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WERKE von His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupäda in deutscher Sprache Bhagavad-gitä wie sie ist Srimad-Bhagavatam, Canto 1-10 (12 Bände) Sri Caitanya-caritamrta (11 Bände) Krsna — Die Quelle aller Freude (2 Bände) Bewußte Freude Die Lehren Sri Caitanyas Die Lehren Sn Kapilas Die Schönheit des Selbst Der Nektar der Hingabe Der Nektar der Unterweisung Sri Isopanisad Jenseits von Raum und Zeit Leben kommt von Leben Christus, Krischto, Krsna Vollkommene Fragen — Vollkommene Antworten Varnasrama-dharma (Die ideale Gesellschaft) in englischer Sprache ~, Bhagavad-gitä As It Is Srimad-Bhagavatam, Cantos 1-10 (35 Vols.) Sn Caitanya-caritamrta (17 Vols.) Teachings of Lord Caitanya Teachings of Lord Kapila, the Son of Devahüti Teachings of Queen Kunti The Science of Self-Realization The Nectar of Devotion ' The Nectar of Instruction Sri Isopanisad Easy Journey to Other Planets Krsna Consciousness: The Topmost Yoga System Krsna, the Supreme Personality of Godhead (2 Vols.) Perfect Questions, Perfect Answers Dialectic Spiritualism — A Vedic View of Western Philosophy Transcendental Teachings of Prahläda Maharaja Krsna, the Reservoir of Pleasure Life comes from Life The Perfection of Yoga Beyond Birth and Death On the Way to Krsna Raja-vidya: The King of Knowledge Elevation to Krsna Consciousness Krsna Consciousness: The Matchless Gift Back to Godhead Magazine (Founder)
His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupäda Gründer-Äcärya der Internationalen Gesellschaft für Krischna-Bewußtsein
THE BHAKTIVEDANTA BOOK TRUST reg.
Titel der amerikanischen Originalausgabe: Anti-material Worlds
Interessierte Leser werden gebeten, sich mit dem Sekretär der Internationalen Gesellschaft für Krischna-Bewußtsein in Verbindung zu setzen. Center for Vedic Studies Kurfürsten-Anlage 5 D-6900 Heidelberg Tel.: 0622l/15101 Hare-Krsna-Tempel Bergstrasse 54 CH-8030 Zürich
Tel.: 01 /693279 Das Gokula-Projekt
Tenuta la Pampa CH-6981 Sessa/TI
Tel.: 091 /732573 W. Madlencnik
Postfach 875 A-1011Wien
©1987 THE BHAKTIVEDANTA BOOK TRUST reg. Alle Rechte vorbehalten
ISBN 0-89213-086-5
Gewidmet den Wissenschaftlern der Welt mit dem Segen von His Divine Grace Sri Srtmad Bhaktisiddhänta Sarasvati Gosväml Mahäräja Prabhupäda, meinem spirituellen Meister.
Vorwort
Anmerkung: Das Lebewesen ist seinem Wesen nach parä prakrti (höhere, antimaterielle Energie). Seine Identifizierung mit der aparä prakrti (der niederen, materiellen Energie) ist die Ursache allen Leids. Weil das Lebewesen von einer illusionären Form der Zivilisation getäuscht ist, vernachlässigt es die geeignete Behandlung seiner materiellen Krankheit. In diesem Buch wird die geeignete Behandlung vorgeschlagen, und wir hoffen, daß die zivilisierte Welt ihren Nutzen aus der hier beschriebenen Methode des bhakti-yoga ziehen wird und somit die höchste Vollkommenheit des Lebens erreicht. Der Verfasser
Jedes Lebewesen, ganz besonders aber der zivilisierte Mensch, hat das natürliche Verlangen, für immer zu leben und glücklich zu sein. Dieser Wunsch ist natürlich, denn in seinem ursprünglichen Zustand ist das Lebewesen sowohl ewig als auch voller Freude. Im gegenwärtigen, bedingten Zustand des Lebens jedoch ist es in einen Kampf gegen sich ständig wiederholende Geburten und Tode verwickelt. Deshalb hat es bisher weder Glück noch Unsterblichkeit erlangen können. Das neueste Verlangen, das der Mensch entwickelt hat, ist der Wunsch, zu anderen Planeten zu reisen. Auch dies ist natürlich, denn jedes Lebewesen hat das Recht, nach Belieben in jeden Teil der materiellen oder spirituellen Welten zu reisen. Eine solche Reise ist sehr verlockend und aufregend, denn in diesen Himmeln schweben unzählige, verschiedenartige Planeten, auf denen alle nur denkbaren Lebensformen existieren. Der Wunsch, dorthin zu reisen, kann durch den Vorgang des yoga erfüllt werden, der als Mittel dient, zu jedem beliebigen Planeten zu gelangen — sogar zu Planeten, auf denen das Leben nicht nur ewig und glückselig ist, sondern auf denen auch eine große Vielfalt genußreicher Energien zur Verfügung stehen. Jeder, dem es gelingt, die spirituellen Planeten zu erreichen, braucht nicht wieder in die leidvolle materielle Welt zurückzukehren, wo Geburt, Alter, Krankheit und Tod herrschen. Diese Stufe der Vollkommenheit kann man sehr leicht durch eine individuelle Bemühung erreichen, indem man einfach daheim der vorgeschriebenen Methode des bhakti-yoga folgt. Unter kundiger Führung kann dieser Vorgang ohne Schwierigkeiten und voller Freude praktiziert werden. Mit diesem Buch wird der Versuch unternommen, alle Menschen, ganz besonders aber die Philosophen und Religionswissenschaftler, darüber zu informieren, wie man durch den Vorgang des bhakti-yoga, der höchsten Form des yoga, zu anderen Planeten gelangen kann. A.C. Bhaktivedanta Swami
Jenseits von Raum und Zeit Die materialistische Wissenschaft wird vielleicht eines Tages die ewige, antimaterielle Welt entdecken, die den Disputanten des groben Materialismus seit so langer Zeit unbekannt ist. Einer am 27. Oktober 1959 in der Times of India veröffent-
lichten Meldung kann man entnehmen, welche gegenwärtige Vorstellung die Wissenschaftler von Antimaterie haben: Stockholm, 26. Oktober 1959 — Heute wurde zwei amerikanischen Atomwissenschaftlern für die Entdeckung des Antiprotons der Nobelpreis für Physik verliehen. Die beiden Forscher, Dr. EmilloSegre, 69, gebürtiger Italiener, und Dr. Owen Chamberlain, gebürtig aus San Franzisko . . . erbrachten den Beweis, daß Materie in zwei Formen existiert — als Teilchen und als Antiteilchen. Nach ihrer Theorie gibt es möglicherweise noch eine andere Welt, eine Antiweit, die aus Antimaterie aufgebaut ist. Diese antimaterielle Welt bestehe aus atomaren und subatomaren Teilchen, welche sich in Kreisbahnen bewegen, die denen der uns bekannten Welt genau entgegengesetzt seien. Wenn diese bei-
den Welten jemals kollidieren sollten, würden sie in einem einzigen grellen Blitz vernichtet werden.
In dieser Notiz werden folgende Behauptungen aufgestellt: 1. Es gibt ein antimaterielles Atom oder Teilchen, dessen Eigenschaften denen der materiellen Atome genau entgegengesetzt sind. 2. Außer der materiellen Welt existiert noch eine andere Welt, von der wir jedoch nur begrenzte Erfahrung haben.
3. Die antimaterielle und die materielle Welt könnten zu irgendeinem Zeitpunkt kollidieren und sich gegenseitig vernichten. Mit den ersten beiden Punkten stimmen wir, die Schüler der theistischen Wissenschaft, völlig überein; doch dem dritten Punkt können wir nur innerhalb der begrenzten wissenschaftlichen Definition von Antimaterie zustimmen, denn die Vorstellung der Wissenschaftler von Antimaterie geht über eine Variante der materiellen Energie nicht hinaus, wohingegen wirkliche Antimaterie von antimaterieller bzw. spiritueller Natur sein muß. Materie unterliegt dem Verfall, doch Antimaterie — die nach der Definition der Wissenschaftler frei von allen materiellen Symptomen sein soll — muß notwendigerweise von unzerstörbarer Natur sein. Wenn Materie zerstörbar und trennbar
ist, muß Antimaterie unzerstörbar und untrennbar sein. Wir werden im Folgenden versuchen, diese Behauptungen aus der Sicht der authentischen, offenbarten Schriften zu diskutieren. Die in der Welt am meisten anerkannten Schriften sind die Veden. Die Veden wurden in vier Teile aufgeteilt: in den Säma, Yajur, Rg und Atharva Veda. Da die Veden für den gewöhnli-
chen Menschen nur sehr schwer zu verstehen sind, wurden sie zur weiteren Erklärung im Mahäbhärata, einem historischen Epos, und in den achtzehn Puränas erläutert. Das Rämäyana ist
zusammenfaßt, gilt sie als die Essenz der Upanisaden und als die einleitende Erklärung des Vedänta-sütra. Hieraus kann man schließen, daß man bereits allein der Bhagavad-gitä die Essenz der Veden entnehmen kann, denn sie wurde von Sri Krsna, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, offenbart, der von Zeit zu Zeit aus der antimateriellen Welt in die materielle Welt herabsteigt,
um uns vollkommenes Wissen von der höheren Energie zu vermitteln. In der Bhagavad-gltä wird die höhere Energie der Persönlichkeit Gottes als parä prakrti beschrieben. Die Wissenschaft-
ler haben erst vor kurzer Zeit entdeckt, daß es zwei Formen von vergänglicher Materie gibt, doch die Gitä beschreibt in höchst vollkommener Weise das transzendentale Verständnis von Materie und Antimaterie; sie spricht von zwei Energieformen. Es gibt nur eine Energie, die jedoch einmal die materielle Welt her-
vorbringt und zum anderen, in ihrer höheren Form, auch die antimaterielle (transzendentale) Welt manifestiert. Die Lebewesen gehören dem Wesen nach zur höheren Energie. Die niedere, materielle Energie wird aparä prakrti genannt. In der Gitä wird somit erklärt, daß es zwei Formen von schaffender Energie gibt: aparä und parä prakrti.
Der Materie selbst ist keine Schöpfungskraft gegeben; nur wenn sie von der lebendigen Energie manipuliert wird, können materielle Manifestationen hervorgebracht werden. Materie in
ihrer rohen Form ist daher die latente Energie des Höchsten Wesens. Wenn wir an Energie denken, ist es natürlich, daß wir gleichzeitig auch an den Ursprung der Energie denken. Wenn
wir zum Beispiel an elektrische Energie denken, erinnern wir uns gleichzeitig auch an das Elektrizitätswerk, in dem sie erzeugt wird. Energie ist niemals unabhängig. Sie steht immer
ebenfalls ein historisches Epos, das alle notwendigen Informationen enthält, die in den Veden gegeben werden. Die vier Ve-
unter der Aufsicht eines höheren Lebewesens, das sie kontrolliert. Feuer zum Beispiel ist der Ursprung zweier weiterer Ener-
den, das Rämäyana, das Mahäbhärata und die Puränas werden
als die vedischen Schriften bezeichnet. Die Upanisaden sind
gien, nämlich Licht und Wärme; Licht und Wärme haben getrennt vom Feuer kein unabhängiges Dasein. In ähnlicher
Teile der vier Veden, und das Vedänta-sütra bildet die Substanz der Veden. Weil die Bhagavad-gltä all diese vedischen Schriften
Weise stammen auch die niedere und die höhere Energie von einer Quelle, der man jeden beliebigen Namen geben könnte.
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Diese Energiequelle muß ein Lebewesen sein, das sich über alles Existierende bewußt ist. Dieses höchste Lebewesen ist die Persönlichkeit Gottes, Sri Krsna, das allanziehende Lebewesen. In den Veden wird das höchste Lebewesen, die absolute Wahrheit, bhagavän genannt — derjenige, der alle Füllen in
tnäträ-sparsäs tu kaunteya sitosna -sukha -duhkha -däh ägamäpäyino 'nityäs täms titiksasva bhärata yam hi na vyathayanty ete purusam purusarsabha sama-duhkha-sukham dhiram so 'mrtalväya kalpate
Sich birgt, das heißt das Lebewesen, das die Quelle aller Energien ist. Die Entdeckung der beiden Formen begrenzter Energie durch die heutigen Wissenschaftler kennzeichnet lediglich den Beginn des wissenschaftlichen Fortschritts. Nun sollten die Wissenschaftler noch einen Schritt weiter gehen und den Ur-
sprung der beiden Teilchen entdecken, die sie als materielle und antimaterielle Energien bezeichnen. Wie kann das antimaterielle Teilchen nun erklärt werden? Wir haben zwar Erfahrung mit materiellen Teilchen oder Atomen, doch wir haben keine Erfahrung mit antimateriellen Atomen. Die Bhagavad-gitä jedoch gibt uns die folgende lebendige Beschreibung des antimateriellen Teilchens:
dehino 'smin yathä dehe kaumäram yauvanam jarä tat ha dehäntara-präpür dhiras latra na muhyati „Das antimaterielle Teilchen befindet sich im materiellen Körper, der sich im Laufe der Zeit von Kindheit zu Knabenzeit,
von Knabenzeit zu Jugend und von Jugend zu Alter wandelt. Schließlich verläßt das antimaterielle Teilchen den alt und unbrauchbar gewordenen Körper und nimmt einen neuen materiellen Körper an." (Bg. 2.13) Diese Beschreibung eines lebendigen Körpers bestätigt die Entdeckung der Wissenschaftler, daß Energie in zwei Formen existiert. Wird die eine Energieform, das antimaterielle Teilchen, vom materiellen Körper getrennt, so wird der Körper in
jeder Beziehung unbrauchbar. Daher ist das antimaterielle Teilchen zweifellos von höherer Natur als die materielle Energie. In der Bhagavad-gitä heißt es weiterhin: 12
„Niemand sollte den Verlust materieller Energie beklagen. Die verschiedenen Sinneseindrücke wie Hitze und Kälte,
Freude und Leid usw. sind nichts weiter als Wechselwirkungen der materiellen Energie, die wie die Jahreszeiten kommen und gehen. Das zeitweilige Kommen und Gehen solcher materiellen
Wechselwirkungen bestätigt, daß der materielle Körper aus materieller Energie geformt ist, die der Lebenskraft, derJiva-Ener-
gie, untergeordnet ist. Jeder intelligente Mensch, der von Glück und Leid nicht verwirrt ist, da er versteht, daß diese Zustände lediglich verschiedene materielle Phasen sind, die sich aus den
Wechselwirkungen der materiellen Energien ergeben, kann in die antimaterielle Welt zurückkehren, wo das Leben ewig und
voller immerwährender Erkenntnis und Glückseligkeit ist." (Bg. 2.14-15)
An dieser Stelle der Gitä wird die antimaterielle Welt erwähnt, und wir erfahren, daß es in der antimateriellen Welt keine „jahreszeitlichen" Veränderungen gibt. Alles dort ist ewig, glückselig und voller Wissen. Doch wenn wir von diesem
Bereich als einer „Welt" sprechen, so sollten wir wissen, daß die Formen, Verschiedenheiten und Einteilungen dort jenseits unserer materiellen Erfahrungen liegen. Die Bhagavad-gitä erklärt weiter:
näsato vidyate bhävo näbhävo vidyate satah ubhayor api drsto 'ntas tv anayos tattva-darsibhih 13
„Der materielle Körper ist zerstörbar und als solcher wan-
Teilchen ist ewig. Man sollte daher seine Aufmerksamkeit auf
delbar und zeitweilig — das ist das Wesen der materiellen Welt.
