S . AURELIUS VICTOR DIE RÖMISCHEN KAISER
S . A U R E LIUS VIC T O R
DIE RÖMISCHEN KAISER LIBER DE CAESARIBUS Lateinisch- deutsch
Herausgegeben, übersetzt und erläutert von Kirsten Groß-Albenhausen und Manfred Fuhrmann
WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT DARMSTADT
Lizenzausgabe des Artemis & Winkler Verlags Zürich/Düsseldorf. Der Band erschien gleichzeitig in der •Sammlung Tusculum•. Wissenschaftliche Beratung: Kar! Bayer, Manfred Fuhrmann, Fritz Graf, Erik Hornung, Rainer Nickel
Bestellnummer
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Artemis & Winkler Verlag Zürich/Düsseldorf © 1 997 Artemis Verlags AG Zürich Alle Rechte, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der photomechanischen Wiedergabe, vorbehalten. Printed in Germany
I N H A LT Text und Übersetzung (M. Fuhrmann) . . . . . . .
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.\�HANG
Einführung (K. Groß-Albenhausen) . Erläuterungen (K. Groß-Albenhausen) Zum Text (M. Fuhrmann) . . . . . . . Stammtafeln (K. Groß-Albenhausen) . Karten des Römischen Reichs . . . . . . Chronologisch geordnetes Verzeichnis der Kaiser (K. Groß-Albenhausen) . . . Literaturhinweise (K. Groß-Albenhausen) Register (K. Groß-Albenhausen) . . . . . .
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T E XT U N D Ü B E R S E T Z U N G
LIBER DE CAESARIBUS
H i s t o riae abb reviatae ab A ugusto Octaviano, id est a fine Titi Livii, ztsque ad consulatum decimum Constantii A ugusti et luliani Caesaris tertium.
Anno urbis septingentesimo fere vicesimoque, duo bus etiam, mos Romae incessit uni prorsus parendi. Namque O c t av i a n u s, patre Octavio, atque adop tione magni avunculi C a e s a r i s ac mox procerum consulto ob victoriam partium placide exercitam A u gu s t i cognomento dictus, illectis per dona mili tibus atque annonae curandae specie vulgo ceteros haud difficulter subegit. Eoque modo annis quattuor circiter et quadraginta actis morbo Nolae consump tus, adiectis imperio civium Raetis Illyricoque, ac pacata exterarum gentium ferocia nisi Germaniae, quamquam tertius post Numam victo Antonio lanum clauserit, quod iure Romano quiescentibus bellis accidebat. Mores viro civiles lepidique flagrante haud modice luxuria ludorumque cupidine atque ad somnum intemperantie. Doctorum, qui abunde erant, neces sariorumque percultor, cum eloquentiae studio ac
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D I E R Ö M I SCH E N K A I S E R Kurzgefaßte Ges chichte, beginnend mit Augustus Octavianus, d. h. vom Ende des Titus Livius an, bis zum zehnten Konsulat des Augustus Constantius und zum dritten des Caesars Julian.
Im 720. Jahre der Stadt ungefähr, mit noch zweien dazu, setzte sich in Rom der Grundsatz durch, einem einzigen zu gehorchen. Denn Octavianus, nach seinem Vater Octavius und wegen der Adoption durch seinen Groß onkel mit dem Beinamen Caesar sowie bald darauf gemäß einem Beschluß der Vornehmsten, da er von sei nem Sieg im Parteienkampf milde Gebrauch gemacht hatte, mit dem des Augustus benannt, konnte, nachdem er durch Geschenke die Soldaten und durch den An schein, sich um die Getreideversorgung zu kümmern, die Massen geködert hatte, die übrigen ohne Schwierig keit gefügig machen. Als er sich auf diese Weise etwa 44 Jahre behauptet hatte, raffte ihn in Nola eine Krankheit dahin; er hatte damals zum Römerreich Raetien und Illy rien beigesteuert und die Wildheit der auswärtigen V öl� ker - außer Germanien - gebändigt, wiewohl er als D rit ter nach Numa, als Antonius besiegt war, das Janustor schließen konnte, wie es der römische Brauch, wenn die Waffen ruhten, mit sich brachte. Der Mann hatte ein umgängliches und heiteres Wesen, wobei er nicht wenig von Vergnügungssucht und Gier nach Spielen entbrannt war sowie von einem maßlosen Schlafbedürfnis. Den Gelehrten, die es reichlich gab, und seinen Freunden ein eifriger Förderer, fühlte er sich er-
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religionibus mire attineretur, pater patriae ob clementiam ac tribunicia potestate perpetuo dignus habitus; hincque uti deo Romae provinciisque omnibus per urbes celeberrimas vivo mortuoque templa, sacerdotes et collegia sacravere. Felix adeo (absque liberis tarnen simulque coniugio ), ut lndi, Scythae, Garamantes ac Bactri legatos mittereut orando foe deri.
Dein C l a u d i u s Ti b e r i u s N e r o, in Augusti Iiberos e privigno redactus arrogatione, ubi, quae metuebantur, satis tuta animadvertit, imperium com plexus est, cuius nomen astu abnuebat: subdolus et occultior, hisque saepe simulando infensus, quae maxime cuperet, et insidiose deditus, quae odio erant; ingenio ad repentina Ionge acriore; bonis initiis deinde perniciosus, quaesitissimis in omnem fere aetatem sexumque libidinibus, atque atrocius pu niens insontes noxios, suos pariter externosque. Adhuc dum urbes et conventus exsecratur, Capreas insulam quaesiverat flagitiis obtentui. Quare solutis militiae artibus direpta pleraque iuris Romani; nihilque praeter Cappadocas idque inter exordia in provinciam subactum remoto rege Archelao; compressaque Gaetulorum latrocinia,
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staunlieh stark durch das Studium der Beredsamkeit sowie durch religiöse Dinge angezogen. Als Vater des Vaterlandes galt er wegen seiner Milde, und er wurde unbefristet der tribunizischen Amtsgewalt für würdig befunden. Demgemäß weihte man ihm wie einem Gott in Rom und in allen Provinzen, in den volkreichsten Städten, zu Lebzeiten und nach seinem Tode Tempel, Priester und Priesterkollegien. Er hatte so sehr eine glückliche Hand, wenn man von den Kindern und zugleich von seiner Ehe absieht, daß die Inder, Skythen, Garamanten und B aktrer Gesandte entboten, die um einen Bündnisvertrag nachsuchten. Darauf hat Claudius Tiberius Nero, als Stiefsohn durch Adoption unter die Kinder des Augustus aufge nommen, als er, was bedrohlich schien, für hinlänglich sicher erkannte, die Herrschaft übernommen, deren Titel er aus Berechnung ablehnte; er war verschlagen und ziemlich undurchschaubar, indem er sich oft stellte, dem abgeneigt zu sein, was er am meisten begehrte, und hin terhältig dem zugetan schien, was er haßte; er zeigte bei plötzlichen Ereignissen einen überaus scharfen Ver stand. Nach guten Anfängen war er später verderblich; er frönte den gesuchtesten Lüsten bei ziemlich j edem Alter und Geschlecht, und er strafte allzu furchtbar Unschuldige und Schuldige, die Seinen ebenso wie Außenstehende. Überdies hatte er, da er Städte und Men schenansammlungen verabscheute, die Insel Capri aus ersehen, seine Laster zu verbergen. Da sich demzufolge die militärische Zucht lockerte, wurden weite Gebiete der römischen Staatsgewalt aus geplündert, und nichts außer Kappadokien - und zwar in den Anfängen - erhielt den Status einer Provinz, indem man den König Archelaus entfernte; Einhalt geboten
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quae Tacfarinate duce passim proruperant. Simul Marobodus callide circumventus, Sueborum rex; neque minus contractas undique cohortes praetorias, quae dispersae proximis municipiis seu Romae quaeque per domos habebantur, in castra apud urbem redegit, qua tenebantur praefecturam appel lans, vel augens, praetorio; nam ceteros paritorum praesidesque Augustus instituerat.
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I gitur Claudio febri an insidiis oppresso, cum imperium tres atque viginti, aevi octogesimum uno minus annos egisset, G a i u s C a e s a r cognomento C a l i g u l a aventibus cunctis deligitur, maiorum gratiae parentisque. Namque per filiam proavus Augustus, genere materno Agrippa, Drusus, Germanici pater, e quo is oriebatur, avi erant. Quorum modestia atque immaturo, absque Octaviani, interitu vulgus, simul matris fratrumque, quos vario Tiberius exitio interceperat, p ermovebatur. Qua causa nitebantur omnes casum tantae farniliae lenire adolescentuli spe, turn quia natus in exercitu (unde cognomentum calceamento militari quaesiverat) legionibus carus acceptusque habebatur. Praeterea prudentissimus quisque similem fore suis credebat; quod longe secus quasi naturae lege, quae crebro tamquam ex industria malos e b onis, agrestes ex doctioribus et ceteros
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wurde den Raubzügen der Gätuler, die unter der Füh rung des Tacfarinas überallhin ausgegriffen hatten. Zugleich wußte man Marbod schlau in die Falle zu lok ken, den König der Sueben; ebenso wurden von überall her die Prätorianerkohorten zusammengezogen, die ver streut in den nahegelegenen Landstädten oder in Rom abteilungsweise in Quartieren untergebracht waren: er ließ sie in ein Lager am Rande der Stadt verlegen, wo sie nunmehr ihre B ehausung hatten. Hiermit stiftete er die Prätorianerpräfektur, oder er vergrößerte sie; denn die übrigen Arten von Sicherheitskräften und deren Befehls haber hatte schon Augustus eingesetzt. Als Claudius dem Fieber oder einem tückischen Anschlag erlag, nachdem er 23 Jahre die Herrschaft aus geübt und 79 Jahre gelebt hatte, wird Gaius Caesar mit dem Beinamen Caligula auf allgemeinen Wunsch hin auserkoren, dank der Vorfahren und des Vaters. Denn Urgroßvater war durch seine Tochter Augustus; mütter licherseits war Agrippa, ferner Drusus, der Vater des Germanicus, von dem er abstammte, Großvater. Deren maßvolles Wesen und - von Octavianus abgesehen frühzeitiges Ende beeindruckten die Menge sehr, und ebenso das der Mutter und der Brüder, die Tiberius durch verderbliches Tun verschiedener Art hinwegge rafft hatte. Daher waren alle bestrebt, das Unglück einer solchen Familie durch den hoffnungsvollen jungen Mann zu mildern, auch weil er im Feldlager geboren war (daher hatte ihm der Soldatenstiefel den B einamen ver schafft) und die Legionen ihn schätzten und gern annah men. Außerdem glaubten alle Verständigen, er werde den Seinen ähnlich sein - was sich durchaus nicht so ver hält, gleichsam auf Grund eines Naturgesetzes, das oft gewissermaßen mit Absicht B esewichter aus Guten,
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huiuscemodi seu contra gignit. Quo demum exemplo sapientium plures caruisse liberis utilius duxere. Ceterum in Caligula haudquaquam vero plurimum aberant, quippe qui diu immania animi ita pudore ac parendi specie obtexerat, uti merito vulgaretur neque meliores famulos neque atrociorem dominum illo fuisse. Denique nactus potestatem, uti talia ingenia recens solent, anni mensibus egregia ad populum, inter patres, cum militibus gessit; delataque coniu ratione quasi minus credens praedicavit vix conve nire in eum, cuius vita nullius oneri aut incommodo esset. Sed repente caesis primum vario facinore innocentium paucioribus tamquam beluae hausto sanguine ingenium exeruit; itaque deinceps triennium consumptum, cum senatus atque optimi cuiusque multiplici clade terrarum orbis foedaretur. Quin etiam sororum stupro ac matrimoniis illudens nobilibus deorum habitu incedebat, cum Iovern se ob incestum, ex choro autem Bacchanali Liberum assereret. Neque secus contractis ad unum legionibus spe in Germaniam transgrediendi conchas umbilicosque in ora maris Oceani legi iussit, cum ipsc nunc fluxo cultu Venerioque intcrcsset, nunc armatus spolia a se non ex hominibus, sed caelestium
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Rohlinge aus Gebildeten und anderes dieser Art sowie das Gegenteil erzeugt. Wegen solcher Fälle haben man che Philosophen es für zuträglicher gehalten, auf Kinder zu verzichten. Da waren sie bei Caligula keineswegs sehr weit von der Wahrheit entfernt: er hatte ja lange Zeit das Ungeheuerliche seines Trachtens so gut hinter Scheu und vorgetäuschtem Gehorsam verborgen, daß sich mit Recht die Meinung verbreitete, es habe weder bessere Diener noch einen entsetzlicheren Herrn als ihn gege ben. Kurzum, er tat, an die Macht gelangt, wie es bei sol chen Charakteren zu Anfang üblich ist, ein paar Monate eines Jahres lang Hervorragendes dem Volk gegenüber, unter den Vätern, bei den Soldaten; als ein Komplott angezeigt worden war, erklärte er, als glaubte er es nicht, das könne kaum ihm gelten, dessen Leben niemandem zur Last falle oder von Nachteil sei. Doch plötzlich, nachdem er zum ersten Male einige Unschuldige durch Verbrechen verschiedener Art ermordet hatte, zeigte er, als habe er wie ein Raubtier Blut geleckt, sein wahres Wesen, und daraufhin vergingen drei Jahre, in denen der Erdkreis durch vielfältigen Untergang des Senats und aller vortrefflichen Männer besudelt wurde. Ja, er stol zierte, nachdem er seine Schwestern geschändet und vor nehme Ehefrauen entehrt hatte, in Göttergewändern einher, wobei er versicherte, er sei wegen des Inzests Jupiter, auf Grund seines Bacchantinnenchores jedoch Liber. Nicht anders ließ er, nachdem er die Legionen wie zu einem Zuge nach Germanien an einen O rt zusam mengezogen hatte, an der Küste des Ozeans Muscheln und Meerschnecken suchen, während er selbst bald in einem wallenden Gewande und wie Venus gekleidet teil nahm, bald in voller Bewaffnung erklärte, er hole sich
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capi dictitaret, scilicet quod huiuscemodi pisces Graecorum dicto, quis augendi omnia studium est, Nympharum lumina accepisset. His elatus dominum dici atque insigne regni nectere capiti tentaverat. Qua causa auctore Chaerea moti, quibus Romana virtus inerat, tanta pernicie rempublicam confosso eo levare; relatumque excel lens Bruti facinus eiecto Tarquinio foret, si per Qui rites modo militia exerceretur. Verum ubi cives desidia externos barbarosque in exercitum cogere libido incessit, corruptis moribus libertas oppressa atque habendi aueturn studium. Interim dum senatus decreto gentem Caesarum, etiam muliebri sexu, omnemque affinitatem armati persequuntur, forte Vimius, ortus Epiri, centurio e cohortibus, quae palatium per opportunos locos obsidebant, Titum Claudium occultantem se repperit deformi latebra p rotractatoque eo exclamat apud socios, si sapiant, adesse principem. Et sane quia vecors erat, mitissimus videbatur imprudentibus; quae res adversum nefariam patrui Neronis mentem auxilio neque apud fratris filium Caligulam invidiae fuit; quin etiam militares plebisque animos concilia vera!, dum flagrante suorum dominatione ipse con-
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Beute nicht von den Menschen, sondern von den Himm lischen, weil er nämlich gehört hatte, daß derartige Mee restiere von den Griechen, die dazu neigen, alles zu über treiben, Nymphenaugen genannt würden. Hierdurch erhoben hatte er versucht, sich <
> nennen zu lassen und sich das Zeichen der Königsherr schaft ums Haupt zu winden. Daher haben von Chaerea angestiftete Leute, die noch römischen Mannesmut besa ßen, den Staat von diesem furchtbaren Verderben befreit, indem sie Caligula erdolchten, und die hervorragende Tat des B rutus, die Vertreibung des Tarquinius, wäre wiederholt worden, wenn allein durch Quiriten der Militärdienst geleistet würde. Doch wo den Bürgern aus Verdrossenheit der Sinn danach stand, Auswärtige und Barbaren ins Heer zu pressen, hatte der sittliche Nieder gang zur Folge, daß die Freiheit unterdrückt wurde und das Besitzstreben wuchs. Inzwischen, während Bewaffnete auf Grund eines Senatsbeschlusses der Familie der Julier, auch der weibli chen Mitglieder, sowie der ganzen Verwandtschaft hab haft zu werden versuchen, findet zufällig Vimius aus Epirus, ein Zenturio der Kohorten, die den Kaiserpalast an geeigneten Stellen abriegelten, Titus Claudius, der sich an einem abstoßenden Ort verborgen hielt, und ruft, nachdem er ihn hervorgezogen hatte, seinen Waffenbrü dern zu, wenn sie Verstand hätten, dann sei hier ein Kai ser zur Stelle. Und gewiß schien er, weil er verrückt war, den Ahnungslosen der mildeste zu sein. Dieser Umstand bewahrte ihn vor der niederträchtigen Gesinnung seines Onkels Nero und befreite ihn zugleich bei seinem Nef fen Caligula von Mißtrauen und hatte ihm sogar die Sol daten und die Herzen des Volkes gewonnen, da er, wäh rend die Tyrannei der Seinen entbrannt war, selber als
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temptui miserabilior haberetur. Talia plerisque memorantibus repente eum nullo retractante quae aderant turbae circumsistunt, simulque affluebant reliqui militum et vulgi magna vis. Quod ubi patres accepere, mittunt ocius si valerent aus um comprimere. Sed postquam variis tetrisque seditionibus ciYitas cunctique ordines lacerabantur, tamquam ex imperio omnes dedere se. Ita Romae regia potestas firmata proditumque apertius mortalium conatus vacuos a fortuna cassosque esse.
Igitur C l a u d ius, quamquam ventri foede oboediens, vecors iuxta atque immemor pavidusque animi et ignavior esset, pleraque per formidinem tarnen cgregie consultabat, nobilitatis praecipue consiliis, quae metu colebatur: quippe stolidorum ingenia proinde agunt, uti monitores sunt. Denique bonis auctoribus compressa per eum vitia ac per Galliam Drysadarum famosae superstitiones; lata iura quam commodissima; curatum militiac officium; retenti fines seu dati imperio Romano; Mesopotamia per orientem, Rhenus Danubiusque ad septemtrionem et a meridie Mauri accessere provinciis, demptis regibus post Iubam; caesaque Musulamiorum manus; simul ultima occasus, Britanniae partes con tusae, quam solam adiit, Ostia profectus mari; nam
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ziemlich beklagenswerter Mensch in Verachtung dahin lebte. Indem viele sich dies ins Gedächtnis riefen, umringten ihn plötzlich die Scharen der Anwesenden, ohne daß j emand dem widerstrebt hätte, und zugleich strömten noch die übrigen Soldaten sowie eine große Menge Volkes herbei. Als die Väter davon erfuhren, sandten sie eilends Vertreter aus, ob sie das Unterfangen zu verhindern vermöchten. Doch nachdem schlimme Unruhen Yerschiedener Art die Bürgerschaft mitsamt allen Ständen hin und hergerissen hatten, gaben alle wie auf Befehl nach. So wurde die königliche Gewalt in Rom bestätigt und noch deutlicher offenbart, daß die Unter nehmungen der Sterblichen vom Glück verlassen und vergeblich sind. So pflegte denn Claudius, obgleich er in häßlicher Weise seinem Bauch ergeben, daneben verrückt und ver geßlich sowie schreckhaften Gemütes und ziemlich feige war, dennoch das meiste aus Furcht vorzüglich zu hand haben, vor allem auf Grund der Empfehlungen des Adels, dem er ängstlich Achtung zollte: Narrenseelen verhalten sich ja genauso, wie die Ratgeber sind. Voll ends wurden von ihm nach guten Vorbildern Laster bekämpft sowie in Gallien der berüchtigte Aberglau be der Drysadcn; es wurden möglichst zweckmäßige Rechtsgrundsätze eingeführt und Sorge für den Militär dienst getragen. Das Gebiet des römischen Reiches blieb bestehen oder erhielt Zuwachs: ·Mesopotamien kam im Osten, die Rhein- und Donaugrenze im Norden und im Süden Mauretanien zu den Provinzen hinzu, da die Königsherrschaft nach Juba abgeschafft wurde. Eine Schar Musulamier erlitt ein Blutbad; zugleich wurde der äußerste Westen, Teile von Britannien, niedergeworfen. Nur dorthin ging Claudius selbst, indem er sich von
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cetera duces curavere. Adhuc annonae egestas com posita, quam Caligula invexerat, dum adactis toto orbe navigiis pervium mare theatris curribusque damno publico efficere contendit. Neque secus censu novato, cum senatu motis pluribus lascivum ad olescentem, quem sibi probatum parens asseruerat, retinuisset, censorem et liberis patrem debere esse recte adiecerat. Ast ubi Messalinae coniugis simulque libertorum delinimentis, quibus semet dediderat, in pravum abstractus, non illa modo tyrannorum admissa, ve rum quae postremum genus mulierum atque servile quibat facere viro amenti dominoque. Namque uxor primo passim quasi iure adulteris utebatur; eoque exstincti cum suis plerique ingenio seu metu absti nentes, dum pervagatis mulierum artibus peti a se petitos criminatur. Dehinc atrocius accensa nobiliores quasque nuptas et virgines scortorum modo secum prostituerat; coactique mares, uti adessent. Quod si qui talia horruerat, afficto crimine in ipsum omnemque familiam saeviebatur. Namque Claudi-
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Ostia aus übers Meer auf den Weg machte; das übrige besorgten nämlich seine Feldherren. Überdies wurde die Getreideknappheit beigelegt, die Caligula hervorgerufen hatte, indem er sich bemühte, durch Schiffe, die er aus dem ganzen Erdkreis herbeigeholt hatte, das Meer zum Schaden der Allgemeinheit für Theateraufführungen und Wagenrennen zugänglich zu machen. Außerdem erneuerte Claudius die Bürgerlisten, und als er, obwohl er mehrere aus dem Senat entfernt hatte, einen aus schweifend lebenden jungen Mann bestätigte, von dem der Vater versicherte, er sei mit ihm zufrieden, da fügte er treffend hinzu, auch der Vater müsse Zensor seiner Kin der sein. Doch als er durch die Verführungskünste seiner Ge mahlin Messalina und zudem seiner Freigelassenen, denen er gänzlich hörig war, zum Schlechten gedrängt wurde, kam es nicht nur zu den üblichen Untaten der Tyrannen, sondern auch zu Dingen, die nur der letzte Abschaum von Weibern und Sklaven zu begehen ver mag, wenn der Gatte und Herr verrückt ist. Denn die Frau hatte zuerst wahllos, als sei sie hierzu berechtigt, Umgang mit Ehebrechern; daher wurden zahlreiche Männer mitsamt den Ihren beseitigt, die ihrer Wesensart entsprechend oder aus Furcht enthaltsam waren, indem sie mit der unter Frauen verbrei teten Heimtücke die von ihr Begehrten bezichtigte, sie sei von ihnen begehrt wor den. Daraufhin hatte sie, noch heftiger entflammt, alle möglichen verheirateten Frauen höheren Ranges sowie Jungfrauen, als wären sie Dirnen, mit sich gemeinsam preisgegeben, und die Männer wurden gezwungen, dabei zu sein. Wenn aber j emand dergleichen ablehnte, dann wurde auf Grund einer falschen Beschuldigung gegen ihn und seine ganze Familie gewütet. Denn Clau-
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um, uti supra docuimus, natura performidolosum iniecto metu sui agitabant, maxime coniurationis; quo commento liberti etiam, quos vellent, perditum ibant. Qui primo sceleribus coniventes, ubi pares patronae facti sunt, eam quoque ignaro, quasi iubente tarnen, domino per satellites interfecere. Et sane in id progressa mulier erat, uti animi ac pellicum gratia marito Ostiam profecto Romae nuptias cum altero frequentaret; et hinc notior, dum mirum videtur apud imperatorem viro quam imperatori nuptam esse. lta liberti potestatem nacti summam stupris exilio caede proscriptionibus omnia foedabant, eoque he rilem stu!titiam perpulere, uti senex fratris filiam in nuptias concupisceret. Quae quamvis superiore absurdior haberetur iccircoque paria extimesceret, veneno coniugem interemit. Huius anno sexto, cum quattuordecim regnarit, octingentesimus urbis mire celebratus, visusque apud Aegyptum Phoenix, quam volucrem ferunt anno quingentesimo ex Arabis memoratos locos advolare; atque in Aegaeo mari repente insula ingens emersit nocte, qua defectus lunae acciderat. Ceterum funus, uti quondam in Prisco Tarquinio, diu occultatum, dum arte mulieris
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dius, der, wie wir oben dargetan haben, von Natur aus ungemein ängstlich war, versetzte man in Wallung, indem man ihm Furcht für sich selber einjagte, besonders wegen einer Verschwörung; mit diesem Vorwand richte ten auch die Freigelassenen wen sie wollten zugrunde. Sie duldeten zunächst die Verbrechen ihrer Patronin, und als sie mit ihr auf gleichem Fuße standen, ließen sie auch sie durch Helfer umbringen, ohne Wissen, j edoch vorgeblich auf Befehl des Herrn. Und allerdings hatte sich die Frau so weit vorgewagt, daß sie, als sich ihr Ehe mann zum Vergnügen und wegen seiner Mätressen nach Ostia begeben hatte, in Rom mit einem anderen Hoch zeit feierte, und die Sache war deshalb ziemlich berüch tigt, weil es seltsam schien, daß sie beim Kaiser mit irgendeinem Manne statt mit dem Kaiser selbst verheira tet war. So besudelten die Freigelassenen im Vollbesitz ihrer Macht alles mit Schändungen, Verbannung, Mord und Ächtungen, und die Narrheit ihres Herrn wußten sie dahin zu bringen, daß er, der alte Mann, die Tochter sei nes B ruders zur Frau begehrte. Diese galt als sonderbarer noch im Vergleich zur vorigen, und sie fürchtete daher ein gleiches Los; so tötete sie ihren Mann durch Gift. In dessen sechstem Regierungsj ahr (er herrschte vierzehn Jahre) wurde auf prächtige Weise das achthundertj ährige Bestehen der Stadt gefeiert, und in Ägypten zeigte sich der Phoenix, ein Vogel, von dem es heißt, daß er alle fünf hundert Jahre von Arabien her nach bestimmten Orten fliege, und im Ägäischen Meer tauchte plötzlich eine rie sige Insel auf, in einer Nacht, in der eine Mondfinsternis stattgefunden hatte. Übrigens wurde der Tod, wie einst bei Tarquinius Priscus, lange verheimlicht, wobei die von den Künsten der Frau bestochenen Wächter so ta-
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corrupti custodes aegrum simulant atque a b e o man datarn interim privigno, quem paulo ante in Iiberos asciverat, curam reipublicae. Eo modo L. D o m i t i u s (nam id certe nomen N e r o n i, patre Domitio, erat) imperator factus est. Qui cum Ionge adolescens dominaturn parem annis vitrico gessisset, quinquennium tarnen tantus fuit, augenda urbe maxime, uti merito Traianus saepius testaretur procul differre cunctos principes Neronis quinquennio; quo etiam Panturn in ius provinciae Polernanis permissu redegit, cuius gratia Polemoni acus Pontus appellatur, itemque Cottias Alpes Cottio rege mortuo. Quare satis camperturn est neque aevum impedimento virtuti esse; eam facile mutari corrupto per licentiam ingenio, omissamque adoles centiae quasi Iegern perniciosius repeti. Namque eo dedecore reliquum vitae egit, uti pigeat pudeatque memorare huiuscemodi quempiam, nedum recto rem gentium, fuisse. Qui dum psallere per coetus Graecorum invento in certarnen coronae coepisset, eo progressus est, uti neque suae neque aliorum pudicitiae parcens, ad extremum amictus nubentium virginum specie, palam senatu, dote data, cunctis festa more celebran-
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ten, als sei der Kaiser krank und habe unterdessen sei nem Stiefsohn, den er kurz zuvor in die Zahl seiner Kin der aufgenommen hatte, die Sorge für den Staat anver traut. Auf diese Weise wurde L. Domitius (denn so hieß Nero eigentlich, nach seinem Vater Domitius) zum Kai ser gemacht. Er, der in noch sehr jugendlichem Alter ebensolange an Jahren wie sein Stiefvater die Herrschaft innehatte, zeichnete sich immerhin fünf Jahre lang derart aus, zumal durch die Verschönerung der Stadt, daß Tra j an mit Recht des öfteren bekräftigte, alle Kaiser blieben weit hinter Neros ersten fünf Jahren zurück. In dieser Zeit hat er auch Pontus im Einverständnis mit Polemon den Status einer Provinz verliehen (um seinetwillen ist der Name Polemanischer Pontus aufgekommen), und ebenso den Cottischen Alpen nach dem Tode von König Cottius. Hieraus geht deutlich genug hervor, daß das Alter kein Hindernis für Tüchtigkeit ist, daß diese j edoch leicht umschlägt, wenn Zügellosigkeit den Geist verdirbt, und daß dann die gleichsam übersprungenen Gepflogenheiten der Jugend desto unheilvoller nach geholt werden. Denn den Rest seines Lebens verbrachte er in solcher Schande, daß man Ekel und Scham empfin det, von der Existenz eines derartigen Menschen zu berichten, und gar noch von der eines Lenkers der Völ ker. Er hatte mit dem Einfall angefangen, vor griechischer Zuhörerschaft zur Zither zu singen, wobei es um den Preis eines Kranzes ging; er trieb es so weit, daß er, ohne Schonung seiner oder fremder Scham, schließlich, nach Art einer Braut bekleidet, vor dem Senat unter Einbrin gung seiner Mitgift, während alle in der herkömmlichen Weise das Fest begingen, in die eheliche Gewalt eines
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tibus in manum conveniret lecto ex omnibus pro digiosis. Quod sane in eo levius aestimandum. Quippe noxiorum vinctis modo pelle tectus ferae utrique sexui genitalia vultu contrectabat; exsector marium maiore flagitio. Atque inter haec matrem etiam contaminavisse plures habent, dum ea quoque ardore dominandi scelere quolibet subici filium cupit. Id ego quamquam scriptoribus diversa firmantibus verum puto. Namque ubi mentem invaserint vitia, nec quidquam verecundiae est et externis satiata immanius excitatur peccandi consuetudo; nova et eo dulciora affec tans, ad extrem um in suos agit. Quod his proditum magis, dum quasi quodam progressu illa per alteros ad patrui nuptias atque alienorum cruciatibus mariti exitium, hic paulatim ad sacerdotem Vestae, deinde se, postremo uterque in sui scelus processerint. Neque blandimentis talibus tarnen coalescere potuere, sed eo praeceps dati, dum insidiantur invicem, mater praeversa interiit. Igitur cum omne ius fasque parricidio trivisset ac magis magisque in optimos saeviretur, coniuravere plures varia sane tempestate ad liberandam rempu blicam. Quis proditis caesisque immanior urbem
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Menschen eintrat, den er aus allen Unzüchtigen ausge sucht hatte. Doch sollte man das bei ihm nicht für allzu schlimm halten. Er machte sich nämlich bei Menschen, die Verbrechern gleich gefesselt waren, lediglich mit einem Tierfell bekleidet, mit dem Mund an den Genitali en beider Geschlechter zu schaffen; er betätigte sich mit noch grögerer Schande als Beschneid er von Männern. Und neben alledem habe er, berichten mehrere, sogar seine Mutter befleckt, wobei auch sie aus Herrschsucht ihren Sohn durch jedes beliebige Verbrechen sich zu unterwerfen bestrebt war. Dies halte ich, obwohl die Geschichtsschreiber sich verschieden dazu äußern, für wahr. Sobald nämlich Lasterhaftigkeit den Geist erlaßt hat, ist keine Scham mehr übrig und wird die Gewohn heit der Ausschweifungen, an Außenstehenden gesättigt, desto scheußlicher erregt; sie stellt, stets auf Neues und um so Verlockenderes erpicht, schließlich den Angehöri gen nach. Dies wurde von ihnen um so mehr bestätigt, als sie, gleichsam in Stufen, Agrippina über andere zur Hei rat des Onkels und - nach dem qualvollen Ende Dritter zum Verderben des Gatten, Nero aber allmählich zur Schändung einer Vestapriesterin, dann seiner selbst und beide schließlich zu wechselseitiger Entehrung fort schritten. Doch vermochten sie trotz solcher Genüsse nicht zusammenzufinden; sie wurden vielmehr jedes Halts beraubt, und während sie einander nach dem Leben trachteten, erlitt die Mutter, indem der Sohn ihr zuvorkam, den Tod. Nachdem nun Nero mit dem Muttermord alles Recht und Gesetz zuschanden gemacht hatte und dann mehr und mehr gegen die Tüchtigsten gewütet wurde, ver schworen sich mehrere - allerdings zu verschiedenen Zeiten -, dem Staat die Freiheit zurückzugeben. Unge-
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incendio, plebem feris vulgo missis, senatum pari morte tollere decreverat, nova sede regno quaesita, maximeque incitante legato Parthorum, qui forte inter epulas aulicis, uti mos est, canentibus, cum sibi citharistam poposcisset, responso dato liberum esse, adiecerat sumeret ipse quem vellet e suis, ostentans, qui convivio aderant, quod liber sub imperio nullus haberetur. Ac ni Galba, qui Hispaniae praesidebat, cognito mandatum sui exitium quamquam senecta aetate imperio correpto subvenisset, tantum facinus haud dubie patraretur. Verum eius adventu desertus undique nisi a b spadone, quem quondam exsectum formare in mulierem tentaverat, semet ictu transegit, cum implorans p ercussorem diu ne ad mortem qui dem meruisset cuiusquam officium. Hic finis Caesarum genti fuit: quem fore prodigiorum multa denuntiavere praecipueque eorum praediis arescens lauri nemus dicatum triumphantibus atque interitus gallinarum, quae adeo multae albaeque erant, aptioresque religionibus, ut iis Romae habeatur hodie locus.
At G al b a, haud secus nobilis e gente clarissima Sulpiciorum, ubi Romam ingressus est, quasi luxuriae aut
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heuerlieber noch, nach deren Anzeige und Hinrichtung beschloß er, die Stadt durch eine Feuersbrunst, das Volk durch massenhaft losgelassene Raubtiere und den Senat durch einen Tod gleicher Art zu beseitigen; er suchte einen neuen Sitz für seine Herrschaft, und hierin bestärkte ihn besonders ein Gesandter der Parther, der einmal beim Mahl, während, wie üblich, die Hofleute aufspielten, den Kitharisten für sich verlangte; als er zur Antwort bekam, der sei frei, da fügte er hinzu, Nero möge von seinen Leuten nehmen, wen er wolle, wobei er auf die beim Mahl Anwesenden zeigte, weil j a in einer Monarchie niemand für frei galt. Und wenn nicht Galba, der Statthalter von Spanien, als er erfahren hatte, sein Tod sei in Auftrag gegeben, trotz seines hohen Alters dem angeschlagenen Reich zu Hilfe gekommen wäre, dann wäre zweifellos ein so ungeheures Verbrechen aus geführt worden. Bei dessen Ankunft aber, von aller Welt verlassen, außer von einem Verschnittenen, den er einst kastriert und zu einer Frau zu machen versucht hatte, tötete er sich selbst durch einen Dolchstoß, da er, lange um einen Ausführenden bittend, nicht einmal zum Tode j emandes Hilfe erlangen konnte. Dies war das Ende des juliseben Hauses. Dessen Bevorstehen hatten viele Zeichen angekündigt, und zwar vor allem das Verdorren eines auf den Gütern der Julier befindlichen Lorbeerhains, der den Triumphierenden geweiht war, und der Tod der Hühner, die sehr zahlreich und ganz weiß waren und besonders geeignet für religiö se Zwecke, so daß nach ihnen noch heute ein Platz in Rom benannt wird. Doch Galba, nicht weniger von vornehmer Abkunft, da aus dem erlauchten Geschlecht der Sulpicier, b etrat Rom, als wäre er den Ausschweifungen oder gar der
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etiam crudelitati auxilio ventitavisset, rapere trahere vexare ac foedum in modum vastare cuncta et polluere. Quis rebus intestabilior (dum gravius offendunt, quos mollius consultaturos spes erat), simul quia opes militum nimis pecuniae cupidus attenua verat, Othone auctore interficitur; qui praelatum adoptione eius Pisanern impatientius dolens accensas cohortes armatasque in forum deduxerat. Quo cum lorica tectus Galba tumultum leniturus conten deret, ad lacum Curtium caesus est mense imperii ac die septimo.
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lgitur S a l v i u s O t h o, Neroni quondam criminose familiaris, haud multo fine adolescentiae grandior potentiam invadit. Qua dies fere quinque et octoginta praecognitis moribus potitus, postquam a Vitellio, qui e Gallia descenderat, Veronensi proelio pulsus est, martern sibimet conscivit.
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lta ad A u l u m Vi t e l l i u m potestas delata, quae progressu funestior talibus initiis foret, si Vespasianus aliquamdiu Iudaeorum bello, quod Neronis iussu susceperat, impensius attineretur. Is ubi gesta per Galbam ipsumque oppressum accepit, simul quoniam legati Moesiae Pannonicique exercitus hortantium venerant, imperium capit. Namque milites prae dicti, postquam Othonem praetoriis, Vitellium Ger manicianis legionibus factum comperere, aemuli, ut
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Grausamkeit zu Hilfe gekommen: er raffte, plünderte, beschädigte und verwüstete ein j edes Ding auf scheußli che Weise und schändete es noch. Hierdurch in seinem Halt geschwächt (denn diej enigen erregen um so heftige ren Anstoß, von denen man ein gelinderes Vorgehen erwartet hatte), zugleich weil er die Einkünfte der Solda ten aus allzu großer Geldgier gemindert hatte, wird er auf Betreiben Othos umgebracht; dieser hatte, allzu sehr davon getroffen, daß ihm Piso durch Adoption vorgezo gen worden war, die erbitterten Kohorten in Waffen das Forum besetzen lassen. Als Galba, mit einem Schuppen panzer bekleidet, dorthin eilte, den Aufruhr zu dämpfen, wurde er in der Nähe des Curtius-Sees erschlagen, im siebten Monat und am siebten Tage seiner Herrschaft. So ergriff Salvius Otho, einst einer der Schandfreunde N eros, noch nicht weit über das Ende der Jugend hinaus, die Macht. Nachdem er sie seiner zuvor bekannten Wesensart gemäß etwa 8 5 Tage ausgeübt hatte, wurde er von Vitellius, der aus Gallien herangezogen war, in einem Treffen bei Verona geschlagen: er nahm sich dar aufhin selbst das Leben. So ging die Macht auf Aulus Vitellius über, die im Fortschreiten verderblicher noch als diese Anfänge ge wesen wäre, wenn sich Vespasianus auf längere Zeit mit größerem Nachdruck dem Krieg gegen die Juden, den er auf Weisung Neros führte, gewidmet hätte. Als dieser von den Unternehmungen Galbas und von dessen Tode gehört hatte und zugleich, weil Gesandte aus Moesien und vom pannonischen Heer erschienen waren, die ihn ermunterten, riß er die Herrschaft an sich. Denn die genannten Soldaten hatten kaum erfahren, daß Otho durch die Prätorianer und Vitellius durch die germani schen Legionen erhoben worden sei, als sie, eifersüchtig
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inter se solent, ne dissimiles viderentur, Vespasia num perpulere, in quem iam Syriacae cohortes ob egregia vitae consenserant. Quippe Vespasianus nova senator familia Reatinis maioribus industria rebusque pacis ac militiae Ionge nobilis habebatur. Huius legatorum in Italiam transgressu fusisque apud Cremonam suis Vitellius ab Sabino urbi prae fecto, Vespasiani fratre, sestertium milies pepigerat arbitris militibus imperio decedere; sed postquam mox circumventum se nuntio ratus est, quasi reno vato furore ipsum ceterosque adversae partis cum Capitolio, quod saluti remedium ceperant, cremavit. Ast ubi vera esse ac propinquare hostes patefactum est, productus e tugurio, quo se abdiderat, ianitoris iniecto laqueo parricidarum more ad scalas Gemoni as perque eas pertractus; simul ictibus, quantum quisque valuerat, confosso corpore in Tiberim deici tur, tyrannidis octavo mense, annos natus septuagin ta et quinque amplius. Hi omnes, quos paucis attigi, praecipueque Cae sarum gens adeo litteris culti atque eloquentia fuere, ut, ni cunctis vitiis absque Augusto nimii forent, tan tae artes profecto texissent modica flagitia. Quis rebus quamquam satis constet praestare mores,
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aufeinander wie gewöhnlich, um den anderen nicht nachzustehen, Vespasian den Anstoß gaben, auf den sich die syrischen Kohorten wegen seiner bewährten Vorzü ge bereits geeinigt hatten. Denn allerdings, Vespasian, Senator aus einer noch unbekannten Familie reatinischer Herkunft, galt wegen seiner Tüchtigkeit und seiner Lei stungen in Krieg und Frieden schon lange als ausgezeich net. Als nun dessen Truppenführer in Italien eingerückt und des Vitellius eigene Leute bei Cremona unterlegen waren, verpflichtete sich dieser dem Stadtpräfekten Sabi nus, dem B ruder Vespasians, gegenüber, für die Summe von roo Millionen Sesterzen auf die Herrschaft zu ver zichten, wenn die Soldaten zustimmten; doch als er bald darauf glaubte, er sei von einem Boten getäuscht worden, erneuerte er gleichsam sein Wüten und verbrannte Sabi nus selbst und die übrigen Anhänger der Gegenpartei mitsamt dem Kapitol, das diese als Mittel für ihre Ret tung besetzt hiltten. Als sich indes die Richtigkeit der Nachricht bestätigte und offenbar wurde, daß die Feinde heranrückten, zerrte man Vitellius aus dem Türhüterver schlag hervor, in dem er sich versteckt hatte, und schleifte ihn an einem Strick, als wäre er ein Vatermörder, zur Gernonischen Treppe und über sie hinab; alsbald wird er, von Stichen, so tief ein jeder zustoßen konnte, durch bohrt, in den Tiber geworfen, im achten Monat seiner Tyrannenherrschaft, im Alter von 75 Jahren. Alle diese Kaiser, die ich kurz berührt habe, und zumal die aus dem Hause der Julier, waren derart belesen und redegewandt, daß, wenn sie sich nicht - abgesehen von Augustus - allzu sehr jeder Art von Lastern hingegeben hätten, diese großen Fähigkeiten gut und gern mäßige Schandtaten ausgeglichen hätten. Es steht zwar hinläng-
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tarnen bono cuique, praesertim summo rectori, utroque, si queat, iuxta opus: sin aliter, vitae proposi to immensum regrediente elegantiae saltem atque eruditionis sumat auctoritatem.
Hoc item ex genere Ve s p a s i a n u s, sanctus omnia, facundiae haud egens promendis, quae senserat, exsanguem diu fessumque terrarum orbem brevi refecit. Namque primum satellites tyrannidis, nisi qui forte atrocius longe processerant, flectere potius maluit quam excruciatos delere, prudentissime ratus nefaria ministeria a pluribus metu curari. Dein con iurationum multas scelere inulto abscedere patiebatur, comiter, uti erat, stultitiae coarguens, qui ignora rent, quanta moles molestiaque imperio inesset. Simul divinis deditus (quorum vera plerisque negotiis compererat), successores fidebat liberos Titum ac Domitianum fore. Praeterea legibus aequissimis monendoque, quodque vehementius est, vitae specie vitiorum plura aboleverat. Infirmus tarnen, uti quidam prave putant, adversum pecuniam, cum satis constet acrarii inopia ac labe urbium novas eum neque aliquamdiu postea habitas vectigalium pensiones exquisivisse. Namque
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lieh fest, daß es mehr auf den Charakter ankommt als auf die genannten Vorzüge; gleichwohl sollte j eder tüchtige Mann, und erst recht der höchste Lenker des Staates, wenn möglich, beides gleichermaßen besitzen; wenn nicht, dann sollte er sich, wenn die Lebensweise erheb lich nachsteht, wenigstens durch sein feines Auftreten und seine Bildung Achtung verschaffen. Von eben dieser Art war Vespasian, ehrenhaft in allem, nicht um Worte verlegen darzutun, was er mein te: er brachte den in langer Zeit ausgebluteten und erschöpften Erdkreis bald wieder zu Kräften. Denn erstens hielt er es für besser, die Handlanger der Tyran nei, wenn sie nicht allzu brutal vorgegangen waren, auf seine Seite zu ziehen, statt sie nach Folterungen umzu bringen, wobei er in höchst vernünftiger Weise der Mei nung war, daß die meisten sich aus Furcht zu abscheuli chen Diensten hergeben. Ferner ließ er zahlreiche Kom plotte hingehen, ohne die Verbrecher zu bestrafen: gut mütig, wie er war, warf er den Leuten Dummheit vor, da sie nicht wüßten, welche Last und Lästigkeit mit dem Regieren verbunden sei. Er war zugleich Prophe zeiungen zugetan, deren Richtigkeit er bei zahlreichen Angelegenheiten erprobt hatte, und glaubte daher, seine Söhne Titus und Domitian würden seine Nachfolger sein. Außerdem hatte er durch höchst angemessene Gesetze, durch Mahnen und, was mehr bewirkt, durch das Vorbild seiner Lebensführung ein gut Teil der sittli chen Verderbnis beseitigt. Er sei allerdings, nehmen manche fälschlich an, schwach gegenüber dem Geld gewesen; dabei steht hin länglich fest, daß er, um der Not der Staatskasse und dem Verfall der Städte abzuhelfen, neuartige und bald darauf wieder abgeschaffte Steuereinnahmen erfunden
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Romae Capitolium, quod conflagravisse supra memoravimus, aedes Pacis, Claudii monumenta, amphitheatri tanta vis, multaque alia ac forum coepta seu patrata. Adhuc per omnes terras, qua ius Roman um est, renovatae urbes cultu egregio viaeque operibus maximis munitae et cavati montes per Fla miniam prono transgressui. Quae tot tantaque brevi confecta intactis cultoribus prudentiam magis quam avaritiam probavere; simul censu more veterum exercito senatu motus probrosior quisque, ac lectis undique optimis viris mille gentes compositae, cum ducentas aegerrime repperisset exstinctis saevitia tyrannorum plerisque. Ac bello rex Parthorum Vologesus in pacem coactus atque in provinciam Syria, cui Palaestinae nomen, Iudaeique annitente filio Tito, quem trans grediens in ltaliam reliquerat externae militiae moxque victorem praefectura praetorio extulerat. U nde etiam is honos, ingens a principio, tumidior atque alter ab Augusto imperio fuit. Verum hac tempestate dum honorum honestas despectatur mixtique bonis indocti ac p rudentibus inertes sunt, fecere nomen
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hatte. Denn in Rom wurden ja das Kapitol, dessen Ein äscherung ich oben erwähnt habe, der Tempel der Pax, die Bauten des Claudius, die gewaltige Masse des Amphitheaters und vieles andere sowie auch ein Forum sei es in Angriff genommen, sei es vollendet. Zudem wurden in allen Ländern, soweit Roms Gesetze reichen, die Städte in erlesener Pracht erneuert, mit größter Kunst Straßen gebaut und längs der Via Flaminia B erge für eine unbehinderte Passage ausgehöhlt. Diese Unternehmun gen, in solcher Zahl und Größe in kurzem ausgeführt, ohne daß die Bewohner herangezogen worden wären, legten eher von Klugheit als von Habgier Zeugnis ab. Zugleich prüfte er nach dem Brauch der Vorfahren die Bürgerlisten, und wer allzu belastet war, wurde aus dem Senat entfernt. Und dadurch, daß er von überallher die tüchtigsten Männer zuwählte, wurde die Zahl der adli gen Familien auf tausend erhöht: er hatte deren mit knapper Not noch zweihundert vorgefunden, da das Wüten der Tyrannen die meisten ausgelöscht hatte. Und in einem Krieg wurde der Partherkönig Vologe sus zum Frieden gezwungen und der Teil Syriens, der Palästina heißt, mitsamt den Juden in eine Provinz über geleitet, wobei der Sohn Titus die Ausführung über nahm, den Vespasian, als er nach Italien zog, zur Füh rung des auswärtigen Krieges zurückgelassen und bald darauf für seinen Sieg mit der Prätorianerpräfektur belohnt hatte. So kam es, daß dieses Amt, gewaltig schon von Anfang an, etwas aufgebläht und das zweite nach der kaiserlichen Gewalt war. Doch in unserer Zeit, da man die Würde der Ämter mit Füßen tritt und sich unter Tüchtige Unvorbereitete, unter Verständige Taugenicht se mischen, haben die meisten einen kraftlosen und den Armen gegenüber hochfahrenden Namen daraus ge-
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plerique potentia vacuum insolensque miseris, sub iectum pessimo cuique et annonae specie rapax. Ceterum T i t u s postquam imperium adeptus est, incredibile quantum, quem imitabatur, anteierit, praesertim litteris clementiaque ac muneribus. Denique cum concessa per priores principes firmari ab insequentibus mos esset, simul imperium cepit, talia possidentibus edicto sponte cavit prospexitque. Neque minus sancte facilis in tuendis, qui forte in se coniuravissent, adeo ut, cum amplissimi ordinis duo abnuere cogitatum scelus nequirent patresque censuissent de confessis supplicium sumendum, deductos in spectaculum se utrimque assidere iusserit petitoque ex industria gladiatoris, quorum pugnae visebantur, gladio, quasi ad explorandam aciem uni atque alteri committeret. Quis perculsis et constantiam mirantibus: 'Videtisne', inquit, 'potestates fato dari frustraque tentari facinus potiundi spe vel amittendi metu ?' Ita biennio post ac menses fere novem amphitheatri perfecto opere lautusque veneno interiit, anno aevi quadragesimo, cum eius pater septuagesimo obisset, imperator decennii. Huius sane mors adeo provinciis luctui fuit, uti generis humani delicias appellantes orbatum orbem defle rent.
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macht, jedem Lump anheimgegeben und ausbeuterisch unter dem Vorgeben der Getreidesteuer. Im übrigen ist unglaublich, wie sehr Titus, nachdem er die Herrschaft übernommen hatte, sein Vorbild übertraf, zumal durch seine Bildung und Milde sowie durch seine Gaben. Da es schließlich B rauch ist, daß Zugeständnisse früherer Kaiser von den nachfolgenden bestätigt werden, sicherte er unmittelbar nach dem Antritt der Herrschaft den Inhabern derartiger Rechte von sich aus durch einen Erlaß den Bestand zu und trat dafür ein. Mit nicht gerin gerem Edelmut war er bereit, die zu schonen, die ein Komplott gegen ihn geschmiedet hatten. D as ging so weit, daß er zwei Männer aus dem höchsten Stande, die das geplante Verbrechen nicht leugnen konnten und von denen die Väter erklärt hatten, an den Geständigen sei die Strafe zu vollziehen, ins Schauspiel führte und bei derseits neben sich Platz nehmen ließ; er verlangte mit Bedacht nach dem Schwert eines der Gladiatoren, deren Kämpfen man zusah, und gab es, als solle er die Schärfe erproben, dem einen wie dem anderen in die Hand. Als sie nun tief beschämt waren und über seine Unerschrok kenheit staunten, sagte er: « Seht ihr jetzt, daß Machtstel lungen vom Schicksal verliehen werden und daß man vergebens, aus Hoffnung, sie zu gewinnen, oder aus Furcht, sie zu verlieren, Untaten begeht ? » So ging er nach zwei Jahren und etwa neun Monaten, als das Werk des Amphitheaters vollendet war, nach einem Bade durch Gift zugrunde, im vierzigsten Lebensj ahr, wäh rend sein Vater im siebzigsten gestorben war und als Kai ser nach einem Jahrzehnt. Sein Tod versetzte die Provin zen derart in Trauer, daß sie ihn den Liebling des Men schengeschlechts nannten und klagten, der Erdkreis sei verwaist.
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Igitur D o m i t i a n u s fratris atque imperatoris r r optimi nece, privato scelere publicoque amentior, simul maculosae adolescentiae praedas caedem sup plicia agere occepit. Maior libidinum flagitio ac plus 2 quam superbe utens patribus, quippe qui se domi num deumque dici coegerit; quod confestim ab inse quentibus remotum validius multo posthac deinceps rettulere. Sed Domitianus primo clementiam simu lans neque adeo iners domi belloque tolerantior videbatur. Idcircoque Dacis et Cattorum manu 4 devictis Septembrem Octobremque menses Germanici superiorem, e suo nomine alterum appellaverat; multaque operum inchoata per patrem vel fratris studio atque inprimis Capitolium absolvit. Dehinc atrox caedibus bonorum segnisque ridicule remotis procul omnibus muscarum agmina perse quebatur, postquam ad libidinem minus virium erat, cuius foedum exercitium Graecorum lingua x),L vonc:iAllV vocabat. Hincque iocorum pleraque: nam 6 percantanti cuidam, quispiamne in palatio esset, responsum: Ne musca quidem, nisi forte apud palae stram. Is ergo magis magisque saevitia nimius eoque 7 suspectior etiam suis libertorum consilio uxore non ignara, quae amorem histrionis viro praetulerat,
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Also begann Domitian, durch Tötung des besten B ru ders und Kaisers, durch ein privates und zugleich öffent liches Verbrechen noch wahnwitziger gemacht, überdies durch seine Jugend geschändet, Beutezüge, Morde und Martern zu betreiben. Er war schlimmer noch durch sei ne scheußlichen Begierden und ging mehr als hochfah rend mit den Vätern um, da er sie zwang, ihn als «Herr>> und «Gott>> zu titulieren; dies, von den Folgenden eilends abgeschafft, führten die Späteren hernach in viel nachdrücklicherer Form wieder ein. Domitian heuchelte allerdings zunächst Milde und schien, da er nicht gänz lich 1Jntätig im Inneren und im Kriege war, einigermaßen erträglich. Und deswegen nannte er, nachdem er die Daker und eine Schar Chatten besiegt hatte, die Monate September und Oktober um: nach dem Namen des Ger manicus den ersteren, nach seinem eigenen den anderen, und er führte zahlreiche Arbeiten, die von seinem Vater oder auf Betreiben des Bruders begonnen worden waren, und zwar vor allem das Kapitol, zu Ende. Dann aber, furchtbar durch die Ermordung Adliger und bis zur Lächerlichkeit untätig, j agte er, nachdem er alle Zeugen weit fortgewiesen hatte, Scharen von Flie gen, da er kaum noch über Kräfte für das Gelüste verfüg te, dessen scheußliche Ausübung er mit einem griechi schen Ausdruck Kt,Lvona/,11 (B ettringkampf) benannte. Und dies war die Ursache für allerlei Scherze. Denn als j emand fragte, ob wer im Palast sei, bekam er zur Ant wort: <> Er also, durch sein Wüten mehr und mehr ein Ungeheuer und daher auch von den Seinen stark bearg wöhnt, erlitt nach dem Ratschluß der Freigelassenen und mit Wissen seiner Frau, welche die Liebe zu einem Schauspieler dem Manne vorgezogen hatte, seine Strafe,
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poenas luit, quinto et quadragesimo vitae anno, dominationis circiter quintodecimo. At senatus gla diatoris more funus ferri radendumque nomen de crevit. Quo moti milites, quibus privatae commoditates dispendio publico largius procedunt, auctores necis ad supplicium petere more suo seditiosius co eperunt. Qui vix aegreque per prudentes cohibiti tandem in gratiam optimaturn convenere. Neque minus per se moliebantur bellum, quod his conversum imperium maestitiae erat ob amissionem praedarum per dona munifica. Hactenus Romae seu per ltaliam orti imperium rexere, hinc advenae quoque; nescio an ut in Prisco Tarquinio Ionge meliores. Ac mihi quidem audienti multa legentique plane compertum urbem Romam externorum virtute atque insitivis artibus praecipuc crevtsse.
Quid enim N e r v a Cretensi prudentius maximeque moderatum? Qui cum extrema aetate apud Sequanos, quo tyranni decessit metu, imperium arbitrio legionum cepisset, ubi perspexit nisi a supe rioribus robustioribusque corpore animoque geri non posse, mense sexto ac decimo semet eo abdicavit, dedicato prius foro, quod appellatur Pervium, quo aedes Minervae eminentior consurgit et magni ficentior. Id cum semper egregium sit metiri, quan tum queas, neque ambitione praeceps agi, turn in
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im 4 5 · Lebensj ahr, etwa im fünfzehnten seiner Herr schaft. Der Senat aber beschloß, daß er nach Art eines Gladiators beerdigt und sein Name getilgt werden solle. Hierdurch aufgebracht, begannen die Soldaten, denen in recht reichlichem Maße private Vorteile auf öffentliche Kosten zu erwachsen pflegen, in ihrer Art sehr zudring lich die Urheber der Tötung zur Bestrafung zu fordern. Sie söhnten sich, kaum und mit Not von besonneneren Leuten zurückgehalten, schließlich mit den Senatoren aus. Nichtsdestoweniger versuchten sie von sich aus einen Krieg anzuzetteln, weil sie der Wechsel in der Herrschaft betrübte, durch den ihnen mit den großzügi gen Gaben ihre Beute verloren gegangen war. Bis zu dieser Zeit übten aus Rom oder Italien Stam mende die Herrschaft aus, von j etzt an auch Fremde, vielleicht, wie bei Tarquinius Priscus, weit B essere. Für mich, der ich viel gehört und gelesen habe, ist ganz und gar ausgemacht, daß Rom vor allem durch die Tüchtig keit Auswärtiger und durch importierte Fähigkeiten groß geworden ist. Denn wer war verständiger als der Kreter Nerva, und so überaus maßvoll ? Er hatte hochbetagt bei den Sequa nern, wohin er aus Furcht vor dem Tyrannen ausgewi chen war, von den Legionen dazu bestimmt, die Herr schaft übernommen. Als er einsah, daß sie nur von Män nern ausgeübt werden könne, die an Geist und Körper tüchtiger und kräftiger waren, dankte er im sechzehnten Monat ab, nachdem er zuvor das Forum eingeweiht hat te, das Durchgangsforum heißt; dort erhebt sich ein recht großer und prachtvoller Minervatempel. Es ist immer etwas Besonderes, wenn j emand ermessen kann, was er vermag, und sich nicht durch Ehrgeiz blindlings vorantreiben läßt, und vor allem gilt dies für die Aus-
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imperio, cuius adeo cupidi mortales sunt, ut id vel ultima senectus avide petat. Huc accedit, quod suf fecti virtute quantus consilio esset, magis magisque patefecit. Namque U l p i u m Tr a i a n u m Italica, urbe Hispaniae, ortum, amplissimi ordinis tarnen atque etiam consulari loco, arrogatum accepit dedit. Hoc aegre clarior domi seu militiae reperietur. Quippe primus aut solus etiam vires Romanas trans Istrum propagavit domitis in provinciam Dacorum pileatis t satisque nationibus, Decibalo rege ac t Sardonios; simul ad ortum solis cunctae gentes, quae inter Indum et Euphratem amnes inclitos sunt, concussae bello, atque imperati obsides Persarum regi, nomine Cosdroe, ct inter ca iter conditum pcr feras gentes, quo facile ab usque Pontico mari in Galliam permeatur. Castra suspectioribus atque opportunis locis exstructa, ponsque Danubio impositus, ac deductae coloniarum pleraeque. Adhuc Romae a Domitiano coepta forum atque alia multa plusquam magnifice coluit ornavitque, et annonae perpetuae mire con sultum reperto firmatoque pistorum collegio; simul noscendis ocius, quae ubique e republica gerebantur, admota media publici cursus. Quod equidem munus satis utile in pestem orbis Romani vertit posteriorum avaritia insolentiaque, nisi quod his annis suffectae
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übung von Herrschaft, die von den Sterblichen derart begehrt wird, daß selbst das äußerste Greisenalter gierig danach strebt. Es kam hinzu, daß die Tüchtigkeit des von ihm Nachgewählten mehr und mehr offenbarte, wie groß seine Einsicht war. Denn den aus Italica, einer Stadt in Spanien, stammen den Ulpius Traianus - der gleichwohl dem höchsten Stande angehörte und sogar Konsular war - nahm und gab er als Adoptivsohn. Einen Glanzvolleren als ihn, im Frieden wie im Krieg, wird man schwerlich finden. Denn er hat j a als erster oder einziger die römische Macht über die Donau hinaus erweitert, indem er die Filzkappen tra genden Völkerschaften der Daker mitsamt König Deci balus in eine Provinz zwang; zugleich wurden im Osten alle Stämme, die zwischen Indus und Euphrat, zwei berühmten Flüssen, wohnen, mit Krieg überzogen und dem Perserkönig (er hieß Cosdroe) Geiseln abverlangt, auch unterdessen durch wilde Völker eine Straße ange legt, auf der man mühelos vom Schwarzen Meer bis nach Gallien gelangen kann. Kastelle wurden an einigermaßen gefährdeten und hierfür geeigneten Plätzen errichtet und eine Brücke über die Donau geschlagen sowie zahlreiche Kolonien gegründet. Zudem hat Trajan in Rom von Domitian begonnene Bauten, ein Forum und vieles andere, mehr als großzügig gefördert und ausgestattet, und für einen stetigen Getreidepreis traf er wunderbar Vorsorge, indem er als feste Einrichtung die Genossen schaft der B äcker stiftete. Zugleich wurden, damit man rascher erfahren konnte, was überall im Reich geschah, Zwischenstationen der öffentlichen Post eingerichtet. Diese durchaus nützliche Maßnahme schlug wegen der Habgier und Unverschämtheit der Späteren zum Verder ben des römischen Reiches aus - abgesehen davon, daß in
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vires Illyrico sunt praefecto medente Anatolio. Adeo boni malive in republica nihil est, quod in diversum traduci nequeat moribus praesidentium. Aequus clemens patientissimus atque in amicos perfidelis, quippe qui Surae familiari opus sacraverit, quae Suranae sunt: usque eo innocentiae fidens, uti praefectum praetorio Suburanum nornine, cum in signe potestatis, uti mos erat, pugionem daret, crebro monuerit: 'Tibi istum ad munimentum mei com mitto, si recte agam; sin aliter, in me magis': quod moderatorem omnium vel errare minus fas sit. Quin etiam vinolentiam, quo vitio uti Nerva angebatur, prudentia molliverat, curari vetans iussa post longiores epulas . His virtutibus acto imperio annos prope viginti, cum tcrrae motu gravi apud Antiochiam ceteraque Syriae extremis afficeretur, rogatu patrum Italiam repetens morbo periit grandaeva aetate ascito prius ad imperium Hadriano civi propinquoque. Abhinc divisa nomina Caesarum atque Augusti inductumque i n rempublicam, uti duo seu plures summae potentiae dissimiles cognomento ac potestate dispari sint. Quamquam alii Plotinae, Traiani coniugis, favore imperium assecutum putent, quae
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unserer Zeit Illyrien dank der heilenden Hand des Prä fekten Anatolius wieder zu Kräften gekommen ist. In solchem Maße gibt es nichts Gutes oder Schlechtes in einem Staat, das nicht durch die Wesensart der Leitenden ins Gegenteil verkehrt werden könnte. Traj an war gerecht, mild, überaus langmütig und von großer Treue seinen Freunden gegenüber - er hat ja nach dem Vertrauten Sura ein Bauwerk benannt, die Suranae. Er war so sehr von seiner Integrität überzeugt, daß er den Prätorianerpräfekten namens Suburanus, als er ihm als Zeichen seiner Befehlsgewalt, wie üblich, einen Dolch überreichte, wiederholt aufforderte: « Den hier vertraue ich dir zu meinem Schutze an, wenn ich das Rechte tue, wenn nicht, dann eher zum Gebrauch gegen mich»: weil bei einem Gebieter über alle selbst ein Irrtum kaum ver zeihlich ist. Ja sogar seine Trunksucht, ein Laster, das ihn wie Nerva bedrängte, hatte er durch seine Vorsicht wir kungslos gemacht: er verbot, sich um Befehle zu küm mern, die er nach einer längeren Mahlzeit erteilte. Er hat te mit diesen henrorragenden Eigenschaften nahezu zwanzig Jahre lang die Herrschaft ausgeübt, als ihn ein schweres Erdbeben bei Antiochien und im übrigen Syrien aufs härteste traf; er starb, während er auf Bitten der Väter nach Italien zurückkehrte, in hohem Alter an einer Krankheit, nachdem er zuvor seinen Mitbürger und Verwandten Hadrian an der Herrschaft beteiligt hatte. Von j etzt an trennten sich die Titel «Caesar» und «Augustus» in ihrer Bedeutung, und es kam die Verfas sungsmaxime auf, daß es zwei oder mehr Inhaber der höchsten Gewalt mit verschiedener Titulatur und un gleichen Befugnissen geben solle. Allerdings glauben andere, Hadrian sei durch die Gunst Plotinas, der Gemahlin Traj ans, an die Macht gekommen: sie habe
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viri testamento heredem regni institutum simulave rat. Igitur A e l i u s H a d r i a n u s eloquio togaeque studiis accommodatior pace ad orientem composita Romam regreditur. Ibi Graecorum more seu Pompilii Numae caerimonias Ieges gymnasia doctoresque curare occepit, adeo quidem, ut etiam ludum inge nuarum artium, quod Athenaeum vocant, constitueret atque initia Cereris Liberaeque, quae Eleusina dicitur, Atheniensium modo Roma percoleret. Deinde, uti solet tranquillis rebus, remissior rus pro prium Tibur secessit permissa urbe Lucio Aelio Cae sari. Ipse, uti beatis locupletibus mos, palatia exstruere, curare epulas signa tabulas pictas; postremo omnia satis anxie prospicere, quae Iuxus lasciviaeque essent. Hinc orti rumores mali iniecisse stupra puberibus atque Antinoi flagravissc famoso ministcrio neque alia de causa urbem conditam eius nomine aut locasse ephebo statuas. Quae quidem alii pia volunt religiosaque: quippe Hadriano cupiente fatum pro ducere, cum voluntarium ad vicem magi poposcis sent, cunctis retractantibus Antinoum obiecisse se referunt, hincque in eum officia supra dicta. Nos
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vorgegeben, daß er durch das Testament ihres Mannes zum Erben der Herrschaft erklärt worden sei. So begab sich Aelius Hadrianus, der mehr der Bered samkeit und der bürgerlichen Bildung zugeneigt war, nach Rom zurück, sobald er im Osten für Frieden gesorgt hatte. Dort begann er, sich nach griechischem Brauch oder dem Beispiel des Numa Pompilius um die Kulte, die Gesetze, die Gymnasien und die Lehrer der Wissenschaften zu kümmern, und zwar so nachdrück lich, daß er auch eine Schule für die freien Künste, Athe naeum geheißen, gründete und Rom die Mysterien der Ceres und der Libera, die sogenannten Eleusinischen, nach Art der Athener feierte. Später zog er sich - wie es zu gehen pflegt, wenn alles ruhig ist - recht behaglich auf den ihm gehörigen Landsitz nach Tibur zurück, nach dem er die Verwaltung der Stadt dem Caesar Lucius Aelius überlassen hatte. Er seinerseits baute, wie üblich bei reichen Leuten in glücklichen Umständen, Paläste und liel� sich Schmausereien, Statuenschmuck und Gemälde angelegen sein; schließlich war er mit peinli cher Sorge auf alles bedacht, was zu einem luxuriösen, ausschweifenden Leben gehörte. So kamen böse Ge rüchte auf: er habe junge Leute geschändet und sich von den übel beleumundeten D iensten des Antinous in Glut versetzen lassen, und aus keinem anderen Grunde sei eine nach dem jungen Mann benannte Stadt gegründet worden und habe Hadrian ihm Standbilder errichtet. Andere nehmen dies als Zeichen von Verehrung und Pie tät: es heißt nämlich, H adrian habe seinen Schicksalstag hinauszögern wollen, wofür indes die Wahrsager einen Freiwilligen an seiner Statt verlangten; Antinous aber habe sich, als alle sich weigerten, geopfert, und hierin hätten die erwähnten Maßnahmen zu seinen Ehren ihren
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rem i n medio relinquemus quamquam in remisso ingenio suspectam aestimantes societatem aevi longe imparilis. Interim Aelio Caesare mortuo, cum ipse animo parum valeret idcircoque despectui haberetur, ad creandum Caesarem p atres convocat. Quibus propere accurrentibus forte Antoninum conspexit senis soceri aut genitoris anxios gressus levantem manu. Quo mire oblectatus adoptatum legibus Caesarem iubet, statimque ab eo senatus, cui ludibrio fuerat, magnam partem necari. Neque multo post apud Baias tabe interiit, anno imperii absque mense vicesimo secundo, senecta viridiore. At patres ne principis oratu quidem ad Divi honorem eidem deferendum flectebantur; tantum amissos sui ordinis tot viros maerebant. Sed postquam subito prodiere, quorum exitium dolori erat, quique suos complexi, censent quod abnuerant.
