mo-hd 3-0C iriezteY-erkte
WilhUm Topsch Ich bin Carichen
Officer.
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mo-hd 3-0C iriezteY-erkte
WilhUm Topsch Ich bin Carichen
Officer.
4NciekEvcf-f,kedie
Als Frida Akerblom, Lehrerin in Stockholm, eines Tages von der Stadtluft die Nase voll hat, kauft sie sich einen kleinen Bauernhof und zieht aufs Land. Da gibt es eine Kuh, sieben Hühner, einen Hahn und – einen Troll. Carichen heißt der und ist dafür zuständig, dass keine Essensreste im Haus schlecht werden. Frida Akerblom und Carlchen kommen gut miteinander aus. Bis Frida Akerblom versucht, Carlchen das Lesen beizubringen ...
erstes Leseakt« Gro-(3e Sclerift-
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ISBN 3-7891-0566-X
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Wilhelm Topsch
Ich bin Carichen Bilder von Barbara Scholz
Verlag Friedrich Oetinger • Hamburg
1. In Stockholm wohnte eine Lehrerin, die hieß Frida Akerblom. Sie war eine nette Lehrerin und die Kinder nannten sie immer nur Tante Frida. Tante Frida brachte den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen bei. Sie brachte ihnen\-- '- '" auch bei, wie man eine Landkarte vbn Schweden malt und an welchem Tag die Königin Geburtstag hat.
© Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 1999 Alle Rechte vorbehalten Einbandgestaltung: Manfred Limmroth Titelbild und farbige Illustrationen: Barbara Scholz Litho: Posdziech GmbH, Lübeck Druck und Bindung: Mohndruck GmbH, Gütersloh Printed in Germany 1999* ISBN 3-7891-0566-X
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Die Schule machte Tante Frida viel Spaß, aber das Leben in der Großstadt ging ihr wirklich auf die Nerven. Und
ihr kleines Auto passte. Dann fuhr sie los. Hoch oben im Norden fand sie einen klitzekleinen Bauernhof, der gerade
eines Tages hatte sie die Nase von der
frei geworden war. Den kaufte sie und
Stadtluft endgültig voll. 3( „Nichts gegen Stockholm", sagte Tante
zog ein. Nun hatte sie eine Kuh, sieben Hühner, einen Hahn, eine Obstwiese, ein
Frida, „aber immer nur in einer Großstadt
Stück Ackerland. Und einen j-Trolr hätte
leben, das ist nichts für mich. Ich
sie auch.
brauche mehr frische Luft." Sie verkaufte ihre Stadtwohnung und alles, was nicht in
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2. Der Troll war ein Haustroll und wohnte auf dem Dachboden des Bauernhauses. Erst wusste Frida Akerblom nicht so recht, was sie mit einem Haustroll anfangen sollte. Aber der Troll erklärte es ihr. „Frau Akerblom", sagte er, nachdem er Tante Frida begrüßt hatte, „Haustrolle helfen im Haushalt mit. Sie passen darauf auf, dass keine Essensachen schlecht werden." Das ist ja wirklich eine große Hilfe, dachte Frida Akerblom. Denn sie fand es einfach nicht in Ordnung, wenn Essensachen schlecht wurden und weggeworfen werden mussten. Also gab sie dem Troll die Hand und sagte:
Die Hühner gackerten und liefen aufgeregt um Tante Frida herum. „Ähm...", sagte CarIchen, „sie wollen wissen, ob du ihnen etwas mitgebracht „Schön, dann arbeiten wir ab jetzt
hast."
zusammen. Du kannst mich übrigens
„Tja, so richtig mitgebracht habe ich
ruhig Tante F rida nennen. Das bin ich
eigentlich nichts", sagte Tante Frida.
so gewohnt.”
„Aber ich habe noch zwei alte Käsebrote
„Und ich heiße Carl Anders Andersson",
in meiner Reisetasche. Die könnte ich
sagte der Troll, „aber du kannst mich
den Hühnern geben." Sie holte die Brote
ruhig Carichen nennen. Schließlich bist
aus ihrer Tasche, packte sie aus und
du hier die Chefin."
fing an, eins davon klein zu bröckeln. 1
1
„Eins reicht”, rief der Troll, „ein Käsebrot
„Ach, ist das hier schön", sagte Tante
ist für die Hühner wirklich genug."
