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Die Reihe Xpert.press vermittelt Professionals in den Bereichen Softwareentwicklung, Internettechnologie und IT-Management aktuell und kompetent relevantes Fachwissen über Technologien und Produkte zur Entwicklung und Anwendung moderner Informationstechnologien.
Anja Ebersbach · Markus Glaser · Richard Heigl
Wiki-Tools Kooperation im Web Mit einem Vorwort von Gunter Dueck
Mit 81 Abbildungen, 47 Tabellen und CD-ROM
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Anja Ebersbach Ostengasse 10 93047 Regensburg, Germany [email protected] Markus Glaser Brunhuberstr. 14 93053 Regensburg, Germany [email protected] Richard Heigl Ostengasse 10 93047 Regensburg, Germany [email protected] Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Ein Buch über Wikis! Das braucht der Mensch. Denn mit der Wiki-Technologie können viele Menschen freibestimmt gemeinsam arbeiten – sie können sogar ganz große Werke im intellektuellen Bereich errichten. Sehen Sie: Wir bewundern heute noch unsere gewaltigen Kirchenbauten, die jeweils über Jahrhunderte entstanden, immense Arbeitskraft verschlangen und oft den kulturellen Stempel aller ihrer Entstehungsepochen trugen. Jemand muss damit nur beginnen, Stein auf Stein setzen und die Menschen in der Umgebung in Sehnsucht versetzen, ein wenig mitzuhelfen. Wo solche begeisterten Mitmenschen helfen und Material stiften, kann Großes entstehen. Wo sie fernbleiben? Da bleibt eine kleine Ruine zurück oder es braucht den eisernen Willen des Pharaos, eine Armee von Antreibern, den Schweiß eines Volkes und einen Berg von Gold. Auch so entsteht Großes – die Pyramiden: ein klares Konzept, kein Gemisch der Stile, purer Wille. Das sind zwei ganz verschiedene Wege. Der eine: Menschen bauen aus Sehnsucht liebevoll gemeinsam etwas für alle. Der andere: Ein Wille managt vielfältige Ressourcen zu einem geplanten Ziel. Wikis sind Werkzeuge, mit denen viele Menschen mit einem Minimum an Organisation, Planung, Geld und Zeitvorgaben über verteilte Computer hinweg oder über das Internet etwas gemeinsam erarbeiten und miteinander kommunizieren können. Wikis sind die Technologie für den ersten Weg der Freiwilligen mit einer gemeinsamen Idee. Dieses Buch stellt Ihnen Wikis vor und vermittelt Ihnen genug Rüstzeug, um Ihr eigenes Wiki zu erstellen, Ihre eigene Arbeitsplattform. Dieses Buch führt Sie aber auch in die lebhafte Diskussion ein, was man mit Wikis tun kann und wozu man sie lieber nicht „vergewaltigen“ sollte. Es ist die spannende Frage der beiden Treibfedern zu einem großen Werk: Begeisterung und Wille.
Vorwort
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V
Lassen Sie es mich anekdotisch verdeutlichen. Ich bekam vor einiger Zeit auf meine Bücher hin einen Leserbrief. Jemand schrieb, er habe meinen Namen in das Internetlexikon Wikipedia eingefügt. Er habe nur vorläufig ein paar Daten über mich eingegeben und werde weiter daran arbeiten. Ich war mächtig stolz, dass ich nun in einem Lexikon stehen sollte und schaute sofort im Internet unter „Gunter Dueck“ nach, fand aber nichts. Ich fand seltsame Meldungen, es habe ein Artikel zu meinem Namen existiert, der aber gestrichen wurde. Der besagte Leser war wütend, versuchte es nochmals, der Artikel wurde wiederum gelöscht. Ein weiterer „Mensch“ verfasste Tage später etwas Vernünftiges. Das blieb einige Tage im Internet, verschwand aber wieder wegen angeblichen Verletzungen der Urheberrechte. Ich suchte jetzt – wach geworden – nach der MailAdresse dessen, der alles löschte. Ich schrieb: „Hey, warum?“ Antwort: „Das Bild verletzt sicher das Copyright, der Text wohl auch. Ich bin einer der Autorisierten, die sich um die Qualität und das Recht kümmern.“ Ich argumentierte: „Das Bild hat meine Tochter Anne im Garten aufgenommen, ich schenke es allen. Und der Text ist vom Rücken meiner Bücher abgeschrieben. Das erlaube ich.“ Drei Stunden später war „mein“ Eintrag wieder online. Jetzt zittere ich immer, ob der Artikel verunstaltet wird oder gelöscht. Verstehen Sie mich? Jeder x-Beliebige kann mit mir machen, was er will! Wenn das so ist – stimmt denn das alles, was in Wikipedia steht? Kann ich es als ebenso offizielles Wissen auffassen wie das im Duden? Zahlt mir jemand Schadenersatz, wenn ich durch falsche Wikipedia-Einträge eine Wette oder einen wissenschaftlichen Ruf verliere? Fragen über Fragen an die von selbst wachsende Vielfalt! Sie können es natürlich auch positiv sehen: „Das Wiki lebt!“ Es verändert sich, entsteht, wächst – das Unkraut aber muss gejätet werden, der Garten wird vor Dieben schützt (Lexikon-Vandalismus). Wikipedia ist eines der wirklich riesigen Wiki-Projekte. Zehntausende schreiben an einem intellektuellen Monument. Viele Meister laufen herum und finden es heraus, wenn jemand pfuscht. Controller prüfen, ob die Bauvorschriften eingehalten werden. Jeder darf mitmachen, wann und wie er will. Kein Zeitdruck, kaum Vorschriften, keinen Lohn für das Freiwillige – nur tiefe Befriedigung, etwas beigetragen zu haben. „Ein Stein der Pyramide ist von mir!“, würde ein Wikipedia-Autor vielleicht sagen?! Für alle solche Vorhaben vieler Freiwilliger sind Wikis bestens geeignet. Wollen Sie die Eltern der Schüler des Gymnasiums Bammental verbinden? Alle Mitglieder eines Sportvereins? Alle Astronomen dieser Welt? Alle Linux-Freaks Ihrer Firma? Wollen Sie
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Vorwort
etwas in Gemeinschaft mit anderen erstellen? Eine Gemeinschaft unterhalten? Ein Wiki muss her! Aber welches? Das beste! Heute – ich habe gerade nachgeschaut – steht auf der deutschen Hauptseite von Wikipedia: „Wir haben die Software gerade auf MediaWiki 1.4 umgestellt. Bitte berichten Sie bei Problemen hier…“ Dieses Buch stellt Ihnen die Wiki-Technologie ebenfalls an Hand der Open Source Software MediaWiki vor, die Sie vom Internet downloaden können. Wenn Sie also für Ihr Projekt auch MediaWiki einsetzen, sind Sie auf der sicheren Seite und es arbeiten viele Freiwillige an den Folgeversionen „Ihrer“ Software, das ist ja klar! Wenn Sie aber wirklich mehr wollen, also – sagen wir – alles, dann wird Ihnen hier auch die High-End-Software TWiki ausführlich vorgestellt. Die kann viel, viel mehr – alles eben, was heute technisch geht – sie bietet ein Füllhorn voller Zusatzfunktionen von Präsentieren über Zeichnen bis Rechnen. Und wie das so ist, oben, in den technischen Höhen, wo alles möglich ist – da werden Sie ein bisschen mehr Mühe beim Installieren haben, denke ich doch, und geübter in der Bedienung sein müssen. Was ist das beste Wiki? „Der Standard!“, rufen die einen und „Extreme Wiki!“ die anderen. Und wie immer haben beide Recht. Ein Wiki also? Kein Problem mit diesem Buch! Es wird aber auch ernsthaft diskutiert, was ein Wiki derzeit nicht leisten kann und besser nicht zu leisten versuchen sollte. Ein Wiki sollte nicht wirklich für „den zweiten Weg“ vergewaltigt werden. Der zweite Weg wäre, aus einer Gemeinschaftsarbeit spontaner Begeisterter „endlich einmal ein richtiges Projekt“ zu machen. Ein Plan muss her! Es wird eingeteilt, wer was wann macht! Wir führen Listen, wer wie viel geleistet hat! Wir kontrollieren den Fortschritt und definieren die Ziele! Wir machen alles effizient und verschwenden kein Geld! Muss es immer die neueste Software sein? Geht es preisgünstiger? Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen würde Wikipedia aufbauen. Dann gäbe es so etwas wie den Willen des Pharao. Es würde ein Plan der notwendigen Wörter erstellt. Die Wörter würden nach Wichtigkeit priorisiert, nach den vorhandenen Fachkräften, nach der Schwierigkeit, neue Einträge zu schreiben. Manager würden fieberhaft nach Quellen suchen, wo etwas abgeschrieben oder wo etwas mehrfach genutzt werden könnte. Sie würden den Lohn für Einträge festsetzen und die Schnelligkeit der Arbeit überwachen. Die einst Freiwilligen würden schauen, wie sie alles schnell hinbekommen – ohne Liebe zum Detail, schnell eben und nach Plan und nach der jeweiligen Entlohnung. Das wäre der Weg des „Projektes“ und der Effizienz. Eine Pyramide wird nach Plan und nach Termin gebaut. Sie wird ganz
Vorwort
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VII
gleichmäßig und ohne Makel – nichts ist spontan! Nichts ist freiwillig. Alles ist der zentrale Wille: Das Projektziel. MediaWiki aber lädt nur Freiwillige zur Mitarbeit ein! Die WikiTechnologien teilen keine Arbeit ein oder messen die Leistungen. Sie bestrafen keine Minderleistungen oder Fehler. Sie organisieren keine Abläufe. Wenn Sie also ein Wiki für sich bauen, sollten Sie wissen, was ein Wiki kann und was es nicht können wird. Es kann aus vielem Freiwilligem Schönes, Gemeinsames oder Großes schaffen. Es kann aber nicht wirklich als Werkzeug eingesetzt werden, einen fremden Willen effizient durchzusetzen. Die Autoren dieses Buches bieten eine frische Einführung. Sie scheuen keine Diskussion über die Pro’s und Con’s der Wikis. Sie diskutieren die heutige Argumentationslage in vielen liebevollen Details. Das Buch hat vom Stil her etwas Einladendes – es ist sehr sachlich geschrieben, aber auch irgendwie anziehend. Ich habe mir beim Lesen die Autoren wie die herzensmotiviertesten aller WikiFütterer vorgestellt. Sie schreiben: Ein Buch über Wikis! Und in ihnen ist ganz gewiss: Das braucht der Mensch. Gunter Dueck
VIII
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Vorwort
Die Autoren
Anja Ebersbach studierte Informationswissenschaft, Geschichte und Anglistik. Seit vier Jahren erfüllt sie verschiedene Lehraufträge an Universität und Fachhochschule und ist als freiberufliche IT-Trainerin tätig. Sie promoviert momentan an der TU Berlin im Bereich „Informatik und Gesellschaft“. Markus Glaser studierte Informationswissenschaft, Anglistik und Psychologie und ist als freiberuflicher Programmierer und IT-Dozent tätig. Er arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitätsbibliothek Regensburg. Richard Heigl studierte Geschichtswissenschaft und Deutsche Philologie. Seine Promotion in Neuester Geschichte an der Universität Augsburg steht kurz vor dem Abschluss. Er ist freiberuflicher Dozent für Kommunikationstraining und Software-Anwendungen und arbeitet als Berater für Organisationsentwicklung mit den Schwerpunkten Selbstorganisation und kooperatives Lernen.
Die Autoren
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IX
Inhalt
Einleitung .......................................................................................... 1 Für wen ist dieses Buch?......................................................... Zum inhaltlichen Konzept ...................................................... Zur Benutzung des Buchs ....................................................... Wir danken... ...........................................................................
Das Wiki-Konzept................................................................. 9 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5
Was ist ein Wiki?......................................................... 9 Die Technik der Wikis............................................... 15 Wiki-Klone................................................................. 18 Charakteristische Wiki-Funktionen........................... 19 Das Wiki-Phänomen.................................................. 21 1.5.1 Kreativität durch Gruppenprozesse............. 22 1.5.2 Grenzen der Wiki-Philosophie .................... 28
II. Unser erstes Wiki 2
Die Installation .................................................................... 35 2.1
2.2
Eine Testumgebung mit XAMPP.............................. 2.1.1 XAMPP für Windows ................................. 2.1.2 XAMPP für Linux ....................................... 2.1.3 Was passiert hier eigentlich? ....................... MediaWiki installieren .............................................. 2.2.1 Variante 1: Lokales System......................... 2.2.2 Variante 2: Installation auf einem Webhost 2.2.3 Fertigstellen der Installation im Browser ....
36 36 38 39 41 41 42 43
Inhalt
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XI
3
Erste Schritte ....................................................................... 47 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5
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Die Kernfunktionen des MediaWikis ............................... 55 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7
Das Wiki auf den ersten Blick ................................... 47 Hello World................................................................ 48 Erste Formatierungen................................................. 50 Der kleine Unterschied: Versionen............................ 53 Als User anmelden ..................................................... 54
Filestruktur und LocalSettings.php.......................... 129 Datenbank-Struktur.................................................. 135
8.3 8.4 8.5 9
Designfragen ............................................................ 138 Sicherheit.................................................................. 141 Update und Deinstallation ....................................... 142
Leben im MediaWiki ........................................................ 145 9.1 9.2 9.3 9.4
Mehr als nur Text..................................................... Erleichtern Sie den Einstieg .................................... Sie schreiben nicht allein ......................................... Anwendungsbeispiele.............................................. 9.4.1 Titelseite mit aktuellen Informationen ...... 9.4.2 Checkliste................................................... 9.4.3 Literaturdatenbank..................................... 9.4.4 Kalender .....................................................
Arbeiten mit TWiki........................................................... 179 11.1 Was sind Webs?....................................................... 11.2 Eine Webseite .......................................................... 11.2.1 Die Menüleiste........................................... 11.2.2 Die Informationsleiste ............................... 11.2.3 Die Funktionsleiste .................................... 11.3 Das Editierfenster..................................................... 11.3.1 Speicheroptionen ....................................... 11.3.2 Speichern....................................................
179 180 181 185 185 191 191 192
Inhalt
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XIII
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Formatierung im TWiki ................................................... 195 12.1 Zeichenformatierung................................................ 195 12.2 Tabellen .................................................................... 198 12.2.1 Wiki-Konvention ....................................... 198 12.2.2 Tabellen in HTML ..................................... 199 12.2.3 Tabellen mit dem -Tag............ 200 12.3 Links ......................................................................... 201 12.4 Einbinden von Bildern ............................................. 202 12.5 HTML im TWiki...................................................... 203 12.6 TWiki und JavaScript............................................... 203 12.7 TWiki Variablen....................................................... 204
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Die Suche im TWiki .......................................................... 209 13.1 13.2 13.3 13.4
14
Userrechte im TWiki......................................................... 221 14.1 14.2 14.3 14.4 14.5 14.6
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Die Suchfunktion ..................................................... 209 Effektiv suchen......................................................... 211 Suchen mit regulären Ausdrücken........................... 212 Eingebettete Suche................................................... 214
Authentifikation vs. Autorisierung .......................... 221 Useranmeldung aktivieren ....................................... 222 Passwortschutz einrichten........................................ 223 Zugangskontrolle...................................................... 224 Strategien für Nutzerrechte ...................................... 228 Eine Mischstrategie bei der Authentifizierung........ 229
Gestaltung des TWikis...................................................... 249 16.1 Das Erscheinungsbild gestalten............................... 16.1.1 Funktionselemente..................................... 16.1.2 FlexibleSkin ............................................... 16.1.3 Weitergehende Möglichkeiten .................. 16.2 TWiki auf Deutsch................................................... 16.2.1 Links mit Umlauten ................................... 16.2.2 Deutsche Übersetzung ............................... 16.3 Plugins und Add-ons................................................
249 251 257 260 263 264 265 266
IV. TWiki als Projektbaukasten 17
Vorüberlegungen............................................................... 271 17.1 Was ist ein Projekt? ................................................. 271 17.2 TWiki als Projektwerkzeug ..................................... 274 17.3 Flache Hierarchien: Verhältnis von Moderation und Team.................................................................. 277
18
Konzeptionsphase: Ideen sammeln und Projekt skizzieren............................................................................ 281 18.1 Arbeitsgrundlagen festlegen .................................... 18.2 Kooperativ Ideen sammeln und Projektskizze verfassen................................................................... 18.3 Protokollieren mit Wikis.......................................... 18.4 Texte schreiben mit Editor-Plugin........................... 18.4.1 Installation des Kupu-Editor-Add-ons ...... 18.4.2 Features ...................................................... 18.4.3 Importieren und Exportieren anderer Textformate................................................
19
281 283 286 288 289 290 294
Ausarbeitung des Projektplans ....................................... 295 19.1 19.2 19.3 19.4
Arbeitspakete schnüren............................................ 295 Der Projektablaufplan.............................................. 298 Aufgaben verteilen und Gruppen bilden ................. 300 Strukturen und Abläufe skizzieren mit dem Zeichen-Plugin (TWikiDraw-Plugin) ..................... 303 19.5 Die Werkzeuge......................................................... 305 19.6 To-do-Liste mit EditTable-Plugin ........................... 307 19.6.1 Formatierung der ganzen Tabelle.............. 308
Inhalt
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XV
19.6.2 Parameter.................................................... 309 19.6.3 Formatierung für einzelne Zellen festlegen............................ 312 19.7 Kosten und Finanzen planen mit Tabellen (Spreadsheet-Plugin)................................................ 314 19.7.1 Syntax......................................................... 315 19.7.2 Wichtige Funktionen.................................. 318 19.7.3 Export/Import von Excel-Dateien ............. 321 20
Veranstaltungsvorbereitung ............................................ 323 20.1 Veranstaltungsplanung............................................. 323 20.2 Konferenzanmeldung............................................... 324 20.2.1 Was passiert bei einer Standardanmeldung?.................................. 324 20.2.2 Das AnmeldeWeb ....................................... 325 20.2.3 Gestaltung des Anmeldeformulars ............ 325 20.2.4 Speichern und Schützen der Daten............ 329 20.2.5 Navigation .................................................. 330 20.2.6 Bestätigungsseite/E-Mail und Fehlermeldungen........................................ 331
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Veranstaltungsdurchführung und Dokumentation ...... 335 21.1 Im Veranstaltungsbüro............................................. 335 21.2 Teilnehmerverwaltung/Anmeldestand .................... 336 21.2.1 Seite InterneVerwaltung ............................ 336 21.2.2 Quittungen machen .................................... 339 21.2.3 Teilnehmerliste........................................... 341 21.3 Vorträge mit dem Präsentations-Plugin (SlideShow-Plugin).................................................. 342 21.3.1 Die Syntax .................................................. 343 21.3.2 Eigenes Template....................................... 345 21.4 Statistiken mit Diagrammen visualisieren (Chart-Plugin)........................................................... 349 21.4.1 Syntax......................................................... 350 21.4.2 Beispieltabelle ............................................ 353 21.5 Letzte Schritte: Feedback und Dokumentation.................................................. 356
XVI
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Inhalt
V. Werkzeuge mit Zukunft 22
Werkzeuge mit Zukunft? Technische und soziale Perspektiven mit Wikis .................................................... 359 22.1 Technische Perspektiven ......................................... 22.1.1 Wiki-Editor? .............................................. 22.1.2 Standardisierung ........................................ 22.1.3 Projekte der Wikimedia-Gruppe ............... 22.2 Wiki-Technologie als Motor gesellschaftlichen Wandels?.................................................................. 22.2.1 Technik als Subjekt.................................... 22.2.2 Technik als Ideologie................................. 22.2.3 Wiki, ein demokratisches Medium?.......... 22.2.4 Eigentum .................................................... 22.2.5 Arbeitsformen ............................................ 22.2.6 Objektivität................................................. 22.2.7 Fortschritt? .................................................
Wieso ein Buch über Wikis? Vor etwa einem Jahr kam Anja begeistert von einer Tagung zu Technologie und sozialen Bewegungen aus München zurück. Dort wurde in einem Workshop von der Arbeit und Organisation mit Wikis berichtet. Ihre Begeisterung wird in der Zwischenzeit von vielen anderen geteilt. Die Popularität und Bekanntheit der kleinen Software ist vor allem ein Verdienst der Internetenzyklopädie Wikipedia. Doch auch zahlreiche Organisationen entdecken Wikis als einfaches und vielseitiges Tool für ihre Arbeit. Beispielsweise organisierten die Hacker des Berliner Chaos Computer Clubs damit ihre Tagung. Für uns war vor allem die Möglichkeit, Wikis als Organisationssoftware für kleine Gruppen zu nutzen, interessant. Wir waren neugierig geworden. Doch schon der Versuch, ein Wiki zu installieren, wurde zum Geduldsspiel. Informationen und Dokumentationen im Netz waren spärlich und verstreut. Ein Handbuch gab es nicht. Das einzige Buch zum Thema von Wiki-Erfinder Ward Cunningham war sehr informativ, aber für unsere Zwecke nicht ausreichend. Wir ahnten, dass man aus Wikis noch wesentlich mehr machen kann, als Texte kooperativ zu erarbeiten. Doch die Wiki-Welt ist ein wuchernder Dschungel mit politischen Diskussionen und einer rasanten technischen Entwicklung. Was fehlte, war ein Survival-Kit, eine praxisorientierte Einführung, die einen Weg durch diesen Dschungel vorschlägt. Sie halten hier eine erste Kartografie des Dschungels in den Händen. Sehen Sie sich um in der Wildnis und lernen Sie deren Bewohner kennen. Gestalten Sie Ihre Umgebung, indem Sie eigene Lager aufschlagen und neue Trampelpfade anlegen.
Für wen ist dieses Buch? Wir hatten beim Schreiben des Buches Leserinnen und Leser vor Augen, die schon ein wenig Computererfahrung haben und sich überlegen, ob sie mit einem Wiki arbeiten oder sogar mal ein eigenes installieren wollen. Zweifellos werden auch erfahrene Wiki-
Für wen ist dieses Buch?
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1
Nutzer in dieses Buch schauen und wir sind sicher, dass vor allem der zweite Teil des Buches für sie von Interesse sein wird.
Zum inhaltlichen Konzept Aus der Vielzahl von Wikis haben wir zwei Wikis ausgesucht, die wir Ihnen vorstellen wollen: Das weit verbreitete und einfachere MediaWiki und das TWiki als eine ambitionierte Wiki-Software. ■
MediaWiki ist relativ einfach zu installieren und benutzerfreundlich in der Handhabung. Es bietet aber auch schon eine Reihe von Features, wie eine Nutzerverwaltung, und man kann es als einfaches aber gutes Kommunikations- und Organisationstool für Gruppen unterschiedlichster Größe nutzen. Kurz: ideal für den Einstieg.
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TWiki ist von der Installation sehr anspruchsvoll und setzt gerade für den technischen Betrieb einiges an Können und Wissen voraus. Auch an die Benutzung des TWikis muss man sich erst gewöhnen. Doch für umfangreichere Projekte lohnt sich dieser Aufwand, weil es sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
Der Steinzeitmensch vom Cover inspirierte uns für unsere Praxisbeispiele. Er und seine Sippe organisieren u. a. mit einem Wiki eine Konferenz im Neolithikum. Die Kombination der Technik des 21. Jahrhunderts und der Menschheit der ausgehenden Steinzeit ist sicher nicht immer konsistent, aber hoffentlich anschaulich und ein bisschen amüsant geworden. Im Vordergrund der Diskussionen um Wikis stehen die damit auftretenden sozialen Kommunikationsweisen. Insofern versucht das Buch auch hier ein wenig über den Tellerrand eines reinen Softwarebuchs zu schauen. Manchen wird der politische fünfte Abschnitt irritieren. Die Wiki-Communities haben, wie schon die FreieSoftware-Kultur vor ihr, umfassende gesellschaftspolitische Diskussionen ausgelöst, die auf Tagungen wie der Wizards of OS oder dem Chaos Communication Congress ausgetragen werden. Machen Sie es sich mit einem Glas Wein gemütlich und steigen Sie ein in die Debatte der dort behandelten Fragen. Scheuen sich nicht, diese weiterzuspinnen. Wir sind sehr gespannt auf Ihre Reaktionen, Beiträge und Rückmeldungen und wollen diesen Debatten eine Plattform bieten. Auf unserer Internetseite www.wiki-tools.de besteht die Möglichkeit zu Ergänzungen, Nachfragen, Kritik und Anregungen – auch für die technische Seite von Wikis.
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Einleitung
Zur Benutzung des Buchs Das Buch ist so konzipiert, dass es von vorn nach hinten durchgearbeitet werden kann. Realistischer ist jedoch, dass sich die Leserinnen und Leser auf „ihre“ Kapitel stürzen. Dazu haben wir neben den Überschriften jeweils einen Hinweis angebracht, wie tief das jeweilige Kapitel in die Wiki-Software eingreift: Autoren brauchen weniger technische Vorkenntnisse als Wiki- und Webadmins. ■
Neueinsteiger sollten mit den Abschnitten eins und zwei anfangen. Das Wiki-Konzept gibt eine allgemeine Einleitung zu Wikis. Er behandelt alle Fragen, die bei der ersten Konfrontation mit Wikis auftreten: Was sind Wikis? Wie funktionieren sie technisch? Wie erklärt sich das faszinierende Phänomen, dass offene Systeme nicht im Chaos enden?
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In Unser erstes Wiki stellen wir mit MediaWiki, den bekanntesten Wiki-Klon, vor. Hier wollen wir sie in die praktische Arbeit mit Wikis einführen und Sie zum Experimentieren einladen. Wir zeigen, wie man MediaWiki installiert, damit Sie eine Vorstellung von der Funktionsweise bekommen. Sie sehen wie zum Beispiel Formatierungen oder Tabellen gemacht werden. Und vieles mehr.
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Lassen Sie sich von TWiki, der Tausendsassa nicht abschrecken: Die Installation des TWikis setzt einiges an Erfahrungen voraus und ist eher für zukünftige und augenblickliche Webadmins bestimmt. Im Weiteren finden Sie dort eine Einführung im Umgang mit TWiki, die wieder für alle interessant ist.
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In Ein Projekt mit TWiki stellen wir TWiki als Werkzeug für die Organisation von selbstorganisierten Projekten vor. Hier wollen wir Ihnen weitere nützliche Plugins und Add-ons vorstellen. Etwa das praktische EditTable-Plugin oder ein Diagramm-Tool. Die erforderlichen Vorkenntnisse sind nicht einheitlich zu bestimmen. Die Installation der Plugins ist gewöhnungsbedürftig. Die Funktionsweise bereits installierter Plugins ist dagegen leichter. Im Wesentlichen wollen wir zeigen, dass man mit Wikis längst nicht mehr „nur“ Enzyklopädien schreiben kann. Sie unterstützen, sondern sich auch jede andere Art von Projekt unterstützen.
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Werkzeuge mit Zukunft will Perspektiven eröffnen. Zum einen geht es um aktuelle technische Entwicklungen und wichtige Wiki-Projekte. Zum anderen geben wir einen kurzen Abriss
Zur Benutzung des Buchs
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3
über die gesellschaftlichen Debatten, die innerhalb der WikiCommunity geführt werden. ■
Ein Glossar und ein Stichwortverzeichnis helfen Ihnen bei der Orientierung.
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Dem Buch liegt eine CD-ROM bei, auf der Sie die besprochene Software finden.
Das Buch hat Leserinnen und Leser. Im Text werden jedoch nicht immer beide ausdrücklich angesprochen – dafür arbeiten in den Beispielen Frauen und Männer mit den Wikis.
Wir danken... …allen voran Christine Bühler, die seit Jahren immer zur Stelle ist, wenn es in die heiße Phase von Seminar- und Magisterarbeiten, Artikeln und Buchprojekten der unterschiedlichsten Art ging. Radovan Kubani, unserem hoffnungsvollen Künstler, der das Buch für uns illustriert hat und auf www.rakuba.de noch weitere nette Ideen parat hält. Gunter Dueck, nicht nur für das Vorwort, das er trotz Hals- und Kopfschmerzen für uns verfasst hat, sondern auch für die damit verbundene anregende Diskussion. Ebenso hat uns das Gespräch mit Jimmy Wales, dem Gründer von Wikipedia, im Dezember 2004 wertvolle Anregungen und Auftrieb gegeben. Für zahllose kritische Anmerkungen und konkrete Verbesserungsvorschläge ist unserem ehrenamtlichen Lektorat zu danken: Andreas Schmal, der uns darüber hinaus mit Kalorien und Bytes versorgt hat. Andreas Legner hat mit Korrekturen und freundlicher Kritik geholfen. Ebenso Thomas „Schnaks“ Schnakenberg, der mit uns die Endphase durchgestanden hat. Carsten Diederichs hat sich u. a. der Installationsanleitung ausgesetzt. Richard Hölzl unterstützte uns aus Göttingen mit Ferndiagnosen des ersten und letzten Kapitels. Dank auch Benjamin Heitmann für seine Anmerkungen und Dirk Brömmel, der uns mit technischem Rat zur Seite gestanden hat.
Anja Ebersbach Markus Glaser Richard Heigl
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Einleitung
Regensburg, den 18.01.2005
Typographie
In diesem Buch werden verschiedene Schreibweisen benutzt. kursiv fett Courier [kursiv] Courier MENÜ1 Æ MENÜ2
Wiki-Seiten- und Webtitel, Pfade und URLs Buttons (und Links, die als solche funktionieren) Eingaben und Quelltext Dieser Teil ist variabel und muss von Ihnen angepasst werden. Schritte auf dem Weg durch einen Menübaum Die angegebene Taste auf dem Keyboard
Quelltext und Eingaben sind in der Regel buchstabengetreu abgedruckt. Beachten Sie jedoch folgende Zeichen:
·
Die Zeile ist zu lang und muss aus Platzgründen umgebrochen werden. In der eigentlichen Eingabe darf hier kein Zeilenumbruch stehen. Ein Leerzeichen. Wird da mit angegeben, wo die Zahl der Leerzeichen von Bedeutung ist.
Um nicht den Überblick darüber zu verlieren, um welche Art von Quelltext es sich handelt, finden Sie am Rand jeweils die entsprechenden Symbole: Code einer Wiki-Seite Quellcode in HTML Quellcode in PHP Quellcode in Perl Quellcode in JavaScript Quellcode in CSS
Typographie
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Inhalt einer Konfigurationsdatei Eingabe auf Konsolenebene URL SQL-Abfrage Regulärer Ausdruck Verzeichnisse stehen, falls nicht anders angegeben, in der UnixNotation. Unter Windows müssen die Schrägstriche / durch Backslashes \ ersetzt werden. Beginnen die Pfade mit einem Schrägstrich, so handelt es sich um absolute Pfade. Windows-User müssen hier noch den entsprechenden Laufwerksbuchstaben voranstellen.
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Typographie
I. Das Wiki-Konzept
1
Das Wiki-Konzept
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
1.1 Was ist ein Wiki? Stellen Sie sich vor, Sie browsen im Internet und bleiben bei einer Seite hängen, auf der Sie etwas ergänzen oder verändern können und wollen. Beispielsweise haben Sie einen Literaturhinweis oder einen Link hinzuzufügen. Oder es ist Ihnen ein Tippfehler aufgefallen. Vielleicht haben Sie auch einen längeren Beitrag, den Sie auf einer eigenen Seite darstellen wollen? Sie klicken einfach auf den Knopf „Bearbeiten“, verändern alles, was Sie ändern wollen, fügen noch ein paar Ideen ein, bestätigen und die Seite ist sofort neu online! In einer History, einer Auflistung der gespeicherten älteren Versionen der Seite, können Sie die Veränderungen der Seite nachvollziehen und Ihre Eingabe wieder rückgängig machen. Wenn das so einfach und transparent möglich war, waren Sie im Kontakt mit einem Wiki. Die Wiki-Technik ermöglicht es prinzipiell jedem ohne großen Aufwand Seiten komplett zu bearbeiten. Mehr noch: Sie können die Struktur der Site maßgeblich mitgestalten, indem Sie einfach neue Links setzen und neue Seiten hinzufügen. Diese Offenheit ist das Neue und Erstaunliche an Wikis. Der Titel eines Buchs von Bo Leuf und Ward Cunningham zu Wikis bringt es auf den Punkt: The Wiki Way. Quick Collaboration on the Web. Wikis sind ausgesprochen faszinierende Werkzeuge. Noch nie war es so einfach, im Internet zum „Sender“ zu werden, weil die technischen Hürden auf ein Minimum reduziert sind. Bei Menschen, die zum ersten Mal ein Wiki benutzen, oder davon hören, führen Wikis oft zu einem kleinen Kultur-Schock. „Da kann ja jeder meinen Text verändern!“, ist eine häufige Reaktion. Die Möglichkeiten und die Konsequenzen freier Kooperation führen durch die übliche Arbeitsorganisation unserer Gesellschaft unvermeidlich zu Irritationen, weil wir annehmen, dass ein Beitrag von „anderen“ das eigene Werk zerstört. Wir sind es schlicht nicht ge-
1.1 Was ist ein Wiki?
Werkzeuge
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wöhnt, Kontrolle aufzugeben und Verantwortung - noch dazu an Unbekannte - zu übertragen. Der schwedische Datentechniker Lars Aronsson schreibt: “Most people, when they first learn about the wiki concept, assume that a website that can be edited by anybody would soon be rendered useless by destructive input. It sounds like offering free spray cans next to a grey concrete wall. The only likely outcome would be ugly graffiti and simple tagging, and any artistic efforts would not be long 1 lived. Still, it seems to work very well.” Ausflug
Definition
Sie können sich noch nichts darunter vorstellen? Machen wir einen kleinen Ausflug und probieren aus, ob es wirklich so einfach und frei funktioniert. Gehen Sie ins Internet und rufen Sie die Seite http://www.wiki-tools.de auf. Klicken Sie in der linken Spalte auf „PhpWiki“. Jetzt sind Sie schon auf einer Wiki-Seite. Klicken Sie weiter auf SandKiste. In diesem Sandkasten können Sie problemlos herumexperimentieren. Drücken Sie Bearbeiten. Überschreiben Sie jetzt den bestehenden Text in der Mitte mit ihrem Namen, oder was Ihnen sonst gerade einfällt. Klicken Sie dann unterhalb des Textfeldes auf Speichern. Gratulation! Sie haben eben Ihren ersten Eintrag in ein Wiki gemacht. Ein Wiki ist eine webbasierte Software, die es allen Betrachtern einer Seite erlaubt, den Inhalt zu ändern, indem sie diese Seite online im Browser editieren. Damit ist das Wiki eine einfache und leicht zu bedienende Plattform für kooperatives Arbeiten an Texten und Hypertexten. Hinweis: Viele Wikis erfüllen auch in rechtlicher Hinsicht den Anspruch offener, freier Software. Die meisten unterliegen der GNU General Public License (GPL), die u. a. verbietet, ein Programm in „proprietäre“ Software zu verwandeln. Auf diese Weise verhindert das Urheberrecht, dass ein Programm von einer rechtlichen Person für Verwertungszwecke als privates Eigentum beansprucht werden kann. Weiterhin wird die freie Nutzung, Verbreitung und Bearbeitung des Programms gesichert.
Entstehung
Das erste Wiki mit dem Namen WikiWikiWeb wurde 1995 von 2 Ward Cunningham entwickelt. Der Softwareentwickler aus Portland, Oregon, wird zu den Pionieren in der Entwicklung neuer Methoden wie objektorientierte Programmierung, Design Patterns oder 1 2
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Aronsson 2002. Leuf/Cunningham 2004.
1 Das Wiki-Konzept
Extreme Programming gerechnet. Cunningham suchte aus Unzufriedenheit über die gängigen Textverarbeitungsprogramme nach einem neuen Dokumentationssystem, das stärker den Bedürfnissen eines Programmierers entspricht. Sein Ziel war eine möglichst einfache Software, die es ermöglichen sollte, gemeinschaftlich an Software-Codes zu arbeiten und diese sofort zu veröffentlichen. Das neue Programm sollte alle Bearbeitungsschritte automatisch dokumentieren, um Änderungen leichter nachvollziehen zu können (Dokumenthistory). Am Ende ging der erste Wiki-Server ans Netz und 3 ist bis heute in Betrieb. „Wikiwiki“ ist ein hawaiianisches Wort und bedeutet soviel wie „schnell“ oder „sich beeilen“. Der Name steht so für die Programmatik der Wiki-Software, schnell und unkompliziert Inhalte zur Verfügung zu stellen. Wie unten gezeigt wird, gibt es zahlreiche Weiterentwicklungen von Cunninghams erstem Wiki, auf die wir im Weiteren noch zu sprechen kommen (MediaWiki, TWiki, PhpWiki, TikiWiki).
