ORIENTALIA LOVANIENSIA ANALECTA ---216---
DIE ASSYRER UND DAS WESTLAND Studien zur historischen Geographie und Herrscha...
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ORIENTALIA LOVANIENSIA ANALECTA ---216---
DIE ASSYRER UND DAS WESTLAND Studien zur historischen Geographie und Herrschaftspraxis in der Levante im 1. Jt. v.u. Z.
von
ARIEL M. BAGG
UITGEVERIJ PEETERS en DEPARTEMENT OOSTERSE STUDIES LEUVEN - PARIS - WALPOLE, MA 2011
A catalogue record for this book is available from the Library of Congress.
© 2011, Peeters Publishers & Department of Oriental Studies Bondgenotenlaan 153, B-3000 Leuven/Louvain (Belgium)
All rights reserved, incIuding the rights to translate or to reproduce this book or parts thereof in any form. ISBN 978-90-429-2569-4 D/2011/0602/129
"
Für Jael in aller Liebe
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort Tabellenverzeichnis Kartenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 1. Bibliographische Abkürzungen 2. Allgemeine Abkürzungen 3. Neuassyrische Herrscher 4. Biblische Bücher Kap. 1 Einführung 1.1 Ziele und Fragestellung 1.2 Forschungsstand 1.3 Methode und Aufbau Kap. 2 Das Westland Exkurs: Über die Lage von ktk Kap. 3 Die geographische Wahrnehmung der Levante in neuassyrischer Zeit 3.1 Weltvorstellungen und Behandlung der geographischen Informationen 3.2 Physische Geographie 3.2.1 Das Mittelmeer 3.2.2 Flüsse 3.2.3 Berge 3.3 Humangeographie 3.3.1 Siedlungsgeographie 3.3.1.1 Punktbezogene Objekte 3.3.1.2 Flächenbezogene Objekte 3.3.2 Linguistische Geographie 3.3.2.1 Orthographien
xi xiii xv xix xix xxviii xxx xxx 1 1 5 15 19 .41
53 53 64 66 72 77 85 85 86 101 106 106
V1ll
INHALTSVERZEICHNIS
3.3.2.1.1 Die Verwendung von Determinativen für Länder- und Stadtnamen 3.3.2.1.2 Weitere Bemerkungen zur Orthographie der Ortsnamen 3.3.2.2 Sprachliche Herkunft 3.3.2.3 Typologie der Namen 3.3.3 Wirtschaftsgeographie 3.3.3.1 Der Erwerb von Gütern 3.3.3.2 Rohstoffe 3.3.3.2.1 Metalle 3.3.3.2.2 Steine 3.3.3.2.3 Holz 3.3.3.2.4 Wolle 3.3.3.2.5 Elfenbein und Elefantenhaut 3.3.3.3 Tiere 3.3.3.4 Fertigprodukte 3.3.3.4.1 Metallobjekte 3.3.3.4.1.1 Objekte aus Bronze 3.3.3.4.1.2 Objekte aus Gold 3.3.3.4.1.3 Objekte aus anderen Metallen 3.3.3.4.2 Holzgegenstände 3.3.3.4.3 Textilien 3.3.3.4.4 Elfenbeinobjekte 3.3.3.4.5 Öl und Gewürzpflanzen 3.3.3.4.6 Wein 3.3.3.4.7 Weitere Fertigprodukte 3.3.3.5 Militärische Ausrüstung und Truppen 3.3.3.6 Menschen 3.3.3.6.1 Menschen als Beutegut 3.3.3.6.2 Deportationen und Bevölkerungsaustausch 3.3.4 Politische Geographie 3.3.4.1 Zugehörigkeit zu einer politischen Einheit... 3.3.4.2 Statusänderung 3.3.4.2.1 Die Terminologie der Annexion 3.3.4.2.2 Die Vergabe von Territorium 3.3.4.3 Sonderfalle 3.3.4.3.1 Vorposten 3.3.4.3.2 Handelszentren 3.3.4.3.3 Die Grenze zu Ägypten
106 111 119 122 129 129 135 136 138 139 141 142 143 144 I44 145 145 145 146 146 146 147 147 148 148 149 149 154 157 158 163 163 171 173 173 175 178
INHALTSVERZEICHNIS
3.3.5 Verkehrsgeographie Kap. 4 Die assyrische Eroberung der Levante 4.1 Einführung : 4.2 Die Levante bis Tiglatpileser III.: Erkundung und Ausbeutung 4.2.1 Die Westfeldzüge Assumasirpals 11.: Die Erkundung des Territoriums 4.2.2 Die Westfeldzüge Salmanassars III.: Die Bezwingung des Territoriums 4.2.3 Von Samäi-Adad V. bis Assur-neräri V.: Die Erhaltung des Territoriums 4.3 Die Levante zur Zeit Tig1atpilesers III.: Der große Anschluss 4.4 Die Levante nach Tiglatpileser III.: Die Abrechnung mit den Unbeugsamen 4.4.1 Die Westfeldzüge Salmanassars V.: Aufstand in der südlichen Levante 4.4.2 Die Westfeldzüge Sargons 11.: Die Annexion der nordwestlichen Gebiete 4.4.3 Von Sanherib bis Assurbanipal: Die Grenzen der Expansion 4.4.3.1 Die Westfeldzüge Sanheribs: Aufstände in den nördlichen und südlichen Gebieten 4.4.3.2 Die Westfeldzüge Asarhaddons: Druck aus dem Norden 4.4.3.3 Die Westfeldzüge Assurbanipals: Bedrohung aus der Wüste
ix 179 187 187 191 191 194 205 213 227 227 233 244 244 252 261
Kap. 5 Assyrische Herrschaftspraxis in der Levante 5.1 Imperiale Herrschaftspraxis 5.2 Die vermeintliche ,,Assyrisierung" des Westens 5.3 Assyrische Herrschaftsstrategien in der Levante 5.4 Ein Weltreich ohne Mission
271 271 281 295 301
Anhänge 1. Politische Geographie: Register der Ortsnamen nach politischen Einheiten
309
x
INHALTSVERZEICHNIS
2. Physische Geographie: Register der Bergund Gewässernamen
323
Literatur Bücher und Aufsätze TAVO-Karten
327 327 369
Tabellen
373
Register 1. Ortsnamen 1.1 Modeme Ortsnamen 1.2 Neuassyrische Ortsnamen 1.3 Aramäische Ortsnamen 1.4 Biblische Ortsnamen 1.5 Klassische Ortsnamen 1.6 Weitere Ortsnamen 2. Personennamen 3. Quellen 3.1 Neuassyrische Quellen 3.2 Weitere Keilschriftquellen 3.3 Aramäsiche Quellen 3.4 Biblische Quellen 3.5 Klassische Quellen 4. Sachregister 5. Akkadische Termini
435 435 435 440 455 .455 456 .456 457 463 463 .488 489 489 491 491 497
Karten
501
VORWORT
Das vorliegende Buch ist die leicht überarbeitete Fassung des ersten Teils meiner Habilitationsschrift, die im November 2006 am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin eingereicht wurde. Der zweite Teil wurde 2007 mit dem Titel Die
Orts- und Gewässemamen derneuassyrischen Zeit. Teill: Die Levante als Band 7/1 der Reihe Repertoire Geogrspbique des Textes Cuneitormes (RGTC 7/1) publiziert. Obwohl es sich um zwei eigenständige Werke handelt, sind sie eng verbunden, da das vorliegende Buch die historisch-geographische Auswertung des in RGTC 7/1 zusammengestellten Materials darstellt. Die Dankworte, die ich in RGTC 7/1 ausgedrückt habe (S. xi-xii), gelten daher für beide Monographien. Für wertvolle Kommentare und für ihr Interesse an dieser Arbeit seien Prof. Dr. Robert Rollinger (lnnsbruck) und Prof. Dr. Michael Streck (Leipzig) herzlich gedankt. Mit Prof. Dr. Jens Kamlah (Tübingen) konnte ich Detailfragen hinsichtlich der archäologischen Befunde besprechen und er war außerdem sehr hilfsbereit bei der Anschaffung von schwer zugänglicher Sekundärliteratur. Für all dieses bin ich ihm sehr verbunden. Ganz besonders möchte ich Prof. Dr. Konrad Volk (Tübingen) sowie Prof. Dr. Christian Leitz (Tübingen) dafür danken, dass sie die Publikation meiner Arbeit beim Peeters Verlag vermittelt haben. Prof. Dr. Karel van Lerberghe nahm sie freundlicherweise in die Reihe Orientalia Lovsniensis Analeeta (OLA) auf. Dem Verlag Poetcrs Publishers und insbesondere Herrn Bert Verrept, der die Druckfertigung des Manuskripts ausgezeichnet betreut hat, bin ich ebenfalls zu großem Dank verpflichtet. Die über fünfzig historischen Karten stellen einen wesentlichen Teil dieser Arbeit dar. Für ihre Erstellung stellte mir Dr. Kurt Franz (Halle) seine Karte des Alten Orients zur Verfügung, wofür ich ihm ausdrücklich danke. Die verwendeten Grundkarten sind Auszüge aus dieser Gesamtkarte und wurden von Dipl.-Ing. Martin Grosch (Berlin) vorbereitet. Ihm gebührt auch mein aufrichtiger Dank. Die professionelle Ausführung der Karten wurde durch eine fmanzielle Förderung des Deutschen Vereins zur Erforschung Palästinas (DPV) ermöglicht, wofür ich mich an dieser Stelle ganz besonders bedanken möchte. Die karto-
xii
VORWORT
graphische Arbeit wurde von Christoph Forster durchgeführt. Für seine Professionalität und Hilfsbereitschaft spreche ich auch ihm meinen innigsten Dank aus. Abschließend möchte ich mich ausdrücklich bei Dr. Doris Topmann ganz herzlich bedanken, die freundlicherweise auch in diesem Fall die Aufgabe übernahm, das Manuskript Korrektur zu lesen. Dieses Buch ist meiner Tochter Jael zu ihrem sechsten Geburtstag gewidmet. Sie hat die Entstehung dieser Arbeit und das Habilitationsverfahren begleitet und ihr Dasein gab mir die Kraft, um beide Unternehmen in schwierigen Zeiten erfolgreich abschließen zu können.
Heidelberg, im August 2010
Ariel M. Bagg
TABELLENVERZEICHNIS
1. Tabellen im Text Tab. E.1
Thesen zur Identifikation von br-gyhund ktk
51
Tab. Tab. Tab. Tab. Tab.
3.1 3.2 3.3 3.4 3.5
88 91 93 94
Tab. Tab. Tab. Tab.
3.6 3.7 3.8 3.9
Königliche Städte in den westlichen Gebieten Ortsnamen mit der Bezeichnung äl dsnniiti.. Ortsnamen mit der Bezeichnung birtu Anzahl der befestigten Anlagen nach Ländern Befestigte Städte, die nur aus Reliefsbeischriften bekannt sind , Ländernamen Ländernamen, die als Nisben bezeugt sind Ortographien Ortsnamen mit unterschiedlichen Orthographien nach Herrschern Orthographische Varianten geordnet nach absteigender Häufigkeit Sprachliche Herkunft der Ortsnamen Akkadische Ortsnamen nach semantischen Gruppen Westsemitische Ortsnamen nach semantischen Gruppen Terminologie für Tribut, Abgabe und Geschenk Angaben über Tribut und Geschenke in Briefen und Verwaltungstexten Beginn der Westfeldzüge
Tab. 3.10 Tab. 3.11 Tab. 3.12 Tab. 3.13 Tab. 3.14 Tab. 3.15 Tab. 3.16
96 103 109 112 113 120 121 123 127 131 133 180
2. Tabellen im Anhang Tabellen Kap. 3 Tab.3.A Chronologische Verteilung der Bergnamen Tab.3.B Beute aus dem Westland: Menschen, Palastplünderung, Truppen und militärische Ausrüstung Tab. 3.C Tributleistungen westlicher Gebiete
374 376 384
xiv
Tab.3.D Tab.3.E Tab.3.F Tab.3.G Tab.3.H Tab. 3.1 Tab.3.J Tab.3.K Tab.3.L
TABELLENVERZEICHNIS
Tribut aus dem Westland: Metalle, Edelsteine, Steine, Kriegsgeräte Tribut aus dem Westland: Quantifizierte Abgaben Tribut aus dem Westland: Vergleich Tribut vor Tribut vor Ort/jährlicher Tribut.. Tribut aus dem Westland: Tiere und tierische Produkte Tribut aus dem Westland: Textilien, Holz, pflanzliche Produkte Deportationen und Bevölkerungsaustausch Die Terminologie der Annexion In den Inschriften erwähnte Stelen im Westen Archäologisch bezeugte Stelen und Felsreliefs im Westen
Tabellen Kap. 4 Tab.4.A Assyrische Beamte in den westlichen Gebieten Tab.4.B Die Westfeldzüge neuassyrischer Herrscher Tab. 4.C Die westlichen Provinzen des assyrischen Reiches
386 390 392 394 398 .402 408 .4l0 412
.414 .418 .430
Tabellen Kap. 5 Tab.5.A Anzahl der Feldzüge in neuassyrischen Zeit .432 Tab.5.B Das assyrische "Drei-Stufen-Modell": Einsetzung eines Assyrien ergebenen Herrschers in der Levante .....433
KARTENVERZEICHNIS
Karten Kap 1 Karte 1.1 Die Levante in der neuassyrischen Zeit (lokalisierbare Ortsnamen nach Anhang 1) Karte 1.1a Die Levante in der neuassyrischen Zeit (Detail von Karte 1.1) Karte 1.1b Die Levante in der neuassyrischen Zeit (Detail von Karte 1.1) Karten Kap. 2 Karte 2.1 Hatti und die "Könige vom Meeresufer" in den Inschriften Assurnasirpals 11. Karte 2.2 Hatti in Salmanassars III. Inschriften Karte 2.3 Die antiassyrische Allianz vom Jahr 853 Amurrü in den Inschriften Adad-nöräris III. Karte 2.4 Karte 2.5 Tributbringer vom Jahr 740/738 nach Tiglatpilesers III. Iran-Stele (Tigl Stele, iii A, 1-19) Karte 2.6 Die "Könige von Amurrü" in Sanheribs 3. Feldzug (701 v.u.Z.) Karte 2.7 Die Levante in den Inschriften Asarhaddons (Nin A) und Assurbanipals (Prisma C, ii, 37-67) Karte 2.8 Die Levante vor der assyrischen Eroberung Karten Kap. Karte 3.1 Karte 3.2 Karte 3.3 Karte 3.4 Karte 3.5 Karte 3.6 Karte 3.7
3 Physische Geographie: Gebirge und Gewässer Tributleistungen westlicher Gebiete: Ortsnamen Beute: Pferde, Kamele, Esel und Maultiere Beute: Menschen Deportationen: Quantifizierte Angaben Bevölkerungsaustausch Stelen und Felsreliefs
Karten Kap. 4 Karte 4.1 Die Westfeldzüge Assurnasirpals 11. Karte 4.2 Salmanassars III. Feldzug im 1. palü (858) [Nr. 1]
XVI
Karte 4.3 Karte 4.4 Karte 4.5 Karte 4.6 Karte 4.7 Karte 4.8 Karte 4.9 Karte 4.10 Karte 4.11 Karte 4.12 Karte 4.13 Karte 4.14 Karte 4.15 Karte 4.16 Karte 4.17 Karte 4.18 Karte 4.19 Karte 4.20 Karte 4.21 Karte 4.22 Karte 4.23 Karte 4.24 Karte 4.25 Karte 4.26 Karte 4.27
KARTENVERZEICHNIS
Salmanassars III. Feldzug im 2. palü (857) [Nr. 2] Salmanassars III. Feldzüge im 3. (856) und 4. palu (855) [Nr. 3-4] Salmanassars III. Feldzug im 6. pslü (853) [Nr. 5] Salmanassars III. Feldzüge im 7. (852) und 10. palu(849) [Nr. 6-7] Salmanassars III. Feldzüge im 11. (848) und l2.palu(847)[Nr.8-9] Salmanassars III. Feldzug im 14. palu(845) [Nr. 10] Salmanassars III. Feldzüge im 17. (842), 18. (842) und 19. palu(840) [Nr. 11-13] Salmanassars III. Feldzüge im 20. (839) und 21. palu(838 und 837?) [Nr. 14-15, l5b] Salmanassars III. Feldzüge im 22. (836) und 23.palu(835) [Nr. 16-17] Salmanassars III. Feldzüge im 25. palu(833) und im Jahr 832 [Nr. 18-19] Salmanassars III. Feldzüge im 26. (831) und 28. pslü (829) [Nr. 20-21] Die Levante am Ende von Salmanassars III. Regierungszeit Die Westfeldzüge Adad-nöräris III. Die Koalition gegen Zakkur von Hamat (nach KAI 202, 4-9) Die Levante am Ende von Adad-nöräris III. Regierungszeit Die Westfeldzüge Samanassars IV. Die Westfeldzüge Asäur-däns III. Tiglatpilesers III. Feldzüge im 3. (743),4. (742), 5. (741) und 6. (740) palu Tiglatpilesers III. Feldzug im 8. pelü (738) Tiglatpilesers III. Feldzug im 12. pslü (734) Tiglatpilesers III. Feldzüge im 13. (733) und 14. (732) palu Die Levante am Ende von Tiglatpilesers III. Regierungszeit Die Westfeldzüge Salmanassars V. Sargons II. Feldzug im 2. palu (720) Sargons 11. Feldzüge im 4. (718) und 5. (717) palu
KARTENVERZEICHNIS
Karte Karte Karte Karte
4.28 4.29 4.30 4.31
Karte 4.32 Karte 4.33 Karte 4.34 Karte 4.35
Sargons 11. Feldzüge im 9. (713) und 11. (711) pstü Sargons 11. Feldzüge im 14. (708) und 17. (705) pslü Die Levante am Ende von Sargons 11. Regierungszeit Die Westfeldzüge Sanheribs: Der 3. Feldzug im Jahr 701 und die Eponymenfeldzüge in 696 und 695 Asarhaddons Feldzüge im 2. (679) und im 4. (677) Regierungsjahr Asarhaddons Feldzüge im 6. (675) und im 10. (671) Regierungsjahr Die Levante am Ende von Asarhaddons Regierungszeit Die Westfeldzüge Assurbanipals
xvii
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1. Bibliographische Abkürzungen 3R ABD ABL ADD ADDApp.
AfO AJSL Ahmad, Qadhiah
AHw AION An Ar AnSt AO AOAT AOS Arch.79
ARRIM AS AsbA AsbB AsbC AsbE AsbF
H. C. Rawlinson, The Cuneifonn Inscriptions of Western Asia Volume III, London, 1870. The Anchor Bible Dictionary R. F. Harper, Assyrian and Babylonian Letters, Chicago, 1892-1914. C. H. W. Johns, Assyrian Deeds and Documents, Cambridge, 1898-1923. C. H. W. Johns, Assyrian Deeds and Documents 11, London, 1901, Appendix. Archiv für Orientforschung (Wien) American Journal of Semitic Languages and Literatures (Chicago) A. Y. Ahmad, Excavation at Qadhiah: The texts of Tukulti-Ninurta 11 (890-884 RC.), Al Rafidän 21, 2000,51-60. W. von Soden, Akkadisches Handwörterbuch. Annali dell'istituto orientale di Napoli Anadolu Arasurmalan (Istanbul) Anatolian Studies (Ankara) Signatur des Musee du Louvre (Paris) Alter Orient und Altes Testament American Oriental Series R. C. Thompson / R.W. Hutehinson, The excavations on the temple of Nabü at Nineveh, Archaeologia 79, 1929, 103-146. Annual Review of the Royal Inscriptions of Mesopotamia Project (Toronto) Assyriological Studies (Chicago) Assurbanipals Prisma A Assurbanipals Prisma B Assurbanipals Prisma C Assurbanipals Prisma E Assurbanipals Prisma F
xx AsbH AsbIT AsbJ AsbLET ASJ BA BaF
BaM Barrington Atlas BASOR BATSH BATSH6 BCSMS Bell. BiOr BIWA BIWA 77ff. BM Borger Ash
BS BSA CAD CAH Canon
CHI
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Assurbanipals Prisma H Assurbanipals Inschrift vom Istar-Tempel, zit. nach BIWA 264-290. Assurbanipals Prisma J Assurbanipals Large Egyptian Tablets, zit. nach Onasch (1994) 104-114. Acta Sumerologica Japonica (Hiroshima) The Biblical Archaeologist Baghdader Forschungen (DAI Berlin) Baghdader Mitteilungen (DAI Berlin) R. J. A. Talbert (Hrsg.), Barrington Atlas of the Greek and Roman World, Princeton, 2000. Bulletin of the American Schools of Oriental Research (Cambridge) Berichte der Ausgrabungen aus Tall Se\) Hamad K. Radner, Die neuassyrischen Texte von DürKatlimmu, Berlin, 2002. Bulletin. The Canadian Society for Mesopotamian Studies (Toronto) Sanheribs "BeIlino Zylinder" (T 3), nach ICC 63f. [zit. nach Zeilen]. Bibliotheca Orientalis (Leiden). R. Borger, Beiträge zum Inschriftenwerk Assurbanipals, Wiesbaden, 1996. Der grosse "Gottesbrief', zit. nach BIWA, 7782. Signatur des British Museum (London) Inschriften Asarhaddons zit. nach den Sigeln von R. Borger, Die Inschriften Asarhaddons Königs von Assyrien, Graz, 1956. B. Meissner / P. Rost, Die Bauinschriften Sanheribs, Leipzig, 1893. Bulletin on Sumerian Agriculture (Cambridge) The Assyrian Dictionary of the Oriental Institute of the University of Chicago The Cambridge Ancient History .Eponym Canon" nach Millard (1994) [zit. nach dem jeweiligen Jahr]. The Cambridge History of Iran
BIBLIOGRAPHISCHE ABKÜRZUNGEN
Chic.
CT CT26
CTN CTN 1 CTN3 CTN5
DaM DNP Eponym FAOS FAOS 9/1 First camp. GAG Gilg. GPA Gudea Statue B HAL
Helsinki Atlas
HSS
xxi
Sanheribs "Chicago Prisma" (T 16), nach OIP 2, 22-47 (i,l - vi, 35) u. 128-131 (vi, 36-85) [zit. nach Spalten und Zeilen]. Cuneiform Texts from Babylonian Tablets in the British Museum (London) Cuneiform Texts from Babylonian Tablets in the British Museum. Part XXVI, London, 1968 2 (1909 1) . Sanheribs oktogonales Prisma (BM 103000; T 12) wird nach Spalten und Zeilen gemäß der Kopie aufpl. 1-37 zitiert. Cuneiform Texts from Nimrud J. V. Kinnier Wilson, The Nimrud Wine Lists, Oxford, 1972. S. DaUey / J. N. Postgate, The Tablets from Fort Shalmaneser,Oxford, 1984. H. W. F. Saggs, The Nimrud Letters, 1952, Trowbridge, 2001. [zit. nach Seite] Damaszener Mitteilungen Der Neue Pau1y (Stuttgart) .Eponym List" nach Millard (1994) [zit. nach dem jeweiligen Jahr]. Freiburger altorientalische Studien H. Steible, Die neusumerischen Bau- und Weihinschriften, Stuttgart, 1991. Sanheribs "First campaign" (T 1), nach OIP 2, 48-55 u. 94-98 [zit. nach Zeilen]. W. von Soden, Grundriss der akkadischen Grammatik, Rom, 1995 3(An Or 33). Gilgames-Epos J. N. Postgate, The Govemor's Pa1ace Archive, Hertford, 1973 (CTN 2) [zit. nach Textnummer]. Gudea Statue B, nach FAOS 9/1, 156-179. L. Koh1er / W. Baumgartner, Hebräisches und aramäisches Lexikon zum Alten Testament, Leiden, 1974,3. Auflage. S. Parpola / M. Porter, The Helsinki Atlas of the Near East in the Neo-Assyrian Period, Helsinki, 2001. Harvard Semitic Series
xxü ICC
JEJ IM Iraq 16, 198ff.
Iraq 56, 37f.
IWA JAOS JBL JCS JEOL Jer.
JNES Josephus Ant. JSOT KAHl
KAI
KAV
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
A. E. Layard, Inscriptions in the Cuneifonn Character from Assyrian Monuments, London, 1851. Israel Exploration Journal Signatur des Iraq Museum (Baghdad) Sg Zylinder (ND 3411), nach C. 1. Gadd, Inscribed prisms of Sargon 11. from Nimrud, Iraq 16, 1954, 173-201 [zit. nach Zeilen]. Fragment eines Prismas des Sargon, nach F. N. H. Al-Rawi , Texts from Tell Haddad and elsewhere, Iraq 56, 1993,35-43. Th. Bauer, Das Inschriftenwerk Assurbanipals, Leipzig, 1933. Journal of the American Oriental Society (New Haven) Journal ofBiblical Literature (New Haven) Journal ofCuneifonn Studies (New Haven) Jaarbericht van het Vooraziatisch-Egyptisch Genootschap "Ex Oriente Lux" (Leiden). Sanheribs .Jerusalem Prisma" (T 17), nach P. Ling-Israel, The Sennacherib prisms in the Israel-Museum, Jerusalem, in: Bar-Ilan Studies in Assyriology dedicated to Pinhas Artzi, Jerusalem, 1990, 213-248 [zit. nach Spalten und Zeilen]. Journal ofNear Eastern Studies (Chicago) Flavius Josephus, Antiquitates Judaicae (Jüdische Altertümer) Journal for the Study of the Old Testament (Oxford) L. Messerschmidt, Keilschrifttexte aus Assur historischen Inhalts I, Leipzig, 1911 (WVDOG 16). H. DonnerlW. Röllig, Kanaanäische und aramäische Inschriften, Wiesbaden, Bd. 1 19713, Bd. 2 19763, Bd. 3 1976 3 • O. Schroeder, Keilschrifttexte aus Assur verschiedenen Inhalts, Leipzig, 1920 (WVDOG 35).
BIBLIOGRAPHISCHE ABKÜRZUNGEN
LAPO LAS
Malatya3
MDOG MIO MSL ND Nebi Yunus NEAEHL
OBO OIP OIP2 OLA Onomastikon
OrNS PNA RA
Rass. RE
xxiii
Litteratures anciennes du Proche-Orient (Paris) S. Parpola, Letters from Assyrian Scholars to the Kings Esarhaddon and Assurbanipal, Part I: Texts, KevelaerlN eukirchen-Vluyn, 1970 (AOAT 5/1). Sg, Zylinder-Fragment aus Malatya, nach: G. R. Castellino, Il frammento degli Annali di Sargon 11, in: P. E. Peccorella, Malatya 3, 1975, 69-73 mit Taf. 68 [zit. nach Zeilen]. Mitteilungen der Deutschen Orient-Gesellschaft Mitteilungen des Instituts für Orientforschung (Berlin) Materials for the Sumerian Lexicon (Rom) Signatur für Texte aus Nimmd Sanheribs Nebi Yunus-Inschrift (T 61), nach OIP 2, 85-89 [zit. nach Zeilen]. E. Stern (Hrsg.), The New Encyclopedia of Archaeological Excavations in the Holy Land, Jerusalem, 1993. Orbis Biblicus et Orientalis (Freiburg, Schweiz) Oriental Institute Publications (Chicago) D. D. Luckenbill, The Annals of Sennacherib, Chicago, 1924. Orientalia Lovaniensia Analeeta (Löwen) E. Klostermann (Hrsg.), Eusebius. Das Onomastikon der biblischen Ortsnamen, Leipzig, 1904 (Nachdruck Hildesheim, 1966) [zit. nach Seite u. Zeilen]. Orientalia Nova Series (Rom) The Prosopography ofthe Neo-Assyrian Empire, Helsinki. Revue d'assyriologie et d'archeologie orientale (Paris) Sanheribs .Rassam Zylinder" (T 4), nach Frahm (1997) 51-57 (T 4). A. Pauly / G. Wissowa et al. (Hrsg.), Paulys Real-Encyclopädie der c1assischen Altertumswissenschaft.
xxiv RGTC3
RGTC 7/1
RGTC8
RGTC 12/2
RIMA RIMA2
RIMA3
RlA SAA SAA 1
SAA2 SAA3, SAA4 SAA6
SAA 7
SAA9
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
B. Groneberg, Die Orts- und Gewässernamen der altbabylonischen Zeit, Wiesbaden, 1980 (TAVO Beih. B 7/3). A. M. Bagg, Die Orts- und Gewässernamen der neuassyrischen Zeit. Teil 1: Die Levante, Wiesbaden, 2007 (TAVO Beih. B 7/7/1). R. Zadok, Geographical Names According to New- and Late Babylonian Texts, Wiesbaden, 1985 (TAVO Beih. B 7/8) J. A. BeImonte Marin, Die Orts- und Gewässernamen der Texte aus Syrien im 2. Jt. v. Chr., Wiesbaden, 2001 (TAVO Beih. B 7/12/2). The Royal Inscriptions of Mesopotamia, Assyrian Periods (Toronto) A. K. Grayson, Assyrian Rulers of the Early First Millennium BC I (1114-859 BC), Toronto, 1991. A. K. Grayson, Assyrian Rulers of the Early First Millenium BC 11 (858-745 BC), Toronto, 1996. Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie State Archives of Assyria (Helsinki) S. Parpola, The Correspondence of Sargon 11, Part I. Letters from Assyria and the West, Helsinki, 1987. S. Parpola / K. Watanabe, Neo-Assyrian Treaties and Loyalty Oaths, Helsinki, 1988. A. Livingstone, Court Poetry and Literary Miscellanea, Helsinki, 1989. I. Starr, Queries to the Sungod: Divination and Politics in Sargonid Assyria, Helsinki, 1990. T. Kwasman / S. Parpola, Legal Transactions of the Royal Court of Nineveh, Part I. TiglathPileser III through Esarhaddon, He1sinki, 1992. F. M. Fales / J. N. Postgate, Imperial and Administrative Records, Part I. Palace and Temple Administration, Helsinki, 1992. S. Parpola, Assyrian Prophecies, He1sinki, 1997.
BIBLIOGRAPHISCHE ABi\.ÜRZUNGEN
SAA 10 SAA 11
SAA 14 SAA 15
SAA 16 SAAB SAAS SAAS8 SEL SG Sg 8
SgClhD
SgF Ann SgF Ant SgF Bro SgFGo SgF Si SgF Prunk
xxv
S. Parpola, Letters from Assyrian and Babylonian Scholars, Helsinki, 1993. F. M. Fales I J. N. Postgate, Imperial Administrative Records, Part 11: Provincial and Military Administration, Helsinki, 1995. R. Mattila, Legal Transactions of the Royal Court ofNineveh, Part 11, Helsinki, 2002. A. Fuchs I S. Parpola, The Correspondence of Sargon 11, Part III. Letters from Babylonia and the Eastem Provinces, Helsinki, 2001. M. Luukko I G. van Buylaere, The Political Correspondence of Esarhaddon, Helsinki, 2002. State Archives of Assyria Bulletin (Padova) State Archives of Assyria Studies (Helsinki) A. Fuchs, Die Annalen des Jahres 711 v. Chr., Helsinki, 1998. Studi epigrafici e linguistici sul Vicino Oriente antico (Rom) .Sargon Geography", zit. nach Horowitz (1998) 68-75. Sargons 8. Feldzug im Jahr 714, nach F. Thureau-Dangin, Une relation de la huitieme campagne de Sargon, Paris, 1912 (TCL 3). Sargons Prisma D aus Kalhu, nach C. J. Gadd, Inscribed prisms of Sargon 11 from Nimrod, Iraq 16, 1954, 173-201 (Komposittext). Sg, die Annalen nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die Inschrift auf der .Antimon"-Tafel nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die Inschrift auf der Bronzetafel nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die Inschrift auf der Goldtafel nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die Inschrift auf der Silbertafel nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die "Große Prunkinschrift" nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen].
xxvi SgF Rel SgF SI SgFS2 SgF S3 SgF S4 SgF S5 SgF Stier SgFXIV SgF Zyl SgHamat
SgNajaf
SgTang
SgWi
Sg Wi, 168ff. Sg Wi, 174ff. SHAJ
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Sg, Reliefbeischriften nach Fuchs (1994) [zit. nach Seite, Saal u. Zeilen]. Sg, Schwelleninschrift Typ I nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, Schwelleninschrift Typ 11 nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, Schwelleninschrift Typ III nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, Schwelleninschrift Typ IV nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, Schwelleninschrift Typ V nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die Inschrift auf den Stierkolossen nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die 'Kleine Prunkinschrift' des Saales XIV nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, die Inschrift auf dem Tonzylinder nach Fuchs (1994) [zit. nach Zeilen]. Sg, ijamat-Stele, Rs. 1-18 zit. nach: O. W. Muscarella (Hrsg.), Ladders to Heaven, Toronto, 1981, 125. Sg, Najafehabad-Stele, nach: L. D. Levine, Two Neo-Assyrian stelae from Iran. Ontario, 1972 [zit. nach Spalten und Zeilen]. Sg, Tang-i-var-Inschrift, nach G. Frame, The inscription of Sargon 11 at Tang-i Var, OrNS 68, 1999,31-57. Sg, Inschriften, nach H. Winckler, Die Keilschrifttexte Sargons nach den Papierabklatschen und Originalen neu herausgegeben, Band I: Historisch-sachliche Einleitung, Umschrift und übersetzung, Wörterverzeichnis, Band 11: Texte autographiert von Dr. Ludwig Abel, Leipzig, 1889 [zit. nach Seiten]. Sg, Nimrod-Inschrift (Juniper Palace Inscription) [zit. nach Zeilen]. Sg, Lamaka-Stele [zit. nach Zeilen]. Studies in the History and Archaeology of Jordan (Amman)
BIBLIOGRAPHISCHE ABKÜRZUNGEN
SKT2 SMEA SMN StAT2 Sumer 12, 1Off.
T T to/r 11 Baub. T 170 TAVO TCAE
TCL TCS TCS5 TH
Theodoret, Hist. rel.
TiglAnn Tig1 Stele Tig1Summ
xxvii
H. Winckler, Sammlung von Keilschrifttexten H, Leipzig, 1893. Studi micenei e egeo-anatolici (Rom) Signatur des Semitic Museum, Harvard University. V. Donbaz / S. Parpo1a, Neo-Assyrian Legal Texts in Istanbu1, Saarbrücken, 200 l. Asarhaddons hexagonal Prisma, nach A. Heider, A new hexagonal prism of Esarhaddon, Sumer 12, 1956, 9-17 [zit. nach Zeilen]. Signatur für Sanheribs Inschriften nach Frahm (1997) Baubericht aus Sanheribs Prismen T IO/T 11 nach Frahm (1997) 72-80 [zit. nach Zeilen]. Fragment K 3572, nach Frahm (1997) 196f. [zit. nach Zeilen]. Tübinger Atlas des Vorderen Orients J. N. Postgate, Taxation and Conscription in the Assyrian Empire, Rom, 1974 (Studia Pohl, Series Maior 3). Textes cuneiformes du Louvre (Paris) Texts from Cuneiform Sources A. K. Grayson, Assyrian and Babylonian Chronicles, Locust Valley, 1975. J. Friedrich et al., Die Inschriften vom Tell Halaf. Keilschrifttexte und aramäische Urkunden aus einer assyrischen Provinzhauptstadt, Graz, 1940 (AfD Beih. 6) [zit. nach Text-Nr.]. Theodoret, Historia religiosa (Mönchsgeschichte), nach: P. Canivet - A. Leroy-Mo1inghen (Hrsg.), Theodoret de Cyr. Histoire des moines de Syrie, Bd. 2 (xiv-xxx), Paris, 1979. Tigl III., die Annalen von Kalhu, nach Tadmor (1994) [zit. nach Abschnitt und Zeilen]. Tigl III., die Stele aus Iran, nach Tadmor (1994) [zit. nach Spalten und Zeilen]. Tigl III., Summary Inscriptions, nach Tadmor (1994) [zit. nach Textnununer und Zeilen].
xxviii Tigl M I
Tigl M 11
UF VAT WO WVDOG ZA ZAFl ZDMG ZDPV
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Tigl 111., Miscellsaeous Inscriptions I' Stone Monuments, nach Tadmor (1994) [zit. nach Textnummer und Zeilen)]. Tigllll., Miscellsneous Inscriptions II' Captions (Epigraphs) on Reliefs, nach Tadmor (1994) [zit. nach Textnummer und Zeilen)]. Ugarit Forschungen (Kevelaer u. NeukirchenVluyn, Münster) Signatur des Vorderasiatischen Museums (Berlin) Die Welt des Orients (Göttingen) Wissenschaftliche Veröffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft Zeitschrift für Assyriologie (Leipzig, Berlin) Zeitschrift für altorientalische und biblische Flechtsgeschichte Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (Leipzig, Wiesbaden) Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins (Leipzig, Stuttgart, Wiesbaden)
2. Allgemeine Abkürzungen Abb. Anm. Beih. bes. BN bzw. ca. ders. d.h. et al. f. ff.
Abbildung Anmerkung Beiheft besonders Bergname beziehungsweise CIrca derselbe das heißt
ct alii und folgende (Singular) und folgende (Plural)
fig.
figure
ggf. heth. Hrsg.
gegebenenfalls hethitisch Herausgeber
ALLGEMEINE ABKÜRZUNGEN
id. Jh. Jt. Kap. Komm. Lit. loc. eit. luw. mA m.E. m.W. nA o. ä. o.Ä. ob.Rd. ON o.R. pt. Rs. s. S. s. o. s. v. Taf. u. u. a. unbek. u.R. u.Rd. u.Z. v. vgt. Vs. v.u.Z. z.B. z. T. zw. z.Z.
idem Jahrhundert Jahrtausend Kapitel Kommentar Literatur
Ioco citsto luwisch mittelassyrisch meines Erachtens meines Wissens neuassyrisch oder ähnlich oder Ähnliches oberer Rand Ortsname oberes Register
plsto Rückseite siehe Seite siehe oben
sub voce Tafel und unter anderem unbekannter (HerrscheD unteres Register unterer Rand unsere Zeitrechnung von vergleiche Vorderseite vor unserer Zeitrechnung zum Beispiel zum Teil zwischen zur Zeit
xxix
xxx
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
3. Neuassyrische Herrscher Adn 111. Anp 11. Asb Ash AsnV. Sg Slm 111. SlmIV. SlmV. Sn Tigllll.
Adad-nerärl 111. Assurnasirpal 11. Assurbanipal Asarhaddon Aääur-nerärtV. Sargon 11. Salmanassar111. Salmanassar IV. Salmanassar V. Sanherib Tiglatpileser 111.
4. Biblische Bücher (alphabetisch) I Kön 2Kön 2Chr Am Dtn Esr
Ez Hos Jes Joel Jos Num Sach
I. Buch der Könige 2. Buch der Könige 2. Buch der Chroniken Amos Deuteronomium Esra Ezechiel Hosea Jesaja Joel Josua Numeri Sacharja
Siano innocontii regi o s'aggravino sol di cotpe illustri; S'innocenzs siperde, Perdssiper scquistsr i regui, ehe ilpeccsto conunesso Per aggrandir I'impero Si sssolve da se stessd. Seneca zu Kaiser Nero, aus: C. Monteverdi, L'incoronazione di Poppea (Text: G. F. Busenello), I. Akt, 9. Szene.
KAPITEL 1
EINFÜHRUNG 1.1 Ziele und Fragestellung
Die Levante bezeichnet im engeren Sinn die um das östliche Mittelmeer liegenden Länder, die das historische Syrien? bildeten. Es handelt sich um eine Kulturregion, deren natürliche Grenzen das Mittelmeer im Westen, der Euphrat und die syrische Wüste im Osten sind. Eine virI Könige müssen unschuldig sein oder sich nur mit edlen Fehlern belasten. Wenn die Unschuld verloren gehen muss, dann nur um neue Reiche zu erobern. Denn eine Sünde, die zur Vergrößerung des Reiches begangen wird, entlastet sich von selbst. 2 Syrien" im Sinne von Herodot, das die Regionen Syrien, Phönizien und Palästina einschloss (Herodot I, 105; 11, 116). Es handelt sich ungefähr um das den fünften persischen Steuerbezirk umfassende Gebiet (Herodot III, 91); zur Levante in Herodot s. Rainey (2001). Im Folgenden, wenn nicht explizit anders erklärt, werden die Termini "Syrien" und "syrisch" im historisch-geographischen Sinn verwendet. "Syrien" entspricht also nicht der heutigen Republik Syrien, sondern etwa dem Gebiet, das sich zwischen dem Mittelmeer im Westen und dem Euphrat und der Wüste im Osten, dem Amanus und Taurus im Norden und der Region südlich von Damaskus erstreckte (so auch Klengel [1965] 1 u, Klengel [1969] 2). In diesem Sinn deckt sich dieses Gebiet etwa mit der römischen Provinz Syria im I. Jh, u .Z. (s. TAVO Karte B V 8). Für "Syrien" in einem erweiterten Sinn als Kulturregion in der Eisenzeit s. Bunnens (2000b) bes. 18 (von Maras im Norden bis zum Sinai im Süden und von TaUijalaf(nA Guzana) in der Gazira im Osten bis zum Orontes-Tal und dem Libanon-Gebirge im Westen; die Mittelmeerküste wird als autonomer Kulturbereich betrachtet). Zu "Syrien" in den klassischen Quellen s. Honigmann (1932).
2
EINFÜHRUNG
tuelle Linie, die sich vom Wädi 1-'Arls im nördlichen Sinai bis zu Eilat am gleichnamigen Golf erstreckt, stellt die südliche Grenze dar. Die nördliche Grenze verläuft in westöstlicher Richtung etwa vom Golf von Iskenderun bis zum Euphrar'. Das Gebiet entspricht grundsätzlich den heutigen Staaten Syrien, Libanon, Jordanien und Israel. Dank seiner strategischen Lage zwischen Kleinasien, Mesopotamien und Ägypten verband die Levante seit dem ersten Jahrtausend v. u. Z. den Orient mit Europa, und wichtige altorientalische Einflüsse sind auf diesem Weg in die westliche Kulturwelt gelangt, wie zum Beispiel das Alphabet". Die dunkle Seite der besonderen geographischen Lage war die, dass diese Region ein begehrtes Beutestück für unterschiedliche Großmächte im Laufe der Jahrhunderte darstellte. Mit dem Beginn der assyrischen Expansion im 8. Jh. endete schrittweise die politische Unabhängigkeit der Levante. Erst im 20 Jh. u. Z., d. h. ca. 2700 Jahre später, werden dort erneut unabhängige Einzelstaaten entstehen. Der aus dem Italienischen stammende Terminus .Levante'" bezeichnet den Teil des Horizonts, wo die Sonne aufgeht. Das ist jedoch eine eurozentrische Bezeichnung des vorgestellten Gebiets, genau wie der Begriff "Orient". Für die Assyrer war diese Region genau das Gegenteil, nämlich das Land, wo die Sonne untergeht, das Westland", Ziel dieser Arbeit ist, dieses Gebiet zur Zeit der assyrischen Herrschaft (9. 7. Jh. v. u. Z.) mit einem historisch-geographischen Ansatz zu untersuchen. Da sich der Gebrauch des Terminus Levante in der Fachliteratur eingebürgert hat, wird er im Laufe der Untersuchung neben der weitaus angemesseneren Bezeichnung "Westland" verwendet. Die Frage, wie die Assyrer dieses Territorium organisiert und verwaltet haben, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Sie ist mit einer anderen eng verbunden, und zwar wie die Expansion in diesem Gebiet erfolgte. Nach dem Untergang des assyrischen Reiches gelangt die Levante, nach einem kurzen babylonischen Interludium, in die Hände der Perser und danach in die hellenistischer Herrscher, bis sie von Rom erobert wurde. Durch den Vergleich mit nachfolgenden Imperien in der Region sowie
Zu den nördlichen und südlichen Grenzen s. Kap. 2. Ein weiterer Vermittler altorientalischer Traditionen war Kleinasien, s. dazu die Beiträge in Blum et al. (2002) und in Klinkott (2001), mit durchaus kontroversen Positionen. S Von Ievsre "erheben", Ievsrsi, "sich erheben"; spanisch levantaJ(se), französich (se) Iever: 6 Zur Eigenbegriffiichkeit s. Kap. 2. J
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ZIELEUND FRAGESTELLUNG
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mit anderen Imperien der Menschheitsgeschichte, wird versucht, Licht in die Organisation des assyrischen Reiches im Westen zu werfen. Welche Grenzen die unabhängigen oder annektierten politischen Einheiten hatten, was die Assyrer von den vorhandenen Strukturen übernommen und was sie verändert haben, welche konkreten Maßnahmen einer Annexion folgten, sind einige der Kernfragen, die den Quellen gestellt werden sollen. Ein weiteres Ziel ist, einen Beitrag zur Integration des (neu)assyrischen Reiches in die Geschichte der (Welt)reiche zu leisten. Dafür muss erforscht werden, was für ein Reich das assyrische war. Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich auf die Levante, aber die entsprechenden Ergebnisse werden hoffentlich Studien zu den anderen Regionen des Reiches anregen. Ausgangspunkt und Kern der vorliegenden Arbeit ist die neuassyrische Toponymie, d. h. die Orts-, Gewässer- und Bergnamen der neuassyrischen Quellen. Da mehr als 3000 Toponyme bezeugt sind, war eine Auswahl für eine derartige Untersuchung unausweichlich. Die auszuwählende Region sollte einen erkennbaren Kulturraum darstellen und in den assyrischen Quellen gut bezeugt sein, mit einer überschaubaren Anzahl von Toponymen und genügend Fixpunkten für eine territoriale Analyse, sie sollte ferner eine bekannte Siedlungsgeschichte nach der assyrischen Eroberung sowie einheimische Quellen besitzen. Die Entscheidung fiel auf die Levante und erwies sich bereits bei der aufwändigen Phase der Materialzusammenstellung als richtig? Der südliche Teil der Levante entspricht dem "Land der Bibel", d. h. dem Gebiet, wo sich die Taten des so genannten Alten und Neuen Testaments ereignet haben. In diesem Zusammenhang seien mir zwei Anmerkungen erlaubt. Erstens, der Alte Orient wird in dieser Untersuchung nicht als Umwelt des Alten Testaments, sondern vielmehr die südliche Levante als Bestandteil des altorientalischen Raumes betrachtet. Zweitens, die Aufnahme des Alten Testaments durch das Christentum hat dazu geführt, dass diese altorientalische Quelle eine große Bedeutung für den westlichen Kulturraum bekam. Allein die Anzahl der wissenschaftlichen Sekundärliteratur zu Juda und Israel unter assyrischer Herrschaft ist gigantisch, sie entspricht jedoch nicht der begrenzten Bedeutung dieser Kleinstaaten im Kontext der komplizierten Staatsgebilde in der Levante. Weder von einem militärischen, noch von
7 S.
dazu RGTe 7/1, lxvii-lxx,
4
EINFÜHRUNG
einem wirtschaftlichen oder kulturellen Standpunkt aus betrachtet, spielten Israel und Juda eine relevante Rolle in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends, besonders wenn man sie mit Aram-Damaskus oder mit den phönizischen Städten vergleicht. Grundlage dieser Untersuchung sind die neuassyrischen Keilschriftquellen, die eine Annäherung an unser Forschungsobjekt durch den assyrischen Blickwinkel ermöglichen. Die leider ungleichmäßig verteilten einheimischen Quellen sind ebenfalls wertvoll und tragen dazu bei, die Geschichte der einzelnen Staaten besser zu kennen und die Angaben der Keilschriftquellen zu ergänzen. Die Informationen über die verschiedenen politischen Einheiten sind quantitativ und qualitativ sehr inhomogen. Die historische Perspektive darf aber dadurch nicht verloren gehen; ein verhältnismäßig großer Informationsfluss über ein Staatsgebilde darf nicht zur Überdimensionierung seiner Bedeutung führen. Die assyrische Expansion, besonders die in den westlichen Regionen, wird oft als ein Bedürfnis erklärt, sich Produkte zu beschaffen, die im rohstoffarmen assyrischen Kemland nicht vorhanden waren. Einmal in Bewegung erfolgt die Expansion quasi automatisch und kann nicht aufhören: Gebiete werden erobert, um zu den gewünschten Produkten zu gelangen; die Länder werden ausgebeutet und die Ressourcen ausgeschöpft, was zur Eroberung neuer Regionen führt; gleichzeitig erfordert dies eine größere Kriegsmaschinerie, die mit militärischer Ausrüstung und Proviant versorgt werden muss, was seinerseits eine wietere Ausdehnung der eroberten Territorien zur Folge hat. Ein Teufelskreis, der erst endet, wenn die Dimension der Expansion derart groß wird, dass sie die Möglichkeiten des Zentrums des Reiches überfordert. Abgesehen davon, dass die Assyrer nicht erst zum Libanon marschiert sind, als sie den letzten Baum im Amanus-Gebirge gefallt hatten, ist diese zentrumfokussierte Erklärung nicht ganz befriedigend, obwohl einige Aspekte tatsächlich stimmen. Die Phasen und die Art der Eroberung und Organisation in der Levante sollen auch in diesem Sinne analysiert werden, unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Peripherie des Reiches im Expansionsprozess.
FORSCHUNGSSTAND
5
1.2 Forscbungsstand Die Anzahl der Studien zur politischen Geschichte und historischen Geographie der Länder und Völker in der Levante in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends ist enorm", Es handelt sich meist um Detailstudien, zahlreiche davon im Bereich der Mikrogeographie, ferner um Untersuchungen, die sich mit einem bestimmten Gebiet synchronisch befassen oder eine bzw. mehrere politische Einheiten diachronisch behandeln. Dies ist einerseits auf das verständliche Interesse für den Hauptschauplatz der hebräischen Bibel zurückzuführen und hat eine lange Tradition hinter sich. Andererseits änderte die massive Verlagerung der Ausgrabungen vom Irak nach Syrien, die Mitte der 1970er Jahre aus politischen Gründen erfolgte und bis heute andauert, unser Verständnis der historischen Rolle dieser Region in den drei Jahrtausenden v. u. Z. Die archäologische Aktivität und ihre Ergebnisse trieben zu historischen Forschungen an. Eine umfassende historisch-geographische Darstellung der gesamten Region aus der Sicht der neuassyrischen Quellen sowie eine Analyse der assyrischen Herrschaftspraxis wurde bisher jedoch nicht unternommen. Die vorliegende Untersuchung soll diese Lücke schließen und Anstoß für ähnliche Studien in anderen Gebieten des assyrichen Reiches sein. Selbst wenn die vorliegende Arbeit grundsätzlich auf Originalquellen basiert, ist die Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur nicht unbedeutend, und ich stehe in gewisser Weise auf den Schultern von Giganten. An dieser Stelle möchte ich nur auf einige Werke eingehen, die einen umfassenden Charakter haben und für die vorliegende Untersuchung von Bedeutung sind. Ich werde mich in den folgenden Kapiteln mit diesen Werken punktuell auseinandersetzen, verzichte aber auf eine ausführliche Wiedergabe der dort enthaltenen Ergebnisse und empfehle daher dem interessierten Leser ihre Lektüre ganz besonders. Im Jahr 1995 erschien die Dissertation von Jeffrey K. Kuan NeoAssyrian Historicel Inscriptions snd Syris-Pslestine. Kuan untersucht hauptsächlich die politischen Beziehungen? zwischen Israel, Juda, Sidon, Tyros und Damaskus im 9. und 8. Jh. v. u. Z. anband von neuassyrischen und biblischen Quellen. Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln, die chronologisch nach den jeweiligen assyrischen Herrschern von SalFür Syrien im 2. JI. s. Literatur in ROTe 12/2. Obwohl die Handelsbeziehungen auch Ziel der Untersuchung sind (Kuan [1995] xxi), werden sie nur kurz angesprochen. 8
9
6
EINFÜHRUNG
manassar III. bis Salmanassar V. organisiert sind'", Kern der einzelnen Kapitel ist eine gründliche Analyse der assyrischen Quellen, die von einer kurzen Einleitung und einer verhältnismäßig kurzen Zusammenfassung (Synopsis) eingerahmt wird. Kuans Untersuchung wurde vor dem Erscheinen von neuen Editionen der neuassyrischen Königsinschriften bis Tiglatpileser III. l l verfasst. Kuan begnügte sich jedoch nicht mit alten, zum Teil überholten. Übersetzungen, sondern hat die Texte akribisch befragt und mit den biblischen und aramäischen Quellen verglichen bzw. ergänzt. Im letzten kompakten Kapitel- eigentlich eine Zusammenstellung der einzelnen Synopsen - fasst Kuan die neun Phasen zusammen, in die er die Beziehungen der untersuchten Staaten teilt. Die Phasengliederung basiert grundsätzlich auf der Existenz oder Nicht-Existenz einer antiassyrischen Koalition'I,
10 Kap.l Salmanassar III., Kap. 2 Adad-nerärl III., Kap. 3. Salmanassar IV., Assurdän III. und Assur-nerärI V., Kap. 4 Tiglatpileser III., Kap. 5 Salmanassar V. 11 d. h. bevor folgende Werke publiziert wurden: RIMA 2, RIMA 3, Tadmor (1994), Yamada (2000). Kuan bespricht die Eponymen-Chronik in extenso (Kuan [1995] 7-21), und zwar bevor die wertvolle Neuedition von Millard (1994) zur Verfugung stand. Nach Kuan wurden die Angaben am Ende des Neujahrfestes in die Chronik eingetragen und der Ausdruck ana ON bezeichnet nicht das Hauptziel eines Feldzugs, sondern den Ort, an dem sich die Hauptarmee zur Zeit der Eintragung befand. Diese Interpretation lässt einen großen Spielraum für Spekulationen betreffend den Umfang einer Kampagne, die Anzahl der Kampagnen innerhalb eines Jahres, oder die Länge eines Feldzugs zu. Nach Kuan konnte sich die Armee mehrere Jahre an einem Kriegsschauplatz aufhalten, wodurch sich eine Kampagne über mehrere Jahre hinweg erstreckt haben könnte. 12 Phase I (ca. 900 - 850 v. u. Z.): Handelsbeziehungen und Kooperation. Phase 11 (ca. 958 - 842): Antiassyrische militärische Allianz nach Salmanassars III. Eroberung von BIt-Adini; die Koalition stoppt die Assyrer vier Mal (853, 849, 848, 845). Phase III (ca. 841 - 806): Die Koalition bricht zusammen; Damaskus expandiert unter ijazä-iI. Phase IV (ca. 806 - 800): Nach ijazä-ils Tod bildet sich eine neue Koalition unter BenHadad von Damaskus und Attar-SumkI von Arpadda. Phase V (ca. 800 - 750): Zeit des SamSI-ilu; proassyrische Staaten erhalten Territorien zurück, die von Damaskus erobert worden waren. Phase VI (ca. 750 -745): Nach dem Tod SaffiSI-i1us bildet sich eine neue antiassyrische Koalition, geleitet von Rezin von Damaskus. Phase VII (ca. 745 - 738): Tiglatpileser IlI. unternimmt mehrere Feldzüge, um die Koalition zu besiegen; Rezin und Menahem von Israel zahlen Tribut. Phase VIII (ca. 737 - 732): Nachdem Pekach Samaria kontrolliert, entsteht nochmals eine militärische Allianz; Ahas von Juda wird angegriffen, um seinen Beitritt zu erzwingen. Phase IX (ca. 727 - 722): Nach Tiglatpilesers Tod muss Salmanassar V. gegen eine neue Koalition kämpfen; nach einer mehrjährigen Belagerung wird Samaria erobert. (Der erste Westfeldzug Salmanassars V. ist aber keine Vervollständigung von Tiglatpilesers III. vermeintlichem westlichen Feldzug in seinem letzten Regierungsjahr, im Laufe dessen er verstorben sei. Kuan [1995] 193f. liest WUDi[...] im Eintrag für das Jahr 728 der Eponymen-Chronik und behauptet, dass Damaskus gemeint sei. Der unvollständige Ortsname muss aber ""'iji[...] gelesen werden, so dass das Ziel der Kampagne offen bleibt).
FORSCHUNGSSTAND
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Neben Kuans Beitrag zur Klärung zahlreicher Detailfragen" ist hervorzuheben, dass seine Studie keine zentrumsorientierte Analyse darstellt, sondern sich auf die Beziehungen in der Peripherie konzentriert. Kuan versteht die Verhältnisse der levantinischen Staaten untereinander und zu Assyrien als gegenseitig beeinflussbar oder bestimmbar. Dieser Ansatz ist für das Verständnis der assyrischen imperialen Politik in der Levante von großer Bedeutung. Ein weiterer bedeutender Beitrag zum Verständnis der assyrischen Politik im Westen des Reiches ist das im Jahr 2000 publizierte Werk von Shigeo Yamada Tbe Construction of the Assyrian Empird". In dieser vorbildlichen Arbeit untersucht Yamada die westlichen Feldzüge Salmanassars 111. Der erste Teil ist eine Einführung in die SalmanassarInschriften; im zweiten Teil werden die Feldzüge Jahr für Jahr behandelt, ggf. rekonstruiert, wobei die historische Geographie eine wichtige Rolle spielt. In den zwei darauf folgenden, verhältnismäßig kurzen Teilen analysiert der Autor einige Aspekte der assyrischen Herrschaftspraxis: die wirtschaftliche Ausbeutung (Beute, Tribut u. a.) und symbolische Taten, wie die Errichtung von Monumenten (Stelen, Felsreliefs) oder die Waschung der Waffen im Meer. Im abschließenden Teil bespricht Yamada die assyrischen Herrschaftsformen zur Zeit Salmanassars im behandelten Gebiet. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in zahlreichen Karten graphisch dargestellt, was das Buch noch wertvoller macht. In der gründlichen Arbeit von Yamada ist nicht nur der positive Einfluss der israelischen historiographischen Schule von Haym Tadmor erkennbar, bei dem sie als Dissertation entstanden ist, sondern auch der Einfluss der italienischen Schule von Mario Liverani, was besonders an den Karten deutlich wird. Im Jahr 1992 erschien Liveranis bahnbrechende Arbeit Studios on the Annals ofAshumasirpal 11 2: Topogra-
Il Die Rekonstruktion von Adad-neräris III. westlichen Kampagnen (Kuan [1995] 93ff.) ist jedoch stark von seiner Interpretation der Eponymenchronik abhängig. Der Aufsatz von Weippert (1992) scheint Kuan nicht bekannt gewesen zu sein (in der Literaturliste werden Titel bis 1990 aufgeführt, jedoch vereinzelt bis 1994). Bei der Behandlung von Tiglatpilesers Regierungszeit konzentriert sich Kuan auf die militärischen Ereignisse und erwähnt nur die neue politische Organisation des Gebiets als Tatsache und am Rande, z. B. S. 191f. mit Anm. 227, wo sich Kuan auf Forrer (1920), Alt (1929) und Abel (1938) stützt. .4 Yamada (2000).
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EINFÜHRUNG
phical Analysis 5, in der die Geographie der Feldzüge Assurnasirpals 11. rekonstruiert wird. Die Ergebnisse aus den Bereichen der politischen und ökonomischen Geographie sowie der Siedlungsgeographie werden in vorzüglichen Karten veranschaulicht. Das Werk beschäftigt sich nicht direkt mit der Levante", ist aber aus einer methodologischen Perspektive relevant. Mit historischen Karten zu arbeiten oder vielmehr historische Karten als Darstellungsmittel einer Untersuchung zu benutzen, ist keine Selbstverständlichkeit und die Arbeiten von Liverani und Yamada zeigen, wie produktiv eine solche Vorgehensweise sein kann". Für den nördlichen Teil der Levante sind die Studien über die Aramäer relevant. Bereits die ersten umfassenden Untersuchungen von Sina Schiffer" und Emil Kraeling" waren historisch-geographisch ausgerichtet (beide mit Karten versehen). Obwohl sie zum Teil überholt sind, können sie - besonders die Arbeit von Kraeling - noch heute von Nutzen sein. Fast siebzig Jahre nach der Publikation von Kraelings Buch erschien 1987 die Dissertation von Helene Sader, Les etsts srsmeens de Syrie,20 wo die in Syrien beheimateten aramäischen Staaten" 15 Liverani (1992); diese historisch-geographische Untersuchung sowie eine morphologische Studie der Königsinschriften Assumasirpals 11. (Badali et al. [1982]) sind das Resultat eines Seminars, das Anfang der 1980er Jahre an der Universität Rom abgehalten wurde. 16 Die Levante ist eigentlich nur der Schauplatz von Assumasirpals n. neuntem Feldzug. 17 Kaum mit den Werken von Kuan (1995), Yamada (2000) und Liverani (1992) zu vergleichen ist das Buch von Roland Lamprichs Die Westexpansion des neuassyrischen Reiches, das 1995 veröffentlicht wurde. Unter dem anspruchsvollen Titel verbirgt sich in der Tat eine Untersuchung, die sich auf den nördlichen Teil Westsyriens beschränkt. Schon die Auswahl des untersuchten Gebiets, das die Staaten Bit-Gabbäri, Gurgum, Kummuhu. Pattinu und Bü-Agüsi umfasst, ist willkürlich, da sie weder von sprachlichen noch von kulturhistorischen oder physisch-geographischen Kriterien gerechtfertigt wird (Lamprichs nennt die relativ gute Dokumentations- und Forschungslage als Gründe für seine Auswahl, S. SO). Lamprichs geht von Galtungs struktureller Analyse des Imperialismus aus und versucht die leeren Kästchen seines Modells mit Fakten aus den Quellen zu füllen. Mit seiner modellorientierten Analyse kommt der Autor lediglich zu den gleichen "traditionellen" Ergebnissen, die er zu überwinden versucht. Das kritiklose Umgehen mit den schriftlichen Quellen und die ständigen Wiederholungen machen große Teile des Buches fast unbrauchbar. Der Abschnitt über die Elfenbeine (S. 327-379) ist jedoch als Zusammenfassung nützlich und es scheint, als ob die ganze Untersuchung aus diesem Baustein herausgewachsen wäre (s. z. B. Kommentar über das ausgewählte Gebiet auf S. 51). Eine Besprechung dieses Buches ist an dieser Stelle weder möglich noch nötig, so dass ich auf die Rezensionen von Braun-Holzinger (1999) und Faist (2000/01) verweise. 18 Schiffer (1911). 19 Kraeling (1918). 20 Sader (1987).
FORSCHUNGSSTAND
9
von ihrer Gründung bis zur assyrischen Eroberung zusammenfassend behandelt werden. Sader analysiert die keilschriftliehen und aramäischen Quellen und erforscht - unter Berücksichtigung des archäologischen Materials - die territoriale Ausdehnung der aramäischen Staaten. Im Jahr 1991 publiziert Sader zusammen mit Wolfgang Röllig die Karte Syrien und Palästina vor der Annexion durch Assyrien (732 v. Chr.) im Rahmen des Tübinger Atlas des Vorderen Orients (TAVO)22. Diese Karte sowie die von Diether Kellermann Palästina unter den Assyrem (nach 732 v. Chr.)23, die auf demselben Bogen erschien, stellen eine wertvolle Grundlage für die Diskussion der historischen Geographie der Levante dar. Im Jahr 1997 wurde die Arbeit von Paul-Eugene Dion Les ersmeeas du ror veröffentlicht, in der eigentlich nur die aramäischen Staaten in Syrien besprochen werden". Diese Untersuchung ist weniger historisch-geographisch geprägt als die von Sader und bietet im ersten Teil eine politische Geschichte, während im zweiten die aramäische Gesellschaft betrachtet wird. Dagegen bildet das im Jahr 2000 publizierte Buch von Edward Lipinski Tbc Ammeans. Tbeir AncientHistory, Culture, Religion eine umfassende Darstellung der Aramäer". Neben den aramäischen Staaten in Syrien werden auch die Gazlra und Babylonien behandelt. Die historische Geographie spielt eine zentrale Rolle und die aramäischen und keilschriftliehen Quellen werden bei Detailfragen gründlicher analysiert. Kern der Studie sind zwölf Kapitel, in denen die aramäischen Staaten bzw. Stämme analysiert werden", Im ersten Abschnitt der jeweiligen Kapitel wird das Territorium behandelt, wobei nicht nur die Grenzen, sondern auch einzelne Lokalisierungen besprochen werden". Detailkarten zeigen die physische Geographie der
a läge
21 Im Einzelnen handelt es sich um Guzana, Bit-Adini, Blt-Agüsi, Sam'alla, Hamat und Dimasqa. 22 TAVO Karte B IV 14. 2J TAVO Karte B IV 15; obwohl die Karte 1991 erschien, war der Entwurf bereits 1983 fertig. 24 Dion (1997). 25 Lipinski (2000). 26 Läqö, Nasibina, Blt-Bahiani, Bit-Zamäni, Blt-Adini, Blt-Agüsi, Kittik (?!), Sam'alla, ijamat,1>upat, Dimasqa und die Aramäer in Babylonien. 27 Die zahlreichen Lokalisierungsvorschläge und Etymologien zeugen von Lipinskis bemerkenswerter Gelehrsamkeit, müssen aber kritisch betrachtet werden. Da in den meisten Fällen die Kettenglieder zwischen einem Toponym aus dem 1. Jt. v. u. Z. und einem aus dem Mittelalter oder einem heutigen Ortsnamen fehlen, ist es ratsam, Lipinskis Vorschläge als Diskussionsmaterial und nicht als sichere Identifizierungen zu verstehen.
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EINFÜHRUNG
Regionen sowie die vom Autor erwähnten Toponyme. Vier thematische Kapitel - Nomadismus und Herrschaft, Gesellschaft und Wirtschaft, Recht, Religion - schließen das Buch ab". Angeregt von der Publikation der Antakya-" und Pazarcik-Stelen" untersuchte Simonetta Ponchia die syrischen Staaten und ihre Beziehungen zu Assyrien zwischen 810 (Adad-nöräri III.) und 745 (Assurnerärf V.). Das Buch wurde 1991 mit dem Titel L'Assiris egli stati trsnseutistici nellaprima meta dell'Vll sec. a. C publiziert". Im ersten Teil stellt Ponchia die einschlägigen keilschriftlichen, aramäischen und luwischen Quellen zusammen, die im zweiten Teil ausgewertet werden. Es handelt sich um einen gelungenen Beitrag zur politischen Geschichte der früheren Phase der neuassyrischen Expansion; die historische Geographie spielt dabei eine sekundäre Rolle. Das untersuchte Gebiet orientiert sich an den Angaben der Quellen und umfasst daher sowohl aramäische" als auch späthethitische Staaten", die sich (aus assyrischer Sicht) jenseits des Euphrats erstreckten. Die späthethitischen Staaten in Syrien" und Anatolien" wurden umfassend von David Hawkins in zwei wichtigen Beiträgen behandelt: Tbe Neo-Hittite ststes in Syria end Anstolid" und TbepoliticaJgeography of northSyria and south-esstAnatoliain the Neo-Assytisn period", Hinzu kommen die wertvollen historischen Einleitungen zu den jeweiligen Fundorten, die in Hawkins Publikation der hieroglyphen-luwischen Inschriften zu finden sind". Basierend auf einer profunden Kenntnis der Quellen schildert Hawkins die politische Geschichte dieser Staaten und ihre Beziehungen zueinander und zum assyrischen Reich, wobei der historisch-geographische Ansatz stets präsent ist. Die Geographie spielt dagegen eine untergeordnete Rolle in Anna Margherita Jasinks Gli stati neo-ittiti; einer umfassenden Darstellung, beruhend hauptsächlich auf 28 Leider gibt es keine Zusammenstellung der Literatur, die nur den Fußnoten zu entnehmen ist. 29 RIMA 3, 104.2 (Adad-nöräri III.). 30 RIMA 3, 104.3 (Adad-nerärt III.) und 105.1 (Salmanassar IV.); beide Stelen wurden erstmals von Donbaz (1990) publiziert. 31 Ponchia (1991). 32 Bit-Agüsi, ijamat, Damaskus. 33 Gargamis, Meliddu, Gurgum, Kummuhu und Pattinu. 34 s. vorherige Fußnote. 35 Que, ijilakku, Tabälu. 36 Hawkins (1982). 37 Hawkins (1995). 38 Hawkins (2000).
FORSCHUNGSSTAND
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dem hieroglyphea-luwischen Material", Jasink interessiert sich mehr für die Rekonstruktion der lokalen Dynastien, die in übersichtlichen Tabellen dargestellt werden, als für eine territoriale Fragestellung. Was die politische Organisation des assyrischen Reiches angeht, ist das 1920 erschienene Buch von Emil Forrer Die Provinzteilung des assyrischen Reiches bislang durch keine neue Untersuchung ersetzt worden". Forrer unternahm die titanische Aufgabe, die Informationen über die assyrischen Provinzen aus den Königsinschriften zusammenzustellen und sie mit den Angaben aus der Eponymen-Chronik und aus geographischen Listen", die er als Bezirkslisten interpretierte, zu kombinieren. Forrer ging von einer Umstrukturierung des Reiches während der Regierungszeit Tiglatpilesers 111. aus und gliederte dementsprechend seine Studie in eine Phase vor und eine nach diesem König", In jedem Teil geht Forrer nach geographischen Gebieten vor und analysiert die Grenzen und die sich dort befindlichen Ortsnamen, die nach der Besprechung der jeweiligen Region zusammengestellt werden. Seine Ergebnisse sind in zwei Karten zusammengefaßt. Mehr als acht Jahrzehnte nach der Publikation von Forrers Provinzteilung hat sich die Quellenlage stark verändert und das Buch ist heutzutage verständlicherweise zum Teil überholt. Das Werk ist trotzdem wegweisend in Bezug auf Forrers Ansatz, wonach zuerst die Quellen historisch-geographisch zu untersuchen sind, bevor Überlegungen über politische Strukturen oder politisches Handeln angestellt werden können. Darüber hinaus waren ihm die damals begrenzten Rahmenbedingungen für eine solche Untersuchung bewusst und viele seiner zahlreichen Lokalisierungen und Interpretationen waren als Vorschlag gedacht. Nicht Forrer, sondern diejenigen, die seine Ergebnisse urteilslos übernommen Jasink (1995). Die wichtigsten Beiträge zum Thema seit der Erscheinung von Forrers Buch scheinen mir folgende ideenreiche und scharfsinnige Aufsätze von J. Nicholas Postgate zu sein: Tbc land of Assur and the yokc of Assur (1992a) und Assyria: the home provinces (1995). Eine sehr gute aktualisierte Zusammenfassung der neuassyrischen Provinzen bietet Radner (2006a). 41 SAA 11, I; SAA 11,2; SAA 7, 115. 42 Nach Forrers Auffassung gab es vor Tiglatpileser III. "Provinzen", die von einem "Statthalter" (saknu) regiert wurden und in Teilgebiete ("Urasischaften") unterteilt waren. Nach Tiglatpileser entstand dagegen eine Organisation nach "Bezirken" (Päbutu). Forrers Deutung des Terminus uräsi ist heutzutage überholt. Er hat zwar richtig erkannt, dass die Termini saknu und bel pä!Jiti für das gleiche Amt verwendet werden, konnte aber aufgrund der damaligen Quellenlage nicht wissen, dass päbutu bereits vor Tiglatpileser bezeugt ist, s. dazu Postgate (1995). 39
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EINFÜHRUNG
haben, sind daran schuld, dass bis heute inkorrekte Ansichten weitertradiert werden". Die Studien zur historischen Geographie der Levante haben eine lange Tradition. Die erste systematische Untersuchung verdanken wir Eusebius, Bischof von Cäsarea, der Anfang des 4. Jh. U. Z.44 ein Verzeichnis der biblischen Ortsnamen - bekannt als Onomastikon'" - verfasste". Die gesammelten Toponyme sind alphabetisch und innerhalb der jeweiligen Buchstaben nach den biblischen Büchern geordnet. Für jeden Eintrag gibt Eusebius den biblischen Kontext sowie Angaben zur relativen Lage (Entfernungsangaben) und ggf. zur Identifikation mit einem von ihm bekannten Ort 47 an. Eusebius' Werk wurde etwa hundert Jahre später von Hieronymus ins Lateinische übersetzt und gelegentlich mit zusätzlichen Informationen ergänzt. Eusebius (auch Hieronymus) kannte das Land sehr gut und arbeitete nach den Grundregeln der historischen Geographie: Belege sammeln, alle möglichen Anhaltspunkte für eine Lokalisierung in Betracht ziehen und gleichzeitig die Grenzen der Identifikationsmöglichkeiten erkennen", Die erste zusammenfassende Darstellung levantinischer Ortsnamen, die nicht nur auf biblischen, sondern auch auf keilschriftliehen Quellen basiert, stammt von Friedrlch Delitzsch in seinem 1881 publizierten Buch Wo lag das Pamdiesv", Fast als Nebenprodukt der Publikation eines Vortrags über die Lage des Paradieses entstanden fünf Anhänge als Ergebnis des geographischen Durchforschens der damals veröffentlichten Keilschrifttexte. Delitzsch sammelte die Belege, diskutierte
43 Ähnliches, aber in kleinerem Maße, geschah mit Albrecht Alts Aufsatz Das System der assyrischen Provinzen aufdem Boden des Reiches Isrscl (Alt [1929]), eine
Pionierarbeit im Hinblick auf die Provinzteilung in der südlichen Levante. Seine Ergebnisse werden ebenfalls kritiklos zitiert; eine vermeintliche assyrische Provinz Dor ist z. B. heute noch auf vielen historischen Karten zu sehen; zu Du'ru s. S. 222. 44 Auch eine frühere Entstehung im letzten Jahrzehnt des 3. Jhs. wird vorgeschlagen, s. Freeman-Grenville et al. (2003) 4 mit Lit. 45 Die Arbeit wird von Eusebius im Prolog als peri tön topikön onomatön tön cn te thcis graphe "über die Ortsnamen in der heiligen Schrift" bezeichnet, Onomastikon 2, 2. 46 Standardedition des Originaltextes bei Klostermann (1904), Übersetzung und Bearbeitung: Freeman-Grenville et al. (2003). Kürzlich sind folgende Editionen in Original und Übersetzung erschienen: Notley/Zafrai (200S) und Timm (200S). 47 Der Umfang der Einträge variiert stark und nicht für alle Orte werden die genannten Angaben angeführt. Vereinzelt bietet Eusebius Informationen über die Größe einer Stadt oder zur Etymologie des Namens. 48 Besonders wichtig sind Eusebius' Entfernungsangaben, die wahrscheinlich auf militärischen oder verwaltungstechnischen Unterlagen basieren. 49 Delitzsch (1881) 263-307 (Anhang III "Zur Geographie Kanaans"),
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die Orthographien, verband sie mit biblischen und klassischen Ortsnamen und schlug mögliche Identifikationen vor. Seine Leistung in diesem Pionierwerk kann nicht genügend hervorgehoben werden. Das 1927 erschienene Buch von Renee Dussaud Topographie historique de ls Syrie sntique et medievsle ist bis heute eine unerschöpfliche Quelle für die Topographie des nördlichen Teils der Levante. Sich der damaligen unvollständigen Kartographie der Gebiete bewußt, die heute die Staaten Syrien und Libanon ausmachen'", strebte Dussaud eine zuverlässige Kartierung der Ortsnamen und der Verkehrswege an, die eine gute Basis für historisch-geographische Untersuchungen darstellen sollte. Das Ergebnis bilden dreizehn Detailkarten für die Ortsnamen und zwei für antike Straßen, die zusammen mit den Erörterungen im Text ein wertvolles Hilfsmittel sind. Dussaud arbeitete hauptsächlich mit biblischen, klassischen und mittelalterlichen Quellen, wobei das keilschriftliche Material in die Diskussion mit einbezogen wurde. Ausführliche Indizes ermöglichen es, modeme und alte Ortsnamen im Text und in den Karten leicht zu finden. Vorzügliche Beiträge im Bereich der historischen Geographie Nordsyriens in der klassischen Antike hat Ernst Honigmann beigesteuert. Seine Historische Topographie von Nordsyrien im Altertum bietet eine Zusammenstellung der griechischen und lateinischen Quellen mit Hinweisen auf die keilschriftliehe und arabische Dokumentation", Diese Materialsammlung ist zusammen mit Honigmanns Beiträgen im Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie und in der Pauly-Wissowa-Realenzyklopädie zu benutzen. In der Letztgenannten ist seine beeindruckende Bearbeitung des Stichwortes "Syrien" besonders zu empfehlen". Für den südlichen Teil der Levante ist das Werk von Felix-Marie Abel Geographie de la Pslestine die Ergänzung zu Dussauds Untersuchung. Obwohl diese Arbeit durch neue Forschungen teilweise überholt ist, ist sie forschungsgeschichtlich relevant und immer noch brauchbar. Im ersten Band behandelt Abel die physische" und die historische Geographie von Bergen, Flüssen und Landschaften. Im zweiten Band wird Zur Geschichte der Kartographie Syriens s. Dussaud (1927) iii-xix. Honigmann (1923); Honigmann (1924). Die südliche Grenze des untersuchten Gebiets läuft auf der Höhe von Damaskus und schließt auch den nördlichen Teil Phöniziens ein. 52 Honigmann (1932). 53 Eigentlich bezieht er sich auf die ganze Levante, da er Palästina geographisch nicht isoliert betrachtet, Abel (1933) I mit Karte I. Die historisch-geographischen Überlegungen im Band 2 konzentrieren sich dagegen auf die südliche Levante. 50
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EINFÜHRUNG
zunächst die politische Geographie von der Landnahme bis in die byzantinische Zeit hinein analysiert". Den historischen Teilen folgt ein kommentierter Katalog der Ortsnamen". Beide Bände sind mit zahlreichen Karten versehen". Abel bietet - wie Dussaud - nützliche Gelände- und Ortsbeschreibungen und die Hinweise auf klassische und spätere Quellen sind ebenfalls hilfreich. Wenige Untersuchungen können in Umfang und Qualität mit dem Werk von Abel konkurrieren. Als wichtiger Meilenstein in der Geschichte der historisch-topographischen Studien zur südlichen Levante muss das 1962 auf Hebräisch, 1967 auf Englisch publizierte Buch von Yohanan Aharoni Tbe Land ofthe Bible. A Historical Geography genannt werden". Von besonderem Interesse ist der erste Teil, in dem Aharoni die Methodik der historischen Geographie bespricht". Der zweite Teil ist eine Geschichte Altisraels mit zahlreichen historischen Karten, die wegen der in den letzten Jahrzehnten neu gewonnenen Kenntnisse revisionsbedürftig ist. Seit der Publikation von Gerhard Mercators Palästina-Karte im Jahr 153759 ist die Anzahl der Bibelatlanten exponentiell gestiegen'". Nicht alle historischen Karten entstehen aber aufgrund eigener Forschung wie im Falle Mercators und die jeweiligen Ansprüche sind auch sehr unterschiedlich. Hier sei auf die geographischen und historischen Karten des Tübinger Atlas des Vorderen Orients hingewiesen, die im Tübinger Bibelatlas zusammengestellt wurden und ein unverzichtbares Standardwerk darstellen". Die TAVO-Karten enthalten eine gewaltige Masse an Informationen, die den Forschungsstand bis Anfang der 1990er Jahre widerspiegeln.
Die assyrische Provinzteilung wird in Abel (1938) 99-107 behandelt. Abel (1938) 233-490. 56 12 Karten im ersten, 10 Karten im zweiten Band. 57 Eine zweite, erweiterte englische Auflage erschien 1979. 58 Aharoni (1979) 3-130. 59 s. Smith/Ingram (1994). 60 Einen Überblick über die Geschichte der Karten aus der südlichen Levante bietet Tishby (2001) mit weiterführender Literatur. 61 Mittmann/Schmitt (2001); für weitere Atlanten, die für wissenschaftliche Zwecke verwendbar sind s. Zwickel (2002) 157f. 54
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METHODE UND AUFBAU
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1.3 Methode und Autbau
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Zusammenstellung und Auswertung des toponymischen Materials aus den neuassyrischen nicht-literarischen Quellen. Die neuassyrischen Orts-, Berg- und Gewässemamen in der Levante wurden von mir in der Reihe Repertoire Geographique des Textes Cuneifonnes publiziert", In der dortigen Einleitung werden die mit der Materialsammlung verbundenen Probleme sowie die benutzten Kriterien und Konventionen besprochen. Zunächst wurden die Toponyme bestimmt und die Homonyme erkannt und getrennt, danach wurden die orthographischen Varianten für die einzelnen Lemmata sortiert, die Belegstellen nach Textgattungen geordnet und datiert und relevante kontextuelle Informationen zur physischen und politischen Geographie sowie weitere Toponyme, die mit dem jeweiligen Lemma bezeugt sind, angegeben. Die Information der neuassyrischen Quellen wurde durch Verweise auf Attestierungen in den keilschriftlichen Quellen aus anderen Perioden sowie in den einheimischen Sprachen der Levante im 1. Jahrtausend (Aramäisch, Hebräisch, Luwisch, Phönizisch) und in den klassischen Quellen ergänzt. Im Kommentarteil wurden Lokalisierungsvorschläge kommentiert und die entsprechende Sekundärliteratur kritisch betrachtet. Zusätzlich werden die punktbezogenen Ortsnamen politischen Einheiten zugeordnet und auf wieterführende Literatur hingewiesen. Darüber hinaus wurden die Toponyme etymologisch ausgewertet". Während der Bearbeitung der Toponyme und der Auseinandersetzung mit den neuassyrischen sowie einheimischen Quellen aus einer historisch-geographischen Perspektive wurden Merkmale und Phänomene erkennbar, die eine Untersuchung der geographischen Wahrnehmung der Region aus assyrischer Sicht und der imperialen Herrschaftspraxis in der Levante lohnenswert erscheinen ließen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden in der vorliegenden Arbeit vorgestellt. Informationen aus der Bearbeitung der einzelnen Toponyme (RGTC 7/1) sowie weitere Ergebnisse wurden öfters in Tabellen systematisiert bzw. in Karten dargestellt, die somit einen wesentlichen Teil der Arbeit ausmachen. Tabellen und Karten werden für die jeweiligen Kapitel durchnumeriert, z. B. Karte 4.18 ist die 18. Karte des 4. Kapitels. Ta62 A. M. Bagg, Die Orts- und Gewässernamen der neuassyrischen Zeit. Teil I: Die Levante, Wiesbaden, 2007 (RGTC 7/1). 63 s. RGTC 7/1, lxxxiii-xcv.
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EINFÜHRUNG
bellen, die im Text eingebaut wurden, werden in gleicher Form mit Zahlen durchnumeriert, z. B. Tab. 3.11 ist die 11. Tabelle des 3. Kapitels. Dagegen befinden sich umfangreichere Tabellen außerhalb des Textes nach den Karten und werden mit Buchstaben gekennzeichnet, z. B. Tab. 3.L ist die Tabelle L von Kapitel 3. Wenn eine Tabelle im Text erwähnt wird, kann der Leser dadurch sofort erkennen, wo er die entsprechende Tabelle findet. Die Untersuchung basiert auf der kleinsten Einheit der historischen Geographie, nämlich den Toponymen. Durch die Analyse der Ortsnamen auf verschiedenen Ebenen wird in Kapitel 2 das assyrische Verständnis des Westlandes als Region behandelt, während in Kapitel 3 die geographische und politische Wahrnehmung dieses Gebiets rekonstruiert wird. In Kapitel 4 wird die Eroberung der Levante und die dort eingefiihrten Veränderungen mit besonderem Augenmerk auf die politische Geographie analysiert. Um dem regionalen geopolitischen Wandel im Laufe der Zeit folgen zu können, wird die assyrische Eroberung chronologisch dargestellt. In Kapitel 5 wird die assyrische Herrschaftspraxis in der Levante besprochen und der Schritt gewagt, die assyrische imperiale Weltberrschaft zu charakterisieren und sie in der Geschichte der Imperien zu verankern. Die Kapitel 2 und 3 sind nach geographischen Kriterien strukturiert. Zur Interpretation der assyrischen Herrschaftspraxis in der Levante und um die Vergleichbarkeit des assyrischen Falls mit anderen Imperien zu ermöglichen, wurden in Kapitel 5 politologische Konzepte und Begriffe verwendet. Diese Methodik erwies sich als sehr ergiebig und wurde der Verwendung eines vorgegebenen Modells, dessen leere Schubladen mit den Angaben der Quellen gefüllt werden, vorgezogen. Die Arbeit ist primär durch einen historisch-geographischen Ansatz geprägt. Eine der Hauptaufgaben der Historischen Geographie ist, alte Ortsnamen zu identifizieren, doch diese Disziplin erschöpft sich nicht darin. Eine historisch-geographische Untersuchung ist ein interdisziplinäres Verfahren, das zumindest vier Fächer beansprucht: Geographie, Geschichte, Philologie und Archäologie. Ziel der Historischen Geographie ist es, anband von schriftlichen und archäologischen (Grabungen und Surveys) Quellen die geographische und politische Landschaft einer historischen Epoche zu rekonstruieren und interpretieren". Dafür sind Fixpunkte auf einer Karte unentbehrlich, doch nicht alle auf einer histo64
Röllig (1995) 123.
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richen Karte angegebenen Ortsnamen sind so fest, wie man es sich wünscht. Gewissheit bei einer Identifikation gibt es nur dann, wenn Texte an einem Ort gefunden werden, die den alten Namen nennen (z. B. Tall Si'üb Fawqäni, neuassyrisch Bür-mar'Ina), oder wenn ein Ort eine kontinuierliche Besiedlung bis zur Gegenwart aufweist (z. B. Damaskus, Jerusalem). Diese Fälle kommen aber verhältnismäßig selten vor, so dass es für die meisten Toponyme allenfalls Lokalisierungsvorschläge mit unterschiedlichem Wahrscheinlichkeitsgrad gibt. Die Palette reicht von ,,höchstwahrscheinlich" bis zu ,,rein hypothetisch" und hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. wie viel Informationen die Texte über einen Ort enthalten, wie oft er belegt ist, ob eine zuverlässige archäologische Datierung der möglichen Kandidaten vorliegt, ob das Toponym auch in anderen historischen Epochen bezeugt ist65 oder ob die Identifikation nur auf der Basis einer Ähnlichkeit mit dem heutigen Namen einer Siedlung oder Ruine erfolgt". In vielen Fällen gibt es überhaupt keine Anhaltspunkte, z. B. wenn der Ortsname nur einmal bezeugt ist und keine Attestierungen in anderen Epochen vorliegen. Hinzu kommt außerdem, dass ursprünglich nur als Vorschlag gedachte Lokalisierungen kritiklos übernommen und weitertradiert werden. Der Lokalisierungsvorschlag wird so häufig zitiert, dass der Eindruck einer sicheren Identifizierung entsteht. Das gleiche gilt für historische Karten: Sobald ein Punkt auf einer Karte gezeichnet wird, wird er fortwährend als Fixpunkt betrachtet, auch wenn der Lokalisierungsvorschlag zweifelhaft ist. Dies hat in den meisten Fällen weniger mit der wissenschaftlichen Akribie der Forscher, als mit der Art und Weise, wie mit ihren Ergebnissen umgegangen wird, zu tun. Da weder alle Ruinenhügel ausgegraben noch eindeutig identifiziert werden können, wird die kritische Betrachtung von Lokalisierungsvorschlägen stets Bestandteil der historischen Geographie sein. Die neuassyrischen Toponyme, die in den Kapiteln 2 bis 5 erwähnt werden, findet man alphabetisch geordnet in RGTC 7/1. Für die einzelnen Lemmata wird dort eine ausgewertete Belegsammlung und ein Kommentar mit weiterführender Literatur vorgelegt. Die Informationen der Kommentare werden hier nicht wiederholt, da sich der Leser jederzeit zusätzliche Informationen in RGTC 7/1 holen kann. Dem Kapitel 5 Zum Problem der Kontinuität der Toponymie s. Astour (1977) und Limet (1977). Die gegenwärtige Toponymie kann in manchen Fällen hilfreich für eine Lokalisierung sein, doch Identifikationen, die ausschließlich auf Namensähnlichkeit mit modemen Orten beruhen, sind mit Vorsicht zu betrachten. 65 66
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EINFÜHRUNG
des ersten Teils folgen die Karten für die Kapitel 2 bis 4 und die Tabellen für die Kapitel 3 bis 5, die wegen ihres Umfangs nicht in den Text aufgenommen werden konnten. In einem ersten Anhang werden die Ortsnamen nach politischen Einheiten sortiert. Die Lokalisierungsvorschläge werden dort nach dem Vorbild des Helsinki Atlas anband einer Gewissheitsskala bewertet. Auf der Karte 1.1 sowie auf den Detailkarten l.la-b sind die lokalisierbaren Ortsnamen zu finden. Im zweiten Anhang sind die Berg- und Gewässernamen aufgelistet (s. auch Karte3.1). Die Texteditionen wurden bis 2007 und die Sekundärliteratur bis 2005, in einigen Fällen auch aus dem Jahr 2006 berücksichtigt. Neuassyrische Ortsnamen werden nach RGCT 7/1 und modeme Ortsnamen nach dem TAVO-Register67 zitiert. Die Wiedergabe von Personennamen richtet sich meistens nach PNA.
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Kopp/Röllig (1994).
KAPITEL 2
DAS WESTLAND Das in dieser Untersuchung behandelte Gebiet, das wir Levante nennen, hat folgende von der Geographie bestimmte Grenzen: im Westen das Mittelmeer, im Osten die syrische Wüste und den oberen Lauf des Euphrats (das sog. Euphratknie), im Süden die Wüste Sinai, die den Orient von Ägypten trennte. Die südliche Grenze - eigentlich eine Kontaktzone - verlief im 1. Jt. v. u. Z. entlang des Nahal Musur, des "Bachs von Ägypten", einige Kilometer westlich der heutigen südlichen Grenze des Staates Israel mit Ägypten. Die nördliche Grenze bilden die südlichen Ausläufer des Taurus-Gebirges, die sich vom Golf von Iskenderun in nordöstlicher Richtung erstrecken. Die beschriebene Region umfasst, von Norden nach Süden, die heutigen Staaten Syrien, Libanon, Israel und Jordanien'. Das untersuchte Gebiet hat eine Fläche von ca. 260.000 qkm, etwa einem Drittel der Gesamtfläche des assyrischen Reiches zur Zeit der maximalen Expansion', Trotz der geographischen und sprachlichen Vielfalt, die ihre innere kulturelle Heterogenität erklärt, bildete die Levante in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends aus assyrischer Sicht eine kulturelle Einheit, die sich von Ägypten, Kleinasien und Mesopotamien unterschied. Für dieses Mosaik von Kleinstaaten hatten die Assyrer mehrere Oberbegriffe, was ein seltenes Phänomen in der neuassyrischen Toponymie darstellt. Es handelt sich im Einzelnen um Hatti, Amurrü und Eber-näri, die im Folgenden näher betrachtet werden sollen. Diese Begriffe sind weder politische noch einheimische Bezeichnungen; sie beruhen auf kulturellen (Hatti) oder geographischen (Amurrü "das Westland", Eber-näri "Transpotamien") Kriterien vom einem assyrischen Standpunkt. Sie bezeichnen keine politischen Einheiten und sind auch keine verwaltungstechnischen Begriffe der assyrischen Administration. Die drei Termini werden in den Texten nicht definiert, sie werden in einem weiteren I Nur die westlichen Teile von Syrien und Jordanien gehören zur Levante. Darüber hinaus werden im Norden die Türkei und im Süden Ägypten berührt. 2 Ohne Zypern und nur mit dem ägyptischen Delta sowie zwei schmalen Flächen beiderseits des Nils bis Theben betrug die maximale Fläche des neuassyrischen Reiches etwa 822.700 qkm (basiert auf der TAVO Karte B IV 10), d. h. ca. 1,5 Mal die Fläche Frankreichs (547.030 qkm) und etwa zwei Mal die Fläche des Staates Kalifomien in den USA (411.049 qkm). Das neuassyrische Reich würde etwa 12 Mal in die Vereinigten Staaten (9.629.091 qkm) oder China (9.596.960 qkm), vier Mal in Indien (3.287.590 qkm) oder drei Mal in Argentinien (2.766.890 qkm) hineinpassen.
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und einem engeren Sinn für unterschiedliche Gebiete verwendet und können gelegentlich einem Bedeutungswandel im Laufe der Zeit unterzogen sein. Trotzdem kann man vereinfachend zusammenfassen, dass die Assyrer den größten Teil der Levante, wo überwiegend westsemitische Sprachen gesprochen wurden, mit dem Terminus Amurrü bezeichneten, während sie für den flächenmäßigkleineren nördlichen Bereich, in dem neben einer westsemitischen eine starke luwische Komponente vorhanden war, die Bezeichnung ijatti benutzten'. In der späten Sargonidenzeit bezeichneten beide Termini die ganze Levante. Die ältesten neuassyrischen Belege für ijatti liefern uns die Inschriften Tukulti-Ninurtas II. (890-884), der sich als Eroberer eines Gebiets "von jenseits des Tigris bis zum Land ijatti" betrachtet'. Hatti wird als westliche Grenze der eroberten Gebiete einmal auch in den Inschriften Assumasirpals 11. erwähnt'. Der letzte identifizierte Ortsname in Tukulü-Ninurtas II. Zug nach Westen ist ijuzirlna (heute Sultantepe)", Von dort zog er weiter durch das Land Musku, ein schwer zugängliches Bergland, und vier Tage später eroberte die assyrische Armee die Stadt Piru, In welche Richtung Tukulti-Ninurta II. marschierte kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden, da die letztgenannte Stadt ein Hapax ist und das Land Musku hier sicher nicht Phrygien in Westanatolien meint. Der Landschaftsbeschreibung zufolge dürfte er weiter nördlich gezogen sein; eine Überquerung des Euphrats ist nicht erwähnt, so dass er nicht in Hatti eingedrungen ist. Assumasirpal 11. (883 - 859) überschreitet im Laufe seines neunten Feldzugs als erster neuassyrischen Herrscher den Euphrat und führt das neuassyrische Heer bis zum Mittelmeer. Nach dieser Kampagne in Nordsyrien kann sich Assumasirpal 11. mit Recht "Eroberer von jenseits des Tigris bis zum Gebirge Libanon und zum Großen Meer des Landes Amurrii im Westen, der das ganze Land Hatti erobert hat" nennen? In seinen Inschriften erfahren wir, dass Gargamis in ijatti lag, und dass Hatti im engeren Sinn das von Gargamis kontrollierte Territorium bezeichnet. In der Bankett-Stele werden als Teilnehmer des Einweihungs-
J Die bislang umfassendste Behandlung des ON ijatti bietet Hawkins (1972-75); s. ferner Cogan (2002). 4 istu cbcrtän id/digJat adik"'Uatti, Ahmad, Qadhiah, Nr. 1,51,3; id., Nr. 2, 52, 3; RIMA 2,100.6,2. s RIMA 2, 101.53,3. 6 RIMA 2,100.5, 118f. 7 RIMA2,101AO, 19-21.
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festes in Kalhu nach den Ländern am mittleren Euphrat und vor den östlichen Gebieten folgende Orte erwähnt: Pattinu, Hatti, Surru, Sidünu, Gurgum und Meliddu". Die phönizischen Küstenstädte zählten nicht zu Hatti, aber anscheinend auch nicht Pattinu südlich des Amanus-Gebirge und die nördlich gelegenen Gurgum und Meliddu. Die Bezeichnung Hatti scheint sich auf das Territorium von Gargamis und Jahänu/BttAgüsi (letzteres nicht mit absoluter Sicherheit) beschränkt zu haben. Bit-Adini wird ebenfalls von .ijatti getrennt erwähnt", so dass Hatti hauptsächlich westlich des Euphrats lag (Karte 2.1)10. In einem Fall ist für Hatti eine mögliche Erstreckung nördlich von Gargamis bezeugt. Nachdem Assurnasirpal Tribut in Huzirina während seines zehnten Feldzugs empfing, zog er in nördliche Richtung und eroberte Städte im Gebiet von "ijabbu, das vor dem Land .ijatti (liegt)"!'. Gemeint ist die westlichste Region unter den Habhu-Ländern", nordwestlich des Kasijari-Gebirge (Tür'AbdIn), etwa westlich von Bit-Zamäni und östlich des Euphrats. Hatti kann in diesem Zusammenhang nur ein Gebiet westlich des Euphrats, etwa zwischen Gargamis und Meliddu, bezeichnen.
RIMA 2, 101.30, 144-146. RIMA 2,101.23,16; id. 25, 51. 10 Am Ende des Berichts über den zweiten Feldzug gegen Blt-Zamäni - ein Gebiet am oberen Tigris um das heutige Diyarbakir - werden Tributleistungen folgendermaßen geschildert: "Damals empfing ich Tribut von Ahi-rämu aus Bit-Jaljlri, von dem Azalläer aus Blt-Bahiäni, Leute aus ijatti, (und) von den Königen von ijanigalbat" (RIMA 2, 101.1, ii, 2lf.; id. 17, ii, 71-74). Hier werden Gebiete erwähnt, die in Nordmesopotamien, etwa zwischen BalJb und ijäbür, liegen (Bü-Jahiri, Azalla, Blt-Bahiäni), so dass eine Verbindung mit ijatti westlich des Euphrats unwahrscheinlich ist. Wie Liverani (1992) 44 zu Recht anmerkte, handelt es sich nicht um ein Homonym, sondern vielmehr um eine lokale Titulatur. korbattäjukann sich auf die zwei erwähnten Personen beziehen oder nur auf die letztgenannte, wie Liverani loc. cit. annimmt. In Assumasirpals Inschriften gibt es weitere problematische Belege für ijatti. Die Städte Mariri und Malhina müssen nach dem Kontext am oberen Tigris liegen, werden aber als zu ijatti gehörig gekennzeichnet. Eine Stadt EI(I)ipi könnte sich in ijatti befunden haben, falls die Ergänzung im Text stimmt. Zur Stadt Ulluba, die einem gewissen Sagara aus ijatti gehörte, s. RGTC 7/1, 266, s. v. 11 ä1äni sa kurAssa kurUabbi sa pän kurHstti, RIMA 2, 101.1, iii, 97. Liverani (1992) 82f. mit fig. 11 versteht Assa und ijabbu sa pän ijatti als zwei unterschiedliche Länder. Fuchs (2000) 79f. dagegen interpretiert ijabbu sa pän ijatti als Apposition zu Assa. Ob der Ausdruck sa pän ijatti sich nur auf ijabbu oder auf beide Länder bezieht (so RIMA 2, S. 219), ist für unsere Argumentation unerheblich, da Assa südlich von ijabbu gelegen haben muss und daher wahrscheinlich auch gegenüber von ijatti (Liverani [1992] 82). 12 Fuchs (2000) teilt die ijabbu-Ländcr in fünf große Regionen; das hier gemeinte Gebiet gehört zu Region 5 (S. 78-80). 8
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Zur Zeit Salmanassars III. bezeichnet ijatti die nördliche Levante, vom Amanus-Gebirge und dem Mittelmeer im Westen bis zum Euphrat im Osten (Karte 2.2). Im Norden erstreckte sich Hatti bis zu den Ausläufern des Zagros-Gebirges und im Süden höchstens bis zum LibanonGebirge. Das Land Bit-Adini, das sich beiderseits des Euphrats erstreckte, zählte zu Hatti: Dabigu, eine befestigte Stadt, die zu Bit-Adini gehörte 13, wird auch als ,,Festung des Landes ijatti" bezeichnet". In seinem zweiten Regierungsjahr (857) eroberte Salmanassar die Stadt Sazabö, eine Festung von Gargamis. Nach diesem Ereignis unterwarfen sich "alle Könige des Landes ijatti"15. In den darauffolgenden Passagen wird das Tribut der jeweiligen Länder beschrieben: Pattinu, Bit-Gabbäri (Sam'alla), Bit-Agüsi (Jahänu) und Kummuhu. Das Territorium von Gargamis wurde geplündert und daher nicht unter den Tributbringern berücksichtigt. Ob weitere Länder zur Zeit Salmanassars III. zu ijatti gezählt wurden und wenn ja, welche, ist unklar, da der Terminus nicht konsequent von den Schreibern benutzt wurde. Darüber hinaus scheint das als ijatti bezeichnete Gebiet unscharfe Grenzen gehabt zu haben und konnte deshalb je nach Auffassung unterschiedliche Flächen mit einschließen. Vor der Schlacht bei Qarqaru in Salmanassars 6. Regierungsjahr (853) empfing der König Tribut von Pattinu, Bit-Gabbäri, Bit-Agüsi, Gargamis, Kummuhu sowie von Meliddu und Gurgum. Im KurkhMonolithen werden die entsprechenden Herrscher als ,,Könige aus dem gegenüberliegenden Euphratufer" bezeichnet", in den zusammenfassenden Darstellungen dieser Episode als ,,Könige des Landes :ijatti" (Karte 2.3)17. Es ist m. E. wahrscheinlich, dass Gurgum zu ijatti gehörte; zusammen mit Kummuhu würde es die südlichste Nordgrenze von Hatti bilden. Die Angaben für Meliddu, das weiter nördlich lag, sind widersprüchlich. Im Jahr 836 18 zog Salmanassar nach Tabälu in Anatolien. Nachdem er den Euphrat überquert hatte, erhielt der König Tribut von den "Königen des Landes Hatti", Der Text berichtet weiter, dass II ,,[... [gä, Tagi[ ...], Sürunu, Paripa, Tll-basere, Dabigu, 6 Festungen des Ahünu aus Bit-Adini", RIMA 3,102.2, H, 16f.; ferner RIMA 3,102.1,90' (Festung in Bit-Adini) u. in der Beischrift RIMA 3, 102.68. 14 RIMA 3, 102.6, i, 52; id. 10, i, 34; id.14, 34; id.16, 13. IS RIMA 3, 102.2, H,20f. 16 RIMA 3, 102.2, H,82-86. 17 msddsttu sa sarräniSa kUlbatti amfJur, RIMA 3, 102.6, H, 24; id. 8, 14'f.; id. 10, H, 16f. 18 22. pslü, nach Yamada (2000) 66 das 23. Regierungsjahr.
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Salmanassar von ijatti aufbrach, den Berg [...]inzini durchquerte und nach Meliddu gelangte, wo er Tribut empfing". Nach diesem Bericht zählte Meliddu nicht zu ijatti. In der Inschrift auf einer Statue des Königs, die in Assur gefunden wurde, rühmt sich Salmanassar, folgende Territorien erobert zu haben: Hatti, Luhuti, Dimasqa, das Gebirge Labnäna, Que, Tabälu und Meliddu'", Auch in diesem Fall wird Meliddu von ijatti getrennt betrachtet. Que und ijilakku erstreckten sich westlich des Amanus-Gebirges (ijamänu I), einer mächtigen geographischen Barriere, und lagen wohl nicht mehr in ijatti. Die Angaben der Texte sind nicht eindeutig. In seinem ersten Regierungsjahr (858) besiegte Salmanassar die verbündeten Kräfte von Partinu, Sam'alla, Btt-Agüsi, Blt-Adini, Gargamis sowie von Que, Hilakku und Jasbuqu". In der Kurzfassung dieser Kampagne auf Salmanassars Thronpodest steht zusammenfassend, dass er das ganze Land ijatti unterwarf". In der oben erwähnten Passage aus Salmanassars Statue zählt dagegen Que nicht zu ijatti. Den gleichen Eindruck gewinnt man aus der Beschreibung des Feldzugs gegen Que und Tabälu im 20. Regierungsjahr (839). Für diese Kampagne wurden Truppen "aller Könige des Landes ijatti" mobilisiert, was - abgesehen von der standardmäßigen Benutzung des Pronomens "alle" im Zusammenhang mit den Königen von ijatti - eher für einen differenzierten Gebrauch der Termini ijatti und Que sprechen würde", Wie weit nach Süden ijatti sich erstreckte, ist Salmanassars Inschriften - wie im Fall der nördlichen Grenze - nicht klar zu entnehmen. Im Gegensatz zum Amanus scheint das Libanon-Gebirge nicht als zu ijatti gehörig empfunden worden sein. Einerseits wird es in der oben erwähnten zusammenfassenden Darstellung der eroberten Gebiete" von ijatti nicht getrennt betrachtet. Andererseits marschierte die assyrische Armee gegen Damaskus im 21. peltl - wenn die Ergänzung stimmt von ijatti über das Libanon-Gebirge und den Berg Saniru". RIMA 3, 102.16, 163'-165'. RIMA 3, 102.25,9-12. 21 RIMA 3, 102.2, i, 51 - ii, 1. u. 102.1,64'-69'. ijilakku ist sonst in Texten aus Salmanassars Zeit nicht bezeugt. Abgesehen von weiteren Erwähnungen in den gleichen Texten (RIMA 3, 102.2, ii, 4. u. 102.1, 72') ist Jasbuqu nur noch in einem Brief aus Sargons Korrespondenz belegt. Zu Jasbuqu s. Komm. in RGTC 7/1, 126f. 22 RIMA 3, 102.28, 18-28. 23 RIMA 3,102.10, iv, 22-26; id. 11, Rs. 3'-6'; id. 16, 143'-145'. 24 s. o. Fußnote 20. 25 RIMA3, 102.16, 152'-155'. 19
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Die Verbündeten, die an der antiassyrischen Allianz im Jahr 853 teilnahmen, sind (nach der Reihenfolge im Text): Dimasqa, ijamat, Sir'ala (Israel), Gubla (Byblos), Ägypten, Irqanata, Arwäda, Usnü, Si'annu, Arubu (Araber), Bit-Ruhubi und wahrscheinlich Bit-Ammän (Karte 2.3f6. Ihre Herrscher werden - unabhängig von der umstrittenen Zahl 12 - meist als ,,Könige von der Meeresküste':", einmal als "Könige von der Meeresküste und vom Euphrarufer':" genannt. In der entsprechenden Passage aus dem Schwarzen Obelisken werden die Gegner Salmanassars jedoch folgendermaßen beschrieben: ,,Adda-idri, der aus Damaskus, Irhulena, der Hamatäer, zusammen mit Königen des Landes Hatti und vom Meeresufer?". In den Inschriften Salmanassars werden drei weitere militärische Allianzen gegen Assyrien im 10. (849), 11. (848) und 14. (845) Regierungsjahr erwähnt. Nur die zwei Hauptanführer werden explizit genannt, während die restlichen Verbündeten nur als Kollektiv vorkommen: ,,Adda-idri aus Damaskus, Irhulena, der Hamatäer, zusammen mit 12 Königen von der (ganzen)" Meereküste'?'. Obwohl in den meisten Fällen der gleiche Textbaustein verwendet wird, gibt es einige interessante Varianten. Für das 11. Jahr werden im Schwarzen Obelisken .Adda-idri aus Damaskus (und) 12 Könige des Landes ijatti" genannt" und auf einem Statuenfragment wird sogar eine kombinierte Fassung der Textbausteine gebraucht: ,,Adda-idri aus Damaskus, Irhulena, der Hamatäer, zusammen mit 12 Königen vom Land ijatti an der Meeresküste?". Auch für den Feldzug im 14. Regierungsjahr sind Varianten vorhanden. In den Inschriften an den Tigris-Quellen steht in einem Fall ,,Adda-idri aus Damaskus, Irhulena, der Hamatäer, zusammen mit 15
s. RGTe 7/1,53, s. v. Blt-Ruhubi. RIMA 3,102.10, ii, 19; id. 8, 17'; id. 28, 30. 28 RIMA 3,102.30,23-24. 29 RIMA 3, 102.14, 59--61. 30 Nur in einigen Texten aus dem 14. Jahr, s. Fußnote 31. 31 Jahr 10: RIMA 3,102.6, ii, 60-64; id. 8,32'-33'. Jahr 11: RIMA 3,102.6, iii, 3--6; id.8, 37'-38'; id. 10, ii, 57 - iii, 4. Jahr 14 (mit der Ergänzung cliI u Iaplis): RIMA 3, 102.6, iii, 26-30; id. 8,45'-46'; id. 10, iii, 17-22. 32 RIMA 3, 102.14, 88. lJ RIMA 3, 102.16,77'-79'. Es ist auch möglich, die beiden Bestimmugen der 12 Könige parataktisch zu verstehen und dementsprechend zu übersetzen ,,12 Könige des Landes ijatti (und) von der Meeresküstc", vgl. RIMA 3, 102.14,59--61. 26
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Städten an der Meeresküste?", in einem anderen Fall .Adda-idri, der König von Damaskus, zusammen mit 12 Königen des Landes Hatti':". Die Herrscher, die an der Koalition teilnehmen, werden grundsätzlich als "Könige von der Meeresküste" betrachtet (Karte 2.1)36, eine allgemeine Bezeichnung für die Levante, etwa von Hamat bis Israel und BItAmmän. In einigen Fällen werden die gleichen Verbündeten als "Könige des Landes Hatti und von der Meeresküste", seltener als "Könige von Hatti" ausgewiesen. Unabhängig davon, ob die Schreiber den Begriff Hatti in diesem Kontext richtig oder nur als Topos verwendet haben, stellt sich die Frage, welches Gebiet gemeint ist. Wir kennen namentlich nur die Verbündeten von 853, so dass allein in diesem Fall eine Aussage möglich ist. Dass die ganze Levante bis zu Bit-Ammän zur Zeit Salmanassars als ijatti gelten konnte, ist m. E. unwahrscheinlich. Sidon und Tyros, die unter den Verbündeten von 853 nicht erwähnt sind, zählten nicht zu ijatti, denn der König sagt "ich vergoss meinen königlichen Furcht erregenden Glanz über Hatti, Mesri, Surru, Sidünu und Hanigalbat. "37 Geht man davon aus, dass das Libanon-Gebirge nicht zu Hatti gehörte, dann beschränken sich die möglichen Kandidaten auf Hamat und die phönizischen Städte Usnü und Si'annu (Karte 2.3). Es scheint plausibel, dass Teile von Hamat zumindest während einer bestimmten Zeit während der langen Regierung Salmanassars als zu Hatti gehörig angesehen wurden. Auch in diesem Fall gibt es widersprüchliche Informationen, die eine eindeutige Aussage erschweren. In der mehrmals erwähnten Inschrift auf der in Assur gefundenen Statue, die nach 850 verfasst worden sein muss, wird Luhuti unter den von Salmanassar eroberten Gebieten nach Hatti und vor Damaskus erwähnt", Das Land Luhuti lag vermutlich zwischen Halaba (Aleppo) und ijamat. Nach einem 842 datierten Text aus Assur scheint ijalaba seinerseits nicht in ijatti gelegen zu haben. Im Zusammenhang mit der Kampagne von 853 wird das Itinerar folgendermaßen beschrieben: "Vom Land Hatti brach ich auf RIMA 3, 102.23,21. RIMA 3, 102.24, 14-15. 36 sarräni sa skidi timdibzw. sarräni sa alJat tämdi. Der Ausdruck sarräni sa siddi tämtiist bereits in den Inschriften Assumasirpals II. bezeugt; RIMA 2,101.1, iii, 85-87; id. 101.2,27-29; id. 101.33, 15'-16'. Die "Könige von der Meeresküste", die in diesem Fall Tribut leisten, sind diejenigen von Surru, Sidünu, Gubla, Mahallatu, Maisu, Kaisu, Amurrü und Arwäda. Zu Amurrü in diesen Passagen s. Fußnote 99. 37 RIMA 3, 102.28,34-36 (Jahr 13,846, Feldzug nach Matijätu), 38 RIMA 3,102.25,9-12. 34
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und näherte mich der Stadt Halman/Halaba'?". Von Halman kommend erreichte die assyrische Armee die Stadt Qarqaru, bei der die berühmte Schlacht stattgefunden hat. Zusammenfassend: Zur Zeit Salmanassars 111. zählten zu ijatti Gargamis, Pattinu, Sam'alla, Kummuhu. BIt-Adini und Btt-Agüsi (zumindest Teile davon), vielleicht Gurgum und (Teile von) Hamat; eher nicht dazuzurechnen sind Hilakku, Que und Meliddu. Zur Zeit Adad-nörärfs III. (809-782) wird der Begriffijatti weiterhin
fiir Nordsyrien verwendet. Zum ersten Mal treten die Termini Hatti und Amurrü zusammen auf, um jeweils den nördlichen und den südlichen Teil der Levante zu bezeichnen (Karte 2.4). So rühmt sich Adad-nöräri III., die Länder Amurrii und Hatti in einem Jahr unterworfen zu haben". Aus dieser Zeit stammt ebenfalls der einzige Beleg für ijatti in Verbindung mit einem Titel. In den Inschriften auf den Torlöwen von Til-Barsip wird der mächtige turtiinu Samsi-ilu u. a. als "säpiru des Landes Hatti, des Landes Gutu und des ganzen Landes Namri" bezeichnet", Hatti bezieht sich auf die westlichen Gebiete von Samsiilus Zuständigkeitsbereich in Nordsyrien, dessen Residenz Til-Barsip, das ehemalige Zentrum von Bit-Adini, war. Die Inschriften Tiglatpilesers 111. (745-727) liefern mehrere Listen von westlichen Tributbringem". Auf der Iran-Stele werden sie zunächst allgemein als ,,Könige des Landes Hatti, der Aramäer des westlichen Meeresufers, des Landes Qidru (und) der Araber" zusammengefaßt, und anschließend auch einzeln folgendermaßen aufgelistet: Kummuhu. Dimasqa, Samerina, Surru, Gubla, Que, Meliddu, Tabälu, Atuna, Tuana, Istunda, Hubisna, Kasku, Gargamis, Sam'alla, Gurgum und die Araber (Karte 2.5tJ . Die zuletzt genannte Königin der Araber Zabibe ist die einzige, die zur Gruppe der ,,Könige des Landes Qidru (und) der Ara-
J9 RIMA 3, 102.6, ii, 24-25 (6. Jahr), auch id. 8, 15'. Im Kurkh-Monolithen steht istu c/i idpurattu attumusana wu ba/manaqfirib "vom Euphrat brach ich auf und näherte
mich der Stadt ijalman", RIMA 3, 102.2, ii, 86. 40 RIMA 3,104.7,5; s. auch RIMA 3,104.8,11. 41 RIMA 3, 104.2010,9. A. K. Grayson in RIMA 3 und CAD S/I, 457, s. v. säpiru 2b2' übersetzen "governor". Demnach wäre diese Stelle der einzige neuassyrische Beleg für säpiru mit der Bedeutung "Gouverneur", für den ansonsten die Begriffe beI pä!Jiti, saknu oder sakin mäti verwendet werden. In den neuassyrischen Texten bezeichnet säpiru in der Regel eine Art Befehlshaber. Der zweite vermeintliche Beleg in CAD S/I, loc. cit. ist zu streichen (lies in ADD 1076, i, 3 [SAA 7, 47] IPAB-sH-pa kurku-mub-ha). 42 s. Zusammenstellung und Diskussion in Tadmor (1994) 265-268. 4J Tigl Stele, iii A, 1-19.
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ber" passt. Zur Gruppe der "Aramäer des westlichen Meeresufers", einer weiteren Bezeichnung für die südliche Levante, zählen mit Sicherheit die Herrscher von Dimasqa, SamerIna, Surru und Gubla. Die restlichen Gebiete müssen dann zur Gruppe der ,,Könige des Landes tJatti" gehören. Einerseits fmden wir Länder, die bereits vor Tiglatpileser als zu Hatti gehörig betrachtet werden: Gargamis, Gurgum, Kummuhu und Sam'alla, Andererseits kommen Länder vor, die weiter nördlich liegen, wie Meliddu und sogar Kasku, ein Gebiet zwischen Urartu und Musku in Anatolien, oder Länder, die sich nordwestlich des Amanus erstrecken: Que, Tabälu und die kleinen Fürstentümer Atuna, Hubisna, Istunda, Tuhana (Karte 2.5). Es werden also insgesamt 11 Könige von Hatti erwähnt". Die Inschrift auf der Iran-Stele wurde um 738-737 verfasst und die Tributliste entspricht dem Stand von 740 oder 738. Eine weitere, fast identische Liste fmdet man in den Annalen und sie schildert dort die Ereignisse von 738 45 • Abgesehen von der leicht abweichenden Reihenfolge besteht der einzige Unterschied darin, dass Hamat nach Gargamis und vor Sam'alla und Gurgum erwähnt wird", ein möglicher Hinweis auf die Zugehörigkeit von Hamat zu tJatti in der Tiglatpileser-Zeit. Darüber hinaus wird Hatti im Sinne von Nordsyrien zum ersten Mal im Zusammenhang mit einem architektonischen Merkmal genannt: "Ein Btt-hiläni, das Abbild eines Palastes des Landes Hatti, baute ich in Kalhu zu meiner Erholung?". Es handelt sich um einen aus Nordsyrien entlehnten Bautypus, wahrscheinlich einen monumental verzierten Eingang mit Säulen auf Löwenbasen", der auch in den Inschriften Sar-
44 In einem sehr schlecht erhaltenen Fragment werden 13 Könige von ijatti in zerbrochenem Kontext erwähnt, Tigl M 1.2, 8. 45 Tigl Ann, 13*, 10-12 bis 14*,1-2 u. Tigl Ann 27, 1-8. Fragmentarisch erhalten ist die Liste in Tigl Ann 21, 4'-9'. Zeitliche Angaben nach Tadmor (1994) 265-268 mit Literatur. 46 ijamat kommt auch in einer späteren Liste von 729-728 (Tigl Summ 7, Rs. 7'-9') vor, welche die Tributleistungen von 738 auflistet. Anschließend in Z. 10'-12' werden Staaten und Städte der südlichen Levante hinzugefügt, die im Jahr 734 Tribut leisteten. In Z. 24' wird im Zusammenhang mit den Materialien für den Bau des Palastes und des bit-bi/äni der Tribut der "Könige (sarräm) des Landes ijatti (und) Könige (malkÜ) der Aramäer und Chaldäer" erwähnt. 41 Tigl Ann, 28, 2'; Tigl Summ 7, Rs. 18'. 48 Zur hethitischen Herkunft des Terminus bilänis. Singer (1975); zum Bit-hiläni in der neuassyrischen Architektur s. Winter (1987) mit älterer Literatur; dazu noch BörkerKlähn (1980), Fritz (1983), Galter (1984) gegen Börker-Klähn. Zum Bau mehrerer BItbiläni s. die Briefe SAA I, 66 u. 67.
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gons, Sanheribs und Assurbanipals vorkommt und in ähnlicher Weise beschrieben wird". In Sargons Hamat-Stele werden kurz bevor der erhaltene Text abbricht "die Leute von Hatti und Arime'f" erwähnt. Was in den nächsten Zeilen folgt, kann entweder als Apposition, "die in Bit-Agüsi und im ganzen Land Unqi wohnen?", oder als selbständiges Glied einer Aufzählung, "die Einwohner von Blt-Agüsi und Unqi in seiner Gesamtheit" verstanden werden". Zur Zeit Sargons existierten jedoch BIt-Agüsi und Unqi als selbständige Einheiten längst nicht mehr, da Tiglatpileser 111. sie jeweils in 740 und 738 zu den assyrischen Provinzen Kullania und Arpadda machte. Ob sich der Ausdruck ,,ijatti und Arime" hier auch auf die südliche Levante bezieht, wie im Fall der oben erwähnten Passage aus der Iran-Stele", ist zwar möglich, aber nicht sicher, da wir nicht wissen, was im fehlenden Teil des Textes stand. Auf jeden Fall lagen die Territorien der ehemaligen Länder Bit-Agüsi und Unqi im Kern des bis dahin als Hatti bezeichneten Gebiets. In Sargons Inschriften werden lediglich Kummuhu" und Gargamis" explizit als Staaten in Hatti bezeichnet. Mehrere ,,Berge des Landes ijatti" werden in den Annalen als wertvolle Rohstoffquellen erwähnt", Sie lieferten Kupfer, Eisen, Blei sowie Alabaster und einen unbekannten Halbedelstein". Die meisten Bergnamen sind Hapax legomena und lassen sich nicht identifizieren. Der letzte aber, Ba'ali-sapüna, kann mit einer gewissen Sicherheit mit dem 49 Sargon 11.: bTt-biläni tamsl/ eks! ffatti, SgF Ant, 20; SgF Bro, 37; SgF Go, 28; SgF Si, 24; SgF Zyl, 13; blt-appäti tamsl/ cksl Uatti sa ina lisän Amture bll-biläni isassusu, SgF XIV, 36; SgF Ann, 433; SgF Prunk, 161; SgF S2, 28; SgF S4, 106; SgF S5, 39; SgF Stier, 67. Sanherib: blt-mutcrretc tamsll eks! Uatti, 3R, 12f., 123; BS, Taf. 8, 11'; CT 26, ii, 21; blt-appäti tams71 eks! Uatti, BS, Taf. 6f., 8; ICC 6lf., 30; OIP 2, 119,22; blt-appliti tamsl/ ekel Uatti sa ina lislin Amurrä blt-biläniisassusu, First camp., 82; TlO/Tll Baub. 110; dazu noch Chic., vi, 54. In den Inschriften Assurbanipals wird ebenfalls ein Blt-hiläni erwähnt, jedoch nicht im Zusammenhang mit l;latti, Asb A, x, 98-102 (u. F, vi, 51-56). 50 Sg Hamat, Rs. 17-19. 51 So W. G. Lambert in Muscarella (1981) 125. 52 So Hawkins (2004) 161. 53 Tigl Stele, iii A, 1. 54 SgF Ann, 380; SgF Prunk, 138. 55 Sg Wi, 168ff., 10 u. 22. 56 SgF Ann, 222-230. Es handelt sich um die Berge Laris'u, Suruman, Tusanira, [...]durini, Elikudurini, Lammun, Ammun und Ba'ali-sapüna; s. auch SAAS 8, VIIIb, 16. 57 BAR.GUN.GUN.NU, SgF Ann, 228; dieser Stein wird mit dem zagindurt1-Stein, einer Art Lapislazuli, verglichen.
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Gabal al-Aqra', südlich der Mündung des Orontes, gleichgestellt werden. Dimasqa zählte nicht zu ijatti, wie folgende Passage aus der Prunkinschrift betreffend die Umsiedlung von Mannäern deutlich macht: "Die Bewohner der Städte Sukkia, Abitikna, Bäla, Pappa (und) Lalluknu deportierte ich aus ihren jeweiligen Orten und ließ sie in der Stadt Damaskus und im Land Hatti wohnen?". Angaben über die nördliche Ausdehnung von Hatti liefern die Texte nicht. Eine zusammenfassende Darstellung der eroberten Gebiete beginnt wie folgt: "Vom Land Jadnana, das mitten im Meer (liegt), bis zum Gebiet der Länder Ägypten und Musku, Kummuhu. Meliddu, das weite Land Amurril, das Land ijatti in seiner Gesamtheit'?", Es ist nicht klar, ob Meliddu zu Hatti zählte, da Kummuhu ebenfalls separat genannt wird, aber zu Hatti gehörte. In den meisten Fällen werden die westlichen Gebiete unter assyrischer Kontrolle zusammengefasst, ohne Kummuhu und Meliddu zu erwähnen'", Die ganze Region grenzt an Ägypten im Südwesten und an Musku im Nordwesten. Der Nahal-Musur wird als südwestliche Grenze angegeben". Hatti und Amurril bezeichnen jeweils die nördliche und südliche Levante. Sargon legte zum ersten Mal eine neue Art Parkanlage (kirima!J!Ju) an, in der nicht nur exotische Baumarten, sondern auch künstliche Hügel, Teiche und Pavillons vorhanden waren. Für die Beschreibung dieser Gärten, die meist textbausteinartig erfolgt, wird wie im Fall des Bitbiläni auf Nordsyrien hingewiesen: "einen großen Park, ein Ebenbild des Amanus-Gebirges, in dem alle aromatischen Bäume des Landes Hatti ... angepflanzt sind, legte ich um sie (nämlich die Stadt) herum an"62. Hier wird zweifach auf das nordsyrische Gebiet hingewiesen, indem einerseits der Park eine Nachahmung des Amanus darstellt, andererseits die dort akklimmatisierten exotischen Bäume aus dem Land Hatti stammen (oder zumindest als solche betrachtet wurden). Alle Sargoniden haben solche Parkanlagen angelegt und als Nachbildung des 58 SgF Prunk 57. Die Einwohner der drei ersten mannäischen Städte werden nach SgF Ann, 66-67 nach ijatti und Amurrü umgesiedelt. 59 SgF XIV, 22: k"'ijatti anasibirtlsa wird anhand von Parallelen ergänzt. 60 "Vom Land Jadnana, das mitten im Meer (liegt), bis zum Gebiet der Länder Ägypten und Musku, das weite Land Amurrü, das Land ijatti in seiner Gesamtheit", SgF Prunk, 17; SgF SI, 9; SgF S2, 7. Mit der Variante "im Meer ·vom Sonnenuntergang?": SgF S3, 9; SgF S4, 66; SgF S5, 16; Sg Tang, 29. 61 Sargon ist derjenige, der von Babylonien im Osten "bis zum Bach Ägyptens, dem weiten Land Amurrü und dem Land ijatti alles beherrschte", SgF Zyl, 13; Iraq 16, 198ff., 11; Iraq 56, 37f., 13f. 62 SgF Stier, 42; SgF XIV, 29.
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Amanus-Gebirges beschrieben. ijatti wird jedoch selten als Herkunftsland der botanischen Arten angeführt"; in der Regel wird entweder das Land Kaldu64 oder gar kein Land" erwähnt. Interessant ist die Verwendung des Ethnonyms ijattii "der aus dem Land Hatti", ,,Hethiter" nicht nur als Bezeichnung für Personen aus dem nordsyrischen Raum, sondern auch mit pejorativem Sinn: ,,Hethiter" bzw. "boshafter Hethiter" wird in den Inschriften Sargons oft als Schimpfwort gebraucht. In den meisten Fällen sind Herrscher von Ländern betroffen, die sich in Hatti (Gargamis", Gurgum [Marqasa]", Kummuhu", ijamat69) oder in angrenzenden Gebieten (Hilakku?", Meliddu", Tabälu/Blt-Purutas") befmden. Das Schimpfwort scheint sich jedoch vom geographischen Raum verselbständigt zu haben, da der König" und die Einwohner" von Asdüdu, einer philistäischen Stadt in der südlichen Levante, auch als ,,Hethiter" beschimpft werden. Hattü als Ethnonym ist auch in Verwaltungsurkunden im Zusammenhang mit konkreten Personen bezeugt. Ob der pejorative Gebrauch allgemein war oder sich auf die Sprache der Königsinschriften beschränkte, lässt sich nicht beantworten. Der früheste datierte Beleg von Hattü als Schimpfwort steht in Verbindung mit dem Feldzug im 9. Regierungsjahr (713) gegen Bit-Purutas", Das untreue Verhalten von Ambaris, dem König von Bit-Purutas in Tabälu, könnte der Anlass dazu gewesen sein, dass die Einwohner dieser Region bei Sargon in schlechten Ruf kamen. Ambaris war kein geringerer als Sargons Schwiegersohn und hatte von ihm das Land
63 Exotische Pflanzen aus den Ländern ijatti und Kaldu erwähnt Sanherib im Zusammenhang mit verschiedenen Parkeinrichtungen (kirimabbu, ambassu), TlOITII, Baub., 218-221; das Land ijatti wird in Sanheribs Inschriften noch ein Mal in Verbindung mit Gärten ($ippätc) genannt, CT 26, viii, 16-18. 64 Bell., 57; CT 26, vii, 53-57; First camp., 87; OIP 2,124,40-41; Rass., 85; T 170, iii, 17-19; alle Sanherib. 65 Sg Clh D, viii, 7'-9' (Sg); Borger Ash, Nin A, vi, 30-31; Sumer 12, 10ff., v, 5456 (beide Ash); Asb A, x, 104-105 (Asb, jedoch kein Vergleich mit dem Amanus). 66 SgF Stier, 17-19; SgF Zyl, 26 67 Sg Clh D, v, 41-50. 68 SgF Ann 398f.; SgF Prunk, 112; SgF Stier, 17-19. 69 SgF Prunk, 33; SgF Stier, 17-19. 70 Nur in den Inschriften Asarhaddons bezeugt, Borger Ash, Nin A, iii, 49. 71 Sg Clh D, v, 41-50. 72 Sg Clh D, v, 20; SgF Ann, 199-200. 7l SgF Stier, 17-19. 74 SgF Ann, 245-247 u. SgF Prunk, 94-96. 75 SgF Ann, 199-200.
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ijilakku als Mitgift erhalten. Der Zorn des assyrischen Königs ist daher gut vorstellbar. Hattü hätte also seine herabwürdigende Bedeutung zuerst im Zusammenhang mit Ambaris erhalten und wäre dann auf weitere illoyale Herrscher übertragen worden. In den Inschriften Sanheribs finden sich die ersten Hinweise auf die Verwendung von Hatti im erweiterten Sinn als Bezeichnung für SyrienPalästina. Während Sanheribs 6. Feldzug (694) nach Südbabylonien wurde eine amphibische Operation notwendig, um den Chaldäer Marduk-apla-iddina bis zu seinem Versteck verfolgen zu können. Die Schiffe wurden ,,nach Bauart ihres Landes" von deportierten Leuten "aus ijatti" in Ninive gebaut, wobei hauptsächlich Phönizier gemeint sein dürften. Schiffer aus Sidon, Tyros und Zypern nahmen am Feldzug teil". Die Schiffe selbst werden als ,,:ijatti-Schiffe" bezeichnet", Obwohl phönizische Städte an der nördlichen levantinischen Küste vorhanden sind, d. h. im nordsyrischen Gebiet, deutet die explizite Erwähnung von Sidon und Tyros auf die südliche Levante. Einen weiteren Beleg für ijatti als Bezeichnung für die nördliche und südliche Levante liefert der Bericht über den Feldzug im Jahr 701, der folgendermaßen beginnt: ,,Auf meinem dritten Feldzug zog ich in das Land ijatti"78. Drei Phasen sind in dieser Kampagne erkennbar: Das erste Ziel war Sidünu und die von dieser Stadt kontrollierten Siedlungen; danach zog die Armee weiter südlich nach Pilistu, wo Isqalüna und Amqarrüna erobert wurden. Das dritte Ziel des Feldzugs war Jaudu. Obgleich die assyrische Armee den üblichen Weg über Gargarnis und Nordsyrien eingeschlagen haben muss, war der Kriegsschauplatz eindeutig die südliche Levante, für die im gleichen Bericht auch der Terminus Amurrü verwendet wird (dazu weiter unten). In den Inschriften Asarhaddons ist tJatti nur eine unter mehreren allgemeinen Bezeichnungen für die Levante. Nach der Eroberung von Sidon ließ sich Asarhaddon von den "Königen des Landes Hatti und von der Meeresküste" eine Stadt namens Kär-Assur-aha-iddina bauen". Die gemeinten Herrscher werden nicht explizit erwähnt. Im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Palastes in Ninive erwähnt Asarhaddon jedoch die Könige der Städte und Länder, die kostbare 76 77
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3R, 12f, 57-63. Chic., iv, 37; Jer, iv, 31; Nebi Yunus, 23f.; OlP 2, 76ff., 28. 3R, 12f., 18; Chic., ii, 37; CT 26, ii, 57f.; Jer, ii, 35; Rass., 32. sarräniijatti u abi ümtim, Borger Ash, Nin A, ii, 80-82 u. Sumer 12, lOff., i, 31-
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Materialien lieferten (Karte 2.7)80. Die Passage beginnt mit einer allgemeinen Bezeichnung: "Ich bot die Könige von Hatti und von Transpotamien (Eber-nm) auf?", Anschließend werden die Könige in zwei Gruppen eingeteilt. Zur ersten Gruppe gehören Könige aus folgenden Gebieten: Surru, Jaudu, Udümu, Mä'ab, Hazzat, Isqalüna, AmqaITÜDa, Gubla, Arwäda, Samsimurruna, Blt-Ammän und Asdüdu. Sie werden als ,,12 Könige von der Meeresküste" zusammenfassend charakterisiert". Die zweite Gruppe betrifft ,,10 Könige von Jadnana (Zypern), das inmitten des Meeres (liegt)?", Die erwähnten Ortsnamen sind Edi'Il, Kitrusi, Silluwa, Pappa, Sillu, Kuri, Tamesu, Qartihadasti, Lidir und NOOa. Am Ende der Passage werden erneut alle Herrscher folgendermaßen zusammengefasst: ,,Insgesamt 22 Könige des Landes Hatti, von der Meeresküste und von der Mitte des Meeres"84. Die gleiche Auflistung fmdet sich in Assurbanipals Prisma C im Zusammenhang mit seinem ersten Feldzug gegen Ägypten". In diesem Fall stellen Könige aus denselben Orten dem assyrischen Herrscher Truppen zur Verfügung". Sie werden am Ende der Passage wie folgt zusammengefasst: "Insgesamt 22 Könige von der Meeresküste, von der Mitte des Meeres und vom Festland'?". In zwei weiteren Inschriften, die über den ersten ägyptischen Feldzug berichten, werden die besagten Könige nicht einzeln genannt, sondern als "die Könige vom ganzen Transpotamien" bezeichnet". Die zwölf Könige der Levante und die zehn Könige von Zypern werden als "Könige von ijatti und Transpotamien" (Asarhaddon) bzw. ,,Könige von Transpotamien" (Assurbanipal) bezeichnet. Daraus kann man schließen, erstens dass Eber-näri/Transpotamien eine allgemeine Borger Ash, Nin A, iv, 54-73. sarräni sa k"'ijatti u Eber-näri, Borger Ash, Nin A, iv, 54. 82 12 sarräni sakisadi tdmtim; Borger Ash, Nin A, iv,63. n 10 sarräniSakurJadnana qaba/timtim, Borger Ash, Nin A, iv, 71-72. 84 napbar22 sarräni~atti abi tamtim(u) qaba/timtim, Borger Ash, Nin A, iv, 7172; Sumer 12,28, iv, 54-55. Gegen Borgers Auffassung (,,22 Könige vom Hethiterlande an der Meeresküste") ist m. E. abi ümum keine Apposition zu ijatti, sondern ein eigenes Glied in der Aufzählung; vgl. Fußnote 79 "Könige des Landes ijatti und von der Meeresküste", 85 Asb C, ii, 37-67. 86 Nur zwei Königsnamen sind in Assurbanipals Text anders: Jakin-Lü statt MattanBa'al von Arwäda, und Amrni-nadbi statt Büdi-il von Blt-Ammän, 87 22 sarräni sa abi tamtimqaba/tamtimu näba/i, Asb C, ii, 60-61. gg sarräniEber-näri ka/isun, Asb E 10, 14 u. Asb LET, 29'. Der Terminus ijatti ist im lnschriftenwerk Assurbanipals m. W. nur einmal bezeugt, IWA 95 f., li. Rd. 3 (K 7596). 80
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Bezeichnung für die ganze Levante war" und zweitens dass Zypern zur Levante im erweiterten Sinn zählte. Wenn die 22 Könige zusammen erfasst werden, sind diejenigen von Zypern eindeutig als Könige "von Zypern, das inmitten des Meeres (liegt)" bzw. "von der Mitte des Meeres" identifiziert. Die anderen fallen unter die Kategorien "Könige des Landes ijatti und von der Meeresküste" (Asarhaddon) bzw. Könige "von der Meeresküste ... und vom Festland" (Assurbanipal). Diese Bezeichnungen beziehen sich angesichts der erwähnten Orte auf die ganze Levante (Karte 2.7). Hatti wird in Asarhaddons Inschriften wie bereits zur Zeit Sanheribs nicht mehr für den nördlichen Teil der Levante benutzt. Der Ausdruck ,,Meeresküste" darf nicht wörtlich verstanden werden, da die ostjordanischen Staaten und Juda nicht am Meer lagen. Unklar bleibt, ob der Schreiber in Assurbanipals Prisma C zwischen den Gebieten, die an der Meeresküste liegen, und denen im Inland tatsächlich unterscheidet oder ob er ,,Meeresküste" und ,,Festland" als weitere Bezeichnungen für die ,,kontinentale" Levante im Gegensatz zur Insel Zypern verwendet. Obwohl sich seit Sanherib der Terminus Hatti in den Königsinschriften nicht mehr auf die nördliche Levante beschränkt, scheint diese ursprüngliche Bedeutung in Verwaltungstexten beibehalten worden sein. In einer Liste von weiblichem Personal aus Ninive, die wahrscheinlich in die Regierungszeit Asarhaddons oder zu Beginn der Regierungszeit Assurbanipals zu datieren ist", kommen im ersten Teil zwei "Frauen aus ijatti" vor, u. a. zusammen mit einer Frau aus Asdüdu und drei Frauen aus Arpadda". Im zweiten Teil werden weitere elf "Frauen aus ijatti" vor 13 Frauen aus Tyros genannt", Es wird keine allgemeine Bezeichnung für Frauen aus der Levante verwendet, sondern zwischen Frauen aus dem philistäischen Asdüdu'" und dem phönizischen Tyros im Süden, Frauen aus dem nördlichen Arpadda und ,,Frauen aus Hatti" unterschieden. Auf welches Gebiet sich Hatti in diesem Kontext bezieht, ist schwer zu erkennen. Aufgrund der separaten Er89 Eber-näri ist bereits z. Z. Sargons H. bezeugt und nicht erst ab Asarhaddon (gegen Rainey [1969]51); s. RGTe 7/1,64, s. v. Eber-näri. 90 SAA 7, xiv. 91 SAA 7, 24,12-15. 92 SAA 7, 24, 22-23. In Rs. 4 werden 4 midu-ra-a-a-tcaufgelistet, die in SAA 7 als Frauen aus der phönizischen Stadt Ou'ru interpretiert werden. Nach der Orthographie des Ortsnamens zu urteilen, scheint hier eher die Stadt Düru nördlich von ijarränu vorzuliegen. 93 Die Ergänzung ist plausibel, jedoch nicht gesichert.
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wähnung von südlichen Küstenstädten könnte die nördliche Levante gemeint sein, obgleich man einschränkend darauf hinweisen muss, dass Arpadda gesondert genannt wird. Die Bezeichnung Eber-nm, wörtlich ,jenseits des Flusses" im Sinne von "westlich des Euphrats", also "Transpotamien", ist im Vergleich zu Hatti oder Amurrü selten bezeugt. Abgesehen von den bereits erwähnten Passagen aus den Inschriften Asarhaddons und Assurbanipals wurde sie in Königsinschriften nicht benutzt. Dagegen ist Eber-nm in Briefen, Verwaltungstexten und Anfragen an den Sonnengott belegt. Die Angaben aus diesen Quellen und die Fluchformel eines internationalen Vertrags bestätigen die Bedeutung - bzw. widersprechen dieser nicht-, die Eber-nm in den Königsinschriften hat, nämlich eine Bezeichnung für die ganze Levante. Im Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Tyros lesen wir: ,,Mögen die Götter von Himmel und Erde, die Götter von Assyrien, die Götter von Akkad und die Götter von Transpotamien dich mit einem Fluch, der nicht gelöst werden kann, verfluchen"?". Mit Eber-näri sind hier die Götter von Tyros gemeint, also die phönizischen Götter, die in den darauf folgenden Zeilen genannt werden". Eine Anfrage an den Sonnengott aus der Zeit Asarhaddons handelt von einem Feldzug "nach Transpotamien, nach Isqalüna?". Abgesehen von der Kampagne gegen Meliddu und ijilakku im Jahr 675 konzentrieren sich Asarhaddons Aktionen im Westen auf die südliche Levante. Eber-nm scheint mir auch in diesem Fall eine Bezeichnung für die Levante im Allgemeinen zu sein", Im Gegensatz zu Eber-näri ist der Terminus Amurrü reichlich bezeugt". Es handelt sich um die geläufige Bezeichnung für das Westland in den neuassyrischen Texten, das wir aus europäischer Perspektive "Morgenland" bzw. "Levante" nennen. Amurrü bezieht sich nicht mehr auf den gleichnamigen Staat des 2. Jts., der als solcher um die Jahrtausendwende aufhörte zu existieren, sondern auf die Gebiete, die vom Kernland aus gesehen im Westen des Reiches, und zwar westlich des
SAA 2, 2, Rs. iv, 8-9. SAA 2, 2, Rs. iv, 10-19. 96 SAA 4,81. 97 Aus den anderen Belegstellen kann man keine konkreten Informationen gewinnen. In einem sehr bruchstückhaften Verwaltungstext ist Eber-näri in der Datierungsformel erwähnt. Der Text handelt von Bauarbeiten und es kommen in diesem Zusammenhang ijatarikka und Subat (beide in Nordsyrien) vor. 98 Zur Normalisierung des Lemmas als "Amum1" s. RGTe 7/1,15. 94 95
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Euphrats lagen". Amurrü wird in unterschiedlichen Kontexten verwendet. In Königsinschriften ist es Bestandteil von einigen der Bezeichnungen für das Mittelmeer: tdmtu elenitu sa Amumi "das obere Meer des Westlandes", tämtu rabitu sa Amuaü "das große Meer des Westlandes", tdnuu rabitu sa Amunü sa sutum Samsi "das große Meer des Westlandes, des Sonnenuntergangs" und tamtu sa Amurrü "das Meer des Westlandes" oder "das westliche Meer"(oo. Eine explizite Aufzählung von Städten und Staaten im Westland finden wir nur in Sanheribs Inschriften, im Zusammenhang mit dem Feldzug aus dem Jahr 701 "in das Land ijatti" (Karte 2.6). Als die erste Phase mit dem Sieg über Luli von Sidünu und das Einsetzen von Tuba'lu auf seinem Thron endete, empfing Sanherib Begrüßungsgeschenke (tämartu) von den Königen von Samsimurruna, Sidünu, Arwäda, Gubla, Asdüdu, Blt-Ammän, Mä'ab und Udümu. Sie werden als ,,Könige des Landes Amurrü" bezeichnet'?'. Dies zeigt, dass zur Zeit Sanheribs nicht nur die Küste, sondern auch die transjordanischen Staaten zu Amurrü zählten. Zur Zeit Asarhaddons und Assurbanipals ist Amurrü hauptsächlich in astrologischen Berichten und in Briefen von Gelehrten als allgemeine Bezeichnung für den Westen bzw. die westlichen Ländern bezeugt'?', In den Inschriften Assurbanipals wird Amurrü im Zusammenhang mit den Araberfeldzügen erwähnt, als die Gebiete der Levante von den qedaritischen Führern Jauta' und Ammiladin geplündert wurden'?'. Amurrü ist in den Inschriften Adad-nöräris 111. und Sargons oft zusammen mit dem Terminus Hatti bezeugt'?', Adad-neräri III. rühmt sich 99 Einmal wird Amurrü in den Inschriften Assurnasirpals 11. im engeren Sinn verwendet, und zwar um ein Gebiet in der 'Akkar-Ebene zu bezeichnen, wo ungefähr das Land Amurrü im 2. Jt. lag. Amurrü wird zusammen mit anderen Gebieten "an der Meercsküste" genannt, die Tribut leisteten, RIMA 2, 101.1, iii, 85-86 (auch RIMA 2, 101.2, ii, 27-29). 100 s. RGTC 7/1, 294-299 s. v. Tämtu elItu. 101 Chic., ii, 50-60; CT 26, ii, 75-86; Jer., ii, 47-57; Rass., 36-38. 102 s. Belege in RGTC 7/1, 11-15 s. v. Amurrü. 103 Asb A, viii; 15-18; Asb B, viii, 39-40; Asb C, x, 7-9; Asb C, x, 48-50; BIWA 77ff., ii, 34-38 (alle Ammi-Iadin); Asb B, viii, 4-5; BIWA 77ff., i, 45-47 (Jauta'). 104 In den Inschriften Asarhaddons sind Amurrü und ijatti einmal bezeugt. Der assyrische Herrscher nennt sich "König von Subartu, Amurrü, Gutium, vom ausgedehnten Land ijatti [...], König der Könige von Dilmun, Makan und Meluhha, König der vier Weltregionen", Borger Ash, AsBbA, 27-29. In diesem Fall handelt es sich um die Darstellung der damals bekannten, von den Assyrern eroberten Welt: Subartu - eine literarische Bezeichnung für Assyrien - im Norden, Amurrü im Westen, Gutium - ein Sammelbegriff für die Bergländer im Zagros-Gebiet - im Osten, Dilmun (Failaka oder Bah-
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in der Stele aus Tall al-Rimah, innerhalb eines Jahres das Land Amurrü und das gesamte Land ijatti erobert zu haben. Anschließend wird Tribut von Dimasqa, Samerina, Surru und Sidünu erwähnt'?", Die Inschrift datiert von vor der Eroberung Damaskus im 14. Regierungsjahr. Bis dahin waren die westlichen Feldzüge Adad-nöräris gegen Arpadda in Nordsyrien gerichtet. Wie bereits besprochen wurde; bezeichnen in dieser Zeit ijatti Nordsyrien und Amurrü die südliche Levante. Wie weit nach Süden Amurrü sich erstrecken konnte, erfahren wir aus einer Steinplatteninschrift aus Kalhu, in der die Einnahme von Dimasqa genannt ist '06• Der König stellt sich als Eroberer des Gebiets zwischen Euphrat und Mittelmeer dar: "das Land Hatti, das ganze Land Amurrü, (nämlich) $UITU, Sidünu, Samerina, Udümu (und) Pilistu"!". In Sargons Inschriften bezieht sich Amurrü auch auf die südliche Levante, speziell wenn der Terminus in den Darstellungen der eroberten Gebiete zusammen mit ijatti, Nordsyrien, genannt wird!". Im 3. Regierungsjahr deportierte Sargon die Bewohner von drei mannäischen Städten (Sukkia, Bäla und Abitikna) und siedelte sie "im Land ijatti (und) im Land Amurrü" an 109 , wobei wiederum die nördliche und südliche Levante gemeint sind. Dies wird durch die Prunkinschrift bestätigt. Unter den Deportierten befinden sich auch die Bewohner von Pappa und Lalluknu, die zusammen mit denen aus den bereits erwähnten Städten "in der Stadt Dimasqa und im Land ijatti" angesiedelt werden'!", Dimasqa zählte nicht zu ijatti, sondern zu den südlich davon liegenden Gebieten in Amurrii. Die Termini ijatti und Amurrü stehen, solange sie die nördliche und südliche Levante bezeichnen (bis Sargon), in Verbindung mit zwei
rein) und Makan und Melubba - in neuassyrischen Texten die übliche Bezeichnung für Äthiopien, aber hier archaisierend für Oman und das Indus-Tal - im Süden. ijatti wird wahrscheinlich in Anlehnung an ältere neuassyrische Inschriften erwähnt, als Amurrü den südlichen und ijatti den nördlichen Teil der Levante bezeichneten. Zur Zeit Asarhaddons wird ijatti nicht mehr für Nordsyrien benutzt. Eine vergleichbare Darstellung der Weltregionen könnte in Asb A, iii, 103 (Amurrü, Gutium und Meluhha) vorliegen. lOS RIMA 3, 104.7,4-9. 106 RIMA3, 104.8, 14-21. 107 RIMA 3, 104.8, 11-14. 108 SgF XN, 22; SgF Prunk, 16-17; SgF SI, 7-9; SgF S2, 4-7; SgF S3, 5-9; SgF S4, 64--66;SgF S5, 14-16; SgF Zyl, 12f. (auch Iraq 16, 198ff., 10f. u. Iraq 56, 37f., 12-14); Sg Tang, 29. 109 SgF Ann, 66--67. 110 SgF Prunk, 57.
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Sprachgebieten. AmUITÜ bezieht sich auf eine Region, in der westsemitische Sprachen gesprochen werden (Aramäisch, Hebräisch, Phönizisch, Ammonitisch, Moabitisch). Dagegen ist ijatti ein zweisprachiges Gebiet, eine Art Übergangszone zwischen dem anatolischen Bereich im Norden und dem westsemitischen Bereich im Süden. Die Grenze zwischen Hatti und Amurrü verlief etwa zwischen den Staaten Hamat und Dimasqa, wobei Dimasqa sicher nicht zu Haiti zählte. In diesem Grenzgebiet wurden die südlichsten luwischen Inschriften gefunden 111. Kulturell kann ijatti als syro-anatolisches, sprachlich als aramäisch-luwisches Gebiet bezeichnet werden!". Allein in den Inschriften Tiglatpilesers III. schließt Hatti im erweiterten Sinn auch die nördlichen späthethitischen Staaten Que, Tabälu, Meliddu sowie die kleinen anatolischen Fürstentümer Atuna, Hubiäna, Istunda und Tuhana mit ein. Seine nördliche Grenze bilden die späthethitischen Staaten Gurgum und Kummuhu. etwas südlich davon Gargamis. Bis hierher befinden wir uns hauptsächlich in einem luwischen Sprachgebiet. Im Süden folgen die aramäischen Staaten Sam'alla, Unqi/ Pattinu, Bit-Agüsi, Bit-Adini und tJamat. Mit Ausnahme von Sam'alla hat man in allen anderen Staaten auch luwische Inschriften gefunden! 13, so dass wir uns in einem zweisprachigen Raum bewegen. Amurrü und ijatti werden in den Texten gelegentlich mit Sprachen in Verbindung gebracht. In den Inschriften Salmanassars III. wird die Stadt Ana-Aäsur-utör-asbat am Fluss Sagurri in Bit-Adini erwähnt, "welche die Leute vom Land Hatti Pitru nennen" 114. Die sprachliche Herkunft von Pitru, dem einheimischen Namen der Stadt, ist leider unklar!". In den Bauberichten von Sargon und Sanherib lesen wir, dass der entsprechende König "ein bit-sppäti; ein Ebenbild eines Palastes vom Land Hatti, das man in der Sprache des Landes AmUITÜ bit-lJiJiini nennt", bauen ließ I 16. Bit-hiläni war also die aramäische Bezeichnung eines 111 Die bislang südlichsten Fundorte für luwische Inschriften sind Hamäh und arRastan (ca. 24 km südlich von Hamäh), 112 Ich bevorzuge die Bezeichnungen "aramäisch-Iuwisch" bzw. "syro-anatolisch" dem häufig verwendeten, hybriden Terminus "syro-hethitisch", z. B. Hawkins (1982) 375, Luciani (1997) 289 mit Anm. 14. IIJ Payne (2004) 2-3 u. Karte aufS. 4. 114 sa amclckurUatti sa Pitru iqabbUsuni, RIMA 3,102.2, ii, 36. 85; id. 102.10, i, 42; id. 102.14,40; id. 102.16, 17. 115 Westsemitisch oder nicht westsemitisch, Zadok (1995) 278. 116 blt-appäti tamsll eks! kur Uatti sa ina lisän kur Amurri blt-biläniisassiiSu, SgF XIV, 36; SgF Ann, 433; SgF Prunk, 161; SgF S2, 29; SgF S4, 106; SgF S5, 39; SgF Stier, 68 (alle Sg); First camp., 82; T10/T11 Baub., 111 (alle Sn).
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Gebäudes oder Gebäudeteils aus dem Land Hatti (Nordsyrien)!", deren assyrische Entsprechung bJt-appäti war!". Auf das Aramäische wird ferner in einer Inschrift Adad-nöräris 11. hingewiesen: "die Stadt Gidara, welche die Aramäer (Arumu) Raqammatu nennen"!". Es handelt sich um eine Stadt in ijanigalbat, möglicherweise im Häbür-Dreieck, die während der Regierungszeit Tiglatpilesers 11. (966-935) von Aramäern erobert wird und zur Zeit Adad-neräris 11. (911-891) von den Teman-Aramäem kontrolliert wurde. Arumu ist in den neuassyrischen Quellen eine allgemeine Bezeichnung für die Aramäer!"; ab Tiglatpileser III. sind damit vornehmlich die aramäischen Stämme in Babylonien gemeint. Arumu wird nicht im Zusammenhang mit den aramäischen Staaten der Levante benutzt. Nur in einem Fall ist eine Verbindung erkennbar, und da bezieht sich der Ausdruck auf die Sprache. In einem Brief, der in Kalhu gefunden wurde, schreibt Qurdi-Assur-lämur an den König (wahrscheinlich Tiglatpileser III.) folgendermaßen: "Ich schicke dir mit Nabü-sözib diese aramäische Urkunde (kanJku annJtu kur armJtu) von Tyros. Im Palast von Tyros ist alles in Ordnung"!" . Zusammenfassend: Gegen Ende des 13. Jhs. v. u. Z. kollabierte das regionale politische System in der Levante aufgrund des Zusammenbruchs des hethitischen Reiches und der Schwäche Ägyptens nach Ramses 11., die zum Verlust der von Ägypten kontrollierten Territorien führte. Als die assyrische Westexpansion im 9. Jh. begann, trafen die Assyrer auf eine neue Konstellation von Staaten, die sowohl von neuen Einwanderern als auch von den einheimischen Bevölkerungsgruppen geprägt waren 122. Das Gebiet, dass wir Levante nennen, umfasste aus der assyrischen Perspektive einen nördlichen Teil (etwa zwischen den 117 Der im aramäischspraehigen Raum verwendete Terminus blt-biJäni ist etymologisch ein Hybrid, bestehend aus einem westsemitischen (blt) und einem anatolischen (biläm) Element. 118 Die Etymologie von appiitu ist unklar, s. AHw, 59f. s. v. appätu 2) u. CAD Al2, 183 s. v. appätuin bl1-appäti 119 Gidara sa kur a-ru-mtfdES Raqammatuiqabbisuni, RIMA 2, 99.2, 52. 120 Der Terminus Ahlamü ist in Königsinschriften selten bezeugt und bezieht sich auf Nomaden in Nordmesopotamien (RIMA 2, 99.2, 33; RlMA 2,101.19,96; Tigl Ann, 19, 13) oder in Babylonien (Malatya 3, 14'; Sg Clh D, vi, 47; wahrscheinlich auch in OIP 2, 76ff., 13 u. ICC 61f., 6). In Omina und Anfragen an den Sonnengott wird er als anachronistische Bezeichnung für westsemitische Nomaden (meist Aramäer) benutzt. 12' CTN 5, 154,3-6 (ND 2686). 122 Zur Entstehung der eisenzeitlichen syrischen Staaten s. Bordreuil (1993a), Bunnens (2000b) 12-18, Klengel (2000), Liverani (1987), Sader (2000).
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ersten Vorbergen des Taurus im Norden und dem Libanon und Antilibanon im Süden), in dem anatolische und syrische bzw. luwische und aramäische Elemente koexistierten, und einen südlichen Teil (etwa von den nördlichen Ausläufern des Libanon und Antilibanon bis zum Wädi 1-'ArIS im Sinai), der hauptsächlich von westsemitischen Sprechern bestimmt war 123• Die jeweiligen assyrischen Bezeichnungen ljatti und Amurrü wurden im Laufe der Zeit in einem erweiterten Sinn für die ganze Region verwendet, zusammen mit Eber-nm. Vor der assyrischen Eroberung sind in der Levante folgende Staaten - von Norden nach Süden - zu finden (Karte 2.8): Im Gebiet der südlichen Ausläufer des Taurus-Gebirges lagen die späthethitischen Staaten Gurgum und Kummuhu. südlich davon Gargamis am Euphrat. Im Bereich des Amanus-Gebirges befand sich UnqilPattinu, ein Staat mit einer starken luwischen Komponente, der meistens zu den späthethitischen Fürstentümern gezählt wird l 24 • Zwischen Gurgum und dem Golf von Iskenderun erstreckte sich Sam'alla/Bit-Gabbäri. Aufgrund der dort entdeckten Inschriften wird Sam'alla hauptsächlich als ein aramäischer Staat betrachtet'". Die restlichen Staaten im anatolisch-syrischen Kulturraum sind aramäisch: Bit-Adini, das sich beiderseits des Euphrats erstreckte, westlich davon Bit-Agüsi, und südlich von Blt-Agüsi t]amat/
Luhuti, Im südlichen Teil der Levante befanden sich Sa-imerIsuIBH-ljazäil/Dimasqa, Subat in der nördlichen und BIt-Rububi in der südlichen Beqa', ferner die phönizischen Küstenstädte zwischen dem Gabal alAqra' und dem Karmel. Westlich des Jordans lagen Israel!", Juda und die philistäischen Städte; im Ostjordanland die Staaten Bit-Ammän,
123 Einen Überblick über die linguistische Geographie der nördlichen Levante (Syrien) bietet Lipiüski (2000b). 124 Hawkins (1982), Klengel (2000) 27, Jasink (1995). Dion (1997), Lipinski (2000), Sader (1987) zählen Unqi/Pattinu nicht zu den aramäischen Staaten in Syrien; anders Bordreuil (1993a) u. Sader in TAVO Karte B IV 14. 125 Dagegen hält Klengel (2000) 27 die anatolische Komponente in Sam'alla für vorherrschend. 126 Zwischen den Staaten Damaskus (Sa-imerISu/BIt-ijazä-iVDimasqa) und Ammon (Blt-Ammän) - d. h. ungefähr zwischen dem Nahr al-Yarmük (bibI. Yarrnuk) und dem Wädi az-Zarqä' (bibi. Yabboq) - lag Gilead, das von Israel (Bit-ijumri/Sir'ala) beanspruchte Territorium östlich des Jordans (MacDonald [2000] 195-208). Bis zur assyrischen Eroberung kämpften Israel, Damaskus, Ammon und Moab um die Herrschaft über dieses Gebiet (s. Zusammenfassung in ABD 2, 1020f.), das kein selbständiges Staatsgebilde war; s. RGTC 7/1,305-307, s. v. Gal'adi,
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Mä'ab (Moab) und Udümu!". Die Insel Jadnana (Zypern) zählte zumindest zur Zeit Asarhaddons ebenfalls zur Levante und war in den Auseinandersetzungen zwischen Assyrien und den phönizischen Städten mit involviert. Die späthethitischen Staaten Meliddu, Que, Hilakku, Tabälu sowie die kleinen Fürstentümer Atuna, Bit-purutas, Hubisna, Istunda, Tuhana, die in Anatolien lagen, gehören nicht zum untersuchten Gebiet, werden aber insofern berücksichtigt, als sie eng mit den politischen Ereignissen der nördlichen Levante verbunden waren!",
127 Ein aramäisches Gebiet bzw. ein aramäischer Stamm Jasbuqu in Nordsyrien lässt sich nicht genauer lokalisieren, s. RGTC 7/1, 126f., s. v. Jasbuqu. Zu einem vermeinttlichen Musri in Nordsyrien s, RGTC 7/1. Zu ktks. Exkurs am Ende dieses Kapitels. 128 Zu Kasku s. RGTC 7/1, 137f.
EXKURS
ÜBER DIE LAGE VON KTK Nach den Sfire-Inschriften schloss MatI' -il von Arpadda in der Mitte des 8. Jhs. einen Vertrag mit einem gewissen br-g'yh von ktIC 29 • Da der Name des Verbündeten und der seines Staates bzw. seiner Stadt sonst nicht bekannt sind, wird seit der ersten Publikation der Texte!" eine intensive Diskussion geführt. Die verschiedenen Identifikationen wurden von J. D. Hawkins in einem zusammenfassenden Aufsatz über ktIC3 1 folgendermaßen systematisiert. Für br-g'yh gibt es zwei Möglichkeiten: Es handelt sich entweder (A) um den unbekannten Namen eines bekannten Herrschers oder (B) um einen unbekannten Herrscher. Das Toponym ktkkann (a) ein bekannter ON, (b) der unbekannte Name eines bekannten ON oder (c) ein unbekannter ON sein. Nach Hawkins muss jeder Identifizierungsversuch außerdem folgende Faktoren beachten: 1. ktk hat im Vertrag eine dominierende Position, so dass es sich um einen wichtigen Staat handeln muss, 2. ktk grenzte wahrscheinlich an BItAgüsi/Arpadda, 3. unter den Göttern von ktkund Arpadda, die als Zeugen genannt werden (Sfire I A, 7-14), befinden sich mehrere aus dem assyrisch-babylonischen Pantheon, 4. zu ktk gehört (nach der Rückeroberung) ein Ort tl'ym (Sfire III, 23-27), dessen Identifikation noch aussteht. Geht man davon aus, dass es sich um unbekannte Namen von einem bekannten Herrscher (B) und Ort (b) handelt, muss schließlich überzeugend erklärt werden, 5. warum andere Namen im Vertrag verwendet wurden. Hawkins hat die verschiedenen Vorschläge bis Anfang der 1980er Jahre präzis und klar zusammengestellt':". Seitdem hat sich ihre Anzahl fast verdoppelt. Einerseits konnten einige Interpretationen durch neue Erkenntnisse ausgeschlossen bzw. relativiert werden; andererseits wurden neue Deutungen vorgeschlagen, so dass eine aktualisierte Zusammenstellung sinnvoll erscheint'" .
