Stefan Jakob Die mittelassyrischen Texte aus Tell Chuera in Nordost-Syrien
Vorderasiatische Forschungen der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung Herausgegeben von Wolfgang Rollig
Band 2 Ausgrabungen in Tell Chuera in Nordost-Syrien Teil III
2009 Harrassowitz Verlag· Wiesbaden
Stefan Jakob
Die mittelassyrischen Texte aus Tell Chuera in Nordost-Syrien mit einem Beitrag von Daniela I. Janisch-Jakob
2009 Harrassowitz Verlag· Wiesbaden
Gedruckt mit Unterstutzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
UNNERSIT}i.~ ~1:IPZ:'G Universitatsblbl\othel<
Zweigste\\e
Orientwissensch~ft~n
SchiUerstraBe 6 . 04109 L.etp2:tQ Germany
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet tiber http://dnb.d-nb.de abrufbar. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche N ationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the internet at http://dnb.d-nb.de. .
Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.harrassQwitz-verlag.de © Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden 2009 Das Werk einschlieJ31ich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung au6erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzula~.sig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervie1faltigungen jeder Art, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und fur die Einspeicherung in e1ektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbestandigem Papier. Druck und Verarbeitung: Memminger MedienCentrum AG Printed in Germany ISSN 1868-6095 ISBN 978-3-447-05724-0
Cord Kuhne (1936 - 2000) zum Gedenken
Inhalt Vorwort der Herausgeber Vorwort des Verfassers
IX X
Abkiirzungs- und Literaturverzeichnis
,
Katalog
XI XVIII
I. Fundumstande - Archaologischer Kontext 1. Fundlage und Datierung der Texte
1 1
.4
II. Die Tell Chuera-Texte als historische Quelle 1. Der historische Kontext 2. Ijarbe im administrativen Gefiige des Westreiches 2.1. Zur Stellung innerhalb der Verwaltungshierarchie 2.2. Zur Funktion des Ortes 3. Funktionstdiger in der lokalen Administration 4. Wirtschaftliche Organisation und Produktion der Stadt Ijarbe 4.1. Land- und Viehwirtschaft 4.2. Organisation des Palastpersonals 4.3. Zum Verhaltnis zwischen lokaler und nationaler Ebene 5. Demographie 5.1. Umfang und ethnische Zusammensetzung der Stadtbevolkerung 5.2. Zur Sozialstruktur.
4 8 8 8 11 12 12 14 14 17 17 18
III. Die Kanzlei 1. Schrifttrager und Textgattungen 1.1. Schrifttrager 1.2. Textgattungen 2. Die Sprache der Verwaltung 3. Syllabar - Zeichenliste
20 20 20 20 23 26
IV Textbearbeitungen 1. Briefe und Briefhiillen Die Korrespondenz des Suti'u (1-16) Die Korrespondenz des Ana-Jumija-Adad (17-21) Die >letter orders< des Salmdnu-mufabfi (22-28) Sin-afared an Sin-ketti-ide (29-30) Sin-dared an unbekannten Empfanger (31) Sin-mudammeq an unbekannten Empfanger (32-34) Unbekannte Korrespondenzpartner (35-37) 2. Wirtschaftstexte Quittungen Empfang/Ausgabe von Lebensmitteln (38-60) Den Feldertrag betreffende Texte (61-62)
41 41 41 56 59 69 71 71 72 73 73 73 89
,
Inhalt
VIII
Listen Gegenstande (63) Personen (64-66) Rationen (67-68) Zensuslisten (69-75) Listen tiber Landbesitz (76-78) Verschiedenes (79-80) Werkverpflichtungen (81-83) Siegelbeischriften und -legenden (84-86) Fragmente unklarer Einordnung (87-95) Gef3£aufschriften (96-97)
91 91 91 94 97 105 107 109 112 113 116
V. Keilschriftautographien
117
VI. Indices 1. Glossar. 1.1. Ideographisch geschriebene Warter 1.2. Syllabisch geschriebene Warter 2. Toponyme und Gentilizia 3. Eponymen 4. Personennamen 5. Konkordanz 6. Abbildungsverzeichnis
153 153 153 156 165 165 166 171 174
;
VII. Abbildungen
175
VIII. Die Siegelabrollungen von Daniela 1. Janisch-Jakob
187
V orwort cler Herausgeber
Die unter der Leitung von Prof Dr. Anton Moortgat 1968 begonnenen Ausgrabungen in Tell Chuera wurden unter der Leitung der beiden Herausgeber von 1986 an bis jetzt regelmagig fortgesetzt. 1995 erschien ein Vorbericht iiber die bis 1992 durchgefUhrten Grabungskampagnen; ein zweiter Vorbericht iiber die Kampagnen von 1998 bis 2005 befindet sich im Druck und soIl noch in diesem Jahr erscheinen. Mit dem vorliegenden Band iiber die mittelassyrischen Texte aus Tell Chuera beginnr die Reihe der abschlieBenden Grabungsveroffentlichungen. Wir sind dem Verfasser zu grogem Dank verpflichtet, dass er nach dem vorzeitigen Tod von Herrn Dr. Cord Kiihne die Aufgabe der Bearbeitung dieser Textfunde iibernommen und zum Abschluss gefiihrt hat. Herr Dr. Kiihne war nach dem Fund der Tonrafeln unmittelbar zu uns nach Tell Chuera gekommen, urn uns bei der Bergung und ersten Sichtung der Texte zu unrerstiitzen. In den folgenden Jahren ist er trotz seines angegriffenen Gesundheitszustandes mehrfach nach Syrien gereist, urn mit den Tafeln zu arbeiten. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahreno
Fiir die sorgfaltige Bergung der Tontafeln in der Grabung ist unserem damaligen Mitarbeiter, Herrn Dr. Harald Klein, besonders zu danken. Unsere Restauratorin, Frau Ingrid Kampschulte, hat sich in dankenswerter Weise urn die Reinigung der Tafeln und urn die erfolgreiche Zusammensetzung der oft sehr kleinen Bruchstiicke bemiiht. Bei dieser Gelegenheit mochten wir der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung nicht nur fiir vielfaltige Unterstiitzung bei den Grabungen danken, sondern auch dafiir, dass die Veroffentlichung der Grabungsergebnisse in dieser Schriftenreihe der Stiftung erfolgen kann. Nicht zuletzt gilt unser Dank der Generaldirektion der Antiken und Museen der Arabischen Republik Syrien, die unsere Arbeiten in Syrien und auch die Bearbeitung der Texte jederzeit wohlwollend unterstiitzt hat. Halle/Saale und Frankfurt/Main, im Miirz 2009 Winfried Orthmann / ]an-Waalke Meyer
V orwort des Verfassers
Die Entdeckung der ersten stratifizierten Schriftfunde in Tell Chuera im Jahre 1990 hatte bereits die Hoffnung auf ein Archiv aus der mittelassyrischen Periode (1500 - 1000 v. Chr.) genahrt. Als zwei Jahre spater, um die Mitte der Grabungskampagne 1992, an mehreren Stellen innerhalb des mittelassyrischen Gebaudes weitere T exte zutage kamen, wurde PD Dr. Cord Kuhne (Saarbrucken) als Grabungsphilologe hinzugezogen. Es war bald klar, dass das vorliegende Archiv eine bedeurende Erganzung zu den bereits langer bekannten Funden aus Tell She!]. Hamad sowie zu den gerade erst beginnenden Entdeckungen in Tell ~abi Abyac;l. bilden wurde, so dass der Epigraphiker eine rasche Publikation des Konvoluts in Aussicht stellte. Die Umsetzung dieses Ziels wurde jedoch durch eine unmittelbar nach der Ruckreise einsetzende, bis an das Ende nicht mit letzter Sicherheit diagnostizierte Erkrankung immer wieder verzogert. Als Cord Kuhne am 18.03.2000 starb, war zunichst nicht klar, bis zu welchem Stadium das Manuskript vorangetrieben worden war. Nachdem der Leiter der Grabung Tell Chuera, Prof. Dr. Jan-Waalke Meyer (Frankfurt/Main), mir als Schuler des Verstorbenen angeboten hatte, die Publikation zu Ende zu fuhren, wurde mir der entsprechende Teil des Nachlasses ubergeben. Es handelte sich um mehrere Ordner mit Textbearbeitungen, Notizen und Fotos sowie Aurographien, die uberwiegend skizzenhaft mit Bleistift und nur zu geringen Teilen bereits als Reinzeichnung in Tusche ausgefuhrt waren.
Es zeigte sich schnell, dass man sich wohl nicht darauf beschranken durfte, das Vorgefundene mit geringfugiger Uberarbeitung zur Publikation vorzubereiten. Die Kollation der Originale wahrend eines zweimonatigen Aufenthalts in Tell Chuera im Sommer 2002 zeigte endgiiltig, dass der ursprungliche Plan revidiert werden musste. Ein Grund lag darin, dass durch die Sauberung einzelner T afeln gegenuber den vorhandenen getuschten Aurographien z. T. ein erheblicher Textgewinn erzielt werden konnte. Daruber hinaus erwies sich als problematisch, dass Kuhne bei den Kopien offenbar mit einer ganzen Reihe von unterschiedlichen MaGstaben und Kopierstilen experimentiert hatte, die nur mit massiven Eingriffen graphisch zu vereinheitlichen gewesen waren. Eine komplette Neubearbeitung wurde so unumganglich. Ermoglicht wurde diese durch ein zweijahriges Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Begleitet hat das Projekt Prof. Dr. Stefan M. Maul (Heidelberg). Ihm bin ich fur seinen kompetenten Rat und seine Hilfsbereitschaft zu Dank verpfiichtet. Zu danken habe ich auBerdem Prof. Dr. Wolfgang Rollig (Tubingen) und Prof. Dr. Frans A. M. Wiggermann (Amsterdam), die mir groBzugig Einblick in ihre Umschriften der DiirKatlimmu- bzw. Tell-~abi-Abyac;l.-Texte gewahrten und immer wieder offen fur die Diskussion von Detailproblemen waren.
Heidelberg, im Oktober 2006
Abkiirzungs- und Literaturverzeichnis
1. Abkurzungen
ABZ
NO ANES AnSt. RIMA. BaF BaM BATSH 4/1 BBVO BMSAES CAH CANE CM CTMMA EAHSBC ITn JAOS JCS MARV
MZL OLA PIHANS
RA 5MB SMEA SCCNH UF WO WVDOG
ZA
R. Borger, Assyrisch-babylonische Zeichenliste. Archiv fur Orientforschung Journal of the Ancient Near Eastern Society of Columbia University Anatolian Studies Royal Inscriptions of Mesopotamia Assyrian Periods Baghdader Forschungen Baghdader Mitteilungen Cancik-Kirschbaum 1996, nach Nr. Berliner Beitrage zum Vorderen Orient British Museum Studies in Ancient Egypt and Sudan Cambridge Ancient History Civilizations of the Ancient Near East Cuneiform Monographs Cuneiform Texts in the Metropolitan Museum ofArt Entretiens d'Archeologie et d'Histoire. Saint~Bertrand-de-Comminges E. F. Weidner, Die Inschriften Tukulti-Ninurtas und seiner Nachfolger Journal of the American Oriental Society Journal of Cuneiform Studies Mittelassyrische Rechtsurkunden und Verwaltungstexte R. Borger, Mesopotamisches Zeichenlexikon Orientalia Lovaniensia Analecta Publications de fInstitut historique-archeologique neerlandais de Stamboul Revue d'assyriologie et d'archeologie orientale State Archives of Assyria Bulletin Studi Micenei ed Egeo-Anatolici Studies on the Civilization and Culture ofNuzi and the Hurrians Ugarit Forschungen Welt des Orients Wissenschaftliche Veroffentlichungen der Deutschen Orient-Gesellschaft Zeitschrift fur Assyriologie
XII
Literatur
2. Literatur AOAMTHWAITE (2001): M. R. Adamthwaite, Late Hittite Emar, ANES 8 (Leuwen). ADLER (1976): H.-P. Adler, Das Akkadische des Konigs Tusratta von Mitanni (Kevelaer). ANASTASIO, LEBEAU & SAUVAGE (2004): S. Anastasio, M. Lebeau & M. Sauvage, Atlas ofPreclassical Upper Mesopotamia (Brepols). ANBAR (1991): Les tribus amurrites de Mari. OBO 108 (Freiburg/ Schweiz, Gottingen) ARNAUD (2003): D. Arnaud, Prolegomenes a la redaction d'une histoire d'Ougarit III: Ougarit et Tukulti-Ninurta. SMEA 45, 7-20. BAKER (2000): H. D. Baker, The Prosopography of the NeoAssyrian Empire (Helsinki). BARNETT (1969): R. D. Barnett, The Sea Peoples. CAH I/II-28 (Cambridge). BELMONTE MARIN (2001): Die Orts- und Gewlissernamen aus Syrien im 2. ft. v. Chr. RGTC 12/2 (Wiesbaden). BOD! (2003): D. Bodi, Outraging the Resident-Alien. King David, Uriah the Hittite, and an EI-Amarna Parallel. UF 35, 29-56. BORDREUIL (1991): P. Bordreuil, et aI., Une bibliotheque au sud de la ville (Paris). BORGER (2004): R. Borger, Mesopotamisches Zeichenlexikon (Munster). BRINKMAN, DONBAZ (1985) : Two Middle Assyrian Texts from Assur. ZA 75, 78-86. CANCIK-KIRSCHBAUM (1996): E. Cancik-Kirschbaum, Die mittelassyrischen Briefe aus Tall Sib ljamad. BATSH 4/1 (Berlin). CANCIK-KIRSCHBAUM (2008): E. Cancik-Kirschbaum, Emar aus der Perspektive Assurs im 13. Hj. v. Chr., in: L. d'Alfonso, Y. Cohen, D. Surenhagen (Hg.), The City of Emar among the Late Bronze Age Empires. AOAT 349 (Munster), 91-99. CASSON (1994): L. Casson, Travel in the Ancient World (Baltimore). CHARPIN (2003): D. Charpin, La »toponymie en miroir« dans Ie proche-orient amorrite. RA 97,3-34.
CrFOLA (1994): B. Cifola, The Role of the Sea Peoples at the End of the Late Bronze Age: A Reassessment ofTextual and Archaeological Evidence. Orientis Antiqui Miscellanea I (Rom), 1-23. COCHAVI-RAINEY (1999): Z. Cochavi-Rainey, Royal Gifts in the Late Bronze Age Fourteenth to Thirteenth Centuries B. c.E. (BeerSheva). DELLER (1987): K. Deller, Rezension zu H. Freydank, MARV II (VS 21). MO 34,58-66. DELLER (1999): K. Deller, Aus dem mittelassyrischen pfandrecht: Ersatz eines Pfandlings durch eine andere, besser qualifizierte Person, in: R.G. Khoury (Hg.), Urkunden und Urkundenformulare im klassischen Altertum und in den orientalischen Kulturen (Heidelberg), 29-36. DIETRICH (2003): M. Dietrich, Salmanassar 1. von Assyrien, Ibirdnu (VI.) von Ugarit und Tudbalija IV. von Ijatti. RS 34.165 und die Schlacht von Nibrija zwischen den Hethitern undAssyrern. UF 35,103-139. DONBAZ (1998): V. Donbaz, Assur Collection Housed in Istanbul. General Outlines, in: S. Alp, A. Suel (Hg.), III. Uluslararasl Hititoloji Kongresi Bildirilen. Corum 16-22 Eylul 1996. Actes of the IIIrd International Congress of Hittitology. Corum, September 16-22 (Ankara), 177-188. DONBAZ, HARRAK (1989): V. Donbaz, A. Harrak, The Middle Assyrian Eponym of Kidin-Affur. JCS 41/2,217-225. DREWS (1993): R. Drews, The End of the Bronze Age. Changes in Warfare and the Catastrophe ca. 1200 B.C. (Princeton, New Jersey). VAN DRIEL (1969): G. van Driel, The Cult ofAssur (Assen). DRIVER, MILES (1935): G. R. Driver, J. C: Miles, The Middle Assyrian Laws (Oxford). NachdruckAachen 1975. DURAND (2004): J.-M. Durand, Nomadentum, in: J.-W Meyer, W Sommerfeld (Hg.), 2000 v. Chr. Politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung im Zeichen einer ]ahrtausendwende (Saarbrucken), 383-392. EOEL (1953): Weitere Briefe aus der Heiratskorrespondenz Ramses' II (Tubingen). FAIST (2001): B. 1. Faist, Der Fernhandel des assyrischen Reichs zwischen dem 14. und 11. ]h. v. Chr. (Munster). FALES (2000): F. M. Fales, Preparing f9r War in Assyria, in: J. Andreau et al (Hg), Economie antique. La guerre dans les economies antiques. Saint-Bertrand-de-Comminges (EAHSBC 5),35-62.
XIII FAUCOUNAU (2003): ]. Faucounau, Les Peuples de la mer et leur histoire (Paris).
HARTMANN, OPPENHEIM (1950): C. F. Hartman, A. L. Oppenheim, Beer and Brewing Techniques in Ancient Mesopotamia. JAOS suppl10.
FREU (2003): J. Freu, De la confrontation a fentente cordiale: Les relations assyro-hittites ala fin de rage du Bronze (ca. 12501180 avo ].c.), in: G. Beckman et al (Hg), Hittite Studies in HonorofHarryA. Hoffizer Jr. (Winona Lake, India), 101-118.
HEIMPEL (1988): W. Heimpel et aI, Philological and Archaeological Evidence for the Use of Emery in the Bronze Age Near East. JCS 40/2, 195-210.
FREU (2006): J. Freu, Histoire Politique du Royaume d'Ugarit (Paris).
RA 90, 101-120.
FREYDANK (1980): H. Freydank, Zur Lage der deportierten Hurriter in Assyrien. AoF 7, 89-117.
HEIMPEL (2003): W. Heimpel, Letters to the King of Mari (Winona Lake, Indiana).
FREYDANK (1982): H. Freydank, Einige historische Nachrichten in mittelassyrischen Rexhts- und Verwaltungsurkunden, in: H. Klengel (Hg.), Gesellschaft und Kultur des Alten Orients 15 (Berlin),41-46.
HINZ, KOCH (1987): W. Hinz, H. Koch, Elamisches Worterbuch (Berlin).
FREYDANK (1991): H. Freydank, Beitrage zur mittelassyrischen Chronologie und Geschichte. Schriften zur Geschichte und Kultur des Alten Orients 21 (Berlin). FREYDANK (1999): H. Freydank, Zur Interpretation einer mittelassyrischen Urkunde aus Tell Chuera. AoF 26, 207-209. FREYDANK (2001): H. Freydank, Mittelassyrische Rechtsurkunden und Verwaltungstexte IV (Saarbrucken). FREYDANK, SAPORETTI (1989): H. Freydank, C. Saporetti, Biibu-aba-iddina. Die Texte (Rom). GELB u. a. (1943): I. Gelb et al, Nuzi Personal Names. OIP 57 (Chicago). GOETZE (1953): A. Goetze, An Old Babylonian Itinerary. JCS 7,51-102 GRAYSON (1975): A. K. Grayson, Assyrian and Babylonian Chronicles. TCS 5 (Locust Valley, New York).
HE1MPEL (1996): W. Heimpel, Moroccan Locusts in Qattunan.
HOLSCHER (1996): M. Holscher, Die Personennamen der kassitenzeitlichen Texte aus Nippur (Munster). HORN (1995): V Horn, Das Pferd im Alten Orient (Heidelberg - Zurich - New York) ISMAIL, POSTGATE (2008): B. Kh. Ismail & J. N. Postgate, A Middle Assyrian flock-master's archive from Tell Ali. Iraq LXX, 147-178. JAKOB (2001): S. Jakob, Aus Kindem werden Leute - Gedanken zum mittelassyrischen Eponymen Ellil-nadin-apli (N.A.B.U. 412001, 93-96). JAKOB (2003): S. Jakob, Mittelassyrische Verwaltung und Sozialstruktur (Leiden-Boston). JAKOB (2005): S. Jakob, Zwischen Integration und Ausgrenzung - Nichtassyrer im mittelassyrischen Westreich, in: W. H. van Soldt et al (Hrsg.), Ethnicity in Ancient Mesopotamia. Papers Read at the 48th RAI. Leiden 1-4 July 2002. PIHANS 102 (Istanbul 2005), 180-188.
Grayson (1987): A. K. Grayson, Assyrian Rulers ot the 7hird and Second Millennia BC (Toronto).
JAKOB (2006): S. Jakob, Pharaoh and His Brothers. BMSAES 6. (http://www.britishmuseum.org/research/publications/bmsaes/ issue_6.aspx)
GUNDLACH & KWG (2004): R. Gundlach & A. Klug, Das agyptische Konigtum im Spannungsfeld zwischen Innen- und Aufenpolitik im 2. Jahrtausend v. Chr. (Wiesbaden).
JAKOB (2007): S. Jakob, Diplomaten in Assur - Alltag oder Anzeichen einer intemationalen Krise ?, in: P. A. Miglus, J Cordoba, Assur und sein Umland. ISIMU 6 (Madrid).
HAGENBUCHNER (1989): A. Hagenbuchner, Die Korrerspondenz der Hethiter. 2. Teil. Die Briefe in Transkription, Dbersetzung und Kommentar (Heidelberg).
JAS (1990): R. Jas, Two Middle Assyrian Lists of Personal Names from Sabi Abyad. Akkadica 67,33-37.
HALLO (1964): W. W. Hallo, The Road to Emar. JCS 18,57-88. HARRAK(1987):A.Harrak,AssyriaandHanigalbat(Hildesheim).
JOANNES (1997): F. Joannes, Palmyre et les routes du desert au debut du deuxieme millenaire avo ].-c., Mari Annales de Recherches Interdisciplinaires 8, 393-415.
XIV
Literatur
KAMMERER, SCHWIDERSKI (1998): Th. Kammerer, D. Schwiderski, Deutsch-Akkadisches Worterbuch. AOAT 255 (Munster). KLEIN (1995): H. Klein, Die Grabung in der mittelassyrischen Siedlung, in: W. Orthmann et al., Ausgrabungen in Tell Chuera in Nordost-Syrien I. Vorderasiatische Forschungen der Max Freiherr von Oppenheim Stiftung 2 (Saarbrucken), 203-225. KLENGEL (1999): H. Klengel, Die Geschichte des hethitischen Reiches (Leiden-Boston-Koln). KOCH (1981): J. Koch, Neue Untersuchungen zur Topograhie des babylonischen Fixsternhimmels (Wiesbaden). KUHNE (1973): C. Kuhne, Die Chronologie der internationalen Korrespondenz von El-Amarna. AOAT 17 (Kevelaer/NeukirchenVluyn). KUHNE (1993): Zu einer neuen Ubersetzung der Amarnabriefe. Orientalia 62,410-422. KUHNE (1995): C. Kuhne, Ein Mittelassyrisches Verwaltungsarchiv und andere Keilschrifttexte, in: W. Orthmann et al., Ausgrabungen in Tell Chuera in Nordost-Syrien I. Vorderasiatische Forschungen der Max Freiherr von Oppenheim Stiftung 2 (Saarbrucken), 203-225.
LEHMANN (1983): G. A. Lehmann, Zum Auftreten von »Seevolker«-Gruppen im ostlichen Mittelmeerraum - eine Zwischenbilanz, in: S. Deger-Jalkotzy (Hg.), Griechenland, die Agiiis und die Levante wahrend der »Dark Ages« vom 12. bis zum 9.jahrhundert v. Chr. (Wien), 79-92, Diskussion 92-97. LEHMANN (1996): A. G. Lehmann, Umbruche und Zasuren im ostlichen Mittelmeerraum und Vorderasien zur Zeit der »Seevolker«-Invasionen urn und nach 1200 v. Chr. Neue Quellenzeugnisse und Befunde. HZ 262, 1-38. LIMET (1971): H. Limet, Les legendes des sceaux cassites (Brussel). LIVERANI (1994): M. Liverani, Guerra e Diplomazia Nell'Antico Oriente 1600 - 11 00 A. C. (Bari). LUCIANI (1999-2001): M. Luciani, On Assyrian Frontiers and the Middle Euphrates. SAAB 13,87-114. MCCLELLAN (1992).1h. McClellan, 12th Century B.C. in Syria: Comments on Sader's Paper, in: William W. Ward,Martha Sharp ]oukowsky, The Crisis Years: The 12 th Century B. C. From Beyond the Danube to the Tigris (Dubuque, Iowa), 164-173.
KUHNE (1997): C. Kuhne, Ein mittelassyrischer Kulttext aus der westlichen Gezira. AoF 24, 383-389.
MARTIN (1999): 1. Martin, Naturliche Umweltbedingungen - Faktoren der sozialen und kulturellen Entwicklung, in: H. Kuhne, R. Bernbeck, K. Bartl (Hg.), Fluchtpunkt Uruk. Archaologische Einheit aus methodischer Vielfalt. Schriften fUr H J Nissen (Rahden/Westfalen), 81-86.
KUHNE (1999): C. Kuhne, Gersterationen im mittelassyrischen ljarbu, in: H. Klengel, J. Renger (Hg.), Landwirtschaft im Alten Orient. BBVO 18 (Berlin), 179-188.
MASETTI-RoUAULT (1998): M. G. Masetti-Rouault, Syriens et Assyriens dans la Djezire, XIVeme - IXeme siecle avo J.-c. Subartu IV/2, 223-242.
KUHNE, OTTEN (1971): C. Kuhne, H. Otten, DerSausgamuwaVertrag. StBoT 16 (Wiesbaden).
MATTHEWS (1992): D. M. Matthews, The Kassite Glyptic of Nippur (Freiburg/Schweiz).
KUHRT (1995): A. Kuhrt, The Ancient Near East. Volume II. (London: Routledge)
MAUL (2004): S. M. Maul, Drei mittelassyrische Urkunden aus KuliSpinaJ, in: H. Waetzoldt (Hg.), Von Sumer nach Ebla und zuruck. Festschrift Pettinato (Heidelberg), 129-140.
LACKENBACHER (1991): S. Lackenbacher, Lettres et fragments, in: P. Bordreuil et al, Une bibliotheque au sud de la ville. Ras Shamra -Ougarit VII (Paris), 83-104.
MEKAWI OUDA (2003): N. M. Mekawi Ouda, Die Mittel der internationalen Kommunikation zwischen Agypten und Staaten Vorderasiens in der spaten Bronzezeit. urn :nbw :de :bsz :25opus-11363.
LAMBERT (1993): w. G. Lambert, Donation of Food and Drink to the Gods in Ancient Mesopotamia, in: J Quaegebeur (Hg.), Ritual and Sacrifice in the Ancient Near East. OLA 55 (Leuven), 191-201.
MIGLUS (1996): P. A. Miglus, Das Wohngebiet von Assur. WVDOG93.
LANDSBERGER (1949): B. Landsberger, Die Jahreszeiten im Sumerisch-Akkadischen. JNES 8, 248-297.
MIGLUS (1999): P. A. Miglus, Stadtische Wohnarchitektur in Babylonien und Assyrien (Mainz).
LEHMANN (1979): G. A. Lehmann, Die Sikalaju - ein neues Zeugnis zu den »Seevolker«-Heerfahrten im spaten 13. Jh. v. Chr. UF 11,481-494.
MINX (2005); S. Minx, Die Sutaer in der spaten Bronzezeit (unpublizierte Magisterarbeit, Leipzig).
xv MOORTGAT (1980): A. Moortgat, Das Rollsiegel in Syrien (Tubingen).
RADNER (1997): Die neuassyrischen Privatrechtsurkunden als Quellefitr Mensch und Umwelt. SAAS VI (Helsinki).
MOORTGAT, MOORTGAT-CORRENs (1976): A. Moortgat & U. Moortgat-Correns, Tell Chuera in Nordost-Syrien (Berlin). MORAN (1992): The Amarna Letters (Baltimore/London).
RADNER (1998): K. Radner, Der Gott Salmanu. WO 29, 3351. RADNER (2004a): K. Radner, Das mittelassyrische Tontafelarchiv von Giricano/Dunnu-sa-Uzibi. Subartu XIV (Turnhour).
MORRIS (2005): E. F. Morris, The Architecture of Imperialism. Military Bases and the Evolution ofForeign Policy in Egypfs New Kingdom (Leiden-Boston). NASHEF (1982): Kh. Nashef, Die Orts- und Gewdssernamen der mittelassyrischen Zeit (Freiburg). ORTHMANN (1995): W Orthmann et aI, Ausgrabungen .in Tell Chuera in Nordost-Syrien 1. Vorbericht uber die Grabungskampagnen 1986 bis 1992 (Vorderasiatische Forschungen der Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung 2 (Saarbrucken). PEDERSEN (1985): O. Pedersen, Archives and Libraries in the City ofAssur (Uppsala). PEDERSEN (1998): O. Pedersen, Archives and Libraries in the Ancient Near East, 1500-300 B. C (Bethesda, Maryland). PFALZNER (1991): P. Pfalzner, Mittanische und mittelassyrische Keramik. BATSH 3 (Berlin). POSTGATE (1988): J. N. Postgate, Middle Assyrian Texts (Nos. 99-101). CTMMA I, 144-148. POSTGATE (1992): ]. N. Postgate, The Land of Assur and the Yoke of Assur. World Archaeology 23 No.3. Archaeology of Empires, 247-263 POSTGATE (2003): Documents in Government under the Middle Assyrian Kingdom, in: M. Brosius (Hg.), Ancient Archives and Archival Traditions. Concepts of Record-keeping in the Ancient World (Oxford), 124-138. POSTGATE (2006):]. N. Postgate, ripfu, pifnu and Siptu, but not bulgur, NABU 2006/1, 10-11. POSTGATE (2008): J. N. Postgate, The Organization of the Middle Assyrian Army: Some Fresh Evidence, in: Ph. Abrahami, L. Battini (Hg.), Les armees du Proche-Orient ancient (IIIqer mill. avo ].-c.). BAR Int. Series 1855 (Oxford), 83-92. POWELL (1987-1990): M. A. Powell, Artikel »MaEe und Gewichte«. RIA 7,457-516. PRUSZINSKY (2003): R. Pruszinsky, Die Personennamen der Texte aus Emar. SCCNH 13 (Bethesda, Maryland).
RADNER (2004b): K. Radner, Fressen und gefressen werden. Heuschrecken als Katastrophe und Delikatesse im Alten Vorderen Orient. WO XXXIV (Gi:ittingen), 7-22. RICHTER (1998): Th. Richter, Anmerkungen zu den hurritischen Personennamen des hapiru-Prismas aus Tigunanu. SCCNH 9 (Bethesda, Maryland), 125-138. RICHTER (2004): Th. Richter, Die Ausbreitung der Hurriter bis zur altbabylonischen Zeit: Eine Zwischenbilanz, in: ].W Meyer, W Sommerfeld (Hg.), 2000 v. Chr. Politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung im Zeichen einer ]ahrtausendwende (Saarbrucken), 263-311. ROLLIG (1978): W Ri:illig, Dur katlimmu. Orientalia 47,419430. ROLLIG (2002): W Ri:illig, Aus der Kleiderkammer einer mittelassyrischen Palastverwaltung. maJpuru-Kleider, in: O. Loretz, Kai A. Metzler, H. Schaudig ,(Hg.), Ex Mesopotamia et Syria Lux. FS Manfred Dietrich (Munster), 586-594. ROLLIG (2004): W Ri:illig, Eponymen in den mittelassyrischen Dokumenten aus Tall Sheh Hamad/Dur Katlimmu. ZA 94/1, 18-51. ROLLIG (2008): Land- und Viehwirtschaft am Unteren Habur in mittelassyrischer Zeit. Berichte der Ausgrabungen Tall Seq. Hamad Bd. 9 (Wiesbaden). SADER (1992): H. Sader, The 12th Century B.C. in Syria: The Problem of the Rise of the Aramaeans, in: William W Ward, Martha Sharp Joukowsky, The Crisis Years: The 12 th Century B.C From Beyond the Danube to the Tigris (Dubuque, Iowa), 157-163. SALLABERGER (1999): W Sallaberger, »Wenn Du mein Bruder bist, . .. «. Interaktion und T extgestaltung in altbabylonischen Alltagsbriefen. CM 16 (Groningen). SAPORETTI (1970): C. Saporetti, Onomastica medio-assira (Rom). SASSMANNSHAUSEN (2001): L. Sassmannshausen, Beitrage zur Verwaltung und Gesellschaft Babyloniens in der Kassitenzeit. BaF 21 (Mainz 2001).
XVI
Literatur
SASSON (1974): J. M. Sasson, Hurrians and Hurrian Names in the Mari Texts. UF 6, 353-400.
WARD, JOUKOWSKY (1997): w. A. Ward & M. S. Joukowsky, The Crisis Years: The 12th Century B. C. (Dubuque, Iowa).
SCHNEIDER-LUDORFF (2002): H. Schneider-Ludorff, Das Mobiliar nach den Texten von Nuzi, in: D. I. Owen, G. Wilhelm (Hg.) General Studies and Excavations at Nuzi 10/3. SCCNH 12, 115-149.
WARTKE (1998): R. B. Wartke, Bier in den altvorderasiatischen Hochkulturen, in: M. Fansa, A. Sander-Berke (Hg.), Gerstensaft und Hirsebier. 5000 jahre Biergenuj?(Oldenburg), 91-110.
SCHWEMER (1998): D. Schwemer, Akkadische Ritualeaus Hattusa (Heidelberg) . SINGER (1988): I. Singer, The Origin of the Sea Peoples and their Settlement on the Coast of Canaan, in: M. Heltzer, B. Lipinski, Society and Economy in the Eastern Mediterranean, c. 1500-100 B.C. (Leuven), 239-250. SINGER (1999): I. Singer, A Political History of Ugarit, in: G. Watson et al (Hg.), Handbook ofUgaritic Studies. Handbuch der Orientalistik, Abt. 1 Der Nahe und der Mittlere Osten (Leiden), 603-734. SINGER (2000): I. Singer, New Evidence on the End of the Hittite Empire, in: E.D. Oren (Hrg.), The Sea Peoples and Their World: A Reassessment (Philadelphia), 21-33. SKAIST (1998): A. Skaist, The Chronology of the Legal Texts from Emar. ZA 88, 45-71. STRECK (2002): M. P. Streck, Zwischen Weide, Dorf und Stadt: Sozio-akonomische Strukruren des amurritischen Nomadismus am Mittleren Euphrat. BaM 33, 155-209.
Wegner (2000): I. Wegner, EinjUhrung in die hurritische Sprache (Wiesbaden). WESTBROOK (1994): R. Westbrook, The Old Babylonian Term naNarum. JCS 46, 41-46. WIGGERMANN (1994): The Middle Assyrian Texts from Tell Sabi Abyad, Syria. Vortrag gehalten auf der XLI. RAI (Berlin 1994). WIGGERMANN (2000): F. A. M. Wiggermann, Agriculture in the Northern Balikh Valley. The Case of the Middle Assyrian Tell Sabi Abyad, in: R. M. Jas (Hg.), Rainfall and Agriculture in Northern Mesopotamia. PIHANS 88 (Leiden). WIGGERMANN (2006): F. A. M. Wiggermann, The Seal of Ilipada, Grand Vizier of the Middle Assyrian Empire, in: P. Taylor (Hg.), The Iconography ofCylinder Seals (London/Turin), 92-99; 212-216 (fig. 141-158). WILCKE (1993): C. Wilcke, Diebe, Rauber und Marder, in: V. Haas (Hg.), Auj?enseiter und Randgruppen. Beitriige zu einer Sozialgeschichte des Alten Orients. Xenia 32 (Konstanz), 53-78.
SYMINGTON (1991): D. Symington, Late Bronze Age WritingBoards and their Uses: Textual Evidence from Anatolia and Syria. AnSt. 41, 111-123.
ZADOK (1991): R. Zadok, Elements of Aramean Pre-History, in: M. Cogan, I. Eph'al (Hg.), Ah Assyria... Studies in Assyrian History and Ancient Near Eastern Historiography Presented to Hayim Tadmor (Jerusalem), 104-117.
TALON (1997): Ph. Talon, Old Babylonian Texts from Chagar Bazar. Akkadica Supplements (Briissel).
ZADOK (1997): R. Zadok, Historical and ethno-linguistic Notes UF 29,810.
TANRET (2004): M. Tamet, What a difference a day made... : On Old Babylonian Month Lengths. JCS 56, 5-12.
ZADOK (1999/2000): R. Zadok, Rezension zu M. Salvini, The Habiru-Prism. MO 46-47,351-358.
VEENHOF (1995): K. R. Veenhof, Kanesh: An Assyrian Colony in Anatolia. CANE II, 859-871.
ZEIDLER (1994): J. Zeidler, Einige neue keilschriftliche Entsprechungen agyptischer Personennamen.WO 25, 36-56.
XVII
Katalog 1
TCH 90.G.OOl, ungesiegelt. Brief des Sutzu an Sin-napser. Anweisungen zum Einsatz von Handwerkern und dem Transfer von Schafen.
Sutzu. Anweisung zur Mobilmachung von Truppen. In unklarem Kontext wird offenbar auf rituelle Handlungen angespielt.
2
TCH 92.128, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Anweisungen zum Verhalten des Adressaten gegeniiber einem Wagenlenker, der die Etappenstation passieren wird.
12 TCH 92.G.218, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Anweisungen zur Vorbereitung des bevorstehenden Treffens einer Delegation von Sutaern mit dem Grogwesir Assur-iddin.
3
TCH 92.138, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Anweisungen zur Durchfiihrung von Bauarbeiten nebst solchen, welche die 6rtliche Remise betreffen.
13 TCH 92.G.139, gesiegelt (Motiv 3). Hiille eines Briefes des Sin-mudammeq an Sutzu.
4
TCH 92.G.142, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Anweisung zur Versorgung der pferde eines namentlich genannten Reisenden sowie zur Durchfiihrung 6rtlicher Baumagnahmen.
5
TCH 92.G.151, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Anforderung einer gr6geren Menge Schmirgel mit genauen Anweisungen der notwendigen Magnahmen.
6 TCH 92.G.152, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Verpflegungsanweisungen anlasslich der zu erwartenden Ankunft eines Reisenden. 7
TCH 92.G.167, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Anweisungen beziiglich des Kurierdienstes und landwirtschaftlicher Geratschaften.
8
TCH 92.G.169, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu.
9
TCH 92.GI84, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Informationen iiber den Transport von Korrespondenz mithilfe eines sutaischen Scouts sowie iiber den Transfer von Schafen.
14 TCH 92.G.145+161, gesiegelt (Motiv 3). Hiille eines Briefes des Sin-mudammeq an Sutzu. 15 TCH 92.G.214, ungesiegelt. Brief des Madd-emuqa-Adad an Sutzu. Informationen iiber die Inspektionsreise eines anscheinend hohen Beamten. Thematisiert wird die Herkunft von 6ffentlich genutzten Pferden und Maultieren. 16 TCH 92.G.132, gesiegelt (Motiv 9). Hiille eines Briefes des Adad-bel-kulli an Sutzu. 17 TCH 92.G.130, ungesiegelt. Brief des Affur-iddin an AJfumija-Adad. Anweisungen fiir rituelle Handlungen im Zusammenhang mit dem Hengst des Sin-mudammeq. 18 TCH 92.G.155, ungesiegelt. Brief des Sin-afared an AJfumija-Adad. Anweisung zur Verpflegung zweier Reisender. 19 TCH 92.G.206, gesiegelt (Motiv 3). Hiille eines Briefes des Sin-mudammeq an Affumija-Adad. 20 TCH 92.G.231, ungesiegelt. Antwortschreiben des Sinmudammeq an Affumija-Adad. 21 TCH 92.G.189/2, gesiegelt (Motiv 3). Hiille eines Briefes des Sin-mudammeq an Affumija-Adad.
10 TCH 92.G.167, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an Sutzu. Informationen iiber den geplanten Transfer von Schafen unterschiedlicher Provenienz. Thematisiert wird in diesem Zusammenhang augerdem eine Heuschreckenplage.
22 TCH 92.G.208, gesiegelt (Motiv 6). Brief des Salmdnumufabfi an den bel pdbete von ljarbe, in Hiille. Anweisungen zur Verpflegung eines Gesandten aus Sidon, der im Auftrag des Pharao reist.
11 TCH 92.G.207, ungesiegelt. Brief des Sin-mudammeq an
23 TCH 92.G.212, gesiegelt (Motiv 6). Brief des Salmdnu-
XVIII
Katalog
mufabfi an den bel piibete von ljarbe, in Htille. Anweisungen zur Verpflegung eines Gesandten aus Amurru.
38 TCH 90.G.002 (= 90.G.050), ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung eines Kuriers.
24 TCH 92.G.222, gesiegelt (Motiv 6). Brief des Salmiinumufabfi an den bel piibete von ljarbe, in Htille. Anweisungen zur Verpflegung eines hethitischen Gesandten (s hierzu auch Nrn 25 & 26).
39 TCH 90.G.003 (= 90.G.057), ungesiegelt. Empfang von Bierrationen tiber mehrere T age aus dem Geschaftsbereich eines Bierbrauers. Datierung: U!ur-namkur-farri.
25 TCH 92.G.209, gesiegelt (Motiv 6). Brief desSalmiinumufabfi an den belpiibete von Amimu, in Htille. Anweisungen zur Verpflegung eines hethitischen Gesandten.
40 TCH 92.G .126, ungesiegelt. N otiz tiber die Verpflegung elamischer Bogenschtitzen und ihrer Familien anlasslich der Abkommandierung (?) aus ljarbe. Datierung: Ber-ifmanni.
26 TCH 92.G.211, gesiegelt (Motiv 6). Brief des Salmiinumufabfi an den belpiibete von Sablala, in Htille. Anweisungen zur Verpflegung eines hethitischen Gesandten.
41 TCH 163+164, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung dreier Personen, deren Aufenthalt in ljarbe zumindest teilweise mit dem Konig in Zusammenhang steht. Datierung unleserlich.
27 TCH 92.G.232, gesiegelt (Motiv 6). Fragment eines Briefes des Salmiinu-mufabfi mit Anweisungen zur Verpflegung eines Gesandten aus Sidon.
42 TCH 92.G.165, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung von Fohlen, die aus der Stadt Sablala gebracht worden waren. Datierung: Affur-bel-iliine.
28 TCH 92.G.233+, gesiegelt (Motiv 6). Wahrscheinlich HwIe zu Nr. 27..
43 TCH 92.G .176, ungesiegelt. N otiz tiber die Verpflegung mehrerer durchreisender Gruppen. Datierung: Urad-iliine.
29 TCH 92.G.090, ungesiegelt. Brief des S£n-asared an S£nketti-ide. Anweisungen beztiglich landwirtschaftlicher Lagerhaltung.
44 TCH 92.G.195, ungesiegelt. Notiz tiber die Verwendung mehrerer Posten Gerste. Datierung: Abattu.
30 TCH 97.G.OOl, ungesiegelt. Brief des S£n-asared an S£nketti-ide . Sehr fragmentarisch. Moglicherweise Vorbereitungen eines Besuchs Auswartiger betreffend. 31 TCH 92.G.134, ungesiegelt. Htillenfragment eines Briefes des S£n-asared. 32 TCH 92.G.188, gesiegelt (Motiv 3). Fragment einer Briefhtille des S£n-mudammeq. Uber der Siegelung finden sich start der Angabe des Absenders, drei Zeilen, die anscheinend den Text des eigentlichen Briefes fortftihren. 33 TCH 92.G.205, gesiegelt (Motiv 3). Fragment der Htille eines Briefes des S£n-mudammeq. 34 TCH 92.G.189/1, ungesiegelt. Fragment der Htille eines Briefes (?). 35 TCH 92.G.180, gesiegelt (Motiv 3). Fragment der Htille eines Briefes des S£n-mudammeq.
45 TCH 92.G.197, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung Reisender. Datierung: Etel-p£-Affur. 46 TCH 92.G.203, ungesiegelt. Drei Fragmente von Notizen tiber die Verpflegung staatlicher Bediensteter. 47 TCH 92.G.213, ungesiegelt. Fragment einer Notiz tiber die Ausgabe von Gerste aus der Verfugung des bazianu (?) S£n-musallim. 48 TCH 92.G.215, ungesiegelt. Fragment einer Notiz tiber· die Verpflegung durchreisender Diplomaten. 49 TCH 92.G.217, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung von pferden und Maultieren tiber mehrere T age. Datierung: Kaftiliafu 50 TCH 92.G.220, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung zweier Personen auf der Durchreise. 51 TCH 92.G.223, ungesiegelt. Zwei Fragmente unklaren Inhalts.
36 TCH 92.G.198, ungesiegelt. Fragment einer Briefhtille (?). 37 TCH 92.G.201, gesiegelt (Motiv 1). Fragment der Htille eines Briefes des Sutzu (?). Datierung: Eponymat des AbiiIi; gemeintist wohl der Sohn des Katiri (cf. Freydank 1991 s. v.)
52 TCH 92.G.224, ungesiegelt. Drei Fragmente von Notizen tiber die Ausgabe von Brot bzw. Gerste. 53 TCH 92.G.225, ungesiegelt. Notiz tiber die Verwendung von Bier aus lokaler Produktion. Datierung: Abattu.
XIX
n.
54 TCH G .226, ungesiegelt. N otiz tiber die Verpflegung von Diplomaten aus ljatti und Kanaan. Datierung: Ellilnadin-apli. 55 TCH n.G.227, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung eines Kuriers, der ljarbe als Etappenstation zwischen Affukanni und Sablala nutzt. Datierung: Ninu'aju. 56 TCH n.G.234, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung hethitischer Gesandter. Datierung: Ninu'aju. 57 TCH n.G.235+239+240, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung eines Gesandten. Datierung: Ninu'aju. 58 TCH n.G.238, ungesiegelt. Notiz tiber die Verpflegung eines Kuriers. Datierung: Ninu'aju. 59 TCH n.G.249, ungesiegelt. Notiz tiber die Ausgabe von Gerste.
69 TCH 92.G.125+»214«, ungesiegelt. Liste elamischer Bogenschtitzen und ihrer Familien. Datierung: Ber-iSmanni. 70 TCH 92.G.127, ungesiegelt. Aufstellung tiber den Anspruch auf Rationen der Familien elamischer Bogenschiitzen. Datierung: Ellil-nadin-apli. 71 TCH n.G.I72, ungesiegelt. Verzeichnet sind dieselben Familien wie in Nr. 70. Der vier Monate nach Nr. 70 entstandene Text tragt demgegentiber veranderten Verhaltnissen Rechnung. Datierung: Ellil-nadin-apli. 72 TCH n.G.202, ungesiegelt. Fragment einer Liste von Bogenschtitzen und ihren Familien. 73 TCH n.G.241+242+244, ungesiegelt. Fragment einer Liste von Bogenschtitzen und ihren Familien. 74 TCH n.G.246b/Fragm. 2-7, ungesiegelt. Fragmente von Personenlisten.
60 TCH 95.G.185, ungesiegelt. Notiz tiber die Ausgabe von Gerste zu verschiedenen Gelegenheiten.
75 TCH n.G.174, ungesiegelt. Fragment einer Personenliste.
61 TCH n.G.124, ungesiegelt. Erfassung des landwirtschaftlichen Ertrags ftir eine Feldeinheit nebst Bedarf an Saatgut und Futter fUr Zugtiere. Datierung nicht erhalten.
76 TCH 92.G.123, gesiegelt (Motiv 8). Protokoll tiber die Verteilung von Landbesitz unter Bediensteten der lokalen Administration. Datierung: Affur-...
62 TCH n.G.181, ungesiegelt. Notiz tiber den Feldertrag im Geschaftsbereich des AJsumija-Adad. Erfasst werden Institutionen und Personen, die einen Teil der Gesamtsumme erhalten. Datierung: Abattu, Sohn des Adad-suma-Iesir.
77 TCH 135+136+147, ungesiegelt. Protokoll tiber die Verteilung von Landparzellen im Besitz elamischer Bogenschtitzen.
63 TCH n.G.137, ungesiegelt. Liste von Gegenstanden aus Edelmetall, die zwei namentlich genannten Personen zugeordnet sind. 64 TCH n.G.140, ungesiegelt. Liste von Kriegsgefangenen, die auf Haushalte staatlicher Bediensteter in ljarbe als Arbeitskrafte verteilt wurden. Datierung: Ber-ifmanni.
78 TCH n.G.168, ungesiegelt. Zuteilung von Landparzellen an Bedienstete des Palastes mit Nennung von Dritten, die jeweils ftir eine oder mehrere Feldeinheiten verantwortlich sind. 79 TCH n.G.144, ungesiegelt. Notiz tiber Ergreifung und Verbleib zweier Geflohener, die bis Zut Dberstellung an den ftir sie Verantwortlichen in ljarbe in Gewahrsam genommen werden.
65 TCH n.G.146. Liste weiblicher Arbeitskrafte. 66 TCH n.G.187, ungesiegelt. Erfassung mehrerer Bierbrauer aus dem Land Subu, die sich in der Umgebung von ljarbe, moglicherweise als Kriegsgefangene, aufhalten. 67 TCH n.G.on, gesiegelt (Motiv 3). Rationenliste, die jeweils das Oberhaupt einer Familie mit der zugehorigen Familientation verbindet. Affumija-Adad wird hier explizit als »Btirgermeister« (bazi'anu) bezeichnet. Datierung: Affurzera-iddina.
n.
68 TCH G .149, gesiegelt (Motiv 1). Rationenliste. Datierung: Ninu'aju.
80 TCH n.G.182, ungesiegelt. Notiz iiber Ansprtiche bestimmter Personengruppen im Zusammenhang mit dem »Einzug« in den Iftar-Tempel. 81 TCH n.G.142, ungesiegelt. Werkverpflichtung tiber 10 Eselslasten Gerste, die aus dem Lagerbestand des Btirgermeisters Affumija-Adad entnommen und zur Verarbeitung weitergegeben werden. Datierung: Affur-nadin-apli. 82 TCH n.G.173. Werkverpflichtung tiber die Herstellung von Malz durch einen spezialisierten Handwerker. Datierung: Affur-nadin-apli.
xx
Karalog
83 TCH 92.G.175. Werkverpflichtung tiber den Transport von Sesam aus den Bestanden eines tibergeordneten Beamten nach Ninive durch zwei ortliche Bedienstete. Datierung: Affur-nddin-apli.
90 TCH 92.G.179. Fragment unklarer Zuordnung 91 TCH 92.G.210. Zwei Fragmente unklarer Zuordnung. 92 TCH 92.G.236. Fragment unklarer Zuordnung
84 TCH 92.G.221. »Unterschriftenprobe«. AufVorder- und Rtickseite ist die gleiche Siegelung abgerollt. Auf dem Rand war der Name des Besitzers verzeichnet.
93 TCH 92.G.322. Fragmentarische Notiz tiber Ereignisse in der Umgebung der Stadt Ijarbe.
85 TCH 92.G.300. Siegellegende. Nennt den Sohn eines Etelp£-[ .. .J
94 TCH 03.G.001. Protokoll einer Gerichtsverhandlung (?). Nennt vielleicht den ortlichen Beamten Suti'u.
86 TCH 92.G.336. Siegellegende.
95 Ohne Nummer. Fragmente unklarer Zuordnung.
87 TCH 92.G.091a. Fragment unklarer Zuordnung.
96 TCH 88.G.014. GefafSaufschrift mit Eigentumsvermerk.
88 TCH 92.G.157b. Fragment einer Notiz tiber Gerste.
97 TCH 88.G.052. GefaBaufschrift. NenntvielleichtAffumijaAdad.
89 TCH 92.G.158, Fragment unklarer Zuordnung.
1. Fundumstande - Archaologischer Kontext 1. 1. Fundlage und Datierung def T exte Der Tell Chuera liegt in Nordostsyrien bei 36° 40' nBr und 39° 30' aL, aufhalbem Weg zwischen den Fliissen Bal"ih und Ijiibli.r [Abb. 1]. Sein Umfang von ca. 1 km2 geht auf die Stadtanlage des 3. Jahrtausends zuriick, wohingegen die spatere mittanische/mittelassyrische Siedlung sich in wesentlich geringerer Ausdehnung wohl auf den nordwestlichen Teil des Hiigels konzenrrierte 1 [Abb 2/Tell]. Innerhalb der inrernen Chronologie des Tells wird das »mittanische« Stratum als TCH IIA um 1500 v. Chr. dariert, wahrend das mittelassyrische auf der hachsten Kuppe des Hiigels (Grabungsareal G) als TCH IIB gefiihrt wird. 2 Hier wurden 3 Bauphasen unterschieden. Die oberste, Schicht 1, war zu Beginn der Ausgrabungen bis auf wenige Mauerreste erodiert bzw. durch einen modernen islamischen Friedhof stark gestart, Schicht 2 ist gekennzeichnet durch kleinteilige Wohnbebauung. In Schicht 3 schlieGlich wurde in mehreren Kampagnen zwischen 1990 und 2003 ein Gebaudekomplex freigelegt 3 [Abb. 3/Palast], in dem sich neben offizieller mittelassyrischer Keramik4 in den Arealen Gh/i VIL6-8 insgesamt 112 Tonrafeln und -fragmenre administrativen Inhalts, verteilt auf 85 Fundnummern, fanden, die sich ausnahmslos auf administrative Vorgange in einem assyrischen Verwaltungssitz beziehen. Die Texte umspannen nach Erweis der Datenformeln mindestens 11 Jahre, tatsachlich aber mehr, da keine liickenlose Eponymenreihe vorliegt (s. Tabelle auf Seite 3).5 Aile vorkommenden Jahresbeamten sind aus AJsur bekannr und geharen in die Regierungszeit
1 2 3 4 5
MOORTGAT, MOORTGAT-CORRENs 1976, 35ff. ORTHMANN 1995, 15. Dabei folgen die mittelassyrischen Schichten unmittelbat auf die Siedlungsreste aus dem letzten Drittel des 3. Jahrtausends (KLEIN 1995, 190). Zur Unterscheidung zwischen offizieller und hauslicher Keramik in Zeit s. PFALZNER 1991. Der nordliche T eil des Gebaudes in Tell Chuera war zu Beginn derAusgrabungen durch Erosion beschadigt. Es ist nicht auszuschliegen, dass es hier bereits vorab zu Verlusten gekommen ist, wenngleich wohl nicht in dem Mage wie etwa in Tell Self Bamad, wo der urspriingliche Textzusammenhang bereits in mittelassyrischer Zeit durch eine Brandkatastrophe gestort wurde und spater durch Ausschwemmung in den l:Iiibiir ein weiterer Schwund entstanden ist (s. hierzu CANCIK-KIRSCHBAUM 1996, 5).
Tukulti-Ninurtas 1. vor der Wende vom 13. zum 12. Jahrhundert. Die meisten Texte wurde in Raum [26]6 (Areale Gi.VII.6-7) geborgen, zum einen in »Tafelnestern«, zum anderen in Einzellage:7 1) 52 administrative Urkunden und Briefe: Nr. 2-9, 13,14, 16-18,20-21, 31-37, 40, 43-46,61-66; 68-72, 75-83,87-90,95 Fundlage: iiber FuGboden der Bauphase 3b Eponymen: Abi-ili; Abattu; AJsur-nadin-apli; Assur -... ; BeriSmdnni; Ellil-nddin-apli; Etel-pi-Assur; NinuJaju; Urad-ilane 2) 3 administrative Urkunden diplomatischen Inhalts: Nr.53-55 Fundlage: iiber FuGboden der Bauphase 3b, westlich 3) Eponymen: Abattu; Ellil-nadin-apli; NinuJaju 3) 23 Briefe und administrative Urkunden iiberwiegend diplomatischen Inhalts: Nr. 12,15; 22-28; 47-52; 56-58; 73; 74;91 Fundlage: in Mauernische8 iiber FuGboden der Bauphase 3b Eponymen: NinuJaju; KastiliaJu 4) 1 Brief: Nt. 11 Fundlage: in »Qfen« auf FuGboden der Bauphase 3b undatiert
6
7
8
Eine fast identische architektonische Struktur weist jenes mittelassyrische Haus in Assur auf, in dem das Archiv des "Distriktgouverneurs« (bel pdbete) U!ur-bel-sarra (M 12, PEDERSEN 1985, 113-117) entdeckt wurde (s. MIGLUS 1996,256£; ders. 1999, Tafel 51, Abb. 249). Die Benennung der Riiume folgt abweichend von der in Abb. 3 gezeigten dem neuen Gesamtplan des Gebaudes, der derzeit von Ildik6 Boesze (Frankfurt/Main) zur Publikation vorbereitet wird. Erfasst sind nur die in der vorliegenden Edition bearbeiteten beschrifteten Objekte, nicht eingeschlossen schriftlose Hiillen und Fragmente. Zu den Texten aus anderen Gebiiudeteilen s. u. Anm. 15. Zu Nischen als Aufbewahrungsort von Archiven s. POSTGATE 2003, 128 mit Anm. 7.
2
Fundumstande - Archaologischer Kontext
In den angrenzenden Raumen [28} und [29} fanden sich mehrere sicher zugehorige Texte: 5) 1 administrative Urkunde: Nr.67 Fundlage: Raum [28} uber FuBboden der Bauschicht 3b Eponym: AfJur-zera-iddina 6) 5 administrative Urkunden und ein Brief: Nr. 1 (Brief), 38, 39; 41, 42 Fundlage: Raum [29} uber FuBboden der Bauphase 3b bzw. im Lehmziege1versturz Eponymen: AfJur-bel-ildne; U~ur-namkur-sarri; ... ne; Ein Blick auf den Gesamtplan, der die Verteilung der Tafe1n im Raum bei Auffindung zeigt [Abb. 5J, legt nahe, dass der ursprungliche Aufbewahrungsort des gesamten Textbestandes an der Nordwand von Raum [26} neben einem Durchgang ge1egen haben konnte. Zwei in situ aufgefundene Ringsteine bereits wurden von den Ausgrabern als Stutze eines Regals interpretiert [Abb. 4a und 4b/Raum 26J,9 Das Umsturzen dieser Regalkonstruktion mitsamt den moglicherweise in GefaBen gelagerten Tafeln 10 hatte dann zu der bewussten Fundlage im Raum gefuhrtY Da man damit zu rechnen hat, dass in diesem Fall originar nicht zusammengehorige Tafe1komplexe vermischt wurden,12 fallt umso mehr auf, wie sehr sich Fundlage und Inhalt der Tafeln gegenseitig bedingen. Letztlich bleiben nur zwei bis drei Textgruppen, die von den assyrischen Beamten nach chronologischen Gesichtspunkten und/oder nach Ressorts getrennt verwahrt wurden:
Kurieren und Diplomaten behandeln. Bis auf eine Ausnahme 13 stammen alle datierten Tafe1n aus dem Eponymat des Ninu)tiju. Unter der Voraussetzung, dass dieses Jahr zeitlich nahe am Ende der Deponierung von Tafe1n in Raum [26} liegt, ware daran zu denken, dass man altere Urkunden, die aus verschiedenen Grunden archiviert wurden, getrennt vom )}Tagesgeschaft« aufbewahrte. Da die Textgruppen 1) und 2) in groBerer Entfernung von der bewussten Wandnische lagen, hatte man davon auszugehen, dass diese auf dem Regal weiter oben standen als aktuelle Urkunden und Briefe. C) T exte aus 4) - 6) Die Texte dieser Gruppe weisen inhaltlich hinsichtlich der erwahnten Personen und administrativen Vorgange eindeutige Bezuge zu A) und B) auf Wahrend fur das Verpflegungsprotokoll 4), den Brief 5), noch wahrscheinlich ist, dass sie bei dem angenommenen Umsturzen des Regals vom Rest des Konvoluts getrennt wurden, sind die Texte aus 6) moglicherweise erst spater an ihren Fundort ge1angt. Jedenfalls spricht nichts dafur, dass die Raume [28} und [29} zur Benutzungszeit des Gebaudes als Archivraume gedient haben. Der Reihe von Eponymen lassen sich durch C) drei weitere einfugen, wobei diese sicher nicht zu den spatesten aus Tell Chuera gehoren. In welcher Weise die einzelnen Eponymate insgesamt relativ zueinander in Beziehung zu setzen sind, kann noch nicht in allen Fallen abschlieBend beantwortet werden. Unter Berucksichtigung einer Sammlung von koniglichen Erlassen mehrerer Jahre aus Assur sowie der relativen Chronologie der Tell-Sel].-Hamad-Texte l4 ergibt sich aber folgender zeitlicher Mindestrahmen fur die Anwesenheit der assyrischen Verwaltung in ljarbe: 15
A) Tafelnester 1) und 2) Die 55 Texte aus 1) und 2) aus mindestens 10 verschiedenen Jahren machen nahezu 57 % des Gesamtbestandes aus. Der in der zweiten Textgruppe so prominente Eponym Ninu)tiju Tritt hier lediglich zweimal auf (Nrn 55 und 68), wobei Nr. 55 sogar aufgrund seiner Fundlage ursprunglich durchaus noch zu B) gehart haben konnte. B) Tafelnest 3) Die 26 Texte dieser Gruppe (ca. 27 %) bilden nicht nur inhaltlich eine Einheit, indem sie uberwiegend die Versorgung von
9 10
KLEIN 1995, 189. Diese Form der Archivierung ist fur die mittelassyrische Periode haufiger zu belegen (zuletzt RADNER 2004a, 51 mit Anm. 33). Zwei Texte (Nrn 32 und 66) wurden auf einer Schetbe liegend geborgen [Abb. 8]. Weitere grogere Gefagfragmente sind zusammen mit Tafelnest 1) dokumentiert. 11 C. Kiihne notiert dazu, sich unmittelbar auf die Grabungsdokumentation stiitzend, dass die T afeln aus lockerer gelber Erde geborgen wurden. Das konnte, auch angesichts untersehiedlieher Nivellement-Angaben bei den einzelnen Fundstiieken, dafiir sprechen, dass diese nicht unmittelbar auf dem Fugboden aullagen und eher bewusst, etwa als Fiillmaterial, beim Ubergang von Bauphase 3b zu 3a, an ihren spateren Fundort gebraeht wurden. 12 Cf. Anm. 15.