Frida schließlich, „genau so habe ich es
„Und was soll ich mit dem anderen alten
mir vorgestellt."
Brot machen?", fragte Tante Frida.
„Ja, ich auch", sagte der Troll und kaute
„Ähm...", sagte Carlchen. Er nahm Tante
zufrieden. Er blinzelte in den
Frida das Brot aus der Hand und biss
Sonnenuntergang. „Wenn ich ein Huhn
hinein. „Kein Problem, Chefin. Für alte
wäre, dann würde ich dir jetzt gleich auf
Essensachen bin ich ja da."
der Stelle ein Ei legen."
Tante Frida sah sich um. Die Hühner
Frida Akerblom lachte. „Wie gut", sagte
stritten sich begeistert um die Brotstücke.
sie, „dass du kein Huhn bist, sondern ein
Die Kuh graste friedlich auf der Wiese
Troll."
und die Sonne ging rot zwischen den Apfelbäumen unter. 00 Ovc
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3.. Ja, Tante Frida und Carichen mochten sich von Anfang an. Sie kamen prächtig miteinander aus. Tagsüber schlief der Troll meistens, aber in der Dämmerung kam er in die Küche und machte sich
Dann prüfte er den Datumsstempel von
an die Arbeit.
Jogurt, Quark, Butter oder Käse. Und
„Brrr", sagte er, wenn er die
wenn die Zeit abgelaufen war oder die
Kühlschranktür aufmachte, „Saukälte!
Sachen sowieso nur noch ein, zwei Tage
Aber was sein muss, muss sein."
halten würden, dann holte er sie heraus und machte sich an die Arbeit. Er sah auch nach, wie lange die Eier noch frisch waren und ob das Toastbrot anfing hart zu werden. Ja, Tante Frida hatte es wirklich gut. Denn bevor das Brot alt, die Butter ranzig oder der Käse schimmelig werden konnten, aß der Troll sie auf. Das war seine Aufgabe.
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„Du machst deine Arbeit wirklich gut,
Datumsstempel. Während die anderen
Carlchen", sagte Tante Frida des Öfteren
Kunden immer so lange in den Regalen
— besonders wenn im Kühlschrank
herumwühlten, bis sie ganz oben, ganz
gähnende Leere herrschte.
hinten die Waren fanden, die am
„Tja, Chefin", sagte der Troll, „hier oben im Norden muss man sich aufeinander verlassen können.” Und wenn Frida Akerblom nachdenklich in den leeren Kühlschrank guckte, dann fügte er stolz hinzu: „Hier herrscht Ordnung, was? Aufgeräumt wie im Darm eines Schneehasen." Frida Akerblom musste also nur dafür sorgen, dass immer genug Sachen im Hause waren, die nicht mehr lange hielten. Den Rest erledigte Carlchen. Beim Einkaufen achtete Tante Frida deshalb besonders auf den 16
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längsten haltbar waren, kaufte Tante Frida gern Sachen, die nicht mehr allzu lange hielten: Ein paar Tage noch vielleicht, das ging schon in Ordnung. Aber nicht länger, denn sonst hätte
Abends saßen Tante Frida und Carlchen
Carlchen ja nichts zu tun gehabt. Und
oft beisammen und erzählten sich etwas.
langweilen sollte sich Carlchen nicht. Er
Tante Frida erzählte, dass sie früher
war ja schließlich ihr Haustroll und sie
Lehrerin gewesen war und in Stockholm
hatte ihn gern.
gewohnt hatte.
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„Stockholm!”, rief Carlchen, „Stockholm, das ist ja ein lustiger Name für einen Bauernhof." „Das ist doch kein Bauernhof", sagte Tante Frida schnell, „das ist eine große Stadt." Und dann erzählte sie dem Troll, dass es in Stockholm ein Schloss gibt und dass die berühmteste Kirche Riddarholmskirche heißt. „Na ja", sagte Carlchen leise, „auf ein paar Schuppen und Scheunen mehr oder weniger soll es mir nicht ankommen." r
,
4.
