKOMMEN: Auf Weidengebüsch von der Tiefebene bis in die Berge. Zurückgehende Arten, nur stellenweise gängig.
VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis an den Polarkreis; in England selten.
Stenostola ferrea (Schrank, 1776) Lindenbock
48(7)
BESCHREIBUNG: Schwarz, mit weißlichem Toment: vorn auf dem Kopf, rings um die
Augen; je ein Längsband zu beiden Seiten des Halsschildes. Flügeldecken anliegend weißgrau behaart. Brust und Unterseite des Hinterleibs weißgrau tomentiert. – Fühler körperlang, Halsschild fein und dicht, Flügeldecken gröber punktiert. Flü geldecken hinten etwas breiter, abgerundet. Hinterbeine länger als Vorder- und Mittelbeine, Klauen an der Basis mit großem Zahn. ÄHNLICHE ART: S. dubia (Laicharting): Flügeldecken mit metallisch blauem oder grünem Schimmer, Brust seitlich nur ganz schwach weiß behaart. Die Trennung beider Arten ohne Vergleichsmaterial ist schwierig, zumal die heutige Art S. dubia in der Vergangenheit von vielen Autoren als S. ferrea bezeichnet wurde.
271
BIOLOGIE: Käfer auf Laub und Rinde von Linden und anderen Laubhölzern. Die
Larve entwickelt sich in toten, bevorzugt in abgefallenen Zweigen von Linden (auch Eichen, Birken, Pappeln, Hasel, Kirschen). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli.
VORKOMMEN: Vereinzelt, im Norden häufiger.
VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mit
telschweden; auf den Britischen Inseln selten; Kaukasus; Transkaukasus.
Phytoecia cylindrica (L., 1758) Echter Walzenhalsbock
48(8)
BESCHREIBUNG: Schwarz, sehr fein hellgrau behaart. Dichtes weißes Toment auf Stirn,
Wangen, Schildchen und als Längsstreifen auf dem Halsschild. Fühler und Beine schwarz, nur ein Teil der Vorderschenkel (evtl. auch -schienen) gelbbraun. – Kopf, Halsschild und Flügeldecken dicht punktiert, Flügeldecken mit 2-3 Längsrippen, Enden schräg abgestutzt. Fühler des Weibchens körperlang, die des Männchens länger. BIOLOGIE: Käfer fliegen gut. Larven-Entwicklung in den unteren Stengelteilen und im Wurzelhals von Doldenblütlern (auch in Möhren u. ä.). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli (August). VORKOMMEN: Meist nur vereinzelt, mitunter gängig. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; in Nordengland selten.
Phytoecia coerulescens (Scopoli, 1763)
48(9)
BESCHREIBUNG: Grundfärbung schwarz, darauf dichtes, meist blaugrünes Toment.
Auge weiß eingefaßt, Halsschild mit 3 Längsbändern. Auf den Flügeldecken heraus ragende schwarze Punkte. Fühler dunkel, braunschwarz tomentiert. – Körperober seite lang, dunkel, abstehend behaart (nach hinten kürzer, mehr anliegend). Auge zweigeteilt, dazwischen Fühlereinlenkung. 1. Hinterfußglied länger als 2. + 3. VARIABILITÄT: Das Toment kann auch gelbgrün, blaugrau, grün, grau, schwarzgrau, graurot oder schwarz sein. BIOLOGIE: Käfer fliegen in den Mittagsstunden rege umher. Larvenentwicklung in Borretschgewächsen (Natternkopf, Hundszunge, Steinsame, Ochsenzunge). Ent wicklung einjährig. VORKOMMEN: In Steppen, Halbsteppen, auf Weideflächen, Bahndämmen, vom Hügel land bis an die Waldgrenze in den Bergen. Häufigste Art der Gattung, mit dem Abnehmen unkultivierter Flächen im Rückgang. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, fehlt in Fennoskandien und auf den Britischen Inseln; Kaukasus; Kleinasien; Vorderasien; Nordafrika.
Tetrops praeusta (L., 1758) Vieraugiger Pflaumenbock
48(10)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken gelb, an den Enden dunkler bis schwarz,
Vorderbeine gelb, Mittel- und Hinterbeine meist dunkler bis schwarz. Kopf und Halsschild abstehend, Flügeldecken halb anliegend behaart. – Augen geteilt, Flügel decken an den Enden abgerundet, über die ganze Länge punktiert. VARIABILITÄT: Selten Flügeldecken einfarbig gelb. ÄHNLICHE ARTEN: T. starki Chevrolat: alle Beine gelb, Flügeldecken lang weiß behaart, mit dunklem Band und Ende; T. gilvipes Faldermann: alle Beine gelb, sonst wie praeusta. Die Arten variieren in der Färbung – ohne Vergleichsmaterial ist eine sichere Bestimmung sehr schwierig.
272
Überfamilie Chrysomeloidea
BIOLoGIE: Entwicklung in dünnen, trockenen Zweigen von Obstbäumen (vorwiegend
Pflaume, Apfel, Birne) oder anderen Laubhölzern (Weißdorn, Schlehe, Hasel u. a.). Die Larve nagt in der Rinde oder darunter einen spiralig gewundenen Gang. Sie verpuppt sich in einer hakig gekrümmten Wiege bzw. einer Kammer im Splint. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Juli. VORKOMMEN: In Gärten, an Waldrändern, von der Tiefebene bis in die Berge. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus; lokal in England; Kaukasus, Transkaukasus; Kleinasien; Nordafrika.
Familie Bruchidae Samenkäfer (Tafel 49, Abb. 1-2) GRÖSSE: 1,3-5 mm lang. FÄRBUNG: Dunkel, Oberseite stets, meist mehrfarbig, behaart. BESCHREIBUNG: Breit ovale, gedrungene Arten. Kopf klein, meist in die Vorderbrust
eingebettet und in Ruhestellung angelegt; Mundapparat abwärts geneigt. Fühler 11gliedrig, meist leicht gesägt, perlschnurförmig oder gekämmt. Augen groß, vorn stark ausgeschnitten. Halsschild queroval, an der Basis etwa so breit wie die Flügeldecken. Die deutlich gestreiften Flügeldecken lassen das Pygidium frei. Epi pleuren fehlen; Hautflügel gut entwickelt. Hinterbeine kräftiger, Füße 5gliedrig (4. Glied sehr klein, im Ausschnitt des 3. verborgen). Bei den Männchen sind die Fühler länger und robuster. Sie haben an den Beinen mannigfaltige Fortsätze. Ihr Pygidium ist stärker gewölbt als das der Weibchen. SYSTEMÄTIK: Die Familie wird in 5 Unterfamilien aufgeteilt, davon im Gebiet nur die Bruchinae und Amblycerinae (in Lagerräumen eingeschleppt auch die Pachyme rinae). HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Behaarung von Halsschild und Flügeldecken (farbige Zeichnung); Färbung des Fühlergrundgliedes und des 1. und 2. Beinpaares; Form der Fühlerglieder; Dorne an den Hinterschienen; Gestalt und Zähnung der Hinter schenkel. ARTENZAHL: Weltweit etwa 1300 Arten, die meisten in den Tropen und Subtropen; in Mitteleuropa ca. 45, auf den Britischen Inseln 16. Der Ursprung verschiedener Kosmopoliten läßt sich heute nicht mehr feststellen. BIOLOGIE: Käfer flugfreudig, fressen auf Blüten Staubbeutel und ganze Staubgefäße ( nicht nur auf den Wirtspflanzen, sondern auch anderen, nicht verwandten Gattun gen). Die Weibchen legen ihre Eier auf junge Früchte oder Samen, mitunter auch auf Blütenhüllen. Wirtspflanzen sind meist wilde oder kultivierte Hülsenfruchtge wächse, seltener Winden, Doldenblütler, Zistrosengewächse u. a. Die Entwicklung spielt sich in einer oder mehreren Pflanzenarten ab. – Die Larve durchläuft 4-6 Häutungen. Die junge Larve besitzt Beine, die herangewachsene ist beinlos. Meist nur eine Generation, Käfer überwintern. Einige Arten sind bedeutende Schädlinge an Erbsen-, Linsen- und anderen Hülsenfruchtkulturen. VORKOMMEN: Auf Feldern, Wiesen, Rainen, in Gärten u. ä.
Unterfamilie Bruchinae (Tafel 49, Abb. 1) Breit ovaler bis glockenförmiger Körper, gleichmäßig behaart oder Haarzeichnung. Augen stark ausgeschnitten. Schildchen nicht länger als breit. Hinterschenkel oft verstärkt.
Familie Bruchidae
Bruchus pisorum (L., 1758) Gemeiner Erbsenkäfer
273
49(1)
Synonym: B. o uriger Geoffroy. BESCHREIBUNG: Auf Halsschild und Flügeldecken eine variable Zeichnung aus rost braunen, dunklen und weißen Haaren, auf beiden Seiten des Pygidiums ein großer schwarzer Haarfleck. Fühlerglieder 1-4 (5) rotbraun, die übrigen schwarz. Schienen und Füße der Vorderbeine ganz, die der Mittelbeine an den Spitzen rotbraun; Hinterbeine schwarz. – An den Hinterschenkeln je ein Zahn, an den Spitzen der Hinterschienen je 2 etwa gleich große. ÄHNLICHE ARTEN: B. lentis Frölich: Vorder- und Mittelschienen rotbraun, an Linsen; B. affinis Frölich: Zeichnung vorwiegend aus weißen Härchen, ein Zahn an der Spitze der Hinterschiene übertrifft alle anderen Zähne an Größe. BIOLOGIE: Der Käfer erscheint nach der Überwinterung auf Erbsenfeldern und -beeten. Nur durch Fraß von Erbsen-Pollen reifen die Eier. Innerhalb von einigen Wochen legt jedes Weibchen mehrere 100 Eier. Sie werden auf der Oberseite der Schoten festgeklebt. Die Larve bohrt sich durch die Schotenwand und dringt in einen Samen (Erbse) ein. Gelangen mehrere Larven in eine Erbse, kann nur eine ihre Entwicklung vollenden. Das 1. Larvenstadium ist karminrosa und hat Beine, die ausgewachsene Larve ist schmutzig weiß und beinlos. Sie wird 3-4 mm lang und verpuppt sich in der Erbse. Der Käfer verläßt die Schote. – In verschiedenen Ländern war die Art besonders früher ein bedeutender Erbsenschädling. VORKOMMEN UND VERBREITUNG: Kosmopolit, mit den Kulturen seiner Wirtspflanzen über die ganze Welt verschleppt.
Unterfamilie Amblycerinae (Tafel 49, Abb. 2) Kurz oval, in der Regel dunkel gefärbt; Hinterbeine mit 2 langen Dornen, Hinter schenkel am Hinterrand rinnenartig ausgehöhlt (in diese Rinne wird die Schiene eingelegt), Hinterfüße so lang wie die Hinterschienen.
Euspermophagus sericeus (Geoffroy, 1785) Cistrosen-Samenkäfer 49(2) Synonyme: cisti Olivier; cardui Boheman. BESCHREIBUNG: Schwarz, ganz mit anliegenden grauen Härchen überzogen. – Fühler schwach gesägt, beim Männchen von halber Körperlänge, beim Weibchen kürzer. Augen groß, flach, tief ausgeschnitten. Halsschild mindestens 1,5 x breiter als lang, in der Basismitte nach hinten gezogen. Flügeldecken mit Längsreihen großer Punkte. Pygidium groß, breiter als lang. ÄHNLICHE ART: Bruchidius villosus F.: Vor dem Schienenende keine langen Dorne, Halsschild- und Flügeldeckenskulptur unterschiedlich. BIOLOGIE: Käfer auf vielen Blüten: Windengewächse, Korbblütler (Disteln, Kratzdi steln, Kornblume), Rosengewächse, verschiedene Zierpflanzen; Entwicklung in Windensamen. VORKOMMEN UND VERBREITUNG: Mittel- Und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Südfennoskandien; lokal in England; vielerorts eingeschleppt, häufig.
274
Überfamilie Chrysomeloidea
Familie Chrysomelidae
Familie Chrysomelidae Blattkäfer
Pflanzenarten an (oligophag, z. B. Lilioceris auf Liliengewächsen, Kartoffelkäfer auf Nachtschattengewächsen). Nur wenige Blattkäfer sind ausschließlich an eine Pflan zenart gebunden (monophag). Die Käfer leben meist nur ein Jahr, wenige 2 Jahre (Lilioceris lilii, Kartoffelkäfer). Die Weibchen legen die Eier meist auf die Wirts pflanzen oder in ihre Nähe, seltener ins Erdreich. Es werden zwischen einige Dutzend und mehrere Tausend Eier gelegt. Einige Arten umhüllen das Gelege mit einer dünnen Sekretschicht, die an der Luft erstarrt. Einige Arten sind ovovivipar ( Chrysomela varians u. a.), wenige parthenogenetisch (Adoxus obscurus). Die Larve durchläuft meist 3, seltener 4-5 Entwicklungsstadien. Ihre Gestalt ist verschieden; oft sind die Larven gefleckt. Sie leben frei auf den Blättern, minierend im Blattinneren, in den Stengeln oder an den Wurzeln. Die Larven einiger Arten leben unter Wasser (Donaciinae), andere in Ameisenhaufen (Clytra). Sie verpuppen sich frei an den Blättern (in diesem Fall kleben sie sich mit dem Körperende am Blatt fest und hängen kopfabwärts), in der Erde oder unter Pflanzenresten auf dem Erdboden. Im Körper von Larve und Käfer einiger Arten wurden symbiontische Mikroorga nismen gefunden (Donaciinae, Cassidinae). Die meisten Arten bringen pro Jahr eine Generation hervor, einige auch 2 oder sogar 3 (Lilioceris lilii, Gastroidea viridula, Melasoma populi). Im Süden Europas nimmt die Generationszahl zu. 1/4 der Arten überwintert als Käfer, die übrigen in den anderen Entwicklungsstadien. Verschiedene Arten richten sowohl als Larve wie als Käfer Schäden an Nutz- und Zierpflanzen an (Lilioceris, Crioceris, Kartoffelkäfer, Erdflöhe). VORKOMMEN: An den verschiedensten Standorten, sofern sie günstige Nahrungs-, Feuchtigkeits- und Temperaturverhältnisse bieten: Ufervegetation und sumpfige Wiesen (Donaciinae, Halticinae), gemähte Wiesen und Felder (Oulema, Cryptoce phalus), Lichtungen und Schneisen mit jungem Laubgebüsch (Chrysomelinae, Gale rucinae), Waldränder und -wege (Chrysomelinae, Cassidinae), Gemüse- und Zier gärten (Criocerinae, Halticinae), Felder (Chrysomelinae), durchsonnte Steppen- und Waldsteppen-Hanglagen (viele Arten). Viele Arten gehen vom Tiefland bis in das Hochgebirge hinauf, sofern genügend Vegetation vorhanden ist. Zu unserer Fauna stieß in diesem Jahrhundert der nordamerikanische Kartoffelkäfer, der sich inzwi schen eingebürgert hat. Unterfamilie Orsodacninae (Tafel 49, Abb. 3)
(Tafel 49, Abb. 3-9, Tafel 50-55) GRÖSSE: Von 1-2 mm (häufig, z. B. Gattungen Phyllotreta, Longitarsus, Epithrix) bis
20 mm (selten, z. B. Timarcha tenebricosa). FÄRBUNG: Pigmentfarben (rot, gelb, gelborange, grün, schwarz, sehr oft mit dunklen
Flecken oder Bändern) oder metallische Farben (grün, goldgrün, kupfrig, blau, blauviolett, violett) bzw. Kombinationen aus beiden. Halsschild nicht selten anders farbig. Pigmentfärbungen verändern sich in Sammlungen oft bald (rote und grüne werden gelb). BESCHREIBUNG: Körpergestalt unterschiedlich: breit oval, stark gewölbt (Chrysomeli nae), oder gestreckt-zylindrisch (Clytra), oder bockkäferähnlich (Donaciinae) oder schildartig abgeflacht (Cassidinae), selten mit dornartigen Auswüchsen (Hispinae). Kopf ganz sichtbar (Donaciinae, Criocerinae), meist bis an die Augen in den Halsschild eingebettet, selten völlig darunter verborgen (Cassidinae). Mundwerc zeuge nach vorn oder abwärts, selten nach hinten (Cassidinae) gerichtet. Fühler meist 11gliedrig und etwa von halber Körperlänge, meist fadenförmig, seltener gesägt. In verschiedenen Gattungen Fühler der Weibchen kürzer als die der Männ chen. Augen meist rundlich, seltener oval oder nierenförmig; Kiefertaster 4gliedrig. Halsschild schmaler oder gleichbreit wie Flügeldeckenbasis, meist breiter als lang. Oft ist längs des Randes ein glatter oder punktierter Wulst ausgebildet, der durch eine Furche oder Punktreihe von der übrigen Fläche getrennt ist. Meist sind die Vorder- und Hinterecken des Halsschildes deutlich sichtbar; nur selten hat er einen halbkreisförmigen Umriß. Die Flügeldecken sind sehr oft gewölbt, ihre Enden gemeinsam oder getrennt abgerundet. Längs des Flügeldeckenrandes bildet sich oft ein unterschiedlich breiter Saum, der von der Schulterbeule zum Körperende verläuft (dieser Saum ist in der Aufsicht zu erkennen = wesentliches Bestimmungsmerkmal!). Die Schulterbeule fehlt bei Tieren ohne Hautflügel; in einigen Fällen (z. B. Timarcha) Flügeldecken dann verwachsen. Oberfläche glatt, regellos oder in Reihen punktiert. Beine schwach bis kräftig, Füße pseudotetramer: 3. Glied beträchtlich verbreitert, unten und/oder oben ausgeschnitten, im Ausschnitt das sehr kleine 4. Glied. Vorderfüße der Männchen in der Regel breiter als die der Weibchen. Hinterleib mit 5 sichtbaren Sterniten, das letzte bei den Männchen mit einem Eindruck, bei den Weibchen mit einem Grübchen. SYSTEMATIK: Die Ansichten über die Unterfamilien gehen auseinander; einige (Crioce rinae, Hispinae, Cassidinae) werden immer häufiger als eigenständige Familien angesehen. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Form und Wölbung des Körpers; Färbung; Typ und Länge der Fühler; Augenausschnitt; Sichtbarkeit des Kopfes; Ausschnitt des 3. Fußgliedes; Seitenwulst des Halsschildes; Längenverhältnis verschiedener Fühler und Fußglieder untereinander; Abgrenzung der Epipleuren; Sichtbarkeit des Flügel decken-Randsaumes; Ausgestaltung der Hinterbeine (Zähne, Borsten). ARTENZAHL: Weltweit etwa 35 000 Arten bekannt (nach Schätzungen von Spezialisten dürften etwa 50 000 existieren). In Mitteleuropa über 500 Arten, auf den Britischen Inseln etwa 250. BIOLOGIE: Meist flugfähige Tagarten, jedoch nicht sehr flugfreudig und ausdauernd. Käfer wie Larven halten sich auf Pflanzen auf und sind in erster Linie Blattfresser. Verschiedene Fraßarten: Skelettierung (Agelastica alni), Loch- oder Blattrandfraß, Fensterfraß (das Gewebe wird nur auf einer Blattseite abgefressen). Die Larven verschiedener Arten nagen im Blattgewebe Gänge (minierende Arten). Die meisten Arten fressen viele Pflanzen (polyphag), eine Reihe nimmt nur einige verwandte
275
Längliche, 4-8 mm lange Arten mit vorgestrecktem Kopf, Augen gewölbt, ohne Ausschnitt. Flügeldecken unregelmäßig punktiert, Epipleuren durch scharfe Kante abgeteilt. Auf der Mittelbrust keine Stridulierplatte. Gehört zu den entwicklungsge schichtlich ältesten Vertretern der Familie. Orsodacne cerasi (L., 1758) Kirsch - Blatthähnchen
49(3)
BESCHREIBUNG: Färbung sehr veränderlich, von gelb bis rotbraun, oft mit schwarzer
Zeichnung oder ganz schwarz. – Halsschild und Flügeldecken fast kahl. Halsschild etwa so lang wie breit, spärlicher punktiert als Flügeldecken. 3. Fühlerglied deutlich länger als das 2. ÄHNLICHE ART: O. lineola (Panzer), Färbung ähnlich veränderlich, doch dicht weiß behaart, 2. und 3. Fühlerglied gleichlang. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis August. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Sträuchern (Weißdorn, Kirsche, Eberesche, Ligu ster), Obstbäumen, blühenden Doldengewächsen, Baldrian, Mädesüß.
VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Mittelnorwegen und -schweden,
Südfinnland; in England nur selten.
Unterfamilie Megalopodinae (Tafel 49, Abb. 4) Gestreckte, flache, 2,5-4 mm lange Arten. Augen gewölbt, mit kleinem Einschnitt. Mittelbrust mit Stridulierplatte. Die einzige Gattung wird auch zur vorigen Unterfami lie gezählt.
Zeugophora flavicollis (Marsham, 1802) Gelbhalsiges Blatthähnchen
49(4)
BESCHREIBUNG: Zweifarbig: Kopf (außer dem rotgelben Vorderteil) und Flügeldecken schwarz, Fühler und Beine, Halsschild hell. Hinterschenkel oft dunkler. – Mitten über den Kopf zieht ein glänzendes Längsband. Halsschild grob punktiert mit scharfem Seitenhöcker. Flügeldecken glänzend, unregelmäßig grob punktiert. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August.
VORKOMMEN: Auf Espen, Kanadapappeln, Salweiden.
VERBREITUNG: Mitteleuropa, im Norden nur bis Dänemark, Südschweden; in England
selten.
Eindrücke oft undeutlich. Zwischenräume quer gerunzelt. Hinterschenkel mit 1 scharfen Zahn. Fühlerglieder 1 und 3 annähernd gleich lang. ERSCHEINUNGSZEIT: April bis Juni. VORKOMMEN: Auf Segge, Igelkolben, Zungenblättrigem Hahnenfuß. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden, Britische Inseln; bis Süditalien.
Donacia bicolor Zschach, 1788 Zweifarbiger Rohrkäfer
49(7)
BESCHREIBUNG: Seidig-grünlich, mitunter golden oder messingglänzend, blau oder
kupfrig, selten zweifarbig. Beine metallisch grün. Körperunterseite dicht golden behaart. Mitte des Halsschildes mit tiefer Einsenkung. Flügeldecken flach, 4 + 4 Eindrücke längs der Naht (die letzten nicht immer deutlich), ein seitlicher Längsein druck. Die Punktierung der Flügeldecken geht hinten in Runzelung über. Zwischen räume grob gerunzelt. Hinterschenkel mit deutlichem Zahn. 3. Fußglied länger als die Hälfte des letzten Gliedes. ÄHNLICHE ART: D. thalassina Germar: Flügeldecken mit 2 + 2 Eindrücken. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Oktober. VORKOMMEN: Käfer auf Igelkolben, Wasserschwaden, Segge; Larve nur auf Astigem Igelkolben. VERBREITUNG: Mitteleuropa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; lokal in England, Schottland, Irland; Kaukasus; Westsibirien.
Unterfamilie Donaciinae Schilf-, Rohrkäfer (Tafel 49, Abb. 5-9)
Donacia cinerea Herbst, 1784
Die Gestalt erinnert an kleine Bockkäfer, doch besitzen die Käfer keine Dornen an den Hinterschienen-Enden, und ihre Fühler sind kürzer. Kopf vorgeschoben, im Halsteil verjüngt. Halsschild schmaler als Flügeldecken. Schildchen behaart. Flügeldecken mit Punktreihen. 1. Hinterleibssternit so lang wie die übrigen zusammen. Larven und Käfer haben symbiontische Mikroorganismen im Körper. Auf Wasserpflanzen, über (Donad.ia, Plateumaris) oder unter Wasser (Macroplea).
Donacia dentata Hoppe, 1795 Gezähnter Rohrkäfer
49(5)
BESCHREIBUNG: Kupfer- oder Bronzeglanz, selten metallisch grün; Beine rotbraun,
einige Teile schwärzlich. Hinterschenkel sehr kräftig: ragen beim Männchen über die Flügeldeckenenden hinaus, mit 2 Zähnen; bei den Weibchen schneiden sie mit den Flügeldeckenenden ab, nur mit einem (oft rückgebildeten) Zahn. 3. Fühlerglied so lang oder länger als 1. Spitze der Flügeldecken schräg einwärts gestutzt, Außenund Innenecken scharf. Punkte der Punktstreifen auf den Flügeldecken breiter als Zwischenräume. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Juli.
VORKOMMEN: Auf Pfeilkraut und Froschlöffel.
VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland;
England und Irland; im Süden bis Norditalien; Westsibirien.
Donacia aquatica (L., 1758) Wasser-Rohrkäfer
49(6)
BESCHREIBUNG: Metallisch goldgrün; über jede Flügeldecke verläuft ein leuchtend
purpurfarbenes Längsband (Raum zwischen 1. und 7. Punktreihe). Beine schwarz, glänzend, fein und dicht golden behaart; Fühler schwarz. – Halsschild dicht und tief punktiert, an den Seiten gerunzelt. Auf den Flügeldecken 4 Eindrücke, die vorderen kurz, tief. Von ihnen führt ein schräger Eindruck bis an die Schulter. Hintere
49(8)
BESCHREIBUNG: Braun bis kupfrig glänzend, völlig mit dichten, silbriggrauen Härchen
überzogen. Beine dunkel, Schenkel an der Basis orange. 3. Fühlerglied wenig länger als das 2., Halsschild hinter den Vorderecken mit deutlich glänzender Beule. Die Punktreihen erlöschen zum Flügeldeckenende. Vorderschienen verbreitert, außen an den Enden je ein Zahn. Füße mit langen, sichelartig gekrümmten Klauen. ÄHNLICHE ART: D. tomentosa Ahrens: 3. Fühlerglied doppelt so lang wie 2., Hals schild ohne glänzende Beulen. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Auf Rohrkolben, gemeinem Schilfrohr, Segge, Igelkolben u. a. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden, Nordfinnland; lokal in England und Irland; Westsibirien.
Plateumaris sericea (L., 1758) Seidiger Rohrkäfer
49(9)
BESCHREIBUNG: Metallglänzend, Farbton veränderlich: kupfrig, golden, grün, violett,
blau, mitunter schwarz. Körper platt, in der Hinterpartie der Flügeldeckennaht ist die Unterkante sichtbar (Gattungsmerkmal!). 4. Fühlerglied doppelt so lang wie das 2., Halsschild fein gerunzelt. Hinterschenkel unten mit großem, dreikantigem Zahn. ÄHNLICHE ART: P. discolor Panzer: 4. Fühlerglied geringfügig länger als das 2. (wird manchmal als Form von P. sericea betrachtet). ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Juli. VORKOMMEN: Auf Segge, Wasserschwertlilie u. a. in Mooren und Sümpfen. VERBREITUNG: Europa, bis in den äußersten Norden, auf den Britischen Inseln gängig.
278
279
Überfamilie Chrysomeloidea
Familie Chrysomelidae
Unterfamilie Criocerinae Blatthähnchen
BIOLOGIE: Käfer frißt im Frühjahr an jungen Spargeltrieben. Das Weibchen legt die
Glänzend glatte, ein- oder mehrfarbige (auch gefleckte) Arten, Kopf vorgestreckt, oben mit x-förmiger Furche. 1. Fühlerglied so lang wie breit. Augeninnenseite mit tiefem Einschnitt. Flügeldecken gemeinsam abgerundet, mit Punktreihen. Epipleuren nicht untergebogen, nicht durch Kante abgesetzt. Auf dem 7. Hinterleibs-Tergit paarige Stridulierplatten.
Eier so auf den Spargelstengel, daß sie aufrecht stehen. Die dunkelgrauen bis olivgrünen Larven fressen an den jungen Trieben und verpuppen sich unterirdisch in einer Kammer in mehreren Zentimetern Tiefe. 2 Generationen, die Käfer der 2. (ab Juli) überwintern in Spargelstengeln, unter Rinde, Steinen o. ä. Spargelschädling. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur bis Dänemark, Südschweden; verschiedentlich auf den Britischen Inseln; Kaukasus; Kleinasien; Vorderasien; Nordafrika; Nordamerika (nach 1850 eingeschleppt).
Oulema lichenis (Voet, 1806)
Crioceris duodecimpunctata (L., 1758)
(Tafel 50, Abb. 1-5)
50(1)
BESCHREIBUNG: Metallblau, mitunter auch grünlich oder schwarz. Fühler und Beine
schwarz. Halsschild vor der Basis eingeschnürt, Quereindruck vor der Basis glatt, an den Seiten jedoch unregelmäßig punktiert. ÄHNLICHE ARTEN: Lema cyanella (L.): Halsschild auf halber Länge eingebuchtet; Oulema erichsoni (Suffrian) und O. septentrionis (Weise): beide nur an der Form des männlichen Kopulationsorganes zu unterscheiden. BIOLOGIE: Käfer und Larven fressen Blattgewebe in Längsstreifen; gelten mitunter als Schädlinge. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis August. VORKOMMEN: Auf Wiesen und Feldern, Käfer auf Gräsern (inkl. Getreidearten). Gängig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Mittelnorwegen und -finnland, Nordschweden; auf den Britischen Inseln gängig; Westsibirien.
Zwölfpunktiger Spargelkäfer
50(4)
BESCHREIBUNG: Einfarbig rot, Schildchen und 6 + 6 Punkte auf den Flügeldecken
schwarz, ebenso die Fühler, die Enden von Schenkeln und Schienen und die Füße. – Stirn mit Längsfurche, Flügeldecke mehr als doppelt so lang wie breit. VARIABILITÄT: Zahl und Größe der Punkte auf den Flügeldecken veränderlich. BIOLOGIE: Die Weibchen kleben die Eier einzeln flachliegend an Spargelblättern an. Mitunter schädlich. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Oktober. VERBREITUNG: Im Großteil der Paläarktis häufig; fehlt in Fennoskandien; lebt jedoch auf den Britischen Inseln; in Nordamerika im vorigen Jahrhundert eingeschleppt.
Lilioceris lilii (Scopoli, 1763) Lilienhähnchen
50(5)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, Halsschild und Flügeldecken leuchtend rot (bei Samm
Oulema melanopus (L., 1758) Rothalsiges Getreidehähnchen
50(2)
BESCHREIBUNG: Halsschild rot, Flügeldecken metallblau, blaugrün, grün, selten auch
schwarz. Fühler dunkel, Beine gelborange, Schienenenden und Füße dunkel. – Fühlerglied 2 quadratisch, 3 und 4 doppelt so lang wie breit, 5 mehr als doppelt so lang wie breit. Halsschild auf der Fläche nur locker, an den Seiten und vor der Basis fein und dicht punktiert. ÄHNLICHE ART: O. rufocyanea (Suffrian): Flügeldecken gröber punktiert; 2. Fühler glied doppelt so breit wie lang, 5. nur 1,5 X so lang wie breit. BIOLOGIE: Die Weibchen legen bis zu 200 Eier einzeln oder in kleinen Gelegen meist auf Getreideblätter (Hafer, Gerste, Sommerweizen) oder wilde Gräser (Gern. Knäu elgras o. a.). Die mit schwärzlichem Schleim überzogenen Larven schlüpfen nach etwa einer Woche. Sie ernähren sich von Gras und verpuppen sich etwa 20-50 mm tief im Erdreich. Nur eine Generation; Käfer überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Juni, Jungkäfer ab Juli/August. VORKOMMEN: In Feldern und Wiesen, fliegt sogar in die Großstadtstraßen. VERBREITUNG: Paläarktis: fast ganz Europa, im Norden in Süd-Norwegen, Mittel schweden und -finnland; auf den Britischen Inseln gängig; in Nordamerika einge schleppt, Schädling.
Crioceris asparagi (L., 1758) Spargelhähnchen
50(3)
BESCHREIBUNG: Auffällig bunt: Kopf schwarz, Halsschild rot, Flügeldecken dunkel,
metallisch glänzend, mit 3 + 3 gelben eckigen Flecken. – Flügeldecken mehr als doppelt so lang wie breit. VARIABILITÄT: Alle möglichen Formen der Verbindung zwischen den Flecken auf den Flügeldecken; die gelbe Färbung kann von der dunklen verdrängt werden.
lungsexemplaren gelborange), Kopf, Fühler, Schildchen und Beine schwarz. – Halsschild relativ klein, seitlich tief eingeschnitten, glänzend mit vereinzelten Punc ten. Punktreihen bis zum Ende der Flügeldecken. ÄHNLICHE ART: L. merdigera (L.): Kopf und Schildchen rot, geht weiter in den Norden. BIOLOGIE: Die Weibchen legen rd. 300 Eier, einzeln oder in Gruppen, vor allem auf Türkenbund- und Weiße Lilie, Maiglöckchen, Weißwurzarten. Die Larven schlüp fen nach etwa 1 Woche. Ihre orange Färbung wird durch eine schwarze Kotschicht verdeckt. Sie werden ca. 10 mm lang, verpuppen sich in einer unterirdischen Kammer. Jährlich 1-3 Generationen; Käfer überwintern. – Die Käfer können zirpende Töne mit Hilfe einer Leiste an der Flügeldeckenspitze hervorbringen, mit der sie über das Stridulationsorgan auf der Oberseite des Hinterleibes streichen. VORKOMMEN: Auf Liliengewächsen, in Wäldern und Gärten. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Dänemark, Mittelschweden, Südfinnland; verschiedentlich auf den Britischen Inseln; Nordafrika.
Unterfamilie Clytrinae (Tafel 50, Abb. 6-9) Körper walzenförmig; Halsschild und Flügeldecken unterschiedlich gefärbt, letztere oft dunkel gefleckt; Kopf relativ groß, Fühler kurz, gesägt. Vorderhüften dicht beieinander. Käfer pflanzenfressend; Larven entwickeln sich in Ameisennestern (Kör per durch Hülle aus eigenen Exkrementen geschützt), mindestens einige Arten mit fleischfressenden Larven.
Labidostomis longimana (L., 1761) Gemeiner Langbeinkäfer
50(6)
BESCHREIBUNG: Kopf, Halsschild und Schildchen metallischgrün, Flügeldecken gelb
lich mit schwarzem Fleck hinter der Schulterbeule; Beine dunkel, mit Metallglanz. – Halsschild-Hinterecken ausgezogen und angehoben. Halsschild grob und deutlich punktiert. Fühler vom 5. Glied an gesägt, das 4. Glied länger als das 3., jedoch kürzer als das 2. + 3. zusammen. Vorderbeine des Männchens sehr lang, gekrümmt. ÄHNLICHE ART: L. humeralis (Schneider): größer, Kopf und Halsschild metallblau, 4. Fühlerglied so lang wie das 2. + 3. BIoLOGIE: Käfer als Pollensammler auf Blüten (Weißdorn, Doldenblütler u. a.); Futterpflanzen der Larven sind Hornklee, Bartklee u. a. Schmetterlingsblütler. ERSCHEINUNGSZEIT: 1. Generation von April bis Juli, 2. noch im Okt. und Nov. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden; fehlt auf den Britischen Inseln; Westsibirien.
Clytra quadripunctata (L., 1758) Ameisen-Blattkäfer
50(7)
BESCHREIBUNG: Schwarz, ein Fleck über dem Augenoberrand und das 2. und 3.
(mitunter auch der Fortsatz des 4.) Fühlerglied rot; Flügeldecken rotgelb, mit je einem schwarzen Fleck auf der Schulterbeule und in der hinteren Hälfte. – Hals schild glänzend, gut sichtbar dicht und unregelmäßig punktiert, Hinterränder nicht aufwärts gedreht. VARIABILITÄT: Der hintere Fleck kann zweigeteilt sein, oder seltener fehlen. ÄHNLICHE ART: C. laeviuscula Ratzeb.: Halsschild glänzend, kaum sichtbar punktiert; der hintere Fleck nimmt fast die ganze Breite der Flügeldecke ein. BIoLOGIE: Das Weibchen umgibt jedes Ei mit einer Schutzhülle aus Sekret und Exkrementen. Die Larven entwickeln sich in Nestern der großen Ameisen der Gattung Formica. Die Larve ist gegen sie durch ein Gehäuse (Scatoconcha) geschützt, die aus der Eihülle durch Ankleben von Erdpartikeln mit Hilfe der Exkremente entsteht. Nur die beiden vorderen Beinpaare ragen daraus hervor. Die Larven fressen Insektenüberreste und können mehrere Monate hungern. Entwicc lungsdauer 2 Jahre. Im Winter verschließen sie das Gehäuse mit einem Plättchen, das sie sich zusammenkleben. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis August. VORKOMMEN: An Waldrändern auf Salweiden und anderen Weiden, aber auch jungem Eichenlaub, Birken und Weißdorn. VERBREITUNG: Im Großteil Europas bis Nord-Fennoskandien; lokal in England und Schottland.
Smaragdina cyanea (F., 1775) Blauer Langbeinkäfer
50(8)
(Synonym: häufig zu den Gattungen Cyaniris oder Gynandrophthalma gerechnet.) BESCHREIBUNG: Orangerot, Kopf und Flügeldecken metallisch dunkelblau, Basis der Hinter-(oder aller)Schenkel dunkel. – Stirn schwach punktiert, mit breitem, gruben artigem Eindruck. Halsschild fein und schütter punktiert, Basalecken abgerundet, nicht aufgebogen. Flügeldecken grob und dicht punktiert, Schulterbeulen ausgebil det. Schildchen groß. ERSCHEINUNGSZEIT: VoR April bis August. VORKOMMEN: Auf Weißdorn, Salweiden und verwandten Weidenarten; an Waldrän dern, auf Waldwiesen, an Ufern. VERBREITUNG: Eurasien bis Mittelchina, fehlt in Japan; in Nordeuropa nur bis Dänemark, Mittelschweden und -finnland; fehlt auf den Britischen Inseln.
Coptocephala unifasciata (Scopoli, 1763) Einbindiger Langbeinkäfer
50(9)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, rotgelb, glänzend; Kopf, die Spitzenglieder der Fühler,
Basis der Schenkel, Füße (mitunter auch Schienenenden) schwarz. Ferner je ein variables schwarzes Band an der Flügeldecken-Basis und hinter ihrer Mitte. BIOLOGIE: Entwicklung auf Doldengewächsen (Möhre, Pastinake, Haarstrang u. a.). ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Oktober.
VORKOMMEN: An durchsonnten, grasbewachsenen Stellen, gängig.
VERBREITUNG: Europa, fehlt in Fennoskandien, in den Niederlanden und auf den
Britischen Inseln; Klein-, Vorderasien. Unterfamilie Cryptocephalinae Fallkäfer (Tafel 51) Gedrungene, häufig sehr auffällig gefärbte Käfer; die Färbung von Halsschild und Flügeldecken unterscheidet sich oft. Kopf senkrecht nach unten geneigt; Fühler lang, fadenförmig; Vorderhüften durch den Vorderbrustfortsatz voneinander getrennt. Bei den Larven ist der Hinterleib in einem festen Sack, einer Kothülle, geborgen.
Pachybrachys hieroglyphicus (Laicharting, 1781) Hieroglyphen-Fallkäfer
51(1)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, gelb, schwarz gezeichnet: auf dem Halsschild in Form
eines M, auf den Flügeldecken 5 + 5 meist langgezogene Flecke. Pygidium schwarz mit 2 weißen Flecken. Fühlerspitzen dunkler. Beine rotbraun. Episternum der Mittelbrust gelb (bei präparierten Tieren von der Seite her sichtbar!). Halsschild vor der Basis am breitesten, wie die Flügeldecken unregelmäßig punktiert. Punkte auf den Flügeldecken eindeutig dunkler als auf dem Halsschild. VARIABILITÄT: Der 3., 4. und 5. Flügeldeckenfleck können miteinander verschmelzen, oder die schwarze Färbung überwiegt. ÄHNLICHE ART: P. suturalis Ws.: auf den Flügeldecken Schulter- und beide Seiten flecke klein; die beiden Flecke an der Naht verbinden sich miteinander. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Auf Weiden (hauptsächlich Silberweiden); an den Rändern von feuchten Wiesen und Bächen. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, in Fennoskandien bis Mittelfinnland; fehlt auf den Britischen Inseln; Westsibirien.
Gattung Cryptocephalus Geoffroy, 1762 Gedrungene Arten recht einheitlicher Gestalt; Halsschild an der Basis am breitesten, diese an der Kante dicht gezähnelt (nur zu sehen, wenn der Halsschild nach vorn geneigt ist!) Halsschild und Flügeldecken ringsum unterschiedlich stark gerandet. Meist wärmeliebende Käfer, auf blühenden Kräutern und Sträuchern, die nicht unbe dingt zu ihren Futterpflanzen (meist Weiden, Birken, Pappeln, Eichen u. ä.) gehören. Die Lebensweise ist bisher unzureichend erforscht.
Cryptocephalus coryli (L., 1758)
51(2)
BESCHREIBUNG: Schwarz, bei Weibchen Halsschild, Schildchen und Flügeldecken rot,
beim Männchen nur ein Halsschild-Saum und die Flügeldecken. – Halsschild fein
282
Familie Chrysomelidae
Überfamilie Chrysomeloidea
punktiert, seitlicher Saum gut sichtbar. Flügeldecken mit unklaren Punktreihen, Seitensaum in der Aufsicht an beiden Seiten gleichzeitig erkennbar. VARIÄBILITÄT: gering; mitunter dunkle Punkte auf der Schulterbeule und hinter der halben Länge. VORKOMMEN: An Waldrändern auf Laubhölzern (Hasel, Birke, Erle, Weide). VERBREITUNG: Eurasien, im Osten bis nach Korea. In Europa bis Dänemark, Mittel norwegen und -finnland, Nordschweden; in England selten.
Cryptocephalus sexpunctatus (L., 1758)
51(3)
BESCHREIBUNG: Rot, schwarze Flecke auf dem Halsschild und je 3 auf den Flügeldec ken. Epipleuren dunkel, Schildchen schwarz, Beine und Fühler dunkelbraun (einige Glieder an der Fühlerbasis heller). Flügeldecken unregelmäßig punktiert, der breite Seitensaum in der Aufsicht an beiden Seiten gleichzeitig erkennbar. VÄRIABILITÄT: Der Schulterfleck ist stets entwickelt, die anderen können fehlen; oder Verschmelzung der Flecke auf unterschiedliche Weise, so daß die schwarze Färbung dominiert. ÄHNLICHE ART: C. octopunctatus (Scopoli): je 4 Flügeldeckenflecke, der 1. stets hinter der Schulterbeule. Häufig in einer nur 6fleckigen Variante. Fehlt in England. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Laubhölzern (Hasel, Birke, Weide, Weißdorn, Eiche u. a.), gängig. VERBREITUNG: Eurasien, in Europa bis in den hohen Norden; in England und Schottland nur selten.
Cryptocephalus bipunctatus (L., 1758) Zweipunktiger Fallkäfer
51(4)
BESCHREIBUNG: Schwarz, Flügeldecken lebhaft rot, mit je einem dunklen Schulter- und einem größeren Mittelfleck. 4 Basalglieder der Fühler hell. – Flügeldecken mit dichten Reihen dunkler Punkte, hinten feiner werdend. In der Aufsicht ist der Flügeldeckensaum nicht gleichzeitig an beiden Seiten sichtbar. VARIABILITÄT: Jeder der Flügeldecken-Flecke kann verschwinden, oder beide sich in Längsrichtung verbinden. Nur selten Flügeldecken schwarz, mit rotem, vorn ausge schnittenem Endfleck (s. auch die folgende Art!). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli.
VORKOMMEN: An Waldrändern, Ufern, auf Hasel, Weide u. a.
VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Lappland; in England lokal.
Cryptocephalus sericeus (L., 1758) Seidiger Fallkäfer
283 51(6)
BESCHREIBUNG: Metallisch-seidig, meist glänzend grün, golden, goldgrün, seltener
blau und purpurviolett. 1.-5. Fühlerglied gleichfalls metallisch. – Halsschild feiner als Flügeldecken punktiert, Abstände zwischen den Punkten glänzend; vor dem Schildchen 2 schräge Eindrücke. In Seitenansicht ist der seitliche Halsschildteil 5 förmig geschwungen. Flügeldecken wesentlich länger als an der Basis breit, dicht unregelmäßig punktiert. Die Vorderbrust ist am Ende leicht gehöhlt und trägt 2 deutliche glänzende Höcker (wichtiges Merkmal!). ÄHNLICHE ART: C. aureolus Suffrian: robuster, grober punktiert. Vorderbrustende mehr oder weniger eben, ohne Höcker. C. aureolus vertritt C. sericeus auf den Britischen Inseln, kommt auf dem Festland aber gemeinsam mit ihr vor. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: An Rainen, sonnigen Hängen, auf Wiesen, Bahndämmen, meist auf gelb blühenden Korbblütlern. VERBREITUNG: Großteil Europas, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittel schweden; fehlt auf den Britischen Inseln.
Cryptocephalus decemmaculatus (L., 1758)
51(7)
BESCHREIBUNG: Oberseite strohgelb mit schwarzen Flecken: auf dem Halsschild 2 + 2
längs des Randes, oft miteinander verbunden; auf den Flügeldecken in der Regel 5 + 5 Flecke. Körperunterseite völlig schwarz. 1.-5. Fühlerglied gelb, die restlichen dunkel. Schenkel wenigstens z. T. dunkel, die übrigen Beinglieder gelb. – In Aufsicht beide Halsschild- und Flügeldecken-Säume gleichzeitig sichtbar. Epipleu ren relativ kurz, reichen kaum bis zum 1. Sternit. VARIABILITÄT: Die Halsschildflecke können völlig fehlen; auch die Flügeldeckenflecke können bis auf den Schulterfleck fehlen; oder dunkle Formen: völlig schwarz, oder nur der Halsschild mit kleinen hellen Flecken gezeichnet. ÄHNLICHE ART: C. frenatus Laicharting: Unterseite der Mittelbrust seitlich normaler weise gelb; Epipleuren reichen fast bis an das Flügeldeckenende. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Meist auf Weiden- und Erlenbeständen an Gewässern oder am Rande feuchter Wälder. VERBREITUNG: Mittel- und Osteuropa, im Norden über den Polarkreis hinaus; auf den Britischen Inseln selten.
Cryptocephalus moraei (L., 1758) Querbindiger Fallkäfer
51(8)
Cryptocephalus biguttatus (Scopoli, 1763) Zweifleckiger Fallkäfer 51(5)
BESCHREIBUNG: Glänzend schwarz, mit variierender gelber bis orangegelber Zeich
BESCHREIBUNG: Schwarz, glänzend, am Ende jeder Flügeldecke ein großer gelbroter
nung: Vorderrand, Hinterecken und mitunter 2 Flecke vor dem Schildchen am Halsschild gelb. Auf jeder Flügeldecke ein Mittel- und ein Endfleck gelb. Körperun terseite schwarz. Fühler und Beine gelb, z. T. geschwärzt. Kopf der Männchen mit einer X-förmigen gelbroten Zeichnung, der der Weibchen mit 2 Längsbändern. – Halsschild fein und locker punktiert; auf den Flügeldecken regelmäßige Punkt reihen. VARIABILITÄT: Die helle oder die schwarze Färbung kann vorherrschen. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: Auf Johanniskraut an Rainen und Hängen. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittel schweden und -finnland; lokal in England und Schottland.
Fleck. Fühlerglieder 2-4 und 5 zum Teil gelbrot, sonst dunkelbraun. Halsschild glatt, glänzend (winzige Punktierung erst bei starker Vergrößerung sichtbar). Flü geldecken mit unregelmäßigen Punktreihen, Zwischenräume glatt. ÄHNLICHE ART: Die ziemlich seltene dunkle Variante der vorigen Art, bei dieser Endfleck am Vorderrand stets eingebuchtet , nicht wie bei C. biguttatus gerundet. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli.
VORKOMMEN: Waldränder, Hangwiesen, auf Weide und Hasel, nur stellenweise.
VERBREITUNG: Fast ganz Europa, im Norden bis Dänemark, Südschweden und
-finnland; lokal in England.
Cryptocephalus vittatus (F.,
1775) Gebänderter Fallkäfer
51(9)
BESCHREIBUNG: Schwarz, glänzend, Flügeldecken gelb mit 2 breiten schwarzen Längs
bändern. Epipleuren gelb, Körper-Unterseite schwarz. Halsschild fast glatt, auf den Flügeldecken regelmäßige Reihen dunkler Punkte. VARIABILITÄT: Das seitliche schwarze Band der Flügeldecken kann quergeteilt sein, oder beide Bänder verbinden sich vor dem Ende halbkreisförmig. ÄHNLICHE ARTEN: C. bilineatus (L.), C. elegantulus Grav., s. folgende Art. VORKOMMEN: An trockneren Standorten, Raine, Wiesen o. ä.: Käfer auf vielen Pflan zen (Margerite, Rainfarn, Schafgarbe, Besenginster u. a.), Larven nur auf Margerite. VERBREITUNG: Fast ganz Europa, im Norden bis Dänemark, Südschweden; fehlt auf den Britischen Inseln.
Cryptocephalus bilineatus (L., 1758) Zweiliniger Fallkäfer
51(10)
BESCHREIBUNG: Schwarz und gelb: Halsschild schwarz, vorn und seitlich schmal gelb
gesäumt, mitunter 2 kleine gelbe Flecke an der Basis vor dem Schildchen. Schildchen dunkel, Flügeldecken gelb mit einem dunklen Naht- und einem nicht bis ans Ende reichenden Randband. 1.-5. Fühlerglied gelb, die anderen dunkel; Beine gelb. – Auf dem Halsschild sehr feine, dichte, längsgefaserte Skulptur; auf den Flügeldecken regelmäßige Reihen dunkler Punkte. ÄHNLICHE ARTEN: C. elegantulus Gravenhorst: Halsschild punktiert, Fühler gelb; C. vittatus: s. vorige Art. VARIABILITÄT: Die Bänder können sich in Querrichtung miteinander verbinden, so daß schließlich die dunkle Färbung überwiegt. Gelb bleiben dann nur Flecke an Flügel deckenbasis, -rand und -ende. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Auf trockenen Wiesen, Käfer auf Margeriten. VERBREITUNG: Eurasien bis Japan, in Nordeuropa bis Dänemark, Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; lokal in England. Unterfamilie Eumolpinae (Tafel 52, Abb. 1) Metallische oder dunkle Arten, meist behaart oder beschuppt. Fühlerwurzeln weit voneinander getrennt. Das 3. Fußglied ist auch an der Unterseite tief in der Längsrich tung eingeschnitten. Vorderhüften fast kugelig.
Adoxus obscurus (L., 1758) Blattfallkäfer
52(1)
BESCHREIBUNG: Schwarz, 1.-3. (4.) Fühlerglied braunrot, Oberseite weißlich anliegend
behaart. – Flügeldecken nahezu parallelrandig, hinter der Schulterbeule etwas einge drückt. Halsschild regelmäßig dicht punktiert, auf den Flügeldecken große Punkte in unregelmäßigen Reihen, dazwischen kleine Pünktchen. VARIABILITÄT: Zwei Unterarten, die sich morphologisch und in ihrer Lebensweise unterscheiden: A. obscurus obscurus (hier abgebildet und beschrieben); A. obscurus villosulus (Schrank) (Synonym: var. vitis Ws.): braunrot, gelblich behaart, feiner punktiert; nur auf Weinreben (jedoch nicht nordamerikanischen Sorten). BIOLOGIE: Käfer auf Blüten von Weidenröschen, Habichtskraut u. a. Entwicklung auf Nachtkerzengewächsen. Die Käfer lassen sich bei Gefahr fallen und stellen sich tot ( Name!). Sie fressen auf der Oberseite von Blättern, Stielen und Früchten etwa 1 mm breite und 10-15 mm lange Streifen aus dem Gewebe. Das Weibchen legt die Eier in
Gruppen auf die Blattunterseite oder in Stengelspalten. Die Larven kriechen in den Boden und fressen an den Wurzeln. Sie überwintern und verpuppen sich im Frühjahr. Jungfernzeugung wurde beobachtet! ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Oktober. VERBREITUNG: Europa, ausgenommen der hohe Norden; fehlt auch auf den Britischen Inseln; Nordafrika; Nordamerika (USA), Mittelamerika (Mexiko). Unterfamilie Chrysomelinae
(Tafel 52, Abb. 2-10, Tafel 53, Abb. 1-3)
Oval bis rund, selten gestreckt (Chrysochloa), gewölbt; oft metallisch glänzend; Fühlerwurzeln weit voneinander getrennt. 3. Fußglied nur auf der Oberseite einge schnitten, Klauen ungeteilt. Vorderhüften querliegend.
Leptinotarsa decemlineata (Say, 1824) Kartoffelkäfer
52(2)
BESCHREIBUNG: Einzige Art der Gattung in Mitteleuropa: gelb, Halsschild schwarz
gefleckt, Flügeldecken mit 5 + 5 Längsbändern. Fühlerglieder 1-4 rotbraun, dunkel gefleckt, die übrigen Glieder schwarz. Beine rotbraun, Schienenansätze und Füße schwarz. – In Europa mit keiner anderen Art zu verwechseln. BIOLOGIE: Käfer auf Nachtschattengewächsen, überwiegend auf Kartoffel. Die Weib chen legen mehrere 100 Eier in Gelegen von 20-80 auf die Blattunterseiten. Die Larven sind zunächst leuchtend rot, später rotgelb. Sie tragen 2 Reihen dunkler Flecke an den Körperseiten, weitere Flecke auf dem Rücken. Verpuppung unterir disch, 1-2 Generationen im Jahr, Käfer und Larve fressen nur an den Blättern, nicht an Knollen. Die Art wurde an Solanum rostratum in den Rocky Mountains (Colorado) entdeckt. Mit dem Kartoffelanbau während des Pazifikbahnbaues wechselten die Käfer auf Kartoffelkulturen über und breiteten sich aus. Im Jahr 1877 wurden sie in Deutschland bei Mülheim/Rhein festgestellt, kurz danach in Sachsen. Dieser erstma lige Befall sowie eine Reihe weiterer wurden zwar vernichtet, doch ließ sich die Invasion der Käfer nur vorübergehend aufhalten. Zur Verbreitung trugen vor allem die Ereignisse des I. Weltkrieges und der Nachkriegszeit bei. 1922 kam es zu einem Massenauftreten bei Bordeaux/Frankreich, 1936 zu einem größeren in Deutschland. In den folgenden Jahren drang der Käfer weiter nach Osten vor. Auf kleineren Flächen läßt sich das Vorkommen durch Absammeln reduzieren. Natürliche Feinde sind vor allem die großen Laufkäfer der Kartoffelfelder (Carabus auratus, C. cancellatus und C. granulatus). ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Oktober. VORKOMMEN: Auf Kartoffelfeldern, mitunter aber auch viele Kilometer davon entfernt (Bialowieza/Polen, Hohe Tatra, Riesengebirge u. ä.) VERBREITUNG: Heute Kosmopolit.
Gattung Chrysomela L., 1758 Letztes Tasterglied mindestens ebenso lang oder länger als das vorletzte. Flügeldecken meist unregelmäßig punktiert. Vorderrand des 3. Flügelgliedes nur wenig ausgeschnit ten, Klauen ungezähnt.
286
Familie Chrysomelidae
Überfamilie Chrysomeloidea
Chrysomela coerulans Scriba, 1791 Himmelblauer Blattkäfer
52(3)
BESCHREIBUNG: Färbung variabel, meist metallglänzend blau, blauviolett oder blau
grün, aber auch blauschwarz, kupfrig oder kupfergrün. Fühler und Beine wie Körper gefärbt. – Halsschildränder nahezu parallel, Seitenwulst durch eine Reihe grober Punkte von der Scheibe getrennt. Punktierung auf der Scheibe feiner als zu den Seiten hin. Auf den Flügeldecken feine Punkte zwischen den großen. Vorder brustfortsatz mit glatten, kräftigen Rändern. ÄHNLICHE ART: Ch. herbacea Duftschmid: Vorderbrustfortsatz quer gerunzelt, mit schmalen Rändern. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August. VORKOMMEN: Käfer auf Minze; auf feuchten Bergwiesen, an Bächen, Waldrändern, eher im Bergvorland und Bergland anzutreffen. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, fehlt im Norden und auf den Britischen Inseln; Kleinasien; Mittelasien; Zentralchina.