dieses ewige Prinzip richten." (Bg. 2.18) Die Wissenschaft wird die Stufe der Vollkommenheit errei-
Die antimaterielle Lebenskraft jedoch ist unzerstörbar und daher ewig. Erfahrene Wissenschaftler haben deshalb die verschiedenen Eigenschaften des materiellen und des antimateriellen Teilchens voneinander unterschieden und sie vergänglich und unvergänglich genannt." (Bg. 2.16) Die Entdecker der beiden Formen von Materie müßten nun
noch die Eigenschaften der Antimaterie herausfinden; doch eine lebhafte Beschreibung wird bereits in der Bhagavad-gitä gege-
ben. Anhand dieser wertvollen Informationen könnten die Wissenschaftler weitere Forschungen anstellen. avinäsi tu tad viddhi yena sarvam idam tatam vinäsam avyayasyäsya na kascil kartum arhati
chen, wenn es den materialistischen Wissenschaftlern gelingt, die Eigenschaften des antimateriellen Teilchens zu entdecken und herauszufinden, wie man es aus der Verbindung mit den zeitweiligen materiellen Teilchen lösen kann. Mit dieser Erkenntnis wäre der Höhepunkt des wissenschaftlichen Fortschritts erreicht. Es liegt zumindest eine Teilwahrheit in der Vermutung der Wissenschaftler, daß es noch eine andere Welt geben könnte, die aus antimateriellen Atomen besteht, und daß ein Zusammenprall der materiellen und der antimateriellen Welt die Vernichtung beider zur Folge hätte. Ein solcher Zusammenprail findet tatsachlich fortwährend statt, denn in jedem Augenblick werden die materiellen Teilchen zerstört, wohingegen die antimateriellen Teilchen nach Befreiung streben. In der Gltä wird dieser Vorgang wie folgt erklärt:
„Das antimaterielle Teilchen ist feiner als das feinste materielle Teilchen. Die Lebenskraft ist so mächtig, daß sie ihren Einfluß über den gesamten materiellen Körper verbreitet. Das antimaterielle Teilchen besitzt im Vergleich zum materiellen Teilchen ungeheure Energien und kann folglich nicht zerstört werden." (Bg. 2.17)
Dies ist nur der Beginn der Beschreibungen des antimateriellen Teilchens in der Gitä. Es wird weiter erklärt: antavanta ime dehä nityasyokiäh saririnah anäsino 'prameyasya tasmäd yudhyasva bhärata „Das winzig kleine antimaterielle Teilchen ist im grob- und feinstofflichen materiellen Körper eingeschlossen. Der materielle Körper (sowohl der grobstoffliche als auch der feinstoffliche) unterliegt dem Zerfall, doch das feinere, antimaterielle 14
ya enam vetti hanläram yas cainam manyate hatam ubhau tau na vijänito näyam hanti na hanyate
„Das antimaterielle Teilchen, das Lebewesen, veranlaßt das materielle Teilchen, aktiv zu sein. Das Lebewesen ist ewig und unzerstörbar. Solange das antimaterielle Teilchen in einer Masse materieller Energie eingeschlossen ist, die grob-und feinstofflicher Körper genannt wird, manifestiert sich das verkörperte Lebewesen als eine lebendige Einheit. Bei dem ständigen Zusammenprall der beiden Teilchen wird das antimaterielle Teilchen niemals vernichtet. Niemand konnte oder wird das antimaterielle Teilchen jemals zerstören — weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart, noch in der Zukunft." (Bg. 2.19) Daher sind wir der Ansicht, daß die Theorie, nach der die 15
materielle und die antimaterielle Welt kollidieren könnten, was die Vernichtung beider zur Folge hätte, nur im Rahmen der begrenzten Definition der Wissenschaftler von Antimaterie ihre Gültigkeit hat. Die Gitä erklärt das Wesen des antimateriellen Teilchens, das niemals zerstört werden kann, folgendermaßen: vedävinäsinam nityath ya enam ajam avyayam katham sä purusah pärtha kam ghätayati hanli kam väsämsi jirnäni yathä vihäya naväni grhnäti naro 'päräni tathä sariräni vihäya jirnäny anyäni samyäti naväni dehi „Das unvollstellbar feine und unmeßbare antimaterielle Teilchen ist unzerstörbar, unvergänglich und ewig. Wenn nach einer gewissen Zeit die materiellen Teilchen vernichtet werden, wird das antimaterielle Teilchen aus der materiellen Gefangenschaft befreit. Das gleiche Prinzip gilt ebenfalls für die materielle und die antimaterielle Welt. Niemand sollte daher befürchten, das antimaterielle Teilchen werde jemals zerstört werden, denn es überlebt die Vernichtung der materiellen Welt." (Bg. 2.21-22) Alles Erschaffene wird nach einem bestimmten Zeitraum wieder vernichtet. Sowohl der materielle Körper als auch die
materielle Welt sind erschaffen worden und sind daher beide der Vernichtung unterworfen. Das antimaterielle Teilchen je-
doch wird niemals erschaffen und folglich auch niemals zerstört. Dies wird ebenfalls in der Gitä erklärt: na jäyate mriyale vä kadäcin näyam bhütvä bhavitä vä na bhüyah ajo nityah säsvato 'yam puräno na hanyate hanyamäne sarire
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„Das antimaterielle Teilchen, d.h. die Lebenskraft, wird niemals geboren oder erschaffen. Es existiert ewiglich. Es kennt weder Geburts- noch Todesdaten und wird somit keinesfalls immer wieder von neuem erschaffen und immer wieder zerstört. Es existiert ewiglich und ist daher älter als das Älteste; dennoch bleibt es ewig jung und frisch. Obgleich das materielle Teilchen vernichtet wird, bleibt das anti materielle Teilchen davon unberührt." (Bg. 2.20) Dieses Prinzip läßt sich nicht nur auf die antimateriellen Teilchen anwenden, sondern auch auf das antimaterielle Universum. Obgleich also das materielle Universum vernichtet wird, bleibt das antimaterielle Universum unter allen Umständen bestehen. Diese Tatsache wird später noch ausführlicher erklärt werden. Die Wissenschaftler können aus der Gitä jedoch noch mehr lernen; es heißt dort nämlich: dehl nityam avadhyo 'yam dehe sarvasya bhärata tasmät sarväni bhütäni na Ivam socitum arhasi „Der Weise, der erkannt hat, daß das antimaterielle Teilchen unzerstörbar ist, weiß, daß es durch kein Mittel vernichtet
werden kann." (Bg. 2.30) Die Atomwissenschaftler mögen zwar die Absicht haben, die materielle Welt durch Kernwaffen zu zerstören, doch ihre Waffen werden niemals die antimaterielle Welt vernichten können. In den folgenden Versen wird das antimaterielle Teilchen
noch eingehender beschrieben: nainam chindanti sasträni nainam dahati pdvakah na cainam kledayanty äpo na sosayati märutah
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acchedyo 'yam adähyo 'yam -akledyo 'sosya eva ca nityah sarva-gatah sthänur acalo 'yam sanätanah avyakto 'yam acintyo 'yam avikäryo 'yam ucyate tasrnad evam viditvainam nänusocitum arhasi
genannten acht Prinzipien nicht überschreiten. Daher ist es sehr ermutigend zu erfahren, daß sie allmählich ein wenig vom antimateriellen Prinzip und vom antimateriellen Universum zu verstehen beginnen. Es bleibt zu hoffen, daß die materialistischen Menschen im Laufe der Zeit auch den Wert der antimateriellen Welt werden ermessen können, in der das materielle Prinzip keine Gültigkeit hat. Allein das Wort „antimateriell" weist be-
reits darauf hin, daß dieses Prinzip das genaue Gegenteil aller materiellen Eigenschaften bedeutet.
„Das antimaterielle Teilchen läßt sich durch keine mate-
Die spekulierenden Theoretiker, die das antimaterielle Prinzip zu erklären suchen, teilen sich in zwei Hauptgruppen, die je-
rielle Waffe zerschneiden, noch kann es von Feuer verbrannt
doch beide zu falschen Schlußfolgerungen kommen. Die eine
werden. Es kann weder von Wasser benetzt noch vom Wind
Die Bhagavad-gltä und alle anderen vedischen Schriften be-
Gruppe (die groben Materialisten) streitet die Existenz des antimateriellen Prinzips ab oder sieht im Tode lediglich „die Auflösung materieller Verbindungen in einer bestimmten Phase". Die andere Gruppe behauptet, das antimaterielle Prinzip sei das genaue Gegenteil des materiellen Prinzips. Letztere sind als sänkhya- Philosophen bekannt; sie untersuchen die materiellen Prinzipien sehr genau und analysieren sie bis in alle Einzelheiten. Wenn die sänkhya- Philosophen an das Ende ihrer Forschung gelangen, erkennen sie schließlich die Existenz eines transzendentalen (antimateriellen) inaktiven Prinzips an. All diese gedanklichen Spekulanten haben jedoch ständig mit
schreiben die höhere Energie (das antimaterielle Prinzip) als die
Schwierigkeiten zu kämpfen, da sie ihre Theorien mit Hilfe der
lebendige Kraft bzw. die lebendige Seele, die auch Jiva genannt wird. Dieses lebendige Prinzip kann nicht durch eine Verbin-
niederen Energie aufstellen. Sie akzeptieren nicht die Informationen, die ihnen von höheren Autoritäten gegeben werden. Wenn man jedoch das wirkliche Wesen des anti materiellen Prinzips erkennen will, muß man sich auf die transzendentale Ebene der höheren Energie erheben. Die wesenseigene Aktivität der höheren Energie wird bhakti-yoga genannt.