129 Texteditionen: Dupont-Sommer/Starcky (1958b), KAI 222-224, Fitzmyer (1967) u. ders. (1995), Lemaire/Durand (1984) 113-147; s. weitere Beiträge zur Edition des Textes in Lemaire/Durand (1984) 10-13. 130 Ronzevalle (1930-31). 131 RIA 6, 254-256. 132 Eine exzellente Darstellung des Forschungsstandes bietet Fales (1990). 133 Eine tabellarische Zusammenfassung findet sich am Ende dieses Exkurses. Sie richtet sich nach der Nummerierung der Theorien von Hawkins (1 bis 9). Farzat (1972)
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1. Cantineau (1931) 177f. 134 schlug als erster vor, br-g'yh mit Asäurneräri V. und ktk mit Assyrien gleichzusetzen, ohne eine überzeugende Erklärung für die Ersatznamen zu bieten. Auch Parpola (1988) xxviif. sieht in den Sfire-Inschriften das aramäische Pendant zum assyrischen Vertrag zwischen Assur-neräri V. und Mati'-il von Arpadda!". Parpola meint, dass br-g'yh - interpretiert als "Sohn der Erhabenheit" - ein Pseudonym bzw. Euphemismus für den assyrischen König und ktk ebenfalls ein Deckname für Assyrien sei'", Liverani (2000) denkt auch, dass Assyrien im Vertrag verborgen vorkommt und interpretiert ktk als Kryptogramm für 1.(br) (mm) 1.(bd), das die aramäische Übersetzung der Titulatur des assyrischen Königs sein soll, also mlk 1.(bJ) (mm) 1.(bd) für sarru rabU / SM Idssati / sarru dannu. Auf diese Weise hätte man Mati'-il die Unterschrift des Vertrags erträglicher gemacht und ihn gleichzeitig vor der Opposition antiassyrischer Aramäer geschützt. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, das diese damit zufrieden gestellt werden konnte. Dafür hätte man den Vertrag selbst verheimlichen müssen. Es ist ferner auffällig, dass der Gott Assur nicht erwähnt gewesen wäre 137. 2. Für A. Alt war ktk der nicht-semitische Name eines syrischen Staates, den man in der Umgebung des Fundortes der Stelen, angeblich Südgin (ca. 1,3 km nordöstlich von Sure und 25 km ostsüdöstlich von Aleppo) - also im Becken des Salzsees Gabbül- suchen soll!", br-g'yh wäre der aramäische Name eines unbekannten Herrschers dieses Staates. Die Erwähnung von assyrisch-babylonischen Göttern wird nicht erklärt. 3. Landsberger (1948) 59 Anm. 147 dachte, dass ktkein mächtigerer Staat als Arpadda sein musste. Er hielt dementsprechend br-gyh für einen unbekannten Herrscher von Hamat/Luhuti. ktk sei eine Ausspra-
(hier Vorschlag 10) ist eine unpublizierte Dissertation, auf die Lemaire/Durand (1984) 18 verweisen, und war deshalb Hawkins nicht bekannt. Die These von Gibson (1975) wurde von Hawkins nicht berücksichtigt. Die Interpretationen 12 bis 16 sind nach der Publikation von Hawkins Beitrag in RIA 6 erschienen. Eine gründliche Diskussion der Thesen findet man in Fitzmyer (1995) 167-174. 134 Gefolgt von Dossin (1944) und Contenau (1957) 18. 135 SAA2, 2. 136 Parpola (1988) lv, Anm. 10. 137 Es sei denn, man argumentiert wie Parpola, dass er weggelassen wurde, um einen weiteren Hinweis auf Assyrien zu vermeiden. 138 Alt (1968).
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ehevariante von Hatarikka, das Zentrum von Luhuti, Diese Lösung lässt das Problem der Götter weiterhin ungelöst. 4. Dupont-Sommer (1949) 58-60 mit Anm. 24 139 identifizierte ktk mit Kasku aus den Inschriften Tiglatpilesers III. 140 und br-g'yh mit dem dort ebenfalls erwähnten Dadilu bzw. mit seinem Vater. Das Toponym Kasku in den neuassyrischen Quellen kann nur allgemein in Nordostanatolien lokalisiert werden, z. Z. Sargons ungefähr zwischen Urartu und Musku, so dass das Land nicht direkt an Arpadda angrenzte. Das Problem des strittigen Ortes tl'ym wurde dadurch nicht enträtselt. Phonetisch begründete Einwände erhob Degen (1967-68)141 gegen die Gleichung ktk = Kasku: Das /s/ in Kasku passt nicht zum vermeintlichen Dental /1/ in ktk: Von Soden (1985) 136f. bemerkte zu Recht, dass diese Einwände durch die Entdeckung der Bilingue aus Tall Fabariyal42 relativiert werden müssen, denn sie zeigt, dass /1/ durch /t/ oder /s/ wiedergegeben werden kann. 5. Dupont-Sommer änderte seine frühere Meinung und schlug vor, br-g'yb von ktkmit Sarduri III. von Urartu zu identifizieren!", br-g'yh wäre die aramäische Bezeichnung von Sarduri 144 und ktk könnte eine Neugründung dieses Königs sein, die vielleicht sogar während seiner Regierung eine Zeit lang Hauptstadt von UraI1U war!". Die Nennung der mesopotamischen Götter wird nicht erklärt. Dass es sich im Vertrag wahrscheinlich um Nachbarstaaten handelt, wird auch nicht berücksichtigt!". 6. Noth (1961) 165-167 hielt br-g'yh für einen unbekannten aramäischen Herrscher und ktk für die südbabylonische Stadt Kissik l47 . Diese These ist nicht mehr vertretbar. Allein die Entfernung zwischen Kissik und Arpadda macht sie unglaubwürdig. Außerdem basierte Noths Argumentation auf einer vermeintlichen Lesung Kissik ([kJ]-sif'i) Gefolgt von von Schuler (1965) 67. Tigl Ann, 14, 1; Tigl Ann, 27, 6; Tigl Stele, iii A, 15. 141 Gegen von Schuler (1965) 88. 142 RIMA 2, 101.2004 mit Lit. 143 Dupont-Sommer/Starcky(1958a) 38-41 u. (1958b) 22. 144 Dupont-Sommer/Starcky (1958a) 40. 145 In einer Fußnote besteht Dupont-Sommer weiterhin auf der Gleichung ktkfKaskuLand/neuassyrisch Kasku. Dieses Gebiet zwischen Meliddu und Tabälu hätte damals in urartäischen Händen gelegen. Sarduri hätte dort eine neue Residenz gegründet und den Titel mlkktkangenommen, Dupont-Sommer/Starcky (1958a) 41 Anm. 1. 146 Gegen diese These von Dupont-Sommer s. Astour (1979) 6 Anm. 36 u. von Schuler (1965) 67. 147 RIA 5, 620--622 s. v. Kisiga, Kissik (W. Röllig). 139 140
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in den Annalen Tiglatpilesers, wo aber wahrscheinlich ein Stamm Nasikku gemeint ist (IUrna1-sik-kl) 148. 7. Fitzmyer (1995) 172f. berief sich auf einen Vorschlag von Y. S. Kassouny, der ktk mit dem in syrischen und armenischen Quellen bezeugten Toponym Katuk identifiziert!". Es handelt sich dabei um die Chronik von Michael dem Großen (Patriarch von Antiochia im 12. Jh. u. Z.), die Bar-Hebräus für seine syrische Chronik verwendete. Im letztgenannten Text wird der Ortsname als g'dwgwiedergegeben und in der Regel als Gädüg transkribiert. Fitzmyer hielt eine Verbindung zwischen gdg und ktk für möglich und lokalisierte ktk in der Nähe von Maras, im Gebiet von Gurgum. Auch wenn die Lage passen würde, bleibt die Frage nach den erwähnten Göttern unbeantwortet. Darüber hinaus trennen fast 2000 Jahre diese Quellen von den Sfire-Inschriften, was Fitzmyer durchaus bewusst ist. 8. A. Malamat glaubte im Jahr 1976, im Kurkh-Monolithen Salmanassars III. unlKJ:.[it]-qa bzw. unlKJ:.[tal-qa lesen zu können'f". Diese Stadt in Bit-Adini identifizierte er mit ktkund br-g'yh mit dem mächtigen turtänu SamSI-ilu. Die Lesung des Ortsnamens, die A. Alt bereits vierzig Jahre vorher vorgeschlagen hatte!", wurde durch Kollation und weitere Textvertreter nicht bestätigt. In der Inschrift wird keine Stadt Kitqa, sondern Til-Barsip, die Hauptstadt von Blt-Adini erwähnt'F'. Da also keine Verbindung zwischen ktk und diesem Text erstellt werden kann, entfällt das Hauptargument, um br-g'yh mit SamsI-ilu gleichsetzen zu können. Malamats Vorschlag wurde von LemairelDurand (1984) übernommen und ausgearbeitet (s. u.). 9. N. Na'aman interpretierte srm kIh "ganz Aram" in Sfire I A, 5 als Aram-Damaskus und die Passage I B, 9-10 als die Beschreibung der Grenzen dieses Staates, der südlich von ktk liegen sollte. Einem Vorschlag von Landsberger folgend 153, identifizierte er ktk mit dem vereinigten Staat ijamat-ijatarikka. Landsbergers zweifelhafte phonetische Verbindung zwischen ktkund Hatarikka lehnt Na'aman ab und hält ktk
Tigl Ann, 9, 6 (mit Komm.) Kassouny (1950) 417f. (zit. von Fitzmyer [1995] l72f.). ISO Malamat (1976). 151 AIt (1968) 218. 152 RIMA 3, 102.2, i, 33 mit Komm., wonach ""'tfl-bar-[si-ib] statt ""'ki-J[tj-qa in 3R, 7,33 zu lesen ist. 153 Landsbergcr (1948) 59 Anm. 147. 148 149
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für den lokalen Namen von Hamat-Hatarikka bzw. Hatarikka!". br-g'yh
wäre der Nachfolger von Zakkür auf dem Thron dieses Staates in der zweiten Hälfte des 8. Jhs. v. u. ZI55. tl'ym sowie der Fundort der Inschriften wären Städte im Grenzbereich zwischen Arpadda und Hamatljatarikka. J. D. Hawkins hält die These von Na'aman für wahrscheinlieh!". 10. In einer unpublizierten Doktorarbeit von H. Farzat wird br-g)'h mit dem chaldäischen Fürsten (Nabüj-Mukin-zöri (bzw. mit seinem Vater) gleichgesetzt, der gegen Tiglatpileser III. revoltierte und für eine kurze Zeit Herrscher von Babylonien am Ende des 8. Jhs. v. u. Z. WUfde!". Eine Beziehung zwischen diesem Herrscher und Arpadda ist sonst nicht bezeugt und wegen der großen Entfernung zwischen Babylonien und dem Schauplatz der Sfire-Inschriften sowie der kurzen Regierungszeit des Königs auch sehr fraglich 158. 11. 1. C. L. Gibson betrachtete ktk als einen Vasallenstaat von Urartu, dessen Herrscher br-g'yb ein Aramäer sei und dessen Bevölkerung kaskäischen Ursprungs wäre. Die Einwohner von ktkwürden von den Kaskäern abstammen, die Tiglatpileser I. (1114-1076 v. u. Z.) besiegt und im Gebiet des Tür 'Abdin angesiedelt hatte!". Der Name ktk würde Bezug auf diese Abstammung nehmen. Demzufolge lokalisierte Gibson ktk in Nordmesopotamien, in der Umgebung des Tür 'Abdin, an der Grenze zwischen Assyrien und Urartu'P", Gegen diese These spricht zunächst die Entfernung zwischen Arpadda und dem postulierten urartäischen Vasallenstaat in Nordmesopotamien. Außerdem bietet sie keine Erklärung für die Erwähnung von mesopotamischen Göttern im Vertrag. 12. A. Lemaire und 1.-M. Durand griffen die These von Malamat auf und versuchten, sie mit zusätzlichen Argumenten zu untermauern. Die vermeintliche Stadt .Kitqa" in Salmanassars Texten hielten sie für den luwischen Namen von Til-Barsip und in br-g'yh sahen sie nach wie vor den turünu Samsi-ilu. Inzwischen wissen wir nicht nur, dass eine Stadt ,,Kitqa" in den Annalen Salmanassars III. nicht belegt ist, sondern auch 154 155 156 157 158 159 160
Na'aman (1978) 227. Na'aman (1978) 235. Hawkins (2000) 390. Farzat (1972) 71-94 u. 101-113 zitiert von LemairelDurand (1984) 18 Anm. 127. Fales (1990) 152, Lemaire/Durand (1984) 18f. RIMA 2, 87.1, ii, 89 - iii, 6. Gibson (1975) 21-23.
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dass der luwische Name von Til-Barsip Masuwari war'?'. Die These von Lemaire und Durand wird dadurch stark entkräftet'". 13. Zadok (1984) lokalisierte ktk östlich des Euphrats und hielt brg'yh für einen assyrischen Gouverneur. Seinen Lokalisierungsvorschlag begründete er mit der Annahme, dass die Etymologie von ktk hurritisch sep63. Dass ein aramäischer Herrscher einen Vertrag mit einem assyrischen Gouverneur einer bislang unbekannten Provinz in der Gazira geschlossen haben soll, scheint mir nicht besonders überzeugend zu sein. In einer späteren Publikation bevorzugt Zadok den Vorschlag von Fitzmyer, ktk mit dem armenischen Toponym Katuk linguistisch zu verbinden; ktkzählt er zum Territorium von BIt-AdinP64. 14. Von Soden verband ktkmit dem Land Kiski, wohin Adad-neräri III. nach dem Eintrag im Eponymenkanon im Jahr 786 gezogen ist. Von diesem Feldzug sind wir leider sonst nicht unterrichtet. Nach von Soden gibt es keine phonetischen Einwände gegen die Gleichung, da Isl für etymologisches !t! u. a. in der Bilingue aus Tall Fahariya belegt ist. Er lokalisierte das Land Kiski/.ktk im nordsyrischen Gebiet. Es ist aber nicht klar, ob Kiski von Kasku aus den Inschriften Tiglatpilesers III. und Sargons 11. zu trennen ist, was Anlass für die Annahme einer südlicheren Lage von Kasku geben würde. Was die Identität von br-g'yh angeht, schloss sich von Soden der These von Lemaire und Durand an. Samslilu wäre außerdem ein Sohn von Adad-nöräri III., der zweitälteste oder sogar ein Zwillingsbruder von Salmanassar IV. gewesen, was den Titel br-g'yh "Sohn der Majestät" erklären würde'?', 15. F. M. Fales analysierte den historischen Hintergrund der SfireInschriften, die er um 750 v. u. Z. datierte, und betrachtete br-g'yh als den aramäischen, proassyrischen Herrscher eines syrischen Staates, der einen Vertrag mit Arpadda schließen kann, weil er die Unterstützung von Assyrien hat 166. Die Erwähnung der mesopotamischen Götter würde auf diesen Rückhalt hindeuten. Das Land ktk sollte man nach Fales in der Umgebung von MaskanalEmar suchen. Dies beruht auf der Gleich-
Hawkins (1983), Singer (1988-89). Bereits bevor die irrtümliche Lesung ausgeschlossen werden konnte, erhob Fales (1986) Einspruch gegen die Identifizierung von br-g'yhmit Samst-ilu, 163 Zadok (1984) 534. 164 Zadok (1995) 277 (7.3.34). 165 von Soden (1985). 166 Fales (1990); Fales übernimmt die These von Alt (1968) und baut sie aus. 161 162
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setzung von tl'ym mit dem altbabylonischen Toponym Talhajum'?", das in den Mari-Texten vorkommt Talhajum wird in der Umgebung von Emar lokalisiert!". Sfire könnte sein Zentrum gewesen sein oder eine Stadt an der nordwestlichen Grenze zu Arpadda'". Fales Argumentation ist stichhaltig und lässt keinen Aspekt unberücksichtigt 16. Nach Y. Ikeda ist Samsi-ilu der plausibelste Kandidat für den enigmatischen br-g'yh. Da die Gründe für eine Identifikation von ktk mit Til-Barsip (Lemaire und Durand) oder mit einer anderen Stadt von Bit-Adini (Malamat) entkräftet wurden, denkt Ikeda, dass ktk die Abkürzung einer Föderation bestehend auch Kummuhu. Til-Barsip und Gargarnis sei, dessen Anfangsbuchstaben das Akronym ktk bilden!". Ikeda datiert den Vertrag um 754 v. u. Z. - etwa um die gleiche Zeit wie der Vertrag zwischen Assur-neräri V. und Mati'-il von Arpadda - oder vielleicht etwas früher. Der zu diesem Zeitpunkt alte Samst-ilu (turünu mindestens zwischen 796 und 752) hätte mit dem Vertrag vermeiden wollen, dass Arpadda an einer antiassyrischen Koalition teilgenommen hätte. Mehrere Einwände können gegen diese These erhoben werden. I. Nach Ikeda würde die Pluralform b'ly ,,Herren" in SIrre I A, 4 auf eine Föderation ktkhindeuten l7l • Im Fall der "Herren von Arpad" sieht aber Ikeda keine Notwendigkeit für die Annahme einer Föderation. b 'ly muss nicht unbedingt mit ,,Herren" übersetzt werden; "Einwohner" z. B. ist auch möglich!". 2. Til-Barsip wurde 857/856 von Salmanassar 111. erobert und wahrscheinlich zu einer assyrischen Provinz gemacht'?'.
167 RGTe 3, 232f. Die Identifizierung mit Talhajum wurde zuerst von Noth (1961) 155-157 vorgeschlagen; s. status questionis in Lemaire/Durand (1984) 66-72. 168 Lemaire/Durand (1984) 70-72. Durand (1988) 100 u. 112 interpretiert aber i-msru in A. 2417, 10 nicht als ON (Emar), sondern als PN (H)immaru. Zehn Jahre später ändert Durand wieder seine Meinung und liest i-ba -TU statt i-me-tu; also eine Form des Verbs bärum "sich erheben gegen", Durand (1998) 271, Nr. 607 mit Anm. 542 und a) auf S. 272. Talhajum wird nun in der nordöstlichen Gazlra lokalisiert (Durand [1998] 266). Aus diesen Gründen ist die Lokalisierung von Talhajum in der Umgebung von Emar wenn nicht zu streichen, so doch auf jeden Fall äußerst unsicher. Eine Lokalisierung von ktk zwischen Aleppo und dem Euphrat wurde bereits von Ronzevalle (1930-31) 252 postuliert. 169 Fales (1990) 154-157 u. 172f. 170 Ikeda (1993) u. Ikeda (1999) 288f. 171 "der Vertrag der 'Herren' von ktk und der Vertrag der 'Herren' von Arpad", Sfire I A,4. 172 z. B. Lemaire/Durand (1984) 120, Z. 4. Fitzmycr (1995) schlägt als weitere Alternative etwa "Elite" vor, um b'lyvon 'm (Sfire I A, 29 et passim) zu unterscheiden. l7J Yamada (2000) 128.
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Danach wird der aramäische Staat Bit-Adini nicht mehr in den neuassyrischen Quellen erwähnt. Til-Barsip gehörte seitdem zum assyrischen Reich und es war eine Angelegenheit des Königs, einen Vertrag mit einem anderen Staat zu schließen. Davon zeugt der Vertrag zwischen Aäsur-nerärt V. und MatI'-il von Arpadda. Wenn ein Bündnis bestand, dann hätte Assyrien und nicht Til-Barsip erscheinen müssen. Darüber hinaus, wenn es einen Vertrag mit Arpadda bereits gab, warum sollte kurz danach der assyrische König einen neuen schließen? Meiner Meinung nach überschätzt Ikeda die Eigenmächtigkeit von Samsl-ilu. 3. Schließlich sollte geprüft werden, ob die Idee eines Akronyms für die Bezeichnung eines Bündnisses nicht anachronistisch ist. Der Vorschlag von Ikeda stellt m. E. einen erzwungenen Versuch dar, die These SamsIiluf br-g'yh zu retten. 17. E. Lipinski widmete in seiner Monographie über die Aramäer ein ganzes Kapitel dem aramäischen Staat Kittiklktk, dessen dynastischer Name bt ~lP4 sei 17s• Er identifizierte ktkmit Kasku aus den Inschriften Tiglatpilesers III. und Sargons 11. und br-g'yh mit dem Vorgänger des DadIlu 176• Ausgehend von einer zweifelhaften Gleichsetzung mit einem Ortsnamen Kittika (Variante: Kitta), der in der Mönchsgeschichte (Historia religiosa) von Theodoret von Kyros (5. Jh. u. Z.) erwähnt ist 177, lokalisierte Lipinski die Stadt ktk - Hauptstadt des gleichnamigen Staates - etwa 15 km nordwestlich von Arpaddaffall Rifat, wo sich der Ruinenhügel Yel Baba, östlich des heutigen Saill Ri'ah befindet!". Durch eine Oberflächenuntersuchung konnte eine Besiedlung in der Früh- und Mittelbronzezeit, in der Eisenzeit 11 sowie in hellenistischer, spätrömischer und islamischer Zeit nachgewiesen werden'". Theodoret nennt auch eine Ortschaft Tillima 180 , die Lipinski mit tl'ym identifizierte
Sfire I B, 3 u. 11 B, 10. Lipinski (2000a) 221-23 J. 116 Lipiriski (2000a) 224f. interpretierte den Namen Dadilu nicht als anatolisch (von Schuler [1965] 68 u. 89, 93 s. v. Tatili; PNA 111I, 364), sondern als westsemitisch ,,(Ha)dad ist Gott", 111 Theodoret, Hist. rel. xxiv, 2, 14. Wie die ursprüngliche Form gelautet hat, ist aber nicht klar; Honigmann (1924) 8, Nr. 253 bietet die Variante Kitta; s. auch Zadok (1996) 12. 118 Canivet (1977) 303. Die Gleichsetzung KittikalYe1 Baba geht auf einen (mit Vorsicht formulierten) Vorschlag von P. Canivet zurück und ist nicht gesichert. 119 Matthers et al. (1978) 120, 121 (Karte) u. 123, Nr. 33. 180 Theodoret, Hist. rel. xxii, 1, 1, Honigmann (1924) 47, Nr. 470. 174 115
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und etwa 25 km nordwestlich von ktklokalisierte l 81• Wegen der methodologischen Schwäche der Argumentation kann Lipinskis Vorschlag nur als hypothetisch betrachtet werden'". Wenn ktk in der Nähe von Arpadda gesucht wird, ist eine Gleichsetzung mit nA Kasku ohnehin nicht berechtigt, da dieses Gebiet weiter nördlich liegen muss. Die Identität des rätselhaften br-g'yh sowie die Lage seiner Stadt bzw. seines Staates ktk muss nach wie vor offen bleiben. Die meisten Thesen bieten keine befriedigende Antwort auf alle Fragen und/oder stützen sich auf phonetische Akrobatik, Kryptogramme, Akronyme oder Decknamen. Wenn man die vorhandenen Informationen betrachtet und 181 Lipinski (2000a) 223f. ist aus phonetischen Gründen gegen eine Gleichsetzung von t/'ym und Talhajum, Die Probleme wurden bereits von Lemaire/Durand (1984) 67f. erkannt. Darüber hinaus weist Lipinski loc. cit., Anm. 23 auf Durands Meinungsänderung im Zusammenhang mit der Lokalisation von Talhajum in der Nähe von Emar hin (s. o. Fußnote 168). 182 In einer Verwaltungsliste aus Kalhu wird Wachpersonal aufgelistet, das hohen Beamten aus verschiedenen Städten zugeordnet ist. Bel-Harrän-isse'a dient in den Städten Sam'alla und Kalzi (CTN 3, 86, 13). Lipinski (2000a) 229 hält es für unmöglich, dass hier Kalzi in Zentralassyrien (heutzutage Qasr Simämük, ca. 30 km südwestlich von IrbTI) gemeint ist und denkt an das klass. Ciliza (Barrington Atlas 67, E3), heutzutage Kilis (ca. 40 km südwestlich von Gaziantep), das von Sam'alla nicht so weit entfernt liegt. Hier hätte nach Lipinski die nördliche Grenze von ktk liegen können. Im gleichen Text werden aber im Zusammenhang mit einem gewissen Inürta-ilä"I ebenfalls zwei Orte genannt, die weit entfernt voneinander liegen, nämlich Arpadda in Nordsyrien und Kurbail in Assyrien (CTN 3, 86, 11). In Z. 20 steht zusammenfassend, dass 18 Personen insgesamt 22 hohen Beamten dienen. Wenn eine Person in Verbindung mit mehreren Orten vorkommt, bedeutet dies, dass sie mehreren Beamten dient, ansonsten kommt man nicht zu 22. Bel-Harrän-isse'a dient also einem Beamten aus Sam'alla und einem aus Kalzi. Dasselbe gilt für den erwähnten Inürta-ilä'I (Z. 11) und für Bel-emuranni, der im Zusammenhang mit drei Städten in Assyrien (Isana, Sabuppa und Arbail) angeführt wird (Z. 18). Wenn jemand Beamten in Arpadda und Kurbail unterstellt sein konnte, besteht keine Notwendigkeit, für das assyrische Kalzi ein nordsyrisches Homonym anzunehmen. Außerdem sind alle im Text erwähnten Städte mit Ausnahme von Tu'immu Provinzhauptstädte. Daher ist es höchstwahrscheinlich, dass Gouverneure gemeint sind. Dies passt zu Kalzi in Assyrien, aber nicht zu einer kleinen unbekannten gleichnamigen Stadt in Nordsyrien. Fazit: Es besteht kein Grund, in CTN 3, 86, 13 eine andere Stadt als Kalzi/Qasr Simämük zu sehen. Meißner (1912) 266 schlug als erster vor, die Stadt Kilizi (geschrieben uruki-Ji-zl) in SAA 10, 144, 3 (ABL 1037) mit Ciliza zu identifizieren (s. auch Honigmann [1932] 1675). Es handelt sich um einen Brief von Astrologen aus Kilizi an den assyrischen König, dessen Inhalt leider fast komplett verloren gegangen ist. Die Stelle wird jedenfalls heute - trotz der sonst nicht bezeugten Schreibung - als ein Beleg für Kalzi betrachtet (s. z. B. SAA 10, S. 377). Parpola (1983) 85 (Komm. zu LAS 86) führt als Argument an, dass ein Team von Astrologen eine gute Fachbibliothek braucht, die in einer kleinen unbekannten Stadt nicht zu erwarten ist. Die Gelehrten aus anderen Briefen stammten tatsächlich aus wichtigen Zentren, die über solche Bibliotheken verfügten. Die Belegstelle kann also auch nicht mit Ciliza in Verbindung gebracht werden. Sie begründet darüber hinaus die Lesung uruka/-zi statt urukak-zi
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keine Lösung erzwingen will, scheint mir die alte These von Alt, die Fales präzisiert und mit weiteren Argumenten untermauert, die vernünftigste und einfachste von allen: ein (aramäischer) Staat in Nordsyrien, der an Arpadda angrenzte, von Assyrien unterstützt und von einem Herrscher aramäischer Abstammung regiert wurde. Die Lage von ktk kann aber nicht genauer bestimmt werden. Die Existenz eines bisher unbekannten Staates in Nordsyrien stellt m. E. eine Möglichkeit dar, die unabhängig von der ganzen Problematik emst genommen werden muss183. Eine nicht auszuschließende Variante dieser These bietet Na'arnan, der in ktk einen nicht-semitischen Namen eines bekannten nordsyrischen Staates (ijarnat/ijatarikka) sieht!". Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass ktk in Nordsyrien gesucht werden soll, so dass es in der nördlichen Levante lag und Teil des hier behandelten Gebiets war. Abschließend möchte ich noch folgende zusammenfassende Anmerkungen zu den vorgestellten Thesen anführen: 1. Auch wenn eine etymologische Verbindung zwischen aram. ktk und nA Kasku bestehen kann, ist eine Gleichsetzung der beiden Ortsnamen eher unwahrscheinlich, da Kasku weiter nördlich gelegen haben muss und nicht an Arpadda angrenzte. Die Möglichkeit eines Homonyms, nämlich eines südlicheren Kasku in der Nähe von Arpadda, darf aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. 2. Aufgrund von neuen Erkenntnissen kann mit Sicherheit gesagt werden, dass keine Verbindung zwischen ktk und Til-Barsip oder mit einem anderen Ort aus den Inschriften Salmanassars 111. vorhanden ist. Dadurch verliert die These, die in br-g'yh den turtänu SamsI-ilu sieht, stark an Wahrscheinlichkeit. Wenn sich Assyrien dahinter verbergen würde, wäre m. E. der assyrische König ein plausibler Vertragspartner von MaU'-il (Thesen von Cantineau und Parpola). 3. Da Talhajum in der nordöstlichen Gazlra lokalisiert wird, ist die Verbindung mit tl'ym; die ohnehin phonetische Probleme aufwirft, unwahrscheinlich. Die Lokalisation von Talbajum/tlym und dementsprechend von ktk in der Umgebung von Maskana/Emar ist zu streichen.
183
Vielleicht war ktk nicht über eine lange Zeit hinweg selbständig, sondern übereines bekannten Staates. Na'aman (1978) 227f.
wie~end Teil 4
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Literatur
br-g'yh
ktk
Ident, (s. S. 41)
l.
Cantineau (1931) Dossin (1944) Contenau (1957) Parpola (1988) Liverani (2000)
Assur-neräri V.
Assyrien
A+b
2.
Alt (1968)
unbekannter Herrscher
in der Nähe von Sfire
B+c
3.
Landsberger (1948)
unbekannter Herrscher
ijatarikka
B+a
4.
Dupont-Sommer
DadIluiunbe(1949) kannter Herr von Schuler (1965) scher
Kasku
AlB + a
5.
Dupont-Sommer/ Starcky (1958b)
Sarduri III.
Urartu/Kasku A+ aIb
6.
Noth (1961)
unbekannter Herrscher
Kissik (in Südmesop.)
7.
Fitzmyer (1967) basierend auf Kassouny (1950)
unbekannter Herrscher
Katuk/Gädük B + aIb in syrischen und armenisehen Quellen, in der Nähe von Maras (d. h. im Gebiet von Gurgum)
8.
Malamat (1976)
Samst-ilu
,,Kittiqa", A+a Stadt in BitAdini
9.
Na'aman (1978) Hawkins (2000)
unbekannter ijamat/ Herrscher ijatarikka Nachfolger von Zakkur
B+a
B+b
Tabelle E.l: Thesen zur Identifikation von br-g 'yh und ktk
52
DAS WESTLAND
Literatur
10
Farzat (1972)
br-g'yh
ktk
(Nabü-)MukIn- Babylonien zöri aus BItAmukkäni bzw. sein Vater
Ident. (s, S. 41) A+b
11. Gibson (1975)
unbekannter aramäischer Herrscher
urartäischer B + alc Vasallenstaat in Nordmesopotamien
12. Lemaire/Durand (1984)
Samsi-ilu
.Kittika" =
13. Zadok (1984)
assyrischer Gouverneur
14. von Soden (1985)
SamsI-ilu, ein- nA Kiski = gesetzt III ktk Kaska-Land von Adn III. in Nordostanatolien
A+a
15. Fales (1990)
aramäischer Herrscher
Staat in Nordsyrien, vielleicht in der Umgebungvon Maskana
B +c
16. Ikeda (1993)
Samsl-ilu
Föderation: Kummuhu. Til-Barsip, Gargamis
A+b
17. Lipinski (2000a)
Vorgänger von 15 km nordDadIlu westlich von Arpadda; = nA Kasku
A+b
luw. Name von Til-Barsip östlich des Euphrats ktk < hurr.?
AIB+c
B +a
Tabelle E.l: Thesen zur Identifikation von br-g yh und ktk
KAPITEL 3
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE IN NEUASSYRISCHER ZEIT 3.1 WeltvorsteUungen und Behandlung der geographischen Informationen Die Assyrer - wie alle altorientalischen Kulturen - hatten keinen Begriff für Geographie. Es waren die Griechen, die den Terminus prägten und die Geographie als wissenschaftliche Disziplin entwickelten. Dies bedeutet aber nicht, dass sich der altorientalische Mensch keine Gedanken über die natürlichen Erscheinungen und Vorgänge an der Erdoberfläche, über ihre Auswirkungen auf den Menschen oder über die räumlichen Strukturen, die vom Menschen geschaffen werden, also über Geographie, gemacht hätte' . Geographische Kenntnisse sind unentbehrlich, wenn Fernhandel oder eine Expansionspolitik betrieben wird, wenn man ein Territorium verwalten will oder einer literarischen Schöpfung eine passende und glaubwürdige irdische Bühne verleihen möchte. Geographische Fachschriften sind weder in Assyrien noch im Alten Orient vorhanden. Selbst wenn mit den Werken Strabons oder Claudius Ptolemaeus' kaum vergleichbar, ist in diesem Zusammenhang die sogenannte .Sargons Geographie" zu nennen, die in zwei fragmentarisch erhaltenen Exemplaren (eine neuassyrische und eine spätbabylonische Fassung) überliefert ist und deren letzte Fassung auf die Zeit Asarhaddons zurückgehen dürfte', Dieser Text zeigt, wie M. Liverani in seiner brillanten Untersuchung erkannt hat", wie ein Gelehrter den Versuch unternimmt, geographische Informationen aus älteren Epochen und neue Erkenntnisse zu systematisieren. Es ist sogar denkbar, dass eine mathematisch-geometrische Erfassung bzw. Vermessung der Welt gewagt wurde, auf der Grundlage der Entfernungen von einem Zentrum (Ninive?) zu den entferntesten bekannten Regionen", Die Ausdehnung von Gebieten wird wie in den Königsinschriften nach dem Muster "von
lZur Wahrnehmung vom Raum im I. 11. s. Limet (1994). 2ZU den geographischen Werken in der klassischen Antike s. Olshausen (1991) 6481. 3Neue Edition: Horowitz (1998) 67-95 mit älterer Literatur. "Liverani (2001). 5ca. 1320 km (120 bifru) vom Zentrum entfernt; SG 30-32 u. Liverani (2001) 83 mit fig. 15.
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... bis ..." (ultu '" sdi ...)6 angegeben; in anderen Fällen werden Regionen als Kreise (taibitu) dargestellt? Im letzten erhaltenen Abschnitt sind Orts- und Völkernamen - ggf. mit kurzen ethnographischen Anmerkungen - aufgelistet. Der Beitrag dieses Gelehrten zur Geschichte der Geographie kann nicht genug gewürdigt werden. Ein weiterer Versuch, die Welt zu erfassen und sie sogar graphisch darzustellen, ist die berühmte "babylonische Weltkarte"s. Auf dieser spätbabylonischen Tafel wird anband geometrischer Figuren die Grundstruktur der Welt abgebildet, so wie sie in den altmesopotamischen Gelehrtenkreisen - und wahrscheinlich auch unter der normalen Bevölkerung - verbreitet war: eine kreisförmige Masse Festland mit bekannten Regionen, die von einer ringförmigen Masse Wasser (marratu "Salzlagune") umgeben war", Diese kosmologisch geprägte Weltdarstellung lag vermutlich auch Sargons Geographie zugrunde. In Z. 41--43 lesen wir: ,,Anaku und Kaptara, Länder jenseits des Oberen Meeres; Dilmun und Magan, Länder jenseits des Unteren Meeres und die Länder vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang, die Gesamtheit aller Länder ... ,;0. Nach Liveranis Auffassung sind das Obere und das Untere Meer (d. h. das Mittelmeer und der Persische Golf), die seit der Akkad-Zeit in Königsinschriften als Grenzen der bekannten Welt bezeugt sind, Teile einer einzigen Wassermasse, nämlich des äußeren Ozeans!'. Interessanterweise sind nicht nur Gebiete, die an den jeweiligen Meeren liegen (Anaku/Südwestanatolien? bzw. MaganIOman), sondern auch Inseln (Kaptara/Kreta? bzw. Dilmun/Bahrein) erwähnt. In den Inschriften Sargons 11. werden häufig eine "obere" Insel (Jadnana/ Zypern) und eine "untere" Insel (Dilmun/Bahrein) genannt, als äußerste Punkte des von diesem Herrscher kontrollierten Gebiets: "Von Jadnana, das mitten im Meer des Sonnenuntergangs (liegt), ... bis zur Grenze von Dilmun
6SG 1-3 (Grenzen von Mesopotamien), SG 6-30 (Länder in Mesopotamien nach dem Muster "von ON, bis ON2: das Land ONl " ) . SG 33-42. 7 8 Neue Edition: Horowitz (1998) 20-42 mit älterer Literatur. 9 Unklar ist, was sieh jenseits des externen Kreises der Lagune befand (Wasser, tcrrs incognita) und was die fünf erhaltenen, als nagii "Region, Bezirk" bezeichneten Dreiecke darstellen, s. Horowitz (1998) 30-33. )0 SG 41-43. 11 Liverani (200 I) 65-67.
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beherrschte ich?". Eine andere Passage lautet: "Uperi, König von Dilmun, dessen Lager wie ein Fisch 30 bsru mitten im Meer des Sonnenaufgangs liegt, ... sieben Könige von Jä', einem Distrikt von Jadnana, das in einer Entfernung von sieben Tagen mitten im Meer des Sonnenuntergangs liegt" 13• Die assyrischen Könige beanspruchten die Herrschaft über die ganze Welt und stellten sich als solche dar. Darauf weist z. B. ihre Titulatur hin, in der Ausdrücke wie "König der Gesamtheit", ,,König der vier Weltregionen", oder "der von ON 1 bis zu ON 2 beherrschte" u. a. zu finden sind. "Welt" bezieht sich in diesem Fall selbstverständlich nicht auf die ganze Erdoberfläche, sondern meint die Welt, so wie sie sich die altmesopotamischen Kulturen vorgestellt haben. In seinem wichtigen Beitrag zur Ideologie des neuassyrischen Reiches beobachtet M. Liverani zu Recht, dass das Eindringen in unbekannte Gebiete als heroische Tat des Königs verstanden wurde, was in den Feldzugsberichten unterschiedlich zur Sprache kommt: Gewässer müssen - nicht selten bei Hochwasser - überquert werden, die Berge sind hoch und schwer zugänglich, Pfade müssen im Bergland geöffnet werden, die Wüste ist menschenfeindlich USW. 14• Der König hinterließ mehrfach sein Abbild auf einer Stele oder einem Felsrelief in weit entfernten Orten als Denkmal für seine Heldentaten 15. Dass diese femliegenden Orte an den Rändern der Welt lagen, jenseits derer nichts mehr vermutet wurde, stimmt aber wahrscheinlich nur in einigen Fällen l6 •
12 SgF Prunk, 16-22 u. auch SgF XIV, 22-26 (ohne "des Sonnenuntergangs"); SgF SI, 7-20; SgF S2, 4-16; SgF S3, 5-20; SgF S4, 63-87; SgF S5, 14-26; SgTang, 29-36. n SgF Ann, 383-394; vgl. ferner SgF Stier, 27-29; SgF Prunk, 144-146; SgF S4, 41-45 u. 54-59; Sg Tang, 24; Sg Clh D, vii, 20-28 (Ahundara von Dilmun); Sg Wi, 174ff., iv, 23-31. 14 Liverani (1979). Diese Situationen werden oft als literarische Topoi betrachtet, die eine ideologische Funktion erfüllen. Ohne diesen Aspekt bestreiten zu wollen, darf aber nicht vergessen werden, dass die Überquerung von Flüssen, das Bergsteigen oder ein Zug durch die Wüste für eine Armee samt Tross damals tatsächlich schwierige Angelegenheiten waren, deren Überwindung keine geringe Leistung darstellte. 15 s. eine kommentierte Zusammenstellung der neuassyrischen Bildstelen in BörkerKlähn (1982), ferner Genge (1965) u. die hervorragende Arbeit von Morandi Bonacossi (1988) bes. Abb. A (in den Texten bezeugte Stelen u. Reliefs) u. Abb. B (archäologisch bezeugte Denkmäler). 16 "Tbe Assyrian king, once he has arrived at thc remotest boundary ofthe world, at a point beyond which there is nothing (the shores of the ocean, a particularly overwhelming mountain, the sources of a great river, etc.), erects his stele ... ", Liverani (1979) 307.
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Wenn sich die Assyrer - insbesondere der König - die Welt, so wie sie auf der babylonischen mappa mundi abgebildet ist, vorgestellt haben, also als ein Festland, das von einer Wassennasse umgeben ist, dann muss ihnen klar gewesen sein, dass die Grenzen der Welt nicht erreicht waren, solange keine flächendeckende, als unendlich wirkende Wassermasse sichtbar war. Stricto sensu kamen die neuassyrischen Herrscher nur im Westen und im Südosten bis an die Ränder der Welt, nämlich dort, wo sich ihnen das Mittelmeer (Tämtu elItu), das größte Meer, dem sie jemals begegnet waren, eröffnete und wo sie im Zusammenhang mit langwierigen Auseinandersetzungen in Südbabylonien den Persischen Golf erreichten. Nicht auszuschließen ist, dass sie den Van- und den Urmia-See im Norden und Nordosten des Reiches als Teile des äußeren Ozeans empfunden haben. Im Osten, Süden, Nordwesten und Südwesten wurden aber die Ränder der Welt nicht erreicht. Darüber hinaus war den Assyrern bewusst, dass jenseits der erreichten Gebiete weitere Völker existierten, z. B. die im Nordwesten, jenseits von Tabalu und Que lebenden Musku (erst ab Sargon 11. bezeugt) und noch weiter entfernt die Lyder (nA Luddi; erst zur Zeit Assurbanipals belegt). Trotzdem ist die assyrische Armee nicht dorthin gezogen. Auch im Fall des Mittelmeers war den Assyrern bekannt, dass jenseits dieses Weltrandes die Insel Zypern (Jadnana) mit ihren zahlreichen Königtümern lag. Dies muss nicht im Widerspruch zu der erwähnten mental map stehen, nimmt man an, dass zwei symmetrisch gelegene Inseln (Jadnana und Dilmun) dazu gehörten. Aber in den neuassyrischen Quellen ist ein weiteres Volk bezeugt, das "mitten im Meer (des Sonnenuntergangs) (lebt)", namentlich die Leute aus Jaman, meistens als Jonier gesehen, Seeräuber, die die Küste Kilikiens und der nördlichen Levante plünderten". Sargon rühmt sich, diese Leute wie Fische gefangen zu haben", interessiert sich aber nicht für ihr Herkunftsland", Schließlich muss darauf hingewiesen werden, dass die Bewohner der äußersten Regionen des Reiches (phönizier, Ägypter, Meder, Elamier u. a.) in Kontakt mit Völkern standen, die jenseits der Grenzen des assy-
s. RGTC 7/1, 123f. s. v. Jaman. SgF XIV, 15; SgF S4, 34; SgF Stier, 25. 19 Dass Assyrien über keine Kriegsmarine verfügte, ist kein unüberwindliches Hindernis für exploratorische Seereisen. Die Assyrer hätten die Schiffe und Seeleute der Phönizier einsetzen können oder, wie im Falle von Sanheribs amphibischen Feldzug, sich von den phönizischen Schiffbauern Wasserfahrzeuge bauen lassen, die von erfahrenen phönizischen Seeleuten gesteuert werden konnten. 17
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rischen Reiches lagen". Selbst wenn die Quellen uns darüber nichts verraten, ist es mehr als wahrscheinlich, dass die Assyrer etwas über diese Völker erfahren haben. Da unsere Hauptquelle die Königsinschriften sind, wo die erfolgreichen militärischen Unternehmungen des Königs geschildert werden, entsteht der Eindruck, die Grenzen der bekannten Welt entsprächen denen der eroberten Gebiete". Die Assyrer wussten aber, dass jenseits der Grenzen des Reiches in nahezu allen Himmelsrichtungen weitere Länder existierten", Sie haben dennoch nicht versucht, sie zu erobern. Wenn also die Assyrer die Herrschaft über die ganze Welt beanspruchten, muss ihnen klar gewesen sein, dass dies noch nicht erreicht war. Die assyrische Expansion jenseits der großen natürlichen Barrieren - das Mittelmeer im Westen, der Taurus und das Zagros-Gebirge im Norden und Osten, die syrische und arabische Wüste im Süden - blieb erfolglos, war nicht dauerhaft oder wurde überhaupt nicht unternommen. Der assyrische Weltherrschaftsanspruch wurde entweder von der Natur gebremst oder vielmehr von der Einsicht, dass eine weitere Expansion auf schwierigem Gelände ein hohes Risiko bedeutete. Es handelt sich demnach um einen pragmatischen und vernünftigen Weltherrschaftsanspruch, insbesondere wenn man z. B. an die katastrophalen Folgen der Russlandfeldzüge von Napoleon" und Hitlei4 denkt. Obwohl das assyrische Reich weder die ganze noch die damals bekannte Welt umfasste, erstreckte es sich auf einer beachtlichen Fläche im Verhältnis zum ursprünglichen Kernland". Die über 3000 Orts-, Berg- und Gewässernamen, die in den nicht literarischen neuassyrischen Quellen belegt sind", zeugen von der Fülle an geographischen Informationen, welche die Verfasser der Königsinschriften, die Beamten in der Verwaltung, die militärische Führung sowie der König und seine Über die Grenzen der assyrischen Expansion s. Villard (2000). Villard (2000) 81. 22 Villard (2001) 77-79 selbst gibt weitere Beispiele aus dem Bereich der diplomatischen Kontakte und der Handelsbeziehungen. 23 1812 (Vaterländischer Krieg). 24 1941-1945 (Unternehmen Barbarossa). 25 Kemland Assyriens (z. Z. Asäur-däns II.): ca. 14.400 qkm; "Groß-Assyrien" (Expansion bis Salmanassar III.): ca. 194.000 qkm; assyrisches Reich (maximale Expansion): ca. 822.700 qkm (die Schätzung basiert auf den TAVO Karten B IV 10 und B IV 13). Das heißt, dass die maximale Fläche des Reiches mehr als 50 Mal die Fläche des Kemlandes und etwa 4 Mal die des erweiterten Kemlandes betrug. 26 Publikation vom Verfasser als Band 7 der Reihe Repertoire Geogrsphiquc des Textes Caneitormes: RGTC 7/1 (bereits erschienen), RGTC 7/2 (in Vorbereitung). 20
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"Minister" ZU handhaben hatten. Eine Möglichkeit, diese Daten zu speichern, zu organisieren und verfügbar zu machen, bieten die Karten. Leider sind keine geographischen Karten aus der neuassyrischen Zeit überliefert, obgleich die Kartographie eine lange Tradition im alten Orient hat, die bis in die Mitte des 3. Jts. v. u. Z. hineinreicht. Die erhaltenen altorientalischen Karten befinden sich auf Tontafeln, die meistens in einem sehr fragmentarischen Zustand sind. Unter den 14 mir bekannten Karten gibt es fünf Stadtpläne, acht Landkarten und die oben erwähnte babylonische Weltkarte". Bereits die älteste Karte, die aus Nuzi stammt", zeigt, dass die Altmesopotamier in der Lage waren, geographische Objekte (Flüsse, Berge, Straßen) zweidimensional darzustellen, was ein nicht geringes Maß an Abstraktion voraussetzt. Die Zeichenkenntnisse, die für die Anfertigung von Karten notwendig sind, waren auch den mesopotamischen Schreibern bekannt, wie die Felderpläne, Grundrisszeichnungen und die geometrischen Figuren der mathematischen Texte bezeugen. Selbst wenn wir keine neuassyrlschen Karten haben, ist es denkbar, dass es sie gegeben hat. Ein Fragment einer mittelassyrischen Landkarte wurde in Assur zusammen mit literarischen und wissenschaftlichen Texten gefunden, die zu einer Fachbibliothek gehörten". Auf der Karte wurde der Euphrat (durch eine Legende identifiziert) und ein Nebenfluss dargestellt. Ein Feldlager wird ebenfalls durch eine Beischrift gekennzeichnet und eine weitere Legende verrät, dass die Tafel zu einer Serie gehörte, die mindestens sechs Tafeln hatte. Ton ist kein geeignetes Material für die Herstellung von Karten, insbesondere von Regionalkarten. Einerseits ist die Größe einer Tontafel beschränkt", andererseits benötigt die Keilschrift viel Platz für die Beischriften, selbst wenn sehr klein geschrieben wird. Die neuassyrischen Karten dürften eher auf Pergament mit Tinte gezeichnet worden sein.
27 Eine Zusammenstellung des Materials bietet Röllig (1980-83). Zu den dort behandelten zwölf Karten sind folgende hinzuzufügen: ein Fragment eines Stadtplans, wahrscheinlich von BabyIon (CT 22, 49, BM 73319), Millard (1987) 110 Abb. 6.4 und eine Landkarte, die sich heute im Louvre befindet (AO 7795), Millard (1987) 115 Abb. 6.12. 28 Heute im Semitic Museum der Harvard University, Cambridge (SMN 4172). Röllig (1980-83) 464, I mit Literatur u. Millard (1987) 114 Abb. 6.11 (Photo). 29 KAV 25 (VAT 9423); s. Pedersen (1985) 38 (M2: 10) u. Weidner (1952-53) 208, Nr.39. )0 Die größte erhaltene Karte, der sogenannte Stadtplan von Nippur in der Hilprecht-Sammlung der Universität Jena, ist 18 x 21 cm groß.
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Die neuassyrischen Palastreliefs, die eigentlich Königsinschriften in Bildern waren, speicherten und veranschaulichten auch geographische Informationen". In den Darstellungen der militärischen Unternehmungen des Königs versuchten die Künstler das Szenario und die Personen so treu wie möglich wiederzugeben: Bevölkerungsgruppen konnten durch ihre Kleidung und Haartracht", geographische Regionen durch ihre Berge, Gewässer und Flora erkannt werden. Ummauerte Städte oder Festungen wurden zusammen mit Bergen oder Flüssen abgebildet und in einigen Fällen durch Beischriften identifiziert. Die zeichnerischen Konventionen der Reliefdarstellungen könnten vereinfacht auch für Karten verwendet worden sein. Ein weiteresMittel zur Organisierung geographischer Informationen, das in der neuassyrischen Zeit zum Einsatz kam, ist die Liste, die eine lange Tradition im Alten Orient hat (bekannt als lexikalische Liste). Geographische Listen sind bereits im 3. Jt. in Abü-Saläbih und Ebla bezeugt". Darüber hinaus fmdet man in der ,,kanonischen" Fassung der Gegenstandsliste ijAR-ra : gubullu drei Tafeln, die von geographischen Objekten handeln", Diese Liste wurde im Schulbereich verwendet und weitertradiert; eine Aktualisierung der Informationen wurde gattungsbedingt nicht vorgenommen, so dass sie für die Geographie des neuassyrischen Reiches nicht relevant ist. Lexikalische Listen sind in der Regel nach der ersten (ursprünglichen) Spalte organisiert, die eine vertikale Achse hat. Die Liste wird in horizontaler Richtung durch weitere Spalten erweitert. Nicht alle Listen müssen wie lexikalische Listen aussehen. Mit anderen Worten, in den assyrischen Inschriften gibt es auch andere Arten von Listen, die von großer geographischer Bedeutung sind. Itinerare sind z. B. Listen, die eine bestimmte Route als organisatorisches Prinzip haben. Zwecks Wegbeschreibung werden die Stationen (meist in der Form "von ... bis ...") sowie die entsprechende zeitliche oder räumliche Entfernung zwischen den Stationen angegeben. Itinerare findet man als selbständige 31 Über die Rolle der Geographie in der neuassyrischen Ikonographie s. Marcus (1987) u. Marcus (1995). 32 Wäfler (1975). JJ s. Literatur in Cavigneaux (1980-83) 613, ferner Frayne (1992). 34 Feldernamen (Taf. XX = MSL 11, 3-7), Stadtnamen (Taf. XXI = MSL 11, 8-20), Berg- und Flussnamen (Taf. XXII, Abschnitte 1-7 = MSL 11, 21-28; es folgen in Taf. XXII die Abschnitte 8-9, 21' mit Fachterminologie für Kanäle, 9, 22' -11, 9' Sterne, 11, 10' -13, 12' Seile und 13, 13'-18' Palmwedel); s. weitere geographische Listen in MSL 11, 55---{)3.
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Textgattung, wie das sogenannte Zamua-Itinerar", oder innerhalb von anderen Texten wie Königsinschriften", Zwar sind die neuassyrischen Itinerare weder in ihrem geographischen noch in ihrem inhaltlichen Umfang mit dem Itinerarium Antonini, einem Straßenverzeichnis des römischen Reiches zur Zeit Caracallas (211-217 u. Z.), vergleichbar, dennoch zeigen sie, dass solche listenförmigen Karten auch im neuassyrischen Reich verwendet wurden. Da die Ortsnamen im Zusammenhang mit Distanzen erwähnt werden, sind die neuassyrischen Itinerare eine wertvolle Quelle zur Bestimmung der relativen und absoluten Lokalisation von Toponymen. Weitere Arten von geographischen Listen in Königsinschriften sind die Aufzählungen von Städten oder Gebieten, die im Laufe eines Feldzugs erobert wurden", und die Auflistungen von Verbündeten, die gegen Assyrien kämpfen", Eine Variante dazu bilden Aufzählungen von Herrschern und deren Ländern bzw. Städten, die sowohl im Fall von besiegten Herrschern" als auch von militärischen Bündnissen" belegt sind. Darüber hinaus sind die Listen von Tributbringern" oder von Herrschern, die bestimmte Dienste leisten'", zu nennen. Die verschiedenen geographischen Auflistungen in den Königsinschriften sind von unschätzbarem Wert für die historische Geographie und waren auch damals ein erprobtes und effizientes Hilfsmittel. Es
3S SAA 11, 14; s, dazu Levine (1989), ferner Weidner (1966). Zu einem mittelassyrischen Itinerar s. Röllig (1983). Zu Itineraren im Alten Orient: Edzard (1976-80), Fales (1996), Hallo (1964). 36 Besonders in den Inschriften Adad-neräris 11. (RIMA 2, 99.2, 105-119), TukultlNinurtas 11. (z. B. RIMA 2, 100.5) und Assurnasirpals 11. (z. B. RIMA 2, 101.1). 37 Als Beispiele seien die acht von Sanherib während des dritten Feldzugs eroberten ummauerten Städte von Sidon (Chic., ii, 41-46) oder die 36 befestigten Städte in Elam, die während des siebten Feldzugs erobert wurden (Chic., iv, 61-79; in Z. 76 wird als Summe 34 statt 36 angegeben), genannt. 38 Zum Beispiel die Allianz, die sich unter der Führung von Marduk-apla-iddina gegen Sanherib im Laufe seines achten Feldzugs bildete (Chic., v, 43-52). 39 Asarhaddon erwähnt acht besiegte und getötete Könige und Königinnen des Landes Bäzu (Borger Ash, Nin A, iv, 62-69). 40 z. B. die antiassyrische Koalition gegen Salmanassar III. im Jahr 853 (RIMA 3, 102.2, ii, 90-95), wobei hier auch Angaben zu den militärischen Kontingenten gegeben werden. 41 Ein gutes Beispiel bieten die verschiedenen Listen von westlichen Tributbringern in den Inschriften Tiglatpilesers III. (Tigl Stele, iii A, 3-19; Tigl Summ 4, Rs. 7'-12'; Tigl Ann 13, 10-12 u. Ann 14, 1-2; Tigl Ann 27, 1-8; Tigl Ann 21, 7'-9'); s. dazu Tadmor (1994) 265-268. 42 Beispielsweise die 22 Könige der Levante, die Materialien für Asarhaddons Palast lieferten (Borger Ash, Nin A, v, 55-73).
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stellt sich die Frage nach den Quellen dieser Listen, die von der Frage nach den Quellen der Königsinschriften untrennbar ist. Wir wissen, dass Schreiber das assyrische Heer begleiteten, um Beute und Tribut zu inventarisieren. Diese Inventare könnten ein Gerüst für die Rekonstruktion eines Feldzugs dargeboten haben. Naheliegend ist, dass sich die Schreiber Notizen, wahrscheinlich auf Pergament, gemacht haben. Ob auch militärische Tagebücher geführt wurden, ist zwar denkbar, jedoch nicht nachweisbar. Gab es eine Art gazetteer, also eine aktualisierte (lexikalische) Liste für praktische Zwecke? In der Regel waren die vorherigen Fassungen der Inschriften Vorlage für die späteren, zumindest was die geographische Information anbelangt. Geographische Kenntnisse waren auch für die Verwaltung des Reiches unentbehrlich. Die neuassyrischen Verwaltungstexte, in denen Personen, Tiere, Waren und Land aufgezählt bzw. zugeordnet wurden, beinhalten zahlreiche Ortsnamen. Unter diesen Texten, die nichts anders sind als Listen, gibt es einige, die nur oder fast nur Ortsnamen auflisten. Die entsprechenden Exemplare aus Ninive wurden von F. M. Fales und J. N. Postgate in SAA 11 unter der Bezeichnung geographicallists publiziert". Diese "geographischen Listen" fallen in drei Gruppen": 1. Texte, in denen fast ausschließlich Toponyme vorkommen (SAA 11, 13), 2. Texte, die meistens nur sehr fragmentarisch erhalten sind (SAA 11,4-13) und neben Toponymen" auch Personennamen", Zahlen oder weitere Elemente enthalten", ein Hinweis darauf, dass es sich tatsächlich um Verwaltungstexte handelt", und 3. das bereits erwähnte Zamua-Itinerar (SAA 11, 14).
SAA 11, 1-14. Die Heterogenität der zusammengestellten Texte war den Verfassern von SAA 11 bewusst. Fales spricht von einem "mixed bag", SAA 11, xiii. 4S SOweit der Erhaltungszustand der Texte eine Aussage ermöglicht, sind nur Stadtnamen (d. h. Ortsnamen mit dem Determinativ URU) belegt. 46 SAA 11, 10-13; in SAA 11,4-9 sind keine Personennamen bezeugt. 47 SAA 11,4: Z. 6' rpAB 30 1 UR[U.MES]; SAA 11,5: Vor den zwei fragmentarisch erhaltenen Ortsnamen steht SB, was auf die geographische Zuweisung von Abgaben oder Personen hindeuten könnte; SAA 11, 6: Zahlen werden allen Ortsnamen vorangestellt, in Z. 11' steht ein Personenname; SAA I 1, 7: Zahlen und SB vor den Ortsnamen; SAA 11, 8: nur Stadtnamen, aber sehr fragmentarisch (könnte auch zur Gruppe 1 gehören); SAA 11,9: in Vs. 5' und Rs. l' PAB; SAA 11, 10: zwei Spalten mit jeweils Personenund (meistens) Stadtnamen; SAA 1I, 11: zwei Spalten mit jeweils Stadt- und Personennamen; SAA 11, 12: Städte mit den zuständigen Beamten; SAA 11, 13: in Z. 5' 21 PA.MES ,,21 !Jutäru-Beamte". 48 Zu dieser Gruppe gehören auch die besser erhaltenen Verwaltungsurkunden SAA 7, 115 und 116 sowie folgende Texte aus Kalhu: ND 2618 (lraq 23, 37f. u. pI. XIX), ND 43 44
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Die Bezeichnung "geographische Liste" scheint stricto sensu nur für die Texte der Gruppe 1 zutreffend zu sein. Die Texte SAA 11,2 und 3 können als Untergruppe betrachtet werden; beide sind zweispaltige Tafeln. Auf der Vorderseite von SAA 11, 2 sind in der ersten Spalte Ortsnamen aus den östlichen, in der zweiten Spalte aus den westlichen Teilen des Reiches verzeichnet. Darüber hinaus beginnt die erste Spalte mit ,,[...] des Königs", was anscheinend eine organisatorische Funktion innerhalb des Textes hat, wie vielleicht in Rs. ii, 2' ,,[...] des Palaste!'. In Vs. ii, 7 findet man zwischen den Einträgen für Simirra und [...]suati ,,[...] räb km'. Die Rückseite ist sehr fragmentarisch, aber in Rs. ii, I' liest man NAM.NES, nagiäte ,,Distrikte, Provinzen". Von dem Text SAA 11, 3 ist lediglich die zweite Spalte der Vorderseite erhalten, wo acht Stadtnamen eingetragen sind. Nach Til-Barsip (ii, I') und durch einen Strich getrennt folgen Provinzhauptstädte, die zwischen dem Euphrat und dem Tigris gelegen haben (ii, 2'-8'). SAA 11, 2 und 3 befinden sich leider in einem sehr fragmentarischen Zustand und es ist nicht möglich zu bestimmen, zu welchem Zweck sie verfasst wurden. Beide Texte handeln von Provinzen"; die Informationen scheinen nach geographischen bzw. geopolitischen Kriterien organisiert zu sein, was durch formale Mittel (Spalten, Trennlinien) und inhaltliche Zuordnung erfolgte. Ob diese Texte eine Art gazetteer des neuassyrischen Reiches waren oder doch eher Verwaltungstexte, lässt sich leider nicht näher bestimmen. Der letzte Text der Gruppe 1, SAA 11, 1, stellt eine Untergruppe für sich dar. Es handelt sich um eine zweikolumnige Tafel, die ausschließlich Toponyme auflistet". Der Text wird als Iexicsl Iist ofNeoAssyrian provinces etc. bezeichnet, eine Benennung, die sowohl auf bestimmte Merkmale als auch auf die Probleme bei der Deutung dieses Unikats hinweist. Denn es sind nicht nur Provinzen bzw. Provinz2622 (Iraq 23, 38 u. pl, XX). In den letztgenannten Urkunden werden Städte aufgelistet, die in der Obhut von bestimmten Beamten sind. Darüber hinaus ist CTN 3, 86 zu erwähnen, auf dessen Vorderseite Personen im Dienst von Provinzhauptstädten genannt werden. 49 Es muss aber beachtet werden, dass I. ein großer Teil dieser Texte nicht erhalten ist, und 2. keine kontextuellen Belege für Du'ru (SAA 11, 2, ii, 3) als Provinz vorhanden sind. 50 Der Text ist wahrscheinlich in der spätneuassyrischen Zeit entstanden, d. h. in der 2. Hälfte des 8. bis Ende des 7. Jhs. v. u. Z. Eine genaue Datierung ist leider nicht möglich, da wir den Zweck des Textes nicht kennen und die meisten Ortsnamen bereits im 9. Jh. bezeugt sind. Wenn in ii, 10 Sibartu tatsächlich dem klass. Sardeis entspricht, wäre eine Datierung zur Zeit Assurbanipals denkbar.
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hauptstädte erwähnt, sondern auch andere Länder und Städte sowie Berse" und einige Verwaltungsbezirke ex otiicid". Die Bezeichnung "lexikalisch" basiert auf zwei Merkmalen: Es werden 1. nur Ortsnamen genannt und 2. in einigen Fällen sind orthographische Varianten beigefügt", fast inuner in der gleichen Zeile54 • Obgleich in der Regel nur ein Ortsname pro Zeile eingetragen wird, sind in mindestens 19 Fällen zwei verschiedene Ortsnamen in der gleichen Zeile bezeugt". Nur in einigen Abschnitten der Liste ist eine Sortierung der Lemmata nach einem für uns nachvollziehbaren geographischen Kriterium erkennbar. Die erste Spalte der Vorderseite beginnt mit babylonischen Städten (i, 1-14); es folgen Stämme in Süd- und Ostbabylonien (i, 1416) und die Verwaltungsbezirke ex oflicio (i, 17-20). In den letzten erhaltenen Zeilen (i, 23-24) werden Berge nach zwei Städten (i, 2122)56 erwähnt. Die Auflistung in der zweiten Spalte scheint grundsätzlich einer Richtung von Osten (ii, 1-2, 4-5) über den mittleren Euphrat (ii, 7) nach Westen (ii, 8-10) und Südwesten (ii, 11-13) und dann wieder nach Osten (ii, 14-15) zu folgen". Das Ende dieser beiden Spalten sowie der Anfang der Spalten auf der Rückseite ist nicht erhalten. Auf der Rückseite sind hauptsächlich westliche Ortsnamen genannt (Rs. i, 1'-19'); die erste Spalte endet mit einer Stadt im Kernland Assyriens (Rs. i, 20'). In der zweiten Spalte folgen, nach einer Lücke, meist Städte im assyrischen Kernland und in der Gazlra. Die Bezeichnung "lexikalische Liste" könnte für diese geographische Liste zutreffend sein. Man müsste sie dann aber im Schulbereich verankern. Lexikalische Listen haben meistens eine lange Überlieferungsgeschichte, entstehen im Bereich der Schreiberschule und werden dort als Unterrichtsmaterial verwendet. Inwieweit diese Texte außerhalb der Schule eine praktische Anwendung fanden, ist nicht bekannt. Ich würde deshalb für SAA 11, 1 die Bezeichnung gazetteer bzw. geographisches SAA 11, I, i, 23-24. SAA 11, I, i, 17-20. 53 In acht Fällen werden zwei (Borsippa, Uruk, Kissik, Isin, Mät-nägir ekalli, ijamat, Kummuhu. Adian und Tamnunu), in einem Fall vier Orthographien angegeben (Babyion). 54 Mit Ausnahme von Mät-nägir-ekalli (SAA 11, I, i, 18-19), ijamat (SAA 11, I, Rs. i, 8' u. 12') und Kummuhu (SAA 11, I, Rs. i, 18-19). 55 SAA 11, I, i, 4-11,14; ii, 3, 7-10,14; Rs. ii, 3',9',15'-16', 19'. 56 Die Stadt Ariauate lag angeblich in Nordmesopotamien; der Name der anderen Stadt ist unklar. 57 Abweichend von dieser Richtung ist die Erwähnung von Musku in ii, 3 und Kullania in ii, 6. 51
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Namenverzeichnis bevorzugen, um die Möglichkeit nicht auszuschließen, dass der Text im Rahmen der Verwaltung zu praktischen Zwecken entstanden ist". Warum in einigen Fällen verschiedene Orthographienwie in den lexikalischen Listen - angegeben wurden, kann nicht beantwortet werden. Ebenfalls rätselhaft ist die Entstehung und Benutzung der in Ninive gefundenen Personennamenlisten", Vielleicht handelt es sich um vergleichbare Texte, die als Nachschlagewerk in der Verwaltung dienten". 3.2 Physische Geographie Während Assurnasirpals 11. (883-859 v. u. Z.) 9. Feldzug, der zwischen 875 und 867 stattgefunden haben soll, wurde der Euphrat zum ersten Mal nach etwa zwei Jahrhunderten überquert". Somit begann die assyrische Westexpansion im 1. J1. Vor ihm hatte Tiglatpileser I. (11141076 v. u. Z.) in seinem 3. Regierungsjahr (1111 v. u. Z.) den Oberlauf des Euphrats während seines Feldzugs gegen die Na'iri-Länder zum
58 Forrer (1920) 52-54 interpretierte den Text als die Grundlage für eine Abgabenabrechnung in der Reichsverwaltung. Er vertauschte Vs. und Rs. und glaubte, folgende Struktur im Text entdeckt zu haben (im Folgendem wird Forrers Gliederung kursiv gekennzeichnet): Assyrien und Nordmesopotamien (Vs. i = Rs. ii), westliche Gebiete (Vs. jj= Rs. i), Babylonien (Rs. iv , 1-16 Vs. i, 1-16), von Abgaben freie Bezirke (Rs. iv , 17-20 Vs. i, 17-20), von Abgaben befreite (unbekannte) Orte (Rs. iv , 21-25 Vs. i, 21-25), Orte, die vorher vergessen wurden (Rs. iii , 1-7 = Vs. H, 1-7) und Vasallen (Rs. iii , 8-15ff. = Vs. ii, 8-15ff.). Dass die Verwaltungsbezirke Mät-masseni, Mät-nägir-ekalli und Mät-räb-saqe von Abgaben befreit waren, wie auch eine weitere Gruppe von "unbekannten" Orten (darunter Berge, was Forrer nicht erkannte), sind unbegründete Annahmen (wenn es sich um eine Abgabenabrechnung handelte, wozu Orte auflisten, die von der Zahlung befreit waren?). Dass mehrere Orte in den vorherigen Spalten vergessen und dann vor den Vasallen eingetragen wurden, überzeugt ebenfalls nicht. Auch wenn die innere Logik der Liste mangelhaft begründet und nicht haltbar ist, ist Forrers Grundidee, der Text sei aus praktischen Gründen zusammengestellt und in der Verwaltung benutzt worden, nicht zu verwerfen. 59 ADD App. I (= 2 R 64; K 241); ADD App. 2 (Sm 55 + Rm 567); ADD App. 3 (83-1-18,695); ADD App, 4 (83-1-18, 715); ADD App. 5 (K 5656); ADD App. 6 (81-24, 255); ADD App. 7 (82-3-23, 135); ADD App. 8 (89-4-26, 38); ADD App. 9 (89-4-26,
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73). 60 Hilfsmittel für den internen Dienstgebrauch von Behörden kennen wir aus der spätrömischen Zeit. Die Notitia Dignitatum z. B. ist ein Verwaltungshandbuch, das die Reichsorganisation am Ende des 4. Jhs. u. Z. darstellt und bis zum ersten Drittel des 5. Jhs. mit Nachträgen aktualisiert wurde (s. Editionen u. Literatur in Johne [2000]). Anfang des 6. Jhs. u. Z. verfasste ein gewisser Hierokles ein Verzeichnis der 64 Provinzen und 923 Städte des oströmischen Reiches, das als Synekdemos bekannt ist (Honigmann [1939]; ferner Brodersen [1998]). 61 RIMA 2,101.1, iii, 56-92.
PHYSISCHE GROGRAPHIE
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ersten Mal überquert". Während der Kampagne gegen die Aramäer in seinem 4. Regierungsjahr (lllOv. u. Z.) wurde der Euphrat auf Flößen erneut überquert und die Stadt Karkemisch geplündert". Danach konnte sich der mittelassyrische Herrscher zu Recht rühmen, Gebiete von jenseits des oberen Zabs bis jenseits des Euphrats erobert zu haben'". Die assyrische Armee hätte 28 Mal während seiner langen Regierung den Fluss durchquert". Tiglatpileser I. war auch der erste assyrische König, der bis zum Mittelmeer gelangte". Dagegen ist Assumasirpal 11. der erste neuassyrische Herrscher, der seine Armee bis zum Mittelmeer führte". Da der Euphrat erst nach mindestens sechs Generationen wieder überschritten wurde, kann man mit Recht behaupten, dass die neuassyrischen Herrscher Neuland betraten. Aus dieser Zeit sind weder geographische Fachschriften vorhanden noch Texte, die mit den Werken Herodots oder Polybios' vergleichbar wären, in denen Landschaftsbeschreibungen und ethnologische Beobachtungen bezeugt sind. Briefe, Urkunden, astrologische Berichte, Anfragen an den Sonnengott, Verträge sowie königliche Erlasse und Landschenkungen bieten kurze und punktuelle, dennoch wertvolle Angaben für die historische Geographie, aber keine (Detail)beschreibungen im Bereich der physischen Geographie. Diese findet man - leider meist in beschränktem Umfang - im historischen Teil der Königsinschriften, wo die Feldzüge der assyrischen Könige beschrieben sind". Die militärischen Kampagnen fanden in einer konkreten geographischen Umgebung statt. Die Erwähnung von geographischen Objekten als natürlicher Rahmen ist wesentlicher Teil der Feldzugsberichte. Dazu zählen hauptsächlich Berge und Flüsse, ferner Meere, Seen, Inseln und Bergpässe'", Abgesehen vom Mittelmeer, der größten RIMA 2,87.1, iv, 71. RIMA 2,87.1, v, 44-63. 64 RIMA 2,87.1, vi, 39-48. 65 RIMA 2,87.4,34. 66 RIMA 2,87.3,16--25; id. 87.4, 24-30; id. 87.10, 28-35. Nach den Anfangszeilen des ausführlichen Jagdberichts im "Zerbrochenen Obelisken" zu urteilen, erreichte auch Asäur-böl-kala (1073 - 1056 v. u. Z.) das Libanon-Gebirge und das Mittelmeer, RIMA 2,89.7, iv, 1-5. 67 RIMA 2, 101.1, iii, 84-85. 68 Weitere historiographische Texte wie die Chroniken oder Königs- und Eponymenlisten sind sehr wortkarg formuliert. 69 Dies gilt für die hier behandelte Region. Darüber hinaus werden in den neuassyrischen Königsinschriften weitere Objekte wie z. B. die Wüste, die Steppe oder Mar62 61
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Wasserfläche, die einem Assyrer jemals begegnet ist, besitzt die Levante aus assyrischer Perspektive keine richtig fremden Landschaften. Im Westen betraten die Assyrer unbekanntes Territorium, aber keine "neue Welt". Sie haben zum ersten Mal verschiedene Regionen gesehen, aber was sie sahen, war ihnen bekannt: mittel hohe Gebirge, Täler, verhältnismäßig kleine Flüsse. Etwas zugespitzt ausgedrückt: Die Assyrer haben weder Dschungel noch die Antarktis oder tropische Inseln angetroffen, also Landschaften, die bei einer ersten Begegnung einen tiefen Eindruck hinterlassen hätten. Dies erklärt, weshalb in den neuassyrischen Texten kein Erstaunen im Zusammenhang mit den geographischen Merkmalen der westlichen Gebiete erkennbar ist. Ohnehin sind detaillierte geographische Beschreibungen in den neuassyrischen Königsinschriften eine Seltenheit".
3.2.1 Das Mittelmeer Die Begegnung mit dem Mittelmeer wurde weder in den Inschriften Assurnasirpals noch in denen Tiglatpilesers I. als besonderes Ereignis dargestellt. Assumasirpal erwähnt, dass er zum Libanon-Gebirge zog und das Mittelmeer (Tämtu elitu) erreichte. Dort wusch er seine Waffen und fiihrte Opfer für die Götter durch", Mehr erfahren wir nicht, da im sehen genannt. Die syrische Wüste (madbaru) wird in den Inschriften Assurbanipals erwähnt, nämlich im Zusammenhang mit der Stadt ijurarina 2, deren Lokalisation folgendermaßen beschrieben wird: "zwischen den Städten Jarki und Azalla, in der Wüste - ein ferner Ort" (Asb A, viii, 107-108 u. BIWA 77ff., iii, 46-48; die menschenunfreundlichen Bedingungen der Wüste werden in Asb A, viii, 10I-li 0 u. BIWA 77ff., iii, 40-50 beschrieben). Zu Beschreibungen der arabischen Wüste s. u. Fußnote 70. Der Terminus msdbsru bezeichnet auch die Steppe; vgl. die Bezeichnung der Stadt Qinasrina in Nordsyrien als sa madbari "die (sich) in der Steppe (befindet)" (Tigl Stele, ii B, 8'). Sargon 11. stellt sich als derjenige dar, der das Gebiet von Südbabylonien und "der ganzen Steppe (madbar kaJäma), bis zum Nahal-Musur" beherrscht (SgF Zyl, 12f.). In diesem Fall sind mit madbaru die südliche Gazira, die jordanische Wüste und der Negev gemeint. 70 Interessante Ausnahmen sind die Bemerkungen über die arabische Wüste in den Inschriften Asarhaddons (Borger Ash, Nin A, iv, 53-58; vgl. Asb A, viii, 87-90 u. 108110 [Übersetzung auf S. 247]) und die eher literarische als geographische Beschreibung des Berges WauS in Sargons Bericht über den Feldzug im Jahr 714 (Sg 8, 96-102). Landschaftsdarstellungen findet man indessen nicht selten auf den neuassyrischen Palastreliefs, besonders in denen aus Sanheribs und Assurbanipals Palästen. Auch wenn bei der Darstellungstechnik eine gewisse Standardisierung feststellbar ist, scheint es nicht unwahrscheinlich, dass die Künstler auf mündliche oder schriftliche Berichte von Augenzeugen zurückgriffen. Wenn militärische Tagebücher geführt wurden, würde man dort Anmerkungen zur Landschaft und Lage von Ortschaften erwarten. 71 RIMA 2,101.1, iii, 84-85.
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Folgenden der Tribut von einigen Küstenstädten aufgezählt wird". Im Fall Tiglatpilesers I. wird das Mittelmeer explizit kaum erwähnt. Nachdem der König im Libanon-Gebirge war, zog er zum Land Amurrü wieter, wo er Tribut von Byblos, Sidon, Tyros und Arwäda empfing. Mit Schiffen von Arwäda machte er eine Seefahrt - allem Anschein nach der Küste entlang -, bis zur Stadt Samuri (Simirra), Mitten im Meer tötete er ein näIJiru, ein Meeresgeschöpf, das als "Seepferd" beschrieben wird". Es waren die Seefahrt und die Jagd, die für erwähnenswert erachtet wurden, nicht aber die Begegnung mit dem Meer. Tiglatpileser war von diesem Erlebnis derart beeindruckt, dass er Abbilder von der kostbaren Jagdbeute anfertigen ließ, die als Torwächter in seinem Palast aufgestellt wurden", Assumasirpal erwähnt unter dem erhaltenen Tribut näIJiro-Fangzähne 75 • In den neuassyrischen Königsinschriften werden oft exotische Tiere" sowie Pflanzen- und Baumarten 77 genannt, mit denen sich der König in seiner Residenzstadt schmücken konnte, eine Gewohnheit, die bereits in mittelassyrischer Zeit belegt ist. Das Interesse für das Exotische scheint sich auf den Ertrag fremder Regionen, namentlich auf besondere Beutestücke, beschränkt zu haben78. RIMA 2, 101.1, iii, 85-89. RIMA 2, 87.3, 16-25. Asäur-bel-kala erwähnt ebenfalls eine Seejagd im Mittelmeer und die Tötung eines nälJiru, RIMA 2,89.7, iv, 1-3. Dieses Tier wird in der Regel als Wal (CAD Nil, 137) oder Flusspferd (CAD S/3, 51 s. v. iinnu A, 2a) angesehen. Im östlichen Mittelmeerbecken waren außerdem in der Vergangenheit viel mehr Mittelmeer-Mönchsrobben (Monachus monachus) zu Hause; s. TAva Karte A VI 13.3 (R. Kinzelbach). Exemplare dieser heute selten gewordenen Art können bis über 240 cm lang sein und mehr als eine Viertel Tonne wiegen. 74 RIMA 2,87.4,67-71. In dieser Passage wird das Mittelmeer erwähnt; vgl. RIMA 2,87.5, 12'-13'; id. 87.8. 4'-6'; id. 87. 11,9'-18'. 75 RIMA 2, 101.1, iii, 88 (iinne näbiri). 76 z. B. große weibliche Affen (pagütu) aus der Levante, s. CAD P, 17f., s. v. pagü A,al'. 77 Zum ersten Mal in den Inschriften Tiglatpilesers I. bezeugt (RIMA 2, 87.1, vi, 17-27). Den anspruchsvollen Versuch, exotische Bäume und Pflanzen in Assyrien anzupflanzen, unternahm Assumasirpal 11. In der sogenannten Bankett-Stele sind 41 Baum- und Pflanzenarten erwähnt, RIMA 2,101.30,40-48 (s. auch Bagg [2000] 314316). 78 Die Tatsache, dass die Anschaffung von Rohstoffen, Edelmetallen und Prestigegütern eines der Hauptziele der Feldzüge war, erklärt nur zum Teil, weshalb geographische Beschreibungen in den Königsinschriften selten vorkommen. Vielmehr scheint dies die assyrischen Könige und ihre Schreiber wenig interessiert zu haben. Der Motor der Entdeckungsreisen, die Spanier und Portugiesen im 15. und 16. Jh. u. Z. unternahmen, war nicht wissenschaftliche Neugier oder reine Abenteuerlust, sondern an erster Stelle wie bei den Assyrern - ökonomischer Eigennutz, namentlich die Suche nach einer alternativen Route nach Indien und Japan, woher die kostbaren Spezereien kamen. Nach 72
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Auch wenn es keine schriftlichen Zeugnisse für den Eindruck, den das Mittelmeer auf die neuassyrischen Könige ausgeübt hatte, gibt, ist es auf verschiedene Weise präsent. Was die Anzahl der Bezeichnungen angeht, kann nur der Persische Golf (15 Bezeichnungen)" mit dem Mittelmeer (13 Bezeichnungen)" konkurrieren. Bei keinem weiteren neuassyrischen Toponym ist eine derartige Vielfalt bezeugt. Von den 14 möglichen Bezeichnungen, wurden sechs von jeweils nur einem König benutzt", Die Anzahl der nachgewiesenen Namen pro Herrscher variiert stark". Dasselbe gilt für ihre Verteilung. Am häufigsten ist Tümtu e1itu belegt (bei fünf Herrschern), gefolgt von Tiimtu sa sulum SaIn.'Si (bei vier Königen)", Durch Attribute wird das Meer (tamtu) als "oberes" (e1itu, eJenitu), "großes" (rabitu), "westliches" (sa Amurrü) bzw. "des Sonnenuntergangs" (sa ereb Samäi, sa saJäm Samsi, sa sulum Samsi) bezeichnet. e1itu/eJenitu und rabitu lassen sich mit den anderen Attributen, jedoch nicht miteinander kombinieren. Dem MitteImeer wird außerdem oft der Persische Golf gegenübergestellt, um die äußersten Grenzen der von einem König eroberten Ge-
der Entdeckung Amerikas war es die Gier nach Edelmetallen. Dennoch wurden einige Reisen von Menschen geleitet, die auch ein wissenschaftliches Interesse für neue Regionen hatten (Christophorus Columbus, Arnerigo Vespucci); in vielen anderen Fällen begleiteten solche Männer die Expeditionen. Es waren nicht nur diese gebildeten Männer, die ihr Staunen schriftlich zum Ausdruck brachten. Auch die Verfasser der Chroniken, meistens keine Gelehrten, sondern Conquistadores (z. B. Bemal Diaz dei Castillo, Älvar Nüäez Cabeza de Vaca) machten neben ihren Berichten über die Beute und die militärischen Auseinandersetzungen wertvolle geographische und ethnographische Beobachtungen. Diese Texte sind kaum mit den neuassyrischen Inschriften vergleichbar, auch nicht typologisch, aber sie zeigen, dass es andere Ansätze bei der Entdeckung und dem Bereisen von neuen Regionen geben kann. 79 marratu sa Bit-Jskin, marratu sap/Itu, tämtu(sa ld marratu iqabbUsum), tamtu nipib Samsi, tämturabItu sa ~It Samsi, tämturabItu sa napäbSamii (?), tämtu ~It Samsi, tamtu sa mät Ka/di, tämtusa mät Ka/di sa marratu iqabbUsuni, tämtusa nipib Samsi, timtu sa ~It Samsi, tamtu sap/Itu, tamtu saplItu sa ~It Samsi, tamtusaplItusa nipib Samsi, tämn: supä/Itu. 80 (I) tamtu clenltusa Amurrü, (2) tämtuelenItusa salämSamsi, (3) tdnuu clItu, (4) tamtu elitu sa sulum Samsi, (5) timtu ereb Samsi, (6) tänuu rabItu, (7) tämtu rabItu sa Amurrti, (8) timtu rabItu sa Amurrü sa sulum Samsi, (9) tamtu rabItusa sulum Samsi, (10) tamtu sa Atmurü, (11) tamtusa su/um Samsi, (12) tamtusa/ämSamsi, (13) marratu elItu(Nummerierung der Namen nach RGTC 7/1, 294-299, s. v, Tämtu elitu).
8' (2) Sn, (4) Tigl m., (5) u. (13) Sg, (7) Anp 11. und (10) Sim III. Gemeint sind eigentlich die Schreiber, welche die Inschriften für die jeweiligen Herrscher verfassten. 82 Sim m.: 8, Sg: 5, Tigl III.: 4, Anp 11. und Sn: 3, Ash: 2, Samst-Adad V., Adn III. u. Asb: I. n Tämtu elitu: Sim Ill., Tigl Ill., Sn, Ash, Asb; Tämtu sa sulum Samsi: Sim III., Sarnsf-Adad V., Tigl III., Sg.
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biete zu bezeichnen". Manche Attribute des Mittelmeeres bilden binarische Oppositionen mit denen des Persischen Golfes: elitu "oben" / saplltu "unten", sa ereb Samsi "des Sonnenunterganges" / S8 sit Samsi "des Sonnenaufgangsv", Das Mittelmeer erscheint nicht nur als westliche Grenze des neuassyrischen Reiches, sondern auch als westlicher Rand der Welt. Darüber hinaus wird das Adjektiv rsbitu "groß" verständlicherweise fast ausschließlich für das Mittelmeer benutzt". Das Mittelmeer ist Bezugspunkt für geographische Objekte die "im" oder .am" Meer bzw. dem Meer "gegenüber" lagen. Zur ersten Gruppe gehören Inseln, die ,,mitten im Meer (liegen)" (meist sa ina qabal tdmti, selten S8 qereb tamtJ)87. Die Inseln, die die Assyrer in der Levante kannten und als solche kennzeichneten, waren Arwäda", heute ar-Ruwäd, zwischen Tripolis und Latakya, ca. 3 km von der Küste entfernt, Jadnana" (Zypern) und Surru", Tyros, damals noch vom Festland (kaum einen Kilometer) getrennt?'. In den Inschriften Asarhaddons wird gelegentlich Sidon (Sidünu) als Insel bezeichnet, was nicht zutrifft". Für Jadnana/Zypern wird ausnahmsweise eine Entfernung angegeben: 84 Der Ausdruck "vom Mittelmeer bis zum Persischen Golf" ist in den Inschriften Salmanassars Ill., Adad-neräris Ill., Sanheribs, Asarhaddons und Assurbanipals belegt, s. RGTC 7/1, 294-299. 85 Yamada (2005a). Die für das Mittelmeer seltene Bezeichnung marratu elitu ist nur in den Inschriften Sargons bezeugt, und zwar als Gegensatz zu marratu saplitu, einem sonst nicht bezeugten Namen für den Persischen Golf. Dieser wird aber nicht selten als Marratu (äa Blt-Jakln) oder als Tämtu saplltu bezeichnet. Zu den Meeresnamen in den assyrischen Inschriften s. Yamada (2005a), zum Persischen Golf Heimpel (1987). 86 rabitu in Bezug auf den Persischen Golf ist selten: tamtu rabitusa napäb Samsi (RiMA 3, 104.1, 5 u. id. 104.8, 10), tdmturabitusa $itSamsi (Tigl Stele, ii B, 22'; Chic., iV,35). 87 Ein spezifischer Begriff für "Insel" ist im Assyrischen bislang nicht bezeugt. Im Akkadischen ist der Terminus nagu "Bezirk, Gebiet" nur einmal im Gilgames-Epos mit der Bedeutung "Insel" belegt (Gilg. XI, 139). 88 RlMA2, 101.1, iii, 86; id. 101.2,29; RlMA 3,104.7,10; id. 104.1001,3'. 89 In Sargons Inschriften meist sa qabaltsmüm salämSamsi (SgF S2, 4; SgF S3, 5; SgF S4, 63; SgF S5, 14;Sg Tang, 29), auch sa qabaltamtim (SgF XIV, 22; SgF SI, 7 [Var. fügt sa salämSamsihinzu]). In Sanheribs Inschriften wird sowohl sa qabaltdmtim (3R, 12f., 18) als auch sa qcrcb tdmtim (OIP 2, 76ff., 17) benutzt. In Asarhaddons Prismen aus Ninive werden "zehn Könige von Zypern inmitten des Meeres (qabal tamtl)" erwähnt. 90 Borger Ash, AsBbE, 7; RIMB 2, B.6.32.19, 9. 91 Ba'al von Tyros (Asb A, ii, 49-50; Asb F, i, 56-57; Asb B, ii, 41-42; Asb C, iii, 68) ist derjenige, "der mitten im Meer wohnt" (äsib qabaltamtim). So auch Jakin-Lü von Arwäda (Asb A, ii, 64). 92 Borger Ash, Klh A, 15; id. Nin BI, i, 9; id. Nin B3, i, 14; id. Trb A, 7 (alle sa ina qabaltamtim) u. Borger Ash, Nin A2, ii, 30 (ausnahmsweise sa qcrcbtamtim).
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In Sargons Inschriften werden sieben Könige von Jä', einem Gebiet in Jadnana, genannt, "deren Wohnsitze in einer Entfernung von sieben Tagen" im Meer vom Sonnenuntergang liegen?". Darüber hinaus werden die Leute aus Jaman, "die mitten im Meere (leben)", "wie Fische" von Sargon gefangen". Auffällig ist eine Anmerkung, die im Zusammenhang mit Lydien (Luddi) belegt ist. Dieses Land, das ausschließlich im Inschriftenwerk Assurbanipals bezeugt ist, wird als nagii sa ina ncberti tamti "ein Gebiet, das am jenseitigen Ufer des Meeres (liegt)", bezeichnet". Anschließend wird es - wie Jadnana in Sargons Inschriften" - als eine feme Gegend gekennzeichnet, deren Name Assurbanipals Vorgängern unbekannt war. Angenommen, dass sich hinter nagu sa ina ncberti ümti eine geographische Vorstellung und kein Topos für die Feme verbirgt, so ist es bemerkenswert, dass Lydien in Westanatolien von den Assyrern als jenseits des Meeres liegend empfunden wurde. Für einen Beobachter an der levantinischen Mittelmeerküste wäre dies verständlich, da alles, was aus dem Westen kam, am oder im Meer liegen musste. Bedenkt man aber, dass die Assyrer seit Salmanassar III. Kontakte mit Tabälu hatten (auch zur Zeit Assurbanipals) und dass seine Lage westlich von Gurgum und Que bekannt gewesen sein muss, so ist die geographische Bestimmung Lydiens "aufder anderen Seite des Meeres" merkwürdig". Waren Inseln "im" Meer zu finden, so lagen Städte "am" Meer. Zur Bezeichnung der Meeresküste wurden die Ausdrücke afJi tdmtim", seltener kisiid tänuim oder siddi timtim verwendet. Die Rolle der
93 Die Entfernung von der Küste (etwa bei Arwäda) bis Lärnaka beträgt ca. 200 km. In diesem Ort auf der Insel wurde die sogenannte Lärnaka-Stele (Sg Wi, 174ff.) gefunden, die Sargon errichten ließ (Sg Clh D, vii, 42-44). 94 SgF XIV, 17-18; SgF S4, 41-45; SgF Stier, 27-29; Sg Tang, 24. In anderen Passagen wird betont, dass es sich um ferne Regionen handelt, zu denen Sargons Vorgänger keinen Kontakt hatten (SgF Prunk, 145-148; SgF Ann, 393-394; Sg Wi, 174ff., iv,28-39). 95 Es handelt sich um Piraten, welche die kilikische und die nördliche levantinische Küste bedrohten und von Sargon geschlagen wurden, SgF XIV,15; SgF S4, 34; SgF Stier, 25; auch SgF Zyl, 21; SgF Ann, 117 (ergänzt nach Zyl. 21). 96 Asb A, ii, 95-96; Asb B,ii, 93-94; Asb F, ii, 10-12 (alle nagu sa ina näbcrti timtJ); Asb LET, Rs. 19-20 (nagu näberti tämtJ); vgl. Asb E 14,44-49. 97 s. o. Fußnote 94. 9B In der Gyges-Passage ist mehrmals von Gesandten die Rede. Ob sie den Landoder den Schiffweg genommen haben, wird nicht erwähnt. Stammte der Verfasser der Vorlage für die Gyges-Passage vielleicht aus der Levante? Oder handelt es sich doch nur um ein Stilmittel zur Betonung der Feme? 99 Auch ab tämti und abift tsmti.
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Meeresküste in der Definition des westlichen Raumes wurde bereits in Kapitel 2 besprochen. ,,Könige von der Meeresküste" (sanäni SB afJi tämtim bzw. sa siddi famtim) ist ein zusammenfassender Begriff, der ein flächenbezogenes Objekt (d. h. eine ganze Region) definiert, z. B. das Gebiet der antiassyrischen Koalitionen zur Zeit Salmanassars III. oder, kombiniert mit sarräni Hatti und sanäni qabal tamti, das gesamte Territorium der 22 Herrscher, die Materialien für Asarhaddons Palast lieferten. Außerdem wird die Küstenlage für die Lokalisierung punktbezogener Objekte (d. h. Städte) benutzt. Bei folgenden Städten wird die Lage an der Mittelmeerküste explizit erwähnt: Asdüdu (sa afJitamtim rabJtJyoo, Gubla I (sa kisäd tdmti rabJti sa sulum Samsly01, Kaspüna (sa afJ tämtim elJtJY02, Ri'isi-süri (SB kisäd tdnui rsbiti SB sulum SamSl)103, Usü (SB ina afJi tamtim)I04. In einigen Fällen werden Küstenstädte gruppiert: Usnü, Si'annu, Kaspüna (sa afJi tamtimYos oder Simirra, Arqa, Usnü, Si'annu (sa siddi tamtim)l06. In einem anderen Fall werden sie nicht einzeln genannt, sondern nur geographisch lokalisiert: ,,19 Bezirke in Hamat samt den Städten in seiner Umgebung, die (sich) an der Küste des Meeres vom Sonnenuntergang (befinden)" (SB afJitamti SB sulmu SamSl)107. Das Gebiet um den ,,Bach von Ägypten" im nördlichen Sinai wird ebenfalls als eine Gegend beschrieben, die am Mittelmeer lag!". Die Stadt Agtä in der Nähe des Gabal al-Aqra' wird als bit käri sa mu!JIJi tämüm "Handelszentrum am Meer" bezeichnet'I". Selten wird ein Berg mit dem Meer in Verbindung gebracht. Ein Beispiel hierfür liefert Ba'ali-ra'asi, ein Berg (bzw. Gebirge), sapüt tdmdi "der (sich) SAAS 8, VIIa, 13. Tigl Stele, ii B, 23'. 102 Tigl Summ 4, 5'; Tigl Summ 8, 8'; Tigl Summ 9, Rs. 1 (Text: sap/ifJ); Tigl Summ 10, Rs. 1 (Text: sap/ifJ). 101 Tigl Stele, ii B, 22'-23'. 104 Asb A, ix, 115. 105 Tigl Ann, 19,5. 106 Tigl Ann 13,6. 107 Tigl Ann 19,9-10. Die von Salmanassar III. eroberten Städte in Pattinu werden ebenfalls als Küstenstädte beschrieben, RIMA 3, 102.2, ii, 5--61 (;i/äni sa alJiit tämti ellnite sa Amurrü u tämti sulum Samsi "die Städte am Ufer des oberen Meeres des Landes Amurrü, [nämlich] das westliche Meer"); auch id. 102.1, 73'ff. s. auch RIMA 3, 102.23,21. 108 SAAS 8, IIIe, 5' (nage sa abi tämti sa su/um SamsJ); s. RGTC 7/1, 5f., s. v. ÄI100 101
Nahal-Musur, 109 Tigl Stele, ii B, 12'. Bezogen auf Flüsse oder Brunnen wird sa muIJbiin Grenzbeschreibungen benutzt, s. Belege in CAD M/2, 175, s. v. muIJbu2bl',
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gegenüber dem Meer (befindet)"!", An diesem Ort ließ Salmanassar Ill. eine Statue bzw. Stele errichten oder ein Felsrelief anfertigen. Die Beschreibung würde z. B. auf den Har ha-Karmel passen, ein Gebirge, das in einem Kap am Mittelmeer etwa 55 km südlich von Tyros endet, oder auf den Felsen von Ra's an-Näqüra, ca. 22 km südlich von Tyros. Beide sind sehr imposante Anlagen mit einem faszinierenden Meeresblick.
3.2.2 Flüsse Flüsse und Berge zählen zu den am häufigsten erwähnten geographischen Objekten. Sie werden insbesondere für die (relative) Lokalisierung von Ortschaften benutzt. Flüsse und Berge sind unverkennbare Landmarken, die sowohl der Orientierung vor Ort, der Planung von Feldzügen und Handelsrouten als auch der Strukturierung von geographischen Vorstellungen (mental maps) dienen. Auch wenn es sich um flächenbezogene Objekte handelt, dominiert bei Flüssen und Bergketten in der Nähe der levantinischen Küste die Länge über die Breite, so dass sie eine bestimmte Richtung erkennen lassen. Diese Richtung muss auch einem assyrischen Beobachter ohne modeme Karte ersichtlich gewesen sein. Der Blick auf eine Landschaft aus einer - wenn auch beschränkten - Vogelperspektive war von einer Erhöhung des Geländes (Hügel, Berg) ohnehin möglich 111. Abgesehen vom Euphrat, der die Grenze zwischen dem erweiterten Kemland Assyriens und der Levante darstellt, werden acht Fließgewässer in den westlichen Gebieten erwähnt'". Für sieben von ihnen gibt es sichere bzw. plausible Identifikationen (von Norden nach Süden): Sinzi (Göksu Cayi"), Sagurri (Nahr as-Sägür), beide Nebenflüsse des Euphrats, Saluara (Karasu), Apre (Nahr al-'Afrin), Sangura (Nahr alAbyad), Arantu (Orontes), Nahal Musur (Wädi l'Arts). Mit Ausnahme des Letztgenannten handelt es sich um perennierende Gewässer. Der Fluss Hadina (die Lesung des Namens ist ungewiss) könnte der Nahr al-
110 RIMA 3, 102.8, 22"-24"; id. 102.10, iv, 7-10; id. 102.12, 28-29; id. 102.16, 132'-134'. 111 Erst ab 1783 wird dem Menschen durch die Erfindung und erfolgreiche Anwendung des Heißluftballons durch die Gebrüder Montgolfier (erster bekannter Flug am 21. November 1783) eine echte Vogelperspektive ermöglicht. 112 Zu den Flüssen in den neuassyrischen Inschriften s. Fales (1995).
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Litäni oder ein Nebenfluss des Orontes (am rechten Ufer) sein 113. Weitere Flüsse, denen die Assyrer begegnet sein könnten, die aber in den Inschriften nicht vorkommen, sind folgende (von Norden nach Süden): Seyhan Nehri und Ceyhan Nehri in Kilikien, der Nahr al-Kabir südlich von Latakya, der Nahr al-Särüt, ein Nebenfluss des Orontes nördlich von Hamah, der Nahr al-Kabir al-Ganübi nördlich von Tripolis, der Nahal G'rär und das Wädi Gazza südlich von Gaza. Der Tiberias-See, der Jordan!" und das Tote Meer!", die den Assyrern bekannt gewesen sein müssen, sind ebenfalls nicht bezeugt. Von den vier wichtigen Wasserläufen im Ostjordanland könnten die Assyrer den Nahr al-Yarmük und vielleicht den Nahr az-Zarqä' kennengelernt haben!".
Die hydrologische Karte der Levante zeigt drei Flussgebiete: 1. perennierende und periodische Fließgewässer, die in das Mittelmeer münden, 2. eine Gruppe von perennierenden und periodischen Gewässern, die in den Euphrat fließen, und 3. ein großes Gebiet mit Binnenentwässerung in der syrischen und arabischen Wüste, bestehend aus Flussbetten, die nur episodisch Wasser tragen!", Mit Ausnahme des Orontes, der saisonbedingt auch eine bescheidene Strömung haben kann, stellte kein Fluss in der Region eine echte Herausforderung für das assyrische Heer dar. Dies erklärt, warum relativ wenige Flüsse in den Texten genannt werden. Von den acht bezeugten Flussnamen werden sechs ausschließlich in den Inschriften eines einzigen Königs und im Zusammenhang mit einem einzigen Ereignis erwähnt. Vier dieser Gewässernamen fmdet man nur
Darüber hinaus sind zwei unvollständig erhaltene Flussnamen zu erwähnen. ist in einer Inschrift Adad-neräris 111. belegt (RIMA 3, 104.4, 4'; es könnte sich um einen Beleg für den Orontes oder den Euphrat handeln) und [...[bames ist nur in den sogenannten Annalen Assumasirpals 11. bezeugt (RIMA 2, 101.1, iii, 81). Es handelt sich hier wahrscheinlich um einen Nebenfluss des Orontes, vielleicht um den Nahr alAbyad. Eine logographische Lesung (tamätc "die Seen") ist zwar möglich (vorgeschlagen werden die Marschen von ar-Rüg oder die weiter südlich gelegenen von alGäb), aber mit dem Itinerar dieses Feldzugs nicht ohne weiteres vereinbar. 114 Tiglatpileser III. war im Laufe des Feldzugs vom Jahr 733 in Galiläa und im nördlichen Ostjordanland (2 Kön 16: 29). 115 Das Tote Meer liegt etwa 20 km von Jerusalem entfernt. Es ist möglich, dass die Assyrer während der Belagerung der Stadt durch Sanherib vom Toten Meer erfahren haben und einen Erkundungsabstecher gemacht haben. 116 Ebenfalls während Tiglatpilesers 111. Feldzug im Jahr 733. Das Wädi l'Mügib und das Wädi al-Hasa liegen weiter südlich, in einem Gebiet, das assyrische Truppen nie betraten. 117 TAVO Karte A V I; für die südliche Levante s. TAVO Karte A V 2. 113
Ida[...]
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in Texten aus dem 9. Jh. 1I8• Lediglich der Arantu (Orontes) und das Nahal Musur (Wädi I'Aris) sind in Inschriften mehrerer Herrscher bezeugt'!". Die Flüsse Apre und Arantu sind allein in Verbindung mit ihrer Überquerung erwähnt. Während seines 9. Feldzugs überquert Assurnasipal 11. den Apre (Nahr al-'Afrin) auf dem Marschweg von Hazazu (Tall 'Azäz) nach Kunulua (Tall Tayinat)!", Wenn die Identifikation dieser drei Toponyme stimmt, dann wäre eine Überquerung des Nahr al-'Afrin unnötig gewesen, da beide Städte auf der gleichen Seite des Flusses liegen (Tall 'Azäz östlich, Tall Tayinat südlich des Flusses)!". Andernfalls müsste man annehmen, dass Assurnasirpal den Nahr al-'Afrin zweimal überquerte und nur einmal erwähnte. Denkbar wäre aber, dass nicht der Nahr al-tAfrln, sondern der KIZlI Irk oder der Nahr al-Fuwär, die im Marschgebiet südöstlich des Amik-Gölü münden, (einmal) überquert und mit dem Apre/Nähr al-'Afrin verwechselt wurde. Weniger wahrscheinlicher scheint mir, dass einer dieser Flüsse Apre hieß. Der zweite Fluss, dessen Überquerung erwähnt wird, ist der Orontes. Auf dem gleichen Feldzug überquert Assurnasirpal 11. den Arantu (0rontes), als er von Kunulua (auf der rechten Seite des Flusses) nach Aribua (wahrscheinlich Gisr as-Sugür auf der linken Seite) marschierte!", Als sich die assyrische Armee in Salmanassars 111. erstem Regierungsjahr (858) vom Amanus-Gebirge her der Stadt Alimus näherte, wurde der Orontes ebenfalls überquert'". Salmanassar brach von den Quellen des Flusses Saluara (Karasu) am Fuß des Amanus-Gebirges auf, marschierte am rechten Ufer dieses Flusses entlang und überquerte den Orontes in der Nähe von Antakya. Bei keiner der genannten Flussüberquerungen ist von Hochwasser die Rede, anders als z. B. beim Euphrat!". Dies bedeutet, dass Flüsse nicht nur dann erwähnt werden, wenn sie ein Hindernis für die Truppen darstellen. 118 Apre und Sangura in den Inschriften Assurnasirpals 1I., Sagurri und Saluara in denen Salmanasars III. 119 Der Orontes ist in den Inschriften Assurnasirpals 1I., Salmanassars III. und Adadneräris III. belegt; der Nahal Musur in denen Sargons und Asarhaddons. 120 RIMA 2, 1Ol.1, iii, 72; id, 101.2,47-48. 121 Der Nahr al-'Afrin mündet in den Amik-Gölu (TAVO Karte A I 2 [Ostteil], Braidwood [1937] Karten III, V, VII-VIII) und nicht in den Orontes, wie oft dargestelIt wird (Helsinki Atlas, 2, Lipinski [2000a] 201). 122 RIMA 2, 101.1, iii, 79. l2J RIMA 3,102.1,65'. 124 Als Beispiel dient weiterhin Assurnasirpals neunter Feldzug. Die Armee brach am 8. Ajjaru, d. h. am Anfang der zweiten April-Woche, von Kalhu auf. Der Fluss kann erst
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Flüsse dienen u. a. als Landmarke für die Lokalisierung von Städten oder Bevölkerungsgruppen. So wird z. B. die Stadt Arzä von Asarhaddon geplündert, "die im Grenzgebiet des Nahal Musur (liegt)", wozu die Ausdrücke sa pä,tJ125 und sa ite 126 Nahal Musur verwendet werden!". Im gleichen Gebiet befindet sich die Stadt Rapihu, "die am Ufer des Nahal Musur (liegt)", ana ite Nahal Musur, worauf die Anmerkung folgt, "wo es keinen Fluss gibt", aS8F naru la iSU 28• Die Stadt Pitru, die Salmanassar III. Ana-Assür-utör-asbat nannte, wird als ein Ort bezeichnet, "der am gegenüberliegenden Euphratufer, am Fluss Sagurri (liegt)", sa sepe emmue sa idparattisa mu!JIJiidSagurri 129. Damit ist das westliche Ufer des Flusses gemeint. Im Gegensatz dazu liegt die Stadt Mutkinu "auf dieser Seite des Euphrats", sasepe annatc sa id Purstti, d. h. auf der östlichen Uferseite!". Die relativen Bezeichnungen ,jenseits" bzw. "diesseits des Euphrats" sind aus der assyrischen Perspektive zu verstehen. Sie heben die Rolle des Euphrats als Grenze hervor, nämlich als westliche Grenze des erweiterten assyrischen Kemgebiets. Ein Besuch der Quellen eines Flusses in den westlichen Gebieten ist nur einmal in den Texten erwähnt. Im Jahr 858 stellte sich eine Koalition von Truppen aus Sam'alla, Pattinu, Bit-Adini und Gargamis der assyrischen Armee in der Nähe der befestigten Stadt Lutibu'" entgegen. Die Truppen Salmanassars III. richteten ein blutiges Gemetzel an. Um die Macht der Götter Assur und Samas zu preisen und die Heldentat zu ab der zweiten Mai-Woche erreicht worden sein und wurde bei Hochwasser überquert (RIMA 2, 101.1, iii, 64). In der Tat findet das Frühlingshochwasser zu dieser Zeit (April-Mai) statt und der Euphrat kann bei Birecik ein Durchflussvolumen von 2000 bis 2500 qm/s haben; s, z. B. TA va Karte A V 4. 125 Borger Ash, Nin A, iii, 39. 126 Borger Ash, Klh A, 16; id. Trb A, 7. 127 In einem anderen Fall wird einfach nur erwähnt, dass eine Stadt Nampigi (s. RGTC 711, 181f., s. v. Nappigi I) am Euphratufer liegt, sa kisädldPuratti (Tigl Stele, ii B,6'). 128 Borger Ash, Frt F, 16. 129 RIMA 3,102.2, ii, 85; id. 102.10, i, 43; id. 102.14.40; id. 102.16, 17. In RIMA 3, 102.2, ii, 36 werden die gleichen Angaben in umgekehrter Reihenfolge gemacht (sa muIJbi'dSagurri sa sepeammatcsa IdPurattJ). Pitru und Til-Barsip werden in RIMA 3, 102.6, i, 59-60 als Städte, "die am gegenüberliegenden Euphratufer (liegen)", sa sepe smmite sa IdPuratti, bezeichnet. Der Ausdruck sa sepesmmäte sa ldPuratti wird auch im Fall der Stadt Zuqarri benutzt. Ein weiterer vergleichbarer Ausdruck kommt in einem Brief an Sargon 11. vor, als von den Arabern gesagt wird, dass sie "auf der anderen Seite des Flusses Hadina angesiedelt sind", ina batti ammitc sa ijadina saknü, SAA I, 179, 56. 110 RIMA 3, 102.2, ii, 37. lJl Wahrscheinlich Sakcagöz, am westlichen Hang des Kurt Dagi, ca. 20 km nordöstlich von Zincirli.
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verewigen, ließ der König eine monumentale Stele ins res eni IdSaluara SB sep sade korijamäni, "an der Quelle des Flusses Saluara, die (sich) am Fuß des Amanus-Gebirge (befindet)", errichten 132. Salmanassar zog nach der Schlacht in südliche Richtung weiter, zwischen den Gebirgen Nur Daglan (Hamänu) und Kurt Dagi (Atalur), und muss innerhalb eines Marschtages die Quellen des Saluara/Karasu erreicht haben. Der Besuch von Flussquellen ist bis zur Zeit Salmanassars III. bezeugt!"; er selbst besuchte in seinem 7. und 15. Regierungsjahr die Quellen des Tigris, ein Ereignis, das auf den Bronzebeschlägen von Balawat abgebildet wurde!". Selbst wenn die Quellen des Karasu auf dem Marschweg lagen, so dass kein großer Umweg erforderlich war, um sie zu besuchen, ist es kein Zufall, dass Salmanassar ausgerechnet dort ein Denkmal hinterlassen wollte. Flussquellen waren ein bevorzugter Ort für Stelen oder Felsreliefs. Abgesehen vom Euphrat werden in den neuassyrischen Quellen zwei weitere Flüsse, der Nahal Musur und der Arantu, als Grenze betrachtet. In der Zylinder-Inschrift wird die südliche Grenze des Reiches von Sargon 11. in einem Epitheton des Königs beschrieben. Sargon stellt sich als derjenige dar, der alle Gebiete, von Elam und Südbabylonien über die Wüste "bis zum Nahal Musur", beherrschte 135. Der ,,Bach Ägyptens", wahrscheinlich das Wädi l'Aris, bildete bis zur Eroberung Ägyptens durch Asarhaddon die südwestliche Grenze des assyrischen Reiches. In der Antakya-Stele wird der Orontes von dem assyrischen König Adad-nöräri 111. - vertreten durch den turtänu Samsi-ilu - als Grenze (ta/Jümu) zwischen den Staaten ijamat und Arpadda festgelegt!". Ansonsten sind Flüsse im Zusammenhang mit militärischen Operationen erwähnt. Assumasirpal 11. schlug sein Feldlager im Laufe seines 9. Feldzugs an den Flüssen Arantu, Sangura und am Fluss (?) [...[bames auf1 37 • Flüsse wurden nach einer Schlacht nicht selten mit Leichen geRIMA 2, 102.1,63'-64'; id. 102.2, i, 49-51. s. Belege in Bagg (2000) 111. 134 Bagg (2000) 111-116 mit Taf. 23. 135 SgF, Zyl 13. 136 Der Orontes ist als Grenze zwischen ijamat und Arpadda zu verstehen, unabhängig davon, wie man die Z. 7-8 deutet. RIMA 3, 104.2 übersetzt "sie teilten den Orontes gleichmäßig untereinander". Wazama (1996) - einer brillanten Idee von E. Weissert folgend - unterzieht die ganze Passage (Z. 4-11) einer neuen syntaktischen Interpretation und behauptet, dass nicht die Teilung der Wassernutzung, sondern der Fluss als Grenze erwähnt wird. Zu Flüssen als Grenzen in den hethitischen Quellen s. Wazama (1996) 60. 137 RIMA 2,101.1, iii, 79 (Arantu), 80 (Sangura), 81 ([...[bames), lJ2
l3J
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füllt, was leider mehr als ein literarischer Topos ist!". So warf Salmanassar III. sogar die überlebenden Feinde aus der Schlacht gegen eine von Dimasqa und ijamat geführte Koalition im Jahr 853 in den Orontes'". Tiglatpileser III. färbte den Fluss Sinzi mit dem Blut der feindlichen Krieger "wie rote Wolle"140. 3.2.3 Berge
Berge gehören - wie die oben besprochenen Flüsse - zu den am häufigsten erwähnten geographischen Objekten in den neuassyrischen Quellen. Wiederum stammt die Mehrzahl der Belege aus Königsinschriften, da Berge wichtige Landschaftsmerkmale im Laufe von Feldzügen darstellen141. Die akkadische Terminologie unterscheidet nicht zwischen Bergen und Gebirgen, auch nicht zwischen Gebirgszügen (gekennzeichnet durch ihre Länge) und Gebirgsmassiven (gekennzeichnet durch ihre kompakte Form). Das akkadische Wort sadt1 und das Determinativ für Bergnamen KUR können sich also auf unterschiedliche Höhenstrukturen beziehen. Da zusätzliche Angaben in den meisten Fällen nicht vorhanden sind, ist es oft nicht möglich zu bestimmen, ob ein Berg, ein Gebirge oder ein Teil eines Gebirges gemeint ist. Insgesamt sind 42 Bergnamen aus der untersuchten Region bekannt (Karte 3.1)142. Diese relativ hohe Zahl ergibt sich einfach aus der Tat138 Siehe z. B. die Darstellung der Schlacht von TB-Tuba am Ulai-Fluss (Reliefplatten 1-3 u. 4-6 aus dem Raum xxxiii in Sanheribs Südwestpalast in Ninive, Bamett et al. [1998b] pI. 286ff. [Nr. 381-386] u. Bamett et al. [I998a] 94-97), beschrieben in Asb B, v, 91-98. 139 RlMA 3,102.16,37-38; id. 102.40, i, 19-21. 140 Tigl Summ 7, 48 und häufig in Königsinschriften bezeugt; Assurbanipal färbte z. B. den Ulai-Fluss mit dem Blut der E1amier, die in TB-Tuba den assyrischen Waffen zum Opfer gefallen waren, Asb F, ii, 65-66. Auch Berge wurden gelegentlich mit dem Blut des Feindes rot gefärbt, s. z. B. RIMA 3,102.1,61' (das nördliche Amanus-Gebirge während des Feldzugs in Salmanassars 111. erstem Regierungsjahr [858]). 141 Eine literarische Studie der Berge in den assyrischen Königsinschriften bietet Ponchia (2004). Zum Zagros-Gebirge s. Lederman (1988) 164-192. Lederman behandelt in seiner unpublizierten Dissertation die Bezeichnung von fremden Gebieten in den Inschriften der Sargoniden, besonders in den östlichen Gebieten und in Babylonien. 142 In zwei Fällen gibt es wahrscheinlich jeweils zwei Namen für einen Berg bzw. ein Gebirge: Atalur/Lallar, Ba'ali-sapüna/Sapüna, Darüber hinaus könnte der unvollständige Name ijasu([...]) I mit ijasuatti I identisch sein. Bei ijulbünu kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um einen Berg handelt. Er wird aber hier nicht zu den Bergen gezählt. Eine Liste aller Bergnamen findet man im Anhang 2 "Physische Geographie" und in der Tabelle 3.A.
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sache, dass in der nördlichen Levante mehrere Bergketten vorhanden sind, die sich in NNÖ-SSW bzw. NNW-SSÖ Richtung erstrecken. Die Assyrer zogen aus der Hauptstadt im Kemland durch die Gazira und durchquerten den Euphrat meist bei Gargamis. Da sie in die Levante von Norden nach Süden drangen, entweder entlang der Küste oder durch Täler zwischen den Bergketten, war die Begegnung mit Bergen unvermeidbar. Darüber hinaus grenzt die Region im Norden an das Taurus-Gebirge, durch das die Assyrer in nördlicher und nordwestlicher Richtung zogen. Von den 42 Bergnamen sind nur sieben in Inschriften verschiedener Könige genannt. Die restlichen Namen sind jeweils nur für einen einzigen Herrscher belegt und fast immer im selben Zusammenhang. Allein 17 Bergnamen sind bei Salmanassar III. (davon 13 nur in seinen Inschriften), 14 bei Tiglatpileser III. (davon zehn nur in seinen Inschriften) bezeugt. Das heißt, dass 75% aller Bergnamen (31/42) in den Texten aus der Zeit Salmanassars III. und Tiglatpilesers III. belegt sind und mehr als die Hälfte (23/42) ausschließlich in deren Inschriften vorkommen (Tab. 3.A). Für etwa 75% der Bergnamen verfügen wir über plausible oder sichere Identifikationen (31/42); die restlichen Namen (11/42) können nur einer geographischen Region oder einem gewissen Territorium zugeordnet werden. Für die nördliche Levante sind folgende Gebirge zu nennen (von Norden nach Süden): Nur Daglan (Hamänu 1), Kurt Dagi (Atalur, Lallar), Hamup Dagi (ijamurga, Munzigani), Gabal al-Aqra' (Ba'ali-sapüna, Sapüna), Gabal Qusair (Ja'aturi, Jaraqu, Qalpäni, Saratini, [...]ku), Gabal az-Zawiya (ijasu[...] I, ijasuatti 1), Gabal Saib Sa\lbü im südlichen Gabal az-Zawiya (Sarbüa), Gabal Ansariya (Saue), Gibäl Lubnän al-Garbiya, das Libanon-Gebirge (Labnäna), Gabal asSarqi im nördlichen Antilibanon (Ammanäna), Gabal az-Saqif im südlichen Antilibanon (Saniru), Gabal as-~aib im südlichen Antilibanon (Sirara). Für die südliche Levante: Ra's an-Näqüra (Ba'ali-ra'asi), Har ha-Karmel (Ba'ali-ra'asi), al-Lagä (ijukkuruna), Gabal ad-Durüz (Hauränu, Saqurri). Für die angrenzenden Gebiete im Norden und Nordwesten (von Osten nach Westen): Kenk Bogazi (Sitamrat), Malatya Daglan (Pala[...], Sizir, [...]inzini), Tahtah Daglan (Timur 1), Bolkar Daglan (Muli, Tunni). Die verfügbaren Informationen über die restlichen elf Bergnamen reichen für eine Identifikation nicht aus; sie können nur innerhalb eines bestimmten Gebiets lokalisiert werden. In den Annalen Sargons 11. werden sieben Bergnamen in ijatti (Nordsyrien) erwähnt: Ammun, Eliku-
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durini, Lammun, Laris'u, Suruman, Tusanira und [...[durini!". In Zypern, nördlich von Lärnaka, oder im Festland Phöniziens ist der Berg ijurri zu suchen. Nicht weit von der phönizischen Küste entfernt könnte ein Berg namens Musurüna gelegen haben. In Que, nördlich von Adana, ist der Berg Lamena zu lokalisieren und in Hamat der Berg Turinaqadina. Es ist auffällig, dass zwei Drittel der Bergnamen (28/42) nicht alleine, sondern zusammen mit anderen Bergnamen vorkommen. Angaben zur Lage eines Berges oder Gebirges sind selten und beschränken sich auf vier Fälle. Diese Oronyme werden durch ihre relative Lage in Bezug auf das Meer, auf einen Fluss oder auf eine andere Bergkette bestimmt. Ba'ali-ra'asi, wo Salmanassar III. in seinem 18. Regierungsjahr sein Bildnis errichtete, wird als sa püt tamdi bezeichnet, also als ein Berg, der "gegenüber dem Meer" liegt. Wie bereits erwähnt, ist hier entweder der Felsvorsprung Ros ha-Niqra' (Ra's an-Näqüra) oder der Har haKarmel, eine Bergkette, die in einem Kap am Meer endet (Ra's Karmil), gemeint!", In einem Fall wird noch hinzugefiigt, dass sich Ba'ali-ra'asi sapüt Surru "gegenüber Tyros" befindet!". Das Libanon-Gebirge gilt in zwei Fällen als Bezugspunkt fiir die Lokalisierung von Bergen. Ebenfalls im Rahmen des Westfeldzugs vom 18. Regierungsjahr erwähnt Salmanassar III., dass Hazä-il von Damaskus den Berg Saniru befestigte, ubän sade sapütkurLabnäni, "eine Bergspitze, die dem Libanon-Gebirge gegenüber (liegt)"!", womit wahrscheinlich der Gabal az-Saqif im südlichen Teil des Antilibanons gemeint ist. Im Bericht über Tiglatpilesers 111. Feldzug in seinem 8. Regierungsjahr (738) wird der Berg Saue genannt, "der an das LibanonGebirge stößt", sa ina kurLabnäni Ittskkipüni'", eine Beschreibung, die auf den südlichen Teil des Gabal Ansariya zutrifft. Nach der Eroberung von Til-Barsip im Jahr 855 leistete Ahunu von Bit-Adini zum letzten Mal Widerstand auf dem Berg SItarnrat, ubän sade sa afJat "Purstti "einer Bergspitze am Euphratufer". Manche Inschriften erweitern diese Beschreibung um sa klma erpeti ultu same suqsllulat "die wie eine Wolke vom Himmel hängt", was die Unzu143 144 145 146
SgF Ann, 224-228. RIMA 3, 102.8, 22"-24"; id. 102.12, 28-29; id. 102.16, 132'-134'. RIMA 3,102.10, iv, 7-10. RIMA 3,102.8,5"-7"; id. 102.10, iii, 49-50; id. 102.12,22-23; id. 102.16,124'-
125'. 147
Tigl Ann, 19,5; id. 22, I.
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gänglichkeit des Fluchtorts betont!". Die Schilderung könnte auf die Kenk-Schlucht am Euphrat hindeuten. Nur selten ist eine genaue Bestimmung der gemeinten Struktur vorhanden. Dies trifft z. B. auf Saniru, Sitamrat 149 und Lamena 150 zu, die jeweils als ubiin sade .Bergspitze" bezeichnet werden. In einem einzigen Fall ist ein Bergpass als solcher benannt. Nach Prisma A besiegt Assurbanipal in der Folge seines Feldzugs gegen Uaite', einen Stanunesführer der Araber, feindliche Gruppen an mehreren Orten im östlichen Teil der südlichen Levante, darunter im ,,Pass von Jabrüdu" (nereb uru Jabrodu)151. Dieser Pass wird mit dem heutigen Yabrüd-Pass im Norden des Gabal Ma'Iülä, nordöstlich von Damaskus, gleichgesetzt. Die Inschriften liefern zusätzliche Informationen über Berge, wenn die Erzeugnisse der Gebirge, seien es Bodenschätze oder Vegetation, genannt werden. Im Bericht von Salmanassars III. Feldzug in seinem 22. Regierungsjahr (836) gegen Tabälu, ein Land jenseits der hohen Bergketten Bolkar Daglan, Ala Daglan und Tahtah Daglan (die letzte knapp, die anderen über 3000 m hoch), werden mehrere Bergnamen erwähnt. Der Berg Tunni wird als "Silberberg" (sade kaspl), der Berg Muli als .Alabasterberg" (sade gisnuga/lJ) bezeichnet!", Im Letztgenannten soll der König ein Bildnis von sich selbst hinterlassen haben'P. Beide Berge sind im Bolkar Daglan zu suchen, wo Silber und Blei in der Eisenzeit gewonnen wurden!". In der Inschrift auf Salmanassars Statue, die in Assur gefunden wurde, sind beide Berge mit zusätzlicher Information genannt: Der König ließ von dort unzählige Mengen Alabaster (gisnugallu) wegtragen!". Eine Beischrift auf Salmanassars Thronpodest verrät, dass dieses aus parütu-Alabaster, "einem Stein aus dem Berg Tunni", angefertigt wurde!".
148 RIMA 3, 102.2, ii, 69-70; id. 102.5, iii, 4-5; id. 102.6, ii, 5-6; id. 102,8, 6'-7' ; id. 102.10, i, 51-ii, I (ohne sa kJma etpeti ...); id. 102.14,46-47 (id.); id. 102.16,21-22 (id.); id. 102.20, 13-15 (ubanatstatt ubän). 149 RIMA 3,102.2, ii, 69; id. 102.5, iii, 4; id. 102.6, ii, 5; id. 102.8,6'-7'; id. 102.10, i, 51-ii, I; id. 102.14,46-47; id. 102.16,21-22; id. 102.20,13-14. 150 RIMA 3,102.14,136; id. 102.16,221'. 151 Asb A, vii, 110. 152 RIMA 3, 102.14, 106-107; RIMA 3, 102.16, 172'-173' (Tunni) u. 178'-179' (Muli). 153 RIMA 3, 102.16, 180'-181'. 154 TAVO KarteA 112. 155 RIMA 3, 102.40, iii, 2-5, 156 RIMA 3, 102.62.
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Sargon II. betrachtet die Berge in Nordsyrien während seines Feldzugs gegen das Land Kammanu gewiss nicht mit den Augen eines Dichters, Landschaftsmalers oder Geologen!". Er rühmt sich, dass das, "was in den Bergen des Landes Hatti verborgen" war, ihm zugänglich wurde. Er konnte somit "unermesslichen Reichtum" in seiner Hauptstadt Dür-Sarrukön horten, und zwar so viel Edelmetall, "dass man in Assyrien den Kurs des Silbers zu dem von Kupfer handelte". Die Berge Laris'u, Suruman sowie ein Dritter, dessen Name nicht erhalten ist, waren Bezugsorte für Kupfer; in den Bergen Tusanira, [...]durini und Elikudurini wurde Eisen abgebaut; der Berg Lammun lieferte Blei und Alabaster; im Berg Ammun fand man eine erlesene Steinart", Der Abbau von Kupfer und Blei ist nicht für die Malatya Daglan, aber für die Maden Daglan nachgewiesen. Eisen findet man dagegen im Kartal Dagi, nordwestlich von Gaziantep, wo auch Kupfer vorhanden ist l 59 . Die Aufzählung wird mit dem Berg Ba'ali-sapüna abgeschlossen, wo Kupfer vorhanden war. Für den Gabal al-Aqra', der als plausibler Kandidat für den Ba'ali-sapüna betrachtet wird, sind Silber- und Bleivorkommen bezeugt, aber kein Kupfer!". Das Interesse der Assyrer für die Berge in der nördlichen Levante war ferner darin begründet, dass sie eine (damals fast unerschöpfliche) Quelle für Bauholz waren. Die Beschaffung von Baumstämmen für die Tempel- und Palastbauten in den jeweiligen Hauptstädten des Reiches spielte keine untergeordnete Rolle in den Westfeldzügen neuassyrischer Herrscher. In der zusammenfassenden Darstellung von Salmanassars IU. erstem Westfeldzug (858) wird z. B. hervorgehoben, dass der König das Amanus-Gebirge bestieg und dort Zeder- und Wacholderstämme abholzte!". Die zwei am häufigsten erwähnten Gebirge in der Levante,
SgF Ann, 222-234. BAR.GUN.GUN.NU, SgF Ann, 228. 159 TAVO Karte A 11 2. Dementsprechend sind die Berge Laris'u und Suruman in der Kartal Dagl oder in der Maden Daglan, die Berge Tusanira, [...]durini und Elikudurini in der Kartal Dagl und der Berg Lammun in der Maden Daglan zu suchen. 160 TAVO Karte A 11 2. Ob Sargon nach dem Feldzug gegen Kammanu und vor seinem Rückmarsch tatsächlich den Berg Ba'ali-sapüna besuchte, ist nicht sicher. Aus welchem Grund sollte er nach Südwesten bis fast an die Küste marschieren? Möglicherweise wollte er nur darauf hinweisen, dass dort auch Kupfer vorhanden war. Da der Gabal al-Aqra' keine Lagerstätte für Kupfer ist, sollte man mit einer Verwechslung rechnen (z. B. mit der Kartal Dagi), 161 anasadck"'Uamäni eJiSi'gusüre8iicrenisiiburäsi skkis, RIMA 3, 102.10, i, 26-28; id. 102.14,29-30; id. 102.16, 10; id. 102.28,21-22; id. 102.29,22-23; id. 102,34,8; auch RIMA 3, 102.6, i, 44. 157 158
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
das Amanus- (tJamänu) und das Libanon-Gebirge (Labnäna), werden bereits in den Inschriften Gudeas'F und in der altbabylonischen Fassung des Gilgames-Epos163 jeweils als .Zedernwald" bezeichnet. Auch wenn Zedern - zusammen mit den beiden genannten Bergketten - fast zu einem Markenzeichen der Levante wurden, lieferten die Bergwälder mehrere Baumarten. Aus dem Amanus stammten Zeder (erenu), Wacholder (buräSu), Zypresse (lunnenu), eine zweite Wacholderart (dapranu) und eine Konifere (liäru). Im Libanon-Gebirge holten sich die Assyrer Zedern, Zypressen und dapranu-Wacholder. Im Zusammenhang mit dem Sirara sind Zedern und Zypressen bezeugt. Das Gebirge Ammanäna, das auch Zypressen lieferte, wird in Tiglatpilesers 11I. Inschriften als lad tasksrinni .Buchsbaumberg'v" bezeichnet'<. Betrachtet man die Anzahl der Oronyme, die sich meist auf die nördliche Levante konzentrieren, so ist bemerkenswert, dass fast nie von schwierigen Geländen oder schwer zugänglichen Bergen die Rede ist. Nicht immer wird das Bergsteigen explizit genannt, obwohl die meisten Berge - abgesehen von wenigen Fällen - bis zu einer gewissen Höhe bestiegen wurden. Die verwendete Terminologie kann in drei Gruppen geteilt werden: 1. Allgemeine Ausdrücke, 2. Besteigung bzw. Überquerung und 3. Vorbeimarsch. Zur ersten Gruppe gehören folgende Ausdrücke: sns (lade) BN (lü) a11ik ,,zum GebirgelBerg BN bin ich (fürwahr) gezogen" (Atalur'", Ba'ali-ra'asi"?, Hauränul" ..., , Hukkuruna't" ..., , Lallar'?", Lamena'?', Muli172, Musurüna!", Tunni'?"), ana BN sqtirib
ama-a-nüm bur-sag-eren-ta, Gudea Statue B, v, 28. George (2003) 198 (OB 111, iii, 100 u. 129),202 (OB 111, v, 184); s. Belegstellen aus der jungbabylonischen Fassung in CAD Q, 272f., s. v. qistu A, a l '. 164 Tigl Ann, 19,6; id 22, 2. 165 Eine Zusammenstellung der einschlägigen Belege bietet Postgate (1992b) 187189, ferner Rowton (1967); zum Amanus s. Alkim (1965) 13-19 u. RIA 1, 92 (E. Honigmann); zu den Natur- und Bodenschätzen des Libanon-Gebirges s. Meiggs (1982) 49-87 u. RIA 6, 642-646 (M. Weippert). 166 RIMA 3, 102.2, ii, 10. 167 RIMA 3, 102.8,22"-23"; id. 102.10, iv, 8-9; id. 102.12,28; id. 102.16, 132'133'. 168 RIMA 3, 102.8, 18"; id. 102.10, iv, 4-5; id. 102.12,26; id. 102.16, 130'-131 '; alle sdi sade Hauränu sllik: 169 Asb A, ix, 14-15; BIWA 77ff., iv, 17. 170 RIMA 3,102.28,23; id. 102.29,24-26; id. 102.34,9. 171 RlMA 3,102.14,135-136; id. 102.16,221'. 112 RIMA 3,102.14,107. m RIMA 3, 102.16, 162'. 114 RIMA3, 102.14, 106-107. 162 163
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PHYSISCHE GEOGRAPHIE
"dem GegirgelBerg BN habe ich mich genähert" (SItamrat175), siddiBN (fd) a~bat "zu den Berghängen des Gebirges BN schlug ich den Weg ein" (Hamänu'"', Labnäna!"). Das Besteigen oder die Überquerung von Gebirgen wird folgendennaßen ausgedrückt: (ana) BN (ld) eli "das Gebirge/den Berg habe ich (fürwahr) bestiegen" (Atalur!", ijamänu l79, Labnäna'", Lallarlst, Muli 182, TunnPS3), BN attabalkat "das Gebirge/den Berg BN habe ich überquert" (Hamänu!", Jaraqu!", Pala[... s6, Saniru 187, Timur!", [...[inzini'", [...]ku 190). Der Vorbeimarsch an Gebirgen wird mit ina birit BN 1 BN 2 a~~abat "zwischen den Gebirgen! Bergen BN 1 (und) BN 2 habe ich den Weg eingeschlagen" wiedergegeben (Saratini/Qalpäni!", Munzigani/Hamurga'P, Jaraqu/ Ja'aturi!").
r
In zwei Fällen wurden sogar Berge, wo der Feind Zuflucht suchte, belagert und erobert. Hazä-il von Damaskus befestigte den Berg Saniru und leistete dort Widerstand; er wurde von Salmanassar III. trotzdem besiegt'?', Ahünu von Bit-Adini machte den Berg Sitamrat zu seiner Hochburg, wurde aber ebenfalls von Salmanasar III. geschlagen!", Dieser Berg, der von keinem unter Salmanassars Vorfahren erforscht worden war, wurde drei Tage lang erkundet. Erst dann wurde er bestie-
RIMA 3, 102.2, ii,70. RIMA 3,102.6, ii, 71; id. 102.8,36'; id. 102.10, ii, 54. 177 RIMA2, 101.1,iii,84;RIMA3,102.16, 154'. 178 RIMA 3, 102.2, ii, 10; id. 102.3,91. 179 RIMA 2, 101.1, iii, 88; RIMA 3, 102.2, ii, 9; id. 102.3, 90; id. 102.6, i, 44; id. 102.6, iii, 14-15; id. 102.8,41'; id. 102.10, i, 27; id. 102.10, iii, 39; id. 102.10, iv, 17; id. 102.12,30; id. 102.13,5'; id. 102.14,29.96.99-100. 140; id. 102.16, 10. 117'. 138'. 226'-227'; id. 102.19, Rs. 6-7; id. 102.28,21; id. 102.29,22; id. 102.31,8; id. 102,32, 5; id. 102.33,7; id. 102.34,8; id. 102.35,5. 180 RIMA 3,102.10, iv, 13; id. 102.16, 135'; id. 104.7, 10. 181 RIMA 3, 102.6, i, 45; id. 102.10, i, 29; id. 102.14, 31; id: 102.16; 11. 182 RIMA 3,102.16,178'; id. 102.40, iii, 3. 183 RIMA 3, 102.40, iii, 2-3. 184 RIMA 3,102.14,127-128.132; id. 106.16,144'-145'.216'. 185 RIMA 3,102.6, ii, 72; id. 102.8,36'; id. 102.10, ii, 54; id. 102.16,74'. 186 RIMA 3,102,16,184'. 187 RIMA 3,102.16,154'. 188 RIMA 3,102.16,165'. 189 RIMA 3,102.16,164'. 190 RIMA 3, 101.1, iii, 80. 191 RIMA 3,101.1, iii, 80-81. 192 RIMA 3, 101.1, iii, 70; id. 101.2,46. 193 RIMA 3, 101.1, iii, 80. 194 RIMA 3,102.8,2"-8"; id. 102.10, iii, 46-50; id. 102.12,21-23; id. 102.16,122'125'. 195 RIMA 3, 102.2, ii, 70-75. 175
176
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
gen und der Feind besiegt!". Abgesehen von wenigen Ausnahmen wird von keinem der genannten Berge oder Gebirge gesagt, dass er/es schwer zugänglich ist. Im Bericht über Assurbanipals militärische Auseinandersetzungen mit den Arabern wird erwähnt, dass Flüchtlinge aus Angst zum Gebirge Hukkuruna, "ein schwer zugängliches Gebirge" (sadO maqu) geflohen waren 197. In den Inschriften Salmanassars IU. werden unzugängliche Gebirge in vergleichbaren Situationen erwähnt. Während des Feldzugs im Jahr 847 suchte die Bevölkerung von Paqarhubuni Zuflucht in einem "schwer zugänglichen" Berg, einer Bergspitze (ubaniit sadtJ), die schließlich doch erobert werden konnte!", Im Laufe des Feldzugs gegen Que in Salmanassars 26. Regierungsjahr ergab sich eine ähnliche Situation. Nachdem die Stadt Tanakum erobert wurde, floh die verängstigte Bevölkerung zum Berg Lamena, der als "ein schwer zugänglicher Berg" (sadO maqu) beschrieben wird 199. Ein inflationärer Gebrauch des literarischen Topos des unzugänglichen Gebirges ist in Bezug auf die Berge der Levante insofern nicht feststellbar. In der Levante sind keine programmatischen Umbenennungen von Berg- oder Gewässernamen bezeugt. Auch wenn das Umbenennen von natürlichen geographischen Objekten keine Tradition in den altorientalischen Kulturen hat, ist es bemerkenswert, dass eroberte Räume nicht mit assyrischen Namen versehen wurden. Es wurde z. B. nie versucht (oder gewagt), das Amanus- oder Libanon-Gebirge ,,Berg der Assyrer" oder .Salmanessers Berg" zu nennen. Diese Hemmung muss vor dem Hintergrund erklärt werden, dass nach altorientalischer Vorstellung Götter in Bergen wohnen konnten. Diese Konzeption ist in der Levante besonders präsenf'". Der Landesgott Assur wohnte selbst in einem Berg, nämlich dort, wo die gleichnamige Stadt gebaut wurde'?'. Umbe-
RIMA 3,102.2, ii, 71; s. auch RIMA 3, 102,20,16-17. Asb A, ix, 25-26; BIWA 77ff., iv, 30-32. 198 RIMA 2, 102.6, iii, 17-19; id. 102.8,42'; ferner id. 102.10, ii, 7-10; id. 102.16, 83'-84'. 199 RIMA 2, 102.14, 135-136; id. 102.16,221'-222'. 200 Zum Beispiel im Falle des Gottes Ba'al-saphon, dessen Kult mit dem Berg Saphon (bibI. ~äpOn, phön. ~pn), dem Gabal al-Aqra' (s, RGTC 7/1, s. v. Sapüna u. Ba'ali-Sapüna), eng verbunden ist, s. Hunt (1991). Ba'al-saphon wurde in jüngeren Zeiten als Zeus Kasios verehrt; s. Fauth (1990), ferner Dijkstra (1991). 201 Assur liegt auf dem nördlichen Ende des Gabal Mabül, eines Ausläufers des Gabal Hamrln, Das Gebirge AbebfEbeb war Wohnsitz des Gottes Assur. Zum EbehGebirge s. RGTC 5, 2, RIA 2, 264-265 (E. Ebeling), Zgoll (2000). Der Name des AssurTempels war e.bur.sag.gal.kur.kur.ra "das große Berghaus aller Länder". 196 197
HUMANGEOGRAPHIE
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nennungen von Flüssen oder des Mittelmeers'", wie es in hellenistischer und römischer Zeit bezeugt ist203, haben in der neuassyrischen Levante nicht stattgefunden.
3.3 Humangeographie 3.3.1 Siedjungsgeographie Westlich des Euphrats begegneten die Assyrer einem Mosaik von funktionsfähigen Staatsgebilden, die hauptsächlich nach den Angaben in den neuassyrischen Quellen rekonstruiert werden können. Es gibt keine systematischen Beschreibungen, weder der westlichen Länder noch von deren Städten. Nach der Beschreibung einer belagerten Stadt sucht man in den neuassyrischen Texten vergeblich. Auch wenn die meisten Hauptstädte der Levante in Pracht und Größe mit den Residenzen im Kemland Assyriens nicht konkurrieren konnten, ist es trotzdem auffällig, dass Informationen über Erkundungen, die vor und während einer Belagerung stattgefunden haben müssen, in den Königsinschrifterr'?' nicht vorhanden sind 205 •
202 Trotz der vielen Varianten basieren die neuassyrischen Bezeichnungen für das Mittelmeer ("das große Meer [des Westens]". "das obere Meer [des Westens]") auf mittelassyrischen Bezeichnungen (s. mA Belege in Yamada [2005a] 52). Ähnliche Benennungen findet man in der hebräischen Bibel: Hayäm hagädöl "das große Meer". Hayäm ha'ah'rön "das westliche Meer". 203 z. B. Nahr al-Kabir, klass. Eleutheros, oder das Mittelmeer, klass. Mare syriacon (an der levantinischen Küste) bzw. Mare nostrum. 204 Dies gilt auch für die Darstellungen von Städten auf den Reliefs. die nicht das Ergebnis einer Autopsie zu sein scheinen. 205 Auch wenn Jerusalem (Ursalimmu) im 7. Jh. v. u. Z. nicht die Fläche, die Bauten und die imposante Stadtmauer der mittelalterlichen Stadt besaß, bot ihre Lage die besten Bedingungen für Beobachtungen von einem erhöhten Aussichtspunkt aus, z. B. vom Ölberg nach Westen (die meisten Darstellungen vom Mittelalter bis zu den heutigen Fotos sind gerade aus diesem Blickwinkel gemacht). Bei der Belagerung der Stadt während Sanheribs dritten Feldzugs müssen die assyrischen Militäringenieure die Umgebung erkundet haben. um den richtigen Ort für das Feldlager und die möglichen schwachen Stellen für einen Angriff ausfindig zu machen. Vielleicht erklärt sich in diesem Fall das Fehlen einer Stadtbeschreibung dadurch, dass Jerusalem von den Assyrern nicht erobert wurde. Zu Jerusalem im 7. Jh. s. TAVO Karte B IV 7 I; zur möglichen Lage des assyrischen Feldlagers s. Ussishkin (1995) 290-292 mit Abb. 2 auf S. 305 u. Ussishkin (1979).
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
3.3.1.1 Punktbezogene Objekte In den Quellen sind flächenbezogene Objekte (44 Ländernamen oder Teilgebiete von Ländern und drei überregionale Bezeichnungen) und punktbezogene Objekte (324 Stadtnamen) bezeugt, die jedoch in der Regel nicht ausschließlich durch die entsprechenden Determinative KUR oder URU identifiziert werderr'". Darüber hinaus sind fünf Namen von Bevölkerungsgruppen, meistens Nomadenstämmen, belegf'". Was die Städte anbelangt, ist in der Levante die dreistufige Hierarchie, die M. Liverani für die Inschriften Assurnasirpals vorgeschlagen hat 208 , nachweisbar: 1. die ,,königliche Stadt" (äl sarriitJ), Sitz des lokalen Königs, 2. die lokalen administrativen Zentren, und 3. die Dörfer, die vorwiegend als Kollektiv erwähnt werden. Diese Siedlungsstruktur wird unter der assyrischen Herrschaft vierstufig, indem die ehemals selbständigen Sitze der lokalen Herrscher der assyrischen Hauptstadt untergeordnet werden 209 • Die Hauptzentren der bis zur assyrischen Eroberung unabhängigen Staaten, wo der lokale Herrscher seinen Sitz hatte, werden in den Inschriften als äl sarrüti,,königliche Residenz" bezeichnet. In der Tab. 3.1 sind die 14 bzw. 16210 Städte in alphabetischer Reihenfolge mit Angabe des Landes, des lokalen Herrschers und des entsprechenden assyrischen Königs aufgelistet. Auffällig ist, dass in zwei Fällen mehrere ,,königliche Residenzen" einem Land zugeordnet werden. Im Zusammenhang mit den Ereignissen des Jahres 853 werden Arganä und Qarqaru als königliche Sitze von 206 Von den zwei Inseln zähle ich Arwäda zu den Städten und Jadnana zu den Ländern. Städte, deren Namen auch für die Bezeichnung eines Territoriums - ggf. einer assyrischen Provinz - verwendet wurden, wurden den entsprechenden Stadtnamen zugeordnet. 207 Badäni 1 (Nomadenstamm in der nördlichen Sinai-Wüste oder in der nordarabischen Wüste), Isamme' (Araberstamm in der Palmyrene), Jaman (Seeräuber, die die Küsten von Kilikien und der nördlichen Levante bedrohten), Jasbuqu (Aramäerstamm in Nordsyrien) und Muna' (Araberstamm in der Sinai-Wüste, südlich der philistäischen Städte). 208 Liverani (1992) 125, basierend auf'Ikeda (1979). 209 Eine fünfstufige Hierarchie, wie Liverani für andere Regionen des Reiches zur Zeit Assurnasirpals postuliert, ist in der Levante stricto sensu, also westlich des Euphrats, nicht bezeugt. Liverani weist darauf hin, dass es assyrische königliche Städte (äl ianütJ) außerhalb des Kerngebiets gab, die eine zweite Stufe nach der assyrischen Hauptstadt bildeten, Liverani (1992) 131-132. Die westlichste Stadt, der man eine solche Funktion zuteilen könnte, ist Til-Barsip, die Hauptstadt des ehemaligen Staates BitAdini, während des 9. Jhs. 210 Zu Atinnu und Pargä s. u. Fußnote 211.
HUMANGEOGRAPHIE
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Irhulena von Hamat"! genannt, während im Jahr 848 Astammaku an deren Stelle vorkommt. Y. Ikeda bietet hierfür eine plausible Erklärung 2 12 : Bis zum Jahr 853 hatte Irhulena in Arganä eine sommerliche (in den Bergen) und in Qarqaru (im Flachland) eine winterliche Residenz/!'. Nach der Zerstörung dieser Städte im Jahr 853 musste sich Irhulena andere Städte als Residenzen aussuchen. Die Wahl fiel auf Astammaku für den Sommer und vielleicht Hamat für den Winter. Dass ein Herrscher mehr als eine Residenz haben konnte, ist auch im Fall von Hazä-il, dem König von Damaskus, belegt. Obwohl Dimasqa die am häufigsten erwähnte Hauptstadt des gleichnamigen Staates ist, ist einmal Malabu als königliche Residenz bezeugr'". Die Inschrift wurde auf einem kleinen Zylinder eingeschnitten, der in Assur gefunden wurde und aus dem Seru-Tempel in Malabu stammt. Malahn wird in einer weiteren Inschrift zusammen mit anderen Städten Hazä-ils als"ummauerte Stadt" (äl dannütJ) bezeichner'". Weitere ,,königliche Städte", die auch als "ummauerte Städte" bezeugt sind, sind Sinubtu216 und Til-Barsip'". Letztere wird einmal auch mälJäzu dsnnu "befestigte Stadt" genannf'". Da alle königlichen Residenzen be-
211 In RIMA 3, 102.2, ii, 88 steht "die Städte Adennu, Pargä (und) Arganä, seine königliche Residenz (äl sarrütlsu), eroberte ich". Die Interpretation von äl sarriitlsu als Apposition zu Arganä (Ikeda [1979] 79 Anm. 3) ist m. E. die plausibelste, obgleich nicht die einzige. Grayson in RIMA 3, loc. eil. und Sader (1987) 187 Anm. 7 u. a. übersetzen "die Städte Adennu, Pargä (und) Arganä, seine königlichen Residenzen, eroberte ich". Yamada (2000) 153 Anm. 262 bemerkt, dass, selbst wenn äläni sarrütlsu zu erwarten wäre, eine Übersetzung im Plural durch GAG § 134c begründet sei. Nach diesem Paragraphen kann eine Apposition mit abhängigem Genitiv bei einem pluralischen Beziehungswort im Singular stehen. In diesem Fall gibt es aber kein Beziehungswort im Plural, sondern eine Aufzählung von einzelnen Nomina im Singular (Ortsnamen). Andere Bespiele zeigen, dass eine Apposition, die zu einer Aufzählung von Bezugswörtern (Ortsnamen) gehört, im Plural steht, z. B. .Lusanda, Abamani, Kisuatni, ummauerte Städte (aläni[URU.MES] dannüti[KAL.MESn", RIMA 3,102.10, iv, 26-27. Wie Yamada, loc. cit., zu Recht anmerkt, sind Pargä (RIMA 3, 102.74) und Adä/Atinnu (RIMA 3, 102.75) auf den bronzenen Türbeschlägen von Balawat dargestellt und mit Beischriften identifiziert, was die Bedeutung dieser befestigten Städte darlegt. Dass aber Irhulena gleichzeitig drei oder gar vier Residenzen hatte, ist schwer vorstellbar. 212 Ikeda (1979) 83. 213 Ikeda (1979) 80 identifiziert Qarqaru mit Tall Qarqür und lokalisiert Arganä im Gebiet des Gabal az-Zäwiya. 214 s. RGTC 7/1, I65f., s. v, Malagu I. 215 RIMA 3,102.16,156'-157'. 216 Sg Najaf, ii, 17. 217 RIMA 3, 102.2, i, 31; id. 102.2, ii, 14; id. 102.2, ii, 31; id. 102.2, ii, 67. 218 RIMA 3, 102.17,8; es handelt sich um eine außergewöhnliche Königsinschrift, die in einem dichterischen Stil verfasst wurde.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Land
Stadt
lok, Herrscher
ass, Herrscher
ijamat
Irhulena Irhulena
SIm 111. 219 Sim 111. 220
ArtuIu
Tabälu
Tuatti
SIm m. 221
Asdüdu
Asdüdu
Azüri
si
Astammaku
Hamat
Irhulena
Dimasqa
Sa-imerisuIBIt-ijazä-il
ijazä-il
SIm m. 223 Sim 111. 224
Märi'
Adn
Atinnu (?)
ijamat
Arganä
22
m. ns
ijubusnu
Hubusnu
Puhame
Sim 111. 226
Kunulua
Unqi/Pattinu
Lubama
Anp 11. 227
Surri
Sim 111. 228 Tigl 111. 229
Tutamrnu Malabu I
Sa-imerisuIBIt-ijazä-il
ijazä-il
Meliddu
MelidduIKammanu
Tarhunazi Gunzinänu
Pabri
Que
Kati
Pargä (?)
ijamat
Qarqaru
ijamat
Irhulena Irhulena
Sinubtu
Tabälu
Kiakki
Til-Barsip
Blt-Adini
Ahünu
Ursalimmu
Jaudu
Hiskia
Sim 111. 230 Sg231 Sg232 Sim 111. 233 Sim III. 234 Sim III. 235 Sg236 Sim III. 237 Sn238
Tab. 3.1 Königliche Städte in den westlichen Gebieten 219 220 221 222
RIMA 3, 102.2, ii, 88. R1MA 3, 102.2, ii, 88. R1MA 3, 102.16, 168'. SgF Ann, 249. 223 R1MA 3, 102.82. 224 R1MA 3, 102.8, 16"; id. 102.9,9'-10'; id. 102.10, iv, 2-3; id. 102.12,25-26; id. 102.16, 129' id. 102.40, i, 34-35. 225 RIMA 3,104.8,16.21. 226 RIMA 3,102.16,176'-177'. 227 RIMA 2,101.1, iii, 72.78; id. 101.2,48. 228 R1MA 3, 102.14, 150. 156; id. 102.16,274'-285'. 229 Tigl Ann, 25, 6'. 230 R1MA 3,102.92,2-4. 231 SgF Ann, 209-220; SgF Prunk, 79-80; SAAS 8, VIIe, 6-8. 232 SgF S4, 24-26; SaF XIV, 9-10. 23l R1MA 3, 102.40, iii, 7. 234 R1MA 3, 102.2, ii, 88. 235 R1MA 3, 102.2, ii, 90. 236 SgF Ann, 69. 70-71; SgF Prunk, 29. m R1MA 3,102.6, i, 58; id. 102.10, i, 38-39; id. 102.14,36-37; id. 102.20,9-10. 218 3R, 12f, 29 u. 31; Chic., iii, 28 u. 40; CT 26, iii, 53 u. 69; Jer, iii, 25 u. 35; Rass., 52 u. 55.
HUMANGEOGRAPHIE
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festigt waren, stellte die äl sarriiti eigentlich einen Sonderfall der äl dsnniiti dar. Warum in einigen Fällen äl dsnuiiti statt äl sarrüti vorkommt, lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass der Verfasser die Befestigung der Stadt und demzufolge ihre mühevolle Eroberung betonen wollte. Darüber hinaus ist zu bemerken, dass nicht alle Hauptzentren der politischen Einheiten in der Levante als ,,königliche Städte" bezeichnet wurden, obwohl sie es waren. Lokale Hauptstädte sind äl sarriiti, solange sie nicht erobert und in das assyrische Provinzsystem eingegliedert werden. Daher die Häufung der Belege zur Zeit Salmanassars 11I., als die Expansion begann. Die ehemaligen königlichen Städte Asdüdu, Dimasqa, Kunulua und TilBarsip wurden nach der assyrischen Eroberung zu Provinzhauptstädten. Im Fall von Til-Barsip ist wahrscheinlich eine weitere Verwendung von äl sarriiti belegt, die in der untersuchten Region nur in Bit-Adini vorkommt: Eine (königliche) Stadt wird zu einer assyrischen königlichen Stadt'". Nachdem Til-Barsip in assyrische Hände fiel240 und Ahünu in die Berge floh, hörte Bit-Adini als unabhängiger Staat zu existieren auf. Ein Teil seines Territoriums verwandelte sich in eine assyrische Provinz, deren Zentrum Til-Barsip war. Diese Stadt wurde zusammen mit Alligu, Nappigi und Rugulitu umbenannt und jeweils zur ,,königlichen Stadt" Salmanassars (ana äl sarriitfia a~baf) gemacht. Assyrer wurden dort angesiedelt und Paläste gebaut (ekalläte ana subat sarrotga ins qerebsu addJf41. Til-Barsip war also eine königliche Stadt vor der assyrischen Eroberung, d. h. Sitz eines lokalen Herrschers, und wurde danach auch eine königliche Stadt, aber im Sinne eines Wohnsitzes des assyrischen Königs. Die anderen drei Städte müssen ummauert gewesen sein, obwohl sie nicht explizit als äl dannütibelegt sind. Die zweite Stufe nach den ,,königlichen Städten" (äl sarriifI) bilden nach Liverani befestigte Siedlungen, die als äl dsnnüti "ummauerte Städte" bezeichnet werden. Einige befestigte Städte waren sekundäre Zentren, wo lokale Beamte ihren Sitz hatten242 . Weitere Ausdrücke, die auf Städte mit Festungscharakter hindeuten, sind birtu "Festung", bitdüri "befestigte Stadt", mähäzu dannu .Festungsstadt" und mssssrtu 239 Liverani (1992) 131-132 nennt sie .Assyrian peripheral 'royal citiesv.; 240 Am. Ende des zweiten (857) bzw. zu Beginn des 3. (856) Regierungsjahres, Yamada (2000) 125-126. 241 RIMA 3, 102.2, ii, 33-35. 242Nur im Fall von I1Iubru ist ein lokaler Beamte (bel äIJ) für eine befestigte Stadt bezeugt.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
..Wachposten". Die Information aus den Quellen ist in den Tabellen 3.2 und 3.3 zusammengestellt. Von den 37 Städten, die als iiJ dannütibezeichnet werden, sind 22 nur als befestigte Siedlungen ausgewiesen (fett gedruckt in Tab. 3.2), während die restlichen 15 auch ohne die explizite Bezeichnung iiJ dsnnüti belegt sind. acht Ortsnamen sind außerdem als bit düri ..befestigte Stadt" (Akkü, Akzibu, Bit-Zitti, Mahalliba, Sariptu, Sidünu rabü, Sidünu sehru, Usü), zwei als birtu ,,Festung" (Dabigu, Müru), eins als mälJäzu dannu ,,Festungstadt" (Til-Barsip) und zwei als iiJ sarrüti ,,königliche Stadt" (Sinuhtu, Til-Barsip) bezeugt. Die Belege datieren überwiegend aus der Zeit Salmanassars 111. (24 von 37, 65 %). Mit einer Ausnahme'? sind alle Ortsnamen, die als bit düri bezeichnet werden, ebenfalls als iiJ dsnnüti bezeugt. Demzufolge waren beide Ausdrücke in den Inschriften Sanheribs offenbar austauschbar. In Bezug auf die 18 Ortsnamen, die als birtu bezeichnet werden (s. Tab. 3.3), sind 14 ausschließlich als solche bezeugt. Zwei werden auch, wie bereits erwähnt, iiJ dsanüti; weitere 5 mssssrtu ..Wachposten" (Anduarsalia, AnmUITU, Kiaka, Luhsu, Purtir) genannt.
243 Die befestigte Wasserstelle Laribda, die östlich von Palmyra gelegen haben dürfte und daher am östlichen Rand der untersuchten Region lag, wird in den Inschriften Assurbanipals nur als bit dÜTibezeichnet (Asb A, viii, 101-103; BIWA 77ff., iii, 4042).
91
HUMANGEOGRAPHIE Stadt
Land/Gebiet
Abarnani
Que
Kati
lokaler Herrscher
ass. Herrscher Sim III. (20. palii)244
Akkü*
Phönizien
Luli v. Sidon
Sn 24S
Akzibu*
Phönizien
Luli v, Sidon
Alimus
Sapalulme
Appariizu
UnqiIPattinu Blt-Agüsi
Sn 246 Slm III. (1. p.)247
Aramu
Sim III. (lI. p.)248
Aribua
UnqiIPattinu
Lubama
Anp 11. 249
Bit-zitti*
Phönizien
Luli v. Sidon
Dabigu**
Bit-Adini
Abünu
Sn 2SO Slm III. (2. p.)2SI
Danabu
Dimasqa
ijazii-il
Slm III. (21. p.)2S2
Illubru
Que
Kirua (rab älJ)
Ja(•.•) 1
Dimasqa
Kaprabi
Bit-Adini
Hazä-il Ahünu
Sn2S3 Slm III. (21. pYS4
Kisuatni
Que
Kati
Anp 11.255 Slm III. (20. p.)2S6
Laruba 1
Phönizien
Ba'al v. Tyros (?)
Sim III. (21. p.)2S7
Lusanda
Que
Kati
Sim III. (20. p.)2S8
Lutibu
Sam'alla
ijaijänu/ijänu
Slm III. (1. p.)2S9
Maballiba*
Phönizien
Hiram v. Tyros Luli v. Sidon
Malabu 1#
Dimasqa
ijazii-il
Tigl 111. 260 Sn 26 1 Sim III. (21. p.)262
Müru**
Blt-Agüsi
Aramu
Sim III. (25. p.)263
Tab. 3.2 Ortsnamen mit der Bezeichnung äl dsnnüti RIMA 3, 102.10, iv, 25-26; id. 102, 11, Rs. 6'-8'; id. 102.16, 145'-146'. A 16919,1', I', (4° Heft, 216; T IOff 11 KK); Chic., ii, 41-44; CT 26, ii, 62-66; Jer, ii, 38-42; Rass., 33-34. 246 s. vorherige Fußnote. 247 RIMA 3,102.1,65'; id. 102.2, i, 51; id. 102.3,85. 248 RIMA 3, 102.6, iii, 10; id. 102.8,39'. 249 RIMA 2, 101.1, iii, 81. 250 Chic. ii, 41-44; CT 26, ii, 62-66; Jer, ii, 38-42; Rass., 33-34. 251 RIMA 3,102.1,90'; id. 102.2, ii, 17. 252 RIMA 3,102.16,157'. 25J CT 26, iv, 77. 254 RIMA 3,102.16,156-157'. 255 RIMA 2,101.1, iii, 51. 256 RIMA 3,102.10, iv, 25-26; id. 102,11, Rs. 6'-8'; id. 102.16, 145'-146'. 257 RIMA 3, 102.16, 161'. 258 RIMA 3, 102.10, iv, 25-26; id. 102, 11, Rs. 6'-8'; id. 102.16, 145'-146'. 259 RIMA 3, 102.1,53'; id. 102.2, i, 42. 260 Tig1 Summ 9, Rs. 6. 261 Chic., ii, 41-44; CT 26, ii, 62-66; Jer, ii, 38-42; Rass., 33-34. 262 RIMA 3, 102.16, 157'. 263 RIMA 3,102.14,130. 244 245
92
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Land/Gebiet
Stadt Paripa _~!Z!lb~
Sürunu Sariptu" ~idünu
rabU*
~idünu ~ebru*
Sinuhtu' Tagi Tanakun TiI-Barsip'*** Til-baser~
TiI-garimmu Timur 2 Urime
useWetas [...]ga ""]•.•)3
BIt-Adini Gargamis Bit-Adini Phönizien Phönizien Phönizien Tabälu BIt-Adini Que BIt-Adini BIt-Adini Kammanu Que UnqiIPattinu Phönizien Kammanu Blt-Adini Dimasqa
lokaler Herrscher Ahünu
Sangara Abünu Luli v. Sidon LuHv. Sidon Luli v. Sidon Kiakki
Ahünu Tullu Abünu Ahünu Tarhunazi Kate Lubarna LuHv. Sidon Lalla
Ahünu Hazä-il
ass. Herrscher Sim III. (2. p.)264 Slm III. (2. p.)265 Sim III. (2. pY66 Sn267 Sn268 Sn269 Sg270 Sim III. (2. p.)271 Sim III. (26. p.)272 Sim III. (1.-3. p.)273 Sim III. (2. p.)274 Sg275 Sim III. (25. p.)276 Sim III. (I. p.)277 Sn278 Sim III. (33. p.)279 Sim III. (2. p.)280 Sim III. (21. p.)281
*auch als bIt düri bezeugt; **auch als birtu bezeugt; ***auch als mälJäzu dsnnu bezeugt; # auch als äl saITiltibezeugt; Fettdruck =nur als befestigte Stadt belegt
Tab. 3.2 Ortsnamen mit der Bezeichnung äl dsnnüti 264
RIMA 3, 102.2, ii, 17.