Wortbedeutung
Hinweis: Wenn im Folgenden immer wieder von „Wikis“ die Rede ist, so ist mit diesem Ausdruck in der Regel das Konzept gemeint und weniger die spezielle Implementierung. Der Einsatz von Wikis ist abhängig von den Zielen der Community, der Organisation oder des Unternehmens, die sie nutzen. Dienten sie zuerst der Softwareentwicklung, kommen sie nun in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz. Durch die Weiterentwicklung 4 des Wiki-Konzepts über verschiedene Wiki-Klone können Wikis immer mehr Funktionen integrieren. Grundsätzlich muss man zwei verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Wikis unterscheiden: Sie können als Werkzeuge von geschlossenen Arbeitsgruppen genutzt werden oder sie richten sich über das WWW potenziell an alle. Wikis dienen als Wissensmanagement-Werkzeug bei Planung und Dokumentation. Sie können auch als offenes, webbasiertes Content Management System (CMS) zur Bearbeitung und Verwaltung von Internetauftritten genutzt werden oder ein bestehendes CMS ergänzen. Sie können Wikis als Ihren weltweit verfügbaren Notizblock verwenden, oder als Diskussionsforen für Allgemein- und Expertendiskussionen.
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Funktionen
http://c2.com/cgi/wiki Zu Wiki-Klonen siehe unten Kapitel 1.3.
1.1 Was ist ein Wiki?
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Abb. 1.1
Anwendungsgebiete
Wachsende Bedeutung
Mittlerweile entdecken die unterschiedlichsten Einrichtungen die Vorzüge von Wikis. Gruppierungen der sogenannten Zivilgesellschaft, wie das Austria Social Forum oder der Chaos Computer Club benutzen Wikis als Organisationshilfe. An Schweizer Schulen kommen Wikis im Unterricht zum Einsatz. Aber auch Firmen, wie SAP, Web.de, Motorola oder British Telecommunications nutzen einen Wiki-Klon als dezentrales Intranet, da es gegenüber herkömmlicher Groupware wesentlich benutzerfreundlicher ist. Wikis werden zunehmend populär. Vor allem mit dem Erfolg der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia (Start 2001) sind Wikis ei5 nem breiteren Publikum bekannt geworden. Bei Wikipedia wird das Wiki-Konzept eingesetzt, um enzyklopädisches Wissen kooperativ „von unten“ erarbeiten und darstellen zu können. Allein in der deutschsprachigen Ausgabe wurden bis Ende 2004 über 160.000 Artikel gemeinsam erarbeitet. Flaggschiff der Wiki-Technologie bleibt bislang jedoch die englische Ausgabe, für die im Zeitraum von 2001 bis Ende 2004 rund 450.000 Artikel geschrieben wurden. 5
Schwall 2004. Wikipedia ist ein Folgeprojekt der ebenfalls auf Wikis basierenden Nupedia
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1 Das Wiki-Konzept
Weltweit erschienen 1,3 Millionen Artikel in über 200 Sprachen. Nach Aussage von Jimmy Wales, dem Gründer der Wikipedia, war sie Ende 2004 mit 400 Millionen Seitenaufrufen im Monat populärer 6 als die Webseiten von IBM oder Geocities. Wiktionary ist ein Bei7 spiel für ein auf einem Wiki basierendes Wörterbuch; Wikitravel ein weltweiter Reiseführer. Einige Softwareanleitungen und 8 hilfestellungen (z. B. German Smalltalk User Group ) haben Wikis zur Grundlage. Wikis dienen weiter als Fachinformationsmedium (z. 9 B. Jurawiki ). Wieder andere entdecken Wikis als alternative Form 10 zu Foren und Mailinglisten. Grundsätzlich sind Wikis sehr junge digitale Werkzeuge, in denen noch viele Potenziale stecken. Zahlreiche weitere Anwendungen, zum Beispiel Lernsysteme oder lokale Nachrichtendienste, wären denkbar. Die Anwendungsmöglichkeiten von Wikis zur Selbstorganisation privater wie öffentlicher Organisationen und Betriebe müssen noch erprobt und diskutiert werden. Auch wird in der Entwicklung der Wiki-Software noch viel geschehen.
Potenziale
Fassen wir kurz zusammen: Erstens ermöglicht die WikiWikiWeb-Server-Technologie die Entstehung assoziativer Hypertexte mit nicht-linearen Navigationsstrukturen: Typischerweise enthält jede Seite eine Reihe von Querverweisen zu anderen Seiten. Der Leser entscheidet, welche Seite er als nächstes betrachtet. Wo in größeren Wikis hierarchische Navigationsstrukturen existieren, spielen diese bislang eine untergeordnete Rolle. Zweitens werden mit Wikis die technischen Hürden und Vorkenntnisse zur Kommunikation in und Gestaltung des Massenmediums WWW auf ein Minimum reduziert. Es ist charakteristisch für die Wiki-Technologie, dass fremde Texte und die Dateistruktur sofort „on the fly“ verändert werden können. Die Eingabe und Formatierung eines Textes erfolgt meist mit wenigen einfachen Regeln. So werden beispielsweise aufeinanderfolgende Zeilen als Listen formatiert, indem einfach ein Sternchen oder ein Strich vorangestellt wird. Zu anderen können Seiten innerhalb eines Wikis ganz einfach verlinkt werden, indem entweder aufeinanderfolgende Worte mit
Nichtlineare Hypertextstruktur
Einfacher und weitgehender Zugriff
6
http://www.wiktionary.org http://www.wikitravel.org 8 swiki.gsug.org:8080/GSUG.1 9 http://www.jurawiki.de 10 vgl. z. B. WikiUserTypes, www.twiki.org/cgibin/view/Codev/WikiUserTypes, 20.4.04 7
1.1 Was ist ein Wiki?
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Keine ClientSoftware
Soziale Prozesse im Vordergrund
Einfache Nutzung und technische Hürden
großen Anfangsbuchstaben zu einem Wort zusammenfasst werden (WikiWord oder CamelCase genannt, z. B. StartSeite) oder der Text in Klammern gesetzt wird. Drittens Einfache Nutzer (Clients) benötigen keine zusätzliche Software, sondern können mit gängigen Browsern innerhalb von 11 Wikis navigieren, lesen oder Inhalte verändern. Ebenso müssen von den Nutzern keine Applets oder andere Plugins geladen werden. Für den einfachen Nutzer können umfangreiche Schulungen entfallen. Nicht ganz zu Unrecht bezeichnet Cunningham Wiki als „the simplest online database that could possibly work.“ Viertens ist die Einfachheit der Software die Bedingung dafür, dass sich zahlreiche Communities und Projekte entwickeln konn12 ten. Interessant an Wikis sind nicht so sehr die Technik, sondern die „Wiki-Philosophie“ und die Debatten um gesellschaftliche Perspektiven, die an deren Nutzung geknüpft werden. Bei InternetProjekten, die auf dem Wiki-Konzept beruhen, kann generell die Diskussion rein „technischer“ Probleme in den Hintergrund treten. In den Blick geraten der Arbeitsprozess, inhaltliche Probleme und die sozialen Zusammenhänge des Projekts. Man kann sagen, das Wiki-Konzept markiert durchaus eine neue Stufe in der Internettechnik und deren Nutzung. Wenn Wikis einfach zu bedienende Werkzeuge sind, wozu benötigt man dann ein Buch mit rund 400 Seiten? Wir müssen unterscheiden. Als Nutzer von Wikis benötigen Sie zunächst kaum Vorkenntnisse. Wenn Sie als Admin ein Wiki installieren und technisch betreuen möchten, können Probleme auftreten, für die umfassendere Erklärungen notwendig sind. Dazwischen eröffnen Ihnen z. B. Plugins eine Reihe neuer Möglichkeiten, die wir Ihnen vorstellen wollen. Und: So einfach die Nutzung von Wikis grundsätzlich ist, so knifflig können die Selbstorganisationsprozesse sein, die Wikis so spannend machen. Das Grundprinzip der Wiki-Technologie bleibt jedoch denkbar einfach. Sehen wir uns die technische Seite von Wikis näher an.
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Das bedeutet, die Wiki-Technologie kennt im Gegensatz zu vergleichbaren Systemen keine Unterscheidung zwischen „Backend“ und „Frontend“. 12 Das Verhältnis Projekt und Community gestaltet sich unterschiedlich. Beispielsweise entwickelte sich bei Wikipedia um das Projekt einer freien Enzyklopädie eine Community. Umgekehrt gibt es auch Communities, aus denen Projekte hervorgehen. Das MeatballWiki wiederum ist nur eine Community ohne ein zentrales Projekt.
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1 Das Wiki-Konzept
1.2 Die Technik der Wikis Die Wiki-Software ist als Skript auf einem Server installiert. Das Skript produziert kleine Dokumente, sogenannte Wiki-Seiten oder Artikel, die mit dem Browser aufgerufen werden können. Der Inhalt der Wiki-Seite selbst wird in einfachem Text geschrieben und wiederum in einer Datei oder in eine Datenbank gespeichert. Beim Aufrufen einer Wiki-basierten Internetseite wird zunächst über den Browser eine Anfrage an den Server gesendet, der mit der WikiSoftware die Datensätze verwaltet. Diese Daten, die in einfachem Text vorliegen, müssen nun für den Browser aufbereitet werden.
Leser
Abb. 1.2
Dazu übersetzt das Wiki-Skript den Text des Files (Wiki-Code) oder den Datenbestand aus der Datenbank in HTML und bettet ihn in die zurückzusendende Webpage (Vorlage oder Template) ein. Das WikiSkript kann beispielsweise ein PHP-Skript sein, das die rohen SeitenDaten aus einer MySQL-Datenbank ausliest. Diese Rohdaten werden Zeile für Zeile durchgegangen und die darin enthaltenen spezifischen Formatierungsanweisungen durch die entsprechenden HTML-Codes 13 ersetzt. Danach wird die so erstellte Seite in die Layout-Vorlage eingebunden. Jede Wiki-Seite hat einen eindeutigen Namen, der den Gegenstand der Seite benennt. Daneben gibt es in der Regel ein Navigationsmenü und einige seitenspezifische Links der gezeigten Seite. Der wichtigste Link ist dabei der „Bearbeiten“-Link (Edit). Soll diese Seite nun editiert werden, wird der Button Edit oder Bearbeiten benutzt. Dadurch wird wieder eine Anfrage an den Server
Autoren
13
In diesem Schritt werden dann auch alle URLs anklickbar und anstelle aller URLs, die mit .gif, .jpg oder .png, enden, also ein Bild darstellen, werden die entsprechenden Bild-Tags gesetzt (die Bilder selbst werden vom Browser nachgeladen).
1.2 Die Technik der Wikis
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gesendet. Es wird noch einmal dieselbe Seite geladen, doch der Inhalt wird diesmal nicht in HTML konvertiert, sondern in „Rohform“ in einem großen Textfeld in einem HTML-Formular angezeigt. In diesem Formular kann der User den Text editieren und eine neue Version abschicken, die sofort die alte Version in der Datenbank ersetzt. Beim nächsten Aufruf der Seite wird die neue Version angezeigt. Abb. 1.3
Wiki-Admins
Die Besucher müssen zur Nutzung von Wikis keine Programmiersprache oder HTML lernen. Wiki-Seiten werden wie Emails in einfachem ASCII-Text verfasst. Zwar gibt es eine Reihe von Konventionen, mit denen man sich früher oder später auseinandersetzen sollte, doch generell sind diese leichter zu erlernen und „intuitiver“ als HTML. So trennt z. B. eine Leerzeile Paragraphen. Wenn diese Seite dann gespeichert wird, übersetzt das System die Leerzeile in HTML, fügt also ein
an der entsprechenden Stelle ein. Wichtig ist weiter die Wiki-Link-Syntax, die unten näher beschrieben wird. Die Hauptaufgabe des Wiki-Admins besteht darin, die WikiInhalte zu pflegen und einen reibungslosen Ablauf der Arbeit im Wiki zu garantieren. Er hat weitergehende Rechte als der normale Teilnehmer, z. B. das Löschen von Seiten oder das Sperren einzelner User. Dafür hat er meist eine eigene Oberfläche oder Spezialseiten im Wiki, auf die nur Admins Zugriff haben.
Abb. 1.4
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1 Das Wiki-Konzept
Selbst ein Wiki kommt nicht ohne Technik aus. Auf dieser Ebene kümmert sich ein Webadmin um Installationen, Wartung und Updates der Software. Er kann im Gegensatz zu den anderen beschriebenen Gruppen direkt auf die Dateien zugreifen, ohne den Umweg über die Wiki-Schnittstelle gehen zu müssen.
Webadmins
Abb. 1.5
Aus der bisherigen Einteilung kristallisiert sich ein Modell heraus, das den Zugriff der beteiligten Personen in Schichten unterteilt, die sich in technischer Hinsicht nach Art und Tiefe unterscheiden. Neu hinzugekommen ist auf der untersten Ebene sowohl die Infrastruktur, wie Server und Betriebssystem, als auch die notwendige Software, wie Webserver und Datenbank. Diese werden von einem System-Administrator gepflegt.
Schichtenmodell
Abb. 1.6
Während also der System- und der Web-Administrator direkten Zugriff zum Server haben und nicht unbedingt in die Wiki-Gemeinde integriert sein müssen, bewegen sich Wiki-Administratoren, Autoren und Leser auf der webbasierten Oberfläche des Wikis.
1.2 Die Technik der Wikis
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Im Schichten-Modell sieht man außerdem sehr schön, dass sich die Schnittstelle, über die der Inhalt gestaltet werden kann, im Gegensatz zu einer gewöhnlichen HTML-Seite im Client-Bereich befindet. Damit ist von technischer Seite die Voraussetzung gegeben, dass sich möglichst viele Leute ohne große Hürde (dem Zugang zum Server) an der Gestaltung des Inhalts umfassend beteiligen können.
1.3 Wiki-Klone Mit der Entwicklung und Nutzung des WikiWikiWebs entstanden neue Anforderungen und entsprechend neue Programme, in denen die Wiki-Idee weiterentwickelt wurde. Meatball (selbst eine WikiCommunity) behauptet, dass es heute rund 200 verschiedene Typen 14 von Wikis gibt. Diese Programme heißen Klone, da sie das ursprüngliche Wiki imitieren, jedoch einige Funktionen hinzufügen. Die meisten von ihnen tragen den Begriff „wiki“ im Namen. Hier nur einige bekannte Beispiele: ■
UseModWiki ist einer der ältesten und meistverwendeten WikiKlone. In Perl geschrieben existieren eine Menge kleiner Programme, die diverse Zusatzfunktionen ermöglichen. UseMod hatte großen Einfluss auf die Entwicklung anderer Wikis, wie zum Beispiel auf das MediaWiki, dessen Formatierungssprache (genauer dessen Syntax) stark an das UseMod angelehnt ist.
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MediaWiki wurde für die Bedürfnisse des Enzyklopädieprojekts Wikipedia konzipiert. Es besteht aus mehreren in PHP geschriebenen Skripten und enthält einige Weiterentwicklungen (Namensräume, Seitenleiste, Hinweise auf Bearbeitungskonflikte).
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MoinMoin ist ein einfacher und sehr verbreiteter Wiki-Klon, geschrieben in Python. MoinMoin, dessen Name auf den freundlichen, norddeutschen Gruß beruht, ermöglicht beispielsweise eine Benutzerregistrierung und hat ein Plugin-System für Erweiterungen. MoinMoin ist sehr benutzerfreundlich und bietet ein sehr angenehmes Layout.
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PhpWiki, ein viel versprechender Wiki-Klon, hat zahlreiche Verwaltungsfunktionen und eine Plugin-Architektur, die es er-
14
Viele Wikis sind verzeichnet unter: http://c2.com/cgi/wiki?WikiEngines.
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1 Das Wiki-Konzept
möglicht, zahlreiche Funktionalitäten einzubinden. PHP ist syntaktisch die Grundlage für das PhpWiki. ■
WakkaWiki hat als einfaches, kleines Wiki große Verbreitung gefunden. Das Projekt lebt in verschiedenen Klonen wie ComaWiki, WikkaWiki und UniWakka weiter.
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TikiWiki, ebenfalls in PHP geschrieben, bietet bereits eine ganze Reihe nützlicher Features, das den Vergleich mit bestehenden Content Management Systemen und Groupware nicht mehr zu scheuen braucht. Das Wiki ist hier nur ein Bestandteil neben einer ganzen Reihe zusätzlicher Groupwarefeatures, wie Foren, Blog-Funktion, Newsletter, Datei- und Bildergalerie, Umfrage-, Chat- oder Kalenderfunktion.
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Das in Perl geschriebene TWiki ist neben dem TikiWiki mit zahlreichen Plugins und Features der umfangreichste WikiKlon. Das TWiki setzt die Wiki-Technologie konsequenter um als das TikiWiki, weil Zusatzfunktionen auch weitgehend mit dieser Technologie verwirklicht werden. Das TWiki, das zur Nutzung als Firmenintranet konzipiert wurde, wird auf Grund seines hohen Entwicklungsstandes zunehmend für kommerzielle Zwecke eingesetzt.
Einige Hinweise, nach welchen Kriterien Sie Ihr Wiki auswählen sollten, finden Sie in Kapitel 17.2 So stellt sich z. B. die Frage, ob das Wiki eine Benutzerverwaltung ermöglichen soll oder nicht.
1.4 Charakteristische Wiki-Funktionen Unabhängig vom verwendeten Wiki-Skript bieten alle Wikis einige technische Kernfunktionen, die wir hier nur kurz ansprechen und auf die wir später noch näher eingehen werden. Editing. Der Edit-Schalter ist das charakteristischste Merkmal eines Wikis. Nur in extremen Fällen werden spezielle Seiten von der Möglichkeit des Editierens ausgenommen. Auf Wikipedia wurde die Veränderbarkeit spezieller Seiten, wie der Titelseite, erschwert. Eine Seite kann auch gesperrt werden. Da die Sperrung der WikiPhilosophie entgegensteht, werden solche Maßnahmen in der Regel vermieden. Links. Jeder Artikel kann auf andere Artikel verweisen und damit eine neue Netzstruktur bilden. Wie oben schon gezeigt, werden in
1.4 Charakteristische Wiki-Funktionen
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den meisten Wikis Links mit einem WikiWord erzeugt: Wörter werden mit großen Anfangsbuchstaben versehen und ohne Zwischenraum zusammengesetzt (CamelCase, wobei CamelCase selbst ein Beispiel für ein solches WikiWord ist). CamelCase macht das Verlinken einfach, erzeugt aber auch bei manchen Anwendungen Probleme. Deshalb werden in anderen Wikis, wie dem MediaWiki, Links generiert, indem der Titel einfach in eckige Klammern gesetzt wird. Unabhängig davon welche Verfahrensweise gewählt wird, wurde damit ein Link gesetzt, der in der Normalansicht erscheint. Falls eine entsprechende Seite zum Link innerhalb des Wikis noch nicht existiert, kann diese mit einem einfachen Mausklick auf den Link kreiert werden. So unterstützen Wikis assoziative Verbindungen zwischen den Seiten, indem sie die Linkerstellung fast intuitiv gestalten und aufzeigen, ob ein beabsichtigter Link existiert oder nicht. Die neuen Seiten sind jetzt mit der bestehenden Seite verbunden und damit Bestandteil der Hypertextstruktur. History. Diese Funktion speichert im Prinzip alle vorausgegangenen Versionen bzw. Veränderungen einer einzelnen Seite. Hier ist es möglich, den Bearbeitungsprozess eines Artikels genau zu verfolgen, da sämtliche Änderungen dokumentiert wurden. Die „History“Funktion erlaubt es, eine vorausgegangene Version zu öffnen und wieder zu speichern, um den ursprünglichen Inhalt wiederherzustellen (Rollback). Dieses Konzept geht auf Cunninghams Änderungshistory zurück und stellt nun auch ein wirksames Mittel gegen unfreundliche Besucher dar, die die Seite zerstören wollen. Allerdings wird sie häufiger auf Grund ganz normaler Koordinationsprobleme gebraucht. Die History kann bis zur ersten Version zurückreichen, kann allerdings aus Platzgründen auch begrenzt sein. Komplexere Wiki-Klone bieten eine sogenannte „Diff“-Funktion, die detailliert Änderungen zwischen zwei Revisionen einer Seite zeigt, so dass die Autorinnen und Autoren nicht zwei Texte Zeile für Zeile miteinander vergleichen müssen. RecentChanges. Diese Seite gibt entweder einen aktuellen Überblick über eine bestimmte Anzahl von kürzlich veränderten WikiSeiten oder alle Veränderungen innerhalb eines vordefinierten Zeitraums. Sie wird automatisch produziert und kann von den Usern nicht geändert werden. Manche Wikis, wie z. B. das MediaWiki, bieten sogenannte Beobachtungslisten. Auf diese Weise lassen sich ausgewählte Seiten über einen längeren Zeitraum beobachten. Wenn Ihnen ein besonderer Artikel am Herzen liegt, müssen Sie nicht ständig die Liste aller Änderungen aller Seiten durchsehen.
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1 Das Wiki-Konzept
SandBox. Wikis bieten meist auf der Startseite Anleitungen und Einführungen an, die die Arbeit im System erleichtern sollen. Daneben können Einsteiger aber auch erfahrene Nutzer in einer sogenannten SandBox („Sandkasten“) oder SpielWiese den Umgang mit dem Wiki lernen und Lösungsmöglichkeiten ausprobieren, ohne eine normale Seite benutzen zu müssen. Sie haben eine Sandbox eingangs schon kennen gelernt. Diese Testumgebung ist dabei nichts weiter als eine Wiki-Seite, die in regelmäßigen Abständen geleert wird. Suchfunktionen. Die meisten Wikis bieten zudem eine klassische Volltext- oder Titelsuche für die Wiki-Seiten. So können Beiträge eines Wikis schnell aufgefunden werden. Es zeigt sich, dass bei einer guten Wahl von Titeln die Suche wie ein Karteikartensystem funktionieren kann.
1.5 Das Wiki-Phänomen Bertolt Brecht schrieb in seiner sogenannten „Radiotheorie“ 1930, der Rundfunk habe eine Seite, wo er zwei haben sollte. „Er ist ein 15 reiner Distributionsapparat, er teilt lediglich zu.“ Sein berühmt gewordener Vorschlag war, den Rundfunk umzufunktionieren, und aus einem Distributionsapparat einen Kommunikationsapparat zu machen. „Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn in Beziehung zu setzen.“ Mit dem Internet stand nur wenige Jahrzehnte später ein neuartiges Massenmedium zur Verfügung, das technisch den Forderungen Brechts, Sender und Empfänger in eins zu setzen, ausgesprochen entgegen kam. Technische Durchbrüche wecken Erwartungen und Euphorie, Befürchtungen und Ängste hinsichtlich der aufklärenden Wirkung dieser Errungenschaften. Dies war bei den klassischen Bild- und Tonmedien nicht anders als bei der „Internet-Revolution“. Doch Technik und neue Erfindungen an sich verändern nichts. Zwischen gesellschaftlichem Fortschritt und technischen Innovationen besteht ein komplexes und schwieriges Wechselverhältnis. Analysieren kann man dieses durch folgende Fragen: Wer benutzt die 15
Brechts Radiotheorie
Brecht 1930/1967, 129.
1.5 Das Wiki-Phänomen
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Technik? Mit welchem Ziel und in welchen Formen? In welchen Abhängigkeiten steht er? Entsprechend können Wikis emanzipato16 risch genutzt werden, oder auch nicht.
1.5.1 Kreativität durch Gruppenprozesse Communities
Dass Potentiale und Grenzen von Wikis seit neuestem auch jenseits des Fachpublikums diskutiert werden, hat in erster Linie damit zu tun, dass sich nicht zuletzt um die großen Internetlexika Communities gebildet haben, die die Möglichkeiten der Selbstorganisation weiterentwickeln. Diese Gruppen können einige erfolgreiche Projekte vorweisen, die mit einem ziemlich unkomplizierten Verfahren schnell zuverlässige Dienstleistungen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Es lässt sich beobachten, dass die Kommunikation großer Gruppen effektiver ist und mit ihr schneller auf Veränderung reagiert werden kann, als mit hierarchischen Ordnungsmodellen. Wikis sind kein Einzelphänomen: Ähnliche Erfahrungen wurden vorher bereits mit der „subversiven“ Entwicklung von OpenSource-Software (z. B. Linux) gemacht. Eric Raymond hat eine größere Debatte ausgelöst als er versuchte, die unterschiedlichen Managementmethoden metaphorisch in den Prinzipien der Kathed17 rale und des Basars zu fassen: Während die konventionelle Softwareentwicklung davon ausging, dass wichtige Programme wie Kathedralen gebaut werden müssten, „sorgsam gemeißelt von einzelnen Druiden oder kleinen Teams von Hohepriestern, die in totaler Abgeschiedenheit wirkten und keine unfertigen Beta-Freigaben veröffentlichen dürften, […] schien die Linux-Gemeinde ein großer, wild durcheinander plappernder Basar von verschiedenen Zielsetzungen und Ansätzen zu sein, der ein kohärentes und stabiles System wohl nur durch eine Reihe von Wundern hervorbringen konnte. Die Tatsache, dass der Basar zu funktionieren schien, und zwar sehr gut zu funktionieren schien, war ein ausgesprochener Schock.“ Der Reiz an der Wiki-Technologie besteht auch darin, Gewohntes neu zu denken. Wieder stehen hierarchische Steuerungsmodelle zur Disposition und damit geltende Vorstellungen darüber, warum und wie arbeitsteilig komplexe Probleme gelöst, Produkte hergestellt und verteilt werden können. Es geht um nichts weniger, als um die Frage anderer Vergesellschaftungsmodelle, deren Möglichkeit (!) zum Vorschein kommt. 16 17
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Vgl. Ebersbach/Glaser 2004. Raymond 1999.
1 Das Wiki-Konzept
Es wird immer wieder gefragt, warum Wikis funktionieren. Die Frage müsste genauer gestellt werden: Warum und unter welchen Bedingungen kooperieren Menschen bei Wiki-Projekten ohne zentrale Kontrolle und äußeren Druck? Gruppenprozesse sind ein diskutiertes und vielfach untersuchtes Thema in Soziologie und Pädagogik, das wir hier nicht in seiner theoretischen Komplexität darstellen können. Aus den Erfahrungen mit Großgruppenveranstaltungen lassen sich jedoch einige Prinzipien nennen, die wesentlich zum Ge18 lingen von Großgruppenprozessen beitragen.
Dynamik großer Gruppen
Spielerisch Neues schaffen. „Why Wiki works? It’s cool“, heißt es betont flapsig auf Wards Wiki. Eine aufgelockerte, spielerische Atmosphäre und Spaß an der Arbeit ist eine wichtige Bedingung für selbstorganisierte Prozesse, da man so seine kreativen, sozialen und praktischen Fähigkeiten am besten entfalten kann. Motivierend wirkt, wenn man zu einem größeren Projekt selbst Entwürfe machen, oder einen Beitrag leisten kann. Weniger attraktive „Pflicht“Aufgaben bleiben dabei nicht zwingend auf der Strecke, wenn deren Notwendigkeit erkannt wird. Flache Hierarchien. Flache Hierarchien sind für kreative, selbstorganisierte Gruppenprozesse entscheidend. Die Verantwortung für den Prozess, nicht nur für Teilbereiche, wird völlig auf diejenigen übertragen, die ihn ausführen sollen. Diese werden weitestgehend in den Planungsprozess und in die Ablaufkontrolle eingebunden. Neuere methodische Ansätze für Großgruppenveranstaltungen legen darauf Wert, dass Verlauf und Zieldefinition in die Hände der TeilnehmerInnen und Betroffenen gelegt wird. Das verlangt von allen Beteiligten eine Bereitschaft für die Offenheit des Prozesses, und auch, dass nicht nur die Risiken, sondern ebenso die Vorteile gleichmäßig verteilt werden. Projekte mit Wiki-Philosophie fordern flache Hierarchien. Dies kommt unter anderem darin zum Ausdruck, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die organisatorische Struktur des Wikis z. B. durch Verlinkung maßgeblich mitgestalten. Es entwickeln sich im Wiki aber auch soziale Strukturen – oft andere, als sich die Initiatoren vorher ausgemalt haben. Veränderungsdruck und komplexes Thema . Veränderungsdruck (als intrinsische Motivation) und der Wille, ein Problem lösen zu wollen, gilt für Raymond als unabdingbarer Motor für den „Basar“. 18
Vor allem auf Open Space Konferenzen. Vgl. dazu Petri 2000, Maleh 2000.
1.5 Das Wiki-Phänomen
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Arbeiten am eigenen Thema schafft Engagement. Selbstorganisationsprozesse bauen auf Verantwortung, die aus dem Interesse an der Sache entsteht. Entsprechend bleiben nach der Wiki-Philosophie auch unvollständige oder fehlerhafte Wiki-Seiten zeitweise unbearbeitet. Erst wenn es jemand für notwendig erachtet und sich Zeit nimmt, wird die Seite ergänzt oder vorhandene Fehler korrigiert. Wichtig ist, wie Raymond das für den Basar darlegt, Teil einer lohnenden Sache zu sein und dass die Verbesserungen, an denen man teilhat, sichtbar werden. Außerdem fördert ein komplexes Thema, das eine intellektuelle Herausforderung darstellt, die Dynamik von Großgruppenprozessen. Sie entwickeln ihre volle Kraft durch ein packendes und herausforderndes Thema, das durchaus ein hohes Konfliktpotential aufweisen kann. Einfaches System, einfache Regeln. Die Entscheidung sich hinzusetzen und einzusteigen, gilt bei Selbstorganisationsprozessen als größte Hürde. Erfolgreiche selbstorganisierte Gruppenprozesse beruhen häufig auf ganz einfachen Grundsystemen. Denn notwendig für gute – auch komplexe – Entscheidungs- und Veränderungsprozesse sind lediglich ein grobes Gesamtkonzept, Zugang zu allen relevanten Informationen und klare Rahmenbedingungen. So funktioniert das Konferenzmodell Open Space mit nur einer handvoll von Regeln. Die Wiki-Technologie kommt durch seine niedrigen technischen Zugangshürden webbasierten Gruppenprozessen sehr entgegen. Viele Wiki-Communities haben sich einfache Verhaltensregeln gegeben. Offener Zugang. Freiwilligkeit und offener Zugang sind eine unerlässliche Bedingung für Motivation in Selbstorganisationsprozessen. Der Erfolg des Basar-Prinzips wie auch der Wiki-Philosophie beruht darauf, dass die Diskussion von Beginn an aus dem vermeintlichen Experten- und Spezialistenkreis hinausgetragen wird. Das schafft Transparenz und Motivation. Eine große Zahl testender Teilnehmerinnen und Teilnehmer führt auch dazu, Fehler frühzeitig zu erkennen. Das System wird stabiler und kann schneller den sich ändernden Bedürfnissen der Benutzer angepasst werden. Bei Wikis wird dieser Ansatz durch das Prinzip des „Open Postings“ unterstützt. Mit Wikis werden User dazu eingeladen, die bestehenden Seiten innerhalb ihres normalen Browsers zu editieren 19
Es ist natürlich ein Unterschied, ob das Ziel selbstgesteckt oder vereinbart ist, oder ob externe Ziele als eigene angenommen werden.
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1 Das Wiki-Konzept
oder neue Seiten hinzuzufügen. Entgegen dem klassischen Redaktionsprinzip werden Beiträge nicht erst Korrektur gelesen und publiziert, wenn sie völlig fehlerfrei sind, sondern möglichst frühzeitig, um die Nutzer einer Seite in den kooperativen Prozess einzubinden. Unterschiedlichkeit der TeilnehmerInnen. Für die Dynamik von Selbstorganisationsprozessen und für eine partnerschaftliche Arbeitsweise ist ein Klima der Offenheit und gegenseitigen Vertrauens notwendig – trotz der unvermeidlichen Konflikte. Unterschiedliche Erfahrungshintergründe und Wissensbestände werden als Grundlage für kreative Prozesse und als Bereicherung verstanden und so wird jeder Nutzer zunächst als Experte anerkannt. Die Wiki-Philosophie beruht auf der Annahme, dass sich im Wesentlichen diejenigen Personen einbringen, die zur Situation etwas beitragen wollen. Ihr Wissen und ihre Motivation reichen aus, um zur Problematik etwas beizusteuern. Auch bei Wiki-Projekten lässt sich eine gewisse Heterogenität der TeilnehmerInnen in ihren Inte20 ressensgebieten beobachten. Möglichst freie Zeiteinteilung. Motivierend wirkt auch eine relativ freie Zeiteinteilung innerhalb eines Gesamtprozesses. Folgt man dem Basar-Prinzip, das keine Abgabetermine kennt, ist es möglich, die Arbeitszeit dem eigenen Rhythmus und dem individuellen Alltag anzupassen. Die Arbeit beginnt, wenn die Zeit reif dafür ist und endet, wenn sie fertig ist. Sie muss sich weniger an festen Zeitvorgaben orientieren. Zeitdruck entsteht nur dadurch, dass Probleme weiter unbearbeitet sind. Selbstbestimmtes Arbeiten. Menschen in Gruppenprozessen und Mitglieder von Communities haben sehr unterschiedliche Strategien und ein ebenso unterschiedliches Verständnis von der eigenen Funktion innerhalb des Gesamtzusammenhangs. Strategien und Selbstverständnis sind zudem einem ständigen Wandel unterworfen, so dass es schwierig ist, bestimmte Rollen oder Typen festzulegen – vielleicht ist es auch gar nicht ratsam. Für ein besseres Verständnis ist es aber hilfreich, wenn man in Erwägung zieht, dass sich jedes Individuum – einmal unabhängig von den sozioökonomischen Hintergründen – auf sehr vielschichtige Weise über 20
Vgl. Abschnitt V. Wie bei vielen anderen Internetprojekten muss einschränkend erwähnt werden, dass aller Voraussicht nach der Kreis der aktiven Wiki-Nutzer bis auf weiteres auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen beschränkt bleiben wird (Stichwort: Digital Divide).
1.5 Das Wiki-Phänomen
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ein Wiki mit anderen Beteiligten ins Verhältnis setzt. Die Mitarbeit in offenen Wiki-Projekten ist attraktiv, weil Strategien, Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsintensität weitgehend selbst bestimmt werden können. ■
Rezeptionsverhalten. Zu unterscheiden ist, ob und wie häufig Teilnehmer ein Wiki-System besuchen, ob sie Beiträge flüchtig oder intensiv lesen und ob sie Beiträge zu einem bestimmten Thema oder quer zu Fachgebieten suchen.
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Schreibverhalten. Auch hinsichtlich des Schreibverhaltens gibt es zahlreiche Variationsmöglichkeiten. Manche Besucher eines Wikis schreiben dort grundsätzlich nicht. Andere lesen Korrektur, bearbeiten die Stilistik, das Layout und verändern Kleinigkeiten. Wieder andere, die Spezialisten, arbeiten sich tief in einen Sachverhalt ein und leisten größere inhaltliche Beiträge. Dagegen „springen“ Generalisten von Beitrag zu Beitrag und bringen Wissensbestände aus anderen Bereichen mit ein.
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Strukturelles Verhalten. Unter dieser Kategorie geht es darum, wie weit Verantwortung für das Gesamtprojekt übernommen wird. Hierher gehört die Frage, wie intensiv man sich an Grundsatzdebatten beteiligt oder Überlegungen zu allgemeinen Verfahrensweisen anstellt. Manche Teilnehmer übernehmen Funktionen als Schlichter oder Moderatoren. Andere übernehmen ordnende Aufgaben, wie die Überprüfung von verwaisten Seiten. Hierher gehören demnach auch die technischen Betreuer (Admins) und die Maintainer. Die Funktionen erhalten Personen in selbstorganisierten Prozessen im Idealfall durch ihre Autorität und das ihnen entgegen gebrachte Vertrauen, die sie durch ihre Arbeit erworben haben.
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Soziales Verhalten. In dieser Kategorie geht es um Atmosphärisches. Beispielsweise ist damit die Form gemeint, in der Kritik und Zuspruch vermittelt wird: Geht man eher provokativ oder partnerschaftlich in die Diskussion? Auf einer anderen Ebene gehört die Organisation des sozialen und kulturellen Umfeldes dazu, wie Stammtische oder Seminarwochenenden.