Atque A u r e l i o A n t o n i n o cognomentum P i i. Hunc fere nulla vitiorum labes commaculavit. Vir veterrimae familiae, e Lanuvino municipio, senator urbis; adeo aequalis probisque moribus, uti plane docuerit neque iugi pace ac longo otio absoluta ingenia corrumpi, eoque demum fortunatas urbes fore, si
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Grund. Wir möchten dies unentschieden lassen, obwohl wir bei einem Temperament, das sich gehen läßt, den Umgang mit einem ganz U ngleichaltrigen für verdächtig halten. Unterdessen war der Caesar Aelius verstorben, und da Hadrian selbst sich in einer unguten seelischen Verfas sung befand und deswegen nur noch wenig geachtet wurde, berief er die Väter zur Wahl eines Caesars ein. Als die eilends herbeiströmten, erblickte er zufällig Antoni nus, wie er die unsicheren Schritte seines Schwiegerva ters oder Vaters mit seinem Arm stützte. Hierüber wun derlich erfreut, ordnete er dessen gesetzliche Adoption als Caesar an und gab ihm sofort den Befehl, einen gro ßen Teil der Senatoren, die ihn zum Spotte gemacht hat ten, zu töten. Nicht viel später starb er in der Nähe von B aj ae an einer zehrenden Krankheit, im 2 2 . Jahr (ein Monat fehlte noch) seiner Regierung, in ziemlich rüsti gem Alter. Die Väter aber ließen sich nicht einmal auf Bitten des neuen Kaisers dazu herbei, ihm göttliche Ehren zuzuerkennen, so sehr waren sie über den Verlust vieler Männer ihres Ranges betrübt. D och als die plötz lich zum Vorschein kamen, deren vermeintlicher Tod sie schmerzte, und die Ihren umarmten, da hießen sie gut, was sie zunächst abgelehnt hatten. Aurelius Antoninus aber trug den Beinamen Pius. Er blieb nahezu rein vom Schmutz der Laster. Er war ein Mann aus sehr alter Familie, aus der Landstadt Lanuvi um, Mitglied des Senats in Rom. Er zeigte solches Gleichmaß und ein so redliches Wesen, daß er geradezu als Beispiel dienen konnte, daß vollkommene Charakte re auch durch ständigen Frieden und langes Wohlleben nicht verdorben werden und daß Staaten erst dann glückselig sind, wenn die Herrschaft der Weisheit ge-
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regna sapientiae sint. Denique annis, quibus publica egit, viginti idem mansit, celebrato magnifice urbis nongentesimo. Nisi forte triumpherum expertem socordiae videtur; quod Ionge secus est, cum maius haud dubie sit neque quemquam turbare ausum composita neque ipsum ostentandi sui bell um fecisse quietis gentibus. Quin etiam maribus frustratus filiae viro reipublicae consultavit.
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Namque M. Boionium, qui A u r e l i u s A n t o n i - r 6 n u s habetur, eodem oppido, pari nobilitate, philoso phandi vero eloquentiaeque studiis Ionge praestan tem, in familiam atque imperium ascivit. Cuius divina omnia domi militiaeque facta consultaque; quae imprudentia regendae coniugis attaminavit, quae in tantum petulantiae proruperat, ut in Campania sedens amoena litorum obsideret ad legendos ex nauticis, quia plerumque nudi agunt, flagitiis aptiores . lgitur Aurelius socero apud Lorios anno vitae post quintum et septuagesimum mortuo confestim fratrem Lucium Verum in societatem potentiae accepit. Eius ductu Persae, cum primum superavissent, 4 ad extremum triumpho cessere, rege Vologeso. Lucius p aucis diebus moritur, hincque materies fingendi 6 dolo consanguinei circumventum; quem ferunt, cum invidia gestarum rerum angeretur, fraudem inter
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hört. I n den zwanzig Jahren, i n denen e r regierte, blieb er ganz derselbe, wobei er den 9 00. Gründungstag der Stadt durch eine prächtige Feier beging. Es könnte zwar als Beweis von Schlaffheit erscheinen, daß er keinen Tri umph errang. Hiermit verhält es sich indes ganz anders: es zeugt zweifellos von mehr Größe, daß niemand wagte, den Frieden zu stören und auch er selbst nicht, um seine Stärke zu zeigen, Krieg anzettelte, während die Völker schaften sich ruhig verhielten. Da ihm Söhne versagt blieben, traf er durch den Mann seiner Tochter Vorsorge für den Staat. Denn er nahm M. Boionius, der Aurelius Antoninus genannt wird, aus derselben Stadt und von gleichem Adel wie er, ihm j edoch durch seine Kenntnisse in Philo sophie und Beredsamkeit weit überlegen, in seine Fami lie und in die Regierung auf. Bei diesem war alles gött lich, was er in Krieg und Frieden vollbrachte und beschloß. Dem tat nur die Unfähigkeit, seine Frau zu zügeln, Eintrag: sie hatte sich zu solcher Schamlosigkeit hinreißen lassen, daß sie bei ihren Aufenthalten in Kam panien an der lieblichen Küste lauerte, um sich aus den Seeleuten, die ja meist unbekleidet arbeiten, die für ihre schändlichen Gelüste Geeignetsten auszusuchen. Aurelius nun machte, als sein Schwiegervater nach Vollendung des 7 5 · Lebensj ahres zu Lorium gestorben war, eilends seinen B ruder Lucius Verus zum Teilhaber der Macht. Unter dessen Führung gaben die Perser, nachdem sie zuerst die Oberhand behalten hatten, schließlich Gelegenheit zu einem Triumph, während der Herrschaft des Vologesus. Lucius starb wenige Tage spä ter; das gab Anlaß zu der Erfindung, eine List seines B ru ders habe ihn zu Fall gebracht; dieser habe, heißt es, da die Erfolge des Lucius ihm quälenden Neid bereiteten,
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coenam exercuisse. Namque lita veneno cultri parte vulvae frustum, quod de industria solum erat, eo p raecidit consumptoque uno, uti mos est inter fami liares, alterum, qua virus contigerat, germano porrexit. Haec in tanto viro credere nisi animi ad scelus proni non queunt, quippe cum Lucium satis constet Altini, Venetiae urbe, morbo consumptum, tantumque Marco sapientiae lenitudinis innocentiae ac litte rarum fuisse, ut is Marcomannos cum filio Commodo, quem Caesarem suffecerat, petiturus philoso phorum turba obtestantium circumfunderetur, ne expeditioni aut pugnae se prius committeret, quam sectarum ardua ac perocculta explanavisset. Ita incerta belli in eius salute doctrinaeque studiis metu ebantur; tantumque illo imperante floruere artes bonae, ut illam gloriam etiam temporum putem. Legum ambigua mire distincta, vadimoniorumque sollemni remoto denuntiandae litis operiendaeque ad diem commode ius introductum. D ata cunctis promiscue civitas Romana, multaeque urbes con ditae deductae repositae ornataeque, atque inprimis Poenorum Carthago, quam ignis foede consumpse-
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seine Freveltat bei der Mahlzeit ausgeführt. Denn nach dem er einen Teil eines Messers mit Gift bestrichen hatte, zerschnitt er damit ein absichtsvoll beiseite gelegtes Stück Saugebärmutter, und als er die eine Hälfte davon gegessen hatte, reichte er, wie unter einander Naheste henden üblich, die andere, die mit dem Gift in Berüh rung gekommen war, dem Bruder. Das können bei einem solchen Manne nur die für wahr halten, die selbst zu Ver brechen neigen, ist doch hinlänglich verbürgt, daß Luci us in Altinum, einer Stadt Venetiens, von einer Krankheit dahingerafft wurde. Und Marcus war bekanntlich derart der Weisheit, Milde, Lauterkeit und feinen Bildung zugeneigt, daß er, als er gemeinsam mit seinem z um Cae sar nachgewählten Sohne Commodus gegen die Marko mannen ausrücken wollte, von einer Schar Philosophen umringt wurde, die ihn beschwor, er möge sich nicht eher auf den Feldzug oder eine Schlacht einlassen, als bis er ihnen die schwierigen und tiefgründigen Lehren der Philosophenschulen erklärt hätte. So sehr fürchtete man die Ungewißheiten des Krieges um seines Lebens und um der gelehrten Studien willen, und in solcher Blüte standen unter seiner Herrschaft die Wissenschaften, daß ich gerade darin den Ruhm des Zeitalters erblicken möchte. Unklare Gesetzesbestimmungen wurden vorzüglich voneinander abgegrenzt, und nach Beseitigung der übli chen Gestellungsbürgschaften wurden in zweckmäßiger Weise Vorschriften für die Streitankündigung und die Einhaltung des Verhandlungstermins erlassen. Alle Bewohner erhielten ohne Unterschied das römische Bürgerrecht; viele Städte wurden gegründet, mit Siedlern versehen, wiederhergestellt und verschönert, darunter vor allem das p unische Karthago, das eine Feuersbrunst
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rat, Asiaeque Ephesus ac Bithyniae Nicomedia con stratae terrae motu, aeque ac nostra aetate Nicomedia Cereali consule. Triumphi acti ex nationibus, quae regi Marcomaro a b usque urbe Pannoniae, cui Carnuto nomen est, ad media Gallorum protende bantur. lta anno imperii octavo decimoque aevi validior Vendobonae interiit, maximo gemitu mor talium omnium. Denique, qui seiuncti in aliis, patres ac vulgus soli omnia decrevere, templa columnas sacerdotes.
At fi l i u s saeva a principio dominatione detestabilior habebatur, praecipue per maiorum controver sam memoriam; quae posteris usque eo gravis est, ut absque communi in impios odio quasi corruptores generis exsecrabiliores sint. Bello plane impiger; quo in Quados prospere gesto Septembrem mensem Commodum appellaverat. Moenia Romae potentia vix digna lavandi usui instituit. lmmiti prorsus feroque ingenio, adeo quidem, uti gladiatores specie depugnandi crebro trucidaret, cum ipse ferro, obiecti mucronibus plumbeis uterentur. Cumque eo modo plures confecisset, forte eum Scaeva nomine, audacia ac robore corporis pugnandique arte pervi gens, ab studio tali deterruit; qui spreto gladio, quem
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schrecklich heimgesucht hatte, ferner Ephesus i n Asien und Nikomedien in Bithynien, die durch Erdbeben zer stört worden waren, ähnlich wie zu unserer Zeit aber mals Nikomedien unter dem Konsulat des Cerealis. Tri umphe fanden statt über Völker, deren Gebiet sich unter der Herrschaft des Marcomarus von der pannonischen Stadt namens Carnutum bis in die Mitte Galliens erstreckte. Dann verstarb er im achtzehnten Jahr seiner Regierung zu Vindobona, noch mittleren Alters, zum größten Leidwesen aller Sterblichen. Zu guter Letzt beschlossen die sonst stets Uneinigen, die Väter und das Volk, für ihn allein alles: Tempel, Ehrensäulen, Prie ster. Doch sein Sohn galt wegen seiner von Anfang an grau samen Herrschaft als um so verabscheuungswürdiger, besonders wegen des Kontrasts der Erinnerung an die Vorfahren: dies ist für die Nachkommen in dem Maße eine Last, daß sie - abgesehen von der allgemeinen Ver haßtheit Skrupelloser - als die Verderber ihres Ge schlechts desto mehr verflucht werden. Im Kriegführen war er durchaus nicht untätig; nach einem erfolgreichen Feldzug gegen die Quaden hatte er den September in « Commodus >> umbenannt. Gemäuer, die der Macht Roms kaum angemessen waren, richtete er zum B aden ein. Er war von ungehemmt grausamer und wilder Wesensart; das ging so weit, daß er oft Gladiatoren nie dermetzelte, scheinbar auf Leben und Tod mit ihnen kämpfend, während er selbst mit Eisen, die ihm Preisge gebenen mit bleiernen Schwertern antraten. Und als er einmal mehrere auf diese Weise getötet hatte, schreckte ihn unversehens ein Mann namens Scaeva, ein an Wage mut, Körperkräften und Geschick im Kämpfen unge mein tüchtiger Mensch, von derlei Unternehmungen ab :
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inutilem cernebat, sufficere utrique ait, quo armabatur ipse. Eo metu, ne inter congressum, uti solet, extorto pugione conficeretur, Scaevam removit, atque ad alios formidolosior in feras beluasque fero ciam convertit. Quis rebus cum insatiabilem sanguinis cuncti horrescerent, coniuravere in eum maxime proximus; quippe dominationi adeo fidus nemo, ipsique satellites, dum irrcestarn mentem pronamque in saevitiam cavent, a quibus eorum potentia sustentatur, quo quomodo subruere tutius putant, et Commodum quidem primo occultatius veneno petivere, anno regni tertio fere atque decimo. Cuius vis frustrata per cibum, quo se casu repleverat; cum tarnen alvi dolo rem causaretur, auctore medico, principe factionis, in palaestram perrexit. Ibi per mirristrum ungendi (nam forte is quoque e consilio erat) faucibus quasi arte exercitii bracchiorum nodo validius p ressis exspiravit. Quo cognito senatus, qui ob festa Ianuariorum frequens primo luci convenerat, simul plebes hostem deorum atque hominum radendumque nomen sanxere; confestimque praefecto urbi Au I o H e l v i o P e r t i n a c i imperium defertur.
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er wies das Schwert zurück, das, wie er sah, unbrauchbar war, und sagte, die Waffe, die der Kaiser führe, genüge für sie beide. Da fürchtete Commodus, er könne beim Kampf, wie es oft vorkommt, nachdem der Gegner ihm d.ie Waffe entwunden habe, niedergemacht werden; er schickte Scaeva fort und wandte, anderen Gladiatoren gegenüber ängstlich gemacht, seine Wut wilden Tieren und B estien zu. Als aller Welt vor ihm, dem an Blutdurst Unersättli chen, grauste, verschworen sich zumal Leute aus seiner nächsten Umgebung gegen ihn. Denn der Tyrannei gegenüber wahrt niemand vollauf die Treue, und selbst die Gefolgsleute halten es, während sie sich vor der scheußlichen und zu Grausamkeit geneigten Gesinnung derer fürchten, von denen ihre Macht abhängt, für siche rer, die Herrscher auf welche Art auch immer zu stürzen, und gegen Commodus gingen sie zunächst auf verborge nere Weise mit Giü vor, ungefähr im dreizehntenJahr sei ner Regierung. Dessen Wirkung wurde von dem Mahle vereitelt, mit dem er sich gerade vollgeschlagen hatte; als er immerhin über Bauchschmerzen klagte, begab er sich auf Anraten des Arztes, des Hauptes der Verschwörer gruppe, auf den Ringplatz. Dort hauchte er durch Zutun des fürs Einsalben bestimmten Dieners (denn auch er war zufällig Mitglied des Komplotts) sein Leben aus: der Die ner drückte ihm, wie nach den Regeln der Sportart, mit einer Umschlingung seiner Arme allzu kräftig die Kehle zu. Als das bekannt wurde, erklärten ihn der Senat, der sich wegen der Neujahrsfeier bei Tagesanbruch zahlreich versammelt hatte, sowie das Volk zum Feind der Götter und Menschen und setzten fest, daß sein Name zu tilgen sei, und eilends wurde dem Stadtpräfekten Aulus Helvius Pertinax die Herrschaft übertragen.
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Hic doctrinae omnis ac moribus antiquissimis, immodice parcus, Curios aequaverat Fabriciosque. Eum milites, quis exhausto iam perditoque orbe satis videtur nihil, impulsore Didio foede iugulavere octogesimo imperii die.
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At D i d i u s (an S a l v i u s ?) I u l i a n u s fretus praetorianis, quos in societatem promissis magnificenti oribus perpulerat, ex praefectura vigil um ad insignia dominatus processit. Genus ei pernobile iurisque urbani praestans scientia; quippe qui primus edic tum, quod varie inconditeque a praetoribus prome batur, in ordinem composuerit. Hincque satis cam perturn cohibendae cupidini ingenium ni iuvet, eru ditionem imbecillem esse, cum praeceptor ct asper quidem rectius vivendi in facinus processerit, quod novo supplicio plectendum ediderat. Neque cupito tarnen potitus diu. Namque eum acceptis illico, quae acciderant, Septimius Severus, qui forte Syriae legatus in extremis terris bellum gerebat, imperator creatus pontem proxime Milvium acie devicit; missique, qui fugientem insequerentur, apud palatium Romae obtruncavere.
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Igitur S e p t i m i u s, Pertinacis nece, simul flagitiorum odio, dolore atque ira commotior cohortes
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Dieser Mann war umfassend gebildet, höchst alter tümlich in seinen Moralbegriffen und sparsam über alles Maß; er hatte es den Curiern und Fabriciern gleichgetan. Ihn haben die Soldaten, deren Begierde, so sehr das .R eich ausgeplündert und ruiniert sein mag, keine Grenze kennt, von Didius angestiftet, auf scheußliche Weise umgebracht, am achtzigsten Tage seiner Herrschaft. D idius (oder Salvius ?) Julianus wiederum gelangte, indem er sich auf die Prätorianer stützte, die er durch all zu großartige Versprechungen zu gemeinsamem Han deln mit ihm gedrängt hatte, von der Präfektur der Stadt wächter zu den Würden des Kaiserregiments. Er war von hochadliger Abkunft und zeichnete sich durch seine Kenntnis des städtischen Rechts aus; er hat ja auch als erster dem Edikt, das zuvor mit wechselndem Text und unübersichtlich von den Prätoren bekannt gegeben wor den war, eine feste Ordnung verliehen. An ihm kann man deutlich genug ersehen, daß Gelehrsamkeit, wenn der Charakter nicht hilft, die Begierde zu zügeln, eine schwache Kraft ist, wo doch er, der Lehrmeister (und zwar ein strenger) eines sittlich besseren Lebens, zu einer Tat sich hinreißen ließ, die er selbst durch eine neue Art von Strafe bedroht hatte. Doch er konnte sich nicht lange des Ziels seiner Wünsche erfreuen. Denn unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Ereignisse wurde Septimius Severus, der gerade als Statthalter von Syrien in weit ent fernten Gebieten Krieg führte, zum Kaiser erhoben; er besiegte Julian in der Nähe der Milvischen Brücke, und die Leute, die ausgesandt waren, dem Fliehenden nach zusetzen, erschlugen ihn in Rom in der Nähe des Pala stes. So entließ Septimius, empört über die Ermordung des Pertinax und zugleich wegen der schändlichen Vorgänge
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praetorias statim militia exemit cunctisque partium caesis Helvium senatusconsulto inter Divos refert; Salvii nomen atque eius scripta factave aboleri iubet; quod unum effici nequivit. Tantum gratia doctarum artium valet, ut Scriptoribus ne saevi mores quidem ad memoriam officiant. Quin etiam mors huiusce modi ipsis gloriae, exsecrationi actoribus est, cum omnes, praecipueque posteri, sie habent illa ingenia nisi publico latrocinio ac per dementiam opprimi non potuisse. Quo bonis omnibus ac mihi fidendum magis, qui rure ortus tenui atque indocto patre in haec tempora vitam praestiti studiis tantis honestio rem. Quod equidem gentis nostrae reor, quae fato quodam bonorum parce fecunda, quos eduxerit tarnen, quemque ad sua celsos habet. Velut Severum ipsum, quo praeclarior in republica fuit nemo; quem quamquam exacta aetate mortuum iustitio elogioque lugendum sanxere, struentes illum iustum nasci aut emori minime convenisse. Scilicet quod corrigendis moribus nimium, postquam ad veterum innocentiam quasi mentium sanitatem pervenerant,
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von Haß, Schmerz und Zorn erfüllt, die Prätorianerko horten unverzüglich aus dem D ienst und erhob nach Beseitigung aller, die der Gegenpartei angehört hatten, Helvius Pertinax durch einen Senatsbeschluß zu den Göttern. Er befahl auch, den Namen des Salvius sowie dessen Schriften und Taten der Vergessenheit anheimzu geben - das einzige, das sich als undurchführbar erwies. So viel vermag das Ansehen der gelehrten Studien, daß bei Schriftstellern nicht einmal eine schlimme Wesensart das Andenken beeinträchtigen kann. Ja, ein Tod dieser Art bringt sogar ihnen selbst Ruhm, den Tätern Verflu chungen ein, da alle, zumal die Nachkommen, die Sache so ansehen, daß solche Geister nur durch Raub an der Allgemeinheit und in Raserei hätten ausgelöscht werden können. Daher dürfen alle Redlichen und auch ich desto mehr Zuversicht hegen - der ich, vom Lande und Kind eines einfachen und ungebildeten Mannes, meinem Leben in dieser Zeit durch umfängliche gelehrte Tätig keit größeren Wert zu verleihen suchte. Das ist, glaube ich, eine Eigentümlichkeit unseres Volkes: es ist infolge einer Schicksalsfügung nur wenig fruchtbar an tüchtigen Leuten; doch die es hervorbringt, an denen werden ihm, an j edem auf seinem Gebiet, überragende Größen zuteil. Dies trifft auch auf Severus zu, dessen Vortrefflichkeit in unserem Staatswesen unerreicht geblieben ist; man beschloß, daß er, obwohl er in vorgerücktem Alter starb, durch Stillstand der Rechtspflege und rühmende Feiern zu betrauern sei, wobei man erklärte, ein so gerechter Mensch habe entweder nicht geboren werden oder nicht sterben dürfen. Denn allerdings: man hatte, solange er der öffentlichen Gesittung aufhelfen mußte, einen sehr strengen, nachdem man j edoch zur Lauterkeit der Alten wie zur gesunden Vernunft zurückgefunden hatte, einen
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dementern habuere. lta honestas, quae princ1p10 anxia habetur, ubi contigerit, voluptati luxuriaeque est. Pescennium Nigrum apud Cyzicenos, Clodium Albinum Lugduni victos coegit mori; quorum prior Aegyptum dux obtinens bellum moverat spe domi nationis, alter Pertinacis auctor occidendi, cum eo metu in Britannos, quam provinciam a Commodo meruerat, transmittere niteretur, in Gallia invaserat imperium. Ho rum infinita caede crudelior habitus et cognomento Pertinax, quamquam ob v�tae parsimo niam similem ipsum magis ascivisse plures putent: nobis mens ad credendum prona acerbitati imposi tum. Nam cum quidam hostium, quem tarnen, uti bellis civilibus solet, condicio loci ad Albinum detu lerat, causa exposita novissime conclusisset: 'Quid, quaeso, faceres, si tu esses ?' ille respondit: 'Ea perfer rem, quae tu.' Quo dicto factoque durius nihil bonis : cum sanctique huiuscemodi dissensiones, quamvis studiosius coeptas, fortunae increpent magisque in protegendis quam ad perdendos cives verum cor rumpi patiantur. At iste delendarum cupidus factionum, quo deinceps mitius ageret, necessitudinem
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milden Herrscher an ihm. So wird Ehrbarkeit, die man zunächst scheut, als Vergnügen und Genuß empfunden, sobald sie eingetreten ist. Den Pescennius Niger, der bei Kyzikos, und den Clodius Albinus, der bei Lugdunum besiegt worden war, zwang er zu sterben. Der Erstgenannte hatte als Statthalter von Ägypten in der Hoffnung auf die Herr schaft einen Krieg angezettelt; der andere, einer der Urheber der Ermordung des Pertinax, hatte sich, als er aus Furcht vor den Folgen nach B ritannien, der Pro vinz, die er noch von Commodus erhalten hatte, über zusetzen Anstalten machte, in Gallien die Kaiserwürde angemaßt. Wegen des hierauf folgenden unendlichen Gemetzels galt Severus als übermäßig grausam; er erhielt daher den Beinamen Pertinax. Mehrere glauben allerdings, er selbst habe ihn wegen seiner ähnlich spar samen Lebenshaltung angenommen; ich bin eher geneigt zu vermuten, daß er seiner Unnachgiebigkeit auferlegt wurde. Denn als einer seiner Feinde, den lediglich, wie oft in Bürgerkriegen, die örtlichen Gege benheiten auf die Seite des Albinus verschlagen hatten, seine Sache darlegte und schließlich fragte: «Was, bitte schön, tätest du, wenn du hier stündest?», da antwortete er: << Ich würde erleiden, was du j etzt erleidest . » Härte res als diese Rede und Tat hätte es für Wohlmeinende nicht geben können, da doch einsichtsvolle Menschen derlei Zwistigkeiten, wenn sie auch mit allzu großer Hitze angezettelt werden, dem Schicksal zuweisen und lieber dulden, daß durch Schonung der Bürger - statt durch deren Vernichtung - von der Wahrheit abgewi chen wird. Doch Severus, bestrebt, mit den Parteiungen aufzuräumen, um danach desto milder auftreten zu können, zog es vor, die unvermeidliche Tat j enes Man-
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facti ulcisci maluit, ne paulatim spe veniae in labern publicam per coniurationes procederetur, ad quas vitio temporum animos pronos intelligebat; neque ego abnuo ea delictorum, quae grassari immodice coeperint, plus paene quam severe excidenda esse. Felix ac prudens, armis praecipue; adeo, ut nullo congressu nisi victor discesserit auxeritque imperium subacto Persarum rege nomine Aggaro. Neque minus Arabas, simul adortus ut est, in dicionem redegit provinciae modo. Adiabena quoque, ni terrarum macies despectaretur, i n tributarios concessisset. O b haec tanta Arabicum, Adiabenicum et Parthici cognomento patres dixere. His maiora aggressus B ritanniam, quoad e a utilis erat, pulsis hostibus muro munivit per transversam insulam ducto utrimque ad finem Oceani. Quin etiam Tripoli, cuius Lepti oppido oriebatur, bellicosae gentes submotae procul. Quae factu ardua facilius eo patrabantur, quo implacabilis delictis strenuum quemque praemiis extollebat. Denique ne parva latrocinia quidem impunita patiebatur, i n suos animadvertens magis, quod vitio ducum aut etiam per factionem fieri vir experiens intelligeret. Philosophiae, declamandi, cunctis postremo liberalium deditus studiis; idem-
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nes zu ahnden, damit man nicht allmählich, in der Erwar tung begnadigt zu werden, durch Verschwörungen ins allgemeine Verderben abgleite - hierzu bestand, wie er sah, bei der Schlechtigkeit der Zeiten einige Neigung. Auch ich möchte nicht bestreiten, daß man Verbrechen, die sich unmäßig zu verbreiten drohen, geradezu über streng ausrotten muß. Severus hatte Glück und war umsichtig, vor allem bei Waffengängen - so sehr, daß er aus j eder Schlacht als Sie ger hervorging und das Reich durch die Unterwerfung des Perserkönigs namens Aggar vergrößerte. Und eben so brachte er die Araber, kaum daß er sie angegriffen hat te, zu provinzartiger Botmäßigkeit. Auch wäre Adiabe na, müßte man nicht die Magerkeit der B öden verachten, tributpflichtig geworden. Um dieser bedeutenden Taten willen verliehen die Väter Severus die Beinamen Arabi cus, Adiabenicus und Parthicus. D ann nahm er Größeres als dies in Angriff: er befestigte Britannien, soweit es von Nutzen war, nach Vertreibung der Feinde mit einer Mauer, die er quer durch die Insel führte, beiderseits bis zur Küste des Ozeans. Sogar von Tripolis, dessen Stadt Leptis seine Heimat war, wurden kriegerische Stämme weit zurückgedrängt. All das erreichte er, so schwierig es auszuführen war, desto leichter, als er, unversöhnlich Verbrechen gegen über, alle Tüchtigen durch Belohnungen auszeichnete. Er ließ nicht einmal kleine Räubereien ungestraft durch gehen, wobei er seine eigenen Leute härter behandelte, weil er als erfahrener Mann wußte, daß dergleichen aus der Nachlässigkeit der Truppenführer oder auch aus Streitigkeiten hervorging. Er gab sich der Beschäftigung mit Philosophie, mit Rhetorik, kurz mit allen freien Künsten hin; auch stellte er, was er niederschrieb, ebenso
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que abs se texta ornatu et fide paribus composuit. Legum conditor Ionge aequabilium. Huic tanto domi forisque uxoris probra summam gloriae dempsere, quam adeo famose complexus est, uti cognita libidine ac ream coniurationis retentaverit. Quod cum infimo turpe turn potentibus, et illi magis, cui non privati neque singuli aut flagitiosi, verum imperia et exercitus atque ipsa vitia concessere. Nam cum pedibus aeger bellum moraretur idque milites anxie ferrent eiusque filium Bassianum, qui Caesar una aderat, Augustum fecissent, in tribunal se ferri, adesse omnes, imperatoremque ac tribunos, centuriones et cohortes, quibus auctoribus acciderat, sisti reoru m modo iussit. Quo metu cum stratus humi victor tantorum exercitus veniam precaretur: 'Sentitisne,' inquit, pulsans manu, 'caput potius quam pedes imperare ?' N eque multo post in B ritanniae municipio, cui Eboraci nomen, annis regni duo deviginti morbo exstinctus est. Ortus medie humili, primo litteris, dehinc imbutus foro; quo parum commodante, uti rebus artis solet, dum tentat aut exquirit varia melioraque, conscendit imperium. Ibi graviora expertus, labo-
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schmuckreich wie zuverlässig dar. Er erließ Gesetze von großer Billigkeit. So sehr tat er sich im Inneren und auswärts hervor, und doch nahmen ihm die Ausschweifungen seiner Frau die Spitze des Ruhmes: er hegte für sie eine derart verwerfli che Zuneigung, daß er sie trotz Kenntnis ihrer Zügello sigkeit und als Teilnehmerin an einer Verschwörung bei sich behielt. Das ist sowohl für den Niedrigsten ein Schimpf als auch für die Mächtigen, und erst recht für ihn, vor dem sich nicht nur Privatpersonen und einzelne, oder nur Verbrecher, sondern Königreiche und ganze Heere und die Laster selbst beugten. Denn als er einmal, an den Füßen leidend, den Krieg in die Länge zog und als die Soldaten dies unwillig aufnahmen und seinen Sohn Bassianus, der als Caesar dabei war, zum Augustus erho ben, ließ er sich aufs Tribunal tragen und hieß alle sich einfinden; er gab Befehl, den neuen Kaiser und die Tribu nen, die Zenturionen sowie die Kohorten, die den Vorfall verursacht hatten, festzunehmen, als sollten sie ange klagt werden. Von Furcht ergriffen, warf sich das Heer, das über so viele Feinde gesiegt hatte, zu B oden und fleh te um Gnade; da sagte er, wobei er mit der Hand seinen Kopf berührte: «Merkt ihr nun, daß mein Kopf, und nicht meine Füße Befehle erteilen ? >> Nicht viel später wurde er in einer britannischen Stadt namens Eboracum nach achtzehnj ähriger Herrschaft von einer Krankheit dahingerafft. Ab künftig aus einem Hause des Mittelstandes, wurde er zuerst mit der Literatur, dann mit praktischer Bered samkeit vertraut gemacht; als die ihm schlecht von der Hand ging, ein bei den Wissenschaften ganz gewöhnli cher Fall, schwang er sich, indem er p robierte und nach anderem und Besserem suchte, zum Kaiser auf. Auch
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rem curas metum et incerta prorsus omnia, quasi testis vitae mortalium: ' Cuncta,' inquit, 'fui; conducit nihil.' Funus, quod liberi Geta Bassianusque Romam detulerant, mire celebratum illatumque Marci sepulcro, quem adeo percoluerat, ut eius gratia Commodum inter Divos referri suaserit fratrem appellans, Bassianoque Antonini vocabulum addi derit, quod ex illo post multos dubiosque eventus auspicia honorum cepisset patrocinio fisci; deinde laborantibus secundarum initia earumque auctores memoriae sunt. At posteri, quasi bell um inter se mandatis accepissent, confestim secessere. Ita Geta, cui nomen paterno ab avo erat, cum eius modestiore ingenio frater angeretur, obsessus interiit. Quae victoria Papiniani exitio foedior facta, u t sane putant memoriae curiosi, quippe quem ferunt illo temporis B assiani scrinia curavisse monitumque, uti mos est, destinanda Romam quam celerrime comp oneret, dolore Getae dixisse haudquaquam pari facilitate velari parricidi um, qua fieret, iccircoque morte affectum. Sed haec improbe absurda sunt, cum constet satis praefectu ram praetorio gessisse neque incondite illum virum
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dort machte er Bekanntschaft mit schlimmen Dingen, mit Mühen, Sorgen, Ängsten und mit der allgemeinen Unsicherheit, und so sagte er, gewissermaßen als Zeuge des Menschenlebens: «Alles bin ich gewesen; angenehm war nichts . >> Die Leiche, die seine Söhne, Geta und Bassi anus, nach Rom hatten bringen lassen, wurde überaus feierlich bestattet und im Grabmal Mare Aurels beige setzt. Diesen hatte er derart verehrt, daß er um seinetwil len sowohl Commodus unter die Götter aufzunehmen empfahl, wobei er ihn seinen B ruder nannte, als auch dem Bassianus den B einamen Antoninus verlieh. Denn von Mark Aurel an hatte sich ihm nach vielen unsicheren Versuchen durch die Aufsicht über den Fiskus die B ahn der Ehrenstellen eröffnet. Außerdem prägen sich denen, die zunächst Schwierigkeiten hatten, der Anfang glückli cherer Ereignisse und deren Urheber mit Nachdruck ein. Doch die Söhne, als seien sie durch Weisungen zu wechselseitigem Krieg verpflichtet worden, zerstritten sich sofort. So wurde Geta, benannt nach seinem Groß vater väterlicherseits, da dem B ruder seine gemäßigtere Wesensart Angst einflößte, überfallen und getötet. Die sen Erfolg machte die Ermordung Papinians noch häßli cher, seines, wie man glaubt, Sekretärs. Er soll nämlich damals die Verantwortung für die Korrespondenz des Bassianus gehabt haben, und als er - wie üblich gedrängt wurde, die nach Rom bestimmten Schriftstücke so schnell wie möglich aufzusetzen, da soll er aus Schmerz wegen Geta gesagt haben, ein Verwandtenmord lasse sich keineswegs mit ebenso großer Leichtigkeit ver schleiern wie ausführen, und deswegen sei er hingerich tet worden. Doch dies ist böswillig erdachter Unsinn; es steht ja fest, daß Papinian die Prätorianerpräfektur inne hatte und daß der Mann nicht aufs Geratewohl dem Kai-
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tantam contumeliam imponere potuisse, cui amori ac magisterio erat. Ceterum A n t o n i n u s incognita munerum specie 2 1 plebem Romanam adficiens, quod indumenta in talos demissa largiretur, C a r a c a l l a dictus, cum pari 2 modo vesti Antoninianas nomen e suo daret. Ala mannos, gentem populosam ex equo mirifice pug nantem, prope Moenum amnem devicit. Patiens communis tranquillusque; pari fortuna et eodem matrimonio, quo pater. Namque Iuliam novercam, cuius facinora supra memoravi, forma captus coniu gem affectavit, cum illa factiosior aspectui adoles centis, praesentiae quasi ignara, semet dedisset intecto corpore, asserentique: 'Vellem, si liceret, uti', petulantius multo (quippe quae pudorem velamento exuerat) respondisset: ' Libet ? plane licet. ' Aegypti 4 sacra per eum deportata Romam atque aucta urbs magno accessu viae novae et ad lavandum absoluta opera pulchri cultus. Quibus confectis, cum Syriam circumgrederetur, apud Edessam anno potentiae sexto moritur. Corporis reliqua luctu publico relata 6 Romam atque inter Antoninos funerata sunt.
Dehinc O p i l i u s M a c r i n u s , qui praefecturam 22 praetorio gerebat, imperator eiusdemque filius Dia dumenus nomine Caesar a lcgionibus appcllantur.
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ser einen solchen Schimpf antun konnte, den er schätzte und bei dem er als Erzieher tätig war. Im übrigen erhielt Antoninus, weil er das einfache Volk von Rom mit einer unbekannten Art von Geschen ken bedachte (er ließ nämlich Kleidungsstücke, die bis an die Knöchel reichten, zuteilen), den Beinamen Caracalla; er wiederum legte entsprechend dem Gewand nach sei nem Namen die Bezeichnung <
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Quibus e o quod ingens amissi principis desiderium erat, adolescentem Antoninum vocavere. Horum nihil praeter saevos atque inciviles animos interim reperimus . Qua gratia mensibus ferme quattuor ac decem vix retento imperio, per quos creati fuerant, interfecti sunt.
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Accitusque M a r c u s A n t o n i n u s Bassiano geni- 2 3 tus, qui patre mortuo i n Solis sacerdotium, quem Heliogabalum Syri vocant, tamquam asylum insidi arum metu confugerat, hincque H e l i o g a b a l u s dictus; translatoque Romam dei simulacro in palatii penetralibus altaria constituit. Hoc impurius ne improbae quidem aut petulantes mulieres fuere: quippe orbe toto obscoenissimos perquirebat visendis tractandisve artibus libidinum nefandarum. Haec cum augerentur in dies ac magis magisque Alexandri, quem comperta Opilii nece Caesarem nobilitas nuncupaverat, amor cumularetur, in castris praetoriis tricesimo regni mense oppressus est.
Statimque A u r e l i o A l e x a n d r o Syriae orto, cui 24 duplex Caesarea et Arce nomen est, militibus quoque annitentibus Augusti potentia delata. Qui quamquam adolescens, ingenio supra aevum tarnen confestim apparatu magno bellum adversum Xer xem, Persarum regem, movet; quo fuso fugatoque in Galliam maturrime contendit, quae Germanorum
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nannten aber, weil sie von großer Sehnsucht nach dem verstorbenen Kaiser erfüllt waren, den jungen Mann Antoninus . Von ihnen finden wir indessen nichts als eine schroffe, unfreundliche Wesensart berichtet. Deshalb wurden sie, nachdem sie mit Mühe knapp vierzehn Monate geherrscht hatten, von denen, die sie gewählt hatten, getötet. Zur Nachfolge berufen wurde Marcus Antoninus, der Sohn des Bassianus, der nach dem Tode seines Vaters aus Furcht vor einem Anschlag zu einer Priesterstelle des Sonnengottes, von den Syrern Heliogabal genannt, wie in einem Asyl Zuflucht genommen hatte und hiernach Heliogabal genannt wurde; er ließ ein Bild des Gottes nach Rom überführen und im Inneren des Palastes einen Altar errichten. Schmutziger als er waren nicht einmal verrufene und schamlose Frauen: er suchte im ganzen Reich die geilsten Menschen zusammen, um bei der Aus übung scheußlicher Lüste zuzusehen und mitzuwirken. Als sich dies Treiben von Tag zu Tag verschlimmerte und die Liebe zu Alexander, den der Senat auf die Nachricht vom Tode des Opilius hin zum Caesar ernannt hatte, immer mehr wuchs, wurde Heliogabal im dreißigsten Monat seiner tyrannischen Herrschaft im Lager der Prä torianer beseitigt. Und unverzüglich wurde Aurelius Alexander, aus der Stadt Syriens, die mit zweifachem Namen Caesarea und Arce heißt, unter Zustimmung auch der Soldaten mit der Würde des Augustus betraut. Er war zwar noch j ung, doch über sein Alter hinaus gereift; er führte eilends mit großer Truppenmacht Krieg gegen Xerxes, den König der Perser; als er ihn vertrieben und in die Flucht geschla gen hatte, rückte er so schnell wie möglich in Gallien ein, das von Plünderzügen der Germanen heimgesucht wur-
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direptionibus tentabatur. I b i tumultuantes legionum plerasque constantissime abiecit; quod in praesens gloriae, mox exitio datum est. Nam cum tantae severitatis vim milites inhorrescunt (unde etiam Severi cognomentum accesserat), agentem casu cum paucis vico B ritanniae, cui vocabulum Sicilia, trucidavere. Opus urbi florentissimum et celeberrimum fabricatus est, matrisque cultu, quae nomine Mammaea erat, plus quam pius. Adhuc Domitium Ulpianum, quem Heliogabalus praetorianis praefecerat, eodem honore retinens Paulloque inter exordia patriae red dito, iuris auctoribus, quantus erga optimos atque aequi studio esset, edocuit. Neque ultra annos tredecim imperio functus rempublicam reliquit firmatarn undique. Quae iam turn a Romulo ad Septimium certatim evolans Bassiani consiliis tamquam in summo con stitit. Quo ne confestim laberetur, Alexandri fuit. Abhinc dum dominandi suis quam subigendi externos cupientiores sunt atque inter se armantur magis, Romanum statum quasi abrupto praecipitavere, immissique in imperium p romiscue boni malique, nobiles atque ignobiles, ac barbariae multi. Quippe u b i passim confusaque omnia neque suo feruntur modo, quique fas putant, uti per turbam, rapere aliena officia, quae regere nequeunt, et scientiam bona-
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de. Dort hat er die meuternden Legionen größtenteils mit eiserner Entschlossenheit entlassen, was ihm im Augenblick Ruhm und bald darauf den Untergang brachte. Denn da die Soldaten vor einer derartigen Gewalt der Strenge erschaudern (daher hatte er auch den Beinamen Severus erhalten), erschlugen sie ihn, als er sich gerade mit wenigen Begleitern in einem britanni schen Dorf namens Sicilia aufhielt. In Rom hat er ein B auwerk von größter Schönheit und B eliebtheit errich tet; in der Verehrung der Mutter, mit Namen Mammaea, zeigte er sich überfromm. Weiterhin beließ er Domitius Ulpianus, den Heliogabal an die Spitze der Prätorianer gesetzt hatte, in diesem Amte und gab gleich zu Beginn Paullus dem Vaterlande zurück; so zeigte er bei diesen Rechtsgelehrten, wie sehr er den Tüchtigsten und dem Studium der Gerechtigkeit zugetan war. Nachdem er nicht länger als dreizehn Jahre die Herrschaft ausgeübt hatte, hinterließ er einen allseits gesicherten Staat. Dieser, von den Zeiten des Romulus bis hin zu Septi mius mit Eifer emporstrebend, erreichte dank der Maß nahmen des Bassianus gleichsam den höchsten Punkt. Daß er nicht alsbald wieder abglitt, war die Leistung Alexanders . Von damals an haben die Kaiser, da sie begieriger danach waren, die Ihren zu unterdrücken als Auswärtige niederzuwerfen und eher gegeneinander in Waffen standen, das römische Reich gleichsam j ählings abwärts gestürzt, und es wurden zur Herrschaft ohne Unterschied Gute und Schlechte, Vornehme und Niedri ge zugelassen, und darunter viele Barbaren. Wahrhaftig, wenn überall alles zerstreut und in Verwirrung gebracht ist und nichts auf die ihm angemessene Weise vonstatten geht, dann reißen diejenigen, die es für erlaubt halten, wie im Getümmel, fremde Ämter, die sie nicht wahrzu-
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rum artium foede corrumpunt. I t a fortunae vis licentiam nacta perniciosa libidine mortales agit; quae diu quidem virtute uti muro prohibita, postquam paene omnes flagitiis subacti sunt, etiam infimis genere institutoque publica permisit.
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Namque G a i u s I u l i u s M a x i m i n u s, praesidens 2 5 Trebellicae, primus e militaribus, litterarum fere 2 rudis potentiam cepit suffragiis legionum. Quod tarnen etiam patres, dum periculosum existimant inermes armato resistere, approbaverunt; filiusque eius p ari nomine Gaius Iulius Maximinus Caesar factus est. Quis biennium summae potitis, haud incommode 26 proelio gesto contra Germanos, repente A n t o n i u s G o r d i a n u s Africae proconsul ab exercitu princeps 2 apud Thysdri oppidum absens fit. Quo ut accitus pervenit, tamquam ea re creatus foret, seditione exci pitur; qua lenita facile Carthaginem petit. Ibi cum avertendis prodigiis, quorum metu haud inaniter angebatur, rem divinam solitis ageret, repente hostia p arturn edidit. Id haruspices atque ipse maxime (nam 4 huius scientiae usu immodice prudens erat) ita acce pere illum quidem destinatum neci, verum liberis p ariturum imperium; progressique coniectu longius
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nehmen verstehen, an sich, und die Kenntnisse in den Wissenschaften lassen sie schnöde verkommen. So ge winnt die Macht des Schicksals Spielraum und treibt die Menschen mit verderblicher Willkür vor sich her; sie hat, lange Zeit durch Trefflichkeit wie durch eine Mauer abgewehrt, nachdem nahezu alle den Lastern botmäßig geworden waren, auch den Niedrigsten an Herkunft und Bildung die öffentlichen Angelegenheiten überlassen. Denn Gaius Julius Maximinus, der Kommandant der Trebellica erlangte als der erste aus dem Kreise der Mili tärs, von Bildung kaum berührt, durch die Stimmen der Truppen die Macht. Dies bestätigten gleichwohl auch die Väter, da sie es für gefährlich hielten, sich unbewaffnet dem B ewaffneten zu widersetzen, und sein Sohn, der ebenfalls Gaius Julius Maximinus hieß, wurde zum Cae sar ernannt. Sie waren zwei Jahre im Besitze der höchsten Gewalt und hatten nicht unvorteilhaft gegen die Germanen gekämpft, da wurde unversehens Antonius Gordianus, der Prokonsul von Afrika, in Abwesenheit bei der Stadt Thysdrus vom Heer zum Kaiser erhoben. Als er, herbei gerufen, dort ankam, wurde er, als ob man ihn aus diesem Grunde gewählt hätte, von einer Meuterei empfangen; er brachte diese mühelos zur Ruhe und reiste nach Kartha go. Als er dort, um böse Vorzeichen abzuwenden, die ihn nicht ohne Grund in Furcht versetzten, auf die gewohnte Weise Opfer darbrachte, warf das Opfertier plötzlich ein Junges. Dies faßten die Zeichendeuter und vor allem er selbst (denn er war in dieser Wissenschaft durch Erfah rung ungewöhnlich kundig) so auf, daß er selber zwar zu gewaltsamem Tode bestimmt sei, daß er j edoch seinen Kindern die Herrschaft verschaffen werde, und indem sie mit ihren Prophezeiungen weiter ausgriffen, kündig-
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liberi quoque exitum denuntiavere, mitem atque innoxium praefantes fore ut illud pecus, nec diutur num tarnen subiectumque insidiis . Interim Romae comperto Gordiani interitu hor tante Domitio urbi praefectus reliquique iudices vulgo caeduntur per praetorias cohortes. Quippe Gordianus, postquam delatum sibi imperium co gnovit, praemia amplum in modum ostentans Romam legatos ac litteras destinaverat; quibus necato eo frustratos se milites angebantur, genus homi num pecuniae cupidius fidumque ac bonum solo quaestu. At senatus metuens, ne nullis rectoribus specie captae urbis atrociora acciderent, primo pot estatum vices, mox conscriptis iunioribus Clodium Pupienum Caecilium Balbinum Caesares consti tuit.
Iisdemque per Africam diebus milites G o r d i a n u m, Gordiani filium, qui forte contubernio patris praetcxtatus ac deinceps praefectus praetorio inter erat, Augustum creavere; neque sane factum nobilitas aspernata. Denique accito eo inter implana urbis atque ipso sinu praetoriae manus acie deletae per gla diatorum familias tironumque exercitum. Dum haec Romae geruntur, Iulii Maximini, quos forte ea tem pestate Thracia retinebat, acceptis quae evenerant, Italiam propere petunt. Eos Pupienus Aquileiae obsidione confecit, postquam proelio victos reliqui
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ten sie auch den Untergang des Sohnes an, wobei sie vor aussagten, dieser werde mild und gutartig sein wie j enes Tier, nur werde er nicht lange herrschen und Nachstel lungen ausgesetzt sein. Als unterdessen in Rom die Nachricht vom Ende Gor dians eintraf, brachten die Prätorianerkohorten auf Anstiften des Dom itius den Stadtpräfekten und die übri gen Richter unterschiedslos um. Denn Gordianus hatte, sobald er erfuhr, daß ihm die Herrschaft übertragen wor den sei, Boten und Briefe nach Rom gesandt, durch die er Belohnungen in großem Umfange ankündigte; irrfolge seiner Ermordung aber sahen sich die Soldaten zu ihrem Verdruß hierum betrogen: als eine Art von Menschen, die allzu sehr nach Geld giert und allein durch Gewinn zu Treue und Rechtschaffenheit veranlaßt wird. Der Senat indes befürchtete, daß sich in Ermangelung eines Lenkers wie in einer eroberten Stadt Schlimmeres zutrü ge; er setzte zunächst sich ablösende Kommissare ein, bald darauf, nach Aushebung von Jungmannschaft, Clo dius Pupienus und Caecilius Balbinus als Caesares. Um dieselbe Zeit erhoben die Soldaten in Afrika Gor dianus, den Sohn des Gordianus, der als junger Offizier und dann als Prätorianerpräfekt zur Begleitung des Vaters gehörte, zum Augustus; auch der Senat lehnte die Wahl nicht ab. Endlich wurden, nachdem man Gordian herbeigerufen hatte, zwischen den Anhöhen und in der Mitte von Rom die Prätorianereinheiten durch Gladia torengruppen und das Rekrutenheer in einer Schlacht vernichtet. Während dies in Rom geschah, zogen die J ulii Maxi mini, die gerade um diese Zeit Thrakien festhielt, als sie von diesen Ereignissen erfuhren, eilends nach Italien. Sie aber räumte Pupienus nach Belagerung von Aquileia aus dem Wege, nachdem sie in einer Schlacht besiegt
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paulatim deseruerant. Horum imperio a d biennium per huiuscemodi moras annus quaesitus. Neque multo post tumultu militarium Clodio Caecilioque Romae intra Palatium caesis Gordianus solus reg num obtinuit. Eoque anno Justri certamine, quod Nero Romam induxerat, aucto firmatoque in Persas profectus cst, cum prius Iani aedes, quas Marcus clauserat, patentes more veterum fecisset. Ibi gesto insigniter bello Marci Philippi praefecti praetorio insidiis periit sexennio imperii.
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Igitur M a r c u s I u l i u s P h i l i p p u s Arabs Thra- 28 conites, sumpto in consortium Philippo filio, rebus ad Orientern compositis conditoque apud Arabiam Philippopoli oppido Romam venere; exstructoque trans Tiberim lacu, quod eam partem aquae penuria fatigabat, annum urbis millesimum ludis omnium generum celebrant. Et quoniam nomen admonuit, mea quoque aetate post mille centesimus consule Philippo excessit nullis, ut solet, sollemnibus fre quentatus: adeo in dies cura minima Romanae urbis. Quod equidem dcnuntiatum fcrunt illo tempore prodigiis portentisque; ex quis unum memorare brevi libet. Nam cum pontificum lege hostiae mactaren4 tur, suis utero maris feminarum gcnitalia apparuere. Id haruspices solutionem posterorum portendere
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worden waren und die Überreste daraus sie allmählich verlassen hatten. Ihre Herrschaft wurde durch derlei Verzögerungen über ein Doppeljahr hinaus um ein wei teres Jahr verlängert. Nicht viel später wurden Clodius und Caecilius in ihrem Palast zu Rom durch eine Militär revolte erschlagen; Gordianus war alleiniger Inhaber der Macht. Nachdem er in jenem Jahre den Fünfjahres-Wett kampf, der von N ero in Rom eingerichtet worden war, ausgedehnt und bestätigt hatte, zog er gegen die Perser; er hatte zuvor das von Mare Aurel geschlossene J anustor nach dem Brauch der Alten wieder aufgetan. Als er im Osten mit Auszeichnung Krieg geführt hatte, erlag er im sechsten Jahre seiner Herrschaft den Nachstellungen des Prätorianerpräfekten Marcus Philippus. So kamen denn Marcus Julius Philippus, ein Araber aus der Trachonitis, und sein Sohn Philippus, den er an der Macht teilhaben ließ, nachdem sie die Verhältnisse im Orient geordnet und in Arabien die Stadt Philippopolis gegründet hatten, nach Rom; sie legten auf der anderen Seite des Tiber einen Wasserbehälter an, weil der dortige Stadtteil an Wassermangel litt, und feierten das tausend j ährige Bestehen der Stadt mit Spielen aller Art. Und da mich der Name daran erinnert hat: zu meiner Zeit ver ging unter dem Konsulat eines Philippus nach den tau send das hundertste Jahr, ohne daß wie sonst Feierlich keiten begangen worden wären: so sehr hat die Sorge für die Stadt Rom allmählich abgenommen. Dies, heißt es hierzu, sei schon damals durch Vorzeichen und Wunder erscheinungen angekündigt worden; eines davon möchte ich kurz erwähnen. Als nämlich nach pontifikaler Vorschrift Opfertiere geschlachtet wurden, zeigten sich im Bauch eines männlichen Schweines weibliche Ge schlechtsteile. Dies, erklärten die Zeichendeuter, weise
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vitiaque fore potiora interpretati. Quod frustraturn iri aestirnans irnperator Philippus, turn quia forte praeteriens filii sirnilern pro rneritorio ephebum conspexerat, usurn virilis scorti rernovendurn hon estissime consultavit. Verurntamen rnanet: quippe condicione loci rnutata peioribus flagitiis agitatur, durn avidius periculosa quibusque prohibentur rnor tales petunt. Huc accedit, quod lange aliud Etrusco rum artes cecinerant, quae bonis parte plurirna iacentibus rnollissirnurn quernque beaturn fore asse rebant. Eos ego ignorasse verum plane puto. Etenim quarnvis rerurn ornnium prospero successu, pudere arnisso tarnen fortunatus esse quis potes t ? cum eodern retento cetera tolerabilia sint. His actis filio urbi relicto ipse quarnquarn debili per aetatern cor pore adversurn Deciurn profectus Veronae cadit pul so arnissoque exercitu. Quis Rornae cornpertis apud castra praetoria filius interficitur. Annos potentiae qumque egere.
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At D e c i u s, Sirrniensiurn vico ortus, militiae gra- 2 9 du ad irnperiurn conspiraverat, laetiorque hostium nece filium Etruscurn nornine Caesarern facit; sta timque eo in Illyrios praemisso Romae aliquanturn rnoratur rnoeniurn gratia, quae instituit, dedicando 2 rurn. Et interea ad eum lotapiani, qui Alexandri
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auf Sittenverfall unter den Nachkommen sowie darauf, daß die Laster die Oberhand gewinnen würden. Da Kai ser Philipp glaubte, daß sich das verhindern lasse, und überdies, weil er zufällig vor einem Bordell einen B uhl knaben gesehen hatte, der seinem Sohn ähnelte, faßte er den aller Ehren werten Beschluß, daß der Umgang mit männlichen Prostituierten zu unterdrücken sei. Indes, er dauert an: er wird, nachdem sich die Orte geändert haben, unter noch schlimmeren Schändlichkeiten ausge übt, da die Menschen nach Gefährlichem und Verbote nem desto gieriger streben. Hierzu kommt, daß die Weissagekünste der Etrusker etwas ganz anderes ver kündet hatten: sie versicherten, daß, während es den Guten großenteils schlecht ginge, alle Wollüstlinge glückselig sein würden. Ich glaube allerdings, daß sie von der Wahrheit keine Ahnung hatten. Denn wer kann bei noch so günstigem Fortgang aller Dinge glücklich sein, wenn er die Scham verloren hat ? Während doch, wenn man sie bewahrt, alles übrige erträglich ist. Nachdem Philippus dies vollbracht hatte, ließ er seinen Sohn in Rom zurück und zog, wiewohl durch sein Alter körper lich geschwächt, gegen Decius zu Felde; er ging bei Ve rona seines geschlagenen Heeres verlustig und fiel. Als man in Rom davon erfuhr, wurde sein Sohn beim Lager der Prätorianer erschlagen. Sie waren fünf Jahre lang an der Macht. Decius aber, aus einem Dorf bei Sirmium, hatte als Offizier um der Herrschaft willen eine Verschwörung angezettelt; sehr erfreut über den Tod seiner Feinde, machte er seinen Sohn, Etruscus mit Namen, zum Cae sar. Er sandte ihn sofort nach Illyrien voraus und blieb selbst noch eine Zeitlang in Rom, u m die Mauern zu wei hen, die er hatte errichten lassen. Und inzwischen wurde
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tumens stirpe p e r Syriam tentans nova militum arbitrio occubuerat, ora, uti mos est, inopinato deferuntur, simulque per eos dies Lucio Prisco, qui Macedonas praesidatu regebat, delata dominatio, Gothorum concursu, postquam direptis Thraciae plerisque illo pervenerant. Qua causa Decio quam potuit maturrime Roma digresso Iulius Valens cupientissimo vulgo imperium capit. Verum utrique mox caesi, cum Pris cum nobilitas hostem patriae censuisset. Decii barbaros trans Danubium persectantes Abryti fraude cecidere exacto regni biennio. Sed Deciorum mar tern plerique illustrem ferunt; namque filium audacius congredientem cecidisse in acie; patrem autem, cum perculsi milites ad so land um imperatorem multa praefarentur, strenue dixisse detrimentum unius militis parum videri sibi. Ita refecto bello, cum impigre decertaret, interisse pari modo.
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Haec ubi patres comperere, G a l l o H o s t i l i a n o- 3 0 que Augusta imperia, Vo l u s i a n u m Gallo editum Caesarem decernunt. Dein pestilentia oritur; qua atrocius saeviente Hostilianus interiit, Gallo Volusi anoque favor quaesitus, quod anxie studioseque tenuissimi cuiusque exsequias curarent. Igitur his Romae morantibus A e m i l i u s A e m i - 3 1 l i a n u s summam potestatem corruptis militibus
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ihm unversehens - wie üblich - der Kopf des Iotapianus überbracht, der, mit seiner Abstammung von Alexander sich brüstend, einen Umsturzversuch in Syrien auf Be schluß der Soldaten mit dem Leben bezahlt hatte, und zugleich wurde in jenen Tagen dem Lucius Priscus, dem Statthalter von Makedonien, die Herrschaft übertragen, als die Goten nach der Plünderung des größten Teils von Thrakien auf ihren Streifzügen dorthin gelangt waren. Als Decius aus diesem Grunde so rasch wie möglich Rom verlassen hatte, griff Julius Valens unter lebhafter Zustimmung der Massen zur Macht. Doch beide wurden bald darauf getötet, nachdem der Senat Priscus zum Feind des Vaterlandes erklärt hatte. Die Decier erlagen, als sie die Barbaren über die Donau hinaus verfolgten, nach zweij ähriger Herrschaft zu Abrytus einer List. Doch die meisten verherrlichen den Tod der Decier. Denn der Sohn sei, als er allzu kühn vordrang, in der Schlacht gefallen; der Vater aber habe, als die bestürzten Soldaten vielerlei vorbrachten, um ihn, den Befehlsha ber, zu trösten, standhaft erklärt, der Verlust eines einzi gen Soldaten scheine ihm gering. So sei der Kampf wie deraufgenommen worden, und er habe, während er unverdrossen focht, auf gleiche Weise das Leben verlo ren. Als die Väter hiervon Kunde erhielten, wiesen sie Gal lus und HostiEanus den Rang von Augusti und dem Volusianus, dem Sohne des Gallus, den eines Caesar zu. Darauf brach die Pest aus. Als sie heftiger wütete, erlag ihr Hostilianus; Gallus und Volusianus bemühten sich um Beliebtheit, indem sie sorgsam und mit Eifer der Bestattung selbst der Niedrigsten sich annahmen. Während sie sich noch in Rom aufhielten, riß Aemilius Aemilianus durch Bestechung der Soldaten die höchste
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arripuit. A d quem expugnandum profecti lnteram nae ab suis caeduntur spe praemii maioris ab Aemi lio, cui nullo labore seu detrimento victoria obvenie bat, simul quia immodici per luxum lasciviamque officia benevolentiae corruperant. His sane omnibus biennium processit. Nam Aemilianus quoque tres menses usus modesto imperio morbo absumptus est, cum proceres primo hostem, dein exstinctis superio ribus pro fortuna, uti solet, Augustum appellavis sent.
At milites, qui contracti undique apud Raetias ob 3 2 instans bellum morabantur, L i c i n i o Va l e r i a n o 2 imperium deferunt. Qui quamquam genere satis daro, tarnen, uti mos etiam turn erat, militiam sequebatur. Eius filium Gallienum senatus Caesarem creat, statimque Tiberis adulta aestate diluvii facie inundavit. Prudentes perniciosum reipublicae cecinere ado� lescentis fluxo ingenio, quia Etruria accitus venerat, unde amnis praedictus. Quod equidem confestim evcnit. Nam cum eius pater bellum per Mesopotamiam anceps diuturnumque instruit, Persarum regis, cui nomen Sapor erat, dolo circumventus foede lani atus interiit imperii sexto anno, senecta robustiore.