265 RIMA 3, 102.2, ii, 19. 266 RIMA 3,102.2, ii, 17. 267 A 16920,1',5', (4° Heft, 217; T n/r 12bB); Chic., ii, 41-44; CT 26, ii, 62--66; Jer, ii, 38-42; Rass., 33-34. 268 A 16920, 1',3', (4° Heft, 217); weitereQuellenwie in Fußnote 267. 269 A 16920,1',4', (4° Heft, 217); weitereQuellenwie in Fußnote 267. 270 SgNajaf, ii, 17. 271 RIMA 3,102.2, ii, 17. 212 RIMA 3,102.14,133; id. 102.16,217'-218'. m RIMA 3, 102.2, i, 31, id. 102.2, ii, 14. 31. 67; id. 102.17, 8 (mäbäzu dannu). 274 RIMA 3,102.2, ii, 17. 275 SgF Prunk, 81. 276 RIMA 3,102.14,128. 277 RIMA 3, 102.3,94-95. 278 A 16920,1',6', (4° Heft, 217); weitereQuellenwie in Fußnote 267. 279 RIMA 3, 102.14, 108. 280 RIMA 3,102.2, ii, 17. 28' RIMA 3,102.16,157'.
93
HUMANGEOGRAPHIE
Stadt Anduersalla" Anmurru" Dabigu* Ellibir ijarrua Kiaka+ Luhsu" Müru* Ni'u Purtir" Qidisi Qubna Sindarara Usi Usian Usnanis
Wargin ""]•••)6
Land Kammanu Kammanu Bit-Adini Kammanu Que Kammanu Kammanu Blt-Agüsi Hamat Kammanu 8amat Kammanu Kammanu Kammanu Kammanu Que Kammanu Lage unbekannt
lokaler Herrscher Tarhunazi Tarhunazi Ahünu Tarhunazi Tarhunazi Tarhunazi Aramu Tarhunazi -
-
ass. Herrscher Sg282 Sg283 Slm 1II. (2. p.)284 Si85 Sg286 Sg287 Sg288 Slm 1II. (25. p.)289 Tigl III.29O Sg291 Tigl III.292 Ash293
Tarhunazi
Sg294 Sg295 Sg296 Sg297 Sg298
-
Tigl III.299
Tarhunazi Tarhunazi Tarhunazi
-
*auch als äl dannüti bezeugt; "auch als messsrtu bezeichnet; Fettdruck = nur als befestigte Stadt belegt
Tab. 3.3 Ortsnamen mit der Bezeichnung birtu
SgF Ann, 216-218; SAAS 8, Vllb, 8-10. SgF Ann, 216-218; SAAS 8, Vllb, 8-10. 284 RIMA 3,102.1,90'; id. 102.2, H, 17. 285 SgF Ann, 216-220; SAAS 8, Vllb, 13-14. 286 SgF Ann, 125-126; Sg C1h D, v, 37-40. 287 SgF Ann, 216-218; SAAS 8, VIIb, 8-10. 288 SgF Ann, 216-218; SAAS 8, Vllb, 8-10. 289 RIMA 3,102.14,130. 290 CTN 5, 175f., Rs. 22 (ND 2644). 291 SgF Ann, 216-218; SAAS 8, Vllb, 8-10. 292 CTN 5, 175f., Rs. 23 (ND 2644). 293 SAA4, 7,1'. Rs. 2. 294 SgF Ann, 216-220; SAAS 8, Vllb, 13-14. 295 SgF Ann, 216-219; SAAS 8, Vllb, 11-13. 296 SgF Ann, 216-219; SAAS 8, Vllb, 11-13. 297 SgF Ann; 125-126; Sg C1h D, v, 37-40. 298 SgF Ann, 216-219; SAAS 8, Vllb, 11-13. 299 CTN 5, 175f., Rs. 21 (ND 2644). 282
283
94
DIEGEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DERLEVANTE
Die Belege stammen größtenteils aus den Inschriften Sargons (12 von 18,67 %). Die Verteilung nach Ländern ist folgende: Belegte Städte"
birtu
iildannüti
Land/Gebiet Bit-Adini
8
(1)*
26
(1)*
24
Bit-Agüsi
2
Dimasqa
4
18
Gargamis
I
3
ijamat
2
33
ijilakku
21 300
21 (bzw.24io l
Jaudu
46
6
Kammanu
2
Phönizien
9
Que Sam'alla
6
I
2
Tabälu
I 3
25
Unqi Lage unbekannt
II
13 46
2
14 5
I
*auch als äl dannütibezeugt; "Gesamtzahl der belegten Städte innerhalb eines Landes oder Gebiets
Tab. 3.4 Anzahl der befestigten Anlagen nach Ländern Liverani bemerkt zu Recht, dass die "befestigten Städte" (al dannütJ) nicht unbedingt groß sein müssen und dass sich hinter dieser Bezeichnung auch Festungen, Burgen und militärische Stützpunkte verbergen. Der Ausdruck birtu scheint in den neuassyrischen Texten mehr auf eine Festung als auf eine ummauerte Stadt hinzudeuten. Dagegen ist Liveranis Annahme, alle mit Namen erwähnten Städte, die nicht al dsnnüti sind, hätten keine Stadtmauer, nicht zutreffend'F. Einerseits würden
300 Asarhaddon zerstörte 21 Festungen in Hilakku, deren Namen nicht überliefert sind, Borger Ash, Nin A, iii, 52-53. 301 Die Städte Illubru, Ingirä und Tarzu können in Que, an der Grenze zu ijilakku, oder in ijilakku selbst gelegen haben. Trifft Letzteres zur Zeit Asarhaddons zu, dann könnten sie bereits unter den 21 ummauerten Städten berücksichtigt worden sein. 302 "In any case, the insistence on fortification is so systematic that we can confidently consider a city known by name and not defined as jjJ dannütito be devoid of city walls", Liverani (1992) 125.
HUMANGEOGRAPHIE
95
diese Städte keinen Platz weder in der dreistufigerr'?' noch in der fünfstufigen'?' Siedlungsstruktur haben, da sie weder ,,königliche Städte" (äl sarrotJ) noch "befestigte Städte" (äl danniitJ) noch .Dörfer" ("Städte in der Umgebung" ohne Angabe der Namen) sind. Andererseits überwiegen in den Quellen punktbezogene Objekte, die zwar mit Namen genannt sind, aber nicht genauer definiert werden. Ca. 75 % der Stadtnamen in der untersuchten Region werden weder mit äl saniiti noch mit äl danniiti o. Ä. explizit beschrieben'?", Von einigen wissen wir aber sicher, dass es sich um befestigte Städte gehandelt haben muss, weil sie Provinzhauptstädte unter assyrischer Herrschaft waren (z. B. Hatarikka, Simirra), weil ihre Namen auch Territorien bezeichnen (z. B. Hamat, Kummuhu), weil sie als befestigte Städte dargestellt (z. B. Amqarrüna306) oder belagert wurden (z. B. Azurn, Banajabarqa, Blt-Daganna, Jappü'?'). Darüber hinaus sind befestigte Städte mit und ohne determinierende Ausdrücke bezeugt (die in Tab. 3.2 u. 3.3 nicht fettgedruckten Ortsnamen). Aus diesen Gründen kann man nicht davon ausgehen, dass alle Städte, die weder als königliche noch als befestigte Stadt explizit bezeichnet werden, keine Befestigungsanlagen besaßen. Dies bedeutet, dass es mehr ummauerte Städte und Festungen gab, als in Tab. 3.2 und 3.3 zum Ausdruck kommt. Hinzu kommen die befestigten Städte, die ausschließlich in Reliefdarstellungen und den entsprechenden Beischriften bezeugt sind:
1) iilsarrüti, 2) st dsnnüti; 3) Dörfer. 1) assyrische Hauptstadt, 2) assyrische iil sarrüti in der Peripherie, 3) lokale iil sarrüti, 4) iil dsnnüti; 5) Dörfer. 30S ij.azazu und Tajä, zwei Städte in Pattinu, werden in den Inschriften Salmanassars III. jeweils als miibiizu rabU "große Stadt" bezeichnet. Der Terminus miilJiizu wird in den neuassyrischen Königsinschriften für bedeutende Städte verwendet: s. z. B. RIMA 3,103.1, i, 45-50, femerCAD Mll, 87-88. 306 BottaIFlandin (1849) Taf. 93, Saal V, 10 (u. R.). 307 Chic, ii, 69-72; CT 26, ii, 96-iii, 4; Jer, ii, 65--68; Rass., 41. 303
304
96
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DERLEVANTE
Stadt
Land/Gebiet
Darstellung
ass. Herrscher
Adä
ijamat
Sim 111.308
King (1915) pl, LIII, Band IX.6 (0. R)
Astartu
Dimasqa
Tigl III. 309
Tadmor (1994) Fig. 11, Wall
Ba'il-gazara
Lage unbekannt
Sg310
BottalFlandin (1849) Taf. 86, Saal V, 2 (u. R)
Gabbutunu
Pilistu
Sg311
BottalFlandin (1849) Taf. 89, Saal V, 5 (u. R)
Gazru
Jaudu
Tigl 111. 312
Tadmor (1994) Fig. II Wall
III (0. R.)
IV (0. R.) Lakisu Manna
Jaudu
Blt-Adini
Sn
313
Paterson (1915) pI. 78 314
Anp 11.
315
_316
311
-
Ulluba I
Lage unbekannt
Anp 11.
[...[agdä
Blt-Agüsi
Sim III. 318
King (1915) pI. LXX, band XII.5 (u. R)
Tab. 3.5 Befestigte Städte, die nur aus Reliefbeischriften bekannt sind. Zusätzliche Informationen über die befestigten Städte sind - abgesehen von den Darstellungen - selten. Ausnahmsweise erfahren wir über Kaprabi in Bit-Adini, dass die Stadt stark befestigt war (älu den danniS) und "wie eine Wolke vom Himmel" hing'!", was auf eine hohe, für eine Belagerung schwer zugängliche Lage hindeutet'i". Nach der Eroberung von Til-garimmu in Sargons 11. 11. Regierungssjahr wurde diese Stadt durch zehn vorgelagerte "starke Festungen" (biräte dannäte) geschützt?'. Es handelt sich dabei nicht um Neugründungen, sondern um bereits existierende Orte, deren Befestigungsanlagen verstärkt wurRIMA 3, 102.75, 1. Tigl M 11.2, 1. 310 SgF Rel, 277, V:15, 1. 311 SgF Rel, 277, V:5. 312 Tigl M II.3, I. 313 Russell (1999) 287, xxxvi, 12,3. 314 Photos und Zeichnungen des Lachisch-Zyklus bei Barnett et al. (1998b), pI. 322352 (bes. 349-35; Beischrift auf pI. 345). 315 RIMA 2, 101.81, 1. 316 Assurnasirpals Bronzetürbeschläge sind bislang noch nicht vollständig publiziert, s. RIMA 2, S. 321, Einleitung zu 101.51. 317 RIMA 2, 101.90, 1. 318 RIMA 3, 102.81, 1. 319 RIMA 2, IOU, iii, 51. 320 Der gleiche Ausdruck wird z. B. für den Berg Sitamrat (s.o.) verwendet. 321 SgF Ann, 213-216. 308 309
HUMANGEOGRAPHIE
97
den. Luhsu, Purtir, Anmurru, Kiaka und Anduarsalia, auch als "Wachposten" (ma$$artu) bezeichnet, wurden gegen Urartu angelegt; so auch Usi, Usian und Wargin gegen Musku sowie Ellibir und Sindarara gegen Kasku. Die unterste Stufe des Siedlungssystems bilden Dörfer und Weiler, die ungeschützt in der Landschaft liegen und sich der landwirtschaftlichen Produktion widmen. Dörfer in den westlichen Gebieten kommen in den Texten nur gelegentlich vor und der in anderen Regionen geläufige Ausdruck "Städte in der Umgebung" (äläni sa limetJ) ist ebenfalls selten bezeugt. Im Zusammenhang mit Amö in Blt-Agüsi, der königlichen Stadt von Aramu, werden ,,100 Städte in ihrer Umgebung" (100 äläni sä limetisu) erwähnt, die zerstört wurden'P. Im Jahr darauf (848) rühmt sich Salmanassar, vor dem Angriff auf ijamat, das Hauptziel des Feldzugs, ,,100 Städte des Aramu" (100 äläni sa 'Arame) erobert zu haben'". In drei weiteren Fällen wird eine große Anzahl - jeweils um die 100 - an Siedlungen erwähnt, die mehrheitlich als Dörfer zu verstehen sind. Im oben genannten Feldzug gegen ijamat werden ,,97 Städte des Sangara" in Gargarnis erobert'". In ijamat selbst wird die königliche Stadt Astammaku "samt 89 (weiteren) Städten" eingenommeu'". In diesem Fall gibt es keine einheitliche Wiedergabe der Zahl, da die Quellen auch 99 326 und 86327 Städte nennen. Tiglatpileser III. überwältigt seinerseits 100 Städte in Gurgunr'". Nach einer Lücke von mehreren Zeichen, wo der Name von vielleicht zwei Städten zu erwarten ist, wird auf die "Städte in ihrem (Plural) Umkreis" (äläni sa siIJirtJsunu) hingewiesen, die ebenfalls erobert wurden'". Ein weiteres Beispiel, jedoch ohne Zahlenangabe, bietet die Eroberung von Meliddu "samt den Städten in seiner Umgebung" durch Sargon 11. 330 • Kleine Siedlungen werden auch als älu $e!Jru "Kleinstadt" bezeichnet und zusammen mit ummauerten Städten (äl dannütl) genannt. Im Zu322 RIMA 3,102.6, ii, 58-59; id. 102.8,31'; id. 102.10, ii, 49-50; id. 102.14,86; id. 102.16,69'-70'. 12l RIMA 3, 102.6, ii, 70; 102.8,35'-36'; id. 102.10, ii, 53; id. 102.16,72'-73'. 324 RIMA 3, 102.6, ii, 69; 102.8,35'; id. 102.10, ii, 52; id. 102.16,72'. 325 RIMA 3, 102.6, iii, 1-2; id. 102.10, ii, 56-57; id. 102.14,88; id. 102.16,75'-76'. 326 RIMA 3, 102.8,37'. 327 RIMA 3, 102.82. 328 Tigl Stele, i B, 38'. 329 Tigl Stele, i B, 38'-39'. 330 SgF Prunk, 80.
98
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
sammenhang mit dem Feldzug gegen Jaudu im Jahr 701 äußert sich Sanherib folgendermaßen: "Und was Hiskia von Juda anbelangt, der sich meinem Joch nicht unterworfen hatte, 46 seiner ummauerten Städte (46 älänIsu danniit1) - Festungen (bIt diiräm) - sowie die kleinen Städte in ihrer Umgebung (äläni ~efJriiti sa limetisUnu), die ohne Zahl sind (sa nib« lä isO), ... belagerte und eroberte ich'?", Der gleiche Ausdruck kommt in den Inschriften Asarhaddonsvor, als über die ,,21 ummauerten Städte und die Kleinstädte in ihrer Umgebung" berichtet wird, die in ijilakku ausgeplündert und verbrannt wurden'", In den beiden Beispielen wird die unterste Stufe der Siedlungshierarchie dadurch erkennbar, dass die Orte einerseits getrennt von den ummauerten Städten genannt, andererseits als Kleinstädte bezeichnet werden, die zerstreut in der Umgebung von größeren Städten liegen. Darüber hinaus werden die judäischen Dörfer als unzählig beschrieben. Ganz ohne nähere Bestimmungen werden die kleinen Siedlungen in Que aufgeführt. In den Annalen Salmanassars 111. heißt es in Bezug auf das 29. Regierungsjahr: "Ich eroberte Lusanda, Abarnani (und) Kisuatni - ummauerte Städte - samt unzähligen Städten, von den nächstliegenden zu den am weitesten entfernten seiner (d. h. von Kati von Que) Städte"333. Wiederum wird die große Anzahl und die geographische Verstreuung betont'". Die bisher besprochenen Beispiele bestätigen Liveranis Auffassung bezüglich der kleinsten Siedlungen innerhalb des dreistufigen Systems: Sie kommen als Kollektiv vor, bleiben unbenannt und liegen in der Nähe von größeren Städten; wenn ihre Anzahl angegeben wird, dann sind es um die 100. Dass aber damit ausschließlich Bauerndörfer gemeint sind, wie Liverani behauptet, möchte ich doch bezweifeln. Es kann nämlich nicht ausgeschlossen werden, dass teilweise auch andere Kleinstädte mit einbezogen wurden. Zumindest in einem Fall gibt es Anzeichen dafür, dass sich der Ausdruck äläni sa Iimeti nicht auf Bauerndörfer beschränkt hat. Ausnahms-
3R, 12f., 27-28; Chic., iii, 18-23; CT 26, iii, 38-46; Jer, iii, 16-21; Rass., 49-50. Ash Nin A, iii, 52-53. 333 RIMA 3, 102.10, iv, 26-29. 334 Für die Levante an sich sind keine namentlich erwähnten Dörfer bekannt. Für BitAdini sind Kapar-Sugä, Kapridargilä und vielleicht Kaprabi belegt; nördlich von BitAdini, im Bezirk von Sarugi lag Kapar-Lahe-il. 331 332
HUMANGEOGRAPHIE
99
weise werden in Asarhaddons Prisma A 16 Ortsnamen genannt'", "Städte in der Umgebung von Sidon, wo es Weideland und Tränkstellen gab, seine (d. h. des unterworfenen Herrschers) Stützpunkte'P". Es dürfte sich hier meistens um Küstenstädte handeln, gelegentlich mit einem kleinen Hafen. Ihr Hinterland wird ausdrücklich erwähnt (a!ar rlti u ma!qitJ). Einwohner dieser Städte, die Asarhaddon eroberte, wurden zusammen mit Leuten aus östlichen Gebieten in Kär-Assur-ahu-iddina, dem neu gebauten Zentrum einer ebenfalls neu eingerichteten Provinz, angesiedelt. Bei Sanherib findet man in Bezug auf die Städte des Luli von Sidon, die er erobert, ebenfalls die Bezeichnung a!ar riti u ma!qiti bit tuklatesu. Hier haben wir es eindeutig mit befestigten Städten zu tun'": "Groß-Sidon, Klein-Sidon, Bit-Zitti, Sariptu, Mahalliba, USU, Akzibu, Akkü, seine ummauerten Städte (alänisu dannütJ), Festungen (bit düränJ), wo es Weideland und Wasserquellen gab (asar titi u ma!qitJ), seine Stützpunkte (bit tuklatesu)"338. Ein weiteres Beispiel ist die Zerstörung von 591 Städten aus 16 Bezirken in Sa-imerisu (aläni sa 16 nag8) durch Tiglatpileser III. im Jahr 732 339• Unter diesen Städten befanden sich sicherlich auch die 16 Bezirkszentren, die vermutlich keine Bauerndörfer waren. Liveranis dreistufiges Siedlungsmodell ist für die Levante anwendbar, aber mit leichten Änderungen, um die zahlreichen Ortsnamen aufnehmen zu können, die weder befestigte Städte noch Bauerndörfer waren. Die erste Stufe nimmt weiterhin die ,,königliche Stadt" (al sarriitJ) ein, im Grunde eine befestigte Stadt, wo der lokale Herrscher residiert. Die zweite Stufe der "befestigten Städte" umfasst, wie Liverani bereits betont hat, eine Vielfalt von Möglichkeiten, von der ummauerten Stadt bis zur Burg. Darüber hinaus zählen hierher nicht nur die explizit als befestigt bezeichneten Städte, sondern viele mehr, von denen nur der Name ohne weitere Spezifizierung überliefert ist. Die dritte Stufe, bleibt man bei der grundlegenden Opposition befestigt/nicht befestigt, betrifft ebenfalls eine Palette von nicht befestigten Orten, von einer namentlich bekannten Kleinstadt bis zum "anonymen" Bauerndorf und zu isolierten Häusern. Eine Quantifizierung und Präzisierung des JJ5 Ampa, Birgi', Bir'ü, Blt-Gisimeja, Bitirume, Bit-Supuri, Dalaimme, Gambülu 2, Gi', Hildüa, Inimme, Isihimme, Kilmö, Qartimme, Sagü, Sikkü, JJ6 älänisa limetUJU~idüni asarrlti u masqlti bit tuklatesu, Ash Nin A, iii, 1-8. m Alle Hafenstädte mit Ausnahme von Mahalliba; s. RGTC 7/1, 229-231, s. v. Sidünu sehru, JJ8 Chic., ii, 41-45; CT 26, ii, 62-67; Jer, ii, 38-42; Rass., 33-34. JJ9 Tigl Ann 23,16'-17'.
100
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Modells kann nur mit Hilfe der Siedlungsarchäologie erfolgen. Eine solche Untersuchung liegt für die Levante noch nicht.vor. De vorgeschlagenen Änderungen erlauben, das Modell mit Daten aus der Feldforschung und mit Modellen, die für andere Epochen und Regionen vorgeschlagen wurden, in Einklang .zu bringen. Ein breites Spektrum an Ortschaften unterschiedlicher Größe ist z. B. für die südliche Levante in der Eisenzeit 11 deutlich erkennbar. Die Untersuchung von 1087 Ortschaften im Territorium des heutigen Staates Israelr", die im 8. Jh. v. u. Z. besiedelt waren, führte zu einer Klassifizierung der Orte nach ihrer Größe in fünf Kategorien: A. sehr kleine Siedlungen (0,1 bis 0,3 ha), B. kleine Siedlungen (0,4 bis 1,0 ha), C. mittelgroße Siedlungen (1,1 bis 4,9 ha), D. große Siedlungen (5 bis 9,9 ha) und E. sehr große Siedlungen (über 10 ha)341. In seiner vorbildlichen Untersuchung der Siedlungsstruktur am unteren Häbür in der neuassyrischen Zeit verwendet Morandi Bonacossi ebenfalls eine fünfstufige Hierarchie, die auf den Typologien von Parsons und Blanton beruht342: 1. Weiler (bis ca. 1,5 ha), 2. Dörfer (bis ca. 1,5 ha), 3. Kleinstädte (bis ca. 7 ha), 4. Subzentren (bis ca. 10 ha) und 5. Zentren (über 10 ha)343. Überdies legen die schriftlichen Quellen nahe, dass Siedlungen in Grenzgebieten besondere Funktionen hatten und daher Sonderfälle innerhalb der hierarchischen Siedlungsstruktur darstellen. Dazu gehören zum Beispiel die Wasserstellen im nördlichen Ostjordanland Apparu, Enzikarme, Manhabbi, Marqanä, Saräqa, Saratein, Sajuran, Ta'nä und Tenuquri, die in den Inschriften Assurbanipals als aSM kuppi namba'i sa me mala bafu "Ortschaften mit Sammelbecken und Quellen, so viele es gab" bezeichnet werdeu'". Östlich von Palmyra ist sogar eine befestigte Wasserstelle bezeugt, wo Assurbanipal sein Lager aufschlug: Laribda, bit düri sa sbns ina mu!JlJi gubbäni sa me "eine mit Steinmauern befestigte Stadt an Wasserzisternen'?". Die genannten Wasserstellen lagen in einem von Arabern kontrollierten Gebiet.
340 14064 qkm, d, h. das heutige Israel ohne die Wüste Negev südlich von BeerScheba, BroshilGophna (1984) 50, BroshilFinkelstein (1992) 47 und Karte aufS. 49. 341 BroshiIFinkelstein (1992) 48. 342 Parsons (1971), Blanton (1972). 341 Morandi Bonacossi (1996) 111-119. 344 Asb A, ix, 27-31; BIWA 77ff., iv, 33ff. 345 Asb A, viii, 101-102; BIWA 77ff., iii, 40--41.
HUMANGEOGRAPHIE
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3.3.1.2 Flächenbezogene Objekte In Tab. 3.6 sind 43 Ortsnamen aufgelistet, die Länder (34), Gebiete innerhalb von Ländern (8) oder Inseln (1) bezeichnen'". Die Anzahl der flächenbezogenen Objekte beläuft sich eigentlich auf 36, da sieben Länder zwei Namen haben. Blt-Gabbäri ist als dynastischer Name von Sam'alla nur in den Inschriften Salmanassars III. belegt'". Btt-Hazä-il wird für Sa-imensu ausschließlich in den Inschriften Tiglatpilesers III. verwendet'". In den Inschriften Sargons 11. ist Bit-Pa'alla ein alternativer Name zu Gurgunr'". Jahänu ist eine seltene Bezeichnung für BItAgüsi, die nur bei Assumasirpal 11.350 und Salmanassar 111.351 vorkommt. Dagegen ist Blt-Humri, ebenfalls eine dynastische Bezeichnung, die geläufige Form für Israel, während Sir'ala nur einmal in einer Inschrift Salmanassars III. bezeugt ist352 • Im Fall des Staates Unqi wird neben dem westsemitischen Namen auch Pattinu benutzt'", wobei dieser hauptsächlich in den Inschriften Assurnasirpals 11. und Salmanassars III.354 belegt ist, während Unqi bei Tiglatpileser 111. 355 zu finden ist. Schließlich sei das Land Meliddu erwähnt, benannt nach der gleichnamigen Hauptstadt, das in den Inschriften Sargons 11. Karnmanu heißt'". Das Benennen eines Landes nach seiner Hauptstadt bzw. nach
346 Ortsnamen, die vorwiegend Städte bezeichnen, sich aber auch auf ein Territorium beziehen (Arpadda, Gargamis, Kullania, Sam'alla, Subat, Til-abne) werden mit den Städten behandelt. 347 RIMA 3, 102.2, ii, 24 u. 83; die sonst übliche Bezeichnung Sam'alla ist in der gleichen Inschrift (RIMA 3, 102.2, i, 42.53) sowie in einer anderen Inschrift Salmanassars (RIMA 3, 102. I, 54'. 67') bezeugt. 348 Tigl Summ 4, 7'; Tigl Summ 9, Rs. 3; wahrscheinlich auch in Tigl Ann, 18,3'. Der geläufige Name Sa-imerIsu ist auch bei Tiglatpileser belegt: Tigl Ann, 3, 3; Tigl Ann 13, 10; Tigl Ann 23,13'. 17'; Tigl Ann 26, 9; Tigl Stele, iii A, 4. 349 SgF Ann, 238; SgF Prunk 86; ansonsten wird in Sargons Inschriften Gurgum verwendet: SAAS 8, VlId, 4; SgF XIV, 11; SgF Ann, 239; SgF Prunk, 83. 88; SgF S4, 30; SgF Stier, 26; Sg Clh D, v, 55. 60; Sg Hamat, 21. 350 RIMA 2, 101.1, ii, 71 u. iii, 78; id. 101.2,46. 351 RIMA 3,102.1,69'; id. 102.2, ii, 1. 352 RIMA 3, 102.2, ii, 92; ansonsten wird in Salmanassars Inschriften Bit-Humri benutzt: RIMA 3, 102.8,27"; id. 102.10, iv, 11; id. 102.12,30; id. 102.16, 135'. J53 Die Etymologie von Pattinu ist noch nicht klar; am plausibelsten wäre eine altanatolische Herkunft (s. Yamada [2000] 96 Anm. 71), obwohl eine westsemitische nicht ausgeschlossen werden kann (Astour [1977] 131, Zadok [1989] 167). 354 Pattinu ist ein Mal bei Tiglatpileser bezeugt, Tigl Stele, ii B, 5'. 355 Unqi ist auch in RIMA 3, 102.1, 93'; id. 102.60; id. 102.69 (Slm 111.) und in Canon 829 B4 attestiert. 356 In der Episode der Deportation des Königs Gunzinänu von Kammanu wird Meliddu als seine Hauptstadt bezeichnet (SgF XIV, 9-10). Nach der Verbannung seines Nachfolgers Tarhunazi in Sargons 11. Regierungsjahr wurde Kammanu geteilt: Seine
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DIEGEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DERLEVANTE
einem seiner Hauptzentren ist auch für Gurgum, ijamat, Hubuänu, Kummuhu und Paqarhubuni bezeugt'". Zusammen mit Meliddu werden diese Ortsnamen vornehmlich für die Bezeichnung eines Territoriums benutzt358 • Die Bezeichnung der neuassyrischen Provinzen richtet sich, mit Ausnahme von Que und Tabälu, nach dem Hauptzentrum, wo der Gouverneur seinen Sitz hatteJ59 • Darüber hinaus gibt es einige Toponyme, die sich vorwiegend auf Städte beziehen, aber auch mit dem Determinativ KUR geschrieben werden und gleichnamige Territorien bezeichnen können360 • Die meisten Belege für Sam'alla zum Beispiel beziehen sich auf die Stadt, heute Zincirli, die Zentrum des gleichnamigen Staates war. Als Nisbe ist der Ortsname in der Regel mit dem Determinativ KUR belegt. Da die meisten Zeugnisse aus der Zeit Salmanassars m. und Tiglatpilesers III. stammen, kann man daraus folgern, dass das Toponym auch als Länderbezeichnung fungierte. Der Kleinstaat Gargamis bietet ein weiteres Beispiel. Der Ortsname ist überwiegend mit dem Determinativ URU oder ohne Determinativ belegt und bezieht sich auf die Stadt Gargamis, Zentrum des gleichnamigen Staates. Gargarnis wurde Sitz eines assyrischen Gouverneurs erst unter Sargon 11.; Belege mit dem Determinativ KUR, die aus älteren Zeiten stammen'?', könnten un-
Hauptstadt wurde an Mutallu von Kummuhu übergeben und der Rest in eine assyrische Provinz umgewandelt (SgF Ann, 204-221, SgF Prunk, 78-83). 357 Im Fall von Täbilu, nur einmal als Nisbe mit dem Determinativ KUR bezeugt (CTN 5, 160, 5, ND 2773), handelt es sich wahrscheinlich um ein Territorium, das nach einer gleichnamigen Stadt benannt wurde. 358 Gurgum und lJubusnu sind selten, Kummuhu und Meliddu öfters als Städte belegt. Keiner der neuassyrischen Belege für ijamat, geschrieben mit dem Determinativ URU, muss unbedingt auf die Stadt lJamat hinweisen (Tigl Ann, 19, 10; Tigl Ann 26,5; SAAS 8, VIe, 5'; SAA 11, I, Rs. i, 8'. 12'; als Nisbe Tigl Ann, 13, 12 u. Tigl Ann 27, 4). Der Wechsel von KUR und URU ist gut bezeugt und die entsprechenden Kontexte liefern keine einschlägigen Argumente. Die Existenz einer Stadt lJamat (heute Hamäh am Orontes) im 9. und 8. Jh. ist jedoch durch Inschriften und archäologische Untersuchungen hinreichend bezeugt (gegen Sader [1986] u. Sader [1987] 223-225); s. u. a. KAI 203-213, Lehmarm (2002) 257-263, Lipinski (2000a) 249-318. 359 Der Name der Provinz, die in Sargons 9. Regierungsjahr eingerichtet wurde und die Territorien von Blt-Purutas und Hilakku umfasste, ist nicht bekannt; SgF Ann, 202204. 360 s. Fußnote 346. 361 RIMA 2, 101.1, iii, 65. 70 (Anp II.); RIMA 3, 102.1, 55'; id. 102.2, i, 43 (Slm III.). In den Inschriften dieser Herrscher wird sonst das Determinativ URU benutzt, so dass man auch einen Wechsel der beiden Orthographien ohne Bedeutungsunterschied annehmen kann.
103
HUMANGEOGRAPHIE
Name Blt-Adini I Blt-Agüsi
Zentren Til-Barsip
Angaben zur Lage
-
Bit-Ammän
Arpadda Ammänia)"
-
Btt-Gabbäri (~Sam'alla)
Sam'alla
-
-
Blt-Hazä-il ~ Sa-imerisü Blt-Humri
Samertna
Blt-kurussä (?)
n. b.
Lage unbekannt
Blt-Pa'alla ~ Gurgum Bft-Purutas
n. b.
in Tabälu
Bit-Rububi
362
-
Subat
Gurgum
Gurgum / Marqasa*
ijalpi
n. b.
ijamat
Arganä, Aätammaku,
-
in Kummuhu -
Atinnu, Pargä, Qarqaru ijilakku ijubusnu Illabani (?) Jä' Jadnana Jahänu I
~
-
n. b. Hubusnu n. b. n. b.
in Jadnana
-
Insel
in Tabälu (z. Z. Ash) Lage unbekannt
Blt-Agüsi
Jaudu
Ursalimmu
-
Jausa] ... ] Kammanu Kasku Kistan Kummuhu Luddi Luhuti Mä'ab
n. b.
-
Meliddu
-
Meliddu Musku I
~
n. b.
-
n. b.
in Kummuhu
Kummuhu" n. b. (Sardeis) ijatarikka
in ijamat (8. Jh.)
n. b.
-
n. b.
-
Kammanu
Tab. 3.6 Ländernamen
362 Blt-Ruhubi könnte die dynastische Bezeichnung eines aramäischen Staates Subat sein, wobei Subat in den neuassyrischen Quellen stets mit dem Determinativ URU geschrieben wird und als Stadt zu verstehen ist; zum Territorium von Subat und den Problemen in Bezug auf seine Bestimmung s. Lipinski (2000a) 319-345, Weippert (1971) 269-271.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Pattinu ,Pilistu
Zentren Paqarhubuni Kunulua mehrere Zentren
Que
Pabri
-
Dimasqa, Malabu I Artulu, Sinubtu n. b.
-
Name Paqarhubuni
Sir'ala -+ Bit-tJumri Sa_imerIsu363 Tabälu Tarsisi (?) Tusa (?) Täbilu (?) Udümu
n. b. Täbilu (?) n. b.
Unqi -+ Pattinu ku'[. ..] 5
n. b.
n. b. =nicht bezeugt;
Angaben zur Lage -
-
Lage unbekannt in Tabälu (?) -
in Tabälu
* nicht als äl s8lTütibezeugt
Tab. 3.6 Ländemamen (Fortsetzung) ter Umständen als Bezeichnung für den Staat Gargamis gedeutet werden364 • 363 Bis zur Eingliederung in das assyrische Provinzsystem durch Tiglatpileser 1II. im Jahr 732 wird der Name Dimasqa in den Inschriften fast ausschließlich fiir die Stadt benutzt. Das Land wurde Sa-imerIsu oder Bit-Hazä-il genannt. Nur selten wird das Determinativ KUR verwendet. Im Eponymenkanon ist kuroimaSqa in den Einträgen für die Jahre 733 und 732 bezeugt, d. h. im Jahr vor der Eroberung der Stadt und im Jahr der Umwandlung in eine assyrische Provinz. Da wir nicht wissen, wann diese Liste verfasst wurde und zu welchem Zeitpunkt die Angaben eingetragen wurden, halte ich es für wahrscheinlich, dass Dimasqa vor der Eroberung nicht als Landesbezeichnung benutzt wurde. In Asb A, ix, 8 ist ferner eine Variante mit URU bezeugt. In SAA 6, 39, Rs. 11 steht KUR, aber in anderen Datierungsformeln des gleichen Eponymen Ilu-Issea, Gouverneur von Damaskus zur Zeit Sanheribs, wird URU geschrieben (SAA 6, 81, ob. Rd. 10; SAA 6, 134, ob. Rd. 16; SAA 6, 135, Rs. 7'). Auch wenn diese Orthographien vor dem Hintergrund der Austauschbarkeit von URU und KUR erklärt werden können, war Dimasqa zur Zeit Sanheribs und Assurbanipals bereits eine assyrische Provinz. 364 Til-abnö ist zwar nur als Stadt bezeugt, muss aber das Zentrum eines aramäischen Kleinstaates nördlich von Bit-Adini gewesen sein, Lipinski (2000a) 164, Liverani (1992) 72, Yamada (2000) 91. Nach der Eroberung durch Tiglatpileser im Jahr 738 wurde die ehemalige Hauptstadt von Unqi/Pattinu, Kunulua, zum Sitz eines assyrischen Gouverneurs. Als solche ist sie mit dem Namen Kullania belegt. In drei Fällen, mit Determinativ KUR, könnte Kullania als Provinzbezeichnung benutzt worden sein (SAA 6, 177, Rs. 18; Iraq 16, 46, ND 2340, Rs. 4 [beide Sn] u. SAA 10, 96, 15 [Asb]). Arpadda, Hauptzentrum von Bit-Agüsi, wurde im Jahr 740 zur assyrischen Provinzhauptstadt gemacht. Die meisten Belege, geschrieben mit dem Determinativ URU, beziehen sich auf die Stadt Arpadda. Von den wenigen Orthographien mit KUR datieren
HUMANGEOGRAPHIE
105
Acht. der territorialen Bezeichnungen sind "Gebiete in Gebieten", sei es, weil der Kontext es nahe legt (Bit-Purutas und wahrscheinlich auch Tusa in Tabälu oder Luhuti in Hamat) oder weil die Ortsnamen ausdrücklich als nagii ,,Bezirk, Distrikt, Gebiet" eines übergeordneten Territoriums gekennzeichnet werden (Halpi und Kistan in Kummuhu. Hubusnu in Tabalu oder Ja' in Jadnana). Jadnana bezeichnet keine politische Einheit, sondern die Insel Zypern, die in neuassyrischer Zeit mehrere kleine Königtümer beherbergte'". Es handelt sich also nicht um eine übergeordnete politische Struktur, wie z. B. bei Tabälu, die aus mehreren Fürstentümern bestand, sondern vielmehr um eine geographische Region, die entsprechend den allgemeinen Bezeichnungen Amurrü, Eber-näri und Hatti bestimmte politische Einheiten umfasste. Freilich sind im Fall von Jadnana die Konturen der Region viel deutlicher, da es sich um eine Insel handelt. Neben den punkt- und flächenbezogenen Objekten sind in den neuassyrischen Quellen einige Ethnonyme bezeugt, von denen man auf Toponyme schließen kann. Es handelt sich meistens um nomadische oder halb sesshafte Stämme, die keine feste territoriale Bindung haben. Bekannt sind lediglich die Völkernarnen und aufgrund des Kontexts ihr Wirkungskreis. In der untersuchten Region ist dies der Fall bei Badäni, wahrscheinlich in der nördlichen Sinai-Wüste'", Isamme' in der Palmyrene"? und Mu'na südlich von Philistäa'". Im Bericht über den ersten Westfeldzug Salmanassars III. (858) wird ein gewisser .Bur-Anate, der Jasbuqäer" erwähnt, der den König von Pattinu bei einem assyrischen Angriff unterstützt'", Ob Jasbuqu mehr als ein Stamm im nordsyrischen Gebiet war, ist unklar. In einem Brief von Bel-iqbi, Gouverneur von Subat, an Sargon 11. wird ein "Land Jasbuqu" genannt'", wo Ländereien an einen arabischen Stammesfiihrer verteilt werden. In diesem Fall muss der Ortsname eine konkrete territoriale Realität dargestellt haben, wahrscheinlich ein Gebiet in der Provinz nur drei aus der Zeit vor der Annexion (Canon SOS,Canon 754 u. TH 10, 9 [Adn m.]). Da Blt-Agüsi die übliche Länderbezeichnung war, ist wie bei Dimasqa zu bezweifeln, ob Arpadda jemals den aramäischen Staat meinte. )65 Mindestens zehn Kleinkönigtümer z. Z. Asarhaddons, Borger Ash, Nin A, v, 6372. )66 Tigl Summ 4, 2S'; Tigl Summ 7, Rs. 3'; Tigl Summ 13, 10'; GPA 95, Rs. 2. )67 Asb A, viii, 111; BIWA 77ff., iii, 51. )68 Tigl Summ, 8,22'. )69 RIMA 3,102.1,68'.72'; id. 102.2, i, 54 u. ii, 4. )70 k"'ia-su-bu-qi, SAA I, 179, 18.
106
DIEGEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DERLEVANTE
Subat, WO (in der Vergangenheit?) Jasbuqäer angesiedelt waren. Das Toponym Jaman ist vorwiegend als Nisbe im Sinne von (ionischen?) Seeräubern, die die levantinische Küste bedrohen, bezeugt. In einem Text wird er aber als Ländername benutzt'?'.
3.3.2 Linguistische Geographie Ziel dieses Abschnittes ist, die assyrischen Toponyme (hauptsächlich die Länder- und Stadtnamen) linguistisch zu untersuchen, um ihre Merkmale herauszuarbeiten und die ,,Angriffe" der Eroberer auf das Universum der Ortsnamen zu erkennen. 3.3.2.1 Orthographien Die Mehrheit der levantinischen Toponyme in den neuassyrischen Quellen wurde - wie in den nächsten Abschnitten deutlich werden soll übernommen. Die Toponyme wurden so, wie die Assyrer sie verstanden, in der eigenen Sprache und Schrift wiedergegeben, was zu lautlichen Veränderungen geführt hat. Außerdem entstanden in vielen Fällen mehrere Schreibvarianten, da einerseits ein syllabisch-logographisches Schriftsystem benutzt wurde, andererseits die Schreiber gelegentlich nicht genau wussten, wie der Name zu schreiben war. Unabhängig von ihrer sprachlichen Herkunft wurden alle Toponyme mit den für die Keilschrift charakteristischen Determinativen versehen, was zusätzliche Schreibvarianten verursachen konnte. 3.3.2.1.1 Die Verwendung von Determinativen für Länder- und Stadtnamen Von den insgesamt 445 behandelten Toponymen beziehen sich 42 auf Berge (durch das Determinativ KUR gekennzeichnetj'P, 23 auf Gewässernamen (geschrieben mit dem Determinativ ID oder ohne Determinativ'P)'?", 3 auf überregionale Einheiten!", 5 auf Völkernamen (in 371 Borger Ash, AsBbE, 10. m s. Kap. 3, 3.2.3. 373 Nämlich das Mittelmeer und der Nahal Musur, 374 s. Kap. 3, 3.2.1 u. 3.2.2. Es handelt sich eigentlich um elf Gewässer, doch aus praktischen Gründen wurden die 13 Bezeichnungen für das Mittelmeer einzeln berücksichtigt. 375 AmuITÜ, Eber-näri und ijatti; s. Kap. 2.
HUMANGEOGRAPHIE
107
der Regel nur als Nisbe bezeugtj'" und 5 auf unklare Fälle377 • Die restlichen 367 Namen bezeichnen Länder (43) und Städte (324). Selbst wenn Länder normalerweise durch das Determinativ KUR und Städte durch das Determinativ URU bestimmt wurden, gab es zusätzliche Möglichkeiten, besonders bei Ländernamen. Von insgesamt 43 Ländernamen werden 37 mit dem Determinativ KUR geschrieben, drei sind Nisben mit KUR378 und drei kommen stets ohne Determinativ vor (7% )379. In 40 Fällen (93%) sind dann Orthographien mit dem Determinativ KUR bezeugt. Dennoch sind nur bei zehn Lemmata ausschließlich Schreibungen mit KUR anzutreffeu'"; zusammen mit den bereits erwähnten drei Lemmata, die nur als Nisbe mit KUR belegt sind'", machen sie 33 % aller Fälle aus. Es handelt sich dabei um Ortsnamen, die selten vorkommen und überwiegend in den Inschriften eines einzigen Herrschers. Hinzu kommen vier Ortsnamen (9,5%), die sowohl mit Determinativ KUR als auch als Nisbe mit KUR bezeugt sind382 • Bei den restlichen 22 Ortsnamen (51 %) gibt es zusätzlich zu den Orthographien mit KUR weitere Möglichkeiten: ohne Determinativ, mit dem Determinativ URU und wenn es sich um Nisben handelt, ohne Determinativ oder mit den Determinativen URU oder LU, selten mit dem Personenkeil''" oder mit einer Kombination von Determinativen (URU und KUR384, LU und KUR385 ) . Schreibungen mit Wechsel von KUR und URU sind bei 14 Lemmata (33 %) bezeugt. In sechs Fällen handelt es sich um Länder, die nach einer gleichnamigen Stadt benannt werden''". Für die restlichen acht Lemmata ist keine Stadt nachweisbar'". Eine Ratio beim Wechsel von Badäni I, Isamme', Jaman, Jasbuqu, Mu'na. Girä (im Ostjordanland?), Kulummu und Kuzzurak (in Anatolien), Musri (Land in Nordsyrien?, s. RGTC 7/1,305-307) und k"'[...] 2 in Tigl Ann, 19,7 (Berg, Gebiet oder Stadt). 378 Sir'ala, Tusa, Täbilu. 379 Blt-Gabbäri, Bit-kurussä und Bit-Ruhubi. 380 Bit-Hazä-il (2x Tigl IlI.), Blt-Pa'alla (3x Sg), Bit-Purutaä (iOx Sg), Illabani (lx Sg), Jä' (IOx Sg), Jausa] ...] (Ix Slm IlI.), Kistan (4x Tigl III.), Luhuti (Ix Anp 11., 2x Slm IlI.), Tarsisi (Ix Ash), kUfX[ ... ] I (lx Ash). 381 s. o. Fußnote 378. m ijalpi (4x Tigl, l x 7. Jh.), Jadnana (ab Sg häufig bezeugt), Jahänu I (3x Anp II., 2x Slm III.), Kammanu (iOx Sg). 383 Pattinu (RIMA 3, 102.2, ii, 11). 384 Blt-Ammän (Chic., ii, 55 [Var.]). ass ijamat (Sg Najaf, ii, 4). 386 Gurgum, ijamat, ijubusnu, Kummuhu. Meliddu und Paqarhubuni, 387 Bit-Ammän, Hilakku, Jaudu, Kasku, Mä'ab, Que, Tabälu und Udümu, 376 377
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
KUR und URU kann nicht erkannt werden, aber die Analyse der acht zuletzt erwähnten Ortsnamen, die gut belegt sind, lassen folgende Anmerkungen zu: 1. Die Schreibungen mit URU kommen verhältnismäßig selten vor. Sie stellen also eine mögliche Variante dar, von der sparsam Gebrauch gemacht wurde. 2. Die meisten Belege mit URU stammen aus den Inschriften Sanheribs, Asarhaddons und Assurbanipals, 3. Bei mehreren Textvertretern kann ein Ortsname einmal mit URU, ein anderes Mal mit KUR geschrieben sein 388 • 4. Dieser Wechsel kann auch innerhalb eines Textes vorkommerr'". Für 26 Ländernamen sind Nisben bezeugt, darunter gibt es drei, die nur als Nisbe vorkommen. In allen Fällen sind Orthographien mit dem Determinativ KUR bezeugt, aber nur in zehn (38,5 %) ausschließlich mit KUR. Nisben mit zwei verschiedenen Determinativen sind in fünf Fällen (19 %) nachweisbar, mit drei Determinativen in sieben (27 %) und mit vier Determinativen in vier Fällen (15,5 %). Diese Informationen sind in Tab. 3.7 zusanunengestellt. Betrachtet man nun die 324 Stadtnamen, so sind 257 Lemmata (79%) ausschließlich mit dem Determinativ URU und ohne Nisbe-Endung bezeugt. Von den restlichen 67 Ortsnamen (21 %) gibt es 51, die neben URU andere Determinative haben. In sechs Fällen ist das Determinativ nicht erhalten'?", in sieben Fällen kommt kein Determinativ vor'?' und in drei Fällen nur dann, wenn ein Ethnonym vorliegt'". Unter diesen 67 Ortsnamen sind nur 34 Nisben vorhanden, was 10,8 % aller Stadtnamen ausmacht; zwei Drittel davon (23) sind mit dem Determinativ URU belegt. Bei 37 Stadtnamen (11 %) sind Schreibungen mit URU und mit KUR bezeugt, davon haben 9 auch eine Nisbe-Endung. In vier weiteren Fällen sind Schreibungen mit URU und KUR nur bei Nisben belegt'?'. Wie bereits ausgeführt, sind Schreibungen ohne Determinativ nur in l88 Bit-Ammän in Rass., 37 (Nisbe, Sn) u. Asb A, viii, 110* (Asb) wie auch die seltene Schreibung mit URU KUR in Chic., ii, 55 (Sn) statt URU; Jaudu in Rass., 42 u. 49 (Nisbe, Sn); Mä'ab in CT 26, ii, 81 u. Rass., 37 (Nisbe, Sn), Borger Ash, Nin A, v, 56* (Var. in A 11, v 27, Ash), Asb C, ii, 41* (Asb). In den drei mit ,,*" gekennzeichneten Belegen gibt es zusätzliche orthographische Änderungen. 389 lJilakku (CT 26, iv, 64. 72. 83 lHUbi-lak-kr, CT 26, v, 53 k"'lJi-lak-ku, SgF Ann, 198"'"bi-lak-kr, SgF Ann, 202 k"'lJi-lak-ku). 390 [ ... ]barä, ([ ])bi[ ...[äja, [...]nite, [...[qasa, [...]qi, [...]ri([ ...]). 391 Gidira, Gu[ ], Kaisu, Kapar-Lahe-il, Kapar-Sugä, Mahallatu, [...[ra, 392 Atuna, Iätunda, Tuhana. 393 Atuna, Gubla 2, Istunda, Sam'alla.
109
HUMANGEOGRAPHIE
Ortsname
I
ohne Det.
KUR
x
x
Gurgum
x
x
ijalpi
x
Bit-Ammiin
x
ijamat
x
ijilakku
x
x
x
x
Jadnana
x
Jahiinu
x
Jaudu
x
Kammanu
x
Kasku
x
x
x
x
x
x
x
x
Meliddu
x
x
x
KUR
x
x
Musku I
x
Pattinu x
x
x
x
Que
x
Sir'ala
x
x
x
x
Sa-imerisu
x
x
Tuäa
x
Tuhana
x
Tiibilu Udümu
x
Unqi
URU
x
x
Tabiilu
+
KUR
URU
x
x
Pilistu
+
x
Mii'ab
x
LU
+
x
ijubusnu
Kummuhu
LU
LU
URU
x
x
x
x x
x
x
Tab. 3.7 Ländemamen, die als Nisben bezeugt sind. sieben Fällen bezeugt (Nisben bleiben unberücksichtigt). Mit Ausnahme von Gargamis, das mehrmals ohne Determinativ vorkommt, ist lediglich ein Beleg pro Lemma feststellbar. Diese Belege stammen in aller Regel aus der Eponymenchronik bzw. dem Eponymenkanorr'?' oder aus
394
Asdüdu (Eponym 699), Mansuäte (Canon 796), Simirra (Eponym 693).
110
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
VerwaltungstextenJ9s • Allein der Beleg für Surru ist in einer Königsinschrift enthalten, und zwar als Variante von Schreibungen mit URU oder KURJ 96 • Der Gebrauch des Determinativs KUR bei Stadtnamen ist begrenzt. In 78% der Fälle (29 von 37) betrifft er lediglich ein oder zwei Belege pro Lemma'?", die alle aus der Sargonidenzeit stammen (21, davon 57% allein aus der Zeit Assurbanipals), in 14% der Fälle (5) sind es drei bis sechs Belege'" und nur für die restlichen 8 % (3) ist eine größere Anzahl an Belegen vorhandeu'". Für vier Ortsnamen sind die Varianten KUR und URU im selben Text nachweisbar'?", Die betroffenen Toponyme sind an erster Stelle Städte, die Zentrum eines kleinen Territoriums waren, wie die phönizischen (6)401, die philistäischen (6)402 oder die 10 Städte in Zypenr'". Auch Gargamis ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen (s.o.). Von den restlichen Städten wurden acht zu assyrischen Provinzhauptstädten gemacht'?'. Für Sidünu40S, ~urru406 und wahrscheinlich Arpadda''" sind Belege vorhanden, die aus der Zeit vor der Errichtung der entsprechenden Provinzen stammen. In diesen Fällen sowie in sechs weiteren ist keine territoriale Bedeutung des Determinativs KUR erkennbar'". Schreibungen von Arpadda (CTN 3, 86, Rs.II), Marqasa (SAA 6, 197, Rs. 10). Rass., 69. Die Schreibungen ohne Determinativ sind überhaupt bei Stadtnamen selten. Weitere Beispiele sind Gu[ ...] (SAA 7,58, H, 3'), Gubla 2 (SAA 7,108, Rs. ii, 4'), Sam'alla (SAA 6,193, u. Rd. 13) und die Dörfer Kapar-Lahe-il, Kapar-Sugä und Kapridargilä, 397 Arnqarrüna, Arqä, Arzä, Asdüdu, Danabu, Edi'il, ijatarikka, ijulbünu, Isqalüna, Kitrusi, Kundu, Kuri, Lidir, Malabu 1, Mansuäte, Marqasa ,Nappigi 1, Nüria, Pappa I, Qartihadasti, Rapihu, Samsimurruna, Sillu, Silluwa, Sissü, Sidünu, Simirra, Tamesu, Til-Barsip. 398 Arpadda, Dimasqa, ijazzat, Kullania und Samerina. 399 Arwäda, Gargamis und Surru, 400 Amqarrüna (Asb C, H, 44), Dimasqa (Asb A, ix, 8), ijazzat (Rass., 53 u. SgF Stier, 23), Surru (Rass., 69). 401 Arqä, Arwäda, Samsimurruna, Sidünu, Simirra, Surru, 402 Amqarrüna, Asdüdu, ijazzat, Isqalüna. In diesem Zusammenhang sind auch Arzä und Rapihu südlich von Pilistu, an der Grenze zu Ägypten, zu nennen. 403 Edi'il, Kitrusi, Kurt, Lidir, Nüria, Pappa I, Qartihadasti, Sillu, Silluwa und Tamesu. Bei Asarhaddon (Borger Ash, Nin A, v, 63-72) werden diese Toponyme mit dem Determinativ URU, bei Assurbanipal (Asb C, ii, 50-59) mit KUR geschrieben. 404 Arpadda, Dimasqa, Gargamis, ijatarikka, Kullania, Mansuäte, Marqasa, Samerina, Til-Barsip. 405 RIMA 3, 102.28,36 (Slm III.); RIMA 3, 104.8, 12 (Anp III.). 406 RIMA 3,102.10, iv, 9; id. 102.28,36. 407 TH 10,9 (Adn III.). 408 Danabu, ijulbunu, Kundu, Malabu I, Nappigi, I, Sissü, 395 396
HUMANGEOGRAPHIE
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Stadtnamen mit dem Determinativ KUR waren möglich, aber - ähnlich wie bei URU in Ländernamen- wurde davon nur begrenzt Gebrauch gemacht. Schreibungen mit Kombinationen von zwei Determinativen sind bei den Stadtnamen äußerst selten. Nur in zwei Fällen (0,6 %) sind Belege für LU+KUR409 und KUR+URU 41o vorhanden. Ein einziges Mal ist ein Personenkeil bei einer Nisbe bezeugt"! . 3.3.2.1.2 Weitere Bemerkungen zur Orthographie der Ortsnamen Für die Behandlung der orthographischen Varianten wird nicht die Gesamtzahl der Ortsnamen (445), sondern eine reduzierte Zahl (264) berücksichtigt. Dies ist darin begründet, dass die 124 Hapax legomena sowie weitere 55 fragmentarische Lemmata, ebenfalls durch einen einzigen Beleg vertreten, für die Auswertung der Varianten nicht geeignet sind'", Die Anzahl der orthographischen Varianten eines Lemmas kann zwischen 1 und 27 liegen. In Tabelle 3.8 wird eine Zusammenfassung dargeboten: In der ersten Spalte steht die Anzahl der möglichen Schreibvarianten, in der zweiten Spalte die Anzahl der Lemmata, die davon betroffen sind, und in der dritten Spalte die Anzahl der entsprechenden Lemmata in Prozenten ausgedrückt. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass über ein Drittel der Lemmata (90) nur eine Schreibform aufweist. Die zweitgrößte Gruppe (76 Lemmata) bilden Ortsnamen, für die zwei Schreibungen belegt sind. Zusammen machen sie 62,8 % der Gesamtzahl aus. Ab 3 Schreibungen verringert sich die Anzahl der Ortsnamen mächtig, so dass Beispiele für 3-6 Schreibvarianten nur 21,6 % der Gesamtzahl ausmachen. Die Gruppen mit 7-9 Varianten haben im Durchschnitt jeweils nur 5 Lemmata und entsprechen 6,0 % der Gesamtzahl. Die Gruppen mit 10 bis 18 Schreibungen sind durch 1 bis 3 Lemmata vertreten und machen zusammen 7,2 % der Gesamtzahl aus. Ortsnamen mit mehr als 18 Schreib-
Arwäda, Asb C, iii, 102. Arpadda, SAA 16,48, u. Rd. 13. 411 Surru, RIMA 3, 102.10, iv, 11. Ebenfalls selten ist der Gebrauch des Determinativs Mi für feminine Ethnonyme, was im Zusammenhang mit Surru (SAA 7,24,23) und ijatti (SAA 7, 24, 22) belegt ist. 412 Darüber hinaus muss noch der vermeintliche levantinische Ortsname Musri sowie der fragmentarische Ortsname Si]...] abgezogen werden. . 409 410
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Anzahl Orthographien 1
Anzahl Lemmata 90
Anzahl Lemmata %
2
76
28,7
3 4
24
9,1
13 10
4,9
5 6
10
3,8
7
6
2,6
8
5
1,9
9
4
1,5
10 11
3 1
0,4
12
3
1,1
34,1
3,8
1,1
13
3
1,1
14
2
15
1
0,8 0,4
16
1
0,4
17
2
0,8
18
3
1,1
19
1
0,4
20
1
0,4
22
1
0,4
24
1
0,4
26
1
0,4
27
1
0,4
Summe
264
100,0
Tab. 3.8 Orthographien varianten sind selten (ein Ortsname pro Gruppe), d. h. nur 2,4 % der Gesamtzahl. Die meisten Ortsnamen mit einer Schreibung (76 von 90) sind in den Königsinschriften eines Herrschers einheitlich geschrieben. Bei mehr als einer Schreibung (174) sind es nur 19 Ortsnamen (11 %), die in den Königsinschriften eines Herrschers einheitlich geschrieben werden. Nur Ammanäna und Sirara weisen in den Königsinschriften verschiedener Herrscher eine einheitliche Schreibung auf. Die meisten Beispiele für Lemmata mit Schreibvarianten stammen aus den Inschriften Salma-
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HUMANGEOGRAPHIE
nassars III., Asarhaddons und Tiglatpilesers III. (Tab. 3.9). Allein in acht Fällen sind unterschiedliche Schreibungen innerhalb eines Textvertreters (Königsinschriften) belegt'!',
Herrscher Anp 11. Slm III. Adn Tigl
rn. m.
Sg Sn Ash Asb
Summe
Anzahl Lemmata 4 19 1 12 10 7 16 5 74
Tab. 3.9 Ortsnamen mit unterschiedlichen Orthographien nach Herrschern Abgesehen von den Schreibvarianten, die durch den Gebrauch der Determinative entstehen?", sind zahlreiche Orthographien bezeugt, die sich hauptsächlich aus den Eigenarten der Keilschrift heraus erklären lassen. Im Folgenden werden die orthographischen Varianten in vier Gruppen geteilt: (A) Graphemische Varianten, (B) Konsonanten, (C) Vokale, (D) Sonstiges. Ein Überblick über die Varianten mit Angabe ihrer Häufigkeit findet sich in Tab. 3.10. A. Graphemische Varianten [1] Verwendung von homophonen Lautwerten Die Homophonie der Schriftzeichen (mehrere Grapheme werden für ein Phonem benutzt) ist eines der Hauptmerkmale der akkadischen Keilschrift. Der Gebrauch von verschiedenen Zeichen für einen Lautwert ist die zweitwichtigste Ursache für Varianten in der Wiedergabe
413 Alligu (Slm IlI.), Arantu (Anp 11.), Asbat-lakünu (Slm III.), Azalla 1 (Asb), BTtGabbäri (Slm III.), Blt-Purutas (Sg), STtamrat(Slm IlI.), Ursalimmu (Sn). 414 s. o. 3.3.2.1.1.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
von Ortsnamen. Beispiele: uru sk-ku-u und uru sk-ku-ü (Akkü), urugi-im-tu und urugi-im-m(Gimtu). [2] Syllabische und logographische Schreibung Da die Keilschrift eine Wort- und Silbenschrift ist, können Ortsnamen mit Sumerogrammen und/oder syllabisch geschrieben werden. Mit 18 Beispielen nimmt dieses Merkmal den siebten Platz in der Häufigkeitsskala ein. Beispiele: uru si-du-un-nu ~e-elJ-ru und uru si-du-un-nu TUR (Sidünu sehru), kurtllb-a-Jaund kurtllb-URU (Tabälu). [3] Varianten in der logographischen Schreibung Auch in der logographischen Schreibung eines Namens(elements) sind Varianten belegt. Beispiele: kursti-ANSE-su und kursti-ANSE.NITASU (Sa-imörfäu), uruKAR-1daS'-sur-PAB-AS und uruKAR-1das-sur-SESSUM-na (Kär-Assur-ahu-iddina).
[4] Alternativer Gebrauch von K1V-VK z- und K1VKz-Zeichen Relativ häufig sind Lemmata, in denen K1VKz-Zeichen mit der Zeichenkombination K 1V-VK z alternieren (22 Fälle, fünfter Platz in der Häufigkeitsskala). Nur in fünf Fällen ist die Schreibung mit dem K1VKz-Zeichen die geläufiget": in den anderen Fällen überwiegt die Schreibung mit K1V-VKz oder es sind beide Schreibungen gleichmäßig belegt. Beispiele: kUrE-lJu-um-ri-a und kUrE-lJum-ri-a (Bit-ijumri), kurgub_ Ja-a-aund urugu-ub-la-a-a (Gubla 2). [5] Alternativer Gebrauch von K1V-KzV- und K1VKZ-Zeichen Seltener belegt sind Lemmata, in denen K1VKz-Zeichen mit der Zeichenkombination K1V-KzV alternieren (8 Fälle). In den meisten Fällen überwiegt die Schreibung mit K1V-KzV oder es sind beide Schreibungen gleichmäßig belegt. Nur in einem Fällen überwiegt die Schreibung mit KIVKz416. Beispiele: kUrpa-qa-ra-lJu-bu-niund urupa_qar_ lJu-bu-ni (Paqarhubuni), uru ss-me-ri-ns und uru se-mir-i-ns (Samerina).
415 416
Dimaäqa, Gargamis, ijatti, Qarqaru und SItamrat. Marqasa.
HUMANGEOGRAPHIE
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[6] Realisierung der Nisbe-Endung (-a-a und -a-ia) Das Morphem für Völker- und Einwohnerbezeichnungen (NisbeEndung) -ajja wird meistens mit der Zeichenfolge -a-a realisiert. In wenigen Fällen sind auch Schreibungen mit -s-ie bezeugt. Beispiele: kurgu_ bel-e-s und kurgu-bal-a-ia (Gubla 2), kur~i-du-na-a-a und kur~i-du-na-a-ia, (Sidünu),
[7] Archaisierende Schreibungen (,,Mimation") Archaisierende Schreibungen mit Mimation sind selten. Sie sind bei Hamänu I und den Bestandteilen timtu und elitu in einigen Namen des Mittelmeeres, ferner bei Hatti und Tabalu anzutreffen. In Hamänu 1 wird das Zeichen NIM (kurga-ma-nim) statt des üblichen NI (kUrga_ma_nJ) benutzt'!', Bei den Lemmata, die das Wort tamtu enthalten (Mittelmeer), wird TIM 418 statt TI gebraucht. Beispiele: tsm-di AN.TA und taro-tim AN-TA, tsm-tim e-li-tiund tsm-tim e-Ii-tim (Tämtu elitu), tsmtim elitu sa sulum SamSi(Tämtu elitu sa sulum Samsi), tam-tiGAL-ti si SILIM sam-si / taro-tim GAL-i si s1i1-mu ~TU-si (Tämtu rabitu sa sulum Samsi), tsm-ti si stil-mu dsam-si / taro-tim sa sul-mu dUTU -si (Tämtu sa sulum Samsi). Gelegentlich kommt das Zeichen TUM vor'": tsm-tum e-Ii-tum (Tämtu elItu), kurga_at_tum (Hatti). Schließlich sei auf eine seltene Schreibung für Tabälu mit dem Zeichen LUM420 (kurta_ba_ lum) statt des regulären LU (kur ta-ba-lu) hingewiesen. [8] Gebrochene Schreibungen Die einzelnen Silben eines Wortes werden in der Keilschrift normalerweise nicht auseinander gerissen. Dies kann aber geschehen, wenn Doppelkonsonanz ausgedrückt werden soll, z. B. umga-da-m und die Pleneschreibung umba-da-at-ti 421. Gleichfalls können K 1VK2-Zeichen durch K 1V1-V1K2 ersetzt werden (s.o.). In einigen wenigen Fällen sind Die Lesung ni, für NIN ist in der neuassyrischen Zeit unüblich. Das Zeichen TIM kann auch "ti" gelesen werden; dieser Lautwert war in neuassyrischer Zeit in Gebrauch. Die parallele Schreibung mit TUM deutet aber eher auf eine archaisierende Form hin. 419 Die Lesung tU4 für TUM ist in der neuassyrischen Zeit ungewöhnlich. 420 Das Zeichen LUM kann auch .Ju," gelesen werden; dieser Lautwert war in neuassyrischer Zeit in Gebrauch. 421 In 11 von 31 Fällen mit Doppelkonsonanz ist dieses Phänomen bezeugt: Azalla 1, Hadattu, ijarrua, ijatti, ijazzat, Hukkuruna, Jappü, Kummuhu. Sillu, Silluwa, Sissü, 417
418
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
aber unmotivierte Orthographien des Typs K,V,-V,K2 belegt. Beispiele: uruda-na-bi und uruda-an-a-bi (Danabu), uruf8r-ba-si-ba-a-a und uru(ar_bu_ si-ib-s-s (Tarbusiba). B. Konsonanten [9] Realisierung der Konsonantenverdoppelung Konsonantenverdoppelung im Wortinneren wird in der Keilschrift nicht inuner realisiert. Es gibt daher einfache Schreibungen und Schreibungen mit Konsonantenverdoppelung. Beispiele: uru al-li-gi und um s-Iiur' • (S ' )i. gu, kss-sm-st-mur-ru-ns und kur ss-sm-ss-mu-ru-ns amsnnurruna [10] Konsonantenwechsel (m/n; dlt; blp, g/k, q/k, s/s, s/z, q/b) Der Konsonantenwechsel ist in 21 Fällen bezeugt und steht daher an sechster Stelle in der Häufigkeitsskala. Er betrifft Nasale (m/n), Dentale (dlt), Labiale (b/p), Palatale (g/k, q/k), Zischlaute (s/s) und den Laryngal b (blq)· Beispiele: ida-ra-an-tu und idar-am-tU (Arantu), tsm-ti GAL-ti und tsm-di GAL-ti (Tämtu rabltu), uru~u-batund uru~u-pat(~ubat), urugar_ ga-mis und urukar-ga-mis (Gargamis), kurlJa-ta-ri-ka und kurlJa-ta-ri-qa (Hatarikka), kurpi-lis-te und kurpi-lis-te (Pilistu), urulJa-zi-ti und urulJa-su-tu (Hazzat), urumsr-qs-si und urumsr-hs-si (Marqasa). [l I] Sprachlich unmotivierte Verdoppelungen Sprachlich unmotivierte Verdoppelungen von Konsonanten sind in acht Lenunata bezeugt'F, Beispiele: kurdi-mas-qa und kurdim-mas-qa (Dimasqa), kurmsn-su-s-te und urumsn-nu-su-u-s-te (Mansuäte). [12] Assimilation von moder n an den folgenden Konsonanten In zwei Fällen wird die Assimilation in der Orthographie wiedergege b en.. kur sm-qsr-ru-ns; kur sa-qsr-tu-ns-s-s un d kurs-qs-ru-ns-e (A mqarrüna), urunam-pi-gi, uruna-an-pi-gi und urunap-pi-gi(Nappigi I).
422
Atuna, Bit-Agüsi, Dimasqa, Gurgum, ijamat, Isqalüna, Mansuäte und Tamnä,
HUMANGEOGRAPHIE
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[13] Realisierung von Alif Die Schreibung des Alif kann auf verschiedene Weise geschehen. Beispiele: kU'ma-'a-ab, kU'ma-'a-a-biund kU'ma-a-bi, (Mä'ab) oder kU'sa_ ms- 's-Is-e-s und kur ss-ms-sl-s-s (Sam'alla). C. Vokale [14] Vokalischer Wechsel im Auslaut Kasusendungen werden bei Ortsnamen in den neuassyrischen Quellen in der Regel nicht beachtet. Dennoch kann der Vokal im Auslaut wechseln (ali, a/u, i/u, e/u, ali/u), und zwar unabhängig von der syntaktisch bedingten Kasusendung. Dieses Phänomen steht an erster Stelle bei der Erzeugung von Schreibvarianten. Beispiele: Ufu ak-zi-ba und Ufu skzi-bi (Akzibu), ufUur-sa-li-im-ma und ufUur-sa-li-im-mu (Ursalirnmu), uruds-bi-gi und urude-bi-gu (Dabigu), Ufu du-um-me-tc und uru du-um-mu-tu (Dummutu), ufUdi-maS-qa, ufUdi-maS-qi, ufUdi-maS-qu (Dimasqa). Darüber hinaus ist der Wechsel e/i zu nennen: kU'1u-lJu-teund kU'1u-lJu-ti(Lubuti). [15] Vokalischer Wechsel im Inlaut (e/i, a/i, u/i, a/u, e/a) Mit 24 Fällen liegt der vokalische Wechsel im Wortinneren an vierter Stelle. Für manche Lemmata sind seltene Orthographien belegt, die von der üblichen Vokalisierung abweichen; z. B. e/i-Wechsel: ufUa-de-en-nu und Ufu a-ti-in-ni (Atinnu), a/i-Wechsel: kur lJi-lak-ka-a-a und kurlJi-1ik-ka-aa (Hilakku), uli-Wechsel: kU'lJu-bu-us-na-a-a und kU'lJu-bi-is-na-a-a (Hubusnu), alu-Wechsel: UfUtar-bu-si-ib-a-a und UfUtar-ba-si-ba-a-a (Tarbusiba), e/a-Wechsel: sa-i-me-ri-su und sa-i-ma-ri-su (Sa-imensu). Eine vollständige Vokalharmonie liegt bei Hatarikka ("fu lJat-rak-ka), Ruggulitu ("fUru-gu-1u-tuj und Subat ("fU~U-pu-tuj vor. [16] Vokallänge im Wortinneren Vokallänge im Wortinneren wird selten realisiert. Beispiele: kur lJa-maniund kU'lJa-ma-a-ni(ijamanu 1), kU'ta-ba-liund kU'ta-ba-a-li(Tabalu).
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[17] Vokalausfall im Auslaut In 14 Fällen ist ein Ausfall des Vokals im Auslaut bezeugt. Bei zwei Lemmata (Edi'il und Til-Barsip) stellt dieses Phänomen die Regel dar; bei den anderen ist es eher selten oder zumindest so häufig wie die Variante mit vokalischem Auslaut. Beispiele: kurme_li_di und umme-lid (Meliddu), um si-mir-m und uru~i-mir(~imirra). [18] Vokalausstoßung im Wortinneren Orthographien mit Vokalausstoßung im Wortinneren sind in den meisten Fällen Ausnahmen zur regulären Schreibung. Beispiele: umkulla-ni-e und urukul-ni-s (Kullania), kurpa-qa-ra-IJu-bu-ni und kurpa_qar-IJubu-ni (Paqarhubuni). [19] Unregelmäßige Pleneschreibungen In drei Fällen sind seltene, unregelmäßige Pleneschreibungen bezeugt, die als Ersatzdehnung wegen des Ausfalls der Doppelkonsonanz zu erklären wären. Die Schreibung der Doppelkonsonanz ist in allen Fällen die Regel. Beispiele: kurIJa-a-ti (Hatti), uruIJa-a-zi-ti (Hazzat),
kurme-li-i-di(Meliddu). D. Sonstiges [20] Varianten im Anlaut Eine Gruppe von Lemmata zeigt Varianten im Anlaut: uruis-Ii-gu statt urua_li_gu (Alligu), uru 'a-am-qa-(ai)-ru-na statt uruam-qar-ru-na (Amqarrüna), kursa-du-da-a-a statt kuras-du-da-a-a (Asdüdu), uruab-si-ma-ku und urusb-ts-ma-ku statt uruas-la-ma-ku (Astammaku), kurtu-ne-u-e statt kursi-tu-ns-e-s (Atuna), urui-zs-le statt urua-za-al-la (Azalla 1), kur s-ms-t-te und kurIJa-ma-at-ti (Hamat), kurad-na-na statt kuria-ad-na-na (Jadnana), kura-IJa-nu statt kuria-IJa-na-a-a (Jahänu), 16si-me-ri-su-s-s (Sa-imerIsut 23 •
42J Hierher gehören auch kurir-qa-na-fa-a-a und kU'ar_qa_a (Arqä) sowie urudi-il-zi-a-u und urugil-za-u(Gilzau), die nicht nur im Anlaut Schreibvarianten zeigen.
HUMANGEOGRAPHIE
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[21] Weitere Varianten im Auslaut Eine Gruppe von Lemmata zeigt Varianten im Auslaut: uru bai-man und uruba-la-ba (ijalman 1), uruim-mi-u und uruim-mi-i-ba (Immiu), urula_ me-ns und urula-me-na-as (Lamena), uruma-gi-du-u und uruma-gi-du-nu (Magidü), urumsn-su-s-te und urumsa-su-s (Mansuäte), uru si-il-Iu-ug -8 und uru si-il-lu-iu-u-« (Silluwa), uru ~u-batund uru su-bs-s (Subat), [22] Weitere Varianten im Wortinneren Varianten im Wortinneren sind bei folgenden Lemmata bezeugt: urudi_ il-zi-a-u und urugfl-za-u (Gilzau), kurgar_ga_mis und kurgar_gar-mis (Gargarnis). [23] Verkürzte Namen Die einzigen deutlichen Beispiele für verkürzte Ortsnamen sind uru askur i-me-ri für Sa-imerisu424 •
sur-ü-ter-es-bst für Ana-Assur-utör-asbat und
Vorausgesetzt, dass die Schreibungen richtig bestimmt und eingeordnet wurden und dass keine Schreibfehler vorliegen, könnte man zusammenfassend sagen, dass die orthographischen Varianten, die unter D.2o-22 verzeichnet sind, auf Schwierigkeiten bei der Wiedergabe eines fremden Namens zurückzufiihren sind, sei es aufseiten des Schreibers oder seiner Informanten. Alle anderen Varianten aus den Gruppen A, Bund C sowie D.23 sind hauptsächlich vor dem Hintergrund der Keilschrift bzw. der assyrischen Sprache zu deuten. 3.3.2.2 Sprachliche Herkunft Von den 445 behandelten Toponymen können 52 wegen ihres Erhaltungszustands sprachlich sparchlich nicht zugerodnet werden''".
424 Ob unter den Ortsnamen, die Varianten im Auslaut zeigen, auch verkürzte Formen vorhanden sind, ist unklar. 425 Ausgeschlossen wurden KUR'ua (1), Musri (1) sowie alle fragmentarischen Toponyme mit folgenden sechs Ausnahmen: Abil[...], Anlama[...], ijasu[...], Qibit-]...], Täb-sil-] ...] und Zimar[...] (d. h. 56 fragmentarische Ortsnamen - 6 = 50).
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Gruppe C A
B C A
B A C
D C C A A
B D A A
B C A
B D D
Orthographisches Merkmal [14] Vokalischer Wechsel im Auslaut [1] Verwendung von homophonen Lautwerten [9] Realisierung der Konsonantenverdoppelung [15] Vokalischer Wechsel im Inlaut [4] Zeichenkombination K 1V-VK2 [10] Konsonantenwechsel [2] Syllabische und logographische Schreibung [17] Vokalausfall im Auslaut [20] Varianten im Anlaut [18] Vokalausstoßung im Wortinneren [16] Vokallänge im Wortinneren [3] Varianten in der logographischen Schreibung [5] Zeichenkombination K.V-K2V [11] Sprachlich unmotivierte Konsonantenverdoppelungen [21] Weitere Varianten im Auslaut [7] Archaisierende Schreibungen ("Mimation") [6] Realisierung der Nisbe-Endung [13] Realisierung von Alif [19] Unregelmäßige Pleneschreibungen [8] Gebrochene Schreibungen [12] Assimilation von mund n [22] Weitere Varianten im Wortinneren [23] Verkürzte Namen
Häufigkeit
72 35 34 24 22 21 18 14 11 10 9 8 8 8 8 6 4 4 3 2 2 2 2
Tab. 3.10 Orthographische Varianten geordnet nach absteigender Häufigkeit (Häufigkeit in Anzahl an betroffenen Lemmata) Daher wird im Folgenden mit einer reduzierten Gruppe von 393 Lemmata gearbeitet'". Betrachtet man die Verteilung der Ortsnamen nach ihrer sprachlichen Herkunft auf Tabelle 3.11, so fällt sofort ins Auge, dass etwa die Hälfte erwartungsgemäß westsemitisch ist. Erklärungsbedürftig ist dagegen die scheinbar große Anzahl an ungeklärten Etymologien (133 Ortsnamen, 33,8 %). Zieht man aber die 34 Namen ab, die ich mit Vorbehalt der einen oder anderen Sprachfamilie zugeordnet habe, reduziert sich die Zahl auf 99, was 25,1 % der Gesamtzahl 426 Die Zuordnung der einzelnen Lemmata ggf. mit kritischen Anmerkungen zur Etymologie findet man in RGTC 7/1, lxxxiii-xcv, "Sprachliche Herkunft der Lemmata".
121
HUMANGEOGRAPHIE
ausmachr'". Hinter diesen 99 Ortsnamen verbergen sich mit großer Wahrscheinlichkeit zahlreiche Namen altanatolischen Ursprungs, was gleichzeitig die verhältnismäßig geringe Anzahl an anatolischen Namen erklären würde. Etwa ein Drittel dieser Orte mit problematischen Namen (32) befindet sich tatsächlich auf anatolischem Bodenf". Könnte ihre sprachliche Zugehörigkeit nachgewiesen werden, würde sich die Summe der anatolischenOrtsnamen mehr als verdoppeln. sprachliche Herkunft19 2. Akkadisch
5,1
20
3. Amurritisch
2
4. Anatolisch
0,5
20 (28)
5. Arabisch
7
7. Hurritisch 12. Hybriden mit Akkadisch 13. Hybriden ohne Akkadisch 14. Unklare Herkunft 14.1 Vielleicht (West)Semitisch
181 (202) 22
1,8 (3,3) 46,0 (51,2) 5,6
2
0,5
132 (98)
33,6 (24,9)
21
14.2 Vielleicht Anatolisch
7
14.3 Vielleicht Hurritisch
6
14.4 Unklare bzw. unbekannte Herkunft
98
Summe
5,1 (7,1) 1,8
7 (13)
11. Westsemitisch
%
Lemmata
393
100,0
Tab. 3.11 Sprachliche Herkunft der Ortsnamen Die große Anzahl an westsemitischen Ortsnamen und an Namen, deren sprachliche Herkunft unklar oder unbekannt ist, (d. h. insgesamt mindestens drei Viertel aller Lemmata) zeigt, dass die "Angriffe" auf die lokale Toponymie in der neuassyrischen Zeit gering waren. Spiegel421 Um dies zu verdeutlichen, wurden in Tab. 3.11 die Lemmata aus 14.1 (vielleicht semitisch), 14.2 (vielleicht anatolisch) und 14.3 (vielleicht hurritisch) zu denen aus der Gruppe 11 (westsemitisch), 4 (anatolisch) und 7 (hurritisch) addiert und die neue Zahlen in Klammem gesetzt. 428 Die sprachliche Herkunft eines Lemmas wurde nur dann angegeben, wenn ein Wort oder eine Wurzel mit einer gewissen Sicherheit oder Plausibilität mit dem Ortsnamen in Verbindung gebracht werden konnte. Ist die Etymologie unbekannt oder stehen mehrere (unvereinbare) Möglichkeiten zur Verfügung, dann stehen die Lemmata unter 14.4 "Unklare bzw. unbekannte Herkunft". 429 Die numerische Kodierung der Sprachen folgt der aus RGTC 7/1, lxxxiii.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
bildlich zu dieser Feststellung steht der relativ kleine Anteil an akkadisehen Namen. Dieser lässt sich sogar reduzieren, wenn man bedenkt, dass unter den 20 akkadischen Namen allein drei das Mittelmeer bezeichnen. Entsprechend sind unter den 22 hybriden Namen mit akkadisehern Element zehn Bezeichnungen für das Mittelmeer vorhanden. Wenn man das Mittelmeer jeweils nur einmal berechnet, verringert sich die Gesamtzahl um ein Drittel. Von den insgesamt 20 Orten mit akkadischen Namen befinden sich sechs (30 %) in Blt-Adini'?", d. h. in einem Grenz- bzw. Übergangsgebiet zwischen dem erweiterten Kemland Assyriens und der Levante. Zwei weitere Orte mit akkadischen Namen gehören zu Bit-Agüsi, einer Region, die unmittelbar westlich von BItAdini liegt?'. Bei den erwähnten Ortsnamen in Bit-Adini handelt es sich in fünf Fällen um umbenannte Städte 432, im Grunde die einzigen Umbenennungen, die in der untersuchten Region belegt sind (kaum mehr als 1 % aller Lemmataj'". Ein weiterer assyrischer Name steht für die einzige Neugründung in der Region: Kär-Assur-ahu-iddina. Eine Ausnahme bildet Sa-imerIsu, der assyrische Name des aramäischen Staates Damaskus (Dimasqa), der in der Zeit zwischen Salmanassar II. und Tiglatpileser III. belegt ist434 und mit den Bezeichnungen Dimasqa435 und Bit_ijazä_il436 koexistierte. 3.3.2.3 Typologie der Namen Unter den behandelten Ortsnamen sind die westsemitischen und die akkadischen am besten bezeugt und daher für typologische Anmerkungen geeignet. Die akkadischen Lemmata (sowohl rein akkadisch als auch hybrid'") lassen sich in folgende Gruppen sortieren (Tab. 3.12):
430 Ana-Asäur-utör-asbat, Asbat-lakünu, Kär-Sulmänu-asaröd, Lit-Aäsur, Qiblt.] ...], Sltamrat. 431 Mannu-dän-ili und Niräbu, 412 Asbat-lakünu Alligu, Kär-Sulmänu-asared Til-Barsip, Llt-Assur Nappigi I, Qiblt-j.i.] Ruggulitu sowie Ana-aäsur-utör-asbat Pitru. 4)3 Kär-Adad 1 könnte der neue Name von Aribua sein, Eiliger (1947) 98 Anm. 103 u. Na'aman (1978) 23lf.; s. aber Kär-Adad 1 in RGTC 7/1, 134f. 434 Nicht auszuschließen ist, dass sich IUsi-mc-ri-iu-a-a in StAT 2, 53, 2, einer Rechtsurkunde aus der Zeit Sargons 11.,auf Sa-imerlsu bezieht. 435 Bis in die Zeit Assurbanipals in Gebrauch. 436 Nur in den Inschriften Tiglatpilesers III. bezeugt. 437 Die andere Komponente kann altanatolischer (12.1), sumerischer (12.2), westsemitischer (12.3) oder unbekannter Herkunft (12.4) sein.
=
=
=
=
=
123
HUMANGEOGRAPHIE
Kode A
Semantische Gruppe Satznamen Bezeichnungen für-das Mittelmeer
Lemmata
%
C
Typ Bit-PN
6 13 2
D
Typ Kär-PN/GN
3
7,0
E
Typ Til-
4
9,0
F
Typ Kapar-
2
5,0
G H
Typ ÄI-PN/ON
2
5,0
Geographie
7
17,0
I
Alia
3
7,0
42
100,0
B
Summe
12,0 33,0 5,0
Tab. 3.12 Akkadische Ortsnamen (2 und 12) nach semantischen Gruppen Von den 6 akkadischen Satznamen sind 4 Umbenennungen von Städten in Bit-Adini, die einen programmatischen Charakter haben?": Pitru wurde in Ana-Assur-uter-asbat ,,Dem Assur habe ich es zugeführt (und) erobert" umbenannt, Alligu in Asbat-lakünu "Ich eroberte (die Stadt und) will (dort) bleiben", Til-Barsip in Kär-Sulmänu-asared "Salmanassars (III.) Hafen" und Ruggulitu in Qibit-]...] ,,(Auf) Befehl von [...]". Die fünfte umbenannte Stadt ist Nappigi 1, die den Namen LItAäsur "Sieg des Assur" bekam. Einen weiteren Satznamen trägt die Stadt Mannu-dän-ili "Wer ist stärker als ein Gott?", die sich vielleicht im Territorium von ijalman (Aleppo) befand'". Die fünf neuen Namen für eroberte Städte weisen einige Merkmale auf, die typisch für assyrische Umbenennungen sind: 1. Im Namen erscheint entweder eine assyrische Gottheit (Ana-Asäur-uter-asbat) oder der assyrische Herrscher selbst (Kär-Sulmänu-asaröd), 2. Der König kann auch ohne genannt zu werden präsent sein, wenn er implizites Subjekt eines Satzes ist (Asbat-lakünu), 3. Neben Satznamen sind Bildungen des Typs Kär- (Hafen der/des) oder Dür- (Festung der/des) gefolgt von einem Götter- oder Herrschemamen üblich. Diese Merkmale treffen ebenfalls auf die Namen von Neugründungen zu. Einziges Bei-
Zu den assyrischen Umbenennungen s. Pongratz-Leisten (1997). Darüber hinaus ist der fragmentarische Ortsame Täb-sil-]...] ("Gut ist der Schutz des/der ...) eine Stadt in der Nähe von Nirabu in Arpadda. 438 439
124
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
spiel inder Levante ist Kär-Aäsur-ahu-iddina ,,Hafen des Asarhaddon". Das Umbenennen erfolgte in vier Fällen während des zweiten Feldzugs von Salmanassar 111. gegen Bit-Adini in seinem 3. Regierungsjahr (856). Nach der Eroberung erobert wurden Assyrer in Til-Barsip, Nappigi, Alligu und Ruggulitu angesiedelt und Paläste gebaur'". Im Kurkh-Monolithen wird die Namensänderung ausdrücklich erwähnr'". Anschließend wird berichtet, dass Salrnanassar die Stadt Ana-Assuruter-asbat, "welche die Leute vom Land ijatti Pitru nannten" zusammen mit der Stadt Mutkinu zurückerobert hat 442• Wann die assyrische Umbenennung von Pitru stattfand, ist unklar. Die Stadt lag seit der Zeit Assurrabis 11. (ca. 1012-972) in aramäischen Händen und wahrscheinlich haben die Aramäer den Namen Pitru benutzt. In Salrnanassars Inschriften wird auf ein Umbenennen explizit nicht hingewiesen, so dass der König offenbar einen assyrischen Namen, der vor Assur-rabi der Stadt (von Tiglatpileser I.?) gegeben worden war, aufgriff. In diesem Fall wäre zu bemerken, dass der assyrische Name nach etwa 150 Jahren noch bekannt war. Ob die neuen Namen nach Salmanassar weiterbenutzt wurden, ist schwer zu sagen. Einiges spricht eher dagegen. In drei Fällen sind die Ortsnamen nach Salmanassar nicht weiter belegt, so dass keine Aussagen möglich sind'". Kär-Sulmänu-asaröd ist bis in die Zeit Assurbanipals bezeugt, aber der ursprüngliche Name Til-Barsip war weiterhin in Gebrauch. In den Inschriften SamsI-Adads V. und Adad-nöräns III. sowie in denen Asarhaddons und Assurbanipals wird Kär-Sulmänu-asared gebraucht. Til-Barsip findet sich hingegen in den Inschriften Sanheribs und in Verwaltungstexten und Briefen aus der Regierungszeit Sargons 11. Auch in einer Urkunde aus Tall Seb Hammad, die aus der Zeit Assurbanipals datiert, wird der alte Name verwender'", In diesem Fall scheinen beide Bezeichnungen koexistiert zu haben. Ein dritter Name für Til-Barlsp, Tarbusiba, ist ferner in Verwaltungstexten, Briefen und Rechtsurkunden aus der Regierungszeit Sargons, Sanheribs und Assurbanipals belegt. Die 13 Bezeichnungen für das Mittelmeer entstehen hauptsächlich durch Kombinationen von tämtu ,,Meer" mit elitu "oberes", rabitu 440 441 442 443 444
RIMA 3, 102.2, H,33-34. RIMA 3, 102.2, ii, 34-35. RIMA 3, 102.2, ii, 35-38. Alligu/Asbat-lakünu, Pitru/Ana-Aääur-uter- asbat und Ruggulitu /Qibit-]...]. BATSH 6, 56, Rs. 11.
HUMANGEOGRAPHIE
125
"großes", SB sulum Samsi "des Sonnenuntergangs", sa Amurrü "des Westens"?", Trotz dieser Vielfalt lassen sich die Namen semantisch auf zwei reduzieren, nämlich "das große Meer" und "das westliche Meer", die auch in der hebräischen Bibel vorkommen'". Die Namen beziehen sich auf die Eigenschaften des Objekts, d. h. auf seine Größe und seine Lage im Verhältnis zu Assyrien. Eine programmatische Namengebung wurde nicht vorgenommen. Auch die Ortsnamen Sidünu rabü und Sidünu sehru, "Groß Sidon" und "Klein Sidon" sind objektbezogene Bezeichnungen'?. Ortsnamen des Typs Bit + PN 448, Kär + PN/GN449 und Til- 450 findet man in der Region in beschränkter Anzahl. Mit diesen Elementen werden akkadische oder hybride Ortsnamen (das zweite Element ist dann nicht akkadisch) gebildet. Geläufige assyrische Namen des Typs ÄI + PN/GNlBerufsbezeichnung oder Älu sa PNlBerufsbezeichnung sind für die Levante fast kaum überliefert'!'. Im Bereich der Mikrotoponymie ist der Bildungstyp Kapar + PN ,,Dorf des PN" nur zweimal bezeugt: Kapar-Lahe-il'" war ein Dorf im Gebiet von Sarugi, einer Stadt, die nördlich von Bit-Adini lag, und Kapar-Sugä in Bit-Adini, in der Nähe von Hadattu. Westlich des Euphrats ist diese Form nicht bezeugt. Die restlichen akkadischen Ortsnamen sind semantisch hauptsächlich dem Bereich der Geographie zuzuordnen'", Die 202 westsemitischen Ortsnamen''" erlauben eine feinere Differenzierung nach semantischen Bereichen, wie die Zusammenstellung in Tab. 3.13 zeigt. Lässt man die 31 Lemmata unklarer Etymologie beiseite (15,3 %)455, gehört ein wichtiger Teil der westsemitischen Orts-
RGTC 7/1, 294-299. hayäm hagädol "das große Meer", Num 34: 6-7; Jos 1: 4, Jos 9: 1, Jos 15: 12, Jos 15: 47, Jos 23: 4; Ez 47: 10, Ez 47: 15, Ez 47: 19-20, Ez 47: 28; hayäm ha'ai;fron "das westliche Meer", Dtn 11: 24, Dtn 34: 2; JoeI2:20; Sach 14:8. 447 s. RGTC 711, 229-231, s. v. Sidünu sehru, 448 Blt-Pa'alla, Bit-Purutas, 449 Kär-Adad 1, Kär-Aäsur-ahu-iddina und auch Gargamis < *Kär-Kamis. 450 Til-abne, Til-Barsip, Til-bascrö, TiI-kanne. 451 ÄI-Meze könnte in Bit-Adini gelegen haben, aber seine Lage ist unbekannt. Die Existenz einer Stadt ÄI-Nabal Musur im Gebiet des gleichnamigen Wadis ist umstritten. 452 SAA 11,208,4'. 453 Appari, Apparu, Nirabu, Sa-imerisu, Unnigä. 454 d. h. 181 westsemitische Lemmata (Gruppe 11) plus 21 Lemmata, die vielleicht westsemitisch sind (Gruppe 14.1). 455 Gruppe H (31): Astartu, ijesa, Irgillu, Jabrüdu, Jaudu, Kapar-Sugä, Kilme, Kullania, Kuri, Labä'u, Lallar [B], Marqasa, Nahlasi, Qalpäni [B], Rable, Samäja, 445
446
126
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
namen (48 Lemmata, 28,1 %) zur Gruppe der geographischen Bezeichnungen'". Zwischen 6,4 und 8,8 % beträgt der Anteil der Toponyme, die jeweils mit Geräten oder Gebäuden'", mit der Fauna und Flora458 oder mit Verwandschafts- und Sippenbezeichnungen''" semantisch verbunden sind. Theophore Namen sind dagegen in geringerem Maße repräsentiert (5,3 %)460. Nomina, die zu unterschiedlichen Bedeutungsklassen gehören, wie Materialien?", verschiedene Objekte462 , Berufe?", Natur'" und Körperteilc'" machen zusammen 17,5 % des westsemitischen Namenmaterials aus. Die übrigen Lemmata sind Bildungen aus verbalen Wurzeln unterschiedlicher Bedeutung (26,9 %). Ein Teil stammt von Zustandsverbent", ein anderer Teil von Verben, die Handlungen ausdrücken'".
Saniru [B], Saratein, Saratini [B], Sarbüa [B], Sarugi, Si'annu, Sillu, Silluwa, Sinu, Sirara [B], Tagi, Tamnä, Tu'immu, Tukä, Zimar[...]. 456 Gruppe A (48): Abtä, Altaqü, Apqu, Arumä, Asdüdimmu, Azaqä, Bür-mar'Ina, Dalaimme, Eber-näri, Enzikarme, Gabbutunu, Gambülu 1, Gazru, Gi', Gubla 2, ijari~u, ijulbünu, ijurarina, Immiu, lnimme, Isihimme, Jä', Jappü, Kaprabi, Kapridargilä, Labnäna [B], Ma'arabä, Ma'rubbu, Marum, Mudru, Musurüna [B], Nahal Musur [F], Nappigi 1, Pargä, Qarqaru, Qartihadasti, Qartimme, Ri'isi-süri, Sa'arri, Samerlna, Saruna, Saue [B], Sürunu, Sapüna [B], Sirina, Surru, Turinaqadina [B], Unqi. 457 Gruppe B (14): Abil[ ...], Akku, Arnö, Arpadda, Birgi', Bir'ü, "'Gidir(a), Gimtu, ijamat, ijauräni, ijauränu [B], ijäurina, ijirätaq~äja, Marinä, Sagurri [F]. 458 Gruppe C (12): Arganä, Aribua, Arzä, Bü-Supuri, Blt-zitti, ijildüa, ijuzarra, Qamö 1, "'Qaminu, Saluara [F], Til-türi, Zitänu. 459 Gruppe D (11): Ammän(a), Banajabarqa, Blt-Adini 1, Blt-Agüsi, Bit-Ammän, "'BIt-Gabbäri, Bit-Gisimeja, Bit-Hazä-il, BIt-ijumri, "'BIt-kurn~~ä, "'BIt-Rububi. 460 Gruppe E (9): Ba'ali, Ba'ali-ra'asi [B], Ba'ali-sapüna [B], Ba'il-gazara, BItDaganna, ijurri [B], "'Sir'ala, "'Täbilu, Ursalimmu. 461 Gruppe Fl (4): ijalman 1, Kaspüna, "'Mala\)u 1, Simirra. 462 Gruppe F2 (5): Dummutu, Qinasrina, Sikkü, Turanu, Usnü, 463 Gruppe F3 (3): Dinanu, Gallabu, Nuqudina. 464 Gruppe F4 (7): Ara, Bitirume, ijul\)uliti, "'Kai~u, Nüria, Sarnsimurruna, Tesibu. 465 Gruppe F5 (3): Danabu, Rug(g)ulitu, Sam'alla. Sonstige Nomina sind unter F6 (8) verbucht: Azmu, Kurussä, "'Mai~u, Metuna, Qurasiti, Rapihu, Sagü, Ta'nä, 466 Gruppe GI (24): Ammanäna [B], Ammun [B], Amqarrüna, "'Gal'adi, ijadatete, ijadattä, ijadattu, Hananä, ijasu([...]) 1 [B], ijazazu, ijazzat, ijinatuna, ijuzäza, *Jabänu 1, Jaraqu [B], Jarki, Jatabi, Jatbite, Laban La'la'tu, "'Ma\)allatu, Saräqa, Udümu, Zuqarri. 467 Gruppe G2 (22): Akzibu, Argite, Arqä, Asdüdu, Azarilu, Azurn, ijarge, ijukkuruna [B], *Isamme', Isqalüna, Ja'aturi [B], Jasbuqu, Magidü, Mahalliba, Mansuäte, Qidisi, Sazabe, Sazanä, Sariptu, Sidünu, Subat, USU.
127
HUMANGEOGRAPHIE
Kode
Semantische Gruppe
%
Lemmata
% (ohneH)
A
Geographie
48
23,8
28,1
B
Geräte, Gebäude(teile)
15
7,4
8,8
C D
Fauna, Flora
12
5,9
7,0
Verwandtschaft, Sippen
11
5,4
6,4
E
Theophore Namen
9
4,5
5,3
Weitere Nomina
30
14,9
17,5
22,8
26,9
31
15,3
-
202
100,0
100,0
F Fl
Materialien
4
F2
Verschiedene Objekte
5
F3
Berufe
3
F4
Natur! natürliche Phänomene
7
F5
Körperteile
3
F6
Alia Bildungen aus verbalen Wurzeln
G
GI G2
H Summe
Aus Zustandsverben Aus weiteren Verben Etymologie unklar
8 46 24 22
Tab. 3.13 Westsemitische Ortsnamen (11 und 14.1) nach semantischen Gruppen Homonyme, d. h. gleichlautende Toponyme, die sich auf unterschiedliche Orte beziehen, können in 17 Fällen nachgewiesen werden (3,8 % der levantinischen Ortsnamenjt". In zwei Fällen befinden sich beide Orte in der Levante: Gubla 1 (Gabla) und Gubla 2 (Gubail) sowie der Berg Timur 1 und die Stadt Timur 2 in Que. In den anderen Fällen bezeichnet eines der Homonyme einen außerhalb der Levante liegenden Ort469 • 468 Der vermeintliche levantinische Ortsname Musri (3) wäre ein weiterer Fall, da ein Musri I im Osttigrisgebiet und ein Gebirge Musri 2 in Assyrien bekannt sind; vgl. außerdem ijalalJbi (RGTC 7/1,83) und ijalabbu nordöstlich von Ninive. 469 Azalla I (Azalla 2 im Norden des ijäbÜf-Dreiecks), Badäni 1 (Badäni 2 im Gebiet von ijarränu), Bit-Adini I (Blt-Adini 2 in Südbabylonien), Gambülu I (Gambülu 2 in Südbabylonien), ijalman 1 (Halman 2 im Zagros-Gebirge), ijamänu I [B] (Hamänu 2 in Räsi), ijasuatti I [B] (ijasua(t)ti 2, Lage unbekannt), Häurina 1 (Häurlna 2 im Gebiet von Harränu), Jahänu I (Jahänu 2 im nördlichen Irak), Kär-Adad 1 (Kär-Adad 2 in Mäda, Kär-Adad 3 vielleicht in Assyrien), Laruba I (Laruba 2 in Bit-Zamäni), Malabu 1 (Malahu 2 in Südbabylonien), Nappigi 1 (Nappigi 2 im südlichen Kurdistan), Pappa 1 (Pappa 2 in Mannäja), Qarne I (Qarnö 2 in Babylonien).
128
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Abgesehen von den umbenannten Städten und von den einst selbständigen Gebieten, die nach der Eroberung zu einer assyrischen Provinz gemacht und nach deren Hauptzentrum benannt wurden, gibt es 9 Beispiele für Doppelbezeichnungen. Zur Zeit Salmanassars III. koexistiert die gängige Bezeichnung Blt-Agüsi mit der seltenen Jahänu 1470 , die auch in den Inschriften Assurnasirpals 11. bezeugt ist'". Erst 740 wurde Blt-Agüsi eine assyrische Provinz und seitdem Arpadda genannt'". In drei Fällen sind dynastische Bezeichnungen (BIt-PN) bekannt, die alternativ zum regulären Namen benutzt werden: Sam'alla wird in einer Inschrift Salmanassars III. BIt-Gabbäri473 genannt; Saimerisu, bereits eine assyrische Bezeichnung für den Staat Aram-Damaskus, koexistiert in den Inschriften Tiglatpilesers III. mit Bit-Hazäil474; Blt-Pa'alla ist in einigen Inschriften Sargons 11. zusammen mit Gurgum belegr'". Für das nördliche israelitische Königreich findet man in den neuassyrischen Inschriften die im Alten Testament nicht belegte Bezeichnung Bit-ijumri, während Sir'ala, die assyrische Wiedergabe des einheimischen Namens Israel, nur einmal als Ethnonym bei Salmanassar 111. bezeugt ist476 • Das Land Meliddu, nach der gleichnamigen Hauptstadt benannt, kommt in den Inschriften Sargons 11. als Kammanu vor 477• Bei Salmanassar 111. und Tiglatpileser 111. hat das Land Pattinu (anatolischer Herkunft?) auch den semitischen Namen Unqi478 • Verschiedene Namen sind auch im Fall von Städten bekannt. Kunulua, Hauptstadt des nordsyrischen Staates Unqi/Pattinu und nach der assyrischen Eroberung im Jahr 738 Zentrum der gleichnamigen Provinz, hieß nach Tiglatpileser 111. Kullaniaf". Die ehemalige Hauptstadt von Blt-Adini wurde, wie bereits erwähnt, in Kär-Sulmänu-asared umbenannt, wobei beide Namen bis in die Zeit Assurbanipals nebeneinander
470 471 472
473 474 475 476
RIMA 3, 102.1, 69'; id. 102.2, ii, 1. RIMA 2, 101.1, iii, 71. 78; id. 101.2,46. Bit-Agüsi ist nur einmal nach Tiglatpileser belegt (Sg Hamat, Rs. 18). RIMA 3, 102.2, ii, 24 u. 83. Tigl Summ 4,7'; Tigl Summ 9, Rs. 3. SgF Ann, 238; SgF Prunk, 86. RIMA 3, 102.2, ii, 92. Zu Israel in den assyrischen Quellen s. Berger (2000) 29-
39. 477 Sg Clh D, v, 55 u. 59; SgF Ann, 205.208.214; SgF Prunk, 82; SgF Stier, 26; SgF S4, 23; SgF XIV, 9; Sg Tang, 18; SKT 2, Taf. 4, 4'. 478 Ob sich E-un-qi-a-a in SAA 16, 134,5 aufUnqi bezieht, ist unklar. 479 Nur ein Beleg für Kunulua stammt aus der Zeit Sargons II. (CTN 3, 86, 12).
HUMANGEOGRAPHIE
129
existierten. Seit Sargon 11. ist eine dritte Fonn, Tarbusiba, belegt. Ihre Beziehung zu Til-Barsip ist umstritten''". 3.3.3 Wirtschaftsgeographie In etwas mehr als 200 Jahren wurden über 60 Feldzüge unternommen, die die westlichen Gebiete betrafen. Der ,,Drang nach Westen" erfolgte nicht aus Sicherheitsgründen, da weder das Kernland noch das erweiterte Kerngebiet von westlichen Feinden bedroht waren. Nach der Eroberung von Bit-Adini hätten die Assyrer den Euphrat als Westgrenze stabilisieren können. Alle territorialen Reiche grenzen an Gebiete, die von anderen Völkern kontrolliert werden'". Diese Grenzen müssen z. B. durch Festungen, Außenposten, Pufferstaaten gesichert werden eine endlose Eroberung ist als Sicherheitsvorkehrung keine wahre Alternative. Die Suche nach .Lebensraum" stellt auch keine geeignete Erklärung dar. Die assyrischen Deportationen führten zu einem Bevölkerungszuwachs im Kernland und die notwendigen Getreidemengen wurden meistens lokal produziert bzw. durch Lieferungen innerhalb des erweiterten Kerngebiets beschafft. Getreidelieferungen aus den westlichen Gebieten sind nicht bekannt. Religiöse oder rassistische Gründe kommen bei den Assyrern nicht in Frage. Der Hauptgrund für die Westfeldzüge war wirtschaftlich: Die Levante war eine Schatzkammer und das assyrische Reich hat sich ihrer in großem Maßstab bedient. 3.3.3.1 Der Erwerb von Gütern Da die Erwähnung des wirtschaftlichen Ertrags eines Feldzugs ein wichtiger Bestandteil der Feldzugsberichte war, sind wir darüber gut unterrichtet, was die Assyrer in der Levante gesucht, gefunden und genommen haben. Die Güter, die von den reichlichen natürlichen Ressourcen der Region und der Geschicklichkeit ihrer Handwerker Zeugnis ablegen, lassen sich in folgende Gruppen aufteilen: Rohstoffe. Tiere, Fertigprodukte, Menschen und militärische Ausrüstung. Die Assyrer erwarben diese Güter nicht primär durch den Handel, sondern bedienten sich zweier Mechanismen der gewaltsamen Aneignung: Beute und Tribut. Somit entstand ein extrem asymmetrischer Austausch zugunsten der s. RGTe 7/1,253-255, s. v. Til-Barsip. Einen Idealfall würde ein Reich darstellen, das sich über einen ganzen Kontinent (Amerika, Afrika, Eurasien) erstreckt und nur von Ozeanen umgeben ist. 480 481
130
DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Eroberer. Darüber hinaus ist die direkte Ausbeutung natürlicher Ressourcen belegt, d. h. dass sich die Assyrer Bauholz durch Abholzen von Wäldern oder Stein vom Steinbruch besorgt haben. Nach der Eroberung einer Stadt oder einer Region konnte diese, ggf. vor der Zerstörung, ausgeplündert werden.. Die Beute bestand dann hauptsächlich aus Menschen und militärischer Ausrüstung, obwohl derartige Angaben in den Texten selten gemacht werden. In einigen Fällen ist die Plünderung des Palastes erwähnt, was auf Edelmetalle und kostbare Gegenstände aus der Schatzkammer und den Gemächern schließen lässt. In Tabelle 3.B findet man die vorhandenen Informationen in Bezug auf die Beute. Tribut wurde nach drei Modalitäten erhobeu'". Wenn der König mit seiner Armee vor Ort war, z. B. nach einer Eroberung, konnte er direkt an Ort und Stelle eingefordert werden (Tribut vor Ort). Während des Aufenthalts des assyrischen Herrschers in einer bestimmten Stadt konnten sich Tributbringer aus den Nachbargebieten "spontan" einfinden (Tribut aus der Feme). Nach der Unterwerfung einer Region konnte ein jährlicher Tribut auferlegt werden (emedtf 83, kuamr", sakäntf85), der unaufgefordert nach Assyrien zu liefern war. Das Empfangen von Tribut wird mit dem Verb malJäru "empfangen" ausgedrückt. Der gängige Terminus für Tribut ist maddattu/mandattu, wobei auch biltu gebraucht wird (Tab. 3.14). Der Ausdruck biltu(u) maddattu "Tribut und Abgabe" kommt nur bei der dritten Modalität vor, d. h., wenn Tribut auferlegt wird?", wie M. Liverani für die Inschriften Assumasirpals beobachtet hat 487• Der Begriff tämartu (nA nämurtut88 ,,Begrüßungsgeschenk" ist selten bezeugt. Die entsprechenden Belege für die Levante zeigen, dass es nicht immer klar ist, wann tämartu eine zusätzliche Abgabe ist, die zusammen mit dem Tribut entrichtet wird489 , und wann ein prophy-
482 s. Liverani (1992) 155-156. Eine Zusammenstellung des Bildmaterials zum Tribut in neuassyrischer Zeit bietet Bär (1996). 483 z. B. SgF Ann, 16 (SamerIna). 484 z. B. Tigl Stele, iii A, 23; Chic., iii, 17. 485 z. B. RIMA 2, 101.1, iii, 64 (Til-abne); RIMA 3, 102.2, ii, 24 (Pattinu). 486 Tigl Stele, iii A, 20-23; SgF Ann, 16; SgF Prunk, 32 u. 113-114; Chic., ii, 48-49. bi/tu msddsttu kommt außerdem in einer Inschrift Adad-neräris III. vor, leider in unvollständigem Kontext (RIMA 3,104.6,17). 487 Liverani (1992) 156. 488 In den Königsinschriften wird die babylonische Form tämartu benutzt. Eine exzellente Darstellung des nämurtu-Geschenks bietet Postgate (1974) 146-162. 489 Postgate (1974) 154.
131
HUMANGEOGRAPHIE
laktisches Höflichkeitsgeschenkv", Darüber hinaus ist der Terminus igisu "Geschenk" bezeugt, nämlich als Tabälu im Jahr 836 zum ersten Mal Kontakt mit Salmanassar III. aufnahm und 24 Könige aus diesem Gebiet ihm Geschenke zukomnien ließen?". Herrscher
maddattu
Anp 11.
x
Slm m.
x
Adn m.
bi/tu
biltu(u) maddattu
tämartu
igisu
X
x
x
Tigl m.
x
x
x
X
Sg
X
X
X
X
Sn
x
x
x
X
Asb
X
X
492
493 494 495 496
Tab. 3.14 Terminologie für Tribut, Abgabe und Geschenk Am besten bezeugt ist der Tribut vor Ort, der im Gegensatz zur Beute detailliert aufgeführt wird. Die Ortsnamen, die im Zusammenhang mit Tribut belegt sind, findet man in Tab. 3.C und auf-der Karte 3.2. Sie sind geographisch, von Norden nach Süden geordnet: 1. nördliche Levante von Tabälu bis Gargamis (1-14), 2. drei Orte, die östlich des
490 Bei Tiglatpileser Ill., wahrscheinlich im Jahr 734, wird tämartu im Zusammenhang mit Surru und Tabälu erwähnt. Beide Toponyme kommen bereits in der Tributliste von 738 vor, wo vom auferlegten Tribut (bi/tu maddattu in Tigl Stele, iii A, 20-23) oder vom geleisteten Tribut (maddattu in Tigl Summ 7, Rs. 7'-13') die Rede ist. In den Inschriften Sanheribs steht tämartu in Verbindung mit 8 Königen von AmUITÜ (Samsimurruna, Sidünu, Arwäda, Gubla, Asdüdu, Bit-Ammän, Mä'ab und Udümu), darunter Tuba'lu von Sidünu (Chic., ii, 50-60; Rass., 35-38). Diesem war ein jährlicher Tribut (biJtu maddattu) auferlegt worden (Chic., ii, 37-49, Rass., 32-36). Assurbanipal erwähnt 22 Könige, die ihm ein tämarlu-Geschenk brachten (Asb C, ii, 37-64). Darunter befanden sich einige, wie Jaudu, die zu einem unaufgeforderten jährlichen Tribut verpflichtet waren (maddattu, biJtumaddattu). Am interessantesten ist eine Passage aus Sargons Prunkinschrift, in der berichtet wird, dass Muttallum von Kummuhu seine jährliche Tribut- und Abgabenzahlung (biltu maddattu) einstellte und sein Geschenk (tämartu) verweigerte (SgF Prunk, 113). 491 RIMA 3,102.14,104-117. 492 RIMA 3,102.14, 106 (Tabälu). 49l Tigl Summ 9, Rs. 26 (Surru) u. 29 (Tabälu). 494 SgF Prunk, 113 (Kummuhu), 495 Chic., ii, 59; Rass., 38 496 Asb C, ii, 63.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Euphrats und nördlich von BIt-Adini lagen (15-17)497,3. Staaten südlich von Gargamis (18-27), 4. Staaten im Ostjordanland (28-30), 5. phönikische Städte (31-39), 6. philistäische Städte (4ü--43), 7. die Insel Zypem (Jadnana; 44-45t98 • Nach dem gleichen geographischen Kriterium sind die Tabellen aufgebaut, die das Beutegut (Tab. 3.B) sowie die Produkte des Tributs (Tab. 3.D, Tab. 3.G, Tab. 3.H) veranschaulichen. Auf der Karte 3.2 findet man alle lokalisierbaren Ortsnamen, durchnumeriert wie in Tab. 3.C499. Der regelmäßige Tribut wird in den Königsinschriften in der Regel nur dann erwähnt, wenn er auferlegt wird. Dies ist in Tab. 3.C mit .xj" gekennzeichnet. In der offiziellen Korrespondenz und in den Verwaltungstexten findet man gelegentlich Angaben über Tributleistungen aus dem Westen. In einem Brief an seinen Vater Sargon berichtet Sanherib, damals noch Kronprinz, von Gesandten (~iränJ) aus Kummuhu. die mit ihrem Tribut (maddattu), darunter Wolle (~aptli°O), angekommen sind'?'. In einem anderen Brief an Sargon werden Gesandte aus Musur, Hazzat, Jaudu, Mä'ab und Bit-Ammän erwähnt, die Kalhu mit ihrem Tribut (maddattu) erreichten. Im gleichen Brief kommen Gesandte aus Udümu, Asdüdu, Amqarrüna und Que, leider in zerstörtem Kontext, vor 02• In den nicht selten fragmentarisch erhaltenen Verwaltungstexten sind sowohl die regelmäßigen Abgaben als auch der Tribut vor Ort verzeichnet (Gold, Silber, Metallobjekte, Pferde, Maultiere, Wolle). Eine Zusammenstellung der einschlägigen Quellen bietet Tab. 3.15 503 • 497 Immirina, eine Stadt im Land Assa, lag östlich des 39. Längengrads und daher außerhalb der hier untersuchten Region. Sie wird hier nur angeführt, da sie zusammen mit anderen Toponymen der Region erwähnt wird. 498 Periphere Gebiete in der arabischen Wüste (46-47), Ägypten (48) sowie Regionen im Norden (49-50) sind in die Tabelle der Vollständigkeit halber aufgenommen worden, da sie in Tributlisten der westlichen Gebieten erwähnt werden. 499 Eine Kartierung von Tribut- und Beutegütern für die Feldzüge Assumasirpals 11. bietet Liverani (1992) figs. 21-29; für die Westfeldzüge Salmanassars 111. s. Yamada (2000) 411-416 (Karten 6A-6F). 500 Die Wolle wird LUM.LUM bezeichnet, was S. Parpola als "red wool" interpretiert, SAA 1,33,19. SOl SAA 1, 33. Der Tribut wird anscheinend auf 7 Maultiergespannen transportiert. 502 SAA I, 110, Rs. 5-17. Explizit sind 24 Pferde aus tJazzat erwähnt. 503 In einer sehr fragmentarischen Abrechnung von Lieferungen sind westliche Ortsnamen im Zusammenhang mit relativ großen Mengen einer nicht erhaltenen Warc erwähnt (SAA 7, 116, 1'-12'): Samerina, Kullania, Arpadda (30 Talente), Gargamis (100+2 Talente), Que (30 Talente), Magidü (15 Talente), Mansuäte (15 Talente), Simirra, tJatarikka, Subat, Sam'alla. Auf der Rückseite sind Lieferungen von roter Wolle (tabribu) und Krapp (bürutu) aus nördlichen Gebieten genannt. Anschließend kommen weitere Lieferungen aus dem Westen vor (SAA 7, 116, Rs. 6'-13'): Dimasqa, Arpadda,
133
HUMANGEOGRAPHlE
maddattu nämurttf'J4
Metalle
Tiere
Textil.
Quelle
Ort Anqarrüna
(x)?
Anqarrüna
(x)
Anqarrüna Blt-Ammän
(x)?
SAA 11,34
x
SAA I, HO
SAA I, llO IT Silb.
Bit-Ammän
(x)
Gubla2
(x)
SAA 11, 50
SAA ll, 33
2M Gold
SAA ll, 33
ijazzat
x
SAA 1,110
Jaman
(x)?
SAA ll, 34
Jaudu
x
SAA I, llO (x)
Jaudu Jaudu
(x)
Kummuhu
x
Mä'ab Mä'ab
x
SAA ll, 33
10M Silb. IT Silb.
SAA 11, 57 Wolle
(x)?
SAA 11,34 (x)
Mä'ab Que
(x)?
Que
(x)?
Que Tabälu
(x) x
Udümu
(x)?
SAA I, 33 SAA 1,110
IM Gold
SAA 11, 33 SAA1,11O SAA 11, 34
x+100 sSch
SAA ll, 59 MT PF
SAA 11, 30 SAA I, HO
(x) = die Termini madattu bzw. nämurtu sind nicht explizit genannt; ? = Art der Lieferung unsicher; PF = Pferde, M = Mine, MT = Maultiere, T = Talent, sSch = silberne Schalen (kuppu).
Tab. 3.15 Angaben über Tribut und Geschenke in Briefen und Verwaltungstexten
Gargamis, Que, ijatarikka, Subat, Simirra, Kullania. In einem anderen Text sind 1998 Schafe aus verschiedenen Gebieten, darunter Arpadda, Dimasqa, Magidü, Kullania und Sam'alla, registriert (auch Que ist in den letzten erhaltenen Zeilen der Rückseite belegt). Es ist unklar, ob es sich um eine Aufzählung von Viehbeständen für bestimmte Zwecke in den genannten Gebieten oder um Lieferungen handelt (SAA 11, 80). Da der Text nicht genau datiert werden kann, muss man außerdem mit der Möglichkeit rechnen, dass einige bzw. alle Ortsnamen Provinzen bezeichnen, was eine Deutung der Schafe als Tribut ausschließen würde. 504 Die kleinen Silber- und Goldmengen, die in SAA 11, 33 verzeichnet sind, deuten eher auf Geschenke hin.
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DIEGEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DERLEVANTE
In welche Hände der Tribut aus dem Westen gelangte, kann nicht genau gesagt werden. Aus einem Brief Sanheribs an seinen Vater geht hervor''", dass sowohl Tribut (madattu) als auch Begrüßungsgeschenke (nämurtu) unter den Mitgliedern der königlichen Familie (Kronprinz, Königin), den Großen des Reiches (sukkallu, turtänu, rsb sa resi u. a.) und verschiedenen Beamten (tupsar ekalli, mukil appäti u. a.) verteilt wurden''", Es handelt sich hauptsächlich um Edelmetalle und Kleidung so7• In einem Fall berichtet ein Text über die Verteilung der Beute nach einem Feldzug im Westen. Im Jahr 695 wurde Til-garimmu von Sanherib zerstört und zusammen mit anderen Ortschaften der Umgebung geplündert. Der König ging mit dem Beutegut folgendermaßen vor: "Von der Beute aus den Ländern, die ich geplündert habe, sammelte ich 30.000 Bögen (und) 20.000 Schilde und fügte sie (der Ausrüstung) meiner königlichen Kerntruppe hinzu. Den Rest der schweren Beute des Feindes teilte ich wie Schafe in meinem ganzen Feldlager, unter meinen Gouverneuren (bel pI!JätJ) (und) den Einwohnern meiner großen Städte (mse mafJäzäm) aus..S08 . Diese Passage zeigt, dass zumindest Beute vor Ort an Offiziere und Soldaten verteilt wurde'?' und dass auch Autoritäten in den Provinzen sowie die Bevölkerung der wichtigen Städte davon profitieren konnten. Luxusgüter konnten in vereinzelten Fällen in Gegenrichtung fließen. Nach einem dreikolumnigen Verwaltungstext aus Ninive wurden goldene und silberne Ringe an Mitglieder fremder Delegationen ausgehändigt, die vermutlich Tribut oder Geschenke nach Assyrien brachtenSIO. Unter den Empfängern befinden sich Gesandte aus den folgenden
505 SAA 1,34; s. dazu Bär (1996) 21-25, Martin (1936) 40-49, Postgate (1974) 111 u. 283-284. Weitere Texte, die auf Tributverteilung im Palasthof hinweisen, sind SAA 7,59 (Kronprinz) u. SAA ll, 36. 506 Martin (1936) 44 las die Stelle SAA 1,34, Rs. I [... ma]-da?-td la-zu{ri ...], was sich durch Kollation in der Edition von S. Parpola nicht bestätigen ließ ([x x x] IX X X X a'-ta'l_[X X xl). Martins Annahme (gefolgt von Postgate [1974] 111), die auf der Vorderseite erwähnten Produkte seien der Tribut des Azüri von Asdüdu, ist daher unbegründet. Dass darüber hinaus die Produkte von einem einzigen Ort geliefert wurden und dass dieser wegen der genannten Fische am Meer liegen musste, halte ich nicht für zwingend. Einerseits liegt bislang kein Nachweis für Fisch als Tribut aus dem Westen vor. Andererseits würde nur eingesalzener und nicht gefrorener Fisch die lange Reise wirklich überstehen. 507 Der Palastschreiber bekommt zudem zwei Bündel Papyrus (SAA I, 34, Rs. 19'). 508 CT 26, v, 1-22 (vollständig erhalten in Sumer 9, 150, v, 44-52). 509 Nach dem ersten Feldzug nach Babyion erhielten Sanheribs Truppen Nutztiere und Gefangene, die Teil der Beute waren, First camp., 60-61. 510 SAA 7, 58; s. auch Postgate (1974) 337-342.
HUMANGEOGRAPHIE
135
levantinischen Orten: Amqarrüna (i, 3'), Bit-Ammän (i, 4'-10'), Gubla 2 (ii, 3), Arqä (ii, 4'-5'), Simirra (ii, 7'-9') und Tabälu (ii, 10'-28'). Der Text liefert einen weiteren Hinweis dafür, dass Gesandte dieser Gebiete in Ninive waren, um Tribut zu leisten und/oder Geschenke zu übergeben. Nachdem Jakin-Lü von Arwäda gestorben war, erschienen seine Söhne vor Assurbanipal mit Begrüßungsgeschenken (tämartu). Der assyrische Herrscher setzte Aziba'al als König von Arwäda ein, während er den anderen Prinzen bunte Kleider und goldene Ringe schenkte"! . Die meisten Angaben, die eine Verbindung von bestimmten Tributund Beutegütern mit geographischen Objekten (Städten, Ländern, auch Bergen) ermöglichen, stammen aus den Feldzugsberichten. Die Güter lassen sich in die Kategorien Rohstoffe, Tiere, Fertigprodukte und Menschen aufteilen'P. Der geographischen Auswertung des Materials setzen die Quellen deutliche Grenzen, da einerseits die einzelnen Güter oft nicht genauer beschrieben werden, andererseits Toponyme und Güter nicht immer eins zu eins erwähnt werden. Manchmal sind Tributbringer einzeln aufgelistet, ohne die entsprechenden Güter zu nennen. Der Tribut wird dann am Ende summarisch vermerkt. Es ist daher nicht möglich zu bestimmen, was und wie viel zu jeder Stadt bzw. zu jedem Land gehört. Die überlieferten Informationen werden hier tabellarisch präsentiert und sind nach dem oben erwähnten geographischen Kriterium geordnet (Tab. 3.B, 3.D, 3.G, 3.H). 3.3.3.2 Rohstoffe Die Assyrer holten sich aus den westlichen Gebieten verschiedene Rohstoffe, die im Kernland nicht bzw. nicht ausreichend vorhanden waren und als Baumaterialien für die Tempel, Paläste und wahrscheinlich auch für die Residenzen hoher Beamten sowie für die Anfertigung von Luxusgütem (Schmuck, Mobiliar, Kleidung u. a.) und Waffen notwendigwaren.
511
Asb A, ii, 81-84 (auch Asb B, ii, 82-92; Asb C, iii, 115-128 und Asb F, i 78-ii
9). 512 Die militärische Ausrüstung ist eine Kombination von Tieren (Pferden), Fertigprodukten (Streitwagen, Waffen, Zehen) und Menschen (Wagenlenker, Reiter, Fußtruppen) und wird in den Texten gesondert erwähnt, weshalb sie hier separat betrachtet werden.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DERLEVANTE
3.3.3.2.1 Metalle (Tab. 3.D, Spalten 3-9) Die belegten Metalle sind Gold (!Jurä~u), Silber (kaspu), Bronze (en1), Zinn (annaku), Eisen (parzillu) und Blei (abäru)513. Am häufigsten sind Gold und Silber bezeugt, die von der ganzen Region, von Tabälu bis zu den philistäischen Städten (inklusive Jadnana), geliefert wurden. Dagegen scheint Bronze hauptsächlich aus der Region zwischen Sam'alla und Gargarnis im Norden und Dimasqa im Süden zu kommen. Blei kommt nur in einer Tributliste Tiglatpilesers 111. vor, wo die Leistungen aus den Jahren 738 und 734 verzeichnet sind514 • Die meisten Lagerstätten befinden sich an der nördlichen Grenze der Levante, in Tabälu, Hilakku, Que und Meliddu. Südlich von Gargarnis gibt es zudem Eisen und Bronze, im Norden Blei, Silber (beide im Gabal al-Aqra') und Gold'". Da nur wenige Länder unmittelbaren Zugang zu den Lagerstätten haben konnten, wurden die Metalle innerhalb der Region vorwiegend durch den Handel erworben. Gewichtsangaben werden nur in einigen Fällen, hauptsächlich für Gold und Silber, gemacht (Tab. 3.E). In der Regel sind jedoch allein die Namen der Metalle angeführt. Die übliche Gewichtseinheit ist das Talent (ca. 30 kg); Werte unter einem Talent sind selten'!", Die höchsten Werte liegen bei 150 Talenten (4,5 t) im Fall von Gold5l7 , 2300 Talenten (69 t) bei Silber'", 3000 Talenten (90 t) bei Bronze'", 100 Talenten (3 t) bei Zinn 520 und 5000 Talenten (150 t) bei Eisen?'. Die Gesamtsummen in Tab. 3.E müssen äußerst vorsichtig betrachtet werden, einer-
113 Antimon (gufJlu) ist als Tribut des Hiskia von Juda belegt (Chic., iii, 42; Rass., 56); Kupfer (crii) ist ebenfalls als Tribut von Jaudu erwähnt, Rass. 57. 514 Tigl Summ 7, Rs. 7'-13'. Da in den früheren Tributlisten (Tigl Ann 13, 10-14,5 u. Tigl Stele, iii A, 1-23) Blei nicht erwähnt ist, könnte es von einem der Tributbringer von 734 stammen, namentlich Arwäda, Bit-Ammän, [...], Mä'ab, Isqalüna, Jaudu, Udümu, [...] und ijazzat (Tigl Summ 7, Rs. 10'-12'). 515 s. TA vo Karte A 11 2. 516 10 Minen Gold (Blt-Agüsi, RIMA 2, 101.2, ii, 27), 4 Minen Silber (Til-abne, RIMA 2, 101,1, iii, 63). Als Jahrestribut werden folgende Mengen auferlegt: I Mine Gold (Gargamis, RIMA 3, 102.2, ii, 29), 10 Minen Silber (Til-abne, RIMA 2, 101,1, iii, 64), 10 Minen Silber (Blt-Gabbäri, RIMA 3,102.2, ii, 26), 20 Minen Silber (Kummuhu, RlMA 3,102.2, ii, 30). 517 Surru, Tigl Summ 7, Rs. 16' (Tigl Summ 9, Rs. 26 nennt 50 Talente Gold). 51& Dimasqa, RIMA 3,104.8,18. 519 Dimasqa, RIMA 3, 104.8, 19. 520 Pattinu, RIMA 2, 101.1, iii, 74. 521 Dimasqa, RIMA 3,104.8,19.
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seits wegen der Zahlenproblematik in den Königsinschrifteu'", andererseits, weil Zahlenangaben nicht immer vorhanden sind 523. Die Tabelle kann nur einen groben Eindruck vermitteln und bezieht sich im Wesentlichen auf den Tribut vor Ort: 286 Talente Gold (8,58 t)524, 11816 Talente Silber (354,5 t)525, 3220 Talente Bronze (96,6 t), 400 Talente Zinn (12 t) und 5840 Talente Eisen (175,2 t). Wenn man diese Zahlen für zuverlässig hält, können sie nur die untere Grenze des Metallzuflusses bilden, da weitere Lieferungen vor Ort und der jährliche Tribut noch hinzukamen. Quantifizierte Angaben für den jährlichen Tribut sind nur für die nördliche Levante aus dem Anfang der Regierung Salrnanassars IH. vorhandent". In drei Fällen (Gargamis, Kummuhu. Bit-Gabbäri) wird der Tribut vor Ort ebenfalls quantifiziert, so dass ein Vergleich möglich ist. Die Angaben sind in Tab. 3.F zusammengestellt. Als erstes fällt auf, dass einige Metalle sowie Nutztiere, Textilien und Metallobjekte beim jährlichen Tribut ausgelassen werden. Er besteht hauptsächlich aus Gold, Silber und Zedembalken. Zweitens sind die Metallrnengen beim Jahrestribut wesentlich kleiner als beim Tribut vor Ort (im Fall von Pattinu 100 Mal kleinerj'". In welcher Form die Metalle geliefert wurden, wird selten erwähnt. Nur in den Texten Assumasirpals 11. und Salrnanassars 11I. sind neben den Metallen manchmal Metallobjekte genannt. Mit Ausnahme der Bronzekessel handelte es sich um besonders kostbare Objekte, die eine gesonderte Erwähnung verdienten. Ansonsten kann man davon ausgehen, dass die Metalle als Fertigprodukte und/oder Barren übergeben 522 Oe Odorico (1995). Die Problematik betrifft besonders die Ungenauigkeit und Glaubwürdigkeit der Zahlen. 523 Es ist denkbar, dass nur größere Mengen erwähnt wurden, wobei die Mindestwerte je nach Metall unterschiedlich gewesen sein dürften (z. B. über 1 Talent Gold, über 10 Talente Silber). 524 Bei einem Wert von 652,00 US Dollar (ca. 522,00 Euro) für eine Troy Unze (ca. 31,1 Gramm) ergibt sich ein Gesamtertrag von ca. 144 Millionen Euro. 525 Für Silber ergibt sich bei 11,10 US DollarlTroy Unze ein Betrag von ca. 101 Millionen Euro. 526 Pattinu, RIMA 3, 102.2, ii, 21-24; Blt-Gabbäri, RIMA 3, 102.2, ii, 24-27; Gargamis, RIMA 3, 102.2, ii, 27-29; Kummuhu. RIMA 3, 102.2, ii, 29-30. 527 Ein weiteres Beispiel aus der Peripherie der Region zeigt, dass der jährliche Tribut auch höher als der Tribut vor Ort sein konnte. Während des 9. Feldzugs Assurnasirpals 11. übergab Til-abnö 4 Minen Silber und 400 Schafe, RIMA 2, 101.1, iii, 6364. Der Jahrestribut dieser Stadt betrug indes 10 Minen Silber. Es handelt sich aber wahrscheinlich um eine Ausnahme, da der Tribut vor Ort verhältnismäßig bescheiden war.
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wurden. Metalle in Rohform sind in den Annalen Sargons im Zusammenhang mit dem Feldzug gegen Kammanu erwähnt'". Der König berichtet stolz, dass ihm die Bodenschätze des Landes Hatti zugänglich wurden und nennt die Berge, wo bestimmte Metalle und Steine zu finden warenf": Laris'u, Suruman und ein weiterer Berg, dessen Name nicht erhalten ist, besaßen Kupfer'", Tusanira, [...]durini und Elikudurini Eisen, Lammun hatte Blei und Ba'ali-sapüna Kupfer. Mit "hingeschütteten Erzen" dieser Berge (sipik eprisunu) wurden Legierungen hergestellt'!'. 3.3.3.2.2 Steine (Tab. 3.D, Spalten 10-11) Stein als Baumaterial wird selten unter den Tributen erwähnt. Gargamis lieferte Alabaster (gisnugallu)532 und Jaudu große Blöcke na4AN.ZA.GUL.ME-Stein533. Unter den Materialien für Asarhaddons Palast in Ninive, die 22 Könige von Zypern und der Levante lieferten, befinden sich Steinplatten und Bausteine aus Alabaster (gisnugallu) und folgenden Steinarten''": na4 aSnaJi 35, na4 turminü; einer Art Breccia, na4tunninabandii, auch einer Art Breccia'", na4 alalll137 , und na4girimbili bü. In der oben genannten Passage aus Sargons Annalen, wo der Abbau von Metallen in der Umgebung von Tabälu erwähnt wird, sind auch Berge genannt, die bestimmte Steine erzeugten: Lammun besaß AlabasSgF Ann, 222-230. Salmanassar III. nannte die Berge Tunni und Muli in Tabälu jeweils "Silber-" und .Alabasterberg", RIMA 3, 102.14, 104-107. Es ist aber nicht bekannt, ob die Assyrer diese Güter von dort bezogen. 530 sipsrru (ZABAR) kann in Sg Ann, 225 schwerlich "Bronze" bedeuten, wie Fuchs (1994) 325 Anm. 296 mit Recht anmerkt. Ungereinigtes Gold (burä$u eper sadisu) wird als Abgabe von Musur, Arubu und Saba'a in SgF Prunk, 27 und SgF Ann, 123-125 erwähnt, s. ferner Fuchs (1994) 325 Anm. 301. 531 SgF Ann, 230-232. So große Mengen Edelmetall seien in Dür-Sarruken angehäuft worden, dass es zu einer Entwertung des Silbers kam, Sg Ann, 232-234 (dementsprechend dürfte Silber in der Lücke in Z. 223 genannt sein). SJ2 RIMA 2,101.1, iii, 68. 5JJ Chic., iii, 43. 534 Borger Ash, Nin A, v, 78-81. 535 Ein Stein mit einer körnigen Struktur, s. OIP 2, 17, 19, 2-3, ferner CAD Al2, 45lf. 536 Breccia ist ein Trümmergestein, von dem es verschiedene Arten gibt, die im Laufe unterschiedlicher geologischer Prozesse durch Verbindung von heterogenen Gesteintrümmern entstanden sind. Es handelt sich um marmorähnliche Steine mit vielfältigen Strukturen und Farben. 537 Ein Stein, dessen Struktur (?) wie Palrnrinde aussieht, s. CAD E, 74f. s. v. clsllu A. 528 529
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ter (gisnugallu) und der Ammun den Stein 004BAR.GUN. GUN.NU, der so kostbar und farbenprächtig wie der zagindun1-Stein gewesen sein so1l538. Dass Sargon sich diese erlesenen Steinarten zukommen ließ, ist nicht unwahrscheinliclr'". Sanherib beschaffte sich Alabaster (gisnugallu) im Gebirge Ammanäna'" und 004 turminabandiJ.Stein bei Kapridargilä, einem Dorf im Umland von Til-Barsip541. Aus dem letztgenannten Stein wurden Gefäße hergestellt. Die Steine 004 alallu und n04girimIJi_ Iibü; die Asarhaddon aus den westlichen Gebieten geliefert bekam, sind im Fragment einer Stierinschrift Sanheribs textlich bezeugt'P, Sie stammen aus einem Berg, dessen Name leider weggebrochen ist, aber vermutlich im Westen lag. Edelsteine (abnu aqartu) befanden sich unter den Gütern, die Asarhaddon nach dem Sieg über Abdi-Milküti von Sidünu in seinem Palast erbeutete'". In einer Reliefbeischrift kommen uquü "Lapislazuli" und ssmtu ,,Karneol" als Tribut (madattu) von Sidünu und Surru vor, die sonst für den Westen nicht bezeugt sind'". Ein nicht erhaltenes Objekt mit Intarsien aus (Edel)Steinen und Gold wird im Zusammenhang mit einer phönizischen Stadt erwähnt'". Eine Perle aus einem singulären Kalkstein trägt eine Inschrift, die sie als nämmtu-Geschenk des AbIBa'al von Samsimurrüna an Sanherib ausweist'", 3.3.3.2.3 Holz (Tab. 3.G, Spalten 7-10) Zedern- (erenu) und Buchsbaumholz (taskarinnu) sowie ein Dunkelholz (usfi) - meist als Ebenholz übersetzt - sind als Tribut belegt und wurden als Bauholz verwendet'", Zedernbalken liefern Bit-Adini und
SgF Ann, 227-229. Die Beschaffung von gisnugallu- und parütu-Alabaster aus den Bergen Tunni und Muli ist in den Inschriften Salmanassars III. belegt, RIMA 3, 102.40, iii, 2-5 und 102.62. 540 CT 26, v, 54-56 (auch Sumer 9, 160, vi, 72-74). 541 CT 26, v, 57--61 (auch Sumer 9, 160, vi, 75-78). 542 Arch. 79, 135, Nr. 122 N, 5--6, s. dazu Frahm (1997) 122 (dort Z. 12-13). 543 Borger Ash, Nin A, ii, 75. S44 RIMA 3, 102.82. 545 Tigl Summ 8, 6'. 546 Galter (1987) Nr. 43, Frahm (1999) 81-84. 547 Eine Inschrift Tiglatpilesers nennt als Tribut der Könige vom Lande ijatti und der aramäischen und chaldäischen Fürsten (in Babylonien) neben Buchsbaum und Ebenholz, Wacholder (dapränu), bunisu-Wacholder, Dalbergia Sissoo (mussukannu) und Steineiche (sindt1), Tigl Summ 7, Rs. 23'-24'. 538 539
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Til...abtte548 , Kurnmubu549 und BIt-Gabbäri550 . Zedernbalken werden Kummuhu"! und Btt-Gabbärr'" auch als jährlicher Tribut auferlegt. Zedernharz (däm ercDI) ist nur für Bit-Gabbäri bezeugt, sowohl als Feldzugs- als auch als Jahrestribut'". "Große Balken, hohe Pfähle und sehr lange Bretter aus Zedern- und Zypressenstämmen'v" befanden sich unter den Materiallieferungen der 22 Könige aus dem Westen an Asarhaddon. Als Herkunftsorte werden die Gebirge Sirara und Labnäna genannt. Ebenholz (usii) wurde von Jaudu'", Sidünu'", einer weiteren phönizischen Stadt, deren Name nicht erhalten ist557 , und Kummuhui" als Tribut gegeben. Im Falle von Buchsbaumholz (taskarinnu) können nur Jaudu, Sidünu und Kummuhu als Lieferanten mit Sicherheit identifiziert werden, wobei andere phönizische Städte auch in Frage kommen559 • Eine weitere, damals noch unerschöpfliche Quelle für Bauholz waren die Wälder in der nördlichen Levante. Mit der Abholzung während eines Feldzugs begann bereits Assumasirpal 11., der zum Gebirge Hamänu hinaufstieg und dort Baumstämme (gUSÜTU) von Zedern (erenu), Zypressen (surmcnu), Wacholder (dapränu) und buräSu-Wacholder fällen ließ560 • Das Abholzen während einer militärischen Kampagne ist mehrmals in den Inschriften Salmanassars 11I. belegt: Das Gebirge ijamänu wurde vier Mal bestiegen, um dort Zedern, einmal auch buräsü- WacholRIMA 2, IOI.l, iii, 55-56. RIMA 2, IOI.l, iii, 95. 550 200 Zedernbalken, RIMA 3, 102.2, ii, 25. 551 100 Zedernbalken RIMA 3,102.2, ii, 26. 552 300 Zedernbalken, RIMA 3, 102.2, ii, 30. m 2 emiiru(ca. 160 Liter) Zedernharz als Feldzugstribut (RIMA 3,102.2, ii, 25) und 1 cmiiru (ca. 80 Liter) Zedernharz als jährlicher Tribut (RIMA 3, 102.2, ii, 30). 554 Borger Ash, Nin A, v, 74-75. 555 Chic., iii, 45; Rass., 56. 556 Borger Ash, Nin A, ii, 76. 551 Tigl Summ 8, 6'. 558 SgF Ann, 407-408. 559 Buchsbaurnholz wird unter den Tributgütern von Surru, Sidünu, Gubla 2, Mahallätu, Maisu, Kaisu und Arwäda genannt, RIMA 2, IOI.l, iii, 86-88. Auch in der Tributliste Tiglatpilesers III. von 730 wird diese Holzart erwähnt, Tigl Ann 13,10-14,5. Reliefs aus Sargons Palast in Dür-Sarrukön zeigen den Wassertransport von Holzstämmen, Botta/Flandin (1849) Taf. 32-35. Diese Szene wird meist an der Mittelmeerküste lokalisiert (Albenda [1983], Wäftler [1975] 95-96), was auf einen inschriftlich nicht bezeugten Tribut einer phönizischen Stadt zur Zeit Sargons hinweisen würde. Linder (1986) schlägt dagegen einen Flusstransport aus dem Zagros-Gebirge vor. Seiner Meinung nach sind die dargestellten Schiffe, selbst wenn sie von Phöniziern gebaut und gesteuert sein mögen, für die Küstenfahrt am Mittelmeer ungeeignet. 560 RIMA 2, IOI.l, iii, 88-89. 548 549
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der zu fällen'?'. Die Baumstämme waren für die Stadt Asäur bestimmt562 • Adad-nöräri III. berichtet, dass er auf dem Gebirge Labnäna 100 mächtige Zedern fällen ließ, die für seine Paläste und Tempel notwendig wareu'", Im Zusammenhang mit dem Bau seines Palastes in Ninive sagt Sanherib, dass die Götter ihm gezeigt hätten, wo er mächtige Zedernbalken (gisma!J!Ju) finden könne, namentlich im Gebirge Sirara''". Dies könnte auf eine Abholzung im Laufe seines dritten Feldzugs hindeuten. Auch Tiglatpileser III. erwähnt die Herkunft der wohlriechenden Zedernstämme, die für seine Bauten in Kalhu verwendet wurden: die Gebirge Hamänu, Labnäna und Ammanänaf", 3.3.3.2.4 Wolle (Tab. 3.G, Spalten 5-6) Zwei Wollarten sind als Tribut von westlichen Gebieten bezeugt:
argamannu ,,Rotpurpurwolle" (geschrieben SfkZA.GIN .SA 5) und takiltu ,,Blaupurpurwolle" (geschrieben sfkZA.GIN.MI). Die Herkunft dieser Produkte lässt sich nur im Fall von Gargamis, Kummuhu''" und Pattinu sicher bestimmen. Gargarnis lieferte beide Wollarten während des 9. Feldzugs Assumasirpals 11. 567 und später, im Jahr 857, 20 Talente Rotpurpurwolle'". Pattinu übergab seinerseits während der Regierungszeit Salmanassars III. 20 Talente Rotpurpurwolle im Jahr 857 569 und Blaupurpurwolle im Jahr 848 57 Sowohl Gargamis als auch Pattinu mussten außerdem jeweils 2 Talente Rotpurpurwolle als Jahrestribut entrichten. Beide Wollarten werden weiterhin in Tributlisten aus der Zeit Tiglatpilesers III. genannt'". In einer Reliefbeischrift ist einfach von sipätu
°.
561 RlMA 3,102.6, iii, 14-15 (lI. pa/U); id. 102.10, iii, 39-41 (17. pa/tl); id. 102.10, iv, 39-41 (auch bunLY'u-Wacholder, 17. pa/tl); id. 102.14, 140-141 (26. pa/tl). 562 Nur bei der Abholzung im 11. paJii wird nichts über den Bestimmungsort der Baumstämme gesagt. 563 RlMA 3, 104.7, 10-12. 564 CT 26, vi, 47-52 (auch Sumer 9, 160, vi, 66-71). 565 Tigl Summ 7, Rs. 26'-27'. 566 SgF Ann, 407-408. 567 RIMA 2, 101.1, iii, 68. 5611 RIMA 3, 102.2, ii, 28-29. 569 RIMA 3, 102.2, ii, 23. 570 Geschrieben s1kZA.GtN, RIMA 3, 102.6, iii, 13. 571 Tigl Ann 21, 7'-25,2'; Tigl Ann 13,10-14,5; Tigl Stele, iii A, 1-23; Tigl Summ 7, Rs. 7'-13' (nur Rotpurpurwolle).
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"Wolle" die Rede, und zwar als Tribut von Sidünu und Surru (wahrscheinlich aus dem Jahr 841 bzw. 839)572. 3.3.3.2.5 Elfenbein und Elefantenhaut (Tab. 3.H, Spalten 11-12) Elfenbein (sinni pin) wurde aus folgenden Gebieten als Tribut geliefert: Kummuhu'", Gargamis'", Dimasqa'" und Kurussa'"', Jaudu"? und Sidünu'" sowie einer weiteren phönizischen Stadt, deren Name nicht erhalten isf 79 • Kummuhu. Jaudu und Sidünu liefern auch Elefantenhaut (masakpin). Des Weiteren wird Elfenbein zusammen mit Elefantenhaut in den Tributlisten Tiglatpilesers 11I. genannr'". Für eine systematische Elefantenjagd zur Gewinnung der Stoßzähne gibt es in den Texten keine deutlichen Hinweise'". Die Stoßzähne eines Meerestieres namens nä!Jiru (sinni nä!Jin) werden als Tribut von phönizischen Städten in den Annalen Assumasirpals 11. erwähnt, der von diesen Tieren sehr beeindruckt war 582• Die zahlreichen Elfenbeinobjekte, die hauptsächlich in Kalhu gefunden wurden, zeugen vom Interesse der assyrischen Elite an solchen Luxusgütern. Die Elfenbeinarbeiten lassen sich stilistisch in verschiedene Gruppen einordnen (assyrischer, nordsyrischer, südsyrischer und phönizischer Stil); die meisten Elfenbeinobjekte wurden aus dem Westen importiert, eine geringe Zahl vor Ort bearbeitet'". sn RIMA 3, 102.84. m SgF Ann, 406. 574 RIMA 2, 101.1, iii, 68; SgF Ann, 72. 575 RIMA 3, 104.8, 20. 576 RIMA 3,102.14,155. 517 Chic., iii, 44; Rass., 56. 578 Borger Ash, Nin A, ii, 76. 579 Tigl Summ 8, 7'. 580 Tigl Ann 25, I'; Tigl Ann 14,2; Tigl Stele, iii A, 21. 581 Assur-dän 11. tötete 56 Elefanten (RIMA 2, 98.1, 72); Adad-nerärl 11. tötete 6 und nahm 9 gefangen, um sie in Assur zur Schau zu stellen (RIMA 2, 99.2,125-127). Diese Jagden müssen aber östlich des Euphrats stattgefunden haben. Assurnasirpal 11. erklärt, dass Elefanten zusammen mit anderen Tierarten in Kalhu "ausgestellt" wurden (RIMA 2,101.2,31-38), nennt aber keine Tötung von Tieren. Salmanassar III. berichtet, dass er 373 Wildstiere und 399 Löwen getötet und 29 Elefanten überfallen hat (RIMA 3, 102.6, iv, 44). Ob sie getötet wurden, ist ungewiss. Außerdem ist nicht bekannt, wo die Jagd stattgefunden hat. 582 RIMA 2, 101.1, iii, 84--90; s. auch Kap. 2. m Eine Zusammenfassung des archäologischen Materials bietet Lamprichs (1995) 327-358. Der Versuch einer .modellorientierten'' Interpretation der Elfenbeinarbeiten im Zusammenhang mit der assyrischen Expansion ist nicht glücklich (Lamprichs [1995] 359-379). Dass der assyrische Bedarf an Elfenbein zu einer Überjagung führte, ist nicht
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3.3.3.3 Tiere (Tab. 3.H, Spalten 3-10) Rinder (aIpu) und Schafe (immero) gehören zu den am häufigsten erwähnten Nutztieren, die als Tribut vor Ort erhoben wurden. Geographisch scheinen sich die Lieferungen hauptsächlich auf die nördliche Levante, etwa von Kummuhu im Norden bis Bit-Agüsi im Süden konzentriert zu haben, wobei auch in Sidünu nach Asarhaddons Eroberung Rinder und Schafe erbeutet wurderr'"', Weder aus den ostjordanischen Staaten noch aus den philistäischen Städten und Jadnana ist Vieh als Tribut bezeugt. Gelegentlich wird die Anzahl der Rinder und Schafe angegeben, oft in einem Verhältnis von 1 zu 10 (Tab. 3.E). Da aber diese Tiere wiederholt als Tribut vorkommen, sind die vereinzelten Zahlen für die Gesamtzahl des Groß- und Kleinviehs, das nach Assyrien gelangte, nicht repräsentativ. Ab dem 11. Regierungsjahr Salmanassars III. (848) sind Pferde (sJsii) als Tribut bezeugt (Karte 3.3). Als Lieferanten kommen Staaten in der nördlichen Levante und auf dem anatolischen Plateau (Musku, Sinu\}tu, Tabälu, Que, Pattinu und Kummuhul"), Surru und eine weitere phönizische Stadt 586 sowie Hazzat im Süden vor. Ferner sind Pferde zusammen mit Maultieren (kudänu) in den Tributlisten Tiglatpilesers III. genannt'". Ansonsten stehen Maultiere in Verbindung mit Pattinu'", Jaudu589 , Sinu\}tu und KumrnU\}U590 • Esel (emärii) sind als Tribut von Pattinu"! und Kummuhu'" belegt und wurden auch in Sidünu erbeu-
nachweisbar. Die Konzentration der Funde auf das 9. und 8. Jahrhundert deutet nicht zwingend auf eine Erschöpfung der Elfenbeinbestände in Nordsyrien hin. Man könnte auch annehmen, dass die Nachfrage am assyrischen Hof nach einer Sättigung des "Marktes" nachgelassen hat. Ein abruptes Ende des Elfenbeinerwerbs ist jedenfalls in den Texten nicht zu finden (gegen Lamprichs [1995] 376). Lieferungen von Elfenbein und Elfenbeinarbeiten sind von Assumasirpal 11. bis Asarhaddon belegt. 584 Borger Ash, Nin A, ii, 79 (hier werden Rinder [alpu] und "Kleinvieh" [~enu] genannt). 585 In SgF Ann, 406 als plausible Ergänzung. 586 In beiden Fällen handelt es sich um "ägyptische Pferde" (slse '
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tef93. Einhöckrige Kamele, namentlich Dromedare (gammalu), sind nur für Kummubu594 und Jaudu'" nachweisbar; sie wurden hauptsächlich von den Arabern (Arubu) geliefert'". Neben den genannten Nutztieren sind in den Inschriften ab und zu für die Assyrer exotische Tierarten erwähnt. So befinden sich unter den Tributgütern von Pattinu Enten (i~~üru rabU) und eine "große Äffin" (pagütu rabJtu)597, unter denen der Könige von der Meeresküste (Pattinu wird nicht erwähnt) eine große (pagütu rabJtu) und eine kleine Äffin (pagütu ~ebirtu)598. Eine exotische Vogelart, nämlich "geflügelte Vögel, deren Flügel blaupurpur gefärbt sind", ist in einer Tributliste Tiglatpilesers III. aufgeführt'". Tiere wurden in der Regel nicht als Jahrestrlbut festgelegt. Ausnahmen stellen Tabiilu und Sinubtu im Norden dar. Assurbanipal verpflichtete den Mugallu von Tabälu zu einer jährlichen Abgabe von großen Pferden'", während Sargon 11. den Tribut betreffend Pferde und Maultiere, der auf Kiakki von Sinubtu lastete, erhöhte und wahrscheinlich als regelmäßige Abgabe bestimmte?", 3.3.3.4 Fertigprodukte 3.3.3.4.1 Metallobjekte (Tab. 3.0, Spalte 9) Aus den westlichen Gebieten stammen Metallobjekte unterschiedlicher Art, wobei man zwischen den Bronzekesseln, die mehrere Orte Borger Ash, Nin A, ii, 79. SgF Ann, 406. 595 Chic., iii, 25; Rass., 51. 596 Tiglatpileser III. nennt 30000 Kamele (ibilu) unter den Beutegütern nach dem Sieg über die Araberkönigin Samsi, Tigl Summ 4, 19'-22'. Andere Inschriften berichten, dass männliche (ibilu) und weibliche Kamele (anaqätu) mit ihren Jungen (bakkaru) von Samsi nach Assyrien gebracht wurden, Tigl Summ 7, Rs. 1'-2'; Tigl Summ 9, Rs. 2122. Die Kamele, die in den Tributlisten Tiglatpilesers III. vorkommen (Tigl Ann 13, 10 -14, 5; Tigl Stele, iii A, 1-23), wurden höchstwahrscheinlich alle von Zabibö, der Königin der Araber, geliefert. Darüber hinaus werden Kamele als Beute im Zusammenhang mit den Araberfeldzügen Sanheribs (Frahm [1997] 130f., 53'-54') und Assurbanipals (Asb A, ix, 42-52; B, viii, 12-22; C, x, 17-28) genannt. Kamele sind zum ersten Mal in den Annalen Tukulti-Ninurtas H. belegt, RIMA 2,100.5. 597 RlMA 2, 101.1, iii, 76. 598 Surru, Sidünu, Gubla 2, Mahallätu, Maisu, Kaisu und Arwäda, RIMA 2, 101.1, iii,86=88. 599 Tigl Ann, 14,4. 600 Asb A, ii, 73-74. 601 SgF Ann, 70-71; SgF Prunk, 29. 59]
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aus der nördlichen Levante während der Regierungen Assurnasirpals 11. und Salmanassars III. lieferten, und den (meistens goldenen) Luxusobjekten aus dem Palast des Ahünu von Btt-Adini und des Sangara von Gargamis zur Zeit Assurnasirpals 11. unterscheiden kann. 3.3.3.4.1.1 Objekte aus Bronze
Bronzekessel (diqäru) lieferten Pattinu (1000 Stück)602, BIt_Adini603 und vermutlich weitere Staaten in der nördlichen Levante'?' zur Zeit Salmanassars III.; sie sind ferner als Tribut phönizischer Städte zur Zeit Assurnasirpals 11. bezeugr'". Objekte aus Bronze stammen auch aus dem Palast von Gargamis: eine Art Kessel (taplJu), ein großer Behälter (lJan1), Gefäße, die im Bad zum Ausschütten von Wasser verwendet wurden (narmaku), ein Kohlenbecken (kinÜDu)606. Hiskia von Jaudu übergab Geräte (unütu) aus Bronze?". 3.3.3.4.1.2 Objekte aus Gold
Aus Bit-Adini und Gargamis stammen goldene Armbänder (semeru), Ringe (sa'eru) und Dolche (patru)608. Außerdem sind für BIt-Adini goldene Halsketten (gägu) und für Gargamis ein Streitwagen (narkabtu) aus leuchtendem Gold und eine goldene Liege (nemattu) mit Einlegearbeiten bezeugt. Bit-Agüsi lieferte ein Bett (ersu) aus Gold und Silber'". 3.3.3.4.1.3 Objekte aus anderen Metallen
Abgesehen von dem oben erwähnten Bett aus Gold und Silber und den Bronzekesseln sind eiserne Kessel für BIt_Adini61o und Geräte (unütu) aus Eisen für Jaudu belegt"!'. RIMA 3, 102.2, ii, 22. RIMA 3, 102.2, ii, 40. 604 In RIMA 3, 102.2, ii, 84 sind Blt-Agüsi, Meliddu, Blt-Gabbäri, Pattinu und Gurgumgenannt. 60S Die erwähnten Städte sind Surru, Sidünu, Gubla 2, Mahallätu, Maisu, Kaisu und Arwäda, RIMA 2, 101.1, ii, 87. Die Stelle bietet eigentlich UTUL ZABAR, aber es sind wahrscheinlich mehrere Bronzekessel wie in RIMA 3, 102.2, ii, 84 gemeint. 606 RIMA 2, 101.1, iii, 66. 607 Rass., 57. 608 RIMA 2,101.1, iii, 62 (Bit-Adini) u. 65 (Gargamis). 609 RIMA 3, 102.2, ii, 13. 610 RIMA 3, 102.2, ii, 40. 602
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3.3.3.4.2 Holzgegenstände (Tab. 3.G, Spalte 11) Möbel aus Buchsbaum wurden von Gargamis und Pattinu als Tribut entrichtet: Sangara von Gargamis lieferte Betten (crSu), Sessel (kussÜ) sowie Tische (PaSsÜTU) mit Elfenbeineinlagent" und Lubarna von Pattinu Liegen (nemattu) mit Einlegearbeiten und Betten (crSU)613. Aus Jä' in Jadnana stammen Geräte (unütu) aus Ebenholz und Buchsbaum?". In einer Tributliste Tiglatpilesers 111. sind hölzerne Spindeln (Pilakku) erwähnt''". Hadiänu von Dimasqa musste Salmanassar IV. sogar sein königliches Bett (crsu) und seine königliche Liege (nemattu) abtreten?". 3.3.3.4.3 Textilien (Tab. 3.G, Spalten 3-6) Bunte Gewänder und Leinenkleider (lubulti birmä u kit§) werden meist zusammen genannt und sind als Tribut für die ganze Region, von Sam'alla und Gargamis im Norden bis ijazzat im Süden bezeugt. Nach M. Liverani sind bunte Kleider aus Wolle und farblose leinene Gewänder gemeint?". Im Fall von Pattinu werden zweimal nur Leinengewänder (lubulti kit§) genannt?". Einmal ist im Zusammenhang mit Gargamis Kleidung im Allgemeinen ($ubätu) erwähnt'!", Textilien werden vereinzelt in den Quellen quantifiziert und pro Stück berechnet (Tab. 3.B).
3.3.3.4.4 Elfenbeinobjekte (Tab. 3.H, Spalte 13) Möbelstücke aus Elfenbein bzw. mit Elfenbeineinlagen werden unter den Tributgütern aus Bit-Adini, Dimasqa, einer Stadt in Phönizien, deren Name nicht erhalten ist, und Jaudu verzeichnet. Aus Bit-Adini stammen Tische (passÜTU), Kästen (pitnu), Betten (crSu) und mit Gold und Silber dekorierte Sessel (kussÜ) aus Elfenbeinf". Aus dem Palast in Rass., 57. RIMA 2, 101.1, ii, 67. 613 RIMA 2, 101.1, iii, 75. Weitere verzierte Betten werden hier ohne Angabe des Materials erwähnt. 614 SgF Ann, 397; SgF, Prunk, 148. 61S Tigl Ann 25, 2' (Kurnmuhu, Surru, Que, Gurgum, Gargamis und weitere, nicht erhaltene Ortsnamen). 616 RIMA3, 105.1,4-10. 617 Liverani (1992) 159. 618 RIMA2, 101.1, iii, 71 u. RIMA 3,102.6, iii, 14. 619 RlMA 3, 102.2, ii, 28. 620 RIMA 2,101.1, iii, 61-62. 611
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Dimasqa holte sich Adad-nerän III. ein Bett (ersu) aus Elfenbein und eine Liege aus Holz (nemattu) mit Elfenbeineinlagen?". Hiskia von Jaudu übergab Betten (erSu) und Lehnsessel (kussJ nemedJ) aus Elfenbein 622 , eine phönizische Stadt ein nicht erhaltenes Objekt ebenfalls aus Elfenbeinf" und Sangara von Gargamis einen Tisch mit Elfenbeinarbeiten 624 • 3.3.3.4.5 Öl und Gewürzpflanzen (Tab. 3.G, Spalte 12) Feines Öl (samnu fäbu) und allerlei Gewürzpflanzen (riqqe kalama) werden im Zusammenhang mit dem Tribut einer phönizischen Stadt, deren Name nicht erhalten ist62S, und mit Pattinu 626 erwähnt''". Zwanzig Talente (0,6 t) einer aromatischen Pflanze (Aim ladunu) bilden die Abgabe von Rezin von Dimasqa?". 3.3.3.4.6 Wein (Tab. 3.G, Spalte 13) Wein (karmu) ist als Tribut ausschließlich in den Inschriften Assurnasirpals 11. und Salmanassars III. bezeugt. Herkunftsorte sind Bit-Adini629, Kummu\}U630, Gurgum?" und BIt-Agüsi 632 • Darüber hinaus werden im Grenzgebiet östlich des Euphrats Til-abnö sowie auch Saguri und ImmirIna als Weinlieferanten genannt'".