(.1
Als der Winter kam, hatte Frida Akerblom eine gute Idee: Sie wollte dem Troll ab und zu ein bisschen Unterricht geben. Schließlich war sie lange genug Lehrerin gewesen und Carlchen musste sicherlich noch eine Menge lernen. 21
Kannte er beispielsweise die Landkarte von Schweden? Wusste er, wann die Königin Geburtstag hat? Und vor allem: Hatte er Lesen und Schreiben gelernt?
Holla, dachte Frida Akerblom, das ist etwas gegen die Langeweile im Winter. Sie setzte sich gemütlich neben den warmen Küchenofen und wartete auf Carichen. Als es anfing dunkel zu werden, kam der Troll in die Küche geschlurft. Er war zwar noch ein bisschen müde und verschlafen, aber er blinzelte Tante Frida fröhlich an.
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„Tag, Chefin”, sagte er und legte die
„Gut, dass du kommst", sagte Tante
Hand grüßend an seine Zipfelmütze,
Frida. „Im Kühlschrank steht ein Schoko-
„was gibt's Neues? Ähm... ich meine,
Pudding. Bei dem läuft morgen das
was gibt's Altes?"
Datum ab. Es wird wirklich Zeit, dass du dich darum kümmerst." „Immer der Reihe nach", sagte der Troll und holte sich ein paar Sachen aus dem Kühlschrank, „erst mal den stinkigen Käse. Der war eigentlich schon gestern fällig. Danach kommt das alte Toastbrot mit Senf und Marmelade dran. Und dann esse ich auch noch den Schoko-Pudding." Carichen machte sich an die Arbeit. „Du musst dir übrigens wirklich keine Sorgen machen", sagte er zwischendurch mit vollem Mund, „wo Carl Anders Andersson mitarbeitet, wird kein SchokoPudding alt." Dann holte er sich einen Löffel und löffelte den Puddingbecher leer. 25
„Hier”, sagte er danach und hielt Tante Frida den leeren Becher entgegen, „sauber wie die Ohren einer Kirchenmaus an Sonn- und Feiertagen ... Kein einziger Puddingklecks mehr im ... ähm Becher."
Dann rülpste Carlchen genüsslich und sagte: „Uuuups, manchmal ist die Arbeit ja wirklich nicht leicht. Aber ich arbeite gern für dich, Tante Frida. Das kannst du mir glauben." Tante Frida sagte gar nichts. Und es entstand eine Pause, in der man die Küchenuhr ticken und den Kühlschrank brummen hören konnte. 26
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Der Troll sah Tante Frida an. „Ist was?", fragte er. „Warum sagst du nichts? Hast du einen Tortenheber verschluckt?" Tante Frida lachte. „Ich habe nachgedacht", sagte sie. „Und worüber?", fragte Carichen. Tante Frida stand auf und knipste das
Der Troll leckte erst noch einmal sehr
Licht an.
gründlich den Löffel ab. „Lesen? Nee,
„Sag mal", sagte sie danach, „kannst du eigentlich lesen? Ich meine, warst du
wieso?", fragte er schließlich. „Kann man Bücher etwa essen?"
überhaupt jemals in einer Schule?"
„Nein, aber ...", sagte Tante Frida. „Haben Bücher etwa ein Verfallsdatum?" „Nein, aber ... weil ..." „Siehst du", sagte Carichen „Wozu sollte ich dann Lesen lernen?" „Weil Lesen nützlich ist!", rief Tante Frida. „Wie leicht kann man Zucker und Salz verwechseln, wenn man nicht lesen kann, was auf der Tüte steht."