Sub idem tempus L i c i n i u s G a l l i e n u s cum a 3 3
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Gewalt an sich. Sie brachen auf, ihn niederzuwerfen, und wurden zu Interamna von den eigenen Leuten getötet, weil sie sich von Aemilius eine größere B elohnung erhofften (ihm fiel denn auch ohne Anstrengung und Verlust der Sieg zu), zugleich, weil j ene Kaiser, maßlos in Schwelgerei und Üppigkeit, die Dienste des Wohlwol lens verscherzt hatten. Die Herrschaft all der hier Ge nannten füllte ein Doppelj ahr aus . Denn Aemilianus wurde nach einem gemäßigten Regime dreier Monate von einer Krankheit dahingerafft, nachdem ihn die Sena toren zunächst als Staats.feind, dann, als seine Vorgänger ausgelöscht waren, seinem Erfolg gemäß, wie ü blich, als Augustus bezeichnet hatten. Die Soldaten jedoch, die sich, wegen des bevorstehen den Krieges von überallher zusammengezogen, in Rae tien aufhielten, übertrugen dem Licinius Valerianus die Herrschaft. Der hatte, wiewohl von hinlänglich vorneh mer Abkunft, trotzdem, wie es damals noch üblich war, die militärische Laufbahn eingeschlagen. Der Senat be stimmte seinen Sohn Gallienus zum Caesar, und als bald, im Hochsommer, trat der Tiber wie zu einer Sint flut über die Ufer. Kundige beteuerten, dem Staat drohe eine Gefahr wegen der unsteten Geistesverfassung des jungen Mannes: er war j a erschienen, nachdem man ihn aus Etrurien herbeigerufen hatte, woher auch der ge nannte Fluß kommt. Dies trat auch sofort ein. Denn als sein Vater über ganz Mesopotamien hin einen schwie rigen und langwierigen Krieg vorbereitete, ging er zugrunde, von einer List des Perserkönigs namens Sapor umgarnt und auf scheußliche Weise geschunden, im sechsten Jahre seiner Herrschaft, in ziemlich rüstigem Alter. Um dieselbe Zeit zog Licinius Gallienus, nachdem er ·
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Gallia Germanos strenue arceret, in Illyricum pro perans descendit. Ibi lngebum, quem curantem Pannonios comperta Valeriani clade imperandi cupido incesscrat, Mursiae devieit moxque Regalianum, qui receptis militibus, quos Mursina labes rcliquos feeerat, bellum duplieaverat. His prosperc ae supra vota ecdcntibus morc hominum seeundis solutior rem Romanam quasi naufragio dcdit eum Salonino filio, eui honorem Cacsaris eontulerat, adeo uti Thraeiam Gothi libere pergressi Maecdonas Aehaeosque ct Asiae finitima oeeuparent, Mesopotamiam Parthi, Orienti latroncs scu mulicr dominaretur, Alaman norum vis tune acque ltaliam, Franeorum gcntes direpta Gallia Hispaniam possiderent vastato ae pacne direpto Tarraconcnsium oppido, naetisque in temporc navigiis pars in usque Afrieam permearet; ct amissa trans lstrum, quae Traianus quaesiverat. lta quasi ventis undique saevientibus parvis maxima ima summis orbe toto miseebantur. Simulque Romam pestilentia grassabatur, quae sacpe euris gra vioribus atque animi despcratione oritur. Inter haec ipse popinas gancasque obicns lenonum ac vinario rum amicitiis haerebat, expositus Saloninae coniugi atque amori flagitioso filiac Attali Gcrmanorum
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die Germanen tatkräftig von Gallien ferngehalten hatte, eilends nach Illyrien hinab. Dort brachte er Ingebus, dem Befehlshaber Pannoniens, den, als er von der Nie derlage Valerians vernommen, der Ehrgeiz zu herrschen gepackt hatte, bei Mursia eine schwere Schlappe bei, und bald darauf auch dem Regalianus, der nach Übernahme der von der Katastrophe bei Mursia verschonten Solda ten den Krieg erneuert hatte. Als dies erfolgreich und über alle Erwartung gut verlaufen war, gab er, nach Men schenart vom Glück enthemmt, mitsamt seinem Sohne Saloninus, dem er die Würde eines Caesar übertragen hatte, die römische Sache derart sozusagen einem Schiff bruch preis, daß die Goten, Thrakien ungehindert durchquerend, Makedonien, Achaia und die Kleinasien benachbarten Gebiete, die Parther hingegen Mesopota mien heimsuchten, daß im Osten Räuber oder eine Frau die Herrschaft ausübten, daß die Streitmacht der Ala mannen damals in gleicher Weise Italien und die Stämme der Franken, nachdem sie Gallien verheert hatten, Spani en in Besitz nahmen, wo sie Tarraco verwüsteten und nahezu ausplünderten, ja daß ein Teil von ihnen, der sich beizeiten der Schiffe bemächtigt hatte, bis nach Afrika vordrang - und außerdem ging jenseits der Donau verlo ren, was Trajan hinzuerworben hatte. So wurde, als ob von überallher Stürme wüteten, im ganzen Erdkreis Kleines mit dem Größten, das Unterste mit dem Obersten zusammengeworfen. Und zugleich drang nach Rom eine Pestseuche vor, wie sie sich oft bei allzu drückenden Sorgen und seelischer Niedergeschla genheit einstellt. Unterdessen besuchte Gallienus die Kneipen und Lasterhöhlen und klebte an Freundschaf ten mit Kupplern und Weinhändlern, während er seiner Gattin Salonina sowie einer schändlichen Liebe zur
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regis, Pipae nomine; qua causa etiam civiles motus longe atrociores orti. Namque primus omnium Postumus, qui forte barbaris per Galliam praesidebat, imperium ereptum ierat; explosaque Germano rum multitudine Laeliani bello excipitur; quo non minus feliciter fuso suorum tumultu periit, quod fla gitantibus Mogontiacorum direptiones, quia Laelia num iuverant, abnuisset. Igitur eo occiso Marius, ferri quondam opifex neque etiam turn militiae satis clarus, regnum capit. Proinde cuncta ad extremum reciderant, uti talibus imperia a c virtutum omnium decus ludibrio essent. Hinc denique ioculariter dieturn nequaquam mirum videri, si rem Romanam Marius reficere contenderet, quam Marius eiusdem artis auctor stirpisque ac nominis solidavisset. Hoc iugulato post biduum Victorinus deligitur, belli scientia Postumo par, verum libidine praecipiti; qua cohibita in exordio post biennii imperium con stupratis vi plerisque, ubi Attitiani coniugem concu pivit facinusque ab ea viro patefactum est, accensis furtim militibus per seditionem Agrippinae occiditur. Tantum actuariorum, quorum loco Attitianus habebatur, in exercitu factiones vigent, ut arduum
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Tochter des Germanenkönigs Attalus, namens Pipa, ver fallen war; daher kam es auch noch zu weit schlimmeren bürgerlichen Wirren. Denn als der erste unter allen hatte sich Postumus, dem damals die Barbaren in Gallien unterstanden, angeschickt, die Herrschaft an sich zu rei ßen; als ein Germanenhaufen zerstreut war, nahm ihn der Krieg gegen Laelianus in B eschlag; nachdem er diesen nicht minder glücklich verj agt hatte, erlag er einer Meu terei der eigenen Leute, weil er deren Forderung nach Plünderungszügen gegen Moguntiacum, das Laelianus unterstützt hatte, nicht nachgab. So bemächtigt sich nach seinem Tode Marius, ein vor maliger Schmied und auch damals im Kriegsdienst nicht hinlänglich ausgezeichnet, der Herrschaft. In dem Maße war alles bis zum Äußersten heruntergekommen, daß solche Leute mit Machtstellungen und dem Lohn für Vorzüge jeder Art ihr Spiel trieben. Daher sagte man schließlich im Scherz, es scheine keineswegs wunderbar, daß ein Marius der römischen Sache aufzuhelfen suche, welche ein anderer Marius, Meister in derselben Kunst sowie Stlfter des Geschlechts und Namens, gefestigt hätte. Als man ihn umgebracht hatte, wird zwei Tage später Victorinus erkoren, an Kriegserfahrung dem Postumus gleich, doch von hemmungsloser Triebhaftigkeit; nach dem er sie anfänglich unterdrückt, dann aber häufig Gewalt angewendet hatte, Schändungen zu begehen, erlitt er nach zweij ähriger Herrschaft, als er der Gattin des Attitianus nachstellte und diese ihrem Mann von der Tat berichtete, zu Köln durch insgeheim aufgehetzte Sol daten in einer Meuterei den Tod. So viel vermögen bei den Truppen die Umtriebe der Proviantmeister, zu denen Attitianus zählte, daß auch denen, die Schwieriges
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petentibus malitia patraretur: genus hominum, prae sertim hac tempestate, nequam venale callidum seditiosum habendi cupidum atque ad patrandas fraudes velandasque quasi ab natura factum, annonae dominans eoque utilia curantibus et fortunis ara torum infestum, prudens in tempore his largiendi, quorum vecordia damnoque opes contraxerit. lnterim Victoria amisso Victorino filio, legionibus grandi pecunia comprobantibus Tetricum imperatorem facit, qui familia nobili praesidatu Aquitanos tuebatur, filioque eius Tetrico Caesarea insignia impar tiuntur. At Romae Gallienus pacata omnia ignaris publici mali improbe suadebat, crebro etiam, uti rebus ex voluntate gestis solet, ludos ac festa triumphorum, quo promptius simulata confirmarentur, exercens. Sed postquam periculum propinquabat, tandem urbe egreditur. Namque Aureolus, cum per Raetias legionibus praeesset, excitus, uti mos est, socordia tarn ignavi ducis sumpto imperio Romam contendebat. Eum Gallienus apud pontem, cui ex eo Aureoli nomen est, fusum acie Mediolanum coegit. Quam urbem dum machinationibus omnis generis oppugnat, ab suis interiit. Quippe Aureolus, ubi solvendi obsidii spem inanem videt, ducum Gallieni
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verlangten, ihre Schurkerei erfüllt wurde: ein zumal in unserer Zeit nichtsnutziger Menschenschlag, käuflich, verschmitzt, unruhestiftend, habgierig und wie von Natur geschaffen, Betrügereien ins Werk zu setzen und zu verschleiern, für den Getreidepreis maßgeblich und daher den Nützliches Treibenden sowie dem Fortkom men der Landwirte feindlich gesinnt, klug darauf bedacht, beizeiten denen Geschenke zu machen, durch deren Torheit und zu deren Schaden sie ihre Reichtümer erlangt hatten. Alsbald erhob Victoria - nach dem Ver lust des Sohnes Victorinus und unter der teuer erkauften Billigung der "Legionen - Tetricus zum Kaiser, der, von vornehmer Abkunft, als Statthalter Aquitanien be schirmte, und seinem Sohn Tetricus werden die Rangab zeichen eines Caesar zuerkannt. Doch in Rom machte Gallienus den Leuten, die von dem allgemeinen Unglück nichts ahnten, frechweg weis, alles sei friedlich, wobei er noch häufig, wie nach wunschgemäß ausgeführten Unternehmungen üblich, Spiele und Triumphalfeste veranstaltete, um die vorge täuschten Verhältnisse desto nachdrücklicher zu bestäti gen. Doch als die Gefahr näher rückte, zog er endlich aus der Stadt ab. Denn Aureolus, der die Legionen in Raetien befehligte, ließ sich - wie es oft geht - durch die Sorglo sigkeit eines derart schlaffen Führers herausfordern; er nahm den Kaisertitel an und marschierte gegen Rom. Gallienus schlug ihn bei der Brücke, die seitdem nach ihm ihren Namen hat, in einer Feldschlacht; er schloß ihn in Mailand ein. Während er diese Stadt mit Maschinen j eder Art bestürmte, bereiteten ihm die Seinen den Untergang. Denn als Aureolus jede Chance vereitelt sah, die Belage rung zu sprengen, stellte er schlau die Namen der Trup-
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tribunorumque nomina quasi destinata ab eo ad necem astu composuit litterasque e muro, quam occultissime potuit, abiecit; quae forte a memoratis repertae metum suspicionemque iniecere mandati exitii, verum eas effluxisse incuria ministrorum. Qua causa Aureliani consilio, cuius gratia in exercitu atque honos praestabant, simulata proruptione hostium nullis, uti re trepida ac repentina solet, tee turn stipatoribus tabernaculo educunt nocte intem pesta; teloque traicitur, cuiusnam per tenebras incer tum. lta auctoris necis errore an quia bono publico acciderat, inulta caedes fuit. Quamquam eo prolapsi mores sunt, uti suo quam reipublicae magisque potentiae quam gloriae studio plures agant. Hinc quoque rerum vis ac nominum corrupta, dum ple rumque potior flagitio, ubi armis superaverit, tyran nidem amotam vocat damno publico oppressos. Quin etiam aliquanti p ari libidine in caelestium numerum referuntur aegre exsequiis digni. Quis ni fides gestarum rerum obstitisset, quae neque ho nestos p raemiis memoriae frustrari sinit neque imp robis aeternam illustremque famam procedere, nequiquam peteretur virtus, cum verum illud atque
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penführer und Tribunen des Gallienus zusammen, als habe dieser sie zum Tode bestimmt, und ließ das Ver zeichnis in größter Heimlichkeit von der Mauer hinab werfen; es wurde zufällig von den Genannten gefunden und rief den furchtbaren Verdacht hervor, ihre Tötung sei in Auftrag gegeben; es sei indes irrfolge der Nachläs sigkeit der Gehilfen ans Licht gekommen. Daher wurde auf Anraten Aurelians, dessen Beliebtheit und Ansehen im Heer obenan standen, ein Ausfall der Feinde vorge täuscht; man führt den - wie es bei plötzlicher Verwir rung vorkommt - von keinem Leibwächter Geschützten in unwirtlicher Nacht aus dem Zelt, und schon wird er von einem Geschoß durchbohrt, von wessen Hand, bleibt in der Finsternis verborgen. So fand, weil der Urheber des Mordes ungewiß oder weil es zum Besten der Allgemeinheit so gekommen war, die B luttat keine Sühne. Unsere Sitten sind indes schon so tief gesunken, daß sich die meisten eher vom eigenen als vom Nutzen des Staates und mehr vom Streben nach Macht als von dem nach Ehre leiten lassen. Deswegen ist auch die B edeutung der Dinge und ihrer B ezeichnungen ver fälscht worden, indem sehr oft der durch seine Schänd lichkeit Überragende, wenn er mit den Waffen gesiegt hat, bei einem zum Schaden der Allgemeinheit Unter drückten von der Beseitigung einer Tyrannis redet. Ja, es wird sogar manch einer mit gleicher Willkür in die Zahl der Himmlischen aufgenommen, der kaum ein Begräb nis verdient hat. Wenn denen nicht die Zuverlässigkeit der Geschichtswerke entgegenstünde, die nicht zuläßt, daß die Anständigen um den Lohn der Erinnerung gebracht werden, und ebensowenig, daß Schurken auf ewig herrlichen Ruhm erlangen, dann wäre alles Streben nach verdienstlichem Tun vergebens, da jene wahre und
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unicum decus pcssimo curque gratia tribueretur demptum impic bonis . Dcnique Gallicnurn subacti a Claudio patrcs, quod cius arbitrio irnperiurn ccpissct, Divurn dixerc. Nam curn profluvio sanguinis vulncrc tarn gravi rnortcm sibi adesse intelligerct, insignia irnpcrii ad Claudiurn destinaverat honore tribunatus Ticini rctincntern praesidiariarn rnanurn. Quod sane cxtorturn, curn nequc Gallieni flagitia, durn urbes crunt, occultari qucant, ct, quisquc pcssirnus erit, par simi lisque sernper ipsi habebitur. Adeo principes atquc optimi rnortaliurn vitae decore quarn quacsitis norni nibus atque cornpositis, quanturn coniciatur, caelurn adeunt seu farna horninurn dei celebrantur rnodo. At senatus cornperto tali exitio satellites propinquosque per scalas Gernonias praeceps agendos dc crevit, patronoquc fisci in curiarn perducto effossos oculos pependisse satis constat, curn irruens vulgus pari clarnore Tet-rarn rnatrem, deos quoque inferos prccarctur, scdes irnpias uti Gallieno darent. Ac ni Claudius confcstirn recepta Mediolani urbe tarn quarn postulato cxercitus parcendurn, qui fortc eorurn supcrcrant, praeccpisset, nobilitas plebesque
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einzigartige Zier nach Belieben gerade den Schlechtesten zuerkannt, den Guten aber auf schmähliche Weise vor enthalten würde. Dem Gallienus verliehen schließlich die von Claudius hierzu gedrängten Väter, weil ihm dessen Entscheidung die Herrschaft zuerkannt hatte, den Titel Divus . Denn als er aus dem Blutstrom seiner schweren Verwundung ersah, daß ihm der Tod bevorstehe, sprach er die Abzei chen der Herrschaft dem Claudius zu, der im Range eines Tribuns in Ticinum eine Wachtruppe unter sich hatte. Diese Ehrung ist wahrlich erzwungen worden, da sich die Schandtaten des Gallienus, solange die Welt steht, nicht verheimlichen lassen und stets ein jeder, der besonders verworfen ist, als ihm gleich oder ähnlich gel ten wird. In dem Maße treten die Kaiser und Besten unter den Sterblichen, soviel man vermuten kann, eher wegen ihres verdienstvollen Lebens als auf Grund von zusammengesuchten und ausgeklügelten Titeln in den Himmel ein oder werden sie j edenfalls in den Reden der Menschen als Götter gefeiert. Als nun aber der Senat von dem Ende des Gallienus Kunde erhielt, beschloß er, daß dessen Gefolgsleute und Verwandte kopfüber die Gernonische Treppe hinabzu stürzen seien, und es steht hinlänglich fest, daß dem Sachwalter des Fiskus, den man in die Kurie geführt hat te, die ausgestochenen Augen herabhingen, während die hereinstürmende Menge mit einhelligem Geschrei die Mutter Erde und die unterirdischen Götter anflehte, Gallienus in die Wohnsitze der Verdammten zu schik ken. Und wenn nicht Claudius sogleich nach der Ein nahme von Mailand befohlen hätte, als habe es das Heer verlangt, daß die zu schonen seien, die etwa noch übrig waren, dann hätten Senat und Volk noch furchtbarer
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atrocius grassarentur. Et patres quidem praeter commune Romani malum orbis stimulabat proprii ordinis contumelia, quia primus ipse metu socordiae suae, ne imperium ad optimos nobilium transferretur, senatum militia vetuit et adire exercitum. Huic novem annorum potentia fuit.
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Sed C l a u d i i imperium milites, quos fere contra 3 4 ingenium perditae res subigunt recta consulere, ubi afflicta omnia perspexere, avide approbant extol luntque, viri laborum p atientis aequique ac prorsus 2 dediti reipublicae, quippe ut longo intervallo Deciorum morem renovaverit. Nam cum pellere Gothos cuperet, quos diuturnitas nimis validos ac prope incolas effecerat, proditum ex libris Sibyllinis est pri mum ordinis amplissimi victoriae vovendum. Cum4 que is, qui esse videbatur, semet obtulisset, sibi potius id muneris competere ostendit, qui revera senatus atque omnium princeps erat. Ita nullo exercitus detrimento fusi barbari summotique, postquam 6 imperator vitam reipublicae dono dedit. Adeo bonis salus civium ac longa sui memoria cariora sunt; quae non gloriae modo, verum etiam ratione quadam posterorum felicitati proficiunt. Hoc siquidem Con7 stantius et Constantinus atque imperatores nostri . . . . . . corporisque acceptior militibus praemiorum
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gewütet. Und die Väter stachelte hierzu außer dem all,ge meinen Elend des römischen Machtbereichs noch die Erniedrigung des eigenen Standes an, weil Gallienus als erster in der ihm von seiner Schlaffheit eingegebenen Furcht, die Herrschaft möchte an die Besten des Adels gelangen, dem Senat den Kriegsdienst und den Besuch der Truppen verbot. Er hatte neun Jahre lang die Macht mne. Doch der Herrschaft des Claudius stimmen die Solda ten, die manchmal von katastrophalen Verhältnissen fast wider Willen genötigt werden, das Rechte zu beschlie ßen, mit Eifer zu, als sie erkannten, daß alles darnieder lag, und preisen sie: der Mann scheute keine Mühe, war gerecht und ganz dem Staat ergeben, als habe er nach lan ger Unterbrechung die Denkart der Decier erneuert. Denn als er die Goten vertreiben wollte, die ihr langes Verweilen allzu stark und fast zu Einwohnern gemacht hatte, wurde aus den Sibyllinischen Büchern der Be scheid erbracht, der erste Mann des höchsten Standes sei dem Siege zu opfern. Als sich derj enige, der das zu sein schien, anbot, legte Claudius dar, daß vielmehr ihn diese Verpflichtung treffe, der in Wahrheit im Senat und unter allen Menschen der allererste war. Auf diese Weise wur den die Barbaren ohne Einbuße an Truppen geschlagen und vertrieben, nachdem der Kaiser dem Staat sein Leben geopfert hatte. So sehr liegt dem Tüchtigen mehr am Heil der Bürger und daran, sich ein langes Gedenken zu sichern - was nicht nur ihrem eigenen Ruhm, sondern in gewisser Weise auch dem Glück ihrer Nachkommen förderlich ist. So wahr dies Constantius und Constantin sowie unsere Kaiser . . . . . . und des Leibes, war sie den Soldaten willkommen, aus Hoffnung auf B elohnungen oder Zügellosigkeit.
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s p e s e u lasciviae. Q u o aegra asperiorque victoria fuit, dum, uti mos subditis est, studio impune pec candi remissa imperia promptius quam utilia defen dunt. Ceterum A u r e l i a n u s successu tanto vehementior confestim, quasi belli reliquiae superessent, in Persas progressus est. Quis deletis Italiam repetivit, cuius urbes Alamannorum vexationibus affligebantur. Simul Germanis Gallia dimotis Tetrici, de quo supra memoravimus, caesae Iegiones proditore ipso duce. Namque Tetricus, cum Faustini praesidis dolo corruptis militibus plerumque peteretur, Aureliani per litteras praesidium imploraverat eique adventanti producta ad speciem acie inter pugnam se dedit. Ita, uti rectore nullo solet, turbati ordines oppressi sunt; ipse post celsum biennii imperium in trium phum ductus Lucaniae correcturam filioque veniam atque honorem senatorum cooptavit. Neque secus intra urbem monetae opifices deleti, qui, cum auctore Felicissimo rationali nummariam notam corrosis sent, poenae metu bellum fecerant usque eo grave, uti per Coelium montem congressi septem fere bel latorum milia confecerint. His tot tantisque prospere gestis fanum Romae Soli magnificum constituit donariis ornans opulentis, ac ne unquam, quae per Gallienum evenerant,
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Kümmerlich war daher der Sieg und bitterer, weil sie, wie bei Untergebenen üblich, in dem Bestreben, straflos zu sündigen, nachlässige Befehlsgewalt bereitwilliger als zweckdienliche verteidigen. Im übrigen rückte Aurelian, durchgreifender nach sol chem Erfolg, eilends, als wären nur noch Reste des Krie ges übrig, gegen die Perser aus. Nach deren Vernichtung suchte er wieder Italien auf, dessen Städte unter den Beu tezügen der Alamannen litten. Um dieselbe Zeit wurden, nachdem die Germanen aus Gallien vertrieben waren, die Legionen des Tetricus, den wir oben erwähnt haben, niedergemacht, wobei der Führer selbst Verrat übte. Denn Tetricus hatte, da ihm die durch die Tücke des Statthalters Faustinus bestochenen Soldaten mehrfach nachstellten, Aurelian brieflich um Schutz gebeten und sich ihm bei seiner Ankunft, nachdem er sein Heer zum Schein in die Schlacht geführt hatte, während des Kamp fes ergeben. So wurden, wie gewöhnlich, wenn kein Befehlshaber da ist, die Reihen durcheinander gebracht und geschlagen; er selbst erlangte, nach zweijähriger höchster Gewalt im Triumph aufgeführt, die Leitung Lukaniens und für seinen Sohn Begnadigung sowie den Rang eines Senators . Nicht anders wurden in Rom die Arbeiter der Münze vernichtet; diese ließen es, nachdem sie auf Anstiften des Rechnungsprüfers Felicissimus den Münzfuß verfälscht hatten, aus Furcht vor Strafe zu einem Kriege kommen, der so schlimm war, daß durch sie, als sie am Coelius zu einer Schlacht antraten, etwa siebentausend Soldaten den Tod fanden. Nachdem er so viele bedeutende Unternehmungen mit Erfolg zu Ende gebracht hatte, errichtete er in Rom einen herrlichen Tempel des Sol, den er überreich mit Geschenken bedachte, und damit nicht wieder vorkäme,
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acciderent, muris urbem quam validissimis laxiore ambitu circumsaepsit; simulque usus porcinae car nis quo plebi Romanae aHatim cederet, prudenter munificeque prospectavit, deletaeque fiscales et qua druplatorum, quae urbem miserabiliter affecerant, calumniae consumptis igni tabulis monumentisque huiuscemodi negotiorum atque ad Graeciae morem decreta abolitione, inter quae avaritiam peculatum provinciarumque praedatores contra morem milita rium, quarum e numero erat, immane quantum sec tabatur. Qua causa ministri scelere, cui secretorum officium crediderat, circumventus apud Coenofruri um interiit, cum ille praedae conscientia delictique scripta callide composita tribunis quasi per gratiam prodidisset, quibus interfici iubebantur; illique eo metu accensi facinus patravere. lnterea milites amisso principe legatos statim Romam destinant, uti suopte arbitratu patres impe ratorem deligerent. Quibus hoc ipsorum potissimum convenire munus respondentibus rursum legi ones ad eos reiciunt. Ita utrimque pudore ac modestia certabatur, rara in hominibus virtute, rebus prae sertim huiuscemodi, ac prope ignota militibus. Tanturn ille vir severitate atque incorruptis artibus potuit, ut eius necis nuntius auctoribus exitio, pravis
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was sich durch die Schuld des Gallienus abgespielt hatte, umgab er die Stadt in einem großzügig bemessenen Umkreis mit sehr starken Mauern. Und zugleich traf er klug und großzügig Vorsorge, daß dem einfachen römi schen Volk ein hinlänglicher Vorrat von Schweinefleisch zu Gebote stehe. Auch wurden die tückischen Anklagen der Steuerbeamten und Viertelsgewinnler, welche die Stadt elend mitgenommen hatten, abgeschafft, indem Aurelian die Schuldbücher und sonstigen B eweise von Angelegenheiten dieser Art in Flammen aufgehen ließ und nach griechischer Sitte eine Nichtigerklärung fest setzte, und bei alledem stellte er der Habgier, dem Unter schleif sowie den Ausbeutern der Provinzen gegen die Gewohnheit der Militärs, zu denen er zählte, bis zum Äußersten nach. Daher bereitete ihm das heimtückische Verbrechen eines Gehilfen, dem er das Amt für die Geheimsachen anvertraut hatte, bei Coenofrurium den Untergang, indem dieser im B ewußtsein unerlaubter B ereicherung den Tribunen wie aus Gefälligkeit raffi niert gefälschte Schriftstücke aushändigte, welche die Anweisung, sie zu töten, enthielten; sie aber, hierdurch in Furcht versetzt, vollbrachten die Tat. Nunmehr senden die Truppen, des Führers beraubt, unverzüglich Bevollmächtigte nach Rom: die Väter möchten nach ihrem Ermessen jemanden zum Kaiser bestimmen. Die aber antworteten, diese Aufgabe kom me am ehesten ihnen selbst zu; die Legionen j edoch ver wiesen die Sache abermals an sie zurück. So wetteiferte man beiderseits in Zurückhaltung und Bescheidenheit, einer unter Menschen seltenen Tugend, zumal bei Din gen dieser Art, und den Soldaten nahezu unbekannt. So viel bewirkte der Mann durch seine Strenge und Unbe stechlichkeit, daß die Nachricht von seiner Ermordung
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rnetui, simulationi dubiis, optirno cuique desiderio, nernini insolentiae aut ostentationi esset; atque etiarn soli quasi Rornulo interregni species obvenit, Ionge vero gloriosior. Quod facturn praecipue edocuit cuncta i n s e orbis rnodo verti nihilque accidere, quod rursurn naturae vis ferre nequeat aevi spatio; adhuc virtutibus principurn res attolli facile vel afflictas, easque firrniores praeceps viriis dari.
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Igitur tandern senatus rnense circiter post Am·elia- 3 6 ni interiturn sexto Ta c i t u rn e consularibus, rnitem sane virurn, irnperatorern creat, cunctis fere laetiori bus, quod militari ferocia legendi ius principis pro ceres recepissent. Quae tarnen laetitia brevis neque exitu tolerabili fuit. Narnque Tacito confestirn a ducentesirna regni luce Tyanae rnortuo, cum tarnen prius auctores Aurcliani necis rnaxirneque Mucapo rern duccm, quod ipsius ictu occidcrat, excruciavisset, Florianus, eiusdern frater, nullo senatus seu mili turn consu!to irnperiurn invaserat.
Qui uno rnense aut altero vix retentata dorninatio- 3 7 ne apud Tarsurn ab suis interficitur, postquarn P r o b u rn i n Illyrico facturn accepere, ingenti belli seien-
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bei den Urhebern den Tod, bei den Schlechten Furcht, bei den Schwankenden Verstellung, bei allen Guten Sehnsucht und bei niemandem Überheblichkeit und Prahlerei hervorrief, und bei ihm allein stellte sich wie der, als wäre er Romulus, eine Art Interregnum ein, doch zu viel größerem Ruhme für ihn. Dieses Ereignis zeigte besonders deutlich, daß alles wie in einer Kreisbewegung abläuft und sich nichts ereignet, was die Kraft der Natur im Laufe der Zeit nicht abermals zu bringen vermöchte, und zudem, daß sich dürch tüchtige Eigenschaften der Kaiser selbst zerrüttete Zustände leicht wiederherstellen lassen, während sie, wenn sie noch so gut gefestigt sind, durch deren Unzulänglichkeiten ins Verderben gestürzt werden. So wählt denn endlich der Senat etwa im sechsten Monat nach der Ermordung Aurelians aus der Reihe der ehemaligen Konsuln Tacitus, einen überaus gutmütigen Mann, zum Kaiser; wobei fast j eder erfreut war, daß das Recht, den Kaiser zu benennen, von den rohen Soldaten zu den erlauchten Herren zurückgekehrt war. Die Freu de währte indes nur kurze Zeit und nahm ein unerträgli ches Ende. Denn Tacitus war alsbald, nach dem zwei hundertsten Tage seiner Herrschaft, zu Tyana verstor ben, nachdem er immerhin die Urheber der Ermordung Aurelians, und zumal deren Anführer Mucapor, von dessen Hieb j ener tödlich getroffen worden war, gekreu zigt hatte. Dann aber hatte Florianus, der Bruder des Tacitus, ohne Beschluß des Senats oder der Truppen die Herrschaft an sich gerissen. Dieser wird, nachdem er mit Mühe einen Monat oder zwei die Herrschaft ausgeübt hatte, bei Tarsus von sei nen Leuten getötet, als sie hörten, in Illyrien sei Probus erwählt worden, ein Mann, der durch seine ungeheure
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tia exercitandisque varie militibus a c duranda iuven tute p rope Hannibalem alterum. Namque ut ille oleis Africae pleraque per legiones, quarum otium reipublicae atque ductoribus suspectum rebatur, eodem modo hic Galliam Pannoniasque et Moeso rum colles vinetis replevit, postea sane quam barba rorum attritae gentes sunt, quae nostris principibus suorum scelere interfectis irruperant, simul caesis Saturnino per Orientem, Agrippinae B onoso exercitu; nam utrique dominaturn tentaverant sumpta, cui duces praeerant, manu. Qua causa receptis omnibus pacatisque dixisse proditur brevi milites frustra fore. Hinc denique magis irritati paulo cis sexturn annum apud Sirmium trucidavere, cum ad siccandam lacunis ac fossa urbem ipsi patriam adigerentur, quae palustri solo hiemalibus aquis corrumpitur. Abhinc militaris potentia convaluit ac senatui imperium creandique ius principis ereptum ad nostram memoriam, incertum, an ipso cupiente per desidiam an metu seu dissensionum odio. Quippe amissa Gallieni edicto refici militia potuit conceden tibus modeste legionibus Tacito regnante, neque
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Kriegserfahrung, durch seine Fähigkeit, die Soldaten auf verschiedenerlei Weise zu drillen und die junge Mann schaft abzuhärten, beinahe ein zweiter Hannibal war. Denn wie j ener große Teile Afrikas durch die Legionen, deren Müßiggang ihm für den Staat und die Truppenfüh rer gefährlich schien, mit Olivenbäumen bepflanzt hatte, auf dieselbe Weise füllte er Gallien, die pannonischen Gebiete und die Hügel Moesiens mit Rebanlagen, und zwar nachdem er die B arbarenvölker aufgerieben hatte, die nach der Ermordung unserer Kaiser, vollzogen durch den Frevel ihrer eigenen Leute, dort eingefallen waren, und nachdem zur gleichen Zeit Saturninus durch die Orient- und Bonosus durch die Kölner Truppen ein gewaltsames Ende genommen hatten; denn beide hatten nach der Herrschaft getrachtet, gestützt auf die Einhei ten, die sie befehligten. Daher soll er, als alles zurückge wonnen und befriedet war, gesagt haben, daß man in Kürze keine Soldaten mehr nötig haben werde. Hier durch wurden diese noch mehr über ihn aufgebracht, und so machten sie ihn kurz vor Ablauf des sechsten Jah res bei Sirmium nieder, als sie diese Stadt, seine Heimat, durch Teiche und einen Graben trockenlegen mußten: ihr sind der sumpfige B oden und die winterliche Wasser zufuhr abträglich. Von nun an erstarkte die Macht der Truppen, und dem Senat blieb die Regierung sowie das Recht der Kaiser wahl bis auf unsere Zeit entzogen, wobei ungewiß ist, ob er es selbst aus Schlaffheit so wünschte oder aus Furcht oder Abscheu vor Streitigkeiten. Zwar hätte er das Recht zum Kriegsdienst, das ihm der Erlaß des Gallienus ent zogen hatte, wieder wahrnehmen können, dank des Zugeständnisses, das die Legionen unter der maßvollen Herrschaft des Tacitus machten; auch hätte sich nicht
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Florianus temere invasisset, aut iudicio manipulari um cuiquam, bono licet, imperium daretur amplissimo ac tanto ordine in castris degente. Verum dum oblectantur otio simulque divitiis pavent, quarum usum affluentiamque aeternitate maius putant, munivere militaribus et paenc barbaris viam in se ac posteras dominandi.
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I gitur C a r u s praefectura pollens praetorii au- 3 8 gusto habitu induitur, liberis Caesaribus Carino 2 Numerianoque. Et quoniam cognita Probi morte barbarorum quique opportune invaserant, misso ad munimentum Galliae maiore filio Numeriani comi tatu in Mesopotamiam pergit protinus, quod ea Per sarum quasi sollemni bello subest. Ubi fusis hosti bus, dum gloriae inconsulte avidior Thesiphonta urbem Parthiae inclitam transgreditur, fulminis tactu conflagravit. Id quidam iure ei accidisse referunt; 4 nam cum oracula docuissent adusque oppidum memoramm perveniri victoria licere, longius delatus poenas luit. Proinde arduum fatalia devertere, eoque 6 futuri notio superflua. At Numerianus amisso patre simul confectum aestimans bellum, cum exercitum reductaret, Apri praefecti praetorio soceri insidiis 7 exstinguitur. Quis casum detulit adolescentis oculo-
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Florianus blindlings erhoben noch würde auf Grund des Urteils der gemeinen Soldaten irgendwem, und sei er tüchtig, die Herrschaft anvertraut, wenn der erlauchte ste, so bedeutende Stand sich nicht vom Lager fernhielte. Doch während sich die Senatoren ihrer Muße erfreuten und zugleich um ihren Reichtum bangten, dessen Genuß und Überfluß sie für wichtiger halten als die Ewigkeit, bahnten sie den Soldaten, die fast noch Barbaren waren, den Weg, über sie selbst und ihre Nachfahren zu herr schen. So wird denn Carus, einflußreich durch seine Prätori anerpräfektur, mit dem kaiserlichen Ornat bekleidet, wobei seine Söhne Carinus und Numerianus den Rang von Caesares erhalten. Und da nach Bekanntwerden des Todes von Probus zahlreiche Barbaren die Gelegenheit zu Einfällen benutzt hatten, entsandte er den älteren Sohn zur Sicherung Galliens und brach selbst unverzüg lich, von Numerianus begleitet, nach Mesopotamien auf, das fast regelmäßig dem Angriff der Perser ausgesetzt ist. Dort hat ihn nach Vertreibung der Feinde, während er, unbedacht allzu sehr auf Ruhm erpicht, über Thesiphon, eine ansehnliche Stadt Parthiens, hinaus vordringt, ein Blitz getroffen und verbrannt. Das, berichten einige, sei ihm mit Recht zugestoßen; denn nachdem Prophezeiun gen ihn belehrt hatten, ihm sei erlaubt, bis zu der erwähnten Stadt siegreich vorzurücken, mußte er büßen, als er sich weiter fortreißen ließ. Es ist demnach schwie rig, vom Schicksal Verhängtes zu vermeiden, und daher ist die Kenntnis der Zukunft unnütz. D och Numerianus, der den Krieg zugleich mit dem Verlust des Vaters für beendet hielt, wurde, als er sein Heer zurückführte, von dem Prätorianerpräfekten Aper, seinem Schwiegervater, heimtückisch beseitigt. Hierzu bot ein Augenleiden des
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rum dolor. Denique diu facinus occultatum, dum clausum lectica cadaver specie aegri, ne vento obtun deretur acies, gestabatur. Sed postquam odore tabescentium membrorum scelus proditum est, ducum consilio tribunorumque Va l e r i u s D i o c l e t i a n u s domesticos regens ob sapientiam deligitur, magnus vir, his moribus tarnen: quippe qui primus ex auro veste quaesita serici ac purpurae gemmarumque vim plantis concupiverit. Quae quamquam plus quam civilia tumidique et af fluentis animi, levia tarnen prae ceteris. Namque se primus omnium Caligulam post Domitianumque dominum palam dici passus et adorari se appellarique uti deum. Quis rebus, quantum ingenium est, compertum habeo humillimos quosque, maxime ubi alta accesserint, superbia atque ambitione immodicos esse. Hinc Marius patrum memoria, hinc iste nostra communem habitum supergressi, dum ani mus p otentiae expers tamquam inedia refecti insatia bilis est. Quo mihi mirum videtur nobilitati plerosque superbiam dare, quae gentis patriciae memor molestiarum, quis agitatur, remedio eminere paulu lum iuris habet. Verum haec in Valerio obducta ceteris bonis; eoque ipso, quod dominum dici passus, p arentern egit; satisque constat prudentem virum
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jungen Mannes die Gelegenheit. Man hielt übrigens die Untat lange verborgen, indem der Leichnam in einer ver schlossenen Sänfte, als sei der Mann krank - damit der Wind nicht seiner Sehkraft Abtrag tue -, befördert wur de. Doch als der Gestank der verwesenden Gliedmaßen das Verbrechen offenkundig machte, wurde durch Be schluß der Truppenführer und Tribunen Valerius Dio kletianus, der Befehlshaber der Leibwache, wegen seiner Klugheit auserkoren, ein bedeutender Mann, j edoch von folgender Wesensart: Er trug als erster ein Gewand aus Gold und verlangte für seine Füße die Kostbarkeit von Seide, Purpur und Edelsteinen. Das ist zwar über bürger liches Maß hinaus Zeichen einer aufgeblähten und eitlen Gesinnung, hat j edoch kaum Gewicht im Verhältnis zum übrigen. Denn er ließ sich als allererster nach Caligula und Domitian offiziell « Herr>> nennen und anbeten und anrufen wie einen Gott. Durch diese Dinge sind, wie für mich nach dem Maße meiner Einsicht feststeht, gerade die Niedrigsten, wenn sie es zu einer hohen Stellung gebracht haben, hemmungslos in ihrem Selbstgefühl und Ehrgeiz. So ist Marius zur Zeit unserer Väter, so dieser Mann zur unseren über das gewöhnliche Verhalten hin ausgegangen, indem die Seele, der B eherrschung nicht fähig, wie bei einem aus Hungersnot sich Wiederherstel lenden unersättlich ist. Daher kommt es mir sonderbar vor, daß die meisten den Hochmut dem Adel zuschrei ben, der doch, eingedenk seines patrizischen Ursprungs, zum Ausgleich für die Beschwerlichkeiten, denen er aus gesetzt ist, nur ein geringes Vorrecht für sich bean sprucht. Doch bei Valerius wurde dies durch die übrigen, die guten Eigenschaften verdeckt, und während er sich « Herr>> nennen ließ, gab er sich als Vater; der kluge Mann
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edocere voluisse atrocitatem rerum magrs quam nominum officere. Interim Carinus eorum, quae acciderant, certior spe facilius erumpentes motus sedaturn iri Illyricum propere ltaliae circuitu petit. Ibi Iulianum pulsa eius acie obtruncat. Namque is cum Venetos correctura ageret, Cari morte cognita imperium avens eripere adventanti hosti obviam processerat. At Carinus ubi Moesiam contigit, illico Marcum iuxta Diocletiano congressus, dum victos avide premeret, suorum ictu interiit, quod libidine impatiens militarium multas affectabat, quarum infestiores viri iram tarnen dolo remque in eventum belli distulerant. Quo prosperius cedente metu, ne huiuscemodi ingenium magis magisque victoria insolesceret, sese ulti sunt. Is finis Caro liberisque; Narbone patria, imperio biennii fuere. lgitur Valerius prima ad exercitum contione cum educto gladio solem intuens obtestaretur ignarum cladis Numeriani neque imperii cupientem se fuisse, Aprum proxime astantem ictu transegit; cuius dolo, uti supra docuimus, adolescens bonus facundusque et gener occiderat. Ceteris venia data retentique hostium fere omnes ac maxime vir insignis nomine
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wollte, wie hinlänglich feststeht, klarmachen, daß schreckliche Dinge abstoßender seien als schreckliche Namen. Unterdessen zieht Carinus, von dem, was vorgefallen war, unterrichtet und in der Erwartung, daß sich die erst ausbrechenden Aufstände um so leichter würden be schwichtigen lassen, eilends, mit einem Umweg über Ita lien, nach Illyrien. Dort erschlägt er Julian, nachdem er sein Heer verj agt hatte. Denn der suchte als Statthalter von Venetien auf die Kunde vom Tode des Carus hin die Herrschaft an sich zu reißen; er war daher dem heranna henden Feinde entgegengerückt. Nach seinem Einmarsch in Moesien ließ sich Carinus alsbald am Margus auf eine Schlacht mit Diokletian ein; während er den Besiegten hastig nachsetzte, bereitete ihm ein Attentat seiner Leute den Tod, weil er, in der Wollust unbeherrscht, den Frauen der Soldaten nachstellte, deren aufgebrachte Männer indes den Zorn und Schmerz bis zum Ausgang des Krie ges hatten unterdrücken wollen. Als der nun einen recht glücklichen Verlauf nahm, fürchteten sie, ein Charakter dieser Art möchte durch den Sieg mehr und mehr in Maß losigkeit verfallen und rächten sich. Dies war das Ende des Carus und seiner Söhne; sie stammten aus Narbo; ihre Herrschaft dauerte zwei Jahre. Als nun Valerius bei der ersten Heeresversammlung mit gezücktem Schwert zur Sonne blickte und schwor, er habe von dem Ende des Numerianus nichts gewußt und auch nicht nach der Herrschaft gestrebt, durchbohrte er Aper, der ganz in der Nähe stand, mit einem Stoß; durch dessen Tücke war, wie wir oben darlegten, der vortreffli che und beredte junge Mann, sein Schwiegersohn, zu grunde gegangen. Die übrigen wurden begnadigt, und fast alle Feinde blieben auf ihren Posten, vor allem ein
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Aristobulus praefectus praetorio per officia sua. Quae res post memoriam humani nova atque inopinabilis fuit civili bello fortunis fama dignitate spolia tum neminem, cum pie admodum mansueteque geri laetemur exilio proscriptioni atque etiam suppliciis et caedibus modum fieri. Quid ea memorem ascivisse consortio multos externosque tuendi prolatandive gratia iuris Romani ? Namque ubi comperit Carini discessu Helianum Amandumque per Galliam excita manu agrestium ac latronum, quos Bagaudas incolae vocant, populatis late agris plerasque urbium tentare, Maximianum statim fidum amicitia quam quam semiagrestem, militiae tarnen atque ingenio bonum imperatorem iubet. Huic postea cultu numinis Herculio cognomentum accessit, uti Valerio lovium; unde etiam militaribus auxiliis Ionge in exer citum praestantibus nomen impositum. Sed Herculius in Galliam profectus fusis hostibus aut acceptis quieta omnia brevi patraverat. Quo bello Carausius, Menapiae civis, factis promptioribus enituit; eoque eum, simul quia guber nandi ( quo officio adolescentiam mercede exercuerat) gnarus habebatur, parandae classi ac propulsandis Germanis maria infestantibus praefecere. Hoc elatior, cum barbarum multos opprimeret neque
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hervorragender Mann, d e r Prätorianerpräfekt namens Aristobulus. Das war seit Menschengedenken etwas Neues und Unerwartetes: daß nach einem Bürgerkrieg niemand seines Vermögens, seiner Ehre und seines Amtes beraubt wurde, während wir uns sonst freuen, daß Schonung und Milde walte, wenn bei Verbannung und Ächtung und auch bei Hinrichtungen und Morden Maß gehalten wird. Was soll ich erwähnen, daß er viele, auch Auswärtige, als Helfer herbeirief, die römischen Gesetze zu schützen und auszubreiten ? Denn sobald Valerius erfuhr, daß Helianus und Amandus nach dem Untergang des Carinus mit einem in Gallien aufgewie gelten Haufen von Landleuten und Räubern, welche die Bewohner B agauden nennen, weithin das Ackerland ver wüsteten und zahlreiche Städte angriffen, ernannte er unverzüglich Maximian, ihm in Freundschaft treu erge ben und, wenn auch halbbäuerisch, so doch durch Kriegserfahrung und Charakter tüchtig, zum B efehlsha ber. Dieser erhielt später wegen seiner Verehrung des Gottes den Beinamen Herculius, wie Valerius den Beina men Jovius; hiernach wurden auch die Hilfstruppen, die sich im Heere besonders hervortaten, benannt. Herculi us aber zog nach Gallien; nach Vertreibung oder Begna digung der Feinde hatte er in kurzem überall die Ruhe wiederhergestellt. Auf diesem Feldzug zeichnete sich Carausius, ein Bür ger Menapiens, durch überaus beherzte Taten aus; des wegen und zugleich, weil er als des Steuerns kundig galt (mit dieser Tätigkeit hatte er gegen Lohn seine j üngeren Jahre bestritten), betrauten ihn die Kaiser damit, eine Flotte zu rüsten und die Germanen, die die Meere unsi cher machten, zu vertreiben. Hierdurch allzu sehr erho ben, da er viele B arbaren ausrottete und keineswegs die
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praedae omnia in aerarium referret, Herculii metu, a quo se caedi iussum compererat, B ritanniam hausto imperio capessivit. Eodem tempore Orientern Persae, Africam Julianus ac nationes Quinquegentanae graviter quatiebant. Adhuc apud Aegypti Alexandriam Achilleus nomine dominationis insignia in duerat. His de causis Iulium Constantium, Galerium Maximianum, cui cognomen Armentario erat, creatos Caesares in affinitatem vocant. Prior Herculii privignam, alter Diocletiano editam sortiuntur di remptis prioribus coniugiis, ut in Nerone Tiberio ac Iulia filia Augustus quondam fecerat. His sane omnibus Illyricum patria fuit: qui, quamquam humanitatis parum, ruris tarnen ac militiae miseriis imbuti satis optimi reipublicae fuere. Quare constat sanctos prudentesque sensu mali promptius fieri, contraque expertes aerumnarum, dum opibus suis cunctos aestimant, minus consulere. Sed horum concordia maxime edocuit virtuti ingenium usumque b onae militiae, quanta his Aureliani Probique insti tuto fuit, paene sat esse. D enique Valerium ut parentem seu dei magni suspiciebant modo; quod quale quantumque sit, ab urbis conditione ad nostram aetatem propinquarum facinoribus patefactum est. Et quoniam bellorum moles, de qua supra memo-
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ganze Beute an die Staatskasse ablieferte, besetzte er aus Furcht vor Herculius, der ihn, wie er erfahren hatte, töten sollte, B ritannien, wobei er sich die Kaisergewalt anmaßte. Um dieselbe Zeit verursachten im Orient die Perser, in Afrika Julian und die Quinquegentanischen Stämme schwere Unruhen. Überdies hatte sich im ägyp tischen Alexandrien j emand namens Achilleus mit den Zeichen der Herrschaft bekleidet. Aus diesen Gründen ernennen die Kaiser Julius Con stantius und Galerius Maximianus, der den Beinamen Armentarius trug, zu Caesaren und knüpften mit ihnen verwandtschaftliche B ande. Der Erstgenannte erhielt die Stieftochter des Herculius, der andere die Tochter des Diokletian zur Frau, nachdem sie ihre früheren Ehen auf gelöst hatten, wie es einst Augustus bei Tiberius N ero und seiner Tochter Julia gehalten hatte. Sie waren allesamt in Illyrien beheimatet; sie eigneten sich, mit B ildung zwar wenig, mit den Drangsalen der Landwirtschaft und des Kriegsdienstes j edoch hinlänglich vertraut, vorzüglich für die Staatsverwaltung. So zeigt sich, daß Leidensdruck die Menschen leichter redlich und fürsorglich macht und daß im Gegensatz hierzu die von Kümmernissen Ver schonten, indem sie j edermann nach ihren eigenen Glücksgütern messen, weniger hilfreich sind. Am mei sten aber bewies der Zusammenhalt dieser Männer, daß zur Tüchtigkeit Begabung und Erfahrung in gediegenem Militärdienst, wie sie sie in der Schule des Aurelian und des Probus erworben hatten, nahezu genügt. Schließlich blickten sie zu Valerius wie zu ihrem Vater oder als wäre er eine große Gottheit auf; wie förderlich und wichtig das ist, haben von der Gründung der Stadt an bis in unsere Zeit die schlimmen Taten unter Verwandten offenbart. Und da die Last der Kriege, von der wir oben berichtet
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ravimus, acrius urgebat, quadripartito imperio cuncta, quac trans Alpes Galliae sunt, Constantio com missa, Africa Italiaque Herculio, Illyrici ora adusque Ponti fretum Galerio; cetera Valerius retentavit. Hinc denique parti ltaliae invectum tributorum ingens malum. Nam cum omnis eadem functione moderateque ageret, quo exercitus atque imperator, qui semper aut maxima parte aderant, ali possent, pensionibus inducta Iex nova. Quae sane illorum temporum modestia tolerabilis in perniciem processit his tempestatibus. Interim Iovio Alexandriam profecto provincia credita Maximiano Caesari, uti relictis finibus in Mesopotamiam progrederetur ad arcendos Persa rum impetus. A quis prima graviter vexatus contracto confestim exercitu c veteranis ac tironibus per Armeniam in hostes contendit; quae ferme sola seu facilior vincendi via est. Denique ibidem Narseum regem in dicionem subegit, simul Iiberos coniugesque ct aulam regiam. Adeo victor, ut, ni Valerius, cuius nutu omnia gerebantur, incertum qua causa abnuisset, Romani fasces in provinciam novam ferrentur. Verum pars terrarum tarnen nobis utilior quaesita; quae cum acrius reposcuntur, bel lum rcccns susccptum est gravc admodum pernicio sumque. At in Aegypto Achilleus facili negotio pulsus
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haben, immer härter drückte, wurde in der viergeteilten Herrschaft alles, was j enseits der Alpen zu Gallien gehört, dem Constantius, Afrika und Italien dem Hercu lius, die illyrische Küste und das Gebiet bis zum Ufer des Schwarzen Meeres dem Galerius anvertraut; den Rest behielt Valerius. Von nun an wurde schließlich einem Teil Italiens die ungeheure Last der Abgaben auferlegt. Denn während bisher das ganze Land in gleicher, mäßi ger Höhe aufbrachte, womit sich Heer und Kaiser, die stets oder die meiste Zeit anwesend waren, ernähren konnten, trat jetzt für die Steuern ein neues Gesetz in Kraft. Allerdings hat sich die Bescheidenheit j ener Zei ten, erträglich wie sie damals war, erst in der Gegenwart zu einem schweren Übel entwickelt. Während nun Jovius nach Alexandrien aufbrach, wur de dem Caesar Maximian die Aufgabe übertragen, er sol le die Grenze überschreiten und in Mesopotamien ein rücken, um die Angriffe der Feinde abzuwehren. Nach dem ihm diese zunächst schwer zugesetzt hatten, zog er eilends aus Altgedienten und Rekruten ein Heer zusam men, und so rückte er durch Armenien gegen die Feinde vor: dies ist so ziemlich der einzige oder jedenfalls der leichtere Weg, der zum Sieg führt. Schließlich nahm er dort König Narseus gefangen und zugleich dessen Kin der und Frauen sowie den königlichen Hof. Er war der art erfolgreich, daß, hätte nicht Valerius, nach dessen Willen alles geschah, man weiß nicht warum, abgewinkt, die römischen Rutenbündel in eine neue Provinz vorge drungen wären. Doch gleichwohl wurde der nützlichere Teil des Gebietes von uns erworben; als man ihn um so erbitterter zurückforderte, brach aufs neue ein Krieg aus, der überaus schwer und verderblich war. In Ägypten hingegen erhielt Achilleus, mit leichter
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poenas luit. Per Africam gestae res pari modo, solique Carausio remissum insulae imperium, post quam iussis ac munimento incolarum contra gentes bellicosas opportunior habitus. Quem sane sexennio post Allectus nomine dolo circumvenit. Qui cum eius permissu summae rei praeesset, fiagitiorum et ob ea mortis formidine per scelus imperium extorserat. Quo usum brevi Constantius Asclepiodoto, qui p raetorianis praefectus praeerat, cum parte classis ac legionum praemisso delevit. Et interea caesi Marcomanni Carporumque natio translata omnis in nostrum solum, cuius fere pars iam turn ab Aureliano erat. Neque minore studio pacis officia vincta legibus aequissimis ac remoto pestilenti frumentariorum genere, quorum nunc agentes rerum simillimi sunt. Qui cum ad explorandum annuntiandumque, ecqui forte in provinciis motus exsisterent, instituti vide rentur, compositis nefarie criminationibus, iniecto passim metu, praecipue remotissimo cuique, cuncta foede diripiebant. Simul annona urbis ac stipendiari orum salus anxie solliciteque habita, honestiorumque p rovectu et e contra suppliciis flagitiosi cuiusque virtutum studia augebantur. Veterrimae religiones
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Mühe geschlagen, seine Strafe. In Afrika nahmen die Dinge denselben Verlauf, und lediglich dem Carausius wurde die Herrschaft über die Insel belassen, nachdem er sich als recht geeignet erwiesen hatte, Befehle entgegen zunehmen und die Bewohner gegen kriegerische Völker zu schützen. Ihn hat allerdings sechs Jahre später ein Mann namens Allectus heimtückisch zu Fall gebracht. Dieser hatte ihm nämlich, als er mit seiner Erlaubnis einen sehr hohen Posten innehatte, aus Furcht wegen sei ner Schandtaten und darum vor dem Tode, durch ein Verbrechen die Herrschaft entwunden. Er genoß sie nur kurze Zeit: Constantius vernichtete ihn, nachdem er Asclepiodotus, den B efehlshaber der Prätorianer, mit einem Teil der Flotte und den Legionen vorausgeschickt hatte. Und unterdessen wurden die Markomannen ge schlagen und das ganze Karpervolk, von dem bereits Aurelian einen Teil verj agt hatte, auf unser Territorium umgesiedelt. Mit nicht geringerem Eifer regelte man die inneren Angelegenheiten durch möglichst gerechte Vorschriften, und man beseitigte das verderbliche Gezücht der Getrei detaxierer, denen j etzt die Geheimagenten am ähnlich sten sind. Man hatte sie offenbar eingesetzt, auszukund schaften und anzuzeigen, ob etwa irgendwo in den Pro vinzen Unruhen aufkämen; indem sie j edoch auf nieder trächtige Weise Anschuldigungen erfanden und überall, zumal bei denen, die weit abseits lebten, Furcht verbrei teten, unterwarfen sie alle Welt schändlichen Erpressun gen. Zugleich wurden der städtische Getreidepreis und das Wohl der Unterstützungsempfänger skrupulös und mit Sorgfalt überwacht, und die Förderung der Anstän digen sowie andererseits die Bestrafung der Schandbu ben steigerte das Streben nach guten Sitten. Den ältesten
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castissime curatae, a c mirum i n modum novis adhuc cu!tisque pulehre moenibus Romana culmina et ceterae urbes ornatae, maxime Carthago, Mediola num, Nicomedia. Neque tarnen, cum haec agerent, extra vitia fuere. Quippe Hcrculius libidine tanta agebatur, ut ne ab obsidum corporibus quidem animi labern compri meret; Valerio parum honesta in amicos fides erat discordiarum sane metu, dum enuntiationibus passe agitari quietem consortii putat. Hinc etiam quasi truncatae vires urbis imminuto praetoriarum cohor tium atque in armis vulgi numero; quo quidem plures volunt imperium posuisse. Namque imminentium scrutator, ubi fato intestinas clades et quasi fra garem quendam impendere comperit status Romani, celebrato regni vicesimo anno valentior curam reipublicae abiecit, cum in sententiam Herculium aegerrime traduxisset, cui anno minus potentia fuerat. Et quamquam aliis alia aestimantibus veri gratia corrupta sit, nobis tarnen excellenti natura videtur ad communem vitam spreto ambitu descendisse.
lgitur Constantio atque Armentario his succedentibus Severus Maximinusque Illyricorum indigenae Caesares, prior ltaliam posteriorque, in quae Iovius
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Kulten ließ man in größter Reinheit Pflege angedeihen, und auf bewundernswerte Weise wurden mit ganz und gar neuen und schön verzierten Mauern die römischen Hügel sowie weitere Städte geschmückt, vor allem Kar thago, Mailand und Nikomedien. Und doch waren die Kaiser, während sie dies taten, nicht frei von Fehlern. Denn Herculius wurde derart von sexueller Gier umgetrieben, daß seine verderbte Seele nicht einmal vor der B erührung von Geiseln Halt mach te; Valerius wahrte auf wenig ehrenvolle Weise seinen Freunden gegenüber die Treue, gewiß aus Furcht vor Zwistigkeiten, indem er glaubte, daß offene Ausspra chen die Ruhe der Teilhaberschaft stören könnten. Des wegen wurden von ihm auch die Kräfte der Stadt gleich sam verstümmelt, und zwar durch eine verminderte Zahl von Prätorianerkohorten und sonstigem Volk in Waffen, und diese Furcht war auch nach Ansicht mehrerer der Grund für seine Abdankung. Denn als Erforscher des Bevorstehenden entledigte er sich, sobald er erfuhr, daß schicksalsverhängte innere Niederlagen und gleichsam ein Krachen des römischen Reiches drohten, nach der Feier des zwanzigsten Jahres seiner Herrschaft bei recht guter Gesundheit der Sorge für den Staat, nachdem er mit größter Mühe Herculius zu demselben Entschluß gebracht hatte, ihn, der ein Jahr weniger an der Macht gewesen war. Und obwohl bei der Verschiedenheit der Urteile das Ansehen der Wahrheit beschädigt ist, scheint es mir von einem herausragenden Charakter zu zeugen, wenn j emand seinen Ehrgeiz hintanstellt und wieder ins gewöhnliche Dasein hinabsteigt. So rückten denn Constantius und Armentarius nach ihnen auf; Severus und Maximinus, beide aus Illyrien gebürtig, werden zu Caesares, der erstere für Italien, der
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obtinuerat, destinantur. Quod tolerare nequiens Constantinus, cuius iam turn a puero ingens potens que animus ardore imperitandi agitabatur, fugae commento, cum ad frustrandas insequentes publica iumenta, quaqua iter egerat, interficeret, in Britanni am pervenit; nam is a Galerio religionis specie ad vicem obsidis tenebatur. Et forte iisdem diebus ibi dem Constantium patrem vel parentern vitae ultima urgebant. Quo mortuo cunctis, qui aderant, anniten tibus imperium capit. Interim Romae vulgus turmaeque praetoriae Maxentium retractante diu patre Herculio impera torem confirmant. Quod ubi Armentarius accepit, Severum Caesarem, qui casu ad urbem erat, arma in hostem ferre propere iubet. Is circum muros cum ageret, desertus a suis, quos praemiorum illecebris Maxentius traduxerat, fugiens obsessusque Raven nae obiit. Hoc acrior Galerius ascito in consilium lovio Licinium vetere cognitum amicitia Augustum creat; eoque ad munimentum Illyrici ac Thraciae relicto Romam contendit. Ibi cum obsidione distine retur, militibus eadem, qua superiores, via attentatis, metu ne desereretur, Italia decessit; pauloque post vulnere pestilenti consumptus est, cum agrum satis reipublicae commodantem caesis immanibus silvis
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letztere für die Gebiete bestimmt, die Jovius innegehabt hatte. Dies vermochte Constantin nicht zu ertragen, des sen ungeheurer und mächtiger Geist schon damals, von Jugend an, von glühendem Verlangen zu herrschen er regt wurde; er gelangte fliehend mit Hilfe eines Einfalls er hielt die Verfolger durch Tötung der staatlichen Zug tiere auf, wo immer er seinen Weg nahm - nach B ritanni en. Er war nämlich von Galerius unter dem Vorwand religiöser Rücksichten als Geisel festgehalten worden. Und zufällig rang in denselben Tagen ebendort Constan tius, sein Vater oder Verwandter, mit dem Tode. Nach dessen Verscheiden bemächtigt er sich, wobei alle Anwe senden sich für ihn bemühen, der Herrschaft. Unterdessen bestätigen zu Rom das Volk und die Prä torianereinheiteil Maxentius als Kaiser, obwohl sein Vater Herculius dem lange entgegengearbeitet hatte. Als Armentarius hiervon Kunde erhielt, befiehlt er dem Cae sar Severus, der sich zufällig in der Nähe der Stadt befand, sich unverzüglich mit Waffengewalt gegen den Feind zu wenden. Der aber wurde, als er ringsum an den Mauern lagerte, von seinen Leuten im Stich gelassen, die Maxentius durch lockende Belohnungen zu sich hin übergezogen hatte; er floh und verlor, in Ravenna ein geschlossen, das Leben. Um so mehr aufgebracht, bestimmt Galerius, nachdem er sich mit Jovius beraten, Licinius, den er in langer Freundschaft erprobt hatte, zum Augustus; er läßt ihn zur Sicherung Illyriens und Thrakiens zurück und rückt gegen Rom vor. Als ihn dort die B elagerung festhielt, wurden seine Soldaten auf dem selben Weg wie die vorigen in Versuchung geführt; er zog sich aus Furcht, im Stich gelassen zu werden, aus Italien zurück und wurde bald darauf von einer gefährlichen Wunde dahingerafft. Er hatte durch die Beseitigung rie-
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atque emisso i n Danubium lacu Pelsone apud Pan nonios fecisset. Cuius gratia provinciam uxoris nomine Valeriam appellavit. Huic quinquennii imperium, Constantio annuum fuit, cum sane uterque potentiam Caesarum annos tredecim gessissent. Adeo miri naturae beneficiis, ut ea si a doctis pectoribus proficiscerentur neque insulsitate offenderent, haud dubie praecipua haberentur. Quare camperturn est eruditionem elegantiam comitatem praesertim principibus necessarias esse, cum sine his naturae bona quasi incompta aut etiam horrida despectui sint, contraque ea Persarum regi Cyro aeternam gloriam paraverint. At memoria mea Constantinum, quamquam ceteris promptum virtutibus, adusque astra votis omnium subvexere. Qui profecto si munificentiae atque ambitioni modum hisque artibus statuisset, quis praecipue adulta ingenia gloriae studio progressa longius in contrarium labuntur, haud multum abesset deo. Is ubi vastari urbem atque Italiam comperit pulsosque seu redemptos exercitus e t imperatores duos, composita pace per Gallias Maxentium petit. Ea tempestate apud Poenos Alexander pro praefecto gerens dominatui stolide incubuerat, cum ipse
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siger Wälder und die Ableitung des Pelso-Sees in die Donau Ackerland geschaffen, das durch seine Frucht barkeit Gewinne für die Allgemeinheit abwarf. Deswe gen nannte er die Provinz nach dem Namen seiner Frau die Valerische. Seine Herrschaft währte fünf Jahre, die des Constantius eines, nachdem sie allerdings beide drei zehn Jahre lang die Stellung eines Caesars innegehabt hatten. Sie waren dank der Gaben der Natur so bewunderns wert, daß diese, wenn sie gebildeten Köpfen zu Diensten gestanden und nicht durch Grobschlächtigkeit abgesto ßen hätten, ohne Zweifel als herausragend anerkannt würden. Es ist daher ausgemacht, daß zumal die Kaiser der B ildung, des Geschmacks und eines umgänglichen Wesens bedürfen, während natürliche Vorzüge ohne die se Eigenschaften, da sie dann als unzivilisiert oder gar ruppig gelten, der Verachtung anheimfallen, wohingegen sie dem Perserkönig Kyros unvergänglichen Ruhm ein gebracht haben. Zu meiner Zeit aber haben gerade sie Constantin, den schon durch seine sonstigen Vorzüge Herausragenden, durch den allgemeinen B eifall zu den Sternen erhoben. Denn in der Tat, wenn er der Großzü gigkeit, dem Ehrgeiz und all den Eigenschaften Zügel angelegt hätte, durch die zumal starke Charaktere, in ihrem Streben nach Ruhm allzu weit vorangetrieben, ins Gegenteil abgleiten, dann wäre er von einem Gott nicht sonderlich weit entfernt. Als Constantin nun erfuhr, Rom und Italien würden schwer heimgesucht und zwei Heere seien mitsamt den Befehlshabern verjagt oder bestochen worden, schloß er Frieden und rückte durch Gallien gegen Maxentius vor. In dieser Zeit hatte sich bei den Puniern Alexander, der als Präfekt Dienst tat, törichterweise der Herrschaft be-
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debili aetate, agrestibus a c Pannonicis parentibus vecordior, milites tumultuarie quaesiti armorum vix medium haberent. D enique eum a tyranno missi paucissimis cohortibus Rufius Volusianus praefectus praetorio ac militares duces levi certarnirre confe cere. Quo victo Maxentius Carthaginem, terrarum decus, simul Africae pulchriora vastari diripi incen dique iusserat, ferus inhumanusque ac libidine multa tetrior. Adhuc pavidus et imbellis atque in desidiam foede pronus, usque eo, ut flagrante per ltaliam bello fusisque apud Veronam suis nihilo segnius solita curaret neque patris exitio moveretur. Namque Herculius natura impotentior, simul filii segnitiem metuens inconsulte imperium repetiverat. Cumque specie officii dolis compositis Constantinum gene rum tentaret acerbe, iure tandem interierat. Sed Maxentius atrocior in dies tandem urbe in Saxa rubra milia ferme novem aegerrime progressus, cum caesa acie fugiens semet Romam reciperet, insidiis, quas hosti apud pontem Milvium locaverat, in transgressu Tiberis interceptus est tyrannidis anno sexto. Huius
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mächtigt, obwohl er selbst von gebrechlichem Alter und wegen seiner bäurischen pannonischen Herkunft von ziemlich wildem Wesen war und seine Soldateska, im Aufruhr zusammengerafft, kaum zur Hälfte bewaffnet war. Zuletzt überwanden ihn, vom Usurpator entsandt, mit ganz wenigen Kohorten in leichtem Kampf der Prä torianerpräfekt Rufius Volusianus und seine Truppen führer. Nach dem Sieg über ihn hatte Maxentius Kartha go, ein Kleinod unserer Länder, und zugleich die schöne ren Gebiete Afrikas verwüsten, plündern und in Brand stecken lassen, in seiner rohen, unmenschlichen und durch ein großes Maß von Willkür noch abstoßenderen Art. Überdies war er furchtsam und unkriegerisch und auf schmähliche Weise zu Untätigkeit neigend, derart, daß er, als in Italien der Krieg loderte und seine Truppen bei Verona geschlagen waren, um nichts weniger ener gielos den gewohnten B eschäftigungen nachging und sich auch durch den Tod des Vaters nicht aufrütteln ließ. Denn Herculius, von Natur aus ziemlich unbeherrscht und zugleich angesichts der Energielosigkeit des Sohnes besorgt, hatte sich unbedacht aufs neue der Herrschaft bemächtigt. Und als er unter dem Deckmantel der Pflichterfüllung durch tückische Nachstellungen dem Schwiegersohn Constantin böse zusetzte, ereilte ihn endlich zu Recht der Untergang. Doch Maxentius, von Tag zu Tag abscheulicher, war schließlich mit größter Überwindung von Rom aus etwa neun Meilen bis zu den Saxa rubra vorgerückt; als er sich, nachdem sein Heer geschlagen war, fliehend wieder nach Rom zurückzog, wurde er in einem Hinterhalt, den er dem Feinde an der Milvischen B rücke gelegt hatte, beim Überschreiten des Tibers im sechsten Jahr seiner angemaßten Herrschaft überwältigt. Bei seinem Tode frohlockten Senat und
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nece incredibile quantum laetitia gaudioque senatus ac plebes exsultaverint; quos in tantum afflictaverat, uti praetorianis caedem vulgi quondam annuerit pri musque instituto pessimo munerum specie p atres aratoresque pecuniam conferre prodigenti sibi cogeret. Quorum odio praetoriae Iegiones ac subsidia factionibus aptiora quam urbi Romae sublata penitus, simul arma atque usus indumenti militaris. Adhuc cuncta opera, quae magnifice construxerat, urbis fanum atque basilicam Flavii meritis p atres sacravere. A quo etiam post Circus maximus excultus mirifice atque ad lavandum institutum opus ceteris haud multo dispar. Statuae locis quam celeberrimis, quarum plures ex auro aut argenteae sunt; turn per Africam sacerdotium decretum Flaviae genti, Cirtaeque oppido, quod obsidione Alexandri conci derat, reposito exornatoque nomen Constantina inditum. Adeo acceptius praestantiusque tyrannorum depulsoribus nihil est, quorum gratia eo demum auctior erit, si modesti atque abstinentes sint. Quippe humanae mentes frustratae boni spe asperius offenduntur, cum mutato rectore flagitioso aerum narum vis manet.