verdorrt oder ausgetrocknet werden, und es kann niemals verdunsten. Es ist unteilbar, nicht brennbar und unlöslich. Weil es
ewig ist, kann es in jeden beliebigen Körper eingehen und ihn wieder verlassen, und da es von stetigem Wesen ist, sind seine Eigenschaften unveränderlich. Es ist unerklärlich, denn es widerspricht allen materiellen Eigenschaften. Es liegt jenseits des Vorstellungsvermögens eines gewöhnlichen Menschen und ist unwandelbar. Niemand sollte daher um das klagen, was ein ewiges, antimaterielles Prinzip ist." (Bg. 2.23-25)
dung materieller Elemente erzeugt werden. Es gibt acht mate-
rielle Prinzipien, die der niederen Energie zugeordnet werden: (1) Erde, (2) Wasser, (3) Feuer, (4) Luft, (5) Äther, (6) Geist, (7) Intelligenz und (8) falsches Ego. Darüber hinaus existiert die lebendige Kraft, das antimaterielle Prinzip, das als höhere Energie beschrieben wird. All diese Energien werden auch Kräfte genannt, da sie von der Höchsten Persönlichkeit Gottes (Krsna), dem höchsten Lebewesen, ausgehen und von Ihm gelenkt werden. Lange Zeit konnten die Materialisten die Grenzen der oben-
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Solange man sich auf der Ebene der materiellen Welt befindet, kann man das wahre Wesen der anti materiellen Welt nicht ermessen. Versucht man dies dennoch, gleicht man dem Frosch im Brunnen, der die Tiefe und das Ausmaß des Pazifischen Ozeans abzuschätzen versucht. „Ist dieser Ozean zweimal so
groß wie mein Brunnen?" fragt er, „oder gar dreimal oder viel19
leicht sogar viermal so groß?" Offensichtlich ist es unmöglich, auf diese Weise zu einem Ergebnis zu kommen. Doch der Höchste Herr, der sowohl die materiellen als auch die antimateriellen Energien kontrolliert, steigt aus Seiner grundlosen Barmherzigkeit aus Seinem antimateriellen Reich in die materielle Welt herab, um den bedingten Lebewesen das vollkommene Wissen von der antimateriellen Welt zu offenbaren. Auf diese Weise können wir das Wesen der antimateriellen Welt verstehen. Wir erfahren zum Beispiel, daß sowohl der Höchste Herr als auch die Lebewesen ihrer Eigenschaft nach antimateriell sind. Somit können wir uns anhand eines eingehenden Studiums der Lebewesen eine Vorstellung vom Höchsten Herrn
machen. Jedes Lebewesen ist eine individuelle Person, und daher muß das höchste Lebewesen notwendigerweise die höchste
Person sein. Die vedischen Schriften erklären, daß Krsna diese höchste Person ist. Der Name „Krsna", der auf den Höchsten
Herrn hinweist, ist der eine wahrhaft zutreffende Name höchsten Ranges. Der Herr kontrolliert sowohl die materiellen als auch die antimateriellen Energien — „Krsna" bedeutet, daß Er der höchste Kontrollierende ist. In der Gitä bestätigt der Herr diese Tatsache mit folgenden Worten: bhümir äpo 'nalo väyuh kham mano buddhir eva ca ahankära itiyam me bhinnä prakrtir astadhä apareyam itas tv anyärh prakrtim viddhi me paräm jlva-bhütäm mahä-bäho yayedam dhäryate jagat etad yoriini bhütäni sarvämty upadhäraya aham krtsnasya jagatah prabhavah pralayas tathä 20
„Es gibt zwei Welten — die materielle und die antimaterielle. Die materielle Welt setzt sich aus der qualitativ niedrigeren Energie zusammen, die in acht materielle Prinzipien unterteilt ist, wohingegen die antimaterielle Welt aus der qualitativ höheren Energie besteht. Da die materiellen und antimateriellen Energien Meine Erweiterungen sind, ist es nur logisch zu schlußfolgern, daß Ich die endgültige Ursache aller Schöpfungen und Vernichtungen bin." (Bg. 7.4-6) Weil diese beiden Energien des Herrn die materielle und die anti materielle Welt hervorbringen, wird Er die Höchste Absolute Wahrheit genannt. Sri Krsna erklärt auch diese Tatsache in der Gltä: mattah parataram nänyat kincid asti dhananjaya mayi sarvam idam protam sütre mani-ganä iva
„Ich, o Arjuna, bin das höchste Prinzip der Transzendenz, und es gibt nichts Höheres als Mich. Alles ruht auf Meinen Energien wie Perlen auf einer Schnur." (Bg. 7.7)
Bereits lange vor der Entdeckung der antimateriellen Prinzipien und der antimateriellen Welt wurde dieses Thema in der Gitä behandelt. Wie es zu Beginn des Vierten Kapitels heißt, wurde der Sonnengott in dieser Wissenschaft unterwiesen. Das bedeutet, daß diese Prinzipien bereits lange vor der Schlacht von Kuruksetra, mindestens 120 000 000 Jahre zuvor, von Krsna, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, verkündet wurden. Erst in jüngster Zeit beginnt die moderne Wissenschaft allmählich einen Bruchteil der Wahrheiten zu entdecken, die in der Gitä enthalten sind. Die Gltä gibt ebenfalls einen eindeutigen Hinweis auf das antimaterielle Universum. Aus den vorhandenen Informationen kann man ohne den geringsten Zweifel ersehen, daß sich die antimaterielle Welt im antimateriellen Himmel befindet, einem Himmel, der in der Gitä als sanätana-dhäma, als die ewige Na-
tur, bezeichnet wird. 21
Genau wie die materiellen Atome die materielle Welt bilden, so bilden die antimateriellen Atome die antimaterielle Welt. Die antimaterielle Welt wird von antimateriellen Lebewesen bewohnt. In der antimateriellen Welt gibt es keine tote Materie. Alles, was dort existiert, ist ein lebendiges Prinzip, und die höch-
ste Persönlichkeit dort ist Gott Selbst. Die Bewohner der antimateriellen Welt verfügen über ewiges Leben, ewiges Wissen und ewige Glückseligkeit. Mit anderen Worten, sie besitzen alle
Eigenschaften Gottes. Der höchste Planet in der materiellen Welt wird Satyaloka oder auch Brahmaloka genannt. Auf diesem Planeten leben hochentwickelte Lebewesen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Brahma, das ersterschaffene Lebewesen im Universum, ist der herrschende Halbgott auf Brahmaloka. Brahma ist ein Lebewesen wie wir auch, doch er ist die talentierteste Persönlichkeit im gesamten Universum. Er steht zwar nicht auf der gleichen Stufe wie Gott, doch er gehört zu den Lebewesen, die direkt von Gott gelenkt werden. Sowohl Gott als auch die Lebewesen gehören zur antimateriellen Welt, und daher würden die Wissenschaftler der gesamten Menschheit einen großen Dienst erweisen, wenn sie die Beschaffenheit der antimateriellen Welt
erforschen würden — das heißt, wenn sie herausfänden, wie sie verwaltet wird, wie es dort aussieht, wer die führenden Persönlichkeiten sind usw. Von allen vedischen Schriften befaßt sich das SrlmadBhägavatam am ausführlichsten mit all diesen Themen. Die Gitä gilt als einführende Studie zum Snmad-Bhägavatam. Diese beiden wichtigen Bücher des Wissens sollten von allen Wissenschaftlern eingehend studiert werden. Sie würden sehr viel zum Fortschritt der Wissenschaft beitragen und auf vieles bisher Unentdeckte aufmerksam machen. Die Transzendentalisten und die Materialisten sind voneinander völlig verschieden. Der Transzendentalist erwirbt sein Wissen aus autorisierten Schriften wie den Veden. Die vedischen Schriften werden von Autoritäten überliefert, die sich in der transzendentalen Nachfolge der spirituellen Meister befin22
den. Diese Nachfolge der spirituellen Meister (paramparä) wird
ebenfalls in der Gitä erwähnt. Krsna Selbst sagt in der Gttä, daß Er dieses Wissen vor Hunderttausenden von Jahren dem Sonnengott Vivasvän offenbarte, der wiederum seinen Sohn Manu darin unterwies, den Stammvater des heutigen Menschengeschlechts. Manu gab dieses transzendentale Wissen an seinen Sohn, König Iksväku, weiter, den Ahnherrn der Dynastie, in der der Herr als Sri Räma erschien. Diese lange Nachfolge spiritueller Meister war unterbrochen, als Sri Krsna vor 5000 Jahren erschien, und so verkündete Er Arjuna die Gitä erneut und machte ihn zum ersten Schüler dieses Wissens im gegenwärtigen Zeitalter. Die Transzendentalisten dieses Zeitalters befinden sich daher in der Nachfolge der spirituellen Meister, die von Arjuna ausgeht. Durch dieses Prinzip der Schülernachfolge erfährt der Transzendental ist, ohne sich mit materialistischer Forschungsarbeit abmühen zu müssen, auf vollkommenste Weise alle Wahrheiten über Materie und Antimaterie.
Die grobstofflichen Materialisten jedoch glauben nicht an die antimaterielle Welt der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Sie sind daher bedauernswerte Geschöpfe — auch wenn sie manchmal sehr talentiert, gebildet und in vieler Hinsicht fortgeschritten erscheinen. Sie sind vom Einfluß der materiellen Energie
verwirrt und verfügen über kein Wissen von Antimaterie. Aus diesem Grunde ist es ein gutes Zeichen, daß die materiellen Wissenschaftler allmählich beginnen, sich dem Bereich der antimateriellen Welt zu nähern. Vielleicht wird es ihnen sogar möglich sein, so viel Fortschritt zu machen, daß sie Einzelheiten über diese antimaterielle Welt erfahren, in der Sich der Höchste Herr mit Seinen Geweihten aufhält, die mit Ihm zu-
sammenleben und Ihm in Liebe dienen. Die Lebewesen, die Gott dienen, besitzen zwar die gleichen Eigenschaften wie Er, doch sie befinden sich zur gleichen Zeit in der untergeordneten Position des Dieners. In der antimateriellen Welt besteht kein Unterschied zwischen dem Diener und dem Meister — jede Beziehung dort ist vollkommen, denn sie ist transzendental und frei von jeder Spur materieller Verunreinigung. 23
Die materielle Welt ist von Natur aus vergänglich. Nach den Lehren der Gitä ist die Annahme der Wissenschaftler, daß die materiellen und antimateriellen Welten vernichtet werden würden, wenn sie zufällig zusammenprallten, nur bedingt richtig.
Die materielle Welt ist eine Schöpfung der sich ständig wandelnden Erscheinungsweisen der Natur. Diese Erscheinungsweisen (gunas) sind als sattva (Tugend), rajas (Leidenschaft) und tatnas (Unwissenheit) bekannt. Die materielle Welt wird durch die Erscheinungsweise der rajas erschaffen, durch die Erscheinungsweise der sattva erhalten und durch die Erscheinungsweise der tarnas vernichtet. Diese Erscheinungsweisen sind überall in der materiellen Welt aktiv, und daher findet in
jeder Stunde, jeder Minute und jeder Sekunde überall im materiellen Universum der Vorgang der Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung statt. Auch Brahmaloka, der höchste Planet im Universum, ist diesem Einfluß der Erscheinungsweisen der Natur ausgesetzt, obgleich dort die Lebensdauer aufgrund der Vorherrschaft der Erscheinungsweise der sattva 4 320 000 x 1000 x 2 x 30 x 12 x
100 Sonnenjahre beträgt. Doch trotz dieses langen Zeitraumes ist auch Brahmaloka letzten Endes der Zerstörung unterworfen. Und obwohl das Leben auf Brahmaloka, verglichen mit dem auf der Erde, unvollstellbar lang erscheint, dauert es im Vergleich mit der Ewigkeit der antimateriellen Welt nur so lange
wie ein Augenblick. Deshalb hebt der Sprecher der Gitä, Sri Krsna, ganz besonders die Bedeutsamkeit Seines Reiches, des
antimateriellen Universums, hervor. Sri Krsna erklärt, daß alle Planeten im materiellen Universum nach 4 320 000 x 1000 x 2 x 30 x 12 x 100 Sonnenjahren zerstört werden. Und auch die Körper der Lebewesen, die die
materiellen Planeten bewohnen, werden bei der Auflösung der kosmischen Manifestation vernichtet. Das Lebewesen selbst jedoch ist seinem eigentlichen Wesen nach ein antimaterielles Teilchen. Doch solange es sich nicht durch die Ausführung antimaterieller Tätigkeiten in den Bereich der antimateriellen Welt erhebt, wird sein Körper bei der Vernichtung der materiellen 24
Welt zerstört werden, und es wird gezwungen sein, bei der nächsten Schöpfung erneut einen materiellen Körper anzunehmen. Mit anderen Worten, es ist den Qualen der sich wiederholenden Geburten und Tode ausgesetzt. Nur die Lebewesen, die sich während des manifestierten Zustandes des materiellen Lebens dem liebevollen Dienst für die Höchste Persönlichkeit Gottes zuwenden, werden mit Sicherheil zur antimateriellen Welt erhoben werden, nachdem sie den materiellen Körper verlassen haben. Unsterblichkeit können nur diejenigen erlangen, die durch die Ausführung antimaterieller Tätigkeiten befähigt werden, zu
Gott zurückzukehren. Man mag sich nun die Frage stellen, was unter antimateriellen Tätigkeiten zu verstehen sei, und die Antwort lautet, daß man sie mit einer ärztlichen Behandlung vergleichen kann. Wenn ein Mensch erkrankt, wird er einen Arzt zu Rate ziehen, der ihm Medikamente verschreibt, die seine Krankheit heilen können. In ähnlicher Weise leidet auch der Materialist an einer
Krankheit und sollte sich daher an einen erfahrenen transzendentalen Arzt wenden. Die Krankheit des materialistischen Menschen sind die Qualen der Wiederholung von Geburt, Alter, Krankheit und Tod. Wenn er sich jedoch bereit erklärt, sich der „Zurück-zu-Gott-Behandlung" zu unterziehen, kann er zu den antimateriellen Welten erhoben werden, wo ihn anstatt Geburt und Tod ein ewiges Leben erwartet. Es gibt zwei Arten der Zerstörung in der materiellen Welt: Nach je 4 320 000 x 1000 Sonnenjahren, das heißt am Ende eines Tages auf Brahmaloka, dem höchsten Planeten der mate-
riellen Welt, werden die unteren und mittleren Planetensysteme vernichtet; doch während dieser Teilvernichtung werden die
höchsten Planeten, wie zum Beispiel Brahmaloka, nicht zerstört. Am Ende der 4 320 000 x 1000 x 2 x 30 x 12 x 100 Sonnenjahre jedoch geht die gesamte kosmische Manifestation in den antimateriellen Körper Mahä-Visnus ein, einer vollständigen Erweiterung Krsnas, von dem die materiellen Prinzipien
ausgehen, sich manifestieren und in den sie nach der Vernichtung wieder eingehen. Die antimaterielle Welt, die unvorstell25
bar weit vom materiellen Himmel entfernt ist, wird jedoch niemals vernichtet — vielmehr nimmt sie die materielle Welt in sich auf. Es könnte zwar möglich sein, daß irgendwann einmal die materielle und die antimaterielle Welt kollidieren — wie auch die Wissenschaftler vermuten — und daß die materielle Welt dabei zerstört wird; doch von einer Vernichtung der anti-
materiellen Welt kann keine Rede sein. Die ewig existierende antimaterielle Welt entzieht sich dem Vorstellungsvermögen der materialistischen Wissenschaftler. Sie ist ihnen nur insofern verständlich, als sie erkennen, daß diese Welt dem Prinzip nach den Erscheinungsweisen der materiellen Welt genau entgegengesetzt sein muß. Die genauen Einzelheiten über das antimaterielle Universum können jedoch nur aus dem unfehlbaren Wissensschatz der befreiten Autoritäten erfahren werden, die das Wesen des antimateriellen Prinzips in jeder Hinsicht verstanden haben. Dieses Wissen wird durch den Vorgang des Hörens von
einem hingegebenen Schüler der Höchsten Persönlichkeit Gottes empfangen.
stehen. Bhakti-yoga ist eine wissenschaftliche und transzenden-
tale Aktivität, die sowohl der Neuling als auch der vollkommene yogi praktizieren können. Die materielle Welt ist lediglich ein schattenhaftes Abbild der antimateriellen Welt, und intelligente Menschen, die ein reines Herz und reine Gewohnheiten entwickelt haben, können alle Einzelheiten über die antimaterielle Welt in konzentrierter Form aus den Versen der Gitä erfahren. Dieses Wissen ist weit-
aus erschöpfender und umfassender als alles materielle Wissen und wird in der Gitä ausführlich erklärt. Die oberste Gottheit der antimateriellen Welt ist Sri Krsna, der in Seinem spirituellen Reich sowohl in Seiner ursprünglichen Persönlichkeit als auch in Seinen vielen vollständigen Erweiterungen gegenwärtig ist. Diese ursprüngliche Person und Ihre vollständigen Erweiterungen können allein durch antimaterielle Tätigkeiten verstanden werden, die im allgemeinen als bhakti-yoga oder hingebungsvoller Dienst bekannt sind. Die
offenbart, dem ersten Lebewesen in der materiellen Schöpfung.