13 14 15
Nr. 49 (Eponym KaJtiliaJu). S. zuletzt ROLLIG 2004. Die in den anderen Gebaudeteilen geborgenen Tafeln, Nrn 29 und 30 unter dem Pilaster der Schicht 3 in Raum [6], Nrn 60, 85 und 86 inRaum [21] bieten zwar Anhaltspunkte fur untersehiedliehe Geschaftsbereiche, tragen aber nichts zur inneren Chronologie bei, da sie keine Eponymendaten aufWeisen. Zunaehst ging man davon aus, dass die beiden erstgenannten Tafeln aufgrund angeblieher palaographiseher Unterschiede einer alteren Phase angehoren (cf. KUHNE 1995,203). Es liegt aber weder ein anderer Schriftduktus vor, noch gibt es inhaltliche Anhaltspunkte fiir eine wesentlich altere Datierung, etwa bestimmte Hohlma/;e, die zwischen der Zeit Salmanassars 1. und Tukulti-Ninurtas 1. eine Anderung erfahren (s. FREYDANK 1991, 63). Da augerdem beide in den fraglichen Schreiben erscheinenden Personen auch in den Texten aus Raum [26] naehgewiesen werden konnen (Sin-aJaredin Nrn 18, 81 und 83; Sin-ketti-ide in Nr. 76) darf ein wesentlich hoheres Alter der T afeln sieher ausgesehlossen werden.
Fundlage und Datierung
VAT 20313 16 Ditr-Katlimmu AfSur-nadin-apli
! Urad-dane (?) ! Adad-uma))i Adad-uma))i
TCH AfSur-niidin-apli (2 Bel.) Urad-dane (2)
! Abattu
Abattu, S. d. Adad-famfi Abattu (3)
! Abattu, S. d. Adad-fuma-lefir
Abattu, S. d. Adad-fuma-lefir (1)
! AfSur-da))an
! Etel-pi-AfSur Etel-pt-AfSur
Etel-pt-AfSur (1)
! U!ur-namkitr-farri
U!ur-namkitr-farri (1)
! Affur-bel-ilane
Affur-bel-ilane (1)
!? Affur-zera-iddina
AfSur-zera-iddina (1)
3
verwaltung ohnehin zu vermuten ware20 , tatsachlich mit einem erheblichen Schwund an Texten gerechnet werden21 . Abgesehen von der Moglichkeit, dass beim Umbau des Gebaudes nach Phase 3b obsolet gewordene Tafeln teilweise einfach weggeworfen wurden, sind mehrere weitere Ursachen denkbar: Sowohl bei einer gewaltsamen Zerstorung des Archivraumes 22 , als auch bei einer Auflassung der gesamten Siedlung (s. u. ILl.) hatten die Tafeln moglicherweise eine Weile offen gelegen, was den Umstand erklarte, dass vielfach eine Seite sehr gut erhalten, wahrend die andere stark beschadigt23 oder gar zerstort ist24 . Damit verringerte sich natiirlich die Relevanz von Dberlegungen zur Zusammensetzung des Konvoluts, etwa warum vereinzelte listen oder Notizen aufbewahrt wurden, die zur Zeit der neuesten Texte eigentlich langst bedeutungslos gewesen sein miissten. Viele der urspriinglich vorhandenen Tafeln hatten sich einfach deshalb nicht erhalten, weil sie der Witterung ausgesetzt waren, so dass die jeweilige Lage im Raum dariiber entschied, ob sie iiberdauerten. Wenn man zuletzt beriicksichtigt, dass es auch bei der Errichtung der nachst jiingeren Bauschicht 2 zu weiteren Verlusten gekommen sein kann, als der >Archivraum< seine Funktion verloren hatte, wird deutlich, warum nur noch die Reste eines einst sicher umfangreichen Archiv geborgen werden konnren. 25
? > Ellil-nadin-apli (4) (3-4 Jahre vor Ber-ifmanni) >Ina-Affur-fumi-a!bar 7 >Affur-mufabfi Ber-ifmanni (3)
Ber-ifmanni
Ninu)iiju (11)
! Abi-ili, S. d. Katiri
?18
Abi-ili (1)
! Salmiinu-fuma-u!ur Die Dbersichr zeigt, dass die Abfolge der bezeugten Eponymen im fraglichen Zeitraum bei weitem nicht vollstandig geklart ist. Zwei Jahre lassen sich innerhalb der 37jahrigen Regierung Tukulti-Ninurtas 1. wenigstens einigermaGen sicher verankern: Urad-dane hat wohl kurz nach der ersten Dekade sein Amt ausgeiibt, wahrend das Eponymat des Ninu)aju etwa nach der Mitte der Regierungszeit anzusetzen isr 19 . Es ergibt sich hieraus ein Mindestabstand von 9 Jahren, der sich durch die Eponymenfolge aus Tell-Sel}-I:Iamad auf ca. 17 Jahre vergroGert. Demnach muss in Tell Chuera, wie gemessen an den Erfordernissen einer staatlichen assyrischen Personal- und Giiter16 17
18 19
FREYDANK 1991, 111. Fiir die hier eingefiigten Eponymare ist AJfur-iddin ebenso wie rur das Jahr AJfur-zera-iddina a1s GroEwesir (sukkallu rabi)u) bezeugt. Beide Jahre sind daher auf jeden Fall spater anzusetzen a1s die Reihe nach Etel-piAHur, a1s er noch den niedrigeren Rang eines sukkallu einnahm (CANCIKKIRSCHBAUM 1996, 19). FREYDANK op. cit., 62£ Ibid., 156.
20
21
22
23 24 25
Gerade Zensus- oder Rationslisten miissen regelmagig, zumindest einmal im Jahr, neu erstellt werden (c£ JAKOB 2003, 50). In welchem Umfang dariiber hinaus mit der Verwendung verganglicher Schrifttrager zu rechnen ist, muss offen bleiben. Holztafeln mit einer Schreibflache aus Wachs erwa sind unter der Bezeichnug leJu fiir das Mittelassyrische recht gut bezeugt (s. SYMINGTON 1991). Allerdings werden sie an keiner Stelle in den Tell Chuera-Texten erwahnt. Darauf verweisen Briefhiillen, denen kein Schreiben zugeordnet werden kann, oder auch eine Reihe kleiner Fragmente von Tafeln des Typs Personen- bzw. Rationsliste. Der archaologische Befund liefert diesbeziiglich keine eindeutigen Hinweise. Wenn die Tatigkeit der assyrischen Administration dutch eine gewaltsarne Zerstorung des Gebaudes beendet oder zumindest unterbrochen wurde (zu dieser Moglichkeit s. u. 11.1.), so ist jedenfalls eine Brandkatastrophe auszuschlieEen (KUHNE 1995,203). Z. B. Nrn 12 und 64. Nt. 59. Andernfalls ware zu iiberlegen, ob die Texte tatsachlich den Alltag der Verwaltung widerspiegeln und nicht vielmehr Sonderfalle, die aus irgendeinem Grund rur die Angehorigen des ortlichen Biiros bzw. fiir die Vorgange in anderen Jahren von Bedeutung waren und deshalb z. T. iiber einen erheblichen Zeitraum aufbewahrt wurden. Fliichtige Notizen wie erwa N r. 44 konnen allerdings lediglich Gedankenstiitze und darnit langstens fiir die Abrechnung des betreffenden Jahres von Interesse gewesen sein.
II. Die Tell Chuera-T exte als historische Quelle 11.1 Der historische Kontext Die alteste Bezeugung der Stadt ijarbe findet sich in einem Text der Schicht Alala!} IV (15. Jahrhundert). 1 Aufgrund ihrer geographischen Lage diirfte sie zu dieser Zeit zum Mittani-Reich gehort haben. Das auslautende »be«, das nach mittelassyrischer Konvention zur Wiedergabe des hurritischen Genitivsuffixes »we« verwendet wird, verweist auf eine entsprechende Etymologie des Stadtenamens. 2 Dariiber hinaus spricht das Inventar im nordwestlichen Bereich des Hiigels, u. a. des so genannten »Mitanni-Baus«,3 fiir ein hurritisches Bevolkerungselement. In das Blickfeld assyrischer Politik riickte ijarbe spatestens zu Beginn der Regierungszeit Tukulti-Ninurtas 1., der sich inschriftlich riihmte, eine Koalition unter der Beteiligung RestMittanis entscheidend besiegt zu haben, um dessen Gebiete assyrischer Verwaltung zu unterstellen. 4 Damit fuhrte er bruchlos die Syrienpolitik seiner beiden Vorganger fort, hatte doch bereits sein Grogvater Adad-nerdri 1. begonnen, nach dem Sieg iiber Sattuara die Gezira zu »assyrisieren«. In TaJidu war zu dieser Zeit ein Palastbau in Angriff genommen worden, nicht zuletzt wohl in propagandistischer Absicht, um ein deutliches Zeichen zu setzen, dass die assyrische Staatsgewalt, reprasentiert durch den Palast (ekallu), ein wichtiges mittanisches Zentrum, wahrscheinlich die eigentliche Hauptstadt, von nun an kontrolliert. Noch fehlten aber offenbar die Moglichkeiten zur territorialen Beherrschung, da man sich von assyrischer Seite damit begniigte, den unterlegenen Gegner zu Tribut und Abgaben zu verpflichten. Unter dem Sohn Adad-nerdris, Salmanassar 1., werden die Bemiihungen um die Assyrisierung des Westens intensiviert: Neben Neugriindungen und der erneuten Nutzung alter verlassener Siedlungsplatze werden assyrische Institutionen
und administrative Strukturen in bestehenden Siedlungen etabliert und Assyrer aus dem Kernland unter der autochthonen Bevolkerungsmehrheit angesiedelt. Dur-Katlimmu am Unteren I:!iibiir erscheint dabei als wichtiges Zentrum, mit der Zentrale Affur iiber eine Steppenroute unmittelbar verbunden. 5 Von hier werden in der Veranrwortung des Grogwesirs (sukkallu rabiJu) Qjbi-AHur, der zusatzlich mit dem Titel eines »Konigs von ijanigalbat«6 ausgestattet ist, die in nordlicher Richtung entlang der Flussaue des I:!iibiir eingerichteten assyrischen Verwaltungssitze kontrolliert. Moglicherweise hat AHukanni fur Nordsyrien in der Folge eine vergleichbare Rolle gespielt. S£n-mudammeq, der wichtigste Korrespondenzparrner und unmittelbare Vorgesetzte der Beamten in ijarbe, erwahnt die Stadt in seinen Briefen mehrfach in Zusammenhangen, die darauf schliegen lassen, dass er zumindest zeirweise von hier aus die Administration der nordlichen Gezira koordinierte. Hier hielt er sich oft auf, erwartete Boten zuriick7 usw. Moglicherweise war er neben seinen umfassenden Kompetenzen, die ihm durch das Amt eines »Wesirs« zuflel, auch bel pdbete des zugehorigen Distrikts von Affukanni. Entsprechendes ist jedenfalls bei hochrangigen Beamten jener Zeit hauflger zu beobachten. 8 1m Dbrigen zeigen die in Tell Sel) Hamad geborgenen Rapporte des S£n-mudammeq an Affur-iddin, den Sohn und NachFolger des vorgenannten Qjbi-Affur im Amt des Grogwesirs, dass die politischen und sozialen Entwicklungen in Syrien nach der Eroberung nicht unproblematisch waren: Die angeblich doch gar nicht mehr existierenden Feinde9 etwa stellten offenbar eine standige Bedrohung dar, sei es von den Grenzen her, 5 6 7
1 2
3 4
BELMONTE MARiN 2001, 117. Die erste Silbe wird im Folgenden mit ljar wiedergegeben, wenngleich die Vokalisierung keineswegs gesichert ist. ljer bzw. ljir ware ebenfalls moglich, vor allem angesichts variierender Schreibungen in Eigennamen (z. B. !jAR-si gegenuber lje-er-si). Fur die Lesung !jAR mag die einmal vorkommende Normalisierung zu ljAR-bu, selbst in Genitivrektion, sprechen (Nr. 23: 1), die moglicherweise auf eine volksetymologische Deutung durch den Schreiber (> akkadisch barbu = Einode) zuruckgeht. A MOORTGAT, U. MOORTGAT-CORRENS 1976, 35ff. RlMA 1, AO.78.01 II 8 - III 29.
8 9
KUHNE 1993, 5f. mit Anm. 2. ljanigalbat bezeichnet sowohl einen geographischen wie auch politischen Raum (s. NASHEF 1982, 118). N r. 5: 18-20 18a-na li-di-if 19 a-na URUAUu-ka-ni 20a-na [b] i-a-di li-tu-ra "bis ubermorgen soll er zur Rast nach Affukanni zuruckkehren !« Name und Rang der beauftragten Person bleibt uns in diesem wie in allen anderen Fallen verborgen. Sin-mudammeq beschrankt sich auf Formulierungen wie ))(der) Mann, der meine Tafel bringt... « (Nr. 3:14) oder ))(der) Wagen, der dir meine Tafel bringt... « (Nr. 5:14ff.). JAKOB 2003, 14. Tukulti-Ninurta zahlt in der Inschrift RlMA 1, AO.78.1 IV 24-37 eine Reihe von Landem auf, die ihm die Gotter geschenkt hatten, urn sie seinem Kommando zu unterwerfen, dammer auch das ))gesamte Land Subaru« nebst dem Kasijari-Gebirge bis zur Grenze der Na'iri-Lander.
5
Der historische Kontext
sei es im Innern des Landes. Sin-mudammeq erwahnt gegenuber ASfur-iddin einen Dberfall auf Kaufleute, die nach !jarbe unterwegs waren bzw. einen Angriff auf die Stadt !jarbe selbst. Der haufige Bezug auf militarische Operationen, zum Teil groBeren Umfangs,10 spricht fur sich. Nicht zuletzt infolge solcher Ereignisse war die okonomische Situation ganzer Stadte mitsamt ihrem Umland bisweilen dramatisch. Die Briefe des Sin-mudammeq an ASfur-iddin scharfen nicht nur das doch recht oberflachliche und eklektische Bild, das die Konigsinschriften vermitteln, in denen ihrer Intention gemaB stets nur auf die selbstverstandlich siegreich beendeten militarischen Unternehmungen, die zur Dbernahme einer Region durch die assyrische Administration fuhren, ohne Ruckschlusse auf die danach einsetzenden Entwicklungen zuzulassen. Die Schreiben des Sin-mudammeq an seinen Vorgesetzten tragen daruber hinaus auch zum Verstandnis der Briefe bel, die er an die verantwortlichen Beamten in !jarbe richtet. Denn diese Anweisungen und Berichte sind denkbar knapp gehalten und lassen aus der Perspektive des modernen Lesers vieles an fur ihn notwendigen Informationen vermissen. Der Adressat wird nur soweit informiert, wie fur seine eigenen Belange erforderlich. So heiBt es etwa an einer Stelle: »Ich habe Soldner angeworben. Mit mir werden sie einen Feldzug unternehmen«,l1 ohne dass prazisiert wurde, wohin und gegen wen. Fur den Empfanger ist entscheidend, dass er aus seiner Garnison bzw. dem Kreis seiner zivilen Arbeitskrafte niemanden zu stellen hat: »Deine Mannschafi: und deine Arbeitstruppe habe ich nicht herangezogen. Du mach' deine Arbeit!« Und schon folgen Anweisungen fur den Arbeitsprozess vor art. In anderen Fallen nimmt Sin-mudammeq Bezug auf aktuelle Ereignisse, deren Zusammenhang beiden Briefpartnern offenbar ausreichend gelaufig ist, so dass eine weitergehende Erklarung der Umstande nicht fur notwendig erachtet wird: »Bezuglich der emariotischen Truppen hast du mich nicht verargert. Wie konntest du mich bezuglich des Wagenlenkers? des Erib-Sin verargern ? .. «12 Das Eponymat des Abi-ili markiert als das mutmaElich jungste das Ende der Textuberlieferung (s. Tab. 1) und bietet einen terminus ante quem non fur die Auflassung des assyrischen Verwaltungssitzes in !jarbe. Immerhin verweisen Nachrichten aus der Hauptstadt darauf, dass sich die assyrische Administration im Westen zur fraglichen Zeit vor erhebliche Probleme gestellt sah, die ein militarisches Eingreifen notwendig machten. So verzeichnet ein Verpflegungsprotokoll, das sich auf Arbeiten auf den koniglichen Baustellen in ASfur und Kiir- TukultiNinurta zwischen der zweiten Halfte des Eponymats des Abi-ili und dem Beginn des nachfolgenden Jahres Salmanu-fuma-u!ur bezieht, als Zeitpunkt der Abrechnung: »ina itmi farru ana burade ana KUR!janigalbat illikuni... « (»als der Konig zu einem Feldzug nach !janigalbat gegangen ist«.13 10 11 12 13
Bewegungen des Heeres von mehreren rausend Mann, Belagerung einer Stadt (BATSH 4/1, Nr. 8). Nr.4:10-13. Nr. 2:18-21. MARV II 171. Rd. 110. Ziel dieses Feldzugs war, wie aus der Fortsetzung des T extes zu erfahren ist, die Beschaffung von Getreide. In diesem
Obgleich daruber keine offizielle Inschrift berichtet, muss es sich doch wohl urn eine groBere Militiiraktion gehandelt haben. Moglicherweise war auch !jarbe von diesen Ereignissen unmittelbar betroffen, indem die Siedlung zuvor etwa in Feindeshand geraten oder aufgrund drohender Kampfhandlungen vorsorglich evakuiert werden musste. C. Kuhne sah ein Indiz hierfur in den letter orders des GroBwesirs Salmanu-mufabfi,14 die nicht wie gefordert innerhalb der angegebenen Frist an die Verrechnungsstelle zuruckgeschickt wurden und postulierte eine Verbindung zu den innenpolitischen Wirren, die der gewaltsame T od Tukulti-Ninurtas 1. nach sich gezogen hatte. 15 Dem widerspricht allerdings nicht nur die Datierung des Eponymen Ninu)aju innnerhalb der Regierungszeit Tukulti-Ninurtas, sondern auch die Beobachtung, dass die ortliche Administration noch mindestens 6 Monate nach Abfassung der >letter orders< in Funktion war, wobei ein reger Verkehr von Boten, Kurieren und nicht zuletzt von auslandischen Diplomaten zu verzeichnen ist. 16 Monat
Nr.
Tag
22-24 II.
Qarrdtu
11
20-21 III.
Kalmartu
20
Textinhalt Verpflegung eines Diplomaten
66
V.
Kuzallu
02
Verpflegungsprotokoll
52
V.
Kuzallu
22
Verpflegung von Diplomaten
54
V.
Kuzallu
24
Verpflegung eines Kuriers
53
VIII.
Sa-sarrdte
21
Verpflegung von Diplomaten
51
IX.
Abu-sarrdne 13/23
26
[00']
[... J
25
Tabelle 2
Bis dahin konnte die Steppenroute nach ASfur also ungehindert genutzt werdenY Wenn das Fehlen von Urkunden, die nach dem Eponymat des Abi-ili geschrieben wurden, tatsachlich darauf hindeutet, dass !jarbe in dieser Zeit von den Assyrern verloren wurde, hat der oben erwahnte Feldzug des Konigs im darauf folgenden Jahr zu einer Ruckgewinnung gefuhrt, denn das offizielle Gebaude wurde mit weitgehend unverandertem Grundriss weiter benutzt, wobei die Keramik dieser Bauphase 3a eindeutig assyrisch ist. Fur die weitere Entwicklung der assyrischen Besiedlung in !jarbe sind wir auf den archaologischen Befund angewiesen.
14
15 16
17
Zusammenhang wird auch die Eroberung einer Stadt (Sa... na) erwahnt. Offenbar hatten sich bis zum Eingreifen des assyrischen Heeres bestimmte (lukrative) T eile Hanigalbats der Kontrolle durch die Assyrer entzogen (s. bereits HARRAK 1987, 261£). Salmdnu-mufabfi wird bereits in den vorgenannten Rapporten des Sin-mudammeq an Affur-iddin erwahnt (BATSH 4/1,9:19) und hat diesen wahrscheinlich nicht sehr lange danach als GroEwesir beerbt. Moglicherweise war er sogar sein Sohn oder zumindest ein naher Verwandter (cf. JAKOB 2003, 64). Nrn 22-28; c£ KUHNE 1995, 211. Man beachte zudem, dass man sich in dem weiter westlich gelegenen und damit grenznaheren Tell $abi Abyaq am Bali\). zu Beginn des Monats Allandtu (VI.) auf die Ernte vorbereitet. T 96-16 erfasst die Ausgabe von insgesamt 434 bronzenen Sicheln an Vorleute landwirtschaftlicher Mannschaften (WIGGERMANN 2000,207). Es gibt im Ubrigen innerhalb des Jahres offenbar keine Monate, in denen man gewohnlich auf das Reisen vetzichtet (s. Kommentar zu. Nr. 54).
6
Die Tell Chuera-Texte als historische Quelle
Einzelne Riume des »Palastes« werden verandert, ehe sich in der abschliefSenden Nachnutzungsphase die Baustruktur dahingehend andert, dass Privathauser an die Stelle des offiziellen Gebaudes treten. Wenn man zu dieser Zeit nicht den Sitz der Administration an einen bisher nicht ausgegrabenen Ort in der Stadt verlegt hat, ist fur ljarbe mittlerweile die Episode als assyrischer Verwaltungssitz zu Ende gegangen. Dber die Bewohner der Schicht 2 lasst sich lediglich bemerken, dass sie, den Zeugnissen ihrer materiellen Kultur zufolge, nicht nur wohlhabend waren,18 sondern zweifelsfrei noch immer Assyrer. 19 Gleiches gilt sicher auch fur das oberste Stratum (Schicht 1), das nur noch in wenigen Mauerresten erfasst werden konnte. Die Lucke der schriftlichen Dberlieferung in ljarbe nach dem Ende der Bauschicht 3b wird durch Quellen aus Tell ~abi Abya<;l wenigstens teilweise geschlossen, da deren Eponymendaten bis in die Zeit des Konigs AJIur-nerari III. (1192-1187) hinaufreichen. Von besonderem Interesse ist ein im Jahre 2002 entdeckter Brief,20 der erweist, dass sich unmittelbar nach der Ermordung Tukulti-Ninurtas I., also noch ca. anderthalb Jahrzehnte nach dem jungsten Tell Chuera-Text, die nordliche Gezira bis zum Balin. in assyrischer Hand befand: In dem Schreiben eines gewissen Ubru an seinen Vorgesetzten Mannuki-Adad, den Verwalter des dunnu von Tell ~abi Abya<;l, werden Gesprache mit dessen Herrn Ili-pada zitiert, die sich auf das Verhalten des Mannu-ki-Adad im Zusammenhang mit dem T od des Konigs und der Inthronisierung seines Nachfolgers beziehen. Dabei wird deutlich, dass der Verzicht des Verwalters auf eine Reise nach Assur gewiss nicht durch unsichere Wege, sondern anscheinend weit mehr durch einen Loyalitatskonflikt zwischen seinem Herrn und dem vor Ort agierenden Sin-mudammeq bedingt war. Dessen ungeachtet, wie der Wahrheitsgehalt der von Ubru gegenuber Ili-pada angefiihrten Begrundung zu bewerten ist,21 konnte angesichts einer moglichen Verwicklung des Ili-pada in die Verschworung gegen den Konit2 vermutet werden, dass Sin-mudammeq, der, wie oben gezeigt, bereits unter Assur-iddin, dem Vater des Ili-pada, gedient hatte, der konigstreuen Partei angehorte und in entsprechender Weise auf Mannu-ki-Adad einwirkte. In jedem Fall hat der Verwalter von T ell ~abi Abya<;l die falsche Entscheidung getroffen, denn er wird wenig spater ersetzt. Man geht vielleicht nicht fehl, wenn man damit die Tatsache in Verbindung bringt, dass sich die Partei des Ili-pada in AHur behaupten kann und er nun selbst
18 19 20 21
22
KLEIN 1995, 186. Ibid., 193. Ich danke F. Wiggermann, dass er mir das Manuskript seines Ende 2002 in London gehaltenen Vomags zur Verftigung gestellt hat. N ach eigenen Worten harte Ubru gegentiber Ili-padd angegeben, Mannuki-Adad sei nicht gekommen, urn zu verhindern, dass ein Feld, das ihm von hochster Stelle tibereignet worden war, durch Sin-mudammeq beansprucht wurde. Die Chronik P beriehtet in Kol. IV 10f., dass der Sohn Tukulti-Ninurtas (gemeint ist ASJur-nddin-apli) und die »Groflen« des Landes AHur sich gegen den Konig erhoben und ihn in Kar- Tukulti-Ninurta toten (GRAYSON 1975, 176).
in der Nachfolge des Salmanu-musabSi das Amt des GrofSwesirs und sar ljanigalbat?3 innehat. Dber das weitere Schicksal des Sin-mudammeq ist nichts bekannt. Wenn er sich tatsachlich gegen Ili-pada gestellt und etwa in der Hoffnung auf das Scheitern der Konigsmorder Land im Umkreis des dunnu von Tell ~abi Abya<;l unrechtmafSig in seinen Besitz gebracht hat (s. Anm. 21), war seine Karriere sicher zu Ende. Man hat dessen ungeachtet allgemein sicher damit zu rechnen, dass Beamte die mit dem gewaltsamen Tod TukultiNinurtas verbundene Schwachephase der assyrischen Zentralregierung nutzten, um sich mit nachlassender Kontrolle, etwa durch die koniglichen »Bevollmachtigten« (qepittu) , an offentlichem Eigentum zu bereichern, indem sie staatliche Felder oder deren Ertrage bzw. Arbeitskrafte privat vereinnahmten. 24 Fur das Gebiet des Unteren und Mittleren ljabiir konnte nachgewiesen werden, dass sich im Laufe des 12. Jahrhunderts Statthalterschaften verselbsrandigten und ihre obersten Reprasentanten sich bald schon als freie Fursten, z. T. sogar als Konige verstanden, wenngleich sie »auf dem Papier" die Suprematie der Zentrale anerkannten. 25 Es scheint durchaus denkbar, ahnliche Entwicklungen auch fur die nordliche Gezira zu postuliereno Auf die Verteidigungsbereitschaft des Staates gegen aufSere Aggressoren konnte eine soIche Entwicklung jedenfalls verheerend gewirkt haben, wenn die Zentralgewalt nicht mehr stark genug war, ausreichenden Druck auf lokale Befehlshaber auszuuben, die sich weigerten, T ruppen und Kriegsgerat fur militarische Operationen aufSerhalb ihres eigenen Interessengebietes zur Verfugung zu stellen. 26 Und wie bereits zuvor gezeigt, bestand in dieser Phase zweifellos haufiger eine angespannte Si23
24
25 26
In diese Phase seiner Karriere ist das lange Zeit missverstandene Brieffragment ABL IX 924 (= ITn Nr. 42) zu stellen, in dem sieh der babylonische Konig Adad-fuma-ufur in harscher Weise an Affur-nerari (IlL), der wenige Jahre nach Tukulti-Ninurta an die Regierung gelangt ist, und Ili-pad!i als »die Konige des Landes Affur« wender. Wie m. W. zuletzt H. Freydank hervorgehoben hat, ist »darin nieht so sehr die beleidigende Absieht des Babyloniers zu erblicken, sondern vielmehr dessen Bestreben, den Machrverhaltnissen in Assyrien Rechnung zu tragen...« (1991, 61). In der Tat scheint Ili-pad!i demnach eine machrvolle Position bei Hofe zu bekleiden. Die qepu- Bearnten erfassten im Auftrag der Krone Ernteertdge staatlieher Felder und konnten sieh dabei von der Lage vor Ort ein Bild machen, etwa hinsiehtlieh der Loyalitat der lokalen Autoriraten (c£ JAKOB 2003, s. v.). Dabei war auch zu prilfen, wie diese mit staatliehem, d. h. in letzter Instanz dem Konig gehorendem Material oder Personal verfuhren. Uner/aubte private Nutzung konnte ein Verfahren nach sieh ziehen, wie es in einer Urkunde aus Affur (BRINKMAN, DONBAZ 1985, 83-86) protokolliert ist: Hiernach harte sich ASJur-iddin, Sohn des Urad-ilane, ein prominenter Bearnter der assyrischen Zentralregierung, gegen den Vorwurfzur Wehr zu setzen, staatliehe filublu-Mannschaften zu landwirtschaftlichen Arbeiten auf seinem eigenen Land herangezogen zu haben. Es ist zu vermuten, dass den Beklagten bei einer Verurteilung schwere Strafen erwarteten, wenn es abschlieflend heiflt, er habe bei erwiesener Schuld »das Leben des Konigs gehasst« (napfata fa farre belifu izziar). S. hierzu JAKOB 2003, 11. Dass bereits unter »Normalbedingungen« Hilfeleisrungen zwischen verschiedenen Verwalrungseinheiten auch dann keineswegs selbsrverstandlich sind, wenn sie durch eine ranghohe Stelle erbeten. werden, zeigt Nr. 11. Sin-mudammeq informiert in diesem Brief Suti)u, den ortlichen Ressortchef, dartiber, dass er Mannu-kija (etwa den Verwalter von Tell ~abi Abya<;l?; cf. auch Nr. 54) angeschrieben hat, aber nicht sieher ist, dass dieser dem Suti)u pferde und Streitwagen tiber/assen wird.
Der historische Kontext
cherheitslage, wenngleich der »Feind« (nakru) bisher meist namenlos bleibt. 27 Zumindest in einigen Fallen ist allerdings ausdriicklich von hurritischen Soldaten die Rede. 28 Dazu passen Nachrichten iiber Angriffe hurritischer Truppen 29 aus der Stadt Emar am Mittleren Euphrat aus den letzten ]ahrzehnten vor ihrer Zerst6rung um 1187 v. Chr.30 M6glicherweise muss auch mit Auseinandersetzungen zwischen Assyrern und Stam. men ararnaischer Nomaden bzw. Halbnomaden gerechnet werden. 31 und sei es auch zunachst nur dadurch, dass diese von dem Vakuum profltierten, das die umfangreichen Deportationen der Assyrer aus ljaniga/bat liefSen 32 und mit eigenen Kraften nicht zu fiillen imstande waren. Im Laufe der Zeit k6nnten die nomadischen Gruppen mit wachsendem Selbstbewusstsein gegeniiber den assyrischen Autoritaten aufgetreten sein, bis sie nach deren Abzug die Regipn mehr und mehr fiir sich beanspruchten. Anzeichen einer solchen Enrwicklung spiegeln sich m. E. bereits in den mittelassyrischen Briefen aus Nordsyrien wider, indem erwa in Nr. 12 der vorliegenden Publikation bei dem Besuch einer Sutaer-Delegation in ljarbe die assyrische Seite durch den GrofSwesir, d. h. den obersten lokalen Beamten des Westreichs, vertreten wird. Auch die Anweisungen fiir den bevorstehenden Empfang von Sutaern in einem Schreiben aus Tell Sabi AbyaQ. deuten darauf hin, dass man den Nomaden viel Respekt entgegenbrachte. 33 Das zahe Ringen um die Vorherrschaft in Syrien bindet nicht nur Krafte auf Seiten der rivalisierenden Parteien und hindert somit deren wirtschaftliche Konsolidierung, sondern destabilisiert letztlich die gesamte Region: Wo Stadte durch kriegerische Konflikte zerst6rt, vorsorglich verlassen oder auch nur bedroht werden, bestellt man keine Felder. Ernten fallen aus, Heuschrecken k6nnen sich soweit unkontrolliert ausbreiten, dass man ih27
CANCIK-KrRSCHBAUM 1996, 224. Auch auEerhalb Assyriens, etwa in Ugarit und Batti, scheint eine entsprechende Praxis ublich gewesen zu sein (SINGER 1999, 722). 28 BATSH 4/1, 2:19£ (Geiseln); BATSH 4/1,8:54' (plundernde Truppen). Vielleicht darf auch jene Bemerkung des Madd-emuqa-Adad in Nr. 15: 31 £ hier angefugt werden, wonach den assyrischen Bewohnern von ljarbe eingescharft wird, sich »den Hurritern« (in der Stadt ?) gegenuber positiv zu verhalten. 29 ADAMTHWAITE 2001, 261 f£ Die Gleichsetzung des assyrischen Grogwesirs mit dem Oberbefehlshaber der hurritischen Truppen (LUGAL KURljurri) nach C. ASTOUR (s. ibid. 268 Anm. 28) aufgrund des (Ehren)titels »Konig von ljanigalbat« wurde u. a. voraussetzen, dass die Assyrer nicht mehr als soIehe wahrgenorrimen wurden. Die hierzu von ARNAUD 2003,13 mit Anm. 20 vorgebrachte, im Kern auf Astour zuruckgehende Deutung ist m. E. nicht weiterfuhrend (c£ CANCIK-KrRSCHBAUM 2008, 93f£). 30 Der Angriffhurritischer Truppen atif Emar fand wahrend der Regierung des Konigs Pilsu-Dagan statt. SKAIST 1998, 66f. mochte diese in die Zeit des assyrischen Konigs Adad-nerdri 1. datieren, wodurch die entsprechende Stelle a1s Argument fur den von uns postulierten Zusammenhang entfiele. :AnAMTHWAITE spricht sich aber 1996, 106f. uberzeugend fur eine Datierung zwischen der Mitte und dem Ende des 13. Jahthunderts aus (s. auch PRUSZINSKY 2003,27 Anm. 31). 31 ZADOK 1991, 111£ 32 :AnAMTHWAITE 2001, 269 und 275ff. 33 JAKOB 2003, 474f. Wihrend der Laufzeit des Archivs von Tell Chuera gibt es aber mehr Hinweise auf eher um Kooperation von beiden Seiten als um eine Konfrontation (s. hierzu etwa Nrn 9 und 15). Eine Untersuchung der Beziehungen zwischen Sutaern und Sesshaften im fraglichen Zeitraum s. MINX 2005, 21ff.
7
rer nur schwer Herr wird. 34 Eine Haufung schlechter Erntejahre treibt, wie etwa in Emar zu konstatieren, die Getreidepreise in die H6he, mit zunehmend katastrophalen Auswirkungen auf die Ernahrungslage der Bev6lkerung. 35 Eine entsprechende Situation fiir den gesamten nordsyrischen Raum anzunehmen, scheint plausibel,36 Hier sei daran erinnert, dass etwa das hethitische Reich bereits um die Mitre des 13. ]ahrhunderts, also lange bevor die »Seev6Iker« an den Kiisten des 6stlichen Mittelmeers landeten und auch Anatolien nicht unbeeinflusst liefSen,37 (durch Missernten ?) so sehr in Bedrangnis geriet, dass der Biindnispartner Agypten flehentlich um gr6fSere Getreidelieferungen angegangen werden musste. 38 Andererseits war es durchaus moglich, noch am Obergang yom 13. zum 12. ]ahrhundert in Nordsyrien bedeutende Getreideiiberschiisse zu produzieren, wie eine Notiz aus Tell Sabi AbyaQ. lehrt. 39 Es mag von Bedeutung sein, dass sich dieser Ort und sein Umland im Besitz der Familie des GrofSwesirs befand. Er war damit nicht zwingend in das im Notfall anzuwendende System der Umverteilung von bevorrateten Giitern, wie es im staatlichen Bereich praktiziert wurde, eingebunden,40 und die sozio-6konomische Elite Assyriens jener Zeit ist nicht unbedingt fiir einen altruistischen Umgang mit landwirtschaftlichen Oberschiissen bekannt. 41 Wie dem auch sei, das Scheitern der ersten grofSen Westexpansion Assyriens, in die auch die Stadt ljarbe einbezogen war, ist nicht als pl6tzlich hereinbrechende Katastrophe zu begreifen, sondern die Foige des Zusammenwirkens ungiinstiger Faktoren in einem schleichenden destruktiven Prozess. 34
So berichtet Sin-mudammeq in einem seiner Rapporte an Affur-iddin von Stadten, deren Bewohner infolge einer Heuschreckenplage zumindest zeitweise abwandern mussten, weil sie keine Nahrungsmittel mehr hatten und selbst die N otrationen aufgezehrt waren (BATSH 4/1, N r. 2, 15-21). Heuschrecken werden auch in den Tell Chuera-T exten thematisiert (Nr. 10 mit Kommentar). 35 :AnAMTHWAITE op. cit., 227-232. 36 Der archaologische Befund erweist nach H. Sader und T. 1. McLellan fur den Dbergang von det Spatbronzezeit zur fruhen Eisenzeit in der Gezira einen signifikanten Ruckgang der Besiedlung (s. bei :AnAMTHWAlTE op. cit., 269 Anm. 34). Dieses Phanomen ist im Dbrigen wohl auch ein Indiz flir das vorerwahnte Einsickern von (Halb-)Nomaden in die Region (s. o. mit Anm. 59). 37 CIFOLA 1994; LEHMANN 1979, 1983 und 1996; SINGER 1988 und 1999, 719ff. 38 S. hierzu SINGER 1999, 715ff. 39 T 98-115 (s. hierzu unten lI.4.1). 40 JAKOB 2003, 273. 41 Namentlich bei Getreidedarlehen werden neben kaum zu bewaltigenden Zusatzleisrungen horrende Zinsforderungen geltend gemacht. Bei der absehbaren Nichterfullung verliert der Schuldner sein Land an den Glaubiger (cf. ibid., 346). Hier ergibt sich ein Anknupfungspunkt an die These H. Sanders, die einer inneren sozialen Destabilisierung einen wesentlichen Grund flir die katastrophalen Ereignisse in Syrien nach der Wende vom 13. zum 12. Jahrhundert sehen wollte (SANDER 1992). Wahrend die Eliten ihre Besitzstiinde wahren bzw. noch ausbauen konnten, sei es zu einer Verarmung weiter Bevolkerungsteile gekommen. Wenn Th. 1. McClellan diese These ableh,nt, so deshalb, weil er die fehlende archaologische Evidenz fur eine »Palastwirtschaft« bemangelt, die er zur Annahme entsprechender Entwicklungen voraussetzt (1992, 164ff.). Tell $abi Abya<;l zeigt aber exemplarisch, dass es gar keiner reprasentativen Architektur mit riesigen Speichergebauden bedurfte und infolgedessen ein archaologischer Nachweis kaum zu flihren ist.
8
Die Tell Chuera-Texte als historische,Quelle
11.2 ljarbe im adminisrrativen Gefiige des Wesrreiches 1[2.1 Zur Stellung innerhalb der Verwaltungshierarchie Nach der assyrischen Eroberung ljanigalbats wird ljarbe im Zuge der Assyrisierung der Gezira administratives Zentrum eines Distrikts (Pdbutu), umgeben von mehreren kleineren Siedlungen (Weiler und Gehofte),42 deren wichtigste vielleicht der Ort Pandibe war. Ob man dabei schon zur Mittani-Zeit bestehende regionale Verwaltungssrrukturen ubernahm oder die Stadt allein wegen ihrer geographischen Lage auswahlte, muss offen bleiben, da bisher keine vorassyrischen Quellen oder archaologischen Befunde zur Verfugung stehen, die auf einen mittanischen Verwaltungssitz hinweisen. Die mittelassyrische Residenz ist jedenfalls ein Neubau, der unmittelbar auf den Siedlungsschichten des 3. Jahrtausends errichtet wurde. 43 Der Funktion als Dienstort eines Distriktgouverneurs (bel pdbete) und eines Burgermeisters (baziJdnu) steht keine wirklich reprasentative Architektur gegenuber. Sitz der Verwaltung ist kein >Palast< im eigentlichen Sinne,44 sondern ein multifunktionaler45 Komplex von eher kleinteiligen Raumen mit Mauern aus ungebrannten Lehmziegeln. Die lokale Verwaltung in ljarbe erscheint in ihrem Handlungsspielraum ziemlich eingeschrankt. Die Beamten vor Ort sind in hohem Mage an die Weisungen jenes Sin-mudammeq gebunden, auf dessen Tatigkeit als ziviler und militarischer Koordinator in der gesamten Gezira46 im Zusammenhang mit seinen Berichten an den Grogwesir Affur-iddin47 bereits im vorangehenden Kapitel hingewiesen wurde. Daruber hinaus sind weitere Personen zu nennen, wie man vermuten darf, ebenfalls Staatsbeamte, deren Beziehung zur Stadt- bzw. Distriktverwaltung von ljarbe weniger klar definiert werden kann: Sin-dared, Sohn des Lulldju, kundigt, ahnlich wie sonst Sin-mudammeq, Reisende an, die zu versorgen sind, erteilt Anweisungen hinsichtlich lokaler Speichergebaude48 und ist augerdem Besitzer von Bestanden, die in der Verantwortung des ortlichen Burgermeisters staatlicherseits gelagert werden und uber die er bei Bedarf frei verfugen kann. 49 Madd-emuqa-Adad ist wie Sin-dared gegenuber seinem Korrespondenzpartner in ljarbe hoheren
42
43 44 45
46 47
48 49
Bei dem Wadi-Hamar-Survey der Johann-Wolfgang-Goethe-Universitiit/ Frankfurt am Main hat man mehrere kleinere Ortschaften im Umkreis von ca. 10 km nachweisen k6nnen (Mitteilung T. Nazir miindlich). Namentlich bekannt sind aus den Texten drei Siedlungen, deren Bezeichnung sich teilweise anscheinend von der Hauptsiedlung ableitet (c£ Nt. 66). KLEIN 1995, 190. Zum ekallu als Sitz eines Reprasentanten des Staates in den Provinzen bzw. den Stiidten des Reiches s. bereits DRIVER, MILES 1935, 129. Vermutlich befanden sich hier auch die Arbeitstiiume/Werkstiitten von Handwerkern sowie Lagerriiume und Stallungen, soweit diese nicht auBerhalb der Hauptsiedlung lagen. CANCIK-KIRSCHBAUM 1996. Wie der weiter oben erwahnte Brief aus Tell $abi Abyac,l zeigt, hat sich die Karriere des Sin-mudammeq zumindest bis an den Beginn der Regierungszeit des K6nigs AJfur-nddin-apli fortgesetzt. Nt. 29 Nrn 81 und 83.
Ranges, wie das Briefformular ausweist. 50 Welche Befugnisse er hatte, lasst sich aber kaum prazisieren. Noch weniger weig man sicher uber die Kompetenzen jenes Adad-bel-kulli, der auf einer Hulle (Nr. 16) als Absender erscheint. Immerhin lasst sich fur ihn aufgrund von Indizien wahrscheinlich machen, dass er sich als koniglicher Bevollmachtigter (qepu) an Suti)u als den hochsten Beamten von ljarbe gewandt hat. 51
1[2.2 Zur Funktion des Ortes Ein erheblicher T eil der T exte bezieht sich auf die Versorgung durchreisender Kuriere, Diplomaten52 und Handelskarawanen. ljarbe liegt offensichtlich an einer wichtigen Reiseroute zwischen Ost und West, in direkter Linie zwischen den StadtenAffukanni und Sablala. Falls die Identifizierung dieser Orte mit den modernen Ruinensratten Tell Fa\:).ariya bzw. Tell Sa\:).lan zutrifft,53 ergibt sich im Vergleich mit den Verhaltnissen im staatlichen Kurierwesen der neuassyrischen Zeit eine grogere Entfernung zwischen den einzelnen Etappen. 54 Andernfalls musste man annehmen, dass die Formel >>von ON I nach ON 2 weiterziehen«55 nur die Generalrichtung angibt, ohne auf weitere Rastmoglichkeiten einzugehen, die fur die Abrechung in ljarbe ohne Bedeutung waren. Eselkarawanen konnen die ca. 70 km lange Strecke nach Tell Fa\:).ariya jedenfalls nicht an einem Tag geschafft haben. Auf die zu erwartenden T agesleistungen wird weiter unten noch einzugehen sein. Ob man unterwegs in der Steppe auf kleinere befestigte Stutzpunkte, erwa »Wehrgehofte« (dunnu) zuruckgreifen konnte, oder ob man auslandische Diplomaten in dunn besiedelten Gebieten auf freiem Feld ubernachten lassen musste, und sei es auch mit militarischer Bewachung, lasst sich noch nicht abschliegend beantworten. 56 Wo von Eskorten die Rede ist, bezieht man sich auf Einzelpersonen, so dass eher der Eindruck entsteht, bei der Begleitung handele es sich urn ortskundige >Scouts< und nicht urn bewaffnete Einheiten. 57 50 51 52
53
54 55 56
57
S. hierzu Kapitel IIL1.2. Zur Argumentation s. Kommentar zu Nr. 16; zu den Aufgaben des rnA qepu JAKOB 2003, S.v. »Diplomat« als Wiedergabe des assyrischen Begriffs ubru ist hier wie im folgenden lediglich im Sinne eines» ausliindischen Gesandten« aufzufassen. Professionelle Diplomaten nach modernem Verstandnis hat es im zweiten vorchristlichen Jahrtausend wohl nicht gegeben. Immerhin konnte aber, wer als ubdru/ubru reiste (> AHw. 1399 »Schurzbiirger«) mit Schurz und Fiirsorge des Gastlandes rechnen (c£ BOD! 2003 sowie JAKOB 2006). Die Lokalisierung von SafJlala ist angesichts des altbabylonischen YaleItinerars (HALLO 1964), das die Stadt als Etappenstation zwischen Abqu fa Baliha und ZalpafJ erwiihnt, kaum ernsthaft in Zweifel gezogen worden. Allerdings wird bei ANASTASIO, LEBEAU & SAUVAGE 2004, 284 auf eine Identifizierung mit Tell Sa1}lan verzichtet. Dagegen wird ibid., 119 Tell Fa1}arlya immerhin fragend mit AJfukanni geglichen. Die Tell ChueraTexte diirften hier sicher zur Verminderung der Unsicherheit beitragen (s. Kommentar zu Nt. 5). S. JAKOB 2003, 292. Nr, 50:3-5, Nt. 51:5ff. Das Anm. 53 erwiihnte altbabylonische Itinerar belegt, dass man zwischen den Stiidten Mamagiri und Imar mehrmals gewzungen ist, auBerhalb fester Siedlungen zu rasten (Z. 30 libbi KURAsam... Z. 38, 40£ afJ Purattim). Deutlichernoch als an der Stelle Nt. 54: 19f. in dervorliegenden Publikation wird das in der Quittung CTMMA 1,99 (POSTGATE 1988, 144f.): Dort
Ij.arbe im Gefuge des Westreiches
Wie dem auch sei, das Reisen in der Gezira scheint jedenfalls einigermaiSen sicher gewesen zu sein, denn aus den einschlagigen Texten ist ein sehr intensiver Verkehr zu erschlieiSen. 1m Eponymat des NinuJdju etwa werden innerhalb weniger Wochen Gesandtschaften aus ljatti, Amurru und Sidon durch das Buro des GroiSwesirs Salmdnu-musabfi brieflich angekiindigt, verbunden mit der Anordnung, in welcher Hohe ihre Fouragierung (piqittu) anzusetzen sei. 58 Diese ,letter orders<, die z. T. in noch ungeoffneten Hullen geborgen wurden, sind an die Distriktgouverneure der Stadte ljarbe, Saplala und Amimu adressiert 59 und weisen auf T afel und Hulle jeweils einen ubetwiegend identischen Text auf Am Ende jedes Schreibens wird darauf hingewiesen, dass es innerhalb eines Monats zuruckgeschickt werden muss, wenn eine Gutschrift60 erfolgen solI. Das Verbleiben der ,letter orders< in ljarbe zeigt aber, dass genau dies wohl nicht geschehen ist. Haben die auslandischen Diplomaten angesichts einer Bedrohung etwa durch UberfaIle einen anderen Weg genommen, so dass in ljarbe keine Fouragierung erfolgte? Damit konnte zumindest erklart werden, warum sich hier Schreiben an Ressortleiter in Sahlala und Amimu linden. Die veranderte Reiseroute hatte eine Versorgung in den beiden vorgesehenen Stadten und damit auch eine Rucksendung obsolet gemacht. Das wirft die Frage auf, wer eigentlich die ,letter orders< hierher brachte, d. h. gingen sie der Gesandtschaft als Ankundigung voraus, so dass noch vor der Ankunft eventuell notwendige Vorbereitungen fur die Unterbringung getroffen werden konnten, oder hat man - sicher weniger wahrscheinlich - die T afeln der jeweiligen Reisegesellschaft mitgegeben ?6I In diesem Fall ware nach dem weiteren Schicksal der Gesandtschaft zu fragen. Eine detaillierte Betrachtung der fur die einzelnen Gesandtschaften vorgesehenen Fouragierung zeigt, dass es wohl fur die Zug- und Lasttiere eine standardisierte Grundverpflegung gab, bei den Diplomaten aber je nach Herkunft und/oder sozialer Stellung deutliche Unterschiede gemacht wurden: Der Hethiter Teli-Sarruma, in dem wir vielleicht den Prinzen dieses Namens vermuten durfen,62 reist mit 4 Pferdegespannen, 3 Maultiergespannen und 6 Eseln. Aus den angewiesenen Rationen lasst sich errechnen, dass die Pferde, die jeweils taglich 0,5 sutu pro Tier Gerste erhalten sollen, zu dritt ein Gespann bilden, mithin also von der Mitnahme eines Handpferdes aus-
58
59
60 61 62
sind Rationen fiir eine Reisegruppe registriert, zu der ebenso konigliche Beamte (qepu, ndgiru) gehoren wie Wiirdentraget k1eineter Siedlungen. Die Reisenden werden von einem Reiter (fa petflalle) eskortiert (fiir den dafur verwendeten Begriff pdnifunu ukaJJilanni cf. Nr. 54). Nichts deutet darauf hin, dass ihm ein bewaffnetes Kontingent zur Seite stehr. Absender von insgesamt 6 diesbeziiglichen ,letter orders< ist Salmdnumufabfi, der Affur-iddin imAmt des Grogwesirs beerbt hat. ,Sachbearbeiter< ist aber laur Unterschrift ein gewisser Samaf-mudammeq (s. hierzu bereits KUHNE 1995). Nach Erweis von Urkunden (z. B. Nr. 38) und Briefen (z. B. Nr. 5) ist Safllala die nachste von ljarbe aus anzusteuernde Station. Damit ware Amimu vielleicht westlich von Safllala zu suchen (fiir eine mogliche Lage im Grograum Karkemif s. Kommentar zu Nr. 25. Zu kClfdru, eigentlich »kniipfen, knoten«, a1s Begriff fur die Anerkennung einer Sachleistung durch vorgesetzte Stellen s. u. Kap. III.2 KUHNE 1995,211 Anm. 73. Ibid., 211.
9
zugehen ist. Die paarweise angeschirrten Maultiere sind mit 0,2 sutu pro Tier und Tag weit sparsamer. 63 Die Gesandtschaft selbst bestand unter Zugrundelegung der mittelassyrisch ublichen Tagessatze fur Bier und Brot (jeweils 0,5 sutu pro Person und Tag),64 die sich auch in den administrariven Texten aus ljarbe wieder linden, aus 16 Personen. Diese erhalten neben Mehl, 01, Gewurzen und Schlachtschafen als weitere Besonderheit zwei verschiedene Biersorten. Unter der Voraussetzung, dass das sonst nicht ubliche »Tempelbier«65 von hoherer Qualitat ist, sollte es fur soIche Mitglieder der Gesandtschaft vorgesehen sein, die gegenuber ihren Reisegefahrten eine privilegierte Stellung einnehmen. Dieses Kriterium trifft auf die 4 Streitwagenfahrer zu, die aufgrund der angegebenen Anzahl an Pferdegespannen zu erwarten sind. Die restlichen 12 Personen verteilen sich auf drei von Maultieren gezogene Wagen bzw. sind den Eseln als Begleitung zugereilt. Weniger als 6 Wochen spater, am 20. des Monats Kalmartu, werden der Amurriter ]abnan und der Sidonier Milku-rdmu angekundigt. Beide sollen am selben Tag abgefertigt werden und reisen demzufolge wohl gemeinsam. 66 Milku-ramu, der im Auftrag des Pharao dem assyrischen Konig »Tafeln und eine Geschenksendung« gebracht hat, verfugt uber einen von zwei pferden gezogenen W agen,67 einen Begleiter und drei Lastesel fur die Gegengeschenke an den agyptischen Herrscher. ]abnan dagegen reist lediglich mit 10 Eseln, also wohl zu FuiS,68 dafur aber, verglichen selbst mit der ansonsten weir iippiger ausgestatteten Reisegesellschafr des Teli-Sarruma, mit auiSerordentlich vielen Lasttieren. Es handelt sich demnach urn eine Handelskarawane mit diplomatischer Mission, wobei Amurru wohl in eigener Sache, unabhangig von ljatti verhandelt.69 Wie auch aus anderen assyrischen Quellen jener Zeit hervorgeht, war der durch den Sausgamuwa- Vertrag verhangte Handelsboykott gegen Assyrien offenbar nicht mehr wirksam.7° Bemerkenswert ist, dass der Pharao einen Sidonier als Boten schickt. Sidon war, anscheinend aufgrund seiner Vormachtstellung unter den Stadten seiner Umgebung, in der Position, eine Vermittlerrolle zwischen Agypten und Assyrien zu spielen,71 wo63 64
Zur Hohe der iiblichen Rationen fur Nutztiere s. JAKOB 2003, 355f. 1 rnA sutu = ca. 8 Liter (POWELL 1987-1990, 50l). WARTKE 1998, 96 weist hinsichtlich der Rolle von Bier a1s Nahrungsmittel im A1ten Orient daraufhin, dass ein erwachsener Mann 2-3 Liter pro Tag trank. 65 Cf MARV 39 OAKOB op. cit., 126). 66 Nachrichten iiber Boten verschiedener Dienstorte, die zusammen an einem Ort eintreffen, gibt es auch in der hethitisch-agyptischen Kortespondenz der Zeit Ramses II. (EDEL 1953, 36). 67 Zum leichten, von zwei Tieren gezogenen zweiradrige Wagen als Fortbewegungsmittel von Boten im internationalen Verkehr s. KUHNE 1973,106f 68 Fiir einen ebenfalls zu Fug reisenden Hethiter, der in ljarbe Station macht s. u. zu Nr. 56. 69 Amurru fallt bereits in der Amarna-Zeit durch sein wechselhaftes Verhalten gegeniiber dem jeweiligen Oberherrn auf (Literatur bei FAIST 2001, 221 Anm.99). 70 Bearbeirung durch KUHNE, OTTEN 1971; cf FAIST 2001, 2l7ff. 71 FAIST op. cit. 205 mit Anm. 26. E. B. Pusch (Hildesheim) verdanke ich den Hinweis auf das Haus (eine »standige diplomatische Vertrerung« ?) eines vornehmen Sidoniers aus der Zeit Ramses' II. (1279-1212), das man in dessen Residenz QantiriPi-Ramesse im Nil-Delta entdeckt hat. Es ware demnach denkbar, dass am Pharaonenhof des ausgehenden 13.