Dum haec in ltalia geruntur, Maximinus ad Orientem post biennii augustum imperium fusus fugatus-
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Volk in unglaublicher Ausgelassenheit und Freude; denen gegenüber war er in seinem Wüten so weit gegan gen, daß er den Prätorianern einmal ein Blutbad unter der Menge gestattete und als erster zu bösem Vorbild die Senatoren und Landbesitzer nötigte, unter dem Vor wand von Spielen Geld für seine Verschwendung zusam menzuschießen. Dies erregte solchen Abscheu, daß die Prätorianerlegionen nebst den Hilfskräften, die von grö ßerem Nutzen für Meutereien waren als für die Stadt Rom, gänzlich beseitigt wurden, und mit ihnen die Waf fen und das Tragen von Soldatenkleidern. Außerdem weihten die Väter alle Bauwerke, die Maxentius in großer Pracht hatte errichten lassen, ein Heiligtum der Stadtgöttin sowie eine Basilika, den Ver diensten des Flavius. Von diesem wurde später auch der Circus maximus wunderbar hergerichtet und ebenso ein zum B aden bestimmtes Gebäude, das den übrigen wenig nachstand. An den belebtesten Plätzen wurden Statuen aufgestellt, von denen mehrere aus Gold oder Silber gefertigt sind. Ferner wurde in Afrika für das Flavische Geschlecht ein Priesteramt eingerichtet und der Stadt Cirta, die irrfolge der Belagerung durch Alexander ver wüstet war, nach ihrer Wiederherstellung und Aus schmückung der Name Constantina gegeben. In sol chem Maße ist nichts willkommener und beliebter als die Vertreiber von Tyrannen, deren Ansehen um so größer ist, wenn sie selbst mäßig und zurückhaltend sind. D enn allerdings werden Menschenherzen, wenn sie sich in ihrer Hoffnung auf Wohlfahrt getäuscht sehen, härter getroffen, sooft nach dem Ende eines schmachvollen Herrschers der Druck der Leiden anhält. Während sich dies in Italien zutrug, fand im Osten Maximinus, nach zweij ähriger Herrschaft als Augustus
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que a Licinio apud Tarsum perit. Ita potestas orbis Romani duobus quaesita, qui quamvis per Flavii sororem nuptam Licinio conexi inter se erant, ob diversos mores tarnen anxie triennium congruere quivere. Namque illi praeter admodum magna cetera magnificentia, huic parsimonia et ea quidem agrestis tantummodo inerat. Denique Constantinus cunctos hostes honore ac fortunis manentibus texit recepit que, eo pius, ut etiam vetus teterrimumque supplicium patibulorum et cruribus suffringendis p rimus removerit. Hinc pro conditore seu deo habitus. Licinio ne insontium quidem ac nobilium philosopho rum servili more cruciatus adhibiti modum fecere. Quo sane variis proeliis pulso, cum eum prorsus opprimere arduum videretur, simul affinitatis gratia refectum consortium ascitique imperio Caesarum communes liberi Crispus Constantinusque Flavio geniti, Licinianus Licinio. Quod equidem vix diuturnum neque his, qui assumebantur, felix fore defectu solis foedato iisdem mensibus die patefac tum. ltaque sexennio post rupta pace apud Thracas Licinius pulsus Chalcedona concessit. Ibi ad auxilium sui Martiniano in imperium cooptato una oppressus est. Eo modo respublica unius arbitrio geri coepit,
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von Licinius geschlagen und in die Flucht gejagt, bei Tar sus den Tod. So hatten nur noch zwei die Macht im Römerreich inne: sie vermochten, obwohl sie durch die Schwester des Flavius, die Frau des Licinius, verwandt schaftlich miteinander verbunden waren, wegen der Ver schiedenheit ihrer Wesensart nur mit Mühe drei Jahre lang Eintracht zu wahren. Denn dem einen eignete neben anderen recht stattlichen Vorzügen Hochherzigkeit, dem anderen Sparsamkeit, und zwar in den Grenzen eines B auern. Außerdem hat Constantin alle seine Fein de, indem er ihnen ihre Stellung und ihr Vermögen beließ, geschont und begnadigt; er war darin barmherzig, daß er als erster auch die altertümliche und besonders scheußliche Strafe der Kreuzigung und des Brechens der Schenkel abschaffte. Deswegen wurde er einem Stadt gründer oder Gott gleich geehrt. Licinius hingegen fand nicht einmal daran Genügen, unschuldige vornehme Philosophen wie Sklaven zu Tode martern zu lassen. Er unterlag zwar in verschiedenen Schlachten; als es sich j edoch als schwierig erwies, ihn gänzlich zu unter drücken, wurde, zugleich um der Verwandtschaft willen, der Bund erneuert. Ferner zog man in der Stellung von Caesares die beiderseitigen Kinder hinzu: Crispus und Constantin, die Söhne des Flavius, sowie Licinianus, den des Licinius. D aß dies kaum von Dauer und für die Hin zugezogenen nicht von Vorteil sein würde, brachte in denselben Monaten ein Tag zum Vorschein, der durch eine Sonnenfinsternis befleckt wurde. So zerbrach denn nach sechs Jahren der Friede, und Licinius, in Thrakien geschlagen, zog sich nach Chalkedon zurück. Dort wur de er, gemeinsam mit Martinianus, den er zu seiner Un terstützung zum Mitherrscher berufen hatte, vernichtet. So ergab es sich, daß der Staat von nun an durch den
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liberis Caesarum nomma diversa retentantibus : namque ea tempestate imperatori nostro Constantio insigne Caesaris datum. Quorum cum natu grandior, incertum qua causa, patris iudicio occidisset, repente Calocerus magister pecoris camelorum Cyprum insulam specie regni demens capessiverat. Quo excruciato, u t fas erat, servili aut latronum more, condenda urbe formandisque religionibus ingentem animum avocavit, simul novando militiae ordine. Et interea Gothorum Sarmatarumque stratae gentes, filiusque cunctorum minor, Constans nomine, Caesar fit. Cuius gratia reipublicae permixtionem fore ostentorum mira prodidere; quippe e a nocte, quae commissi imperii diem sequebatur, igni continuo caeli facies conflagravit. Abhinc consumpto fere biennio fratris filium, cui ex patre Dalmatio nomen fuit, Caesarem iussit obsistentibus valide militari bus. lta anno imperii tricesimo secundoque, cum toturn orbem tredecim tenuisset, sexaginta natus atque amplius duo, in Persas tendens, a quis bellum erumpere occep erat, rure proximo Nicomediae Achyronam vocant - excessit, cum id tetrum sidus regnis, quod crinitum vocant, portendisset. Funus relatum in urbem sui nominis. Quod sane populus
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Willen eines einzigen gelenkt wurde, da die Söhne sich mit dem unterscheidenden Titel von Caesares begnügten - denn zu j ener Zeit wurden auch unserem Kaiser Con stantius die Abzeichen eines Caesars verliehen. Als der älteste von ihnen, man weiß nicht warum, auf Grund eines Urteils des Vaters hatte sterben müssen, bemäch tigte sich unversehens Calocerus, Aufseher über eine Kamelherde, törichterweise der Insel Zypern, um dort als König zu herrschen. Als der, wie üblich, in der für Sklaven oder B anditen angemessenen Weise hingerichtet worden war, lenkte Constantin seinen gewaltigen Geist auf die Gründung einer Stadt und die Ordnung der Kul te, zugleich auch auf die Neugliederung des Heerwesens. Unterdessen wurden auch die Stämme der Goten und Sarmaten niedergeworfen, und der j üngste Sohn unter allen, mit Namen Constans, wurde Caesar. Daß um sei netwillen im Staate Wirren eintreten würden, gaben wundersame Vorzeichen kund; denn in der Nacht, die dem Tag der Verleihung der Würde folgte, entflammte am Himmel die Erscheinung eines zusammenhängenden Feuers . Als von hier an etwa zwei Jahre vergangen wa ren, ernannte Constantin den Sohn seines B ruders, der nach seinem Vater Dalmatius hieß, zum Caesar, trotz heftigen Widerstrebens des Militärs . So ist er im 32. Jahre seiner Regierung (hiervon war er dreizehn Alleinherrscher des ganzen Reiches) im Alter von 62 Jahren, als er gegen die Perser ziehen wollte, die einen Krieg zu entfesseln begonnen hatten, auf dem Land ganz nahe bei Nikomedien - man nennt die Ge gend Achyrona - gestorben, nachdem das den Thronen verderbliche Gestirn, das man als Kometen bezeichnet, davon Kunde gegeben hatte. Die Leiche wurde in die Stadt überführt, die seinen Namen trägt. Dies nahm das
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Romanus aegerrime tu!it, quippe cuius armis legibus clementi imperio quasi novatarn urbem Romam arbitraretur. Pons per Danubium ductus; castra castellaque pluribus locis commode posita. Remotae olei frumentique adventiciae praebitiones, quibus Tripolis ac Nicaea acerbius angebantur. Quorum superiores Severi imperio gratantes civi obtulerant, verteratque gratiam muneris in perniciem posterorum dissimu latio. Alteros Marcus Boionius afflixerat mulcta, quod Hipparchum praestanti ingenio indigenam fuisse ignoravissent. Fiscales molestiae severius pressae, cunctaque divino ritui paria viderentur, ni parum dignis ad publica aditum concessisset. Quae quamquam saepius accidere, tarnen in summo ingenio atque optimis reipublicae moribus, quamvis parva vitia, elucent magis eoque notantur facile; quin etiam acrius saepe officiunt, cum ob auctoris decus in virtutes potissimum accipiuntur atque ad imitan dum invitamento surrt. Igitur confestim Dalmatius, irrcerturn quo suasore, interficitur; statimque triennio post minimum maximumquc fatali bello Constantinus cadit. Qua
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römische Volk sehr übel auf, glaubte es doch, daß Con stantin durch seine Waffentaten, seine Gesetze und sein mildes Regiment die Stadt Rom gewissermaßen neu geschaffen habe. Eine Brücke wurde über die Donau geschlagen; Lager und Kastelle wurden an mehreren Orten, wo es vorteil haft war, errichtet. Die außerordentlichen Lieferungen von Öl und Getreide, die auf der Tripolis und Nicaea all zu drückend gelastet hatten, hörten auf. Die Einwohner des erstgenannten Gebietes hatten diese Dinge unter der Herrschaft des Severus ihrem Mitbürger zuliebe darge bracht, und durch die Umdeutung der Nachfolger war aus dem Gefälligkeitscharakter dieser Abgabe eine Plage geworden. Über die letztere Stadt hatte Marcus Boionius eine Strafe verhängt, weil ihnen unbekannt geblieben sei, daß Hipparchos, ein Mann von hervorragenden Gaben, von dort stammte. Repressalien von seiten der Staatskas se wurden ziemlich streng bekämpft, und alles wäre wie von göttlicher Hand vollbracht erschienen, wenn der Kaiser nicht allzu wenig Würdigen den Zugang zu öffentlichen Ämtern ermöglicht hätte. Obwohl derglei chen häufiger vorkommt, so stechen doch bei einem Manne von höchsten Geistesgaben und bei bester sittli cher Verfassung des Staates noch so geringe Mißbräuche mehr ins Auge und machen sich daher leicht bemerkbar; ja sie wirken sich oft um so schädlicher aus, als sie wegen der glanzvollen Stellung des Urhebers am ehesten als Vorzüge aufgefaßt werden und daher zur Nachahmung einladen. Alsbald wird daher Dalmatius - man weiß nicht, auf wessen Anstiften - getötet, und wenig später, drei Jahre nach dem Sohne und dem Vater, fällt in einem verhäng nisvollen Kriege Constantin. Constans, hochmütiger
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Constans victoria tumidior, simul p e r aetatem cautus parum atque animi vehemens, adhuc ministro rum pravitate exsecrabilis atque praeceps in avaritiam despectumque militarium anno post triumphum decimo Magnentii scelere circumventus est externa rum sane gentium compressis motibus. Quarum obsides pretio quaesitos pueros venustiores quod cultius habuerat, libidine huiuscemodi arsisse pro certo habetur. Quae tarnen vitia utinam mansissent ! Namque Magnentii, utpote gentis barbarae, diro atrocique ingenio, simul his, quae post accidere, adeo exstincta omnia surrt, ut illud imperium haud iniuria desideraretur; turn quia Vetranio litteramm prorsus expers et ingenio stolidior idcircoque agresti vecordia pessimus, cum per Illyrios peditum magis terio milites curaret, dominationem ortus Mocsiae superioris locis squalidioribus improbe occupaverat.
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Eum Constantius cis mensem dccimum facundiae 42 vi deiectum imperio in privatum otium removit. Quae gloria post natum imperium soli processit eloquio clementiaque. Nam cum magna parte utrimque exercitus convenissent, habita ad speciem iudicii contione, quod ferro vix aut multo sanguine obti 4 nendum erat, eloquentia patravit. Quae res satis
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noch durch diesen Sieg, zugleich wegen seines Alters wenig vorsichtig und von heftiger Gemütsart, überdies durch das üble Verhalten seiner Helfer verhaßt sowie hemmungslos in seiner Habgier und seiner Verachtung des Militärs, erliegt im zehnten Jahre nach seinem Tri umph einem Verbrechen des Magnentius, nachdem er den B ewegungen auswärtiger Völker Einhalt geboten hatte. Weil er deren Geiseln, ziemlich hübsche Knaben, für die er einen Preis gezahlt hatte, allzu pfleglich behan delte, gilt als sicher, daß er von Begierde dieser Art ent brannt war. Doch hätten seine Laster nur von Dauer sein können! Denn durch den abscheulichen und unbändigen Charakter des Magnentius, der ja von barbarischer Abkunft war, und zugleich durch das, was sich hernach ereignete, wurde alles derart zugrunde gerichtet, daß man die Herrschaft des Constans nicht zu Unrecht zurücksehnte, zumal auch Vetranio, ein gänzlich unge bildeter Mann, von ziemlich beschränkter Geistesverfas sung und deshalb in seinem bäurischen Starrsinn höchst schädlich, während er in Illyrien als Heermeister das Fußvolk befehligte - er, der aus dem unwirtlicheren Gebiet Obermoesiens stammte -, auf niederträchtige Weise die Herrschaft an sich gerissen hatte. Ihn hat Constantius vor Ablauf von zehn Monaten durch die Kraft seiner Rede der Herrschaft entkleidet und ins Privatleben verwiesen. Einen derartigen Ruh mestitel hat seit Bestehen der Monarchie nur er durch Beredsamkeit und Güte erworben. D enn als die beider seitigen Heere großenteils aufeinander gestoßen waren, hielt er, wie um einen Rechtsspruch herbeizuführen, eine Versammlung ab und erreichte, was sich nur mühsam mit Waffengewalt und viel Blutvergießen hätte durchset zen lassen, mit Hilfe seiner Wortgewandtheit. Dieser
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edocuit n o n modo domi, verum militiae quoque dicendi copiam praestare; qua demum vel ardua proclivius eo conficiuntur, si modestia atque integri tate superet. Quod maxime cognitum e nostro prin crpe. Quem tarnen, quo minus statim in hostes alios ad ltaliam contenderet, hiems aspera clausaeque Alpes tardavere. Interim Romae corrupto vulgo, simul Magnentii odio Nepotianus, materna stirpe Flavio propinquus, caeso urbi praefecto armataque gla diatorum manu imperator fit. Cuius stolidum ingenium adeo plebi Romanae patribusque exitio fuit, uti passim domus fora viae templaque cruore atque cadaveribus opplerentur bustorum modo. Neque per eum tantum, verum etiam advolantibus Magnentianis, qui tricesimo die triduo minus hostem perculerant. Sed iam antea cum externi motus suspectarentur, Magnentius fratri D ecentio Gallias, Constantius Gallo, cuius nomen suo mutaverat, Orientern Caesaribus commiserant. Ipsi inter se acrioribus proeliis per triennium congressi; ad extremum Constantius fugientem in Galliam pers ecutus vario ambos supplicio semet adegit interficere. Et interea Iudaeorum seditio, qui Patricium nefarie in regni speciem sustulerant, oppressa. Neque
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Erfolg hat deutlich gezeigt, daß nicht n u r in bürgerlichen Verhältnissen, sondern auch im Krieg die Fähigkeit zu reden den Vorzug verdient; mit ihr läßt sich schließlich auch Schwieriges um so glatter bewerkstelligen, wenn sie sich im Bunde mit Bescheidenheit und Lauterkeit durch setzt. Dies konnte man besonders gut an unserem Kaiser ersehen. Ihn hinderten allerdings, sofort nach Italien gegen andere Feinde zu ziehen, ein strenger Winter und die geschlossenen Alpenpässe. Unterdessen wird in Rom, durch Kauf des Pöbels und zugleich aus Haß gegen Magnentius, Nepotianus, von mütterlicher Seite mit Flavius verwandt, nachdem man den Stadtpräfekten erschlagen und einen Gladiatorenhaufen bewaffnet hat te, zum Kaiser erhoben. Dessen beschränkter Geist brachte solches Unheil über das römische Volk und die Senatoren, daß sich überall die Häuser, Plätze, Straßen und Tempel mit Blut und Leichen füllten, als wären es Scheiterhaufen. Dazu kam es nicht nur durch ihn, son dern auch durch die herbeieilenden Leute des Magnenti us, die dessen Gegner am 27. Tage seiner Herrschaft erschlagen hatten. Indes hatten schon vorher, als auswärtige Erhebungen befürchtet wurden, Magnentius seinem Bruder Decenti us die gallischen Provinzen und Constantius dem Gallus, auf den er seinen Namen übertragen hatte, den Osten als · Befehlshabern im Range von Caesares überlassen. Sie selbst maßen drei Jahre lang in harten Kämpfen ihre Kräfte. Schließlich verfolgte Constantius den fliehenden Gegner nach Gallien; dort zwang er die beiden B rüder, sich auf verschiedene Art selbst das Leben zu nehmen. Und unterdessen wurde der Aufstand der Juden, die skrupellos den Patricius zu einer Art Königtum auf den
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multo post ob saevmam atque ammum trucem Gallus Augusti iussu interiit. lta longo intervallo annum fere post septuagesimum relata ad unum cura reipublicae. Quae recens quieta a civili trepidatione Silvano in imperium coacto tentari rursus occeperat. Is namque Silvanus in Gallia ortus barbaris parentibus ordine militiae, simul a Magnentio ad Constantium transgressu pedestre ad magisterium adolescentior meruerat. E quo cum altius per metum seu dementiam conscen disset, legionum, a quis praesidium speraverat, tumultu octavum circa ac vicesimum diem trucidatus est. Qua causa ne quid apud Gallos natura praecipites novaretur, praesertim Germanis pleraque earum partium populantibus Iulianum Caesarem cognatione acceptum sibi Transalpinis praefecit, isque nationes feras brevi subegit captis famosis regibus. Quae quamquam v i eius, fortuna principis tarnen e t consilio accidere. Quod adeo praestat, ut Tiberius Galeriusque subiecti aliis egregia pleraque, suo autem ductu atque auspicio minus paria experti sint. At Iulius Constantius, annos tres atque viginti augustum imperium regens, cum externis motibus,
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Schild erhoben hatten, niedergeworfen. Nicht viel später mußte wegen seines Wütens und seiner Halsstarrigkeit Gallus auf Befehl des Augustus sterben. So kehrte nach langer Unterbrechung etwa im siebzig sten Jahre die Verantwortung für den Staat in eine Hand zurück. Der aber begann, nachdem er noch nicht lange von bürgerlichen Unruhen verschont geblieben war, aufs neue erschüttert zu werden, als man Silvanus die Herr schaft aufnötigte. Dieser nämlich, ein Abkömmling bar barischer Eltern aus Gallien, hatte sich im Militärdienst und zudem durch seinen Übertritt von Magnentius zu Constantius in ziemlich jungem Alter zum Befehlshaber des Fußvolks emporgearbeitet. Als er von hier aus, durch Furcht oder Dummheit getrieben, höher noch aufge stiegen war, wurde er in einer Meuterei der Legionen, deren Beistand er erhofft hatte, ungefähr am 2 8 . Tage er schlagen. Damit nun daraufhin bei den Galliern, die von Natur aus hitzköpfig sind, kein Umsturz ins Werk gesetzt wür de - zumal die Germanen den größten Teil der dortigen Gegend verwüsteten -, setzte Constantius den ihm als Verwandten genehmen Julian als Caesar an die Spitze der Länder jenseits der Alpen, und der machte die unbändi gen Völkerschaften in kurzer Zeit gefügig, wobei er all bekannte Könige gefangennahm. Dies gelang ihm zwar auch mit eigener Kraft, zugleich aber mit dem Glück und dem Rat des Kaisers. Diese Umstände verdienen um so mehr den Vorzug, als Tiberius und Galerius, solange sie anderen gehorchten, meist Hervorragendes, in eigener Verantwortung aber und unter ihren Auspizien minder Günstiges vollbracht haben. Doch Julius Constantius, der j etzt 23 Jahre lang als Augustus die Herrschaft innehat, steht, indem ihn Unru-
LIBER DE CAESARIBUS
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modo civilibus exercetur, aegre ab armis abest. Quis tyrannide tantorum depulsa sustentatoque interim Persarum impetu genti Sarmatarum magno decore considens apud eos regem dedit. Quod Gnaeum Pompeium in Tigrane restituendo vixque paucos maiorum fecisse comperimus . Placidus clemensque pro negotio, litterarum ad elegantiam prudens atque orandi genere leni iocundoque; laboris patiens ac destinandi sagittas mire promptus; parcus cibi omnis libidinis atque omnium cupidinum victor; cultu genitoris satis pius suique nimis custos; gnarus vita bonorum principum reipublicae quietem regi. Haec tanta tamque inclita tenue studium probandis pro vinciarum ac militiae rectoribus, simul ministrorum parte maxima absurdi mores, adhuc neglectus boni cuiusque foedavere. Atque uti verum absolvam brevi: u t imperatore ipso praeclarius, ita apparitorum plerisque magis atrox nihil.
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D I E RÖMIS CHEN KAISER
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hen bald von außen, bald im Inneren bedrängen, nur sel ten nicht unter Waffen. Nachdem er, auf sie gestützt, die Tyrannei etlicher Männer beseitigt und unterdessen auch den Vorstoß der Perser abgewehrt hatte, hielt er sich mit großem Gepränge bei den Sarmaten auf und gab ihnen einen König. Das haben, wie wir erfahren, Gnaeus Pom peius bei der Wiedereinsetzung des Tigranes und sonst kaum dieser oder jener unserer Vorfahren getan. Er ist gütig und milde in Anbetracht seines Amtes; er besitzt eine erlesene literarische Bildung und hat eine sanfte und angenehme Art zu sprechen; er erträgt Strapazen und ist beim Pfeilschießen erstaunlich treffsicher; er hält sich bei j eglicher Speise zurück und vermag seinen Geschlechts trieb und alle Begierden zu zügeln; der Verehrung des Vaters erweist er reichlich Aufmerksamkeit und bei sei ner eigenen Person übt er allzu große Zurückhaltung; er weiß, daß von der Lebensführung guter Kaiser der Frie den im Inneren abhängt. Diesen großen und hochge rühmten Vorzügen haben sein geringer Eifer, die Lenker der Provinzen und der Truppen zu p rüfen, zugleich das absonderliche Betragen des größten Teils seiner Diener sowie die Hintaustellung aller Tüchtigen Abtrag getan. Und um in Kürze der Wahrheit zu genügen: wie es nichts Vortrefflicheres gibt als den Kaiser selbst, so nichts Abscheulicheres als die meisten seiner Gehilfen.
ANHANG
EINFÜHRUNG Sextus Aurelius Victor wurde vermutlich u m 3 20 n . Chr. in der römischen Provinz Africa geboren. Für die Her kunft aus Africa spricht, daß er in der Titulatur des unter seinem Namen überlieferten Schriftencorpus - genauer gesagt im Titel der Origo gentis Romanae Victor Afer genannt wird. Darüber hinaus äußert er sich stets positiv über diese Provinz, erwähnt die Ausschmückung Kar thagos unter den Tetrarchen (3 9,4 5 ) und bedauert negati ve Ereignisse wie die Zerstörung der Stadt (40, 1 9). Es liegen nicht viele Zeugnisse über sein Leben vor. Vor allem ein Exkurs zu Beginn der Vita des Septimius Severus (20, 5 -6) und eine kurze Bemerkung des Ammia nus Marcellinus (2o, r o,6) geben Auskunft. Über seine Familie wissen wir nichts; keiner der zahl reichen Aurelii Victores aus Africa läßt sich mit dem B re viator in Zusammenhang bringen. Victor stammte aus einfachen, ländlichen Verhältnissen (20, 5 ), wobei die Äußerungen über seine Armut wohl nicht allzu wörtlich zu nehmen sind; er eignete sich durch großen Fleiß ein breites Bildungswissen an, wodurch er von den humilio res zu den honestiores aufsteigen konnte. Möglicherwei se betätigte er sich als Gerichtsredner (20, 2 8 ) und wech selte von dort in die Reichsverwaltung. Daß er einen Posten im militärischen B ereich bekleidete, kann ausge schlossen werden, nicht nur, weil wir davon nichts wis sen und auch seine späteren Tätigkeiten dagegen spre chen, sondern auch und vor allem, weil er eine heftige Abneigung gegen das Militär hegte, wie in seinen Caesa res immer wieder deutlich wird. Später gelangte er nach Illyricum, wo Julian ihn nach seiner Erhebung zum -
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Augustus in Sirmium traf. Welche Position er damals bekleidete, ist nicht bekannt. Möglicherweise arbeitete er im B üro des Prätorianerpräfekten des Illyricum, Ana tolius, den er r 3 , 6 erwähnt. Dies würde seine Ausfälle gegen die actuarii (3 3 , 1 3 ) und frumentarii (3 9,44) erklä ren, deren Machenschaften er dort kennengelernt haben könnte. Zum Zeitpunkt seiner ersten Begegnung mit Julian muß er seine « Historiae abbreviatae» schon abge schlossen haben. Hierbei handelt es sich wohl nicht um einen Titel, sondern um eine Gattungsbezeichnung, die von dem Redaktor des dreiteiligen Corpus ersonnen wurde. Julian ließ Aurelius Victor nach Naissus nach kommen und machte ihn dort zum Statthalter mit kon sularem Rang der Provinz Pannonia secunda. 1 Zusätz lich wurde er mit einer Statue geehrt, wobei unbekannt ist, wofür er diese erhielt - auf keinen Fall für sein Geschichtswerk, in dem Julian nur ganz am Schluß als Caesar kurz erwähnt und sogar eher für Constantius II. Partei ergriffen wird .. Es mag allerdings sein, daß Julian auf diese Weise Aurelius Victor, wie vielleicht auch ande re Anhänger Constantius' II., auf seine Seite ziehen woll te. Diese Ernennung war für Aurelius Victor ein wichti ger Schritt, auch wenn die konsularen Statthalter in der Reichsverwaltung noch unter den vicarii, den proconsu les und den höheren Hofämtern standen. Die adlectio in senatum muß vorher, zu einem uns unbekannten Zeit punkt stattgefunden haben, wenn sie nicht gleichzeitig mit der Ernennung vorgenommen wurde. 1
Ammianus Marcellinus z r , r o, 6 : «Dort (in Naissus) stellte er Qulian) Victor, einen Geschichtsschreiber, den er in Sirmium gesehen und von dort hatte kommen lassen, der Pannonia secunda als consularis vor und ehrte ihn mit einer Bronzestatue, einen Mann, der wegen seiner Beson nenheit nachahmenswert und sehr viel später Stadtpräfekt war.»
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Anschließend verliert sich seine Spur für fast dreißig Jahre im Dunkeln. Vermutlich wurde er von Valentinian I. und Valens abgesetzt, da diese die von Julian ernannten Statthalter ablösten.2 Die nächste Nachricht über Aure lius Victor ist die seiner Tätigkeit als Stadtpräfekt von Rom 3 8 8/3 89. 3 Dies zeigt, daß er voll und ganz rehabili tiert worden sein muß, denn das Amt des praefectus urbi war eines der höchsten überhaupt und wurde nur ganz selten an Emporkömmlinge - wie Aurelius Victor - ver liehen. In diesem Amt scheint er kurz darauf verstorben zu sein. Als weiteres Amt erwähnt eine von ihm selbst gesetzte Inschrift das des iudex sacrarum cognitionum, das heißt, daß Aurelius Victor Richter an dem Gerichts hof war, an dem der Kaiser selbst Recht sprach. Es ist allerdings zu vermuten, daß Aurelius Victor in der Zwischenzeit noch ein weiteres Amt innegehabt hat te, denn ein Sprung von den consulares zum praefectus urbi mit einem Zwischenraum von 30 Jahren ist kaum vorstellbar. Der früheste Zeitpunkt, der für ein solches Amt vorstellbar wäre, läge nach 3 74, dem Todesj ahr Valentinians 1., unter Umständen auch erst nach 3 78, d e m Jahr, in d e m Valens in d e r Schlacht v o n Adrianopel den Tod fand. Ein mögliches Amt wäre das des vicarius in Rom, doch ist man hier auf Spekulation angewiesen. Unter dem Namen des Sextus Aurelius Victor ist ein 2 Zosimus 4,2,3: «So wurden alle, die von Julian die Verwaltung von Provinzen oder andere Ämter anvertraut bekommen hatten, von die sen entbunden.» 3 CIL 6, r r 8 6 = Dessau 294 5 ; Ammianus Marcellinus 2 r , r o,6; der Zeit punkt wird außerdem bestätigt durch einen Brief des Redners Quintus Aurelius Symmachus an Virius Nicomachus Flavianus, den quaestor sacri palatii (zunächst ein Hofbeamter, später eine Art Justizminister) des Jahres 3 8 8/3 89, in dem er Victor erwähnt (ep. 2,66).
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Corpus von drei Schriften überliefert, von denen jedoch nur eine, die letzte, wirklich von ihm stammt. Die erste, die Origo gentis Romanae, behandelt die mythischen Ursprünge Roms bis zur Gründung der Stadt; die zwei te, der Liber de viris illustribus urbis Romae, enthält Bio graphien bedeutender Männer und Frauen der Königs zeit und der Republik, darunter auch der Königin Kleo patra (diese ist allerdings nachträglich eingefügt). Diese Schriften überschnitten sich: sie erwähnten beide die verschiedenen Meinungen vom Ausgang des Streites zwischen Romulus und Remus.' Der Redaktor, der sie zusammenstellte, kürzte den Schluß der Origo und strich den Anfang der Viri illustres; außerdem fügte er einen verbindenden Satz ein.5 Ersichtlich ist dieser Sach verhalt daraus, daß die Viri illustres auch für sich, als Ein zelwerk, erhalten sind, und zwar mit dem ursprüngli chen Anfang. B eide Schriften zusammen ergeben den ersten Teil eines Überblicks über die gesamte römische Geschichte; den zweiten bilden die Caesares; diese dritte Schrift des Corpus nimmt sich - anhand kurzer Biogra phien der Kaiser - des römischen Kaiserreiches von Augustus bis zu Constantius Il. an. Neben diesem Werk steht eine gesondert überlieferte Schrift, die Libellus de 4 Die Überschneidung setzt mit dem Albanerkönig Procas und seinen Söhnen Amulius und Nu mitor ein: Origo 1 9- 2 3 entspricht Viri illu stres r . 5 Der Satz lautet: · Aber den verschiedenen Meinungen aller dieser widerspricht die zu unserer Zeit berühmte historia Liviana, die bezeugt, daß, nachdem er die Auspizien eingeholt hatte, Romulus [die Stadt] nach seinem Namen Rom benannte und mit Mauern befestigte und festsetzte, daß niemand den Wall überspringen dü rfe; daß Remus lachend darübersprang und von einem hitzigen centurio (oder: von dem centurio Celer) mit einer eisernen Schaufel oder Hacke getötet wu rde.•
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vita et moribus imperatorum breviatus (excerptus) ex libris S. Aurelii Victoris betitelt ist; hiernach handelt es sich um eine Epitome, eine Kurzfassung der Caesares,
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die diese ein wenig weiterführt, bis Kaiser Theodosius. In Wahrheit liegt jedoch ein eigenständiges Werk vor, das die Caesares nur als eine Quelle unter mehreren benutzt. Die ersten elf Kapitel zeigen viele Gemeinsamkeiten mit den Caesares, zum Teil wörtliche Übereinstimmungen trotz großer Abweichungen in der Länge; danach aber überwiegen die Unterschiede. Das Corpus der drei Schriften wurde offenbar noch in der Spätantike zusammengestellt, wobei vermutlich auch einige Veränderungen in der Origo (zum Beispiel die Anreicherung mit Vergilversen in den ersten Kapi teln, aber auch Kürzungen) sowie die Titel der Werke auf das Konto des Redaktors gehen. Alle diese Schriften haben verschiedene Verfasser, von denen uns j edoch nur derj enige der Caesares, eben Aure lius Victor, näher bekannt ist. Der Grund für ihre Ver einigung in einem Corpus liegt wohl darin, daß sie auf diese Weise die gesamte römische Geschichte von ihren mythischen Anfängen bis zur Mitte des 4 · Jahrhunderts n. Chr. behandeln. Auch sollte wohl ein Kontrast ge schaffen werden zu den damals bereits vorhandenen christlichen Weltgeschichten, wie beispielsweise dem Chronographen von 3 54; denn die Grundtendenz des Corpus ist (in allen Schriften) zwar nicht fanatisch pagan, aber doch eindeutig nichtchristlich. Der Zeit punkt der Zusammenstellung ist nicht bekannt; Vermu tungen reichen von der Zeit kurz nach dem Tode des Aurelius Victor bis zum hohen Mittelalter. Doch muß man wohl am ehesten mit der Zeit kurz nach dem Abschluß der Caesares rechnen, da sonst Biographien
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d e r seither regierenden Kaiser eingefügt worden wären, wie dies bei der Epitome de Caesaribus geschehen ist. Die Caesares entstanden in der Zeit zwischen 3 5 8 und 3 60. D ies geht unter anderem daraus hervor, daß der Konsulat des Cerialis (3 5 8 n. Chr.) erwähnt ( 1 6, 1 2) und das 2 3 . Regierungsj ahr des Constantius (9. September 3 5 9 - 8. September 3 6o) genannt werden (42,20). Die unsicheren Herrschaftsverhältnisse nach Ausrufung des Julian zum Kaiser - im Februar 3 60 in Lyon - führten wohl zu einer kleinen Änderung des Werkes insofern, als am Schluß einige kritische Bemerkungen zu Constantius eingefügt wurden. Die Erwähnung der Gefangennahme fränkischer Könige (42, 1 7) durch Julian könnte den Abschluß des Werkes bis in das Jahr 3 6 1 führen, wenn man die Stelle auf die Könige Chnodomar, gefangen 3 5 7, und Vadomar, gefangen 3 6 1 , bezieht. Schon in früheren Jahrhunderten hatte es sogenannte Breviarienliteratur gegeben. Dabei muß man unterschei den zwischen den eigentlichen B reviarien, die sich um eine kurze Darstellung eines bestimmten Gegenstandes bemühen, wobei verschiedene Quellen benutzt werden, und der Epitome, die eine einzelne Schrift zusammen faßt. Der letztere Typus liegt beispielsweise in der Epito me Liviana vor, einer Kurzfassung des livianischen Geschichtswerkes, die allerdings zum größten Teil ver loren ist. Im 4· Jahrhundert erlebte das Genre der Brevia rienliteratur einigen Aufschwung, der wohl darauf zurückzuführen ist, daß es allenthalben an Geschichts kenntnissen fehlte, andererseits aber für bestimm te Posten derartige Kenntnisse unbedingt notwendig waren. Es kam also darauf an, möglichst schnell das Nötigste zu lernen. Aurelius Victor war der erste Brevia tor des 4· Jahrhunderts, ihm folgten Eutrop und Festus,
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d i e um 3 69/3 70 ihre Abrisse verfaßten. D i e Epitome de Caesaribus, die in ihrem Titel behauptet, eine Kurzfas sung des Aurelius Victor zu sein, in Wirklichkeit jedoch keineswegs nur auf Victor fußt, ist erst nach dem Tod des Theodosius Anfang 3 9 5 vollendet worden. In den Schrif ten der sogenannten Scriptores Historiae Augustae liegt eine weitere B iographiensammlung vor, ein Werk, des sen Entstehungszeit nach wie vor umstritten ist. Nahm man seit dem Ende des letzten Jahrhunderts an, daß es von einem einzigen Autor stamme, der in der zweiten Hälfte des 4· Jahrhunderts schrieb, während es vorgab, von sechs verschiedenen Autoren unter Diokletian und Constantin verfaßt zu sein, so mehren sich in letzter Zeit die Stimmen, die der Historia Augusta doch ein erheblich früheres Entstehungsdatum zusprechen.' Die Absichten des Aurelius Victor bei der Abfassung unterschieden sich wohl nicht von denen anderer B reviatoren: Es ging darum, einem nur wenig oder mittelmäßig gebildeten Publikum einen kurzen Überblick über die römische Geschichte, in diesem Fall der Kaiserzeit, zu geben. Aurelius Victor hat sich bei seiner Darstellung auf ver schiedene Quellen gestützt: Für das I . Jahrhundert sind dies vor allem Sueton und Tacitus, vielleicht auch Cassi us Dio und Flavius Josephus sowie einige weitere Auto ren wie Plinius, Seneca und andere. Dabei ist allerdings fraglich, ob er die griechischen Texte im Original gelesen oder ob er sie in Form von lateinischen Übersetzungen oder Kurzfassungen benutzt hat. Die B eantwortung die ser Frage hängt auch davon ab, welche Griechischkennt6 Adolf Lippold, Historia Augusta, in: Reallexikon für Antike und Christentum, hg. von Theodor Klauser (u.a.), Stuttgart 1 99 1 , Bd. 1 5 : Hibernia - Hoffnung, Sp. 68 7 - 7 2 3 .
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nisse man Aurelius Victor zutraut. In Anbetracht seiner niedrigen Herkunft sowie des Umstandes, daß man nur von einer Tätigkeit im Westen des Römischen Reiches weiß, möchte man vermuten, daß er nur die elementaren Kenntnisse des Griechischen besaß, welche die Schulen vermittelten. Andererseits mußte er als Mitglied der Reichsverwaltung sicherlich über einigermaßen solide Sprachkenntnisse und -fertigkeiten verfügen, so daß es vielleicht doch möglich ist, daß er die Quellen im Original las. Die letztere Annahme würde es uns ermöglichen, die Autoren, aus denen Aurelius Victor schöpfte, zu bestim men, ohne hypothetische, weil nicht erhaltene Überset zungen und Kurzfassungen ins Spiel bringen zu müssen. Für das 2 . Jahrhundert und das 3 ., bis zum Ende des vierten Jahrzehnts, hat er neben Cassius Dio wahr scheinlich den heute verlorenen Marius Maximus be nutzt. Ob auch Herodian eine seiner Quellen war, ist umstritten. Einige Fehler, die ihm unterlaufen sind, las sen auf eine weitere, uns nicht bekannte Quelle schlie ßen. Dazu gehören die falsche Identifikation des Kaisers Didius Julianus mit dem Rechtsgelehrten Salvius Julia nus ( I 9, I ; 20, I ), die Zuschreibung der constitutio Antoni niana an Mare Aurel ( I 6, I 2) sowie ein angeblicher Sieg des Septimius Severus an der Milvischen Brücke ( I 9,4). Vielleicht j edoch resultieren diese Fehler einfach aus ungeprüfter Erinnerung, die ihn glauben ließ, er habe das, was er niederschrieb, irgendwo gelesen oder ge hört. Für die zweite Hälfte des 3· Jahrhunderts kennen wir die Quellen nicht. Die Historia A ugusta nennt eine Fülle von Autoren, die für diese Zeit in Frage kämen, doch ist deren Existenz sehr umstritten; man muß damit rechnen, daß sie erfunden sind. Sollte es sie gegeben haben, so lag
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Aurelius Victor vermutlich auch die von Enmann rekon struierte Biographiensammlung, die sogenannte En mannsche Kaisergeschichte, vor. Die Quellen des 4· Jahr hunderts, auf die er sich gestützt haben mag, sind uns ebenfalls unbekannt. Gewiß hat ihm für diese Zeit nicht zuletzt sein eigenes Erleben zu Gebote gestanden. Wenn, wie neuerdings wieder angenommen wird, die Biogra phiensammlung der Scriptores Historiae A ugustae doch eher in der ersten Hälfte des 4 · Jahrhunderts entstanden sein sollte, so käme selbstverständlich auch diese als Quelle in Betracht. Mit seinem Moralismus gehört Aurelius Victor in den Traditionszusammenhang der großen römischen Ge schichtsschreibung (Sallust, Livius, Tacitus). Besonders Sallust hat ihm in dieser Hinsicht als Vorbild gedient: Von dort stammen die Antithese virtus -fortuna (24, 1 1 ), der Kontinuitätsgedanke von Aufstieg, Krise, Verfall und die Vorstellung vom Richteramt der Geschichts schreibung ( 3 3 ,26). Neu ist allerdings die Bedeutung, die Aurelius Victor der Bildung beimißt; j edenfalls geht die ses Motiv nicht auf Sallust zurück. Die Zeit der Caesares kannte zwei Arten von histori scher Überlieferung. Die eine begnügte sich mit blanker Vermittlung von Fakten; die andere war bestrebt, die Fakten auch zu deuten und zu werten, wobei der Autor die Erzählung an geeignet scheinenden Stellen mit seinen · Reflexionen zu unterbrechen pflegte. Vor allem diese Reflexionen gestatten Einblicke in das Leben des Autors, in seine Erfahrungen und seinen Horizont und werfen damit auch Schlaglichter auf die sozialen und politischen Bedingungen der Entstehungszeit des Werkes. Die Cae sares des Aurelius Victor gehören zweifellos zu dieser zweiten Art von Historiographie. Immer wieder finden
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sich Passagen, in denen Victor Geschehnisse, Charakter eigenschaften und Entwicklungen bewertet, und zwar moralisch, nicht nach machtpolitischen oder anderen Kriterien. Dabei fällt auf, daß er konkrete Einzelheiten nennt, nicht etwa allgemein von moralischem und intel lektuellem Niedergang redet. Zu diesen Bewertungen gehören auch die Würdigungen am Schluß der Biogra phien mancher Kaiser oder zur Abrundung der Darstel lung ganzer Kaiserhäuser. So charakterisiert er das I . Jahrhundert als Zeit der Tyrannei und des Caesaren wahnsinns, während ihm die Epoche der sogenannten Adaptivkaiser als Regiment der Gerechtigkeit erscheint. Dazu kommen Epochen-Zäsuren, die zwischen Domiti an und Nerva ( r i , I 2 ) , zwischen den Severern und den Soldatenkaisern (24,9) sowie eigenartigerweise zwischen Probus und Carus ( 3 7, 5 ) angesetzt werden. Von Diokle tian an verläßt Victor das Schema der Biographie und stellt den Ablauf der Ereignisse als Reichsgeschichte dar (39-42). Ähnlich war er schon bei der Beschreibung der Zeit der beiden Maximini und der zwei (beziehungswei se drei) Gordiani verfahren (2 5 -27). Vielleicht sind die Caesares ursprünglich in zwei Büchern erschienen, denn der Titel der Epitome spricht von libri; in diesem Fall ist anzunehmen, daß das erste Buch nach der Vita des Septi mius Severus endete. Die folgende Zusammenstellung, die nur einige Passa gen herausgreift, soll zeigen, daß Aurelius Victor gern j ede Gelegenheit wahrnahm, um seiner Meinung Aus druck zu verleihen. Vor allem hielt er mit Beurteilungen des moralischen Verhaltens und des Charakters nicht hinter dem Berg. Alter, heißt es (5,3), ist kein Hindernis für Tüchtigkeit, doch schlägt diese leicht um, wenn Zügellosigkeit den Geist verdirbt, weil dann die Ge-
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wohnheiten der Jugend nachgeholt werden. - E s ist etwas Besonderes, verlautet an einer anderen Stelle, wenn j emand seine eigenen Fähigkeiten einschätzen kann und sich nicht vom Ehrgeiz fortreißen läßt; dies gilt vor allem bei der Herrschaft, die selbst von Greisen gie rig begehrt wird ( I 2,J; 3 9,48). - Es gibt nichts Gutes oder Schlechtes im Staat, daß nicht durch die Wesensart der Leitenden in sein Gegenteil verkehrt werden kann ( r 3,7 ) . - Vollkommene Charaktere werden auch durch ständi gen Frieden und langes Wohlleben nicht verdorben; die Staaten werden erst glückselig sein, wenn die Herrschaft der Weisheit gehört ( r 5 . 3 ) . - Wer kann bei noch so gün stigem Fortgang aller Dinge glücklich sein, wenn er seine Scham verloren hat ? Wenn man sie bewahrt, ist alles übrige erträglich (2 8,9). - Dem Tüchtigen liegt vor allem am Heil des Staates und daran, sich ein langes Gedächtnis zu sichern (3 4,6). - Leidensdruck macht Menschen leich ter redlich und fürsorglich; im Gegensatz dazu verhalten sich von Kümmernissen Verschonte weniger hilfreich, weil sie jeden nach ihren eigenen Glücksgütern messen (39,27). - Auch gefestigte Charaktere, die in ihrem Stre ben nach Ruhm zu weit vorangetrieben werden, gleiten durch Großzügigkeit, Ehrgeiz und andere Eigenschaften ins Gegenteil ab (40, I 5 ). - Kleine Fehler großer Herr scher sind oft besonders schädlich, weil sie wegen der Stellung des Urhebers als Tugenden angesehen werden · und zur Nachahmung einladen (4 I ,2 r ). Neben Äußerungen wie den angeführten und Allge meinplätzen wie der Aussage, daß man nach Gefährli chem und Verbotenem um so gieriger strebe ( 2 8,7), fallen Aussagen auf, die die Entwicklung des Staates zum Inhalt haben. Gleich zu Beginn seines Werkes stellt Aurelius Victor fest, daß mit Augustus die Monarchie
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begonnen habe ( r , I ), als deren Grundlage e r die Militär macht betrachtet. Er registriert das Ende des julisch claudischen Kaiserhauses ( 5 > 1 7) sowie den Beginn des Herrschaftspluralismus ( I 3 , 1 2) . Nach Aurelius Victor hat der römische Staat unter Caracalla seinen Höhe punkt erreicht; dieses Niveau wurde von Severus Alex ander gehalten. Anschließend aber ging es abwärts: Statt auswärtige Kriege zu führen, stritt man nur noch um die Herrschaft, die ohne Unterschied vergeben wurde; Ämter wurden wahllos von verschiedenen Prätendenten usurpiert; die Kenntnisse in den Wissenschaften wurden vernachlässigt. Ebensowenig kümmerte man sich um die virtus, so daß das Schicksal Raum gewann und die Men schen vor sich her trieb mit dem Ergebnis, daß den Nied rigsten an Herkunft und Bildung die öffentlichen Ange legenheiten anvertraut wurden (24, 8 - I I ) . Doch befindet sich alles in einer Kreisbewegung: Durch tüchtige Eigen schaften der Kaiser können selbst zerrüttete Zustände leicht wiederhergestellt werden (hiermit meint Victor die mit Claudius li. Gothicus und Aurelian einsetzende Zeit der Regeneration), andererseits werden sie, auch wenn sie gefestigt scheinen, durch deren Unzulänglichkeit ins Verderben gestürzt (3 5, I 3- I 4). Zwischenzeitlich sind die Sitten jedoch so tief gesunken, daß der eigene Nutzen vor dem des Staates und das Streben nach Macht vor dem nach Ehre rangieren; die Bedeutung und die Bezeich nung der Dinge wurden verfälscht, eine Usurpation bei spielsweise als Beseitigung einer Tyrannis interpretiert. Dagegen steht nur die Zuverlässigkeit der Geschichts werke, die nicht zuläßt, daß Anständige um den Lohn ihrer Erinnerung gebracht werden oder Schurken ewi gen Ruhm erlangen. Wäre dies nicht so, so wäre das Stre ben nach Verdiensten völlig nutzlos, da das einzige, was
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zählt, nämlich die Erinnerung der Nachwelt, nur den Schlechten zuerkannt, den Guten aber vorenthalten würde ( 3 3 , 2 3 -26). Mag man das letzte auch für allzu optimistisch halten, es war das, was Aurelius Victor mit seinem Geschichts werk anstrebte. Zu seinem Teil ist es ihm ja auch gelun gen, neben den «Schurken» auch die « Guten» im Gedächtnis zu halten. Obwohl Aurelius Victor in den Senatorenstand auf stieg, bewahrte er sich diesem gegenüber eine kritische Haltung. Das klingt an in seiner Bemerkung, daß der Senat einen erfolgreichen Usurpator anzuerkennen pfle ge, auch wenn er ihn vorher zum Staatsfeind erklärt hatte (3 r , 3 ). Die Kritik des Aurelius Victor wird besonders deutlich in 3 5 , 5 - 7: Von Probus an sei die Macht der Trup pen endgültig erstarkt; dem Senat seien Regierung und Recht auf Kaiserwahl auf immer entzogen worden. Die Ursache hierfür sieht Aurelius Victor in Schlaffheit und Furcht oder in Abscheu vor Streitigkeiten. Auch hätte der Senat das Recht auf Kriegsdienst wiedererlangen können, das ihm von Gallienus entzogen worden war ( 3 3 , 3 3 -34), denn vor der Wahl des Tacitus zum Kaiser und unter des sen Regierung seien die Legionen zu Zugeständnissen bereit gewesen. Wenn die Senatoren sich nicht vom Lager fernhielten, so gäbe es keine Usurpationen und keine Kai sererhebungen durch die Soldaten. Dadurch daß sich die nobiles hauptsächlich ihrer Muße freuten und darum bangten, daß man ihnen ihren Reichtum nehmen könne, bereiteten sie den Weg dafür, daß Soldaten an die Macht kämen. Nach der Ermordung des Gaius-Caligula hatten die Senatoren noch versucht, eine Machtübernahme durch Claudius zu verhindern, allerdings ebenfalls rasch nachgegeben (3 , r 8); immerhin hörte dieser Kaiser aber
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noch auf Empfehlungen d e r Adligen, was seine Herr schaft als recht gut erscheinen ließ (4, I ) . Auf der anderen Seite aber gesteht Aurelius Victor sei nem Stand ohne weiteres zu, ein Anrecht auf Privilegien zu haben, da dieser auch einer ganzen Reihe von Beschwerlichkeiten ausgesetzt sei, wofür er einen Aus gleich brauche (39,7). Victor blickt voll Ehrfurcht auf die alte Hauptstadt Rom; die neue, zweite Hauptstadt des Reiches, Constan tinopel, wird namentlich nicht einmal erwähnt - es heißt lediglich, daß Constantin eine neue Stadt, die nach ihm benannt worden sei, gegründet habe (4 1 , 1 2 und 1 7). Er rügt, daß man die zu seiner Zeit fällige Säkularfeier nicht beging: Zu solcher B edeutungslosigkeit sei Rom herab gesunken (28,2). Eine denkbar schlechte Meinung hat Aurelius Victor von den Soldaten und dem ganzen militärischen Appa rat. Der Niedergang beginnt in dieser Hinsicht mit Tibe rius, unter dessen Regierung sich die militärische Zucht gelockert habe (2, 3 ) . B ald übten nicht mehr römische Bürger (Quiriten) den Militärdienst aus; vielmehr über trug man ihn aus Bequemlichkeit zunehmend auf Frem de und Barbaren; daraus folgten letztlich die Unterdrük kung der Freiheit und die Fixierung auf Besitzstreben ( 3 , 1 4). Immer wieder kritisiert Aurelius Victor die Hab gier der Soldaten, denen es nur auf ihre Bereicherung ankomme: So wollten sie nach der Ermordung Domiti ans einen Krieg anfangen, weil sie ihre Donative verloren hatten (1 1 , 1 1 ). Ihre Begierde kennt keine Grenzen, auch wenn das Reich bereits ausgeplündert und ruiniert ist ( I 8,2). Nur durch Gewinn ist diese Art von Menschen zu Treue und Rechtschaffenheit zu veranlassen (26,6), so daß die Billigung der Soldaten immer wieder teuer
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erkauft werden muß ( 3 3 , 1 4); andererseits werden bei spielsweise die Kaiser Gallus und Volusianus von ihren eigenen Soldaten getötet, weil diese sich von dem Usur pator Aemilius eine größere Belohnung erhoffen ( 3 1 ,2). Gegenkaiser haben damit ein Mittel in der Hand, die Sol daten zum Überlaufen zu bewegen (3 5 ,4 u. ö.). Weitere negative Eigenschaften kommen dazu: Solda ten sind stets eifersüchtig aufeinander, was zur Erhebung mehrerer Kaiser in verschiedenen Reichsteilen führt (8,3); sie erschaudern vor großer Strenge (24,4) und ver teidigen nachlässige Befehlsgewalt bereitwilliger als zweckdienliche (34,8). Nur einmal werden sie durch die katastrophalen Verhältnisse gezwungen, das Rechte zu beschließen, indem sie dem Senat die Kaiserwahl über tragen, der nach einigem Hin und Her M. Claudius Taci tus zum neuen Herrscher bestimmt (34, 1 ) . Ein weiteres entscheidendes Manko ist die mangelnde Bildung der Soldaten und der von ihnen aus den eigenen Reihen erhobenen Kaiser. Gute Sitten und Bildung sind für Aurelius Victor j edoch Voraussetzung einer guten Regierung, eines guten Kaisers . So werden Kaiser, die er positiv beurteilt, häufig als gebildet oder wenigstens an den Wissenschaften interessiert dargestellt, während schlechte Kaiser dumm und ungebildet sind: Augustus förderte Gelehrte ( 1 , 5 ); Titus übertraf seinen Vater noch an Bildung ( r o, r ) ; Mare Aurel war seinem Adaptivvater Antoninus Pius durch Kenntnisse in Philosophie und Beredsamkeit weit überlegen ( 1 6, 1 ); er war der Weisheit, Milde, Lauterkeit und Bildung so zugeneigt, daß er vor seinem Markomannenfeldzug von Philosophen um die Erklärung der verschiedenen Philosophenschulen gebe ten worden sein soll ( 1 6,9); unter ihm soll es eine Blüte der Wissenschaften gegeben haben. Eine solche Bi!-
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dungsliebe konnte allerdings auch negative Konsequen zen haben: So legte Mare Aurel der Stadt Nicaea Getrei delieferungen als Strafe auf, weil die Einwohner nicht wußten, daß Hipparchos, ein griechischer Astronom und Geograph des 2. Jahrhunderts v. Chr., aus ihrer Stadt stammte (4 r ,2o ). Pertinax war ebenfalls umfassend gebil det ( r 8, r ); Septimius Severus beschäftigte sich mit Philo sophie, Rhetorik, allen freien Künsten und war selbst schriftstellerisch tätig (20,22), die praktische Beredsam keit, mit der er neben Literatur vertraut gemacht worden war, ließ allerdings zu wünschen übrig (20, 2 8 ) . Alexan der Severus zeigte durch seine B ehandlung von Rechts gelehrten, die er aus der Verbannung zurückholte, wie sehr er tüchtigen Leuten und dem Studium des Rechts zugeneigt war (24,6). Maximinus dagegen hatte wenig Bildung genossen (2 5 , 1 ), der Usurpator Vetranio war völlig ungebildet und dumm (4 1 ,26). Kritisch werden auch die Tetrarchen und das ganze constantinische Haus betrachtet: Die ersten Tetrarchen seien wenig gebildet gewesen, jedoch hin länglich vertraut mit den Mühen der Landwirtschaft und des Militärdienstes, wodurch sie sich hervorragend für die Staatsverwaltung eigneten ( 3 9,26). Man möchte fra gen, ob ein Unterschied zwischen Staatsverwaltung und Regierung besteht, für die Bildung doch eigentlich uner läßlich ist. Constantius I . und Galerius waren dank ihrer natürlichen Gaben bewundernswert, allerdings ungebil det und grobschlächtig (40, 1 2). Constantius li. dagegen kennt sich aus in den Wissenschaften, ist redegewandt und besitzt noch eine ganze Reihe weiterer guter Eigen schaften, ist j edoch nicht in der Lage, sich Mitarbeiter mit entsprechenden Fähigkeiten zu suchen (42,2 3 -2 5 ). Immer wieder äußert sich Aurelius Victor auch allge-
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mein über die Vorzüge einer guten Bildung. Es fällt jedoch auf, daß er sich in seinen Aussagen teilweise widerspricht. Belesenheit und Redegewandtheit können mäßige Schandtaten ausgleichen. Ein guter Charakter ist zwar wichtiger, aber j eder, erst recht der Kaiser, sollte außer ihm auch B ildung besitzen. Wenn die Lebensweise schlecht ist, so kann man sich wenigstens durch feines Auftreten und B ildung Achtung verschaffen (8,7-8). Auf der anderen Seite ist Gelehrsamkeit eine schwache Kraft, wenn der Charakter nicht hilft, Begierden zu zügeln ( 1 9,3). Wiederum vermag die Wertschätzung gelehrter Studien einem Menschen großes Ansehen zu verleihen, und das Andenken wird selbst durch eine schlimme Wesensart nicht geschmälert (20,2). Vor allem Kaiser brauchen Bildung, Geschmack und ein umgängliches Wesen, während natürliche Vorzüge ohne diese Eigen schaften verachtet werden, weil man dann als unzivili siert oder ruppig gilt (40, 1 3 ) . Aurelius Victor war kein Christ, denn e r schenkt Ereignissen der Kirchengeschichte, insbesondere der Zulassung und Förderung des Christentums unter Con stantin I. keine B eachtung, sondern erwähnt im Gegen teil die Förderung der alten Religion (zum Beispiel 39,4 5) und die Einrichtung einer paganen Priesterschaft für Constantin I. (40, 2 8 ) . Er registriert zwar Prodigien (zum Beispiel 5 , 1 7; 2 8 , 3 ), j edoch bei weitem nicht so oft wie etwa die Historia Augusta, die zu j edem Kaiser Geburts-, Herrschafts- und Todesomina und sonstige Prodigien aufzählt. Die Caesares sind in stilistischer Hinsicht keine be queme Lektüre, auch wenn es einfache Passagen gibt. Dies hat im wesentlichen zwei Gründe: Zum einen schwelgt Aurelius Victor geradezu in Inkonzinnitäten,
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zum anderen bevorzugt e r einen sehr gedrängten, ver kürzenden Stil, wobei er hier selbst einen Sallust oder Tacitus übertrifft. Bis zur Entstehung der Epitome de Caesaribus wurde Aurelius Victor viel benutzt; Hieronymus bat zwischen 3 7 3 und 3 80, während seiner Arbeit am Chronikon, einen Freund, ihm ein Exemplar der Geschichte des Aurelius Victor zu besorgen propte1· notitiam penecutorum.' Auch im 6. Jahrhundert wurde er noch gelesen, denn J ohannes Lydus zitiert ihn in seinem Werk De magistratibus (3 ,7), und zwar die Stelle, an der er sich über diefrumentarii aus läßt ( 39,44). Danach aber wurde er fast völlig durch die teilweise auf seinem Werk fußende Epitome verdrängt, die wohl leichter zu lesen war. Die häufig zitierte Stelle aus den Gesta Langobardorum des Paulus Diaconus (2, I 8), die Aurelius Victor als Gewährsmann dafür nennt, daß die Alpes Cottiae eine eigenständige Provinz waren, bezieht sich wohl weniger auf die Caesares ( 5 ,2) als auf die Epitome ( 5 ,4), denn Paulus benutzt sonst stets die Epito me, nicht aber die Caesares. Diese Verdrängung durch die Epitome wird unter anderem der Grund dafür sein, daß kaum Manuskripte der Caesares existieren. Eine besondere Rezeption des gesamten (pseudo-)au relianischen Corpus fand, soweit wir dies den heute bekannten Quellen entnehmen können, weder in der Spätantike noch im Mittelalter statt, sieht man einmal von einer Stelle bei Isidor von Sevilla im 7· Jahrhundert' und der Erweiterung des Paulus Diaconus durch Lan dolfus Sagax im I 1 . oder I 2. Jahrhundert ab, bei der die Origo benutzt wurde. 7 Hicronimus, Ep. r o, J . 8 Chronica mundi 2 3 2 a (MGAA r 1 , 4 5 3).
EINFÜHRUNG
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Die Qualität des Aurelius Victor als Historiker muß unter verschiedenen Aspekten bewertet werden. Auf der einen Seite ist die Auswahl dessen, was er von den einzel nen Kaisern berichtet, sehr willkürlich; manchmal fehlen Dinge, die heutige Historiker als fundamental ansehen (er läßt zum Beispiel nichts über die zahlreichen Reisen des Hadrian verlauten), dafür werden andere Dinge aus führlich geschildert. Dazu kommen, wie bereits er wähnt, nicht selten eklatante Fehler. Auf der anderen Sei te gibt es Dinge oder Vorgänge, von denen wir ohne Aurelius Victor überhaupt nichts wüßten, zum Beispiel das Edikt des Gallienus, das den Angehörigen des Sena torenstandes die Bekleidung eines militärischen Postens untersagte ( 3 3 , 3 3 -34). Die Art der Darstellung erweist sich dort als vorteilhaft, wo ein Schlaglicht auf das Jahr hundert fällt, in dem Aurelius Victor lebte; von Wert sind neben der Erweiterung unserer Kenntnisse auch j ene Stellen, die zahlreiche Details anderer Quellen bestäti gen. So bezeichnet Aurelius Victor den praefectus prae torio als «kraftlosen und den Armen gegenüber hochfah renden Namen>>, der gerade den Schlechtesten übertra gen werde, die unter dem Anschein der Steuereintrei bung alle ausbeuten (9, 1 2). Demgegenüber erholt sich das Illyricum unter dem praefectus praetorio Anatolius von den Schäden, die der cursus publicus angerichtet hat te ( 1 3,6). Italien ächzt zu Victors Zeit unter schweren Steuern, die ursprünglich von den Tetrarchen eingeführt worden, damals allerdings noch bescheiden gewesen sei en, und sich erst in der Gegenwart zu einem wirklichen Übel entwickelt hätten (39,32). Dazu kommen seine Invektiven gegen die actuarii (3 3 , 1 3 ) und die agentes in rebus, die früheren frumentarii (3 9,44). Er legt hier den Finger auf die neuralgischen Punkte der von einer erbar-
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mungslosen Bürokratie reglementierten (Spät-)Zeit. Generell kann man einen B lick für das Wesentliche fest stellen. Anekdoten und Klatschgeschichten, wie man sie bei Sueton häufig findet, fehlen fast völlig; wenn sich ein mal derartiges in seine Darstellung «verirrt>> hat, so dient es der Charakterisierung. Auch bemüht sich Aurclius Victor, ein Bild von der Persönlichkeit eines jeden Kai sers zu vermitteln. Das Corpus ist in zwei Handschriften auf uns gekom men: Der Codex Bruxellensis oder Codex Pulmani (P) in der Brüsseler Bibliotheque Royale (Nr. 9 7 5 5 -9763) stammt vom Anfang d e s 1 5 . Jahrhunderts. Er liegt der Editio princeps aus dem Jahr I 5 79 durch Andreas Schott zugrunde. In den Handschriften sind die Caesares in 2 3 oder 26 Kapitel unterteilt. Schott hat dagegen eine Unterteilung in 42 Kapitel unternommen, von denen jedes ungefähr einem Kaiser entspricht. Lediglich zu Beginn des 3 5. Kapitels überzeugt diese Einteilung nicht, wo sich im Text eine Lücke findet. Der fehlende Text muß vom Ende Claudius' II. und dem Beginn der Herr schaft Aurelians erzählt haben. Nach der Erstausgabe blieb das Manuskript fast drei Jahrhunderte lang ver schwunden, ehe Theodor Mommsen es 1 8 5 0 in Brüssel wiederentdeckte. Die zweite Handschrift ist der Codex Oxoniensis (0) aus der Bibliotheca B odleiana, Canon. Lat. 1 3 1 , in Oxford, der aufgrund einer Widmung in das Jahr 1 4 5 3 datiert werden kann. E r fand i n keiner der alten Editio nen Berücksichtigung. Ende des 19. Jahrhunderts ent deckte Hirsch Hildesheimer den Codex in Oxford neu, so daß Pranz Pichlmayr ihn für seine Ausgabe von r 8 92 berücksichtigen konnte. Bei der Editio princeps konnte Schott jedoch noch ein
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weiteres Manuskript zumindest teilweise verwenden, das er als Codex Metelli (M) bezeichnet. Allerdings hatte er es nicht selbst in Händen, sondern wußte nur von eini gen Lesungen. Der Codex, der heute verschwunden ist, stammt frühestens aus dem I J . Jahrhundert. Ob er den Archetyp für 0 und P darstellt, ist umstritten.