RIMA 3, 104.8, 20. Chic., iii, 43-44; Rass., 56. 623 Tigl Summ 8, 6'. 624 RIMA 2, 101.1, ii, 67. 625 Tigl Summ 8, 7'. 626 Tigl Ann 25, 10'. 627 Außerdem sind 5000 Säcke (?) allerlei Gewürze (riqqe kalama) als Tribut von Sarnsi, der Königin der Araber, bezeugt, Tigl Summ 4, 21'. 628 Tigl Ann 21, 6'. Nach Ebeling (1950) 9 ist ;imladunu ("Ladanum", griechisch ledanon?) "ein wohlriechendes Schleimharz, das auf den Blättern der Cistenrose (Cistus villosus) entsteht"; s. ferner CAD L, 36 s. v. ladinnu. 629 RIMA 2,101.1, ii, 62. 630 RIMA 3, 102.2, i, 37. 631 RIMA 3, 102.2, i, 41. 632 RIMA 3,102.2, ii, 13. 633 RIMA 3, 102.2, i, 36. 621 622
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3.3.3.4.7 Weitere Fertigprodukte (Tab. 3.B, Spalten 8-9) Zusätzlich zu den oben angeführten Fertigprodukten, die in den Texten in der Regel als Teil des Tributs einzeln genannt werden, floss eine kaum einzuschätzende, doch sicher sehr beachtliche Menge Güter als Beute nach Assyrien. Diese stammten aus Palastplünderungen oder Enteignung der Deportierten. Am häufigsten wird der Palastbesitz allgemein als büsu(u) mskküru ,,Habe und Gut" bezeichner'", vereinzelt büsu ,,Besitz, Habe'<635 oder unüt eka//isu .Palastgegenstände'v'" (Tab. 3.B, Spalte 9). Nicht selten wird die Plünderung der Palastschätze (ni$urtu)631 erwähnt, womit besonders wertvolle Objekte gemeint sind (Tab. 3.B, Spalte 8). Selbst wenn nur in einigen Fällen auf die Deportation von Gefangenen samt ihrem Besitz Bezug genommen wird 638, muss dies das übliche Verfahren gewesen sein. 3.3.3.5 Militärische Ausrüstung und Truppen (Tab. 3.B, Spalten 10-11 u. Tab. 3.D, Spalte 12) Militärische Ausrüstung und Truppen betreffen sowohl Fertigprodukte (Streitwagen, Waffen) als auch Tiere (Pferde) und Menschen (Reiter, Wagenlenker, Fußtruppen). Sie werden hier separat behandelt, weil sie auch in den Quellen einen gesonderten Platz einnehmen, hauptsächlich als Beutestücke nach einer Schlacht oder Stadteroberung (Tab. 3.B, Spalten 10-11). Bei den Streitwagen (narkabtu) sind vermutlich nicht nur die Wagen selbst, sondern auch die Pferde und in einigen Fällen wohl die Wagenlenker gemeint. Daneben kommen Reitpferde (petballu) und Fußtruppen (züku) vor. In manchen Texten werden die verschiedenen Einheiten der Fußtruppen erwähnt: Bogenschütze ($ab qasti, nas qastJ), Schildträger (niiSi kababJ), Speerträger (niiSi asmart!) und Kämpfer (mundafJ$u)639. Gelegentlich wird angemerkt, dass Streit-
6J4 RIMA 3, 102.2, ii, 88-89 (Adennu, Pargä, Arganä); RIMA 3, 104.8, 20-21 (Dimasqa); SgF Ann, 68-69 (Sinubtu); SgF Ann, 251-252 u. SgF Prunk, 105-107 (Asdüdu); SgF Prunk, 115 (Kummuhu); Borger Ash, Nin A, ii, 75 (Sidünu). 61S RIMA 3, 102.2, ii, 74-75 (Bit-Adini); SgF Ann, 238-239 u. SgF Prunk, 86-87 (Marqasa). 6J6 RIMA 2, 101.1, iii, 75-76 (Pattinu). 6J7 In einem Fall auch bit nisinu, SgF Ann, 72 (Gargamis). 618 Tigl Summ 8, 15' (adi maditlsunu, ijazzat); Tigl Summ 9, Rs. 9 (adi marsitlsunu, Blt-Humri); SgF Ann, 57 (adi mskkurtsunu; Rapihu) 619 20000 Bogenschützen und 10000 Schild- und Speerträger aus Kummuhu (SgF Ann, 410-411); Kämpfer, Bogenschützen, Schildträger und Speerträger aus Pattinu
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wagen, Kavallerie und Fußtruppen in die königliche Kerntruppe (ld~ir samltJ) eingegliedert wurden, genauer gesagt im Fall von Gargamis'?", Hamat'" 1, Samerma?", Jaudu'? und Akkfi644. Unter den Beutestücken, die Tiglatpileser 11I. im Jahr 738 nach der Eroberung von Pattinu in die Hände fielen, befand sich Kriegsgerät (unüt tähäzl)645. Ansonsten sind Schlachtrosse'r" und Waffen"? genannt. Als Tribut kommt militärische Ausrüstung selten vor (Tab. 3.D, Spalte 12). In der Tributliste Tiglatpilesers 11I. von 740/738 werden Waffen (giAbe/u) unter den gelieferten Gütern angeführt?". Hiskia musste an Sanherib im Jahr 701 Streitwagen (narkabtu), Schilde (gabäbu), Lanzen (asman1), Panzer (siriam), eiserne Gürteldolche (patTe parzilli sibbl), !ilpänu-Bögen, Pfeile (u~~u), Wehrgehänge (ti/IJ) und Kriegsgerät (unü: tähäzl) abgeben'r". 3.3.3.6 Menschen 3.3.3.6.1 Menschen als Beutegut (Tab. 3.B, Spalten 4--7, Karte 3.4) Menschen stellten nicht selten einen wichtigen Teil der Beute nach einer erfolgreichen militärischen Aktion dar und wurden in den Königsinschriften unter den Beutegütern angeführt. Die Texte unterscheiden nach Status und Anzahl zwischen Gefangenen im Allgemeinen, Geiseln, Palastpersonal und Mitgliedern der königlichen Familie. Gefangene, die deportiert wurden, werden als nisO "Leute'<650, oder sallatu "Gefange-
(Tigl Ann, 23, 6'-7'); Schild- und Speerträger aus ijamat (Sg Hamat, Rs. 2); Elitetruppen (Urbi), Bogenschützen und Schildträger aus Jaudu (Rass., 55). 640 50 Streitwagen, 200 Reiter und 3000 Fußsoldaten, SgF Ann, 75. 641 200 Streitwagen und 600 Reiter, SgF Prunk, 35-36. 642 50 Streitwagen, SgF Ann, 15 u. SgF Prunk, 24. 643 Unter den Deportierten wurden 10000 Bogenschützen und 10000 Schildträger rekrutiert und in die königliche Kerntruppe eingegliedert (Rass., 59). 644 Asb A, ix, 126-128. 645 Tigl Ann 25, 10'. S. auch RlMA 3, 102.6, iii, 9-10 und RIMA 3, 102.6, iii, 33 (antiassyrische Koalitionen von ijamat, Dimasqa und 12 weiteren Herrschern in den Jahren 848 und 845). 646 RIMA 3, 102.2, i, 47-48 nach der Schlacht bei Lutibu; SgF Ann, 387 (Musku). 647 30000 Bogen (qaslu) und 20000 Schilde (arilu) werden von Sanherib nach der Eroberung von Til-garimmu erbeutet, CT 26, v 16 (auch Sumer 9, 150, v. 45). 648 Tigl Ann 25, 2' (Kummuhu, Surru, Que, Gargamis, Gurgum u. weitere nicht erhaltene Ortsnamen). 649 Rass., 57. 650 SgF Ann, 70 (Sinuhtu); CT 26, iv, 83 (auch Sumer 9, 148, v, 20; ijilakku); SgF Prunk, 115 (Kummuhu); Tigl Summ 4, 16' (Bit-ijumri); SgF Prunk, 24 (Samcrina);
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
ne'<6S1 bezeichnet652 • In einigen Fällen sind sie genauer identifiziert: Sargon brachte z. B. Ambaris von Blt-Purütas mit seiner Sippe und "den Vornehmsten seines Landes" ('uaSaredüt mätlsu) gefesselt nach Assyrien mit653 und nach dem Sieg über Tarhunazi von Meliddu zählte er ,,5000 Gefangene von seinen Kriegern" (5000 sallat qurädIsu)654. Kämpfer (mundafJ~u) werden als Gefangene im Zusamnienhang mit der Eroberung von Sin\lbtu erwähnt'" und 87500 Soldaten (~äbu) aus dem Lande ijatti wurden von Salmanassar 111. nach dem Sieg über Ahünu von BitAdini gefangen genomment". Im Fall von Gargamis ist einmal von 200 ,jungen Frauen" (batültu)657, ein anderes Mal von 100 Töchtern der gesellschaftlichen Elite die Rede 658 • Der assyrische Statthalter in Que deportierte nach dem Sieg über Mitä von Musku 2400 Leute, unter denen Sklaven (ardu) vorhanden waren 659 • Angaben über Deportierte aus den westlichen Gebieten findet man auch in Verwaltungstexten. In einer Urkunde aus Ninive sind 977 Deportierte aus Que bezeugr'", die in vier Hauptgruppen unterteilt werden: 334 Männer, 172 Jungen, 349 Frauen und 121 Mädchen''". Die Kinder werden entweder nach ihrem Alter (Säuglinge, entwöhnte Kinder) oder nach ihrer Größe (gemessen in HalbelIen, TÜ{u) gruppiert. Deportierte aus Gargamis und Kullania (Pattinu) sind wahrscheinlich in einer weiteren Urkunde genannr'", Die zahlreichen Verwaltungstexte zeigen, dass Geschlecht, Alter und ggf. Beruf der Deportierten registriert wur-
Borger Ash, Nin A, H, 78 (Sidünu); SgF Ann, 252 u. SgF Prunk, 106 (Asdüdu); Tigl Summ 8,15' (ijazzat); SgF Ann, 57 (Rapihu); Tigl Summ 4, 20' (Arubu). 651 RIMA 3, 102,1, H, 12 (Pattinu); RIMA 3, 102.2, H, 88 (Adennu, Pargä, Arganä). aal/alu bedeutet eigentlich ..Weggeführte(s)", also auch ..Beute", und es ist nicht immer klar, ob Menschen oder Beutegut gemeint sind. 652 Die Gefangenen von Gargamis aus dem Jahr 717 werden als ..die Sünder unter den Einwohnern von Gargamis" bezeichnet, SgF Ann, 74. 653 SgF Ann, 201 u. SgF Prunk, 31. 654 SgF Prunk, 81. 655 SgF Ann, 69-70 nennt zusätzlich zu den ..7350 Menschen" (nisii) auch ..Kämpfer" (mundafJ$u); in SgF Prunk, 28 steht dagegen ..7350 Kämpfer" (mundafJ$u). 656 RIMA 3,102.28,25. 651 RlMA 2, 10Ll, iii, 67. 658 I ME DUMU.MUNUS GAL.MES-su, RIMA 3, 102.2, H,28. 659 2 UM 4 ME 16$äb'$äbe(rERtN1.[ME]S) rxl rGIS1? [(x)] Li ardäni(ARAD.MES), SgF Ann 387: Ob zwei oder drei Gruppen gemeint sind, ist nicht klar, da $äbu im Status rectus (..Soldaten") oder im Status constructus (.....-Leute..) stehen kann. 660 Die hier gebrauchte Bezeichnung ERiN ZI bzw. ZI ist wahrscheinlich als Terminus technicus für "Deportierte" zu verstehen. 661 SAA 11, 167. Die Summe in Rs. 3 sollte 976 statt 977 lauten. 662 SAA 11, 170, 13 u. 15.
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den und dass sie im Hinblick auf ihre (potentielle) wirtschaftliche Einbindung aufgeteilt wurden'?', Für etwa die Hälfte der belegten Deportationen sind Zahlen vorhanden (Tab. 3.B, Spalte 4 und Karte 3.5). Die daraus resultierende Gesamtsumme für die Region beläuft sich auf 439713 Deportierte'v", Sie ist aber nicht repräsentativ, da sie einerseits nur einen Teil der Belege betrifft, andererseits die Glaubwürdigkeit der Zahlen kritisch betrachtet werden muss. Insbesondere die großen Zahlen scheinen mit der damaligen Bevölkerungsdichte (man geht von einem Durchschnitt von 250 Einwohnern pro Hektar Stadtfläche aus) nicht kompatibel zu sein. In einem Fall lässt sich dies gut zeigen. Sanherib berichtet, dass er 200150 Menschen, ,jung und alt, Mann und Frau", aus Jaudu deportiertef". Für das erste Jahrtausend wird die gesamte bewohnte Fläche der judäischen Siedlungen auf 440 ha geschätztf", was eine Bevölkerung von 110000 ergibt, etwa die Hälfte von Sanheribs Angabe. In dieser Hinsicht müssen die großen Zahlen in den Inschriften Assurnasirpals 11. und Tiglatpilesers III. ebenfalls mit Vorsicht berücksichtigt werden. Sie sind weniger wörtlich zu nehmenals viehnehr als Ausdruck dafür zu deuten, dass sehr viele Leute deportiert wurden - freilich mehrere Zehntausende. In wenigen Fällen werden Leute erwähnt, die im Palast oder im Kult tätig sind (Taf. 3.B, Spalte 6 und Karte 3.4). Darunter befinden sich z. B. Sänger (nara) und Sängerinnen (nartu) aus Pattinu667 , Jaudu668 und ~urru669. In Bezug auf Jaudu sind auch ,,Palastfrauen" (ekal1Jtu) bezeugt und für Surru "Eunuchen" (süt-resC). Nach Asarhaddons Eroberung von Sidünu wurden die "Hofleute" (nise ekal1Jsu) des Königs Abdi-Milkiiti weggeschleppt.
663 Z.
B. SAA 11, 144-200.
~ Ohne die militärischen Einheiten zu berücksichtigen. 665 Chic., iii, 24; Rass., 51. 666 Broshi/Finkelstein (1992) 54, Tab. I. Die besiedelte Fläche der bekannten Siedlungen beträgt 395 ha. 667 RIMA 2, 1O1.1, ii, 76. 668 Chic., iii, 46-47; Rass., 58. 669 Tigl Summ 9, Rs. 8. In SAA 7, 24, 23, einer Liste von weiblichem Personal aus Ninive, sind 13 Sängerinnen aus Surru belegt. Daneben auch 11 "hethitische" Frauen (1U1battiijätc), d. h. aus der nördlichen Levante (Z. 22), sowie weitere Frauen aus Surru (Z. 5), 3 Frauen aus Arpadda (Z. 12), 1 aus Asdüdu (Z. 14) und 4 aus Du'ru (Rs. 4), deren Berufe nicht erhalten bzw. vorhanden sind. Sängerinnen aus Arpadda kormnen in CTN 1, 21, 6 vor; Sänger aus ijatti in CTN 1, 6, Rs. 42; id. 10,11; id. 11, 9; id. 26, 3'; id. 33, ii, 5 u. CTN 3,124, Rs. 5.
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Menschen wurden darüber hinaus als Geiseln (li.tu) genommen ($abätu) und nach Assyrien geschickt, um als Absicherung gegen künftige Aufstände zu dienen (Taf. 3.B, Spalte 5 u. Karte 3.4). Ihr Wert war daher eher politisch als ökonomisch. Für die nördliche Levante sind sie bereits im 9. Jh. belegt, und zwar für Que 670 , Pattinu?", Gargamis'f" und BIt_Adini673 • Im Fall von Que und Bit-Adini werden sonst keine weiteren Menschen als Beute erwähnt. Dagegen werden für Gargamis 200 junge Frauen und für Pattinu Palastpersonal und Mitglieder der königlichen Familie (zusätzlich?) angeführt. Die Mitglieder der königlichen Familie waren bevorzugte Geiseln, obwohl die lokale Elite auch in Frage kam. Diese Praxis ist für nahezu die ganze neuassyrische Zeit belegt, von Assurnasirpal 11. bis Asarhaddon (Tab. 3.B, Spalte 7 u. Karte 3.4). Sargon 11. bediente sich dieses Mittels besonders oft. In einigen Fällen wird berichtet, dass der König zusammen mit der königlichen Sippe gefangen genommen wurdet". In anderen Fällen heißt es, dass "seine Frau, seine Söhne (und) seine Töchter" als Geiseln genommen wurden''". Schließlich kann der König alleine, ohne explizite Erwähnung seiner Verwandten, betroffen sein, wie AhÜDU von BIt_Adini676, Hanünu von Rapihu, der gefesselt nach Assur gebracht wurde?", und Asuhfli von Arzä, der nicht nur in Fesseln nach Ninive verschleppt wurde, sondern auch mit einem Bär, einem Hund und einem Schwein dort zur Schau gestellt wurde?", Besonders für die nördliche Levante ist der Gebrauch bezeugt, dass der assyrische König die Tochter (märtu) eines lokalen Herrschers ,,mit
RIMA 3, 102.14, 134. RIMA 2, 101.1, iii, 77. 672 RIMA 2, 101.1, iii, 69. 673 RIMA 2,101.1, iii, 56. 674 SgF Ann, 201.202 u. SgF Prunk, 31-32 (adi zer blt-ablsu, Blt-Purütaä); SgF Ann 238 u. SgF Prunk, 86 (adi kimti kUfblt-1pa'al/a ; Gurgum); SgF Ann, 73-74 (zeru, Gargamis). 675 SgF Ann, 69a-69b (Sinubtu); SgF Prunk, 80 (hier wird auch der König mitgenommen; Meliddu/Til-garimmu); SgF Prunk, 115 (Kurnmuhu); Borger Ash, Nin A, ii, 74 (Sidünu); SgF Prunk, 105-106 (Asdüdu; nach SgF Ann, 251-252 wird auch der König gefangen genommen); Chic., ii, 62-63 u. Rass., 58 (hier auch die Brüder des Königs; Isqalüna); Tigl Summ 8, 15'-16' (ijazzat). 676 RIMA 3, 102.2, ii, 74-75. 677 SgF Ann, 56. 678 Borger Ash, Nin A, iii, 39-42. Nach Borger Ash, Nin B, i,55-ii, 5 wurden mit ihm weitere Fürsten (malikesu) gefangen genommen. 670 671
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einer beträchtlichen Mitgift" als Tribut (nuduanü ma 'ädl!'79) empfängt (mahäru). Im Jahr 773 musste Hadiänu von Dimasqa seine Tochter an Salmanassar IV. übergeben.r" 857 nahm Salmanassar 11I. Prinzessinnen von Pattinu, Bit-Gabbäri und Gargamis?" sowie 858 von Gurgum entgegen682. Während der Regierungszeit Assurbanipals (663/662) schickten die Herrscher von Arwäda, Tabälu und ijilakku jeweils eine Tochter nach Ninive, um als "Schaffnerinnen" (ana epes abrakkiilJ) tätig zu werden?". Ba'al von Surru musste nach seiner Niederlage eine Tochter und die Töchter seines Bruders samt Mitgift sowie einen Sohn dem Assurbanipal gebent". ,,Aus Mitleid" gab Assurbanipal den Prinzen zurück?". Wenn keine Prinzessin zur Verfügung stand, konnte eine Nichte des Königs, ebenfalls mit einer Mitgift dotiert, ihren Platz einnehmen, wie im Fall von Pattinu zur Zeit Assumasirpals 11.686. Ein Teil von Hiskias Tribut, den er Sanherib nach Ninive brachte, bestand aus mehreren Prinzessinnen. Mitgift ist in diesem Fall nicht belegt?". Es sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, dass Götterstatuen nach dem Sieg über widersetzliche Herrscher ebenfalls als Beute verschleppt werden konnten. Dies bedeutet, dass die Götter des Feindes als Geiseln genommen wurden. So agierte z. B. Salmanassar 11I. im Jahr 855, als er endlich Ahünu von Bit-Adini besiegen konntet". Assurbanipal deportierte 649 die Einwohner und die Götter von Usü auf dem Rückkweg von seinem Araberfeldzug. In drei weiteren Fällen waren philistäische Städte betroffen: ijazzat (734/733)689, Asdüdu, Gimtu und Asdüdimmu (711) 690 und Isqalüna (701)691.
679 Im Fall von Tabälu benutzt der Schreiber bintu "Tochter" und tirbatu ma 'sssu "beträchtlicher Brautschatz", Asb A ii, 70-72. tirbatu ms'sssu wird auch im Zusammenhang mit Surru gebraucht, Asb B, ii, 58. 680 RIMA3, 105.1,4-10. 681 RIMA 3, 102.2, i, 23 (Pattinu); id. 26 (Blt-Gabbäri); id. 28 (Gargamis). 682 RIMA 3, 102.2, i, 41. 683 Asb A, ii, 65-fJ7 (Arwäda); id. 70-72 (Tabälu); id. 78-80 (Hilakku); s. auch Asb B, ii, 76-79. 684 Asb B, ii, 55-58. Die Frauen sollten auch als "Schaffnerinnen" tätig werden, Asb B, ii, 53-54. 685 Asb B, ii, 59-fJ 1. 686 RIMA 2, 101.1, iii, 76. 687 Chic., iii, 46. 688 RIMA 3,102.28,26-28; id. 102.29,8-12; id. 102.30,20-21; id. 102.34,6-7; id. 102.40, i, 10-13. 689 Tigl Summ 4, 10'. 690 SgF Ann, 251-252 u. SgF Prunk, 105-107. 691 Chic., ii, 62-fJ3 u. Rass., 39.
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3.3.3.6.2 Deportationen und Bevölkerungsaustausch (Tab. 3.1 u. Karte 3.6) Von Assurnasirpal H. bis Assurbanipal haben die assyrischen Herrscher eine Politik der Zwangsumsiedlung in der ganzen Region verfolgt. Eine Zusammenfassung findet man in Tabelle 3.1 und auf Karte 3.6. Von Massendeportationen waren die phönizischen, besonders die nördlichen Küstenstädte, kaum oder wenig betroffen. Deportiert wurden die Oberschicht sowie Fachleute, waffenfähige Männer und die Landbevölkerung samt Hab und Gut. Deportationen hatten nicht nur einen ökonomischen Nutzen, wie bei Fachleuten oder Arbeitskräften, sondern konnten auch politische Absichten bezweckenf". In dieser Hinsicht waren sie in erster Linie eine Strafe für Widerstand oder Untreue. Im Vertrag zwischen Assur-neräri V. und Mati'-ilu von Arpadda wird dies unmissverständlich ausgedrückt: "Wenn Mati'-ilu diesen Vertrag missachtet, ... so wird Mati'ilu zusammen mit seinen Söhnen, Töchtern, Würdenträgern und den Einwohnern seines Landes aus seinem Land verdrängt, in sein Land nicht zurückkehren und sein Land nicht mehr sehen"?". Eine der Fluchformeln im Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Surru lautet: ,,Mögen Melqart und Esmun euer Land der Plünderung und eure Leute der Deportation ausliefem'F", Überdies erhofften sich die Assyrer, durch die Erziehung von Mitgliedern eines unterworfenen Königshauses in Assyrien, ihre Loyalität zu sichern. Das Wiedereinsetzen eines am assyrischen Hof erzogenen Prinzen oder einer Prinzessin ist jedoch nicht bezeugt. Lokale militärische Einheiten wurden versetzt, damit sie nicht mehr in ihrer Heimat gegen die Assyrer, sondern woanders für sie kämpfen. Die Massendeportationen der Landbevölkerung dienten der Unterwerfung unbeugsamer Gebiete und gleichzeitig ihrer wirtschaftlichen Schwächung. Die Entwurzelung erweist sich als eine der am tiefgreifendsten Maßnahmen der assyrischen Eroberungspolitik (Tab. 3.1, Spalte 3). In den meisten Fällen dürften die Deportierten aus den westlichen 692 Zur Deportation im neuassyrischen Reich s. Oded (1979), bes. 41-74; allgemeine Überlegungen zu den Deportationen im Alten Orient findet man in Mayer (2004), RölIig (1996); ferner Gallagher (1994) und GarelIi (1995). 693 SAA 2,2, i, 15'-20'. 694 SAA 2,5, iv, 14'-15'. In einem Brief des Nabü-nädin-sumi an Asarhaddon oder Assurbanipal wird die Verbannung als Strafe für Iloyalität eindeutig thematisiert: "So wie Istar von Ninive und Istar von Arbail gesagt haben: "Wer gegenüber dem König, meinem Herrn, nicht loyal ist, den werden wir aus Assyrien deportieren", er soll aus Assyrien vertrieben werden!", SAA 10,284, Rs. 4-9.
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Gebieten nach Assyrien (Mät-Assur) umgesiedelt worden sein. Assyrische Städte werden jedoch selten explizit erwähnt: Während des 8. Feldzugs Assurnasirpals IL wurden die Einwohner von Kaprabi in BItAdini nach Kalhu gebracht und 696 die Gefangenen aus Hilakku nach Ninive695. In wenigen Fällen erfolgte die Deportation in andere eroberte Gebiete des Reiches. Sargon 11. deportierte Leute aus Kummuhu nach BIt-JakIn, einem chaldäischen Gebiet in Südbabylonien, und besiedelte somit ein Ödland?", Tiglatpileser 111. siedelte Gefangene aus 19 Bezirken in Hamat teilweise in Tushan, nördlich des Tur 'AMin, teilweise in Ulluba, nördlich des assyrischen Kemlandes, in der Zähö-' Amadiye Ebene, an697. Nach der hebräischen Bibel wurden die Einwohner von Dimasqa während der Regierungszeit Tiglatpilesers 111. nach Qir deportierf98. Nach der Eroberung von Samerina wurde die Bevölkerung in ijalabbu, einem Gebiet nordöstlich von Ninive, im ljäbür-Gebiet und in Mäda (Medien) im Zagros-Gebirge angesiedelf'". Diejenigen unter den Deportierten, die nicht als Besatzung für 50 Streitwagen ausgehoben wurden, ließ Sargon 11. dort "ihre Berufe wieder aufnehmen"?", In der Levante wurden umgekehrt auch Leute aus anderen Gebieten angesiedelt. Es konnten Assyrer sein oder Bewohner unterworfener Regionen. Die Ansiedlung von Assyrern, d. h. von Bevölkerung des (erweiterten?) assyrischen Kemlandes, wurde selten unternommen und war, soweit uns die Quellen darüber unterrichten, auf die nördliche Levante beschränkt (Tab. 3.1, Spalte 5 und Karte 3.6). Zum ersten Mal ist diese Maßnahme während des 9. Feldzugs Assurnasirpals H. zwischen 875 und 867 bezeugt. In Aribua, einer befestigten Stadt in Pattinu, wurden Assyrer (amelekuraSsuräla) angesiedelt'?'. Im Jahr 856, nach der Eroberung von Blt-Adini, brachte Salmanassar 111. Assyrer (lu assuräla)
CT 26, iv, 83-85 (auch Sumer 9, 148, v, 20-22). SgF Ann, 380-381 u. SgF Prunk, 138-139. 697 Tigl Ann 19, 12. 698 2 Kön 16: 9. Die neuassyrische Entsprechung von Qir sowie ihre Lage sind unbekannt, s. CoganITadmor (1988) 188-189. 699 2 Kön 17: 6 u. 2 Kön 18: 11. Der ijäbür, ein Zufluss des Euphrats, wird als Jfhar gozän "Fluss von Guzäna" bezeichnet. Guzäna (Tall ijalat) war die Hauptstadt der assyrischen Provinz Bit-Bahiäni. 700 SgF Prunk, 23-24. Zu den deportierten Einwohnern von Samerfna s. Becking (1992) 60-93, Eph'al (1973), Eph'al (1991), Na'aman (1993), Zadok (1985) 567 Anm. 1; besonders für die Rolle samaritanischer Einheiten in der assyrischen Armee nach den Pferde-Listen aus Kalhu s. Dalley (1985) 31-42 u, PNA 3/1, 1081 s. v. Sama' 2 u. 3. 701 RlMA 2, 101.1, iii, 82-83. 695
696
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nach Alligu, Nappigi, Ruggulitu und Til-Barsip?" sowie nach MutkInu und Pitru703. Auf eine derartige Maßnahme hat Sargon 11. mehrmals zurückgegriffen. Im Jahr 720, nach der Eroberung von ijamat, berichtet der König folgendermaßen: ,,6300 Assyrern eilassuräja), Übeltätern (bel /Ji.!/J), vergab ich ihre Schuld, bekam Mitleid mit ihnen und siedelte sie in Hamat an'o7ll4. Welches Verbrechen diese Assyrer begangen haben, ist unbekannt; die Angelegenheit kann, auch wenn Sargon kein Usurpator war, im Zusammenhang mit Unruhen bei seiner Thronbesteigung gestanden haben 705. Im Jahr 717 wird Gargamis erobert: "Einwohner Assyriens (nisJMätAssur) siedelte ich in Gargamis an und erlegte ihnen?" das Joch Assurs, meines Herrn, auf '707. Ein weiteres Mal scheint Sargon die Umsiedlung von Assyrern in die Levante vollzogen zu haben. Als Ambaris von Tabälu, der mit einer Tochter Sargons verheiratet war, sich 713 untreu verhielt, wurde seine ganze Sippe deportiert und Assyrer eil assun1) in Bit-Purutas und ijilakku angesiedelt?". In den Annalen aus Dür-Sarrukön heißt es aber, dass "Einwohner aus den von Assur eroberten Ländern" (nisJ mätäti ldsitti dAss~ angesiedelt wurden?". Entweder liegt hier eine Inkongruenz zwischen den Inschriften vor oder es wurden sowohl Assyrer als auch Deportierte nach Tabälu geschickt. Wie bereits angedeutet, gehörte die Umsiedlung von Assyrern nicht zu den Standardmaßnahmen der assyrischen Politik in der Levante. Damit verbunden ist wohl die Frage, wie viel Spielraum die assyrischen Herrscher hatten, um Assyrer zu verbannen. Es ist schwer vorstellbar, dass ein "echter" Assyrer ein solches Schicksal mit Freude und Begeisterung auf sich nahm, selbst wenn die Levante zu den besten unter den möglichen Bestimmungsorten gehörte. Anders ausgedrückt, die Popularität dieser Maßnahme muss ziemlich gering gewesen sein und sie wurde daher eher selten ergriffen. In einem Fall wissen wir, dass es sich um begnadigte Assyrer (Todesstrafe?) handelte. In den anderen
702
RIMA 3, 102.2, ii,33-34.
703
RIMA 3, 102.2, ii, 38.
Sg Hamat, Rs. 5-8. W. G. Lambert in MuscareIla (1981) 125 u. Hawkins (2004) 161. 706 Damit müssen die Einwohner von Gargamis gemeint sein, da das "Joch Assurs" einem Assyrer nicht auferlegt wurde. 707 SgF Ann, 76. 708 SgF Prunk, 32. 709 SgF Ann, 203. 704
70S
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Fällen waren vermutlich normale Assyrer betroffen, die nicht aus den Hauptstädten stammten?". Die Herkunft der umgesiedelten Bevölkerung aus eroberten Gebieten (Tab. 3.1, Spalte 4 und Karte 3.6) wird vereinzelt explizit genannt. Die wichtigsten Regionen waren Babylonien sowie östliche Gebiete wie Allabria, Bit-Sangibüti, Jasubu, Karalla, Manna und Elamtu. In SamerIna wurden auch arabische Stämme angesiedelt. Eine Umsiedlung innerhalb der Region fand während der Regierungszeit Asarhaddons statt, als die Einwohner von 16 Städten aus der Umgebung von Sidünu im neu gegründeten Kär-Assur-ahu-iddina etabliert wurden?". In den meisten Regionen der Levante, aus denen Menschen vertrieben wurden, wurden Deportierte aus anderen Gegenden, ggf. aus Assyrien, angesiedelt. Diese "zweispurigen" Deportationen konnten zeitlich versetzt erfolgen, wie im Fall von Hilakku, Pattinu, Bit-Adini, Dimasqa und Samerina, oder gleichzeitig nach der Eroberung, wie im Fall von BitPurutas (713), Kummuhu (708), Gargamis (717), Harnat (738 und 720), Samerina (722)712, Asdüdu (711) und Sidünu (677/676).
3.3.4 Politische Geographie Anfangs des 9. Jhs. existierten in der Levante mehrere politische Einheiten unterschiedlicher Art: Territorialstaaten wie Sa-imerisu oder Hamat, Bündnisse von Fürstentümern wie Tabälu, unabhängige Stadtstaaten wie die phönizischen Küstenstädte sowie Bündnisse von Städten wie in Philistia. Infolge der assyrischen Expansion änderte sich im
710 Da Tiglatpileser 111. eine intensive Deportationspolitik betrieb, könnte man fragen, ob nicht auch die zweite Generation von ehemaligen Deportierten betroffen sein konnte. 711 Borger Ash, Nin A, iii, 1-12. 712 Die Präsenz von Ausländern in Samerina ist durch fremde Personennamen in den Keilschrifttexten aus Tel Gezer (Na'aman [1993] 116, Zadok [1985] 568-570; Textpublikation: Becking [1981/1982]) und Tel Hadid (Na'amanlZadok [2000] mit Textpublikation) bestätigt; s. auch Becking (1992) 95-104. Ferner kommen nichtsemitische Namen in den Ostraka aus Tel Gamma am Nahal B'sor, ca. 12 km südlich von Gaza, vor (Textpublikation: Naveh [1985] 11-15), was vielleicht mit Sargons Deportation von Gefangenen im Jahr 717, vermutlich vom Zagros-Gebirge in die Region des Nahal Musur, in Verbindung steht (SAAS 8, lIIe, 19-21), s. dazu Na'aman (1993) 108-109. Spekulativ bleibt die Annahme, dass der fragmentarische Keilschrifttext aus Tall Kösan (Sigrist [1982]) die Verteilung von Rationen an Deportierte bezeugt (die Personennamen sind meist nicht erhalten) und dass dies mit den Deportationen zur Zeit Asarhaddons oder Assurbanipals zu verknüpfen ist, Na'aman (1993) 117.
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Laufe von mehr als zwei Jahrhunderten der Status dieser politischen Einheiten, die ihre Unabhängigkeit partiell durch einen Vasallenvertrag oder vollständig durch die assyrische Annexion verloren. Die Texte machen die territorialen Einheiten durch das Determinativ KUR sowie durch die Erwähnung eines lokalen Herrschers (sarru) und einer oder mehrerer königlicher Städte (515arrotJ) kenntlich. Sie sind in Tabelle 3.6 zusammengestellt. Außerdem werden in den Quellen befestigte Anlagen genannt (51 dsnatui; birtu), die zu bestimmten Staaten gehören. Die entsprechenden Informationen finden sich in den Tabellen 3.2 bis 3.5. Im Folgenden werden die Quellen im Hinblick auf die Zugehörigkeit von Städten zu einer bestimmten politischen Einheit und auf die Änderung des politischen Status analysiert. 3.3.4.1 Zugehörigkeit zu einer politischen Einheit Die Quellen liefern gelegentlich Informationen über die territoriale Ausdehnung eines Landes. Die wenigen quantifizierten Angaben beziehen sich nur auf eroberte Städte (51äni bzw. 51äni 5a limetisu) oder Festungen (51 dannütJ) und wurden bereits besprochen: 100 51äni 55 1imeti5u (im Jahr 849) bzw. 100 51äni (im Jahr 848) in Bit-Agüsi, 97 iiläniin Gargamis, 100 515niin Gurgum, 86/89/99 51äniin Hamat, 21 51 dsnnüti in ijilakku und 46 51 dsnnüti in Jaudu?". Die Texte bieten manchmal eine Auflistung von Städten, die zu einem Land gehören und enden jeweils mit 51äni 5a ON "Städte im Land ON". Die Inschriften Tiglatpilesers 11I. sind leider unvollständig erhalten und betreffen Unqi (14 7 14 bzw. 7715 Städte), Bit-Agüsi (12 Städte)?" und Hamat (14 Städte)?". Eine Liste von 16 Städten in der Umgebung von Sidünu gibt Auskunft über die Orte, aus denen die Neusiedler von Kär-Assur-ahuiddina stammen?". Partielle Aufzählungen sind für ijalman in Bit-Agüsi s. Belegstellen aufS. 97. Ta[ ...], ijurmu, Anlamaj...], Urrus, Ur[oo.], Kulmadara, ijatatirra, Unnigä, uru[.oo] 5, Ardä, Mudru[(...)], MUfÜa, Tiris[(oo.)], Lapsitania, Tigl Summ, 5, ii, 8-15. 715 Kunalia, ijuzarra, Ta'e, Tarrnanazi, Kulmadara, ijatatirra, Irgillu, Tigl Ann 13,4113 714
5. 716 Arpadda, ijauräni, Hazazu, Ari[oo.], Nirabu, Ka[oo.], Tukä, ijamä[...], Saruna, [... ](a[oo.], Dinanu, Kap[oo.], Tigl Sunun 5, i, 25-ii, 7. 111 ijatarikka, Gubla 1, Simirra, Arqä, Usnü, Si'annu, Ri'isi-surri, Arä, Nuqudina, Ashäni, Jatabi, Ellitarbi, Zitänu, Turanu, Tigl Sunun, 5, ii, 16-24. 7.8 Ampa, Birgi', Bir'ü, Bit-Gisimeja, Bitirume, Bit-Supuri, Dalaimme, Gambülu 1, Gi', Hildüa, Inimme, Isihimme, Kilmö, Qartimme, Sagü, Sikkü, Borger Ash, Nin A, iii,
1-17.
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(3 Städte)?" und für Bit-Adini (2 Städte)720 überliefert. In anderen Fällen wird einfach sa ON "im Land ON" gesagt. Beispiele dafür sind für Que (3 Städte)?", Gurgum (1 Stadt)?", Pattinu (3 Städte)?", Bit-Adini (1 Stadt)724 und Hatti (1 Stadt)?" vorhanden. Nur vereinzelt wird die Zugehörigkeit eines Dorfes zum Bezirk einer Stadt mit ina "in" oder qanni"in der Nähe von" (ON I ina ON2 oder ON I qanni ON 2) ausgedrückt. So liegen Kapar-Lahe-il im Bereich von Sarugi (ina)726, Kapar-Sugä in dem von Hadattu (qanm)727 und Mari-Tiluari (?) in dem von Til-abne (qannJ)728. Die Informationen stammen in diesen Fällen aus Verwaltungsurkunden und alle Orte liegen östlich des Euphrats in Bit-Adini und seiner Umgebung. Ansonsten ist belegt, dass die Stadt Hulhuliti in (ina) Hukkuruna, einem Gebiet südlich von Damaskus, das man mit al-Lagä identifiziert, lag?", Eine genaue Beschreibung der Grenzen eines Territoriums wie sie z.
B. Moses von Gott erhielt?", findet man in den assyrischen Quellen nicht. Nur in wenigen Fällen werden Städte in Grenzgebieten lokalisiert, wozu der Ausdruck ON! sa pa(J)/Sa patti ON 2 "ON! im Grenzgebiet von ON 2" benutzt wird. Der Terminus pii,tu/pattu bedeutet ,,Rand" und daher auch "Grenzgebiet" und "Grenze"7J!. Die Städte [...]nite, Gal'adi und Abil[ ...] lagen "im Grenzgebiet von Btt-Humri"?", Apqu "im Grenzgebiet vom Samena (Samerlnar)"?", Kapridargilä "im Grenzgebiet von Til_Barsip"7J4 und Til-garimmu "im Grenzgebiet von Tabälu"7J5. Eine Grenze impliziert freilich mindestens zwei Gebiete, von denen in den Texten nur eins erwähnt wird. Offenbar lagen die Orte
ijallinis, Gallabu (?), [...]abu, Tesibu (?), CTN 5,172,5-10 (ND 2415). Azmu, Dummutu, RIMA 2, 10U, iii, 42. 721 ijarrua, Usnanis, Qumasi, SgF Ann, 120. 122 Til-karme, Tigl Stele, ii B, 14'; Za'ini, SAAS 8, VlIc, 5. m Tajä, Hazazu, Nulia, Butämu sa Ipattinäja , "Städte des Pattinäers" (gemeint ist Supilulmu von Pattinu), RIMA 3, 102.2, H, 11. 724 Marinä, RIMA 2,101.81,1. 72S Ellipi, RIMA 2, 101.82, 1. 726 SAA 11,208,4'-5'. 727 SAA 1l,207,i, 13-14. 728 SAA l l , 201, i, 23-24. 729 Asb A, ix, 14-15; BIWA 77ff., iv, 16-17. 730 Num 34: 1-12. 731 CAD P, 305-310. m Tigl Summ 4, 6' u. Tigl Summ 9, Rs. 3-4. 733 Borger Ash, Frt F, 16'. 734 CT 26, vi, 59 . 735 OIP 2, 76ff., 24-25. 719
720
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innerhalb des erwähnten Gebiets, was sich aber leider nicht mit Sicherheit behaupten lässt, da die meisten Ortsnamen nicht genau lokalisierbar sind?", Die Festlegung einer Grenze zwischen westlichen Staaten ist nur für die Regierungszeit Adad-nörärls III. und Salmanassars IV. bezeugt. Die Antakya-Stele beurkundet, dass Adad-neräri III. zusammen mit dem turtänu SamsI-ilu die Grenze (t8fJümu) zwischen ijamat und Arpadda festlegte. Die Stadt Nahlasi, die zwischen Antakya und Samandag, wo die Stele gefunden wurde, zu suchen ist, sollte zu Arpadda gehören?", In einem anderen Fall zog Adad-nöräri die Grenze (t8fJümu) zwischen Kummuhu und Gurgum?". Auf der Rückseite dieser Stele, der so genannten Pazarcik-Stele, die in der Nähe von Maras entdeckt wurde, bestätigt Salmanassar IV. die festgelegte Grenze?". Die Stelen wurden als Grenzsteine (auch t8fJümu) aufgestellt und jeweils in der Nähe des ursprünglichen Standortes gefunden. Die Festlegung von Grenzen in Streitfällen scheint sich nach den Keilschriftquellen auf die nördliche Levante zu Beginn des 8. Jhs. beschränkt zu haben. Dass Grenzen im Sinne von Ansprüchen auf bestimmte Territorien unter den Parteien vertraglich vereinbart werden konnten, zeigen die Sfire-Verträge, in denen dokumentiert ist, dass das Gebiet von tl'ym zu ktkzurückgegeben wurde?". Administrative Bezirke von Ländern, die nach der assyrischen Annexion wahrscheinlich großenteils übernommen wurden, werden in den Quellen mit dem Terminus nagiu bezeichnet. Im Jahr 738 gelang es Tiglatpileser III. Nordsyrien zu unterwerfen; das eroberte Gebiet wurde neu organisiert und in drei Provinzen geteilt: auf dem ehemaligen Territorium von Unqi wurde die Provinz Kullania errichtet und auf dem von Hamat die Provinzen Simirra und ijatarikka. Von ijamat heißt es zusammenfassend in den Annalen: ,,19 Bezirke (nage) von Hamat zusammen mit den Städten in seiner Umgebung, die an der Mittelmeerküste liegen". Dort wurden zwei Eunuchen (süt reSl) als Gouverneure
736 Der Ausdruck SB päti ist auch im Zusammenhang mit der Stadt Arzä bezeugt, die "im Grenzgebiet des Nahal-Musur" lag (Borger Ash, Nin A, iii, 39). Alternativ kommt SB ite "arn Ufer des Nahal-Musur" vor (Borger Ash, Klh A, 16; id. Trb A, 7). 737 RIMA 3, 104.2. 738 RIMA 3, 104.3. 739 RlMA3, 105.1. 740 Sfire IlI, 23-27.
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(bel pä!JitJY41 eingesetzt'". Die Passage mit der Aufzählung der Bezirke ist unvollständig erhalten?", Zunächst werden Küstenstädte genannt (El[ ...], Usnü, Si'annu, Kaspuna), anschließend Städte im Inland (KärAdad I, ijatarikka, Nuqudina, Ara, Asbani, Jatabi, Ellitarbi, Zitänu, Atinnu, Bumame). Berge spielen in dieser Liste eine wichtige Rolle, um die Lage von Städten (die Berge ijasu, Sarbüa, Jaraqu) oder die Grenzen der Bezirke (die Berge Saue, Ammanäna) zu definieren. Auch die Stadt Atinnu wird als Grenze angegeben (adi libbi Atinnu)?", Als Sa-imärtsu/Blt-Hazä-il im Jahr 702 unterworfen wurde, berichtet Tiglatpileser Ill., dass er ,,591 Städte in den 16 Bezirken (nage) von Saimerisu" zerstörte?". Das Gebiet wurde in mehrere Provinzen aufgeteilt?". Ein weiteres Beispiel aus den Inschriften des genannten Königs sind Kiätan und Halpi, die als ,,Bezirke (nage) von Kummuhu" bezeichnet werden?". Der Terminus nagiu wird auch zur Bestimmung von ganzen territorialen Einheiten verwendet; in diesem Fall ist eine Übersetzung als "Gebiet" angemessener. Jaudu wird als "weites Gebiet" (rapsu nagiu) von Sanherib beschrieben?" und Pilistu ist ebenfalls ein nagiuim Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Surru?". Sargons 741 Der Terminus beI päbiti wird meistens logographisch IUEN-NAM, abgekürzt '"NAM, geschrieben. Die seltenen syllabischen Schreibungen, die aus den Texten Sargons 11. stammen, sind folgende: 'Upa-ba-ti, SgWi, Taf. 36, 178 (= SgF Ann, 204, IUEN_ NAM in der Umschrift), 'UEN-pa-ba-a-ti, SgWi, Taf. 30, 22 (Nr. 64,10), 'UEN-pa-[ba-tji, SgF Ann, 447. Der Terminus päbutu "Bezirk, Provinz" wird vorwiegend ebenfalls mit dem Sumerogramm NAM geschrieben. Syllabische Schreibungen geben päbatu(pa-bati; SAA 12,85, 19, Adn III.) bzw. pIlJatu (pi-ba-ti-su, SgWi, Taf. 17, Nr. 35,30 = SgF Ann, 96; auch SgWi, Taf. 31, 60 und pi-ba-ti-Sti in Z. 64) wieder. Die Schreibung IUEN_ NAM-su (SAA 6, 289, 12; SAA 6, 290, 10; SAA 14,202,7) bietet einen Hinweis dafür, dass IUEN-NAM, so wie '"NAM, päbutugelesen werden konnte (so in den SAA-Bänden). Außerdem ist EN-NAM in SAA 6, 91, 11 dem Kontext nach sicher als "Provinz", also päbutu, zu verstehen. Ich benutze hier die konventionellen (rekonstruierten) Formen biH päbitifür Gouverneur und päbutufür "Bezirk, Provinz". 742 Tigl Ann 19,9-11. 743 TiglAnn 19,4-9. 744 Zwei der genannten Städte, Kär-Adad I und Nuqudina, werden jeweils als päbutu bezeichnet. Entweder handelte es sich um Unterbezirke oder einfach um zwei unter den 19 Bezirken, die aus nicht bekannten Gründen explizit als solche bezeichnet wurden. 745 Tigl Ann 23,16'-17'. 746 Dimasqa, Subat, Mansuäte und Qaminu. In den darauf folgenden Abschnitten der Annalen sind 16 nage sa k"'Bit_[...] genannt (Tigl Ann 18, 3' u. 24, 3'). In seiner Textedition plädiert Tadmor für die Ergänzung Bit-[ijurnri], während Oded (1971) 196197 (auf Hebräisch zit. von Tadmor (1994) 80) und Kuan (1995) 167-168 Bit-[ijazä-il] bevorzugen, da die Anzahl der Bezirke der Angabe in Tigl Ann 23, 17' entspricht. 747 Tigl Stele, i B, 25'-26'; Tigl Summ 1,21; Tigl Summ 3,17'-18'; Tigl Summ 7, 47. 748 Iraq 7, 94f., i, 12', Nebi Yunus, 15, OIP2, 76ff., 21. 749 SAA 2, 5, iii, 19'.
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Texte erwähnen sieben Könige des Landes Jä' in Zypern, das ein ,,(Teil)Gebiet" (nagiu) von Jadnana isfso• Dieses Beispiel zeigt, dass ein nagiu aus kleinen politischen Einheiten - hier sind es mehrere Stadtstaaten - bestehen konnte. Zum Zeitpunkt der Annexion werden Kummuhu und Sidünu jeweils als Gebiete (nagiu) bezeichnet, die umorganisiert wurdenl". . Darüber hinaus wird nagiu auch für Gebiete gebraucht, die bereits assyrische Provinzen waren. Im Bericht über Assurbanipals Feldzug gegen den arabischen Stamrnesführer Uaite wird die Stadt ijarge "im Bezirk von Subat" (ina nagie 5a Subat) lokalisiert'" und in einer Rechtsurkunde aus der Regierungszeit desselben Herrschers ist der Kauf der Stadt MusIna-aplu-iddina dokumentiert, die "im Bezirk von Arpadda" (ina asgie 5a Arpadda) lag7s3• Subat und Arpadda waren jeweils seit 732 und 740 assyrische Provinzen'". Die expliziten Angaben in Bezug auf die politische Zugehörigkeit reichen bei weitem nicht aus, um die zahlreichen Stadtnamen der Levante einem bestimmten Staat oder einer konkreten Region zuzuordnen. Die Analyse der Belege in ihrem Kontext, unter Berücksichtigung einheimischer Quellen, ermöglicht jedoch entsprechende Aussagen weitgehend. Eine zusammenfassende Darstellung wird in Anhang 1 geboten. Die flächenbezogenen Objekte, namentlich Länder und Regionen, sind durchnummeriert und geographisch geordnet: 1. die nördlichen Gebiete (von Westen nach Osten), 2. die nordöstlichen Gebiete, 3. die kontinentale Levante (von Norden nach Süden), 4. die Küste (von Norden nach Süden), 6. Zypern und 7. die nicht genau lokalisierbaren Ortsnamen. Innerhalb eines Landes oder einer Region sind die punktbezogenen Objekte sowie die wenigen Länder, die Teil von größeren Ländern sind, alphabetisch geordnet'", Die Karte 1.1 dient zur geographischen Orientierung.
750
z. B. SgF XIV, 17.
751
nagii suatu ana cssuti a$bat, SgF Prunk, 253 (Kummuhu: Var. älu statt nagii in
SgF Prunk, 109) und Borger Ash, Nin A, iii, 12-13 (Sidünu), 752 Asb A, vii, 113-114. 753 SAA 6,326, 12'-13'; s, auch SAA 1, 183, 15'-16'. 754 In fragmentarischem Kontext wird Hubusnu im Bezirk eines nicht erhaltenen Landes (nagic lturx_[...]) lokalisiert, Borger Ash, Mnm B, 24. Naster (1938) 78 (gefolgt von Lanfranchi [1990] 64) schlägt Iturt[a-balJ-a als Ergänzung vor. 755 Die Namen der Länder entsprechen denen der westlichen Staaten vor der assyrischen Eroberung.
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3.3.4.2 Statusänderung Der politische Status eines Staates konnte sich im Zuge der assyrischen Expansion ändern, indem er ein Vasall des assyrischen Königs oder in das assyrische Reich eingegliedert wurde. Im ersten Fall behielt der Vasallenstaat größtenteils seine Unabhängigkeit und musste meistens keine territorialen Verluste hinnehmen. Ausdruck des Vasallenstatus ist die Tributleistung, die entweder entrichtet oder - in rebellischer Haltung - verweigert wird. Wird ein tributleistender Staat annektiert, hört er auf zu existieren und sein Territorium wird zu einer oder mehreren assyrischen Provinzen gemacht. 3.3.4.2.1 Die Terminologie der Annexion Der Akt der Annexion, d. h. der Errichtung einer neuen assyrischen Provinz, ist in den Feldzugsberichten durch eine bestimmte Terminologie gekennzeichnet?". Leider besitzen wir entsprechende Angaben für ca. nur die Hälfte der assyrischen Provinzen im Westen; für die restlichen sind wir auf die Erwähnung von assyrischen Gouverneuren in Rechtsurkunden und Verwaltungstexten und in der Eponymen-Liste sowie auf historisch-geographische Untersuchungen angewiesen. Die spezifische Terminologie bezieht sich auf folgende Aspekte: 1. Die Eingliederung in das assyrische Reich, vertreten durch sein Territorium und seine Bevölkerung, 2. die Umorganisation des Gebiets, 3. die neu eingesetzten Autoritäten und 4. die entstehenden Pflichten. Die einschlägigen Belege sind in Tabelle 3.1 zusammengestellt. Darüber hinaus war die Annexion in den meisten Fällen mit Deportationen und/oder der Ansiedlung von fremder Bevölkerung verbundenl". Kein assyrischer Herrscher hat das Programm besser als Tiglatpileser formuliert: "Ich vergrößerte Assyrien über seine Grenzen hinaus (und) eroberte viele Länder. Unzählige Leute fügte ich zu seinen Einwohnern hinzu (und) weidete sie dauernd auf grüner Aue. Ich bin Tiglatpileser, König von Assyrien, der von Osten bis Westen alle Länder eroberte. Dort wo die
756 Zur Terminologie der Annexion in den Inschriften der Sargoniden s. Ledermann (1988) 229-274; für die Westfeldzüge Salmanassars III. s. Yamada (2000) 300-308. 757 Im Fall von Arpadda/Blt-Agüsi und Gurgum sind keine Deportationen im Zusammenhang mit der Annexion bezeugt. In Blt-Hazä-il erfolgten die Deportationen im Jahr vor der Annexion. Zusätzliche Angaben über die Deportationen findet man in Tab. 3.1.
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königlichen Wagen meiner Vorfahren nie passiert sind, setzte ich Gouverneure (saknu) ein"?". Die Eingliederung eines Gebiets in das assyrische Reich wird mit ana m#irMät-Assur turru [1], wörtlich "in assyrisches Gebiet verwandeln", daher "annektieren" ausgedrückt'". Bezogen auf die Bevölkerung des eroberten Gebiets heißt es itti nise Mät-Assur msnü [2] ,,zu den Einwohnern Assyriens rechnen". Ein allgemeiner Ausdruck für die politische und administrative Umstrukturierung ist ana essiite ~abätu [3] "völlig neu ordnen". Auf eine ähnliche Situation deutet ana äI saniiti ~abätu [4] "als königliche Residenz nehmen" hin. Leider werden die entsprechenden Maßnahmen nicht explizit erwähnt. Die einzige Ausnahme bildet die Einsetzung eines assyrischen Gouverneurs, die das Schicksal des ehemals unabhängigen Staates besiegelte und wofür der Ausdruck sill resi beI päfJiti eIlsunu sakänu [5] "einen Eunuchen als Gouverneur über sie einsetzen" benutzt wurdei". Der neue politische Status war zudem mit verschiedenen Verpflichtungen verbunden (Steuern, Dienstleistungen, Lieferungen an den Assur-Tempel), die sich aus der Integration in ein administratives und wirtschaftliches System ergaben?". Die Pflicht zu Dienstleistungen wird in wenigen Quellen angesprochen. Nach der Eroberung von Unqi und der Zwangsansiedlung von Deportierten aus anderen Gebieten wird der Bevölkerung "ilku-Dienst und Frondienst wie die der Assyrer" auferlegt
TigIStele,iiB,15'-21'. Weitere Ausdrücke, die in den neuassyrischen Texten bezeugt sind, jedoch nicht im Zusammenhang mit der Levante, sind folgende: ina muIJbi p8/}ut ON ruddü "zur Provinz ON fügte ich es hinzu" kommt in den Inschriften Tiglatpilesers IlI. vor, als Territorien zu den assyrischen Provinzen Na'iri (Tigl Ann, 5, 4; Tigl Summ 9, 19'), Assur-iqiSa (Ulluba; Tigl Summ 9, 10'), der Provinz des ebsrskku (Tigl Summ 9, 13') und der Provinz des tUJ1änu (Tigl Summ 9, 23') hinzugefügt wurden. Als Teile von Ellipi annektiert wurden, hieß es in den Inschriften Sanheribs cli ml~ir Mät-Assur ruddü "zum assyrischen Gebiet hinzufügen" (Bell., 31, Rass., 28, Chic., ii, 26-27). Die Eingliederung mehrerer Bezirke von Gambulu wird in Sargons Annalen mit sne kudurri Mät-Assur abäku "dem assyrischen Gebiet einverleiben" (wörtlich "zum assyrischen Gebiet hinbringen") ausgedrückt (SgF Ann, 281). 760 Ein weiterer Ausdruck lautet ina qite süt resi beI päbitiJSakin mäti ON msnii ,,(die Einwohner des eroberten Gebiets) einem Eunuchen, dem Gouverneur/Statthalter des Landes ON unterstellen", z. B. SgF Ann, 172 (bei Sargon 11. und Tiglatpileser III. meistens sakin mä!J), SgF Ann, 163 (ausnahmsweise nägir ckalli .Palastherold''), Chic., ii, 31-32 (bei Sanherib stets beI p8/}i!J); auch die Kurzform ins qite süt resi msnü, SgF Ann,215. 761 Zur Wirtschaft des assyrischen Reiches s. Postgate (1974) 200-244 u. Postgate (1979). 758 759
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(ilku tupsikku ki sa Assurl emedu)762. Eine ähnliche Formulierung mit dem Verb kunau "festsetzen", die im Fall von Til-garimmu vorkommt, lautet: ilku tupsikku kisa PN ... elisu kunnu "ilku-Dienst und Frondienst setzte ich für es (nämlich das Land Kammanu) so wie für PN ... fest"?". Die Kurzform tupsikki Assuri emsdu "den (gleichen) Frondienst (wie der,) der Assyrer auferlegen" ist in den Annalen Sargons IL für BItPurutas und Hilakku belegt. In der Fassung von Saal V steht nir belüt[ja "das Joch meiner Herrschaft" an Stelle von tupsikki Assurj164, was nicht zwingend zu einer restriktiven Interpretation von nir belütija als Verpflichtung zum Frondient führen muss. Die Auferlegung des assyrischen Jochs ist in den Inschriften Sargons II. mehrmals bezeugt. Im Fall von Gargamis wird das Joch Assurs erwähnt: nir Assur beJija emissunüti "das Joch Assurs, meines Herrn, erlegte ich ihnen auf'765. Im Zusammenhang mit Kummuhu fmdet man eine Variante mit kunau "festsetzen", Dir belüt[ja ukin elisun "das Joch meiner Herrschaft setzte ich ihnen fest auf <766. Bezogen auf die Eroberung von Asdüdu wird der Ausdruck isu!fü absäDi "sie schleppten mein Seil"767 benutzt, der für andere Gebiete wie z. B. Ellipi zusammen mit nir belütija emissunüti bezeugt ise68. 1. N. Postgate verbindet das "Joch Assurs" mit dem Vasallenstatusf", doch diese Belege zeigen, dass der Ausdruck in neuassyrischer Zeit auch im Fall von neu errichteten Provinzen im Sinne der absoluten Unterwerfung und der daraus entstehenden Verpflichtungen gebraucht werden konnte'?", Besonders interessant ist der Fall von Samerina. Nachdem die Stadt erobert wurde und die Einsetzung eines Gouverneurs explizit erwähnt wird, liest man in Sargons Annalen biltu madattu ki sa Assuri emissu-
762 Tigl Ann 13,9-10. Zum ilku-Dienst s. Postgate (1974) 80-93 (mit Belegsammlung auf S. 63-79); zum Ausdruck ilku tupsikku Postgate, op. cit. 83. 763 ilku tupsikku ki sa Kunzinanu sar mabri ukJn, "i1ku-Dienst und Frondienst setzte ich für ihn so wie für Kunzinanu, den vorangegangenen König, fest", SgF Prunk, 83. 764 SgF Ann, 204. 765 SgF Ann, 76. 766 SgF Prunk, 116. 767 SgF Ann, 254. Wahrscheinlich ist abSänu in diesem Fall pars pro toto mit "Joch" zu übersetzen; s. Belege und Kommentar in CAD All, 65-66 s. v. abSänu, ferner Fuchs (1994) 353 Anm. 494. 768 SgF Ann, 423--424. 769 Postgate (1992) 252-255. 770 Zum "Joch Assurs" und dem assyrischen Einfluß in der Joch-Metaphorik des Alten Testaments s. Ruwe/Weise 2002, bes. 281-290 u. 307.
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nüti "Tribut und Abgabe wie die der Assyrer erlegte ich ihnen auf"?" und in der Prunkinschrift bilst sani malJrc emissunüti "Tribut (wie unter dem) vorangegangenen König erlegte ich ihnen auf'772. J. N. Postgate bemerkt zutreffend, dass mandattu im Zusammenhang mit abhängigen Staaten, die in den meisten Fällen durch einen Vasallenvertrag an Assyrien gebunden sind, gebraucht wird?". Die erwähnten Belege für Samerina könnten ein Beispiel dafür sein, dass mandattu nicht ausschließlich von Vasallen entrichtet wurde?", Es ist aber auch denkbar, dass hier der schwere Tribut, der gleich nach der Eroberung und noch vor der Annexion eingezogen wurde, gemeint ist. Schwieriger ist eine derartige Annahme im Fall von Sidünu, das, nachdem Abdi-Milküti enthauptet worden war, in eine Provinz umgewandelt wurde. Nach der Erwähnung des neu eingesetzten Gouverneurs, steht in Asarhaddons Bericht biltu u mandattu cli sa mafJrc uttinna smissu "ich forderte von ihm (d. h. von Sidünu) mehr Tribut und Abgabe als früher"?". Eine mögliche Erklärung wäre, dass Sidünu selbst nicht zur neuen Provinz gehörte. In der Tat war ihr Zentrum die Neugründung Kär-Assur-ahu-iddina. Es ist also möglich, dass der Stadtstaat Sidünu auf das Stadtgebiet reduziert wurde und weiterhin Vasall blieb, allerdings mit einem erhöhten Tribut, während sein Einflussbereich in eine Provinz verwandelt wurde. Andernfalls müsste damit gerechnet werden, dass mandattu auch von annektierten Gebieten entrichtet werden konnte, obgleich dies der gegenwärtigen Beleglage zufolge eine Ausnahme darstellen würde. Über die angesprochenen Aussagen hinaus verraten die Texte selten weitere konkrete Maßnahmen. Baumaßnahmen werden z. B. bei der Annexion von Bit-Adini in Bezug auf die Städte Alligu, Nappigi, Ruggulitu und Til-Barsip erwähnt, in denen Salmanassar III. sich Paläste errichten ließ776. Im Zusammenhang mit Blt-Purütas und ijilakku, die 711 annektiert wurden, wird gesagt, dass Sargon 11. in einer Stadt, deren Name leider nicht erhalten ist, Wälle (kerlJu) hochziehen ließ777. SgF Ann, 10. SgF Prunk, 24. 173 Postgate (1974) 119-121. 774 Postgate (1974) 120. Auf dieses Problem hat bereits Ledermann (1988) 235 Anm. 40 aufmerksam gemacht. 77S Borger Ash, Nin A, iii, 14-15. 776 RIMA 3, 102.2, H, 34. Baumaßnahmen in der Stadt Müru werden unter 3.3.4.3.1 behandelt. 177 SgF Ann, 203. 771
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Außerdem wird in einem Brief Qurdi-Assur-lämurs an Tiglatpileser III. von Bauarbeiten (Türme, Tor) in einer levantinischen Stadt berichtet?". Außergewöhnlich ist Tiglatpilesers Aussage, dass er bei der Annexion von Unqi im Jahr 738 mitten im Palast seinen Thron einrichten ließ 779 • Ob er es im übertragenen oder konkreten Sinn meinte, muss offen bleiben, obgleich es vorstellbar ist, dass der König seinen "Reise-Thron", den er auf Feldzüge mitnahm, (ausnahmsweise) im Thronsaal des unterworfenen Herrscher aufstellen ließ und auf diesem Thron sitzend die ersten Maßnahmen traf. Nachdem eine Revolte in ijilakku, die vom Stadtverwalter von Illubru angestiftet worden war, unterdrückt wurde, organisierte Sanherib das Gebiet neu. Der Plünderung und den Deportationen folgte die Ansiedlung von Deportierten aus anderen Gebieten in Illubru?". Darüber hinaus lässt uns Sanherib Folgendes wissen: ,,Die Waffe Assurs, meines Herrn, ließ ich darin wohnen. Ich ließ eine Stele aus Alabaster anfertigen und stellte sie vor ihm (nämlich dem Emblem Assurs) auf"?". Zwei Objekte, wahrscheinlich eine Standarte (giAkaldd dassui) und eine Stele (nan1) mit einer Darstellung des Königs und/oder einer Inschrift, wurden in Illubru an einem nicht näher bestimmten Ort aufgestellt, damit der Gott und der König von Assyrien präsent bleiben. Die Aufstellung von Assurs Standarte ist im Westen sonst nicht bezeugt?", Dagegen gibt es weitere Beispiele für andere Regionen?", auch im Zusammenhang mit anderen Gottheiten'". Die Inschriften Sanheribs liefern im Fall von Illubru den einzigen eindeutigen Beleg für die Errichtung einer Stele in direktem Zusammenhang mit der Annexion eines Gebiets im Westen. Gleichwohl war
178 CTN 5, 155f., 35-38 (ND 2715). Es ist nicht klar, welche Stadt gemeint ist (Kaäpüna"), 779 Tigl Ann 25, 8'. 780 CT 26, iv, 61-88 (auch Sumer 9, 146-150, iv, 92- v, 25). 781 CT 26, iv, 89-91 (auch Sumer 9,150, v, 26-28). 782 Im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Samsi, der Königin der Arubu, ist vielleicht nach Tadmor (1994) 43 [giikakki as1-sur ina lib-bi as-kun in Tigl Summ 4, 35' zu ergänzen. An welchem Ort bzw. in welchem Gebäude das Emblem Assurs aufgestellt wurde, ist nicht erhalten; wahrscheinlich war es an der Grenze zu Ägypten, wo Idib'ilu als Wächter eingesetzt wurde (Tigl Summ 4, 34'). Die Behauptung, dieses Objekt sei in Kilikien aufgestellt worden (Börker-Kiähn [1982] 201, T 58), ist falsch. k"'M~ri in Tigl Summ 4, 34' ist mit Ägypten und nicht mit einem Lande Musri in Nordsyrien zu identifizieren. 783 z. B. in Mäda, SgF Ann, 99 (Saal 11). 784 z. B. in Manna, SgF Ann, 94 (giikakki i/äm).
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die Anfertigung von Stelen, königlichen Statuen und Felsreliefs eine verbreitete Maßnahme der assyrischen Herrscher?", die ihre Anwesenheit und Errungenschaften in der Region verewigen sollte. Wenn die Monumente für die Einwohner zugänglich waren, sollten sie als kunstvolle "Denkzettel" im Sinne von "wir waren hier und, falls notwendig, kommen wir wieder" dienen. Für die Levante werden nicht weniger als 23 Monumente inschriftlich erwähnt (Tab. 3.K) und 29 weitere Stelen und Felsreliefs sind als Objekte bekannt (Tab. 3.L), so dass insgesamt über 50 Denkmäler in neuassyrischer Zeit errichtet wurden?". Ihre Verteilung (Karte 3.7) zeigt eine deutliche Konzentration auf die nördliche Levante, besonders auf Pattinu und ijamat. In den Inschriften werden die Denkmäler als sslmu "Statue, Flachbild" (auf Stele oder auf Felsen), ssumettu "Stele mit Relief und Inschrift" und nsni "Stele" bezeichnet?". Die meisten von ihnen wurden in (noch) nicht annektierten Gebieten aufgestellt (Tab. 3.K, Nr. 1-15, 17). Die Stelen, die Sargon nach dem Straffeldzug gegen Ilu-bi'dI von Hamat (720), der eine antiassyrische Koalition gebildet hatte, anfertigen ließ, wurden im Gebiet des ehemaligen Staates Hamat errichtet, der aber bereits 738 zur Provinz Hatarikka gemacht worden war (Tab. 3.K, Nr. 18-22). Soweit die Aufstellungsorte bekannt sind, wurden die Denkmäler auf Bergen (Tab. 3.K, Nr. 1, 4, 7, 8, 12), an einem Gewässer 785 s. die umfassende Studie von Morandi Bonacossi (1988) und der kommentierte Katalog von Börker-Klähn (1982). 786 Die in den Quellen genannten Monumente lassen sich mit den bekannten Objekten meistens nicht identifizieren. Sargons Hamat-Stele (Tab. 3.L, Nr. 6) sowie die Tall •Aääme-Stele (Tab. 3.L, Nr. 7) sind wahrscheinlich zwei von den fünf Stelen, die in der Inschrift der Letztgenannten erwähnt werden (Tab. 3.1<, Nr. 16-20). Die sogenannte Lärnaka-Stele (Tab. 3.L, Nr, 5) könnte mit der Stele, die Sargon im Land Jä' in Zypern errichten ließ (Tab. 3.K, Nr. 15), identisch sein. Dass das Felsrelief von Ferhath (Tab. 3.L, Nr. 20) mit dem Denkmal, das Sanherib in Illubru errichten ließ (Tab. 3.K, Nr. 21), übereinstimmen könnte, wie Börker-Klähn (1982) 220 zu Nr. 235 bemerkt, scheint mir unwahrscheinlich. Einerseits liegt Ferhath zu weit von ijilakku und dementsprechend von Illubru entfernt. Andererseits wird im Text narü "Stele" und nicht sslmu verwendet. Darüber hinaus wurde die Stele vor dem Emblem Assurs aufgestellt, das seinerseits wahrscheinlich an einem erhabenen Ort (Tempel?) in Illubru stand. 787 Für die Errichtung der Denkmäler werden die Verben izuzzu S "aufstellen" und zaqäpu "aufrichten" gebraucht. zaqäpu ist zweimal mit ssumettu (Tab. 3.K, Nr. 1, 5) und zweimal mit sslmu (Tab. 3.K, Nr. 9-10, 14) belegt. Am meisten wird izuzzu S verwendet: 10 Mal mit $almu(Tab. 3.K, Nr. 2-4, 7-8,11-13,15), einmal mit narü(Tab. 3.K, Nr. 23). In einem weiteren Fall wird das Verb czebum "hinterlassen" im Zusammenhang mit nan1 verwendet (Tab. 3.K, Nr. 17). In den restlichen Fällen sind die Verben leider nicht erhalten (Tab. 3.K, Nr. 18-22). Die Mehrdeutigkeit von sslmu (Stele mit Bild, Statue, Relief mit Bild) lässt sich anhand der benutzten Verben nicht eingrenzen.
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(Tab. 3.K, Nr. 2-3, 6), in Städten (ohne Angabe des genauen Standortes; Tab. 3.K, Nr. 5, 9-10, 14,23), in Tempeln (Tab. 3.K, Nr. 11, 13) und in Palästen (Tab. 3.K, Nr. 15788) angebracht bzw. aufgestellt. In den meisten Fällen wird das Monument sslsm sarrotlja ,,Bildnis meiner Königsherrschaft" (Tab. 3.K, Nr. 2, 4, 6-13, 15) bzw. sslsm beliitIja ,,Bildnis meiner Herrschaft" (Tab. 3.K, Nr. 3,4789, 14) genannt, was auf eine Darstellung des Königs hinweist. Die Denkmäler Salmanassars 111. am Fluss Saluara (Tab. 3.K, Nr. 2, wahrscheinlich eine Stele), auf dem Berg Atalur (Tab. 3.K, Nr. 4Y90 und im Tempel von Kunulua (Tab. 3.K, Nr. 13, Stele oder Statue) werden als ,,kolossal" (surbU) beschrieben. Die Anbringung einer Inschrift wird nur für einige Denkmäler explizit erwähnt. Über das Monument am Fluss Saluara (Tab. 3.K, Nr. 2) informiert uns der König: "Meine Heldentaten und meine kriegerischen Unternehmungen schrieb ich darauf"?". In Bezug auf zwei Denkmäler in Que (Tab. 3.K, Nr. 9-10) sagt er: "Den Ruhm meiner Macht schrieb ich darauf <792. Am ausführlichsten wird über die Inschrift berichtet, die Salmanassar 111. auf dem Monument am Mittelmeer einmeißeln ließ (Tab. 3.K, Nr. 3): ,,Den Ruhm Assurs, des großen Herrn, meines Herrn, und den Sieg meiner Macht, den ich im Lande ijatti erreicht habe, schrieb ich darauf '793. Das Denkmal sollte Salmanassars Namen verewigen?", Über die Stele, die Sargon 11. in Zypern hinterließ (Tab. 3.K, Nr. 17), wissen wir ebenfalls, dass er die großen Eroberungen, die er durch die Kraft der großen Götter über alle seine Feinde erreichte, darauf schreiben ließ?",
uru
788 sslsm iläni rabUti belIja u sslsm sarrütIja sa lJurä$i epus ina qirib ekslli sa ffazzutu ulziz ana iläni mätsunu amnuma, "Ein Denkmal aus Gold mit dem Bildnis
der großen Götter, meiner Herren und mit meinem königlichen Bildnis fertigte ich an. Ich stellte es im Palast von ijazzat auf und ich rechnete es zu den Göttern ihres Landes", Tigl Summ 4, 10'-11'; Tigl Summ 8, 16'-17'; Tigl Summ 9, 14'. Ich folge in der Übersetzung der Interpretation von Tadmor (1994) 177 Komm. zu Z. 16', der hier die Beschreibung eines Objekts mit den Göttersymbolen und dem Bild des Königs sieht. Es könnte sich um eine goldene bzw. vergoldete Statue oder Stele handeln. 789 Nur in RIMA 3, 102.5, i, 3. 790 Nur in RIMA 3, 102.5, i, 3. 791 RIMA 3,102.2, i, SO. 792 RIMA 3, 102.10, iv, 31. 793 RIMA 3, 102.3, 87-89. Eine andere Version hat ina tamti statt ina k"1:Jatti, d. h. "den ich am Meer (gemeint ist die Küste) erreicht habe", RIMA 3, 102.5, ii, 5. 794 mukin sumIja anadäräti, RIMA 3, 102.2, ii, 8. 795 ina emüq iläni rsbüt! sa eH kullat nakirIja Iitu kisltti qätij'a [...] ina M4 nari usaS/irma ina qerebkUlJä' nsgie sa kUlJadnana czib« alJratas, Sg Clh D, vii, 39-44.
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
Zweimal ist es bezeugt, dass Denkmäler an Orten errichtet wurden, wo Denkmäler vorangegangener Herrscher standen. Wiederum stammen die Beispiele aus den Inschriften Salmanassars III., der mindestens 14.Mal sein Zeichen in der Region hinterließ (Tab. 3.K, Nr. 2-13 und Tab. 3.L, Nr. 1-2f96: Auf dem Berg Atalur/Lallar befand sich ein Relief Anum-hirbes (Tab. 3.K, Nr. 4f97 und auf dem Gebirge Labnäna eines von Tiglatpileser I. (Tab. 3.K, Nr. 8f9S. Von den archäologisch bezeugten Monumenten sind etwa die Hälfte beschriftet (Tab. 3.L, Nr. 2-12, 15 nicht lesbar). Abgesehen von den Felsreliefs (Tab. 3.L, Nr. 2, 14, 16, 18-24), die selbstverständlich in situ gefunden wurden, und von den Objekten unbekannter Herkunft (Tab. 3.L, Nr. 6, 17) wurden die meisten Stelen nicht an ihren ursprünglichen Standorten angetroffen (Tab. 3.L, Nr. 3799, 4S00, 5S01, 7S02, 8S03, 9S04 , lOSOS). Eine Ausnahme bildet Asarhaddons .Zincirli-Stele" (Tab. 3.L, Nr. 11), die in der Torkarnmer des äußeren Burgtors, zwischen reliefierten Platten auf einem Sockel in situ gefunden wurdef". Die zweite, leider völlig verbrannte Stele aus Zincirli (Tab. 3.L, Nr. 15) kam im Nordost-Palast zutaget". Assarhaddons Stelen aus. Til-Barsip wurden ihrerseits beim Statthalterpalast (Tab. 3.L, Nr. 12, beschriftetjf" und in der Nähe des Löwentors (Tab. 3.L, Nr. 13 unbeschriftetj''" entdeckt. Selbst wenn nur für die .Zincirli-Stele" der ursprüngliche Standort gesichert ist, legen die anderen Beispiele aus Zincirli und Til-Barsip nahe, 796 Die Errichtung von Monumenten in den Inschriften Salmanassars wird ausführlich von Yamada (2000) 273-292 behandelt. 797 RIMA 3, 102.2, ii, 9-10 (Atalur), RIMA 3, 102.28,23-24 (Lallar). Anum-hirbe wird mit dem altassyrischen König von Mama identifiziert, s. Yamada (2000) 104 Anrn. 99 mit Literatur u. RGTC 7/1, 154f., s. v. Lallar. 798 RIMA 3, 102.10, iv, 12-15; zu einer Identifizierung mit Tiglatpileser I. (11141176)s. Yamada(2000) 184-195. 799 .Antakya-Stele": am Orontes, nicht weit von Antakya, RIMA 3, S. 203 zu 104.2. 800 .Pasarcik-Stele'': im Dorf Kizkapanh, in der Nähe von Maras, während Bauarbeiten am Pasarcik-Damm, RIMA 3, S. 204 zu 104.3. 801 .Lärnaka-Stele": bei Lärnaka, auf einem Schutthaufen in den Ruinen von Kition, Sehrader (1882) 4. 802 Stele aus Tall 'Asärnc an der Orontes-Brücke, Thureau-Dangin (1933) 53. 80) Kleines Stelenfragment aus Gargamis: keine Angaben über die FundsteIle vorhanden. 804 Stelenfragment aus Samaria: in einer modernen Feldmauer, Gadd (1957) 35. 805 Die Stelenfragmente aus Asdod stammen aus den Arealen A und G jeweils südöstlich und nördlich der Akropolis, Dothan (1964) 87. 806 von Luschan (1893) 11-12. 807 von Luschan (1893) 28-29 mit Abb. 9 aufS. 27. 808 Thureau-Dangin/Dunand (1936) 151 (stele A). 809 Thureau-Dangin/Dunand (1936) 155 (stele B).
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dass Stelen vorwiegend im Palast oder im Stadttorbereich aufgestellt gewesen sein dürften. Die bekannten Monumente wurden in Gebieten mit unterschiedlichem Status errichtet. Sie waren bereits assyrische Provinzen (Tab. 3.L, Nr. 6-7, 11-13, 15), wurden erst später zu assyrischen Provinzen (Tab. 3.L, Nr. 1 [Surru], 3-4) oder gar nicht annektiert (Tab. 3.L, Nr. 1 [Sidünu bzw. andere phönizische Städte], 5, 14, 16, 18, 24)810. Eine Errichtung der Denkmäler gleich nach der Annexion ist in den Fällen von Gargamis, Samerina und Asdüdu (Tab. 3.L, Nr. 8-10) sowie im Fall der Felsreliefs aus Karabur (Tab. 3.L, Nr. 20-23), falls sie 738 im Auftrag Tiglatpilesers 11I. angefertigt wurden"!', wahrscheinlich. Auch das Felsrelief an der Kenk-Schlucht wurde vermutlich anlässlich des Sieges über Ahünu von Bit-Adini und der darauf folgenden Annexion erschaffen (Tab. 3.L, Nr. 2)812. 3.3.4.2.2 Die Vergabe von Territorium In Gebieten, die dem assyrischen Reich (noch) nicht einverleibt worden waren, konnte der assyrische König in bestimmten Fällen über fremde Territorien disponieren, um einen unwilligen lokalen Herrscher zu bestrafen und gleichzeitig einen anderen zu belohnen. Das heißt, dass ein unabhängiges Gebiet seine Unabhängigkeit verlieren konnte, ohne dass es in eine assyrische Provinz verwandelt wurde, sondern einem anderen Herrscher unterstellt wurde. Als im Jahr 718 Kiakki von Sinuhtu, einem Fürstentum in Tabälu, seine Vasallenverpflichtung nicht erfüllte und den Tribut verweigerte, zog Sargon in diese Region und unterwarf den ungehorsamen Vasall. Die Bevölkerung samt der königlichen Familie und den Hofleuten wurde deportiert, der Palast geplündert und ein erhöhter Tribut festgelegt. Darüber hinaus wurde die Stadt Sinuhtu dem Kurti von Atuna, einem anderen Fürstentum in Tabälu, übergeben (nadiinu)813. In seinem 9. 810 Im Falle des Felsreliefs von Ferhath ist wegen der unsicheren Datierung keine Aussage möglich. 811 Was das Stelenfragment Tab. 3.L, Nr. 17 anbelangt, sind Datierung und Herkunft unsicher, so dass keine Aussage möglich ist. Falls es in der Nähe von Aleppo gefunden wurde, d. h. im ehemaligen Blt-Agüsi, könnte es sich um eine Stele handeln, die Tiglatpileser III. im Jahr 740 nach der Annexion dieses Gebiets errichten ließ. 812 Zur Rolle der königlichen Denkmäler in der Peripherie des Reiches s. Shafer (2007). 8Il SgF Ann, 68-71; SgF Prunk, 28-29.
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Regierungsjahr (713) zog Sargon wieder nach Tabälu, um den antiassyrischen Aktivitäten des Ambaris von Bit-Purütas, seines eigenen Schwiegersohns, ein Ende zu setzent". Sargon hatte ijulli, Ambaris Vater, wieder auf den Thron gesetzt und dem Ambaris, der noch Kronprinz war, seine Tochter Ahät-abfäa gegeben (nadänu)815. Zudem hatte er ihm das Land ijilakku, "welches nicht zum Gebiet seiner Vorfahren (gehörte)" geschenkt, und erweiterte somit sein Land816• Nach dem Straffeldzug wurden Bit-Purutaä und ijilakku zu einer assyrischen Provinz gemacht. Es ist bislang nicht bekannt, wann Hilakku in assyrische Hände fiel817 , aber in diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, dass es nicht zum Territorium von Bit-Purutas gehörte!". Zwei Jahre später (711)819 rechnete Sargon mit dem untreuen Tarhunazi von Kammanu ab820 • Seine Hauptstadt Meliddu wurde zerstört und zusammen mit dem umliegenden Gebiet dem Mutallu von Kummuhu gegeben (nadänu)821. Meliddu wurde sodann im Jahr 708 zusammen mit Kummuhu annektiert. Während des Feldzugs im Jahr 701 ging Sanherib mit dem unbeugsamen Hiskia von Jaudu ähnlich vor, indem er sein Territorium reduzierte: "Seine Städte, die ich geplündert habe, trennte ich von seinem Land ab (bamqu) und gab (nadänu) sie Mitinti, dem König von Asdüdu, Padi, dem König von Amqarrüna und Sil-Böl, dem König von ijazzat. So verkleinerte ($ufJ!Juru) ich sein Land"822. Jaudu blieb ein Vasall von Assyrien und wurde nie in das Reich eingegliedert.
SgF Ann, 194-204 und SgF Prunk, 29-32. PNA 1/1,59, I). 816 SgF Prunk, 30 und SgF Ann, 198. 817 Nach J. D. Hawkins zur Zeit Salmanassars V. oder Sargons 11., RIA 4,403, s. v. ijilakku; ferner Houwink ten Cate (1965) 23-24. 818 Fuchs (1994) 428 s. v. Bü-Purutas schlägt als Alternative vor, dass es sich um eine Eroberung des Ambaris handelte, die nachträglich von Sargon gebilligt wurde. Dieser Vorschlag scheint mir wenig plausibel. Wenn ijilakku von Arnbaris oder ijulli erobert wurde, warum musste es Sargon billigen? Wäre ijilakku ein assyrischer Vasall gewesen, hätte dies Krieg bedeutet. Ein Angriff auf einen assyrischen Vasallen, selbst durch den Schwiegersohn des assyrischen Königs, ist ohne assyrische Zustimmung unwahrscheinlich. Wenn ijilakku kein assyrischer Vasall war, wozu dann eine Billigung? Außerdem ist es fraglich, dass sich Sargon einer Tat rühmte, die er nicht vollzogen hatte. 819 In den Annalen werden diese Ereignisse dem 10. Regierungsjahr zugerechnet, gehören aber in das 11., s. Fuchs (1994) 324, Anm. 292, auch SAAS 8, 83. 820 SgF Ann, 204-221. 821 SgF Ann, 220-221. 822 Chic., iii, 30-34, Rass.,53. 814
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Ein weiteres Beispiel aus der südlichen Levante stellt die Annexion von Sidünu im Jahr 767 dar. Die Stadt wurde belagert und erobert, ihrem König Abdi-Milküti schlug Asarhaddon den Kopf ab. Es folgte das übliche Procedere der Deportation und Plünderung. Das ehemalige Gebiet von Sidünu wurde annektiert und eine neue Stadt Kär-Assurahu-iddina als sein neues Zentrum gebaut. Zwei Städte von Sidünu, Ma'rubbu und Sariptu, wurden aber nicht übernommen, sondern dem König Ba'al von Surru gegebenf". Ihm wird indessen der jährliche Tribut um eine zusätzliche Abgabe erhöht: .Zu dem früheren Tribut (biltu), den er jährlich leistete, fügte ich eine Abgabe (mandattu) für meine Herrschaft hinzu und legte sie ihm auf'S24. Höchstwahrscheinlich wurde in diesem Jahr der Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Surru abgeschlossen''". 3.3.4.3 Sonderfälle 3.3.4.3.1 Vorposten Aus der frühen Phase der assyrischen Eroberung der Levante sind Städte bekannt, die in noch nicht annektierten Gebieten liegen und trotzdem in assyrischen Händen sind. Für die Besitzergreifung dieser Städte, die assyrische Vorposten in einem fremden Territorium darstellen, wird der Ausdruck ana ramänfia ssbst "ich nahm (sie) für mich selbst" benutzt. Während des 9. Feldzugs Assurnasirpals 11., nachdem Lubarna von Pattinu einen hohen Tribut geleistet hatte, zog die assyrische Armee weiter nach Süden und erreichte die Stadt Aribua, die als Festung (äl dannütJ) von Pattinu beschrieben wird. Assumasirpal trat in die Stadt ein und ,,nahm sie für sich selbst". Von dieser Stadt aus wurde das Land Luhuti angegriffen, wo Gerste und Stroh erbeutet wurden, die danach in Aribua gelagert wurden. Der König veranstaltete ein Bankett in Lubarnas Palast. Von Aribua erfahren wir noch, dass dort Assyrer (amele kur assuriija) angesiedelt wurdenf". Weitere eindeutige Belege für dieses Toponym sind nicht vorhandenf". Die Lokalisierung von Aribua ist Borger Ash, Nin A, iii, 15-17. Borger Ash, Nin A, iii, 18-19. 825 SAA 2, 5. 826 RIMA 2, 10Ll, iii, 81-83. 821 s. RGTC 7/1,22, s. v, Aribua. Die Identifizierung mit Kär-Adad 1 (RGTC 7/1, 134f.) ist lediglich eine Vermutung. Umbenennungen sind eher selten und werden in den Feldzugsberichten explizit erwähnt. Es ist daher unwahrscheinlich, dass Aribua in Kär-Adad zur Zeit Assurnasirpals 11. oder Salmanassars 111. umbenannt wurde. Kär823
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nicht gesichert, doch Gisr as-Sugür ist ein plausibler Kandidat. Da Pattinu erst 738 von Tiglatpileser 11I. in das assyrische Reich eingegliedert wurde, war Aribua bis dahin ein fremdkörper mitten im Vasallenstaat Pattinu. Über die Funktion von Aribua kann man nur spekulieren. Dank der günstigen geographischen Lage könnte die Stadt als Stützpunkt für Handelskontakte mit den Küstenstädten gedient habenf". Ein weiteres Beispiel ist aus dem "Schwarzen Obelisken" Salmanassars 11I. bekannt. Auf dem Rückmarsch vom Feldzug gegen Que im 25. palii nahm der assyrische König die Stadt Müru, eine Festung (äl dsnnüti. birtu) des Königs Aramu von Bit-Agüsi, ein. Die dort unternommenen Baumaßnahmen werden folgendermaßen geschildert: "Ihre (nämlich der Festung) Tore baute ich auf (und) errichtete darin einen Palast als meine königliche Residenz'f'". Bit-Agüsi war zu der Zeit ein assyrischer Vasall, der seit der Niederlage der antiassyrischen Koalition von 858 Tribut zahlte'?", Im Jahr 849 führte Salmanassar eine Strafaktion gegen das Land durch und vernichtete seine königliche Stadt Amä zusammen mit 100 Städten in ihrer Umgebung. Von einer dauerhaften assyrischen Präsenz kann aber in diesem Fall nicht die Rede sein. Blt-Agüsi wurde erst 740 von Tiglatpileser III. erobert und zu einer assyrischen Provinz gemacht, so dass Müru im Jahr 833 bzw. 832 nicht auf assyrischem Boden lag. Leider ist Müru sonst nicht bezeugt und seine Lage ist unbekannt" '. Obwohl dort ein Palast gebaut worden sein soll, wurde die Stadt nicht wie im Fall von Alligu, Nappigi, Ruggulitu und Til-Barsip umbenannt. Die Funktion von Müru könnte die eines militärischen Stützpunktes gewesen sein. In den kurzen Berichten über die Feldzüge im 26. pslü (831) gegen Que und im 28. palii (829) gegen Unqi, bei denen Müru als Militärposten nützlich gewesen wäre, wird die Stadt jedoch nicht erwähnt. Hinweise auf militärische Stützpunkte in Grenzgebieten findet man schließlich in den Annalen Sargons 11. im Zusammenhang mit der Annexion von Kammanu im Jahr 712. Til-garimmu, eine befestigte Stadt in Kammanu an der Grenze zu Tabälu, wo Tarhunazi von Meliddu geAdad 1 ist erst (und nur) in den Inschriften Tiglatpilesers IlI. als einer von den Bezirken lJamats belegt. Die Erwähnung von Aribua in Tigl Summ 5, ii, 2, wo eine Stadt Ari[...] in Bit-Agüsi erwähnt wird, ist möglich, jedoch nicht sicher (gegen Liverani [1992] 76). 828 Liverani (1992) 76-77, Yamada (2005b) 67. 829 RIMA 3,102.14,130-131. 8)0 RIMA 3, 102.2, i, 41-51 u. ii, 12-13 (858); id. 1022, ii, 27 (857); id. 102.2, ii, 82-86 (853). 8)1 s. RGTC 7/1,177, s. v. Müru, und vgl. mit Murüa in Unqi (RGTC 7/1, 177f.).
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fangen genommen wurde, wurde durch zehn vorgelagerte Festungen (10 biriiti danniitJ) geschützr'": Anduarsalia, Anmurru, Kiaka, Luhsu und PUI1ir waren Wachposten (ma~~artu) gegen Urartu; Usi, Usian, Wargin lagen an der Grenze zu Musku; Ellibir und Sindarara an der Grenze zu Kasku. Es handelte sich nicht um Neugründungen, sondern um bereits existierende Städte, deren Befestigungsanlagen ausgebaut wurden833 und zu einem (jüngst) einverleibten Gebiet gehörten. Weitere Angaben zur Errichtung von Festungen sind nicht bekannf'". 3.3.4.3.2 lIandelszentren Im Jahr 734 eroberte Tiglatpileser III. die philistäische Stadt Hazzat, deren König Uanfinu nach Ägypten geflohen war. Die Stadt wird nicht annektiert und Uanünu wird sogar wieder eingesetztt". Ein Denkmal mit der Darstellung des assyrischen Königs und der Göttersymbole wurde dennoch als "Erinnerung" im Palast aufgestellti". Darüber hinaus berichtet Tiglatpileser, dass er die Stadt (bzw. sein Zollhaus) zu einem assyrischen Zollhaus (bit kiin), d. h. pars pro toto zu einem assyrischen Handelszentrum machtet", Die Stadt behält also ihre politische Unabhängigkeit, aber anstelle des Tributs werden Steuern auf den Handel erhoben. Diese kluge Maßnahme, die darauf gerichtet ist, vom levantinischen Handel zu profitieren, ohne ihn zu hindern, ist zum ersten Mal in den Inschriften Tiglatpilesers III. belegt und war wahrscheinlich, wie H. Tadmor bemerktet", eine Innovation, die diesem König zuzuschreiben ist. Ähnliche Maßnahmen scheint Tiglatpileser 11I. in der nördlichen Küstenregion getroffen zu haben839 • Im zusammenfassenden Bericht
SgF Ann, 216-220. Dass in diesem Grenzgebiet völlig unbefestigte Städte existierten, scheint mir unwahrscheinlich. 834 Zur Anlage von Festungen in den nördlichen Gebieten und einer Beschreibung der entsprechenden Bauarbeiten (CTN 5, 215f.) s. Parker (1997). 835 Zum Status von ijazzat in neuassyrischer Zeit s. Na'aman (2004). 836 Tigl Summ 4,8'-13' und Tigl Summ 9, Rs. 13-16. 837 [ ••• )-fx1-su ana blt käri sa Mät-Assur amnu, Tigl Summ 4, 14' und Summ 9, Rs. 16. Yamada (2005b) 69 ergänzt [E-ka-ap n 1 -su, Spieckermann (1982) 327 dagegen [UlUba-az-Zjd-tu (dort -td, korrigiert von Frahm [1997/98] 403). 838 Tadmor(1994) 189,zuZ. 16. 839 Zum Verhältnis zwischen den phönizischen Städten und Assyrien s. Botto (1990), Bunnens (1983a), Elat (1991), Elayi (1979/81), Elayi (1983), Elayi (1985), Frankenstein (1979), Oded (1974). 832
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über die Städte, die (in die Provinz Simirra) annektiert wurden, wird die Stadt Abtä - erwähnt nach Si'annu, Ellisu, Simirra und Ri'isi-surri - als bIt km sa mu!JlJi tümtim bIt ~abUtäte sarrüti ,,Handelszentrum an der Meeresküste, Haus der königlichen Bedürtnisse' bezeichnetr". Der Terminus bIt km kann sich entweder auf Abtä alleine oder, wie Sh. Yamada behauptet, auf alle genannten Städte beziehent", Der sonst nicht bezeugte Ausdruck bIt ~abUtäte sarrüti deutet darauf hin, dass der assyrische König dort mit den gewünschten Luxusgütern versorgt wurde. Anders als im Fall von Hazzat handelt es sich hier um eine Stadt bzw. um Städte, die dem assyrischen Reich einverleibt wurden. Die assyrische Kontrolle der phönizischen Handelsstädte und die Erhebung von Zollgebühren sind in einem Brief des Qurdi-Assur-lämur, eines hohen Beamten an der levantinischen Küste, an Tiglatpileser III. bezeugt'". Auf Wunsch des Königs werden alle Häfen (käräm) dem Herrscher von Surru zugänglich gemacht, damit er dort Handel treiben kann. Seine Leute dürfen in den Zollhäusern (bIt karräm) frei ein- und ausgehen. Dies bedeutet nicht nur eine Sonderbehandlung von Surru, sondern auch, dass assyrische Zollhäuser in mehreren Küstenstädten vorhanden waren. Darüber hinaus wird Surru gestattet, auf dem Gebirge Labnäna Bauholz zu gewinnen. Gleichzeitig werden Steuereinnehmer eiJmäkisu) in allen Handelszentren im Bereich des Gebirges Labnäna eingesetzt, - eine weitere Entscheidung zugunsten von Surru, die mit Steuereinnahmen verbunden ist. Überdies berichtet Qurdi-Assur-lämur, dass ein Steuereinnehmer in den Zollhäusern (bIt kauän?3) von Sidünu eingesetzt wurde, doch von den Sidoniern verjagt wurde. Erst nachdem Truppen die Stadt bedrohten, konnte der Beamte zurückkehren. Diese Passage zeigt, dass assyrische Beamte auch in Sidünu präsent waren und der dadurch entstandene Widerstand leicht neutralisiert werden konnte. Eine weitere Einmischung in die lokalen Angelegenheiten ist die assyrische Bedingung, Holz nicht an Ägypten und Philistia zu verkaufen. Surru und Sidünu waren zur Zeit Tiglatpilesers unabhängige Stadtstaaten. Zu einer Annexion kam es erst im 7. Jahrhundert''".
Tigl Stele, ii B, 10'-13'. Yamada (2005b) 68 nach GAG § 134c. 842 CTN 5, 155f., 1-29 (ND 2715; s. auch TCAE, 390-393). 843 CTN 5, 155f., 15 liest 5a ina b[JIj ker-re-e-nr" (auch Yamada [2005b] 69); TCAE, 391, 15 bietet dagegen 5a ins U[GU] ksr-rs-s-ni" (vgl. in Z. 12 5a ina UGU kar-ra-a-nf'" 5a kur lab-na-na). 844 Sidünu im Jahr 676, Surru zwischen 671 und 650. 840
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Assyrien bestimmte auch nach Tiglatpileser die Bedingungen, unter denen Surru Handel treiben sollte. Im Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Surru, der wahrscheinlich um 676 abgeschlossen wurde, werden die Häfen (kiiränJ) und Handelsrouten (lJarränäte) genannt, die für Surru in Frage komment", Dabei handelt es sich primär um Küstenstädte, die auf assyrischem Territorium lagen, wie Akkü und Du'ru (Z. 19', beide vermutlich in der Provinz Maggidü), oder explizit ina li/äni talJüme sa Mli/-Assur sa siddi tdmdm gabbu "in allen Städten innerhalb des assyrischen Gebiets an der Meeresküste" (Z, 20'). Ferner werden Orte genannt, die unter assyrischer Kontrolle waren, wie Pilistu (Z. 19')846, Gubla (Byblos), das Gebirge Labnäna und die Städte in den Bergen rz. 20')847. Auch für andere Regionen an der nördlichen und südlichen levantinischen Küste gibt es Hinweise auf eine assyrische Kontrolle der Handelsbeziehungen. In einem anderen Schreiben an Asarhaddon, das IttiSamaä-balätu, ein hoher Beamte in der (nördlichen) Levante, verfasste, wird über das rebellische Tun des Ikkilü (Jakinlü) von Arwäda berichtet. Dieser versucht, die assyrische Beteiligung am levantinischen Handel zu stören, indem er verhindert, dass Schiffe "im Hafen des (assyrischen) Königs" (ina kiiru sa seni be/ga) anlegen, während er diejenigen unterstützt, die zu ihm kommen. Nach Itti-Samas-balätu tötet Ikkilü sogar diejenigen, die "im assyrischen Hafen" (ana kiiru sa Mä/-Assur) vor Anker gehen und stiehlt ihre Schiffet". Der verzweifelte Beamte bittet den König um Unterstützung, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu dürfen, da er sich von Leuten aus der königlichen Entourage, die dort Silber investiert haben, und von den Händlern bedroht fühlt 849 • Obwohl unbekannt ist, wo dieser assyrische Hafen lag, wissen wir, dass Ikkilü verhindern konnte, dass Schiffe dorthin gelangen bzw. sich dieser Schiffe im Hafen bemächtigen konnten. Egal ob der assyrische Hafen in Arwäda selbst850 oder in einer anderen Stadt an der Küste 851 lag - dies
845 SAA 2, 5, iii, 18'-22'; in Z. 22'-30' folgen die leider unvollständig erhaltenen Bestimmungen selbst. 846 Nur Asdüdu (nicht Isqalüna wie Yamada [2005b] 72) wurde 709 von Sargon annektiert, SgF Ann, 241-251. 847 Diese Passage wird ausführlich von Yamada (2005b) 70-73 behandelt. 848 SAA 16, 127, 13-23. 849 SAA 16, 127, 24-Rs. 14. 850 Elat (1991) 27. 851 Auf der Höhe von Arwäda war die Küste assyrisches Gebiet. Nach Elayi (1983) 51, gefolgt von Yamada (2005b) 74, könnte es sich um Simirra gehandelt haben.
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war eine gewagte Aktion seitens Ikkilü, deren Folgen wir nicht kennen852. Nach dem Passus über die Annexion von Samerina endet der Bericht über Sargons Taten in seinem Thronbesteigungssjahr (722) mit folgender Aussage: "Ich öffnete den versiegelten Hafen (kiinJ) von Ägypten, vermengte die Einwohner von Assyrien und Ägypten miteinander und ließ sie Handel treiben'f'". In diesem Fall greift der assyrische König erneut in die Angelegenheiten eines nicht-assyrischen Gebiets ein. Der Ort wird nicht genannt, doch als ksru "Hafen" bezeichnet. Dieser Hafen, der in irgendeiner Weise mit Ägypten verbunden war, muss sich zwischen dem WäclI 1-'Aris und der Südgrenze von Philistia befunden habent". Seine Öffnung deutet auf ein Verbot, Handel mit Ägypten zu treiben, hin. Der oben angeführte Brief des Qurdi-Assur-lämur zeigt, dass Assyrien in der Lage war, levantinischen Küstenstädten den Handel mit Ägypten und Philistia zu untersagen, so dass das Embargo im besagten Hafen wahrscheinlich auch eine Folge von Tiglatpilesers Politik war. 3.3.4.3.3 Die Grenze zu Ägypten Die Region zwischen dem WäclI l-'Aris (Nahal Musur) und den südlichen philistäischen Städten bildete eine Grenze zwischen den Einflussbereichen von Assyrien und Ägypten. In dieser Region befinden sich die Städte ÄI-Nayal Musur, Arzä, Laban, Rapihu sowie der bereits erwähnte "Hafen von Ägypten" und der Nomadenstamm Mu'na. Tiglatpileser III. drang nach der Eroberung von Hazzat bis zum NahalMusur vor, in dessen gleichnamiger Stadt er eine Stele errichten ließ855. Sargon zerstörte Rapihn und deportierte seine Bevölkenmgt", Asarhaddon plünderte Arza 857 • Es gibt aber Hinweise auf eine andere Art der Kontrolle, nämlich die Überwachung der Region durch lokale Stammesfiihrer858.
Zu Hafenorten in der nördlichen Levante s. Wittke (2004). käri kurMll$ur kangu sptdm« nisl Mät-Assur u kurMusu: itti abämis abJulma uscpisa mablru, SgF Ann, 17-18; Sg Clh 0, iv, 46-49. 854 Eph'al (1984) 101-103, Yamada (2005b) 69-70. 855 Tigl Summ 8,18'. 856 SgF Ann, 56-57; SgF Prunk, 25-26. 857 Borger Ash, Nin A, iii, 39. 858 s. Eph'al (1984) 93-100. 852 853
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Nachdem Tiglatpileser III. den Tribut von arabischen Stämmen empfangen hatte, setzte er einen gewissen Idibi'ilu859 ana attiti ina mufJ!Ji kU'Mu~ri "als Torwächter'" gegenüber Ägypten" ein 86 1• In einem leider fragmentarischen Kontext der Annalen aus dem Jahr 711 wird berichtet, dass Sargon Deportierte, die im Gebiet des Nahal Musur angesiedelt worden waren, dem Stammesführer eUnasiku) der Stadt Laban unterstellte 862 • In beiden Fällen überwachen lokale Scheichs ein bestimmtes Gebiet für den assyrischen König. Ihre genaue Funktion ist nicht bekannt. Ob sie im assyrischen Verwaltungssystem eine Position einnahmen, ist zwar denkbar, aber nach der gegenwärtigen Beleglage nicht nachweisbar'".
3.3.5 Verkehrsgeographie Die Berichte über Feldzüge in die westlichen Gebiete beginnen mit der Überquerung des Euphrats. Die Strecke von der assyrischen Hauptstadt bis zum Euphrat wird in den meisten Fällen nicht genannt. Dasselbe gilt für Ort und Zeit des Marschbeginns. Die wenigen Ausnahmen, die in Tab. 3.16 zusammengestellt sind, und hauptsächlich aus dem 9. Jahrhundert stammen, zeigen, dass der zweite Monat (Ajjaru, AprilMai) bevorzugt wurde 864 • Die Assyrer überquerten den Euphrat bei Gargamis (Garäbulus) oder Til-Barsip (Tall Ahmar), wo Furten dies ermöglichten'". Sie erreichten den Euphrat von der jeweiligen Hauptstadt über die sogenannte Königsstraße (fJlJrrän sam), die durch die Provinzen Nasibina, Guzana und Harränu verlief und bis Til-Barsip belegt
In Tigl Ann 18, 13' als Araber bezeichnet (in fragmentarischem Kontext). Wörtlich "beim Torwächteramt". 861 Tigl Summ 4,34'; Tigl Summ 7, Rs. 6'; Tigl Summ 13, 16'. 862 SAAS 8, IIIe, 1'-7'. 863 Eph'al (1984) 93-94. A. Fuchs ergänzt nach Tadmor (1958) 77-78, der sich seinerseits auf Alt (1945) 133 Anm. 2 beruft, in Z. 7' [ina qät IUqeplja] "nsslku sa UIULaban emnusuniiti ,,[Meinem Beauftragten], dem Stammesfiihrer von Laban, unterstellte ich sie", SAAS 8, S. 28. Einen qepu setzte Tiglatpileser über die arabische Königin Samsi ein, Tigl Summ 4, 26'. In Z. 7' könnte aber einfach der Name des Scheichs gestanden haben, was Fuchs ebenfalls für möglich hält, SAAS 8, S. 57 Anm. 23. 864 Am besten bezeugt sind die Feldzüge Assumasirpals 11. Von seinen 10 Feldzügen begannen 7 in Simänu oder Ajjaru (zwischen Mitte Mai und Ende Juni), s. Liverani (1992) 148. 865 Südlich von Tall Ahmar sind bis Maskana zwei weitere Furten vorhanden, eine auf der Höhe von TaU Bäzi, die andere zwischen Tall Hadldl und Tall Munbäqa, die in neuassyrischer Zeit nicht benutzt wurden. Zur Überquerung des Euphrats in der Antike s. Comfort (2000). 859
860
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DIE GEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DER LEVANTE
ist ll66 • Schriftliche Hinweise auf eine assyrische Königsstraße westlich des Euphrats sind nicht vorhandenf".
König
Reg./Feldz.
Jahr
Hauptziel
Anfang
MonatITag I
11
Anp 11.
8. Feldzug
876-68
Bit-Adini
Anp 11. Slm 11I.
9. Feldzug
875-67
Pattinu, Luhuttu
Kalhu
8.
858
Pattinu, Gurgum
Ninive
857
Bit-Adini
Ninive
856
Bit-Adini
Ninive
13. 13. 13.
853
Bit-Adini
Ninive
14.
848
ijamat
Ninive
Slm 11I.
I. pa/li 2. pa/li 3. pa/li 6. pa/li 11. pa/li 12. pa/li
847
Paqarhubuni
Ninive
Ash
10. Reg.-J.
671
Ägypten (Surru)
Assur
Slm 11I. Slm 11I. Sim 11I. Sim 11I.
KaJbu
11I 20.
x
Tab. 3.16 Beginn der Westfeldzüge K. Kesslers Behauptung, Tiglatpileser III. hätte nach der Eroberung von Arpadda im Jahr 740 den bauän salTi von Til-Barsip bis zu dieser Stadt verlängert, ist bypothetischt", Zwischen Arpadda und Til-Barsip (etwa 95 km) schlägt Kessler als Etappenstationen TaU Batnän (klass. Batnai), beim heutigen al-Bäb, und Manbig (Nappigi) vor. Beide Orte könnten allerdings auch Etappenstationen auf einer Straße von Til-Barsip nach Halab (Aleppo) gewesen sein 869 • Arpadda ist die erste Provinzhauptstadt westlich des Euphrats und ihre Bedeutung ist nicht zu bestreiten, doch dies reicht nicht aus, um eine Verlängerung der Königsstraße zu postulieren. Man könnte ähnlich argumentieren, dass die Königsstraße, je weiter Tiglatpileser III. nach Süden vordrang und neue Provinzen im ehemaligen Gebiet von ijamat, Pattinu, Dimasqa und BItijumri gegründet wurden, umso weiter südlich ausgebaut wurde, wofür ebenfalls keine Beweise vorliegen. Zudem scheint es nicht sinnvoll, Zum barrän sanis. Kessler (1980) 183-236. Die Belege für barrän sarri im assyrischen Reich wurden von Kessler (1997) 129-133 zusammengestellt und kommentiert. 868 Kessler (1980) 187-190 mit Karten aufS. 234-235. 869 Nach der Tabula Peutingeriana führte eine Straße von Caecilina (am westlichen Euphratufer, unterhalb der Mündung des Nahr as-Sägür) über Hierapolis (Manbig) und Batnai (wahrscheinlich Tall Batnän) nach Berrhoia (Aleppo), s. TAVO Karte B SI, XI, Barrington Atlas 67, Honigmann (1932) 1659-1661. 866 867
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dass die alten Straßen über Aleppo nicht weiter benutzt wurden, auch wenn Aleppo gegenüber dem neuen assyrischen Provinzzentrum Arpadda an Bedeutung verloren haben mag. Die Assyrer fanden in der Region überregionale Straßen vor, welche die Levante hauptsächlich in nord-südlicher Richtung durchquerten und die sie, wie später die Römer, benutzt haben. Der in der Forschung geläufige Terminus via maril'70 bezieht sich auf die Straße, die im Süden parallel zur philistäischen Küste bis Megiddo verlief und sich nördlich der Scharon-Ebene in mehrere Zweige teilte. Ein Zweig führte durch die Jezreel-Ebene zum Tiberias-See und von dort über das Hulebecken in die Beqa'-Ebene. Weiter nördlich verband die Straße die Beqa'-Ebene mit Hamäh und Aleppo, von wo aus, wie bereits erwähnt, eine Straße bis zum Euphrat liefl 7 1• Ein anderer Zweig führte von Megiddo nach 'Akko und dann der Küste entlang bis zu den KilikischSyrischen Torenf", Die zweite wichtige Achse in der Region war die sogenannte Königsstraße!", die durch das Ostjordanland von Eilat bis Damaskus verlief. Nördlich von Elat mündete die Weihrauchstraße ein. An oder nicht weit von der Königsstraße lagen die bedeutendsten Städte der Region, wie Aschtarot, Rabba, Heschbon und Dibon. Die Straße nahm ihren Lauf weiter nach Norden und traf die via maris bei Qatna/ Tall al-Misrifa'?". Ob die Assyrer das vorhandene Straßennetz ausgebaut haben und wenn ja, in welchem Maße, lässt sich nach den schriftlichen und archäologischen Quellen nicht genau bestimmen. Angaben über Straßenbau sind nicht bezeugt'"; Hauptstraßen wurden nicht (um)benannt'?",
870 Die Bezeichnung via maris "Meeresstraße" wird von der lateinischen Übersetzung von derek haijäm in Jes 8: 23 abgeleitet, wo eigentlich eine "Straße zum Meer" gemeint ist. In diesem Sinne wurde im Mittelalter die Straße von Damaskus nach •Akko genannt, s. Rainey (1981) 146-148. 871 Eine ausftihrliche Beschreibung dieser Straße und aller Zweige bietet Aharoni (1979) 45-54; s. ferner Abel (1938) 207-232 (inklusive römische Straßen). 872 Zu den antiken Straßen in der nördlichen Levante (Syrien) s. die umfangreiche Darstellung von Honigmann (1932) 1645-1680. Für die antiken Routen östlich des Euphrats s. Dillemann (1962) 1139-192. Für die antiken Straßen in Kilikien s. Mutafian (1988) 293-335 mit Karten 6-14. 87J Der Ausdruck derek hsmelek kommt in Num 20: 17 u. Num 21: 22 vor (in Dtn 2: 27 steht nur dcrek "Straße"); nach Nurn 21: 33 u. Dtn 3: I wurde der nördliche Teil derck habäsän "die Straße nach Baschan" genannt. Nach Oded (1970) 182 Anm. 41 ist dcrck hame1ckeine Wiedergabe des assyrischen barrän sarri. 874 Aharoni (1979) 54-57. 875 Bauliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Fernstraßen sind für das assyrische Reich nicht bezeugt, s. Kessler (1980) 184. Sogar im Fall des barrän sarriwissen wir
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DIEGEOGRAPHISCHE WAHRNEHMUNG DERLEVANTE
Nach S. Parpola verfügte das assyrische Reich über ein effizientes Straßensystem, durch das alle Gebiete des Reiches in wenigen Tagen erreichbar waren. In regelmäßigen Abständen (mardetu) hätten auf der (assyrischen) Königstraße Etappenstationen (bet mardetJ) als Raststätten für die königliche Armee und die Boten gedient. Dort hätten die kalliuEilboten ein frisches Maultiergespann (uni) bekommen'?". K. Kessler hat die Problematik des assyrischen Straßensystems behandelt und die optimistische Darstellung Parpolas relativiert, indem er auf die magere Evidenz für weitere Königsstraßen im Reich hinweist und das kalliuSystem von den regelmäßig angelegten Etappenstationen irennr'". Eine der wichtigsten Quellen für diese Thematik (bet mardetJ) ist ein Brief'Bel-liqbisf", des Gouverneurs von Subat, an Sargon 11., in dem er über die Organisation von drei Etappenstationen in seinem Gebiet, namentlich Argite, ijesa und Sazanä, berichter'". In der Stadt ijesa, die Böl-liqbi als ,,meine Etappenstation" bezeichnet, gibt es nicht genügend Leute, so dass die zuständigen Beamten, ein "Chef der Eilboten" (rab kallie) und ein ,,Kommandant der raksu- Truppen" (rab ralCSl), keinen guten Dienst leisten können. Der Gouverneur bittet einerseits um Erlaubnis, dort 30 Familien ansiedeln zu können, andererseits den Ja'Iru, Vertreter (saniu) eines anderen Gouverneurs, als .Stadtherr" (räb iiliim) von Argite und den Sin-iddina, den ,,Majordomus" (rab betJ) des Gouverneurs von ijamat Adda-hati, in Sazanä einzusetzen. Beide Städte werden jeweils auch als bet mardeti bezeichnet und sollen von den genannten Personen geleitet werden. nicht, wie die Straße ausgesehen hat. Die Anlage von gepflasterten, mehrschichtigen Straßen, wie es im römischen Straßenbau üblich war, ist außerhalb der assyrischen Hauptstädte nicht belegt. Es ist vorstellbar, dass zumindest auf manchen Strecken die Landstraßen mit (höchstens) einer Schicht gestampfter Erde gedeckt waren. Die Technik für den Bau von gepflasterten Straßen war den Assyrern jedenfalls bekannt und ist z. B. in Assur archäologisch bestätigt, Andrae (1941) 19-27, Haller/Andrae (1955) 52-53 mit Taf. 52 u. 57b (Sanheribs .Plattenbahn"), Miglus (1996) 429 s. v. "Straßen" mit Plan 118. Zum Straßenbau um die assyrischen Hauptstädte s. Altaweel (2003); zum Straßenbau in altorientalischen Wohngebieten s. Schmidt (1964). 876 Die einzige mögliche Erwähnung einer Straße findet sich in fragmentarischem Kontext in CTN 5, 175f. (ND 2644), Rs. 19, wo eine "Straße nach Tabna[ ...]" (KASKAL Ja unJta-ab-na-x-x) genannt ist. Zu beachten ist die merkwürdige Art, auf welche die Rückseite beschrieben wurde, s. Saggs (1955) 143 (NL 23). 877 SAA I, xiii-xiv. 878 Kessler (1997). Vgl. mit dem römischen Fernstraßensystem, wo Pferdewechselstationen (mutationes) und Rasthäuser (mansiones) in Abständen von jeweils 15 bzw. 40 km vorhanden waren. 879 s. PNA VII, 322 und PNA VII, 314, s, v. Bel-iqbi 2). 880 SAA I, 177, 1 -Rs. 6; s. Alt (1945) 153-159.
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Dieser Brief zeigt zunächst, dass ein bel mardeti weder eine Neugründung noch eine isolierte Anlage war, da Städte in dieser Funktion erwähnt werden. Die entsprechenden Verantwortlichen waren in ijesa zwei Personen, ein Zivilbeamter (rab kallie) und ein Militärbeamter (rab ra}(SJ), in Argite sollte es ein Gouverneursvertreter und in Sazanä der Majordomus des Gouverneurs von Hamat werden'"! . Dies weist ferner darauf hin, dass selbst innerhalb einer Verwaltungseinheit des assyrischen Reiches die Leitung und Organisation eines beI mardeti je nach Bedarf unterschiedlich sein konnte 882 • Da in der Levante bislang keine Königsstraßen (IJarrän sam) belegt sind, würde dieser Brief schließlich darlegen, dass ein beI mardsti nicht nur an einer Königsstraße lag883 • Die Verantwortung für die diesbezügliche Organisation lag in den Händen der Gouverneures". Der Brief von Böl-liqbi macht deutlich, dass im Hinblick auf die Übertragung von Informationen auf andere Regionen und Verallgemeinerungen über das assyrische Straßensystem Vorsicht geboten ist. A. Alts Vorstellung, dass das assyrische Straßennetzwerk auf die neuen Provinzen ausgedehnt wurde und bis in die entferntesten Gebiete reichte, ist nicht hinreichend begründet''". Zum einen übernimmt Alt Weidners Interpretation des Textes KAV BI, den O. Schroeder "Protokoll über Pferdemusterungen" nannte, und erklärt ihn als ein Verzeichnis "von Kurieren mit Angabe der Orte, an denen sie stationiert
881 Dass er weiterhin als rsb beti des Gouverneurs von tJamat fungieren konnte, ist eher unwahrscheinlich. 882 So auch Kessler (1997) 135. 883 Auch wenn die erwähnten Toponyme nicht sicher lokalisierbar sind (s. RGTC 711, 21, s. v. Argite, tJesa und Sazanä), scheint es, dass diese Etappenstationen (bet mardetJ) nicht in regelmäßigen, normierten Abständen gelegen haben. Wenn man Argite mit TaU 'Arquni, tJesa mit TaU Hizzin und Sazanä mit TaU Der Zinün oder TaU Bär Ilyäs gleichsetzt, ergibt sich eine Entfernung (Luftlinie) von ca. 75 km zwischen Argite und tJesa und 38 km zwischen tJesa und Sazanä, Dies würde die Vorstellung relativieren, dass Etappenstationen überall in regelmäßigen Entfernungen, die einem msrdetu ("Weg", "Wegstrecke") entsprachen, angelegt wurden (so Levine [1989] 90). Die Deutung von msrden: als "Tagesmarsch" beruht auf einem vernünftigen Vorschlag von J. N. Postgate in TCAE, 383, der von FaU zu FaU überprüft werden muss (Kessler [1997] 134). Dass aber mardetu wörtlich "Tagesmarsch" bedeutet, wie S. Parpola behauptet (SAA 1, xiv), stimmt nicht; es handelt sich um eine maprist-Form von rcdii "führen, gehen". 884 In einem Brief des Bel-dürl, des Gouverneurs von Dimasqa, an Sargon wird die Betreuung von Wegstrecken (mardetu) erwähnt, SAA 1, 172,30-33. Die Übersetzung .road-stations'' für mardiätc in Z. 31 beruht auf einer Interpretation von S. Parpola. 885 Alt (1945) 147-159 (bes. S. ISO).
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waren"886. Nichts deutet aber im fragmentarisch erhaltenen Text, in dem lediglich die Namen der Wagenlenker, einige Ortsnamen und Angaben über den Zustand der Pferde vorhanden sind, darauf hin 88? Die erhaltenen Toponyme sind entweder fragmentarischf" oder hapax Iegomend", In Z. 2' lautet der Ortsname ururx1_[(x)]-du-di, wofür eine Lesung urur aSl-du-di möglich ist. Alt übernimmt diese Lesung und zieht daraus den Schluss, dass in Asdüdu sowie in den anderen auf der Vorderseite erwähnten Orten Stationen des assyrischen Straßennetzes errichtet worden waren. Der Ortsname Asdüdu wird aber nie mit dem Zeichen AS, sondern mit AZ geschrieben. Selbst wenn hier Asdüdu stehen würde, bliebe das Verhältnis zu den anderen Ortsnamen obskur und die Verbindung mit Straßen nicht nachweisbar.
B. Oded überträgt Alts Vorstellung eines gut organisierten Straßensystems auf das Ostjordanland und behauptet, die Assyrer hätten die dort verlaufende Königsstraße in ihr System eingebunden. In befestigten Poststationen hätten sie eigene Truppen stationiert'?". Für diese Behauptungen gibt es wie im vorherigen Fall keine Beweise"! . Schließlich muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass es auch keine Belege dafür gibt, dass die Etappenstationen stets von assyrischen Truppen geschützt wurden oder dass die Assyrer überall Festungen (birtu) zur Sicherung der Straßen gebaut hätten892. 886 Weidner (1940) 11-12. 887 Dies gilt auch für die ähnlichen Texte KAV 132 und KAV 32-38. 888 [""'xFx'-!u-bu-na bzw. [ur'U!u-bu-na (Z. 2'), [""'x-xFx'-bi-bi (Rs. Z. 11'), ""'/Julla-llJ-(x)] (Z. 11'). 889 ""'bi-la-pi (Z. 8'), uru'pi-Iq-ds-ni (Rs. Z. 5'), urubu-du-pa (Rs. Z. 8'). 8900ded (1970) 182-183. 891 Der These einer permanenten assyrischen Präsenz im südlichen Ostjordanland wurde überzeugend von Bienkowski (2000) anhand der (mangelnden) archäologischen Evidenz widersprochen. Zum assyrischen Einfluß im südlichen Ostjordanland s. Benett (1982). 892 Oded (1970) 183 Anm. 42 erwähnt einen Vorschlag von Y. Aharoni, nach dem Arbail in SAA 1, 155 nicht mit der Stadt im assyrischen Kernland, sondern mit Böt'arbä'l/Irbid (Hos 10: 14) zu identifizieren sei. Für Oded wäre dies ein Beweis dafiir, dass eine assyrische Garnison an diesem wichtigen Straßenknoten existierte. Der Brief stammt von Nergal-uballit und wurde an Sargon 11. gerichtet. In ihm sind Philister, die eine militärische Einheit bilden, genannt. In den darauf folgenden bruchstückhaften Zeilen kommen die Städte Luqase und Arbail vor ("'"Iu-qa-sc [sa qa-m] uruarba-il). Die restlichen Zeilen der Vorderseite sind nicht erhalten. Dass Philister genannt sind, bedeutet noch nicht, dass sich die Angelegenheit in der Levante abspielt. In SAA I, 153 werden z. B. Sidonier in Verbindung mit Kalhu und einer Garnison in Ninive erwähnt. Die Gleichsetzung von Arbail mit Böt-tarbe'I auf der Basis von SAA I, ISS ist daher unbegründet. Böt-tarbe'l, die Eusebius als .Arbela jenseits des Jordan, im Grenzgebiet von Pella, eine Stadt in Palästina" beschreibt (Onomastikon 14, 18-20), ist in der hebrä-
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ischen Bibel ausschließlich in Hos 10:14 belegt, als sie von einem gewissen Sa/man zerstört wird. Einige Forscher verbinden diese Passage mit dem Feldzug Salmanassars III. im Jahr 841 (Aharoni [1979] 341, Astour [1971] bes. 386-387). Die Gleichsetzung von Sa/man mit Salmanassar III. ist umstritten und muss vorerst offen bleiben (Elat [1975a] 31-32, Anm. 25, Na'aman [1991] 83 Anm. 9, Lipiriski (1977) 277, Yamada [2000] 317 Anm. 24).
KAPITEL 4
DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
4.1 Einführung Die westlichen Staaten konnten während der neuassyrischen Zeit drei mögliche Status haben: Sie waren entweder unabhängige politische Einheiten, Vasallen des assyrischen Herrschers oder Teil des assyrischen Provinzsystems. In knapp zweieinhalb Jahrhunderten! verloren die meisten levantinischen Staaten ihre Unabhängigkeit, ein Prozess, der in der Regel mit der Tributpflicht begann und in einigen Fällen mit der Eingliederung in das assyrische Reich endete. Dies erfolgte jedoch nicht mit der Geschwindigkeit und Wirkkraft, die die Bildung des Alexanderoder des Mongolenreiches auszeichnen. Die assyrische Großmacht unternahm mehr als 60 Feldzüge, um verhältnismäßig kleine Staaten, die sich in einigen Fällen auf eine Stadt und ihr Umfeld beschränkten, zu unterwerfen. Ziel dieses Kapitels ist zu untersuchen, wie und in welchem Tempo diese Umwandlung stattgefunden hat. Die Darstellung wird diachronisch sein, dem Verlauf der Feldzüge folgend, um den Fortschritt der Eroberung auf regionaler Ebene nachvollziehen zu können'. Ortsnamen können als Bezeichnung für unabhängige politische Einheiten dadurch erkannt werden, dass sie mit einem lokalen Herrscher (sanu) in Verbindung stehen, der im Gegensatz zu einem Vasallen keinen Tribut leistet. Sie beziehen sich auf Vasallenstaaten des assyrischen Königs, wenn der lokale Herrscher Tribut zahlt bzw. die Entrichtung des Tributs verweigert, was auf eine bestehende Pflicht hinweist. Auch wenn Beispiele für spontanen Tribut als Vorbeugungsmaßnahme vorhanden sind, stellt der Tribut die reguläre materielle Form der Vertragserfüllung dar'. Nur zwei Verträge (ade) mit westlichen Vasallen sind in 232 Jahre, berechnet vom ersten Feldzug in die Region (zwischen 876 u. 868) während der Regierungszeit Assurnasirpals 11. bis zum letzten bekannten Feldzug, in dem die Levante berührt wurde (645), zur Zeit Assurbanipals. 2 Es wird in diesem Kapitel nicht beabsichtigt, eine detaillierte politische Geschichte der Levante zu schreiben. Für die verschiedenen Regionen und Epochen wird in den Fußnoten auf die relevante Sekundärliteratur verwiesen. Eine zusammenfassende Darstellung der Erobenung Syriens bietet Klengel (1992) 187-230; zur assyrischen Herrschaft in der südlichen Levante s. Eph'al (1979), Younger (2003). ) Weitere Formen sind u, a. die Bereitstellung von Truppen und wahrscheinlich die Verproviantierung der assyrischen Truppen. Militärische Hilfe ist aus der Fluchfor-
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einer assyrischen Fassung überliefert, nämlich der Vertrag zwischen Assur-neräri V. und Mati'-il von Arpadda (754)4 sowie zwischen Asarhaddon und Ba'al von Surru (676)5. Die Existenz von weiteren Verträgen wird in den Texten erwähnt, wenn ein Vertragsbruch als Begründung für einen Feldzug angegeben wird", Geht man davon aus, dass der regelmäßige Tribut immer vertraglich festgelegt wurde, dann deutet die Tributverweigerung ebenfalls auf einen bestehenden Vertrag hin. Assyrische Provinzen (pibutu) werden selten als solche angeführt. Sie werden nach dem Sitz des Statthalters genannt, so dass der alte Name des Gebiets nicht mehr benutzt wird. Dass eine politische Einheit annektiert wurde, wird dadurch erkennbar, dass ein assyrischer Statthalter eingesetzt oder erwähnt wird. Nur in einigen Fällen ist die Benennung eines Gouverneurs belegt (s. Tab. 3.J). Da diese aber als Eponymen dienten, sind sie in Datierungsformeln von Texten (meistens Rechtsurkunden)' und im Eponymenkanon" bezeugt. Die bekannten Gouverneure westlicher Provinzen sowie weitere hochrangige Beamte sind in Tab. 4A zusammengefasst. Der assyrische Statthalter wird mit den Termini beipä/Jitilpä!Jutu ,,Distriktgouverneur" und sskin mätibzw. seknu ,,Präfekt" bezeichnet", die in neuassyrischer Zeit austauschbar waren". Während bei pä/Jiti ausschließlich für assyrische Gouverneure mel des Vertrags mit Mati'-il von Arpadda ersichtlich (SAA 2, 2, Rs, iv, 1-3). Die Erfüllung dieser Pflicht ist z. B. für den ersten Feldzug Assurbanipals gegen Ägypten bezeugt, als 22 Könige von Zypern und der Levante ihm Truppen und Schiffe zur Verfügung stellten (Asb C, ii, 37--f(7). 4 SAA 2, 2. Die Verträge von Sfire (KAI 222-224) zwischen Matf-il von Arpadda und dem enigmatischen br-g'yh von ktk könnten die aramäische Fassung des Vertrags mit Assur-nerärI V. darstellen, vorausgesetzt, dass man den assyrischen König mit brg'yh identifiziert. Zu dieser Problematik s, den Exkurs in Kap. 2. Zu den Affinitäten zwischen beiden Verträgen s. SAA 2, xxviii. s SAA2,5. Mati'-il von Arpadda missachtete z. B. den Vertrag, den er 754 mit Assur-nerärI V. geschlossen hatte, als er 743 an einer antiassyrischen Koalition gegen Tiglatpileser III. teilnahm. 7 Eine Zusammenstellung der durch Eponymen datierten Texte bietet Millard (1994) 65-125. 8 Damit sind die Eponymen-Listen und die Eponymen-Chroniken gemeint, s. Millard (1994) 17-53. 9 Diese Terminologie geht auf die mittelassyrische Zeit zurück, s. Jakob (2003) 14f. u. 111-131 (bel päbctc), 131-140 (saknu). 10 Der Fall von Manzarne, dem Gouverneur von Kullania und Eponymen des Jahres 684, bietet ein Beispiel dafür. In einer Datierung wird er als beI päbiti (SAA 6, 177, Rs. 17-18), in einer anderen als sakin mäti(SAA 6, 59, Rs. 18e-1ge) bezeichnet; s. ferner Postgate (1995) 2-3. Die Äquivalenz der beiden Amtsbezeichnungen ist für die mittelassyrische Zeit ebenfalls nachweisbar, s. Jakob (2003) 135.
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gebraucht wird, kann ssknu auch für Beamte niedrigeren Ranges!' oder sogar für Herrscher fremder Länder benutzt werden'I, Nach der im Zusammenhang mit der Annexion überlieferten Terminologie wurden süt resJ"Eunuchen" als Gouverneure eingesetzt. Der König konnte ferner ,,Bevollmächtigte" (qepu) in verschiedenen Situationen einsetzen. Ein königlicher Beauftragter konnte z. B. in eine Provinz 13, als Vorgesetzter eines lokalen Herrschers" oder zur Beobachtung eines Vasallen berufen werden 15. Der Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Surru bietet ein Beispiel für den letzten Umstand. Der lokale Herrscher durfte in bestimmten Fällen nur in Anwesenheit des königlichen Beauftragten handeln, u. a. beim Öffnen eines Briefs des assyrischen Königs", Ein ebenfalls in Surru tätiger qepu namens Nabü-ahhö-iddina wird in einem kurzen Verwaltungstext erwähnt", Einige unter den in Tabelle 4.A aufgelisteten Beamten, deren Amtsbezeichnung nicht bekannt ist, könnten königliche Beauftragte gewesen sein. Auf Stadtebene sind der bei äli .Stadtherr" I 8 und der rab äläni ,,Dorfinspektor'"? als Autoritäten bezeugt. Im Westen sind die Stadtherren
11 Der Verwaltungstext SAA 7, 5, ii, 11 nennt z. B. einen gewissen Gulusu, saknu der Ituäer; s. weitere Belege in CAD S/1, 185-188 s. v. saknu2. 12 Dajukku wird z. B. als "Statthalter" (16GAR.KUR) von Mannä in SgF Ann, 102 bezeichnet. Auch Kudurru (RIMA 2, 1OI.1, iii, 17) und Ilu-ibni sind "Statthalter" von Suhu (RIMA 2, 100.5,70; RIMA 2, 10I.1, i, 100; id. 101.30,95-96). Die Übersetzung von saknu als govemor in PNA 2/1, 528, s. v. Ilu-ibni 1 und PNA 2/1, 632-633, s. v. Kudurru 1 ist daher verwirrend. IJ "Über ganz Ägypten setzte ich Könige (sarru), Gouverneure (bel päbitJ), Präfekte (saknu), Hafeninspektoren (rab kän), Beauftragte (qepu) und Aufseher (säpiru) von neuem ein", Borger Ash, Mnm A, Rs. 47-48. 14 Samsi, die Königin der Araber, wird von Tiglatpileser III. einem qepuunterstellt, Tigl Summ 4, 26'. Gegen A. Fuchs (SAAS 8, 57 Anm. 23) war ein qepu im administrativen Bereich nicht immer ein lokaler Fürst, "den der König mit der Verwaltung eines unterworfenen Gebietes beauftragt". 15 "Bevollmächtigte" (qepu) in unterschiedlichen Funktionen (nicht nur im Auftrag des Königs) sind in der mittelassyrischen Zeit reichlich belegt, s. Jakob (2003) 269-286 und ferner CAD Q, 264-268 s. v: qJpu. 16 SAA 2,5, iii, 6'-14'. 17 SAA 7, 128,5-6. Der Text datiert wahrscheinlich aus dem 7. Jh., s. SAA 7, xiv. Darin ist auch Ilu-takläk, Gouverneur von Parsua, genannt. Die Provinz Parsua wurde 744 von Tiglatpileser eingerichtet, was einen torminus post quem für die Datierung der Tafel darstellt. 18 Der Terminus bel äli wird auch für fremde Stadtherren gebraucht, wie z. B. für Sidir-parna und E-parna aus dem Land Patusarri (Borger Ash, Nin A, iv, 46-52). 19 Bereits in der mittelassyrischen Zeit belegt, Jakob (2003) 160-166.
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von Illubru" und Til-türi" bekannt; teb i/äni sind für ijesa22 und TilBarsip" belegt". Worin der Unterschied zwischen einem be/ i/i und einem rsb i/äni in den westlichen Gebieten bestand, geht aus den Texten nicht hervor". Ja'iru, der in der Stadt ijesa als rib i/äni eingesetzt wird, wird als saniu "Stellvertreter" eines Gouverneurs bezeichnet. Im militärischen Bereich ist ein rsb kisri ,,Hauptmann" aus der Provinz Dimasqa namens Ilu-bi'di belegt, der in einem Brief des Gouverneurs Bel-dürr an Sargon im Zusammenhang mit einem getöteten Pferd erwähnt wird". Schließlich ist ein gewisser Mär-larün, turtünu ,,Feldmarschall" von Kummuhu bekannt, der Eponym im Jahr 688 war". Eindeutiger Wendepunkt in der assyrischen Eroberung der Levante ist die Regierungszeit Tiglatpilesers 111., der fast die Hälfte der dort vorhandenen Provinzen errichtete. Während Tiglatpileser 111. Amurrü neu gestaltete, konzentrierte sich Sargon 11. auf die nördliche Levante, d. h.
20 Kirua, der Stadtherr von IIIubru, stiftete in ijilakku eine Revolte gegen Sanherib an (CT 26, iv, 62, auch Sumer 9, 146, iv, 93). Die genaue Lage von IIlubru ist unbekannt; die Stadt muss im Grenzgebiet zwischen ijilakku und Que gelegen haben. Que war zur Zeit Sanheribs eine assyrische Provinz; ijilakku und Bit-Purutas wurden 713 von Sargon annektiert. Ob IIIubru im Jahr 676 innerhalb des assyrischen Reiches lag oder eine gewisse Selbständigkeit besaß, ist unklar. Daher könnte der Terminus beI äli in diesem Zusammenhang einen fremden Herrscher bezeichnen. 21 Glr-Dädi ist als Stadtherr von TiI-türi in einem Brief an Sargon bezeugt (SAA I, 190). Wenn TiI-türi in der Gegend von Manbig lag, dann muss es sich zu dieser Zeit auf assyrischem Gebiet befunden haben und sein bel äli zum assyrischen Verwaltungssystem gehört haben. 22 Ja'Iru, ein saniu, wird als Stadtherr in ijesa eingesetzt (SAA I, 177). 23 Der Name des Stadtherren von Til-Barsip (SAA 1, 183, Rs. 15-20) ist nicht belegt. 24 In einem fragmentarisch erhaltenen Brief an Asarhaddon wird ein rab äläni aus Bit-Unqiäja in Dimasqa erwähnt (SAA 16, 134,5-6). Blt-Unqiäja scheint hier ein Ethnonym zu sein, obwohl zu Asarhaddons Zeiten Unqi längst nicht mehr ein unabhängiger Staat war. Unqi wurde von Tiglatpileser 111. in die Provinz Kullania umgewandelt; der Ortsname ist jedoch auch bei Sargon 11. bezeugt (Sg Hamat, Rs. 19). 25 Der Etymologie zufolge müsste man einen rsb äläni höher als einen bel äli einstufen und ihm Zuständigkeit über mehrere Städte gewähren. In der mittelassyrlschen Zeit war der räb äläni für die Koordination von verwaltungstechnischen Angelegenheiten zwischen der Provinzhauptstadt und den umliegenden Ortschaften verantwortlich, Jakob (2003) 161. J. N. Postgate hält es für wahrscheinlich, dass der räb äläniin der neuassyrischen Zeit für einen Bezirk innerhalb einer Provinz zuständig war, TCAE, 198. 26 SAA I, 171, 14-26. 27 SAA 14, 1,8-9.
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auf ljatti und die westlich davon liegenden Gebiete. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, den Verlauf der Eroberung in drei Phasen zu gliedern: eine erste Phase vor Tiglatpileser III., in der keine Provinzen entstanden, eine zweite Phase während der Regierungszeit dieses Herrschers und eine dritte nach ihm, die hauptsächlich durch Sargons Tätigkeit geprägt ist.
4.2 Die Levante bis Tiglatpileser 111.: Erkundung und Ausbeutung Die erste Phase der assyrischen Eroberung der Levante ist dadurch charakterisiert, dass keine Gebiete westlich des Euphrats in das assyrische Reich eingegliedert wurden. Der obere Euphrat wurde zum ersten Mal von Assurnasirpal 11. während seines 9. Feldzugs überschritten. Für die lange Regierungszeit seines Sohns Salmanasar III. sind dagegen mehr als 20 Feldzüge bezeugt, die die westlichen Gebiete als Schauplatz hatten bzw. berührten. Der Unterschied zwischen den Aktivitäten der beiden Herrscher war nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Während Assumasirpals Feldzug eher eine Erkundung des Territoriums war, in dessen Verlauf offenbar keine militärischen Auseinandersetzungen stattfanden, waren Salmanassars Kampagnen darauf gerichtet, das Gebiet unter assyrische Kontrolle zu bringen. Hatte Assumasirpal keinen Widerstand getroffen, so musste Salmanassar hartnäckige Gegner bekämpfen. M. Liverani hat den Gegensatz folgendermaßen auf den Punkt gebracht: Während Assurnasirpal 11. militärische Kampagnen innerhalb des assyrischen Gebiets unternahm, überschritt Salmanassar die historischen Grenzen Assyriens", nämlich die des mittelassyrischen Reiches zur Zeit seiner maximalen Expansion unter Tukulti-Ninurta I. (1243-1207Y9.
4.2.1 Die Westfeldzüge AssumasirpaIs Il: Die Erkundung des Territonums Mit Assurnasirpal 11. endet die Phase der assyrischen Reconquista, die seine Vorgänger Assur-dän 11. (934-912), Adad-nörärl 11. (911-891) und Tukulti-Ninurta H. (890-884) begonnen hatten. Aäsur-dän 11. konn-
Liverani (2004) 215. Eine Karte mit der maximalen Expansion in mittelassyrischer Zeit findet man in Postgate (1985) 97, auch in Postgate (l992a) 249, fig. I (ohne Legenden). 2'
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te sich nicht mehr wie Tukulti-Ninurta 1.30 oder Assur-bel-kala3 1 mit der Aussage schmücken, dass sein Territorium bis zum Mittelmeer reichte. Zu seiner Zeit war Assyrien auf das Kemland reduziert und erst in der Regierungszeit Assumasirpals 11. wurde die Ausdehnung des Reiches von Tukulti-Ninurta I. wieder erreicht". Dieses Gebiet, das im Westen den Euphrat als Grenze hatte und hauptsächlich das assyrische Kernland und die Gazlra umfasste, nenne ich "das erweiterte Kemland". Adadnerärf 11. und Tukulti-Ninurta 11. waren am mittleren Euphrat, sogar auf dem westlichen Ufer, und im Häbür-Gebiet aktiv. Sie gelangten bis nach ijuzirina (Sultantepe)" und überschritten geringfügig den 39. Längengrad. Auf seinem 8. Feldzug zog Assumasirpal nach Westen und erreichte Kaprabi, eine Festung in Bit-Adini (Karte 4.1)34. Kaprabi wurde belagert und erobert. Der assyrische König empfing dort zum ersten Mal Tribut von Ahünu von Bit-Adini und ijabinu von Til-abne, einem kleinen Königreich nördlich von Bit-Adini. Eine Lokalisierung von Kaprabi in oder bei Urfa scheint zu weit nördlich. Da wir weder die nördliche Grenze von Bit-Adini noch die genaue Lage von Til-abne kennen, muss seine Lage offen bleiben", Jedenfalls zog die assyrische Armee nicht weiter westlich in Richtung Til-Barsip. Es ist durchaus vorstellbar, dass der assyrische Herrscher bei Kaprabi die Widerstandsfähigkeit und die militärischen Kräfte von Ahünu getestet hatte und weitere Auseinandersetzungen vermeiden wollte. Nach der gleichen Strategie handelte Ahünu, als er sich unterwarf, um einem schlimmeren Schicksal zu entgehen. Nachdem er Tribut in Bit-Bahiäni und Azalla entgegengenommen hatte, erreichte Assumasirpal auf seinem 9. Feldzug erneut Bit-Adini. Ahünu und ijabinu leisteten Tribut; doch nur im Fall des Letztgenannten wird gesagt, dass ein jährlicher Tribut auferlegt wurde", Dies bedeutet erstens, dass während des 8. Feldzugs kein Jahrestribut aufgezwungen wurde, und zweitens, dass Bit-Adini und die anderen Länder, Z. B. RIMA 2, 87.15, 7-9. RIMA 2, 89.4,11-13. l2 s. TAVO Karte B IV 10. 33 Adad-nerärt Il. im Jahr 899 (RIMA 2, 99.2, 45-46), Tukulti-Ninurta 11. im Jahr 885 (RIMA 2, 100.5, 118f.). 34 Die Feldzüge Assumasirpals 11. wurden vorbildlich von Liverani (1992) analysiert. 35 Mit Liverani (1992) 72 Anm. 332 halte ich eine Lokalisierung von Kaprabi südlich des 37. Breitengrads für plausibler. 36 RIMA 2, 101.1, iii, 63-64. 30 31
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die nur Tribut vor Ort entrichteten, nicht zu Vasallen gemacht wurden. Assumasirpal überquerte nun den Euphrat, wahrscheinlich bei TilBarsip, und betrat zum ersten Mal das Gebiet von Gargamis und Pattinu. Nachdem Sangara von Gargamis Tribut gezahlt hatte, zog er weiter westlich bis Hazazu, einer Stadt des Lubarna von Pattinu, wo er ebenfalls Tribut empfmg. Die nächste Station war Kunulua, die königliche Stadt von Lubama, wo sich der lokale Herrscher unterwarf und einen hohen Tribut zahlte. Dort nahm Assurnasirpal auch Tribut von Güsu von Jahänu/Blt-Agüsi entgegen. Die assyrische Armee marschierte in Richtung Süden, überquerte den Orontes und erreichte Aribua, eine wietere Stadt in Pattinu. Diese Festung wird als Basis für einen Raubzug in das Land Luhuti, das sich östlich des Orontes befand, benutzt. Dies dürfte mit der mehr oder weniger freiwilligen Zustimmung von Lubama stattgefunden haben. Wie bereits erwähnt, wurden in Aribua Assyrer angesiedelt. Assurnasirpal schlug dann den Weg zum Gebirge Labnäna ein und erreichte das Mittelmeer, wo er seine Waffen wusch und Opfer für die Götter darbrachte. Um an das Meer über das Libanon-Gebirge zu kommen, dürfte Assurnasirpal zunächst nach Süden, zwischen dem Orontes und dem Gabal Ansariya, dann in westliche Richtung zwischen diesem Gebirge und dem Libanon marschiert sein. Das Mittelmeer hat er vermutlich nördlich von Tripolis erreiche? Eine alternative Route schlägt M. Liverani vor, der behauptet, dass sich Labnäna in diesem Fall auf den Gabal Ansariya bezieht, so dass Assumasirpal das Mittelmeer weiter nördlich bei Latakya erblickte". Am Mittelmeer empfing der assyrische König den "spontanen" Tribut von mehreren phönizischen Küstenstädten, die zwischen Arwäda" und Surru'" lagen. Auf dem Rückmarsch bestieg Assumasirpal das Gebirge Hamänu - das dritte "Highlight" in der Levante nach dem Libanongebirge und dem Mittelmeer -, wo er verschiedene Baumarten abholzte. Der ganze Feldzug verlief mit Ausnahme der militärischen Operation in Luhuti "friedlich", ohne Widerstand der Länder, durch welche die Armee marschierte. Vorbereitet für kriegerische Auseinandersetzungen war Assurnasirpal in jedem Fall, da er sich Verstärkung in Bit-Bahiäni Für diese Rekonstruktion der Strecke s. Cifola (1997/98) 156-157. Liverani (1992) 77 mit Anm. 375. J9 ZUArwäda in neuassyrischer Zeit s. Briquel-Chatonnet (1997). 40 Einen Überblick über die Beziehung zwischen Tyros und Assyrien bietet Kestemont (1983); s. ferner Bunnens (1983b). J7 J8
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und Azalla, den ersten zwei Stationen des Feldzugs, holte. Nach dem Empfang von Tribut in Gargamis, berichten die Annalen, dass alle Könige zu Assurnasirpal kamen und sich ihm unterwarfen". Zu diesem Zeitpunkt können die Herrscher von Bit-Adini, Til-abnö und Gargamis gemeint sein. Ob sie in diesem Zusammenhang einen Eid ablegen mussten, ist nicht bekannt. Nach dem Tribut der phönizischen Städte, der unaufgefordert erfolgte und als Vorbeugungsmaßnahme verstanden werden muss; wird erneut gesagt, dass sich die Herrscher dieser Orte dem assyrischen König unterwarferr'i. In diesem Fall ist nicht mit Vasallenverträgen zu rechnen. Assurnasirpal begnügte sich mit der Kontrolle des östlichen Euphratufers und die Kampagne westlich davon war hauptsächlich eine Erkundung des Territoriums und der dort befindlichen Staaten. Der friedliche Verlauf ergab sich aus dem Mangel an Widerstand seitens der lokalen Herrscher, die zum ersten Mal den mächtigen Nachbarn vor ihren jeweiligen Stadttoren erlebten".
4.2.2 Die Westkldzüge Sslmsassssrs IIl: Die Bezwingung des Territoriums Mit Salmanassar III. beginnt eine neue Phase der assyrischen Westexpansion. Im Laufe von drei Jahrzehnten (858-829) zog die assyrische Armee mehr als zwanzig Mal in die Region. Der geographische Horizont wurde wesentlich erweitert: Salmanassar überschritt den 38. Breitengrad im Norden und den 34. im Süden und gelangte im Nordwesten bis zum 34. Längengrad. Seine Feldzüge verliefen außerhalb der historischen Westgrenze des Reiches und zeugen von der Absicht, die Region zu kontrollieren, um von ihren Rohstoffen und Reichtümern profitieren zu können. Auch wenn Salmanassar über eine größere Armee als sein Vorgänger verfügen konnte", waren die Feldzüge keine einfachen Triumphzüge. Auf der anderen Seite des Euphrats standen beharrliche Gegner, die nicht bereit waren, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Die Karten 4.2 bis 4.13 zeigen die Routen der Feldzüge mit RIMA 2, !OU, iii, 69. RIMA 2,101.1, iii, 88. 43 M. Liverani bezeichnet den 9. Feldzug als .mostly peaceful and ceremonial parade", Liverani (2004) 216. 44 Liverani (2004) 215 geht davon aus, dass zur Zeit Salmanassars eine Armee von 60000 Mann Standard war - etwa dreimal so groß wie unter Assumasirpal -, und betrachtet die in den Inschriften angegebene Zahl von 120000 für die Kampagne im 14. pallials ein Maximum (RIMA 3,102.6, iii, 25-26). 41
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Angabe der Staaten und Städte, die vor Ort Tribut zahlten, sowie der Koalitionsteilnehmer". Schauplatz der ersten vier Kampagnen war Hatti, das nordsyrische Gebiet westlich des Euphrats, sowie das Hauptgebiet von Bit-Adini östlich des Flusses. Während des ersten Feldzugs wurde eine antiassyrische Koalition von nördlichen Staaten (Sam'alla, Pattinu, Blt-Adini und Gargamis, um Que, ijilakku, Jasbuqu und Jahänu erweitert) gebildet, die sich zweimal, bei Lutibu und Alisir, mit der assyrischen Armee gemessen haben. Eine derartige Koalition fand während Salmanassars Regierung nicht mehr statt. Die folgenden drei Feldzüge hatten die Sicherung der Euphratgrenze als Hauptziel, d. h. die Unterwerfung von BIt-Adini, die 856 erfolgte. Ein Jahr später rechnet Salmanassar mit Ahünu ab. BIt-Adini hört auf, als unabhängiger Staat zu existieren"; vier Städte auf beiden Seiten des Euphrats werden zu assyrischen Residenzen gemacht und mit assyrischen Namen versehen. Das Hauptzentrum Til-Barsip wird in Kär-Sulmänu-asared umbenannt. Die Eingliederung von BIt-Adini stellt die einzige territoriale Annexion im Westen während der langen Regierungszeit Salmanassars dar und geschah bereits im Jahr 856 im Verlauf des dritten Westfeldzugs". Die Annexion von Müru, einer ummauerten Stadt in Bit-Agüsi, die zu einem assyrischen Vorposten gemacht wird, fand mehr als zwanzig Jahre später, nämlich 833 auf dem Rückmarsch von einem Feldzug nach Que statt. Bit-Adini wurde keine eigenständige Provinz, sondern offenbar der Provinz des turtänu zugeschlagen. Til-Barsip/Kär-Sulmänu-aäared wurde die Residenz des tunsau Samsi-ilu, der in der I. Hälfte des 8. Jhs. sein Amt ausübte". Aus dieser Zeit ist Inurta-bölu-usur, ein Statthalter von Kär-Sulmänu-asaröd, bezeugt, der dem Samsi-ilu untergeordnet war (Tab. 4.A). Erst nachdem die Provinz des turtänu in der zweiten Hälfte des 8. Jhs. aufgeteilt wurde, entstand die Provinz Til-Barsip/Kär-Sulmänu-asared. Ein Gouverneur (bel pähitJ) von Til-Barsip ist in Briefen und Urkunden aus der Regierungszeit Sargons 11. belegt (SAA 1, 4, 10; SAA I, 32, Rs. 13'; Iraq 23, pI. 23, ND 2684, Rs. 6). Beachtenswert ist 45 Eine vorzügliche Darstellung der einzelnen Feldzüge bietet Yamada (2000). Ich folge diesem Autor in Bezug auf die Datierung und die Anzahl der Feldzüge, Yamada (2000) 66. 46 Der Name BIt-Adini I ist in den assyrischen Inschriften nach Salmanassar III. nicht mehr bezeugt. Er ist mit Bit-Adini 2, einem chaldäischen Stammesgebiet in Südbabylonien, nicht zu verwechseln. 47 Zur Eroberung von Til-Barsip und deren Datierung s, Yamada (1998). 48 Zu SamsI-i1u s. Dalley (2000), Kuan (2001).
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die Verwendung des alten Namens Til-Barsip statt des assyrischen KärSulmänu-liSared (in ND 2684 wird die Variante Tarbusiba benutzt). Obwohl der Name des Gouverneurs nicht bekannt ist, könnte es sich um Asäur-dür-pämja handeln, der sich selbst als Statthalter (saknu) von Kär-Sulmänu-aäared in der Inschrift auf einer Stele aus Til-Barsip, die aus der Regierungszeit Sargons datiert, präsentiert", Die Gouverneure von Til-Barsip, tJanäna (701) und Nabü-nädin-ahi (647) waren Eponymenjeweils unter Sanherib und Assurbanipal (Tab. 4.A). Bis zu seinem 4. Westfeldzug erhielt Salmanassar vor Ort den Tribut von Gurgum, Kummuhu und Blt-Agüsi, die an der antiassyrischen Koalition von 858 nicht teilgenommen hatten, von Pattinu, Sam'alla/BltGabbäri, die sich an dem Bündnis beteiligt hatten, und von Til-abne und Sarugi östlich des Euphrats. Der Tribut der "Könige von der Meeresküste" wird in den Jahren 858 und 856 erwähnt, derjenige der .Könige vom Euphratufer" im Jahr 856. Die genannten Gebiete lagen überwiegend nördlich des 36. Breitengrads, dessen Überschreitung in den darauf folgenden Jahren einen heftigen Widerstand auslösen würde. Eine Ausnahme bildeten die phönizischen Küstenstädte. die an der ,,Meeresküste" lagen und Tribut zahlten. Für das Jahr 858 ist der Tribut von Sidünu und Surru auf den Bronzetoren von Balawat bezeugt", Er wurde aber Salmanassar gebracht, als er sich an der Mittelmeerküste nördlich von Latakya aufhielt". Die assyrische Armee erreichte die Höhe von Surru erst auf dem 12. Westfeldzug (841).
Zu Asäur-dür-pänlja s. Radner (2006b). 50 RIMA 3,102.66, I; King (1915) pI. XIII-XV, Band 111.1-4 (0. R.); s. dazu Kuan (1995) 23-25, Yamada (2000) 102-103. SI Dort ist auch ein zweiter Tribut von Sidünu und Surru belegt (RIMA 3, 102.84; Unger [1920] 19-24, Taf. I, Band N, Fragmente Na + "Schlumberger"). Die Königsinschriften erwähnen ihrerseits eine Tributleistung von Surru im Jahr 841 und eine von Sidünu und Surru im Jahr 838. Außerdem kommt der Tribut der "Könige von der Meeresküste" im Jahr 856 vor. Unger (1920) 95 und später Reade (1979a) 71 datieren die beiden Tribute der Balawat-Tore auf das Jahr 858. Kuan (1995) 25-26 übernimmt eine überholte Zuordnung der Fragmente und behauptet, dass das Fragment Na+ Schlumberger zu einem "Band XIV" gehört und nach den Ereignissen von Band XIII (848) einzuordnen ist. Weder kann das genannte Fragment einem "Band XIV" mit Sicherheit zugeordnet werden, noch folgt die Nummerierung der Bände einer chronologischen Ordnung. Yamada (2000) 102-103 lässt die Datierung des zweiten Tributs offen; Bär (1996) 127-129 versucht keine chronologische Einordnung der Fragmente. Die Annahme einer Wiederholung scheint mir keine befriedigende Lösung. Da 838 zu spät für ein auf den Bronzetoren erwähntes Ereignis ist, könnte der Tribut aus dem Jahr 856 gemeint sein. 49
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Etwa 30 km südlich des 36. Breitengrads lag Qarqäru am Orontes, wo die assyrische Armee im Jahr 853 (5. Westfeldzug) zum ersten Mal einer großen südlichen Koalition entgegentrat, die von Adda-idri von Dimasqa und Irhulena von Hamat geführt wurde'". Salmanassar musste gegen ähnliche Allianzen während seines 7. (849), 8. (848) und 10. (845) Westfeldzugs kämpfen (Karten 4.5-4.8)53. Auch wenn der assyrische König stets den Sieg für sich beansprucht", sprechen die Fakten eher (bzw. höchstens) für unentschiedene Schlachten. Weder Plünderungen noch die Zerstörung von feindlichem Gebiet oder Tribut werden erwähnt, schon gar nicht eine Annexion. Nach der ersten Schlacht bei Qarqäru im Jahr 853 betrat die assyrische Armee für mehrere Jahre die Region nicht mehr. Nach keiner der vier Schlachten konnte Salmanassar weiter südlich ziehen. Allein die Tatsache, dass sich die Verbündeten nach der ersten Koalition noch dreimal zusammenschlossen, spricht dagegen, dass die Assyrer ihnen vernichtende Niederlagen beibringen konnten. Durch diese Strategie konnte die Region zwölf Jahre lang (853-842) von den assyrischen Ambitionen verschont werden. Es war also möglich, dem assyrischen Reich Paroli zu bieten. Die Koalitionen haben aber nicht lange gehalten, zu unterschiedlich waren die Interessen der Teilnehmer", Allein der gemeinsame Gegner hielt sie zusammen. Die Zeit arbeitete demnach für Assyrien und Salmanassar hatte noch eine lange Regierung vor sich, die weder Adda-idri von Dimasqa noch Ab-abi von Sir'ala (Ahab von Israel) überleben würden. In den Jahren 842 (11. Westfeldzug) und 840 (13. Westfeldzug) zog Salmanassar III. zum Amanus-Gebirge, wo er Zeder abholzte. Beide
52 Zur Bildung der Koalition und der umstrittenen Gesamtzahl der Verbündeten s. Kuan (1995) 32-47, Yamada (2000) 156-163. 53 Auf seinem 6. Westfeldzug (852) marschierte Salmanassar bis Til-abne, nur um ijablnu zu bestrafen, der anscheinend seinen regelmäßigen Tribut verweigerte. Der 9. Westfeldzug (847) richtete sich gegen Paqarhubuni, ein Gebiet in der Umgebung von Gaziantep, das Salmanassar im Jahr 858 auf dem Weg von Bür-mar'Ina nach Gurgum durchquert hatte. 54 RIMA 3, 102.2, ii, 97 (853); id. 102.6, ii, 65 (849); id. 102.6, iii, 7 (848); id. 102.6, iii, 31 (845). 55 Auseinandersetzungen zwischen Damaskus (Ben-Hadad) und Israel (Ahab) werden in I Kön 20 und 1 Kön 22: 1-40 geschildert. Diese sollen vor der Zeit der ersten antiassyrischen Koalition stattgefunden haben, als Adda-idrl noch nicht König von Damaskus war. Dass sich hingegen die Ereignisse auf die Zeit der Dynastie von Jehu beziehen könnten, als die antiassyrische Koalition nicht mehr existierte, wird von manchen Forschern wie Pitard (1987) 115-125 vorgeschlagen, s. Diskussion mit Literatur in Kuan (1995) 35-38. Demzufolge wäre mit Ben-Hadad nicht Bar-Hadad I. (Anfang des 8. Jhs.), sondern Bar-Hadad II.lIII. (zweite Hälfte des 8. Jhs.) gemeint.