10
Die Tell Chuera-Texte als historische Quelle
bei ohnehin bestehende kommerzielle Kontakte zwischen Sidon und AJsur72 sieher hilfreieh waren. Nebenbei scheint Sidon ohne Wissen seines Oberherrn eine eigenstandige Augenpolitik zu betreiben. Das Fragment einer weiteren >letter order< (Nr. 25) lasst sich durch das Siegel des Salmanu-musabsi eindeutig mit den vorgenannten verbinden. Die sieher zugehorige Hiille Nr. 26 (datiert auf den 25. des Monats [MNJ, Eponym Ninu)dju) sieht die Fouragierung eines Sidoniers ungenannten Namens vor. Auch dieser kommt yom Konig aus Assur, wohin er »Tafeln und eine Geschenksendung« gebracht hat. Hier ist aber, anders als zuvor bei dem Diplomaten Milku-rdmu, yom Pharao keine Rede. Da der Monat in der Datumsangabe nicht erhalten ist, bleibt der zeitliehe Abstand zu der sidonischen Mission in agyptischem Auftrag unbekannt. In jedem Fall aber reisen beide Gesandtschaften in demselben Jahr nach AJsur. Man ist versucht, diese hohe Frequenz diplomatischer Aktivitaten, die durch die >letter orders< des Salmdnumusabsi reflektiert wird, mit einer besonderen politischen Situation in Verbindung zu bringen, zumal in den Folgemonaten eine Reihe weiterer Diplomaten, darunter mindestens zwei Hethiter, in ljarbe Station gemacht haben. Denkbar ware eine einschneidende Veranderung im internationalen Gefiige, wie sie etwa der assyrische Sieg iiber Babylon mit sich gebracht hat. Chronologisch ware eine Verbindung zu eben diesem Ereignis zumindest nicht auszuschliegen.73 Andererseits hat auch in anderen Jahren offensichtlich ein intensiver Austausch von Boten stattgefunden, wie Nr. 54 aus dem Eponymat des Ellil-nddin-apli bezeugt. Dort werden Rationen fur 2 hethitische Diplomaten aufgefiihrt, die unabhangig voneinander ljarbe passiert haben. Der erste reist in Begleitung eines vermeintlichen Assyrers namens Mannu-kija74 nach AJsukanni weiter, der zweite wird »auf Anweisung« (ana sipirte) des Ninu)dju mit einer piqittu bedacht. Beide erhalten jeweils 1 sutu Brot, 1 sutu Bier und 2 sutu Gerste, d. h. zwei Tagesrationen fiir eine Person mit einem von zwei pferden gezogenen leiehten Wagen. Etwa zur selben Zeit erhalt ein Kanaanaer, der von einem assyrischen Offiziellen eskortiert wird, 1 sutu Brot nebst 5 sutu Bier und Gerste. Wwrend die Brotration ebenso hoch ist wie bei den beiden vorgenannten Hethitern, und damit fiir eine Person berechnet, scheint der nachfolgende Posten unverhaltnismagig hoch, es sei denn, man nwme an, dass neben einem Pferdegespann noch Lasttiere in die Rechnung eingegangen sind. Setzt man eine normale Bierration von 1 sutu an, bleibt ein Rest von 4 sutu, ausreiehend fiir zwei pferde und 5 Esel, oder aber, wenn der Diplomat wie der o. g. Amurriter ]abnan in Nr. 21 gar nicht iiber einen Wagen verfiigt, fiir 10 Esel. Andere, rein rechnerisch mogliche, Modelle fiihren zu weniger befrie-
Jahrhunderts Sidonier zur Verfiigung sranden, urn diplomatische Reisen zu unternehmen. 72 KUHNE 1995, 211. 73 S. hierzu JAKOB 2007. 74 Vielleicht Mannu-ki-Adad, der Verwalter von Tell ~abi Abya4.
digenden Ergebnissen.75 Der Kanaanaer leitet demgemag eine Handelkarawane mit diplomatischer Konnotation. 76 In der Summe liefern die hier behandelten Texte nieht nur Informationen iiber Zusammensetzung und Groge von Gesandtschaften, sondern lassen auch auf eine Frequenz internationaler Kontakte schliegen, die so nieht unbedingt erwartet worden ware,77 zumal im Eponymat des Ninu)dju, also im selben Jahr wie die >letter orders< des Salmdnu-musabSi, eine Reihe weiterer Diplomaten in ljarbe Station gemacht haben. Warum in den entsprechenden Aufstellungen die Bierrationen fehlen, mag lediglich buchungstechnische Griinde haben: Nr. 56 verzeichnet, dass ein Hethiter namens lja!zamraba jeweils 1 sutu Brot und Gerste erhalten hat. Das entspricht, wie oben gezeigt, der normalen Zweitagesration fiir einen Mann nebst Pferdegespann. Konsequenterweise entfallt die Gerstezuteilung bei einem weiteren Hethiter, der »zu Fug gekommen ist« (Nr. 56:4). Moglicherweise hat ihn jener Bunna-asared begleitet, dem ebenfalls nur 1 sutu Brot zugestanden wird. In Nr. 54 sind wohl die Ausgaben fiir die gesamte Gesandtschaft, deren Herkunft im zerstorten T eil des T extes genannt war, addiert worden. Aus Zeile 9 geht hervor, dass die Rationen, wie bereits fur die letter orders des Salmdnu-musabSi zu errechnen war, tatsachlich fiir 2 Tage vorgesehen waren. Abgesehen davon, dass dann hier, wie bereits in dem vorgenannten Text, lediglich die piqittu fur eine kleine Gesandtschaft, vergleichbar denen aus Amurru oder Sidon, zur Abrechnung kommt, scheint die Angabe sa 2 umdte (»fiir zwei Tage«) inhaltlich dem dort verwendeten Ausdruck sa aldki u tudri (wortlich »fiir Gehen und Zuriickkehren«) zu entsprechen. Wahrend es moglich scheint anzunehmen, man habe eine Standardformel, die sonst Hin- und Riickreise von Boten im internationalen Verkehr bezeichnet (EA 16:29, Brief des assyrischen Konigs Assur-uballit an den Pharao), auf die innerstaatliche Ebene angewandt, ist die semantische Deutung nieht unproblematisch. 78 Denn selbst wenn man voraussetzt, dass nicht etwa schon auf dem Hinweg ausgegebene Rationen erst bei der Riickkehr abgerechnet werden und sa aldki u tudri auf An- und Abreise am Etappenort zu beziehen ist, bleibt ein Problem: Die Ankunft der Gesandtschaft und damit die Ausgabe der ersten T agesration erfolgt sicher abends. Damit wird der zweite T eil der Verkostigung spatestens am folgenden Abend benotigt. Wenn hierfiir tatsachlich dieselbe Etappenstation zustandig 75
Da die Brotration lediglich fur eine Person berechnet ist, hat man wohl kaum mit 2 Pferdegespannen (je 1 sutu/Tag) zu rechnen, so' dass die Einbeziehung von Lasttieren zwingend scheint. Auch die Annahme einer doppelten Bierration, wie bei dem Sidonier Milku-rdmu (Nr. 22) zu beobachten, fiihrt nicht weiter. Danach blieben nach Abzug der Zuteilung fiir den Diplomaten noch immer 3 sutu iibrig, d. h. a) eine Zweitagesration fur drei pferde oder b) ein Pferdegespann, einen Ese! (0,2 sutu/Tag) sowie ein Maultier (0,3 sutu/Tag). Die erste Alternative darf dabei noch mehr Wahrscheinlichkeit beanspruchen, da im zweiten Falliediglich 1 echtes Lasttier mitgefiihrt worden ware. 76 Zu den Hande!skontakten der assyrischen Elite mit Kanaan s. FAIST 2001, 103ff., 137. Moglich, dass diese Kaufleute ebenso auch diplomatische Funktionen iibernommen haben (ibid. 222 mit Anm. 102). 77 S. hierzu KUHNE 1973. 78 Cf. JAKOB 2003, 291 mit Anm. 16.
11
Wirtschaftliche Organisation der Sradt I:;Iarbe
ist, erscheint zunachst die Annahme eines Ruhetages an jeder der bezeugten Stationen nahe liegend. Immerhin hatten die Diplomaten, die sicher die gesamte Strecke mit eigenen Pferden reisten,79 ihren Tieren auf diese Weise ausreichende Ruhepausen zukommen lassen kOnnen. Wenn man tatsachlich so verfuhr, ergibt sich aber angesichts der Entfernung der in den ,letter orders< als Etappenstationen bezeugten Stadte ljarbe und Sablala, dass am Folgetag eine Tagesleistung von ca. 50 km hatte bewaltigt werden miissen. 80 Das erscheint bei weitem zu hoch gegriffen, so dass eine andere Losung gefunden werden muss. Da ein Durchschnitt von 25-30km/Tag auch fiir Eselkarawanen im Bereich des Moglichen liegt,81 k(mnte jeweils die HaIfte der Ration einer Gesandtschaft fiir eben diese Wegstrecke berechnet sein. Wenn man Ferner voraussetzt, dass die Diplomaten nicht auf freiem Feld iibernachten mussten, ware daran zu denken, dass es im Abstand einer T agesetappe auch auGerhalb groGerer Siedlungen Rastmoglichkeiten gab, etwa in »WehrgehOften« (dunnu) o. a. 82 Unabhangig davon muss man sich fragen, warum die Reisenden aus der Levante iiberhaupt eine Route gewahlt haben, die iiber ljarbe fiihrte. 1m Gegensatz zu den nach Anatolien oder zumindest nach Karkemif zuriickkehrenden hethitischen Gesandten scheint es wenig nahe liegend, iiber Nordsyrien in die Heimat zuriickzukehren. Ausgehend von unseren Kenntnissen iiber infrastrukturelle Gegebenheiten innerh
82 83 84
85
Entsprechende Verhaltnisse bestanden bereits in der Amarna-Periode, rund ein Jahrhundert zuvor (KUHNE 1973, 108). Cf. ibid., 113, Anm. 553 In altbabylonischer Zeit konnten Karawanen auf der Strecke zwischen AJJur und dem Ijiibur nachweislich taglich 35 km zuriicklegen (GOETZE 1953,67). C. Kiihne rechnete fiir die Amarna-Zeit unter Voraussetzung lediglich eines Rasttags pro Woche selbst bei Boten, die mit einem Wagen ausgestattet waren, nur mit einer durchschnittlichen Tagesleitung von 30 km (KUHNE op. cit., 119f.). Ein Beispiel fiir ein dunnu in der Region von Tell Chuera ist Tell ~abi Abya<,L KUHNE 1993, 5f. mit Anm. 2. LUCIANI 1999-2001, 100 und 105 mit Anm. 135. Die Annahme, der assyrische Machtbereich habe mindestens bis Terqalf ell al->ASarah gereicht, leitete sich aus BATSH 411, 2:25ff. ab (s. CANCIK-KrRSCHBAUM 1996, 16). Dort muss aber, wenn die Erganzung iiberhaupt richtig ist, jenes Tetqa am Bali\Je gemeint sein (s. hierzu Kommentar zu Nr. 25:2). KBo I 10 + KUB III 72:42£ (HAGENBUCHNER 1989, 282f.; 289£).
doch wohl von assyrischer Seite vorgegebene Reiseroute einfach den traditionellen Wegen assytischer Handler folgte. 86
11.3 Funktionstrager in der lokalen Administration Da innerhalb der lokalen Verwaltung die Erwahnung von Titeln nur ausnahmsweise fiir notwendig erachtet wird, lassen sich .Amter an bestimmte Personen fast ausschlieGlich auf der Basis von Indizien zuweisen, wobei als zusatzliche Schwierigkeit die fiir das assyrische Beamtentum so typische Problematik der Abgrenzung von Geschaftsbereichen hinzutritt. Nur fiir einen einzigen Beamten in ljarbe, Ana-sumija-Adad, ist ein Titel iiberliefert. Demnach war er zu einem bestimmten Zeitpunkt seiner Karriere als »Biirgermeister« (bazi)anu) tatig. Sein Geschaftsbereich beinhaltet die Organisation landwirtschaftlicher Ablaufe, wozu vor allem das Einbringen der Ernte auf den staatlichen Feldflachen und die Lagerung von Getreide bzw. Getreideprodukten gehort. 87 Unter Umstanden konnte er auch mit kultischen Handlungen betraut sein. 88 Einmal wird Ana-sumija-Adad angewiesen, Verpflegung fiir zwei mit einem Wagen reisende Assyrer bereitzustellen: 89 Affurmurabbi und sein Wagenlenker sind durch ihr Fortbewegungsmittel als Mitglieder der gesellschaftlichen Elite gekennzeichnet. Die explizite Anweisung »mit dir $Ollen sie essen, mit dir $Ollen sie trinken« deutet darauf hin, dass auch Ana-sumija-Adad eine gehobenere Position in der sozialen Hierarchie einnimmt. Sein Wirken in ljarbe lasst sich fiir folgende Eponymate belegen. 90 AHur-nddin-apli ! Urad-ilane Abattu, S. d. Adad-suma-leSir = Abattu (?)
Nr. 81; Nr. 82 Nr. 17; Nr. 43 Nr.62 Nr. 53; Nr. 83 (?)
! Etel-pi-Affur AHur-zera-iddina Affur-[... J
[...J
Nr.45 Nr.67 Nr. 76 Nr.79
Das Amt des »Distriktgouverneurs« (bel pabete) ist fiir ljarbe durch weiter oben bereits erwahnte ,letter order< Nr. 22 gesichert, wird dort aber, dem fiir diese spezielle Textgattung iiblichen Formular folgend, nicht mit einer bestimmten Person verbunden. Der einzige ernsthafte Kandidat fiir diese Position innerhalb des Textcorpus ist jener Suti)u, dessen Kompetenzen uns vor allem durch die an ihn gerichteten Briefe des Sin-mudammeq greifbar werden. Demnach hatte er umfassende Befugnisse in der Organisation u. a. handwerklicher ArbeitsabIaufe
86 87 88 89 90
Cf. hierzu VEENHOF 1995, 863; JAKOB 2006, 19 mit Map 6. Das beinhaltet offenbar auch die Aufsicht iiber die personlichen Bestiinde hochrangiger Beamter der Zentralregierung (cf. Nr. 83). Nr. 17. Nr. 18. Die Pfeile zeigen gesicherte Abfolgen an (s. FREYDANK 1991, 42£).
12
Die Tell Chuera-Texte als historische Quelle
in ljarbe,91 war aber ebenso Befehlshaber einer Garnison 92 und erhielt daruber hinaus Anweisungen zur Versorgung durchreisender Kuriere und Diplomaten. 93 Obzwar die oben behandelten >letter orders< nahe legen, dass gerade diese Aufgabe zu den normalen Pflichten eines bel pdbete gehorte und die oben erwahnte Versorgung zweier Reisender durch den bazi)dnu Anasumija-Adad von einer Ausnahmesituation herruhren konnte, sollte doch gepruft werden, ob auszuschlid~en ist, dass Suti)u nicht nur dessen Vorganger bzw. Nachfolger als bazi)dnu war, zumal chronologisch gesicherte Bezeugungen tatsachlich aus Jahren stammte, in denen Ana-sumija-Adad nicht nachweislich amtierte, im einzelnen Ellil-nddin-apli (Nr. 2) und dem etwa 3-4 Jahre spateren Eponymat des Ber-ismanni (Nr. 38).94 Als hilfreich erweisen sich hier auch die Eponymenfolgen aus Assur und Dur-Katlimmu (s. Tabelle 1). Das Eponymat Ber-iSmanni liegt demnach unzweifelhaft nach dem des Etel-pt-Assur. Suti)u kann also nicht Vorganger, sondern bestenfalls Nachfolger des Ana-sumija-Adad gewesen sein. Dann wiirde man aber erwarten, dass er an dessen Stelle in Listen als Rationsempfanger erscheint. Das ist nicht der Fall. Stattdessen erscheint in der spaten Rationsliste Nr. 66 (Eponym Ninu)dju) ein gewisser Sin-musallim, der im selben Jahr mehrfach als Verantwortlicher fur die Ausgabe von Lebensmittelzuteilungen an durchreisende Diplomaten bezeugt ist und in einer Quittung95 aus dem Eponymat des KaStiliasu als Empfanger staatlicher Rohstoffe erwahnt wird. Der Rand der Tafel Nr. 66 tragt den Vermerk, aufwessen GeheifS die Rationen ausgegeben wurden. Der Name des Verantwortlichen ist sehr schlecht erhalten, die Spuren scheinen aber auf Suti)u hinzudeuten. Dazu wurde auch passen, dass dieser nach Auskunft des Briefes Nr. 1 Vorgesetzter 96 des Sin-napser war, der seinen Kompetenzen zufolge97 vielleicht die Funktion eines »Verwalters« (masennu) innehatte und in Rationslisten vor Ana-sumija-AdatP 8 bzw. Sinmusallim99 erscheint. Da Suti)u im Rang uber Sin-napser steht, gilt das demnach auch gegenuber Ana-sumija-Adad. Ebenfalls mit administrativen Aufgaben betraut sind mehrere Bedienstete, die als »Oberpfluger« mit der Organisation von Arbeitskraften in der Landwirtschaft befasst sind und jeweils Verantwortung fur Abteilungen der staatlichen Getreidespeicher tragen, um bei Bedarf unter Umstanden kleinere Mengen zur Ausgabe an Empfangsberechtigte zu entnehmen, sowie zwei oder drei Manner, denen der ortliche Marstall anvertraut ist.
91 92 93 94 95 96 97
98 99
Nr. 1. Nr. 11. Z. B. Nr. 6. Cf. JAKOB 2001. Nr. 49. Praescriptio 1. In dem Brief Nr. 1 wird Sin-napIer u. a. angewiesen, Handwerker zu beauftragen und Arbeitsgerat bereitzustellen. Beides gehi:irt zu den klassischen Aufgaben eines maJennu (zur Lesung der Berufsbezeichnung sowie zum Aufgabenbereich dieses Beamten in rnA Zeit s. JAKOB 2003, 94-110. Nr.67. Nr. 68.
IIA Wirtschaftliche Organisation der Stadt ljarbe Il4.1 Land- und Viehwirtschaft Unsere T exte reflektieren das wirtschaftliche Geschehen in
ljarbe, soweit es das Umfeld des »Palastes« (ekallu) beruhrt. Die staatliche Landwirtschaft, d. h. in erster Linie Anbau und Lagerung von Gerste, durfte gemessen an ihrer allgemeinen Bedeutung fur die Ernahrung in mittelassyrischer Zeit eine zentraIe Stellung innerhalb der Okonomie der Stadt gespielt haben. Diesbezugliche Nachrichten, etwa uber die Hohe des jahrlichen Feldertrags, sind allerdings eher rar. Einmal bezieht man sich auf eine Einheit von100 ikt1, im zweiten Falllasst sich auf eine Flache von 40 bis maximal 50 ikt1 schliefSen. 100 Wenngleich diese in ihrer Ausdehnung durchaus der assyrischen Norm entsprechen, lasst ein Vergleich mit den Verhaltnissen an anderen Orten des mittelassyrischen Reiches lol zweifeln, ob damit bereits die Gesamtflache bekannt ist. In Tell Sel]. Hamad/ Dur-Katlimmu l02 etwa werden jahrlich 300-500 ikt1 landwirtschaftlich genutzt, im Umkreis zweier »Wehrgehofte« (dunnu) liegen die FeldgrofSen noch weit hoher: Wahrend fur Tell Sabi AbyaQ. durch T-98-1l5 mehr als 2000 ikt1 (720 ha) 103 unmittelbar belegt werden konnen, ist fur das rnA dunnu von Giricano (Dunnu-sa-Uzibi) zumindest idealiter eine Nutzflache von 900 ha zu postulieren.104 Der Sabi-AbyaQ.Text legt uberdies nahe, dass funf Ortschaften zum Einzugsbereich des ortlichen dunnu gehorten und die dort jeweils zu verpflegenden Arbeiter vor Ort Feldflachen bearbeiteten, deren Ertrag dem dunnu zugute kam. Auf diese Weise liefS sich der Umfang der lohnend zu bewirtschaftenden Feldflache einer Hauptsiedlung bedeutend vergrofSern, vor allem, wenn die Lagerung der Dberschusse uberwiegend in unmittelbarer Nahe zu den Produktionsflachen erfolgte. Entsprechende Hinweise gibt es auch fur den Distrikt ljarbe. So wie das Subzentrum Pandibe Moglichkeiten zur Lagerung von landwirtschaftlichen Produkren bereithielt,105 lasst sich dies auch fur weitere dorfliche Ansiedlungen im Distrikt vermuten. 106 Zudem ist die Lage des Speichers in Pandibe mit der Erwahnung eines Viehhofs (tarbi!u) verknupft, d. h. auch die Haltung der landwirtschaftlichen Nutztiere erfolgte dezentral dort, wo sie jeweils zur Pflugsaison gebraucht wurden. 107
100cf. Kommentar zu Nr. 62; iiber den Umfang des Sesamanbaus (s. Nr. 29; Nr. 83) lassen sich keine weiterfuhrenden Feststellungen treffen. 101 S. Ubersicht bei S. 2003, 313. 102 Diese Textgruppe wird von W Ri:illig zur Publikation vorbereitet; cf. JAKOB op. cit., 312 mitAnm. 14. 103 WIGGERMANN 2000, 205. 104 Zur Argumentation s. RIDNER 2004a, 118f. 105 Nr. 81. 106 Cf. die Erwahnung von mehreren, von ljarbe aus verwalteten Orrschaften in Nr. 66. 107 Die Haltung von Rindern war allem Anschein nach auf die Erfordernisse der Landwirtschaft beschriinkt. AuEer den beiden Belegen aus Tell Chuera (Nr. 81, s.o.; Nr. 61) ware hier die Erwabnung von Pflugrindern im Umkreis der Stadt ljarbe in einem Brief des Stn-mudammeq an den GroEwesir ASJur-iddin in Ditr-Katlimmu (BATSH 4/1, 4:9) anzufiigen.
Wirtschaftliche Organisation der Stadt ljarbe
Bezieht man die namentlich bekannten Subzentren von ljarbe sowie archaologisch nachgewiesene bauerliche Siedlungen108 als landwirtschaftliche Produktions- und Lagerstatten der assyrischen Administration mit ein, vervielfacht sich die wahrscheinlich genutzte Flache naturlich betrachtlich uber das MaB hinaus, das die wenigen T extzeugnisse suggerieren. Einen Anhaltspunkt fur die tatsachliche Ausdehnung bietet die Zahl der zu versorgenden Bediensteten des »Palastes«, wenn man voraussetzt, dass, ausgenommen in akuten Notzeiten, ein Distrikt in der Regel seinen Bedarf an landwirtschaftlichen Produkten (Rationen, Futter, Abgaben usw.) selbst zu erwirtschaften hatte. Aus Nt. 67 erfahren wir, dass der monatliche Bedarf im Eponymat des ASfur-zera-iddina bei ca. 25 emdru Gerste pro Monat lag. Auf das Jahr gerechnet waren also 300 emaru erforderlich, urn wenigstens die notigsten Rationen ausgeben zu konnen. Dazu waren bei einer guten Ernte (24 sutu/iku) 125 iku Feld notwendig gewesen, bei einer schlechten (10 sutu/iku)109 bereits 300 iku. Ferner muss man berucksichtigen, dass jedes Rindergespann, das fur die Landarbeit gebraucht wird, 5,4 emdru erhalt,110 wobei nach dem entsprechenden Beleg zwei Rinder fur 100 iku ausreichend waren. Nicht mit eingerechnet sind dabei die Ausgaben fur den Bedarf der ortlichen Etappenstation. Wenn die besonders gut dokumentierten Verhaltnisse im Eponymat des NinuJdju einigermaBen reprasentativ genannt werden durfen, wofur es Anzeichen gibt,111 dann kamen noch einmal schatzungsweise 25-30 emdru fur die Verpflegung von Diplomaten und Kurieren sowie der Zugtiere ihrer Wagen hinzu. AuBerdem hat es zumindest zeitweise eine Garnison in ljarbe gegeben. 112 Insgesamt ergibt sich aus diesen Informationen unter Zugrundelegung der o. g. Ertragswerte ein Bedarf an landwirtschaftlicher Nutzflache, der 150 iku - zufallig die GroBe der aus den T exten bekannten Felder? - nicht unterschreiten sollte. ll3 350 iku waren selbst bei einer schlechten Ernte noch ausreichend. Da gewohnlich ein Vorarbeiter (rab ikkardte),114 gemeinsam mit einem mehrkopfigen Team ll5 eine Feldeinheit bearbeitet, sind Belege fur dieses Amt ebenfalls hilfreich. Eindeutig als rab ikkardte ausgewiesen ist zwar lediglich ein gewisser Abifamfi. ll6 Jener Qjbi-Samaf, der fur eine Feldeinheit von 40 iku Saatgut erhalt,117 muss hier aber ebenso genannt werden wie ljersi, der Saatgerste »zum Anbaw< erhalt 118 und auch sonst als 108 109 110 III 112 113
114 115 116 117 118
S. Anm. 42. Zu den Ertragszahlen s. JAKOB 2003, 313. Nr. 61:7£ Die Berechnung erfolgr hier, wie rnA ublich, fur 6 Monate. C£ Nr. 54. Nrn4;11. Hier ist zu berucksichtigen, dass es sich bei dem Eponymat des Abattu, Sohn des Adad-sum,a-lesir urn ein au1Sergewahnlich gutes Erntejahr gehandelt haben muss und entsprechende Ertrage sieher nieht die Regel waren (s. Anm. 157). Zu diesem Amt s. JAKOB 2003, 328-340. Mit Marruku ist wenigstens ein untergeordneter Landarbeiter namentlieh bekannt (Nr. 67:27). Nr.55. Nr.62. Die NotizNr. 44 belegtzu diesem Zweckdie tlbergabevon 5 ~maru Gerste Bei einem Bedarfvon 4 sutu pro ikit (cf. Nr. 61) hatte das betreffende Feld eine Hiche von 12,5 ikit.
13
Verantwortlicher fur staatliche Getreidebestande auftritt. Damit stunden bereits drei sichere bzw. potentielle rab ikkardte zur Verfugung, was auf ebenso viele Feldeinheiten schlieBen lieBe. da in Rationslisten in der Regel keine Berufe vermerkt werden, konnten unter Umstanden noch weitere »Landarbeitervorleute« hinzugezahlt werden, so dass es realistisch scheint, fur den Distrikt ljarbe eine Gesamtfeldflache zwischen 200 und 300 iku zu postulieren. Man hatte dann nach assyrischem Standard (0,3 sutu/ikU), der sich auch hier wohl in Nr. 62 wieder findet, einen Bedarf von 6 bzw. 9 emdru zu veranschlagen. Es gab aber wohl auch Feldflachen, die einen hoheren Einsatz von Saatgut erforderlich machten. Legt man die 4 sutu/iku aus Nr. 15 zugrunde, hatte man maximal 8 bzw. 12 emdru im Jahr als Saatgerste benotigt. Dieser Betrag ware den weiter oben genannten Posten der fixen Kosten des Distrikts anzufugen. Eng verzahnt mit der Landwirtschaft ist im mittelassyrischen Reich wie in antiken Gesellschaften insgesamt die Viehwirtschaft, wobei offenbar lediglich Schafe eine bedeutende Rolle in der staatlichen Okonomie spielen (c£ Anm. 107). Jedenfalls werden sie in so groBer Zahl gehalten, dass mehrere Kleinviehhirten (ndqiddtu)119 beschaftigt werden konnen. Daruber hinaus ergibt sich aus der Funktion der Stadt als Etappenstation, an der Zugtiere gewechselt werden konnen, dass standig pferde und Maultiere vorgehalten werden mussen. 120 Es ist aber angesichts der okologischen Gegebenheiten im Umkteis von ljarbe nicht wahrscheinlich, dass die Assyrer hier die aufwendige und kostspielige Zucht selbst betrieben. 121 Der Nachschub erfolgte wohl eher durch Handel, vielleicht auch aus Abgaben. Als Quelle fur den Bezug von pferden und Maultieren werden jedenfalls an einer Stelle »die Hurriter« und »die sutiJu-(Nomaden)« genannt. 122 Als verantwortlicher Ressortleiter fur die Unterbringung und Pflege der Tiere sowie fUr die Remise erscheint mehrmals ein gewisser Adad-(m)ufeli. 123 Als ebenfalls mit dem Marstall verbunden werden daruber hinaus in dem BriefNr. 11 mit Aftui undAdad-barif! zwei weitere Bedienstete erwahnt. Sie sind demnach fur die Versorgung bzw. das Anspannen von pferden zusrandig.
114.2 Organisation des Palastpersonals Die Personalverwaltung erfolgt nach assyrischem Standard. Die staatlichen Bediensteten sind in Gruppen organisiert, die als "Zehnerschaft« (efertu) bezeichnet werden, ohne dass diese
119 N r. 10; zum Umfang der Herden und dem Aufgabenbereich eines naqidu s. JAKOB 2003, S.v. 120 tiber die absolute GraGe der Bestande liefern die Texte keine Informationen. Immerhin stehen aber genugend pferde bereit, urn in bedeutendem Umfang militiirische Kontingente unterstutzen zu kannen (s. Nr. 11). 121 lch verdanke diesen Hinweis Herrn Kurt Franz (Leipzig). 122 Nr. 13. 123 Nr.5:4 bezeugt einen Wagenwechsel. Maglicherweise ubernimmt Adad-(m)useli auch die Ausbildung von Jungtieren (Nr. 3). Fohlen im Arbeitseinsatz werden in Nr. 42:5f. erwahnt.
14
Die Tell Chuera-Texte als historische Quelle
zwangslaufig aus genau 10 Personen bestehen mussen. I24 Nach Nr. 80 hat es wohl mindestens sechs solcher Gruppen in ljarbe gegeben. Unklar ist bislang, auf welcher Grundlage die Zuweisung zu einer bestimmten Einheit erfolgte, etwa nach Beruf/Amt oder Dienst- bzw. Wohnort. Selbst wenn man voraussetzt, dass Abschnittsstriche auf Rationslisten tatsachlich die einzelnen Einheiten voneinander abgrenzen, bleibt das Problem, dass viele Namen nur aus den Listen bekannt sind und daher uber die jeweilige Tatigkeit keine Informationen vorliegen. Betrachten wir hierzu Nr. 67: In der ersten dertu finden wir Sin-napser, dem wir weiter oben das Amt des »Verwalters« (masennu) zugesprochen haben, neben dem faziJanu Ana-sumija-Adad und der vorerwahnte Adad-(m)useli, der fur Wagen und pferde verantwortlich ist. Aile drei durfen als Verwaltungsbeamte angesprochen werden. Zur zweiten esertu gehoren TenaJu, der uns etwa aus Nr. 60 als Empfanger von Gerste (zum Aussaat bzw. Verbrauch) bekannt ist, Adad-muJammef, unbekannter Profession sowie der Bierbrauer Samas-salama-eriS und ljersi, der offenbar mit Anbau und Ausgabe von Gerste befasst ist (s. o. mit Anm. 144). Es scheint demnach Vorsicht geboten, die berufliche Tatigkeit im engeren Sinn als Kriterium fur die Gruppenzugehorigkeit anzunehmen, zumal in den ubrigen Einheiten bestenfalls ein Mitglied sicher mit einer bestimmten Profession zu verbinden ist. 125 Berucksichtigt man die Strukrur des Textes im ganzen, wird immerhin eine gewisse soziale Schichtung erkennbar: An erster Stelle sind die Mitglieder der administrativen Ebene aufgefuhrt, die letzte Einheit besteht aus dem einzigen Bediensteten der Liste, dessen Beruf angegeben ist und der demnach den Status eines Unfreien innehaben konnte, sowie einer alleinstehenden 126 Frau. Eine gewisse Sonderstellung innerhalb des Palastpersonals scheint den Familien jener »Bogenschutzen« (Sa qalte) zuzukommen, die ihrer (ursprunglichen) Herkunft gemag als »elamisch« (elamiJaju) bezeichnet werden. Sie werden mit Ausnahme einer Urkunde, in der die Zuteilung von 23 Kriegsgefangenen an Haushalte in ljarbe registriert wird, stets separat gelistet 127 und somit von den restlichen Bediensteten unterschieden. Ihr Aufgabengebiet war sicher nicht auf den Einsatz im lokalen Verteidigungskonzept beschrankt, wenngleich die Anwesenheit von ca. 25 128 ausgebildeten Kampfern angesichts haufigerer kriegerischer Auseinandersetzungen in der naheren Gegend von Ijarbe sicher willkommen war. Denkbar ware daruber hinaus, dass man die »Elamier« in ljarbe angesiedelt hat, urn sie bei Be-
darf innerhalb der gesamten Region zu zeitlich begrenzten Einsatzen abzukommandieren (cf. hierzu Nr. 3). 1m zivilen Bereich ist der, wohl notorischem Personalmangel geschuldete, Austausch von Arbeitskraften zwischen verschiedenen administrativen Zentren jedenfalls vorauszusetzen. 129 So konnten ein Topfer, ein Olpresser sowie ein Barbier, die in Nr. 56 als Empfanger von Rationen erscheinen, »Leiharbeiter« gewesen sein, da ihre Namen entgegen sonstiger Gepflogenheit, die, zumal in kleineren Wirtschaftseinheiten, eher auf die Nennung des Berufs verzichtet, nicht erwahnt werden. Bei einer auswartigen Arbeitskraft harte fur die Buchung innerhalb der lokalen Administration die jeweilige Tatigkeit zweifellos eine grogere Rolle gespielt. pie ubrigen Wirtschaftstexte bezeugen, soweit Angaben gemacht werden, lediglich Berufe, die mit der Verarbeitung von Getreide(produkten)130 und Sesam 131 befasst sind. Die Vergabe von Auftragen erfolgt nach dem iSkaruSystem,132 d. h., der beauftragte Handwerker erhaIt Arbeitsmaterialien und Rohstoffe mit der M~gabe, sie innerhalb einer bestimmten Frist oder in einer bestimmten Art zu verarbeiten. Da keine Lohnvereinbarungen getroffen werden, darf man wohl davon ausgehen, dass die genannten Handwerker regelmagig fur den Palast arbeiten. Sie erhalten als Gegenleistung fur ihre Arbeit Rationen fur sich und ihre Familie 133 nebst kleinen Landparzellen. 134 Die Erfullung der Dienstverpflichtung wird offenbar streng kontrolliert. Nr. 79 bezieht sich auf einen Fall zweier Bediensteter, die sich unerlaubt davongemacht haben und auf dem Weg ergriffen wurden. Man hat sie nach ljarbe gebracht und dort im »Arbeitshaus« (bit nupare) untergebracht, bis sie abgeholt und erneut ihrem Vorarbeiter (rabiJu) unterstellt werden konnten.
II. 4.3 Zum Verhaltnis zwischen lokaler und nationaler Ebene
125 Abi-famJi (3. eJertu) ist Vorarbeiter eines landwirtschaftlichen Teams (Nr. 55); SamaJ-tiSamme (vorletzte eJertu) ist gemafS Nr. 81 als »Muller"
Fur die erste Halfte der Regierungszeit Tukulti-Ninurtas 1. ist in und urn die alte Reichshauptstadt AHur eine rege Bautatigkeit zu verzeichnen. Zuzuglich zu Neubau oder Renovierung einzelner Tempel- oder Palastanlagen 135 ist vor allem die Errichtung der Residenz Kar-Tukulti-Ninurta zu erwahnen. AIlein dieses Projekt muss ungeheure Mengen an Versorgungsgutern und Baumaterialien erfordert haben und ware allein aus Mitteln der Grogregion AHur kaum realisierbar gewesen. Da die Eroberung ljanigalbats Assyrien nicht nur die Kontrolle uber die Handelsweg nach Anatolien und in die Levante brachte, sondern auch den Zugang zu den wirtschaftlichen Ressourcen Nordsyriens, ware zu erwarten, dass das >Wesrreich< in bedeutendem Umfang zur Versorgung des Kernlands beizu-
anzusprechen. 126 Darauf verweist die Ration von 2 sutu, die der Monatszuteilung einer erwachsenen Frau entspricht. 127 Nr. 64. 128 Durch Nrn 70 und 71 kennen wir 14 Personen, die dem Beruf des fa qalte nachgehen. Die Liste Nr. 69 ist nur soweit erhalten, dass noch ca. 4 Haushalte einigermallen wieder hergestellt werden k6nnen. Die Malle des Fragments lassen aber auf eine Tafel mit mnlichen Abmessungen wie die vorgenanmen schliellen.
129 130 131 132 133 134 135
124
JAKOB
2003, 28f.
op. cit., 474f. Nrn 53 (Bier); 81 (Mehl), 82 (Malz). Nr. 29. JAKOB op. cit., 26ff. Familiendurchschnitt nA 0,8 qa'ufTag. S. Nr. 69. GRAYSON 1987, 231ff. JAKOB
Wirtschaftliche Organisation der Stadt Ijarbe
tragen hatte. 136 Eindeutige Belege dafur sind bisher allerdings eher rar. 137 Auch jener weiter oben bereits erwahnte Feldzug des Konigs nach Hanigalbat, in dessen Folge man »Getreide herausgebracht« und »die Stadt Sa... na erobert hat,138 erscheint nicht gerade als Beleg fur einen normalen Transfer von Abgaben aus der Provinz in die Hauptstadt. Sieht man einmal von Tributen bzw. der Kriegsbeute aus erfolgreichen Feldzugen ab, sind unter den Stadten, die als Herkunft von Gutern fur die koniglichen Baustellen genannt werden, nach der Quantirat ihrer Lieferungen besonders Tille (Tell Rumeilan) und Alu-fa-Sin-rabi hervorzuheben. Orte innerhalb oder westlich des Habiir-Dreiecks, also des eigentlichen Kerns ljanigalbats, (z. B. Affukanni, TaJidu) erscheinen in Abgabenlisten, wenn uberhaupt, nur mit eher bescheidenen Beitragen. 139 In den Texten aus ljarbe selbst ist im Hinblick auf Steuern und Abgaben an die Zentrale nur an einer Stelle etwas zu erfahren. In dem BriefNr. 29 wird daraufhingewiesen, dass Altbestande anSesam »fur das regelmaGige Opfer zuruckgestellt« seien (a-na gi-na-a-[e] ta-u-r[a]). Ein derartiger Beitrag seitens der Provinz ist bisher nur fur das »gindJu« des AHur-Tempels bezeugt,140 so dass ein entsprechender Zusammenhang denkbar scheint. Wahrscheinlich konnten Stadte an wichtigen UberlandstraGen, wie etwa ljarbe, ihr »Abgabenkonto« wenigstens teilweise durch Sonderleistungen bereinigen. Dass die Verkostigung von Kurieren, Diplomaten oder anderen, die ebenfalls vom cursus publicus prafitierten, >>von der Steuer absetzbar« war, musste von den ortlichen Verantwortlichen schon allein deshalb begruGt worden sein, weil ljarbe wohl gar nicht immer in der Lage war, seinen Verpflichtungen selbst in reduziertem U mfang nachzukommen. Es sieht zumindest so aus, als hatten selbst die regelmaGigen Ausgaben, d. h. Rationen fur Bedienstete 141 und die Ernahrung von landwirtschaftlichen Nutztieren, zuweilen an der Belastungsgrenze gelegen. 142 Mindestens ein136 137 138 139 140 141
C£ CANCIK-KIRSCHBAUM 1996, 44f. MARV N 127:33 (pd/;Jutu ANTA); 36 (Katmu/;J/;Ju ?); MARV II 17:110ff. (FREYDANK 1982, 43). MARV IV 127:36 19 emdru 6 sutu [... J aus TaJidu und Sudu. JAKOB 2003,175-181. Rationen werden nach Alter und Geschlecht unterschiedlich bernessen, wohingegen der soziale Status der Empfanger ohne Bedeutung fur die Rationsgrogen ist. Unfreie und Deportierte erhalten, wie auch in nA Zeit ublich, die gleiche Zuteilung wie freie Bedienstete (c£ FALES 2000, 50). Dass auch jener Teil der Stadtbevolkerung, der nicht unmirte!bar fur die Assyrern tatig war, wenigstens in Notzeiten Unterstutzung zu etwarten harte, lasst sich nicht be!egen. Entweder hat man in Kauf genommen oder gar nehmen mussen, dass Stadte entvolkert wurden, weil die Bewohner ihren Unterhalt nicht meht se!bst bestreiten konnten und keine staatliche Hilfe zu etwarten hatten, oder die assyrische Administration gewahrte Getreidedarlehen, die zu einem bestimmten T ermin, etwa der nachsten Ernte zuruckzuzahlen waren (cf. JAKOB op. cit., 344ff.). 142 Dabei mussen die Bediensteten einen Teil ihrer Subsistenz offenbar selbst etwirtschaften. Hietzu uberlasst man ihnen landwirtschaftliche Nutzflachen in der Grage von 1-4 iki't nebst Saatgut. Man etwartet, dass diese Parzellen von den Besitzern zusammen mit ihren Familien bewirtschaftet werden. Dem scheint nur Nr. 78 zu widersprechen. Wie in dem vergleichbaren Text Nr. 76 werden Feldgrundstucke Personen zugeordnet, die andetwarts als Bedienstete des ortlichen Palastes bekannt sind. Allerdings werden hier mehrere Patzellen zu grogeten Einheiten (z. B. 14 iki't) zusammengefasst, die in die VerfUgung von Drirten.gegeben
15
mal, im Eponymat des Affur-zera-iddina (Nr. 67), ist man auf Hilfe von auGen angewiesen. Dass dabei die Bereitstellung von Hilfsgiitern in Etappen erfolgen muss (die tatsachlich gelieferte Menge deckt sich nicht mit dem zuvor festgestellten Bedarf), deutet im Ubrigen auf prablematische Zustande in der gesamten Region. Sonst wird bei Notfiillen, die andere Stadte betreffen, ljarbe selbst zu Hilfsleistungen verpflichtet, soweit es der Vorrat zulasst. 143 Koordiniert wird die kommunikative Vernetzung der einzelnen Siedlungen in erster Linie in Verantwortung des mutmaGlichen sukkallu Sin-mudammeq. Indizien sprechen dafur, dass daruber hinaus nicht nur konigliche Bevollmachtigte (qeputu fa farre) mit den Beamten in ljarbe in Kontakt standen,144 sondern auch hohe Wurdentrager der Zentralregierung, namentlich jener Sin-afared, Sohn des Lulldju, der als Absender von drei Briefen bezeugt ist. Das Anredeformular lasst zunachst nur erkennen, dass er dem Adressaten gegenuber hoheren Ranges ist. 145 Nr. 29 und 30 richten sich an einen gewissen Sin-ketti-ide. Aufgrund des durftigen bzw. fragmentarischen Erhaltungszustands der Schreiben lasst sich der Inhalt nur beim ersten mit einiger Sicherheit erschlieGen. 1m Zusammenhang mit Anweisungen fur die bevorstehende Sesamernte erfahrt man, dass Sin-afared oftenbar genaue Kenntnis der Lage vor Ort, d. h. bestimmter Bestande im Speichergebaude hat und Anordnungen bezuglich des Umgangs mit Vorraten treften kann, wobei die Erwahnung des gindJu einen Bezug zum »Nationalheiligtum« AHur-Tempel herstellt. Nr. 18 ist eine >letter arder<, wie wir sie sonst von Sinmudammeq kennen (z. B. Nr. 4). Sin-afared kundigt AHumijaAdad die Ankunft zweier Manner an, die mit einem Streitwagen unterwegs sind. In Zeile 4££ heiGt es: »Affur-murabbi und Affurdeni-din, der Wagenlenker werden zu dir kommen«. Man wird vermuten durfen, dass der Brief den Reisenden aus einer der beiden nachstgelegenen Relaisstationen Sablala und Affukanni vorauseilt oder ihnen dart als Legitimierung mitgegeben wurde. 146 Es ist demnach nicht auszuschlieGen, dass es sich um denselben Sin-afaredhandelt, der nach Erweis von OIP 79, Nr. 11 aus Tell Fal].arlya wohl eine nicht unbedeutende Rolle in der Administration spielt. Jedenfalls verfugt er uber groGe Bestande von Gerste (70 emdru) und Brot (12,05 emdru). Da das Brat sicher nicht fur lange Lagerung gedacht ist, mussen die aus der Ausgabemenge zu erschlieGenden 241 T agesrationen zum baldigen Verbrauch bestimmt sein, was auf die Verantwortung fur eine groGe Personengruppe hindeutet, seien es Arbeitskrafte oder milirarische Einheiten. Es erscheint daher keineswegs abwegig, diesen Sin-afared mit jenem »Herold« (ndgiru) zu
143
144 145 146
sind. Maglichetweise wird hier aber lediglich eine besondere Situation reflektiert, auf die man im zerstarten T eil der T afe! Bezug genommen hat. Nrn 9 und 10: Sin-mudammeq lasst unter Hinweis auf eine Mange!situation in ASJukanni Schafe, u. a. aus dem Distrikt ljarbe, in gragerer Zahl zusammentreiben. S. Kommentar zu. Nr. 14. Praescriptio Typ I von Hohergestellten zu Untergebenen (CANCIKKIRSCHBAUM 1996, 54f.). Vielleicht sind die beiden Untergebene des Sin-afared und in seinem Auftrag untetwegs oder handelt es sich hier urn eine Situation, die in Urkunden als ana fipirte fa PN gebucht wird, c£ Nr. 52:8f.).
16
Die Tell Chuera-Texte als hisrorische Quelle
identifizieren, dem nach Wirtschaftstexten aus Assur eine »Liste« (leJu) von Arbeitskraften (ERIN.MES/!abu) zugeordnet ist, zumal diese Verbande wohl tatsachlich nicht nur in der Hauptstadt, sondern eben auch auSerhalb des Kernlands, eingesetzt werden konnten. Unter Umstanden ist auch von Bedeutung, dass ein weiterer Herold, dem eine le)u zugeteilt ist, wie der Vater des Sin-asarM der Tell-Chuera-Texte den Narnen Lulldju tragt. Man konnte daraus ableiten, dass der Sohn noch zur aktiven Zeit seines Vaters dasselbe Amt ubernommen hatte. Ebenso moglich ware allerdings eine Gleichsetzung des Sin-alarM mit dem in Ditr-Katlimmu bezeugten rab banse dieses Namens. 147 Beide Alternativen rechtfertigten jedenfalls einen Aufenthalt in ljanigalbat und lieSen iiberdies plausibel erscheinen, der Betreffende habe uber Besitzungen in ljanigalbat, u. a. im Umkreis der Stadt ljarbe, verfugt, wie zwei Urkunden nahelegen: 1. Der »Werkvertrag« Nr. 83 regelt den Transport von 5 emaru Sesam148 nach Ninive durch zwei aus Rationslisten von ljarbe gut bekannte Bedienstete des ortlichen Palasts. Nach ihrer Ankunft sollen sie mittels einer »Hullentafel« (ki!irtu)149 die ordnungsgemaSe Dbergabe feststellen lassen, wonach sie »ihre Tafel«, d. h. ihre Kopie der vorliegenden Werkverpflichtung, zerbrechen durfen. Sin-alarM ist als Besitzer des Sesarns und damit wohl auch Auftraggeber des Transports ausgewiesen. Die Entnahme des Sesams aus dem Speicher ist durch den sonst als Burgermeister bekannten Ana-sumija-Adad erfolgt. Dieser ist demnach fur diese Bestande veranrwortlich. 2. Dieselbe Konstellation findet sich auch in der Werkverpflichtung N r. 81: Ana-sumija-Adad entnimmt den staatlichen Speichern des von ljarbe abhangigen Subzentrums Pandibe Gerste, die Sin-alarM gehort, urn sie durch einen Dritten zu Mehl verarbeiten zu lassen. Statt des sonst innerhalb der Verwaltung ublichen »aus der Verfugung des...« (Sa qat...) wird in beiden Fallen das Besitzverhaltnis mit »gehorig dem « (Sa 5.) ausgedruckt. 150 Da dieser allem Anschein nach kein lokaler Beamter war (s. 11.1.2.), ware eine Nachlassigkeit im Formular, wie sie in einer entsprechenden, Ana-sumija-Adad betreffenden Urkunde (Nr. 81) wohl noch zu rechtfertigen ware,l5l kaum zu erwarten. 152 147 W. Rollig brieflich yom 20.06.03. DeZ 3438 datiert in das Eponymat des Abi-ili (cf. JAKOB 2003, 198). 148 Keine unerhebliche Menge, iibersteigt sie doch den Beitrag verschiedener Distrikte des Reiches am rege!maEigen Opfer (gind/u) des AfJur-Tempe!s (MARV 56, MARV II 21). 149 RIDNER 1997, 63ff. (s. hierzu unten III.2. s. v. ). 150 Eine entsprechende Situation reflektiert KAJ 318: Getreide, das dem Eunuchen Libur-zdnin-AfJur gehort, wird der Verfiigung eines alaf;f;inu entnommen, urn es einem Miiller zur Verarbeitung zu iiberlassen. 151 In kleineren administrativen Einheiten mag das bisweilen vorkommen, wenn Missversdindnisse nicht zu erwarten sind (cf. Nrn 39, 62). Andererseits ist natiirlich nicht auszuschlieflen, dass Ana-fumija-Adad hier sein privates Eigentum verhande!t. 152 1m Biiro der Opferverwaltung im AJfur-Tempe! geniigt fur den internen Gebrauch fa PN, wenn danach der Tite! des Beamten folgt. Andernfalls (MARV III 34) wird durch den Zusatz fa raminiJu »von seinem eigenen« privates Eigentum eindeutig gekennzeichnet. Unmitte!barer noch ist der
SoUte es sich aber tatsachlich urn Eigentum des Sin-asarM handeln, musste man davon ausgehen, dass er im unmittelbaren Umkreis von ljarbe uber eigene Anbauflachen fur Gerste und Sesam verfugt. Moglicherweise gehoren sogar kleinere Ansiedlungen wie Pandibe zu seinem Besitz. Die Uberlassung von Land, unter Umstanden in Verbindung mit ganzen Ortschaften, als Gegenleistung fur administrative Tatigkeiten bzw. als Lohn fur loyale militarische Dienste ist fur die rnA Zeit bisher nur mittelbar nachzuweisen,1 53 erscheint aber angesichts der Evidenz des 1. Jahrtausends sicher. Die beiden Werkvertrage waren aber auch ein Beleg dafur, dass hohe Funktionare des Reiches mit Duldung der Administration staatliche Lagerstatten und lokale Autoritaten fur private Belange heranziehen konnten. Wie bereits lange bekannte Privatarchive von Mitgliedern der Elite 154 lehren, ist auf dieser sozialen Ebene die enge Verflechtung von »offentlicher« und »privater« Betatigung vollig normal: 155 Private Urkunden finden sich neben Vorgangen der Offentlichen Verwaltung. Oft lasst sich nur schwer unterscheiden, ob Funktionare dem Privathaushalt der Familie assoziiert oder aber in die staatliche Organisation eingebunden sind. 156 Moglicherweise hat man hier seitens der Elite gar nicht unterschieden, sondern konnte unter bestimmten Umstanden uber Personen in der Weise verfugen, wie unsere U rkunden zu suggerieren scheinen. Wenn diese wie beschrieben interpretiert werden durfen und die Identifizierung des Sin-alarM zutrifft, liegt iiberdies ein weiterer Beleg dafur vor, wie die »Oberen Zehntausend« des assyrischen Kernlands, die nicht auf das recht karg bemessene staatliche Distributionssystem angewiesen waren, von der Eroberung ljanigalbats profitierten 157 und wie sie ihre bevorzugte Stellung
153
154 155 156 157
Vergleich mit der Verwaltung der Stadt Dur-Katlimmu am l:::Iiibiir. Sogar dann, wenn der Groflwesir (AfJur-iddin bzw. sein Nachfolger SalmdnumuJabJi), der de iure als »Konig von /janigalbat« agiert, Entnahmen aus den staatlichen Besranden anordnet, verzichtet der Schreiber nicht darauf, den Palast als Eigentiimer nambar zu machen (fa ekalli sa qdt AJfur-iddin: DeZ 2530; 2527, 2522; 384712; 3823; 3358; 3841; Salmdnu-muJabfi: DeZ 3325. Lediglich in DeZ 3363 geniigt fa PN. Dort treten allerdings Zeugen hinzu, was eher ein privatrechrliches Umfe!d andeutet. Als Be!ege zu nennen sind hier die »Erbange!egenheit des Samaf-af;aiddina...« (cf. JAKOB 2003, 40f.) oder drei Urkunden aus dem Archiv des Urad-Serna (POSTGATE 1988, N r. 71-73). Bdbu-af;a-iddina (FREYDANK, SAPORETTI 1989), Urad-SeruJa (POSTGATE 1988). JAKOB op. cit., 24; fiir entsprechende Verhaltnisse in nA Zeit s. RADNER 1997,200 mit Anm. 1049. Das gilt im gleichen Sinn auch fur die Urkunden als solehe (cf. POSTGATE 1986,27). In Tell Sabi Abyac;l., dem Fort des IIi-padd, des spateren oder bereits amtierenden Groflwesirs und far /janigalbat, befinden sich einer undatierten Aufstellung zufolge iiber 10759 emdru Gerste im Speicher (WIGGERMANN 2000, 205), davon bilden 3366 emdru den Uberschuss aus der aktuellen Ernte, nachdem der Bedarf an Saatgut (363 emdru) sowie 844 emdru Gerste als Rationen fiir Bedienstete in den umliegenden Ortschaften bereits abgewgen wurde. Dagegen mutet nicht nur der offizielle Jahresertrag einer Fe!deinheit in der Veranrwortung des f;azFdnu Ana-fumija-Adad in /jarbe eher bescheiden an (120,5 emdru, s. Nr. 62), sondern auch die Ertrage der staatlichen landwirtschaftlichen Produktion allgemein (fur eine Ubersicht s. JAKOB 2003, 313. Dart ist im Ubrigen der Ertrag fiir Sabi Abyac;l. auf 48 730 zu korrigieren, der Ertragliku auf 22,05).
Demographie in der staatlichen Administration zu nutzen verstanden. 158 Angesichts des hohen Bedarfs an Personal auf den verschiedensten Ebenen der Verwaltung konnten sicher selbst diejenigen Mitglieder einer Familie ihr Reprasentationsbedurfnis befriedigen, die sonst leer ausgegangen waren und yom Familienverband hatten getragen werden mussen. Auf diese Weise hatte Besitz in ljanigalbat ohne Frage eine positive Wirkung auf den Wohlstand einer gesamten Familie.
II.5 Demographie 115.1 Umfang und ethnische Zusammensetzung der Stadtbevolkerung Da die Siedlungsreste des 2. ]ahrtausends auf dem Tell Chuera bisher nur zum Teil freigelegt werden konnten, ist aus dem archaologischen Befund keine sichere Information uber die GroBe der in ljarbe ansassigen Bevolkerung zu gewinnen. Wir sind daher ausschlieBlich auf die Aussagekraft der T exte angewiesen. Rationslisten erlauben immerhin Ruckschlusse auf die Gruppe der unmittelbar von der assyrischen Administration Abhangigen zu: Nach Nr. 67 (Eponymat des ASfur-zera-iddina) lasst sich auf eine Anzahl von 28 Haushalten (mit schatzungsweise 127 Personen)159 schlieBen, deren Mitglieder fur den Palast tiitig sind. 160 Das Onomastikon weist bei einem relativ geringen Anteil dieser Personengruppe eindeutig assyrische Namensbildungen auf. Es durfte sich hierbei urn Landarbeiter und Handwerker handeln, die im Gefolge des Beamtenapparates aus dem assyrischen Kernland gekommen sind bzw. versetzt wurden. Wenngleich naturlich von einem Eigennamen nicht ohne weiteres auf eine bestimmte ethnische Zugehorigkeit geschlossen werden darf, durfte zumindest in der T endenz der hohe Anteil nicht-akkadischer (= hurritischer ?) Namen in den Texten 161 als Hinweis auf die ethnische Struktur der Stadtbevolkerung von ljarbe vor der assyrischen Okkupation verstanden werden. Es ist zu vermuten, dass weitere Familien hinzugezahlt werden mussen, die bereits vor der assyrischen Eroberung in der Stadt ansassig waren und danach nicht fur die Assyrer tiitig wurden, mithin in den administrativen Texten keine Erwahnung finden. Moglicherweise waren »mitannische« Gebaude noch bis in die assyrische Periode in Benutzung. 162
Der uberwiegende Teil der namentlich bekanJ;1ten mutmaBlichen Hurriter ubt handwerkliche bzw. landwirtschaftliche Berufe aus. Durch Aktennotizen uber die Verpflegung durchreisender Kuriere U. a. verfugen wir auBerdem uber eine Reihe weiterer, wahrscheinlich bis sicher hurritisch zu deutender Namen, deren Trager offenbar verantwortliche Positionen innerhalb des assyrischen Staatsapparates innehaben: 163 Daruber hinaus bestehen wirtschaftliche Kontakte zu Hurritern, die nicht unmittelbar zum Personal des assyrischen Palastes gehoren. Nach Auskunft einer Passage im BriefNr. 15 wurden von hurritischen Zuchtern Maultiere fur staatliche Verwendungszwecke bezogen. Einige Bemerkungen in dem Schreiben lassen sich dahingehend deuten, dass man insgesamt urn ein einvernehmliches Verhaltnis zu den einheimischen Hurritern bemiiht ist. 1M Eine starke Fraktion bilden »Kassiten« (kaffiJu), wie die assyrische Verwaltung unterschiedslos die Bewohner Sudmesopotamiens bezeichnet. Ihre Anwesenheit in Nordsyrien ist wohl im Zusammenhang mit den Babylon-Feldzugen Tukulti-Ninurtas 1. zu sehen. 165 Man hat damit zu rechnen, dass Babylonier in groBer Zahl nicht nur in die assyrischen Metropolen im Kernland, sondern auch in das »Westreich« deportiert wurden. Wie viele Babylonier sich tatsachlich in der Stadt aufhalten, ist allerdings unklar. Ausdrucklich als »Kassit« gekennzeichnet ist lediglich Sin-musabSi, der wohl als Bierbrauer tatig ist (s. Nr. 12). Der babylonischen N amensform zufolge konnte aber auch sein Berufskollege Abi-lumur sudmesopotamischer Herkunft sein. 166 Weitere Bierbrauer, die sich gemaB Nr. 66 »in der »Feldfluf« (ugaru) von ljarbe aufhalten«, stammen aus dem Land SU!:JU am mittleren Euphrat, das wohl nicht lange zuvor Ziel eines assyrischen Feldzugs war. 167 Auch bei den mindestens 18 Familien von Elamiern (elamiJaju) in ljarbe ist eine Profession, hier die des »Bogenschutzen« (Sa qalte), verbindendes Element. Ob sie, wie die vorgenannten, eher unfreiwillig in die Gegend urn ljarbe gekommen sind, lasst sich noch nicht entscheiden.
163
164 158 POSTGATE 1992, 252. cf. ders. Rez. COWl AfO 40 (1993). 159 Zur detaillierten Berechnung s. u. 11.3.2. 160 C£ Nr. 76, wo 28 parzellen zu insgesamt 60 iM einzelnen Haushaltsvorstanden zugeordnet sind. 161 Damit ergabe sich eine andere Situation als unmittelbar im IjabiirDreieck. ZADOK 1999/2000, 355 u. 358 weist daraufhin, dass etwa in den aB Texten aus Chagar Bazar semitische Namen in der Mehrzahl sind. 162 Bisher ging man davon aus, dass die assyrische Besiedlung die mittanische, moglicherweise nach einem Hiatus, zur Zeit Tukulti-Ninurtas 1. abgelost hat. Wenn aber das hurritische Bevolkerungselement, das nach dem Onomastikon der mittelassyrischen Tafeln am Ende des 13. Jahrhunderts zu erwarten ist, nicht ausschlieElich auf Deportierte zurtickgeht, ware zu tiberlegen, ob die »mittanischen« Wohnhauser zumindest in ihrer letzten Phase mit den assyrischen Schichten kontemporar sein konnten. Auch das
17
165 166 167
Fehlen assyrischer Keramik ist kein stichhaltiges Argument. Gerade bei eingesessenen Familien ware zu erwarten, dass sie im privaten Rahmen ihre traditionelle Keramik weiter benutzt haben. 1) Qurape verftigt laut Nr. 9:5 tiber einen Geschaftsbereich (pittu); 2) Nabarutti erhalt auf der Durchreise fUr sich und seine Pferde Verpflegung (Nr. 6). Das Formular der Verpflegungsanweisung lasst darauf schlieBen, das der Begtinstigte im staatlichen Kurierdienst tiitig ist. Explizit als »Kurier« (kallFu) bezeichnet wird Pupasinni (Nr.58:3). Nr. 15:31f. [a-na] UGU Su-ub-ri-e [/u-u] ta-ti-i-ba »den Hurritern gegentiber seid Freundlich k Grundsiitzlich ist mit Kassiten in Nordsyrien aufgrund von Eigennamen bereits zu Beginn des 2. Jahrtausends zu rechnen (RICHTER 1998, 127). Nr. 53:2. MARV IV, 27:18 18 ERINMEs...2l...fa i+na UGU LUGAL 21[a-n]a pu-ra-di fa KURSU_pi il-li-ku-ni. »18 ...-Leute, die dem Konig voran einen Feldzug nach Supu unternommen haben«. Wahrscheinlich erfolgt diese militarische Operation in zeitlicher Nahe zur Eroberung Babylons durch Tukulti-Ninurta 1., da Supu bis dahin von Babylonien beansprucht wurde (zur Lokalisierung zwischen Rdpiqu und Ijanddnu s. NASHEF 1982,236). Der Eponym ist zwar nicht erhalten, die Etwahnung von Kar-TukultiNinurta sowie die Namen der im Text erwiihnten Beamten lassen eine Datierung in die mittlere bzw. spiitere Regierungszeit Tukulti-Ninurtas 1. zu.