Persönlichkeit Gottes ist die höchste Wahrheit, und Er ist auch die Gesamtheit des antimateriellen Prinzips. Sowohl das materielle Prinzip als auch das antimaterielle Prinzip gehen von Ihm
Auf diese Weise wurde das vedische Wissen auch Brahma Brahma gab dieses Wissen an den Weisen Närada Muni weiter,
aus. Er ist die Wurzel des gesamten Baumes; wenn man Was-
und in ähnlicher Weise verkündete die Höchste Persönlichkeit
ser auf die Wurzel eines Baumes gießt, werden auch die Zweige
Gottes, Sri Krsna, die Bhagavad-gltä dem Sonnengott Vivasvän. Als die Nachfolge der spirituellen Meister unterbrochen war, offenbarte Sri Krsna Seinem Freund Arjuna auf dem Schlachtfeld von Kuruksetra die Lehren der Gitä erneut. Arjuna
und Blätter versorgt, und in ähnlicher Weise werden, wenn Sri Krsna, die Höchste Persönlichkeit Gottes, verehrt wird, alle re-
übernahm die Rolle des Schülers, und so konnte er dieses transzendentale Wissen von Sri Krsna empfangen. Mit der Absicht,
die Materialisten dieser Welt von allen Zweifeln zu befreien, stellte Arjuna alle dazu notwendigen Fragen, und Sri Krsna be-
antwortete sie in einer Weise, die für jeden gewöhnlichen Menschen verständlich ist. Nur diejenigen, die vom Geflimmer der materiellen Welt bezaubert werden, sind nicht bereit, die Autorität Sri Krsnas anzuerkennen. Darausfolgt, daß man als erstes sein Herz und seine Gewohnheiten läutern muß, denn sonst ist es nicht möglich, Einzelheiten über die antimaterielle Welt zu ver26
lativen Wahrheiten der materiellen Welt erhellt, und das Herz des Gottgeweihten wird mit Freude erfüllt, ohne daß dieser auf der materialistischen Ebene aktiv werden müßte. Das ist das Geheimnis der Bhagavad-gitä. Der Vorgang, mit dessen Hilfe man in die antimaterielle Welt gelangen kann, unterscheidet sich von allen materialistischen Bemühungen, die in dieser Hinsicht unternommen wer-
den. Das individuelle Lebewesen kann die antimaterielle Welt ohne Schwierigkeiten erreichen, wenn es, während es sich noch
in der materiellen Welt aufhält, antimaterielle Tätigkeiten ausführt. Doch den Materialisten, die sich auf die begrenzte Kraft ihrer experimentellen Gedanken, ihrer intellektuellen Spekula27
tionen und ihrer materialistischen Wissenschaft verlassen, bereitet es große Schwierigkeiten, sich der antimateriellen Welt auch nur zu nähern. Die grobstofflichen Materialisten können zwar versuchen, sich der antimateriellen Welt zu nähern, indem sie mit Raumschiffen, Satelliten, Raketen usw. ins All fliegen, doch mit solchen Mitteln können sie nicht einmal zu den Planeten in den höheren Regionen des materiellen Himmels gelangen, geschweige denn zu den Planeten, die im antimateriellen Himmel schweben, der vom materiellen Universum unvorstellbar weit entfernt ist. Selbst den yogis, die alle mystischen Kräfte vollendet beherrschen, Fällt es sehr schwer, diese Region zu erreichen. Meisterhafte yogis, die das antimaterielle Teilchen in ihrem Körper durch mystische Kräfte kontrollieren können, sind in der Lage, den materiellen Körper zu jedem beliebigen Zeitpunkt zu verlassen und somit auf einem besonderen Pfad in die antimaterielle Welt zu gelangen, welcher die materielle und die antimaterielle Welt miteinander verbindet. Wenn sie die erforderlichen Fähigkeiten besitzen, befolgen sie die in der Gitä vorgeschriebene Methode; es heißt dort: agnir jyotir ahah suklah
san-mäsä uttaräyanam tatra prayätä gacchanti brahma brahma-vido janäh
„Diejenigen, die die Transzendenz verwirklicht haben, können die antimaterielle Welt erreichen, wenn sie den materiellen Körper während der Zeit des uttaräyana verlassen, wenn sich die Sonne auf ihrer nördlichen Bahn befindet, oder während glückverheißender Augenblicke, in denen die Gottheiten des Feuers und des Lichts die Atmosphäre beherrschen." (Bg. 8.24) Es gibt verschiedene mächtige Halbgötter, die mit der Verwaltung des kosmischen Geschehens beauftragt sind. Unintelligente Menschen jedoch, die sich von der Kompliziertheit der
kosmischen Verwaltung keine Vorstellung machen können, 28
verlachen den Gedanken, Feuer, Luft, Elektrizität, Tag und Nacht usw. würden persönlich von Halbgöttern überwacht und beaufsichtigt. Doch die großen yogis wissen, wie sie diese ungesehenen Verwalter des Universums zufriedenstellen können. Indem sie sich das Wohlwollen dieser Verwalter zunutze machen, verlassen sie ganz nach Belieben den materiellen Körper in gewissen günstigen Augenblicken, die eigens dafür eingerichtet wurden, den Zutritt zur antimateriellen Welt oder zu den höchsten Planeten des materiellen Himmels zu ermöglichen. Auf den höheren Planeten der materiellen Welt können sich die yogis für Hunderttausende von Jahren eines weitaus bequemeren und angenehmeren Lebens erfreuen als auf der Erde, doch selbst auf diesen höheren Planeten ist das Leben nicht ewig. Diejenigen jedoch, die nach ewigem Leben streben, gehen mit Hilfe von mystischen Kräften und zu bestimmten günstigen Zeitpunkten, die von den verwaltenden Halbgöttern eingerichtet werden, in das antimaterielle Universum ein. Diese kosmischen Geschehnisse bleiben den Augen der grobstofflichen Materialisten, die diesen siebtklassigen Planeten namens „Erde" bewohnen, jedoch verborgen. dhümo rätris tathä krsnah
san-mäsä daksinäyanam tatra cändramasarh jyotir yogi präpya nivartate
„Wer kein yogi ist, aber aufgrund von Bußen, guten Taten, Opferdarbringungen oder Wohltätigkeiten zu einem günstigen Zeitpunkt stirbt, kann nach dem Tod zu höheren Planeten aufsteigen, muß jedoch, nachdem er dort ein Leben in himmlischen Freuden verbracht hat, wieder zu diesem Planeten [der Erde] zurückkehren. Solch ein Mensch verläßt die Welt zu der Zeit, die als dhüma bekannt ist, der finsteren, mondlosen Hälfte des Monats, in der sich die Sonne auf ihrer südlichen Bahn befindet." (Bg. 8.25) Wer also in die antimaterielle Welt gelangen will, sollte die 29
Unterweisung der Gitä beherzigen und den Vorgang des hingebungsvollen Dienstes annehmen, das heißt antimaterielle Tätigkeiten ausführen. Diejenigen, die nach der Methode des hinge-
gie Gottes bilden. Der Hauptteil, das heißt drei Viertel der Schöpfungsenergie des Herrn, ist im spirituellen Himmel manifestiert, der auch unter dem Namen paravyoma oder Vaikun-
bungsvollen Dienstes handeln, wie sie von erfahrenen Tran-
thaloka bekannt ist. Diese Informationen aus der Brahma-samhitä und der Bhagavad-gltä werden vielleicht eines Tages von
szendentalisten vorgeschrieben wird, werden in ihren Bemühungen, die antimaterielle Welt zu erreichen, niemals enttäuscht werden. Obgleich es auf diesem Pfad viele Hindernisse gibt, können die Geweihten Sri Krsnas diese Schwierigkeiten sehr leicht überwinden, da sie genau dem Weg folgen, der vor ihnen von den transzendentalen Gottgeweihten beschritten wurde. Solche Gottgeweihten, die eine lange Reise zum antimateriellen Königreich Gottes angetreten haben, befinden sich niemals in Illusion. Niemand wird betrogen oder enttäuscht, wenn er dem unfehlbaren Pfad der Hingabe folgt, der zum antimateriellen Universum führt. Alle Ergebnisse, die aus dem Studium der Veden, aus Opfern, Bußen und Wohltätigkeiten erlangt wer-
den, erhält man automatisch im hingebungsvollen Dienst, das heißt durch die unermüdliche Ausübung von bhakti-yoga. Bhakü-yoga ist somit das Universalheilmittel für die gesamte Menschheit, und seine Ausübung ist, ganz besonders in diesem eisernen Zeitalter, von Sri Krsna Selbst sehr leicht gemacht worden, da Er in Seiner erhabensten, freigebigsten und großzügigsten Inkarnation als Sri Caitanya (1486-1534) in
Bengalen erschien und die sankirtarta-Bewegung — das Tanzen und Singen zum Chanten der Namen Gottes — in ganz Indien verbreitete. Durch die Barmherzigkeit Sri Caitanyas kann man sich die Prinzipien des bhakti-yoga sehr schnell zu eigen ma-
chen, und so werden sehr bald alle Zweifel aus dem Herzen verschwinden, das Feuer der materiellen Leiden wird verlöschen und transzendentale Glückseligkeit sichtbar werden. Im Fünften Kapitel der Brahma-samhitä findet man eine Beschreibung der verschiedenen Planetensysteme, die in der materiellen Welt existieren, und auch in der Bhagavad-gltä wird daraufhingewiesen, daß es in den Hunderttausenden von materiellen Universen unzählige Planetensysteme gibt und daß all diese Universen zusammen nur ein Viertel der Schöpfungsener30
den materialistischen Wissenschaftlern bestätigt werden, wenn sie weiter nach der Existenz der antimateriellen Welt forschen. Einer Pressemeldung aus Moskau vom 21. Februar 1960 war zu entnehmen: Rußlands bekanntester Professor der Astronomie, Boris Vorontsov-Velianino, sagte, daß es eine unbegrenzte Anzahl von Planeten im Universum geben müsse, die von intelligenten Wesen bewohnt sind.
Diese Aussage des russischen Astronomen bestätigen die Informationen, die in der Brahma-samhitä gegeben werden: yasya prabhä prabhavato jagandanda-kotikotisv asesa-vasudhädi-vibhüti-bhinnam tad brahma niskalam anantam asesa-bhütam govindam ädi-purusarh tarn aham bhajämi In diesem Vers der Brahma-samhitä wird gesagt, daß es
nicht nur eine unbegrenzte Anzahl von Planeten gibt — wie es auch der russische Astronom bestätigt —, sondern auch eine unbegrenzte Anzahl von Universen. All diese Universen mit ih-
ren unzähligen Planeten schweben in der Brahman-Ausstrahlung und sind auch aus der Brahman-Ausstrahlung entstanden, die vom transzendentalen Körper Govindas (Sri Krsnas), des urersten Herrn, ausgeht. Sri Krsna wird von Brahma verehrt, dem herrschenden Halbgott des Universums, in dem wir leben. Der russische Astronom bestätigt ebenfalls, daß alle diese Planeten, deren Anzahl auf nicht weniger als 100 000 000 geschätzt wird, bewohnt sind. In der Brahma-samhitä wird ebenfalls gesagt, daß in jedem einzelnen der unzähligen Universen
eine unbegrenzte Anzahl verschiedenartiger Planeten schweben. Die Ansicht des Astronomen wurde von Professor Vladimir 31
Alpatov, einem Biologen, unterstützt, der behauptete, einige der oben erwähnten Planeten hätten einen Entwicklungsstand erreicht, der dem der Erde entspräche. In dem Bericht aus Moskau heißt es weiter: Es besteht die Möglichkeit, daß es auf solchen Planeten Leben gibt, das mit dem auf der Erde vergleichbar wäre. Der bekannte Chemiker Dr. Nikolat Zhirov, der sich mit der Erforschung anderer Planeten befaßt, wies daraufhin, daß sich der Organismus eines Marsbewohners zum Beispiel sehr gut der Erdatmosphäre anpassen könnte. Nach seinen Vermutungen wäre die gasartige Zusammensetzung der Marsatmosphäre durchaus geeignet, Wesen am Leben zu erhalten, die sich dieser Atmosphäre angepaßt hätten.
Die Anpassungsfähigkeit der Organismen auf den unterschiedlichen Planeten wird in der Brahma-samhitä als vibhütibhinnam beschrieben, was bedeutet, daß auf jedem einzelnen
der unzähligen Planeten im Universum eine besondere Atmosphäre herrscht und daß die Lebewesen auf diesen Planeten entsprechend den günstigen oder ungünstigen atmosphärischen Verhältnissen unterschiedliche Entwicklungsstufen in der Wissenschaft, Psychologie usw. erreicht haben. Vibhüti bedeutet „besondere Kraft" oder „Fähigkeit", und bhinnam wird mit
„unterschiedlich" übersetzt. Die Wissenschaftler, die den Weltraum erforschen wollen, indem sie versuchen, mit mechanischen Hilfsmitteln andere Planeten zu erreichen, sollten sich darüber bewußt sein, daß ein der Erdatmosphäre angepaßter Organismus nicht in der Atmosphäre anderer Planeten existie-
ren kann. Daher sind die Versuche des Menschen, den Mond, die Sonne oder den Mars zu erreichen, nutzlos, denn die unter-
den psychologischen Veränderungen des Geistes abhängig. Die Veränderungen, die zum Beispiel im Körper einer Raupe stattfinden, wenn sich diese in einen Schmetterling verwandelt, oder die in der modernen Medizin ausgeführten Operationen, bei denen der Körper eines Mannes in den einer Frau (oder umgekehrt) verwandelt wird, hängen mehr oder weniger von psychologischen Veränderungen ab. In der Bhagavad-gitä wird gesagt, daß ein Mensch, der zur Zeit des Todes seinen Geist auf die Gestalt der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Sri Krsna, konzentriert und dabei seinen Körper verläßt, augenblicklich in die spirituelle Existenz, d.h. in die antimaterielle Welt, eingehen kann. Das bedeutet, daß jeder, der seinen Geist durch die vorgeschriebenen Regeln des hingebungsvollen Dienstes darin schult, sich von der Materie zu lösen und sich auf die spirituelle Gestalt der Persönlichkeit Gottes zu konzentrieren, sehr leicht das Königreich Gottes im antima-
teriellen Himmel erreichen kann. In ähnlicher Weise kann man auch, wenn man den gegenwärtigen Körper verläßt, das heißt nach dem Tode, jeden anderen beliebigen Planeten des materiellen Himmels erreichen.
Wenn man also zum Mond, zur Sonne oder zum Mars gelangen will, kann man dies ohne Schwierigkeiten tun, wenn man die entsprechenden vorgeschriebenen Regeln befolgt. Die Gitä bestätigt diese Aussage wie folgt: yam yam väpi smaran bhävam tyajaty ante kalevaram tarn tarn evaiti kaunteya sadä tad-bhäva-bhävitah
schiedlichen Atmosphären, die auf diesen Planeten herrschen,
sind nicht geeignet, den menschlichen Organismus am Leben zu erhalten. Dennoch kann jeder zu jedem beliebigen Planeten reisen — jedoch nur durch eine psychologische Veränderung des Geistes oder durch .yoga-Kräfte.