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Feldzüge verliefen zwischen dem 35. und 36. Breitengrad und werden ähnlich kurz beschrieben, ohne kriegerische Auseinandersetzungen zu nennen. In beiden Fällen empfing Sahnanassar den Tribut der Könige von ijatti. Wenn es sich um regelmäßige Tributleistungen gehandelt hätte, die verweigert wurden, hätte man eine Strafaktion erwartet. Davon ist aber nicht die Rede. Wäre Salmanassar nur im Jahr 842 nach ijatti gezogen, hätte man denken können, dass die Kampagne der Erinnerung an die assyrische Macht galt. Da er aber zwei Jahre später wieder dorthin marschierte, scheint diese Lösung wenig plausibel. Man muss also davon ausgehen, dass die Könige von ijatti zu keinem Jahrestrlbut verpflichtet waren und dass der Tribut nur vor Ort erhoben wurde. Dabei könnten die Länder gemeint sein, die auch 858, 857 und 853 Tribut vor Ort leisteten: Bit-Agüsi, Gargamis, Gurgum, Kummuhu. Pattinu und Sam'alla. Im 18. paJu (841) zog Salmanassar zum 12. Mal in die Levante und erschien vor den Toren von Dimasqa, Keine feindliche Koalition wird erwähnt, sondern nur Hazä-il (Hazael) von Dimasqa". Um bis zum Gebirge Saniru und Dimasqa zu gelangen, musste die assyrische Armee das Territorium von ijamat durchqueren. ijamat wird nicht als Verbündeter von Dimasqa genannt und ebenso keine Auseinandersetzung mit Assyrien. Der Zug der assyrischen Armee durch ijamat erfolgte demnach ohne Widerstand, was auf eine freiwillige Unterwerfung von Hamat hindeutet. Tribut von Hamat ist für die Regierungszeit Salmanassars nicht belegt, doch berichtet Sargon II. in der Hamat-Stele im Zusammenhang mit der Deportation von Assyrern nach ijamat, dass er ihnen Tribut (biltu madattu), Frondienst (zabäl kudum) und Wehrdienst (aläk barräDl) auferlegte, so wie es seine Vorgänger in Bezug auf Irhulena von Hamat getan hatten". Salmanassar verwüstete die Gegend um Di-
56 Nach der Inschrift auf einer Statue Salmanassars, die in Assur gefunden wurde, folgte ijazä-il, "Sohn eines Niemanden", dem Adda-idrI auf dem Thron, als dieser starb (RIMA 3,102.40, i, 25-27). Nach 2 Kön 8: 16-24 tötete Hazael seinen Vorgänger BenHadad und wurde auf diese Weise König von Dimasqa. Um die Diskrepanz zwischen den beiden Quellen zu erklären, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Hazä-il tötete tatsächlich Adda-idrI und der Name Ben-Hadad ist als Fehler zu deuten, oder 2. Hazä-il tötete einen Bar-Hadad (11.), der Nachfolger von Adda-idrI war, was einen Fehler in der assyrischen Inschrift voraussetzen würde. Das Problem kann bei der aktuellen Quellenlage nicht gelöst werden. Siehe Diskussion in Pitard (1987) 132-138. Die Reihenfolge der Könige von Dimasqa wäre demzufoge: Bar-Hadad I. - Adda-idri - (Bar-Hadad II.?, bibI. BenHadad in 2 Kön 8: 7-15) - Hazä-il- Bar-Hadad 11. (III.?, bibI. Ben-Hadad in 1 Kön 20, wahrscheinlich mit nA Märi' identisch). Zu ijazä-il s. Lemaire (1991a). 57 Sg Hamat, 1-12 (Hawkins [2004] 157 u. 160); s. dazu Yamada (2000) 182.
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masqa sowie die Städte im Bereich des Gebirges Hauränu und zog danach zur Küste, wo er den Tribut von Jäu von Blt-Humri (Jehu von Israel) und Ba'al-Manzer von Surru empfing (Karte 4.9Ys. Als Hazä-il den Thron in Damaskus bestieg, verschlechterten sich die Beziehungen zu Israel und es kam zu einer Schlacht mit Joram bei Ramot-Gil'ad, die zugunsten von Hazä-il ausging. Jehu tötete Joram, setzte sich auf den Thron in Israel und gründete eine neue Dynastie". Da eine große Koalition nicht mehr möglich schien, mussten die ehemaligen Verbündeten entscheiden, ob sie gegen Assyrien Widerstand leisten oder sich freiwillig unterwerfen sollen. Dimasqa entschied sich für den Kampf, Israel und Hamat für die Unterwerfung. Trotz des assyrischen Angriffs von 841 konnte tlazä-il nicht gebeugt werden und es ist kein Tribut von ihm bezeugt. Dem Eponymenkanon zufolge führte Salmanassar zwei weitere Feldzüge (838 und 837) gegen Dimasqa (Karte 4.10)60. Hazä-il konnte nach wie vor nicht geschlagen werden und wurde von Salmanassar nicht mehr angegriffen?', Vor der 2. Kampagne gegen Dimasqa (838) unternahm Salmanassar im Jahr 839 einen ersten Feldzug gegen Kati von Que (14. Westfeldzug), der an der nördlichen antiassyrischen Koalition von 858 teilgenommen hatte. Zum ersten Mal durchquert Salmanassar das Hamänu Gebirge und überschreitet den 36. Längengrad nach Westen. Die assyrische Armee wurde von Truppen der ,,Könige von Hatti", in Erfüllung der Vasallenverpflichtungen, unterstützt", Als möglichen Auslöser schlägt S. Yamada die Bedrohung von Sam'alla durch Que vor. Kilamuwa, der König von Sam'alla, berichtet in seiner berühmten Inschriff", dass er von einem König der Danuna bedroht wurde und dass
58 Während dieser Kampagne musste die assyrische Armee zum ersten Mal das Territorium von Israel durchqueren, um von ijamat bis zur Küste zu gelangen, Astour (1971). Lipinski (1977) bes. 276-278 schlägt sogar ein Bündnis zwischen Joram und Salmanassar III. vor, das im Jahr 842 zustande gekommen sei. 59 2 Kön 9-10. Die Umstände der Thronbesteigung von Jehu werden von Yamada (2000) 309-320 unter Berücksichtigung der Inschrift aus Tel Dan analysiert. Nach Yamada hätten die Schlacht bei Ramot-Gil'ad, die Usurpation von Jehu und Salmanassars Feldzug im gleichen Jahr 841 stattgefunden, wie bereits Astour (1971) vorgeschlagen hatte. 60 Zur Diskrepanz zwischen den Königsinschriften und dem Eponymenkanon in Bezug auf den/die Feldzug/Feldzüge gegen Dimasqa im 21. paNi s. Yamada (2000) 205-209 u. Kuan (1995) 20-22. 61 Zu den Eroberungen ijazä-ils nach Salmanassars Tod s, Galil (2000) 35-39. 62 RIMA 3, 102.10, iv, 23-24. 6J KAI,24.
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er den assyrischen König um Hilfe bat". Kilamuwa war Sohn des tlajänu und regierte nach seinem Bruder s'l. Hajänu ist der König von Sam'alla, der 858 an der antiassyrischen Koalition teilnahm und 857 und 853 an Salmanassar Tribut zahlte. Es ist daher möglich, dass zur Zeit des 1. Feldzugs nach Que Kilamuwa in Sam'alla regierte und als Vasall von Assyrien um Hilfe bat. Kati wurde besiegt, musste Tribut leisten" und wahrscheinlich seine Tochter als Garantie für seine Treue den Assyrern übergeben". Dem 1. Feldzug gegen Que folgten die zwei bereits besprochenen Kampagnen gegen Dimasqa in den Jahren 838 und 837. Danach konzentrierte sich Salmanassar auf die nördlichen und nordwestlichen Gebiete. In seinem 16. Westfeldzug (836) marschierte er gegen Tuatti von Tabälu. Nachdem der Tribut von Meliddu vor Ort eingezogen worden war, ging die assyrische Armee nach Westen, durchquerte den Tajtah Daglan und drang in das Territorium von Tabälu ein (Karte 4.11). Salmanassar überschritt den 35. Längengrad und war in ijubisna vermutlich nicht weit vom 34. Längengrad. Somit wurde das am weitesten entfernte westliche Ziel in Salmanassars Regierungszeit erreicht, etwa 850 km (Luftlinie) von Kalhu entfernt. Während Kiakki, der Sohn von Tuatti, nach der Niederlage den Tribut (madJIttu) zahlte, brachten zwölf weitere Könige von Tabälu dem assyrischen König ihre Geschenke (igisü), so dass die militärischen Aktivitäten gegen einen der tabaläischen Fürsten die gewünschte Wirkung hatte. Der Feldzug im darauf folgenden Jahr (835, 17. Westfeldzug) hatte Meliddu zum Hauptziel (Karte 4.11). Lalla von Meliddu hatte Tribut in den Jahren 853, 844 und 836 vor Ort gezahlt. Es ist eher unwahrscheinlich, dass eine Tributverweigerung den Grund für die Kampagne bildete, war Lalla doch im Jahr zuvor seinen Verpflichtungen nachgekommen. Eine assyrische Reaktion hätte nicht im gleichen Jahr eines Verzugs stattgefunden. Wahrscheinlicher ist dagegen, dass Salmanassar Yamada (2000) 199. RIMA 3,102.12,30-34. 66 RIMA 3, 102.40, iii, 5-8. In dieser zusammenfassenden Darstellung wird nicht gesagt, welcher Feldzug nach Que gemeint ist. Yamada (2000) 203-205 plädiert für den 1. Feldzug; es könnte sich aber auch um die späteren Kampagnen handeln. Nach dem 4. Feldzug nach Que im Jahr 831 wird Kati durch seinen Bruder Kirri ersetzt. Die Geiselnahme von Katis Tochter während dieses Feldzugs ist daher unwahrscheinlich, es sei denn, dass Kirri keine eigene Tochter besaß. Die Einsetzung von Katis Bruder durch die Assyrer bedeutet jedenfalls, dass sich Kat! nicht unterwarf, und zwar unabhängig davon, ob seine Tochter im 1.,2. oder 3. Que-Feldzug nach Assyrien gebracht wurde. 64
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von der Kooperation des Lalla nicht überzeugt war und sich absichern wollte. Der Bericht über diese Kampagne ist leider schlecht erhalten, aber angesichts des assyrischen Angriffs auf Städte in Meliddu macht die Annahme, Lalla habe zuvor Tribut vor Ort entrichtet, wenig Sinn". Nach den Operationen in Meliddu zog die Armee weiter nach Tabälu, wo Salmanassar Tribut von 20 Fürsten empfing. Im Jahr 833, nach einer einjährigen Pause, während der Salmanassar in das Zagros-Gebiet zog, findet der 18. Westfeldzug nach Que, der zweite Feldzug gegen Kau von Que, statt, dem zwei weitere in den darauf folgenden Jahren 832 und 831 (19. und 20. Westfeldzug) folgen sollten (Karten 4.12, 4.13)68. Kati zahlte 839 nach seiner Niederlage im Laufe des ersten Feldzugs gegen sein Land Tribut. Bis 834 muss er sich treu verhalten haben, sonst hätte ihm Salmanassar sicherlich während der Feldzüge gegen Tabälu (836) und Meliddu (835) einen Besuch abgestattet. Aus welchem Anlass der assyrische König nun gegen Kati zog, ist nicht bekannt. Die Festung Timur wurde erobert und weitere Städte zerstört und geplündert. Auf dem Rückmarsch wurde die Stadt Müru von Bit-Agüsi eingenommen. Mit dieser punktuellen Annexion muss sich Blt-Agüsi abgefunden haben, da keine Aktionen gegen dieses Land unternommen wurden. Wahrscheinlich brauchte Salmanassar einen Stützpunkt für weitere, notwendig gewordene Kampagnen gegen Que. Da noch zwei weitere Feldzüge durchgefiihrt werden sollten, ist mit einem beschränkten Erfolg im Jahr 833 zu rechnen. Erst beim vierten Versuch im Jahr 831 (20. Westfeldzug), nach dem Sieg über Tulli von Tanakum, einen Verbündeten oder Vasallen von Kati, und nach der Eroberung von Tarzu, wo anscheinend Kati Zuflucht gesucht hatte, scheint Salmanassar in der Angelegenheit mit Que Fortschritte gemacht zu haben. Er setzte Kirri, Katis Bruder, als König von Que ein und bediente sich somit zum ersten Mal in den westlichen Gebieten der Maßnahme, in die Innenpolitik eines Landes einzugreifen und einen proassyrischen Herrscher auf den Thron zu setzen. Über das Schicksal von Kati kann man nur spekulieren, da die Quellen darüber schweigen. Eine Annexion war in diesem Fall, selbst wenn der militäri67 So die Ergänzung (mit Fragezeichen) in RIMA 3, 102.16, 182'. Plausibler ist die Ergänzung von Yamada (2000) 214, nach der die Könige von ijatti Tribut leisteten. 68 Während in den Annalen zwei Feldzüge nach Que im 25. und 26. pall1 erwähnt werden, nennt die Eponymen-Chronik drei aufeinander folgende Feldzüge. Zu dieser Problematik s. Yamada (2000) 218-221 u. Lanfranchi (2002), dagegen Lemaire (1991 b) 271.
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sehe Erfolg überwältigend gewesen wäre, aussichtslos, da es keine territoriale Kontinuität mit den Provinzen des assyrisches Reiches gab. Der 21 und letzte Westfeldzug während der Regierungszeit Salmanassars wurde 829 gegen Pattinu unternommen, jedoch nicht vom König selbst, sondern vom General Dajjän-Assur (Karte 4.13). Pattinu war einer der Verbündeten gegen Assyrien im Jahr 858 und zahlte 857 und 853 Tribut vor Ort. Ausnahmsweise werden die Umstände geschildert, welche die militärische Aktion auslösten. Lubarna (11.)69 von Pattinu war ermordet worden, vielleicht wegen seiner proassyrischen Einstellung, und durch Surri, der kein Mitglied der königlichen Familie war, ersetzt. Da der Feldzug gegen ihn unternommen wurde, muss man davon ausgehen, dass seine Haltung nicht mehr den Erwartungen des assyrischen Königs entsprach. Surri könnte von einer Gruppe der Elite unterstützt gewesen sein, die für die Unabhängigkeit des Landes stand. Als die assyrische Armee vor Kunulua erschien, "starb" Surri. Wahrscheinlich wurde er von seinen Gegnern ermordet, die den Assyrern seine Söhne und weitere Putschisten auslieferten. Dajjän-Assur ließ sie pfählen und setzte einen gewissen Säsi auf den Thron. Außerdem wurde eine kolossale Statue Salmanassars im Tempel von Kunulua aufgestellt. Das entschlossene Eingreifen der Assyrer in Pattinu ist angesichts der Erfahrung mit Que und der Gefahr einer Verbreitung der Unabhängigkeitsbestrebungen von Seiten anderer nordsyrischer Länder, nachvollziehbar. Wie im Falle von Que wurde ein proassyrischer Herrscher eingesetzt. Im Laufe von 21. Feldzügen, die sich über 30 Jahre erstreckten, gelang es Salmanassar 11I., alle Länder nördlich des 36. Breitengrads, d. h. die Länder in Hatti samt Que und Tabälu, tributpflichtig zu machen (Karte 4.14). Außerdem leisteten drei wichtige Küstenstädte (Surru, Sidünu und Gubla) ihren Tribut und auch der König von Israel unterwarf sich der assyrischen Macht. Diese Feldzüge zeigen, dass Assyrien im Begriff war, Territorien westlich des Euphrats zu kontrollieren, um Zugang zu ihren Bodenschätzen und Rohstoffen zu haben. Auf der anderen Seite macht die große Anzahl an militärischen Kampagnen die Schwierigkeiten dieses Bestrebens deutlich. Antiassyrische Allianzen (nördli69 Lubama (I.), der im Zusammenhang mit dem 9. Feldzug Assumasirpals 11. (87567) bezeugt ist, wird im Jahr 858 als Herrscher in Pattinu genannt (RIMA 3, 102.3,9495); Teilnehmer an der antiassyrischen Koalition war aber in diesem Jahr Sapalulme. Qalparunda von Pattinu zahlt Tribut in den Jahren 857, 853 und 848, so dass der ermordete König im Jahr 829 ein Lubama 11. sein muss.
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ehe und südliche Koalition), beharrliche Gegner (Dimasqa, Que) oder die Geographie einer Region (Que) setzten der assyrischen Expansion ichre Grenzen. Darüber hinaus sind Salmanassars Kampagnen ein Beispiel dafür, dass der Erfolg eines Feldzugs nicht nur von der militärischen Überlegenheit abhängig war, sondern vielmehr von den lokalen politischen Verhältnissen. Während einige Staaten wie Kummuhu. Gurgum, oder die phönizischen Städte'? ohne Widerstand Tribut leisteten, unterwarfen sich andere erst nach einem gewissen Widerstand (858)71. Rückschläge in der Eroberungspolitik sind im Fall von Meliddu, Pattinu, Que und Til-abne" bezeugt, die versuchten, das assyrische Joch abzuschütteln, nachdem sie Tribut gezahlt hatten. Die Feldzüge gegen Dimasqa sind schließlich ein Beispiel für ein nicht erreichtes Ziel, das nach drei Versuchen aufgegeben wurde. Im Zusammenhang mit Salmanassars Westfeldzügen ist ausschließlich der Tribut vor Ort belegt. Dies erfolgte in der Regel ohne kriegerische Auseinandersetzungen. Die Leistung von militärischer Hilfe ist beim 1. Feldzug gegen Que (839) bezeugt. Eidbruch wird nie als Begründung einer militärischen Aktion angegeben. Es stellt sich daher die Frage, ob die asymmetrische Beziehung nach der ersten Tributleistung durch einen Treueid und einen Vertrag formalisiert wurde und ob dies in allen Fällen stattfand, anders ausgedrückt, ob jede Tributzahlung als Hinweis für einen Vasallenstatus interpretiert werden kann. Die vorhandenen Belege sprechen für einen Treueid" und die Darstellung von Jehus Tribut auf dem Schwarzen Obelisken legt nahe, dass der unterworfene Herrscher vor dem assyrischen König auf die Knie niederfiel.
70 Surru, Sidünu und Gubla. Die phönizischen Städte Mahallatu, Kaisu und Arwäda, die in der Regierungszeit Assurnasirpals 11. Tribut leisteten, werden in den Inschriften Salmanassars als Tributbringer nicht erwähnt. Arwäda nahm sogar an der südlichen antiassyrischen Koalition teil. 71 Die Geiselnahme einer Prinzessin scheint im Fall von Btt-Gabbäri (857), Gargamis (857) und Gurgum (858) seinen Zweck erfüllt zu haben, da diese Länder nichts mehr gegen Assyrien unternahmen. Im Jahr 857 musste auch Qalparunda von Pattinu seine Tochter opfern und verhielt sich danach ebenfalls loyal. Als 829 Pattinu revoltierte, war Qalparunda nicht mehr im Amt. Seine Tochter könnte inzwischen verstorben sein. 72 Im Laufe des 9. Feldzugs Assurnasirpals 11. (zwischen 875 und 867) wurde ijabinu von Til-abne ein jährlicher Tribut auferlegt. Salmanassar empfing ihn im Jahr 858, doch 852 musste er einen Feldzug gegen Til-abne unternehmen. 7J s. Yamada (2000) 306.
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Ob darüber hinaus zur Zeit Salmanassars eine schriftliche Vereinbarung, d. h. ein Vertrag, verfasst wurde, kann nur vermutet werden". Abgesehen vom Grenzgebiet BIt-Adini und von der Festung Müru vollzog Salmanassar keine Annexion in der Region. Für dieses Verhalten schlägt M. Liverani zwei Erklärungen vor: Entweder konnte es Salmanassar nicht tun, weil Assyrien dazu noch nicht in der Lage war, oder er wollte es nicht tun, weil die Idee des Euphrats als traditionelle Westgrenze des Reiches damals noch fest verankert war. Liverani bevorzugt die zweite Möglichkeit". Meiner Meinung nach spielten vielmehr pragmatische Gründe die entscheidende Rolle. Bevor man ein Territorium eingliedert, muss man es erobert haben, und südlich des 36. Breitengrades sowie westlich des 36. Längengrades war dies nicht der Fall. Es musste in diesen Gebieten noch vieles geschehen, bevor die Annexion überhaupt eine praktikable Alternative darstellen konnte. Daher ist nur für die nördliche Levante, d. h. für Hatti, die Frage berechtigt, warum keine Eingliederung stattfand. Assyrien wäre vermutlich in der Lage gewesen, die Länder in Hatti zu besiegen und zu annektieren. Nun konnte die Bildung einer nördlichen Koalition nicht ausgeschlossen werden, und es ist denkbar, dass Salmanassar dieses Risiko nicht eingehen wollte. Es ist aber auch möglich, dass eine Annexion für den assyrischen König überhaupt nicht in Frage kam. Da sein Ziel ökonomischer Natur war, war es erreicht, solange die Ressourcen über den Tribut nach Assyrien flossen. In diesem Sinn entschied sich Salmanassar für die Erpressung durch militärische Präsenz und für Strafaktionen gegen diejenigen, die sich nicht an die Vereinbarungen hielten. Inwieweit diese Entscheidung von der politischen Lage in der Region beeinflusst wurde, muss offen bleiben. Dass Salmanassars Agieren von einem traditionellen Weltbild mit dem Euphrat als Westgrenze geprägt war, scheint mir bei diesem mächtigen Herrscher, der über zwanzig Mal diese Grenze überschritt, wenig überzeugend. Diese Politik, die zunächst erfolgreich war bzw. erfolgreich erscheinen mag, offenbarte ihre Nachteile in der Folgezeit: Ohne eine feste Anbindung an das assyrische Reich und ohne eine permanente assyri-
74 Yamada (2000) 305-306. Der Tribut der 20 tabaläischen Fürsten in den Jahren 836 und 835 war wahrscheinlich nicht mit entsprechenden VasalIenverträgen verbunden. Ihre Existenz im FalI der phönizischen Küstenstädte ist ebenfalls fraglich. 75 Liverani (2004) 219.
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sehe Präsenz in der Region gingen nach Salmanassars Tod die meisten, wenn nicht alle, seiner Errungenschaften im Westen verloren, als sein Nachfolger sich mit internen Angelegenheiten beschäftigen musste.
4.2.3 Von SamSi-Adad V. bis Assur-neriirJ v.: Die Erhaltung des Terri-
toriums Samsi-Adad V. (823-810) musste bereits in den letzten Jahren von Salmanassars langer Regierung eine Rebellion seines Bruders Asäurda"in-aplu bekämpfen, die nach dem Eponymenkanon von 826 bis 820 andauerte. Die Ursachen des Aufstandes sind nicht bekannt, aber zahlreiche Städte des Reiches waren involviert", Nachdem die Revolte niedergeschlagen worden war, regierte Samsi-Adad V. nur noch 11 Jahre, in denen er mehrere Feldzüge in die Na'iri-Länder, nach Osten und hauptsächlich nach Babylonien durchführte. Kampagnen in die Levante sind nicht bezeugt. Im Zusammenhang mit dem Bericht über den ersten Feldzug nennt Samsi-Adad V. Kär-Sulmänu-asaröd (Til-Barsip) als westliche Grenze des assyrischen Territoriums", Über die Lage westlich des Euphrats sind wir nur durch kurze Mitteilungen in den Inschriften Adad-nörärfs III. unterrichtet, die auf Unruhen und Verweigerung von Tribut in der nördlichen Levante (Hatti) zur Zeit Samsi-Adads V. hindeuten", Es ist denkbar, dass Salmanassars Vasallen wegen des Erbfolgekriegs in Assyrien mit einer langen Abwesenheit der assyrischen Truppen rechneten und die günstige Lage ausnützten, um das assyrische Joch abzuschütteln. Demzufolge hätten die ehemaligen Vasallen für etwa zwanzig Jahre (ca. 826-806), bis Adad-nöräri III. seinen ersten Westfeldzug unternahm, ihre Unabhängigkeit zurückgewonnen. Als Adad-neräri 111. (809-782) seine Erfolge im Westland zusammenfasst, stellt er sich als derjenige vor, der das Gebiet "vom Euphratufer, (namentlich) das Land ijatti, das gesamte Land Amurrü, ~u rru, Sidünu, Bit-ijumri, Udümu und Pilistu, bis zum Mittelmeer" eroberte. Tribut und Abgabe hat er ihnen auferlegt (Karte 2.4?9. Mindestens vier Kampagnen (805, 804, 802 und 796) waren über zehn Jahre 76 RIMA 3, 103.1, i, 39-53. Unter den rebellischen Städten wird Til-abne erwähnt, so dass mit einer Annektion in die Provinz des turtänu zwischen 851 und 827 zu rechnen ist. 77 RIMA 3,103.1, ii, 7-13. 78 RIMA 3, 104.4 (fragmentarisch und schlecht erhaltene Inschrift), s. auch Millardffadmor (1973) 61; RIMA 3,104.5,6; RIMA 3,104.6,13-15. 79 RIMA 3, 104.8, 11-14.
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notwendig, um die Kontrolle über die Levante zurückzugewinnen. Drei von ihnen sind nicht nur aus dem Eponymenkanon, sondern auch aus den Königinschriften bekannt (Tab. 4.B und Karte 4.15)80. Über einen weiteren Feldzug im Jahr 803 berichtet nur der Eponymenkanon. Er war gegen Ba'ali gerichtet. Da dieser Ortsname sonst nicht bezeugt ist, ist eine Lokalisierung nicht möglich. Entsprechend kann auch nicht gesagt werden, ob er sich überhaupt im Westland befand. Für das Jahr 786 verzeichnet der Eponymenkanon einen Feldzug nach Kiski. Wenn man diesen Ortsnamen mit Kasku, einem Gebiet in Nordostanatolien identifiziert, könnte Adad-nöräri 11I. durch die nördliche Levante in Richtung Norden gezogen sein. Als Begründung für den ersten Westfeldzug nach Hatti im Jahr 805 wird angegeben, dass Uspilulume von Kummuhu den assyrischen König um Hilfe bat. In Paqarhubuni stand die assyrische Armee einer Koalition gegenüber, die Attär-sumkl von Arpadda führte und die besiegt wurde. Einer der Verbündeten war sicher Qalparunda, der König von Gurgum, da nach dem Sieg ein Grenzstein zwischen Kummuhu und Gurgum errichtet wurde". Egal ob Adad-neräri 11I. auf die Bitte von Uspilulume reagierte oder den Streit zwischen Kummuhu und Gurgum ausnutzte, um in der Region wieder aktiv zu werden, fest steht, dass die assyrische Intervention von günstigen lokalen Bedingungen ermöglicht und ausgelöst wurde. Als Folge dieser Kampagne mussten die Besiegten Tribut leisten" und es ist anzunehmen, dass auch Kummuhu einen Preis für die militärische Unterstützung zahlen musste. Im nächsten Jahr zog Adad-nerärl 11I. zum zweiten Mal nach Westen (804), und zwar nach Hazazu", einer Stadt, die in der Regierungszeit Assurnasirpals 11. und Salmanassars 11I. zu Pattinu gehörte und zur Zeit Tiglatpilesers 11I. zu Bit-Agüsi. Falls Hazazu im Territorium von BitAgüsi lag, war der Feldzug eine Abrechnung mit Attär-sumki. Wenn
80 Zur Rekonstruktion der Anzahl und Abfolge der Feldzüge Adad-nerärts III. s. Weippert (1992) 42-53. 81 R1MA 3, 104.3 ("Pazarcik-Stele"). 82 RIMA 3, 104.6, 16-17; die einzelnen Namen sind leider nicht bezeugt. 83 Wenn dies stimmt (es beruht auf einer Ergänzung von Millardffadrnor [1973] 58, die in R1MA 3, 104.5, 8-9 übernommen wurde), dann kann Adad-nerärls Behauptung, er hätte in einem Jahr das ganze Land ijatti unterworfen, nur als Übertreibung interpretiert werden. Der König übertreibt auch, wenn er beansprucht, "das Land Amurrü und das ganze Land ijatti" in einem Jahr unterworfen zu haben, RIMA 3,104.7, 4-5.
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Hazazu dagegen zu Pattinu gehörte", könnte er gegen einen anderen Verbündeten von 805 gerichtet worden sein (wir wissen aber nicht, ob Pattinu an der Koalition teilnahm) oder einfach eine Erweiterung des beanspruchten Einflussbereichs darstellen. Nach den ersten beiden Westfeldzügen wurde die nördliche Levante bis zum 36. Breitengrad wieder unter assyrische Kontrolle gebracht. In Bezug auf den ,,3." Westfeldzug im Jahr 802 wird lediglich gesagt, dass eine Statue des Königs in Arwäda aufgestellt wurde und Bauholz im Gebirge Labnäna gefallt wurde. Um nach Arwäda zu gelangen, muss Adad-nöräri das Territorium von Arpadda/Bit-Agüsi und Pattinu durchquert haben, was auf eine assyrische Kontrolle dieser Gebiete hindeutet. Nach sechs Jahren Abwesenheit von der Levante, während der Feldzüge nach Osten stattfanden, zog Adad-neräri III. im Jahr 796 nach Dimasqa. In diesem Fall müssen die assyrischen Truppen durch das Territorium von tJamat marschiert sein. Auf dem Weg nach Dimasqa wurde möglicherweise Mansuäte erobert, eine Stadt, die zwischen den Gebieten von Hamat und Dimasqa, vielleicht bei Masyäf, ca. 45 km westlich von Hamäh, lag". Märi' von Dimasqa musste in seinem eigenen Palast Tribut zahlen, sich dem assyrischen König unterwerfen (sepeja i~bai) und seine Untertänigkeit bekunden (ardüti epus)86. Tribut und Abgabe (biltu maddattu) wurden den Ländern Amurril und Hatti "für immer" auferlegt". Explizit wird der Tribut von Jü'äsu (Joasch) von Bit-Humri (Israel) und von Surru und Sidünu genannt. Der im zusammenfassenden Bericht erwähnte Tribut von Pilistu und Udümu'", die jeweils südlich des 32. und 31. Breitengrads lagen, muss im Laufe dieses Feldzugs geleistet worden sein. Auch wenn die assyrische Armee nicht so weit südlich marschierte, erstreckte sich die assyrische Kontrolle zum ersten Mal auf die südlichsten levantinischen Gebiete - eine beachtliche Leistung für vier bzw. fünf Feldzüge. Adad-neräris Feldzug im Jahr 796 wurde höchstwahrscheinlich erneut von einem lokalen Konflikt ausgelöst. In der altaramäischen Stele des Zakkür, des Königs von Hamat und Lu'as, die auf den Anfang des 8. Jhs. zu datieren ist, wird berichtet, dass dieser Herrscher von einer Weippert (1992) 50. Der Eponymenkanon gibt Mansuäte als Ziel der Kampagne von 796 an, während die Königsinschriften nur Dimasqa erwähnen. 86 RIMA 3,104.8,15-21. 87 RIMA 3, 104.7,5-6. 88 RIMA 3, 104.8, 11-13. 84 85
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Koalition unter der Leitung von Bar-Hadad von Dimasqa bedroht und in seiner Hauptstadt Hazrak/Hatarikka eingesperrt wurde. Die Anzahl der Teilnehmer belief sich vermutlich auf 16 Verbündete, von denen nur 7 bekannt sind: Dimasqa, Blt-Agüsi, Que, Unqi/Pattinu, Gurgum, Sam'alla und Meliddu (Karte 4.16)89. Dem Bericht Zakkürs zufolge hat ihn sein Schutzgott Ba'al-samajin vor dem Untergang gerettet. Da Bar-Hadad nicht vor 802 den Thron bestieg (Joasch wurde frühestens zwischen 802 und 798 König von Israel), geschah der Angriff auf Zakkür nach dem Wiederauftreten Assyriens in der Levante, also nach den Feldzügen Adad-neräris III. in den Jahren 805, 804 und 802. Die Belagerung von Hatarikka muss zwischen 802 und 796 erfolgt sein, als keine assyrischen Westfeldzüge stattfanden. Demzufolge muss Bar-Hadad mit dem Mari' aus den Inschriften Adad-neräris III. identisch sein", Nach M. Weippert hätten Bar-Hadad und seine Alliierten Zakkür kurz vor Adad-neräris Feldzug gegen Dimasqa bedrängt, vielleicht im Jahr 797. Zakkür, der von der Koalition in die Zange genommen wurde, hätte nicht nur seinen Schutzgott, sondern auch den assyrischen Herrscher um Hilfe gebeten, so dass Adad-neräris Feldzug im Jahr 796 als Antwort auf diese Bitte zu verstehen wäre?'. Diese Rekonstruktion lässt sich am besten mit den verfügbaren Informationen vereinbaren und ist frei von chronologischen Problemen, mit denen andere Vorschläge zu kämpfen haben. Die Bildung der Koalition könnte auf einer regionalen Ebene erklärt werden, nämlich als ein Versuch, Zakkürs expansionistisehe Anspruche einzudämmen. Da sich aber so viele Staaten zusammenschlossen, von denen einige weit entfernt von ijamat lagen, ist eine Erklärung auf überregionaler Ebene wahrscheinlicher: Zakkür sollte gezwungen werden, an einer antiassyrischen Koalitin teilzunehmen'". Wenn dieses Szenario stimmt, würde es bedeuten, dass trotz drei assyrischer Feldzüge in die Region die lokalen Herrscher nicht bereit waren, ihre Unabhängigkeit aufzugeben. Geht man davon aus, dass nach Adad-neräris Feldzügen in den Jahren 805 und 804 die Treueide aktualisiert und eventuell neue Verträge geschlossen wurden, so bedeutete die Bildung einer antiassyrischen Koalition Krieg auf Leben oder Tod. Als Adad-neräri 796 den Euphrat überquerte, hatte sich das Bünd89 KAI 202, 4-10. In der Lücke in Z. 8 könnten zwei weitere Verbündete stehen und sieben werden zusätzlich angeführt, jedoch nicht mit Namen. 90 Cogan/Tadmor (1988) 143. 91 Weippert (1992) 57-58. 92 KAI 11, S. 209.
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nis offenbar aufgelöst. Die genannten Gegner sind Dimasqa und Mansuäte und keine bewaffneten Auseinandersetzungen sind nördlich des 36. Breitengrads erwähnt. Die Verbündeten hatten wohl damit gerechnet, dass Assyrien in Anbetracht der Größe der Koalition und der Probleme in anderen Regionen nicht intervenieren würde. Dies wäre tatsächlich sehr gewagt gewesen. Die Erfahrung seines Großvaters mit großen antiassyrischen Allianzen muss Adad-nöräri bekannt gewesen sein und es ist denkbar, dass er das Risiko zu reduzieren versuchte. Daher wurden vermutlich zunächst assyrische Gesandte geschickt, um die rebellischen Vasallen zur Vernunft zu bringen und sie vor den Konsequenzen eines illoyalen Verhaltens zu warnen. Als die assyrischen Soldaten den Euphrat überquerten, stand wahrscheinlich BarHadad alleine gegen die Assyrer. Als Folge des Feldzugs im Jahr 796 wurden die politischen Verhältnisse in Hatti ohne Kämpfe wiederhergestellt; Bar-Hadad/Märi' wurde geschwächt und zu Tributzahlung gezwungen. Der assyrische Angriff auf Dimasqa dürfte den Israeliten als ein Geschenk Gottes erschienen sein", nachdem sie zur Zeit Joahas'" und zu Beginn von Joaschs Regierungszeit unter einen starken Druck von Dimasqa geraten waren und territoriale Verluste hinnehmen mussten. Nachdem BarHadad von Adad-neräri III. geschlagen wurde, gelang es Joasch, die verlorenen Städte zurückzuerobern'", Joasch unterwarf sich Adad-nöräri in Dankbarkeit und sicherte sich somit die Genehmigung Assyriens bei seinen Unternehmungen gegen Dimasqa, Ein bitterer Preis, aber unter den herrschenden Umständen sicherlich das geringste Übel. Die .Antakya-Stele" stellt ein weiteres Zeugnis der assyrischen Präsenz in der Levante dar, in diesem Fall als Schiedsrichter zwischen Attär-sumki von Arpadda und Zakkür von Hamat. Auf der Stele, die in der Nähe von Antakya gefunden wurde, regelt Samsi-ilu die Grenzziehung zwischen Arpadda und ijamat96 • Dieses Ereignis muss nach 805 stattgefunden haben, als Assyrien in der Region wieder tätig war, und 93 Nach 2 Kön 13: 4-5 hörte Gott auf Joahas und schickte einen Retter (mosia'. der Israel von Aram/Dimasqa befreite. Mehrere Kandidaten wurden für diesen Retter vorgeschlagen, aber nach der vorliegenden Rekonstruktion der Ereignisse (s. Coganl Tadmor [1988] 143) scheint Adad-nöräri III. am plausibe1sten zu sein (so auch Weippert [1992] 59 Anm. 99). Selbst wenn im Text Joasch gemeint wäre, würde der assyrische König hinter seinen Erfolgen stehen. 94 2 Kön 13: 3 u. 22. 95 2 Kön 13: 24-25. 96 RIMA 3. 104.2.
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gewiss nach den zwei Feldzügen (805, 804), die dem Reich die Kontrolle über die nördliche Levante zurückgaben", Die Grenzziehung ist höchstwahrscheinlich nach Adad-nörärfs Feldzug im Jahr 796 zu datieren", als die Region unter assyrischer Herrschaft stand". Am Ende von Adad-neräris Regierungszeit hatte Assyrien mehrere Gebiete in der nördlichen sowie südlichen Levante unter Kontrolle (Karte 4.17). Eine Annexion wurde jedoch nicht unternommen 100. Im Norden konnte Assyrien mit Kummuhu. Arpadda, Hamat, wahrscheinlich Unqi und vielleicht Sam'alla und Gargamis als Vasallen rechnen, im Süden mit Dimasqa und Bit-ijumri. Eine große Bereitwilligkeit gegenüber den Assyrern zeigten Sidünu, Surru, wahrscheinlich Arwäda und zum ersten Mal Pilistu und Udümu, indem sie alle Tribut zahlten. Ob dieser als Beweis für einen formalisierten Vasallenstatus verstanden werden kann, muss offen bleiben. Überdies ist es möglich, dass Gurgum und Meliddu, die vermutlich an der antiassyrischen Koalition von 805 und am Unternehmen gegen Zakkür teilgenommen hatten, wieder Vasallen wurden. Dass das Gleiche für Que gilt, das einen so großen Widerstand gegen Salmanassar geleistet hatte, ist weniger plausibel.
97 Die Annahme von Kuan (1995) 100, die Grenzziehung habe vor 805 stattgefunden, ist nicht akzeptabel. Da sich die Region von der assyrischen Kontrolle über mehrere Jahre hinweg hatte befreien können, ist es nicht logisch, dass man ausgerechnet Assyrien anruft, um eine regionale Angelegenheit zu lösen. Außerdem besteht sowieso schon das Problem von SamSI-ilus langer Amtszeit, die noch länger ausfallen würde, Hawkins (1982) 400. SamsI-ilu war Eponym noch im Jahr 752. 98 Dieser Meinung sind u. a. Hawkins (1982) 400 und 403, Ikeda (2003) 91 und Weippert (1992) 58-59. 99 Dass es bei der Grenzregelung um die Aufteilung von UnqilPattinu zwischen Arpadda und ijamat ging (Weippert [1992] 58-59), halte ich aus folgenden Gründen für unwahrscheinlich: 1. In der Antakya-Stele sind weder Unqi noch eine der bekannten, dort liegenden Städte genannt, sondern nur eine sonst nicht bezeugte Stadt Nahlasi; 2. Unqi ist in den Inschriften Tiglatpilesers III. als selbständige Stadt bezeugt; 3. Die territoriale Stärkung von zwei Vasallenstaaten hätte ein unnötiges Risiko für Assyrien dargestellt; 4. Im Text wird eine Grenze explizit erwähnt (fabümu), die mit der Stadt Nahlasi verbunden ist; 5. Da Nahlasi derzeit nicht lokalisierbar ist, ist jeder Vorschlag hypothetisch. Problematisch ist zwar die Tatsache, dass die Stele unweit von Antakya am Orontes gefunden wurde, d. h. im Gebiet von Unqi. Vielleicht war aber der Fundort nicht der ursprüngliche Standort der Stele. Aus all diesen Erwägungen bin ich der Meinung, dass sich die Angelegenheit auf das Gebiet, wo der Orontes nach Süden biegt, bezieht. 100 Da im Eponymenkanon mehrere neue Provinzen während der Regierungszeit Adad-nerärts III. erwähnt werden, ist mit einer administrativen Reform in den bereits eroberten Gebieten zu rechnen, Postgate (1995) 3-5. Die Territorien in der Levante wurden jedoch davon nicht betroffen.
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Schließlich wird Tabälu in den Inschriften Adad-nöräris 111. nicht dem assyrischen Einflussgebiet zugerechnet. Nach Ausweis der vorhandenen Quellen waren nach dem Feldzug von 796 bis zum Ende der Regierungszeit Adad-nöräris III. keine Kampagnen in den Westen notwendig. Von seinen zwei Nachfolgern Salmanassar IV. (781-772) und Assur-dän III. (771-754) sind jeweils drei Westfeldzüge bekannt, hauptsächlich aus dem Eponymenkanon (Tab. 4.B). Nach mehreren Kampagnen gegen Urartu, der aufsteigenden Macht zu Beginn des 8. Jhs., zog Salmanassar IV. im Jahr 775 nach Westen zum ,,Zedemgebirge" (Karte 4.18). Ob er den ijamänu (Nur Daglan) oder weiter südlich den Gabal Ansariya bzw. das Gebirge Labnäna (Libanongebirge) erreichte, ist ungewiss, ebenso die Umstände und politischen Konsequenzen der Kampagne. Im Jahr 773 fand ein Feldzug gegen Dimasqa statt, bei dem der General Samsi-ilu die Führung hatte'?', Hadiänu, der König von Dimasqa, musste Tribut zahlen und seine Tochter übergeben.". Ein Jahr später marschierte die assyrische Armee nach ijatarikka in ijamatl03 • Zwei weitere Feldzüge (765 und 755) nach ijatarikka sind für Asäur-dän III. (771-754) belegt, der in seinem letzten Regierungsjahr (754) auch nach Arpadda zog (Karte 4.19). Die Feldzüge gegen Dimasqa und ijamat zeigen die Labilität der assyrischen Oberherrschaft in der südlichen Levante. Im Norden scheint dagegen die Lage stabil zu sein, da keine Feldzüge nach ijatti bis 754fünfzig Jahre nach der letzten Kampagne in die Region (804) - bezeugt sind. Der Feldzug gegen Hadiänu im Jahr 773 dürfte die Reaktion auf einen neuen Versuch von Dimasqa, sich der assyrischen Kontrolle zu entziehen, gewesen sein. Die Schwächung von Hadiänu gab Jerobeam von Israel Anlass, die expansive Politik von Joasch fortzusetzen und weitere verlorene Territorien zu Lasten von Dimasqa zurückzuero-
RIMA 3, 105.1,4-10. Ob ijadiänu direkter Nachfolger von Bar-Hadad/Märi' war, ist nicht bekannt; s. Pitard (1987) 175-179. 103 Die Annahme, Lu'as hätte sich von ijamat getrennt und eine antiassyrische Politik ausgeübt, die den Anlass für die Feldzüge gegen sein Zentrum ijatarikka gab (Kuan [1995] 119-120), ist eine unnötige Spekulation. Dass ein Kleinstaat wie Lu'as eine antiassyrische Haltung einnahm, wohl wissend, dass sein Feind Hamat Assyrien treu blieb (so Kuan), ist nicht glaubwürdig. 101
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bern'?'. Dass Dimasqa zu dieser Zeit ein Vasall von Israel war 105 , ist dagegen auszuschließen, da Assyrien dies nicht erlaubt hätte!". Im Jahr 754 führte Aäsur-dän III. einen Feldzug gegen Arpadda, das fast sein 100. Jubiläum als assyrischer Vasall beging. Der Grund ist nicht bekannt. Vielleicht hat es mit Arpaddas Verhalten während des Feldzugs im Jahr davor gegen ijatarikka zu tun, da die assyrische Armee bei dieser Gelegenheit durch das Territorium von Arpadda marschieren musste. Vermutlich kurz nach diesem Feldzug, noch in seinem Akzensionsjahr, schloss Assur-neräri V. (753-746) einen Vertrag mit Mati'-il von Arpadda'?', den ersten von zwei Verträgen mit westlichen Vasallen, die überliefert sind 108. Dass Mati'-il militärisch geschlagen worden war, ist unwahrscheinlich - Tiglatpileser III. brauchte drei Feldzüge (742, 741, 740), um die Stadt zu erobern. Vielleicht wollte Mati'-il einfach Schlimmeres vermeiden!". Da der Vertrag leider unvollständig erhalten ist, erfahren wir ausführlich all das, was Mati'-il bei Vertragsbruch erwarten würde, aber von den Vertragsbestimmungen lediglich die Verpflichtung zur militärischen Unterstützung!". Einen dauerhaften Eindruck machten die Fluchformeln auf MätI'-il freilich nicht, da er zwölf Jahre später gegen Assyrien revoltierte'!', In der Zeitspanne zwischen 781 und 746, in der Salmanassar IV., Assur-dän 111. und Assur-nerärI V. regierten, fand keine territoriale Expansion in der Levante statt, noch wurden Gebiete in das Reich eingegliedert. Vielmehr war Assyrien damit beschäftigt, die Unabhängig104 2 Kön 14: 25 u. 28. Zu den Verhältnissen zwischen Israel und Damaskus in der ersten Hälfte des 8. Jhs. s. Kuan (1995) 121-133. lOS Pitard (1987) 177. 106 Dimasqa war vor 773 ein assyrischer Vasall und blieb es auch nach der Kampagne von 773. Selbst der neue König Assur-dän 1II. (ab 771), dessen Regierung nach dem Eponymenkanon von Revolten und Seuchen gekennzeichnet war, hätte Israel mit ins Visier nehmen können, als er gegen Hatarikka und Arpadda zog. In Frage käme also nur die Regierungszeit seines Nachfolgers Assur-nerärT V. (753-746), der nur zwei Feldzüge (gegen Narnri) unternahm. Es ist aber anzunehmen, dass Jerobeams Erfolge nicht am Ende seiner langen Regierung (bis etwa 747) stattfanden, s. Cogan/Tadmor (1988) 163-164. Die biblischen Passagen sind eher als die Rückeroberung von Territorien, die infolge der Expansionspolitik von Dimasqa verloren gegangen waren, zu verstehen, die mit der Zustimmung Assyriens erfolgte. Dass auch Gebiete in Hamat beansprucht wurden (2 Kön 14: 28), ist zu bezweifeln. 107 SAA 2,2. 108 Der zweite ist der Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Tyros (SAA 2, 6). 109 So auch S. Parpola in SAA 2, xxvii. 110 SAA 2, 2, Rs. iv, 1-3. 111 Tigl Stele, i B, 21'-23'.
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keitsbestrebungen von langjährigen (Arpadda) und verhältnismäßig neuen (Hamat, Dimasqa) Vasallen zu unterdrücken, was zu territorialen Verlusten hätte führen können und die assyrische Autorität in der Region unterminiert hätte. Eine Weltmacht, die sich als solche versteht, kann nicht ständig Rebellionen unterdrücken, sondern muss ihre Vasallen in der Hand haben. Dies war Tiglatpileser III. wohl bewusst. 4.3 Die Levante zur Zeit Tiglatpilesers 111.: Der große Anschluss Eine administrative Umstrukturierung des Reiches, so wie sie E. Forrer postuliert hat, fand während der Regierungszeit Tiglatpilesers nicht statt'P. Die von ihm durchgeführte Politik im Westland kann deswegen nicht im Rahmen einer verwaltungstechnischen Reform erklärt werden!". Diese Politik war innovativ, nicht weil der König neue organisatorische Elemente einführte, sondern weil er einen bereits existierenden Vorgang zum ersten Mal konsequent durchsetzte: die Annexion. Im Laufe von 12 Jahren (743-732) und 8 Feldzügen verloren mehrere Staaten ihre Unabhängigkeit und wurden in das assyrische Reich eingegliedert. Die Rekonstruktion der Feldzüge und der folgenden Errichtung von Provinzen wird vom fragmentarischen Erhaltungszustand der Inschriften erschwert. Dank der titanischen Arbeit von H. Tadmor liegt eine zuverlässige Edition des Materials vor, die eine weitgehende Rekonstruktion der Geschehnisse ermöglicht!". Selbst wenn einige Ereignisse zusätzlich durch die biblischen Quellen beleuchtet werden, müssen viele Detailaspekte trotzdem offen bleiben. In seinem 3. Regierungsjahr (743) muss Tiglatpileser in die Levante ziehen, um einer antiassyrischen Koalition entgegenzutreten: Sarduri von Urartu, Matt'-il von Arpadda, Sulumal von Meliddu, Tarhulara von Gurgum und wahrscheinlich Kuätaspi von Kummuhu. auf dessen Territorium sich die entscheidende Schlacht ereignete. Ob der Anstifter der Rebellion Mati'-il oder Sarduri war, ist unklar!". Sicher ist, dass Mati'112 Forrer (1920) 5-6, 49-50. Die oft zitierte Theorie von Forrer wurde von Postgate (1995) 2-5 endgültig widerlegt; s. ferner Garelli (1991). 113 So z. B. Pitard (1987) 179. 114 Tadmor (1994). 115 Matl' -i1 nach Tigl Stele, i B, 21'-22'; Sarduri nach Tigl Summ I, 20-22 und Tigl Summ 3, 15'-19'. Eine mögliche antiassyrische Koalition zwischen Matf'-il von Arpadda und einem unbekannten mannäischen Herrscher in den ersten Jahren von Tiglatpilesers Regierungszeit schlägt Fales (2003) 147 auf der Basis seiner Deutung der Bukän-Stele vor.
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il dadurch Eidbruch beging, da er den Vertrag mit Tiglatpilesers Vorgänger missachtete, und dass er gute Gründe dafür hatte. Die assyrische Politik der Annexion würde sicherlich schrittweise vorangehen und mit dem Staat beginnen, der an die westlichste assyrische Provinz angrenzte. Dieser Staat war Arpadda/Blt-Agüsi, der ehemalige Nachbar von Bit-Adini, das in die Provinz des turtanu eingegliedert worden war. Es ist daher denkbar, dass Maü'-il diese Entwicklung aufhalten wollte und dass er nach dem Machtwechsel in Assyrien!" die Unterstützung seiner Nachbarn aufsuchte, besonders die Unterstützung der einzigen Großmacht, die sich mit Assyrien messen konnte, nämlich Urartu. Nach Ausweis der assyrischen Quellen entschied sich die Schlacht zugunsten Tiglatpilesers, der gegen Tarhulara von Gurgum vorging 117. Die Hauptstadt von Gurgum wurde anscheinend verschont und das Land nicht annektiert. Die Abrechnung mit Mau'-il erfolgt in den drei folgenden Jahren (Karte 4.20). Insgesamt sind drei Feldzüge gegen Arpadda bezeugt; die ersten zwei (742 und 741) sind nur im Eponymenkanon erwähnt. Erst nach dem dritten Versuch im Jahr 740 gelang es Tiglatpileser, die Stadt zu erobern. In Arpadda empfing der Sieger den Tribut der Koalitionsteilnehmer Gurgum und Kummuhu. ebenso den von Pisiris von Gargarnis und Urikki von Que, die vielleicht an der Koalition teilgenommen hatten, und schließlich den von Rahiänu von Dimasqa und vom Herrscher von Surru'". Über das Schicksal von Mati' -il wissen wir nichts. Nachdem eine große Beute an Edelmetallen weggefiihrt wurde, wurde Bit-Agüsi annektiert!". Die Provinz wird nach ihrer Hauptstadt Arpadda benannt und der Ortsname Bit-Agüsi wird in assyrischen Texten nicht mehr benutzt'". Ein Gouverneur von Arpadda namens Zazaja ist als Eponym für das Jahr 692 belegt und ein 116 Die Regierung Assur-nerärIs V. endete nach dem Eintrag für das Jahr 746 im Eponymenkanon mit einer Revolte in Kalhu. 117 Tigl Stele, i B, 38'-42'. 118 Tigl Ann 21-25, 2'. Der Name des Königs von Surru ist nicht erhalten, es muss sich um ijI-rumu (Hiram) oder um seinen Vorgänger gehandelt haben. 119 Tigl Summ 6, 20-21; Tigl Summ 9, 24'-25'. 120 Einzige Ausnahme ist Sg Hamat, Rs. 18, wo Bft-Agüsi zusammen mit Unqi (Z. 19), ijatti und Arumu (Z. 17) genannt wird. Da Unqi zwei Jahre nach Bit-Agüsi annektiert wurde (738), werden in Sargons Stele (c. 708) Namen von Staaten benutzt, die seit dreißig Jahren nicht mehr existierten. Der Text ist nach Z. 19 nicht mehr erhalten, so dass der Kontext der Erwähnung nicht bekannt ist. Da die Stele hauptsächlich die Eroberung von (dem übrig gebliebenen, unabhängigen Teil von) ijamat behandelt, wollte der Verfasser vielleicht einen Parallelismus zu den ersten Annexionen Tiglatpilesers herstellen (Hawkins [2004] 162), und zwar in dem Sinn, dass auch ijamat als unabhängiger Staat zu existieren aufhörte.
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anderer Gouverneur wird in Sargons Korrespondenz indirekt erwähnt (Tab.4.A). Ob die Rebellion von MatI' -il und die schwierige Eroberung von Arpadda die Auslöser der Annexion waren oder ob sie von Tiglatpileser bereits geplant war, ist unbekannt. Was geschehen wäre, wenn sich MatI' -i1 weiter als treuer Vasall verhalten hätte, gehört zum spekulativen Bereich der kontrafaktischen Geschichte. Sicher ist, dass sich Tiglatpileser für Arpadda und nicht für andere Koalitionäre entschied, um die direkte Kontrolle der Region einzuleiten. Die Annexion von Arpadda muss das ganze Gebiet in Alarmbereitschaft gesetzt haben. Besonders die Nachbarstaaten Unqi und Hamat müssen sich die Frage gestellt haben, ob es sich um eine Sondermaßnahme oder um den Anfang eines größeren Unternehmens handelte. Vielleicht hätten sie sich am besten als treue Vasallen verhalten müssen, bis sich die Lage beruhigt hätte. Aber gerade diese Staaten gaben Tiglatpileser Anlass, die Annexionswelle westlich und südlich von Arpadda einzuleiten. Der Feldzug aus dem Jahr 738 war eine große Operation, deren Ergebnis die Errichtung von drei neuen Provinzen war (Kullania, Hatarikka und Simirra)!". Der Eponymenkanon nennt Kullania als Hauptziel der Kampagne, die aber dort lediglich ihren Anfang hatte. Ob Tutammu von Unqi tatsächlich Eidbruch beging, wie die Annalen uns glauben lassen, muss offen bleiben. Wahrscheinlich wurde die Hauptstadt von Unqi von Arpadda aus erobert und geplündert. Beide Städte waren ungefähr 75 km voneinander entfernt. Die neu errichtete Provinz Kullania wurde einem Eunuchen unterstellt'". Tiglatpileser zog weiter in Richtung Süden, um die Rebellion eines gewissen Azri-Jäu zu bekämpfen, der sich 19 Bezirken von ijamat bemächtigt hatte 123. Der Name von Azri-Jäus Land ist nicht erhalten, aber sein Herrschaftsgebiet muss 121 Forrers zweifelhafte Argumente für eine vierte Provinz Mansuäte (Forrer [1920] 57-59) wurden bereits von Kessler (1975) widerlegt. Es gibt jedoch andere Gründe, die für eine (spätere) Entstehung der Provinz herangezogen werden können, s. weiter unten. 122 Tigl Ann 25, 3'-12'; Tigl Summ 9, 26'-27'. 123 Folgende Identifikationen wurden bisher vorgeschlagen: 1. Asarja von Jaudu (Smith [1869], Luckenbill [1924/25], Tadmor [1961]), 2. ein König von Sam'alla/y'dy (Winckler [1893], Eissfeldt [1968] 99-115); dieser Vorschlag ist überholt, da Winckler sich auf das Fragment K 6205 berief, auf dem ein Land Jaudi genannt wird. Das Fragment gehört aber nicht zu Tiglatpileser, Na'aman (1974), Frahm (1997) 229-232, 3. ein König von ijatarikka (Na'aman [1978] 229-230, Na'aman [1995] 277). Da Tiglatpileser im Jahr 738 nichts gegen Juda unternahm (weder militärische Aktionen noch Annexion), ist die Gleichsetzung mit dem König von Juda unwahrscheinlich. Siehe Diskussion in Tadmor (1994) 273-276.
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innerhalb der aufständischen Region gesucht werden. Nachdem AzriJäu besiegt wurde, wurden diese Bezirke annektiert und in zwei assyrische Provinzen verwandelt: ijatarikka und Simirra!", Dort wurden Deportierte aus Babylonien und aus östlichen Gebieten angesiedelt'P. Der weitere Verlauf des Feldzugs ist nicht bekannt (s. Vorschläge auf Karte 4.21); freilich muss Tiglatpileser bis Simirra gezogen sein, wahrscheinlich sogar noch weiter südlich davon. Tiglatpileser III. entschied sich 738 für die Annexion von Unqi sowie der aufständischen Bezirke von Hamat. Bemerkenswert ist, dass nicht das ganze Land ijamat betroffen wurde, sondern nur ein Teil davon. Der Rest durfte als Vasall seine beschränkte Unabhängigkeit beibehalten. Nach der Tributliste von 738 zu urteilen!", hatte diese zweite Annexionsphase eine große Wirksamkeit, da alle Länder nördlich der assyrischen Provinzen Arpadda, Unqi und Hatarikka bis zu den entfernten tabaläischen Fürstentümern und Kasku Tribut leisteten (Karte 4.21). Westlich und südlich der Provinzen Hatarikka und Simirra zahlten wie bereits 740 Surru und Dimasqa ihre entsprechenden Abgaben, zudem EnI-il von ijamat127, Sibitti-bi'il von Byblos (Gubla 2), Zabibe, eine Königin der Araber, und Menaheme von Samerina/Bit-Humri
124 Tigl Ann 19, 1-12 (bes. Z. 11, wo zwei Eunuchen erwähnt werden); Tigl Summ 9, Rs. 1-2 (Z. 2, zwei Eunuchen); Tigl Summ 6, 18-19 (Simirra); Tigl Summ 8,9'. Tigl Summ 6, 20-24 bezieht sich auf die Provinzen Kullania, Arpadda und Simirra. 125 Tigl Ann 13, 3-9; s. Tab. 3.1 und Karte 3.6 fiir das Jahr 738. Gihilu, Gouverneur von ijatarikka, hatte das Eponymenamt im Jahr 689 inne; Iddin-ahhö und wahrscheinlich Mannu-kT-a\}be jeweils 688 und nach Assurbanipal. Ein weiterer Gouverneur von Simirra, Sep-Assur, ist aus einem Brief an Sargon 11. bekannt (Tab. 4.A). Nach der Korrespondenz Tiglatpilesers war Qurdi-Asäur-lämur ein wichtiger Beamter in der Levante. Obwohl sich sein Wirkungsbereich nicht eindeutig bestimmen lässt, könnte er Gouverneur von Simirra gewesen sein; s. Quellen in Tab. 4.A. Zur Provinz Simirra s. Sapin (1989) bes. 28-32; zur Geographie und aramäischen Toponymie dieser Region s. Sapin (1990). 126 Tigl Ann 13, lO-Ann 14,5; auch Tigl Stele, ii B, 5'-14' und Tigl Summ 7, Rs. 7'9'; s. Exkurs in Tadmor (1994) 265-268. 127 Die Annahme von Na'aman (1995) 276-277, Tiglatpileser III. hätte Eni-il als Herrscher des geschrumpften Staates ijamat eingesetzt, nachdem Azri-Jäu besiegt wurde, basiert auf seiner rein spekulativen Ergänzung von Tigl Ann 19,2-3 und auf der Annahme, dass Azrl-Jäu König von ijatarikka und ijamat war. Wenn dies der Fall gewesen wäre, dann hätte Tiglatpileser ijamat komplett annektiert. Es ist aber wahrscheinlicher, dass Azrl-Jäu ein bestimmtes Gebiet im nordwestlichen Hamat kontrollierte und von dort aus weitere Bezirke eroberte bzw. für eine Allianz gewann. Eni-il blieb bei dieser Angelegenheit Assyrien treu und wurde aus diesem Grund auf dem Thron gelassen.
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(Menahem von Israel)!". Die zögernden Staaten südlich von Israel sollten sich Tiglatpileser beim folgenden Feldzug unterwerfen. Nach drei Jahren Abwesenheit marschierte Tiglatpileser 734 zum fünften Mal in die Levante ein (Karte 4.22). Im Eponymenkanon ist zunächst eine Kampagne nach Pilistu genannt. Die Annalen sind für die Ereignisse dieses Jahres leider nicht erhalten und nur einige Passagen aus den "Summarylnscriptions" berichten über einzelne Episoden aus diesem Feldzug!". Da anscheinend keine beachtenswerten Aufstände nördlich des 32. Breitengrades stattfanden, zog Tiglatpileser gegen die südlichsten levantinischen Staaten 130. In Pilistu trat die assyrische Armee in ijazzat ein, nachdem sein Herrscher ijanÜDu vor Angst nach Ägypten geflohen war!", Hanünu wurde von Tiglatpileser wieder eingesetzt, die Stadt zu einem assyrischen bitkäri gemacht, eine Stele in Hanünus Palast errichtet und ein hohen Tribut nach Assyrien gebracht. Tiglatpileser zog weiter in südwestliche Richtung bis zum Nahal-Musur, wo er eine weitere Stele aufstellen ließ!", Wahrscheinlich erfolgten im Jahr 734 die Unterwerfung des arabischen Stammes Mu'na!" und die Einsetzung von Idibi'ilu als "Torwächter" im Gebiet des Nahal Mu~ur134.
Nach der Tributliste von 734 leisteten nach dem Feldzug die Länder Bit-Ammän, Ma'ab und Udümu, die philistäischen Städte ijazzat und IsqaIÜDa 1J5, Jaudu sowie Arwäda an der nördlichen Küste Tribut!", Da 128 Tadmor (1994) 274-276 (auch Tadmor [1961] 252-258) datiert Menahems Tribut ins Jahr 738 (s. auch Weippert [1973]); dagegen plädiert Shea (1978) bes. 49 für eine frühere Datierung ins Jahr 740 (s. dazu Tadmor [1994] 275f. Anm. 15). Der in 2 Kön 14: 19-20 erwähnte Tribut könnte sich nach Tadmor (1994) 276 jedoch auf eine frühere Tributsleistung im Jahr 740 beziehen. 129 Siehe die Zusammenstel1ung der Quel1en in Tab. 4.B. 110 Bei der Rekonstruktion des Feldzugs vom Jahr 734 bringt Kuan (1995) 190 Ereignisse dieser Kampagne mit denen aus den folgenden durcheinander. 131 Tigl Summ 4,8'-15'; Tigl Summ 8,14'-19'; Tigl Summ 9, Rs. 13-16. 132 Tigl. Summ. 8,18'. 133 Tigl Summ 8, 22'-23'; s. dazu Na'aman (1998c) mit hypothetischer Ergänzung. 134 Tigl Summ 4,34'-35'; Tigl Summ. 7, Rs. 6'; Tigl Summ. 13, 16'. us Die Loyalität des Mitinti von Isqalüna wird nicht lange halten, da er ein Jahr später seinen Eid brach und gegen Assyrien rebellierte, Tigl Ann 18, 8' und Tigl Ann 24, 12'. Zur Geschichte der philistäischen Städte in der neuassyrischen Zeit s. Tadmor (1966). 136 Tigl Summ 7, Rs. 7'-13'. Die Namen von (vier?) weiteren Herrschern sind nicht erhalten; möglicherweise standen auf der Liste andere philistäische Städte, wie z. B. Asdüdu und Amqarrüna, deren Tribut nach der Zeit Tiglatpilesers belegt ist; s. Tab. 3.C. Der Tribut einer philistäischen Stadt, deren Namen nicht erhalten ist, ist wahrscheinlich in Tigl Summ 9, Rs. 12 belegt.
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Jaudu während der Feldzüge von 733 und 732 nicht angegriffen wurde und Jaü-hazi (Ahas) 734 Tribut zahlte, fand die Eroberung von Gazru, die nur als ReliefdarsteIlung mit Beischrift bekannt ist 137, wahrscheinlieh im Verlauf des Feldzugs gegen Pilistu statt'". Während der Kampagne von 734 sicherte sich Tiglatpileser die Loyalität der südlichen Staaten, ohne sich ihre Gebiete einzuverleiben. Annexionen waren nicht möglich, da keine territoriale Kontinuität mit den Provinzen Simirra und ijatarikka bestand. Im Fall der transjordanischen Länder war eine Eingliederung nicht nötig, da sie sich den Assyrern gebeugt hatten, ohne dass diese sie unmittelbar angegriffen hätten. Die ganze Levante scheint unter direkter oder indirekter assyrischer Kontrolle gewesen zu sein. In den Jahren 733 und 732 führte Tiglatpileser zwei Feldzüge gegen Dimasqa, den stärksten Gegner in der Levante, durch, die mit der Annexion dieses Landes endeten. Der schlechte Erhaltungszustand der Annalen macht eine Rekonstruktion der Ereignisse sehr schwierig (Karte 4.23)139. Tiglatpilesers Gegner waren Rahiänu (Rezin) von Dimasqa, Paqaha von Bit-ijumri (Pekach von Israel), Hi-rümu (Hiram) von Surru und Mitinti von Isqalüna. In der Zeit zwischen den assyrischen Feldzügen von 734 und 733 wurde die Lage von Jaü-hazi (Ahas) von Jaudu kritisch. Rahiänu von Dimasqa und Paqaha von Blt-Humri griffen Jerusalem an, ohne es jedoch einnehmen zu können 140. Verzweifelt bat Ahas Tiglatpileser um Hilfe und sandte ihm ein (Bestechungsjgeschenk'". Auf diese Weise ist in der hebräischen Bibel der Angriff Tiglatpilesers 142 und der Fall von Dimasqal" begründet!".
BarnettlFalkner (1962) pl. 62 (oberes Register); Tigl M 11.3, I. Tigl Summ 8, 20'-21' und Tigl Summ 9, Rs. 23-25 berichten, dass ein Herrscher (Name und Land nicht erhalten), der sich dem Vorgänger Tiglatpilesers nicht unterworfen hatte, Gesandte schickte, um seine Untertänigkeit zu bekunden, nachdem er von den assyrischen Eroberungen in der Region erfahren hatte. Dieses Ereignis könnte 738, aber auch 733-732 stattgefunden haben. 139 Es ist daher nicht möglich die militärischen Aktionen, die während der Feldzüge von 733 und 732 stattgefunden haben, weder einer noch welcher Kampagne zuzuordnen. Bei der Abfolge der historischen Ereignisse folge ich hauptsächlich Tadrnor (1994) 234-235 und 279-282, dessen plausibler und kohärenter Rekonstruktion ich zustimme; s. auch Rainey/Notley (2006) 230-232 und Greene (2004). 140 2 Kön 16: 5; Jes 7: 1-6. Mit dem Angriff der beiden Alliierten auf Ahas' Vorgänger Jotham (2 Kön 15: 37) begann der sogenannte syrisch-ephraimitische Krieg. Schwere Verluste auf der Seite Judas werden in 2 Chr 28: 5-8 vermerkt. 141 2 Kön 16: 7-8; 2 Chr 28: 16. 142 Tiglatpilesers Feldzug war vielmehr darauf gerichtet, Dimasqa zu schwächen als Juda zu helfen; s. Galil (1992) 60f. 143 2 Kön 16: 9-10. lJ7
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Die Motive für den syrisch-ephraimitischen Krieg werden in der hebräischen Bibel nicht erwähnt. Unabhängig davon, ob Rezin und Pekach Juda für eine antiassyrische Koalition gewinnen wollten'" oder ob der Krieg allein einen lokalen Hintergrund hatte!", müssen die Verbündeten nach dem Angriff auf einen assyrischen Vasallen mit einer militärischen Reaktion gerechnet haben!", Von der assyrischen Seite gesehen, wären der Angriff auf Juda und die expansionistischen Ansprüche von Rezin und Pekach, die zu einer Destabilisierung der Region führen konnten, Grund genug für einen Feldzug gewesen. Die Teilnahme weiterer Verbündeter wie Hiram von Tyros und Mitinti von Isqalüna, die keine territorialen Interessen in Bezug auf Juda hatten, lässt zumindest an eine Erweiterung des Konfliktes vor dem Hintergrund der assyrischen Expansion denken!". Nach der Belagerung von Dimasqa und der Verwüstung seiner Umgebung im Jahr 733 149 , wurden militärische Aktionen gegen Galiläa und Gilead untemommen", die mit der Annexion von Teilgebieten Israels endeten!", Pekach wurde ermordet und von Awsea' (Hoschea) gefolgt, der nach den assyrischen Quellen von Tiglatpileser eingesetzt wurde'P.
144 Nach 2 ehr 28: 20 zog Tiglatpileser gegen Ahas, statt ihn zu unterstützen. Diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen, da sonst keine militärischen Aktionen in Juda bezeugt sind. Außerdem wurde Juda nach den Feldzügen von 733 und 732 nicht annektiert. Das Land wurde wahrscheinlich nur mit einem hohen Tribut belastet. Der Verfasser des biblischen Textes wollte den Sünder Ahas bestrafen und hat daher eine Strafaktion durch Tiglatpileser erfunden. 145 Dies wurde von Begrich (1929) 235 vorgeschlagen und seitdem von den meisten Forschern übernommen, z. B. Kuan (1995) 188. 146 u. a. Oded (1972), Tomes (1993), s. auch Ehrlich (1991) 53. 147 Wenn der Angriff gegen Jerusalem vor der Tributzahlung Ahas' im Jahr 734 stattgefunden hätte, wäre Tiglatpileser während des Feldzugs von 734 nicht untätig gegen die Verbündeten geblieben. 148 Zur Rolle der philistäischen Städte im syrisch-ephraimitischen Krieg s. Ehrlich (1991). 149 16 Bezirke von Dimasqa sollen zerstört worden sein, Tigl Ann 23, 1'-17'; chronologische Reihenfolge nach Tadmor (1994) 279. ISO 2 Kön 15: 29. Die erwähnten Ortsnamen sind 'Iyyön, 'Abel-bet-mavkä, Yänöah, Qedes, Häsör (Hazor), Gil'äd (Oilead) und Gälil (Galiläa). Weitere Orte in Galiläa sind in Tigl Ann 18,3'-7' und Tigl Ann 24, 3'-11' genannt: ijinatuna, Jatbite, Arumä und Marum. Außerdem dürfte die Stadt Astartu angegriffen worden sein, deren Eroberung nur aus einem Relief mit Beischrift bekannt ist, BarnettlFalkner (1962) pl. 59 (0. R.), Tigl M II.2, 1. 151 Tigl Ann 18; Tigl Ann 24; Tigl Summ 4, 15'-17'; Tigl Summ 9, Rs. 9; Tigl Summ 13, 17'-18'. 152 Tigl Summ 4, 17'-18'; Tigl Summ 9, Rs. 10-11. Nach 2 Kön 15: 30 wurde Hoschea König, indem er Pekach umbrachte.
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DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
Ein Teil von Israel durfte weiter als assyrischer Vasall existieren'". Im Jahr 732 wurde die Stadt Dimasqa erobert und das Land annektiert. Es entstand die Provinz Dimaäqa'"', Ahas besuchte Tiglatpileser in Dimasqa, wo er einen Altar sah, den er in Jerusalem nachbauen Iieß 155• Veränderungen wurden im Tempel unternommen und das neue Kultobjekt ersetzte den bronzenen salomonischen Altar''". Wahrscheinlich wurden im Jahr 733 militärische Operationen im Gebiet des Gabal al-'Arab (Hauränu) gegen Samsi, Königin der Araber, durchgeführt, die sich den Assyrern unterwarf'". Samsi durfte weiterhin über ihre Stämme regieren, doch unter der Aufsicht eines assyrischen Gesandten. Da in den Annalen von einem Eidbruch die Rede ist, müssen wir annehmen, dass während des Feldzugs von 734 Samsi dem assyrischen König Treue schwor!". Die Tributzahlung anderer arabischer Stämme!" sowie die Abrechnung mit Hiram von Tyros'P" erfolgten 733 oder 732. Im Laufe der Feldzüge von 733 oder 734 wurde eine phönizische Stadt eingenommen und das Territorium der Provinz Simirra im Süden erweitert'?'. 151 Der Tribut von Hoschea ist in Tigl Summ 4, 18'-19' belegt. Nach Tigl Summ 9, 11' scheint Hoschea vor Tiglatpileser in der Stadt Sarrabänu in Babylonien aufgetaucht zu sein. 154 Tigl Summ 4,6'-8'; Tigl Summ 9, Rs. 3-4. 155 2 Kön 16: 10-16. 156 2 Kön 16: 17-18. Dass die Veränderungen im Tempel auf Wunsch des assyrischen Königs durchgefiihrt wurden, wie in 2 Kön 16: 18 berichtet, entspricht kaum der religiösen Politik Assyriens, das sich in die religiösen Angelegenheiten der unterworfenen Völker nicht einmischte, Cogan (1974) 60--61. Wie der Altar und der Tempel in Jerusalem aussahen, war für Tiglatpileser unwichtig. Nur die Beute zählte und in diesem Zusammenhang dürften die "Änderungen" im Tempel zu erklären sein (vgl. 2 Chr 28: 21), s. CoganITadmor (1988) 190 u. 192-193. In 2 Chr 28: 23-25 wird geschildert, wie Ahas sündigte, indem er den Göttern von Dimasqa opferte und die Geräte im Tempel zerschlug. 151 Tigl Summ 4,19'-27'; Tigl Summ 7, Rs. 1'-2'; Tigl Summ 8, 24'-27'; Tigl Summ 9,17'-33'; Tigl Summ 13,3'-7'. 158 Tigl Ann 23, 18'. Zur Samsi-Episode s. Eph'al (1984) 83-87. 159 Tigl Summ 4, 27'-33'; Tigl Summ 7, Rs. 3'--6'; Tigl Summ 9, Rs. 30-31; Tigl Summ 13,8'-15'. 160 Tigl Summ 9, Rs. 5-8; wahrscheinlich auch in Tigl Summ 8, 10'-13', Tadmor (1994) 282. Dagegen denkt Na'aman (1995) 269 (mit älterer Literatur auf S. 268), dass Israel gemeint sein könnte; ferner Kuan (1995) 166. 161 Tigl. Summ. 8, 1'-9'. Da der Text unvollständig ist, wurden mehrere Vorschläge gemacht (s, Kuan [1995] 164-166, Na'aman [1995] 268-269). Die Erwähnung von qabal tämtim "inmitten des Meeres" in Z. 4' hat eine Identifikation mit Arwäda (Tadmor [1994] 282) oder Surru (Na'aman [1995] 269-271; seine Argumente gegen Arwäda sind aber nicht überzeugend) sehr gefördert. Wie Kuan (1995) 166 aber zu Recht bemerkt, ist es nicht sicher, dass sich qabal ümti auf die eroberte Stadt bezieht.
DIE LEVANTE ZURZEIT TIGLATPILESERS III.
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Der Feldzug im Jahr 732, der 41. neuassyrische Westfeldzug, stellte Tiglatpilesers letzte militärische Intervention in der Levante dar. Zwischen 740 und 732 wurde ein großer Teil der Region zum ersten Mal in das assyrische Reich eingegliedert. Die Anzahl der Provinzen kann nur indirekt ermittelt werden, da der Akt der Errichtung nur in einigen Fällen bezeugt ist. Der bedeutendste Versuch, diese Provinzen zu bestimmen, stammt von E. Forrer'P, Obwohl viele Aspekte seiner Rekonstruktion heute noch gültig sind, wurde sie meistens kritiklos übernommen'P und die meisten Karten der assyrischen Levante basieren auf seiner Arbeit'P', Entsprechend der in den vorherigen Seiten präsentierten Abfolge der Ereignisse ist die Errichtung folgender Provinzen zu verzeichnen: Arpadda im Jahr 740 165, Kullania l66, ijatarikka l 67 und Simirra'" 738, Dimasqa"? 732. Zwischen 733 und 732 wurden Teile des nördlichen israelitischen Staats eingegliedert'?" und die Provinz Simirra erweitert'?' . Nach dem Sieg über Pekach annektierte Tiglatpileser nicht das ganze Land Israel, sondern verschonte den südlichen Teil um die Hauptstadt Samerlna'P, wo Hoschea als assyrischer Vasall bis zur Annexion im Jahr 720 regieren sollte'", Eine der auf israelitischem Territorium erForrer (1920) 5lK'i3. z. B. Aharoni (1979) 374 mit Anm. 138. Eine Ausnahme bildet die Diskussion über die im Jahr 738 entstandenen Provinzen von Kessler (1975). 164 z. B. TAVO Karte B IV 15; Otzen (1979) 252; Aharoni (1979) 375; kürzlich Rainey/Notley (2006) 233. 165 Tigl Summ 6, 20-21 (Eunuchen fiir Bit-Agüsi/Arpadda und Unqi/Kullania); Tigl Summ 9, 24'-25' (1 Eunuch). 166 Tigl Ann 19, 11 (2 Eunuchen für ijatarikka und Kullania); Tigl Ann 25, 11'-12' (Eunuch); Tigl Summ 6, 20-21 (Eunuchen fiir Bit-Agüsi/Arpadda und Unqi/Kullania); Tigl Summ 9, 26'-27' (1 Eunuch fiir Unqi/Kullania). 167 Tigl Ann 19, 11 (2 Eunuchen für ijatarikka und Kullania); Tigl Summ 9, Rs. 1-2 (2 Eunuchen für ijatarikka und Simirra). 168 Tigl Summ 6, 22-24 (1 Eunuch); Tigl Summ 9, Rs. 1-2 (2 Eunuchen für ijatarikka und Simirra), 169 Tigl Summ 4, 6'-8' (Anzahl der Eunuchen nicht erhalten); Tigl Summ 9, Rs. 3--4 (1 Eunuch). 170 Tigl Summ 4, 15'-19'; Tigl Summ 9, Rs. 9-11 (in beiden Fällen keine Angaben über die eingesetzten Autoritäten). 171 Tigl Summ 8, 8'-9'. 172 Tigl Summ 13,17'-18'. l7J Es gibt Hinweise dafür, dass eine Teilung Israels bereits früher stattgefunden hat. Zwischen Menahem und Hoschea sollen Pekachja (2 Kön 15: 23) und Pekach (2 Kön 15: 27) jeweils 2 und 20 Jahre regiert haben. Da aber nach den assyrischen Quellen Menahem im Jahr 738 (wahrscheinlich seinem letzten Regierungsjahr) und Hoschea 732 (seinem ersten Regierungsjahr) Tribut leisteten, bleiben höchstens 5 Jahre für Pekachja und Pekach. Ein Fehler bei der Angabe der Regierungsjahre von Pekaeh (20 statt 2) ist 162 163
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DIEASSYRISCHE EROBERUNG DERLEVANTE
richteten Provinzen muss die aus späteren Texten bekannte Provinz Magidü gewesen sein. Itti-Adad-anenu, Gouverneur von Magidü, war im Jahr 679 Eponym. Die Existenz einer Provinz Du'ru um die gleichnamige Stadt herum wird seit Forrers Vorschlag'?" immer wieder behauptet'". Forrer interpretierte den Ausdruck derek:hajjäm in Jes 8: 23 als "Weg am Meer", d. h. als das Küstengebiet, das Israel kontrollierte. Davon leitete er die Errichtung einer assyrischen Provinz Du'ru ab, die sich vom Karmel bis nördlich von Jappü erstreckt haben soll. In den assyrischen Quellen gibt es aber keinen Beleg für eine Provinz Du'ru. In geographischen Listen, die nicht nur Provinzen auflisten, wird Du'ru zwischen Mansuate und Subat!" bzw. zwischen Dimasqa und Magidü erwähnt'?". Forrer interpretierte diese Listen als administrative Provinzverzeichnisse, was seine Auffassung der biblischen Passage zu untermauern schien. Die genannten Listen können nicht als Beweis für die Existenz einer Provinz Du'ru betrachtet werden und Forrers Deutung von derck hajjäm ist eine Überinterpretation des Textes. Ich halte es deswegen für ratsam, die assyrische Provinz Du'ru aus den Karten zu streichen!". Das gemeinte Gebiet gehörte der Provinz Magidü'?", Eine weitere von Forrer postulierte Provinz im ehemaligen Territorium von Israel ist Gal'adi!", Der Vorschlag basiert auf einer Emendation in einer der erwähnten geographischen Listen'!', die durch Kollation nicht bestätigt wurde'". Auch die bereits erwähnte Passage ausgeschlossen, da in 2 Kön 16: 1 der Regierungsantritt Ahas' von Juda mit dem 17. Jahr von Pekach synchronisiert wird. Pekach könnte bereits während der Regierungszeit Jerobeams 11. über manche israelitischen Gebiete (Gilead?) geherrscht haben und diese Zeit vor seiner Thronbesteigung in Samaria als Nachfolger von Peckachja mitberücksichtigt worden sein; s. dazu Cogan/Tadmor (1988) 173-174, Oded (1972) 162. 174 Forrer (1920) 60--61. 175 z. B. Galling (1938) 82, Alt (1953) 157, Aharoni (1979) 375, Liverani (2003) 162, Otzen (1979) 262, RaineylNotley (2006) 233, TAVO Karte B IV 15, Zertal (2003) 283. 176 SAA 11, 1, Rs. i, 11. 177 SAA 11,2, ii, 3. 178 Du'ru wird zusammen mit Akku im Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Tyros (SAA 2, 5, iii, 19') unter den Handelszentren genannt, zu denen der König von Tyros Zugang haben konnte. Darunter zählten auch die Handelszentren an der phiIistäischen Küste sowie alle Küstenstädte im assyrischen Gebiet. Da Du'ru nicht unter diesen Städten aufgeführt wird, kann sie schwerlich eine Provinzhauptstadt gewesen sein. 179 So auch Radner (2006a) 66. IBO Forrer (1920) 61; s. auch u. a. Aharoni (1979) 375, Liverani (2003) 162, Otzen (1979) 262, RaineylNotley (2006) 233, TAVO Karte B IV 15. Uf1lgal-'a-za. 181 Forrer(1920) 54,K. 1521,ii,9 182 SAA 11,2, ii, 7 lies [x] x GAL-KAR (rab kän).
DIELEVANTE ZURZEITTIGLATPILESERS 111.
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Jes 8:23 wird als Beweis für diese Provinz herangezogen'P, Das Gebiet des israelitischen Gilead!" wurde tatsächlich im Jahr 733 oder 732 von Tiglatpileser angegriffen und erobert. In den assyrischen Quellen gibt es jedoch keinen eindeutigen Hinweis für die Annahme einer Provinz Gal'adi!". Wahrscheinlich gehörte dieses Gebiet zur Provinz Qaminu, Die Provinz Qaminu ist durch die Erwähnung eines Gouverneurs (bel päfJitJ) in einem Verwaltungstext bezeugt!". In einer der genannten geographischen Listen wird der Ortsname zwischen Dimasqa und Hamat genannt!", Die Errichtung dieser Provinz ist nicht belegt!". Es ist denkbar, dass sie zur Zeit der Annexion von Dimasqa entstand, als Tiglatpileser das Gebiet im Ostjordanland südlich von Dimasqa einnahm'". Keine weiteren Provinzen werden in Tiglatpilesers Inschriften explizit genannt. Die genauen Grenzen der errichteten Provinzen sind nicht bekannt. Wenn Dimasqa und Simirra sowie der südliche Teil von ijamat gemeinsame Grenzen besaßen, hätte das Territorium des Reiches keine Lücken aufgewiesen. Es ist trotzdem möglich, dass zwei weitere Provinzen infolge der Feldzüge gegen Mansuäte und Subat errichtet wurden. Eine Provinz Mansuäte ist im Jahr 680 bezeugt, als deren Statthalter Danänu das Eponymat ausübte (Tab. 4.A). Mehrere Urkunden aus der Regierungszeit Asarhaddons datieren aus diesem Jahr 190 • Der
183 Aharoni (1979) 374. Nach Aharoni sind hier die Provinzen Du'ru tdcrck hajjäm, "Weg am Meer"), Gal'adi (eber hayarden, "das Land jenseits des Jordan") und Magidü (fflif haggoim, "Galiläa der Nationen") gemeint. 184 Gilead war von Jerobeam 11. zusammen mit anderen Territorien, derer sich Dimasqa bemächtigt hatte, zurückerobert worden, 2 Kön 14: 25 (von L'bö' hämät - nA Labä'u - bis zum Toten Meer). In Am 6: 13 wird die Rückeroberung von Lö' däbär (vielleicht Umm ed-Dabar, s. Aharoni [1979] 343-344) und Qarnayim (nA Qaminu) erwähnt. 185 So auch Na'aman (1995c) 110 Anm. 12. Einen möglichen Hinweis könnte die fragmentarische Passage Tigl Summ 4, 6'-8' liefern. In Z. 6' werden Städte an der Grenze von Blt-Humri genannt, darunter Gal'adi. In Z. 7' wird das ganze Land Blt-Hazä-il und in Z. 8' die Einsetzung von einem oder mehreren Eunuchen erwähnt (die Anzahl ist leider nicht erhalten). Im letzten. Fall könnte sich einer der Eunuchen auf eine Provinz Gal'adi bzw. auf die Provinz Qarnlnu bezogen haben. 186 SAA 7, 136, ii, 4'. 187 SAA 11, I, Rs. i, 7'. 188 s. Radner (2006a) 61 f. 189 Qarnlnu ist in den Inschriften Tiglatpilesers nicht bezeugt; die in Tigl Stele, ii B, 7' und auch in SAA 13,86, 14 erwähnte Stadt Qarnö 1 lag wahrscheinlich in Bit-Agüsi oder Unqi und ist mit Qarninu nicht identisch. 190 SAA 6, 202, Rs. 10; SAA 6, 257, Rs. 17; SAA 6, 259, Rs. 9. Auch in SAA 13, 85, Rs' 4 genannt.
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DIEASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
Ortsname kommt in geographischen Listen zwischen Hatarikka und Du'ru 191 bzw. zwischen Magidü und Simirra'? vor. Der früheste Beleg für diese Stadt ist ihre Erwähnung im Eponymenkanon als Ziel des ersten Westfeldzugs von Adad-neräri III. im Jahr 796. In einem fragmentarisch erhaltenen Verwaltungstext aus der Zeit Sargons 11., der offenbar nur Provinzen auflistet, ist Mansuäte zwischen Subat und Hatarikka bezeugt!". Zuletzt ist Mansuäte in einem Brief aus der Zeit Tiglatpilesers III. belegt!". Dieser Text bietet leider keinen eindeutigen Beweis dafür, dass Mansuäte damals eine Provinz war. Bislang konnte Mansuäte nicht endgültig lokalisiert werden. Wenn die vorgeschlagene Identifikation mit Masyäf ca. 45 km westlich von Hamäh, stimmt, hätte die Stadt im ehemaligen Territorium von Hamat gelegen. Eine Annexion könnte dann 738 stattgefunden haben, da Tiglatpileser auf diesem Feldzug mit den aufständischen Gebieten in ijamat abrechnet. In den Inschriften ist aber nur von Hatarikka und Simirra die Rede. Vielleicht wurde das Gebiet um Mansuäte im Zusammenhang mit der Erweiterung des Territoriums der Provinz Simirra annektiert oder verwaltungstechnisch umstrukturiert. Wenn sich aber Mansuäte in der südlichen Beqa' befand!", gehörte sie zu Dimasqa, so dass eine Eingliederung erst im Jahr 732 zu erwarten wäre. Solange die Stadt nicht eindeutig lokalisiert werden kann, kann das Problem nicht gelöst werden. Geht man davon aus, Mansuäte zu Hamat gehörte, ergibt sich eine weitere Möglichkeit, nämlich dass Sargon im Laufe der Eroberung von ijamat die Provinz errichtete (s. u.). Die Provinz Subat ist aus der Zeit Sanheribs bekannt; ihr Gouverneur Mannu-kI-Adad(-milki) war Eponym im Jahr 683. Die Briefe des Belliqbi an Sargon 11. zeigen, dass Subat schon damals in das assyrische Verwaltungssystem integriert war''", Aus dieser Zeit stammt auch der bereits erwähnte Verwaltungstext, in dem Subat zusammen mit anderen Provinzen aufgelistet ist'?'. Zur Zeit Assurbanipals wird ijarge als Be191 SAA 11, I, Rs. i, 10'. 192 SAA 11,2, ii, 5. 193 SAA 11,6,8'. In einem weiteren administrativen Text mit Namen von Provinzen, wird Mansuäte zwischen Magidü und Simirra erwähnt, SAA 7, I 16, 7'. 194 CTN 5, 180f., 7'-8'. Der Name des Absenders ist nicht erhalten; er erwähnt lediglich, dass der Sänger tJanÜllu vor der Stadt Mansuäte zu ihm kam. 195Donner (1970) 56, Eiliger (1947)104 ff., Millardffadmor (1973) 63, Na'aman (1995) 104 mit Karte aufS. 105, Weippert (1992) 50 ff. 196 SAA 1, 177 und 179; Bel-liqbi war wahrscheinlich der Gouverneur von Subat. 197 SAA 11,6,7', zwischen Kullania und Mansuäte,
DIE LEVANTEZUR ZEIT TIGLATPILESERS 1Il.
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zirk (nagiu) von Subat bezeichnet'". In einer geographischen Liste ist Subat zwischen Du'ru und Hamat genannt!". Der Ort wird allgemein in der südlichen Beqa' lokalisiert. Sein Territorium befand sich dementsprechend im Einflussbereich von Dimasqa, so dass eine Annexion im Jahr 732 höchstwahrscheinlich ist. Die Annahme einer Provinz Häurlna in der südlichen Levante geht auf einen Vorschlag von E. Forrer zurück'?", Er beruht aber auf einer Verwechslung zwischen der Stadt tJäurina (1) in der syrischen Wüste?" und der Provinz Häurina (2) in der Region von Harränu. ijäurina (1) könnte westlich von Palmyra gelegen haben202 oder einfach ein Fehler für Hauränu (Gabai ad-Durüz) sein 203 • Eine von Tiglatpileser 111. errichtete Provinz Häurfna in der südlichen Levante gab es nichr'". In den Annalen Tiglatpilesers wird berichtet, dass der König Deportierte aus Babylonien und dem Osten in Tu'immu ansiedelte (Tab. 3.1, Karte 3.6). Der verwendete Ausdruck ist ina pifJat uruTu'imme205 • Tu'immu lag in Bit-Agüsi, doch ist seine genaue Lage unbekannt'?'. Da in den neuassyrischen Quellen pifJatu meistens für eine assyrische Provinz steht, während nagiu den Bezirk innerhalb eines Gebiets bezeichnet, stellt sich hier die Frage, ob Tu'immu eine neu errichtete Provinz/?' oder ein Bezirk der Provinz Arpadda war'". In der Iran-Stele Tiglatpilesers wird Tu'immu unter den Orten genannt, die 738 annektiert wurden''". Die Einnahme von Bit-Agüsi im Jahr 740 wird in der glei-
Asb A, vii, 114. SAA 11, 1, Rs. i, 12'. In dem bereits erwähnten Verwaltungstext SAA 7, 116, 10' steht Subat zwischen ijatarikka und Sam'alla, in Rs. 11 zwischen ijatarikka und Simirra. 200 Forrer (1920) 62f.; s. auch u. a. Aharoni (1979) 375, Liverani (2003) 162, Otzen (1979) 262, RaineylNotley (2006) 233. 201 Asb A, vii, 111. 202 Delitzsch (1881) 297 schlug Hawärin, ca. 110 km westlich von Palmyra, vor. 201 RlA 4, 176, s. v. ijaurTna (1. N. Postgate). 204 Gegen Radner (2006a) 58-61. In Asb A, vii, 111 werden Kämpfe gegen die Araber "im Bezirk von ijiiurTna" (ina nage sa ij.) genannt. ijiiurTna bzw. ijauränu könnte ein Bezirk der Provinz Subat oder Dimasqa gewesen sein; s. Kap. 4,4.4.3.3. 205 Tigl Ann 13, 6-8, auch in Tigl Ann 3, 1. 206 Vielleicht Tawwiimi, etwa 25 km südwestlich von Aleppo; weitere Lokalisierungsvorschläge sind Tall Ta'am (Lemaire/Durand [1984] 75 mit Karte auf S. 78f.) und die nördliche Grenze von Bü-Agüsi, nicht weit von TiI-karme in Gurgum (Na'aman [1998a] 16); s. Komm. in RGTC 7/1, 259f., s. v. Tu'immu. 201 Weippert (1982) 404 Anm. 11. 208 Na'aman (1998a) 16, Tadmor (1994) 67 (Übersetzung von Z. 8), RGTC 8, 313f. 209 Tigl Stele, ii B, 5'-15' (Tu'immu in Z. 14'). 198
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chen Inschrift separat erwähnf'", Einen möglichen Beleg für eine Provinz Tu'immu bietet eine Urkunde aus der Zeit Sargons 11., auf deren Vorderseite nur Provinznamen stehen?", Diese denkbare Provinz Tu'immu ist mit der Provinz Tumme im Zagros-Gebirge nicht zu verwechseln. Eine problematische Stelle könnte einen weiteren Hinweis für die Existenz einer Provinz Tu'immu liefenr'". In der Summary Inscription 4 wird die Einsetzung von sechs Eunuchen in den Provinzen, die vor 733 geschaffen wurden, erwähnt'!', Da 734 keine Annexionen durchgeführt wurden, müssen die 740 und 738 errichteten Provinzen gemeint sein. Davon kennen wir mit Sicherheit nur vier: Arpadda (740), ijatarikka, Kullania und Simirra (738). Wenn Tu'immu im Jahr 740 bzw. 738 und Mansuäte (gehörig zu Hamat) im Jahr 738 errichtet worden wären, wäre das Enigma der 6 Eunuchen gelöst. Zusammenfassend: Während der Regierungszeit Tiglatpilesers 111. wurden die Provinzen Arpadda (740), Hatarikka, Kullania und Simirra (738), vielleicht Mansuäte und Tu'immu (740/738) sowie Magidü, Dimasqa, Qarninu und Subat (732) errichtet. Die Provinzen Du'ru, Gal'adi und ijäurina gab es nicht (Karte 4.24). Durch die Entstehung dieser 8 (eventuell 10) Provinzen hörten die Staaten Bit-Agüsi, UnqilPattinu und Dimasqa auf zu existieren, während Hamat und Bit-Humri beachtliche territoriale Verluste hinnehmen mussten. Die restlichen Staaten und Stadtstaaten unterwarfen sich dem assyrischen Herrscher und zahlten Tribut. Trotz dieser Annexionspolitik, die eine klare Botschaft verkündete, konnte die Region nicht vollständig bezwungen werden. Die Gefahr von Aufständen und der Bildung einer antiassyrischen Koalition war noch nicht gebannt.
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Tigl Stele, ii H, 4'. CTN 3, 86, 14. s. Radner (2006a) 63. Tigl Summ 4, 1'-5',
DIE LEVANTE NACHTIGLATPILESER III.
227
4.4 Die Levante nach Tiglatpileser 111.: Die Abrechnung mit den Unbeugsamen
4.4.1 Die Westfeldzüge Sslmsnssssrs Levante
v.: Aufstand in
der südlichen
Aus der Regierungszeit Salmanassars V. (727-723) sind keine Königsinschriften erhalten. Jeder Rekonstruktionsversuch der historischen Ereignisse basiert auf den Angaben der Babylonischen Chronik'", der hebräischen Bibe1215 und der klassischen Quellen'!", die weder eindeutig noch leicht miteinander zu vereinbaren sind. Hinzu kommt noch Sargons Behauptung, SamerIna selbst erobert zu haberr'!". Viele Rekonstruktionen wurden für die Eroberung dieser Stadt vorgeschlagen, doch die von H. Tadmor ist m. E. die kohärenteste und plausibelste von allerr'", Die Anzahl der Feldzüge muss trotzdem offen bleiben. Es wurden keine Annexionen während der fiinfjährigen Regierungszeit Salmanassars V. durchgefiihrt, doch gelang es diesem Herrscher, Samerina zu erobern. Sein früher Tod setzte aber das ganze Unternehmen aufs Spiel und die Annexion Samerinas, d. h. des noch nicht angegliederten Teils Israels, fand erst 720 im zweiten Regierungsjahr Sargons 11. statt'". Nach Ausweis der babylonischen Chronik regierte Salmanassar V. fiinf Jahre und eroberte SamerIna. Eine Regierungszeit von fiinf Jahren wird auch im entsprechenden, leider nur unvollständig erhaltenen Passus des Eponymenkanons angegebenf". Die Präposition ana in den Einträgen für das 1., 3., 4. und 5. Jahr deutet auf Feldzüge, deren Ziele nicht mehr lesbar sind. Für das 2. Jahr ist nur j.[...] erhalten, wofiir eine Ergänzung j.[na mäh] "im Lande" möglich ist. Stimmt diese Ergänzung, dann hätte Salmanassar V. in seinem 2. Regierungsjahr keinen Feldzug durchgefiihrt. Nach der hebräischen Bibel leistete Hoschea Tribut, als
TCS 5,73, i, 27-30 (Chronik 1). 2 Kön 17: 1--6; 2 Kön 18: 9-12. 216 Josephus Ant. 9.14.1-2, 277-287. 217 SgF Prunk, 23. 218 Tadmor (1958) 34-39 u. Cogan/Tadmor (1988) 197-201. Becking (1992) bes. 3~5 bestätigt die Hypothese von Tadmor und bietet ausführliche Literatur zu anderen Vorschlägen. Auch Fuchs (1994) 457-458 unterstützt die Rekonstruktion von Tadmor. Zu der eisenzeitlichen Schicht mit Hinweis auf eine Zerstörung der Stadt, die nicht zwingend den Assyrern zuzuweisen ist, s. Tappy (2001) 351-441 mit Diskussion der älteren Interpretationen. Zur Eroberung Samarias s. ferner Hayes/Kuan (1991), Na'aman (1990) und Timm (1989/90). 219 SgF Ann, 10-17. 220 Millard (1994) 45-46. 214 215
228
DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
Salmanassar V. nach Israel zog (2 Kön 17: 3). Danach weigerte sich Hoschea, den jährlichen Tribut weiter zu zahlen/" und bat den König von Ägypten um Hilfe. Salmanassar erfuhr über die Rebellion und ließ Hoschea gefangen nehmen (2 Kön 17: 4). Er zog nach Samerina und belagerte die Stadt über drei Jahre (2 Kön 17: 5). Schließlich nahm er sie ein und deportierte die Bevölkerung nach Nordmesopotarnien und Medien (2 Kön 17: 6)222. Sargon 11. rühmt sich seinerseits, Samerina in seinem Thronbesteigungsjahr (722) erobert, seine Bevölkerung deportiert (SgF Ann., 10-16)223 und das Gebiet zu einer assyrischen Provinz gemacht zu haben (SgF Ann, 16-17f24. In seinem zweitenpaJii(720) ist ein von Ilu-bi'dl von ijamat geführter Aufstand bezeugt, in welchen auch Arpadda, Simirra, Dimasqa und Samerina verwickelt waren (SgF Ann, 23_25)225. Im 7. palfi werden Araber in Samerina angesiedelt (SgF Ann, 120-123)226, Josephus' Erzählung der Eroberung von Samaria wiederholt die Angaben der biblischen Quellen/". Anschließend zitiert er aber Menander, der die historischen Aufzeichnungen der Tyrer ins Griechische übersetzte, und weist Salmanassar V. Feldzüge gegen Phönizien und Tyros ZU228. Während einer Kampagne gegen Phönizien habe der assyrische König alle Städte unterworfen und sei nach Abschluß von Friedensverträgen nach Assyrien zurückgezogen. Da Eloulaios von Tyros Territorium hätte einbüßen müssen, habe er rebelliert und dies sei der Anlass für eine entsprechende Kampagne gegen Tyros gewesen. Nachdem die Assyrer eine Seeschlacht verloren hätten, habe die fünfjährige Belagerung von Tyros begonnen. Über diese vermeintlichen Feldzüge Salmanassars V. sind wir nur von Josephus unterrichtet. Die Passage lässt Auch in Sg Clh D, iv, 25-29 erwähnt. Auch 2 Kön 18: 9-11. 22J Auch SgF Prunk, 23-24 u. Sg Clh D, iv, 30-36. Die Eroberung von Bit-Humri wird allgemein in SgF Zyl, 19 erwähnt. 224 Auch SgF Prunk, 24-25 u. Sg Clh D, iv, 37-41. m Auch SgF Prunk, 33-35 u. Iraq 37, 12ff., 17-28. Der Aufstand von Jaü-bi'di/Ilubi'dl wird kurz in Sg Wi, 168 ff., 8 genannt, wo sich Sargon auch als Unterwerfer von Jaudu (!) bezeichnet. 226 Auch SgF Zyl, 20. Die Ansiedlung von Deportierten aus anderen Gebieten wird auch in Sg Clh D, iv, 38-39 erwähnt. 227 Josephus Ant. 9.14.1,277-282. 228 Josephus Ant. 9.14.2, 283-287. Im Zitat von Menander werden die Taten einem assyrischen Herrscher namens Selampsas zugeschrieben (Josephus Ant. 9.14.2, 284), während Josephus von einem Salmanassou spricht (Josephus Ant. 9.14.2, 287). Josephus dachte, dass Selampsas und Salmanassou die gleiche Person waren und fügte daher Menanders Bericht nach seiner Behandlung der Eroberung von Samaria ein. 221
222
DIE LEVANTE NACHTIGLATPILESER III.
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mehr Probleme entstehen, als sie Antworten gibt und wirft die Frage nach der Glaubwürdigkeit des Textes auf, besonders im Hinblick auf eine Verwechslung und Korruption der Namen der Akteure. Ob diese Ereignisse während der Regierungszeit Sahnanassars V. stattfanden/" oder eher in der Regierungszeit Sanheribs'", ob vielleicht Ereignisse aus verschiedenen Regierungszeiten durcheinander gebracht wurden und ob Eloulaios tatsächlich mit dem Luli von Sidünu aus den Inschriften Sanheribs identisch ist23 I , muss derzeit offen bleiben/P. Für den Fall von Samerina scheint folgende Rekonstruktion möglich zu sein: Sahnanassar V. belagerte SamerIna drei Jahre lang, bis die Stadt im Herbst 722 fiel. Im Winter 722/721 stirbt Salmanassar V. und Sargon 11. wird sein Nachfolger auf dem Thron. Die assyrische Armee kehrt nach Assyrien zurück und die Eingliederung und Umorganisierung von Samerina wird verschoben. Sargon muss an der Eroberung in irgendeiner Weise beteiligt gewesen sein, so dass die Verfasser seiner Annalen diesen Erfolg ihm zuschrieberr'". Als die Assyrer aus dem Land weg waren, nützte Ilu-bi'dI von Hamat, gefolgt von den Provinzen Arpadda, Simirra und Dimasqa und das soeben eroberte SamerIna die unerwartet günstige Gelegenheit, sich der assyrischen Herrschaft zu entledigen. Im Jahr 720 zog Sargon 11. in die Levante, besiegte Ilu-bi'dI und stellte die alte Ordnung wieder her. Die Bevölkerung wurde deportiert. Einige Jahre später (715) wurden in Samerina Araber sowie Leute aus Babylonien und ijamat2 34 angesiedelt. Salmanassar V. war in seinem dritten Regierungsjahr (724) in die Levante gezogen und belagerte Samerina während drei Jahren (Karte 229 So auch Katzenstein (1973) 220-228 (mit Literatur), Kuan (1995) 197-200 u. 206-207, Na'aman (1990), Na'aman (1998b), Cogan/Tadrnor (1988) 198-199. 230 Gallagher (1999) 91-104. 231 Wenn die Ereignisse während der Regierungszeit Salmanassars V. stattfanden, muss Eloulaios nach Hiram (bezeugt 738-732) und vor Silta (708) regiert haben. Die Existenz eines Königs Silta basiert auf der neuen Lesung I sil-i1-{a [1UU,m]T-ra-a-a in SgF Ann, 393, die Na'aman (1998b) vorgeschlagen hat. Nach A. Fuchs (zitiert von Na'aman [1998b] 242 Anm. 17) könnte es sich aber um einen missverstandenen Titel handeln. Der Name Silta wurde in PNA 3/1,1112 (H. D. Baker) aufgenommen. 232 Siehe Zusammenfassung und Forschungsstand in PNA 2/II, 668-669 s. v. Luli (E. Frahm). 2J3 A. Fuchs hat überzeugend bewiesen, dass die Einnahme von Samerina erst spät in die Inschriften Sargons aufgenommen wurde (Fuchs [1994] 457-458), so dass die These, Sargon hätte die von Salmanassar V. begonnene Belagerung zu Ende gebracht (s. dazu Timm [1989/90] 74-75 mit Anm. 45), um einiges entkräftet wird. Einen derartigen Erfolg hätte man in den frühen Inschriften nicht ausgelassen. 234 2 Kön 17: 24.
230
DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DERLEVANTE
4.25). Dies steht im Einklang mit den Angaben der hebräischen Bibel, der Babylonischen Chronik und des Eponymenkanons und lässt sich außerdem mit den Informationen aus den Inschriften Sargons vereinbaren. Nach den biblischen Quellen zahlte Hoschea zunächst den Tribut, um ihn dann zu verweigern und in Ägypten Hilfe zu suchen. Salmanassar ließ ihn deswegen festnehmen. Diese Ereignisse sollen vor dem Beginn der Belagerung stattgefunden haben, wofür nur zwei Jahre (726 und 725) zur Verfügung stehen. Die Tributverweigerung, der Hilferuf und Hoscheas Festnahme müssen im Jahr 725 erfolgt sein, als Salmanassar V.laut Eponymenkanon keinen Feldzug durchführte. Wie konnte Hoschea festgenommen werden, ohne dass militärische Aktionen vor Ort bestanden? Möglicherweise wurde er nach Assyrien gerufen, um vor seinem Herrn - Samerina war ein assyrischer Vasall Rechenschaft abzulegen, als die Verhandlungen mit Ägypten ans Licht kamen'". Warum sollte Hoschea vor Salmanassar V. erschienen sein? Er dachte vielleicht, dass auf diese Weise die relative Unabhängigkeit seines Landes und sein eigenes Leben noch zu retten waren. Nach dieser Rekonstruktion hätte Samerina ohne seinen Herrscher Widerstand geIeister'", Hoscheas Tributleistung ist dementsprechend auf das erste Regierungsjahr Salmanassars V. (726) zu datieren. Für dieses Jahr ist ein Feldzug im Eponymenkanon belegt und nach 2 Kön 17: 3 ist Salmanassar nach Samerina gezogen/". Gründe und Umfang der Kampagne bleiben aber im Dunkel. Ob Salmanassar V. wegen eines Aufstands phönizischer Städte, darunter Surru, militärisch eingreifen musste und Surru über mehrere Jahre hinweg belagerte, wie es bei Josephus nachzulesen ist, muss angesichts der Unzuverlässigkeit dieser Quelle leider im spekulativen Bereich bleiben.
CoganITadmor (1988) 196. Hoschea hätte demzufolge das 7., 8. und 9. Jahr seiner Herrschaft gefangen in Assyrien oder in einer levantinischen Provinzhauptstadt verbracht. Nach 2 Kön 18: 910 marschierte Salmanassar V. in Hoscheas 7. Regierungsjahr nach Samaria und eroberte die Stadt in seinem 9. Regierungsjahr. 231 Die Annahme, Salmanassar V. hätte in diesem Jahr einen Feldzug gegen Dimasqa fortgeführt, den Tiglatpileser III. in seinem letzten Regierungsjahr begonnen haben solI (Kuan [1995] 203), ist falsch. Sie basiert auf einer überholten Lesung einer fragmentarisch erhaltenen Passage, in der das Ziel von Tiglatpilesers letzter Kampagne angefiihrt wird; statt lIIUdj.[...], was Kuan (1995) 194 als Dimasqa interpretiert, ist nach Millard (1994) 45 urub[j....] in Canon 72883,5' bzw. fa-nakurbj.x-x-x 1 in Canon 728 81, 95' zu lesen. 2J5
236
DIE LEVANTENACH TIGLATPILESER111.
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Wann Que Provinz wurde, ist nicht überliefert; ihre Existenz ist aber in den Texten Sargons 11. belegt. A. Fuchs schlug vor, dass die Errichtung unter Salmanassar V. geschalr'". Eine Annexion konnte ohne militärische Operationen nicht stattfinden, so dass Fuchs' Behauptung einen Feldzug nach Que voraussetzt. Dies lässt sich nicht ohne weiteres in die hier vorgelegte Rekonstruktion einbringen, da es parallel zur Belagerung von Samerina (724-722) bzw. während des ersten Feldzugs im Jahr 726 stattgefunden haben muss. Wenn die langjährige Belagerung von Surru hinzukommen sollte, ist ein Feldzug nach Que ausgeschlossen. Eine mögliche Lösung wäre, dass Salmanassar im Jahr 726 zuerst nach Que und dann in südliche Richtung zog. Denkt man aber an die Schwierigkeiten, die Que Sargon H. bereitete, ist eine Annexion durch Salmanassar V. innerhalb einer einzigen Kampagne recht unwahrscheinlicb?". Die Eingliederung dürfte entweder vor Salmanassar V. (auf jeden Fall nach 738, da Que damals Tribut zahlte) oder zur Zeit Sargons 11. erfolgt sein 240• Vor Salmanassar käme nur der Feldzug Tiglatpilesers III. in seinem letzten Regierungsjahr in Frage, dessen Ziel unvollständig erhalten ist24 1• Bei dieser Annahme würde aber weiterhin das Problem der Eroberung in einer einzigen Kampagne bestehen. Der Statthalter von Que führte in Sargons 12. pslti (710) und wahrscheinlich auch im 7. paJu (715)242 einen Feldzug gegen Mitä von Musku'", was als torminus sato quem für die Errichtung der Provinz gilt. Ein ähnliches Problem bereitet die Errichtung der Provinz Sam'alla244• Die Annexion muss nach der Thronbesteigung von Bar-räkib, dem Sohn Panammüs'", um 733-732, die von Tiglatpileser III. bestätigt wurde'", und vor 681, als Nabü-ahhö-öres, der Statthalter von Sam'alla,
Fuchs (1994) 455 gefolgt von Radner (2006a) 62, vorher Forrer (1920) 70-72. Auch Hawkins (1982) 419 äußert sich skeptisch, was eine Annexion durch Salmanassar V. angeht. 240 Lanfranchi (1995) 492. 241 Es wäre möglich, ijilakkuzu ergänzen: UN!J[i-lak-kilku], Canon 728 B3, 5' bzw. ra-nakurbi-Iak-kilkul, Canon 728 BI, 95'. 242 SgF Ann, 119-120 (1. Niederlage) und 125-126 (2. Niederlage). Nach SgF Prunk, 149-151 zog der Statthalter von Que dreimal gegen Musku, so dass auch die militärischen Aktionen aus dem Jahr 715 ihm zuzuschreiben sind; s. dazu Fuchs (1994) 412 s. v. Mitä, 243 SgF Ann, 385-393. 244 Forrer (1920) 71. 245 Im Jahr 738 zahlte Panammü (Panarnmuwa 11.) von Sam'alla Tribut. 246 KAI 215,19-20; KAI 216. 238 239
232
DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
Eponym war, erfolgt sein. Urkunden aus der Zeit Sargons II. 247 könnten ebenfalls auf eine Provinz Sam'alla hindeuten'", Ob diese von Salmanassar V. 249 oder Sargon 11. errichtet wurde, kann nicht endgültig entschieden werden. Für Salmanassar V. gelten die gleichen Argumente wie im Fall der Provinz Que. Dass während eines einzigen Feldzugs sogar zwei Provinzen geschaffen wurden, macht die Zuordnung in die Zeit Salmanassars V. noch unwahrscheinlicher'". Während der kurzen Regierungszeit Salmanassars V. fanden allem Anschein nach keine Annexionen statt. Samerina grenzte am Ende der Regierungszeit Tiglatpilesers III. an die Provinzen Magidü und Qarninu, die auf dem Boden von ehemaligen Territorien Israels und Dimasqas errichtet worden waren. Dass Hoschea vor diesem Hintergrund seinen Tribut verweigerte, ist bemerkenswert und als gewagte Tat zu betrachten. Die militärische Präsenz in den neuen Provinzen muss nicht stark genug gewesen sein, um eine Rebellion im benachbarten Vasallenstaat zu verhindern bzw. schnell zu unterdrücken. Hoschea muss an die Unannehmbarkeit der Befestigungsanlagen seiner Stadt fest geglaubt haben und zudem mit der Passivität Salmanassars V. bzw. einem regionalen Aufstand gerechnet haben. Dies war durchaus keine Fehleinschätzung, da die Mauem von SamerIna drei Jahre lang hielten und der Aufstand wenige Jahre später (720) kam. Trotzdem war Hoschea der letzte König Israels. 247
CTN 3, 86, 13; SAA 11,6,2'; vielleicht auch SAA 7, 116, 11' und SAA 11,80,
Rs.5'. 248 SAAS 8, Vle, 4 könnte ein Beweis dafür sein, dass Sam'alla im Jahr 713 assyrische Provinz war bzw. als solche errichtet wurde. Der Text ist aber sehr fragmentarisch. 249 So Radner (2006a) 62. Die Errichtung der Provinz Sam'alla zur Zeit Salmanassars V. würde zu wenig Zeit für die Regierung Bar-räkibs (etwa 10-12 Jahre) übrig lassen, Hawkins (1982) 416. Tropper (1993) 17 beruft sich auf Landsberger (1948) 75 und datiert die Annexion von Que und Sam'alla auf die Regierungszeit Salmanassars V. Das Fragment K.1672 (= SAAS 8, Vle) wird von Landsberger (1948) 73-75 als Beweis für die Existenz der Provinzen Que und Sam'alla in Sargons 9. pa/tl (713, im Text steht 8. pa/tl, s. dazu SAAS 8, S. 83) herangezogen. Nach A. Fuchs gibt es keinen Platz für die Ergänzung des Toponyms Que, SAAS 8, S. 72 Anm. 96. 250 Nach Quellen aus Sargons Regierungszeit (SgF Ann, 194-197 und SAAS 8, VIc, 6-8) deportierte einer seiner Vorgänger den Hulli von Bit-Purutas und holte sich Beute aus seinem Land. Tiglatpileser III. hatte Hulli nach 732 (Tigl Summ 7, Rs. 15'; Tigl Summ 9, Rs. 28) auf den Thron gesetzt und Sargon 11. setzte ihn vor 713 wieder ein. Es wird allgemein angenommen, dass Salmannassar V. Sargons Vorgänger war, der den Hulli deportierte (Fuchs [1994] 409 s. v. Hulli; Aro [1998] 130-131 mit älterer Literatur). Dass während eines einzigen Feldzugs Salmanassar V. Que und Sam'alla annektierte und zudem weiter nach Nordwesten zog und in Bit-Purutas tätig war, scheint mir wenig plausibel. Diese drei Ereignisse scheinen mir nicht miteinander vereinbar zu sein.
DIE LEVANTE NACH TIGLATPILESERIII.
233
4.4.2 Die Westfeldzüge Sargons 11: Die Annexion der nordwestlichen Gebiete Mit Sargon 11. beginnt für das Westland die zweite umfangreiche Annexionsphase. Sargon 11. ist in alle vier Himmelsrichtungen gezogen'!', aber ca. die Hälfte seiner Feldzüge führte er nach Westen, wo besonders die nordwestliche Region seine Aufmerksamkeit erforderte (Tab. 4.B). Die Unterwerfung dieser schwer zugänglichen Gebiete, die mit der Gründung mehrerer Provinzen endet, kostete Sargon das Leben252. Wie bereits bei der Behandlung der Eroberung von Samaria erörtert wurde, musste Sargon im Jahr 720 einen Aufstand in der Levante unterdrücken'". Dass sich eine von ijamat angestiftete Koalition bildete, war nicht außergewöhnlich in der Geschichte der assyrischen Beziehungen zu der Levante. Dass aber neben ijamat und Samerina drei neuassyrische Provinzen - Arpadda, Simirra und Dimasqa - an der Koalition teilnahmen, war ein gravierender Umstand. Es ging dabei nicht nur um die assyrische Oberherrschaft in der Region, die auf den Prüfstand gestellt wurde, sondern auch um die assyrische Autorität als Weltmacht. Denn die Annexion, die härteste politische Maßnahme, die das Reich anwenden konnte, schien nicht zu funktionieren. Assyrien musste in Kauf nehmen, dass auch eigene Provinzen Widerstand leisten konnten. Leider sind wir über die Details dieser Kampagne schlecht unterrichtet, da die Annalen eine große Lücke aufweisen (Karte 4.26)254. Wir wissen, dass eine Schlacht bei Qarqäru stattgefunden hat, dass die Koalition besiegt und die Stadt Qarqäru erobert und niedergebrannt wurde. Dem Ilubi'di wurde die Haut abgezogen und seine Familie und Krieger wurden in Fesseln nach Assyrien gebracht'". Hamat wurde annektiert und 6300 Assyrer dort angesiedelr'". Da kein Gouverneur von Hamat namentlich bezeugt ist, wird die Existenz einer Provinz Hamat zu Recht
251 Im Hinblick auf die Chronologie der Regierung Sargons 11. folge ich Fuchs (1998) 83, der auch eine Zusammenstellung der Feldzüge bietet. m Sargons Erfolge im Westen wurden in mehreren Inschriften zusammengefasst: SgF XIV, 9-18; SgF Stier, 17-29; Sg Tang, 18-24. 253 Nach Fuchs (1994) 421 s. v. Amattu wurde diese Kampagne nicht von Sargon selbst, der sich zu diesem Zeitpunkt in Südbabylonien befand, sondern von seinen Generälen geleitet. Hinweis dafiir wären die Pluralformen der Verben im Bericht über die Eroberung von tJamat auf der Asarne-Stele, Thureau-Dangin (1930) 54. 254 Die Zeilen SgF Ann, 26-52 sind nicht erhalten; s. dazu Fuchs (1994) 314-315. m SgF Ann, 23-25; SgF Prunk, 33-36; Sg Wi, 174ff., 51-60. 256 Sg Hamat, Rs. 1-16; Sg Wi, 174ff., 61-65.
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DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
bezweifelf57 • Tatsache ist, dass ijamat 720 annektiert wurde und dass diese Beschreibung die Terminologie benutzt, die für Provinzen typisch ist (Tab. 3.1). Darunter befindet sich der Hinweis auf die Einsetzung eines Eunuchen als Gouverneur (bel pälJitJ)258. Adda-häti, ein hoher Beamter, der Sargon über die Lage in der Region informiert, bezeichnet dagegen Hamat als Bezirk (nagiu)259. Konnte ein Bezirk einen bel pä/Jiti haben? War es möglich, dass ein beI pä/Jiti einem anderen unterstellt wurde? Leider ist die Amtsbezeichnung Adda-hätis.nicht belegt. Die Umstände und der Zeitpunkt der Errichtung der Provinz Mansuäte sind nicht bekannf'". Geht man davon aus, wie in den vorherigen Seiten ausgeführt, dass diese Provinz zwischen 738 und 732 von Tiglatpileser III. gegründet wurde, wäre es möglich, dass ijamat der Provinz Mansuäte oder ijatarikka verwaltungstechnisch zugeordnet wurde. Das Gebiet könnte gleich nach der Annexion vorübergehend einen Eunuchen (den Stellvertreter des Gouverneurs von Mansuäte") bekommen haben, bis es neu organisiert wurde. In diesem Fall stellt sich die Frage, wer dem König gegenüber verantwortlich war. Wenn man die Hierarchien respektiert, muss es der Gouverneur gewesen sein und nicht der Bezirksleiter, der seinerseits dem Gouverneur Bericht erstattete. Demzufolge muss Adda-häti der Gouverneur von Mansuäte gewesen sein. Meiner Meinung nach darf nicht völlig ausgeschlossen werden, dass Hamat eine eigenständige Provinz war. Der Terminus nagiu wird in den Texten auch für Provinzen benutzt'?' und Arpadda wird sogar in einem Brief an Sargon als nagiu bezeichnet'". Auf jeden Fall gehörte Hamat ab 720 zum assyrischen Reich. Dasselbe Schicksal ereilte Samerina, das von Salmanassar V. 722 erobert worden war. In den drei aufständischen Provinzen Arpadda, Simirra und Dimasqa wurde die alte Ordnung wie-
257 Hawkins (1995) 97, Hawkins (2000) 401, Lipinski (2000a) 317; dagegen Forrer (1920) 63, Na'aman (1995a) 104 mit Karte auf S. 105; ferner wird Adda-häti in SAA 1, x (S. Parpola) und in PNA 1/1,45 s. v, Adda-häti 2 (D. Schwemer) als Gouverneur von ijamat bezeichnet. m Iraq 7, 86ff., 20; Sg Najaf, ii, 12; Sg Wi, 174ff., 63-64. 259 anakur nagiesakurlJamate gabbu, SAA 1, 173, 5-6 und SAA 1, 174, 5-7. 260 s. Radner (2006a) 61. 261 Subat und Arpadda, zu nagius, Kap. 3,3.3.4.1. 262 SAA 1, 183, 15'-16'. Dass ijamat in der geographischen Liste SAA 11, 1, Rs., i, 8' zwischen den Provinzen Qarninu und ijatarikka erwähnt wird, kann nicht als Beweis für die Existenz einer gleichnamigen Provinz gelten. Die Liste enthält auch Länder, die keine assyrischen Provinzen waren, wie Udümu und Bit-Ammän (Vs. ii, 11-12). Außerdem wird ijamat im selben Text ein zweites Mal erwähnt (Rs. i, 12').
DIE LEVANTE NACH TIGLATPILESER III.
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derhergestellt. Während und nach der Regierungszeit Sargons 11. sind sie weiterhin als Provinzen bezeugt (Tab. 4.A). Nachdem Sargon bei Qarqäru die antiassyrische Koalition besiegt und sich ijamat und Samerina angeeignet hatte, zog er weiter nach Süden bis Rapihu südlich von Hazzat, wo er sich mit Hanünu und den ägyptischen Truppen, die ihn unterstützten, messen sollte263 • ijanünu hatte im Jahr 734 gegen Tiglatpileser III. revoltiert, wurde jedoch trotz seiner Untreue wieder auf den Thron gesetzt. Der Preis war ein schwerer Tribut. Außerdem stellte Tiglatpileser in Hanünus Palast eine Stele mit Abbildungen der assyrischen Götter und seiner selbst auf, die vierzehn Jahre später ihre Wirkungskraft verlor. Diesmal traf es Hanünu schlimmer: Er wurde in Fesseln nach Assur gebracht. Dass Sargon bei dieser Gelegenheit Ägypten eine Niederlage beibrachte, wird in den Texten besonders betonr'". Während dieses Feldzugs muss ferner die Öffnung des enigmatischen "versiegelten Hafens Ägyptens" stattgefunden haben 265 • Allein aus den Reliefbeischriften in Sargons Palast (Saal V) ist die Eroberung der Städte Gabbutunu und Amqarrünaf" in Pilistu sowie von Sinu und Ba'il-gazara, deren Lage nicht zu ermitteln ist267 , bekannt. Diese Ereignisse müssen auch im Verlauf des Feldzugs von 720 geschehen sein268 • Als der Aufstand von 720 ausbrach, waren die Provinzen Arpadda (740) und Simirra (738) seit jeweils 20 bzw. 18 Jahren Teil des assyrischen Reiches; im Fall von Dimasqa (732) waren es 12 Jahre. Dass un263
264 265
266
SgF Ann, 53-57; SgF Prunk, 25-26. SgF Stier, 22-23; SgF Zyl, 19. SgF Ann, 17-18. Zu Amqarrüna in neuassyrischer Zeit s. Gitin (1998), Gitin (2003), Na'aman
(2003). 267 SgF Rel, 277, V:5 (Gabbutunu), SgF Rel, 277, V:10 (Amqarrüna), SgF Rel, 277, V:16 (Sinu), SgF Rel, 277, V:15, 1 (Ba'il-gazara). Siehe dazu FrankIin (2001), Na'aman (1994) 241f. 268 Wie Fuchs (1994) 314 (Kommentar zu Ann, 25-26) zu Recht bemerkt, wurden die Ereignisse im Zusammenhang mit diesen Ortsnamen in der nicht erhaltenen Passage der Annalen (SgF Ann, 25-26),.zwischen dem Aufstand von Ilu-bi'dl und der Episode von ijanÜßu angeführt. Problematisch ist die Erwähnung von Jaudu in Sg Wi, 168ff., 8. Sargon bezeichnet sich als "Eroberer von Jaudu, einem fern gelegenen Ort, der tJamat zerstört hat, der seinen König Jaü-bi'dl festnahm". Jaudu ist in den Quellen aus der Zeit Sargons 11. selten belegt (SAA I, 110, Rs. 6; vielleicht auch SAA 1, 32, Rs. 9') und in keiner Königsinschrift ist von einer Kampagne nach Jaudu die Rede. Hätten militärische Aktionen dort stattgefunden, würde man sie in der Lücke SgF Ann, 25-26 erwarten (s. Fuchs loc. cit.). Die Zuweisung des Textes K 6205 + 82-3-23, 131 (Na'aman [1974]), wo ein Feldzug in Juda beschrieben wird, der Regierungszeit Sanheribs ist nicht gesichert, s. Frahm (1997) 229-232 mit ausführlicher Diskussion.
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ter diesen Umständen eine Rebellion zustande kam, bedeutet entweder, dass die lokalen militärischen Kräfte nicht vollständig vernichtet bzw. ausreichend geschwächt worden waren oder dass die assyrischen Autoritäten den Wiederaufbau einer lokalen Armee nicht vermeiden konnten. Da Sargon zur Zeit des Aufstands in Südbabylonien war, ist es nicht klar, welche Truppen ihn unterdrückt haben.' Waren es die in der Levante stationierten Truppen? Wenn ja, wurden sie durch weitere Einheiten verstärkt? Was ist mit den Gouverneuren der aufständischen Provinzen geschehen? Die aufständischen Truppen von Dimasqa hätten Qarqäru über das Territorium von Simirra und entsprechende aus Arpadda über Hamat problemlos erreichen können. Die Truppen von Samerina hätten aber das Territorium der Provinzen Magidü oder Qarnlnu durchqueren müssen, die angeblich in den Aufstand nicht verwickelt waren. Gab es an der Küste eine Zone, die von Magidü nicht kontrolliert war? War Qarninu 720 bereits eine selbständige Provinz oder ein Bezirk von Dimasqa? Waren überhaupt Truppen von Samerina in Qarqäru anwesend? Konnte Samerina rechtzeitig von assyrischen Truppen aus Magidü isoliert werden? Es gibt zu viele unbekannte Aspekte, um diese Fragen beantworten zu können. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass offensichtlich assyrische Gouverneure nicht in der Lage waren, weder Rebellionen in den eigenen Provinzen zu verhindern noch einen Aufstand von Vasallen in Nachbargebieten zu unterdrücken. Wahrscheinlich standen ihnen die notwendigen militärischen Ressourcen nicht zur Verfügung. Im Jahr 718 zog eine assyrische Armee nach ca. 120 Jahren wieder nach Regionen jenseits des Taurus (Karte 4.27)269. Kiakki von Sinuhtu, einem Fürstentum in Tabälu, verweigerte seinen Tribut und beging somit Eidbruclr'?", Ein Feldzug gegen einen kleinen Vasallen, der durch die Berge führte?', mag übertrieben erscheinen, doch Assyrien konnte einen ungehorsamen Vasallen nicht unbestraft lassen. Sein Ansehen als Weltmacht hätte vermindert werden können und eine Kettenreaktion ausgelöst. Außerdem lieferte Sinuhtu nicht nur Gold und Silber als Tri269 Nämlich nach Salmanassars Feldzügen im 22. (836) und 23. (835) pa/{i. Eine Zusammenfassung der assyrischen Expansion nach Anatolien in der Sargonidenzeit bietet Grayson (1998). 210 SgF Ann, 68-71; SgF Prunk, 28-29. Sg Clh D, iv, 50-55 erwähnt eine mögliche Verschwörung mit Mitä von Musku, ist aber fragmentarisch erhalten. 211 Um 8inubtu zu erreichen, musste Sargon Territorien der Vasallenstaaten Gargamis, Gurgum und Tabälu durchqueren. Je nachdem, welche Route eingeschlagen wurde, könnten auch Meliddu oder Sam'alla betroffen worden sein.
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but, sondern auch Maultiere und, am wichtigsten, Pferde. Sinuhtu wurde erobert, Kiakki samt Frau, Söhnen und Töchtern deportiert und der Palast geplündert. Da vermutlich in Sinubtu kein zuverlässiger Nachfolger gefunden werden konnte, wurde die Stadt an Kurti von Atuna, einem wieteren Fürstentum in Tabälu, nördlich von Sinuhtu, übergeben und der Tribut erhöht. Fünf Jahre lang wird in der Region Ruhe herrschen. Für das 5. pall1 (717) verzeichnen Sargons Annalen einen Feldzug gegen Pisiris von Gargamis, einen Vasallen Assyriens, der 740 und 738 Tribut leistete. Der Grund soll ebenfalls Eidbruch gewesen sein, jedoch nicht weil Pisiris die Tributzahlung vernachlässigte, sondern weil er mit Mitä, dem König von Musku, gegen Assyrien intrigierte/". Das Land Musku, das keine gemeinsame Grenze mit Gargamis hatte'", sollte auch in Verschwörungen gegen Assyrien verwickelt sein, die Anlass für die Feldzüge im 9. und 11. pslü warerr'", Militärische Operationen gegen Musku wurden im 7. (715)275 und im 12. (710)276 pelü vom Statthalter von Que durchgeführt. Ein wichtiger Erfolg im Jahr 715 war die Rückeroberung der Festungen Harrua und Usnanis, die Que gehört hatten und von Musku erobert worden warerr'", Mitä unterwarf sich schließlich in Sargons 13. pall1(709). Pisiris von Gargamis erwartete ein ähnliches Schicksal wie Kiakki von Sinubtu: Er wurde samt seiner Sippe in Fesseln gelegt und deportiert, sein Palast geplündert und die Rebellen in Gargamis, die ihn unterstützt hatten, wurden ebenfalls deportiert. In Gargamis wurden Assyrer angesiedelt und den Einwohnern "das Joch Assurs" auferlegt'?". Auch wenn die benutzte Terminologie nicht die geläufige für eine Annexion ist, wurde Gargamis im Jahr 717 vermutlich zu einer assyrischen Provinz gemacht'?', Die Inschriften Sargons erwähnen für die folgenden Jahre keine Operationen gegen Gargamis und in Sanheribs SgF Ann, 72-76. Es handelt sich um Musku 1, das sich vom südlichen inneren Kizrhrmak-Bogen bis in die Konya-Ebene erstreckte. Dieses Land darf mit Musku 2 östlich des Euphrats, in der Region um Eläzig, ca. 80 km nordöstlich von Malatya, nicht verwechselt werden. 274 Im 9. palO (713) war Mitä mit Ambaris von Blt-Purutas verbündet und im 11. palO(711) mit Tarhunazi von Meliddu. 275 SgF Ann, 119-120 u. 125-126; SgF Prunk, 149-151. 276 SgF Ann, 385-393; SgF Prunk, 149-151. 277 SgF Ann, 125-126; Sg Clh D, v, 3~0. Im gleichen Jahr empfing Sargon Tribut von den arabischen Stämmen Tamudi, Ibädidi, Marslrnani und ijajapä sowie von Ägypten, der arabischen Königin Samsi und von Saba'a, SgF Ann, 120-125; SgF Prunk, 27. 278 SgF Ann, 72-76. 279 Hawkins (2000) 76, Radner (2006a) 58. 272
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Texten kommt keine Annexion vor. Böl-emuranni war Gouverneur von Gargamis im Jahr 691, so dass spätestens zu diesem Zeitpunkt die Eingliederung stattgefunden haben muss'". In dieser kleinen Provinz wird 605 Nebukadnezzer 11. einen entscheidenden Sieg über Ägypten erreichen, der ihm das Tor zur Eroberung der assyrischen Levante öff-
nete'". Im 9. palii (713) wurden Feldzüge nach Karalla und Ellipi im Osten sowie nach Tabälu, gegen Ambaris von Btt-Purutas, unternommen. Es ist anzunehmen, dass Sargon nicht an beiden Feldzügen teilnahm. Eine fragmentarisch erhaltene Passage aus den Annalen des Jahres 711 nennt vermutlich die Heeresführer und Statthalter der levantinischen Gebiete, die an jenem Feldzug teilnahmenf", so dass Sargon nicht dabei gewesen isf83 , obwohl es sich um eine heikle Angelegenheit handelte, deren Vorgeschichte überliefert ist. Sargon hatte Hulli, der von einem seiner Vorgänger, wahrscheinlich Salmanassar V., abgesetzt worden war, wieder auf den Thron gesetzt. Als Ambaris, der Sohn des Rum, noch Prinz war, vermählte ihn Sargon mit seiner Tochter A\}ät-abTsa und gab ihm das Land ijilakku als Mitgift 284. Als Ambaris König wurde, konspirierte er mit Ursä von Urartu, Mitä von Musku und mit anderen tabaläischen Fürsten, mit dem Ziel, von Assyrien kontrollierte Gebiete zu erobern. Der Verrat seines eigenen Schwiegersohns dürfte Sargon nicht besonders behagt haben. Im Prinzip hätte Ambaris nach assyrischem Vorbild Sargons Tochter als Geisel benutzen können, um ihn zu einer Verhandlung zu zwingen. Ob er es tat, wissen wir nicht. Jedenfalls standen für Sargon die Staatsangelegenheiten über den privaten, denn er befahl eine militärische Aktion gegen Ambaris (Karte 4.28). Der Rebell wurde zusammen mit seiner Sippe in Fesseln nach Assyrien gebracht, Blt-Purutas und ijilakku wurden in eine assyrische Provinz umgewandelt (Tab. 3.1)285. Es ist nicht bekannt, 280 Ein weiterer Statthalter von Gargamis, Ahu-ilä'I, war Eponym im Jahr 649, s. Tab.4.A. 281 TCS 5, 99, 2-5 (Chronik 5). 282 Es werden Eunuchen und die Ortsnamen Sam'alla, ijamat und Dimasqa genannt, SAAS 8, Vle. ijamat und Dimasqa waren zu dieser Zeit assyrische Provinzen, Sam'alla wahrscheinlich auch. 283 Sargon empfing die Gesandten von Kurti von Atuna in Medien. Dies beweist, dass er am Feldzug gegen Ellipi und Karalla teilnahm, SAAS 8, VIIa. 284 SgF Ann, 194-197; SgF Prunk, 29-30; SAAS 8, VIc. Wieso Sargon über ijilakku verfügen konnte, ist unbekannt; s. Kap. 3, 3.3.4.2.2. Nach Forrer (1920) 71 hätte Salmanassar V. ijilakku erobert. 285 SgF Ann, 198-291; SgF Prunk, 30-32; Sg Clh D, v, 13-33.
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wie diese Provinz hieß; wir wissen nur, dass ein Eunuch als Gouverneur (bei pähia) eingesetzt wurde. E. Forrer ging davon aus, dass eine zweite Provinz namens Tabälu errichtet wurde und berief sich dabei auf die geographische Liste SAA 11,1, die er für ein Provinzverzeichnis hielt und in der ijilakku und Tabälu getrennt genannt werderr'". Dieser Text ist aber kein Verzeichnis von Provinzen, so dass er keine Beweiskraft besitzt. Sargon behauptet zwar, dass er das ganze Land Tabälu wie ein Netz bedeckt habe, doch dafür gibt es überhaupt keine konkreten Anhaltspunkte. Das einzige, was in diesem Zusammenhang vorliegt, ist eine Meldung aus den Annalen des Jahres 711. In ihr wird eine Botschaft des Kurti von Atuna erwähnt, der sich Sargon unterwarf, als er von Ambaris' Schicksal erfuhr?". Der Feldzug des Jahres 711 (11. palt1)288 wird die politische Karte der Levante wieder ändern (Karte 4.28). Das erste Ziel war Meliddu, ein assyrischer Vasallenstaat, der in Sargons Inschriften Kammanu genannt wird. Auch in diesem Fall hatte sich Sargon in die innenpolitischen Angelegenheiten eingemischt und vor 711 Tarhunazi auf den Thron in Meliddu gesetzt, während er dessen Vorgänger Gunzimänu hinausjagte. Diese Maßnahme reichte nicht aus, um sich die Treue von Meliddu zu sichern: Tarhunazi wurde ein Bund mit Mitä von Musku vorgeworfen, der sich 712 ereignet haben soll. Meliddu wurde erobert und Tarhunazi in seinem Zufluchtsort Til-garimmu"? gefangen genommen. Zusammen mit seiner Sippe wurde er, wie bei Sargon inzwischen üblich geworden, in Fesseln nach Assur gebracht'?", Das Land Kammanu wurde aufgeteilt: Die Stadt Meliddu und ihr Einflussgebiet wurden an Mutallu von Kummuhu. einem assyrischen Vasallenstaat seit 858, übergeben und Til-garimmu wurde das Zentrum der (möglicherweise gleichna-
SAA 11, I, i, 8 (ijilakku) und Rs. i, 16' (Tabälu). SAAS 8, VIIa. 288 Die Eroberung von Asdüdu wird in den Annalen des Jahres 711 dem 9. pelü zugerechnet; die Unterwerfung und Teilung von Kammanu sowie die Eroberung von Til-garimmu fanden nach den Annalen aus ijursabäd im 10. pa/ii statt. Zur richtigen chronologischen Abfolge s. Fuchs (1998) 85-87 mit Tab. aufS. 83 u. auch Fuchs (1994) 380-382. 289 Yamada (2006) 227 schlägt vor, dass Til-karme und Til-garimmu die gleiche Stadt seien, wobei Til-karme als Volksetymologie zu erklären wäre. 290 SgF Ann, 204-221; SgF Prunk, 78-81; SAAS 8, VIIe; Sg Clh D, v, 41-75. 286
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migen) assyrischen Provinz/". Die Existenz einer Provinz Meliddu ist abzulehnen; Meliddu wurde 708 als Teil von Kummuhu annektiert'". Die Errichtung der Provinz Til-garimmu muss nach der Annexion von Gurgum erfolgt sein (s. u.), da es sonst keine territoriale Kontinuität zu den anderen Provinzen gegeben häue?". Ihr Territorium wurde durch zehn Festungen geschützt: Anduarsalia, Anmurru, Kiaka, Luhsu, Purtir (gegen Urartu), Usi, Usian, Wargin (gegen Musku), Ellibir und Sindarara (gegen Kasku). Da Meliddu und Til-garimmu im Westen ursprünglich an Tabälu grenzten, wo jetzt Festungen gegen Musku angelegt wurden, liegt der Gedanke nahe, dass Mitä von Musku auf Kosten von Tabälu nach Osten expandiert hatte. Da in diesem Zusammenhang die Provinz ijilakku/Bit-PurutaS nicht genannt wird, ist mit A. Fuchs zu vermuten, dass sie Musku zum Opfer gefallen war94 • Die Ausdehnung von Til-garimmu ist nicht bekannt, doch müssen seine Festungen an den Grenzen gestanden haben. Ihr Vorhandensein zeigt, dass die Errichtung dieser Provinz einen defensiven Charakter hatte. Ob Tilgarimmu wie Hilakku/ßlt-Purutaä auch nur eine kurze Existenz hatte, ist unbekannt. Das zweite Ziel des Feldzugs von 711 war Gurgum, ein Vasall, dessen Territorium annektiert (Tab. 3.1) und zur Provinz Marqasa gemacht wurde. Einige Quellen berichten, dass Mutallu von Gurgum seinen Vater Tarhulara ermordet hatte und sich ohne Sargons Zustimmung auf den Thron gesetzt hatte. Wegen dieser Anmaßung wurde er zusammen mit seiner Sippe deportierr'". In anderen Quellen wird dagegen Mutallu nicht erwähnt, sondern Tarhulara Intrigen mit Mim von Musku vorgeworfen, die ebenfalls zu einer Deportation führten?". In der Pro-
291 Gegen Forrer (1920) 74 umfasste Til-garimmu nicht das ganze Land Kammanu mit Ausnahme der Hauptstadt Meliddu. Die Provinz Til-garimmu lag im westlichen Teil des ehemaligen Kammanu. Das Kemgebiet von Kammanu ging auch an Kummuhu. 292 Forrer (1920) 84 behauptete, dass Meliddu Sitz eines Gouverneurs war. In SAA 11,163, i, 6-7 ist aber wuURU.DUL'I-[x-(x)]Ja-a' zu lesen. Die Erwähnung von Meliddu in der geographischen Liste SAA 11, I, ii, 9 kann auch nicht als Beweis gelten, dass Meliddu eine Provinz war; s. dazu RIA 8, 39 (1. D. Hawkins). 29) Fuchs (1994) 461-464 nennt die Provinz TiI-garimmu in seiner ausgezeichneten Darstellung der Geschichte von Tabälu nicht (auch nicht auf S. 465 s. v. Til-garimmu, aber auf S. 442 s, v, Kammanu). 294 Fuchs (1994) 463. 295 SgF Prunk, 83-86; auch fragmentarisch in SgF Ann, 234-241 und SAAS 8, VIIc. 296 Sg Clh D, v, 41-75; in SgF XIV, 10-11 wird nur Tarhulara genannt; nach SgF Stier, 26 erlitt Tarhulara das gleiche Schicksal wie Gunzinänu von Kammanu.
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vinz Marqasa, die an die Provinzen Sam'alla und Que grenzte, wurden Deportierte aus Si'immö am Häbür angesiedelr'". Nabü-sarru-usur war Gouverneur von Marqasa im Jahr 682 (Tab. 4.A). Noch während des Feldzugs von 711 zog Sargon in die südliche Levante bis Pilistu'", Azüri von Asdüdu war von Sargon durch seinen Bruder AgI-MIti ersetzt worden, da er die Tributzahlung verweigerte. Diese für Assyrien günstige Konstellation wurde durch einen Aufstand gegen AhI-MIti geändert, der einen gewissen Jämänl zum König von Asdüdu erhob 299. Die Anstifter schickten nach Jaudu, Udümu und Ma'ab sowie anderen Städten in Pilistu antiassyrische Botschaften und baten den König von Ägypten um Unterstützung'?", Es bestand erneut die Gefahr einer Rebellion von mehreren assyrischen Vasallen, was Sargons Beschluss erklärt. Als Jämäni vom Anrücken der assyrischen Truppen erfuhr, floh er nach Ägypten. Seine Familie und seine Götter(statuen) wurden deportiert. Asdüdu, Gimtu und Asdüdimmu wurden erobert und in die Provinz Asdüdu verwandelt (Tab. 3.1)301. Diese ist bis gegen Ende der Regierungszeit Asarhaddons bezeugt, als sein Gouverneur Samas-kääid-ajäbi als Eponym fungierte (Tab. 4.A)302. Wenn sich das Territorium der Provinz Asdüdu auf das Gebiet der Städte Asdüdu, Asdüdimmu und Gimtu beschränkte'?', gab es keine territoriale Kontinuität zum assyrischen Reich und die Provinz war eine Insel mitten in Pilistu, die an Jaudu im Osten grenzte. Wenn aber die Städte Gabbutunu und Blt-Daganna nicht erst im Jahr 720, sondern schon zu dieser Zeit erobert worden wären, hätte sich Asdüdu weiter nördlich erstreckt und zumindest eine gemeinsame Grenze mit der Provinz Samerina gehabt. So wie die Einsetzung eines assyrienfreundlichen Herrschers in Meliddu, die gut dotierte Heirat des Ambaris von Blt-Purutas mit Sargons
SAA 1,257; s. auch SAA I, 124 u. 253. Auch wenn der geographische Horizont dieses Feldzugs (Meliddu, Til-garimmu, Marqasa, Asdüdu) als zu weit erscheinen mag, sind die Ereignisse in diesem Jahr einzuordnen (Fuchs [1994] 381). Es ist denkbar, dass nicht die ganze Armee nach Asdüdu zog, sondern nur einige Einheiten. 299 SgF Ann, 241-254. 300 SAAS 8, VIIa, 13-14 - VIIb. 301 SgF Prunk, 90-109. Die Provinz Asdüdu umfasste jedoch nicht das ganze Pilistu, wie es auf der Karte in RaineylNotIey (2006) 236 dargestellt wird, sondern nur das von Asdüdu kontrollierte Gebiet, vgl. TAva Karte B IV 15. 302 Zur Annexion von Asdüdu s. Na'aman (1994) 239-240. 303 Siehe z. B. TAVa Karte B IV 15. 297 298
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Tochter oder der Versuch, eine Provinz jenseits des Taurus zu errichten, schlug auch die großzügige territoriale Schenkung an Mutallu von Kummuhu fehl. Wenige Jahre danach verweigerte Mutallu seinen Tribut und löste auf diese Weise den Feldzug vom 14. palii (708) aus. Sargon kämpfte zu dieser Zeit in Bit-JakIn, so dass die Kampagne von seinen Eunuchen geführt wurde. Wie Jämäni im Jahr 711, verlor auch Mutallu den Mut, als die assyrische Armee heranrückte, und floh in die Berge, wo er nicht aufgetrieben werden konnte. Seine Familie, die er im Stich gelassen hatte, wurde zusammen mit einer reichen Beute nach Kalhu gebracht. Die Stadt Kummuhu wurde zusammen mit 62 befestigten Städten eingenommen. Das gesamte Territorium (inklusive Meliddu) wurde annektiert, Deportierte aus Bit-Jakin angesiedelt (Karte 3.6) und der eingesetzte Gouverneur zum "General zur Linken" (turtänu sa bit sumelJ) ernannt (Tab. 3.J)304. Mär-larim bekleidete dieses Amt und war Eponym im Jahr 668; Salam-sarri-iqbi, ebenfalls turtünu von Kummubu, übte das Eponymat im Jahr 630 aus (Tab. 4.A). Der nordwestliche Teil des Reiches grenzte nun an Urartu, Musku, Kasku und Tabälu. Im selben Jahr 708 brachten sieben Könige von Jä' in Jadnana dem assyrischen König ihren Tribut, der sich in Babyion aufhielt. Es war das erste Mal, dass Könige von Jadnana Tribut leisteten. Dies erfolgte aber nach einer militärischen Operation, die nicht von Sargon selbst, sondern von einem seiner Eunuchen geleitet wurde''". Zeugnis dieser Kampagne nach Zypern ist die Stele, die in der Nähe von Lärnaka gefunden wurde (Karte 4.29)306. Dem ausführlichsten Bericht der Annalen zufolge, der stark beschädigt ist, weigerten sich die sieben Könige, Tribut an einen Herrscher zu zahlen, dessen Name nicht deutlich lesbar ist. Der verzweifelte Herrscher bat Sargon um Unterstützung. A. Fuchs dachte, dass es sich um einen König von Jadnana handelte, dem die Könige von Jä' unterstellt waren'?', N. Na'aman las den Namen des enigmatischen Herrschers als Silta, der König von Tyros war. Dies stellt eine einleuchtende Lösung des Rätsels daro8 • Sargon griff in die Angelegenheiten von Jadnana ein, um seinen Vasallen Surru zu unterstützen. Die Kriegsflotte muss von Silta zur Verfügung gestellt worden sein. SgF Ann, 398-41 I; SgF Prunk, 112-117. SgF Ann, 393-398 (,,13." pa/tl); SgF Prunk, 145-149; Sg Clh D, vii, 25-44; Sg Wi, 174ff., iv, 28-57. 306 Sg Wi, 174ff. Die Stele ist in Sg Clh D, vii, 39-44 erwähnt. )07 Fuchs (1994) 337 Anm. 387. )08 Na'aman (1998b) bes. Zusammenfassung der Ereignisse auf S. 245; s. auch Na'aman (2001a). )04
)05
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Über Sargons letzten Feldzug nach Westen im Jahr 705 sind wir nur durch kurze Notizen in einer babylonischen Chronik'" und im Eponymenkanon informiert'!", Demzufolge zog der König nach Tabälu gegen einen gewissen Gurdi von Kulummu und fand auf dem Schlachtfeld den Tod. Die Umstände sind unklar und ein Ortsname Kulummu in Tabälu ist sonst nicht belegt. Dagegen wird ein Gurdi in einem Brief des Tabsil-Esarra an Sargon erwähnt, der einen Vertrag mit ihm schloss'!'. Leider ist weder Gurdis Titel noch der Name seines Landes genannt. Eine Möglichkeit wäre, dass Gurdi von Kulummu einer von den tabaläischen Vasallen war, mit dem ein Vertrag geschlossen worden war, an den er sich 7061705 nicht mehr hielt. Dies würde zugleich belegen, dass auch im Fall der tabaläischen Fürsten schriftliche Vereinbarungen getroffen wurden. Eine weitere Möglichkeit ist, Gurdi von Kulummu mit dem gleichnamigen König von Til-garimmu zu identifizieren, gegen den im Jahr 695 ein Feldzug unternommen wurde (einer der durch einen Eponymen datierten Feldzüge), weil er eine Revolte in Til-garimmu angestiftet hatte. Gurdi wird als König einer Vasallenstadt (sar äl urdütJ) bezeichnet und Til-garimmu an der Grenze zu Tabälu (sa pä,tJ) Tabälu) lokalisiert'", Die Stadt wurde vernichtet und ausgeplündert'!'. Diese Episode aus den Inschriften Sanheribs deutet auf eine Veränderung der Lage in und um das Provinzzentrum Til-garimmu zwischen 711 und 695. Dass Til-garimmu an der Grenze zu Tabälu lokalisiert wird, scheint auf einen Rückzug von Musku zugunsten von Tabälu hinzudeuten. Außerdem zeigt der Aufstand von Gurdi aus dem Jahr 696/695, dass Tilgarimmu nicht mehr Provinzzentrum war, sondern unter der Herrschaft eines (tabaläischen?) Fürsten stand. Ob von der assyrischen Provinz Tilgarimmu etwas übrig blieb, ist unbekannt, doch m. E. unwahrscheinlich. Til-garimmu wäre also die zweite von Sargon errichtete Provinz, die verloren ging. Der Feldzug des Jahres 705 verfolgte vielleicht das Ziel, den expansionistischen Ansprüchen des Gurdi eine Grenze zu setzen. Sargons Tod muss eine tiefe psychologische Auswirkung auf seine Truppen gehabt haben und würde einen vorzeitigen Rückzug erklären. TCS 5, 76, ii, 6' (Chronik I). Millard (1994) 48 (Jahr 705). JII SAA 1,76. 312 Auf die zwei möglichen Identifikationen von Gurdi hat bereit S. Parpola in SAA I, S. 70-71 (Kommentar zu Nr. 76) hingewiesen. JI3 CT 26, v, 1-22 (auch Sumer 9, 150, v; 29-52), auch OIP 2, 76ff., 24-25 und Nebi Yunus, 19. 309 310
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Um seine territorialen Gewinne zu sichern und einem neuen Feldzug vorzubeugen, könnte sich Gurdi zu Beginn der Regierungszeit Sanheribs bereit erklärt haben, Tribut zu leisten. Im Jahr 695 muss er sich dann stark genug gefiihlt haben, um nach dem Feldzug gegen Hilakku im Jahr 696, der ersten Aktion Sanheribs in der Region, die Assyrer zu provozieren. Während Sargons Regierungszeit wurden in der südlichen Levante die Provinzen SamerIna (720) und Asdüdu (711) errichtet (Karte 4.30). Hamat wurde 720 als Bezirk oder selbständige Einheit in das Provinzsystem eingliedert. Im Norden wurden die Provinzen Marqasa (auf dem Territorium von Gurgum) und Kummuhu (auf dem Territorium von Meliddu und Kummuhu) jeweils 711 und 708 geschaffen und 717 wurde wahrscheinlich Gargamis annektiert. Nur kurz war die Existenz einer 713 auf dem Gebiet von Hilakku und Blt-Purutas entstandenen Provinz, die sich bereits 711 selbständig machte. Mit Til-garimmu als Zentrum wurde 711 eine Provinz errichtet, die als Bollwerk gegen die Bedrohung im Norden und Nordwesten durch Urartu, Kasku und Musku dienen sollte. Diese Provinz ging ebenfalls am Ende der Regierungszeit Sargons bzw. in den ersten Jahren von Sanheribs Herrschaft verloren. Die parallelen Feldzüge im Jahr 715 (Urartu, Musku), 713 (Ellipi und Karalla, Btt-Purutas), 710 (Babylonien, Musku) und 708 (Babylonien, Kummuhu. Jadnana) zeugen von einem hohen Interventionsdrang und von den Gefahren, die an mehreren Fronten gleichzeitig das assyrische Reich bedrohten. Die politische Karte der Levante wird während der Regierungszeiten der drei letzten Sargoniden keine wesentlichen Veränderungen erfahren. Die Unruhen in der Region werden aber nicht aufhören und mehr als zehn Feldzüge direkt oder indirekt bestimmen. Nachdem im Nordwesten die Grenzen der Expansion erreicht wurden, wird die Erhaltung der südlichen Gebiete den assyrischen Herrschern weiterhin Schwierigkeiten bereiten. 4.4.3 Von Ssnberib bis Assurbsnipsl: Die Grenzen der Expansion 4.4.3.1 Die Westfeldzüge Sanheribs: Aufstände in den nördlichen und südlichen Gebieten Die Levante spielte keine besondere Rolle während der Regierungszeit Sanheribs, dessen Hauptproblem Babylonien war. Als er 701 nach Westen zog, konnte der assyrische König nicht ahnen, dass eine Episode
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dieser Kampagne ihn für die Nachwelt berühmt machen würde. Die in der Literatur häufig als ,,Feldzug gegen Juda" oder noch pathetischer "Invasion von Juda" bezeichnete Kampagne war nicht nur gegen Juda gerichtet, sondern umfasste auch militärische Aktionen gegen Sidünu und gegen philistäische Städte'!". Die umfangreiche Literatur, die über die Juda-Episode geschrieben wurde'", erklärt sich aus der Tatsache, dass diese Episode in der hebräischen Bibel in extenso und sogar dreimal referiert wurde!", Für die historische Rekonstruktion der Ereignisse, die dank Sanheribs Inschriften auf einer guten Basis steht'!', und für das Verständnis der assyrischen Politik in der Levante bietet die Bibel zusätzliche Informationen nur in Bezug auf die Vorbereitungsmaßnahmen von Hiskia und auf den Aufruf zur Kapitulation (Botschaften des rsb saqtJ) bei der Belagerung von Jerusalem. Aus einer historischen Perspektive hat diese Kampagne keinen besonderen Stellenwert, besonders im Vergleich zu den Feldzügen Sargons, Salmanassars V. oder Tiglatpilesers III. Die Bestrafung von rebellischen Vasallen und die Wiederherstellung der alten Ordnung ist in der Geschichte der assyrischen Westexpansion ausreichend bezeugt. Der Feldzug des Jahres 701 (Karte 4.31) erfolgte in drei Phasen, die folgende Gebiete betrafen: 1. Sidünu!", 2. Pilistu (lsqalüna und Amqarrüna)"? und 3. Jaudu'". In der ersten Phase agierte die assyrische Armee im Einflussgebiet von Sidünu. Luli, König von Sidünu, floh nach Zypern, als er vom assyrischen Anmarsch erfuhr, und die Stütz314 Sanherib selbst gibt als Ziel der Kampagne das Land ijatti an, Chic., ii, 37; CT 26, ii, 58; Rass., 32. 315 In der über hundertjährigen Zeitspanne zwischen den Arbeiten von Nagel (1902) und Rainey/Notley (2006) 239-245 wurden zahlreiche Aufsätze und Monographien über die Juda-Episode geschrieben. Literatur aus dem 19. Jh. findet man in Nagel (1902) vii-viii. Eine kritische Behandlung der zahlreichen Publikationen, die meistens einen theologischen Ansatz haben, ist in diesem Zusammenhang nicht möglich. Der beste Kommentar zu 2 Kön 18: 13-19: 37 ist m. E. CoganlTadrnor (1988) 223-245. Erwähnenswert sind ferner die Monographien von Goncalves (1986) und GaIlagher (1999) sowie der Sammelband Grabbe (2003a), die jeweils ausführliche Literaturlisten bieten. 316 2 Kön 18: 13-19: 37,2 Chr 32: 1-22, Jes 36-37: 37. m Chic., ii, 37-iii, 49; CT 26, ii, 58-iii, 81 (auch Sumer 9, 118ff., ii, 60-iv, 9); Rass., 32-58. 318 Chic., ii, 37-60; CT 26, ii, 58-86 (auch Sumer 9, 118ff., ii, 60-92); Rass., 3238. 319 Chic., ii, 60-iii, 17; CT 26, ii, 87-iii, 37 (auch Sumer 9, 118ff., ii, 93-iii, 55); Rass., 39-48. 320 Chic., iii, 17-49; CT 26, iii, 38-81 (auch Sumer 9, 118ff., iii, 56-iv, 9); Rass., 49-58.