Die hier nur grob skizzierten Formen bestehen freilich nicht in Reinform, sondern überschneiden und verändern sich. Durch das Wechselspiel zwischen den individuellen Praktiken und Zielen strukturiert sich prozesshaft immer wieder der Gesamtzusammenhang. Die Mitglieder einer Community wirken durch ihre Aktionen auf den Einzelnen genauso ein, wie er selbst Form und Inhalt der Community täglich mitgestaltet. Alle diese Verhaltensweisen, auch passive und
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1 Das Wiki-Konzept
im weitesten Sinne „destruktive“, sind für eine dynamische Community notwendig. Sie kann aber auch jederzeit daran zerbrechen. Die Kenntnisse über die spezifischen und allgemeinen Gruppenprozesse innerhalb der Wiki-Community stehen noch am Anfang. Jimmy Wales stellte in Berlin auf dem 21. Chaos Computer Congress 2004 am Beispiel von Wikipedia erste Überlegungen an. Einige von ihm skizzierte „Typen“ illustrieren die Vielfältigkeit. ■
Bienen. Als “bees” beschreibt Wales diejenigen, die sehr wichtige Arbeit leisten und ohne die Wikipedia die Qualität nicht erreichen und halten könnte. Trotzdem werden sie am wenigsten beachtet. Unter ihnen sind Generalisten und Spezialisten. Sie liefern wichtige inhaltliche Beiträge, lesen Texte Korrektur oder verhandeln mit schwierigen Nutzern.
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Sockpuppets (Sockenpuppen). Diese Gruppe besteht aus Leuten, die unter mehr als einem Account veröffentlichen. Dies geschieht aus unterschiedlichsten Gründen. Einige wollen auf diesem Weg ihre Privatheit wahren (beispielsweise ein Professor, der auch als Fan zu Britney Spears schreibt, aber vielleicht den Verlust seiner Autorität fürchtet). Bei anderen, die z. B. Mehrfach-Identitäten zur Manipulation von Abstimmungen nutzen, ist ein schlimmer Angriff auf das Vertrauensverhältnis, auf dem das Open Editing beruht.
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Richter. Dies ist selbsterklärend. Es handelt sich um Leute, deren inhaltlicher Schwerpunkt in Konfliktbewältigung und Entscheidungsfindung besteht. Sie engagieren sich in Jurys und Schlichtungskommitees. Sie organisieren Abstimmungen und entwickeln Vorschläge für Regelungen weiter.
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Moths (Motten). Dieser zunächst unfreundliche Ausdruck ist ohne den englischen Hintergrund missverständlich. „Moths are drawn to flames“, erläutert Wales. Mit Flames sind Flame Wars, also hitzige und oft beleidigende Rededuelle gemeint. Während Leute, die aggressiv Flame-Wars entfachen, allgemein keinen guten Ruf genießen, sieht Wales darin, dass einzelne Teilnehmer Kontroversen suchen und ihnen auch nicht ausweichen, keine zwingend negative Herangehensweise. Im Gegenteil, diese Diskussionen können notwendige Weiterentwicklungen einleiten.
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Vandalen sind ein bekanntes Problem in Open-EditingSystemen. Sie zerstören mutwillig Inhalte, stellen aber für die Community ein weit geringeres Problem dar, als allgemein angenommen wird.
1.5 Das Wiki-Phänomen
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Leute „außerhalb“ des Wikis werden in ihrer Bedeutung oft übersehen. Sie entwickeln die Wiki-Technologie als Programmierer weiter. Auch spielen Leute eine Rolle, die vorwiegend in anderen Kommunikationsmedien Wiki-Inhalte entwickeln (über Chats oder Mailing-Listen).
1.5.2 Grenzen der Wiki-Philosophie
Interesselosigkeit
Soziales Umfeld und Arbeitswelt
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Wikis sind nicht von Haus aus „erfolgreich“ und schon gar kein Allheilmittel. Produktiven Gruppenprozessen stehen immer auch destruktive Praktiken entgegen mit denen auch die großen WikiCommunities von Beginn an zu kämpfen haben. Bei der Problemanalyse ist zu unterscheiden, ob eine Gruppendynamik aus einem konstruktiven Prozessbeginn heraus ins Negative kippt oder ob Wikis schon als ganz normale Werkzeuge keine Akzeptanz finden. Werden Wikis schon als Werkzeuge nicht akzeptiert und nicht in den Arbeitsalltag integriert, teilen auch Wiki-Systeme das Los vieler Wissensmanagementsysteme. Meist schreibt ein Einzelner allein und die anderen lesen nur. Oder das Wiki-System wird überhaupt nicht konsultiert. Es gibt zahlreiche Wiki-Systeme, deren Möglichkeiten wegen Interesselosigkeit oder Lethargie nicht entfaltet werden können. Die Ursachen sind vielfältig. Meist wurden soziale Komponenten beim Umgang mit neuer Software unterschätzt. Nicht wenige Betreiber setzen schon in die pure Bereitstellung eines WikiSystems hohe Erwartungen und sind schnell enttäuscht, wenn es nicht sofort auf Resonanz stößt. Aber: Auch wenn technische Hürden gering sind, muss der Umgang mit Wikis „gelernt“, müssen Menschen interessiert oder an das System herangeführt werden. Dabei geht es auch um das Verständnis, dass ein Wiki niemals „fertig“ ist und auch nicht alles sofort funktioniert. Die Tatsache, dass man es nicht mit einem WYSIWYG-System zu tun hat, kann zu Berührungsängsten führen, die erst einmal ernst genommen werden müssen. Die Akzeptanz von Wikis hängt von dem Grad ab, inwieweit ich als Person einen wirklichen persönlichen Nutzen daraus ziehen kann. Daher ist es weiter notwendig, dass das Wiki zu Beginn nicht leer ist, sondern bereits eine bestimmte Zahl von wirklichen Inhalten bereithält, an denen weitergearbeitet werden kann oder zu denen Ergänzungen möglich sind. Das heißt auch, dass eine kleine Kerngruppe, die das Wiki für sich nutzt und sich dafür auch verantwortlich fühlt, von großer Bedeutung ist. Mit Wikis kann das Arbeitsumfeld beeinflusst werden und gleichzeitig sind sie von diesem auch abhängig. Die Nutzung offener
1 Das Wiki-Konzept
Systeme stößt in unserer heutigen Arbeitswelt auf zahlreiche Widerstände. Die mangelnde Bereitschaft von Führungspersonen (Projektleiter, Bereichsleiter etc.), offene Systeme in privaten Unternehmen 21 zuzulassen, ist nur ein Beispiel. Dasselbe kann jedoch auch in autoritären Verbandsstrukturen geschehen. Hohe Arbeitsbelastung, familiäre und soziale Verpflichtungen oder die Sorge um die soziale Sicherung lässt oft wenig Spielraum für die doch zum Teil aufwändigen freien Kooperationsformen. Dieses Problem ist bereits angesprochen worden und ebenso, dass die Bedeutung des Vandalismus überschätzt wird. Es fällt auf, dass bei Wiki-Projekten die (Zer-)Störungen verhältnismäßig unbedeutend bleiben. Vermutet wird, dass das Knacken eines offenen Systems für „ernstzunehmende“ Cracker keinen großen Reiz darstellt. Ein offenbar wirksames Gegenmittel stellt das WikiWikiWeb-Server-Prinzip mit der Versionskontrolle selbst zur Verfügung. Damit gibt es die Möglichkeit, dass jeder jederzeit die frühere Version wiederherstellen kann. In Systemen mit großer Besucherfrequenz fallen die Störungen schnell auf, wie Systeme mit vielen Beteiligten dazu tendieren „stabiler“ zu sein. Wikipedia zum Beispiel setzt Seiten, die häufig zerstört werden auf eine eigene Liste, auf die die Administratoren ein besonderes Augenmerk haben. Laut einer IBM-Studie werden Versuche von Vandalismus bei Wikipedia oft innerhalb von fünf Minuten beseitigt: „We were surprised at how often we found 22 vandalism, and then surprised again at how fast it was fixed,“ berichtet Martin Wattenberg, Wissenschaftler im IBM TJ Watson Research Centre, in Cambridge, Mass. Die Tatsache, dass viele den Prozess kontrollieren und dass jeder sofort eingreifen kann, scheint ein wichtiges Element zur Qualitätskontrolle zu sein. Dazu ist nur ein entsprechendes Problembewusstsein notwendig, das mit Angriffen rechnet. Allerdings können schon mutwillige Änderungen an Kleinigkeiten die Qualität stark beeinträchtigen, ohne dass es sofort auffällt. Eine andere – letzte – Methode, ist schon angesprochen worden: die Sperrung einer Seite – was das Ende des Wiki-Prinzips für diese Seite bedeutet. Größere Probleme gehen von Personen aus, die Wikis als Plattform zur Selbstdarstellung nutzen oder nicht partnerschaftlich diskutieren wollen. Provokationen und grundsätzliche Fragestellungen sind ggf. durchaus sinnvoll, um eingefahrene Denkmuster aufbrechen. Unterschiedliche Meinungen zu einem Thema entwickeln sich
Vandalismus
Selbstdarsteller
21
Auch in Betrieben, in denen Hierarchien abgebaut werden, geht dies nicht zwingend mit einer höheren Transparenz betrieblicher Strukturen einher. 22 IBM 2003.
1.5 Das Wiki-Phänomen
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Ausflug Projektportal
Qualitätssicherung
nicht selten zu „Editierkriegen“. Sogenannte Trolls rufen in langen, überflüssigen oder provokativen Beiträgen bewusst Flame Wars hervor. Diese Auseinandersetzungen, die in der Sache nichts bringen, kosten viel Energie. „Wiki pages represent consensus because 23 it’s much easier to delete flames and spam then indulge them.“ Trolls werden bei vielen Wikis mittels Diskussionsseiten von den Artikeln abgehalten, damit sie sich gegebenenfalls nur auf dieser Metaebene austoben und die eigentlichen Inhalte nicht „verrau24 schen“ . Zudem haben sich bei Wikipedia einige Vermittlungsprozeduren und offene Instanzen etabliert, wie ad hoc Vermittlungskommissionen oder offen diskutierte Ausschlussanträge. Bei ganz hartnäckigen Fällen besteht zusätzlich die Möglichkeit, über eine IP-Liste bestimmte Nutzer zeitweise oder für immer zu blockieren. Um die Transparenz zu fördern und Willkür auszuschließen, kann man eine Liste der gesperrten User jederzeit aufrufen und sich über Initiator und Grund der Sperrung informieren. Ein solcher Ausschluss bestimmter IP-Adressen führt umgekehrt wieder zum Problem, dass aus Versehen auch nicht-ausgeschlossene User 25 keinen Zugang mehr erhalten. Ein weiteres Problem ist es, dass ein Störer sich unter einem neuen Namen jederzeit wieder anmelden kann. Möller gibt in seinem jüngst erschienenen Buch „Die heimliche Medienrevolution“ einen umfassenden Einblick in die Probleme und Lösungsansätze im Umgang mit schwierigen Kontroversen und 26 Vandalismus im Umfeld von Blogs und Wiki-Communities. Den besten Überblick über die Diskussionskultur und Entscheidungsprozesse verschafft man sich mit einem Besuch bei Wikipedia. 27 Machen wir kurz einen Besuch auf der Projektportalseite. Hier finden sich Leitlinien und Konventionen, Diskussionsseiten für Adminkandidatinnen und –kandidaten, Hinweise auf die Moderation und Seiten, auf denen Meinungsbilder eingeholt werden. Auf der Seite des Vermittlungsausschusses sind abgeschlossene Problemfälle dokumentiert. Natürlich lohnt auch mal ein Blick auf die Diskussionsseiten einzelner Artikel. Wir sehen: Zur Qualitätssicherung und zur Konfliktbewältigung haben sich beispielsweise bei Wikipedia einige Instanzen, Regeln und Praktiken gebildet. Wir finden Namens- und Formatierungs23
Why Wiki Works, http://c2.com/cgi/wiki?WhyWikiWorks, 15. Jan. 2005. 24 Aronsson, 2002 25 Da IP-Adressen nicht immer fest vergeben werden. 26 Möller 2005. In Ansätzen auch in: Möller 2003. 27 http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Portal
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1 Das Wiki-Konzept
konventionen, es werden gute Artikel beispielhaft vorgestellt und Qualitätsoffensiven in bestimmten Themenbereichen durchgeführt. Eine Wikiquette gibt Empfehlungen für den partnerschaftlichen 28 Umgang der Nutzer miteinander: Vom guten Willen des anderen ausgehen, Sachlichkeit, gegenseitige Hilfe und Ermunterung, Freundlichkeit werden den Nutzern ebenso nahegelegt wie bei Konflikten, die sich unvermeidlich ergeben, nicht nachtragend zu sein. Schließlich gibt es Vermittlungsausschüsse. Doch bleibt der Gesamtcharakter den demokratischen Grundüberzeugungen verpflichtet. Alles andere würde das Projekt scheitern lassen. Ein besonders heikler Punkt ist das Glaubwürdigkeits- und Objektivitätsproblem. Bei Wikipedia wird dies u. a. unter dem Schlagwort „Neutral Point of View“ diskutiert. Da viele Menschen aus aller Welt mit den unterschiedlichsten politischen und religiösen Auffassungen teilnehmen, ist Wikipedia dazu verpflichtet, die Artikel so unparteiisch wie möglich zu formulieren. Ziel ist es nicht, einen Beitrag so objektiv wie möglich zu schreiben – dies ist ein häufiges Missverständnis – sondern alle Ansichten zu einem Thema darzustellen. Die meisten Wiki-Nutzer haben daher gelernt, sich eine möglichst konfliktfreie Ausdrucksweise anzugewöhnen. Anstelle von „Äpfel schmecken gut“ wird dann eher ein „Manchen Leuten schmecken Äpfel gut.“ verwendet. Die Problematik der scheinbaren „Neutralität“ werden wir am Ende des Buches noch einmal aufgreifen. Das Aufgeben des Autorenprinzips ist ein Aspekt des kooperativen Arbeitens. Das wirft einige Fragen auf: Ist jemand bei kooperativ erstellten Texten rechtlich verantwortlich? Wem gehört der Text? Traditionelle Zeitungen und Enzyklopädien stellen zwar auch eine Zusammenstellung von Beiträgen verschiedener Autoren dar, doch besteht bei offenen Wikis eben kein typisches Arbeitsverhältnis zwischen Verleger und Verfasser. Wiki-Texte unterliegen damit nicht unmittelbar dem Zwang der Vermarktbarkeit. Hier kommt dem individuellen Autor auf der einen Seite eine wesentlich stärkere, unabhängigere Rolle zu, während er auf der anderen Seite in offenen Systemen gleichzeitig als individueller Autor verschwindet. Ein weiterer interessanter Bereich ist die Eigentums- und Copyright-Problematik. Da viele Leute zu den Inhalten beitragen, ist die Frage zu klären, ob jemand Anspruch auf das Copyright einzelner Artikel oder gar der ganzen Sammlung reklamieren kann. Wikipedia z. B. räumt jedem Nutzer das Recht ein, seine eigenen Beiträge zu schützen. Allerdings wird er beim Speichern der Seite darüber informiert, dass er nur von einem bestimmten Copyright, nämlich der GNU Free Documentation License (FDL) Gebrauch machen darf. 28
Neutral Point of View
Open Editing
Open Text
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikiquette
1.5 Das Wiki-Phänomen
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Verhaltener Optimismus
Dies bedeutet kurz gesagt, dass jeder den Text kopieren und für andere Zwecke benutzen darf, vorausgesetzt, er stellt jedem weiteren Leser den Ursprungstext zur Verfügung, was am einfachsten durch 29 einen Link auf die Wikipedia URL zu bewerkstelligen ist. Es stellt sich außerdem die Frage, wie mit dem Gebrauch von Material, das durch Copyright geschützt ist, in Wikis umgegangen wird, und wer für eventuell entstandenen Schaden verantwortlich ist. Derzeit gibt es noch keine Präzedenzfälle. Doch unterscheidet die Gesetzgebung der meisten europäischen Länder zwischen redaktionell betreuten Zeitungen, bei denen der Herausgeber verantwortlich wäre, und Bulletin Board Systems oder den Diensten eines InternetProviders, wo der einzelne Nutzer die Verantwortung trägt. Wikis sind eher letzterem zuzurechnen. Probleme und Rückschläge wird es auch bei Wikis geben. Die Wiki-Philosophie mag manches zu optimistisch sehen. Trotzdem geben die bisherigen Erfahrungen Anlass zu einer offenen und optimistischen Haltung gegenüber diesen Entwicklungen. Die bisher bekannten und hier angedeuteten Probleme sind nicht grundsätzlich Widerlegungen. Begreift man menschliche Verhältnisse als permanente kollektive Lernprozesse, so kann man nicht dabei stehen bleiben, dass der Mensch nun mal so sei. Vielmehr wäre nach den Ursachen von „Lern“-Blockaden zu fragen (Vorbehalte, Unsicherheiten, Noch-nicht-Durchschauen von Gruppenprozessen). Brechts Vorbemerkung zu seiner „Radiotheorie“ gibt einen Ratschlag zum Umgang mit den „Unmöglichkeiten“ von Wikis: "Undurchführbar in dieser Gesellschaftsordnung, durchführbar in einer anderen, dienen die Vorschläge, welche doch nur eine natürliche Konsequenz der technischen Entwicklung bilden, der Propagierung und Form dieser anderen Ordnung. [...] Sollten Sie dies für utopisch halten, so bitte ich Sie, darüber nachzudenken, warum es utopisch ist."
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Aronsson, 2002
1 Das Wiki-Konzept
II. Unser erstes Wiki
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Die Installation
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
Zum Kennen lernen und Testen eines Wikis ist es ratsam, ein System auf dem eigenen Computer zu installieren, anstatt sich gleich in die Tiefen des Internets zu begeben. Erstens haben Sie lokal die volle Kontrolle über die verwendete Software und deren Einstellungen. Im Netz ist dies nur dann der Fall, wenn Sie Administrator des Servers sind, auf dem das Wiki läuft. Zweitens können in einer OnlineVersion (fast) alle Einträge potentiell von der gesamten Welt gelesen werden. Es ist die Frage zu stellen, ob diese sich wirklich für jeden Testeintrag interessiert; zudem spielen hier auch schnell urheberrechtliche Fragen eine Rolle. Bei einem lokalen Testsystem hingegen können Sie kontrollieren, wer Zugriff auf Ihren Computer hat und experimentieren, ohne sich jedes Mal über Relevanz und rechtliche Fragen den Kopf zerbrechen zu müssen. Die Installation von Wikis läuft im Prinzip immer nach einem ähnlichen Schema ab. Zuerst müssen Sie die Umgebung, in der das Wiki läuft, schaffen und anpassen, also v. a. den Webserver und gegebenenfalls die Datenbank einrichten. Dann kopieren Sie die Dateien der Wiki-Software an den richtigen Ort und stellen eine oder mehrere Konfigurationsdateien von Hand oder automatisch auf die Systemumgebung ein. Hier sind vor allem die die Angabe von Pfaden, Sprache und Verbindung zur Datenbank wichtig. Zudem bieten manche Wikis die Möglichkeit, einige Einstellungen direkt über den Browser vorzunehmen. Die einzelnen Schritte zur Installation und Einrichtung des MediaWikis werden im Folgenden beschrieben.
Lokale Installation
Installation von Wikis
Hinweis: Die Installation ist für die Software-Versionen beschrieben, die Sie auch auf der CD finden. Wenn Sie es bevorzugen, die aktuellen Pakete aus dem Netz zu laden, kann es zu Abweichungen kommen.
2.1 Eine Testumgebung mit XAMPP
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2.1 Eine Testumgebung mit XAMPP Testumgebung
Da Wikis ihrer Natur nach Bestandteile des WWW sind, ist es im lokalen Betrieb nötig, für die eigentliche Software eine Testumgebung zu erstellen. Diese besteht beim MediaWiki aus einem Webserver, der Skript-Sprache PHP (ab 4.3) sowie der Datenbank MySQL. Die Installation und das Zusammenspiel dieser Komponenten ist komplex und ihre Beschreibung Regale füllend. Dies ist jedoch nicht Gegenstand unseres Buches. Glücklicherweise gibt es eine Zusammenstellung, die es erlaubt, alle benötigten Komponenten mit minimalem Konfigurationsaufwand gemeinsam zu installieren: XAMPP. Diese Abkürzung steht für „Apache MySQL PHP Perl“ (das X ist ein Platzhalter für das Betriebssystem), und damit für Komponenten, die zusammen eine mögliche Standard-Ausstattung eines Webservers ergeben. Sollte diese Software bereits auf Ihrem Computer laufen, können Sie dieses Kapitel überspringen und gleich mit der Installation des MediaWiki beginnen. Tipp: Wenn Sie schon einen Webserver auf Ihrem Computer installiert haben, kann es sein, dass XAMPP nicht funktioniert. Dies ist beispielsweise bei IIS der Fall. Zum Zeitpunkt der Drucklegung liegt XAMPP in der Version 1.4.11 vor. Diese ist auf der beigefügten CD im Verzeichnis /xampp/[Betriebssystem] zu finden. Die jeweils neueste Zusammenstellung kann unter der URL http://www.apachefriends.org/de/xampp heruntergeladen werden.
2.1.1 XAMPP für Windows XAMPP installieren
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XAMPP läuft unter allen Windows-Varianten. Sie benötigen 64 MB RAM-Speicher und ca. 110 MB freien Speicher auf Ihrer Festplatte, was für gängige Computersysteme keine große Hürde darstellen dürfte. Führen Sie einfach die .exe-Datei im entsprechenden Verzeichnis auf der CD aus. Sie werden nun aufgefordert, Ihre Sprache anzugeben. Daraufhin sehen Sie das Installationsprogramm. Starten Sie die Einrichtung mit Weiter. Jetzt werden Ihnen Lizenzinformationen angezeigt, die Sie mit Annehmen akzeptieren müssen. Nun können Sie noch den Pfad bestimmen, in dem das System eingerichtet werden soll. Wenn Sie den Beispielen im Buch genau folgen
2 Die Installation
1
wollen, geben Sie hier C:\apachefriends an . Mit Installieren geht es los. Das Programm legt einen Ordner [Laufwerk]\apachefriends\xampp an, der alle mitgelieferten Komponenten enthält. Darüber hinaus werden die Parameter in den jeweiligen Konfigurationsdateien entsprechend den Gegebenheiten Ihres Systems angepasst. Es werden keine Einträge in die Registrierung gemacht und auch keine Systemvariablen gesetzt. Zur Deinstallation reicht es also aus, einfach das Verzeichnis zu löschen, in dem sich die Software befindet. Abb. 2.1
Um XAMPP zu starten, führen Sie die Datei xampp_start.exe im Verzeichnis xampp aus oder wählen Sie XAMPP BASIC START im Startmenü unter PROGRAMME Æ APACHEFRIENDS Æ XAMPP. Öffnen Sie einen Browser und geben Sie als URL http://127.0.0.1 oder http://localhost ein. Dies ist immer die Adresse des lokalen Testsystems. Sie sollten nun die Startseite der XAMPP-Umgebung sehen (s. Abb. 2.2). Wie Sie sicher bemerkt haben, bleibt das DOS-Fenster geöffnet, das die XAMPP-Umgebung gestartet hat. Hier laufen einige der benötigten Programme. Um die Test-Umgebung zu beenden, ist es jedoch nicht empfehlenswert, dieses Fenster einfach zu schließen, da manche der gestarteten Dienste davon unabhängig sind und auf diese Art nicht abgeschaltet werden. Für ein „sauberes“ Beenden ist es daher zu empfehlen, die Datei xampp_stop.exe im gleichen Verzeichnis auszuführen.
XAMPP starten
1
Dies ist insbesondere für die Einrichtung des TWikis im III. Abschnitt wichtig.
2.1 Eine Testumgebung mit XAMPP
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Auf PHP 4 umstellen
Für den Betrieb des MediaWiki mit den aktuellen Oberflächen benötigen wir PHP 4. Standardmäßig wird XAMPP jedoch mit Version 5 gestartet. Um dies zu ändern, führen Sie die Datei php-switch.bat im Verzeichnis xampp aus. Damit wird zwischen beiden Varianten umgeschaltet. Ob Sie erfolgreich waren, sehen Sie unter dem Menüpunkt „phpinfo()“ auf der XAMPP-Startseite. In der blauen Titelzeile im linken Frame steht jeweils die Version.
2.1.2 XAMPP für Linux XAMPP installieren
Bei der Fülle von LINUX/UNIX-Varianten muss man mit generellen Aussagen vorsichtig sein, aber im Prinzip sollte XAMPP auf allen Systemen laufen. Sie benötigen ca. 110 MB Platz auf Ihrer Festplatte. Die Installation ist einfach. Holen Sie sich das Installationspaket von der CD in Ihr Homeverzeichnis. Rufen Sie eine Shell auf. Sie sollten als Administrator eingeloggt sein. Falls das noch nicht der Fall ist, wechseln Sie mit su. Dann geben Sie folgenden Befehl zum Entpacken des Archivs ein: tar xvfz xampp-linux-1.4.11.tar.gz -C /opt
XAMPP starten
Fertig. XAMPP ist nun im Verzeichnis /opt/lampp installiert. Sie starten ihre Testumgebung mit dem Befehl /opt/lampp/lampp start Rufen Sie nun einen Browser auf und geben Sie als URL http://127.0.0.1 oder http://localhost ein. Daraufhin sollte die XAMPP-Sprachwahl und nach dem Klick auf Deutsch die Startseite erscheinen. Zur Beendigung des Testsystems dient der Befehl /opt/lampp/lampp stop
Auf PHP 4 umstellen
Damit werden alle gestarteten Komponenten der Testumgebung regulär beendet. Auch XAMPP für Linux wird standardmäßig mit PHP 5 betrieben, was zu Einschränkungen bei der Oberfläche des MediaWikis führt. Daher sollten Sie auf die Version 4 umschalten. /opt/lampp/lampp php4 Dies können Sie mit dem Parameter php5 wieder rückgängig machen. Den Status von PHP überprüfen Sie mit der Option phpstatus.
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2 Die Installation
2.1.3 Was passiert hier eigentlich? Wenn Sie XAMPP gestartet haben, läuft auf Ihrem Computer ein Webserver. Dieser wartet auf Anfragen über das HTTP-Protokoll, welche in der Regel von einem Browser gestellt werden, und beantwortet diese mit einer HTML-Seite oder Datei. Bei lokalen Systemen ist der Webserver immer unter der Adresse 127.0.0.1 oder localhost ansprechbar. Auf diese Art werden einfache Homepages vom Server zum Browser übermittelt.
Zusammenspiel der Komponenten
Tipp: Wenn Sie gleichzeitig online sind, so kann jeder Nutzer aus dem Internet eine Anfrage an Ihren Webserver richten, wenn er Ihre IP-Adresse kennt. Dies gilt natürlich nur, solange XAMPP aktiv ist. Tipp: Unter Linux können Sie die Sicherheit des Systems erhöhen, indem Sie den Befehl /opt/lampp/lampp security eingeben. Daraufhin werden Sie aufgefordert, Passwörter für den Betrieb der einzelnen Komponenten zu setzen. Unter Windows finden Sie auf der XAMPP-Startseite den Sicherheitscheck. Dort ist ein Link zu finden, mit dem Sie die nötigen Passwörter setzen können Komplexere Websites (z. B. Wikis) benötigen in der Regel eine weitergehende Verarbeitung von Daten. Dies wird mit kleinen Programmen, so genannten Skripten, erreicht. Wenn Sie per Browser ein PHP- oder Perl-Skript anfordern (meistens erkennbar an der Endung .php bzw. .pl), führt der Webserver zunächst dieses Programm aus und sendet dann die Ausgaben, die generiert wurden, zurück an den Browser. Skripten wiederum können Anfragen an die Datenbank MySQL schicken und so Daten auslesen und weiterverarbeiten. Wenn Sie sich auf der XAMPP-Startseite befinden, werden Sie aufgefordert, Ihre Sprache zu wählen (per Link). Daraufhin kommen Sie zur eigentlichen Übersichts-Seite von XAMPP. Für die Belange dieses Buches sind nur einige der Optionen von Bedeutung. Unter Status können Sie sehen, welche Komponenten aktiv sind. Hier ist natürlich wichtig, dass MySQL und PHP aktiviert sind. Ist dies nicht der Fall, so ist bei der Installation ein Fehler aufgetreten und Sie sollten diese wiederholen. Unter der Rubrik Tools finden Sie das Programm phpMyAdmin, mit dem Sie per Webinterface bequem Ihre Datenbank verwalten können (s. Abb. 2.2).
2.1 Eine Testumgebung mit XAMPP
XAMPP Startseite
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Abb. 2.2
Umgebung testen
Die Dateien einer eigenen Homepage können im Verzeichnis xampp/htdocs unter Windows bzw. /opt/lampp/htdocs unter Linux abgelegt werden. Dies ist das Standard-Verzeichnis, auf das Apache zugreift, wenn er auf eine Anfrage reagieren will. Um dies zu testen, erstellen Sie ein Unterverzeichnis xampp/htdocs/test bzw. 2 lampp/htdocs/test . Öffnen Sie nun einen Text-Editor und speichern Sie folgenden HTML-Code als index.php im Test-Ordner.
Dies ist ein Test
Eigene Seiten werden hier angezeigt
Wenn Sie nun im Browser die Adresse http://localhost/test aufrufen, sollte die eben erstellte Datei angezeigt werden. Wenn auch die PHP-Ausgabe zu sehen ist, dann war die Installation erfolgreich.
2
Im Folgenden wird zur Vereinfachung bei Pfadangaben immer die „xampp“-Variante verwendet.
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2 Die Installation
Achtung: Es kommt vor, dass versehentlich eine Datei mit der falschen Erweiterung („Extension“) abspeichert wird – z. B. mit .htm statt .php oder umgekehrt. Unter Windows tritt bei dem Versuch, die Datei umzubenennen häufig der Fehler auf, dass vom Betriebssystem die alte Programmerweiterung automatisch angehängt wird. Sie können dies beispielsweise bei Windows XP beheben, indem Sie unter ARBEITSPLATZ Æ EXTRAS Æ ORDNEROPTIONEN Æ ANSICHT die Option „Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden“ deaktivieren.
2.2 MediaWiki installieren Nachdem Sie sich eine Testumgebung auf Ihrem Computer installiert haben, geht es nun an die eigentliche Installation des MediaWi3 ki. Wir haben die Version 1.4 auf der beigefügten CD im Verzeichnis /wikis/mediawiki gespeichert. Alternativ finden Sie die jeweils aktuelle Version unter der URL http://www.mediawiki.org.
Dateien kopieren
Tipp: Beim Download kann es bei einigen Browsern (z. B. Mozilla) dazu kommen, dass die Dateiendung von .tar.gz in .tar.gz.tar umbenannt wird. Dies führt eventuell zu Problemen mit den Dekomprimierungsprogrammen. Stellen Sie daher sicher, dass die Datei die richtige Endung hat.
2.2.1 Variante 1: Lokales System Kopieren Sie die komprimierte Datei ins Verzeichnis xampp/htdocs 4 und entpacken sie diese mit FilZip unter Windows. Unter Linux mit dem Befehl tar xvzf mediawiki-1.4.tar.gz Es wird ein Verzeichnis mediawiki-1.4 angelegt. Tipp: Wenn Sie statt dem Verzeichnis eine Datei mediawiki-1.4.tar finden, so entpacken Sie diese einfach nochmals. 3
Zum Redaktionsschluss ist leider nur eine Betaversion veröffentlicht. Wir hoffen, Ihnen auf der CD die fertige Version bereitstellen zu können. Falls nicht, enthält der Dateiname ein zusätzliches „beta“. 4 Dieses Programm finden Sie auf der CD unter /tools/filzip.
2.2 MediaWiki installieren
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Linux: Rechte setzen
Als Erleichterung beim Aufruf empfehlen wir, dieses Verzeichnis einfach in „mediawiki“ umzubenennen. Wenn Sie unter Linux arbeiten, müssen Sie das Verzeichnis mediawiki/config beschreibbar machen. Das tun Sie am besten in mediawiki mit dem Befehl chmod a+w config
Einrichtung über den Browser
Für aktuelle Hinweise sollten Sie zunächst die Datei README im Verzeichnis mediawiki lesen. Geben Sie dann zur Einrichtung des Wikis in einem Browser Ihrer Wahl die Adresse des Installationsverzeichnisses ein, in unserem Fall http://localhost/mediawiki Dies ist die Adresse, unter der wir das Wiki im Folgenden ansprechen werden. Zunächst sehen Sie nur die Meldung „You’ll have to set the wiki up first“. Wie Sie die Installation fertig stellen erfahren Sie im übernächsten Abschnitt (2.2.3).
2.2.2 Variante 2: Installation auf einem Webhost Um das MediaWiki im Netz zu installieren, benötigen Sie zunächst eine Adresse (URL) und Speicherplatz im Netz. Beides stellen Ihnen so genannte Webhosts zur Verfügung. Wir gehen davon aus, dass Sie einen FTP-Zugang zu Ihrem Webspeicherplatz haben. Es ist darüber hinaus unbedingt für den Betrieb des MediaWiki notwendig, auf eine MySQL-Datenbank zuzugreifen und PHP-Skripte ausführen zu können. Entpacken Sie das komprimierte Archiv des Wikis in ein temporäres Verzeichnis mediawiki auf Ihrer Festplatte. Es entsteht eine Verzeichnisstruktur, die Dateien werden gleich an ihren richtigen Ort gelegt. Laden Sie daraufhin den gesamten Ordner per FTP in den Webordner Ihres Webhosts. Dies ist meistens derjenige Ordner, auf den Sie als erstes zugreifen, wenn Sie zum FTP-Server verbinden. Überprüfen Sie nun die Eigenschaften des Ordners mediawiki/config auf Ihrem Webserver. Dieser muss allen Nutzern Schreibrechte einräumen. Wenn diese nicht gesetzt sind, so können Sie mit den meisten FTP-Programmen die Eigenschaften direkt ändern und den Ordner beschreibbar machen. Für die weitere Installation benötigen Sie noch die Zugangsdaten zu Ihrer Datenbank. Das sind Angaben zur URL des MySQL-Servers, der Name der Datenbank, Ihr Datenbank-Username und das
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2 Die Installation
zugehörige Passwort. Wenn Sie diese Informationen bereit haben, so können Sie die browsergestütze Installation starten, indem sie die URL Ihrer Homepage gefolgt von „mediawiki“ eingeben, also beispielsweise http://www.wiki-tools.de/mediawiki
2.2.3 Fertigstellen der Installation im Browser Sie müssen noch einige Einstellungen vornehmen, um mit dem Wiki arbeiten zu können. Das MediaWiki ist hier sehr benutzerfreundlich, da alle Angaben per Browser gemacht werden können. Folgen Sie dazu einfach dem Link „set the wiki up“, über den Sie zur Installations-Seite gelangen (s. Abb. 2.3). Als erstes prüft das Skript Ihre Systemumgebung, um festzustellen, ob die vorhandene Software und deren Einstellungen für den Betrieb des MediaWiki geeignet sind. In der zuvor installierten Testumgebung wird nur eine Warnung ausgegeben, die eine Sicherheitseinstellung von PHP betrifft. Dies ist nicht weiter tragisch, solange wir uns auf einem Testsystem befinden. Sie können diese Einstellung aber ändern, indem Sie XAMPP in den sicheren Modus umschalten.