„Den Seinszustand, an den man sich beim Verlassen seines Körpers erinnert, wird man ohne Zweifel erreichen." (Bg. 8.6) Obwohl Mahäräja Bharata sein Leben in strenger Askese verbrachte, dachte er im Augenblick des Todes an ein Reh und
Der Geist ist das Zentrum des materiellen Körpers. Der all-
mußte daher den Körper eines Rehs annehmen. Da er aber das
mähliche Entwicklungsprozeß des materiellen Körpers ist von
Bewußtsein seines vergangenen Lebens behielt, konnte er sich
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genau an alles erinnern und erkannte seinen Fehler, Man sollte sich unbedingt darüber bewußt sein, daß die Gedanken im Augenblick des Todes von den Handlungen beeinflußt werden, die man während seines Lebens ausgeführt hat. Im Snmad-Bhägavatam wird beschrieben, wie man den
Mond erreichen kann: „Materialistische Menschen, die keine Kenntnis vom Königreich Gottes haben, streben nach materiellem Reichtum, Ruhm und Prestige. Solche Menschen sorgen sich um das Wohl ihrer Familie nur, weil sie ihren selbstsüchtigen Zielen dienen wollen. Aus den gleichen Motiven nehmen sie auch Anteil am sozialen und nationalen Fortschritt. Sie werden ganz und gar von der mechanischen und rituellen Verrichtung ihrer vorgeschriebenen Pflichten in Anspruch genommen und neigen daher sehr leicht dazu, die pitrs (die Vorfahren) und die herrschenden Halbgötter durch die in den offenbarten Schriften vorgeschriebenen Opfer zufriedenzustellen. Menschen, die solche Opferhandlungen und Zeremonien für das ein und alles halten, gehen nach dem Tod zum Mond, der von Candra, einem Halbgott, regiert wird. Wenn sie auf diese Weise zum Mond erhoben worden sind, erhalten sie die Gelegenheit, sich am soma-rasa,
einem himmlischen Trank, zu erfreuen. Die Atmosphäre des Mondes ist weitaus angenehmer und das Leben dort in vieler Hinsicht genußreicher als das auf der Erde. Wenn eine Seele, die den Mond erreicht hat, diese Gelegenheit nicht wahrnimmt, zu höheren Planeten erhoben zu werden, fällt sie von ihrer hohen Position wieder herunter und ist erneut gezwungen, auf die Erde oder einen ähnlichen Planeten zurückzukehren. Doch auch wenn die Materialisten das höchste Planetensystem erreichen — bei der Auflösung der kosmischen Manifestation werden sie unweigerlich vernichtet werden." (Srimad-ßhägavatam, Canto 3, Kap. 32) Die Planetensysteme des spirituellen Himmels bestehen aus unzähligen Vaikuntha-Planeten, die im brahmajyoti, der Ausstrahlung der Höchsten Persönlichkeit Gottes, schweben. Die Vaikunthas, die spirituellen Planeten, sind eine Manifestation 34
der inneren Energie des Herrn und stehen zu den materiellen Planeten, einer Manifestation der äußeren Energie, in einem zahlenmäßigen Verhältnis von vier zu eins. Die armseligen Ma-
terialisten jedoch sind eifrig darum bemüht, die Welt durch politische und ähnliche Maßnahmen zu verbessern, wobei sie gänzlich vergessen, daß sie sich auf einem Planeten befinden, der in der Schöpfung Gottes höchst unbedeutend ist. Das gesamte Universum mit seinen unzähligen Planeten, die in zahllosen Galaxien schweben, kann mit einem Senfkorn verglichen werden, das sich in einem Sack voller Senfkörner befindet. Doch der jämmerliche Materialist schmiedet Pläne, wie er auf diesem winzigen Erdplaneten bequem leben kann, und verschwendet somit seine wertvolle menschliche Energie mit etwas, was von Anfang an dazu verurteilt ist, in Frustration zu enden. Statt seine Zeit mit endlosen Grübeleien über Geschäftsvorteile zu verschwenden, hatte er nach einem einfachen Leben mit einem hohen spirituellen Bewußtsein streben sollen und sich somit vor der nicht endenden materialistischen Ruhelosigkeit bewahren können. Wenn ein Materialist ein angenehmes Leben genießen will, kann er sich zu höheren Planeten erheben, wo er materielle Freuden erfahren kann, die alle Genüsse, die unser Erdplanet bietet, bei weitem übertreffen. Es ist jedoch das klügste, wenn man sich darauf vorbereitet, nach Verlassen des materiellen Körpers zum spirituellen Himmel zurückzukehren. Wenn man dennoch das starke Verlangen hat, materielle Annehmlichkeiten zu genießen, kann man sich mit Hilfe mystischer Kräfte zu anderen Planeten im materiellen Himmel erheben. Die spielzeugähnlichen Raumfahrzeuge der Astronauten jedoch sind nichts weiter als kindische Vergnügungen, die für solche Zwecke ungeeignet sind. Das astänga-yoga-System ist ein materialistischer Vorgang, die Luft im Körper zu beherrschen, wobei man sie vom Magen zum Nabel erhebt, von dort zur Brust, daraufhin zum Schlüsselbein, von dort zu den Augäpfeln, zum Kleinhirn und schließlich zu jedem beliebigen Planeten. Die materialistischen
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Wissenschaftler rechnen mit der Geschwindigkeit der Luft und des Lichts, doch sie haben keine Kenntnis von der Geschwindigkeit des Geistes und der Intelligenz. Jeder von uns hat im Grunde eine, wenn auch begrenzte, Erfahrung von der Geschwindigkeit des Geistes, denn in weniger als einer Sekunde können wir mit unserem Geist an Orte wandern, die unter Umständen Hunderttausende von Kilometern entfernt liegen. Die Intelligenz ist sogar noch feiner. Noch feiner als die Intelligenz jedoch ist die Seele, die im Gegensatz zum materiellen Geist und zur materiellen Intelligenz von spiritueller, das heißt antimaterieller Natur ist. Die Seele ist hunderttausendmal feiner und mächtiger als die Intelligenz. Wir können uns daher die Geschwindigkeit der Seele bei ihrer Reise von einem Planeten zum anderen kaum vorstellen. Es ist jedoch selbstverständlich, daß die Seele aus eigener Kraft reist und nicht unter Zuhilfenahme eines materiellen Fahrzeugs. Unsere tierische Zivilisation, die den Sinn des Lebens darin sieht, zu essen, zu schlafen, sich zu verteidigen und die Sinne zu befriedigen, hat den Menschen so weit in die Irre geführt, daß er vergessen hat, wie mächtig seine Seele ist. Wie bereits zuvor beschrieben wurde, ist die Seele ein spiritueller Funke, der viele Male leuchtender, strahlender und mächtiger ist als die Sonne, der Mond oder Elektrizität. Das menschliche Leben ist vergeudet, wenn man nicht erkennt, daß man in Wirklichkeit mit der Seele und nicht mit dem Körper identisch ist. Sri Caitanya erschien zusammen mit Seinem Schüler Nityänanda, um den Menschen vor einer solchen irreführenden Zivilisation zu bewahren. Das Srimad-Bhägavatam beschreibt ebenfalls, auf welche
Weise ein yogi zu jedem beliebigen Planeten im Universum reisen kann. Wenn der yogi die Lebenskraft zum Kleinhirn erhoben hat, ist die Gefahr sehr groß, daß diese Kraft aus den Augen, der Nase, den Ohren usw. hervorschießt, da in diesem Bereich die siebte Kreisbahn der Lebenskraft liegt. Doch der yogi kann diese Öffnungen verschließen, indem er die Atmung einstellt. Wenn dies geschehen ist, sammelt er seine Lebenskraft 36
zwischen den Augenbrauen und konzentriert sich mit seiner ganzen Kraft auf den Planeten, den er nach dem Verlassen des Körpers erreichen möchte. Er kann sich entscheiden, ob er in das Reich Krsnas, die transzendentalen Vaikuntha-Planeten, eingehen möchte, von denen er nicht wieder in die materielle Welt zurückkehren muß, oder ob er zu den höheren Planeten des materiellen Universums reisen will. Für den vollendeten yogi, der es versteht, den Körper bei klarem Bewußtsein zu verlassen, ist die Reise von einem Planeten zum anderen so einfach wie für einen gewöhnlichen Menschen der Gang zum Supermarkt. Wie bereits erwähnt wurde, ist der materielle Körper lediglich eine Hülle, die die spirituelle Seele bedeckt. Der feinstoffliche Körper, das heißt Geist, Intelligenz und falsches Ego, bildet die feinere Hülle, und der grobstoffliche Körper, der aus Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther besteht, bildet die gröbere, äußere Hülle der Seele. Daher kann jede fortgeschrittene Seele, die durch yoga Selbstverwirklichung erlangt hat und die Beziehung zwischen der materiellen und spirituellen Natur versteht, ihr grobstoffliches Gewand nach Belieben verlassen. Durch die Gnade Gottes ist uns völlige Freiheit gegeben. Da der Herr sehr gütig ist, können wir auf jedem beliebigen Planeten leben, entweder im spirituellen oder im materiellen Himmel. Doch der Mißbrauch dieser Freiheit ist die Ursache dafür, daß man in die materielle Welt herunterfällt und dort die dreifachen Leiden des bedingten Lebens ertragen muß. Die Leiden eines solch erbärmlichen Lebens in der materiellen Welt, das durch die freie Wahl der Seele verursacht wurde, wird in Miltons ,Paradise Lost" sehr treffend geschildert. In ähnlicher Weise kann die Seele durch die gleiche freie Entscheidung das verlorene Paradies zurückgewinnen und nach Hause, zu Gott, zurückkehren. Zum kritischen Zeitpunkt des Todes kann man die Lebenskraft zwischen den beiden Augenbrauen sammeln und sich entscheiden, wohin man gehen möchte. Wenn man bereit ist, jede Verbindung mit der materiellen Welt aufzugeben, kann man in weniger als einer Sekunde die transzendentalen Vaikuntha-Pla37
neten erreichen und dort in seinem spirituellen Körper erscheinen, der für die spirituelle Atmosphäre geeignet ist. Man muß
lediglich den Wunsch entwickeln, sowohl die feinen als auch die groben Formen der materiellen Welt hinter sich zu lassen, daraufhin muß man die Lebenskraft zum höchsten Teil des Schädels erheben und schließlich durch ein Loch in der Schädeldecke, das brahma-randhra genannt wird, den Körper ver-
lassen. Einem yogi, der die Vollkommenheit erlangt hat, bereitet dies keine Schwierigkeiten. Selbstverständlich hat jeder Mensch einen freien Willen;
wenn er sich daher nicht aus der materiellen Welt befreien will, besteht für ihn die Möglichkeit, das Leben eines brahma-päda (das Amt, das Brahma bekleidet) zu genießen und Siddhaloka zu besuchen, die Planeten, auf denen Wesen leben, die auf der materiellen Ebene die Vollkommenheit erreicht haben und daher die Fähigkeit besitzen, die Schwerkraft, Raum und Zeit usw. zu beherrschen. Um die höheren Planeten im materiellen
Universum zu erreichen, ist es nicht notwendig, den Geist und die Intelligenz (die feinstoffliche Materie) aufzugeben — man muß lediglich den Bereich der grobstofflichen Materie (den materiellen Körper) verlassen.
hen möchte, muß man sowohl den fein- als auch den grobstofflichen Körper gegen einen spirituellen Körper eintauschen, denn man kann in den spirituellen Himmel nur eingehen, wenn man eine völlig spirituelle Form angenommen hat. Wenn man diesen Wunsch entwickelt, findet der Wandel des Körpers zur Zeit des Todes von selbst statt. Doch es ist nur möglich, diesen Wunsch im Augenblick des Todes zu haben, wenn man ihn während seines Lebens entwickelt hat. Wo man seine Schätze hat, dort hat man auch sein Herz. Allein durch hingebungsvollen Dienst kann man das Verlangen entwickeln, in das Königreich Gottes zurückzukehren. Die folgenden Punkte geben
einen allgemeinen Überblick, wie man sich auf eine unbeschwerte Reise zu den Vaikuntha-Planeten vorbereiten kann, wo das Leben frei von Geburt, Alter, Krankheit und Tod ist,
Grundprinzipien, die zu befolgen sind (positive Tätigkeiten): 1. Der ernsthafte Schüler muß einen echten spirituellen Meister annehmen, um sich von ihm wissenschaftlich unterweisen zu lassen. Weil die Sinne materiell sind, ist es unmöglich, mit ihnen die Transzendenz zu erkennen. Daher müssen die Sinne mit Hilfe einer vorgeschriebenen Methode unter der Führung des spirituellen Meisters spiritualisiert werden.