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punkte seines Territoriums, Akkü, Akzibu, Bit-zitti, Sariptu, Mahalliba, Sidünu rabü, Sidünu sehru und Usü, ergaben sich ohne Widerstand. Tuba'il wurde von Sanherib als Lulis Nachfolger auf den Thron gesetzt. Ihm wurde ein jährlicher, unaufhörlicher (sattisam 15 bapu) Tribut auferlegt. Nach dieser Machtdemonstration brachten Könige aus Küstenstädten und dem Ostjordanland reiche Gaben (igisü) und Geschenke (tiimartu) und unterwarfen sich dem assyrischen König: Menahöme von Samsimurruna, Tuba'lu von Sidünu, Abdi-Li'ti von Arwäda, Uru-Milki von Gubla (Byblos), Mitinti von Asdüdu, Büdi-il von Bit-Ammän, Kammüsu-nadbi von Mä'ab und Aja-rämu von Udümu. Abgesehen von Samsimurruna, einer nicht identifizierten Stadt, die wahrscheinlich nördlich von Arwäda lag, hatten alle erwähnten Orte in der Vergangenheit Tribut geleistet. Da Sidqä von Isqalüna nicht bereit war, sich zu unterwerfen, zog Sanherib in südliche Richtung nach Pilistu (Phase 11). Die Stadt wurde eingenommen, Sidka mit seiner Sippe und seinen Göttern deportiert. Sarru-lü-däri wurde als König von Isqalüna eingesetzt. In Zukunft würde er Tribut zahlen müssen und unter assyrischer Oberherrschaft als Vasall dienen. Im Laufe der militärischen Operationen in Pilistu wurden die Städte Banajabarqa, Jappü, Bit-Daganna und Azuru erobert und geplündert. Eine ernsthafte Angelegenheit erwartete Sanherib in Altaqü, das inmitten des eroberten Gebiets lag. Padi von Amqarrüna, der durch einen Treueid an Assyrien gebunden war (bel ade u mamef), war von Mitgliedern der Elite abgesetzt und ijazäqi-Jau (Hiskia) von Jaudu ausgeliefert worden, der ihn gefangen nahm. Die Aufständischen von Amqarrüna baten Ägypten um Unterstützung, als sie vom assyrischen Heranrücken erfuhren. Es kam zu einer Schlacht bei Altaqü, die wie zwanzig Jahre zuvor bei Rapihn (720), zugunsten von Assyrien ausfiel. Die Städte Altaqü und Tamnä wurden erobert und geplündert. Die Verantwortlichen der Rebellion in Amqarrüna wurden gepfählt und diejenigen, die sie unterstützt hatten, deportiert. Padi wurde wieder eingesetzt. Die exemplarische Strafe zeigt, dass die Rebellion die Region zu destabilisieren drohte, und sollte als Warnung für die Nachbargebiete gelten. Die Tatsache, dass Padi nach Jerusalem ausgeliefert wurde und dort von Hiskia gefangen gehalten wurde, weist darauf hin, dass der König von Juda in die Rebellion von Amqarrüna in irgendeiner Weise verwickelt war. Nach dem Ergebnis der Schlacht bei Altaqü und dem harten Vorgehen mit den Rebellen, wäre Hiskia gut beraten gewesen,
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wenn er zumindest versucht hätte, Sanherib zu besänftigen. Doch er vertraute den Befestigungsanlagen seiner Hauptstadt, unterwarf sich nicht und traf Vorkehrungen für den Fall einer Belagerung?'. Sanherib nahm 46 befestigte Städte ein, darunter auch Lakisu, dessen Eroberung aus Palastreliefs bekannt ist3 22 , samt den kleineren Siedlungen in der Umgebung'". Die Städte wurden geplündert und die Bevölkerung deportiert. Während das Land Jaudu verwüstet wurde, bot Sanherib nach den biblischen Quellen Hiskia die Kapitulation und Unterwerfung an. Nach jener Botschaft des rab saqe wandte sich Hiskia an Jesaja, der ihm den Beistand Gottes wie im Fall von Jerusalem verkündete'". Sanheribs Gesandter warf Hiskia vor, Ägypten um Unterstützung gebeten zu haben, was seine Teilnahme am Aufstand bestätigen sollte. Da Hiskia (noch) nicht kapitulierte, ruckte die assyrische Armee nach den assyrischen Quellen bis Jerusalem vor. Belagerungsanlagen(?) wurden aufgestellt'" und die Stadt vom verheerten Land getrennt. Bevor die Stadt eingenommen werden konnte, ergab sich Hiskia, der einen hohen Tribut, darunter seine Töchter, liefern musste. Außerdem erlitt Juda territoriale Verluste: Sanherib gab die von ihm eroberten Städte an Mitinti von Asdüdu, Padi von Amqarrüna und Sil-Bel von tjazzat326 • Nach den biblischen Quellen sandte Gott einen Engel, der das assyrische Lager dezimierte und Sanherib zum Rückzug zwang'". Diese Nur in 2 Chr 32:1-18 belegt. Barnett et al. (I998a), Taf. 322-352 (Südwestpalast, Raum XXXVI); ferner Ussishkin (1982). J2J Dass Lakisu Sitz eines assyrischen Gouverneurs wurde, der parallel zu Hiskia über Juda regierte, wie Elat (I975b) 63 vorgeschlagen hat, ist nur eine auf Vermutungen basierte Hypothese. Es scheint plausibler, dass Lakisu höchstens zu einer, wahrscheinlich vorläufigen? assyrischen Garnison gemacht wurde. 324 2 Kön 18: 13-16 (Zusammenfassung der Eroberung von Juda); 2 Kön 18: 17-37 (erste Botschaft des rabsaqe, auch in 2 Chr 32: 9-19 u. Jes 36); 2 Kön 19: 1-7 (Gebet des Hiskia, Botschaft an Jesaja und Antwort des Jesaja, auch in Jes 37: 1-7); 2 Kön 19: 8-13 (zweite Botschaft des rabsaqe, auch in Jes 37: 8-14); 2 Kön 19: 14-24 (Gebet des Hiskia, Orakel des Jesaja, auch in Jes 37: 15-35, kurz zusammengefasst in 2 ehr 32:20). J25 Zum assyrischen Feldlager in Jerusalem s. Ussishkin (1995) 290-292. Mit Frahm (1997) 59 interpretiere ich lDlIijAL.~U.MES elJsu urakkisma (Chic., iii, 29; CT 26, iii, 54 [Sumer 9, 118ff., iii, 73], Rass., 52) im Sinne von "ich legte Befcstigungsanlagen (Belagenmgsanlagen?) gegen ihn an" (s. auch CAD R, 103 s. v. rakäsu9). 326 Chic., iii, 27-49; CT 26, iii, 52-81 (auch Sumer 9, 118ff., iii, 70 -iv, 9); Rass., 52-58. Nach Bulbach (1981) 132-146 (bes. 144) war die territoriale Integrität Judas nicht wesentlich betroffen worden; zur archäologisch bezeugten Zerstörung durch Sanherib und zur Wiederbesiedlung von Juda im 7. Jh. s. Finkelstein/Na'aman (2004). Nach Blakely/Hardin (2002) ist in einigen Fällen eine frühere Datierung der Zersstörungsschichten (734?) denkbar. J27 2 Kön 19:35-36; 2 Chr 32:21-22; Jes 37:36-37. 321 322
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Passage wird meistens im Sinne einer nicht gelungenen Eroberung von Jerusalem interpretiert, über die die assyrischen Quellen schweigen würden. Der Feldzug war indes ein Erfolg: Die Rebellion wurde unterdrückt, eine reiche Beute gemacht, die Ordnung wiederhergestellt und der stärkste unter den Rebellen deutlich geschwächt. Deswegen sind Versuche, das Wunder in eine rationale Erklärung einzubetten''", mit Vorsicht zu betrachten'". Es handelt sich um eine Deutung post eventum der biblischen Verfasser, die die Rettung Jerusalems vor der Zerstörung begründen und die Kapitulation elegant vertuschen wollten. Wie weit die Belagerung fortgeschritten war, ist nicht bekannt'", Doch wahrscheinlich wurde sie vor dem Ansturm beendet, da sich Hiskia ergab. Hätte Sanherib die Stadt gegen seine Pläne nicht erobern können und wäre er frühzeitig zurückgekehrt, hätte Hiskia keinen Tribut zahlen müssen. Darüber hinaus wäre Sanherib gewiss im darauffolgenden Jahr zurückgekommen, wenn er tatsächlich die Absicht gehabt hätte, Jerusalern zu erobern und Juda zu annektieren'!'. Was die militärischen Operationen in Jaudu angeht, wird kein Ortsname im entsprechenden Bericht erwähnt. Wenn die unvollständig erhaltene Inschrift K 6205 + 82-3-23, 131332 über Ereignisse aus diesem Feldzug berichten sollte'", wäre die Stadt Azaqä, das biblische 'azeqa (Tel Zekarya, ca. 18 km nordöstlich von Tel Lakis) eine der 46 zerstörten Städte gewesen. Eine Passage aus dem Buch des Propheten Micha'", die im Zusammenhang mit Sanheribs Feldzug gebracht wird'", nennt eine Reihe von judäischen Ortsnamen, die 701 von den Assyrern 328 Von Soden (1972) schlägt vor, dass es sich um eine Seuche gehandelt haben kann; so auch z. B. Frahm (1997) 11 u. Laato (1995) 225. m s. dazu Cogan/Tadmor (1988) 239. 330 Mayer (2003) 179-181 behauptet dagegen, dass Jerusalem nicht belagert wurde. Er interpretiert U1UijAL.~U.MES elisu urakkisma (Chic., iii, 29; CT 26, iii, 54 [Sumer 9, 118f, iii, 73], Rass., 52) als die Anlage von Festungen im Umkreis von Jerusalem (,,1 laid out forts against hirn", Mayer op. cit., 189). Es hätte sich dabei um einfache Kontrollposten gehandelt, welche die Zugangswege in die und aus der Stadt sperrten und den gleichen Zweck einer Belagerung erfüllten, jedoch mit weniger Kosten. Ich sehe in dieser Darstellung keinen wesentlichen Unterschied zu einer "echten" Belagerung. 331 Einen zweiten Feldzug in die Region, wie in der Vergangenheit behauptet wurde (Albright [1953], Shea [1985] u. a.), gab es nicht; s. dazu Kitchen (2004) 386 mit Anm. 824 u. Grabbe (2003b) 31-32 (status quaestionis). 332 Na'aman (1974). 333 Es ist nicht klar, ob die Inschrift aus der Regierungszeit Sargons II. oder Sanheribs stammt, s. dazu Frahm (1997) 229-232 mit Literatur. 334 Micha von Moreschet, einer judäischen Stadt, prophezeite zur Zeit Hiskias (Jer 26: 18) und war Zeitgenosse des ersten Jesaja. m Micha 1:8-16. Siehe Goncalves (1986) 270-287 mit älterer Literatur.
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angegriffen worden sein können: Gat (nA Gimtu, Tel Zafit), Bet le'aprä, Säpir, ~a'"nän, Bet hä'esel, Märöt, Läkiä (nA Lakisu, Tel Lakis), Möreset Gat (Hirbat al-Gudaida), 'Akzib (Hirbat Tall al-Baidä'j'", Märesa (Tall Sandahanna) und 'Adulläm (Hirbat as-Se\} Madkürj'". Eine genaue Rekonstruktion der Marschroute ist leider nicht möglich'". Aus welchen Gründen Sidünu, die philistäischen Städte (Isqalüna und Amqarrüna) und Jaudu zu dieser Zeit revoltierten, ist nicht bekannt. Da Sanherib nach einem traumatischen Thronwechsel mit Babylonien beschäftigt war, könnten einige Vasallen mit einer günstigen Lage spekuliert haben, wie es so oft in der Vergangenheit der Fall gewesen war'". Dass es sich um eine breit angelegte Koalition handelte, an der philistäische und phönizische Städte, die Länder im Ostjordanland und Juda teilnahmen, ist aus den vorhandenen Quellen nicht abzuleiten. Dass Samsimurruna, Arwäda, Gubla (Byblos), Asdüdu, Bit-Ammän und Udümu nach der Unterwerfung von Sidünu Tribut zahlten (oder nur Begrüßungsgeschenke brachten?), bedeutet nicht, dass sie ihn vorher verweigert hatten noch dass sie an der Rebellion teilgenommen hatterr'". Tatsache ist, dass antiassyrische Interessen Juda mit Mitgliedern der Elite aus Amqarrüna verbanden und dass sie die ägyptische Hilfe aufsuchten und erhielten. Dies wäre Grund genug für eine Inter-
JJ6 Nicht mit der gleichnamigen phönizischen Stadt, nA Akzibu (heute az-Zib, ca. 15 km nördlich von •Akko) zu verwechseln. JJ7 Zur Geographie dieser Passage s. RaineylNotley (2006) 243. JJ8 Die in Rainey/Notley (2006) 242 vorgeschlagene Route ist rein hypothetisch. JJ9 Gal1agher (1999) 263-274 führt zusätzliche Argumente für Hiskias Verhalten an, die entweder selbstverständlich, rein spekulativ oder falsch sind. Dass sich ein Vasal1 von seinen Verpflichtungen befreien wol1te, ist selbstverständlich. Dass der Bau von Dür-Sarrukln die Ressourcen des Reiches überforderte und die Vasal1en mit einem Untergang rechneten, ist fragwürdig (Hiskia selbst investierte viel in die Infrastruktur von Jerusalem). Dass Sanherib wegen des Todes seines Vaters schockiert war und wie ein Feigling reagierte, ist Unsinn, besonders wenn man an die Hartnäckigkeit denkt, mit der er sich der babylonischen Sache annahm. Dass die Rebellion gegen Assyrien al1seitig war (nearly universal, S. 272), stimmt einfach nicht. Dass sich ein Vasal1 von einer Rebellion territoriale Gewinne versprach, war Tradition in der südlichen Levante. Dass die assyrische Armee von einer Epidemie geschwächt war, ist rein spekulativ. Der erste Feldzug gegen Babylonien und der zweite gegen Ellipi zeigen das Gegenteil. Dass unter derart günstigen Umständen, onlyan cxcptionelly wisc ruler could hsve rcsisted the tcmptstion to rcbcl (S. 274), stimmt nicht, da es diese günstige Konstellation nicht gab. 340 Gegen Rainey/Notley (2006) 239-240.
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vention gewesen. Ob Sidünu und Isqalüna auch verwickelt waren, muss offen bleiberr'". Die Ereignisse aus dem Jahr 701 zeigen, dass die 711 von Sargon errichtete Provinz Asdüdu damals nicht mehr existierte: 1. Mitinti von Asdüdu befindet sich unter den Tributbringern nach der ersten Phase der Kampagne, 2. am Ende der Kampagne wird er mit judäischen Städten belohnt, 3. Sanherib erobert die Städte Banajabarqa, Jappü, Bit-Daganna und Azurn im Norden von Pilistu, die unter der Kontrolle Sidqäs von Isqalüna standen, kämpft bei Altaqü und muss einen Aufstand in Amqarrüna unterdrücken''", 4. eine Provinz oder ein Gouverneur von Asdüdu werden in Sanheribs Inschriften nicht erwähnt. Diese muss sich also zwischen 711 und 701 aufgelöst haben'". Sanherib versuchte nicht, die Provinz neu zu etablieren, sondern honorierte die philistäischen Herrscher von Asdüdu, Amqarrüna und Hazzat mit judäischen Städten, um sich ihre Treue als Vasallen zu erkaufen. Asdüdu war die dritte Provinz, die Sargon errichtet hatte und die eine flüchtige Existenz hatte. Abi-Milki von Asdüdu ist einer der zwölf Könige von der Meeresküste, die Asarhaddon 677/676 Materialien für den Bau des ekel masartilieferten 344 • Erst 669 ist ein Statthalter von Asdüdu als Eponym bezeugt'". Der Feldzug von 701 war eine erfolgreiche militärische Operation, die es Sanherib ermöglichte, die aufständischen Vasallen zu besiegen und die Region wieder unter indirekte assyrische Kontrolle zu bringen. Jaudu wurde wesentlich geschwächt, aber nicht zu einer assyrischen Provinz gemacht. Zum ersten mal ist die Tributleistung von Samsimurruna und Isqalüna bezeugt. Asdüdu, Amqarrüna und ijazzat erwei341 Da Mitinti von Sidünu judäische Städte bekam, ist es unwahrscheinlich, dass er an einer antiassyrischen Koalition teilnahm. 342 Wenn sich die Provinz Asdüdu bis Jappü erstreckte, wie ich weiter oben angedeutet habe, hätten sich diese Städte (zumindest einige von ihnen) innerhalb ihres Territoriums befunden. 34l Cogan (1993) 407-408 bietet eine andere Interpretation des Status von Asdüdu: Die Assyrer hätten keine reguläre Provinz errichtet, sondern ein duales System zugelassen. Sie hätten die Wiedereinsetzung eines Königs genehmigt, der neben dem assyrischen Gouverneur regierte. Cogan beruft sich auf die Tatsache, dass eine Rebellion der Provinz Asdüdu in den assyrischen Quellen nicht erwähnt wird. Dennoch sind in den Texten andere Fälle von abgefallenen Provinzen oder Teilen von Provinzen deutlich erkennbar, ohne dass der Abfall selbst bezeugt wäre, wie im Fall von ijilakkuIBit-PurutaS oder Til-garimmu. Außerdem ist ein solches System (assyrischer Gouverneur/lokaler Herrscher) sonst nicht belegt. l44 Borger Ash, Nin A, v, 62. 345 Samas-käsid-ajäbi, Millard (1994) 52 (Jahr 669). Der Name der Provinzstadt ist unvollständig erhalten, as-dm.....].
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terten ihre jeweiligen Territorien dank Sanheribs Übergabe von judäisehen Städteu'". Nach einem erneuten Feldzug gegen Babylonien (700), der mit der Einsetzung seines Sohnes Assur-nädin-äumi als König von Babyion endete341, und einer militärischen Aktion in den nördlichen Bergländern (698)348, fanden zwei Kampagnen jeweils gegen Hilakku (696) und Tilgarimmu (695) statt (Karte 4.31). Sie gehören nicht zu den durchlaufend nummerierten Feldzügen (girru) Sanheribs, sondern werden nach Eponymen datiert und wurden von Untergebenen durchgeführt. Anlass der Kampagne von 696 war ein Aufstand in ijilakku, der von Kirua, dem Stadtherr von Illubru, angestiftet wurde und die Unterstützung von Ingirä und Tarzu hatte'", Eine Straße, die nach Que - seinerzeit assyrische Provinz - führte, wurde blockiert. Sie war wahrscheinlich eine wichtige Verbindungsstraße nach Tabälu, auf der auch Tribut aus dieser Gegend in die assyrische Provinz befördert wurde. Nachdem Ingirä und Tarzu erobert und geplündert wurden, richtete sich das assyrische Heer gegen Illubru. Die Festung wurde eingenommen, ausgeplündert und die Einwohner von ijilakku, die Kirua unterstützt und das Gemetzel überlebt hatten'", deportiert. Kirua wurde nach Ninive gebracht, wo er geschunden wurde. In Illubru, das umorganisiert wurde (ana essäti a$baf), wurden Deportierte aus eroberten Gebieten angesiedelt (Tab. 3.1) und eine Stele errichtet. Die Annexion von Illubru kann nicht als Errichtung einer neuen Provinz verstanden werden, sondern eher als die eines Vorpostens, welcher der Provinz Que unterstellt wurde'", Ob eine territoriale Verbindung mit Que bestand, ist unbekannt. Eine umfangreiche militärische Operation wurde offensicht346 Auf der Basis von Herodot 11, 141 behaupten einige Forscher, dass Sanherib bei einem zweiten Zusammenstoß mit den Ägyptern eine Niederlage erlitt, s. Grabbe (2003c) 134-139. Nach Herodot wäre Sanherib gegen die Ägypter während der Regierungszeit des Pharao Sethos (Schebitku) gezogen. Er hätte nur mit Mühe eine Armee von Zivilisten aufstellen können und bei Pelusium (Tall al-Faramä am östlichen Ende des Nildeltas!, TAVO Karte B IV 16, Barrington Atlas, 74, H2) sein Feldlager aufgeschlagen. Innerhalb einer Nacht hätte eine Schar von Feldmäusen die Waffen der Assyrer gefressen, so dass sie unbewaffnet zurück marschieren mussten. Wenn es zu dieser Niederlage im Jahr 701 gekommen wäre, hätte Sanherib Juda verwüsten, Teilgebiete an Asdüdu, Amqarrüna und ijazzat verteilen, Padi in Amqarrüna wieder einsetzen und alle Aufständischen zu Vasallen machen können? l47 Chic., iii, 50-74. l48 Chic., iii,75-iv,31. l49 CT 26, iv, 61-91 (auch Sumer 9, 118ff., iv, 92-v, 28). lSO DIP 2, 76ff., 24; Nebi Yunus, 17-18. 151 So auch Forrer (1920) 80.
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lieh nicht intendiert. Im darauf folgenden Jahr (695) wurde ein Feldzug gegen Gurdi von Til-garimmu unternommen, der mit der Eroberung und Plünderung der Stadt endete. Mit dieser Kampagne, die bereits im Zusammenhang mit Sargons Tod besprochen wurde 352, erlischt Sanheribs Betätigung in der Levante'", 4.4.3.2 Die Westfeldzüge Asarhaddons: Druck aus dem Norden Wie sein Vater Sanherib wird Asarhaddon während seiner Regierungszeit territoriale Verluste in den nordwestlichen Gebieten hinnehmen und Aufstände in der südlichen Levante unterdrücken müssen. Der defensiven Haltung des Reiches in der Auseinandersetzung mit dem mächtigen Mugallu von Meliddu und mit Tabälu steht die Entschlossenheit, die Asarhaddon in Bezug auf Sidünu und Surru zeigte, gegenüber. Die Asarhaddon-Chronik verzeichnet für das Jahr 679 die Eroberung und Plünderung der Stadt Arzä in der südlichen Levante'", die sich zwischen ijazzat und dem Nahal Musur befand (Karte 4.32)355. Mit einer Ausnahme'" stehen alle Belege für Arzä im Zusammenhang mit Asarhaddons Feldzug. Asuhlli, der besiegte Herrscher von Arzä, wurde gefesselt nach Ninive gebracht, wo er in erlesener Gesellschaft - zusammen mit einem Bären, einem Hund und einem Schwein - zur Schau gestellt wurde'". In welche Vorfälle Asubili verwickelt war, ist nicht bekannt. Dass ein Feldzug in die südlichste Region der Levante durchgeführt wurde, allein um eine zweitrangige Stadt zu bestraferr'", ist jedoch merkwürdig. In den Königsinschriften wird die Episode von
CT 26, v, 1-22 (auch Sumer 9, I 18ff., v, 29-52); s, S. 243. Wahrscheinlich fiihrte Sanherib im Jahr 690 einen Feldzug gegen die arabischen Stammesführer Te'elhunu und Hazä-il, in dessen Verlauf Adummatu (Dümat al-Gandal) erobert wurde, Frahm (1997) 130f., 53'-9" (T 62). Es ist nicht bekannt, aus welcher Richtung sich Sanherib Adummatu näherte, vielleicht aus Damaskus über das WädI Sirhän, s. Potts (1988) 129-130. In diesem Fall wäre die Levante noch einmal von Sanheribs Truppen auf dem Weg nach Nordarabien besucht worden. Zu Sanheribs Araberfeldzug s. Eph'al (1984) 112-125. 354 TCS 5, 125,7 (Chronik 14). 355 Mögliche Kandidaten sind Tel Gamma am Nahal B'sor, ca. 12 km südlich von Gaza, und Tel Haror am Nahal G'rär; s. RGTC 7/1, 29f. 356 CTN 5, 163f., Rs. 7' (ND 2767). 357 Borger Ash, Nin A, iii, 39-42. 358 Arzä hatte gewiss nicht die Bedeutung von Sidünu, Surru oder ijazzat. 352 353
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Arzä stets nach der Eroberung von Sidünu im Jahr 677 referiert'". Plausibler wäre, dass Arza während des Feldzugs des Jahres 677 erobert wurde, aber dies würde den Angaben der Asarhaddon-Chronik widersprechen't", Asubili wird nicht unter den zwölf Königen vom Meeresufer, die Materialien für Asarhaddons Palast lieferten, erwähnt'?'. Vielleicht wurde seine Stadt dem König von Hazzat unterstellt. Für das gleiche Jahr 679 verzeichnet die Asarhaddon-Chronik einen Feldzug gegen die Kimmerier (Gimir)362. Asarhaddons Inschriften nennen eine Kampagne gegen den Kimmerier Teuspa, der bei Hubusna besiegt wurde'". Dieser Ortsname ist mit dem gleichlautenden Toponym aus den Inschriften Salmanassars III. und mit Hubisna aus den Inschriften Tiglatpilesers III. gleichzusetzen. ijubusnu/.ijubisna war ein Fürstentum in Tabälu, so dass die Schlacht gegen Teuspa auf tabaläischem Boden stattfand'". Die Prismen aus Ninive berichten im Anschluss daran über eine Kampagne gegen Hilakku, die sich chronologisch nicht genau einordnen Iässt'". Sie könnte im Jahr 679, im Jahr 675 während des Feldzugs gegen Mugallu oder im Zusammenhang mit der Strafaktion gegen Sanda-uarri unternommen worden sein, aber auch eine separate Aktion, die parallel zu anderen Feldzügen verlief, ist denkbar'". Ob ijilakku seinen Tribut verweigerte''" oder das Gebiet an l59 Borger Ash, Nin A, iii, 39~2; Borger Ash, AsBb E, 4; Borger Ash, Frt B Vs. 14; id., Borger Ash, Klch A, 16-17; Sumer 12, lOfT., i, 57-63. 360 Die Eroberung von Arzä ist in der Babylonischen Chronik nicht erhalten, TCS 5, 82, iii, 48-50. 361 Borger Ash, Nin A, v, 54-63. 362 TCS 5, 125,9. 36l Borger Ash, Nin A, iii, 43~6; Borger Ash, Frt A, 18'; Borger Ash, Mnm B, 2324; Sumer 12, lOff., H, 1-4. 364 Der problematische Ortsname in TCS 125, 9 kurr su-bu-uli-nu ist nach Ivantchik (1993) 58 u. 183 kurr biß - us'-nu zu lesen. Dass die Schlacht in Tabälu stattfand, haben überzeugend Ivantchik (1993) 57-61 und Lanfranchi (1990) 51-54 bewiesen, s. auch Aro (1998) 147-149. Nach den verfügbaren Quellen ist jedoch mit kimmerischen Niederlassungen in Tabälu nicht zu rechnen, Aro (1998) 157-158, Lanfranchi (1990) 117120. ]65 Borger Ash, Nin A, iii, 47-55; Sumer 12, 10fT.,H, 5-15. ]66 Lanfranchi (1990) 56-62 schlägt vor, dass ijilakku, Kundu und Sissü im Laufe des gleichen Feldzugs unterworfen wurden und dass dieser im 2. Regierungsjahr (679) stattfand, d. h. zwei Jahre vor der Kampagne gegen Sidünu, das sich mit Kundu und Sissü verbündet hatte. Während der erste Vorschlag plausibel anmutet, ist die Datierung auf das Jahr 679 m. E. unwahrscheinlich. Da die Angaben über die Enthauptung des Abdi-Milküti von Sidünu und des Sanda-uarri von Kundu und Sissü nicht übereinstimmen - in den Chroniken (TCS 5, 83, iv, 6-8; TCS 5, 126, 14) und in Borger Ash, Nin A, iii, 20-38 werden jeweils der 7. und 12. Monat (des Jahres 676) angegeben, während das Prisma IM 59046 (Sumer 12, 1Off., i, 38-56) zwar nur allgemein die
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den antiassyrischen Aktivitäten des Tabaläers Iskallü oder des Mugallu teilnahm, ist ungewiss. Auf jeden Fall war diese Region wegen der zunehmenden Bedrohung aus Tabälu, Musku, Meliddu und der Kimmerier im Norden von besonderer strategischer Bedeutung. Während des Feldzugs werden 21 (aufständische) Festungen samt den kleineren Siedlungen in ihrer Umgebung erobert, geplündert und in Brand gesetzt. Denjenigen, die nicht feindselig gehandelt hatten, wurde das assyrische Joch auferlegt. In Asarhaddons 4. Regierungsjahr (677) findet ein Feldzug gegen Abdi-Milküti von Sidünu statr'", der mit der Einrichtung der letzten assyrischen Provinz in der Levante endet (Karte 4.33). Die Einsetzung eines assyrienfreundlichen Königs war immer mit einem potentiellen Verfallsdatum versehen, nämlich dem Tod des eingesetzten Herrschers. Sanherib hatte im Jahr 701 Tuba'il auf den Thron von Sidünu gesetzt. Sein Nachfolger Abdi-Milküti fühlte sich der Außenpolitik seines Vorgängers nicht verpflichtet und wollte das assyrische Joch abschütteln. Wie im Fall von Luli 701, suchte Abdi-Milküti Zuflucht in Zypern, wo er "wie ein Fisch aus dem Meer" herausgeholt und hingerichtet wurde369 • Die Stadt Sidünu wurde erobert, geplündert und zerstört'?", die
Enthauptung der beiden Herrscher erwähnt, aber aus dem 2. Monat des Jahres 676 datiert -, besteht kein Grund dafür, die beiden militärischen Operationen zeitlich zu trennen. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass Asarhaddon gegen beide Verbündete gleichzeitig zog und nicht zuerst gegen Sanda-uarri (den schwächeren der beiden) und zwei Jahre später gegen Abdi-Milküti, wie Lanfranchi meint. Schließlich werden in allen Quellen die Episoden von Abdi-Milküti und Sanda-uarri zusammen behandelt, während die Kampagne gegen ijilakku und die Episode von Sanda-uarri getrennt vorkommen. ]67 Wenn man davon ausgeht, dass ijilakku, nachdem Sanherib den Aufstand im Jahr 696 unterdrückte, regelmäßig Tribut leistete. ]68 TCS 5,83, iv, 3; TCS 5, 126, 12. ]69 Abdi-Milküti ist mit großer Wahrscheinlichkeit der phönizische Herrscher, der zusammen mit einem knienden ägyptischen Prinzen an einem Seil von Asarhaddon gehalten wird und auf der Zincirli-Stele (Börker-Klähn [1982] Kat-Nr, 219) sowie auf den beiden Stelen aus Til-Barsip (Börker-Klähn [1982] Kat.-Nr. 217-218) dargestellt ist. Die Identifikation ist nicht durch Beischriften oder explizite Erwähnung im Text gesichert. In einer der Til-Barsip-Stelen (die andere ist unbeschriftet) wird Abdi-Milküti genannt (Borger Ash, Mnm B, 25), im Text der Zincirli-Stele nicht (Borger Ash, Mnm A). Der andere levantinische Herrscher, der in Frage käme, wäre Ba'al von Tyros, doch er war bis 671 durch einen Vertrag an Assyrien gebunden. Sein Aufstand wurde 671 unterdrückt, aber er regierte weiter zur Zeit Assurbanipals. Seine absolute Unterwerfung erfolgte nicht während der Regierungszeit Asarhaddons, sondern der seines Nachfolgers. Eine ausfiihrliche Behandlung der drei Asarhaddon-Stelen bietet Porter (2003) mit Bildmaterial.
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königliche Familie und die Mitglieder der Elite nach Assyrien deportiert. Das Territorium von Sidünu wurde annektiert (Tab. 3.J) und die Stadt durch die Neugründung Kär-Assur-ahu-iddina als Zentrum ersetzt, die "an einem anderen Ort" in der Nähe gebaut wurde. Das neue Zentrum wurde mit Einwohnern von sidonischen Städten und Deportierten aus den östlichen Gebieten besiedelt?'. Ein Gouverneur aus Kär-Asäurahu-iddina, Bel-Harrän-saddü'a, ist aus einem Verwaltungstext bekannt'P. Er dürfte mit dem Eponymen des Jahres 650 Bel-marrän-) saddü'a, der als Statthalter von Surru in der Datierungsformel einer Prophezeiung bezeugt ist, identisch sein (Tab. 4.A)373. Dem König Ba'al von Surru übergab Asarhaddon die sidonischen Städte Ma'rubbu und Sariptu, was durch eine Tributerhöhung ausgeglichen wurde'". Der Vertrag zwischen Asarhaddon und Ba'al von Surru dürfte 676 nach der Eroberung von Sidünu abgeschlossen worden sein. In ihm wurde Ba'al der Zugang zu den Handelszentren an der Küste gewährleister'". Die wohlgesinnte Behandlung von Tyros zeigt, dass sich Asarhaddon Ba'als Treue sichern und einen Aufstand wie den von Sidünu verhindern wollte. Die Annexion von Sidünu sollte als Warnung gegen antiassyrische Absichten gelten. Abdi-Milküti und sein Verbündeter Sanda-uarri wurden im 7. (Tasritu) bzw. im 12. (Addaru) Monat des Jahres 676 enthauptet'". Ihre Köpfe wurden an die Hälse ihrer Magnaten gehängt, die zusammen mit einem freudigen Asarhaddon
370 Zwei Alabaster-Gefäße für Öl tragen eine Inschrift, die sie als Beutestücke aus Abdi-milkütis Palastschatz bezeichnet, Borger Ash, Ass D (KAH I, 52, Inv.-Nr. 136 u. 187). 371 Borger Ash, Nin A, ii, 65 - iii, 15; Sumer 12, 10ff., i, 14-37. 312 SAA 11,84,3. m SAA 9, 9, Rs. 6. Im Jahr 671 wurden Strafaktionen gegen Ba'al von Surru unternommen. Nicht die Stadt Surru selbst, sondern Städte in ihrem Territorium wurden von Asarhaddon erobert und wahrscheinlich in die Provinz Kär-Assur-ahu-iddina eingegliedert. Dadurch erklärt sich, dass Bel-(ijarrän-)saddii'a als Statthalter von Surru in SAA 9, 9, Rs, 6 (650) und als Gouverneur von Kär-Assur-ahu-iddina in SAA 11,84,3 bezeichnet wird. Ba'al ist als Vasall während der Regierungszeit Assurbanipals belegt. Gegen ihn wurde 663/662 ein Feldzug durchgeführt, doch die Stadt wurde nicht annektiert. Bis 650 war Assurbanipal in der Levante nicht tätig, so dass keine Annexion von Surru bis dahin stattfinden konnte. 374 Borger Ash, Nin A, iii, 15-19. m SAA 2,5, iii, 18'-22'. 376 TCS 5, 83, iv, 6-8; TCS 5,125,14; Borger Ash, Nin A, ii, 65 - iii, 20-38; Sumer 12, 10ff., i, 38-56.
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DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
durch die Straßen von Ninive ziehen mussten?". Nach dem Feldzug von 677 lieferten zwölf Könige vom Meeresufer (Surru, Jaudu, Udümu, Mä'ab, ijazzat, Isqalüna, Amqarrüna, Gubla, Arwäda, Samsimurruna, Blt-Ammän, Asdüdu) und zum ersten Mal zehn Könige von Jadnana (Edi'il, Kitrusi, Silluwa, Pappa, Sillu, Kuri, Tamesu, Qartihadasti, Lidir, Nüria) Baumaterialien für den ekal miiSarti (Karte 2.7)378. Dies muss sich zwischen 677 (Feldzug gegen Sidünu, das in der Liste nicht erwähnt wird) und 676 (Datum des Ninive-Prismas IM 59046 379) ereignet haben. Könige der Meeresküste waren zusammen mit Königen von ijatti (womit die nördlichen Provinzen in der Levante gemeint sein müssen) auch an den Bauarbeiten von Kär-Assur-ahu-iddina beteiligt''". In den Prismen aus Ninive wird ein Bund zwischen Abdi-Milküti von Sidünu und Sanda-uarri, dem König von Kundu und Sissü, erwähnt. Diese Städte lagen in Kilikien, aber ihre genaue Lage ist nicht bekannt. Mögliche Kandidaten sind einerseits Kozan (Sissü) und Anavarza (Kundu), 20 km südwestlich von Kozan, andererseits zwei Orte in der Umgebung von Mersin, Kazanh (Anavarza) und Tirmil Tepe (Kundu). Wenn sich Kundu und Sissü im Gebiet von Kozan befunden haben, hätten sie in oder an der nordöstlichen Grenze der Provinz Que gelegen. Wenn sie indes in der Nähe von Mersin lagen, hätten sie sich nicht weit von der südwestlichen Grenze der Provinz Que befunden. Auf jeden Fall waren die Territorien von Kundu und Sissü von denen Sidünus durch die assyrischen Provinzen Que, Sam'alla, Kullania und Simirra getrennt, was für einen Bund nicht besonders günstig war. Eine gemeinsame Aktion würde ich eher ausschließen. Wahrscheinlich scheint mir, dass getrennte Aktionen geplant waren, die als .Zünder" für weitere Aufstände in den jeweiligen angrenzenden Gebieten fungieren sollten. Sanda-uarri, der auf die Unzugänglichkeit seines Territoriums vertraute, wurde trotzdem aus seinem Versteck in den Bergen geholt. Ob diese Operation, die nach der Eroberung von Sidünu, möglicherweise zu Beginn des 5. Regierungsjahres (676) stattfand, von einigen Einheiten
377 Wahrscheinlich waren es zwei Triumphzüge, denn ohne Behandlung hätte sich Abdi-Milkütis Kopf nach fünf Monaten in einem fortgeschrittenen Verwesungsstadium befunden. 378 Borger Ash, Nin A, v, 54-vi,l; vgl. Sumer 12, lOtT.,iv, 54-v, 12 ohne explizite Nennung der Herrscher und Ortsnamen. 379 Sumer 12, 10tT., vi, 44-45 (Eponymat des Banbä); die anderen Prismen aus Ninive, die R. Borger als Klasse A betrachtete, datieren aus dem Eponymat des Attär-ilu (673). 380 Borger Ash, Nin A, ii, 80-82.
DIELEVANTENACHTIGLATPILESER1II.
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auf dem Rückmarsch vollzogen wurde oder dem Gouverneur von Que anvertraut wurde, ist unklar. Nach der Asarhaddons-Chronik führte der assyrische König in seinem 6. Regierungsjahr (675) einen Feldzug nach Meliddu gegen einen gewissen Mugallu durch (Karte 4.34)381. Die Umstände, die zum Verlust der Stadt Meliddu geführt hatten, können nur ansatzweise durch einige Orakelanfragen aus dieser Zeit, die sich auf den erwähnten Mugallu beziehen''", rekonstruiert werden. Nach einer der Anfragen scheint eine Festung von Meliddu, die zu Kummuhu. der nördlichsten Provinz des Reiches gehörte, dreifach bedroht gewesen zu sein: vom König von Musku, von den Kimmeriern und von Mugallu und seinen Trupperr'". Die Bedrohung durch den Letzten wurde offensichtlich ganz konkret, denn der Gott Samas wurde in einer anderen Anfrage konsultiert, ob Asarhaddons Obereunuch in der Aufgabe, Mugallus Belagerung einer Stadt in Meliddu zu beenden, Erfolg haben würde?". Diese ersten Unternehmungen von Mugallu wurden irgendwann vor 675 mit der Eroberung von Meliddu belohnt. Der Feldzug des Jahres 675 war darauf ausgerichtet, Meliddu wieder zu erobern und Mugallu aus dem assyrischen Gebiet zu vertreiben. Das Schweigen der Königsinschriften über Mugallu deutet auf ein erfolgloses Unternehmen hin. In einem Brief des Mär-Issär an Asarhaddon aus dem Jahr 671 wird eine Finsternis als positives Omen u. a. für den Tod Mugallus interpretiert, so dass er zu diesem Zeitpunkt weiterhin tätig war und nicht als assyrischer Freund betrachtet wurde'". Nach den Anfragen an den Sonnengott wurden weitere militärische Operationen gegen Mugallu durchgeführt bzw. geplant. Sie sind nach Mugallus Eroberung von Meliddu einzuordnen, da er als Melidäer bezeichnet wird. Es wird z. B. gefragt, ob Mugallu eine assyrische Armee, die zu einer von ihm verlassenen Festung (Ba[...]) marschierte, angreifen würde'" oder ob das assyrische Heer die Festung Quhna erobern
J81 382
TCS 5, 125, 15. SAA 4,1-12. Eine Rekonstruktion der Fakten bietet A. Fuchs in PNA 2/1l, 761-
762 s. v. Mugallu. 383 SAA 4, 1,4-7. Der Name Mugallu in Z. 5 wird ergänzt, doch ist sie sehr plausibel, s. PNA 2/11, 761, Abschnitt a). 384 SAA 4, 3, 2-8. 385
J86
SAA 10, 351. SAA 4,5,4-8; auch SAA 4, 4, 4-7.
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DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
würde J87 . In einem astrologischen Bericht wird ferner die Sendung von ituäischen Truppen gegen Mugallu erwähnt'". Andere Orakelanfragen erwähnen nicht nur Mugallu, sondern auch
Iskallü von Tabälu als assyrischen Feind389 • In einem Fall werden Auseinandersetzungen zwischen den beiden Herrschern genannt'?", Sodann ist Mugallus Versuch, einen Vertrag mit Assyrien zu schließen, bezeugt. Samas wird diesbezüglich gefragt, ob Mugallus Absichten ehrlich seien39 1• Es ist nicht bekannt, ob der Vertrag abgeschlossen wurde, aber vermutlich wurden die Verhandlungen abgebrochen'". Mugallus Stärke wurde durch die militärischen Operationen Assyriens keinesfalls geschwächt. Er sollte in den letzten Jahren Asarhaddons bzw. am Anfang der Regierungszeit Assurbanipals König von Tabälu werden. Ab seinem 7. Regierungsjahr wird Asarhaddon hauptsächlich mit der Eroberung Ägyptens beschäftigt sein, die im Laufe von drei Feldzügen erfolgte'". Über den 1. (674) und 3. (669) Ägyptenfeldzug sind wir nur durch die Chroniken unterrichtet. Da der 1. Feldzug mit einer assyrischen Niederlage endete'", verwundert es nicht, dass er in den historischen Berichten nicht vorkommt. Während des 3. Feldzugs starb Asarhaddon, so dass mit einem vorzeitigen Rückmarsch zu rechnen ist3 95 • Für den 2. Feldzug (671) stehen dagegen weitere Quellen zur Verfügung'", die auch über die Eroberung von Surru berichten?". Bei allen drei Feldzügen muss die Levante auf dem Marschweg nach Ägypten durchquert worden sein. Ob während der 1. und 3. Kampagne militärische Aktionen in der Levante stattfanden oder Tribut eingetrieben
381 SAA 4, 7, 1'-5'; auch SAA 4, 8, Rs. 3-5, eine weitere Anfrage betreffend die Eroberung einer Festung durch Mugallu. Die Orakelanfragen SAA 4, 2 und SAA 4, 6 beziehen sich auch auf Mugallu, sind aber sehr schlecht erhalten. 388 SAA 8, 512. 389 SAA 4,9,7-9; SAA 4,11, Rs. 1-4. 390 SAA 4, 10,2-7. 391 SAA 4, 12,2-8. 392 In einer Sammlung von Prophezeiungen verspricht die Göttin Istar, Meliddu zu zerstören (SAA 9, 3, i, 35). Die Datierung dieses Textes auf die Regierungszeit Asarhaddons ist umstritten, s. PNA 2/11,761-762. vgl. SAA 9,2, iii, 15'. 393 Die ägyptischen Feldzüge Asarhaddons werden von Onasch (1994) 16-59 behandelt. 394 TCS 5, 84, iv, 16. 395 TCS 5, 86, iv, 30-31; TCS 5,127,28-29. 396 TCS 5, 85, iv, 23-28; TCS 5, 127, 25-26; Borger Ash, AsBb E, 7-8; Borger Ash, Frt F, 12ff.; Borger Ash, Mnm A, Rs. 37-50; Borger Ash, Mnm C, 7ff.; Borger Ash, Nin E, ii, 1-28; Borger Ash, Nin P; Borger Ash, Nin Q. 397 Borger Ash, AsBb E, 7-8; Borger Ash, Frt F, 12-14.
DIE LEVANTENACH TIGLATPILESERIII.
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wurde, wissen wir nicht. Mit nennenswerten Änderungen der politischen Geographie ist jedenfalls nicht zu rechnen. Auf Probleme mit Isqalüna deuten jedoch drei Orakelanfragen bezüglich der möglichen Sendung einer Armee in diese Stadt hin 398 • In einer anderen Anfrage wird der Sonnengott konsultiert, ob der Kronprinz Assurbanipal eine Botschaft an Jakin-lü von Arwäda schicken sollte und wie Jakin-lü reagieren würde'". Nur fünf Jahre nach dem Abschluss des Vasallenvertrages mit Asarhaddon, wandte sich Ba'al von Surru von seinem Herrn ab. Im Jahr 671 wurde Surru belagert, da man ihm ein Bündnis mit dem Pharao Taharqa vorwarf (Karte 4.33too • Die Stadt wurde erobert und geplündert, dem König von Surru alle seine Städte weggenommen'?'. Wahrscheinlich bekam der Gouverneur von Kär-Assur-ahu-iddina einen Teil des tyrisehen Gebiets'". Dennoch wurde die Stadt Surru nicht annektiert noch sein König abgesetzt, da er unter den Königen vom Meeresufer genannt wird, die Assurbanipal Tribut leisteten und beim Ägyptenfeldzug im Jahr 667 militärische Unterstützung zur Verfügung stellten. Assurbanipal wird später seine dritte Kampagne gegen ihn richten'?", Vielleicht fanden während des Feldzugs von 671 die militärischen Aktionen gegen Isqalüna statt, wovon die erwähnten Orakelanfragen handeln. Ein Bericht über den 2. Ägyptenfeldzug befindet sich auch auf zwei Denkmälern, die Asarhaddon in der Region hinterließ: auf dem Felsreliefvon Nahr el-Kalb404 und auf der Zincirli-Stele405 , die sich heute im Vorderasiatischen Museum in Berlin befindet (Tab. 3.L, Nr. 15-16). Das Jahr SAA 4, 81-83. SAA 4,89,2-7. In einer anderen fragmentarischen Anfrage ist Zypern (Jadnana) genannt. 400 Borger Ash, Frt F, 12-14. 401 Borger Ash, AsBb E, 7-8. 402 Dass eine neue Provinz Surru errichtet wurde (Na'aman [2005] 197) ist nicht nachweisbar und m. E. weniger plausibel. 403 W. Mayers Auffassung, der Handel hätte nach der Annexion von Sidünu fast ausschließlich in den Händen von Surru gelegen, so dass Ba'al die Monopolstellung der Stadt ausspielen konnte und sogar Asarhaddon "gründlich hineingelegt" hätte (Mayer [1995] 396-397), ist nicht akzeptabel. Die Annexion einer Handelsstadt durch Assyrien bedeutete nicht, dass die Stadt keinen Handel mehr betrieb. Es lag dagegen im Interesse der Handelsleute, ihre Geschäfte weiterzuführen. Einen Teil der Gewinne mussten sie dann als Vasallen in Form von Tribut oder als Einwohner einer assyrischen Provinz in Form von Steuern abgeben. Wenn die Annexion einer phönizischen Handelsstadt den auch für Assyrien vorteilhaften Handel zum Erliegen gebracht hätte, hätten die Assyrer keine Stadt angegliedert. 404 Borger Ash, Mnm C. 405 Borger Ash, Mnm A. 398 399
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DIEASSYRISCHE EROBERUNG DERLEVANTE
671 bildet einen torminus post quem für die Errichtung der beiden Denkmäler, in denen sich Asarhaddon als ,,König der Könige von Ägypten (Musur), Paturisu und Kusch (Kusu)" bezeichnet'". Die Zincirli-Stele wurde im ,,Äußeren Burgtor" von ZincirlilSam'alla aufgestellt. G. Lehmann hat sich mit der Stratigraphie dieses Ortes beschäftigt und einen historischen Rahmen für die Zerstörung des Stratums IV, den Wiederaufbau (Stratum III) und die zweite Zerstörung vorgeschlagen'?'. Eine erste Zerstörung, die auch das ,,Ältere Burgtor" betraf, sei nach 676 zu datieren. Den torminuspost quem liefere ein auf das Eponymat des Banbä datierter Keilschrifttext. B. Landsberger kannte diese Datierung nicht und meinte, dass Sam'alla durch einen Nachbar in der Regierungszeit Sanheribs zerstört worden wäre und der Wiederaufbau unter Sanherib oder seinem Nachfolger Asarhaddon stattgefunden hätte'". Lehmann schlägt für die Zerstörung den Zeitraum zwischen 676 und 671/670 vor. Asarhaddon hätte die Stadt (damals eine assyrische Provinzhauptstadt!) zurückerobert, mit dem Wiederaufbau begonnen und die Stele bei dieser Gelegenheit aufgestellt. Wenn man an die Expansion von Mugallu, die Auseinandersetzungen mit Iskallü von Tabälu, den Aufstand von Sanda-uarri und den Feldzug gegen ijilakku denkt, scheint ein AngriffaufSam'alla denkbar. Wenn eine assyrische Provinz in die Hände von Mugallu, Iskallü oder Sanda-uarrl gefallen und eine Wiedereroberung fehlgeschlagen wäre, könnte sie in den Inschriften verschwiegen worden sein. Wenn aber die Stadt in feindliche Hände gefallen war, Asarhaddon sie zurückeroberte, mit dem Neuaufbau begann und eine Stele aus diesem Anlass errichten ließ, ist es nicht begreiflich, weshalb diese Ereignisse auf der Zincirli-Stele nicht erwähnt wurden. Denkt man an den Verlust von Meliddu, kommt es einem nahezu unmöglich vor, dass ein derartiger Sieg in Sama'alla keinen Platz auf der Zincirli-Stele fand. Daher ist m. E. eine Zerstörung von Zincirli vor der Errichtung der Stele, d. h. vor 671/670 unwahrscheinlich. Im Jahr 681 bekleidete Nabii-aQbe-eres, Gouverneur von Sam'alla, das Eponymenamt (Tab 4.A)409 und in einem Verwaltungstext, der wahrscheinlich aus der Regierungszeit Assurbanipals datiert, wird der Gouverneur von Sam'alla Böl-usäti genannt. 406
Borger Ash, Mnm A, 16; Borger Ash, Mnm C, 5--6.
407
Lehmarm (1994).
Landsberger (1948) 79-80. Mehrere Rechtsurkunden aus dem letzten Regierungsjahr Sanheribs sind durch den Eponymen Nabü-abbe-eres datiert, SAA 6, 46-47, 91,110,193-196. 408
409
DIE LEVANTE NACH TIGLATPILESER III.
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Da weder die einheimischen noch die assyrischen Quellen über einen Verlust der Provinz Sam'alla bzw. ihren Wiederaufbau berichten, muss der Zeitpunkt ihrer Zerstörung offen bleiben. Während der Regierungszeit Asarhaddons wird die Lage in den nordwestlichen Gebieten durch den zunehmenden Druck hauptsächlich von Musku und Tabälu sowie durch Mutallus Erfolge instabiler. Ein Teil der Provinz Kummuhu. nämlich das Territorium von Meliddu, geht verloren. Die Provinzen Que und Sam'alla dürften von den Aufständen in Hilakku, Kundu und Sissü auch berührt worden sein. In der südlichen Levante ist die Lage in den Provinzen stabil und die Vasallen, mit Ausnahme von Abdi-Milküti von Sidünu und Ba'al von Surru, bereiten keine Schwierigkeiten und leisten weiterhin ihren Tribut. Sidünu und ein Teil des Einflussgebiets von Surru werden annektiert und zur Provinz Kär-Assur-ahu-iddina gemacht. Diese Stadt in der Nähe von Sidünu stellt die einzige Neugründung in der Geschichte der assyrischen Eroberung der Levante dar. Seit der Episode mit den Königen von Jä' im Jahr 708 ist zum ersten Mal 677/676 der Tribut von Fürstentümern in Jadnana bezeugt. Nach einem Text aus Assur, der vermutlich zwischen 671 und 669 entstand, unterwarfen sich "alle Könige, die inmitten des Meeres wohnen, von Jadnana bis Jaman und Tarsisit'"; dem assyrischen König und zahlten ihm Tribut41I • 4.4.3.3 Die Westfeldzüge Assurbanipals: Bedrohung aus der Wüste Bei Assurbanipals Ägyptenfeldzügen aus den Jahren 667 und 664 wurde die Levante durchquert'". Im Bericht über den ersten Feldzug werden die zwölf Könige vom Meeresufer und die zehn Könige von Jadnana'!', die Materialien für Asarhaddons eks! masarti 677/676 geliefert hatten, als treue Vasallen beschrieben (Karte 2.7t I 4 • Sie stellten dem assyrischen König Streitkräfte und Schiffe zur Verfügung. Man kann daher davon ausgehen, dass sich der Durchmarsch während des ersten und angeblich auch während des 2. Ägyptenfeldzugs ohne Zwi-
410 411
412 413 414
Wahrscheinlich mit nA Tarzu, klass. Tarsos gleichzusetzen, s. RGTC 7/1, 251. Borger Ash, AsBb E, 10-11. Datierung nach Onasch (1994) 169. Asb A, i, 68-74; Asb C, ii, 27-67. Bürger Ash, Nin A, v, 54-vi, I.
262
DIEASSYRISCHE EROBERUNG DER LEVANTE
sehenfälle vollzogt". Die Lage schien stabil zu sein und die Vasallen leisteten den von ihnen erwarteten Tribut und militärischen Beistand. Der wichtigste Eingriff in die Levante ereignete sich während des dritten Feldzugs, der zwischen 663 und 657 gegen Ba'al von Surru stattgefunden haben dürfte (Karte 4.35t I 6 • Nach den militärischen Aktionen von 671, die fiir Surru mit territorialen Verlusten endeten, bereitete Ba'al zumindest bis 667, als er unter den treuen Vasallen aufgelistet wird, keine Schwierigkeiten. Wie in der Vergangenheit nach Abschluss des Vertrags mit Asarhaddon hielt seine Treue nicht lange an. Warnungen vom assyrischen König scheinen ihn nicht besonders beeindruckt zu haben, was Assurbanipal zu härteren Maßnahmen zwang. Erst die Belagerung von Surru bewirkte seine Unterwerfung: Er übergab dem assyrischen König seine Tochter, seine Nichten und seinen Sohn zusammen mit einem hohen Tribur 17• Den Sohn Jahi-Milki gab ihm Assurbanipal zurück, vielleicht in der Hoffnung, ihn positiv beeinflussen zu können. Die Stadt Surru wurde nicht annektiert. Im Laufe des Feldzugs oder kurz danach unterwarfen sich drei weitere Könige, die zur Regierungszeit Asarhaddons rebellisch gewesen waren: Jakin-lü von Arwäda, Sanda-sarme von ijilakku und Mugallu, der sich inzwischen zum König von Tabälu hochgearbeitet hatte. Alle drei Herrscher brachten nach Ninive ihren Tribut sowie eine Tochter mit Mitgift. Mugallu wurden Pferde als Jahrestribut auferlegr'". Ein Verwaltungstext aus dem Jahr 651 bestätigt Mugallus Sendung von 593 Pferden und 4 Maultieren'!". Unter welchen Umständen und zu welchem Zeitpunkt Mugallu seinen Feind Iskallü besiegte und sich auf den Thron von Tabälu setzte, ist ungewiss, doch muss dies in den letzten Jahren Asarhaddons oder in den ersten Jahren Assurbanipals geschehen sein. Ebenfalls unklar ist es, warum Mugallu sich ohne Kampf dem
415 Eine gründliche Untersuchung von Assurbanipals Ägyptenfeldzügen bietet Onasch (1994) 61-158. 416 Zwischen dem 2. Feldzug gegen Ägypten (664) und dem 7. Feldzug gegen Elam, der durch eine Mondfinsternis auf das Jahr 653 datiert werden kann, müssen der 3., 4. (Qirbit), 5. (Manna) und 6. (Elarn) Feldzug stattgefunden haben. Daher kann der 3. Feldzug spätestens 657 unternommen worden sein. 417 Asb A, H, 49-62; Asb B, H,41-66; Asb C, iii, 68-97; Asb F, i, 56-69; Asb H, H, 14'-22'; Asb J, Stück 3, 2--8. 418 Asb A, H, 63--80; Asb B, H, 67--81; Asb C, iii, 98-114; Asb F, i, 70-77; Asb J, Stück 3, 9-13; Asb LET, Rs. 28-37; Asb IT, 81--84 und 138-140. 419 SAA 11, 112; vgl. den Brief SAA 13, 98, Rs. 2-12, in dem über eine Sendung von Pferden aus Meliddu berichtet wird.
DIE LEVANTE NACHTIOLATPILESER III.
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Assurbanipal unterwarff". Es ist vorstellbar, dass der Druck der Kimmerier Mugallu zum Verhandeln mit Assyrien zwangt". Nach Mugallus Tod folgte ihm sein Sohn [...]ussi422, den Assurbanipal einen Treueid schwören ließ und der eine Zeit lang seinen Tribut jährlich lieferte. Danach verbündete er sich mit dem Kimmerierfiirsten Tugdamrni und hörte auf, Tribut zu leisten. [...]ussi erlitt einen gewaltsamen Tod und sein Heer und seine Sippe ergaben sich kampflos'". Diese Episode ist nur in der Inschrift aus dem Istar-Tempel erhalten, die um 639 verfasst worden sein dürfte 424 • Die Prismeninschriften berichten schließlich im Zusammenhang mit dem 3. Feldzug, dass Assurbanipal die Thronfolge in Arwäda nach Jakin-lüs Tod bestimmte, was vor 649 (Datierung von Prisma B) erfolgt sein muss. Von den Söhnen Jakin-lüs, die vor Assurbanipal mit Begrüßungsgeschenken erschienen, bevorzugte er Azi-Ba'al und setzte ihn als König von Arwäda ein425 • Die letzte bekannte assyrische Intervention in der Levante bildet eine beschränkte militärische Operation gegen USÜ und Akkü, die auf dem Rückmarsch von einem Araberfeldzug stattfand und nur in einer Quelle erwähnt wird426 • Die Einwohner von USÜ weigerten sich, den jährlichen Tribut weiter zu zahlen, die von Akkü wahrscheinlich auch. In beiden Fällen wurde die Unbotmäßigkeit mit Hinrichtungen und Deportationen bestraft. Die Leichen der Rebellen von Akkü wurden an Pfählen um die Stadt herum aufgehängt. Die Überlebenden wurden nach Assyrien deportiert und als militärische Einheit in das assyrische Heer inkorporiert. Die Gefangenschaft des judäischen Königs Menassö (Manasse), die nur in den biblischen Quellen nachgewiesen ist 427 , könnte im Zusammenhang mit dem Feldzug von 645 stehen. Noch im Jahr 677/676 wird 420 Zu Mugallu als Vasall Assurbanipals s. PNA 2/1, 762, s. v. Mugallu, Abschnitt c (A. Fuchs) und Aro (1998) 153-154. 421 Aro (1998) 154 mit Anm. 955 (Literatur). 422 Der Name ist unvollständig erhalten, ['x]-us-si, nach A. Fuchs (BIWA 284, Z. 141) ist vielleicht Mussi zu ergänzen. 42J Asb IT, 141-145. 424 Anschließend wird im selben Text berichtet, dass Tugdarnmi assyrisches Gebiet betrat, zum Rückzug gezwungen und schließlich als Vasall vereidigt wurde (Asb IT, 146-157; auch Asb H, Stück 6, 6-34). Zu einem späteren Zeitpunkt brach er seinen Eid und griff ein zweites Mal assyrisches Territorium an. Der Bericht endet mit Assurbanipals Sieg und Tugdammis Tod (Asb IT, 157-164; auch Asb H, Stück 6, 34-42). Ob Tugdammi tabaläisches Territorium verwüstete, wie Bing (1969) 145 meint, muss offen bleiben. 425 Asb A, ii, 81-94; Asb B, ii, 82-92; Asb C, iii, 115-128; Asb F, i, 78-ii, 9. 426 Asb A, ix, 115-128. 427 2 Chr 33:11-13.
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DIE ASSYRISCHE EROBERUNG DERLEVANTE
Manasse unter den 12 Königen von der Meeresküste aufgelistet, die Assurbanipal militärische Hilfe beim ersten Ägyptenfeldzug leisteten. Nach dem zweiten Buch der Chroniken wurde Manasse von einem assyrischen König gefangen genommen, nach Babyion verschleppt und später wieder als König von Juda eingesetzt. Der historische Wahrheitsgehalt dieser Passage kann nicht überprüft werden. Dennoch können zwei mögliche Szenarien vorgeschlagen werden, eines während der Regierungszeit Assurbanipals, das andere während der Herrschaft seines Vorgängers: Wie Akkü und Usu könnte auch Juda versucht haben, das assyrische Joch abzuschütteln. Die assyrische Armee war seit dem Feldzug gegen Surru im Jahr 663 nicht mehr in der Region tätig gewesen, da Assurbanipal mit dem babylonischen und elamischen Krieg beschäftigt war. Diese Lage könnte einige Vasallen zur Verweigerung ihrer Pflichten ermutigt haben. Nach dem Sieg über Babylonien und Elam und der Abrechnung mit den Arabern hätte Assurbanipal die Chance gehabt, die Rebellen zu bestrafen. Wahrscheinlich kam es nicht zu einer militärischen Auseinandersetzung, wenn wir dem Bericht in den Chroniken folgen, wonach Manasse von Jaudu, nach einer ordentlichen Demütigung durch den assyrischen König, wieder auf den Thron gesetzt wurde. Eine zweite Möglichkeit für die Gefangenschaft Manasses könnte Asarhaddons zweiter Ägyptenfeldzug im Jahr 671 darstellen, als Surru bestraft wurdet". Dass er wieder eingesetzt wurde, würde erklären, weshalb er später als Assurbanipals Vasall erwähnt wird 429 • Während der Regierungszeit Assurbanipals sind arabische Stämme in den Krieg zwischen dem assyrischen König und seinem Bruder Samassumu-ukfn, dem König von Babyion, involviert, und zwar als Verbündete des babylonischen Königs. Nach einer langjährigen Politik der Eindämmung kommt es schließlich im 7. Jh. zum endgültigen Bruch mit 428 Zur Gefangenschaft Manasses und ihrer Datierung in die Zeit Asarhaddons s. Cogan (1974) 67-70 (mit älterer Literatur). Nach Cogan op. cit., 69 hätte Manasse 671 an einer antiassyrischen Koalition zusammen mit Surru und Isqalüna teilgenommen. Ob es sich tatsächlich um eine koordinierte antiassyrische Rebellion gehandelt hat, ist m. E. nicht sicher. Außerdem hält Cogan für möglich, dass die in Esr 4: 9-10 erwähnte Ansiedlung von Deportierten in Samaria (s. Tab. 3.1 und Karte 3.6) in Verbindung mit den antiassyrischen Aktivitäten aus dem Jahr 671 stehen. Diese Maßnahme könnte aber auch zur Zeit Assurbanipals stattgefunden haben. 429 Manasse wird eine Regierungsdauer von 55 Jahren zugeschrieben (2 Kön 21: 1; 2 Chr 33: 1). Da er den Thron mit 12 Jahren bestiegen haben soll, wäre er - wenn man seine Regierung zwischen 696 und 642 ansetzt - 38 Jahre alt im Jahr 671 und 65 im Jahr 645 gewesen.
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den Arabern. Assurbanipals Auseinandersetzungen mit den Arabern, denen mehrere gründliche Studien gewidmet wurderr'", fallen nicht in den Bereich dieser Untersuchung. Da aber Gebiete in der südöstlichen Levante am Rand der Wüste Schauplatz von militärischen Operationen waren, werden im Folgenden die entsprechenden Episoden kurz besprochen. Wenn die Rekonstruktion der Ereignisse relativ klar ist, so ist ihre chronologische Einordnung noch umstritten. Es gibt aber einen allgemeinen Konsens darüber, dass die Operationen in zwei großen Phasen stattgefunden haben, nämlich vor und nach 646, als der Bruderkrieg beendet war und Susa erobert wurde. Nach I. Eph'al fanden militärische Operationen in der südlichen Levante gegen den Stamm Qidru um 652 statt und in Babylonien gegen die Stämme, die in den Bruderkrieg verwickelt waren, um 651/650. Nach dem Bruderkrieg wäre dann um 645 die Kampagne in die Palmyrene erfolgt?". Nach G. Lanfranchi gab es einen ersten Araberfeldzug zwischen 650 und 647 und einen zweiten zwischen 641 und 638 432 • Um das Jahr 652 oder schon früher kämpfte Assurbanipal in der südlichen Levante gegen Jauta', den Sohn Hazä-ils, von Qidru43J, der sich schon einmal unterworfen und einen Eid geschworen hattet". Jauta' verweigerte den Tribut und plünderte das Westland. Assurbanipal schickte Truppen gegen ihn, die an der Grenze zur Wüste, wahrscheinlich in den Provinzen Subat und Dimasqa, stationiert waren. Die Quellen nennen Auseinandersetzungen in den Ländern Blt-Ammän, Mä'ab und Udümu (Sa'arri), in Subat (Jabrüdu, ijaurina, ijarge/Argite) sowie in den nicht identifizierten Azarilu und ijirataqa~aja (Karte 4.35t35 • Die
Eph'al (1984), Gerardi (1992), Lanfranchi (2004), Weippert (1973-74). Eph'al (1984) 142-165 mit ausfiihrlicher Behandlung der Quellen. 432 Lanfranchi (2004) 239-244. 433 Asb A, vii, 82-90; Asb B, vii, 99-viii, 5. In den früheren Texten (Prismen Bund C) wurde der Name richtig wiedergegeben. In späteren Texten (Prisma A, Gottesbrief) wird er mit Uaite', dem Sohn des Bir-Däda verwechselt; zu Jauta'lUaite' s. Eph'al (1984) 146-147 u. PNA2/1, 497-498, s. v. Iauta'. 434 Ein Vertrag zwischen Assurbanipal und den Qedariten ist nur fragmentarisch erhalten, SAA 2, 10. In Asarhaddons Inschriften wird der Tribut des ijazä-il, des Vaters des Jauta', erwähnt, der mit der von Sanherib eroberten Wüstenfestung Adummatu in Verbindung gebracht wird. Nach dem Tod ijazä-ils gab es einen Aufstand gegen Jauta', der vielleicht mit assyrischer Hilfe unterdrückt wurde, Borger Ash, Nin A, iv, 1-31. Zu einem späteren Zeitpunkt muss Jauta' revoltiert haben, da eine militärische Operation gegen ihn während der Regierungszeit Asarhaddons im Gottesbrief Assurbanipals erwähnt wird, BIWA 77ff., i, 3-12. Bei der Operation wurden die Götter erbeutet, die Assurbanipal, nachdem sich Jauta' wieder unterwarf, ihm zurückgab, Asb B, vii, 93-98. 435 Asb A, vii, 107-124. 430 4JI
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Araber wurden besiegt und eine große Beute nach Assyrien geholt, darunter zahlreiche Kamele. Jauta' floh nach Nabajätu und an seiner Stelle setzte Assurbanipal Abi-Jate' ein, der durch einen Vertrag verpflichtet wurdet". Wahrscheinlich zeitlich nicht weit davon entfernt ist der Angriff Ammi-ladins, des Königs von Qidru, auf südlevantinische Gebiete einzuordnen, den Kamäs-haltä, der König von Ma'ab und Vasall Assurbanipals, erfolgreich zurückwiest". In Bezug auf die Schauplätze der Kämpfe gegen Jauta' wird zweimal, im Fall von Häurina (Asb A, vii, 111) und Subat (Asb A, vii, 113-114), der Ausdruck ina nage sa ON .Jm Bezirk von ON" benutzt. M. Weippert ist der Meinung, dass alle erwähnten Ortsnamen, nämlich BitAmmän, Udümu, Sa'arri, Subat und ijäurina, assyrische Verwaltungsbezirke bezeichneten, da sie in der geographischen Liste SAA 1, 11 bezeugt sind'", die Weippert - wie früher schon E. Forrer - als eine Liste von Verwaltungseinheiten auffassr'", Diese Liste kann aber, wie inzwischen mehrmals betont, nicht als Beweis für die Existenz einer Provinz oder eines Bezirks herangezogen werden. Blt-Ammän, Udümu und Ma'ab440 waren z. B. assyrische Vasallen, die nie eingegliedert wurdeu'". Der Bezirk Häurlna, der wahrscheinlich zur Provinz Subat oder Dimasqa gehörtet", ist nicht mit der Provinz ijäurina im Gebiet von ijarränu zu verwechseln. Auch Harge/Argite und Jabrüdu lagen scheinbar in diesen Provinzen. Die Bezeichnung "im Bezirk von Subat" Asb B, viii, 6-38. Asb A, viii, 15-29; Asb B, viii, 39-50; Asb C, x, 48-62. Die Ereignisse aus der ersten Phase der Araberkriege waren wahrscheinlich an den Wänden des Raums L im Nordpalast in Ninive dargestellt (Bamett [1976] pI. 32-33 u. C, Nadali [2004], Eph'al [1984] 151 mit Anm. 517). Die Reliefs haben keine Beischriften, aber in einer Beischriftensammlung werden Ammi-ladin, König von Qidru, und Alija, Königin der Araber, im Zusammenhang mit der Plünderung und Brandschatzung ihrer jeweiligen Zeltlager erwähnt (BIWA 317f., 79-82; Apja ist auch im Großen Gottesbrief genannt, BIW A 77ff., ii, 45--49, s, Übersetzung in Weippert [1973-74] 83, Ep. 5). 438 Bit-Ammän (SAA 11, I, ii, 12), Udümu (id., ii, 10), Sa'arri (id., Rs. i, 2'), Subat (id., Rs. i, 12'), ijaurina (id., Rs. i, 3'). 439 Weippert (1973-74) 62-63. 440 Gegen Weippert loc, eil. ist in SAA I, 11, ii, 10 urujs-q[a?-Iu-na] statt uru alia-ba] zu lesen. Trotzdem könnte Mä'ab der nicht erhaltene Ort in Z. ii, II nach Udümu und vor Bit-Ammän in Z. ii, 12 gewesen sein. 441 Forrers Auffassung, Blt-Ammän und Mä'ab seien um 690 von Sanherib annektiert worden und hätten sich noch vor 681 wieder selbständig gemacht, basiert auf seiner zweifelhaften Interpretation einer Stelle des Talmuds, der nur Andeutungen auf Bevölkerungsaustausch zu entnehmen sind, Forrer (1920) 64. 442 Diese Interpretation scheint mir die plausibelste zu sein; es kann aber nicht ganz ausgeschlossen werden, dass in Prisma A die Provinz Subat und eine Provinz ijäurina gemeint sind. 436 437
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könnte sich sowohl auf die Provinz, als auch auf einen Verwaltungsdistrikt um die Provinzhauptstadt bezogen haben. Die Lage von Sa'arri ist nicht bekannt: Entweder lag dieser Ort südöstlich des Toten Meeres im Gebiet von Udümu'? oder in der Provinz Dimasqa, wenn die Gleichsetzung mit Sa'äfe, ca. 44 km südlich von Damaskus, stimmen sollte. Die Lokalisation von Azarilu und Hirätaqasäja ist unbekannt. Während des Bruderkriegs (652-648) standen qedaritische Truppen, die Uaite', der Sohn Bir-Dädas, schickte und von Abi-Jate' und Ajaammu geführt wurden, an der Seite SamaS-sumu-ukins. Sie wurden auf babylonischem Boden besiegr'". Die Abrechnung mit den feindlichen Qedariten musste noch einige Jahre warten, bis der Bruderkrieg und der Krieg in Elam zugunsten der Assyrer entschieden waren. Assurbanipals Feldzug in die Palmyrene ist daher nach der Eroberung von Susa in 646, wahrscheinlich um 645 chronologisch einzuordnen. Die entsprechenden historischen Ereignisse findet man daher nicht in den älteren Prismen B (649/648) und C (647), sondern im Prisma A (postkanonischr'" und im Gottesbriet'". Es war eine schwierige und lange Kampagne'"? Sie führte durch menschenfeindliche Gebietet" und verlief in drei Phasen. Die Feinde, Abi-Jate', Aja-ammu, Jauta' und sein Verbündeter Natnu, König von Nabajätu'", denen Eidbruch vorgeworfen wurde, erfuhren eine erbarmungslose Verfolgung und Vernichtung (Karte 4.36)450. Die erste Phase führte von ijadattä in der Nähe von as-Suhna, etwa am 39. Längengrad, in südwestliche Richtung durch die Palmyrene, über Laribda (at-Tayyiba") bis Azalla, das wahrscheinlich mit al-'Ulyäniya, ca. 65 km südwestlich von Tadmur, zu identifizieren ist. In der Nähe von ijurarina brachte Assurbanipal Natnu eine Niederlage bei 451. 443
Nach den biblischen Belegen, s. HAL, 1251, s. v. se'irI u. Weippert (1971) 388-
389. Asb A, vii, 91-101 u. viii, 30-42. Asb A, viii, 65-ix, 114. 446 BIWA 77ff., ii, 50-iv, 34; s, Bearbeitung in Weippert (1973-74) 84-85 (Episoden 6-8). 447 Der Feldzug dauerte mindestens drei Monate. Am 25. Simänu (Mai-Juni) brach Assurbanipal von Uadattä (Asb A, viii, 96-100) auf und am 3. Abu (Juli-August) von Dimasqa (Asb A, ix, 9-12). 448 s. Beschreibung der Landschaft in Asb A, viii, 81-90. 449 Nabajätu ist nicht mit den Nabatäem zu identifizieren. Das Territorium von Nabajätu befand sich im nordwestlichen Teil der arabischen Halbinsel, südlich des Wäd] Sirhän; s. Eph'al (1984) 221-223. 450 Asb A, viii, 65-72; s. die Behandlung dieser Kampagne in Eph'al (1984) 157165. 451 Asb A, viii, 73-119; BIWA 77ff., iii, 12-58. 444 445
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Die zweite Phase entsprach der Marschstrecke zwischen Azalla und Qurasiti (al-Bäsiri"), wo Uaite' besiegt wurde. Wie in der ersten Phase wird auch hier eine reiche Beute gemacht, die zusammen mit der ganzen Familie von Uaite' (inklusive Mutter) nach Dimasqa gebracht wurdet". Die dritte Phase begann in Dimasqa, von wo die assyrische Armee in südwestliche Richtung nach Hulhuliti, wahrscheinlich Halhala, am Ostrand von al-Lagä, zog. Im Gebiet des Gebirges ijukkuruna wurden AbIJate' und Aja-ammu geschlagen und nach Assyrien in eisernen Fesseln geschleppt'". Den Flüchtlingen wurde der Zugang zu den Wasserstellen versperrt, so dass sie in der Wüste verdursteten'". Uaite' musste fliehen, da sich seine Anhänger aus Furcht gegen ihn erhoben. Er wurde aber gefangen genommen und nach Assyrien gebracht. Assurbanipal ließ ihm den Kinnbacken durchbohren, durch den ein Seil gezogen wurde, und an einem Stadttor in Ninive Wache halten'". Im Anschluss an diesen Feldzug wurden die bereits erwähnten militärischen Operationen gegen Akkü und Usü unternommen. In den ersten zwanzig Jahren seiner Regierung war Assurbanipal zunächst mit Ägypten beschäftigt und danach in einen langen und schwierigen Krieg mit Babylonien und Elam verwickelt, die seine gesamte Aufmerksamkeit und alle seine militärischen Kräfte erfordert haben. Zudem wurden mindestens zwei militärische Aktionen in und am Rande der Levante gegen die Araber unternommen, die nicht nur auf der Seite Samaä-sumu-ukins während des Bruderkriegs gekämpft hatten, sondern auch die südliche Levante angriffen. Trotz einer verhältnismäßig schwachen assyrischen Präsenz in der Levante ist es erstaunlich, wie wenige Aufstände sich dort entwickelt haben. In dieser Hinsicht ist die Auflehnung von Surru im Jahr 663/662 und die von Akkü und Usü ca. zwanzig Jahre später zu nennen. Die Lage in den assyrischen Provinzen war also insgesamt stabil und diese dienten als Stützpunkte für die militärischen Operationen gegen die Araber. Diese fanden teilweise auf dem Boden der transjordanischen Vasallen statt, in einem Fall (Mä'ab) mit dessen Unterstützung. Es lag eigentlich im Interesse der Region, dass Assyrien den Razzien der Araber schnell und endgültig ein Ende setzte. Für die zweite Hälfte der Regierungszeit Assurbanipals fehlen uns leider die Quellen. 452 453
454 455
Asb A, viii,120-ix, 8; BIWA 77ff., iii, 59-iv,W. Asb A, ix, 9-24; BIWA 77ff., iv, 11-34. Asb A, ix, 25-41. Asb A, ix, 90-114.
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Es waren 67 Feldzüge in einem Zeitraum von mehr als zwei Jahrhunderten nötig, um die Levante unter assyrische Herrschaft zu bringen (Tab. 4.B). Im Laufe dieses Prozesses, der u. a. zwei assyrischen Königen das Leben kostete (Sargon 11. und Asarhaddon), verloren zahlreiche Länder ihre Unabhängigkeit und 21 Provinzen wurden auf ihrem Boden gegründet (Tab. 4.C). Drei von ihnen (Hilakku/Blt-Purutas, Til-garimmu und Asdüdu) gingen schnell wieder verloren. Als Vasallen blieben im Norden Tabälu, im Süden nur wenige phönizische Städte (Arwäda, Gubla, Samsimurruna und Surru), Pilistu (Asdüdu, Isqalüna, Amqarrüna, Hazzat), Jaudu und die ostjordanischen Staaten (Bit-Ammän, Mä'ab und Udümu) sowie einige Fürstentümer in Jadnana übrig. Das assyrische Reich hörte kaum zwanzig Jahre nach Assurbanipals Tod auf zu existieren und wurde zwischen Medern und Babyloniern aufgeteilt. Nach einem kurzen Machtkampf mit Ägypten wurde die Levante in das neubabylonische Reich eingegliedert'".
456 TCS 5,97, 16-28 (Chronik 4) u. TCS 5, 99-102 (Chronik 5); ferner TAVO Karte B IV 13. Eine Zusammenfassung der Ereignisse mit Angabe der einschlägigen Quellen bietet RaineylNotley (2006) 258-264.
KAPITELS
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSPRAXIS IN DER LEVANTE
5.1 Imperiale Herrschaftspraxis Die Assyrer sind in der Levante einem komplizierten Staatengebilde begegnet (Karte 2.8) und ein Blick auf die Karten zeigt (Karten 4.14, 4.18, 4.25, 4.31, 4.35), dass die assyrische Lösung entsprechend differenziert war. In diesem Kapitel soll die assyrische Herrschaftspraxis im behandelten Gebiet erörtert werden. Zwecks einer besseren Charakterisierung ihrer Merkmale werden Vergleiche mit anderen Reichen gemacht. Dadurch sollen nicht nur die Gemeinsamkeiten, sondern vielmehr die Besonderheiten der assyrischen Politik deutlich werden. Grundsätzlich wird die Politik des persischen Reiches und des Imperium Romanum sowie der hellenistischen Herrscher in der Levante herangezogen, wobei einige Beispiele oder Kommentare in Bezug auf Imperien aus anderen Epochen und geographischen Wirkungsbereichen punktuell angeführt werden. Es wird sich herausstellen, dass das assyrische Reich nicht nur am Anfang der Geschichte der Weltreiche steht, sondern auch einen besonderen Fall darstellt. Ein derartiges Unterfangen benötigt ein begriffliches Gerüst, um Vergleiche überhaupt möglich zu machen. Dazu sind politologische Begriffe bestens geeignet, wie H. Münklers Untersuchung über die Imperien und ihre Logik zeigt'. Darüber hinaus soll auf diese Weise das ,,Fallbeispiel" Assyrien Wissenschaftlern anderer Bereiche für weitere vergleichende Studien zugänglich gemacht und das assyrische Reich in der Geschichte der Weltreiche verankert werden. Die abrupte Veränderung der Weltpolitik wegen des Zusammenbruchs der Sowjetunion und die Außenpolitik der Vereinigten Staaten in den letzten Jahren gaben dem Politologen H. Münkler Anlass, sich Gedanken über die Logik der Weltherrschaft zu machen, mit dem Ziel, die Entwicklung der nun einzigen Weltmacht sowie der Europäischen Union zu analysieren. Um zu diesem Ziel zu gelangen, untersucht Münkler die Imperien der Vergangenheit und schlägt eine Typologie imperialer Herrschaft vor, die auf den Formen der Expansion und deren
Münkler (2005).
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Konsolidierung sowie auf den Mitteln der Imperiumsbildung beruht. Schwerpunkte seiner Untersuchung sind neben den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion das British Empire, das spanische Überseereich, die mongolische Reichsbildung und das Imperium Romanum. Darüber hinaus werden die portugiesischen und holländischen Seeimperien, das chinesische Reich und das Reich der russischenZaren kurz besprochen. Die Arbeit wird auf diese Weise zu einer spannenden und gelungenen Geschichte der Imperien, die aber leider - wie der Untertitel bereits verrät' - mit dem Alten Rom beginnt. Es ist verständlich, dass bei einer solchen Untersuchung zwangsläufig Schwerpunkte gesetzt werden müssen. Wenn eine so anspruchsvolle zeitliche und räumliche Breite angestrebt wird, ist eine intensive Beschäftigung mit Originalquellen unmöglich und eine paradigmatische Vorgehensweise vollkommen berechtigt. Die Beschäftigung mit den altorientalischen Kulturen ist für Nicht-Spezialisten wegen der verschiedenen Sprachen und Schriftsysteme und der verwirrenden Publikationslage schwierig. Dieses Hindernis hat in nicht wenigen Fällen die - zweifellos ungewollte - Folgeerscheinung, dass die Untersuchungen ein Torso bleiben, da viele Probleme - im Sinne von historischen Herausforderungen - im Alten Orient zum ersten Mal gelöst wurden. Gerade bei der Genese von Reichsbildungen spielt das assyrische Reich eine wichtige Rolle, nicht nur weil es am Anfang einer Entwicklung steht, deren Konsequenzen auf jeden Zeitgenossen nachwirken, sondern auch, weil es einen sehr interessanten Fall in der Geschichte der Imperien darstellt. Ich hoffe, in den folgenden Seiten dies zeigen zu können. Eine sozialwissenschaftliehe Untersuchung zu der Frage, was ein Weltreich oder Imperium' ausmacht, steht bislang noch aus. Münkler stellt Merkmale zusammen, die kennzeichnend für Imperien sind und im Folgenden erläutert werden sollen. Imperien sind zunächst von institutionellen Flächenstaaten zu unterscheiden (I). Während Staaten eine homogene Bevölkerungsintegration anstreben, ist bei Imperien meistens eine Abstufung der Integration vom Zentrum zur Peripherie feststellbar". "Die Logik der Weltherrschaft - vom Alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten",
Münkler benutzt beide Begriffe als Synonyme. Münkler versteht die gleichmäßige Integration einer Bevölkerung im Sinne von gleichen Rechten, unabhängig davon, ob sie sich im Zentrum oder in der Peripherie befindet. Diese Vorstellung basiert auf und gilt hauptsächlich für die neuere und zeitgenössische Geschichte und ist trotz einiger Nuancen und Ausnahmen (z. B. de facto Unterschiede zwischen erst- und zweitklassigen Bürgern wie in einigen lateinamerikaJ
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Staatsgrenzen sind scharf und trennen gleichberechtigte politische Einheiten. Präzise Trennungslinien sind dagegen bei imperialen Grenzen eher die Ausnahme und Imperien haben in der Regel keine Nachbarn, die als ihresgleichen anerkannt werden können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Unterschied zwischen hegemonialer Vorherrschaft und imperialer Herrschaft (2). In einem multipolaren System kann einer unter den formal gleichberechtigten politischen Akteuren die Vorherrschaft ausüben. Es handelt sich in diesem Fall um Staaten, Großstaaten oder Großreiche', In einer imperialen Ordnung gibt es indes keine Konkurrenz unter gleich starken Akteuren. Die Unterlegenen sind durch unterschiedliche Formen von Abhängigkeit an das Zentrum gebunden. Ein hegemoniales System kann auch als eine regelgebundene Form von Vorherrschaft beschrieben werden. In einer imperialen Ordnung braucht sich die dominierende Macht an keine festen Regeln gebunden fühlen", Nachdem Münkler die Merkmale von Imperien durch das Kontrastieren mit anderen politischen Ordnungen (Staaten und hegemonialen Systemen) bestimmt hat, unterscheidet er zwischen Imperien und dem, was seit dem 19. Jh. u. Z. als Imperialismus bezeichnet wird (3). Imperialismus ist ein historisch gebundener Begriff, der durch den Willen zur Weltreichsbildung geprägt ist. In diesem Sinne ist der Gebrauch des Terminus Imperialismus für andere Epochen anachronistisch und wird auch in dieser Untersuchung für den Alten Orient nicht benutzt", Imperien entstehen dagegen nicht nach einer durchdachten Planischen Ländern oder de jure Unterschiede wie in Südafrika zur Zeit der Apartheid) tragfähig, 5 In einem multipolaren System muss jedoch nicht unbedingt ein Akteur vorherrschen. Die Teilnehmer können einerseits konkurrieren, aber andererseits ein vorteilhaftes Gleichgewicht der Kräfte anstreben. Ein gutes Beispiel bietet der Alte Orient im 2. Jt. v. u. Z., als verschiedene Großmächte (Assyrien, Babylonien, das hethitische Reich, Ägypten) in der sogenannten Amama-Zeit auf der Grundlage diplomatischer Beziehungen friedlich koexistierten. 6 Mann (2003) 11-30; für andere Auffassungen von Hegemonie und Imperium s. Johnson (2003) 25-56, Triepel (1961). Doyle (1996) 54-81 (bes. 54) hat eine.interessante kategoriale Unterscheidung zwischen Hegemonie und imperialer Macht vorgeschlagen. Nach Doyle wäre der von Athen geführte Delisch-Attische Seebund ein Imperium gewesen, weil Athen sich nicht auf die Kontrolle der Außenpolitik der Verbündeten beschränkte, anders als Sparta, die dominierende Macht im Peloponnesischen Bund. 7 d. h. für das 19. und die erste Hälfte des 20. Jh. u. Z. Es handelt sich nicht um eine terminologische Raffinesse, sondern vielmehr um die Präzisierung von Fachbegriffen. Das gilt auch für Begriffe wie "Feudalismus" oder "Faschismus", die zu oft ahistorisch gebraucht werden und zu Missverständnissen führen.
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nung; der Zufall und personenbezogene Entscheidungen können eine wesentliche Rolle dabei spielen. Imperialismustheorien fokussieren ihren Blick auf das Zentrum und vernachlässigen die Peripherie, indem die Entstehung von Reichen hauptsächlich durch das Wirken expansionsorientierter Eliten erklärt wird. Im Fall von Weltreichen ist es unabdingbar, selbst wenn ein Expansionszwang von einem Zentrum her vorhanden ist und sich eine Eigendynamik entwickeln kann, auch die Rolle der Peripherie zu berücksichtigen. Sie kann ein gewichtiger Faktor bei der Entstehung oder Ausdehnung eines Weltreiches sein, wie im Folgenden gezeigt werden soll. Die Zeitsouveränität eines Imperiums, d. h. die Fähigkeit, die Rhythmen der Expansion und Konsolidierung selber zu bestimmen, kann nicht nur durch innere (Zentrum), sondern auch durch äußere (Peripherie) Faktoren eingeschränkt werden. Ein Weltreich lässt sich genauer charakterisieren, wenn Kriterien bestimmt werden, die es gegen Großreiche oder kurzlebige Imperiumsbildungen abgrenzen können (4)9. Die zwei ausschlaggebenden Parameter sind hierbei die zeitliche Dauer und die räumliche Ausdehnung!", Imperien sind nach Münkler dadurch charakterisiert, dass sie zumindest einen Zyklus des Aufstiegs und Niedergangs erlebt und einen neuen angefangen haben. Entscheidend für das längere Bestehen von Imperien ist ihre Reform- und Regenerationsfähigkeit. In dieser Hinsicht sind weder das Alexanderreich noch das napoleonische Reich Imperien, denn sie haben ihre charismatischen Gründer nicht überlebt. Weltreiche müssen - eigentlich eine Selbstverständlichkeit - über ein beachtliches Herrschaftsgebiet verfügen, die aber nicht unbedingt mit Quadratkilometern zu tun hat, sondern eher mit dem, was unter "Welt" in dem jeweiligen historischen Kontext verstanden wird. Bei Kontinentalimperien geht es tatsächlich um die territoriale Ausdehnung, aber im Fall von Seeimperien spielt die Kontrolle über Waren- und Informationsströme eine viel wichtigere Rolle, d. h. die Kontrolle über die Kommunikationskanäle und Knotenpunkte eines Netzwerkes. Was eine Zivilisation unter "Welt" versteht, hängt mehr von kulturellen und techEigentlich soIlten kurzlebige Imperiumsbildungen als ein Sonderfall von Weltreichen/Imperien betrachtet werden. In diesem Fall ist Münkler nicht konsequent mit der Verwendung des Terminus Imperium. 10 Breuer (1998) 107 arbeitet dagegen mit einer unidimensionalen Definition von Imperium: der Anspruch auf die Herrschaft über "die vorgestellte und erreichbare 'Welt' " sei das kennzeichnende Merkmal von imperialen Herrschaftssystemen, wobei eine Abstufung des Inkorporationsgrads in das Imperium von der unmittelbaren Peripherie (hoch) bis zu den weiter entfernten Staaten (verhältnismäßig niedrig) postuliert wird.
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nologischen als von geographischen Faktoren ab. Weltreiche können deshalb problemlos koexistieren, solange sich ihre "Welten" nicht berühren, wie die des römischen und chinesischen Reiches. Multiethnizität oder Multinationalität ist in diesem Zusammenhang kein kennzeichnendes Merkmal, zum einem weil sie trivial ist (in allen Weltreichen leben unterschiedliche Bevölkerungsgruppen), zum anderen, weil sehr unterschiedliche Kombinationen bezeugt sind I I. Dagegen ist der Interventionszwang ein bedeutender Faktor für das Verständnis des imperialen Handelns sowie der Bildung von Weltreichen (5). Ein Imperium kann bei Konflikten innerhalb seines Herrschaftsbereichs oder an dessen Peripherie einfach nicht neutral bleiben, andernfalls riskiert es, dass seine imperiale Herrschaft in Frage gestellt und nicht mehr als solche respektiert oder gefürchtet wird. Der britische Soziologe M. Mann unterscheidet in seiner "Universalgeschichte" der Macht zwischen vier Machtsorten, die von Münkler aufgegriffen werden'": militärische, ökonomische, politische und ideologische Macht (6)13. Während der Expansionsphase eines Imperiums spielen die militärische und ökonomische Macht eine entscheidende Rolle. Die beiden anderen Machtsorten gewinnen an Bedeutung nach der Expansionsphase, nämlich während der Konsolidierungszeit. Der Übergang von der Expansions- in die Konsolidierungsphase ist ein kritischer Punkt in der Geschichte eines Reiches, und manche sind an dieser Stelle gescheitert. M. Doyle nennt diese empfindliche Stelle "augusteische Schwelle" (Augustan threshold) und bezieht sich dabei auf die tiefen und folgenreichen Reformen, die Kaiser Augustus un-
11 z. B. bestand das chinesische Reich die meiste Zeit aus über 90% Han-Chinesen, während sich die Anzahl der Briten innerhalb des British Empire im Jahr 1925 auf nur 10% belief. 12 Mann (1994) 46--56. n Manns mehrdimensionaler IEMP-Ansatz (er nennt seinen Ansatz nach den Anfangsbuchstaben der vier Machtquellen im Englischen, nämlich ideologicsl, economicsl, military, snd politicelpower') ist für die vergleichende Analyse von Herrschaftssystemen und Staatsbildungsprozessen besonders geeignet. Trotz einiger berechtigter Kritiken (s. Wagner [2004], Haude [2004] 24-27) erweist sich das Modell als fruchtbares Mittel für die historische Forschung. Unter den Defiziten von Manns Modell sind die Vernachlässigung der Problematik der Geschlechterverhältnisse und der Rolle der Bevölkerung als Machtfaktor zu nennen. Darüber hinaus werden die Institutionalisierungsprozesse im alten Israel nicht behandelt und die Deportationen werden in seinem Modell der Zwangskooperation nicht berücksichtigt. Da Münkler allein die Idee der vier Machtquellen übernimmt, betreffen die erwähnten Kritiken seine Analyse der Imperien kaum.
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ternahm und die den Weg von der Republik zum Prinzipat ebneten". Imperien, die diese vier Quellen der Macht in ein Gleichgewicht bringen, sind am besten gerüstet, um die "augusteische Schwelle" erfolgreich zu überschreiten und eine lange Konsolidierungsphase zu haben. Unter den langlebigsten Weltreichen der Geschichte befinden sich das chinesische und das römische Reich sowie das British Empire. Imperien entstehen durch gewaltsame Eroberung oder durch wirtschaftliche Durchdringung von Räumen (7). Auch wenn reine Formen selten sind, gilt es, dass Landimperien hauptsächlich durch die Verdichtung von Herrschaftsräumen, Seeimperien hingegen durch die Intensivierung von Handelsstrukturen expandieren. Es handelt sich mit anderen Worten um zwei Formen der Mehrproduktabschöpfung einer Peripherie durch eine imperiale Macht: eine wesentlich militärische Form, charakteristisch fiir Steppenimperien (z. B. das Mongolenreich) und eine wesentlich wirtschaftliche Ausbeutungsform, die fiir Seeimperien (z. B. das niederländische Seereich) kennzeichnend ist. Die militärische Mehrproduktabschöpfung zeichnet sich dadurch aus, dass die Kosten des notwendigen Militärapparats durch Tribut oder Beutezüge getragen werden, womit auch umfangreiche Bauprojekte in der Metropole finanziert werden. Als Beispiel einer .Reinform militärischer Mehrproduktabschöpfung" nennt Münkler das assyrische Reich. Die Assyrer hätten ihr Reich durch eine Politik systematischer Verwüstungen gebildet. Die "exzessive Grausamkeit", die jedoch kein Selbstzweck, sondern strukturell bedingt und nur mit den Methoden der Mongolen vergleichbar sei, diente der Absicherung der Tributtreue bzw. der Bestrafung derjenigen, die nicht bereit waren zu zahlen. Die Armee wäre gleichzeitig Drohungsmittel und Durchsetzungsinstrument dieser Politik gewesen. Das assyrische Reich stehe "paradigmatisch für die klassische Form der Imperiumsbildung". Diese vereinfachte Auffassung der imperialen Politik Assyriens basiert auf plakativen Aussagen in der Sekundärliteratur, die unbeirrt wiederholt werden. Assyrien wird auf diese Weise zu einer Fußnote in der Geschichte der Reiche degradiert, während eine Analyse der einschlägigen Quellen zeigt, dass es sich um einen facettenreichen Fall handelt".
Doyle (1996) 93-97. Münkler (2005) 88f. widmet dem assyrischen Reich kaum mehr als eine Seite. Abgesehen von der allgemeinen Darstellung der mesopotamischen Geschichte von Edzard (2004), sucht man im Literaturverzeichnis vergeblich nach entsprechenden 14
IS
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Auch wenn Münklers Darstellung des assyrischen Reiches differenziert und relativiert werden muss, macht er in diesem Zusammenhang eine interessante Beobachtung: Reiche, die sich hauptsächlich auf eine militärische Ausbeutungspolitik stützen, wie das assyrische Reich oder die Steppenimperien, scheinen nicht in der Lage zu sein, die augusteische Schwelle zu überschreiten. Die Analyse von Steppenimperien kann tatsächlich Licht auf das assyrische System werfen, da sie einen Extremfall darstellen, in denen die Reichsbildung fast ausschließlich auf militärischer Macht basiert, was aber m. E. für Assyrien nur zum Teil zutrifft. Manche nomadischen Völker sind dazu gezwungen, Beutezüge am Rande ihres Einflussgebiets zu unternehmen, um ihr Überleben zu sichern. Steppenimperien können entstehen, wenn die Beutezüge nicht mehr der Sicherung der Subsistenz dienen, sondern der Bereicherung durch Ausbeutung immer weiter entfernter Gebiete. Zu Beginn der Reichsbildung pflegen mehrere Stämme sich um einen führenden Stamm unter einem charismatischen Führer zu scharen. Die Mongolen unter Temüdschin (Dschingis Khan) sowie andere reitemomadische Völker Zentralasiens haben in kürzester Zeit Imperien von gewaltigen Dimensionen gegründet, die ebenfalls schnell zerfielen und häufig die Lebenszeit ihres charismatischen Gründers bzw. ihrer Gründerdynastie nicht überlebten. Diese Art von Imperien sowie einige Seeimperien haben einen exploitiven Charakter: Sie beschränken sich auf die Ausbeutung der Peripherie und kennen als einzige Grenze die Reichweite ihrer Reiterei bzw. Flotte. Sie investieren in der Peripherie nicht in Infrastruktur und versuchen auch nicht, diese verwaltungstechnisch und kulturell zu integrieren. Andere Imperien hingegen strengen sich an, zivilisatorische Errungenschaften zu verbreiten. Dieser "zivilisatorische Zwang" führt dazu, dass die Peripherie in die eigene Weltordnung durch infrastrukturelle Investitionen integriert wird bzw. dies versucht wird (8). Das römische und das chinesische Reich integrierten neu eroberte Gebiete verwaltungstechnisch in das Gesamtreich und versuchten, die eigene Kultur durch verschiedene Maßnahmen dort zu etablieren, um ein stabilisierendes Zugehörigkeitsgefühl zu erzeugen. Die Stabilität und Dauerhaftigkeit solcher zivilisatorischen Imperien ist wesentlich größer als die Fachtiteln. Seine Äußerungen über Assyrien basieren offenbar auf drei dort aufgelisteten Werken zur Geschichte Israels (Ben-Sasson [1992], Noth [1986], Soggin [1991]).
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der Steppen- und Seeimperien, die nur auf Ausbeutung beruhen und so rasch wie fast spurlos verschwinden. Durch die Ausübung ideologischer Macht können Grenzregionen von den Vorteilen der Reichszugehörigkeit überzeugt und für die Zwecke des Imperiums gewonnen werden. Welche Machtsorte zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung steht bzw. anzuwenden ist, wie das Defizit einer Machtsorte durch eine andere ausgeglichen werden kann, sind fundamentale Faktoren für die Dauerhaftigkeit eines Imperiums. Dem traditionellen Aufstiegs-Niedergangsmodell zufolge erleben Imperien einen verhältnismäßig kurzen und dynamischen Aufstieg (militärische Expansionsphase) und eine lange Niedergangsphase nach dem Scheitelpunkt der Machtentfaltung. Stattdessen ist ein Zyklenmodell besonders im Fall von langlebigen Imperien zu bevorzugen, da es eine differenzierte Analyse ermöglicht. Das Zyklenmodell wurde in der Antike von Polybios aus Megalopolis entwickelt und von Machiavelli zu Beginn der Neuzeit erneuert 16. Nach dieser Theorie durchlaufen politische Gebilde im Laufe ihres Bestehens mehrere Aufstiegs-/Niedergangszyklen. Die Anzahl der Zyklen sowie die Verweildauer im oberen Zyklensegment hängt von den zur Verfügung stehenden Machtsorten und vom Geschick der Entscheidungseliten ab. Je mehr Machtsorten zur Verfügung stehen, desto größer ist der Entscheidungsspielraum der führenden Schichten. Darüber hinaus ist für eine längere Verweildauer im oberen Zyklensegment das Hinübergehen in eine Konsolidierungsphase von Bedeutung, d. h. das Überschreiten der augusteischen Schwelle. Manche Imperien erreichen nie diesen Punkt, andere verharren auf dieser Schwelle!". Die Expansion eines Weltreiches wird nicht einfach von den eroberten Gebieten akzeptiert, sondern hinterfragt oder sogar bestritten. Großräumige politische Ordnungen stehen unter Rechtfertigungsdruck und müssen sich gegen die Kritiken legitimieren. Der Frieden oder die Prosperität können als Rechtfertigung imperialer Herrschaft vorgetragen werden. Unabhängig davon haben Weltreiche mit längerem Bestand eine weltgeschichtliche Aufgabe, die ihre Existenz, ihre Zwecke und ihr Handeln legitimiert, d. h. eine Mission. Eine imperiale Mission ist mehr Münkler (2004) 121-127 u. 374-376. Als Beispiele für das "Erstarren auf der augusteischen Schwelle" nennt Münkler das Spanien nach der Umorganisation dcr Reichsvcrwaltung durch Philipp 11. in der zweiten Hälfte des 16 Jhs. und das zaristische Russland nach den Reformen von Peter I. am Anfang des 18. Jhs. (Münkler [2005] 118-120). Erfolgreiche Überschreitungen der augusteischen Schwelle sind beim römischen und chinesischen Reich festzustellen, 16
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als Selbstlegitimation: Sie dient dazu, das Zentrum selbst und besonders die annektierten Peripheriegebiete davon zu überzeugen, dass die Integration in das Reich vorteilhaft ist, da dadurch die Peripherie an den "Segnungen der Zivilisation" teilnehmen kann. Eine zivilisatorische Mission kann religiös geprägt sein, wie im Fall des zaristischen Russland. Die religiöse Komponente kann aber auch fehlen oder nur eine geringere Rolle spielen, wie im Fall des British Empire. Wichtig für den Erfolg einer imperialen Mission bzw. für ihre Überzeugungskraft ist es zu definieren, was Zivilisation ist und wogegen sie sich richtet. Letzteres lässt sich unter dem Begriff des Barbarischen zusammenfassen. Der Barbar kann durch unterschiedliche Kriterien definiert werden (ethnographische, religiöse, rassische )18 und stellt das Gegenbild der zivilisierten Welt dar, die das Reich vertritt". Innerhalb des imperialen Gebiets herrscht Prosperität, was nicht nur im wirtschaftlichen, sondern auch im kulturellen Sinn verstanden werden soll. Zur Verwirklichung dieser imperialen Mission sind gewisse Investitionen in der Peripherie notwendig. Das Überschreiten der augusteischen Schwelle bedeutet, dass sich ein Imperium für eine Alternative zur militärischen Form der Ausbeutung entschieden hat. Das bedeutet nicht unbedingt das Nachlassen der Ausbeutung, doch aber des Gewaltpegels und des Widerstands. Um ein solches Ziel zu erreichen, kann sich eine imperiale Politik mehrerer Möglichkeiten bedienen: 1. die Bereitstellung kollektiver Güter, wie Frieden oder Rechtssicherheit u. a., 2. die Erschaffung und Konsolidierung eines Handelsraums, wofür auch Investitionen in die Infrastruktur notwendig sind", und 3. direkte Investitionen in der Peripherie, damit dort das wirtschaftliche und kulturelle Niveau des Zentrums erreicht werden kann.
18 Manche Konstanten im Barbarendiskurs lassen sich im Laufe der Geschichte erkennen: Kannibalismus, Frauenraub, Menschenopfer. 19 Wenn Barbaren nicht zivilisiert werden können, werden sie schnell als eine Bedrohung für die imperiale Welt wahrgenommen, was ihre Bezwingung bzw. totale Ausrottung legitimiert. Einem Extremfall stellt die spanische Eroberung von Mittel- und Südamerika dar. Am Anfang der Conquista wurden die Indianer nicht als Menschen betrachtet, so dass ihrer Vernichtung nichts im Wege stand. Die Debatte über die Menschlichkeit der Indianer endete mit der Anerkennung, dass sie eine Seele hatten und als Menschen betrachtet werden sollten. Jenseits der theologischen Diskussionen war die Rechnung klar: Tote konnten nicht für Krone und Kirche arbeiten, noch für das Reich Christi gewonnen werden. Von der Etikettierung als Barbaren, die man ausbeuten kann, haben sich die überlebenden Indianer bis heute noch nicht befreien können. 20 Man denke z. B. an die Bedeutung der Eisenbahn und des Telegraphen für das British Empire.
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Münklers Kriterien für Weltreiche sind sehr restriktiv. Dauerhaftigkeit ist einer der entscheidenden Faktoren, was mit der Regenerationsfähigkeit eines Imperiums eng verbunden ist. Da Weltreiche mindestens zwei Aufstiegs-lNiedergangszyklen durchlaufen müssen, bleiben alle kurzlebigen Gebilde ausgeschlossen, darunter alle Steppenimperien. Dauerhaftigkeit steht ihrerseits in einem engen Zusammenhang mit dem Übergang von einer Expansionsphase, in deren Verlauf hauptsächlich militärische oder ökonomische Macht ausgeübt wird, in eine Konsolidierungsphase, in der die Stabilisierung des Reiches durch die Integration der Peripherie erfolgt. Somit werden die Beherrschungskosten auf Dauer gesenkt und die Anwendung von Gewalt reduziere). Münklers Ansatz bietet eine differenzierte Typologie der Weltreiche, die Vergleiche ermöglicht. Auf diese Weise können die entsprechenden Eigentümlichkeiten präzisiert und die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte aus einer historischen Perspektive betrachtet werden, um mögliche Szenarien fiir die künftige Weltpolitik herauszuarbeiten, was eigentlich Münklers Ziel ist. Im Zusammenhang mit dieser politologisch orientierten Untersuchung stellt sich die Frage nach der Rolle des assyrischen Reiches in der Geschichte der Imperien. Ist Münkler zuzustimmen, wenn er das assyrische Reich lediglich als Vorläufer versteht, das mit ähnlichen gewaltsamen Methoden wie die Steppenimperien seine Peripherie ausgebeutet hat und nie den Rang eines Weltreiches erreichte? Hat das assyrische Reich die augusteische Schwelle überhaupt nicht berührt? Beide Fragen sind mit einem deutlichen Nein zu beantworten. Im Folgenden soll ausgehend von der Analyse der historischen Geographie der Levante und der assyrischen Herrschaftspraxis in dieser Region der Versuch unternommen werden, dies zu begründen. Darüber hinaus soll der entscheidenden Frage nachgegangen werden, was für ein Reich das
21 Im Kapitel 5 behandelt Münkler das Scheitern der Imperien aufgrund des Widerstands von schwächeren Kontrahenten, unter besonderer Berücksichtigung des traditionellen Partisanenkriegs sowie des heutigen Terrorismus. Im Kapitel 6 analysiert der Autor die Wiederkehr des imperialen Anspruchs im postimperialen Zeitalter (Münkler folgt Demandt [1997], der das Ende des imperialen Zeitalters in der Selbstauflösung der Sowjetunion 1991 sieht), und zwar die Weltpolitik der USA. Die in diesen zwei letzten Kapiteln besprochenen Konzepte beziehen sich meistens auf Phänomene aus dem 20. und 21. Jh. und werden daher an dieser Stelle nicht ausgeführt.
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assyrische war und welche Rolle es innerhalb der historischen Entwicklung großräumiger politischer Machtgefüge spielte. Das assyrische Reich bestand selbstverständlich nicht nur aus der Levante. Dank der relativ guten Quellenlage ist sie aber besonders geeignet für eine derartige Untersuchung. Über ein Drittel der Feldzüge während der neuassyrischen Zeit hatte die westlichen Gebiete als Ziel (Tab. 5.A) und zahlreiche assyrische und einheimische Quellen dokumentieren die Geschichte der assyrischen Herrschaft im Westen. Die historische Geographie der Levante kann ebenfalls verhältnismäßig gut rekonstruiert werden und umfangreiches archäologisches Material ergänzt die Angaben der Texte. Schließlich bietet die Levante aufgrund ihrer späteren Geschichte die Möglichkeit, einen Vergleich mit der römischen Eroberung und Verwaltung anzustellen. 5.2 Die vermeintliche "Assyrisierung" des Westens Als Folge der assyrischen Eroberung der Levante wird oft von einer Assyrisierung der Region gesprochen. Dies wird als bewusste Einebnung der Kulturen der Unterworfenen", als systematische Integration der eroberten Gebiete" oder als ein Prozess, durch den jede Form politischer und kultureller Eigenart eingedämmt wurde", verstanden. In den entscheidenden Bereichen Sprache, Religion, Toponymie, Stadtplanung und Infrastruktur haben aber die Assyrer keine tiefen Einschnitte verursacht. In der assyrischen Levante hat keine ,,Assyrisierung" stattgefunden, die mit der ,,Romanisierung" während der Kaiserzeit vergleichbar wäre". Die Errichtung der westlichen Provinzen war viehnehr eine verwaltungstechnische Annexion als eine beabsichtigte Integration in das assyrische Reich und in die assyrische Weltanschauung. Nicht zu bestreiten ist die Existenz von kulturellen Wechselwirkungen und gegenseitigen Einflüssen, die aber nicht mit gesteuerten Maßnahmen aus einem Reichszentrum zu verwechseln sind. Ebenfalls unleugbar ist die
22 Liverani (1979) 300 spricht von .Jcvelling out the culture"; diese Auffassung wurde kürzlich von Zehnder (2005) 548 aufgegriffen und als .Angleichungsvorgang" bezeichnet. 23 Parpola (2003). 24 Högemann (1992) 142. 25 Wiesehöfer (1993) 92 hat die Romanisierung (ein derartiges Phänomen ist im Perserreich auch nicht zu finden) folgendermaßen definiert: "die z. T. von den provinzialen Eliten selbst gewünschte, durchaus aber auch von Rom betriebene Integration der Unterworfenen in die römisch bestimmte politische und soziale Wertewelt''.
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Tatsache, dass die levantinischen Städte und Länder durch die assyrischen Eingriffe, die in einer Annexion enden konnten, existentiell betroffen waren. Die Zerstörung von Städten und Umwelt, die Hinrichtungen und insbesondere die Deportationen haben das Leben von zahlreichen Menschen geprägt und geändert. Diese geplanten Maßnahmen können aber auch nicht als ,,Assyrisierung" begriffen werden, wie im Folgenden gezeigt werden soll. (1) Am Ende des 8. Jhs. war fast die ganze Levante unter assyrischer Oberherrschaft. Im Laufe von 70 Jahren, von der Errichtung der Provinz Arpadda im Jahr 740 bis zur Einrichtung von Kär-Aäsur-ahu-iddina 677, wurde ein großer Teil der Region annektiert und in über 20 Provinzen umorganisiert. Im Durchschnitt wurde alle 3,5 Jahre eine Provinz errichtet. In diesem Zeitraum fanden keine Umbenennungen von Städten statt. Die seltenen Umbenennungen erfolgten vor dem eigentlichen Beginn des Annexionsprozesses während der Regierungszeit Salmanassars 111. auf dem ehemaligen Gebiet von Btt-Adini". Umbenennungen von Gewässern oder Bergen sind überhaupt nicht bezeugt. Die neu entstandenen assyrischen Verwaltungseinheiten wurden - mit Ausnahme von Kär-Assur-ahu-iddina - nach dem üblichen Brauch nach den Provinzhauptstädten genannt, deren Namen nicht geändert wurden (Tab. 4.C). Diese waren entweder Residenzstädte und Hauptzentren der ehemaligen unabhängigen Staaten (z. B. Gargamis, Dimasqa) oder wichtige regionale Zentren (z. B. Magidü, Qamlnu), Freilich wurden (in den assyrischen Quellen) in einigen Fällen ältere Bezeichnungen nicht mehr benutzt (z. B. Bit-Agüsi, Unqi/Pattinu), dennoch wurden - im Gegensatz zur hellenistischen und römischen Zeit - weder Provinzen noch Städte programmatisch umbenannt", Die assyrischen Provinzen entsprachen in ihrer territorialen Ausdehnung gelegentlich den ehemaligen Staaten, die sie ersetzten, wie im Fall von KullanialUnqi, Gargamis oder Sam'alla. In anderen Fällen wurden Teilgebiete der unterworfenen Staaten in assyrische 'Provinzen umgewandelt, wie z. B. Magidü und Samerina auf dem Territorium von Israel oder Hatarikka, Simirra und Mansuäte auf dem Gebiet von Hamat. Dagegen wurden keine Provinzen errichtet, die mehrere eroberte Staaten oder Teilgebiete von verschiedenen Staaten umfassten. Anders als unter • 26 Alligu/Asbat-lä-kunnu, Nappigi/Lü-Assur, Ruggulitu/Qibit-]...], Til-Barsip/KärSulmänu-asared, vgl. ferner Pitru/Ana-Asäur-utör-asbat; s. Kap. 3,3.3.2.3. 27 vgl. z. B. Ammän/Philadelpheia, DI'rnasqalDernetrias, Samerina/Sebaste, UrsaIimmu/Aelia Capitolina.
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persischer oder römischer Oberherrschaft wurde die politische Geographie verwaltungstechnisch nicht vereinfacht. Nach der Eroberung durch Kyros wurde aus Babylonien, Nordmesopotamien und der Levante die Satrapie Athurä gemaches. Diese riesige Provinz wurde von Dareios in zwei Verwaltungsbezirke (Nomoi) unterteilt, nämlich Transpotamien (eber Dm) und Babylonien, die mit Herodots 5. und 9. Nomoi identifiziert werden". Der 5. Nomos erstreckte sich nach Herodot von der Stadt Poseideion" zwischen Kilikien und Syrien im Norden bis nach Ägypten und Arabien im Süden und Südwesten und umfasste Phönizien, Syrien und Zypern". Dies bedeutet, dass die ganze Levante, mit Ausnahme der nördlichen Gebiete, die zum 3. (Kappadokien), 4. (Kilikien) und 19. Nomos gehörten, zu einem einzigen Verwaltungsbezirk zusammengeschlossen wurde". Unter römischer Herrschaft wurde die Levante mehrmals umorgani-
siert", Beim Tod Augustus (14 u. Z.) zählte die Levante, ohne Kilikien und Kappadokien, etwa von der Kommagene nach Süden, zur Provinz Syria (64 v. u. Z.) mit Hauptstadt in Antiocheia und zur verhältnismäßig kleineren und kurzlebigen Provinz Iudaea (6 u. Z.)34. Die große Provinz Syria wurde später unterteilt, die Provinz Iudaea aufgelöst und am Ende des 2. Jhs. u. Z. die Provinz Arabia (106 u. Z.) mit Hauptstadt in Bostra errichtet. Demnach umfasste die Levante im 2. und 3. Jh. (bis 284 u. Z.), von Norden nach Süden, die Provinzen Syria Coele, Syria Phoinice, Syria Palestina und Arabia".
28 Ob Kyros zuerst Babylonien und dann die Levante (u. a. Briant [2002] 44-49) erobert hat oder eher umgekehrt (Högemann [1992]120-128, 142), ist umstritten. 29 Zur Geschichte der Satrapie Athurä s. Högemann (1992) 120-128 u. 142-150 mit älterer Literatur. Die Ausdehnung, Unterteilung und Struktur der Satrapien und Nomoi ist bislang kontrovers diskutiet, s. Cook (1985) 167-277, Leuze (1935), Wiesehöfer (1993) 94-97. 30 Barrington Atlas 68, A2 (Ra's al-Baslt), 31 Herodot 111, 91, 1. 12 s. TAVO Karte B IV 23. Wo die Grenze zwischen dem 5. und 9. Nomos verlief, ist nicht bekannt. P. Högemann setzt sie im Norden zwischen dem 41. und 42. Längengrad an, aber die Euphratgrenze, wie Leuze (1935) 143-144 bereits vorgeschlagen hatte, scheint wahrscheinlicher. 33 Einen Überblick findet man in DNP 11, 1175-1178 (E. M. Ruprechtsberger). 34 TAVO Karte B V 7, TAVO Karte B V 17.2 (R. Rademacher); eine übersichtliche Karte der römischen Provinzen im Jahr I 17 u. Z. (Trajans Tod) findet man im Barrington Atlas, 100. II TAVO Karte B V 8, 9,11.
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(2) Mit einer Ausnahme wurden keine neuen Städte in der assyrischen Levante gegründet", Kär-Assur-ahu-iddina wurde erst 677 am Ende des Annexionsprozesses gegründet, als Sidünu, das ehemalige Zentrum der Region, größtenteils zerstört wurde. Die Stadt wurde bei oder in der Nähe von Sidünu gebaut, doch weder ihre genaue Lage noch Angaben über die Bauarbeiten sind bekannt. Wie umfangreich diese waren, ist ebenfalls ungewiss, aber wir dürfen mindestens mit einem Verwaltungszentrum, das gleichzeitig als Arsenal gedient haben kann, und einem Wohnbezirk 37 rechnen. üb die Stadt das geplante Ausmaß vor Asarhaddons Tod erreicht hatte, muss offen bleiben. Jedenfalls ist sie als Provinzzentrum während der Regierungszeit Assurbanipals bezeugt, so dass die minimalen Bedingungen erfüllt gewesen sein müssen. Ninive am Mittelmeer war Kär-Assur-ahu-iddina höchstwahrscheinlich nicht, da in diesem Fall eine Erwähnung in späteren Quellen zu erwarten wäre. Dass weitere Städte gegründet wurden, über die wir keine Auskunft besitzen, ist zu bezweifeln. Die Gründung einer Stadt ist eine Tat, welche die Königsinschriften nicht verschwiegen hätten. Baumaßnahmen in existierenden Städten sind in den schriftlichen Quellen selten bezeugt. Die konkreten Erwähnungen beziehen sich vornehmlich auf die Paläste, die Salmanassar III. in Alligu, Nappigi, Ruggulitu und Til-Barsip (alle Städte in BIt-Adini) bauen ließ, und auf die Wälle, die Sargon in einer Stadt in Bit-Purutas oder Hilakku errichten ließ". Über den Umfang der Baumaßnahmen, die sich hinter dem Ausdruck *ana essüte ~abiitu "völlig neu ordnen" verbergen konnten, kann nur spekuliert werden, doch gibt es keine Hinweise auf eine entscheidende Änderung der Gestalt der levantinischen Städte. Selbstverständlich haben die Assyrer Bauten errichtet und zerstörte Befestigungsanlagen wieder aufgebaut, die in den schriftlichen Quellen nicht 36 Stern (200 I) 21 deutet das "Öffnen" des versiegelten Hafens von Ägypten, das in Sargons Inschriften genannt wird (SgF Ann, 17-18; Sg Clh D, iv, 46), als die Gründung einer Hafenstadt namens "Closed Karum of Egypt". Als mögliche Lokalisation werden Tall Abü Salama/as-Seb Zuwed (Reich [1984]) und Tall ar-Ruqes (NEAEHL, 1294 [E. Orenj) vorgeschlagen (s. TAva Karte B IV 16, Nebenkarte 111), wo Siedlungsreste entdeckt wurden, die assyrisch sein könnten. Beide Orte liegen im Gebiet zwischen dem Wädi Gazza und dem Wädi I-'Aris. Stern erwähnt die Entdeckung eines weiteren assyrischen Hafens an der philistäischen Küste, dessen Publikation noch aussteht. Wenn es sich dabei um eine Neugründung gehandelt hätte, hätten es die Texte keinesfalls verschwiegen. 37 Bevölkerung aus der Umgebung und aus dem Osten wurde dort angesiedelt, s. Karte 3.6. 38 s. S. 166.
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belegt sind". Die Erneuerung von ruinierten Befestigungsanlagen ist z. B. in Du'ru/Tel Dor und Magidü/Tel Megido archäologisch nachgewiesen. In der südlichen Levante bietet Magidü (Stratum 11I) das einzige Beispiel für eine gründlich wieder aufgebaute Stadt, mit einem regelmäßigen Straßennetz und mindestens vier öffentlichen Gebäuden (1052, 1369, 1853, 490) in der Nähe der nördlichen Stadttoranlage (Nordburg)", Dagegen ist im Wohngebiet, das etwa 75% der Stadtfläche einnimmt, kein assyrischer Einfluss erkennbar. Assyrisch anmutende Architektur ist u. a. in Ayyelet ha-Sahar", Ramat Ra1}.eI42 , Tel Gezer/ Gazru? und Amqarrüna/Tel Miqne (Gebäudekomplex 650 im Stratum IB)44 sowie in den Festungen Tel Gamma, Tel Sera' und as-Se\} Zuwed" ausgegraben worden. Die assyrischen Einflüsse im Bereich des Städtebaus sind mit der Urbanisierung der Region unter römischer Herrschaft kaum vergleichbar". Allein die Anzahl der Städte, die in der südlichen Levante zwischen Pompeius und Septimius Severus gegründet oder umgebaut wurden, stellt eine völlig andere Dimension dar, die auch in der Toponymie deutlich erkennbar ist". Bereits in der Seleukidenzeit (3.-1. Jh. v. u. Z.) wurden in der nördlichen Levante zahlreiche Städte gegründet oder umbenannt, wie z. B. Antiocheia (epi Daphne), Laodikeia (pros Thalasse) oder Berrhoia durch Seleukos 1.48 • Die Region wurde durch diese Urbanisierung und die damit verbundenen Maßnahmen (Errichtung von Tempeln, Straßen, Theatern, Kolonnaden, Nymphäen, Hyppodromen, Triumphbögen u. a.) unverkennbar hellenisiert bzw. romanisiert". Ein s. Zusammenfassung der Fundorte in Stern (2001) 18-33. Peersman (2000) bes. 529 fig. 22.3 (Kartierung der öffentlichen Gebäude entlang der Stadtmauer). 41 Lipschits (1990). 42 Na'aman (2001b), Reich (2003). 43 Dever (1985). 44 Gitin et al. (1997) 3-8. Kamlah (2003) argumentiert überzeugend gegen einen neuassyrischen Einfluß im Grundriß des Tempels 650, dessen architektonische Konzeption vielmehr auf einer lokalen Bautradition beruht. 45 Zu den assyrisch geprägten Gebäuden in der südlichen Levante s. Amiran/ Dunayevski (1958) und Zertal (2003) 386-395. 46 Nach der Untersuchung der archäologischen Befunde der Provinz Samaria in neuassyrischer Zeit kommt Zertal (2003) 405f. zur Schlußfolgerung, dass die assyrische Herrschaft nur beschränkte Spuren hinterließ. 47 s. TAVO Karte B V 18 (Nordteil u. Südteil); s. auch übersichtliche Karte in Kuhnen (1987) 14. 48 s. TAVO Karte B V 15.1. 49 Eine gute Zusammenfassung des Urbanisierungsprozesses in Syrien bietet Butcher (2003) 223-269. 39
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Einwohner von Gerasa, der im 2. Jh. u. Z. vom Zeus-Tempel nach Nordosten in Richtung csrdo maximus blickte, musste den Eindruck gehabt haben, in einer von Rom beherrschten Stadt zu leben. Dagegen war einem Einwohner von Magidü oder SamerIna am Ende des 8. Jhs. zwar klar, dass seine Heimat nicht mehr unabhängig war, doch nicht wegen Veränderungen in der städtischen Landschaft. (3) Assyrische Infrastrukturbauten sind weder schriftlich noch archäologisch bezeugt, was mit den begrenzten Urbanisierungsmaßnahmen eng verbunden ist. Während Brücken und Aquädukte bei den Assyrern nicht zu erwarten sind, ist indes ihre Untätigkeit im Bereich des Straßenbaus auffällig. Sie haben bestimmt in kleinen Ortschaften Rasthäuser für Boten und Karawanen eingerichtet, aber grundsätzlich das existierende Straßensystem benutzt, ohne es deutlich zu verbessern. Gepflasterte Straßen wie im Fall der Römer haben die Assyrer nicht gebaut. Straßen bekamen auch nicht einen assyrischen Namen, sondern wurden wahrscheinlich wie üblich nach dem Zielort genannt". (4) Die assyrische Bevölkerungspolitik wird nicht selten als eines der Mittel zur Assyrisierung der Levante angeführt". Der Bevölkerungsaustausch war eine Maßnahme, die in der Levante intensiv eingesetzt wurde (Karte 3.6), mit dem Ziel, die besiegte Bevölkerung zu bestrafen, künftigen Aufständen vorzubeugen sowie Arbeitskräfte für die assyrischen Metropolen zu gewinnen. Assyrer wurden aber selten in levantinischen Städten angesiedelt: Abgesehen von Bit-Adini (856) und Aribua (875-867)52 wurden Assyrer nur während der Regierungszeit Sargons II. in Hilakku und Bit-Purutas (713), in Gargamis (717) und in ijamat (720) ansässig gemacht. Wenn z. B. in SamerIna die einheimische Bevölkerung deportiert wurde und gleichzeitig Araber, Babyionier oder Elamier angesiedelt wurden, wurde die Region vermutlich weniger israelitisch, doch gewiss nicht assyrisch. Dass in der zweiten oder dritten Generation von Gefangenen, die nach Assyrien gebracht worden waren, eine Akkulturation stattfinden konnte, ist etwas völlig anderes, als eine vermeintliche Assyrisierung einer Region durch die Ansiedlung von Nicht-Assyrern.
z. B. barrän kur/uruDimssq«"die Straße nach Damaskus", Asb A, ix, 8. Coganffadmor (1988) 177. 52 Aribua wird als Beispiel für eine assyrische "Kolonie" angeführt (z. B. Tadmor [1975] 37), doch stellt es eigentlich eine Ausnahme dar. Über das Schicksal dieser Stadt nach dem Tod ihres Eroberers Assurnasirpal 11. wissen wir nichts. 50
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Allerdings erforderte die Errichtung einer Provinz wenigstens eine Kemmannschaft in der Provinzhauptstadt. Neben dem Gouverneur und seinem Stellvertreter waren assyrische und aramäische Schreiber sowie Dolmetscher für die offizielle Korrespondenz, die Verwaltung und die Verständigung mit den einheimischen Beamten niedrigeren Ranges notwendig. Außerdem waren Kuriere für die Kommunikation innerhalb der Provinz sowie mit anderen provinziellen Zentren und der assyrischen Hauptstadt unentbehrlich. Andererseits musste mindestens eine kleine militärische Truppe vor Ort vorhanden sein, um Wache über die assyrischen Einrichtungen, die Lager und Schatzkammer zu halten und zum Schutz der assyrischen Autoritäten und der Karawanen, die Steuern von den Provinzen und Tribut von den Vasallen nach Assyrien bringen sollten. In der Zeit kurz nach der Errichtung einer Provinz, doch wahrscheinlich auch danach, ist mit militärischen Einheiten zu rechnen, die Aufstände sowohl in der Provinz als auch in den Nachbargebieten schnell unterdrücken konnten. Die Präsenz von assyrischen Truppen setzt ferner Personal voraus, das für die Verpflegung von Männern und Tieren und für die Ausrüstung zuständig war. Der Gouverneur und seine Mitarbeiter kamen vermutlich nicht alleine, sondern mit Dienern und gegebenenfalls Familie. Schließlich ist mit der Anwesenheit von Spezialisten wie Ärzten (aszi) und Beschwörern (äSipu) zu rechnen. Die zivile Verwaltung (d. h. ohne Truppen) dürfte mühelos 50 bis 100 Personen gezählt haben. Selbst wenn diese Gruppe größer sein konnte und die militärischen Einheiten noch hinzuzurechnen sind, ist ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung einer Provinz bzw. Provinzhauptstadt auf jeden Fall unbedeutend. (5) Die Sprache ist eines der wichtigsten - wenn nicht das wichtigste - Element bei der Identitätsbildung eines Volkes oder Landes. Die Unterdrückung der lokalen Sprachen, um die Identität der Unterworfenen zu unterminieren, ist in der Geschichte mehrmals bezeugt. Ein rezentes Beispiel liefert die ehemalige Sowjetunion, als Russisch zur Nationalsprache in der Sowjetunion selbst (Auslöschung der lokalen Autonomien) und zur ersten Fremdsprache in ihren Satellitenstaaten (Auslöschung der nationalen Identitäten) erklärt wurde. Nach dem Zusammenbruch des Systems wurden sofort die unterdrückten Sprachen auf allen Niveaus wieder verwendet". Eine entsprechende Politik, die zur Bil5] Ein weiteres Beispiel bietet Spanien während des Franeo-Regimes (1939-1975), als die Sprachen der heutigen autonomen Regionen (Katalanisch, Baskisch) unterdrückt wurden und Spanisch als Nationalsprache obligatorisch wurde.
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dung einer "assyrischen" Identität führen sollte, wurde in den westlichen Gebieten nicht durchgeführt. Assyrisch und die damit verbundene Keilschrift war, wie in den meisten Gebieten des Reiches, nur eine der Verwaltungssprachen zusammen mit dem Aramäischen. Abgesehen von den Monumentalinschriften auf Stelen und Felsreliefs (Tab. 3.L) sind bislang wenige Keilschrifttexte in der Levante entdeckt worden. Ist die Anzahl der assyrischen Texte im Grenzgebiet am östlichen Euphratufer (Bit-Adini) noch verhältnismäßig groß, wie die Archive aus Tall Ahmar (Til-BarsipY4 und Tall Si'üb FawqänI (Bür-mar'Ina)" zeigen, beschränkt sich der Befund in den levantinischen Fundorten in der Regel auf einen oder zwei Texte". Zu nennen sind zunächst die Provinzhauptstädte Garäbulus/Gargamis (1 Text)51, Zincirli/Sam'alla (2 Kaufverträge)58 und Sabasüya/Samerina (1 Gerichtsurkunde)59. Darüber hinaus sind neuassyrische Keilschrifttexte aus folgenden Orten bekannt (von Norden nach Süden): Egriköy, in der Umgebung von Yecil Hisar bei Kayseri (1 Urkunde)", Gözlükule/Tarzu (8 Texte)", Gaziantep (1 Urkundej'", Rasm et-Tanjara am mittleren Orontestal (3 Streufunde in al-Gäb)63, Täll Kösan, südöstlich von 'Akko (1 Verwaltungstext)", ijirbat Küslya, ca. 23 km nordwestlich von Samerina (1 Urkunde)", Tel Hadid, etwa 12 km nördlich von Gezer (2 Kaufverträge)", Tel Gezerl Gazru (2 Kaufverträge)", Bet-Guvrin (1 Lamastu-Beschwörung)". Die
Dalley (1996-97). Fales et al. (2005) 623--649. 56 Eine Zusammenfassung der Keilschrifttexte, die in Israel gefunden wurden, bietet Horowitz/Oshima (2006). Für die neuassyrische Zeit s. op. eil. 19-22. 57 Postgate (1974) 360-362. Es handelt sich um einen schwer verständlichen, einzigartigen Text, der das Verhältnis zwischen der Stadt Elurnu und einem rab kisri (aus Gargamis?) regelt. 58 Bislang nur als Photo publiziert, von Luschan (1943) 136-137 mit Taf. 73. 59 Donbaz (1998a) u. Radner (1995) 7; Horowitz/Oshima (2006) 113. In Horowitz/ Oshima (2006) 20, Tafel 4 ist die Anzahl der Verwaltungsurkunden aus Samaria falsch, nämlich 2 statt I. 60 Erwähnt von Radner (1996) 17. 61 Goetze (1939) 5-16; Nr, 2-7 und 9 sind sehr fragmentarisch erhaltene Verwaltungstexte, Nr. 8 ist eine Beschwörung. 62 Donbaz (1998b) 58-60 u. 72 (Gzt. 45.1.75). 63 Eine neuassyrische Urkunde (AynardINougayrol [1971]), ein neuassyrisches Amulett (Nougayrol [1970]) und ein Steinfragment (Stele?) mit einer neuassyrischen Inschrift (Asarhaddon?; Nougayrol [1962] 190-192). 64 Sigrist (1982), Horowitz/Oshima (2006) 98f. 65 Horowitz/Oshima (2006) 100f. 66 Na'aman/Zadok (2000), Horowitz/Oshima (2006) 55-59. 67 Becking (1981/1982), Zadok (1985b), Horowitz/Oshima (2006) 61-64. 54
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Entdeckung von assyrischen Verwaltungstexten und Rechtsurkunden ist lediglich ein weiterer Hinweis auf die assyrische Präsenz in der Region und verwundert nicht angesichts der Tatsache, dass die Provinzen von Assyrern verwaltet wurden, die sich hauptsächlich in den Provinzzentren niederließen. Besonders hervorzuheben ist der Tafelfund in Orten, die nicht zu einer assyrischen Provinz gehörten, wie Kayseri im Norden oder Bet-Guvrin in Juda", Eine Verbreitung des Assyrischen und der Keilschrift im Sinne einer Koine fand jedoch nicht statt. Einerseits diente dazu das Aramäische, andererseits ist die kontinuierliche Verwendung der lokalen Sprachen und Schriften (Luwisch, Aramäisch, Hebräisch, Phönizisch) hinreichend dokumentiert. (6) Ein mächtiges Mittel im Hinblick auf die Identitätsbildung bzw. die Zerstörung eines kulturellen Zugehörigkeitsgefühls ist die Religion. Die Verbreitung der eigenen Religion durch das Wort und das Schwert oder die Untersagung der lokalen Kulte zählen nicht zu den Maßnahmen der assyrischen Expansionspolitik". Die Verkündigung einer religiösen Wahrheit, die für alle Menschen gelten soll, auch wenn sie es nicht wollen", ist wie bei den Achämeniden auch nicht im Fall des assyrischen Reiches bezeugt. Ein Phänomen wie der Kaiserkult, der bei der Romanisierung eine wichtige Rolle spielte, ist der assyrischen Herrschaftspraxis fremd". Die Verschleppung von Götterstatuen73 bedeutete eine mögliche Unterbrechung jedoch nicht das Verbot der lokalen 68 Cogan (1995), HorowitzlOshima (2006) 126; das Fragment wurde am Nahal Guvrin gegenüber Tel Bumat, etwa 3 km nordwestlich des Kibbutz Böt-Guvrin entdeckt. Darüber hinaus sind neuassyrische Siegelinschriften zu nennen, wie z. B. in SamerIna (Horowitz/Oshima [2006] 112 [Samaria 1] u. 113f. [Samaria 3] und in der Nähe des Wingate Institute, bei Tel Aviv (HorowitzlOshima [2006] 153) gefunden wurden. 69 Na'amaniZadok (2000) 160 lokalisieren Tel Hadid und Gezer in der Provinz Samerina; s. dagegen TAVO Karte B IV 15. Wo genau die Grenze zwischen den Provinzen Samerina und Jaudu verlief, ist indes unbekannt. 70 Das Thema wurde ausführlich von Cogan (1974), Berlejung (1998) 343-346 und Berlejung (2002) behandelt; s. auch Dalley (1998) 88 und Dalley (2004) 397. 71 Erschreckendes Beispiel ist die Evangelisierung der Indianer während der spanischen Eroberung der .Neuen Welt". 72 Die Anbringung von Felsreliefs mit der Darstellung des Königs an unzugänglichen Orten sowie die Errichtung von Stelen mit den Göttersymbolen und einem Abbild des assyrischen Herrschers können, gegen Parpola (2003) 100 Anm. 4, nicht als "clear evidence of an emperor cult" betrachtet werden. Nur in den Inschriften Tiglatpilesers III. wird die Errichtung einer Stele im Palast von ijazzat erwähnt (Tigl Summ 4, 10'-11'; Tigl Summ 8,16'-17'; Tigl Summ 9,14') erwähnt. Spieckermann (1982) 327330 interpretiert dieses Ereignis - m. E. etwas überspitzt - als religionspolitisches Druckmittel, doch nicht als Auferlegung religiöser Verpflichtungen wie Parpola loc. cit. 73 Wie im Fall von Asdüdu, Isqalüna, ijazzat, Samerina (?; s. dazu Tirnm [2002] bes. I29f.) und Usü, s. Tab. 3.B.
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Kulte", genauso wie die Errichtung von Assurs Waffe75 nicht zum Assur-Kult zwang, sondern eher ein Zeichen der Eingliederung in Assurs Reich darstellte, das allerdings nicht bei allen Annexionen bezeugt ist". (7) Die Wirtschaft der levantinischen Gebiete wurde von der assyrischen Expansion unterschiedlich betroffen. Ob als Vasall oder als assyrischer Untertan in einer Provinz musste die Bevölkerung wichtige Anteile der eigenen Produktion dem assyrischen Herrscher und seinem Gott als Tribut bzw. Abgabe liefern. Die Zerstörung von Städten und die Deportationen wirkten sich negativ auf die Wirtschaft einiger Regionen aus, während andere durch die Ausschaltung der lokalen Feinde ein wirtschaftliches Wachstum erlebten. Die verwaltungstechnischen Maßnahmen, die für die Steuererhebung und die Organisation der Dienstverpflichtungen notwendig waren, haben nicht zu einer strukturellen Umwandlung der Ökonomie nach assyrischem Muster geführt. Die Produk14 Cogan (1974) 22-41, Cogan (1993) contra Spieckennann (1982); Holloway (2002) argumentiert dagegen für einen assyrischen religiösen Imperialismus, bes. S. 80216 (s. auch Otto [2005]). Inakzeptabel ist die extreme Position von Pola (2005), der z. B. Tiglatpileser III. als "Architekten der neuassyrischen Intoleranzpolitik" (S. 139ff.) bezeichnet. Pola basiert seine Aussagen fast nur auf biblischen Quellen ohne die Intervention in Juda im Kontext der assyrischen Herrschaftspraxis zu betrachten. Außerdem werden Merkmale der assyrischen Außenpolitik mißverstanden: dass Feldzüge im Namen des Nationalgottes Assur durchgefiihrt wurden z. B., bedeutet weder, dass die Assyrer Religionskriege durchgefiihrt haben, noch dass sie die eigene Religion aufzwingen wollten; in der Tat kann man vielmehr von einer religiösen Toleranz sprechen, s. Otto (1999) 185f. 15 In der Levante nur für Illubru (CT 26, iv, 89; auch Sumer 9, 150, v, 26) belegt. 16 Cogan (1974) 53-55 mit Abb. auf S. 63, ferner Holloway (2002) 160-177. Parpola (2003) 100 Anm. 4 bezieht sich auf die folgende Passage aus Asarhaddons Nachfolgevertrag mit dem medischen Fürst ijumbares, die aus zwei Nominalsätzen besteht, um von der Auferlegung des Assur-Kultes zu sprechen: "In Zukunft (und) für immer wird Assur euer Gott sein (und) Assurbanipal, der große Prinz des Nachfolgehauses, wird euer Herr sein", SAA 2, 6, §34, 393-394. Erstens kann dieser späte Text (672) nicht als Richtmaß für alle Vasallenverträge betrachtet werden. Zweitens ist im Zusammenhang mit einem westlichen Vasallen eine derartige Formulierung nicht bezeugt, auch nicht in den Königsinschriften (sie ist ohnehin eigenartig). Drittens werden in den Verträgen von Assur-nerärIV. mit MaU'-il von Arpadda und von Asarhaddon mit Ba'al von Surru auch die Götter der Vasallen erwähnt, was wenig Sinn machen würde, wenn Assur als (einziger!, s. Parpola [2000] 167 Anm, 4) Gott durchgesetzt worden wäre. Viertens bedeutet die Passage in Asarhaddons Vertrag nicht zwingend, dass der Assur-Kult auferlegt wird, sondern vielmehr dass der Vasall sich Assur und dem designierten assyrischen Kronprinz in Zukunft unterwerfen soll. Dass sich ein Vasall dem assyrischen König und dem Reichsgott Assur unterwerfen soll, setzt die Aufgabe der eigenen Götter und Kulte nicht voraus. Eigentlich steht der Vasallenstatus mit der Bewahrung der eigenen Identität nicht im Widerspruch, s. Cogan (1993) 409, Oded (1992) 187-188.
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tionsweisen wurden nicht geändert und es lag im Interesse der Assyrer, dass Produktion und Handel florierten?", um möglichst viel einziehen zu können". Die wirtschaftlichen Maßnahmen, welche die neuen Provinzen betrafen, wurden nicht im: Rahmen einer gezielten Assyrisierung durchgeführt. Ferner liegen keine Hinweise auf eine Standardisierung von Maßen und Gewichten vor". Dass keine Assyrisierung im Sinne einer von Assyrien gezielten, geplanten und erzwungenen Anpassung an die eigene Kultur stattgefunden hat, bedeutet freilich nicht, dass es keinen assyrischen Einfluss in der Levante gab. Über zweihundert Jahre assyrische Präsenz in der Region hinterließen deutliche Spuren hauptsächlich in der materiellen Kultur", doch die kulturelle Vielfalt blieb erhalten und wurde durch weitere Einflüsse (ägyptische, phönizische, griechische) bereichert. Daher ist es zutreffender, von kulturellen Wechselwirkungen zu sprechen, zumal der Einfluss des Westens auf Assyrien nicht gering war. Die Assyrer haben die Levante als Tributeinnehmer, zerstörerische Eroberer oder Besatzungsmacht unterschiedlich geprägt. Besonders interessant sind die assyrisierenden Stelen aus der nördlichen Levante, die das Phänomen der aktiven Nachahmung bezeugen". Monumente wie das Relief des Königs Bar-räkib von Sa'malla, auf dem er thronend vor einem Be-
77Lanfranchi (2000) bes. 31 hat anhand seiner Untersuchung des assyrischen Verhältnisses zur griechischen Welt gezeigt, dass die Assyrer den Außenhandel in eroberten Gebieten nicht nur erlaubt, sondern auch unterstützt haben. 78 Dies ist kaum zu vergleichen mit der ideologisch geprägten Einführung einer kommunistischen Wirtschaft in der Sowjetunion und deren Satellitenstaaten oder mit den vernichtenden Folgen, welche die Ausbeutung von Silber in der Neuen Welt durch Spanien auf die Produktions- und Lebensweise der Einheimischen verursachte. 79 Parpola (2003) 100 zitiert einen Aufsatz von Eph'al/Naveh (1993) als Hinweis auf die Auferlegung von "imperial standards and measures". Im genannten Aufsatz wird das Gewichtssystem "des Tores" besprochen, das in Texten aus Der'AHa (Aramäisch) und Tel Kinrot (Hebräisch) belegt ist. Dieses System koexistierte mit dem System "des Königs" (lmlk), das aus Lachisch bekannt ist, sowie mit anderen Maßsystemen. Eph'al/ Naveh (1993) 62 schlagen vor, dass die königliche Administration mit dem System "des Königs" ein uniformes System aus verwaltungstechnischen Gründen schuf. Der Aufsatz bezeugt die Vielfalt der verwendeten Maßsysteme in der südlichen Levante, doch keinen Normierungsversuch seitens der assyrischen Herrschaft. In Juda koexistierten z. B. im 7. und 6. Jh. v. u. Z. mehrere Systeme von Maßen und Gewichten, die mesopotamische und hauptsächlich ägyptische Einflüsse aufweisen, Stern (200 I) 189-200. 80 Weitreichende Einflüsse auf die griechische Philosophie und auf die hebräische Religion wurden von S. Parpola vorgeschlagen, für den die deuteronomische Gottesvorstellung von der assyrischen Religion und Königsideologie stark beeinflusst wurde, Parpola (2003) 104-105; s. ausführliche Behandlung in Parpola (1993). 81 ective cmulstion, Postgate (1992a) 259-260.
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amten zu sehen isf2, zeigen, wie die lokalen Eliten versuchten, sich nach assyrischem Vorbild darzustellen, um sich mit der Größe des Reiches zu schmücken'". Diese Emulation dürfte nicht nur aus Einbildung entstanden sein, sondern vielmehr aus der Notwendigkeit einer Selbstbestätigung, als kleine Kompensation für die Erniedrigung des Vasallentums. In der archäologisch gut erforschten südlichen Levante ist der assyrische Einfluss in der Glyptik" und in der Keramik" reichlich belegt". Der kulturelle Einfluss der Levante auf das assyrische Kernland bzw. auf das erweiterte Kernland war nicht unbedeutend und ist Gegenstand etlicher Studien. Allein der kontinuierliche Zufluss von Luxusgütern und Deportierten muss das tägliche Leben auf verschiedenen Ebenen in einem gewissen Maße geprägt haben. Die Deportierten aus Blt-Purutas, ijilakku, Gargamis, Hamat, Blt-Humri, Sidünu, USU und Akkü (Tab. 3.1) kamen nach Assyrien mit ihren Sprachen, Kulten, Sitten und ihrer Handfertigkeit, was zumindest während der ersten zwei Generationen Spuren hinterlassen haben dürfte. Systematische Untersuchungen zur Prosopographie der assyrischen Hauptstädte könnten wertvolle Hinweise auf das Ausmaß dieses Einflusses liefern". Der Konsum von Luxusobjekten wie Elfenbeinarbeiten, Mobiliar oder Objekten aus Edelmetallen, die in die assyrischen Paläste und Residenzen als Beutestück oder Tribut gelangten, muss den Lebensstil der Elite beeinflusst haben
Wartke (2005) 72 Abb. 68, ferner Börker-Klähn (1982) Nr. 249-253, 255. Auf seiner Stele erscheint Kilamuwa, der König von Sam'alla, mit Sandalen und Bekleidung, die assyrischen Einfluss bezeugen, Winter (1987) 365 mit Abb. 15, auch Wartke (2005) 71 Abb. 67 (rechts). 84 Bordreuil (1993b) 78-83, Ornan (1993), Stern (1994). 85 Stern (2001) 36-39; zu Nachahmung assyrischer Keramik in der südlichen Levante s. Engstrom (2004). 86 Assyrischer Einfluss ist auch in den Bestattungssitten erkennbar. Die Tonsarkophage, welche die Assyrer für die Bestattung der assyrischen Bevölkerung verwendeten, wurden weiterhin während der babylonischen und persischen Herrschaft benutzt, Stern (2001) 33 u. 340-341, Zorn (1993), Zorn (1997). Zur Zeit der assyrischen Eroberung wurde nach Stern (2001) 32-33 ein neuer Typ von Räuchergefäß (inccnse bumcr) eingeführt, der den vierhörnigen Weihrauchaltar der vorherigen Periode ersetzte. Diese Deutung ist aber nicht unumstritten, s. ABD III, 409-410 s. v. inccnsc altars (M. D. Fowler). 87 Die Durchführung einer derartigen Untersuchung wird erst durch die Publikation des Werkes 11Jc Prosopography ot'the Neo-Assyrisn Empire (PNA) ermöglicht, dessen baldiger Abschluss bevorsteht (nur der letzte Band PNA 3/11 fehlt). Wichtige Studien sind bisher Eph'al (1991), Zadok (l978a), Zadok (1995). 82 8l
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und könnte sogar ein zusätzliches Element ihrer Identitätsbildung dargestellt haben". Im Bereich der monumentalen Architektur ist ab Tiglatpileser III. die Entlehnung eines nordsyrischen Bautypus im Zusammenhang mit den Palastbauten der Sargoniden bezeugt, der in den Königsinschriften bit bi/äni bezeichnet und als Abbild eines Palastes vom Lande Hatti beschrieben wird". Die Palastanlagen der assyrischen Herrscher in den jeweiligen Hauptstädten des Reiches wurden ab Sargon 11. mit einem Park (ldrima!JlJu) ausgestattet, der als Ebenbild des Gebirges Hamänu (Amanus/Nur Daglan) charakterisiert wird. In dieser künstlich erzeugten Landschaft mit Hügeln, Teichen und Pavillons wurden exotische Baumarten aus den Ländern Kaldu und Hatti akkulturiert". Auch in der Verzierung der assyrischen Paläste sind Entlehnungen aus Nordsyrien erkennbar, die nicht einfach kopiert, sondern weiter ausgearbeitet wurden. So zeigen z. B. die Torlöwen aus dem Nordwestpalast Assumasirpals II. in Kalhu ähnliche Züge wie die aus Sam'allal Zincirli 91 • Die Anregung zu den Palastreliefs, eines der Markenzeichen der neuassyrischen Kunst, die unter Sanherib und Assurbanipal ihren Höhepunkt erreichten, könnte aus Nordsyrien stammen", Einzelne Motive aus dem nordsyrischen Raum, wie die Blüte in der Hand des Königs auf einem Relief Tiglatpilesers III., die auf der Stele des Kilamuwa aus Zincirli wiederzufinden ist, lassen sich ebenfalls aufspüren". Schließlich sei auf die Elfenbeinarbeiten hingewiesen, die hauptsächlich in Kalhu gefunden wurden und vorwiegend aus der Levante importiert, aber auch lokal hergestellt wurden'",
88 Im Gegensatz zum französischen Empirestil vom Anfang des 19. Jhs. u. Z., der sich durch die Verwendung ägyptisierender Motive bei der Innenraumdekoration und der Möbelkunst u. a. auszeichnet, verfügte die assyrische Elite über Originalstücke aus den eroberten und annektierten Regionen. Der Umgang mit levantinischen Luxusgütern seitens der assyrischen Elite hat mit der Verbreitung des Empirestils in Frankreich und Europa allerdings gemeinsam, dass es sich um eine Kombination von Exotik, Bewunderung (oder zumindest Respekt vor) einer fremden Kultur, Mode und Prestige handelte. 89 Zum bIt bilänibzw. bit appäti s. S. 16 mit Literatur und Belegen. 90 Zum kirimabbu s. S. 17 mit Literatur und Belegen. 91 Winter (1987) 356-357 mit Abb. 1-2. 92 Winter (1987) 364-365. 93 Winter (1987) 366 mit Abb. 15-20. Der nordsyrische Einfluss ist ferner in Sanheribs Felsreliefs von Maltai und Bavian erkennbar, Winter (1987) 367 mit Abb. 21-22. 94 Manche Stücke zeigen assyrischen Einfluss, Winter (1987) 366. Des Weiteren ist die Verwendung der Mine von Gargamis in den assyrischen Rechtsurkunden und Verwaltungstexten zu erwähnen, Winter (1987) 366. Der früheste Beleg stammt aus einer
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Während die nördliche Levante die materielle Kultur hauptsächlich im Zusammenhang mit der Elite beeinflusste, hinterließ die südliche Levante tiefere und weitreichende Spuren über die Sprache. Das Aramäische wurde wahrscheinlich ab Tiglatpileser 1II.95 zur zweiten Sprache der Reichsverwaltung'". Dies erfolgte aus pragmatischen Gründen wegen der Verbreitung der Sprache unter der Bevölkerung des Reiches und der deutlichen Vereinfachung des Schriftsystems. Leute aus dem Westen waren in der assyrischen Verwaltung tätig und nicht nur als Schreiber", Auf der Ebene der Sprache wurde das Neuassyrische durch aramäische Wörter bereichert" sowie umgekehrt assyrische Einflüsse im Aramäischen erkennbar sind". Eines der bedeutendsten aramäischen Lehnwörter im Assyrischen ist der Terminus ade "Treueid", der zum ersten Mal im Vertrag zwischen Assur-nerärI V. und Mati'-il von Arpadda bezeugt ist und zur üblichen Bezeichnung fiir die Vasallenverträge in neuassyrischer Zeit wurde. Dabei ist es wahrscheinlich, dass nicht nur die Bezeichnung, sondern auch formale Elemente dieses Instruments der Außenpolitik übernommen wurden'?", Fazit: Assyrischer Einfluss auf die Levante sowie umgekehrt westliche Spuren in Assyrien sind gut bezeugt und entstanden im Rahmen von kulturellen Wechselwirkungen, die grundsätzlich keinen Zwangscharakter besaßen. Eine Assyrisierung der Levante, im Sinne eines geplanten Angleichungsprozesses oder einer bewussten Nivellierung der Kulturen,
Rechtsurkunde aus Dür-Katlimmu, die auf das Jahr 828 datiert (BATSH 6, 116, 3); zur Mine von Gargamis s. Zaccagnini (1999-2000) 39-45. Ein syro-anatolischer Einfluss bei der Planung der neuassyrischen Hauptstädte wird von Bunnens (1995) erwogen. 95 Die erste Darstellung eines aramäischen Schreibers, der neben einem assyrischen steht, ist auf einem Palastrelief Tiglatpilesers III. bezeugt, Bamett/Falkner (1962) pI. VVI. In einem Brief an Tiglatpileser III. erwähnt der assyrische Beamte im Westen QurdiAääur-lämur, dass er ein aramäisches Dokument geschickt hat (CTN 5, 154, 3). Aramäische Schreiber sind bereits in einigen Nimrod Wine Lists genannt (CTN I, 9, Rs. 20'; id., 13, 12'; id. 17,2'; id. 21, Rs. 8'), die vielleicht vor Tiglatpileser 1Il. zu datieren sind. 96 Beaulieu (2000) 187-192, Fales (2000), Tadmor (1987) 451-453. Ein aramäisches Ostrakon, das im Assyrian vsulted building in Tel Gamma gefunden wurde, deutet auf die Verwendung des Aramäischen in der Verwaltung einer assyrischen Garnison in Pilistu, s. Naveh (1985) bes. 19-20. Dies dürfte in allen westlichen Provinzen der Fall gewesen sein. 97 Garelli (1987), Tadmor (1987) 449-451. 98 Tadmor (1987) 453-455, von Soden (1966), von Soden (1968), von Soden (1977). 99 Kaufman (1974). 100 Tadmor (1975) 42-43, Tadmor (1987) 455-458, Watanabe (1987) 6-25 (mit Belegsammlung).
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSSTRATEGIEN IN DER LEVANTE
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fand nicht statt.
5.3 Assyrische Herrschaftsstrategien in der Levante Die assyrische Eroberung der Levante war weder ein geradliniges noch ein einfaches Unternehmen. Die Vorstellung einer unaufhaltbaren militärischen Macht, die gezielt alle fremden Länder in der Region besiegte und in das Reich eingliederte, stimmt nur teilweise, besonders wenn die Westexpansion aus einer historischen Perspektive (longue duree) betrachtet wird. Die Anzahl der Feldzüge in die Region (Tab. 4.B) und der militärischen Operationen während eines Feldzugs (Karten 4.1-4.35) sowie die Tatsache, dass Provinzen verloren gingen und bestimmte Gebiete unzugänglich blieben, zeigen die Komplexität der Sache. Ein Weltreich zu bilden und zu halten ist selbst bei einer absoluten militärischen Überlegenheit nicht einfach; Weltreiche können nicht geplant werden, sondern entstehen auf der Basis von gewissen Zielsetzungen und werden von vielen internen und externen, nicht voraussehbaren Faktoren beeinflusst. Viel schwieriger als ein Weltreich zu sein, ist es ihm als unabhängiger Staat gegenüberzustehen. Die Anzahl und Wiederholung von Aufständen seitens verhältnismäßig kleiner politischer Einheiten ist ein bemerkenswertes Phänomen 101. Da die Assyrer oft Vertragsbruch oder Rebellion als Begründung einer militärischen Aktion angeben!", entsteht der Eindruck, dass sie eher reagiert als agiert haben 103. Unabhängig von der Problematik, warum die Assyrer überhaupt ihre Militärschläge begründeten'?' und ob diese Gründe glaubwürdig sind'?', 101
Die Auswirkungen der Aufstände auf das assyrische Weltreich in der Ionguc
dureo sind mit denen eines Partisanenkriegs vergleichbar, da beide die unterdrückende Macht erschöpfen. Der strategische Kalkül eines Partisanenkriegs ist aber in der Levante nicht vorhanden, da die Aufstände im Laufe von zwei Jahrhunderten nicht geplant oder koordiniert werden konnten. Dagegen hielten die hartnäckigen lokalen Herrscher der westlichen Gebiete das assyrische Reich in Schach. 102 Zu den in den Königsinschriften angegebenen Kriegsgründen s. Oded (1992) mit Anmerkungen von Frahm (1995/1996). 103 Mit diesem Problem hat sich Röllig (1993) beschäftigt. 104 Oded (1992) 177-181 behauptet, dass sich der König gegenüber der assyrischen Bevölkerung rechtfertigen und deshalb eine causa iusta für den Krieg angeben musste. Es scheint mir, dass Oded die Größe des Adressatenkreises der Königsinschriften überschätzt. Ein großer Teil der Königsinschriften lag verborgen und war für die Götter und die künftigen Herrscher bestimmt. Die sichtbaren Inschriften in den Palästen waren nicht jedermann zugänglich und die Anzahl der potentiellen Leser war ohnehin beschränkt.
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ist es eine Tatsache, dass Weltreiche unter dem Druck des Interventionszwangs stehen!". Als Weltreich mit dem Anspruch, die Levante unter Kontrolle zu haben, konnte sich Assyrien nicht erlauben, bei Aufständen (eines Vasallen, einer neu errichteten Provinz) neutral zu bleiben. Denkbar war höchstens ein zeitlicher Aufschub der Reaktion, mit dem die Rebellen gerechnet haben dürften, doch sich zu entziehen war ohne eine Gefährdung der eigenen Position nicht möglich. Der Zwang zu politischen und militärischen Interventionen betrifft sowohl die Expansions- als auch die Konsolidierungsphase eines Weltreiches und ist einer der Bestandteile dieser Phasen. Dass die Assyrer oft in die Region marschierten, um Widerstände zu unterdrücken, ist also weder etwas Außergewöhnliches noch bedeutet es, dass sie keine klaren außenpolitischen Ziele hatten. Allerdings stellt der Interventionszwang eine ernsthafte Bedrohung für die imperiale Politik dar, indem die Zeitsouveränität zu stark von äußeren Faktoren eingeschränkt werden kann. Im Fall der assyrischen Levantepolitik kann nicht von einem totalen Verlust der Zeitsouveränität gesprochen werden. Langfristig wurden die Ziele erreicht: fast die ganze Region wurde unter assyrische Herrschaft gebracht, Rohstoffe und Luxusgüter, Menschen und Tiere flossen ununterbrochen als Tribut oder standen nach einer Annexion zur Verfügung. Doch die Rhythmen der Expansion wurden von den lokalen Bedingungen entscheidend beeinflusst. Dessen ungeachtet beruhte die Annexionspolitik auf der Logik der territorialen Kontinuität, d. h., dass nur Provinzen errichtet wurden, deren Territorien an bereits existierende Provinzen angrenzten. Während der ersten Phase unter Tiglatpileser III. erfolgten die Eingliederungen vom Euphratknie nach Süden, während der zweiten unter Sargon 11. fanden sie im Norden statt. Die assyrischen Könige haben zwei Herrschaftsstrategien verfolgt: 1. die indirekte Herrschaft mittels Vasallen und 2. die direkte Herrschaft durch die Einverleibung in das Reich. Sie entsprechen den ersten zwei Hauptstrategien, die M. Mann für die Entstehung von Herrschaftsreichen postuliert!". H. Donner war der erste, der die assyrischen Herrschaftsstrategien systematisierte, was in die Literatur als ,,Drei-Stufen-
105 Dass die assyrischen Könige bei der Angabe von Kriegsgründen immer bzw. größtenteils gelogen haben, halte ich für unwahrscheinlich. Es scheint plausibler, dass die Begründung in einigen Fällen stimmte und in anderen nur einen unter anderen, vielleicht tiefer greifenden Gründen darstellte. 106 Münkler (2005) 30. 107 Mann (1994) 236-241.
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Modell" eingegangen ist'?". Nach Donner entwickelte Tiglatpileser Ill. "ein System der stufenweisen Vernichtung der politischen Selbständigkeit der Kleinstaaten mit dem Ziel ihrer definitiven Einverleibung in das Gefüge des assyrischen Großreiches" 109. Die erste Stufe war die Herstellung eines Vasallenverhältnisses. Bei untreuem Verhalten des Vasallen wurde er durch einen Assyrien ergebenen Fürsten (Marionettenkönig) ersetzt (zweite Stufe). Bei wiederholtem Aufstand wurde der abtrünnige Vasall abgesetzt und ggf. beseitigt und das Territorium zu einer assyrischen Provinz gemacht (dritte Stufe). Zu dieser scharfsinnigen Analyse von H. Donner erlaube ich mir, einige Bemerkungen anband der assyrischen Politik in der Levante zu machen.
1. Während die Errichtung einer Provinz den Vasallenstatus voraussetzte, führte die Herstellung eines Vasallenverhältnisses nicht zwingend zur Annexion. Viele Staaten bzw. Stadtstaaten in der Levante wurden ziemlich spät oder gar nicht in eine Provinz umgewandelt. Es war kein Ziel der imperialen Politik Assyriens, alle unterworfenen Gebiete in das Reich stufenweise einzugliedern. Wäre die Annexion tatsächlich von den Assyrern angestrebt worden, hätten sie sich das Vasallensystem erspart, was in den meisten Fällen möglich gewesen wäre. 2. Das Einsetzten eines Marionettenkönigs ist innerhalb der über zweihundertjährigen assyrischen Präsenz in der Levante relativ selten vorgekommen (Tab. 5.B) und es konnte nicht anders sein, da diese Maßnahme nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich war. Verwaltungstechnisch gibt es jedoch keinen Unterschied zwischen einem Marionettenkönig und einem Herrscher, der sich unterwirft und treu bleibt. Der Kernpunkt des Vasallenstatus ist, dass die Verpflichtungen, speziell Tribut und militärische Hilfe, erfüllt werden. 3. Der Gebrauch der Termini "Stufen" und ,,Modell" ist irreführend, da der Eindruck erweckt wird, dass ein Standardverfahren existierte, das allgemein verfolgt wurde. Da die drei Stufen in vielen Fällen nicht bezeugt sind und das Verfahren nicht immer in einer Annexion endete, versucht man das Modell dadurch zu bestätigen, dass man Anomalien (und zwar viele!) einräumt!", Aus den angeführten Gründen scheint es mir zutreffender, von zwei Herrschaftsstrategien zu sprechen, nämlich einer indirekten (sie entspricht den Stufen I und 2) und einer direkten Herrschaft (Stufe 3).
108 109 110
Donner (1957) 163-164. Donner (1957) 163. z. B. Zehnder(2005) 191-205.