18
Die Tell Chuera·Texte als historische Quelle
Das Auftreten des N amens Balihu bei einem Haushaltsvorstand scheint aber darauf hinzudeuten, dass sie zumindest seit der vorangehenden Generation in Nordsyrien ansassig waren. Von den 59 bekannten »Elamiern« in Ijarbe tragen aber gerade acht sicher elamisch zu deutende Namen. 168 Neben hurritischen und allgemein akkadischen Namen findet sich in der jungsten Generation ausgerechnet im einzigen Haushalt, in dem beide Elternteile »gut elamisch« benannt sind, ein auf den assyrischen Reichsgott ASfur bezogener Name. Insgesamt ist festzustellen, dass in Familien, in denen bereits das Oberhaupt einen akka· dischen Namen tragt, elamische Namen seltener sind. Der Pro· zess der Assimilierung und Integration in die lokale Gesellschaft ist demnach bereits weit fortgeschritten, was wiederum dafur spricht, dass die Elamier nicht erst kurz zuvor ihr Ursprungs· land verlassen haben. Letztlich scheint die »personliche Nationalitat«,169 also die ursprungliche Herkunft, fur die assyrische Administration eher zweitrangig, solange der Betreffende die ihm zugewiesene Aufgabe erfullt. Das gilt in ahnlichem MaB auch fur den Umgang mit den Nomaden (Suti)u). Diese sind in Diensten der Assyrer etwa als Scout oder Bote fur den Transport offizieller Korrespondenz 170 tatig, treten aber auch als Lieferanten fur pferde bzw. Schafe auf. l7l
115.2 Zur Sozialstruktur Die Einteilung des Personals in efertu·Einheiten (s. 0.) reflektiert eine gewisse soziale Schichtung unter den Bediensteten, indem etwa Beamte wie der Burgermeister oder der Verwalter als Reprasentanten der Staatsgewalt in einer Gruppe zusammengefasst an den Kopf von Rationslisten gesetzt und dadurch hervorgehoben sind. Bezuglich der jeweiligen staatlichen Versorgungsleistungen lassen sich allerdings keine signifikanten Unterschiede erkennen. Lediglich dem bel pdbete als Leiter der lokalen Admini· stration wird anscheinend ein hoherer Status zuerkannt, etwa dadurch, dass er nicht auf Rationen angewiesen ist und eine we-
168 S. Kommentar zu Nr. 68. 169 S. hierzu JAKOB 2005. 170 Nr. 9. Diese Zusammenarbeit hatte bereits eine langere Tradition. Von sutaischen Fiihrern auf der syrischen Steppenroute ist bereits in der Korrespondenz des assyrischen Konigs ASJur·uballir (1355·1320) an den Pharao die Rede (MORAN 1992,37-41). 171 Nrn 13 und 1. Ungeachtet der Frage ihrer ethnischen Zugehorigkeit - s. hierzu HEIMPEL 2003, 27f., der in Abgrenzung zu friiheren Darstellungen die Sutu nicht zu den amurritischen Stammen zahlt, sondern als urspiinglich aramiiisch-sprachige Gruppe betrachtet, die lediglich amurritische Namen angenommen hat - lebten die in den Archiven von Mari erscheinenden Sutu als Kleinviehnomaden (c£ ANBAR 1991, 159ff., 215). Wahrend die bisherigen mittelassyrischen Belege ebenfalls in diese Richtung weisen (JAKOB 2003, 171 mit Anm. 10 und 12), sind besondere Fahigkeiten in der Pferdezucht nicht iiberlieferr. Es ware daher vorstellbar, dass es sich bei den Tieren, die in dem BriefNr. 13 als »Von den Suti)u (-Nomaden)« beschrieben werden, urn Beutegut aus einer »Rania« handelt (s. Kommentar zu Nr. 13).; zum Handel mit Nomaden s. FAIST 2001, 228£
sentlich groBere Fhche Dienstlandes erhaIt. 172 Hinsichtlich der gesellschaftlichen Stellung ergibt sich folgende Hierarchie: belpdbete
t hazianu
mafennu
sonstige Verwaltungsbeamte
BEDIENSTETE Uber die Lebensumstande der Bediensteten ist nur soviel bekannt, wie Rations- und Zensuslisten zu entnehmen ist. Man gewinnt dadurch aber immerhin Informationen uber GroBe und Zusammensetzung der einzelnen Familien. Die Nrn 70 und 71, die sich auf die elamischen Familien beziehen, registrieren, insgesamt 12 Haushalte mit 2-8 Personen, wobei lediglich zwei Familien aus mehr als 4 Personen bestehen. Greise sind nicht nachzuweisen, dennoch handelt es sich wohl nicht durchweg um junge Familien, denn in mehreren Fallen gehoren bereits erwachsene Sohne mit abgeschlossener Berufsausbildung zum Haushalt. 173 Die Quote der Personen beiderlei Geschlechts, die das Erwachsenenalter noch nicht erreicht haben, liegt zwischen 33 und 38 %.174 In Mehrehe leben zumindest die Haushaltsvorstande Nur-lftar l75 und $illi-Beltuja. 176 Letzterer verfugt auBerdem uber eigene Dienerschaft. Es ergibt sich dadurch grundsatzlich die gleiche Situation wie bei den deportierten hurritischen Bogenschutzen aus Kdr- Tukulti-Ninurta, deren Familien mitsamt der beweglichen Habe in MARV II 6 erfasst sind. 177 Bedauerlicherweise werden in den ubrigen Rationslisten aus Tell Chuera nur die Haushaltsvorstande genannt. Die Zuteilungen lassen aber wenigstens naherungsweise Schlusse auf GroBe und Zusammensetzung der Familien zu. Besonders aufschlussreich ist hier Nr. 67, eine Liste, die dazu dient, den monatlichen Gesamtbedarf der Bediensteten von Ijarbe und ihrer Familien zu erfassen: Sin-napfer, der mutmaBliche mafennu des bel pdbete, erhalt demnach 9 sutu Gerste als Ration (Z. 1). Davon entfallen nach dem ublichen Verteilerschlussel 3 sutu auf ihn und 2 auf seine Ehefrau. Der Rest reicht aus, um drei bis maximal vier Kinder zu versorgen: z. B. Saugling pirsu pirsu tari)u/taritu
0,75 1 1 1,25
od. Kleinkind 1 1,5 talmidu talmidu 1,5
In vergleichbarer Weise lassen sich auch die 8,25 sutu des Burgermeisters Ana-fumija-Adad aufschlusseln: 172 JAKOB 2003, 38 mit Anm. 262. 173 Nr. 70:10.27. 174 15-17 Personen, je nachdem, ob man die fa kukulle mitzahlt (s. Komm. zu Nr,. 70: 11). 175 Nr. 70: 1. 176 Nr. 69: 1. 177 FREYDANK 1980 (zu der demgegeniiber abweichenden Interpretation der Berufsbezeichnung s. u. Kommentar zu Nr. 70: 1).
Demographie
3 sutu
Ana-fumija-Adad Ehefrau
2
Rest:
3,25 sutu
19
Wendet man dieses Verfahren auf alle in der Liste genannten Haushalte an, lasst sich die Erkenntnis gewinnen, dass in einem normalen Haushalt in ljarbe 5-8 Personen lebten, wobei mehrmals Frauen als Empfanger einer Familienration genannt werden und demzufolge Haushaltsvorstand waren. 178
Bisweilen erfahrt man aus den niichternen Listen doch auch etwas tiber die personliche Situation der Bediensteten. Adadmufammeb etwa erhalt eine Ration, die lediglich fiir ihn und ein Kleinkind (pirsu) reicht. Er hat demnach seine Frau verloreno Der Miiller 179 Samaf-tiSamme (Z. 23) hat dagegen wohl eine Ehefrau, aber keine Kinder, wahrend die Zuteilungen von Samaf-kettu (Z. 20), Marruku (Z. 27) und Ezbu-tura-lefir (Z. 28) erweisen, dass diese Personen offenbar nicht in einen Mehrpersonenhaushalt integriert sind. Bei Marruku wird dariiber hinaus der Beruf genannt ("Palastpfliiger"). Wenn daraus zu schlieBen ist, dass der Betreffende ein Unfreier ist,180 darf man die Quote dieser Personengruppe unter den Bediensteten des Distrikts ljarbe eher niedrig ansetzen, denn die einzige weitere Belegstelle fiir die Angabe der Profession erfolgt lediglich, um zwei Bedienstete gleichen Namens zu unterscheiden. 181
178 Nr. 67:25 Ina-same-pelat erhalt 7 sutu, was abzuglich ihrer eigenen Zuteilung fur 4 Kinder ausreichend ist. Die Ration der Umml-tabat ist weitgehend abgebrochen, Hisst aber erkennen, dass die Zuteilung fur 1 Kind in die Rechnung mit eingegangen sei muss (ibid.,18). Nr. 62:8 erwalmt eine gewisse ljuzitu, die ebenso wie der als Haushaltsvorstand mehrfach bezeugte Tena)u (z. B. 67:4) Saatgetreide entgegennimmt.
179 cf. Nr. 8l. 180 JAKOB 2003, 36 mitAnm. 246. 181 Nr. 68:12.14.
tari}u pirsu pirsu
1,25 od. 1 1
talmidu tariJu Saugling
1,5 1 0,75
III. Die Kanzlei Wie unter 1. gezeigt werden konnte, waren die Texte im Archivraum nicht willkiirlich verteilt, sondern im Wesentlichen nach chronologischen und/oder inhaltlichen Gesichtspunkten geordnet aufgefunden worden. Man wird von dieser Fundsituation auf entsprechende Ordnungsprinzipien wahrend der antiken Benutzung der Riume schlieGen diirfen, d. h. an den einzelnen Fundorten waren diejenigen Urkunden gesammelt, die erwa bestimmte Ressortleiter betrafen. Wenn man voraussetzt, dass fiir die Abfassung von Schriftstiicken stets professionelle Schreiber zur Verfiigung standen, befand sich dort auch deren Arbeitsplatz. Somit ware der Raum [3], in dem die meisten Tafeln gefunden wurden, als das eigentliche Amtszimmer der Verwaltung (bel pabete, baziJanu) und damit auch der Kanzlei von ljarbe anzusprechen, wahrend die iibrigen Riume, in denen man Texte bzw. verwaltungstechnisch relevante Funde (Bullen mit Siegelabrollungen usw.) geborgen hat, von anderen Ressorts der Administration beansprucht wurden.
und verweist auf unterschiedliche Wohn- bzw. Dienstorte der Absender. Bemerkenswert ist, dass die Farbe des Schreibmaterials auch innerhalb der Gruppe von Briefen des Sin-mudammeq erheblich variiert. Dieser wendet sich demnach, wie aufgrund der vorerwahnten Dur-Katlimmu-Briefe ohnehin zu vermuten war, nicht immer aus seinem mutmaGlichen Dienstsitz AJfukanni, sondern aus verschiedenen Orten an die Beamten in
III. 1. Schrifttrager und T extgattungen
ljarbe. Unabhangig vom T extgenre orientiert sich die Grofe der T afeln weitgehend am vorgesehenen inhaltlichen Umfang, wobei sich durch die Verwendung von Standardformularen bei den jeweiligen Textgattungen eine gewisse Einheitlichkeit ergibt. Die groGten Schriftstiicke innerhalb des Corpus sind die beiden inhaltlich parallelen Listen 70 (10,7 x 7,6 cm) und 71 (10,2 x 7,5 cm) mit 62 bzw. 57 Zeilen. Das kleinste Format weisen die Notizen 44 (3,2 x 3,2 cm) und 59 (1,4 x 2,0 cm) auf. Die Tafeln sind ohne Ausnahme einkolumnig beschriftet. Briefe und ihre Hiillen halt man stets in Hochformat, administrative Texte zu mehr als 50 % in Querformat. 5 Mindestens zweimal findet sich eine fast quadratische Form.6
llU .1. Schrifttrager
1111.2. Textgattungen
Der iiberwiegende T eil des inschriftlichen Materials aus der rnA Siedlung von Tell Chuera ist auf ungebrannten Tontafeln niedergelegt. Hinzu kommen lediglich zwei fragmentarische Abrollungen von Siegellegenden I sowie die Reste von zwei GefaGaufschriften. 2 Form und Bescha.ffenheit der Tafeln ist wesentlich abhangig vom jeweiligen Genre. Wirtschaftstexte weisen iiberwiegend aufbeiden Seiten eine glane Oberflache au£3 Der Ton ist durchgehend dunkelbraun. Die Briefe sind dagegen meist gleichmaGig aufVorder- und Riickseite gewolbt. Auch bei den Schreiben des Sin-mudammeq, bei dessen Rapporten aus Tell Seq Hamad/ Dur-Katlimmu4 eine Wolbung nur der Riickseite zu beobachten ist, gibt es diesbeziiglich keine Abweichungen. Die Farbe des Tons prasentiert sich erwartungsgemaG uneinheitlich
Briefe
1 2 3 4
Nrn 85,86. Nrn 95 und 96. Nr. 70 weist dagegen auf der Vorderseite eine Wolbung auf, wahrend die Rilckseite flach ist. CANCIK-KIRSCHBAUM 1996, 50£
Die in Tell Chuera geborgene Beamtenkorrespondenz unterscheidet sich grundsatzlich nicht von den Vertretern dieses T extgenres aus dem assyrischen Kernland bzw. anderen Provinzstadten des Reiches. 7 So waren die Schreiben offenbar regelmaGig von tonernen Hiillen umgeben. 8 Diese umschlieGen die Tafeln so, dass sich deren Text auf der Innenseite abzeichnet. 9 Allerdings ist es nur in Ausnahmefallen moglich, die Eindriicke zu lesen. Das scheint vor allem dort bedauerlich, wo die zugehorige Tafel verloren ist (s. Nr. 14). Geoffnet hat man die umhiillten Briefe offenbar mit einem Messer. Jedenfalls wei5 6 7 8 9
Z. B. Nrn 38, 40, 54, 57, 62, 63, 64, 68, 77, 80. Nrn 44 und 55. Filr eine umfassende Behandlung der mittelassyrischen Briefe s. KIRSCHBAUM op. cit., 47ff. Ibid., 51£; z. B. Nrn 13, 14,19 der vorliegenden Publikation. Nr. 19.
CANCIK-
Schrifttrager und T extgattungen
sen mehrere Exemplare einen vertikalen Einschnitt am rechten Rand au£lO Die Beschriftung der Hiillen erfolgte meist nur auf einer Seite und so, dass oben der Name des Absenders in der Form »tuppi PN«, unten der des Adressaten als »ana PN«, erscheint. Dazwischen ist das Siegel des Absenders abgerollt. ll In diesem Formular darf in Entsprechung zur Praescriptio Typ p2 der Innentafel im Dbrigen auf einen niedrigeren Rang des Adressaten geschlossen werden. 13 Das Datum (Subscriptio)14 steht auf dem untersten Abschnitt der Riickseite, und zwar bei mindestens 9 Briefen in ausfiihrlicher Form (Monat x Tag y limu PN),15 bei 6 weiteren mit T agesdatum16 und bei zweien mit Angabe von Monat und TagY Ganzlich ohne Datum bleiben lediglich eine kurze interne Anweisung (Suti)u an Sin-napIer)18 sowie 3 Briefe, deren Text die gesamte Tafeloberfhche inklusive der Rander fiillt. 19 Vermutlich hat man in letzterem Fall aus Platzgriinden die Datierung auf der sonst unbeschrifteten Seite der Hiille vermerkt. 20 Trennstriche £lnden sich regelmaf~ig nach dem Adressformular und ofter am Ende des Haupttexts. 21 In der gleichen Weise werden Sinnabschnitte getrennt. 22 Nur in einem Fall verwendet man hierzu eine Leerzeile (Nr. 3). Das dabei ebenfalls zu beobachtende Einriicken der neuen Zeile erfolgt konventionell aufgrund der Randnahe, wie es in gleicher Weise bei allen Briefen des Konvoluts zu beobachten ist. Verwaltungstexte Die lokale Verwaltung ist offenkundig bestrebt, Vorgange innerhalb eines bestimmtenJahres mit der Formel »Monat-TagJahreseponym« genau zu verorten. Das gilt gleichermafSen fiir T exte, die sich auf den Verbrauch staatlicher Giiter beziehen,23 10 11
12 13
14 15
16 17 18 19 20 21 22 23
Z. B. Nrn 1,9, und 12. Cf. CANCIK-KIRSCHBAUM op. cit.; fiir eine entsprechende Praxis bereits in altbabylonischer Zeit s. SALLABERGER 1999, 26£ Die Abweichungen wie sie im Fall der letter orders Nrn 22-28 zu beobachten sind, beruhen auf der zusatzlichen Funktion dieser Schreiben als juristisch relevante Urkunden (s. Kommentar s. vv.). Hier tragen die Hiillen die Adresszeilen in der Form {up-pi PN - a-na EN pa-!?e-te fa URuON unmittelbar hintereinander, durch einen Abschnittsstrich von der nachfolgenden Wiederholung des Textes der Innentafel getrennt. Eine Besonderheit stellt Nr. 32 (wohl der obere Rand einer Hiillenriickseite?) dar, wo oberhalb der Siegelung vermerkt wird: »Noch heute schicke ihn mit dem Wagen, der zu mir hinausgeht!« (s. Kommentar s.v.). CANCIK-KIRSCHBAUM op. cit., 54. ana PN qibima umma PN-ma Der Name des Hohergestellten wird grundsatzlich oben platziert. Daher ist bei Briefen von Untergebenen an ihre Vorgesetzten wie etwa MARVI 71 die Reihenfolge der Formularelemente auf der Hiille umgekehrt. CANCIK-KrRSCHBAUM op. cit., 62. Nrn 2,7,10,17,22-28 (bei Nr. 27 ist der entsprechende Teil der Tafel nicht erhalten. Man darf aber hier aufgrund des Texttyps ein entsprechendes Formular voraussetzen). Nrn 3-6,9,18. Nrn 29,30. Nr. 1. Nrn 7,11,12. Nr. 37 weist eine ausfiihrliche Subscriptio auf. Eine unbeschriebene und ungesiegelte Hiillenseite ist als 92.G.190 inventarisiert. Z. B. Nr. 17 sowie 22-26. Nr. 4. Nrn 39-45, 49,53-58.
21
wie fiir Personen- und Rationslisten,24 Werkverpflichtungen25 und eine Urkunde, die strafrechtlich relevante Vorgange innerhalb der Personalverwaltung zum Inhalt hat. 26 Nur bei wenigen Notizen verzichtet man vollstandig auf die Angabe des Zeitpunkts, zu dem die Tafel geschrieben wurde. 27 Mit der Bemerkung »30. Monatstag« ist Nt. 50 versehen, wahrend bei Nt. 38 noch der Monat hinzugefiigt wird. a) Quittungen/Notizen Erfasst werden in erster Linie Veranderungen an Bestanden in den staatlichen Lagerstatten (Entnahmen zum Verbrauch oder Verarbeitung; Einbringen des Ernteertrags usw.). Hierbei werden insgesamt fiinf Formularelemente verwendet: A) Art und Menge von Zu- oder Abgang B) Name (u. U. Titel) des fiir den Bestand Verantworlichen C) Empfanger (u. U. mit Namen und Titel) D) Verwendungszweck E) Ausgabedatum Die Mindestanforderung besteht aus der Kombination A+C+D,28 erweiterbar zu A+C+D+E.29 Die Erwahnung des verantwortlichen Beamten wie in A+B+C+D30 und A+B+C+D+E31 ist demnach nicht obligatorisch,32 auch kann die Reihenfolge der einzelnen Elemente bzw. die Behandlung einzelner Posten innerhalb einer Urkunde variieren. 33 b) Listen
Gegenstiinde Nr. 63 listet eine Reihe von Schmuckstiicken und kleinere Mengen Edelmetall auf, die zwei gut bekannten Bediensteten des Palastes gehorten, u. a. Sin-napIer, der wohl maIennu34 des bel pdpete war. Warum man diese Informationen in der staatlichen Verwaltung iiberhaupt erfasst hat, wird nicht erwahnt.
24 25 26 27 28 29 30
Nrn 67-71, 76. Nrn 81-83. Nr. 79. Nrn 63, 65, 66, 77, 80. Nrn 44; 48; 54; 58 Nr. 49 ; 50. Nrn 38; 46 (?; B unsicher); 53; 55; 57; 62. Zu dieser Gruppe gehort wohl auch Nr. 61, Die nicht erhaltenen Teile des Formulars konnen durch Vergleichsstiicke aus Tell Se\). J)amad/Dur-Katlimmu erganzt werden (c£ ROLLIG 2008). 31 Nrn 39; 56 (?; D nicht erhalten). 32 Unklar ist die Einordnung der unvollstandigen Stiicke Nrn 51 [oo.]+B ?; 52/1 [.oo]+C+D sowie 52/3 A+[oo.] 33 In Nr. 49 wird bei dem ersten Eintrag der Beruf des EmpHingers, beim zweiten nur der Eigenname vermerkt, wahrend bei den folgenden Posten das vollstandige Formular A+B+C verwendet wird. 34 Die rnA Lesung jener Arntsbezeichnung, die bislang stets ideographisch AGRIG geschrieben wird, ist noch immer nicht abschlieJSend geklart (c£ JAKOB 2003, 94 Anm. 180).
22
Die Kanzlei
Personen Reine Personenlisten ohne Hinweis auf zugeteilte Rationen sind eher selten. Nr. 64 halt fest, dass 23 Kriegsgefangene, in der Hauptsache Frauen, an Haushalte von Bediensteten in ljarbe verteilt wurden. Auch Nr. 65 registriert die Namen von (zwolf) Frauen. Hier handelt es sich aber wohl um Angehorige eines Arbeitstrupps. Nr. 66 schliefSlich erfasst die Zuordnung von 5 namendich genannten Bierbrauern aus dem Lande Subu zu verschiedenen Ortschaften in der Umgebung der Stadt. Rationen Naruralzuteilungen werden gemafS einer staadich festgelegten und nach Alter und Geschlecht differenzierenden Staffelung jeweils pro Haushalt zugemessen. 35 Als Grundlage der Berechnung dienen Listen, aus denen der aktuelle Bedarf einer Familie zu ersehen ist. 36 Dabei sind Familienverbande mit Trennstrich voneinander abgesetzt, innerhalb eines Haushalts ordnet man nach der Reihenfolge Vater - Mutter - Kinder (mannlich vor weiblich; jeweils nach Alter gestaffelt). Dieses Prinzip ist nur ausnahmsweise, wohl durch U nachtsamkeit des Schreibers, durchbrochenY Falls ein Haushalt uber Dienerschaft verfugt, wird auch diese entsprechend berucksichtigt. 38 Rationslisten, die den Gesamtbestand an Bediensteten und deren Bedarf registrieren, machen nicht nur einen eher geringen teil innerhalb des Corpus aus (2 Texte), sondern verdanken ihre Entstehung zudem jeweils einer speziellen Situation. Nr. 67 wurde, wie die Siegelung zeigt, auf Veranlassung des Sin-mudammeq geschrieben und dokumentiert die Ubergabe von Gerste an den Burgermeister zur Verpflegung der ordichen Bediensteten. Die auszugebenden Rationen wurden demnach nicht dem Bestand von ljarbe entnommen, sondern mussten von aufSen geliefert werden. Die gemafS der Liste Nr. 68 vorgenommenen Zuteilungen erfolgen zwar wohl »auf GeheifS« des mutmafSlichen belpdbete von ljarbe, Sutlu, es scheint sich aufgrund der ungewohnlichen RationsgrofSen aber um eine aufSerplanmafSige oder T eillieferung zu handeln. 39 Wenngleich naturlich nicht auszuschliefSen ist, dass sich »normale« Rationslisten zufallig nicht erhalten haben, ware doch zu fragen, ob man die regelmafSigen Zuteilungen vielleicht in anderer Form erfasst hat, etwa auf Wachstafeln, deren 1nhalte, wenn uberhaupt,40 erst am Ende eines Abrechnungszeitraums auf Ton ubertragen wurden. Ein entsprechendes Verfahren ist zu dieser Zeit jedenfalls fur einzelne Ressorts innerhalb der staadichen Wirtschaftsvetwaltung in AHur nachzuweisen. 41 35 36 37 38 39 40
41
Ibid., 48ff. Daher genilgt in Listen die Angabe des HaushaItsvorstands (s. Nr. 40; 67). Nrn 70, 7l. In Nr. 69:8 wird eine altere Tochter nach den jilngeren Tochtern aufgefUhrt. Nr. 69:9ff. S. Kommentar zu Nr. 68 Moglicherweise bildeten jahrlich erneuerte Zensuslisten, wie sie aus DitrKatlimmu fUr die abhangigen Bediensteten (filuf;;lu) bekannt sind, die Grundlage fUr die Rationsberechnung, so dass keine monatliche Niederschrift der Ausgabemenge pro Person bzw. Familie auf Ton fUr notwendig erachtet wurde. JAKOB 2003, 377 (MARV II 19:27-29).
Die restlichen Listen, die eine Berechnung bzw. Ausgabe von Rationen zum 1nhalt haben, beziehen sich auf die Gruppe der elamischen Bogenschutzen (Sa qalte). Auch hier darf man wohl aufgrund von 1ndizien vermuten, dass eher AufSergewohnliches denn normaler Alltag verhandelt wird. 42 Landbesitz Die Uberlassung kleiner Landparzellen ist T eil der Versorgungsleistungen, die der mittelassyrische Staat seinen Bediensteten zukommen lasst. daher besteht seitens der Verwaltung das Bedurfnis, die entsprechenden Besitzverhaltnisse zu dokumentieren. Die Erfassung von Landparzellen erfolgt stets getrennt von der Berechnung der (Gerste)rationen.
c) Verschiedenes Nr. 80 verweist auf Anspruche einzelner »Zehnerschaften«, wohl aus dem lokalen Personal des Palastes, auf den Empfang von Bier an bestimmten Monatstagen, u. a. im Zusammenhang mit einem »Einzug in den /Star- T empel« (terubat bit /Star, 80: 1). Nr. 79 bezieht sich auf eine spezielle Situation im Bereich der Personalverwaltung, die Uberstellung zweier fluchtiger Bediensteten, die in ljarbe eingesessen haben. d) Werkverpflichtungen Von diesem T extgenre haben sich drei Beispiele erhalten. Die N rn 81 und 82 behandeln die Verarbeitung von Gerste zu Mehl bzw: die Herstellung von Malz, wahrend sich Nr. 83 auf den Transport von Sesam nach Ninive bezieht. Das Formular besteht, wie in gleicher Weise fUr administrative U rkunden aus dem Kernland ublich, aus folgenden Elementen: A Auszugebender Rohstoff B Besitzer «nur Nr.8!> > Ort der Entnahme C D E F G
42 43
Name des fur die Entnahme Verantwordichen Beauftragter Gegenstand der Vereinbarung tuppusu-ibappi- Klausel 43 Datum
S. Kommentar zu Nr. 40. Diese besagt, dass der Beauftragte nach Erfilllung der vereinbarten Leistung sein Exemplar der Verpflichtung ohne strafrechtliche Konsequenz vernichten darf.
Die Sprache cler Verwaltung
III 2. Die Sprache der Verwaltung Wie bereits fiir den Formularbestand zu zeigen war, folgen die mittelassyrischen Texte von Tell Chuera auch terminologisch dem aus Afsur bekannten Standard. In einigen Fallen tragen sie immerhin zur semantischen Prazisierung von Begriffen bei oder bieten fiir bestimmte Termini teilweise neue Bedeutungsnuancen: a) Schrifttrager puppu »Tontafel« Allgemeiner Begriff fiir den Schrifttrager aus Ton naJpertu »Schreiben« Wird wohl synonym zu puppu gebraucht. Es liegt nicht zwangslaufig eine eigene Gattung vor. ki!irtu »bindende Urkunde« Wird ausgestellt, urn schwebende administrative Vorgange urkundlich abzuschlie:lSen,44 in der Regel wohl in Form einer H iillentafel. b) Buchhaltung ka!aru »(Leistung) verbindlich anerkennen; Gutschrift leisten« s. Kommentar zu Nr. 22. kisittu »Ausgabenkonto« Bezeichnet das Ziel einer Buchung von Ausgabeposten; s. Kommentar zu Nr. 54 lapdtu D »schreiben« Wird im Sinne der Zuordnung eines Buchungspostens zu einem bestimmten "Konto« gebraucht. !abdtu »ergreifen« Entgegennahme einer »bindenden Urkunde« (s. o. ki!irtu) zur Bestatigung der Erfiillung eines Werkvertrags. ~ f) Warenverkehr ta))uru »zuriickstellen« Bezeichnet die Riicksendung von T afeln an eine zentrale Verrechnungsstelle, um dem Absender eine Erstattung von Auslagen zu ermoglichen.
c) Orale Kommunikation ana sipirte »aufEmpfehlung« Wird gebraucht, um deutlich zu machen, dass ein bestimmter Verwaltungsvorgang auf die miindliche Weisung . eines hohergestellten Beamten hin initiiert wurde (und dementsprechend kein schriftlicher Beleg vorliegt). Dazu muss
44
S. Kommentar zu Nr. 22 und 83.
23
der Betreffende zur Legitimierung zwingend genannt werden. pema sakdnu »anweisen« Bezieht sich ebenso auf das Erteilen von Anweisungen eines Vorgesetzten an einen Untergebenen wie auch auf die Mitteilung eines Beamten gegeniiber der eigenen Stadtbevolkerung. pema laqd)u »Bericht liefern« Bezeichnet das Dberbringen eines Berichts durch einen Boten, wobei der Oberbringer in der Regel niedrigeren Ranges sein diirfte als der Adressat. d) Personalverwaltung kaJdsu »in die Pflicht nehmem Beinhaltet die Rekrutierung von Arbeitskraften. Die einzige Belegstelle lasst allerdings nur vermuten, dass moglicherweise ein Bedeutungsunterschied zu laqa'u besteht (s. Kommentar zu Nr. 9). laqd)u »heranziehen, bringen« ~ f) Warenverkehr Bezeichnet das Heranziehen von Arbeitskraften, wenn ein Vorarbeiter (?) mit der Oberstellung von Bediensteten beauftragt wird oder ein Beamter kraft seiner Befugnis aus eigener Initiative Personen iiberstellt. nasd)u »bringen« ~ f) Warenverkehr Bezieht sich auf die Dberstellung militarischer Einheiten sakanu »sich befinden« Erscheint im Zusammenhang mit auswarugen Handwerkern, die moglicherweise als Kriegsgefangene nach ljarbe gekommen sind und sich nun »in der Umgebung« der Stadt befinden«, sc. um zum Dienst herangezogen zu werden. »zuweisen« udd)u D Wird einmal in Bezug auf eine Frau verwendet, die dem zustandigen Beamten in ljarbe gehort oder zumindest in seinem Geschaftsbereich tatig ist und vielleicht im Zuge eines Freikaufs gemeinsam mit 4 anderen Frauen nach ljarbe geschickt wird (cf. Kommentar zu Nr. 15). ~ f) Warenverkehr taddnu »bereitstellen; (vor)geben« Bereitstellung von Arbeitskraften und Vorgabe eines Arbeitspensums
uSdru D
»(dienstftei) lassen; (Arbeit) einstellen« Warenverkehr Bezieht sich sowohl auf die (zeitlich begrenzte?) Entlassung von dienstpflichtigen Personen als auch auf die »angeordnete Untatigkeit« von Bediensteten wegen Einstellung von Bauarbeiten. ~f)
24
Die Kanzlei
e) Personenverkehr aldku (m. Ventiv) »kommen« Dieser allgemeine Begriff bezieht sich sowohl auf auslandische Gesandte, die zum Konig nach ASfur gereist sind, als auch auf das Kommen Untergebener, die zur Erfullung eines Auftrags oder zur Berichterstattung angefordert werden. biJadu »ubernachten, rasten« Zur erweiterten Bedeutung »rasten« s. Kommentar zu Nr. 2 barranu » Weg; Karawane« Die wechselnde Schreibung KASKAL-ni und bar-ra-ni innerhalb eines T extes bestatigt die entsprechende Lesung fur das Ideogramm (so auch FAIST 2001, 32 mit Anm. 77). Ob von einer konkreten Wegstrecke oder einer (Handels-)Karawane die Rede ist, lasst sich nicht eindeutig entscheiden (s. Kommentar zu Nr. 43). halu » Weg; Reise« Der Begriff scheint in mehreren Bedeutngsnuancen verwendet zu werden. Wahrend die Bedeutung »(Handels-) Reise« (s. B. FAIST 2001, 33) in Nr. 2 durchaus moglich erscheint, ist in anderen Fallen (s. Nr. 39) wahrscheinlicher, dass eine Wegstrecke gemeint ist. etequ G »weiterziehen, passieren« Bezieht sich allgemein auf Reisende, die ljarbe als Etappenstation nutzen. etequ 5 »weiterziehen lassen« Wie G, jedoch aus der Sicht der Verwaltung am Etappenort namasu »aufbrechen« Allgemeiner Begriff fur die Abreise. panifu(nu) ka"ullu »eskortieren« s. Kommentar zu Nr. 54 tuJaru »zuriickkehren, umwenden« Bezeichnet wohl nicht nur die Ruckkehr zum Ausgangspunkt einer Reise, sondern im Besonderen auch die Abreise von einem Etappenort ufaJu»hinausgehen« Beschreibt das Verlassen der Stadt, urn eine Reise zu unternehmen usabu »sich aufhalten« Bezeichnet den Aufenthalt vor Ort, u. a. auch zum Arrest
f) Warenverkehr epesu D »bereitstellen« Bezieht sich aufVerbrauchsguter aus staatlicher Produktion
ezebu »uberlassen« Bezeichnet die Abgabe staatlichen Eigentums an Vorgesetzte, wenn diesbezuglich anscheinend kein unmittelbarer Ansptuch besteht, sondern die spezielle Situation es erfordert. laqaJu »(an sich) nehmen« -e) Personalverwaltung 1m Gebrauch ahnlich wie naJd'u; man beschreibt mit diesem Begriff die Obernahme von Schafen durch Bedienstete zum Transport in eine andere Stadt. mabaru »in Empfang nehmen« Allgemeiner Begriff fur die Entgegennahme von Rohstoffen und Waren nabalkutu 5 »hinuberbringen« Bezeichnet in einem Fall das Obersenden von Getreide zur Rationenausgabe. Die Wahl dieses Begriffes statt des sonst ublichen scheint durch eine spezielle Situation bedingt (s. Kommentar zu Nr. 67) nabatu D »verringern« Entnahme von Altbestanden, urn Platz fur die neue Ernte zu schaffen nasaru »entnehmen« Entnahme von Getreide aus dem Speicher naJdJu »tragen; bringen« -d) Personalverwaltung Allgemeiner Ausdruck fur den Transport von Gegenstanden, u. a. T ontafeln, aber auch von pferden oder Maultieren saparu »schicken« Gebrauch etwa wie ubalu G (s. u.) tabaku »(hin)schutten« Einlagern (von Getreide) in den Speicher taddnu »geben« - d) Personalverwaltung Bezeichnet die Obergabe von Waren zum Verbrauch taJJuru »zuriickstellen« - b) Buchhaltung Beschreibt die (vorgesehene) Auslagerung von Bestanden fur einen bestimmten Zweck ubalu G »bringen, schicken« Dieser Begriffist der gebrauchlichste, urn den Transport von Waren und Gutern auszudrucken. Er kann ebenso gut die Lieferung von Werkzeug innerhalb der pdbutu bezeichnen wie die Bereitstellung von Getreide fur die pferde eines Kuriers oder den Transport von Korrespondenz. ubalu 5 »schicken« Gegenuber dem G-Stamm wird hier das Kausative betont: Der Absender veranlasst Dritte, etwa einen Hengst nach ljarbe zu uberfuhren.
Die Sprache der Verwaltung u!d)u 5 »(von einem anderen Ort) herbringen« Bezeichnet aus Sicht des Empfangers einen Transport von auGerhalb des eigenen Geschaftsbereichs, sowohl, wie im Fernhandel, von auGerhalb des eigentlichen assyrischen Reiches (s. Nr. 64), als auch aus einem anderen Distrikt (Nr. 42)
25
usaru wuberlassen« ~ d) Personalverwaltung Wird gebraucht, urn die Abgabe von Waren und Giitern an Personen anzuordnen, die keinen unmittelbaren Anspruch aufNieGbrauch haben.
26
Die Kanzlei
IlL3. Syllabar - Zeichenliste Ober jene Personen, die fur die Anfertigung von Schriftstucken verantwortlich waren, verfugen wir uber keine naheren Informationen. Weder kennt man einen Namen, noch erfahrt man von ihrer Herkunft. Es wird aber hinsichtlich Syllabar und Schreibkonvention45 deutlich, dass es sich ausschlie~lich urn Schreiber handelt, die eine normale assyrische Ausbildung durchlaufen haben und im entsprechenden Dukrus geubt sind. Innerhalb der Korrespondenz darf angesichts unterschiedlicher Absender eine hohere Zahl von Schreibern46 vorausgesetzt werden als innerhalb der Administration von ljarbe selbst. Doch auch dort scheint es, als seien mehrere, unter Umstanden gleichzeitig, tatig gewesen. So fuhren die im Abstand weniger Monate geschriebenen Listen 70 und 71 dieselben Personen in identischer Reihenfolge, aber teilweise erheblich variierender Schreibung auf. Als auffallige Zeichenformen sind zwei besonders hervorzuheben. Zum einen erscheint das Zeichen qu fast ausschlie~ lich als Kombination aus kur und bi, 47 zum anderen sind in mehreren Fallen 48 die einleitenden Waagerechten bei im unteren Bereich bei administrativen T exten in der gleichen Weise »gequetscht«, ohne dass die Platzverhaltnisse auf der Tafel, etwa eine Randlage o. a. vorlage.
sa
45
46
47
48
Die Schreibweisen von Verwalrungstermini und Eigennamen entsprechen den Regeln, denen auch entsprechende Textvertreter aus ASfur bzw. KdrTukulti-Ninurta folgen. Eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Wiedergabe nicht-assyrischer Personennamen verstarkt noch den Eindruck einer im assyrischen Kernland geschulten Gruppe von Schreibkundigen (s. u. Index). Augenfallig ist der Unterschied zwischen dem Brief des Madd-emuqaAdad (Nr. 15) und den Schreiben von Sin-mudammeq (Nrn 2-14; 3234). Ausnahmen 57: 12 und 68: 17. Nr. 57 weist dariiber hinaus an zwei weiteren Stellen von der Normalform abweichende Schreibungen auf: »in« Z. 9 und »sa« Z. 14 (als Vereinfachung der Form in Z. 8 cf.li- Z. 15) Nrn 41; 63; 79.
Gerade in Listen kommt es haufiger zu Vereinfachungen, indem das Ideogramm DAM »Ehefrau« zu Beginn des Textes regular, ab dem zweiten Eintrag aber ohne gebrochenen zweiten Waagerechten geschrieben wird und so mit dem Zeichen NIN »Herrin« zu verwechseln ware,49 wenn nicht der Zusammenhang eindeutig erkennen lie~e, was jeweils gemeint sein muss. .Ahnlich verhalt es sich mit der Schreibung von »li-« in Jahresdaten, wo man sich haufig auf wenige vorgesetzte Waagrechte beschrankt, da an dieser Stelle nur li-mu infrage kommt. In einigen Fallen, im besonderen bei Nr. 66, fuhrt die vereinfachte Schreibung von Zeichen fur den modernen Leser allerdings zu erheblichen Schwierigkeiten, wenn etwa »da« in aufeinander folgenden Zeilen in unterschiedlicher Graphie verwendet scheint, oder -a- und -ia ohne gebrochenen Senkrechten geschrieben wird. Wo es sich urn Personen- bzw. Ortsnamen handelt, ist die korrekte Lesung bisweilen nur uber weitere, eindeutige Belege mit einiger Sicherheit zu entscheiden. Bei bestimmten Graphien muss sich erst noch erweisen, ob sie als exemplarisch fur eine allgemein mittelassyrische Konvention gelten durfen, oder ob eher regionale Besonderheiten anzunehmen sind. So wird etwa, anders als in Borgers ABZ (wie im ubrigen j.etzt auch in MZL) die Silbe tu und das Ideogramm GIN ('" fiqlu) erkennbar unterschiedlich geschrieben.
49
Nr.70:9 und passim.
Zeichenliste ABZ
Zeichenname
Silbenwert
27
Logographische Lesung
Zeichenformen
1
AS
2
BAt
bal
J..--+--
5
BA
ba
~I~ ~\~~r ~r 2?-:i
6
ZU
zu
7
SU
su
9
BAL
bal; pal
AS, DIll = Zahll
J-W--
J.I!::lj
SU = ri)dbu
w~TwrhsIT 1IT~~ ~ H---Jf--
~ U!+l-
*4
12
TAR
tar
DI.KUs = da))dnu
Jl:::::-Lt0::::~
13
AN
an
Det. vor GN
ur-Hf~MLtr-
DINGIR = ilu
~ kf l.ZL
15
KA
ibf
JJ-f
Nf
t-il£f
ld:f\ JUf d1S Jt~
ka
1-JTJ:r ~ ~!(~!=( 1fJ~9~~
38
URU
Det. vor ON URU = diu
~Tr f-tjr J1:T\ ~~ ~~Jr
~
4J.J
~ J-!d::-
r
50
IR
IR = urdu
52
lTU
Det. vor MN
~f ~ J.@( ¢f Wff Jff ~ J/I§; W-lr~
54
BURU 14
BURU 14 = ebitru
55
LA
~
fa
+r
J-C!:.
4f Jtf 4f J-tf f-Er t€r J1=r UiJ' J-tT J-if Jkf ~r 4§T J)i ;-t=( f-~\
$\K 56
PIN
57
MAtI
(LU)ENGAR
mah
>tf4f ).k-~4-~
Zeichenliste
28
ABZ
Zeichenname
58
TU
Silbenwert
tu
Zeichenformen
Logographische Lesung
dMAR. TU =Amurru
~tr lftr ~r1J!\~J-H=r ~r 4t=r ~~6!li m-11~ fir)JJr J:tg~:f<S-41r~r ~r
/kr
Jl1f!JJr
59
LI
Ii; Ie
~rr 4~ JJ!tr$\~ ~Jjfrf- J#!;{\ ~
d!ifr ~m- 4ft~f • ¥Jff iYfr ~~1t tJSf~-$r 61
MU
mu
MU =sumu
.
W:~~~~Li?
J-~ 62
QA
qa
SILA = qa)u
L\ '1:-T ~r ~ h j ~T L~I J--~ ~I ~t[ ?::::::\ p\
68
RU
ru; sub
>-r.l-;c:::r
duJ Jar cirr fTTr:
J ":rr(
WI .1Lrrr
4rF~~ 69
BAD
be; bat; tel
M ;--( g
70
NA
na
f-~\ J-J:(& ~ p(
J---( K LZ
llr t-lf lit- Jif 72
NUMUN
NUMUN =zeru
iJJ- Uk tL:j- Li::)~
73
TI
ti
TI.LA = baliitu
J£f( ldp( Mr( J4:Z ~,( /'-f /. f-4::-< ~
Li-( 0:/ 4--<
}Ar-Z
Ur-< 74
BAR
pdr; maS
GIS.BAN = sutu
~Jf-~'f ~jf-)r
~~
29
Zeichenliste ABZ
Zeichenname
Silbenwert
Logographische Lesung
IDIGNNA = Diqlat
74, 238£
Zeichenformen
~J;;J-~
75
NU
nu
J.-k- 4- If- ~
78
I:;IU
bu
~rt
J--fi ~ J-f( ~
J-V(rfr 79
NAM
nam
f-p-rt
cJ )rJril ~fEf>
~,
JIrt 79a 80
IG
ig; ik; iq
r
BURs = erebiJu
ffr~'
GAL
~~${J$,{i4~
~~~~~
83
RAT
rat
84
ZI
zi
~~
f-W! 85
GI
gi
86
RI
ri; re; tal
~~ ~
4r~ ffif: Pi±:
Y{4t ~ M\.$!.
~~-Ht~
~ArYf
~r J-ITl( g1W
~~
Jf--N ;.r41 j.RJf 97
AG
ak; aq
99
EN
en
¥f ~9 ~ p-~"c~r EN = belu
~{J-JZK ~R h('k(
l-R dEN.LfL
101
SUR
sur
~
~:Z~.{~
J-.¥-
J--r JJF "I Lf f-.:yr J..-'f
DF~ 104
SA
sa
;.-fff l=-
~
105
GAN
IKU = iku
4r J tnT ;m:: )
mr
~
J---..-.L.......
~ tn:rC-
~\ ~r ~ 1=t=f ~T
30
Zeichenliste
ABZ
Zeichenname
108*
GO.UN
112
SI
Silbenwert
Zeichenformen
Logographische Lesung
GO.UN = biltu
si
4Jg=rf ~t;d:\~~1
JIT ~(~~
SAG = resu; asaredu
~lT
115
SAG
128
AB
ab;ap
129
NAB
nab
tt-f ~ ~f w#=f~f
130
UG
uk; uq
~ Jitr ~~ t:iF-
~;;cr~~ J-[U:f J-fnr J-£1f kTf£f= #=:1 f±r
-~ ~ ......,.:::. ~FJ--------
131
AZ
az; a!
134
UM
um
138
DUB
{UP
J=l:ff= - J;w: ttrTI ~~ ~ f£lI ~Tl\ Wr\ J:frT €nI ~\®T~~
~~~~~ ~(~nT tm ~rrr
139
TA
tnr t4\( JdI{fl-/ffr
ta
l41f ~ 1=~i1Tr JkJ
~1MlT~~
16l\ 142
I
~~B==~ ~ bk:- J:f= If=:- ~ }-k 1:::: Jj; FJ ~k
i
i+na
Ligatur fur Pdp. ina
~r J#1 iMfl ~~
ir
41f~1~~* ~~\~~¥tr
lJk~T 1JM:\~ ~r~~
Zeichenliste ABZ
Zeichenname
Silbenwert
142a
IA
ia; ie; iu
31
Zeichenformen
Logographische Lesung
1:SI ±9fJ:-l=Tf~ ~ t:#'\
ar1:£11 ~ dfrr
~f=rf ~rf ilij ~1f{6[ J-t;Tf
143
144
KAM
TUR
n.KAM nach Ordinalzahlen
~1f:::~~Uz;=
DUMU= maru
~J~JlE~~
DUMU.MUNUS = martu
~~kk
~~~~E liE~ ~J4s~
IBILA (DUMU.US) = aplu 145
AD
~r l:f:=f $
at
147
SI
!i
148
IN
in
~r ~f
~~r~ ~t=lf ~ J:i::rr t~Tf ili\ f:;b~~~fr: Ji:W-
4f0n=
i HtF--
~}rrr
1Hf- .fk ~ f1;Tn-
151
LUGAL
LUGAL = farru
1-~
~
J;=,W~t
~~~h~ M;?k!~ 164
SUM
166
KAS
167
GAB
gab
170
AM
am
172
NE
sum
SUM = nadanu
4f 4:fJlF~f~f~ktf
KASKAL = barranu
t4
GABA = irtu
±i:: t:4
~~
d ~{t:i} ~ 1:1< Ji ~k Jtlt bJi. ~ t::-k IZI = nitru 1
lIn Personennamen verkiirzt fUr IZl.GAR; cf. SAPORETTI 1970,359.
1:-~r
JiF=r h-~r
Zeichenliste
32
ABZ
Zeichenname
173
PIL
Silbenwert
Zeichenformen
Logographische Lesung
#85~-r£i~r
pil
~r 190
ZIK
biS; zib
191
KUM
qu
~i!-~
~~~~/M ~~
205
IL
il
~~~~
l.f!!:1ff= ~ ~ f).lP±=
~
Jt~~
-l~~~ 206
DU
208
ANSE
±dr~~Jtff
du ANSE = emdru ANSE.KUR.RA = sisd)u
211
US
us
212
IS
if; mil
~~~~ilt±=
~~ ~{~ 1=11:2.. ~
~-(r
1t-i 4ft' ~t
~~\
~~~~1rdf
J!f\~Jn tlf ~r ~"J-11
t=4=( ~ iT ~ P(Tl ~ L~
g-n-- tTl Jlrr ;kIT ~ m 214
BI
bi; kaJ
KAS = sikaru
f-~~~~~J~
~ ~ ~
d
!~
215
SIM
LULUNGA = sirasu
'F=~ ~
---i:: F=
L-'£J::J)
1==l{~1\~& ~f-rr
~ cH=1T
229
NAi
NAi Det. var Stein
~trr1=;~~f
Zeichenliste ABZ
Zeichenname
Silbenwert
231
NI
ni; ne; zal
Logographische Lesung
33 Zeichenformen
I = samnu I.GIS.SE = sammaJammu
232
IR
ir; er
295
PA
pa; bad (?)
295k
SAB
sab; sap
296
GIS
i~; iz
BANMIN
GIS Det. vor Holz
GU4 = alpu 298
AL
J=ff ~ ~q-~~1ZT
al
W ~~ZT w 7:::ll:f q'Ei
;p:r hfI ~I ~I 306
UB
ub; up
307
MAR
mar
308
E
e
309
DUG
312
UN
dMAR.TU = dAmurru
DUG Det. vor GefaBbezeichnungen
un
Zeichenliste
34 ABZ
Zeichenname
313
KID
Silbenwert
Zeichenforrnen
Logographische Lesung
sab
1Err % t:Err ~ 8{\
Iii
1::rrr
\:Efr ~
kf1TW~ 314
SID
sid; lak; laq; mis (?)
NA4KISIB = kunukku
ktrr J:ilf k-;.J]:f ~
LUSANGA = sangCt
~~$
Nl.KA9 = nikassCt 318
V
u;sam
::~~tnL~ ~~rdfEE-
319
GA
ga
#fflk ~t ~1::
322
KAL
dan; kal; rib
JRffBff~~
324
E
E = bitu E.GAL = ekallu
328
RA
ra
E.KUR = ekurru ANSE.KUR.RA = sisd)u
clfIllf\ ~ tiff bni ~4nr~~8Jnf
itrr ~ 1trrttr--M p~~ jJs5 ~SJ
330
331e
LV
SAR
~~
Det. var Berufen und rnannlichen PN
14.< j/4-.. f;f-<-<" r~
LV = a)ilu
:f#ff- 2)lt
sar
wr
~
~ ~~
tf-
¢hid
*
1JJfr 1t:1f~f:r #!!£
t&
kttJ~
~ ~d=ff:333
334
QAR
10
qar
GIS.GAR = ifkdru
id; it
DAM.GAR =tamkdru A= idu
J:=§r~~r~~
~t(~~{r tJr kli( ~
Eif
Zeichenliste ABZ
Zeichenname
335
DA
Silbenwert
35
Logographische Lesung
Zeichenformen
~if ~ J=fr~4\EtrI
da
MI b=:IT wkkr 339
As
ds
342
MA
ma
343
GAL
gal
349
BUR
bur; pur
353
SA
sa
BANES'03BAN
~
~~~~
k=r~EIk-\~
er;:=:- gF
GAL = rabi)u
~
~f-
€f -~F t('lP ~1T ~ k4T kfr it!kiT
tir ~ mW~4T €ff
~ lffIfrr ~ly ~I
#tT ~ i=tr ~ Ei:r ~ wk%wr~ ~ ~4r§1 tlr 354
SU
sU
SU = qdtu sU.NfGIN
366
KUR
=0
napbdru
Det. var LN KUR
=0
~r~\ -lkr LiT llir ~r Jbij JEr ur $(
Jf
'l:: ~ ~ ~ ~-(
mdtu; sadu
ANSE.KUR.RA - sisd)u 367
SE
se
SE = seYu I.GIS.SE =sammasammil
!l~~Jf~ji~
-«: 4-<
MUNUs (SE.BULUG) = buqlu 371
BU
bu; pu; qft
1f.-- 1~ ~ 4t0-- J-k!Jk),--
Jb- ~ Jjf-- 1[J>-
372
UZ
u!; us
~ ~J1r~T ~Ki(
374
MUS
#r
4Jm-z
36
Zeichenliste
ABZ
Zeichenname
376
TE
Silbenwert
Zeichenformen
Logographische Lesung
te; te4
Jt( ~r ~r~f ~11r
~~rt\~Jk~r /lr f~ t\ if:i ~Ef 376*
KAR
kar
377
LIS
liS
381
UD
ud; ut; tam
KAR = ezebu; eteru
irTf ~!fl\ 1Br
Jr~ U4=umu
)r J=r-
fr: ~ ~ ~
iI :r {r Lr LI {- i{ 1:r 383
PI
pi
rtl
~r~ !F-lr-l'f- d:f1::r>--
1:fl/::r-------
if' L~ i:~ ir;::::-
Lv==: 384
sA
393
ERIN
396
I::II
A.SA = eqlu
frrr 1fT!hTT ~ 4fT
pir
ERIN = !abu; ummanu
bi: t i
DU10.GA = tabu
~Jr ~ £F if it ~k t ~;~4iL~
if4-i!z
397
J
Ja; Ji
398
AI::I
ab; ib; ub
399
1M
im; em
401
IjAR
bar; ber; bur
~
t8=-
~ {JI--ffi h-~ 44f=-~~~ kl!ftf~ ~m=r dISKUR
1if4U=-~rf
~ {M {~~ 4FFi-~ -*~ t~4~t~~~
1¥== ~
~~...
~
lEE 4WMr
Zeichenliste
37
ABZ
Zeichenname
406
KAM
KAM = eresu
JAHt~~~
411
U
x= (d)Adad
412
UGU
UGU = mubbu
4-l=ff ~tf\4t~1J&-'ij
418
(d)IJtar
(d)IJs-tdr
425
KIS
kis
-<~
427
MI
mi; sil
~rJ= ~
429
GUL
kul
<~-(~l ~tl 4=f
437
AMAR
Silbenwert
Logographische Lesung
Zeichenformen
-<W.,(~
~~~~~r-<~
+r;f-
dAMAR.UTU = Marduk
<#;= -(~J..*
~;F0if~~
439
BAN
441
UL
ul
~q=i::<~<*
449
IGI
Ii; lim
",-F-
BAN = sa qalte (?)
~ --{;zf'
~,~if
4fJ.-- -<[)-- Lr;:-l.f/-.
.(~ -1t- iF=- -t- if-
iF451
AR
454
SIG s
ar
~ArJ.+-fff ~r
~F-r~¥fttf ~~~f Aptff LiJ-lf ~
~r~~ ~±f 455
u
tu
~~ -
~r
4wr1+wr
~
18~~-
DI
di; de; salx
DLKUs = da))dnu
.-(f:f
*r..(Ef ~q~!£r-<Ef
4tf- -ZIt:¥- ~~ -«1$=
~.~~~
-4ff~1=r ,
..
'.'
38
Zeichenliste
ABZ
Zeichenname
461
KI
Silbenwert
Zeichenformen
Logographische Lesung
-4r"'%:f
.)rtr~[ -4fj AJ=[
ki; ke; qi
Jgr J.~~ A~r -ZW=i
..(~ ~~ ;.$f-
461, 280+
KIMIN
465
DIN
468
KU
KIMIN
irrr -<~ W
din KU.BABBAR ~arpu
KU.GI bura~u SUK - kurrumatu
PAD
~'FT
~£l"
=
469
AW« AJlil1\ JfTTi W-T1
¥ kfff ~fT ~ Err ~~rkr~F
471
MAN
472
ES
MAN - Zah120
es; iS5
ES -Zah130
dXXX 473
IN1M
Sin IN1M - Zahl 40
480
DIS
Det. var mann!. PN
<-< <-< .jl,~ 4<-( ~~~ -<1::-< %~
-<)«
rr fry
DIS = iften
483
LAGAB
486
GIGIR
bab
NIGIDA 6 sittu sU.NfGIN = napbaru GIsGIGIR
= narkabtu; mugerru 532
533
ME
me
MES
ME = me)at
Pluralzeichen
tf if tr tr riT fl «~f5(~~1~
r=-
r-I~~
r f rpt- r
H+-
(W-
rw- piL v:-
\W-- (fHf~ fw-
rJJL- pm- p:illTiHf-
535
IE
ib; ip; ep
;ill(
Tl4-~ TfJ-JL
ytJ-L
Zeichenliste ABZ
Zeichenname
536
KU
Silbenwert
ku
Logographische Lesung
TUG Det. vor Stoffen GISTUKUL = kakku
537
LU
lu
39
Zl.DA= qemu UDU = emmeru
Zeichenformen
urtrr£rE(gff~~. tr If Ff ~ V-rr § kf~~E\
m-m-mmm-m
Sf f1I tr m frI 7ffl g=r Err t:IT 538
KIN
qi; qe
KIN = fipru
~
_ }*~, 1=:LA,~
~tF~
~ ~kt5
)~
~ ui::----
$~~~ ~ 554
SAL
fal
555
~U
!u
MUNUS = finniltu
#- t- t- f!- r='~$= 1-f-~ &tF ~ ~
556
NIN
557
DAM
nin
NIN = beltu
~t;rttkl ~
DAM = afSatu
if=i ~T ~~ fJj!
DAM.GAR ~
tamkdru
559
GU
560
NAGAR
564
EL
567
MUR7
SIG4 = libittu
4J~~
570
MIN
MIN = Zah12
11
A
AMES = md)u
IT If If Tr lr' Tf Tf
579
~ #-~IJ£
gu
LONAGAR = naggdru
~
el
a
A.SA ~ eqlu 586
ZA
za
589
IjA
ha
593
ES s
t~
ff IT +f 1+ fF~ fF( ff\ ~ rr~ ES s = Zah13
IT!
40
Zeichenliste
ABZ
Zeichenname
595'
TU
Silbenwert
Logographische Lesung
tu
Zeichenformen
~ ;lTIt=:\ ,~( ~
597
NIG
sa
GIN = Siqlu
~
Nl.KA9 = nikassu
rrrr'~1pr fTT'TF
NINDA= aklu
597,9
598a
LIMMU
IA
LIMMU = Zah14
IA = Zah15
:p:- yr rr fT 1fT' f1T
r1;r'Ti IT w- tr wW tTl ~
51
598b
As
As = Zah16
598c
IMIN
1MIN = Zah17
59Sd
USSU
ussu = Zahls
Zu den unterschiedlichen Graphien von !U und GfN cf. oben S. 26.
fTf fff?iF fff tpr ¢
rfff ~Tnf
ffff~
IV: Textbearbeitungen 1. Briefe und Briefhiillen
TCH 90.G.001 (90.G.076)
Tafel 1
H 5,5xB 5,Ocm Vs.
5
10 Rd.
Rs.
a-na l.dXXX-nap-ser qi-bi-ma um-ma I Su-ti-u-ma
Zu Sin-napser sprich: FolgendermaGen (spricht) SutiJu:
LUNAGAR it pir- it
Einen Zimmermann und einen »Lehrling« solI man frtihmorgens schnell herschicken! Werkzeug, soviel vorhanden ist, solI man herschicken! Ich erwarte deinen Aufbruch.
ka-na-ma-ri ar-biS lu-ub-Iu-ne ka-ak-ka am-mar i-ba-Si-u-ni lu-ub-Iu-ne a-na pa-ni-ka a-da-gal a-na na-ma-rse1 UDUMES sa LULUNGAMES it su-ti-a-te sa pi-tu-ka ar-biS nam-mi-iS
Lass die Schafe der Bierbrauer und die sutaischen (Schafe) deines Geschaftsbereichs schnell aufbrechen!