Prüfung der Systemumgebung
Abb. 2.3
Im nächsten Abschnitt der Installations-Seite werden Sie gebeten, einige Angaben über das neue Wiki zu machen. Einige dieser Ein-
2.2 MediaWiki installieren
Name des Wikis
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stellungen können nachträglich nicht mehr geändert werden. Dies betrifft insbesondere den Namen des Wikis. Er sollte daher gut gewählt werden. Gute Namen sind relativ kurz und aussagekräftig z. B. SippiWiki. Wenn Sie mehrere Wörter verwenden wollen, können Sie ein WikiWord benutzen, indem Sie die Wörter mit großem Anfangsbuchstaben zusammenschreiben. Achtung: Vorsicht bei Punktierung und Sonderzeichen! Da manche im Wiki auch eine spezielle Funktion erfüllen, kann es bei deren Verwendung im Titel zu Problemen kommen; sie sollten daher vermieden werden. Kontakt
Sprache und Kodierung
Lizenz
Administratoraccount
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Als nächstes sollen Sie eine Email-Adresse als Kontakt angeben, an die das MediaWiki im Fall eines Systemfehlers eine Nachricht sendet. Außerdem werden vergessene Passwörter von dieser Adresse aus verschickt, d. h., es kann sein, dass User diese Adresse nutzen, um Fragen an Sie zu richten. Im folgenden Feld stellen Sie die Sprache des Wikis sowie die Zeichenkodierung ein. Je nachdem, welches Publikum Sie ansprechen wollen und vor allem, wie international Ihre Zielgruppe ist, sollten Sie sich überlegen, ob Sie Ihr Wiki in Deutsch oder Englisch aufsetzen wollen. Die Entscheidung zwischen Unicode und Latin-1 im nächsten Feld hängt ebenfalls von Ihrer Zielgruppe ab. Unicode ist flexibler und erlaubt die Darstellung von viel mehr Zeichen, insbesondere nicht-westlicher Schriftzeichen, wird aber von älteren Browsern nicht unterstützt. Da Unicode jedoch die zukunftsweisende Kodierungsform ist, empfehlen wir diese zu verwenden. Nun sollen Sie über die Lizenz entscheiden, die für die Seiten im Wiki gelten soll. In einem öffentlichen Wiki ist es nicht sinnvoll, die Lizenzfrage offen zu lassen, insbesondere um Missbrauch von kollektiv erarbeiteten Werken zu vermeiden. Eine ausführlichere Auseinandersetzung mit Eigentumsfragen finden Sie in Abschnitt V. Hier sei nur gesagt, dass die GNU Free Documentation License jede kommerzielle Nachnutzung eines Textes kategorisch ausschließt, wohingegen Sie bei der Creative Commons Lizenz wählen können, ob Sie Teile von anderen kommerziell verwerten lassen wollen. Daraufhin werden Sie aufgefordert, Benutzername und Passwort des Administratoraccounts festzulegen. Der Administrator ist zunächst der einzige, der Seiten löschen und User sperren darf. In einem öffentlich zugänglichen Wiki empfehlen wir daher dringend, nicht den vorgeschlagenen Accountnamen „WikiSysop“ zu verwenden, sondern eine eigene Bezeichnung einzutragen und ein sicheres Passwort zu wählen. Dies kann auch auf einem Testsystem nicht schaden.
2 Die Installation
Die Einstellungen zum „Shared memory caching“ brauchen Sie nicht zu verändern. Sie ist nur für sehr große Wikis relevant. In einem letzten Abschnitt müssen Sie noch Angaben zur Datenbank machen. In unserem Fall können Sie die vorgeschlagenen Einträge einfach übernehmen. Es ist wichtig, für die zu erstellende Datenbank ein Passwort anzugeben und zu wiederholen. Da das RootPasswort in der MySQL-Standardinstallation nicht gesetzt ist, kann das MediaWiki-Setup einfach auf die Software zugreifen und die nötige Datenbank und die Tabellen erstellen. Dies stellt natürlich eine erhebliche Sicherheitslücke dar. Auf einem Server im Netz sollte das Root-Passwort niemals leer sein, dieser Account kann Ihre gesamte Datenbank löschen. Ein eigenes „Database table prefix“ wird nur benötigt, wenn Sie mehrere MediaWikis in der gleichen Datenbank laufen lassen wollen.
Angaben zur Datenbank
Tipp: Sollten Sie keinen Zugriff auf einen eigenen Server haben, sondern das Wiki bei einem Webhost installieren, so müssen Sie dort zunächst eine Datenbank einrichten. In diesem Fall bekommen Sie die einzutragenden Zugangsdaten von Ihrem Webhost. Wenn Sie den Knopf Install! drücken, werden die nötigen Einstellungen vorgenommen. Hat alles geklappt, so erscheint eine weitere Seite mit Informationen über Ihre aktuelle Konfiguration. Am Ende steht eine Erfolgsmeldung. Jetzt haben Sie es fast geschafft! Letzter Akt ist es, die Datei LocalSettings.php, die im Verzeichnis xampp/htdocs/mediawiki/config liegt, in das übergeordnete Verzeichnis xampp/htdocs/mediawiki zu kopieren. Dieser Schritt ist notwendig, da wir aus Sicherheitsgründen für Skripts unter Linux nur im Verzeichnis config Schreibrechte eingerichtet haben und daher die automatischen Einstellungen nur hier vornehmen können. Nachdem Sie die Datei kopiert haben, folgen Sie „this link“ oder rufen Sie im Browser die Wiki-URL auf. Sie sollten jetzt ein jungfräuliches MediaWiki vor sich sehen (s. Abb. 3.1).
2.2 MediaWiki installieren
Installation fertig stellen
MediaWiki aufrufen
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3
Erste Schritte
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
Bevor wir die Möglichkeiten, die das MediaWiki bietet, im Detail durchsprechen, wollen wir im folgenden Kapitel einen allgemeinen Eindruck von der Arbeit mit dem Wiki vermitteln.
3.1 Das Wiki auf den ersten Blick Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Startseite kaum von einer normalen WWW-Seite. Das Wiki ist im Ansichtsmodus. Man kann die Anzeige in vier Bereiche aufteilen (vgl. Abb. 3.1):
Beschreibung der Hauptseite
Abb. 3.1
3.1 Das Wiki auf den ersten Blick
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Arbeitsbereich
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Arbeitsbereich (1). Kern des Wikis. Hier ist der eigentliche, für jeden veränderbare Inhalt eines Eintrags zu sehen. Das Eingabeformular im Bearbeitungsmodus und die Differenz- und Versionenanzeige werden ebenfalls an dieser Stelle angezeigt.
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Navigation, Suche und Werkzeuge (2). Dieser Bereich ermöglicht den Zugang zu den Artikeln nach verschiedenen Gesichtspunkten. Das Bild links oben dient als Link auf die Hauptseite. Auch einige weitere Funktionen können von hier aus aufgerufen werden.
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Userbereich (3). Anmeldung für registrierte Benutzer. Diese können hier ihre persönlichen Einstellungen vornehmen oder auf Seiten zugreifen, die sie bearbeitet haben.
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Informationen (4). Zeigt verschiedene Angaben über die Seite sowie die Lizenzbestimmungen, die in diesem Wiki gelten.
Der Arbeitsbereich enthält alle wesentlichen Elemente, die ein Wiki ausmachen. Hier spielen sich auch alle Aktionen ab, die an einer Seite durchgeführt werden können. Er lässt sich weiter untergliedern in: ■
Reiter. Diese stellen die wesentlichen Funktionen zum Verändern der Seite zur Verfügung. Hier ist der wichtigste Link eines Wikis untergebracht: bearbeiten.
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Seitentitel. Der Titel beschreibt in einem oder wenigen Worten den Inhalt der Seite. Es wird darüber hinaus angezeigt, in welchem Modus man sich gerade befindet.
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Inhalt. Diesen Bereich können alle Benutzer frei gestalten.
Bisher gibt es in SippiWiki nur einige wenige, bereits vorgefertigte Einträge. Nun ist es an der Zeit, dem Wiki Leben einzuhauchen und eigene Änderungen anzubringen.
3.2 Hello World Erster Eintrag
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Einer alten Tradition in der Computerliteratur folgend soll unsere erste Ausgabe “Hello World” sein. Dazu klicken Sie zunächst auf bearbeiten. Nach einer kurzen Ladezeit erscheint die Bearbeitungsansicht des Wikis (s. Abb. 3.2). Zentrales Element ist das Textfeld mit dem Quelltext der Startseite. Darüber befindet sich eine Werkzeugleiste, die Formatierungshilfen anbietet. Im unteren Bereich sind die Steuerelemente zu finden.
3 Erste Schritte
Den Quelltext der Hauptseite können Sie verändern. Positionieren Sie dazu den Cursor an die Stelle im Textfeld, an der die Änderung vorgenommen werden soll (z. B. zwischen der ersten Zeile und dem ersten Absatz) und tippen Sie Hallo Welt! Wenn Sie nun unter dem Textfeld auf Artikel speichern klicken, werden die Eingaben ins Wiki übertragen und es erscheint wieder die Normalansicht der Seite, jetzt allerdings mit Ihrem Text. Abb. 3.2
Ein wichtiger Aspekt des Wiki-Prinzips ist, dass jeder Nutzer eigene Seiten erstellen kann. Unser nächstes Ziel ist es also, die Seite Hello World zu erstellen. Es ist nicht zwingend nötig, aber sehr sinnvoll, dass eine neue Seite auch mit den anderen Seiten des Wikis verbunden ist. Deshalb erzeugen wir zunächst einen Verweis auf Hello World. Dazu wechseln Sie wieder in den Bearbeitungsmodus. Tragen Sie nun an einer beliebigen Stelle
Neue Seite erstellen
[[Hello World]] ein und speichern Sie die Seite. Die doppelten eckigen Klammern bewirken, dass die Phrase „Hello World“ von der Wiki-Software als Verweis auf die Seite Hello World interpretiert und auf der Hauptseite dementsprechend als Link dargestellt wird. Da die Seite noch nicht existiert, ist er rot eingefärbt. Wenn Sie nun zu Hello World
3.2 Hello World
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wechseln, erscheint automatisch die Bearbeitungsansicht. Hier können Sie wieder beliebigen Text eingeben. Nachdem Sie gespeichert haben, sehen Sie die neu erstellte Seite. Um zur Hauptseite zurückzukehren, klicken Sie auf das Bild links oben. Tipp: Versuchen Sie soweit wie möglich auf die Verwendung des Back-Buttons zu verzichten. Viele Browser verwenden SeitenCaches, um die Ladezeiten zu verkürzen, so dass Sie möglicherweise eine veraltete Version der Seite angezeigt bekommen. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass der Browser die Formulardaten aus der Bearbeitungsansicht noch mal schickt, so dass eventuelle neuere Änderungen überschrieben werden.
Wahl des Titels
Auf der Hauptseite ist der Link zu Hello World nun blau eingefärbt, da diese Seite mittlerweile vorhanden ist. Selbstverständlich können Sie mit der Kennzeichnung eines Titels durch doppelte eckige Klammern auch auf schon vorhandene Seiten verlinken. Damit kommt der Wahl eines geeigneten Titels eine große Bedeutung zu. Gerade in Wikis mit vielen Einträgen kommt es häufig vor, dass Autoren „auf gut Glück“ Verweise auf Seiten setzen, die sie im Zusammenhang ihres Eintrags für wichtig erachten. Es sollte also darauf geachtet werden, dass der Titel möglichst knapp und genau bezeichnet, um was es auf der Seite geht. Einzelne Worte eignen sich sehr gut, aber auch kurze Sätze wie „Warum Wikis Funktionieren.“ können brauchbare Namen sein. Darüber hinaus erleichtern aussagekräftige Seitentitel auch den Lesern die Orientierung und die Suche nach einem Eintrag.
3.3 Erste Formatierungen
Formatierung im Wiki
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Die beiden bisher beschriebenen Aktionen stellen die Grundlage für das Arbeiten in einem Wiki dar. Damit können Sie sich prinzipiell an der Erstellung und Bearbeitung einer gemeinschaftlich gepflegten Seite beteiligen. Bisher sehen die erstellten Seiten allerdings noch sehr karg aus, da wir völlig auf Formatierung und Layout verzichtet haben. Obwohl Wikis darauf ausgelegt sind, dass sich der Nutzer weitgehend nicht um Layout-Fragen kümmern muss, ist es natürlich oft wünschenswert oder auch für das Verständnis eines Textes erleichternd, wenn Möglichkeiten der Texthervorhebung und -fomatierung zur Verfügung stehen. Die sind im MediaWiki durchaus vorhanden. Da die Eingabe rein textbasiert ist, kann die Formatierung allerdings
3 Erste Schritte
nicht, wie in einem Textverarbeitungssystem mit grafischer Oberfläche, sofort umgesetzt werden. Vielmehr zeigt man der Wiki-Software durch besondere Zeichenkombinationen, dass eine spezielle Hervorhebung gewünscht ist. Um einen Eindruck von der Formatierungsmethode in einem Wiki zu bekommen, erstellen Sie zunächst eine Testseite wie in Kap. 3.2 beschrieben. Wir haben dafür den Namen Format-Test gewählt. Geben Sie nun folgenden Text ein: Sippeninitiative Funkenflug Diese Seite hat den Zweck, erstens, aktuelle Informationen zu vermitteln und zweitens, unsere Arbeit zu koordinieren. Mitmachen ist gefragt! Wenn Sie die Seite so abspeichern, werden Sie feststellen, dass sogar die spärliche Formatierung, die der Text besitzt, verloren gegangen ist. Das liegt daran, dass im MediaWiki, ähnlich wie in HTML, so genannter Whitespace, d. h. Zeichen, die nicht angezeigt werden (wie Leerzeichen und Zeilenvorschübe), zunächst ignoriert wird. Um einen Absatz einzufügen, müssen Sie eine extra Leerzeile in den Quellcode einfügen:
Absätze
Sippeninitiative Funkenflug Diese Seite hat den Zweck, erstens, aktuelle Um dem letzten Satz etwas mehr Schwung zu verleihen, wollen wir ihn in kursiv gesetzter Schrift ausgeben. Die Markierung für Kursivschrift sind je zwei Hochkommas am Anfang und am Ende des hervorzuhebenden Bereichs:
Kursivschrift
''Mitmachen ist gefragt!'' Starke Hervorhebungen innerhalb eines Textes werden in der Regel durch Fettschrift markiert. Diese wird im MediaWiki durch je drei Hochkommas aktiviert:
Fett
unsere Arbeit zu '''koordinieren'''. Unterstreichungen sind für die Formatierung in der Regel nicht vorgesehen, da diese Art der Hervorhebung im WWW für die Markierung von Links verwendet wird und diesbezüglich Missverständnisse vermieden werden sollen.
3.3 Erste Formatierungen
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Überschriften
Ein einfaches Mittel zur Textstrukturierung stellen Überschriften dar. Diese können erzeugt werden, indem man den Text mit doppelten Gleichheitszeichen umschließt: ==Sippeninitiative Funkenflug== Diese Seite hat den Zweck, erstens, aktuelle
Aufzählungen
Da eine Überschrift immer in einer eigenen Zeile steht, ist es nun nicht mehr nötig, durch eine extra Leerzeile den Beginn eines Absatzes zu markieren. Eine sehr nützliches Layoutelement sind Aufzählungen, da sie oft im Zusammenhang mit schnell erstellten Gliederungen oder Brainstorming zur Strukturierung benutzt werden können. Aufzählungen sind einfach zu erstellen, man setzt an die Stelle des Aufzählungspunktes einen Stern: Diese Seite hat den Zweck, * erstens, aktuelle Informationen zu vermitteln und * zweitens, unsere Arbeit zu '''koordinieren'''.
Das Ergebnis unserer neu gestalteten Seite ist in Abb. 3.3 zu sehen. Die Möglichkeiten der Textgestaltung im MediaWiki sind natürlich vielfältiger und werden in Kap. 2 ausführlich behandelt. Abb. 3.3
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3 Erste Schritte
3.4 Der kleine Unterschied: Versionen Wahrscheinlich haben Sie während des letzen Abschnitts Ihre Änderungen öfters gespeichert. Wenn nicht, nehmen Sie noch eine Bearbeitung vor und speichern diese nochmals ab. In einem Wiki ist es in der Regel möglich, zumindest die letzten Veränderungen einzusehen. Klicken Sie dazu auf den Reiter Versionen. Sie sehen eine Liste aller veralteten Ausgaben des Artikels, und wer sie bearbeitet hat. Wenn Sie auf das jeweilige Datum klicken, wird die alte Version dargestellt. Auf diese Weise können Sie Änderungen zurücknehmen. Einfach die alte Version aufrufen, in den Bearbeitungsmodus wechseln und dann speichern. Ein Klick auf „Aktuell“ in einer beliebigen Zeile bringt Sie zur Differenz-Anzeige. Diese stellt die Unterschiede zwischen der von Ihnen ausgewählten und der aktuellen Version der Seite dar (s. Abb. 3.4). Gerade bei längeren Texten können Sie so schnell herausfinden, welche Bereiche von einer Änderung betroffen sind.
Versionenansicht
DifferenzAnzeige
Abb. 3.4
Jetzt sollten Sie sich noch Letzte Änderungen aus der Navigationsleiste ansehen. Auch hier wurde unsere Seite Format-Test eingetragen. Diese Funktionsseite generiert immer eine Übersicht darüber, welche Artikel kürzlich im Wiki geändert wurden.
3.4 Der kleine Unterschied: Versionen
Letzte Änderungen
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3.5 Als User anmelden
Benutzerkonto anlegen
Zum Schluss unseres Rundgangs sollten Sie sich noch einen eigenen Nutzeraccount anlegen. Einige der im Folgenden beschriebenen Aktionen können nur von registrierten Benutzern vorgenommen werden. Zudem ist es in öffentlichen Wikis wie Wikipedia guter Stil, sich zu erkennen zu geben, wenn man Artikel ändert. Im rechten oberen Eck des Bildschirms, sehen Sie einen Verweis „Anmelden“. Folgen sie ihm, gelangen Sie auf eine Anmelde-Maske. Tragen Sie unter „Ihr Benutzername“ einen selbstgewählten Namen ein und teilen Sie dem System „Ihr Passwort“ mit. Dieses müssen Sie im Feld darunter nochmals wiederholen, um Tippfehler zu vermeiden. „Ihre E-Mail“ sollten Sie ebenfalls angeben, an die wird ein neues Passwort geschickt, falls Sie ihres vergessen haben. Nun drücken Sie auf Neues Benutzerkonto anlegen. Sie sind jetzt als neuer User registriert und gleichzeitig angemeldet. Dass dies der Fall ist, erkennen Sie daran, dass Sie in der Zeile, in der der Anmeldelink stand, jetzt eine Reihe von Verweisen finden, allen voran eine Verbindung zu einer Seite mit Ihrem Benutzernamen (s. Abb. 3.5).
Abb. 3.5
An- und abmelden
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Mit „Abmelden“ können Sie sich wieder ausloggen. Bei der nächsten Anmeldung ist es nur noch nötig, Benutzernamen und Passwort anzugeben, der Rest ist dem System ja schon bekannt.
3 Erste Schritte
4 Die Kernfunktionen des MediaWikis
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
Im Folgenden werden die Hauptfunktionen eines Wikis erklärt. Dies geschieht Schritt für Schritt anhand der Registerblätter, die unterschiedliche Arten des Zugriffs auf die jeweilige Seite ermöglichen. Welche Reiter sichtbar und damit verfügbar sind, ist von Ihrem Status innerhalb des Wikis abhängig: So stehen angemeldeten Usern und Administratoren jeweils mehr Funktionen zur Verfügung als dem anonymen Nutzer.
4.1 Bearbeiten Wenn Sie den Bearbeiten-Button gedrückt haben, wird der Bearbeitungsmodus eines Artikels aufgerufen, d. h. der Text der Seite wird samt der Wiki-spezifischen Formatierungszeichen („Tags“) in ein Eingabefenster geladen und kann nun von Hand verändert oder ergänzt werden.
Eingabefenster und Toolbox
Hinweis: Bei längeren Texten ist es auch möglich, dass Sie einen Artikel abschnittsweise bearbeiten können. In diesem Fall finden Sie den Bearbeiten-Button links neben der Abschnittsüberschrift. Über dem Fenster erscheint zusätzlich eine Toolbox, die Ihnen beim Formatieren des Textes behilflich sein kann. Diese funktioniert im Grunde ähnlich wie ein grafisches Textverarbeitungsprogramm: Man markiert den zu formatierenden Text und aktiviert das jeweilige Werkzeug. Die Software setzt zunächst nur die entsprechenden Formatierungstags um den bezeichneten Textabschnitt. Den Effekt erhalten Sie wie auch bei der Formatierung „zu Fuß“ erst in der Vorschau oder nach dem Speichern.
4.1 Bearbeiten
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Funktionen der Toolbox Tab. 4.1
Dies sind die Funktionen der Toolbox (in der zweiten Spalte sehen Sie die Formatierungstags, die das jeweilige Tool einfügt.): Bild
Ersetzung '''Fett'''
Funktion Text wird fett dargestellt.
''Kursiv''
Text wird kursiv dargestellt.
Verlinkt zu einer Wiki-internen Seite. [www.google.de] Verlinkt zu einer externen Seite im WWW. ==Überschrift 2== Text wird als Überschrift 2 ausgegeben. [[Bild: BeiBindet ein Bild ein, das zuvor spiel.jpg]] in das Wiki geladen wurde (s. Kap. 6.3) [[Media: BeiVerlinkt zu einer zuvor geladespiel.mp3]] nen Mediendatei, z. B. zu einer Audio oder Videodatei. <math> Innerhalb der gesetzten Tags können mathematische Formeln in Latex gesetzt werden. <nowiki> Innerhalb dieser Tags werden eventuell vorhandene Formatierungsanweisungen nicht ausgeführt. --~~~~ Abhängig davon, ob Sie angemeldet sind oder nicht, fügt diese Funktion Ihre IP-Adresse oder Ihren Usernamen und einen Datumsstempel ein. ---Fügt eine horizontale Linie ein. [[Wiki-Seite]]
Bearbeitung abbrechen
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Grundsätzlich steht Ihnen unter dem Eingabefenster auch eine Seite „Bearbeitungshilfe“ zur Verfügung, die Sie über den gleichnamigen Link aufrufen können. Leider ist diese Seite im MediaWiki noch nicht mit Inhalt gefüllt worden und wartet daher noch auf eine konstruktive Weiterbearbeitung Ihrerseits (s. Kap. 2). Im Übrigen können Sie den Bearbeitungsmodus jederzeit mit dem Knopf Abbruch verlassen. Damit werden Ihre Änderungen nicht berücksichtigt und die Seite wird wieder in ihrem vorherigen Zustand angezeigt.
4 Die Kernfunktionen des MediaWikis
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Formatierung den erwünschten Effekt hat, können Sie mit dem Vorschau-Schalter einen Blick auf das Ergebnis werfen, ohne dass die Änderung schon gespeichert 1 wird (s. Abb. 4.1 ).
Vorschau
Abb. 4.1
Die Vorschau ist standardmäßig über dem Bearbeitungsfenster sichtbar. Sie müssen also gegebenenfalls ein wenig nach oben scrollen. Weitere Änderungen fügen Sie wieder in das auf der gleichen Seite dargestellte Bearbeitungsformular ein ohne den Vorschaumodus zu verlassen. Achtung: Klicken Sie im Vorschaumodus nicht wieder auf Bearbeiten, sonst verlieren Sie ihre bisherigen Änderungen! Der Vorschaumodus hat zum einen den Vorteil, dass der User die Möglichkeit erhält, seinen Text in der formatierten Fassung Korrektur zu lesen, zum anderen dass man die Versionenseite nicht mit Dokumenten belastet, die nur wegen Formatierungs- oder Flüchtigkeitsfehlern mehrfach bearbeitet wurden. Beachten Sie aber, dass die Versionen im Vorschaumodus nicht gespeichert werden. Sie dürfen daher nicht vergessen, den Eintrag ordnungsgemäß zu speichern, wenn die Darstellung Ihren Vorstellungen entspricht.
1
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass wir das Logo geändert haben. Wie das geht, ist in Kap. 8.1
4.1 Bearbeiten
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Zusammenfassung
Wenn Sie Ihren Text speichern möchten, können Sie in dem Zusammenfassungsfeld unter dem Bearbeitungsfenster einen Kommentar zu Ihrem Text oder zu Ihrer Änderung geben. Das Textfeld hat eine Kapazität von 200 Zeichen. Alles was darüber hinausgeht, z. B. in einem Kopiervorgang, wird nicht berücksichtigt. Die Zusammenfassung wird in schwarzer Kursivschrift auf der LetzteÄnderungenSeite, der Versionenanzeige und der Differenzanzeige ausgegeben. Achtung: Nach der Speicherung der Seite kann die Zusammenfassung nicht mehr ohne eine Änderung des Haupttextes editiert werden. Im Falle von schweren Fehlern oder wichtigen Auslassungen, müssten Sie daher eine Art Scheinbearbeitung machen, um die Zusammenfassung ausbessern zu können, d. h. Sie machen eine kleine Änderung, wie z. B. das Hinzufügen eines Leerzeichens oder einer Leerzeile innerhalb des Textes.
Konventionen
Bezüglich der Zusammenfassung haben sich bei der Nutzung von Wikis einige Konventionen eingebürgert, um allen Usern die Arbeit zu erleichtern. Eine wichtige Richtlinie ist dabei, dass man immer eine Zusammenfassung angeben sollte. Sogar eine kurze Notiz ist besser als gar keine. Besonders, wenn Sie den Text eines anderen Teilnehmers gelöscht oder geändert haben, sollten Sie dies kommentieren, damit das Löschen nicht als böswillig ausgelegt wird. Außerdem werden Änderungen, die nicht begründet werden häufiger rückgängig gemacht. Längere Erklärungen sollten allerdings auf die Diskussionsseite verlegt werden. Wenn Sie nur ein oder zwei Sätze zu einem Artikel hinzugefügt haben, ist es empfehlenswert, diese komplett in das Zusammenfassungsfeld zu kopieren. Tipp: Überlegen Sie sich eine Abkürzung, die vor die Zusammenfassung gesetzt wird, damit jeder Leser weiß, dass er mit der Zusammenfassung auch gleich die komplette Beifügung erfahren hat und sich nicht die Mühe machen muss, diese z. B. auf der Letzte Änderungen-Seite nachzuschauen. Eine gängige Abkürzung, die sich z. B. bei Wikipedia durchgesetzt hat, lautet ft für „full text“.
Geringfügige Änderung
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Angemeldete User haben zusätzlich die Möglichkeit eine Bearbeitung als „geringfügige Änderung“ zu definieren, d. h. als eine relativ unwichtige Abwandlung, die z. B. nur Tippfehlerkorrekturen oder Formatierungsaktionen umfasst. Vor der Speicherung wird dabei einfach das Optionsfeld unter der Zusammenfassung mit der Beschriftung „Nur Kleinigkeiten wurden verändert“ markiert. Im Gegensatz dazu gibt es bedeutende Änderungen, die hauptsächlich den Inhalt des Artikels betreffen. Diese suggerieren dem
4 Die Kernfunktionen des MediaWikis
User, dass es sich lohnt einen Blick auf die Bearbeitung zu werfen, da eine wesentliche Weiterentwicklung des Textes stattgefunden hat. Dies kann auch schon mit der Bearbeitung eines einzelnen Wortes passiert sein. Die Unterscheidung zwischen geringfügigen und bedeutenden Änderungen ist relevant, da der angemeldete User die Möglichkeit besitzt, die unwichtigen Änderungen auf der Letzte ÄnderungenSeite auszublenden. Die Entscheidung, ob eine Bearbeitung bedeutend ist oder nicht, ist natürlich sehr subjektiv und kann u. U. dazu führen, dass den Lesern wichtige Änderungen vorenthalten werden. Daher sollten Sie gut überlegen, wie andere Nutzer Ihre Änderung einschätzen würden. Nicht umsonst bleibt unangemeldeten Nutzern diese Funktion verwehrt, um einen Missbrauch auszuschließen. Tipp: Wenn Sie aus Versehen eine Änderung als unbedeutend abgespeichert haben, machen Sie am besten eine Scheinbearbeitung und vermerken im Zusammenfassungsfeld, dass die vorherige Änderung wichtig war.
4.2 Diskutieren Auf der Diskussionsseite können die Inhalte eines zugehörigen Artikels besprochen werden. Bei der Zusammenarbeit an einem Text entsteht unweigerlich Bedarf an einer inhaltlichen Diskussion, insbesondere, wenn sich die Teilnehmer noch nicht gegenseitig kennen: Missverständnisse müssen geklärt werden oder Unklarheiten besprochen werden. Da diese Kommunikation sehr wichtig, aber – wie man aus dem Umgang mit Foren weiß – oft sehr ermüdend und wenig konstruktiv sein kann, wird sie mit dem Instrument der Diskussionsseite aus dem eigentlichen Text herausgehalten. Darüber hinaus entspricht das, was auf einer Artikelseite zu sehen ist, dem gegenwärtigen Konsens zu einem Thema. Nutzer, die den Beitrag nur lesen wollen, um sich zu informieren (man denke an einen enzyklopädischen Eintrag auf Wikipedia), sind meistens nicht an der Diskussion interessiert, die die Weiterentwicklung des Themas betrifft. Die Diskussionsseite kann man (fast) genauso editieren wie die Artikelseite: Wenn Sie auf Bearbeiten gehen, können Sie bereits geschriebene Kommentare verändern. Allerdings ist das in einer Diskussion, die auch für spätere User nachvollziehbar sein soll und deswegen dokumentiert werden muss, nicht sinnvoll Sie können mit einem Klick auf das Plus, das im Diskussionsmodus an einem der Reiter erscheint, sofort etwas zu der Diskussion hinzufügen ohne dass alle vor-
4.2 Diskutieren
Diskussionsseite
Mitdiskutieren
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herigen Äußerungen im Bearbeitungsfeld geladen werden. Unter der Toolbox erscheint dann eine Betreffzeile. Wenn Sie hier eine Eingabe machen, erscheint diese als Überschrift zweiten Grades Ihres Diskussionsbeitrags, der an die übrigen Kommentare angehängt wird. So entsteht eine Struktur, die der eines Forums sehr ähnlich ist. Die Beiträge einzelner Teilnehmer sind auch diesen Personen zugeordnet. Beachten Sie aber, dass einer der großen Vorzüge des Wikis ist, dass Sie den gesamten Text bearbeiten können. Wenn Sie also direkt Anmerkungen zu einem Beitrag machen, der schon weiter oben auf der Seite diskutiert wurde, so sollten Sie Ihren Text auch direkt unter diesen Beitrag setzen. Nur neue Gedanken oder eine Beteiligung an der aktuellen Diskussion sollte mit der „+“-Funktion gemacht werden.
4.3 Vergleichen Versionenanzeige
Wenn Sie auf das Versionen-Register klicken, können Sie den Entwicklungsprozess des Textes von der letzten Änderung bis hin zu der ersten Speicherung des Artikels zurückverfolgen („History“). Eine Ausnahme stellen gelöschte Seiten dar, die nicht mehr zu sehen sind und auf die nur noch der Administrator zugreifen kann (s. Kap. 8.2). Jede Zeile repräsentiert eine alte Version, die mit verschiedenen Zusatzinformationen, wie z. B. dem Zeitpunkt der Speicherung versehen ist. Die Versionen können hier in den verschiedensten Kombinationen miteinander verglichen werden.
Abb. 4.2
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4 Die Kernfunktionen des MediaWikis
Die Zeilen sind folgendermaßen aufgebaut: ■
Wenn Sie auf den Anfang eines Eintrags, also auf „Aktuell“ klicken, wird Ihnen ein Vergleich zwischen der entsprechenden Version und dem aktuellen Artikel präsentiert.
■
Beim Klick auf „(Letzte)“ wird die Version in der Zeile mit der vorherigen Version (in der darunter liegenden Zeile) verglichen. Damit sehen Sie nur die Veränderungen, die der Teilnehmer gemacht hat, der diese Bearbeitung gemacht hat.
■
Mit den Radiobuttons können Sie zwei beliebige Versionen markieren und über den Gewählte Versionen vergleichen- Schalter am Anfang oder am Ende der Liste können Sie sich den Unterschied zwischen den markierten Versionen generieren lassen.
■
Nun folgen Datums- und Zeitangabe der Speicherung. Sie führen direkt zu der älteren Version.
■
War der Urheber der Änderung eingeloggt, sehen Sie als nächstes seinen Namen, der zu der jeweiligen Benutzerseite führt. Ansonsten ist nur die IP-Adresse sichtbar.
■
Falls der Autor eine Zusammenfassung seiner Bearbeitung gegeben hat, erscheint diese am Ende der Zeile kursiv und in Klammern. Sie ist nicht verlinkt.
Über und unter der Versionenliste sehen Sie den Schalter Gewählte Versionen vergleichen, bei dessen Aktivierung die von Ihnen markierten Versionen bis ins kleinste Detail miteinander verglichen werden. Das Ergebnis wird auf einer eigenen Seite dargestellt (s. Abb. 3.4). Auf der linken Seite sehen Sie die ältere Version, auf der rechten die jüngere. Aufgeführt sind nur die Zeilen, an denen Änderungen vorgenommen wurden, wobei die gelben Markierungen gelöschte Daten und die grünen hinzugefügte Beiträge hervorheben. Unter dieser Darstellung finden Sie die jüngere der gewählten Versionen noch einmal komplett vor. Wenn eine Seite verschoben wurde, d. h. ihr Name verändert wurde (s. u.), wird die gesamte Geschichte des Artikels vor und nach der Umbenennung auf der Versionenseite dargestellt, die Aktion der Umbenennung selbst jedoch nicht. Diese ist nur in der History der Seite mit dem alten Titel sichtbar. Eine häufig durchgeführte Aktion ist das Zurücksetzen eines Artikels auf eine ältere Version (z. B. wegen Vandalismus), der so genannte Rollback. Rufen Sie dazu über die Vergleichsseite die Version auf, die sie wiederherstellen wollen. Wenn Sie diese zum aktuellen Artikel machen und damit alle nachfolgenden Änderungen
4.3 Vergleichen
Diff-Seite
Verschobene Seiten
Rollback
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rückgängig machen wollen, gehen Sie auf Bearbeiten und dann Artikel speichern. Hinweis: Die Einträge in der History werden dadurch nicht gelöscht, so dass ein nächster Teilnehmer Ihren Rollback ebenfalls rückgängig machen könnte. Wenn Sie sich eine alte Seite ansehen, so finden Sie unter der Überschrift zwei Pfeile, mit denen Sie zur nächst älteren bzw. jüngeren Version springen können.
4.4 Verschieben und Umbenennen Umbenennen von Seiten
Manchmal ist es sinnvoll, eine Seite umzubenennen, z. B. weil der Name falsch geschrieben wurde oder nicht den Namenskonventionen entspricht, auf die man sich geeinigt hat, oder weil sich der Umfang des Artikels geändert hat. Die Begriffe „verschieben” und „Namen ändern” haben in diesem Zusammenhang dieselbe Bedeutung, denn wenn Sie den Namen eines Artikels ändern, werden die Bezüge auf diese Seite, die ja über Namen hergestellt werden, ungültig. Die Seite wurde also verschoben.
Abb. 4.3
Lassen Sie sich die Seite, die umbenannt werden soll, anzeigen und aktivieren Sie dann das Verschieben-Register. In dem Eingabefeld
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4 Die Kernfunktionen des MediaWikis
können Sie den neuen Namen eingeben. Zudem können Sie mit einem Klicken auf ein Optionsfeld bestimmen, dass die dazugehörige Diskussionsseite ebenfalls mit verschoben wird. Wenn Sie mit dem Verschieben-Schalter Ihre Entscheidung endgültig bestätigt haben, wird die Seite umbenannt und gleichzeitig wird die alte Seite zu einer Redirect-Seite, d. h. alle Links, die auf sie verweisen, werden automatisch zu der neuen Seite weitergeleitet. Tipp: Die „Verschieben”-Funktion gewährleistet, dass die gesamte History der Seite vor und nach der Umbenennung nachvollziehbar bleibt. Die Alternative, einen Text auszuschneiden und in eine neue Seite zu kopieren, hat demgegenüber den entscheidenden Nachteil, dass die bisherige Entwicklung des Textes nicht mehr zurückzuverfolgen ist. Falls diese Verfahrensweise trotzdem notwendig wird, z. B. wenn der Inhalt eines Titels geteilt wird, ist es empfehlenswert, in der Zusammenfassung anzumerken, woher man den Text genommen hat. Wenn Sie das Verschieben eines Artikels A nach B wieder rückgängig machen wollen, d. h. der Seite wieder den alten Titel geben wollen, funktioniert dies nur, wenn die Redirect-Seite in der Zwischenzeit nicht editiert worden ist. Verschieben Sie in diesem Fall B zurück auf A und lassen Sie B von einem Administrator löschen, damit nicht zu viele Redirects im Wiki zurückbleiben.
Verschiebung rückgängig machen
Tipp: Um den alten Namen der Datei für neue Inhalte weiterverwenden zu können, empfiehlt sich ein Tausch. Dazu benötigen Sie eine Zwischenseite, die danach wieder gelöscht wird. Verschieben Sie zunächst A nach Z, dann B nach A und zuletzt Z nach B.
4.5 Beobachten Als User eingeloggt sehen Sie über den Wiki-Seiten ein Register beobachten. Wenn man auf dieses Register drückt, wird die aktuelle Seite und die jeweilige Diskussionsseite zu einer Liste von Artikeln hinzugefügt, an deren Entwicklung man besonders interessiert ist. Der Reiter ändert seine Beschriftung dann in nicht mehr beobachten und über diesen kann man die Seite wiederum von der Beobachtungsliste streichen.