Chrysomela graminis L., 1758
52(4)
BESCHREIBUNG: Metallisch grüngolden oder goldkupfrig, mit je einem grünen Band
längs der Naht und über die Flügeldeckenmitte. Längs des Außenrandes meist ein purpurn-metallglänzendes Band. Halsschildrand bläulich, Körperunterseite metal lischgrün. – Halsschild seitlich leicht abgerundet, am Rand mit großen, auf der Scheibe mit mittleren und kleinen Punkten; dazwischen fein chagriniert. Flügeldec ken dicht punktiert; die Punkte haben strahlenförmige Ausläufer. Zwischen ihnen sitzen weitere kleine Pünktchen. Schulterbeule ausgebildet, Epipleuren bis zum Flügeldeckenende gut sichtbar. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis September. VORKOMMEN: Auf Korbblütlern (Rainfarn, Margerite, Schafgarbe), an Waldrändern und Rainen. VERBREITUNG: I m Großteil Eurasiens, im Norden bis Dänemark, Südnorwegen, Mittelschweden, Nordfinnland; lokal in England.
Chrysomela polita L., 1758 Geglätteter Blattkäfer
52(5)
BESCHREIBUNG: Kopf, Halsschild und Schildchen metallisch glänzend grünlich bis
kupfrig. Flügeldecken rotbraun, ohne Metallglanz. Unterseite metallisch schwarz grün. Einige Grundglieder der Fühler hell, die übrigen dunkel. Beine metallischgrün, Füße braunschwarz glänzend. – Halsschild fast parallelrandig, Basis schmal geran det. Der breite, fast glatte Seitenwulst wird durch eine unregelmäßige, in der Mitte unterbrochene Reihe großer Punkte abgeteilt. Halsschild-Scheibe fein punktiert. Auf den Flügeldecken große und kleine Punkte, die großen oft in unregelmäßigen Reihen. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer vom Frühjahr bis zum Herbst. VORKOMMEN: Auf Lippenblütlern (Minze, Melisse, Salbei, Gemeinem Dost, Gunder mann); um Gewässer, auf nassen Wiesen. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Mittelfennoskandien; häufig auf den Britischen Inseln; Klein- und Zentralasien; Sibirien.
Chrysomela staphylea L., 1758 Rotbrauner Blattkäfer
52(6)
BESCHREIBUNG: Glänzend rotbraun, mitunter mit Metallschimmer, Halsschild seitlich
leicht gerundet, Seitenwulst breit, sehr fein punktiert, von der Scheibe durch eine bis
287
an den Vorderrand reichende Reihe großer Punkte abgeteilt. Scheibe fein und dicht gepunktet. Die großen Punkte auf den Flügeldecken haben eine Tendenz zur Längsreihenbildung; zwischen ihnen verstreut winzige Punkte. Hautflügel entwic kelt (Unterschied zu ähnlichen Arten, bei denen sie fehlen!). VORKOMMEN: Vor allem auf Lippenblütlern (Minze, Melisse); auf feuchten Wiesen, an Ufern, auch an Feldwegen. VERBREITUNG: Paläarktis, in Europa bis in den hohen Norden; auf den Britischen Inseln gängig; Nordamerika.
Chrysomela cerealis L., 1767 Getreide-Blattkäfer
52(7)
BESCHREIBUNG: Metallglänzend, auf den Flügeldecken blaue, grüne, goldene, purpur
rote oder violette Längsbänder. Über die Halsschildmitte verläuft ein blaues oder violettes Längsband. Fühler und Beine metallglänzend. – Halsschildränder nahezu parallel, Seitenwulst breit, punktiert, durch einen punktierten, in der Mitte unter brochenen Eindruck abgeteilt. (An der Basis bes. gut sichtbar). Schulterbeule gut sicht bar, Flügeldecken mit großen und kleinen Punkten und winzigen Querstricheln. VARIABILITÄT: Es gibt nahezu einfarbige Exemplare; Rassenbildung!
ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis September.
VORKOMMEN: Auf Lippenblütlern (Minze, Quendel); auf warmen Hängen mit Sand-
und Steinuntergrund, namentlich im Bergvorland. Häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark; nur selten in Südfinnland; lokal in England.
Chrysomela sanguinolenta L., 1758 Blutiger Blattkäfer
52(8)
Synonym: Ch. marginalis Duftschmid BESCHREIBUNG: Schwarz, rings um den Flügelrand (einschließlich Schultern) rot
gesäumt. Der Saum reicht nicht bis an die Flügeldeckenbasis. Fühler und Beine schwarz. – Halsschildränder abgerundet, Vorderecken kaum ausgeprägt. Scheibe glänzend, fein punktiert. Seitenwulst an der Basis durch tiefe Furche abgeteilt. Punkte der Flügeldecken z. T. in unregelmäßigen Längsreihen (Punkte bei den Weibchen kleiner als bei den Männchen). ÄHNLICHE ARTEN: Ch. limbata F.: Auch Flügeldeckenbasis rot gesäumt; Ch. kuesteri Helliessen: Flügeldecken sehr grob punktiert, Halsschild feiner, Seitenwulst an der Basis durch kurze Grube von der Scheibe abgesetzt; Ch. gypsophilae Kuester: metallisch dunkelblau, roter Saum reicht bis zur 2. Punktreihe; Ch. lateicincta Dem.: Halsschildränder gerader, Vorderecken ausgeprägter, roter Saum bis zur 3. Punktreihe, nur boreoalpin verbreitet. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom Frühjahr bis zum Oktober. VORKOMMEN: An sandigen Orten. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Südfennoskandien; lokal in Schottland und Irland; Sibirien.
Chrysomela varians Schaller, 1783 Johanniskraut-Blattkäfer
52(9)
BESCHREIBUNG: Der kurze, stark gewölbte Körper ist nur wenig länger als breit. Farbe
veränderlich, stets metallisch: meist kupfrig bis messingfarben, grün bis goldgrün oder dunkelblau bis schwarzviolett. Fühler und Beine dunkel, metallisch glänzend. – Halsschild mit leicht abgerundeten Seitenrändern, Seitenwulst kurz und nur an der Basis vorhanden, von der Scheibe durch Punktreihe getrennt. Flügeldecken sehr fein und dicht punktiert.
BIOLOGIE: Ovovivipare Art: aus den abgelegten Eiern schlüpfen die Larven innerhalb
von 2-3 Minuten. 2-3 Generationen. Die Käfer der 1. Generation halten eine Sommerruhe und überleben so große Hitze und Trockenheit. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis September. VORKOMMEN: An Johanniskraut; auf grasigen Hängen, Wiesen. Sehr häufig. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Mittelfennoskandien; lokal auf den Britischen Inseln; Kleinasien; Sibirien; Nordafrika.
VERBREITUNG: Gebirgsmassive in Mitteleuropa (Alpen, Sudeten, Karpaten). Bildet
mehrere Rassen. ERSCHEINUNGSZEIT: VoM Sommer bis Herbst.
Gastroidea polygoni (L., 1758) Ampferblattkäfer
53(3)
BESCHREIBUNG: Halsschild, 1.-4. Fühlerglied und Beine orange, sonst metallisch blau
oder grün, selten violett. Mitunter Fühler ganz dunkel.
Chrysomela hyperici Forster, 1771
52(10)
BESCHREIBUNG: Oval, Oberseite bronzegrün, dunkelblau oder schwarzblau; Fühler
braun, Beine braunschwarz, glänzend. – Halsschild auf der Fläche sehr fein punc tiert (dazwischen sehr feine Netzstruktur). Seitenwulst breit, an der Basis von der Scheibe durch tiefe Furche getrennt, die sich nach vorn in eine breite Punktreihe fortsetzt. Auf den Flügeldecken Punkt-Doppelreihen. Die Punkte stehen meist symmetrisch zueinander und werden nach hinten kleiner. ÄHNLICHE ART: Ch. geminata Paykull: Punktreihen dichter, mit jeweils mehr als 20 Punkten in Reihe 4 und 5. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Oktober. VORKOMMEN: Auf Johanniskraut; an grasigen Hängen, Rainen, an Waldwegen, Bahn dämmen; sehr häufig. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden nur in Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal auf den Britischen Inseln; Kleinasien; Nordafrika; nach Austra lien zur Johanniskraut-Bekämpfung importier .
Dlochrysa fastuosa (Scopoli, 1763) Prächtiger Blattkäfer
53(1)
BESCHREIBUNG: Einzige Art. Metallisch, in verschiedenen Kombinationen von Grün,
Goldgrün, Blauviolett und Rot. Häufig auf den Flügeldecken ein blauviolettes Band längs der Naht und vor dem Rande sowie 2 wenig deutliche blaue Flecke auf dem Halsschild. Fühlerglieder 1-3 gelbbraun, die übrigen dunkel. Beine metallisch grün. – Ganze Körperoberseite fein punktiert, auf der Halsschildmitte feiner als an den Rändern. Augen oval, ohne Ausschnitt. Die Enden der letzten Fußglieder auf der Unterseite mit 2 kleinen Zähnen. — ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis August. VORKOMMEN: Auf Brennessel, Taubnessel, Gemeinem Hohlzahn; an Wegen und Landstraßen, auf Schuttplätzen, an Waldrändern; sehr häufig. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Dänemark, Mittelnorwegen, Nordschweden und -finnland; lokal auf den Britischen Inseln.
ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis September. VORKOMMEN: Besonders auf Vogelknöterich, Pfefferknöterich, seltener auf Saueramp
fer; an Rainen, Feldrändern; häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelnorwegen, Nordschweden und -finnland;
lokal in England, Schottland, Irland; Nordamerika.
Gastroidea viridula ( De Geer, 1775) Grüner Sauerampfer-Käfer 53(4) BESCHREIBUNG: Metallisch, meist Flügeldecken grün, Kopf und Halsschild bläulich;
oder Flügeldecken kupfrig, Kopf und Halsschild goldgrün; oder Flügeldecken blau, Kopf und Halsschild goldblau. Unterseite metallisch schwarz. Beine und mehrere Fühlergrundglieder metallisch grün, glänzend. – Oberseite kräftig punktiert, auf dem Halsschild feiner als auf den Flügeldecken; Hautflügel entwickelt. VARIABILITÄT: Bildet im Verbreitungsgebiet mehrere Rassen: am häufigsten ist G. viridula viridula. In der Schweiz und in Tirol lebt die Rasse G. viridula pennina. BIOLOGIE: Käfer, oft in großer Zahl, auf Blattoberseiten, erzeugen wie die Larven Lochfraß (die Blätter befallener Pflanzen erscheinen perforiert). Das Weibchen legt einige 100 Eier in Gruppen von 20-45 auf Blattunterseiten. Jedes Ei wird mit einer Sekret-Schutzschicht überzogen. Die dunklen Larven verpuppen sich in der Erde. In der Regel 3 Generationen jährlich; die Käfer der 3. Generation überwintern. ERSCHEINUNGSZEIT: VoR April bis Oktober. VORKOMMEN: Meist auf Knöterichgewächsen (Ampfer, Knöterich, Rhabarber), Kreuzblütlern (Kohl, Hederich), Gänsefußgewächsen; auf feuchten Wiesen, Schutt halden, an Wegen, von der Tiefebene bis in die Berge. Sehr häufig. VERBREITUNG: Fast ganz Europa, bis auf den hohen Norden; lokal auf den Britischen Inseln; fehlt auf der Pyrenäen-Halbinsel.
Plagiodera versicolora (Laicharting, 1781)
53(5)
Blauer Weidenblattkäfer BESCHREIBUNG: Einzige europäische Art: Körper fast rund, nur leicht gewölbt.
Chrysochloa cacaliae (Schrank, 1785) Kreuzkraut-Blattkäfer
53(2)
BESCHREIBUNG: Körper ziemlich gestreckt, Ränder fast parallel, überwiegend metal
lisch blauviolett oder grün, mit bläulichem Schimmer. Fühler und Beine dunkel metallisch. – Halsschild schmaler als Flügeldecken, vor der Basis leicht und schmal ausgeschnitten, Hinterecken spitz. Halsschild-Seitenwulst breit, punktiert, durch unregelmäßige Punktreihe von der fein punktierten Scheibe abgeteilt. Flügeldecken grob punktiert, 5. und 6. Fühlerglied mindestens 1,5mal so lang wie breit. ÄHNLICHE ART: C. speciosissima (Scopoli): Halsschild vor der Basis ohne Ausschnitt, Flügeldecken seitlich leicht gerundet. Eine zuverlässige Unterscheidung ist nur anhand der Kopulationsorgane und mit gut bestimmten Vergleichsserien möglich. VORKOMMEN: Auf Korbblütlern (bes. Greiskraut, Alpendost), Gebirgsart; häufig.
Oberseite meist metallisch blau oder blaugrün, seltener grün oder kupfrig glänzend. Unterseite schwarz bis schwarzgrün. 1.-5. (6.) Fühlerglied überwiegend hell, die übrigen dunkel. Beine schwarzbraun, Füße braun. Halsschild breit und kurz, ringsum gerandet, sehr fein punktiert. Flügeldecken mit ausgeprägter Schulterbeule, hinter der ein Längseindruck liegt. Unregelmäßig punktiert, Punkte kräftiger als auf dem Halsschild. Epipleuren stark untergebogen. BIOLOGIE: Die Larven fressen Löcher in die Blätter und verpuppen sich auf ihnen. Jährlich 2-3 Generationen. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom Früh j ahr bis Herbst. VORKOMMEN: Auf Weiden, seltener Pappeln, von der Tiefebene bis in die Berge. VERBREITUNG: Paläarktis, in Nordeuropa bis an die Grenze des Kontinents; lokal in England und Irland; nearktische und z. T. orientalische Region.
290
Überfamilie Chrysomeloidea
Familie Chrysomelidae
Gattung Melasoma Stephens, 1834
BIOLOGIE: Die Larven scheiden aus Hinterleibsdrüsen ein nach Karbol riechendes
Halsschild schmaler als Flügeldecken. Am Ende jeder Flügeldecke eine deutliche flache Grube. Flügeldecken-Seitenrand wulstig.
Melasoma aeneum (L., 1758) Erzfarbiger Blattkäfer
53(6)
(Synonym: häufiger Schreibweise M. aenea) BESCHREIBUNG: Metallgrün bis grüngolden, oft auch blau, seltener rotgolden. 1.-6. Fühlerglied mindestens z. T. gelbbraun. Beine dunkel, metallisch glänzend. – Hals schildränder fast parallel, ohne Seitenwulst, dicht mit Punkten verschiedener Größe übersät. Punktierung am Rande grober. Flügeldecken mit stark hervorstehender Schulterbeule und dichter, unregelmäßiger Punktierung. 3. Fußglied vorn nur geringfügig ausgeschnitten. BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier in Grüppchen auf die Unterseite eines möglichst unbeschädigten Blattes. Es befestigt sie schräg zur Blattfläche (Schutz gegen Sonnen einstrahlung). ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis August. VORKOMMEN: Auf Erlen, in Gewässernnähe, auf nassen Waldwiesen sehr häufig. VERBREITUNG: Eurasien, in Fennoskandien über den Polarkreis hinaus; lokal in England, Schottland, Irland; fehlt am Mittelmeer.
Melasoma vigintipunctatum (Scopoli, 1763) Weidenblattkäfer
53(7)
BESCHREIBUNG: Strohgelb, mit schwarzer, relativ konstanter Zeichnung: Kopf und
Mittelpartie des Halsschildes metallisch schwarz, ebenso das Schildchen. Auf den Flügeldecken ein schwarzes Nahtband und je 10 Flecken. 1.-5. Fühlerglied teilweise gelb, die übrigen schwarz. Schenkel nur an der Basis gelb, Mittel- und Hinterschie nen an beiden Enden geschwärzt, Vorderschienen überwiegend dunkel. Füße braun. Der breite Seitenwulst des Halsschildes ist von der Scheibe durch eine breite, unregelmäßige Punktreihe getrennt. Die Schienen sind an den Außenspitzen rinnen artig vertieft. VARIABILITÄT: Gering; nur selten fehlen oder verbinden sich Flecke. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis August. VORKOMMEN: Auf Weidenbeständen. VERBREITUNG: Großteil Europas, im Norden jedoch nur selten, in Fennoskandien nur in Südfinnland; fehlt auf den Britischen Inseln.
Melasoma populi (L., 1758) Pappelblattkäfer
291
53(8)
BESCHREIBUNG: Breit gedrungen, gewölbt, Halsschild im Verhältnis zum Körper klein.
Kopf, Halsschild und Schildchen schwarzgrün bis schwarz, metallisch glänzend. Flügeldecken ziegelrot (bei Sammlungsexemplaren orange), am Ende mit je einem kleinen schwarzen Fleck (wichtiges Bestimmungsmerkmal!); Fühler und Beine schwarz. – Der breite Halsschild-Seitenwulst ist von der Scheibe durch einen breiten, grob punktierten Eindruck getrennt, Scheibe sehr fein punktiert. Flügeldec kenpunktierung fein und dicht, rings um den Rand läuft eine einfache Punktreihe. ÄHNLICHE ARTEN: Ohne schwarze Endflecke auf den Flügeldecken und mit doppelter Punktreihe am Flügeldeckenrand: M. saliceti Weise: Halsschild doppelt so breit wie lang, 3. Fühlerglied etwa 1,5 X so lang wie das 4. M. tremulae (F.), Aspenblattkäfer: Halsschild etwa 1,5 X so breit wie lang; 3. Fühlerglied so lang wie das 4.
Sekret ab, das sie gegen manche Insektenfresser schützt. Zur Verpuppung befestigt sich die Larve mit dem Hinterleib an der Futterpflanze; die Puppe hängt kopfüber herab. Jährlich 2 (unter günstigen Bedingungen auch 3) Generationen. Käfer über wintern im alten Laub. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis August.
VORKOMMEN: Auf Pappeln und Weiden; sehr häufig.
VERBREITUNG: Paläarktis, in Nordeuropa bis Lappland; lokal in Schottland und
England.
Phytodecta viminalis (L., 1758) Korbweiden-Blattkäfer
53(9)
BESCHREIBUNG: Breit, gewölbt, sehr variabel gefärbt: auf gelbrotem Untergrund sitzen
dunkle Flecke. Halsschild in der Regel mit einem großen Fleck an der Basis. Der größte Teil der Fühler ist gelblich, die letzten 4 Glieder sind dunkel; Beine schwarz. – Halsschild seitlich locker, aber sehr grob punktiert; Punktierung der Scheibe feiner. 3. und 5. Fühlerglied gleichlang. Außenrand der Schienen stark verbreitert, Klauen gezähnt. VARIABILITÄT: Der Halsschildfleck kann zerfallen oder völlig verschwinden; die Flügeldecken können überwiegend gelb oder schwarz gefärbt sein. ÄHNLICHE ARTEN: P. rufipes (De Geer): Beine rotgelb; P. quinquepunctata (F.): in den Längsreihen auf den Flügeldecken sehr große Punkte; überall sehr häufig. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Weidenarten; an Waldrändern, auf Hangwiesen; häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, bis in den Norden von Fennoskandien; lokal in England; Nearktische Region.
Gattung Phyllodecta Kirby, 1837 Gestreckte, metallisch grüne oder blaue Arten; 2. Fußglied beträchtlich kleiner als das 1. und die folgenden, 3. Glied tief, bis fast an die Basis ausgeschnitten. Klauen gelbbraun, auf schwarzem Basalteil sitzend (bei mindestens 30facher Vergrößerung zu erkennen!).
Phyllodecta vulgatissima (L., 1758) Blauer Weidenkäfer
54(1)
BESCHREIBUNG: Meist metallisch dunkelblau, seltener dunkelgrün, kupferviolett bis
schwarz. – 2. und 3. Fühlerglied gleich lang, 4.-6. Fühlerglied auf der Unterseite (besonders bei Männchen) dicht behaart. 7. Zwischenraum auf den Flügeldecken eingedrückt, längs seines Außenrandes verläuft ein Kiel (ca. 20fache Vergrößerung). 1. und 3. Vorderfußglied bei den Männchen gleich breit. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere Arten, die jedoch nicht die genannte Merkmalskombina tion aufweisen. BIOLOGIE: Mehrere Generationen im Jahr. Wird gelegentlich als Schädling zusammen mit weiteren Blattkäfern (Lochmaea capreae) in Weidenkulturen für Korbmacher zwecke genannt. VORKOMMEN: Auf Weidenlaub, sehr häufig. VERBREITUNG: Großteil der Paläarktis, in Nordeuropa bis über den Polarkreis hinaus; auf den Britischen Inseln gängig; Nearktische Region.
292
Familie Chrysomelidae
Überfamilie Chrysomeloidea
Phyllodecta vitellinae (L., 1758) Kleiner Weidenblattkäfer
54(2)
Pyrrhalta viburni (Paykull, 1799) Schneeballkäfer
293 54(5)
BESCHREIBUNG: Färbung veränderlich: dunkelgrün, dunkelblau, kupfrig, seltener
BESCHREIBUNG: Einzige europäische Art. Langgestreckt, im hinteren Drittel am breite
schwarz. – Fühler kurz, erreichen nicht die halbe Körperlänge; 2. Fühlerglied kürzer und dicker als das 3. Halsschildseiten fast parallel, nach vorn kaum merklich verjüngt. Am Flügeldeckenrand liegen zwischen der 7. und 9. Punktreihe unregel mäßig verstreute Punkte. Klauenbasis dunkel, mit vorspringendem Zahn. Bei den Männchen 1. Fußglied schmaler als das 3. ÄHNLICHE ARTEN: Einige andere Arten, die sich durch das Längenverhältnis von 2. und 3. Fühlerglied und die Gestalt der Füße unterscheiden. BIOLOGIE: Käfer schaden mitunter durch Fraß an jungen Blättern. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis September. VORKOMMEN: Auf Weiden, Pappeln, sehr häufig auf Espen. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis an die Grenze des Kontinents; sehr verbreitet auf den Britischen Inseln.
sten; gelbbraun mit dunklen Flecken auf Scheitel, Halsschildmitte und -rändern und auf der Schulterbeule. Unterseite gelbbraun. Oberseite sehr fein anliegend hell behaart. Mindestens einige Fühlerglieder zweifarbig. – Kopf fast so breit wie Halsschild vorn, Halsschild kaum, Flügeldecken relativ dicht punktiert. Der flache Seitensaum der Flügeldecken in Aufsicht beidseits sichtbar. ÄHNLICHE ARTEN: Arten der Gattung Galerucella: Unterseite dunkel. BIOLOGIE: Das Weibchen legt ab August ca. 250-500 Eier zu je 5 in kleine Vertiefun gen, die es in junge Schneeballzweige nagt und hinterher mit Sekret verschließt. Nach Überwinterung schlüpfen die Larven im April und Mai. Sie fressen unregelmä ßige Löcher in die Blätter. Verpuppung in einer Wiege etwa 2-5 cm unter der Erdoberfläche. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis September. VORKOMMEN: Auf Schneeball, an schattigen Stellen. VERBREITUNG: Westl. Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden, Nordfinnland; lokal auf den Britischen Inseln; fehlt am Mittelmeer.
Timarcha goettingensis (L., 1758) Ledriger Blattkäfer
54(3)
Synonym: T. coriaria Laicharting BESCHREIBUNG: Breit gedrungen, stark gewölbt, blauschwarz bis schwarzviolett, nahezu matt, mit schwachem Metallglanz. Epipleuren fein skulpturiert, durch scharfe Kante von den Flügeldecken getrennt. Halsschild dicht grob, dazwischen fein punktiert. Flügeldecken gröber als Halsschild punktiert, Punkte hinten oft verschmolzen. Schulterbeule fehlt (ungeflügelte Art). BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich auf Labkrautarten. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom zeitigen Frühjahr bis Spätherbst. VORKOMMEN: An Waldrändern, im Moos, unter Steinen. Stellenweise gängig. VERBREITUNG: Europa von den Pyrenäen bis Süd-Fennoskandien; Britische Inseln.
Unterfamilie Galerucinae (Tafel 54, Abb. 4-10) Fühlerwurzeln nahe beieinander zwischen oder vor den Augen; Hinterschenkel nicht verdickt, kein Sprungvermögen.
Galerucella lineola (F., 1781) Gelbbrauner Weiden-Blattkäfer
Galeruca tanaceti(L., 1758) Rainfarnblattkäfer
54(6)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, schwarz, schwach glänzend. Oberseite grob punktiert.
Halsschild an den Vorderecken ausgehöhlt, Ränder aufgebogen. Flügeldecken mit breitem, rinnenförmigem Saum, vorn tiefer als hinten. Glänzende Rippen manchmal angedeutet, doch meist völlig fehlend. ÄHNLICHE ARTEN: G. pomonae (Scopoli): Braun, schwarzbraun oder schwarz, Längs rippen gut ausgebildet; Bei weiteren verwandten Arten ist der Flügeldeckensaum ringsum gleichmäßig tief. BIOLOGIE: Polyphag. Das Weibchen legt die Eier in Gruppen von 20-30 auf Stengel, Blätter und Blüten und überzieht sie mit einem hellen Sekret, das an der Luft erhärtet und nachdunkelt. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Juni bis Oktober. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Kulturpflanzen (Dahlien, Bohnen). VERBREITUNG: Westl. Paläarktis, im Norden bis Lappland, lokal auf den Britischen Inseln.
54(4)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, gelbbraun, ein dunkler Fleck auf Scheitel, Halsschildmitte
und Schenkeln. Mitunter auch Schulterbeule dunkler. Unterseite größtenteils schwarz, Oberseite fein anliegend hell behaart. Fühler zweifarbig, jedes Glied an der Basis hell, an der Spitze dunkel. – Kopf schmaler als der seitlich breit gerundete Halsschild, der breite, hinten schmaler werdende Seitensaum der Flügeldecken in Aufsicht beidseits gleichzeitig sichtbar. Flügeldecken grob punktiert, Epipleuren deutlich, reichen bis ans Flügeldeckenende. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere Arten mit gleichmäßig breitem Seitensaum und zur Spitze hin dunkler werdenden Fühlern: G. tenella (L.): Halsschild-Seitenränder glatt, glänzend; G. calmariensis (L.): Halsschild-Seitenränder behaart; beide Arten mit dunklem Schulterband; G. pusilla ( Duftschmid): Halsschild ohne dunklen Fleck. ERSCHEINUNGSZEIT: VoM Früh j ahr bis Spätherbst. VORKOMMEN: Auf Weiden, Pappeln, Erlen, Hasel. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelnorwegen, Nordschweden und -finn land; lokal auf den Britischen Inseln.
Lochmaea capreae (L., 1758) Gelber Weidenblattkäfer
54(7)
BESCHREIBUNG: Braungelb bis gelb, Kopf, Schildchen, mitunter auch die Halsschild-
Eindrücke schwarz. Fühlerglieder an der Basis hell, zur Spitze dunkler. Schenkel dunkel, Schienen und Füße hell. – Halsschild hell, Flügeldecken unregelmäßig dunkel punktiert. 3. Fühlerglied auffallend länger als das 4. Körper unbehaart. ÄHNLICHE ARTEN: L. suturalis (Thomson): feiner punktiert, Flügeldecken-Naht oft dunkel, Schildchen an der Basis braun, zur Spitze hell; meist gelber Fleck vor den Augen. L. crataegi (Forster): Kopf hell, 3. Fühlerglied geringfügig länger als das 4. BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier unter Steine, altes Laub, Moos u: ä. Gelegent lich als Schädling in Korbweidenkulturen erwähnt. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis September. VORKOMMEN: Weit verbreitet auf Birken, Pappeln, Weiden, häufig. VERBREITUNG: Großteil der Paläarktis, im Norden bis an die Kontinentgrenze; lokal auf den Britischen Inseln.
294
Familie Chrysomelidae
Überfamilie Chrysomeloidea
Phyllobrotica quadrimaculata (L., 1758) Helmkraut-Blattkäfer
54(8)
BESCHREIBUNG: Länglich, gelbrot und schwarz: Hinterkopf, Mittelbrust, Hinterleibs
sternite schwarz, ferner ein kleiner Fleck in der vorderen und ein großer in der hinteren Flügeldeckenhälfte. Fühler und Beine gelb. – Halsschildbasis ungerandet, Flügeldecken fein und locker punktiert, Rand untergebogen. Beine lang, schlank, Füße relativ groß. VÄRIABILITÄT: Der vordere Flügeldeckenfleck kann fehlen. ÄHNLICHE ART: P. adusta Creutzer: Kopf gelb, Halsschildbasis gerandet; stets nur je ein Flügeldeckenfleck. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis Oktober. VORKOMMEN: Auf Gemeinem Helmkraut; an feuchten Standorten (sumpfigen Wiesen, an Gewässerrändern), häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Nordschweden, Mittelfinnland; lokal auf den Britischen Inseln.
Agelastica alni (L., 1758) Erlenblattkäfer
54(9)
BESCHREIBUNG: Einzige europäische Art. Gedrungen, Flügeldecken hinter der Mitte
am breitesten; metallisch schwarzblau, dunkelblau, blauviolett und grünlich. Fühler und Beine schwarz. – Kopf mit deutlichem Eindruck zwischen den Fühlern. Halsschild mit deutlichem Seitensaum, seitlich abgerundet, Scheibe ohne Eindrücke. überall fein und dicht punktiert. Flügeldeckenrand in Aufsicht ringsum sichtbar. 4. Fühlerglied länger als das 3. BIOLOGIE: Käfer und Larven auf Erlenblättern. Das Weibchen legt Eier in Gelegen zu 60-70 auf die Blattunterseiten. Die schwarzen Larven schlüpfen nach 14 Tagen. Sie leben in Gesellschaften (Larvenspiegel); später wechseln sie einzeln auf andere Blätter über. Das Fraßbild junger Larven ist ein typischer Fensterfraß (eine Seite der Blattoberfläche bleibt unbeschädigt). Ältere Larven betreiben Löcherfraß. Die Lar ven verpuppen sich etwa 3-5 cm tief im Erdboden in einer Wiege. Die jungen Käfer schlüpfen im Juli. Sie fressen zunächst an Blättern und verkriechen sich im Herbst zur Überwinterung. Nur eine Generation pro Jahr. VORKOMMEN: Auf Erlen, an Gewässerrändern und auf sumpfigem Gelände. Sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, in Nordeuropa bis Mittelfennoskandien; in England selten; nearktische Region (eingeschleppt).
Sermylassa halensis (L., 1767) Hallescher Blattkäfer
54(10)
BESCHREIBUNG: Einzige europäische Art, gut an der Kombination von Metall- und
Pigmentfärbung zu erkennen: Kopf, Beine, Halsschild gelborange; Hinterkopf und Flügeldecken metallisch dunkelblau oder -grün (mit violettem Saum), Schildchen schwarz. – Halsschild mit 2 Vertiefungen, locker und sehr fein punktiert. Schulter beule gut erkennbar. Flügeldeckenrand beidseits in Aufsicht über die ganze Länge sichtbar. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juli bis September. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Pflanzen, meist Labkraut; an Waldrändern, schatti gen Rainen, in Parks, Gärten, auf Friedhöfen. VERBREITUNG: Vom Ural bis Frankreich, im Norden nur bis Dänemark, Südschweden; auf den Britischen Inseln gängig.
295
Unterfamilie Halticinae Flohkäfer, Erdflöhe (Tafel 55, Abb. 1-7) Eirunde, gestreckte bis fast halbkugelige, mehr oder weniger gewölbte Arten, meist 2-4 mm lang, oft aber noch kleiner. Hinterschenkel beträchtlich verdickt, bergen das Sprungorgan (Maulikapparat), das ihnen Sprünge bis zu 200facher Körperlänge gestat tet. Die Larven leben auf Blättern, minieren in Blättern oder Stengeln oder fressen an Wurzeln. – Die Bestimmung vieler Arten ist sicher nur anhand der männlichen Kopulationsorgane möglich.
Phyllotreta undulata Kutschera, 1860
55(1)
Gewelltstreifiger Kohlerdfloh BESCHREIBUNG: Schwarz, ohne Metallglanz. Von der Basis bis fast zum Ende jeder
Flügeldecke zieht ein breiteres oder engeres gekrümmtes, gelbes Band. Das schwarze Band zwischen diesen ist im vorderen Sechstel um die Hälfte verjüngt. 1. Fühlerglied braun, 2. und 3. heller, 4. z. T. braun, die folgenden schwarz. Beine schwarz, Schienen an der Basis hell. ÄHNLICHE ARTEN: P. nemorum (L.): das dunkle Zwischenfeld auf den Flügeldecken nur wenig verjüngt; größer, sehr häufig; P. vittula Redtenbacher: schwarzes Zwi schenfeld fast gleichbleibend breit, die gelben Bänder in der Schultergegend winklig verbreitert. VARIABILITÄT: Die gelbe Streifung zerfällt nicht, wie bei anderen Erdflöhen, in Flecke. BIoLoGIE: Die Käfer fressen auf den Blattoberseiten Gruben. Das Weibchen legt die weißen Eier auf den Boden. Die Larven fressen an Würzelchen. Stellenweise recht schädlich! VORKOMMEN: Vor allem auf Gemüsearten; in Feldern und Gärten; sehr häufig. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Südnorwegen; in Schweden und Finnland über den Polarkreis hinaus; auf den Britischen Inseln gängig.
Phyllotreta atra (F., 1775) Schwarzer Kohlerdfloh
55(2)
BESCHREIBUNG: Schwarz, ohne Metallglanz, 2. und 3. Fühlerglied rötlich. – Oberseite
dicht und tief punktiert. Auch auf der Stirn ist die Punktierung sehr deutlich. 1. Fühlerglied kürzer als das 3. und 4. zusammen. ÄHNLICHE ART: P. aerea Allard: feiner punktiert, 1. Fühlerglied so lang wie das 3. und 4. (im Süden Mitteleuropas). BIOLOGIE: Oft zusammen mit P. undulata auf kultivierten Kreuzblütlern, während der ganzen Vegetationsperiode, schädlich wie die vorige Art. VORKOMMEN: Vor allem auf Kreuzblütlern und Resedagewächsen, auf Feldern und in Gärten. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden nur bis Südnorwegen, Mittelschwe den und -finnland; lokal in England und Irland; Kaukasus; Kleinasien; Vorderasien.
Haltica oleracea (L., 1758) Unechter Kohlerdfloh
55(3)
BESCHREIBUNG: Metallisch grün, blaugrün, blau, mitunter goldgrün; Beine und Fühler
dunkel, metallglänzend. – Halsschild sehr fein punktiert, in der Basalhälfte eine deutliche Querfurche. Flügeldecken fein gepunktet und chagriniert, vor dem Ende ein flacher Eindruck. ÄHNLICHE ARTEN: Die Arten dieser Gattung lassen sich nur anhand der Kopulations organe der Männchen sicher bestimmen, die Weibchen also nur annähernd.
BIOLOGIE: Die Larven fressen Gewebe an der Blattoberfläche. VORKOMMEN: Auf Nachtkerzengewächsen, Weidenröschen, sehr häufig. VERBREITUNG: Ganz Europa, bis in den hohen Norden; in England und Irland gängig.
Crepidodera transversa (Marsham, 1802)
55(4)
BESCHREIBUNG: Gestreckt, völlig rostrot; Halsschild mit breitem seitlichen Saum, nur
fein und locker punktiert, an der Basis mit Querfurche mit T-förmigen Enden. Flügeldecken zum Ende hin zugespitzt, davor ein seitlicher Eindruck (bei Weibchen deutlicher). Punktierung unregelmäßig mit Tendenz zur Reihenbildung. Bei den Männchen sind die Flügeldecken zwischen den Punkten glatt, bei den Weibchen d.hagriniert, matter. Bei den Männchen 1. Glieder aller Füße beträchtlich verbreitert. ÄHNLICHE ART: C. ferruginea (Scopoli): Auf den Flügeldecken Punkte in regelmäßi gen Reihen angeordnet. VORKOMMEN: Auf Disteln (Cirsium, Carduus), in Wiesen häufig. VERBREITUNG: Fast ganz Europa, im Norden bis Südfennoskandien; auf den Britischen Inseln gängig; Zentralasien.
Chalcoides aurea ( Geoffroy, 1785) Pappel-Erdfloh
55(5)
BESCHREIBUNG: Metallisch gold-kupferrot, dunkelgrün, erzbraun, selten blau oder
violett. Fühler und Beine hell, Schenkel schwarzbraun. – Querfurche auf dem Halsschild flach, endet oft nach hinten gewendet. Punkte auf dem Halsschild etwas kleiner als auf den Flügeldecken. Auf den Flügeldecken Punktreihen, dazwischen sehr feine Punktierung (mindestens 25fache Vergrößerung!) ÄHNLICHE ART: Ch. fulvicornis (F.): Halsschild mit tiefer Querfurche, Punktierung auf Halsschild und Flügeldecken von gleicher Größe. Gemeinsam mit Ch. aurea. VORKOMMEN: Meist auf Salweiden, häufig (Käfer überwintern). VERBREITUNG: Westl. Paläarktis, im Norden nur in Dänemark; lokal in England und Irland.
Chalcoides nitidula (L., 1758)
55(6)
Zwischenräume fein punktiert. Schulterbeule entwickelt. Hinterschienen außen rinnenartig vertieft, am Rinnenrand viele gleichlange Borsten. VARIABILITÄT: Selten ganz braun, oder Kopf und Halsschild schwarzgrün, Flügeldec ken gelblich braun. BIOLOGIE: Die Käfer treten im August oft massenhaft in Rapsfeldern auf. Sie fressen Blätter und auch Stengel junger Pflänzchen an. Die Weibchen legen im Herbst orangefarbene Eier. Die Larven minieren in Blattstielen und verpuppen sich im Frühjahr im Boden. Auch die Käfer überwintern. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Pflanzen, oft auf Raps; Felder und Brachflächen, sehr häufig. VERBREITUNG: Westl. Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittel schweden; auf den Britischen Inseln gängig.
Unterfamilie Hispinae Stachelkäfer (Tafel 55, Abb. 8) Leicht zu erkennen an den Stacheln auf der Körperoberseite, mitunter auch an den ersten beiden Fühlergliedern.
Hispella atra (L., 1767) Schwarzer Stachelkäfer
langer Stachel; die Enden des 2. sind spitz ausgezogen. Vor der Halsschildbasis ein langer Quereindruck. Auf den Flügeldecken Reihen aus großen, runden Gruben. Schienen kurz, am Außenrand mit einem scharfen Zahn. Der Käfer besitzt ein Stridulierorgan: auf dem Scheitel sitzen Leisten, über die der Vorderrand des Halsschildes streicht. BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich in Gräsern (Poa, Agropyrum), in deren Blättern sie minieren. VORKOMMEN: Auf Disteln (Cirsium), auf feuchten Wiesen, stellenweise nicht selten. VERBREITUNG: West-Paläarktis, im Norden nur in Dänemark, Südschweden, Litauen; fehlt auf den Britischen Inseln. Mongolei, Tibet, China.
BESCHREIBUNG: Der größere mitteleuropäische Erdfloh. Halsschild kupfrig, Flügel
Unterfamilie Cassidinae Schildkäfer
decken blau- oder messinggrün. Fühler und Beine rotgelb, Fühlerenden und Hinter schenkel braunschwarz. – Querfurche und Längsstriche] auf dem Halsschild sehr klar, dieser fein und dicht punktiert. Flügeldecken mit unregelmäßigen Punktreihen, in den Intervallen große und sehr feine Punkte. ÄHNLICHE ART: Ch. aurata (Marsham): kleiner, die großen Punkte auf den Flügeldec ken in unregelmäßigen Reihen, dazwischen nur sehr feine Punkte. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom Mai bis zum Spätherbst. VORKOMMEN: Meist auf Espen, stellenweise häufig. VERBREITUNG: Vor allem in Mittel- und Nordeuropa (im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden); lokal in England.
(Tafel 55, Abb. 9-11)
Psylliodes chrysocephala (L., 1758) Rapsflohkäfer
55(7)
BESCHREIBUNG: Länglich-oval, metallisch dunkel-, schwarz- oder grünblau, Vorder
kopf gelborange. Fühler hell, zu den Spitzen hin dunkler; Beine hell, Hinterschenkel dunkel. – Stirnlinien undeutlich, Halsschild nach vorn verjüngt, vor der vorderen Seitenborste ohne Zahn. Punktiert und deutlich chagriniert. An der Basis nur geringfügig schmaler als die Flügeldecken. Auf den Flügeldecken Punktreihen,
55(8)
BESCHREIBUNG: Schwarz, mit langen Stacheln bedeckt. – Am 1. Fühlerglied nur 1
Form einheitlich: Halsschild und Flügeldecken bilden ein breites, flaches Schild, unter dem Kopf, Fühler und Beine verborgen sind. Sichtbar sind nur die Fühlerspitzen und Fußenden. Bei toten Käfern ändert sich die Färbung innerhalb kurzer Zeit: Metallglanz verschwindet völlig, Grün vergilbt, rötliche Färbung wird braun. – Die ringsum bedornten Larven leben frei auf Blättern und tragen eine Kotmaske (Scatopelta) aus Kot und den Häuten früherer Larvenstadien. – Verschiedene Bestimmungsmerkmale sitzen auf der Körperunterseite: nur auf spitze Plättchen kleben!
Cassida viridis L., 1758 Grüner Schildkäfer
55(9)
BESCHREIBUNG: Breit oval, Halsschild und Flügeldecken an den Rändern flach, nicht
aufgebogen. Matt grün, Unterseite bis auf die Ränder des Hinterleibes schwarz. 1.-6. Fühlerglied gelbbraun, die folgenden dunkler. Beine gelbbraun. Flache Seiten partie der Flügeldecken vom gewölbten Teil nicht durch Punkte abgetrennt; Hals schild schmaler als Flügeldecken; Klauen mit 1 Zahn. ÄHNLICHE ART: C. hemisphaerica Herbst: Halsschild so breit wie die Flügeldecken;
Überfamilie Curculionoidea
Familie Anthribidae
Seitenpartie der Flügeldecken durch eine Reihe tiefer Punkte vom gewölbten Teil getrennt. BIOLOGIE: Die Käfer beißen Löcher in die Blätter. Die Larven leben zunächst auf der Blattunter-, erst später auf der Oberseite. Eine Generation im Jahr. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Oktober. VORKOMMEN: Auf Lippenblütlern (vor allem Minze, Ziest, Salbei, Wolfstrapp); auf feuchten Wiesen und Ufern, von der Tiefebene bis ins Bergvorland; sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finn land; lokal auf den Britischen Inseln.
Schläfen frei. Fühler nicht gekniet, Keule locker. Oberlippe klein, aber deutlich entwickelt, vom Rüssel durch eine feine Linie getrennt. Kiefertaster beweglich, 4gliedrig. Flügeldecken etwa 1,6-2 x so lang wie breit, unregelmäßig punktiert, ohne Nahtstreifen. Schildchen sichtbar, Hautflügel vorhanden. Beine lang, Füße scheinbar 4gliedrig. Klauen glatt oder mit einem kleinen Zahn. Am Hinterleib sind 5 Sternite sichtbar. BIOLOGIE: Mit Ausnahme von Nemonyx auf Nadelbäumen. Die Larven entwickeln sich in den männlichen Blütenständen und verpuppen sich in der Erde. Käfer vom Frühjahr an. SYSTEMATIK: Wurden früher als Unterfamilie der Curculionidae oder Attelabidae, seltener der Anthribidae betrachtet. ARTENZAHL: In Mitteleuropa 3, in Nordeuropa 2 Arten; auf den Britischen Inseln nur eine einzige Art.
298
Cassida nebulosa L., 1758 Nebelschildkäfer
55(10)
BESCHREIBUNG: Braungelb, mit vielen schwarzen Flecken auf den Flügeldecken. An
der Flügeldeckenbasis ein schmaler gekerbter schwarzer Saum. Unterseite schwarz, nur die Ränder der Hinterleibssegmente gelblich. Fühler zu den Spitzen hin dunkler. – Halsschild grob und dicht punktiert, dazwischen deutlich chagriniert. Auf den Flügeldecken Reihen großer Punkte, Zwischenräume schmaler als diese Reihen, nur der 2. breiter und stärker erhaben als die übrigen. Seitensaum der Flügeldecken in der Mitte verbreitert. Klauen länger als das 3. Fußglied. BIOLOGIE: Können bei Nahrungsmangel auf jungen Rübenpflanzen Schäden anrich ten. Die Weibchen legen im Frühjahr Gelege von 5-15 Eiern an die Blattunterseiten und bedecken sie mit Schutzsekret. Die Käfer überwintern in der Streu. VORKOMMEN: Auf Gänsefußgewächsen, gängige Art. VERBREITUNG: Großteil der Paläarktis, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; in England selten; Nordamerika (eingeschleppt).
Cassida vibex L., 1767 Gestriemter Schildkäfer
55(11)
BESCHREIBUNG: Grün; vom Schildchen verläuft längs der Naht ein braunroter Streifen,
unterbrochen von goldenen Flecken. Auf jeder Flügeldecke liegt in der Mitte zwischen 7. und . Punktreihe ein kleiner braunroter Fleck. Clypeus schwarz, Fühler zu den Enden hin dunkler. Beine hell, nur die Hinterschenkel mit Ausnahme der Knie schwarz. – Flügeldecken mit Punktreihen, im 3. und 4. Zwischenraum sitzen überzählige Punkte. In den Zwischenräumen befinden sich feine weiße Härchen (am besten von der Seite sichtbar!). ÄHNLICHE ART: C. pannonica Suffrian: Hinterschenkel hell, Körper glänzender; Zeichnung der Flügeldecken weniger deutlich. VORKOMMEN: Vorwiegend auf Disteln (Cirsium, Carduus), Kletten; oft auf Ruderal vegetation. VERBREITUNG: Im Großteil der Paläarktis, im Norden etwa bis zum 61. Breitengrad; lokal in England.
überfamilie CURCULIONOIDEA
Familie Nemonychidae (Rhinomaceridae) GRÖSSE: 3,5-5,5 mm. FÄRBUNG: Schwarz, schwarzbraun oder gelblich, Oberseite hell behaart. BESCHREIBUNG: Kopf dreieckig, in einen Rüssel ausgezogen, der kürzer oder länger als
der Halsschild sein kann. Kopf bis zu den Augen vom Halsschild überdeckt, oder
299
Familie Anthribidae Breitrüßler (Tafel 56, Abb. 1) GRÖSSE: 1-14 mm. FÄRBUNG: Dunkel, mit Zeichnung aus feinen Härchen. BESCHREIBUNG: Körper gedrungen, flach, in flachen, breiten Rüssel auslaufend (kürzer oder länger). Fühler 11gliedrig, ungekniet, mit 3gliedriger Keule; beim Männchen länger als beim Weibchen. Die ganze Rüsselunterseite wird von der Rüsselfurche eingenommen. Kiefer stark entwickelt. Schildchen sichtbar. Die Flügeldecken lassen das Körperende frei (am besten seitlich von hinten sichtbar); Hautflügel entwickelt. Füße breit, das 3. Glied meist in das ausgeschnittene 2. eingebettet. 5 Hinterleibs ringe sichtbar. VORKOMMEN: Käfer auf Blüten (vorwiegend Rosengewächsen) oder auf und unter Rinde. BIOLOGIE: Die Larven der meisten Arten entwickeln sich in morschem, pilzmyzel durchsetztem Holz von Laubbäumen, die einiger Arten aber unter den gewölbten Körpern von Napfschildlausweibchen (Coccidae). Sie fressen die Eier der Schild läuse, Entwicklungsdauer 1-2 Jahre. SYSTEMATIK: 3 Unterfamilien, von denen die Bruchelinae (Urodontidae) auch als selbständige Familie angesehen werden. ARTENZAHL: In Mitteleuropa etwa 20 Arten, davon nur die Hälfte in Nordeuropa und auf den Britischen Inseln.
Brachytarsus nebulosus Forster, 1771 Grauer Schildlausrüßler
56(1)
Synonym: variegatus ( Geoffroy) BESCHREIBUNG: Dunkelbraun, mit Flecken aus grauweißen und braunen Härchen: auf dem Halsschild eine Gitterzeichnung weißlich, auf den Flügeldecken ungerade Zwischenräume manchmal völlig hell. Fühler und Beine schwarz, Schienen manch mal rötlich. – Rüssel kurz und breit, Fühlerfurchen auf der Rüsselunterseite tief. Halsschild so breit wie die Flügeldecken, an der Basis zweibuchtig. Auf den Flügeldecken schmale, gut erkennbare Punktreihen. ÄHNLICHE ART: B. fasciatus Forster: in den ungeraden Zwischenräumen wechseln Flecke aus weißen und schwarzen Härchen ab. BIOLOGIE: Käfer meist auf Fichten. Die Larven leben unter dem harten, stark gewölb ten Körper der Fichtennapfschildlaus (Physokermes piceae) und fressen deren Eier. Sie verpuppen sich unter dem Körper der abgestorbenen Schildlaus. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Südnorwegen, Nordschweden, Mittelfinn land; lokal in Südengland und Schottland.
300
Überfamilie Curculionoidea
Familie Attelabidae Triebstecher und Blattroller (Tafel 56, Abb. 1-10) GRÖSSE: Von 2 mm (Pselaphorhynchites nanus) bis 9,5 mm (Rhynchites auratus). FÄRBUNG: Häufig einfarbig metallischgrün, purpurgrün, purpur oder blau (Byctiscus,
Rhynchites), oder rot und schwarz in Kombination (Apoderus, Attelabus), oder schwarz (Deporaus). Mitunter sind Metall- und Pigmentfärbung kombiniert (Coe norhinus aequatus). BESCHREIBUNG: In der Gestalt relativ einheitlich: Körper langgestreckt oder kurz, Seitenränder parallel oder nach hinten leicht auseinanderstrebend. Rüssel unter schiedlich lang. Fühler 11- oder 12gliedrig, ungekniet, gekeult. Oberlippe fehlt. Flügeldecken von fast rechteckigem Umriß, lassen das Pygidium frei; wirr oder in Längsreihen punktiert. Epipleuren vorhanden, Hautflügel entwickelt (mit RadioMedianader und kräftigem Geäder im Analteil im Gegensatz zu den Rüsselkäfern). Füße 5gliedrig, 4. Glied sehr klein; am Hinterleib sind 5 Sternite sichtbar. – Männchen meist kleiner, ihr Rüssel kürzer und kräftiger, Fühler vor der halben Rüssellänge eingelenkt. SYSTEMATIK: Wurde früher als Unterfamilie der Curculionidae angesehen. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung und Behaarung; Kopfform; Längenverhält nis Schläfe : Auge; Flügeldeckenpunktierung; Breitenverhältnis Punktstreifen : Zwischenräume; Halsschilddorn; Zahnung der Schenkelinnenseite. ARTENZAHL: Weltweit etwa 1300 Arten (besonders in den Tropen), in Mittel- und
Nordwesteuropa etwa 30, in Nordeuropa und auf den Britischen Inseln ca. 20.
BIOLOGIE: Nach der Art der Brutfürsorge der Weibchen werden 2 Gruppen unter
schieden: die Triebstecher und die Blattroller. Stecher: Die Weibchen legen ihre Eier in verschiedene Pflanzenorgane. Holzste cher nagen eine Öffnung durch die Zweigrinde und legen ein Ei hinein. Knospenste cher legen die Eier in Knospen, Fruchtstecher in Früchte. Roller: Trichterroller zerschneiden das Blatt und rollen es ein, Zapfenroller drehen das Blatt nur zusammen. Je nach Anordnung des Wickels an der Pflanze unterscheidet man Längsroller (Byctiscus) und Querroller (Attelabus). Ähnlich wie die Stecher legen die Roller ein oder mehrere Eier in einen Wickel. Die Larve ernährt sich von Pflanzengewebe. Die Nährstoffzufuhr zur Stelle, an der sich das Ei befindet, wird erst teilweise, später völlig unterbrochen (das Weibchen beschädigt den Stiel von Blatt [bzw. Frucht], beißt die Blattadern durch, legt Einschnitte in die Blattspreite, so daß das Gewebe welkt und nicht weiterwächst). Verpuppung unterirdisch, bei einigen Arten im Blattwickel (Attelabus, Apoderus). Die Arten überwintern entweder als junge Käfer oder Larve (Pselaphorhynchites). Nur eine Generation pro Jahr. Zur Paarungszeit tragen die Männchen einiger Arten (Byctiscus populi, Deporaus betulae) Kämpfe um die Weibchen aus. VORKOMMEN: Meist in Wäldern, in der Regel Käfer auf der Futterpflanze der Larven. Einige Arten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert, andere polyphag. Unterfamilie Rhynchitinae (Tafel 56, Abb. 2-8) Offenbar die primitivsten Rüsselkäfer. Wenigstens teilweise metallfarben, behaart. Innenseite der Vorderschienen ungezähnt, glatt; Fußklauen getrennt, innen gezähnt. Entwicklung meist in Früchten und Knospen bzw. im Wickel.
Familie Attelabidae
Lasiorhynchites sericeus (Herbst, 1797) Kuckucksrüßler
301 56(2)
BESCHREIBUNG: Metallischblau, -violett oder -grünblau, Fühler und Beine metallisch
schwarz; Körper lang abstehend behaart. Rüssel so lang wie der Kopf, vorn leicht verbreitert, mit 3 Längsrippen von der Basis bis zur Fühlerwurzel. Kopf locker punktiert, Schläfen deutlich länger als die Augen. Halsschild dichter punktiert, Punktreihen bis fast zum Ende der Flügeldecken. Zwischenräume grob punktiert, so daß die Punktreihen nicht klar hervortreten. ÄHNLICHE ART: L. cavifrons Gyllenhal: Kopf und Halsschild gleichartig punktiert; Punktreihen der Flügeldecken zum Ende hin feiner. Zwischenräume fein punktiert. BIOLOGIE: Die Weibchen fertigen keine eigenen Wickel, sondern legen jeweils ein Ei in Wickel von Attelabus nitens. Die Larve ernährt sich zusammen mit der Wirtslarve vom Pflanzengewebe, überwintert im Wickel und verpuppt sich im Frühjahr darin (kein Brut-, sondern Raumparasitimus!). ERSCHEINUNGSZEIT: Auf Eichen von Mai bis Juli. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, im Norden bis Dänemark; fehlt in Fennoskan dien; verschiedentlich auf den Britischen Inseln; Transkaukasus; Nordafrika (Alge rien).
Pselaphorhynchites longiceps (Thomson, 1888)
56(3)
BESCHREIBUNG: Dunkelblau, metallisch glänzend. Kopf in Augenhöhe beim Männ
chen so breit wie der Halsschild-Vorderrand, beim Weibchen schmaler. Rüssel matt, grob punktiert, Halsschild länger als breit, dicht punktiert. Auf den Flügeldecken regelmäßige Reihen grober Punkte, breiter als die Zwischenräume. Der Schildchen streif besteht aus einer Punktreihe. Vorderschienen ohne nach innen gedrehten Spitzendorn. 1. Fußglied länger als das 2. ÄHNLICHE ARTEN: P. nanus (Paykull): Kopf in Augenhöhe breiter als Halsschildvor derrand bzw. gleich breit (Weibchen); P. tomentosus (Gyllenhal): Vorderschienen mit nach innen gedrehtem Spitzendorn. BIOLOGIE: Knospenstecher: das Weibchen legt die Eier in die Knospen junger Birkenund Salweidentriebe. In der Regel beißt es die Triebspitzen ab, die zu Boden fallen. Die Larven entwickeln sich in der Knospe, überwintern im Erdreich und verpuppen sich im Frühjahr. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis September. VERBREITUNG: Europa, im Norden stellenweise bis Lappland; lokal in England und Schottland.
Coenorhinus aequatus (L., 1767) Rotbrauner Fruchtstecher
56(4)
BESCHREIBUNG: Mehrfarbig: Rüssel stark glänzend dunkelbraun, Kopf und Halsschild
kupfrig, Flügeldecken glänzend rot, Naht vorn dunkler. Fühler dunkel, Geißelglie der oft rötlich, Beine schwarz oder dunkelbraun. Oberseite abstehend grau behaart. – Rüssel leicht durchgebogen, beim Männchen so lang wie Kopf + Halsschild, beim Weibchen länger. Augen stark hervorstehend. Halsschild länger als breit, mit unvollständiger Längsfurche. Flügeldecken mit deutlichen Punktreihen und Schild chenstreif. An den Innenspitzen aller Schienen beim Männchen je 1, beim Weibchen je 2 kleine gerade Dornen, die kaum über die Apikalhärchen hinausragen. ÄHNLICHE ARTEN: Die verwandten, untereinander leicht zu verwechselnden Arten C. germanicus (Herbst), C. aeneovirens (Marsham) und C. pauxillus (Germar) sind metallisch dunkelblau, blaugrün oder bronzefarbig. BIOLOGIE: Fruchtstecher: Das Weibchen legt seine Eier in die Samen grüner Früchte
(Äpfel, Birnen, Kirschen u. a.), deren Stiel es anbeißt. Die Frucht fällt manchmal zu Boden. Die Larve frißt das Samengewebe und verpuppt sich danach in der Erde. Die Käfer schlüpfen noch im gleichen Sommer und überwintern, oder die Larve über wintert und verpuppt sich im Frühjahr. Käfer fressen an jungen Trieben und Früchten; früher stellenweise Schädling im Obstbau. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Juli bzw. September bis November (überwin ternde Generation). VORKOMMEN: Auf Rosengewächsen (Weißdorn, Eberesche, Pflaume, Kirsche, Trau benkirsche, Apfel, Birne). VERBREITUNG: Europa, im Norden nur bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den; lokal in England; Kaukasus; Kleinasien (Türkei), Vorderasien (Syrien, Iran); Mittelasien.