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„Ich weiß schon, dass die Menschen das für nützlich halten.” Carichen gähnte ein bisschen. „Aber ich bin ein Troll. Übrigens, Zucker und Salz kann man ganz leicht unterscheiden: Man macht
„Außerdem", fuhr Carichen fort,
einen Finger feucht, steckt ihn in die Tüte
„außerdem habe ich Wichtigeres zu tun,
und leckt ihn ab. Wenn's süß schmeckt,
als meine Nase zwischen zwei
ist es Zucker. So einfach ist das."
Pappendeckel zu stecken. Hauptsache,
Tante Frida sagte nichts dazu.
ich kann das Verfallsdatum auf den Verpackungen lesen. Darauf kommt es für einen Haustroll doch schließlich an." „Gerade als Haustroll", sagte Tante Frida, „solltest du eigentlich ein bisschen mehr wissen. Deshalb wollen wir von Zeit zu Zeit ein bisschen Schule miteinander spielen, damit du etwas lernst. Ist das okay?" Es war okay.
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Aber Carlchen seufzte trotzdem: „Werde nie Haustroll bei 'ner Lehrerin. Die können es einfach nicht lassen." Da kochte Tante Frida erst einmal eine Kanne Pfefferminztee und holte ein paar alte, trockene Plätzchen aus dem Küchenschrank. „Fangen wir mit etwas Einfachem an", sagte sie. Dann malte sie die Landkarte von Schweden auf ein Stück Papier und sagte: „Siehst du, das hier ist Schweden." Carlchen verschluckte sich an einem trockenen Plätzchenkrümel. Er hustete
Ganze hier ist Schweden." Sie freute sich
und trank erst noch einen Schluck Tee.
über so viel Interesse.
„Was?", rief er dann. „Das ist Schweden?
Dann malte sie einen Punkt auf die
Das ist ja niedlich!"
Landkarte. „Und hier, siehst du, hier liegt
„Ja", sagte Tante Frida zufrieden, „das
Stockholm."
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„Wie schön!”, rief der Troll begeistert.
„Nein, nein", rief Tante Frida schnell,
„Ich wollte immer schon einmal Stockholm
„Stockholm ist nicht klein. In Stockholm
sehen." Er kam mit dem Gesicht ganz
wohnen viele, viele Tausend Menschen."
nah an das Papier heran und schaute
„Hä, hä", lachte Carichen vergnügt, „guter
sich den Punkt genau an. „Dass
Witz."
Stockholm so klein ist, hätte ich nicht
„Nein, das ist kein Witz", sagte Tante
gedacht", murmelte er.
Frida, „ich habe ja selbst ein paar Jahre in Stockholm gewohnt. Aber ich bin froh, dass ich das jetzt hinter mir habe." Carichen sah sich den Punkt noch einmal an.
„Ähm..., wie jetzt ...?”, fragte er unsicher. „Hast du wirklich dort gewohnt? Arme Tante Frida. Es muss ja grau-4n haft eng gewesen sein in Stockholm." „Ja, eng und laut." Da hielt Carlchen sein Ohr an das Papier und murmelte: „Davon hört man aber nichts. Na ja, es ist ja auch schon spät.
Dann gähnte er laut, trank seinen Tee
Vielleicht schlafen jetzt schon alle in
aus und sagte: „Schule ist übrigens viel
Stockholm."
besser, als ich dachte." Er stand auf und ging. Als er an der Tür war, sagte er leise: „Am besten, du machst auch bald das Licht aus. Du weißt schon, wegen der Leute in Stockholm. Die schlafen bestimmt lieber im Dunkeln. Und mach keinen Krach, damit sie nicht wach werden. Morgen können wir ja noch mal in Stockholm reinhorchen." 37
Hinter der Tür hörte man ihn noch murmeln: „Arme Tante Frida! Viele Tausend Menschen und alle auf einem Punkt. Da muss man ja pille-palle im Kopf werden." Frida Akerblom hatte den Eindruck, dass sie eigentlich noch einiges erklären müsste. Aber man soll nicht übertreiben. Hauptsache war ja, dass es Carichen gefallen hatte. Wenn man Spaß am Unterricht hat, dann ging das Lernen wie von selbst. Das wusste sie genau. Schließlich war sie lange genug Lehrerin
„Tag, Chefin", sagte der Troll am
gewesen.
nächsten Tag. „Gibt's was Altes im Kühlschrank und was Neues aus Stockholm?" „Ich hab dir Milchreis gekocht", sagte Tante Frida. „Der ist allerdings noch ziemlich frisch."