4.5 Beobachten
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Abb. 4.4
Ihre persönliche Beobachtungsseite können Sie über die Spezialseitenliste oder über den Link „Beobachtungsliste“ in der obersten Linkleiste aufrufen. Die Beobachtungsliste hat die gleiche Funktion wie die „Letzten Änderungen“, nur eben für die Seiten, die Sie beobachten wollen. Die Änderungen an den entsprechenden Seiten werden von der letzten Bearbeitung abwärts bis zu einem bestimmten zeitlichen Limit wiedergegeben. Jede Zeile zeigt Details über den letzten Editiervorgang: das Datum, ob es eine geringfügige Änderung war, einen Link zu dem Artikel, den Unterschied zur letzten Version, den Usernamen und die Zusammenfassung. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, die geringfügigen Änderungen auszublenden. Tipp: In der Letzte Änderungen-Liste werden die beobachteten Artikel fett gedruckt dargestellt. Selbst wenn man nie einen Blick auf Beobachtungsseite wirft, könnte sich daher ein Einstellen der Beobachtungseigenschaft lohnen.
4.6 Schützen Wenn Sie den Status eines Systemadministrators besitzen (s. Kap. 7.3), haben Sie Zugriff auf das Register Schützen und können damit eine Seite vor der Bearbeitung durch andere sichern. Eine geschützte Seite kann dann nur noch von den Administratoren editiert werden.
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4 Die Kernfunktionen des MediaWikis
Andere User erhalten lediglich die Möglichkeit, den Quelltext zu betrachten. Den Schutz können Sie mit dem Register Freigeben wieder aufheben. Diese Funktion kann genutzt werden, um einige wichtige Seiten von der Bearbeitung auszuschließen. So ist es beispielsweise verständlich, wenn Sie nicht wollen, dass jeder Teilnehmer Ihre Startseite einfach so verändern kann. Um dem offenen Geist des Wikis Rechnung zu tragen, sollten Sie allerdings zumindest eine Vorschlagsseite einrichten, auf der Neugestaltungen der Titelseite diskutiert werden können. Dafür kann natürlich auch die Diskussionsseite verwendet werden.
Wichtige Seiten
Abb. 4.5
Leider ist es gelegentlich auch nötig, Änderungen an einer Seite zeitweise zu unterbinden, wenn sich die Gemüter bei Uneinigkeiten über den Inhalt so erhitzt haben, dass eine konstruktive Arbeit am Artikel nicht mehr möglich ist. Da solche Sperrungen immer im Ermessen eines einzelnen Administrators liegen, sollten, um zentralistischen Tendenzen entgegenzuwirken, mindestens zwei Teilnehmer Administrator-Status haben („Vier-Augen-Prinzip“).
Schutz vor Vandalismus
4.7 Löschen Administratoren können über Löschen Seiten samt ihrer Geschichte entfernen. Diese werden dann in ein Archiv verschoben und sind nicht mehr über das WWW zugänglich. Sie verschwinden jedoch erst aus der Datenbank, wenn sie explizit von einem Sysop gelöscht
4.7 Löschen
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werden (s. Kap. 8.2). Das Löschen von Seiten sollte mit größter Vorsicht geschehen, da man es im Normalfall mit dem Werk mehrerer Teilnehmer zu tun hat, die unter Umständen nicht sehr erfreut sind, wenn sie feststellen, dass ihre Beiträge aus dem Wiki entfernt wurden. Oft gibt es in Wikis eine Seite, auf der „Löschkandidaten“ vorgeschlagen und diskutiert werden, bevor ein Admin diese aus dem Wiki nehmen darf („dürfen“ ist hier eine soziale, keine technische Einschränkung). Gute Löschkandidaten sind die oben angesprochenen Redirect-Seiten, die beim Verschieben eines Artikels entstehen. Abb. 4.6
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4 Die Kernfunktionen des MediaWikis
5
Formatierung
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
Zusätzlich zu den oben genannten Standardhervorhebungen „Fett“ und „Kursiv“ können Sie im MediaWiki noch eine Reihe anderer Formatierungsoptionen nutzen, auch wenn die Möglichkeiten eines Wikis mit denen gängiger Textverarbeitungsprogramme, wie z. B. Word natürlich nicht zu vergleichen sind. Es gibt zudem kein WYSIWYG („What You See Is What You Get“), d. h. die Formatierung wird wie in HTML oder LaTeX durch sog. Tags, also ASCIIZeichen im Editiermodus gesetzt, aber erst nach dem Speichern sichtbar. Die Formatierungszeichen lassen sich grundlegend in zwei Typen einteilen. Zum einen gibt es Tags, die sehr stark an HTML angelehnt sind und ebenso funktionieren. Das heißt, man setzt den zu formatierenden Text zwischen ein Anfangs- und ein Schlusszeichen, z. B. Text, dann wird „Text“ in Fettdruck ausgegeben. Zum anderen kann man auch Wiki-spezifische Markierungen nutzen, die vor dem Text stehen oder ihn ebenfalls einschließen. Welche der Zeichen Sie verwenden, ist eigentlich unerheblich, der einzige Unterschied besteht darin, dass die Wiki-spezifischen Tags nicht zeilenübergreifend wirken, die HTML-Tags dagegen schon.
5.1 Zeichenformatierung Wie schon erwähnt, führen zwei Anführungszeichen vor und nach dem zu bearbeitenden Textteil zu einer Kursivschrift, während drei Anführungszeichen einen Fettdruck hervorrufen. Will man diese beiden Schriftschnitte gleichzeitig nutzen, verwendet man ganz einfach fünf Apostrophe.
Fett + Kursiv
unsere Arbeit zu '''''koordinieren'''''.
5.1 Zeichenformatierung
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In Sachen Schriftart und -größe ist die Auswahl nicht allzu groß. Zusätzlich zu der Standardschriftart Verdana können Sie ihren Text mit in Courier setzen, das den Schreibmaschinenstil imitiert und gerade bei technischen Erläuterungen sehr passend wirkt. erstens, aktuelle Informationen zu vermitteln Wenn Sie eine Art Bild- oder Tabellenunterschrift nutzen wollen oder aus anderen Gründen die Schrift verkleinern wollen, können Sie das mit <small> durchführen. erstens, <small>aktuelle Informationen zu vermitteln Unterstrichen/ Durchgestrichen
Als sehr nützlich können sich die Tags zum Durch- und Unterstreichen von Textpassagen mit <strike> bzw. erweisen: erstens, <strike>alte, nein aktuelle Informationen zu vermitteln
Hochgestellt/ Tiefgestellt
Für mathematische Ausdrücke sind auch die Optionen <sub> für hochgestellt und <sup> für tiefgestellt verfügbar: <sub>P=1/2 D s<sup>2 Anstelle des s<sup>2 könnten Sie auch s² schreiben. Dies funktioniert allerdings nur bei der hochgestellten Formatierung und hier auch nur mit Zahlen als Exponenten.
5.2 Sonderzeichen & Co. Nun zu den zahlreichen Sonder- und Satzzeichen, Symbolen und sprachspezifischen Besonderheiten, wie Tilde und Akzente. Diese werden – wie in HTML die Umlaute – durch eine Art Buchstabenmuster ersetzt, das stets mit einem & beginnt und mit einem ; endet, wie z. B. der griechische Buchstabe Sigma: Σ. Da eine komplette Aufzählung aller Sonderzeichen zu weit führen würde, werden Sie im Folgenden nur eine Auswahl der gebräuchlichsten Zeichen finden.
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5 Formatierung
Zeichen à á â
Code agrave aacute acirc
Zeichen ã ä å
Code atilde auml aring
Zeichen ç ñ ø
Code ccedil ntilde oslash
Besonderes Augenmerk soll hier auf das Leerzeichen gelenkt werden. Es ist nicht möglich, mehrere aufeinander folgende Leerzeichen mit der Leertaste zu generieren, weil die Wiki-Software nur jeweils ein Leerzeichen beachtet. Falls Sie daher mehrere Leerzeichen hintereinander setzen wollen, müssen Sie dies – wie in HTML – mit dem Sonderzeichen tun. Dieses Zeichen verhindert zudem einen Zeilenumbruch, was sich gerade bei Formeln als sehr nützlich erweisen kann. Für etwas ausgefallenere Satzzeichen sollten Sie ebenfalls Sonderzeichen setzen: Symb. ¿ ¡ « Æ
Code iquest iexcl laquo rarr
Symb. » § † Å
Code raquo sect dagger larr
Symb. ¶ • — °
Code para bull mdash deg
Tab. 5.1
Leerzeichen
Tab. 5.2
In unserem Beispiel könnten wir nun eine neue Zeile gleich unter der Überschrift einfügen: ††† Das Feuer wird uns genommen ††† Und am Ende der Seite zur Erklärung: Kein Feuer → keine Entwicklung Gerade im naturwissenschaftlichen Bereich braucht man häufiger altgriechische Buchstaben. Für alle Zeichen, die man mit unserem lateinischen Alphabet nicht darstellen kann, gibt es folgende Konventionen: Symb. Code D alpha E beta
Symb. J
ī
Code gamma Gamma
Symb. ' 4
Code Delta Theta
5.2 Sonderzeichen & Co.
Tab. 5.3
■ ■ ■
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Formeln
Tab. 5.4
Wie Sie vielleicht festgestellt haben, ist es nicht schwierig die übrigen Buchstaben aus der Tabelle abzuleiten. Auch die übrigen Bestandteile einer mathematischen Formel können mit Sonderzeichen dargestellt werden. Hier ist eine kleine Auswahl davon: Symb.
<pre> und <nowiki>
Tab. 5.5
Code Int prod
Symb.
Code sum radic
Symb. Code ± plusmn infin
Bei komplexeren Formeln haben Sie außerdem die Möglichkeit TeX-Tags zu verwenden, die mit <math>Formel in den Text eingebunden werden. Entweder werden diese dann in HTML umgewandelt oder es wird – besonders wenn die Zeichen zu exotisch sind – ein PNG-Bild generiert. Mit <pre> und <nowiki> haben Sie die Möglichkeit die Formatierung des Textes (bis auf die Ersetzung der Sonderzeichen) zu unterdrücken, d. h. die gängigen Formatierungstags auch nach dem Abspeichern noch sichtbar zu machen. Die beiden Funktionen unterscheiden sich lediglich dadurch, dass <pre> den Text in Courier setzt und Zeilenumbrüche und mehrere Leerzeichen nicht ignoriert. Code <nowiki>kein Feuer → ''keine'' [[Entwicklung]]
Ergebnis
<pre>kein Feuer → ''keine'' [[Entwicklung]]
Kommentare
Wenn Sie möchten, dass manche ihrer Bemerkungen nur im Quelltext für die nachfolgenden Autoren zu sehen sind, maskieren Sie diese am besten als Kommentar wie in HTML:
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5 Formatierung
5.3 Überschriften und Absätze Verschiedene Ebenen von Überschriften werden gesetzt, indem man sie mit der entsprechenden Zahl von Gleichheitszeichen umgibt: =Überschrift 1= ==Überschrift 2== ===Überschrift 3=== Dies ergibt folgendes Bild: Abb. 5.1
Die Überschriften teilen einen Artikel auch gleichzeitig in Sektionen, die – bei entsprechender Einstellung – einzeln bearbeitet und über Verweise angesprochen werden können. Man kann die Überschriften bis zur sechsten Ebene staffeln, was dem Konzept der -Tags in HTML entspricht. Nach der Formatierung der Überschriften erfolgt automatisch ein Zeilenwechsel. Nun können wir etwas Struktur in unsere Bürgerinitiativen-Seite bringen: = Sippeninitiative Funkenflug = == Zweck == Diese Seite hat den Zweck... == Erklärung == kein Feuer ... == Forderungen ==
5.3 Überschriften und Absätze
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Zeilenwechsel/ Absatz Einzug
Innerhalb des Standardtextes können Sie mit dem -Tag einen manuellen Zeilenwechsel erzwingen. Dies gilt auch für Aufzählungen und Listen. Um einen neuen Absatz zu beginnen, fügen Sie eine Leerzeile in den Quelltext ein. Einen Einzug erreichen Sie mit einem Doppelpunkt am Anfang der Zeile.
5.4 Listen und Linien
Unnummerierte Liste
Die Erstellung von Listen gestaltet sich in einem Wiki wesentlich einfacher als in HTML-Code. Bei unnummerierten Listen fügen Sie lediglich Sterne vor das entsprechende Element der Liste. Je tiefer die Ebene, desto mehr Sterne werden vor den Absatz gesetzt: * Erste Ebene ** Zweite Ebene *** Dritte Ebene ** Zweite Ebene
Nummerierte Liste
Dasselbe Prinzip können Sie mithilfe des Zeichens # auch auf eine nummerierte Liste anwenden: # Ebene 1 ## Ebene 2 ### Ebene 3 # Ebene 1
Gemischte Liste
Auch das Mischen von nummerierten und unnummerierten Listen ist möglich: * Ebene 1 unnummeriert *# Ebene 2 nummeriert *#* Ebene 3 unnummeriert *## Ebene 3 nummeriert
Definitionsliste
Wenn Sie eine glossarähnliche Liste erstellen möchten, ist die Formatierung zu einer Definitionsliste genau das Richtige. Der Begriff vor dem Doppelpunkt wird in diesem Fall speziell hervorgehoben. ; Feuer: liefert Energie und Licht ; Wasser: kann das Feuer kontrollieren
72
■ ■ ■
5 Formatierung
Neben der Möglichkeit, Ihren Text durch Listen zu strukturieren, können Sie mit folgendem Code auch horizontale Linien im Text ziehen:
Linie
Text ---Text Die zuletzt beschriebenen Listen sehen Sie in folgendem Screenshot: Abb. 5.2
Nun haben wir die Mittel, die Forderungen für einen öffentlichen Zugang zu Feuer zu veröffentlichen: == Forderungen == # Feuer muss für alle zugänglich sein # Eine exklusive Nutzung durch Sippenvorste# her wird damit ausgeschlossen # Es müssen weitergehende Maßnahmen # ergriffen werden: ** Genügend Vorrat an Brennmaterial ** Gefahrenkontrolle mit Wasser
5.4 Listen und Linien
■ ■ ■
73
5.5 Tabellen Das MediaWiki unterstützt drei unterschiedliche Formen von Tabellensyntax: ■
XHTML
■
HTML und die Wiki-
-Syntax
■
und die sog. Pipe-Syntax
Alle drei Herangehensweisen produzieren gültigen HTML-Code. Wir werden uns im Folgenden nur der dritten Variante, der PipeSyntax, widmen, da sie besonders übersichtlich ist, wenig Platz in Anspruch nimmt und darüber hinaus etwas Wiki-spezifisches darstellt. Hier werden die HTML-Tags durch Pipes (|) ersetzt, was schon im Editiermodus die Wirkung einer Tabelle erzielt: {| | Zelle1 || Zelle2 || Zelle3 || Zelle4 || Zelle5 || Zelle6 |} Das Ergebnis sehen Sie in Abb. 5.3: Abb. 5.3
Die Tabelle ist – ebenso wie in HTML – in drei ineinander verschachtelten Ebenen aufgebaut: Tabellenebene: Eine Tabelle sollten Sie stets an den Anfang einer neuen Zeile stellen. Sie wird durch {| param initiiert und mit |} abgeschlossen. Das param steht dabei für optionale Parameter, wie z. B. Hintergrundfarbe oder Rahmenstärke.
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■ ■ ■
5 Formatierung
Achtung: Zwischen {| und den param sollte unbedingt ein Leerzeichen gesetzt werden, weil ansonsten der erste Parameter ignoriert wird. Reihenebene: Mit der Initialisierung einer Tabelle wurde auch gleich die erste Reihe mitgeschaffen. Die folgenden Reihen beginnen Sie mit |- param. Geschlossen werden die Reihen automatisch, indem mit |- eine neue Reihe gesetzt wird, oder die Tabelle mit |} beendet wird. Zellenebene: Zellen können auf zwei Arten generiert werden. Entweder man setzt zwei Pipe-Zeichen nebeneinander: | Zelle1 || Zelle2 || Zelle3 oder man kombiniert eine neue Zeile mit dem Pipe-Zeichen: | Zelle1 | Zelle2 | Zelle3 Die Zellenparameter befinden sich wie auf Tabellen- und Reihenebene hinter dem Pipe-Zeichen, werden aber noch zusätzlich durch ein weiteres Pipezeichen vom Zellinhalt getrennt. | param || Zelle1 || param | Zelle2 oder | param | Zelle1 | param | Zelle2 | param | Zelle3 Achtung: Jede Reihe muss genauso viele Zellen haben wie die anderen Reihen, so dass die Anzahl der Reihen konsistent bleibt. Eine leere Zelle sollten Sie mit dem Leerzeichen füllen, damit die Zelle angezeigt wird Kehren wir noch mal zu den Parametern zurück. Diese sind dem HTML entlehnt und können ebenso in ihrer Abkürzung verwendet werden. Auch hier muss man zwischen den Ebenen unterscheiden:
5.5 Tabellen
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Auf Tabellenebene: Tab. 5.6
Name align bgcolor border width cellpadding cellspacing
mehrere nebeneinander liegende Zellen werden zusammengefasst mehrere untereinander liegende Zellen werden zusammengefasst vertikale Ausrichtung Breite
Wenn Sie Ihre Kopfzeile oder –spalte durch Fettdruck hervorheben möchten, verwenden sie bei der Eröffnung einer Reihe anstelle des Pipe-Zeichens ein Ausrufezeichen. Innerhalb der Reihe werden vor den jeweiligen Zellen die zwei Pipe-Zeichen durch zwei Ausrufezeichen ersetzt: {| |! Kontrolle von !! Wasser !! Feuer !! beidem Tabellenbeschriftung
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■ ■ ■
Um der Tabelle eine Überschrift zu geben, fügen Sie nach der Tabelleninitiierung, also nach {| und eventuellen Parametern ein |+ ein und vergeben dann die Spaltennamen.
5 Formatierung
Das folgende Beispiel enthält alle besprochenen Tabellenelemente:
Das MediaWiki erlaubt es auch, Tabellen zu ineinander zu verschachteln. Beginnen Sie dazu einfach in einer Tabelle eine neue Tabelle: {| border=1 | Elemente || {| bgcolor=#ABCDEF border=2 | Feuer || Wasser |} | sind besonders wichtig. |}
5.5 Tabellen
■ ■ ■
77
Abb. 5.5
Das wichtigste zu Tabellen noch mal in Kürze: ■
{| ... | ... | ... |} umschließt eine Tabelle
■
|- zeigt den Beginn einer neuen Reihe an
■
|| trennt die Zellen voneinander
■
! ... ! zeigt eine Tabellenbeschriftung an
■
Parameter nach {| definieren die Einstellungen für die ganze Tabelle
■
Parameter nach |- gelten für die folgende Reihe
■
Parameter nach | gestalten die einzelne Zelle
5.6 Inhaltsverzeichnis Für jeden Artikel der mehr als drei Überschriften hat, wird automatisch ein Inhaltsverzeichnis erzeugt, es sei denn ■
die Einstellungen eines Users sind anders konfiguriert (s. Kap. 7.3)
■
in einem Artikel wird im Editierfeld der Code NOTOC_hinzugefügt.
Die Nummerierung wird automatisch generiert. Das Inhaltsverzeichnis befindet sich vor der ersten Überschrift, aber erst nach einem möglichen Einleitungstext. Man kann die Einfügung des Inhaltsverzeichnisses allerdings auch mit TOC an einer bestimmten Stelle erzwingen. Hinweis: Die Überschriften eines Templates tauchen nicht im Inhaltsverzeichnis auf. Die Einträge im Inhaltsverzeichnis werden aus den Überschriften des Artikels generiert.
78
■ ■ ■
5 Formatierung
Abb. 5.6
5.6 Inhaltsverzeichnis
■ ■ ■
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6 Seitenübergreifende Strukturierung
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
Bisher haben wir uns mit der Formatierung innerhalb einer Seite beschäftigt. Hypertext zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass verschiedene Einheiten durch Verweise miteinander in Beziehung gesetzt sind. Die Art der Strukturierung kann ganz unterschiedlich sein und hat entscheidenden Einfluss auf die Handhabbarkeit eines Hypertexts. Sie erleichtert das Navigieren durch die Seiten, da verwandte Themen verlinkt sind. Darüber hinaus entsteht durch die Einbettung eines Artikels in ein Netz mit anderen Artikeln ein Kontext, der bei der inhaltlichen Einordnung hilfreich sein kann.
6.1 Methoden zur Verlinkung Es gibt drei Ebenen, auf denen Links in einem Wiki hergestellt werden können: Wiki-intern, seiten-intern und extern. Diese werden wir uns im Folgenden näher ansehen. Die Wiki-internen Links haben wir in Kap. 3.2 schon kennen gelernt. Sie verweisen auf Seiten innerhalb eines Wikis. Es reicht daher, als Ziel einen Seitentitel anzugeben. Dieser ist in einem Wiki immer eindeutig; es kann keine zwei Seiten mit dem gleichen Namen geben. Zur Erinnerung: ein interner Verweis in seiner einfachsten Form besteht aus dem Link-Ziel in doppelten eckigen Klammern:
Wiki-interne Links
[[Seitentitel]] Seitentitel bestehen aus Buchstaben und Zahlen. Es ist auch möglich, Sonderzeichen zu verwenden. Die folgenden Zeichen dürfen dabei allerdings nicht vorkommen: " # $ * + < > = @ [ ] \ ^ ` { } | ~
6.1 Methoden zur Verlinkung
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81
Links benennen
Diese Zeichen erfüllen besondere Steuerungs- und Layout-Funktionen im Wiki-Quelltext oder in PHP. Leerzeichen können verwendet werden. Sie werden systemintern als Unterstrich _ gespeichert. Daraus folgt umgekehrt, dass Unterstriche, die Sie in Seitentiteln verwenden, als Leerzeichen angezeigt werden. Das Formatieren der Links übernimmt die Wiki-Software. Man geht davon aus, dass der Name eines Artikels aussagekräftig genug ist, um dem Leser anzuzeigen, was sich dahinter verbirgt. Daher wird der Seitentitel einfach als Verweisbezeichnung genommen. Manchmal ist es jedoch sinnvoll, eine andere Beschreibung zu verwenden. Dies kann zum Beispiel bei einer hierarchischen Anordnung von Seiten der Fall sein, bei der ein Link nach „oben“ in der Struktur die Navigation erleichtert. Auch sollten eigentlich synonyme Beschreibungen, z. B. „Streichholz“ und „Zündholz“, nicht auf zwei verschiedene Seiten verweisen, da sie ja das gleiche bezeichnen. Die nötige Trennung zwischen Linkziel und Name kann mit einem so genannten „piped link“ erreicht werden: [[Seitentitel|Beschreibung]]
Wortteile als Link
Wie Sie sehen, steht hinter dem Seitentitel ein senkrechter Strich (Pipe-Symbol), hinter dem Sie eine Beschreibung einfügen können, die auch aus mehreren Wörtern bestehen kann. Ein Wort kann im Zusammenhang eines Satzes durch die Regeln der Grammatik verschiedene Formen annehmen. Da alle diese Formen auf die gleiche Seite verlinken, wurde die Möglichkeit geschaffen, nur den vorderen Teil eines Wortes als Link zu markieren: [[Link]]s Im Ansichtsmodus wird aber das komplette Wort als Verweis gekennzeichnet. Die folgende Konstruktion treibt das Ganze auf die Spitze. [[Link|Verlink]]ungs[[struktur]] Hier sind zwei Links in einem Wort untergebracht. Der erste Teil des Wortes verweist auf „Link“, der zweite auf „Struktur“. Getrennt wird nach dem Mittelteil („ungs“). Über den Sinn oder Unsinn solcher Konstrukte lässt sich sicherlich streiten, zumal aus der Ansicht nicht hervor geht, dass es sich um zwei Links handelt. Möglich sind sie auf alle Fälle. Nun ist es an der Zeit, unserem Beispiel-Wiki etwas Struktur zu geben. Wir teilen das Wiki in verschiedene Seiten auf, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen sollen.
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6 Seitenübergreifende Strukturierung
Arbeitsbereiche: * [[Infostand | Geplanter Infostand]] * [[Petition | Brief an den Häuptling]] * [[Sommergelage | Vorbereitungsteam für das * Sommergelage]] * [[Material | Link- und Materialsammlung]] Diese Seiten müssen jetzt natürlich noch mit Inhalten gefüllt werden. Denken Sie auch daran, dass es zu jeder Seite eine Diskussionsseite gibt. Daher kann man auf der Seite Petition direkt die aktuelle Version des Textes lesen und Änderungsvorschläge auf der Diskussionsseite machen. Das überlassen wir aber zunächst den Mitgliedern der Sippeninitiative. Vor allem in großen Dokumenten ist es sinnvoll, Beziehungen auch zwischen Teilen des Dokuments herzustellen. Dies ist beispielsweise bei einem Inhaltsverzeichnis sehr nützlich, um gleich zum angegebenen Teil springen zu können. Nachdem der Seitenname bei seiten-internen Links jeweils gleich ist, müssen nun zusätzlich innerhalb eines Beitrags Sprungziele definiert werden. Im MediaWiki geht das relativ intuitiv: als Sprungmarken dienen die Sektionen. Es können alle Ebenen mit ihrem als Überschrift spezifizierten Namen verwendet werden. Seiten-interne Links sind mit einem Hash (#) gekennzeichnet:
Seiten-interne Links
[[Seitentitel#Sektionstitel]] Verweist der Link auf die eigene Seite, kann und soll der Seitentitel weggelassen werden. Selbstverständlich bestehen bei seiten-internen Links die gleichen Möglichkeiten der Formatierung wie bei normalen internen Verweisen. Im Gegensatz zu diesen findet jedoch seitens der Wiki-Software keine Überprüfung statt, ob das Sprungziel auf der Seite vorhanden ist. Fehlt das Ziel, wird der Verweis als solcher formatiert, bleibt jedoch beim Klicken wirkungslos. Das Wiki ist ein Bestandteil des World Wide Web. Damit besteht sowohl die Möglichkeit, von außen auf Seiten im Wiki zu verlinken, als auch, Verweise von einem Wiki ins WWW zu setzen. Wie man der Adresszeile des Browsers entnehmen kann, werden Wiki-Seiten per URL aufgerufen, indem am Ende der Adresse, in unserem Fall 1 nach http://localhost/mediawiki/index.php , durch einen Schrägstrich getrennt der Seitenname anhängt wird. Es ist auch möglich, per URL direkt die Bearbeitungsansicht einer Seite aufzurufen. Dazu muss der Titel der Seite sowie die gewünschte Aktion spezifiziert werden: 1
URL von MediaWiki-Artikeln
Dieser Pfad kann je nach Installation etwas variieren. S. Kap. 8.1
6.1 Methoden zur Verlinkung
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83
index.php?title=Seitentitel&action=edit
Externe Links
URL formatieren
Bitte beachten Sie, dass in diesem Fall eventuelle Leerzeichen durch Unterstriche zu ersetzen sind. Für den Aufruf einer externen Seite aus dem MediaWiki heraus reicht es, die volle URL in den Quelltext zu schreiben. Da diese mit http:// beginnt, erkennt die Software sie als externen Link und formatiert sie entsprechend. Insbesondere erscheint bei Links ins WWW hinter dem Text ein spezielles Symbol. Es zeigt dem Nutzer an, dass er durch diesen Link das Wiki verlässt. Externe Links dieser Art sind nicht auf das WWW mit dem HTTP-Protokoll beschränkt. Ebenso versteht das MediaWiki https- und ftp- sowie mailto-Links und versieht sie mit jeweils eigenen Symbolen. Eine URL im Text erschwert das Lesen und ist deshalb nicht zu empfehlen (außer, die exakte Adresse ist Gegenstand der Betrachtung). Daher gibt es im MediaWiki zwei Arten, externe Verweise zu formatieren. Die eine ist, sie einfach mit eckigen Klammern zu umfassen. Links dieser Art werden auf der Seite von oben nach unten durchnummeriert. Das ähnelt dem Zitierstil in naturwissenschaftlichen Texten, ist jedoch in punkto Lesbarkeit ebenfalls nicht sehr freundlich. Will man dem Link einen Verweistext zuordnen, so geht dies, indem man die Beschreibung durch ein Leerzeichen getrennt hinter die URL in die Klammern schreibt: [http://www.wiki-tools.de Die Seite zum Buch] Dabei sind auch mehrere Worte als Erklärung zulässig. Auf diese Art kann man auch externe Verweise in den laufenden Text mit einbinden. Damit können wir die Materialseite von „Funkenflug“ mit Links auffüllen: == Links == * Der [http://www.menschheitsrat.de· Menschheitsrat] veröffentlicht den Entwicklungsbericht ... Auf der Startseite können Sie nun direkt auf die Links verweisen: == Erklärung == Sippen ohne Feuer ... * [[Material#Links|Weiterführende Links]]
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6 Seitenübergreifende Strukturierung
Es hat sich als gängige Praxis für Beiträge im Diskussionsstil eingebürgert, diese mit Datum und der Angabe der Seite des Benutzers zu signieren, damit sie den Teilnehmern zuzuordnen sind. Dafür gibt es im MediaWiki die Abkürzung
Beiträge signieren
~~~~ Diese wird beim erstmaligen Speichern in einen Verweis auf die Wiki-interne Seite des Benutzers samt der aktuellen Zeitangabe übersetzt. Ab dann stehen diese Angaben im Quelltext. Die Ersetzung findet auch statt, wenn der Schreiber nicht eingeloggt ist. Dann wird anstelle des Benutzernamens dessen aktuelle IP-Adresse eingetragen.
6.2 Organisation des Inhalts Die bisher vorgestellten Methoden schaffen Strukturen, indem sie zwei Einträge miteinander in Beziehung setzen, ohne genauere Angaben darüber zu machen, warum ein Zusammenhang zwischen ihnen besteht. Daneben bietet MediaWiki die Möglichkeit, mehrere Seiten nach funktionalen oder inhaltlichen Aspekten zu Gruppen zusammenzufassen. Dazu gibt es Namensräume („Namespaces“) und Kategorien. Abb. 6.1
MediaWiki_Diskussion Vorlage Vorlage_Diskussion Hilfe
Hilfe_Diskussion Kategorie
Kategorie_Diskussion
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■ ■ ■
Funktion Pseudo-Namensraum für hochgeladene Bilder und Dateien. Wird durch Pfad der Dateien ersetzt. Pseudo-Namensraum für Spezialseiten (s. Kap. 2). Normale Seiten. Diese werden ohne Präfix angegeben. Diskussionsseite. Wird zusätzlich zu jedem Artikel angelegt (auch in den folgenden Namensräumen), um über dessen Inhalte zu sprechen. Zusätzlicher Reiter (+). Benutzerseite. Wird für jeden eingeloggten Nutzer angelegt. Vgl. Diskussion. Angaben über das Wiki oder über das laufende Projekt. Vgl. Diskussion. Beschreibung eines Bildes und anderer Dateien. Wird automatisch mit Versionsangaben und Informationen über das Vorkommen der Datei ergänzt Vgl. Diskussion. Systemmeldungen. Eine vollständige Liste ist unter Spezial:AllMessages zu finden. Können nur von angemeldeten Benutzern verändert werden. Vgl. Diskussion. Vorlagen können in andere Seiten eingebunden werden. (s. Kap. 6.4) Vgl. Diskussion. Hilfeseiten beschreiben, wie man Aktionen im Wiki durchführt. Keine klare inhaltliche Trennung zum [Wiki-Name]Namensraum. Vgl. Diskussion. Seiten können Kategorien zugeordnet werden, die dann in diesem Namenspace zugänglich sind. (s. u.) Vgl. Diskussion.
6 Seitenübergreifende Strukturierung
Namespaces dienen generell dazu, ein Wiki in verschiedene Bereiche einzuteilen. In verschiedenen Bereichen können Seiten den gleichen Namen haben, so dass (im Prinzip) mehrere Gruppen von Nutzern in einem Wiki arbeiten können, ohne sich Gedanken machen zu müssen, ob die von ihnen gewählten Seitennamen bereits von anderen verwendet werden. So könnten beispielsweise die Infostand- und die Petitionsgruppe jeweils eine separate Seite in einem eigenen Namespace mit dem gleichen aussagekräftigen Namen ToDo haben. Im MediaWiki sind die Namen dieser Bereiche jedoch „hart kodiert“. Das bedeutet, dass sie im Quellcode des MediaWiki festgelegt worden sind und nicht von den Benutzern geändert werden können. Sie stellen hier vielmehr eine funktionale Trennung zwischen den unterschiedlichen Arten von Seiten dar, die das Wiki beinhaltet. Einträge verschiedener Namespaces besitzen unter Umständen zusätzliche Funktionen. So haben Seiten im Namensraum Diskussion einen zusätzlichen Reiter (+), der die Beiträge automatisch am Ende der Seite anhängt. In der Standard-Installation gibt es 15 Namespaces, den Standard-Namespace (Main) sowie 2 Pseudo-Namespaces, die in Tab. 6.1 aufgelistet sind. Eine Seite wird dem Standard-Namensraum zugeordnet, solange keine anderen Angaben gemacht werden. Die Pseudo-Namespaces werden zwar verwendet wie normale Namensräume, es können jedoch weder Seiten angelegt noch vorhandene Seiten verändert werden. Die meisten Seiten in den Namespaces werden automatisch erzeugt: Spezialseiten werden vom System bei der Installation generiert, Media- und Bildseiten entstehen mit dem Hochladen einer Datei, und Benutzerseiten immer dann, wenn ein Nutzer im Wiki agiert. Diskussionsseiten werden ebenfalls mit den jeweiligen Seiten erstellt. Damit bleiben nur noch die Seiten in Main, [WikiName], Vorlage, Hilfe und Kategorie, die frei erstellt werden können. Um eine Seite in einem bestimmten Namespace anzusprechen oder, falls nicht vorhanden, zu erstellen, wird dessen Name einfach vor den Seitentitel gestellt und mit einem Doppelpunkt getrennt
Funktion von Namespaces
Namespaces im MediaWiki
Aufruf von Seiten im Namespace
[[Hilfe:Wie setze ich einen Link|]] Im Beispiel wurde zusätzlich das Pipe-Symbol angehängt. Es bewirkt, dass der Namensraum bei der Anzeige des Links nicht mit dargestellt wird, was die Lesbarkeit erleichtert. Wenn Sie einen Namespace angeben, der dem Wiki nicht bekannt ist, wird die Seite im Standard-Namensraum Main angelegt. Der als Namespace angegebene Teil des Verweises wird dann zum Titel des Arti-
6.2 Organisation des Inhalts
■ ■ ■
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Eigene Namespaces
Interwiki-Links
88
■ ■ ■
kels hinzugefügt und nicht als Bereichskennzeichnung erkannt. Eine Seite kann nur einem einzigen Namensraum zugeordnet werden. Der gleiche Seitenname in einem anderen Bereich erstellt eine neue Seite. Namensräume gibt es zudem nur auf einer Ebene, d. h. ein Bereich kann nicht weiter durch Namespaces unterteilt werden. Daher wurde für die jeweiligen Diskussions-Seiten je ein neuer Namespace eingerichtet, anstatt den Bereich mit dem Diskussions-Raum zu verbinden. In der Suche (s. Kap. 7.2) kann der einzubeziehende Bereich auf einzelne Namespaces eingegrenzt werden. Leider gibt es gegenwärtig für den normalen Nutzer keine Methode, sich alle Seiten eines Namensraums auflisten zu lassen. Auch das Erstellen eigener Namespaces ist nur mit Zugang zu den Skripten möglich (s. Kap. 8.1). Allerdings kann man sich die Syntax der Namespaces zu Hilfe nehmen und damit einen Bereich im Namensraum Main simulieren, indem man den Seiten eines gewünschten Bereichs einen eigenen Namen mit Doppelpunkt voranstellt. Die generellen Vorteile der Verwendung von Namespaces bleiben erhalten. So ist es möglich, Seiten mit gleichem Namen in verschiedenen „Räumen“ zu verwenden und damit verschiedene Gruppen auf einem Wiki arbeiten zu lassen. Da diese eigenen „Namespace“Präfixe Bestandteil des Seitennamens sind, kann man nun alle Seiten in einem „Namespace“ anzeigen lassen, indem man im Such-Feld nach dem Präfix suchen lässt. Diese eigenen Namespaces eignen sich gut für das Feuerprojekt. So kann man alle Sitzungsprotokolle in einen Bereich mit dem Namen Protokoll: legen. Jedes Protokoll würde dann beispielsweise nach seinem Datum benannt, also Protokoll:15122004. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit sind die Arbeitsgruppen, die sicherlich mehrere eigene Seiten erstellen werden. So kann die SommergelageGruppe sich ihre Arbeitsliste mit Sommergelage:Todo anlegen, wohingegen die Infostand-Gruppe ihre Auflistung in Infostand:Todo festhält, ohne dass sich die beiden Gruppen in die Quere kommen. Außerdem findet eine automatische Zuordnung statt, so dass man weiß, alle Seiten, die mit „Sommergelage“ beginnen, gehören zur entsprechenden Gruppe. Um Verbindungen zwischen verschiedenen Wikis herzustellen, wird eine Konvention benutzt, der den Namespaces sehr ähnlich ist: die Interwiki-Links. Setzen sie einfach statt der Bezeichnung eines Namespaces eine Bezeichnung für ein anderes Wiki ein. Diese Namen müssen dem System jedoch bekannt sein, damit die Ersetzung der URL vorgenommen werden kann. Einige vordefinierte WikiLinks finden Sie in Tab. 6.2.