Rhynchites cupreus (L., 1761) Kupferroter Pflaumenstecher
56(5)
BESCHREIBUNG: Kupfer- oder bronzeglänzend, z.T. mit Purpurschimmer. Rüsselvor
derteil, Fühler und Füße schwarz. Oberseite halb anliegend grau behaart. – Rüssel schwach durchgebogen, am Ende verbreitert, von der Basis bis zur Fühlerwurzel mit glatter Rippe. Fühlerschaft etwas länger als 1. Geißelglied, 2. Geißelglied gestreckt, länger als das 1. Kopf und Halsschild dicht punktiert, Flügeldecken mit Punktstrei fen; auch in den Zwischenräumen große Punkte. BIOLOGIE: Fruchtstecher: die häufigsten Wirtspflanzen sind Pflaume, Mirabelle, Apri kose, Kirsche, Apfel. Das Weibchen beißt den Stiel der unreifen Frucht fast durch. Das Ei wird etwa 4 mm tief in die Frucht gelegt. Die Larve frißt zunächst Fruchtgewebe und dringt später auch in den Kern ein. Die so beschädigte Frucht fällt vorzeitig ab. Die Larve verpuppt sich dann in der Erde. Der Käfer schlüpft zum Sommerende und überwintert entweder unter der Erde oder auf Pflanzen. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis September. VORKOMMEN: Auf strauch- und baumartigen Rosengewächsen (Schlehe, Pflaume, Kirsche, Eberesche, Apfel, Weißdorn), fressen an Knospen, jungen Blättern und Früchten. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Mittelfennoskandien; lokal in Schottland und England; Nordafrika.
Byctiscus betulae (L., 1758) Rebstichler
56(6)
Synonym: B. betuleti F. BESCHREIBUNG: Ober- und Unterseite gleich gefärbt: grün, goldgrün, blaugrün, blau oder violett. Rüssel und Beine grüner Exemplare oft mit Rotschimmer; blaue Exemplare haben schwarze Beine. – In der Vertiefung zwischen den Augen längliche Punkte. An den Flügeldecken-Enden sehr feine, anliegende helle Haare. BIOLoGIE: Blattroller: das Weibchen fertigt Wickel aus einem großen (Wein) oder mehreren kleinen Blättern (Birke). Es durchbohrt den Blattstiel und beißt mehrere Einschnitte in die Spreite, wodurch die Nährstoffzufuhr eingeschränkt und das Blatt zum Welken gebracht wird. Es wird in Längsrichtung zusammengerollt. In einen Wickel werden ca. 5 Eier gelegt. Er fällt nach einiger Zeit zu Boden. Die Larven leben vom Blattgewebe und verpuppen sich im Boden. Der Käfer schlüpft im Herbst und überwintert im Boden, kommt aber manchmal vorher noch an die Erdoberfläche. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis September. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Laubhölzern (Birke, Hainbuche, Erle, Weide, Pap pel, Linde, Buche, Bergahorn, Hasel, Obst, Weinrebe, Weißdorn u.a.). VERBREITUNG: Europa, in Fennoskandien bis Südnorwegen, Mittelschweden und
-finnland; stellenweise auf den Britischen Inseln; Kleinasien (Türkei); Vorderasien; Mittelasien; Sibirien; Nordchina.
Byctiscus populi (L., 1758) Pappelblattroller
56(7)
BESCHREIBUNG: Oberseite grün, gold- oder bronzegrün, selten kupfrig; Unterseite
dunkelblau. Fühler und Beine blauschwarz, Flügeldecken völlig unbehaart; in der Vertiefung zwischen den Augen rundliche Punkte. BIOLoGIE: Blattroller: das Weibchen stellt meist nur aus einem einzigen Blatt Wickel her, indem es den Blattstiel anbeißt, einige Schnitte ins Gewebe legt und das Blatt längs zusammenrollt. Bei dieser Tätigkeit hilft mitunter das Männchen. In einem Wickel findet sich nur ein einziges Ei. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Oktober. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Pappelarten (Espe, Schwarz-, Kanadapappel u. ä.), Birken und Weidenarten. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Nordschweden und -finnland; lokal in England; Vorderasien; Mittelasien; Sibirien; Mongolei; China.
Deporaus betulae (L., 1761) Schwarzer Birkenblattroller
56(8)
Synonym: D. populi Scopoli; D. fagi Scopoli. BESCHREIBUNG: Glänzend schwarz, Oberseite kurz, fein, braun halb anliegend behaart. – Rüssel breit und kurz, Kopf an der Basis ringförmig eingeschnürt. Halsschild etwa so breit wie lang, seitlich gerundet, vorn ver j üngt, dicht punktiert. Mittelfurche kurz, gut sichtbar. Jede Flügeldecke für sich abgerundet, mit Längsrei hen großer Punkte, Zwischenräume fein punktiert. Schenkel des Männchens außer gewöhnlich verdickt. BIOLOGIE: Blattroller: Das Weibchen schneidet mit einem 5-förmig verlaufenden Schnitt einen Teil des Blattes ab. Kommt es dabei zur Mittelrippe, beißt es sie an und führt dann den Schnitt zum anderen Rand. Mit den Klauen beschädigt es dabei die Blattspreite zusätzlich. Das welkende Blatt wird so zusammengerollt, daß zunächst aus der einen Hälfte der Innentrichter gedreht wird, dann aus der anderen der Außentrichter. Dabei werden 1-6 Eier in besondere Gewebetaschen abgelegt. Die Larve ernährt sich vom Blattgewebe. Der Wickel fällt nach einiger Zeit zu Boden. Die Larve verläßt ihn, dringt in den Boden ein und verpuppt sich dort. Der Käfer überwintert unterirdisch. ERSCHEINUNGSZEIT: Von April bis Juli. VORKOMMEN: Auf Birken, weniger häufig auf Erlen, Hain- und Rotbuchen; vom Tiefland bis ins Gebirge. Sehr häufig. VERBREITUNG: Eurasien, bis in den hohen Norden; auf den Britischen Inseln gängig; Nordafrika (Algerien).
Unterfamilie Attelabinae (Tafel 56, Abb. 9) Nur eine Art im Gebiet:
Attelabus nitens (Scopoli, 1763) Eichenblattroller
56(9)
Synonym: A. curculionoides L. BESCHREIBUNG: Kurz, gedrungen, glatt, glänzend: Flügeldecken, Halsschild. Oberpar tie und die ersten Glieder der Fühlergeißel rot, sonst schwarz. – Rüssel so lang wie
Überfamilie Curculionoidea
Familie Apionidae
der Kopf, vorn verbreitert, Kopf und das querliegende Halsschild fein punktiert. Schildchen fast quadratisch. Flügeldecken mit Punktreihen, die breiten, flachen Zwischenräume ebenfalls punktiert. Innenrand der Vorderschienen fein gezähnt, bei den Männchen leicht gekrümmt, bei den Weibchen gerade. VARIABILITÄT: Die Fühler und der Halsschildrand, selten der ganze Käfer schwarz; oder bei Normalfärbung auch Schenkel rot. BIOLOGIE: Blattroller: das Weibchen schneidet Eichenblätter etwa auf 1/3 der Länge beidseitig bis zum Hauptnerv ein. Dieser wird in Schnittnähe nur angenagt, nicht durchtrennt. Beide Blatthälften werden mit den Oberseiten aufeinandergeklappt und, von der Spitze beginnend, zusammengerollt. An oder in den Nerv werden ein, selten mehrere Eier gelegt. Der Wickel fällt schließlich ab. Die Larve überwintert und verpuppt sich in ihm im nächsten Jahr. In den Wickeln dieser Art entwickelt sich auch Lasiorhynchites sericeus (siehe Tafel 56, Abb. 2). ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Hauptsächlich auf Eichen und Eßkastanien; häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur bis Dänemark und Südschweden; lokal in England und Schottland; Kaukasus; Kleinasien, Vorderasien; Mittelasien; Sibirien.
Familie Apionidae Spitzmäuschen
304
Unterfamilie Apoderinae (Tafel 56, Abb. 10) Kopf oval, hinten stark halsartig eingeschnürt; Rüssel kürzer als der Kopf. Fühlerkeule 4gliedrig. Halsschild glockenförmig, vorn und vor der Basis ringartig eingeschnürt.
Apoderus coryli (L., 1758) Haselblattroller
56(10)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, glänzend, Flügeldecken, Halsschild bis auf den dunklen
Vorderteil, Schenkelmitten rot, sonst schwarz. Füße braun. – Augen ganz vorn, Schläfen lang, Kopf und Halsschild sehr fein punktiert. Flügeldecken mit Punktrei hen, im 4. Zwischenraum 2 zusätzliche Punktreihen von der Mitte bis zu den Enden der Flügeldecken; diese getrennt abgerundet. VARIABILITÄT: Die Rot- und Schwarz-Verteilung kann anders sein, z. B. schwarze Flügeldecken, roter Kopf u. a. BIOLOGIE: Blattroller: Ein Blatt wird von rechts oder links eingeschnitten, der Hauptnerv dabei ganz durchtrennt. In diesem weitgehend abgetrennten Blattstück werden Haupt- und Nebennerven nochmals durchgebissen, die Spreiten mit der Oberseite aufeinandergeklappt und von der Blattspitze her zusammengerollt. Wäh rend der Herstellung werden 1-2 Eier in die Rolle gelegt. Das fertige Röllchen hängt am übriggebliebenen Blatteil senkrecht herab und wird schließlich vom Weibchen ganz abgetrennt. Die Larve verpuppt sich in der Rolle. Der Käfer schlüpft Ende Juli oder Anfang August und überwintert. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis September. VORKOMMEN: Meist auf Hasel, seltener Erle, Birke, Entwicklung auch auf Buche, Hainbuche, Eiche. VERBREITUNG: Eurasien einschließlich Japan; im Norden bis Mittelfennoskandien; lokal in England, Schottland.
305
(Tafel 57, Abb. 1-5) GRÖSSE: Von 1-4,5 mm, meist zwischen 2 und 3 mm (jeweils ohne Rüssel). FÄRBUNG: Einfarbig blutrot, schwarz, metallischblau, blaugrün, grün; oder Beine
andersfarbig (dunkle Arten mit hellen Beinen). BESCHREIBUNG: Gestalt ziemlich einheitlich: Oberseite fein skulpturiert, oft fein
behaart, mitunter beschuppt. Der Kopf läuft in einen unterschiedlich langen und kräftigen, geraden oder gekrümmten Rüssel aus, der am Fühleransatz in der Regel verbreitert ist. Fühler relativ kurz, ungekniet (Unterschied zu den eigentlichen Rüsselkäfern!). Geißel 7gliedrig, mit spindelförmiger Keule. Schläfen oft länger als die großen Augen. Halsschild zylindrisch, vorn und hinten verjüngt. Schildchen meist schwer erkennbar. Flügeldecken gewölbt, oval oder birnenförmig, mit Punkt streifen. Zwischenräume breiter als die Streifen. In der Regel Flügelenden gemein sam abgerundet, Hautflügel bei den meisten Arten vorhanden. Beine relativ lang und kräftig, Schienen an der Spitze ohne Dorne. Männchen in der Regel kleiner als die Weibchen, ihre Rüssel kürzer, robuster; Flügeldecken an den Enden weniger verbreitert. SYSTEMATIK: In den klassischen Systemen wurden die Apionidae als Unterfamilie zu den Rüsselkäfern (Curculionidae) gerechnet, heute aber immer häufiger als selbstän diges Bindeglied zwischen den Triebstechern und den echten Rüßlern betrachtet. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Färbung von Körper und Beinen; Behaarung; Flügel deckenskulptur; Form, Länge und Krümmung des Rüssels; Beschuppung; Längen verhältnis von Auge und Schläfe; Größe der Fühlerglieder. ARTENZAHL: Weltweit etwa 1600 Arten; in Mitteleuropa über 140, auf den Britischen Inseln über 80 Arten. In unserer Fauna gibt es nur eine einzige Gattung mit vielen Untergattungen. BIOLOGIE: Die Käfer halten sich nicht nur auf ihren Futterpflanzen auf – eine Bestimmung einer Art aufgrund der jeweiligen Pflanze muß nicht immer zum richtigen Ergebnis führen! Futterpflanzen sind zu 50 % Schmetterlingsblütler. An zweiter Stelle stehen Korbblütler. Viele Arten entwickeln sich in Sauerampfer. Einige Arten sind an ganz bestimmte Futterpflanzen gebunden, andere sind poly phag. Junge und alte Larven beinlos, aber von unterschiedlichem Aussehen. Die Entwicklung verläuft in Knospen, Früchten, Stengeln, Blättern, jungen Trieben und Wurzeln. Die Larven einiger Arten verursachen Gallenbildung. Meist nur eine Generation; die Käfer überwintern (bei einigen Arten sogar zweimal). VORKOMMEN: Pflanzenfresser, auf Wiesen, Feldern, in Gärten und Wäldern, von der Tiefebene bis ins Gebirge.
Apion violaceum Kirby, 1808 Veilchenblaues Spitzmäuschen
57(1)
BESCHREIBUNG: Schwach gewölbt, schlank, hinten nur wenig verbreitert. Blau oder
grünlich, schwach glänzend. – Rüssel fein punktiert, beim Männchen fast zylin drisch, etwa so lang wie Halsschild; bei den Weibchen länger, am Fühleransatz verbreitert. Auf der Stirn längliche, miteinander verschmelzende Punkte. Punkte auf dem Halsschild regelmäßig, voneinander getrennt. Halsschild an der Basis wenig schmaler als die Flügeldeckenbasis, seitlich auf halber Länge leicht gerundet. ÄHNLICHE ART: A. hydrolapathi Marsham: Halsschild fast quadratisch, wesentlich schmaler als Flügeldeckenbasis; Flügeldecken hinten breiter. BIOLOGIE: Eiablage im April und Mai in jungen Sauerampferstengeln, dort auch Larvenentwicklung. Käfer überwintern. VORKOMMEN: Auf Sauerampfer, von der Tiefebene bis in die Subalpinzone, häufig.
306
Familie Curculionidae
Überfamilie Curculionoidea
VERBREITUNG: Europa bis zum Mittelmeer, im Norden bis Nordnorwegen und
-schweden, Mittelfinnland; auch auf den Britischen Inseln.
Apion miniatum Germar, 1833 Mennigrotes Spitzmäuschen
57(2)
Synonym: frumentarium F. BESCHREIBUNG: Völlig blut- oder orangerot, sehr fein behaart. Augen und Krallen schwarz. Kopf länger als breit, allmählich in den Rüssel übergehend. Die Schläfen sind deutlich länger als die Augen, vorn verjüngt. Halsschild etwa so breit wie lang, grob punktiert, am Vorderrand eingeschnürt. Auf den Flügeldecken Reihen großer Punkte. ÄHNLICHE ARTEN: Z.B. A. sanguineum (De Geer) u. A. frumentarium (Paykull): Schläfen von Augenlänge, nach vorn wenig verjüngt; A. rubens Stephens: Halsschild wesentlich breiter als lang. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich in den unteren Stengelteilen und im Wurzelhals verschiedener Ampferarten (Rumex sanguineus, R. conglomeratus, R. obtusifolius). ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis Oktober. VORKOMMEN: An feuchteren Stellen, von der Tiefebene bis in die Subalpinzone, häufig. VERBREITUNG: Europa, bis in den Norden des Kontinents; lokal auf den Britischen Inseln; Kaukasus.
Apion astragali Paykull, 1800
57(3)
BESCHREIBUNG: Glänzend, glatt, metallischblau, -blaugrün oder -hellgrün; Fühler und Beine schwarz. - Rüssel des Männchens kürzer als Kopf und Halsschild; beim Weibchen länger. Kopf kurz, punktiert, zwischen den Augen fein gerunzelt. Hals schild breit, an der Basis breiter als vorn; hinter dem Vorderrand verengt. Dicht punktiert, Mittelfurche sehr deutlich. Flügeldecken hinten verbreitert, mit kräftig punktierten Streifen. 1. Fußglied länger als breit, Klauen sehr fein gezähnt. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis September. VORKOMMEN: In Wäldern, vom Tiefland bis in die Berge, gängig. VERBREITUNG: Europa bis zum Mittelmeer, im Norden nur in Südnorwegen und -schweden; Britische Inseln; Vorderasien (Syrien); Nordafrika (Algerien).
Apion pomonae (F., 1798) Wicken-Spitzmäuschen
57(4)
BESCHREIBUNG: Hinten stark gewölbt, metallischblau, selten blaugrün bis violett; fast glatt, mit feinen Haaren an Körper und Beinen. Fühler an der Wurzel gelbbraun, vom 3. Glied an dunkel. Beine oft braun oder schwarzblau. - Rüssel nach unten gebogen, vorn ziemlich schmal. Augen stark gewölbt. Halsschild länger als breit, mit großen Punkten, dazwischen feine Punktierung. Flügeldecken mit tiefen, gepunkte ten Streifen. 2. Fußglied dreieckig, kürzer als 1. BIOLOGIE: Käfer vor allem auf Schmetterlingsblütlern, vor der Paarung aber auch auf vielen Laubhölzern. Das Weibchen legt im Mai und Juni seine Eier in j unge Früchte, die Larven entwickeln sich in den Schoten von Wicken und Platterbsen. VORKOMMEN: Von der Niederung bis in die Berge. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden nur in Dänemark und Südschweden; lokal in England und Schottland.
Apion apricans Herbst, 1797 Dunkles Kleespitzmäuschen
307
57(5)
Synonym: flavipes Panzer BESCHREIBUNG: Schwarz, glänzend, einige Fühlerglieder und Schenkel gelb, Knie dunkel, Vorderschienen nur wenig dunkler als Schenkel. - Fühlerschaft etwa 4 X so lang wie breit, die letzten Geißelglieder länger als breit, Keule spindelförmig. Halsschild länglich, mit großen, seichten Punkten, dazwischen feines Netzmuster. Größte Flügeldeckenbreite hinter der halben Länge. 1. Punktreihe erreicht nicht die Flügeldeckenbasis. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere gleichgefärbte Arten, deren Bestimmung eine gewisse Erfahrung erfordert. BIOLOGIE: Die Käfer fressen Löcher in Kleeblätter. Das Weibchen legt in die Blüten köpfchen je 7-10 Eier (insgesamt etwa 200). Die Larve benagt die Blütenkelche und den Stengel. In Mittel- und Südeuropa 2, in Fennoskandien nur eine Generation (hier überwintern die Käfer zweimal). Schädling bei der Kleesaatzucht. VORKOMMEN: Auf Feldern, von der Tiefebene bis in 2000 m Höhe. Sehr häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, in Nordeuropa über den Polarkreis hinaus; auf den Briti schen Inseln häufig. Nah- und Mittelost; Nordafrika.
Familie Curculionidae Rüsselkäfer (Tafel 57, Abb. 6-10; Tafel 58-63; Tafel 64, Abb. 1-5) GRÖSSE: Von 1 mm-20 mm (Liparus); häufig 2-3 mm lang. FÄRBUNG: Sehr unterschiedlich: häufig schwarz oder schwarzbraun, unauffällig. Viele
Arten gelblich, grau, leuchtend weiß, kupfrig, grün oder goldgrün beschuppt und gezeichnet. Diese Schuppen werden im Verlauf des Käferlebens leicht abgescheuert. Zeichnung auch durch verschiedenfarbige Behaarung (Cionus). Einige Arten mit Zeichnung aus grauweißen Wachsabscheidungen bzw. wasserabstoßender Lacc schicht (Bagous). Metallische Färbungen (abgesehen von der Beschuppung) sind selten ( Magdalis, einige Ceutorhynchus-Arten). BESCHREIBUNG: Kopf nach vorn in einen Rüssel unterschiedlicher Form, Länge und Stärke ausgezogen, kann sehr lang und dünn sein (Curculio). Bei einigen Arten kann er in eine besondere Grube zwischen den Vorderhüften eingelegt werden. Fühler meist 11gliedrig (selten weniger), der Schaft meist recht lang, am Ende verdickt. Die anschließende Geißel setzt seitlich am Schaft an (Fühler daher gekniet) (Ausnahme: Chlorophanus), am Ende mit 3- bis 4gliedriger Keule. Bei den meisten Arten kann der Schaft seitlich in eine Furche am Rüssel gelegt werden. Am Rüsselende sitzen die Oberkiefer, die sich bei den meisten Rüßlern horizontal bewegen (Ausnahme Curculio: Oberkiefer nebeneinander, bewegen sich vertikal!). Bei verschiedenen Gruppen (Otiorhynchinae, Brachyderinae) sitzt im Puppenstadium am Kieferau ßenrand ein Dorn, mit dessen Hilfe sich der Käfer aus dem Erdreich gräbt. Später bricht dieser Dorn ab, - eine Narbe bleibt am Kiefer zurück. Oberlippe reduziert. Halsschild in der Regel schmaler als Flügeldeckenbasis, Form sehr verschieden. Schildchen oft von den Flügeldecken überlagert, schlecht sichtbar. Die Flügeldecken lassen mitunter das Pygidium frei; auf ihnen Punktreihen. Die unpaaren Zwischen räume können stärker gewölbt sein als die paarigen. Hautflügel in der Regel entwickelt, nicht selten aber auch fehlend oder reduziert (Otiorhynchus). Die Beine sind zum langsamen Schreiten eingerichtet; verschiedene Arten können aber sprin gen (vergrößerte Hinterschenkel: Rhynchaenus). Bei zahlreichen Gruppen tragen die Schenkel einen Zahn. Schienen in der Regel dünn, Füße 5gliedrig. Das 4. Glied ist an der Basis des 5. meist nur undeutlich zu sehen; nur gelegentlich kräftig
entwickelt (Bagous). Fußunterseiten dicht behaart. Nicht selten nur eine Klaue vorhanden. Bei fast allen Arten Geschlechtsdimorphismus: Männchen kleiner, schlanker; Rüssel kürzer, massiver; Fühleransatz näher an der Basis als beim Weibchen. Einige Unterscheidungsmerkmale liegen auf dem letzten Bauchring (Kiele, Gruben usw.). SYSTEMATIK: Die Unterteilung dieser riesigen Familie ist bis heute nicht endgültig geklärt. Es werden hier Vertreter der wichtigsten Unterfamilien (Otiorhynchinae, Brachyderinae, Tanymecinae, Cleoninae, Hylobiinae, Curculioninae [am arten reichsten]) behandelt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Körperform; Beschuppung; Flügeldeckenzeichnung; Länge, Breite und Krümmung des Rüssels; Fühlerfurche des Rüssels; Halsschild form; Streifenzahl auf den Flügeldecken; Breite und Skulptur der Zwischenräume; Zähnung der Schenkel; Apikaldorn der Schienen. ARTENZAHL: Weltweit ca. 40 000-60 000 Arten (nur ein Teil der tatsächlich lebenden Rüsselkäferarten?), in Frankreich 1500, in Mitteleuropa im engeren Sinne über 800, auf den Britischen Inseln über 400 Arten. BIOLOGIE: Pflanzenfresser, vorwiegend tagaktiv. Viele Arten sind polyphag, andere an wenige oder nur eine Nahrungspflanze gebunden. Zu letzteren gehören die Arten mit langen, dünnen Rüsseln, die Knospen und junge Früchte damit anbohren. Einige wenige Arten gehen unter die Wasseroberfläche (Bagous). Im Körper der meisten Arten finden sich symbiontische Mikroorganismen, die schon im Ei-Stadium auf die Nachkommenschaft übertragen werden können. Sie sitzen in den Mycetomen, dem Fettkörper oder in einer Mitteldarmausstülpung. Ihre Bedeutung wurde bisher noch nicht zufriedenstellend geklärt. Einige Arten vermehren sich unter den Bedingungen Mittel- und Nordwesteuro pas durch Jungfernzeugung (sog. geographische Parthenogenese, z. B. Otiorhyn chus, Polydrosus mollis u. a.). Das Weibchen legt normalerweise im Frühjahr (selten i m Winter oder Herbst) einige wenige oder einige hundert, meist hellere Eier auf lebendes Pflanzengewebe, seltener auf Holz. Vor der Ablage wird meist eine Vertiefung ins Gewebe gebissen, in die dann mit Hilfe des ausschiebbaren Hinter leibsendes das Ei gebracht wird. Die Larven sind in der Regel länglich, zylindrisch, beinlos, mehr oder weniger gekrümmt, mit skierotisiertem Kopf und kräftigen Kiefern. Sie fressen entweder von außen an Pflanzen, oder leben im Gewebe von Blüten, Blütenständen, Früchten, unter Baumrinde o. ä. Einige Arten leben in Gallen von Hautflüglern ( Curculio villosus u. a.), viele in der Erde (Otiorhynchinae). Die Verpuppung erfolgt entweder in einem Kokon auf der Futterpflanze oder unterirdisch in einer Puppenwiege. Unter der Baumrinde lebende Larven verpuppen sich auch dort (Pissodes). Meist nur eine Generation pro Jahr. Bei verschiedenen Arten dauert die Entwicklung länger als eine Vegetationsperiode (z. B. Curculio nucum). Nur wenige Arten haben mehrere Generationen im Jahr (Sitophilus). In der Regel überwintern die im Sommer geschlüpften Käfer und legen im nächsten Frühjahr Eier. Nur aus Herbst- und Wintergelegen entstehen Käfer, die im Frühjahr schlüpfen (Anthonomus piri). Bei einigen Arten können die Käfer mehrfach überwintern (Hylobius abietis). Zu den Rüsselkäfern gehören viele Schädlingsarten. Es heißt, daß die schädlich sten Käfer überhaupt in dieser Familie zu finden sind. Es schaden Käfer oder Larven, nicht selten beide Stadien an Obstbäumen (Anthonomus), in Wäldern (Hylobius), Feldern (Ceutorhynchus), Lagerräumen (Sitophilus) usw. VORKOMMEN: Rüßler besiedeln die verschiedensten Lebensräume, Wiesen, Felder, Steppen, Wälder, Gärten, Ufer einschließlich der Meeresküsten. Etliche sind überall, von der Tiefebene bis ins Gebirge, zu finden, andere nur im Bergland und Gebirge. Zahlreiche Arten sind wärmeliebend.
Unterfamilie Otiorhynchinae Dickmaulrüßler (Tafel 57, Abb. 6-10; Tafel 58, Abb. 1-4) Ovale Arten, dunkel, viele lebhaft kupfrig, grün, goldgrün beschuppt. Rüssel kurz und kräftig, Fühler in kurze Furche mit deutlichem Außenrand einlegbar, Fühlerfurche von oben in ganzer Länge sichtbar. Vorderer Halsschild-Seitenrand ohne nach vorn gerichtete Haare. Schenkel verdickt, oft gezähnt (Otiorhynchus) oder normal unge zähnt (Peritelus).
Gattung Otiorhynchus Germar, 1824 Dunkel, klein bis mittelgroß, mitunter leicht behaart oder beschuppt; Rüssel kurz, meist von Kopfeslänge, Fühlerschaft reicht bis hinter den Halsschildvorderrand. Ungeflügelt (Hautflügel fehlen). Pflanzenfresser, nagen an Blatträndern charakteristi sche Kerben. Umfangreiche Gattung, in der Paläarktis etwa 1000 Arten, vorwiegend in höheren Lagen.
Otiorhynchus fuscipes (Olivier, 1807) Rotfüßiger Lappenrüßler
57(6)
Glänzend schwarz, Beine rot mit dunkleren Füßen. – Halsschild dichter, Flügeldecken sehr fein schütter und kurz behaart (stärkere Vergrößerung!). 3.-7. Glied der Fühlergeißel länger als breit. Halsschild dicht punktiert und gekörnt. Flügeldecken oval, Streifen mit feinen Punkten, Zwischenräume fein punktiert, quer gerunzelt. ÄHNLICHE ART: O. lugdunensis Boheman: Flügeldecken gestreckter, doppelt so lang wie breit; Halsschild fein gekörnt. VORKOMMEN: In den Wäldern des Bergvorlandes und der Gebirge, polyphag, häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Westeuropa (Alpen, Sudeten, Karpaten), fehlt in den Niederlanden und Fennoskandien; mitunter auf den Britischen Inseln. BESCHREIBUNG:
Otiorhynchus raucus (F., 1776) Rauher Dickmaulrüßler
57(7)
Dunkelbraun, matt, fleckig hell und dunkel beschuppt. Fühlerfurchen vorn geschlossen. Halsschild breiter als lang, Ränder stark gerundet, kleiner Mittel kiel, mit einzelnen Schuppen. Schildchen schlecht erkennbar. Flügeldecken oval, schwach gewölbt, mit Reihen großer Punkte, die unter den Schuppen verschwinden. Zwischenräume gewölbt. VORKOMMEN: Auf Wild-, Nutz- und Zierpflanzen (Erdbeere, Johannisbeere, Rhabar ber, Weinrebe, Zuckerrübe u. a.), stellenweise schädlich; vor allem in den Niederun gen; häufig. VERBREITUNG: Europa, im Mittelmeerraum seltener; im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Britische Inseln; Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Otiorhynchus singularis (L., 1767) Brauner Lappenrüßler
57(8)
Synonym: notatus Stephens BESCHREIBUNG: Dunkelbraun, mit dunkleren und helleren kupfrigen, leicht ovalen Schuppen überzogen (ganze Oberseite gesprenkelt). Fühler dunkelbraun, dicht behaart. – Rüssel in Höhe der Fühlerwurzel durch eine Querleiste in einen Vorder und Hinterteil geteilt. Vorderteil glänzend, grob punktiert; Hinterteil beschuppt. Halsschild mit zahlreichen glatten, glänzenden Körnern (die größten in der Mitte), Schuppen und anliegenden Härchen. In den Zwischenräumen der Flügeldecken
310
Familie Curculionidae
Überfamilie Curculionoidea
Reihen glänzender Körner, aus denen nach hinten gerichtete Haare wachsen. Vorderschenkel mit einem Zahn. VARIABILITÄT: Mitunter alle Schuppen grau. BIOLOGIE: In Mitteleuropa parthenogenetisch, aus Frankreich bereits Männchen be kannt. ERSCHEINUNGSZEIT: Vom Früh j ahr bis Herbst. VORKOMMEN: Auf Nadel- und Laubhölzern (Obst, Buche, Hasel, Erle u. a.), vor allem in Wäldern des Bergvorlandes und Gebirges; stellenweise auch in Parks und Gärten; häufig. VERBREITUNG: Mittel- und Westeuropa, im Norden bis Mittelnorwegen und -schwe den, Südfinnland; auf den Britischen Inseln sehr häufig und schädlich.
Otiorhynchus ovatus (L.,1758) Eiförmiger Lappenrüßler
57(9)
BESCHREIBUNG: Glänzend schwarzbraun; Fühler und Beine rotbraun; Oberseite mit hellen, anliegenden Haaren bedeckt. – Kopf in Augenhöhe breiter als der Rüssel an der Fühlerwurzel. Halsschild so breit wie lang, seitlich breit gerundet, mit Mittel rippe; Körner verschmelzen zu Längsreihen. Flügeldecken mit 10 Reihen großer Punkte. Zwischenräume flach. Vorderschienen mit großem Zahn, sein Innenrand glatt, Außenrand mit Fortsatz. Zähne der Mittel- und Hinterschienen glatt. BIOLOGIE: Käfer gern auf Erdbeeren, Larven an Erdbeer-Wurzeln. Nur eine Genera tion im Jahr. VORKOMMEN: Polyphag, auf Kräutern und Bäumen (Eichen) von der Tiefebene bis ins Gebirge; häufig. VERBREITUNG: Im Großteil der Paläarktis, im Norden bis Lappland; auf den Britischen Inseln stellenweise; Nordamerika (USA, Kanada), eingeschleppt.
Otiorhynchus ligustici (L.,1758) Kleeluzerne-Rüßler
57(10)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, gewölbt, schwarz, mit grauen und gelblichen Schuppen
gezeichnet (Flecken oder Bänder). Fühler und Beine dunkel, behaart. – Rüssel flach, wie der Kopf dicht punktiert und beschuppt, mit Mittelrippe. Fühlerfurchen bis zu den Augen verlängert, vorn geschlossen. Halsschild quer, seitlich stark gerundet, mit großen Körnern und Schuppen. Die ganze Oberseite der Flügeldecken trägt feine Körner; Punktreihen in der Skulptur und unter den Schuppen verdeckt. Schenkel meist mit Zahn, Vorderschienen am Ende verbreitert. VARIABILITÄT: Etliche morphologische und Farb-Variationen. BIOLOGIE: Parthenogenetisch. Jedes Weibchen legt mehrere hundert Eier in Gelegen zu 30-50 flach in den Boden am Fuße von Luzerne, Klee, Rüben, Erdbeeren u. a. Die Larve frißt an den Wurzeln, überwintert ausgewachsen und verpuppt sich im nächsten Sommer. Der Käfer bleibt bis zum folgenden Frühjahr im Boden und frißt dann an den Blättern der genannten Pflanzen, jedoch normalerweise nicht an Obst. Wächst die Larve im 1. Jahr nicht aus, so setzt sie ihren Fraß ein weiteres Jahr fort und überwintert erneut. Larve und Käfer mitunter schädlich. VORKOMMEN: In Feldern, Wiesen, Weingärten von der Tiefebene bis in das Gebirge (bis 2000 m). Häufig. VERBREITUNG: Mitteleuropa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittel schweden; Britische Inseln; Kaukasus, Transkaukasus; Kleinasien; Nordamerika (USA, eingeschleppt).
311
Gattung Phyllobius Germar, 1824 Längliche, meist beschuppte Arten, oft grün oder grüngolden. Rüssel kaum länger als der Kopf, etwa so breit wie lang. Tagaktiv im Laub von Kräutern und Gehölzen; Käfer können an anderen Pflanzen fressen als die unterirdisch lebenden Larven. Eine Generation im Jahr.
Phyllobius oblongus (L., 1758) Brauner Schmalbauch
58(1)
Synonym: P. pruni Scopoli; floricola Herbst BESCHREIBUNG: Kopf, Halsschild und Schildchen schwarz, Rüssel-Vorderteil, Flügel decken, Fühler und Beine gelbbraun. – Oberseite fein hell behaart. 1. und 2. Fühlergeißelglied länglich. Halsschild schmaler als Flügeldecken, dicht punktiert. Alle Schenkel mit deutlichem Zahn. VARIABILITÄT: Flügeldecken können schwarz sein. BIOLOGIE: Die Käfer fressen Laub und Obstbaumknospen. Das Weibchen legt die Eier in kleinen Gelegen in den Boden. Sie sind zunächst weiß, werden aber bald braun. Die Larve frißt an Wurzeln von Taubnessel, Sauerampfer, Gräsern, wird etwa 5 mm lang und überwintert. VORKOMMEN: Auf Laubhölzern (Eiche, Buche, Ulme, Linde, Ahorn und Obstbäu men), in Gärten und Wäldern. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; auf den Britischen Inseln Obstbaumschädling; Sibirien; Nordafrika; Nordamerika (im 20. Jahrhundert eingeschleppt).
Phyllobius piri (L., 1758) Breiter Birnengrünrüßler
58(2)
BESCHREIBUNG: Schwarzbraun bis schwarz, dicht mit sehr langen, schmalen, kupfrigen
bis grünlichen Schuppen bedeckt. Fühler und Beine braunrot (auch bis schwarz). – Flügeldeckennaht hinten angehoben. Alle Schenkel mit Zahn. ÄHNLICHE ART: Polydrosus mollis , siehe Tafel 58, Abb. . BIOLOGIE: Käfer am Laub von Rosengewächsen (Kirsche, Birne, Apfel, Eberesche, Weißdorn), an Buche, Erle, Birke, auf Kräutern (Taubnessel, Brennessel), Getreide. Larven an den Wurzeln von Sauerampfer und Pappel. VORKOMMEN: In Wäldern und Gärten. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; auf den Britischen Inseln mitunter Obstbaumschädling; Vorderasien (Iran); Sibirien.
Phyllobius argentatus (L., 1758) Silbriggrüner Laubholzrüßler
58(3)
BESCHREIBUNG: Körper mit kurzen, gestreckten, grüngoldenen Schuppen bedeckt;
Fühler und Beine hellgelb, mit Schuppen und Härchen. – Rüssel nicht länger als breit, etwas schmaler als der Kopf, von der Fühlerwurzel an abwärts gebogen (Seitenansicht!). Fühlerfurche vorn geschlossen. Halsschild breiter als lang. An den Flügeldeckenenden eine feine Leiste; Zwischenräume und Streifen hell, nach hinten geneigt behaart. Alle Schenkel deutlich gezähnt. ÄHNLICHE ART: Ph. arborator (Herbst): Schildchen schuppenlos, Haare auf dem Körper dunkel; Ph. betulae (F.): Unterseite des Hinterleibes ohne Schuppen, nur behaart. ERSCHEINUNGSZEIT: Frühling und Sommer.
VORKOMMEN: Auf
Laubhölzern einschließlich Obstbäumen; von der Tiefebene bis in die Berge. Häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; Britische Inseln; Kaukasus; Sibirien; Japan.
Phyllobius urticae (De Geer, 1775) Nessel - Blattrüßler
58(4)
Ziemlich gewölbt, mit grünen oder blaugrünen, sehr langen Schuppen bedeckt (auch Unterseite); Fühler und Beine braun, selten rot. – Halsschild vorn ringförmig eingeschnürt, fein punktiert; in der Mitte mit glatter Längslinie. Flügel decken des Männchens fast parallel, beim Weibchen hinten breiter, mit Reihen länglicher Punkte. Zwischenräume breit, flach. Am Ende der Flügeldeckennaht oft mehrere Haare. Alle Schenkel mit breitem, spitzem Zahn. BIOLOGIE: Käfer sehr zeitig im Frühjahr auf Brennessel als meistbesuchter Futter pflanze (darauf aber auch andere, ebenfalls grün gefärbte Arten), mitunter auch auf Erdbeere oder Hanf. Larven an den Wurzeln von Brennessel und anderen Pflanzen; sehr häufig. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Mittelfennoskandien; auf den Britischen Inseln gängig. BESCHREIBUNG:
Unterfamilie Brachyderinae
Wellenbindiger Glanzrüßler
58(6)
Synonym: undatus F. BESCHREIBUNG: Braun oder schwarz, dicht mit hellgrauen und dunkelbraunen Schup pen bedeckt. Die weißlichen Schuppen bilden 2 V-förmige Bänder auf den Flügel decken, das 1. meist weniger deutlich und an der Naht unterbrochen, sowie ein breites Band am Rande von Halsschild und Flügeldecken. Auch Unterseite völlig hell beschuppt. Fühler ockerbraun, Beine hellbraun, mit weißen Schuppen. – Der Fühlerschaft reicht bis an den Halsschild-Vorderrand. Halsschild gestreckt, deutlich länger als breit, ohne Eindrücke. ÄHNLICHE ART: P. ruficornis (Bonsd.): braunrot, Halsschild mit mehreren Eindrücken, Schuppen auf den Flügeldecken berühren einander nicht. VORKOMMEN: Auf Laubhölzern (Eiche, Buche, Espe, Erle, Hasel) von der Tiefebene bis ins Gebirge; sehr häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus, Britische Inseln; Westsibirien.
Polydrosus sericeus (Schaller, 1783) Seidiger Glanzrüßler
58(7)
BESCHREIBUNG: Schwarz
(Tafel 58, Abb. 5-10, Tafel 59, Abb. 1-5) In Form und Lebensweise der vorigen Unterfamilie ähnlich: meist schuppen- oder haarbedeckt; Rüssel kurz, meist nicht länger als breit. Fühlerfurche schmal, lang, oft gekrümmt, seitlich am Rüssel. Schildchen schlecht erkennbar. Hautflügel und Schulter beule können fehlen.
Gattung Polydrosus Germar, 1824 Ähnelt weitgehend der Gattung Phyllobius, jedoch durch die gekrümmte, an der Rüsselseite gelegene Fühlerfurche scharf unterschieden. Käfer auf Laub, Larvenent wicklung im Boden.
Polydrosus cervinus (L., 1758) Hirsch - Glanzrüßler
Polydrosus terreticollis (De Geer, 1775)
58(5)
Dunkelbraun, ganz mit kupfrigen, grünen, grauweißen und braunen Schuppen bedeckt, die eine sehr veränderliche Zeichnung bilden: Mittelband und breite seitliche Bänder auf dem Halsschild; unregelmäßige Fleckenzeichnung auf den Flügeldecken. Fühler hellbraun mit dunkler Keule, Beine dunkel- oder hellbraun, Vorderschenkel beschuppt. – Geißelglieder der Fühler zum Ende hin nicht stärker verbreitert. Spitze Dornen an allen Schenkeln. ÄHNLICHE ART: P. pilosus Gredler: Schuppen des Kopfes an den Seiten konzentriert, Schenkel unbeschuppt, nur behaart. BIOLOGIE: Käfer auf Laub von Eiche, Birke, Hasel u.a.; Larve an den Wurzeln des Gemeinen Knäuelgrases. VORKOMMEN: In Wäldern von den Niederungen bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Nordschweden, Mittelfinnland; auch auf den Britischen Inseln; Sibirien.
oder braun, bis auf das Schildchen mit einer Schicht seidig glänzender kupfergrüner Schuppen bedeckt. Fühler gelbbraun mit dunkler Keule. Beine hell, mit grünen Schuppen, hellen Härchen und dunklen Klauen. – Auf den Flügeldecken heben sich dunkle Streifen mit länglichen Punkten ab; Fühlerschaft reicht bis an den Augenrand, 1. Geißelglied kürzer und kräftiger als das 2. Schläfen kürzer als Augenlänge. ÄHNLICHE ARTEN: Leicht mit ähnlich gefärbten Arten zu verwechseln (vergl. Gattung Phyllobius) BIOLOGIE: Käfer sonnenliebend, fressen zunächst an jungen Trieben und Blütenknos pen von Obstbäumen, später an Blättern. ERSCHEINUNGSZEIT: April bis Juni. VORKOMMEN: In Wäldern und Gärten
auf Laubhölzern (Erle, Weide, Hasel, Birke, Eiche, Obst), vom Tiefland bis in niedere Berglagen. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur bis Dänemark und Südschweden; sehr lokal in England, Südwales; Sibirien; Nordamerika (USA, eingeschleppt).
BESCHREIBUNG:
Polydrosus mollis (Ström, 1768) Schimmernder Glanzrüßler
58(8)
Braun oder schwarz, mit langen kupfrigen oder graugrünen Schuppen bedeckt. Fühler hellbraun mit dunkler Keule, Beine hellbraun, behaart, mit dunklen Klauen. – Rüssel kurz, vorn wenig verbreitert, von der Stirn durch seitlichen Eindruck abgesetzt. 1. Glied der Fühlerkeule kürzer als das 2., keulig. Punktreihen der Flügeldecken deutlich, vorn kräftiger als hinten. Mittel- und Hinterschenkel mit kleinem Zahn. BIOLOGIE: In Mittel- und Nordwesteuropa Vermehrung parthenogenetisch. VORKOMMEN: Auf Laubhölzern (Birke, Buche, Eiche, Hasel), von der Tiefebene bis in die Berge; häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; Britische Inseln; Mittel italien und Balkan; Sibirien. BESCHREIBUNG:
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Überfamilie Curculionoidea
Liophloeus tessulatus ( Müller, 1776) Gewürfelter Staubrüßler
Familie Curculionidae
58(9)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, stark gewölbt, dunkel, völlig mit hellgrauen, graugrünen
oder kupfrigen Schuppen bedeckt, die auf dem dunklen Untergrund der ungeraden Zwischenräume helle Flecke bilden. Diese Flecke können auch unregelmäßig über alle Zwischenräume verteilt sein, oder ganz verschwinden. Fühler rotbraun, mit dunkler Keule. Beine dunkel, mitunter rot. – Rüssel kurz, kräftig, vorn leicht verbreitert, schuppenlos. Stirn zwischen den Augen mit deutlichem länglichen Eindruck. Halsschild schmaler als Flügeldecken, mit unvollständigem glänzenden Mittelkiel. Flügeldecken breit eirund, an der Basis gerade. Schenkel mit Zahn, an den Hinterschenkeln oft fehlend. BIOLOGIE: Larven an den Wurzeln von Bärenklau, Männchen selten. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Kräutern. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland; Mittelschweden; auf den Britischen Inseln gängig.
Sciaphilus asperatus (Bonsdorff, 1785)
58(10)
BESCHREIBUNG: Oval, gewölbt, schwarzbraun, mit rundlichen grauen, bräunlichen
oder metallglänzenden Schuppen bedeckt, marmoriert erscheinend. Fühler und Beine braunrot. – Rüssel so lang wie breit, vorn kahl. Halsschild breiter als lang, vorn und vor der Basis schwach eingeschnürt. Flügeldecken auf der Schulter abgerundet, ihre Enden in einen kurzen Fortsatz auslaufend. In jedem Zwischen raum eine Reihe heller aufrechter Haare, die zum Ende hin breiter wird. Schenkel gezähnt. BIOLOGIE: Die Larve lebt in Primelwurzeln, überwintert und verpuppt sich im Frühjahr. VORKOMMEN: An schattigen und feuchten Stellen im Moos, oft auf Kratzbeere; gängig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; lokal auf den Britischen Inseln; eingeschleppt in den USA.
Foucartia squamulata (Herbst, 1795)
Fühler und Füße rotbraun, Klauen schwarz, Fühlerschaft am Ende dunkler. – Rüssel kurz, breit in den Kopf übergehend; Fühlerfurche vorn geschlossen, reicht bis ans Auge. Halsschild wesentlich breiter als lang, Schildchen sehr klein, Flügeldecken stark gestreckt, schmal, ohne Schulterbeule (Hautflügel fehlen). Vorderschienen bei den Männern am Ende stärker, beim Weibchen schwächer gekrümmt. BIOLOGIE: Käfer auf Kiefern, Larven an deren Wurzeln. VORKOMMEN: Kiefernwälder, gängig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; fehlt auf den Britischen Inseln; im Süden bis zum Nordbalkan und Mittelitalien.
Strophosomus melanogrammus (Forster, 1771) Schwarzfleckiger Kranzrüßler
59(3)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, braun oder schwarz, mit sehr kleinen seidigen grauwei
ßen, braunen und kupfrigen Schuppen bedeckt. Helle und dunkle Zwischenräume können abwechseln. Vorderteil des 1. Zwischenraumes glatt, glänzend, unbe schuppt, beim Weibchen über 1/3 der Flügeldeckenlänge, beim Männchen (bei uns selten!) kürzer. Fühler braunrot, Beine braun. – Oberseite auf dem Halsschild mit kürzeren, auf den Flügeldecken mit längeren, nach hinten ragenden Härchen (in den Zwischenräumen in 1-2 Reihen). Rüssel kurz und breit, Fühlerschaft am Ende ziemlich verdickt; Fühlerfurche an der Rüsselseite sehr deutlich abgegrenzt. Augen asymmetrisch gewölbt, am stärksten in der hinteren Hälfte. Flügeldecken breit oval, Punktstreifen verschwinden unter den Schuppen. BIOLOGIE: Männchen sehr selten, Vermehrung durch Parthenogenese. Das Weibchen legt die Eier flach in den Boden. Die Larve frißt in der Erde an Sauerampferwurzeln. Käfer überwintern, fressen Laub und Knospen. VORKOMMEN: In Wäldern (Kiefer, Lärche, Eiche, Ahorn, Hasel) vom Flachland bis ins Gebirge. Als Rhododendronschädling in Gewächshäusern in Großbritannien. Häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südfinnland, Mittelnorwegen und -schweden; eingeschleppt in Nordamerika.
59(1)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, kurz oval, dunkelbraun, gleichmäßig mit sehr kleinen
grauweißen Schuppen bedeckt, dazwischen überall helle, aufrechte Haare, die auffällig länger als die Schuppen sind und auf den Flügeldecken Längsreihen bilden. Fühler gelbrot mit dunkler Keule; Beine braunrot, Schenkel dunkler, mit langen Schuppen und Härchen bedeckt. – Kopf in Augenhöhe nur wenig schmaler als Halsschild; Stirn breiter als Rüssel. 1. Fühlergeißelglied kräftiger und länger als das 2. Flügeldecken des Weibchens etwa so lang wie breit, die des Männchens länger. Zwischen den Schuppen sitzen sehr deutliche dunkle (nackte) Punktstreifen. Zwi schenräume etwa 5-6 X breiter als Streifen. VORKOMMEN: Oft auf Salbei und Hornklee; auf Rainen und Hangwiesen, wärmelie bend. Stellenweise gängig. VERBREITUNG: Von Ostfrankreich und Mittelitalien bis zu den schwedischen Inseln Oland und Gotland; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden; Turkmenien.
Brachyderes incanus (L., 1758) Kiefernnadel-Rüsselkäfer
315
59(2)
BESCHREIBUNG: Ziemlich gestreckt, schwarz oder schwarzbraun, Oberseite mit hellen,
anliegenden Härchen und kupfrigen, braunen oder hellgrauen Schuppen bedeckt.
Gattung Sitona Germar, 1817 Gestreckte, beschuppte und behaarte Arten, bei denen auch der Oberkiefer beschuppt ist. Auf Schmetterlingsblütlern: Käfer an den Blättern; Larven im Boden, fressen zunächst Knöllchenbakterien, später die Wurzeln. Verpuppung unterirdisch.
Sitona lineata (L., 1758) Gestreifter Blattrandkäfer
59(4)
BESCHREIBUNG: Braun bis schwarz, mit kupfrigen, graugrünen, gelblichen oder bräun
lichen Schuppen und feinen Härchen bedeckt. Halsschild mit 3 deutlichen Bändern, Zwischenräume der Flügeldecken abwechselnd dunkel und hell. Fühler und Beine gelb- bis rotbraun, Geißel und Keule mitunter dunkler. – Rüssel von den Augen an leicht verjüngt, am Ende parallelrandig. Stirn in Augenhöhe breiter als der Scheitel. Halsschild breiter als der Kopf in Augenhöhe, hinter dem Vorderrand deutlich eingeschnürt. Die Vorderhüften berühren fast die Linie parallel zum Vorderrand der Vorderbrust. VARIABILITÄT: Einfarbige Tiere ohne helle Bänderung kommen vor. ÄHNLICHE ART: S. suturalis Stephens: Halsschild in der Mitte am breitesten, am Vorderrand kaum eingeschnürt; Härchen auf den Flügeldecken kaum erkennbar; Schenkel schwarz.
Käfer und Larve vorwiegend auf Erbsen. Das Weibchen legt die Eier an der Pflanzenbasis. Die Larven kriechen in die Erde. Käfer nachtaktiv, fressen an den Blatträndern. Eine Generation, unter günstigen Bedingungen auch zwei. Stellen weise Erbsenschädling. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: Wiesen und Felder von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Mittelfennoskandien; Schädling auf den Britischen Inseln; eingeschleppt in die USA und Kanada. BIOLOGIE:
Sitona crinita (Herbst, 1795) Behaarter Graurüßler
59(5)
Braun bis schwarzbraun, dicht mit kurzen, ovalen, oft metallglänzen den bräunlichen oder grauen Schuppen bedeckt, die auf dem Halsschild 3 Längsbän der (das mittelste am schmalsten) bilden. Flügeldecken einfarbig grau oder vor allem im 3., 5. und 7. Zwischenraum dunkel gefleckt. Sehr deutlich in den geraden Zwischenräumen mit dunklen, in den ungeraden Zwischenräumen abwechselnd mit hellen und dunklen, lang abstehenden Haaren besetzt. Schenkel und Fußenden dunkler. Augen stark gewölbt, ragen über den Kopfumriß hinaus. Halsschild seitlich nur schwach gerundet. VORKOMMEN: Auf Erbsen, Bohnen u. a. Schmetterlingsblütlern, oft schädlich. Häufig. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südfinnland; lokal in England und Schott land; eingeschleppt in Kalifornien.
Fühlerschaft reicht bis zum Halsschild-Vorderrand. Halsschild so lang wie breit, seitlich gerundet. Flügeldecken breiter als Halsschild, im letzten Drittel verjüngt, mit Punktreihen. Schenkel ohne Zahn, Klauen nicht verwachsen. BIOLOGIE: Vor allem auf Disteln und Kletten, können bei starker Vermehrung auf Nutz- und Zierpflanzen (Rüben, Wein, Chrysanthemen) übergehen. Das Weibchen legt ca. 300 Eier in Gelegen von etwa 20. Die Larven leben im Stengelfuß von Winden und Korbblütlern, Entwicklungsdauer 2-3 Jahre. Die Käfer schlüpfen im Sommer, bleiben aber bis zum kommenden Frühjahr im Boden. VORKOMMEN: Wiesen, Felder, Gärten. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark, Südschweden und -finnland; lokal in England und Schottland; Kaukasus; Kleinasien; Ostsibirien.
BESCHREIBUNG:
Klein bis mittelgroß (4-10 mm), Rüssel kurz, Halsschildvorderrand mit langem, nach vorn weisendem Haarsaum. Nur 3 Gattungen.
59(6)
Dunkel, völlig mit smaragdgrünen haarartigen und ovalen Schuppen bedeckt; jedoch Seitenränder der Flügeldecken und des Halsschildes, Halsschildund Kopfunterseite gelb beschuppt. Fühler und Beine dunkel, mit grünen Schuppen und Haaren. – Rüssel parallelrandig, in der Mitte mit schmaler Längsrippe. Fühler schaft relativ kurz, Fühlerfurche verbreitert, verliert sich vor dem Auge. Flügeldec ken wesentlich breiter als Halsschildbasis, jede am Ende in eine kurze Spitze (Mucro) ausgezogen. Schenkel ohne Zahn; Klauen an der Basis nicht verwachsen. VORKOMMEN: Auf Weiden an Rändern feuchter Wälder, von der Tiefebene bis ins Gebirge; vereinzelt. VERBREITUNG: Europa, im Norden in Dänemark und Finnland; fehlt auf den Briti schen Inseln. BESCHREIBUNG:
Tanymecus palliatus (F., 1787) Echter Streckrüßler
59(8)
BESCHREIBUNG: Lang
(Tafel 59, Abb. 6-7)
59(7)
Schwarz, mit vielen grauweißen ovalen Schuppen und bräunlichen, anliegenden schuppenartigen Haaren bedeckt: helle Schuppen vor allem am Hals schildrand und in 2 Gruppen in seinem Zentrum, am Flügeldeckenrand und auf der Körperunterseite, ferner in Flecken und Bändern auf den Flügeldecken. Schildchen dicht hell beschuppt. Fühler und Beine dunkel, Schenkel weiß, Schienen golden beschuppt. An den Spitzen von Mittel- und Hinterschienen eine dichte Reihe kurzer, goldener Dornen. – Rüssellänge entspricht der Breite an der Spitze. Der
BESCHREIBUNG:
(Tafel 59, Abb. 8-10) 4-18 mm, oval oder länglich-schmal (Lixus), behaart oder beschuppt (Cleonus) oder bestäubt (Lixus). Rüssel länger als breit, breit massiv mit gerippter Oberseite (Cleonus) oder schmal gestreckt (Lixus). Das 7. Geißelglied breit, bildet eine Art Übergang zwischen Geißel und Keule. Fühlerfurche relativ lang, tief, gekrümmt, am unteren Augenrand endend. Augen flach, länglich. Halsschild nach vorn verjüngt, gekörnt. Klauen wenigstens in gewissem Maße verwachsen. Oft auf Korbblütlern.