Eigentlich mochte Carichen ja alte
Nach dem Essen sagte Tante Frida,
Sachen lieber, aber bei Milchreis wollte
dass sie sich heute nicht schon wieder
er mal nicht so sein. Er murmelte nur:
Schweden ansehen wollten. Carlchen
„Ich guck mal in den Kühlschrank., Ich
meinte das auch: wegen der Leute in
glaube, da steht noch süße Sahne, bei
Stockholm und so. Vielleicht war es
der morgen das Datum abläuft."('
denen ja gar nicht recht, wenn sie andauernd gestört wurden. Im Übrigen fand Carlchen, dass Schweden ein bisschen klein war und dass Tante Frida und er wirklich Glück hatten, dass sie hoch oben im Norden und auf dem Lande lebten. Nun wollte Tante Frida dem Troll das Lesen beibringen. „Also, pass auf", sagte sie. „Lesen ist überhaupt nicht schwer." Sie klappte ein Kochbuch auf, denn Carlchen war schließlich ein Haustroll. „Sieh mal", sagte sie. „Hier steht Ei."
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„Wo steht ein Ei?”, fragte Carichen
„Du musst noch genauer hinschauen!",
interessiert. Vielleicht war das Ei ja
sagte Tante Frida.
schon ein bisschen alt und musste bald
„Ja", sagte der Troll, „es ist ein ziemlich
gegessen werden.
dicker Finger. Und der Fingernagel ist ein
„Hier", sagte Tante Frida und zeigte mit
bisschen zu lang. Er müsste wohl mal
dem Finger in das Buch. „Siehst du?
wieder geschnitten werden."
Hier!"
„Carl Anders Andersson", sagte Tante
„Nee", murmelte Carichen, „sehe ich nicht.
Frida streng, „du sollst mir nicht auf die
Ist das ein Trick?"
Finger schauen, sondern auf das, was
„Schau einfach ganz genau hin und sag
dort steht, wo ich hinzeige. Hier! Genau
mir, was du siehst!"
hier steht Ei.
„Ich sehe bloß deinen Finge A,7+77i,
2
-
Und wenn du erst einmal Ei lesen kannst, dann kannst du auch bald
mein E, cein E, sein E oder
ein EI, zwei Eier, crei Her lesen." fragte der Troll.
E
„Darauf kommt es im Augenblick nicht an.
und ein Stückchen Brennholz:
„Sind das dann alte oder frische Eier?",
Wichtig ist nur, dass du erst einmal Ei lesen kannst", sagte Tante Frida. „Ach, Chefin", murmelte der Troll, „das
Der Kamm ist kaputt, den kannst du
würde ich ja gern, aber ich kann beim
vergessen. Damit kannst du dich
besten Willen kein Ei lesen, weil ich kein
höchstens kämmen, wenn du keine Haare
einziges Ei sehe. Alles, was ich über
mehr hast. Aber wenn du keine Haare
deinem großen grauen Fingernagel sehen
hast, dann hast du eine Glatze, und
kann, sieht aus wie ein alter Kamm, bei
wenn du eine Glatze hast, dann brauchst
dem die Zinken ausgebrochen sind:
du auch keinen Kamm.
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Also kannst du das Ding wegschmeißen.
Tante Frida fehlten die Worte.