Auf jedem Planeten herrscht eine besondere Atmosphäre,
2. Wenn der Schüler einen echten spirituellen Meister gefun-
und wenn man zu einem bestimmten Planeten im materiellen Universum reisen will, muß man seinen gegenwärtigen materiellen Körper den klimatischen Verhältnissen des jeweiligen
den hat, muß er von ihm die Einweihung empfangen. Dies bil-
Planeten anpassen. Wenn jemand zum Beispiel von Indien nach Europa reisen will, wo völlig andere Klimaverhältnisse herr-
der Hinsicht zufriedenzustellen. Ein echter spiritueller Meister,
schen, muß er seine Kleidung dementsprechend wechseln. In ähnlicher Weise ist auch ein vollständiger Wechsel des Körpers notwendig, wenn man zu den transzendentalen Vaikuntha-Planeten gelangen möchte. Doch sollte man den Wunsch haben, die höheren materiellen Planeten zu erreichen, kann man sein feinstoffliches Gewand aus Geist, Intelligenz und Ego behalten und muß lediglich sein grobstoffliches Gewand (den Körper) zurücklassen, das aus Erde, Wasser, Feuer usw. besteht. Wenn man jedoch zu einem transzendentalen Planeten ge38
det den Grundstein der spirituellen Ausbildung. 3. Der Schüler muß bereit sein, den spirituellen Meister in jeder mit der spirituellen Wissenschaft vertraut ist und alle spirituellen Schriften wie die Bhagavad-gitä, den Vedänta, das Srimad-Bhägavatam, die Upanisaden usw. genau kennt, der selbstverwirklicht ist, da er eine spürbare Verbindung zum
Höchsten Herrn hergestellt hat, ist das transparente Medium, durch das der ernsthafte Schüler auf den Pfad nach Vaikuntha geführt werden kann. Der spirituelle Meister muß in jeder Hinsicht zufriedengestellt werden, denn schon allein durch seine
Segnungen kann ein Schüler erstaunliche Fortschritte machen. 4. Ein intelligenter Schüler sollte dem spirituellen Meister in39
telligente Fragen stellen, um auf diese Weise alle Zweifel zu beseitigen. Der spirituelle Meister zeigt den Weg zur Selbstverwirklichung nicht nach seinem Gutdünken, sondern hält sich dabei strikt an die Prinzipien der Autoritäten, die bereits vor
bedeutet, daß ein Schüler, der mit Erfolg die ersten zwölf Anweisungen befolgt hat, selbst ein spiritueller Meister werden kann, ebenso wie ein qualifizierter Student Monitor einer be-
ihm diesen Pfad beschritten haben. Ihre Namen werden in den
14. Er darf sich nicht durch bloßes Zitieren aus den Schriften für einen großen Gelehrten ausgeben. Er muß über das grundlegende Wissen der notwendigen Bücher verfügen und sollte es
Schriften angegeben, und daher sollte man unter der Führung des spirituellen Meisters ihrem Beispiel folgen. Der echte spiri-
grenzten Anzahl von Mitstudenten werden kann.
tuelle Meister weicht niemals vom Pfad der Autoritäten ab. 5. Der Schüler sollte ständig versuchen, dem Beispiel der großen Weisen zu folgen, die nach der gleichen Methode gehandelt haben und erfolgreich waren. Dies sollte er zum Ziel seines Lebens machen. Doch man sollte die Autoritäten nicht nachahmen, sondern ihrem Beispiel, der Zeit und den Umstän-
vermeiden, sich mit überflüssigen Schriften zu befassen.
den entsprechend, folgen. 6. Der Schüler muß gewillt sein, seine Gewohnheiten im Sinne der Anweisungen zu ändern, die in den maßgebenden Schriften enthalten sind, und er muß bereit sein, dem Beispiel Arjunas zu
sion nicht mehr beeinflußt. 17. Er sollte nicht über die Religion oder die Art der Verehrung eines anderen Menschen spotten, noch über die Höchste Persönlichkeit Gottes oder Ihre Geweihten. 18. Er darf niemals eine Lästerung des Herrn oder Seiner Geweihten dulden. 19. Er sollte keine Gespräche führen, die die Beziehungen zwischen Mann und Frau zum Thema haben, noch sollte er seine Zeit mit nutzlosem Gerede über die Familienangelegenheiten anderer verschwenden. 20. Er sollte keinem Lebewesen körperliches oder psychisches
folgen und für die Zufriedenstellung des Herrn Anhaftung und Ablehnung aufzugeben.
7. Der Schüler sollte in einer spirituellen Atmosphäre leben. 8. Er sollte mit dem zufrieden sein, was er zum Leben benötigt. Er sollte nicht versuchen, mehr Geld zu erlangen, als notwen-
dig ist, um ein einfaches Leben zu führen. 9. Er muß die Fasttage einhalten, wie zum Beispiel den elften Tag nach Voll- und Neumond.
10. Er muß dem Banyanbaum, der Kuh, dem gelehrten brähmana und dem Gottgeweihten Respekt erweisen. Dies sind die ersten Schritte auf dem Pfad des hingebungsvollen Dienstes. Nach und nach muß der Schüler jedoch auch
die Verbote beachten, die wie folgt lauten: 11. Er sollte darauf achten, beim Ausführen des hingebungsvollen Dienstes und beim Chanten der Heiligen Namen keine
Vergehen zu begehen. 12. Er sollte es vermeiden, unnötigerweise mit Nichtgottgeweihten zusammenzusein. 13. Er darf keine unbegrenzte Anzahl Schüler annehmen. Das 40
15. Durch regelmäßiges Befolgen der oben erwähnten vierzehn Regeln wird der ernsthafte Schüler auch bei den größten Prüfungen, wie materieller Verlust oder Gewinn, seinen Gleichmut bewahren können. 16. Erreicht er die nächste Stufe, wird er von Klagen und Illu-
Leid zufügen. Von diesen obengenannten zwanzig Punkten sind die ersten
drei positiven Regeln unbedingt erforderlich und für den ernsthaften Schüler am wichtigsten. Es gibt noch weitere vierundvierzig Punkte, die von einem ernsthaften Schüler beachtet werden sollten; von ihnen hat Sri
Caitanya fünf als die wichtigsten hervorgehoben. Er wählte sie insbesondere für die Menschen der heutigen Zeit aus. Die Unterweisungen lauten: l. Man sollte mil Gottgeweihten Gemeinschaft pflegen. Solche
Gemeinschaft ist möglich, indem man ihnen aufmerksam zuhört, aufschlußreiche Fragen an sie richtet, ihnen Speisen an41
bietet und Speisen von ihnen annimmt, ihnen Spenden gibt und alles annimmt, was man von ihnen erhält. 2. Man sollte ohne Unterlaß die Heiligen Namen des Herrn
chanten. Das Chanten der Heiligen Namen des Herrn ist ein einfacher und kostenloser Vorgang zur Selbstverwirklichung. Man kann jederzeit einen der Unzähligen Namen des Herrn chanten, doch sollte man sich bemühen, Vergehen zu vermeiden. Beim Chanten der Heiligen Namen kann man zehn Vergehen begehen, die so weit wie möglich vermieden werden sollten. Außerdem sollte man versuchen, die Heiligen Namen des Herrn fortwährend zu chanten. Sri Caitanya hat den aus sechzehn Worten bestehenden mahä-mantra (den „großen Gesang
der Befreiung") als die beste Methode in diesem Zeitalter empfohlen, die antimaterielle Welt, das Königreich Gottes, zu erreichen. Im Grunde besteht dieser 16-Worte-manrra nur aus drei Worten: Hare, Krsna und Räma. Hare bedeutet die Energie des Herrn, und mit diesem Wort wendet man sich an diese Energie. Krsna und Räma sind Namen der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Der mahä-mantra - HARE KRSNA, HARE KRSNA, KRSNA KRSNA, HARE HARE / HARE RÄMA, HARE RÄMA, RÄMA RÄMA, HARE HARE - kann entweder ge-
sungen oder auf einer Gebetskette gesprochen werden. 3. Man sollte über die transzendentalen Themen hören, die in der Bhagavad-gitä behandelt werden. Dieses Hören wird durch öffentliche Vorlesungen, die von echten Gottgeweihten gegeben werden, und durch autorisierte Übersetzungen der Gitä ermöglicht. 4. Man sollte in Mathurä, dem Geburtsort Sri Krsnas, wohnen.
Wenn man jedoch nicht die Möglichkeit hat, dort zu leben, kann man sein Zuhause in Mathurä verwandeln, indem man
die transzendentale Bildgestalt des Herrn aufstellt und sie mit seinen Angehörigen verehrt, nachdem diese vom spirituellen Meister eingeweiht worden sind. 5. Man sollte die transzendentale Bildgestalt Krsnas mit Aufmerksamkeit und Hingabe verehren, so daß die gesamte Atmosphäre im Hause dem Königreich des Herrn gleicht. Dies ist nur 42
unter der Führung eines echten spirituellen Meisters möglich, der diese transzendentale Kunst beherrscht und sie den Schüler lehren kann. Jeder Mensch in jedem beliebigen Teil der Welt kann sich darauf vorbereiten, nach Hause, zu Gott, zurückzukehren, indem er nach den fünf obengenannten Unterweisungen handelt, das heißt die einfache Methode anwendet, die von Autoritäten
wie Sri Caitanya Mahäprabhu anerkannt worden ist, der persönlich erschien, um die gefallenen Seelen dieses Zeitalters zu befreien. Um weitere Einzelheiten zu diesem Thema zu erfahren, sollte man Schriften wie den Bhakti-rasämrta-sindhu von Rüpa Gosvämi, den Caitanya-caritämrta von Krsnadäsa, die Gltä und das Srimad-Bhägavatam zu Rate ziehen. Man kann sich zum spirituellen Himmel nur erheben, wenn man allmählich die groben und feinen materiellen Bedeckungen der spirituellen Seele abträgt. Die obenerwähnten fünf Punkte des hingebungsvollen Dienstes haben eine solche spirituelle
Macht, daß sogar ein Gottgeweihter, der sich noch auf der ersten Stufe der Selbstverwirklichung befindet, durch das ernsthafte Befolgen dieser fünf Regeln die Stufe der bhäva (die erste
Stufe der Liebe zu Gott) erreichen oder, mit anderen Worten, Gefühle erfahren kann, die spirituell und daher transzendental zur mentalen Ebene sind. Durch das vollständige Versunkensein in bhäva, Liebe zu Gott, kann ein Gottgeweihter nach Verlassen des Körpers zur spirituellen Welt erhoben werden. Wenn ein Gottgeweihter die vollkommene Stufe der Liebe zu Gott erlangt hat, wird er auf der spirituellen Ebene verankert, auch wenn er immer noch für seinen materiellen Körper zu sorgen hat. Er gleicht einem Eisenstab, der, wenn man ihn lange genug ins Feuer hält, aufhört, Eisen zu sein, rotglühend wird und somit die Eigenschaften und die Wirkungsweise des Feuers annimmt. All dies wird durch die unergründliche und unvorstellbare Energie des Herrn ermöglicht, die von der materiellen Wissenschaft nicht erfaßt werden kann. Man sollte sich daher
mit absolutem Vertrauen im hingebungsvollen Dienst beschäfti43
gen und sich bemühen, dieses Vertrauen zu festigen. Man sollte sich außerdem fortgeschrittenen Gottgeweihten anschließen, indem man (wenn möglich) ihre Gemeinschaft sucht oder zumindest ständig an sie denkt. Dieser Umgang wird dem neuen Gottgeweihten helfen, echten hingebungsvollen Dienst für den Herrn zu entwickeln, was all seine materiellen Zweifel wie einen Lichtblitz verschwinden lassen wird. All diese verschiedenen Stufen der spirituellen Verwirklichung werden von dem Schüler persönlich erfahren, und so wird in ihm das feste Vertrauen entstehen, daß er auf dem Weg zur spirituellen Welt Fortschritte macht. Daraufhin wird er sich aufrichtig zum
Herrn und dessen Reich hingezogen fühlen. Dies ist der allmähliche Vorgang, durch den man Liebe zu Gott entwickelt, die für die menschliche Form des Lebens von größter Bedeutung ist. Es gibt in der Geschichte viele Beispiel berühmter Persönlichkeiten, darunter auch große Weise und Könige, die durch
diesen Vorgang die Vollkommenheit erlängten. Einige erreichten diese Stufe, indem sie nur eine der Tätigkeiten im hingebungsvollen Dienst mit Vertrauen und Geduld ausführten. Einige dieser Persönlichkeiten sind im folgenden aufgeführt:
1. Kaiser (Mahäräja) Pariksit erreichte die spirituelle Ebene, weil er von Sri Sukadeva Gosväml, einer großen Autorität des vedischen Wissens, das Srimad-Bhägavatam hörte.
2. Sri Sukadeva Gosväml erreichte die gleiche Vollkommenheit durch wörtliches Vortragen der transzendentalen Botschaft,
die er von seinem großen Vater, Sri Vyäsadeva, empfangen hatte. 3. Kaiser Prahläda erreichte das spirituelle Ziel, weil er sich fortwährend an den Herrn erinnerte und somit die Anweisun-
gen befolgte, die ihm von Närada Muni, einem großen Weisen und Gottgeweihten, gegeben worden waren. 4. Laksmiji, die Glücksgöttin, erreichte das Ziel, einfach indem sie beim Herrn saß und Seinen Lotosfüßen diente. 5. König Prthu erreichte die spirituelle Ebene, indem er den Herrn verehrte.
6. Akrüra, der Wagenlenker, erreichte die Vollkommenheit, 44
indem er dem Herrn Gebete darbrachte.
1. Hanumän (Mahävira), der berühmte nichtmenschliche Geweihte Sri Rämacandras, erreichte die Vollkommenheit, indem er die Befehle des Herrn ausführte.