Sie sehen, dass nicht nur auf Wikis verlinkt werden kann, sondern beispielsweise auch auf Suchmaschinen wie Google. Eine vollständige Liste der vordefinierten Interwiki-Präfixe finden Sie in der Datei maintainance/interwiki.sql. Wie sie eigene Einträge erstellen, finden Sie in Kap. 8.2. Eine zweite Art der Gruppierung von Seiten stellen die Kategorien dar. Dabei handelt es sich um eine inhaltliche Zuordnung einer Seite zu einem Oberbegriff. Diese Begriffe werden im KategorieNamensraum beschrieben. Im Unterschied zu den Namespaces können Kategorien in beliebiger Anzahl und von jedem Nutzer erzeugt werden. Dies geschieht, indem man eine Seite im Namensraum Kategorie anlegt. Um eine Seite in eine Kategorie einzuordnen, reicht es, im Quelltext einen Link auf die Kategorie-Seite einzufügen.
Tab. 6.2
Kategorien
[[Kategorie:MeineKategorie]] Nun erscheint am Seitenende ein Hinweis, zu welchen Oberbegriffen ein Artikel zugeteilt ist. Will man auf die Kategorieseite selbst verlinken, so muss vor das Wort „Kategorie“ ein Doppelpunkt gestellt werden. Mit der Zuordnung kann, ähnlich wie bei neuen Seiten, eine nicht vorhandene Kategorie erstellt werden. Eine Seite kann in mehreren Kategorien vorkommen. Dazu werden einfach mehrere dieser Kategorielinks angebracht. Wo im Quelltext die Zuordnungen eingebaut werden, ist irrelevant. Sie werden immer am Seitenende angezeigt. Man kann die Einteilung also auch an den Stellen machen, wo sie inhaltlich am besten passen. Allerdings bestimmt die Reihenfolge der Zuordnungen im Quelltext die Reihenfolge, in der die Kategorien angezeigt werden. Kategorieseiten verhalten sich zunächst wie ganz normale WikiSeiten. Das heißt, man kann sie mit ganz normaler Wiki-Syntax bearbeiten. Jedoch hat eine Kategorie-Seite zwei weitere, nicht editierbare, weil automatisch erstellte Bestandteile. Der erste ist die alphabetische Auflistung aller Seiten, die diesem Oberbegriff zugeordnet sind. Zweitens werden eventuell vorhandene Unterkategorien angezeigt. Es ist nämlich möglich, auch Kategorien selbst in Kategorien zu organisieren und so ein hierarchisches Ordnungssystem zu erzeugen. Dazu wird auf der entsprechenden Kategorieseite eine Zuordnung zu einer Überkategorie angebracht.
6.2 Organisation des Inhalts
Mehrfachzuordnung und Position
Kategorieseiten
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89
Abb. 6.2
Zugriff auf Kategorieseiten
Nutzen von Kategorien
90
■ ■ ■
Der Zugriff auf die Kategorieseiten kann über die Spezialseite Spezial:Categories erfolgen. Auf dieser Seite werden alle vorhandenen Oberbegriffe angezeigt. Sie sind so angeordnet, dass diejenigen mit den meisten zugeordneten Seiten ganz oben stehen. Kategorien, die zwar erstellt wurden, jedoch noch keine Seiten enthalten, werden hier nicht aufgeführt. Da sich die Reihenfolge der Kategorien immer wieder ändert und die Anzeige nicht vollständig ist, eignet sich diese Seite nur schlecht als Einstieg zum Browsen. Eine einfache Methode ist es jedoch, eine Überkategorie einzuführen, die alle anderen Gruppen als Elemente enthält. Diese werden dann auf deren Seite vollständig und alphabetisch geordnet dargestellt. Kategorien können dazu genutzt werden, den Inhalt eines Wikis zu organisieren. Eine andere Anwendung ist die Erstellung eines hierarchischen Katalogs, der Nutzern das systematische Navigieren im Wiki erleichtert. Ferner könnte man sich in kleineren Wikis über diese Kategorieseiten häufig benutzte Seiten zusammenstellen (s. auch Kap. 4.5). Auch die Arbeit mehrerer Nutzerkreise in einem Wiki kann über Kategorien organisiert werden: hier wird jedem Kreis eine Kategorie zugeordnet. Wie Sie sehen, bieten die Oberbegriffe im MediaWiki vielfältige Einsatzmöglichkeiten, die weit über ein normales Einteilungsschema hinausgehen. Beachten Sie aber, dass Kategorien keine Kapselung bieten, so dass es bei Namensüberschneidungen zu Problemen kommen kann.
6 Seitenübergreifende Strukturierung
Kategorien können den Mitgliedern unserer Sippeninitative helfen, das Material, welches sich bei ihren Aktionen so ansammelt, zusammenzufassen und auch später leicht wieder zu finden. Zur vor Jahren durchgeführten Kampagne „Raus aus der Höhle!“ finden sich im Wiki noch einige Spuren: Protokolle über Sitzungen (in Protokolle:), die dieses Thema behandelten, ein Infostand (in Infostand:) und die Aktion bei der Nachbarsippe (in Aktionen:). Die Seiten heißen: Protokolle:Raus aus der Höhle Infostand:Raus aus der Höhle Aktionen:Raus aus der Höhle Obwohl die entsprechenden Seiten in unterschiedlichen Namespaces liegen, wurden sie alle zugleich der Kategorie „Raus aus der Höhle“ zugeordnet und können mit einem Mausklick gefunden werden.
6.3 Seitenübergreifende Gestaltung I - Bilder Nachdem wir uns bisher damit beschäftigt haben, wie man mit Verweisen von einer Seite auf andere zeigen kann, wollen wir uns nun ansehen, wie man Bestandteile von außerhalb in eine Seite einbinden kann. Eine Anwendung, die vor allem HTML-Designern schon bekannt sein dürfte, ist das Anzeigen von Bildern. Aber auch die Verwendung von Textvorlagen aus einem anderen Wiki-Eintrag wird auf diese Weise ermöglicht. Bilder können im Wiki entweder intern gespeichert oder von einer externen Quelle verlinkt werden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Interne Speicherung stellt sicher, dass die Datei erreichbar ist und sich die Adresse nicht ändert, ohne dass das bemerkt wird. Die Kontrolle über interne Bilder bleibt bei der Wiki-Community. Sie können überschrieben werden, die Änderungen werden jedoch wie bei der Seitenversionierung festgehalten und können zurückverfolgt werden. Darüber hinaus haben intern gespeicherte Bilder eine Beschreibungs- und eine Diskussionsseite. Der Nachteil einer internen Aufbewahrung liegt auf der Hand. Gerade bei größeren Wikis wird der Speicherbedarf enorm und ist nur schwer kontrollierbar, da nicht bekannt ist, wie groß die hochgeladenen Dateien sind. Externe Bilder überlassen im Gegenzug dem Urheber die Kontrolle. Wenn dieser nicht will, dass das Bild weiter verwendet wird, kann er es einfach entfernen und der externe Link verweist ins
6.3 Seitenübergreifende Gestaltung I - Bilder
Interne Speicherung von Bildern
Externe Speicherung von Bildern
■ ■ ■
91
Urheberrecht
Bilder und Dateien hochladen
Nichts. Ein großer Vorteil externer Bilder ist, dass sich der für ein Wiki benötigte Speicherplatz drastisch reduziert und besser kontrollieren lässt. Darüber hinaus verweist der Link zum Bild unter Umständen gleich zu dessen Originalkontext, legt zumindest aber die Quellenlage offen. Dies trägt zur Authentizität eines Bildes bei. Auch bei Bilddateien, die sich oft ändern, ist es aus Speicher- und Wartungsgründen sinnvoll, sie extern einzubinden. Andererseits kann gerade bei hochfrequentierten Wikis leicht der Vorwurf aufkommen, man würde nur versuchen, sich Bandbreite, ein kostbares Gut im Internet, zu sparen, indem man die großen Dateien nicht vom eigenen Server aus verschickt. Gerade bei Bildern muss an dieser Stelle nochmals deutlich darauf hingewiesen werden, dass das Einbinden von externen Quellen in eine Seite des Einverständnisses des Urhebers bedarf. Während das Hochladen einer Datei ins Wiki diese ausdrücklich unter eine freie Lizenz stellt, ist dies bei außerhalb liegenden Files nicht der Fall. Natürlich dürfen ins Wiki auch nur Bilder und Dateien geladen werden, die unter die dort verwendete Lizenz gestellt werden können. Das bedeutet vor allem, dass derjenige, der Material einstellt, die entsprechenden Rechte besitzen muss. Um sich viel Ärger zu ersparen gilt daher im Zweifelsfall: lieber einmal zu oft als einmal zu wenig nachfragen! Gängige Praxis ist es, die Nutzung gegen einen Link auf die Ursprungsseite zu erlauben. Um Bilder und Dateien hoch zu laden, gibt es eine Spezialseite Spezial:Upload. Sie finden diese entweder über die Auflistung der Spezialseiten oder aber unter dem Link Hochladen im WerkzeugBereich. Beachten Sie, dass diese nur aufgerufen werden kann, wenn Sie im Wiki angemeldet sind. Tipp: In der Standard-Installation des MediaWikis ist sowohl das Hochladen von Bildern wie auch das externe Einbinden nicht erlaubt. Um dies zu ändern, setzen Sie die Variable $wgDisableUploads in MediaWiki/LocalSettings.php auf false. Für eine genauere Anleitung s. Kap. 8.1. Auf der Upload-Seite finden Sie eine Eingabemaske:
92
■ ■ ■
6 Seitenübergreifende Strukturierung
Abb. 6.3
Geben Sie im Feld „Dateiname“ den Pfad und Namen der Datei ein, die Sie hochladen wollen. Alternativ können Sie auch auf Browse klicken. Dann öffnet sich ein Dialogfenster, in dem Sie eine Datei auswählen können. Dieses trägt dann die nötigen PfadInformationen in die Eingabemaske ein. Nun sollten Sie im Feld „Beschreibung“ noch kurz angeben, was auf dem Bild zu sehen ist. Damit geben Sie potentiellen Betrachtern Hinweise, ob die Datei für sie interessant ist. Zuletzt müssen Sie noch bestätigen, dass Sie der Rechteinhaber an dieser Datei sind und diese unter dem Copyright des Wikis veröffentlichen wollen. Mit dem Knopf Dateien hochladen wird das File ins Wiki übernommen. Wie schon mehrfach angedeutet, gilt dieses Vorgehen für alle erlaubten Datentypen. Sollte eine Datei mit gleichem Namen bereits vorhanden sein, so erscheint eine Warnseite, auf der Sie entscheiden können, was zu tun ist. Wenn Sie auf Erneut hochladen klicken, wird die aktuelle Aktion abgebrochen und sie kommen zurück zu Spezial:Upload. Gehen Sie auf Datei speichern, wird die Datei überschrieben. Wie oben erwähnt, bleibt jedoch die alte Version der Datei in der Versionsliste erhalten. Sie werden ebenfalls gewarnt, wenn die Datenmenge die Grenze von 100 KB überschreitet. Außerdem werden Leerzeichen in Dateinamen automatisch durch Unterstriche ersetzt, um mit der Seitenbenennung im Wiki konform zu gehen. Tipp: Der Namen einer hochgeladenen Datei kann nachträglich nicht mehr geändert werden. Es ist also ratsam, die Datei vorher mit einem aussagekräftigen Namen zu belegen.
6.3 Seitenübergreifende Gestaltung I - Bilder
■ ■ ■
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Liste aller Bilder und Dateien
Alle im Wiki befindlichen Bilder und Dateien finden Sie unter Spezial:Imagelist. Neben einer Suchfunktion und der Wahl der Anzeige (s. Kap. 2) sehen Sie hier eine Auflistung, die einige Informationen über die jeweiligen Dateien enthält. Sie finden pro Eintrag von links nach rechts einen Link auf die Bild-Seite und auf die Datei an sich, Angaben zur Größe, den Namen des Users, der das File hochgeladen hat sowie die Upload-Zeit und am Schluss die Beschreibung des Bildes. Wenn Sie dem Link „(Beschreibung)“ folgen, kommen Sie zur entsprechenden Wiki-Seite des Bildes.
Abb. 6.4
Alle diese Seiten befinden sich im Namespace Bild. Hier sehen Sie zuerst das Bild selbst samt seiner Beschreibung, die Sie auch ändern können. Darunter, in der Sektion Bild-Versionen, ist eine automatisch erstellte Liste mit Versionen des Bildes und den entsprechenden Versionierungsfunktionen. Die Sektion Bildverweise wurde ebenfalls automatisch generiert und zeigt eine Liste der Seiten, die die Datei eingebunden haben. Tipp: Beachten Sie, dass sich die angezeigte veränderbare Beschreibung bei einem Überspielen des Bildes nicht einer eventuell neu eingegebenen Beschreibung anpasst und daher extra geändert werden muss. Einbinden eines Bildes
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■ ■ ■
Damit kommen wir zum eigentlichen Sinn der Übung: dem Einbinden eines Bildes in eine Seite. Hier zeigt sich einmal mehr die Funktion von (Pseudo-)Namespaces. Wollen Sie nur auf das Bild verlin-
6 Seitenübergreifende Strukturierung
ken, ohne dass es auf der Seite erscheint, so setzen Sie einen Link auf [[Media:Bildname]]. Soll das Bild angezeigt werden, so muss der Link auf [[Image:Bildname]] gesetzt werden. Um einen Verweis auf die Bild-Seite (mit den zusätzlichen Informationen) zu setzten, stellen Sie vor den Namespace einen Doppelpunkt: [[:Image:Bildname]]. Die beiden Versionen, die auf Seiten im Wiki zeigen, können genauso wie normale Links formatiert werden (s. Kap. 6.1). Um externe Bilder anzuzeigen, reicht es aus, die URL der Datei in den Quelltext einzutragen. Die Wiki-Software erkennt dies und setzt an der Stelle das Original-Bild ein. Beachten Sie, dass hinter der URL ein Leerzeichen stehen muss, sonst kann das Ende der Adresse nicht erkannt werden. Das Logo http://www.wiki-tools.de/ images/titel_kurz.jpg ist...
Eingebundene interne Bilder können im Gegensatz zu externen mit einer Reihe von Formatierungshinweisen versehen werden, die durch einen senkrechten Strich getrennt angegeben werden, z. B.:
Formatierung interner Bilder
[[Image:radh1.jpg|thumb|50px|left|Höhle1]] Jede dieser Angaben ist optional: ■
left/right/center/none. Bestimmt die horizontale Ausrichtung des Bildes. Eventuell vorhandener Text wird um das Bild herum angeordnet. Bei „none“ wird kein Text neben dem Bild positioniert.
■
größepx. Legt die Bildbreite in Pixel fest. Die Höhe wird automatisch angepasst.
■
frame. Wird dieser Parameter angegeben, so wird das Bild in Originalgröße mit einem Rahmen und einer Bildunterschrift (s. u.) angezeigt. Eventuelle Größenangaben haben keine Auswirkungen. Das Bild wird standardmäßig rechts ausgerichtet.
■
thumb. Das Bild wird als Vorschaubild verkleinert in einem Thumbnail-Rahmen angezeigt und mit einem Symbol versehen, das den Tooltip-Text „vergrößern“ anzeigt. Das Bild wird standardmäßig ebenfalls rechts ausgerichtet.
Der letzte Parameter enthält eine Beschreibung des Bildes. Diese wird als Tooltip-Text angezeigt, wenn man mit der Maus über das Bild rollt. Texte dieser Art sind deshalb wichtig, weil sie auch von Menschen mit Sehbehinderung, die per Sprachausgabe surfen, wahr-
6.3 Seitenübergreifende Gestaltung I - Bilder
■ ■ ■
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genommen werden können. Darüber hinaus geben sie Standardnutzern weitere Informationen über die Darstellung. In den beiden Anzeigemodi „Thumb“ und „Frame“ wird die Beschreibung zusätzlich als Bildunterschrift ausgegeben. Hier ist es auch möglich, grundlegende Formatierungen (fett und kursiv) sowie Links mit einzufügen. Beachten Sie aber, dass diese Formatierungen in der normalen Bildansicht in HTML-Code übersetzt werden und daher im Tooltip-Text als Tags erscheinen. Tipp: Wird keine Angabe für eine Bildunterschrift gemacht, so wird stattdessen jeweils der letzte Eintrag im Bildverweis angezeigt. Daher empfiehlt es sich immer, die Bildunterschrift explizit anzugeben, oder aber das Pipe-Symbol am Ende einzufügen. Dann wird der Dateiname als Bildunterschrift verwendet. Beispiele Mehrere Bilder
Einige Beispiele sollen die Verwendung von Bildern verdeutlichen: Bildergalerie. Als erstes erstellen wir eine Bild-Dokumentation der Aktion „Raus aus der Höhle!“, die aus einer Reihe 50 Pixel breiter Thumbnails besteht, die nebeneinander angeordnet werden sollen: [[Image:radh1.jpg|thumb|50px|left|Höhle1]] [[Image:radh2.jpg|thumb|50px|left|Höhle2]] [[Image:radh3.jpg|thumb|50px|left|Gruppe]] Das Ergebnis ist im Abb. 6.5 zu sehen. Wichtig ist, dass Sie die Ausrichtung links angeben. Fehlt diese Angabe oder wird eine andere Ausrichtung gewählt, so werden die Thumbnails untereinander angezeigt. Wenn Sie mehrere Bilder angeben, als in eine Zeile passen, so werden diese automatisch in die nächste Zeile umgebrochen. Dadurch ergibt sich eine quasi tabellarische Anzeige, wie man sie von einer Fotogalerie erwartet.
Abb. 6.5
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6 Seitenübergreifende Strukturierung
Illustration mit komplexer Bildunterschrift. Ein Bild zu illustratorischen Zwecken in einen Text einzubauen gehört wohl zu den häufigsten Anwendungen. In unserem Fall soll zusätzlich aus der formatierten Bildunterschrift heraus auf zwei weitere Seiten verlinkt werden. ==Sippeninitiative Funkenflug== [[Image:radh1.jpg|frame|right| ''Dieses'' zeigt '''(a)''' den [[Infostand:Höhlen|Infostand]] und soll '''(b)''' an [[Höhlenaktion|die Aktion]] erinnern. ]] Diese Seite hat den Zweck
Bildunterschrift
Wie Sie in Abb. 6.6 sehen können, wird das Bild in einem Rahmen am rechten Rand der Seite abgebildet. Der Text fließt links vorbei. Die Formatierung der Bildunterschrift entspricht dem, was wir auch in einer normalen Wiki-Seite erwartet hätten. Wenn Sie mit der Maus über das Bild gehen, stellen Sie fest, dass hier die Formatierungen aus der Bildunterschrift richtigerweise nicht übernommen worden sind. Löschen Sie zum Testen das Attribut frame und sehen Sie sich den Tooltip nochmals an. Nun sind die HTML-Tags zu sehen. Abb. 6.6
Grafik im Text. Zur Darstellung von besonderen Symbolen im Text, z. B. Blitze, die im Zeichensatz nicht vorhanden sind, müssen Bilder verwendet werden.
6.3 Seitenübergreifende Gestaltung I - Bilder
Im fortlaufenden Text
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Das Symbol [[Image:Internet.jpg|15px|Bild 1]] zeigt an... Der entsprechende Text-Auszug ist in Abb. 6.7 abgebildet. Der Schlüssel zu einer nahtlosen Einbettung in den sonstigen Text liegt zum einen im Fehlen einer Ausrichtungsangabe. Damit wird signalisiert, dass das Bild genau an der Stelle anzeigt werden soll, an der es im Quelltext steht. Zweites muss noch die richtige Größe gewählt werden, damit die Bildhöhe der Texthöhe entspricht. Abb. 6.7
Tipp: Da die Größenangabe sich auf die Breite der Grafik bezieht, ist es wahrscheinlich, dass Sie ein bisschen experimentieren müssen, bevor Sie die richtige Ausdehnung gefunden haben. Hier empfiehlt es sich, mit der Vorschau zu arbeiten, anstatt jeden Versuch zu speichern. Bilder ausrichten
Die Ausrichtung von Bildern auf einer Seite mit den Attributen left und right bewirkt, dass der Text diese Grafiken umfließt. Es gibt einige Möglichkeiten, auf die Positionierung der Datei Einfluss zu nehmen. Wollen Sie, dass der obere Rand des Bildes mit der ersten Textzeile übereinstimmt, so setzen Sie den Bild-Link vor das erste Wort des Absatzes. Wenn sie den Verweis nach dem ersten Wort einsetzen, wird die erste Zeile voll durchgeschrieben und das Bild erst mit der zweiten Zeile angezeigt. Generell gilt, wird die Darstellung innerhalb einer Zeile angekündigt, so wird sie erst mit der darauf folgenden Zeile abgebildet. Das Absatzende hat für die Ausrichtung keine Bedeutung. Das geht so weit, dass der gesamte nachfolgende Text inklusive Sektionen und Tabellen neben dem Bild dargestellt wird. Um zu erzwingen, dass ein Absatz unterhalb eines Bildes beginnt, fügen Sie unmittelbar vor diesem Absatz die Zeile
Zwei Bilder auf gleicher Höhe
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ein. Die Zeile wird dann soweit nach unten verschoben, bis sich kein Bild mehr am Rand befindet. Es ist möglich, ein Bild am linken Rand und auf gleicher Höhe eins am rechten Rand zu positionieren. Schreiben Sie dazu die beiden Bild-Verweise mit unterschiedlicher Ausrichtung direkt hintereinander. Die Reihenfolge spielt keine Rolle. Der Text fließt dann in
6 Seitenübergreifende Strukturierung
der Mitte zwischen den Illustrationen durch. Text, der zwischen den beiden Bild-Links steht, wird in den normalen Fließtext eingebunden und kann somit unter Umständen vor dem ersten Bild erscheinen. Tipp: Die Verwendung von Bereichen, die mit <pre> umschlossen sind, und Bildern im gleichen Absatz kann dazu führen, dass sich die beiden Elemente überdecken und sollte daher vermieden werden. Neben Bildern ist es je nach Einstellung im Wiki (s. Kap. 8.1) auch möglich, Sound- und andere Mediendateien sowie komprimierte Files hochzuladen. Diese werden von der Wiki-Software immer als Dateien verlinkt und nicht wie Bilder automatisch eingebettet. Ein Verweis im Namespace Bild zeigt demnach auf die BeschreibungsSeite der Datei. Soll diese direkt angesprochen werden, so muss der Link auf die Datei im Pseudo-Namespace Media erfolgen. Verweise auf diese hochgeladenen Dateien können auf einer Seite gesammelt werden. Sie erinnern sich, dass wir die Seite Material für die Sippeninitiative eingerichtet hatten. Hier kann man neben „Links“ noch eine Sektion „Downloads“ einrichten, über die man auf vorhandene Dokumente (z. B. Tonaufnahmen, Briefe, gescannte Steintafeln etc.) zugreifen kann.
Andere Arten von Dateien
6.4 Seitenübergreifende Gestaltung II – Templates Templates sind (Quell-)Textvorlagen, die in andere Seiten des Wikis eingebunden werden können. Dies hat zum einen den Sinn, öfter verwendete Bestandteile wie Briefvorlagen oder Checklisten auszulagern, um sie nicht jedes Mal neu erstellen zu müssen. Zum anderen kann mittels Templates eine gewisse Einheitlichkeit gewährleistet werden. Darüber hinaus bietet die Verwendung von Vorlagen eine gewisse Flexibilität, da Änderungen zentral gemacht werden können und sich auf alle Seiten auswirken, die auf die Vorlage zugreifen. Dementsprechend sind mögliche Anwendungen für Templates die Verwaltung von Mitteilungen, die Darstellung einheitlicher Navigationsbereiche oder einfach die Vereinheitlichung einer Gruppe von Seiten. Für Vorlagen ist der Namespace Vorlagen reserviert. Sie werden in eine Seite eingebunden, indem man den Vorlagennamen in zwei geschweifte Klammern setzt:
Was sind Templates?
Templates einbinden
{{meineVorlage}}
6.4 Seitenübergreifende Gestaltung II – Templates
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Nicht existierende Vorlagen werden dabei wie üblich mit einem Bearbeitungslink angezeigt. Ansonsten wird der Quelltext, der im Template steht, an die Stelle des Verweises gesetzt. Will man explizit auf die Vorlagen-Seite verlinken (um sie dann beispielsweise zu editieren), so geht dies, indem man einen normalen internen Verweis mit doppelten eckigen Klammern auf sie setzt. Hinweis: Wenn eine Seite Vorlage einbindet, werden diese im EditModus unter dem Bearbeitungsfeld angezeigt. Tipp: Sie können jede Seite des Wikis als Vorlage verwenden. Geben Sie dazu einfach den kompletten Namen (mit Namespace) an. Für Seiten in Main reicht es, einen Doppelpunkt vor den Namen zu setzen. Man sollte allerdings aus Gründen der Übersichtlichkeit und Bedienbarkeit von dieser Möglichkeit sehr sparsam Gebrauch machen und für Vorlagen, die als solche gedacht sind, den entsprechenden Namensraum nutzen. Möglicher Inhalt
Ort der Ausführung
Variablen
100
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Templates können alles enthalten, was auch auf einer normalen Seite stehen kann, also auch dynamische Elemente wie Verweise und Variablen. Eine mögliche Anwendung einer solchen Vorlage wäre der Link auf die persönliche Seite eines Verantwortlichen für einen bestimmten Bereich. Da sich diese Person ändern kann, könnte man hierfür ein Template anlegen, in dem der jeweils aktuelle Ansprechpartner genannt ist. Alle Anweisungen werden so ausgeführt, als wären sie direkt in die Seite eingebettet. Dies gilt insbesondere für die Einordnung in Kategorien. Wird also ein Template einer Kategorie zugeordnet, so sind auch alle Seiten, die diese Vorlage verwenden, ebenfalls dieser Kategorie zugeordnet. Es ist möglich, Templates zu verschachteln, in einer Vorlage also eine weitere Vorlage zu verwenden. Damit wird ein leicht verwaltbarer Aufbau von immer wiederkehrenden Elementen einer Seite möglich. Bis hierher ist die Verwendung von Templates relativ starr und statisch. Bei der Erstellung einer Vorlage ist es entweder gleichgültig, auf welchen Seiten sie eingebunden wird oder der Autor muss eine relativ genaue Vorstellung haben, von welcher Art die Seiten sein werden, die diese Vorlage verwenden. So ist es beispielsweise für Meldungen, die von allgemeiner Natur sind, egal, welcher Inhalt sich auf einer Seite befindet. Um etwas mehr Flexibilität in Bezug auf die Artikel zu bieten, die eine Vorlage verwenden, gibt es eingebaute Variablen. Sie stehen als Platzhalter für bestimmte Informationen über das Wiki, die Seite oder aktuelle Zeit. Variablen werden wie Templa-
6 Seitenübergreifende Strukturierung
tes eingebunden und beim Aufruf der Seite durch die jeweils aktuellen Werte ersetzt. Eine Liste mit eingebauten Variablen finden Sie in Tab. 6.3. Beachten Sie, dass die Namen case-sensitive sind, und somit Groß- und Kleinschreibung Auswirkungen haben. Name {{ns:Name}}
Funktion Alle Namespaces haben englische Originalbezeichner, die in allen MediaWikis gleich sind. Wird durch den Namen des Namespaces in der Sprache des Wikis ersetzt. Also wird {{ns:Talk}} zu „Diskussion“ Name des Wikis Setzt einen Link auf den Server, d. h., den Bereich in der URL von http:// bis zum ersten Schrägstrich. Gibt alles nach dem Schrägstrich in der URL der entsprechenden Seite aus Wie oben, nur mit der zusätzlichen Angabe von Parametern Nummer des aktuellen Monats Name des aktuellen Monats in der Wiki-Sprache Nummer des aktuellen Tages
Tab. 6.3
Name des aktuellen Tages in der Wiki-Sprache Die aktuelle Jahreszahl Zeit im Format HH:MM Zahl der Artikel im MainNamespace, die mindestens einen Link enthalten Name des Namespaces der Seite Name der Seite Name der Seite, wie er in einer URL angezeigt wird. Im Wesentlichen mit Unterstrichen statt Leerzeichen.
Diese Variablen können Sie auf jeder Wiki-Seite verwenden. So ist es beispielsweise möglich, mit {{SERVER}}{{localurl:Hallo Welt|action=edit}}
6.4 Seitenübergreifende Gestaltung II – Templates
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einen Verweis auf die Bearbeitungsansicht von Hallo Welt zu setzen oder mit {{CURRENTDAY}}.{{CURRENTMONTHNAME}} {{CURRENTYEAR}} das aktuelle Datum ausgeben zu lassen. Beachten Sie, dass im ersten Fall die gesamte URL der Seite erzeugt wird. Dies ist die einzige Möglichkeit, um Funktionen einer Seite aufzurufen. Mit dem Link [[Hallo Welt&action=edit]]
Ersetzung
erzeugen Sie eine Seite mit genau dem angegebenen Namen und keinen Verweis auf Hallo Welt. Wenn Sie das Schlüsselwort subst: vor die Variable setzen, so wird beim Speichern der Inhalt der Variablen an deren Stelle im Quelltext geschrieben. Ein Beispiel: Wenn Sie in die Seite Hallo Welt die folgende Zeile eintragen und dann abspeichern, {{subst:PAGENAME}}/{{CURRENTTIME}} so sehen Sie bei erneutem Editieren, dass der Quelltext jetzt so aussieht: Hallo Welt/{{CURRENTTIME}} Dieser Mechanismus ist zum einen interessant, um einen Zeitstempel auf einer Seite zu hinterlassen. Dies ist jedoch relativ umständlich, da es sich ja um einen einmaligen Vorgang handelt, und die Angabe der Variablen länger ist als wenn man gleich selber auf die Uhr schaut und die Zeit dann abschreibt. Andererseits gilt der gleiche Formalismus auch bei der Einbindung von Templates. So kann man auf diese Weise den Inhalt einer Seite auf die eigene Seite kopieren und dann entsprechend anpassen. Die Feuer-Initiative nutzt diesen Mechanismus, um einerseits bei Protokollen den Standardtext nicht immer ausfüllen zu müssen: == Protokoll von DD.MM.JJJJ == ===Tagesordnung=== __TOC__ ===Anwesend=== ===TOP1=== ===TOP2===
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6 Seitenübergreifende Strukturierung
Andererseits gibt es eine Checkliste für den Infostand, die zeigt, was an Vor- und Nachbereitung zu leisten ist. Diese wird bei jedem Infostand neu aufgesetzt, angepasst und im Wiki abgehakt. Wollen Sie eine Vorlage einbinden, ohne, dass der enthaltene Text vom Wiki als Quelltext interpretiert wird, so setzen Sie msgnw: vor den Namen der Vorlage. Damit wird der gesamte Vorlagentext mit einem <nowiki>-Tag umschlossen und nicht verarbeitet. Häufig kommen Variablen auch in Vorlagen vor. Dabei gilt, dass der Wert der Variablen von der aufrufenden Seite und nicht vom Template bestimmt wird. {{PAGENAME}} gibt also nicht den Namen der Vorlage aus, sondern den der Seite, die diese einbindet. Damit lassen sich eine Reihe seitenspezifischer Links durch Templates erzeugen, die in erster Linie auf Funktionen oder Spezialseiten zum Artikel zeigen. Beispielsweise erzeugt das Template
Einbinden als Quelltext
Variablen in Vorlagen
[{{SERVER}}{{localurl:Spezial:Whatlinkshere| target={{PAGENAME}}}} Backlinks] einen Verweis mit Namen „Backlinks“ auf die Seite, die alle eingehenden Links anzeigt (s. Kap 7.1). Beachten Sie, dass hier wieder die tatsächliche URL der Seite erzeugt wird. Gerade bei Vorlagen, die das Layout, nicht aber den Inhalt vorgeben, ist es wünschenswert, Werte an das Template zu übergeben. Dafür können Sie eigene Parameter verwenden, die beim Aufruf der Vorlage gesetzt werden können. Die Übergabe der Werte erfolgt innerhalb der geschweiften Klammern, die die Vorlage einbinden, und kann auf zwei verschiedene Arten stattfinden:
Parameter
{{Templatename|wert1|wert2|...}} {{Templatename|name1=wert1|name2=wert2|...}} Im ersten Fall werden die Parameter dann einfach durchnummeriert, im zweiten können sie über einen Namen angesprochen werden. Innerhalb der Vorlage wird der Parameter eingebunden, indem man entweder seine Nummer oder gegebenenfalls seinen Namen in dreifache geschweifte Klammern setzt. Ein Beispiel: {{Begr|Frau|Mustermensch}} {{Begr1|name=Mustermensch|anrede=Frau}} sollen die beiden Templates Begr Hallo {{{1}}} {{{2}}} und Begr1 aufrufen:
6.4 Seitenübergreifende Gestaltung II – Templates
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Hallo {{{anrede}}} {{{name}}}
Ein Beispiel
Das Ergebnis ist in beiden Fällen gleich, es erscheint der Satz „Hallo Frau Mustermensch“. Die erste Version ist beim Schreiben mit weniger Aufwand verbunden, da man die Parameter nicht benennen muss. Hat man jedoch Vorlagen mit mehreren Werten, so ist es übersichtlicher, diese mit Namen zu versehen. In diesem Fall wird der Quelltext der Vorlage leichter verständlich. Darüber hinaus hat die Reihenfolge der Angaben keine Auswirkung; es ist also sichergestellt, dass die richtigen Informationen am richtigen Ort landen. Dies ist gerade in größeren Projekten ein nicht zu unterschätzender Vorteil! Im Folgenden wollen wir zur Verdeutlichung der Möglichkeiten von Vorlagen die Gestaltung einer einheitlichen Teilnehmerseite für Mitglieder einer Projektgruppe unserer Sippeninitiative erarbeiten. Diese soll einem einheitlichen Seitenkopf mit der Anzeige aktueller Meldungen enthalten, einen Bereich, in dem sich der Teilnehmer vorstellt, sowie eine frei gestaltbare Sektion. Die Teilnehmer sind angehalten, diese Seite zu ihrer persönlichen Einstiegsseite zu machen und mindestens jeden zweiten Tag einen Blick darauf zu werfen. Die Vorlage ProjektTNSeite, die dazu verwendet werden soll, sieht folgendermaßen aus: {{ProjektKopf}} {{TNInfos| name=VORNAME NAME| kontakt=EMAILADRESSE| bereich=BEREICH| bild=[[Image:EIGENESBILD|150px|center]]}} == Meine Zuständigkeiten sind == * AUFGABE1 * AUFGABE2 == Persönlicher Bereich == Diesen Bereich können Sie frei gestalten Sie sehen, dass die Angaben, die später von den Teilnehmern angepasst werden sollen, in Großbuchstaben stehen, um hier auch ein optisches Signal zu setzen. Die Vorlage ProjektKopf liefert den Titel, Links, die auf allen Projektseiten vorhanden sein sollten sowie einen Bereich für dringende Meldungen, die der Teilnehmer lesen sollte. Um das Layout ein wenig ansprechender zu gestalten, haben wir dafür eine Tabelle verwendet:
Die Formatierung der Zellen wurde mit CSS gemacht und bestimmt den Tabellenhintergrund sowie die Text-Formatierung und Ausrichtung. Der Name des Projekts, FeuerProjekt, ist fest kodiert, weil er sich während des Projektverlaufs nicht ändern wird. Der Ansprechpartner ist jedoch als weitere Vorlage ProjektAnsprechpartner eingebunden, in der nur der Link auf seine Seite steht. [[User:Ansprechpartner|Ansprechpartner]] Ebenso werden die Mitteilungen von einer separaten Vorlage geholt. Dies hat zwei Vorteile. Einerseits sind die Mitteilungen so für Benutzer leicht zu schreiben, weil nicht längerer Code nach der dafür vorgesehenen Stelle durchsucht werden muss. Andererseits ist es wahrscheinlich, dass die ProjektKopf-Vorlage nur von Administratoren geändert werden kann. Durch die Auslagerung der Mitteilungen kann jeder User hier Einträge machen. Diese sind einfache TextAusgaben: Nicht vergessen: 31.12. ist Deadline für Vorschläge Damit ist der Projektkopf gestaltet. Als nächstes wollen wir die einheitliche Vorstellung der Teilnehmer in Angriff nehmen. Wie Sie in der Vorlage ProjektTNSeite sehen, werden alle relevanten Informationen als Parameter an das Template TNInfos übergeben. Letztendlich gilt es nur noch, die Angaben ansprechend zu positionieren. Dazu verwenden wir wieder eine Tabelle: {| align="right" style="border: 1px dotted #000000"
Als Werte für die Parameter kommen sowohl Links, wie im Fall von bild, als auch normaler Text in Frage. Es ist sogar erlaubt, Leerzeichen zu verwenden, wie dies bei name geschieht. Das MediaWiki erkennt diese richtig als einen Wert. Genauso verhält es sich mit formatierten Links, die, obwohl sie das Trennsymbol | enthalten, richtig erkannt werden. Bis hierher haben wir nur einen Satz von Vorlagen erstellt. Will nun ein Benutzer seine eigene Seite erstellen, so muss er sich zunächst eine Kopie des Prototyps ProjektTNSeite erzeugen. Um diese zu erhalten, ist die erste Version der Teilnehmerseite mit {{subst: ProjektTNSeite}} zu speichern. Nun existiert eine jeweils eigene Kopie der Seite, in der die entsprechenden Platzhalterdaten wie Vorname Name nur noch ersetzt werden müssen. Fertig ist die vereinheitlichte Seite:
Abb. 6.8
106
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6 Seitenübergreifende Strukturierung
6.5 Weiterleitungen mit Redirects Ein letztes Mittel der seitenübergreifenden Gestaltung des MediaWiki sei hier noch erwähnt: Weiterleitungen. Sie erfüllen, wie der Name schon sagt, den Zweck, den Aufruf einer Seite auf eine andere Seite umzulenken. Dies kann nützlich sein, wenn eine Seite „umgezogen“ ist, d. h. auf eine andere Seite mit neuem Titel kopiert wurde. Außerdem können mehrere Worte, die das Gleiche bezeichnen, auf diese Weise zusammengeführt werden. So vermeidet man beispielsweise eine doppelte und eventuell voneinander abweichende Beschreibung von WikiWikiWeb und Wiki, indem man von dem einen auf den anderen Artikel weiterleitet. Redirects können folgendermaßen auf einer Seite installiert werden: #REDIRECT [[Seitenname]] Zeilen unterhalb dieser Anweisung werden beim Speichern automatisch gelöscht. Auf der Zielseite wird ganz oben ein Hinweis angebracht, dass es sich um eine Umleitung handelt. Ebenfalls findet man dort einen Verweis auf die ursprüngliche Seite. Will man also die Weiterleitung aufheben, kann man über diesen Verweis zurück gelangen und die alte Seite bearbeiten. Um eine Weiterleitung manuell zu verhindern, können Sie auch an die URL in der Adresszeile des Browsers den Parameter &redirect=no anfügen.