Larinus planus (F., 1792)
Unterfamilie Tanymecinae
Chlorophanus viridis (L., 1758) Dunkelgrüner Gelbrandrüßler
Unterfamilie Cleoninae
oval, Oberseite relativ flach, schwarz, fein hell behaart. Härchen auf den Flügeldecken zu welligen Flecken oder Binden konzentriert. Ober- und Unterseite außerdem noch gelblich bestäubt. Fühler, mitunter auch Füße rotbraun. – Rüssel etwa so lang wie Halsschild, mitunter mit feinem Mittelkiel. Augen flach, Halsschild glockenförmig. Flügeldeckenenden gemeinsam breit gerundet, Streifen sichtbar, die Zwischenräume dicht und fein punktiert, fein gerunzelt. Klauen an der Basis verwachsen. VORKOMMEN: Auf Korbblütlern (Kratzdistel, Disteln, Silberdistel, Kornblumen); an trockenen steinigen Stellen, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark und Südnorwegen; lokal in England und Wales; Kaukasus.
Lixus paraplecticus (L., 1758) Schlanker Sumpfrüßler BESCHREIBUNG: Sehr
59(9)
schmal länglich, schwach gewölbt, dunkel, gelb bestäubt, an den Rändern heller. Auf dem Halsschild mitunter 3 dunklere Längsbänder. Oberseite sehr fein behaart, an den Seiten Behaarung länger und dichter. Fühler rotbraun, Keule dunkler. Beine dunkel, hell behaart, mitunter gelblich bestäubt. – Rüssel des Weibchens so lang wie Halsschild, beim Männchen kürzer. Halsschild deutlich länger als an der Basis breit, nach vorn gleichmäßig verjüngt, Flügeldecken am Ende in scharfe Spitzen ausgezogen, die so lang wie die letzten beiden Bauchringe zusammen sind. ÄHNLICHE ARTEN: L. iridis Olivier: Flügeldeckenspitze so lang wie letzter Bauchring; L. algirus (L.): gedrungener, jede Flügeldecke für sich abgerundet. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich in den über Wasser befindlichen Stengelteilen von Wasserfenchel, Berle, Breitblättrigem Merk. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Juni bis September. VORKOMMEN: Sümpfe, Teich- und Flußufer; gängig.
318
Familie Curculionidae
Überfamilie Curculionoidea
319
VERBREITUNG:
Gattung Hylobius Germar, 1817
Cleonus piger (Scopoli , 1763) Distelgallenrüßler
Rüssel vorn verbreitert, etwa so lang wie Halsschild. 7. Glied der Fühlergeißel breiter als das vorangehende. Männchen mit einer Grube an der Hinterleibsbasis und einem Eindruck am letzten Hinterleibsring.
Europa, im Norden in Südschweden, seltener in Mittelschweden und -finnland; in England selten; Kleinasien.
59(10)
Schwarz, dicht grau behaart: auf dem Halsschild in einem Mittel- und je einem Seitenband; auf den Flügeldecken bleiben je 2 schräge Bänder und ein Fleck am Ende des 5. Zwischenraums schwarz. Fühlerschaft und Klauen rotschwarz; Beine schwarz mit weißlichen Härchen. – Rüssel doppelt so lang wie breit, mit 4 Längsrippen, die bis in Augenhöhe reichen. Halsschild stark gekörnt, mit erhabener glatter Mittelrippe. Flügeldecken zum Ende verjüngt, jede für sich abgerundet, grob gekörnt und gerunzelt. BIOLOGIE: Die Larve lebt im unteren Teil von Distelstengeln und erzeugt Gallen. ERSCHEINUNGSZEIT: April bis September. VORKOMMEN: Auf Disteln u. ä. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; lokal auf den Britischen Inseln; Sibirien; Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Hylobius piceus (De Geer, 1775) Unbewehrter Tannenrüßler
60(3)
BESCHREIBUNG: Schwarz
bis schwarzbraun, braun behaart, mit gelben Härchen und Schuppen, in kleinen Fleckchen besonders in den Punktstreifen gehäuft. Fühler und Beine dunkel, hell behaart. – Halsschild etwa so lang wie breit, mit tiefen Eindrüc ken; sehr grob gekörnt, mit glattem Mittelkiel. Schildchen glänzend, fein punktiert. Flügeldecken mit sehr deutlichen Reihen länglicher Punkte (hinten kleiner), Zwi schenräume grob gekörnt, kaum breiter als die Punktstreifen. VORKOMMEN: Waldart: auf Lärchen, weniger auf Fichten und Kiefern; von den Niederungen bis in die Berge. Nicht besonders häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis an die Grenze des Kontinents; fehlt auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden; Sibirien; Nordamerika.
Unterfamilie Hylobiinae
Hylobius abietis (L., 1758) Großer brauner Rüsselkäfer
(Tafel 60, Abb. 1-9) 1,8-20 mm, dunkel, oft einfarbig beschuppt, Rüssel kräftig, massiv, vorn in der Regel verbreitert. Vorderteil der Fühlerfurche von oben sichtbar. Klauen nicht verwachsen.
Lepyrus palustris (Scopoli, 1763) Gefleckter Hülsenrüßler
60(1)
BESCHREIBUNG: Schwarz,
Körper und Beine beschuppt: ockerfarbige Schuppen in 2 schrägen Seitenlinien auf dem Halsschild, Flügeldecken braun beschuppt, mit wei ßen Schuppenflecken im 4. (mitunter auch 3., 5. und 6.) Zwischenraum. Fühler und Beine braun. VARIABILITÄT: Die Form mit einem hellen Fleck nur im 4. Zwischenraum wird als L. palustris palustris, die mit ausgedehnterer Fleckung als L. p. asperatus Schaufuß bezeichnet. BIOLOGIE: Käfer auf Weiden, Larven an Sauerampfer-Wurzeln. VORKOMMEN: An feuchten Orten, um Gewässer, von der Tiefebene bis ins Gebirge (dort L. p. asperatus häufiger). VERBREITUNG: Eurasien, im Norden nur bis Dänemark; fehlt auf den Britischen Inseln; Kanada.
Lepyrus capucinus (Schaller, 1783) Echter Hülsenrüßler
60(2)
Gedrungen, dunkel, mit schmalen, langen Schuppen: grauen in 2 Seitenbändern auf dem Halsschild, und auf den Flügeldecken (als Fleck konzentriert am Ende des 5. Zwischenraums); braunen an der Kopfbasis und in der Halsschild mitte und als Flecke auf den Flügeldecken. Fühler braunrot, Keule dunkel. Beine dunkel, weiß und braun behaart, Klauen rotbraun. – Halsschild punktiert, z. T. glänzend gekörnt. VARIABILITÄT: Die Zeichnung ist veränderlich. BIOLOGIE: Käfer polyphag, auf Weiden, Erlen, Brombeeren u. a. VORKOMMEN: In Wäldern, von den Niederungen bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark und Südschweden, selten in Eng land; Sibirien; Nordamerika (USA). BESCHREIBUNG:
60(4)
Schwarzbraun, selten schwarz; auf Kopf, Halsschild, Flügeldecken und Unterseite (vor allem an den Hinterleibssegmenten) gehäuft gelbe Schuppen (können auf den Flügeldecken unregelmäßige Querreihen bilden). Fühler und Beine von Körperfarbe. – Geißelglieder vom 3. Glied bis zur Keule wesentlich breiter als lang; das 7. Glied (vor der Keule) etwa doppelt so breit wie lang. Halsschild körnig bis runzelig, vorn wesentlich schmaler als an der Basis, hinter dem Vorderrand stark verjüngt. Auf den Flügeldecken Reihen länglicher Punkte (hinten kleiner). Zwi schenräume gekörnt, vorn breiter als die Streifen. Schenkel gezähnt. ÄHNLICHE ARTEN: H. pinastri Gyllenhal: Halsschild hinten nur wenig breiter als vorn; auf den Flügeldecken nur 2 Querreihen aus Flecken; H. transversovittatus (Goeze): mit hellem Schulterfleck, 2 an der Naht unterbrochene Schuppenquerreihen auf den Flügeldecken. 7. Glied der Fühlergeißel auffallend schmaler als die Glieder der Keule. BIOLOGIE: Hauptsächlich auf Kiefern, seltener auf Fichten und anderen Hölzern (Erlen). Der Käfer frißt im Frühjahr die Rinde junger Bäume, im Sommer an den Zweigen älterer Bäume und hinterläßt auffällig breite Narben. Das Weibchen legt je 2-5 Eier in Spalten der Rinde von frischen Stubben. Die Larve nagt sich einen Gang unter der Rinde zunächst im Bast, später im Splint. Sie überwintert und setzt ihre Entwicklung im kommenden Jahr fort. Der Käfer schlüpft im Spätsommer und überwintert. Er kann ein Alter von 2-3 Jahren erreichen. Junge Bäumchen können durch den Käferfraß eingehen. VORKOMMEN: Waldart, vom Tiefland bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Eurasien, bis in den hohen Norden; lokal auf den Britischen Inseln. BESCHREIBUNG:
Liparus germanus (L., 1758) Deutscher Trägrüßler
60(5)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, schwarz, schwach glänzend, mit gelben Schuppenflecken auf Halsschild und Flügeldecken: auf dem Halsschild beidseits ein breites, oft unterbrochenes Band; auf den Flügeldecken füllen die Schuppen kleine Vertiefungen aus. Flecke auch auf dem 1. und 2. Hinterleibssternit. Fühler rotschwarz, Beine schwarz, letztes Fußglied rötlich. – Halsschild breiter als lang, ungleichmäßig
punktiert, Punkte flach, von unterschiedlicher Größe. Flügeldecken mit scharfen Schulterkanten, unregelmäßig gerunzelt, ohne Punktstreifen. Vorderschenkel mit unter mit Zahn. An den Schienenspitzen ein mächtiger, scharfer Dorn und helle Borsten in 2 Gruppen. ÄHNLICHE ARTEN: L. glabrirostris Küster: Halsschild etwa so breit wie lang; Schultern gerundet; L. coronatus ( Goeze): gelbe Schuppen ausschließlich auf dem Halsschild; L. dirus ( Herbst): völlig schwarz, unbeschuppt, 20 mm (größte Art der Gattung). BIOLOGIE: Käfer auf Blättern von Pestwurz, Engelwurz, Bärenklau u. a., Larven an Pestwurz-Wurzeln. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Juli. VORKOMMEN: An feuchten Stellen, an Bächen, Waldrändern, hauptsächlich im Berg vorland und Gebirge bis 2000 m. VERBREITUNG: Von den Britischen Inseln über West- bis Mitteleuropa; fehlt in Fennoskandien.
Gattung Hypera Germar, 1821 Kleine, beschuppte Arten, Schuppen haarfein oder oval, oft mit gespaltener Spitze. Rüssel länger als Kopf, Flügeldecken gedrungen oder gestreckt, mit deutlich vorstehen den Schulterecken. Käfer und Larve auf verschiedenen Pflanzen.
Hypera nigrirostris (F., 1775) Kleeblattnager
60(6)
BESCHREIBUNG: Braun, doch ist diese Färbung von grünen oder grüngelben Schuppen
verdeckt. Sie bilden auf dem Halsschild ein schmales Mittel- und je ein breites Seitenband. Flügeldecken grün, nur an den Rändern und längs der Naht goldbraun; mit Reihen längerer weißer und schwarzer Härchen, Fühler und Beine braunrot. – Rüssel etwa so lang wie Halsschild; dieser nur wenig breiter als lang, seitlich gleichmäßig abgerundet, auf halber Länge am breitesten. ÄHNLICHE ART: H. trilineata ( Marsham): meist grau, braun oder graugrün, an der Basis des 3. Zwischenraums ein kleiner und am Ende des 4.-6. Zwischenraums ein großer dunkler Fleck. BIOLOGIE: Käfer und Larve auf Hauhechel, verschiedenen Kleearten und Luzerne. Das Weibchen legt rund 300 Eier auf und in das Pflanzengewebe. Die gelbgrüne Larve lebt auf Blättern und Blütenständen der Kleearten und verpuppt sich in einem Kokon an der Blattunterseite. Käfer überwintern. Nur eine Generation pro Jahr. VERBREITUNG: Europa vom Mittelmeerraum bis Lappland; in England und Schottland gängig; Nordafrika; eingeschleppt in Nordamerika.
Hypera arator (L., 1758) Gemeiner Gespinstrüßler
60(7)
BESCHREIBUNG: Ober- und Unterseite mit farbigen Schuppen bedeckt: meist grau
(auch mit Grünschimmer) und braun (evtl. mit Kupferglanz). Schuppen auf den Flügeldecken kürzer als auf dem Halsschild, ihr hinterer Teil längsgespalten (Mikro skop!). Halsschild mit 3 weißen Längslinien, der 3. Zwischenraum auf den Flügel decken an der Basis, der 4. in der hinteren Hälfte und der 6. fast völlig braun. Fühler und Beine braunrot und bräunlich, weiß behaart. – Rüssel vorn verbreitert. Zwi schenräume auf den Flügeldecken gewölbt. Vorderschienen des Männchens mit scharfem, die des Weibchens mit stumpfem Zahn. BIOLOGIE: Käfer und Larve auf Nelken, Kuckucks-Lichtnelke, Leimkraut, Sternmiere u. a.
VORKOMMEN: Trockenheitsliebend, auf sandigem Gelände; gängig.
VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Lappland; auf den Britischen Inseln gängig;
Sibirien; Nordafrika.
Hypera pedestris (Paykull, 1792) Spitzschuppiger Gespinstrüßler 60(8) BESCHREIBUNG: Dunkel, Ober- und Unterseite mit halb gespaltenen Schuppen bedeckt
(grau, silbrig, braun, gelblich, mitunter mit Metallglanz). Halsschild mit je einem breiten hellen Seitenband und einer feinen, oft undeutlichen Mittellinie. Flügeldec ken dunkel auf hellem Grund gefleckt, Zeichnung veränderlich. Fühler rotbraun, Keule dunkel; Beine dunkelbraun, Fußenden rotbraun. – Rüssel kürzer als Hals schild; Stirn nur halb so breit wie Rüsselwurzel. 1. Geißelglied höchstens um ein Viertel länger als das 2. Innenseite der Vorderschienen unbedornt. VORKOMMEN: Auf Vogelwicke, Platterbse, Hornklee in feuchten Wiesen. VERBREITUNG: Mittel- und Nordeuropa, im Norden bis an die Grenzen des Konti nents; lokal in England und Schottland; Kaukasus; Sibirien; Mongolei.
Hypera variabilis (Herbst, 1795) Luzerneblattnager
60(9)
BESCHREIBUNG: Oberseite flach, braun (Männchen dunkler), grau, rostig und braun
beschuppt: Halsschild mit je einem breiten hellen Seitenband und einer Mittellinie, Flügeldeckenzeichnung veränderlich (meist ein dunkler Fleck am 1.-3. Zwischen raum bis zur Mitte der Flügeldecken). Hell und dunkel, nach hinten geneigt behaart. Fühler und Beine braun, Schenkel dunkler. – Rüssel kürzer als Halsschild. Hals schild in der Mitte am breitesten. Flügeldecken mit Streifen länglicher Punkte; Zwischenräume flach. Vorderschienen ungezähnt. VARIABILITÄT: Mitunter Flügeldecken fast einfarbig. ÄHNLICHE ART: H. murina (F.): Halsschild hinter der Mitte am breitesten; dunkle Zeichnung auf den Flügeldecken weniger ausgeprägt. BIOLOGIE: Polyphag, bevorzugt jedoch Luzerne, Wicken, Bohnen, Platterbse, Klee. Der Käfer frißt in die Blätter zwischen der Nervatur Löcher. Das Weibchen legt mehrere hundert Eier in Stengel und Blattstiele. Die ältere Larve ist hellgrün. Sie wird etwa 10 mm lang und verpuppt sich in einem Kokon an Blättern oder Zweigen. 2 Generationen. Mancherorts schädlich. VORKOMMEN: Felder und Wiesen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; auf den Britischen Inseln gängig; Mittel- und Nordasien; Nordafrika; eingeschleppt in die USA. Unterfamilie Curculioninae (Tafel 61-63, Tafel 64, Abb. 1-5) Meist kleine, selten größere Arten. Rüssel meist dünn und ziemlich lang, Fühlerfurchen an seinen Seiten von oben nicht vollständig sichtbar. Vorderbrust oft mit Rüsselrinne. An wenige Futterpflanzen gebunden, oft auf Schmetterlings- und Kreuzblütlern. Uneinheitlichste, artenreichste Rüßlergruppe.
Cossonus linearis (F., 1775) Schlanker Rindenrüßler
61(1)
BESCHREIBUNG: Länglich, flach, glänzend. Halsschild, Schildchen und Kopf bis auf den
verbreiterten Rüsselteil schwarz, sonst braun; Fühler und Beine rostbraun. – Rüssel vorn flach, etwa doppelt so breit wie die Rüsselbasis; der schmalere Basisteil etwa 1,5 X so lang wie die breite Spitze. Kopf fein punktiert, Stirn flach, mit kleinem Eindruck. Halsschild länger als breit, punktiert, seitlich schwach gerundet, vor dem
322
Familie Curculionidae
Überfamilie Curculionoidea
Schildchen mit länglicher Grube, darin ein glänzender Kiel und große Punkte. Flügeldecken breiter als Halsschild, mit Punktreihen; Zwischenräume fein punc tiert, nicht breiter als die Streifen. ÄHNLICHE ARTEN: C. parallelepipedus ( Herbst): schmaler Basalteil des Rüssels doppelt so lang wie die breite Endpartie; Zwischenräume auf den Flügeldecken breiter als die Streifen. C. cylindricus (Sahlberg): Basal- und Endteil des Rüssels etwa gleichlang, Halsschild etwa so lang wie breit. BIOLOGIE: Larvenentwicklung in morschem Holz. VORKOMMEN: Unter der Rinde alter Weiden und Pappeln. VERBREITUNG: Mittel- und Südeuropa, im Norden nur in Dänemark; Britische Inseln; Kaukasus.
Rhyncolus ater(L., 1758) Schwarzer Rindenrüßler
61(2)
BESCHREIBUNG: Lang zylindrisch, schwach glänzend, braunschwarz, Fühler und Füße rotbraun, Keule heller. – Rüssel breit, nur so lang wie vor den Augen breit. Fühlergeißel 7gliedrig. Halsschild länger als breit, am breitesten vor der Basis; vorn fein, auf der Scheibe kräftig punktiert. Flügeldecken-Reihen mit weit auseinanderlie genden Punkten. Zwischenräume breiter als Punktreihen, darin Reihen feiner Punkte. Am Ende des 7. Zwischenraums keine erhabene Leiste. Schenkel flach, kräftig. 3. Fußglied quadratisch, breiter als vorausgehende Glieder. ÄHNLICHE ARTEN: R. elongatus ( Gyllenhal): Rüssel breiter als lang, Punkte auf dem Halsschild länglich, am Ende vom 7. und 9. Zwischenraum miteinander verbundene, erhabene Leisten, übrige Zwischenräume ohne scharfe Seitenleisten. R. sculpturatus Waltl: vom 4. Zwischenraum an scharfe Kante am Innenrand. VORKOMMEN: Unter der Rinde von Nadelbäumen, vor allem Fichten, mitunter auch auf Laubhölzern. Waldart der höheren Lagen. Häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis an die Kontinentgrenze; selten in England, Schottland; fehlt in den Niederlanden; Sibirien.
Bagous cylindrus (Paykull, 1800)
61(3)
BESCHREIBUNG: Schmal gestreckt, zylindrisch, hell und dunkel beschuppt: Halsschild mit 2 dunklen Mittelbändern; Flügeldecken mit veränderlicher, komplizierter dunkler Zeichnung (häufigste Form s. Tafel 61). Fühler und Beine rotbraun und braun schwarz. Der Käfer ist mit einer wachsartigen Schicht überzogen, die die Grundfär bung überdeckt und den Körper vor Wassereinwirkung schützt. Rüssel vorn schwach verbreitert, länger als Halsschild. Dieser knapp länger als breit. 3. Fußglied so breit wie das 2., Klauen dünn, nicht verwachsen. VORKOMMEN: An feuchten Standorten, an Teichen, auf Moorflächen, an Gräsern ( Wasserschwaden, Wasserfuchsschwanz u. a.). VERBREITUNG: Europa von Italien bis Dänemark, Südschweden, Südostengland.
Hydronomus alismatis ( Marsham, 1802) Froschlöffelrüßler
61(4)
BESCHREIBUNG: Einzige europäische Art: Schwarz oder braun, weißlich beschuppt: in der Halsschildmitte 2 dunkle Längsbänder; auf den Flügeldecken ein weißes Quer band im 2., 3. und 4. Zwischenraum. Fühlerschaft und -geißel, Schienen rostig braunrot. – Rüssel gekrümmt, etwa so lang wie der etwa quadratische Halsschild. Flügeldecken beträchtlich breiter als Halsschild, am Ende in stumpfe Spitzen auslaufend. Schenkel ungezähnt, Schienenspitzen mit langem, nach innen gerichte tem Dorn. Klauen nicht verwachsen.
323
BIOLOGIE: Die
Larve miniert im Froschlöffel und verpuppt sich im Blattstiel oder Hauptnerv. Käfer überwintert. VORKOMMEN: Ufer von Teichen, Flüssen, Bächen. VERBREITUNG: Europa, im Süden bis Italien, im Norden bis zum Polarkreis; lokal auf den Britischen Inseln.
Dorytomus taeniatus (F., 1781) Gemeiner Spießrüßler
61(5)
Braun, Flügeldecken heller oder dunkler gelbbraun marmoriert. Am Ende des 5. Zwischenraumes ein Büschel heller Schuppenhaare. Beine hell beschuppt, Schienenenden und Füße hellbraun. – Rüssel so lang wie Kopf + Halsschild, leicht gekrümmt, mit 5 Längsrippen. 2. Glied der Fühlergeißel meist 1,5 X so lang wie breit; mehrere Glieder am Geißelende meist auffällig breiter als lang. Halsschild nicht doppelt so breit wie lang, mit glatter Mittelfurche. ÄHNLICHE ART: D. dejeani Faust: Halsschild doppelt so breit wie lang; 2. Glied der Fühlergeißel doppelt so lang wie breit, die letzten Geißelglieder von gleicher Länge und Breite. Eine sichere Trennung beider Arten ist nur möglich, wenn man eine Reihe von Tieren vergleichen kann, da sie recht variabel sind. BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich in den weiblichen Blütenkätzchen der Salweide, in denen sie von der Spitze zur Basis minieren. Sie verpuppen sich in der Erde. Der Käfer schlüpft im Mai. Nach kurzem Aufenthalt auf der Futterpflanze kehrt er bis zum März in den Boden zur Überwinterung zurück. VORKOMMEN: Auf blühenden Salweiden (selten anderen Weiden), von der Tiefebene bis ins Gebirge; gängig. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden, auf den Britischen Inseln gängig; Kaukasus; Sibirien; Nordafrika (Marokko). BESCHREIBUNG:
Dorytomus longimanus (Forster, 1771) Langarmiger Spießrüßler 61(6) Hellbraun bis schwarz, Flügeldecken hellbraun, schwarz gesprenkelt. Halsschild und Flügeldecken schütter hell beschuppt (Grundfärbung wird nicht verdeckt). Fühler und Beine rostbraun, Fühlerkeule, Schenkel und Schienen oft dunkler. – Rüssel länger als Kopf und Halsschild, dünn, gekrümmt. Fühlerschaft sehr lang und dünn. Halsschild dicht und fein punktiert. Feine Härchen auf der Vorderbrust-Mitte kürzer als Randhaare. Vorderschienen beim Weibchen etwas, beim Männchen stark verlängert. Vorderschenkel länger als die übrigen, jedoch mit kleinerem Zahn. ÄHNLICHE ARTEN: D. schoenherri Faust: Schenkel aller Beine gleichlang, mit gleich großem Zahn. D. tremulae (Paykull): Vorderschienen kürzer als Schenkel; alle Haare auf der Vorderbrust gleichlang. BIOLOGIE: Käfer unter Rinde. Die Weibchen legen die Eier bereits im März. Die Larven entwickeln sich in Knospen und verpuppen sich im Boden. Käfer überwin tern. VORKOMMEN: Auf Pappeln, im Frühjahr gängig. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Dänemark, Mittelschweden; lokal in England und Schottland. BESCHREIBUNG:
Notaris scirpi (F., 1793)
61(7)
Schwach gewölbt, braunschwarz, mit vielen gelben Schuppenflecken: auf dem Halsschild 2 schräge Bänder und ein Basisfleck; ein deutlicher Fleck im 3. Zwischenraum hinter der Flügeldeckenmitte. Ferner hell beschuppt der unter den
BESCHREIBUNG:
Flügeldecken hervorragende Teil des Hinterleibes, die Hinterbrust und ihre Epister nen. – Rüssel länger als Halsschild, mit Längsrippen von den Augen bis zum Fühleransatz. Halsschild vorn stark verjüngt, sehr grob punktiert (Punkte können verschmelzen). Flügeldecken breiter als Halsschild, Schulterbeule ausgeprägt. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich im Wurzelhals der Sumpfsegge; Käfer überwin tern. VORKOMMEN: An stehenden Gewässern auf Rohrkolben und Teichbinse. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; selten in England und Irland.
Grypus equiseti (F., 1775) Krummrüßler
61(8)
matt schwarz (schwarzbraun). Grauweiße und bräunliche Schuppen bilden ein breites Band längs der Halsschild-Seitenränder, ein Band an den Rändern der Flügeldecken und quer über das Ende. Ein kleiner heller Fleck liegt hinter der Mitte im 3. Zwischenraum. Auch Körperunterseite dicht hell beschuppt. Fühler und Beine rotbraun mit feinen hellen Härchen, Schenkel außerdem beschuppt. – Rüssel lang, mit deutlicher Mittelrippe. Halsschild deutlich breiter als lang, zur Basis hin schwächer verjüngt als nach vorn, sehr dicht punktiert. Auf den Flügeldecken in den ungeraden Zwischenräumen vorn, in der Mitte und hinten ein fein braun und schwarz behaarter Höcker; Zwischenräume fein gekörnt. ÄHNLICHE: ART: G. brunneirostris (F.): kleiner, dunkelbraun, ohne Höcker in den Zwischenräumen. BIoLOGIE: Käfer auf Wasser- und Sumpfpflanzen, schwimmfähig! Die Larve entwic kelt sich im Wurzelhals von Sumpfschachtelhalm, in dem sie 50-80 mm lange Gänge nagt. Käfer überwintern. VERBREITUNG: Europa, von Norditalien bis an die Nordgrenze des Kontinents; lokal auf den Britischen Inseln.
eingeschnürt, seitlich breit gerundet. Beim Männchen Unterseite der Vorder- und Basis der Mittelschenkel lang hell behaart; Hinterleibsende nicht von Flügeldecken überdeckt. BIOLOGIE: Der Käfer verursacht ab März (April) Krüppelwuchs und Deformierung der Früchte durch Fraß an jungen Trieben, Blättern, später auch Früchten von Wicke, Erbse, Platterbse u. ä. Das Weibchen legt die Eier in kleinen Gelegen in die Samenanlage oder in junge Früchte. Die Larve frißt die Samen leer und verläßt dann die Hülse durch eine runde Öffnung, um sich im Boden zu verpuppen. Der Käfer schlüpft im Sommer, lebt auf Pflanzen und überwintert. VORKOMMEN: Auf Wiesen und Feldern, stellenweise als Schädling; gängig. VERBREITUNG: Eurasien, im Norden nur bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den; in Südengland selten; Nordafrika (eingeschleppt in Marokko und Algerien).
BESCHREIBUNG: Oval,
Elleschus bipunctatus (L., 1758) Zweifleckiger Blütenrüßler
61(9)
Gestreckt, schwarz, nahezu gleichmäßig mit weißlichen, schuppenar tigen Härchen überzogen, die im 1. Zwischenraum auf den Flügeldecken am dichtesten stehen. Hinter der Mitte je ein dunkler Fleck vom 2.-4. Zwischenraum. Fühler, Schienen und Füße rotbraun. – Rüssel so lang wie Halsschild, schwach gekrümmt; Fühlerfurchen bis zu den Augen, Fühlerwurzel vor der Rüsselmitte. Halsschild deutlich breiter als lang, an der Basis schmaler als die Flügeldecken. Schenkel ungezähnt, Klauen mit kleinem Zähnchen. BIOLOGIE: Larvenentwicklung in weiblichen Kätzchen von Sal- und Korbweide. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von März bis Mai.
VORKOMMEN: Auf Weiden, von der Tiefebene bis in die Berge, stellenweise gängig.
VERBREITUNG: Europa, vom Balkan bis in den hohen Norden; lokal auf den Britischen
Inseln; Nordamerika.
BESCHREIBUNG:
Tychius quinquepunctatus (L.) Fünffleckiger Blütenrüßler BESCHREIBUNG: Gedrungen,
61(10)
ziemlich stark gewölbt, schwarz, völlig mit goldenen und kreideweißen Schuppen überzogen: auf dem Halsschild ein weißes Mittelband (oder nur Basalfleck); Flügeldecken mit weißem Nahtband, einem Schulterfleck und einem Fleck hinten im 5. und 6. Zwischenraum. Schildchen weiß. Ebenso Stirn und Körperseiten. Fühler und Beine rotbraun. Rüssel des Weibchens so lang wie Halsschild, beim Männchen kürzer. Halsschild deutlich breiter als lang, vorn
Gattung Anthonomus Germar, 1817 1,7-5 mm lang, beschuppt oder fein behaart. Rüssel zylindrisch, in der Regel länger als Kopf und Vorderbrust. Augen oft hervorstehend. Halsschild breiter als lang, Schild chen stets weiß behaart. Flügeldecken breiter als Halsschild, mit Schulterbeule. Vor derbeine länger als die übrigen Paare, Schenkel gezähnt. Entwicklung vorwiegend in Rosengewächsen; einige Arten sind ausgesprochene Schädlinge.
Anthonomus pomorum (L., 1758) Apfelblütenstecher
62(1)
Braun oder schwarzbraun, mit weißgrauer und brauner Schuppen zeichnung (veränderlich!): Halsschild mit hellen Mittel- und undeutlichen Seiten bändern; Flügeldecken in der hinteren Hälfte mit nach vorn geöffneter V-Zeichnung aus weißen und braunen Schuppen, vorn und hinten breit schwarz umrandet. Fühler rotbraun, Keule dunkel; Beine dunkelbraun, hell behaart, Knie und Füße heller. – Klauen mit feinem Zahn. BIOLOGIE: Käfer überwintern unter Rinde, Laub oder Flechten in Obstbaumnähe. Sie kommen zeitig im Frühjahr hervor und fressen an Knospen. Das Weibchen legt 20-30 Eier einzeln in Knospen, wobei es zunächst das Gewebe anbeißt und dann mit der Legeröhre ein Ei hineinschiebt. Die Knospe wird rotbraun, öffnet sich nicht und beherbergt sowohl Larve wie Puppe. Man kann befallene Knospen leicht erkennen, einsammeln und den Käfer daraus ziehen. Er beißt sich durch eine seitliche runde Öffnung ins Freie, frißt 2-3 Wochen an Blättern und geht dann in einen Sommer-/ Winterschlaf, der manchmal im September kurz unterbrochen wird. VORKOMMEN: Obstgartenschädling! VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südfinnland, Mittelnorwegen und -schwe den; lokal auf den Britischen Inseln; eingeschleppt in Nordamerika. BESCHREIBUNG:
Anthonomus piri Kollar, 1837 Birnenknospenstecher
62(2)
Synonym: cinctus Redtenbacher. BESCHREIBUNG: Schwach glänzend, braunrot, mit schwarzbraunen, weißen und rot braunen Schuppen: Halsschild mit heller Mittellinie; Flügeldecken im 3. Zwischen raum mit schwarzbraunem Fleck, hintere Hälfte mit breitem weißen, vorn und hinten dunkel gesäumten Querband. Flügeldeckenende weiß. Fühler rostbraun, Keule dunkler, Beine braunrot. – Halsschild nur wenig schmaler als Flügeldecken. BIOLOGIE: Die im Frühjahr (Mai–Juni) geschlüpften Käfer ernähren sich von Blättern, im Herbst und Winter von Birnenknospen. Die Weibchen legen ab September etwa 20 Eier in Blüten-, seltener Blattknospen. Die Larven schlüpfen im Winter, in
326
Familie Curculionidae
Überfamilie Curculionoidea
kälteren Lagen im Frühjahr, und fressen die Knospen leer. Im Unterschied zum Apfelblütenstecher vernichten sie ganze Blütenstände, nicht einzelne Knospen. Die Larve verpuppt sich in der Knospe, der Käfer nagt sich durch eine ovale Öffnung ins Freie. Er macht eine Sommerruhe bis zum September durch und kann 3-4 Jahre alt werden. VORKOMMEN: Obstgärten, vor allem auf Birnen. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südschweden; nur stellenweise in Südost- und Ostengland; eingeschleppt in Nordamerika.
Anthonomus rubi ( Herbst, 1795) Erdbeerblütenstecher
62(3)
BESCHREIBUNG: Schwach glänzend, schwarz oder schwarzbraun. Körperoberfläche anliegend schütter grau behaart. Fühler dunkel rotbraun, Keulen dunkler. Beine dunkel, hell behaart. Fühler im 1. Drittel des Rüssels ansetzend; Streifen der Flügeldecken betont, mit großen Punkten. BIOLOGIE: Der Käfer sammelt nach der Überwinterung im Frühjahr Pollen. Das Weibchen legt die Eier einzeln in Blütenknospen von Rosengewächsen. Zunächst beißt es ein Loch in die Knospe und nagt später den Knospenstiel an. Nach einigen Tagen verwelkt die Knospe und fällt ab. Die Larve frißt die Knospe aus und verpuppt sich darin. Der Käfer verläßt die Knospe durch eine runde, seitliche Öffnung. Er frißt Blütenblätter und geht bald in eine Sommerruhe. VORKOMMEN: Vor allem auf Rosengewächsen (Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Rose, Nelkenwurz), manchmal auf Korbblütlern; stellenweise Schädling in Erdbeerkul turen. VERBREITUNG: Großteil der Paläarktis, im Norden bis Mittelfennoskandien; auf den Britischen Inseln gängig.
Furcipus rectirostris (L., 1758) Kirschkernstecher
62(4)
Synonym: druparum L. BESCHREIBUNG: Einzige Art: Braun oder rostbraun, dicht hell- und dunkelbraun beschuppt: Halsschild mit 3 hellen Längslinien; Flügeldecken mit hellem Schulter fleck, Naht- und Endband. Fühler rostbraun, Keule dunkel; Beine rostbraun, weiß behaart. – Rüssel lang, gerade, mit parallelen Rändern. Schildchen stark gestreckt, zylindrisch. Vorderschenkel mit 2 großen Zähnen, Mittel- und Hinterschenkel nur mit 1 Zahn. BIOLOGIE: Käfer fressen Blütenblätter und Knospen von Prunusarten (Süß-, Vogel-, Sauerkirsche, Schlehe, Traubenkirsche u. a.). Das Weibchen legt die Eier in die Fruchtknoten. Die Larve dringt in den Kern ein und verpuppt sich dort auch. Die Käfer bleiben nach dem Schlüpfen einige Tage auf den Futterpflanzen und verkrie chen sich dann zum Überwintern. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis in 1200 m Höhe; häufig. VERBREITUNG: Europa; fehlt im Mittelmeerraum und auf den Britischen Inseln; im Norden bis Mittel-Fennoskandien; Ostsibirien; Japan.
Gattung Curculio L., 1758 Gedrungen, mit Schuppenzeichnung; Rüssel sehr lang, dünn. Halsschild breiter als lang, vorn beträchtlich verjüngt. Flügeldecken hinten stark verjüngt, lassen das Pygi dium frei. Schenkel in der Regel gezähnt. Auf Laubhölzern; Eier werden in unreife Früchte gelegt.
Curculio venosus ( Gravenhorst, 1807)
327
62(5)
Schwarzbraun, mit langen, dunkel- oder gelbbraunen Schuppen bedeckt: auf den Flügeldecken die Basis und ein Querband hinter der Mitte, vor der Mitte ein weiteres oder einzelne Flecke. Im Hinterteil des 1. Zwischenraumes bilden die Schuppen einen erhabenen Kamm. Fühler rotbraun, Beine ebenso, dicht beschuppt. – Rüssel verjüngt sich von der Basis zur Fühlerwurzel allmählich. Beim Männchen sitzen diese am Ende des 2. Fünftels, beim Weibchen hinter der Mitte. Unbedecktes Pygidiumende beim Männchen größer als beim Weibchen. Schildchen 1,5 X so lang wie breit, nur im Vorderteil von einem schmalen, glatten Saum eingefaßt. Schenkel gezähnt, Hinterschenkel mit kreisförmig ausgeschnittenem Hin terrand. ÄHNLICHE ART: C. pellitus Boheman: Rüssel verjüngt sich nicht; Zahn am Hinter schenkel dreieckig, fast rechtwinklig abstehend. BIOLOGIE: Die Larven entwickeln sich in Eicheln, überwintern im Boden und verpup pen sich im Frühjahr. VORKOMMEN: Eichenwälder. VERBREITUNG: Europa vom Mittelmeerraum bis Dänemark und Mittelschweden; lokal in England; Kaukasus; Kleinasien; Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Curculio nucum (L., 1758) Haselnußbohrer
62(6)
Schwarz, weiß- und graubraun beschuppt: die weißlichen Schuppen sind größer und bilden Flecke. Entlang der Flügeldeckennaht längere, abstehende Haare, die einen Kamm bilden. Schildchen so breit wie lang, weiß beschuppt, seitlich mit kahlem Saum. Fühler und Beine rotbraun, Beine dicht weißlich behaart. – Fühleransatz in Rüsselmitte, Rüssel beim Männchen kürzer, beim Weibchen länger als der Körper. Fühlergeißelglieder mit längeren, abstehenden Härchen. Vorder schenkel mit deutlichem Zahn. ÄHNLICHE ART: C. glandium Marsham: sehr ähnlich; Naht ohne Haarkamm; Geißel glieder länger als breit, schütter behaart, die feinen Härchen liegen an. BIOLOGIE: Der Käfer frißt im zeitigen Frühjahr junge Früchte von Kirschen, Birnen u. ä. Später geht er auf Haselsträucher, wo er Blätter frißt und junge Nüsse anbohrt, die dann abfallen. Das Weibchen legt seine Eier in Nüsse, die es zuvor aufbeißt. Selten werden mehrere Eier in eine Nuß gelegt. Die Larve schlüpft nach einigen Tagen und frißt etwa 4 Wochen im Nußinneren. Befallene Früchte fallen zu Boden. Die Larve nagt sich ins Freie, verkriecht sich zum Überwintern in den Boden und verpuppt sich im Frühjahr. Der Käfer schlüpft im Sommer, er überwintert. VORKOMMEN: Vom Tiefland bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Europa, fehlt in Nordfennoskandien; in England und Schottland lokal; Kaukasus; Vorderasien (Syrien); Nordafrika. BESCHREIBUNG:
Curculio Crux (F., 1776) Gekreuzter Bohrrüßler
62(7)
Schwarz, schwarz und weiß beschuppt, mit auffälliger Zeichnung: ein weißer Fleck zwischen den Augen, auf dem Halsschild 2 weiße Längsbänder und ein Basalfleck; auf den Flügeldecken die Zwischenräume an der Basis, die Naht bis zur Mitte und ein Querband in der Mitte weiß (unvollständiges Kreuz: Name!), Schildchen dicht weiß beschuppt. Körperunterseite weiß oder gelblich beschuppt. Fühlerschaft, einige Geißelglieder an der Basis und Füße rötlich. BIOLOGIE: Die Larven leben in den Gallen Echter Blattwespen (Gattung Pontania). ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von Mai bis September. BESCHREIBUNG:
VORKOMMEN: Auf Korb- und Silberweiden, in feuchten Wäldern. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Nordnorwegen und Finnland
jenseits des
Polarkreises; fehlt auf den Britischen Inseln.
Gattung Pissodes Germar, 1817 Kleinen Exemplaren der Gattung Hylobius (s. S. 319) etwas ähnlich, jedoch Fühleran satz in Rüsselmitte, Schenkel ungezähnt, Schienenspitzen an der Außenseite mit nach innen gedrehtem Dorn, innen mit Borstengruppe und kleinem Zahn.
Pissodes notatus(F., 1787) Gemeiner Kiefernrüßler
62(8)
Braunrot, mit vielen Schuppen (auf der Oberseite weiß und rost orange, unten nur weiß). Halsschild mit kleinen weißen Flecken in der Mitte und an der Basis. 1. Querband auf den Flügeldecken rostorange, 2. zweifarbig, außen rostorange, innen weiß. Fühler und Beine rostbraun, Beine weiß beschuppt. – Halsschild an der Basis am breitesten, Hinterecken zu den Seiten ausgezogen. Flügeldecken mit groben Punktstreifen. Ungerade Zwischenräume etwas breiter und stärker erhaben als gerade. ÄHNLICHE ART: P. piceae (Illiger): ungerade Zwischenräume beträchtlich breiter und erhabener als die geraden; vorderes Flügeldeckenband auf einen Fleck im 4. Zwi schenraum reduziert, das hintere einfarbig gelb. Auf Tannen und Fichten. BIOLOGIE: Larven vor allem unter der Rinde schwacher Äste, verpuppen sich am Ende des Larvenganges in einer Wiege zwischen Rinde und Holz. Eine Generation; überwintern als Larve und Käfer. Die Käfer fliegen gut. VORKOMMEN: Auf Kiefern und Lärchen, stellenweise besonders an jungen Bäumen schädlich. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus; in England und Schottland nur lokal; Sibirien; Nordafrika.
Kopf + Halsschild. Augen stark gewölbt. Halsschild länger als breit, vorn stark verj üngt, Hinterecken ausgezogen, Oberseite dicht punktiert. Flügeldecken mit flachen Reihen länglicher Punkte, in den Zwischenräumen 1-2 Punktreihen. Alle Schenkel gezähnt; das 1. und 2. Fußglied länger als breit. ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere Arten, nur mit einiger Erfahrung unterscheidbar. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich unter der Rinde von Ästen absterbender, nur selten gesunder Kiefern und Fichten. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer von April bis Juli. VORKOMMEN: Nadelwälder bis in die Gebirgszone, gängig. VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus; lokal auf den Briti schen Inseln; Sibirien.
BESCHREIBUNG:
Pissodes pini (L., 1758) Echter Kiefernrüßler
62(9)
Braunrot bis schwarz, mit gelben Schuppenflecken: auf dem Hals schild 4 kleine Flecke und 2 seitliche Bänder, auf den Flügeldecken je 2 (oft verschmelzende) Flecke in der vorderen und ein geschwungenes Band in der hinteren Hälfte. – Halsschild vor der Basis am breitesten, etwa so breit wie die Flügeldecken, dicht und grob punktiert, mit glattem Mittelkiel. Flügeldecken mit Reihen großer, tiefer Gruben. Zwischenräume stark gekörnt, 3., 5. und 7. breiter und stärker erhaben. BIOLOGIE: Das Weibchen legt die Eier in die Rinde kranker oder vertrocknender Kiefern und Fichten. Die Larve lebt unter der Rinde und verpuppt sich dort in einer ovalen Kammer, eingehüllt in eine Schicht länglicher Splitter. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer ab Mai. VORKOMMEN: Kiefern(Fichten-)-Wälder von der Tiefebene bis ins Gebirge; häufig. VERBREITUNG: Europa bis in den hohen Norden; nur ganz lokal in England und Schottland; Sibirien. BESCHREIBUNG:
Magdalis phlegmatica (Herbst, 1797) Großäugiger Triebrüßler 62(10) Umriß gestreckt birnenförmig, schwach glänzend, dunkelblau oder grünlich. Fühler mit Ausnahme der Keulen rotbraun, Beine bläulichschwarz, Füße mitunter dunkelbraun. – Rüssel schwach gekrümmt, am Ende verbreitert, kürzer als
BESCHREIBUNG:
Sitophilus granarius (L., 1758) Kornkäfer
63(1)
Gestreckt, parallelrandig, flach; dunkel- bis schwarzbraun, mitunter Halsschild heller; Fühler und Beine braunrot. – Rüssel an der Fühlerwurzel verbrei tert. Fühlerschaft fast gerade, Geißel 6gliedrig, Basalteil der Keule glänzend. Auf dem Halsschild zahlreiche, vorn und hinten zugespitzte Punkte. Flügeldecken deutlich gestreift, Zwischenräume breiter als Punktstreifen. Nur im 1. Zwischen raum Reihen länglicher Punkte. Flügellos. ÄHNLICHE ART: S. oryzae (L.): Halsschild mit kleinen, rundlichen Punkten; Punktie rung auf den Flügeldeckenstreifen größer, in den Zwischenräumen rundlich. BIOLOGIE: Das Weibchen legt ca. 150-200 Eier: in ein Getreidekorn wird eine Vertiefung gebissen, ein Ei hineingelegt und das Ganze zugeklebt. Die Larve entwickelt sich im Korn und verpuppt sich dort auch. Die Generationenzahl hängt von der Temperatur ab; in Mitteleuropa meist 2-3, im Süden mehr. VORKOMMEN: In Getreidelagern, auch in Trockengemüse, nicht selten in Läden. Bedeutender Schädling! VERBREITUNG: Kosmopolit, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschwe den; auf den Britischen Inseln gängig. BESCHREIBUNG:
Cryptorhynchus lapathi (L., 1758) Erlenwürger
63(2)
Einzige europäische Art: stark gewölbt, schwarz mit rundlichen weißen und gelben sowie länglichen schwarzen Schuppen überzogen. Die hellen liegen nebeneinander oder überlappen sich dachziegelartig, die schwarzen bilden Grüppchen und stehen senkrecht auf dem Körper. Helle Schuppen besonders am Halsschildrand, auf einem unregelmäßigen Schulterfleck und auf dem letzten Drittel der Flügeldecken. Schwarze Schuppen in 5 Gruppen auf dem Halsschild und zahlreichen weiteren im 3., 5. und 7. Zwischenraum. Rüssel schwarz, vorn rötlich; Fühler rotbraun, Keule braun; Beine dunkel, Schienen und Füße rötlich, hell beschuppt. – Rüssel stark abgesenkt, länger als Halsschild. Dieser wesentlich breiter als lang, grob punktiert. Flügeldecken mit 10 Reihen großer, länglicher Punkte. BIOLOGIE: Käfer nachtaktiv, benagt die Rinde junger Zweige. Das Weibchen beißt Offnungen in Zweige und Stamm und legt seine Eier hinein. Die Larve schlüpft erst i m nächsten Frühjahr, lebt zunächst unter der Rinde, später aber in Bast und Holz. Die jungen Käfer schlüpfen im August, überwintern in Streu oder unter Rinde und beginnen im Jahr darauf mit der Eiablage. VORKOMMEN: Auf Weiden, Pappeln, Erlen, Niederungen und Gebirge. VERBREITUNG: Eurasien; in Europa bis in den hohen Norden; lokal auf den Britischen Inseln; nach Kanada eingeschleppt. BESCHREIBUNG:
330
Familie Curculionidae
Überfamilie Curculionoidea
Baris lepidii (Germar, 1824) Blauer Mäusezahnrüßler
63(3)
BESCHREIBUNG: Gestreckt,
fast platt, metallisch dunkelblau oder blaugrün; Beine und Fühler dunkelbraun, Füße heller. Rüssel kürzer als Halsschild, fein punktiert, Augen flach. Halsschild länger als breit, vorn stark verjüngt, an der Basis schmaler als Flügeldecken, schütter gepunktet (Punkte länglich), mit deutlicher glatter Mittel rippe. Flügeldecken verbreitern sich im 1. Drittel und laufen dann abrupt schmal zu. Ihre Oberseite ist flach, im 1. Drittel leicht eingesenkt. Zwischenräume breit, flach, auf jedem eine Punktreihe. Streifen schmal (die feine Punktierung ist in den seitlichen Streifen deutlicher). ÄHNLICHE ARTEN: Mehrere Arten, nur mit einiger Erfahrung unterscheidbar. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt und verpuppt sich in den Wurzeln von Kreuzblütlern, vor allem in Barbenkraut (Barbarea). Käfer auch auf Kohlrabi, Garten- oder Brunnenkresse. VORKOMMEN: An feuchten und trockenen Standorten, von der Tiefebene bis ins Gebirge. ERSCHEINUNGSZEIT: Von Mai bis Oktober. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Dänemark und das äußerste Südschweden; nur vereinzelt in Südengland; Kaukasus; West-Kasachstan.
Rhinoncus castor(F., 1792) Gemeine Dicknase
63(4)
BESCHREIBUNG: Braunschwarz
oder schwarz, mit vielen weißen, grauen und braunen Schuppen: auf dem Halsschild 3 oft unterbrochene weiße Bänder; am auffälligsten ein länglicher kurzer Fleck hinter dem Schildchen (je nach Lichteinfall weiß bis orange); in der hinteren Hälfte des 1. Zwischenraumes ein weiterer länglicher Fleck aus grauweißen Schuppen. Fühler und Beine rotbraun. – Rüssel kürzer als Hals schild. Dieser etwa so lang wie breit, vorn quer eingeschnürt, in der Hinterpartie auf jeder Seite ein Höcker; grob runzlig punktiert. Flügeldecken kurz, jede am Ende für sich gerundet; an der Basis breiter als der Halsschild, Schulterbeule deutlich. Zwischenräume viel breiter als die Streifen, in den Zwischenräumen kleine glän zende Höcker. BIOLOGIE: Die Käfer auf den Blüten, die Larven an den Wurzeln von Sauerampfer. VORKOMMEN: An trockenen, sandigen Stellen, auf Brachflächen, aber auch an feuchten Standorten; von den Niederungen bis in die Berge. VERBREITUNG: Großteil der Paläarktis, im Norden bis an die Grenze des Kontinents; lokal auf den Britischen Inseln.
Tapinotus sellatus (F., 1794) BESCHREIBUNG: Einzige
63(5)
Art, unterscheidet sich durch ihre Färbung von allen anderen Rüsselkäfern: schwarz, dicht mit grauweißen bis graugelben Schuppen bedeckt. Auf den Flügeldecken ein dunkles, gezacktes Querband bis zum 7. Zwischenraum. Oft sind auch ein unterbrochenes Querband vor dem Flügeldeckenende, eine dunkle Schulterbeule und weitere kleine dunkle Flecke vorhanden. Rüsselspitze, Fühler und Beine rotbraun, Schienen und Füße heller. Beine weiß beschuppt. BIoLoGIE: Die Larve entwickelt sich in Stengel und Wurzelhals von Gelbweiderich. Sie verpuppt sich am Ende des Larvenganges. VORKOMMEN: Auf Gemeinem, im Norden auch auf Straußblütigem Gelbweiderich; an feuchten Stellen (Wiesen, Torfmooren, Ufern). VERBREITUNG: Von Norditalien bis Mittelschweden und -finnland; auf den Britischen Inseln selten; Sibirien.
331
Gattung Ceutorhynchus Germar, 1824 1,4-6 mm, überwiegend schwarz oder schwarzbraun, mit Schuppenzeichnung. Am häufigsten auf Kreuz-, Lippen- und Korbblütlern. Die Larven entwickeln sich in allen Pflanzenteilen und verpuppen sich im Boden. Viele Arten sehen einander sehr ähnlich. Ihre zuverlässige Bestimmung ist oft sehr schwierig, erfordert gut bestimmtes Ver gleichsmaterial und Untersuchung der männlichen Kopulationsorgane. Viele Arten sind sehr häufig.
Ceutorhynchus assimilis (Paykull, 1-792) Kohlschotenrüßler
63(6)
Schwarz, Ober- und Unterseite weiß beschuppt. Die Schuppen der Oberseite lassen sich grob in 3 Gruppen einteilen: die größten bilden eine schmale Mittellinie auf dem Halsschild und gehen bis hinter das Schildchen auf den 1. Zwischenraum. Die kleinsten befinden sich auf den Streifen, die Schuppen mittlerer Größe bilden die übrige Zeichnung. Fühler und Beine dunkel, Beine hell behaart. – Rüssel stark gekrümmt, an der Basis sehr fein behaart. Halsschild dicht punktiert, hinter der Mitte ein Höcker, davor ein Eindruck. Flügeldecken mit ausgeprägten Schulterbeulen, an den Zwischenraumenden kleine, spitze Zähnchen. Das 1. und 2. Fußglied länglich, das 3. tief gespalten. Klauen ungezähnt. BIOLOGIE: Auf Kreuzblütlern, besonders Raps, Rapskohl, Rüben, Acker- und Wei ßem Senf, Rettich, Rauke. Die Käfer fressen an Blütenknospen und -stielen, später an jungen Früchten. Nach dem Abblühen einer Kultur wechseln sie auf eine andere blühende Art. Das Weibchen legt etwa 120-150 Eier vorwiegend in junge Früchte (in einer Frucht entwickeln sich 1-5 Larven). Die Larven ernähren sich von den Samen. Zur Verpuppung verlassen sie die Frucht und gehen in den Boden. Die Käfer schlüpfen im August. Sie überwintern an sonnigen Stellen unter der Streu, flach im Boden, an Waldrändern. Stellenweise Schädling! VORKOMMEN: Auf Kreuzblütlern, in Feldern und Gärten. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; auf den Britischen Inseln gängig; Kaukasus; Naher Osten; Nordafrika; eingeschleppt in USA und Kanada. BESCHREIBUNG:
Ceutorhynchus erysimi (F., 1787) Metallischer Gallenrüßler BESCHREIBUNG: Ziemlich
63(7)
gewölbt, Kopf und Halsschild schwarz, unbeschuppt; Flü geldecken glänzend blau oder blaugrün, in jedem Zwischenraum eine Reihe grauer, anliegender Haare. Fühler und Beine schwarz. – Rüssel bis zum Fühleransatz fein punktiert, dann bis zur Spitze stark glänzend. Kopf dicht punktiert. Halsschild vorn kragenartig eingeschnürt, Vorderteil angehoben; grob gepunktet, seitliche Höcker ausgeprägt, mit kleiner Mittelrippe. Flügeldecken länger als breit, an den Seiten schwach gerundet, mit ausgeprägter Schulterbeule. Zwischenräume etwa doppelt so breit wie die Punktstreifen, hinten mit spitzen Höckern. Schenkel ungezähnt. ÄHNLICHE ARTEN: C. contractus (Marsham): kleiner, Flügeldecken blauschwarz bis schwarzgrün; Zwischenräume etwa so breit wie die Streifen; Halsschild-Vorderteil nur wenig aufgewölbt. – C. scapularis Gyllenhal: Flügeldecken etwa so lang wie breit; Halsschild mit 3 hellen Schuppenbändern. VORKOMMEN: Käfer auf Kreuzblütlern (Senf, Brunnenkresse, Levkoje, Goldlack, Knoblauchrauke, Raps u. a.). VERBREITUNG: Europa, im Norden über den Polarkreis hinaus; auf den Britischen Inseln gängig; Kleinasien; Sibirien; USA.
Ceutorhynchus geographicus ( Goeze, 1777) Genetzter Gallenrüßler
63(8)
BESCHREIBUNG: Oval, schwarz; Oberseite mit ovalen, weißlichen und dunkelbraunen,
stark länglichen Schuppen bedeckt. Die weißen Schuppen bilden ein auffälliges Muster aus schmalen Längs- und Schrägbändern auf Halsschild u. Flügeldecken. Fühler rotbraun, Schaft und 1. Geißelglied dunkler, Keule schwarz. Beine dunkel, mit weißlichen Schuppen und dunklen Härchen. – Rüssel des Männchens so lang wie Halsschild, beim Weibchen länger, behaart. Halsschild breiter als lang, ohne seitliche Höcker, Vorderrand aufgewölbt. Flügeldecken oval, im 9., . (und 7.) Zwischenraum mit kleinen, glänzenden Auswüchsen. Alle Schenkel mit spitzem Zahn. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich in den Wurzeln des Gemeinen Natternkopfes und verpuppt sich im Boden. ERSCHEINUNGSZEIT: Käfer im Juni und Juli. VORKOMMEN: Von der Tiefebene bis in die Berge. Häufig. VERBREITUNG: Europa bis zum Mittelmeer, im Norden nur in Dänemark und Süd schweden; lokal in England und Schottland; Kaukasus; Kleinasien.