Kommentar
4 pirYu »SproG, Nachkomme« als Bezeichnung eines jungen Handwerkers in der Lehre ist sonst anscheinend nicht bezeugt (s. AHw. 856; CAD P, 416f£). 5 kanndmdre steht rnA ftir das sonst tibliche kalldmdre (AHw. 425) 9£ SutiJu halt sich offenbar nicht in ljarbe auf, wohl aber innerhalb seines Verantwortungsbereiches, wo von ihm beaufsichtigte Arbeiten durchgeftihrt werden. 12£ Schafe werden innerhalb der Tell-Chuera-Texte auch in Nr. 9 und 10 mit Bierbrauern in Verbindung gebracht. Zwar ist in mittelassyrischen Quellen gut bezeugt, dass Brauern Schafe tiberlassen werden, wohl weil man Rtickstande aus dem Brauprozess als Mastfutter verwendete (cf. JAKOB 2003, 406). Wenn im vorliegenden Fall aber ein inhaltlicher Zusammenhang mit den vorgenannten Briefen besteht (s. Kommentar dort), bezoge sich der Begriff »Schafe der Bierbrauer« wohllediglich darauf, dass diese Tiere den Brauern zum Transport anvertraut wurden. Nr. 1 ware dann nach der zweiten Anweisung des Sin-mudammeq in Nr. 9 anzusetzen: Nachdem mehrere Wochen keine Bierbrauer mit Schafen eingetroffen sind, hat Sin-mudammeq andere verpflichtet. Deutlich ist zwischen den Zeilen seine Verargerung tiber die Beamten in ljarbe zu sptiren, so dass sich SutiJu zum Handeln genotigt sieht und seinen Untergebenen Sin-napser entsprechend instruiert. 14 Hiernach verftigt Sin-napser tiber einen eigenen Geschaftsbereich, in dem er hinsichtlich der erwahnten Schafe Weisungen erteilen kann. Weitere Kompetenzen gehen im Dbrigen aus Z. 7ff. hervor. Die Ausgabe von Werkzeug obliegt gewohnlich einem Verwalter »maSennu« (die Berufsbezeichnung wird stets AGRIG geschrieben. Welche Lesung im Mittelassyrischen tatsachlich tiblich war, ist noch nicht gesichert; c£ JAKOB op. cit., s. v. masennu). Es ware daher eingedenk auch der Positionierung des Sin-napser in Rationslisten (s. Nrn 67, 68) nicht abwegig, ihn als unmittelbaren Untergebenen des SutiJu als masennu anzusprechen.
42
2
T extbearbeitungen
TCH 92.G.l28
Tafell
H 7,9xB 5,9 em Vs.
5
10
15
Rs.
20
25
a-na ISu-ti-e qi-bi-ma um-ma I.dXXX_muSIG 5-ma
Zu Suti)u sprieh! FolgendermaGen (sprieht) Sin-mudammeq:
pa-ni ulGIGIRl? sa uRuSab-la-li sa rSUK-at1 uRuAHu-ka-ni MUNU4? x- be-x-fi-ni i-na?-sa UJ ra-a-qa a-na IIR-Ku-be di-in x-fi-ni-na SUi mu-ba-ri la-a ta-dan
Angesiehts des Wagenlenkers von Sablala, der Verpflegung fur (?) Affukanni
3 BAN SE it IN.NU NIGIDA KAS a-[na IIR]-Ku-be
a[n-a b] u-li-su di-in DUMU pdr-ra-~a-ie-e qi-bi-dJ-su sa-ri-su lu-u-x a-na-ku if-se-er-te am-mi-sa a-na bi-a-di a-la-a-ka la-a tu-ma-ri-ra-ni i+na ERINMEsI-ma-ra-ie-e ki-i i+na uJrGIGIRl sa ISU3 XXX tu-ma-ri-ra-ne-ni la aq-bi-a-ku-u ma-a la-a tu-sar-su a-na i-ni tu-us-sar-su Mu-bur-DINGIRMEs U 4 .xx:v.KAM li-mu I.dEN.LIL-SUM-IBILA
ITU
gib dem Urad-Kitbe! ...gibst du nieht! 3 sittu Gerste und Stroh, Brat (und) Bier gib dem Urad-Kitbe fur seine »Unternehmung« ! Einen notorisehen Lugner nenne ihn!
Seine Lugen sollen ... ! Ich werde morgen dorthin zur Rast kommen. Du hast mieh bezuglieh der imariotisehen Truppen nicht verargert, wie konntest du mieh bezuglieh des Wagenlenkers des Erib-Sin verargern?! Habe ich dir nicht gesagt: »Entlasse ihn nicht aus dem Dienst« ? Warum (also) entlasst du ihn? Monat Mubur-ildne, 25. Tag. Eponym (ist) Ellil-nadin-apli
Kommentar 3ff. Die Zeilenanfange sind hier stark verdruekt, wodureh das Verstandnis des T extes erheblieh erschwert wird. Offenbar geht es um einen gewissen Urad-Kitbe und dessen Abfertigung bei der Durehreise. Moglicherweise hatte dieser bei einer anderen Gelegenheit Anspruehe gestellt, die von Sin-mudammeq, wiewohl er sieh zu einer Reaktion genotigt fuhlt, als ungerechtfertigt angesehen werden. In diesem Zusammenhang ware Die Nisbe in Z. 13' vielleieht zu parrti1u »Lugner« zu stellen. Mar parra~aje konnte dann ironiseh etwa als »Angehoriger des Stammes der Lugner« verstanden werden. 15 Aueh wenn die Lesung des ersten Wortes der Zeile einigermaGen sicher ist, bleibt ungewiss, ob hier eine Form von saru »Wind, im ubertragenen Sinn aueh: Luge« (AHw. 1192, sub 7e) vorliegen kann, da man von einem Plural ausgehen muss, saru aber gewohnlieh einen femininen Plural bildet. Das Zeiehen am Ende der Zeile vermag ieh nieht zu deuten. 16f. Biadu muss hier nicht zwangslaufig »Dbernaehten« im wortlichen Sinne bedeuten, sondern ist vielleieht besser als »Rasten« wiederzugeben (ef. CAD B, 170). 18 Die Satzgrenze ist sieher hinter a-la-a-ka anzusetzen, zumal es hierbei nieht um einen Infinitiv, sondern die 1. Sg. e. handelt (ef. Nr. 12:4f. IdA-sur-i-din am-mi-sa i-la-a-ka... ). Danaeh folgt bis I~ma-ra-ie-e ein Aussagesatz, in dem das Verb zur besonderen Betonung vorangestellt wird 19ff. Sin-mudammeq ist offensichtlieh mit seinem Untergebenen Suti)u unzufrieden. Es ware nebenbei naturlich hoehinteressant, in welcher Beziehung dieser in ljarbe zu Leuten aus Emar stand. Der Grund der Verargerung ist jedenfalls das Verhalten des Suti) u gegenuber dem Bediensteten eines gewissen Erib-Sin, dessen Funktion innerhalb der Administration allerdings unbekannt bleibt. Die Lesung GIGIR als Berufsbezeichnung/Titel genugt m. E. den vorhandenen Zeichenspuren am besten (s. auch Z. 3).
Nr. 2-4
43
Trifft diese Deutung zu, konnte sich der Brief insgesamt auf die Ausrustung und Entsendung von Wagenkampfern beziehen, zumal die im ersten Teil behandelte Mission des Urad-Kube entsprechend interpretiert werden kann (bulu als »Unternehmung« eines Soldaten, der dazu mit einem Wagen ausgestattet wird, ist jetzt in einem rnA Text aus Tell Amuda/Kulifbinaf belegt; MAUL 2004, 131).
TCH 92.G.138
3
Tafel 2
H 6,5xB 5,6 cm Vs.
a-na ISu-ti-e qi-bi-ma um-ma LdXXX_muSIG -ma
Zu Suti)u sprich! FolgendermaGen (spricht) Sin-mudammeq:
ERINMES La
i-ri-qu piL-ka-ni !i-il-a-fu-nu bi-ri-!a- rb£l ib-pu-pu a-di u-mu MESi-pi-bu-ni a-na SIG 4MES u-ru-du-ni
Die Leute werden nicht undtig sein! Weise ihnen Arbeitsabschnitte zu! Den Ufergraben haben sie (bereits) gegraben. Solange das Wetter schon ist, werden sie fur Ziegel hinabsteigen.
su-bi-ir-ta le-a-at-ta fa i+na pi-ti IX-u-fe-Li e-zi-ba-ni a-na LO fa pup-pi na-!a-a-ni di-in
Ein brauchbares Stutenfohlen,
5
5
10
15
das ich in der Obhut des Adad-ufeli zuruckgelassen habe, gib dem Mann, der meine Tafel bei sich tragt!
8. (Monats)tag
Kommentar 4
Zu »leer« im Sinne von »unbeschaftigt« s. auch DELLER 1999,35.
6 Die Obersetzung basiert auf der Annahme einer Sandhi-Schreibung fur biri! ab£. Diese sind fur das Mittelassyrische m. W bisher nicht bezeugt. Moglicherweise hat man in ljarbe mit dem Einfluss eines hurritischen Umfeldes zu rechnen, wo entsprechende Phanomene anscheinend eher zu erwarten sind (s. WEGNER 2000,202). C. Kuhne kam auf anderem Weg zu einem vergleichbaren Ergebnis (1995, 212). ibpu.tu ist ein Perfekt mit Verfarbung a > avor emphatischen Konsonanten (cf. MAYER 1971, 13). 8 Die Trennung zweier Sinnabschnitte wird hier nicht, wie sonst ublich, mit Abschnittsstrich, sondern mit mehreren Leerzeilen angezeigt. 9 Die feminine Form von subiru »Fohlen,( ist hier m. W erstmals bezeugt (c£ AHw. 1054). 1 If. Adad-ufeLi ist aHem Anschein nach derselbe wie der in mehreren Listen erscheinende Adad-mufeLi. Sein Geschaftsbereich umfasst nach den Belegen, die sich auf seine Tatigkeit beziehen, Teile des Marstalls von ljarbe (c£ Nr. 5).
4
TCH 92.G.143
Tafel 2
H 7,0 x B 6,5 cm Vs.
a-na ISu-ti-e qi-bi-ma um-ma LdXXX_muSIG -ma 5
Zu Suti)u sprich! Folgendermagen (spricht) Sin-mudammeq:
44
5
Textbearbeitungen
ANSE.KUR.RAMESsa I.dGU4·DUMU.dUTU-DLKU5 i+na URUljar-be lu us-bu le-ku-lu ANSE.KUR.RA EME 5MESsa pi-tu-ka li-ir-ku-su ID UG. GA-mil-ki-a-bi lu-se-ti-qu
a-na-ku ag-ra-ni u-ug-ga-ra il-te-ia a-na &u-ra-di il-lu-ku ku-a-u-te u. Rd. ERINMESu)ut-ta 15 la-a al-qe-a si-pdr-ka e-pu-us Rs. is-tu a-sa-ia-a-te ki-i sa te-ma ds-ku-nu-ka-ni na-sa-a-ri-i-ka 20 am-mar qa-ab-li ul-li it us-se-er ERINMESgab-ba a-na SIG 4ME[S] se-ri-id is-tu Z:-4-me sa u~ra-du-ni 40TA-AM SIG4MES 25 GIS.GARMEs-su-nu ta-ad-da-na 10
ka-kar-di-nu e-la-am-ma-~a
30
e-ta-az-ba ID UG. GA-mil-ki-a-bi
i+na tu-a-ri-su se-bi-la
Die pferde des Kusarikku-da}}an sol1en in ljarbe bleiben (und) fressen! pferdestuten aus deinem Geschaftsbereich so11 man anspannen! Den Tab-milki-abi soIl man weiterziehen lassen! Ieh werde Soldner anwerben. Mit mir werden sie ins Feld ziehen. Deine Truppe (und deine) Mannschaft habe ich nicht herangezogen. Du mach deine Arbeit! Sobald du die Tiirme, wie ich dich angewiesen habe, abteilst, fuhre sie bis Hiifthohe auf und lass sie (auf dieser Hohe)! Die gesamte Arbeitertruppe lass fur Ziegel hinabsteigen! Vom Tag an, da sie hinabsteigen, wirst Du jeweils 40 Ziegel als ihr Pensum vorgeben! Der Konditor hat mir ... -01 iiberlassen.
Tab-milki-abi schicke, wenn er zuriickkehrt, (damit) zu mir ! 23. (Monats)tag
Kommentar
3-9 Der Pferdewechsel wird hier wohl deshalb ungewohnlich detailliert besprochen, weil es sich nicht urn staatliche Tiere handelt, sondern urn private im Besitz des Kusarikku-da}}an, bei denen gewahrleistet werden soIl, dass sie ihn, zusammen mit dem Wagenlenker Tab-milki-abi, wieder erreichen. 6 ANSE.KUR.RA vor EME 5 ist laut CAD AlII, 481£ als Determinativ zu verstehen. Dieser Moglichkeit scheint allerdings die Stelle JEN 360:6 zu widersprechen, wo es heiBt ANSE.KUR.RA-ia a-ta-nu [Si]-na-ar-bu... »meine zweijahrige pferdestute«. 10-27 Sfn-mudammeq weist darauf hin, dass er auf das Personal von ljarbe zugunsten von Soldnern verzichtet. Moglicherweise haben bei Bedarf angeworbene Soldaten auch sonst in dieser Zeit eine groBere Rolle gespielt als bisher bekannt war. Die in
ljarbe stationierten militarischen Einheiten jedenfalls sol1en wohl im Verteidigungsfa11 zur Verfugung stehen. Bis dahin konnen sie nach Ansicht des Sfn-mudammeq anderweitig, d. h. bei den angesprochenen BaumaBnahmen, mit Gewinn eingesetzt werden, denn in ljarbe selbst scheint Eile geboten. Ob tatsachlich fortifikatorische MaBnahmen angesichts eines herannahenden Feindes ergriffen werden (KUHNE 1995,208), sei dahingestellt. Eine hiifthohe Turmmauer diirfte als SchutzmaBnahme kaum wirklich effizient sein. Besser scheint, die Anweisungen des Sfn-mudammeq in Zusammenhang mit Nr. 3 zu sehen, wonach man Ziegel streichen soIl, »solange das Wetter gut ist«. Immerhin bezieht sich der mutmaBliche sukkallu in Z. 19 wohl auf ein friiheres Schreiben. Vie11eicht sol1te angesichts einer vorhersehbaren Wetterverschlechterung, etwa im Herbst, wenigstens das Fundament der angesprochenen Tiirme vo11endet werden. Das Pensurn von 40 Ziegeln pro ArbeiterOn) und Tag scheint dabei recht niedrig angesetzt.
Nr. 4-5
29
5
45
e-la-am-ma-fa ist hiernaeh ein Produkt des »Konditors« (kakardinnu) bzw. ein von ihm verwendeter Rohstof£ C. Kuhne folgt Deller, der eine Verbindungvon ellu »01« und der ungedeuteten Wurzel amfvorsehlug (KUHNE op. cit., 214). Ein Zusammenhang mit mazu »gepresst« seheint mir aber ebenfalls nicht abwegig. Man vergleiehe hierzu ahnliehe Bildungen in Nrn 2:16 und 3:7. Fur eine alternative Ableitung ware auf elamakki (elamabbi), den Begriff fur eine ebenfalls im hurro-akkadisehen Kulturraum (Nuzi) bezeugten Holzart, zu verweisen (s. SCHNEIDER-LuDORFF 2002, 125).
TCH 92.G.151
Tafel 3
H 7,2 xB 6,5 em
a-na ISu-ti-e qi-bi-ma um-ma I.dXXX_muSIG 5-ma
Zu Suti)u sprieh! FolgendermaBen (spricht) Sin-mudammeq:
if-tu rup-pi a-ma-ri-ka a-na URUSap-la-li Ju-pur 1 GUN NA4UMES i+na pi-ti I.drIDIGNN-SAG lu-ta-dS-JPir1 u4-ma ka-an-na-ma-ri li-il-li-ik 10 i+na Je-er-te a-na mu-Ji-Ju-ma li-tu-ra a-na GIsGIGIR U. Rd. 15 Ja rup-pi na-fa-ta-ku-ni Rs. di-in liJ-Ji-a a-na li-di-if a-na URUAJ-Ju-ka-ni a-na [b]i-a-di li-tu-ra 20 SEam it IN.NU di-na-dJ-Ju il-te-ka NINDAMES le-e-kul
Sobald du meine Tafel siehst, sehieke einen Wagen des Adad-uJeli naeh Saplala! Ein Talent Sehmirgel aus dem Gesehaftsbereich des Diglat-aJarM solI er (ihn) entnehmen! Noeh am selben Tag fruhmorgens solI er gehen! Morgen bis zur Naeht (desselben Tages) solI er zuruekkehren! Dem Wagen, der meine Tafel zu dir bringt, handige (den Sehmirgel) aus ! Er solI (ihn) mir bringen! Bis ubermorgen solI er naeh AJJukanni zum Dbernaehten zuruekkehren! Gerste und Stroh gib ihm! Mit dir solI er Brot essen!
25
7. (Monats)tag
Vs.
GIsGIGIR [s1a IX-u-Je-li
5
Kommentar
Adad-uJeli ist ein verantwortlicher Funktionar im Marstall von ljarbe (e£ Nr. 3). Hiernaeh gehort aueh eine Remise hinzu. ZU NA4UMES »Sehmirgel« s. HEIMPEL 1988. 9 kanndmare steht rnA fur das sonst ubliehe kalldmare »friihmorgens« (s. AHw. 425). 14/16 Die feminine Verbform sprieht dafur, das Ideogramm GIsGIGIR hier als narkabtu und nicht mugerru zu lesen. Die Planung des Sin-mudammeq lasst sieh aus seinen Anordnungen folgendermaBen rekonstruieren: 1. Tag: Der Bote ist wohl fruhmorgens aufgebroehen (e£ 3. Tag) und kommt naeh einer Tagesetappe am Abend in ljarbe an. Bis naeh Mitternaeht (> kanndmare) ist der geforderte Wagen des Adad-useli bereit, um naeh Saplala zu fahren. 4 6
2. Tag: Hinreise naeh Saplala, Erledigung eines Auftrags und Ruekreise naeh ljarbe konnen demzufolge ublicherweise kaum mehr als 20 Stunden erfordert haben, wenn Sin-mudammeq verlangen kann, dass der Wagen bis zur Naeht wieder in ljarbe einrrifft. Man darf annehmen, dass der Bote, der sich wie seine pferde einen ganzen Tag ausruhen konnte, bald danaeh (also wiederum kanndmare) naeh AJJukanni aufbrieht.
46
T extbearbeitungen
3. Tag: Reisetag von ljarbe nach AHukanni. Angesichts eines anzunehmenden Tagesbeginns am Abend endet die Reise nach der Planung des Sin-mudammeq noch vor Einbruch der Nacht. So ist jedenfalls m. E. seine Bemerkung zu erklaren, der Bote solIe noch »ubermorgen« (Z. 18) nach AHukanni zuruckkehren. Wenn die jeweilige Lokalisierung der im Text genannten Stationen richtig ist, ergibt sich somit, weIche Tagesleisrungen von einem rnA Expressboten mit Transportgut erwartet werden. AHukanni = Tell Fabariya -----------------ljarbe = Tell Chuera-------------Sablala = Tell Sablan (36 47' N 40 19' 0) (36 39' N 39 30' 0) (36 30' N 39 0' 0) ca. 74 km ca. 48 km. 0
0
0
0
0
0
Tagliche Etappen von bis zu 80 km und mehr sind bereits von Kuhne 1973, 118 fur die Kuriere der Amarna-Zeit posruliert worden. Es ist hierbei zu bedenken, dass zur Zeit ljammurapis von Babylon zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends bereits nachweislich Strecken von 60 Meilen taglich (l Meile = 1609,3 m) zuruckgelegt wurden (CASSON 1994,26).
TCH 92.G.152
6
Tafel 3
H 5,0 x B 4,5 em
Vs.
5
Rd.
Rs.
a-na ISu-ti-e qi-bi-ma um-ma I.dXXX_muSIG 5-ma
Zu Suti)u sprich! FolgendermaiSen (spricht) Sin-mudammeq:
2 BAN SEam
2 sutu Gerste, 1 Sack Stroh gib dem Nabar-utti!
1 a-za-i-la fa IN.NU a-na INa-bar-ut-ti di-in if-tu am-ma-ka i+na tu-a-ri SEam it IN.NU a-na ANSE.KUR.RAMES-fu di-in
U 4.x.KAM
Sobald er von dort zuruckkehrt, gib seinen pferden (ebenfalls) Gerste und Stroh!
10. (Monats)rag
Kommentar 4£ Stroh ist neben Gerste im gesamten Alten Orient Bestandteil des Futters fur Pferde, von denen hohe Leistung erwartet wird (s. HORN 1995, 3 Of.) . Hier wird ungewohnlicherweise eine MalSeinheit angegeben (c£ Z. 10). 6 Na-bar entspricht wohl dem in Nuzi Nawar- umschriebenen Namenselement (GELB u. a. 1943,238). In der Wiedergabe des >w< in nichtassyrischen Begriffen/Namen durch b-haltige Zeichen durfte eingedenk der Konvention bei der (hurritischen) Endsilbe -we (s. in ljarbe) ein allgemeines Prinzip des Mittelassyrischen liegen. 8 »Dort« ist aus der Perspektive des Absenders gedacht und bezieht sich gewohnlich auf den Ort des Empfangers. Bisweilen kann aber auch ein weiterer Etappenort o.a. gemeint sein (s. Nt. 9:9). Diese scheint hier der Fall. Die in Z. 4 angegebenen 2 sutu Gerste entsprechen, sofern sie vollstandig fur die pferde des Nabar-utti gedacht sind und nicht noch dessen eigene Nahrungszuteilung enthalten, 2 Tagesrationen eines Gespannes von zwei Pferden, wie sie auch sonst gewohnlich fur »An- und Abreise« (alaku u tu)aru) berechnet werden. So erklart sich auch die abschlielSende Anweisung. Suti)u hat, ohne dass eine weitere Order norwendig wird, auch bei der Ruckkehr des Wagenlenkers (erwa aus Sablala, der nachsten Stadt) Rationen bereitzustellen.
Nr. 7
TCH 92.G.167
7
47
Tafel 3
H 6,5 x B 5,5 cm
Vs.
5
10
Rd. Rs.
15
20
ral- na ISu-tPe1 qi-bi-m[a] [u]m-ma I.dxxx-muSIG53mal
Zu Suti)u sprich! Folgenderma!Sen (spricht) Sin-mudammeq:
[dsj-sum .tup-pi sa ul-[te-b]i-Ia-ku-ni m[a-a luFub1?-la x [x x-t]e/fa? il-[te]-su li-i[l-li-ka]-ni is-tu ti-mu-k[a (x)] ra1-na IQu-ra-[bi] qi-biJa1 [...] [ma-a...]
W egen der Tafel, die ich dir geschickt habe (mit den Worten) »schicke ... her!« Mit ihm solI er herkommen!
Ausgehend von deinem Bescheid sage zu Qurabe:
[x-t]u' [...] x[x-x]-qi ?-x [b]u-Ia lu-ka-i-[lu] [a-n] a pa-ni-ia [4 i-il-li-ku-ni
PN j und PN 2 $Ollen ... ! Sie sollen den Weg einhalten und zu mir kommen!<
[tel - rem1 GIS rnam-sar-al_teM ES [Su]-up-ra-[ni] r ki1 la-a na-qi-id
Bericht iiber die Dreschschlitten schicke mir, das sollte wohl nicht schwierig sein!
[...]
ral- na ANSE.KUR.RAMES [sja IBe-er-TI-KAM rSElam it IN.NU di-i[n] a.Rd. [... ]-a'-ma'-u?-x[...] L. Rd. [ITUMN U 4 .n.K]AM li-m[u] [I.dA]-sur-SUM?-[ ...]
Den Pferden des Ber-balassu-eriS gib Gerste und Stroh!
[Monat MN n]ter Tag, Eponym (ist) ...
[A] ssur-nadin- [apli] (?)
Kommentar 5
Die Erganzung erfolgt nach inhaltlichen Kriterien, wenngleich die Liicke zwischen dem Beginn der Zeile und dem einigerma!Sen sicher als >ub< zu lesenden Zeichen sehr knapp erscheint. 8 iStu ist hier, Richtigkeit der Erganzung vorausgesetzt, mit einem Akkusativ der Beziehung verbunden. Eine temporale Auffassung der Praposition mit >temukka< als Subjekt darf aufgrund des Imperativs in Z. 10 jedenfalls ausgeschlossen werden. lIf£ Diese Textpassage enthalt den Inhalt dessen, was Suti)u dem vermutlich in Sablala stationierten Qurabe (cf. Nr. 9) mitzuteilen hat. 1m Weiteren wird deutlich, dass sich mehrere Personen auf dem Weg zu Sin-mudammeq befinden (s. Pluralform Z. 17). Es liegt also nahe, hier deren Namen zu erwarten. 18-20 Zwischen den Zeilen ist die Ironie zu spiiren. Wenn >ki< die richtige Lesung ist, konnte es sich hier um eine rhetorische Frage handeln (cf. AHw. 467b). 22 Uber die Identitat des Ber-balassu-eriS ist nichts bekannt. 25 Der Z. 18£ verlangte Bericht iiber die Dreschschlitten legt nahe, dass der Brief zu einer ] ahreszeit geschrieben wurde, in dem jene Werkzeuge zum Einsatz koinmen. Die Lucke fur den fehlenden Monatsnamen ist recht kurz und lasst grundsatzlich die Wahl zwischen $ippu, ljibur und Sin. Nach dem im Kommentar zu Nr. 42 vorgestellten und auf die innerhalb des ]ahreslaufs datierbaren landwirtschaftlichen Ablaufe basierenden Rekonstruktionsversuch ware allerdings der Monat Sin der einzige, der in der wahrscheinlichen Erntezeit zwischen Mai und Mitte ]uni (c£ STRECK 2002, 169) liegt.
48
Textbearbeitungen
TCH 92.G.169
8
Tafel 4
H 5,0 x B 4,0 em Vs.
[Zu] Suti}u sprich! FolgendermaEen (spricht) Sin-mudammeq:
[a-na I]Su-ti-e qi-bi-ma [u]m-ma I. dXXX-mu-SIG _rmal 5
5
[x]-na x x x rI:;IU MAl (?) [x x xx x x] x [x x x] x x [x x] [x x x] x x [x x]
Rs. l'
[x x x] x [x x x] [x] xxNA' NI
[IT]U Ku-zal-lu
U 4 [n.KAM]
Monat Kuzallu [nter] Tag, [Eponym (ist) ...]
[li-mu IPN] »zu 169« Fragment 1
[ ]-ad [ ] [ ]-e-ni [ ] [ ] x [...]
Fragment 2
[...] x [...]
Fragment 3
[...] x [...]
Fragment 4
rrdl [ ...]
[...] A [...] Fragment 5
9
[...] INu-[ ...]
TCH 92.G.184
Tafel 4
H 7,0 x B 5,8 em Vs.
5
10
[a-na] ISu-ti-e [q]i-bi-ma [um-ma] I.dXXX_ muSIG 5-m[a]
Zu Suti}u sprieh! [FolgendermaBen (spricht)] Sin-mudammeq:
1 su-ti-a i+na pi-ti I Qu-ra-bi e-ri-iJ [(x)] 1 dS-fu-ra-iu il-te-su [tu]p-pa-te sa URU Sah-la-li lif-si-u lu-ub-lu iJ-tu am-ma-ka te-ma a-na pa-ni-ia li-il-qi-u-ni [a-n]a-ku i+na se-er-t[e]
Einen Sutaer aus dem Gesehaftsbereich des Qurabe habe ich erbeten. Ein Assyrer ist bei ihm. T afeln aus Sablala soHen sie aufnehmen (und) bringen. Von dort soHen sie mir Beseheid bringen. Ich (selbst) werde morgen
Nr. 9-10
15
[a]-na b[i]-a-di [a-na URU Mar-be [a-la-a-ka] [i+na uRuA]S-fu-ka-ni [xF X-tflfa-df-fu
zur Rast [nach] ljarbe [kommen]. [In] Affukanni gibt es kein ... Die Bierbrauer haben (noch) keine Schafe gebracht. [...]. Die Bierbrauer, die ich in die Pflicht genommen habe, sollen Schafe (daher an sich) nehmen. Ich werde die Bierbrauer, die hier sind, eben nach dort mitnehmen.
LULUNGAMEsUDUMES
fa il-qi-u 20
25
49
rLuLUNGNMESfa ak-fi-fu-ni UDUMES li-il-qi-u a-na-ku LULUNGAMES
fa an-na-ka am-me-e-fa-ma a-laq-qe-a
24. Tag
Kommentar 4-8 Sutaer werden als Boten bzw. Scouts in der syrischen Wiistensteppe bereits zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrhunderts von den Mari- Herrschern in Anspruch genommen (s. hierzu J OANNES 1997, 410). 5 Kompositname mit hurritischem Zugehorigkeitssuffix -Me? 15 Zur Erganzung cf. Nr. 2:18. 16-25 Bierbrauer und Schafe werden auch in zwei weiteren Briefen thematisiert (Nrn 1 und 10). Moglicherweise besteht hier ein inhaltlicher Zusammenhang. Wenn das zutrifft, lieBe sich die Entwicklung der Angelegenheit chronologisch folgenderma6en rekonstruieren: 1) Nr. 10 Zu Beginn des Monats Sa-sarrdte haben Heuschrecken in der Region Eier abgelegt, wogegen Ma6nahmen eingeleitet werden. Sin-mudammeq seinerseits sucht die Kleinviehhirten auf, die im weiteren Umkreis von ljarbe mit ihren Herden unterwegs sind. Er wahlt eine groBere Menge an Tieren aus. AuBerdem sollen Bierbrauer fur eine bestimmte nicht erwahnte Aufgabe herangezogen werden 2) Hier setzt Nr. 9 ein: Die vorgenannten Bierbrauer waren wohl fur den Transport der Schafe zustiindig, haben sich aber offenbar noch nicht aufgemacht, obwohl dem Datum zufolge mindestens 3 W ochen vergangen sind. Zielort ist Affukanni, wo Mangel an einer bestimmten Kommoditat herrscht. So kiindigt Sin-mudammeq an, sich selbst um die Angelegenheit zu kiimmern, indem er Brauer verpflichtet. 3) Daraufhin wendet sich Suti)u an seinen mafennu (?) Sin-napfer (Nr. 1), um die Schafe, u.a. der Bierbrauer, d. h. die diesen anvertrauten Tiere, schnell in die Stadt ljarbe zu bringen, damit sie zur Verfiigung stehen, wenn Sin-mudammeq eintrifft. 20 Die Auffassung von fa als Relativpronomen verlangt die Subjunktivendung -ni. Der dafUr in der Zeile benotigte Platz steht nicht zur Verfiigung, da er von der Vorderseite in Anspruch genommen wird. Es ist daher nicht auszuschlieBen, dass das -ni aus Z. 19 hierher gehort, auch wenn in vergleichbaren Fallen sonst das entsprechende Zeichen um 90° gedreht geschrieben wird.
10
TCH 92.G.216
Tafel 5
H 6,4 x B 5,7 cm Vs.
5
a-na rrSu1_ti_ re1 qi-bi-[ma] um-ma I.dXXX_muSIG 5-m[a]
Zu Suti)u sprich! FolgendermaBen (spricht) Sin-mudammeq:
LurLUNGNMESfa p[i-tu-ka] [~i-id-di-nu-s1u'-nu-ni ?]
Die Bierbrauer in deinem Geschaftsbereich
solI man zur VerfUgung stellen
li-il-qi-u at-ta-ma tu- rutfi-da i+na gab-bi qa_ rqi1-[ri]
(damit man sie) heranziehe! Du weiBt: Auf der gesamten Erdoberflache
T extbearbeitungen
50 NAMMESba-ri-i[t ?] IKU A.sA lu-u [...] rlu-u1 [x] x [...] U. Rd. x[ ] x[ ] Rs. ERINrMEsl i+na (?) [...] 15 se-ri-idIGFMESl N[A.GAD MES ] e-tam-ra UDUMES lu-u sa is-tu URUSab-l[a-li]
haben Heuschrecken Eier abgelegt. Feldflache, sei es ... sei es ...
10
die Leute lass zu/nach ... hinabsteigen! Ich habe die Hirten aufgesucht.Schafe, seien es die, die dir aus Sablala gebrachtvvurden, seien es deine eigenen oder einheimische aus meinem Kleinviehbestand, habe ich ausgevvahlt und aufbrechen lassen. Schafe sind gevviss zahlreich (vorhanden)! Man solI (sie) nehmen! Monat Sa-sarrdte, 6.' Tag
na-~a-ku-u-ni
20
lu-u ku-a-u-te it UDUMESum-za-ar-bi sa sA ~e-ni-ia al-ta-ba-al ut-ta-mi-[is1 UDUMESlu ma- du It-[il-qi-u] ITU
Sa-sa-ra-te U 4'VI. [KAM]
Kommentar 5
Das erste, schlecht erhaltene Zeichen konnte unter Umstanden auch [s1a gelesen vverden. Daraus ergabe sich die Ubersetzung »Die Bierbrauer. .. , die man gab, soH man (nun) heranziehen!« In jedem Fall hat man vvohl mit einem vvechselnden Subjekt zu rechnen: Zunachst die verantvvortliche Personalvervvaltung im Geschaftsbereich des Suti)u, danach die ubergeordnete Vervvaltung, der die Bierbrauer ubersteHt vverden soHen. 7ff. Die Ervvahnung der Bedrohung durch Heuschrecken scheint in irgendeinem Zusammenhang zu der Rekrutierung der Bierbrauer zu stehen, zumal Sin-mudammeq ab Z. 15 vvieder auf dieses Thema zuruckkommt. Wenn es sich im Ubrigen um dieselbe Angelegenheit handelt vvie in den Nrn 1 und 9 (s. Kommentar dort), vvare der vorliegende Brief der fruheste. 9 Die Zeichenspuren vor dem Bruch sprechen fur die Lesung -I[D], vvodurch angesichts der Verbindung zu Heuschrecken ein vveiterer Beleg fur bardtu als Ausdruck fur das »Eier ablegen« dieser Tiere im Herbst gevvonnen vvare (s. hierzu zuletzt RADNER 2004b,9). 14£ Sin-mudammeq ordnet hier anscheinend SofortmaEnahmen an. Moglichervveise soHen bereits die Eier der Heuschrecken vernichtet vverden und nicht erst die im Fruhjahr schlupfenden Individuen (s. RADNER op. cit., 10). 16ff. Die Schafe vverden offenbar aus der gesamten Region zvvischen ljarbe und Sablala zusammengezogen. Der oben posrulierte Zusammenhang mit Nr. 9 spricht dafur, dass eine Versorgung von AHukanni das Ziel der Aktion ist. 19 Bedeutet »einheimisch« aus Sicht des Sin-mudammeq assyrisch? (c£ WILCKE 1993,31).
11
Tafel 5
TCH 92.G.207
H 7,9 x B 5,9 cm Vs.
[a-n]a I [Su-ti}-f e1 qi-bi-ma [um-ma LdXXX)_muSIG -ma
Zu Suti)u sprich! [FolgendermaBen (spricht) Sin]-mudammeq:
[x x x x x x]x bi-ti-lt [x x x x x] x li-[il-~i-ku-ni [xxxxxx]xANSE [...] [x x x x x x] ANSE.KUR.RA [...] [x x x x x x] rdi1-in [x x x x x x]-ma ku-a- ru1?-[tulte ?] [x x x x x]x a-na ds-su-ra-ie [x x x x ma-Ia ?] i-ba-ds-si-u [x x x x x x] BAN TUR'-te
sie soHen herkommen! ... Esel... ... Pferd... ... gib! dein (?) ... .. .dem/einem Assyrer ... [soviel] vorhanden ist, lim ?] kleinen sutu-MaE (?)
5
5
10
Nr. 11
15 Rd.
Rs.
20
25
[x x x x x x] i+na a-Ia-ki-ia [x x x x x x] E KA.GAL [x x x x x x] KISIB??MES [x x x x ]x ta-bi-Ii 2 GIgu-ub-si-e ul-te-bi-Iak-ku ERINMEsSIG MES_ te 5 ma-a-al-li a-na URU Sab-la-Ii bi-if a-na UGU IMa-nu-ki-ia na-ds-per-ta ul-te-bi-il sum-ma ANSE.KUR.RAMES it GIsGIGIRMES la-a it-ta-na-ku ANSE.KUR.RA su-bPril ta-ku-un-na sa i+na pi-it-[ti] IAJ-tu-i e-ku-Iu-u-ni sa dan-nu-te sa lib-bi-su-nu LdlSKUR-ba-ri-ib li-ir-[ku-us] ERIN' an-nu-te lis-si IPmur1? is-tu u)SANGA li-na-me- f er1
30
dJ-sum IDa-ga-ni-ia [a-n] a pi-su su-ku-us-su am-ma-ka [~i-id-bu-ub ti-ma [li-iq-b] i-a [ ]-ru-tu L. Rd. [ ]x x x [...] a-na pa-nPia1 a-na URU Sab-la-li rli-li1-[ka]
51 ...wenn ich komme ... Haupttor . Siegel (?) ... Pulver (und) 2 T ragaltarchen habe ich dir geschickt. Die Elitetruppe yuste voll aus und schicke (sie) nach Sablala! An Mannukija habe ich ein Schreiben geschickt. Wenn er dir keine Pferde und Streitwagen gibt, bestimme Fohlen, die im Geschaftsbereich des AJtui fressen! Nach (ihrer jeweiligen) Starke solI Adad-barib aus ihrer Mitte anspannen. Er solI diese Truppe heranziehen und inspizieren ... Mit einem »Priester" solI er sich treffen! Wegen Daganija instruiere ihn ! Dort solI er (vor)sprechen, Bericht mir bringen!
zu mir nach Sablala solI er kommen!
Kommentar 3-15 Der Beginn des Hauptbrieftextes ist zu stark gestort, um eine zusammenhangende Ubersetzung zu erlauben. Sin-mudammeq erteilt Anweisungen an seinen U ntergebenen in ljarbe, wahrend er sich selbst unterwegs benndet. 16£ Gehort dieser Satz noch zum Vorhergehenden oder leitet er den neuen Zusammenhang ein? Tragaltarchen werden etwa bei Ritualen des »Beschworers« (asipu) gebraucht (MAUL 1992,48 mit Anm. 9f.). Ein Zusammenhang mit dem weiter unten genannten »Priester« (SANGA) scheint daher zumindest nicht zwingend. 1m Mittelpunkt steht der Bedarf des Sin-mudammeq, wohl angesichts einer unmittelbar bevorstehenden militarischen Operation, Truppen im Bereich der Stadt Sablala zusammenzuziehen, darunter auch Wagenlenker der »Elitetruppen« QAKOB 2003, 208£). 1m Einflussbereich des Suti)u benndet sich jedenfalls ein Marstall, der Zugpferde fur Streitwagen bereitzustellen in der Lage ist. 19 Zu diesem Bedeutungsansatz des Dopplungsstammes von malu c£ CAD Mil, 182. 20 Es sol1te nicht ausgeschlossen werden, dass hier Mannu-ki-Adad, der Verwalter des dunnu von Tell Sabi Abyaq gemeint ist (s. WIGGERMANN 2000, 172). Dort waren im Ubrigen auch Streitwagen und Pferde stationiert, was gut zum vorliegenden Brief passen wurde. Auch die interne Chronologie von Tell Sabi Abyaq, wonach der dort tatige Mannu-ki-Adad beim T od des Konigs Tukulti-Ninurta noch im Amt war (s. o. 11.1.), spricht nicht dagegen. 23 Wie in Nr. 3 ist auch hier von Jungtieren die Rede, die von ljarbe aus zum Einsatz gebracht werden. Die hier bezeugte Verwendung als Zugtiere fur Streitwagen setzt eine grundlegende Ausbildung voraus. Es ist nicht auszuschlid~en, dass diese in ljarbe selbst erfolgte. 25 Dieser Name fehlt bisher im rnA Onomastikon. Bildungen mit dem Element Astu- treten bislang nur bei femininen Personennamen auf, etwaAStu (Nippur, s. HOLSCHER 1996,41) Astue (Kar-Tukulti-Ninurta, s. FREYDANK-SAPORETTI 1979,39); weitere bei GELB u. a. 1943, s. v. 1m Ubrigen ist Astui wie der in Z. 27 genannte Adad-barib dem Zusammenhang nach Untergebener des Suti)u. Gleichwohl treten beide nicht in Auflistungen der Bediensteten von ljarbe in Erscheinung.
52
12
T extbearbeitungen
TCH 92.G.218
Tafel 6
H 8,4 xB 6,7 em Vs.
[a-na ISu-ti]-e qi-bi-ma um-ma I.dxx[x]_muSIG -ma
[Zu Sud)' e sprich! FolgendermaGen (spricht) Sin-mudammeq:
I.dA-fur-i-din am-mi-fa i-la-a-ka 5 LULUNGAMES [s']a 5 ANSETA-AM mif!-f!a-tu-fu-nu a[m-ma-k]a (?) lu-qa-i-a lu-u [n] LULUN[GAMES] fax 5TA-A[M ... ]
Affur-iddin wird dorthin kommen. 5 Bierbrauer, deren Bestand an mif!f!atu-Bier j.eweils 5 emar betragt, soH er dart erwarten! Entweder die Bierbrauer, die...j.eweils 5... j.eweils 4 . soH man die..., die alt sind, soH man den Sutaern [geb]en ! Neue tarihu-GefaGe soH man ihm zur Naeht hinsteHen! Dieses Gastehaus soH man in Ordnung bringen! N euen Lehmbesehlag soH man aufstreichen!
5
5
10
4TA-A[M X x] X X [x x] lu-fa-x-[x] x x [x x] fa i-la-be-ra [x x x]
a-na su-ti-e li-i[l-qi-u] DUGta-ri-ha-te GIBIL ki-i mu-fi-fu li-if-ku-nu Enap-tar-ta an-ni-t[a] 15 lu-fe-fe-ru si-i-ra GIBIL Rd. li-se-e-[er]-ru xxxx [xx]-ta Rs. x [x x x ]x-It 20 x [x x x x x x] x-na? bu-[x x x x x]- KI x x [x x x x]-bi zu? It DIS [x x] x KI x x za [x x x x x] x [x] 25 x [xx] xxx 5 Sl[LN x x] x x x zi-[xx] xxx x x[x x] r i/ KMmif!l_f!a-tu ba?-[x x]-ki 1 x x -qu-ni 30 li-il-li-ka MUNU41 ma-a-kP a-fap-pa-ra-ku u-ra-tu-bu i-ba-lu-lu I.dXXX-mu-fab-fi kaf-fi-u 35 it I.dAMAR. UTU-if-ma-ni! LUNGAMESsa a-na KU.BABBAR [KAS i-ba-bu-lu] -u-ni L. Rd. I [Qa-p] u-du li-il-qi-a-fu-n[u] [a-na] pa-ni-ia li-il-li-ka 40 [n D]UGBANMES a-na Ji-i[m-x]x-li SIG 5? bi-la
er soH kommen! ... -Malz werde ich dir sehicken. Sie werden anfeuehten (und) sie werden brauen. Sin-mufabfi, der ,Kassit< und Marduk-ifmanni, die Bierbrauer, die gegen Bezahlung [Bier braue]n: Qapudu soH sie heranziehen! Zu mir soH er kommen! n siitu-GefaGe zum... ...sehieke mir!
Kommentar Der gesamte Brief seheint sieh auf den geplanten Besueh des Affur-iddin und die in diesem Zusammenhang erforderlichen Vorbereitungen zu beziehen.
Nr. 12-13
53
4£ 25 emdru Bier entspreehen 500 Tagesrationen. Selbst wenn diese auf mehrere Tage zu verteilen sind (s. Z. 15), diirfte es sich urn eine groBere Delegation handeln, deretwegen AJfur-iddin naeh lfarbe kommt. Wahrseheinlieh sind aueh Sutaer an der Zusammenkunft beteiligt. Es ware dann von einer ahnliehen Situation auszugehen, wie sie in einem Brief aus Tell Sabi Abya<;l thematisiert wird (T 93-3; WIGGERMANN 1994, 17£). Dort werden Anweisungen fiir einen bevorstehenden Besueh von Sutaern gegeben, wofiir unbedingt Bier und taripu-GefaBe (s. u. Z. 13) bereitzustellen seien. 5 Zu mippatu »a kind ofbeer« s. CAD M/II, 49. Dasselbe Wort liegt wohl aueh in einer Urkunde aus Kulifpinafvor (MAUL 2004, 133 Text 2:4.7; erste Silbe fragend Sir- gelesen). Es bezieht sich dort auf Getreide bzw. Bier, seheint allerdings eher eine Information zur Quantitat einer Sehuldriiekzahlung zu enthalten denn eine Eigensehaft von Getreide und Bier zu bezeichnen. 13 taripu-GefaBe spielen anseheinend entgegen der in den Worterbiiehern angegebenen Bedeutung eine wesentliche Rolle beim Servieren von Bier QAKOB 2003, 407 mit Anm. 99). 15 Dass es sieh hier urn eine Bauliehkeit handelt, wird dureh Z. 17£ gestiitzt, wenngleieh der Begriff bisher nieht in dieser Form naehzuweisen ist. Das »Gastehaus« ist sonst als bit nappari bezeugt (CAD Nil, 325). Zu naptaru als »Ortsfremder«, »Gast« o. a. hat m. W zuletzt WESTBROOK 1994 Stellung genommen. 39 Hier wird zumindest angedeutet, dass Qapudu, der sonst nur aus Listen von Bediensteten der Stadt lfarbe bekannt ist, eine iibergeordnete Stellung bekleidet, die ihm erlaubt, zwei Bierbrauer in eigener Verantwortung zu Sin-mudammeq zu bringen bzw. zu sehicken. Moglieherweise ist er selbst Brauer und verdankt den erwahnten Auftrag seiner Position als Vorarbeiter (rabi)u).
13
TCH 92.G.139
Tafel 6
H 8,9 x B 7,5 em Tafel des Sin-mudammeq
Siegel
14
TCH 92.G.145
Tafel 6
H 8,6 x B 6,9 em Tafel des [Sin-mudammeq]
Siegel
[a-na lS]u-ti-e [fa UR]U[ljar]-be
[an S]uti)u [aus der Sta]dt lfar] be
Kommentar Dureh das Siegel ist der Absender Sin-mudammeq zweifelsfrei gesichert. Diese Hiille gehort somit zu dessen Korrespondenz mit dem ortlichen Beamten Suti)u. 2£ Anders als sonst wird hier der Name des Adressaten urn eine weitere Information erganzt. Der Name des Dienstorts, ljarbe, wiirde zumindest zu den vorhandenen Zeiehenspuren gut passen.
54
15
Textbearbeitungen
TCH 92.G.214
Tafel?
H 8,5 x B 6,7 cm Vs.
5
a-na ISu-ti-e qi-bi-ma um-ma IMa-da-A-dISKUR-ma
Zu Suti)u sprich! FolgendermaBen (spricht) Mada-emuqa-Adad:
4 MUNUSMES la ia-a-tu fa ki-i KU.BABBAR ta-ad-na-ni it MUNUS ku-a-tu if-tu
Vier nicht mir gehorige Frauen, die gegen Bezahlung gegeben sind... und eine dir gehorige Frau ist eben von hier zugewiesen. Du verfahr dort wie es dir beliebt!
an-na-ka-am-ma ud-du-a-at aHa am-ma-ka ki-i ba-di-a-ta-a-ni e-pu-uf 10 I.dAMAR.UTU -if-ma-a-ni i+na bu-li i+na pa-ni-ia r il-ta1_ a-la-ni [ma-a s1a ma-an-ni rANSE1.[KUR].RAMES Rd. a-na-ku a-ki-a Rs. aq-ti-bi-a-df-fu ma-a ANSE.KUR.RAMES fa su-ti-e it ANSEku_du_nu fa fu-ub-ri-e 20 ma-
a-na UGU I.dXXX_muSIG 5 na-t¥-!U at-ta am-ma-ka DUMUMESURU te-e- ma fu-ku-un a-na-ku an-na-ka [a]-na I.dXXX_muSIG aq-ti-bi ~ 5 25 m[a]-a 2 ANSE.KUR.RAMES fa su-ti-e il-te-ia it-ta-!u-u-ni it ma-a d-na !e_e_niMES ru1-[ma]-ka-al iq-tu-a-al 30 [it] -ta-at-la-ak O. Rd. ra_na1 UGU fu-ub-ri-e [lu-u] ta-pi-i-ba L. Rd. ra-na1 il-te- rnu1?-na ma-am-ma lu-u la i-da-bu-ub 35 lu-u df-fu-ra-iu-u lu-u kaf-[fi-u]
Marduk-ifmanni hat mich auf dem Weg unvermittelt gefragt: »Von wem sind die Pferde?« Ich habe so zu ihm gesagt: »Die Pferde sind von den Sutaern und die Maultiere von den Subaraern. Sie werden zu Sin-mudammeq gebracht«
Du gib den Bewohnern (deiner) Stadt Bescheid! Ich habe hier zu Sin-mudammeq gesagt: »pferde der Sutaer sind mit mir hinausgezogen« und »er hat sich einen Tag mit dem Kleinvieh befasst (und) ist (dann) weiter gezogen« Den Subaraern gegeniiber seid Freundlich ! Einzeln soll niemand reden, weder Assyrer, noch Kassit !
Kommentar 1-3 Mada-emuqa-Adad steht nach dem Formular der Briefeinleitung im Rang iiber dem Adressaten Suti)u. Nach Z. 23f. ist er im Umfeld des Sin-mudammeq tatig. Beriicksichtigt man, dass dieser haung von Affukanni als seinem Aufenthaltsort spricht, ware der Geschaftsbereich des Madd-emuqa-Adad ebenfalls hier zu verorten. Somit ware im Auftreten dieses eher auBergewohnlichen Namens in mehreren Urkunden aus Tell Fab-ariya ein weiteres Argument fiir die Identinzierung dieses Ortes mit Affukanni gewonnen. 5 KUHNE 1995, 219 versuchte hier nach ki zu »fapar« (Pfand) zu emendieren (c£ Frauen als Pfand etwa eines Handlers bei FAIST 2001, 137). Die Lesung KU.BABBAR ist nach Kollation am Original aber sicher die bessere Losung. Was hat es dann mit den Frauen auf sich, die Mada-emuqa-Adad nicht gehoren, obwohl er sie kauflich erworben hat? Die Situation wiirde sich erklaren, wenn man annimmt, dass es sich um den Freikauf entfiihrter Assyrerinnen handelt. Insgesamt fiinf Frauen wutden gegen Geld entgegengenommen, darunter eine, die dem Adressaten dieses Briefes, Suti)u, gehort oder vielleicht zu den Bediensteten
Nr. 15-16
55
seines Verantwortungsbereichs zahlt, und ihm daher wiedergegeben wird. Mada-emuqa-Adad hat offensichtlich auch fur die restlichen vier Frauen keine Verwendung und schickt sie daher ebenfalls nach ljarbe. lOff. Der zweite Teil des Briefes scheint ein heikles Thema zu behandeln. Zwar deutet Mada-emuqa-Adad mehr an, als er ausspricht. Es sieht aber so aus, als sei die Herkunft der erwahnten Pferde und Maultiere zumindest dubios. Auch scheint zwischen den Zeilen durch, dass Suti)u in einer Weise beteiligt ist, die nicht unbedingt publik werden solI. In diesem Zusammenhang ware auch die Identirat des Marduk-iSmanni von Interesse. Sie steht fur die beiden Korrespondenzpartner offenbar auBer Zweifel, da sie keiner Erwahnung bedar£ Der Name ist bislang aber nicht mit einer uns bekannten Personlichkeit zu verbinden. Eingedenk Z. 25-30 (s. u.), konnte es sich urn einen koniglichen Bevollmachtigten (qepu) handeln, der durch die Region von ljarbe und ASfukanni reist und dabei - anscheinend ohne auf groBe Begeisterung der Beamten vor Ort zu stoBen - seine Kontrollfunktionen wahrnimmt. 17£ Zur Rolle von Beduinen als Pferdezuchter s. HORN 1995, 109. Sutaer sind zumindest zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends wohl halbnomadische Kleinviehzuchter (STRECK 2002, 17082 ). Wahrscheinlich trifft das auch noch auf die mittelassyrische Zeit zu (s. Nr. 1:13, wo »sutaische« Schafe erwahnt werden). 25-30 Dieser Abschnitt bezieht sich sicher auf Z. 10f£ Madd-emuqa-Adad hat S£n-mudammeq wohl daruber informiert, wie viele pferde Marduk-iSmanni gesehen und dass er vor Ort die Kleinviehbestande inspiziert hat. Seine Anwesenheit in der Region scheint bei den zustandigen Beamten eine gewisse Nervositat auszulosen. 28f£ In diesem zweiten Zitat wechselt das Subjekt, ohne dass es einer naheren Erlauterung bedurfte. Suti)u weiB offenbar genau, worum es geht, auch wenn keine Namen genannt werden. Man darf daraus wie auch aus dem Ton des Schreibens insgesamt schlieBen, dass sich Madd-emuqa-Adad und Suti)u gut kennen. 31 subri)u kennzeichnet rnA hurritische Gruppen im Allgemeinen (cf. JAKOB 2005). 33 il-te- rnu1-na: Es handelt sich hierbei anscheinend urn eine Erweiterung von ilten »eins« (etwa vergleichbar mit apenna »jeder fur sich«; c£ GAG § 120g). Nach Kollation erscheint -nu- als dritte Silbe des Wortes den Spuren am ehesten zu genugen.
16
TCH 92.G.132
Tafel?
H 7,5 x B 6,2
tup-piLdrISKUR-EN1-kttl-li
Siegel
T afe! des Adad-bel-kulli
Siege!
a-na ISu-ti-e
Kommentar Der Absender ist innerhalb des Textcorpus von Tell Chuera nur auf dieser Hulle bezeugr. Durch die Siegelabrollung (ein Bovide mit hochgereckten Beinen in einem Volutenband) besteht aber eine Verbindung zu einer Tafel aus Dur-Katlimmu: Das gleiche Siegel ist auf der Urkunde Dez 2532 abgerollt, die daruber informiert, dass ein gewisser Etir-Marduk, der aus anderen Urkunden als belpapete von Dur-Katlimmu bekannt ist QAKOB 2003, 113),20 Eselslasten Gerste »fur 2 Jahre« erhalt (MOORTGAT 1980, 102£). Da eine regelma6ige Tatigkeit des Adad-bel-kulli in Dur-Katlimmu sonst nicht zu belegen ist, er aber dem obersten Beamten der Stadt gegenuber Zuteilungen vornehmen kann, ware fur ihn das Amt eines qepu der Zentralregierung zu erwagen (zu den Kompetenzen eines qepu s. JAKOB op. cit., 261f£). In dieser Funktion konnte er sich ebenso an Suti)u gewandt haben, wobei im Dbrigen ein weiteres Indiz dafur gefunden ware, dass dieser tatsachlich bel papete von ljarbe war, wie wir in 11.1.2. wahrscheinlich zu machen versuchten.
Textbearbeitungen
56
17
TCH 92.G.130
Tafel 7
H 5,2 x B 5,0 em
a_ r na' IA-na-fu-mi-ia-dISKUR
Vs.
Zu Ana-fumija-Adad sprich! FolgendermaiSen (spricht) Affur-iddin:
qi-bi-ma um-ma I.dA-fur-i-din-ma
ANSE.KUR.RA NITA fa I.dXXX_muSIG 5 5 ul-te-bi-lak-k[u] mu-bur ni-qi(-)[e] e-pu-uf [tI] a-na is-qi-[fu] tu-bu-[uk] 10 a-na NIN.[DINGIR?] an-na-[ka] U.Rd. uf-fe-er e-di ?-nu- [fi] Rs. SEam le-ku-u[~ 15
Den Hengst des Sin-mudammeq schicke ich dir (hiermit). Fuhr' die Opfergebete aus lund] »schutte« auf [seinen ?] Ameil Der entu (?) hier uberlass es! [Sie] allein solI die Gerste verzehren!«
ITurA_pu_LUGALMESl U .XXIII. 4 li-mu ntRl-DINGIRM[ES-n]e
MonatApu-farrani, 23. Tag Eponym (ist) Urad-ilane
Kommentar
4-10 Ana-fumija-Adad, der hier moglicherweise in seiner Funktion als bazi)anu auftritt (e£ Nt. 65), verfugt den Anweisungen des Affur-iddin zufolge uber die Kompetenz, bestimmte kultisehe Handlungen auszufuhren. Leider bleibt uns verborgen, in welcher Art diese mit dem zuvor genannten Pferd des Sin-mudammeq in Verbindung zu bringen sind. Es handelt sieh jedenfalls sieher um eine Angelegenheit von einer gewissen Bedeutung, wenn AHur-iddin, in dem wir wohl den zu diesem Zeitpunkt amtierenden Grogwesir des assyrisehen Reiehes erkennen durfen, sich selbst datum kummert. 7 Zu niqu e£ LAMBERT 1993, 195 9 Am Ende der Zeile ist kaum mehr Platz als fur ein weiteres Zeiehen. Die vorgesehlagene Erganzung basiert auf der Annahme eines Zusammenhangs zwischen der Sendung des Pferdes und dem angeordneten >Opfergebet<. 1 If. Die Erganzung zu NIN.[DINGIR] erfolgt tentativ. Immerhin muss aber angesichts der Verbform in Z. 15 eine Person gemeint sein, die von der ausgegebenen Gerste profitiert, Dabei wird die Annahme einer (Kult)-Funktionarin m. E. dem Kontext besser gereeht als eine »Herrin von [ON]« o. a. Die Verwendung von annaka verweist auf den aktuellen Aufenthaltsort des Absenders 14 Menu »in Alleinheit« mit Pronominalsuffix wurde in den vermuteten Zusammenhang passen, wenngleieh es sich fur das 2. Jahrtausend augerhalb der Amarna-Briefe anseheinend um den ersten Beleg handelte (AHw. 186; CAD E, 27).
18
TCH 92.G.155
H 6,1
x
Vs.
5
Tafel 8
6,0 B em a-na IAUum-ia-fdISKURl qi-bi-ma um-ma I.dXXX-SAG-ma
Zu AHumja-Adad sprieh! Folgendermagen (spricht) Sin-afarM:
I.dA-fur-mu-ra-bi it IA-fur-de-ni-di-in
Affur-murabbi und AHur-deni-din,
Nr.18-20 fa GIsrGIGIRl i-Iu-ku-ni-ku 2 U 4MESuf-fu-bu
der Wagenlenker, werden zu dir kommen. 2 Tage werden sie sich aufhalten (und dann ihren) Weg nach Belieben
a-Iak-ta a-na pa-ni-fu-nu rttl -ta-ar-ru-u-ni rifi-te-ka le-ku-Iu il-teJ ka1
10
fOrtsetzen.
Mit dir sollen sie essen, mit dir sollen sie trinken. Gerste und Stroh gib, bis sie sich aufmachen!
li-il-ti-u
u. Rd. 15
57
SEfaml it IN.NU a-di tu-[a-ri-]f[u-nu] di-i[n]
25. (Monats)tag
Kommentar
8 15
19
Letter orders dieses Typs sind sonst von Sin-mudammeq an Sutlu bekannt. Die Praescriptio lasst eindeutig erkennen, dass Sfnafared gegenuber seinem Korrespondenzpartner hoheren Ranges ist. Doch auf der Grundlage welcher Kompetenzen er dergestalt Anweisungen an die Administration in ljarbe richten kann, kann derzeit nur vermutet werden (s. hierzu Kapitel II. 4.3.). Wohl ahnlich kl panlfu(nu) »nach Belieben« (AHw. 819b). Wenn die Spuren im zweiten Teil dieser schlecht lesbaren Zeile richtig gedeutet sind, wird die Verpflegung der beiden Reisenden fur die gesamte Dauer ihres Aufenthaltes in ljarbe angewiesen, unabhangig davon, wie lange sie bleiben wollen. Sin-afared scheint damit andeuten zu wollen, dass fur die Erstattung der Kosten gesorgt ist.
TCH 92.G.206
Tafel 8
H 9,2 x B 4,8 cm [Tafel des Sfn]-mudammeq
Siegel
[ana IAna-sumija]-dISKUR
20
TCH 92.G.231
[anAna-sumija]-Adad
Tafel 8
H 8,OxB 6,0 cm Vs.