6.5 Weiterleitungen mit Redirects
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107
7 Komponenten: die Funktionsseiten
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
Obwohl sich viele der im Wiki notwendigen Arbeiten mit die Grundfunktionen Editieren, Versionierung und Suche realisieren lassen, gibt es einige Vorgänge, die eine komplexere Programmierung benötigen. Dabei handelt es sich beispielsweise um statistische Funktionen, administrative Einstellungen oder die Zusammenstellung der Seiten nach bestimmten Kriterien. Diese werden von den schon bekannten Spezialseiten erledigt. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Einträgen im Namensraum Spezial, deren Inhalt zumindest teilweise automatisch generiert wird und in der Regel nicht verändert werden kann. Einige der Spezialseiten erreicht man über den Navigations- bzw. Werkzeug-Bereich. Eine komplette Liste aller Spezialseiten ist unter Spezial:Specialpages zu finden. Oft enthalten diese Seiten Auflistungen von Wiki-Artikeln (s. Abb. 7.1):
Spezialseiten
Auflistungen
Abb. 7.1
Diese beginnen mit der Angabe, wie viele Ergebnisse angezeigt werden, gefolgt von der Nummer des ersten angezeigten Ergebnisses. In der Standardeinstellung werden bis zu 50 Treffer auf einer
6.5 Weiterleitungen mit Redirects
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109
Parameterübergabe
Seite angezeigt. Übersteigt die Zahl der Treffer diese Anzahl, so werden die Navigationslinks „nächste 50“ bzw. „vorherige 50“ aktiviert. Sie können die Anzahl der angezeigten Ergebnisse ändern, indem Sie auf die entsprechende Zahl hinter den Navigationslinks klicken. Informationen, die eine Funktionsseite benötigt, um zu „wissen“, was genau sie machen soll, beispielsweise, auf welche Seite sie sich bezieht, werden als Parameter in der URL übergeben. Die sieht für die Was zeigt hier hin-Seite folgendermaßen aus: http://www.wiki-tools.de/MediaWiki/index.php ?title=Spezial:Whatlinkshere &target=Hauptseite Die Hauptseite, die Gegenstand der Backlinks-Seite sein soll, wird am Ende der URL mit &target=Hauptseite übergeben. Gibt es mehrere Parameter, so werden diese jeweils durch einen Ampersand (&) getrennt angehängt. Eine Folge der Parametrisierung über die URL ist, dass man auf diese Seiten nicht mehr einfach mit einem internen Link verweisen kann, da in diesem Formalismus keine Übergabe von Parametern vorgesehen ist. Die Lösung liegt in der Verwendung echter URLs. Diese können entweder komplett manuell eingegeben werden, oder mit Hilfe von Variablen „zusammengebaut“ werden. Im folgenden Beispiel werden zwei Werte übergeben: [{{SERVER}}{{localurl:Spezial:Shortpages| limit=5&offset=3}} Kurze Seiten]
Wie Sie sehen, werden die Parameter hinter dem Pipe-Symbol angegeben. Soll mehr als ein Wert übergeben werden, so müssen die einzelnen Angaben durch ein & getrennt werden. Häufige Parameter sind in Tab. 7.1 zu finden. Tab. 7.1
Name target limit offset
Funktion Seite, auf die sich die Funktionsseite bezieht Anzahl der auf einer Seite angezeigten Treffer Nummer des ersten angezeigten Elements aus der Trefferliste
Nun wollen wir uns die einzelnen Spezialseiten genauer ansehen.
110
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7 Komponenten: die Funktionsseiten
7.1 Navigation Die meisten der Funktionsseiten durchsuchen das Wiki nach bestimmten Kriterien und liefern als Ergebnis eine Liste mit Artikeln. Diese sollen die Navigation, die Verfügbarkeit und die Ausgewogenheit des Wikis verbessern. Einige werden für so nützlich erachtet, dass man sie gleich in den Navigationsbereich integriert hat. Die Seite Letzte Änderungen listet die Unterseiten des Wikis auf, an denen kürzlich gearbeitet wurde (s. Abb. 7.2). Dabei stehen die jüngsten Änderungen ganz oben. Neben den besprochenen Anzeigefunktionen für Auflistungen gibt es hier zwei weitere Ordnungskriterien. Zum einen kann man sich die Änderungen der letzten Tage aufzählen lassen, zum anderen die Bearbeitungen seit dem letzten Aufruf der Seite. Der Link für letzteres findet sich in der Zeile „Zeige neue Änderungen seit“. Das folgende Datum entspricht der Serverzeit zum Zeitpunkt des Aufrufs und wird jedes Mal aktualisiert. Beachten Sie, dass die Serverzeit nicht mit der Zeit auf Ihrem Computer übereinstimmen muss, der Server kann ja beispielsweise in den USA stehen. Der Vorteil dieser Funktion ist, dass Sie immer nur Veränderungen angezeigt bekommen, die Sie bisher noch nicht gesehen haben. Sie sehen auch auf einen Blick, wenn keine Arbeiten vorgenommen wurden, da die Trefferliste dann leer ist.
Letzte Änderungen
Abb. 7.2
Die einzelnen Ergebniszeilen bestehen aus mehreren Verweisen. Unterschied zeigt auf die Differenzansicht zwischen der neuesten
7.1 Navigation
Ergebniszeilen
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Einstellungen
Verwendung der Seite
Kontrollsystem
RSS-Feed
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Version der Seite und ihrer Vorgängerin. Diese entspricht der letzten Änderung. Versionen liefert die Versionsansicht der Seite. Als nächstes folgen Informationen über die Art der Bearbeitung. Sind nur zwei Punkte zu sehen, so fand eine ganz normale Veränderung statt. Ist ein M angegeben, handelt es sich um eine geringfügige Änderung, steht hier ein N, wurde die Seite neu erstellt. In einigen Zeilen werden Sie ein rotes Ausrufezeichen finden. Dieses ist Teil eines Kontrollsystems und gibt an, ob die Änderung schon von jemandem gesehen wurde (s. u.). Die nächste Angabe ist der Titel der Seite, die geändert wurde, gefolgt vom Zeitpunkt der Bearbeitung. Darauf wird der Name oder die IP-Adresse samt Diskussionsseite des Nutzers angegeben, der die Veränderung vorgenommen hat. Zu guter Letzt wird auch noch – falls eingegeben – der Kommentar angezeigt, der zur die Bearbeitung gemacht wurde. Ob geringfügige Änderungen angezeigt werden, können Sie in den User-Einstellungen bestimmen (s. Kap. 7.3). Ebenso haben Sie dort die Möglichkeit, die erweiterte Anzeige für Letzte Änderungen einzuschalten. Damit werden in erster Linie mehrere Veränderungen eines Nutzers am gleichen Tag zusammengefasst. In diesem Fall erscheint am Anfang der Zeile ein Pfeil. Wird er geklickt, so klappen die einzelnen Änderungen nach unten auf. Mit der Spezialseite Letzte Änderungen sind Sie sozusagen immer am Puls des Wikis. Zum einen kann man damit die aktuellen Brennpunkte herausfinden, an denen zurzeit eifrig gearbeitet wird, weil in diesen viele Veränderungen angezeigt werden. Andererseits kann man ausgehend von dieser Seite die neuen Einträge auf ihren Gehalt hin überprüfen. Damit wird Letzte Änderungen zum unverzichtbaren Werkzeug für diejenigen, die die Aufgabe eines Maintainers im Wiki übernommen haben. Wenn mehrere Teilnehmer Aufgaben der Qualitätssicherung übernehmen, so müssen sie sich koordinieren, damit nicht jeder die gleichen Seiten überprüft. Dazu gibt es das Kontrollsystem. Seiten, die noch nicht überprüft wurden, sind in der Liste der letzten Änderungen mit einem roten Ausrufezeichen markiert. Folgt nun ein User dem Link „Unterschied“, so findet er in der Differenzanzeige einen weiteren Verweis „Mark as patrolled“. Wird dieser geklickt, so verschwindet das Ausrufezeichen in Letzte Änderungen und jeder sieht, dass die Änderung schon überprüft wurde. Die Änderungsseite bietet die Möglichkeit, den Inhalt via Newsfeed auslesen zu lassen. Dies geschieht mit speziellen Programmen, die den Inhalt des Feeds regelmäßig abrufen und aufbereiten. So kann man sich über Veränderungen des Inhalts auf dem Laufenden halten. In der gegenwärtigen Version werden die Formate RSS und
7 Komponenten: die Funktionsseiten
Atom zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Links finden Sie, falls vorhanden, in der Werkzeugbox. Die Spezialseite Zufälliger Artikel tut genau das, wofür sie steht. Es wird ein beliebiger Artikel aus dem Namensraum Main angezeigt. Dies macht vor allem in Wikis Sinn, deren Inhalt enzyklopädischer Natur ist, weil es einen Einstieg bietet, von dem aus man „durch das Wiki browsen“ kann. Diese Seite unterstreicht einmal mehr den bewusst spielerischen Charakter eines Wikis. Hinter Was zeigt hierhin versteckt sich eine sehr einfache, aber ebenso mächtige Funktion. Es werden alle Seiten aufgelistet, die einen Verweis auf die aktuelle Seite haben (Backlinks). Damit wird im Prinzip die Richtung dieser Verweise umgedreht, man kann sie nun auch zurückgehen. Das ist im WWW nicht automatisch möglich. Seiten, die Templates enthalten, welche auf die aktuelle Seite zeigen, werden hier auch mit aufgenommen. Wollen Sie die Links auf eine andere als die gerade angezeigte Seite sehen, so müssen Sie den Wert, der in der URL hinter &target steht, auf die entsprechende Seite ändern (s. Kapitelanfang). Es gibt eine Fülle von Anwendungen, die diese Funktion sehr interessant werden lassen. Zum einen ist es möglich, sich ein Bild vom Kontext zu machen, in den die Seite eingebunden ist. Wenn man weiß, aus welchen Themenbereichen auf den aktuellen Text verwiesen wird, sind Rückschlüsse möglich auf die Ausrichtung und eventuell auch Qualität des Artikels. Des Weiteren hat man so die Möglichkeit, zu sehen, wie sehr und in welchen Bereichen ein Beitrag im Wiki eingebunden ist. Tauchen hier Defizite auf, kann man gegebenenfalls Abhilfe schaffen. Bei entsprechender Anwendung sind Backlinks eine gute Informationsquelle. Die Rückverweise auf eine User-Seite listen alle Seiten auf, auf denen der entsprechende User einen signierten Eintrag gemacht hat. Da dies insbesondere bei Diskussionen üblich ist, kann man auf diese Weise die Redebeiträge eines Teilnehmers finden. Ähnlich verhält es sich bei Templates, die bestimmte Botschaften ausgeben. Haben Sie beispielsweise eine Vorlage, die eine Seite als „Dringend bearbeitungswürdig“ kennzeichnet, so können Sie über die Rückverweise alle Artikel ausfindig machen, die dieses Prädikat tragen. Analog kann man sich mit diesem Mechanismus ein eigenes Kategorie-System aufbauen, indem man auf jeden Beitrag, der zum Oberbegriff gehören soll, einen Link auf die Kategorie-Seite setzt. Die Seiten dieser Gruppe sind dann alle über Was zeigt hierhin ausfindig zu machen. Dies ist natürlich im MediaWiki überflüssig, da hier eine Kategorisierung möglich ist. Es gibt aber viele WikiSysteme, die dies nicht vorgesehen haben. Backlinks gehören aber zum Bestand fast jeder Wiki-Software.
7.1 Navigation
Zufälliger Artikel
Was zeigt hierhin?
Verwendung der Seite
Backlinks zur Seitenorganisation
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Verlinkte Seiten
Verwendung als Beobachtungsseite Hochladen
Naviagtionsseiten für Leser
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Die deutsche Übersetzung der Seite Spezial:Recentchangeslinked ist mit Verlinkte Seiten etwas verkürzt. Es werden nämlich die Änderungen der letzten sieben Tage angezeigt, die an Seiten vorgenommen wurden, die von einer Seite aus verlinkt wurden. Die Bedienung der Spezialseite entspricht der von Letzte Änderungen. Verlinkte Seiten zeigt Seiten an, auf die von einer Seite aus verwiesen wird. Will man ganz sicher gehen, dass die Liste vollständig ist, so sollte man den Zeitraum der Beobachtung lang genug wählen. Ein Vorteil ist, dass auch eingebundene Templates angezeigt und verlinkt werden. Diese kann man über die Funktion also leichter finden und bearbeiten, als wenn man zuerst in den Editiermodus wechselt und dann mühsam nach Stellen suchen muss, die Vorlagen einbinden. Die Realisierung einer Beobachtungs-Seite liegt sehr nahe. Man erstellt sich eine Seite, die auf alle Artikel verweist, deren Entwicklung man genauer verfolgen will. Über Verlinkte Seiten kann man sich nun alle Änderungen auf eben diesen Seiten anzeigen lassen. Sind Sie eingeloggt, so finden Sie noch eine weitere Spezialseite im Navigationsbereich: Hochladen. Diese wurde bereits ausführlich in Kap. 6.3 besprochen. Unter dem Link Spezialseiten finden sie weitere NavigationsFunktionen im Namensraum Main. Diese lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die einen dienen dazu, die interessierten Leser auf bestimmte Artikel aufmerksam zu machen oder ihnen den Zugang zu erleichtern. Zur dieser Gruppe gehören: ■
Alle Artikel. Hier wird tabellarisch eine vollständige Liste aller Seiten im Hauptnamensraum des Wikis angezeigt. Sie können hier eine Startkombination von Buchstaben eingeben, ab der die Seiten angezeigt werden sollen. Das ist bei sehr großen Wikis sehr nützlich. Darüber hinaus können Sie bestimmen, aus welchem Namespace die Artikel angezeigt werden sollen und so beispielsweise Templates leichter finden.
■
Beliebte Seiten. Die Artikel werden nach Besuchshäufigkeit geordnet. Die Anzahl der Abfragen ist in Klammern angegeben.
■
Neue Artikel. Die Seiten werden in der Reihenfolge ihrer Entstehung aufgelistet. Achtung: Damit ist die erste Bearbeitung gemeint. Spätere Änderungen werden hier ignoriert.
■
Älteste Artikel. Je länger eine Seite nicht bearbeitet wurde, desto weiter oben wird sie aufgelistet. Achtung: Hier zählt die letzte Bearbeitung, nicht die Erstellung der Seite.
■
Seitenkategorien. Eine Liste mit allen Kategorie-Seiten. Diejenigen mit den meisten Elementen werden oben angezeigt.
7 Komponenten: die Funktionsseiten
Die andere Gruppe von Navigationsseiten sind Hilfsmittel für Autoren, die damit sehen können, an welchen Artikeln noch gearbeitet werden muss. Diese sind: ■
Gewünschte Seiten. Zeigt alle Seiten, auf die schon Verweise gesetzt wurden, die aber bisher noch nicht erstellt worden sind. Der Link in Klammern (Backlink-Funktion!) zeigt die Seiten, auf denen diese Verweise vorkommen.
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Verwaiste Seiten. Alle Seiten, auf die kein Link mehr zeigt, sind hier zu finden. Sie sind über das normale Browsen per Mausklick nicht mehr erreichbar.
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Verwaiste Bilder. Zeigt alle Bilder und Dateien, die hochgeladen wurden, aber auf keiner Seite eingebunden sind. Da Dateien viel Speicherplatz belegen, sollte man diese beobachten und bei längerer Nicht-Verwendung eventuell löschen.
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Uncategorized Pages. Hier findet man alle Seiten, die keiner Kategorie zugeordnet sind.
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Sackgassenartikel. Dies sind Artikel, von denen aus kein Link mehr auf eine andere Seite geht.
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Kurze Artikel. Die Seiten werden nach Größe in Byte geordnet. Die kleinsten Artikel stehen ganz oben.
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Lange Artikel. Hier werden zuerst die größten Artikel angezeigt.
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Bilderliste. Zeigt alle Bilder und Dateien je nach Wunsch nach Name, Größe oder Datum an und bietet somit einen Überblick über den Inhalt des Wikis, der nicht aus Artikeln besteht.
Navigationsseiten für Autoren
Eine Besonderheit des MediaWiki stellt die Seite Buchhandlungen dar. Sie sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Hier kann man die ISBN-Nummer eines Buches eingeben um automatisch Links zu einigen Online-Buchhandlungen zu erzeugen, auf denen man das Buch dann bestellen kann.
7.2 Suchfunktion Bei der Fülle der verschiedenen Seiten und deren potentiell relativ unstrukturierten Anordnung ist eine Suchfunktion unerlässlich. Diese ist im MediaWiki so gestaltet, dass Sie, wenn Sie den Namen einer Seite kennen, über das Suchfeld auch direkt auf diese Seite springen können.
7.2 Suchfunktion
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115
Los und Suche
Suchanzeige
Einstellungen
Mögliche Suchbegriffe
Verknüpfungsoperatoren
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■ ■ ■
Sie finden die Suchfunktion als eigenen Kasten unter der Navigation. Wie Sie sehen, gibt es zwei Buttons, Los und Suche. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist, dass Sie mit Los ohne Umwege auf die entsprechende Seite kommen, falls diese existiert, wohingegen Suche immer auf die Seite mit allen Suchergebnissen zeigt. Los bietet also den besagten Direkteinstieg. Das bestätigen einer Eingabe mit <ENTER> führt zum selben Ergebnis wie Los. Ist die Seite jedoch nicht vorhanden, oder haben Sie Suche gedrückt, so wird die Spezialseite Spezial:Search aufgerufen. Eine auf Ähnlichkeit basierende Suche ist hier nicht vorgesehen. Sie finden im Wesentlichen zwei verschiedene Ergebnislisten. Die obere, „Übereinstimmungen mit Überschriften“, zeigt Ihnen, welche Seitentitel zu Ihrer Suchanfrage passen. Wenn der Begriff innerhalb einer in den Einstellungen spezifizieren Zeilenzahl vorkommt‚ (s. Kap. 7.3), so wird er zusammen mit der Zeilennummer und seinem Kontext unter dem Artikelnamen ausgegeben. Die zweite Liste, „Übereinstimmungen mit Texten“, durchsucht die Inhalte der Artikel nach dem gewünschten Wort. Auch hier werden wieder die Sektionen mit angezeigt. Hat Ihre Suche nicht die gewünschten Ergebnisse geliefert, so kann das daran liegen, dass nicht alle Namespaces mit einbezogen werden. Auf der Ergebnisseite können Sie im unteren Teil einstellen, welche Bereiche durchforstet werden sollen. Hier ist auch ein Suchfeld, in dem der von Ihnen eingegebene Begriff steht. So können Sie ihre Anfrage bequem wiederholen und gegebenenfalls modifizieren. Als Suchbegriffe können Sie normale Wörter verwenden. Großund Kleinschreibung wird nicht berücksichtigt. Es werden nur ganze Wörter gesucht, wobei ein Bindestrich auch als Worttrennzeichen gilt. Sie können nicht nach allen Worten suchen. Eine Anfrage nach „der“ macht wenig Sinn, weil dieser Artikel auf fast jeder Seite vorkommt. Es gibt eine Liste solcher häufig vorkommender so genannter Stoppwörter, die von der Suche ausgeschlossen sind. Wildcards, wie Sie sie aus Internet-Suchmaschinen kennen, sind nicht erlaubt. Wenn Sie mehrere Wörter eingeben, so ist die Reihenfolge irrelevant, die einzelnen Elemente werden automatisch mit „and“ verbunden. Ist die Reihenfolge wichtig, so schließen Sie die Phrase in Anführungszeichen ein. Die Booleschen Verknüpfungen „and“, „or“ und „not“ werden von der Suche berücksichtigt. Das bedeutet, dass sie beispielsweise eine Liste alternativer Wörter angeben können, wenn Sie diese mit dem Wort „or“ verbinden. Jetzt werden alle Artikel gesucht, in denen einer der angegebenen Begriffe vorkommt. Soll jedes Wort vorhanden sein, können Sie die Verknüpfung „and“ verwenden, diese ist jedoch schon voreingestellt. Wenn ein bestimmter Begriff in ei-
7 Komponenten: die Funktionsseiten
nem Artikel nicht vorkommen soll, so setzen sie ein „not“ vor das Wort. Um eine Reihenfolge der Verknüpfungen zu bestimmen, verwenden Sie Klammern. Ein Beispiel. Die Anfrage Wiki and (Tool or Tools) liefert Ihnen „Wiki-Tool“ und „Wiki-Tools“ aber nicht „Wiki Wiki“. Mit diesen Operatoren können Sie sehr differenzierte Suchanfragen formulieren.
7.3 Nutzerverwaltung Obwohl man eigentlich alle wichtigen Arbeiten im Wiki anonym erledigen kann, bieten die meisten Wiki-Systeme eine Benutzerverwaltung. Diese hat mehrere Vorteile. Erstens wird es dadurch für die Nutzer möglich, persönliche Einstellungen vorzunehmen, die dann für den jeweiligen User gelten können. Zweitens wird der Name bei jeder Bearbeitung mit in die Versionenhistory aufgenommen, so dass andere Beteiligte eine Vorstellung haben können, wer welche Positionen vertritt. Dies bietet für den Einzelnen Anerkennung und auch Verantwortung und fördert einen gewissen Zusammenhalt der Community. Drittens gibt es Wikis, die aus genau diesem Grund eine Anmeldung mit Username zur verbindlichen Voraussetzung für die Teilnahme am Wiki machen. Der Ausschluss anonymer Beiträge ist ohne Userverwaltung nicht möglich. Beachten Sie, dass dadurch die reale Identität eines Teilnehmers nicht offen gelegt werden muss, da Usernamen auch Pseudonyme sein können. Einige Wikis bieten viertens die Möglichkeit, Zugriffsrechte je Seite und in Bezug auf verschiedene Aktionen abzustimmen. Das MediaWiki hat hier jedoch nur sehr eingeschränkte Funktionen. Die Anmelde-Prozedur wurde in Kap. 3.5 schon erklärt und ist unter dem Link „Anmeldung“ im oberen Bereich des Wikis zu finden. Diese Anmeldung ist solange gültig, bis sie den Browser schließen oder sich explizit abmelden (ebenfalls im oberen Bereich). Bleibt nur noch zu erwähnen, dass Sie sich an einem bestimmten Computer und Browser, soweit dieser Cookies akzeptiert, nur einmal anmelden brauchen, falls Sie beim Login den Haken vor „Dauerhaftes einloggen“ setzen. Tun Sie dies nur, wenn Sie der Einzige sind, der diesen Computer verwendet, ansonsten kann jeder in Ihrem Namen Einträge im Wiki machen. Um die dauerhafte Anmeldung rückgängig zu machen, reicht es, sich explizit über den Link „abmelden“ auszuloggen.
7.3 Nutzerverwaltung
Warum Nutzer anmelden?
Anmeldung
■ ■ ■
117
Rechte-System
Mache einen Benutzer zum Administrator
Userleiste
Benutzerseite
Beobachtungsliste
118
■ ■ ■
Das Rechte-System des MediaWiki ist relativ simpel gehalten. Wenn Sie sich selbst einen Benutzernamen geben, haben Sie nur „user“-Rechte. Sie können nun Dateien hochladen sowie Seiten verschieben. Es gibt darüber hinaus noch zwei weitere Stufen mit mehr Rechten. Diese sind „sysop“ und „bureaucrat“. Sie können Seiten vor der Bearbeitung schützen sowie sie löschen. Des Weiteren haben sie Zugriff auf einige Spezialseiten, die mit der Wartung des Wikis zu tun haben (s. Kap. 7.5). Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist, dass nur Bürokraten andere Nutzer zu Sysops machen können. Es versteht sich, dass der „WikiSysop“-Account, den wir bei der Installation des Wikis erstellt haben, Bureaucrat-Rechte hat. Um anderen Benutzern Administratorenrechte einzuräumen existiert die Seite Mache einen Benutzer zum Administrator. Tragen Sie hier einfach den Usernamen ein, bestimmen Sie, ob er wie Sie „Bürokrat“-Rechte erhält und drücken Sie den Bestätigungsknopf. Fertig. Ist die Neuanmeldung für anonyme Nutzer nicht erlaubt, so müssen Sie als Administrator auch diese Eintragung vornehmen (s. Kap. 8.1). Wenn Sie sich angemeldet haben, sehen Sie in der obersten Zeile eine Reihe von weiteren Verweisen, über die Sie auf Ihre persönlichen Seiten zugreifen können. Da ist zunächst natürlich Ihre Benutzerseite. Hier können Sie beispielsweise Informationen über sich selbst hinterlassen. Passend zu dieser Seite gibt es auch eine Diskussionsseite, die als Kommunikationsmedium mit anderen Usern gedacht ist. Gemäß dem Geist der Einfachheit sind beide Seiten nichts anderes als normale Wiki-Seiten, die zu einem bestimmten Zweck genutzt werden sollen. Es hindert Sie jedoch keiner daran, Artikel auf ihre Diskussionsseite zu stellen oder Diskussionen auf Ihrer Userpage zu führen. Benutzerseiten gibt es für jeden bekannten User. Sie finden dort in der Werkzeugbox links unten noch zwei neue Einträge. „Benutzerbeiträge“ listet Ihnen die Bearbeitungen auf, die der Nutzer im Wiki gemacht hat. Sollten diese nicht mehr aktuell sein, so sehen Sie einen Rollback-Link, mit dem Sie die letzte Version dieses Benutzers wiederherstellen können. Für Ihre eigenen Beiträge finden Sie in der Userleiste auch den Verweis „meine Beiträge“. Der zweite neue Eintrag in der Werkzeugbox ist „E-Mail an diesen Benutzer“, mit dem Sie zu einem Formular gelangen, über das Sie dem entsprechenden User elektronische Post schicken können. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass dieser seine Mail-Adresse angegeben hat. Haben Sie eine oder mehrere Seiten über den Reiter Beobachten auf Ihre Beobachtungsliste gesetzt, so können Sie die letzten Änderungen auf diesen Artikeln über eben diese Seite verfolgen. Sie bekommen tageweise Auflistungen. Pro Zeile finden Sie den Namen
7 Komponenten: die Funktionsseiten
der beobachteten Seite, einen Verweis auf den „Unterschied“ zur letzten Version sowie zur Liste aller Versionen, den Teilnehmer, der die Änderung vorgenommen hat und, sollten Sie Sysop-Rechte haben, die Möglichkeit, diesen Teilnehmer zu blockieren (vgl. Kap. 7.5). Damit haben Sie alle wichtigen administrativen Funktionen zur jeweiligen Seite gebündelt. Sie sollten beispielsweise Ihre eigenen Seiten auf die Beobachtungsliste setzen, um zu sehen, wie die Reaktion der restlichen Wiki-Gemeinschaft ausfällt. Wenn die Liste zu lang wird, können Sie mehrere Einträge gleichzeitig aus der Liste löschen, indem Sie auf den Verweis „komplette Liste zeigen und bearbeiten“ klicken. Nun können Sie die Seiten entfernen, indem Sie einen Haken davor setzen und auf den Knopf Markierte Einträge löschen drücken. In der Userleiste finden Sie noch einen Eintrag „Einstellungen“. Der bringt Sie zu einer Ansicht, auf der Sie eine Menge von Angaben machen können, wie das Wiki aussehen und sich verhalten soll, wenn Sie angemeldet sind (s. Abb. 7.3). Wir werden die Optionen im Folgenden der Reihe nach durchsprechen. Wenn Sie alle Angaben gemacht haben, so klicken Sie auf Einstellungen speichern, um die Änderungen wirksam werden zu lassen. Beachten Sie, dass es sein kann, dass die alten Seitendaten noch im Browsercache sind und sie diesen eventuell leeren müssen, bevor sie die neuen Einstellungen sehen können. Sollten Sie die Standardeinstellungen übernehmen wollen, klicken Sie auf Einstellungen zurücksetzen. Die Parameter werden dann auf die Standardwerte für anonyme User gesetzt.
Einstellungen
Abb. 7.3
7.3 Nutzerverwaltung
■ ■ ■
119
Benutzerdaten
Seitenleiste
TeX
Textfeld-Größe
Letzte Änderungen und kurze Artikel
120
■ ■ ■
Unter „Benutzerdaten“ können Sie Angaben zu Ihrem echten Namen und der E-Mail-Adresse machen. Mit der Option „Keine E-Mail von anderen Benutzern erhalten“ schalten sie die Postfunktion auf Ihrer Userseite ab. Sie können auch einen Spitznamen angeben, der verwendet wird, wenn Sie die Unterschrift-Abkürzung ~~~~ verwenden. Auch Ihr Passwort können Sie unter diesem Punkt ändern. Der Punkt Seitenleiste ist nur in den Skins Standard und CologneBlue relevant und bestimmt den Standort des Navigationsbereichs. Das Erscheinungsbild legen Sie unter dem Punkt Skins fest. TeX ist für diejenigen interessant, die viel mit mathematischen Formeln zu tun haben. Sie haben hier die Wahl, sich die Formeln als Bilder, als HTML-Formeln oder als Text ausgeben zu lassen. Die ideale Einstellung hängt vom verwendeten Browser ab sowie von der Bandbreite Ihrer Internetverbindung. Hinter „Textfeld-Größe“ verbergen sich einige interessante Optionen. Zunächst können Sie hier die Höhe und Breite des Editierfeldes einstellen. Dies ist nützlich, wenn Sie mit einer geringen oder sehr hohen Bildschirmauflösung arbeiten. Die weiteren Einstellungen sind: ■
Text-Eingabefeld mit voller Breite. Damit wird das Editierfeld auf die im Browserfensters maximale Größe gesetzt.
■
Editier-Werkzeugleiste anzeigen. Geht nur, wenn Ihr Browser JavaScript-fähig ist.
■
Vorschau vor dem Editierfenster anzeigen. Ist diese Option nicht ausgewählt, wird die Vorschau unter dem Bearbeitungsformular angezeigt.
■
Neue und geänderte Seiten beobachten. Von Ihnen bearbeitete Seiten werden automatisch auf Ihre Beobachtungsliste gesetzt.
■
Alle Änderungen als geringfügig markieren. Nützlich, wenn Sie beispielsweise Ihr Wiki nach Rechtschreibfehlern durchsuchen.
„Zeitzone“ ermöglicht es Ihnen, dem Wiki die Differenz zwischen der Zeit auf dem Server und Ihrer lokalen Zeit „mitzuteilen“. So werden alle angegebenen Zeiten auf Ihre Zeitzone umgerechnet. Wie viele Ergebnisse Ihnen bei der „Anzeige der Letzen Änderungen und Anzeige kurzer Artikel“ aufgelistet werden, bestimmen Sie im folgenden Punkt. Außerdem können Sie verhindern, dass Ihnen geringfügige Änderungen angezeigt werden. Wenn Ihr Browser JavaScript-fähig ist, können Sie die erweiterte Anzeige der Letzten Änderungen einschalten (s. o.). Zuletzt ist es hier noch möglich, eine Grenze der Wortzahl anzugeben, unter der ein Artikel als kurzer Ar-
7 Komponenten: die Funktionsseiten
tikel (Stub) markiert wird. Diese werden dann in der Anzeige in einer anderen Farbe dargestellt und gelten als bearbeitungsbedürftig. Der Punkt „Suchergebnisse“ lässt Sie festsetzen, wie viele Ergebnisse auf einer Seite angezeigt werden sollen. „Zeilen pro Treffer“ gibt an, bis zu welcher Zeile im Artikel der Kontext mit angegeben werden soll. Wenn Sie diese Zahl sehr hoch setzen, wird die Umgebung immer mit ausgegeben. Zeichen pro Zeile bestimmt die Länge dieser Kontextangabe. Des Weiteren können Sie hier angeben, in welchen Namensräumen standardmäßig gesucht werden soll. Eine Reihe von Optionen finden Sie unter „Verschiedene Einstellungen“: ■
Hinweis über interne Verweise. Bestimmt, ob die URL bzw. das interne Ziel eines Verweises mit einem Tooltip angezeigt werden soll.
■
Verweise unterstreichen. Auf diese Art sind Links leichter als solche zu erkennen.
■
Verweise auf leere Themen hervorheben. Wenn Sie diese Option deaktivieren, so werden Links auf Seiten, die noch nicht existieren, nicht farbig gekennzeichnet, sondern mit einem Fragezeichen als Erstellungslink versehen. Kurze Seiten bekommen ein Ausrufezeichen nachgestellt.
■
Text als Blocksatz. Blocksatz ist in der Regel schwerer zu lesen und daher standardmäßig nicht eingestellt.
■
Überschriften automatisch nummerieren.
■
Seiten mit Doppelklick bearbeiten (JavaScript). Mit dieser Option können Sie in den Editiermodus wechseln, indem Sie zweimal auf den Text klicken. Das erleichtert die Arbeit erheblich, wenn Sie viele Änderungen vornehmen.
■
Links zum Bearbeiten einzelner Absätze anzeigen. Wenn Sie diese Möglichkeit abschalten, kann ein Artikel nur noch als Ganzes bearbeitet werden.