Das Stückchen Brennholz daneben, das
„Tante Akerblom", sagte der Troll leise,
würde ich aufheben.. yielleicht kannst du
„wenn in deinem Buch wirklich ein Ei
es mal als Zahnstocher verwenden."
drin ist, dann solltest du das Buch
„Troll, Troll", sagte Tante Frida halb streng
vorsichtig hinlegen. Du weißt doch, wie
und halb lachend, „das sind doch die Buchstaben. Die muss man verbinden,
schnell Eier herunterfallen. Und es wäre ja schade um das Ei."
dann kommt Ei dabei heraus, und dann kann man lesen." „Das ist ja eigentlich egal, ob das Buchen- oder Eichenstaben sind", brummte der Troll, „aus einem kaputten Kamm und einem Zahnstocher wird nun mal kein Ei. Da bin ich ganz sicher." Er machte eine Denkpause. „Ja, wenn wenigstens einer der Buchenstaben wie ein Huhn aussehen würde, dann wollte ich es gern glauben, dass Ei dabei rauskommt. Aber so?" 46
47
eme
7.
So lernt Carlchen das nie, dachte Frida Akerblom bei sich. Aber sie hatte ja als Lehrerin viel Erfahrung, und deshalb versuchte sie am nächsten Tag Carlchen das Lesen mit einem anderen Wort beizubringen. Also sagte sie zu dem Troll: „Heute zeige ich dir etwas Neues. Schau einmal hierhin!" Sie zeigte wieder ins Kochbuc „Hier steht Petersilie." „Wo?", fragte Carlchen. „Hier, genau hier." Tante Frida zeigte ins Buch. Der Troll kniff die Augen zusammen. Dann kam er ganz nah mit seinem Gesicht an das Buch heran und schüttelte den Kopf. 48
49
„Unsinn, natürlich habe ich die Petersilie nicht zerdrückt", sagte Tante Frida. „Eben", brummte der Troll, „sonst müsste ja auch ein grüner Fleck in deinem Buch sein." Himmel, dachte Frida Akerblom, was habe ich da nur angefangen? Das kapiert der nie. „Nimm mal den Finger weg!”, sagte er.
„Ha", sagte der Troll nach einer Weile,
„Förbannade persilja”, fluchte er leise,
„jetzt weiß ich es! Es liegt an deinem
„wo ist bloß die verffixte Petersilie? Ich
Buch!"
brauche eine Brille. Das kommt bestimmt
„Wieso?", fragte Tante Frida.
vom vielen Lesen! Ich kann die Petersilie jedenfalls nicht sehen. Hast du sie gefressen?", fragte er ein Huhn und sah es streng an. „Vielleicht hast . du sie auch mit deinem dicken Finger zerdrückt, Tante Frida." 50
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„Also, es ist doch Winter ...
„Ja", sagte Carichen, „das halte ich auch
„Schon, aber
für besser." Und dann fügte er
wollte Tante Frida
einwenden.
nachdenklich hinzu: „Im Frühjahr legen
„Sag nur ja oder nein! Ist jetzt gerade
die Hühner auch mehr Eier. Und vielleicht
Winter?”, fragte der Troll.
klappt es dann sogar mit der Petersilie."
„Ja", antwortete Tante Frida kleinlaut, denn sie ahnte schon, was jetzt kommen würde. „Na also, wie kann da Petersilie in deinem Buch stehen. Im Winter wächst keine Petersilie, nicht ein einziger Stängel. Irgendetwas stimmt nicht mit deinem Buch." „Ach, Carichen", seufzte Tante Frida. „Es ist zwar alles falsch, was du sagst, aber irgendwie hast du trotzdem Recht. Wir lassen das Lesenlernen erst mal. Vielleicht fangen wir im Frühjahr noch einmal damit an." 52
53
8.
Wie kann das nur angehen? Na, macht nichts", brummte er. „Ich bin ja sowieso
Tante Frida seufzte tief, klappte das
mehr für die alten Sachen zuständig 'und
Kochbuch zu und legte es weg: „Ich
es stand bestimmt frische Petersilie in deinem Buch."
mache uns jetzt ein paar schöne Spiegeleier und dafür brauche ich das Kochbuch wirklich nicht." „Au ja", sagte Carlchen. „Am liebsten , esse ich Spiegeleier mit recht viel Petersilie."
Dann wollte er Eier aus dem Kühlschrank holen und gleich einmal nachsehen, ob sonst irgendwo das Datum abgelaufen war.