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Dass einige Territorien in der südlichen Levante nie zu einer Provinz gemacht wurden, wird oft damit begründet, dass sie als Pufferstaaten gegen Ägypten dienen sollten. H. Donner schlug als erster vor, dass die Sonderbehandlung von Juda, das während der assyrischen Herrschaft Vasall blieb, aus diesem Grund zu erklären sei. Das gleiche Argument könnte nach Donner auch für die ostjordanischen Staaten gelten (Karten 4.24 und 4.30)111. Selbst wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Assyrer in einigen Fällen Vasallen an den Grenzen des Reiches als Pufferstaaten betrachteten, gibt es Gründe, diese Auffassung zu relativieren. Das ungleiche Verhältnis zwischen einem Vasallen und Assyrien wurde (in der Regel) durch Verträge geregelt, deren Verletzung einen politischen und religiösen Charakter hatte. Wenn ein assyrischer Vasall von einer fremden Macht angegriffen wurde, musste die assyrische Armee eingreifen; ansonsten würde seine Autorität gefährdet sein, was zu einer Kettenreaktion in der Region führen konnte. Darüber hinaus darf die Bedeutung eines Angriffs auf einen Vasallen nicht unterschätzt werden. Ein Einfall der Vereinigten Staaten in Polen während des Kalten Krieges hätte genauso wie ein Überfall der Ukraine (damals eine sowjetische Republik) mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer direkten Konfrontation mit der URSS geführt. Anders ist der Fall, wenn Kriege zwischen Großmächten auf fremdem Territorium ausgetragen werden (Korea, Vietnam). Zudem kommt noch hinzu, dass Ägypten in der südlichen Levante eine potentielle, jedoch keine ernste Bedrohung darstellte. Nach der Eroberung Ägyptens wurden Juda und die ostjordanischen Länder auch nicht in Provinzen umgewandelt'P, Warum hat man andererseits die Politik der Pufferstaaten nicht in den nördlichen Gebieten angewandt, wo die Bedrohung durch Musku, Urartu, Kasku und Tabälu viel konkreter war? In dieser Hinsicht hätte Sargon 11. aufjeden Fall Meliddu als ,,Pufferstaat" behalten müssen und es nicht in die Provinzen Til-garimmu und Kummuhu aufteilen sollen. Dasselbe gilt für ijilakku und Bit-Purutas. Diese Provinzen gingen schnell wieder verloren, doch die Lage stabilisierte sich und an der nordwestlichen Grenze des Reiches gab es keine Vasallen, sondern nur assyrische Provinzen (Karte 4.30). 111 Donner (1957) 166 Anm. 36. Donners Auffassung wurde von Massmann (2002), Oded (1970) 178, Otzen (1979) u. a. übernommen. 112 Zum Verhältnis der ostjordanischen Saaten Ammon, Edom und Moab zu Assyrien s. Bernhardt (1982), Grayson (1997), Millard (1992), Mittmann (1973), Saporetti (2001), Weippert (1987) 97-100.
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Zurück zu den zwei Herrschaftsstrategien. Bei der indirekten Herrschaft über halbwegs unabhängige Vasallen wurde das Verhältnis zumindest in den meisten Fällen durch einen Vertrag geregelt, dessen Bestimmungen von der geduldeten lokalen Dynastie und Elite erfüllt werden mussten. Dabei ging es vornehmlich um den Tribut, die militärische Hilfsbereitschaft sowie eventuelle Lieferungen von Baumaterialien. Bei Vertragsverletzung, die Eidbruch bedeutete, erfolgte eine militärische Intervention, die aber nicht unbedingt zur Annexion führte. Solange die Vertragsbedingungen eingehalten wurden, war keine Änderung der Verhältnisse zu erwarten. Der Vasallenstaat genoss eine relative Unabhängigkeit, da nur seine Außenpolitik beeinträchtigt wurde. Bei wiederholtem Vertragsbruch wurde er annektiert und verlor endgültig seine politische Selbstbestimmung. Die politische Elite wurde ausgerottet und assyrische Beamte übernahmen die direkte Kontrolle. Als Verwaltungseinheit innerhalb des Reiches bzw. als Teil einer Verwaltungseinheit mussten Abgaben entrichtet werden und die Bevölkerung wurde zu Wehrdienst und Fronarbeit verpflichtet. Die Eingliederung war außerdem mit der Teilnahme an der turnusmäßigen Verpflegung des Assur-Tempels verbunden. Diese beiden Herrschaftsstrategien überwiegen während der Expansionsphase von Weltreichen. Bei der Konsolidierungsphase können weitere Strategien eingesetzt werden, die mit den anderen Machtsorten, nämlich mit der ökonomischen, politischen und ideologischen Macht'P verbunden sind und infrastrukturell aufwendiger sind. Mann nennt in diesem Zusammenhang die ökonomische Zwangskooperation, d. h. erzwungene Vorteile im wirtschaftlichen Bereich, und die Schaffung einer der herrschenden Klasse gemeinsamen Kultur 1l 4 • Diese Maßnahmen sollen gleichzeitig der Legitimation gegen antiimperiale Kritik dienen. Der Frieden, eine zivilisatorische Aufgabe und die Prosperität werden oft zur Rechtfertigung von imperialer Herrschaft angeführt'!". Die Assy-
Mann (1994) 46-56 spricht von den vier Quellen der Macht. Unter Zwangskooperation versteht Mann fiinf ökonomische Prozesse, die gleichzeitig funktional und repressiv waren: I. die militärische Befriedung, 2. der militärische Multiplikator (das Heer macht sich nützlich, z. B. durch den Bau und die Instandhaltung von Verkehrswegen), 3. die autoritäre Festsetzung ökonomischer Werte und Maße, 4. die Intensivierung der Arbeit durch militärischen Zwang und 5. die Nivellierung der lokalen Partikularismen, Mann (1994) 245-256. In Manns Argumentation wird aber nicht klar, worin der Unterschied zwischen dem Prozess der Auflösung von örtlichen Identitäten und der Schaffung einer gemeinsamen Kultur besteht. 115 Münkler (2005) 127-166. 113
114
300
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSPRAXIS IN DERLEVANTE
rer sind weder in der Expansions- noch in der Konsolidierungsphase kaum über die beiden Herrschaftsstrategienhinausgegangen. Die Einflüsse und Vorteile waren das Ergebnis der kulturellen Interaktion oder entstanden indirekt als trigger effcct l 6 • Wie im vorherigen Abschnitt gezeigt wurde (5.2), fand keine Zwangsakkulturation statt, die eine Unterdrückung der kulturellen Partikularismen zugunsten einer Assyrisierung bezweckte. Die Toponymie wurde fast nicht geändert, es gab lediglich eine nennenswerte Neugründung (Kär-Assur-ahuiddina), Infrastrukturbauten wurden nur punktuell unternommen, meistens um zerstörte Befestigungsanlagen zu reparieren oder einen Kontrollposten zu errichten. Der Bevölkerungsaustausch wurde intensiv praktiziert, doch angesiedelt wurden in der Regel Deportierte aus anderen eroberten Gebieten und nicht Assyrer. Die assyrische Sprache und Schrift wurde nicht allgemein durchgesetzt, die assyrische Religion weder den Vasallen noch den Einwohnern der neuen Provinzen auferlegt. Auch wenn eine Provinz an der Verpflegung des Assur-Tempels teilnehmen musste, bedeutete dies keinesfalls ein Verbot der eigenen Kulte. Die Wirtschaft der Levante wurde von der assyrischen Eroberungspolitik zwar betroffen, doch nicht im Sinne einer geplanten Umstrukturierung. Einige Gebiete litten stärker unter den Deportationen und Zerstörungen, wie z. B. Juda!", andere konnten dagegen vom verhältnismäßig friedlichen status quo im 7. Jahrhundert'!" profitieren und ein wirtschaftliches Wachstum erleben, wie Pilistu oder die ostjordanischen Staaten 119. Aus all diesen Erwägungen hatte die Eingliederung eines Vasallen in das assyrische Reich hauptsächlich einen verwaltungstechnischen Charakter. Obwohl die Erweiterung des Landes als eine der Pflichten eines assy-
116 Dass die assyrische Königsideologie und gewisse Züge von Monolatrie in der assyrischen Religion Einfluss auf den hebräischen Monotheismus gehabt haben können (s. dazu Levine [2005]), wäre ein Beispiel für eine nicht beabsichtigte, aber dadurch nicht weniger bedeutende indirekte Auswirkung der assyrischen Eroberung. 117 Zur archäologischen Evidenz im 7. Jh. s. Stern (2001) 130-215. Als Fallstudie (Bet-s·'an) s, Bunimovitz/Lederman (2003) mit der alternativen Interpretation von Fantalkin (2004). 118 In der Literatur wird diese Zeit häufig als pax Assyriaca bezeichnet. Die friedliche Lage war eine Folge der Stabilisierung der Region nach Sanheribs Feldzug im Jahr 70 I, als die letzten ernstlichen Rebellionen in der südlichen Levante unterdrückt wurden. 119 Zur Ölproduktion in Pilistu am Beispiel von Tel Miqne (Amqarrüna) s. Gitin (1997). Zu Bit-Ammän s. Kletter (1991).
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSSTRATEGIEN IN DER LEVANTE
30I
rischen Königs angesehen wurde!", bestand diese Aufgabe gewiss nicht darin, alle Länder zu annektieren. Die Länder im Ostjordanland z. B. unterwarfen sich der assyrischen Herrschaft, ohne Widerstand zu leisten, und wurden nie zu einer' Provinz gemacht, obwohl dies durchaus möglich gewesen wäre. Ferner dürfen Ausdrücke wie ana misir MätAssur turru, "in assyrisches Gebiet verwandeln" oder itti niseMät-Assur msnü "zu den Einwohnern Assyriens rechnen" nicht im Sinne einer beabsichtigten Assyrisierung der Welt verstanden werden. Der Unterschied zwischen Assyrern und Nicht-Assyrern lag primär (doch nicht nur) darin, ob man mit der Verwaltung des Reiches verbunden war oder nicht. 1. N. Postgate hat dies plakativ ausgedrückt: Wenn man in Assyrien ist, ist man in einer Provinz, außerhalb Assyriens nicht!". Wenn wir die Terminologie richtig verstehen, so bezeichnete MätAssur (das Land Assur) nicht das ganze Reich, sondern nur die Provinzen. Anders ausgedrückt, das assyrische Reich bestand aus Mät-Assur und den Gebieten unter assyrischer Herrschaft, die nicht annektiert wurden, nämlich den Vasallenstaaten. Wenn in den neu errichteten Provinzen weder die assyrische Religion noch die assyrische Sprache und Schrift noch eine eigene geographische Namengebung durchgesetzt wurde, wenn sich das Erscheinungsbild der Provinzhauptstädte nicht wesentlich änderte, kann von einem Bestreben, die assyrische Kultur zu verbreiten, nicht die Rede sein. Worin bestand das ,,Assyrersein" eines Einwohners der Provinz Dimasqa oder Magidü? Dieser war nicht weniger Aramäer oder Hebräer geworden, nur weil sein Land die politische Unabhängigkeit verloren hatte und seine Arbeit bzw. das Produkt seiner Arbeit nun von Assyrien in Anspruch genommen wurde. Es gab zweifellos kulturelle Wechselbeziehungen, aber die Integration in das assyri sehe Reich erfolgte grundsätzlich auf einer verwaltungstechnischen Ebene. 5.4 Ein Weltreich ohne Mission Nach H. Münkler stellt das assyrische Reich eine Reinform militärischer Mehrproduktabschöpfung dar, die paradigmatisch für diese Art
120 In Assurbanipals Krönungshymne heißt es z. B. ins sepeja mätka ruppis "Zu meinen Füßen erweitere dein Land!", SAA 3, 3. Unter den Epitheta Sargons ist musarbii misir mät Assur "derjenige, der das assyrische Gebiet vergrößerte" (SgF Zyl, 30) bezeugt; s. auch Borger Ash, Mnm A, 34-35. 121 Postgate (1992a) 252.
302
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSPRAXIS IN DER LEVANTE
von Imperiumsbildung stehtl22 • Assyrien hätte wie die Steppenimperien seine Peripherie durch Gewaltanwendung ausgebeutet und daher den Rang eines Weltreiches nicht erreicht, da derartige Reiche nicht in der Lage sind, die augusteische Schwelle zu überschreiten. Vor dem Hintergrund der assyrischen Quellen und der vorliegenden geographischhistorischen Untersuchung der assyrischen Eroberung der Levante kann jedoch behauptet werden, dass Assyrien 1. ein Weltreich war, das Münklers Bedingungen erfüllte und 2. die augusteische Schwelle erfolgreich überschritt, zumindest in der Levante. Weltreiche sind durch ihre Dauerhaftigkeit und räumliche Ausdehnung charakterisiert. Nach Münklers restriktiver Definition müssen Imperien mindestens zwei Aufstiegs-/Niedergangszyklen nachweisen können, da die Dauerhaftigkeit mit der Regenerationsfähigkeit eines Imperiums eng verbunden ist. Betrachtet man die mittel- und neuassyrisehe Zeit als Teile eines einzigen Prozesses, erfüllt das assyrische Reich problemlos diese Bedingungen. In einer ersten Expansionsphase (ca. 1450-1208), die mit den Regierungszeiten Salmanassars I. und TukultiNinurtas I. endet, wird der Stadtstaat Assur zu einem territorialen Staat. Am Ende der zweiten Phase (ca. 1207-935), die während der Regierungszeit Tiglatpilesers I. (1115-1077) einen neuen Höhepunkt erreicht, ist das Reich auf das Kernland um die Hauptsadt Assur wieder zusammengeschrumpft. Im I. Jahrtausend beginnt mit den neuassyrisehen Herrschern die Wiedereroberung des von TukultI-Ninurta I. einst kontrollierten Gebiets (934-745). Insbesondere durch das Handeln von Assumasirpal IL und Salmanassar III. gelingt es Assyrien, die ganze Gazira zurückzuerobern und das erweiterte Kernland zu stabilisieren. Salmanassar III. ist der erste neuassyrische Herrscher, der außerhalb des erweiterten Kernlandes Feldzüge durchführt. Die letzte Phase (745605), die mit Tiglatpileser III. beginnt und in der ersten Hälfte der Re gierungszeit Assurbanipals endet, erlebt eine Expansion in einem bis da-
122 Wie am Anfang des Kapitels erklärt wurde (5.1), basiert Münklers Aussage auf einer selektiven Auswahl von Sekundärliteratur. Obwohl er sich nicht ganz aus der Falle der Stereotypen über die Assyrer befreien kann, versucht er, die herangezogenen Informationen zwecks der Einordnung des assyrischen Reiches in seine Typologie der Imperien zu interpretieren. Mann (1994) 374-383 dagegen degradiert das assyrische Reich auf eine militaristische imperiale Bildung, "das einzige unter den großen alten Reichen, auf das niemand liebevoll zurückblickt" (S. 383). Auch wenn er Aufsätze von J. N. Postgate, M. Liverani und J. E. Reade zitiert, ist seine Hauptquelle für das neuassyrische Reich Olmstead (1923), was die unbefriedigende Behandlung der Assyrer in seinem Werk erklärt, jedoch nicht rechtfertigt.
EIN WELTREICH OHNE MISSION
303
hin unbekanntem Ausmaß!". Das assyrische Reich bestand also über 638 Jahre, vom 13 Jh. bis zum Beginn des 7. Jhs. (1243-605). Auch wenn diese beachtliche Zeitspanne deutlich kleiner ist als die des chinesischen (2133 Jahre!") oder römischen Reiches (1480 Jahre!"), mit denen kein Weltreich konkurrieren kann, übertrifft sie um fast zweihundert Jahre die Dauer des British Empire (ca. 450 Jahre 126). Darüber hinaus müssen Weltreiche im Verhältnis zu der jeweils bekannten Welt ein ausgedehntes Herrschaftsgebiet haben, in dem unterschiedliche Bevölkerungsgruppen leben. Die assyrischen Könige rühmten sich in ihren Inschriften, die ganze Welt zu beherrschen. Zwar kamen sie in der Tat nicht über die natürlichen Grenzen hinaus, die das Taurus- und das Zagros-Gebirge von Nordwesten bis Südosten, die arabische Wüste im Süden und das Mittelmeer im Westen darstellten, dennoch umfasste das assyrische Reich zur Zeit seiner maximalen Expansion nahezu die ganze damals bekannte WeW 27 • Hat das assyrische Weltreich den kritischen Übergang von der Expansions- in die Konsolidierungsphase erfolgreich bestanden? Konnte die augusteische Schwelle überschritten und das Reich durch die Integration der Peripherie stabilisiert werden? Der assyrischen Westexpansion zufolge sind diese Fragen mit Ja zu beantworten. Die augusteische Schwelle wurde dort während der Regierungszeit Tiglatpilesers 11I. überschritten, als die ersten Provinzen eingerichtet wurden. Am Ende seiner Regierung wurden diese Provinzen stabilisiert und sie sollten in Zukunft Stützpunkte für die weitere Expansion nach Norden und Süden sein. Am Ende der Regierungszeit Salmanassars 11I. war außerdem das erweiterte Kernland konsolidiert worden. Nach Münklers Auffassung sind Reiche, die sich hauptsächlich auf eine militärische Ausbeutungspolitik stützen, nicht in der Lage, die augusteische Schwelle zu überschreiten!". Die Assyrer haben sich jedoch in einigen eroberten Gebieten für eine Alternative zur militärischen Ausbeutung entschieden. Die Annexion selbst war zwar ein Gewaltakt, aber durch die Einglie123 Zur Periodisierung des mittel- und neuassyrischen Reiches s. Postgate (1992a) 247-251. 124 221 V. u. Z. (Qin-Dynastie) -1911 u. Z. 125 27 v. u. Z (Augustus) - 1453 u. Z. 126 16. Jh. (Heinrich VIII.) - Mitte des 20. Jhs. 127 ca. 822.700 qkm (s. Kap. 1). Das British Empire, das größte, das es jemals gab, umfasste im Jahr 1921 ca. 38 Millionen qkm, etwa ein Drittel des Festlands der Erde. Das assyrische Reich würde 46 Mal dort hineinpassen. 128 Münkler (2005) 88-89.
304
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSPRAXIS IN DERLEVANTE
derung in das Reich ließ die Anwendung von Gewalt nach, so dass Spielraum für andere Arten von Macht (ökonomische, politische und ideologische) entstand 129. Was für eine Art von Weltreich war Assyrien? Nach Münklers Typologie imperialer Herrschaft gibt es im Zusammenhang mit kontinentalen Imperien einerseits Steppenimperien, die einen exploitiven Charakter haben und sich auf die Ausbeutung der Peripherie beschränken, andererseits zivilisatorische Imperien, welche die eroberten Gebiete in das Reich integrieren. Während Steppenimperien nicht in der Lage sind, die augusteische Schwelle zu überschreiten, gelingt es einigen zivilisatorischen Imperien, den kritischen Wendepunkt zu meistem. Das assyrische Weltreich ist mit Steppenimperien aus mehreren Gründen nicht vergleichbar. Selbst wenn die militärische Mehrproduktabschöpfung in beiden Fällen überwiegt, konzentrieren sich Steppenimperien auf ihre militärische Überlegenheit, ohne infrastrukturelle Investitionen zu unternehmen. Eroberte Gebiete werden ausgeplündert, doch nicht in ein Reichsgebilde verwaltungstechnisch oder kulturell integriert. Die assyrische Annexionspolitik in der Levante zeigt, das die Assyrer diese Alternative verwendet haben. Operativ sind die Assyrer mit den mongolischen Reiterverbänden auch nicht vergleichbar, deren Schnelligkeit, großer Aktionsradius und Effizienz ein enormes, jedoch kurzlebiges Reich in kürzester Zeit entstehen lassen konnte 130• Zivilisatorische Weltreiche zeichnen sich dagegen dadurch aus, dass nach der Expansionsphase die Entscheidung getroffen wird, infrastrukturell und kulturell in den eroberten Gebieten zu investieren, um sie in das Reich zu integrieren. Ökonomische Prosperität wird durch Infrastrukturbauten gefördert, wodurch der Handelsraum sicherer wird und wirtschaftliche Verflechtungen entstehen können. Die Kultur des Reiches wird in der Peripherie reproduziert. Darüber hinaus haben Weltreiche mit längerem Bestand eine weltgeschichtliche Aufgabe, nämlich eine Mission, die als Zweck und Rechtfertigung ihrer Existenz dient. Nach Münkler kommen Imperien ohne diese zivilisatorische Mission,
129 Zu einer assyrischen Politik des Konsenses, die bestrebt war, die Unterstützung der lokalen Eliten zu gewinnen, s. Lanfranchi (1997). 130 Die Ausdehnung des mongolischen Reiches in der Mitte des 13. Jhs. betrug ca. 25 Millionen Quadratkilometer (30 Mal die Fläche des assyrischen Reiches). Die Expansion von Dschingis Khan aus dem Kemgebiet in Zentralasien erfolgte innerhalb von etwa 40 Jahren.
EIN WELTREICH OHNE MISSION
305
die ggf. religiös geprägt sein kann, nicht aus 131. Das assyrische Reich hatte keine zivilisatorischen Ansprüche'F: Phänomene, die sich mit der Verbreitung der Bäder- und Spielkultur der hellenistisch-römischen Welt vergleichen ließen, sind in den westlichen Provinzen nicht bezeugt. Anspruchsvolle und arbeitsintensive Bauprojekte, wie das Straßennetz des römischen Reiches oder die Eisenbahn des British Empire, haben die Assyrer nicht unternommen 133. Dennoch ist die Errichtung von Provinzen jenseits des Euphrats und die verwaltungstechnische Integration der Peripherie ein zentraler Aspekt, den Assyrien mit zivilisatorischen Imperien gemeinsam hat. Die assyrische Vorgehensweise in der Levante zeigt, dass das assyrische Weltreich weder eine organisierte Räuberbande noch ein Weltreich mit zivilisatorischem Anspruch war. Das assyrische Weltreich lässt sich daher nicht in Münklers Typologie der Imperien einordnen, da es weder zur Gruppe der Steppenimperien noch zu der der zivilisatorischen Weltreiche gehört. Es ist auch kein Fall eines gescheiterten Weltreiches, das als Paradigma einer extremen militärischen Mehrproduktabschöpfung geiten könnte. Wie ich zu zeigen versucht habe, war Assyrien ein Weltreich, das über mehrere Jahrhunderte existierte, in deren Verlauf zwei Aufstiegs-lNiedergangszyklen stattfanden, und das den größten Teil der damals bekannten Welt umfasste. Nach der Stabilisierung der Grenzen des erweiterten Kernlandes, erfolgte eine Expansion, auf die zumindest im Westen eine Konsolidierungsphase folgte. Die augusteische Schwelle wurde erfolgreich überschritten, indem Teile der eroberten Gebiete in das Reich integriert wurden, und zwar auf der Grundlage eines gut funktionierenden Verwaltungssystems, das bereits in der mittelassyrischen Zeit entwickelt wurde. In der Geschichte der Imperien stellt das assyrische Weltreich m. E. keine Vorstufe dar, sondern ist ein Typus für sich: ein Weltreich ohne Mission. Die Logik der assyrischen Weltherrschaft basierte auf dem Prinzip des maximalen Profits mit minimalen (infrastrukturellen) Investitionen!". Hauptziel war, Erzeugnisse und Arbeitskräfte aus allen Regionen der damals bekannten Welt nach Assyrien einfließen zu lassen. Dafür
131
m m
Münkler (2005) 132. vgl. Kap. 5, 5.2 und Röllig (1993) 112. Zu den römischen Straßen in den römischen Provinzen Iudaea und Arabia s. Roll
(2005). 134
dern.
Im Zeitalter des rücksichtslosen Kapitalismus erscheint dieses Prinzip hoch mo-
306
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSPRAXIS IN DER LEVANTE
wurden zwei Hauptstrategien entwickelt, das Vasallenverhältnis und die Annexion. Der hohe Grad an Pragmatismus, der diese Strategien lenkte, erklärt zum einen, warum der Vasallenstatus nicht zwangsläufig zur Annexion führte. Zum anderen begründet er die Koexistenz von Vasallen und neu errichteten Provinzen sowie die Varianten im Vasallenstatus. Die zwei Herrschaftsstrategien beruhten freilich auf der militärischen Macht. Einschüchterung war eines der wichtigen Instrumente assyrischer Herrschaft. Solange sich die Vasallen ohne Widerstand unterwarfen bzw. solange sich der Widerstand nicht wiederholte oder verbreitete, war das Vasallensystem sehr wirksam!". Wenn kein Widerstand vorhanden war, wie im Fall der ostjordanischen Staaten, gab es keine militärischen Interventionen. Wiederholte Rebellionen und Allianzen erforderten eine größere militärische Anstrengung, die nicht ewig andauern konnte. In diesem Fall musste man sich irgendwann entscheiden: Entweder zog man sich aus dem Territorium zurück oder man annektierte es. Die Entscheidung für die Annexion und die Integration in ein entwickeltes Verwaltungssystem unterscheidet die Assyrer deutlich von den Steppenimperien. Dass sie keine Assyrisierung der eroberten Gebiete angestrebt haben, unterscheidet sie wiederum von den späteren zivilisatorischen Weltreichen. Das Fehlen einer Mission bedeutet keinesfalls, dass es keine Reichsideologie gab. Ganz im Gegenteil: Die assyrische Königsideologie, die mit dem Reichsgott Assur eng verbunden war, ist
lJ5 In diesem Zusammenhang kann ein Beispiel aus der Geschichte des 20. Jhs. nützlich sein. Eine der erfolgreichsten Organisationen des 20 Jhs. ist die italienische Mafia, deren Methoden leider zu oft kopiert, ausgebaut und ggf. aktualisiert wurden. Ich beschränke mich hier auf die italienische Urform, die zunächst in Sizilien, danach auch in den Vereinigten Staaten tätig war (zum Begriff Mafia s, Lupo [2005] 7-14) und auf eine ihrer Strategien. Auf keinen Fall ist ein Vergleich zwischen den Assyrern und dieser Organisation am Rande des Gesetzes beabsichtigt. Eine der traditionellen Einkommensquellen der Mafia ist, kleine Restaurantbesitzer durch Einschüchterung dazu zu zwingen, einen regelmäßigen Beitrag an die Organisation zu zahlen. Solange der Betroffene zahlt, bekommt er keine Schwierigkeiten, abgesehen davon, dass er einen Teil seines Einkommens verliert. Wenn er sich weigert weiter zu zahlen oder versucht, den Betrag zu reduzieren, muss er mit ernsthaften materiellen Verlusten und körperlichen Schäden rechnen. Für die Organisation ist es eine sehr wirksame und kostengünstige Einkommensquelle, die keine infrastrukturellen Investitionen benötigt. Die Organisation übernimmt nicht die Bewirtschaftung der Läden, sondern überlässt sie ihren Eigentümern. Mit einem energischen Widerstand ist nicht zu rechnen, da es sich um einzelne Individuen handelt, die schwerlich gemeinsam etwas dagegen unternehmen und aus Angst nicht die Polizei um Hilfe bitten würden. Als Gegenleistung für den Beitrag bietet die Mafia Schutz vor ihr selbst.
EIN WELTREICH OHNE MISSION
307
ein gut bezeugtes und untersuchtes Phänomen!", Doch diese Ideologie diente internen Zwecken, nämlich der Selbstlegitimierung und Selbstindoktrination der Elite und vielleicht der Bildung eines Zugehörigkeitsgefühls unter der Bevölkerung, welche die eigentlichen Kosten der Expansion trug. Die vorliegende geographisch-historische Untersuchung der Levante im 1. Jahrtausend auf der Grundlage der assyrischen Quellen stellt die Region so dar, wie sie die Assyrer wahrgenommen, umorganisiert und beeinflusst haben. Darüber hinaus wurde der Versuch unternommen, die imperialen Herrschaftsstrategien in der Region zu erläutern und einen Vorschlag für die Einordnung des assyrischen Reiches in die Typologie der Imperien zu unterbreiten. Die Assyrer begegneten in der Levante Ländern, denen sie militärisch, aber nicht kulturell überlegen waren. Der assyrische modus opersndi wurde zum Teil von den dort herrschenden geopolitischen Bedingungen bestimmt, so dass für andere Regionen des Reiches nicht immer die gleiche Verfahrensweise zu erwarten ist. Die bergigen Regionen im Norden und Osten sind bislang archäologisch nicht genügend erforscht, was historisch-geographische Untersuchungen erschwert. Rezente Arbeiten zeigen, wie wichtig und fruchtbar sie sein können!", Im Süden stellte das komplizierte Verhältnis zu Babylonien eine andere Situation dar, die durch die politische Zersplitterung und die Unzugänglichkeit der südlichen Marschgebiete bedingt war!". Die Beweglichkeit der Araber am Nordrand der arabischen Halbinsel, die vor externen Eingriffen von einer menschenfeindlichen Umwelt geschützt waren, sowie ihre politische Organisation in Stämmen erforderten ebenfalls andere Lösungen zwecks einer profitablen Koexistenz oder einer erfolgreichen Bekämpfung!", Die Untersuchung von anderen Eroberungsgebieten des assyrischen Reiches kann weitere Aspekte der assyrischen Politik beleuchten. Varianten zu den hier besprochenen Hauptstrategien und vielleicht sogar neue Strategien würden die hier vorgeschlagene These des assyrischen Pragmatismus bekräftigen. Umfassende Abhandlungen zur neuassyrischen Verwaltung und Armee stehen noch aus und sind ein Desiderat Siehe u. a. Cancik-Kirschbaum (1995), Liverani (1979), Reade (l979b). s. Parker (2001), RadnerlSchachner (2001). 138 S. dazu u. a. Brinkman (1968), Brinkman (1979), Brinkman (1984), Dietrich (1971), Frame (1992), Machinist (1985). 139 s. dazu u. a. Elat (1998), Eph'al (1984), Fales (1989), Galter (1993), Lanfranchi (2004), Potts (1991). 136 lJ7
308
ASSYRISCHE HERRSCHAFTSPRAXIS IN DER LEVANTE
im Hinblick auf ein differenziertes Verständnis des assyrischen Reiches und auf vergleichende Studien, besonders was das Scheitern von Imperien anbelangt. In dieser Hinsicht würde es sich lohnen, der Frage nachzugehen, welche Rolle die hier vorgeschlagene Logik der Weltherrschaft beim schnellen Untergang des assyrischen Reiches gespielt haben kann. Das assyrische Reich ist eines der ersten, wenn nicht das erste Weltreich!" der Menschheitsgeschichte, das Münklers Definition erfüllt und die augusteische Schwelle (über 700 Jahre vor Augustus) mit Erfolg überschritt. Als Weltreich ohne Mission stellt es einen besonderen Typus dar!", dem ein entsprechender Platz in der Geschichte der Imperien gebührt.
140 Ältere Reichsbildungen wie das Akkad-Reich (2334-2154 v. u. Z.) oder das Reich der Dritten Dynastie von Ur (2112-2004 v. u. Z.) erfüllen die Bedingung der Dauerhaftigkeit und der Regenerationsfähigkeit nicht, sind aber wichtige Meilensteine in der Geschichte der Weltreiche; s. Liverani (1993), ein sehr wichtiges Werk über das Akkad-Reich (das Buch erschien nach der Erstausgabe von Manns Geschichte der Macht [1986] und konnte daher von ihm bei der Behandlung der ersten Herrschaftsreiche nicht berücksichtigt werden, Mann [1994] 217-290); zum Reich der Dritten Dynastie von Ur s. Sallaberger/Westenholz (1999) 131-199. Eine allgemeine Behandlung der altorientalischen Reiche bietet Larsen (1979b). 141 Ob es sich um einen Einzelfall handelt, muss noch untersucht werden. Ein vergleichbarer Fall könnte das Achämenidenreich sein.
ANHANG 1
Politische Geographie: Register der Ortsnamen nach politischen Einheiten Die behandelten Ortsnamen werden in der ersten Spalte nach politischen Einheiten geordnet. In der zweiten Spalte wird die gesicherte bzw. mögliche Identifikation angegeben, die im Zusammenhang mit der Gewissheitsskala auf der dritten Spalte zu betrachten ist. Die lokalisierbaren Ortsnamen sind auf den Karten 1.1 sowie 1.1a-b zu finden, Anmerkungen 1. Spalte: neuassyrische Ortsnamen, 2. Spalte: Lokalisierung(svorschlag), 3. Spalte: Gewissheitsgrad (s. u.) Lokalisierungen wurden nicht angegeben, wenn 1. kein Vorschlag, 2. mehrere unterschiedliche Vorschläge oder 3. dubiose Vorschläge vorliegen.
Gewissheitsskala 1 2 3 4
sicher höchstwahrscheinlich wahrscheinlich hypothetisch
Schlüssel i.d.N.v. = in der Nähe von; NÖ v. = nordöstlich von; N v. = nördlich von; S v.= südlich von; (?) = Lesung unsicher.
310
ANHANG)
1. Allgemeine Bezeichnungen Amurrü Ebir-näri Hatti
2. Die nördlichen Gebiete 2.1 Tabälu
2
Artulu Atuna I Tuna
Kayseri Bohca
3 3
Karhüyuk NÖ v. Hubisna
2
Btt-Purutas .ijubusnu/ljubisna
Iätunda/lstuanda Kulummu(?)
Sinubtu Tuhana Tusa (?) kur[ •••]
Nidge Kamerhisar
3 2
1
2.2 Que Abarnani Harrua Ingirä (oder in .ijilakku?) Kisuatni Lamena (oder Berg?) Lusanda
Pahri
2
Mersin
3
Nv. Adana Misis
3
In oder nordöstlich von Que: Kundu Sissii Tanakun
Anavarza Kozan Domuztepe
3 3 3
In oder westlich von Que: Tarzu
Gözlükule
2
Qumasi Timur Usnanis
POLITISCHE GEOGRAPHIE
Zwischen Que und Hilakku: Illubru 2.3 Hilakku
Namrun
3
i.d.N.v. Bolkar Daglan
3
2
2.4 Sam'alla / Bit-Gabbäri Sam'alla (Zentrum) Lutibu
Zincirli Sacagöz
Maras
Arslantepe Elbistan
I 3
Dogansehir
3
Festungen im Umkreis von Tilgarimmu: (gegen Urartu) Anduarsalia
Anmurru Kiaka
Luhsu Purtir (gegen Musku 2) Usi Usian Wargin (gegen Kasku) Ellibir Sindarara
I
2
2.6 KammanulMeliddu Meliddu (Zentrum) Til-garimmu Qu\}na WetaS
I 3
2
2.5 Gurgum / B'it-Pa'alla Marqasa (Zentrum) Til-karme Za'ini
311
312
ANHANG!
2
2.7 Kummuhu (Land)
Kummuhu (Zentrum)
Samsat
Kistan (nagÜ) Halpi (nagÜ)
i. d. N.v. Kaysün
1
i. d. N.v. Gölb~l
2.8 Weitere Gebiete in West- und Nordanatolien Jaman Jausa]...] Kasku Luddi Sibartu? (Zentrum?) Musku 1 Tarsisi
Lydien
3
3. Nordöstliche Gebiete
2
3.1 Gargamis Gargamis (Zentrum) Sazabe
Garäbulus Tall 'Amama
3.2 BIt-Adini 1 Alligu/Ialligu (= Asbat-lakünu)
I 3
2 Illgak
4
Tall Si'üb Fawqäni Tall Däbiq
1 2
Ana-Assur-uter-asbat ~ Pitru Asbat-lakünu ~ Alligu Azmu Bur-mar'ina/Marina Dabigu DummutulDummete ijadattu
Arslantas
Kapar-Sugä Kaprabi Kär-Sulmänu-asared ~ Til-Barsip
La'la'tu Ltt-Aääur ~ Nappigi 1 Mutkinu Nappigi 1 (= Llt-Assur) Paqarhubuni Paripa/Patalpa Pitru (= Ana-Assur-uter-asbat)
Tall Hamis/Tall 'Abir N v. Gaziantep
4 2 3
Tall Ausertya
2
Mambig
POLITISCHE GEOGRAPHIE
313
Qibit-[...] ~ Ruggulitu Ruggulitu (= Qibit-[...])
Sürunu
Särin
3
Tagi Tarbusiba ~ Til-Barsip Til-Barsip (= Kär-Sulmänu-asaröd) Kapridargilä Til-baserö [...[gä
Tall Ahmar
I
Tall Bäsir
2
Tall Sirrin Tall Türin Belkis
4 4 4
Vielleicht in Blt-Adinl:
Äl-Mezö Sirina Til-türi (oder in Bit-Agüsi) Zuqarri
Zwischen Bit-Adini u. Kummuhu. SItamrat i.d.N.v. Kenk Bogazi 3.3 Nördlich von Bit-Adini Til-abne Mari-Til-uari (?) Sarugi
zw. Urfa u. dem Euphrat
2
Sürüc
3
Hananä Kapar-Lahö-il Til-u[...] 4. Die kontinentale Levante (vom Norden bis Süden)
2
4.1 Bit-Agüsi / Jahänu I Apparäzu Ari[ ...] I (= Arina?) Arnö (Zentrum VOr 849) Arpadda (Zentrum nach 849) Dinanu
Tannaras
4
TaU 'Arän TaU Rifat TaU Abü Darma
3 3 3
ANHANGt
314
4.1 Bit-Agüsi 1 Jahänu 1 (Fortsetzung) ijalman l/ijalab Gallabu (?) ijallinis (?) Tesibu (?) [...]abu ijamä[...] ijauräni Hazazu (im 8. Jh.) Ka[ ...] Kap[ ...]
Müru Musina-aplu-iddina Nahlasi (nach 807/806) Nirabu Saruna Tu'immu Tukä Täb-!?il-[...] [...]-agdä [...]ta[...] UlU[•••] 1 Vielleicht in Blt-Agüsi: Til-türi (oder in Bit-Adini)
Aleppo
Haqqäe Tall 'Azäz
4 2
Tibil
4
TaU Nairab TaU Sürän Tawwami Toqäd
2 3 3 3
TaU Türin
4
4.2 Unqi 1Pattinu
2
Alimus/Alisir Anlama[...]
Ardä Aribua
Gisr-aä-sugur
Butämu
Bdäma
3 4
TaU 'Azäz Harim Hazreh el-'Atiqah
2 3 4
ijatatirra ijazazu (im 9. Jh.) ijurmu ijuzarra Irgillu Kinalua/Kunalua/ Kullania (Zentrum)
TaU Tayinat
POLITISCHE GEOGRAPHIE
315
Kulmadara Lapsitania Mudru Murüa Nulia Ta[...] Tajä Ta'e Tannanazi
Turmänin
4
Tiris([...]) Unnigä
TaH Gudaida
3
Ur[...] Urime Urrus
3
[...]-ri(-)[...]
uru[...] 5
Wahrscheinlich in Unqi oder Bit-Agüsi Qarnö 1 4.3 ijamat/Amattu Adä
Abm
2
Ra's al-Basit
3
TaH-Arqä ijän Saibün
3 3
Astammaku/AbtammakuJ Absimaku AtinnulAdennu
TaHMastüma
2
Bumane
TaHMamo
4
TaHal-ijäna al-Ajärib
3 3
Gabla I:Iamäh TaH Afis 'Amyün
1 1 3 3
Arä Arganä Arqä
Asbani
Gilzau/Dilziau EI[...] 1 Ellisu (in ijamat?) Ellitarbi Gubla 1 ijamat Hatarikka Immiu/Immiha
ANHANG)
316
4.3 ijamat/Amattu (Fortsetzung) Jatabi Kär-Adad 1 Kaspüna Mansuäte Ma'arabä Ni'u Nuqudina
K?far Haddad Küsbä Masyäf
3 3 3
Qal'at al-Mudiq TaU al-Karg
3 4
Pargä Qarqaru TaU Qarqür Qidisi (in Subat") TaU an-Nabi-mind Rable (in Subat") Ribla Ri'si-süri Si'annuJSinu (s. auch Phönizien) TaU Siyänu Simirra TaU Kazil Turanu Usnü TaU Därüq Zimar[ ...] Zitänu Zaitän um[...] 2 KUR'ua(?)
3 I I 3 2 3 3
Im nördlichen Teil von Hamat: w~
Wahrscheinlich in Hamat: Qinasrina Tabna[ ...]
3
Qinnasrin
3
ad-Dänä
3
In ijamat oder Bit-Agüsi: Hadatete In Hamat oder Unqi: Däna
In der Nähe von Hamat oder Subat: Illabani (?)
POLITISCHE GEOGRAPHIE
317
4.4 Subat (bzw. in der Umgebung der Stadt Subat) Argite/ljarge ijesa iji[...]
TaU 'Arquni
Hisya
4 3
Huzäza Labä'u
Huzaiz
3
al-Labna
2
TaU Bär Ilyäs
4
[Qidisi] (oder in ijamat?) [Rablö] (oder in ijamat?) Sazanä Subat (Zentrum)
4.5 Zwischen Subat und Aram-Damaskus:
Häurina 1
Hawärin
Jabrüdu Bit-Ru1}ubi
Yabrüd
3 2
3
4.6 In der syrischen Wüste (Palmyrene):
Azalla 1
4
Hadattä
al- 'Ulyänlya i.d.N.v. as-Suhna
Hurarina
al-Bahra
Jarki Isamme' Laribda
Arak
4 3
zw. as-Suhna u. Arak al-Bäsiri
4
Qurasiti
4.7 Dimasqa / Sa-imerisu / Bit-Hazä-il (Aram-Damaskus) Abil[ ...] Astartu Danabu
Dimasqa (Zentrum) Gal'adi Ja[...] 1 Malahn 1 Metuna Kurussä Qaminu Samäja
2
TaU al-Kafrain TaU' Astara TaU Äbil Damaskus TaU al-Hisn
3
S v. Busrä l-Harir
4
TaU Qusr as-Se1} Sa'd
4 2 4
Samä
1 4 1 3
ANHANG!
318 4.7 Dimasqa (Fortsetzung) [···]'bädara [...]nite
uru[••.] 3 1
4.8 Blt-ijumri / Sir'ala Apqu (bzw. in Phönizien?)
Tel Aföq (bzw. Afqä)
4
Arumä Hinatuna
Hirbat ar-Rüma Tel Hanaton
2 1
Jatbite Ku[...] Magidü Marum Sa[...] Samerina (Zentrum)
Yodefat
4
Tel Megido TaU al-ijirba
I 3
Sabastiya
[ ]a[...]
[ [barä 1
4.9 Jaudu
Azaqä Gazru Lakisu
Tamnä Ursalimmu (Zentrum)
Tel Zekarya Tel Gezer Tel Lakis Tel Batas Jerusalem
I I 1
ijalbala
3
Sür al-Laga
4
1 1
4.100stjordanland 4.10.1 Nördliches Ostjordanland Apparu Enzikarme ijulbuliti
Manhabbi Marqanä Saräqa Saratein Sajuran/Zajuran Ta'na Tenuquri
POLITISCHE GEOGRAPHIE
319
4.10.2 Südliches Ostjordanland Bit-Ammän Ammän (Zentrum) Gidir(a) Mä'ab
'Ammän
al-Träq
1 I 4 I
Sa'arri
Udümu Täbilu
al-Tafila
I 4
Wahrscheinlich im südlichen Ostjordanland, am Rand der arabischen Wüste: Azarilu Girä (?) Hirätaqasä]« 5. Die Küste (von Norden bis Süden)
5.1 Phönizien Akkü Akzibu Ampa Apqu (bzw. in Israel?) Arqä (s. auch ijamat) Arwäda Birgi'
nr-e
Blt-Gisimeja Bitirume Bit-Supüri Bit-zitti Dalaimme Du'ru Ellisu (s. auch ijamat) Gambülu I GI'
Gubla2 Harisü Hildüa
TaU al-Fuhhär az-Zib Anfa Afqä (bzw. Tel Afeq) TaU 'Arqä ar-Ruwäd
1 1 2 4 3
1
Beirut
2
al-Batrün
3
Zaitä
3
TelDor TaU al-Häna
1 3
al-Giya Gubail Harissa ijalde
2
1 4
2
320
ANHANG I
5.1 Phönizien (Fortsetzung) Immiha I Immiu (s. auch Hamat) Inimme Isihimme Kaisu I Kaizu Kär-Assur-ahu-iddina Kilme Laruba 1 (I Maruba?) Mahallatu Mahalliba Maisu I Maizu Ma'rubbu (/Maruba?) Qartimme Ri'si-süri (s. auch Hamat) Sagii Samsimurruna Si'annu I Sinu (s. auch Hamat) Sikkü I Sikkfi Sariptu Sidünu Sidünu rabü Sidünu sehru Simirra (s. auch Hamat)
Surru Usnü (s. auch Hamat) USU I (Usse)
an-Nä'ama
3
TaU Seg Zenad i.d.N.v. Sidünu Kalmin
4
Tripolis Hirbat al-Mahälib Ard'AJ1üz TaURas Abu Zayd Kafr Simä
4
Sikkä
4
TaU Siyänu ar-Rumail Ra's al-Qantara Saidä Saidä TaU al-Buräq TaU Kazil Sür TaU Därüq TaUar-Räsldlya
3
3
2 4 4 4
4
1 I I 4
1 1 3 2
uru[...] 4 5.2 Pilistu Altaqü Amqarrüna/Anqarrüna Asdüdu Asdüdimmu Gabbutünu Gimtu
1 TaU as-Sallaf Tel Miqne Tel Asdod Minät al-Qal' a Ra's Abü Hamid Tel Zafit
Hazzat
Gazza
Isqalüna Azurn Banajabarqa
Tel Asq'lon Tel Azor Ibn Ibräq
2 I 1 2 2
1 1 1 1 2
POLITISCHE GEOGRAPHIE
Blt-Daganna Jappü
321
2 I
5.3 Vielleicht noch in bzw. südlich von Pilistu:
Äl-Nahal-Musur Arzä
al-'Aris Tel Gamma
3 3
TaU Abu-Salama i.d.N.v. Nahal Besor Rafah
3 3 1
Zypern
1
Edi'il
Dali
2
Jä' Kitrusi Kuri Lidir Nüria Pappa I Qartihadasti Sillu Silluwa Tamesu
Kythaireia Episkopi Lefkosia Polis-tis-Chrisochous Kouklia Lärnaka Soli Könstanteia Politiköu
3 3
5.4 Südlich von Pilistu: Laban Mu'na Rapihu
6. Jadnana
7. Nicht genau einzuordnen
AI[ ] Ba[ ] 1 Ba'ali Ba'ilgazara
in der nördlichen Levante in Kleinasien
Bit-kurussä (?) Dana-txt-]...] (= Danabu?)
Istiaru Jasbuqu Jauna Kadamu Kuzzurak (?) Samena (?) (= Samerina?)
in Kleinasien
in der nördlichen Levante in Kleinasien
3
3 2
3 3 3 2
322
ANHANG)
7. Nicht genau einzuordnen (Fortsetzung) ([ ])bi[...]äja (?) [ [qasa (?) [ [suri
ANHANG 2
Physische Geographie: Register der Berg- und Gewässernamen 1. Berge (alphabetisch geordnet) Ammänana Ammun Atalur (= Lallar?) Ba'ali-ra' asi Ba'ali-sapüna (= Sapüna") Elikudurini Hamänu I
Hamurga Uasu([ ...]) 1 (= Hasuatti I?)
Hasuatti 1 Hauränu Hukkunma Uurri (Berg?) Ja'aturi Jaraqu Labnäna Lallar (= Atalur?) Lamena
Lammun Laris'u Muli Munzigani MU!?UfÜDa Pala[ ...] Qalpäni Saniru Saqurri Saratini
Sarbüa
Antilibanon (Nordteil) in Nordsyrien (Hatti) Kurt Dagr Uar ha-Kannel
3 3
Gabal al-Aqra'
2
in Nordsyrien (Hatti) Nur Daglan I Harnup Dagi 3 in Nordsyrien (Hamat) in Nordsyrien (Hamat) Gabal ad-Durüz I al-Lagä 3 in ZypernlPhönizien? 4 im Gabal Qusair 3 im Gabal Qusair 3 Libanongebirge I Kurt Dagi 3 nördlich von Adana in Nordsyrien (Hatti) in Nordsyrien (Hatti) im Bolkar Daglan 3 Hamup Dagi 3 in Phönizien Malatya Daglan 3 im Gabal Qusair 3 Antilibanon (Südteil) am Rande des Gabal ad-DUfÜZ im Gabal Qusair 3 Gabal Saib Sabbü 3
324
ANHANG 2
1. Berge (Fortsetzung) Saue Sirara Sizir Sapüna ~ Ba'ali-sapüna Sitamrat
~uruman
Timurl Tunni
Tusanira Turinaqadina [ ]durini [ ]inzini [ ]k:u kur[x] 2 (Berg?)
Gabal Ansariya Gabal aS-~aib Malatya Daglan
3
Kenk Bogazi
3
2 3
in Nordsyrien (ijatti) im Tahtali Daglan im Bolkar Daglan in Nordsyrien (ijatti) in Nordsyrien (ijamat)
3 3
in Nordsyrien (ijatti) im Malatya Daglan im Gabal Qusair
3
2. Gewässer (alphabetisch geordnet) a [...] ~ Arantu? Apre Arantu ijadina (?)/Lunina (?) Marratu elitu ~ Tämtu elitu ld
Na.bal-Mu~ur
Sagurri Saluara Sangura Sinzi Tämtu elitu I. tämta elenltu sa Amum1
Nahr al-'Afriu Orontes in Nordsyrien
2 1
Wädi l-'Aris 2 Nahr as-Sägür 1 Karasu 2 Nebenfluss des Orontes 2 Göksu Cayr das Mittelmeer 1
2. tamtue/enitusa sa/äm Sam§i 3. tamtu elitu 4. tamtu elitu sa sulum Samsi 5. tamtuerebSam!i 6. tämtu rabitu
7. tämu: rabitu sa Amum1 8. tänuurabitu sa Amum1 sa sulum Samsi 9. tamturabitu sa su/um Samsi 10. tänuu sa Amurrti
PHYSISCHE GEOGRAPHIE
11. tämtu sa sulum Samsi 12. tamtu saJäm Samsi
13. Marratu elitu [...[bames
in Nordsyrien
325
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TAVO Karte B IV 14
TAVO Karte B IV 15 TAVO Karte B IV 16
TAVO Karte B IV 23
TAVO Karte B V 7
TAVO Karte B V 8
TAVO KarteB V9
TAVO Karte B V 11
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374
TABELLE3.A
Tab. 3.A: Chronologische Verteilung der Bergnamen Datierung* Bergname Ammanäna Ammun Atalur Ba'ali-ra'asi Ba'ali-sapüna Elikudurini amänu I
amurga asuH...l) I asuatti I auränu ukkuruna ulbünu urri (?) Ja'aturi Jaraqu Labnäna Lallar Lamena Lammun Laris'u Muli Munzigani
1 2 3 4 5 6
x x x
x
x
x
x x x
x x x
x
x
x
x x x x
x x x
x x x x
x
x x
x
x
x
x
x
x
x x x x x x x x x x x x x
~apima
Sitamrat Suruman Timurl Tunni Tusanira Turinaqadina ... durini ... inzini [... ku
9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 x x x
x x
Mu~uruna
Pala[ ...] Qalpäni Saniru Saratini Sarbüa Saue Sirara Sizir
7 8
x x x x x x x x x
TABELLE3.A
375
*Kodierung für die Datierung der Texte (Spalten 1-20), nach RGTC 7/1, lxxv: 1 =Asäur-dän 11.; 2 =Adad-neräri 11.; 3 =Tukulti-Ninurta 11.; 4 =Assurnasirpal 11.; 5 =Salmanassar 111.; 6 =Samsi-Adad V.; 7 =Adad-nöräri III.; 8 =Salmanassar IV.; 9 = Assur-dän 111.; 10 =Asäur-nerärl V.; 11 =Tiglatpileser 111.; 12 = Salmanassar V.; 13 = Sargon 11.; 14 =Sanherib; 15 =Asarhaddon; 16 =Assurbanipal; 17 =Assur-etel-iläni; 18 = Sin-äar-iskun; 19 = nach Assurbanipal bzw. Postkanonisch; 20 = offene Datierung.
376
TABELLE3.B
Tab.3.B: Beute aus dem Westland: Menschen, Palastbesitz, Truppen und militärische Ausrüstung (geographisch geordnet) Ortsname
(1) I
(2) Tabälu
Jahr
Gefangene! Deportierte
Geiseln
Palastpersonal
(3)
(4)
(5)
(6)
738 Sg
2 3 4 5 6 7 8
Bit-Purutas ijubuSnu
Iätunda Sinuhtu Tuhana Tuna ijilakku
663-662 713 738 738 718 738 738
Que
Sam 'alJalBIt-Gabbäri
II
Gurgum
12
Meliddu
13
Kummuhu
14
Gargamis
18
Blt-Adini
21
Kaprabu Pattinu
ijatti
7350 (N)3
Sg
x' x x5
663-662 831 738 Sn
10
x
696 Sn
9
x'
857 738 858 738 711 738 711 695 738 708 875-867 857 738 717 876--868 875-867 855 876-868 875-867 858 857 738 858
x x5
5000
x(N)
200 junge Frauen 100 Frauen
x
x+ BIO x
17500 13
G
x + B (8) x
14600 (8)17 x+B(N)
XiS
377
TABELLE3.B
Mitglieder der königlichen Familie
Palasthort
Palastbesitz
Streitwagen! Kriegsgeräte
Reiterei, Fußtruppen
(7)
(8)
(9)
(10)
(11)
xx Tochter+M K+KS2
Fr S T
100SW
xx xx x xx xx
x
30SW
x4 Tochter+M
xx Tochter+M
xx Tochter+M K+KS 6 K+FrS T
SW
xx x xx x
Pferde
X
W1 FrST
xx x
x 150SW SW
1500 R, 30000 F8 R9,F
50 SW I2
200 R, 3000 FI2 R,F R' 4,F 2500 $äbü R,F
Tochter+M K+KS II
xx x X
König
x
SW SW
Tochter +M 16
x
SW
Tochter+M
x
X
l8
22000 $abiJ9
378
(1) 22
TABELLE3.B
Ortsname
Jahr
Gefangene/ Deportierte
Geiseln
Palastpersonal
(2)
(3) 853 848 845 738 720 796 773 738 733 Tigl 733 733 733 733/732 TiJd TiJd 738 722 TiJd 701 701 701 738 734 734 734 663-662 738
(4) x (S)
(5)
(6)
Hamat ijarnat+Koalition IlJamat+Koalition
23
24
25
26
Dimasqa
Astartu Kurussa u. Samäja Metuna [...lbadara BIt-ijumri Hinatuna Jatbite Samerina
27
[...[barä Jaudu
28 29 30 31
Lakisu Blt-Ammän Mii'ab Udürnu Arwiida
35 36 37 38
Gubla 2 (Byblos) Sarnsimurruna Sidünu
Surru
677-fJ76 738 732 Sn
8300020 x (S)21
X24 X26 750 (S 550 (S 800+B ~X+B27 x x 27280 28 (N) x (S) 200150 (N)
G(?)
x" x12
Xll
x(N)
x15 S
X
663-fJ62 39
USO Akkü Pilistu
40
Amqarrüna
649 649 Sn 701
x (N) x (N)l7 XS Xl8
G
379
TABELLE3.B
Mitglieder der königlichen Familie
Palasthort
Palastbesitz
Streitwagen! Kriegsgeräte
Reiterei, Fußtruppen
ln
lsT
-(9)
(10)
(11)
SW,KG KG
R
200 SW21
600 R23
x xx X
22
x x
Tochter+M
xx
x2S
xx 50 SW29 20000]0
xx Töchter
xx xx
xx xx Tochter+M
xx Fr S TJ4
Tochter+MJ6
x xx
X
380
TABELLE3.B
(1) 41 42
Asdudu lsqaluna
43
Hazzat
Ortsname
Jahr
Gefangene! Deportierte
Geiseln
Palastpersonal
(2)
(3) 711 738 701 734 734/733 720 679 738 733 738 Sg 708
(4) x (N)39
(5) G
(6)
Rapi\)u Arzä
46
Arubu (Araber)
49
Kasku
50
Musku
G x+B(N) 9033 + B (N)
G
1000 (N) X
l /42
2400 43
Schlüssel:
=
=
= = =
=
=
=
B Besitz, Br Brüder, F Fußtruppen, Fr Frau, G Götter(statuen), K König, KG Kriegsgeräte, KS königliche Sippe, M Mitgift, N nisü "Leute", R Reiterei, S Söhne, SW Streitwagen, S salIatu "Gefangene", T Töchter, W Waffen; x Herkunft gesichert; xx Herkunft möglich (Produkt erwähnt unter den Tributgütern, die mehreren Ländern zugewiesen sind).
=
= =
=
=
=
=
=
= =
Anmerkungen ION a{rud(SgF XIV, 16). Ambaris und sein ganzes Geschlecht werden in Fesseln nach Assyrien gebracht (SgF Ann, 201-202, SgF Prunk,31-32). 3 Nach SgF Ann, 70 7350 nisl, in SgF Prunk, 28 steht dagegen 7350 mundab$csu "Kämpfer". 4 Kirua von IIIubru wird geschunden (CT 26, iv, 86; Sumer 9, v, 23). 5 "Ich deportierte Leute aus ...", ublamma tencsetON (Rass., 69). 6 Der König zusammen mit der (Herrscher)Familie des Landes Bit-Pa'alla (SgF Ann, 238, SgF Prunk, 86). 730000 Bögen (qastu), 20000 Schilde (aritu) (CT 26, v, 16; Sumer 9, v, 45). 8 20000 Bogenschütze ($äb qastJ) und 10000 Schild- und Speerträger (nM kabäbi u asmarC) (SgF Ann, 410411). 9 RIMA 3,102.28,26-28 nennt Pferde. 10 "Die Sünder unter den Einwohnern von Gargamis" (SgF Ann, 74). IJ Pisiris von Gargamis wird nach Assyrien geführt (SgF Ann, 74). Die Sippe wird gefesselt (SgF Ann, 73). 12 50 Streitwagen, 200 Reiter, 3000 Fußsoldaten werden in die königliche Kerntruppe (ki$ir sarrotJ) eingegliedert (SgF Ann, 75). 13 17500 $äbüin RlMA 3,102.5, iii, 5; vgl. RIMA 3,102.30, 18-21. 2
381
TABELLE3.B
Mitglieder der königlichen Familie (7) K+FrST
Palasthort
Palastbesitz
Streitwagen! Kriegsgeräte
Reiterei, Fußtruppen
(8) x
(9)
(10)
(11)
x
xx FrS TBr xx FrS T König40 König" xx xx Pferde
14 RIMA 3, 102.40, i, 10-13 nennt Pferde. Die Deportation von 22000 Soldaten oder Einwohner wird in RIMA 3,102.3 nach der Erwähnung des Tributs von Aramu von Btt-Agüsi erwähnt. 15 10 Sängerinnen (nirtu) (RIMA 2, IOU, ii, 76). 16 In diesem Fall die Nichte des Königs (RIMA 2, 10U, iii, 76). 17 Aus Tajä, ijazazu, Nulia und Butämu (RIMA 3, 102.2, ii, 11). RIMA 3, 102.3,97-98 nennt 4600 Deportierte; nach Yamada (2000) 82 wäre 14600 eine Übertreibung der richtigen Zahl 4600. 18 Kämpfer (mundafJ~u), Bogenschütze (näSi qaitJ), Schildträger (näsi kabäbJ), Speerträger (näsJasmar€) (Tigl Ann, 23, 6'-7'). 19 RIMA 3, 102.3, 98-99 nennt 22000 ~äbü (ERIN.ijI.A) aus dem Lande ijatti, die nach Assur im Jahr 858 deportiert wurden. Nach RIMA 3,102.5, ii, ii, 3 wurden 44400 Leute (IUERIN.GAL.ijl.A.MES-su-nu) nach Assyrien deportiert. Nach Yamada (2000) 84 wäre diese Zahl entweder eine Übertreibung, oder könnte es sich um eine Gesamtsumme für mehrere Kampagnen (bis zum Jahr 850) handeln, wie De Odorico (1995) 93-95 bemerkte. Im Laufe dieses Feldzugs wurde Tribut aus Bit-Adini, Kummuhu. Gurgum, Pattinu, BItGabbäri und Bit-Agüsi erhoben, so dass die genannten 22000 Soldaten aus (einigen von) diesen Gebieten stammen sollten. Deportierte werden ansonsten nur im Falle von Pattinu (4600/14600) erwähnt. Die Inschrift auf dem Thronpodest aus dem Jahr 841 nennt eine Gesamtzahl von 87500 Deportierten (~äbe ku<9attl); s. dazu Yamada (2000) 86-87. 20 Nur die Zahl in unvollständigem Kontext ist erhalten, Tigl Ann 19,11-12. 21 Sg Wi, 174ff., ii, 55-56. 22 Jaü-bi'di von ijamat wird geschunden (SgF Prunk, 35). 23 200 Streitwagen und 600 Reiter werden in die königliche Kerntruppe eingegliedert (SgF Prunk, 35-36). Sg Hamat, B, 1-4 nennt auch Schild- und Speerträger. Nach Sg Wi, 174ff, ii, 57 300 Streitwagen und 600 Reiter. 24 Deportationen nach Qir (2 Kön 16: 9). 25 2 Kön 16: 9; Rezin wird ermordet. 26 Tigl MII, 2 (Reliefbeischrift; s. Darstellung in Tadmor [1994] fig. 11, WalllII, oberes Register). 27 Nach 2 Kön 15: 29 wurden Leute aus folgenden Städte und Gebieten deportiert: 'Iyyön, 'Abel-bötmavkä, Yänöah, Qedes, Häsör (Hazor), Gil'äd (Gilead) und Gälil (Galiläa).
382
TABELLE3.B
28 Sg Clh 0, iv, 31-32; als Variante auch 27290 (SgF Prunk, 24; auch 2 Kön 17: 6 u. 17:23). 29 50 Streitwagen werden in die königliche Kerntruppe eingegliedert (SgF Ann, 15; SgF Prunk, 24). 30 Elitetruppen (Urbi; Rass., 55). Aus den Deportierten wurden 10000 Bogenschützen und 10000 Schildträger rekrutiert und in die königliche Kerntruppe eingegliedert (Rass., 59). 31 Sänger (niru), Sängerinnen (närtu) und Palastfrauen (ckallltu) (Chic., iii, 46-47, Rass., 58). 32 Nach Reliefdarstellungen aus dem Raum XXXVI von Sanheribs Südwestpalst in Ninive; s. Barnett et al. (l998b) pI. 332-341. 33 Hofleute (nisc ckalllsu) (Borger Ash, Nin A, H, 75). 34 Abdi-milküti von Sidünu wird enthauptet; seine Frau, seine Töchter und seine Söhne werden gefangen genommen (Borger Ash, Nin A, H, 71-74). 35 Sänger (niru), Sängerinnen (närtu), Eunuchen (süt res€) (Tigl Summ 9, Rs. 8). 36 Auch Nichten + Mitgift und ein Sohn des Königs (Asb B, H, 57-58). 37 "Die von ihnen (nämlich die Einwohner von Akkü, nisii) Übriggebliebenen", sittutlsunu(Asb A, ix, 122125). Die Deportierten wurden in das assyrische Heer eingegliedert (Asb A, ix, 126-128). 38 märC äli(Rass., 44). 39 Aus Asdüdu, Girntu und Asdüdirnrnu (SgF Ann, 250-251, SgF Prunk, 104-105). 40 ijanÜDu von Rapihu wird gefesselt nach Assur gebracht (SgF Ann, 56). 41 Asubni wird gefesselt nach Ninive gebracht und dort mit einern Bären, einem Hund und einem Schwein zur Schau gestellt (Borger Ash, Nin A, iii, 39-42). Nach Borger Ash, Nin B, i, 55- ii, 5 seien mit ihm weitere Fürsten (malikcsu) gefangen genommen worden. 42 "Der das Land Kasku ... vertrieb (färid)" (SgF S4, 36). 43,,2400 ... und Sklaven (ardu)", SgF Ann, 387b.
I I I I I I
I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I
384
TABELLE3.C
Tab. 3.C: Tributleistungen westlicher Gebiete (geographisch geordnet)
Anp 11.
# 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Tabälu Bit-Purutas
Slm IV.
Adn III.
Tigl III.
Sg
Sn
Ash
Asb x, xj
xj
Hubusnu
x
x x(jl ,x +
Sinuhtu Tubana
x x
Tuna Hilakku Que
x
x
Sam'alla/Bü-
xj
x
x x
x x
x] xj
x
15 TiI-abne 16 Sarugi 17 Immirina"
SlmV.
x
Istunda
Gabbäri 11 Gurzum 12 Meliddu 13 Kummuhu 14 Gargamis
18 19 20 21 22 23 24 25 26 27
Slm III.
x
x x x
Bit-Adini x Blt-Agüsi/Jahänu x Halman Pattinu x ijarnat Dimasqa KUIUli~a
Blt-Humri Samerina Jaudu 28 Bit-Ammän 29 Mii'ab 30 Udümu 31 Arwiida x 32 Kaisu x 33 Maisu x 34 Mahallatu x 35 Gubla 2 (Byblos) x 36 Samsimurruna 37 Sidünu x 38 Surru x 39 USU
x+ x+
X
x
x x x
x xj x
x
x
x
x Xl
x x
x
x x
x x
x x x
x x x
x
x
xm
x
xm
x x
xm
x x x
xm
x
X
xm
x
x
xm
x
xm
x
xm
x
xj X
x
385
TABELLE3.C
Anp 11.
# 40 41 42 43 44 45 46 47 48
Amqarruna Asdüdu Isqalüna lJazzat
Slm III.
Adn III.
Slm IV.
Tigl III.
Sg
Sn
Ash
Asb
xi
xm xm xm xm xm
x x
x" xi
x x
Jadnana" Jä' Arubu (Araber)" Saba'a"
SlmV.
x
M~ur
x x
x
x x x x
I (Ägypten)" 49 Kasku 50 Musku
x x
Schlüssel: xj x'"
= Jährlicher Tribut wird auferlegt; x" =weigerte sich, den Tribut weiter zu zahlen; =Lieferung von Materialien fiir den Palastbau.
Anmerkungen: Musste bereits vor 718 Tribut bezahlt haben, da Tribut erhöht wird. s. S. 132, Fußnote 497. 32 Kön: 17: 3. 4 10 Könige aus Edi'il, Kitrusi, Silluwa, Pappa, Sillu, Kurt, Tamesu, Qartihadasti, Lidir und Nüria werden genannt (Borger Ash, Nin A, iv, 71-72 ; Asb C, ii, 50-59). 5 s. S. 132, Fußnote 498. 1
2
386
TABELLE3.D
Tab.3.D: Tribut und Beute aus dem Westland: Metalle, Edelsteine, Steine, Kriegsgeräte (geographisch geordnet) #
Ortsname
Gold
Silber
Bronze
Zinn
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
x
x
xx
xx xx x xx xx
xx xx x xx xx
xx xx
x xx x x x x x xx xx x x x x xx x x
x x x x x x x xx xx x x x x xx x x
x xx x xx xx xx xx xx xx xx xx
x xx x xx xx xx xx xx xx xx xx
x x
x x
(l)
1 2 3
4 5 6 7 8 9 10 11
12 13
14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38
Tabälu Blt-Purutas ijubuSnu IStunda
Sinuhtu Tuhana Tuna ijilakku Que Sam 'allaIBIt-Gabbari Gurzum Meliddu Kummuhu Gargamis Til-abne Sarugi ImrnirIna Blt-Adini Bit-Agüsi / Jahänu ijalrnan Pattinu ijamat Dimasqa K~!1a
[...Jbadara BIt-Humri SamerIna Jaudu Blt-Ammän Mä'ab Udümu Arwäda
Kaisu Maisu Mahallatu Gubla 2 (Byblos) Samsimurruna Sidünu
Surru
xx xx
x x
xx xx xx x xx x x
x x
x x
x
x xx xx x
x xx x
x x
xx xx xx xx x x
xx xx xx xx xx xx xx xx xx xx x x
387
TABELLE3.D
Eisen
Blei
Metallobjekte
Edelsteine
Steinblöcke
(7)
(8)
(9)
(10)
(11)
xx
xx
xx xx
xx xx
xx xx
xx
x
xx
xx xx xx xx xx
x
xx
x
xx xx
xx
xx xx xx xx
x
Alabaster
xx xx
x
x
xx xx
x'
X
X
xx
xx
xx
xx
xx
xx
xx
xx xx xx
xx
xx
x x
x
x xx x x
Waffen Kriegsgeräte (12)
xx xx xx xx xx xx xx
x", Xl
Xl
xx
388
TABELLE3.D
Ortsname
Gold
Silber
Bronze
Zinn
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
x xx x
x xx x
xx xx
x x
x x
xx
xx
xx
xx
(1)
39 40 41 42 43 44
45 46 47 48 49 50
USI1 Stadt in Phönizien Amaarruna Asdüdu Isqalüna ijazzat Jadnana Jä' Arubu (Araber) Saba'a Musur (Ägypten) Kasku Musku
Abkürzungen: x = Herkunft gesichert; xx = Herkunft möglich (Produkt erwähnt unter den Tributgütern, die mehreren Ländern zugewiesen sind). Anmerkungen: na4AN.ZA.GUL.ME ahne aqartu (Borger Ash, Nin A, ii, 75). ] uqml"Lapislazuli" u. samtu"Kameol" (RIMA 3,102.84). I
2
389
TABELLE3.D
Eisen
Blei
Metall-objekte
Edelsteine
Stein-blöcke
(7)
(8)
(9)
(10)
(11)
x xx xx
xx xx
xx
(xx)
xx
xx
Waffen Kriegsger. (12)
390
TABELLE3.E
Tab. 3.E: Tribut aus dem Westland: Quantifizierte Abgaben Ortsname
Jahr
Arubu (Araber) Blt-Agüsi/Arpadda Blt-Humri
Dimaäqa
A6 B7 C8
Gargamis
ijazzat Jaudu Pattinu
Sam'alla/Biit-Gabbäri
Surru Tabälu
Til-abnö Summe (C)1I Summe in Tonnen
733 857 740 733/732 796? 796? 796? 740 875-867 857 717 734/733 701 875-867 857 738 857 734/733 732 734/733 875-867
Gold
Silber
10M 30T lOT lOOT
6T 2000T xT s 1000T 2000T 2300T 300T 20T 70T 2100T 800T 800T 20T 100T 300T xT 2000T
20T xT 2T llT xT 30T IT 3T
150T 20T lOT
286T 8,58
Bronze
Zinn
Eisen
1000T 3000T
2000T 5000T
100T 30T xT
250T 100T
300T
100T
100T 300T
90T
90T
1000T 4M 11816T 354,5
Pferde
2000
3520T 105,6
100T 3
5840T 175,2
2000
-
Schlüssel: M =Mine (ca. 0,5 kg); T =Talent (ca. 30 kg) Anmerkungen: Bunt- und Leinenkleider Rotpurpurwolle J Zedernbalken 4 Bronzekessel s Nach 2 Kön 15: 19-20 zahlte Menahem von Israel 1000 Talente Silber an Tiglatpileser IIl. 6 A = nach RlMA 3, 104.6, 19-20 (Saba'a-Stele) 7 B = nach RlMA 3, 104.7,4-8 (Tall ar-Rimäh-Stele) 8 C =nach RlMA 3,104.8,15-21 9 ludunu 10 Dazu noch 2 cmäru Zedemharz. 11 Für die Summe wurden bei Gold und Silber die kleinen Beträge in Minen nicht berücksichtigt und im Fall von Dimasqa die C-Werte verwendet. 1
2
391
TABELLE3.E
Rinder
Schafe
20000 500
Kamele
Textilien'
Wolle2
30000
Aromata
Zeder'
Kessel"
5000
5000
3000 20TJ
500
5000
500
20T
1000 500
10000 5000
1000
20T
1000 20010
300
400 22500
25400
30000
-
-
-
4800
-
40T 1,2
20T' 0,6
20010
-
1000
-
392
TABELLE3.F
Tab.3.F: Tribut aus dem Westland: Vergleich Tribut vor Ort / jährlicher Tribut (fett gedruckt) Ortsname
Jahr
Gargamis
857
Kummuhu
857
Pattinu
857
Gold
Silber
2T 1M
70T IT
Bronze
Zinn
Eisen
30T
100T
300T
300T
90T
90T
20M 3T
lOOT
1T Sam'alla/Bit-Gabbari
TiI-abne
857
xT 10M
875-867
4M 10M
Schlüssel: M =Mine (ca. 0,5 kg); T =Talent (ca. 30 kg) Anmerkungen: Bunt- und Leinenkleider Rotpurpurwolle 3 Zedernbalken 4 Bronzekessel 5 Dazu noch 2 emüruZedernharz. 6 Dazu noch 1 cmäru Zedernharz. I
2
Pferde
393
TABELLE3.F
Rinder
500
Schafe
5000
Kamele
Textilien'
500
Wolle 2
Aromata
Zede~
Kessel"
20T 2T
300
500
5000
1000
2T
300
400
1000
20T 100
2005 1006
394
TABELLE3.G
Tab. 3.G: Tribut und Beute aus dem Westland: Textilien, Holz, pflanzliche Produkte (geographisch geordnet) Ortsname
(1) (2) 1 Tabälu 2 Blt-Purutas 3 Hubusnu 4 Istunda 5 Sinuhtu 6 Tuhana Tuna 7 8 lJilakku ·Que 9 Sam'allaIBit-Gabbari 10 Gurgum 11 12 Meliddu 13 Kummuhu Gargamis 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27
Til-abne Sarugi ImmirIna Bit-Adini Bit-Agüsi I Jahänu lJalman Pattinu ijamat Dimaäqa
Blaupurpurwolle (5)
Rotpurpurwolle (6)
xx
xx
xx
xx xx
xx xx
xx xx
xx xx
xx xx
xx xx
xx x xx xx x x x
xx xx xx xx x x
xx xx xx xx x x
x? xx xx
x xx xx
xx xx xx xx xx xx xx xx xx xx
xx xx xx xx xx xx
xx xx xx xx xx xx
xx
xx
x x
x2 xx,x2
xx
bunte u. leinene Gewänder (3)
LeinenGewänder (4)
x'
x x x xx x
x
Kurussa (·..l\}adara Blt-Humri Samerlna Jaudu
28 29 30
Blt-Ammän
31 32 33 34 35 36 37 38
Arwäda Kaisu
Ma'ab Udümu
Maisu Mahallatu Gubla 2 (Byblos) Samsimurruna Sidünu Surru
395
TABELLE3.G
Zedernbalken
rn
Buchsbaum
Ebenholz
(8)
(9)
Pflanzliche Produkte (10)
Holzgegenstände (11)
ÖV Gewürze (12)
Wein (13)
xx xx xx xx
xx x x
xx xx xx xx x xx
Zedernharz
x x
x x
x
xx xx xx x
x
x x
x x
x
xx xx
Isdunu
xx x
x
xx xx xx xx xx x
xx
x
x
G
396
TABELLE3.G
Ortsname
bunte u. leinene Gewänder (3)
LeinenGewänder (4)
Blaupurpurwolle (5)
Rotpurpurwolle (6)
x
xx
xx
(1) 39
USft
40 41 42 43
Stadt in Phönizien Amqarrüna Asdüdu Isqalüna ijazzat
44 45
Jadnana Jä'
46 47
(xx)
(xx)
(xx)
48
Arubu (Araber) Saba'a Musur (Ägypten)
49 50
Kasku Musku
(xx)
(xx)
(xx)
(2)
Schlüssel: G = Gewürze; Ö = Öl; x = Herkunft gesichert; xx = Herkunft möglich (Produkt erwähnt unter den Trlbutgütern, die mehreren Ländern zugewiesen sind). Anmerkungen: I
$ubätu "Kleidung" sipätu"Wolle" (RIMA 3, 102.84).
2
397
TABELLE3.G
Zedembalken (7)
Buchsbaum
Ebenholz
(8)
(9)
Pflanzliche Produkte (10)
Holzgegenstände (11)
x
(xx)
xx
Öll Gewürze (12) Ö/G
x x
G
Wein (13)
398
TABELLE3.H
Tab.3.H: Tribut und Beute aus dem Westland: Tiere und tierische Produkte (geographisch geordnet)
(I) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38
Ortsname
Pferde
Esel
Maultiere
Rinder
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
Tabälu Blt-Purutas ijubüSnu Iätunda
Sinuhtu Tuhana Tuna ijilakku Que Sam'alla/Bü-Gabbäri Gurgum Meliddu
Kummuhu Gargamis Til-abne Sarugi
x
x
xx
xx xx x xx
xx
x xx xx
xx
xx xx
xx
xx x xx
x
xx x xx
xx xx xx xx x x x x xx x x
Immirlna
x x
Bit-Adini
Blt-Agüsi / Jahänu ijalman Pattinu ijamat Dimasqa
x xx xx
x
x xx xx
x xx xx
Kurussa
f...lbadara Bit-Humri Samerlna Jaudu Bit-Amrnän Mä'ab Udümu Arwäda
x xx x xx xx xx xx
x
xx x xx xx xx xx
xx x
xx
xx
xx
x xx
Kaisu Maisu Mahallatu Gubla 2 (Byblos) Samsimurruna Sidünu
Surru
xx x x
399
TABELLE3.H
Schafe
Kamele
Affen
Vögel
Elfenbein
(7)
(8)
(9)
(10)
(11)
Elephantenhaut (12)
xx
xx'
xx
xx
xx xx
xx' xx'
xx xx
xx xx
xx xx
xx'
xx xx
xx
xx xx xx xx
xx xx xx xx
X
X
X
X
xx+
Elfenbeinobiekte (13)
xx
X
x xx"
X X
xx X
xx" xx"
X
X X
X
X X
X
X
X
xx xx
x#
X
xx' xx'
xx xx x
xx xx
X
xx'
xx x
xx x
x
x xx X
x
xx
xx xx xx xx xx
xx"
x xx
xx xx
xx"
xx* xx* xx* xx* xx xx* x,xx* xx*,xx
xx x xx
400
TABELLE3.H
Ortsname
Pferde
Esel
Maultiere
Rinder
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(1)
39
usa Stadt in Phönizien
40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50
x
Amqarrüna
Asdüdu Isqalüna ijazzat
xx x
xx xx
(xx)
xx
x
xx
xx
Jadnana Jä' Arubu (Araber) Saba'a Musur (Ä~pten) Kasku Musku
xx
xx xx x
Schlüssel: Vögel mit blaupurpurfarbigen Flügeln; # Enten; x = Herkunft gesichert; xx =Herkunft möglich (Produkt erwähnt unter den Tributgütern, die mehreren Ländern zugewiesen sind).
* nabJru-Elfenbein; + fliegende
401
TABELLE3.H
Schafe
Kamele
Affen
Vögel
Elfenbein
(7)
(8)
(9)
(10)
(11)
Elephantenhaut (12)
x
xx
X
x
xx'
(xx)
(xx)
xx'
xx
xx
xx xx xx
Elfenbeinobjekte (13)
402
TABELLE3.I
Tab. 3.1: Deportationen und Bevölkerungsaustausch (s. Karte 3.6)
#
1 2 5 8
Ortsname
Jahr
Deportiert nach
Ansiedlung von Deportierten aus
Ansiedlung von Assyrern
(1)
(2) Sg
(3)
(4)
(5)
k.A.
Tabälu
Bit-Purutas Sinubtu ijilakku
Illubru
713 718 713 Sg
k.A. Assyrien (Ninive)
Sn
k.A.
696
Que
Sn
11
Marqasa (Gurgum)
Sg
Til-garimmu
711 708
18 Blt-Adini Alligu Kaprabi Mutkmu Nappigu Pitru Ruggulitu Til-Barsip Tu'immu
21
Pattinu Aribua ijatatirra ijuzarra Irgillu Kulmadara
875-867 857 717
x2
eroberte Gebiete'
x2
eroberte Gebiete] k.A. Si'Imme (ijäbür-Gebiet)
Sütu" Blt-Jakin'
Bit-Jakin''
k.A. k.A. x7
Assyrien
k.A. 855 856 876-868 Assyrien (Kalhu) 856 856 856 856 856 738
858 875-867 738 738 738 738
eroberte Gebiete'
k.A.
696
9
13 Kummuhu 14 Gargamis
Assyrien
x8
x" x8
x" x8 x8
Büdu, Duna, Bilä, Banltu, IGI.DU-andil-mäti, Sangillu, I1lil, Blt-Sangibüti'"
k.A. XII
Amlatu, Deru" Amlatu, Deru" Amlatu, Deru" Amlatu, Döru"
TABELLE3.!
#
Ortsname (1)
22
403
Jahr
Deportiert nach
Ansiedlung von Deportierten aus
Ansiedlung von Assyrern
(2)
(3)
(4)
(5)
Kulmadara
738
Kunalia
738
Ta'e
738
Tarmanazi
738
Amlatu, Deru" k.A.
Amlatu, Deru" Amlatu, Deru" Amlatu, Deru"
ijamat
853
k.A.
ijarnat lJ
738
Tushan u. Ulluba l4
720
Assyrien
XiS
716
Karalla, Allabria"
ijamat
715
Manna"
Arqä
738
Blt-Sangibüti, 1I1il, Nakkab, Büdu"
Kaspüna
TigllII.
Si'annu
738
Simirra
738
Jasubu" Blt-Sangibüti, 1I1il, Nakkab,
Büdu" Blt-Sangibüti, 1I1il, Nakkab,
Büdu" Usnü
738
Blt-Sangibüti, 1I1il, Nakkab,
Büdu" ijatti ijatti (?) ijatti u. Amurrü 23
24
Dimasqa
858
Assyrien (Assur)
TigllII.
12.000 Leute aus Sarragitu, Kinia u. Umgebung" Sukkia, Bäla, Abitikna"
719 Tigl III.
Qir
22
Sukkia, Bäla, Abitikna, Pappa,Lalluknu23
Dimasqa u. ijatti
719
Dimasqa
717
Kurussa
733
k.A.
Astartu
Tigl III.
k.A.
Metuna
733
k.A.
Pappa, Lalluknu"
404
#
TABELLE3.!
Ortsname
Jahr
Deportiert nach
Ansiedlung von Deportierten aus
Ansiedlung von Assyrem
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
k.A.
Samerina
733 733 733/732 722
Samerina
715
Samerina
Sn?, Asb?28
Bäbili (Babyion), Kum, Amatu u. Amä (beide am Uqnü-Fluss), S'farwaym"
Asb
Bäbili (Babyion), Elamtu"
Samäja [...]badara
25
Blt-ijumri
Samerina+
27
Tigl III.
k.A.
Tigl III.
k.A.
Tigl III.
k.A.
'Iyyön ,Abel-bet-ma'tkä
Tigl III.
Assyrien
Tigl III.
Assyrien
Yänöal)
Tigl III.
Assyrien
Qedes
Tigl III.
Assyrien
l:I~ör (Hazor)
Tigl III.
Assyrien
Gil'äd (Gilead)
Tigl III.
Assyrien
Gälil (Galiläa)
Tigl III.
Assyrien
Jaudu
701
k.A.
Jaudu
Ash
Sidünu
eroberte Gebiete"
Tamudi, Ibädidi, MarsImani, Hajapä (arabische Stämme)"
ijinatuna
Kär-Assur-ahuiddina
38
ijalabbu, ijäbürGebiet, Mäda (Medien)"
Jatbite [...[barä
Lakisu
37
k.A. Assyrien
k. A. 31
701
k.A.
677-676 677-676
Assyrien eroberte Gebiete im Osten u. phönizische Städte"
Surru
Sn
k.A.
USii Akkii
649
Assyrien
649
Assyrien
405
TABELLE3.!
Ortsname
Jahr
Deportiert nach
Ansiedlung von Deportierten aus
Ansiedlung von Assyrern
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
Sn
k.A.
Pilistu 40
Amqarrüna
701
k.A.
41
Asdudu
711
k.A
Gimtu
711
Asdiidimmu 43
ijazzat
eroberte Gebiete" eroberte Gebiete" eroberte Gebiete"
711 7341733
k. A
720
k.A n. e."
ÄI-Nabal MU1/ur
717
46
Arubu (Araber)
733
k. A]S
49
Kasku
Sg
k.A
50
Musku
708
k.A
Assyrien?
Schlüssel:
k. A. = keine Angaben; n. e. =nicht erhalten Anmerkungen I SgF Ann, 202-203 (SgF Prunk, 32 nennt aber Assyrerl). SgF Prunk, 32. ] CT 26, iv, 88 (auch Sumer 9, 148, v, 25). 4 SgF Prunk, 82 (gefangene Bogenschützen). SSg Ann, 380-381 u. SgF Prunk, 138-139. 6 In Südbabylonien, SgF Prunk, 116, SgF Ann 408-409. 7 SgF Ann, 76. 8 RIMA 3, 102.2, ii, 33-34. 9 RIMA 3, 102.2, ii, 38. 10 Tigl Ann 13, 6-8. 11 RIMA 2,101.1, iii, 82-83. 12 In Südbabylonien, Tigl Ann 13,3-5. 13 EI[ ...], Usnü, Si'annu, Kaspüna, Kär-Adad, ijatarikka, Nuqudina, Ara, Ashäni, Jatabi, Ellitarbi, Zitanu, Atinnu, Bumame (19 Bezirke von ijamat), Tigl Ann 19,4-1 I. 14 Tigl Ann, 19, 12. IS 6300 16assuräja bei Mti, (Sg Hamat, Rs. 5-8). 16 SgF Prunk, 56 (aus Allabria nur Itti und seine Verwandschaft). 17 SgF Prunk, 49 (aus Manna nur Dajukku und seine Verwandschaft). 18 Tigl Ann 13, 5-6 (werden als kurQute "Bergbewohner" bezeichnet). 19 CTN 5, 155f., Rs. 44-45. 20 Tigl Ann 19, 16-18 (ijatti ergänzt in Z. 18 nach Z. 20). 2
406
TABELLE3.I
Alle Städte in Manna (SgF Ann, 66-68). 2 Kön 16: 9. n Alle Städte in Manna (SgF Prunk, 57). 24 In Manna, SgF Ann, 76-78. 25 2 Kön 17: 6 u. 2 Kön 18: II (vgl. SgF Prunk, 24). 26 SgF Ann, 16. 21 SgF Ann, 120-123. 28 s. Coganffadmor (1988) 209. 29 In Südbabylonien, 2 Kön 17: 24; zu S'farwaym s. Coganffadmor (1988) 212. 30 Esr 4: 9-10. Die Deportierten wurden "in Städten Samariens und in den übrigen Gebieten (der Provinz) Transpotamien" angesiedelt. 31 Esr 4: 1-2. Die Widersacher Judas und Benjamins, die seit der Zeit Asarhaddons, der sie dorthin (Juda) deportiert hatte, den Gott Israels verehrten, wollen sich am Wiederaufbau des Tempels beteiligen. 32 Blt-supuri, Sikkü, Gi', Inimme, ijildüa, Qartimme, Bir'ü, Kilmö, Bitirume, Sagü, Ampa, Blt-Gisimeja, Birgi', Gambulu, Dalaimme, Isihimme (Borger Ash, Nin A, iii, 1-12). 33 SgF Ann, 253. Es handelt sich wahrscheinlich um eroberte Gebiete im Osten, s, SgF Prunk, 107-109. 34 Volk oder Stamm nicht erhalten (SAAS 8, lIIe, 19-21); s. aber Eph'al (1984) 107-108 (auch Araberstämme aus Nordarabien). 35 1000 Araber werden gefangen genommen, Tigl Sum 4,19'-22'. 21
22
I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I
408
TABELLE 3.1
Tab. 3.J: Die Terminologie der Annexion (chronologisch geordnet)'
Ortsname
Jahr
Anschluß
Organisation
Autoritäten
Frondienst
Joch
Menschen
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
(9)
Bü-Adini"
856
[2p
[4t
Teile v. ijamat
738
[1]5
Unqi
D,A
[5t [3]9
738
[2f, [1]8
Blt-Agüsi/ Arpadda
740 (?)
[1]12
[5]1l
BIt-Hazä-i1
732
[1]14
[5]15
Samerina
720
Rest v. ijamat
720
Gargamis
717
X
l7
[5fO
D XII
D I6 l9
D,AD
21
A
[5]18
X
[5fo
X
Blt-Purutas
713
[5]23
ijilakku
713
[5]26
X
[3]29
[5]30
31 X
Til-garirnmu
711
Gurgum
711
[2]32
[3]33
[5]34
Asdüdu
711
[2]35
[3]36
[5]37
IIIubru
Sidünu
708
[3]39
696
2
677/676
22
A
25 X
D,AD,A
X
24 X
Kummuhu
D,AD
[3t [1t
3
[3]44
[5t
27
O
28
X
AD,A AD
X
38
D,AD
41 X
D,AD AD
[5]45
46
D,AD
Schlüssel: D = Deportation; AD = Ansiedlung von Deportierten aus anderen Gebieten; A = Ansiedlung von Assyrern. Anmerkungen: I
Die Zahlen in den Spalten 3 bis 4 beziehen sich auf die im Text numerierten Formulierungen: [1] ana
misir Mät-Assurturru; [2] itti nise Mät-AssurmonO; [3] anacssütc ~abätu, [4] anaäl sarrüti~abätu, [5] süt
rcsi beIpäbiti clisunusakänu. 2 Gemeint sind folgende Städte, die alle umbenannt wurden: Alligu (Asbat-lakünu), Nappigi (Llt-Aäsur), Ruggulitu (Qibit-j.i.j), TiI-Barsip (Kär-Sulmänu-aäaröd). 3 Bezogen auf Ahünu und seine Truppen, die 855 deportiert wurden, wird *ana nisc mätija amnu verwendet, RIMA 3,102.5, iii, 6, id. 102.28,25-26, id. 102.30,20-21. 4 RIMA 3, 102.2, ii, 33-35 (alle vier Städte, inkl. Palastbau). 5 Tigl Ann 19, 11; Tigl Summ 9, Rs. 1-2; Tigl Stele, ii B, 4'-15'(zusarnmen mit Bit-Agüsi, Pattinu und Bitijazä-i1).
TABELLE3.J
409
Tigl Ann 19, 11 (2 Eunuchen); Tigl Summ 4, .1 '-5' (6 Eunuchen); Tigl Summ 9, Rs. 1-2 (2 Eunuchen). Tigl Ann 13,9. 8 Tigl Summ 9, 27'; Tigl Stele, ii B, 4'-15' (zusammen mit Bit-Agüsi, Bit-Hazä-il und ijamat). 9 Tigl Ann 25, 11'. 10 Tigl Ann 25, 12'; Tigl Summ 9, 27' (2 Eunuchen). 11 Tigl Ann 13,9-10. 12 Tigl Summ 9,24'-25'; Tigl Stele, ii B, 4'-15'(zusammen mit Pattinu, Blt-Hazä-il und ijamat). n Tigl Summ 9, 24'-25' (ergänzt). 14 Tigl Summ 4, 7'; Tigl Summ 9, Rs. 3-4; Tigl Stele, ii B, 4'-15' (zusammen mit Blt-Agüsi, Pattinu und ijamat). IS Tigl Summ 4,8'; Tigl Summ 9, Rs. 3-4. 16 Im Jahr 733. 17 Außergewöhnlich ist die Formulierung unJ Ssmerins uterms(tiru D) cl! sapäna useme(ewu S), .Samaria wandelte ich um und machte (es) größer als zuvor", SgF Ann, 16. Eine alternative Lesung nach DaUey (1985) 36 (s. dazu Fuchs [1994] 314 Anm. 225 u. 88, Z. 16) wäre unJSameriiJa utterme (atiruD) eli sapäna usesib(asäbu S), "Samaria vergrößerte ich und besiedelte (es) mehr als zuvor". 18 IUsüt resijaelisunuaskunma, SgF Prunk, 25; Sg Wi., 174f., ii, 63-M. 19 bi/tumadattukisa Assuri emissunüti, SgF Ann, 10; bi/atsarrimahriemissuniiti; SgF Prunk, 24-25. 20 IUsüt resijaelisunuaskunma, Iraq 7, 86ff., 20; Sg Najaf, ii, 12. 21 biltu mandattuukiiJ elisun, Iraq 7, 86ff., 20, Sg Wi., 174f., ii, 61-62; biltumadattuzabälkudurrialäk harräni emidsunüti, Sg Hamat, Rs. 9-12. 22 nir Assur belija emissunüti, SgF Ann, 76. 23 SgF Ann, 203-204. 24 (nir belütija!)tupsikkiAssuri emissunüti, SgF Ann, 204. 25 nir belütija(1tupsikk!Assun) ämissumiti; SgF Ann, 204. 26 SgF Ann, 203-204. 27 (nir belütija!)tupsikki Assuri emissunüti, SgF Ann, 204. 28 nir belütija(1tupsikkiAssuri) emissunüti, SgF Ann, 204. 29 SgF Prunk, 82. 30 ina qätisulUsüt resijaamnu, SgF Prunk, 82. 31 ilku tupsikkukisa Kunzinanusarmahri ukln, SgF Prunk, 83. 32 SgF Prunk, 89. km 33 nisi Gurgume anapst gimrisa anaessütiäsur, SgF Prunk, 88. 34 SgF Prunk, 88-89. 35 SgF Ann, 254, SgF Prunk, 109. 36 älänisuätianaessütissbst, SgF Ann, 253, SgF Prunk, 107-108. 37 SgF Ann, 253-254, SgF Prunk, 109. 38 isut!uabsäni, SgF Ann, 254. 39 nagu suätuanaessüti a~bat, SgF Prunk, 115; älu suätuanacSsütissbst; SgF Ann, 408. 40 IUsüt resija IUbel pähati elisunuaskun, SgF Prunk, 116; IUsüt resija IUbel pähati cli sa mahri sskun, SgF Ann, 409 u. itti bel päbatimätija smnusu; "ich rechnete ihn zu den Provinzherren meines Landes", SgF Ann,411. 41 nir belütija ukiiJ elisun, SgF Prunk, 116. 42 CT 26, iv, 87 (auch Sumer 9, 148, v, 24). 43 Borger Ash, Nin A, iii, 12. 44 nagusuätuanaessütessbet, Borger Ash, Nin A, iii, 12-13. 45 IUsut resijaanapä!Juti clisunuaskunma, Borger Ash, Nin A, iii, 13. 46 biltu u msndsttu cli sa mahriuttirma, "Ich forderte von ihm höhere Abgaben und Geschenke als zuvor", Borger Ash, Nin A, iii, 14-15.
6
7
410
TABELLE3.K
Tab. 3.K: In den Inschriften erwähnte Stelen im Westen (s. Karte 3.7)
#
König
Jahr
Ortsname
1
Anp II.
875867
ijamänu (B)
2
Slm III.
858
Saluara (F)
3
Sim III.
858
Mittelmeer
4
Sim III.
858
Atalur (8)/ Lallar (B)
Land! Gebiet
Sam'alla
Pattinu
Lage
Typ
Kat. 2
Quelle'
L
ssumittu 10 1.1, iii, 89
T32
L
~a1mu
102.2, i, 49-51
T34-37
L
sslmu
102.2, ii, 8
T 34-37
L
sslmu
102.2, ii, 9-10
T34-37
102.28,23-24
5
Sim III.
858
Urime
Pattinu
S
asumittu 102.3,96
-
6
Slm III.
844
Euphrat(F)
Meliddu
L
sslmu
102.6, iii, 57
T40
7
Sim III.
841
Ba'ali-ra'asi (B)
Phönizien
L
sslmu
102.10, iv, 8-10
T43
8
Slm III.
841
Labnäna (B)
L
~aJmu
102.10, iv, 12-15
-
9
Slm III.
839
Stadt
Que
S
sslmu
102.10, iv, 30-33
-
10
Sim III.
839
Stadt
Que
S
sslmu
102.10, iv, 30-33
-
11
Slm III.
838
Laruba
Phönizien
T
sslmu
102.16,160'-161'
T44
12
Sim m.
837
Muli(B)
Tabälu
L
sslmu
102.16,180'-181'
T47
13
Slm
829
Kunulua
Pattinu
T
sslmu
102.14, 156
-
802
Arwäda
Phönizien
S
sslmu
104.7,9-10
-
15
m. Adn m. Tigl m.
734
ijazzat
Pilistu
P
sslmu
Tigl Summ 8, 16'17'
T57
16
Tigl III.
734
ÄI-Nabal
S
sslmu
Tigl Summ 8, 18'
-
14
Mu~ur
17
Sg
709
Jä'
Jadnana
k.A. narii
Sg Clh D, vii, 3944
T63
18
Sg
720
ijamat (Land)
ijamat
RA 30, 53ff., C, 6
T64-68
19
Sg
720
n. e.
ijamat?
k.A. n. e. k.A. n. e.
RA 30, 53ff., C, 6
T64-68
20
Sg
720
ijatarikka
ijamat
k.A,
n. e.
RA 30, 53ff., C, 7
T64--68
21
Sg
720
KUR'ua
ijamat
RA 30, 53ff., C, 8
T64-68
22
Sg
720
n. e.
ijamat
k.A. n. e. k.A. n. e.
RA 30, 53ff., C, 8
T64-68
23
Sn
696
IIIubru
Que/ijilakku
CT 26, iv, 89-91
T73
S
narii
TABELLE3.K
411
Schlüssel: B =Berg; k. A.
=keine Angaben; L =Landschaft; n. e. =nicht erhalten; P =Palast; S
=Stadt; T =Tempel. Anmerkungen: I 2
Nr. 1 (RIMA 2), Nr.2-13 (RIMA 3). Katalognummer nach Börker-Klähn (1982).
412
TABELLE3.L
Tab. 3.L: Archäologisch bezeugte Stelen und Felsreliefs im Westen I (s. Karte .7)
#
Herrscher
Jahr
Fundort/Standort
Land/Gebiet
Inschrift"
841/838
-
Westen
Stele/Re1. 4
-
147
855
Kenk-Schlucht
Bit-Adini
Felsrelief
102.20
N 151
Typ
Kat.Nr. 3
1
Slm III.
2
Slm III.
3
Adn III.
Antakya
Unqi
Stele
104.2
167
4
Adn III.
Pasarcik
Gurgum
Stele
104.3
166
5
Sg5
Lämaka
Jadnana
Stele
SgWi I 74ff.
175
6
Sg
(Kunsthandel)
tJamat
Stele
Sg Hamat"
-
7
Sg
Tall 'Aäärne
tJamat
Stele
RA 30, 53fC
177
8
Sg
Gargamis
Gargamis
Stelenfrag.
Sg Carch"
178
9
Sg
Samerina
Blt-Humri
Stelenfrag.
Sg Samaria"
179
10
SglO
Asdüdu
Pilistu
3 Stelefr.
Sg Ashdod"
174
11
Ash
Zincirli
Sam'alla
Stele
Mnm.A
219
12
Ash
Til-Barsip
Bit-Adini
Stele
Mnm.B
217
13
Ash
TiI-Barsip
Bit-Adini
Stele
-
218
14
Ash
Nahr al-Kalb
Phönizien
Felsrelief
Mnm.C
216
15
Ash (?)
Zincirli
Sam'alla
Stele
(nicht lesbar)
222
16
Anp II./ Adn III.
Nahr al-Kalb
Phönizien
Felsrelief
-
213
17
Anp 11.TigllII.
unbekannt
Btt-Agüsi?"
Stelenfrag. ?
-
N240
18
Sim III./ TigllII.
Närel-Kelb
Phönizien
Felsrelief
-
214
19
abSlm III.
840700
Ferhath"
Kilikkien
Felsrelief
-
235
2023
TiglllI./ SamsI-ilu
8. Jh.
Karabur"
Pattinu
Felsrelief
-
236239 215
24
Sg/Sn
Nahr al-Kalb
Phönizien
Felsrelief
-
25
Sg?
Ben Semen
SamerIna
Stele
XiS
-
26
Ash?
Qaqun (ScharonEbene)
Magidü
Stele
X
l6
-
27
Ash?
al-Gäb
Nordsyrien
Stele?
X
I7
-
Stele
21 X
28 29
18
Sg"
TiI-Barsip
Sg?22
Turlu Höyük"
Bit-Adinf" Gargamis?"
Stele
x
2S
252
-
TABELLE3.L
413
Anmerkungen: Die Tabelle ist folgendennaßen aufgebaut: Nr. 1-15: Der Stifter (assyrischer Herrscher) ist bekannt Nr. 16-27: Der Stifter ist ein assyrischer Herrscher, doch eine genaue Datierung ist nicht möglich. Nr. 28-29: Der Stifter ist ein assyrischer Beamter. 2 Nr. 2-4 (RIMA 3), Nr. 12-15 (Borger Ash). 3 Die Zahlen beziehen sich auf die Katalognummer von Börker-Klähn (1982). 4 Darstellung einer Stele oder eines Felsreliefs auf einem Berg im Westen auf den bronzenen Türbeschlägen von Ballawat, Unger (1920) Taf. I, Platte N, Fragment N. Die Szene steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit einem anderen Fragment der Platte N, das eine erklärende Beischrift hat, in das der Tribut von Sidünu und Surru genannt wird (RIMA 3, 102.66). Das Ereignis muss im Jahr 841 oder 838 stattgefunden haben (nicht im Akzensionsjahr wie in Börker-Klähn (1982) 187). 5 Zu Sargons Stelen s, Frame (2006). 6 Hawkins (2004). 1 Neulich Frame (2006) 52. 8 WoolleylBamett (1952) pI. A33, m-rn•. 9 Gadd (1957), HorowitzlOshima (2006) 115. 10 In TiI-Barsip wurde ein beschriftetes Steinfragment in einer modemen Mauer östlich des westlichen Friedhofes gefunden, das Thureau-Dangin/Dunand (1936) 159, 10 (Photo auf Taf. XV, 3) als Fragment von der Seite eines Torlaibungsstieres deutete. Die Inschrift wurde von Farber/Kessler (1973) publiziert und Sargon zugewiesen. 11 Tadmor (1967) vi, Tadmor (1971) 195, HorowitzlOshima (2006) 40f. 12 Das Fragment befindet sich im Aleppo Nationalmuseum (M 4526). 13 ca. 20 nordöstlich v. Kozan. 14 ca. 25 km südöstlich v. Antakya. 15 Unpubliziert; s. HorowitzlOshima (2006) 45. 16 Unpubliziert; s, HorowitzlOshima (2006) 111. 11 Nougayrol (1962)190-192; Zuweisung an Asarhaddon erfolgt nach Parallelen mit der Zincirli-Stele (Borger Ash, Mnm A). 18 Der Vollständigkeit halber werden zwei weitere Stelen eingetragen, die laut Inschrift von assyrischen Beamten gestiftet wurden (hier Nr. 28-29). Nicht berücksichtigt werden dagegen fünf Objekte, die von Börker-Klähn unter den "assyrisierenden Stelen" behandelt werden. Obwohl sie in der Levante gefunden wurden, ist ihre zeitliche Zuordnung sowie der vermeintliche assyrische Einfluss meist unklar: Nr. 249 (Tall as-Sälihlya, ca. 15 km östlich von Damaskus), Nr. 250-251 (Arslantas), Nr. 253 (TiI-Barsip) und Nr. 255 (Umm SirSub, in der Nähe von Horns), s. dazu Börker-Klähn (1982) 225-227. 19 Stifter ist Assur-dür-pänija, Statthalter unter Sargon 11. 20 Name des Gebiets vor der Annektion. 21 Radner (2006b). Erstpublikation durch Thureau-Dangin in Thureau-Dangin/Dunand (1936) 156-157 Nr. 4. 22 Stifter ist ein gewisser Bel-iddin (Amtsbezeichnung unbekannt). 23 ca. 32 km nordwestlich von Gargamis. 24 Die Gegend um Turlu Höyuk könnte auch zu Kummuhu oder Gurgum gehört haben. 25 Balcioglu/Mayer (2006). 1
TABELLE4.A
414
Tab. 4.A: Assyrische Beamte in den westlichen Gebieten (alphabetisch geordnet) Jahr
König
-
Ash Sg
-
Sg Sg
649
Asb
Beamtenname
Adad-dän
Tltel l
Sitz
Quellen in Auswahll
n. b.
Adad-ibni Adad-isse'a
n. b. n. b. n, b.
SAA 16, 131-132 nördliche Lev. SAA 1, 184-185 n. b. SAA I, 172,7 ijamat (?) SAA 1, 173-176 Gargamis Asb B, Ex. BI6, viii, 17'-18' (Oat.) AtO 13, 206, Rs. 24 Que
Adda-bäti (Ubäti) Ahu-ilä'I
n. b. sm
Awiänu Assur-da' 'inanni
bp [G]3
Que
SAA 6, 172, Rs. 4'-5' (Oat.)
Assur-dür-pänlja
s
Kär-Slm
Thureau-Oangin TB, 157 = Radner (2006b) SAA 1, I, I ; SAA 1,251, Rs. 23 SAA I, 171-172, SAA 15, 1,410, SAA 1,3
655
Asb
685
-
Sn Sg
-
Sg
Assur-sarru-u!1ur
bp
Que
-
Sg
Bel-diirI
[Gr
[Dimasqa]'
691
Sn
Gargamis
Tayl., vi, 74-75 (Oat.)
Asb
Bäl-emuranni Böl-Harrän-saddü'a
bp
-
bp
Kär-Ash
SAA 11,84,3
650
Asb Sg
Bel-(ijarrän)-saddfi'a
s
Surru
SAA 9, 9, Rs. 6 (Oat.)
Bel-Iesir
n. b.
n. b.
SAA I, 172,7; CTN 5, 225f.
Sg
SAA I, 177-179
Sam'alla
SAA 7, 136, Rs., i, 9'-10'
-
Asb? Sg
Bel-liqbi Bel-usäti bp (Dädi-ibni, Diener des) bp
Subat Arpadda
SAA I, 189
680
Ash
Dananu
Mansuate
SAA 6, 257, 16 (Oat.)
689
SAA 6, 149, Rs. 8'-9' (Oat.)
ba
Til-türi
SAA 1, 190
701
Sn
Gibilu GIr-Oädi ijanäna
ijatarikka6
-
Sn Sg
sm bp
bpls
Til-Barsip
KAR 111, Rs. 9 =Hunger (1968) 233,7 (Oat., bp); SIT 192, Rs. 26 = Hunger (1968) 353, 3 (Oat., s)
688
Sn
Iddin-abbe
sm
Simirra
-
Sg
Ilu-bi'dl
rk
694
Sn
Ilu-isse'a (lIu-ittIja)
sm
Dimasqa Dimasqa
SAA 6, 67, Rs. 1-3 (Oat.) SAA 6, 68, Rs. 1-3 (Oat.) SAA 1, 171, 14-26
Adn
Inürta-belu-usur
bp'
Kär-SIm
1. Hälfte des 8. Jh.s
n. b.
SAA 6, 37, Rs. 16-17; id., 81, Rs. 9-10; id., 134, Rs. 15'-16'; id., 135, Rs. 6'-7' (alle Dat.)
111. -
Neuassyrische Inschrift auf den Torlöwen von .ijadattu/Arslan-
AsnV.
t~8
415
TABELLE4.A
Jahr
König
Beamtenname
679
Ash
-
Ash
Itti-Adad-anönu Itti-Samas-balatu
Sg
696
Sn
683
. Titel'
Quellen in Auswahl 10
bp
Sitz Magidü
n. b.
nördliche Lev. SAA 16, 126-128
Ja'Iru
ra (2)
ijesa
SAA 1, 177
Kirua
ba
IIIubru
CT 26, iv, 62 (T 12), auch Sumer 9, 146, iv, 93
Sn
Mannu-ki-Adad(milki)
[G]II
Subat
SAA 6, 108, Rs. 2-3 (Oat.)
Borger Ash, Ass A (Dat.)
619
n. Asb
Mannu-kt-ahhe"
sm
Simirra
SAA 14,169, Rs. 10 (Oat.)
684
Sn
Manzarne
bp
Kullania
SAA 6,177, Rs. 17-18 (Oat.)
684
Sn
Manzarnä
sm
Kullania
SAA 6, 59, Rs. 18e-1ge (Oat.)
627
Asb
Marduk-sarru-usur
s
Que
SAA 14, 155, rs. 7-8 (Oat.)
668
Ash
Mär-larlm
Kummuhu
SAA 14, 1,8-9 (Oat.).
681
Sn
Sam'alla
SAA 6, 91, Rs. 5'-6' (Oat.)
-
-
Nabfi-abbe-eres Nabü-ahhe-erlba
t s
1;lurru
SAA 7, 128,5-6
690
Sn
Nabü-kenu-usur
q sm
Samerina
SAA 6, 147, Rs. 7'-8' (Oat.) SAA 6, 148, Rs. 4'-5' (Oat.)
647
Asb
Nabü-nädin-ahi
[s]
Kär-Slm
Asb CKalach, x, 120 (BIWA 164) (Oat.)
646
Asb
Nabfi-sar-abbesu
bp/s
Samerlna
Asb F2, vii, 52-53 (bp) (Dat.), BIWA, 76, BM 134431, i', 17'19' (s)(Oat.)
682
Sn
Nabü-sarru-usur
sm
Marqasa
SAA 6, 48, Rs. 6-7; id., 98, Rs. 13-14; id., 188, Rs. 5'; id., 190, Rs. 6-7, id., 191, Rs. 2'-3'; id., 192, Ii. Rd. 1-2 (alle Oat.)
Tigl III.
Qurdi-Assur-lämur
n. b.
n. b. B
s. Anm. 11
Asb
Salam-sarri-iqbi Samas-abu-iddina
t n. b.
Kummuhu
SAA 14,37, Ii. Rd. I
n. b. (OimaSqa?)
CTN 5, 16lf. (NO 2766); vgI. SAA 1, 172, Rs. 25.
630 14
-
Tigl III.I Sg
669
Ash
Samas-käsid-ajäbi
s
Asdudu
Eponymenkanon (Millard [1994] 52)
-
Sg
Sep-Assur
bp
Simirra
SAA 1,124,21 - Rs. 3
692
Sn
Zazaja
s
Arpadda
SAA 6, 42, Rs. 20-21 (Oat.)
Ash Asb?IS
-
Dimasqa
SAA 16, 134,5-6
Gargamis
SAA 7,136, Rs. i, 2'-3'
Asb?16
-
ra bp bp
Qaminu
SAA 7,136, ii, 4'
-
-
-
416
TABELLE4.A
König
Jahr
Beamtenname
Titel17
Sitz
Quellen in Auswahl 18
715
Sg
-
sm
Que
710
Sg
-
sm
Que
SgF Ann., 385-393; SgF Prunk, 149-151
Ash
-
q ra
Surru
SAA 2,5, Rs. iii, 11'-14'
Til-Barsip
SAA 1,183, Rs. 15
-
Sg
SgF Ann. 119-120 und 125-126; SgF Prunk, 149-15I
Schlüssel: 2 = ssniu; ba = hel äff, bp = beIpäfJifi; Dat. = datiert; G = Gouverneur; n. b. = nicht belegt; q = qspu ; ra = tsb älänf, rk = mb kisri; s = ssknu ; äm = sakin mätf, t = turtämJ9.
Anmerkungen: 1 Im Falle von nicht bezeugtem Titel (n. b.) handelt es sich um hochrangige Beamte wie Gouverneure oder königliche Gesandte (qepu) u. a. (PNA betrachtet Adda-häti, Böl-düri, Bel-Iesir, Bel-liqbi und QurdiAsäur-lämur als Gouverneure und Adad-bäni, Adad-issö'a und Itti-Samas-balatu als hochrangige Beamte.) 2 s. ausführliche Quellenangabe in PNA s.v.; zu den durch Eponyme datierten Texten s. auch Millard (1994) 79-125 s. v, ] Titel nicht bezeugt, jedoch Eponym aus Que im Jahr 685 (SAA 6,172, Rs. 4'-5'). 4 Titel und Sitz sind nicht bezeugt, jedoch handelte es sich nach den Angaben der Quellen höchstwahrscheinlich um den Gouverneur von Dimasqa (SAA 1, 171-172, SAA 15, 1,4-10 und wahrscheinlich auch SAA 1,3). 5 s. vorherige Fußnote. 6 Inürta-mukln-ntsä wird in PNA 2/1, 553, 2) als "Governor ofthe land Habruri and Hatarikka" bezeichnet. Er war aber nur Gouverneur von ijabfÜri, einem Gebiet, das sich nordöstlich von Erbil befand. ijatarikka ist in der Eponymen-Chronik das Ziel des Feldzugs im Jahr 765. 7 Nach Röllig (2000) 182; dem tUJ1änu SamsI-i1u (ca. 790-750) unterstellt, s. Radner (2006b) 189. In PNA 2/1,548 s. v. Inurta-belu-usur nicht berücksichtigt. 8 Nicht vollständig publiziert, s. dazu Radner (2006b) 189 mit Anm. 18. 91m Falle von nicht bezeugtem Titel (n. b.) handelt es sich um hochrangige Beamte wie Gouverneure oder königliche Gesandte (qepu) u. a. (PNA betrachtet Adda-häti, Bel-düri, Bel-Iesir, Bel-liqbi und QurdiAssur-lämur als Gouverneure und Adad-bäni, Adad-issö'a und Itti-Samas-balatu als hochrangige Beamte.) 10 s. ausfiihrliche Quellenangabe in PNA s.v.; zu den durch Eponyme datierten Texten s. auch Millard (1994) 79-125 s. v. 11 Titel nicht bezeugt, jedoch Eponym aus Subat im Jahr 683 (SAA 6,108, Rs. 2-3). 12 Reade (1998) 255 schlägt vor, dass Mannu-ki-ahhö identisch mit Iddin-ahhö sein könnte. n Eine genaue Bestimmung des Sitzes von Qurdi-Assur-lämur ist nicht möglich. Er berichtet einerseits über Angelegenheiten im Zusammenhang mit Sidünu und Surru (CTN5, 154 [ND 2686], CTN 5, 155f. (ND 2715]) bzw. mit Samsimurruna (CTN 5, 164f. [ND 2370]), alle Orte an der phönizischen Küste. Andererseits werden in seinen Briefen Ortsnamen im Inland wie Ma'ab und Tabllu (CTN 5, 160 [ND 2773]), ijulbünu (CTN 5, 158f. [ND 2716]) und Qidru (CTN 5, 153f. [ND 2662]) erwähnt. Qurdi-Assur-lämur
TABELLE4.A
417
könnte in der Provinz Simirra an der Küste tätig gewesen sein, wie PNA, s.v. mit Fragezeichen angibt. Na'aman (1995) 271 geht davon aus, dass Qurdi-Assur-lämur Gouverneur von Simirra war. 14 Datierung nach PNA 3/1,1165, s.v. Salam-sarri-iqbi 17. 15 Der Text ist nicht datiert, ist aber in das 7. Jh, einzuordnen. PNA l/I, 66, s. v. Ab-imme 5) und PNA l/II, 253, s. v. Baiadi-i12) datieren den Text in die Regierungszeit des Assurbanipal. 16 s. vorherige Fußnote. 17 Im Falle von nicht bezeugtem Titel (n. b.) handelt es sich um hochrangige Beamte wie Gouverneure oder königliche Gesandte (qepu) u. a. (PNA betrachtet Adda-häti, Bel-düri, Böl-leäir, Bel-liqbi und QurdiAsäur-lämur als Gouverneure und Adad-bäni, Adad-issö'a und Itti-Samaä-balatu als hochrangige Beamte.) 18 s. ausführliche Quellenangabe in PNA s.v.; zu den durch Eponyme datierten Texten s. auch Millard (1994) 79-125 s. v. 19 Abgesehen von den hohen Beamten, die aufgelistet wurden, sind folgende unklare Fälle zu beachten. Inurta-belu-usur nennt in CTN 5, 290f., 1-19 einen gewissen Inürta-aplu-iddina im Zusammenhang mit einem Viehtransport aus Tabälu, Ob Inürta-aplu-iddina eine administrative Funktion in Tabälu hatte, ist unklar; in PNA 2/1, 547 ist er als "official active in Tabal" eingetragen. Der Zuständigkeitsbereich von Inürta-bölu-usur, dem Verfasser dieses Briefes, der in der 2. Hälfte des 8. Jh. sein Amt ausübte, ist ebenfalls nicht bekannt. Nicht mit dem gleichnamigen Statthalter von Kär-Sulmänu-asaräd, der in der I. Hälfte des 8. Jh. tätig war, zu verwechseln. Im Verwaltungstext SAA 11, 112, 6-Rs. I ist bezeugt, dass I1uukallanni Tribut (Pferde und Maultiere) von Mugallu, dem König von Tabälu bringt. Seine administrative Funktion ist unbekannt, s. PNA 2/1, 537 s. v. I1u-ukallanni 2).
418
TABELLE4.B
Tab. 4.B: Die Westfeldzüge neuassyrischer Herrscher #1
1
2
3
4
5
König! Westfeldzug
Feldzug I Reg.Jahr
04.1
8. F.
04.2
05.1
05.2
05.3
9.F.
I.p.
2.p.
3.p.
Jahr
876--{i8
875~7
858 4
857
856
Hauptziel/ betroffene Orte'
Tribut! Annexion
BIt-Adini
Hauptquellen
RIMA 2, 101. I, iii, 50-56
BIt-Adini
T
Til-abne
T
Pattinu
RIMA 2, 101.1, iii, 56-92
Bit-Adini
T
Til-abne
T
Gargarnis
T
Pattinu
T
Jahänu
T
Küstenstädte'
T RIMA 3, 102.2, i, 29 - ii, 136
Bit-Adini-" Til-abnö
T
Sarugu
T
(lmmirina)
T
Kummuhu
T
Gurgum
T
"Könige von der Meeresküste"
T
Bit-Agüsi
T RIMA 3, 102.2, ii, 13-30
Blt-Adini
Pattinu
T
Jahänu
T
Btt-Agüsi
T
Kummuhu
T
Bit-Adini/Urartu
RIMA 3,102.2, ii, 30-40
Könige von der Meeresküste und vom Euphratufer
T
Bft-Adini
p7
419
TABELLE4.B
König! Westfeldzug
Feldzug / Reg.Jahr
6
05.4
4.p.
855
Bit-Adini / Mazamua
RIMA 3, 102.2, ii, 69-75
7
05.5
6.p.
853
ijamat+8
RIMA 3, 102.2, ii, 78-102
#
Jahr
Hauptziel/ betroffene Orte
Tribut! Annexion
Gargamis
T
Kummuhu
T
Bit-Agüsi
T
Meliddu
T
Blt-Gabbäri
T
Pattinu
T
Hauptquellen
Gurgum 8
05.6
7.p.
852
Til-abne / TigrisQuelle
RIMA 3, 102.6, ii, 34-40
9
05.7
10.p.
849
Gargamis, BitAgüsi-"
RIMA 3, 102.6, ii, 55-67
10
05.8
11. p.
848
Gargamis, ijamat+ lO
RIMA 3, 102.6, ii, 68 - iii, 15
11
05.9
12.p.
847
Paqarhubuni
RIMA 3,102.6, iii, 16-20
12
05.10
14.p.
845
ijamat, Dimaäqa-s!'
RIMA 3, 102.6, iii, 24-33
-
-
15.p
844
Nairi, EuphratQuelle
RIMA 3, 102.6, iii, 55-57
05.11
17.p.
842
Nordsyrien
12
Meliddu 13
Könige v. Hatti 14
15
16
05.12
05.13
05.14
18.p.
19.p. 20.p.
841
840
839
T RIMA 3,102.10, iii, 37-45 T
Dimasqa
RIMA 3, 102.10, iii, 45 - iv, 15
Surru
T
Bit-ijurnri
T
Nordsyrien
RIMA 3, 102.10, iv, 15-22
Könige v. ijatti
T
Que (1. Feldzug)
T
RIMA 3, 102.10, iv, 22-34
420
#
17
TABELLE4.B
König! Westfeldzug
Feldzug / Reg.Jahr
05.15
21.p.
Jahr
838
Hauptziel/ betroffene Orte
Tribut! Annexion
Dimasqa (MalaIJu)
Hauptquellen
RIMA 3, 102.14, 102-104, RIMA 3,102.16,152'-162'
Surru
T
Sidünu
T
Gubla2
T
17b
05.15b
21.p.
837
Dimaäqa (Danabu)
s. Yamada (2000) 205-209
18
05.16
22.p.
836
Tabälu
RIMA 3, 102.14, 104-107, RIMA 3,102.16,162'-181'
13
19
05.17
23p.
835
20 Könige v. T.
T
Meliddu
T
Meliddu
RIMA 3, 102.14, 107-110, RIMA3,102.16,181'-194'
20
05.18
25p.
833
[Könige v. ijatti]
T
20 Könige v. Tabälu
T
Que (2. Feldzug) Müru
RIMA 3,102.14,126-131 Vorposten
21
05.19
25p.
832
Que (3. Feldzug)
Eponymenkanon
22
05.20
26p.
831
Que (4. Feldzug)
RIMA 3,102.14,132-141, RIMA 3, 102.16, 216'-227'
Tanakum
T
Tarzu
T
Que 23
05.21
28p.
829
Pattinu
RIMA 3,102.14,146-156
24
07.1
5.
805
ijatti(lArpadda)"
RIMA 3, 104.3, 7-15; id., 104.4; id., 104.5, 3-10; id., 104.6, ll-19
Kummuhu
T
421
TABELLE4.B
König! Westfeldzug
Feldzug / Reg.Jahr
25
07.2
6.
804
26?
07.3
7.
27
07.4
8.
#
Jahr
Hauptziel/ betroffene Orte
Tribut! Annexion
Hauptquellen
ijazazu
Eponymenkanon
803
Ba'ali
Eponymenkanon
802
zum Meer (/Arwäda)
RIMA 3, 104.7, 9-12; id.,
104.1001 28
07.5
14.
796
Mansuäte
RIMA 3, 104.6, 19-20; id., 104.7,4-8; id., 104.8, 15-21
(lDimasqa)
Dirnasqa
T
Surru
T
Sidünu
T
Blt-Humri
T
Pilistu
T
Udümu
T
29
07.6
24.
786
Kiski
Eponymenkanon
30
08.1
6.
775
"Zederngebirge"
Eponymenkanon
31
08.2
8.
773
Dimasqa
32
08.3
9.
772
ijatarikka
Eponymenkanon
33
09.1
6.
765
ijatarikka
Eponymenkanon
34
09.2
16.
755
ijatarikka
Eponymenkanon
35
09.3
17.
754
Arpadda
Eponymenkanon
36
II.l
3.p.
743
Urartu-"
Tigl Ann 17; Tigl Stele i H, 21'.43'; Eponymenkanon 16
37
11.2
4.p.
742
Arpadda
Eponymenkanon
38
11.3
5.p.
741
Arpadda
Eponyrnenkanon
39
11.4
6.p.
740
Arpadda
Dimasqa
T
P
T
RIMA 3,105.1,4-10; Eponymenkanon
Tigl Ann 21-25, 2", Tigl Summ 6, 20-21; Tigl Summ 9, Vs. 24'-25'; Eponymenkanon
422 #
TABELLE4.B
König! Westfeldzug
Feldzug / Reg.Jahr
Jahr
Hauptziel/ betroffene Orte
Kummuhu
40
41
11.5
11.6
8.p.
12.p.
738
734
Tribut! Annexion T
Surru
T
Gargamis
T
Que
T
Gurgum
T
Kullania/ijatarikka
Tigl Ann 19, 1-12 (ijatarikka); Tigl Ann 25, 3'-12' (Unqi); Eponymenkanon"
Kullania
P
ijatarlkka
P
Simirra
P
Kummuhu"
T
Dimasqa
T
Samerina"
T
Surru
T
Gubla2
T
Que
T
Gargamis
T
ijamat
T
Sam'alla
T
Gurgum
T
Meliddu
T
Kasku
T
Tabälu
T
Tuna/Atuna
T
Tubana
T
IStunda
T
ijubisna
T
Pilistu
Hauptquellen
Eponymenkanon"
423
TABELLE4.B
#
König! Westfeldzug
Feldzug / Reg.Jahr
Jahr
Hauptziel/ betroffene Orte
Tribut! Annexion
Arwäda"
T
Bit-Ammäna
T
Mä'ab
T
[...]
T
[... ]
T
Isqalüna
T
Jaudu"
T
Udümu
T
[ ... ]
T
[ ... ]
T
ijazzat
T
Hauptquellen
42
11.7
B.p.
733
Dimaäqa/Galiläa'"
Tigl Ann 23; Tigl An. 18; Tigl Ann 24; Eponymenkanon 24. 25
43
11.8
14.p.
732
Dimasqaf/Galiläa)
Eponymenkanon"
Dimasqa
P
Bit-ijumri
T (Hoschea)
Surru (oder 733?)
T(Hiram)
Tabälu/Blt-Purutaä
T (Hulli)27
44
12.1?
1.
726
Samerlnaf/Surru")
45
12.2
3.
724
Samerlnat/Surru")
46
12.3
4.
723
Samerina(/$urru?)
47
12.4
5.
722
Samerina(/$urru?)
Akz.
722
"Eroberung" von Sarrierina
T 2 Kön: 17: 3 28 (Hoschea) 2 Kön 17: 5-6,2 Kön 18: 911; TeS 5,73, i, 27_30 29
SgF Ann., 10-16; SgF Prunk, 23-24; Sg Clh D, iv, 30-36; SgF Zyl, 19
424 #
48
TABELLE4.B
König! Feldzug / Reg.Westfeldzug Jahr 13.1
2.p.
Jahr
720
Hauptziel/ betroffene Orte
Tribut! Annexion
Hauptquellen
SgF Ann, 23-25; SgF Prunk, 25-26 u. 33-36; Iraq 37, 12ff., 17-28; Iraq 7, 86ff., 18-20; Sg Hamat, Rs. 1-16; Sg Wi, 168ff., 8; Sg Wi, 174ff., 51-65
Hamat-"
ijamat
P
Samerina
P
SgF Ann, 16-17; SgF Prunk, 24-25; Sg C1h D, iv, 37-41; SgF Zyl, 19 SgF Ann, 68-71; SgF Prunk, 28-29; SgF Zyl., 22; Sg Clh D, iv, 50-55; Sg Najaf, ii, 17-19
49
13.2
4.p.
718
TabälulSinubtu
50
13.3
5.p.
717
Gargamis
P
SgF Ann, 72-76; SgF Zyl., 26; Sg Clh D, iv, 13-24; Sg Najaf., ii, 20-22; SAAS 8, Ja u.lIb
7.1 1
715
Musku
-
SgF Ann, II9-120 u. 125126; SgF Prunk, 149-151; Sg
50a
C1hD,v,3~0
51
52
13.4
13.5
9.p.32
I I.p.
713
711
Tabälu/Bü-Purutaä"
SgF Ann, 194-204; SgF Prunk, 29-32; SAAS 8, VIcdu. VlIa
ijilakku
P
Blt-Purutas
P
Atuna
V
SAAS 8, VIIa
Meliddu
geteilt"
Sg Ann, 204-212 (,,10." p.); SgF Prunk, 78-81; SAAS 8, VlIe; Sg Clh D, v, 41-75
Til-garirnmu
P
Sg Ann, 213-220 (,,10." p.); SgF Prunk, 82-83; SAAS 8, VIIIb
MeliddulGurgum/ Asdüdu
425
TABELLE4.B
#
König! Westfeldzug
52a
Feldzug / Reg.Jahr
Jahr
Hauptziel/ betroffene Orte
Tribut! Annexion
Hauptquellen
Gurgum
P
Sg Ann, 234-241; SgF Prunk, 83-86; SAAS 8, VIIc-d; Sg Clh D, v, 41-75
Asdüdu
P
Sg Ann, 241-254; SgF Prunk, 90-109; SAAS 8, VIIa, 13
12. p.J5
710
Musku
T(709)
SgF Ann., 385-393; Prunk, 149-151
SgF
53
13.6
14. p.36
708
Kummuhu
P
SgF Ann, 398-411 (,,13." p.); SgF Prunk, 1l2-Il7
54
13.7
14. p.37
708
Jadnana (Jä')
T
SgF Ann, 393-398 (,,13. "p.); SgF Prunk, 145-149; Sg Clh D, vii, 25-44; Sg Wi, 174ff., iv,28-57.
55
13.8
17.p.
705
Tabälu
TCS 5, 76, ii, 6,3R
56
14.1 39
3.g.
701
Sidünu, Pilistu, Jaudu
Chic., ii, 37 - iii, 49; CT 26, H, 58 - iii, 81 (u. Sumer 9, 118ff., ii, 60-iv, 9); Rass., 32-5840
57
14.2
1. Ep.-
Sarnsimurruna
T
Sidünu
T
Arwäda
T
Gubla2
T
Asdüdu
T
Bit-Ammän
T
Jaudu
T
Mä'ab
T
Udümu
T
696
ijilakku
CT 26, iv, 61 - 91 (u. Sumer 9, 118ff., iv, 92-v, 28)41
695
Til-garimrnu
CT 26, v, 1-22 (u. Sumer 9, 118ff., v, 29-52t 2
F. 58
14.3
2. Ep.F.
426
TABELLE4.B
König! Westfeldzug
Feldzug /Reg.Jahr
58a
14.3a
9. g. (?)
690
Araber
Frahm Sanherib, BOr., 53'9" (T62)
59
15.1
2.
679
Gimir (ijubisna)
TCS 5, 125, 9; Borger Ash, Nin A, iii, 43-46; id. Frt A, 18'; id. Mnm B, 23-24; Sumer 12, IOff., ii, 1-4
60
15.2
2.
679
Arzä
TCS 5, 125, 7-8; Borger Ash, Nin A, iii, 39-42; Sumer 12, IOff., i, 57--6343
60a
15.2a
2.?
679?
ijubisna
TCS 5, 125, 9; Borger Ash, Nin A, Hi, 43-46; Sumer 12, 10ff., H, 1-444
61
15.3
4.
677
Sidünu
-
-
5.
676
Kundu, Sissü (/ijiIakku?)
TCS 5, 83, iv, 6-8; TCS 5, 126, 14; Borger Ash, Nin A, iii, 20-38; Sumer 12, 10ff., i, 38-56
62
15.4
?
679?/ 676?/ 675?
ijiIakku
Borger Ash, Nin A, iii, 4755; Sumer 12, 10ff., H, 5-15
63
15.5
6.
675
Meliddu
TCS 5,125, 15
#
47
Jahr
Hauptziel/ betroffene Orte
Tribut! Annexion
X
45
/p
Hauptquellen
TCS 5, 83, iv, 3; TCS 5,126, 12; Borger Ash, Nin A, ii, 65 - iii, 19, Sumer 12, IOff., i, 14-3746
63a
15.5a
7.
674
Ägypten (I. Feld.)
TCS 5, 84, iv, 16
64
15.6
10.
671
Surru/ Ägypten (2. Feld.)
Borger Ash, AsBb E, 7-8; Frt F, 12_1448
64a
15.6a49
12.
669
Ägypten (3. Feld.)
TCS 5, 86, iv, 30-31; TCS 5, 127,28-29
65a
16.0aso
I. g.
667
Ägypten (I. Feld.)
65b
16.0b 53
2.g.
664
Ägypten (2. Feld.)
65
16. I
3. g.
663/2
Surru
T
Arwäda
T
Tabälu
T
X
51
Asb A, i, 52 - H,27 52 Asb A, H,28-4854 Asb A, H,49-94 55
427
TABELLE4.B #
König! Westfeldzug
Feldzug I Reg.Jahr
Jahr
Hauptziell betroffene Orte ijilakku
66
16.2
?
ca. 652
Tribut! Annexion
Hauptquellen
T
(südliche Levante)
Asb A, vii, 107-124; Asb B, viii, 6-11 56
Araberfeldzug
67
16.3
?
ca. 645
Araberfeldzug (Palmyrene)
Asb A, viii, 73 - ix, 24; BIW A 77ff., ii, 50 - iv, 34
67a
16.3a
?
ca. 645
Akkü, USU
Asb A, ix, 115-128; BIWA 77ff., v, 61 -vi, 2
(Araberfeldzug)
Schlüssel: Akz.
=Akzensionsjahr (Jahr 0); Ep.-F. =Eponymen datierter Feldzug; F =Feldzug; g. =assyrische Provinz; T =Tribut; + =
= girru ,,Feldzug"; p. =palu,,Regierungsjahr"; P antiassyrische Koalition. Kodierung für die neuassyrischen Herrscher:
01 = Asäur-dän 11.; 02 = Adad-nöräri 11.; 03 = Tukulti-Ninurta 11.; 04 = Assurnasirpal 11.; 05 = Salmanassar III.; 06 = SamSi-Adad V.; 07 = Adad-nerärl III.; 08 = Salmanassar IV.; 09 =Asäur-dän III.; 10 = Assur-neräri V.; 11 =Tiglatpileser III.; 12 = Salmanassar V.; 13 = Sargon 11.; 14 = Sanherib; 15 = Asarhaddon; 16 = Assurbanipal; 17 =Assur-elel-iläni; 18 =Sin-sar-iskun. Anmerkungen: Durchlaufende Numerierung der Westfeldzüge. Hauptziele der Feldzüge sind fett markiert; in Klammem sekundäre Ziele. Im Laufe des Feldzugs relevante betroffene Orte, die unterworfen werden oder Tribut zahlen, werden nach dem Hauptziel aufgelistet. J Surru, Sidünu, Gubla 2, Mahallatu, Maisu, Kaisu, Arwäda. 4 Die Chronologie der Feldzüge Salmanassars III. richtet sich nach Yamada (2000) 66. 5 1. Koalition (Schlacht bei Lutibu): ijajänu von Sam'alla, Sapalulme von Pattinu, Ahünu von Bit-Adini und Sangara von Gargamis. 2. Koalition (Schlacht bei Alisir): Sapalulme von Pattinu, Ahünu von BitAdini, Sangara von Gargamis, ijajänu von Sam'alla, Kati von Que, Pihirim von Hilakku, Bur-Anate von Jasbuqu und Adänu von Jahänu, 6 Siehe ausführliche Quellenangabe für die jeweiligen Feldzüge in Yamada (2000) 53-59. 7 Annektiert, aber nicht als selbständige Provinz (s. Tab. 4.C). 8 Koalition (Schlacht bei Qarqar): Adda-idri von Dimasqa, Irhulena von ijamat, Ab-abi von Sir'ala, Gubla, Musur, Irqanata, Mattan-Ba'al von Arwäda, Usnü, Adünf-Ba'al von Si'annu, Gindibu' von Arubu, Ba'asa von Bit-Ruhubi, Bit-Ammäna (?). I
2
428
TABELLE4.B
Koalition (Schlacht bei Arne): Adda-idri von Dimasqa, Irhulena von ijamat zusammen mit 12 Königen von der Meeresküste. 10 Koalition: Adda-idrt von Dimasqa, Irhulena von ijamat zusammen mit 12 Königen von der Meeresküste. 11 S. vorherige Fußnote. 12 Dieser Feldzug verlief außerhalb der untersuchten Region. Der Vollständigkeit halber wird er hier nur wegen des Tributs von Meliddu aufgeführt. IJ In RIMA 102.14, 104-107 werden 24 Könige von Tabälu angegeben. 14 Für die Feldzüge Adad-nörärls 111. wird das Ziel nach dem Eponymenkanon und in Klammern nach den Königsinschriften angegeben. 15 Koalition: Sarduri von Urartu, Sulumal von Meliddu, Tarhulari von Gurgum, Kustaspi von Kummuhu und Matl'-il von Arpadda. 16 Weitere Quellen: Tigl Summ 1,20-22; Tigl Summ 3,15'-19'. 17 Weitere Quellen: Tigl Ann 13, 3-9 (Ansiedlung von Deportierten); Tigl Ann 13, 10 - Ann 14, 5 (Tributliste); Tigl Summ 9, 26'-27' (Unqi); Tigl Summ 9, Rs. 1-2 (Hatarikka); s. auch. Tigl Summ 4, 1'-5', Tigl Summ 6, 20-24. Darüber hinaus vgI. mit den Tributlisten Tigl Stele ii B, 5'-14' und Tigl Summ 7, Rs.
9
7'-9'. Es folgen die Tributbringer von 738 nach Tigl Ann 13, 10 - Ann 14,5. Tribut von Menaheme (Menahem) wird auch in 2 Kön, 15: 19-20 erwähnt. 20 Die Annalen sind für diese Kampagne nicht erhalten. In den "Summary Inscriptions" beziehen sich folgende Passagen auf die Ereignisse des Jahres 734: Tigl Summ 4, 8'-15' (Hazzat); Tigl Summ 4, 34'-35' (Einstellung des Idibi'i1u); Tigl Summ 7, Rs. 7'-13' (Tributliste); Tigl Summ 8, 14'-19' (Hazzat); Tigl Summ 8, 20'-21' (Gesandte aus Ägypten?; ev. 733-732); Tigl Summ 8, 22'-23' (Mu'na); Tigl Summ 9, Rs. 13-16 (Hazzat); Tigl Summ 9, Rs. 23-25 (Gesandte aus Ägypten?; ev. 733-732); Tigl Summ 13, 16' (Einstellung des Idibi'ilu). 21 Es folgen die Tributbringer von 734 nach Tigl Summ 7, Rs. 10'-13'. Die in Rs. 7'-9' erwähnten Herrscher sind die Tributbringer von 738, s. Tadmor (1994) 268. 22 Der hier erwähnte Tribut des Jaü-hazi (Ahas) muss nicht identisch sein mit der Sendung von Silber und Gold an Tiglatpileser I1I., um seine Hilfe gegen Dimasqa und Israel zu kaufen (2 Kön 16: 7-8; 2 Chr 28: 16 u. 21). Ob dieser "geschmierte" Hilferuf vor dem Feldzug von 734 oder von 733 stattfand, ist ungewiss, s. Coganffadmor (1988) 191, Tadmor (1994) 277. Dass der Hilferuf nach der Tributleistung stattfand und einer der Auslöser des Feldzugs von 733 war, scheint mir plausibler. 2J Koalition: Rahiänu (Rezin) von Dirnasqa, Paqaha (Pekach) von Bit-Humri, iji-rumu (Hiram) von Surru, Mitinti von Isqalüna. 24 In den "Summary Inscriptions" beziehen sich folgende Passagen auf die Ereignisse des Jahres 733: Tigl Summ 4, 19'-27' (Samsi, Königin der Araber); Tigl Summ 7, Rs. 1'-2' (Samsi); Tigl Summ 8, 24'-27' (Samsi); Tigl Summ 9, 17-33 (Samsi); Tigl Summ 13, 3'-7' (Samsi). Für die Datierung der Unterwerfung von Samsi in das Jahr 733 folge ich Eph'al (1984) 25-27 u. 83 und Tadmor (1994) 235. Für weitere Angaben über den Feldzug vom Jahr 733 siehe nächste Fußnote. 25 Folgende Passagen beziehen sich auf Ereignisse aus dem Jahr 733 oder 732: Tigl Summ 4, 15'-17' (Israel); Tigl Summ 4, 27'-33' (Tribut der Araber); Tigl Summ, 1'-9' (Eroberung einer Stadt in Phönizien, ev. auch 734); Tigl Summ 8, 10'-13' (nicht erhaltene Stadt); Tigl Summ 7, Rs. 3'-6' (Tribut der Araber); Tigl Summ 9, Rs. 5-8 (Surru); Tigl Summ 9, Rs. 9 (Israel); Tigl Summ 9, Rs. 12 (Isqalüna?); Tigl Sunun 9, Rs. 30-31 (Tribut der Araber); Tigl Summ 13, 8'-15' (Tribut der Araber); Tigl Summ 13, 17'-18' (Israel); darüber hinaus 2 Kön 15: 29. 26 Tigl Summ 4,6'-8' (Dimasqa): Tigl Summ 9, Rs. 3-4 (Dimasqa): Tigl Summ 4, 17'-18' (Israel); Tigl Sunun 9, Rs. 10-11 (Israel); darüber hinaus 2 Kön, 16: 9. 27 Hulli wurde nach 732 als König von Tiglatpileser III. eingesetzt; Tigl Summ 7, Rs. 15'; Tigl Summ 9, 18
19 Der
Rs.28. Josephus Ant. 9.14.2,283-287. Ant. 9.14.1, 277-282 (Samerlna), id. 14.2, 283-287 (Surru). 30 Ilu-bi'dl von ijamat zusammen mit Arpadda, Simirra, Dirnasqa und Samerlna. 28
29 Josephus
TABELLE4.B
429
31 Dieser Feldzug wurde vom Statthalter von Que geleitet. J2 Diese Kampagne wurde nicht von Sargon geleitet. 33 In diesem Jahr zog die assyrische Armee auch nach Ellipi, Mada und Karalla, SgF Ann, 165-191. 34 Und in Kammanu eingeliedert. . 35 Dieser Feldzug wurde vom Statthalter von Que geleitet. 36 Dieser Feldzug wurde von Sargons Eunuchen geleitet. 37 Diese militärische Aktion in Zypern wurde von einem Eunuchen geleitet. 38 Sargons H. Tod während des Feldzugs ist im Eponymenkanon belegt, Millard (1994) 48. 39Möglicher, misslungener Feldzug gegen Gurdl, den Kulumäer im Jahr 704 nach Frahm (1997) 84 (aufgrund einer neuen Lesung in Canon 705, B6; s. auch RGTC 7/1,143 s. v. Kulurnmu). 40 Auch DIP 2, 76ff., 17-22; Nebi Yunus, 13-15; ferner 2 Kön 18: 13-19: 37,2 Chr 32: 1-22, Jes 36-37: 37; s. auch Herodot H, 141. 41 DIP 2, 76ff., 24; Nebi Yunus, 17-18. 42 OIP 2, 76ff., 24-25; Nebi Yunus, 19. 43 Borger Ash, AsBb E, 4; Borger Ash, Frt B Vs. 14 u. Rs. 12; Borger Ash, Klch A, 16-17. 44 Borger Ash, AsBb E, 1-2; Borger Ash, Klch A, 18-19. 45 Lieferung von Materialien für den ckal mäsartl Arwäda, Amqarrüna, Asdüdu, Bit Ammäna, Gubla, ijazzat, Isqalüna, Jaudu, Mä'ab, Samsimurruna, Surru, Udürnu (12 Könige von der Meeresküste), sowie Edi'i1, Kitrusi, Kuri, Lidir, Nüria, Pappa I, Qartihadasti, Sillu, Silluwa und Tamesu (10 Könige von Jadnana). 46 Borger Ash, Ass D; Borger Ash, Klch A, 15; Borger Ash, AsBb E, 2-4; Borger Ash, Frt B, Rs. 13; Borger Ash, Frt D; Borger Ash, Mnm B, 25. 47 Beim 1. und 3. Ägyptenfeldzug wurde die Levante durchquert. 48 Diese Quellen beziehen sich auf die Episode mit Surru, Vom ägyptischen Feldzug berichten folgende Quellen: TCS 5, 85, iv, 23-28; TCS 5, 127,25-26; Borger Ash, AsBb E, 7-8; Borger Ash, Borger Ash, Frt F, 15ff.; Borger Ash, Mnm A, Rs. 37-50; Borger Ash, Mnm C, 7ff.; Borger Ash, Nin E, ii, 1-28; Borger Ash, Nin P; Borger Ash, Nin Q. 49 S. Anm. 47. 50 Beim 1. und 2. Ägyptenfeldzug wurde die Levante durchquert. 51 Tribut und militärische Hilfe: Arwäda, Amqarrüna, Asdüdu, Bit Ammän, Gubla, ijazzat, Isqalüna, Jaudu, Mä'ab, Samsimurruna, Surru, Udümu (12 Könige von der Meeresküste), sowie Edi'il, Kitrusi, Kuri, Lidir, Nüria, Pappa I, Qartihadasti, Sillu, Silluwa und Tamesu (10 Könige von Jadnana). 52 Asb B, i, 50 - ii, 17; Asb C, ii, 16 - iii, 37; Asb E, Stücke 7-11, Asb LET, Vs. 6'-72'. 53 s. Anm. 50. 54 Asb B, ii, 18-40; Asb C, iii, 38--67; Asb F, i, 35-55, Asb H, ii, 7'-14'; Asb LET, Rs. 1-11. 55 Asb B, ii, 41-92; Asb C, iii, 68-128; Asb F, i, 56 - H, 9; Asb H, H, 14' -22'; Asb J, Stück 3; Asb LET, Rs. 28-37; Asb IT, 81-84 und 138-140. 56 Diese Quellen beziehen sich auf die Episode in der südlichen Levante; ferner zur Episode in Udümu mit Ammu-Iadin: Asb A, viii, 15-29; Asb B, viii, 39-50; BIWA 77ff., ii, 34 - 44.
430
TABELLE4.C
Tab 4.C: Die westlichen Provinzen des assyrischen Reiches
nA Provinz
Einrieht.
König
Eponym
Name vor der Eroberung
-
Gebiete östlich vom Euphratbogen, darunter BIt-Adini samt seinem Territorium westlich des Euphrats.
AI
Pihat-(Bit-jturtäni ("Provinz des Generals")
856
Sim 111.
I
Arpadda
740
Tigllll.
2
Tu'irnmu [?]2
7401738?
Tigllll.
3
Kullania
738
Tigllll.
684
Unqi / Pattinu
4
ijatarikka
738
Tigllll.
689
Teilgebiet von Uamat
5
Simirra
738
Tigllll.
688,619
Küstengebiete von ijamat
6
Mansuäte
7381732?
Tigllll.
680
Teil von ijamat
7
Subat
732
Tigllll.
683
Supat /(Teil von Dimasqa)
8
Magidü
732
Tigl III.
679
Bit-Humri (nördlicher Teil)
9
Dimasqa / Sa-imerisu
732
Tigllll.
694
Dimasqa / Bit-Hazä-il
10
Qaminu
732
Tigllll.
B
Kär-Sulmänu-asared / Til-
2. Hälfte des 8. Jhs.
Sg?
Barsip 11
Que
738-715
Sim V.lSg 685,655
Que
12
Sam'alla
733-713
Sim V.lSg 681
Sam'alla / Bü-Gabbäri
13
Samerina
720
Sg
690
Bit-Humri (südlicher Teil)
14
"ijamat"l
720
Sg
-
15
Gargamis
7 17?-{j9I
Sg
691,649
16
"ijilakku / Bit-Purutas ,,4
713
Sg
-
ijilakku / Blt-Purutas
17
"Til-garirnmu"s
711
Sg
-
Til-garirnmu
18
Marqasa
711
Sg
Btt-Agüsi
692
-
701,647
682
Tu'irnmu
Teil von Dimasqa Teil der Provinz des Generals (früher Bit-Adini / Til-Barsip)
Restteil von Uamat Gargamis
Gurgum
431
TABELLE4.C
nA Provinz
Einrieht.
König
Eponym
Name vor der Eroberung
20
Kummuhu
708
Sg
-
Kummuhu
20b
Que (Illubru)6
696
Sn
-
Illubru
21
Kär-Assur-ahu-iddina"
677
Ash
-
Sidünu (phönizische Stadt)
21b
Kär-Assur-ahu-iddina (Surru)"
671
Ash
(22)
ijäurIna (Provinz oder Bezirk?)
?
?
650
Teil von Surru (phönizische Stadt)
-
In der Region des Gabal adDufÜZ?Im Gebiet von Hawärin?
Anmerkungen: Durchnumeriert werden nur die Provinzen, die vollständig westlich des Euphrats lagen. Die Einrichtung dieser Provinz zur Zeit Tiglatpilesers III. sowie ihre Existenz sind nicht gesichert. l Kein Gouverneur von 6amat ist als Eponym bezeugt, doch die Einstellung eines Eunuchen als Gouverneur ist explizit in den Inschriften Sargons erwähnt. Das restliche Territorium von 6arnat könnte zu einer Provinz gemacht oder in eine andere Provinz eingegliedert worden sein. 4 Diese Provinz, deren assyrischen Namen wir nicht kennen, ging bereits 711 verloren, Fuchs (1994) 432463. 5 Die Provinz, die Til-garimmu als Zentrum hatte, löste sich vor 695 vom Reich. 6 Illubru wird annektiert und vermutlich der Provinz Que unterstellt. 7 Bezeugt als Provinz in SAA 11,84,4'. Eine 673 eingerichtete Provinz USU gab es contra Liverani (2003) 162 nicht. 8 Nicht die Stadt Surru selbst, sondern Städte in ihrem Territorium werden erobert und wahrscheinlich in die Provinz Kär-Aäsur-ahu-iddina eingegliedert. Dadurch erklärt sich, dass Bel-(ijarrän-)sadu'a als Statthalter von Surru in SAA 9, 9, Rs. 6 (650) aber als Gouverneur von Kär-Assur-ahu-iddina in SAA 11,84,3 genannt wird. I
2
432
TABELLE 5.A
Tab. 5.A: Anzahl der Feldzüge in neuassyrischer Zeit
Feldzüge in die Levante
Feldzüge in andere Regionen
Gesamtzahl der Feldzüge
Assur-dän 11.
-
3
3
Adad-nerärf 11.
-
8
8
Tukulti-Ninurta 11.
-
3
3
Assurnasirpaill.
2
8
10
Salmanassar m.
21
15
36
Samsi-Adad V.
-
9
9
Adad-nerärl m.
6
22
28
Salmanassar N.
3
7
10
3
6
9
-
2
2
Assur-dän
m.
Assur-neräri V. Tiglatpileser Ill,
8
7
15
Sa1manassar V.
4
-
4
Sargon 11.
8
8
16
Sanherib
3
8
11
Asarhaddon
6
6/9
12/15
3
12
15
67
124/127
191/194
Assurbanipal
433
TABELLE5.B
Tab.5.B: Das assyrische "Drei-Stufen-Modell": Einsetzung eines Assyrien ergebenen Herrschers in der Levante (chronologisch geordnet)
"Stufe I"
"Stufe 2"
I
Land/Stadt
VasaH
"Stufe 3"
Provinz"
Marionettenstaat
Datum"
Herrscher 15
Herrscher 2
Verlust'
Pattinu
857 (875--67?)
829
Surri
Säsi
738
Meliddu
853
vor 711
Gunzinänu
Tarhunazi
708 6
Bit-Humri
841
732
Pekach
Hoschea
722
Que
839
831
Kati
Kirri
738-715
Sidünu
838
701
Luli
Tuba'il
-
Sam'aHa
738
um 738
(Usurpator)
Panammü 11.7
733-713
Sam'alla
738
um 733
Bar-räkib"
733-713
Sarru-lü-däri
-
Azi-Ba'al"
-
Hulli
713
711
713
711
711
zw.711-701
Isqalüna
734
701
Arwäda
734
vor 649
Blt-Purutas
zw.732-727
nach 732
Bit-Purutas
zw.732-727
vor 713
Asdüdu
z. Z. Sg?
vor 708
Sidqä
Uassurrne
Hulli Azüri
lO
Ahi-Miti
Ash
677
Anmerkungen: Frühester Beleg von Tributleistung. Die Tabelle ist nach dieser Spalte chronologisch geordnet. Datum der Einrichtung. 3 Datum des Verlustes einer assyrischen Provinz. 4 Datum der Einsetzung des Assyrien freundlichen Herrschers. 5 "Herrscher I" wird durch den Assyrien treuen "Herrscher 2" ersetzt. 6 Als Teil von Kummuhu annektiert. 7 Panammü 11. wurde von Tiglatpileser 111. als König von Sam'alla eingesetzt, KAI 215,7. 8 Bar-räkib wurde von Tiglatpileser 111. als Nachfolger seines Vaters Panammü 11. auf den Thron von Sam'alla gesetzt, KAI 215,19-20; vgl. KAI 216,1-5 u. KAI 217. 9 Als Thronfolger bestätigt. 10 Wiedereinsetzung. J
2
REGISTER
Die Register beziehen sich auf den Text; Tabellen, Karten und Anhänge wurden i. d. R. nicht indiziert. Orts- und Personennamen in den Tabellen, Karten und Anhängen wurden nur dann berücksichtigt, wenn sie nur dort vorkamen.
1. ORTSNAMEN 1.1 Moderne Ortsnamen
Die alphabetische Reihenfolge richtet sich nach Kopp/Röllig (1994) xvii: 1) Die Namen sind nach den Buchstaben des deutschen Alphabets geordnet. 2) Artikel am Anfang der Namen werden nicht berücksichtigt, wohl aber innerhalb eines mehrgliedrigen Namens.