ERL ÄUTERUNGEN
d. h. vom Ende des Titus Livius: Diese Charakterisierung ist nicht ganz zutreffend, da die Darstellung des Livius 9 v. Chr. endete und die des Aurelius Victor ungefähr 3 I I 30 v. Chr. einsetzt. Der römische Geschichtsschreiber Titus Livius lebte von 59 v. bis I 7 n. Chr. Sein Haupt werk sind die I 42 Bücher Ab urbe condita («Von Grün dung der Stadt [Rom] an») von denen allerdings nur die Bücher I bis I o und 2 I bis 4 5 erhalten sind (7 5 3 - 29 3 und 2 I 8 - I 67 v. Chr.). Der Inhalt der restlichen Bücher ( r I - 20 und 46- I 42) ist durch periochae (Zusammenfassungen) bekannt, die bereits in der Antike angefertigt wurden. Zu Constantius siehe Kapitel 42. - Flavius Claudius Iuli anus, >:· 3 3 I n. Chr., war ein Neffe Constantins. 3 5 5 zum Caesar ernannt, wurde er Statthalter der Provinzen Gal lia und Britannia. 3 60 riefen ihn seine Soldaten zum Kai ser aus. Ein Krieg mit Constantius II. wurde durch des sen Tod verhindert. lulian starb am 27. Juni 3 6 3 auf einem Feldzug gegen die Perser bei Ktesiphon. Von den Christen erhielt er den Beinamen Apostata («der Abtrünnige>>), weil er, nachdem er zunächst christlich erzogen worden war, noch einmal versuchte, das Chri stentum zurückzudrängen. - Die Datierung erfolgt durch die Angabe, zum wievielten Male die Kaiser j eweils den Konsulat innehatten. Der zehnte Konsulat des Constantius und der dritte des lulian fielen in das Jahr 3 60. I , r 720. ]ahre . . . mit noch zweien dazu: 3 I / 3 0 v. Chr. - Octavianus: Diesen Namen hat er selbst nie geführt. Er wurde am 2 3 . September 6 3 v. Chr. als Gaius Octavius geboren und nannte sich Gaius lulius Caesar, nachdem
I,I
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sein Großonkel Caesar ihn adoptiert hatte (s. unten). Vater Octavius: Gaius Octavius, um I O I - 5 9 v. Chr. Adoption: Es gab im römischen Recht zwei Arten der Annahme an Kindes Statt: Die ältere war die arrogatio. Sie bewirkte die Aufnahme eines schon aus der väterli chen Gewalt entlassenen Mannes in eine andere Familie und wurde vor den Kuriatkomitien vollzogen. Dadurch war dem Volk eine Kontrolle über Machtkonzentratio nen gegeben, eine Gefahr, die besonders dann drohte, wenn durch die arrogatio zwei große Familien verbun den werden sollten. Zwar verließ der Armgierte seine bisherige Familie und nahm auch den Namen seines neu en Vaters an, die Verbindungen zu seiner alten Familie werden jedoch weiterbestanden haben. Die zweite Art, die adoptio, betraf Personen, die noch der väterlichen Gewalt unterworfen waren, und wurde vor dem Prätor vollzogen. Eine testamentarische Adoption, wie die des Octavius durch Caesar, war eigentlich nicht vorgesehen. Sie brachte zunächst nur die sittliche Pflicht mit sich, den Namen des Testators zu führen, verlieh aber keine Rech te. Octavius ließ ihr durch einen Kurialakt die Wirkung einer arrogatio geben (Cassius Dio 4 5 , 5 -47). - Großon kel: Caesars Schwester Iulia (Minor) war verheiratet mit Marcus Atius Balbus; ihre Tochter Atia ehelichte wieder um den Gaius Octavius. Aus dieser Verbindung stammte der spätere Augustus. - von seinem Sieg . . . milde Gehauch gemacht: vgl. Augustus, Res gestae 34: . . .
postquam bella civilia exstinxeram per consensum uni versorum potitus rerum omnium rem publicam ex mea potestate in senatus populique Romani arbitrium trans tuli. Qua pro merito meo senatus consulto A ugustus appellatus sum . . . ( « nachdem ich die Bürgerkriege • • •
beendet hatte, habe ich, der ich mit Zustimmung der All-
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gemeinheit mich aller D inge bemächtigt hatte, d e n Staat aus meinem Machtbereich in die Entscheidungsgewalt des Senates und des Volkes übertragen. Für dieses mein Verdienst bin ich aufgrund eines Senatsbeschlusses Augustus genannt worden . . . >>). - mit dem des Augustus benannt: Das cognomen (Beiname) wurde ihm am I 6. Januar 27 v. Chr. vom Senat verliehen. Es bedeutet wört lich «der Erhabene>> und wurde als Dank für die Bewah rung der res publica durch einen Senatsbeschluß neu geschaffen. Es wurde später zu einem wesentlichen Bestandteil der Kaisertitulatur. durch Geschenke die Soldaten: Seit dem Ende der Republik wurden den Sol daten von den j eweiligen Machthabern Geldgeschenke gemacht, um sich ihrer Treue zu versichern. Dies wurde von den Kaisern übernommen, die den Soldaten minde stens zur Thronbesteigung, aber auch bei anderen Gele genheiten solche Donative gaben. In Kapitel I 5 seiner Res gestae (Tatenbericht) listet Augustus auf, wann er dem Volk (und nicht nur den Soldaten) welche Geldge schenke gemacht hat. Getreideversorgung: Die cura annonae bestand ursprünglich nur in der Sorge des Staa tes für eine genügende Getreidezufuhr und den Verkauf zu einem erschwinglichen Preis . Seit der Zeit der Grac chen (um I J O v. Chr. ) gehörte auch die verbilligte oder kostenlose Abgabe von Getreide an Bürger Roms dazu. Augustus übernahm dieses Amt im Jahr 23!22 v. Chr. 2 44 Jahre: 2. September 3 I v. Chr. - I 9· August I 4 n. Chr.; genau: 44 Jahre (das Jahr 0 zählt nicht mit, da es bei der Einführung der Rechnung nach Jahren vor Christi Geburt nicht berücksichtigt wurde) weniger I 4 Tage (der Monat August hatte bei den Römern nur 30 Tage). Nola: Stadt in Campanien. Raetien und Illyrien: Die etwa im Jahr I 5 v. Chr. eroberte Provinz Raetia entsprach -
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ungefähr der Ostschweiz, Tirol und Teilen Bayerns. Das Illyricum wurde 9 n. Chr. endgültig unterworfen und reichte vom Ostrand der Alpen bis zum Golf von Valona und von der Adria bis zum balkanischen Hinterland, entsprach also im wesentlichen dem ehemaligen Jugosla wien und dem nördlichen Teil von Albanien. Aurelius Victor nennt nur die erste und letzte der zur Zeit des Augustus unterworfenen Provinzen. Germanien: Anspielung auf die Niederlage des Varus 9 n. Chr. in der Gegend des Teutoburger Waldes (oder nach neueren Forschungen bei Osnabrück). Der von den Römern eroberte Westrand des germanisch besiedelten Gebietes war eingeteilt in die Germania inferior (nördliches Rheingebiet von Bonn bis zur Küste) und die Germania superior (südliches Rheingebiet von Bonn bis zum Gen fer See). 3 Numa: Numa Pompilius war der Sage nach der zweite König Roms und galt als Begründer der religiösen B räuche: Er soll die großen Priesterkollegien (Flamines, Salier, Vestalinnen, Pontifices) eingerichtet und eine Kalenderreform durchgeführt haben (zwölf statt bisher zehn Monate). - Antonius: Marcus Antonius wurde um 8 2 v. Chr. geboren, war Anhänger Caesars und bildete nach dessen Tod mit dem späteren Augustus und Marcus Aemilius Lepidus den 2. Triumvirat. Schnell kam es zu Spannungen und schließlich zum Krieg, auch wegen seines Verhältnisses zu Kleopatra VII. Antonius verlor die Seeschlacht bei Actium (2. September 3 I v. Chr.), und als Alexandria am I . August 30 v. Chr. fiel, beging er Selbst mord. janustor: Janus galt als Gott der öffentlichen Tore und Durchgänge. An der Nordseite des Forum Romanum in Rom stand ein Janus-Tempel mit zwei Toren; unter einem der Durchgänge mußte die Armee -
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hindurchmarschieren, wenn s i e i n einen Krieg zog. Das Öffnen der Tempeltore bedeutete Kriegsbeginn, ihr Schließen Frieden; während des Krieges standen die Tore offen. Als erster soll Numa Pompilius die Tore geschlos sen haben, dann sollen sie im Jahre 24 1 oder (weniger wahrscheinlich) 2 3 5 v. Chr. geschlossen worden sein, als dritter ließ sie Augustus insgesamt dreimal schließen, später dann Nero und Vespasian. Das Schließen wird von Vergil (Aen. r ,29 r -296) als Einschließen des Krieges, von Ovid (Fast. 1 , 2 8 1 ) und Horaz (Epist. 2, 1 ,2 5 5 ) als Festhalten des Friedens gedeutet. 6 Vater des Vaterlandes: Dies war der traditionelle Titel für Romulus und auch für Marcus Furius Camillus, den Eroberer der Stadt Veii (396 v. Chr.). Cicero erhielt ihn 63 v. Chr. nach der Niederschlagung der Catilinari schen Verschwörung, Caesar im Jahr 44 v. Chr., Augu stus 2 v. Chr. Auch alle weiteren Kaiser erhielten ihn bis auf Tiberius, der den Titel ablehnte. tribunizische Amtsgewalt: Die tribunicia potestas beinhaltete nur die Befugnisse eines Volkstribunen, nicht jedoch das Amt selbst; sie wurde lebenslänglich, aber j ahrweise und ohne Kollegen verliehen. B ereits Caesar hatte angefangen, sie sich stufenweise übertragen zu lassen: 48 v. Chr. erhielt er das ius subsellii (Platz auf der Tribunenbank), 44 die sa crosanctitas, das heißt die Unverletzlichkeit, die den Amtsträger persönlich vor Angriffen und Störungen j ed weder Art (schon das Ins-Wort-Fallen bei öffentlichen Reden galt als solche) schützte; der spätere Augustus erhielt 36 v. Chr. diese beiden Rechte, 3 0 v. Chr. dann das ius auxilii (Hilfestellung für Bürger gegenüber dem Akt eines Magistraten) und 2 3 v. Chr. die volle tribunicia potestas, das heißt zusätzlich noch das ius intercessionis (Vetorecht) gegen Gesetze, das Recht zur Einberufung -
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der concilia piebis (Volksversammlung der Plebeier) sowie das der Verhaftung von Magistraten und der Durchführung von Hochverratsprozessen. Sie diente von da an zur Zählung der Amtsjahre. - Priester und Priesterkollegien: Nach der offiziellen Vergöttlichung des Augustus nach seinem Tode wurde in Rom ein Prie sterkollegium, die soda/es A ugustales, eingesetzt, das aus 2 r .Mitgliedern bestand und die Aufgabe hatte, Opfer für den Kaiser darzubringen. 7 ·von den Kindern . . . Ehe absieht: Julia, die einzige Tochter des Augustus, ::- 39 v. Chr., war zunächst mit Marcus Claudius Marcellus verheiratet und nach dessen Tod mit Marcus Vipsanius Agrippa, mit dem sie fünf Kinder hatte. Als auch dieser gestorben war, mußte sie auf Wunsch des Augustus den späteren Kaiser Tiberius heiraten; die Ehe war nicht glücklich, woraufhin Julia sich auf mehrere Liebesabenteuer eingelassen haben soll, die im Jahre 2 v. Chr. zu ihrer Verbannung, gerrauer zu ihrer relegatio (Verbannung ohne Verlust des Vermögens und der Ehrenrechte) auf die Insel Pandataria und 3 n. Chr. nach Rhegium führten. Sie starb 1 4 n. Chr. Die bei den ältesten Söhne aus ihrer Ehe mit Agrippa adoptierte Augustus 1 7 v. Chr. (Gaius und Lucius Iulius Caesar) und hat sie wohl für seine Nachfolge vorgesehen, doch starben beide 2 (Lucius) beziehungsweise 4 (Gaius) n. Chr. - Augustus war in dritter Ehe mit Livia Drusilla (30. Januar 5 8 v. - 29 n. Chr.) verheiratet (für sie war es die zweite Ehe), die er später testamentarisch in das julisehe Geschlecht aufnahm und der er den N amen Augusta ver lieh. Livia war eine starke Persönlichkeit, die auch nicht davor zurückscheute, sich in die Politik einzumischen. Die Ehe mit Livia war indes nicht «unglücklich» . Skythen, Garamanten und Baktrer: Die Skythen lebten
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ungefähr i n der heutigen Ukraine; d i e Garamanten waren ein berberischer Volksstamm in lnnerlibyen; die Baktrer bewohnten ein Gebiet, das etwa dem nördlichen Afghanistan entspricht. 2 , 1 Tiberius: >:· r 6. November 42 v. Chr. als Tiberius Claudius Nero von seinem gleichnamigen Vater und sei ner Mutter Livia (s. zu 1 ,7); vom 1 9 . August 14 bis r 6. März 3 7 n. Chr. war er römischer Kaiser mit dem Namen Tiberius Iulius Caesar Augustus . - Stiefsohn: Livia war in zweiter Ehe mit Augustus verheiratet (s. zu 1 ,7). Adoption: s . zu 1 , r ; sie fand am 26. Juni 4 n. Chr. statt; durch die arrogatio wurde er, der bislang sui iuris gewe sen war, das heißt in niemandes Gewalt gestanden hatte, wieder einer väterlichen Gewalt unterworfen. ver schlagen . . . undurchschaubar: traditionelle Tyrannen charakteristik. 2 Capri (Capreae): Tiberius lebte dort von 27- 3 7 n. Chr. und ließ zwölf Villen bauen, die die Namen der zwölf Götter trugen; wiederentdeckt wurde bislang nur die villa Iovis (Haus des luppiter). 3 militärische Zucht: Der Vorwurf lautet also: Tiberi us vernachlässigte das Militär. Gebiete der römischen Staatsgewalt: das heißt das römische Reich; nach Sueton, Tib . 4 1 , wurden die Provinzen Armenia, Moesia und Gallia besonders ausgebeutet. - Kappadokien: Die Kap padokier bewohnten eine Landschaft in der Osthälfte des kleinasiatischen Hochlandes, die r 7 n. Chr. zur römi schen Provinz wurde. - Arche/aus: Er trug den Beinamen Philopatris und war seit 36 v. Chr. König von Kappado kien. Bei Actium kämpfte er zunächst auf Seiten des Antonius, trat dann aber zu Octavian über. Wegen seiner Undankbarkeit zog er sich den Haß des Tiberius zu (Cassius Dio 5 7, 1 7,3 -4). Schon von Augustus erhielt er -
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wegen Altersschwäche einen Vormund; von Tiberius wurde er nach Rom geladen und angeklagt; er starb vor der Urteilsverkündung. - Gätuler: Volksstamm südlich der Mauretanier und Numider in Nordafrika; Vorfahren der heutigen Tuareg. - Tacfarinas: Er entfesselte r 7 n. Chr. einen Aufstand und konnte erst 24 n. Chr. von Publius Cornelius Dolabella endgültig bei Auzia (Aumale), etwa roo km südöstlich des heutigen Algier, besiegt werden. 4 Marbod: Führer der Sueben, der auf römischer Seite stand, besonders gegen Arminius; Tiberius verweigerte Marbod die Hilfe, als Arminius sich I 7 n. Chr. an die sem rächen wollte. Die Bezeichnung Sueben ist ein Sammelname für mehrere Völker zwischen Ostsee und Rhein, von denen nur die Markomannen und Quaden von den Römern abhängig waren. - Prätorianerkohor ten: Seit Augustus waren die Prätorianer die Schutztrup pe des römischen Kaisers und der Regierung; sie rekru tierten sich vor allem aus der Bevölkerung Latiums und Mittelitaliens. Augustus ließ neun cohortes aufstellen, die zunächst in und um Rom verteilt lagen, dann unter Tibe rius durch den praefectus praetorio (Prätorianerpräfek ten, abgekürzt PPO) Seianus in den castra praetoria, der « Kaserne>> der Prätorianer, auf dem Viminal konzen triert wurden. Die Prätorianer griffen immer wieder in die Politik ein und galten zeitweilig als « Kaisermacher>> . 3 I 2 n. Chr. wurden s i e von Kaiser Constantin aufgelöst (s. zu 40,2 5 ) . Das Amt des Prätorianerpräfekten blieb bestehen, wandelte sich j edoch zu einem zivilen Verwal tungsamt (s. zu 39.30). - Landstädte (municipiis): Bezeichnung für eine Stadt mit Pflichten gegenüber Rom, zum Beispiel Truppenstellung. Seit 89 v. Chr. besa ßen die Einwohner römisches Bürgerrecht. - Sicherheits-
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kräfte . . . Befehlshaber: Hierbei handelt e s sich um die cohortes urbanae (Stadtkohorten), die unter einem praefectus urbi (Stadtpräfekten) für Ordnung in der Stadt zu sorgen hatten, und die cohortes vigilum un ter einem praefectus vigilum, eine Feuerwehr und
Nachtwache; außerdem gab es die kaiserliche Leib wache. J , I Claudius: Geburtsname des Tiberius, s. zu 2, 1 . Anschlag: Tacitus schreibt (Ann. 6, 5 0), daß Tiberius von seinem Nachfolger Gaius (Caligula) beziehungsweise dessen Prätorianerpräfekten (s. zu 2,4) Macro mit einem Kissen erstickt worden sei; Cassius Dio (5 8,28) berichtet dagegen, Gaius habe Tiberius das Essen verweigert und ihn außerdem so warm zugedeckt, daß Tiberius zum Teil verhungert, zum Teil erstickt sei. Sueton (Tib. 73,3) über liefert alle Versionen: Gift, Verhungern, Ersticken. - 23 Jahre: 1 4 - 3 7 n. Chr.; Cassius Dio ist genauer: 22 Jahre, 7 Monate, 7 Tage ( 5 8,28). - 79 fahre: 42 v. - 3 7 n. Chr., also in Wirklichkeit 7 8 Jahre, da das Jahr o nicht mitzählt (s. zu 1 ,2); Cassius Dio hat auch hier die genauere Angabe: 77 Jahre, 4 Monate, 9 Tage ( 5 8,28). - Gaius . . . Caligula: Sein Name lautete Gaius Iulius Caesar Germanicus, ::- 1 2 n. Chr. in Antium als Sohn des Germanicus (s. zu 3 ,2) und der Vipsania Agrippina. Seinen Kosenamen erhielt er, weil er als Kind im Lager des Vaters war. Wörtlich übersetzt bedeutet er « Soldatenstiefelchen>> (Diminutiv von caliga «Soldatenstiefel>>; s. zu 3,4). Er regierte vom 1 8 . März 37 bis zum 24. Januar 4 1 . 2 Agrippa: Marcus Vipsanius Agrippa, 6 3 - Ende März 1 2 v. Chr., war ein Jugendfreund des Augustus und heiratete 2 1 v. Chr. dessen Tochter Julia, mit der er fünf Kinder hatte (s. zu 1 ,7), darunter die Vipsania Agrippina, die Mutter des Gaius . - Drusus: N ero Claudi-
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us D rusus, Frühj ahr 3 8 - Herbst 9 v. Chr., B ruder des Tiberius. - Germanicus: N ero Claudius Drusus, 24. Mai I 5 v. - IO. Oktober I9 n. Chr.; den Beinamen Germani cus trug er seit Ende 9 v. Chr. Er war der Sohn des Älte ren Drusus (Nero Claudius Drusus) und der Antonia Minor. 3 frühzeitiges Ende: Agrippa starb I 2 v. Chr., Drusus 9 v. Chr., Germanicus I9 n. Chr., die Mutter Vipsania Agrippina 33 n. Chr. in der Verbannung auf der Insel Pandataria; sein B ruder Nero verhungerte 3 I n. Chr. freiwillig in der Verbannung auf der Insel Pontia, sein Bruder D rusus 33 n. Chr. in Kerkerhaft im Palatium, dem Kaiserpalast auf dem Palatin (s. zu I I ,6). 4 im Feldlager geboren: Sueton (Cal. 8) schreibt, daß nach der Thronbesteigung des Kaisers das Gerücht auf gekommen sei, er sei im Winterlager des Heeres geboren worden, er selbst habe j edoch in den offiziellen Urkun den Antium als Geburtsort gefunden. - Soldatenstiefel (calceamento): Die caliga, ein lederner Halbstiefel. 8 Monate: März bis September 3 7· Nach einer schwe ren Erkrankung im Oktober (Cassius Dio 59,8, I ) schlug sein Verhalten um. - Väter: Anrede für die Senatoren. Komplott: Auch Sueton (Cal. I 5 ,6) erwähnt diese Ver schwörung; wer sich verschwor und was geschah, ist j edoch nicht bekannt. IO Schwestern: Julia Agrippina ( I 5 - 5 9), Julia Drusilla ( I 6- 3 8), Julia Livilla ( I 7-42). - Liber: Römischer Name des Weingottes Bacchus. 12 Nymphenaugen: Über diese Fische ist sonst nichts bekannt. I 3 Herr: Mit dominus wurde der Herr von seinen Sklaven angeredet, daher war diese Anrede verpönt. Zeichen der Königsherrschaft: Diadem, Königs binde.
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1 4 Cassius Chaerea: 1 4 n. Chr. centurio («Haupt mann») im niedergermanischen Heer, 4 1 tribunus ( « Offizier>> ) der Prätorianer (s. zu 2,4). Nach einer ehrenrührigen Behandlung durch Gaius verschwor er sich gegen den Kaiser. Er wurde später von dessen Nachfolger Claudius hingerichtet. Brutus: Marcus Junius B rutus soll der Überlieferung nach 5 1 0 v. Chr. den letzten römischen König Tarquinius Superbus ver trieben haben. - Militärdienst: Ursprünglich bestand die römische Armee nur aus römischen Bürgern. Im Laufe der Zeit fanden j edoch auch die Angehörigen unterworfener Völker Zugang, zunächst nur in soge nannten Auxiliar-(Hilfs-)einheiten, später (vor allem ab dem 3 · Jahrhundert) auch in den regulären Legionsver bänden. Quiriten: ältester Name der römischen Bür ger. 1 6 Vimius: sonst unbekannt. - Epirus: So hieß die nordwestlich an Griechenland anstoßende Landschaft am Ionischen Meer; in der Kaiserzeit war Epirus zunächst Teil der Provinz Achaia, bevor es unter Nero zu einer eigenen Provinz wurde. - Titus Claudius: s. Kap. 4; Titus hieß er nie, sondern Tiberius. Die Verwechslung könnte auf der ähnlichen Abkürzung des Vornamens beruhen (T. für Titus, Ti[bj. für Tiberius). 1 7 verrückt: Claudius war als Kind häufig krank (Su eton, Claud. 3 1 ) und auch geh- und sprechbehindert (Su eton, Claud. 3 0; Seneca, Apocol. 5 ), dabei aber wissen schaftlich sehr interessiert: Er beherrschte die etruski sche Sprache und verfaßte eine Geschichte der Etrusker und auch eine solche der Regierungszeit des Augustus, die aber leider beide verloren sind. Diese Umstände mögen dazu beigetragen haben, daß er als verrückt galt. Nero: Der Kaiser Tiberius (s. 'zu 2, 1 ) . -
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4, I Claudius: Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus, �- 1 . August IO v. Chr. als Sohn des Drusus und der Antonia, einer Nichte des Augustus, in Lyon. Er regierte vom 24. Januar 4 I bis zum I 3. 0 ktober 54· 2 Laster: Claudius unterdrückte Ausschreitungen im Theater, ging gegen die Brutalität der Geldverleiher vor (Tacitus, Ann. I I , I 3 ) und begrenzte das Honorar von Anwälten auf I o ooo Sesterzen (ebd. I I ,7). Auch wur den Verhältnisse von freien Frauen mit Sklaven bestraft: Wußte der Eigentümer des Sklaven nichts von dem Ver hältnis, so wurde sie Sklavin, hatte er Kenntnis davon, erhielt sie den Status einer Freigelassenen (ebd. I 2, 5 J). Drysaden: Die keltische Priesterkaste der Druiden. Mesopotamien: Hier gab es nur Eroberungsversuche des Claudius. Wirklich erobert wurde das Gebiet zwi schen Euphrat und Tigris erst von Trajan im Jahre I I 5 - Rhein- und Donaugrenze: Gnaeus Domitius Corbulo besiegte im Jahr 47 Friesen und Chauken, wurde dann j edoch an den Unterlauf des Rhein zurückbeordert; am Oberrhein wurde Vindonissa neu erbaut. An der Donaugrenze wurden Kastelle angelegt und das König reich Noricum in eine Provinz unter einem procurator («Statthalter>>) umgewandelt. - Mauretanien wurde 4 I /42 erobert und im Jahr 44 aufgeteilt in Mauretania Tingitana und Mauretania Caesariensis. - juba II.: von 2 5 v. bis 2 3 n. Chr. römischer Klientelkönig. Sein Sohn ' und Nachfolger Ptolemaios wurde im Jahre 40 in Rom ermordet. Musulamier: Berberstamm in Nordafrika, der 4 5 von Servius Sulpicius Galba, dem späteren Kaiser (s. Kap. 6), besiegt wurde. - Teile von Britannien: 43 wurde der Südostteil B ritanniens von Aulus Plautius besetzt, Camulodunum (Colchester) in Gegenwart des Kaisers eingenommen. Ostia: Hafen Roms. -
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3 Meer . . . zugänglich zu machen: Sueton (Gaius 19) und Cassius Dio ( 5 9, 1 7) berichten, Caligula habe in der Bucht zwischen Baiae und Puteoli (h. Pozzuoli) eine Brücke schlagen lassen, die aus Handelsschiffen bestand, die er zu diesem Zweck aus allen Teilen des Reiches zusammenbefohlen hatte. Über diese B rücke sei er selbst mehrere Tage hintereinander, als Alexander verkleidet, geritten und gefahren, wobei ihm j eweils ein großes Heer gefolgt sei. 4 Der Zensor hatte verschiedene Aufgaben: Er stellte die Bürgerliste auf, teilte die Bürger in die tribus (Stimm bezirke) ein und schätzte das Vermögen zur Festsetzung der Steuer; außerdem führte er die Senatorenliste und veranstaltete die sogenannte lectio senatus, das heißt, er überprüfte die in der Liste der Senatoren geführten Mit glieder in Bezug auf ihren Lebenswandel, was bei unwürdiger Lebensweise unter Umständen zum Aus schluß aus dem Senat führte (die eigentliche lectio bestand in einem Verlesen der Senatorenliste); schließ lich verpachtete er Steuern, Zölle und Einkünfte aus Bergwerken. Seit 2 2 v. Chr. hatten Augustus und später Tiberius die Aufgaben des Zensor ausgeführt, ohne das Amt zu übernehmen, Claudius war im Jahre 47 wirkli cher Zensor. Später war Domitian als letzter Kaiser cen sor perpetuus, das heißt, er übte das Amt ohne die eigent lich übliche zeitliche Beschränkung auf etwa anderthalb Jahre aus. Von Sueton (Claud. 1 6, r ) wird die gleiche Anekdote über den jungen Mann berichtet, hier aller dings im Zusammenhang mit einer Überprüfung der Angehörigen des Ritterstandes. 5 Messalina: Valeria Messalina, um 2 5 bis Mitte Okto ber 48, war die dritte Frau des Claudius; er hatte zwei Kinder mit ihr: (Tiberius Claudius Germanicus) B ritan-
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nicus und Octavia. Messalina wurde später auf Initiative des Narcissus, eines Freigelassenen des Claudius, besei tigt, nachdem sie (angeblich) an einer Verschwörung beteiligt gewesen war. 1 2 Ä chtungen: Beseitigung politischer Gegner, vor allem unter Sulla und dem zweiten Triumvirat. Die Namen der Geächteten wurden veröffentlicht (proskri biert) und die Bezeichneten für «vogelfrei>> erklärt: Eine Belohnung wurde auf ihren Kopf ausgesetzt, ihr Vermö gen eingezogen, die Söhne für immer von öffentlichen Aufgaben ausgeschlossen. - Tochter seines Bruders: Julia Agrippina (6. November 1 5 h 6 - 1 9 .!2 3 . März 5 9), die Tochter des Germanicus, heiratete im Jahr 49 den Clau dius (es war ihre dritte, seine vierte Ehe). 54 ermordete sie ihren Mann und brachte ihren Sohn Nero statt des eigentlichen Nachfolgers Britannicus auf den Thron. N ero ließ sie 59 durch Anicetus, den Präfekten der Flotte in Misen um, umbringen. 14 sechstem Regierungsjahr: 47 n. Chr. - vierzehn Jahre: 2 5 . Januar 41 bis 1 3 . Oktober 54 ( 1 3 Jahre, 8 Monate, r 8 Tage). - achthundertjähriges Bestehen: 75 3 v. - 47 n. Chr., wobei die Römer das Anfangs- und das Endj ahr mitzählten. - Phoenix: ein sagenhafter Vogel. Nach Hesiod (frg. 1 7 1 ) lebt er 972 Menschenalter. Herodot (2,73) berichtet, daß er im ägyptischen Helio polis verehrt werde; dorthin komme er alle 5 00 Jahre mit einem großen, selbstgefertigten Ei, in dem die Reste seines Vaters ruhten, um sie im dortigen Sonnentempel zu bestatten. Er wurde mit dem ägyptischen Sonnenvo gel identifiziert. Die spätere Legende von der Selbstver brennung und Neuerstehung aus der Asche (ein Sym bol für die Ewigkeit) ist nicht-ägyptischen Ursprungs. Die Heimat des Phoenix ist Arabien oder Indien. Taci-
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tus überliefert sein Erscheinen im Jahre 3 4 in Ägypten (Ann. 6,2 8), von wo er später nach Rom gebracht wor den sei. Dieses spätere Verbringen nach Rom hat Aurelius Victor wohl mit dem ursprünglichen Erschei nen durcheinandergebracht. - Insel: Cassius Dio schreibt, daß die Insel nahe Thera erschienen sei ( 6 1 , 29,7), Orosius, daß sie zwischen Thera und Thera sia gelegen habe (Hist. 7,6, 1 3 ) . Vermutlich handelt es sich um das heutige Nea Kameni. Die Mondfinsternis erwähnt auch Seneca (Nat. 2,26,6). Sie fand am r . Janu ar 47 statt. 1 5 Tarquinius Priscus: Als der sagenhafte fünfte König Roms starb, soll sein Tod zunächst geheimgehal ten worden sein, bis der Nachfolger Servius Tullius die Regierungsgeschäfte übernommen hatte (Livius 1 ,4 1 , 5 6). - Stiefsohn: (Lucius Domitius Ahenobarbus) Nero, Sohn der Agrippina und des Gnaeus Domitius Aheno barbus, ::- 3 7, im Jahr 49 von Claudius adoptiert. Kinder: Drusus, ::- 20, früh gestorben; Claudia, noch als Kind gestorben; Claudia Antonia, 2 8 -66; Octavia, um 40 - 62, im Jahr 5 3 heiratete sie N ero; Tiberius Claudius Britannicus, 4 1 /42- 5 5 . 5 ,2 ebensolange: Claudius 2 5 . Januar 4 1 - 1 3 . Okto ber 5 4; Nero: 1 3 · Oktober 54 - 9· Juni 68 (s. zu 4, 1 und 4, 1 5 ) . - fünf fahre: Diese Angabe findet sich weder bei Sueton noch bei Tacitus noch bei Cassius Dio. Die Epitome de Caesaribus ( 5 ,2) überliefert diesen Zeitraum allerdings ebenfalls. - Verschönerung der Stadt (augen da urbe): Dies bezieht sich wohl auf Baumaßnahmen in der Stadt, nicht auf eine Ausdehnung der Stadtgrenzen, wie sie von Claudius, Vespasian und Aurelian überlie fert ist. Die Epitome ( 5 ,2) berichtet, Nero habe ein Amphitheater und Bäder errichtet. - Trajan: der Kaiser;
4, 1 4 - 5 , 1 3
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s. Kap . 1 3 . - Pontus: ein Königreich im Norden Kleina siens, das 64 n. Chr. aufgelöst wurde. Der König wurde abgesetzt und das Gebiet in Territorien der sechs Städte Trapezus, Cerasus, Neocaesarea, Zela, Magnopolis und Polemonium aufgeteilt. - Polemon II. von Pontos: seit 37 König von Pantos und (nominell) auch des Bospo rus, ab 41 auch über Teile Kilikiens. - Cottische Alpen: Sie reichten vom oberen Var bis zur Maurienne ein schließlich und waren von Nero bis Domitian Provinz; benannt nach Marcus I ulius Cottius, der in dem genann ten Gebiet als praefectus civitatium (eine Art G ouver neur) herrschte. 5 nach Art einer Braut bekleidet: D as Hochzeitskleid bestand aus einer besonderen, gerade geschnittenen tuni ca (eigentlich ein Untergewand), einem Gürtel, der mit einem besonderen Knoten geschlossen wurde, sowie einem orangefarbenen Schleier. 1 1 Heirat des Onkels: s. zu 4, 1 2 . - Vestapriesterin: Sie waren für den Unterhalt des Stadtfeuers zuständig und mußten dafür sorgen, daß es nicht ausging. Bis zum Ende der dreißigj ährigen Amtszeit zur Jungfräulichkeit ver pflichtet, wurde eine Priesterin, die dieses Gebot verletz te, zur Strafe lebendig eingemauert. 12 Mutter . . . den Tod: Tacitus berichtet (Ann. 1 4, 3 8 ) , daß ein Versuch, Agrippina durch ein vorbereitetes Schiffsunglück zu ertränken, fehlschlug, weil sie ' schwimmen konnte, und sie daraufhin erschlagen und erdolcht worden sei. 1 3 verschworen: Dies geschah erst nach dem Brand Roms. Die Pisanische Verschwörung im Jahr 6 5 kostete unter anderen den Epiker Marcus Annaeus Lucanus, den Politiker, Philosophen und Dichter Lucius Annaeus Seneca und den Dichter Gaius Petronius (Arbiter) das
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Leben; d e r späteren Verschwörung des Annius Vinicia nus fielen hohe Generäle zum Opfer. 1 4 Feuersbrunst: Rom brannte am I 8 . und I 9 . ]uli 64, wobei unklar ist, ob der Kaiser den Brand verschuldet hat oder nicht (Tacitus, Ann. I 5 , 3 8 -44). - neue1· Sitz: Nero erbaute auf dem Palatin einen neuen Palast, die domus aurea (das <
Lorbeerhain . . . den Triumphierenden ge'li:leiht:
Der Lorbeer war bei den Römern ein Zeichen des Friedens, weshalb nach einem Sieg die Waffen und die Rutenbündel der Liktoren (Diener) des siegreichen Feldherrn mit Lorbeer geschmückt wurden. Der Feldherr selbst trug am Tag des Triumphes einen Lor beerkranz. Dieser Lorbeer wurde dann eingepflanzt, und allmählich entstand aus diesen Pflanzen ein Hain. Der Platz für die Hühner (ein Landhaus bei Rom) wird auch bei Sueton (Galba I) und Plinius (Nat. hist. I S , I 3 7) erwähnt und heißt ad gallinas ( <:· 29. Dezember 3 v. Chr., römischer Kaiser vom 8 . Juni 6 8 bis I 5 . Januar 69; zu seinem Abfall von Nero s. zu 5 , I 5 . - erlauchtes Geschlecht der Sulpicier: Das patrizische Geschlecht der Sulpicii ist angeblich seit etwa 5 00 v. Chr. bekannt. - Von Aussch'li:Jeifung und Grausamkeit wissen auch Sueton (Galba 2 2 , 2 ) und Tacitus (Hist. I ,6).
5 , 1 3 - 7, 1
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2 Einkünfte de1· Soldaten . . . gemindert: Die Hab sucht Galbas und die Kürzung der Geldgeschenke wer den immer wieder erwähnt: Tacitus, Hist. 1 , 5 , 1 ; 1 ,49, 5 ; Sueton, Galba 1 2; 1 6, 1 -2; Cassius D i o 64,4; Plutarch, Galba 2 I . - Otho: s. Kap . 7· - Pisa durch Adoption vorge zogen: Galba hatte versucht, seine Position durch die Adoption eines Nachfolgers zu stärken. Er entschied sich für Lucius Calpurnius Piso Frugi Licinianus ( ':· 3 8), was ihm Otho ausgesprochen übelnahm, weil er Galba bei dessen Abfall von Nero unterstützt hatte. Piso wurde zusammen mit Galba getötet. - Kohorten: die Prätoria ner (s. zu 2,4). 3 Schuppenpanzer (lorica): ursprünglich ein lederner Brustpanzer, später auch Bezeichnung für Metallpanzer (Tacitus, Hist. 1 , 3 5 , 1 : tho1·ax). - Curtius-See: Der lacus Curtius befand sich in der Mitte des forum Romanum. Über seine Entstehung gibt es verschiedene Versionen. Die bekannteste berichtet von dem Opfertod des Marcus Curtius, der sich in einen Erdspalt stürzte, der sich mit ten auf dem Forum gebildet hatte, um gemäß einem Ora kelspruch dessen Schließung zu bewirken (Livius 7,6, 1 ). Wahrscheinlicher ist j edoch, daß der Konsul des Jahres 44 5 v. Chr., Gaius Curtius, die Stelle eines Blitzeinschla ges umfrieden ließ. - siebter Monat . . . siebter Tag: 9· Juni 68 - I 5. Januar 69. Cassius Dio (64,6, 5 ) gibt als , Regierungszeit 9 Monate und I 3 Tage an, 1 3 . April 68 1 5 . Januar 69, weil er von dem Tag seiner Erhebung durch die Soldaten an zählt. 7, 1 Salvius Otho: ::- 2 8 . April 3 2; 5 8 -68 Statthalter der Provinz Lusitania, römischer Kaiser 1 5 . Januar - 1 6. April 69. - Schandfreunde: Sueton (Otho 2 , 3 ) berichtet, daß Otho in seinem Charakter mit Nero übereinge stimmt habe und die beiden außerdem eine sexuelle
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Beziehung gehabt hätten. - Ende der Jugend: Otho war 3 7 Jahre alt, als er die Macht übernahm. Unter adolescen tia ( «Jugend» ) verstand man in etwa die Zeit zwischen I 7 und 3 0 Jahren. haud multo grandior ist also reichlich ungenau. Otho befand sich in der iuventus ( «Mannesal ter»), der Zeit zwischen 30 und 40 Jahren. 2 85 Tage: Sueton (Otho r r , 3 ) und Eutrop (7, 1 7) überliefern beide die richtige Zahl 9 5 . Der Fehler ist wohl beim Abschreiben entstanden. LXXXXV (9 5 ) konnte leicht z u LXXXV ( 8 5 ) werden. - Vitellius: s. Kap. 8 . - Treffen bei Verona: Der Kampf fand am 1 4. April 69 bei Bedriacum zwischen Piacenza und Verona statt. Otho beging am r 6. April Selbstmord. 8,1 Aulus Vitellius: �- 7· September r 2 in Luceria, römischer Kaiser 1 9 . April - 2 1 . Dezember 69. - Vespasi anus: Titus Flavius Vespasianus, 'c 1 7. November 9, B efehlshaber im Krieg gegen die Juden 66-70, römischer Kaiser r. Juli 69 - 24. Juni 79· - Krieg gegen die Juden: Die Provinz Judaea umfaßte einen Teil des heutigen Isra el, Jordanien und Syrien. Sie war 63 v. Chr. von Pompe ius erobert und dann von Klientelkönigen verwaltet worden. 66 n. Chr. kam es zu einem Aufstand, der erst im Jahr 70 von den Römern unter der Führung zuerst des Vespasian, dann seines Sohnes Titus niedergeschlagen werden konnte. Den Verlauf des Krieges schildert Flavi us Josephus in seinem Bel/um Iudaicum ( «Judäischer Krieg»). 2 Moesien . . . pannonisches Heer: Die Provinz Moe sia am Unterlauf der Donau (Teile Serbiens, Nordbulga rien, rumänische Dobrudscha) war 29h 8 v. Chr. erobert worden, Pannonia, das die Westhälfte des heutigen Ungarn, das Burgenland mit dem Wiener B ecken und Kroatien umfaßte, 1 2/9 v. Chr. Vespasian hatte sich
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7, 1 - 8 , 5
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zuerst für Otho erklärt und verhielt sich i n der Ausein andersetzung Otho - Vitellius abwartend. Nach Sueton (Vesp. 6) war es die Aufforderung der moesischen und pannonischen Legionen, die ihn zum Krieg bewog, nach Tacitus (Hist. 2,8o) und Cassius Dio ( 6 5 ,9) hatten ihn die orientalischen Legionen schon zum Kaiser ausgerufen, als die Gesandten der moesischen und pannonischen Legionen kamen. 3 Otho . . . erhoben worden: Otho war am I 5. Januar 69 von den Prätorianern (s. zu 2,4) in Rom zum Kaiser ausgerufen worden (Tacitus, Hist. 1 ,4 I ; Plutarch, Galba 2 7), Vitellius schon am 1. Januar 69 von den obergerma nischen Legionen (Tacitus, Hist. 1 , 5 6,2; Plutarch, Galba 22,9). - syrische Kohorten: Vespasian wurde am I . Juli 69 von Tiberius Julius Alexander, dem Präfekten von Ägyp ten (praefectus Aegypti), zum imperator, das heißt zum Kaiser, akklamiert, am 3 · Juli von seinen eigenen Trup pen, dann von den syrischen Legionen unter Licinius Mucianus (s. zu 8,2). 4 Senator aus . . . unbekannter Familie: Die Familie der Flavii ist schon seit dem 4· Jahrhundert v. Chr. bekannt. Aus dem Zweig des Vespasian hatte allerdings noch niemand im Senat gesessen. - reatinische Herkunft: Nach Sueton (Vesp. 2, I ) stammte Vespasian aus einem Dorf in der Nähe von Reate im Sabinerland namens Pha lacrina. 5 bei Cremona unterlegen waren: Auch diese Schlacht fand, wie die zwischen Otho und Vitellius (s. zu 7,2), bei Bedriacum statt (Tacitus, Hist. 3,22-23). Die Truppen Vespasians siegten. Sabinus: Titus Flavius Sabinus, Bruder Vespasians, �- um 8 n. Chr., Stadtpräfekt seit 62. - Stadtpräfekt (urbi praefectus): Vertreter des Kaisers in Rom, für Ruhe und Ordnung in der Stadt ver-
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antwortlich. - 1 00 Millionen Sesterzen (sestertium milies): Zu milies (tausendmal) ist ergänzt zu denken <<j e
einhunderttausend», da Zahlwörter, die eine Million oder darüber bezeichnen, durch Multiplikation mit r oo ooo ausgedrückt wurden. Diese hunderttausend wurden durch zwei senkrechte Striche rechts und links neben sowie einen waagerechten Strich über dem Zahl zeichen der zu multiplizierenden Zahl angegeben, in die sem Fall also: I M I . - von einem Boten getäuscht: Tacitus berichtet (Hist. 3 , 5 4, 5 - r o), daß Vitellius die Nachricht von seiner Niederlage nicht wahrhaben wollte, aller dings setzt er diese Episode vor die Verhandlungen mit Sabinus. - verbrannte . . . mitsamt dem Kapitol: Capito lium wurde einer der sieben Hügel Roms genannt; er bestand aus zwei Kuppen, von denen auf der nördlichen die Burg Roms (arx), der Tempel der Juno Moneta, die Münzstätte und das auguraculum (die Stelle, an der zu Weissagungszwecken der Vogelflug beobachtet wurde) standen. Auf der südlichen befand sich der Tempel für die sogenannte Capitolinische Trias Qupiter Optimus Maximus, Juno, Minerva). Zu diesem Tempel hatte sich Sabinus nach Straßenkämpfen gegen die Anhänger des Vitellius zurückgezogen und wurde dort belagert. Am 1 9 . oder 20. Dezember 69 wurde er getötet, während der Tempel in Flammen aufging (Tacitus, Hist. 3,69-75; Cas sius Dio 6 5 , 1 7,2-4). 6 als wäre er ein Vatermörder: Eine solche Strafe für Mörder ist sonst nicht überliefert. Die Digesten, eine Gesetzessammlung des Kaisers J ustinian ( 5 2 7- 5 6 r ) , bestimmen als Strafe, daß er in einen Sack genäht und mit allerlei Tieren zusammen in fließendes Wasser geworfen wird (48,9,9). Tacitus (Hist. 3,84,4- 86, r ), Sueton (Vit. 1 7,4) und Cassius Dio (64, 2 1 ,2) erwähnen die Gescheh-
8, 5
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9,4
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nisse um seinen Tod ebenfalls, allerdings zum Teil in anderer Reihenfolge. - Die Gemanische Treppe führte vom Gefängnis (carcer) auf die Burg (arx) und endete in der Nähe des Tempels der Juno Moneta. Ihr genauer Ver lauf ist unbekannt. Dorthin wurde vom Henker der Leichnam eines hingerichteten Verbrechers an einem Haken geschleift und dem öffentlichen ludibrium, das heißt der gewaltsamen Schändung, p reisgegeben. Der Name stammt wohl von dem Verbrecher, an dem diese Strafe zuerst vollzogen worden war. achten Monat: Aurelius Victor rechnet die Zeit von April bis Dezember. Cassius Dio (6 5 ,22, I ) gibt als Herrschaftsdauer ein Jahr minus zehn Tage an, weil er die Regierung mit der Pro klamation der germanischen Soldaten am I . Januar 69 beginnen läßt, Eutrop dagegen acht Monate und einen Tag (7, I 8). 75 Jahre: Hier liegt wohl eine Verdrehung der Zahlen vor. Tacitus (Hist. 3 , 8 6) und Sueton (Vit. I 8 ) schreiben septimo quinquagesimo, also 5 7, nicht 7 5 . Auch Eutrop hat anno septimo e t quinquagesimo (7, I 8). 9,1 Vespasianus: s. zu 8, 1 . 4 Prophezeiungen: Weissagung galt in der Antike nicht als Aberglaube. Jeder konnte in persönlichen Angelegenheiten Magier, Zeichendeuter und Orakel befragen, bei entsprechender Ausbildung auch selbst Zeichen deuten. Verboten war in der römischen Kaiser" zeit allerdings die Frage nach dem Wohlergehen des Kai sers, da dies als Zeichen für Umsturzpläne galt. Im Laufe des 4· Jahrhunderts n. Chr. wurden die magischen Prak tiken immer mehr zurückgedrängt und schließlich ganz verboten. Titus und Domitian: Außer diesen Söhnen hatte er noch eine Tochter Flavia Domitilla; s. zu Kap . I O und I I . -
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5 angemessene Gesetze: Diese Gesetze bezogen sich wahrscheinlich auf die allgemeinen Sitten und auf Wuchergeschäfte (Sueton, Vesp. I I ). 6 schwach gegenüber dem Geld: Geldgier wird Ves pasian auch von Sueton (Vesp. I 6, I ) und Cassius Dio (66,8,3 ) vorgeworfen. - Staatskasse: Mit aerarium (Sa turni) wurde seit Claudius der Staatsschatz des römi schen Volkes im Saturntempel auf demforum Romanum bezeichnet. Davon abgetrennt war der fiscus Caesaris, die Separatkasse des römischen Kaisers, die von einem gesonderten Beamten verwaltet wurde. neuartige . . . Steuereinnahmen: Unter anderem wird die Einrichtung einer Benutzungsgebühr für die öffentlichen Bedürfnis anstalten überliefert (Sueton, Vesp. 23,3; Cassius Dio 6 5 , I 4, 5 ); das geflügelte Wort pecunia non olet ( << Geld stinkt nicht>>) findet sich allerdings so nicht bei den anti ken Schriftstellern. Von der Abschaffung dieser Steuern berichtet nur Aurelius Victor. 7 Kapitol . . . Amphitheater: Vespasian begann mit dem Wiederaufbau des Capitolium (Sueton, Vesp. 8 , 5 ; Tacitus, Hist. 4, 5 3 ), doch wurde e s i m Jahr 8o durch einen neuen B rand beschädigt und erst von Titus und Domitian endgültig wiederhergestellt. - Der Tempel der Pax wurde 7I begonnen und 75 geweiht. - Vespasian ließ zwei Wasserleitungen reparieren (aqua Curtia, aqua Caerulea), die 3 8 unter Caligula begonnen, 5 2 von Clau dius vollendet wurden, aber im Laufe der Zeit verfallen waren (Frontinus, De aqu. urb. Rom. I 3 - 1 4) und ebenso ein B auwerk an der via Cassia (eine Brücke ? - CIL I I ,2999). - Das Colosseum wurde unter Vespasian begonnen (Sueton, Vesp. 9, I ), allerdings erst unter Titus im Jahr 8o fertiggestellt und eingeweiht. - Der Tempel des Honos und der Virtus wurde restauriert, ebenso der -
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des Jupiter Conservator. Auch die Bühne des Marcellus theaters wurde wiederhergestellt. - Über das Forum ist nichts bekannt. 8 Städte . . . erneuert, . . . Berge . . . ausgehöhlt: Sueton (Vesp. 1 7) weiß von Wiederaufbauarbeiten in Städten, die von Erdbeben oder B ränden betroffen waren. - Die via Flaminia verlief zwischen Rom und Ariminum (Rimini); sie überwand die Gola di Furlo mit einem kurzen Tunnel, neben dem Vespasian (CIL 1 1 ,6 1 o6) einen 3 7 m langen Tunnel bauen ließ, der heute noch benutzt wird. 9 prüfte er . . . die Bürgerlisten: der census ( «Schät zung>>, s. zu 4.4) wurde 73 /74 durchgeführt. - auf tau send erhöht: Der Senat und der Ritterstand wurden besonders durch Italiker und Provinziale des Westens aufgefüllt (Sueton, Vesp. 9,2). 10 Partherkönig Vologesus: von p / 5 2 bis 79 König; von einem Krieg unter Vespasian ist jedoch nichts be kannt. Lediglich Plinius d.J. erwähnt in seinem Pan egyricus auf Kaiser Traj an ( 1 4, 1 ) einen Feldzug, in dem dieser sich ausgezeichnet habe, allerdings nennt er kein Datum. - Syrien . . . übergeleitet: Vespasian hatte nach sei ner Ernennung zum Kaiser seinen Sohn Titus zur Beendi gung des Krieges gegen die Juden im Osten zurückgelas sen. Sie wurden im Jahr 70 endgültig besiegt. Judaea erhielt jedoch erst nach der Niederschlagung des Bar Kochba-Aufstandes 1 3 5 den Namen Syria Palaestina. 12 Vorgeben de1· Getreidesteuer: Eine Anspielung auf die Zeit des Aurelius Victor, in der annona gleichbedeu tend mit «Steuer>> war; Constantin hatte die Prätorianer präfektur (s. zu 2,4 und zu 3 9, 3 0) mit großen finanziellen Mitteln ausgestattet und ihr auch die Steuereintreibung übertragen, was zu zahlreichen Mißbräuchen führte. 1 0, 1 Titus: Titus Flavius Vespasianus, '' 30. Dezember
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39 i n Rom, 24. }uni 79 - 1 3 . September 8 1 römischer Kai ser. - Vorbild: Vespasian. - Bildung . . . Gaben: zu seinen wissenschaftlichen Interessen: Plinius, Nat. hist., praef. 5; Sueton, Tit. 3 , 2; Eutrop 7 , 2 1 , 1 . - Zu seiner Milde: Sue ton, Tit. 9; Cassius Dio 66, 1 9, 1 ; Eutrop 7,2 1 , 3 . - Zu sei ner Freigebigkeit: Sueton, Tit. 7,3 ; 8,4; Eutrop 7,2 1 , 3 . 2 Erlaß: Ein solches Edikt erwähnen auch Sueton (Tit. 8 , 1 ) und Cassius Dio (66 , 1 9 , 3 ) . 3 -4 Die gleiche Anekdote erzählt Sueton (Tit. 9, 1 -2). Cassius Dio berichtet ebenfalls davon (68,3,2), allerdings ist der Kaiser in diesem Fall Nerva. 5 zwei Jahre . . . neun Monate: Die korrekte Zahl überliefern Sueton (Tit. 1 1 , 1 ) und Cassius Dio (66,26,4): 2 Jahre, 2 Monate und 20 Tage. Da auch Eutrop die fal sche Angabe hat, muß man von einer weiteren, uns unbe kannten Quelle ausgehen, aus der beide ihre Informatio nen zogen. - A mphitheater vollendet: Das von Vespasian begonnene Amphitheater, das Colosseum, wurde von Titus eingeweiht (s . zu 9,7). Nach Cassius Dio (66,26, 1 ) und Sueton (Tit. 1 0, 1 ) starb e r nach Beendigung der Ein weihungsspiele. Benannt wurde das Theater nach einer davor aufgestellten riesigen (kolossalen) Statue des Kai sers Nero in Gestalt des Sonnengottes Helios. - Bade durch Gift: Das Wort lautus ( « gewaschen>>) ist schwierig zu interpretieren. Nach Cassius Dio (66,26, 1 ) starb Titus an der gleichen Wasserstelle wie sein Vater; folgt man Sueton (Vesp. 24,2), so war dies in Aquae Cutilae im Sabinerland. Ob Aurelius Victor das griechische hydasin (üöamv « Gewässer, B adeort>>) mißverstanden oder ob bereits eine Zwischenquelle den Interpretationsfehler begangen hat, ist nicht zu entscheiden. - Für die Anschuldigung, daß Titus vergiftet worden sei, gibt es keinen Beweis . Sueton berichtet von Nachstellungen sei-
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nes B ruders Domitian (Tit. 9,3; Dom. 2,3) und daß Domitian seinem Bruder in der Krankheit vor seinem Tod j ede Hilfe verweigert habe. Cassius Dio (66,26,2-3) weiß zwar auch v o n Gerüchten, daß er von seinem B ru der beiseite geräumt worden sei, aber nicht von Gift. Domitian, so das Gerücht, habe den Tod des Titus beschleunigt, indem er ihn in eine mit Schnee gefüllte Kiste habe legen lassen und dann weggegangen sei. Die Theorie eines Giftmordes muß aus den früheren Nach stellungen entstanden sein. - vierzigsten Lebensjahr: Aurelius Victor rundet wieder einmal die genaue Zahl ab. Sueton sagt richtig, er sei im 42. Lebensjahr gestorben (Tit. r r ) , ebenso Eutrop (7,22, 1 ). - Vater im siebzigsten: Sueton (Vesp. 24) hat auch in diesem Fall die genauere Zahl, nämlich 69 Jahre, 7 Monate und 7 Tage. Cassius Dio (66, 1 7,3) ist etwas ungenauer: 69 Jahre und 8 Mona te. Eutrop (7,20, 3 ) rundet nach unten ab: 6 Jahre. - Kaiser . . . Jahrzehnt: Nach Cassius Dio (66, 1 7,3) waren es I O Jahre minus 6 Tage, nach Eutrop (7,20,3) 9 Jahre und 7 Tage. - Aurelius Victor stellt die kurze Lebens- und Regierungszeit des Titus der längeren seines Vaters gegenüber. Deshalb nennt er erst am Schluß dieser B io graphie die Zahlen für Vespasian. 6 Liebling des Menschengeschlechts (g(meris humani delicias): Aurelius Victor beendet seine Vita mit den Worten, mit denen die Suetons beginnt (Tit. I , I ) . Daß sein Tod große Trauer auslöste, erwähnen Sueton (Tit. I I ) und Eutrop (7,22,2). I 1 , 1 Domitian: Titus Flavius D omitianus, •:· 24. Ok tober p v. Chr., römischer Kaiser I 4. September 8 I I 8 . September 96. - privates . . . Verbrechen: Anspielung auf den Tod des Titus, s. zu I 0 , 5 . - wahnwitziger: Plinius d. J. bezeichnet Domitian in seinem Panegyricus auf Kai-
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s e r Trajan als demens (wahnsinnig) ( 3 3 ,4). - Jugend geschändet: Sueton berichtet ebenfalls, daß Domitian seine Jugend in schandhaftem Tun verbracht habe (Dom. 1 ,2 - 3 ) und erwähnt insbesondere die Verführung verhei rateter Frauen (2). 2 «Herr» und « Gott»: zur Bedeutung s. zu J , I J . Das Faktum an sich wird auch von Sueton (Dom. 1 3 ,4- 5 ), Cassius Dio (67, 5 , 7), Eutrop (7, 2 3 ,2) und Orosius (Hist. 7, 1 0,2) überliefert. - führten die Späteren . . . wieder ein: Eine Anspielung auf Diocletian und seine N achfolger. 4 die Daker und eine Schar Chatten besiegt: Nach dem im Winter 8 5 /86 die Daker in die Provinz Moesia eingefallen waren und den dortigen Statthalter besiegt hatten, zog Domitian selbst an die Donau und trieb sie zurück. 87/ 8 8 wurde Dacia nach mehreren Kämpfen zu einem Klientelstaat. - Schon 8 3 hatte Domitian einen Feldzug gegen die Chatten zwischen Lahn und Main begonnen und sie nach einem Täuschungsmanöver besiegt (Frontinus, Strat. 1 , 1 ,8). Aurelius Victor folgt in seiner Darstellung Sueton (Dom. 6,2), der von einem doppelten Triump h über die Daker und Chatten spricht. Demgegenüber stellen Cassius Dio (67,6, 3 ) und Orosius (Hist. 7, 1 0, 3 ) den Ausgang der Kämpfe als ungünstig dar. nannte er . . . um: Eine solche Monatsumbenennung wird auch von anderen Kaisern überliefert, beispielswei se von Commodus (s. zu 1 7,2). Sie wurde als göttliche Ehre begriffen. So wurde der Monat Quintilis Caesar zu Ehren in Julius umbenannt. Gaius (Caligula) wollte sogar für das ganze Jahr die Monatsnamen ändern, und zwar in solche, die mit seinem Namen in Zusammenhang standen (Sueton, Gaius I 5,2). Den September benannte Domitian um, weil er in diesem Monat die Herrschaft übernommen hatte, den Oktober, weil er in diesem -
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geboren worden war (Sueton, Dom. 1 3 ,9; Cassius Dio 67,4,4; CIL u , 5 74 5 D 6644; CIL r 6, 3 9 D 905 3 ). Kapitol: Nach dem B rand im Jahre 69 war das Kapitol wieder aufgebaut worden, im Jahre 8o allerdings neuer lich abgebrannt. Aurelius Victor reduziert die B autätig keit Domitians auf die Fertigstellung bereits begonnener Bauten, doch schuf er auch eine ganze Reihe von Gebäu den neu (Eutrop 7,2 3 , 5 ). 5 Ermordung Adliger: Tyrannentopik, die von fast allen antiken Autoren in B ezug auf Domitian angewandt wird, insbesondere von Plinius d. J. in seinem Panegyri cus (48,3; 90, 5 ; 9 5 ,3). - Scharen von Fliegen: Die gleiche Anekdote erzählen auch Sueton (Dom. 3 , r ) und Cassius Dio (66,9,4). 6 im Palast: Palatium war ursprünglich der Name eines der sieben Hügel Roms, er wurde später synonym für die dort stehenden Häuser der Kaiser, den «Palast». am Ringplatz: Mit palaestra wurde ursprünglich ein Ringplatz, dann j ede größere Sportanlage bezeichnet. Sie bestand aus einem quadratischen Hof, der von Säulen hallen umgeben war, und wurde im römischen Reich meist mit Thermenanlagen verbunden. Aurelius Victor will hier offenkundig eine Beziehung zu der vorher erwähnten klinopdle (xA.Lvon:
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Eutrop (7, 2 3 ) überein. Cassius D i o ist, wie üblich, gerrauer (67, I 8 ,2): Er lebte 44 Jahre, IO Monate und 26 Tage und regierte I 5 Jahre und 5 Tage. 8 nach Art eines Gladiators beerdigt: Im Gegensatz zum sonstigen Kaiserbegräbnis, bei dem Magistrate die Bahre des Verstorbenen trugen, der Leichnam auf einem öffentlichen Platz aufgebahrt wurde und ein Magistrat die Leichenrede hielt, wurde Domitian von einfachen Leichenträgern weggebracht und laut Eutrop (7,2 3 , 5 ) ignobiliter est sepultum («er erhielt ein unwürdiges Begräbnis>>). Sueton berichtet, daß die frühere Amme Domitians für sein Begräbnis gesorgt habe (Dom. I 7,7) - Name getilgt: Er verfiel der damnatio memoriae, das heißt, daß sein Name nicht ausgesprochen werden durf te, seine Statuen umgestürzt oder wenigstens ihre Köpfe ausgetauscht wurden und sein Name aus allen Inschrif ten und zum Teil auch von Münzen entfernt wurde. Dazu kam eine Vernichtung der persönlichen Regie rungshandlungen, die rescissio actorum; diese scheint bei Domitian j edoch zumindest unvollständig gewesen zu sein, denn Traj an und Plinius hatten später keine Schwie rigkeiten, sich auf Erlasse Domitians zu berufen (Plinius, Epist. I o, 5 8 .6o. 6 5 .66.72). I O Senatoren (optimatum): Optimaten wurden im Gegensatz zu den Popularen j ene Anhänger und Mit glieder der Nobilität, das heißt der Aristokratie, genannt, die sich selbst für die « Besten» hielten und vor allem an der Führungsrolle des Senates hinsichtlich der Gesetzge bung festhalten wollten. Wann der B egriff optimates auf kam, ist nicht mehr zu bestimmen; populares als Begriff für eine politische Gruppierung, die bevorzugt mit Hilfe der Volksversammlung Politik betrieb, stammt dagegen augenscheinlich erst aus dem Beginn des I . Jahrhunderts .
I 1 ,7 - ! 2,2
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v. Chr., denn in dieser «politischen>> Bedeutung ist das Wort erst bei Cicero belegt. 12 Fremde: Eine übertreibende Anspielung auf die nachfolgenden Kaiser, die, wie Traj an und Hadrian, bei spielsweise aus Spanien stammten. - Tarquinius Priscus: Der fünfte der mythischen Könige Roms stammte nach Livius ( 1 ,34,2) aus Karinth. Auf dieses Beispiel hatte sich auch Claudius berufen, als er Gallier in den Senat auf nahm (CIL 1 3 , I 668, Sp. I , Z. I I - I 3 D 2 I 2). I 2, I Nerva: Marcus Cocceius Nerva, ' f 8 . November 30 in Narnia im Sabinerland, römischer Kaiser I 8 . Sep tember 96 - 27. Januar 9 8 . - Kreter: Diese offenkundig falsche Angabe findet sich nur hier. Wenn Aurelius Vic tor sie nicht aus einer uns unbekannten Quelle übernom men hat, stellt sich die Frage, ob er den Geburtsort viel leicht absichtlich unrichtig angibt, um einen Zusammen hang herzustellen mit der Bemerkung am Schluß der letzten Vita, daß nach dem Tode Domitians das römische Weltreich von nicht-italischen principes beherrscht zu werden begann. 2 Sequaner: Auch dies stimmt nicht. Nerva war im Jahr 93 von Domitian für einige Monate nach Tarent ver bannt worden (Philostratos, Vit. Apo!!. 7,8). Eventuell handelt es sich um eine Verwechslung mit Traj an, der in Germanien von den Legionen zum Kaiser ausgerufen wurde. Die Sequaner waren ein Volksstamm in Gallien zwischen Jura, Rhone und Saöne. - von den Legionen . . . bestimmt: Nerva wurde auf Veranlassung des Gardeprä fekten Titus Petronius Secundus und des cubicularius (Kämmerers) Parthenius, die die Ermordung Domitians angezettelt hatten, zum Kaiser erhoben und erst anschließend von den Legionen anerkannt. - dankte . . . ab: Neben Aurelius Victor berichtet das nur noch Lak=
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tanz ( D e mort. pers. I 8 , 4 ) . Cassius D i o dagegen schreibt (68, J , I ), daß Nerva einmal geäußert habe, er habe nichts getan, was ihn hindern könne, abzudanken und dann in Sicherheit zu leben. Es ist interessant, daß Aurelius Vic tor die Adoption Trajans durch Nerva in diesem Kapitel nicht erwähnt, sondern lediglich im letzten Satz von dem erwählten Nachfolger spricht. Erst der erste Satz der Traj anvita berichtet von der arrogatio (s. zu I, I ). Seine genaue Regierungszeit betrug I Jahr, 4 Monate, 9 Tage (Cassius Dio 6 8 ,4,2). - Durchgangsforum: Hierbei han delt es sich wohl um das Forum Transitorium, das noch von Domitian begonnen und fast vollendet worden war, j edoch erst von Nerva 97 eingeweiht wurde. Es lag zwi schen dem Forum Augusti, dem Forum I ulium und dem Templum Pacis. Daher erhielt es seinen Namen, den Aurelius Victor hier mit Pervium wiedergibt, was das gleiche bedeutet wie Transitorium, nämlich <
1 2, 2 - I 3 , 3
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ließe, da sie von Plutarch (Crass. 6, 5 ) mit Toudertia (TovÖEQ't(a) wiedergegeben wird. - höchster Stand: Die
Familie war wohl lokal sehr angesehen, spielte aber erst seit kurzem eine Rolle im gesamten römischen Reich (Eutrop 8,2, 1 ) . Gleichwohl gehörte Trajan dem Senato renstand an und war im Jahr 91 consul ordinarius ge wesen. Die consules gaben einem Jahr den Namen. Ursprünglich waren zwei consules als höchste Magistrate für das ganze Jahr gewählt worden, lediglich wenn einer von ihnen starb, wurde ein sogenannter consul suffectus nachgewählt. In der Kaiserzeit entwickelte sich der Kon sulat zu einem reinen Ehrenamt, so daß es seither häufig 1 2 consules pro Jahr gab, zwei consules ordinarii, die wei terhin dem Jahr den Namen gaben, und zehn consules suffecti; jedes Konsulnpaar amtierte zwei Monate lang. Adoptivsohn: zur arrogatio s . zu 1 , 1 . Trajan wurde in Abwesenheit am 27. Oktober 9 7 von Nerva arrogiert und zum Mitregenten mit dem Caesar-Titel ernannt. Eine Rechtsformel accepit deditque gibt es nicht, son dern nur in adoptionem dare, se in arrogationem dare und in adoptionem accipere. Das Äquivalent zu se in arrogationem dare, nämlich in arrogationem accipere, ist nicht belegt. Die Formulierung accepit deditque macht daher deutlich, daß Nerva bei seiner Arrogation Traj ans in dessen Abwesenheit die Zustimmung des Arrogierten voraussetzte und die beiden Teile des Rechtsaktes allein · vornahm. Auf der übertragenen Bedeutungsebene kann man vielleicht so interpretieren, daß Nerva den Trajan dem Reich gab. Ob Aurelius Victor hier auf die sachliche oder übertragene B edeutung anspielt, muß offenbleiben. 3 über die Donau hinaus erweitert: Der Unterlauf der Donau wurde von den Griechen Istras genannt. Zwar übertrug man den keltischen Namen für den oberen und
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mittleren Lauf, Danuvius, im 1 . Jahrhundert v. Chr. auf den ganzen Fluß, doch wurde auch der Name Ister/ Istros bis zum Ende der Antike gebraucht. Trajan war allerdings nicht der erste, der die Donau überschritt, denn schon Domitian hatte versucht, das Gebiet des römischen Reiches über die Donau hinaus auszudehnen. Filzkappen tragenden Völkerschaften der Daker: Der pileus war eine halbkreisförmige Filzkappe, die bei den Römern nur die Freien trugen. Petrus Patricius (6. Jahr hundert) unterscheidet bei den Dakern die piloph6roi (mA.o> kometai (xoj..ifjTat; FHG 4, 1 8 5). Das lateinische Wort für «behaart>> wäre comatus oder capillatus (capillatisque nationibus), man könnte aber auch an hirsutus («struppig>> ) denken, denn aus hirsutisque nationibus könnte beim Abschreiben leicht satisque nationibus geworden sein. satisque natio nibus (hier unübersetzt) ließe sich wohl nur als «genü gend Völkerschaften» deuten, was letztlich keinen Sinn ergibt. König Decibalus: der letzte König der Daker, der sowohl gegen Domitian als auch gegen Trajan Krieg führte. Im Jahre 1 0 5 wurde er endgültig besiegt, gefan gengenommen und beging vermutlich Selbstmord. Den Soldaten, der ihn gefangennahm, kennen wir durch seine Stele aus Philippi, auf der er unter anderem angibt, daß er -
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cepisset Decebalu(m) et caput I eius pertulisset ei Ranis stolro ( «Decebalus gefangennahm und dessen Haupt nach Ranisstorum brachte>>). Die Szene der Gefangen nahme und des Selbstmordes ist sowohl auf der Stele aus Philippi als auch auf der Traj anssäule (Szene 1 4 5 ) zu sehen (Michael Speidel, The Captor of Decebalus. A New Inscription from Philippi, in: Journal of Roman Studies 6o, 1 9 70, S. 1 42- 1 5 3 ). - Sardonios: Weder eine Völkerschaft noch eine Person dieses Namens ist ander-
1 3,3 - 1 3,5
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weitig bekannt (hier unübersetzt). alle Stämme . . . Euphrat: Trajan ist nie so weit gekommen. Cassius Dio berichtet (68,29, I ), daß er einmal gesagt habe, wenn er jünger sei, würde er bis zum Indus ziehen. Cosdroe: Chosroes war von I o6 bis I 29 Herrscher des Partherrei ches. Als er im Jahr I I 3 eigenmächtig seinen B ruder Par thamasiris als König in Armenien einsetzte, fühlte sich Trajan zu einem Krieg herausgefordert. Der Kaiser gelangte bis Ktesiphon, das er eroberte, wobei ihm auch die Tochter des Chosroes in die Hände fiel. Dies ist viel leicht mit der Stellung der Geiseln gemeint. Aurelius Victor unterschlägt jedoch, daß Traj an später gezwungen wurde, einen Teil der Eroberungen wieder aufzugeben. Straße angelegt: Hierbei handelt es sich um eine Straße, die in ihrem westlichen Teil bereits von den Flaviern begonnen worden war. Traj an verlängerte sie entlang der Donau durch die Provinz Dacia bis zum Schwarzen Meer. 4 Brücke über die Donau: Diese Brücke, die auch Cassius Dio erwähnt (68, I J , I ), wurde von Apollodoms etwa im Jahr I 04 bei Droheta errichtet. zahlreiche Kolonien gegründet: Xanten (Ulpia Traiana), Nijmegen (Ulpia Noviomagus), Ladenburg (Lopodunum, Ulpia Sueborum Nicretum), Pettau/Ptuj (Ulpia Traiana Poeto vio). 5 Forum und vieles andere: Das forum ist das Traj ansforum, das sich westlich an das Forum Augusti an schließt. Unter den weiteren B auten hat man wohl Nebenbauten des forum, das Odeon, den Augustus Tempel, Thermen, die Wasserleitung (Aqua Traiana) und die Naumachie (ein B auwerk, in dem Seeschlachten inszeniert werden konnten) zu verstehen. Genossen schaft der Bäcker: Vereine waren in Rom nur zu kulti-
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sehen und Bestattungszwecken zugelassen. D i e Erlaub nis einer Vereinsgründung zu anderen Zwecken ist daher überraschend, läßt sich aber mit der Anbindung an die Getreideversorgung und der Tatsache, daß es sich wohl nur um eine Neuordnung (s. RE 20,2, s. v. Pistor, Sp. 1 8 26) handelte, erklären. Trajan wird den Verein der Bäcker ohne Zweifel stark überwacht haben, da er derar tigen Kollegien generell mißtrauisch gegenüberstand (Plinius, Epist. 1 0, 3 4). öffentliche Post: Der cursus publicus, die Staatspost, war bereits von Augustus einge richtet worden. Zunächst hatten die Provinzen, durch die der Weg führte, die Kosten zu tragen. Nerva begann dies zu ändern, indem er zumindest für Italien die Kosten dem Staat übertrug, unter Septimius Severus fand diese Entwicklung ihren Abschluß. Unter Traj an finden wir zum ersten Mal kaiserliche Freigelassene mit der Sorge für den cursus publicus betraut. Der cursus publicus beförderte nur staatliche Schreiben und Boten, private Briefe mußten auch von Privatleuten transpor tiert werden. 6 zum Verderben (in pestem): Hiermit sind wohl die zum Teil recht hohen Aufwendungen der Provinzialen für die Staatspost gemeint. Vgl. für den Ausdruck auch 3 9,44, wo Aurelius Victor die frumentarii als pestilens frumentariorum genus bezeichnet. Illyrien . . . Präfekt Anatolius: Anatolius war von 3 5 7 bis 3 5 9, zu der Zeit also, zu der Aurelius Victor seine Caesares schrieb, prae fectus praetorio von Illyricum (s. zu 3 9, 3 0). 8 nach dem Vertrauten Sura . . . benannt: Lucius Lici nius Sura, >:· etwa 5 5 , stammte wie Traj an aus Spanien. Er war der Vertraute des Kaisers. Sura ließ unter anderem Thermen in Rom errichten, die aqua Surana. Das Bau werk stammt also nicht von Traj an, wie man meinen -
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könnte, sondern er hat lediglich zugestimmt, daß es den Namen seines Freundes trug und nicht seinen eigenen. 9 Suburanus: Der praefectus praetorio (s. zu 2,4) des Jahres 98 ist vielleicht identisch mit dem Konsul der Jah re I O I und I 04, Sextus Attius Suburanus. Die gleiche Anekdote erzählt auch Cassius Dio (68, I 6, I 2). 1 0 Von der Trunksucht Trajans weiß auch die Historia Augusta (Hadr. 3 . 3 und Sev. Alex. 39, I ). Demgegenüber erklärt Cassius Dio, daß seine Liebe zum Wein niemals Ursache für einen Fehler des Kaisers gewesen sei, da man ihn nie betrunken erlebt habe (68,7,4). Die gleiche Anek dote überliefert die Origo Constantini ( Anonymus Valesianus I I ) für Galerius. I I nahezu zwanzig fahre: I 9 Jahre, 6 Monate, I 5 Tage nach Cassius Dio (68, 3 3 , 3 ) und Eutrop ( 8 , 5 ); Orosius gibt I9 Jahre an (Hist. 7, 1 2, I ). - Von dem Erdbeben berichten auch Cassius Dio ( 68,24, I) und Orosius (Hist. 7, 1 2, 5 ), doch bringt keiner von beiden es mit dem Tod Traj ans in Zusammenhang. Es fand im Herbst oder Win ter I I 4/ I I 5 statt. - auf Bitten der Väter: Hiervon weiß kein anderer Zeuge. - Cassius Dio erwähnt die Krank heit (68,3 I ,4), an der Traj an schließlich in Selinus in Kili kien gestorben sei (68, 3 3 .3 ), nach Orosius (Hist. 7, 1 2, 8 ) i n Seleukia in lsaurien. - hohem Alter: Traj an war 63 Jah re alt, als er starb. - Hadrian . . . beteiligt hatte: Es ist zweifelhaft, ob Trajan noch Gelegenheit dazu hatte, 'H adrian zu seinem Nachfolger zu erheben. Cassius Dio überliefert (69, I ), daß Hadrian nicht von Traj an adop tiert, sondern daß dies nur nach dem Tode Traj ans von Attianus, einem Vertrauten des verstorbenen Kaisers, und Plotina, der Ehefrau Traj ans, behauptet worden sei, weshalb man auch den Tod des Kaiscrs noch einige Tage geheimgehalten habe. Hierzu mag auch ein Kommando =
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im Partherkrieg beigetragen haben, das Traj an Hadrian übertragen hatte. Ebenso wie Cassius Dio (69, 1 , 1 ) läßt Aurelius Victor Hadrian als Mitbürger Trajans in ltalica in der Provinz Hispania geboren sein, während die Historia Augusta Rom als Geburtsort nennt (Hadr.
1,3).