„Aber jetzt gibt es doch keine Petersilier, rief Tante Frida. „Auch nicht in deinem Buch?", fragte Carlchen. „Nein, auch nicht." „Komisch", sagte der Troll, „vor ein paar Minuten stand da noch Petersilie drin. Und jetzt ist sie weg, obwohl ich sie nicht gegessen habe und du auch nicht. 54
4iftemb•
„Na klar ist das Pizza!", rief Carlchen. „Pizza ist doch ganz einfach zu erkennen. Erstens ist ja ein Bild drauf. Und zweitens kann man das auch an den beiden Blitzen erkennen. Siehst du die Blitze Zick und Zack hier in der Mitte?
ZZ
Die stehen da, weil es im Ofen so heiß ist. Tja, und wenn die Blitze Zick und
Zack auf der Packung stehen, dann ist eine Pizza drin. Toll, was?" „Tante Frida", rief er, „wir haben keine alten Eier im Haus. Aber diese Pizza hier", er hielt einen großen Karton hoch, „die hält nur noch bis morgen." „Bist du sicher, dass das Pizza ist? Du kannst doch gar nicht lesen!", sagte Tante Frida. 56
57
„Einfach toll!”, sagte Tante Frida verblüfft.
Nachdem sie die Pizza gegessen hatten,
„Das muss ich mir merken." Dann
saßen Tante Frida und der Troll noch
schaltete sie den Backofen ein.
lange am Kamin, schauten ins Feuer und
„Vorsicht!", sagte sie zu Carlchen. „Gleich
tranken Pfefferminztee.
ist der Ofen heiß."
Carlchen dachte: Komisch, dass Tante
„Siehst du wohl", sagte Carlchen,
Frida die Blitze Zick und Zack nicht
„deshalb stehen hier ja auch die Blitze
kannte. Die stehen doch auf jeder Pizza.
Zick und Zack drauf."
Und dabei war sie mal Lehrerin! Was um
Es war wirklich eine ziemlich große Pizza.
alles in der Welt lernen die Kinder in
Tante Frida und Carlchen teilten sie sich.
Stockholm eigentlich in der Schule?
O
Lernen sie etwa den Unsinn, dass ein 4
kaputter Kamm und ein Brennholz zusammen ein Ei legen oder dass in einem Buch mit einem bunten'bnschlag grüne Petersilie steht? Das wäre doch wirklich ziemlich verrückt. „Na ja, nichts für ungut", sagte Carlchen schließlich und gähnte herzhaft: „Ich gehe jetzt schlafen." Damit stand er auf und schlurfte, zur Tür. Um Tante Frida eine Freude zu machen, sagte er beim Hinausgehen noch: „Vielleicht gucken wir morgen noch einmal in dein Buch. Ich
oder alter Holländer Käse. Das wär mal
bin wirklich gespannt, was morgen darin steht."
was! Hä, hä, hä."
Und als die Tür zu war, hörte Frida noch leise:
legte es — ganz weit unten, ganz weit
„Vielleicht frische Erdbeeren ... oder saure Gurken ...
Unterricht, dachte sie, sollten wohl wirklich
Da nahm Tante Frida das Kochbuch und hinten — in den Schrank. Schule und besser ein Weilchen verschoben werden. 61
9.
sogar noch ein dickes Kopfkissen, eine extra warme Decke und ein paar
Aber dann kam sowieso alles anders.
überfällige Schoko-Kekse auf den
Es schneite die ganze Nacht lang und
Dachboden.
am nächsten Tag fragte Carichen, ob er
„Carlchen bekommt erst einmal
ein paar Tage freibekommen könnte.
Winterferien", sagte Tante Frida zu sich
Er müsse dringend einen kleinen
selbst, „die hat er sich wirklich verdient.
Winterschlaf halten. Tante Frida Akerblom
Und nach Weihnachten sehen wir weiter."
willigte gern ein. Sie brachte Carlchen
unne M mit izt-ktd D& fer6e 0-eileer Kuuterbfrtck-kzdt? JÜRGEN BANSCHERUS Gottlieb, der Killerhai
PIRI und KLAUS MEYER Und nachts rollern die Hunde
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