8. Arjuna, der große Kämpfer, erreichte das Ziel, indem er mit dem Herrn Freundschaft schloß, der die Bhagavad-gltä verkündete, um Arjuna und seine Nachfolger zu erleuchten. 9. Kaiser Bali erreichte die spirituelle Ebene, indem er alles
dem Herrn hingab, einschließlich seines eigenen Körpers. Dies sind die neun Tätigkeiten des hingebungsvollen Dienstes, und der Schüler kann sich eine, zwei, drei oder vier davon aussuchen oder alle ausführen, ganz wie er will. Jeder Dienst, der für den Absoluten verrichtet wird, ist in sich selbst ebenfalls absolut. Auf der spirituellen Ebene gibt es keine materiellen Unterschiede. Auf der spirituellen Ebene ist alles miteinander
identisch, und doch gibt es dort transzendentale Mannigfaltigkeit. Kaiser Ambarisa führte alle obenerwähnten Vorgänge aus und erlangte somit die Vollkommenheit. Er war der berühmte
Gottgeweihte, der seinen Geist in Gedanken an die Lotosfüße des Herrn versenkte, der mit seiner Stimme die spirituellen Welten beschrieb, mit seinen Händen den Tempel des Herrn reinigte, mit seinen Ohren ergeben den Worten Sri Krsnas zuhörte, mit den Augen die transzendentale Bildgestalt des Herrn betrachtete, mit seinem Körper die Körper der anderen Gottgeweihten berührte, mit seiner Nase den Duft der Blumen roch, die dem Herrn dargebracht waren, mit seiner Zunge die Speisen schmeckte, die dem Herrn geopfert waren, mit seinen Beinen den Tempel des Herrn aufsuchte und all seine Energie in den Dienst des Herrn stellte, ohne auch nur im geringsten an die Befriedigung der eigenen Sinne zu denken. All diese Tätigkeiten
halfen ihm, die vollkommene Stufe des spirituellen Lebens zu erreichen, die alle Errungenschaften der materiellen Wissenschaft in den Schatten stellt. Es ist daher sehr wichtig, daß sich alle Menschen diese Prin-
zipien der spirituellen Verwirklichung zu eigen machen und somit die Vollkommenheit des Lebens erlangen. Es ist die einzige 45
Pflicht des Menschen, sich um spirituelle Verwirklichung zu bemühen. Leider sind die Mitglieder unserer modernen Zivilisation allzusehr davon in Anspruch genommen, nationale
einer niederen Lebensweise. Diese spirituelle Kunst und Wissenschaft des hingebungsvollen Dienstes ist das größte Geschenk, das die Weisen Indiens
Pflichten zu erfüllen. Im Grunde genommen sind nationale, soziale oder auch humanitäre Pflichten nur für diejenigen be-
dem übrigen Teil der Welt gemacht haben. Jeder, der an Gottesverwirklichung interessiert ist, hat die Pflicht, sein Leben zu
stimmt, die ihren spirituellen Pflichten nicht nachkommen. So-
vervollkommnen, indem er die Prinzipien dieser großen Kunst und Wissenschaft befolgt und diese Methode allen anderen Menschen lehrt, die sich immer noch über das endgültige Ziel des Lebens in Unwissenheit befinden. Die menschliche Gesell-
wie ein Mensch auf der Erde geboren wird, hat er nicht nur nationale, soziale und humanitäre Verpflichtungen, sondern ist auch den Halbgöttern, die für Luft, Licht, Wasser usw. sorgen, verpflichtet. Ebenso steht er in der Schuld der großen Weisen, die unermeßliche Schätze des Wissens hinterlassen haben, um ihm zu helfen, das Leben zu meistern. Darüber hinaus hat er
Verpflichtungen gegenüber vielen anderen Lebewesen, wie zum Beispiel seinen Vorvätern, den Familienmitgliedern usw., doch sobald er sich seiner wirklichen Pflicht — nämlich seiner spirituellen Vervollkommnung — widmet, löst er sich automatisch von allen anderen Verpflichtungen, ohne eine gesonderte Anstrengung unternehmen zu müssen. Ein Gottgeweihter fällt der Gesellschaft niemals zur Last — im Gegenteil, er bringt ihr den größten Nutzen. Weil ein aufrichtiger Gottgeweihter sich niemals zu sündigen Handlungen
schaft ist dazu bestimmt, die Stufe der Vollkommenheit zu erreichen, indem sie sich allmählich dieses Wissen zu eigen
macht. Die Weisen Indiens haben diese Vollkommenheit bereits erreicht — warum also sollten andere für Tausende und Abertausende von Jahren warten, ehe sie auf diese Stufe gelangen? Warum sollen nicht auch sie systematisch über den Sinn
des Lebens aufgeklärt werden, so daß sie Zeit und Energie sparen? Jeder sollte sein gegenwärtiges Leben nutzen, um das er sich vielleicht Millionen von Jahren bemüht hat. Ein russischer Schriftsteller schrieb vor einiger Zeit, der
ten wird, durch sein uneingeschränktes, selbstloses Dienen für
wissenschaftliche Fortschritt werde dem Menschen sehr bald dazu verhelfen, für immer zu leben. Selbstverständlich glaubt er nicht an ein höchstes Wesen, einen Schöpfer allen Seins. Wie bereits erwähnt wurde, ist jedes Lebewesen ewig und unver-
die Gesellschaft wesentlich zum Frieden und Wohlstand aller
änderlich, doch in der materiellen Welt ist es gezwungen, seine
beitragen — sowohl in diesem als auch im nächsten Leben. Und selbst wenn ein solcher Gottgeweihter ein Vergehen auf sich lädt, hat dies keine üblen Folgen, denn der Herr berichtigt es so-
grob- und feinstofflichen Hüllen zu wechseln; dieser Wechsel der Hüllen ist als Leben und Tod bekannt. Solange ein Lebewesen gezwungen ist, die Handschellen der materiellen Welt anzulegen, nimmt dieser Wechsel der Hüllen kein Ende. Der russische Schriftsteller kann zwar weiterhin seine Spekulationen anstellen, wie es Schriftsteller nun einmal tun, doch die vernünftigeren Menschen, die die Naturgesetze ein wenig kennen, werden bezweifeln, daß der Mensch in der materiellen Welt für immer leben kann.
hingezogen fühlt, kann jeder, der zu einem reinen Gottgeweih-
gleich. Es ist für einen Gottgeweihten nicht notwendig, allem zu entsagen und das Leben eines Einsiedlers zu führen. Er kann auch einfach zu Hause bleiben und dort, in seiner jeweiligen Po-
sition, ohne Schwierigkeiten hingebungsvollen Dienst ausführen. In der Geschichte gibt es Beispiele außergewöhnlich grausamer Menschen, die durch die Ausführung von hingebungsvollem Dienst sehr weichherzig wurden. Ein reiner Gottgeweihter entwickelt ganz von allein und ohne besondere Anstrengung Wissen und eine ablehnende Haltung gegenüber 46
Ein Naturforscher kann den allgemeinen Verlauf der materiellen Natur anhand einer Frucht studieren. Die kleine Frucht
entwickelt sich aus einer Blüte, bleibt eine gewisse Zeit lang am 47
Zweig hängen, reift heran, beginnt daraufhin täglich zu schrumpfen, bis sie schließlich vom Baum fällt, zu faulen beginnt und sich zuletzt mit der Erde vermischt. Dort läßt sie ihre Samen zurück, die ihrerseits wieder zu Bäumen heranwachsen und mit der Zeit ebenfalls viele Früchte hervorbringen, denen
gendwo in der Sowjetunion oder den Vereinigten Staaten lebt, ist es nur folgerichtig, daß es auch für die gigantischen Satelliten einen Schöpfer gibt, der sich jedoch in der spirituellen Welt aufhält. Wenn für den Bau und Abschuß eines Spielzeugsatelliten
jedoch allen das gleiche Schicksal bevorsteht, usw.
vollkommen muß dann das Gehirn sein, das die unzähligen Sterne in den unendlich vielen Galaxien erschaffen hat und sie in ihrer Bahn hält? Für dieses Phänomen haben die Atheisten bisher noch keine Erklärung gefunden. Ungläubige steilen ihre eigenen Theorien über die Schöpfung der materiellen Welt auf, die meistenteils mit Aussprüchen enden wie: „All dies ist sehr schwer zu verstehen", oder „Unsere Vorstellung reicht leider nicht aus, um dies zu begreifen, doch es ist gut möglich, daß...", usw. All dieses Gerede bedeu-
In ähnlicher Weise nimmt das Lebewesen (das seinem Wesen nach ein spiritueller Funke, ein Bestandteil des Höchsten
Wesens, ist) gleich nach dem Geschlechtsverkehr in der Gebärmutter seine organische Form an. Nach und nach wächst es heran, wird geboren, wächst weiter, wird zum Kind, zum Knaben, zum Jugendlichen, zum Erwachsenen, dann zum alten Mann und siecht allmählich dahin, bis es schließlich trotz aller gutgemeinten Wünsche und hoffnungsvollen Träume von Schriftstellern dem Tod begegnet. Wenn man den Menschen und die Frucht miteinander vergleicht, wird man im Grunde genommen keinen Unterschied feststellen können. Wie die Frucht, so hinterläßt auch der Mensch seine Samen (in Form von Kindern), doch er kann nicht ewiglich in seinem materiellen Körper existieren, da er eines Tages durch das Gesetz der materiellen Natur gezwungen sein wird, ihn wieder zu verlassen.
Gibt es jemanden, der das Gesetz der materiellen Natur ändern kann? Kein materialistischer Wissenschaftler kann die zwingenden Gesetze der Natur ändern, ganz gleich wie sehr er
sich dessen auch rühmen mag! Ebenso kann kein Astronom oder Physiker den Lauf der Planeten ändern — er kann lediglich einen lächerlichen Spielzeugplaneten konstruieren, den er einen Satelliten nennt. Törichte Kinder lassen sich von solchen „Wunderwerken der Technik" vielleicht beeindrucken und überhäufen die Erfinder der modernen Satelliten, Sputniks usw.
mit vielen Ehrungen, doch intelligente Menschen richten ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Schöpfer der gigantischen Satelliten, wie die Sonne, die Sterne und die Planeten, deren Anzahl die Wissenschaftler nicht einmal ermessen können. Wenn
schon ein kleiner Spielzeugsatellit einen Schöpfer hat, der ir48
so viele wissenschaftliche Köpfe notwendig sind — wie fein und
tet nur, daß die Informationen dieser Menschen jeglicher maßgebenden Grundlage entbehren und sich nicht durch wis-
senschaftliche Fakten belegen lassen. Es sind lediglich Spekulationen. Doch aus der Bhagavad-gitä kann man zu all diesen
Themen autorisierte Informationen erhalten. In der Gita heißt es zum Beispiel, daß es Lebewesen in der materiellen Welt gibt, deren Lebensdauer 4 320 000 x 1000 x 2 x 30 x 12 x 100 Sonnenjahre beträgt. Für uns ist die Gitä maßgebend, denn dieses Buch des Wissens wurde von Indiens
größten Weisen wie Sankaräcärya, Sri Rämänujäcärya, Sri Madhväcärya, Sri Caitanya Mahäprabhu usw. als Autorität akzeptiert. Die Bhagavad-gitä weist darauf hin, daß in der mate-
riellen Welt alle zusammengesetzten Formen, ungeachtet ihrer Lebensdauer, zunächst dem Verfall und schließlich dem Tod ausgesetzt sind. Daher unterliegen alle materiellen Formen dem Gesetz des
Wandels, obgleich die materielle Energie in ihrem unmanifestierten Zustand immer erhalten bleibt. Im unmanifestierten Zustand ist alles Sein ewig. In der materiellen Welt jedoch nimmt die Materie eine bestimmte Form an, bleibt für einige Zeit bestehen, reift heran, wird alt, beginnt zu verfallen und vergeht schließlich. Das ist das Schicksal aller materiellen Ob49
jekte. Die Vermutung der Materialisten, nach der es jenseits vom materiellen Himmel noch „irgend etwas anderes" gebe, was sich unseren Blicken entziehe und unvorstellbar und fremdartig sei, ist nichts anderes als ein vager Hinweis auf den spirituellen Himmel. Doch das grundlegende Prinzip der spirituellen Natur ist sehr nahe, denn es ist in allen Lebewesen aktiv. Wenn das spirituelle Prinzip den materiellen Körper verläßt, wird dieser leblos. Das spirituelle Prinzip ist zum Beispiel auch im Körper eines Kindes anwesend, und daher finden standig Veränderungen in seinem Körper statt, das heißt, er entwickelt sich. Doch wenn die spirituelle Seele den Körper verläßt, kommt die Entwicklung zum Stillstand. Dieses Gesetz ist auf jedes materielle Objekt anwendbar. Ohne Seele kann es keinen Wandel geben. Das gesamte Universum entwickelt sich auf diese Weise. Es entsteht aus der Energie der Transzendenz, denn es geht aus der spirituellen Kraft des Höchsten Wesens hervor und nimmt daraufhin gigantische Formen an, wie die der Sonne, des Mondes und der Erde. Es gibt vierzehn Planetensysteme im Universum, und obgleich sie alle von verschiedener Größe und Beschaffenheit sind, gilt dennoch für sie alle das gleiche Prinzip der Entwicklung. Die spirituelle Kraft ist ihr Schöpfer, und allein durch dieses spirituelle Prinzip finden Transformationen, Übergangsstadien und Entwicklungen statt. Entgegen vielen törichten Behauptungen entsteht das Leben keinesfalls durch eine Reaktion materieller Elemente, wie sie in der Chemie beobachtet werden kann. Die Wechselwirkung der Materie wird durch ein höheres Wesen in Bewegung gesetzt, das in Form der materiellen Schöpfung günstige Bedingungen schafft, um die spirituelle, lebendige Kraft zu beherbergen. Die höhere Energie formt die Materie in bestimmter Weise — nämlich so, wie es das Lebewesen durch seinen freien Willen entscheidet. Baumaterialien zum Beispiel „reagieren" nicht automatisch und nehmen plötzlich die Form eines Wohnhauses an. Die Wirklichkeit verhält sich anders: Das lebendige, spirituelle Lebewesen bearbeitet die Materie nach seinem freien Willen und errichtet somit ein Haus. In ähnlicher Weise ist die Materie 50
lediglich Baumaterial, wohingegen die Seele die manipulierende Kraft ist. Nur ein Mensch mit geringem Wissen scheut sich vor dieser Schlußfolgerung. Man sollte sich daher nicht von der gigantischen Form des Universums täuschen lassen. Man sollte
vielmehr lernen, die Existenz der höchsten Intelligenz hinter allen materiellen Manifestationen zu erkennen. Das höchste Wesen, die höchste Intelligenz, ist der endgültige Schöpfer, die allanziehende Höchste Persönlichkeit Gottes, Sri Krsna. Man mag
sich zwar über die Existenz des Höchsten nicht bewußt sein, doch in den vedischen Schriften wie der Bhagavad-gitä und be-
sonders im Srlmad-Bhägavatam wird der Schöpfer eingehend beschrieben. Die Bhagavad-gitä verneint unmißverständlich die Theorie, nach der Leben „zufällig durch eine günstige Wechselwirkung chemischer Kombinationen" entstanden sei. sarva-bhütäni kaunteya prakrtim yänti mämikäm kalpa-ksaye punas täni kalpädau visrjdmy aham prakrtim sväm avastabhya visrjämi punah punah bhüta-grämam imam krtsnam avasam prakrter vasät
mayädhyaksena prakrtih süyate sa-caräcaram hetunänena kaunteya jagad viparivartate
-'
„O Arjuna, am Ende des Zeitalters gehen alle Wesen in Mich ein, und am Anfang des nächsten Zeitalters sende Ich sie von neuem aus. Indem Ich die materielle Manifestation, die nichts anderes als Meine Energie ist, erneut erschaffe, schicke Ich immer wieder die Vielzahl der Wesen ins Sein, die völlig hilflos sind, da sie sich unter der Kontrolle der Natur (prakrti) 51