1 2 trennten sich die Titel: Z u dieser Teilung der Herr schaft kam es gegen Ende der Regierung Hadrians durch die Adoption des Lucius Aelius, der vorher Lucius Ceio nius Commodus geheißen hatte, und dessen Erhebung zum Caesar Mitte 1 3 6 (s. zu 1 4, 5 ) . 1 3 Plotina: Von dieser Vermutung berichten auch Cassius Dio (69, 1 , 1 -2), Eutrop (8,6, 1 ) und die Historia Augusta (Hadr. 4, 1 0). Der Satz gehört vermutlich vor den vorhergehenden, mit dem er in besserem Zusam menhang stehen würde als mit der Angabe über die Tei lung der Herrschaft. 1 4, 1 Publius Aelius Hadrianus: ::- 24. Januar 76 in lta lica, römischer Kaiser 1 1 . August 1 1 7 - 1 0. Juli 1 3 8 . Beredsamkeit und der bürgerlichen Bildung: Diese Aus sage soll Hadrians militärische Aktivitäten diskreditie ren, doch stimmt sie insofern kaum mit der Wirklichkeit überein, als er unter Traj an wichtige Kommandoposten innehatte und auch von der Historia Augusta als in Kriegsdingen sehr erfahren und kundig charakterisiert wird (Hadr. 1 4, 1 0). Gleichwohl kann es zutreffen, daß Hadrian großes rednerisches Talent besaß. - für Frieden gesorgt: Hadrian rückte von der Eroberungspolitik Tra j ans im Osten ab, weil das Reich an anderen Grenzen ebenfalls bedroht wurde und die Verteidigung dort wichtiger war (Historia Augusta, Hadr. 5 , 1 -3). Eutrop (8,6,2) führt dies darauf zurück, daß Hadrian seinem Vorgänger Traj an den Erfolg geneidet habe. Von Neid
1 3 , 1 I - 1 4, 7
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spricht zwar auch Cassius Dio, j edoch allgemein und nicht in Bezug auf Trajan (69,3,3 ). 2 Numa Pompilius: s. zu I , 3 . Unabhängig davon, daß die Sorge um religiöse B räuche den Vergleich mit Numa von sich aus nahelegte, könnte er außerdem von der Historia Augusta inspiriert sein, die in Bezug auf Hadri an Verse Vergils zitiert (Aen. 6, 8o8- 8 I 2), in denen von Numa Pompilius die Rede ist (Hadr. 2,8). 3 Dieses Athenaeum ist bekannt aus Cassius Dio (74, I 7,4) und der Historia Augusta (Pert. I I , 3 ; Alex. Sev. 3 5 ,2; Gord. 3 ,4), doch kennen wir weder sein Aussehen noch seinen Standort. 4 die Mysterien . . . feierte: Cassius Dio (69, I I , I ) und die Historia Augusta (Hadr. I 3, I ) erwähnen eine Einwei hung Hadrians in die Eleusinischen Mysterien, jedoch nicht, daß dies in Rom geschehen sein soll. Die Eleusini schen Mysterien waren ein Geheimkult zu Ehren der Saat- und Erntegottheiten Demeter (Ceres) und deren Tochter Persephone (Proserpina, Libera). 5 Tibur: Die große Villa Hadrians östlich von Rom, heute Tivoli. Hadrian zog sich jedoch erst gegen Ende seines Lebens nach ausgedehnten Reisen dorthin zurück. - die VertiJaltung der Stadt . . . überlassen hatte: Auch dies berichtet die Historia Augusta (Hadr. 2 5 > 5 ) erst für die Zeit kurz vor seinem Tode und für seinen zweiten Adaptivsohn Antoninus. - Lucius Aelius Caesar: ::- I 3 . ' Januar I O I als Lucius Ceionius Commodus, Mitte I 3 6 wurde er von Hadrian adoptiert und zum Caesar erho ben ( s. zu I 3, I 2 ), doch starb er bereits am r . Januar I 3 8 . 6 Paläste: Hadrian ließ sich die bereits erwähnte Villa in Tibur bauen und erweiterte den Palast der Flavier auf dem Palatin. 7 Antinous: ::- I I o, war der Liebling Hadrians. I 30 er-
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trank e r im Nil. - nach dem jungen Mann (ephebo) benannte Stadt: An der Stelle, wo Antinous gestorben war, gründete Hadrian die Stadt Antinoopolis in Mittel ägypten. Als Epheben (lat. ephebus) wurden in Grie chenland junge Männer im Alter von etwa 20 Jahren bezeichnet. Ursprünglich absolvierten sie in dieser Zeit ihre militärische Ausbildung, später verstand man unter Ephebie j egliche Ausbildung. Hier ist wohl nur auf die Jugend des Antinous angespielt. 8 Waln·sager: s. zu 9,4. Parallelerzählungen zu Anti nous finden sich bei Cassius Dio (69, I I , 3 -4) und in der Historia Augusta (Hadr. I 4, 5 -6). I I Antoninus: zu Antoninus Pius s. Kap . I 5 . - gesetz liche Adoption als Caesar: Die Adoption (s. zu I , I ) erfolgte a m 2 5 . Februar I 3 8 . - Senato1·en . . . z u töten: Cassius Dio gibt an, daß Hadrian zu Beginn und am Ende seiner Herrschaft Morde begehen ließ (69,23,2). I 2 starb er . . . Bajae . . . Krankheit: Hadrian litt an Wassersucht (Cassius Dio 69,2o, I ; 69,22) und soll sich, als seine Krankheit unerträglich wurde, durch ungesun des Essen und Trinken selbst zu Tode gebracht haben. Baj ae war ein bekannter B adeort zwischen Cumae und Misenum. - im 22. Jahr: Nach Cassius Dio (69,2 3 , I ) waren es 2 0 Jahre und I 1 Monate (August 1 1 7 - Juli I 3 8), was den Tatsachen entspricht. Aurelius Victor stimmt mit der Historia A ugusta überein (Hadr. 2 5 , I I ), die von 2 r Jahren und 1 1 Monaten spricht, und auc h mit Eutrop, bei dem es heißt, er habe 2 1 Jahre, 1 0 Monate und 29 Tage regiert (8,7, 3 ) . - rüstigem Alter: Hadrian wurde 62 Jahre, 5 Monate und I 7 Tage alt, eine Zahl, die sich so auch in der Historia Augusta findet (Hadr. 2 5, r I ), während Cas sius Dio 19 Tage überliefert (69,2 3 , I ) und Eutrop nur schreibt, er sei älter als 6o gewesen (8,7,3).
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1 3 göttliche EhTen: Von der Weigerung des Senates, Hadrian zu konsekrieren, weil der Kaiser einige bedeu tende Männer habe töten lassen, berichtet auch Cassius Dio (69,23.3 ; 7o, r ). Erst als Antoninus es ablehnte, die Herrschaft anzutreten, wenn sie Hadrian nicht divinisier ten, und aus Furcht vor den Soldaten hätten sich die Sena toren entschlossen, ihm die Ehre nicht zu verweigern. Die Geschichte vom Wiederauftauchen der totgeglaubten Se natoren steht auch in der Historia Augusta (Elag. 7,8 - r o). Viele römische Kaiser wurden nach ihrem Tod divinisiert (konsekriert), unabhängig davon, ob sie bereits zu Leb zeiten als Gott verehrt worden waren oder nicht. Noch Gratian (römischer Kaiser 24. August 367 - 2 5 . August 3 8 3 ) erhielt nach seinem Tod das Epitheton Divus. I 5 , 1 Aurelius Antoninus Pius: Titus Aurelius Fulvus Boionius (Arrius) Antoninus, ':· 1 9 . September 86 in Lanuvium, römischer Kaiser r o . Juli 1 3 8 - 7. März r 6 r . Über die Gründe, warum e r den Beinamen Pius («der Fromme>>) erhielt, besteht keine Klarheit. Aurelius Vic tor gibt keinen direkten Grund an, schildert j edoch in diesem Kapitel, daß er den Staat auf sehr gute Weise geführt habe, was man als Erklärung des cognomen ver stehen kann. Die Historia Augusta führt mehrere Grün de an (Hadr. 24, 3 - 5 ; Pius 2,3-7): Erstens die Unterstüt zung und Hilfe für seinen Schwiegervater, was sich auch bei Aurelius Victor findet ( 1 4, I I ), zweitens, daß er viele 'Senatoren vor dem von Hadrian verfügten Todesurteil bewahrt habe (Aurelius Victor I 4, I I . I 3 - 1 4), drittens, daß er Hadrian nach dessen Tod große Ehren zukommen ließ, womit wohl die Konsekration (Aurelius Victor 1 4 , 1 4 ; Cassius Dio 70, 1 ,2-3 ) und die Errichtung einer Reiterstatue gemeint ist (Excerpta Salmasiana frg. r 1 4 Mueller), viertens die Verhinderung eines Selbstmordes
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Hadrians und fünftens seine Wesensart. Cassius D i o fügt die B egründung an, er habe zu Beginn seiner Herrschaft auf die Bestrafung Schuldiger verzichtet, weil er seine Regierung nicht mit solchen Taten beginnen wollte (7o,2, r ) . Auch Eutrop ( 8 , 8 ) hebt das gute Wesen hervor, ebenso wie Orosius (Hist. J 4, r ) . 2 Mann aus sehr alter Familie: Aurelius Victor stimmt hier nicht mit Eutrop überein, der ausführt, Antoninus Pius stamme aus einem bekannten, aber nicht sehr alten Geschlecht ( 8 , 8 , r ). Der Widerspruch läßt sich vielleicht so auflösen, daß die Familie des Kaisers in Rom noch nicht lange bekannt war und daher nicht als alt angese hen wurde, aber in der Gallia Narbonensis zu den lokal führenden Familien zählte und dort schon lange ansässig war. - aus der Landstadt Lanuvium: latinische Stadt am Südhang der Albaner B erge. 3 durch ständigen Frieden . . . nicht verdorben wer den: Aurelius Victor widerspricht hier zu Teilen dem Gemeinplatz, daß im Frieden j eder verweichlicht und verdorben werde; vgl. Sallust, Cat. 2, und Tacitus, Agr. I I . - Herrschaft der Weisheit: eine Anspielung auf Platon (Rep. 5 ,473 d), wo davon die Rede ist, daß die Staaten nur dann wirklich glücklich werden könnten, wenn die Könige Philosophen oder die Philosophen Könige wür den. 4 zwanzig Jahren: Diese Zahl ist stark gerundet. Antoninus Pius regierte 2 2 Jahre, 7 Monate und 29 Tage. Cassius Dio gibt ihm 24 Jahre (7 I , r , 1 ), Eutrop sagt, er sei im 2 3 . Jahr seiner Regierung gestorben ( 8 , 8 ,4) und Oro sius spricht von etwas weniger als 23 Jahren (Hist. 7, I 4, 1 ), ist mithin am genauesten. - 900. Gründungstag: im Jahr 1 4 8 . 5 keinen Triumph errang: I n der Tat feierte Antoninus
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Pius keinen Triumph. Völlig frei von Kriegshandlungen war seine Regierung nicht, doch handelte es sich um klei ne und lokal begrenzte Aktionen, die von Legaten erle digt wurden, beispielsweise in Britannia, wo der soge nannte Antoninuswall errichtet wurde, in Mauretania, Germania und Dacia. 6 Söhne versagt: Antoninus Pius hatte zwei Töchter: Aurelia Fadilla (t 1 3 5 ) und Anna Galeria Faustina ( 1 6. Februar 1 3 0 - Frühsommer 1 76). Der Hinweis, daß er keine männlichen Erben hatte, wirft ein Licht auf das sogenannte Adoptivkaisertum: Es handelte sich nicht um ein bewußt gewähltes System, sondern um eine « aus der Not geborene Tugend>> . In dem Moment, in dem ein Kaiser (Mare Aurel) wieder einen leiblichen Sohn hatte (Commodus), wurde selbstverständlich dieser der Nachfolger. - Mann seiner Tochter: Hadrian hatte Anto ninus Pius unter der Bedingung adoptiert, daß dieser gleichfalls den Marcus Annius Catilius Severus, den spä teren Kaiser Mare Aurel, und den Lucius Ceionius Com modus, den späteren Kaiser Lucius Verus, adoptiere. Antoninus Pius verlobte den Erstgenannten nach seiner Ernennung zum Kaiser mit seiner Tochter Anna Galeria Faustina. Die Hochzeit fand im Jahr 1 4 5 statt. 1 6, 1 M. Boionius, der A urelius Antoninus genannt wird: der spätere Kaiser Mare Aurel, •:· 26. April 1 2 1 in , Rom, römischer Kaiser 7· März 1 6 1 - 1 7. März 1 80. Nach seiner Adoption (s. zu 1 , 1 ) durch Antoninus Pius (s. zu I 5 ,6) lautete sein Name Marcus Aelius Aurelius Verus. Die Namensbestandteile Boionius, Aurelius und Antoninus, die Aurelius Victor hier angibt, gehörten zum Namen seines Adaptivvaters Antoninus Pius (s. zu 1 5 , 1 ). - derselben Stadt: Diese Angabe ist unrichtig, Mare Aurel wurde in Rom geboren, Antoninus Pius in
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Lanuvium (s. zu I 5,2). - nahm . . . in seine Familie 11nd in die Regie1·ung auf" Er wurde am 2 5 . Februar I 3 8 auf
Wunsch Hadrians von dessen Nachfolger Antoninus Pius adoptiert und Anfang I 3 9 zum Caesar ernannt. 2 Unfähigkeit, seine Frau zu zügeln: Zwar wird auch in der Historia Augusta (Mare . I9) über das schlechte Verhalten der Faustina berichtet, Mare Aurel selbst spricht jedoch völlig anders von seiner Frau (Mare Aurel, Eis heaut6n [Ei:; emrr6v, <<Wege zu sich selbst>>] I , 1 7): Sie sei gehorsam, sanft und einfach gewesen. 3 zu Lorium: Antoninus Pius starb am 7· März I 6 I in der Stadt Lorium westlich von Rom, wo er einen Palast hatte. - 75. Lebensjahr: 74 Jahre, 5 Monate, I 7 Tage; Eutrop überliefert 73 Jahre (8, 8,4), die Historia Augusta 70 (Pius I 2,4). Bruder Lucius Verus: Lucius Ceionius Commodus, als Kaiser Lucius Aurelius Verus, ::· I 5 . Dezember I 3 0, wurde gemeinsam mit Mare Aurel von Antoninus Pius adoptiert (s. zu 1 5 ,6). Am 7· März I 6 I wurde e r mit diesem zum Augustus erhoben, starb aller dings schon Anfang I 69 (s. zu I 6, 5 ). 4 Perser . . . Vologesus: Der Partherkönig Vologesus III. ( I 4 8 - I 9 3 ) machte seinen Feldherrn Osroes zum König von Armenien. Als dieser ein römisches He� schlug, war ein Krieg unvermeidlich. Verus zog im Früh jahr I 62 in den Osten und konnte nach langen Kämpfen im Herbst I 66 den Triumph feiern. 5 wenige Tage: Verus starb Anfang I 69, also etwa acht Jahre nach seinem Amtsantritt. Aurelius Victor scheint die Angabe auf den Zeitpunkt des Triumphes zu bezie hen, aber auch dann lägen noch etwa anderthalb Jahre dazwischen. Wenn man nicht annehmen will, daß Aure lius Victor hier wieder grob rundet, bleibt nur zu vermu ten, daß ein Satz fehlt, in dem von den Aktivitäten des -
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Verus in den Donauprovinzen im Jahr I 68 die Rede war. - List seines Bruden . . . zu Fall gebracht: Die gleiche Geschichte findet sich in der Historia Augusta (Ver. I I ,2; Mare. I 5 , 5 ), außerdem eine weitere Variante, daß ein Arzt ihn zu stark zur Ader gelassen habe (Mare. 1 5 ,6). Cassius Dio (7 I , J , I ) deutet Gerüchte an, wonach Verus
gegen seinen Schwiegervater Mare Aurcl konspiriert habe, aber noch vor der Ausführung des Planes vergiftet worden sei; von einer Beteiligung des Kaisers hört man j edoch nichts . 9 Altinum, eine Stadt Venetiens: Altinum liegt zwi schen Patavium (Padua) und Aquileia. Daß Verus dort an einem Schlaganfall gestorben sei, erwähnen auch Eutrop (8, I o,3 ) und Orosius (Hist. 7, I 5 , 3 ), ebenso die Histm·ia Augusta (Ver. 9, I I ). - Markomannen: ein germanischer Volksstamm südlich des oberen und mittleren Mains (Schwarzwaldgegend bis Regensburg). Die Kriege gegen sie begannen im Jahr I 67 mit einigen Vorgeplänkeln, der eigentliche Feldzug setzte im Jahr 1 69 ein. - mit seinem zum Caesar nachge�·ählten Sohne Commodus: zu Com modus s. Kap. I 7. Er war jedoch schon am I 2 . Oktober I 66 zum Caesar erhoben worden, so daß von einer Ersatzwahl (für Verus), was das Wort suffecerat eigent lich impliziert, nicht die Rede sein kann. I I unkla1·e Gesetzesbestimmungen: Von der Fürsorge Mare Aurels für die Rechtsprechung weiß auch die Historia Augusta (Mare. I O, I O- 1 2; I I , 6- I o), nicht dage gen von der Beseitigung von Gesetzesunklarheiten. Da diese durch Auslegung beseitigt wurden, was Sache der iuris consulti (Rechtsgelehrten) war, handelt es sich wohl um einen Hinweis auf die Konsiliare Mare Aurels, Ulpi us Marcellus und Cervidius Scaevola, sowie vielleicht auf den Schuljuristen Gaius, dessen Institutiones erhalten
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ERLÄUTERUNGEN
sind. - Beseitigung der . . . Gestellungsbürgschaften: Das vadimonium entsprach etwa unserer heutigen Kaution
und sollte das Erscheinen eines Beklagten vor Gericht sicherstellen, gegebenenfalls auch das Wiedererscheinen, wenn der Fall noch nicht endgültig entschieden war. Der Beklagte stellte einen Bürgen, der für ihn einstand, später versprach er eine Strafsumme. Von einer Abschaffung des vadimonium ist sonst nichts bekannt. Am Ende des 4· Jahrhunderts existierte es noch - oder wieder, falls es zwischenzeitlich tatsächlich abgeschafft und wieder ein geführt worden war. - Streitankündigung: Das Verfah ren der sogenannten litis denuntiatio wurde erst im 4· Jahrhundert eingeführt (Cod. Theod. 2,4, 2). Warum Aurelius Victor es auf Mare Aurel zurückführt, ist nicht klar. Der Kläger bittet um Genehmigung des Prozesses und übermittelt dem B eklagten seine Klageschrift, die dieser erwidert. Innerhalb einer bestimmten Frist müs sen beide vor Gericht erscheinen und muß der Fall ent schieden werden. Möglicherweise liegt eine Verwechs lung irgendeiner speziellen denuntiatio mit der generell vorgeschriebenen litis denuntiatio der Spätantike vor. 1 2 erhielten . . . das römische Bürgerrecht: Dies ist wohl eine Verwechslung mit Caracalla, der 2 1 2 in der constitutio Antoniniana allen freigeborenen Einwohnern des Reiches das römische Bürgerrecht verlieh. - das punische Karthago . . . heimgesucht: Das Forum der Stadt Karthago in Nordafrika hatte unter Antoninus Pius gebrannt (Historia A ugusta, Pius 9,2) - Ephesus . . . Erd beben: Ein Erdbeben in Nikomedien ist für die Zeit des Commodus überliefert. Von einem solchen in Ephesos weiß man nichts, allerdings wurde Smyrna q8 durch ein Erdbeben zerstört. - zu unserer Zeit . . . Cerealis: Das Erdbeben fand im Jahre 3 5 8 statt, im gleichen Jahr war
r 6 , r I - 1 7, 2
ERLÄUTERU NGEN
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Cerealis Konsul. Möglicherweise kannte Aurelius Victor den Cerealis und erwähnt ihn deshalb. 13 Triumphe: Es handelt sich wohl um die Triumphe des Mare Aurel am 2 7. November I 76 und seines Sohnes Commodus am 2 3 . Dezember I 76. - Herrschaft des Marcomarus: Ein König solchen Namens ist sonst nicht bekannt. Möglicherweise muß es regi Marcomano hei ßen, wodurch nur die Volkszugehörigkeit angegeben würde. Carnutum: Carnuntum, wie der Ort eigentlich heißt, war ein römisches Militärlager an der Donau zwi schen Petronell und Bad Deutsch-Altenburg in Panno nien. Mare Aurel hatte hier sein Hauptquartier während des Markomannenkrieges. 14 im achtzehnten Jahr: In Wirklichkeit regierte er I 9 Jahre und 1 0 Tage (7. März I 6 I - I 7. März I 8o). - mittle ren Alters: Mare Aurel wurde 5 8 Jahre, I o Monate und I 9 Tage alt. Vindobona: Das heutige Wien. Es ist aller dings nicht sicher, ob Mare Aurel hier oder in Sirmium starb, wie Tertullian berichtet (Apol. 2 5 ) . I 5 Uneinigen: Man denke nur a n ihren Widerstand gegen die Konsekration Hadrians. Tempel, Ehrensäu len, Priester: Das gleiche erzählt die Historia Augusta (Mare. I 8 , 8 ) . I 7, 1 Sohn: Lucius Aurelius Commodus, •:· 3 I . August I 6 I bei Lanuvium, römischer Kaiser Mitte I 77 (gemein sam mit seinem Vater), vom I 7. März r 8o bis zum 3 1 . Dezember I 92 Alleinherrscher. 2 Im Kriegführen . . . nicht untätig: Eutrop ( 8 , I p ) und Orosius (Hist. 7, I 6,2) erwähnen erfolgreiche Kämp fe gegen die Germanen. Die anderen Quellen berichten eher Gegenteiliges: Cassius Dio (73 ,2,2), daß er Anstren gungen verabscheut habe, die Historia A ugusta (Comm. I J , 5 ), daß Erfolge von Legaten für ihn errungen wurden, -
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Herodian ( I ,6, 8), daß er die Durchführung eines Feld zuges im Donauraum vertrauenswürdigen Offizieren übertragen habe und selbst nach Rom zurückgekehrt sei. erfolgreichen Feldzug gegen die Quaden: Commodus schloß bald nach dem Tod seines Vaters Frieden mit den Quaden und Markomannen, ohne nochmals gegen sie gekämpft zu haben (Cassius Dio 73,2,2-4). - September in « Commodus» umbenannt: Commodus benannte nicht nur den September, sondern alle Monate des Jahres neu und zwar sämtlich nach seinen eigenen Namensbe standteilen (Cassius Dio 73 , I 5 .3): Amazonius, Invictus, Felix, Pius, Lucius, Aelius, Aurelius, Commodus, Au gustus, Herculeus, Romanus, Exsuperatorius (vgl. auch Historia Augusta, Comm. I I , 8 -9; Herodianos I , q,9; CIL I 4,2 I I 3 D 5 1 9 3 ; s. ZU I I ,4). 3 Gemäuer . . . richtete er zum Baden ein: Die Ther mae Commodianae, eine öffentliche Badeanstalt in Rom, wurden von Cleander in des Kaisers Namen errichtet (Historia Augusta, Co fi!m. I 7, 5 ; Herodianos I , I 2,4). Sie sind nicht erhalten. 4 Gladiatoren niedermetzelte: Von der Neigung des Commodus zu Gladiatorenspielen wissen auch die anderen Quellen, ebenso von seiner unfairen Kampfwei se (Cassius Dio 73 , I 7,2; Historia Augusta, Comm. 5 , 5 ; Herodianos I , I 4,7- 8 ; Orosius, Hist. 7, I 6,2). Eine Betäti gung als Gladiator wird von allen als eines Kaisers unwürdig charakterisiert. Die nachfolgende Anekdote findet sich bei keinem anderen Historiker. 7 nächsten Umgebung: Die Hauptverschwörer waren Marcia, die Konkubine des Commodus, der Prätorianer präfekt (s. zu 2,4) Quintus Aemilius Laetus und der cubi cularius (Kämmerer) Eclectus. - verborgenere Weise mit Gift: Nach Cassius Dio wurde ihm das Gift in Rind-
=
1 7, 2 - 1 7, 1 0
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fleisch verabreicht (73,22,4). - dreizehnten Jahr seiner Regierung: I 7· März I So - 3 r . Dezember I 92, d. h. genauer: I 2 Jahre, 9 Monate, I4 Tage (Cassius Dio 73,2 2,6). Eutrop gibt I 2 Jahre und 8 Monate an ( 8 , I 5 .3), Orosius I3 Jahre (Hist. 7, I 6, r ). 8 \Virkung . . . von dem Mahle vereitelt: Die Wirkung wurde wohl vermindert, weil Commodus sehr viel trank, wodurch sich die Konzentration des Giftes stark verringerte (Cassius Dio 73,22, 5 ; Herodianos I , I 7, r o; Historia A ugusta, Comm. I 7,2). - Anraten des Arztes, des Hauptes de1· Verschwörung: Dies schreibt nur Aure lius Victor. 9 fürs Einsalben bestimmten Dieners: Cassius Dio überliefert seinen Namen mit Narcissus (73,22, 5 ; vgl. Historia Augusta, Comm. I 7, 3 ; Herodianos I , I 7, I o). Eutrop ist der einzige, der den Bericht in Zweifel zieht, insofern als er sagt, daß Commodus entweder vergiftet oder erdrosselt worden sei ( 8 ,7). 10 Neujahrsfeier: Jeweils am r . Januar eines Jahres wurden vota («Gelübde») für das Leben des Kaisers aus gebracht und der Eid auf den Kaiser erneuert. - Feind der Götte1· und Menschen: Unabhängig von j edem äußeren Feind konnte ein römischer Bürger vom Senat zum hostis populi Romani ( «Feind des römischen Volkes») erklärt werden, wenn er Landesverrat beging. Dies wur de später gesteigert zum hostis deorum atque hominum ( <
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ERLÄUTERUNGEN
allen Inschriften (bei Kaisern gelegentlich auch von den Münzen), außerdem auch von eventuell vorhandenen B ildnissen. Da der Römer stets danach trachtete, sein Andenken über den Tod hinaus zu bewahren, war eine damnatio memoriae gleichbedeutend mit seiner endgül tigen Vernichtung (s. zu I I , 8). - Aulus Helvius Pertinax: Publius Helvius Pertinax, wie er richtig hieß, ':· I . August 1 26, war praefectus urbi (Stadtpräfekt; s. zu 2,4; 8 , 5 ) von I 89h 90- I 92 und wurde am 3 1 . Dezember I 9 2 zum Kai ser ernannt, allerdings schon drei Monate später, am 2 8 . März I 9 3 , ermordet. I 8, I umfassend gebildet: Pertinax war zunächst als Grammatiklehrer tätig gewesen (Historia Augusta, Pert. I ,4). - sparsam über alles Maß: Von den desolaten Zu ständen der öffentlichen Finanzen berichtet Cassius Dio (74, 5 >4). Pertinax bemühte sich, durch den Verkauf von Gegenständen aus der Schatzkammer des Commodus Geld in die öffentlichen K assen zu bringen, weswegen er auch sehr sparsam war (vgl. auch Historia Augusta, Pert. 7,4; I 2,2; I 3 ,4). - Curiem und Fabriciem gleichgetan: Manlius Curius Dentatus, der in der ersten Hälfte des 3 . Jahrhunderts v. Chr. lebte, galt als Musterbeispiel eines schlichten und armen Römers, über den viele Anekdoten bezüglich seiner Ablehnung des B esitzes von Geld umgingen. Das gleiche gilt für Gaius Fabricius Luscinus, der in der gleichen Zeit lebte. Er soll als censor (s. zu 4,4) im Jahre 2 7 5 v. Chr. den Publius Cornelius Rufinus wegen des Besitzes von zehn Pfund Silbergerät aus dem Senat gestoßen haben und später selbst in Armut gestor ben sein. 2 von Didius angestiftet . . . umgebracht: Daß Didius Julianus (s. Kap. I 9) der Urheber des Mordes gewesen sei, schreiben auch Eutrop (8, I 6) und Orosius (Hist.
1 7, 1 0 - 1 9, 2
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8, 1 6 , 5 ) . I n Wirklichkeit wurde Pertinax auf Veranlassung der Prätorianer (s. zu 2,4) und ihres Präfekten Laetus er mordet (Cassius Dio 74, 8 - r o; Historia Augusta, Pert. r o, 8 - 1 I , I J ; Herodianos 2,4,4- 5 ; 2 , 5 ) . - am achtzigsten Tage seiner Herrschaft: Genauer gesagt am 8 7. Tag (Cas sius Dio 74, 1 0, J ) . 1 9, 1 Didius (oder Salvius ?) Julianus: Marcus Didius Severus Julianus, '' 3 0. Januar 1 3 3 , römischer Kaiser 2 8 . März - 1 . Juni 1 9 3 . Die Annahme eines nomen gentile («Familienname») Salvius geht wohl auf eine Verwechs lung mit dem Juristen hadrianischer Zeit, Lucius Salvius Julianus, zurück (s. zu 1 9,2). - von der Präfektur der Stadtwächter: Die Nennung dieses Amtes (s. zu 2,4) beruht auf einem Irrtum. Da es sich um ein Amt handel te, das nur von Angehörigen des Ritterstandes ausgeübt werden durfte, kann Julianus, der dem Senatorenstand angehörte, es nicht bekleidet haben. Zur Zeit des Aureli us Victor gab es die Unterscheidung zwischen ritterli chen und senatorischen Ämtern nicht mehr, so daß auch der praefectus vigilum den Titel vir clarissimus (traditio neller Titel eines römischen Senators) erhielt. Dies könn te den Fehler erklären. 2 hochadliger Abkunft: Das Geschlecht der Didii stammte aus Mailand und war dort angesehen und ver breitet. Möglicherweise bezieht sich der Hinweis aber auf die Familie der Mutter Aemilia Clara. - Kenntnis des . . . Rechts . . . verliehen: Hier liegt eine Verwechslung mit dem bereits (s. zu 1 9, 1 ) erwähnten Juristen vor, die sich so nur bei Aurelius Victor findet. Andere Schrift steller unterstellen eine verwandtschaftliche Beziehung: Eutrop (8, 1 7, 1 ) macht aus ihm den Enkel oder Neffen des Juristen, die Historia Augusta (Did. Iul. 1 , 1 ) den Urenkel. Das Hauptwerk des Juristen sind 90 Bücher
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ERLÄUTERUNGEN
digesta (Sammlung von Einzelfallentscheidungen) . Die erwähnte Ordnung des prätorisehen Ediktes bestand in der endgültigen Fixierung der in ihrem Wortlaut verän derbaren Edikte, die die Prätoren j eweils zu Beginn ihres Amtsj ahres erlassen hatten. 4 Tat . . . bedroht hatte: Hadrian hatte gesetzlich bestimmt, daß Vatermörder den Tieren vorgeworfen werden sollten. Es ist j edoch nicht bekannt, daß Didius Julianus seinen Vater oder einen anderen Verwandten hätte umbringen lassen. Vielleicht bezieht sich diese Angabe auf das vorige Kapitel, in dem Aurelius Victor Didius Julianus als den Urheber des Mordes an Pertinax bezeichnet. - Septimius Severus: s. Kap. 20. - Statthalter von Syrien: Dies ist offenkundig eine Verwechslung mit Pescennius Niger, vielleicht dadurch hervorgerufen, daß Septimius Severus später mit einer Frau aus der Provinz Syria Phoenice verheiratet war. Sie findet sich sonst nur noch in der Historia Augusta (Clod. Alb . I , I ) . - in 'W'eit entfernten Gebieten Krieg führte: Septimius Severus war damals als Statthalter in Pannonien tätig. Von Kämpfen ist allerdings nichts bekannt, wenn man die Aussage nicht auf immer wieder vorkommende Grenzgeplänkel beziehen möchte. - zum Kaiser e1·hoben: als Augustus am 9 · April 1 9 3 in Carnuntum (s. zu I 6, r 3 ) von den Legi onen gekürt. - Nähe der Milvischen Brücke: Hier liegt eine Verwechslung mit der Schlacht von 3 I 2 zwischen Constantin und Maxentius vor (s. zu 40, 2 3 ) . Wie sie zustande kommen konnte, ist nicht klar. Einen Sieg des Severus erwähnen auch Eutrop (8, 1 7) und Orosius (Hist. 7, I 6,6). In Wirklichkeit wurde Didius Julianus aufgrund eines Senatsbeschlusses im Palast getötet (Cassius Dio 74, 1 7,4- 5 ; Historia Augusta Did. Iul. 8 ,6- 8). - erschlugen ihn in Rom in de1· Nähe des Palastes: Dies deckt sich
I9,2
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20,6
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wieder mit den Angaben des Cassius Dio, der Historia Augusta und auch Eutrops, der ebenfalls zwischen
Schlacht und Tod unterscheidet. 20, I Septimius: Lucius Septimius Severus, ::- I 1 . April I 4 5 in Lepcis Magna in Nordafrika, römischer Kaiser 9 · April 1 9 3 - 4 · Februar 2 I 1 . - entließ . . . die Prätoria nerkohorten unverzüglich aus dem Dienst: Severus ver urteilte diejenigen Prätorianer (s. zu 2,4) zum Tode, die an der Ermordung des Pertinax beteiligt gewesen waren. Den anderen nahm er ihre Waffen und Pferde weg und verbannte sie aus Rom. Anschließend bildete er eine neue Garde aus Provinzialen, für die er außerdem die Bedingung stellte, daß sie Dienst in den Legionen getan haben müßten (Cassius Dio 7 5 , I , I ; 2,4- 5 ). - nach Beseiti gung aller: Er lieg die Anhänger des Didius Julianus pro skribieren (s. zu 4, 1 2). - Helvius . . . Senatsbeschluß zu den Göttern: Cassius Dio gibt eine ausführliche Beschreibung der Feierlichkeiten aus Anlaß der Konse kration (s. zu 1 4, 1 3 ) des Helvius Pertinax ( 7 5 ,4, I - 5 , 5 ).
Namen des Salvius . . . der Vergessenheit anheimzuge ben: Die damnatio memoriae (s. zu I I , 8 und I 7, I O) des Julian war notwendige Konsequenz aus der Konsekrati on (s. zu 1 4, I 3 ) des Pertinax. Man braucht wohl nicht daran zu denken, daß Severus Schriften des Rechtsge lehrten Salvius Julianus vernichten ließ, da hier die glei che Verwechslung vorliegt wie im vorigen KapiteL 5 vom Lande und Kind eines einfachen und ungebil deten lvlannes: einer der wenigen Hinweise, die Aurelius Victor auf sich selbst gibt (s. Einführung). Die Wortwahl erinnert an die Inschrift des sogenannten «Schnitters von Mactar>> (CIL 8 , 1 I 8 24 D 74 5 7). 6 Vortrefflichkeit: Septimius Severus wird auch von der Histo1·ia Augusta (Aur. 42,4) als vorbildlicher Herr=
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scher geschildert, Herodian hält ihn zumindest auf mili tärischem Gebiet für unübertroffen (3, I 5 , 2 ) - in vor gerücktem Alter starb: mit 6 5 Jahren. - Stillstand der Rechtspflege und rühmende Feiern: iustitium war ur sprünglich eine Notstandsmaßnahme, die mit dem Ge bot verbunden war, sich zum Militärdienst bereit zu halten. In der Kaiserzeit wurde es bei Todesfällen im Kaiserhaus erklärt und ist damit unserer Landes- oder Staatstrauer vergleichbar. Behörden und Gerichte arbei teten nicht, Geschäfte mußten geschlossen bleiben. Mit elogium ist wohl die Laudatio funebris gemeint, die ehrenvolle Totenrede. - entweder nicht geboren waden oder nicht<5terben dürfen: Eine fast identische Formulie rung findet sich in der Historia Augusta (Sev. I 8,7), dort allerdings mit einem relativierenden Zusatz. 8 Lucius Pescennius Niger: >:· I 3 5 / qo in Aquinum ( ?), wurde im April I 9 3 in Antiochia zum Augustus erho ben. Im November/Dezember erlitt er eine Niederlage gegen Septimius Severus bei Kyzikos, im Januar I 94 bei Nicae, schließlich am 3 I . März I 94 bei Issos. Ende April wurde er bei Antiochia gefangengenommen und hinge richtet. Aurelius Victor simplifiziert die Geschichte. Decimus Clodius Albinus: >:· 1 47 in Hadrumetum in der Provinz Africa, wurde ebenfalls im April I 9 3 zum Cae sar erhoben und bekleidete I 94 den Konsulat mit Septi mius Severus. Als er j edoch Ende I 9 5 /Anfang I 96 in Bri tannien zum Augustus erhoben wurde, kam es auch gegen ihn zum Krieg. Er wurde am I9. Februar I97 von Severus bei Lyon (Lugdunum) geschlagen und auf der Flucht getötet. 9 Statthalter von Ägypten: Pescennius Niger war zum Zeitpunkt seiner Erhebung zum Augustus legattts Augu sti pro praetore, das heißt kaiserlicher Statthalter im Ran.
20,6 - 20, 1 5
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ge eines Prätors, in der Provinz Syria. Von Ägypten als seinem Standort berichten auch (allerdings in Verbin dung mit Syrien) Eutrop ( 8 , 1 7,4) und Orosius (Hist. 7, 1 7,2). - Urheber der Ermordung des Pertinax: Diese offenkundig falsche Angabe steht auch bei Eutrop ( 8 , 1 7,6) und in der Historia Augusta (Clod. 1 , 1 ). Weder Cassius Dio noch Herodian wissen etwas davon. Es wäre auch nicht verständlich, wieso Septimius Severus einen der Urheber des Mordes an dem von ihm verehrten Per tinax zum Caesar hätte erheben sollen. - nach Britannien . . . Kaiserwürde: Clodius Albinus war seit 1 9 3 Statthal ter in Britannien. Er ließ sich dort im Jahr 1 9 5 zum Augustus erheben und ging dann nach Gallien. 14 Unter·-werfung des Perserkönigs namens Aggar: Hier bringt Aurelius Victor zwei Dinge durcheinander: Abgar IX. war Herrscher der Osrhoene in Mesopota mien von 1 79 bis 2 1 6. Der König der Parther, die Aureli us Victor hier anachronistisch Perser nennt, war Vologe sus IV. ( 1 9 1 - 207ho8). Septimius Severus führte zwei Kriege gegen die Parther, den ersten im Jahr 1 9 5 , in dem er mehrere parthisehe Fürstentümer in Mesopotamien, darunter Osrhoene und Adiabene eroberte. Die Usurpa tion des Clodius Albinus unterbrach den Feldzug, und Vologesus nutzte die Gelegenheit, nach Mesopotamien zurückzukehren. 1 97- 1 9 8 führte Septimius Severus des wegen einen zweiten Krieg, in dem es ihm gelang, Baby Ion, Seleukeia und Ktesiphon einzunehmen. 1 5 Araber . . . zu provinzartiger Botmäßigkeit: Da die Provinz Arabia Felix seit 1 0 5 unter ständiger Kontrolle der Römer stand, kann es sich bei den hier genannten Arabern nur um die Einwohner der Provinz Mesopota mia handeln, die 1 9 5 von Septimius Severus zurück erobert wurde.
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E RLÄUTERUNGEN
1 6 Adiabena . . . tributpflichtig: Aurelius Victor steht hier im Gegensatz zu allen anderen Autoren. Cassius Dio bietet den umfangreichsten Bericht ( 7 5 , 1 - 3 ), kriti siert die Eroberung allerdings am Ende als Ursache stän diger Kriege und großer Ausgaben. Die Historia Augu sta spricht an zwei Stellen von der Unterwerfung der Adiabener (Sev. 9,9; 1 8, 1 ); Eutrop ( 8 , I 8 ,4) und Orosius (Hist. 7, I 7, 3 ) erwähnen den Sieg über diese. 17 Beinamen Ambicus, Adiabenicus und Parthicus:
Sepfimius Severus erhielt im Sommer I 9 5 die Titel <<Par thicus Arabicus» und «Parthicus Adiabenicus». Der Titel <<Parthicus » wurde jedoch bald wieder fallengelassen, weil man die Parther angesichts des bevorstehenden Feldzuges gegen Clodius Albinus nicht gegen sich aufbringen wollte (Historia Augusta, Sev. 9, I I ). Da Septimius Severus gar keinen Sieg gegen die Parther errungen hatte, läßt sich der anfängliche Beiname nur damit erklären, daß die Araber und Adiabener von den Parthern abhängig waren. I 9 8 , nach dem zweiten partbischen Krieg, wurde der Titel als «Parthicus maximus» wieder aufgenommen. 1 8 in Angriff . . . Britannien: Nach einigen Vorgeplän keln in den Jahren 204-208 begann der Feldzug gegen Bri tannien imJ ahr 208, der eigentliche Krieg 209. Er war beim Tode des Kaisers noch nicht abgeschlossen. - befestigte . . . mit einer Mauer: Weder Cassius Dio noch Herodian, die sehr zahlreiche Details über den B ritannienfeldzug brin gen, überliefern die Errichtung einer Mauer. Eu trop ( 8, I 9 ), die Epitome de Caesaribus (20,4 ) , Orosius (Hist. 7, I 7,7) und die Historia Augusta (Sev. 22,4) sprechen dagegen von einem solchen Mauerbau, der von den Archäologen aller dings bislang nicht bestätigt werden konnte. Jedoch wur den die Mauern Hadrians und des Antoninus Pius instand gesetzt und verstärkt, sowie kleine Forts errichtet.
20, 1 6 - 20,2 5
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1 9 Tripolis: Das antike Tripolitanien umfaßte das Gebiet der heutigen großen Syrte in Nordafrika. - Stadt Leptis: Die Stadt Lepcis Magna, aus der Septimius Seve rus stammte, lag östlich des heutigen Tripolis . Der Kaiser verlieh der Stadt das italische Recht und ließ sie mit B au ten ausstatten. kriegerische Stämme weit zurückge drängt: Der Aufenthalt des Kaisers in Africa fällt in die Jahre 203 bis 204, während der er einen Aufstand tripoli tanischer Völkerschaften niederschlug. 22 mit allen freien Künsten: Von den Bildungsbemü hungen des Kaisers berichten auch alle anderen Autoren. Während seines Aufenthaltes in Africa soll er bedeuten de Gelehrte dorthin gerufen haben. Die sogenannten artes liberales setzten sich zusammen aus dem Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und dem Quadrivium (Mathematik, Musik, Geometrie, Astrologie/ Astrono mie). - was er niederschrieb: Cassius Dio ( 7 5 ,7,3), Hero dian (2,9,4) und die Historia Augusta (Sev. 1 8,6) erzäh len, daß Septimius Severus eine Autobiographie geschrieben habe, die aber leider nicht erhalten ist. 23 Ausschweifungen seiner Frau: Die unsittliche Lebensweise der Julia Domna (um qo - April 2 q), die auch die Historia Augusta erwähnt (Sev. 1 8, 8), wird von Cassius Dio als Erfindung des Prätorianerpräfekten (s. zu 2,4) Plautianus erklärt (76, 1 5 ,6). - Verschwörung: Hierüber ist nichts bekannt. 25 an den Füßen leidend . . . Füße Befehle erteilen: Die Historia Augusta führt die gleiche Geschichte an (Sev. 1 8,9- 1 0). Cassius Dio (77, 1 4) beschreibt dagegen einen Attentatsversuch Caracallas (zu diesem s. Kap. 2 1 ) bei einer ähnlichen Gelegenheit. Auch dort wird die Fußkrankheit des Septimius Severus erwähnt, aber sie ist nicht Ursache für einen Aufschub des Krieges. Das -
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Attentat mißlingt, aber Severus bestraft Caracalla nicht, sondern tadelt ihn unter vier Augen. Caracalla war zu diesem Zeitpunkt bereits Augustus. 2 7 Eboracum: das heutige York. - achtzehnjähriger Herrschaft: Septimius Severus regierte vom 9· April I 9 3 bis zum 4· Februar 2I I, das heißt I 7 Jahre, 9 Monate und 26 �Tage. Rechnet man als Datum des Regierungsantrittes den ! . Juni I 9 3 , den Tag, an dem er vom Senat anerkannt wurde, so sind es I 7 Jahre, 8 Monate und 4 Tage, was mit der Anga be des Cassius Dio (77, I 7,4) übereinstimmt. Die aufgerun dete Zahl des Aurelius Victor findet sich auch bei Herodian (3 , I 5 , 3 ). Eutrop gibt I 6Jahre und 3 Monate als Regierungs zeit an ( 8 , 1 9,3), die Historia Augusta schreibt, daß er im I 8 . Jahr seiner Re gierung verstorben s e i (S ev. I 9 , I ) . - von einer Krankheit dahingerafft: Davon sprechen auch Cassius Dio (77, I 5 ,2) und die Historia Augusta (Sev. I 9, I ). Herodian nennt neben der Krankheit auch Kummer über das Verhal ten seines Sohnes Caracalla als Todesursache (3, I 5,2). 28 Mittelstand: Laut der Historia Augusta (Sev. I , 2) waren seine Vorfahren römische Ritter. - zuerst mit der Literatur, dann mit praktischer Beredsamkeit: Septimius Severus hatte den zu seiner Zeit üblichen Unterricht beim grammaticus, einem Sprachlehrer, und dem rhetm; einem Lehrer für Redekunst, erhalten. - indem er pro bierte und nach anderem und besserem suchte: Septimius Severus hatte vor seiner Erhebung eine Vielzahl von Ämtern bekleidet, unter anderem war er quaestor (Fi nanzverwalter), tribunus plebis (Volkstribun), pmetor, legatus legionis (Legionskommandeur) und consul gewe sen. Zum Zeitpunkt seiner Erhebung zum Augustus war er legatus Augusti pro praetore (Vertreter des Kaisers im Range eines Prätors) der Provinz Pannonia superior. V gl. auch Historia A ugusta, Sev. I 8, I r .
20,2 5 - 2 0, 3 3
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29 Alles bin ich gewesen; angenehm war nichts: Die His toria Attgusta zitiert den gleichen Ausspruch (Sev. r 8, r r ) . 30 Söhne, Geta und Bassianus: Der jüngere Sohn des Septimius Severus, Publius Septimius Geta ( * 27. Mai 1 89
in Mailand), wurde im Herbst 1 97 zum Caesar, im Herbst 209 zum Augustus erhoben und im Dezember 2 r r von seinem Bruder Caracalla ermordet. Zu Bassianus/Cara calla s. Kap. 2 1 . - Grabmal Mare Aurels: Gemeint ist das Mausoleum Hadriani, in dem auch die Familien der Antonine und Severer beigesetzt wurden. Die Anbindung an die vorher herrschende Familie war aus Legitimations gründen sehr wichtig, was auch im folgenden zum Aus druck kommt. - Aufsicht über den Fiskus: Der advocatus fisci war ein vom Staat angestellter Anwalt für den fiscus, die Staatskasse. Es ist j edoch nicht völlig geklärt, ob Septi mius Severus dieses Amt wirklich bekleidet hat, da außer Aurelius Victor nur Eutrop ( 8 , 1 2,2) dies erwähnt, nicht j edoch Cassius Dio. Vielleicht ist mit patrocinium aber auch nur seine Zeit als quaestor (s. zu 20,28) gemeint. 32 die Söhne . . . zerstritten sich sofort: Caracalla ließ seinen Bruder Geta zehn Monate nach B eginn ihrer gemeinsamen Herrschaft ermorden (s. zu 20, 3 0). 3 3 Ermordung Papinians: Aemilius Papinianus war ein römischer Jurist und angeblich (Historia Augusta, Carac. 8 , 3 ) schon während der gemeinsamen Ausbildung mit Septimius Severus befreundet. Seit 203 war er praefectus praetorio (s. zu 2,4). Caracalla ließ ihn im Zusammenhang mit der Ermordung seines Bruders hinrichten (Cassius Dio 78,4, 1 ), nach der Historia Augusta, weil er sich wei gerte, den Mord an Geta zu rechtfertigen (Carac. 4, 1 ; 8, 1 9). - Verantwortungfür die Korrespondenz: Diese Aufga be ist insofern anachronistisch, als es scrinia als Abteilun gen der kaiserlichen Verwaltung erst seit Diocletian gab.
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2 I , r Antoninus: Lucius Septimius Bassianus, ::- 4- Au gust I 86 in Lyon, römischer Kaiser 4· Februar 2 I I 8 . April 2 q. Mit der Erhebung zum Caesar erhielt er den Namen Marcus Aurelius Antoninus Caesar, mit der zum Augustus den Namen Marcus Aurelius Severus Antoni nus Augustus. Kleidungsstücke, die . . . reichten: Die caracalla war ein mit einer Kapuze versehener, weit hin abreichender Mantel. Nach Cassius Dio (79, 3 , 3 ) erfand der Kaiser dieses Kleidungsstück, für das er kleine Stoff teile zu einer Art Umhang zusammennähen ließ. Es han delt sich wohl um die Abwandlung eines keltischen kur zen Kapuzenumhangs. Caracalla: Cassius Dio nennt seinen Spitznamen Caracallus (79, 3 , 3 ), ebenso die Histo ria Augusta (Sev. 2 I , I I ; Carac. 9,7). 2 Alamannen: ein Bund germanischer Völkerschaf ten, erstmals für diese Zeit bezeugt. am Main: Diese Schlacht wird nirgendwo direkt bezeugt. Allerdings fin det sich in den Akten der Arvalbrüder, einer altrömi schen Priesterschaft, für den I I . August 2 I 3 ein Opfer für einen glücklichen Ausgang des Feldzuges, den der Kaiser j enseits des raetischen Limes führte und für den 6. Oktober 2 I 3 ein Dankopfer für den in Germanien erfochtenen Sieg (CIL 6,2o86, a. 2 I 3 , Z. 20- 23 D 45 I ). nachsichtig, mitteilsam und ruhig: Dieses Bild deckt sich in keiner Weise mit dem irgendeines anderen Autors. dieselbe Ehe: Die Geschichte wird ähnlich erzählt von der Historia Augusta (Carac. I o, r -4), allerdings ist dort keine Rede davon, daß Julia den Caracalla provoziert habe. Das Verhältnis erwähnt auch Eutrop (8 ,2o, I ). 3 Stiefmutter ]ulia: Julia Domna, ::- I 70 in Edessa, t April 2 I 7, war nicht die Stiefmutter, sondern die leibliche Mutter Caracallas. Vielleicht sollte die Abänderung das Verbrechen in milderem Licht erscheinen lassen. -
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4 Ä gyptische Kulte: Nicht erst Caracalla hat den Isis und den Sarapis-Kult in Rom eingeführt. Schon im r . Jahrhundert v. Chr. ist ein entsprechender Tempel auf dem Marsfeld belegt. Caracalla baute allerdings als erster einen Sarapis-Tempel auf dem Quirinal, also innerhalb des pomerium, der Stadtgrenzen Roms . - neue Straße: Es handelt sich um die Via Appia Nova, die parallel zur alten Via Appia verlief, allerdings dreimal so breit war. Bauten zu Badezwecken: Die Caracalla-Thermen lagen südöstlich des Cil"Cus Maximus an der Via Appia Nova. Ihre monumentalen Reste können heute noch besichtigt werden und vermitteln ein Bild von der Größe solcher Anlagen. 5 in Syrien umherreiste: Caracalla hielt sich seit 2 r 5 im Osten auf, um einen Krieg gegen die Parther vorzuberei ten. - starb . . . in Edessa: Caracalla befand sich im Winter 2 I 6 auf 2 I 7 in Edessa in der Provinz Mesopotamia. Er starb allerdings in der Nähe von Carrhae, in derselben Provinz; er wurde ermordet, als er auf dem Weg zu einem Tempel war, um ein Opfer darzubringen (Herodianos 4, I 3 , 3 -6; Cassius Dio 79, 5 , I - 5). - im sechstenfahre seiner Herrschaft: Hier wird nur die Zeit der Alleinherrschaft gerechnet, die 6 Jahre, 2 Monate und 4 Tage betrug. Cara cal la war allerdings schon I 97 zum Augustus erhoben worden, so daß er am 2 8 . Januar 2 I 7 seine Vicennalien, das 2oj ährige Regierungsjubiläum, feiern konnte. 6 bei den Antoninen: Im Mausoleum Hadriani. Nach Cassius Dio geschah die Beisetzung der Urne heimlich bei Nacht, da Caracalla bei allen verhaßt gewesen sei (79,9, I ); es erfolgte j edoch keine damnatio memoriae (s. zu 1 1 ,8 und I 7, I o); später wurde er sogar divinisiert (s. ZU J 4, I J ) . 2 2 , 1 Opilius Macrinus: Marcus Opellius Macrinus,
23 2
ERLÄUTE RUNGEN
::- I 64h 66 in Caesarea in Mauretanien, seit 2 I 2 Prätoria nerpräfekt, römischer Kaiser I I . April 2 I 7 - 8. Juni 2 I 8 . - Diadumenus: Marcus Opellius Diadumenianus, s o sein richtiger Name, ::· I4. September 208, Caesar von April 2 I 7 bis Ende Mai 2 I 8, von da an bis zu seinem Tod im Juni 2 1 8 Augustus. 3 Von ihnen . . . berichtet: Auch Cassius Dio (79, I 5 ), Herodian ( 5 ,2,4) und die Historia Augusta (Macr. I I , I ; I J ,2 J ; Diad. 8 , 2 - 3 ) tadeln den Charakter und die Lebensweise der beiden. 4 vierzehn Monate: Genau I Jahr, I Monat und 29 Tage. - getötet: Macrinus machte sich durch Sparsamkeit und B etonung der Disziplin bei den Soldaten unbeliebt. Als er eine Schlacht bei Antiochia gegen die Parther ver lor, floh er nach Chalkedon, wurde dort gefangenge nommen, nach Antiochia geschleppt und ermordet. Dia dumenianus wurde in Zeugma erschlagen. 2 3 , 1 Marcus Antoninus: Varius Avitus, ':· 203 h04 in Emesa in der Provinz Syria, römischer Kaiser I 6. Mai 2 I 8 I I . März 222. Sohn des Bassianus: Er war Sohn des Sextus Varius Marcellus und der Julia Soaemias. Daß er ein unehelicher Sohn Caracallas gewesen sei, ist eine später verbreitete Behauptung, die der Herrschaftslegiti mation dienen sollte (Cassius Dio 79, 3 2,2-3; Herodianos -
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5 .4, I ). - Priesterstelle des Sonnengottes, von den Sy1·ern Heliogabal genannt: Er war Priester des syrischen Got
tes Elagabal. Aus dieser Priesterfamilie war schon Julia Domna, die Frau des Septimius Severus, hervorgegan gen. - Heliogabal genannt: Aurelius Victor ist neben der Historia Augusta der einzige Autor, der dem Kaiser den Namen Heliogabalus-Elagabal beilegt. ein Bild des Gottes nach Rom überführen: Nach seiner Erhebung zum Kaiser nahm er den heiligen Stein von Emesa, das -
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Kultbild seines Gottes, mit nach Rom, erklärte Elagabal zum höchsten Staatsgott und baute ihm auf dem Palatin und bei der Porta Maggiore, nicht j edoch im Palast selbst, Tempel. 3 Alexander . . . zum Caesar ernannt: Am 26. Juni 2 2 I adoptierte er, wohl auf Veranlassung seiner Großmutter Julia Maesa, seinen Cousin Severus Alexander (s. Kap . 24) und erhob ihn zum Caesar. Von einem Eingreifen der Nobilität, das heißt des Senates, kann also nicht die Rede sein. - im Lager der Prätorianer: Nach einem Versuch Elagabals, sich seines Caesar zu entledigen, war es zu einer Meuterei der Prätorianer (s. zu 2,4 und 2o, I ) gekommen, s o daß sich der Kaiser mit Severus Alexander in deren Lager begab, wo er umgebracht wurde. - im dreißigsten Monat: In Wirklichkeit war es im 46. Monat. Elagabal regierte 3 Jahre, 9 Monate und 24 Tage. 24, I Aurelius Severus Alexander: >:· I . Oktober 208 in Arca Caesarea in Phönikien, 22 I von Elagabal adoptiert und zum Caesar erhoben, römischer Kaiser I 2. März 2 2 2 - I 9 . März 2 3 5 · 2 z�·ar noch jung, doch . . . gereift: Dies soll den Gegensatz herausstellen zu den üblichen « Kinderkai sern». Alexander Severus erhielt nach der Historia Augu sta (Alex. Sev. 3) eine gute Ausbildung. Doch führte er zunächst nicht selbst die Regierung, sondern seine Mut ter übte die Regentschaft mit Hilfe eines Staatsrates aus. - Krieg gegen Xerxes, den König der Perser: Der Krieg gegen die Perser fand in den Jahren 23 I - 2 3 3 statt, nach dem der Sassanide Ardaschir (Artaxerxes) ein persisches Großreich begründet und 2 3 0 den Euphrat überschrit ten hatte. Der Name des Großkönigs schwankt in den Quellen zwischen Xerxes (Eutrop 8 , 2 3 ) und Artaxerxes (Historia Augusta, Alex. Sev. 5 5 , I; Herodianos 6,2, I ;
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ERLÄUTERUN GEN
Cassius Dio 80,3,2) vertrieben und in die Flucht geschlagen: Auch Eutrop ( 8 , 2 3 ) und die Historia Augu sta (Alex. Sev. 5 5 , r ) schreiben von einem Sieg der Römer, -
Herodian dagegen berichtet (6, 5 -6), der Feldzug habe mit einem halben Mißerfolg geendet, auch wenn die römische Propaganda dies anders darstellte. Die Römer wurden geschlagen; allerdings erlitten auch die Perser schwere Verluste, so daß von einem persischen Sieg auch nicht gesprochen werden kann. Nichtsdestoweniger fei erte Alexander am 2 5 . September 2 3 3 in Rom einen Tri umph über die Perser. Gallien . . . von Plünderzügen der Germanen heimgesucht: Der Germaneneinfall fand im Jahr 2 3 4 statt, Alexander eilte noch im Herbst 2 3 4 oder im Frühj ahr 2 3 5 a n den Rhein. 3 meuternden Legionen . . . entlassen: Zwar erwähnen auch Eutrop ( 8 , 2 3 ) und die Historia Augusta (Alex. Sev. r 2, 5 ), Alexander habe aufständische Legionen entlassen, doch verbessert sich die Historia A ugusta dahingehend (Alex. Sev. 5 9,4-6), daß er zwar befohlen habe, sie zu ent lassen, die Soldaten dies j edoch nicht hingenommen und ihn erschlagen hätten. 4 Beinamen Severus: Die lateinischen Quellen heben übereinstimmend die große Strenge des Kaisers hervor, die griechische Tradition jedoch (Herodianos 6,7, 8; 6, 8 , 3 ) weiß nichts davon, sondern gibt im Gegenteil an, daß Alexander furchtsam und abwartend gewesen und deshalb von den Soldaten verachtet worden sei. Den Namen Severus erhielt er in Wirklichkeit zwecks Anhin dung an die Familie des Septimius Severus. in einem britannischen Dorf" Es handelt sich hier um einen Irrtum des Aurelius Victor: Alexander wurde im vicus Britanni cus, dem heutigen B retzenheim bei Mainz, erschlagen. Dieser vicus war nach den dort stationierten britanni-
-
24, 2 - 24,7
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23 5
sehen Soldaten benannt. Anscheinend hieß die zivile Siedlung, bei der die Garnison lag, Sicilia. 5 ein Bauwerk: Alexander ließ in Rom neue Thermen sowie eine neue Wasserleitung errichten, außerdem kümmerte er sich um die Verschönerung der Stadt. - Ver ehrung . . . überfromm: Julia Avita Mammaea, deren genaues Geburtsdatum unbekannt ist, war eine Nichte der Julia Domna, der Ehefrau des Septimius Severus. Sie führte zunächst für ihren Sohn die Regierungsgeschäfte. Die große Zuneigung Alexanders zu seiner Mutter und seine Willfährigkeit ihr gegenüber werden von Herodian ( 6, I , I o ) sehr getadelt. 6 Domitius Ulpianus: Der Jurist war unter Septimius Severus und wohl auch unter Caracalla assessor (Gehilfe) des Prätorianerpräfekten (s. zu 2,4) Papinianus gewesen, vielleicht auch magister a libellis (zuständig für die Beantwortung von Anträgen, B itten oder Beschwerden an den Kaiser). Unter Elagabal wurde er verbannt, anders als dies Aurelius Victor hier schildert. Unter Alexander war er magister scrinii (Vorsteher der kaiserli chen Kanzlei), praefectus annonae (zuständig für die Getreideversorgung der Stadt Rom) und dann Prätoria nerpräfekt. Außerdem war er Mitglied des kaiserlichen consilium. 22 3 wurde er von den Prätorianern ermordet. - Paullus: Julius Paulus war ebenfalls assessor des Präto rianerpräfekten Papinianus, außerdem Mitglied des kai serlichen consilium noch unter Septimius Severus und Caracalla; vielleicht war er auch magister a memoria, ein nur hier belegter Titel, der wohl den kaiserlichen Histo riographen meint. Unter Elagabal war er wie Ulpian ver bannt, wurde aber von Alexander zurückgeholt und wohl wieder in das consilium aufgenommen. 7 dreizehn Jahre: Die Historia Augusta spricht von
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I 3 Jahren und 9 Tagen (Alex. Sev. 6o, I ); Eutrop glaubt ( 8 , 2 3 ), er sei im I 3 . Jahr und am 8. Tag untergegangen, was zweifellos das Richtige meint, auch wenn dies streng genommen auf das Jahr 2 34 und nicht 2 3 5 führen würde. Alexander starb demnach am 2 I . oder 2 2 . März 2 3 5 . 9 - I I Von damals a n . . . überlassen: ein kurzer Über blick über die nun folgende Zeit der Soldatenkaiser, in der die Herrscher sehr schnell aufeinanderfolgten (über 30 Kaiser in 5 0 Jahren) und oft aus dem Militärbereich stammten. Unter «Barbaren>> sind Kaiser zu verstehen, die aus den Randprovinzen des Reiches stammten. 2 5 , 1 Gaius ]ulius Verus Maximinus: ::· I 73 in Thra kien, römischer Kaiser Februar 2 3 5 - April 2 3 8. - Kom mandant der Trebellischen Legion: Das Amt eines prae fectus Moesiae et Trebelliae ist inschriftlich überliefert (CIL 5 , I 8 3 8 D I 3 49). Maximinus stammte aus dieser Gegend. Zum Zeitpunkt seiner Erhebung zum Kaiser war er jedoch praefectus tironibus in Limite Rhenano, das heißt für die Ausbildung der Rekruten an der Rheinfront zuständig. - der erste aus dem Kreise des Militärs: Maxi minus war der erste der sogenannten Soldatenkaiser. Schon früher waren militärische Befehlshaber von ihren Soldaten zum Kaiser ausgerufen worden, doch hatte es sich dabei durchweg um hochrangige Offiziere gehan delt. Maximinus war zwar kein gemeiner Soldat, beklei dete j edoch einen eher niedrigen Rang. 2 bestätigten . . . auch die Väter: Weder die Historia Augusta (Max. 8, I ) noch Eutrop (9, I ), noch Orosius (Hist. 8, I 9, I ) wissen von einer nachträglichen B illigung durch den Senat. Alle erwähnen nur, daß Maximinus ohne das Einverständnis des Senates zum Kaiser erhoben worden sei. - Sohn, der ebenfalls . . . hieß: Der Sohn des Maximinus hieß Gaius Julius Verus Maximus, nicht wie =
24, 7 - 26, 1
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23 7
fälschlich hier und i n der Historia Augusta (Max. 27, 1 ) Maximinus; '' um 2 1 5 wurde e r Anfang 2 3 6 zum Caesar ernannt und Mitte April 2 3 8 zusammen mit seinem Vater bei Aquileia ermordet. 26, 1 zwei fahre: drei Jahre nach der Augustus-Erhe bung des Maximinus und zwei nach der Caesar-Ernen nung des Maximus. Die Ereignisse des Jahres 2 3 8 sind so komplex, daß Aurelius Victor hier das bisherige Schema, in j edem Kapitel einen Kaiser abzuhandeln, aufgibt und die Geschichte des Maximinus und der parallel regieren den Kaiser in mehreren Kapiteln beschreibt. - gegen die Germanen gekämpft: Der Germanenfeldzug fand im Jahr 2 3 5 - 2 3 6 statt; es handelte sich dabei um die Fortset zung des noch von Alexander Severus begonnenen Krie ges . - Antonius Gordianus: Marcus Antonius Gordianus Scmpronianus Romanus Africanus, ::- r 5 8 , römischer Kaiser für 20 Tage im Januar 2 3 8 . Zugleich mit ihm wur de sein Sohn gleichen Namens, ::- 1 92, zum Augustus erhoben. - Prokonsul von Afrika: Gordian hatte die übli che Laufbahn absolviert und war unter anderem legatus Augusti pro praetore (Vertreter des Kaisers im Range eines Prätors) der Provinzen Britannia inferior und Syria sowie proconsul der Provinz Achaia gewesen. Seit 2 3 7 war e r proconsul der Provinz Africa. Die Provinzen des Römischen Reiches waren in sogenannte kaiserliche und senatorische Provinzen aufgeteilt. Die kaiserlichen wur den von dem oben erwähnten legatus verwaltet, die sena torischen von einem proconsul. - in Abwesenheit . . . vom Heer: Von einer Erhebung durch das Militär sprechen auch Eutrop (9,2) und die Historia Augusta (Max. 1 3 ,6). In der Vita der drei Gordiani in der Historia Augusta sind es j edoch einflußreiche decuriones (Mitglieder des Stadtrates) und Grundbesitzer, die Gordian zum Kaiser
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ausrufen, nachdem sie einen brutalen Steuereintreiber umgebracht haben (Gord. 7,2 - 8 ,6); das gleiche schreibt Herodian (7> 5 ) . Die Stadt Thysdrus liegt im heutigen Tunesien. 2 Meuterei: Die Interpretation des Begriffes seditio ist in diesem Fall schwierig. Eine Übersetzung mit «Auf stand, Empörung>> gibt wenig Sinn, wenn man nicht an eine Fortsetzung des Aufstandes denken will, der erst zu der Augustus-Akklamation des Gordian geführt hatte. Vielleicht ist einfach an eine allgemeine Aufregung wegen der Ereignisse zu denken, die Gordian dann beru higte. - Karthago: nordöstlich des heutigen Tunis gele gen, Hauptstadt der Africa proconsularis und damit Sitz des proconsul (s. zu 26, r ). Herodian begründet den Marsch nach Karthago damit, daß es nach Rom die größ te Stadt und die mit den meisten Einwohnern sei, so daß Gordian handeln konnte, als ob er in Rom wäre (7,6, r ) . 3 - 4 böse Vorzeichen abzuwenden . . . Nachstellungen: Diese Episode findet sich in keiner anderen Quelle. Es handelt sich hier wohl um eine vaticinatio ex eventu, das heißt eine Vorhersage in Kenntnis des später Vorgefalle nen. Die haruspices waren für die Opferschau zuständig, das heißt sie untersuchten die Eingeweide, besonders die Leber, der Opfertiere und weissagten daraus die Zu kunft. seinen Kindern: Gordian hatte neben seinem Sohn gleichen Namens noch einen weiteren Sohn, dessen Name nicht bekannt ist, und eventuell eine Tochter namens Maecia Faustina (Historia Augusta, Gord. 4,2). 5 Ende Gordians: Gordian I . berief den Statthalter Numidiens, Capellianus, ab, woraufhin dieser mit der einzigen in Nordafrika stationierten Legion, der legio -
2 6 , 1 - 2 6, 7
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II/ Augusta, gegen Karthago marschierte. Es kam zu
einer Schlacht, in der der jüngere Gordian fiel; auf die Nachricht vom Tode seines Sohnes hin beging der ältere Gordian Selbstmord, indem er sich erhängte. Prätoria nerkohorten aufAnstiften des Domitius: Aurelius Victor liefert eine völlig andere Darstellung als die übrigen Quellen (Herodianos 7,6,7-7•7,4; Historia Augusta, Max. 1 4,4- 1 p ; Gord. 1 4, 5 -9). Die Unruhen brachen nicht nach dem Tod der beiden Gordiani aus, sondern auf die falsche Nachricht vom Tod des Maximinus hin. Der von Aurelius Victor genannte Domitius ist anson sten unbekannt. Vielleicht handelt es sich um den quae stor (Finanzverwalter), den Gordian nach Rom gesandt hatte, um Vitalianus zu töten, der im übrigen praefectus praetorio und nicht praefectus urbi (s. zu 2,4 und 8 , 5 ) war. Nach dessen Tod und durch die Verbreitung der Nachricht vom angeblichen Tod des Maximinus kam es zu einem Aufruhr des Volkes, in dessen Verlauf die Sta tuen des Maximinus umgestürzt und von ihm eingesetz te Amtsträger, allerdings auch unschuldige Leute, umge bracht wurden. Die Formulierung reliquique iudices rührt daher, daß der Stadtpräfekt auch richterliche Funk tionen hatte. 6 die Soldaten zu ihrem Verdruß . . . betrogen: Auch davon, daß die Soldaten durch den frühen Tod des Gor dianus um ihr D onativ gebracht wurden und deshalb mißmutig waren, berichten die übrigen Quellen nichts. Aufgrund der kurzen Regierungszeit ist dies nicht aus zuschließen, doch dient die Notiz dem Aurelius Victor vor allem dazu, eine abfällige Bemerkung über die Geld gier der Soldaten zu machen. 7 Kommissare: Hiermit ist wohl die Einsetzung einer Kommission von zwanzig Senatoren ( vigintiviri ex sena-
2 40
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tus consulto rei publicae curandae) gemeint, d i e anstelle von Gordian Italien verwalten und verteidigen sollten. Es ist unklar, ob dies noch zu Lebzeiten Gordians erfolg te (Historia A ugusta, Gord. I O,J) oder erst nach dessen Tod (Historia Augusta, Max. J 2, J ). Herodian ( 7, I 0, 3 ) läßt aus diesen vigintiviri die beiden späteren Kaiser Maximus (Pupienus) und Balbinus (s. unten) gewählt werden. - Aushebung von Jungmannschaft (conscriptis iunioribus): iuniores hießen in der Spätantike die Rekru ten; in der Frühzeit des römischen Heeres verstand man darunter alle für den Felddienst ausersehenen, wahl- und stimmberechtigten B ürger im Alter von I 7 bis 46 Jahren. Aurelius Victor überträgt also einen spätantiken B egriff auf die hohe Kaiserzeit. Zur Verteidigung Italiens wurde ein Rekrutenheer ausgehoben, von dem auch im näch sten Kapitel die Rede ist. - Clodius Pupienus: Marcus Clodius Pupienus, '' um 1 64, römischer Kaiser von Janu ar bis Mai 2 3 8 . - Caecilius Balbinus: Decimus Caelius (nicht Caecilius) Calvinus Balbinus, Geburtsdatum unbekannt, römischer Kaiser von Januar bis Mai 2 3 8 . 2 7, 1 Gordianus: z u Gordian I I . s. z u 26, 1 . Aurelius Victor vermischt die Personen Gordians II. und 1 1 1 . , indem er Gordian II. nicht umkommen, sondern nach dem Tod Gordians I. gemeinsam mit Balbinus und Pupienus und nach deren Tod wiederum allein weiterre gieren läßt. Zu Gordian 1 1 1 . s. zu 2 7,6. - als Prätorianer präfekt zur Begleitung des Vaters: Daß Gordian II. noch als Jugendlicher (die toga praetexta, die mit einem Pur purstreifen versehen war, trugen j unge Männer bis zum 1 6. oder 1 7. Lebensjahr) Zeltgenosse seines Vaters gewe sen sei, stimmt nicht mit der bis zu diesem Zeitpunkt (um 2 1 0 ) rein zivilen Laufbahn seines Vaters überein. Viel leicht hat er seinen Vater in der Zeit von dessen Legatur
2 6 , 7 - 2 7> 3
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24 1
in Britannia oder dessen Prokonsulat in Achaia begleitet. Die Formulierung erinnert an Sallust (Iug. 64,4), der den Sohn des MeteBus im contubernium (Zelt) seines Vaters Dienst tun läßt. Gordian II. war unter Elagabal quaestor (Finanzverwalter), unter Severus Alexander pmetor urbanus (Richter in Streitigkeiten zwischen römischen Bürgern) und consul, j edoch nie praefectus praetorio (s. zu 2,4)· Die Historia Augusta (Max. et Balb. I s ,6) meint, daß dieses Amt fälschlich Gordian III. zugeschrieben worden sei. 2 Gordian herbeigerufen . . . vernichtet: Dieses Ereig nis betrifft Gordian III. Nach dessen Ernennung zum Caesar, der ebenfalls Unruhen vorausgegangen waren (Herodianos 7, I 0, 5 -9), kam es zu Ausschreitungen gegen die in Rom verbliebenen Truppen des Maximinus, die längere Zeit andauerten (Herodianos 7, 1 r - 1 2; Histo ria Augusta, Max. 20,6; Max. et Balb. 9, 1 -2). Anders als Aurelius Victor es darstellt, wurden j edoch nicht die Truppen des Maximinus besiegt, sondern diese schlugen am ersten Tag die Gladiatoren und die aufgestachelte Menge, die sich selbst bewaffnet hatte, zurück. Im weite ren Verlauf der Unruhen drangen sie sogar in die Stadt ein und legten Feuer. Der exercitus tironum ( << Rekruten heer») bezieht sich wohl auf die aufgebrachte Menge vor allem junger Leute. Ungefähr zur selben Zeit wurden in Italien Rekruten ausgehoben für den Krieg gegen Maxi minus; diese zogen jedoch nach Norditalien, so daß sie hier nicht gemeint sein können. Im Rahmen der Darstel lung des Aurelius Victor nimmt der hier genannte exerci tus tironum wohl die in 26,7 genannten conscripti iunio res auf. 3 Thrakien festhielt: Nach Beendigung des Germa nenfeldzuges zog Maximinus nach Sirmium, um von
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dort aus Krieg gegen die Sarmaten, ein Volk i n der unga rischen Tiefebene, zu führen. Es ist durchaus möglich, daß er von hier aus weiter nach Thrakien ging, auch wenn dies sonst nicht erwähnt wird . 4 Sie . . . räumte . . . aus dem Wege: Auch die anderen B reviarien bieten diese Version des Todes der beiden Maximini (Eutrop 9, I ; Orosius, Hist. 7, I 9,2), während Herodian (8, 5 ) und die Historia Augusta (Max. 2 3 ,6; Max. et Balb. I I ,2) schreiben, sie seien von ihren Solda ten getötet worden. 5 Doppeljahr . . . weiteres Jahr: Maximinus regierte etwas über drei Jahre, von Februar oder März 2 3 5 bis Mitte April 2 3 8 . Da die Erhebung der Gordiani im Janu ar 2 3 8 stattfand, mithin also nur etwa drei Monate bis zum Tod der beiden Maximini vergingen, stimmt die Chronologie des Aurclius Victor nicht. Allerdings berichtet die Historia Augusta (Max. et Balb. I 5 .7), daß Unsicherheit über die tatsächliche Regierungszeit der beiden bestand, manche sie mit zwei, andere mit drei J ah ren angaben. Vielleicht wollte Aurelius Victor die beiden Traditionen verbinden. 6 Clodius und Caecilius . . . erschlagen: Nach einer Herrschaft von 99 Tagen wurden die beiden Senatskaiser von den Prätorianern ( s. zu 2,4 und 20, I ) ermordet. Nach der Historia Augusta (Max. et Balb. I 4, 5 -6) und Herodi an ( 8 , 8 ) geschah dies in den Straßen Roms, nach Eutrop (9,2) im Inneren des Palastes. Ursache war zum einen die Unzufriedenheit der Prätorianer damit, daß es sich um vom Senat gewählte Kaiser handelte, zum anderen gegenseitiges Mißtrauen der beiden Herrscher. - Gordi anus war alleiniger Inhaber der Macht: Marcus Antoni us Gordianus (Gordian III.), •:· 20. Januar 22 5 , ein Enkel Gordians 1., wurde Ende Januar 2 3 8 zum Caesar erho-
27,3 - 27,8
ERLÄUTERUNGEN
243
ben und Anfang Mai desselben Jahres zum Augustus ausgerufen. Er regierte bis Anfang 244. 7 von Nero in Rom eingerichtet: N ero hatte im Jahr 6o Spiele unter dem Namen Neronia eingerichtet. Sie soll ten alle fünfJahre unter dem Vorsitz der consules stattfin den und bestanden aus musischen, gymnastischen und hippiseben Wettspielen. - zog er gegen die Perser: Im Frühsommer 242 brach Gordian nach Asien auf. Über die vier Jahre, die seit dessen Akklamation vergangen sind, erfahren wir von Aurelius Victor nichts. - ]anustor: zum Janustempel und dessen Öffnung beziehungsweise Schließung s. zu I , J . - Marc Aurel geschlossen: Daß Mare Aurel die Türen des Tempels geschlossen hat, ist höchst unwahrscheinlich, da er sich während seiner Regierung fast ständig auf Feldzügen befand. Wenn er ihn zwi schenzeitlich schloß, so muß er doch vor dem Marko mannenfeldzug, währenddessen der Kaiser starb, wieder geöffnet worden sein. 8 mit Auszeichnung Krieg geführt: Der Krieg gegen die Perser verlief in der Tat sehr glücklich. Die Truppen führte der Prätorianerpräfekt (s. zu 2,4) und Schwieger vater Gordians III., Timesitheus. Die Perser hatten schon zur Zeit des Maximinus Nisibis und Carrhae erobert und bedrohten nun Antiochia. Es gelang den Römern, Syrien und Mesopotamien zurückzuerobern (damit auch Nisibis und Carrhae) und weiter auf Ktesi phon vorzurücken. Nachstellungen des . . . Marcus Philippus: Timesitheus starb auf dem Marsch nach Ktesi phon und wurde durch Marcus Philippus (s. Kap. 28) ersetzt. Nach d e r übereinstimmenden Meinung der römischen Quellen fiel Gordian einem Attentat zum Opfer, wobei bis auf Orosius alle Autoren in Philippus zumindest den Urheber des Mordes sehen; Orosius -
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schiebt d e n Mord d e n Leuten aus d e r Umgebung Gordi ans in die Schuhe (Hist. 7, 1 9,4), was vermutlich daran liegt, daß er den von ihm als Christen bezeichneten Kai ser Philippus nicht mit einer solchen Tat belasten wollte. Die Res gestae divi Saporis, eine große Felsinschrift in Naqs-i Rustam bei Persepolis, behaupten j edoch, der Kaiser sei in einer Schlacht gefallen. - im sechsten fahre seiner Herrschaft: Die gerrauen Daten seiner Regierung sind nicht bekannt; j edoch steht fest, daß er Anfang 2 3 8 zum Caesar erhoben, i m Mai oder Juni desselben Jahres zum Augustus ausgerufen wurde und Anfang 244 starb . 2 8 , 1 Marcus ]ulius Philippus: ::· um 204 im späteren Philippopolis in Arabien, römischer Kaiser von Anfang 244 bis September/Oktober 249. - Thrachonitis: Land schaft (h. Lejja) südlich von D amaskus. - Sohn Philippus: Marcus Julius Philippus Gunior), '' 2 3 7h 3 8, wurde im Juli/ August 244 zum Caesar erhoben, ziemlich genau drei Jahre später Guli/ August 247) zum Augustus ernannt und im September/Oktober 249 ermordet. Verhältnisse . . . geordnet: Eine der ersten Handlungen Phitipps war der Abschluß eines Friedensvertrages mit den Persern (Zosimus, r , r 9; Zonaras 1 2, 1 9; Synkellos r ,6 8 3 B onn.). - in Arabien die Stadt Philippopolis gegründet: Philippopolis, das heutige Schuhba, war ver mutlich sein ursprünglicher Geburtsort. - auf der ande ren Seite des Tiber einen Wasserbehälter: Von diesem Wasserreservoir berichtet nur Aurelius Victor. - tau sendjähriges Bestehen der Stadt: Die r ooo-Jahr-Feier der Stadt wurde vom 2 1 . - 2 3 . April 248 mit Säkularspielen feierlich begangen. Orosius bezeichnet Philipp in diesem Zusammenhang als den ersten christlichen Kaiser (Hist. 7, 20,2-3), was aber in den B ereich der Legende zu ver weisen ist.