Stenocarus fuliginosus (Marsham, 1802) Mohnwurzelrüßler
63(9)
BESCHREIBUNG: Schwarz, überwiegend braun, in geringerem Maß auch weiß und
schwarzbraun beschuppt: braune Schuppen in einfacher Reihe auf dem Grund der Flügeldeckenstreifen und in vielfachen Reihen auf den Zwischenräumen (es können auch helle und dunkle Zwischenräume abwechseln). Die hellen Schuppen bilden einen kleinen Fleck hinter dem Schildchen und einen auffälligen, klar umgrenzten Fleck im 1. Zwischenraum vor dem Flügeldeckenende. Auf den weißen Fleck am Schildchen folgt ein länglicher, samtig-schwarzbrauner. Körperunterseite dicht weiß und hellbraun beschuppt. Fühler und Beine dunkel, Füße braun (Beine weißlich behaart). Halsschild deutlich breiter als lang, hinter dem Vorderrand eingeschnürt, mit deutlicher Mittelsenke. Seitenhöcker klein, ihre Spitzen in Aufsicht vom Rand abgesetzt. Flügeldecken oval, breiter als Halsschild, mit ausgeprägter Schulterbeule. Der 1. Zwischenraum hinter dem Schildchen so breit oder kaum breiter wie der benachbarte. Alle Schenkel mit ausgeprägten Zähnen. ÄHNLICHE ART: S. cardui (Herbst): etwas größer, Seitenhöcker auf dem Halsschild erreichen in Aufsicht fast den Halsschildrand; 1. Zwischenraum hinter dem Schild chen eindeutig breiter als der benachbarte. Fehlt auf den Britischen Inseln. BIOLOGIE: Das Weibchen legt seine Eier in die Hauptnerven der Grundblätter vom Mohn. Die Larve nagt sich durch den Blattnerv und -stiel bis in die Wurzel, in der sie dann lebt. Die Pflanzen gehen dadurch ein. Stellenweise Schädling. VORKOMMEN: Käfer auf Mohn, Löwenzahn, Kratzdistel u. a., auf Wiesen und Feldern. VERBREITUNG: Europa, im Norden nur in Dänemark und Südschweden; lokal auf den Britischen Inseln; Sibirien; Nordafrika; Madeira.
leicht verbreitert, dann parallelrandig. Schildchen schwer erkennbar. Flügeldecken etwa 1,5 x so lang wie breit, tief gestreift, Zwischenräume gewölbt. Schenkel zahnlos. ÄHNLICHE ART: N. globiformis Kiesenwetter: Rüssel bis zur Spitze allmählich verbrei tert; Schenkel gezähnt. BIOLOGIE: Die Larve entwickelt sich in den Früchten des Weiderich. VORKOMMEN: Auf feuchten Wiesen, in Ufergebüsch und Sumpfgelände. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Lappland; lokal auf den Britischen Inseln; Westsibirien; Nordafrika (Marokko).
Gattung Cionus Clairville, 1798 Kurze, gedrungene Arten, auf deren Körper die Beschuppung auffällige Zeichnungen bildet: der 1. Zwischenraum ist kurz hinter dem Schildchen und vor dem Flügelende verbreitert. Diese Stellen sind mit dichten schwarz-samtigen Schuppen bedeckt und bilden 2 auffällige schwarze Flecke. Nur auf Braunwurzgewächsen. Die Larven sind mit Schleim bedeckt, in dessen Schutz sie kleine Löcher in die Blätter beißen und worin sie sich auch verpuppen. Das Puppenstadium dauert nur wenige Tage.
Cionus alauda ( Herbst, 1784) Rotfleckiger Blattschaber
64(1)
BESCHREIBUNG: Vorwiegend weiß beschuppt, dazwischen braune Schuppenflecke. Auf
den Flügeldecken außerdem schwarze und braune Flecke (siehe Abb.). Beine braun, mit zahlreichen weißen Härchen und Schuppen. – Innenränder der Augen nahezu parallel, ihr Abstand nur geringfügig schmaler als der Rüssel (wichtige Unterschiede zu anderen Arten!). Rüsselspitze keulig verdickt; Zähne an den Schenkeln klein. VORKOMMEN: Auf Knotigem Braunwurz, Königskerze u. a. VERBREITUNG: I m Großteil Europas einschl. Britische Inseln, fehlt in Fennoskandien; Nordafrika.
Cionus tuberculosus (Scopoli, 1763) Königskerzen-Blattschaber
64(2)
BESCHREIBUNG: Dunkel gefärbt: auf der Halsschildmitte ganz kurze schwarze Här
chen, mitunter auch graue Schuppen. An den Halsschildseiten (auch unten), an der Schulterbeule, z. T. auch auf der Körperunterseite orange-rostfarbene Schuppen. Am Hinterrand des vorderen sowie am Vorder- und Hinterrand des hinteren Flügeldeckenmakels sitzen Büschel rostig-orangefarbiger Schuppen. Die samt schwarzen Längsbänder auf den ungeraden Zwischenräumen sind stets durch eine Gruppe dünner, weißlich-bläulicher Haare unterbrochen. Fühler und Füße rot braun, mitunter auch Schenkel ganz oder teilweise braun. – Zähne der Schenkel sehr ausgeprägt. VORKOMMEN: Vor allem auf Knotigem Braunwurz, häufig. VERBREITUNG: Im Großteil Europas, fehlt im hohen Norden; lokal in England und Schottland.
Nanophyes marmoratus ( Goeze, 1777) Marmorierter Zwergrüßler
63(10)
BESCHREIBUNG: Länglich oval, Färbung ziemlich veränderlich: Kopf und Rüssel
schwarz, Halsschild rostbraun bis schwärzlich; Flügeldecken teils schwarz, teils rostbraun; Fühler und Beine gelbbraun (Schaft und verschiedene Beinteile oft schwärzlich). Oberseite in Streifen weiß beschuppt. – Rüssel bis zur Fühlerwurzel
Cionus scrophulariae (L., 1758) Braunwurzschaber
64(3)
BESCHREIBUNG: Halsschild dicht mit weißen Schuppen bedeckt, die vor allem auf die
Vorderbrust übergreifen. Der vordere schwarze Flügeldeckenmakel ist nach vorn verlängert; an seinem Hinterrand sowie am Vorder- und Hinterrand des hinteren Makels dichte weiße Schuppenfelder. Die samtschwarzen Längsbänder sind von
Überfamilie Scolytoidea
Familie Scolytidae
Grüppchen weißer oder gelblicher Haare unterbrochen. Beine rotbraun, weiß beschuppt und behaart. VORKOMMEN: Auf Knotigem Braunwurz, oft auch auf Königskerze; sehr häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Mittelfennoskandien; lokal in England und Schottland; Kaukasus; Kleinasien; eingeschleppt in Nordamerika.
Halsschild verborgen, nach vorn oder schräg abwärts gerichtet; in einigen Fällen auch gestreckt, an Rüsselkäfer (z. B. Rhyncolus) erinnernd. Fühler kurz, gekniet, Schaft oft länger als Geißel, mit Keule unterschiedlicher Form. Augen flach oder nierenförmig, oft ausgeschnitten, in einigen Fällen geteilt (Trypodendron). Kiefer kräftig, Innenseite gezähnt, Kiefertaster 3gliedrig. Halsschild groß, gewölbt, oft nach vorn über den Kopf gezogen. Oberseite reich skulpturiert, mit kleinen Fortsät zen, Höckern und verschiedenartigen Punkten. Der Halsschild macht etwa V, der Gesamtlänge aus. Schildchen meist sichtbar. Flügeldecken sehr hart, Seitenränder meist parallel, bedecken den Hinterleib völlig. An den Enden abgerundet (Hylesi nus), fast gerade (Scolytus) oder mit jähem Absturz (Ips, Pityogenes), an dessen Rand kleine Dorne oder Zähne sitzen. Über die Flügeldecken laufen Reihen aus manchmal recht groben Punkten; Zwischenräume gewölbt oder flach, glatt (Ips typographus) oder punktiert. Mitunter Flügeldecken behaart oder beschuppt (Hylesinus). Haut flügel vorhanden, lang, jedoch die Männchen einiger Arten flügellos. Beine kurz, massiv, am kräftigsten die Schenkel. Die Schienen sind normalerweise zum Ende hin verbreitert, der Außenrand der Vorderschienen glatt (Scolytinae) oder gezähnt (Ipinae). Füße 5gliedrig, 4. Glied kurz, in das 3. eingebettet (dieses ist herzförmig gelappt). Am 7. Hinterleibssegment eine Stridulierplatte. Durch Darüberstreichen mit den Flügeldecken-Innenrändern erzeugen die Käfer ein Geräusch. Der Geschlechtsunterschied ist meist gering (z. B. Unterschiede in der Micro skulptur o. ä.). Bei einigen Arten sind die Männchen kleiner. SYSTEMATIK: Die Familie wird meist in 2 Unterfamilien (Scolytinae, Ipinae) unterteilt. HAUPTBESTIMMUNGSMERKMALE: Neigung des Kopfes und seine Sichtbarkeit von oben; Fühlerbehaarung und -gliederzahl; Stirnbehaarung; Halsschildskulptur; Flügeldec kenskulptur; Dornen und Zähne am Flügeldecken-Absturz; Nahtverlauf in der Fühlerkeule; Streifenverlauf auf den Flügeldecken; Dornen am VorderschienenAußenrand. Mit einer Lupe kann man im Gelände folgende Grobunterscheidung vornehmen: in Seitenansicht steigen die Hinterleibssegmente nach hinten schief auf: Unterfamilie Scolytinae; der Kopf ist in Aufsicht wenigstens teilweise zu sehen, das 3. Fußglied ist 2lappig Gattungen Myelophilus, Hylesinus, Polygraphus u. ä.; der Kopf ist in Aufsicht nicht sichtbar, das 3. Fußglied nicht 2lappig: Ips, Crypturgus, Xyloterusu. ä. ARTENZAHL: Weltweit etwa 6000 Arten, in Mitteleuropa rund 100, auf den Britischen Inseln ca. 60. BIOLOGIE: Die meisten Arten leben auf Nadelbäumen, weniger auf Laubbäumen, und nur einige auf krautigen Pflanzen. Sie sind meist an eine oder wenige Futterpflanzen arten gebunden und nur selten polyphag. Die Käfer der meisten Arten fressen Pflanzengewebe. Nach dem Schlüpfen fressen sie als Reifungsfraß Bast oder Holz bzw. den Kern junger Zweige (Blastophagus, Scolytus). Einige Arten ernähren sich von den Ambrosiapilzen, welche die Wände der Larvengänge überziehen. Nach dem Reifungsfraß schwärmen die Käfer zur Geschlechtspartnersuche. Sie sind entweder monogam (ein Männchen lebt mit nur einem Weibchen: Scolytus) oder polygam (ein Männchen lebt mit mehreren Weib chen: Ips typographus). Die Entwicklung läuft meist unter der Rinde ab (Rindenbrüter), seltener im Holz ( Holzbrüter). Bei den monogamen Arten nagt das Weibchen in die Rinde eine Rammelkammer, in die das Männchen einfliegt. Das befruchtete Weibchen nagt einen einzigen Muttergang. – Bei den polygamen Arten legt das Männchen die Rammelkammer an, in die mehrere Weibchen einfliegen. Jedes Weibchen legt einen Muttergang an (die Zahl der von einer Mutterkammer ausgehenden Gänge ent spricht der Zahl der eingeflogenen Weibchen). Eine geringe Zahl von Eiern wird frei auf den Grund des Mutterganges oder in kleine Einschnitte der Wandung gelegt.
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Rhynchaenus quercus (L.) Eichenspringrüßler
64(4)
BESCHREIBUNG: Gedrungen, rotbraun, dicht behaart. Auf der Vorderhälfte der Flügel
decken ein breites, langes, hell behaartes Dreieck. Auch am Ende der Flügeldecken helle Haare. Unterseite z. T. schwarz. Fühler und Beine gelbbraun – Rüssel kürzer 2 als Kopf + Halsschild zusammen. Fühler setzen etwa auf /3 der Rüssellänge an. Augen groß, zwischen ihnen nur ein schmales, weiß behaartes Band. Halsschild wesentlich breiter als lang, schmaler als die Flügeldecken, vorn verjüngt, mit Mittellängsrinne (darin Haare anders als auf der übrigen Fläche angeordnet). Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken mit langen abstehenden Haaren. Vorder- und Mittelschenkel mit einem Zähnchen, Hinterschenkel mit einer Reihe spitzer Zähne. BIOLOGIE: Der Käfer nagt auf der Blattunterseite (Platzfraß). Das Weibchen legt seine Eier in den Blattmittelnerv. Die Larven legen im Blatt eine hellgelbe Platzmine an, in der sie sich auch verpuppen. Käfer mit Sprungvermögen. VORKOMMEN: Auf den verschiedenen Eichenarten; stellenweise gängig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen, Mittelschweden und -finnland; gängig auf den Britischen Inseln; Nordafrika. Rhynchaenus salicis (L., 1758) Weidenspringrüßler
64(5)
BESCHREIBUNG: Schwarz, weiß behaart: auf den Flügeldecken 2 Querreihen aus
Flecken. Die vordere, breitere (bis zum . Zwischenraum) vor der Mitte ist innen gelbbraun, außen weiß; die schmalere hintere ist nur weiß und endet im 5. Zwi schenraum. Fühler bis auf die Keule rötlich, Füße braunschwarz. – Augen groß, dicht beieinander. Halsschild breiter als lang, in der Mitte am breitesten, seitlich abgerundet. Hinterschenkel verdickt (Sprungvermögen!). ÄHNLICHE ART: R. rufitarsis ( Germar): Halsschild an der Basis am breitesten; das 1. Querband reicht nur bis zum 5. Zwischenraum. VORKOMMEN: Auf verschiedenen Weidenarten (Korb-, Bruch-, Salweide), Espen u. a.; häufig. VERBREITUNG: Eurasien bis Nordeuropa; lokal auf den Britischen Inseln; einge schleppt in Nordamerika.
Überfamilie SCOLYTOIDEA
Familie Scolytidae (Ipidae) Borkenkäfer (Tafel 64, Abb. 6-11) GRÖSSE: Von 1 mm (Crypturgus pusillus) bis etwa 9 mm (Dendroctonus micans). FÄRBUNG: Meist unauffällig braun bis schwarz, braungrau, selten gefleckt oder gebän
dert. Halsschild und Flügeldecken können unterschiedlich gefärbt sein. BESCHREIBUNG: Körper gestreckt oder eirund, gewölbt, mitunter walzenförmig. Ober
seite behaart, beschuppt oder kahl. Kopf klein, teilweise oder ganz unter dem
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Überfamilie Scolytoidea
Rindenbrüter betreiben eine gewisse Brutfürsorge, Holzbrüter Brutpflege. – Das Weibchen muß im Verlauf der Eiablage den Nährstoffvorrat im Körper ergänzen: Regenerationsfraß. Die weiche beinlose Larve ist leicht gekrümmt, ihr Kopf skierotisiert, gelbbraun. J unge Larven unterscheiden sich von den älteren. Nach dem Schlüpfen nagen die Larven unterschiedlich lange Gänge, die mehr oder weniger rechtwinklig bzw. schräg vom Muttergang wegführen. Die Ganglänge hängt von der Ernährungsweise ab. Rindenbrüterlarven fressen Pflanzengewebe und nur zufällig im Gewebe vor handenes Pilzmyzel. Sie nagen relativ lange Gänge. An der Rindeninnenseite ent steht so ein Fraßbild, an dem Rammelkammer (nicht immer deutlich), Muttergang und Larvengänge zu erkennen sind. Holzbrüterlarven leben von Ambrosiapilzen, die vom Muttertier in die Gänge eingebracht wurden. Sie nagen nur kurze Gänge (Xyloterus) oder leben unmittelbar im Muttergang. Entsprechend sieht das Fraßbild wesentlich anders aus. Die Fraßbilder der Rindenbrüter kann man in folgende Typen unterteilen: einarmiger Längsgang (verschiedene Scolytus-Arten)
zweiarmiger Längsgang (Blastophagus)
mehrarmiger Längsgang (Ips)
einarmiger Quergang (einige Scolytus-Arten)
mehrarmiger Quergang (Hylesinus)
Sterngang (Pityogenes)
Platzgang (Cryphalus)
Die Holzbrüter-Fraßbilder weisen 2 Typen auf:
Gänge in einer Ebene (Xyloterus)
Gänge auf verschiedenen Ebenen (Anisandrus)
Am Ende des Larvenganges kommt es zur Verpuppung. Der Käfer nagt sich durch eine Öffnung ins Freie (Rindenbrüter) oder benutzt die bereits vorhandene Öffnung des Mutterganges (Holzbrüter). Einige Arten sind ausgesprochene Waldschädlinge (Ips typographus, Blastophagus piniperda), treten aber auch in Obst- und Ziergärten, an Alleen etc. auf. Die Schäden entstehen durch das Anlegen der Muttergänge, beim Reifungs- und Regenerations fraß und durch den Larvenfraß, der sich meist im Bast und in der Splintoberschicht, durch die die nährstofführenden Gefäßbündel laufen, abspielt. Der Reifungsfraß wird besonders dann gefährlich, wenn der Käfer in die jungen Zweige der Krone oder das Gewebe junger Pflanzen eindringt (Blastophagus, Scolytus). Außerdem übertragen verschiedene Scolytus-Arten die Sporen des Pilzes Ceratocystis ulmi, des Urhebers des Ulmensterbens. Zur Infektion kommt es während des Reifungsfraßes in den jungen Zweigen der Baumkronen. Bereits geschwächte Bäume sind weniger widerstandsfähig gegen Borkenkäfer. Günstigste Entwicklungsbedingungen finden die Käfer in Bäumen, die durch Wind, Schnee, Feuer o. ä. beschädigt wurden und angewelkt sind, weil hier die Gefährdung durch das Harz gesunder Bäume wegfällt. Die folgenden Generationen befallen dann gesunde Bäume, weil die erstbefallenen Bäume inzwischen ausgetrocknet sind oder von der ersten Generation verbraucht wurden. Borkenkäfer sind entweder Primärschädlinge (befallen gesunde Pflanzen) oder Sekundärschädlinge (sie befallen bereits von anderen Schädlingen geschwächte Pflanzen). Nadelbäume gehen bei Borkenkäferbefall schneller ein als Laubbäume. Borkenkäfer und ihre Larven werden von vielen anderen Insekten gejagt, z. B. von Käfern, die unter der Rinde leben (Nitidulidae, Staphylinidae, Salpingidae u. a.). In ihren Larven parasitieren Hautflügler, vor allem Schlupf- und Brackwespen sowie viele weitere kleine Wespenarten (Pteromalidae, Encyrtidae u. a.). Die meisten Borkenkäferarten haben nur eine Generation im Jahr, nur selten (bei
Familie Scolytidae
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günstigem Klima) mehrere. Mitunter dauert die Entwicklung auch 2 Jahre. Gewöhnlich überwintert der Käfer, bei einigen Arten auch Larve oder Puppe. VORKOMMEN: Wälder, Gärten, Haine, Obstplantagen, Parks und Alleen, von der Tiefebene bis zur oberen Waldgrenze der Gebirge; am artenreichsten in den Mittelgebirgen. Unterfamilie Scolytinae (Tafel 64, Abb. 6) Gedrungene Arten, Kopf von oben sichtbar; Halsschild an Basis und Seiten gerandet. Außenrand der Vorderschienen glatt, ungezähnt, an der Spitze mit einem dornartigen Fortsatz. Flügeldecken hinten ohne Absturz. Stirn der Männchen dicht behaart.
Scolytus rugulosus ( Müller, 1818) Kleiner Obstbaumsplintkäfer
64(6)
BESCHREIBUNG: Braunschwarz bis braunrot, Halsschild dunkler als Flügeldecken,
deren Enden heller. Fühler und Beine braunrot. – Körperoberseite kurz und dicht behaart. Stirn des Männchens flach, beim Weibchen stärker gewölbt. Halsschild so breit wie lang, die Seiten gröber punktiert, Punkte länglich, verschmelzend. Flügel decken mit Punktstreifen. Flügeldeckenenden gesägt, Mitte des 2. Hinterleibssterni tes ohne kegelförmigen oder gekrümmten Fortsatz (Seitenansicht!). BIOLOGIE: Das Weibchen legt 20-100 Eier in dünne Zweige ( 0 3-4 mm). Fraßbild länglich, Muttergang 2-3 cm lang. 1-2 Generationen. Schädling, der auch gesunde Bäume befällt. VORKOMMEN: Hauptsächlich auf Pflaumen, Aprikosen, Pfirsichen, Kirschen, weniger auf Apfel- und Birnbäumen, Ebereschen, Weißdorn; in Gärten, Obstplantagen und -alleen; von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis Südfinnland, Mittelschweden; gängig in England und Irland; im Süden bis ans Mittelmeer; Kaukasus; Kleinasien; Sibirien; Nordamerika; eingeschleppt in Südamerika. Unterfamilie Ipinae (Tafel 64, Abb. 7-11) Gedrungene oder gestreckte Arten. Kopf in Aufsicht ganz oder teilweise verdeckt. Halsschild seitlich nicht gerandet. Außenrand der Vorderschienen mit Zähnen und Dornen. Flügeldeckenende abwärts geneigt, oft mit Absturz, an dessen Rand Stacheln und Dornen. Hierher die meisten Arten der Familie.
Hylesinus fraxini (Panzer, 1799) Kleiner bunter Eschenbastkäfer 64(7) Synonym: varius F. BESCHREIBUNG: Oval, Flügeldecken rotbraun, Kopf und Halsschild schwarzbraun.
Die Grundfärbung verschwindet unter dichter weißer und bräunlicher Beschuppung (Zeichnung variabel). Fühler und Füße rotbraun, die Beine schwarzbraun. – Fühler geißel 7gliedrig, Keule länglich. Halsschild breiter als lang, ohne Längskiel; hinter der Mitte am breitesten. Flügeldecken parallelrandig, an der Basis stark gekerbt, am Ende gerundet. In den Zwischenräumen kleine Höcker (Mikroskop!). ÄHNLICHE ART: H. orni Fuchs: Halsschildmitte mit Längskiel; Schuppen auf den Flügeldecken rundlicher. BIOLOGIE: Befällt vorwiegend kranke, gefällte Bäume und Stümpfe. Die Käfer schwär men im April und Mai. Entwicklung sowohl im Fuß des Stammes als auch in schwachen Zweigen. Der Ernährungsfraß findet in den grünen Zweigen statt,
wodurch Schäden entstehen. Fraßbild: zweiarmiger Quergang, Muttergang 4 cm lang, Larvengänge etwa 3-5 cm. Eine Generation. Der Käfer überwintert in Eschen zweigen in einem Gang, den er sich im Herbst selbst nagt. VORKOMMEN: Vorwiegend auf Eschen, seltener auf Robinie, Eichen, Flieder; Wälder, Parks, Gärten, Alleen, von der Tiefebene bis ins Hügelland; häufig. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Südnorwegen und -finnland, Mittelschweden; gängig auf den Britischen Inseln.
Blastophagus piniperda (L., 1758) Großer Waldgärtner
64(8)
BESCHREIBUNG: Zylindrisch, Kopf und Halsschild schwarz glänzend, Flügeldecken glänzend dunkel- bis schwarzbraun oder schwarz; Fühler und Füße gelbbraun, Beine dunkel. Oberseite schütter behaart. – Kopf locker punktiert. Halsschild länger als breit, ebenfalls punktiert, in der Mitte oft ein glänzender, punktloser Streif. Auf den Flügeldecken eine Reihe grob punktierter Streifen. Hinterer Bereich der Zwi schenräume (mit Ausnahme des 2.!) mit spitzen Höckern. ÄHNLICHE ART: B. minor (Hart.): Auch 2. Zwischenraum mit Höckern. BIOLOGIE: Monogame Art, die sich unter der Rinde von Kiefern, seltener Fichten und Lärchen entwickelt. Nach dem überwintern bohrt sich der Käfer zeitig im Frühjahr in die dicke Rinde von Stubben, gefällten, von Wind und Schnee gebrochenen oder bereits schädlingsbefallenen Stämmen ein, selten in gesunde Bäume. Stellen, an denen sich ein Weibchen eingebohrt hat, erkennt man an den kleinen Bohrmehlhäuf chen. Fraßbild: einarmig, länglich; Muttergang in Bast und Rinde, etwa 10-15 cm lang. Von ihm gehen 100-120 Larvengänge aus, die verschiedenartig miteinander verschlungen sind. Die rosa Larve verpuppt sich im Juni; der Käfer erscheint im Juli. Er macht keinen Reifungsfraß unter der Rinde wie andere Arten, sondern fliegt in die Baumkronen und bohrt sich dort in junge Zweige ein. Er nagt einen Gang von 10-15 cm Länge; die jungen Triebe brechen und fallen ab. Im Herbst kriecht der Käfer in die Borke am Fuß des Stammes, um dort zu überwintern. Eine Generation, in West- und Südeuropa auch zwei. Der Käfer verursacht Zuwachsverlust und durch den Reifungsfraß Auslichten der Kronen. VORKOMMEN: Vorwiegend in Kiefernwäldern, von der Tiefebene bis zur Obergrenze der Kiefernvorkommen. VERBREITUNG: Paläarktis, im Norden bis an die Grenze des Kontinents; lokal auf den Britischen Inseln; Mittelmeer.
Xyloterus domesticus (L., 1758) Buchennutzholz-Borkenkäfer
64(9)
BESCHREIBUNG: Zylindrisch, Halsschild ganz oder teilweise schwarz, Flügeldecken
gelb, an der Naht und den Seiten schwärzlich. Fühler gelb. – Halsschild breiter als lang, quer gerunzelt, vorn und seitlich helle, abstehende, nach hinten weisende Haare. Das Männchen hat eine vertiefte, das Weibchen eine gewölbte Stirn. Fühler mit langem 1. Glied und eingliedriger, platter Keule, die am inneren Ende spitz zuläuft, am äußeren gerundet ist. Flügeldecken mit Punktreihen, Enden gewölbt, fein dicht behaart. Längs der Flügeldeckennaht verläuft hinten zu beiden Seiten ein kurzer, rinnenartiger Eindruck. ÄHNLICHE ART: X. lineatus Olivier: Fühlerkeule beidseits gerundet, Flügeldecken enden kahl. BIOLOGIE: Das Weibchen nagt in das Holz eines gefällten oder kranken Baumes bzw. Stubbens einen einzigen, senkrecht ins Holz führenden Gang, von dem meist 2 Muttergänge ausgehen, die in der Regel entlang der Jahresringe laufen. In den Gängen nagt das Weibchen oben und unten kleine Vertiefungen, in die je ein Ei
gelegt wird. Die Larven nagen sich nur kurze Gänge, da sie keine Zellulose, sondern Ambrosia-Pilze fressen, deren Sporen das Muttertier in den Gängen aussät. Im Laufe der Zeit färben sich die Gänge schwarz. Im weißen Holz sind sie gut als schwarze Streifen erkennbar. Eine Generation jährlich. VORKOMMEN: In Buche, Eiche, Hainbuche, Ulme, Erle, Ahorn, Birke; Hoch- und Mittelgebirgswälder, im Flachland selten. VERBREITUNG: Europa, im Norden bis Lappland; auf den Britischen Inseln nur stellenweise; Kaukasus.
Pityogenes chalcographus (L., 1761) Kupferstecher
64(10)
Synonym: xylographus Sahlberg BESCHREIBUNG: Zylindrisch, braunschwarz, Flügeldecken dunkelbraun, an Basis und Rändern schwärzlich. Unausgereifte Exemplare sind hell. Fühler gelb, Beine braun, Füße heller. – Halsschild länger als breit, vorn mit kleinen Fortsätzen, hinten punktiert, mit glänzendem Mittelkiel und seitlichen glänzenden Flächen. Flügeldec ken glänzend, sehr fein punktiert, am Hinterende ein Absturz, an dem 3 + 3 voneinander gleich weit entfernte Höcker ausgebildet sind (beim Männchen deutli cher als beim Weibchen). BIOLOGIE: Die Käfer schwärmen im April/Mai und Juli/August (mitunter noch im September). Die Entwicklung erfolgt hauptsächlich in jungen Fichten (oft in Schneeoder windbruchgeschädigten Bäumen). Auf älteren Bäumen entwickelt sich der Käfer im oberen Stammteil und in Zweigen, deren Rinde noch dünn ist. Fraßbild: Sterngang mit 2-6 Armen (die Rammelkammer ist nicht sichtbar, da sie in der Rinde liegt). Jährlich 2-3 Generationen; die Käfer der 2. bzw. Puppe oder Larve der 2. oder 3. überwintern. Auf jungen Bäumen Primärschädling, auf alten Mitglied von Schäd lingsgesellschaften. VORKOMMEN: Hauptsächlich auf Fichten, seltener Tannen, Kiefern und Lärchen; in Nadelwäldern und Parks, von der Tiefebene bis ins Gebirge. VERBREITUNG: Eurasien, bis in den Norden des Kontinents; auf den Britischen Inseln selten.
Ips typographus (L., 1758) Buchdrucker
64(11)
BESCHREIBUNG: Flügeldecken braunrot, Halsschild fast schwarz, Fühler und Füße
gelblich, Beine braun. Frisch geschlüpfte Tiere sind hellbraun. – Die Fühlerkeule hat quer gekrümmte Nähte. Stirn in beiden Geschlechtern mit Fortsatz. Halsschild etwas länger als breit, vorn ziemlich grob gehöckert, hinten glänzend, fein und locker punktiert. Fügeldecken mit Reihen grober, dicht gehäufter Punkte. Zwi schenräume glatt, selten mit vereinzelten Punkten. Absturz am Flügeldeckenende matt, locker punktiert, am Rand mit 4 + 4 Zähnen unterschiedlicher Größe und Form, von denen jeder eine selbständige Basis hat. Der 1. und 4. sind am kleinsten, der 3. lanzettlich. Am ganzen Körperrand lang abstehende helle Haare. ÄHNLICHE ARTEN: I. amitinus (Eichhoff): Absturz glänzend, Fühlerkeulennähte gerade; I. cembrae (Heer): Absturz glänzend, Fühlerkeulennähte gewellt; I. duplica tus Sahlberg: Abstand zwischen 1. und 2. Zahn doppelt so groß wie zwischen 2. und 3.; I. acuminatus (Gyllenhal): Zwischenräume punktiert, beim Männchen 3. und 4. Zahn an der Basis verwachsen, Weibchen nur mit 3 Zähnen am Absturzrand; I. sexdentatus (Boern.): An jeder Absturzseite 6 Zähne. BIOLOGIE: Entwicklung in der Rinde über 60 Jahre alter Bäume. Junge Bäume werden nur in Zeiten des Massenauftretens befallen. Fraßbild: deutlich, groß, 2-3armig, länglich; vielarmige Fraßbilder sind selten. Der Käfer vollführt seinen Reifungsfraß
unter der Rinde am Schlupfort, oder verläßt diesen durch eine runde Öffnung, um an anderer Stelle zu fressen. Jährlich 1-2 (auch 3) Generationen. Schädlich vor allem bei Überhandnahme, die zu Kalamitäten führt. VORKOMMEN: Auf Fichten, seltener den übrigen Nadelhölzern; in Nadelwäldern des Bergvorlandes und Gebirges, im Norden auch im Flachland. VERBREITUNG: Eurasien, in Europa von Norditalien bis in den hohen Norden; auf den Britischen Inseln selten.
Familie Platypodidae Kernkäfer GRÖSSE: Etwa 5 mm lang. FÄRBUNG: Dunkel. BESCHREIBUNG: Körper stark gestreckt, zylindrisch. Kopf breiter als Halsschild, vertikal. Fühler kräftig, 1. Glied sehr lang, Geißel klein, mit ungegliederter, längli cher oder fast kugliger Keule. Augen leicht gewölbt. Halsschild länglich, auf jeder Seite eingedrückt. Flügeldecken mit Punktreihen. Schenkel und Schienen flach, Füße 5gliedrig, 1. Fußglied länger oder so lang wie die übrigen zusammen. BIOLoGIE: Entwicklung im Holz; die Larven leben von Ambrosiapilzen, die vom Weibchen in den Gang eingebracht werden. Die Männchen stridulieren. ARTENZAHL: Weltweit etwa 1100 Arten, auf unserem Territorium nur eine einzige: Platypus cylindrus (F.), der Eichenkern- oder Eichennutzholzkäfer.
Literatur
In das Verzeichnis wurden nur umfassendere neuere Arbeiten aufgenommen. Faunisti
sche Einzelstudien und Teilmonographien sind ausführlich im Horion (1941-1974)
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Farbtafeln 1-64
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Tafel 1
Unterordnung ADEPHAGA Überfamilie
CARABOIDEA
Fam. Cicindelidae Sandlaufkäfer 1 Cicindela silvatica L., 14-20 mm
67
Wald-Sandlaufkäfer; Schwarzlippiger Sandläufer 2 Cicindela hybrida L., 11,5-15,5 mm Brauner Sandläufer; Kupferbrauner Sandläufer Bastard-Sandläufer
67
3 Cicindela campestris L., 10,5-14,5 mm Feld-Sandlaufkäfer; Feldsandkäfer
67
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Carabinae 4 Calosoma inquisitor (L .), 13,5-20 mm Kleiner Puppenräuber; Gemeiner Raupenjäger Kleiner oder Bronzefarbener Kletterlaufkäfer
69
5 Calosoma sycophanta (L.), 17,5-28 mm Großer Puppenräuber; Goldgrüner Raupentöter Großer oder Grüner Kletterlaufkäfer Sycophant; Baumkäfer; Mordkäfer; Raupenkäfer
70
6 Carabus coriaceus L., 30-40 mm Lederlaufkäfer
70
7 Carabus irregularis L., 19-30 mm Unregelmäßig punktierter Laufkäfer
71
8 Carabus violaceus L., 22-35 mm Goldleiste; Violetter Laufkäfer
71
346
Tafel 2
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Carabinae 1 Carabus intricatus L., 24-36 mm Blauer Laufkäfer
71
2 Carabus auronitens F., 18-34 mm Goldglänzender Laufkäfer
72
3 Carabus problematicus Herbst, 20-30 mm Kleiner Kettenlaufkäfer
72
4 Carabus granulatus L., 17-23 mm Körniger Laufkäfer; Gekörnter Laufkäfer
72
5 Carabus clathratus L., 20-38 mm Ufer-Lauf käfer
73
6 Carabus cancellatus Ill ., 17-32 mm Körnerwarze; Kupferroter Lauf käfer
73
7 Carabus auratus L., 17-30 mm Goldlaufkäfer; Goldiger Laufkäfer Goldhenne; Goldschmied; Feuerstehler
73
8 Carabus convexus F., 15-20 mm Kurzgewölbter Laufkäfer
74
348
Tafel 3
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Carabinae 1 Carabus ullrichi Gern., 22-34 mm Robuster Laufkäfer; Ullrichs Laufkäfer
74
2 Carabus arcensis Herbst, 16-22 mm Hügel-Lauf käfer
74
3 Carabus monilis F., 17-32 mm Feingestreifter Laufkäfer
75
4 Carabus nemoralis Müll., 18-28 mm Hain-Lauf käfer
75
5 Carabus hortensis L., 22-30 mm Garten-Laufkäfer; Punktlaufkäfer Hohlpunkt
75
6 Carabus glabratus Payk., 22-34 mm Glatter Laufkäfer
75
7 Carabus linnaei Panz., 16-22 mm Harz-Laufkäfer; Linnés Laufkäfer
76
8 Carabus silvestris Panz., 17-27 mm Wald-Laufkäfer
76
350
Tafel 4
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Cychrinae 1 Cychrus caraboides ( L.), 12,5-20 mm Körniger Schaufelläufer; Schaufel-Laufkäfer Schneckenfresser
76
Unterfam. Nebriinae 2 Leistus ferrugineus (L.), 5,5-7 mm Rostfarbiger Bartkäfer; Rostbrauner Bartläufer
77
3 Nebria gyllenhali Schönh., 9-12 mm Gyllenhals Dammläufer
77
Unterfam. Notiophilinae 4 Notiophilus palustris ( Duftschm.), 4-5,5 mm Sumpf -Strandläufer
77
5 Notiophilus biguttatus (F.), 3,5-5,5 mm Zweifleckiger Strandläufer
77
Unterfam. Omophroninae 6 Omophron limbatum (F.), 4,5-6,5 mm Grüngestreifter Grundkäfer; Verbrämter Grundläufer
78
Unterfam. Elaphrinae 7 Elaphrus cupreus Duftschm., 7-9 mm Kupferiger Uferläufer
78
8 Elaphrus riparius (L.), 5,5-7 mm Gemeiner Uferläufer
78
Unterfam. Loricerinae 9 Loricera pilicornis (F.), 6-8 mm Krummhornkäfer
79
Unterfam. Scaritinae 10 Clivina fossor (L.), 5,5-6,5 mm Gemeiner Grabläufer
79
Unterfam. Broscinae 11 Broscus cephalotes (L .), 17-22 mm Kopfkäfer; Großkopfläufer
79
352
Tafel 5
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Trechinae 1 Trechus secalis (Payk.), 3-4 mm Rotgelber Flinkläufer
80
Unterfam. Bembidiinae 2 Tachys quadrisignatus (Duftschur.), 2,5-2,8 mm Flinker Ahlenkäfer
80
3 Bembidion lampros ( Herbst), 3-4 mm Glatter Ahlenkäfer; Metallischer Ahlenläufer
81
4 Bembidion tetracolum Say, 5-6,3 mm Schieffleckiger Ahlenläufer
81
5 Bembidion quadrimaculatum (L.), 2,5-3,5 mm Schöner Ahlenläufer
81
6 Bembidion guttula (F.), 2,8-5,3 mm Rundfleckiger Ahlenläufer
81
7 Asaphidion flavipes (L.), 4-5,3 mm Nebelfleckenläufer; Gelbfüßiger Ahlenläufer
82
Unterfam. Patrobiinae 8 Patrobus atrorufus (Str.), 7-9,5 mm Grubenhalskäfer
82
Unterfam. Anisodactylinae 9 Anisodactylus binotatus (F.), 9-13 mm Zweifleckiger Schmuckläufer
82
Unterfam. Harpalinae 10 Harpalus rufipes (De Geer), 11-16 mm Behaarter Schnelläufer
83
I1 Harpalus aeneus (F.), 9-12 mm Erzgrüner Schnelläufer; Erzfarbiger Schnelläufer
83
12 Harpalus quadripunctatus Dej., 10-11,5 mm
84
354
Tafel 6
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Stenolophinae 1 Stenolophus mixtus ( Herbst), 5-6 mm
84
2 Acupalpus meridianus (L.), 3-4,4 mm Südlicher Schnelläufer
84
3 Acupalpus dorsalis (F.), 3,4-4,2 mm Buntrückiger Schnelläufer
84
Unterfam. Pterostichinae 4 Stomis pumicatus (Panz.), 6-8,3 mm Freßläufer
85
5 P oecilus cupreus (L.), 9-13 mm Kupferiger Schulterläufer
85
6 Pterostichus oblongopunctatus (F.), 12-14,5 mm Echter Schulterläufer
86
7 P terostichus niger (Schall.), 15-21 mm Gestreifter Schulterläufer
86
8 Pterostichus metallicus (F.), 12-14,5 mm Metallischer Schulterläufer
86
9 Molops piceus (Panz.), 9-14 mm Braunfüßiger Striemenläufer
86
10 Abax parallelepipedus (Pill . u. Mitt.), 16-21 mm Schwarzer Schulterläufer
87
356
Tafel 7
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Pterostichinae 1 Synuchus nivalis (Panz.), 6-9 mm Scheibenhalskäfer
87
2 Calathus fuscipes (Goeze), 9-14 mm Braunfüßiger Breithalsläufer
87
3 Calathus melanocephalus (L.), 6-9 mm Schwarzköpfiger Breithalsläufer
87
4 Olistophus rotundatus (Payk.), 6-7,2 mm
88
5 Agonum sexpunctatum (L.), 7-9,5 mm Sechspunktiger Putzläufer
88
6 Agonum gracilipes (Duftschm.), 6,5-9mm
88
7 Agonum marginatum (L.), 8,5-10,5 mm
88
8 Agonum mülleri ( Herbst), 6-9 mm Müllers Putzläufer
89
9 Platynus assimilis (Payk.), 10-12 mm Ähnlicher Putzläufer
89
10 Platynus obscurus ( Herbst), 4,8-6 mm
89
11 Platynus dorsalis (Pont.), 5,8-7,5 mm Grüner Putzläufer
89
358
Tafel 8
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Zabrinae 1 Zabrus tenebrioides (Goeze), 12-15 mm Gemeiner Getreidelaufkäfer
90
2 Amara similata ( Gyll.), Ähnlicher Kamelläufer
90
7,5-10
mm
3 Amara aenea ( De Geer), 6,5-8,5 mm Erzfarbiger Kamelläufer
91
4 Amara bifrons (Gyll.), 5,5-7,5 mm
91
5 Amara fulva (Müll.), 8-10,5 mm Rostgelber Kamelläufer
91
Unterfam. Callistinae (Chlaeniinae) 6 Chlaenius vestitus (Payk.), 8,5-11 mm Geränderter Samtläufer
91
7 Chlaenius nigricornis (F.), 9,5-12,5 mm Schwarzhörniger Samtläufer
92
8 Callistus lunatus (F.), 4,2-7 mm Mondfleck-Laufkäfer; Bunt-Samtläufer Mondfleckiger Samtläufer
92
Unterfam. Oodinae 9 Oodes helopioides (F.), 7,5-9,5 mm Eiförmiger Straßenläufer
92
Unterfam. Badistrinae 10 Badister bipustulatus (F.), 4-6 mm Wanderläufer
93
Unterfam. Panagaeinae 11 Panagaeus crux-major (L .), 7,5-9 mm Kreuzfleckiger Scheuläufer
93
360
Tafel 9
Fam. Carabidae Laufkäfer Unterfam. Colliurinae 1 Odacantha melanura (L.), 6-7,8 mm Halskäfer; Halsläufer
93
Unterfam. Lebiinae 2 Lebia chlorocephala ( Hoffm.), 4,8-8,5 mm Grünköpfiger Prunkläufer
94
Unterfam. Demetriinae 3 Demetrias atricapillus (L.), 4,5-6 mm Schwarzköpfiger Scheunenläufer
94
Unterfam. Cymindinae 4 Cymindis humeralis (Fourcr .), 8-11,5 mm Rotschulteriger Nachtläufer
94
Unterfam. Dromiinae 5 Dromius agilis (F.), 5,2-7 mm Dunkler Rennläufer
95
6 Dromius fenestratus (F.), 5,3-6,5 mm
95
7 Dromius quadrimaculatus (L.), 4,7-6 mm Vierfleckiger Rennläufer
95
8 Dromius quadrinotatus (Panz.), 3,5-4,6 mm Schöner Rennläufer
96
Unterfam. Brachininae 9 Brachinus crepitans (L.), 6,3-10,2 mm Mittlerer Bombardierkäfer 10 Brachinus explodens Duftschm., 4,9-7,5 mm Kleiner Bombardierläufer (-käfer)
96 96
362
Tafel 10
Fam. Haliplidae Wassertreter 1 Haliplus flavicollis Sturm, 3,5-4 mm
97
Fam. Dytiscidae Echte Schwimmkäfer Unterfam. Hydroporinae 2 Hyphydrus ovatus (L.), 4-5 mm Kugeliger Zwergschwimmer
99
3 Coelambus impressopunctatus (Schall.), 3,8-5 mm Pechfüßiger Zwergschwimmer
10C
4 Hydroporus palustris (L.), 3-3,5 mm Sechsfleckiger Zwergschwimmer
100
5 Graptodytes pictus (F.), 2,2-2,5 mm
100
Unterfam. Colymbetinae 6 Platambus maculatus (L.), 7-8,5 mm Gefleckter Schnellschwimmer
100
7 Agabus guttatus (Payk .), 7,5-9 mm Betropfter Schnellschwimmer
101
8 Agabus undulatus (Sehr.), 7,2-8 mm
101
Gelbbindiger Schnellschwimmer
9 Ilybius fuliginosus (F .), 10-11 mm Rußiger Schlammschwimmer
101
10 Rhantus pulverosus (Steph.), 10,5-12,5 mm Punktierter Tauchschwimmer
102
11 Colymbetes fuscus (L .), 16-18 mm Dunkler Teichschwimmer
102
364
Tafel 11
Fam. Dytiscidae Echte Schwimmkäfer Unterfam. Dytiscinae 1 Hydaticus seminiger (De Geer), 13,5-15 mm Hübners Sumpfschwimmer
102
2 Acilius sulcatus (L.), 16-18 mm m und 9 Gemeiner Furchenschwimmer
103
3 Dytiscus latissimus L., 36-44 mm Breitrand; Breitester Schwimmkäfer
103
4 Dytiscus marginalis L., 27-35 mm m und 9 Gemeiner Gelbrandkäfer; Geränderter Schwimmkäfer
103
Fam. Gyrinidae Taumel-, Dreh- oder Kreiselkäfer Unterfam. Gyrininae 5 Gyrinus substriatus Steph., 5-7 mm
105
Unterfam. Orectochilinae 6 Orectochilus villosus (Müll.), 5,1-6,7 mm Zottiger Taumelkäfer
105
366
Tafel 12
Unterordnung POLYPHAGA Überfamilie
HYDROPHILOIDEA
Fam. Hydraenidae Langtaster-Wasserkäfer 1 Hydraena gracilis Germ., 2-2,2 mm
106
Fam. Hydrochidae 2 Hydrochus elongatus (Schall.), 3-4,3 mm Länglicher Zwergwasserkäfer
107
Fam. Hydrophilidae Wasserkäfer, Wasserfreunde Unterfam. Helophorinae 3 Helophorus brevipalpis Bed., 2,2-3,2 mm Kurztasteriger Furchenwasserkäfer
109
Unterfam. Sphaeridiinae 4 Sphaeridium scarabaeoides (L.), 4-7,1 mm Gefleckter Dungkugelkäfer; Dreifarbiger D.
109
5 Megasternum boletophagum (Marsh.), 1,7-2,2 mm Pilzfressender Dungkugelkäfer
109
Unterfam. Hydrobiinae 6 Hydrobius fuscipes (L.), 6-9 mm Braunfüßiger Wasserkäfer
110
7 Anacaena limbata (F.), 2,3-3,2 mm Geränderter Wasserkäfer
110
Unterfam. Hydrophilinae 8 Hydrophilus caraboides (L.), 14-19 mm Kleiner Kolbenwasserkäfer; Stachelwasserkäfer
110
9 Hydrous piceus (L.), 34-50 mm Großer Kolbenwasserkäfer Pechschwarzer Wasserkäfer
1 11
368
Tafel 13
Überfamilie HISTEROIDEA
Fam. Histeridae Stutzkäfer Unterfam. Abraeinae 1 Plegaderus dissectus Erichs., 1-1,5 mm
112
Unterfam. Tribalinae 2 Onthophilus striatus (Forst.), 1,7-2,5 Gerippter Stutzkäfer
112
Unterfam. Saprininae 3 Saprinus aeneus (F.), 2,5-3,5 mm Erzfarbiger Stutzkäfer
113
Unterfam. Dendrophilinae 4 Dendrophilus punctatus (Herbst), 2,6-4 mm
113
Unterfam. Hololeptinae 5 Hololepta plana (Sulz.), 8-9 mm Planer Stutzkäfer
113
Unterfam. Histerinae 6 Platysoma compressum (Herbst), 3-3,5 mm Flachgedrückter Stutzkäfer
114
7 Paralister stercorarius ( Hoffm.), 3-3,5 mm Mist-Stutzkäfer
114
8 Paralister bipustulatus (Sehr.), 5,5-7 mm
114
9 Paralister purpurascens (Herbst), 3,5-4,5 mm Rostfleckiger Stutzkäfer
115
10 Hister quadrinotatus Ser., 6-8 mm Vierpunktiger Stutzkäfer
115
11 Hister cadaverinus Hoffm., 6-8,5 mm Aas-Stutzkäfer
115
370
Tafel 14
Überfamilie STAPHYLINOIDEA
Fam. Leptinidae Pelzflohkäfer 1 Leptinus testaceus Müll., 2-2,2 mm Mäusefloh
116
Fam. Liodidae Schwammkugelkäfer, Trüffelkäfer 2 Anisotoma humeralis (F.), 2,7-4 mm Rotschulteriger Schwammkugelkäfer
117
3 Agathidium nigripenne (F.), 2-3,5 mm Schwarzflügeliger Schwammkugelkäfer
118
Fam. Catopidae Nestkäfer 4 Sciodrepoides fumatus (Spen .), 3-3,5 mm
119
5 Catops chrysomeloides (Panz.), 3,5-5,5 mm
119
Fam. Silphidae Aaskäfer Unterfam. Silphinae 6 Thanatophilus rugosus (L.), 10-13 mm Runzeliger Aaskäfer
120
7 Xylodrepa quadripunctata (L.), 12-14 mm Vierpunktiger Aaskäfer; Vierfleckiger A. Vierpunktiger Raupenjäger
120
8 Oiceoptoma thoracicum (L.), 12-16 mm Rothalsige Silphe
121
9 Blitophaga opaca (L.), 9-12 mm Brauner Rübenaaskäfer; Schwarzbrauner Aaskäfer
121
10 Silpha obscura L., 14-17 mm Flachstreifiger Aaskäfer
121
11 Phosphuga atrata (L.), 10-16 mm Schwarzglänzender Aaskäfer; Schwarzer Schneckenjäger Lichtscheuer Aaskäfer
122
12 Necrodes littoralis (L.), 16-25 mm Ufer-Totengräber
122
372
Tafel 15
Fam. Silphidae Aaskäfer Unterfam. Necrophorinae 1 Necrophorus humator (Goeze) , 18-28 mm Schwarzer Totengräber
123
2 Necrophorus vespillo (L.), 10-24 mm Gemeiner Totengräber
123
3 Necrophorus vespilloides (Herbst), 10-18 mm Schwarzhörniger Totengräber
123
Fam. Scaphidiidae Kahnkäfer Unterfam. Scaphidiinae 4 Scaphidium quadrimaculatum Oliv., 4,5-6,6 mm Vierfleckiger Kahnkäfer
124
Unterfam. Scaphisominae 5 Scaphisoma agaricinum (L.), 1,5-1,9 mm Pilz-Kahnkäfer
125
Fam. Staphylinidae Kurzflügler Unterfam. Piestinae 6 Siagonium quadricorne Kirby, 4,5-5,5 mm
127
Unterfam. Proteininae 7 Proteinus brachypterus F., 1,6-1,9 mm Plumpräuber
128
Unterfam. Omaliinae 8 Phloeonomus pusillus ( Grav.), 1,7-2 mm Kleiner Rindenräuber
128
9 Lathrimaeum atrocephalum (GyII.), 3-3,5 mm Schwarzköpfiger Rindenräuber
129
10 Anthophagus caraboides (L.), 4,5-5,5 mm Laufkäferartiger Blütenräuber
129
374
Tafel 16
Fam. Staphylinidae Kurzflügler Unterfam. Oxytelinae 1 Oxytelus sculptus Grau., 3,5-4 mm
129
Unterfam. Oxyporinae 2 Oxyporus rufus (L.), 7-12 mm Roter Bunträuber
130
Unterfam. Steninae 3 Stenus biguttatus (L .), 4,5-5 mm Zweifleckiger Schmalräuber
130
4 Sternes bimaculatus Gyll., 6-7 mm
130
Hellbeiniger Schmalräuber 5 Stenus similis ( Herbst), 5-5,5 mm Ähnlicher Schmalräuber
131
6 Dianous coerulescens ( Gyll.), 5-6 mm
131
Unterfam. Paederinae 7 Paederus fuscipes Curt., 6,5-7 mm Braunfüßiger Uferräuber
131
8 Paederus litoralis Grau., 7,5-8,5 mm Gemeiner Uferräuber
131
9 Lathrobium fulvipenne (Grau.), 7,2-8,7 mm Rotflügeliger Uferräuber
132
Unterfam. Xantholininae 10 Nudobius lentus (Grau.), 6,5-8 mm
132
11 Baptolinus affinis (Payk.), 6-8 mm Ähnlicher Mulmräuber
132
12 Othius punctulatus (Goeze), 10-14 mm Punktierter Mulmräuber
133
376
Tafel 17
Fam. Staphylinidae Kurzflügler Unterfam. Staphylininae 1 Cafius xantholoma (Grav.), 6-9 mm
133
2 Philonthus splendens (F.), 10-14 mm
133
3 Philonthus politus (L.), 10,5-14 mm
133
4 Staphylinus erythropterus L., 14-18 mm Rotflügeliger Moderkäfer
134 •
5 Parabemus fossor (Scop .), 15-20 mm Grabender Raubkäfer
134
6 Ocypus tenebricosus Grav., 20-32 mm Dunkler Raubkäfer
134
7 Creophilus maxillosus (L.), 15-23 mm Aas-Raubkäfer
134
8 Quedius cruentus (Oliv.), 8-10 mm
135
9 Ontholestes tesselatus (Fcr .), 14-19 mm Gewürfelter Raubkäfer
135
378
Tafel 18
Fam. Staphylinidae Kurzflügler Unterfam. Tachyporinae 1 Mycetoporus brunneus ( Marsh.), 4-5 mm
135
2 Bolitobius lunulatus (L.), 5-7 mm Mondfleckiger Pilzräuber
136
3 Tachyporus obtusus (L.), 3,5-4 mm Stumpfer Schnellräuber
136
4 Tachyporus hypnorum (F.), 3-4 mm Moos-Schnellräuber
136
5 Leucoparyphus silphoides (L.), 3-4 mm
136
Unterfam. Aleocharinae 6 Gyrophaena affinis (Sahl.), 1,8-2,3 mm
137
7 Bolitochara lunulata Payk., 3,5-4,5 mm Mondfleckiger Kleinräuber
137
8 Tachyusa constricta (Erichs.), 2,5- 3 mm Eingeschnürter Langbeinräuber
137
9 Zyras limbatus (Payk.), 4,5-5,5 mm
138
10 Aleochara bipustulata (L.), 2-4,5 mm Zweifleckiger Tagräuber
138
Fam. Pselaphidae Palpenkäfer, Zwergkäfer 11 Pselaphus heisei Herbst, 1,7-2 mm Heises Keulenkäfer
139
380
Tafel 19
Ü berfamilie SCARABAEOIDEA Fam.