5
[a-na IAsj-sum-ia-dISKUR [q]i-bi-ma [um-m]a rn.dxxx- muSIG 5-ma
Zu AHumja-Adad sprich! FolgendermaGen (spricht) Sfn-mudammeq:
[Sa t]a-dPpu1-ra-an-ni [ma-a] x J dS-ful-ma-iu-u [x x x x] ki-i-ma [x x x x] id-du-nu
Woriiber du mir geschrieben hast:
wird man geben
58
10
15
20
Textbearbeitungen [x x x x]-gi? sa pi-[ti ?] [xxxx}-ma [x x x x]-ni [x x x ] x [x]-ti [x x x x] sa' [idj-di-nu-ni [x xx x}-ra [x x x x li-i~-qi-u [x x x x} is-tu [...] [x x x x] A.s[A] [x x x x] A.sA [...] [x x x x]x-Si [xxxx]x-mu
... aus dem Geschaftsbereich (?)
das man genommen hat ...sol! man nehmen! ...aus... ... Feld ... Feld
[x x x x.]x-si-ru-x [x x x x b}u?-u-ra [x x x x}x ir [...]
3. (Monats)tag
Kommentar
4
21
Der Bezug auf ein vorhergehendes Schreiben des Ana-sumija-Adad lasst auf einen regelmiilligen BriefVerkehr schliegen (s. auch die Hiil!en Nrn 19,21). -aber den Inhalt des Briefes lasst sich jedoch aufgrund des Erhaltungszustands keine weiterfuhrende Aussage machen.
TCH 92.G.18912
Tafel 8
H 3,7xB 6,0 cm [Tafel des Sin-mudammeq]
Siegel
a-na! IMU-ia-X
an Sumja-Adad
Kommentar 1 2
Der Absender ist durch das zwischen Absender und Adressat sowie auf den Randern abgerollte Siegel eindeutig Sin-mudammeq. Der Name des bazPiinu von ljarbe ist hier, wie auch etwa in Nr. 53:4, sehr verkiirzt wiedergegeben.
Nr. 22
22
TCH 92.G.208
59
Tafel 9
Tafel H 7,6 x B 6,0 em; Hiille H 8,8 x B 7,1 em A) Tafel Vs
5
a-na EN pa-be-te sa URUljar-be qi-bi-ma um-ma I.dSILIM -ma-nu-mu-sab-si-ma
Zum Distriktgouverneur von ljarbe sprieh! Folgendermagen (sprieht) Salmanu-musabsi:
2 BAN NINDA i+na GISBAN TUR
2 sutu Brat im kleinen sutu-M~ 4 sutu gutes Samar-Bier 3 sutu 2 qaJu Gerste im kleinen sutu- M~, Verpflegung fur 1 Pferdegespann, und 3 Esel, die jeweils 2 qaJu Gerste fressen, fur Milku-ramu, den Gesandten aus Sidon, der Tafeln des Konigs von Agypten getragen hat, zum Konig nach Libbi-ale gekommen ist, mit Bescheid versehen wurde (und) in sein Land aufgebraehen ist, fur An- und Abreise gib! Meine Tafel wirst du zuriieksehieken, gegen die Siegel der ki[irtu-Urkunden umtauschen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines vollen Monats nicht zuriieksehickst, nieht umtausehst, wird man dir keine Gutsehrift leisten!
4 BAN KAS SA.MAR ta-bu 3 BAN 2 SILA SEam i+~a GISBAN TUR SUKa, 1 si-mi-te ANSE.KUR.RAMES it 3 ANSEMES sa 2 SILATA-AMSEam 10
e-ku-lu-u-ni sa IMil-ku-ra-mi ub-ri KUR$i-du-na-iu-u U. Rd. sa rup-pa-te sa LUGAL KURMu-u[-ri-ia-e 15 Rs. na-[u-u-ni a-na UGU LUGAL a-na URusA.URU il-li-ka-an-ni rP mal sa-ak-nu-u-ni 20 a-na KUR-su im-mu-su-u-ni rsa a-la-ki it tu'-a-ri di-in rup-pi tu-ba-la a_Ina NA4KISIB'MES sa ki-i[-ra-te r tu-ta-ar sum'-ma a-di 1 ITU U MES 4 rla-a ta-ta'-bal 25 la-a tu-ta-ir la i-ka-fu-ru-ni-ku
Samas-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung
Rd. 30
ITUKal-mar-tu U4 .XX. r!
Monat Kalmartu, 20. Tag Eponym (ist) NinuJdju
B) Hiille Vs.
5
rup-piI.dSILIM-ma-nu-mu-sab-si a-na EN pa-be-te sa URUljar-be
Tafel des Salmanu-musabSi An den Distriktgouverneur von ljarbe
2 BAN NINDA i+na GISBAN TUR 4 BAN KAS SA.MAR ra-bu 3 BAN 2 SILA SEam i+na GISBAN TUR SUKa, 1 [i-mi-te ANSE.KUR.RAMES it 3 ANSEMES sa 2 SILATA-AM SEam e-ku-lu-ni
2 sutu Brot im kleinen sutu-Mag 4 sutu gutes Samar-Bier 3 sutu 2 qaJu Gerste im kleinen sutu-M~, Verpflegung fur 1 Pferdegespann, und 3 Esel, die jeweils 2 qaJu Gerste fressen, fiir Milku-ramu, den Gesandten
sa IMil-ku-ra-mu ub-ru
60 10
Textbearbeitungen KUR$i-du-na-iu-u
sa pup-pa-te sa LUGAL rKURl M u-Uf-ri-a-ie-e
Rs. 15
20
25
na-!u-u-ni a-na UGU LUGAL a-na uRuSA.URU il-li-ka-ni pe-ma sa- rakl-nu-ni a-na KURti-su rim1-muJsu1-ni sa a-la-ki [u t}u-a-ri d[i-i}n .tup_rpp tu-ba-l[a} a-na NA'f[
aus Sidon, der T afeln des Konigs von Agypten getragen hat, zum Konig nach Libbi-dle gekommen ist, mit Bescheid versehen wurde (und) in sein Land aufgebrochen ist, gib fiir An- und Abreise! Meine Tafel wirst du zuriickschieken, gegen die Siegel der ki!irtu-Urkunden umtauschen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines vollen Monats nieht zuriickschiekst, nieht umtauschst, wird man dir keine Gutschrift leisten! SamaJ-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung
ITUKal-mar-tu U 4.XX.KAM li-mu INi-nu-a-iu-u
Monat Kalmartu, 20. Tag Eponym (ist) NinuJaju
Kommentar Abgesehen von der formularbedingt anderen Praescriptio und wenigen graphischen Varianten ist der Text von Tafel und Hiille identisch. Die Zeilenangaben im Kommentar beziehen sich, sofern nieht eigens mit H(iille) vermerkt, auf die Innentafel. Zu den einzelnen termini technici s. oben III.2. s. vv. 3 Das »kleine sutu-MaG« ist moglieherweise im Zuge der Bauarbeiten in Kdr-Tukulti-Ninurta zur Reduzierung der individuellen Rationen eingefuhrt worden (s. FREYDANK 1991, 63). 4 Zur Lesung SlUM statt sUi s. RADNER 1998, 34£ 6 Die Biersorte SAMAR ist sonst nieht nachzuweisen. In den letter orders des Salmdnu-musabsi wird sie stets mit dem Attribut »suG, gut« verbunden. 10 Zu diesem Namen cf. ZADOK 1997, 810. 13 Der Nominativ wirkt hier fehlerhaft. An der parallelen Stelle auf der Hulle (9f.) stehen auch Name und Titel des Gesandten im Casus pendens. 18 Hom. -an19 Hom. -u20 Hom. -u25£ H om. -a 26 Fur k~dru bieten die Worterbucher die Grundbedeutung »knoten; kniipfen« (AHw. 456) bzw. »to tie, bind together, to join« (CAD K, 257ff.). Die Obersetzung »Gutschrift leisten« wurde von KUHNE 1995, 216ff. im Zusammenhang mit den vorliegenden letter orders des Salmdnu-musabSi gepragt, und gibt m. E. den mit k~dru bezeiehneten Verwaltungsvorgang, soweit wir ihn heute verstehen, recht gut wider. Wie POSTGATE 2003, 131ff. herausstellt, diente der hier auch in Z. 22 in unmittelbarem Zusammenhang mit k~dru erwahnte Urkundentyp ki!irtu innerhalb der staatliehen Administration dazu, einen Vorgang abzuschlieGen. Es handele sieh, so Postgate weiter, aufgrund geltender Verwaltungsrichtlinien, in der Regel, aber nieht zwingend, urn eine umhullte Tafel. Damit ware ki!irtu eben nicht das Wort fur »Hullentafel« im Allgemeinen, sondern fur eine eigene Urkundengattung. 1m Deutschen ware hierrur dann »(rechtlieh) bindende Urkunde« o. a. zu ubersetzen. Ka!dru bezeichnet somit die Anerkennung von Pfliehtleistungen und Anspruchen Einzelner bzw. von Verwaltungseinheiten (vertreten durch den jeweils verantwortliehen Beamten) durch eine ubergeordnete Stelle.
61
Nr. 23
23
TCH 92.G.212
Tafel 10
Tafel H 7,6 x B 6,8 em; Hiille H 8,5 x B 7,3 em A) Tafel
a-na EN pa-be-te sa URUljar-bu qi-bi-ma um-ma I.dSILIM -ma-nu-mu-sab-si-ma
Zum Distriktgouverneur von ljarbe sprich! FolgendermaEen (sprieht) Salmdnu-musabSi:
4 BAN NINDA i+na GISBAN TUR
SUKat 10 ANSEMES sa 2 stUTA.AM SEam e-ku-lu-ni IIa-ab-na-an ub-ru KURA-mur-ra-iu-u sa ,tup-pa-te 10 it se-bu-ul-ta na-fu-ni a-na UGU LUGAL a-na URusAbi.URU rifl-li-ka-ni U.Rd. ,t[e-m] a sa-ak-nu-ni a-na KURti-su Rs. i[m]-mu-su-ni sa a-la- rki1 [it] rtu1-a-ri di-in pup-pi r tul-ba-fa a-na NA4KISIB MES sa ki-if-ra-te 20 tu-ta-ar sum-ma a-di 1 ITU U 4MES la ta-ta-bal la tu-ta-ir fa P ka1-fu-ru-ni-ku
4 sutu Brot im kleinen sutu-MaiS, 4 sutu gutes Samar-Bier 4 sutu Gerste im kleinen sutu-MaE, Verpflegung fur 10 Esel, die jeweils 2 qa)u Gerste fressen. ]abnan, der Gesandte, aus Amurru, der T afeln und eine Gesehenksendung gebraeht hat, zum Konig naeh Libbi-dle gekommen ist, mit Beseheid versehen wurde, in sein Land aufgebroehen ist gib fur An- und Abreise! Meine Tafel wirst du hersehicken, gegen die Siegel der kifirtu-Urkunden umtausehen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines vollen Monats nieht zuriieksehiekst, nieht umtausehst, wird man dir keine Gutsehrift leisten.
25
SamaJ-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung
Vs.
5
4 BAN KAS SA.MAR pa-bu 4 BAN Spm i+na G1SBAN TUR
ITUKaI-mar-tu U4.XX.KAM li-mu INi-nu-a-iu-u
Monat Kalmartu, 20. Tag. Eponym (ist) Ninu)dju
B) Hulle
v s.
pup-pi I.dSILIM-ma-nu-mu-sab-si [a-na EN p]a-be-te sa URUljar-be
[4 BAN NINDA] i+na rGIslBAN TUR [4 BA]N KAS SA.MAR pa-bu 5 [4 BAN S]pm i+na G1SBAN TUR [SUKat 10] ANSEMES sa 2 StUTA.AM [SEam] e-ku-lu-ni IIa-ab-na-an ub-ru KURA-mur-ra-iu-u 10 sa pup-pa-te it [Se]-bu-ul-[t]a na-fu-ni a-na [UGU] LUGAL a-na URUSN[i.URU] [il-li-ka-ni] U. Rd. [pe-ma sa-ak-nu-ni]
Tafel des Salmdnu-musabSi An den Distriktgouverneur von ljarbe
4 sutu Brot im kleinen sutu-MaiS, 4 sutu gutes Samar-Bier
4 sutu Gerste im kleinen sutu- MaE, Verpflegung fur 10 Esel, die jeweils 2 qa)u Gerste fressen. ]abnan, der Gesandte
ausAmurru, der T afeln und eine Gesehenksendung gebraeht hat, zum Konig naeh Libbi-dle gekommen ist, mit Beseheid versehen wurde,
62 15
Rs. 20
Textbearbeitungen
a-na KUR'i_fu im-mu-fu-ni [fa a-la-k] i it tu-a-ri [di] -in (up-pi tu-ba-la a-na NA,;KISIBMES fa ki-if-ra-te tu-ta-arfum-ma a-di 1 ITU U 4MES la ta-ta-bal la tu-ta-ir la [i-kal-fu-ru-ni-ku
in sein Land aufgebrochen ist gib fur An- und Abreise! Meine Tafel wirst du herschicken, gegen die Siegel der kifirtu-Urkunden umtauschen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines vollen Monats nicht zuruckschickst, nicht umtauschst, wird man dir keine Gutschrift leisten. Samaf-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung
25
Kal-mar-tu U 4.XX.KAM li-mu INi-nu-a-iu-u
Monat Kalmartu, 20. Tag. Eponym (ist) Ninu)dju
lTU
Kommentar Anders als bei den letter orders, die sich auf den Hethiter Teli-Sarruma beziehen (Nr. 24-26), enthalten Innentafel und Hulle genau identischen Text. Zu den einzelnen termini technici s. Kap. III. s. v. Wahrend der Stadtename ljarbe auf der Hulle in der sonst ublichen Form erscheint, bietet die Innentafel, ebenfalls bei Genetivrektion, die Endung -bu. 9 Lesung des Namens nach ZADOK 1997, 810 gegen]abna-ilu bei KUHNE 1995,219. Der Gesandte reist zu FuB und mit 10 Eseln, daher wohl als »diplomatischer Handler« (s. FAIST 2001, 146). Indem man ihn dessen ungeachtet als ubru bezeichnet, wird deutlich, dass dieser Begriff auf einen seitens der assyrischen Administration zugestandenen Status verweist, nicht aber auf ein bestimmtes Amt, etwa im Sinne eines professionellen >Diplomaten<: Ein ubru untersteht dem Schutz der assyrischen Krone, da er von einer aushindischen Macht offlziell mit einem diplomatischen Auftrag versehen wurde, etwa dem Transport von Korrespondenz. Hieraus leitet sich auch sein Anspruch aufVersorgung an den verschiedenen Etappenstationen ab (cf. Bom 2003, 52). 10 Wahrend fur den o. g. Hethiter Teli-Sarruma, zumal wenn er tatsachlich aus Karkemifkam (s. Kommentar zu Nrn 24-26), die Reiseroute tiber die Gezira nahe liegend erscheint, bedarf es doch einer Erklarung, wenn ein Gesandter aus Amurru (wie auch die aus Sidon, Nrn 22, 27, 28) in entsprechender Weise Richtung Mittelmeer reist. Die hier gewahlte nordliche Route (gegen eine theoretisch denkbare sudliche uber Tadmur/Palmyra) folgt offenbar dem traditionellen Weg der altassyrischen Handler nach Anatolien. Zudem durfte im Suden die Sicherheit der Gesandtschaften nicht im gleichen MaBe gesichert gewesen sein (s. hierzu JAKOB 2006, 18f. sowie o. Kap. n. 2.2.). 24 Zu dem mit kafaru verbundenen Verwaltungsvorgang s. Kommentar zu N r. 22.
24
TCH 92.G.222
Tafel 11
Tafel H 7,9 x B 6,3 cm; Hulle H 9,3 x B 7,8 cm A) Tafel Vs.
5
a-na EN pa_ rbel-tda URU!jar-be qi-bi-ma um-ma IdSILIM -ma-nu-mu-fab-fi-m[a]
Zum Distriktgouverneur von ljarbe sprich! FolgendermaBen (spricht) Salmdnu-mufabfi:
1 ANSE NIGIDA NINDA i+na GlSBAN TUR 2 SlLA zl GAL. [GAL].LA 4 BAN KAS E.DINGIR 1 ANSE 2 BAN KAS SA.MAR (a-bu 1 ANSE NIGIDA 2 BAN spm i+na GISBAN SUMUN
1 emdru 6 sutu Brot im kleinen satu-MaB, 2 qa)u grobes Mehl 4 sutu Tempelbier, 1 emdru, 2 sutu gutes Samar-Bier
1 emdru, 8 sutu Gerste im alten sutu-MaB,
Nr.24
10
15
20
25
SUKat 4 fi-mi-te ANSE.KUR.RAMES fa 1 BAN 5 StUTA-AM SE e-ku-lu-ni 3 fi-mP te ANSEl ku-di-ni fa 3 stuTA-AM Spm e-ku-lu-ni it 6 ANSEMES fa 2 stuTA-AM e-ku-lu-ni 3 UDUMES 1 stu t 2 stu ra-qu-tu pi-qit-tu
63
Verpflegung fur 4 Pferdegespanne, die jeweils 1 sutu, 5 qa)u Gerste fressen, 3 Gespanne Maultiere, die jeweils 3 qa)u fressen und 6 Ese!, die je 2 qa)u fressen, 3 Schafe, 1 qa)u 01, 2 qa)u Gewurze. (Das ist) die Versorgung des Teli-Sarruma, des hethitischen Gesandten. Am T age, da er mit Bescheid versehen in sein Land aufgebrochen ist, gib fur An- und Abreise! Meine Tafel wirst du zuruckschicken, gegen die Siegel der kifirtu-Urkunden umtauschen! Wenn du (sie) bis zum Abiauf eines voUen Monats nicht zuruckschickst, nicht umtauschst, wird man dir keine Gutschrift Ieisten!
fa I Te-li-far-ru-ma ub-ri KURlja-ta-ie-e i+na u4-mi te-ma fa-ak-nu-ni a-na KURti-fu im-mu-fu-ni fa a-la-ki it tu-a-ri di-in tup-pi rtu'-ba-la a-na NA4KISIBMES fa ki-if-ra-te tu-ta-ar rfum'-ma a-di 1 lTU U4MES fa ta-ta-bal fa tu-ta-ir la i-ka-fu-ru-ni-ku
Samaf-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung ITUQar-ra-tu U 4 XLKAM l[i]-fmu' INi-nu-a-iu-u
Monat Qarrdtu, 11. Tag Eponym (ist) Ninu)dju
B) Hiille Vs.
.tup-p [jI] dSlLIM -ma J nu'-mu-fa[b-si] [a-n]a E[N] pa_ rbe'-te fa URUljar-bi
Tafel des Salmdnu-mufab[fi] An den Distriktgouverneur von ljarbe
1 ANSE NlGlDA [NlNDA] i+na GISBAN TUR 2 stLA zt GAL. GAL. [LA] 4 BAN KAS E.DlNGlR 1 rANSE' 2 BAN KAS SA.
1 emdru 6 sutu Brot im kleinen sutu-MaB, 2 qa)u grobes Mehi
4 sutu Tempelbier, 1 emdru, 2 sutu gutes Samar-Bier
[MARta-bu]
5
10
1 ANSE NlGlDA 2 BAN spm i+na GISBAN [SUMUN] SUKrat' 4 fi-mi-te ANSE.KUR.RA[MES] rfa' 1 BAN 5 StLATA-AM SE e-ku-lu-ni r3 fP-mi-teANSEku-di-ni fa 3 SILATA·AM spam' eJku'-lu-[ni] it 6 ANSEMES fa 2 S[ILATA.AM] [SE]am re-ku'-lu-[ni]
3 UDUM[ES 1 SILA I] 2 stu [ra-qu-tu pi-qit-tu] 15
20
fa I Te-l[i]-far-[ru-ma] ub-ri KUR[lja-ta-ie-e] fa t[up-pa-t]e r it' [fe-bu-ul-ta] [naJ-fu-ni a-n[a UGU LUGAL] [a-na URUsAbi.URU] [il-li-ka-an-ni] rte~ -[ma fa-ak-nu-ni] [a-na] KURtiJful [im-mu-fu-ni] fa a-la-ki it r tul-[a-ri di-in] tup-pi tu-ba-la
1 emdru, 8 sutu Gerste im alten sutu-MaG, Verpflegung fur 4 Pferdegespanne, die jeweils 1 sutu, 5 qa)u Gerste fressen, 3 Gespanne Maultiere, die jeweils 3 qa)u Gerste fressen und 6 Esel, die je 2 qa)u Gerste fressen, 3 Schafe, 1 qa 01, 2 qa)u Gewurze. (Das ist) die Versorgung des Teli-Sarruma, des hethitischen Gesandten, der T afeln und eine Geschenksendung gebracht, zum Konig nach Libbi-dle gekommen, mit Bescheid versehen in sein Land aufgebrochen ist gib fur An- und Abreise! Meine Tafel wirst du zuriickschicken,
64
25
Textbearbeitungen a-na NA4KISIBMES sa ki-if-ra-[te] tu-ta-arSum-ma a-di 1 ITU U4M[ES] fa ta-ta-balla tu-ta-ir la i-ka-fu-ru-ni-ku
gegen die Siegel der kifirtu- U rkunden umtausehen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines vollen Monats nicht zuriieksehickst, nieht umtausehst, wird man dir keine Gutsehrifi: leisten! Samas-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung
30
lTUQar-rra-tu1 [U 4 .xI.K.AM li-mu] INi-[nu-a-iu]-u
Monat Qarratu, 11. Tag Eponym (ist) Ninu)aju
Kommentar om. SEam BI6ff. Die Hiille variiert den Text auf dieselbe Weise wie die anderen beiden, auf Teli-Sarruma bezogenen Exemplare 25 und.26: Start der Zeitangabe ina itmi.., ist auf der Hiille zu lesen, dass der betreffende Gesandte Briefe und eine Gesehenksendung gebraeht hat, als er zum Konig naeh Libbi ale gekommen ist.
Allf.
25
TCH 92.G.209
Tafel 12
Tafel H 7,3 x B 6 em; Hiille H 8,8 x B 7,8 em A) Tafel Vs.
5
10
15
20
25
a-na EN pa-be-te sa URUA_[mi_mu] qi-bi-m[a] um-ma I.dSILIM-ma-nu-mu-sab-Si-[ma]
Zum Distriktgouverneur von Amimu sprich! FolgendermaBen (spricht) Salmanu-musabSi:
1 ANSE NIGIDA NINDA i+na GISBAN TUR 2 SIL[A] z[l GAL. GAL.LA] 4 BAN KAS E.DINGIR 1 ANSE 2 BAN SA.MA[R
1 emdru 6 sittu Brat im kleinen sittu-MaB, 2 qa)u grobes Mehl
4 sutu Tempelbier, 1 emdru, 2 sutu gutes Samar-Bier
ta]-bu 1 ANSE NIGIDA 2 BAN SEum i+na GI[SBAN SUMUN] SUKat 4 fi-mi-te ANSE.KUR.R[AMES] sa 1 BAN 5 SILATA-AM SE e-ku-[lu]-ni 3 fi-mi-te ANSEku-di-ni sa 3 SILATA-AM Spm e-ku-[lu-ni] it 6 ANSEMES sa 2 SILATA-AM e-ku-Iu-ni 3 UDUMES 2 SILA I 2 SILA ra-qu-tu pi-qit- rtu1 sa I Te-li-sar-ru-ma ub-ri KURlja-ta-ie-e i+na u4-mi te-ma sa-ak-nu-ni a-na KURti-su im-mu-su-ni sa a-Ia-ki it tu-a-ri di-in tup-pi tu-ba-fa a-na N~KISIBMES sa ki-if-ra-te tu-ta-ar sum-ma a-di 1 ITU U 4MES la ta-ta-bal fa tu-ta-ir la i-ka-fu-ru-ni-ku
1 emdru, 2 sutu Gerste im alten sittu-Mag, Verpflegung fUr 4 Pferdegespanne, die jeweils 1 sutu, 5 qa)u Gerste fressen, 3 Gespanne Maultiere, die jeweils 3 qa)u fressen und 6 Esel, die je 2 qa)u fressen, 3 Sehafe, 2 qa)u 01, 2 qa)u Gewiirze. (Das ist) die Versorgung des Teli-Sarruma, des hethitisehen Gesandten. Am Tage, da er mit Beseheid versehen in sein Land aufgebroehen ist, gib fiir An- und Abreise! Meine Tafel wirst du zuriieksehicken, gegen die Siegel der kifirtu-Urkunden umtausehen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines vollen Monats nieht zuriieksehickst, nicht umtausehst, wird man dir keine Gutsehrifi: leisten!
65
Nr. 25
Samas-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung ITUQar-ra-tu U 4.xLKAM IPmu1 INi-nu-a-iu-u
Monat Qarrdtu, 11. Tag Eponym (ist) Ninu)dju
B) Hiille Vs.
5
10
.tup-pi I.dSILIM-ma-nu-m[u-sa] b-Si a-na EN pa-IJe-te fsal URU[A]-mi_mu
Tafel des Salmdnu-musabsi An den Distriktgouverneur von Amimu
1 ANSE NIGIDA NINDA i+na GISBAN TU[R 2 SILA] ZI GAL.rGAL'.LA 4 BAN KAS E.DINGIR 1 ANSE 2 BAN SA.[MAR] t a-bu 1 ANSE NIGIDA 2 BAN SEum [i+n]a fGISBANl SUMUN SUK'" 4 si-m[i-te ANSE. KUR. R]AMES sa 1 BAN 5 SILAT[A-AM SE e-ku]-lu-ni
1 emdru 6 sutu Brot im kleinen sutu-MaiS, 2 qa)u grobes Mehl
3 !i-mPte1 [ANSEku_di]_ni sa 3 SILA TA-AM SEa[m e-ku]-lu-ni it 6 ANSEMES sa 2 fSlLA TAl-AM SEam e-ku-lu-u-ni 3 UDUMES 2 SILA [I] 2 SILA ra-q[u-tu]
15
20
25
fpil-qit-t[u] sa I Te-li-sar-ru-ma ub-ri KURlja-ta-ie-e sa tup-pa-a-te it se-bu-ul-ta na-!u-u-ni a-na UGU LUGAL a-na URusAbi.URU [il-l] i-ka-an-ni te-[ma] sa-a/?-nu-u-ni [a-na K]URti-su im-mu-su-ni [Sa a-l]a-ki it tu-a-ri di-in f.tup-pi tul-ba-la a-na NA4KISIBMES [sa k]i-i!Jral-te tu-ta-ar sum-ma a-di 1 ITU utES fa ta-ta-bal la-a tu-ta-ir la-a i-ka-!u-ru-ni-ku
30
4 sutu Tempelbier, 1 emdru, 2 sutu gutes Samar-Bier 1 emdru, 2 st1tu Gerste im alten sutu-MaB, Verpflegung fur 4 Pferdegespanne, die jeweils 1 sutu, 5 qa)u Gerste fressen, 3 Gespanne Maultiere, die jeweils 3 qa)u fressen und 6 Esel, die je 2 qa)u fressen, 3 Schafe, 2 qa)u 01, 2 qa)u Gewiirze. (Das ist) die Versorgung des Teli-Sarruma, des hethitischen Gesandten, der Tafeln und eine Geschenksendung gebracht hat, zum Konig nach Libbi-dle gekommen ist mit Bescheid versehen wurde (und) in sein Land aufgebrochen ist gib fur An- und Abreise! Meine Tafel wirst du zuriickschicken, gegen die Siegel der ki!irtu-Urkunden umtauschen! Wenn du(sie) bis zum Ablauf eines voUen Monats nicht zuriickschickst, nicht umtauschst, wird man dir keine Gutschrift leisten!
SamaJ-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung mUQarl-ra-tu U 4.XI. fKAMl f lil -mu I Ni-nu-a-iu-u
Monat Qarrdtu, 11. Tag Eponym (ist) Ninu)dju
Kommentar A 1 1m Kommentar zu dem BriefBATSH 4/1, 2:23 spricht sich Cancik-Kirschbaum dafur aus, die Stadt Amimu naher am BalIl} zu lokalisieren als AHukanni. Das ist auch nach den vorliegenden Belegen aus Tell Chuera anzunehmen. Das wiirde allerdings unwahrscheinlich machen, dass es sich bei dem BATSH 4/1, 2:25 und 27 zu Ter[qa] erganzten Ort, der als Etappenort zwischen Amimu und der Region urn KarkemiS genannt wird, urn Tell al-JAsarah am mittleren Euphrat handelt. Falls die Lesung zutrifft,
66
T extbearbeitungen
ware auf jenes Terqa im Bali1].-Gebiet zu verweisen (LUCIANI 1999-2001, 94f; s. hierzu CHARPIN 2003, 29; 98; cf. KUHNE 1973, 119 Anm. 595). All om. SEam; om -u Bl7ff. Die Hiille ist an dieser Stelle wesentlich ausfiihrlicher. Bei der Tafel verzichtet der Schreiber auf die Erwahnung von Tafeln und Geschenksendung des Dienstherrn der hethitischen Delegation ebenso wie auf den Zielort Libbi-dle. Vermerkt wird lediglich »am Tage, da... « (s. auch Nrn 24 und 26). A24f. om.-a
26
TCH 92.G.211
Tafel 13
Tafel H 7,4xB 6,3 cm; Hiille H 8,6xB 7,8 m A) Tafel Vs.
5
10
a-na EN pa-be-te sa URUSab-la-li qi-bi-ma um-ma LdSILIM-ma-nu-mu-sab-Si-ma
Zum Distriktgouverneur von SabLaLa sprich! FolgendermaiSen (spricht) Salmdnu-musabSi:
1 ANSE NlGIDA NlNDA i+na GISBAN TUR 2 SILA Zl.DA GAL. GAL. LA 4 BAN KAS E.DINGIR 1 ANSE 2 BAN SA.MAR ta-bu 1 ANSE NlGIDA 2 BAN SEum i+na GIsBAN SUMUN SUKa, 4 !i-mi-te ANSE. KUR. RAMEs sa 1 BAN 5 SILATA-AM SEam e-ku-lu-ni
1 emdru 6 sutu Brot im kleinen sutu-MaiS, 2 qa)u grobes Mehl
it 3 !i-mi-te ANsEku-di-ni sa 3 SILA TA-AM SEam e-ku-lu-ni it 6 ANSEMEs sa 2 SILATA-AM SEam e-ku-lu-ni
3 UDUMES 2 SILA I 2 SILA ra-qu-tu pi-qit-[t]u 15
20
25
sa I Te-Li-sar-ru-ma ub-ri KURIja-ta-ie-e i+na u4-mi .te-ma sa-ak-nu-ni a-na KURti-su im-mu-su-ni sa a-fa-ki it tu-a-ri di-in !up-pi tu-ba-La a-na NA4KISIBMEs sa ki-i!-ra-te tu-ta-ar sum-ma a-di 1 lTU U 4MES fa ta-ta-bal La tu-ta-ir La i-ka-!u-ru-ni-ku
4 sutu Tempelbier, 1 emdru, 2 sutu gures Samar-Bier 1 emdru, 8 sutu Gerste im alten sutu-MaiS, Verpflegung fiir 4 Pferdegespanne, die jeweils 1 sutu, 5 qa)u Gerste fressen, und 3 Gespanne Maultiere, die jeweils 3 qa)u fressen und 6 Esel, die je 2 qa)u fressen, 3 Schafe, 2 qa)u 01, 2 qa)u Gewiirze. (Das ist) die Versorgung des Teli-Sarruma, des hethitischen Gesandten. Am T age, da er mit Bescheid versehen in sein Land aufgebrochen ist gib fur An- und Abreise! Meine Tafel wirst du zuriickschicken, gegen die Siegel der ki!irtu-Urkunden umtauschen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines vollen Monats nicht zuriickschickst, nicht umtauschst, wird man dir keine Gutschrift leisten !
Samaf-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung lTUQar-ra-tu U4,XLKAM Li-mu Ni1-nu-a-iu-u
Ir
Monat Qarrdtu, 11. Tag Eponym (ist) Ninu)dju
Nr.26-27
67
B) Hiille Vs.
5
10
15
20
25
[tU]p_fpZ~
f
LdSILIM -ma-nu-mu- sabl-si
Tafel des Salmdnu-musabSi Zum Distriktgouverneur von SaNala sprich!
a-na fEN pal-be-te sa uRu'Sab_la_ flil
1 ANSE NIGIDA NINDA fp + [na] fGIS1BAN TUR 2 SILA z1. GAL. GAL. LA 4 BAN KAS E.DINGIR 1 ANSE 2 BAN SA.MAR ftal_bu 1 ANSE NIGIDA 2 BAN SEum i+na GISBAN SUMUN SUKa, 4 fi-mi-te ANSE.KUR.RAMES sa 1 BAN 5 SILATA-AM SEam e-ku-lu-[ni] it 3 fi-mi-te ANSEku_di_ni sa 3 SILA TA-AM e-ku-lu-ni fitl 6 ANSEMES sa 2 SILA TA-AM SEam e-ku-lu-ni 3 UDUMES 2 SILA I [2 SILA] ra-[q] u-tu rp] i-qit-tu [sa 11] e-li-sar-ru-ma fub-ri KURlja_ta_ie_el sa tup-paJte it1 se-bu-ul-ta na-fu-u-ni a-na UGU LUGAL a-na URusAbi.URU il-li-ka-a-ni [te-m]a sa-ak-nu~u-ni [a-na KURti-su] im-mu-su-u-ni [Sa a] -la-ki it f tul-a-ri di-in [tu]p-pi tu-ba-la [a]-na NA4KISIBMES [Sa k]i-if-Iral-te tu-ta-ar [Sum-ma] Ial_di 1 ITU U 4MES la ta-ta-bal l l f la-a tu-ta-ir f la-a i-ka-fu-ru-ni-[ku]
1 emdru 6 sutu Brot im kleinen sutu-MaE, 2 qa)u grobes Mehl
4 sutu Tempelbier, 1 emdru, 2 sutu gutes Samar-Bier 1 emdru, 8 sutu Gerste im alten sutu- Mag, Verpflegung fiir 4 Pferdegespanne, die jeweils 1 sutu, 5 qa)u Gerste fressen, und 3 Gespanne Maultiere, die jeweils 3 qa)u fressen und 6 Esel, die je 2 qa)u Gerste fressen, 3 Sehafe, 2 qa)u 01, 2 qa)u Gewiirze, (das ist) die Versorgung des Teli-Sarruma, des hethitisehen Gesandten, der T afeln und eine Gesehenksendung gebraeht hat, zum Konig naeh Libbi-dle gekommen ist, mit Beseheid versehen wurde (und) in sein Land aufgebroehen istgib fiir An- und Abreise! Meine Tafel wirst du zuriieksehieken, gegen die Siegel der kifirtu-Urkunden umtausehen! Wenn du (sie) bis zum Ablauf eines voUen Monats nicht zuriieksehickst, nicht umtausehst, wird man dir keine Gutsehrift leisten!
Samas-mudammeq, (Beauftragter) der Versorgung
30
ITUQar-ra-tu U 4.XI.KAM li-mu rINil-nu-a-iu-u
Monat Qarratu, 11. Tag Eponym (ist)
Ninu)dju
Kommentar 9B om SEam 16A om.
-u-
24/25A om-a
27
TCH 92.G.232
Tafel 14
H 2,6xB 3,7 em Vs.
[oo .]
a-na U[GU LUGAL] i[l-li-ka-ni]
...zu[m Konig gekomme]n,
Texrbearbeirungen
68
Rd.
Rs.
10'
(und) [mit] Be[seheid versehen], in sein Land aufgebraehen ist [gib] fur An- undAbr[eise]! Meine Tafel wirsr du [herschi]eken, Zu den Siegeln der [kijirtu-Urkunden] zuruckstellen!
pe-[ma sa-ak-nu-ni] a-na fKUR1ti_ SU im- f mu-su1_ [ni] sa a-Ia-ki it tu-[a-ri di-in] pup-pi tu-[ba-Ia] a-na NAjKISIBMES s1a ki-ij-ra-te] [tuFta1-[ar] [ ... ]
Kommentar Die Tafel geh6rt nicht nur naeh dem Formular in die Reihe der letter orders Nr. 20-24. Wie die Reste der Siegelung unter dem Text erweist, ist aueh der Absender identiseh. Vermudich handelt es sieh urn die Innentafel zu Nr. 28 (TCH n.G.233+)
28
TCH 92.G.233+
Tafel 14
+245+246+247+250+243+246a/b Fragment 1 H 1O,8xB 7,4 em
5
10
[pup-pi LdSILIM -m]a-[nu-mu-sab-Ji] [a-na EN] pa-[&e-te sa URU] fON1
[Tafel des Salm]a[nu-musabSi] [An den] Dis [triktgouverneur von] rON'
3 BAN f6' 1 SILA [NINDA] i+na GISBAN TUR NIGIDA [1 BAN KA]S SA.MAR fpa-bu1 4 BAN SEam i+na GISBAN TUR [SUKa,] 10 ANSE [sa 2 SILA]TA.A[M] <e-ku-Iu-ni>
3 sutu 6 (?) qaJu Brat im kleinen sutu-MaE 6 sutu gutes samar-Bier 4 sutu Gerste im kleinen sutu-Mag [Verpflegung fur] 10 Esel, [die jeweils 2 qaJu] < als Versorgung des PN,> [des Ges]andten aus Sidon, [der Ta]feln und eine Ge[sehenksendung] [ge]tragen hat, zum Ko[nig] [naeh Libbi]-ale [g]ekommen, mit [Bes] eheid versehen [in] sein Land [auf]gebraehen ist, gib fur An- und Abreise!
[sa ub]-ri KURf $P-du-na-[ie-e] [Sa pu]p-pa-a-te it s[e-bu-ul-ta] [nahu-fu1-n[i] [a-na] UGU L[UGAL] [a-na URUSN]i fURU1 [i~ -li-ka-an-[ni]
15
l'
[pe-m]a sa-a[k-n]u-u-[ni] [a-na] fKUR1ti_ SU [im]-mu-su-[ni] sa a-l[a-ki it tu-a-ri] di-i[n] [pupFpi1 [tu-ba-Ia]
I[a ] I[a ]
![a ]
Meine Tafel [wirst du zuriicksehicken]
[Wenn du (sie)]nich[t zuriieksehickst] nich[t umtauschst] [wird man dir] kein[e Gutsehrift leisten!]
Siegel
5'
I[TUMN U]4.xxv:KAM [li-mu] INi-nu j a1-iu-u
[Monat ...],25. Tag [Eponym (ist)] NinuJaju
Nr. 28-29
69
Kommentar Wohl Hulle zu Innentafel Nr. 27. 3£ Wahrend die Zahlenangaben fur die Ration der Lastesel in der Lesung unstrittig sind, bestehen diesbezuglich bei den Brat- und Bierrationen dieses sidonischen Gesandten erhebliche Zweifel. Legt man die Verhaltnisse von Nr. 22 zugrunde, ware eine Bierzuteilung zu erwarten, die doppelt so hoch ist wie die auszugebende Menge an Brot. Beide Werte sol1ten zum einen Vielfache von 0,5, der in qaJu gemessenen Tagesration an Brat und Bier, ergeben, und au6erdem durch 2 teilbar sein, da stets Zweitagesrationen berechnet werden. Die zweite Voraussetzung scheint aber, zumindest bei der Brotration, nicht erfullt. Unabhangig von der Lesung des zweiten Zahlzeichens in Z. 3 ist die zugehorige Einheit in jedem Fall qaJu, wodurch die tagliche Bratration pro Person bei einer Zweiteilung der Gesamtmenge gegen die sonst immer befolgte Regel unter 0,5 qaJu sinken wurde. 5£ Die Gesandtschaft reist ohne Wagen, dafur aber mit 10 (Pack-)Eseln, wie der Amurriter, dessen Versorgung in Nr. 23 erfasst ist. 7ff. Die Platzverhaltnisse lassen keinen anderen Schluss zu, als dass der Name des Gesandten ausgelassen wurde. Dass ist schon deshalb bedauerlich, weil so unklar bleibt, ob etwa ein Zusammenhang zu der Mission des Milku-ramu (Nr. 22) besteht. In jedem Fall muss von einer zweiten sidonischen Gesandtschaft ausgegangen werden, die moglicherweise sogar nur funfTage nach der ersten ljarbe passiert hatte, wenn bei dem Datum der Monat als [Kalmartu] erganzt werden darE Anzumerken ist zudem, dass hier keine Tafeln des Pharao erwahnt werden, mithin der Sidonier in der Sache seines eigenen Herrschers unterwegs ist. Trifft das zu, mag es nicht nur aus Grunden der Sicherheit geschehen sein, dass der vorerwahnte Milku-ramu gemeinsam mit einem amurritischen Kollegen reiste. Vielmehr konnte das Ziel gewesen sein, dass die Kunde von seiner Mission, die im Auftrag des Pharao erfolgte, sich in der Levante verbreitete, wahrend sich fast gleichzeitig eine weitere Gesandtschaft mit ganz anderer Zielsetzung auf den Weg machte. Man betrachte hierzu die Zusammensetzung der beiden Reisegesellschaften: Milku-ramu reist mit einem Streitwagen und einem Begleiter, der fur 3 Esel verantwortlich ist, wahrend der namenlose Sidonier 10 Esel mit sich fuhrt, aber zu Fu6 unterwegs ist. Seine Mission durfte damit, ahnlich wie die des Amurriters Jabnan (Nr. 23) in erster Linie als Handelskarawane mit diplomatischer Konnotation verstanden werden.
29
TCH 92.G.090
Tafel 14
H 5,6 xB 5,4 cm Vs.
a-na I.dXXX-ke-ti-i- f del qi-bi-ma um-ma I.dXXX-SAG-[ma]
i+na UGU t[u-re-zi] x su-pu-pa-t[e x x x] lu-na-hi-tu [x x] '5? ANSE' SE.l.GISMES pa-ni-u-te na-ap-pi-it emJda1 a-na gi-na-a-[e] 10 [t] a-u-r[a (x)] rxe Xl [x] U. Rd. [x x] x x [x] Rs. [x x] x [x x] x [x x xx) 15
5
Zu Sin-ketti-ide sprich! Folgenderma6en (spricht) Sin-afared: Angesichts der (bevorstehenden) Erntezeit solI man die Vorrate verringern!...Um Y[+n] emaru verringere den alten Sesam!
Als Abgabenleistung sind die (entnommenen Vorratsbestande) fur das standige Opfer zuruckgestellt!
Monat Sin, 22 1.Tag
70
T extbearbeitungen
Kommentar 4
10
11
16
30
Die gebotene Erganzung ist angesichts des rekonstruierten Inhalts moglich. Bei der fur Sesam anzunehmenden Reifezeit von 70-100 Tagen ware damit Kalmartu der Monat der Einsaat (zu einer eingehenden Diskussion der Nachrichten iiber landwirtschaftliche Aktivitaten und ihre Bedeutung fiir die Problematik des mittelassyrischen Kalenders s. Kommentar zu Nr. 42). Der Begriff des »standigen Opfers« ist innerhalb der rnA Administration in besonderer Weise mit dem Affur-Tempel in der Hauptstadt verbunden, indem die einzelnen Distrikte des Reiches zu einem jahrlichen Beitrag an Naturalabgaben verpflichtet sind. Ein entsprechender Zusammenhang konnte demnach auch hier vorliegen. Sesam gehort zumindest neben Gerste, Sirup und Friichten zu den iiblicherweise zu liefernden Giitern. Am wahrscheinlichsten ist hier wohl ein Stativ f. pi. anzunehmen, bezogen auf su-bu-pa-t[e in Z. 5. In emda lage demnaeh ein Akkusativ der Beziehung vor. Entspreehende Formulierungen finden sich in der mittelassyrisehen Verwaltungsspraehe ofter (z. B. Spm bi~na madid MARV II 20: 1). Die Bedeutung »Abgabe(nleistung)« fur emdu fehlt in den Worterbiiehern, lasst sich aber ohne weiteres als Ableitung von emedu (AHw. 212a) erklaren. Die Angabe von Monat und Tag ohne Eponym seheint eine Eigentiimliehkeit der beiden Briefe des Sin-alared an Sin-ketti-ide (s. Nr. 30).
TCH 97.G.001
Tafel 15
H 4,0 x B 5,9 em Vs.
5
10
Rs.
5'
[a-na I]dXXJ(-ke-ti-di [q]i-bi-ma [um-ma] LdXXJ(-SAG-ma
[Zu] Sin-ketti-ide sprieh! [FolgendermafSen] (spricht) Sin-alared
[(x Ld A-sJur-i-din-MU.ME [x x x] -il-x [il-~ u-ku-ni [x x x]-tu [x x x]-lu-me [x x x]-TUR-at [x x x]-pu-us
.. .Affur-iddin-sumdte
[x x x] x x [x] [x x x] x-di-e [x x b]i-iS-se [x] [x x x] x x sa [x] [qi-b] i-ds-lu [ma-a x t]u-Iu-ma [lu]-ub-Iu-ul
werden kommen
sage ihm: »...
will ich brauen!" Monat $ippu 10[+nter] Tag
Kommentar Wenngleich der Erhaltungszustand der Tafel eine Erfassung des Inhalts nieht erlaubt, so zeigt sich doeh, dass der BriefNr. 29 nieht der einzige Kontakt der beiden Korrespondenzpartner geblieben ist. Welche Rolle Sin-dared in der Verwaltung der Stadt Ijarbe gespielt hat, lasst sich kaum sieher beantworten. Warum kann er etwa den Verantwortliehen vor Ort Weisungen hinsiehtlieh der landwirtsehaftliehen Lagerstatten erteilen (Nr. 29) und sogar die Versorgung durehreisender Personen veranlassen (Nr. 18)? Zur Identitat und mogliehen Funktion des Sin-asared s. Kapitel II. 4.3.
Nr. 31-33
31
71
TCH 92.G.134
Tafel 15 H 3,2 x B 2,0 em
[{up-pi LdXX] X-SAG
[Tafel des Sf] n-asared
Siegel
Kommentar Ihm Grabungsjournal von C. Kiihne war unter 92.G.134 noeh ein weiteres Fragment verzeichnet. Dabei handelte es sich aber offenbar urn eine falsehliehe Zuweisung von 92.G.197, wie sieh aueh anhand der Originaltafeln bestatigen lieK Der Beleg TCH 92.G.134 Rs 5' bei JAKOB 2003, 149 ist daher zu streiehen.
32
TCH 92.G.188
Tafel 15
H 7,2 xB 7,5 em
u4-ma is-tu GISGIGIR sa tu-u!-!a-a-an-ni se-bi-la-su
noeh heute sehicke ihn mir mit dem Wagen, der zu mir herausgeht!
Siegel
Kommentar Zumindest der Absender ist bekannt. Unterhalb des Textes wurde das Siegel des Sin-mudammeq abgerollt. Warum entgegen sonst iibliehem Brauch diese Tafelhiille Text tragt, den man eigentlich auf der potentiellen Innentafel erwarten wiirde, muss offen bleiben. Ein administrativ-reehtlieher Grund wie bei den letter orders des Salmiinu-musabsi (Nr. 22-28) lasst sieh aus den wenigen erhaltenen Zeilen jedenfalls nicht erkennen. 1'£ Die feminine Verbform tUHiini ist ein deutliches Indiz dafiir, dass GIsGIGIR hier sicher narkabtu zu lesen ist, und nicht mugerru, wie in der Amtsbezeichnung sa GIsGIGIR (s. JAKOB 2003, 210 mit Anm. 76).
33
TCH 92.G.205
Tafel 15 H 2,5 xB 2,2 em Tafel des [Sin-mudammeq]
T extbearbeitungen
72
34
TCH 92.G.189/1
Tafel 15
H 1,0 xB 4,2 em a-na [...] [... ]
an...
Kommentar 1
35
Das Fragment lasst noeh deutlieh erkennen, dass es urspriinglieh den oberen Rand einer Briefhiille bildete. Naeh dem iibliehen Formular stand an dieser Stelle der Name des Adressaten, wenn es sich um das Sehreiben eines Untergebenen an seinen Vorgesetzten handelte (e£ MARV I 71). Demnaeh wurde, wie Nr. 1 bereits nahe legt, aueh innerhalb der doeh reeht iibersehaubaren Administration von ljarbe korrespondiert.
TCH 92.G.180
Tafel 15
H 4,5 xB 4,0 em
rup-p[i ...]
Tafe[l des Sin-mudammeq]
Siegel
Kommentar Das Fragment ist aufgrund der Siegelabrollung eindeutig Sin-mudammeq zuzuordnen.
36
TCH 92.G.198
Tafel 15
H 1,4 x B 3,2 em l'
[...] i+na (?) x [... ]
Kommentar Dieses Fragment wurde zusammen mit· einem unbesehrifteten Hiillenfragment inventarisiert, das naeh dem Foro wohl eine, wengleieh nieht identifl.zierbare, Siegelung aufweist.
Nr. 37-38
37
TCH 92.G.201
73
Tafel 16
H 6,0 x B 6,0 em [... ] [... ]
Siegel [MN U]4.ILKAM li-mu IA-bi-[DINGIR]
[Monat MN], 2. Tag, Eponym (ist) Abi-[ilt]
Kommentar Das vorliegende Fragment wurde von den Ausgrabern als Hulle inventarisiert. Tatsachlich spricht die aulSere Erscheinungsform, vor allem die Dicke des Tons, dafur. Es ware allerdings die einzige Hulle, die mit einem Datum versehen wurde. Diese Praxis ist sonst bei den Hullen aus Tell Chuera nicht zu beobachten, war aber moglicherweise dadurch bedingt, dass der >FlielStext< die gesamte Flache der Innentafel beanspruchte und keinen Raum fur das Datum lielS (s. etwa Nrn 11 und 12). Trifft das zu, sind Siegel und Schrift nicht zueinander kongruent auf der Hullenoberflache angeordnet. geht man davon, dass die Standlinie der Siegeldarstellung in der Horizontalen verlauft, wurde die Schrift diagonal angebracht. Gerade diese Beobachtung konnte andererseits dafur sprechen, dass es sich bei dem vorliegenden Stuck urn eine beschriftete Bulle bzw. einen Verschluss o. a. handelt, die oder der zum Anfang eines bestimmten Monats, vielleicht sogar zu Beginn, des Eponymats des Abi-ili angebracht wurde, urn die Amtsraume zu verschlielSen und so zu versiegeln, u. U. weil die Siedlung fur eine bestimmte Zeit verlassen werden musste (s. hierzu oben Kap. ILl.). So ware zu erklaren, dass keine weiteren Texte aus dem fraglichen Jahr auf uns gekommen sind. Das Siegelbild entspricht dem aufNr. 68 abgerollten Siegel. Wenn dort tatsachlich der mutmalSliche belpdbete Suti)u als Besitzer gesichert ware, war er auch hier der Verantwortliche, welche der beiden vorgestellten Alternativen auch immer zutrifft.
2. Wirtschaftstexte
38
90.G.002 (= 90.G.050)
Tafel 16
H 4,0 x3,0 em Vs.
Rd . Rs.
1 BAN SE sa SU Iljer-si lEN-SAG ma-hi-ir a-n~ ANSE.KUR.RAMES sa i+na kal-li-e ub-lu-ni-su-ni it-ti-din ITUXXX
U4·XXIX.KAM
1 sutu Gerste
aus der Verfugung des ljersi hat Bel-dared in Empfang genommen. Den Pferden, die man im Kurierdienst ihm brachte, hat er (sie) gegeben. Monat Sin, 29. Tag
Kommentar 6
8
ina kalle (cf. AHw. 426) kann auch als »eiligst« o. a. verstanden werden. Das Auftreten einer entsprechenden Wendung in einer administrativen Notiz ware aber zumindest uberraschend, so dass man angesichts zahlreicher Hinweise auf das Fouragieren von Kurieren und auslandischen Gesandten innerhalb des Corpus hier eher eine Verpflegung von Kurierpferden anzunehmen hat. Bel-asared ist hiernach offensichtlich selbst fur die Versorgung seiner Pferde zustandig, anders als etwa der ranghohe Beamte Sin-mudammeq, der nach Nr. 45:3" diesbezuglich uber Personal verfugt.
74
39
T extbearbeitungen
TCH 90.G.003 (= 90.G.057)
Tafel 16
H 3,5 xB 3,2 em Vs.
5 Rd. Rs.
10
r2 BANl i+na U 4.[XX.KAM] 4 BAN i+na U 4.XX[LKAM] 3 BAN a-na hu-li SD.NfGIN ~nGIDA 3 BAN KAS sa I.dUTU-sa-lim-KAM I.ULUNGA IUp-pu-ku ma-bi-ir
2 sittu am [20.]Tag 4 sittu am 2[1.]Tag 3 sittu fur den Weg Insgesamt 9 sittu Bier von Samaf-falim-erif, dem Brauer, hat Uppuku in Empfang genommen.
ITUA-p[u-LUGALMES]
Monat Ap[u-sarrane] 21.Tag. Ep[onym (ist)] [U!ur]-nam[kitr-sarre]
[U4.XX]I.KAM l[i-mu] [IPAP]-nam-[kur-LUGAL]
Kommentar 3
Zu bulu = barranu als Bezeiehnung fur eine konkrete Wegstrecke c£ bulSarre in A.1051 (DoNBAz, HARRAK 1989, 217).
5£ Samaf-falim-erif ist wohl mit dem aus Listen (z. B. 67:6) als Bediensteter der Administration von Ijarbe bekannten Samas7
40
salama-irif identisch. Fur diesen Namen c£ HOLSCHER 1996, 229. Dort wird IUp-pu-qi umsehrieben und als »der Massive« (?) gedeutet. Die Identitat und Funktion dieses Uppuku bleibt im Dunkeln. Die Erwahnung einer Ration »fur den Weg« in Z.3 deutet immerhin auf einen Reisenden, der beim Halt in Ijarbe Anspruch auf Bierzuteilungen hat. Warum diese an den einzelnen Tagen untersehiedlieh ausfallen, ist aus dem Text heraus allerdings nieht zu beantworten. Man kann lediglich feststellen, dass mit den Tagesrationen in Z. If. bei Annahme der ublichen Verpflegungssatze von 0,5 sutu pro Person und Tag jeweils 4 bzw. 8 Empfanger gerechnet wurden.
TCH 92.G.126
Tafel 16
H 5,5 x6,3 em
Vs.
5
Rd.
Rs.
5 BAN 5 SILA IN [E- d1fs-tdr] 5 BAN 5 SILA I.dXX[X-re-ma-ni] 2 BAN 5 SILA IR[u?-x x x] r2 BAN 5' SILAl IGu_rgu1-[ma-an-za] r2 BAN 5 SILAl Wa-pdr-a[k-ser] r3 BAN' 5 SILA IKi-din-n[a-pdr-sa] 3 BAN 4 1/2 IrIRl-[IMI]N.BI 3 BAN 4 1/2 IGu-gu-LUGAL 3 BAN ISU-dSu-ri-[ba] 2 BAN 5 SILA IrTa1?-qi-su 3 ANSE 4 BAN 4 SILA S[E]um.MES SUKa, ERINMES e-Ia-mi-a-ie-e sa URUHar-be sa 15 U 4MES-te-su-nu i+na ti-be-!e-e i+na a-bat I.dXXX_muSIG 5 im-ta-ah-ru ISu-ti-u it-ti-d[in]
N[ur-fftar] Si[n-remanni] R[ussukardu] (?) Gugu[manza] Napara[kser] Kidin-n[aparsa] 3 sutu 4 1/2 Urad-[Sebe]tti 3 sutu 4 1/2 Gugu-sarri 3 sutu Erib-Suri[ba] 2 sutu 5 qa)u Tiqifu 3 emar 4 sutu 4 qa)u Gerste Verpflegung der elamisehenTruppe aus Ijarbe, fur ihre 15 Tage. Beim endgUltigen Aufbruch haben sie auf Gehei6 des Sin-mudammeq in Empfang genommen. Suti)u hat ausgegeben.
SE an-ni-u sa SU Iff_[...]
Diese Gerste ist aus der Verfugung des ff[ ...]
~
15
~
5 sutu 5 qa)u 5 sutu 5 qa)u 2 sutu 5 qa)u 2 sutu 5' qa)u 2 sutu 5 qa)u 3 sutu 5 qa)u
Nr. 40-41
dXXX UJKAM Ii-[mu] Be-er-if-m [a-ni]
Monat Sin, 1. Tag, Ep[onym] (ist) Ber-ifmdnni
lTV
Ld
75
Kommentar 3
10
14
17
41
Die Spuren lassen mit einer gewissen Berechtigung die Erganzung Ru-u[s-su-kar-du] zu. Die Ration ist fur ein kinderloses Ehepaar berechnet, was gut passen wurde, da jener Russukardu im wenige Jahre zuruckliegenden Eponymat Ellil-nddin-apli (s. hierzu JAKOB 2001) noch im Haushalt seines Vaters lebt (c£ Nr. 70) und nun sehr wohl jung verheiratet und demzufolge noch kinderlos sein kann. Ta?qifu wird, anders als die Yorgenannten, in Nrn 70 und 71 nicht erwahnt. Er gehorte wohl zu jenen Elamiern, die sich bereits in ljarbe aufhielten, als die zweite Gruppe in der Stadt eintraf (s. Kommentar zu 70:60). Ein Lemma tiberCt ist sonst unbekannt. Der Begriff muss dem Zusammenhang nach Zeitpunkt, Anlass oder Ortlichkeit der Rationenausgabe bezeichnen. Eine mogliche Losung ist die Annahme einer Sandhi-Form (cf. dazu oben Nt. 3), wobei der die ersten beiden Silben sicher zu tibu »Aufstehen, Erhebung, Anfang; Angriff« (AHw. 1355£) zu stellen ist. Problematischer scheint das daraufolgende Element fe-e. Durch die explizite Schreibung mit »e« verbietet sich wohl ein Zusammenhang mit dem ohnehin nur literarisch greifbaren fi famfi »Sonnenaufgang« (hier dann etwa als Angabe der Himmelsrichtung »Osten«). Wahrscheinlicher, aber der Form nach ebenfalls schwierig, ist eine Ableitung von ufa)u »hinaus-, weggehen«. Immerhin lieBe sich damit ein sinnvoller Bedeurungsansatz gewinnen, indem von einem endgultigen Aufbruch aus ljarbe die Rede ware. Die namentlich aufgefuhrten Haushaltsvorstande (nebst ihren Familien) waren demnach in eine 15 Tagesreisen entfernte Stadt versetzt worden sind. Fur die Zeit bis zur Ankunft am neuen Dienstort werden auf GeheiB des ubergeordneten Beamten Sin-mudammeq Rationen bereitgestellt und yom ortlichen Distriktgouverneur Suti)u ausgegeben. Bei den Elamiern, die in Nr. 69 erfasst sind, handelte es sich demnach um diejenigen, die weiterhin in ljarbe geblieben sind. Dieser Yerfugungsberechtigte tritt sonst in den administrativen Urkunden des Corpus nicht in Erscheinung.
TCH 92.G.163+164
Tafel 17
H 4.3 x B 4,8 em Ys. [IDUMu]_rdlI [DIGNALA] [if-tu IKJa-bu-li [u IJ b-ri-at-li [x x] ki e fa? 5' [iI-Ii] -ka-ni r us-bul-ne-ni nu-bat-tu-fu-nu U. Rd. 1 BAN i+na U 4.III.KAM 1 BAN i+na U 4.IvKAM 10' IDUMU-dIDIGNALA Rs. i+na VRVljar-be r ki1'-i kal-u-ni [a-di] IKa-bu-li [lR ?] IDUMU-dIDIGNALA 15' [u] Ib-ri-at-li [i+na U 4]'v.KAM if-tu LUGAL [i-t] u-ru-ne-ni [1 BAN] i+na U 4 • rYJl?[KAM] O. Rd. [1 BAN] i+na [U 4.YII.KAM] 20' [...] L. Rd. [U4]. rYIIIl?KAM [li-mu PN] -nl
[n sutu...] [als] ... Mar-Diglat [mit] Kabuli [und] Ibri-atii hergekommen ist, sie sich hier aufgehalten haben. Ihre »Obernachtung(skosten) «: 1 sutu am 3. Tag, 1 sutu am 4. Tag Mar-Diglat ist in ljarbe aufgehalten worden, [bis] KabuIi, der [Diener des ?] Mar-Diglat [und] Ibri-atii am 5. Tag yom Konig zuruckgekehrt sind. [l sutu] am 6. Tag, [l sutu] am 7. Tag...