2 7, 8 - 2 8 , 1 I
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2 zu meiner Zeit . . . Feierlichkeiten begangen: Der hier erwähnte Flavius Philippus war aus niedrigen Ver hältnissen bis zum Konsulat aufgestiegen, den er im Jahr 3 4 8 bekleidete. 6 Umgang mit männlichen Prostituierten: Von Maß nahmen des Philippus gegen die männliche Prostitution berichtet die Historia A ugusta in den Viten des Elagabal (3 2,6) und des Alexander Severus (24,4). Die dort ange sprochene Befürchtung Alexanders, daß durch ein Ver bot der Prostitution diese nur in den Untergrund gedrängt, aber nicht verhindert würde, bestätigt Aureli us Victor im folgenden Satz. 8 Weissagekünste der Etrusker: Die disciplina Etrusca beschäftigte sich mit allen Arten der Weissagung, vor allem mit der Blitzdeutung und der Leberschau. Die Etrusker galten (fälschlich) als unmoralisch und sitten los, wogegen Aurelius Victor im nächsten Satz die tradi tionelle römische Moral stellt. 10 durch sein Alter körperlich geschwächt: Philippus war etwa 4 5 Jahre alt, so daß man eher von einer Krank heit als von zu hohem Alter als Ursache seiner Schwä che ausgehen muß. gegen Decius: Philippus hatte dem Senat 248 seinen Rücktritt angeboten, als es neben den Einfällen der Goten noch zu den Erhebungen eini ger Usurpatoren (vor allem denen des Pacatianus, Iotap ianus, s. zu 29,2, und Uranius) gekommen war. Der spätere Kaiser Decius (s. Kap . 29) ermutigte ihn damals, sein Amt weiterzuführen. Dieser wurde Ende 248 von den Truppen in den Donauprovinzen zum Augustus ausgerufen, was zum Krieg mit Philippus und zu dessen Tod in der Entscheidungsschlacht bei Verona führte. 1 1 Sohn . . . erschlagen: Zosimus ( 1 ,22) erwähnt als -
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einziger, daß Philippus Junior gemeinsam mit seinem Vater in der Schlacht gefallen sei, während außer Aureli us Victor noch Eutrop (9, 3 ) und Johannes von Antiochia (FHG 4, 597- 5 9 8) den Tod des Sohnes in Rom stattfin den lassen. Orosius macht als einziger einen Soldaten aufstand und eine Hinterlist des Decius für den Tod bei der verantwortlich, womit er den angeblichen Christen verfolger Decius von dem angeblichen Christen Philip pus absetzen will (Hist. 7,20,4) . - fünfJahre . . . an der Macht: Auch Eutrop nennt als Regierungszeit fünf Jahre (9, 3), der Chronograph von 3 54 fünf Jahre, fünf Monate und 29 Tage. Selbst wenn sich die genauen Daten nicht ermitteln lassen, ist eine grobe Angabe von fünfeinhalb Jahren kaum verkehrt (Anfang 244 - September/Okto ber 249). 2 9, 1 Decius: Gaius Messius Quintus Decius Valeria nus, '-· um I 90, römischer Kaiser Juni 249 bis Juni 2 5 I . Dorf bei Sirmium: Nach Eutrop (9,4) wurde Decius in Budalia, einer Stadt in der Pannonia inferior, in der Nähe von Sirmium geboren. - als Offizier: Decius war zum Zeitpunkt seiner Ausrufung zum Augustus wahrschein lich legatus A ugusti pro praetore (Vertreter des Kaisers im Range eines Prätors) der Provinzen Moesia und Pan nonia. - Verschwörung: Dies widerspricht der Darstel lung des Zosimus ( I ,2 2, I ), die Soldaten hätten Decius gegen dessen Willen zum Augustus ausgerufen. - Etrus cus: Quintus Herennius Etruscus Messius Decius, =:· um 220 in Pannonien, wurde im Mai/Juni 2 5 0 zum Caesar und vor dem 9. Juni 2 5 I zum Augustus erhoben. - sandte . . . nach Illyrien voraus: Decius führte ab 2 5 0 Krieg auf dem B alkan gegen die Goten. - Mauern zu weihen: Deci us war im Herbst 249, kurz nach seiner Erhebung, nach Rom gekommen und blieb etwa ein Jahr dort. Mit den
2 8 , 1 I - 29,4
ERLÄUTERU NGEN
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hier erwähnten moenia ist wohl eine neue Thermenanla ge gemeint (Eutrop 9,4). 2 Iotapianus: genauer Name unbekannt, er wurde 248 im Osten, wahrscheinlich in Syrien, zum Kaiser erho ben. Er wurde rasch besiegt, doch ist sein Todesdatum unbekannt. - Abstammung von Alexander sich brüstend: Es ist unklar, ob es sich um Alexander III. (den Großen) oder um Severus Alexander handelt, wahrscheinlicher ist aber, daß I otapianus sich der Abstammung von letzte rem rühmte. - Lucius Priscus: eventuell identisch mit dem Statthalter von Thrakien 249/z 5 0, Titus Julius Pris cus; er wurde Ende 2 5 0 in Philippepolis während einer Belagerung durch die Goten zum Kaiser erhoben, jedoch bald erschlagen. Plünderung . . . von Thrakien: Die Goten hatten sich bei Novae im heutigen Bulgarien geteilt; der eine Teil belagerte die Stadt, der andere zog unter den üblichen Plünderungen durch Thrakien auf Philippepolis zu. 3 julius Valens Licinianus: erhob sich im März 2 5 1 in Rom, wurde allerdings bald beseitigt, wie aus der Korre spondenz des Cyprian von Karthago (Epist. 5 5 ,9) her vorgeht. 4 erlagen . . . zu Abrytus: Decius und sein Sohn fielen in einer Schlacht gegen die Goten bei Abrytus in Moesi en, dem heutigen Aptaat in der Dobrudscha. Herennius Etruscus starb in einem ersten Gefecht, während Decius von dem späteren Kaiser Trebonianus Gallus (s. Kap. 3 0), der damals Legat der Moesia inferior war und mit den Goten gemeinsame Sache machte, in eine Falle gelockt wurde, indem er dem Kaiser riet, einen weiteren Angriff zu wagen, der in sumpfiges Gelände führte, und ihm dann nicht zu Hilfe kam. Dennoch soll Decius im Kampf gestorben sein, wie Aurelius Victor im nächsten -
24 8
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Paragraphen berichtet. z-weijähriger Herrschaft: von Juni 249 bis Juni 2 5 1 . 5 verherrlichen den Tod: Zosimus ( I ,2 3 ) und auch Aurelius Victor wissen vom Tod des Decius durch Verrat nach einer vorher glücklich verlaufeneu Schlacht (s. zu 29,4). Laktanz (De mort. pers. 4, 3 ) dagegen läßt das vor herige Gefecht unerwähnt und schreibt nur, daß er sofort von Barbaren eingeschlossen und mit seinem Heer umgebracht worden sei. Dies liegt ohne Zweifel daran, daß der Christ Laktanz den angeblichen Christenverfol ger Decius negativ darstellen wollte. JO,I Gallus: Gaius Vibius Trebonianus Gallus, >:· um 206, römischer Kaiser Mitte Juni 2 5 I bis August 2 5 3 . Hostilianus: Gaius Valens Hostilianus Messius Quintus, zweiter Sohn des Decius, Geburtsdatum unbekannt. Nach dem Tod des Decius wurde er von Trebonianus Gallus adoptiert, im Juni 2 5 I zum Augustus erhoben, ist aber schon einen Monat später gestorben. Volusianus: Gaius Vibius Volusianus, ::· etwa 2 3 0, Sohn des Trebonia nus Gallus, Caesar ab Juni 2 5 I, römischer Kaiser August 2 5 I bis August 2 5 3 . - Väter . . . -wiesen . . . zu: Daß die Senatoren die drei Kaiser ernannten, ist höchst unwahr scheinlich, da sich Trebonianus und Volusianus auf dem Kriegsschauplatz in Moesien befanden. Es handelt sich vielmehr um die Bestätigung der zuvor von Seiten der Soldaten erfolgten Erhebung durch den Senat. Es ist unstrittig, daß die Soldaten Trebonianus zum Augustus ausgerufen haben. Es besteht j edoch keine Einigkeit dar über, wann Volusianus und Hostilianus zu Caesares beziehungsweise Augusti ernannt wurden. Der neueste Stand ist der oben angegebene (D. Kienast, Römische Kaisertabelle, Darmstadt 2 I 996, S. 207, 209). 2 erlag ihr Hostilianus: Zosimus ( I ,2 5 , 2) schreibt als -
-
29,4 - 3 2 , 2
ERLÄUTE RU N G E N
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einziger den Tod des Hostilianus den I ntrigen des Trebo nianus zu, der fürchtete, daß in Erinnerung an Decius die Alleinherrschaft auf dessen Sohn übertragen werden könnte. - bemühten sich um Beliebtheit . . . sich annah men: Aurelius Victor ist der einzige, der diese B eliebtheit und die Sorge für die Toten überliefert. 3 1 , 1 A emilius Aemilianus: Marcus Aemilius Aemili anus, '' um 207, römischer Kaiser Juli/ August bis Sep tember/Oktober 2 5 3 . Er war Nachfolger des Trebonia nus als Statthalter der Moesia superior und wurde von den Soldaten zum Kaiser ausgerufen. 2 brachen auf Trebonianus und Volusianus (s. Kap. 3 0). - Interamna: h. Terni, nördlich von Rom. 3 Doppe/jahr: Der Zeitraum von zwei Jahren bezieht sich auf die Zeit vom Beginn der Herrschaft des Treboni anus an (s. Kap. 3 0). - nach einem gemäßigten Regime: Der anonyme Fortsetzer des Cassius Dio berichtet von einem Schreiben des Aemilianus an den Senat, in dem der neue Kaiser den Senatoren die Regierungsgewalt über läßt und sich als ihr General bezeichnet (FHG 4, 1 9 3 ) . Krankheit: In Wirklichkeit wurde Aemilianus bei Spole tium von seinen Soldaten ermordet (Epitome 3 1 ,2; Zosi mus r ,29, r ) . - Senatoren . . . bezeichnet hatten: In dieser Bemerkung zeigen sich Vorbehalte des Aurelius Victor gegen die Aristokratie (s. die Einleitung). 3 2 , 1 Publius Licinius Valerianus: ::- um 200, römi scher Kaiser Juni/August 2 5 3 - Juni 260. Zum Zeitpunkt seiner Erhebung bekleidete er ein militärisches Amt bei den Truppen in Raetien. Der anstehende Feldzug richte te sich im Auftrag des Trebonianus (s. Kap. 3 0 ) gegen Aemilianus (s. Kap. 3 1 ). 2 hinlänglich vornehmer Abkunft: Die Licinii waren eines der ältesten und das wohl angesehenste plebejische
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Geschlecht Roms. - militärische Laufbahn: Valerian war consul suffectus (s. zu 1 3 , 1 ) vor 2 3 8 und wurde von den
Gordiani mit der Gesandtschaft an den römischen Senat betraut (Zosimus 1 , 1 4, 1 ; nach der Historia Augusta, Gord. 9,7, war er damals allerdings princeps senatus, «Wortführer des Senats », in Rom). Danach nahm er ver schiedene zivile und militärische Funktionen wahr, die sich nicht mehr genau bestimmen lassen (Historia Augu sta, Val. 5 , 1 ). Genauso unsicher ist, ob und welche Stelle er unter Decius in der Reichsverwaltung innehatte (Zonaras 1 2,20; Historia Augusta, Val. 5 ,4-8). 3 Gallienus wurde erst vom Senat zum Caesar ernannt, dann von seinem Vater zum Augustus erho ben. 4 Etrurien: Die Etrusker galten als verweichlichtes, dem Luxus ergebenes Volk (s. zu 2 8 , 8 ) . 5 Mesopotamien . . . Krieg: D e r Feldzug begann i m Jahr 2 5 4 und dauerte b i s z u Valerians Gefangennahme i m Jahr 260. Die Falle, d i e d e r Perserkönig stellte, beschreibt nur Zosimus genauer ( 1 , 3 6,2): Der Kaiser hatte Unter händler zu dem persischen König geschickt, die die Bedingungen für einen Friedensschluß aushandeln soll ten. Sapor hörte sie nicht an, sondern forderte, der Kaiser solle persönlich erscheinen. Valerian ging darauf ein und wurde während der Unterredung gefangengenommen. Perserkönigs namens Sapor: Sapor 1 . , der zweite König aus der Dynastie der Sassaniden, regierte von 243 bis 273 · In einer großen Felsinschrift in der Nähe von Persepolis, den R es gestae divi Saporis in Naqs-i Rustam, ließ er sei ne Siege über Gordian III., Philippus und Valerian beschreiben. - geschunden: Davon - j edoch erst nach Valerians Tod - berichten sonst nur christliche Quellen, die dies als Strafe für die Verfolgung christlicher Bischö-
32,2 - 3 3,3
ERLÄUTERUNGEN
2p
fe, Diakone und Priester auffassen (Laktanz, De mort. pers. 5 ,6; Petrus Patricius frg. 1 3 ). - im sechstenfahre sei ner Herrschaft: Das Todesdatum Valerians ist unbe kannt. Die Angabe des Aurelius Victor impliziert, daß Gefangennahme und Tod im Jahr 2 5 9 erfolgten, da die Erhebung zum Kaiser im Jahr 2 5 3 gesichert ist. - in . . . rüstigem Alter: Valerian war etwa 6o Jahre alt. 3 3 , 1 Licinius Gallienus: Publius Licinius Egnatius Gallienus, ::- um 2 1 3 , römischer Kaiser September/Okto ber 2 5 3 bis September 2 6 8 . - Germanen . . . von Gallien ferngehalten: Valerian übernahm das Kommando über die Truppen des Ostens und übertrug dasj enige des Westens seinem Sohn Gallienus. Die erste Aufgabe, die sich diesem stellte, war, die Alamannen von Gallien fern zuhalten, was ihm auch gelang. 2 lngebus . . . bei Mursia: Sein wirklicher Name laute te lngenuus. Er war Statthalter von Pannonia und Moe sia und wurde nach der Gefangennahme Valerians von den Truppen in Sirmium zum Kaiser ausgerufen. Der spätere Usurpator Aureolus (s. zu 3 3 , 1 7) besiegte ihn in einer Schlacht bei Mursia, dem heutigen Osijek in Kroatien. Auf der Flucht kam Ingenuus um. - Regalia nus: Statthalter von Illyricum. Nach dem Tod des lnge nuus wurde er zum Augustus erhoben, jedoch bald von Gallienus besiegt und von seinen eigenen Soldaten ge tötet. 3 Saloninus: Publius Licinius Cornelius Saloni(n)us Valerianus, dessen Geburtsdatum unbekannt ist, wurde 2 5 8 zum Caesar ernannt. Er nahm im Herbst z6o den Augustus-Titel an, fiel aber noch im gleichen Jahr in die Hände des Usurpators Postumus (s. zu 3 3 , 8 ) und wurde hingerichtet. - Thrakien . . . heimsuchten: Schon von 2 5 4 bis 2 5 6 hatte sich Gallienus auf dem B alkan aufgehalten,
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um einen Goteneinfall abzuwehren. In den Jahren 263 267 brachen diese erneut dort ein. - die Parther hingegen Mesopotamien: Die Perser hielten Mesopotamien bereits seit 2 5 6 besetzt. - im Osten Räuber oder eine Frau: Mit den latrones sind die Palmyrener gemeint, deren Führer Septimius Odaenathus, der seit 262 im Einvernehmen mit den Römern als dux Romanorum, imperator, correc tor totius orientis und rex regum (Feldherr der Römer, Befehlshaber, Verwalter des ganzen Ostens und König der Könige) in Palmyra herrschte, die Perser bekämpfte. 266/267 wurde er ermordet. Seine Frau Zenobia über nahm als Regentin für ihren gemeinsamen Sohn Vaballa thus die Herrschaft und übte die Macht zunächst im Ein vernehmen mit Rom aus. Es gelang ihr, den Einflußbe reich Palmyras auszudehnen. 2 7 1 sagte sie sich von Rom los und proklamierte ein Palmyrenisches Sonderreich, das allerdings nur bis 272 Bestand hatte. Streitmacht der Alamannen . . . Italien: Die Alamanni drangen 260 nach Italien ein und wurden von Gallienus bei Mailand geschlagen. - Franken . . . vordrang: Franci ist ein Sam melname für eine Reihe von Stämmen am rechten Ufer des Niederrhein. Sie brachen in der Mitte des 3 - Jahrhun derts n. Chr. bis nach Südgallien und Spanien durch, wo sie unter anderem die Stadt Tarraco, das heutige Tarrago na, belagerten. Daß sie auch nach Afrika übersetzten, ist nicht belegt. - jenseits der Donau verloren: Die Provinz Dacia wurde seit 2 5 6 von den Goten überschwemmt. Definitiv aufgegeben wurde sie allerdings erst 2 7 1 von Aurelian. 5 Pestseuche: Diese Pest wird auch von der Historia Augusta (Gall. 5 . 5 -6), Orosius (Hist. 7,22, 1 -2) und Zosi mus ( 1 , 3 7, 3 ) erwähnt. Da diese anderen Quellen berich ten, daß die Krankheit überall wütete, muß man Rom -
33.3 - 3 3,8
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hier vielleicht als pars pro toto für das ganze Reich sehen. 6 Gattin Salonina: Cornelia Salonina, deren Geburts datum und Herkunft unbekannt sind, wurde 2 54 zur Augusta erhoben und starb 268. Tochter . . . namens Pipa: Tochter des Markomannenkönigs Attalus, der sie Gallienus gegen Überlassung eines Teiles der Pannonia superior zugesprochen hatte, wie die Epitome de Caesa ribus (3 3 , r ) schreibt. In der Historia Augusta (Gall. 2 I ,J ) heißt sie Pipara. Die angeblichen Laster d e s Gallienus finden sich nur in den lateinischen Quellen erwähnt, die griechischen wissen nichts darüber. 8 Postumus, der sich als Gegenkaiser Marcus Cassia nius Latinius Postumus nannte, war von Gallienus mit der Verwaltung Galliens und dem Schutz der Rheingren ze beauftragt worden, als der Kaiser nach Pannonien gegangen war. 2 5 9 wurde er von seinem Heer zum Kaiser ausgerufen. Im folgenden Jahr eroberte er Köln und tötete Saloninus, den Gallienus dort zu seinem Stellver treter gemacht hatte. Postumus bildete ein Gallisches Sonderreich, daß aus den germanischen, gallischen und spanischen Provinzen sowie B ritannien bestand und dessen Verwaltungsstruktur der römischen glich. Nach der Einnahme von Mainz im Mai/Juni 269 wurde er von seinen Soldaten ermordet. Die Historia Augusta (Tyr. Trig. 3 ), Eutrop (9,9) und Orosius (Hist. 7,22, r o) betrachten die Herrschaft des Postumus als vorteilhaft. Laelianus: Über Ulpius Cornelius Laelianus ist sonst fast nichts bekannt. Weder über sein Geburtsdatum und sei ne Herkunft noch über seine Laufbahn wissen wir etwas. Zum Zeitpunkt seiner Erhebung war er entweder legatus legionis XXII Primigeniae (Legionskommandant) in Mainz oder Statthalter der Germania superior. Sein -
-
2 54
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Name, der auf Münzen wie oben angegeben überliefert ist, wird in den Quellen öfter verfälscht: In der Historia Augusta (Tyr. Trig. 5 u. ö.) heißt er Lollianus, bei Eutrop (9,9) L(ucius) Aelianus, bei Orosius (Hist. 7,22, I I ) Aemi lianus, in der Epitome de Caesaribus ( 32,4) Aelianus. Bis auf die Historia Augusta berichten alle angegebenen Quellen, daß Laelianus von Postumus getötet worden sei, während nach der Historia Augusta der Nachfolger des Postumus, Victorinus, ihn umbringen ließ. 9 Marius: Marcus Aurelius Marius war von Mai/Juni bis zum Herbst 269 Augustus des Gallischen Sonderrei ches. Nach der Historia Augusta (Tyr. Trig. 8 , r ,3 ) war er erst Lagerschmied und später Offizier. I I anderer Marius: Eine Anspielung auf Gaius Mari us, den Gegenspieler Sullas zu B eginn des r . Jahrhun derts v. Chr. Auch dieser soll aus niedrigen Verhältnissen gekommen sein. I2 zwei Tage: Marius kann nicht nur zwei Tage regiert haben, dagegen spricht die Menge der Münzen, die von ihm erhalten sind. Vielleicht bezieht sich «zwei Tage» auf die Zeit nach seiner Ermordung, bis sein Nachfolger Vic torinus gewählt wurde (so Andre Chastagnol, L'Empereur gaulois Marius dans l'Histoire Auguste, in: Bonner Histo ria Augusta Colloquium I 97 I , Bonn I974, Antiquitas 4, 1 1 , S. 5 I - 5 8). - Victorinus: Marcus Pavonius Victorinus, dessen Geburtsdatum unbekannt ist, wurde im Herbst 269 zum Augustus erhoben, nachdem er vorher tribunus praetorianorum (265h66; s. zu 2,4) und zusammen mit Postumus consul gewesen war (267 oder 268). Anderthalb Jahre später, im Frühjahr 2 7 I , wurde er in Köln ermordet. - Attitianus: Über ihn ist sonst nichts weiter bekannt. Köln (Agrippinae): im Jahre 50 unter dem Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium zur Kolonie erhoben.
3 3,8 - 33,1 7
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I 3 Proviantmeister: Die actuarii i m Heer hatten die Lebensmittelrationen an die Heeresabteilungen zu ver teilen. Der Vorwurf, daß sie bestechlich seien, findet sich häufig. Nützliches Treibende: Die B edeutung ist nicht klar; vielleicht handelt es sich um Leute, die sich vor oder nach den actuarii um die Verteilung des Getreides küm merten und deren B emühungen von den actuarii konter kariert wurden. I 4 Victoria: Mutter des Victorinus, von ihr ist sonst nur noch bekannt, daß sie nach dem Tod des Victorinus die Erhebung ihres zweiten Sohnes Tetricus zum Kaiser durchsetzte. - Tetricus: Gaius Pius Esuvius Tetricus, des sen Geburtsdatum unbekannt ist, wurde im Frühj ahr 2 7 I von den Soldaten in Abwesenheit (Eutr. 9, I o) zum Kaiser gewählt, vorher war er praeses der Provinz Aqui tania gewesen. Im Sommer 2 74 ergab er sich Aurelian, der ihn in seinem Triumphzug mitführte, j edoch am Leben ließ. seinem Sohn Tetricus: Er trug den gleichen Namen wie sein Vater und wurde vermutlich 273 zum Caesar ernannt. Auch er wurde von Aurelian im Tri umphzug mitgeführt und am Leben gelassen. I 5 Gallienus . . . veranstaltete: Gallienus war bereits im September 268 gestorben, so daß sich sein hier beschriebenes Verhalten nicht auf die Regierungszeit des Victorinus und Tetricus beziehen kann. 1 7 Aureolus: Marcus Aelius Aureolus war bereits 262 zum ersten Mal zum Augustus erhoben worden, hatte sich jedoch später mit Gallienus versöhnt und für diesen gegen Postumus gekämpft. 268 trat er dann zunächst zu Postumus über, bevor er noch im gleichen Jahr in Mailand zum zweiten Mal zum Augustus erhoben wurde. Nach dem die Stadt vom Nachfolger des Gallienus, Claudius II. (s. Kap. 3 4), eingenommen worden war, wurde er von -
-
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dessen Soldaten erschlagen. - bei der Brücke . . . ihren Namen hat: Das heutige Pontirolo an der Adda etwa 3 0 k m nordöstlich von Mailand. Nach der Historia Augusta (Tyr. Trig. I I ,4) wurde er von Claudius dort geschlagen. I9 Maschinen: Die antike Welt kannte eine Vielzahl
von Belagerungswerkzeug und -maschinen, darunter den sogenannten Widder, Geschützmaschinen und Bela gerungstürme. 20-2 I Denn als Aureolus . . . verborgen: Die ganze Episode um die fingierte Liste erinnert an das Komplott gegen den späteren Kaiser Aurelian (s. Kap . 3 5 ). Der zweite Teil der Erzählung, in dem es um die Ermordung des Gallienus geht, findet sich in ähnlicher Weise in der Historia Augusta (Ga!!. I 4,6-9) und bei Zosimus ( I ,40). 27 Zu Claudius siehe das nächste Kapitel. - Gallienus . . . Divus: Vermutlich verfiel Gallienus zunächst der dam natio memoriae (s. zu I I , 8 und I 7, I o), denn auf mehreren Inschriften ist sein Name eradiert. Unter Claudius II. wurde er dann jedoch konsekriert (s. zu q, I J ). 2 8 sprach er die Abzeichen der Herrschaft: Nur die Epitome de Caesaribus und Aurelius Victor berichten, daß Gallienus selbst Claudius zu seinem Nachfolger bestimmt habe, die anderen Quellen sprechen entweder davon, daß er von den Soldaten erwählt wurde (Historia Augusta, Claud. 4; Eutrop 9, I I ; Zosimus I ,4 I ) oder daß er sich selbst die Macht angemaßt habe (Orosius, Hist. 7,2 3 ) . - Ticinum: (h. Pavia) dort lag eine Reserveeinheit der Reiter. 3 I die Gernonische Treppe: s. zu 8,6 - Sach'Walter des Fiskus: Mit diesem patronus ist wohl der procurator a rationibus gemeint, der für die Verwaltung der kaiserli chen Staatseinkünfte zuständig war (s. zu 9,6) - Mutter Erde: Die Tellus oder Terra mater war eine altitalische
3 3 , 1 7 - 3 4,4
ERLAUTE RUNGEN
257
Erdgöttin, die für eine gute Ernte, aber auch zur Verflu chung angerufen wurde. 34 dem Senat den Kriegsdienst und den Besuch der Truppen verbot: Die Maßnahme des Gallienus wird (nur) durch Inschriften bestätigt, da der senatorische legatus legionis (Legionskommandeur) seit dieser Zeit durch einen ritterlichen praefectus (Vorsteher) ersetzt wird. 3 5 neun fahre: Die neun Jahre zählen von der Gefan gennahme Valerians an. Wenn man die Zeit der gemein samen Herrschaft mit seinem Vater mitrechnet, so regierte Gallienus etwa 1 5 Jahre lang. 34, 1 Claudius: Marcus Aurelius Claudius (Claudius Il. Gothicus), ::- 1 0. Mai 2 1 4, war von September/Okto ber 268 bis September 270 römischer Kaiser. 2 Denka1·t der Decier: Drei Mitglieder der Familie der Decii sollen sich in der Zeit der Republik für das Heil des Staates geopfert haben: Publius Decius Mus 340 v. Chr. im Kampf gegen die Samniten, sein Sohn gleichen Namens 295 v. Chr. im Kampf gegen die Kelten, wieder um dessen Sohn gleichen Namens 279 v. Chr. im Kampf gegen Pyrrhus. 3 aus den Sibyllinischen Büchern: Die Sibyllinischen Bücher waren eine Sammlung mit Ritualvorschriften, die nach einem unheilvollen Omen oder wenn der Staat sonst in Gefahr schien, auf Anordnung des Senates befragt wurden. 4 im Senat und unter allen Menschen der allererste: Nach der Epitome de Caesaribus (34, 3 ) war damals Pom ponius Bassus princeps senatus (Wortführer des Senats) und bot sich für das Opfer an, das dann j edoch von Clau dius übernommen worden sein soll. In Wahrheit starb Claudius 270 in Sirmium an der Pest.
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ERLÄUTERUN GEN
5 die Barbaren . . . geschlagen und vertrieben: Claudi us siegte 268 am Gardasee und 269 bei Naissus (Nis) über die Goten. 7 Constantius . . . unsere Kaiser: Worum es in diesem Passus ging, ist nicht klar. Es scheint sich um Constanti us I., Constantin I. sowie die zur Zeit des Aurelius Victor herrschenden Kaiser (Constantius II. als Augustus, Juli an als Caesar) zu handeln, doch ob auf ihre angebliche Abstammung von Claudius li. oder ihre glückliche Re gierung angespielt wird, kann nicht mehr festgestellt werden. - . . . : An dieser Stelle bricht in den Handschrif ten der Text ab, ebenso unvermittelt setzt er bei corporis que acceptior . . wieder ein. Wie viele Wörter oder Zei len fehlen, ist unsicher. 3 5 , 1 A urelian: Lucius Domitius Aurelianus, '� 9· Sep tember 2 1 4, römischer Kaiser von September 270 bis September/Oktober 2 7 5 . Vielleicht war schon im ver dorbenen Schluß des vorigen Kapitels die Rede von ihm. Darauf würde auch die folgende Schilderung hindeuten. nach solchem Erfolg: D amit sind wohl der Sieg über Zenobia und die Eroberung Palmyras im Jahr 272 gemeint (s. zu 3 3,3). Zwar hat Aurelian 271 Feldzüge gegen Vandalen, Juthungen und Sarmaten und 272 auch gegen die Goten auf dem Balkan geführt, doch die Aus drucksweise successu tanto und die Tatsache, daß der Sieg über Zenobia sonst nicht erwähnt ist, lassen darauf schließen, daß hier an letzteren gedacht ist. Außerdem erwähnt Aurelius Victor den Feldzug gegen die Juthun gen (Alamannen) im nächsten Paragraphen. - gegen die Perser: 273 zog Aurelian erneut gegen Palmyra, dessen Verbündete die Perser waren, daher diese Angabe. 2 Beutezügen der Alamannen: Der Feldzug fand bereits 2 7 1 statt. Die Quellen sind sich über die Identität .
-
3 4, 5 - 3 5 ,6
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des Volkes nicht etmg: Dexippus (frg. 2 2 Dindorf) spricht von Juthungen (für das Jahr 260 auf einem Sieges denkmal aus Augsburg belegt; vgl. L . Bakker, Raetien unter Postumus - Das Siegesdenkmal einer Juthungen schlacht im Jahre 260 n. Chr. aus Augsburg, in: Germania 7 I , I 99 3 , S. 3 69- 3 8 6), die Historia A ugusta (Aurel. I 8, 3 ) von Markomannen, Aurelius Victor und Zosimus ( I ,49) von Alamannen. 3 die Germanen aus Gallien vertrieben: für Aurelian sonst nicht belegt, j edoch für den späteren Kaiser Probus (s. Kap . 3 7), dem Aurelian nach dem Sieg über Tetricus (s. zu 3 3 , I4) die Truppen in Gallien anvertraut hatte; das heißt, die Vertreibung fand erst später statt. 4 Statthalter Faustinus: Als Statthalter der Provinz Belgica erhob er sich 273 in Trier gegen Tetricus. - wäh rend des Kampfes: Die Schlacht fand bei Chiions auf den Katalaunischen Feldern statt. 5 zweijähriger höchster Gewalt: Tetricus regierte vom Frühj ahr 2 7 I bis zum Sommer 2 74, das heißt etwas mehr als drei Jahre. Leitung (correcturam) Lukaniens: Ein corrector war für die Verwaltung des ihm unterstellten Gebietes zuständig, wobei es diese Position nur in Italien gab. Nach der Historia A ugusta (Tyr. trig. 24, 5 ) wurde Tetricus sogar zum corrector totius ltaliae bestimmt, allerdings an anderer Stelle (Historia Augusta, Aurel. 39, I ) zum corrector Lucaniae. 6 Rechnungsprüfer Felicissimus: Er war procurator a rationibuslrationalis (Leiter des fiscus; s. zu 9,6 und 3 3 , 3 I ) unter Aurelian und scheint für Münzverfälschungen ver antwortlich gewesen zu sein; als diese aufflogen, organi sierte er einen Aufstand der Münzarbeiter, in dessen Ver lauf er umkam. - Münzfuß: Die römischen Münzen ver loren durch die ganze Kaiserzeit hindurch an Wert, was -
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ERLÄUTERUNGEN
mehrfach zu Umgestaltungen des Münzsystems und zu Einführungen neuer Münzen führte. Der Wertverlust beruhte auf der Beimischung minderwertigen Metalls, wobei dies durchaus nicht nur auf Eigenmächtigkeiten und Gewinnsucht des rationalis beruhte, sondern zum Teil aufgrund der knappen Kassen von oben angeordnet war. Nach Zosimus ( r ,6 r ,3) hat Aurelian eine Münz reform durchgeführt und eine neue Silbermünze ge schaffen. 7 Tempel des Sol (invictus): d. h. des unbesiegbaren Sonnengottes. Er wurde im Jahre 274 von Aurelian ein geweiht und stand auf dem campus Agrippae im Norden Roms in der Nähe des campus Martius (Marsfeld). - 'l.iJas
sich durch die Schuld des Gallienus abgespielt hatte:
Anspielung auf die zahlreichen Einfälle fremder Völker (Goten, Heruler etc.). Diese waren zwar nicht bis Rom gekommen, doch sollte die Stadt anscheinend für einen derartigen Fall gerüstet sein. - umgab er die Stadt . . . mit sehr starken Mauern: Die sogenannte Aurclianische Mauer wurde schon im Winter 2 7 1 !272 begonnen, aber nach Zosimus ( 1 ,49,2) erst unter Probus (s. Kap . 3 7) voll endet. - Schweinefleisch: Von der Einrichtung nicht nur von Fleisch-, sondern auch von Öl-, Brot- und Wein spenden berichtet die Historia Augusta (Aurel. 48, r ). Das Fleisch wurde dem Verein der suarii (Schweine händler) übergeben (die anderen zu verteilenden Güter entsprechenden anderen Körperschaften), die dann dafür sorgten, daß es denj enigen, die ein Anrecht darauf hatten und in eine entsprechende Liste eingetragen waren, kostenlos oder zu einem sehr günstigen Preis abgegeben wurde. Anklagen der Steuerbeamten und Viertelsgewinnler: Quadruplatores wurden diejenigen genannt, die Anklage gegen andere erhoben und im Falle -
3 5 , 6 - 3 6,2
E R LÄ U T E R U N G E N
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einer Verurteilung den vierten Teil der verhängten Strafe oder des Vermögens des Angeklagten erhielten. Dieses Unwesen war nicht zuletzt im Bereich der Steuern weit verbreitet, daher fiscales calumniae. - nach griechischer Sitte: Vielleicht eine Anspielung auf den Schuldenerlaß, den Solon Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. in Athen durchgeführt haben soll. 8 Amt für die Geheimsachen: Die notarii waren kai serliche Geheimsekretäre. - Coenofrurium (Koinophru rion): eigtl. Caenofrurium (Kainophrurion); ein Ort in Thrakien nördlich von Herakleia-Perinthos an der Nordküste der Propontis (Marmarameer).
9- 1 0 die Väter möchten . . . zum Kaiser bestimmen . . . an sie zurück: Zwischen dem Tod Aurelians und der
' Wahl seines Nachfolgers scheint einige Zeit vergangen zu sein, wobei nicht genau bekannt ist, wie lange. Die Historia Augusta (Aurel. 40,3) spricht von sechs Mona ten. 12 als -wäre er Romulus: Nach dem Tod des Romulus sollen sich die Senatoren mehr als ein Jahr lang um die Nachfolge gestritten haben (Livius r , r 7). 3 6, 1 im sechsten Monat: zur Zeitspanne zwischen den Regierungen Aurelians und des Tacitus s. zu 3 5 ,9- r o. - Tacitus: Marcus Claudius Tacitus, ':· um 200 in Interam na (h. Terni), nördlich von Rom, regierte ungefähr ein halbes Jahr, von Ende 2 7 5 bis Mitte 276. - ehemaliger Konsul: Tacitus war im Jahre 273 consul ordinarius (s. zu 1 3 , 1 ) gewesen und war princeps senatus (Wortführer des Senats). z Tyana: Eine Stadt in Kappadokien, etwa r oo km nördlich von Tarsus. Über die Todesursache gehen die Meinungen der Quellen auseinander: Die einen sprechen von einer Fiebererkrankung (Historia Augusta, Tac.
262
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1 3 , 5 ; Epitome 3 6, 1 ), d i e anderen von einem Anschlag (Historia Augusta, Tac. 1 3 , 5 ; Orosius, Hist. 7,24; Zosi mus, 1 ,63). Zosimus ist am ausführlichsten; danach soll
Tacitus die Herrschaft über Syrien einem Verwandten namens Maximinus übertragen haben, der sich dort unbeliebt machte. In einer Verschwörung wurden zunächst dieser und dann Tacitus umgebracht. - Anfüh rer Mucapor: Über diesen Mann ist sonst nichts weiter bekannt. Auch die Historia Augusta nennt ihn Mucapor (Aurel. 3 5 , 5 ). - Florianus: Marcus Annius Florianus, des sen Geburtsdatum und Herkunft unbekannt sind, regierte etwa drei Monate von Mitte bis Herbst 276. Ob er wirklich ein Bruder des Tacitus war, wie es auch die Historia Augusta berichtet (Tac. 9,6; 1 4, 1 ), ist unsicher. 3 7, 1 einen Monat oder Z'Wei: zu Florianus und seiner Regierungsdauer s. zu 3 6,2. - Tarsus: Stadt in Kilikien. z Probus: Marcus Aurelius Probus, '' 1 9 . August 2 3 2 i n Sirmium, war römischer Kaiser von Sommer 276 bis Herbst 2 8 2 . 3 Olivenbäume: Es i s t nicht bekannt, daß Hannibal seine Truppen in Afrika Ölbäume hätte pflanzen lassen, doch ist es von Marius überliefert. - Barbarenvölker auf gerieben: In den Jahren 277 und 278 führte Probus Krie ge gegen die Alamannen, Franken, Burgunder und Van dalen. - Saturninus durch Orienttruppen: Das Datum der Kaisererhebung des Gaius Julius Saturninus in Anti ochia ist umstritten. Es schwankt zwischen 279 und 2 8 1 . I n j edem Fall wurde er bald von seinen Truppen ermor det. - Bonosus durch die Kölner Truppen: Im Jahre 2 8 0 wurden i n Köln Bonosus und Proculus z u Kaisern erho ben, j edoch bald danach von Probus in der Nähe des Ortes besiegt. Während Bonosus vermutlich Selbstmord beging, soll Proculus zu den Franken geflohen, von die-
3 6 , 2 - 3 9, 2
ERLÄUTERUNGEN
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sen aber an Probus ausgeliefert worden sein, der ihn dann hinrichten ließ. 4 kurz vor Ablaufdes sechsten Jahres: wohl im Herbst 2 8 2 . - Stadt, seine Heimat: Sirmium. Zosimus überliefert eine andere Ursache für seine Ermordung ( 1 ,7 1 ): Die Soldaten in Raetia und Noricum erhoben Carus (s. Kap . 3 8 ) zum Kaiser; als Probus ihm Truppen entgegen schickte, gingen diese zur Gegenseite über und erschlugen ihn. , 6 Erlaß des Gallienus: s. zu 3 6,34. - Manipularius ist die generelle Bezeichnung für einen gemeinen Solda
ten. 3 8, 1 Cams: Marcus Aurelius Carus, ::· etwa 224 in
Narbo in Gallien, war von August/September 282 bis Juli IAugust 28 3 römischer Kaiser. - Prätorianerpräfek tur: Carus war 276 von Probus zum praefectus praetorio (s. zu 2,4) gemacht worden. - Carinus: Marcus Aurelius Carinus, ::- etwa 2 5 0 als ältester Sohn des Carus, wurde Ende 2 8 2 zum Caesar, im Frühj ahr 2 8 3 zum Augustus erhoben und regierte bis August/September 2 8 5 . Numerianus: Marcus Aurelius Numerius Numerianus, ::· etwa 2 5 3 als jüngerer Sohn des Carus, wurde Ende 2 8 2 zum Caesar, i m Sommer 2 8 3 zum Augustus erhoben und regierte bis November 284. 3 Thesiphon: Ktesiphon, eine Stadt in Babylonien am linken Ufer des Tigris gegenüber von Seleukeia. 3 9, 1 Valerius Diocletianus: Gaius Aurelius Valerius Diocletianus, ::- 22. Dezember wohl 24 5 in Dalmatien, römischer Kaiser vom 20. November 284 bis 1 . Mai 3 0 5 . - Leibwache: Die protectores domestici bildeten eine besonders angesehene Leibwache des Kaisers, aus der spätere hohe Offiziere hervorgingen. 2 Gewand aus Gold . . . Edelsteine: Die Historia
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26 4
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Augusta überliefert dies bereits für Elagabal und Carinus (Hel. 2 3 ,4; Car. 1 7, 1 ). Diese Kleidung war Zeichen eines
rex, eines Königs, dessen Titel bei den Römern verhaßt
war. 4 «Herr» . . . wie einen Gott: Elemente der adoratio, der Anbetung, waren schon im Laufe der Kaiserzeit entwickelt worden, besonders seit der Zeit der Severer. Diokletian hat dem Zeremoniell seine definitive Form gegeben. 6 Marius: Die Beurteilung des Marius schwankt: Von Sallust wird er im Iugurtha als Sohn des Volkes betrach tet, der sich den ersten Rang im Staat verdient hat, von Seneca (Epist. 94,66) jedoch als maßlos ehrgeizig angese hen. 9 Carinus: zu Carinus s . zu 3 8 , 1 . 1 0 ]ulian: Vermutlich hat es zwei Usurpatoren dieses Namens gegeben: Der eine war der hier erwähnte correc tor Venetiae (zu diesem Titel s. zu 3 5 . 5 ) mit dem Namen Marcus Aurelius Julianus, der nach dem Tode des Carus im Sommer 2 8 3 in Pannonien die Herrschaft ergriff und Anfang 2 8 5 im Illyricum besiegt wurde. Der andere war der praefectus praetorio (s. zu 2,4) Sabinus Julianus, der nach dem Tode des Numerianus im November 2 8 4 in Italien die Macht usurpierte und bei Verona unterging. I I Margus: h. Morava, Hauptfluß der Moesia superi or. Carinus siegte hier im August/September 28 5 über Diocletian. 12 Narbo: h. Narbonne in Südfrankreich. Die Histo ria Augusta überliefert als mögliche Geburtsorte Rom, das Illyricum oder Mailand (Car. 4,2-4), doch sind diese Angaben wohl falsch. Auch Eutrop (9, 1 8) und die Epito me de Caesaribus (3 8, 1 ) nennen Narbo als Geburtsort. zwei fahre: In Wirklichkeit waren es drei Jahre, von
3 9,2 - 3 9, 1 8
ERLÄUTERU NGEN
26 5
August/September 2 8 2 (Regierungsbeginn des Carus) bis August/September 2 8 5 (Tod des Carinus). I3 Aper: Der Schwiegervater des Numerianus (s. zu 3 8 , I ) und dess�npraefectus praetorio (s. zu 2,4 und 3 8,6). I 4 Aristobulus: Titus Claudius Marcus Aurelius Ari stobulus warpraefectus praetorio (s. zu 2,4) unter Nume rianus und Carinus, im Jahre 2 8 5 consul ordinarius (s. zu I 3 , I ), um 290-294 proconsul Africae (s. zu 26, I ) und 29 5 / 2 9 6 praefectus urbi ( s . z u 8 , 5 ) . I 6 Auswärtige: Schon früher (Kap. I I , I 2) hat Aurelius Victor von der Rolle Auswärtiger gesprochen. Doch sind hier wohl nicht nur Nicht-Italiker gemeint, sondern auch sogenannte (Halb-)Barbaren, wie der folgende Hinweis auf den halbbäuerischen Maximianus nahelegt. I 7 Helianus und Amandus: Das Geburtsdatum und die Herkunft sowohl des Aelianus (so der richtige Name) als auch des Amandus sind unbekannt. Man weiß lediglich, daß sie Führer der Bagauden waren. Dieses keltische Wort bezeichnet Vagabunden und Flüchtlinge, insbesondere Bauern, die durch die hohen Abgaben an den Staat und die Grundbesitzer zum Aufstand getrie ben wurden. - Maximian: Marcus Aurelius Valerius Maximianus, ::- vermutlich am 2 1 . Juli 2 5 0, wurde im Herbst 2 8 5 zum Caesar, am 1. April 286 zum Augustus erhoben. Wie Diokletian trat er am 1 . Mai 3 0 5 von sei nem Amt zurück, versuchte j edoch bereits im folgenden Jahr, die Macht zurückzuerlangen, was ihm auch zeit weise gelang, bis er im Sommer 3 I o von Constantin (s. zu 40,2) gefangengenommen wurde und wahrscheinlich Selbstmord beging (s. zu 39,48). I8 Beinamen Herculius . . . Valerius . . . ]ovius: Die Annahme der Beinamen erfolgte am 1. April 2 8 6. - Hilfs truppen . . . benannt: Zosimus überliefert ( 3 , 3 0), daß
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Legionen m i t d e n Namen ]ovia u n d Herculia von Dio kletian und Maximian aufgestellt worden seien. In der Notitia Dignitatum, einer Art Staatshandbuch, in dem die hohen zivilen und militärischen Dienststellen aufge listet sind, werden Palatinlegionen der]oviani und Her culiani erwähnt, auch Auxiliartruppen mit diesen Beina men sind belegt. 20 Carausius: Maus(aeus?) Carausius aus dem Volk der Menapier, dessen Geburtsdatum und -ort unbekannt sind, leistete Kriegsdienst unter Maximian gegen die B agauden ( s. zu 39, 1 7) und war seit 2 8 5 praefectus classis Britannicae (Kommandeur der britannischen Flotte). Ende 2 8 6 wurde er zum Kaiser erhoben und herrschte bis Ende 293 über B ritannien, bis Anfang desselben Jah res auch über die Küstengebiete Nordwestgalliens . Menapien: Die Menapier siedelten in der B elgica an der N ordseeküste. 22 im Orient die Perser: Im Jahr 296 besetzte der Per serkönig N arses Armenien. Der gegen ihn entsandte Galerius (s. zu 3 9,24) unterlag 297 in Mesopotamien in einer Schlacht zwischen Callinicum und Carrhae, besiegte Narses aber 29 8 . in Afrika ]ulian und die Quinquegentanischen Stämme: Über diesen Julian ist sonst nichts weiter bekannt. Möglicherweise liegt eine Verwechslung mit dem oder den Usurpatoren unter Carinus vor (s. zu 3 9, 1 0). - Die Quinquegentiani waren ein Zusammenschluß mehrerer Volksstämme in Nord afrika, im Atlasgebirge in der Mauretania Sitifensis. Der entscheidende Erfolg gegen sie gelang im Jahr 3 0 5 . 23 Achilleus: Aurelius Achilleus war corrector (zu die sem Titel s. zu 3 5, 5 und zu 39,30) des Lucius Domitius Domitianus, der Mitte 297 in Ägypten zum Augustus erhoben wurde. Den Aufstand führte Achilleus, der -
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3 9, 1 8 - 3 9, 3 0
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nach tlem Tod des Domitianus im Dezember 297 eben falls zum Augustus erhoben wurde, allerdings bereits ein Viertelj ahr später starb . 24 julius Constantius: >:- 3 r . März wohl 2 5 o, wurde am r . März 293 zum Caesar für Gallien und B ritannien erhoben und von Maximianus adoptiert. Galerius Maximianus: Geburtsdatum unbekannt; er wurde am 2 I . Mai 293 zum Caesar für die Donauprovinzen erhoben und von Diocletian adoptiert. Armentarius: Diesen Beinamen führt Galerius nur bei Aurelius Victor und in der Epitome de Caesaribus ( 3 9,2). 25 Stieftochter des Herculius: Sie hieß Theodora und war die Tochter aus der ersten Ehe der Eutropia, der Ehefrau des Maximianus. Constantius heiratete sie, nachdem er vorher lange Zeit mit Helena, der Mutter Constantins, zusammengelebt hatte (verheiratet waren sie allerdings nicht). Tochter des Diokletian: Galerius, dessen erste Ehefrau unbekannt ist, heiratete in zweiter Ehe Galeria Valeria, die Tochter des Diokletian und des sen Ehefrau Prisca. A ugustus bei Tiberius Nero . . . gehalten hatte: Augustus hatte im Sommer I 2 v. Chr. Tiberius gezwungen, sich von seiner Frau Vipsania scheiden zu lassen und die Tochter des Augustus, Julia, zu heiraten (s. zu I ,7). 29 schlimme Taten unter Verwandten: Anspielung auf die Familienmorde unter den Julio-Claudiern (Nero ), den Severern (Caracalla) und vielleicht auch der konstantinischen Dynastie (Constantius II., Constans, Constantin II. ) 30 viergeteilte Herrschaft: Abgesehen von der hier erwähnten Aufteilung der Herrschaftsbereiche der Augu sti und Caesares, organisierte Diokletian die Provinzen völlig neu. Das ganze römische Reich wurde in über -
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.
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1 00 kleine Verwaltungsgebiete aufgeteilt, die von senato rischen consulares und correctores und ritterlichen prae sides betreut wurden. Davon ausgenommen waren nur die Stadt Rom unter ihrem praefectus urbi und die pro consularischen Provinzen Asia, Achaia und Africa. Außer diesen letztgenannten wurden alle Provinzen wiederum zu zwölf sogenannten Diözesen zusammen gefaßt, die einem ritterlichen vicarius unterstellt waren. Diese Diözesen wurden dann noch einmal zu insgesamt vier Prätorianerpräfekturen zusammengefaßt: Oriens, Illyricum, ltalia und Galliae. Die Prätorianerpräfektur wurde dadurch in der folgenden Zeit, insbesondere nach der Auflösung der Prätorianerkohorten durch Constantin I. (s. zu 40, 2 5 ), von einem militärischen zu einem zivilen Verwaltungsamt. 3 1 Teil Italiens . . . Last der Abgaben: Bis zur Zeit Diokletians war Italien von der Steuererhebung aus genommen. Nun wurde dieses Privileg in mehreren Etappen aufgehoben: Unter Diokletian wurden Steuern für Norditalien eingeführt - die sogenannte ltalia anno naria , nach ihm auch für den Rest Italiens, die Italia suburbicaria. Nur Rom selbst blieb verschont. - neues Gesetz: Es handelt sich um eine Steuerreform, die ver mutlich im Jahr 3 0 1 durchgeführt wurde. Es gab eine Viehsteuer, eine in Naturalien zu entrichtende Grund steuer (annona) und eine auf den Kopf festgesetzte Arbeitsertragssteuer (iugatio capitatio ). 34 sch'l4Jer zugesetzt: die Niederlage in Mesopotamien (s. zu 3 9,22). 35 König Narseus: Narses war König der Perser von 293 bis 3 02 . 298 unterlag er den Römern und mußte in einem Friedensvertrag Teile Mesopotamiens abtre ten sowie die römische Oberhoheit über Armenien -
3 9, J O - 3 9,4 5
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und Iberien, eine Landschaft in Kaukasien, anerken nen. 37 brach aufs neue ein Krieg aus: die Feindseligkeiten zwischen den Römern und Persern in den Jahren 3 5 9/ 3 60, als diese unter ihrem König Sapor II. in Mesopota mien einfielen. 40 sechsfahre später: im Jahr 293; Carausius war Ende 2 8 6 an die Macht gekommen. -Allectus: wurde Ende 293 nach der Ermordung des Carausius zum Augustus erho ben; 297 wurde er von den Truppen des Constantius besiegt und getötet. 4 1 sehr hohen Posten: Allectus war rationalis summae rei (s. zu 3 3 , 3 1 ) oder praefectus praetorio (s. zu 2,4) unter Carausius. 42 Julius Asclepiodotus: einer der duces (Heerführer) des Probus, zusammen mit Afranius Hannibalianus praefectus praetorio (s. zu 2,4). 292 war er consul eben falls zusammen mit Hannibalianus. 4 3 Markomannen: Sie wurden von Diokletian im Jahr 299 besiegt. - Karpervolk: I m Sommer 296 unternahm Diokletian einen Feldzug gegen die Karper, einen Daker stamm, und siedelte sie anschließend am unteren Donau lauf auf Reichsgebiet an. 44 Getreidetaxierer: Die Jrumentarii waren ur sprünglich wohl für die Verpflegung des Militärs zustän dig, das heißt sie kümmerten sich um die Getreideversor gung (jrumentum «Getreide>>). Darüber hinaus waren sie als Spione und Geheimpolizisten tätig, was ihnen schnell einen schlechten Ruf eintrug. Diokletian ersetzte sie durch die agentes in rebus oder agentes rerum, die eigentlich als Botenreiter die Bestellung kaiserlicher B riefe und B efehle zu erledigen hatten, daneben aber ebenfalls geheimdienstliche Tätigkeiten wahrnahmen.
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4 5 Unterstützungsempfänger: Mit stipendiarius wird zum einen der Steuerpflichtige bezeichnet, zum anderen der Söldner. Im vorliegenden Zusammenhang mit der Getreideversorgung der Stadt Rom ist wohl am ehesten an die Empfänger der kostenlosen Getreidespenden zu denken. - ältesten Kulten . . . Pflege angedeihen: Diokle tian ging gegen fremde Religionen wie den Manichäis mus und auch das Christentum mit Gesetzen und Ver folgungsmaßnahmen vor. - Nikomedien: Stadt in Bithy nien, die Diokletian zu seiner Residenz erwählt hatte. 47 verminderte Zahl: Von einer Verringerung der Streitkräfte ist sonst nichts bekannt. Noch im Jahr 3 06 gab es zehn prätorisehe Kohorten (s. zu 2,4); die Zahl der Legionen im Reich wurde sogar auf 6o erhöht. Da die Gesamtzahl der Soldaten j edoch nicht wuchs, die Stärke der einzelnen Legionen mithin verringert worden sein muß, kann man vielleicht vermuten, daß auch die präto risehen Kohorten weniger Soldaten umfaßten. 48 zwanzigstes Jahr seiner Herrschaft: Diokletian regierte vom 20. November 284 bis zum r . Mai 3 0 5 > dank te also im 2 r . ]ahr seiner Regierung ab . Als Grund für sei nen Rücktritt geben die Quellen Unterschiedliches an: Laktanz spricht von Alter, Krankheit und einem von Galerius ausgeübten Druck (De mort. pers. 1 7, 1 8); nach Eusebius war es eine von Gott geschickte Krankheit (Hist. eccl. 8 , 1 3); Eutrop glaubt, daß sich der Kaiser auf grund seines Alters seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen fühlte (9,27). Der Grund, den Aurelius Victor angibt, wird auch von Zosimus genannt, allerdings als Begrün dung dafür, daß Diokletian später nicht mehr an die Macht zurückkehren wollte ( 2, 1 o, 5 ). - zu demselben Ent schluß gebracht: Maximianus trat nur widerwillig von sei nem Amt zurück (Laktanz, De mort. pers. 26,7; Eutrop
3 9,4 5 - 40,2
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27 1
9,27) und kehrte 3 07 an die Macht zurück. Im November 308 mußte er wiederum abdanken, empörte sich dann 3 I O
gegen Constantin und beging i m Sommer J I O angeblich Selbstmord (s. zu 39,7). - ein Jahr weniger: Maximianus war im Herbst 2 8 5 zum Caesar, am r . April 2 8 6 zum Augustus erhoben worden. Aurelius Victor nimmt hier offenkundig das erste Datum zur Berechnungsgrundlage. 40, 1 Constantius: zur Person des Constantius s. zu 39,24. Am I . Mai 3 0 5 wurde er zum Augustus für Galli en, Britannien und Spanien erhoben. Er starb bereits am 2 5. Juli 306 in Eboracum (York) in Britannien. - Armen tarius: zur Person des Galerius s. zu 3 9,24. Am I . Mai 3 0 5 wurde er zum Augustus für die Darrauprovinzen und Kleinasien erhoben. Er starb Anfang Mai 3 I I in Serdica. - Severus: Flavius Valerius Severus, dessen Geburtsda tum unbekannt ist, wurde am r . Mai 3 0 5 zum Caesar für Italien und Africa erhoben. Im August 3 06 wurde er Augustus, mußte j edoch ein halbes Jahr später abdanken und wurde am I 6. September 307 in der Nähe von Rom ermordet. - Maximinus: Galerius Valerius Maximinus (Daia), >:· 20. November eines unbekannten Jahres, wur de am r . Mai 3 0 5 zum Caesar für die Diözese Oriens (s. zu 39,30) erhoben. 3 I O wurde er Augustus; er starb im Spätsommer 3 I 3 . 2 Constantin: Gaius( ?) Flavius Valerius Constanti nus, ::- 27. Februar 272i273 oder erst um 2 8 5 in Naissus, war ein unehelicher Sohn des Constantius und nicht zum Herrscher ausersehen, wurde aber nach dem Tod seines Vaters, den er auf seinem Britannienfeldzug begleitet hatte, von den Legionen zum Augustus erhoben. Er konnte sich schließlich gegen seine Konkurrenten durchsetzen und regierte bis 3 3 7· - Geisel: Constantin verbrachte seine Jugend am Hof bei den Mitregenten sei-
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n e s Vaters und kehrte nach d e r Abdankung d e s Diokleti an und Maximianus zu seinem Vater zurück. 3 Vater oder Verwandter: Das eine der beiden Wörter scheint eine Glosse zu sein. 5 Maxentius: Marcus Valerius Maxentius, >:· um 2 7 5/ 278 oder 2 8 3 , war Sohn des Tetrarchen Maximianus und wurde am 2 8 . Oktober 306 in Rom zum Imperator aus gerufen. Er starb am 2 8 . Oktober 3 1 2 nach der Schlacht an der Milvischen Brücke (s. zu 40,23). 7 verlor, in Ravenna eingeschlossen, das Leben: Über den Tod des Severus existieren mehrere Versionen: Nach Laktanz (De mort. pers. 26,9) wurde er gezwungen, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Der Anonymus Valesia nus ( Origo Constantini 1 0) berichtet, Severus sei von Maximianus getäuscht, gefangengenommen und nach Rom gebracht worden. Als Galerius nach Italien zog, wurde Severus getötet und im Grab des Gallienus beige setzt. Die Epitome de Caesaribus (40,3 ) und Zosimus (2, 1 0) bieten die wahrscheinlichste Variante. Danach zog sich Severus nach dem Abfall seiner Soldaten nach Ravenna zurück, wurde von Maximianus überredet, wieder nach Rom zurückzukehren, und auf dem Weg dorthin bei Tres Tabemac von Maxentius in einen Hin terhalt gelockt und getötet. 8 Licinius: Gaius Valerius Licinianus Licinius, '-· um 2 6 5 , wurde am I L November 308 in Carnuntum (Bad Deutsch-Altenburg) zum Augustus erhoben. Am 1 9 . September 3 24 dankte er nach mehreren Niederlagen gegen Constantin ab, im Frühj ahr 3 2 5 wurde er in Thes salonike hingerichtet. Galerius erhob den Licinius aller dings erst nach seiner erfolglosen Romexpedition. 9 gefährliche Wunde: Vor allem Laktanz (De mort. pers. 3 3 ) und Eusebius (Hist. eccl. 8, 1 6) berichten aus=
40,2 - 40,20
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führlieh über die Krankheit, an der Galerius starb.