Lucanidae Schröter,
Kammhornkäfer
1 Lucanus cervus (L.) m 35-75 mm; 9 30-45 mm Hirschkäfer; Feuerschröter; Hornschröter
141
2 Dorcus parallelopipedus (L.), 20-32 mm
141
Balkenschröter; Zwerghirschkäfer 3 Platycerus caprea De Geer, 13 -15 mm
141
4 Ceruchus chrysomelinus (Hochw .), 11-16 mm
142
Rindenschröter 5 Sinodendron cylindricum (L.), 12 -16 mm
Kopfhornschröter; Baumschröter
142
382
Tafel 20
Fam. Trogidae Erdkäfer 1 Trox sabulosus (L.), 8-10 mm
143
Erdkäfer
Fam. Geotrupidae Mistkäfer 2 Geotrupes stercorarius (L.), 16 -25 mm Gemeiner Mistkäfer; Großer Roßkäfer
144
3 Geotrupes stercorosus (Scr.), 12-19 mm
144
Waldmistkäfer 4 Geotrupes vernalis (L.), 12-20 mm Frühlingsmistkäfer
144
Fam. Scarabaeidae Dung-, Rosen-, Maikäfer Unterfam. Coprinae (Scarabaeinae) 5 Onthophagus ovatus (L.), 4-6 mm Eiförmiger Kotkäfer
146
6 Onthophagus nuchicornis (L.), 6-9 mm
146
Nackenhörniger Kotkäfer Unterfam. Aphodiinae Dungkäfer 7 Oxyomus silvestris (Stop.), 2,5 -3,7 mm
147
Wald-Dungkäfer 8 Aphodius rufipes (L.), 10-13 mm Rotfüßiger Dungkäfer
147
9 Aphodius prodromus (Brahm), 4-7 mm
148
Hellrandiger Dungkäfer 10 Aphodius fimetarius (L.), 5 -8 mm Gemeiner Dungkäfer
148
384
Tafel 21
Fam. Scarabaeidae Dung-, Rosen-, Maikäfer Unterfam. Sericinae 1 Serica brunnea (L.), 8-10 mm Rotbrauner Laubkäfer; Heller Seidenkäfer
148
2 Homaloplia ruricola (F.), 5-7,5 mm Geränderter Seidenkäfer
149
Unterfam. Melolonthinae Maikäfer 3 Amphimallon solstitiale (L.), 14-18 mm Junikäfer; Brachkäfer; Sonnenwendkäfer
149
4 Melolontha melolontha (L.), 20-30 mm Gemeiner Maikäfer
149
5 Polyphylla fullo (L.), 25-36 mm Walker; Türkischer Maikäfer; Gerber; Dünenkäfer
150
Unterfam. Rutelinae Gartenkäfer 6 Anomala dubia (Scop.), 12-15 mm Metallischer Julikäfer
150
7 Phyllopertha horticola (L.), 8,5-11 mm Gartenlaubkäfer; Junikäfer Kleiner Rosenkäfer
151
Unterfam. Hopliinae 8 Hoplia philanthus (Fuess.), 8-9 mm Silbriger Purzelkäfer
151
386
Tafel 22
Fam. Scarabaeidae Dung-, Rosen-, Maikäfer Unterfam. Dynastinae Riesenkäfer 1 Oryctes nasicornis (L.), 25-40 mm Nashornkäfer; Gehörnter Riesenkäfer
152
Unterfam. Cetoniinae Rosen-, Goldkäfer 2 Tropinota hirta (Poda), 8-11 mm Zottiger Blütenkäfer Rauhhaariger Rosenkäfer
153
3 Cetonia aurata (L.), 14-20 mm Gemeiner Rosenkäfer; Gemeiner Goldkäfer
153
4 Potosia cuprea (F.), 14-23 mm Metallischer Rosenkäfer
153
Unterfam. Valginae 5 Valgus hemipterus (L.), 6-10 mm Stolperkäfer
154
Unterfam. Trichiinae Pinselkäfer 6 Gnorimus nobilis (L.), 16-19 mm Edelkäfer
154
7 Trichius fasciatus (L.), 9-12 mm Gebänderter Pinselkäfer
155
388
Tafel 23
Überfamilie EUCINETOIDEA
Fam. Helodidae Sumpffieberkäfer, Jochkäfer 1 Helodes marginata (F.), 4,5-5,3 mm
156
2 Microcara testacea (L.), 3,2-6 mm
156
3 Scirtes hemisphaericus (L.), 3-3,8 min Halbkugeliger Jochkäfer
157
Überfamilie DASCILLOIDEA
Fam. Dascillidae 4 Dascillus cervinus (L.), 9-11,5 mm Moorweichkäfer; Grauer Wiesenkäfer
157
Überfamilie BYRRHOIDEA
Fam. Byrrhidae Pillenkäfer 5 Simplocaria semistriata (F.), 2,5-3 mm Halbstreifiger Pillenkäfer
158
6 Cytilus sericeus (Forst.), 4,5-5,5 mm Veränderlicher Pillenkäfer
159
7 Byrrhus fasciatus (Forst.), 6,5-8 mm Gebänderter Pillenkäfer
159
8 Byrrhus pilula (L.), 7,5-11 mm Gemeiner Pillenkäfer
159
Überfamilie DRYOPOIDEA
Fam. Heteroceridae Sägekäfer 9 Heterocerus marginatus (F.), 3,5-4,3 mm Gerandeter Sägekäfer
159
Fam. Dryopidae Klauenkäfer, Hakenkäfer 10 Dryops auriculatus (Geoffr.), 4,3-4,9 mm Zweifarbiger Hakenkäfer
160
390
Tafel 24
Überfamilie BUPRESTOIDEA
Fam. Buprestidae Prachtkäfer Unterfam. Buprestinae 1 Chalcophora mariana (L.), 25-33 mm Großer Kiefernprachtkäfer
162
2 Buprestis rustica L., 13-20 mm Ländlicher Prachtkäfer
162
3 Buprestis octoguttata L., 9-17 mm
162
4 Anthaxia nitidula (L.), 4,5-7,3 mm Zierliches Prachtkäferchen Metallisch glänzender Prachtkäfer
163
5 Anthaxia quadripunctata (L.), 4,5-8 mm Vierpunktprachtkäfer
163
Unterfam. Chrysobothrinae 6 Chrysobothris affinis (F.), 10-16 mm Goldgrubenprachtkäfer
163
Unterfam. Agrilinae 7 Agrilus biguttatus (F.), 9-12 mm Zweifleckiger Prachtkäfer
164
8 Agrilus angustulus (Ill.), 4,5-6,5 mm Schmaler Prachtkäfer
164
Unterfam. Trachyinae 9 Trachys minutus (L.), 2,5-3,5 mm Kleiner Prachtkäfer
164
392
Tafel 25
Überfamilie ELATEROIDEA
Fam. Elateridae Schnellkäfer, Schmiede Unterfam. Ampedinae 1 Ampedus balteatus (L.), 7-10 mm Gegürtelter Schnellkäfer
166
2 Ampedus sanguineus (L.), 13-18 mm Blutroter Schnellkäfer
166
Unterfam. Agriotinae 3 Sericus brunneus (L .), 7,5-9,5 mm Brauner Schnellkäfer
167
4 Dalopius marginatus (L.), 6-8 mm Geränderter Schnellkäfer
167
5 Agriotes aterrimus (L .), 10-15 mm
168
6 Agriotes lineatus (L.), 7-10,5 mm Saatschnellkäfer; Feldhumusschnellkäfer Linierter Schnellkäfer
168
Unterfam. Melanotinae 7 Melanotus rufipes (Herbst), 12-18 mm Rotfüßiger Schnellkäfer
168
Unterfam. Agrypininae 8 Adelocera murina (L.), 12-17 mm Mausgrauer Schnellkäfer; Mausgrauer Sandschnellkäfer
169
394
Tafel 26
Fam. Elateridae Schnellkäfer, Schmiede Unterfam. Corymbitinae 1 Corymbites pectinicornis (L.), 14,5-18 mm Rindenschnellkäfer; Kammhörniger Schnellkäfer
169
2 Actenicerus sjaelandicus (Müll.), 12-16 mm
170
3 Anostirus purpureus (Poda), 8-14 mm Purpurroter Schnellkäfer
170
4 Selatosomus aeneus (L.), 11-17 mm Glanzspringkäfer; Erzfarbiger Steppenschnellkäfer Metallischer Schnellkäfer
170
Unterfam. Denticollinae 5 Denticollis linearis (L.), 9-12,5 mm Zahnhalsiger Schnellkäfer
171
Unterfam. Athoinae 6 Pseudathous hirtus (Herbst), 13-17 mm Rauhaariger Schnellkäfer
172
7 Athous haemorrhoidalis (F.), 9,5-15 mm Rotbauchiger Laubschnellkäfer; Gemeiner Schnellkäfer
172
8 Athous vittatus (F.), 8,5-11 mm Gebänderter Schnellkäfer
172
9 Athous subfuscus ( Müll.), 8-10,5 mm Bräunlicher Schnellkäfer
172
396
Tafel 27
Überfamilie CANTHAROIDEA
Fam. Lampyridae Leuchtkäfer, Glühwürmchen 1
Lamprohiza splendidula (L.), m 8-10 mm, 9 10 mm Johanneswürmchen; Kleiner Leuchtkäfer; Feuerfunken
2 Lampyris noctiluca (L.), m 10-12 mm, 9 15-20 mm Großer Leuchtkäfer; Glühwürmchen Gelbhals-Johanneswürmchen
173 174
Fam. Lycidae Rotdeckenkäfer 3 Dictyoptera aurora (Herbst), 8-13 mm Scharlachroter Netzkäfer
175
4 Pyropterus nigroruber (De Geer), 6,7-10 mm
175
Fam. Cantharidae Weichkäfer, Schusterkäfer, Soldatenkäfer 5 Cantharis fusca L., 11-15 mm Gemeiner Weichkäfer; Schwarzbrauner Weichkäfer
176
6 Cantharis obscura L., 8,5-13 mm Eichenweichkäfer; Dunkler Weichkäfer
176
7 Cantharis rufa L., 8-11 mm
177
8 Rhagonycha fulva (Stop.), 7-10 mm Rotgelber Weichkäfer
177
9 Malthinus flaveolus (Payk.), 5-6 mm Gelblicher Fliegenkäfer
177
398
Tafel 28
Überfamilie DERMESTOIDEA
Fam. Nosodendridae 1 Nosodendron fasciculare (Oliv.), 4-4,5 mm
178
Fam. Dermestidae Speck-, Pelz- und Museumskäfer Unterfam. Dermestinae 2 Dermestes maculatus De Geer, 5,5-10 mm Dornspeckkäfer
179
3 Dermestes murinus L., 7-9 mm
179
Mausgrauer Speckkäfer 4 Dermestes undulatus Brahm, 5,5-7,5 mm Gewellter Speckkäfer
180
5 Dermestes lardarius L., 7-9,5 mm Gemeiner Speckkäfer
180
6 Dermestes haemorrhoidalis Küst., 6,5-9 mm Zweifarbig behaarter Speckkäfer
180
Unterfam. Attageninae 7 Attagenus megatoma (F.), 2,5-5,5 mm ( 9) Dunkler Pelzkäfer
181
8 Attagenus pellio (L.), 3,5-6 mm (m) Gemeiner Pelzkäfer; Gefleckter Pelzkäfer
181
Unterfam. Anthreninae 9 Anthrenus scrophulariae (L.), 3-4,5 mm
181
Braunwurz-Blütenkäfer 10 Anthrenus museorum (L.), 2,2-3,6 mm Museumskäfer; Kabinettkäfer
182
11 Anthrenus olgae Kalik, 1,7-2,9 mm
182
400
Tafel 29
Überfamilie ANOBIOIDEA (BOSTRYCHOIDEA; TEREDILIA)
Fam. Anobiidae Pochkäfer, Klopfkäfer, Nagekäfer Unterfam. Ptilininae 1 Ptilinus pectinicornis (L.), 3-5 mm Gekämmter Pochkäfer
183
Unterfam. Anobiinae 2 Xestobium rufovillosum ( De Geer), 5-9 mm Scheckiger Pochkäfer; Bunter Klopfkäfer
184
3 Stegobium paniceum (L.), 2-3 mm Brotkäfer; Brotbohrer; Kleiner Pochkäfer
184
4 Anobium punctatum ( De Geer), 3-4 mm Gemeiner Holzwurm
185
5 Anobium pertinax (L.), 4,5-6 mm Beharrlicher Pochkäfer
185
6 Hedobia imperialis (L.), 3,1-5,2 mm Kaiserlicher Pochkäfer
186
Fam. Ptinidae Diebskäfer 7 Niptus hololeucus Fald., 2,6-4,6 mm Messingkäfer; Messinggelber Diebskäfer
187
8 Ptinus fur L., 2,6-4,3 mm (m, w) Kräuterdieb; Gemeiner Diebskäfer
187
Fam. Bostrychidae Bohrkäfer, Holzbohrkäfer 9 Bostrychus capucinus (L.), 6-15 mm Roter Kapuzinerkäfer
Fam. Lyctidae Splintholzkäfer, Holzmehlkäfer 10 Lyctus linearis (Goeze), 2,5-5,5 mm Parkettkäfer; Schmaler Lindenbohrer
188
188
402
Tafel 30
Überfamilie CLEROIDEA Fam. Trogositidae 1 Nemosoma elongatum (L.), 4-6 mm
189
2 Tenebroides mauritanicus (L.), 6-11 mm Finsterkäfer; Schwarzer Getreidenager
190
Fam. Cleridae Buntkäfer Unterfam. Tillinae 3 Tillus elongatus (L.), 7-10 mm Holzbuntkäfer
191
Unterfam. Clerinae 4 Opilo mollis (L .), 9-13 mm Schöner Buntkäfer
191
5 Thanasimus formicarius (L.), 7-11 mm Ameisenbuntkäfer; Borkenkäferfresser; Ameisenartiger Buntkäfer
191
6 Thanasimus rufipes (Brahm), 6-8 mm
192
7 Trichodes apiarius (L.), 8-15 mm I mmenkäfer; Bienenkäfer
192
Unterfam. Korynetinae 8 Korynetes coeruleus ( De Geer), 3-5,2 mm Blauer Fellkäfer; Blauer Buntkäfer
193
9 Necrobia ruficollis (F.), 4-6 mm Rothalsiger Schinkenkäfer; Rothalsiger Kolbenkäfer
193
10 Necrobia rufipes ( De Geer), 4-6 mm Rotbeiniger Schinkenkäfer; Koprakäfer Rotbeiniger Kolbenkäfer
193
404
Tafel 31
Fam. Dasytidae Wollhaarkäfer 1 Haplocnemus nigricornis (F.), 4-4,8 mm
194
2 Dasytes plumbeus ( Müll.), 3,5-4,6 mm Bleischwarzer Haarkäfer
194
Fam. Malachiidae Warzenkäfer, Zierkäfer, Malachitenkäfer, Zipfelkäfer 3 Charopus flavipes (Payk.), 2,2-2,3 mm Gelbfüßiger Warzenkäfer
195
4 Malachius aeneus (L.), 6-7 mm Großer Blasenkäfer; Metallischer Warzenkäfer
196
5 Malachius bipustulatus (L.), 5,5-6 mm Zweifleckiger Warzenkäfer
196
6 Anthocomus coccineus (Schall.), 4,2-5 mm
196
7 Anthocomus fasciatus (L.), 3-3,5 mm Gebänderter Warzenkäfer
196
8 Axinotarsus pulicarius (F.), 3-3,5 mm Kleiner Warzenkäfer
197
Überfamilie LYMEXYLONOIDEA
Fam. Lymexylonidae Werftkäfer Unterfam. Hylecoetinae 9 Hylecoetus dermestoides (L.), 6-15 mm (2 bis 18 mm) Bohrkäfer; Buchenwerftkäfer
198
Unterfam. Lymexyloninae 10 Lymexylon navale (L .), 7-16 mm
Gemeiner Werftkäfer; Schiffswerftkäfer
198
406
Tafel 32
Überfamilie CUCUJOIDEA
Fam. Nitidulidae Glanzkäfer Unterfam. Nitidulinae 1 Meligethes aeneus (F.), 1,5-2,7 mm Rapsglanzkäfer; Metallischer Blütenglanzkäfer
199
2 Epuraea depressa (Ill.), 2,5-3,5 mm Flacher Glanzkäfer
200
3 Omosita colon (L.), 2-3,6 mm Gegliederter Glanzkäfer
200
4 Nitidula bipunctata (L.), 3-5 mm Zweipunktiger Glanzkäfer
201
5 Soronia grisea (L.), 3,5-5,5 mm Bunter Glanzkäfer
201
6 Pocadius ferrugineus (F.), 2,6-4,6 mm Rostbrauner Glanzkäfer
201
Unterfam. Cryptarchinae 7 Cryptarcha strigata (F.), 3,2-4,5 mm
202
8 Glischrochilus quadripunctatus (L.), 3-7 mm Vierfleckiger Kiefernglanzkäfer
202
9 Pityophagus ferrugineus (L.), 4-6,5 mm Rostroter Kiefernglanzkäfer
202
Fam. Rhizophagidae Rindenglanzkäfer, Wurzelfresser 10 Rhizophagus depressus (F.), 3-4,5 mm
203
11 Rhizophagus bipustulatus (F.), 2,3-3,5 mm Zweifleckiger Wurzelglanzkäfer
203
Flacher Wurzelglanzkäfer
408
Tafel 33
Fam. Cucujidae Plattkäfer Unterfam. Cucujinae 1 Uleiota planata (L.), 4,5-5,5 mm Langhörniger Plattkäfer
205
Unterfam. Laemophloeinae 2 Laemophloeus monilis (F .), 2,5-4,5 mm
206
Fam. Silvanidae Plattkäfer 3 Oryzaephilus surinamensis (L.), 2,7-3,5 mm Getreideplattkäfer; Surinamischer Plattkäfer
206
4 Psammoecus bipunctatus (F.), 2,3-2,8 mm
207
Fam. Cryptophagidae Schimmelkäfer 5 Cryptophagus scanicus (L.), 1,8-2,8 mm Hellschulteriger Schimmelfresser
207
Fam. Byturidae Blütenfresser 6 Byturus tomentosus (F.), 3,2-4 mm Himbeerkäfer
208
Fam. Erotylidae Schwammkäfer, Faulholzkäfer 7 Tritoma bipustulata F., 3,5-4 mm Rotfleckiger Faulholzkäfer
209
8 Triplax russica (L.), 5-6,5 mm Russischer Faulholzkäfer
209
9 Dacne bipustulata (Thunb.), 2,5-3,3 mm Zweifleckiger Faulholzkäfer
209
Fam. Phalacridae Glattkäfer 10 Olibrus aeneus (F.), 2-2,5 mm
210
Fam. Cerylonidae 11 Cerylon histeroides (F.), 1,8-2,3 mm Gemeiner Rindenkäfer
2 11
410
Tafel 34
Fam. Coccinellidae Marienkäfer Unterfam. Scymninae 1 Scymnus nigrinus Kgl., 1,8-2,8 mm Schwarzer Kugelkäfer
213
2 Hyperaspis reppensis ( Herbst), 2,5-3,5 mm Reppener Kugelkäfer
213
Unterfam. Chilocorinae 3 Chilocorus renipustulatus (Ser.), 4-5 mm Nierenfleckiger Kugelkäfer
214
4 Exochomus quadripustulatus (L.), 3-5 mm Vierfleckiger Kugelkäfer
214
Unterfam. Coccidulinae 5 Coccidula scutellata ( Herbst), 2,5-3 mm Schlanker Kugelkäfer
214
6 Coccidula rufa (Herbst), 2,5-3 mm
215
Unterfam. Coccinellinae 7 Hippodamia tredecimpunctata (L.), 4,5-7 mm Dreizehnpunktiger Marienkäfer
215
8 Adonia variegata ( Goeze), 3-5,5 mm Veränderlicher Marienkäfer
215
9 Anisosticta novemdecimpunctata (L.), 3-4 mm Neunzehnpunkt; Neunzehnpunktiger Marienkäfer
216
10 Aphidecta obliterata (L.), 3,3-5 mm (a = helle Form, b = dunkle Form) Gebirgs-Marienkäfer
216
412
Tafel 35
Fam. Coccinellidae Marienkäfer U nterfam. Coccinellinae 1 Tytthaspis sedecimpunctata (L.), 2,5-3 mm Siebzehnpunktiger Marienkäfer
216
2 Adalia decempunctata (L.), 3,5-5 mm (a, b, c = Farbformen) Zehnpunkt; Zehnpunktiger Marienkäfer
217
3 Adalia bipunctata (L.), 3,5-5,5 mm (a = rote Form, b = dunkle Form) Zweipunkt
217
4 Coccinella hieroglyphica L., 3,5-5 mm
217
5 Coccinella septempunctata L., 5,5-8 mm Siebenpunkt; Siebenpunktiger Marienkäfer
218
6 Coccinella quinquepunctata L., 3-5 mm Fünfpunktiger Marienkäfer
218
7 Synharmonia conglobata (L.), 3,5-5 mm (a, b = Farbformen) Kugeliger Marienkäfer
218
414
Tafel 36
Fam. Coccinellidae Marienkäfer Unterfam. Coccinellinae 1 Harmonia quadripunctata (Pont.), 5,5-6 mm
218
2 Myrrha octodecimguttata (L.), 3,5-5 mm Achtzehnfleckiger Marienkäfer
219
3 Calvia quatuordecimguttata (L.), 4,5-6 mm Doppelbuchtiger Marienkäfer
219
4 Propylaea quatuordecimpunctata (L.), 3,5-4,5 mm Vierzehnpunktiger Marienkäfer
219
5 Neomyzia oblongoguttata (L.), 7-9 mm Längsfleckiger Marienkäfer
220
6 Anatis ocellata (L.), 8-9 mm Augenfleckiger Marienkäfer
220
7 Halyzia sedecimguttata (L.), 5-7 mm Sechzehnfleckiger Marienkäfer
220
8 Thea vigintiduopunctata (L.), 3-4,5 mm Zweiundzwanzigpunkt
221
Unterfam. Epilachninae 9 Subcoccinella vigintiquatuorpunctata (L.), 3-4 mm Vierundzwanzigpunkt; Luzernemarienkäfer; Kugeliges Sonnenkälbchen
221
416
Tafel 37
Fam. Endomychidae Stäublingskäfer, Pilzkäfer Unterfam. Mycetaeinae 1 Mycetaea hirta (Marsh.), 1,5-1,8 mm Behaarter Pilzkäfer
222
Unterfam. Endomychinae 2 Lycoperdina bovistae (F.), 4-4,5 mm
222
3 Endomychus coccineus (L.), 4-6 mm Scharlachroter Pilzkäfer
223
Fam. Lathridiidae Moder-, Schimmelkäfer 4 Lathridius lardarius (De Geer), 2,5-2,9 mm
223
5 Lathridius nodifer Westw., 1,5-2 mm
224
6 Cartodere filum (Aubé), 1,3-1,4 mm
224
Fam. Mycetophagidae Myzelfresser, Baumschwammkäfer 7 Mycetophagus quadripustulatus (L.), 5-6 mm Vierfleckiger Pilzfresser
225
8 Mycetophagus atomarius (F.), 4-5 mm Gefleckter Pilzfresser
225
9 Typhaea stercorea (L.), 2,5-3 mm Gelbbrauner Pilzfresser
225
Fam. Cisidae Holzpilzkäfer, Schwammfresser 10 Cis boleti (Stop.), 2,8-4 mm
226
Gemeiner Schwammfresser
Fam. Colydiidae Rindenkäfer 11 Ditoma crenata (F.), 2,6-3,5 mm Gebänderter Rindenkäfer
227
418
Tafel 38
Fam. Tenebrionidae Schwarzkäfer, Dunkelkäfer, Schattenkäfer 1 Blaps lethifera Marsh., 16-27 mm
228
Ähnlicher Totenkäfer 2 Opatrum sabulosum (L.), 7-10 mm Gemeiner Staubkäfer; Sand-Schwarzkäfer
228
3 Phaleria cadaverina (F.), 5,5-7 mm
229
4 Diaperis boleti (L.), 6-8 mm
229
Rotbindiger Schwarzkäfer 5 Scaphidema metallicum (F.), 4-5 mm Metallischer Schwarzkäfer
229
6 Hypophloeus unicolor (Pill.), 5-7 mm Kastanienbrauner Schwarzkäfer
230
7 Tribolium destructor Uytt ., 5-5,5 mm Großer Reismehlkäfer
230
8 Gnathocerus cornutus (F.), 3,5-4,5 mm Vierhornkäfer; Gehörnter Schwarzkäfer
230
9 Tenebrio molitor (L.), 12-18 mm Mehlkäfer; Mehlwurmkäfer
230
10 Cylindronotus laevioctostriatus ( Goeze), 7-11 mm
231
420
Tafel 39
Fam. Lagriidae Wollkäfer 1
Lagria hirta (L.), 7-10 mm Gemeiner Wollkäfer
232
Fam. Alleculidae Pflanzenkäfer Unterfam. Alleculinae 2 Allecula morio (F.), 6-8 mm
233
3 Prionychus ater (F .), 12-14 mm
233
4 Gonodera luperus (Herbst), 6,5-9 mm Langhörniger Pflanzenkäfer
233
Unterfam. Omophlinae 5 Cteniopus flavus (Scop.), 7-9 mm Schwefelkäfer
234
Fam. Salpingidae Scheinrüßler 6 Salpingus castaneus (Panz.), 3-3,3 mm
234
7 Rhinosimus planirostris (F.), 3-3,5 mm Gemeiner Scheinrüßler
235
8 Rhinosimus ruficollis (L.), 3,3-4,5 mm Rothalsiger Scheinrüßler
235
Fam. Pythidae Drachenkäfer 9 Pytho depressus (L.), 7-16 mm
236
422
Tafel 40
Farn. Pyrochroidae Feuerkäfer, Kardinäle 1 Pyrochroa coccinea (L.), 14-18 mm
236
Scharlachroter Feuerkäfer; Feuerfliege-Käfer 2 Schizotus pectinicornis (L.), 8-9 mm
237
Fam. Melandryidae (Serropalpidae) Düsterkäfer 3 Melandrya caraboides (L .), 10-16 mm Laufkäferartiger Düsterkäfer
237
Fam. Anaspididae 4 Anaspis frontalis (L.), 2,8-4 mm Rotstirniger Stachelkäfer
238
Fam. Mordellidae Stachelkäfer 5 Variimorda fasciata (F.), 5,5-8 mm Gebänderter Stachelkäfer
239
6 Mordellistena brevicauda (Boh.), 4-4,5 mm
239
7 Mordellistena neuwaldeggiana (Panz.), 2,7-4 mm
240
8 Mordellochroa abdominalis (F.), 4,5-6 mm Rotbauchiger Stachelkäfer
240
Fam. Rhipiphoridae Fächerkäfer 9 Metoecus paradoxus (L.), m, 8-12 mm Wespenkäfer; Wespen-Fächerkäfer
240
424
Tafel 41
Fam. Meloidae Ölkäfer 1 Meloe violaceus Marsh., Blauer Maiwurm
10-32 mm
242
Fam. Oedemeridae Scheinbockkäfer Unterfam. Calopodinae 2 Calopus serraticornis (L.), 18-20 mm Balkenbohrer
243
Unterfam. Oedemerinae Schenkelkäfer 3 Chrysanthia viridissima (L.), 7-10 mm Metallgrüner Schenkelkäfer
243
4 Asclera sanguinicollis (L.), 8-12 mm
244
5 Asclera coerulea (L.), 6-10 mm Blauer Schenkelkäfer
244
6 Oedemera podagrariae (L.), 8-13 mm Echter Schenkelkäfer
244
7 Oedemera virescens (L .), 8-11 mm Graugrüner Schenkelkäfer
244
Fam. Anthicidae Blumenkäfer, Halskäfer, Blütenkäfer 8 Notoxus monoceros (L.), 3,7-5,5 mm
245
9 Anthicus floralis (L.), 3,7-5,5 mm
246
Gemeiner Einhornkäfer Blüten-Halskäfer
426
Tafel 42
Überfamilie CHRYSOMELOIDEA
Fam. Cerambycidae Bockkäfer Unterfam. Prioninae Breitböcke 1 Prionus coriarius (L.), 18-45 mm Sägebock; Gerberbock
248
Unterfam. Spondylinae 2 Spondylis buprestoides (L.), 12-24 mm Waldbock; Rollenschröter
249
Unterfam. Aseminae 3 Arhopalus rusticus (L.), 10-30 mm Grubenhalsbock; Halsgrubenbock; Feldbock
249
4 Asemum striatum (L.), 8-23 mm Düsterbock
250
5 Tetropium castaneum (L.), 9-19 mm Fichtensplintbock; Zerstörender Fichtenbock
250
Unterfam. Lepturinae Schmalböcke 6 Rhagium bifasciatum F., 12-22 mm Zweibindiger Zangenbock; Zweistreifiger Zangenbock
251
7 Rhagium mordax ( De Geer), 13-22 mm Bissiger Zangenbock; Schrot-Zangenbock
251
8 Rhagium inquisitor (L.), 10-21 mm Schrotbock; Kiefer-Zangenbock; Kleiner Zangenbock
251
9 Toxotus cursor (L .), 16-32 mm Schulterbock
252
428
Tafel 43
Fam. Cerambycidae Bockkäfer Unterfam. Lepturinae Schmalböcke 1 Pachyta quadrimaculata (L.), 11-20 mm Vierfleckenbock
252
2 Gaurotes virginea (L.), 9-12,5 mm Blaubock
252
3 Acmaeops collaris (L.), 6,5-9 mm Bunter Kugelhalsbock
253
4 Pidonia lurida (F.), 9-11 mm Bleichgelber Schnurhalsbock
253
5 Grammoptera ruficornis (F.), 4,5-7 mm Rothörniger Blütenbock
253
6 Alosterna tabacicolor (De Geer), 6-8,5 mm Feldahorn-Bock; Tabakfarbiger Schmalbock
254
7 Leptura maculicornis (De Geer), 7,5-10,5 mm Fleckenhörniger Halsbock
254
8 Leptura rubra (L.), 10-19 mm (m, w) Roter Halsbock; Rothalsbock
255
9 Leptura sanguinolenta (L.), 8,5-11,5 mm Blutroter Halsbock
255
430
Tafel 44
Fam. Cerambycidae Bockkäfer Unterfam. Lepturinae Schmalböcke 1 Vadonia livida (F.), 6,5-9 mm Bleicher Blütenbock
255
2 Judolia cerambyciformis (Schr.), 6,5-11,5 mm Gefleckter Blütenbock
256
3 Strangalia aurulenta (F.), 13-23 mm
256
4 Strangalia quadrifasciata (L.), 11-19 mm Vierbindiger Schmalbock
256
5 Strangalia maculata (Poda), 14-20 mm Gefleckter Schmalbock
257
6 Strangalia aethiops (Poda ), 10,5-15 mm Mohren-Schmalbock
257
7 Strangalia melanura (L.), 6-9,5 mm Schwarzschwänziger Schmalbock
258
8 Strangalia bifasciata (Müll.), 6,5-10 mm Zweibindiger Schmalbock
258
9 Strangalia nigra (L.), 6,5-9 mm Schwarzer Schmalbock
258
432
Tafel 45
Fam. Cerambycidae Bockkäfer Unterfam. Cerambycinae 1 Cerambyx cerdo L., 24-53 mm (m) Großer Eichenbock; Heldbock; Riesenbock; Spießbock
259
2 Cerambyx scopolii Fuess., 17-28 mm Kleiner Eichenbock; Buchenbock; Buchenspießbock; Runzelbock
259
3 Gracilia minuta (F.), 3-7 mm Kleinbock; Weidenböckchen; Zwergbock; Weidenkorbböckchen
259
4 Obrium brunneum (F.), 4-6,5 mm Reisigbock; Flachdeckenbock
260
5 Molorchus minor (L.), 6-16 mm Kleiner Wespenbock; Fichten- Kurzdeckenbock
260
6 Stenopterus rufus (L.), 8-16 mm Spitzdeckenbock
261
7 Aromia moschata (L.), 13-34 mm Moschusbock
261
8 Rosalia alpina (L.), 15-38 mm Alpenbock
261
434
Tafel 46
Fam. Cerambycidae Bockkäfer Unterfam. Cerambycinae 1 Hylotrupes bajulus (L.), 7-21 mm Hausbock; Balkenbock
262
2 Callidium violaceum (L.), 8-16 mm
262
3 Pyrrhidium sanguineum (L.), 8-12 mm
263
4 Phymatodes testaceus (L.), 6-17 mm
263
5 Phymatodes alni (L.), 4-6,5 mm
263
6 Clytus arietis (L.), 6,5-14 mm
264
7 Plagionotus arcuatus (L.), 6-20 mm
264
8 Plagionotus detritus (L.), 10-19 mm
264
9 Anaglyptus mysticus ( L.), 6-13 mm Geheimnisvoller Zierbock
265
Blauer Scheibenbock; Violetter Scheibenbock Roter Scheibenbock
Veränderlicher Scheibenbock; Rotgelber Scheibenbock Bunter Scheibenbock
Echter Widderbock
Wespenbock; Eichenzierbock; Eichenwidderbock Hornissenbock
436
Tafel 47
Fam. Cerambycidae Bockkäfer Unterfam. Lamiinae 1 Monochamus sartor (F.), 21-35 mm Schneiderbock
266
2 Pogonocherus hispidus (L.), 4-6 mm Rauher Wimperbock
266
3 Pogonocherus fasciculatus (De Geer), 5-8 mm Kiefernzweigbock; Weißbindiger Wimperbock
266
4 Acanthoderes clavipes (Sehr.), 12-17 mm Keulenfüßiger Scheckenbock
267
5 Leiopus nebulosus (L.), 6-10 mm Splintbock
267
6 Acanthocinus aedilis ( L.), 12-20 mm (m, w) Zimmerbock; Zimmermannsbock; Schneiderbock
268
438
Tafel 48 Fam. Cerambycidae Bockkäfer
Unterfam. Lamiinae 1 Agapanthia villosoviridescens (De Geer), 10-22 mm Nesselbock; Distelbock; Linienhalsiger Halmbock
268
2 Agapanthia violacea (F.), 8-13 mm
268
3 Saperda carcharias (L.), 20-30 mm Großer Pappelbock; Walzenbock
269
4 Saperda populnea (L.), 9-15 mm Kleiner Pappelbock; Espenbock; Kleiner Aspenbock
269
5 Saperda scalaris (L.), 12-18 mm
270
6 Oberea oculata (L.), 15-21 mm Rothalsiger Weidenbock; Bunter Linienbock
270
7 Stenostola ferrea (Sehr.), 10-13 mm Lindenbock; Eisenbock
270
8 Phytoecia cylindrica (L.), 6-12 mm Echter Walzenhalsbock
271
9 Phytoecia coerulescens (Stop.), 8-14 mm
271
10 Tetrops praeusta (L.), 3-4 mm Vieraugiger Pflaumenbock
271
440
Tafel 49
Fam. Bruchidae Samenkäfer Unterfam. Bruchinae 1 Bruchus pisorum (L.), 4-4,5 mm Gemeiner Erbsenkäfer
273
Unterfam. Amblycerinae 2 Euspermophagus sericeus (Geoffr .), 1,8-2,8 mm Cistrosen-Samenkäfer
273
Fam. Chrysomelidae Blattkäfer Unterfam. Orsodacninae 3 Orsodacne cerasi (L.), 4,5-8 mm Kirsch-Blatthähnchen
275
Unterfam. Megalopodinae 4 Zeugophora flavicollis (Marsh .), 2,5-3,5 mm Gelbhalsiges Blatthähnchen
276
Unterfam. Donaciinae Schilf-, Rohrkäfer 5 Donacia dentata Hoppe, 7-11 mm Gezähnter Rohrkäfer
276
6 Donacia aquatica (L.), 6-10 mm Wasser-Rohrkäfer
276
7 Donacia bicolor Zschach , 8,5-11 mm Zweifarbiger Rohrkäfer
277
8 Donacia cinerea Herbst, 7-10,5 mm
277
9 Plateumaris sericea (L.), 7-10,5 mm Seidiger Rohrkäfer
277
442
Tafel 50
Fam. Chrysomelidae Blattkäfer Unterfam. Criocerinae Blatthähnchen 1 Oulema lichenis (Voet), 3-4 mm
278
2 Oulema melanopus (L .), 4-4,5 mm Rothalsiges Getreidehähnchen
278
3 Crioceris asparagi (L.), 5-6,5 mm Spargelhähnchen; Buntes Spargelhähnchen
278
4 Crioceris duodecimpunctata (L.), 5-6,5 mm Zwölfpunktiger Spargelkäfer; Schwarzpunktiertes Spargelhähnchen
279
5 Lilioceris lilii (Stop.), 6-8 mm Lilienhähnchen; Lilienkäfer
279
Unterfam. Clytrinae 6 Labidostomis longimana (L.), 3,5-6,7 mm
280
Gemeiner Langbeinkäfer 7 Clytra quadripunctata (L.), 7-11 mm Ameisen-Blattkäfer; Vierpunktiger Langbeinkäfer
280
8 Smaragdina cyanea (F.), 4,5-6,5 mm Blauer Langbeinkäfer
280
9 Coptocephala unifasciata (Scop.), 4-7 mm Einbindiger Langbeinkäfer
281
444
Tafel 51
Fam. Chrysomelidae Blattkäfer Unterfam. Cryptocephalinae Fallkäfer 1 Pachybrachys hieroglyphicus (Laich.), 3-4,5 mm Hieroglyphen-Fallkäfer
281
2 Cryptocephalus coryli (L.), 6-7 mm
281
3 Cryptocephalus sexpunctatus (L.), 4,5-6,5 mm
282
4 Cryptocephalus bipunctatus (L.), 4-6 mm Zweipunktiger Fallkäfer
282
5 Cryptocephalus biguttatus (Stop.), 4,5-6,2 mm Zweifleckiger Fallkäfer
282
6 Cryptocephalus sericeus (L.), 6,5-8 mm Seidiger Fallkäfer
283
7 Cryptocephalus decemmaculatus (L.), 3-4,5 mm
283
8 Cryptocephalus moraei (L..), 3-5 mm Querbindiger Fallkäfer
283
9 Cryptocephalus vittatus (F.), 3,2-4,5 mm Gebänderter Fallkäfer
284
10 Cryptocephalus bilineatus (L.), 2-3 mm Zweiliniger Fallkäfer
284
446
Tafel 52
Fam. Chrysomelidae Blattkäfer Unterfam. Eumolpinae 1 Adoxus obscurus (L .), 5-6 mm Blattfallkäfer; Weinlaub-Fallkäfer
284
Unterfam. Chrysomelinae 2 Leptinotarsa decemlineata (Say), 6-10 mm Kartoffelkäfer
285
3 Chrysomela coerulans Scr., 6,5-9 mm Himmelblauer Blattkäfer
286
4 Chrysomela graminis L., 8-11 mm
286
5 Chrysomela polita L., 6,5-8,5 mm Geglätteter Blattkäfer
286
6 Chrysomela staphylea L., 6,5-9 mm Rotbrauner Blattkäfer
286
7 Chrysomela cerealis L., 6-10 mm Getreide-Blattkäfer
287
8 Chrysomela sanguinolenta L., 6-9 mm Blutiger Blattkäfer
287
9 Chrysomela varians Schall., 4,5-6 mm Johanneskraut-Blattkäfer; Veränderlicher Blattkäfer
287
10 Chrysomela hyperici Forst., 5-7 mm
288
448
Tafel 53
Fam. Chrysomelidae Blattkäfer Unterfam. Crysomelinae 1 Dlochrysa fastuosa (Scop.), 5-6 mm Prächtiger Blattkäfer
288
2 Chrysochloa cacaliae (Sehr.), 7,5-10,5 mm Kreuzkraut-Blattkäfer
288
3 Gastroidea polygoni (L.), 4-5 mm Ampferblattkäfer; Knöterich-Blattkäfer
289
4 Gastroidea viridula ( De Geer), 4-6 mm Grüner Sauerampfer-Käfer
289
5 Plagiodera versicolora (Laich.), 2,5-4,5 mm Blauer Weidenblattkäfer
289
6 Melasoma aeneum (L.), 6,5-8,5 mm Erzfarbiger Blattkäfer
290
7 Melasoma vigintipunctatum (Stop.), 6,5-8,5 mm Weidenblattkäfer; Zwanzigpunktiger Blattkäfer
290
8 Melasoma populi (L.), 10-12 mm Pappelblattkäfer
290
9 Phytodecta viminalis (L.), 5,5-7 mm Korbweiden-Blattkäfer
291
450
Tafel 54
Fam. Chrysomelidae Blattkäfer Unterfam. Chrysomelinae 1 Phyllodecta vulgatissima (L.), 4-5 mm Blauer Weidenkäfer; Gemeinster Blattkäfer
291
2 Phyllodecta vitellinae (L.), 4-5 mm Kleiner Weidenblattkäfer
292
3 Timarcha goettingensis (L.), 8-11 mm Lederiger Blattkäfer
292
Unterfam. Galerucinae 4 Galerucella lineola (F.), 4,5-6 mm Gelbbrauner Weiden-Blattkäfer; Linierter Blattkäfer
292
5 Pyrrhalta viburni (Payk.), 4,5-6,5 mm Schneeballkäfer; Schneeballblattkäfer
293
6 Galeruca tanaceti (L.), 6,5-11 mm Rainfarnblattkäfer
293
7 Lochmaea capreae (L.), 4,5-6 mm Gelber Weidenblattkäfer
293
8 Phyllobrotica quadrimaculata (L.), 5-7 mm Helmkraut-Blattkäfer; Vierfleckiger Blattkäfer
294
9 Agelastica alni (L.), 6-7 mm Erlenblattkäfer
294
10 Sermylassa halensis (L.), 5-6,5 mm Hallescher Blattkäfer
294
452
Tafel 55
Fam. Chrysomelidae Blattkäfer Unterfam. Halticinae Flohkäfer; Erdflöhe 1 Phyllotreta undulata Kutsch., 1,8-2,5 mm Gewelltstreifiger Kohlerdfloh
295
2 Phyllotreta atra (F.), 1,7-2,6 mm Schwarzer Kohlerdfloh
295
3 Haltica oleracea (L.), 2,8-4 mm Unechter Kohlerdfloh
295
4 Crepidodera transversa ( Marsh.), 4-5 mm
296
5 Chalcoides aurea (Geoffr.), 2,5-3,9 mm Pappel-Erdfloh
296
6 Chalcoides nitidula (L.), 3,2-4,3 mm
296
7 Psylliodes chrysocephala (L.), 3,2-4,6 mm Rapsflohkäfer; Goldköpfiger Erdfloh
296
Unterfam. Hispinae Stachelkäfer 8 Hispella atra (L.), 3-4 mm Schwarzer Stachelkäfer
297
Unterfam. Cassidinae Schildkäfer 9 Cassida viridis L., 7-10 mm Grüner Schildkäfer
297
10 Cassida nebulosa L., 6-7 mm Nebelschildkäfer; Nebliger Schildkäfer
298
11 Cassida vibex L., 5,5-7 mm Gestriemter Schildkäfer
298
454
Tafel 56
Überfamilie CURCULIONOIDEA
Fam. Anthribidae Breitrüßler 1 Brachytarsus nebulosus Forst., 3-4,5 mm Grauer Schildlausrüßler
299
Fam. Attelabidae Triebstecher und Blattroller Unterfam. Rhynchitinae 2 Lasiorhynchites sericeus ( Herbst), 5,2-6,4 mm Kuckucksrüßler
301
3 Pselaphorhynchites longiceps (Thoms.), 2,6-3 mm
301
4 Coenorhinus aequatus (L.), 2,5-5 mm Rotbrauner Fruchtstecher
301
5 Rhynchites cupreus (L.), 3,5-4,5 mm Kupferroter Pflaumenstecher; Fruchtstecher
302
6 Byctiscus betulae (L.), 4,6-6 mm Rebstichler; Rebenstecher; Zigarrenwickler
302
7 Byctiscus populi (L.), 3,8-5,6 mm Pappelblattroller
303
8 Deporaus betulae (L.), 2,5-4 mm Schwarzer Birkenblattroller; Trichterwickler
303
Unterfam. Attelabinae 9 Attelabus nitens (Scop.), 4-6 mm Eichenblattroller; Roter Eichenkugelrüßler
303
Unterfam. Apoderinae 10 Apoderus coryli (L.), 6-8 mm Haselblattroller
304
456
Tafel 57
Fam. Apionidae Spitzmäuschen 1 Apion violaceum Kirby, 2,3-3,3 mm Veilchenblaues Spitzmäuschen
305
2 Apion miniatum Germ., 3,5-4,3 mm Mennigrotes Spitzmäuschen
306
3 Apion astragali Payk., 2-2,4 mm
306
4 Apion pomonae (F.), 2,3-3,5 mm Wicken-Spitzmäuschen
306
5 Apion apricans Herbst, 1,9-2,4 mm Dunkles Kleespitzmäuschen
307
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer, Rüßler Unterfam. Otiorhynchinae Dickmaulrüßler 6 Otiorhynchus fuscipes (Oliv.), 9-12 mm Rotfüßiger Lappenrüßler
309
7 Otiorhynchus raucus (F.), 4,7-7 mm Rauher Dickmaulrüßler
309
8 Otiorhynchus singularis (L.), 5,5-7,5 mm Brauner Lappenrüßler
309
9 Otiorhynchus ovatus (L .), 4-4,5 mm Eiförmiger Lappenrüßler
310
10 Otiorhynchus ligustici (L.), 8-12,5 mm Kleeluzerne-Rüßler; Luzernenrüßler; Liebstöckelrüßler
310
458
Tafel 58
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer Unterfam. Otiorhynchinae Dickmaulrüßler 1 Phyllobius oblongus (L.), 3,8-5,5 mm Brauner Schmalbauch 2 Phyllobius piri (L.), 4,5-6,5 min Breiter Birnengrünrüßler
31 1
31 1
3 Phyllobius argentatus (L.), 3,8-5,5 mm Silbriggrüner Laubholzrüßler
311
4 Phyllobius urticae ( De Geer), 6-7,8 mm Nessel-Blattrüßler
312
Unterfam. Brachyderinae 5 Polydrosus cerv inus (L.), 3,9-5,7 mm Hirsch-Glanzrüßler
312
6 Polydrosus terreticollis ( De Geer), 4-6 mm Wellenbindiger Glanzrüßler
313
7 Polydrosus sericeus (Schall.), 5,8-6,6 mm Seidiger Glanzrüßler
313
8 Polydrosus mollis (Str.), 6-8,5 mm Schimmernder Glanzrüßler
313
9 Liophloeus tessulatus (Müll.), 7-11 mm Gewürfelter Staubrüßler
314
10 Sciaphilus asperatus (Bonsd.), 4,3-5,7 mm
314
460
Tafel 59
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer Unterfam. Brachyderinae 1 Foucartia squamulata ( Herbst), 2,4-3 mm
314
2 Brachyderes incanus (L.), 7-10,5 mm Kiefernnadel-Rüsselkäfer; Grauer Kiefernnadelrüßler
314
3 Strophosomus melanogrammus (Forst.), 3,7-5,2 mm Schwarzfleckiger Kranzrüßler
315
4 Sitona lineatus (L.), 3,4-4,7 mm Gestreifter Blattrandkäfer
315
5 Sitona crinitus ( Herbst), 2,7-4,3 mm Behaarter Graurüßler
316
Unterfam. Tanymecinae 6 Chlorophanus viridis (L.), 8-10 mm Dunkelgrüner Gelbrandrüßler
316
7 Tanymecus palliatus (F.), 7,5-10 mm Echter Streckrüßler
316
Unterfam. Cleoninae 8 Larinus planus (F.), 4,8-7 mm
317
9 Lixus paraplecticus (L .), 10,5-18 mm Schlanker Sumpfrüßler
317
10 Cleonus piger (Scop.), 9,3-14 mm Distelgal lenrüßler: Steppenrüßler
318
462
Tafel
60
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer Unterfam. Hylobiinae 1 Lepyrus palustris (Scop.), 7 -11,5 mm Gefleckter Hülsenrüßler
318
Lepyrus capucinus (Schall.), 8-11 mm Echter Hülsenrüßler
318
3 Hylobius piceus ( De Geer), 12-16,5 mm Unbewehrter Tannenrüßler
319
4 Hylobius abietis (L.), 7,3-13,5 mm
319
2
Großer brauner Rüsselkäfer
5 Liparus germanus (L.), 12-15,5 mm Deutscher Trägrüßler
319
6 Hypera nigrirostris (F.), 3-3,8 mm Kleeblattnager; Schwarzrüsseliger Gespinstrüßler
320
7
Hypera arator (L .), 4,7-5,6 mm Gemeiner Gespinstrüßler
320
8 Hypera pedestris (Payk.), 4,4-5,7 mm Spitzschuppiger Gespinstrüßler
321
9 Hypera variabilis (Herbst), 4-5,3 mm Luzerneblattnager; Veränderlicher Gespinstrüßler
321
464
Tafel 61
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer Unterfam. Curculioninae 1 Cossonus linearis (F.), 3,8-5,5 mm Schlanker Rindenrüßler
321
2 Rhyncolus ater (14, 2,9-4 mm Schwarzer Rindenrüßler
322
3 Bagous cylindrus (Payk.), 2,5-3,7 mm
322
4 Hydronomus alismatis ( Marsh.), 2,5-3,3 mm Froschlöffelrüßler
322
5 Dorytomus taeniatus (F.), 3,1-4,3 mm Gemeiner Spießrüßler
323
6 Dorytomus longimanus (Forst.), 4,2-6,5 mm Langarmiger Spießrüßler
323
7 Notaris scirpi (F.), 4,6-7 mm
323
8 Grypus equiseti (F.), 4,5-6,5 mm Krummrüßler
324
9 Elleschus bipunctatus (L.), 2,5-2,8 mm Zweifleckiger Blütenrüßler
324
10 Tychius quinquepunctatus (L .), 3,5-4 mm Fünffleckiger Blütenrüßler
324
466
Tafel 62
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer Unterfam. Curculioninae 1 Anthonomus pomorum (L.), 3,4-4,3 mm Apfelblütenstecher
325
2 Anthonomus piri Koll., 2,8-4,5 mm Birnenknospenstecher
325
3 Anthonomus rubi ( Herbst), 2-3,5 mm Erdbeerblütenstecher; Himbeerblütenstecher
326
4 Furcipus re ct irostris (L.), 3,7-4,5 mm Kirschkernstecher; Zweidorniger Blütenstecher
326
5 Curculio venosus (Grav.), 5-7,5 mm
327
6 Curculio nucum (L.), 5,5-7 mm Haselnußbohrer; Nußrüßler
327
7 Curculio crux (F.), 2-2,5 mm Gekreuzter Bohrrüßler
327
8 Pissodes notatus (F.), 4,5-7,2 mm Gemeiner Kiefernrüßler; Kiefernkulturrüßler; Weißpunkt-Rüsselkäfer; Kleiner brauner Kiefernrüßler
328
9 Pissodes pini (L.), 5-8,7 mm Echter Kiefernrüßler; Kiefernbestandsrüßler
328
10 Magdalis phlegmatica ( Herbst), 4-5,8 mm Großäugiger Triebrüßler
328
468
Tafel 63
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer Unterfam. Curculioninae 1 Sitophilus granarius (L.), 3-4 mm Kornkäfer; Schwarzer Kornwurm
329
2 Cryptorhynchus lapathi (L.), 5,5-8,5 mm Erlenwürger; Bunter Erlenrüsselkäfer; Erlenrüßler
329
3 Baris lepidii (Germ.), 3-4 mm Blauer Mäusezahnrüßler
330
4 Rhinoncus castor (F.), 2-3 mm Gemeine Dicknase
330
5 Tapinotus sellatus (F.), 3-4,2 mm
330
(Payk.), 1,9-2,8 mm 6 Ceutorhynchus Kohlschotenrüßler; Ähnlicher Gallenrüßler
331
7 Ceutorhynchus erysimi (F.), 1,8-2,3 mm Metallischer Gallenrüßler
331
8 Ceutorhynchus geographicus (Goeze), 3,4-5 mm Genetzter Gallenrüßler
332
9 Stenocarus fuliginosus (Marsh.), 2,5-3,5 mm Mohnwurzelrüßler
332
10 Nanophyes marmoratus (Goeze), 1,4-2,1 mm Marmorierter Zwergrüßler
332
470
Tafel 64
Fam. Curculionidae Rüsselkäfer Unterfam. Curculioninae 1 Cionus alauda ( Herbst), 2,7-3,4 mm Rotfleckiger Blattschaber
333
2 Cionus tuberculosus (Stop.), 3,4-4 mm Königskerzen-Blattschaber
333
3 Cionus scrophulariae (L.), 3,9-5 mm Braunwurzschaber
333
4 Rhynchaenus quercus (L.), 2,8-3,6 mm Eichenspringrüßler
334
5 Rhynchaenus salicis (L.), 2-2,7 mm Weidenspringrüßler
334
Überfamilie SCOLYTOIDEA
Fam. Scolytidae Borkenkäfer Unterfam. Scolytinae 6 Scolytus rugulosus (Müll.), 2,3-2,8 mm Kleiner Obstbaumsplintkäfer
337
Unterfam. Ipinae 7 Hylesinus fraxini (Panz.), 2,5-3,5 mm Kleiner bunter Eschenbastkäfer
337
8 Blastophagus piniperda (L.), 3,5-5,8 mm Großer Waldgärtner
338
9 Xyloterus domesticus (L.), 3-3,2 mm Buchennutzholz-Borkenkäfer
338
10 Pityogenes chalcographus (L.), 1,6 - 2,9 mm Kupferstecher; Sechszähniger Fichtenborkenkäfer
339
11 Ips typographus (L.), 4,2-5,5 mm
339
Buchdrucker; Großer achtzähniger Fichtenborkenkäfer
Erläuterung entomologischer Fachausdrücke OberkieferStirnstreifen Marginalstreifen Äußerer Submarginalstreifen Innerer Submarginalstreifen
Schildchen
Flügeldeckennaht
—Schulterstreifen ( Humeralstreifen) Subhumeralstreifen 1. Streifen 2. Streifen (usw.) ---Nahtstreifen
Propygidium Pygidium - -
Abdomen Der letzte der drei Körperabschnitte der Insekten (s. Abb. S. 17, 23) anal a. Den After oder die Spitze des Hinterleibes betreffend; b. Die hintere Partie des Flügels betreffend Analader Längsader im Analfeld des Flügels hinter der Cubitalader Analteil Der kleinere, zum After hin gelegene Teil des Flügels, der hinter der Analfalte ( = Einkerbung des Flügelrandes) liegt apikal Die Spitze oder den entferntesten Teil eines Organs betreffend Apikaläderchen Zur Spitze oder Außenkante des Flügels weisende kleine Ader Apikaldorn An der Spitze eines Körperteils (häufig: eines Abschnittes der Beine) stehender Dorn Apikalfleck Fleck an der Flügelspitze (oder am Ende eines Körperteiles) Apikalleiste Leiste an der Spitze oder am Ende eines Körperteiles basal Die Wurzel oder den dem Körper am nächstenliegenden Abschnitt einer Struktur betreffend Basalgruben Gruben an der Basis eines Körperabschnittes, z. B. des Halsschildes, die durch Furchen miteinander verbunden sein können Bionomie Die Lebensweise Bictop Der von einer bestimmten Lebensgemeinschaft bewohnte Lebensraum boreoalpin Verbreitung ausschließlich im hohen Norden und in den höchsten Gebirgsla-
gen südlicherer Gebiete bei vollständigem Fehlen in den dazwischenliegenden Gebieten caudal Das Hinterende (oder den Schwanz) betreffend cervical Die Halsregion unmittelbar hinter dem Kopf betreffend chagriniert (frz. chagrin = genarbtes Leder) Feine, lederartige, nur bei stärkerer Vergrößerung sichtbare Runzelung der Körperoberfläche, die dieser ein mattes Aussehen verleiht Clypeus Der unterste Teil des Gesichtes oberhalb des Labrums (Kopfschildes) (s. Abb. S. 18) Cubitalader Eine der großen Längsadern im hinteren Bereich des Flügels vor der Analader; gewöhnlich ein- oder mehrfach gegabelt Detritus Zerfallene oder zerfallende organische Stoffe, z. B. im Kompost, Baummulm o. ä. Diskoidalfeld Großes abgegrenztes Feld in der Halsschildmitte distal Das am weitesten vom Körper entfernte Ende betreffend dorsal Die Rücken- oder Oberseite betreffend Edaphon Die Lebewelt des Bodens Empodium Ein unpaarer, lappen- oder borstenförmiger Anhang zwischen den Klauen am letzten Fußglied Enddorn Beweglicher oder unbeweglicher Dorn an der Spitze der Schienen Epimeron (Plur.: Epimeren) Der hintere, hin-
474
Erläuterung entomologischer Fachausdrücke
ter der Pleuralnaht liegende Teil der Seitenwand jedes der 3 Thoraxsegmente. Je nach Zugehörigkeit zum Segment werden dem Begriff die Silben Pro-, Mes- oder Met- vorangestellt Epipleuren Bei Insekten allgemein: Die abgetrennten oberen Teile der Seitenwand der Brustabschnitte, die Flügelgelenkstücke bilden. Bei den Käfern jedoch meist verkürzt für: Falsche Epipleuren = die nach innen umgebogenen Außenränder der Flügeldekken und des Halsschildes, die über die Seiten der Brust und des Hinterleibes greifen Episternum Der vordere, vor der Pleuralnaht liegende Teil der Seitenwand der drei Brustsegmente Exzitatoren Drüsenorgane der Männchen der Warzenkäfer, ausstülpbar oder in Gruben liegend, die den Weibchen bei der Balz zum Hineinbeißen dargeboten werden Flügeldecken Das erste, meist stark verfestigte Flügelpaar, das in der Ruhelage die häutigen Hinterflügel bedeckt und schützt Flügeldeckenmakel Andersfarbige fleckenartige Zeichnung der Flügeldecken Flügeldeckennaht Die Berührungslinie der beiden Flügeldecken in der Ruhelage. Die Flügeldecken sind meist an dieser Naht miteinander verfalzt, bei flügellosen Arten aber auch verwachsen Fühlerfurche Rinne an der Ünterseite des Kopfes, in die der Fühler in Ruhelage ganz oder teilweise eingelegt wird Fühlergeißel Der ganze Fühler mit Ausnahme des ersten oder Grundgliedes des Schaftes Geschlechtsdichroismus Ünterschiedliche Körperfärbung bei Männchen und Weibchen einer Art Geschlechtsdimorphismus Ünterschiedliche Ausbildung der beiden Geschlechter einer Art. Wird meist in Bezug zu Körperstrukturen und Färbung verwendet, kann sich aber auch auf andere Bereiche beziehen, z. B. Entwicklung, Ernährung, Lebensdauer o. ä. Grubenpunkte Größere, grubenartig vertiefte Punkte Haemolymphe Die meist farblose, gelbliche oder grünliche, selten rote Blutflüssigkeit, die die Leibeshöhle des Insekts füllt Halsschild Das meist kräftig ausgebildete Tergit des ersten Brustabschnittes (s. Abb. S. 17) Hautflügel Das zweite Flügelpaar, das in der Ruhelage meist weitgehend oder völlig von den Flügeldecken verborgen wird heteromer Ünterschiedliche Fußgliederzahl an den drei Beinpaaren, z. B. je 5 an den ersten beiden und 4 am dritten Hinterbrust Die Bauchfläche des dritten Brustabschnittes