■
Einzelne Absätze per Rechtsklick bearbeiten (JavaScript). Diese Option ist unabhängig von der obigen Anzeige der Links. Wenn aktiviert, können Sie mit einem Rechtsklick auf den Sektionstitel diesen Abschnitt bearbeiten.
■
Anzeigen eines Inhaltsverzeichnisses bei Artikeln mit mehr als 3 Überschriften.
■
Seitencache deaktivieren. Tun Sie dies, wenn Sie öfters veraltete Versionen einer Seite angezeigt bekommen. Der Nachteil ist, dass Sie dafür längere Ladezeiten in Kauf nehmen müssen.
7.3 Nutzerverwaltung
Suchergebnisse
Verschiedene Einstellungen
■ ■ ■
121
Damit haben wir alle Einstellungen durchgesprochen, die Sie im Wiki personalisieren können.
7.4 Informationen übers Wiki Statistik
Version
Benutzerverzeichnis, Admins list
Liste blockierter IP-Adressen
122
■ ■ ■
Eine weitere Gruppe von Spezialseiten liefert Informationen über die Wiki-Software und den Zustand des Wikis selbst. Hier ist zuvorderst die Statistik-Seite zu nennen. Diese gibt in der ersten Sektion Auskunft über die Anzahl der Seiten in der Datenbank, die Anzahl der Seiten, die wahrscheinlich Artikel sind (das schließt beispielsweise Diskussions- und Spezialseiten aus) sowie die Anzahl der Aufrufe und Bearbeitungen. In der zweiten Sektion finden Sie die Zahl der Benutzer und der Administratoren. Die Seite hat eigentlich nur eine beschreibende Funktion, um die Größe des Wikis und seine Frequentierung zu messen. Auf der Informationsseite Version finden Sie allgemeine Angaben zur verwendeten Software, den Hinweis auf das Copyright sowie die Urheber der Wiki-Software und Links auf die Webseiten der verwendeten Programme. Beachten Sie, dass die MediaWikiSoftware immer unter der GPL steht. Zwei Seiten geben Auskunft über die Benutzer des Wikis. Im Benutzerverzeichnis sind alle registrierten Teilnehmer samt ihren Rechten eingetragen. Nutzer, die nur mit ihrer IP-Adresse angemeldet sind und vielleicht eine User-Seite angelegt haben, werden hier nicht beachtet. Auf der Seite Admins list sind alle User mit Administratoren-Rechten aufgelistet (zu Nutzerrechten s. Kap. 7.3). Immer wieder kommt es vor, dass Teilnehmer im Wiki sich nicht an die vereinbarten Regeln halten. Um hier Einhalt zu gebieten, können Administratoren deren IP-Adresse blockieren und sie damit für eine bestimmte Zeit von der Bearbeitung von Seiten abhalten. Währenddessen ist die IP-Adresse in der Liste blockierter IP-Adressen eingetragen, zusammen mit dem Namen des Administrators, der sie gesperrt hat, und der Angabe eines Grundes. Sind Sie als Administrator eingeloggt, so können Sie die Blockade auch vorzeitig wieder freigeben. Diese Seite ist natürlich interessant, falls Sie selber zu den Gesperrten Nutzern gehören. Erstens erfahren Sie hier, warum sie blockiert wurden und zweitens können Sie mit dem entsprechenden Administrator Kontakt aufnehmen um eventuelle Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.
7 Komponenten: die Funktionsseiten
7.5 Wartung Eine Reihe von Seiten hilft dabei, das Wiki und die Community zu verwalten und instand zu halten. Allen voran ist hier die Wartungsseite zu nennen. Mit ihr können Fehler in der Struktur und Inhalt des Wikis gefunden werden. Wenn Sie die Seite aufrufen, finden Sie eine Übersicht über die möglichen Funktionen. Unglücklicherweise ist gleich die erste Funktion „Begriffsklärungsseiten“ in der von uns verwendeten Version des MediaWikis noch nicht voll funktionsfähig. Es sollten hier aber alle Seiten aufgelistet werden, die eingesetzt wurden, um Begriffe zu trennen, die zwar verschiedenes bedeuten, aber gleich geschrieben werden. Die zweite Funktion „Doppelte Redirects“ sucht nach allen Weiterleitungen, die ihrerseits auf eine Weiterleitung verweisen. Dies ist unnötig, da der ursprüngliche Redirect gleich auf die Zielseite zeigen kann. Ein Beispiel: Seite A zeigt auf Seite B, die auf Seite C zeigt. In der Praxis ist es so, dass die automatische Weiterleitung nur einmal funktioniert. Das bedeutet, der Leser, der A aufgerufen hat, landet bei B und wird von hier nicht mehr automatisch umgeleitet. Daher ist es sinnvoll, den Zwischenschritt von A nach B zu eliminieren und A ebenfalls gleich nach C zeigen zu lassen. In der Auflistung der doppelten Redirects sehen Sie die ursprüngliche Seite A, die Seite B, auf die verwiesen wird, und in Klammern auch noch den Verweis auf C, damit Sie das Ziel kennen. Hinter A ist ein Link zur die entsprechende Bearbeitungsansicht angebracht, damit Sie die Verbesserung gleich vornehmen können. Mit dem Link „Kaputte Redirects“ finden Sie Weiterleitungen, die auf nicht vorhandene Seiten verweisen. Da diese Umleitungen nicht funktionieren (s. Abb. 7.4), sollten sie entfernt oder aber das Sprung-Ziel erstellt werden.
Wartungsseite
Doppelte Redirects
Kaputte Redirects
Abb. 7.4
Die Funktion „Seiten, die auf sich selbst verweisen“ ist etwas missverständlich benannt. Sie finden hier nämlich weder interne Links auf sich selbst (diese werden von der Wiki-Software nicht gesetzt) noch vorhandene externe URLs, die auf die Seite zeigen. Was je-
7.5 Wartung
Seiten, die auf sich selbst verweisen
■ ■ ■
123
Seiten mit falsch geschriebenen Wörtern
doch aufgelistet wird, sind Artikel, die seiteninterne Links enthalten, denen der Name ihres Artikels vorangestellt ist, also [[GleicheSeite#Bereich]]. Dies ist zugegebenermaßen unschön, da nicht automatisch ersichtlich ist, dass es sich um einen seiteninternen Link handelt. Die Funktion des Links wird jedoch durch diese Schreibung nicht beeinflusst. Eine interessante Methode zur Vereinheitlichung der Schreibweisen bietet die Suche nach „Seiten mit falsch geschriebenen Wörtern“. Natürlich hat das MediaWiki keine eingebaute Rechtschreibprüfung. Die Suche richtet sich vielmehr nach Einträgen auf der Seite [Wiki-Name]:Liste von Tippfehlern. Die Fehlereinträge auf dieser Seite bestehen einfach aus einer unnummerierten Aufzählung der Schreibfehler. Üblicherweise wird jeweils in Klammern die richtige Schreibweise angegeben: * Tipfeler (Tippfehler) Anderer Text, der nicht in Aufzählungen steht, wird ignoriert. So kann man beispielsweise die Fehler alphabetisch ordnen und die jeweiligen Buchstaben mit Sektionen unterteilen oder Kommentare zu den falsch geschriebenen Worten machen. Maßgeblich für die Erkennung des Fehlers ist das erste Wort der Aufzählung. Die Fehleranzeige auf der Funktionsseite zeigt aber die komplette Aufzählungszeile, und damit auch Angaben über die richtige Schreibung (s. Abb. 7.5). Gleich darunter werden die Seiten angezeigt, die das fehlerhafte Wort verwenden.
Abb. 7.5
124
■ ■ ■
7 Komponenten: die Funktionsseiten
Für international angelegte Wikis ist es unter Umständen wünschenswert, die Pendants einer Seite in einer anderen Sprache zu kennen. Soll ein Wiki zwei- oder mehrsprachig sein, so sollten diese Entsprechungen sogar systematisch angegeben werden. Dies geschieht in Wikipedia mittels Sprachverweisen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie ein Sprachpräfix vor dem eigentlichen Seitennamen haben, z. B.:
Zeige fehlende Sprachverweise
[[en:Main Page]] für die englische Version der Hauptseite. Mit der Funktion „Zeige fehlende Sprachverweise“ nach werden dann alle Seiten angezeigt, die keinen Verweis auf den Sprachraum haben, der angegeben wurde. Bei den Sprachverweisen handelt es sich im Prinzip in InterwikiLinks (s. Kap. 6.2). Die entsprechenden Kürzel sind aber in der Standardinstallation nicht vorhanden und müssen, falls erwünscht, manuell angelegt werden (s. Kap. 8.2). Damit haben wir die Funktionen der Wartungsseite vollständig behandelt. In diesem Bereich sind aber noch eine Reihe weiterer Spezialseiten anzusiedeln. So kann mit „Seiten exportieren“ eine XML-Datei erzeugt werden, in der die Informationen zu angegebenen Seiten zu finden sind. Dazu müssen Sie nur die Titel der Seiten, die Sie exportieren wollen, in das Textfeld auf der Spezialseite eintragen. Jeder Titel muss dabei in einer eigenen Zeile stehen, sonst wird er als ein einziger Titel erkannt, der aus mehreren Wörtern besteht. Wenn Sie das Feld „Nur die aktuelle Version der Seite exportieren“ deaktivieren, werden alle Veränderungen mit ausgegeben. Vorsicht! Auf diese Weise können sehr große Dateien entstehen. Nach Drücken des Knopfes Submit Query liefert das Wiki eine XML-Datei zurück. Die können Sie entweder im Browser betrachten (wenig sinnvoll, da die gleichen Informationen formatiert auf den eigentlichen Seiten stehen) oder zur Weiterverarbeitung als .xml-Datei speichern. Achtung: Die Auszeichnung des Seiteninhalts, wie Formatierungen, wird hierbei nicht umgewandelt. Die Informationen sind vor allem für den Austausch von Seiten zwischen (Media-)Wikis gedacht. Insgesamt ist die Verbindung von Wikis und XML bisher ein eher stiefmütterlich behandeltes Thema. Mit der steigenden Zahl der Nutzer und vor allem der Wiki-Systeme und dem dadurch entstehenden Bedarf an Austausch zwischen den Wikis dürfte sich das in Zukunft ändern. Immerhin gibt es bereits Bestrebungen, unter dem Stichwort Wikipedia DTD eine XML-Beschreibung der gesamten MediaWiki-Formatierung und Seiteninformation zu entwerfen.
7.5 Wartung
Seiten exportieren
Wikis und XML
■ ■ ■
125
Alle MediaWikiMeldungen
Logs
IP-Adresse blockieren
Gelöschte Seiten wiederherstellen
126
■ ■ ■
Eine Auflistung, die „Alle MediaWiki-Meldungen“ zeigt, erscheint zunächst wenig hilfreich. Sie finden hier eine dreispaltige Tabelle mit allen Ausgaben und Beschriftungen auf der rechten Seite. Links ist jeweils ein Verweis auf eine Seite im MediaWiki-Namensraum. Damit wird klar, warum es die Auflistungsseite gibt. Jede Ausgabe des Wikis wird auf einer dieser Seiten festgelegt und ist auch für Administratoren veränderbar. Geänderte Mitteilungen sind rot hinterlegt. In der mittleren Spalte werden die Standard-Werte angezeigt, so dass diese im Fall einer ungerechtfertigten Änderung leicht wieder verfügbar sind. Bei einigen Ausgaben sehen Sie, dass Variablen verwendet werden. Diese sind mit $ und einer Zahl gekennzeichnet und werden direkt von der Software gefüllt. Der Inhalt ist meistens ein Seitenname oder eine Zahl. Dies sollte aus dem Kontext ersichtlich sein. Die Seite Logs gibt Ihnen die Möglichkeit, alle Änderungen im MediaWiki zu verfolgen. Dies betrifft hochgeladene Dateien, Löschungen und Sperrungen von Seiten sowie Blocks von Usern. Diese können entweder in ihrer Gesamtheit angezeigt werden, oder aber nach Nutzer oder Seitentitel gefiltert werden. Zu guter Letzt sind noch vier Seiten zu erwähnen, die nur von Usern mit Sysop-Status aufgerufen werden können. Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es die Möglichkeit, unliebsame Teilnehmer des Wikis für eine begrenzte Zeit von der Bearbeitung der Artikel auszuschließen. Dazu dient die Seite IP-Adresse blockieren. Hier kann man eine IP-Nummer angeben. Beachten Sie, dass man in der Standardeinstellung keine bekannten Nutzer aussperren kann, es sei denn, man kennt ihre IP (s. Kap. 8.1). Zusätzlich ist es nötig, einen Sperrzeitraum anzugeben. Dieser besteht aus einer Zahl und der Angabe der zeitlichen Größe oder dem Wort „indefinite“. Mögliche Größen sind „seconds“, „hour“, „days“, „months“ und „years“. Wird keine Ablaufzeit eingetragen, so wird die Adresse nicht geblockt. Das Sperren von Nutzern sollte nur als letztes Mittel gegen Vandalismus verwendet und sinnvoll begründet werden. Administratoren können Seiten löschen. Diese werden in der Datenbank allerdings nur als gelöscht gekennzeichnet, bleiben ansonsten aber erhalten. Sie können also im Fall einer versehentlichen oder ungerechtfertigten Löschung wieder hergestellt werden. Dazu dient die Spezialseite Gelöschte Seiten wiederherstellen. Hier sind alle Artikel aufgelistet, die als entfernt gekennzeichnet wurden. Wählen Sie einfach die entsprechende Datei mit einem Mausklick aus. Daraufhin erscheint eine Seite mit der neuesten Version des herzustellenden Artikels. Alle älteren Ausgaben sind am unteren Ende der Seite verlinkt. Es werden allerdings, wenn Sie auf Wiederherstellen! klicken, immer alle Versionen zurückgeholt.
7 Komponenten: die Funktionsseiten
Die Spezialseite Seiten importieren ist zwar verlinkt, liefert aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Fehlermeldung. In Zukunft wird sie als Portal dienen, um exportierte Artikel aus anderen Wikis in das eigene mit zu übernehmen.
7.5 Wartung
■ ■ ■
127
8
Administration
Leser Autor WikiAdmin WebAdmin
Die Administration eines MediaWikis kann, wie wir bereits gesehen haben, zum Teil über den Browser vonstatten gehen. Darüber hinaus gibt es aber einige Aufgaben, die nur mit Zugriff auf den Server und die darauf liegenden Dateien erledigt werden können. Wir wollen im Folgenden etwas tiefer in die Vorgänge und Einstellungen eingehen, die für den Betrieb des Wikis von Bedeutung sind.
8.1 Filestruktur und LocalSettings.php Für Eingriffe ins MediaWiki auf Dateiebene ist es zunächst sinnvoll, sich einen groben Überblick zu verschaffen, welche Funktionen in welchen Verzeichnissen zu finden sind und welche die wichtigsten Dateien sind, die das Verhalten des Wikis festlegen. Die Unterordner des MediaWiki-Verzeichnisses und ihre Funktionen sind in Tab. 8.1 aufgelistet: Name config
docs extensions
images includes
Funktion Hier finden Sie das Installationsskript, das in Kap. 2.2 ausgeführt wurde. Außerdem wird in diesem Verzeichnis bei der Installation die Datei LocalSettings.php erzeugt. Dokumentationen, die einen Einstieg für Administratoren bieten sollen. Enthält Erweiterungen des MediaWiki. Ist vor allem für zukünftige Plugins gedacht, die hier eingetragen werden. Hier werden die Bilder und Dateien gespeichert, die ins Wiki hochgeladen wurden. Der eigentliche Kern des MediaWiki. Hier finden Sie alle Dateien, die mit der Verarbeitung und dem Aufbau von Wiki-Seiten zu tun haben.
8.1 Filestruktur und LocalSettings.php
Verzeichnisstruktur Tab. 8.1
■ ■ ■
129
irc languages
maintainance math stylesheets templates
Parameter in LocalSettings
Verbindung zum Wikimedia-Chat. Für das Wiki nicht relevant. Übersetzung der Meldungen des Wikis in die entsprechende Sprache. Wird bei der Installation ausgelesen und für die Erstellung der MessageSeiten verwendet. Tools für Administratoren, vor allem zu Wartung, Update und Export der Datenbank. Benötigte Dateien zur Einbindung von mathematischen Formeln. CSS-Dateien und Bilder, die für die jeweiligen Skins gebraucht werden. Vorlagen für den Aufbau der Seiten des MediaWikis.
Viele der grundlegenden Einstellungen, die Sie im MediaWiki vornehmen können, werden durch Einträge in der Datei LocalSettings.php gemacht, die im Hauptverzeichnis liegt. Dabei handelt es sich eigentlich um ein PHP-Skript, das einige grundlegende Variablen festlegt. Falls Sie kein PHP-Programmierer sind, soll Sie das nicht weiter stören, denn die Einstellungen folgen einem einfachen Schema: $parameter = "wert"; Zeilen, die mit einem # beginnen, sind als Kommentare gekennzeichnet und haben daher keine Auswirkung auf die Software. Die Werte der Parameter werden bei der Installation des Wikis festgelegt und an die Gegebenheiten Ihres Systems angepasst. Einige der Werte sind daher nur für die Software interessant. Wir werden im Folgenden die interessantesten Einstellungen besprechen, die Sie mehr oder weniger gefahrlos vornehmen können. Die anderen Werte sollten Sie nur ändern, wenn Sie eine gewisse Erfahrung im Umgang mit PHP und dynamischen Webseiten haben. In jedem Fall sollten Sie zur Sicherheit eine Kopie von LocalSettings.php machen, die Sie im Notfall wiederherstellen können. Die Datei kann mit jedem beliebigen Editor bearbeitet werden, Syntax-Highlighting ist jedoch von Vorteil, weil damit die Variablen und Werte hervorgehoben werden. Tipp: Wenn Sie bei der Installation LocalSettings.php ins Hauptverzeichnis kopiert und nicht verschoben haben, sollte im Verzeichnis mediawiki/config noch die ursprüngliche Version der Datei liegen.
130
■ ■ ■
8 Administration
Bei der Installation des MediaWiki haben Sie den Namen und die Kontaktmail festgelegt. Diese Angaben finden Sie in LocalSettings.php als Parameter wieder. Der Name des Wikis wird in $wgSitename festgelegt. Es ist nicht ratsam, den Namen nachträglich zu ändern, weil viele Wiki-Seiten diesen Namen verwenden, insbesondere die Seiten in dem entsprechenden Namensraum. Dagegen kann es leicht passieren, dass sich die Email-Adresse des Administrators ändert. Diese ist in $wgEmergencyContact sowie $wgPasswordSender gespeichert. Wie Sie sehen, können die beiden Adressen unterschiedlich sein. Die erste enthält diejenige Person, die eine Email bekommt, wenn die WikiSoftware ein Problem entdeckt. Die zweite gibt an, von welcher Adresse aus Passwörter verschickt werden. Dies sollte eine Adresse sein, auf die die Benutzer antworten können, wenn Unklarheiten auftauchen. Das Aussehen des Wikis wird teilweise durch die Parameter in LocalSettings.php bestimmt. In $wgLogo ist der Pfad festgelegt, unter dem das Bild zu finden ist, welches Sie links oben in der Ecke des MediaWikis sehen. Beachten Sie, dass der Pfad konform zum Betriebssystem des Servers sein muss. Unter Linux werden Schrägstriche verwendet, um Verzeichnisse zu trennen. Groß- und Kleinschreibung der Angabe sind relevant. Unter WindowsSystemen spielt dies keine Rolle und Verzeichnisse werden mit einem Backslash getrennt. Bei der angegebenen Datei sollte es sich um eine Bild-Datei handeln, die 135 x 135 Pixel nicht überschreitet. Größere Grafiken werden abgeschnitten. Das generelle Aussehen des Wikis wird durch Skins bestimmt. Standardmäßig wird hier für nicht eingeloggte Nutzer MonoBook verwendet. Dies ist im Parameter $wgDefaultSkin festgelegt. Hier können Sie einen der vorgegebenen Skins eintragen. Falls Sie sich vertippt haben, wird der Standard-Skin eingestellt. Zur Verwendung eigener Skins s. u. Abhängig von der Konfiguration Ihres Systems ist es möglich, die URL einer Wiki-Seite unterschiedlich zu gestalten. Normalerweise wird ein Artikel über einen Parameter der Datei index.php aufgerufen:
Kontaktinformation
OberflächeE anpassen
URL gestalten
http://localhost/index.php?title=SeitenTitel Die zweite Variante ist kürzer und schöner. Hier sind nur Pfad und Titel zu sehen. http://WikiPfad/SeitenTitel
8.1 Filestruktur und LocalSettings.php
■ ■ ■
131
Bei der Installation prüft das Skript Ihre Konfiguration und setzt die Variable $wgArticlePath entsprechend, d. h. wenn möglich, wird die kürzere Variante verwendet: $wgArticlePath = "$wgScript/$1"; # $wgArticlePath = "$wgScript?title=$1";
Hochladen von Bildern und Dateien
$wgScript ist dabei der Pfad, $1 der Platzhalter für den Seitentitel. Wünschen Sie die lange Version der URL, so entkommentieren Sie die zweite Zeile, indem Sie das # löschen und ein # an den Anfang der ersten Zeile setzen. Das Hochladen von Bildern und Dateien ist in der Standardeinstellung nicht möglich, muss also explizit erlaubt werden. Stellen Sie dazu den Parameter $wgDisableUploads auf false, indem Sie den Hash am Anfang der Zeile entfernen. Beachten Sie, dass der Wert false nicht in Anführungszeichen steht. Unter Linux müssen Sie sicherstellen, dass das Verzeichnis images beschreibbar ist. Welche Arten von Dateien zum Hochladen akzeptiert werden, können Sie ebenfalls bestimmen. Diese werden in der Variable $wgFileExtensions festgelegt, die normalerweise nicht in LocalSettings.php, sondern in includes/DefaultSettings.php gesetzt wird. Dort enthält sie standardmäßig folgende Einträge: $wgFileExtensions = array( 'png', 'gif', 'jpg', 'jpeg', 'ogg');
DefaultSettings.php wird nicht geändert! Wollen Sie weitere Dateitypen hinzufügen, so müssen Sie die obige Zeile in LocalSettings.php einfügen. Dann können Sie die Liste beliebig nach dem gleichen Schema erweitern, also durch Komma getrennt und in Hochkommas eingeschlossen. Beachten Sie, dass einige Filetypen potentielle Gefahren in sich bergen, insbesondere, wenn sie ausführbare Programme sind oder enthalten. Daher sind folgende Typen generell vom Upload ausgeschlossen: html, htm, php, phtml, php3, php4, phps, shtml, jhtml, pl, py, cgi, exe, scr, dll, msi, vbs, bat, com, pif, cmd, vxd, cpl
Bildgrößen
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■ ■ ■
Wenn es nötig ist, diese Dateien hochzuladen, so kann man den Upload von .zip-Archiven erlauben, die fraglichen Dateien in so ein Archiv packen und dann ins Wiki übertragen. Mit $wgUseImageResize=true; erlauben Sie das Ändern von Bildgrößen. Die Option ist bei der Installation ausgeschalten, es
8 Administration
ist aber sehr sinnvoll, sie zu aktivieren, insbesondere, um Thumbnails erzeugen zu können. Wenn Sie ImageMagick installiert haben, können Sie dies zur Größenänderung verwenden. Der Parameter ist $wgUseImageMagick=true. Die Möglichkeit, LaTeX-Formeln in eine Seite einzubinden, kann durch $wgUseTeX=true aktiviert werden. Die Einstellungen für den Zugriff auf die Datenbank finden Sie in den Parametern $wgDBserver, $wgDBname, $wgDBuser und $wgDBpassword. Diese haben Sie bereits bei der Installation angegeben. Es besteht die Möglichkeit, Administratoren eine Seite zur Verfügung zu stellen, die direkte Datenbankabfragen aus dem MediaWiki zulässt. Dazu setzen Sie den Parameter
Datenbankzugang
$wgAllowSysopQueries = true; und geben Sie mit $wgDBsqluser und $wgDBsqlpassword die Zugangsdaten an. Nun wird in der Auflistung der Spezialseiten für Sysops die Seite SQL-Abfragen angezeigt. Diese Seite ist sehr unsicher, da mittels SQL-Abfragen auch Einträge aus der Datenbank verändert und gelöscht werden können, wenn dem entsprechenden Datenbank-User auf dem Server diese Rechte eingeräumt wurden. Das ist auch der Grund, warum eigene Zugangsdaten für SQLAbfragen eingegeben werden können. Achten Sie darauf, dass doppelte Anführungszeichen in den SQL-Abfragen durch einfache ersetzt werden sollen. Zu den schon bei der Installation festgeschriebenen Namensräumen können Sie über die Konfigurationsdatei zusätzliche hinzufügen. Dazu gehen Sie wie folgt vor: zunächst benötigen Sie eine weitere Variable in LocalSettings.php mit dem Namen $wgExtraNamespaces. Alle Namesräume sind nummeriert, die eigenen beginnen bei 100. Gerade Nummern bezeichnen dabei normale Bereiche, ungerade die zugehörigen Diskussions-Namespaces:
Eigene Namespaces
$wgExtraNamespaces = array(100 => "Funkenflug", 101 => "Funkenflug_Diskussion" ); In zwei weiteren Variablen müssen Sie nun das Verhalten der Bereiche festlegen. In der Datei includes/DefaultSettings.php finden Sie die Einträge zu den Variablen $wgNamespaces WithSubpages und $wgNamespacesToBeSearched Default. Kopieren Sie die beiden nach LocalSettings.php und erweitern Sie die Liste mit den Nummern der neuen Namensräume. Die erste Variable legt fest, dass in dem Namespace neue Seiten erstellt werden dürfen,
8.1 Filestruktur und LocalSettings.php
■ ■ ■
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während die zweite angibt, ob der Bereich bei einer Suche automatisch mit berücksichtigt werden soll: $wgNamespacesWithSubpages = array( -1 => 0, 0 => 0, ... 100 => 1, 101 => 1 ); $wgNamespacesToBeSearchedDefault = array( -1 => 0, 0 => 1, ... 100 => 1, 101 => 1 );
Seitenzugriff beschränken
Nach diesem Schema können Sie Ihrem Wiki bis zu 156 eigene Namensräume hinzufügen. Die Datei LocalSettings.php enthält auch Angaben darüber, wer die Seiten des Wikis sehen und verändern darf. Die Rechtevergabe im MediaWiki erfolgt nach dem Whitelist-Prinzip. Das bedeutet, alle Seiten, die nicht als freigegeben in eine Liste (die Whitelist) aufgenommen wurden, können nicht gesehen oder bearbeitet werden. Wenn es keine weiße Liste gibt, so bestehen keine Beschränkungen. Es gibt auch eine Auflistung für Nutzeraccounts. Wer in dieser Liste eingetragen ist, der ist berechtigt, neue User anzulegen. In der Standardeinstellung, die nicht explizit in den Settings angegeben ist, darf jeder Nutzer, ob eingeloggt oder nicht, alles tun. Die nötigen Parameter sind wie folgt gesetzt: $wgWhitelistEdit = false; $wgWhitelistRead = false; $wgWhitelistAccount = array ( "user" => 1, "sysop" => 1, "developer" => 1 ); Es existiert also keine Whitelist fürs Bearbeiten und keine fürs Lesen von Seiten. Damit werden auch nicht angemeldete Nutzer nicht vom Zugriff ausgeschlossen. Außerdem können sich Nutzer selber als User registrieren. Wenn Sie wollen, dass nur angemeldete Nutzer Seiten bearbeiten können, sollten Sie die Bearbeitungs-Whitelist aktivieren: $wgWhitelistEdit = true; $wgWhitelistRead = false;
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8 Administration
Hier ist es nicht möglich, nur einzelne Seiten für alle zur Bearbeitung freizugeben. Im Gegensatz dazu müssen bei einer LeseWhitelist die freigegebenen Seiten ausdrücklich angegeben werden: $wgWhitelistRead = array("Seite1", "Seite1"); Das bedeutet, dass Sie eine oder mehrere offen zugängliche Einstiegsseiten für Ihr Wiki haben, alle anderen Seiten aber erst nach einer Anmeldung erreichbar sind. Die bisherigen Einstellungen erwarten, dass sich ein Nutzer zunächst dem System bekannt macht, bevor er etwas lesen oder verändern kann. Dies geschieht, indem er sich anmeldet oder, falls er noch keinen Account hat, registriert. Damit ist Lesen und Schreiben im Prinzip immer noch für jeden offen. Um dies zu verhindern (beispielsweise, weil Sie ein festes Autorenteam haben), müssen Sie die Möglichkeit, neue Accounts anzulegen, auf Sysops beschränken.
Useranmeldung erlauben
$wgWhitelistAccount = array ( "user" => 0, "sysop" => 1, "developer" => 1 ); Wenn Sie als Administrator einen neuen Nutzer registrieren wollen, so müssen Sie sich zunächst selber einloggen und dann die Seite Spezial:Userlogin aufrufen. Da die nicht in der Liste der Spezialseiten aufgeführt ist, muss sie über die Suche oder per URL aktiviert werden. Geben Sie einen Usernamen und die E-Mail des neuen Nutzers ein und klicken Sie über email. Es wird dann ein zufälliges Passwort generiert und dem neuen Nutzer zugeschickt. Um bestimmte User nicht nur über IP-Nummern, sondern auch per Namen aus dem Wiki verbannen zu können, müssen Sie den Parameter $wgSysopUserBans auf true setzen. Jetzt können Sie in der Spezialseite IP-Adresse blockieren auch Usernamen angeben.
User sperren
8.2 Datenbank-Struktur Fast alle Daten, die bei der Arbeit mit dem MediaWiki entstehen, werden in der Datenbank gespeichert. Sie ist die letzte Instanz für Änderungen an den Daten, falls keine entsprechende Spezialseite für die gewünschten Vorgänge vorhanden ist. Daher wollen wir Ihnen einen groben Überblick über die Tabellen der Datenbank geben (s. Tab. 8.2):
8.2 Datenbank-Struktur
Tabellen der Datenbank
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Tab. 8.2
Letzte Bearbeitung eines Users
Name archive brokenlinks cur image imagelinks interwiki ipblocks links math old oldimage
Funktion Hier finden Sie die gelöschten Seiten. Liste der Links auf nicht existierende Seiten. Beinhaltet die aktuellen Versionen der Artikel. Informationen über die hochgeladenen Dateien. Liste der Links auf Bilder und Dateien. Liste bekannter Interwiki-Präfixe. Informationen über aktuell geblockte Nutzer. Liste aller funktionierenden Verweise. Angaben über mathematische Formeln. Enthält die alten Versionen der Artikel. Informationen über alte Versionen der hochgeladenen Dateien und Bilder. recentchanges Liste der Änderungen im Wiki. site_stats Statistische Informationen. user Liste der Benutzer. watchlist Einträge auf den persönlichen Beobachtungslisten der Nutzer. Änderungen in der Datenbank zielen ins Herz des Wikis und können dementsprechend viel anrichten. Wenn Sie hier Eingriffe vornehmen, sollten Sie eine gewisse Erfahrung im Umgang mit MySQL mitbringen, um vorhandene Daten nicht zu verlieren. Haben Sie einen Teilnehmer als Vandalen identifiziert, ist es unter Umständen interessant, herauszufinden, welche Seiten er als letzter bearbeitet hat, d. h. bei welchen Seiten noch niemand die Zerstörungen zurückgenommen hat: SELECT cur_title FROM cur WHERE cur_user_text='name'
Eigene Interwiki-Links
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Wenn Sie Asksql verwenden, werden die Titel im Suchergebnis gleich auf die aktuellen Seiten verlinkt. Eine Liste der bekannten Interwiki-Kürzel ist in der Tabelle „interwiki“ eingetragen. Die Elemente haben jeweils drei Bestandteile: als erstes wird die Abkürzung, also das Präfix angegeben. Dann kommt die URL, die einem Eintrag vorangestellt werden soll, gefolgt von einem $1, das als Variable für den Artikelnamen steht. Zuletzt ist noch als Flag zu setzen, ob der Link lokal ist oder nicht. Im ersten Fall wird die URL des eigenen Wikis vorangestellt, im zweiten der Verweis als eigenständiger externer Link betrachtet. Neue Einträge fügen Sie wie folgt ein:
8 Administration
INSERT INTO interwiki VALUES ("Präfix", "URL$1", lokal) Lokal hat dabei entweder den Wert 0 für lokal oder 1 für extern. In einem Interwiki-Link wird nun das Präfix durch den entsprechenden Eintrag ersetzt und an der Stelle von $1 der Verweisname eingetragen. Um die Größe der Datenbank zu reduzieren, können Sie das Archiv der gelöschten Artikel leeren. Tun Sie dies nur, wenn Sie sicher sind, dass keine dieser Artikel mehr benötigt werden.
Archiv löschen
DELETE FROM archive; Bei manchen Artikeln spielt die History keine allzu große Rolle (z. B. wenn Sie sich eine persönliche To-do-Liste erstellen). Zum löschen der alten Versionen eines Eintrags entfernen Sie alle Datensätze in der Tabelle „old“, deren Titel der des zu löschenden Artikels ist: DELETE FROM old WHERE old_title = 'titel'; Um die Datensicherheit zu erhöhen, ist es ratsam, von Zeit zu Zeit den Inhalt der Datenbank abzuziehen und zu archivieren. Im Falle eines Datenverlusts kann somit zumindest ein Teil der Artikel wiederhergestellt werden. Einen Datenbankabzug erhalten Sie, indem Sie auf Kommandozeilenebene auf dem Server den Befehl
Daten sichern
mysqldump -u user -p db > datei eingeben. User und Db (Datenbank) haben Sie bei der Installation angegeben. Für datei können Sie einen beliebigen Namen wählen. Es ist sinnvoll, die Endung .sql anzuhängen, weil es sich bei dieser Datei um eine Reihe von SQL-Befehlen handelt. Sie werden dann nach dem Passwort für die Datenbank gefragt und nachdem Sie dieses eingegeben haben, wird der Abzug erstellt. Alternativ zur Kommandozeile können Sie auch einen Client wie phpMyAdmin verwenden. Zur Wiederherstellung der Daten laden Sie den Datenbankabzug in MySQL.
Daten wiederherstellen
mysql -u user -p db < datei
8.2 Datenbank-Struktur
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Wollen Sie die Artikel aus einem anderen Wiki importieren, so reicht es, die Tabellen cur und old zu holen. Der Dump-Befehl sieht so aus: mysqldump –u user –p db cur old > datei Der Importier-Befehl bleibt gleich. Nachdem Sie neue Seiten ins Wiki geholt haben, sollten Sie das Wartungsskript ausführen, das die Linktabellen auffrischt. Dies geht nur von der Kommandozeilenebene aus. Wechseln Sie dazu ins Verzeichnis mediawiki/maintenance und geben sie ein: php rebuildall.php Die Ausführung des Skripts kann je nach Datenbankgröße mehrere Stunden dauern. Nachdem einige Spezialseiten auf die Daten angewiesen sind, ist es aus Konsistenzgründen jedoch die Mühe wert, da sonst nur unvollständige Daten angezeigt werden.
8.3 Designfragen Skins
Aufbau des Templates
Wenn Sie das MediaWiki als Bestandteil ihrer Homepage nutzen wollen, ist es wünschenswert, das Design des Wikis an das der eigenen Site anzupassen. Auch als eigenständige Seite möchte man seinem Wiki unter Umständen eine persönliche Note geben. Um das Erscheinungsbild zu ändern, gibt es zwei Ansatzpunkte: einerseits können Sie den Skin gestalten, indem Sie die CSS-Dateien im Verzeichnis mediawiki/skins/common verändern. Änderungen am Seitenaufbau hingegen nehmen Sie in den Templates im Verzeichnis mediawiki/skins vor. Das Template-System, wird erst seit der MediaWiki-Version 1.3 verwendet. Template-basiertes Layout ist aber das Modell der zukünftigen Versionen und ungleich leichter anzupassen. Darüber hinaus basiert der Skin, der für eigene Einstellungen vorgesehen ist, auf dem Template-Modell. Wir werden uns im Folgenden also darauf konzentrieren. Es sei nur kurz erwähnt, dass die Skins Standard, Nostalgia und CologneBlue ein anderes System verwenden. Sehen wir uns zunächst das Template MonoBook.php in mediawiki/skins an. Der entscheidende Bereich beginnt ab der Zeile class MonoBookTemplate extends QuickTemplate Der schematische Aufbau ist in Tab. 8.3 dargestellt.