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Pelso-See: der heutige Plattensee in Ungarn. IO die Valerische: Nach Galeria Valeria, der Tochter
Diokletians und Ehefrau des Galerius, wurde der Osten der Provinz Pannonia superior benannt. I I Herrschaft . . . fünfJahre: Galerius regierte unge fähr �echs Jahre, vom I . Mai 3 o 5 bis Anfang Mai 3 I I . Constantius eines: etwas mehr als ein Jahr, vom r . Mai 3 0 5 bis zum 2 5 . Juli 3 06. - dreizehn fahre lang die Stel lung eines Caesars: Constantius war am r . März 293, Galerius a m 2 1 . M a i 293 z u m Caesar erhoben worden, das heißt, beide bekleideten ungefähr zwölf Jahre lang die Stellung eines Caesar, bevor sie zu Augusti erhoben wurden. IJ Perserkönig Kyros Il., der Große: begründete im 6. Jahrhundert v. Chr. das Persische Weltreich, galt im gesamten Altertum als großer und beispielhafter Mann. Eusebius vergleicht in der Vita Constantini, der Lebens beschreibung des Kaisers Constantin 1., diesen mit Kyros und Alexander ( I ,7- 8 ) . I 6 schloß er Frieden und rückte durch Gallien: Bereits im Herbst 306 oder Anfang 307 hatte Constantin einen Feldzug gegen die Franken geführt, im Sommer 3 IO zog er erneut gegen sie. Anschließend wandte er sich nach Italien. 1 7 bei den Puniern Alexander: Lucius Domitius Alexander wurde im Frühj ahr 308 in Africa zum Kaiser erhoben und Ende 3 09 oder Anfang 3 IO von dem Präto rianerpräfekten (s. zu 2,4 und 3 9,30) Rufius Volusianus besiegt und hingerichtet. I 8 Usurpator: Gemeint ist Maxentius . 20 bei Verona: Constantin z o g im Frühj ahr 3 I 2 gegen Maxentius nach Italien. Er brachte Segusio (Susa), Turin
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u n d Mailand in seine Hand; b e i einem Ausfall d e r Vertei diger von Verona fiel der Gardepräfekt Ruricius Pom peianus, woraufhin Constantin die Stadt Verona und auch Aquileia erobern konnte. - Tod des Vaters: Maximi anus starb im Juli 3 r o; vermutlich beging er Selbstmord (s. zu 3 9, 1 7 und 48). 2 1 Herculius . . . bemächtigt: Ende 306. 22 Schwiegersohn: Constantin hatte im Spätsommer 307 die Tochter des Maximianus, Fausta, geheiratet. 23 Saxa rubra: Die «Roten Felsen» sind eine vom laniculus (h. Gianicolo) aus sichtbare Felsengruppe, die sich 1 3 km nördlich von Rom an der Via Flaminia befin det. Ihren Namen hat sie von ihrer auffälligen Färbung. an der Milvischen Brücke: Die Milvische B rücke (h. pon te Molle) war Teil der Via Flaminia und führte nördlich von Rom über den Tiber. Maxentius hatte diese vor Con stantin abbrechen und durch eine Schiffsbrücke ersetzen lassen. Auf der Flucht vor Constantin ertrank er hier im Tiber. sechstes fahr: Maxentius regierte genau sechs Jahre, vom 2 8 . Oktober 306 bis zum 2 8 . Oktober 3 1 2. 24 Ausgelassenheit und Freude: laetitia bedeutet eher die innere, gaudium eher die äußere Freude. Geld . . . zusammenschießen: Aus tetrarchischer Zeit existiert eine Liste mit den Namen von Senatoren, die j eder 400 ooo Sesterzen gezahlt haben (CIL 6,3 7 1 r 8). Sie ist nicht genauer zu datieren. 2 5 Prätorianerlegionen . . . gänzlich beseitigt: Con stantin löste die Prätorianerkohorten auf und machte das Amt des Prätorianerpräfekten zum höchsten Zivilamt (s. zu 2,4 und 3 9,30). 26 Heiligtum der Stadtgöttin: Der Tempel der Venus und der Roma war schon von Maxentius restauriert wor den. - Basilika: Die Maxentius- oder Constantinsbasili-
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40, 2 0 - 4 1 , 2
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ka, die ebenfalls schon von Maxentius begonnen worden war, aber erst von Constantin beendet wurde. Der Tem pel des Romulus, der von Maxentius für seinen Sohn errichtet worden war, wurde dann für Constantin geweiht. 2 7 zum Baden bestimmtes Gebäude: die Constantins thermen in Rom. 2 8 für das Flavische Geschlecht ein Priesteramt: Der gerraue Name dieser Priesterschaft ist nicht bekannt. In einem Reskript an die Stadt Hispellum in Umbrien (CIL I I, p6 5 D 70 5 ) erlaubte Constantin die Errichtung eines Tempels für die gens Flavia. Ein solcher Tempel brauchte selbstverständlich einen Priester oder eine Prie sterschaft, doch ist sonst nichts weiter über diese bekannt. Aus Rom ist ein pontifex Flavialis bezeugt (CIL 6, I 69o D I 24o; CIL 6, I 69 1 . I 694). - Stadt Cirta: h. Constantine, in Numidien. Sie war von dem Usurpator Lucius Domitius Alexander erobert und zerstört wor den. 4 1 , I zweijährige Herrschaft als Augustus: Maximi nus Daia wurde Anfang Mai 3 I o von seinen Soldaten zum Augustus erhoben; er starb im Spätsommer 3 I 3 , ( s . z u 40, I ) . Aurelius Victor rechnet hier offenkundig vom Tod des Galerius Anfang Mai 3 I I an, als Maximinus senior Augustus (älterer Augustus, weil länger im Amt) wurde. von Licinius geschlagen: Am 3 0. April 3 I 3 unterlag Maximinus Daia auf dem campus Serenus bei Adrianopel. - bei Tarsus den Tod: Tarsus liegt am Unter lauf des Kydnos im Westen Kilikiens in Kleinasien. 2 zwei: Constantin und Licinius. verwandtschaft lich . . . verbunden: Licinius hatte Anfang 3 I 3 die Schwe ster Constantins, Constantia, geheiratet. - drei Jahre lang: Die Chronologie dieser Zeit ist umstritten. Fest =
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steht, daß Constantin am 8 . Oktober (wohl) 3 I 4 bei Cibalae (h. Vinkovci) einen Sieg über Licinius errang. Wann die beiden Frieden schlossen, ist indessen nicht genau bekannt, ob schon Ende 3 I4 oder erst Anfang 3 I 7. Ab 3 20 kam es erneut zu Streitigkeiten, die erst im Herbst 3 24 mit der endgültigen Niederlage des Licinius endeten. Der von Aurelius Victor genannte Zeitraum von drei 1ahren eines friedlichen Miteinanders deutet auf einen Friedensschluß im 1ahr 3 I 7 hin. 4 Kreuzigung . . . abschaffte: Das patibulum war ein Halsblock, der aus zwei Hälften bestand, die um den Hals des Verurteilten gelegt und an die seine Hände gebunden oder genagelt wurden. An diesem Block wur de der Verurteilte auf dem Richtplatz an einem P{ahl hin aufgezogen, so daß das patibulum die Querstange des Kreuzes bildete. Durch das Zerbrechen der Unterschen kel der Gekreuzigten wurden deren Leiden abgekürzt, weil der Körper, der zuvor durch die auf einem Pflock ruhenden Beine gestützt wurde, keinen Halt mehr fand. 6 der Bund erneuert: Der oben erwähnte Friedens schluß. Crispus: Gaius Flavius 1ulius (oder Valerius) Crispus, der erste Sohn Constantins, den er mit seiner Konkubine Minervina hatte, wurde etwa 3 00 geboren und am I . März 3 I 7 zum Caesar erhoben. Constantin: Flavius Claudius Constantinus, ':· 7· August 3 I 6, Sohn Constantins und vermutlich der Fausta, wurde am I . März 3 I 7 zum Caesar erhoben. Licinianus: Valerius Licinianus Licinius, ':· 1uli/ August 3 I 5, Sohn des Licinius und der Constantia, der Schwester Constantins, wurde ebenfalls am I . März 3 r 7 zum Caesar erhoben. 7 Sonnenfinsternis: vermutlich die ringförmige Son nenfinsternis, die am 6. 1 uli 3 I 6 stattfand. -
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4 1,2 - 4 1 , 1 2
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8 sechs fahre: Am 3· Juli 3 24 siegte Constantin bei Adrianopel in Thrakien, dem heutigen Edirne, über Lici nius, am I 8 . September 3 24 noch einmal bei Chrysopolis in Bithynien am Bosporus, dem heutigen Scutari. Chalkedon: vor der Gründung Konstantinopels die bedeutendste Stadt am Bosporus. Sie lag am Übergang in die Propontis, dem heutigen Marmarameer. Berühmt wurde sie vor allem durch ein Konzil im Jahre 4 5 I . 9 Martinianus: war magister officiorum (Vorsteher der kaiserlichen Büros) des Licinius, wurde von diesem nach dem 3· Juli 3 24 zum Augustus erhoben. Nach der Einnahme von Nicomedia wurde er am 19. September 3 24 von Constantin abgesetzt und nach Kappadekien verbannt. 3 2 5 ließ Constantin ihn töten. vernichtet: Licinius hatte sich nach dem letzten Sieg Constantins am I 8 . September 3 24 ergeben und wurde mehrere Monate später ( 3 2 5) getötet. ro Constantius: Flavius Julius Constantius, •:· 7· Au gust 3 I 7, wurde am 8. November 3 24 zum Caesar erho ben. r 1 der älteste: Crispus wurde im März 3 26 in Pola an der Südspitze Istriens hingerichtet. Die Gründe liegen im Dunkeln: Angeblich soll Crispus eine inzestuöse Beziehung zu seiner Stiefmutter Fausta gehabt haben; vielleicht handelte es sich aber auch um eine Verschwö rung. - Caloc(a)erus war magister pecoris camelorum auf Zypern. 3 3 3/3 34 erhob er sich, um die Kaiserwürde zu usurpieren, doch wurde der Aufstand bald unterdrückt und Calocaerus gekreuzigt. 12 Gründung einer Stadt: Mit dem Bau der Gebäude für das «neue Rom» an der Stelle der alten Stadt Byzanti um war bereits 3 24 begonnen worden, eingeweiht wurde Constantinopel am I r . Mai 3 3 0. - Ordnung der Kulte: -
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3 2 5 wurde in Nicaea das erste große christliche Konzil abgehalten, auf dem es unter anderem um die Streitigkei ten zwischen Alexander, dem B ischof der Stadt Alexan dria, beziehungsweise seinem späteren Nachfolger Athanasius, und Arius ging; auch die Frage der Festle gung des Osterfestes wurde behandelt. - Neugliederung des Heerwesens: Constantin schied das Heer in Grenz truppen (limitanez) und Feldarmee (comitatenses), an deren Spitze j eweils zwei Heermeister, der magister equitum und peditum (Vorsteher der Reiterei bezie hungsweise der Fußtruppen), standen. 1 3 Goten und Sarmaten: Am 20. April 3 3 2 siegte Constantin II. über die Goten, im Jahre 3 34 wurden die Sarmaten aus dem heutigen B anat vertrieben. - Con stans: Flavius Constans, :: 3 20 oder 3 2 3 , wurde am 2 5 . Dezember 3 3 3 zum Caesar erhoben. 1 5 Dalmatius: Flavius J ulius Dalmatius (oder Delma tius), dessen Geburtsdatum unbekannt ist, wurde am I 8. September 3 3 5 zum Caesar erhoben. 16 im 32. ]ahre . . . im Alter von 62]ahren: Constantin regierte vom 2 5 . Juli 306 bis zum 22. Mai 3 3 7, also nicht ganz 3 I Jahre. Davon hatte er fast I 3 Jahre lang die Alleinherrschaft inne, vom I 8. September 3 24 bis zum 22. Mai 3 3 7· Das Geburtsdatum Constantins ist unsicher (s. zu 40,2). Legt man die von Aurelius Victor angegebe nen 62 Lebensjahre zugrunde, so wurde Constantin im Jahr 2 7 5 geboren. Überliefert sind ansonsten die Jahre 272,273 und 2 8 5 . gegen die Perser ziehen: Constantin befand sich auf dem Weg zu einem Kriegszug gegen die Perser, als er in der Nähe von Nikomedien starb. Die Todesursache ist unklar: Die Epitome de Caesaribus spricht von einer Krankheit (4 I , I 5 ), während Philostor gius (Hist. eccl. 2, I 6) die Möglichkeit erwähnt, daß Con-
-
4 1 , 1 2 - 4 1 ,22
ERLÄUTERUNGEN
279
stantin von seinen B rüdern vergiftet wurde, wobei es sich aber höchstwahrscheinlich um eine Erfindung han delt, um die spätere Ermordung seiner Brüder zu recht fertigen. 1 8 Lager und Kastelle . . . errichtet: Zosimus (2,34) tadelt den Kaiser im Gegenteil, daß er die Grenzen, die er hätte verteidigen müssen, zugunsten der Städte, bei denen dies nicht so nötig gewesen sei, vernachlässigt habe. 20 Severus: Der Kaiser Septimius Severus (s. Kap . 20) stammte aus Lepcis Magna, einer Stadt der Tripolis. Marcus Boionius: der Kaiser Marcus Aurelius; s. auch Kap. I 6. - Hipparchos von Nikaia (Nicaea): griechischer Astronom und Geograph, der um die Mitte des 2. Jahr hunderts v. Chr. lebte. - allzu wenig Würdigen: Ähnliche Vorwürfe erheben auch Eutrop ( 1 0,7), Ammianus Mar cellinus ( r 6,8, 1 2; 2 I , I o,8) und Zosimus (2,3 8 , 1 ). 22 Dalmatius . . . getötet: D almatius wurde vor dem 9· September 3 3 7 in Constantinopel ermordet. Aurelius Victor hält sich mit Verdächtigungen über den oder die Urheber zurück. Der spätere Kaiser Julianus bezichtigte in seiner Rede an die Athener ganz offen Constantius li. des Mordes (2 70c-d), ebenso Zosimus (2,40) . Eutrop ( 1 0,9) ist etwas vorsichtiger, wenn er offenläßt, ob Con stantius li. den Mord befahl oder bloß zuließ. - dreifah re nach . . . fällt . . . Constantin: Anfang April 340 fiel Constantin li. im Kampf gegen seinen Bruder Constans . Constantin 1 1 . hatte versucht, eine Art Vormundschaft über seinen j üngeren B ruder zu erlangen, wogegen die ser sich zur Wehr setzte. Nach dem Tod Constantins 1 1 . in der Schlacht bei Aquileia erhielt Constans Gallien, Britannien und Spanien. - minimum maximumque bezieht sich hier auf Dalmatius Vater und Sohn.
280
ERLÄUTE RUNGEN
23 im zehnten Jahre nach seinem Triumph: Magnus Magnentius erhob sich am I 8. Januar 3 50 in Augustodu num (h. Autun) zum Augustus. Constans wurde auf der Flucht in Helena, einem Ort am Rande der Pyrenäen, getötet. Magnentius wurde zunächst im Westen aner kannt, unterlag dann j edoch am 2 8 . September 3 5 I bei Mursa den Truppen Constantius' II. Nachdem er im Herbst 3 5 2 Italien verloren hatte, beging er am I O. August 3 5 3 in Lyon Selbstmord. - Be'Wegungen . . . Ein halt geboten: Constans hatte 3 4 I / 3 4 2 gegen die Franken und ab 3 4 3 in Britannien gekämpft. 2 5 von barbarischer Abkunft: Magnentius war Laete, gehörte also einem germanischen Stamm an, der von den Römern als grundhörig vor allem im nördlichen Gallien angesiedelt worden war. 26 Vetranio: ::· vor 290 in Moesia superior, wurde auf Betreiben Constantinas, der ältesten Tochter Constan tins I., am I . März 3 50 in Sirmium zum Augustus erho ben. Am 2 5 . Dezember 3 5o dankte er ab und starb 3 56 als Privatmann in Prusa in B ithynien. 4 2 , I zehn Monate: Vetranio « regierte >> vom I . März bis 2 5 . Dezember 3 5 0. 5 unser Kaiser: Constantius II. 6 Nepotianus: Flavius Popilius Virius Nepotianus wurde am 3. Juni 3 5 0, also noch vor der Abdankung des Vetranio, zum Augustus erhoben. Er war der Sohn der Eutropia, der Schwester Constantins I . - Stadtpräfekten erschlagen: Der praefectus urbi (s. zu 8 , 5 ) Fabius Titianus scheint zum Zeitpunkt der Erhebung nicht in Rom gewesen und dadurch dem Tod entgangen zu sein, denn nach der Niederlage des Nepotianus erhielt er seinen Posten zurück und behielt ihn bis zum Frühj ahr 3 5 I . Gemeint ist wohl der praefectus praetorio (s. zu 2,4 und
4 I,2 3 - 42, I J
E R L Ä U T E RU N G E N
281
39,30) Anicetus, der Nepotianus Widerstand leistete und getötet wurde (Zosimus 2,43,3 -4). 8 am 27. Tage seiner Herrschaft: Nepotianus wurde am 30. Juni 3 50 zusammen mit seiner Mutter Eutropia getötet. 9 Decentius: Magnus Decentius wurde im Juli oder August 3 5 0, also nach der Ermordung des N epotianus, von Magnentius zum Caesar ernannt. - Gallus: Claudius Gallus, •:· 32 5 I 3 26, wurde am r 5. März 3 p zum Caesar ernannt und erhielt den Namen Flavius Constantius. I O dreifahre lang: Magnentius regierte vom I 8 . Janu ar 3 50 bis zum I O . August 3 5 3 · Er beging Selbstmord in Lyon. Decentius regierte bis zum I 8. 0 ktober 3 53 und beging Selbstmord in Sens. Wie die beiden sich töteten, ist nicht überliefert. 1 1 Aufstand der Juden: Von einem Aufstand in Judäa berichten auch Hieronymus (Chron. ann. 3 5 2) und die Kirchenhistoriker Sozomenus (Hist. eccl. 4,7, 5 -6), Phi lostorgius (Hist. eccl., ed. Bidez, p. 222) und Socrates (Hist. eccl. 2,3 3 ). Der Name Patricius wird j edoch nir gends genannt. I2 Gallus . . . sterben: Gallus wurde Ende 3 54 auf der Insel Flamona bei Pola hingerichtet. Neben Ammianus Marcellinus ( r 4,7·9· 1 1 ) und Eutrop ( r o, r 3 ), die sich bei de sehr negativ über Gallus äußern, berichten Philostor gius (Hist. eccl. 3,28; 4,8) und Zosimus (2, 5 5 ), daß Gallus das Opfer von Hofeunuchen und Verleumdern gewor den sei. IJ im siebzigsten fahre: Aurelius Victor rechnet hier vom Beginn der Tetrarchie im Jahr 2 8 4 an. Die Zeit der Alleinherrschaft Constantins I. zählt er insofern nicht mit, als dieser zwar alleiniger Augustus gewesen war, jedoch mehrere Caesares gehabt hatte. Die Zeit dieser
282
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völligen Alleinherrschaft Constantius' II. währte aller dings nicht lange. I4 Silvanus: ein Franke aus Gallien, wurde vermut lich am I I . August 3 5 5 in Köln zum Augustus erhoben. Nach Ammianus Marcellinus (1 5 > 5 ) wurde er das Opfer einer Intrige (s. zu 42, I 6). I6 ungefähr am 28. Tage: Silvanus wurde am 7· Sep tember 3 5 5 von seinen Soldaten ermordet, auf Anstiften des Ursicinus, der von Constantius II. zur Niederschla gung des Aufstandes entsandt worden war. Ammianus Marcellinus war Augenzeuge des Vorganges ( I 5, 5 ). 1 7 ]ulian: Flavius Julianus, '-· Mai/Juni um 3 3 I, wurde am 6. November 3 5 5 zum Caesar ernannt und reiste sofort nach Gallien ab. In den Jahren 3 5 6- 3 59 sicherte er die Rheingrenze gegen die immer wieder einbrechenden Alamannen, die er 3 5 7 bei Straßburg besiegte. - allbe kannte Könige gefangennahm: Im Jahre 3 57 wurde der Frankenkönig Chnodomar nach der Schlacht bei Straß burg gefangengenommen, 3 60 oder 3 6 1 der Alamannen könig Vadomar. 20 23 Jahre lang: Aurelius Victor schreibt im Jahr 3 60 noch vor dem Tod C onstantius' II. (s. den Titel des Wer kes). 2 I Vorstoß der Perser abgewehrt: 3 3 8 war Sapor II. in Mesopotamien eingefallen und hatte auch König Arsa kes aus Armenien vertrieben. Constantius II. gelang es, Sapor zurückzuschlagen und Arsakes wieder einzuset zen. Im Frühjahr und Sommer 3 50 belagerte Constantius Nisibis. Im Herbst 3 5 9 dagegen gelang es den Persern, Amida einzunehmen, und zu B eginn des Jahres 3 60 fiel Sapor II. erneut in Mesop otamien ein. - Sarmaten . . . König: Im Jahre 3 5 8 fand ein Feldzug gegen die Sarmaten statt. Nach Ammianus Marcellinus setzte Constantius
42, 1 3 - 42,22
E R L Ä U T E RU N G E N
283
anschließend d e n Sohn ihres vorigen Königs, Zizais, als neuen Herrscher ein ( 1 7, 1 2,20). 22 Gnaeus Pompeius hatte 66 v. Chr. den König von Armenien, Tigranes 1 . , besiegt und ihn anschließend wie der in sein Amt eingesetzt.
Z U M TEXT
D e r lateinische Text beruht auf d e r Ausgabe
Sexti Aurelii Victoris Liber De Caesaribus,
rec. Fr. Pichlmayr, corr. R. Gründel, Leipzig 1 96 1 . E r weicht an folgenden Stellen hiervon ab:
1 ,6 4, 1 3 5,10
Pichlmayr:
Diese Ausgabe:
habitus t quamvis t nequaquam consuetudo,
dignus habitus quamvts , nec quidquam verecundiae est et externis satiata immanius excitatur peccandi consuetudo; incerta - doctrinaeque libidinum nefandarum
1 6, 1 0 t incerta - doctrinae 23,2 t libidinum ferendarum celebrio Thydri Bruti t perduci t simulata haberetur t admodum magna cetera 4 1 ,20 muneribus 42,3 fere 42,23 cibi
24,5 26, 1 29,4 33,3 1 35,12 40, 1 7 4 1 ,3
et celeberrimum Thysdri Abryti perducto simulationi haberent admodum magna cetera magnificentia munens ferro parcus cibi
DAS JULISCH-CLAUDISCHE KAISERHAUS C . lulius Cacsar CAESAR ( 1 00-44 )
Iulia oo Minor
M. Atius Baibus
Atia oo
I
C. Octavius
Scribonia oo 2. AucusTus 3. 4 I (27 v.-1 n.Chr.)
Agrippa oo 2. lulia (t 1 2v.Chr.)
I
3 . oo
2.
oo
2.
TIBERIUS ( 1 4-37)
Livia oo
1.
1.
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Agrippina
I
Ti. Claudius Ncro Drusus I. oo (t 9 v.Chr.)
Antonia mmor
Drusus II. (t 23) Livilla
Cn. Domitius Ahenobarbus
l
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I.
Iulia 2. oo 4. CLAUDIUS 3. Agrippina (41 -54)
NERO 1. (54-68)
00
I
Octavia
T
Messalina I
Britannicus
.. 00 0\
D I E TETRARCH I E
oo
Romula
DIOCI.ETIAN (284-305)
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Prisca
MAXIMIANUS (286-305)
oo
2.
Eutropia
2. oo Valeria
VaJcria Maximilla MAXI M I N U S DAIA
(309-3 1 3 )
oo
MAXENTIUS
(306-3 12)
1.
oo
Hannibalianus
Thcodora oo 2. CoNSTANTIUS I. (305-306)
Fausta
oo
Ko NSTA N T I N
(306-3 37)
D I E C O N STANT I N I S C H E DYNASTI E D i o CLETIAN (284-305) GAI.ERHJS (305-3 1 1 )
oo
oo
M AXI M I A N U S (286-3 1 0)
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2.
I lannibalianus
C oNTANTI U S I . 2. oo Theodora (305-306) ,----+----,.---,---,
J .JCJ NlUS (308-324)
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Licinianus (Cacsar 3 1 7-324) Maxi milla
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(306-3 12)
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C O N STAN S (337-350)
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3 1 7-326)
335-337)
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3S PH'I'RGIA. I
38 PHYRGIAII
37 PHOENICE
CHRONO L O G I S C H GEORDNETES VERZEICHNIS DER KAISER von Augustus bis Julianus KAPITÄLCHEN:
Augusti
Kursive:
Caesares
Gemeine (m. Einzug):
Usurp atoren
Name
Caesar
Augustus 27 v. Chr. 1 4 n. Chr. 14 - 37 37 - 4 1 41 - 54 54 - 68 68 68 - 69
AUGUSTUS TrBERIUs GAIUS (CALIGULA) CLAUDIUS NERO C. Iulius Vindex GAL BA
Piso 69 69 69 - 79 79 - 8 r 8 r - 96 96 - 9 8 98 - I I 7 1 17- 138
0THO VrTELLius VESPASIANUS TITUS DoMITIANUS NERVA TRAIANUS HADRIANUS
Lucius Aelius ANTONINUS Pws MARCUS AURELIUS Lucws VERUS CoMMonus PERTINAX
1 36 - 138 r38 r6r r6r 1 80 1 92 -
r6r r 8o r 69 1 92 193
VERZ E I C HN I S D E R K A I S E R
Name Dmrus luLIANUS Septimius Severus Pescennius Niger Clodius Albinus CARACALLA GETA ÜPELLIUS MACRINUS DIADUMENIANUS ELAGABAL ALEXANDER SEVERUS I SEVERUS ALEXANDER MAXIMINUS THRAX
Maximus
GoRDIANos I . Go RDIANUS II. PUPIENUS BALBINUS GO RDIANUS 1 1 1 . PHILIPPUS ARABS PHILIPPUS I I . lotapianus DECIUS L . Priscus Iulius Valens Licinianus HERENNIUS ETRUSCUS Ho STILIANUs TREBONIANUS GALLUS VoLUSIANUS AEMILIUS AEMILIANUS VALERIANUS GALLIENUS
29 5
Caesar
Augustus
ab 1 9 3 ab 1 9 5 l r 96 ab 1 9 7
193 1 93 - 2 1 1 1 9 3 - 1 94 1 9 5 f r 96 - 1 9 7 21 1 - 217 21 1 217 - 218 218 2 1 8 - 22 2
ab 2 1 7 ab 2 2 1 ab 2 3 6
a b 244
ab 2 5 0 ab 2 5 0
2 2 2 - 23 5 2 3 5 - 23 8 238 238 23 8 23 8 2 3 8 - 244 244 - 249 247 - 249 248 - 249 249 - 2 5 J 250 250 2p
25 1 251 - 253 251 - 253 253 2 5 3 - 260 2 5 3 - 26 8
296
V E R Z E I C H N I S DER K A I S E R
Name
Valerianus !I. Saloninus
Caesar
Augustus
257 - 258 257 - 258
Ingenuus Regalianus Aureolus
260 260 262; 2 6 8
Palmyrenisches Reich: SEPTIM JUS ÜDAENATHUS VABALLATHUS ZENOBIA Maeonius Antiochus
262 - 267 (267 -) 272 (267 -) 272 267 272
Gallisches Sonderreich: PosTuMus Laelianus Marius VrcTo RINUS TETRICUS I.
260 - 269 269 269 2 69 - 2 7 1 2 7 1 - 274
Tetricus II. Faustinus CLAuorus II. GoTHrcus QUINTILLUS AURELIANUS Fclicissimus TACITUS Mucapor fLO RIANUS PROBUS B onosus
273 - 274 273 2 6 8 - 270 270 270 - 2 7 5 2 70 - 27 1 2 7 5 - 276 275 276 2 76 - 2 8 2 280
V E R Z E I C H N I S D E R KAI S E R
29 7
Augustus
Name
Caesar
Proculus Saturninus CARUS NuMERIANUS CARINUS M . Aurelius Iulianus Sabinus Iulianus DrocLETIANUS Aurelius Achilleus MAXIMIANUS
2 80 - 2 8 1 28 1 282 - 28 3 283 - 284 ab 2 8 2 283 - 28 5 ab 2 8 2 283 - 28 5 284 284 - 305 297 - 29 8 285 - 305 3 06 - 3 0 8 U . 3 1 0 ? 28 51286 28 51286
Iulianus Amandus Aelianus Britannisches Sonderreich: CARAUSIUS ALLECTUS
CoNSTANTius I. GALERIUS MAXIMINUS DAIA SEVERUS ll. MAXENTIUS L. Domitius Alexander CoNSTANTINUS I.
2 8 6 - 293 293 - 297 ab ab ab ab
293 293 305 305
Crispus Dalmatius
3 1 7 - 326 335 - 337
Licinius iunior
3 1 7 - 3 24
Calocaerus LICINIUS
3 0 5 - 3 06 305 - 3 1 1 3 10 - 3 1 3 306 - 307 3 06 - 3 1 2 3 08 - 3 1 0 3 06 - 3 3 7 3 3 3 13 3 4 3 0 8 - 3 24
29 8
V E RZ E I C H N I S D E R K A I S E R
Name
Caesar
Augustus
MARTINIANUS CoNSTANTINUS li. CoNsTANs CoNSTANTIUS li.
ab 3 I 7 ab 3 3 3 ab 3 2 4
3 24 3 3 7 - 3 40 3 37 - 3 50 337 - 361
Constantius Gallus Magnentius
Decentius
Nepotianus Vetranio Silvanus JULIANUS
3 5 1 - 3 54
3 50 - 3 5 3
3 50 - 3 5 3
ab 3 5 5
3 5° 3 5° 355 3 60 - 3 6 3
L I T E R AT U R H I N W E I S E
M . v. Alb recht, Geschichte der römischen Literatur von Andronicus bis Boethius. Mit Berücksichtigung ihrer Bedeutung für die Neuzeit, Bern/München I 992, Bd. 2, S. I 089- I 09 r . J . M . Alonso-Nuiiez, Aurelius Victor e t I a Peninsule iberique, in: The Classica! Journal 78 ( I 9 8 2), S. 3 62-3 64. R. Armstedt, Quae ratio intercedat inter undecim capita priora Sexti Aurelii Victoris et libri de Caesaribus et Epitomes quae dicirur, in: Jah resbericht über das Schuljahr I 8 8 4-8 5 , Bückeburg. A. B aldini, Claudio Gotico e Costantino in Aurelio Vittore ed Epitome de Caesaribus, in: G. Bonamente I F. Fusco (Hg.), Costantino il Gran de. Dall'antichira all'Umanesimo. Colloquio sul cristianismo nel mon do antico. Macerata, I 8-20 dicembre I 990, Macerata I 992 (Pubbl. della Facolra di Lettere e Filesofia dell'Universita degli Studi di Macerata 67. Atti di Convegni 2 I ), S. 73-89. H. B annen, (Marcus) aevi invalidior (Aurel . Vict. lib. de Caes. I 6, I 4), in: Sprache 26 ( I 9 8o), S. 59-6 1 . A . Bellezza, lnterpretazione d i u n passe d i Aurelio Vittore (Caesares 3 3 , 3 4) sulla politica imperiale romana del I I I secolo, in: Atti della Accademia Ligure di Scienze e Lettere I 7, I 960. L. Bessone, Echi di Aurelio Vittore (Caes. 5) nel Chronicon di Sulpicio Severo, in: Rivista di Filologia e d'Istruzione Classica I o 8 ( I 980 ), S. 4 3 ' -44 ! . D ers., N erone exactor parium ( o exsector marium) ? , in: Giornale filologi co ferrarese 3 ( I 9 8o), S. I 5- I 8 . H. W. Bird, A Note o n the D e Caesaribus 3 4 ,7-8 , in: The Classical Jour nal 67 ( I 972), S. 3 6o-- 3 6 r . Ders., An Historical Commentary on Sextus Aurelius Victor's Liber de Caesaribus I 8 to 42, Diss. Toronto I972 [Microf.]. Ders., A Reconstruction of the Life and Career of S. Aurelius Victor, in: The Classica! Journal 7o ( I 97 5 ) , S. 49-54. Ders., The Sources of the De Caesaribus, in: Classical Quarterly 3 I ( I 9 8 I ), S. 4 5 7-46 3 . Ders., Aurelius Victor on Women and Sexual Morality, i n : The Classical Journal 78 ( I 9 8 2), S. 44-4 8 .
3 00
L I T E R AT U R H I N W E I S E
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L I T E RAT U R H I N W E I S E
JOI
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REGISTER
I n das Register wurden auch die Stellen aufgenommen, an denen nur implizit von Personen, Orten etc. die Rede ist. Diese Stellenangaben ste hen in Klammern. PERSONEN
Achillcus, Aurclius, Usurpator 297-298 39,23 · 3 8 Aelius, Lucius = Lucius Ceionius Commodus, Caesar r36-r3 8 q, 5 . I o Aelius Hadrianus s. Hadrianus Aemilius Aemilianus, Marcus, Kaiser 2 53 3 I passim Aggar = Abgar, Herrscher der Osrhoi!ne I79-2 1 6 20, I 4 Agrippa, Marcus Vipsanius, Schwiegersohn des Augustus 3,2 Agrippina, 4· Ehefrau des Claudius, Mutter Neros (4, I 2- I 3 . I 5 ; 5 , 8 . r r - 1 2 ) Albinus s . Clodius Albinus Alexander, Lucius Domitius, Usurpator 308-3 ro 40, I 7.( I 8-I 9.)28 Alexander Severus s. Severus Alexander Allectus, Herrscher des Britanni schen Sonderreiches 293-297 3 9>40.(4 I -42) Amandus, Gaius, Usurpator 2 8512 86 3 9, I 7 Anatolius, Prätorianerpräfekt von Illyricum 3 57-3 59 I 3 ,6
Antinous, Liebling Hadrians I 4,7-8 Antoninus s. Caracalla Antoninus, Marcus s. Heliogaba lus Antoninus Pius = Titus Aurelius Fulvius Boionius (Arrius) Antoninus, Kaiser r3 8-r6r I 4 , 1 r .( r 3); I 5 passim; ( I 6, r . 3 ) Antonius Gordianus s . Gordianus Antonius, Marcus, Gegenspieler des Augustzts 1 , 3 Aper, Prätorianerpräfekt und Schwiegervater des Nztmeria nus 3 8,6; 39, 1 3 Archelaus, König von Kappado kien 3 6 v. - r7 n. Chr. 2,3 Aristobulus, Prätorianerpräfekt unter Numerianus, Carinus und Diokletian 3 9 , 1 4 Armentarius s . Galerius Asclepiodotus, Prätorianerprä fekt unter Diokletian 3 9,42 Attalus, Markomannenkönig im J . ]h. 3 3 ,6 Attitianus, Proviantmeister im Heer des Victorinus 3 3 , 1 2- 1 3 Augustus = Gaius Iulius Caesar, Kaiser 27 v. - I4 n. Chr.
RE G I ST E R
I passim ; 2, 1 .4; 3 ,2-3; 8,7; 39,2 5 Aurelianus, Lucius Domitius, Kaiser 27o-275 3 3 ,2 I ; 3 5 pas sim; 3 6 , I -2; 39,28.43 Aurelius Alexander s. Severus Alexander Aurelius Antoninus s. Antoninus Pius und Marcus Aurelius Aureolus, Usurpator 262 und 2 68 3 3 , I 7- I 8 . ( I 9.)20
Balbinus, Decimus Caelius Calvi nus, Kaiser 238 26,7; 27,6 Bassianus s. Caracalla Boionius, Marcus s. Marcus Aurelius Bonosus, Usurpator 2 80 3 7,3 Brutus, Marcus lunius, Vertreiber des letzten römischen Königs 3,I4 Caecilius Balbinus s . Balbinus Caesar, Gaius lulius, römischer Politiker des 1 . ]h. s v. Chr. I , I Caligula = Gaius Caesar Germa nicus, Kaiser 37-4 1 3 passim; 4.3; 3 9.4 Caloc{a}erus, Usurpator 333/334 4 I , I 1 . ( 1 2) Caracalla = Lucius Septimius Bas sianus = Marcus Aurelius Antoninus = Marcus Aurelius Severus Antoninus Pius, Cae sar ab 195, Kaiser 2 1 1-2 17 20, 2 5 - 30 · 3 3 ·(3 4); 2 I passim; 2 3 , I ; 24,8
3 05
Carausius, Marcus Aurelius Maus(aeus}, Herrscher des Britannischen Sonderreiches 2 86-293 39,20.(2 1 . } 3 9 .( 4o-4 I ) Carinus, Marcus Aurelius, Caesar ab 2 82, Kaiser 2 83-2 84 3 8 , 1 .(2); 39,9. ( I o.) I I .( 1 2.) I 7 Carus, Marcus Aurelius, Kaiser 2 82-283 3 8 passim; 3 9 , I O . I 2 Cerealis, Konsu/ 3 5 8 I 6, I 2 Chaerea, Cassius, Mörder Caligu las 3 , I 4 Claudius = Tiberius Claudius Nero Germanicus, Kaiser 4 1 -54 3 , I 6; 4 passim; ( 5 , 2. I I ;} 9.7 Claudius (II. Gothicus), Marcus Aurelius, Kaiser 2 68-270 3 3 ,27-2 8 . 3 2; 3 4 passim Claudius Tiberius Nero s. Tiberi us Clodius Albinus = Decimus Clo dius Septimius Albinus, Caesar ab 193, Usurpator 195-197 2o,8-9. I I Clodius Pupienus s. Pupienus Commodus, Lucius Aurelius, Kaiser r 8o-192 I 6,9; I7 pas sim; 20,9 . 3 0 Constans, Flavius Iulius, Caesar ab 333, Kaiser 337-350 4 I ,I 3 . ( I 4.)2 3 .(24) Constantin (II.}, Flavius Claudi us, Caesar ab 3 17, Kaiser 337-340 4 I ,6.22 Constantinus (I.}, Flavius Valeri us, Kaiser 3 06-337 34,7;
3 06
REGISTER
40,2.(3-4 · ) 1 4. ( 1 5-1 6.)22. 26. (27-28); 4 1 ,2-2 1 passim; 42,6 Constantius (I.), Flavius Valerius, Caesar ab 293, Kaiser 3 05-3 06 34,7; 3 9,24-40,4 passim; 40, 1 1 . ( 1 2) Constantius (II .), Flavius Iulius, Caesar ab 3 24, Kaiser 337-36I 4 1 , 1 0; 42 passim Constantius Gallus = Claudius Gallus = Flavius Constantius, Caesar 3 J I-3 54 42,9 . 1 2 Cosdroe = Chosrocs, Herrscher des Parthen·eiches I o6-129 1 3 >3 Cottius, Marcus Iuiius, praefectus civitatium der Alpes Cottiae 5 , 2 Crispus, Gaius Flavius Iulius/ Valerius, Caesar 3 q-3 2 6 4 1 ,6.( 1 1) Curier, ple beiscbes Geschlecht 1 8, 1 Cyrus II., der Große, König der Perser im 6. Jh. v. Chr. 40, 1 3
Dalmatius, Flavius lulius, Neffe Constantins 1. , Caesar 33 5-337 4 1 , 1 5 · 2 2 Dalmatius, Flavius, Halbbmder Constantins 1., Vater des Vor genannten (4 1 , 1 5 . 22) Decentius, Magnus, Caesar des
Usurpators Magnentius 3 5 o-3 53 42,9. ( 1 0) Decibalus, letzter König der Daker 1 3 , 3 Decier, plebeisches Geschlecht J 4,2
Decius = Gaius Messius Quintus Decius Valerianus, Kaiser 24f)-2 f l 2 8 , 1 o; 29 passim Diadumenus = Marcus Opellius Diadumenianus, Caesar ab 2 I 7, Kaiser 2 1 8 22 passim Didius lulianus = Marcus Didius Severus Iulianus, Kaiser I93 I 8,2; I9 passim; 20, I [unter dem Namen Salvius] Diocletianus, Gaius Aurelius Valerius, (lovius ), Kaiser 2 84-305 39 passim; 40, 1 . 8 Domitianus, Titus Flavius, Kaiser 8I-96 9,4; I I passim; I 3 , 5 ; 3 9>4 Domitius s. Nero Domitius, Anstifter des Aufstan
des in Rom unter Maximinus Thrax 26, 5 Domitius Ulpian u s , ]u 1·is t 24,6 Drusus, Bmder des Kaisers Tibe nus 3,2 Elagabal s. Heliogabalus Etruscus s. Herennius Etruscus F abricier, plebeisches Geschlecht I 8, I Faustinus, Usurpator im Galli schen Sonderreich 273 3 5,4 Felicissimus, Usurpator 27o-271 J 5,6 Flavius s. Constantinus (I.) Florianus, Marcus Annius, Kaiser q6 3 6,2; 3 7, ( 1 .)6
R E G I ST E R
Gaius s. Caligula Galba, Servius Sulpicius, Kaiser 68-69 5, I 5; 6 passim; 8,2 Galerius = Gaius Galerius Valeri us Maximianus (Armentarius),
Caesar ab 293, Kaiser 305-3 I I 3 9 ,24-40 , I 2 passim; 42, I 9 Gallienus, Publius Licinius Egna tius, Kaiser 253-268 3 2-3 3 passim; 3 5 .7; 3 7,6 Gallus s. Trcbonianus Gallus und Constantius Gallus Germanicus, Neffe des Kaisers Tiberius 3,2; I 1 ,4 Geta, Publius Scptimius, Caesar
ab I97, Kaiser 2 I I 20,JO. 3 2-3 3 Gordianus (I.) = Marcus Antoni us Gordianus Scmpronianus Romanus Africanus (Senior), Kaiser 238 26 passim; 27, 1 Gordianus (II./III.) = Marcus Antonius Gordianus Sempro nianus Romanus Africanus (Il.); Marcus Antonius Gordia nus (Ill.), Kaiser 23 8 (11.), 23 8-244 (1/l.) (26,4;) 27 pas Sim Hadrianus, Publius Aclius, Kaiser I I7-IJ 8 I 3 , 1 1 . ( I 3); 1 4 passim Hannibal, Führer des punischen Heeres im 2. Römisch-Kartha
gischen Krieg 2 1 8-202 v. Chr.
J 7,2.(3) Helianus = Aelianus, Usuryator 2 8512 86 3 9 , 1 7
3 07
Heliogabalus (Elagabal) = Varius Avitus = Marcus Aurelius Antoninus, Kaiser 2 I 8-222 2 3 passim; 24,6 Helvius Pertinax, Aulus s. Pertinax Hcrculius s. Maximianus Hcrcnnius Etruscus = Quintus Herennius Etruscus Messius Decius, Caesar ab 2 50, Kaiser 2 5 1 2 9 , 1 .( 5 ) Hipparchus von Nicaea/Nikaia,
Astronom des 2 . ]h.s v. Chr. 4 1 ,20 Hostilianus = Gaius Valens Hostilianus Messius Quintus, Caesar ab 2 50, Kaiser 2 5 I 30 passim Ingenuus, Usurpator 260 J 3 , 2 lotapianus, Umrpator 248-249
lngcbus
=
2 9 ,2 lovius s. Diocletianus luba, König von Mauretanien 25 v. - 23 n. Chr. 4,2 lulia, Tochter des Augustus 3 9 ,2 5 lulia Domna, Ehefrau des Septi mius S everus 2 1 ,3 Iulia Mammaea, Mutter des Seve rus Alexander 24,5 lulianus, Marcus Aurelius, Usur pator 2 83-2 85 3 9 , 1 0 lulianus, Sabinus, Usurpator unter Diokletian 3 9 ,22 Iulianus, Flavius (Claudius), Cae
sar ab 3 5 5, Kaiser J 6o-J6J 42, I 7. ( I 8)
308
REGISTER
Iulius Constantius s . Constan tius I. lulius Maximinus, Gaius s. Maxi minus (Thrax) und Maximus lulius Valens Licinianus, Usurpa tor 26o 29,3 Laelianus, Gaius Ulpius Corneli us, Usurpator im Gallischen Sonderreich 269 3 3 , 8 Licinianus s. Licinius lunior Licinier, plebeisches Geschlecht 3 2,2 Licinius, Gaius Valerius Licinia nus, Kaiser 308-3 24 4o, 8 ; 4 I , I-9 passim Licinius lunior, Valerius Licinianus, Caesar 3 17-3 24 4 I ,6 Licinius Gallienus s. Gallienus Licinius Valerianus s. Valerianus Lucius Verus s. Verus Magnentius, Magnus, Usurpator 3 fD-3 f3 4 I ,2 3 . 2 5 ; 42,6. ( 8 . )9. ( I o. ) I 5 Marcomarus, König über germa nische Völker I 6, I 3 Marcus Aurelius = Marcus Anni us Catilius Severus = Marcus Annius Verus = Marcus Aureli us Verus = Marcus Boionius, Kaiser r6r-r 8o ( q ,6; ) I 6 passim; 20,30; 27,7; 4 I ,20 Marcus Philippus s. Philippus (Arabs) Marius, Gaius, römischer Politiker des r . ]h . s v. Chr. 3 3 , I I; 39,6
Marius, Marcus Aurelius, Usur
pator im Gallischen Sonder reich 2 69 3 3 ,9. I 1 . ( 1 2 ) Marobodus (Marbod), Führer der Sueben 2,4 Martinianus, Kaiser J24 4 I ,9 Maxentius, Marcus Aurelius Vale rius, Kaiser 306-J I2 40, 5-26 passim Maximianus, Aurelius Valeriu s, ( Herculius), Kaiser 2 85-3 0f, 3 06-3 08 und 3 10 3 9, I 7-48 passim; 40, 5 . ( 20. ) 2 I . ( 22 ) Maximianus (Caesar) s. Galerius Maximinus (Daia), Galerius Vale rius, Caesar ab 3 05, Kaiser 3 I D-3 I3 40, I ; 4 I , I Maximinus (Thrax), Gaius Iulius Verus, Kaiser 23 5-23 8 2 5 passim; ( 26, I ; ) 2 7, 3 . (4-5 ) Maximinus = Gaius Iulius Verus Maximus, Sohn des Maximinus Thrax, Caesar ab 2 3 6 2 5.2; ( 2 6, I ;) 2 7, 3 . (4-5 ) Messalina, 3· Ehefrau des Claudi us 4, 5 . ( 6-I I ) Mucapor, Usurpator 275 36,2 Narseus = Narses, König der Per ser 293-302 39,3 5 Nepotianus, Iulius, Usurpator 350 42,6. ( 7-8 ) Nero = Lucius Domitius Aheno barbus = Nero Claudius Caesar Drusus Germanicus, Kaiser 5468 ( 4, I 5; ) 5 passim; 7, I ; 8 , I ; 27,7
REGISTER
Nero s. Tiberius Nerva, Marcus Cocceius, Kaiser 96-98 12 passim; 1 3 , 1 0 Numa Pompilius, legendärer König Roms 1 , 3 ; 1 4,2 Numerianus, Marcus Aurelius Numerius, Caesar ab 282, Kai ser 2 83-2 84 3 8, r -2 .6.(7); 3 9, ! .( ! 2.) 1 3 Octavianus s. Augustus Octavius, Vater des Augustus Opilius (Opellius) Macrinus, Marcus, Kaiser 2 I7-2 I 8 2 2 passim; 2 3 >3 Ot h o, Marcus Salvius, Kaiser 69 6,2; 7 passim; 8,3
1,1
Papinianus,]urist, Prätorianer
präfekt unter Septimius Severus und Caracalla 20,3 3-34 Patricius, Führer eines Aufstandes lnjudäa 42, 1 1 Paul(l)us, Iulius, ]urist 24,6 Pertinax, Publius Helvius, Kaiser I92-I9J 1 7, 1 0; ( 1 8 passim;) 20, ! .9 Pcsccnnius Niger, Lucius, Usur pator I9J-I94 20,8-9 Philippus (Arabs), Marcus Iulius, Kaiser 244-249 27,8; 2 8 passim P h ilippus (II./Iunior), Marcus Iulius (Severus ), Caesar ab 244, Kaiser 247-249 2 8 , r .(6. r o- 1 1 ) Philippus, Flavius, Konsul 348 28,2
3 09
Pipa, Tochter des Markomannen königs Attalus 3 3 ,6 Piso = Lucius Calpurnius Piso Frugi Licinianus, Caesar 69 6,2 Plotina, Ehefrau Trajans 1 3 , 1 3 Polemon II., König von Pantos im I.jh. 5 , 2 Pompeius, Gnaeus, römischer
Politiker des r. ]h.s v. Chr.
42,22 Pompilius Numa s. Numa Pom pilius Postumus, Marcus Cassianus Latinius, Herrscher des Galli schen Sonderreiches 2 6o-2 69 33,8. 1 2 Priscus, Lucius, Usurpator 2 50 29,2-3 Priscus Tarquinius s. Tarquinius Priscus Probus, Marcus Aurelius, Kaiser q6-2 82 3 7 passim; 3 8,2; 39>28 Pupienus, Marcus Clodius, Kaiser 2) 8 26,7; 2 7,4·6
Regalianus, Publius Cornelius, Usurpator 26o 3 3 , 2 Romulus, der legendäre Gründer Roms 24,8; 3 5 , 1 2 Rufius Volusianus, Prätorianer
präfekt unter Maxentius 40, 1 8
Sabinus, Bruder Vespasians 8 , 5 Salonina, Ehefrau des Gallienus J 3,6
3 10
REGI STER
Saloninus = Publius (Licinius) Cornelius (Saloninus) Valeria nus = (Publius Cornelius) Salo ninus Gallienus = Saloninus Valerianus, Caesar 257-258 3 3>3 Salvius Iulianus s. Didius Iulianus Salvius Otho s. Otho Sapor 1., König der Perser 24J-27J J 2 , 5 Saturninus, Gaius lulius, Usurpa tor 2 81 3 7>3 Scaeva, Gladiator 1 7, 5 -6 Septimius Severus, Lucius, Kaiser 193-2 I I 1 9,4; 20 passim; 24,8; 4 1 ,20 Severus (II.), Flavius Valerius, Caesar ab 3 05, Kaiser ; o6 bis 3 07 40, r-7 passim Severus Alexander, Marcus Aure lius = Bassianus Alexianus, Caesar ab 22 1, Kaiser 222 bis 235 2 3 , 3 ; 24 passim Severus s. Septimius Severus Silvanus, Usurpator 355 42, 1 4-1 5 .( r 6) Suburanus, Prätorianerpräfekt unter Trajan r 3 ,9 Sulpicier, patrizisches Geschlecht 6,r Sura, Vertrauter Trajans 1 3 , 8 Tacfarinas, Führer der Gätuler 2,3 Tacitus, Marcus Claudius, Kaiser 275-276 36 passim; 3 7,6 Tarquinius Priscus, mythischer König Roms 4, 1 5 ; r r , r 2
Tarquinius Superbus, letzter der mythischen Könige Roms 3 , 1 4 Tetricus (1.), Gaius Pius Esuvius,
Herrscher des Gallischen Son derreiches 2 7 1 -2 74 3 3 , 1 4; 3 5 >3-4·( 5 ) Tetricus (II.), Gaius Pius Esuvius,
Caesar des Gallischen Sonder reiches 273-274 3 3 , 1 4; (3 5 , 5 ) Tiberius Claudius Nero, Kaiser 14-37 2 passim; 3 , 1 . 3 . 1 7; 39,2 5 ; 42, 1 9 Tigranes, König von A rmenien im 1 . ]h . v. Chr. 42,22 Titus Flavius Vespasianus, Kaiser 79-81 9,4 . r o; ro passim Traianus, Marcus Ulpius, Kaiser 9 8-1 17 5 ,2; 1 3 passim; 3 3 ,3 Trebonianus Gallus, Gaius Vibi us, Kaiser 2 5 1-2 53 3o-3 1 pas Sim Ulpius Traianus s. Traianus Valerianus, Publius Licinius, Kai ser 2 53-260 3 2 passim; 3 3 ,2 Valerius (Diocletianus) s. Diocleti anus Verus, Lucius = Lucius Ceionius Commodus = Lucius Aelius Aurelius Commodus = Lucius Aurelius Verus, Kaiser 161-1 69 r 6,3-9 passim Vespasianus, Titus Flavius, Kaiser 69-79 8, r . 3-5; 9 passim; ( r o, 5 ) Vetranio, Usurpator 350 4 1 ,26
REGISTER
Victoria, Ehefrau des Victorinus, Mutter des Tetricus 3 3 , 1 4 Victorinus, Marcus Piavonius,
Herrscher des Gallischen Son derreiches 2 69-271 3 3 , 1 2 Victorinus, Sohn des Vorgenann ten 3 3 , 1 4 Vimius, Centurio 3 , 1 6 Vitellius, Aulus, Kaiser 69 7,2; 8 passim Vologesus !., König der Parther J I-79 9, 1 0
3II
Vologesus III., König der Parther I4 8-193 1 6,4 Volusianus, Gaius Vibius, Kaiser 2J I-25J 3 0-3 1 passim Xerxes, König der Perser 23 r bis 243 24,2 Zenobia, Herrseherin des Pairny renischen Sonderreiches ( 3 3 , 3 )
VÖLKERSCHAFTEN, REGIONEN, ORTE
Abrytus, h. Aptaat, in der Dobrudscha 29,4 Achaeer/Achaia, römische
Bezeichnung für Griechen land und seine Bewohner 33>3 A �hyrona, Gebiet nahe Nicome dia 4 1 , I 6 Adiabene, Landschaft im nördli
chen Mesopotamien, entsprach etwa Assyrien 20, 1 6 Ägäis: 4, 1 4 Ägypten: 4,1 4; 20,9; 3 9,23 . 3 8 Africa, bezeichnet nur das heutige Nordafrika 26, 1 ; 27, I ; 3 3 , 3 ; 3 7, 3 ; 39,22.30. 3 9; 40, I 9. 2 8 Agrippina, Colonia Agrippinensis (h. Köln) 3 3 , 1 2; 3 7, 3 Alamannen, Bund germanischer Völkerschaften 2 I ,2; 3 3 , 3 ; J 5,2
Alexandria, Stadt in Nordägypten am Mittelmeer 3 9 ,2 3 . 3 3 Alpen: 3 9,30; 42, I 7 Alpes Cottiae, Gebiet vom oberen Var bis zur Maurienne 5 , 2 Altinum, zwischen Patavium (Padua) und Aquileia I 6,9 Antinoopolis, Stadt in Mittel ägypten (1 4,7) Antiochia, h. Antakija, in Klein asien 1 3 , I I Aquileia, Stadt in Nordostitalien 27,4 Aquitanien, Gebiet im Südwesten Galliens 3 3 , I 4 Araber/Arabien, als römische
Provinz nur der nordwestliche Teil des Nabatäischen Reiches 4,14; 2o, q ; 2 8 , 1 Arce, Stadt i n Palästina 24, I Armenien, Landschaft in Vorder-
3I2
REGISTER
asien nördlich v o n Mesopota mien 39,24 Asien, römische Provinz in Klein aszen I 6, I 2 Athener: I 4,4 Bagauden, Bezeichnungfür Vaga bunden und Flüchtlinge 39, 1 7 Baiae, h . Baia, a n der Nordküste des Golfes von Neapel I 4, I 2 Baktrer, Volk i m heutigen nördli chen Afghanistan I ,7 Bithynien, römische Provinz
im Nordwesten Kleinasiens r 6, u B ritannier/Britannien: 4,2; 20,9. I 8 . 27; 24,4 ; 39,2 ! . ( 3 9 ) ; 40,2
Caesarea, Stadt in Palästina 24, 1 Capreae (h. Capri): 2,2 Carnu(n)tum, zwischen Petronell
und Bad Deutsch-Altenburg I 6, I 3 Carthago, Hauptstadt der
Provinz Africa proconsularis nordöstlich des heutigen Tunis z 6, I 2; 26,2; 39>4 5 ;
Constantina s. Cirta Constantinopel, Byzanz, h. lstanbul (4 1 , I 2 . 1 6 ) Cremona: 8 , 5 Cyprus, h. Zypern 4 I , I I Cyzicus, h. Balkiz 20,8 Daker/Dakien, Volk und Gebiet
im heutigen Siebenbürgen I 1 ,4; 1 3 , 3 Danubius, h. Donau: 4 , 2 ; I 3 , 3-4; 29,4; J 3 , 3 ; 40,9; 4 1 , I 8
Eboracum, h . York 20,27 Edessa, Ort in Syrien, h. Urhail Orfa 2 1 , 5 Ephesus, berühmte Stadt in Kleinasien am Meer I 6, u Epirus, nord'li.Jestlich a n G,·ie
chenland anstoßende Land schaft 3 , 1 6 Etrusker/Etrurien, Volk und Gebiet in der heutigen Toskana 2 8 , 8 ; 3 2,4 Euphrat, Strom in Mesopotamien 1 3 ,3
40, 1 9 Chalcedon, Stadt a m Bosporus auf kleinasiatischer Seite 4 I , 8 C(h)atten, germanischer Volks
Franken, Sammelname für eine
stamm zwischen Lahn und Main 1 1 ,4 Cirta, h. Constantine 40,28 Coenofrurium, Ort an der Nordküste der Propontis (Marmarameer) 3 5 , 8
Gätuler, Volksstamm in Nord afrika 2,3 Gallier/Gallien: 4,2; 7,2; 1 3 , 3 ; J 6, q ; 20,9; 24,2; J 3 , ! . 3 . 8 ; 3 5 ,3; 3 7, 3 ; 3 8,2; 3 9, 1 7 . 1 9. 3 0; 40, I 6; 42,9- I O. J 5 . 1 7
Reihe von Stämmen am rechten Ufer des Niederrhein 3 3 , 3
R E G I STER
Garamanten, berberischer Volks stamm in Innerlibyen I , 7 Germanen/Germanien: I ,2; 3 , I I ; 8 , 3 ; 24,2; 2 6, I ; 3 3 , 1 .6.8; 3 5 ,3; 39,20; 42, I 7 Got(h)en, germanischer Stamm 29,2; 3 3 .3; 34.3; 4 I , I 3 Griechen/Griechenland: 3 , 1 2; 5 . 5 ; I 4,2; 3 5 .7
3I3
tmd Landschaft in der Osthälf te des kleinasiatischen Hoch landes 2,3 Karper, Volksstamm in Dakien 3 9 . 43 Kleinasien: 3 3 , 3 Kreta/Kreter: I 2, I
in der Region des ehemaligen Jugoslawien und des nördlichen Teiles von Albanien I ,2; I 3 ,6;
Lanuviu m, Ort am Südhang der Albaner Berge I 5 . 2 Leptis, Lepcis Magna, Ort östlich des heutigen Tripolis 20, I 9 Lorium, Ort westlich von Rom I 6, 3 Lugdunum, h. Lyon 2o,8 Lukanien, Landschaft in Süditali en 3 5 . 5
29, I ; 3 J , I ; 3 7,2; 3 9,9.26.30; 40, I . 8; 4 I ,2 6 Inder: I ,7 Indus: I 3 ,3 Interamna, h. Terni, nördlich von Rom 3 1 , 2 Ister s. Danubius Italica, Ort in der Nähe des heuti gen Sevilla I 3 , I Italien: 8 , 5 ; 9 , 1 0; I I , I 2; I 3 , I I ; 27,3; 3 J ,J ; J 5 , 2 ; 3 9,9·30. 3 I ; 40, 1 .9. I 6. 20; 4 I , I ; 42, 5 Iudaer, Volk in einem Teil des
Makedonier/Makedonien, Gebiet nördlich Griechenlands 29,2; 3 3.3 Marcus/Margus, Fluß in Moesien, h. Morava 3 9 , I I Markomannen, Volksstamm süd lich des Main · I 6,9; 3 9,43 Mauren, Volk im westlichen Teil Nordafrikas 4,2 Mediolanum, h. Mailand 3 J , I 8 . ( I 9 . ) 3 2 ; 3 9.4 5 Menapien, Gebiet in der Provinz
Hispanien, h. Spanien I 3 , I ; 3 3 ,3
j , I 5;
Illyrer/Illyrien, Volk und Gebiet
he11tigen Israel, ]ordanien und Syrien 8 , I ; 9, I o; 42, I I Kampanien, Landschaft in Italien
um den Golfvon Neapel I 6,2 Kappadoker/Kappadokien, Volk
Belgica an der Nordseeküste 39,20 Mesopotamien, Gebiet zwischen Euphrat und Tigris 4,2; 3 2 , 5 ; 3 3 , 3 ; 3 8 ,2; 39.3 3 Milvische Brücke, h. Ponte Molle, nördlich von Rom 9,4; 40,2 3
3 14
REGISTER
Moenus, h . Main 2 I , 2 Moesien, Provinz a m Unterlauf der Donau 8,2; 3 7, 3 ; 3 9 , 1 1 ; 4 1 , 26 Mogontiacum, h. Mainz 3 3 , 8 Mursia, h . Osijek i n Kroatien J 3,2 Musulamier, Berberstamm in Nordafrika 4,2 Narbo, h. Narbonne 3 9, 1 2 Nicaea, Stadt in Bithynien, h. Iznik 4 1 , 1 9.(20) Nicomcdia, Stadt in Bithynien I 6, I 2; 3 9,4 5 ; 4 1 , 1 6 Nola, Stadt in Kampanien 1 , 2 Osten/Orient: 1 4, 1 ; 2 8 , I ; 3 3 , 3 ; 3 7, 3 ; 3 9,22; 4 1 , 1 ; 42,9 Ostia, Hafenstadt Roms 4,2. 1 I
Gebiet des Partherreiches s.a. Parther/Partbien 1 3 ,3; I 6,4; 20, 14; 24,2; 27,7; 3 2 , 5 ; 3 5 , 1 ; 3 8,2; 39,22. 3 J . (3 4); 4 I , 1 6; 42,2 1 Philippopolis, h. Schuhba 28,1 Porticum mare s . Schwarzes Meer Pontus Polemoniacus, Königreich im Norden Kleinasiens 5 , 2 Punier, Bezeichnung für die Ein wohner Afrikas 1 6, 1 2; 40, 1 7
Quaden, germanischer Stamm im Gebiet der March I 7,2 Quinquegentani, Zusammen
schluß mehrerer Volksstämme in Nordafrika im Atlasgebirge 39,22
Raeter/Raetien, Volk und Gebiet Palästina, Gebiet in Vorderasien
im Bereich des heutigen Israel, Libanon und Syrien 9, I o Pannonien, Provinz in der West hälfte des he�ttigen Ungarn, dem Burgenland, dem Wien er Becken und Kroatien 8,2; 1 6, I 3 ; 3 3 ,2; 40,9. ( 1 0.) 1 7 Parther/Parthien, Volk und Reich
östlich von Armenien und Mesopotamien, s. a. Perser 5 , J 4; 9, 1 0; 3 3, 3 ; 3 8 ,3 Pelso-See, h. Plattensee in Ungarn 40,9 Perser, hier die Einwohner des
Neupersischen Reiches auf dem
in der heutigen Ostschweiz, Tirol und Teilen Bayerns I ,2; 32,I; 33,I7 Ravenna: 40,7 Reate, Ort im Sabinerland 8,4 Rhenus, h. Rhein 4,2 Römer/Rom: 1 , 1 .6; 2,4; 3 ,2o; 4, I I ( I 4); 5,(2. J4.) 1 7; 6, 1 ; 9,7; I I , l 2- l } ; 1 3 , 5 ; 1 4 , 1 .4. ( 5 ); ( 1 5 ,2.4;) 1 7, 3 ; 1 9,4; 20,30. 3 3 ; 2 1 , q.6; 2 3 , I ; (24, 5 ;) 26, 5-6(7); 27,(2.) 3 . 6-7; 2 8 , I .2.( 1 0. ) I I ; 29, 1 . 3 ; 3 1 , 1 ; 3 3 , j . I 5 . ( I 6.) I 7; 3 5 ,(6.)7·9; 39,(29.)4 5 .<47); 40, 5 .( 6.)8 . ( 1 6.)2 J . 2 5; 4 I , I 7; 42,6-7
REGISTER
Capitolium/Kapitol: 8 , 5 ; 9,7; 1 1 ,4 Caracallathermen: (2 1 ,4) Circus maximus: 40,27 Colosseum: (9,7; 1 0 , 5 ) Constantinisthermen: (40,27) Forum Pervium: I 2,2 Forum Romanum: 6,2 Gernonische Treppe: 8,6; J 3,3 I Lacus Curtius: 6,3 Mons Coelius: 3 5 ,6 Palatium: I 9,4; 2 3 , I ; 27,6 Suranae: I 3 , 8 Tempel der Minerva: I 2,2 Tempel der Pax: 9,7 Tempel des Sol: 3 5,7 Thermae Commodianae: 1 7, 3 Sarmaten, Volk in der ungarischen Tiefebene 4 1 , I 3 ; 42,2 I Saxa rubra, Felsengruppe nördlich von Rom 40,2 3 Schwarzes Meer: I 3 , 3 ; 39,30 Sequaner, Volk in Gallien zwi
schen Jura, RhOne und Saone 1 2,2 Sicilia, Siedlung nahe dem heuti gen Mainz 24,4 Sirmium, Stadt in Pannonien, h. Mitrovica 29, I ; 3 7,4 Skythen, Volk in der heutigen Ukraine 1 , 7 Sueben, Sammelname für mehre
re Völker zwischen Ostsee und Rhein 2,4 Syrer/Syrien, Gebiet im Ostmit-
315
telmeerraum ohne eindeutige Grenzen 8 , 3 ; 9, I o; I 3 , 1 1 ; 1 9,4; 2 1 , 5 ; z 3 , x ; 24, x ; z 9, z
Tarraco, h. Tarragona 3 3 , 3 Tarsus, Stadt in Kilikien in Klein aszen 3 7, I ; 4 I , I Thesiphon, Stadt in Babylonien
am linken Ufer des Tigris gegenüber von Seleukeia 3 8, 3 .(4) Thrakicn, Gebiet aufder östlichen Balkanhalbinsel 27,3; 29,2; 3 3 , 3 ; 4o, 8; 4 I , 8 Thysdrus, Stadt im heutigen Tunesien 26, I Tiber: 8,6; 28, I ; 3 2,3 .4; 40,23 Tibur, h. Tivoli I 4 , 5 Ticinum, h. Pavia 3 3 ,28 Trachonitis, Landschaft südlich von Damaskus 2 8 , I Transalpina s. Gallien Trebellica, Gebiet in Moesien 2 j, I Tripolis, Gebiet der heutigen
großen Syrte in Nordafrika 20, I9; 4 I , I 9 . (2o) Tyana, Stadt in Kappadokien, nördlich von Tarsus 3 6,2
Valeria, Osten der Provinz Pan nonia 40, 1 0 Vendobona, s. Vindobona VeneterNenetien, Volk und
Landschaft in Oberitalien I 6,9; 39, 1 0 Verona: 7,2; 2 8 , x o; 40,20
316
REGISTER
Via Appia, Straße zwischen Rom
�tnd Br�tndisi�tm (Brindisi) (2 1 ,4) Via Flaminia, Straße zwischen
Rom und Ariminum (Rimini) 9,8
Vicus B ritannicus, h. Bretzenheim bei Mainz 24,4 Vindobona, h. \Vien r 6, r 3 Zypern: 4 r , r r