Hinterschienen Die Schienen des dritten Beinpaares (s. Abb. S. 17) Humeralstreifen Kurze feine Furche auf den Deckflügeln, die die Schulterecke abgrenzt (s. Abb. S. 473) Hypermetamorphose Alle Entwicklungszyklen, bei denen zwei oder mehr verschiedene Larvenformen auftreten Hypopygidium Das groß ausgebildete, vorletzte Hinterleibssternit vor dem stachelartigen Pygidium der Stachelkäfer Innendorn Zum Körper hin weisender, auch beweglicher Dorn der Schiene Kiefertaster Meist viergliedrige Taster des Ünterkiefers (s. Abb. S. 17, 18, 23) Kokon Aus Körperausscheidungen (Drüsensekreten, Exkrementen) und Fremdstoffen gefertigte Hülle zum Schutze der Puppe oder der Eier Kopfschild s. Clypeus Kopulationsorgan Das Begattungsglied mit allen Genitalanhängen Lamelle Dünn ausgezogene Partie der Cuticula Maxillen a. 1. Maxille = Ünterkiefer; paarige Mundwerkzeuge unmittelbar hinter den Kiefern, die an der Weiterleitung der zerkauten Nahrung zum Schlunde beteiligt sind; b. 2. Maxille = Labium, Unterlippe Membran Dünner Teil des Außenskeletts, der vorwiegend aus der Endocuticula besteht und höchstens eine schwache Exocuticula-Auflage hat
Mentonnière Nach vorn weisender Prosternumausläufer, der den Mundapparat z. T. abdeckt Mesosternum Die Bauchfläche des zweiten Brustsegmentes Episternum des dritten Metepisternum Brustsegmentes Metasternum Die Bauchfläche des dritten Brustsegmentes Mikroskulptur Struktur der Körperoberfläche, die nur bei stärkerer Vergrößerung (ca. 50fach) sichtbar wird minieren Das Ausfressen lebender Pflanzenteile, bei dem die äußeren Oberflächen unbeschädigt bleiben monophag An nur eine Art von Nahrung streng gebunden Mycetom Teile des Fettkörpers, deren Zellen Mikroorganismen als Symbionten beherbergen myzetophag Pilzfressend Naht s. Flügeldeckennaht Nahtstreifen Der Streifen auf den Flügeldecken, der der Flügeldeckennaht am nächsten liegt (s. Abb. S. 473) Punktaugen; einzelstehende Nebenaugen
Erläuterung entomologischer Fachausdrücke Lichtsinnesorgane ohne Kristallkörper mit einheitlicher Linse; von denen höchstens drei neben den Komplexaugen im Stirnbereich auftreten Ocellen a. s. Nebenaugen; b. knopfartige Chitingebilde im Scheitelbereich, Ansatzstellen von Innenversteifungen der Kopfkapsel (s. Omaliinae, S. 128) Ökologie Die Wissenschaft von den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und Ümwelt oligophag An wenige Arten von Nahrung gebunden Ommatidium Das Einzelelement, aus dem die Komplexaugen zusammengesetzt sind Onychium Ein stark sklerotisiertes, krallenartiges --. Empodium oovivipar In den abgelegten Eiern ist ein weit entwickelter Keim vorhanden. Das Schlüpfen kann bereits kurze Zeit nach der Eiablage erfolgen parthenogenetisch Eine Form der Fortpflanzung, bei der sich die Eier regulär ohne Befruchtung entwickeln Pleuren (Sing.: Pleura) Die paarigen Chitinplatten an den Seiten der Körpersegmente, die die Rückenplatten (Terga) mit den Bauchplatten (Sterna) verbinden Pleurit Jede Pleura ist durch eine senkrecht oder diagonal verlaufende Naht in zwei Pleurite, das zum Kopf hin liegende —> Episternum und das dahinter liegende —. Epimeron, getrennt polyphag In der Nahrung wenig wählerisch, nicht spezialisiert Porenpunkte Kleine, scharf umgrenzte, porenartige Eindrücke in der Cuticula, in denen häufig eine Borste entspringt Prosternalfortsatz Ein Fortsatz der Vorderbrust, der zwischen den Vorderhüften beginnt und zum Kopf weist Prosternum Die Bauchfläche des ersten Brustsegmentes pseudotetramer Scheinbar viergliedrige Füße, deren viertes Glied sehr klein, an der Wurzel des fünften kaum zu erkennen und häufig in einem Ausschnitt des dritten Gliedes verborgen ist Punktaugen s. Nebenaugen Pupa libera Freie Puppe, bei welcher die Fühler und Beinanlagen in ihren Scheiden äußerlich frei dem Körper anliegen und leicht abgehoben werden können Puppenwiege Von der verpuppungsreifen Larve in der Erde, in Holz o. ä. gefertigte Höhlung, deren Wandpartikel verklebt werden. In dieser Höhlung erfolgt die Verpuppung der Larve Pygidialdrüsen Paarige Drüsen, die am —>
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Pygidium münden und verschiedenen Aufgaben dienen, z. B. als Wehrdrüsen bei den Bombardierkäfern Pygidium Das letzte Tergit des Hinterleibes Radio-Medianader Eine kurze Querader des Flügelgeäders zwischen dem Radius und der Media saprophag Von verwesenden tierischen oder pflanzlichen Stoffen lebend Scheibe Die Mittelfläche des Halsschildes Schenkel Das dritte, in der Regel stärkste Glied des Käferbeines (s. Abb. S. 17) Schiene Das vierte, stets schlanke Glied des Käferbeines (s. Abb. S. 17) Schildchen Kleiner dreieckiger Abschnitt zwischen der Wurzel beider Flügeldecken (einziger von oben sichtbarer Bereich des Tergits des zweiten Brustsegmentes) Schulterbeulen Die Vorderecken der Flügeldecken bei Ruhelage, bei flugfähigen Arten in der Regel gut ausgebildet, bei flügellosen Arten fehlend Schultern s. Schulterbeulen Scutellarborsten Kräftige Borsten am Hinterrand des Schildchens Scutellarstreifen Kurzer, meist schräger Strich zwischen dem Nahtstreifen und dem zweiten Streifen zu beiden Seiten des Schildchens Sekret Dem Käfer nützliche Produkte, die von Drüsenzellen gebildet und nach außen abgeschieden werden sklerotisiert Härtung der Cuticula, vor allem durch Oxidationsvorgänge, seltener durch Einlagerung von Kalziumkarbonaten Stemmata s. Nebenaugen Sternit Die Bauchplatte eines Körpersegmentes
Stridulation Tonerzeugung durch das Aneinanderreiben von zwei Körperteilen, z. B. von Mundwerkzeugen (Engerlinge) oder Beinabschnitten (Geotrupes-Larven) Subalpinzone Nadelwaldzone der Gebirge (zwischen oberer Laubwaldgrenze und der Baumgrenze) Subhumeralfleck Fleck auf den Flügeldecken i m Schulterbereich unterhalb des Humeralstreifens (s. Abb. S. 473) Subhumeralstreif Flügeldeckenstreifen dicht neben der äußeren Flügeldeckenkante, parallel verlaufend (s. Abb. S. 473) Supraorbitalborste Borste über dem oberen Augenrand Symbiotische Mikroorganismen Bakterien und Hefen mit der Fähigkeit zum Abbau von Zellulose Tarsus (Plur.: Tarsen) Der Fuß der Insekten, ursprünglich aus einem Glied bestehend, bei den heutigen Käfern zwei- bis fünfgliedrig
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Erläuterung entomologischer Fachausdrücke
Terminalleiste s. Apikalleiste Toment Dichte samtartige, mikroskopisch feine Behaarung der Oberfläche, oft in Flec ken angeordnet Tracheen Röhrenförmige, verzweigte Einstülpungen der Körperdecke, die den Körper durchziehen und Luft zu allen Körperteilen leiten. Sie öffnen sich mit den Spiracula = Tracheenöffnungen zur Außenwelt Tracheenkiemen Sehr verschieden geformte Anhänge am Körper wasserbewohnender Käferlarven, die dem Gasaustausch dienen Triungulinuslarve Bezeichnung für das erste Larvenstadium der Olkäfer (s. S. 241) und
einiger verwandter Arten, ausgezeichnet durch scheinbar dreiklauige Füße Typusform Bei stark variierenden Arten die Form, nach der die Erstbeschreibung der Art gefertigt worden ist Unterlippe Labium, 2. Maxille: das dritte Paar der Mundgliedmaßen, stets an der Basis zu einer einheitlichen Platte verschmolzen vivipar Es werden vom Weibchen keine Eier, sondern bereits fertige Larven abgesetzt Wehrhaare Besonders ausgebildete Haare (z. B. Pfeilhaare), die oft in Gruppen zusammenstehen und zur Verteidigung aktiv aufgerichtet werden können
Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen
Abax 86 - ater 87 - parallelepipedus 87, 6 Abdera triguttata 237 Ablattaria 120, 122 Abraeinae 112, 13 Acanthocinus 247, 248 - aedilis 50, 248, 268, 47 - griseus 268 - reticulatus 268 Acanthoderes 247 - clavipes 267, 47 Acilius 102 - canaliculatus 103 - sulcatus 99 , 103, 11 Acmaeops collaris 253, 43 - marginata 253 - pratensis 253 - septentrionis 253 Actenicerus sjaelandicus 170, 26 Acupalpus discus 84 - dorsalis 84, 6 - meridianus 84, 6 Adalia bipunctata 211, 212, 217, 35 - decempunctata 211, 217, 35 Adelgidae 216 Adelocera 165 - murina 169, 25 Adephaga 26, 53, 66 Adonia variegata 215, 34 Adoxus obscurus 275, 284, 52 - obscurus obscurus 284 - obscurus villosulus 284 - obscurus vitis 284 Aegialiinae 145 Aeletes 111 Aesalidae 55, 140, 143 Aesalus 143 Agabus 42, 99, 100, 101 - abbreviatus 101 - guttatus 101, 10 - undulatus 101, 10 Agapanthia 246, 248 - dahli 268 - villosoviridescens 268, 48 - violacea 268, 48 Agathidiini 117 Agathidium 117, 155 - nigripenne 118, 14 Agelastica alni 274, 294, 54 Agnathus 231 Agonum 88, 89
- gracilipes 88, 7 - marginatum 88, 7 - mülleri 89, 7 - parumpunctatum 89 - sexpunctatum 88, 7 Agrilinae 161, 164, 24 Agrilus 161 - angustulus 164, 24 - biguttatus 34, 164, 24 - sinuatus 34 - viridis 34 Agriotes 165, 168 - aterrimus 168, 25 - lineatus 168, 25 - pilosus 168 - proximus 168 Agriotinae 167, 27 Agrypininae 169, 25 Agyrtes 119, 120 - castaneus 119 Akimerus 247 Aleochara 127 - bipustulata 138, 18 Aleocharinae 137, 18 Allecula mono 233, 39 - rhenana 233 Alleculidae 63, 232, 39 Alleculinae 232, 233, 39 Alosterna tabacicolor 254, 43 Alphitophagus bifasciatus 227 Amara 68, 69, 89, 90, 92 - aenea 91, 8 - bifrons 91, 8 - fulva 91, 8 - ovata 90 - similata 90, 8 Amblycerinae 272, 273 Ampedinae 166, 25 Ampedus balteatus 166, 25 - cinnabarinus 167 - pomonae 167 - sanguineus 166, 25 - sanguinolentus 167 Amphimallon ochraceum 149 - solstitiale 149, 21 Amphotis 201 Anacaena limbata 110, 12 Anaglyptus mysticus 265, 46 Anaspididae 51, 61, 238, 239 40 Anaspidinae 238, 239 Anaspis 51 - frontalis 238, 40 Anatis ocellata 211, 220, 36
Anisandrus 336 Anisodactylinae 82, 5 Anisodactylus 82 - binotatus 82, 5 Anisoplia 145 Anisosticta novemdecimpunctata 216, 34 Anisotoma axillaris 117 - humeralis 117, 14 Anobiidae 20, 57, 58, 62, 183, 187, 29 Anobiinae 183, 184, 29 Anobioidea 183 Anobium denticolle 185 - emarginatum 183 - hederae 185 - inexpectatum 185 - pertinax 183, 185, 29 - punctatum 183, 185, 29 - striatum 185 Anomala aenea 150 --dubia 150,21 Anophthalmus 68 Anostirus castaneus 170 - gracicollis 170 - purpureus 170, 26 Anthaxia 163 - nitidula 163, 24 - quadripunctata 34, 163, 24 Antherophagus 207 Anthicidae 64, 245, 41 Anthicus floralis 246, 41 - formicarius 246 Anthobium 126 Anthocomus bipunctatus 197 - coccineus 196, 31 - fasciatus 196, 31 Anthonomus 32, 308, 325 cinctus 325 - piri 308, 325, 62 - pomorum 325, 62 rubi 326,62 Anthophagus 125 - caraboides 129, 15 Anthreninae 178, 181, 28 Anthrenus 47 , 178, 179 - fuscus 182 - museorum 48, 179, 182, 28 - olgae 179, 182, 28 - scrophularius 181, 28 - verbasci 48, 179 Anthribidae 57, 299, 56 Anthribus fasciatus 299
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Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen
- nebulosus 299, 56 - variegatus 299 Aphidecta obliterata 216, 34 Aphodiinae 19, 120, 145, 147, 20 Aphodius 145 - fimetarius 148, 20 - foetens 148 - prodromus 148, 20 - rufipes 147, 20 Apion apricans 307, 57 astragali 306, 57 - flavipes 307 - frumentarium 306 - hydrolapathi 305 - miniatum 306, 57 - pomonae 306, 57 - rubens 306 - sanguineum 306 - violaceum 305, 57 Apionidae 21, 52, 54, 305, 57 Apoderinae 304, 56 Apoderus 300 coryli 304,56 Arhopalus 247, 248 - ferus 250 - rusticus 249, 42 Aromia 247 - moschata 35, 261, 45 Asaphidion 80 - flavipes 82, 5 Asclera coerulea 244, 40 - cyanea 244 - sanguinicollis 244, 40 Aseminae 247, 249, 42 Asemum 247, 248 - striatum 250, 42 Asida 228 Asphidiphoridae 204 Atemeles 137 Athoinae 171, 26 Athous 165, 172 - haemorrhoidalis 172, 26 niger 171 - obscurus 172 - rufus 165 - subfuscus 172, 26 - vittatus 172, 26 Atomariinae 207 Attageninae 20, 178, 180 Attagenus megatoma 181, 28 - pellio 48, 181, 28 - schaefferi 181 Attelabidae 52, 299, 300, 56 Attelabinae 303, 56 Attelabus 300 - curculionoides 303 - nitens 303, 56 Aulonogyrus 104
Axinotarsus 195 - marginalis 197 - pulicarius 197, 31 - ruficollis 197 Badister 68 - bipustulatus 93, 8 - lacertosus 93 Badistrinae 92, 8 Bagous 307, 308 - cylindricus 322, 61 Baptolinus affinis 132, 16 Baris lepidii 330, 63 Bembidiinae 68, 80, 5 Bembidion 67 - guttula 81, 5 - lampros 81, 5 - quadrimaculatum 81, 5 - quadripustulatum 81 - tetracolum 81, 5 Bidessus 98 Biphyllidae 208 Bitoma crenata 227 Blaps 22, 227, 228 - gigas 227 - lethifera 228, 38 - mortisaga 228 Blastophagus 335, 336 - minor 338 piniperda Bledius 126 336, 338, 64 Blitophaga 120 - alpicola 121 - opaca 121,14 Bolbelasmus 143 Boletophagus 227, 228 Bolitobius lunulatus 136, 18 Bolitochara lunulata 137, 18 Bostrychidae 58, 187, 29 Bostrychinae 187 Bostrychoidea 226 Bostrychus capucinus 188, 29 Brachiniae 96, 9 Brachinus crepitans 96, 9 - explodens 96, 9 Brachyderes incanus 314, 59 Brachyderinae 307, 308, 312, 58, 59 Brachytarsus fasciatus 299 - nebulosus 299, 56 Broscinae 79, 4 8roscus 68 - cephalotes 68, 79, 4 Bruchidae 54, 61, 272, 49 Bruchidius villosus 273 Bruchinae 272,49 Bruchus affinis 273 - cruciger 273
- lentis 273 - pisorum 273, 49 Brychius 97 Buprestidae 34, 52, 62, 161, 24 Buprestinae 161, 24 Buprestis 50, 51 - haemorrhoidalis 162 - octoguttata 162,24 - rustica 162, 24 - violacea 162 Buprestoidea 34, 161 Byctiscus 300 - betulae 302, 56 - betuleti 302 - populi 300, 303, 56 Byrrhidae 56, 157, 158, 159, 23 Byrrhoidea 157 Byrrhus fasciatus 158, 23 - gigas157 - pilula 159, 23 Byturidae 59, 208, 33 Byturus 32 - aestivus 208 - fumatus 208 - tomentosus 208, 33
Cafius antholoma 133, 17 Calamobius 246 Calandra 206 Calathus 87 - erratus 87 - fuscipes 87, 7 - melanocephalus 87, 7 Callidium 248 - aeneum 246, 262 - violaceum 262, 46 Callistinae 91, 8 Callistus lunatus 92, 8 Calopodinae 243, 41 Calopus 242 - serraticornis 242, 243, 41 Calosoma 34, 68, 69 - inquisitor 69, 1 - sycophanta 70, 1 Calvia decemguttata 219 - quatuordecimguttata 219, 36 quinquedecimguttata 219 Calyptomerinae 155 Cantharidae 60, 63, 175, 27, 31 Cantharis 176 - annularis 175, 176 erichsoni 177 - fusca 176, 27 - liburnica 176
Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen - livida 177 - obscura 176, 27 - paradoxa 176 - rufa 177, 27 Cantharoidea 173 Carabidae 16, 20, 53, 67, 119 1-9 Carabinae 68, 69 Caraboidea 66 Carabus 34, 67, 68, 69, 70, 1-3 - arcensis 74, 3 - arcensis carpathus 74 - arcensissilvaticus 74 - arvensis 74, 3 - auratus 72, 73,285,2 - auronitens 72 - auronitens escheri 72, 2 - auronitens kraussi 72, 2 - cancellatus 27, 73, 74, 285, 2 - catenulatus 72 - clathratus 24, 73, 2 - clathratus jansoni 73 - convexus 74, 2 - coriaceus 70, 1 - coriaceus coriaceus 70 - coriaceus rugifer 70 - glabratus 75, 3 - granulatus 68, 72, 73, 285, 2 - hortensis 75, 3 - intricatus 71, 2 - irregularis 71, 1 - irregularis montandoni 71 - linnaei 76, 3 - monilis 75,3 - nemoralis 75, 3 - problematicus 72, 2 - scheidleri 75 - silvestris 76, 3 - ullrichi 73, 74, 3 - ullrichi fastuosus 74 - ullrichi ullrichi 74 - violaceus 7l, 75, 1 - violaceus germari 71 - violaceus purpurascens 71 - violaceus salisburgensis 71 Cartodere filiformis 224 - filum 224, 37 Cassida hemisphaerica 297 - nebulosa 298, 55 - pannonica 298 - vibex 298,55 - viridis 297, 55 Cassididae 52 Cassidinae 274, 275, 297, 55 Catopidae 33, 51, 59, 118, 119, 120, 14 Catops chrysomeloides 119, 14 Cerambycidae 16, 61, 62, 65, 246, 247, 42-48
Cerambycinae 247, 258 Cerambyx 247, 248 - cerdo 35, 51, 246, 247, 259, 45 - heros 51 - scopolii 259, 45 - velutinus 259 Cerocoma 19, 241 Ceruchus chrysomelinus 140, 142,19 Cerylon fagi 211 - histeroides 211, 33 Cerylonidae 59, 210, 226, 33 Cetonia 23, 145 - aurata 153, 22 Cetoniinae 34, 145, 152, 22 Ceutorhynchus 32, 307, 308, 331 - assimilis 331, 63 - contractus 331 - erysimi 331, 63 - geographicus 332, 63 - scapularis 331 Chaetarthria 108 Chalcoides aurea 296, 55 - fulvicornis 296 - nitidula 296, 55 Chalcophora 161 - mariana 162, 24 Chalcophorinae 161 Charopus 195 - flavipes 195, 31 Chilocorinae 213, 214, 34 Chilocorus bipustulatus 214 - renipustulatus 214, 34 Chionaspis salicis 214 Chlaeniinae 91, 8 Chlaenius 89 - nigricornis 92, 8 - vestitus 91, 8 Chlorophanus 307 - viridis 316, 59 Chrysanthia nigricornis 243 - viridis 243 - viridissima 243, 41 Chrysobothrinae 161, 163, 24 Chrysobothris affinis 163, 24 Chrysochloa 285 - cacaliae 288, 53 - speciosissima 288 Chrysomela 285 - cerealis 287,52 - coerulans 286, 52 - geminata 288 - graminis 286, 52 - gypsophilae 287 - herbacea 286 - hyperici 288, 52 kuestri 287 -
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287 Iateicincta - limbata 287 marginalis 287 - polita 286, 52 - sanguinolenta 287, 52 - staphylea 286, 52 - varians 275, 287, 52 Chrysomelidae 20, 57, 62, 64, 65,274,49-55 Chrysomelinae 274, 275, 285, 52, 53 Chrysomeloidea 35, 246 Cicindela 34 - campestris 67, 1 - hybrida 67,1 - maritima 67 - silvatica 67, 1 - silvestris 67 - sylvicola 66, 67 Cicindelidae 52, 53, 66, 1 Cionus 307, 333 - alauda 333, 64 - scrophulariae 333, 64 - tuberculosus 333, 64 Cis boleti 226, 37 - rugulosus 226 Cisidae 58, 187, 225, 37 Clambidae 16, 155 Clambus 24 Claviger 138 - testaceus 13Q Clavigeridae 139 Cleoninae 308, 317, 59 Cleonus 317 piger 318 , 59 Cleridae 58, 190, 30 Clerinae 190, 191, 30 Cleroidea 189, 190, 226 Clivina 68 fossor 79 , 4 Clytra 274 - Iaeviuscula 280 - quadripunctata 280, 50 Clytrinae 279, 50 Clytus 246, 248, 258 - arietis 264, 46 - lama 264 Coccidula rufa 215, 34 - scutellata 214, 34 Coccidulinae 213, 214, 34 Coccinella distincta 218 - divaricata 218 - hieroglyphica 217, 35 - quinquepunctata 218, 35 - septempunctata 212, 218, 35 - undecimpunctata 212 Coccinellidae 52, 57, 211, 34-36 Coccinellinae 213, 215, 34, 36
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Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen
Coelambus impressopunctatus 100, 10 - picipes 100 Coenorhinus aeneovirens 301 - aequatus 300, 301, 56 - germanicus 301 - pauxillus 301 Colliurinae 93, 9 Colonidae 16, 51, 118, 120 Colydiidae 59, 211, 226, 37 Colymbetes fuscus 102, 10 - striatus 102 Colymbetinae 98, 100, 10 Cononotidae 231 Coprinae 145, 146, 20 Copris 145, 146 Coptocephala unifasciata 281, 50 Coroebus bifasciatus 34 Corticariinae 223 Corylophidae 16, 211 Corymbites 165 - cupreus 165, 170 - heyeri 170 - pectinicornis 169, 26 Corymbitinae 169, 26 Cossonus cylindricus 322 - linearis 321, 61 - parallelepipedus 322 Creophilus maxillosus 134, 17 Crepidodera ferruginea 296 - transversa 296, 55 Criocephalus rusticus 249 Criocerinae 274, 275, 278, 50 Crioceris 275 - asparagi 278, 50 - duodecimpunctata 279, 50 Cryphalus 336 Cryptarcha strigata 202, 32 - undata 202 Cryptarchinae 201, 32 Crypticus 228 Cryptocephalinae 281, 51 Cryptocephalus 281 - aureolus 283 - biguttatus 282, 51 - bilineatus 284, 51 - bipunctatus 282, 51 - coryli 281, 51 - decemmaculatus 283, 51 - elegantulus 284 - frenatus 283 - moraei 283, 51 - octopunctatus 282 - sericeus 283, 51 - sexpunctatus 282, 51 - vittatus 284, 51 Cryptolestes 205
Cryptophagidae 59, 207, 208, 33 Cryptophaginae 207 Cryptophagus lycoperdi 208 - pallidus 207 - postpositus 207 - scanicus 207, 33 Cryptorhynchus lapathi 329, 63 Crypturgus 335 - pusillus 334 Cteniopus flavus 234, 39 sulphureus 234 Cucujidae 63, 204, 205, 33 Cucujinae 205, 33 Cucujoidea 34, 199, 212, 226 Cucujus cinnaberinus 205 - haematodes 205 Curculio 19, 307, 326 - crux 327,62 - glandium 327 - nucum 308, 327, 62 - pellitus 327 - venosus 327,62 - villosus 308 Curculionidae 20, 52, 54, 299, 300, 305, 307, 57-64 Curculioninae 308, 321, 61-64 Curculionoidea 298 Cyaniris 280 Cybocephalidae 199, 202 Cychrinae 76, 4 Cychrus 34, 68 - caraboides 76, 4 - caraboides rostratus 76 Cylindronotus dermestoides 231 - Iaevioctostriatus 231, 38 Cymindinae 94, 9 Cymindis humeralis 94, 9 Cytilus auricomus 158 - sericeus 157, 158, 23 Dacne bipustulata 209, 33 - notata 210 - pontica 210 - rufifrons 210 Dalopius marginatus 167, 25 Danacaea 193 - marginata 193 Dascillidae 63, 157, 159, 23 Dascilloidea 157 Dascillus cervinus 157, 23 Dasyceridae 116, 223 Dasycerinae 223 Dasytes flavipes 194 - plumbeus 194, 31 Dasytidae 62, 193, 195, 31 Demetrias atricapillus 94, 9
Demetriinae 94, 9 Dendroctonus micans 334 Dendrophilinae 113 Dendrophilus punctatus 113, 13 Denticollinae 171, 26 Denticollis linearis 171, 26 Deporaus 300 - betulae 300, 303, 56 fagi 303 populi 303 Dermestes 178, 179 - frischi 179 - haemorrhoidalis 180, 28 - Iardarius 48, 180, 28 - maculatus 179, 28 - maculatussenex 179 - murinus 179, 180, 28 - peruvianus 180 - undulatus 179, 180, 28 - vulpinus 179 Dermestidae 33, 56, 59, 178, 28 Dermestinae 178, 179, 28 Dermestoidea 158, 178, 182 Diachromus 82 Dianous coerulescens 131, 16 Diaperis 227, 228 - boleti 227, 229, 38 Dictyoperta aurora 175, 27 Dima 165 Dinarda 137 Dinoderinae 187 Ditoma crenata 227, 37 Dlochrysa fastuosa 288, 53 Dolichosoma lineare 193 Donacia 276 - aquatica 276, 49 - bicolor 277, 49 - cinerea 277, 49 - dentata 276, 49 - thalassina 277 - tomentosa 277 Donaciinae 274, 275, 276, 49 Dorcadion 246, 247, 248 - fuliginator 35 Dorcatominae 183 Dorcinae 140 Dorcus parallelopipedus 140, 141, 19 Dorytomus 26 - dejeani 323 - longimanus 323, 61 - schoenherri 323 taeniatus 323,61 - tremulae 323 Drilidae 22, 62 Dromicus fenestratus 95, 9 Dromiinae 95, 9
Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen Dromius 68, 95 - agilis 95, 9 - bimaculatus 95 - biplagiatus 96 - quadrimaculatus 95, 96, 9 - quadrinotatus 96, 9 Dryocoetes alni 132 Dryopidae 60, 160, 23 Dryopoidea 158, 159 Dryops auriculatus 160, 23 Dynastes 145, 152 Dynastinae 145, 152, 22 Dyschirius 67, 68, 79 Dytiscidae 52, 53, 98, 10, 11 Dytiscinae 98, 102, 11 Dytiscus 98, 99, 102 - Iatissimus 34, 103, I1 - marginalis 50, 103, 11 Elaphrinae 78, 4 Elaphrus 21 , 82 cupreus 78 , 4 -riparius 78 , 4 Elateridae 20, 24, 52, 62, 165, 25, 26 Elateroidea 165 Eledona 228 Elleschus bipunctatus 324, 61 Elmidae 63 Elminae 160 Elminthinae 160 Encyrtidae 212, 336 Endomychidae 57, 212, 221, 37 Endomychinae 222, 37 Endomychus coccineus 221, 223, 37 Ephistemus 207 Epilachna 211, 212 Epilachninae 213, 221, 36 Epithrix 274 Epuraea 199 - depressa 200, 32 - melina 200 Ergates 246 f- aber 35 Ernobius 183 Erotylidae 57, 59, 117, 208, 209, 33 Eubriidae 159 Eucinetidae 155 Eucinetoidea 155 Eumolpinae 284, 52 Euspermophagus cardui 273 - cisti 273 - sericeus 273, 49 Exochomus flavipes 214 - quadripustulatus 214, 220, 34
Fonscolombia fraxini 214 Formica fusca 228 - sanguinea 228 Foucartia squamulata 314, 59 Furcipus rectirostris 326, 62 Gabrius 126 Galeruca pomonae 293 tanaceti 293 , 54 Galerucella 293 - calmariensis 292 - pusilla 292 - tenella 292 Galerucinae 292, 54 Gastroidea polygoni 289, 53 - viridula 275, 289, 53 - viridula pennina 289 - viridula viridula 289 Gaurotes excellens 253 - virginea 252, 43 Georyssa crenulatus 106 Georyssidae 106 Geotrupes 143 - cervus 50 - insularis 144 - stercorarius 144, 20 - stercorosus 144, 20 - sylvaticus 144 - vernalis 144, 20 Geotrupidae 55, 143, 145, 20 Gibbiinae 186 Gibbium 186 Glischrochilus 199 - quadripunctatus 202, 32 - quadripustulatus 202 Gnathocerus 227 - cornutus 230, 38 Gnorimus 145 - nobilis 154, 22 Goliathus 30, 145, 153 Gonocephalum 228 Gonodera luperus 233, 39 Gracilia minuta 248, 259, 45 Grammoptera 254 - erythropus ingrica 254 - ruficornis 254, 43 - ustulata 254 - variegata 254 Graptodytes pictus 100, 10 Grypus brunneirostris 324 - equiseti 324, 61 Gymnopleurus 23 Gynandrophthalma 280 Gyrinidae 52, 53, 104, 105, 11 Gyrininae 105, 11 Gyrinus natator 105 - substriatus 105, 11 Gyrophaena affinis 137, 18
481
Habroloma 161 Halacritus 111 Haliplidae 53, 97, 10 Haliplus 24 - flavicollis 97, 10 Haltica 295 - oleracea 295, 55 Halticinae 24, 32, 275, 295, 55 Halyzia sedecimguttata 220, 36 Haplocnemus 193, 194 - impressus 194 - nigricornis 194, 31 Harmonia quadripunctata 218,36 Harpalinae 68, 83, 5 Harpalus 83 - aeneus 83,5 - affinis 83, 175 - quadripunctatus 84, 5 - rufipes 83, 5 Hedobia imperialis 186, 29 - regalis 186 Helichus 160 Helochares 108 Helodes marginata 156, 23 Helodidae 63, 155, 23 Helophorinae 108, 109, 12 Helophorus brevipalpis 109, 12 Hendecatominae 187 Henicopus armatus 193 Heteroceridae 60, 159, 23 Heterocerus marginatus 159, 23 - parallelus 159 Heteromera 25 Hippodamia septemmaculata 215 - tredecimpunctata 215, 34 Hispella atra 297, 55 Hispinae 274, 297, 55 Hister 115 - brunneus 115 - cadaverinus 115, 13 - impressus 115 - quadrinotatus 115, 13 Histeridae 33, 56, 111, 13 Histerinae 111, 114, 13 Histeroidea 111 Hololepta 111 - plana 113, 13 Hololeptinae 113, 13 Holoparamecinae 223 Homalisinae 174 Homaloplia ruricola 149, 21 Hoplia 145 - farinosa 151 - philanthus 151, 21
Hopliinae 145, 151, 21 Hoshihananomia perlata 238 Hydaticus 102 - seminiger 102, 11 Hydraena 106 - gracilis 106, 12 Hydraenidae 16, 58, 106, 108, 12 Hydrobiinae 110, 12 Hydrochus fuscipes 110, 12 - rottenbergeri 110 - subrotundus 110 Hydrochidae 106, 107, 108, 12 Hydrochus elongatus 107, 12 Hydrocyphon 156 Hydronomus alismatis 322, 61 Hydrophilidae 56, 59, 106, 108, 12 Hydrophilinae 108, 110, 12 Hydrophiloidea 34, 106 Hydrophilus caraboides 110, 12 - flavipes 110 Hydroporinae 98, 99, 10 Hydroporus 98 - palustris 100, 10 Hydrous 34, 108, 110 - aterrimus 111 - piceus 111, 12 Hygrobia hermanni 98 - tarda 98 Hygrobiidae 98 Hylecoetinae 197, 198, 31 Hylecoetus 197 - dermestoides 198, 31 Hylesinus 190, 335, 336 - fraxini 337, 64 - orni 337 varius 337 Hylobiinae 308, 318, 60 Hylobius 32, 308, 319, 328 - abietis 308, 319, 60 - piceus 319, 60 - pinastri 319 - transversovittatus 319 Hylotrupes bajulus 32, 246, 247, 248, 262, 46 Hypebaeus flavipes 195 Hypera 320 arator 320,60 - murina 321 - nigrirostris 320, 60 - pedestris 321, 60 - trilineata 320 - variabilis 321, 60 Hyperaspis 212 campestris 213 - reppensis 213, 34
Hyphydrus ovatus 99, 10 Hypocopridae 205 Hypocoprini 205 Hypocoprus 205 Hypocyptus 125 Hypophloeus 227, 228 - unicolor 230, 38 Iciliaris 135 Idiochroma dorsale 89 Idolus 165 Ilybius 100 - fuliginosus 101, 10 - Iacustris 101 Ipidae 334, 64 Ipinae 335, 337, 64 Ips 335,336 - acuminatus 339 - amitinus 339 - cembrae 339 - duplicatus 132, 339 - sexdentatus 339 - typographus 27, 50, 132, 335, 336, 339, 64 Judolia 247 - cerambyciformis 256, 44 - sexmaculata 256 Korynetes coeruleus 193, 30 Korynetinae 190, 192, 30 Labidostomis longimana 280, 50 Lachnidae 216 Lacophilinae 98 Laemophloeinae 33, 205, 206 Laemophloeus ater 205 kraussi 206 - monilis 206, 33 Lagria atripes 232 - hirta 232, 39 - pubescens 232 Lagriidae 64, 231, 39 Lamiidae 247 Lamiinae 247, 265, 47, 48 Lamprohiza 173, 174 - splendidula 173, 27 Lampyridae 54, 65, 173, 27 Lampyris 173, 174 - noctiluca 174, 27 Languriidae 208 Laricobius erichsoni 182 Larinus planus 317, 59 Lasioderma 183 Lasiorhynchites cavifrons 301 - sericeus 301, 304, 56 Lathridiidae 16, 58, 116, 223, 37
Lathridiinae 223 Lathridius Iardarius 223, 37 -nodifer 224 , 37 Lathrimaeum atrocephalum 129, 15 Lathrobium fulvipenne 132, 16 Lebia chlorocephala 94, 9 cyanocephala 94 Lebiinae 94, 9 Leiopus nebulosus 267, 47 - punctulatus 267 Leistus ferrugineus 77, 4 rufescens 77 Lema cyanella 278 Leptinidae 16, 51, 63, 116, 14 Leptinotarsa decemlineata 32, 285, 52 Leptinus seriatus 116 - testaceus 116, 14 Leptura 16, 246, 247, 251, 254,256 - dubia 255 - maculicornis 254, 43 - rubra 16, 247, 255, 43 - sanguinolenta 255, 43 Lepturinae 247, 251, 42,43, 44 Lepyrus capucinus 318, 60 - palustris 318, 60 - palustris asperatus 318 - palustris palustris 318 Lethrus 143 Leucoparyphus silphoides 136, 18 Lilioceris 32, 275 - humeralis 280 - lilii 275, 279, 50 - merdigera 279 Limnebius 106 Limnichidae 158, 159 Liodidae 20, 56, 117, 120, 14 Liodini 117 Liophloeus tessulatus 314,58
Liparus 307 - coronatus 320 - dirus 320 - germanus 319, 60 - glabrirostris 320 Lixus 317 - algirus 317 - iridis 317 - paraplecticus 317, 59 Lochmaea capreae 291, 293, 54 - crataegi 293 - suturalis 293 Lomechusa 137 Longitarsus 274
Loricera coerulescens 79 - pilicornis 68, 79, 4 Loricerinae 79, 4 Lorocera 79 Lucanidae 20, 34, 46, 55, 139, 140, 143, 19 Lucanus 50, 140 cervus 50 , 140, 141, 19 - cervus capreolus 141 Lycidae 65, 174, 27 Lycoperdina bovistae 222, 37 - succincta 222 Lyctidae 58, 188, 29 Lyctus brunneus 188
- linearis 188, 29 - pubescens 188 Lymexylon 197 - navale 198, 31 Lymexylonidae 60, 197, 31 Lymexyloninae 197, 198, 31 Lymexylonoidea 197 Lytta 241 Macroplea 276 Macrosiagon 240 Magdalis 307 - phlegmatica 328, 62 Malachiidae 20, 60, 194, 195, 31 Malachius 195 - aeneus 195, 196, 31 - bipustulatus 195, 196, 31 - viridis 196 Malacodermata 190 Mallophaga 117 Malthinus 175 - bilineatus 177 - flaveolus 177, 27 Malthodes 175 Mecynotarsus serricornis 245 Megalopodinae 276, 39 Megasternum boletophagum 109, 12 Megatominae 178 Megopis scabricornis 35 Melandrya barbata 237 - caraboides 237, 40 Melandryidae 44, 64, 237, 40 Melanimon 227 - tibialis 227 Melanophila decastigma 34 Melanotinae 168 Melanotus 165 - castanipes 169 - erythropus 168 - rufipes 168, 169, 25 Melasoma 290 - aenea 290 - aeneum 290,53
- populi 275 , 290, 53 - saliceti 290 tremulae 290 - vigintipunctatum 290, 53 Meligethes 32, 199 - aeneus 199,32 - viridescens 200 Meligethini 199 Meloe 22, 34, 241, 242 - cicatricosus 241 - proscarabaeus 242 - violaceus 242, 41 Meloidae 16, 19, 61, 241, 41 Melolontha 32, 145 - hippocastani 150
- melolontha 149, 21 - pectoralis 150 Melolonthidae 19 Melolonthinae 20, 145, 149, 21 Melyridae 194, 195 Merophysiidae 223 Metoecus 19, 240 paradoxus 41, 240, 40 Micilus murinus 159 Microcara testacea 156, 23 Microlestes 95 Micropeplidae 125 Molops piceus 86, 6 - terricola 86 Molorchus 22, 246, 247 - kiesewetteri 260 - marmottani 260 - minor 260,45 - umbellatarum 260 Monochamus 247 - galloprovincialis 266 - saltuarius 266 - sartor 266, 47 sutor 266 Monotomidae 56, 204 Mordellidae 61, 155, 238, 239, 40 Mordellinae 238 Mordellistena brevicauda 239, 40 - neuwaldeggiana 240, 40 Mordellochroa abdominalis 240, 40 - tournieri 240 Mordelloidea 239 Mycetaea hirta 222, 37 Mycetaeinae 222, 37 Mycetophagidae 224, 37 Mycetophagus atomarius 225, 37
quadriguttatus 225 -
- quadripustulatus 225, 37 Mycetoporus brunneus 135, 18
Mycterinae 235 Myelophilus 335 - piniperda 132 Mylabris 241 Myrrha octodecimguttata 219, 36 Myxophaga 105, 155 Nanophyes globiformis 333 - marmoratus 332, 63 Nassipa 51 Nathrius brevipennis 248 Nebria gyllenhali 77, 4 Nebriinae 77, 4 Necrobia 190 - ruficollis 193, 30 - rufipes 193, 30 - violacea 193 Necrodes 120 - littoralis 122, 14 Necrophorinae 122, 15 Necrophorus 27, 46, 120, 122 - antennatus 122 - fossor 123 - germanicus 119, 123 - humator 123, 15 - investigator 123 - nigricornis 122 - sepultor 123 - vespillo 123, 15 - vespilloides 122, 123, 15 - vestigator 123 Necydalis 22, 247, 251 Nemonychidae 54, 298 Nemonyx 299 Nemosoma 189 - elongatum 189, 30 Neomyzia oblongoguttata 211,220, 36 Niptus 32, 51 - hololeucus 187, 29 Nitidula bipunctata 201, 32 - carnaria 201 - flavomaculata 201 Nitidulidae 56, 199, 203, 336 32 Nitidulinae 199, 32 Nitidulini 199 Nosodendridae 158, 178, 28 Nosodendron fasciculare 178, 28 Notaris scirpi 323, 61 Noterinae 98 Noterus 98 Notiophilinae 77, 4 Notiophilus 21, 68 - biguttatus 77, 4 - palustris 77, 4 Notoxus 245
484
Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen
- brachycerus 245 245, 41 monoceros Nudobius lentus 132, 16 Oberea 247 - erythrocephala 270 - euphorbiae 270 270 - linearis 270 - oculata 248, 270, 48 - pupilata 270 Obrium bicolor 260 - brunneum 260, 45 - cantharinum 260 Ochodaeinae 145 Ochthebius 106 Ocypus 125 - olens 134 - tenebricosus 134, 17 Odacantha melanura 93, 9 Odontaeus 21 Oedemera lurida 242, 245 - podagrariae 244, 40 - virescens 244, 40 Oedemeridae 61, 64, 242, 41 Oedemerinae 243 Oiceoptoma 120 - thoracicum 121, 14 Olibrus 210 - aeneus 210,33 millefolii 210 Olisthopus rotundatus 88, 7 Omaliinae 125, 128, 15 Omophlinae 232, 234 Omophron 68 limbatum 78,4 Omophroniae 78, 4 Omosita colon 200, 32 - discoidea 200 Ontholestes haroldi 135 - murinus 135 - tesselatus 135, 17 Onthophagus 145, 146 - fractiocornis 147 - joannae 146 - nuchicornis 146, 20 ovatus 146,20 - ruficapillatus 146 - vacca 147 Onthophilus punctatus 112 - striatus 112, 13 Oodes gracilis 92 - helopioides 92, 8 Oodinae 92, 8 Opatrum 227, 228 - riparium 229 - sabulosum 228, 38 Opilo 262 - domesticus 191 - mollis 191, 30
Orectochilinae 105, 11 Orectochilus villosus 105, 11 Orotrechus 68 Orphilinae 178 Orphilus 178 Orsodacne cerasi 275, 49 lineola 275 Orsodacnidae 52 Orsodacninae 275, 49 Oryctes 145 - nasicornis 34, 152, 22 Oryzaephilus 32, 206 - mercator 206 - surinamensis 206, 33 Osmoderma eremita 34 Osphya 237 Ostoma 189 Ostomidae 189 Othius punctulatus 133, 16 Otiorhynchinae 307, 308, 309, 57, 58 Otiorhynchus 307, 308, 309 - fuscipes 309, 57 - ligustici 310, 57 - lugdunensis 309 - notatus 309 ovatus 310,57 - raucus 309, 57 - singularis 309, 57 Oulema 275 - erichsoni 278 - lichenis 278, 50 - melanopus 278, 50 - rufocyanea 278 - septentrionis 278 Oxymirus cursor 252 Oxyomus silvestris 147, 20 Oxyporinae 130, 16 Oxyporus maxillosus 130 rufus 130, 16 Oxytelinae 129, 16 Oxytelus 126 - sculptus 129, 16 Oxythyrea 152 Pachybrachys hieroglyphicus 281, 51 - suturalis 281 Pachylister inaequalis 111 Pachymerinae 272 Pachyta lamed 252 - quadrimaculata 252, 43 Paederinae 125, 131, 132, 16 Paederus 127 - fuscipes 131, 16 - litoralis 131, 16 Panagaeinae 93, 8 Panagaeus bipustulatus 93 - crux-major 93, 8
Parabemus fossor 134, 17 Paralister 114 - bipustulatus 114, 13 - fimetarius 114 niger 115 - obscurus 114 - punctipennis 115 - purpurascens 115, 13 - stercorarius 114, 13 Parandra brunnea 247 Patrobiinae 82, 5 Patrobus atrorufus 82, 5 Pelecotoma 240 Peltidae 57, 189 Peltinae 189 Peltis 189 Pentaphyllus 228 - testaceus 227 Peritelus 309 Phaenops cyanea 34 Phalacridae 57, 210, 33 Phalacrus 210 Phaleria 228 - cadaverina 227, 229, 38 Pharaxonota kirschi 208 Philonthus 126 aeneus 133 - chalceus 134 - politus 133, 17 - splendens 133, 17 Phloeonomus punctipennis 128 - pusillus 128, 15 Phloeostichus 205 Phloiophilidae 189, 194 Phloiophilus edwardsi 189 Phosphaenus 173 Phosphuga 120 - atrata 122, 14 - atrata pedemontana 122 Phylan 228 Phyllobius 311, 312, 313 arborator 311 - argentatus 311, 58 - betulae 311 floricola 311 - oblongus 311, 58 - piri 311, 58 pruni 311 - urticae 312, 58 Phyllobrotica adusta 294 - quadrimaculata 294, 54 Phyllodecta 291 - vitellinae 292, 54 - vulgatissima 291, 54 Phyllopertha 32 - horticola 151,21 Phyllotreta 32, 274 - aerea 295
Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen - atra 295, 55 - nemorum 295 - undulata 295, 55 - vittula 295 Phymatodes 248 - alni 263, 46 - testaceus 248, 263, 46 Phytodecta quinquepunctata 291 - rufipes 291 - viminalis 291, 53 Phytoecia 246, 248 - coerulescens 21, 270, 48 - cylindrica 271, 48 Pidonia lurida 253, 43 Piestinae 127, 15 Pissodes 32, 308, 328 - notatus 328, 62 - piceae 328 pini 328,62 Pityogenes 335, 336 - chalcographus 339, 64 - xylographus 339 Pityophagus 199 - ferrugineus 202, 32 - Iaevior 202 quercus 202 Plagiodera versicolora 289, 53 Plagionotus 246 - arcuatus 264, 46 - detritus 265, 46 Platambus 101 - biocellatus 100 - maculatus 100, 10 Plateumaris 276 - discolor 277 - sericea 277, 49 Platycerus caprea 140, 141, 19 - caraboides 140, 141 - cribratus 141 Platydema 228 Platynus 88, 89 - assimilis 89, 7 - obscurus 89, 7 Platypodidae 340 Platypsyllidae 116, 117 Platypsyllus castoris 117 Platypus cylindrus 340 Platyrus dorsalis 89, 7 Platysoma compressum 114, 13 - deplanatum 114 Plegaderus dissectus 112, 13 Pleganophorus bispinosus 221 Pocadius ferrugineus 201, 32 Poecilus cupreus 85, 6 versicolor 85 Pogonocherus decoratus 267 - fasciculatus 248, 266
- hispidulus 266 - hispidus 266, 47 - ovatus 266 Polycestinae 161 Polydrosus 312 - cervinus 312, 58 - mollis 308, 311, 313, 58 - pilosus 312 - ruficornis 313 - sericeus 313, 58 - terreticollis 313, 58 - undatus 313 Polygraphus 335 Polyphaga 53, 54, 106 Polyphylla 145 - fullo 34, 150, 21 Pontania 327 Potosia 145 - aeruginosa 153 - cuprea 153, 22 Prionidae 247 Prioninae 247, 248, 42 Prionus 246, 247 - coriarius 19, 20, 246, 248, 42 Prionychus ater 233, 39 melanarius 233 Procerus gigas 67 Propylaea quatuordecimpunctata 219, 36 Prostominae 205 Prostomis 205 Proteininae 128, 15 Proteinus 126 - brachypterus 128, 15 Psammoecus bipunctatus 207, 33 Pselaphidae 16, 56, 138, 18 Pselaphorhynchites 300 - longiceps 301, 56 nanus 300 , 301 - tomentosus 301 Pselaphus heisei 139, 18 Pseudathous hirtus 171, 26 Pseudophonus 83 Psoa 187 Psoinae 187 Psylliodes 32 - chrysocephala 296, 55 Psylloborus 212 Pteroloma 119, 120 Pteromalidae 336 Pterostichinae 85, 6, 7 Pterostichus 85, 86, 89 - angustatus 86 - melanarius 86 - metallicus 86, 6 - niger 86, 6 - oblongopunctatus 86, 6 Ptiliidae 16, 59, 115
485
Ptilininae 183, 29 Ptilinus 183, 191, 240 - fuscus 184 - pectinicornis 183, 29 Ptinidae 51, 65, 186, 29 Ptininae 186 Ptinus 51 - 187,29 fur Purpuricenus kaehleri 35 Pylorus 228 Pyrochroa coccinea 236, 40 - serraticornis 236 Pyrochroidae 16, 62, 236, 40 Pyropterus nigroruber 175, 27 Pyrrhalta viburni 293, 54 Pyrrhidium 246 - sanguineum 263, 46 Pythidae 64, 234, 235, 39 Pythinae 235 Pytho abieticola 236 - depressus 236, 39 Quasimus minutissimus 165 Quedius cruentus 135, 17 - cruentus virens 135 Rhagium 246, 247, 248 - bifasciatum 251, 42 - inquisitor 251, 42 - mordax 251,42 - sycophanta 251 Rhagonycha 176 - fulva 177, 27 - lutea 177 Rhantus pulverosus 102, 10 - punctatus 102 Rhegium 247 Rhinomaceridae 52, 298 Rhinoncus castor 330, 63 Rhinosimus planirostris 235, 39 - ruficollis 235, 39 Rhipidius 240 - quadriceps 240 Rhipiphoridae 61, 240, 40 Rhizophagidae 52, 56, 199, 203,204,32 Rhizophagus bipustulatus 203, -brancsiki 204 - depressus 203, 32 - dispar 204 - grandis 203 Rhynchaenus 307 - quercus334,64 - rufitarsis 334 - salicis 334, 64 Rhynchites 300
486
Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen
- auratus 300 - cupreus 302, 56 Rhynchitinae 300, 56 Rhyncolus 335 - ater 322, 61 - elongatus 322 - sculpturatus 322 Rhysodidae 96 Rodolia cardinalis 212 Rosalia 246, 248 - alpina 35, 261, 45 Rutelinae 145, 150, 21 Salpingidae 52, 54, 234, 235, 236, 39 Salpingus castaneus 234, 39 Saperda 247, 248 - carcharias 247, 248, 269, 48 - populnea 248, 269 - scalaris 270, 48 - similis 269 Saprininae 113, 13 Saprinus 2 - aeneus 113, 13 Scaphisoma 227, 228 - metallicum 229, 38 Scaphidiidae 56, 124, 15 Scaphidium 124 - quadrimaculatum 124, 15 Scaphisoma agaricinum 125, 15 - agaricinum petzii 125 Scaphisominae 125, 15 Scarabaeidae 23, 55, 140, 142, 143, 145, 20, 21, 22 - laparosticti 145, 146 - pleurosticti 145, 148 Scarabaeoidea 34, 139 Scarites terricola 68, 97 Scaritinae 79, 4 Schizotus pectinicornis 237, 40 Sciaphilus asperatus 314, 58 Sciodrepoides fumatus 119, 14 - watsoni 119 Scirtes 24, 156 - hemisphaericus 157, 23 - orbicularis 157 Scolytidae 20, 52, 58, 59, 187, 64 Scolytinae 335, 337, 64 Scolytoidea 334 Scolytus 32, 335, 336 - ratzeburgi 132 - rugulosus 337, 64 Scraptiidae 239 Scydmaenidae 16, 56, 59, 123 Scymninae 213, 34 Scymnus 211, 212