Abü-Saläblh 59
Ägypten (s. auch Musur) 76, 110402 , 132498, 167782 , 175, 176, 177, 179, 1883 , 18913, 217, 228, 230, 235, 237 277, 238,241,246,247,258,260, 261 4 16 , 268, 269, 273, 284 36, 298 'Akkar-Ebene 3599 'Akko 181, 181870,288 Ala Daglan 80 Aleppo 42,47 168 , 123, 1718 11, 180,181,225 Amanus-Gebirge (s. auch Hamänu) 4,21,22,23,27,29, 30,3065,39, 74, 76, 77 140 , 81, 82,82 165, 84, 197,293
Amik Gölü 74, 74 121 Anavarza 256 Anatolien 10,22,27,2746,40, 43,54,70,107377,236 Antakya 74, 160,21099 Antilibanon 39, 78, 79 Arslantas 312 Asdod 170805 Äthiopien 36 104 Ayyelet ha-Sahar 285 Ba'alabakk (Baalbek) 1.1 al-Bäb 180 Bahrein 36 103 , 54 Balawat 196 BalIb 21 10
Karte
436
REGISTER
al-Bäsiri 268 Bavian 29393 Beer-Sheba 100340 Ben Semen 412 Tab. 3L Beqa'-Ebene 39, 181, 224, 225 Bet-Guvrin 288,289,28968 Birecik 75124 Bolkar Daglan 78, 80
Gabal al-Hass Karte 3.1 Gabal 'Ä~i' Karte 4.11 Gabal Ansariya 78, 79, 193, 211 Gabal as-~aib 78 Gabal aS-Sarqi 78 Gabal az-Saqif 78, 79 Gabal az-Zäwiya 78, 87213 Gabal Hamrin 84201 Gabal Mahül 84201
Ceyhan Nehri 73
Gabal Ma'Iülä 80 Gabal Qusair 78 Gabal Saib Sabbü 78 Gabal Sarkiyat an-Nabk Karte
Damaskus (s. auch Dimasqa) 79,80,83, 181, 181~0 Der 'AHa 29179 Diyarbaktr 21 10 Dümat al-Gandal 252353 Egriköy 288 Eilat 181 Eläzig 237273 Euphrat 1, 2, 19, 20, 21, 22, 34, 35, 36, 39, 47168, 58, 64, 65, 72, 73113, 74, 75, 75124, 75127, 75129, 76, 78, 79, 80, 86209, 125, 129, 132, 142581, 147, 154699, 159, 178, 178865, 180, 180869, 181, 191, 192, 193,194,195,196,205,209, 237273,283 32,288,296
Failaka 35104 Ferhath 168786, 171 810 al-Gäb 73 113,288 Gabal ad-Durüz 78 Gabal al-'Arab 220 Gabal al-Aqra' 29, 39, 71, 78, 81, 81160, 84200, 136
3.1
Gabbül 42 Gaba 127 Garäbulus 179, 288 Gaza 73, 157712,252355 Gaziantep 49 182,81, 19753,288 Gazira 12, 946,47 168, 50, 63, 66,69,78,192,302 Gibäl Lubnän al-Garbiya 78 Gibäl Lubnän al-Sarkiya Karte 3.1 Gisr aS-Sugm 74, 174 Göksu Cayi 72 Gözlükule 288 Gubail 127 tläbür 21 10, 38, 100, 127469, 154,192,241 Halhala 268 Hamäh 37111,102358, 181,207, 224 Har ha-Karmel 39, 72, 78, 79, 222 Harnup Dagi 78 Hawärm 225202
ORTSNAMEN
437
I:Iirns Karte 1.1, 1.1a, 1.1b Hirbat al-Gudaida 249 Hirbat aä-Seg Madkür 249 Hirbat Küsiya 288 ijirbat TaU al-Baidä' 249 Horns s. Hirns Hursabäd 239288
al-Lagä 78, 159,268 Lärnaka 7093,79,242 Latakya 69, 73, 193, 195 Libanon-Gebirge (s. auch Labnäna) 23, 25, 6566 , 66, 67, 68, 79, 82, 82165, 84, 193, 211
Indus-Tal 36 104 Irak 127469 Irbid 184892 Irbn 49 182 Iskenderun (Golf) 39 Israel (Staat) 100, 100340
Maden Daglan 81,81 159 Malatya 237273 Malatya Daglan 78, 81 Maltai 29393 Manbig 180, 180869, 19021 Maras 12, 44, 160, 170800 Maskana 46, 50, 179865 Masyäf 207, 224 Mersin 256 Mittelmeer 20, 35, 36, 54, 56, 57, 65, 66-72, 66, 67, 6773 , 6774, 68, 69, 6984, 6985, 70, 71, 72, 73, 85, 85202, 106373, 106374, 115, 122, 124, 140559, 160,169,192,193,105,205, 303
Jerusalern 17,73115,85205 Jezreel-Ebene 181 Jordan 39,39 126, 73,223 183 Kämid al-Lauz Karte 1.1 Karabur 171 Karasu 72, 74, 76 Karmel s. Har ha-Karmel Kartal Dagi 81,81 159 Kayseri 288, 289 Kaysün Karte 1.1 Kazanh 256 Kenk Bogazi 78 Kiliz 49 KIZd Irk 74 Kizihrmak 237273 Kizkapanh 170800 Konya-Ebene 237273 Korea 298 Kozan 256 Kreta 54 Kurdistan 127469 Kurt Dagl 75 131,76,78
Nal;tal Besor 157712 Na1}.al Gerär 73, 252355 Nal;tal Guvrin 28968 Nahr al-Abyad 72,73\13 Nahr al-'Afrin 72, 74, 74 121 Nahr al-Fuwär 74 Nahr al-Kabir 73, 85203 Nahr al-Kabir al-Ganübi 73 Nahr al-Kalb 259 Nahr al-Li!äni 72, 73 Nahr al-Särüt 73 Nahr al-Yarmük 39126, 73 Nahr as-Sägür 72, 180869 Nahr az-Zarqä' 73
438
REGISTER
Negev 6669, 100340 Nordsyrien 27, 29, 31, 34 97, 36, 36 104, 38,41 127, 49 182, 50, 66 69 , 76, 81, 107377 , 143583 , 160,167,293 Nur Daglan 76, 78, 221, 293 Oberer Zab 65 Oman 36 104, 54 Orontes 29, 72, 73, 73 113, 74, 74 121 , 76, 76 136, 77, 102358, 170802 , 193, 197,21099 Ostjordanland 39, 73, 73"4, 100, 107377, 132, 181, 184, 223,246,249,301 Palmyrene 86207, 105, 265, 266 Pazarcik Karte 3.7 Persischer Golf 5456,68,69, 69 84, 69 85 Polen 298 Qaqun 412 Tab. 3L Qasr Simämük 49 182 Ramat Ra1}.el 285 Ra's al-Basit 283 30
Ra's an-Näqüra s. Ros haNiqra' Ra' s Karmi1 79 Rasm et-Tanjara 288 ar-Rastan 37 1 " Rom 286 Ros ha-Niqra' 72, 78, 79 ar-Rüg 73 113 ar-Ruwäd 69 Sa'äre 267
Sabastiya 288 Sakcagöz 75 lJl Samandag 160 Scharon-Ebene 181 as-Seg Zuwed 284 36 , 285 Seyhan Nehri 73 Sfire 41, 42, 44, 45, 46, 47, 1884 Sinai 1, 2, 19 , 39, 71, 86 207, 105 Sizilien 306 135 Spanien 278 17,287,291 78 Südgin 42 as-Suhna 267 Su1tantepe 20, 192 Syrien (s. auch Nordsyrien) 12, 8,9, 10, 13,31,283,285~ Tadmur 267 Tahtah Daglan 78, 80, 200 TaU Abü Sa1ama 284 36 TaU Ahmar 179, 288 TaU al-Faramä 25t3 46 TaU al-Misrifa 181 TaU a1-Rima1;J. 36 TaU 'Arquni 183883 TaU ar-Ruqös 28436 TaU 'Aääme 170 802 TaU as-Sälihiya 412 Tab. 3L TaU 'Azäz 74 TaU Bär Ilyäs 183883 TaU Batnän 180, 180869 TaU Bäzi 179865 TaU Der Zinün 183883 TaU Fahariya 43, 46 TaUJ:ladidi 179865 TaU ija1af 12 , 155699 TaUJ:lizzin 183883 TaU Kösan 157712,288
ORTSNAMEN
TaU Munbäqa 179865 TaU Qarqür 87213 TaU Rifat 48 TaU Sandahanna 249 TaU Se\}Hammad 124 TaU Si'üb Fawqänl 17,288 TaU Ta'am 225 206 TaU Tayinat 74 Taurus-Gebirge 39, 57, 78, 236,242 Tawwämi 225 206 a!-Tayyiba 267 Tel Aviv 289 68 Tel Burnat 19868 Tel Dan 19959 Tel Dor 285 Tel Gamma 157712 , 252 355 , 285,294 Tel Gezer 157712 , 285, 288, Tel ijadid 157712,288,28969 Tel Haror 252 355 Tel Kinrot 291 79 Tel Lakis 248, 249 Tel Megido 285 Tel Miqne 285, 300 119 Tel Sera' 285 Tel Zafit 249 Tel Zekarya 248 Tiberias-See 73, 181 Tigris 20, 21 10, 62, 76 Tinnil-Tepe 256 Totes Meer 73, 73 115, 223 184 Tripolis 69,73, 193 Tür 'AbdIn 21,45, 155 Turlu Höyük 412 Tab. 3L
439
Ukraine 298 al- 'Ulyäniya 267 Umm ed-Dabbar 223 184 Umm Sirsug 412 Tab. 3L Urfa 192 Unnia-See 56 Van-See 56 Vereignigte Staaten 271, 272, 280 21, 298, 306 135 Vietnam 298 WädI al-ijasa 73 116 WädI l'Mügib 73 116 WädI az-Zarqä' 39 126 WädI Gazza 73,28436 WädI l'Arls 2, 39, 72, 74, 76, 178,28436 WädI Sirhän 252 353,267449 Wingate Institute 289 68 Yabrüd-Pass 80 Yecil Hisar 288 Yel Baba 48,48 178 Zagros-Gebirge 22, 35 104 , 57, 77 141, 127469, 140559 , 155, 201,226,303 Zägö-'Amadiye-Ebene 155 az-Zib 249 336 Zincirli 75 131, 170, 260, 288, 293 Zypern (s. auch Jadnana) 54, 56, 69, 69 89 , 79.105, 110, 132, 164, 168786 , 169, 1883 , 242, 245, 254, 259 399 , 283
440
REGISTER
1.2. Neuassyrische Ortsnamen
Schlüssel: [B] Berg [F] Fluss [M] Meer a[...] [F] 75 113 Abarnani 87211, 98 Abil[...] 119425,126457,159 Abitikna 29,36 Adä 87211 Adana 79 Adennu s. Atinnu Adian 6353 Adummatu 252353, 265434 Ahlamü 38120 Ahtä 126456, 176 Akkü 90,99, 114, 126457, 149, 177, 222178 , 246, 263, 264, 268,292 Akzibu 99, 117, 126467, 246, 249336 Al[... ] 321 Alisir 195 Allabria 157 ÄI-Meze 125451 ÄI-Nagal Musur 125451, 178 Allmus 74 Alligu 89, 113413, 118, 122432, 123, 124, 124443, 156, 166, 174,28226,284 Altaqü 126456,246,250 Ammän(a) 126459, 28227
Ammanäna [B] 78, 82, 112, 1264~, 139, 141, 161 Ammon s. Bit-Ammän
Ammun [B]
2856, 78, 81,
1264~
Ampa 99335 , 158718 Amqarrüna 31,32,95, 110397, 110400, 110402, 116, 118, 126466, 132, 135, 172, 235, 2352~, 235267, 245, 246, 247, 250, 251, 251346, 256, 269, 285,308 19 Amurrü 19,20,2536, 26,2849, 29, 2958, 2960, 2961, 31, 34, 3498, 35, 3599, 35104, 36104, 37,39,67, 71107, 105, 106375, 131490, 190,205,20683,207 Ana-Aäsur-uter-asbat 37, 119, 122432, 123, 124, 124443, 28226 Anduarsalia 94,97, 175,240 Anlama[...] 119425, 158714 Anmurru 94,97, 175,240 Apparäzu 91 Tab 3.2 Appari 125453 Apparu 100, 125453 Apqu 126456 Apre [F] 72, 74, 74 118 Arä 126464, 158717, 161 Arantu [F] 72, 74, 76, 113413, 116 Arbail 49182,154694, 183892 Ardä 158714 Arganä 86,87211,87213, 126458, 148634, 150651 Argite 126467, 182, 183, 183883, 265, 266 Ari[...] 1 158716, 174827 Ariauate 6356 Aribua 74, 122433, 126458, 155, 173, 173827, 174, 174827, 193, 286
441
ORTSNAMEN
Arime 28
Arnö 97, 126457 Arpadda 28, 33, 34, 41, 42, 43,45,46,47,48,49,50,76, 76136, 101346, 105364, 110, 110395, 110398, 110404, 111410, 123439, 126457 , 128, 132503, 133503, 151 669, 154, 158716, 160, 162, 163757, 180, 188, 1883, 1884, 1886, 207, 208, 210, 21099, 211, 212, 212106, 213, 214, 215, 216, 216124, 221, 221165, 221166, 225, 226, 228, 229, 233, 234, 234261, 235, 236, 282, 29076, 294 Arqä 110397 , 110401, 118423 , 467, 126 135, 158717 Artulu 88 Tab. 3.1, 104 Tab. 3.6 Arubu (s. auch Araber) 24,26, 27, 138529 , 144, 150651, 167782 Aroma 126456,219150 Arumu (s. auch Arime, Aramäer) 38,214 120 Arwäda 24, 2536, 32, 3256, 35,
67, 69, 6991, 7093, 86206, 110399, 110401, 111 409, 131490, 135, 136513, 140559, 144598, 145605, 153, 153683, 177, 193, 19339, 207, 210, 217, 220161, 246,249,256,259,262,263, 269 Arzä 110397 , 110402, 126458 , 151, 160736, 178, 252, 253, 253360 Asdüdimmu 126456, 153,241 Asdüdu 30, 32, 35, 71, 89, 109394, 11 0397 , 110402, 118, 131 490, 132, 134506, 148634, 150650, 151 669, 152675, 153,
157, 165, 171, 172, 177846, 184, 216136, 239288, 241, 241298, 241301, 241302, 244, 246, 247, 249, 250, 250342, 250343,251,251346,256,269, 28973 Astartu 125455 Assur 80, 81201, 87, 141, 581, 142 152, 19856, 235,239, 261,301 Asbat-lakünu 113413 , 122430 , 432 122 , 123, 124443, 28226 Asgani 158717, 161 Assa 2111, 132497 Aäsur s. Assur Asäur-iqläa 164759 Astammaku 87, 97, 118 Atalur [B] 76, 77 142, 78, 82,
83,169, 170 Atinnu 87211, 117, 148634, 651,161 150 Atuna 26, 27, 37, 40, 108392 , 108393, 116422, 118, 171,237, 238283,239 Azalla 1 2110, 6669, 113413 , 421, 115 118, 127469, 192, 194, 267,268 Azalla 2 127469 Azaqä 126456, 248 Azarilu 265, 267 Azmu 126465, 159720 Azuru 95, 126467, 246, 250 Ba[...] 257 Ba'ali 126460, 206 Ba'ali-ra'asi [B] 71, 78, 79,
82, 126460
28, 2856, 2, 1 4 1 77 78, 81, 81 60, 84200,
Ba'ali-sapüna [B]
442
REGISTER
126460, 138 Bäbili s. Babyion Babyion 5827, 6353, 134509,
242,251,264 86207, 105, 107376 , 469 127 Badäni 2 127469 Ba'il-gazara 126460, 235, 235267 Bäla 29,36 Banajabarqa 95, 126459 , 246, 250 Bäzu 6039 Birgi' 99335, 126457, 158718 Bir'ü 99335, 126457, 158718 Bit-Adini 1 612, 921, 926, 21, 22,23,26,37,39,44,46,47, 48, 75, 79, 83, 86209, 89, 96, 98334, 104364, 122, 123, 124, 125, 125451, 126459, 127469, 128, 129, 132, 139, 145, 146, 147, 148634, 150, 152, 153, 155,157,159,166, 171,192, 194, 195, 19546, 201, 214, 282,284,286,288 BIt-Adini 2 127469 Bit-Agüsi 8 17, 921, 926, 1032 , 21,22,34,36,28,37,39,41, 97, 101, 104364, 105364, 116422 , 122, 126459 , 128, 128472 , 143, 145, 145604, 147, 158, 163757 , 171 811 , 174, 174827, 193, 198, 201, 206, 207, 208, 213, 2142°, 221165, 221166, 223189, 225, 225206, 226,282 Blt-Ammän 24, 25, 32, 3286, 35, 39, 39126, 107384, 107387, 108388, 126459 , 131 49°, 132, Badäni 1
135, 136513, 217, 234262, 246, 249, 256, 265, 266, 266438, 26644°, 266441, 269, 298, 300119 Bit-Bahiani 926, 2110, 155699, 192, 193 Blt-Daganna 95, 126460, 241, 246,250 Bit-Gabbäri 817, 22, 39, 101, 107379 , 113413 , 126459, 128, 136516, 137, 137526, 140, 145604, 153, 153683, 196, 20371 Bit-Gisimeja 99335, 126459, 718 158 BIt-ijazä-il 39, 39 126, 101, 38 104363, 107 °, 122, 126459, 128, 161, 161 746, 163757 , 161746,180,223185 Bit-ijumri 101, 101352, 114, 459 126 , 128, 198, 205, 207, 210, 216, 218, 223181, 226, 228223,292 Bitirume 99335, 126464, 158718 BIt-JabIri 242 Bit-Jakin 2110 Bft-kurussä 107379 , 126459 Bit-Pa'alla 101, 10738°, 125448, 128 Blt-Purutas 30, 40, 102359, 105, 10738°, 113413, 125448, 150, 152674, 156, 157, 166 Bit-Ruhubi 24, 39, 103362 , 107379 , 126459, 1902°, 23225°, 237274, 238, 241, 241, 244, 250343, 269, 284, 286, 292, 298 Bft-Sangibüti 157 Bit-Supuri 99335, 126458, 158717
443
ORTSNAMEN·
Bit-Unqiäja 19014 Bit-Zamäni 926,21, 127469 Bit-zitti 90,99, 126458, 246 Borsippa 6353 Bumame 161 Bür-mar'Ina 17, 126456, 19753,
288 Butämu 159723 , 159723
Du'ru (Dor)
1243, 3392, 6249,
222,222 178
Düru 3392, 151669, 177 19, 32, 32 88, 3389, 9 7, 34, 34 39, 105, 106375, 4 56,283 126 Edi'il 32, II 0397, 1l0403, 118,
Eber-näri
256 Dabigu 22, 90, 117 Dalaimme 99335 , 126456, 158718 Däna 316 Dana[...] 321 Danabu 5, 6 12, 1l0397, 1l0408,
Edom s. Udümu EI[...] I 161 Elam s. Elamtu Elamtu 157, 262416, 264, 267,
116, 126465 Dilmun 35104,54,55,51 12,56 Dimasqa 921,926, 1032, 17,23, 24,25,26,27,29,36,37,39, 39126, 87, 89, 104363, 105364, 110398, 110404, 114415, 116, 166422 , 117, 122, 132503, 133503, 136, 136518, 136519, 136521 , 142, 146, 147, 148634, 149645, 153, 157, 159, 161 746, 180, 183884, 190, 19024, 197, 19755, 198, 19856, 199, 200, 203, 207, 20785, 209, 20993, 210, 211, 212, 212106, 213, 214, 216, 218, 218142, 220, 220156, 221, 222, 223184, 224, 225204, 226, 228, 229, 230237 , 232, 233, 234, 235, 236, 238282, 265, 266, 267, 267447, 268,282,282 27,28650,301 Dinanu 126463, 158716 Dummutu 117, 126462, 159720 Dür-Katlimmu 29494 Dür-Sarruken 81, 138531, 559,156,249339 140
Elikudurini [B]
268,286
2856, 78-79, 9, 1 5 81, 81 138 Ellibir 97, 175, 240 EI(l)ipi 21 10, 159725, 164759 , 165,238,238283,244,249339 Ellisu 176 Ellitarbi 158717, 161 Elumu 28857 Enzikarme 100, 126456 Gabbutunu 126456,235,241 Gal'adi 39 126, 126466, 159,222,
223,223 185,226 Gallabu 126463, 159719 Gambülu 1 126456, 127469, 718 759 158 , 164 Gambülu 2 99335, 127469 Gargamis 1032,20,21,22,23, 26,27,28,30,31,37,39,47, 65, 75, 78, 101346, 102, 102358, 104, 109, 110, 110399, II 0404, II 4415, II 6, 119, 125449, 131, 132, 132503, 136, 136516, 137, 137526, 141, 142, 145, 146, 146615, 147, 148637 ,
444
REGISTER
149, 149648 , 150, 150652 , 152, 15267 4, 153, 15368 1, 156, 156706 , 157, 158, 165, 170803 , 171,179,193,194,195,198, 201371 , 214, 236271 , 237, 23828°, 244, 282, 286, 288, 28857 , 292, 29394, 29494 Gazru (Gezer) 126456 , 218, 69 285, 288, 289 Gi' 99335 , 158718 Gidara 38 Gidir(a) 108391 , 126457 Gilzau 118423 , 119 Girr.mllr 253,254,257,263 Gimtu 114, 126457 , 153, 241, 249 Girä 107377 Gu[...] 108391 , 110396 Gubla 1 79, 127, 158717 Gubla 2 (Byblos) 24,25 36,26, 27, 32, 35, 70, 108393 , 110396 , 114, 115, 126456 , 127, 13149°, 135, 140559 , 144598 , 145605 , 177, 2037°, 216, 246, 249, 256,269 Gurgum 817, 103 3, 21, 22, 26, 27, 30, 37, 39, 44, 97, 101, 101349 , 102, 107386 , 116422, 128, 145604 , 146, 14964 8, 152674, 153, 138, 159, 160, 163757, 196, 19753 , 198,203, 2037 1, 208, 213, 214, 225206 , 244 Gutium 26,35 104,36 104 Gutu s. Gutium Guzäna 155699 , 179 ijablJu 21 Hadatete 126466
Hadattä 126466,267,267447 Hadattu 11542 1, 125, 159 ijadina [F] 72, 75 129 Hajapä 237277 ijalalJbi 127468 ijalalJbu 127468 , 155 Halaba s. Halman ijallinis 159719 Halman 1 25, 26, 2639 , 119, 123, 12646 1, 127469 , 180 Halman 2 127 ijalpi 105, 107382 , 161 ijamä[...] 1587 16 ijamänu 1 [B] (s. auch Amanus-Gebirge) 23, 76,78,82, 83, 115, 117, 127469 , 140, 193,199,211,293 Hamänu 2 127469 , 141 Hamat 92 1, 926 , 1032 , 24, 25, 26,27,2744,2746,30,31,32, 3284, 3288 , 37, 38, 39, 42, 44, 45, 50, 6353 , 6354, 71, 76, 76 136, 79, 87, 95, 97, 102, 102318 , 105, 107385 , 107386 , 116422 , 118, 126457 , 149, 149639 , 14964 5 , 155, 156, 158, 160, 168, 174827 , 180, 182, 183, 197, 199, 19958 , 207, 208, 209, 210, 21099 , 211, 211103, 216, 216 127 , 223, 225, 225204 , 226, 229, 233, 234, 234257 , 234262 , 235, 235268 , 236, 238282 , 244, 282, 286 Hamurga [B] 78, 83 Hananä 126466 Hanigalbat 21 10, 25, 38 ijarge 126467 , 162, 224, 265, 266 ijari~u 126456
ORTSNAMEN
Harränu 3392, 127469, 179,266 Harrua 115421,159721,237 ijasu([...]) 1 [B] 77142, 78, 425,126466,161 119 Hasuatti 1 [B] 77142, 78, 127469 Hasuatti 2 127469 ijatarikka 3497 , 43, 44, 45, 50, 95, 110397, 110404, 116, 117, 132503, 133503, 158717, 160, 161, 168, 208, 211, 211103, 212,212 106,215,215 123,216, 216 125, 216127, 218, 221, 221166, 221167, 221168, 224, 226, 234, 234262, 282 Hataürra 158714, 158715 ijatti 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 2849, 29, 2958, 2959, 2960, 2961, 30, 3063, 33, 35, 35104, 36, 36104, 37, 39, 71, 105, 106375 , 111411 , 114415 , 115, 115421, 118, 124, 138, 139547, 150, 151 669, 157, 159, 191, 198, 201 m, 202, 294, 205, 206, 20683, 207, 209,214120,245314, 293 Hauräni 126457, 158716 ijauranu [B] 126457, 199,220, 225 Häurtna 1 (in der Palmyrene) 126457,127 469, 225, 265, 266, 266438,266442 ijäurina 2 (in Harränu) 126457, 127469,225 ijazazu 74, 95305, 126466, 6, 71 158 159723, 193,206,207 Hazzat 11 0397, 11 0402, 110400, 115421, 116, 118, 126466, 132, 132502, 136514, 143, 146, 148638, 150650, 152675, 169788,
445
172, 175, 175835, 176, 178, 182, 183883, 217, 235, 247, 250,251,251346,252358,263, 254366, 254367, 256, 269, 28972, 28973 ijesa 125455 , 190, 19022 iji[ ... ] 317 ijilakku 1035, 23, 26, 30, 31, 34, 40, 94300, 94301, 98, 102359, 107387, 108389, 117, 148650, 153, 153683, 157, 158, 161, 166, 167, 168786, 172, 172817, 172818, 1902°, 195, 231241, 238, 238284, 239, 239286,240,244,250343,251, 253, 253366, 260, 261, 262, 269,284,286,292,298 ijildüa 99335, 126458 , 136, 158716 ijinatuna 126466,219150 Hiratäqasäja 126457,265, 267 ijubisna s. Hubusnu Hubusnu 26, 27, 37, 40, 102, 102358, 105, 107386, 117, 161 754, 253 Hukkuruna [B] 78, 82, 84, 42 46 7, 115 1, 126 159,268 Hulbünu 77 142, 110397, 126456 ijulbuliti 126464, 159,268 ijurarina 6669, 126456, 267 Hurmu 158714 ijurri [B] 79, 126460 Huzarra 126458 , 158715 Huzäza 126466 ijuzirina 20, 21, 192 Ibädidi 237277 Illabani 107380 Illubru 89242, 94301, 167, 190,
446
REGISTER
19020,251,29035 Immirina 132497, 147 Immiu 119, 126456 Ingirä 94301,251 Inimme 99335 , 126456 Irgillu 125455 , 158715 , 158718 Irqanata s. Arqä Isamme' 86207, 107376, 126467 Isana 49 182 Isihimme 99335 , 126456, 158718 Isin 6353 Isqalüna 31, 32, 34, 110397, 402, 110 116422, 126467, 13651\ 675, 152 153,217 135,218,219, 245,246,250,251,256,259, 269,28973 Israel s. Sir'a1a Istiaru 321 Istunda 26,27,37,40, 108392 Ja[...] I 91 Tab 3.2, 317 Ja' 55, 70, 105, 107380, 126456, 146,162,242,261 Ja'aturi [B] 78,83, 126467 Jabrüdu 125455,265,266 Jadnana (s. auch Zypern) 29, 2960, 31, 32, 33, 40, 54, 55, 56, 69, 70, 86206, 105, 107382, 118, 132, 136, 143, 146, 162, 242,244,256,259399,261 Jahänu I 21, 22, 101, 107382, 118, 126466, 127469, 128 Jahänu 2 127469, 193, 195 Jaman 56, 70, 86207, 106, 37 6 107 Jappü 95, 115421, 126456, 222, 250342 Jaraqu [B] 78,83,126466, 161 Jarki 126466
Jasbuqu 23,40 127, 105, 107376, 126467, 195 Jasubu 157 Jatabi 126466, 158717, 161 Jatbite 126466,219150 Jaudu 3,4, 5, 31, 32, 33, 39, 98, 107387 , 108388 , 125455 , 131490, 132, 136513 , 13651\ 140, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 149, 149639, 151, 158, 172,215 123,217,218,218 142, 219 144, 222 173, 228225, 235268, 241, 245, 245315, 246, 247, 247323, 24732\ 247 326, 248, 250, 251346, 256, 264, 269, 289,28969,29179,298 Jauna 321 Jausa]...] 107380 Jerusa1em s. Ursalimmu Juda s. Jaudu Ka[...] 158716 Kadamu 321 Kaisu 25 36, 108391, 126464, 140559, 144598, 145605,20370 Kaldu (s. auch Chaldäer) 30, 293 Kalhu 21, 27, 36, 38, 6148, 74 12\ 132, 141, 142, 142581 , 155, 155700, 184892, 200, 214 116,242,293 Kalzi 49182 Kammanu 81160, 101, 101356, 107382, 128, 138, 145, 174, 239, 239288, 240291, 240 296 Kap[...] 158716 Kapar-Lahö-il 98334, 108391, 110396, 125, 159 Kapar-Sugä 98 334 , 108391,
ORTSNAMEN
110396, 125, 125455, 159 Kaprabi 96,98 324 , 126456, 155, 192, 19235 Kapridargilä 98334, 110396, 6, 45 126 159 Kär-Adad 1 122433, 125449, 469, 827 127 173 Kär-Adad 2 127469 Kär-Adad 3 127469 Karalla 157,238,238283,243
Kär-Assur-ahu-iddina 31, 99, 114, 122, 123, 125449, 157, 158, 166, 173, 255, 255373, 256,259,261,282,284,300 Kär-Sulmänu-aäared 12243°, 432 122 , 123, 124, 128, 195, 295,28226 Kasku 26,27,40 127,43,43 145, 46, 48, 49, 50, 97, 107387, 175,206,216,240,242,244, 298 Kasijari [B] 21 Kaspüna 71,126461,161,167778 Kiaka 94,97, 175,240 Kilme 99335, 125455, 158718 Kimmerer s. Gimir Kiski 46, 206 Kissik 43,43147,6353 Kisuatni 87211, 97 Kistan 105, 10738°, 161 Kitqa* 44,45 Kitrusi 32, 110397, 110403,256 Ku[ ...] 318 Kullania 28, 6357, 101346,
104364, 110398, 110404, 118, 125455, 128, 132503, 133503, 150, 160, 19524, 215, 216124, 221, 221165, 221166, 221 167, 224197,226,256,282
447
Kulmadara 158714 Kulummu 107377 , 158714,243 Kummuhu 8 17, 1032 , 22, 26,
27, 28, 29, 30, 37, 39, 47, 6353, 6354, 95, 102, 102356, 102358, 105, 107386, 115421, 131 49°, 131494, 132, 136516, 137, 137526, 140, 142, 143, 14359°, 144, 146615 , 147, 148634, 148639, 149647, 14965°, 152675, 155, 157, 160, 161, 162, 162751, 165, 172, 190, 196,198,203,205,210,213, 214,215,240,242,243,257, 261,298 Kundu 110397, 110408, 253366, 256,261 Kunulua 74, 89, 104364, 128, 128479, 169, 193 KUR(-x-x) 316 Kurbail 49182 Kuri 110397, 110403, 125455, 256 KUR'ua 119425 Kurussä 126465,142 Kusu 260 Kuzzurak 107377 Laban 126466,178,179
Labä'u 125455,223184 Labnäna [B] (s. auch LibanonGebirge) 23,39, 78, 82,83,
126456, 140, 141, 170, 176, 177, 193 Lakisu 247,247323,249,291 79 La'la'tu 126466 Lallar [B] 77 142, 78, 82, 83, 125455, 170 Lalluknu 29, 36 Lamena [B] 79, 80, 82, 84,
448
REGISTER
119 Lammun [B] 2856, 79, 81, 1 5 9,138 81 Lapsitania 158714 Läqö 9 26 Laribda 100, 267 Laris'u [B] 2856, 79,81,81 159,
138
Laruba 1 127469 Laruba 2 127469 Lidir 32, 110397, 110403,256 Llt-Aäsur 122430, 122432, 123,
28226 Luddi 5670 Luhsu 94,97,175,240 Luhuti 23, 25, 39, 42, 43, 105, 107380, 117, 149646, 173, 193 Luqase 184892 Lusanda 87211, 97 Lutibu 75, 195
Mä'ab 32, 35, 39126, 40, 387 107 , 108388, 117, 131490, 132, 136514, 217, 241, 246, 256, 283, 265, 266440, 266441, 268,269,298 Ma'arabä 126456 Ma'arubbu 255 Mäda (Medien) 127469, 155, 167783,228,238,269 Magidü 119, 126467, 132503, 5 03, 133 177,222,223 183,224, 224193, 226, 232, 236, 282, 285,286,301 Mahallatu 2536, 108391, 126466, 14OS59, 144598, 145605,20370 Maballiba 90, 99, 99335, 467,246 126 Maisu 2536, 126465, 140559,
144598, 145605 Makan 35104, 36 104, 54 Malabu 1 87, 110397, 110408, 126461, 127469 Malabu 2 127469 Malhina 2110 Mama 170 797 Manhabbi 100 Manna s. Mannäja Mannäja 29, 36, 127469, 157,
167784, 18912, 262416 Mannu-dän-ili 122431, 123, Mansuäte 109394, 110397, 404, 110 116, 116422, 119, 7, 46 126 132503, 16t746, 207, 5, 8 207 209, 215121, 222, 223, 224, 224 193, 224194, 224197, 226,234,282 Marinä 126457, 159724 Mariri 2110 Mari-Til-uari 159 Marqanä 100 Marqasa 30, 110395, 110397, 404, 110 114416, 116, 125455, 635,240,241,241 298,244 148 Marratu elitu [M] 6880,6985 Marratu sa Bit-Jakin 6879, 6985 Marratu saplitu 6879,6985 Marsimani 287277 Ma'rubbu 126456, 173, 255 Marum 126456,219150 Mät-Aäsur 155,156, 164,301 Matijätu 2537 Mät-masseni 6458 Mät-räb-saqö 6458 Mät-nägir-ekalli 6353, 6354, 58 64 Medien s. Mäda Meliddu 1033, 21, 22,23,26,
ORTSNAMEN
27, 29, 30, 34, 37, 40, 43 145 , 97, 101, 101 356 , 102, 102358, 107386 , 118, 128, 136, 145604, 15, 152675 , 174, 200, 210, 203, 208, 210, 213, 236271, 237274 , 239, 240, 24029 1, 240292,241,241 298,242,244, 252, 254, 256, 258, 258392 , 260,261,298 Meluhha 35104,36 104 Mesri 25 Metuna 126465 Moab s. Mä'ab Mudru[(...)] 126456 , 158714 Muli [B] 78, 80, 82, 83, 529,139539 138 Mu'na 86207 , 105, 107376, 178, 217 Munzigani [B] 78, 83 Müru 90, 166776, 174, 195, 210,204 Murüa 158714, 174831 Musina-aplu-iddina 162 Musku 1 20, 27, 29, 2960 , 43, 56,63 57,97, 143, 149646 , 150, 175,231,231 24 1,236271,237, 237273, 238, 239, 140, 242, 244,254,257,261,298 Musku 2 237273 Musri 40 127, 107377, 111 412, 425 119 , 127468 Musur (Ägypten) 24, 29, 2960, 296 1, 32, 38, 132, 138529, 167781, 179,260 Musurüna [B] 79, 82, 126456 Mutkinu 75, 124, 156
Nabajätu 266,267,267449 Naba1 Musur [F] 19,29,6669 ,
449
71, 72, 74, 74119, 75, 76, 106373 , 126456 , 160736 , 178, 179,217,252 Na\}lasi 125455 , 160,21099 Na'iri 64, 164759,205 Nampigi s. Nappigi Namri 26,212 106 Nappigi 1 75127, 89, 110397, 110408 , 116, 119432, 123, 124, 126456 , 12746 9,28226 , 284 Nappigi 2 127469 , 156, 166, 174,180 Nasibina 926 Nassiku 44 Ninive 31,33,53,6989 , 77138 , 127468 , 134, 141, 150, 151669 , 152, 153, 154694, 155, 184892 , 251, 252, 253, 256, 266437 , 268 Ninua s. Ninive Nirabu 122431, 123439 , 125453, 1587 16 Ni'u 93 Tab. 3.3 Nulia 159723 Nuqudina 12646 3, 158717 , 161, 161 744 Nüria 110397, 110403 , 126464 , 256 Pahri 88 Tab. 3.1 Pa1a[...] [B] 78,83 Pa1astu s. Pilistu Pappa 1 (in Zypern) 32, 403 397 110 , 110 , 127,256 Pappa 2 (in Manna) 29, 36, 127469 Paqarhubuni 84, 102, 107386 , 114, 118, 19753, 206 Pargä 86209 , 87211 , 126456 ,
450
REGISTER
148634, 150651 Paripa 22 13 Parsua 18917 Pattinu 817, 1033, 21, 22, 23, 26, 38, 39, 39124, 75, 95305, 101, 101353, 101 354, 104364, 107383 , 128, 130485, 136520, 137, 137526, 141, 143, 144, 145604, 146, 147, 148636, 148639, 149, 150651, 152, 153, 153681, 155, 159, 159721, 168, 173, 174, 180, 193, 196, 198, 202, 20269, 203, 20371, 207, 208,21099,226,282 Paturisu 260 Patusarri 18917 Philistäa s, Pilistu Philister s. Pilistu 31, 36, 105, 110402, Pilistu 161, 177, 184882, 205, 207, 210, 217, 235, 241, 241301, 245,246,250,269,300 119 Plru 20 Pitru 37, 75, 75129, 122432 , 123, 124, 124443,28226 Purtir 97, 175,240 Qalpäni [B] 78,83, 125455 Qame 1 126458, 127469 Qamö 2 127469,223189 Qarninu 126418, 161 741, 223, 223184, 223185, 223189, 226, 232,236,282 Qarqaru 22, 26, 86, 87, 87213, 114415, 126456, 19,232,235 Qartihadasti 32, 110397, 110403, 126456,256 Qartimme 99335,126456,158718
Qibit-[...] 119425 , 122430 , 122432 , 123, 124443,28226 Qidisi 126467 Qidru 26, 265, 267 Qinasrina 6669, 126462 Qirbit 261416 Que 1035, 23, 26, 27, 37, 40, 56, 70, 79,84,94301,97, 102, 107387, 132, 132503, 133503, 136, 143, 146615, 149648, 150, 152, 169, 174, 19020, 195, 199, 200, 20066, 201, 20168, 202, 203, 208, 214, 231, 231242, 232, 232249, 232250, 237,241,251,257,261 Quhna 257 Qumasi 310 Qurasiti 126465 Rable 125455 Rapihn 75, 110397, 110402, 5, 46 126 148638, 150650, 152, 178,235,246 Raqammatu 38 Räsi 127469 Ri'isi-surri 71, 126456, 158717, 176 Rug(g)ulitu 89, 117, 122432 , 123, 124, 124443, 126465, 156, 166, 174,28226,284 Sa[... ] 318 Sa'arri 126456, 265, 266, 43 8,267 266 Saba'a 138, 237277 Sagü 99 335, 126465, 158718 Sagurri [F] 37, 72, 74 118, 75, 126457
ORTSNAMEN
Saluara [F] 72, 74 118, 76, 126458,169 Samäja 125457 Sam'alla 921, 926, 22, 23, 26, 27, 37, 39, 39 125, 49 182, 75, 101, 101 346, 101 347, 102, 108393, 110396, 117, 126465, 128, 132503, 133503, 146, 195, 196, 199, 200, 208, 215 123, 225199, 231, 232, 232249, 232258, 236271 , 238, 241, 256, 260, 261, 262, 288, 291, 29283,293 Samena 159 Samerina (Samaria) 26, 27, 36, 110398, 110404, 114, 126546, 130483, 149, 149650, 155, 155700, 157, 157712, 159, 165, 166, 170804, 171, 216, 221, 222173, 227, 227218, 228, 228228 , 229, 229233 , 230, 230236, 232, 235, 236, 241, 244, 282, 28227, 28546, 286, 288, 28969, 28973 Samsimurruna 32, 35, 110398, 110401, 116, 126464, 131490, 246,249,250,251,256,269 Sangura [F] 72,76 Saniru [B] 23, 78, 79, 80, 83, 126455, 198 Saqurri [B] 78 Saräqa 100, 126466 Saratein 100, 126455 Saratini [B] 78,83, 126455 Sarbüa [B] 78, 126455, 161 Sarrabänu 220 153 Sarugi 98334, 125, 126455, 159, 196 Saruna 126456, 158716
451
Saue [B] 78,79, 126456, 161 Sazabö 22, 126467 Sazanä 126467, 182, 183, 88 3 183 Si'annu 24, 25, 71, 126455, 717 158 , 141, 176 Sidon s. Sidünu Si'immö 241 Sikkü 99335, 126462, 158718 Sillu 32,110397,110403,115421, 126455, 256 Silluwa 32, 110397, 110403, 421, 115 119, 126455,256 Sinu 126455,235 Sinzi [F] 72, 77 Sir'ala (Israel) 24, 25, 39, 39126, 101, 107378 , 126460, 128, 128476, 197, 19755,208, 209,211,212,217,220,221, 222,227,232,277,282 Sirara [B] 78, 82, 112, 125, 140, 141 Sissü 110397, 110408, 115421, 253366, 256, 261 Sizir [B] 78 Subartu 35104 Suhu 18912 Sukkia 29,36 Sürunu 2213, 126456 Susa s. Suäan Sajuran 100 Sapüna [B] 77142, 78, 84200, 126456 Sariptu 90, 99, 110397, 110401, 115, 1264~, 173,246,255 ~i[ ...] 111 412 Sidünu 5, 21, 2536, 31, 35, 36, 99, 110, 126467, 131490, 139,
452
REGISTER
140, 140559, 142, 144598, 145605, 15065°, 151, 157, 162751, 166, 171, 173, 176, 176844, 196, 203 7°, 205, 207, 210,229,245,246,249,250, 250 341, 252 358, 253, 253 366, 254, 255, 256, 259 403, 261, 284,292 Sidünu rabü (Groß-Sidon) 90, 99,125,246 Sidünu sehru (Klein-Sidon) 90, 99, 99 335 , 114, 125, 125 447,246 Simirra 62, 71, 95, 109394, 110397, 110401, 118, 126461, 133503, 135, 158717, 160, 176, 216 124, 216 125,218,220, 221, 221 168, 224, 224 196, 225 199, 226,228,229,233,234,235, 256,282 Sirina 126456 Subat 926, 34 97, 39, 101346, 362, 103 105, 106, 116, 117, 119, 126467, 132503, 133503, 16F41, 162, 182, 222, 223, 224, 224 196, 225, 225 199, 225 204, 226, 234 261, 265, 266, 266 438 , 266 442 Surru (Tyros) 4, 21, 25, 25 36, 26,27,31,32,33,34,36,38, 69, 79, 110, 110399, 110400, 110401, 111411 , 126456, 13149°, 131493 , 136517, 139, 140559, 142, 143, 143586, 144598, 145605, 146615, 149648, 151669, 153, 153679, 154, 161, 171, 173, 188, 189, 193, 19340, 19551, 196, 199, 203 7°, 205, 207, 210, 212 108, 214, 218,
220,220 161,222 178,228,230, 231,242,252358,254369,255, 255 373, 258, 259, 259 403, 261, 262, 264, 264 428, 268, 269, 290 76
Sa-imerIsu 39, 39 126, 99, 101, 101348, 104363, 114, 117, 118, 119, 122, 122434, 125453 , 128, 157,161, 176 Sa\Juppa 49 182 Sibartu 6250 Sindarara 97,175,240 Sinuhtu 87, 90, 143, 14359°, 144, 148634, 14965°, 150, 152675, 171,236,236271,237 SItamrat [B] 78, 79, 80, 83, 96 32°, 113413, 114 415, 122 430 Suruman [B] 28 56, 79, 81, 81 159 Susan (Susa) 265, 267 Ta[...] 158714 Tabälu 1035, 22, 23, 26, 27, 30, 37, 40, 43 145, 56, 70, 80, 102, 105, 107387 , 114, 115, 117, 131, 13149°, 131 492 , 131493, 135, 136, 138539 , 143, 144, 143, 153679, 153683, 156, 157,159,171,172,200,210, 211, 236, 237, 238, 239, 239 286,240293,242,243,251, 252,253,258,260,261,262, 298 Tabna[ ...] 182876 Ta'e 158715 Tagi[ ...] 22 13, 126455 Tajä 95 308, 159723 Tamesu 110397 , 110 4°3, 256
453
ORTSNAMEN
Tamnä 116422, 126455,246 Tämtu elönitu sa Amurrü 35,
6880
Tämtu elönitu sa saläm Samsi
6880 Tämtu elitu [M] 6880, 6883, 115
56, 66, 68,
Tämtu elitu sa sulum Samsi
6880, 115
Tämtu eröb Samsi 68, 6880 Tämtu nipih Samsi 6879 Tämtu rabitu 68,68 80, 116 Tämtu rabltu äa Amurrü 35,
6880
Tämtu rabitu sa Amurrü äa äulum Samsi 35, 6880, 115 Tämtu rabitu sa napäh Samsi
6879,6986
Tämtu rabitu sa sit Samsi 6879,
6986
Tämtu rabitu sa sulum Samsi
68 6880 6883
Tämh. sn Samsi 6879 Tämtu sa Amurrü 35, 68, 6880 Tämtu (sa "marratu iqabbüsuni)
6879 Tämtu sa mät Kaldi 6879 Tämtu sa mät Kaldi äa marratu iqabbüsuni 6879 Tämtu äa nipih Samäi 6879 Tämtu sa slt Samsi 6879 Tämtu sa' sulum Samsi 68, 80, 68 115 Tämtu saläm Samsi 68, 6880 Tämtu saplltu 6879,6985 Tämtu saplitu sa ~it Samsi 6879 Tämtu saplltu sa nipih Samsi
6879
Tämtu supälitu 6879 Tamudi 237277
Ta'nä 100, 126465 Tanakun 84,201 Tannunu 6985 Tarbusiba 116, 117, 124, 129, 196 Tarmanazi 158715 Tarsisi 107380,261 Tarzu 94301,201,251,261410, 288 Tenuquri 100 Tesibu 126464, 158719 Til-abne 101346, 104364, 125450, 130485, 136516, 137727, 140559, 147, 159, 174, 179, 180, 192, 194, 196, 19753, 203, 20372 , 20576 Til-Barsip 26, 44, 45, 46, 47, 48, 50, 62, 75119, 79, 86209, 87, 89, 90, II 0397, II 0404, 118, 122432, 123, 124, 125450, 129, 139, 159, 166, 170, 19023, 193, 195, 19547, 196, 205,254369,28126,284,288 Til-baäere 22 13, 125450 Til-garimmu 96, 134, 149647, 152675 , 159, 165, 174, 239, 239289, 240, 240291, 243, 2503~,251,252,269,298
Til-karme
225206, 239289
125450,
159722 ,
Til-Tuba 77 138, 77 140 Til-mri 126458,190, 19021 Til-u[... ] 313 Timur 1 [B] 78, 83, 127,201 Timur 2 127 Tiris([...]) 158714 Tuana 26 Tuhana 27,37,40, 108392 Tu'immu 49 182, 126455 , 225,
454
REGISTER
225209,226 Tukä 126455 , 158716 Tunni [B] 78, 80, 82, 83, 9, 52 539 138 139 Turanu 126462, 158717 Tusa 105, 107378, Tusanira [B] 2856, 78, 81, 81159, 138
Usi 97,175,240 Usian 97, 175, 240
Tyros s. Surru
Wargin 97, 175,240 Waus 6670 Wetaä 92 Tab. 3.2
Täbilu 101 357 , 108278 , 126460 Täb-!jil-[...] 119425 , 123439 Turinaqadina [B] 79, 126456 Udümu 32, 35, 36, 40, 107387 ,
126466, 131490, 132, 136514, 205, 207, 210, 217, 234262, 241,246,249,256,265,266, 266438 , 266440, 267, 298 Ulai [F] 77138, 77 140 Ul(I)uba 1 21 10, 155, 164759 Unnigä 125453 , 158714 Unqi 28, 37, 39, 39124, 101, 101355, 104364, 126456, 128, 128478, 158, 164, 167, 174831, 19024, 208, 210, 21099, 214120,223189,226,282 Ur 308140 Ur[ ...] 158714 Urartu 27, 43, 45, 97, 175, 213,214,238,240,242,244, 298 Urime 92 Tab. 3.2 Urrus 158714 Ursalimmu (Jerusalem) 85205, 113413 , 117, 126469, 218, 219147,220156,245,246,247, 247325 , 248, 248330 , 249339 , 28227
Usnü 24,25, 126462, 161 Usnanis 159721,237 Usse 320 use 71, 90, 99, 126467, 153, 263,268,28973,292
Za'ini 159722 Zimar[...] 119425,126455 Zitänu 128458, 158717, 161 Zuqarri 75 129, 126466
AKEPHALA
[ ]a[ ... ] 318 [ ]abu 159719 [ ]agdä 95 Tab. 3.5 [ [bames [F] 73 113, 76
[ [barä 108390 ([ ])bi[...[äja 108390 [ ]durini [B] 2856, 78, 81, 9, 1 5 81 138 [ ]gä 2213 [ [ [ [ [ [ [ [ [ [
]bädara 318 ]inzini [B] 23, 78, 83 ]ku [B] 78, 83 ]nite 108390, 159 [qasa (?) 108390 ]qi 108390 ]ra 108391 ]ri([...]) 108390 ]suati 62 [suri 322
ORTSNAMEN
455
[...]ta[...I 158716
NUR DETERMINATIV ERHALTEN kur[ •.. ]
1 310
kur[ •••]
2 107377
uru[ ] 1 uru[ ] 2 uru[ ] 3 uru[..•] 4 uru[ ] 5 uru[ ] 6
314 316 92 Tab. 3.2 320 158714 93 Tab. 3.3
Gälil (Galiläa) 219,219 150 Gat 249 Gil'äd (Gilead) 39 126, 219,
219150,222173,223183,223184 Gözan 155699 Hayäm hagädöl 85202, 125446 Hayäm ha'ah'rön 85202, 125446
Häsör (Hazor) 219150 Yabbok 39126
Yänöah 219150 Yarmuk 39126
1.3. Aramäische Ortsnamen
Läkis 249 arm 44 bt sll 48 g'dwg 44 hzrk (Hazrak) 208 y'dy 215123 ktk 41, 43, 43 145, 44, 45, 46,
47, 48, 49, 49 182, 50, 50184, 160 I's (Lu'aS) 207,211 103 tl'ym 41,43,45,47,48,49 181, 50, 160
L"bö' hämät 223 184
Lö' däbär 233184
Märesa 249 Märöt 249 Möreset gat 249 S'farwaym 404 Tab. 3.1 'Adulläm 249 'Azeqä 248 'Iyyön 219150 ,Akko 249336
1.4 Biblische Ortsnamen 'Abel-böt-mavkä 219150
'Akzib 249 Böt-tarbö'I 184892 Bet hä'esel 249 Bet le'apra 249
Sanän 249 Säpön (Saphon) 84200 Qamayim 223 184 Qedes 219150
Qir 155, 155698
456
REGISTER
Ramot-Gil'ad 199,19959 Säpir 249
1.5 Klassische Ortsnamen Aelia Capitolina 282 27 Antiocheia 44, 283 Antiocheia (epi Daphne) 285 Arabia 283, 305 133
Palmyra 100, 225, 225 202 Pelusium 251 346 Philadelphia 282 27 Phrygia s. Phrygien Poseideion 283 Sardeis 6250 Sebaste 282 27 Syria 283 Syria Coele 283 Syria Palestina 283 Syria Phoinice 283
Batnai 180, 180869 Berrhoia 180869,285 Bostra 283
Tarsos 262 4 10
Caecilina 180869 Ciliza 49 182
1.6 Weitere Ortsnamen
Demetrias 282 27 Eleutheros 85 203 Gerasa 286 Hierapolis
180869
Iudaea 283,305 133 Kappadokien 283 Kilikien 167782,283 Kition 170801 Kommagene 283 Laodikeia (pros Thalasse) 285 Mare nostrum 85203 Mare siriacon 85 203 Megalopolis 278
Abeh s, Ebeh Akkad 34 Anaku 54 Danuna 199 Ebeb 83 201 Ebla 59 Emar 46, 47 168, 49 181, 50 Kaptara 54 Katuk 44,46 Kitta s. Kittika Kittika 48,48 177,48 178 Masuwari 46 Nippur 5830 Nuzi 58 Samuri (Simirra) 67 Spn (phönizisch) 84 200 Talhajum 47,47168,49181,50 Tillima 48
PERSONENNAMEN
2. PERSONENNAMEN Abdi-Li'ti 246 Abdi-milküti 139, 151, 166, 366, 254, 254 366, 255, 173, 253 37 255 °, 256, 256 377, 261 AbI-Ba'al 139 Ab~Jate' 266,267,268 Adad-dän 414 Tab. 4A Adad-ibni 414 Tab. 4A Adad-issö'a 414 Tab. 4A Adad-nörärl Il. 38, 6036, 191, 19233
7 13, 10, 26, 82, 35, 36, 46, 68 69 84, 73 113 , 74 119, 76, 124, 141, 142581, 147, 160, 205, 206, 206 8°, 206 83 Adda-häti 182,234,234257 Adda-idri 24, 25, 197, 19753, 19856 Ahas s. Jaü-hazi Ahät-abiäa 172, 238 Ab-abi (Ahab) 197, 19755 Ab-imme 417'5 AbI-Milki 250 AbI-MIti 241 Abi-rämu 21 10 Ahu-ilä'I 238 280 Ahundara 55'2 Ahünu 22 13, 79, 83, 89, 150, 152, 153, 171, 192, 195 Aja-ammu 267,268 Aja-rämu 246 Ambaris 30, 31, 150, 156, 818,238,239,241 172,172 Ammi-1adIn 35, 266, 266 437 Ammi-nadbi 32 86 Anum-hirbe 170, 170797
Adad-neräri III.
457
Aramu 97, 174 Asarja 215 123 Asarhaddon 3070, 31, 33, 33, 33 89, 34, 35, 53, 60 39, 6042, 6670, 68 82, 68 83, 69, 69 84, 71, 74 119, 94 300, 9430', 98, 99, 105, 110403, 113, 124, 139, 140, 143, 143583, 152, 154, 161, 173, 177, 178, 188, 189, 19024, 212 108, 222 178, 223, 250, 252,254369, 255, 255 373 , 257, 258, 258 393, 259, 259 403, 260, 261, 262, 264, 264 428, 265 434,269,284,28863,29076 Assurbanipa1 28, 28 49, 32, 88, 8 6, 32 32 33, 35, 56, 6250, 6670, 68 82, 68 83, 69 84, 6989, 70, 77'40, 80, 84, 100, 104363, 108, 110, 110403, 122 435 , 124, 128, 13149°, 135, 144, 144596, 154, 154694, 157, 157712 , 162, 187', 1883, 196, 216 125, 224, 244, 254 369, 255 373 , 258, 259, 260, 261, 262, 262 415 , 263, 263 42°, 264, 264 428 , 265, 265 434, 266,267, 267 448, 268, 269,284,293,301,302 AsubUi 152,252,253 Assur-be1-ka1a 192 Assur-da"in-ap1u 205 Assur-da"inanni 414 Tab. 4A Asäur-dän 11. 14258', 191 Assur-dän III. 211,212,212 106 Aäsur-dür-pänija 196, 196 49 Assur-nädin-sumi 251 Assurnasirpa1 11. 8, 20, 21 10, 25 36, 60 36, 64, 65, 67 77 , 68 8', 68 82, 73 11 3, 74, 74 118 , 74 119, 74 12°, 76,86,86209, 101, 128,
458
REGISTER
132 499, 137, 137527, 140, 141, 142, 142581, 143583, 145, 147, 151, 152, 143, 154, 154694, 155, 157 712, 172, 173827, 179864, 187 1, 191, 192, 19234, 193, 19444, 20269, 203 70, 203 72,206,286,302 Assur-neräri V. 10,42,47,48, 154, 188, 1884, 212, 212 106, 214 116,29076,294 Assur-rabi 11. 124 Aääur-äarru-usur 414 Tab. 4A Attär-ilu 256 379 Attär-sumki 6 12, 206, 209 Apja 266 437 Augustus 275, 283, 303, 308 Awiänu 414 Tab. 4A Awsea' (Hoschea) 219,219 152, 221 173,227,228,230,230236, 232 Azi-Ba'al 135,263 Azri-Jäu 215,216,216 127 Azüri 134506,241 Ba'al (von Tyros) 34, 6991, 153,161,173,177,188,189, 212 108, 222 178, 254 369, 255, 259,261,29076 Ba'al-Manzer 199 Baiadi-il 417 15 Banbä 256 379, 260 Ben-Hadad 19755, 19856 Bar-Hadad 19755, 19856, 208, 209,211 102 Bar-Hebräus 44 Bar-räkib 231, 232 249, 291 Böl-düri 183884 Böl-emurauni 49 182,238 Bel-Harrän-isse'a 49 182
Böl-Harrän-äadü'a 255,255 373 Bel-iqbi 105 Bel-Iesir 414 Tab. 4A Bel-liqbi 182, 183, 224 Böl-usäti 260 Ben-Hadad 6 12 Bir-Däda 265 433,267 br-g'yh 41,42,43,44,45,46, 46 162,47,48,49,50, 1884 Büdi-il 32 86, 246 Bur-Anate 105 Caracalla 60 Columbus, Christophorus 68 78 Dädi-ibni 414 Tab. 4A Dadilu 43,48, 48C6 Dajukku 189 12 Danänu 223 Dareios 283 Diaz dei Castillo, Bemal 6878 Dschingis Khan 277,304 130 Eloulaios 228, 229 Eni-il 216,216 127 E-pama 189 18 Eusebius 12 Gihilu 216 125 Gir-Dädi 19021 Gudea 7098 Gulusu 18911 Gunzinänu 101356,239 Gurdi 243, 244, 252 Güsu 193 Gyges 82 Heinrich VIII. 303 126 Herodot 65, 25p46, 283
PERSONENNAMEN
Hieronymus 12 Hiram s. ijI-rütnu Hiskia s. Hazäqi-Jau Hitler, Adolf 57 Hoschea s. Awsöa' ijabinu 192, 19753,203 72 Hadiänu 146, 153,211,221 102 Häijanu s. Hänu Hanäna 196 Hänu 200 Hanünu 142, 175, 217, 235, 235 268 Hazä-il 6 12 , 87, 198, 19856 , 199, 19961, 252353, 265, 265434 Hazäqi-Jau (Hiskia) 98, 513 136 , 145, 147, 149, 153, 172, 215, 246, 247, 248, 248334 , 249339 ijI-rumu (Hiram) 214 118, 218, 219,229 231 ijulli 172, 172818,238 Humbares 29076
Iddin-ahhe 216 125 Idibi'ilu 179,217 Ikkilü s. Jakin-Lü llu-bi'dI 168, 190,228225,229, 233,235 268 Ilu-ibni 18912 Ilu-isse'a 104363 Ilu-takläk 18917 Ilu-ukallani 417 19 Inürta-bölu-usur 414 Tab. 4A Inürta-SamaS~balätu 177 Inürta-ilä'I 49 182 Irhulena 24, 87, 87211 , 197, 198
459
ISkallii 254, 258, 260, 262 Itti-Adad-anönu 222 Jabi-Milki 262 Ja'Iru 190, 19022 JakIn-Lii 32 86 , 699 1, 135, 177, 1'78,259,262,263 Jämänl 241, 242 Jaü (Jehu) 19755 , 199, 19959 Jaü-bi'di 228 125,235 268 Jaü-hazi (Ahas) 218, 219 144 , 147,220,222 173 219 Jauta' 35, 265, 265 434, 266, 267 Jerobeam 222 173,223 184 Jesaja 247,247 324,248334 Joahas 209,20993 Joram 199, 19958 Josephus 228 Jü'äsu (Joasch) 207,211
Kamäs-haltä 266 Kammüsu-nadbi 246 Kati 98, 199,200,20060,201 Kiakki 144,171,200,236 Kilamuwa 199,200,292,293 Kirri 200 66 Kirua 1902°,251 Kunzinanu 165763 Kurti 171,237,239 Kustaspi 213 Kyros 283, 283 28 Lalla 200, 210 Lubama 146, 173, 193, 202, 20269 Luli 35, 99, 229, 245, 246, 254
460
REGISTER
Machiavelli 278 Mannu-ki-Adad 224 Mannu-ki-ahhe 216125 Manzarnö 18810 Marduk-apla-iddina 6038 Marduk-sarru-usur 415 Tab. 4A Mari' 19856,207,209,211102 Mär-Issär 257 Mär-larim 190,242 Mati'-il 41, 47, 48, 50, 188, 1883, 1884, 1886, 212, 213, 213 115,214,215,294 Mattan-Ba'al 3286 Menaheme (Menahem) 216,217,221 173 Menaheme (von Samsimurruna) 246 Menander 228228 Menassö (Manasse) 263, 264, 264428 Mercator, Gerardus 14 Micha 248, 248334 Mitä 150, 231, 236270, 237, 238,239,240 Mitinti 172,217135,218,219, 246, 247, 250, 250341 Mugallu 144, 254, 257, 258, 258387,260,262,263, 263420 Mussi 263422 Mutallu 101356, 131 490, 239, 240,242,252,253,261
Nabü-nädin-sumi 154694 Nabü-äar-ahhesu 415 Tab. 4A Nabü-sarru-usur 241 Nabü-mukin-zöri 45 Nabü-sezib 38 Napoleon 57 Natnu 267 Nebukadnezzer 238 Nergal-uballit 184892 Nüüez Cabeza de Vaca, Älvar 6878
Nabfi-abbe-eres 231, 260, 260 409 Nabü-ahhö-eriba 415 Tab. 4A Nabü-ahhö-iddina 189 Nabü-könu-usur 415 Tab. 4A Nabü-nädin-ahi 415 Tab. 4A Nabü-nädin-apli 196
Sagara 21 10 Salmanassar I. 302 Salmanassar 11. 122 Salmanassar 111. 6, 22, 23, 24, 25, 26, 37, 45, 47, 50, 5725, 6040, 6881, 6882, 6883, 6984, 70, 71, 72, 74, 74 118, 74119,
Padi 172,246,27,251 346 Panammii 231245 Paqaha (Pekach) 612,218,219, 219 152,221,221 173,222173 Pekachja 221 173,222173 Peter I. 27817 Philipp 11. 278 17 Pisiris 214,237 Polybios 65, 278 Pompeius 285 Ptolemaeus, Claudius 53 Puhame 88 Tab. 3.1 Qalparunda 20269,20371 Qurdi-Assur-lämur 38, 167, 176,178,216125,29495
Rahiänu (Rezin) 6 12, 147,218, 219
461
PERSONENNAMEN
75, 76, 77, 77 14°, 78, 79, 80, 81, 83, 84, 89, 90, 95 305, 98, 101, 101347, 101352 , 104, 105, 112, 123, 124, 128, 131, 132499, 137, 138529, 139539, 140, 141, 142581, 143, 145, 147, 150, 153, 155, 163756, 166, 169, 170, 170796, 173827, 174, 185892, 191, 194, 19444, 195, 19546, 196, 197, 19753, 198, 199,19958,19959, 19961, 200, 201, 203, 203 7°, 203 72, 204, 206, 210, 236 269, 253, 282,284,302,303 Salmanassar IV. 46, 146, 153, 160,211,212 Salmanassar V. 6, 172817,227, 228,229,229231,229233,230, 230 236, 230 237, 231, 231 239, 232, 232 249, 232 250, 234, 238, 238 284, 245 Salmanassou 228 228 Samsi 144596, 147, 167782, 14, 189 220, 237 277 Sanda-sarme 262 Sanda-uarri 253, 254 366, 255, 260 Sangara 145, 147 Sanherib 28,28 43,3063, 31, 33, 35, 37, 56 19, 6670, 6881, 68 82, 68 83, 69 84, 69 89, 73 115, 77 138, 852°5, 90, 98, 99, 104363, 108, 124, 13149°, 132, 134, 134509, 139, 141, 144596, 149, 149647, 151, 152, 153, 161, 164759, 167, 169, 1902°, 196, 224, 229, 235 268, 243, 244, 245, 246, 247, 248 333, 249, 249 346, 252, 252 353, 254, 254 367, 260,
265 434, 266441, 293, 293 93, 300 18 Sapalulme 202 69 Sarduri III. 42, 43 145, 213 Sargon 11. 27, 28 49, 30, 3389, 36, 37, 43, 46, 54, 56, 60 37, 60 38, 66 69, 68 81, 68 62, 6863, 6989, 6985, 70, 70 93, 70 94, 70 95, 74 119, 75 129, 81, 81 16°, 97, 101, 101349, 102, 102359, 105, 108, 112434, 124, 128, 128479, 129, 13149°, 132, 138, 139, 140559, 144, 150, 151, 155, 156, 161, 161741, 164759, 16476°, 165, 166, 168, 172, 172817, 172 818, 178, 179, 182, 184892, 190, 1902 19021, 19024, 196, 198, 216 125, 224, 226, 227, 228 225, 229, 229 233, 230, 231, 232, 232 25°, 23, 233 251 , 233 252, 233 253, 235, 235 268, 236, 237 277, 238, 238283,238284, 239, 240, 242, 243, 244, 245, 248 333 , 269, 284, 284 36, 286, 293, 296, 301 Säsi 202 Selampsas 228 228 Seleukos I. 285 Septimius Severus 285 Sethos I. 251 346 Sibitti-bi'il 216 Sin-iddina 182 Strabon 53 Sulumal 213 Supilulmu 159723 Surri 202
°,
Salam-sarri-iqbi 242
462
REGISTER
~idqä
246, 250 172, 247 ~ilta 229 231, 242 ~il-Bel
Salman 185892 Samas-ahu-iddina 415 Tab. 4A
Samaä-käSid-ajäbi 241, 250 345 Samas-sumu-ukfn 264, 267, 268 SamSi-Adad V. 68 82, 68 83, 124,205,209,21097 SamSi-ilu 612, 26, 44, 45, 47, 48,50, 76, 160, 195, 19548 Sarru-lü-däri 246 Sep-Assur 216 125 Sidir-parna 189 17
Tarhulara
213, 214, 240,
Tarhunazi
101356, 150, 174,
240 296 239
174, 176, 177, 178, 179, 1886, 189 14, 189 17, 190 24, 206, 210 99, 212, 213, 214, 214 120,215,216127,217,218, 218 138, 218 142, 219, 219 144, 210 147, 220, 220 156, 221, 223 189, 224, 225, 226, 230 237 , 231, 232, 232 25°, 234, 235, 245, 253, 289 72, 293, 294, 294 95,296,297,302,303 Trajan 283 34 Tuatti 200 Tuba'il 246,254 Tuba'lu 35, 131490 Tugdammi 263, 263 414 Tukulti-Ninurta I. 191, 192, 302 20, 60 36, Tukulti-Ninurta 11. 144596,191,19233 Tulli 20 Tutammu 88 Tab. 3.1
Te'elhunu 252 353 Temüdschin 277
Teuspa 253 Theodoret 48 Tiglatpileser I. 45, 64, 65, 66, 67,6777,124,170,170798 Tiglatpileser 11. 38 Tiglatpileser 111. 6, 11, 26, 27, 28, 37, 38, 43, 44, 45, 46, 6041, 68 81, 68 82, 6863, 73" 4, 73" 6, 77, 78, 79, 82, 97, 99, 101, 101348, 101354, 102, 104, 104363, 104364, 113, 122, 122436, 128, 128472, 13149°, 139547, 141, 142581, 143, 144, 144596, 146, 149, 151, 157, 157710, 158, 160, 161, 163, 164759, 16476°, 171, 171821,
Tab-l?il-Esarra 243 Uaite' 80,265434, 267 Uassurme 433 Tab. 5B Uperi 55 Urikti 214 Ursä 238 Uspilulme 206 Vespucci, Amerigo 68 78 Zabibe 144596,216 Zakkür 45,207,208,209 Zazaja 214 [...]ussi 263
463
QUELLEN
3. QUELLEN 3.1 Neuassyrische Quellen 3R, 3R, 3R, 3R, 3R, 3R, 3R,
7, 33 44 152 12f., 18 378,6689 12f., 27-28 9833 1 12f., 29, 88238 12f., 31 88238 12f., 57-63 3136 12f., 123 2849
A 16919, 1', I', (40 Heft, 216) 91245 A 16920, 1', 3', (40 Heft, 217) 92 268 A 16920, 1', 5', (40 Heft, 217) 92 267 A 16920, 1', 4', (40 Heft, 217) 92269 A 16920, 1', 6', (40 Heft, 217) 92278 ADD 1076, i, 3 [SAA 7, 47] 264 1 ADD App. 1 (= 2R 64; K 241) 6459 ADD App. 2 (Sm 55 + Rm 567) 6459 ADD App. 3 (83-1-18, 695) 64 59 ADD App. 4 (83-1-18, 715) 64 59 ADD App. 5 (K 5656) 6459 ADD App. 6 (81-2-4, 255) 6459 ADD App. 7 (82-3-23, 135) 6459 ADD App. 8 (89-4-26, 38) 6459 ADD App. 9 (89-4-26, 73) 64 59
Ahmad, Qadiah Nr. 1, 51, 3 204 Ahmad, Qadiah Nr. 2, 52, 3 204 Arch. 79, 135, Nr. 122 N, 5-6, 139542 Asb A, i, 68-74 261 413 Asb A, ii, 49-50 6991 Asb A, ii, 49-62 262417 Asb A, ii, 63-80 262 418 Asb A, ii, 64 699 1 Asb A, ii, 65-67 153683 Asb A, ii, 70-72 153683 Asb A, ii, 73-74 144600 Asb A, ii, 78-80 153683 Asb A, ii, 81-84 1355 11 Asb A, ii, 81-94 263 425 Asb A, ii, 95-96 70 96 Asb A, iii, 103 36 104 Asb A, vii, 82-90 265 433 Asb A, vii, 91-10 1 267444 Asb A, vii, 107-124 265 435 Asb A, vii, 11 80 151 Asb A, vii, 111 225 204, 266 Asb A, vii, 113-114 162752, 266 Asb A, vii, 114 225 198 Asb A, viii; 15-18 35 103 Asb A, viii, 15-29 266 437 Asb A, viii, 30-42 267 444 Asb A, viii, 65-72 267450 Asb A, viii, 65 - ix, 114 267445 Asb A, viii, 73-119 267 451 Asb A, viii, 81-90 26744 8 Asb A, viii, 87-90 6670 Asb A, viii, 96-100 267 447 Asb A, viii, 101-102 100345 Asb A, viii, 101-103 90 243 Asb A, viii, 101-11 0 6669
°
464 Asb A, viii, 107-108 6669 Asb A, viii, 108-110 6670 Asb A, viii, 110 108388 Asb A, viii, 111 105367 Asb A, viii, 120- ix, 8 268452 Asb A, ix, 8 110400 Asb A, ix, 9-12 267447 Asb A, ix, 9-24 268453 Asb A, ix, 14-15 82169 , 159729 Asb A, ix, 25-26 84197 Asb A, ix, 25-41 268454 Asb A, ix, 27-31 100344 Asb A, ix, 42-52 144596 Asb A, ix, 90-114 268455 Asb A, ix, 115 71104 Asb A, ix, 115-128 263426 Asb A, ix, 126-128 149644 Asb A, x, 98-102 2849 Asb A, x, 104-105 3065 Asb B, ii, 41-42 699 1 Asb B, ii, 41-66 262417 Asb B, ii, 53-54 153684 Asb B, ii, 55-58 153684 Asb B, ii, 58 153679 Asb B, H, 59-61 153685 Asb B, ii, 65-87 153683 Asb B, H, 67-81 262418 Asb B, H, 70-72 153679, 153683 Asb B, ii, 76-79 153683 Asb B, ii, 78-80 153683 Asb B, H, 82-92 135S11, 263425 Asb B, H, 93-94 7096 Asb B, V, 91-98 77 138 Asb B, vii, 93-98 265434 Asb B, vii, 99 - viii, 5 265433 Asb B, viii, 4-5 35103 Asb B, viii, 6-38 266436 Asb B, viii, 12-22 144596 Asb B, viii, 15-29 266437
REGISTER
Asb B, viii, 39-40 35 103 Asb B, viii, 39-50 266437 Asb C, ii, 27-67 261413 Asb C, ii, 37-64 131490 Asb C, ii, 37-67 3285 Asb C, ii, 41 108388 Asb C, ii, 44 110400 Asb C, ii, 50-59 110403 Asb C, ii, 60-61 3287 Asb C, ii, 63 131496 Asb C, iii, 68 6991 Asb C, iii, 68-97 262417 Asb C, iii, 98-114 262418 Asb C, iii, 102 111409 Asb C, iii, 115-128 1355 11, 263425 Asb C, x, 7-9 35 103 Asb C, x, 17-28 144596 Asb C, x, 48-50 35 103 Asb C, x, 48-62 266437 Asb E 10, 14 3288 Asb E 14, 44-49 7096 Asb F, i, 56-57 6991 Asb F, i, 56-69 262417 Asb F, i, 70-77 262418 Asb F, i, 78-ii, 9 135S11 , 263425 Asb F, ii, 10-12 7096 Asb F, ii, 65-66 77 140 Asb F, vi, 51-56 2849 Asb J, Stück 3,2-8 262417 Asb J, Stück 3,9-13 262418 Asb H, ii, 14'-22' 262417 Asb H, Stück 6,6-34 263424 Asb H, Stück 6,34-42 263424 Asb IT, 81-84 262418 Asb IT, 138-140 262418 Asb IT, 141-145 263423 Asb IT, 146-157 263424 Asb IT, 157-164 263424
QUELLEN
Asb LET, 29' 3288 Asb LET, Rs. 19-20 7096 Asb LET, Rs. 28-37 262418 BATSH 6, 56, Rs. 11 124444 BATSH 6,116,3 29494 Bell., 31 164759 Bell., 57 3064 BIWA 77ff., i, 3-12 265434 BIWA 77ff., i, 45--47 BIWA 77ff., ii, 34-38 35103 BIWA 77ff., ii, 45--49 266437 BIWA 77ff., ii, 50 - iv, 34 267446 BIWA 77ff., iii, 12-58 267451 BIWA 77ff., iii, 40--41 100345 BIWA tte: iii, 40--42 90243 BIWA 77ff., iii, 40-50 6669 BIWA 77ff., iii, 46--48 6669 BIWA 77ff., iii, 51 105367 BIWA 77ff., iii, 59-iv, 10 268452 BIWA 77ff., iv, 11-34 268453 BIWA 77ff., iv, 16-17 159729 BIWA 77ff., iv, 17 82169 BIWA 77ff., iv, 30-32 84197 BIWA 77ff., iv, 33ff. 100344 BIWA 284,141 263422 BIWA 317f., 79-82 266437 Borger Ash, AsBbA, 27-29 35 104 Borger Ash, AsBb E, 4 253359 Borger Ash, AsBbE, 7 6990 Borger Ash, AsBb E, 7-8 258396 , 258397 , 25940 1 Borger Ash, AsBbE, 10 100371 Borger Ash, AsBb E, 10-11 261411 Borger Ash, Ass D 255370
465 Borger Ash, Frt A, 18' 253363 Borger Ash, Frt B Vs. 14 253359 Borger Ash, Frt F, 12ff. 258396 Borger Ash, Frt F, 12-14 258397,259400 Borger Ash, Frt F, 16 71128, 159733 Borger Ash, KIb A, 15 6992 Borger Ash, Klh A, 16 75126, 160736 Borger Ash, Kleh A, 16-17 253359 Borger Ash, Mnm A 259405 Borger Ash, Mnm A, 16 260406 Borger Ash, Mnm A, 34-35 301120 Borger Ash, Mnm A, Rs. 37-50 258396 Borger Ash, Mnm A, Rs. 47--48 18913 Borger Ash, Mnm B, 23-24 253363 Borger Ash, Mnm B, 24 162754 Borger Ash, Mnm B, 25 214369 Borger Ash, Mnm C 259404 Borger Ash, Mnm C, 5-6 260406 Borger Ash, Mnm C, 7ff. 258396 Borger Ash, Nin A, ii, 65 - iii, 15 255371 Borger Ash, Nin A, ii, 6 - iii, 20-38 255376 Borger Ash, Nin A, ii, 74 152765
466
REGISTER
Borger Ash, Nin A, ii, 75 139743,148 634 Borger Ash, Nin A, ii, 76 140556, 142578 Borger Ash, Nin A, ii, 78 150650 Borger Ash, Nin A, ii, 79 143584, 144593 Borger Ash, Nin A, ii, 80-82 3 t1 9, 256380 Borger Ash, Nin A, iii, 1-8 99336 Borger Ash, Nin A, iii, 1-12 157711 Borger Ash, Nin A, iii, 1-17 158718 Borger Ash, Nin A, iii, 12-13 162751 Borger Ash, Nin A, iii, 14-15 166775 Borger Ash, Nin A, iii, 15-17 173823 Borger Ash, Nin A, iii, 15-19 255 374 Borger Ash, Nin A, iii, 18-19 173824 Borger Ash, Nin A, iii, 20-38 25]366 Borger Ash, Nin A, iii, 39 75 125, 160736, 178857 Borger Ash, Nin A, iii, 39-42 152678,252357,253359 Borger Ash, Nin A, iii, 43-46 253 363 Borger Ash, Nin A, iii, 47-55 253 365 Borger Ash, Nin A, iii, 49 3070 Borger Ash, Nin A, iii, 52-53 94300, 98332
Borger Ash, Nin A, iv, 1-31 265434 Borger Ash, Nin A, iv, 46-52 18918 Borger Ash, Nin A, iv, 53-58 6370 Borger Ash, Nin A, iv, 54 3281 Borger Ash, Nin A, iv, 54-73 3280 Borger Ash, Nin A, iv, 62-69 6039 Borger Ash, Nin A, iv, 63 3282 Borger Ash, Nin A, iv, 71-72 3283, 3284 Borger Ash, Nin A, V, 54-63 253 361 Borger Ash, Nin A, v, 54 - vi, 1 256 378,261 414 Borger Ash, Nin A, v, 56 108388 Borger Ash, Nin A, v, 55-73 6042 Borger Ash, Nin A, V, 62 250344 Borger Ash, Nin A, v, 63-72 105365, 110403 Borger Ash, Nin A, V, 74-75 140554 Borger Ash, Nin A, V, 78-81 138534 Borger Ash, Nin A, vi, 30-31 3065 Borger Ash, Nin A2, ii, 30 6992 Borger Ash, Nin B, i, 55-ii, 5 152678 Borger Ash, Nin BI, i, 9 6992 Borger Ash, Nin B3, i, 14 6992 Borger Ash, Nin E, ii, 1-28
QUELLEN
258396 Borger Ash, Nin P 258396 Borger Ash, Nin Q 258396 Borger Ash, Trb A, 7 6992 , 75 126, 160736 BS, Taf. 8, 11' 2849 BS, Taf. 6f., 8 2849 230 237, Canon 728 BI, 95' 241 231 Canon 728 B3, 5' 230 237, 241 231 Canon 754 105364 Canon 796 109394 Canon 829 B4 101315 Canon 805 105364 Chie., ii, 26-27 164759 Chie., ii, 31-32 164768 Chic., ii, 37 3138,245314 Chie., ii, 37-49 131490 Chie., ii, 37-60 245318 Chie., ii, 37 -iii, 49 245317 Chic., ii, 41-44 91245, 91 261, 91250,92267,92268,92269,92278 Chie., ii, 41-45 99 338 Chie., ii, 41-46 6037 Chie., ii, 48-49 130486 Chie., ii, 50-60 35 101, 131490 Chic., ii, 60 - iii, 17 245319 Chie., ii, 55 107384, 108389 Chie., ii, 59 131490 Chic.,ii,62-63 151675,153 687 Chie, ii, 69-72 95307 Chie., iii, 17 130484 Chie., iii, 17-49 245320 Chie., iii, 18-23 98331 Chie., iii, 24 151665 Chie., iii, 25 143589, 144595 Chie., iii, 27-49 247326
467 Chic., iii, 28 88238 Chic., iii,29 247325,248330 Chic., iii, 30-34 172822 Chie., iii, 40 88238 Chie., iii, 42 136514 Chie., iii, 43 138533 Chic., iii, 43-44 147622 Chie., iii, 44 142577 Chie., iii, 45 140555 Chie., iii, 46 153687 Chie., iii, 46-47 151668 Chie., iii, 50-74 251 347 Chie., iii, 75 -iv, 31 251 348 Chie., iv, 35 6986 Chie., iv, 37 3177 Chic., iv, 61-79 6037,251349 Chie., V, 43-52 60 38 Chie., vi, 54 2849 CT 26, ii, 21 2849 CT 26, ii, 57f. 3178 CT 26, ii, 58 245 314 CT 26, ii, 58-86 245 318 CT 26, ii, 58 - iii, 81 91245, 91250, 91 261, 92 267, 92268, 92269, 92278, 245 314 CT 26, ii, 62-66 91 245 CT 26, ii, 62-67 99 338 CT 26, ii, 75-86 35 101 CT 26, ii, 81 108388 CT 26, ii, 87 - iii, 37 245 319 CT 26, ii, 96 - iii, 4 95 307 CT 26, iii, 38-46 98 331 CT 26, iii, 38-81 245 320 CT 26, iii, 52-81 247 326 CT 26, iii, 54 247 325,248330 CT 26, iii, 53 88238 CT 26, iii, 69 88238 CT 26, iv, 61-88 167780 CT 26, iv, 61-91 251 349
468
REGISTER
CT 26, iv, 62 19020 CT 26, iv, 64 108389 CT 26, iv, 72 108389 CT 26, iv, 77 91253 CT 26, iv, 83 108389 , 149650 CT 26, iv, 83-85, 155695 CT 26, iv, 89 29075 CT 26, iv, 89-91 16778 1 CT 26, v, 1-22 134508 , 243313, 252352 CT 26, v 16 149647 CT 26, v, 53 108389 CT 26, v, 54-56 139540 CT 26, v, 57-61 139541 CT 26, vi, 47-52 141 564 CT 26, vi, 59 159734 CT 26, vii, 53-57 3064 CT 26, viii, 16-18 3063 CTN 1, 6, Rs. 42 150669 CTN 1, 9, Rs. 20' 29495 CTN 1, 10, 11 151 669 CTN 1, 11,9 151669 CTN 1, 13, 12' 29495 CTN 1, 17,2' 29495 CTN 1,21,6 151 669 CTN 1,21, Rs. 8' 29495 CTN 1, 26, 3' 151 669 CTN 1,33, ii, 5 151 669 CTN 3, 86 6248 CTN 3, 86, 11 49 182 CTN 3, 86, 12 128479 CTN 3, 86, 13 49182 , 232247 CTN 3,86, 14 226211 CTN 3,86,18 49182 CTN 3, 86, Rs. 11 110395 CTN 3, 124, Rs. 5 151 669 CTN 5, 154,3 29415 CTN 5, 154, 3-6 (ND 2686) 38121
CTN 5, 155f., 1-29 (ND 2715) 176842 CTN 5, 155f., 15 (ND 2715) 176843 CTN 5, 155f., 35-38 (ND 2715) CTN 5, 160, 5 (ND 2773) 102357 CTN 5, 163f., Rs. 7' (ND 2767) 252356 CTN 5, 172, 5-10 (ND 2415) 1597 19 CTN 5, 175f., Rs. 19 (ND 2644) CTN 5, 175f., Rs. 21 (ND 2644) 93299 CTN 5, 175f., Rs. 22 (ND 2644) 93290 CTN 5, 175f., Rs. 23 (ND 2644) 93292 CTN 5, 18Of., 7'-8' 224 194
Eponym 693 109394 Eponym 699 109394 First camp., 60-61 134509 First camp., 82 2849, 37 116 First camp., 87 3064 Frahm (1997) 130f., 53'-54'
144596 Frahm (1997) 130f., 53'-9"
252353 GPA 95, Rs. 2 105366
ICC 61f., 6 38 120 ICC 6lf., 30 2849 Iraq 7, 86ff., 20 234258 Iraq 7, 94f., i, 12' 161 748
QUELLEN
Iraq 16, 46, ND 2340, Rs. 4 104364 Iraq 16, 198ff., lOf. 36 108 Iraq 16, 198ff., 11 29 61 Iraq 23, 37f. (ND 2618) 61 48 Iraq 23,38 (ND 2622) 6248 Iraq37, 12ff., 17-28 228 225 Iraq 56, 37f., 12-14 36 108 Iraq 56, 37f., 13-14 2951 IWA 95f., H. Rd. 3 (K 7596) 3288 Jer, ii, 35 3178 91 245, 91 250, Jer, ii, 38-42 91 261, 92267, 92 268, 92 269, 92 278 , 99 338 Jer., ii, 47-57 35 101 Jer, ii, 65-68 95 307 Jer, iii, 16-21 98 331 Jer, iii, 25 88238 Jer, iii, 35 88238 Jer, iv, 31 3177 K 6205 + 82-3-23, 131 248 KAV31-38 184887 KAV 131 183 KAV 131,2' 184888 KAV131,8' 184888 KAV 131, 11' 184888 KAV 131, Rs. 5' 184889 KAV 131, Rs. 8' 184889 KAV 132 184887 Malatya 3, 14' 38 120 Nebi Nebi Nebi Nebi
Yunus, Yunus, Yunus, Yunus,
15 161748 17-18 251 350 19 243313 23-24 31 77
469 OIP 2, 17, 19, 2-3 138535 OIP 2, 76ff., 13 38 120 OIP 2, 76ff., 17 69 89 OIP 2, 76ff., 21 161748 OIP 2, 76ff., 24 251 350 OIP 2, 76ff., 24-25 159735 , 243313 OIP 2, 76ff., 28 31 77 OIP 2, 119, 22 28 49 OIP 2, 124,40-41 30 64 Rass.,28 164759 Rass., 32 31 78 , 245 314 Rass.,32-36 131490 Rass., 32-38 245 318 Rass., 32-58 245 317 Rass.,33-34 91245, 91 250, 91261, 92 267, 92 268, 92 269, 92 278, 99338 Rass.,35-38 131490 Rass., 36-38 35 101 Rass., 37 108 388 Rass., 38 131490 Rass., 39 153 691 Rass., 39-48 245 319 Rass.,41 95 307 Rass., 42 108 388 Rass., 49 108 388 Rass.,49-50 98 331 Rass.,49-58 245 320 Rass.,51 143 589, 144595, 151668 Rass.,52 88238,247325,248330 Rass., 52-58 247 326 Rass.,53 110400, 172822 Rass.,55 88 238, 149639 Rass., 56 136513 , 140555 , 622 577 142 , 147 Rass., 57 136513 , 145607, 1466 11,149649 Rass.,58 151 668, 152675
470 Rass., 59 149643 Rass.,69 110396 , 110400 Rass., 85 3064 RIMA 2, 98.1, 72 14258 1 RIMA 2, 99.2, 33 38120 RIMA 2, 99.2, 45-46 19233 RIMA 2, 99.2, 52 38 119 RIMA 2,99.2,105-119 6036 RIMA 2,99.2, 125-127 142581 RIMA 2, 100.5 6036 RIMA 2, 100.5, 70 144596 , 12 189 RIMA 2, 100.5, 118-119 206 RIMA 2,100.6,2 204 RIMA 2, 10i.r 6036 RIMA 2, 10Ll, i, 100 18912 RIMA 2, IOLl, ii, 21-22 21 10 RIMA 2, IOLl, ii, 27 1365 16 RIMA 2, IOLl, ii, 62 147629 RIMA 2, 10Ll, ii, 67 146612, 147624 RIMA 2, 10i.r, ii, 71 101350 RIMA 2, 10Ll, ii, 76 151667 RIMA 2, 10Ll, ii, 87 145605 RIMA 2, 10Ll, iii, 17 18912 RIMA 2, 10Ll, iii, 42 159720 RIMA 2, IOLl, iii, 51 91255, 963 19 RIMA 2, IOLl, iii, 55-56 140548 RIMA 2, IOLl, iii, 56 152673 RIMA 2, 10Ll, iii, 56-92 646 1 RIMA 2, 10 t.r, iii, 61-62 146620 RIMA 2, IOLl, iii, 62 145608 RIMA 2, 101,1, iii, 63 1365 16 RIMA 2, 10 t.i, iii, 63-64 137527 , 19236
REGISTER
RIMA 2, 101,1, iii, 64 75 124 , 1365 16 RIMA 2, 10 i.r, iii, 65 10236 1, 14560 8 RIMA 2, 10 r.i, iii, 66 145606 RIMA 2, 10 i.r, iii, 67 150657 RIMA 2, IOLl, iii, 68 138532, 141567,142574 RIMA 2, 101.1, iii, 69 152672 , 1944 1 RIMA 2, 10Ll, iii, 70 83192 , 10236 1 RIMA 2, IOLl, iii, 71 12847 1, 1466 18 RIMA 2, 101.1, iii, 72 74 120 , 88227 RIMA 2, IOLl, iii, 74 136520 RIMA 2, 10Ll, iii, 75 1466 13 RIMA 2, IOLl, iii, 75-76 148636 RIMA 2, 10Ll, iii, 76 144597 , 153686 RIMA 2, 10Ll, iii, 77 15267 1 RIMA 2, 10Ll, iii, 78 88227 , 101355 , 128471 RIMA 2, 10Ll, iii, 79 74 122, 76 137 RIMA 2, 10 i.r, iii, 80-81 73 113 RIMA 2, IOLl, iii, 80 83190 , 83193 RIMA 2, 10Ll, iii, 81 73 113, 91249 RIMA 2, IOLl, iii, 81-83 173826 RIMA 2, 10Ll, iii, 82-83 15570 1 RIMA 2, 10Ll, iii, 84 83177
QUELLEN
RIMA 2, 101.1, iii, 84-85 6567,6671 RIMA 2, 101.1, iii, 84-90 142582 RIMA 2, 101.1, iii, 85-86 3599 RIMA 2, 101.1, iii, 85-87 2536 RIMA 2, 101.1, iii, 85-89 6772 RIMA 2, 101.1, iii, 86 6988 RIMA 2, 101.1, iii, 86-88 140559 , 144598 RIMA 2, 101.1, iii, 88 6775 , 83179 , 19442 RIMA 2, 101.1, iii, 88-89 140560 RIMA 2, 101.1, iii, 95 140549 RIMA 2, 101.1, iii, 97 21 11 RIMA 2, 101.2,27-29 2536 RIMA 2, 101.2, 29 6988 RIMA 2,101.2,31-38 142581 RIMA 2, 101.2, 46 101355, 47 1 128 RIMA 2, 101.2,47-48 74 120 RIMA 2, 101.2, 48 88227 RIMA 2, 101.17, ii, 71-74 21 10 RIMA 2, 101.19,96 38 120 RIMA 2, 101.23, 16 219 RIMA 2,101.25,51 219 RIMA 2, 101.30, 40-48 6777 RIMA 2, 101.30,95-96 18912 RIMA 2, 101.30, 144-146 218 RIMA 2, 101.33, 15'-16' 2536 RIMA 2, 101.40, 19-21 207 RIMA 2, 101.53,3 205 RIMA 2, 101.81, 1 96315, 724 159 RIMA 2, 101.82, 1 159725 RIMA 2, 101.90, 1 963 17 RIMA 2, 101.2004 43 142
471
RIMA 3, 102.1,53' 91259 RIMA 3,102. 1,54' 101347 RIMA 3, 102.1,55' 10236 1 RIMA 3, 102.1,61' 77 140 RIMA 3, 102.1,63'-64' 76 132 RIMA 3,102.1,64'-69' 232 1 RIMA 3, 102.1,65' 74 123,91 247 RIMA 3,102.1,67' 101347 RIMA 3, 102.1,68' 105369 RIMA 3, 102.1, 69' 101351, 470 128 RIMA 3, 102.1, 72' 232 1, 369 105 RIMA 3, 102.1, 73'ff. 71 107 RIMA 3, 102.1,90' 22 13,91 251 , 93284 RIMA 3,102.1,93',101 355 RIMA 3, 102.2, i, 23 15368 1 RIMA 3, 102.2, i, 26 15368 1 RIMA 3, 102.2, i, 28 1536 81 RIMA 3, 102.2, i, 31 92273 RIMA 3, 102.2, i, 33 44 152 RIMA 3, 102.2, i, 36 144633 RIMA 3, 102.2, i, 37 147630 RIMA 3, 102.2, i, 41 147635, 153682 RIMA 3, 102.2, i, 41-51 174830 RIMA 3, 102.2, i, 42 91259 , 101347 RIMA 3, 102.2, i, 43 10236 1 RIMA 3, 102.2, i, 47-48 74 120, 149646 RIMA 3, 102.2, i, 49-51 76132 RIMA 3, 102.2, i, 50 16979 1 RIMA 3, 102.2, i, 51 91247 RIMA 3, 102.2, i, 51 - ii, 232 1 RIMA 3, 102.2, i, 53 101347
472
REGISTER
RIMA 3, 102.2, i, 54 105369 RIMA 3, 102.2, ii, 1 101J51, 128470 RIMA 3, 102.2, ii, 4 23 21, 105369 RIMA 3, 102.2, ii, 5-61 71 107 RIMA 3, 102.2, ii, 8 169794 RIMA 3, 102.2, ii, 9 83 179 RIMA 3,102.2, ii, 9-10 170797 RIMA 3, 102.2, ii, 10 82 166, 83 178 RIMA 3, 102.2, ii, 11 107383, 159723 RIMA 3, 102.2, ii, 12 150651 RIMA 3, 102.2, ii, 12-13 174830 RIMA 3, 102.2, ii, 13 145609, 147632 RIMA 3, 102.2, ii, 14 87 127, 92273 RIMA 3, 102.2, ii, 16-17 22 13 RIMA 3, 102.2, ii, 17 91251, 92264, 92 266, 92271, 92274, 92 280, 93 284 RIMA 3, 102.2, ii, 19 92265 RIMA 3, 102.2, ii, 20-21 22 15 RIMA 3, 102.2, ii, 21-24 137526 RIMA 3, 102.2, ii, 22 145602 RIMA 3, 102.2, ii, 23 141569 RIMA 3, 102.2, ii, 24 101347, 128473, 130485 RIMA 3, 102.2, ii, 24-27 137526 RIMA 3, 102.2, ii, 25 140550, 140553 RIMA 3, 102, 2, ii, 26 136516, 140551 RIMA 3, 1022, ii, 27 174830
RIMA 3, 102.2, ii, 27-29 3599, 137526 RIMA 2, 102.2, ii, 28 146619, 150658 RIMA 3, 102.2, ii, 28-29 141568 RIMA 3, 102.2, ii, 29 136516 RIMA 3, 102.2, ii, 29-30 136516, 137527 RIMA 3, 102.2, ii, 30 140552, 140553 RIMA 3, 102.2, ii, 31 87217,
92273 RIMA 3, 102.2, ii, 33-34 124440, 156702 RIMA 3, 102.2, ii, 33-35 124441 RIMA 3, 102.2, ii, 34 166776 RIMA 3, 102.2, ii, 34-35 124441 RIMA 3, 102.2, ii, 35 89 241 RIMA 3, 102.2, ii, 35-38 124441 RIMA 3, 102.2, ii, 36 37 114 RIMA 3, 102.2, ii, 37 75 129, 75 130 RIMA 3, 102.2, ii, 38 156703 RIMA 3, 102.2, ii, 40 145603 RIMA 3, 102.2, ii, 58-59 97321 RIMA 3, 102.2, ii, 67 87 217,
92273
RIMA 3, 102.2, ii, 69 80 149 RIMA 3, 102.2, ii, 69-70 80148,97324 RIMA 3, 102.2, ii, 70 83 175, 97323 RIMA 3, 102.2, ii, 70-75 83 195 RIMA 3, 102.2, ii, 71 84 196 RIMA 3, 102.2, ii, 74-75
QUELLEN
148635 , 152676 RIMA 3, 102.2, ii, 82-86 22 16 , 174830 RIMA 3, 102.2, ii, 83 101347 , 128473 RIMA 3, 102.2, ii, 84 145604 , 145605 RIMA 3, 102.2, ii, 85 37 114 , 75 129 RIMA 3, 102.2, ii, 86 26 39 RIMA 3, 102.2, ii, 88 87211 , 88219 , 88220 , 88234 RIMA 3, 102.2, ii, 88-89, 148634 RIMA 3, 102.2, ii, 90 88235 RIMA 3, 102.2, ii, 90-95 60 40 RIMA 3, 102.2, ii, 92 101352, 128476 RIMA 3, 102.2, ii, 97 19754 RIMA 3, 102.3, 85 91 247 RIMA 3, 102.3,87-89 169793 RIMA 3, 102.3,90 83 179 RIMA 3, 102.3,91 83 178 RIMA 3, 102.3,94-95 92 277 RIMA 3, 102.5, i, 3 169789 RIMA 3, 102.5, ii, 5 169790, 169793 RIMA 3, 102.5, iii, 4 80 149 RIMA 3, 102.5, iii, 4-5 80 148 RIMA 3, 102.6, i, 44 81 16 1, 179 83 RIMA 3, 102.6, i, 45 83 18 1 RIMA 3, 102.6, i, 52 22 14 RIMA 3, 102.6, i, 58 88 237 RIMA 3, 102.6, i, 59-60 75 129 RIMA 3, 102.6, ii, 5 80 149 RIMA 3, 102.6, ii, 5-6 80 148 RIMA 3, 102.6, ii, 24 22 17 RIMA 3, 102.6, ii, 24-25 26 39
473 RIMA 3, 102.6, ii, 58-59 97 322 RIMA 3, 102.6, ii, 60-64 24 3 1 RIMA 3, 102.6, ii, 65 197 54 RIMA 3, 102.6, ii, 69 97 324 RIMA 3, 102.6, ii, 70 97 323 RIMA 3, 102.6, ii, 71 83 176 RIMA 3, 102.6, ii, 72 83 185 RIMA 3, 102.6, iii, 1-2 97 325 RIMA 3, 102.6, iii, 3-6 24 3 1 RIMA 3, 102.6, iii, 7 19754 RIMA 3, 102.6, iii, 9-10 149645 RIMA 3,102.6, iii, 10 91 248 RIMA 3, 102.6, iii, 13 141570 , 14359 1 RIMA 3, 102.6, iii, 14 1466 18 RIMA 3, 102.6, iii, 14-15 83 179,141 56 1 RIMA 2, 102.6, iii, 17-19 84 198 RIMA 3, 102.6, iii, 25-26 19444 RIMA 3, 102.6, iii, 26-30 24 3 1 RIMA 3, 102.6, iii, 31 19754 RIMA 3, 102.6, iii, 33 149645 RIMA 3, 102.6, iv, 44 142581 RIMA 3, 102.8, 6'-7' 80 148 , 149 80 RIMA 3,102.8,2"-8" 83 194 RIMA 3,102.8,5"-7" 79 146 RIMA 3,102.8, 14'-15' 22 17 RIMA 3, 102.8, 15' 26 39 RIMA 3,102.8,17' 24 27 RIMA 3, 102.8, 16" 88 224 RIMA 3, 102.8, 18" 82 168 RIMA 3, 102.8, 22"-23" 82 167 RIMA 3, 102.8,22"-24" 72 110 , 79 144 RIMA 3, 102.8,27" 101 352
474
REGISTER
RIMA 3,102.8,31' 97 322 RIMA 3, 102.8,32'-33' 24 31 RIMA 3, 102.8, 35' 97 324 RIMA 3, 102.8, 35'-36' 97 323 RIMA 3, 102.8, 36' 83 175, 1 76 83 RIMA 3, 102.8, 37' 97 326 RIMA 3, 102.8, 37'-38' 2431 RIMA 3, 102.8, 39' 97 248 RIMA 3, 102.8,41' 83 179 RIMA 3, 102.8,42' 84 198 RIMA 3, 102.8,45'-46' 2431 RIMA 3,102.9,9'-10' 88224 RIMA 3, 102.10, 1, 26-28 81 161 RIMA 3, 102.10, i, 27 83 179 RIMA 3,102.10, i, 29 83 181 RIMA 3, 102.10, i, 34 22 14 RIMA 3, 102.10, i, 38-39 88237 RIMA 3, 102.10, i, 42 37 114 RIMA 3, 102.10, i, 43 75 129 RIMA 3, 102.10, i, 51 - ii, 1 80 148, 80 149 RIMA 3, 102.10, ii, 7-10 84 198 RIMA 3,102.10, ii, 16-17 22 17 RIMA 3, 102.10, ii, 19 24 27 RIMA 3, 102.10, ii, 49-50 97 322 RIMA 3, 102.10, ii, 52 97 324 RIMA 3, 102.10, ii, 53 97 323 RIMA 3, 102.10, ii, 54 83 176, 83 185 RIMA 3, 102.10, ii, 56-57 97 325 RIMA 3, 102.10, ii, 57 - iii, 4 24 31 RIMA 3, 102.10, iii, 39 83 179 RIMA 3, 102.10, iii, 39-41, 141561
RIMA 3, 102.10, iii, 46-50 83 194 RIMA 3, 102.10, iii, 49-50 79 146 RIMA 3, 102.10, iii, 17-22 24 31 . RIMA 3, 102.10, iv, 2-3 88 224 RIMA 3,102.10, iv, 4-5 82 168 RIMA 3, 102.10, iv, 7-10 72 110, 79 145 RIMA 3, 102.10, iv, 8-9 82 167 RIMA 3, 102.10, iv, 9 110406 RIMA 3, 102.10, iv, 11 101352, 111411 RIMA 3, 102.10, iv, 12-15 170798 RIMA 3, 102.10, iv, 13 83 180 RIMA 3, 102.10, iv, 17 83 179 RIMA 3, 102.10, iv, 22-26 23 23 RIMA 3, 102.10, iv, 23-24 19962 RIMA 3, 102.10, iv, 25-26 9J244, 91 256, 9J258 RIMA 3, 102.10, iv, 26-27 87211 RIMA 3, 102.10, iv, 26-29 98 333 RIMA 3,102.10, iv, 31 169792 RIMA 3, 102.10, iv, 39-41 141561 RIMA 3, 102.11, Rs. 3'-6' 23 23 RIMA 3, 102, 11, Rs. 6'-8' 91244,91256,91258 RIMA 3, 102.12,21-23 83 194 RIMA 3, 102.12, 22-23 79 146 RIMA 3, 102.12,25-26 88 224 RIMA 3, 102.12, 26 82 168
QUELLEN
RIMA 3, 102.12,28 82167 RIMA 3, 102.12,28-29 72 110, 79 144 RIMA 3, 102.12, 30 83179, 352 101 RIMA 3, 102.12,30-34 20065 RIMA 3, 102.13,5' 83179 RIMA 3, 102.14,29 83179 RIMA 3, 102.14,29-30 81161 RIMA 3,102.14,31 8318 1 RIMA 3, 102.14,34 2214 RIMA 3, 102.14,36-37 88237 RIMA 3, 102.14, 40 37114, 129 75 RIMA 3, 102.14,46-47 80148, 80149 RIMA 3, 102.14, 59-61 2429 , 2933 RIMA 3, 102.14,86 97322 RIMA 3, 102.14, 88 2432 , 325 97 RIMA 3, 102.14,96 83179 RIMA 3, 102.14,99-100 83179 RIMA 3, 102.14, 104-107 138529 RIMA 3, 102.14, 104-117 131 491 RIMA 3, 102.14, 106 131 492 RIMA 3, 102.14, 106-107 80152, 82174 RIMA 3, 102.14, 107 82172 RIMA 3, 102.14, 108 92279 RIMA 3, 102.14, 127-128 83184 RIMA 3, 102.14, 128 92276 RIMA 3, 102.14, 130 91263, 93289 RIMA 3, 102.14, 130-131 174829
475 RIMA 3, 102.14, 132 83 184 RIMA 3, 102.14, 133 92272 RIMA 3, 102.14, 134 152670 RIMA 3, 102.14, 135-136 8217 1, 84199 RIMA 3, 102.14, 136 80150 RIMA 3, 102.14, 140 83179 RIMA 3, 102.14, 140-141 141 561 RIMA 3, 102.14, 150 88228 RIMA 3, 102.14, 155 142576 RIMA 3, 102.14, 156 88228 RIMA 3, 102.16, 10 81 161 RIMA 3, 102.16, 11 83 161 RIMA 3,102.16, 13 22 14 RIMA 3, 102.16, 17 37114, 129 75 RIMA 3, 102.16,21-22 80148 , 80149 RIMA 3, 102.16,37-38 77139 RIMA 3, 102.16,69'-70' 97322 RIMA 3, 102.16, 72' 97324 RIMA 3, 102.16,72'-73' 97323 RIMA 3,102.16,74' 83185 RIMA 3, 102.16,75'-76' 97325 RIMA 3,102.16,77'-79' 2433 RIMA 3, 102.16,83'-84' 84198 RIMA 3, 102.16, 117' 83 179 RIMA 3, 102.16, 122'-125' 83194 RIMA 3, 102.16, 124'-125' 79146 , 83194 RIMA 3, 102.16, 129' 88224 RIMA 3, 102.16, 130'-131' 82168 RIMA 3, 102.16, 132'-133' 82 167 RIMA 3, 102.16, 132'-134' 72110, 79 144
476
REGISTER
RIMA 3, 102.16, 135' 83 180, 101352 RIMA 3, 102.16, 138' 83 179 RIMA 3, 102.16, 143'-145' 23 23 RIMA 3, 106.16, 144'-145' 83 184 RIMA 3, 102.16, 145'-146' 91 244, 9 t256, 91 258 RIMA 3, 102.16, 152'-155' 23 25 RIMA 3, 102.16, 154' 83 177, 83 187 RIMA 3, 102.16, 156'-157' 87215,91 254 RIMA 3, 102.16, 157' 91 252, 91 262, 92 281 RIMA 3,102.16,161' 91 257 RIMA 3, 102.16, 162' 82 173 RIMA 3, 102.16, 163'-165' 23 19 RIMA 3, 102.16, 164' 83 189 RIMA 3, 102.16, 165' 83 188 RIMA 3,102.16,168' 88 221 RIMA 3, 102.16, 172'-173' 80 152 RIMA 3, 102.16, 176'-177' 88226 RIMA 3,102.16, 178' 83 182 RIMA 3, 102.16, 178'-179' 80 152 RIMA 3, 102.16, 180'-181' 80 153 RIMA 3,102.16, 182' 201 67 RIMA 3, 102,16, 184' 83 186 RIMA 3,106.16,216' 83 184 RIMA 3, 102.16, 217'-218'
92272 RIMA 3,102.16, 221'
80 150,
82 171 RIMA 3, 102.16, 221'-222' 84 199 RIMA 3, 102.16, 226'-227' 83 179 RIMA 3, 102.16, 274'-285' 88228 RIMA 3,102.17,8 87218,92273 RIMA 3,102.19, Rs. 6-7 83 179 RIMA 3, 102.20,9-10 88 237 RIMA 3,102.20,13-14 80 149 RIMA 3, 102.20, 13-15 80 148 RIMA 3, 102,20, 16-17 84 196 RIMA 3, 102.23, 21 25 34, 71 107 RIMA 3, 102.24, 14-15 25 35 RIMA 3, 102.25, 9-12 23 20, 38 25 RIMA 3,102.28,18-28 23 22 RIMA 3,102.28,21 83 179 RIMA 3, 102.28,21-22 81 161 RIMA 3, 102.28,23 82 170 RIMA 3, 102.28,23-24 170897 RIMA 3, 102.28, 25 150656 RIMA 3, 102. 28, 26-28 153688 RIMA 3, 102.28, 30 2427 RIMA 3, 102.28, 34-36 25 37 RIMA 3, 102.28, 36 110405, 406 110 RIMA 3,102.29,8-12 153 688 RIMA 3, 102.29, 22 83 179 RIMA 3, 102.29, 22-23 81 161 RIMA 3, 102.29, 24-26 82 170 RIMA 3,102.30,20-21 153688 RIMA 3,102.30,23-24 24 28 RIMA 3,102.31,8 83 179 RIMA 3,102.32,5 83 179 RIMA 3, 102.33, 7 83 179
477
QUELLEN
RIMA 3, 102.34,6-7 153688 RIMA 3, 102.34,8 82161,83179 RIMA 3, 102.34,982170 RIMA 3, 102.35,5 83179 RIMA 3, 102.40, i, 10-13 153688 RIMA 3, 102. 40, i, 19-21 77139 RIMA 3, 102.40, i, 25-27 19856 RIMA 3, 102.40, i, 34-35 88224 RIMA 3, 102.40, iii, 2-5 80 155, 139539 RIMA 3, 102.40, iii, 2-3 83 183 RIMA 3, 102.40, iii, 3 83 182 RIMA 3, 102.40, iii, 5-8 20066 RIMA 3, 102.40, iii, 7 88233 RIMA 3,102.60 101351 RIMA 3,102.62 80156 RIMA 3, 102.66, 1 19650 RIMA 3, 102.68 22 13 RIMA 3,102.69 101355 RIMA 3, 102.74 87211 RIMA 3, 102.75 87211 RIMA 3, 102.75, 1 96308 RIMA 3, 102.81, 1 96325 RIMA 3, 102.82 88223 , 97327 , 139544 RIMA 3, 102.84 142572 RIMA 3, 102.92, 2-4 88230 RIMA 3, 103.1, i, 39-53 205 76 RIMA 3, 103.1, i, 45-50 95305 RIMA 3, 103.1, ii, 7-13 20577 RIMA 3, 104.1,5 6986 RIMA 3, 104.2 1029, 160737 , 20996 RIMA 3, 104.3 1030, 160738, 20681
RIMA 3, 104.4 205 78 RIMA 3, 104.4, 4' 73 113 RIMA 3, 104.5, 6 208 78 RIMA 3, 104.5, 8-9 206 83 RIMA 3, 104.6, 13-15 208 78 RIMA 3, 104.6, 16-17 206 82 RIMA 3, 104.6, 17 130486 RIMA 3, 104.7,4-5 206 83 RIMA 3, 104.7,4-9 36 105 RIMA 3, 104.7,5 2640 RIMA 3, 104.7, 5-6 207 87 RIMA 3, 104.7, 10 6988,83180 RIMA 3, 104.7, 10-12 141563 RIMA 3, 104.8, 10 6986 RIMA 3, 104.8, 11 2640 RIMA 3, 104.8, 11-13 205 79 RIMA 3, 104.8, 11-14 36 107, 20579 RIMA 3, 104.8, 12 110405 RIMA 3, 104.8, 14-21 36 106 RIMA 3, 104.8, 15-21 207 86 RIMA 3, 104.8, 16 88225 RIMA 3, 104.8, 18 136518 RIMA 3, 104.8, 19 136519 , 136521 RIMA 3, 104.8, 20 142575, 621 147 RIMA 3, 104.8,20-21 148634 RIMA 3, 104.8,21 88225 RIMA 3, 104.1001,3' 69 88 RIMA 3, 104.2010,9 2641 RIMA 3, 105.1 1030 145739 RIMA 3, 105.1,4-10 146616, 153680,211101 RIMB 2, B.6.32.19, 9 6990 Russell (1999) 287, xxxvi, 12, 3 96313
SAA 1,32, Rs. 9' 235 268
478
REGISTER
SAA 1, 33 132501 SAA 1,33, 19 132500 SAA 1, 34 134505 SAA 1, 34, Rs. 1 134506 SAA 1,34, Rs. 19' 134507 SAA 1, 66 27 48 SAA 1, 67 27 48 SAA 1, 76 243 311 SAA 1, 110, Rs. 5-17 132502 SAA 1, 110, Rs. 6 235 268 SAA 1, 124 241 297 SAA 1, 153 184892 SAA 1, 155 184892 SAA 1, 171, 14-26 19026 SAA 1, 172,30-33 SAA 1, 173,5-6 234 259 SAA 1, 174,5-7 234 259 SAA 1, 177 19022,224296 SAA 1, 177, l-Rs. 6 182880 SAA 1, 179 224 196 SAA 1, 179,5-6 75 129 SAA 1, 179, 18 105370 SAA 1, 183, 15'-16' 161753, 262 234 SAA 1, 183, Rs. 15-20 19023 SAA 1, 190 19021 SAA 1,253 241 297 SAA 1,257 241 297 SAA 2,2 42 135, 1884, 212 107 SAA 2,2, i, 15'-20' 154693 SAA 2, 2, Rs. iv, 1-3 1883, 212 110 SAA 2, 2, Rs. iv, 8-9 34 94 SAA 2, 2, Rs. iv, 10-19 34 95 SAA 2,5 173825, 1885 SAA 2,5, iii, 6'-14' 189 16 SAA 2,5, iii, 18'-22' 255 375 SAA 2, 5, iii, 19' 16 t141, 222 178 SAA 2,5, iii, 22'-30' 177845
SAA 2,5, iv, 14'-15' 154694 SAA 2, 6 212 108 SAA 2, 6, §34, 393-394 SAA 2, 10 265 434 SAA 3,3 301 120 SAA 4, 1-12 257 382 SAA 4, 1, 4-7 257 383 SAA 4, 2 258 387 SAA 4, 3, 2-8 258 384 SAA 4, 4, 4-7 258 386 SAA 4, 5, 4-8 258 386 SAA 4, 6 258 387 SAA4, 7, I' 93 293 SAA 4,7, 1'-5' 258 387 SAA 4, 7, Rs. 2 93 293 SAA 4, 8, Rs. 3-5 258 387 SAA 4, 9, 7-9 258 389 SAA 4, 10,2-7 218390,258390 SAA 4, 11, Rs. 1-4 258 389 SAA 4, 12, 2-8 258 391 SAA 4, 81 34 96 SAA 4, 81-83 259 398 SAA 4,89,2-7 259 399 SAA 6, 39, Rs. 11 104363 SAA 6, 46-47 260 409 SAA 6, 59, Rs. 18e-1ge 188 10 SAA 6, 91 260 409 SAA 6, 91, 11 161741 SAA 6,81, ob. Rd. 10 104 363 SAA 6, 110 260 409 SAA 6,134, ob. Rd. 16 104363 SAA 6, 135, Rs. 7' 104 363 SAA 6,177, Rs. 17-18 188 10 SAA6,177,Rs.18 104 364 SAA 6, 193-196 260 409 SAA 6,193, u. Rd. 13 110 396 SAA 6, 197, Rs. 10 110395 SAA 6, 202, Rs. 10 223 190 SAA 6,257, Rs. 17 223 190
QUELLEN
SAA 6,259, Rs. 9 223 190 SAA 6, 289, 12 161741 SAA 6, 290, 10 161741 SAA 6, 326, 12'-13' 162753 SAA 7, 5, ii, 11 189 11 SAA 7, 24, 5 151569 SAA 7,24, 12 151569 SAA 7,24, 12-15 33 91 SAA 7,24,14 151569 SAA 7, 24, 22 111411 SAA 7, 24, 22-23 33 92 SAA 7, 24, 23 111411, 151609 SAA 7,24, Rs. 4 151569 SAA 7, 47 26 41 SAA 7,58 134510 SAA 7,58, ii, 3' 110396 SAA 7, 59 134505 SAA 7, 108, Rs. ii, 4' 110396 SAA 7, 115 1141,6148 SAA 7, 116 6148,224193 SAA 7, 116, 1'-12' 132503 SAA 7, 116, 7' 224 193 SAA 7, 116, 10' 225 199 SAA 7,116,11' 232 247 SAA 7, 116, Rs. 6'-13' 132503 SAA 7, 116, Rs. 11' 225 199 SAA 7, 128,5-6 189 17 SAA 7, 136, ii, 4' 223 186 SAA 8,512 258 388 SAA 9, 2, iii, 15' 258 392 SAA 9, 3, i, 35 258 392 SAA 9, 9, Rs. 6 255 373 SAA 10,96, 15 104364 SAA 10, 144, 3 49 182 SAA 10, 284, Rs. 4-9 151694 SAA 10,351 257 385 SAA 11, 1-3 61 SAA 11, 1-14 6143 SAA 11, 1 1141,62
479
SAA 11, 1, i, 1-16 64 58 SAA 11, 1, i, 4-11 63 55 SAA 11, 1, i, 8 239 286 SAA 11, 1, i, 14 63 55 SAA 11, 1, i, 14-16 63 SAA 11, 1, i, 17-20 63, 6352, 64 58 SAA 11, 1, i, 18-19 63 54 SAA 11, 1, i, 21-25 64 58 SAA 11, 1, i, 23-24 63,63 51 SAA 11, 1, ii, 1-2 63 SAA 11, 1, ii, 1-7 64 58 SAA 11, 1, ii, 3 63 55, 63 57 SAA 11, 1, ii, 4-5 63 'SAA 11, 1, ii, 6 63 57 SAA 11, 1, ii, 7 63 55 SAA 11, 1, ii, 8-10 63 SAA 11, 1, ii, 8-15ff. 64 58 SAA 11, 1, ii, 9 240 292 SAA 11, 1, ii, 10 266 438 SAA 11, 1, ii, 11-12 266 438 SAA 11, 1, ii, 11-13 63 SAA 11, 1, ii, 12 266438 SAA 11, 1, ii, 14 63 55 SAA 11, 1, ii, 14-15 63 SAA 11, 1, Rs. i, 1'-19' 63 SAA 11, 1, Rs. i, 2' 266 438 SAA 11, 1, Rs. i, 3' 266 438 SAA 11, 1, Rs. i, 7' 223 187 SAA 11, 1, Rs. i, 8' 6354, 358,234 262 102 SAA 11, 1, Rs. i, 10' 224 191 SAA 11, 1, Rs. i, 11' 63 54, 176 222 SAA 11, 1, Rs. i, 12' 102 358, 225199,266438 SAA 11, 1, Rs. i, 16' 239 286 SAA 11, 1, Rs. i, 18-19 63 54 SAA 11, 1, Rs. ii, 3' 63 55
480 SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA SAA
REGISTER
11, 1, Rs. ii, 9' 63 55 11, I, Rs. ii, 15'-16' 6355 11, I, Rs. ii, 19' 63 55 11, I, Rs. ii, 20' 63 11,2 1141,62 11, 2, ii, 3 222 177 11,2, ii, 5 224 192 11,2, ii, 7 222 182 11,3 62 11,4 61,61 47 11,4-9 6146 11,4-13 61 11,5 61 47 11,6 61 47 11,6,2' 232 247 11,6, 7' 224 197 11,6,8' 224 193 11, 7 61 47 11, 8 6147 11,9 61 47 11, 10 6147 11, 10-13 6146 11, 11 61 47 11, 12 61 47 11, 13 6147 11, 14 6035,61 11, 33 133504 11, 36 134505 11, 80 133503 11, 80, Rs. 5' 232 247 11,84,3 255 372,255373 11, 112 262 419 11, 163, i, 6-7 240 262 11, 167 150661 11,170,13 150662 11, 170, 15 150662 11,201, i, 23-24 159728 727
11,207, i, 13-14 159 11,208,4' 125452
SAA 11,208,4'-5' 159 726 SAA 12, 85, 19 161741 SAA 13,85, Rs. 4 223 190 SAA 13, 86, 14 223 189 SAA 13,98, Rs. 2-12 262 419 SAA 14, 1,8-9 19027 SAA 14,202,7 161741 SAA 16,48, u. Rd. 13 111410 SAA 16, 127, 13-23 177848 SAA 16, 127, 24 - Rs. 14 177849 SAA 16, 134, 5 128478 SAA 16, 134,5-6 19024 SAAS 8, IIIe, 1'-7' 179862 SAAS 8, IIIe, 5' 71 108 SAAS 8, IIIe, 19-21 157 712 SAAS 8, VIc 238 284 SAAS 8, VIc, 6-8 232 250 SAAS 8, VIe 232 249 SAAS 8, VIe, 4 232 248 SAAS 8, VIe, 5' 102358 SAAS 8, VIIa 238 283, 239 287 SAAS 8, VIIa, 13 71 100 SAAS 8, VIIa, 13-14 241 300 SAAS 8, VIIa, 13-14 - VIIb 241 300 SAAS 8, VIIb, 8-10, 93 282, 93283,93287,93288,93291 SAAS 8, VIIb, 11-13 93 295, 93296, 93 298 SAAS 8, VIIb, 13-14 93 281, 93285,93295,93296,93298 SAAS 8, VIIc 240 295 SAAS 8, VIIc, 5 159728 SAAS 8, VIId, 4 101349 SAAS 8, VIIe 239 290 SAAS 8, VIIe, 6-8 88 231 SAAS 8, VIIIb, 16 28 56 Sg 8, 96-102 66 70
QUELLEN
Sg Clh D, iv, 25-29 228 221 Sg Clh D, iv, 30-36 228 223 Sg Clh D, iv, 37-41 228 224 Sg Clh D, iv, 38-39 228 226 Sg Clh D, iv, 46-49 178853 Sg Clh D, iv, 50-55 236 270 Sg Clh D, v, 13-33 238 285 Sg Clh D, v, 20 3072 Sg Clh D, v, 34-40 237 277 Sg Clh D, v, 37-40 93 286, 92 297 Sg Clh D, V, 41-50 30 67,3071 239 290, Sg Clh D, v, 41-75 296 240 Sg Clh D, V, 55 101349,128 477 Sg Clh D, v, 59 128477 Sg Clh D, v, 60 101349 Sg Clh D, vi, 47 38 120 Sg Clh D, vii, 20-28 55 13 Sg Clh D, vii, 25-44 242 305 Sg Clh D, vii, 39-44 169795 , 242 306 Sg Clh D, vii, 42-44 70 93 Sg Clh D, viii, 7'-9' 30 55 SgF Ann, 10 176771 SgF Ann, 10-17 227 219 SgF Ann, 10-16 228 SgF Ann, 15 149642 SgF Ann, 16 130483 , 130486 SgF Ann, 16-17 228 SgF Ann, 17-18 235 265 SgF Ann, 23-25 228,233 255 SgF Ann, 25-26 235 268 SgF Ann, 26-52 233 254 SgF Ann, 53-57 235 263 SgF Ann, 56 152677 SgF Ann, 56-57 178856 SgF Ann, 57 148638, 150650 SgF Ann, 66-67 2958, 36 109 SgF Ann, 68-71 171813,236270
481
SgF Ann, 68-69 148 634 SgF Ann, 69 152675 SgF Ann, 69-70 88 236, 150655 SgF Ann, 70 149650 SgF Ann, 70-71 144 60 1 SgF Ann, 71 143590 SgF Ann, 72 142 174, 148635 SgF Ann, 72-76 237 272,237278 SgF Ann, 73-74 152 675 SgF Ann, 74 150652 SgF Ann, 75 149640 SgF Ann, 76 156707, 165765 SgF Ann, 94 167784 SgF Ann, 99 167783 SgF Ann, 102 189 12 SgF Ann, 117 70 95 SgF Ann, 119-120 231 242, 275 237 SgF Ann, 120 159721 SgF Ann, 120-123 228 SgF Ann, 120-125 237 277 SgF Ann, 123-125 138 530 SgF Ann, 125-126 93 286, 93297,231242,237275,237277 SgF Ann, 163 164760 SgF Ann, 172 164760 SgF Ann, 194-197 232 250, 284 238 SgF Ann, 194-204 172 814 SgF Ann, 198 108389 SgF Ann, 198-291 238285 SgF Ann, 199-200 30 72, 30 75 SgF Ann, 201 150653, 152674 SgF Ann, 202 108389, 152674 SgF Ann, 202-204 102 359 SgF Ann, 203 156203 SgF Ann, 204 161741, 165764 SgF Ann, 204-221 102356, 290 239
482
REGISTER
SgF Ann, 205 128477 SgF Ann, 208 128477 SgF Ann, 209-220 88 231 SgF Ann, 213-216 96 321 SgF Ann, 214 128477 SgF Ann, 215 164760 SgF Ann, 216-218 93 282, 287, 283 288 93 , 93 93 SgF Ann, 216-219 93 291, 93295,93296,93298 SgF Ann, 216-220 93 285, 93294, 175832 SgF Ann, 220-221 172 821 SgF Ann, 222-230 28 56, 138528 SgF Ann, 222-234 81 157 SgF Ann, 224-228 79 143 SgF Ann, 225 138530 SgF Ann, 227-229 139538 SgF Ann, 228 2857,81158 SgF Ann, 230-232 138531 SgF Ann, 232-234 138531 SgF Ann, 234-241 240 295 SgF Ann, 238 101349,128 475, 152674 SgF Ann, 238-239 148637 SgF Ann, 239 101349 SgF Ann, 241-251 177846 SgF Ann, 241-254 241 299 SgF Ann, 245-247 30 74 SgF Ann, 249 88222 SgF Ann, 251-252 148634, 675 152 SgF Ann, 252 150650 SgF Ann, 254 153690,165767 SgF Ann, 281 164759, 165767 SgF Ann, 380, 2854 SgF Ann, 380-381 155696 SgF Ann, 383-394 55 13 SgF Ann, 385-393 231 243,
237 276 SgF Ann, 387 149 646, 150659 SgF Ann, 393 229 231 SgF Ann, 393-394 70 84 SgF Ann, 393-398 242 305 SgF Ann, 397 146614 SgF Ann 398-399 30 68 SgF Ann, 398-411 242 304 SgF Ann, 406 142573 , 143585, 143590, 143592, 144594 140558 , SgF Ann, 407-408 566 141 SgF Ann, 410-411 148639 SgF Ann, 423-424 165768 SgF Ann, 433 28 49, 37 116 SgF Ann, 447 161741 SgF Ant, 20 28 49 SgF Bro, 3 28 49 SgF Bro, 37 28 49 SgF Go, 28 28 49 SgF Prunk, 16-17 36 18 SgF Prunk, 16-22 55 12 SgF Prunk, 17 2960 SgF Prunk, 23 227 217 SgF Prunk, 23-24 155700, 223 228 SgF Prunk, 24 149642, 149650 SgF Prunk, 24-25 228 224 SgF Prunk, 25-26 178856, 263 235 SgF Prunk, 27 138530 SgF Prunk, 28 150655 SgF Prunk, 28-29 171 813 , 236 270 SgF Prunk, 29 88236, 144601 SgF Prunk, 29-30 238 284 SgF Prunk, 29-32 172 814 SgF Prunk, 30 172816 SgF Prunk, 30-32 238 285
QUELLEN
SgF Prunk, 31 150613 SgF Prunk, 31-32 152674 SgF Prunk, 32 130486, 156709 SgF Prunk, 33 3069 SgF Prunk, 33-35 228 225 SgF Prunk, 33-36 233 255 SgF Prunk, 35-36 149641 SgF Prunk, 57 2958,36 110 SgF Prunk, 78-81 239290 SgF Prunk, 78-83 102356 SgF Prunk, 79-80 88231 SgF Prunk, 80 97330, 152675 SgF Prunk, 81 92275, 150654 SgF Prunk, 82 128477 SgF Prunk, 83 101349 SgF Prunk, 83-86 240295 SgF Prunk 86, 101349, 128475, 152674 SgF Prunk, 86-87 148635 SgF Prunk, 88 101349 SgF Prunk, 90-109 24 pOl SgF Prunk, 94-96 3074 SgF Prunk, 105-106 152675 148634, SgF Prunk, 105-107 690 153 SgF Prunk, 106 150650 SgF Prunk, 109 162751 SgF Prunk, 112 3068 SgF Prunk, 112-117 242304 SgF Prunk, 113 131490, 131494 SgFPrunk, 113-114 130486 SgF Prunk, 115 148635, 149650, 152675 SgF Prunk, 116 165766 SgF Prunk, 138 2854 SgF Prunk, 138-139 155696 SgF Prunk, 144-146 55 13 SgF Prunk, 145-148 7094 SgF Prunk, 145-149 242305
483 SgF Prunk, 148 146614 SgF Prunk, 149-151 231 242, 276 275 237 , 23 SgF Prunk, 161 2849,37 116 SgF Prunk, 253 162751 SgF Rel, 277, V:5 96319,235267 SgF Rel, 277, V:lO 235 267 SgF Rel, 277, V:15, 1 96 310 SgF Rel, 277, V:16 235 267 SgF SI, 7 6989 SgF SI, 7-9 36 108 SgF SI, 7-20 55 12 SgF SI, 9 29 60 SgF S2, 4 69 88 SgF S2, 4-7 36 108 SgF S2, 4-16 55 12 SgF S2, 7 2960, 36 108 SgF S2, 28 28 49 SgF S2, 29 37 116 SgF S3, 5 69 89 SgF S3, 5-9 36 108 SgF S3, 5-20 55 12 SgF S3, 9 29 60 SgF S4, 23 128477 SgF S4, 24-26 88232 SgF S4, 30 101349 SgF S4, 34 56 18, 70 95 SgF S4, 41-45 55 13, 70 94 SgF S4, 54-59 55 13 SgF S4, 63 69 89 SgF S4, 63-87 55 12 SgF S4, 64-66 36 108 SgF S4, 66 29 60 SgF S4, 106 2849, 37 116 SgF S5, 14 6989 SgF S5, 14-16 36 108 SgF S5, 14-26 55 12 SgF S5, 16 29 60 SgF S5, 39 28 49, 37 116
484
REGISTER
SgF Si, 24 28 49 SgF Stier, 17-19 3066 , 3068, 3069,3073 SgF Stier, 17-29 233 252 SgF Stier, 22-23 235 264 SgF Stier, 23 110400 SgF Stier, 25 56 18, 70 95 SgF Stier, 26 101349, 128477, 296 240 SgF Stier, 27-29 55 13, 70 94 SgF Stier, 42 29 62 SgF Stier, 67 2849 SgF Stier, 68 37" 6 SgF XIV, 9 128477 SgF XIV, 9-10 88 232, 10}356 SgF XIV, 9-18 233 252 SgF XIV, 10-11 240296 SgF XIV, 11 101349 SgF XIV, 15 56 18,70 95 SgF XIV, 17 162750 SgF XIV, 17-18 7094 SgF XIV, 22 29 59,36108, 6989 SgF XIV, 22-26 55 12 SgF XIV, 29 29 62 SgF XIV, 36 2849, 37" 6 SgF Zyl, 12f. 36 108, 6670 SgF Zyl, 13 2849,29 61 SgF Zyl, 19 228 223,235 264 SgF Zyl, 20 228 226 SgF Zyl, 21 7095 SgF Zyl, 26 3046 SgF Zyl, 30 301 120 Sg Hamat, 1-12 19857 Sg Hamat, 21 101349 Sg Hamat, Rs. 1-16 233 256 Sg Hamat, Rs. 2 149639 Sg Hamat, Rs. 5-8 156708 Sg Hamat, Rs. 17-19 28 50, 244 120
Sg Hamat, Rs. 18 128472 Sg Hamat, Rs. 19 19024 Sg Najaf, ii, 4 107385 Sg Najaf, ii, 12 234 258 Sg Najaf, ii, 17 87 216, 92 274 Sg Tang, 18 128477 Sg Tang, 18-24 233 252 Sg Tang, 24 55 13, 70 94 Sg Tang, 29 2960,36108,6989 Sg Tang, 29-36 55 2 Sg Wi, 168ff., 8 228 225,235 268 Sg Wi, 168ff., 10 28 55 Sg Wi, 168ff., 22 28 55 Sg Wi, 174ff. 7093,242306 Sg Wi, 174ff., iv, 23-31 55 13 Sg Wi, 174ff., iv, 28-39 70 94 Sg Wi, 174ft:, iv, 28-57 242 305 Sg Wi, 174ff., 51-60 233 255 Sg Wi, 174ff., 61-65 233 256 Sg Wi, 174ff., 63-64 234 258 SgWi, Taf. 17, Nr. 35, 30 16F41 SgWi, Taf. 30, 22 (Nr. 64, 10) 161741 SgWi, Taf. 31, 60 16F48 SgWi, Taf. 31, 64 16F48 SgWi, Taf. 36,178 161741 SKT 2, Taf. 4, 4' 128477 StAT 2,53,2 122434 Sumer 9, 118ff., ii, 60-92 245 318 Sumer 9, 118ff., ii, 60 - iv, 9 245 317 Sumer 9, 118ff., ii, 93 - iii, 55 245 319 Sumer 9, 118ff., iii, 56 - iv, 9 245 320 Sumer 9, 118ff., iii, 70 - iV,9
485
QUELLEN
247 326 Sumer 9, 118ff., iii, 73 247 325, 248 330 Sumer 9, 118ff., iv, 92 - v, 28 251 349 Sumer 9, 118ff., v, 29-52 252 352 Sumer 9, 146, iv, 93 19020 Sumer 9, 146-150, iv, 92 - v, 25 167780 Sumer 9, 148, v, 20 149650 Sumer 9, 148, v, 20-22 155695 Sumer 9, 150, v, 26 29075 Sumer 9, 150, v, 26-28 167781 Sumer 9, 150, v, 29-52 243313 Sumer 9, 150, v, 44-52 124508 Sumer 9, 150, v, 45 149647 Sumer 9, 160, vi, 72-74 139540 Sumer9,160,vi,66-71 141564 Sumer 9, 160, vi, 75-78 139541 Sumer 12, IOff., i, 14-37 255 371 Sumer 12, 10ff., i, 31-32 3179 Sumer 12, 1Off., i, 38-56 253 366, 255376 Sumer 12, IOff., 1, 57-63 253 359 Sumer 12, IOff., ii, 1-4 253 363 Sumer 12, IOff., ii, 5-15 25]365 Sumer 12, 10ff., iv, 54 - v, 12 256 378 Sumer 12, IOff., v, 54-56 30 65 Sumer 12, IOff., vi, 44-45 256 379 Sumer 12, 28, iv, 54-55 3284 T 170, iii, 17-19 3064 TlOrr11 Baub., 110 2849
TIOrr11 Baub., 111 37 116 riozrn, Baub., 218-221 3063 TI orr11 KK. 91 245 TIlrr12 bB 92 267 TCS 5, 125, 7 252 354 TCS 5, 125, 9 253 362 TCS 5, 125, 14 255 376 TCS 5, 125, 15 257 381 TCS 5, 126, 12 254368 TCS 5, 126, 14 253 366 TCS 5, 127, 25-26 258 396 TCS 5, 127,28-29 258 395 TH 10, 9 105364, 110407 Tigl Ann 3, 1 225 205 Tigl Ann 3, 3 101348 Tigl Ann 5, 4 164759 Tigl Ann 9, 6 44 148 Tigl Ann 13,3-9 216 125 Tigl Ann 13,4-5 158715 Tigl Ann 13, 6 71 106 Tigl Ann 13,6-8 225 205 Tigl Ann 13, 9-10 165762 Tigl Ann 13, 10 10J348, 216 126 Tigl Ann 13, 10-12 27 45,6044 Tigl Ann 13, 10-14, 5 136514, 140559, 141571 , 144596 Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann TiglAnn Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann Tigl Ann
13, 12 102358 14, 1 43 140 14, 1-2 27 45,6041 14,2 142580 14,4 143587, 144599 14, 5 216 126 18 219151 18,3' 1OJ348, 161746 18, 3'-7' 219 150 18, 8' 217 135 18, 13' 179859 19, 1-12 126 124 19,2-3 216 127
486
REGISTER
Tig1Ann 19,4-9 161743 Tig1Ann 19, 5 71105,79147 Tig1Ann 19, 6 82 164 Tig1Ann 19, 7 107377 Tig1Ann 19, 9-10 71 107 Tig1 Ann 19, 9-11 161742 Tig1Ann 19, 10 102358 Tig1Ann 19, 11 221166,221167 Tig1Ann 19, 12 155697 Tig1Ann, 19, 13 38 120 Tigl Ann 21, 4'-9' 2745 Tig1Ann 21,6' 147628 Tig1Ann 21, 7'-9' 6042 Tig1Ann21, 7'-25,2' 141571 Tigl Ann 21-25, 2' 141571 , 214118 Tigl Ann 22, 1 79 147 Tig1Ann 22,2 82 164 Tig1 Ann 23, 1'-17' 219 149 Tig1Ann 23,6'-7' 149639 Tigl Ann 23, 13' 101348 Tig1 Ann 23, 16'-17' 99339, 16t145 TiglAnn23,17' 101348,161746 Tig1Ann 23, 18' 220 158 Tig1Ann 24 219151 Tig1Ann 24,3' 161747 Tig1Ann24, 3'-11' 219 150 Tig1Ann 24, 12' 217 135 Tig1Ann 25, l' 142580 Tig1Ann 25,2' 146615, 149648 Tig1Ann 25,3'-12' 215 122 Tig1Ann 25, 6' 88229 Tig1Ann 25, 7' 143588 Tig1Ann 25,8' 167779 Tig1Ann 25, 10' 147626, 149645 Tig1 Ann 25, 11'-12' 221 166 Tig1 Ann 26, 5 102358 Tig1Ann 26, 9 101348
Tig1Ann 27, 1-8 2745, 6042 Tigl Ann 27, 4 102358 Tigl Ann 27, 6 43 140 Tig1Ann 28, 2' 2747 Tigl M 1.2, 8 2744 Tigl M 11.2, 1 96309,219150 Tigl M II.3, 1 96312 Tig1 Stele, i B, 21'-22' 213 115 Tigl Stele, i B, 21'-23' 212 111 Tig1 Stele, i B, 25'-26' 161747 Tigl Stele, i B, 38' 97 328 Tigl Stele, i B, 38'-39' 97 329 Tig1 Stele, i B, 38'-42' 214117 Tig1 Stele, ii B, 4' 226210 Tig1 Stele, ii B, 5' 101354 Tig1 Stele, ii B, 5'-14' 216 126 Tigl Stele, ii B, 5'-15' 225 209 Tigl Stele, ii B, 6' 71 127 Tigl Stele, ii B, 7' 223 189 Tigl Stele, ii B, 8' 6669 Tigl Stele, ii B, 10'-13' 176840 Tigl Stele, ii B, 12' 71 109 Tigl Stele, ii B, 14' 159 722 Tigl Stele, ii B, 15'-21' 164758 Tigl Stele, ii B, 22' 69 86 Tigl Stele, ii B, 22'-23' 71 103 Tigl Stele, ii B, 23' 71 101 Tigl Stele, iii A, 1 28 53 Tig1 Stele, iii A, 1-19 26 43 Tig1 Stele, iii A, 1-23 136514, 141571,144596 Tigl Stele, iii A, 3-19 6041 Tigl Stele, iii A, 4 10 J348 Tig1 Stele, iii A, 15 43 140 Tig1 Stele, iii A, 20-23 130486, 131490 Tigl Stele, iii A, 21 142 580 Tigl Stele, iii A, 23 130 484 Tigl Summ 1,20-22 213 115
QUELLEN
Tigl Summ 1,21 161 747 Tigl Summ 3, 15'-19' 213115 Tigl Summ 3,17'-18' 161 747 Tigl Summ 4, 1'-5' 226213 Tigl Summ 4, 5' 71102 Tig1 Summ 4, 6' 159732 Tigl Summ 4, 6'-8' 220154 , 169,223 185 221 Tig1 Summ 4,7' 101 348, 128474 Tigl Summ 4, 8'-13' 175836 Tig1Summ4, 8'-15' 217 131 Tigl Summ 4, 10' 153689 , 788 169 Tigl Summ 4, 10'-11' 28972 TiglSumm4, 14' 175837 Tigl Summ 4, 15'-17' 219 151 Tig1 Summ 4, 15'-19' 221 170 Tig1 Summ 4, 16' 149650 Tigl Summ 4, 17'-18' 219 152 Tigl Summ 4, 18'-19' 220 153 Tigl Summ 4, 19'-22' 144596 Tigl Summ 4,19'-27' 220 157 Tigl Summ 4, 20' 150650 Tigl Summ 4, 21' 147627 Tigl Summ 4,26' 18914 Tig1 Summ 4, 27'-33' 220159 Tigl Summ 4, 28' 105366 Tigl Summ 4, 34' 167782 Tigl Summ 4, 34'-35' 217134 Tigl Summ 4,35' 167782 Tig1 Summ 4, Rs. 7'-12' 6042 Tig1 Summ 5, i, 25 - ii, 7 158716 Tigl Summ 5, ii, 2 174828 Tig1 Summ, 5, ii, 8-15 1587 14 Tigl Summ, 5, H, 16-24 158717 Tig1 Summ 6, 18-19 216 121 Tigl Summ 6, 20-21 216119 , 221 165
487
Tigl Summ 6,20-24 216 124 Tigl Summ 6, 22-24 216 168 Tig1 Summ 7,47 161747 Tigl Summ, 7, 48 77 140 Tigl Summ 7, Rs. 1'-2' 144596, 220157 Tigl Summ 7, Rs. 3' 105366 Tigl Summ 7, Rs. 3'-6' 220 159 Tigl Summ 7, Rs. 6' 17986 1 Tigl Summ 7, Rs. 7'-9' 2746, 216126 Tigl Summ 7, Rs. 7'-13' 131490, 141 171,217 136 Tigl Summ 7, Rs. 10'-12' 2746, 136514 Tigl Summ 7, Rs. 13' 143587 Tigl Summ 7, Rs. 15' 232250 Tigl Summ 7, Rs. 16' 136517 Tigl Summ 7, Rs. 18' 2747 Tigl Summ 7, Rs. 23'-24' 139547 Tigl Summ 7, Rs. 24' 2746 Tigl Summ 7, Rs. 26'-27' 141 765 Tigl Summ 8, 1'-9' 220 161 Tigl Summ 8, 6' 139545, 140557, 147625 Tigl Summ 8, 7' 142579 , 143586 , 147625 Tigl Summ 8, 8' 71102 Tigl Summ 8, 8'-9' 221 171 Tigl Summ 8,9' 216 124 Tigl Summ 8, 10'-13' 220160 Tigl Summ 8, 14'-19' 217 131 Tigl Summ 8, 15' 148638, 650 150 Tigl Summ 8, 15'-16' 153675 Tigl Summ 8, 16'-17' 169788 , 28972
488
REGISTER
Tigl Summ 8, 18' 178857, 132 217 Tigl Summ 8, 20'-21' 218 138 Tigl Summ 8, 22' 105368 Tigl Summ 8, 22'-23' 217 133 Tigl Summ 8, 24'-27' 220 157 Tigl Summ 9,10' 164759 Tigl Summ 9, 11' 220 153 Tigl Summ 9, 13' 164759 Tigl Summ 9, 14' 169788,26972 Tigl Summ 9, 17'-33' 220 157 Tigl Summ 9, 19' 164759 Tigl Summ 9,23' 164759 Tigl Summ 9, 24'-25' 214 119, 221 165 Tigl Summ 9, 26'-27' 215 122, 221 166 Tigl Summ 9, Rs. I 71 102 Tigl Summ 9, Rs. 1-2 221 167, 221 168 Tigl Summ 9, Rs. 3 101348, 474 128 Tigl Summ 9, Rs. 3-4 159732, 220154,221169 Tigl Summ 9, Rs. 5-8 220 160 Tigl Summ 9, Rs. 6 91 260 Tigl Summ 9, Rs. 8 143586, 151669 148638, Tigl Summ 9, Rs. 9 151 219 Tigl Summ 9, Rs. 9-11 221 170 Tigl Summ 9, Rs. 10-11 219 152 Tigl Summ 9, Rs. 12 217 136 Tigl Summ 9, Rs. 13-16 175836,217 131 Tigl Summ 9, Rs. 16 175837 Tigl Summ 9, Rs. 21-22 144596
Tigl Summ 9, Rs. 23-25 218 138 Tigl Summ 9, Rs. 26 131 493 Tigl Summ 9, Rs. 28 232250 Tigl Summ 9, Rs. 29 131 493, 136517 Tigl Summ 9, Rs. 30-31 220 159 Tigl Summ 10, Rs. 1 71 102 Tigl Summ 13,3'-7' 220 157 Tigl Summ 13, 10' 105366 Tigl Summ 13, 8'-15' 220 159 Tigl Summ 13, 16' 179861, 1 3 4 217 Tigl Summ 13, 17'-18' 219 151, 221 172
3.2. Weitere Keilschriftquellen A. 2417, 10 47 168 AO 7795 (Karte) 58 27 CT 22, 49 (Karte) 58 27
Gilg. XI, 139 69 87 Gudea Statue B, v, 28 82 162 HhXX 59 34 HhXXI 59 34 Hh XXII 59 34 KAV 25 (Karte) 58 29 MSL MSL MSL MSL
11,3-7 5934 11, 8-20 59 34 11,21-28 59 34 11,55-63 59 34
489
QUELLEN
RIMA 2, 87.1, ii, 84-iii, 6 45159 RIMA 2, 87.1, iv, 71 6562 RIMA 2,87.1, v, 44-63 6563 RIMA 2, 87.1, vi, 17-27 6777 RIMA 2,87.1, vi, 39-48 6564 RIMA 2, 87.3, 16-25 6566 , 73 67 RIMA 2,87.4,24-30 6566 RIMA 2, 87.4, 34 6565 RIMA 2,87.4,67-71 6774 RIMA 2,87.5, 12'-13' 6774 RIMA 2, 87.8. 4'-6' 6774 RIMA 2,87.10,28-35 6566 RIMA 2,87. 11,9'-18' 6774 RIMA 2, 87.15, 7-9 19230 RIMA 2,89.4, 11-13 19231 RIMA 2, 89.7, iv, 1-3 6773 RIMA 2,89.7, iv, 1-5 6566
3.3. Aramäische Quellen
SG 1-3 546 SG 6-30 546 SG 33-42 546 SG 41-43 5410 SMN 4172 (Karte) 5828
Num 20: 17 181873 Num 21: 22 181873 Num21:33 181873 Num 34: 1-12 159730 Num 34: 6-7 125446
TCS 5, 73, i, 27-30 227214 TCS 5, 76, ii, 6' 243309 TCS 5, 82, iii, 48-50 253360 TCS 5, 83, iv, 3 254368 TCS 5, 83, iv, 6-8 253366, 376 255 TCS 5, 84, iv, 16 258394 TCS 5, 85, iv, 23-28 258396 TCS 5, 86, iv, 30-31 258395 TCS 5, 97, 16-28 269456 TCS 5, 99, 2-5 23828 1 TCS 5, 99-102 269456
Dtn2:27 181873 Dtn 3: 1 181873 Dtn 11: 24 125446 Dtn 34: 2 125446
KAI24 19963 KAI210-213 102358 KAI 215,19-20 23t246 KAI216 231246 KAI 222-224 1884 4 47,47 171 5 44 7-14 41 29 47 172 3 48 174 9-10 44 Sfire 11 B, 10 48 174 Sfire III, 23-27 41,160 740
Sfire I A, Sfire I A, SIrre I A, Sflre I A, Sfire I B, Sflre I B,
3.4 Biblische Quellen
Jos 1: 4 125446 Jos 9: 1 125446 Jos 15: 12 125446 Jos 15: 47 125446 Jos 23: 4 125446 1 Kön 20 19755, 19856 1 Kön 22: 1-40 19755
490 2 Kön 8: 7-15 19856 2 Kön 8: 16-24 19856 2 Kön 9-10 19959 2 Kön 13: 3 20994 2 Kön 13: 4-5 20993 2 Kön 13: 22 20994 2 Kön 13: 24-25 20995 2 Kön 14: 19-20 217128 2 Kön 14: 25 212104,223 184 2 Kön 14: 28 212 104,212 106 2 Kön 15: 23 221173 2 Kön 15: 27 221 173 2 Kön 15: 29 219150 2 Kön 15: 30 219 152 2 Kön 15: 37 218140 2 Kön 16: 1 222173 2 Kön 16: 5 218140 2 Kön 16: 7-8 218141 2 Kön 16: 9 155698 2 Kön 16: 9-10 218 143 2 Kön 16: 10-16 220155 2 Kön 16: 17-18 220156 2 Kön 16: 29 73113 2 Kön 17: 1-6 227215 2 Kön 17: 3 228, 230 2 Kön 17: 4 228 2 Kön 17: 5 228 2 Kön 17: 6 155699 , 228 2 Kön 17: 24 229234 2 Kön 18: 9-10 230236 2 Kön 18: 9-11 228222 2 Kön 18: 9-12 227215 2 Kön 18: 1I 155699 2 Kön 18: 13-16 247324 2 Kön 18: 13-19: 37 245315, 245316 2 Kön 18: 17-37 247324 2 Kön 19: 1-7 247324 2 Kön 19: 8-13 247324
REGISTER
2 Kön 19: 14-24 247324 2 Kön 19: 35-36 247324 2 Kön 21: 1 264429 2 Chr 28: 5-8 218 140 2 Chr 28: 16 218 14 1 2 Chr 28: 20 219 144 2 Chr 28: 21 220 156 2 Chr 28: 23-25 220156 2 Chr 32: 1-18 247321 2 Chr 32: 1-22 245316 2 Chr 32: 9-19 247324 2 Chr 32: 20 247324 2 Chr 32: 21-22 247327 2 Chr 33: 1 264429 2 Chr 33: 11-13 263427 Esr 4: 1-2 4063 1 Esr4: 9-10 264428 Jes 7: 1-6 218 140 Jes 8: 23 222 Jes 36-37: 37 245316 Jes 36 247324 Jes 37: 1-7 247324 Jes 37: 8-14 247324 les 37: 15-35 247324 Jes 37: 36-37 247327 Ez 47: 10 125446 Ez 47: 15 125446 Ez47: 19-20 125446 Ez 47: 28 125446 Hos 10: 14 185892 loe12: 20 125446 Am 6: 13 223 184
SACHREGISTER
Micha 1: 8-16 248335
4. SACHREGISTER
Sach 14: 8 125446
Achämenidenreich
3.5 Klassische Quellen Herodot I, 105 12 Herodot 11, 116 12 Herodot 11, 141 251346 Herodot 11I, 91 12 Herodot 11I,91, 1 28331 Itinerarium Antonini 60 Josephus Ant. 9.14.1, 277-282
228227 Josephus Ant. 9.14.1-2, 277-
287 2272 16 Josephus Ant. 9.14.2, 283-287
228228 Josephus
Ant.
9.14.2, 284
Ant.
9.14.2, 287
228228 Josephus
228228
491
28125,
30814 1 Affe 6776 , 144 Akkad-Reich 308140 Alabaster 28,80,81, 138,1 39 Alexanderreich 187 Annexion 3, 105364 , 158, 160, 162, 163, 166, 167,171,173, 176,178,189,195,201,210, 213, 214, 215, 215 123 , 218, 221, 225, 226, 227, 231, 231239,232,232249,233,237, 238,240,251,255 373,259403 , 282,290,296,297,299,303, 304,306 Antakya-Stele 76, 160, 170799, 209,21099 Antimon 136513 Araber (s. auch Arubu) 75 129 , 80, 84, 86207 , 100, 144596 , 147627, 18914 , 216, 220, 228, 229,264,265,266,268,286, 307 Aramäer (s. auch Arumu) 8, 9,
Notitia Dignitatum 6460 Onomastikon 2,2 1245 Theodoret, hist. reI. xxii, 1, 1
28 180 Theodoret, hist. rel. xxiv, 2, 14
48 177
26, 27, 38, 38120 , 42, 45, 48, 65, 86207 , 124 Asarhaddon-Chronik 252, 253,257 Assur (Gott) 84, 8420 1, 123, 156, 169, 290, 29074 , 29076 , 300,306 Assyrer 53,56,57,66,69, 70, 73, 73115 , 78, 81, 82, 84, 85, 89, 106, 122, 124, 129, 130, 135, 144, 155, 156, 156706, 157,164, 165, 166, 173, 181, 184, 193, 209, 214, 228,
492
REGISTER
250 343, 25p46, 271, 276, 281, 284, 286, 290 74, 291, 291 77, 292 86, 295, 296, 298, 300, 302 122, 302, 304, 305, 306, 306 135,307 Assyrien 34, 35 104, 40, 42, 42 137, 45, 46, 49 182, 50, 53, 56 19, 5725, 60, 64, 6458, 67 77, 72, 81, 85, 125, 127 468, 127469, 134, 138529, 143, 150, 152, 155, 156, 164, 166, 172, 177, 178, 191, 1934°, 197, 198, 199, 200 66, 202, 203 71, 204, 205, 209, 210 99, 211 103, 212,217 135,218,220,220 156, 228, 229, 230, 230 236, 237, 246, 249 339, 255, 258, 259 403, 263,268,271,273,277,286, 287,289,291,292,294,296, 297, 298, 298112, 301, 302, 304,305 Assyrisierung 281, 282, 291, 286,294,300,301,306 Athurä 283,283 29 Augusteische Schwelle 275, 17 276, 277, 278 , 279, 280, 302,303,308 Ausbeutung 278, 279, 291 78, 303,304 Ba'al-saphon 84 200 Ba'al-samajin 208 Babylonien (s. auch Südbabylonien) 9,2961,38,3812°,45, 63, 64 58, 77 141, 127469, 139547, 157, 216, 225, 229, 249, 249 339 , 264, 265 268, 269, 273, 283, 283 28, 286, 307 Babylonische Chronik 227,
230,243 Bankett-Stele 20, 67 77 Bär 252 Bauholz 81, 140 Baumaßnahmen 284 Beauftragte 189 13 Befestigungsanlage(n) 96, 247,284,285 Belagerung 247, 257, 262 Bergspitze 79, 80, 84 Bestattungssitten 292 86 Bett 145, 146, 147 Beute 132, 149, 220 156, 242, 266,276,277,292 Bevölkerungspolitik 286 Bevollmächtigte 189, 189 15 Bezirk 190 25 Blaupurpurwolle 141 Blei 28,81,136, 138 Bogenschütze 148 Breccia 138 British Empire 272, 275 11, 2°,303,303 127 279,279 Bronze 136, 137, 145 Bronzekessel 144, 145 Buchsbaum(holz) 139, 139547, 140, 146 Bukän-Stele 213115 Chaldäer (s. auch Kaldu) 27 46, 31,45 Chinesisches Reich 272, 275, 275 11,277,278 17,303 Conquista 279 19 Conquistadores 68 79 Deportation IOp56, 129, 148, 151, 154, 154 692, 163, 157710, 157712, 167, 198,228226,240,
SACHREGISTER
263 Deportierte 150, 156, 157, 164,179,241,242,255,282, 292,300 Dolch 145, 149 Dorfinspektor 189 Dromedar 144 Ebenholz 139, 139547, 146 Edelstein(e) 139 Eid 19,203,263,294 Eidbruch 267,299 Eisen 28, 81, 136, 137, 138, 145 Elephant 142581 Elephantenhaut 142 Elfenbein 8 17, 142, 143583 , 146,147,293 Elite 255, 292, 293, 294, 299, 301 129,307 Empirestil 293 88 Emulation 292 Ente 144 Enthauptung 254 366 Esel 143 Etappenstation 180, 182, 183, 183783 Eunuch 164760, 189, 221 160, 1 65, 221 221 167, 221 168, 221 169, 226,234,238282,239,242 Europäische Union 271 Evangelisierung 289 71 Expansion 53, 57, 5725, 64, 583, 142 163, 194, 203, 219, 245,271,278,289,290,296, 302,303,305 Expansionsphase 275, 276, 296,300 Expansionszwang 274
493
Felsrelief 259,288, 289 72 , 293 Festung 174, 175, 184,204 Fußtruppen 148 Gefangene 148, 149, 150 Geisel(nahme) 149, 152, 153, 238 Geographische Liste 59, 5934, 61,62,222,224,266 Gewürze 147 Gilgames-Epos 82 Gold 132, 133504, 136, 136516, 137, 137523 , 138530, 139, 145, 146,236 Götterstatue 153 Gouverneur 2641, 46, 102, 364, 104 134, 164, 165, 166, 188, 188 10, 195, 196, 222, 224,234,236,238,239,240, 241, 242, 247 323, 250, 255, 257,259,260,287 Grenze(n) 3,29,45,49 182, 54, 546, 56, 57, 5720, 68, 72, 75, 76, 76 136, 94 301, 110402, 129, 147, 159, 160, 161, 167782, 178, 19020, 191, 195, 204, 205, 209, 210, 210 97, 210 99, 237,243, 244, 273, 283 32 Hafen 94,99 337,123,156,177, 178, 178852 Hafeninspektor 189 13 Halskette 145 Hamat-Stele 28, 168786, 198 Handelsroute 177 Handelszentrum 71, 175, 176, 259 403 Hauptstadt 86, 86209, 87, 89, 95,95304,101,101356,102356,
494
REGISTER
128 Herrschaftspraxis 280, 29074 Herrschaftsstrategien 295, 296,299,300,306 Hinrichtung 263, 282 Holz 139-141, 147 Homonyme 127 Hund 252 Imperien 271,273,274,2749, 274 10, 275, 275 13, 277, 278, 280, 28021, 302, 304, 305, 308 Imperium Romanum 271, 272 Infrastrukturbauten 286 Interventionszwang 275,296 Iran-Stele 26, 27, 28, 225 Istar 154694, 258392 Itinerar 60, 6035 Joch (Assurs) 164, 164770 Kamel 144, 144596 Kämpfer 148 Karneol 139 Karte(n) 58 Kenk-Schlucht 80, 171 Königsideologie 300 116,306 Königsstraße 179, 180, 181, 183 Konsolidierungsphase 275, 276,296,299,300,303,305 Krapp 132503 Kupfer 28, 136512, 138 Kurkh-Monolith 22, 2639, 44, 124 Landimperien 276 Lanze 149
Lapislazuli 2857 Lärnaka-Stele 7093, 168786, 801 170 Levante 1,2,3,8,12,13 53,14, 19, 25, 26, 27, 2746, 28, 29, 31,32, 33, 34, 36, 36104, 38, 39,39 123,40,50,56,6042,66, 6776, 69, 7098, 72, 73, 73 117, 78, 80, 81, 82, 84, 85, 86, 86207, 86209, 100, 122, 124, 125, 127, 129, 140, 143, 145, 151, 152, 156, 169, 162, 164759, 168, 173, 177, 178852, 181, 183, 187, 1883, 190, 191,193,198,204,205,206, 207, 209, 210, 211, 216 125, 217,221,225,227,229,230, 239, 245, 252, 252353, 254, 256,258,261,262,263,265, 268,269,271,280,281,282, 283, 28328, 284, 285, 28545, 29075,291, 29t1 9 , 292, 29285, 293,294,295,297,298,300, 300 118,302, 304, 305, 307 Liege 145, 146 Luxusgüter 292,293 88,296 Mafia 306135 Marionettenkönig 297 Maultier 132, 132501, 143, 144, 262 Meeresküste, Könige von der 24,25,31,32,3284, 33, 144, 196,19651,250,256,264 Mehrproduktabschöpfung 276, 301,304,305 Metall(objekt) 132, 136-138 Mission 278, 279, 302, 304, 305,308
SACHREGISTER
Mitgift 153, 238, 262 Möbel 146 Mönchrobben 6773 Mongolenreich 187,276,277, 304 130 Nabatäer 267449 Neugründung 96, 122, 183, 255,261,300 Nomaden 38120,86,88207, 105 Nomos 283, 28332 Öl 147 Ölproduktion 300119 Orakelanfragen 257,258,259 Osttigrisgebiet 127468 Palästina 9,13 53,14,31 Palast 31, 37, 38, 124, 129, 141, 148, 151, 169788, 175, 207, 237, 253, 284, 28972, 292,293 Parklanlage 29,3063 Pax Assyriaca 300118 Pazarctk-Stele 160, 170800, 81 206 Perle 139 Perserreich s. Achämenidenreich Pfahl 263 Pferd 132, 132502, 135512 , 143, 143586, 144, 148, 155700, 184, 237,264 Philistia 157 Philistäische Städte 132, 176, 178 Phönizien 1351, 79, 132, 839,228,283 175 Phönizier 31, 140559
495
Phrygien 20 Plünderung 148, 167 Provinz(en) 11, 46, 47, 62, 86206, 87, 95, 102, 102356, 102359 , 104363, 104369, 109, 128, 133503, 160, 161, 161741, 162, 163, 166, 171, 172, 179, 180, 188, 189, 190, 19025, 215,215 121,216,216124, 218, 221,222,224,226,228,231, 232,235,237,238,239,240, 243, 250, 250343, 251, 254, 256,257,260,261,265,266, 267,267,268,269,282,287, 289, 290, 291, 294 96, 295, 296,297,298,300,301,303, 305,306 Prunkinschrift 131490, 166 Pufferstaat 298 Qin-Dynastie 303 124 Reconquista 191 Regenerationsfähigkeit 280 Reichsbildung 277 Reitpferde 148 Religion(spolitik) 289, 290 94, 300 116 Rinder 143 Ring 145 Romanisierung 281,281 25,289 Römisches Reich 275, 277, 278 17,303
Samaä 257,258 Satrapie 283, 28329 Schafe 133503,137527 , 143 Schiff 31, 140559, 177, 1883, 261
496
REGISTER
Schildträger 148 Schimpfwort 30 Schwarzer Obelisk 24 Seeimperien 272, 276, 277, 278 Selbstindoktrination 307 Sessel 146, 147 Seuche 248328 Silber 80,81, 132, 133504, 136, 136516, 137, 137525 , 137525, 138531,145,146,236,291 78 Sowjetunion 271, 272, 28021, 287,291 78,298 Speerträger 148 Stadtherr 189 Stammesführer 179 Statthalter 182, 189'2 Steineiche 139547 Stele 42,55, 55'S, 72, 76, 168, 169, 170, 242, 288, 28972, 293 Steppenimperien 276, 277, 278,281,302,304,305,306 Straße 181,181 872,285,286 Straßennetz 181, 182, 183, 184,285,305 Streitwagen 135512, 145, 148, 149, 155 Südbabylonien 31, 56, 63, 469, 127 155,236 Syrisch-ephraimitischer Krieg 218140,219,219148 Tall Asarne-Stele 168786 Tisch 146, 147 Tonsarkophage 29286 Torwächter 179 Transpotamien 32, 34, 283 Treueid s. Eid
Tribut 60, 67, 130, 131, 132, 133503, 134, 137, 139, 141, 143, 149, 153, 163, 165, 174, 179, 187, 193, 194, 195, 196, 19851, 198, 199, 200, 201, 20168, 202, 20269, 203, 205, 207,209,210,211,217,226, 227,228,230,231,232,236, 237277, 241, 242, 253, 259, 261, 262, 263, 265, 265434, 276,287,290,291,292,296, 298 Umbenennung 84, 123, 123438 , 124, 195 Vasall 189, 194, 199, 200, 212, 212106, 213, 215, 219, 220,221,230,237,240,243, 245,250,255,259,261,262, 263424, 264, 287, 297, 298, 299,306 Vertrag 187, 188, 189, 194, 199, 212, 214, 254368, 258, 262,265,266,294,298 Viamaris 181,181 870 Vogelperspektive 72, 72 111 Wacholder 81,82, 139547, 140 Wachposten 90,94,97 Waffe (Assurs) 167,290 Waffen 148,149,193 Wasserstelle 100 Wassertransport 140559 Wein 147 Weltherrschaft 57,271 Weltreich 271,272,274,2749, 275,280,296,302,304,305, 308
AKKADISCHE TERMINI
497
139 iisipu 287 asu 287
Wiederaufbau 261 Wolle 132, 132500, 132503, 141, 142
na4asnan
Zamua-Itinerar 60,61 Zaristisches Russland 272, 279 Zeder 81,82, 140, 141, 197 Zedembalken 137, 139 Zedernharz 140, 140553 Zedernholz 139 Zeitsouveranität 274,296 Zerbrochener Obelisk 6566 Zeus Casius 84 200 Zincirli-Stele 254,259, 260 Zinn 136, 137 Zivilisatorischer Zwang 277 Zollhaus 176 Zyklenmodell 278 Zylinder-Inschrift 76 Zypresse 82, 149
bskksru 144596 beI iiJi 89242, 189, 189 18, 190, 19020,19021,19025 beIbif.ti 156 beI piifJiti 1142, 26 41, 161, 741, 161 188, 188 10, 189 13, 195,234,239 biltu 130,131 490, 184 birtu 89,90,94 bit appiiti 28 49,37,38,38 118 bit düri 89,90, 90 243, 98, 99 bit biläni 27,2748,2849,29,37, 38 117,293, 293 89 bitkäri 71,175,176 bit karrilni 176 bit mardeti 182, 183
5. AKKADISCHE TERMINI
bit muterretc 2849 bit nisittu 148637 buriisu 82
ade 187,294 iil dannüti 87, 87211, 89, 90,
dapränu 82, 139547 diqiiru 145
94, 95, 95 302, 95 303 , 95 304, 97, 158 iil sarräti 86, 86209, 87211, 89, 90,95,95304,95309,99, 158 na4alall u 138537 , 139 alpu 143, 143584
ambassu 3063 anaqiitu 144596 annaku 136 argamannu 141 arltu 149647 ssmsrü 149 ssumettu 168
ekalmiisarti 250,256,261 emäru 143 emsdu 130
erenu 82 erSu 145, 146, 147 erti 136, 136 513
gabiibu 149 gagu 145 giriInbiJibu 138, 139 girru 251 gisnugallu 80, 138, 139
498
REGISTER
niiIJiru 67,6773,142 nämurtu 130, 130488, 139 narkabtu 145
barii 145
bauiIn sani
180, 181873 , 181875
burä$u 136 bürutu 132503
nsrmsku 145 narii 168, 168786 nemattu 145, 146, 147 nisu 149
ibilu 144596 igisii 131, 246
pagütu 144
ilku 165
pani 143 590
karämu 147 ksru 176,177, 178
kaspu 136 kiaüau 145 kirima!J!Ju 29, 3063, 293, 29390 kudänu 143 kunnu 130 kussü 146, 147 lsdunu 14, 147628 liäru 82 litu 152
psriitu 80 parzillu 143 590 passüru 146 patru 145, 149 Pii.tu 159 petlJallu 148
pifJatu (piiIJatu)
1142 , 16174 1,
225 pilskku 146 pitnu 146
qanni 159 qastu 149647
qspu 179863 , 188, 189, 189 13, madattu 130,131
490
,
132, 138,
18914, 18915
139 maIJäru 130 273,95305
miiIJäzu 89,90,92 JUmäldsu 176 mandattu s. msdsttu marratu 54
189,190,19024,19025 18913 190 245, 247 rsbitu 69, 6986
rabäläni rabkäri rsb ld$ri rsb saqe
mssssrtu 89, 94, 97
maSakpiri 142
ss'eru 145
mundsbsu 148, 150
semeru 145
139 547
sindü 139547
mussuksnnu
Sip8lTU 9
nagiu/nagii 54 , 62, 69
87
, 105, 160, 161, 162, 225, 234, 234 26 1
138530
sisü 143
AKKADISCHE TERMINI
ssptu 132 $ippätu 3063 $iräni 132
ssdü 7 sakänu 130 sekin mäti 264 1, 188, 18810 seknu 1142,264 1, 188, 18913 sallatu 149, 150651 saniu 190 säpiro 2641 sinnipIri 142 surmenu 82
tsbribu 132503 tJJbümu 76 takiltu 141
499
tslbitu 54 tämartu 130, 130488 , 131490 , 246 tJlpbu 145 tssksrinnu 139 oa4tunninabandu 138, 139 oa4 turmiuü 138 turtsnu 44,45,47,50,76, 190, 20576,214,242
unütu 145, 146 uqnü 139
uriisi 11 42 zagindunl 2857 , 139
züku 148