8.? [Tag], [Eponym (ist)]PN
76
T extbearbeitungen
Kommentar 3' Dieselbe Zeichenfolge nndet sich auch in Z. 15'; zur Deutung als Eigenname s. u. 4' Hier ist vielleicht die vorangehende Station der Reisenden verzeichnet. Man harte dann etwa [if-tu URU...] zu erganzen. 5'f£Die Erganzung erscheint nahe liegend. Aufgrund der sicheren Singularform durfte [if-tu] o. a. in Z. 2' anzunehmen sein. In Z. 6' wechselt das Subjekt offensichtlich. Unabhangig davon, welche Art von Verpflegung in Z. 8' abgerechnet wird (Bier oder Gerste), entspricht die angegebene Menge der Zuteilung fur zwei Personen. 12' Der Beginn des »ki« gelesenen Zeichens liegt am Bruch. Alternativ ware vielleicht 1 U 4 anzunehmen, wobei das nachfolgende »i« zur Verbform gehorte und das abschlieBende »-ni« als Ventiv zu deuten ware. Somit harte man 10'-12' zu ubersetzen: »Man hat Mar-Diglat einen Tag hier in ljarbe aufgehalten, ... « 13'f. Kabuli ist Teil des Subjekts zu der Verbform in Z. 17' (zu Kabuli als westsemitische Namensform s. PRUSZINSKY 2003, 173). Am abgebrochenen Beginn der Z. 14' stand wohl, in welchem (Dienst)-Verhaltnis Kabuli zu Mar-Diglat stand. 15' Wie der Plural in Z. IT erweist, ist Kabuli nicht allein unterwegs. 16'ff.Die Zahlzeichen sind hier kaum mit letzter Sicherheit bestimmen. Wenn aber eine an Z. 9' anschlieBende Zahlung erfolgt, lieBe das den Schluss zu, dass sich der Konig lediglich eine T agesreise entfernt aufhalt. Umso interessanter ware es, zu erfahren, welche Mission jener Kabuli zu erfullen hatte. Die Rekonstruktion der Ereignisse, die sich in der vorliegenden Abrechnung widerspiegeln, wird durch den erheblichen Textverlust stark behindert. Dennoch sei wenigstens ein Versuch der Deutung gewagt: 2 Personen, Kabuli und Ibri-atli, haben - auf GeheiB/im Auftrag o. a. des Mar-Diglat - in ljarbe Station gemacht, um danach zum Konig weiterzureisen, der sich anscheinend unweit der Stadt aufhalt. Wahrenddessen ist auch Mar-Diglat in ljarbe angekommen, um die beiden Boten (?) zu erwarten. Gemeinsam konnten sie noch danach noch mehrere Tage in ljarbe verbracht haben (s. Z. 18£)
42
TCH 92.G.165
Tafel1?
H 3,8 x B 4,4 em Vs.
3 BAN SE ISU-dAMAR.UTU , I 3 BAN lja-am-sa-na-ma-DINGIR SU.NIGIN NIGIDA SE SUKat 2 !i-mi-te Rd. ANSE.KUR.RAMES su-hi-ri Rs. fa E.GALlim ki-i SE.NUMUN if-tu URU Sab-la-li 10 u-fe-!i-u-ne-ni fa 3 - Rasur - U 4MES fa SU Ilje-er-si mah-ru O. Rd. ITU dNIN-E.GALlim 15 U 4.XXVI.KAM li-mu I.dA-fur-EN-DINGIRMEs- ne
3 sutu Gerste Erib-Marduk 3 sutu ljamsa-na)ma-ili Insgesamt 6 sutu Gerste (zur) Verpflegung von 2 Gespannen (von) Fohlen, gehorig dem Palast, als sie Saatgerste aus Sablala hergebracht haben. Fur 3 Tage haben sie aus der Verfugung des ljersi (Gerste) entgegengenommen. Monat Belat-ekalle, 26. Tag. Eponym (ist) Affur-bel-ilane
Kommentar If£ Jedes Gespann erhiilt pro Tag 1 sutu, d. h. auf jedes Fohlen entfalIen tiiglich 0,5 sutu. Diese Menge entspricht der Zuteilung eines ausgewachsenen Pferdes (cf. JAKOB 2003, 355). Demnach ist offenbar hinsichtlich der Verpflegung nicht das Alter eines Tieres entscheidend, sondern die geleistete Arbeit. Immerhin scheint man diesen Jungtieren aber eine langere Ruhepause zu gonnen, indem man sie 3 T age start der ublichen 2 in ljarbe beliisst (zum Einsatz von FohIen im normalen Dienst s. auch Nr.ll). 2 wohl westsemitisch, wenn das mittlere Namenselement zu na)mu »Lieblichkeit« zu stellen ist (s. PRUSZINSKY 2003, 174). Dieses steht allerdings sonst immer an erster Stelle (ibid., 190). Immerhin findet sich in Tell Sel]. Hamad ein Name des gleichen Typs (DeZ 3329:5 Ilja-am-sa-ri-si-DINGIR; ROLLIG 2002, 586).
Nr. 42-43 10 12
14
43
77
~d'u S wird hiernach auch im innerstaatlichen Warenverkehr gebraucht; s. III.2. S.v. Obwohl fur ljersi kein Titel unmittelbar uberliefert ist, darf er aufgrund von Indizien als rab ikkardte angesprochen werden (s. Nr. 44). Diese Funktionare, die ublicherweise als Vorarbeiter eines Teams von Feldarbeitern in Erscheinung treten (s. JAKOB 2003 s. v. ikkaru), ubernehmen in ljarbe offenbar Aufsichtsfunktionen uber Getreidebestande und sind zumindest im Einzelfall berechtigt, Zuteilungen vorzunehmen (c£ Nr. 55). In dieser Position erwartet man ublicherweise eher den 6rtlichen bel pdfJete oder zumindest einen Beamten auf der Ebene des Burgermeisters (fJazi'dnu). Wenn der Transport des Saatguts, wie man vermuten darE, nicht lange vor der geplanten Einsaat erfolgt, lage deren Zeitpunkt spatestens im Folgemonat Sa-sarrdte. Bei modernen Nomaden wurde nach E. Wirth Gerste in der syrischen Wustensteppe zwischen September und November eingesat (STRECK 2002, 169; fur vergleichbare Verhaltnisse zur aB Zeit in Mesopotamien allgemein s. bereits LANDSBERGER 1949.). Um den Monat Sa-sarrdte des Eponymates ASfur-bel-ildne an der entsprechenden Stelle innerhalb des Sonnenjahres mit einiger Sicherheit zu verorten, bliebe zu priifen, in wieweit weitere, auf bestimmte Monate datierte Belege fur landwirtschaftliche Aktivitaten damit in Einklang zu bringen sind. Bekanntlich ist noch immer nicht erwiesen, wie man in rnA Zeit die Differenz zwischen Mondkalender und Sonnenjahr ausgeglichen hat. Fur echte Schaltmonate gibt es keine Belege. Auch scheinen die von KOCH 1981, 135ff. postulierten Monatsreihen im Licht neuer Texte aus ASsur ebenfalls noch nicht das letzte Wort zu sein. Am Ende der Regierungszeit Salmanassars I. begann das Jahr im Monat $ippu (s. MARV II 19). Das ist noch/wieder (?) nach der Mitte der Zeit des Nachfolgers Tukulti-Ninurta I. der Fall (MARV II 17).
TCH 92.G.176
Tafel 17
H 5,0 x B 5,4 cm 2 ANSE NIGIDA 1 BAN NINDA
2 emdru 7 sutu Brot
[sa] ka-a!-!i
[fur] k~!u, [3 sutu] fur die Reise 3 Schafb6cke fur k~!u 3 Schafb6cke fur die Reise Insgesamt 3 emdru Brot, 6 Schafe aus der Verfugung des Sumja-Adad, als ASJur-iddin, der Eunuch? des Konigs, der... hergekommen ist, in ljarbe ubernachtet hat (und) nach SafJlala weitergezogen ist.
[3 BAN] a-na KASKALni 3 UDU.NITAMES sa ka-!i 5 3 UDU.NITAMES a-na fJar-ra-ni SU.NIGIN 3 ANSE NINDA 6UDUMES U. Rd. sa SU ISum-ia-dISKUR
Rs.
15
ki-i [LdA -S] ur-i-din sa rSAGl? LUGAL UJ [GALl] ERIN?MESx -a-te il-li-ka-ni i+na uRuljar_be be-du-ni a-na URU SafJ-la-li e-ti-qu-ni 5 BAN SE IAfJ-U-ti-gi it I.dUTU-re-Si-i-si 2 BAN Kur- rba1-nu a-na SUKANSE.KUR.RAMES
20 Rd.
sa 1 u4-ma i+na pa-ni LdA-sur-pa-ni <e-ku-lu>-u-ni (?) ITuMu-fJur-DINGIRMEs U 4,XXII.KAM li-mu IIR-DINGIRMES- ne
5 sutu Gerste AfJUtigi und Samas-reSi-iSi. 2 sutu Kurbdnu fur die Pferde, die einen Tag in Gegenwart von ASfur-pdni en haben Monat MufJur-ildne, 22. Tag Eponym (ist) Urad-ildne
Kommentar 2/4 In seiner Rezension zu MARV II, 19, einer Abrechnung uber Schafhaute aus dem Kultbetrieb, hat DELLER den Begriff ka!!u ausfuhrlich behandelt (1987, 63). Rs. 19' heiBt es dort: UDU.MES sa ka-a!-!i sa na-~-be-te la-a sap-ru »(Die Haute der) Schafe aus ka!!u (und) aus n~betu sind nicht schriftlich frxiert«. Die Deutung dieser beiden Termini als Bezeichnung fur »ein kalendarisch fixierbares Kultereignis« wird jetzt durch mehrere rnA Wirtschaftstexte aus Tell JAli gestutzt (ISMAIL, POSTGATE 2008).
78
Textbearbeitungen
Auch der vorliegende Text Hisst eine entsprechende Interpretation grundsatzlich zu. Die von DELLER op. cit. vertretene Ansicht, es handele sich aufgrund der in ljb XIII 5 auftretenden Gleichung UDu.GfR.AK.A = ka!-!a urn »eine besondere Art der Schlachtung«, ist allerdings aufzugeben, da hiernach k~!u auch auf Brot bezogen werden kann. 4£ Schafbocke als Zuteilung auch in Nr. 50. 6 3 emdru Brot entsprechen 60 Tagesrationen. Davon solI ein GroBteil (54 Tagesrationen) anscheinend vor art verzehrt werden, wahrend »fur die Reise« lediglich 6 Tagesrationen veranschlagt werden. Die Menge der Schafe fur beide Gelegenheiten ist dagegen jeweils gleich. 9ff. Offenbar handelt es sich nicht urn den GroBwesir dieses Namens, so dass eine genaue Angabe der Titulatut fur notwendig erachtet wird. Die Tafeloberflache ist an dieser Stelle allerdings zu stark in Mitleidenschaft gezogen, urn eine sichere Lesung zu erlauben. In Z. 10 sind sa und LUGAL kaum in Zweifel zu ziehen. Wenn das mittlere Zeichen tatsachlich SAG zu lesen ist, konnte es sich in Z. 11 durchaus urn eine militarische Einheit handeln (s. JAKOB 2003, 355). 18 Als Tagesration sind mit dieser Gerstemenge insgesamt 4 Pferde, die sich im Arbeitseinsatz befinden, mit jeweils 0,5 sutu zu versorgen. Fur Pferde, die nicht unter Belastung stehen, waren 0,4 sutu ublich, wonach man von 5 Tieren auszugehen harte (zu den RationsgroBen s. JAKOB op. cit., 355). 21 Hier hat der Schreiber wohl versehentlich den Beginn der Verbform ausgelassen. Die Erganzung erfolgt nach Nr. 11:24. AJsurpdni ist anderwarts nicht bekannt und durtte vielleicht eher als Bediensteter (»Pferdeknecht« o. a.) zur Begleitung des Z. 18 genannten Kurbdnu gehoren.
44
TCH 92.G.195
H 3,2
x
VS.
5 Rs.
Rd.
Tafel 17
B 3,2 em
5ANSE SE llje-er-si SE.NUMUN a-na ra-bu-e
5 emdru Gerste (fur) ljersi urn Saatgut anzubauen
2ANSESE IDa-al-zi-e-ni a-na re-a-ni
2 emdru Gerste (fur) Dalzeni zum Mahlen
2 ANSE SE BABBAR' IRt-x-sa-nt... ., a-na x-nz'-e lTV ~ [i] -pu U 4.xv.KAM li-mu IA-bat-tu
2 emdru weiBe (?) Gerste (fur) Ri-x-sani (?) zum ... Monat $ippu 15. Tag, Eponym (ist) Abattu
Kommentar 1-3 Funf emdru sind bei einer Rate von 4 sutu/ikt1 (c£ Nr. 61) ausreichend, urn ein Feld von 12,5 ikt1 zu bebauen. Die Nutzung einer Feldflache zur gezielten Produktion von Saatgut ist hier m. W erstmals fur das Mirtelassyrische bezeugt. Unter Voraussetzung einer guten Ernte mit vier- bis funffachem Ertrag steht dem sicher als rab ikkardte anzusprechenden ljersi in der nachsten Pflanzsaison genug Saatgut fur eine Feldeinheit von 50 ikt1 zur Verfugung (zu den rnA FeldgroBen in der staatlichen Landwirtschaft s. JAKOB 2003, 313). Ferner muss man doch wohl davon ausgehen, dass das Saatgut ZUlli unmittelbaren Gebrauch ausgegeben wird. Somit durfte das Datum Z. 10f£ nahe am Zeitpunkt der Aussaat liegen (s. hierzu Kommentar zu Nr. 42: 14). 4-6 Hiernach lasst sich auf die Profession des Dalzeni als die eines »Mullers« schlieBen. Er ist einer der beiden Manner, die laut Nr. 83 einen Transport von 5 emdru Sesam nach Ninive durchfuhren. 8 Der Name ist vielleicht zu dem Eintrag in 68:24 zu stellen. 9 Hier fehlt lediglich ein Zeichen. Letztlich vermag aber, richtige Lesung des vorletzten Zeichens vorausgesetzt, keines der theoretisch moglichen Verben zu uberzeugen: 1. sand)u III »nachmessen« (AHw. 1165b sub 3); 2. sant1 VI »abspulen« oder 3. bunnu »unterbringen?« (AHw. 356).
Nr. 45-46
45
TCH 92.G.197
H 3,7
x
Vs.
5
Rs.
5'
79
Tafel 18
B 3,9 em
[n BAN SE (?) a-n]a SUKANSE.KUR.RAMES [fa I.dA-sjur-SUM-a-pi [DUMU x-x]-di [ki iJ-tu URU Sap-la]-li [e-ti-qu]-ni [...]-It
[ki if-tu URUSap-la-Ii (?)] [e-ti-q]u-ni [n BAN SE (?) Il.GA]L-DINGIR DUMU Ki-pu-ka [a-na ANS]E.KUR.RA I. dXXX-mu-SIG s [fa SU IA-na-M]U-ia-dISKUR [ITUfa]-ki-na-te U 4·xrv.KAM [li-mu I]E-tel-pi-i-dA-fur
[n sutu Gerste f]iir die pferde [des Afsjur-nddin-ape [Sohn des] PN [als er aus Sapla]la (kommend) vorbeigez]ogen ist [n sutu Gerste fiir die Pferde] [des .. . ]li? [als er aus Saplala (?) (kommend) vorbeigez]ogen ist [n sutu Gerste (fiir) Ibasjfi-ili, Sohn des Kipukka [fur das P]ferd des Sin-mudammeq, [aus der Verfiigung des Ana-sj umija-Adad [Monat Sa]-kendte, 14. Tag [Eponym (ist)] Etel-pi-Affur
Kommentar Mindestens drei Rationsempfanger sind hier registriert: 1) Affur-nddin-ape Z. 1'-5',2) [. .. ]li Z. 6'-2" und 3) Ibaffi-ili, Sohn des Kipukka Z. 3"£ 3' Alternativ ware an dieser Stelle aueh eine Amts- bzw. Berufsbezeichnung moglieh. 3" Anders als Kuriere, die ljarbe passieren (s. Nr. 38) und sich selbst urn ihre Tiere kiimmern miissen, verfiigt Sin-mudammeq seinem hohen adminisrrativen Rang entspreehend iiber einen eigenen Pferdekneeht, der fiir die Fiitterung zustandig ist. 5" Als verantwortlicher Beamter erseheint hier (der Biirgermeister) Ana-fumija-Adad. Warum in anderen Fallen aueh rab ikkardte als Ausgabebereehtigte auftreten konnen, lasst sieh aus den jeweiligen Texten nieht unmittelbar ersehlieBen (s. Nrn 42;55).
46
TCH 92.G.203
Tafel 18
Fragment 1 H 3,6 x B 4,7 em Fragment 2 H 2,9 x B 7,6 em Fragment 1 [ ] [ ]
[ ] [ ]
1[...]
PN I [ ...] [ ]qa' u PNi ..] [ ] PN 3 [ ] [ ] PN 4 [ ]
[ ]sILA IX [ ...] [ ]
1[ ]
[
IX [
]
]
Fragment 2 Vs. [... ] [2 1 A]NSE 4 BAN NINDA x x 2 ANSE 4 BAN rNINDN x x x fal.dXXX-muSIG s 2 [ANSE] r4 BANl [NINDA] x x x v
_
2 (?) emdru 4 sutu ... -Brat 2 emdru 4 sutu ... -Brat von Sin-mudammeq 2 [emdru] 4 sutu (?) ... [-Brot]
80 5' Rs.
Textbearbeitungen
sa KURE-Ia-mi-a-ie-e sU.NfGIN 15 ANSE [NINDA] x x SUK 15 ERINMES nam-sar-te
von den Elamiern Insgesamt 15 emdru... [-Brot], Verpflegung fur 15 Drescher
xxxxxx [x] xxxxxx
Kommentar Nach den vorhandenen bzw. analog erganzten Mengenangaben ist der Text etwa zur Halfte erhaIten. Man hat also mit zwei weiteren Personen(gruppen) zu rechnen, die Brot fur die Verpflegung der Z. 7' genanmen Drescher zur Verfugung gestellt haben. Auf welcher Grundlage etwa Sin-mudammeq, den wir zweifellos mit dem prominenten Beamten dieses Namens idemifizieren durfen, und die »Elamier« (c£ Nrn 69-71) zu derartigen Lieferungen veranlasst werden konmen, muss allerdings offen bleiben.
47
TCH 92.G.213
H 4,0
x
Tafel 18
B 6,7 cm
[ ] [ ] fSEl 2 BAN [NINDA]
[ ] [ ] Gerste 2 sutu [Brot]
3 BAN 5 SILA SE 2 BAN fNINDN ILUGlUL-u-sa-ni
3 sutu 5 qa)u Gerste 2 sutu Brot
Rd.
2 BAN SE 1 BAN NINDA i-na U 4.XXI[+n.KAM] IDINGIR-mu-sab-si Su.NfGIN 1 ANSE NIGIDA 5 SILA SE [NINDA] sa SU LrdXXX1-[mu]-saPlim1
2 sutu Gerste 1 sutu Brot am 21. Tag Ili-muJabSi Insgesamt 1 emdru 6 sutu 5 qa)u Gerste [(und) Brot] aus der Verfugung des Sin-musallim
Rs.
Zeichenspuren
5'
Sarru-usdni
Kommentar 3'/5' Die Empf
Nr. 48-49
48
TCH 92.G.215
81
Tafel 18
H 6,0 x B 5,5 em Vs
2 BAN SE a-na 2 !i-mi-te ANSE.KUR.RAMES sa IA-bi-DINGIR [4/5 SnLA rSE' a-na SUK 2 ANSEMES [ ... ]
2 sutu Gerste fur 2 Gespanne von Pferden des Abi-ili [4/5 (?) q]a'u Gerste zur Verpflegung von zwei Eseln [ ... ]
Rs.
[a-n]a r ub'-r[u-te sa LN] sa A-bi-DINGIR pa-ni-su-nu u-ka J i'-la-ni ki-i is-tu URUSab-la-li e-ti-qu-ne-ni IA-bi-DINGIR ma-bi-ir
[fu]r die Diplo[maten aus LN], die Abi-ili eskortiert hat, als sie von Sablala (kommend) hier vorbeigezogen sind, hat Abi-ili in Empfang genommen.
3' Rd.
Kommentar If. Abi-ili ist hiernaeh ebenso wie ein ungenannter Begleiter mit dem Streitwagen naeh Ijarbe gekommen. Wie wir aus der Ruekseite der Tafel erfahren, reisen beide als Begleiter einer diplomatisehen Gesandtsehaft. 3 Die Tagesration eines Esels betragt in rnA Zeit 2-2,5 qa)u OAKOB 2003,356). l' Der Plural ergibt sieh bereits aus dem Pronominalsuffix in Z. 3'. Die Spuren naeh ub- waren aber ohnehin kaum als -ri zu deuten. 3' Zu dieser in den Worterbuehern nicht verzeiehneten Formel ef. Nr. 54: I9f. Sie findet sich auBerhalb unseres Arehivs noeh in dem erstmals von ].N. Postgate veroffentlichten Text CTMMA I Nr. 99 (s. JAKOB op. cit., 69) in Bezug auf einen Reiter (Sa petballe), der eine u. a. aus auswartigen Gesandten bestehende Reisegesellsehaft begleitet.
49
TCH 92.G.217
H 3,8
x
Vs.
Rd.
Rs. 10
Tafel 19
B 4,2 em
1 ANSE spm IX-MU-SUMna LULUNGA
1 emdru Gerste Adad-suma-iddina, Bierbrauer
1 ANSE SE I.dXXX-mu-sal-lim
1 emdru Gerste Sin-musallim
5 BAN SE SUKANSE.KUR.RAMES 7 SILA SUK ANSEMES sa I.dXXX_muSIG 5 , i+na U4.xVIII.KAM 5 BAN SUKANSE.KUR.RAM[ES] 7 SILA SUK ANSEMES i+na U 4• rXIX'.KA.M
5 sutu Gerste, Verpflegung fur die pferde, 7 qa)u Verpflegung fur die Esel des Sin-mudammeq
2 BAN 5 SILA x [x] x ku-di-ni
2 sutu 5 qa)u ... Maultiere zur Verpflegung...
a-na SUK x-nl 2 BAN 9 SILA I. [dxx]x?_muSIG 5 a-na SUK ANSEku_di_niMES O. Rd. SU.NIGIN 3 ANSE NIGIDA 8 SILA SE v
_
sa is-tu E ba-Si-me na-ds-ra-ni
am 18. Tag 5 sutu Gerste, Verpflegung fur die Pferde, 7 qa)u Verpflegung fur die Esel am 19. Tag
2 sutu 9 qaJu [St]d-mudammeq zur Verpflegung von Maultieren Insgesamt 3 emdru 6 sutu 8 qa)u Gerste, die aus dem bit basime entnommen wurden
82
T extbearbeitungen
L. Rd.
ITuQar-ra-tu U 4.[X]IX. li-mu IKas-til-a-su
Monat Qarrdtu, 19. Tag Eponym ist Kastiliasu
Kommentar 3
Das fruheste Auftreten des Sin-musallim. Wenn er da schon, wie sich fur das Eponymat des Ninu)dju wahrscheinlich machen lasst, das Amt des bazi'dnu bekleidet, bildet der Eponym KaStiliasu einen terminus post quem non fur das Ende der Agide des Ana-sumija-Adad Innerhalb der internen Chronologie der Tell Chuera-T exte lage dann das Eponymat des Kastiliafu jedenfalls nach dem des Assur-zera-iddina. In diesem Jahr erscheint Ana-sumija-Adad noch als Rationsempfanger des ortlichen Palastes (Nr. 67:2).Welche Umstande zum Wechsel gefuhrt haben, geht aus den ortlichen Verwaltungstexten ihrer Natur gemiill nicht hervor.
50
TCH 92.G.220
H 3,0
x
Vs.
1 BAN KAS 2 BAN NINDAbur-su? 1 UDU.[NITJA a-na IdA-sur-[tu-ri] it sa GIsrGIGIR' sa il-te-[su] ki-i IdA-sur-t[u-ra] i+na uRuPa-an-di-b[e] be-du-ni
Rd.
Rs.
Tafel 19
B 3,8 cm 1 sutu Bier, 2 sutu ... -Brat, 1 Schaf[bo]ck fur Assur-[tura] und den Wagenlenker, der bei ihm (war), als Assur-t[ura] in Pandibe ubernachtet hat
O.Rd.
30. Tag
Kommentar Iff. Wahrend die Bierration der ublichen Menge von 0,5 sutu pra Person und Tag entspricht, ist die Zuteilung an Brot doppelt so hoch wie normal. Moglicherweise liegt das an der Bratsorte, die hier ungewohnlicherweise angegeben wird. Die Lesung ist sehr unsicher, die Zeichenspuren scheinen aber am ehesten auf IjAR-su zu verweisen. Dafur kommt einmal die Lesung barsu in Frage (s. AHw. 328 sub II »eine Frucht«), zum anderen die Voakalisierung mit "u« Fur bursu ,>Vorratskammer« (AHw. 360) in Verbindung mit Brat cf. jetzt FREYDANK MARV V (KAM 3) 32: 1. Die Erwahnung eines Schlachtschafs deuret auf den hohen Rang des Reisenden. Fleisch erhalten sonst, etwa im diplomatischen Dienst, nur sehr hochgestellte Personlichkeiten wie der Hethiter Teli-Sarruma, der vielleicht mit einem Prinz von KarkemiS zu identinzieren ist (s. Nr. 24). Die Erganzung des Namens zu Assur-tura ist nach den Spuren in Z. 7 moglich. 8 Es durfte sich hier urn denselben art handeln, der in BATSH 4/1, 6:26' als uRuPi_en_di (sic !) -be erscheint und in der Nahe von Ijarbe liegt (das dritte Zeichen des Stadtenamens wird von CANCIK-KIRSCHBAUM -ki- gelesen. Auf dem Foto Tafel 31 ist -di- aber deutlich zu erkennen).
51
TCH 92.G.223
Tafel 19
H 2,6 x B 2,5 cm (Fragm. 1); H 1,7 x B 2,5 cm (Fragm. 2) Fragment 1 2 BAN [...] su-t[i ?- ...]
2 sutu [...]
Nr.51-52
83
Fragment 2 [ ] x [...] [ ]-t[i i ••• ]
52
TCH 92.G.224
Tafel 19
H 2,2 x B 4,7 em (Fragm. 1); H 2,1 x B 3,2 em (Fragm. 2); H 3,4 x B 4,7 em (Fragm. 3) Fragment 1 Vs.
[ ] NINDA i+na U 4.XX.KAM [ ]fi/lim [ ]
... Brat am 20. Tag [... ] ...
Rs. [Monat Sa]-sarrdte, 21. Tag
O. Rd. li-mu [...]
Eponym (ist) [...]
Fragment 2 [ ] [ ] fi/lim [...] [ ]
[ ] x [...] [ ]
Fragment 3 X [ANSE S]E ri+na1 [GISBAN...] fa SU I[As-fu]-mi-i[a-X] ri+na1 6 rxl SEa[m]
10 [emdr Gerste] im [... sutu-MaG] aus der Verfiigung des [Affu]mij[a-Adad]. Von 6 ... Gerste
[x] x [x x] x [x] x [...]
Kommentar Z. 2 des 1. Fragments ist vielleicht zu [Sin-mu-fa~-lim zu erganzen (dto. Fragm. 2:2 ?), den wir oben als mutmaBlichen NaehFolger des Ana-fumija-Adad im Amt des &azi)dnu angesehen haben (s. Kap. 11.3). Fragment 3 ware dann jedenfalls nieht zur selben Tafel gehorig.
84
T extbearbeitungen
53
TCH 92.G.225
H 3,8
x
Vs.
2 r4 BAN' KA[S]
5
10
Tafel 20
B 4,5 em
2 emdru 4 sutu Bier aus der Verfiigung des Apu-Iumur, des Bierbrauers, hat Sumja-Adad in Empfang genommen. Nachdem (?) eine Getrankelieferung zu
rsu,
sa [ISE]S-lu-mur LULUNGA IMU-ia-dISKUR rmal-pi-ir [s1a? ma-al-ti-tu ral- na UGU [IDINGI]R-pa-da na-!u-ni [a]-di sa I.dBe-er-MU-SUMna r il-tP -u-ni gab-bu up-pu-us a-na NfG.KA9MES sa-kin ITUKal-mar-te u 4.xxvn.KAM li-mu IA-b[at-tu]
[I~i-padd
gebracht wurde, ist - nebst dem, was Ber-suma-iddina getrunken hat, alles rechnerisch erfasst (und) zur Abrechnung gebracht. Monat Kalmartu, 25. Tag, Eponym (ist) Ab[attu]
Kommentar 1 2 4
6 8 13
Je nachdem, ob man ein qa)u zu ca. 0,8 oder 11 zugrunde legt, umfasst die Lieferung 192-240 Liter (zur Anwendung des sutuMal3es zu 10 qa)u s. Kommentar zu Nr. 70). Die babylonische Form seines Namens konnte daraufhindeuten, dassApu-Iumurwie der in Nr. 12 als »Kassit«, d. h. Babylonier, bezeichnete Sin-musabSi aus Siidmesopotamien stammt. Diese Kurzform des Namens Ana-sumija-Adad findet sich mehrmals, u. a. auf der Briefhiille Nr. 21. Ungeachtet der unsicheren Lesung des ersten Zeichens der Zeile diirfte maltitu kaum bezweifelbar Subjekt des Satzes sein, trotz der maskulinen Form des Stativs in Z. 9. Empfanger der Getrankeration ist wohl jener Ili-padd, den wir als spateren GroBwesir und Eigentiimer des dunnu von Tell Sabi Abyad kennen. Anscheinend stehen ihm dort Bierbrauer nicht in ausreichendem MaG zur Verfiigung. Die Erwahnung der erfolgten Abrechnung findet sich innerhalb des Archivs sonst nicht und ist im speziellen Fall sicher dadurch bedingt, dass das Bier nicht zum Verbrauch vor Ort bestimmt war.
Tafel 20
54
TCH 92.G.226
H 5,0
x
Vs.
1 BAN NINDAMES 1 BAN KAS 2 BAN SE [a-n]a pi-qi-te sa ub-ri [KUR]ija-ta-ie J e' sa is-tu IMa-nu-ki-i[a] a-na uRuAs-su-ka-n[i] e-ti-qu-u-[ni]
1 sutu Brote, 1 sutu Bier, 2 sutu Gerste zur Versorgung des hethitischen Gesandten, der mit Mannukija nach AHukanni weitergezogen ist.
1 BAN NINDAMES 1 BAN KAS [2 BAN SE] a-na Si-pir-[te] sa INi-nu-a-[ie-e] a-na p[i-qit-te sa ub-ri] KURija-ta-i[e_e] sa aJ na' UG[U LUGAL]
1 sutu Brote, 1 sutu Bier, [2 sutu Gerste] - auf Empfehlung des Ninu)dju zur Versorgung des hethitischen Gesandten, der zum Konig
5
10
B 5,0 em
Nr. 54
15
il-li-k[a-ni] ki-i a-na KURija_t[e i-tu-ru-ni ?] ta[din ?]
gekommen war, als er ins Land lfatti [zuriickgekehrt ist], wurde es ge[geben] (?)
20
1 BAN NINDAMES 5 BAN KA[S SE] a-na pi-[qit-t]e f fa ub-rP KURKi-na-baJie-el fa IX-me-far pa-ni-fu u-ka-i-la J nil
1 sutu Brote, 5 sutu Bie[r und Gerste] zur Versorgung des kanaanaischen Gesandten, den Adad-mefar eskortiert hat.
sU.NfGIN 1 ANSE 4 BAN NINDAMES [KAS] it SEam a-na ki-si-te la-pu-ut
Insgesamt 1 emaru, 4 sutu Brote, [Bier] und Gerste sind dem Ausgabenkonto iiberschrieben.
[IT]U dXXX U .VI.KAM 4 [/i-m]u I.dEN.LfL-SUM-fIBILN
Monat Sin, 6. Tag [Epo]nym (ist) Ellil-nadin-apli
Rs.
25
85
Kommentar Iff. Die Zuteilung lasst sich folgendermaEen aufschliisseln: Je 2 Tagesrationen an Brot und Bier fiir den Gesandten und ebenso 2 Tagesrationen Gerste fiir ein Pferdegespann. Der mitreisende Mannukija (vielleicht der Verwalter von Tell Sabi Abya<;l.) ist in der Rechnung wohl nicht beriicksichtigt, da der ohne Begleitung reisende Hethiter, dessen Fouragierung ab Z. 7 registriert wurde, die gleiche Ration erhalt. Dessen ungeachtet bleibt festzuhalten, dass offenbar nicht nur im Eponymat des Ninu)aju (s. letter orders Nrn. 22-28 sowie 56,57), sondern auch in anderen Jahren ein reger Botenverkehr, vor allem zwischen dem Land ijatti und Assyrien, bestand. Wahrend ein Gesandter, vom assyrischen Konig kommend, auf dem Heimweg ist (Z. 7-15), passiert ein zweiter lfarbe in WestOst-Richtung (Z. 1-6). Dabei ist hervorzuheben, dass beide ihren Rationen zufolge offenbar von wesentlich niedrigerem Rang sind als jener Teli-Sarruma, der mit hoher Wahrscheinlichkeit als Prinz der hethitischen Sekundogenitur Karkemif angesprochen werden darf (s. Nrn 24-26). 7 Erganzung nach Z. 1. 14f. Der Zusammenhang lasst darauf schlieBen, dass sich der Gesandte auf dem Riickweg in die Heimat befindet. Hier ware demnach eine Form von ta'uru o. a. anzunehmen. Allerdings ist der Raum bis zum Bruch unbeschrieben und weist auch keine Beschadigung auf. Vorgeschlagen sei daher, dass ein Verb der Bewegung in Z. 14 gestanden hat, wahrend in Z. 15 lediglich ein Zeichen zu erganzen ware. Ein Stativ tadin erscheint da als plausible Losung. 16 Selbst wenn man nach der hier gebotenen Erganzung davon ausgeht, dass die Rationen an Bier und Gerste zusammengezahlt wurden, bleibt eine gegeniiber den Hethitern hohere Bierzuteilung festzustellen (s. den vergleichbaren Befund bei dem Diplomaten aus Sidon in Nr. 22). Dass die assyrische Eskorte in die Rechnung eingegangen ist, darf wohl ausgeschlossen werden, wie ein Vergleich der beiden hethitischen Gesandten erweist. Der allein reisende und »aufEmpfehlung des Ninu)aju« in lfarbe Station machende Diplomat erhalt die gleiche Zuteilung wie sein Kollege, der mit Begleiter unterwegs ist. 18 Kanaan wird hier behandelt wie eine politische Einheit, als ware damit nicht nur ein geographischer Begriff gemeint. Es ist allerdings wenig wahrscheinlich, dass die Region sich unter der Herrschaft eines einzigen Potentaten befand (s. MORRIS 2005, 256ff.). Auch wird sonst durchaus hervorgehoben, aus welcher Stadt innerhalb Kanaans ein Gesandter anreist (cf. Nrn 22 und 28). Dessen ungeachtet wird durch diesen Beleg wahrscheinlicher, dass die Diplomaten aus Sidon und Amurru, die wenige Jahre spater aufihrem Heimweg ebenfalls lfarbe passieren (Nrn 22 und 23 mit Kommentar), auf der gewohnlichen Route reisen, und damit die Ost-West-Verbindung von Affur zum Mittelmeer keineswegs iiber TadmuriPalmyra fiihrte (s. zuletzt FAIST 2001, 197), sondern durch die nordliche Gezira (s. JAKOB 2006). 19 Identitat und Funktion des Adad-mefar, der den kanaanaischen Gesandten begleitet, ist bislang unbekannt. 22 CAD trennt kisittu von kisitu (meaning uncertain) und setzt als Bedeutung an: 1. trunk (of a tree), stem (of a horn), stump (in ext.); 2. wood shavings; 3. family, lineage. Keine dieser Bedeutungen scheint zuniichst dem Zusammenhang einer Abrechnung iiber Brot, Bier und Gerste zu geniigen (s. auch AHw. 486 s. v. kisittu: Ast(werk); Rohrstange; Gehornstange; Abstammung, Deszendenz). Formal handelt es sich urn eine Nominalbildung in der Form pirist nach kasamu »zerschneiden«. Dem Zusammenhang zufolge bezieht man sich hier auf eine Verminderung eines Bestandes an den aufgefiihrten Giitern. Daher sei auf der Basis der in den Wbb. angegebenen Grundbedeutung die Ubersetzung »Ausgabenkonto« vorgeschlagen.
86
Textbearbeitungen
55
TCH 92.G.227
H 4,5
x
Vs.
2 BAN SE fa SU IA-bi-fam-fi GAL LUENGAR IKu-ri-u ki-i if-tu URUAf-fu-ka-ni a-na URU Sap-la-li x x x ZA M[U?] u-fe-ti-qu-[fu] if-tu an-na-ka fa? df al ka ?? it-ta-di-x
5
Rd.
Rs. 10
B 4,5 cm
ITUA-pu-LUGALMES_
O. Rd.
Tafel 20
2 siitu Gerste aus der Verfugung des Abi-famfi, des Bauernobmanns, (hat) Kuri'u (erhalten), als man ihn, von AHukanni nach Saplala [reisend ?] ... , hat weiterziehen lassen. von dort ist/hat er...
ne
Monat Apu-farrdne, [n+]23. Tag, Eponym (ist) NinuJdju
U 4.[n+]XIILKAM li-mu I Ni-nu-a-iu-u
Kommentar Die Zuteilung entspricht, wie auch sonst ublich, einer Zweitagesration, wenn man voraussetzt, dass 2 Wagenpferde zu versorgen sind. 2 Der rab ikkardte Abi-famfi erscheinr hier in derselben Funktion wie in anderen Quittungen des Jahres NinuJdju Sin-mufallim, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Ana-fumija-Adad im Amt des Burgermeisters abgelost hat. Da auch der mutmagliche rab ikkardte ljersi mehrmals als Ausgabeberechtigter von Gersterationen fur Durchreisende erscheint (s. z. B. Nr. 38), muss man wohl davon ausgehen, dass enrsprechende Kompetenzen in ljarbe nicht auf die eigentlichen Verwaltungsbeamten beschrankt sind, sondern (in bestimmten Situationen?) an untergeordnete Funktionare delegiert werden konnen. Hier kommt noch hinzu, dass die Tafel, anders als sonst bei Quittungen ublich, yom Verantwortlichen gesiegelt ist. Wahrscheinlich besteht diesbezuglich ein Zusammenhang zu der in Z. 10-13 augergewohnlich genau beschriebenen, durch den schlechten Erhaltungszustands der Stelle aber kaum naher zu bestimmenden Mission jenes Kuri'u, den man nach Saplala weiterreisen lasst. 4 Assyrische Form des Namens KurU, »der Kurze« (s. HOLSCHER 1996, 129). 6f£ Hier wird einmal explizit ausgedruckt, dass ljarbe die Etappe zwischen den Stadten Affukanni und Saplala bildet. In Z. 8 durfte zudem der Zweck der Reise, die Tageszeit, zu der KuriJu ljarbe verlassen hat, oder aber ein Hinweis auf die Art und Weise der Versorgung verzeichnet sein. 10 Mit der Hier-Deixis annaka bezieht man sich in den Briefen Nr. 15 und 17 auf den Standort des Absenders, in Opposition zu ammaka als Positionsbeschreibung des Adressaten (atta ammaka > du dort...). 1m vorliegenden Fall scheinr dagegen eher ein Bezug zur nachsten Etappenstation Saplala gegeben.
56
TCH 92.G.234
H 4,7
x
Vs.
[1 BAN NINDN 1 BAN SE [IIjJd-za-am-ra-pa ub-ru pa-ta-iu
Isiitu Brot, 1 siitu Gerste lja?zamrapa, der hethitische Gesandte
1 BAN NINDA ub-ru ha-ta-iu fa i+na fe-pi-fu i-li-ka-ni 1 BAN NINDA IBu-na-SAG DUMUIR-dA-fur
1 siitu Brot der hethitische Gesandte, der zu Fug gekommen ist, 1 siitu Brot Bunna-afared, Sohn des Urad-Affur
5
Tafel 20
B 5,7 cm
Nr.56-57
Rd.
SUo rNfGIN 4 BAN NINDN SE sa SU [Ld]XXX-mu-sal-lim
Insgesamt 4 sutu Brat (und) Gerste aus der Verfugung des Sin-musallim, als (?) ...
ki i£?-[x x] x x
Rs.
87
[xxxxxx] x[xxxx]x x[xx xxx]
rITUKu-zafl-[lu] U 4.XXII.KAM li-mu INi-nu-a-iu-u
11onatKuzallu,22. Tag Eponym (ist) Ninu)aju
Kommentar 1£ Wahrend die Brotration dem ublichen Zweitagessatz fur eine Person entspricht, betragt die Gersteration lediglich die Halfte des sonst ausgegebenen Betrages (c£ Nr. 54). Das legt den Schluss nahe, dass der hethitische Gesandte zu Pferde reist und nicht iiber einen Wagen verfiigt. Sein Name, der entgegen sonstiger Gepflogenheit genannt wird, ist im Ubrigen nicht offensichtlich hethitisch und auch sonst m. W. ohne Parallele. 4 Diese Bemerkung solI wohl fiir die Buchfuhrung deutlich machen, warum keine Gersteration aufgefiihrt ist. Nebenbei bietet sie uns die Information, dass auch am Ende des 13. Jahrhunderts im internationalen Verkehr zwischen GroBmachten »Laufer« (c£ ass. ltisimu; JAKOB 2003 s. v.) eingesetzt wurden. 8 In den Urkunden des Eponymats Ninu)aju erscheint Sin-musallim an prominenter Stelle, vor allem im Zusammenhang mit der Ausgabe von Gerste und Brot. Da derselbe auch in der knapp drei Wochen zuvor entstandenen Rationsliste Nr. 68 anstelle des Ana-sumija-Adad gefiihrt wird, hat er diesen in der Zwischenzeit offenbar als bazi'dnu ersetzt.
57
TCH 92.G.235+239+240
Tafel 21
H 5,1 x B 5,5 cm Vs.
5
NIGIDA 3 BAN 5 SILA SE 2 BAN [xx] 7 [...] SUo rNfGIN'xx4[+n] SILASE sa S[U] LdXXX-[mu]-sal-lim [a-n] a pi-[qi-te sa] [ub-ri KURLN]
9 sutu 5 qa)u Gerste 2 sutu...7 . Insgesamt 4[+n] qa)u Gerste aus der Verfugung des Sin-mufallim, [zu]r Versorg[ung des] [Gesandten aus LN]
x-[x]-x
Rd. 10
Rs.
15
sa 2 U 4.KA11te ta-di-in ki-i iJ-tu URUAs-su-ka-an-ni e-ti-qu-ni [i]m-[hur]
fur 2 Tage ist gegeben, als er von Afsukanni voriibergezogen ist hat er (die Gerste) in Empfang genommen (?)
ITUSa-sa-ra-te U 4·XXI.KA11 li-mu INi-nu-a-iu-u
110nat Sa-sarrate, 21. Tag, Eponym (ist) Ninu)aju
Kommentar 1-3 Nach der Summe in Z. 3 miisste es sich bei den Einzelposten der ersten beiden Zeilen jeweils urn Gerste handeln. In jedem Fall ist damit wohl nicht die gesamte »Versorgung« erfasst, denn iiblicherweise gehoren dazu auch Brat und Bier (c£ Z. B. Nr. 50). Vergleicht man die Hohe der Ration mit den 11engen in den letter orders Nrn 22-28, wird hier die Versorgung einer ahnlich graBen Delegation registriert wie die des mutmaBlichen hethitischen Prinzen Teli-Sarruma.
88 4 8
13
Textbearbeitungen Zu Sin-musallim s. zu 56:8. Hier wird ausnahmsweise ausgedruckt, was sich aus den »Diplomatenbriefen« Nr. 20-25 erschliegen lasst: Rationen fur Reisende, die in einer Etappe Station machen, wird rur 2 Tage berechnet (zur Verwendung des Determinativs KAM bei Kardinalzahlen s. GAG § 72a). Die Erganzung scheint zwar den Zeichenspuren zu genugen, ware aber ungewohnlich, da in Quittungen an entsprechender Stelle sonst Stativformen bevorzugt werden (s. auch Z. 9).
58
TCH 92.G.238
Tafel 21
H 5,0 x B 5,0 cm Vs.
5
Rs.
2 sutu Brot fur die Mahlzeit
2 BAN NINDA a-na nap-te-ni 2 BAN a-na bu-ti-li IPu-ba-si-ni LV kal-IP til [m]a-bi-ir [x] a-na p[l-x-x] [x] a-na x[x x x] [ ]
2 sutu rur den Weg
hat Pubasenni, der Kurier, erhalten. ... rur... ...rur. ..
[ ] [ ] [ ]
rU4l.xXrv.KAM li-mu INi-nu-[a]-iu-ti
lTV Ku-zal-[lu]
Monat Kuzallu, 24. Tag Eponym (ist) NinuJdju
Kommentar 1£ Die Zuteilung entspricht jeweils der Menge von 4 Tagesrationen. Die Aufschlusselung »rur die Mahlzeit« (vor Ort) und »den Weg« (bis zur nachsten Rastmoglichkeit, s. u. zu Z. 2) lasst vermuten, dass Pubasenni lediglich eine Nacht in lfarbe bleibt, mithin also nicht allein reist, sondern mit 3 Begleitern. Diese Zahl konnte sich verringern, wenn aufgrund einer bestimmten Brotsorte die Rationsgroge erhoht ist (s. Nr. 49). In diesem Fall hatte man neben Pubasenni nur mit einem weiteren Reisenden zu rechnen. Der »Eilbote« konnte dann im Rahmen seiner ublichen Tatigkeit unterwegs sein und ware nicht Fuhrer einer Reisegesellschaft. 2 Die Opposition zu naptenu, einer vor Ort einzunehmenden Mahlzeit, deutet darauf hin, dass »bulu« den Weg des Kuriers im wortlichen Sinne meint, und nicht eine, unter Umsranden auch militarische, »Unternehmung«, wie es rur Nr. 2: 12 moglich scheint (s. Kommentar dort). 3 Es handelt sich sicher urn eine Variante des hurritischen Namens Puba-senni; c£ hierzu MAUL 2004, 136 (Kommentar zu Text 3 :14' IPu-hi-ze-e-ni). 4 Das Amt des »Eilboten« (kalli'u) ist an dieser Stelle rnA erstmals eindeutig bezeugt. 6 Ab hier folgt die Auflistung eines zweiten Postens. Moglicherweise ist p[i-qit-te] zu erganzen. In diesem Fall ware die Verpflegung eines Gesandten verzeichnet gewesen
59
TCH 92.G.249
H 1,4
x
Tafel 21
B 2,0 cm
[ A]NSE 5 BAN 5 SIL[A... ] [ t]a-ad-nu [...]
[n e]mdru 5 sutu 5 qaJu [...] sind gegeben
Nr. 59-61
89
Kommentar Aufgmnd des fur Wirtsehaftstexte unubliehen Formats ist zu erwagen, hierin eine besehriftete Plombe o. a. zu sehen.
60
TCH 95.G.185
H 3,5
x
5
10
Tafel 21
B 4,2 em
NlGlDA 2 BAN spm SUKat ANSE.KUR.[R]AMES NlGIDA 2 BAN ra- na NlNDA" MES it-ta-kal 2stLA pa-ba-ru 3stLA ISU_dX-[X] 2stLA I [x-t]e-di-pi-nu 5 BAN 2 stLA spm UJl.SUR it LUSU.I sU.NfGlN 2 ANSE 2 BAN s[p]m
8 sutu Gerste, Verpflegung fur Pferde. 8 sutu sind fur Brote verbrauehtvvorden. 2 sutu (fur) einen Topfer. 3 sutu (fur) Erib-GN 2 sutu (fur) ... 5 sutu 2 qa)u Gerste (fur) einen Olpresser und einen Barbier. lnsgesamt 2 emdru 2 sutu Ge[rste].
Kommentar Die Summe der Einzelposten ergibt eigentlich nur 21 sutu und 9 qa)u. Demnaeh hat man in Z. 10 urn 1 qa)u (ca. 0,8 1) aufgemndet. Wahrend sich die Eintrage ab Z. 5 nicht unmittelbar zueinander in Beziehung setzen lassen, konnten dies bei den in Z. 1-4 verzeichneten Mengen durehaus der Fall sein: 8 sutu Gerste entspreehen 16 Tagesrationen fur ein Pferd. Fur den gleiehen Zeitraum genugen 8 sutu, die man zu Brat verarbeitet hat, als Ration eines erwaehsenen Mannes. Demnaeh konnte hier die Zuteilung eines einzelnen Reisenden oder aber einer kleinen Gmppe von Reitern bzvv. Wagenlenkern verzeiehnet sein. 5-9 Bei dem Topfer in Z. 5 sovvie bei den beiden anderen Handvverkern in Z. 9 ist entgegen normalem Usus kein Name genannt. Darf man daraus sehlieBen, dass es sich urn ausvvartige Arbeitskrafte handelte, die lediglieh fur die Dauer eines bestimmten Auftrags in ljarbe versorgt vverden mussten? (Die angegebene Ration reichte jevveils fur 26 Tage). Die Empfanger der restlichen Zuteilungen sind dagegen namentlieh genannt. Hier halt man die Erwahnung ihrer Funktion nicht fur erforderlieh.
61
TCH 92.G.124
H 4,5
x
Vs.
[40 ANS]E SE.NUMUN [x] x [sa 1 m]e lKU A.sA [a-r]a-a-se 4 BANTA-AM [i-z]a-ar-ru ANSE 4 BAN SEam SUMUN [SUK] at 2 GU4MES ik-kar-te [Sa 6] lTU U 4MES [1 1/2 stLAFA-AM i-[ku-lu] [...]
5
Rd.
Tafel 21
B 5,5 em
[40 emd]ru ... -Saatgerste [urn 10]0 iku Feld zu bebauen. Je 4 sutu vvird man aussaen. 5 emdru 4 sutu alte Gerste [Verpfleg]ung fur 2 Pflugrinder [fur 6] volle Monate. Je [1lh qa)u] vverden [sie fressen]
Rs. I"
[... ] [ITUMN U 4.n.KAM] rli-mu' [xxxx] rxx'
[Monat MN, nter Tag], Eponym (ist) PN
90
Textbearbeitungen
Kommentar 1
3
6
Da vor dieser Zeile kaum ein groBeres Stiick fehlen kann, muss man davon ausgehen, dass die Tafel wohllediglich die vom aktuellen Feldertrag abzuziehenden Verbrauchsmengen auflistete und somit nicht das gesamte Formular eines mittelassyrischen Feldertextes enthielt, das folgende Informationen bietet: 1) Ertragsmenge, 2) Ertrag pro Feldeinheit, 3) Bedarf an Saatgut, 4) Bedarf der Pflugrinder fiir ein halbes Jahr, 5) Rationen fur (Feld)arbeiter, 6) Uberschuss, der in den Speicher eingebracht wird. Die Saatgutrate pro Feldeinheit in ikCt betragt 4 sutu und liegt damit weit iiber dem mittelassyrischen NormalmaB von 3 sutu/ ikCt. Der Grund ist vielleicht in einer bestimmten (geringeren?) Qualirat des Saatguts zu suchen, auf die am stark zerstorten Ende von Z. 1 hingewiesen wird. Der Einsatz eines einzigen Zugtiergespanns auf 100 ikCt lasst sich auch andernorts, etwa in dem Feldertext DeZ 3815 aus Tell SeD. fJ-amad/Dur-Katlimmu, belegen. Dort wird allerdings noch ein zusatzliches Rind gerechnet (s. ROLLIG 2008, Nr. 71).
62
TCH 92.G.181
H 3,2
x
Vs.
1 me 5 ANSE 3 BAN SE ba-!u-nu a-na E qu-bat-t[e] r ta1-bi-ik 12 ANSE NIGIDA SE.NUMUN fa 40 A.sA I Qi-bi-dUTU 2 ANSE SE flju-zi-tu 1 ANSE I Te-na-u SU.NIGIN 1 me 20 ANSE 3 BAN SE fa IAs-fum-ia-dISKUR te-li-ti BURU I4 fa Ii-me <1>A-bat-te DUMU X-MU-le-ffr
5
10
Tafel 22
B 4,7 cm
105 emdru 3 sutu Gerste mitsamt Spelzen, sind im qubattu- Haus aufgeschiittet. 12 emdru 6 sutu (als) Saatgerste fiir 40 ikCt Feldflache (an) Qibi-Samaf, 2 emdru Gerste (an) ljuzitu 1 emdru (an) Tend)u Insgesamt 120 emdru 3 sutu Gerste des Ana-fumija-Adad. Ernteertrag des Eponymats Abattu, Sohn des Adad-fuma-lefir
Kommentar 1
2
Das Zeichen ANSE ist hier mit zwei abschlieBenden Waagerechten etwas nachlassig geschrieben. Auch in Z. 8f. scheint diese Form Vetwendung zu finden. Nur in der Gesamtsumme Z. 10 ist die sonst iibliche Variante mit drei Waagerechten deutlich zu erkennen. Weitere Nachlassigkeiten des Schreibers sind das fehlende FlachenmaB IKU in Z. 6 und die Schreibung des Eponymen ohne Personenkeil. Mit ba-!u-nu wird hier offensichtlich eine Eigenschaft bzw. ein Zustand der zur Einlagerung in den Speicher bestimmten Gerste umschrieben. Der Begriff ist sonst nur noch einmal in Tell SeD. fJ-amad, dort aber in gleicher Verwendung, bezeugr. ROLLIG 2008, 23 geht dabei zu Recht von einer Nominalbildung *pariis als »seltene Ersatzbildung« zu pirs Nr. 2 (GAG § 55i) aus und stellt eine Verbindung zu dem ebenfalls im Zusammenhang mit Getreide verwendeten bi!nu her. Die hierfiir von den Worterbiichern gebotene Grundbedeutung »Schutz« (AHw. 348) bzw. »protection« (CAD ij, 203) scheint auf den ersten Blick fiir den vorliegenden Text wenig passend. Aufgrund der Belege im mittelassyrischen Archiv von Giricano glaubt RADNER 2004a, 77 mit einem Verweis auf b~!innu (»Axt«) bi!nu als »zerkleinertes Getreide« iibersetzen zu diirfen. Sie mochte darin das Endprodukt der Bulgurherstellung sehen, jedenfalls nach der als fibpu (»von der Spelze befreites Getreide«, ibid., 78) umschriebenen Verarbeitungsstufe. POSTGATE 2006, 10£ versteht bi!nu dagegen als Vorstufe zu fibpu und geht mit Verweis auf moderne Verhaltnisse in der Tiirkei davon aus, die Gerste sei auch in mittelassyrischer Zeit im Normalfall mit Spelzen eingelagert und erst bei Bedarf entspelzt worden. Er setzt bi!nu demzufolge mit »storage; stored product« an. Zur Unterstiitzung seiner Argumentation zieht Postgate u. a. den Verwaltungstext MARV II 20 heran, durch den Schiffslieferungen mit Gerste fiir den Affur-Tempel erfasst werden: Das eintreffende Getreide wird als bi!na madid (»im Zustand bi!nu abgemessen«) klassifiziert und darin terminologisch von den Rationen fur die beteiligten Schiffsmannschaften unterschieden, die als fibpa madid (»im Zustand fibpu abgemessen«) bezeichnet werden.
Nr.62-63
91
In der Tat ist leieht einsehbar, dass zum unmittelbaren Verzehr entspelzte Gerste ausgegeben wird (fUr eine vergleichbare Situation s. aueh MARV IV; 113). Da andererseits die angelieferte "pi!nu«-Gerste offensiehtlich zur Lagerung bestimmt ist, seheint aueh Postgates Interpretation von pi!nu dem Kontext gereeht zu werden (die von JAKOB 2003, 505 mit Anm. 79 vertretene Auffassung von pi!nu als "Sehwund«, die aufahnliehen Dberlegungen fugte wie die von Radner vorgestellten, ist dagegen aufzugeben). Angesichts der eingangs postulierten Verbindung zu patunu miisste dann aueh dieser Begriff etwa mit »einzulagernde/ eingelagerte (Gerste)« iibersetzt werden. Es bleibt dabei allerdings bemerkenswert, warum trotz einer Vielzahl von Urkunden zur Entgegennahme und Lagerung von Getreide bisher lediglich zwei Belege vorliegen. Einen wesentlichen Hinweis auf die Interpretation von pi!nu/pa!unu liefert m. E. die von RIDNER op. cit. als Nr. 1 publizierte Sehuldverpfliehrung, in der die verhandelte Gerste als rihu und pi!nu spezifiziert ist. Der erste Begriffwird von Radner (»gedarrtes Getreide«) und Postgate (»washing; cleaned produet«) untersehiedlieh gedeutet. Einigkeit herrseht aber dariiber, dass es sieh urn eine friihe Phase der Gersteverarbeitung handelt. Entspreehend ware pi!nu als demgegeniiber fortgesehrittener Zustand des Getreides auf dem Weg zum Endprodukt zu interpretieren, alternativ zu fibtu (so RIDNER op. cit., Nr. 8). Die Gleiehung pi!nu '" »gelagert; gelagertes Produkt« seheint hier jedenfalls kaum sinnvoll. Wie die oben erwahnte Abreehnung MARV II 20 zeigt, bezeichnen beide Begriffe eine transport- und lagerfahige Form von Gerste. Da fiptu zweifelsfrei den Zustand des Getreides naeh dem Entfernen der Spelze bezeichnet, konnte demgegeniiber mit pi!nu (sowie im Dbrigen aueh fUr pa!unu), eingedenk der Grundbedeurung der Wurzel p!n (»Sehutz« u. a.; s. 0.) ein Produkt gemeint sein, bei dem die Einheit von Kornern und Spelzen noeh gewahrleistet ist. Als Dbersetzung sei "Getreide (, das noeh) mit Spelzen (versehen ist)" vorgesehlagen. Fiir die Verwaltung ist die Kennzeichnung des Vorhandenseins bzw. der Abwesenheit von Spelzen, wie es naeh dem hier vorgestellten Bedeutungsansatz aueh in MARV II 20 erfolgte, bei der reehnerisehen Erfassung von Getreide insofern von Bedeutung, als nicht nur eine Information iiber den Grad der bereits erfolgten Verarbeitung vorliegt, sondern aueh ein Hinweis auf eine mogliehe Differenz zum Nettogewicht der zu nutzenden Gerste gegeben ist. 3 Zum bit qubatte als Getreidespeicher s. JAKOB 2003, 325£ 5£ Aus diesen Angaben lasst sieh ein Saatguteinsatz von 3,15 sutu pro iku erreehnen. Dieser Wert liegt geringfUgig iiber dem assyrisehen Standard von 3 sutu/iku. Wie Nr. 61 zeigt, ist aber die Saatgutrate gerade in ljarbe je naeh Feldeinheit offenbar grogeren Sehwankungen unterworfen als andernorts, wenn man etwa die Feldertexte aus Tell SeD- Bamad/Dur-Katlimmu zum Vergleich heranzieht (RoLLIG 2008). 10 Bei der Addition wurden offensiehtlich 6 sutu aus Z. 5 vergessen.