- nigrinus 213, 34 - rubromaculatus 213 Selatosomus aeneus 170, 26 - melancholicus 170 Serica 145 - brunnea 148, 21 Sericinae 145, 148, 21 Sericus brunneus 167, 25 - subaeneus 167 Sermylassa halensis 294, 54 Serropalpus 237 - barbatus 237 Siagonium 125, 126, 127 - humerale 128 - quadricorne 127, 15 Siliphidae 20, 229 Silpha 120 - carinata 121 obscura 121, 14 Silphidae 33, 51, 56, 57, 116, 119, 14,15 Silphinae 120, 14 Silvanidae 58, 205, 206, 33 Simplocaria semistriata 158, 23 Sinodendridae 140 Sinodendron cylindricum 50, 140, 142, 19 Sitona 315 - crinitus 316, 59 - lineatus 315, 59 - suturalis 315 Sitophilus 32, 308 - granarius 329, 63 oryzae 329 Smaragdina cyanea 280, 50 Soronia 199 - grisea 201, 32 - punctatissima 201 Spanisa 51 Spercheidae 106, 107 Spercheus emarginatus 107 Sphaeridiinae 108, 109, 12 Sphaeridium lunatum 109 - scarabaeoides 109, 12 Sphaeriidae 16, 106 Sphaerius acaroides 106 Sphindidae 204 Spondylinae 247, 249, 42 Spondylis 246, 247 - buprestoides 247, 249, 42 Staphylinidae 16, 20, 60, 125, 336, 15,16,17,18 Staphylininae 125, 132, 133, 17 Staphylinoidea 115, 116 Staphylinus 134 - erythropterus 134, 17 Stegobium 183
- minutum 184 - paniceum 32, 184, 29 Steninae 126, 130, 16 Stenocarus cardui 332 - fuliginosus 332, 63 Stenolophinae 84, 6 Stenolophus mixtus 84, 6 Stenopterus 247 - flavicornis 261 - rufus 261, 45 Stenoria apicalis 241 Stenostola dubia 270 - ferrea 270, 48 Stenus 126 - biguttatus 130, 131, 16 - bimaculatus 130, 16 - bipunctatus 131 - similis 131, 16 Stomis pumicatus 85, 6 - rostratus 85 Strangalia 246, 256 - aethiops 257, 258, 44 - aurulenta 256, 257, 44 - bifasciata 258, 44 - maculata 257, 258, 44 melanura 258,44 - nigra 257, 258, 44 - quadrifasciata 256, 44 Strophosomus melanogrammus 315, 59 Subcoccinella vigintiquatuorpunctata 221, 36 Syncalpta spinosa 157 Synharmonia conglobata 217, 218, 35 Synuchus nivalis 87, 88, 7
Tachyporinae 126, 135, 18 Tachyporus 136 - obtusus 136, 18 Tachys inaequalis 81 - quadrisignatus 80, 81, 5 - sexstriatus 81 Tachyusa constricta 137, 18 Tanymecinae 308, 316, 59 Tanymecus palliatus 316, 59 Tapinotus sellatus 330, 63 Telmatophilinae 207 Tenebrio 32,227,228 - molitor 230, 38 - obscurus 231 - opacus 231 Tenebrionidae 57, 59, 64, 227, 38 Tenebroides 189 - mauritanicus 190, 30 Tetrabrachinae 212
Verzeichnis der wissenschaftlichen Art- und Gattungsnamen Tetratoma 237 Tetratomidae 237 Tetropium 21, 32, 247, 248, 249 - castaneum 250, 42 - fuscum 250 - gabrieli 248, 250 Tetrops 32, 246, 248 - gilvipes 271 - praeusta 246, 271, 48 - starki 217 Thanasimus 190 - formicarius 27, 191, 192, 30 - rufipes 191, 192, 30 Thanatophilus 121 - rugosus 120, 14 - sinuatus 120 Thaumaphrastinae 178 Thea vigintiduopunctata 221, 36 Thylodriadinae 178 Thylodrias 22, 178 Tillinae 190, 191, 30 Tillus elongatus 191, 30 Timarcha 274 - coriaria 292 - goettingensis 292, 54 - tenebricosa 274 Tipnus 51 Titanus giganteus 246 Tomoxia 238 - biguttata 239 Toxotus 247, 248 -cursor 252,42 Trachyinae 161, 164, 24 Trachys 161 - fragariae 165 - minutus 164, 24 Tragosoma depsarium 35
Trechinae 80, 5 Trechus secalis 80, 5 Tribalinae 112, 13 Tribolium 32, 227, 228 - castaneum 230 - confusum 230 - destructor230, 38 - madens 230 Trichinae 145, 154, 22 Trichius 145 - fasciatus 155, 22 - sexualis 155 - zonatus 155 Trichodes alvearius 192 - apiarius 192, 30 Trichopterygidae 115 Trinodinae 178 Triplax aenea 209 - russica 209, 33 Tritoma bipunctulata 117 - bipustulata 209, 33 Triungulinus 241, 242 Trogidae 55, 140, 142, 143, 20 Trogoderma 47, 49 - angustum 48 Trogosita 189 Trogositidae 189, 30 Tropinota 152 - hirta 153, 22 Trox sabulosus 143, 20 Trypodendron 335 Tychius quinquepunctatus 324, 61 Typhaea stercorea 225, 37 Tytthaspis sedecimpunctata 216, 35 Uleiota 205 - planata 205, 33
487
Uloma 228
Vadonia livida 255, 44 Valginae 145, 154, 22 Valgus 145 - hemipterus 154, 22 Variimorda 238 - briantea 239, 40 - fasciata 239, 40 Velleius 126 Vincenzellus ruficollis 235 Xantholininae 132, 16 Xestobium 183 - rufovillosum 184, 29 Xyletinae 183 Xyletinus 183 Xylodrepa 120 quadripunctata 33, 119, 120, 14 - quadripunctata sexmaculata 120 Xyloterus 335, 336 - domesticus 338 - lineatus 338
Zabrinae 68, 69, 8 Zabrus 68, 69, 89 - gibbus 90 - piger 90 - tenebrioides 90, 8 Zeugophora flavicollis 276, 49 Zonabris 51 Zonitis 241 Zyras limbatus 138, 18
Verzeichnis der deutschen Namen
Verzeichnis der deutschen Namen
Aaskäfer 16, 19, 20, 31, 33, 56, 119, 227 14, 15 Aas- Raukäfer 134, 17 Aas-Stutzkäfer 115, 13 Achtzehnfleckiger Marienkäfer 219, 36 Ähnlicher Kamelläufer 90, 8 Ähnlicher Mulmräuber 132, 16 Ähnlicher Putzläufer 89, 7 Ähnlicher Schmalräuber 131, 16 Ähnlicher Totenkäfer 228, 38 Alpenbock 35,261,45 Ameisen-Blattkäfer 280, 50 Ameisenbuntkäfer 27, 191, 30 Ameisenkäfer 56, 59, 123 Ampferblattkäfer 289, 53 Apfelblütenstecher 325, 62 Aspenblattkäfer 290 Augenfleckiger Marienkäfer 220, 36 Balkenbohrer 243, 41 Balkenschröter 141, 19 Baumschröter 50 Baumschwammkäfer 224, 37 Behaarter Graurüßler 316, 59 Behaarter Pilzkäfer 222, 37 Behaarter Schnelläufer 83, 5 Beharrlicher Pochkäfer 185, 29 Betropfter Schnellschwimmer 101, 10 Biberläuse 117 Birkenblattroller 24 Birnenknospenstecher 325, 62 Bissiger Zangenbock 251, 42 Blasenkäfer 16, 51 Blattfallkäfer 284, 52 Blatthähnchen 278, 50 Blatthornkäfer 28, 32, 55, 20-22 Blattkäfer 16, 20, 22, 25, 27, 28, 29, 31, 32, 42, 47, 52, 57, 62, 64, 65, 274, 275, 49-55 Blattroller 16, 18, 27, 28, 54, 300, 56 Blaubock 252, 43 Blauer Fellkäfer 193, 30 Blauer Kiefernprachtkäfer 34 Blauer Langbeinkäfer 280, 50 Blauer Laufkäfer 71, 2
Blauer Mäusezahnrüßler 330, 63 Blauer Maiwurm 242, 41 Blauer Scheibenbock 262,46 Blauer Schenkelkäfer 244, 40 Blauer Weidenblattkäfer 289, 53 Blauer Weidenkäfer 291, 54 Bleicher Blütenbock 255, 44 Bleichgelber Schnurhalsbock 253,43 Bleichschwarzer Haarkäfer 194, 31 Blütenfresser 59, 208, 33 Blüten-Halskäfer 246, 41 Blütenkäfer 64, 41 Blumenkäfer 245, 41 Blutiger Blattkäfer 287, 52 Blutroter Halsbock 255, 43 Blutroter Schnellkäfer 166, 25 Bockkäfer 16, 19, 20, 21, 22, 23, 27, 28, 29, 31, 32, 46, 50, 61, 62, 65, 242, 246, 247, 248, 274, 42-48 Bohrkäfer 58, 187, 198, 29, 31 Borkenkäfer 16, 18, 19, 20, 22, 28, 29, 32, 33, 58, 59, 112, 114, 118, 334, 336, 64 Brachkäfer 149, 21 Bräunlicher Schnellkäfer 172, 26 Brauner Lappenrüßler 309, 57 Brauner Rübenaaskäfer 121, 14 Brauner Sandläufer 67, 1 Brauner Schmalhauch 311, 58 Brauner Schnellkäfer 167, 25 Braunfüßiger Breithalsläufer 87,7 Braunfüßiger Striemenläufer 86, 6 Braunfüßiger Üferräuber 131, 16 Braunfüßiger Wasserkäfer 110, 12 Braunwurz-Blütenkäfer 181, 28 Braunwurzschaber 333, 64 Breitböcke 248, 42 Breiter Birnengrünrüßler 311, 58 Breitrand 34, 103, 11 Breitrüßler 57 , 299, 56 Brotkäfer 184, 29
Buchdrucker 27, 339, 64 Buchennutzholz-Borkenkäfer 338, 64 Bunter Glanzkäfer 201, 32 Bunter Kugelhalsbock 253, 43 Bunter Scheibenbock 263, 46 Buntkäfer 31, 33, 58, 190, 262, 30 Buntrückiger Schnelläufer 84, 6 Cistrosen-Samenkäfer 273, 49 Deutscher Trägrüßler 319, 60 Dickmaulrüßler 309, 57, 58 Diebskäfer 32, 65, 186, 29 Distelgallenrüßler 318, 59 Doppelbuchtiger Marienkäfer 219, 36 Dornspeckkäfer 179, 28 Drachenkäfer 64, 39 Drahtwürmer 28, 166, 228 Drehkäfer 104, 11 Dreiklauer 241 Dreizehnpunktiger Marienkäfer 215, 34 Düsterbock 250, 42 Düsterkäfer 64, 237, 40, 44 Dungkäfer 145, 147, 20-22 Dunkelgrüner Gelbrandrüßler 316, 59 Dunkelkäfer 227, 38 Dunkler Pelzkäfer 181, 28 Dunkler Raubkäfer 134, 17 Dunkler Rennläufer 95, 9 Dunkler Teichschwimmer 102,10 Dunkles Kleespitzmäuschen 307, 57 Echte Rüßler 305 Echte Schwimmkäfer 98, 10, 11 Echter Hülsenrüßler 318, 60 Echter Kiefernrüßler 328, 62 Echter Schenkelkäfer 244, 40 Echter Schulterläufer 86, 6 Echter Streckrüßler 316,59 Echter Walzenhalsbock 271, 48 Echter Widderbock 264, 46 Edelkäfer 154, 22 Eichenblattroller 303, 56
Eichenkernkäfer 340 Eichennutzholzkäfer 340 Eichenspringrüßler 334, 64 Eichenweichkäfer 176, 27 Eiförmiger Kotkäfer 146, 20 Eiförmiger Lappenrüßler 310, 57 Eiförmiger Straßenläufer 92, 8 Einbindiger Langbeinkäfer 281, 50 Eingeschnürter Langbeinräuber 137, 18 Engerling 28, 140, 150 Erdbeerblütenstecher 326, 62 Erdbock 35 Erdflöhe 26, 295, 55 Erdkäfer 142, 20 Eremit 34 Erlenblattkäfer 294, 54 Erlenwürger 329, 63 Erzfarbiger Blattkäfer 290, 53 Erzfarbiger Kamelläufer 91, 8 Erzfarbiger Stutzkäfer 113, 13 Erzgrüner Schnelläufer 83, 5 Fächerkäfer 41, 61, 240, 40 Fallkäfer 281, 51 Faulholzkäfer 209, 33 Federflügler 31, 45, 115 Feingestreifter Laufkäfer 75, 3 Feldahorn-Bock 254, 43 Feldsandlaufkäfer 67, 1 Feuchtkäfer 98 Feuerkäfer 16, 62, 236, 39, 40 Fichtensplintbock 250,42 Finsterkäfer 190, 30 Flacher Glanzkäfer 200, 32 Flacher Wurzelglanzkäfer 203, 32 Flachgedrückter Stutzkäfer 114, 13 Flachstreifiger Aaskäfer 121, 14 Fleckenhörniger Halsbock 254,43 Flinker Ahlenkäfer 80, 5 Flohkäfer 295, 55 Freßläufer 85, 6 Froschlöffelrüßler 322, 61 Frühlingsmistkäfer 144, 20 Fünffleckiger Blütenrüßler 324, 61 Fünfpunktiger Marienkäfer 218,35 Gartenlaubkäfer 151, 21 Garten-Laufkäfer 75, 3
Gebänderter Fallkäfer 284, 51 Gebänderter Pillenkäfer 158, 23 Gebänderter Pinselkäfer 155, 22 Gebänderter Rindenkäfer 227, 37 Gebänderter Schnellkäfer 172, 26 Gebänderter Stachelkäfer 239, 40 Gebänderter Warzenkäfer 196,31 Gebirgs-Marienkäfer 216, 34 Gefleckter Blütenbock 256, 44 Gefleckter Bockkäfer 47 Gefleckter Dungkugelkäfer 109, 12 Gefleckter Hülsenrüßler 318, 60 Gefleckter Pilzfresser 225, 37 Gefleckter Schmalbock 257, 44 Gefleckter Schnellschwimmer 100, 10 Geglätteter Blattkäfer 286, 52 Gegliederter Glanzkäfer 200, 32 Gegürtelter Schnellkäfer 166, Geheimnisvoller Zierbock 265, 46 Gekämmter Pochkäfer 183, 29 Gekreuzter Bohrrüßler 327, 62 Gelbbindiger Schnellschwimmer 101, 10 Gelbbrauner Pilzfresser 225, 37 Gelbbrauner Weiden-Blattkäfer 292, 54 Gelber Weidenblattkäfer 293, 54 Gelbfüßiger Warzenkäfer 195,31 Gelbhalsiges Blatthähnchen 276, 49 Gelblicher Fliegenkäfer 177, 27 Gelbrandkäfer 50, 104 Gemeine Dicknase 330, 63 Gemeiner Dungkäfer 148, 20 Gemeiner Einhornkäfer 245, 41 Gemeiner Erbsenkäfer 273, 49 Gemeiner Furchenschwimmer 103, 11
489
Gemeiner Gelbrandkäfer 103, 11 Gemeiner Gespinstrüßler 320, 60 Gemeiner Getreidelaufkäfer 90, 8 Gemeiner Grabläufer 79, 4 Gemeiner Holzwurm 185, 29 Gemeiner Kiefernrüßler 328, 62 Gemeiner Langbeinkäfer 280, 50 Gemeiner Maikäfer 149, 21 Gemeiner Mistkäfer 144, 20 Gemeiner Pelzkäfer 181, 28 Gemeiner Pillenkäfer 159, 23 Gemeiner Rindenkäfer 211, 33 Gemeiner Rosenkäfer 153, 22 Gemeiner Schwammfresser 226, 37 Gemeiner Speckkäfer 48, 180, 28 Gemeiner Spießrüßler 323, 61 Gemeiner Staubkäfer 228, 38 Gemeiner Totengräber 123, 15 Gemeiner Üferläufer 78, 4 Gemeiner Üferräuber 131, 16 Gemeiner Weichkäfer 176, 27 Gemeiner Werftkäfer 198, 31 Gemeiner Wollkäfer 232, 39 Genetzter Gallenrüßler 332, 63 Geränderter Schnellkäfer 167, 25 Geränderter Seidenkäfer 149, 21 Geränderter Wasserkäfer 110, 12 Gerandeter Sägekäfer 159, 23 Gerandeter Samtläufer 91, 8 Gestreifter Blattrandkäfer 315, 59 Gestreifter Schulterläufer 86, 6 Gestriemter Schildkäfer 298, 55 Getreide-Blattkäfer 287, 52 Getreideplattkäfer 206, 33 Gewellter Speckkäfer 180, 28 Gewelltstreifiger Kohlerdfloh 295,55 Gewürfelter Raubkäfer 135, 17 Gewürfelter Staubrüßler 314, 58 Gezähnter Rohrkäfer 276, 49 Glanzkäfer 32, 42, 56, 199, 32
490 Glanzspringkäfer 170, 26 Glatter Ahlenkäfer 81, 5 Glatter Laufkäfer 75, 3 Glattkäfer 57, 210, 33 Glühwürmchen 173, 27 Goldglänzender Laufkäfer 72, 2 Goldgrubenprachtkäfer 163, 24 Goldkäfer 34 , 152, 22 Goldlaufkäfer 73, 2 Goldleiste 71, 1 Grabender Raubkäfer 134, 17 Grauer Schildlausrüßler 299, 56 Graugrüner Schenkelkäfer 244,40 Großäugiger Triebrüßler 328, 62 Große Kolbenwasserkäfer 34 Großer achtzähniger Fichtenborkenkäfer 50 Großer Blasenkäfer 196, 31 Großer brauner Rüsselkäfer 319,60 Großer Eichen- oder Heldbock 35, 259, 45 Großer Kiefernprachtkäfer 162,24 Großer Kolbenwasserkäfer 111, 12 Großer Leuchtkäfer 174, 27 Großer Pappelbock 269, 48 Großer Puppenräuber 70, 1 Großer Reismehlkäfer 230, 38 Großer Waldgärtner 338, 64 Großlaufkäfer 34 Grubenhalsbock 249, 42 Grubenhalskäfer 82, 5 Grüner Putzläufer 89, 7 Grüner Sauerampfer-Käfer 289,53 Grüner Schildkäfer 297, 55 Grüngestreifer Grundkäfer 78, 4 Grünköpfiger Prunkläufer 94, 9 Gyllenhals Dammläufer 77, 4 Haarflügler 23 Hain-Laufkäfer 75, 3 Hakenkäfer 23, 63, 160, 23 Halbkugeliger Jochkäfer 157, 23 Halbstreifiger Pillenkäfer 158, 23 Hallescher Blattkäfer 294, 54 Halskäfer 93, 9 Harz-Laufkäfer 76, 3
Verzeichnis der deutschen Namen Haselblattroller 304, 56 Haselnußbohrer 327, 62 Hausbock 32, 262, 46 Heises Keulenkäfer 139, 18 Hellbeiniger Schmalräuber 130,16 Hellrandiger Dungkäfer 148, 20 Hellschulteriger Schimmelkäfer 207, 33 Helmkraut-Blattkäfer 294, 54 Herkuleskäfer 30 Hieroglyphen-Fallkäfer 281, 51 Himbeerkäfer 32 Himbeermade 208 Himmelblauer Blattkäfer 286, 52 Hirsch-Glanzrüßler 312, 58 Hirschkäfer 16, 19, 20, 28, 29, 31, 50, 140, 141, 19 Holzbohrkäfer 187, 29 Holzbuntkäfer 191, 30 Holzmehlkäfer 188, 29 Holzpilzkäfer 58, 225, 37 Holzwurm 183 Hornissenbock 265, 46 Hübners Sumpfschwimmer 102,11 Hügel-Laufkäfer 74, 3 Immenkäfer 192, 30 Jochkäfer 155, 23 Johanniskraut-Blattkäfer 287, 52 Johanniswürmchen 173, 27 Junikäfer 149, 151, 21 Kahnkäfer 56, 124, 15 Kaiserlicher Pochkäfer 186, 29 Kardinäle 236, 40 Kartoffelkäfer 32, 69, 275, 285, 52 Kastanienbrauner Schwarzkäfer 230, 38 Kernkäfer 340 Keulenfüßiger Scheckenbock 267, 47 Kiefernnadel-Rüsselkäfer 314, 59 Kiefernzweigbock 266, 47 Kirsch-Blatthähnchen 275, 49 Kirschkernstecher 326, 62 Klauenkäfer 26, 39, 60, 160, 23 Kleeblattnager 320,60 Kleeluzerne-Rüßler 310, 57 Kleinbock 259, 45
Kleiner Bombardierläufer 96, 9 Kleiner bunter Eschenbastkäfer 337, 64 Kleiner Eichenbock 259, 45 Kleiner Kettenlaufkäfer 72, 2 Kleiner Kolbenwasserkäfer 110, 12 Kleiner Obstbaumsplintkäfer 337,64 Kleiner Pappelbock 269, 48 Kleiner Prachtkäfer 164, 24 Kleiner Puppenräuber 69,1 Kleiner Rindenräuber 128, 15 Kleiner Warzenkäfer 197, 31 Kleiner Weidenblattkäfer 292, 54 Kleiner Wespenbock 260,45 Klopfkäfer 32, 57, 58, 62, 183, 29 Königskerzen-Blattschaber 333,64 Körnerbock 35 Körnerwarze 27, 73, 2 Körniger Laufkäfer 72, 2 Körniger Schaufelläufer 76, 4 Kohlschotenrüßler 331, 63 Kolbenwasserkäfer 19, 27 Kolonistenkäfer 118 Kopfhornschröter 142, 19 Kopfkäfer 79, 4 Korbweiden-Blattkäfer 291, 53 Kornkäfer 329, 63 Kräuterdieb 187,29 Kreiselkäfer 104, 11 Kreuzfleckiger Scheuläufer 93, 8 Kreuzkraut-Blattkäfer 288, 53 Krummhornkäfer 79, 4 Krummrüßler 324, 61 Kuckucksrüßler 301, 56 Kugeliger Marienkäfer 218, 35 Kugeliger Zwergschwimmer 99,10 Kupferiger 6 Schulterläufer 85, Kupferiger Üferläufer 78, 4 Kupferroter Pflaumenstecher 302,56 Kupferstecher 339, 64 Kurzflügler 16, 18, 19, 20, 22, 26, 31, 33, 41, 45, 60, 125, 15-18 Kurzgewölbter Laufkäfer 74, 2 Kurzschröter 55, 143, 20 Kurztasteriger Furchenwasserkäfer 109, 12
Verzeichnis der deutschen Namen Ländlicher Prachtkäfer 162, 24 Länglicher Zwergwasserkäfer 107, 12 Längsfleckiger Marienkäfer 220, 36 Langarmiger Spießrüßler 323, 61 Langhörniger Pflanzenkäfer 233, 39 Langhörniger Plattkäfer 205, 33 Langtaster-Wasserkäfer 58, 106, 12 Laubholz-Prachtkäfer 34 Laufkäfer 16, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 31, 33, 46, 51, 53, 66, 67, 69, 227, 285, 1-9 Laufkäferartiger Blütenräuber 129, 15 Laufkäferartiger Düsterkäfer 237, 40 Lederlaufkäfer 70,1 Ledriger Blattkäfer 292, 54 Leuchtkäfer 54, 65, 173, 27 Lilienhähnchen 279, 50 Lindenbock 270, 48 Luzerneblattnager 321, 60 Mäusefloh 116, 14 Maikäfer 20, 25, 28, 29, 31, 32, 145, 149, 20-22 Malachitenkäfer 20, 22, 23 Marienkäfer 16, 19, 22, 25, 28, 29, 31, 33, 46, 47, 57, 211, 212, 34-36 Marmorierter Zwergrüßler 332,63 Mausgrauer Schnellkäfer 169, 25 Mausgrauer Speckkäfer 179, Mehlkäfer 230, 38 Mehlwürmer 231 Mennigrotes Spitzmäuschen 306, 57 Messingkäfer 187, 29 Metallgrüner Schenkelkäfer 243, 41 Metallischer Gallenrüßler 331, 63 Metallischer Julikäfer 150, 21 Metallischer Rosenkäfer 153, 22 Metallischer Schulterläufer 86, 6 Metallischer Schwarzkäfer 229,38
Mistkäfer 21, 25, 26, 27, 28, 33,55,143, 20 Mist-Stutzkäfer 1 14, 13 Mittlerer Bombardierkäfer 96, 9 Moderkäfer 22, 25, 45, 58, 223, 37 Mohnwurzelrüßler 332, 63 Mohren-Schmalbock 257, 44 Mondfleckiger Kleinräuber 137, 18 Mondfleck-Laufkäfer 92, 8 Moorweichkäfer 17, 157, 23 Moos-Schnellräuber 136, 18 Moschusbock 16, 261, 45 Müllers Putzläufer 89, 7 Mulmbock 35 Museumskäfer 47, 48, 178, 179,182, 28 Myzelfresser 59, 224, 27, 37 Nackenhörniger Kotkäfer 146, 20 Nagekäfer 57, 183, 29 Nashornkäfer 28, 34, 152, 22 Nebelfleckenläufer 82, 5 Nebelschildkäfer 298, 55 Nessel-Blattrüßler 312, 58 Nesselbock 268, 48 Nestkäfer 59, 118, 14 Neunzehnpunkt 216, 34 Nierenfleckiger Kugelkäfer 214, 34 Obstbaum-Prachtkäfer 34 Olkäfer 27, 31, 34, 61, 241, 41 Palpenkäfer 19, 31, 45, 56, 138, 18 Pappelblattkäfer 290, 53 Pappelblattroller 303, 56 Pappel-Erdfloh 296, 55 Pappelprachtkäfer 34 Parkettkäfer 188, 29 Pechfüßiger Zwergschwimmer 100, 10 Pelzflohkäfer 63, 116, 14 Pelzkäfer 20, 31, 32, 48, 56, 59,178, 28 Pflanzenkäfer 63, 232, 39 Pillenkäfer 17, 20, 23, 24, 56, 157, 23 Pilzfressender Dungkugelkäfer 109, 12 Pilz-Kahnkäfer 125, 15 Pinselkäfer 154, 22 Platter Stutzkäfer 113, 13 Plattkäfer 19, 31, 32, 58, 63, 205,206,33
491
Plumpräuber 128, 15 Pochkäfer 16, 18, 27, 32, 57, 58, 62, 183, 187, 29 Prachtkäfer 16, 19, 28, 34, 50, 62,161,24 Prächtiger Blattkäfer 288, 53 Punktierter Mulmräuber 133, 16 Punktierter Tauchschwimmer 102, 10 Punktkäfer 155 Puppenräuber 33, 34, 69 Purpurbock 35 Purpurroter Schnellkäfer 170, 26 Querbindiger Fallkäfer 283, 51 Rainfarnblattkäfer 293, 54 Rapsflohkäfer 296, 55 Rapsglanzkäfer 199, 32 Rauher Dickmaulrüßler 309, 57 Rauher Wimperbock 266, 47 Rauhhaariger Schnellkäfer 171, 26 Rebstichler 302, 56 Reisigbock 260, 45 Reppener Kugelkäfer 213, 34 Riesenbockkäfer 30 Rindenglanzkäfer 42, 203, 32 Rindenkäfer 22, 26, 56, 59, 226,32,37 Rindenschnellkäfer 169, 26 Rindenschröter 142, 19 Rinderkäfer 25 Rippenkäfer 125 Robuster Laufkäfer 74, 3 Rohrkäfer 276, 49 Rosenkäfer 34, 145, 152, 20-22 Rostbrauner Glanzkäfer 201, 32 Rostfarbiger Bartkäfer 77, 4 Rostgelber Kamelläufer 91, 8 Rostroter Kiefernglanzkäfer 202, 32 Rotbauchiger Laubschnellkäfer 172, 26 Rotbauchiger Stachelkäfer 240,40 Rotbeiniger Schinkenkäfer 193, 30 Rotbindiger Schwarzkäfer 229,38 Rotbrauner Blattkäfer 286, 52 Rotbrauner Fruchtstecher 301, 56
492 Rotbrauner Laubkäfer 148, 21 Rotdeckenkäfer 22, 65, 174, 27 Roter Bunträuber 130, 16 Roter Halsbock 255, 43 Roter Kapuzinerkäfer 188, 29 Roter Scheibenbock 263, 46 Rotfleckiger Blattschaber 333, 64 Rotfleckiger Faulholzkäfer 209, 33 Rotfleckiger Stutzkäfer 115, 13 Rotflügeliger Moderkäfer 134,17 Rotflügeliger Üferräuber 132, 16 Rotfüßiger Dungkäfer 147, 20 Rotfüßiger Lappenrüßler 309, 57 Rotfüßiger Schnellkäfer 168, 25 Rotgelber Flinkläufer 80, 5 Rotgelber Weichkäfer 177, 27 Rothalsiger Scheinrüßler 235, 39 Rothalsiger Schinkenkäfer 193, 30 Rothalsiger Weidenbock 270, 48 Rothalsiges Getreidehähnchen 278, 50 Rothalsige Silphe 121, 14 Rothörniger Blütenbock 253, 43 Rotschultriger Nachtläufer 94, 9 Rotschultriger Schwammkugelkäfer 117, 14 Rotstirniger Stachelkäfer 238, 40 Rüsselkäfer 17, 18, 19, 20, 22, 23, 27, 28, 32, 46, 52, 54, 305, 307, 308, 57-64 Rundfleckiger Ahlenläufer 81, 5 Runzeliger Aaskäfer 120, 14 Runzelkäfer 96 Rußiger Schlammschwimmer 101, 10 Russischer Faulholzkäfer 209, 33
Saatschnellkäfer 168, 25 Sägebock 248, 42 Sägekäfer 19, 24, 26, 60, 159, 23
Verzeichnis der deutschen Namen
Verzeichnis der deutschen Namen Samenkäfer 32, 54, 61, 272, 49 Sandlaufkäfer 19, 25, 33, 34, 53, 66, 1 Scharlachroter Feuerkäfer 236, 40 Scharlachroter Netzkäfer 175, 27 Scharlachroter Pilzkäfer 223, 37 Schattenkäfer 227, 38 Schaufelläufer 34 Scheckiger Pochkäfer 184, 29 Scheibenhalskäfer 87, 7 Scheinbockkäfer 22, 64, 242, 41 Scheinrüßler 54, 234, 39 Schieffleckiger Ahlenläufer 81, 5 Schildkäfer 18, 297, 55 Schilfkäfer 276, 49 Schimmelkäfer 16, 59, 207, 223, 33,37 Schimmernder Glanzrüßler 313, 58 Schlammschwimmer 98 Schlanker Kugelkäfer 214, 34 Schlanker Rindenrüßler 321, 61 Schlanker Sumpfrüßler 317, 59 Schmalböcke 251, 42-44 Schmaler Prachtkäfer 164, 24 Schmiede 165, 25, 26 Schneeballkäfer 293, 54 Schneiderbock 50, 266, 47 Schnellkäfer 19, 20, 21, 24, 28, 62,165, 25,26 Schnellkäferlarven 33, 228, 232 Schöner Ahlenläufer 81, 5 Schöner Buntkäfer 191, 30 Schöner Rennläufer 96, 9 Schröter 34, 55, 139, 19 Schrotbock 251, 42 Schulterbock 252, 42 Schusterkäfer 175, 27 Schwammfresser 16, 225, 37 Schwammkäfer 57, 59, 209, 33 Schwammkugelkäfer 20, 31, 56,117,14 Schwarzer Birkenblattroller 303, 56 Schwarzer Kohlerdfloh 295, 55 Schwarzer Kugelkäfer 213, 34 Schwarzer Rindenrüßler 322, 61 Schwarzer Schmalbock 258, 44
Schwarzer Schneckenjäger 122, 14 Schwarzer Schulterläufer 87, 6 Schwarzer Stachelkäfer 297, 55 Schwarzer Totengräber 123, 15 Schwarzfleckiger Kranzrüßler 315, 59 Schwarzflügliger Schwammkugelkäfer 118, 14 Schwarzglänzender Aaskäfer 122, 14 Schwarzhörniger Samtläufer 92, 8 Schwarzhörniger Totengräber 123, 15 Schwarzkäfer 25, 26, 32, 57, 59, 64, 227, 228, 38 Schwarzköpfiger Breithalsläufer 87, 7 Schwarzköpfiger Rindenräuber 129, 15 Schwarzköpfiger Scheunenläufer 94, 9 Schwarzschwänziger Schmalbock 258, 44 Schwefelkäfer 234, 39 Schwimmkäfer 16, 19, 21, 24, 25, 26, 27, 28, 31, 39, 53, 108, 10, 11 Sechsfleckiger Zwergschwimmer 100, 10 Sechspunktiger Putzläufer 88, 7 Sechzehnfleckiger Marienkäfer 220, 36 Seidiger Fallkäfer 283, 51 Seidiger Glanzrüßler 313, 58 Seidiger Rohrkäfer 277, 49 Siebenpunkt 218, 35 Siebzehnpunktiger Marienkäfer 216, 35 Silbriger Purzelkäfer 151, 21 Silbriggrüner Laubholzrüßler 311, 58 Soldatenkäfer 175,27 Spargelhähnchen 278, 50 Speckkäfer 19, 31, 48, 56, 59, 178, 28 Spitzdeckenbock 261, 45 Spitzmäuschen 18, 21, 54, 305, 57 Spitzschuppiger Gespinstrüßler 321, 60 Splintbock 267,47 Splintholzkäfer 58,188, 29 Stachelkäfer 24, 61, 238, 297, 40, 55
Stäublingskäfer 16, 57, 37 Steinbockkäfer 24, 61, 41 Stolperkäfer 154, 22 Stumpfer Schnellräuber 136, 18 Stutzkäfer 16, 19, 20, 24, 26, 31,42,56,111,13 Südlicher Schnelläufer 84, 6 Sumpffieberkäfer 63, 155, 23 Sumpf -Strandläufer 77, 4 Taumelkäfer 16, 21, 25, 26, 53, 104, 11 Teppichkäfer 48 Tigerkäfer 66, 1 Totengräber 26, 27, 28, 33 Totenuhr 183 Triebstecher 54, 300, 305, 56 Trüffelkäfer 117, 14 Türkischer Maikäfer 150, 21 Üfer-Laufkäfer 73, 2 Üfer-Totengräber 122, 14 Ünbewehrter Tannenrüßler 319, 60 Ünechter Kohlerdfloh 295, 55 Ünregelmäßig punktierter Laufkäfer 71, 1 Veilchenblaues Spitzmäuschen 305, 57 Veränderlicher Marienkäfer 215, 34 Veränderlicher Pillenkäfer 158, 23 Veränderlicher Scheibenbock 263, 46 Vieraugiger Pflaumenbock 271,48 Vierbindiger Schmalbock 256, 44 Vierfleckenbock 252, 43 Vierfleckiger Kahnkäfer 124, 15 Vierfleckiger Kiefernglanzkäfer 202, 32 Vierfleckiger Kugelkäfer 214, 34 Vierfleckiger Pilzfresser 225, 37
Vierfleckiger Rennläufer 95, 9 Vierhornkäfer 230, 38 Vierpunktige Aaskäfer 33 Vierpunktiger Stutzkäfer 115, 13 Vierpunktprachtkäfer 34, 163, 24 Vierundzwanzigpunkt 221, 36 Vierzehnpunktiger Marienkäfer 219, 36
Waldbock 249, 42 Wald-Dungkäfer 147, 20 Wald-Laufkäfer 76, 3 Waldmistkäfer 144, 20 Wald-Sandlaufkäfer 67,1 Walker 19, 34, 150, 21 Wanderläufer 93, 8 Warzenkäfer 20, 60, 195, 31 Wasserfreunde 108, 12 Wasserkäfer 39, 56, 59, 106, 108, 12 Wasser-Rohrkäfer 276, 49 Wassertreter 53, 97, 10 Weichkäfer 22, 25, 60, 63, 175, 27 Weidenblattkäfer 290, 53 Weidenspringrüßler 334, 64 Wellenbindiger Glanzrüßler 313, 58 Werftkäfer 21, 60, 197, 31 Wespenbock 264, 46 Wespenkäfer 240, 40 Wicken-Spitzmäuschen 306, 57 Wiesenkäfer 63, 23 Wollhaarkäfer 62, 193, 31 Wollkäfer 64, 231, 39 Wollkrautblütenkäfer 48
Zahnhalsiger Schnellkäfer 171, 26 Zehnpunkt 217, 35 Zierkäfer 195, 31 Zierliches Prachtkäferchen 163, 24
493
Zimmerbock 27, 50, 268, 47 Zimmererbock 50 Zimmermannsbock 50 Zottenbock 35 Zottiger Rosenkäfer 153, 22 Zottiger Taumelkäfer 105, 11 Zweibindiger Eichenprachtkäfer 34 Zweibindiger Schmalbock 258, 44 Zweibindiger Zangenbock 251, 42 Zweifarbig behaarter Speckkäfer 180, 28 Zweifarbiger Hakenkäfer 160, 23 Zweifarbiger Rohrkäfer 277, 49 Zweifleckiger Blütenrüßler 324, 61 Zweifleckiger Fallkäfer 282, 51 Zweifleckiger Faulholzkäfer 209, 33 Zweifleckiger Prachtkäfer 34, 164, 24 Zweifleckiger Schmalräuber 130, 16 Zweifleckiger Schmuckläufer 82, 5 Zweifleckiger Strandläufer 77, 4 Zweifleckiger Tagräuber 138, 187 Zweifleckiger Warzenkäfer 196, 31 Zweifleckiger Wurzelglanzkäfer 203, 32 Zweiliniger Fallkäfer 284, 51 Zweipunkt 217, 35 Zweipunktiger Fallkäfer 282, 51 Zweipunktiger Glanzkäfer 201, 32 Zweiundzwanzigpunkt 221, 36 Zwergkäfer 59, 115, 116, 138, 18 Zwölfpunktiger Spargelkäfer 279, 50
Verzeichnis der Wirte, Futterpflanzen, Vorkommen, Krankheiten
Verzeichnis der Wirte und Futterpflanzen, der charakteristischen Vorkommen und der verursachten Krankheiten Aas 66, 69, 71, 74, 76, 99, 119, 146, 147, 148, 179, 180, 190,193,245 Aasfresser 74, 75 Abgestorbene Laubbäume 205 Abgestorbene Nadelbäume 205 Absterbende Buchen 154 Absterbende Obstbäume 154 Absterbende Weiden 154 Acari 48 Ackersenf 331 Adelgidae 213, 216, 220 Apfel 302 Agropyrum 297 Ahorn 142,214,254,258,261, 264,267,311,315,339 Algen 97, 127 Algenfresser 160 Alpendost 288 Alte Knochen 193, 201 Alte Pilze 128 Alte Rinde 233 Altes Gras 218 Altes Laub 131, 136, 222, 223 Ambrosiapilze 198, 335, 340 Ameisen 41, 112, 113, 127, 138, 139, 205, 280 Ameisenhaufen 124, 153, 204 Ameisennester 116, 119 Ampfer 289 Ampferarten 306 Amsel 212 Anobium striatum 193 Apfel 253, 272, 302, 311, 337 Apfelbaum-Gespinstmotte 180 Aphididae 220 Apotheken 185, 224 Aprikosen 302, 337 Attelabus nitens 301 Backwaren 230 Bäckereien 228 Bärenklau 268, 314, 320 Baldrian 275 Balken 242, 262 Barbarea 330 Barbenkraut 330 Bartklee 280 Bast 247
Bauholz 248, 250 Baumhöhlen 142 Baummulm 124 Baumpilzbewohner 226 Baumpilze 118, 124, 126, 137, 155, 194, 202, 209, 210, 211,222,224,225,226, 228,229,237 Baumsäfte 71, 134, 135, 141, 144, 146, 154, 202, 203 Baumschwämme 223, 230, 232 Baumstümpfe 140, 205 Bergahorn 95, 198, 302 Berle 317 Besenginster 284 Biene 242 Birken 132, 141, 142, 151, 155,164,165,201,223, 251, 254, 256, 257, 258, 259,260,265,267,270, 271, 280, 281, 282, 293, 302, 304, 311, 312, 313, 339 Birkenporling 229 Birkentriebe 301 Birnen 272, 302, 311, 325, 326, 327, 337 Blätterpilze 130 Blasenkäfer 245 Blattflöhe 219 Blattläuse 95, 121, 166, 176, 212,213,214,215,216, 217, 218, 219, 220 Blattwespenlarven 220 Blühende Sträucher 129 Blütenstaub s. Pollen Blutende Bäume 247 Blutende Birken 261 Blutende Birkenstümpfe 203 Bockkäfer 191 Bockkäferlarven 167 Bohnen 293, 316, 321 Borkenkäfer 127, 189, 191, 192,202,203,230,235,236 Borkenkäferbefall 250 Borkenkäferlarven 192, 204, 277 Borretschgewächse 271 Brandholz 242 Brandpilzsporen 210 Breitblättriger Merk 317 Brennessel 288, 311, 312 Brennholz 191
Brombeeren 208, 258, 260, 318,326 Bruchweide 334 Brunnenkresse 330, 331 Buche 70, 71, 114, 128, 141, 142,153,155,163,164, 184, 186, 191, 194, 198, 204,206,223,227,229, 244,251,254,256,257, 262, 263, 264, 265, 267, 270, 302, 304, 310, 311, 313, 339 Buchenholz 262 Buchenlaub 129 Buchenstämme 142 Camponotus 154 Carduus 296,298 Cerambyx cerdo 135 Ceratocystis ulmi 336 Chionaspis salicis 214 Chrysanthemen 261, 317 Cicuta 93 Cirsium 296, 298 Coccidae 299 Curculio glandium 87 Dachbalken 185, 262 Dahlien 293 Disteln 268, 273, 296, 298, 317, 318 Dolden 157, 255 Doldenblüten 165, 167, 175, 177,252,253,254,257, 260,261,264 Doldenblütler 153, 181, 234, 239,240,251,253,256, 258, 259, 265, 271, 272, 275, 280, 281 Doppelfenster 217 Drogerien 185 Drossel 142 Dung 108, 144, 147 Eberesche 275, 302, 311, 337 Efeu 254 Eiche 70, 114, 141, 151, 163, 164, 176, 184, 189, 191, 198, 201, 204, 206, 214, 218,221,223,236,251, 253, 254, 256, 257, 258, 259,261,262,264,265, 266, 267, 270, 271, 281,
282, 304, 310, 311, 312, 313, 315, 334, 338, 339 Eicheln 87, 327 Eichenäste 263 Eichenklafter 263 Eichenlaub 280 Eichenlohe 152 Eichenstämme 263 Eichenstubben 202 Eichenwälder 141, 231, 259 Eisenhut 245 Encyrtidae 212 Engelwurz 320 Erbse 273, 316, 325 Erdbeere 200, 309, 310, 312, 326 Erdbienen 41 Erle 71,132,155,214,251, 257,261,262,263,264, 265, 282, 283, 290, 292, 294,302,303,304,310, 311, 313, 318, 319, 329, 339 Erysiphaceae 221 Esche 141, 214, 242, 262, 263, 264,267,338 Espe 253, 269, 276, 292, 296, 303,313,334 Eßkastanien 304 Eule 113, 142 Eulengewölle 142 Exkremente 112, 120, 127, 135, 142, 143, 144, 146, 147 Fadenwürmer 68 Fallaub 119, 124, 133 Fallobst 71 Faulende Pflanzen 120,121, 125, 134, 136, 147 Faulende Pflanzenreste 228 Faulende Pilze 119, 146 Faulendes Holz 116, 229 Faulendes Schilf 207 Faules Obst 137 Faulstoffe 109 Federn 142 Feldahorn 254 Felle 179 Feuchte Streu 129 Feuerholz 248,260 Fichte 71, 96, 142, 162, 163, 185, 248, 249, 250, 252, 253, 255, 256, 258, 260, 262, 266, 267, 268, 299, 319, 322, 328, 329, 338, 340 Fichtennapfschildlaus 299 Fichtenstreu 204 Fichtenstubben 251 Fichtenwälder 194 Fichtenzweige 206
Fischchen 104 Fische 229 Flechten 226, 325 Fledermauskot 116 Fleischwaren 193 Flieder 338 Fliegen 127 Fliegenmaden 68, 134, 136 Fliegenpilze 137, 201 Fomes 226 Formica rufa 41 Formica 138, 280 Forstschädlinge 173 Fransenflügler 212 Frische Pflanzen 146 Frösche 212 Froschlöffel 276, 323 Früchte 186, 272 Gänsefuß 121 Gänsefußgewächse 289, 298 Gartenkresse 330 Gebäck 185 Gefälltes Holz 191 Gehäuseschnecken 72, 76 Gelbweiderich 330 Gemeine Wespe 241 Gemeiner Dost 286 Gemeiner Hohlzahn 288 Gemeiner Natternkopf 332 Gemeines Helmkraut 294 Gemeines Knäuelgras 278, 312 Gemüsearten 295 Geradflügler 241 Gerste 278 Gestrüpp 266 Getreide 90, 177, 181, 187, 207, 230, 278, 311 Getreidelager 329 Getreideprodukte 181 Getrocknete Kräuter 187 Getrocknetes Fleisch 190, 193 Geum urbarum 208 Gewürze 187 Goldlack 331 Gräser 121, 131, 196, 242, 278, 297, 311, 322 Graswurzeln 153, 157, 248 Greiskraut 175, 268, 288 Gundermann 286 Haare 142 Haarstrang 281 Habichtskraut 153, 163, 268, 284 Häuser 225, 245 Hafer 278 Hahnenfuß 153,163
495
Hahnenfußgewächse 208 Hainbuche 164, 165, 186, 257, 259, 262, 263, 267, 302, 303, 304, 339 Hamsterbauten 117 Hanf 312 Hartholz 189 Hartriegel 214, 253, 258, 265 Hasel 151, 164, 186, 254, 257, 258, 259, 260, 265, 266, 270,271,282,292,302, 304, 310, 312, 313, 315, 327 Hauhechel 320 Hausschwamm 222 Hautflügler 41, 207, 212, 308 Heckenrosen 163 Hederich 289 Heideflächen 194 Herbarien 185, 224 Heu 204, 207, 208 Himbeere 208, 326 Hölzerne Museumsstücke 185 Holunder 153, 194, 200, 242, 253,259,265 Holz 137, 139, 187, 190, 208, 222,248 Holzameisen 112 Holzfressende Insekten 203 Holzlager 250, 266 Holzmulm 166, 169, 170, 196 Holzpilze 211, 223 Holzwürmer 240 Honigbienen 192 Honiggras 197 Hornissen 41 Hornklee 280, 314, 321 Hotel 225 Hühnerställe 112 Hülsenfruchtgewächse 272 Huflattich 200 Hummeln 41 Hummelnester 200 Humus 133, 135 Hundszunge 271 Igelkolben 277 Insekten 68, 72, 176, 190, 192, 196, 236 Insekten-Blattlausjäger 195 Insektenexkremente 195 Insektenlarven 66, 169, 193, 194 Insektensammlungen 224 Insektenstadien 176 Jakobsgreiskraut 245 Johannisbeere 309 Johanniskraut283,288
496
Verzeichnis der Wirte, Futterpflanzen, Vorkommen, Krankheiten
Kadaver 112, 115, 116, 119, 120, 121, 135, 136, 146, 193 Käfer 227 Käferlarven 167 Kamille 210 Kanadapappel 276, 303 Kaninchenbauten 117 Kaninchenkot 147 Kartoffel 168, 221, 285 Kartoffelkäfer 72, 73 Kaulquappen 104 Keller 224, 225, 228 Kiefer 95, 96, 132, 142, 151, 162,185,189,204,219, 224, 225, 236, 248, 249, 250,253,255,260,266, 267, 268, 315, 319, 328, 329,338 Kiefernbestände 192 Kiefernnadeln 150 Kiefernstämme 268 Kiefernstubben 162, 166, 167, 250 Kiefernwälder 194 Kirsche 151, 256, 271, 275, 302, 311, 327, 337 Klafterholz 206, 263, 264 Klee 221, 307, 310, 320, 321 Kletten 317 Knäuelgras 197 Knoblauchrauke 331 Knochen 142, 179 Knöterich 289 Knöterichgewächse 289 Knotiger Braunwurz 333, 334 Königskerze 334 Körner 206 Kohl 289 Kohlrabi 330 Kompost 115, 116, 125, 135, 137, 139, 152, 153, 200, 203, 204, 207, 223, 246 Korbblüten 255 Korbblütler 256, 273, 283, 286,288,305,317,326 Korbweide 293, 324, 328, 334 Kornblume 273, 317 Kornelkirsche 200 Kot 133, 144, 207 Krähe 113 Kratzbeere 314 Kratzdistel 268, 273, 317, 332 Krautstengel 242 Kreuzblütler 196, 200, 295, 321,330,331 Kuckuck 212 Kuckucks-Lichtnelke 320 Kulturpflanzen 293 Kunigundenkraut 268
Labkraut 294 Labkrautarten 292 Lachnidae 213, 216, 220 Lachnus pinicola 219 Lärche 163, 249, 250, 255, 260,268,315,319,328,338 Lagerräume 225 Larvenhäute 195 Lasius 113, 139 Lasius fuliginosus 138 Laub 126, 131, 136, 218 Laubbäume 114, 115, 133, 178,188,189,201,202, 203,206,243 Laubbaumsäfte 199 Laubhölzer 96, 171, 183, 220, 258, 310, 311, 322 Laubholzklafter 264 Laubholzstümpfe 251 Laubwälder 161, 164, 217 Leder 181, 193 Leimkraut 320 Levkoje 331 Liguster 275 Liliengewächse 275, 279 Linde 141, 186, 206, 217, 251, 254,266,267,271,302,311 Lippenblütler 298 Löwenzahn 150, 153, 163, 200, 208, 242, 332 Luzerne 221, 310, 320, 321 Lycoperdina 222 Mädesüß 275 Mäusebauten 117, 207 Maiglöckchen 279 Mandelbäume 163 Margerite 153, 163, 242, 258, 284, 286, Maulwurf 41, 203, 207 Maulwurfsbauten 117 Maulwurfsnester 82, 139, 207 Mehl 207, 228, 230, 231 Mehlerzeugnisse 187, 230, 231 Mehltau 221 Mehltaupilze 220 Mehlwurm 230 Melisse 286, 287 Milben 48, 66, 190, 227 Minze 286, 287, 298 Mirabelle 302 Mist 109, 115, 124, 135, 137, 205, 209 Misthaufen 152 Moderndes Laub 118 Möbelholz 184 Möhre 271, 281 Mohn 332
Moos 124, 126, 128, 131, 133, 135, 136, 139, 158, 159, 217, 218, 223, 314 Moosrhizoiden 158 Morsches Holz 124, 233, 243 Motten 48 Mücken 99 Mühlen 225 Mulm 116,139,155,231,233 Mumien 193 Mycetaea 222 Myrmica 138 Myzelfresser 208 Nachtkerzengewächse 284, 296 Nachtschattengewächse 275, 285 Nacktschnecken 76, 127 Nadelbäume 95, 132, 133, 189, 198, 202, 203, 206, 243, 252, 262, 299 Nadelbaumrinde 128 Nadelbaumzapfen 183 Nadelholz 114, 171, 183, 184, 243,258,260,262,310 Nadelholzzweige 254 Nadelstubben 203 Nagekäfer 193 Napfschildlausweibchen 299 Natternkopf 271 Nektar 199, 247 Nelken 320 Nelkenwurz 208, 326 Nester 112, 207, 231 Niedere Pilze 204, 223 Nisthöhlen 113 Nistkästen 113 Nüsse 207 Nußbaum 261 Nutzpflanzen 168 Obst 69, 153, 163, 200, 302, 310 Obstbäume 141, 142, 151, 176,181,200,259,262, 263, 265, 266, 267, 270, 272,275,311,312,313,325 Obstblüten 153 Obsthölzer 264 Ochsenzunge 271 Odynerus 240 Ölkäfer 245 Orthoptera 241 Pappel 113, 141, 151, 206, 218, 219, 223, 239, 254, 256, 257, 259, 261, 267, 269,271,281,289,291,
Verzeichnis der Wirte, Futterpflanzen, Vorkommen, Krankheiten 292, 293, 302, 303, 311, 322,323,329 Pastinake 281 Pelze 179 Pestwurz 320 Pfefferknöterich 289 Pfeilkraut 276 Pferdedung 148 Pferdemist 109 Pfirsiche 337 Pflanzenfresser 147 Pflanzenreste 228 Pflanzenstengel 239 Pflanzliche Überreste 186 Pflaume 272, 302, 337 Phragmites 93 Physokermes piceae 299 Pilzbefall 250 Pilze 71,109,112,115,116, 119, 125, 134, 135, 136, 137, 144, 147, 200, 203, 208,209,222,228,247 Pilzfresser 117, 212, 224 Pilzmyzel 118, 127, 204, 222, 299 Pilzsporen 198,199 Pineus perdi 219 Platanen 218 Platterbse 306, 321, 325 Poa 297 Pollen 127, 146, 192, 199, 232, 247 Pollenfresser 195, 196, 197 Polyporus 137, 226 Porlinge 229 Primel 314 Prunusarten 326 Psocoptera 48 Puppen 70 Quendel 287 Rainfarn 284, 286 Raps 199, 200, 297, 331 Rapskohl 331 Rauke 331 Raupen 70, 75 Raupenjäger 121 Reifes Obst 75 Reis 230 Reisighaufen 267 Reizker 137 Resedagewächse 295 Rettich 331 Rhabarber 289, 309 Rhododendron 315 Rinde 116, 118, 124, 126, 128, 132,133,134,171,182,
186, 196, 211, 217, 219, 227,229,231,234,247,248 Rinder 147 Rinderdung 135, 147, 148 Rindermist 109 Ringelwürmer 68, 72 Robinie 261, 265, 338 Röhrenpilze 130, 137 Rohrkolben 277, 324 Rose 151, 153, 154, 259, 260, 326 Rosengewächse 273, 299, 302, 326 Roßkastanien 218 Rostsporen 210 Rotbuchen 303 Rote Waldameise 41, 154 Rotfaules Holz 142 Rüben 121,221,298,310,317, 331 Rüsselkäfer 87 Rüsselkäferlarven 191, 192 Rumex conglomeratus 306 - obtusifolia 306 - sanguineus 306 Säfte 69 Sägespänehaufen 152 Sägewespenlarven 121 Säugerkot 121 Säugernester 41, 116, 119, 124,127,146 Säugetierbauten 200,203,228 Säugetiere 112 Säugetierkadaver 122 Saftaustritte 112, 118, 125, 178 Salbei 286, 298, 314 Salweide 254, 269, 276, 280, 296, 323, 324, 334 Salweidentriebe 301 Samen 90, 193, 228, 272 Sammlungsschädling 182 Saponaria officinalis 221 Sauerampfer 289, 305, 311, 318,330 Sauerampferwurzel 315 Sauerkirsche 326 Schaben 240 Schadinsekten 206 Schafgarbe 234, 258, 261, 284, 286 Schafkot 146 Schildlaus 212, 213,214, 215 Schildlausjäger 203 Schilf 93 Schilfrohr 277 Schimmel 48, 116, 211, 232 Schimmelfresser 208 Schimmelnde Borke 124
497
Schimmelnde Pflanzenreste 225 Schimmelnde Pflanzenteile 139 Schimmelnde Pilze 129 Schimmelnde Rinde 118, 125, 209,210,225 Schimmelnde Stoffe 224 Schimmelnder Kompost 224 Schimmelndes Heu 222 Schimmelndes Holz 223, 224, 232,237,239 Schimmelndes Laub 125 Schimmelndes Laubholz 223 Schimmelpilze 207 Schimmliges Laub 137 Schirmpilze 201 Schlehe 163, 181, 195, 200, 260, 266, 302, 326 Schmetterlinge 70, 212 Schmetterlingsblütler 280, 305, 306, 316, 321 Schmetterlingspuppen 167 Schnecken 68,122,173 Schneeball 154, 293 Schwammspinner 121 Schwarzpappel 303 Segge 277 Seifenkraut 221 Senecio 95 Senf 331 Silberdistel 317 Silberweiden 281, 328 Solanum rostratum 285 Solitäre Bienen 241, 242 Sommerweizen 278 Sonnenblumen 245 Spanner 121 Spargel 279 Specht 113,142 Speck 201 Spiere 259 Spinnen 66 Spiraea 154 Splint 188, 248 Ställe 225, 228, 245 Stämme 128 Staketenzäune 260 Staubbeutel 272 Staubgefäße 247, 272 Staubläuse 48 Staubpilze 201 Steinsame 271 Stengel 248 Sternmiere 320 Stinkmorcheln 121 Storch 113,142 Streu 218, 220, 221 Stroh 204, 208, 222
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Verzeichnis der Wirte, Futterpflanzen,•Vorkommen, Krankheiten
Stubben 210, 251 Süßkirsche 326 Sumpfdotterblume 200 Sumpfschachtelhalm 324 Sumpfsegge 324 Tabak 183 Täublinge 201 Tang 133 Tanne 71, 142, 162, 163, 249, 255,256,260,266,268 Taubnessel 288, 311 Teichbinse 324 Teppiche 180 Termiten 112, 127 Textilien 180, 181, 186 Tierhäute 179 Tierische Abfälle 179 Tierische Produkte 180 Tierische Überreste 143, 186, 193 Tierkadaver 119, 122, 127, 200, 201 Tineidae 48 Torf 126 Tote Bäume 205 Tote Insekten 186, 228 Tote Tierkörper 120 Totes Holz 239 Trametes 226, 230 Traubenholunder 200 Traubenkirsche 302, 326 Treibholz 242 Trockene Zweige 263 Trockengemüse 329 Tubifex 98 Türkenbundlilie 279 Typha 93 Ulme 128, 141, 142, 151, 186,
244, 254, 257, 259, 265, 266, 270, 311, 339 Umbelliferae 154 Vertrocknete Kadaver 142 Verwesende Pflanzen 127, 128, 136, 155 Verwesende Tiere 123 Verwesendes Laub 139, 226 Verwesendes Pflanzengewebe 194 Vespa vulgaris 241 Vespa 240 Viehdung 115 Viehkot 114 Vögel 41, 112 Vogelkirsche 326 Vogelknöterich 289 Vogelnester 116, 119, 127, 135, 142, 179, 207, 208, 228 Vogelwicke 321 Vorräte 193 Vorratsräume 189 Waldpilz 123, 126, 137, 222, 224,245 Waldstreu 119, 126 Wasserfenchel 317 Wasserfuchsschwanz 322 Wasserpflanzen 97 Wasserschwaden 277, 322 Wasserschwertlilie 277 Weide 70, 141, 151, 165, 184, 186, 223, 239, 254, 257, 259, 260, 261, 262, 270, 280,281,282,283,289, 291, 292, 293, 302, 313, 316,318,322,323,329,334 Weidengeflecht 260 Weidenröschen 284,296 Weidenstubben 82
Weidenzweige 270 Weiderich 333 Wein 317 Weinrebe 302, 309 Weißdorn 153, 181, 200, 240, 253,257,258,259,260, 264, 265, 266, 268, 275, 280,282,302,311,337 Weiße Lilie 279 Weißer Senf 331 Weißwurzarten 279 Wespen 41, 113, 240, 246 Wespennester 241 Wicke 306, 321, 325 Wildbienen 192 Wilde Gräser 278 Wildtaube 142 Windanbruch 250 Winden 272 Windengewächse 273 Wirbeltiernester 207 Witwenblume 268 Wolfsmilchgewächse 239 Wolfstrapp 298 Wolle 180, 186 Würmer 169, 176 Wurzeln 149, 150, 151, 167, 168, 172
Yponomeuta malinella 180 Zellulose 198 Zierpflanzen 273 Ziesel 228 Ziest 298 Zistrosengewächse 272 Zoologische Sammlungen 181 Zoologische Schaustücke 180, 185 Zuckerrübe 309 Zweiflügler 132, 133, 138, 212
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