befinden. Unter Meiner Führung ermöglicht die Natur allen sich bewegenden und sich nicht bewegenden Lebewesen die Geburt, und auf diese Weise, o Arjuna, bewegt sich die Welt.4' (Bg. 9.78,10) Mit diesen Worten weist Sri Krsna darauf hin, daß Er der absolute Kontrollierende ist. Wenn ein Satellit in seine Umlaufbahn geschickt wird, glaubt ein Kind vielleicht, dies geschehe von selbst und ohne höhere Kontrolle, doch ein intelligenter Erwachsener weiß, daß Wissenschaftler auf der Erde den Satelliten steuern. In ähnlicher Weise haben unintelligente Menschen kein Wissen vom Schöpfer und Seinem ewigen Reich in der spirituellen Welt, das mit materiellen Augen nicht wahrgenommen werden kann; doch es existiert ein spiritueller Himmel mit unzähligen spirituellen Planeten, die viel größer und weitaus zahlreicher sind als die des materiellen Himmels. Aus der Bhagavad-gitä erfah-
ren wir, daß das materielle Universum nur einen Teil (ein Viertel) der gesamten Schöpfung ausmacht. All diese Themen werden noch eingehender im Srlmad-Bhägavatam und anderen vedischen Schriften beschrieben. Wenn die lebendige Energie im Laboratorium eines Wissenschaftlers durch „eine Wechselwirkung bestimmter chemischer Elemente und physikalischer Energien" erzeugt werden könnte, stellt sich die Frage, warum die prahlerischen materialistischen Wissenschaftler bis jetzt noch nicht in der Lage waren, Leben zu erzeugen? Die Wissenschaftler sollten einfach einsehen, daß sich die spirituelle Kraft von Materie unterscheidet und daß es daher unmöglich ist, eine solche Energie durch Experimente mit materieller Energie zu erzeugen. Zweifellos sind die Russen und Amerikaner heute auf vielen Gebieten der Technologie sehr weit fortgeschritten, doch sie befinden sich immer noch in völliger Unwissenheit über die spirituelle Wissenschaft. Sie werden von einer höheren Intelligenz lernen müssen, wie man eine vollkommene, fortschrittliche menschliche Gesellschaft aufbaut Die Russen wissen nicht, daß die sozialistische Philosophie 52
im Srlmad-Bhägavatam bereits in vollkommenster Weise beschrieben ist. Aus dem Bhägavatam erfahren wir, daß alle Reichtümer, das heißt alle Bodenschätze, alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse usw., vom ursprünglichen Schöpfer geschaffen wurden und daß daher jedes Lebewesen ein Anrecht auf diese Dinge hat. Es wird dort weiter gesagt, daß man nur so viel besitzen sollte, wie notwendig ist, um den Körper zu erhalten, und daß man bestraft werden muß, wenn man mehr besitzen will oder sich mehr nimmt, als einem zusteht. Es wird auch gesagt, daß man Tiere wie die eigenen Kinder behandeln sollte. Wir sind der Ansicht, daß keine Nation der Welt den Sozialismus so gut wie das Srlmad-Bhägavatam beschreibt. Nichtmenschliche Lebewesen können erst dann als Brüder und Kinder behandelt werden, wenn vollkommenes Wissen vom Schöpfer und der wesenseigenen Position des Lebewesens vorhanden ist. Der Wunsch des Menschen nach Unsterblichkeit kann nur in der spirituellen Welt erfüllt werden. Wie bereits zu Beginn dieses Buches erklärt wurde, ist das Verlangen nach ewigem Leben das Anzeichen für ein schlummerndes spirituelles Leben. Es muß daher das Ziel der menschlichen Gesellschaft werden, diese Unsterblichkeit zu erreichen. Jeder kann sich durch den Vorgang des bhakti-yoga, wie er hier beschrieben wird, zu diesem spirituellen Reich erheben. Dies ist eine sehr große Wissenschaft, und in Indien wurden zu diesem Zweck viele wissenschaftliche Schriften verfaßt, mit deren Hilfe man die Vollkommenheit des Lebens erreichen kann. Bhakti-yoga ist die ewige Religion des Menschen. In einer Zeit, in der die materielle Wissenschaft alle anderen Wissensgebiete - sogar die Grundsätze der Religion - beherrscht, wäre es sehr erfreulich, die Prinzipien der ewigen Religion einmal vom Standpunkt des modernen Wissenschaftlers aus zu betrachten. Selbst Dr. S. Radhakrishnan mußte auf einer Tagung des Weltkongresses der Religionen eingestehen, daß Religion von der heutigen Gesellschaft nur dann akzeptiert werde, wenn
sie zuvor von der Wissenschaft anerkannt worden sei. Als Ent53
gegnung darauf freuen wir uns, denen, die die Wahrheit lieben, sagen zu können, daß bhakti-yoga die ewige Religion der Welt ist und daß alle Lebewesen dazu bestimmt sind, ewiglich mit dem Höchsten Herrn verbunden zu sein. Sriman Rämänujäcärya definiert das Wort sanätana (ewig)
als das, was weder Anfang noch Ende hat. Wenn wir von sanätana-dharma (der ewigen Religion) sprechen, setzen wir diese Definition voraus. Das, was weder Anfang noch Ende hat, ist über jegliches Sektierertum erhaben, dem stets Grenzen gesetzt und Beschränkungen auferlegt sind. Auch vom Standpunkt der modernen Wissenschaft aus werden wir erkennen können, daß sanätana-dharma die Hauptbeschäftigung aller Menschen der Welt ist — ja sogar aller Lebewesen im Universum. Ein Glaube, der nicht sanätana ist, wird seinen Anfang in den Annalen der Menschheit finden, doch wirklicher sanätana-dharma hat kei-
nen geschichtlichen Ursprung, weil er ewiglich mit allen Lebewesen verbunden ist. Wenn ein Mensch sich zu einem bestimmten Glauben bekennt — sei es nun zum Hinduismus, Islam, Christentum,
Buddhismus oder irgendeiner anderen Sekte — und sich dabei auf die besondere Zeit und die näheren Umstände seiner Geburt beruft, sollte man wissen, daß solche Bezeichnungen nicht sa-
nätana-dharma sind. Ein Hindu kann zum Islam übertreten, ein Moslem kann Christ oder Hindu werden, usw., doch in jedem Fall ändert sich eines nicht: Er wird immer jemandem dienen. Ob Hindu, Moslem, Buddhist oder Christ — jeder ist unter allen Umständen der Diener eines anderen. Der jeweilige Glaube, den er für eine bestimmte Zeit angenommen hat, ist nicht sanätana-dharma. Sanätana-dharma begleitet das Lebewesen ewiglich und vereinigt alle Religionen. Unter sanätana-
dharma versteht man Dienen. In der Bhagavad-gltä gibt es mehrere Verse, die sich aufsä-
nätana-dharma beziehen. Wir sollten von dieser maßgebenden Schrift über die Wichtigkeit des sanätana-dharma lernen. Im zehnten Vers des Siebten Kapitels sagt der Herr, daß Er 54
der ewige Ursprung allen Seins und daher sanätanam sei. Der Ursprung allen Seins wird in den Upanisaden als das vollständige Ganze beschrieben. Obgleich die vielen Erweiterungen des Ursprungs ebenfalls in sich selbst vollständig sind, verliert der sanatana-Ursprung dennoch nicht an Quantität oder Qualität. Die Sri Isopanisad erklärt dazu:
om pürnam adah pürnam idam pürnät pürnam udacyate pürnasya pürnam ädäya pürnam evävasisyate
„Die Persönlichkeit Gottes ist vollendet und vollkommen, und da Er in jeder Hinsicht vollendet ist, sind auch alle Erweiterungen, die von Ihm ausgehen, wie zum Beispiel diese Erscheinungswelt, als vollkommenes Ganzes in sich selbst vollkommen. Alles, was aus dem vollkommenen Ganzen hervorgeht, ist ebenso vollkommen in sich selbst. Und da Er das vollkommene Ganze ist, bleibt Er, obwohl so viele vollkommene Einheiten von Ihm ausgehen, die völlige Ausgeglichenheit." (Sri Isopanisad, Anrufung)
Die Ursache hierfür liegt darin, daß sanätana von Natur aus unveränderlich ist. Alles, was sich unter dem Einfluß der Zeit und den äußeren Umständen verändert, ist nicht sanätana. Daher kann alles, was — wenn auch nur in geringster Weise — seine Form oder Beschaffenheit verändert, nicht als sanätana akzeptiert werden. Doch das, was niemals erschaffen wurde, kann seine Form und Beschaffenheit niemals verändern, obgleich die Persönlichkeit Gottes der samengebende Ursprung allen Seins ist.
Der Herr bezeichnet Sich als den Vater aller Lebensformen. Er sagt, daß alle Lebewesen — ungeachtet ihres materiellen Körpers — Seine Bestandteile seien. Folglich ist die Bhagavadgltä für sie alle bestimmt. In der Gitä wird diese sanätana-Nntur des Höchsten Herrn näher beschrieben. In diesem Buch kann man auch Einzelheiten über die sanatana-Natur aller Le55
bewesen und über das ewige Reich des Herrn erfahren, das unvorstellbar weit vom materiellen Himmel entfernt liegt. Sri Krsna informiert uns in der Bhagavad-gitä, daß die materielle Welt ein Ort des Leids ist, da sich dort Geburt, Alter, Krankheit und Tod ständig wiederholen. Selbst auf dem höchsten Planeten im materiellen Universum, Brahmaloka, sind diese Leiden anzutreffen. Nur das ewige Reich des Herrn ist frei von diesen Leiden. Dieses Reich benötigt nicht das Licht der Sonne, des Mondes oder des Feuers, denn dort leuchtet jeder Planet aus sich selbst heraus. Das Leben dort ist ewiglich voller Wissen und Glückseligkeit. Dieses ewige Reich ist als sanätana-dhäma bekannt. Es ist daher nur natürlich, daß die Lebewesen zu Gott zurückkehren müssen, um sich im sanätanadhäma zusammen mit dem sanätana-purusa, Sri Krsna, eines
ewigen Lebens erfreuen zu können. Sie sollten nicht länger in der Elendswelt von Geburt und Tod verrotten. In der materiellen Welt gibt es nur sehr wenig Glück — selbst auf Brahmaloka. Daher werden Tätigkeiten, von deren Ausführung man sich die Erhebung zu höheren Planeten im materiellen Universum verspricht, nur von weniger intelligenten Lebewesen verrichtet, die Zuflucht bei Halbgöttern suchen und von ihnen Segnungen erhalten, die nur von kurzer Dauer sind. Aus diesem Grund sind alle religiösen Prinzipien und der daraus gewonnene Nutzen nur zeitweilig. Der intelligente Mensch jedoch gibt alle Arten von Religion auf und sucht Zuflucht bei den Lotosfüßen der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Somit ist er dem absoluten Schutz des Allmächtigen Vaters unterstellt. Sanätana-dharma ist gleichbedeutend mit dem Vorgang des bhakti-yoga, durch den man den sanätana-Herrn und Sein sanätana-Reich erreichen kann. Nur durch diesen Vorgang kann man zum spirituellen Universum zurückkehren, um an der dort herrschenden sanätana-Freude teilzuhaben.
denn selbst weniger intelligente Menschen können zu Gott zurückkehren. Dies wird vom Höchsten Herrn in der Bhagavadgitä bestätigt. Der gesamten Menschheit sollte die Gelegenheit gegeben werden, diese Erkenntnis zu nutzen. In der heutigen Zeit leiden die irregeführten Menschen in der Dunkelheit des Materialismus, und ihr sogenanntes Wissen hat sie lediglich dahin geführt, die Atombombe zu erfinden. Daher leben sie ständig am Rande der Vernichtung. Doch es gibt eine Zuflucht für die gesamte Menschheit - sanätana-dharma, der allen eine leichte Reise zu den spirituellen Planeten ermöglichen kann, wo sie in vollkommener Glückseligkeit und vollkommenem Wissen für alle Ewigkeit mit der Höchsten Persönlichkeit Gottes Zusammensein können. OM TAT SÄT
Diejenigen, die dem sanätana-dharma folgen, sollten die
obengenannten Prinzipien annehmen und somit die Unterweisungen der Bhagavad-gitä befolgen. Demjenigen, der die ewigen Prinzipien annimmt, stehen die Tore zur Befreiung offen, 56
57
Glossar Aparä Prakrti—die niedere, materielle Energie Bhakti-yoga—das hingebungsvolle Dienen für Krsna — die Aktivität der höheren Energie. Bhäva—starke Anhaftung, die Stufe vor der Liebe zu Gott. Brahma—das zuerst erschaffene Lebewesen in der materiellen Welt, der höchste Halbgott im Universum. Brahman—die Ausstrahlung, die vom transzendentalen Körper Krsnas ausgeht. Brahma~randhra—eim Öffnung im oberen Teil der Schädeldecke. Indem der yogi die Lebenskraft zum brahmarandhra erhebt, kann er den grobstofflichen und den feinstofflichen Körper verlassen und die transzendentalen Vaikuntha-Planeten erreichen. Dhüma—die mondlose Periode, die 14 Tage andauert. Diejenigen, die während dieser günstigen Zeit sterben, werden zu den höheren Planeten gehen, doch später wieder zu den irdischen Planeten zurückkehren müssen. Jiva—die lebendige Seele, die Lebenskraft. Parä-prakrti—dit höhere Energieform, die die antimaterielle Welt büdet. Paravyoma—das vielfältige Planetensystem, das den Hauptteil (drei Viertel) der spirituellen Energie bildet; auch Vaikunthaloka genannt. Pitrs—die verstorbenen Vorfahren. Sanätana-dhäma—dis ewige Natur; die antimaterielle Welt jenseits des materiellen Universums. Sanätana-dharma—die ewige Natur des Lebenswesens, nämlich zu dienen. Särikhya-Philosophen—Spekulanten, die die materiellen Prinzipien bis in alle Einzelheiten analysieren. Satyaloka—der höchste Planet der materiellen Welt; auch Brahmaloka genannt. Uttaräyana—die Zeit, in der sich die Sonne auf ihrer nördlichen Bahn befindet und die Gottheiten des Feuers und des 59
Lichts die Atmosphäre beherrschen; eine günstige Zeit für Menschen, die die Transzendenz verwirklicht haben, ihre Körper zu verlassen und die antimaterielle Welt zu erreichen. Vibhüti'bhtnnam-lxsantten, von Planet zu Planet verschiedene Gegebenheiten in der Atmosphäre, die es notwendig machen, daß sich der Organismus körperlichen oder psychologischen Wandlungen unterziehen muß, um sich dem Leben auf einem anderen Planeten anpassen zu können.
BHAGAVAD-GITÄ wie sie ist
„Das Tiefste und Erhabenste, das die Weit aufzuweisen hat Ich danke Gott, daß Er mich so lange hat leben lassen, daß ich dieses Buch noch lesen konnte", schrieb Wilhelm vonHumboldt, Gründer der Deutschen Universität, über die Bhagavad-gitä, ein Buch, das die größten Denker der Welt — von Alexander dem Großen bis hin zu Albert Einstein — fasziniert und bewegt
hat. Der Bhaktivedanta Book Trust kündigt nun mit Freude die sechste deutschsprachige Auflage der Bhagavad-gitä wie sie ist an. Dieses klassische Werk ist übersetzt und kommentiert von His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupäda, dem einflußreichsten Lehrer der Bhagavad-gitä in derNeuzeit Die Bhagavad-gitä wie sie ist enthält die ursprünglichen Sanskrittexte, deren Übersetzung ins Deutsche, ausführliche Kommentare und ein umfangreiches Stichwortverzeichnis. 16 vierfarbige Kunstdruckseiten illustrieren den Text 896 Seiten.