63
TCH 92.G.137
H 4,0
x
Vs.
rI' fu-fi 7 ki-iPki'!!-ru-tu fa KU.GI 8 fi-'i-tu KU.GI 1 1/2 GfN KU.GI 1 fa-be-ru fa rKU.Gr' 56 NA4MES fa ILi-ba-ni 3 rGfN KU'.GI 1O! [x]- rtu'KU.BABBAR fa I.dXXX-nap-ser
Rd.
Tafel 22
B 4,8 em 67 kifkiru-Gegenstande (?) aus Gold 8 goldene ... 1 Y2 Sekel Gold 1 Ring aus Gold (?) 56 Steine, gehorig dem Libdnu. 3 Sekel Gold, 10 silberne ... , gehOrig dem Sin-napfer
Kommentar Die beiden Manner, aus deren Besitz die aufgelisteten Wertgegenstande stammen, sind aus Personenlisten bekannt. Sin-napfer war vielleicht sogar der ortliche »Verwalter« (mafennu), wie sieh aus seinen Kompetenzen ergibt (s. o. 11.3.). Unerwahnt bleibt allerdings, zu welchem Zweek die Aufstellung angefertigt wurde. Der Name Libdnu erseheint u. a. in Nr. 66. Da es sieh bei dem Betreffenden urn einen deportierten (?) Bierbrauer aus dem Land Supu handelt, waren Besitztiimer wie die hier aufgelisteten allerdings eher nicht zu erwarten.
92 1 3
5
Textbearbeitungen
e£ kiSkiru »ein Gegenstand« in einem Nuzi-Text (AHw. 491b). AHw. 1232 verzeiehnet unter Si)itu lediglieh die Bedeutung »Naehbarin; Reisefraw<. Besteht etwa ein Zusammenhang zu dem bei Tufratta genannten Sehmuekstuek satu? (EA 25 III 60; ADLER 1976, 196). Am Ende der Zeile wird zweifellos das Material der Ringe erwahnt. Der Raum hinter fa seheint fur KU etwas knapp. Bei dem folgenden Zeiehen seheinen zwar zwei Senkreehte dagestanden zu haben, wie fur GI zu fordern ware. Sie seheinen allerdings gebroehen zu sein. Dennoeh durfte am ehesten Gold gemeint sein.
64
TCH 92.G.140
H 7,0
x
Tafel 22
B 8,7 em
fljar-ra-ni-tu Sd KIN i+na E I$il-li-NIN-ia
ljarranitu, Arbeiterin, im Haus des $illi-Beltuja
f[L]a-a-ma-su-tu sd KIN i+na E I.dXJO(-re-ma-ni
[L]a-masutu, Arbeiterin, im Haus des Sin-remanni
frI+na-pa-ni1-sa-sar-rat KI.MIN i+na E IIZVISg-tdr
Ina-paniSa-sarrat, dto., im Haus des Nur-IStar
fS[i x (x)]- r tu1_[t]u' KI.MIN i+na E IS(J-dNa-pdr-su
Sa... tutu', dto., im Haus des Kidin-naparfu Apatani, dto., im Haus des [ljer]si
[fX X X
x] KI.MIN i+na
rEl
IMu-tir-SU
x] rta-ri1-tu [i+na E fU] m'-mi-DU10.GA
[fX X X
[fX X X
10
x] Sd KIN i+na E IX-u-se-li
PFN 1, dto., im Haus des MUfer-gimille PFN 2 , »Aufhebende«, lim Haus der U]mmi-fabat (?) PFN 3 , Arbeiterin, im Haus des Adad-useli
rli
[x x x x] KI.MIN i+na E IX-LUGAL-ni-se
PFN4, dto., im Haus des Adad-sar-niSe
rfr
[x-x]- rsu?_tu1 KI.MIN i+na E IDal-zi-e-ni
...su!tu, dto., im Haus des Dalzeni
U. Rd. [f]A-na-at-tu KI.MIN [I] rlRUGu-la DUMU-sa sd GABA i+na E11.GAL-DINGIR
Anattu, dto., Urad-Gula, ihr Sohn, Saugling, im Haus des IbaSSi-ili
Rs.
fAp-pa-ar-tu sd KIN i+na E IQfl-pu-di
Appartu, Arbeiterin, im Haus des Qapudu
fRi-mu-tu ta-ri-tu i+na EI.dISKUR-MU-SUMna
Rimutu, »Aufhebende«, im Haus des Adad-suma-iddina
f[J-bar-tu ta-ri-tu i+na E IEN-iS-ma-ni
Ubartu, »Aufhebende«, im Haus des Bel-iSmdnni
fSa-gi-ia sd KIN i+na E I.dXXX-nap-N:r
Saggija, Arbeiterin, im Haus des Sin-napser
fSa-li-tu ta-ri-tu i+na E IDal-zi-e-ni
Salitu, »Aufhebende«, im Haus des Dalzeni
fBa-ri-ip-tu KI.MIN i+na E I.dXJO(-mu-sal-lim
Bariptu, dto., im Haus des Sin-musallim
rli$a-lim-tu sd KIN i+na E IRi-ma-di
$alimtu, Arbeiterin, im Haus des Rimadi
[f]Sa-du-ni-tu KI.MIN i+na E I Te-na-e
Sadunitu, dto., im Haus des Tena'u
15
20
Nr.64-65
93
Da))iin-Nergal, »Aufhebender«, im Haus des Muksa
a.Rd.
fdNISABA-tu pir-su i+na E Ilju-ru fBe-el-tu Sd KIN i+na E IIR-dIMIN.BI SU.NIGIN 23 ERINMES fal-Iu-tu
Nisabatu, Kleinkind, im Haus des ljitru Beltu, Arbeiterin, im Haus des Urad-Sebette Insgesamt 23 Kriegsgefangene,
L. Rd. 30
fa ifJtu KUR1? [x X x f fe-!u-a-ta-n[i x x]x- Iil? fa 4 ITU x [x] tu? x fJal?-a 1TUSi_p[u U]4' [n].KAM li-mu IBe-er-if-ma-[ni]
die aus dem Land... herausgebracht wurden... fur 4 Monate (?) ... Monat $ippu [n]ter Tag, Eponym (ist) Ber-ifman[ni]
Kommentar 1 4
»Haus« bezeichnet Hausgemeinschaften/Familienverbande. Anders als etwa in Nr. 71:27, wo dieser Name als IKi-di-na-nap-fe umschrieben wird, ist dem Schreiber hier offensichtlich die Bedeutung des Namenselements bewusst (zu napirifa = GroBgott s. HINz-KoCH 1987, 987); cf. hierzu die Wiedergabe von elam. Manza(t) »Regenbogen« in Nr. 77:4 (mit Gottesdeterminativ) und 70:21 (ohne Determinativ). 8 Eine Erganzung zu Ummi-tiibatware den Spuren zufolge moglich, zumal eine Frau dieses Namens in mehreren Listen als Haushaltsvorstand bezeugt ist. 12 In den Materialien C. Kuhnes steht am Beginn des Namens ein »A-«. Das Zeichen war bei Kollation im Jahre 2002 allerdings nicht (mehr) vorhanden. 261m Neuassyrischen emspricht ljitru dem Namenselement Horus in agyptischen Namen (s. hierzu ZEIDLER 1994, 47 u. BAKER 2000,481). 28f£ Kriegsgefangene setzen erfolgreiche militarische Unternehmungen voraus. Welches Ziel diese hatten und welchen Umfangs sie waren, bleibt jedoch im Dunkeln. Als Herkunft der Frauen und Kinder wird keine Stadt, sondern ein Land bzw. eine Bergregion angegeben. Die Namen deuten insgesamt auf ein akkadisch-sprachiges Umfeld. Die Gruppe setzt sich wie folgt zusammen: 15 »Arbeiterinnen« (fa lipre), 6 groBere Kinder (5 taritu und 1 tari)u) , ein Kleinkind (pirsu) und ein mannlicher Saugling (fa irte), im Ganzen also 15 erwachsene Frauen, 7 Madchen und 2 Jungen. Dabei sind aIle Kinder bis auf den Saugling ohne Eltern nach ljarbe gekommen. 31 Hier deutet sich an, dass die Kriegsgefangenen nicht dauerhaft, sondern nur fur wenige Monate in ljarbe untergebracht werden. Daraus konnte man schlieBen, dass ihr Aufenthalt mit einem konkreten Bedarf an Arbeitskraften in einem bestimmten Bereich zusammenhing.
65
TCH 92.G.146
Tafel 23
H6,2xB4,lcm
5
10
fSU_X_flu1-fam-me fRi-su-ia fDa_a_ faml-mi-iq-tu fKin-na fMu-na-bit-tu fM[i ?-x-x]-tu ffLfl'-u-tu fU-fe-i !?(TUR)-tu fMa-a-ru-tu fMi-nam-ba'-ni fZa-am-mi-ia fQa-bi-tu-ia
Su...lufamme Risitja Dammiqtu Kinna Munnabittu Mi? ..tu (?) LeYittu UfeYitu Marittu Minam-biini (?) Zammija Qabituja
94
Textbearbeitungen
Kommentar Die Zeichen auf der einseitig beschriebenen Tafel sind fliichtig und nachlassig ausgefiihrt. Vergleichbare Listen kennt man aus Tell Sabi Abyaq (cf JAS 1990). Dort ist die Namensliste nach in einigen Fallen urn die Nennung eines Vorarbeiters erganzt (miindliche Mitteilung F. A. Wiggermann). Es konnte sich demnach hier urn die Erfassung einer esertu-Einheit handeln, gedacht fur die Hand des verantwortlichen Vorarbeiters. Keine der Frauen ist aus anderen Listen bekannt. Moglicherweise handelt es sich urn auswartige Arbeitskrafte, die nur auf Zeit benotigt wurden. Andererseits ist anzumerken, dass in Rationslisten der Palastbediensteten in der Regel nur die Haushaltsvorstande erfasst werden und etwa Ehefrauen daher namentlich nicht bekannt sind.
66
TCH 92.G.187
Tafel 23
H 4,2 x B 4,8 cm
1Ja!-ar-i-u INu-ra!-nu URuGIBIL-iu!-u I Ta-bi-u-dd-a II-da !-ia-a U. Rd. uRuljar_be ?-iu-u
]a~iu
Rs.
Libdnu Ortschaft ljarbandju 5 suhaische Bierbrauer, die sich in der Umgebung von ljarbe aufhalten.
Vs.
ILi-ba-nu
URUljar-ba-na-iu-u 5 LUTUNGA! KURsu-ba-iu-u sa i+na NGAR URUljar-be O. Rd. sa-alt-nu-ni
Nurdnu Neustadt Tdbi-udd Iddja Ortschaft ljarbiju
Kommentar Orthographisch bereitet dieser Text erhebliche Probleme. So sind durch defektive Schreibungen von »a« und »ia« (stets ohne gebrochenen zweiten Senkrechten) »ia« und »#« nicht mehr zu unterscheiden, gerade in Eigennamen. »LUNGA« erscheint mit »tab« als erstem Element statt »bi«. Auch bei »ak« fehlt ein Waagerechter. Das Zeichen »da« tritt innerhalb von zwei Zeilen anscheinend in drei Variationen auf, davon einmal in der palaographisch korrekten Form. Offenbar ist dem Schreiber prinzipiell die standardgemage Schreibung durchaus bewusst. 1 Zum Namen]ar'iu (sic?) cf KAJ 311:4 (POSTGATE 1988, 78). 2 Der Name Nurdnu ist einer Liste aus Ugarit (RS 34.169: 10') bezeugt (BORDREUIL et al. 1991, 17). 3 Der Lesung Alu eHu »Neustadt« wird hier der Vorzug gegeben vor einem theoretisch ebenfalls moglichen Piiju; Belege fur Alu essu s. NASHEF 1982, 19. 3/6/8 Die hier genannten Ortschaften sind anderwarts nicht bekannt. Da sich die Namen der beiden letztgenannten augenscheinlich von dem Hauptort ljarbe ableiten, darf man wohl annehmen, dass hier die Einsatzorte der Bierbrauer in der unmittelbaren Umgebung von ljarbe genannt sind und nicht die Herkunft der Manner. Deren Heimat lag nach Z. 9 im Land Subu. Moglicherweise sind sie infolge eines assyrischen Feldzugs (cf MARV IV, 30:20') nach Nordsyrien deportiert worden. 4 Wohl akkadisch; ist das zweite Element etwa zu udd'u zu stellen? Der Name ware dann als »mein Gutes kenne ich« aufzufassen. 7 Keiner der Eigennamen war bisher im mittelassyrischen Onomastikon vertreten. Libdnu ist unter den hier genannten der einzige, der auch in anderen Texten aus Tell Chuera erscheint. Es bleibt aber unsicher, ob es sich dabei urn dieselbe Person handelt, die nach Z. 9 des vorliegenden Textes als (wahrscheinlich deportierter) Bierbrauer tatig war, zumal jener Libdnu in Nr. 63 als Besitzer von Edelmetall und kostbaren Gegensranden bekannt ist.
Nr. 67
67
TCH 92.G.92
95
Tafel 23
H 8,9 B 7,0 em Vs.
5
10
15
Rd.
Rs.
25
NIGIDA 3 BAN 2 1/2 stlA I.dXXX-nap-[Ser] NIGIDA 2 BAN 2 1/2 stlA IAJ-sum-ia-X 1 ANSE NIGIDA 7 1/2 stlA IX-mu-se-li
9 sutu 2 Y2 qa}u 8 sutu 2 Yz qa}u 1 emiiru 6 sutu 7 Yz qa
Sin-nap [Ser] Affumja-Adad Adad-museli
1 emiiru 6 Yz 4 sutu 9 sutu 2 Y2 qa}u 7 sutu
Tenii}u Adad-musamme!; SamaUaliima-erif ljersi
1 ANSE NIGIDA 1 BAN 2 1/2 stlA IDa-al-zi-e-ni IDa-al-zi-e-ni-ma NIGIDA 3 BAN 6 1/2 ISi-hu-a-e 1 AN[SE ] I Qu-di 1 AN[SE ] IKu-n]i ?-na-le-e 1 AN[SE . IA] -bi-sam- rsi' 1 [... I] Ki-ru-ka [x] Ix-al?-x [x] [x JlMu-tirJSU' IX-[X-X] [ ] 1/2 stlA fUm-mi-[-DUG.GNt] [ F1/2' IMu-uk-sa [ ] I.dUTU-ke-tu r3 BAN' Iljal-la-du-ru NIGIDA 2 BAN 7 1/2
1 emdru 7 sutu 2 Y2 qa}u 9 sutu 6 Yz 1 em[dru ] 1 em[dru ] 1 em[dru .. 1 [emdru . [ ]
[ ] Y2 qa}u [ ]Y2 [ ] 3 sutu 8 sutu 7 Yz qa}u
Dalzeni Dalzeni »II« Si!;uae Qudi Kun]i-nale A]bi-samfi Kirukka ...af... M uter-gimille PN Ummi-tdbat Muksa Samas-kettu ljalladuru
NIGIDA 3 BAN 2 1/2 stlA IX-pa-ni 5 BAN I.dUTU-ti-sam-me 1 ANSE 2 BAN I Li-ba-nu
9 sutu 2 Y2 qa}u 5 sutu 1 emiiru 2 sutu
Adad-pdni Samas-tifamme Libiinu
7 sutu 5 sutu 5 sutu
Ina-same-pelat Bel-leter Marruku, Palastpfliiger
2 sutu
Ezbu-tura-ifu
1 ANSE 61/2 4BAN NIGIDA 3 BAN 2 1/2 NIGIDA 1 BAN
NIGIDA 1 BAN 5 BAN 3 BAN 2 BAN
30
Te-na-u IX-mu-sa-me-e!; I.dUTU-sa-la-ma-KAM Iljer-si
I
fI+na-ANe_pi-la-at IEN-le-te -er • 4 IMar-ru-ku LUENGAR E.GAUim fEz-bu-tu-ra !-i-su
sU.NfGIN 25 ANSE 1 BAN 5 stlA Spm SUKtu sa 1 ITU U 4MES 6 ANSE SEum a-na IAUum-ia-X !;a-zi-a-ni su-bal-ku-ut
O. Rd.
U 4.x.KAM li-mu I.dA-sur-NUMUN-SUMna
1TUXXX
[ ] [ ]
Insgesamt 25 emdru 1 sutu 5 qa}u Gerste Verpflegung fiir einen vollen Monat 6 emiir Gerste sind (bereits) Affumja-Adad, dem Biirgermeister, iiberbraeht. Monat Sin, 10. Tag, Eponym (ist) Affur-zera-iddina
Kommentar
10 12
Absehnittsstriche verweisen auf Einteilung des Personals in Zehnersehaften (esertu); s. Kapitel IIA.2. Zu Namen mit Adjektivbildungen auf -aYe s. PRUSZINSKY 2003, 240£ Die Erganzung des Namens erfolgt tentativ naeh GELB et al. 1943,90.
Textbearbeitungen
96
10-19 Die Rationen in Z. 1-9 sowie 20-28 belaufen sich insgesamt auf 189,05 sutu. Gegenuber der in Z. 29 angegebenen Gesamtsumme fehlen somit 62,45 sutu, die auf die zwischen Z. 14 und 19 aufgelisteten Familien entfallen. Wie in Z. 10££ durfte hier damit die Zuteilung jeweils bei etwa einer Eselslast (emdru) liegen. 29 Nimmt man den Durchschnittswert von 1,98 sutu pro Person und Monat, wie er sich aus den Angaben in Nr. 70 ergibt, reicht die oben angegebene Menge fur 127 Personen, d. h. soviele sind unmittelbar vom Palast abhangig bzw. in irgendeiner Art fur die Assyrer tatig. Man darf aus dieser Zahl schlieiSen, dass wahrend der mittelassyrischen Zeit sicher mehr als nur die oberste Kuppe des Tells besiedelt war. 33 Durch das Siegel, das als »Wasserzeichen« auf der gesamten Tafel abgerollt ist, lasst sich Sin-mudammeq als derjenige Beamte sichern, der fur die Zuteilung der Rationen verantwortlich zeichnet. Da es sich nach Z. 30 urn die Berechnung monatlicher Rationen handelt, und somit nicht etwa von einem (koniglichen) Ehrengeschenk (rimuttu) o. a. auszugehen ist, konnte eine Mangelsituation in den staatlichen Speichern von ljarbe Anlass fur die Rationszumessung von augen sein.
68
TCH 92.G.149
H 7,2
x
Tafel 24
B 8,3 cm
2 BAN SE [1 BAN 3 SILN SE [n BAN] 1 BAN 4 BAN 5 [2 BAN 41 3BAN6 1 BAN 6 1 BAN 7 10 1 BAN 7 1 BAN 2 2BAN3 2 BAN 1 BAN [9 1 1 BAN 15 1 BAN 6 U.Rd. 1 BAN 6 [2 BAN 51 Rs. 1 BAN 7 20 1 BAN 7 1 BAN 7 [ ... ] [ ... ] [... ] [ ... ] 25 [... ] 6 [SILA] [... ] [n BA]N? 3 2 BAN 30
I.dXXX-nap-se-er I.dXXX-mu-sal-lim IUm-bar-di-e IMu-sal-lim-dISKUR I.dISKUR-mu-se-[Iil Id. ISKUR-mu-sam-me-e ~ v h ITe-na-u I.dA-sur-mu-sab-Si IA-bi-sam-[sP fKur-ru-ma-qa-la IZU-[U-zul ID aI-zz-e-nt ' . LV na-qz.x . Ilju-u-mu-Si IDal-zj-fe1 -ni fE-na-re-e fAt-te IQu-u-de-e IrKif1_ ru -u [I]X_[ (x)]-[is-ma1 -ni [1M] u-ter-SU fUm-mi-DUG.GA-[atl I.dISKUR- LUGAL-ni-se IMu-uk-[sa1 IRi-x-[ IX-X-X-[x] -tu f?BI_[...] I.d[...] 1[...] 1[...] v
[... ]
2 sutu Gerste 1 sutu 3 qa Gerste [
... ]
1 sutu 4 sutu 2 sutu 4 3 sutu 6 1 sutu 6 1 sutu 6 1 sutu 7 1 sutu 2 2 sutu 3 2 sutu 1 sutu 8' 1 sutu 1 sutu 6 1 sutu 6 n sutu 1 sutu 7 1 sutu 7 1 sutu 7
Sin-napser Sin-musaIIim Umbarde Musallim-Adad Adad-museli Adad-musammeb TendJu Assur-musabSi Abi-samSi Kurru-maqaIa Zuzu Daizeni, der. .. ljumuSi Daizeni Enare Atte Qude Kifru Adad-iSmdnni M uter-gimiIIe Ummi-tdbat Adad-sar-niSe Muksa Ri... ...tu BI...
6 [qaJu] n sutu? 3 2 sutu
(ca. 3 weitere Zeilen)
a.Rd. l' 2'
3'
[SD.N]fG[IN... i+na a-bat [ISu-ti-e?] a-na ERINMES x x Xx tiS-[su-r] a-ie-e SUKMES [id-dil-nu-ni
Insgesamt... auf Geheig des SutiJu (?) fur die Arbeitertruppen... als Verpflegung hat man gegeben assyrische
Nr. 68-69
97
L. Rd.
ITU[Ku]-zal-lu U4.ILKAM li-mu INi-nu-a-iu-u
Monat Kuzallu, 2. Tag. Eponym (ist) NinuJaju
Kommentar Eine Reihe von Namen ist aus der alteren Liste Nr. 67 bekannt (s. Kommentar dort) an zweiter Stelle erscheint hier nicht Anasumija-Adad, sondern Sin-musallim. Da dieser auch in Quittungen dieses Jahres an zentraler Stelle genannt wird, kann man wohl davon ausgehen, dass er Ana-sumija-Adad als IJaziJanu ersetzt hat. Der Stellung der einzelnen Namen innerhalb der Liste kommt, abgesehen vielleicht von den ersten Eintriigen, wohl insgesamt keine Bedeutung zu. Man verzichtet auch auf die Einteilung der Rationsempfanger in Einheiten wie in Nr. 67. Trotz des schlechten Erhaltungszustands der Ruckseite wird doch deutlich, dass sich die Zahl der Haushalte mittlerweile von 28 auf ca. 33 erhaht hat. 11 Lallname (c£ PRUSZINSKY 2003,268). 12 LU.na- ist klar zu erkennen. Das folgende Zeichen scheint am ehesten qi zu sein, so dass eine Erganzung zu naqidu »Kleinviehhirte« plausibel erscheint. Da dieser Beruf rnA aber bisher stets ideographisch NA.GAD geschrieben wird (s. JAKOB 2003 s. v.), scheint hier Vorsicht geboten. 15 c£ PRUSZINSKY op. cit., 252 Enara (unsichere Einordnung). 16 zu hurr. Attu »Vater« ? Atte als m. Name in aB Zeit bei TALON 1997,30. 19 Nach dem Personenkeil scheint das Zahlzeichen X (= Adad) zu stehen. Die Lesung E[N] ist jedoch ebenfalls nicht auszuschlieBen (c£ 64: 19) 24 vielleicht zu Rimadi zu ergiinzen (s. Nr. 64:23) 2' Ein Zeitraum fur die Rationsvergabe scheint nicht angegeben zu sein. Aufgrund der individuell sehr unterschiedlichen RationsgraBen darf auch ausgeschlossen werden, dass die Zuteilungen allein fur die aufgefuhrten Empfanger berechnet sind. Es handelt sich eher urn Familienrationen. Legt man zugrunde, was etwa Sin-napser nach Nr. 67 pro Monat zusteht (9 sutu 2 Y2 qaJu), reicht die angegebene Ration fur 6 Tage. Auch wenn man zwischenzeitliche Verschiebungen in der (Alters-)Struktur der Familie des Sin-napser und damit einhergehende Veranderungen der Rationen berucksichtigen muss, bleibt doch festzuhalten, dass hier lediglich T eilbetriige einer Monatszuteilung erfasst werden. Diese Beobachtung deutet wie im Ubrigen auch die Bemerkung »auf GeheiB des PN...hat man ausgegeben« in 3'£ auf eine auBergewahnliche Situation, der wir diese Rationsliste verdanken. Da auch fur die ubrigen Rationslisten des Archivs Ahnliches festzustellen ist, ware zu fragen, wie die regelmaBige Buchhaltung wahrend eines Jahres uberhaupt gefuhrt wurde. Man wurde doch erwarten, dass zumindest einmal jahrlich neben dem Personalbestand vor allem die Altersstruktur der Familien registriert worden ist, da sie die Berechnungsgrundlage der Rationszuteilung bildete. Maglicherweise erfolgte die regelma!5ige Erfassung auch nur in einem anderen Gebaude(teil), der entweder nicht erhalten ist oder bisher nicht ausgegraben wurde. Der Befund, wonach die Rationslisten aus Raum [3] insgesamt besondere Ausgabesituationen widerspiegeln (s. auch Kommentar zu Nrn 69-71), ware dann so zu deuten, dass es sich urn Vorgange handelte, die eine Beteiligung des IJazi'dnu und/oder des belpalJete erforderten, als deren Buro wir Raum [3] glauben identifizieren zu durfen (s. Kapitell). 3' Der Name des verantwortlichen Beamten ist bis auf unverwertbare Spuren zerstart. Man wird allerdings davon ausgehen durfen, dass es sich urn einen Funktionar handelt, der auch sonst in ljarbe tatig ist, da das hier als »Wasserzeichen« abgerollte Siegel auch auf Bullen vorkommt, die im Archivraum gefunden wurden. Maglicherweise handelt es sich urn SutiJu. Die Lange des Namens wurde der Lange jedenfalls entsprechen. Allerdings ware unter Umstiinden auch jener Sin-asared, der durch Briefe und Wirtschattsurkunden als hoher Beamter bekannt ist (s. Kap. 11.3.), ein Kandidat.
69
TCH 92.G.125+»214«
Tafel 25
H 2,8 x B 7,8 em Vs.
5
l$il-li-NIN-ia BAN fJ+na-ANe-GAU' DAM-su sd KIN [f] In-bu-[i]a KLMIN KI.MIN IlR-drA?-sur1 DUMU-su sa ku-kul-li fEz-[x-x]-a-za DUMD.MUNUS-su ta-ri-tu fA-li-[x]-x-bu KI.MIN pir-su fA-na-NINJia1-ad-dan KLMIN sa GABA
$illi-Beltuja Bogenschutze Ina-same-rabat, seine Ehefrau, Arbeiterin Inbuja, dto., dto., Urad-Assur, sein Sohn, »Korbtrager« Ez azu, seine Tochter, »Aufhebende« Ali bu, dto., Kleinkind Ana-beltija-addan, dto., Saugling
Textbearbeitungen
98
10
fNIN?-a-[x]-it KI.MIN Jd KIN [I(x)]-gu-ia-[x] lR-su Jd KIN [Ix]-bu-e-[x-x]-x KLMIN KLMIN [x-x]-eJ?-[x x x] KLMIN? [x x] 1[ ] 1[ ]
Beltu-a..., dto., Arbeiterin ...guja, sein Diener, Arbeiter .. .bue , dto., dto. ... d , dto., [dto.] [PN 1] [PN 2]
Rest cler Vs. abgebrochen
Rs.
rn [...] f[...]
{lpS[a?- ...] 1
Ta-[ ]
rfl [
I"
5"
10"
L. Rd.
IS"
]
[PN 3, Bogenschutze] [PNF 1, seine Ehefrau, Arbeiterin] S[a..., sein Sohn, ...]
Ta[.., Bogenschutze] [PNF 2' seine Ehefrau, Arbeiterin]
[...] [Ix-x-x-x]-li
BAN [fX - X - X ] DAM-su fd KIN r5 BAN'SE [SUK]-su! NIGIDA SE.NUMUN-fu
...li, Bogenschutze [PNF2]' seine Ehefrau, Arbeiterin 5 sutu Gerste (ist) seine [Verpflegung], 6 sutu (ist) seine Saatgerste(ration)
I[Su]-u-zu-ub-dEN.LfL BAN I[S]a?-!PIP-fu BAN [I] Ta-mi-[x]-e-sub4 ku?-x [n] ANSE SUK-su 1 ANSE NIGIDA 2 BAN SE.NUMUN-fu [sU].NfGIN 5 ANSE NIGIDA 1 BAN SE SUK-su-nu fa [1 I]TU utES 6 ANSE NIGIDA SE. rNUMUN'-fu-nu fa 22 IKU A.SA-ni?
[5] uzub-Ellil, Bogenschutze Sa-!illiJu, Bogenschutze Tami-esub, ... [n] emaru (ist) seine Verpflegung, 1 emaru, 8 sutu (ist) seine Saatgerste(ration) Insgesamt 5 emaru, 7 sutu Gerste (als) ihre Verpflegung fur einen Monat 6 emaru, 6 sutu (ist) ihre Saatgerste fur 22 ikit Feldflache
fa ERINMES KURE-la-mi-a-i[e-e] ITuAI-la-na-tu U 4.VI.KA[M li-mu] I.[dB]e-er-if-m[a-ni]
der elamischen T ruppe MonatAllanatu, 6. Tag, [Eponym (ist)] [B] er-ifm [anni]
Kommentar Diese Liste ist fast auf den Tag genau zwei Monate nach N r. 40 entstanden. Wenn die dort vorgetragene Interpretation des Begriffs tibese das Richtige trifft, wurden hier diejenigen »Elamier«, die in ljarbe geblieben sind, noch einmal erfasst, um ihren aktuellen Bedarf an Rationen und Saatgut festzustellen. Iff. Zumindest die erste Familie verfugt uber eigenes Dienstpersonal. Es liegt demnach eine vergleichbare Situation vor wie bei den in Kdr-Tukulti-Ninurta angesiedelten hurritischen fa-qalte-Familien, deren Hausstand wenige Jahre nach der Deportation in der Verwaltungsurkunde MARV II 6 registriert wurde (s. FREYDANK 1980). Die Namen der Eltern und ihrer leiblichen Kinder sind, zumindest uberwiegend, akkadisch. An die Z. 13" erwahnte ursprungliche Herkunft erinnert hier nichts mehr. 3 Zu Inbuja, »Fruchtchen«, s. PRUSZINSKY 2003, 84 mit Anm. 139. 8 Diese erwachsene Tochter ist zuvor offenbar vergessen worden und wurde hier entgegen der ublichen, nach dem Alter abwarts gestaffelten Reihenfolge eingefugt. 3"f£ Die gleichzeitige Zuteilung von Verpflegungsrationen und Saatgut (fur Versorgungsfelder) lasst sich im vorliegenden Text m. W. mA zum ersten Mal nachweisen. Setzt man eine Saatgutrate von 3 sutu pro ikit an (c£ JAKOB 2003,313), reicht die Zuteilung fur 2 ikit. Ein Feld dieser Groge ware fur die Versorgung selbst eines kinderlosen Paares kaum ausreichend (ibid., 37). 5"ff. Wahrend sonst, etwa auch in Nrn 70 und 71, stets gewohnliche Kleinfamilien (Ehepaar nebst eventuellen Kindern) registriert werden, sind hier drei mannliche Personen zusammengefasst, von denen wenigstens zwei als Bogenschutze tatig sind.
Nr. 69-70
99
Ihre Zusammengehorigkeit driickt sich darin aus, dass fur sie eine gemeinsame Ration an Gerste und Saatgut berechnet wird. Die Hohe der Gerstezuteilung scheint allerdings problematisch. Selbst drei erwachsene Manner erhalten normalerweise nicht mehr als 3 siitu pro Person und Monat. Hier sind aber wenigstens [1] emdru (= 10 siitu) verzeichnet. Dabei besteht noch die Unsicherheit hinsichtlich Altersstufe bzw. Profession bei dem an dritter Stelle Genannten. Eine Erganzung zu kukullu als Variante zu fa kukulle (c£ z. B. 70: 11.23; 71: 11) scheint sich angesichts der vorhandenen Spuren zu verbieten. 1m zutreffenden Fall wiirde die Spanne zwischen der eigentlich zu erwartenden und der tatsachlich berechneten Ration im Obrigen noch groger.
70
Tafel 26
TCH 92.G.127
H 10,7xB7,6cm Vs.
INE-dlfs-tdr BAN fBe-el-tu-ia DAM-su KI[N] fA-na-ru-qi-al-si-fi DAM-su [fd KIN] IA-am-mar-fa-DINGIR DUMU-fu fd GABA fLa-ka-ma-dS-fe rDUMU1.MUNUS-su tal-mi-[tu] flm-ma-te-a-am-mar KI.MIN pir-su 1 ANSE 2 1/2 SILA SE
Niir-lftar Bogenschiitze Beltuja, seine Ehefrau, Arbeiterin Ana-riiqi-alsifi, seine Ehefrau, [Arbeiterin] Ammar-fa-ili, sein Sohn, Saugling Lakamaffe, seine Tochter, »Aufhebende« Immdte-ammar, dto., Kleinkind 1 emdru 2 Y2 qa}u (ist) seine Gerste(ration)
15
I.dXXX-re-ma-ni BAN fPi-il-ha-tu DAM!-su fd KIN IRu-us-su-kar-du DUMU-fu BAN lKA-fu-ta'-a-bu rDUMU1_fu fa ku-kuPlil fBa-bPfarl-ri [DUM]U.MUNUS-su tal-mi-[tu] fNap-fe-ri-um-mi [K] LMIN pir-su I.dXXX_KAM [D]UMU-fu KI.MIN 1 ANSE 3 BAN SE
Sin-remanni Bogenschiitze Pilbatu, seine Ehefrau, Arbeiterin Russukardu, sein Sohn, Bogenschiitze Pifu-tdbu, sein Sohn, fa kukulle Bdbi-farri, seine Tochter, Jugendliche Napferi-ummi, dto., Kleinkind Sin-erif, sein Sohn, dto. 1 emdru 3 siitu (ist) seine Gerste(ration)
20
IBa-li-bu BAN fPu-ut-tu-me-ri DAM!-su fd KIN fTa_ rkil-fu [D]AM!-su fd KIN INa-al-ka-me-en-na DUMU-fu [p]ir-su NIGIDA 2 BAN SE
BalifJu Bogenschiitze Puttumeri, seine Ehefrau, Arbeiterin Takifu, seine Ehefrau, Arbeiterin Nalkamenna, sein Sohn, Kleinkind 8 siitu (ist) seine Gerste(ration)
IGu-u-ug-ma-an-za-a BAN fMe-e-na-ma-gi DAM!-su fd KIN ISil-li-dNin-urta DUMU-fu fa ku- rkul-lil NIGIDA 5 SILA SE
Gugmanzd Bogenschiitze Menamagi, seine Ehefrau, Arbeiterin $illi-Ninurta, sein Sohn, »Korbtrager« 6 siitu 5 qa}u (ist) seine Gerste(ration)
[I] Na-pdr-ak-fe-er rBANl fKi-di-ni-[t]u DAM!-su fd K[IN] [ISU]-dSu-ri-ha DUMU-su rBANl [NIGIDA] r2 BANl SE
Naparakfer Bogenschiitze Kidinitu, seine Ehefrau, Arbeiterin [Erib]-Suriba, sein Sohn, Bogenschiitze 8 siitu (ist) seine Gerste(ration)
[I Ki-di] n-na-pdrJ fal BAN [fR]a-bu-sa-a-mur DAM!-su sa rKINl IrGul-u-ug-ba-di-ra DUMU-fu,fa GABA rfE-bul-ri-i-tu DUMU.MUNUS-su pirJsul NIGIDA 7 1/2 SILA SE
[Kidi] n-naparfa Bogenschiitze Rabussa-dmur, seine Ehefrau, Arbeiterin Gugbadira, sein Sohn, Saugling Ebiiritu, seine Tochter, Kleinkind 6 siitu 7 Y2 qa}u (ist) seine Gerste(ration)
IIR-dIMIN.BI BAN fBa-a-bu-ia rDAM1!_su fd rKINl fSa-qu-u-tu DUMD.MUNUS-su ta-ri-[t]u
Urad-Sebette Bogenschiitze Bdbuja, seine Ehefrau, Arbeiterin Saqiitu, seine Tochter, »Aufhebende«
sa
5
10
Rd 30 Rs.
35
100
Textbearbeitungen
fI+na-ANe-far-rat KLMIN pir-su NIGIDA 1 BAN 2 1/2 SILA SE
40
IBa-nu-u BAN fBe-el-tu-ia DAM-su fd KIN INE-dSd-maf DUMU-fu pfr-su NIGIDA SE
Banu Bogenschiitze Beltuja, seine Ehefrau, Arbeiterin Nur-Samaf, sein Sohn, Kleinkind 6 sut (ist) seine Gerste(ration)
I
Gu-u-ug-far-ri BAN fDu-tu-ma-an-za-a DAM!-su fd KIN IA-ta-na-ab-DINGIR DUMU-fu ta-ri-u ImuKAR-dA-fur DUMU-fu pir-su NIGIDA 1 BAN 21/2 SILA < SE>
Gug-farri Bogenschiitze Dutumanzd, seine Ehefrau, Arbeiterin Atanab-ili, sein Sohn, »Aufhebender« Mufezib-Affur, sein Sohn, Kleinkind 7 sutu 2 Yz qa}u (ist) seine Gerste(ration)
I
Gu-u-gu BAN fE-bit-ta-df-su DAM!-su fd KIN fA-ta-mar-qa-sa DUMU.MUNUS-su pfr-su NIGIDASE
Gugu Bogenschiitze Ebittafu, seine Ehefrau, Arbeiterin Atamar-qassa, seine Tochter, Kleinkind 6 sutu (ist) seine Gerste(ration)
IDINGIR-ba-ni BAN fU-ta-za-ku DAM!-su sa KIN
Ili-bani Bogenschiitze Uttazaku, seine Ehefrau, Arbeiterin 5 sutu (ist) seine Gerste(ration)
45
50
55
Rd.
Ina-fame-farrat, dto., Kleinkind 7 sutu 7 Y2 qa}u (ist) seine Gerste(ration)
5 BAN SE
IRe-e-fu-ma-DINGIR BAN fU-bar-ta-ni DAM!-su sa K[IN 5 BAN S]E
Refumailu Bogenschiitze Ubartani, seine Ehefrau, Arbeiterin 5 sutu (ist) seine Gerste(ration)
SD.NfGIN 14 ERINMES BAN 2 [LUs1a ku-k[ul-li] 1 LUta-ri-u 4 [LU]pt1r-su] 2 LUfa GABA 1[4 MUNUS",sd KIN] 2 MUNustal-mi-da-tu 1 [MUNUSta-ri-tu] 5 MUNUSpir_su sU.NfGIN 4[5 ERINMES] KURe-la-mi-a-ie-e a-di f[a-pfl-ti-fu-nu] 8 ANSE NIGIDA 3 BAN SEam a-na x-(x}-x-fu-nu i-ma-bu-ru ITU$i_ip_pu U 4.Y.KAM li-mu I.dEN.LfL-SUM-IBILA
Insgesamt 14 Bogenschiitzen, 2 »Korbtrager«, 1 »Aufhebender«, 4 mannliche Kleinkinder, 2 mannliche Kleinkinder, 1[4 Arbeiterinnen], 2 weibliche Jugendliche, 1 [»Aufhebende«], 5 weibliche Kleinkinder. Insgesamt 4[5 Leute, elamische, zuziiglich zu den Dbrigen von ihnen 8 emaru 9 sutu Gerste zu ihrem... werden sie in Empfang nehmen. Monat ~ippu, 51.Tag, Eponym (ist) Ellil-nadin-apli
Kommentar
2 10
Die Graphie der Eigennamen weicht gegeniiber der parallelen Liste Nr. 71 in einigen Punkten ab (s. dort). Insgesamt scheinen die Schreibungen im vorliegenden Text verlasslicher und der originalen Laurung naher. Das Ideograrnm, das den Beruf der Haushaltsvorstande bezeichnet, ist eindeutig BAN, und nicht DfM. Es handelt sich demnach nicht um »Baumeister« (siehe Jakob 2003, 453ff. mit weiterer Literatur), sondern um »Bogenschiitzen« (cf. POSTGATE 2008, 86ff.). Fiir die Lesung des Ideogramms lassen sich Belege aus Nuzi zum Vergleich heranziehen (s. CAD Q, 156). Entsprechend ware mittelassyrisch die Berufsbezeichnung wohl am ehesten als fa qalte anzusetzen. Die in den Tell-Chuera-Texten gebotene Graphie entspricht dabei der auch zu gleicher Zeit in Listen aus Kdr-Tukulti-Ninurta (MARV 116; c£ FREYDANK 1980) zu beobachtenden Konvention, wonach auf das Determinativ GIS stets verzichtet wird. Das Zeichen DAM ist nur hier regular geschrieben. Danach verwendet der Schreiber stets das etwas einfachere NIN »Herrin«, da er davon ausgehen kann, dass eine Verwechslung ausgeschlossen ist. Russukardus N arne ist wie der des (voll ausgebildeten) Haushaltsvorstands nach vorn ausgeriickt. Als Berufwird BAN angegeben, entgegen dem korrigierenden Eintrag in Nr. 71: 10, wo Russukardu als ufpu bezeichnet wird (zum Bedeurungsansatz »Schleuderer« s. jetzt POSTGATE 2008, 87£). Signifikanterweise wird er hinsichtlich des Zeileneinzugs und der RationsgroGe so behandelt wie sein Vater, der wie alle anderen Haushaltsvorstande der Liste als Bogenschiitze ratig ist. Der »Schleuderet« unterscheidet sich demnach hinsichtlich seines Ranges nicht von einem Bogenschiitzen, sofern man nicht von einem Schreiberversehen ausgehen
Nr. 70-71
101
muss, etwa dergestalt, dass beim Ubertragen aus der ersten, als fehlerhaft erkannten Liste zwar die fragliche Berufsbezeiehnung geandert wurde, nieht aber die Summe der Familienration. 11/23 Der Begriff fa kukulle erscheint bislang nur in Listen. Es bleibt daher zu klaren, ob es sieh lediglich um eine Altersangabe handelt (siehe JAKOB 2003, 49 mit Anm. 343) oder eine eher untergeordnete Tatigkeit in Verbindung mit »Bogenschiitzen« bzw. »Schleuderern«. Von den beiden bei POSTGATE 2008, 87 mit Anm. 13 erwogenen Tatigkeitsbeschreibungen »quiver-holder« bzw. »boy carrying a container ofsling-stones« diirfte die erste zu bevorzugen sein, da der fa kukulle auch in Familien vorkommt, denen kein ufpu (s. hierzu Z. 10) angehort. Allerdings wurde im Mittelassyrischen der Kocher selbst als ifpatu bezeichnet (s. AHw. 397; fur weitere gebrauchliehe termini technici s. KAMMERER-SCHWIDERSKI 1998,215). Kukullu diirfte zu (GIS).kakkullu »Friichte-, Abfallkorb« bzw. »wooden box (with a cover)« in Verbindung stehen (s. FREYDANK 1980, 103 Anm. 19). Trifft das zu, ware damit ein bisher unbezeugter Teil der Ausriistung eines mittelassyrischen Bogenschiitzen bekannt. 19 - menna elamisches Bildungselement? (so HINZ, KOCH 1987,909). SASSON 1974, 364listet den Frauennamen Menna als hurritisch (s. auch hier Z. 21) 46 Der Name des Haushaltsvorstands ist sieher zu elam. gugu »Friede, Eintracht, Harmonie (?)« (s. HINZ, KOCH op. cit., 501). 59 adi sapiltifunu »der Rest von ihnen«: Wenn sich dieser Ausdruck auf die in Nr. 69 aufgefiihrte Gruppe von Elamiern bezieht, konnte man annehmen, dass die hier Genannten zum fragliehen Zeitpunkt zum ersten Mal von der ortlichen Verwaltung registriert wurden, nachdem man sie in ljarbe angesiedelt hat. So wiirde sich auch der Gebrauch des Prasens in Z. 65 erklaren. Auf dem Hintergrund des Kommentars zu Nr. 40: 14lie6en sieh letztlieh aIle die Elamier betreffenden Urkunden zueinander in Beziehung setzen: N r. 70 registriert die Ankunft einer Gruppe elamischer Bogenschiitzen, die bereits anwesende Kontingente erganzen. Wenige Monate spater fasst man den Anspruch der einzelnen Familien aufgrund offensichtlieher Unstimmigkeiten bei der Rationsberechnung neu (Nr. 71). Zusatzlich zu den dort aufgefiihrten Rationen erhalten die Neuankommlinge Landparzellen (Nr. 77). Etwa vier Jahre spater, im Eponymat Ber-ifmdnni, verlassen einige Familien, wohl fast ausschlie6lich der zweiten Gruppe zugehorig, am 1. des Monats Sin die Stadt ljarbe, woraufhin wenig spater, am sechsten Tag des Monats Allandtu, die Anspriiche der Zuriickbleibenden an Rationen und Saatgut neu registriert werden, wie es in Nr. 69 geschieht. Gegen einen endgiiltigen Wegzug eines Teils der Elamier sprieht auch nieht Nr. 64, worin Mitglieder beider Gruppen im $ippu desselben Jahres als Empfanger von kriegsgefangenen Frauen und Kindern erwmnt sind. Diese hielten sieh namlich, wie es scheint, ohnehin nur wenige Monate in ljarbe auf (s. Nr. 64:31). 60 Ein Abgleich der Gesamtsumme mit einer Addition der Familienrationen erweist, dass hier eindeutig ein sutu zu 10 qa)u zur Anwendung gekommen ist (cf. POWELL 1987-90, 501b). Da den Ma6angaben keine Spezifizierung beigegeben wird, ware zu vermuten, dass man zumindest bei der Rationsvergabe immer entsprechend verfuhr.
71
TCH 92.G.172
H 10,2 Vs.
5
10
15
x
Tafel 27
B 7,5 cm
INE_dlf8-tdr rBAN' fNINtu-ia DAM-suId KIN fA-na-ru-qi-al-si KI.MIN KLMIN IA-mar-%'-DINGIR DUMU-fu fd GABA fLa-a[m-ma-d]f-fe DUMU.MUNUS-su ta-ri-tu flm-[ma-t]e-a-mar KLMIN pir-su 1 ANSE [2] 1/2 SILA SE-fu
Nur-lftar Bogenschiitze Beltuja, seine Ehefrau, Arbeiterin Ana-ruqi-alsi, dto., dto. Ammar-fa-ili, sein Sohn, Saugling Lammaffe, seine Tochter, »Aufhebende« Immdte-ammar, dto., Kleinkind 1 emdr [2] Yz qa (ist) seine Gerste(ration)
LdrXJO(l-re-ma-ni MIN fPi-il-ha-tu DAM-su fd KIN IRu-us-suJkar'-du DUMU-fu uf-pu lKA-su-[ta-a-b]u rDUMU'-fu ku- rkufl-Iu fBa-a[b-fa]r-ri DUMU.MUNUS-s[u tal-mi-tu] fNap-fe J rP -um-mi KI.MIN pir-su I.dXXX_KAM DUMU-fu pir-su 1 ANSE 3 BAN SE-fu
Sin-remanni dto. PilfJatu, seine Ehefrau, Arbeiterin Russu-kardu, sein Sohn, Schleuderer Pifu-[tdb]u, sein Sohn, »Korbtrager« Bdb-farri, seine Tochter, Jugendliche Napferi-ummi, dto., Kleinkind Sin-erif, sein Sohn, Kleinkind 1 emdr 3 sut (ist) seine Gerste(ration)
IBa-li-fJu MIN [IPu-ut]-tu-me-ri DAM-su fd KIN fTa-rkP-i-fu KLMIN KLMIN
Balihu dto. [Put]tumeri, seine Ehefrau, Arbeiterin TakiSu, dto., dto.
102
Textbearbeitungen
INa-ral-ka-mel-en-na DUMU-s1u p]ir-su NIGIDA 2 BAN S[E-s1u
20
IGu-gu-ma-an-z[a
Gugumanzd dto. Meianm[agi, seine Ehefrau, Arbeiterin] 5 sut (ist) seine Gerste(ration)
[I] Na-pdr-ak-fe-er
[MIN] fKi-din-i-tu DAM-su [fd KIN] ISU-dSu-ri-ba DUMU-fu [BAN] NIGIDA 2 BAN SE-fu
Naparakfer [dto.] Kidinitu, seine Ehefrau, [Arbeiterin] Erib-Suriba, sein Sohn, [Bogenschiitze/Schleuderer] 8 sut (ist) seine Gerste(ration)
IKi-di-na-nap-fe [MIN] fRa-bu-s[a]-a-mur DAM-s[u fd KIN] IGu-ug-ba-di-ra DUMU-fu,fd GABA fE-bu-ri-tu DUMU.MUNUS-su pir-s[u] NIGIDA 7 1/2 SILA SE-fu
Kidinanapfe [dto.] Rabussa-amur, seine Ehefrau, [Arbeiterin] Gugbadira, sein Sohn, Saugling Eburitu, seine Tochter, Kleinkind 6 sut 7 Yz qa (ist) seine Gerste(ration)
IIR-drIMIN1.BI
Urad-Sebette dto. Babuja, seine Ehefrau, Arbeiterin Saqutu, seine Tochter, Kleinkind Ina-fame-farrat, dto., Kleinkind 6 sut 7 Yz qa (ist) seine Gerste(ration)
IBa-nu-u MIN tNINtu-ia DAM-sus1d KIN] INE-dSd-mafDUMU-fu pir-su NIGIDA SE-fu
Banu dto. Beltuja, seine Ehefrau, Arbeiterin Nur-Samaf, sein Sohn, Kleinkind 6 sut (ist) seine Gerste(ration)
IGu-gi-far-ri
Gugi-farri [dto.] Dutumanze, seine Ehefrau, Arbeiterin Atanab-ili, sein Sohn, "Kinderwarter" Mufezib-Affur, sein Sohn, Kleinkind 7 sut 2 Yz qa (ist) seine Gerste(ration)
MIN] fMe-ia-an- rmal-[gi DAM-su fd KIN] 5 BAN [SE-fu]
Rd.
25
Rs. 30
Nalkamenna, sein Sohn, Kleinkind 8 sut (ist) seine Gerste(ration)
35
40
MIN fBa-bu-ia DAM-sufd KIN fSa-qu-tu DUMU.MUNUS-su pir-su fI+na-ANe-rsarl-rat KLMIN fd GABA NIGIDA 7112 SILA SE-fu
[MIN]
fDu-tu-ma-an-ze-e DAM-su [fd KIlN IA-ta-na-ab-rDINGIR DUMU-ful ta-r[i-u] ImuKAR-dA-fur DUMU-fu pir-su NIGIDA 1 BAN 2 1/2 SILA SE-fu
45
IGu-gu
MIN fE-bid-da-fur DAM-su fd KIN fA-ta-mar-qa-sa DUMU.MUNUS-sa pi[r-s]u NIGIDA SE-su
IDINGIR-ba-ni
50
Rd.
MIN 3 BAN SE-fu
Gugu dto. Ebiddafur, seine Ehefrau, Arbeiterin Atamar-qassa, seine Tochter, Kleinkind. 6 sut (ist) seine Gerste(ration) IIi-bani
dto. 3 sut (ist) seine Gerste(ration)
IRi-if-um-mi-DINGIR MIN 5 BAN SE-fu fU-bar-ta DAM-su < sd KIN>
Rif-ummilu dto. 5 sut (ist) seine Gerste(ration) Ubarta, seine Ehefrau
SU.NIGIN 43 ERINMES e-la-mi-a-iu-u a-di fa-pil-ti-fu-nu 8 ANSE 5 BAN 7112 SILA SE-fu-nu fd 1 ITU U 4MES
Insgesamt 43 elamische Leute nebst den Obrigen von ihnen 8 emar 5 sut 7 Y2 qa (ist) ihre Gerste(ration) fur einen Monat
ITuKu-zal-lu U 4.Iv.KAM li-mu I.dEN.LlL-SUM-IB[ILA]
Monat Kuzallu, 14. Tag, Eponym (ist) Ellil-nadin-apli
1. Rd.
Nr. 71-72
103
Kommentar Diese Liste erfasst dieselben elamisehen Baumeisterfamilien wie Nr. 70 und ist wenig mehr als 4 Monate spater entstanden. Wiewohl die Reihenfolge der Haushalte ubernommen wird, zeigen sich vor allem in der Qrthographie der Namen signiflkanre Unrersehiede. Man beaehte etwa, dass nur in Nr. 70 Vokallangen (Z. 21, 31, 36, 43, 47) und Doppelkonsonanz (Z. 3,5) regelmaEig ausgedruekt werden:
Nr.70 Ana-ruqi-alsiSi LakammaSfe Babi-sarri Menamagi Kidin-naparsa Dutumanza EbittaSfu Resuma-il(u) Ubartani Be-el-tu-ia Ki-di-ni-tu
Nr.71 Ana-raqi-alsi LammaSfe Bab-sarri Meianm[agi] Kidin-nanapse Dutumanze EbiddaSfur RiS-ummilu Ubarta NIN-tu-ia Ki-din-i-tu
Hinzu kommt, dass in der eigentlieh jungeren Liste Nr. 71 in drei Fallen die Altersangabe (Z. 5, 34, 36) urn eine Stufe zuruekgesetzt ist. Einmal unterseheidet sieh die angegebene Tatigkeit (Z. 10). Da es wohl keine M6gliehkeit gibt, die ehronologisehe Reihenfolge der Texte umzukehren, mussen die Grunde fur die UnregelmaGigkeiten anderswo gesueht werden!. Wenn es zutrifft, dass es sich bei Nr. 70 urn das Dokument handelt, dureh das die Verwaltung in ljarbe die elamisehen Bogensehutzen und ihre Familien zum ersten Mal registriert (s. ibid. zu Z. 60), ware vorstellbar, dass man seitens der Administration die Notwendigkeit sah, aufgrund offensichtlicher Fehler einerseits sowie des Ausfalls mehrerer Personen, namentlich der Frau des Iii-bani sowie $illi-Ninurta aus der Familie des Gugumanza, eine Neubewertung vorzunehmen.
lAbgesehen davon, dass dann das Auftreten des $illi-Ninurta als erwachsener Sohn des Gugmanzd in Nr. 70:23 nicht zu erklaren ware, spricht das System des mittelassyrischen Kalenders , wie es nach derzeitigem Kenntnisstand zur fraglichen Zeit, ublich war, dagegen. Falls die von KOCH 1981, 132f£ postulierte, in Urkunden aber bislang nicht nachzuweisende Doppelzahlung von Monaten als Mittel der Korrelation von Sonnen- und Mondjahr rnA jemals angewendet wurde, betrifft sie jedenfalls nicht den hier zu untersuchenden Zeitraum. Die Angaben in MARY II 17 fur die Eponymate Abi-ili und Salmdnu-suma-ufur verweisen ebenso auf einen Jahresbeginn im $ippu wie eine Urkunde vom Ende der Salmanassar-Zeit (MARY II 19)
72
TCH 92.G.202
H 2,1
x
Tafel 28
B 3,6 em
[ ]x [...] [ ]-u-x BA[N] [ ] DAM-s[u
...u-x, Bogensehutze ..., seine Frau
Kommentar Dieses Fragment k6nnre naeh Z. 2' zu den Listen 69-71 zu stellen sein. Der Name des mutmaGliehen Haushaltsvorstands ist unabhangig von der Lesung des letzten Zeiehens nicht mit einem der etwa aus Nrn 70 und 71 bekannten Bogensehutzen in Verbindung zu bringen. Wenn er dennoeh »Elamier« war, geh6rte er unter Umstanden zu der nicht vollstandig bekannren Gruppe aus Nr. 69. (s. aueh Kommentar zu Nr. 73).
104
73
Textbearbeitungen
TCH 92.G.241 +242+244
Tafel 28
H 3,0 x B 4,7 em
[...]-ba-fu-tu x[ [00.n+]2 LUMES BAN [n+]I LUM[ES [. 00] ta-ri-u 7 pt1r-su [ ] fd KIN [n] MUNUSta_[ri_tu [ ERIN] .MES dS- [fu-ra-iuoo. (?)]
...stationierte [Insgesamt n+]2 Bogensehiitzen, [n+]I [fa kukulle ?] [n mannliehe] Aufhebende, 7 (mannliehe) Klein[kinder] [n] Arbeiterinnen [n] weibliche Auf[hebende] ... assyrisehe (?) Truppen(kontingente)
Kommentar Entspreehend Nr. 70:55f£ diirfte es sich hier urn den unteren Teil einer Liste handeln, die Bogensehiitzen familienweise erfasst, urn die ihnen zustehenden Rationen festzulegen. In Z. 5' ist sehr wahrseheinlieh die ethnisehe Zugehorigkeit der Gruppe angegegeben. Die nahe liegende Erganzung zu assurdju »assyriseh« fuhrt zu dem Sehluss, dass neben den elamisehen Bogensehiitzen (regelmaGig ?) aueh assyrisehe Kontingente in ljarbe stationiert waren. Darauf konnte aueh der unvollstiindig erhaltene terminus in Z. l' hinweisen. Die hier tentativ vorgesehlagene Ableitung von rabdfu wiirde dem Zusammenhang gereeht (ef. CAD R, 13 sub 4.), ist aber formal nieht ohne Probleme.
74
TCH 92.G.246b Fragmente 2-6
Tafel 28
H 1,7 x B 1,4 em (Fragm. 2); H 1,8 x B 2,2 em (Fragm. 3); H 0,9 x B 1,4 em (Fragm. 4); H 2,6 x B 1,8 em (Fragm. 5); H 3,9 x B 2,6 em (Fragm. 6); H 2,3 em x B 1,0 em (Fragm. 7) Fragment 2 [00'] r1 BAN1' [00'] [oo.m]a [00']
.001 sutuoo.
Fragment 3
[oo.]-di-li [00'] [oo.b]u' [ Fragment 4
[00'] a'-x ['00] [00'] x x [00'] Fragment 5 Rd.
Rs.'
['00] [00'] [00'] [00']
x 1 u'-x-x x x
Fragment 6 [00'] x [00'] [.oo]-zi B[AN] [00'] fd KI[N] [oo.t]a-ri-t[u]
[PN] Bo[gensehiitze] [PNF, seine Ehefrau]' Arb[eiterin] [PNF 2 , seine Toehter, »A]ufhebende«
105
Nr. 74-76
[ ] pir-s[u] [ ] s[a GABA]
[PNF3' seine Toehter], Kleinkind [PNF 4, seine Toehter], S[augling]
Fragment 7 Zeichenspuren
Kommentar Fragmente 2-5 sind zu klein zu einer eindeutigen Bestimmung. Zumindest Fragment 6 konnte aber zu Nr. 73 zu stellen sein.
75
TCH 92.G.174
Tafel 28
H 3,5 x B 2,8 em
5'
p.dXX]X-re-ma-ni [...] [f]x-sa-al-t[u... ] [...]3 BAN SE SUK-su-nu NIGIDA [SE.NUMUN ?]
[StJn-remanni [... ] [ ].. .salt[u...] [ 3]sutu Gerste (ist) ihre Verpflegung 6 sutu [ihre Saatgerste]
[Ix-x]x-la-ma-ds-b[u [fx-x-b]u' D[AM-su [5 BAN ] SE SUK-su-[nu... ]
[ ] la-masbIu] [... ] [ ] b] u' seine Eh[efrau...] [5 sut] Gerste (ist) ihre Verpflegung [...]
Kommentar
l' Eine Identitat mit dem aus anderen Listen bekannten Bogensehiitzen Sin-remanni kann angesichts des untersehiedlichen Namens der Ehefrau nieht vorausgesetzt werden. 3' Hiernaeh ist die vorliegende Personenliste vom gleiehen Typ wie Nr. 69. Erfasst werden nieht nur die einer Familie zustehenden Rationen, sondern aueh der Bedarf an Saatgut. Auf der Grundlage des assyrisehen Standards, der Freilich zumindest auf den staatlichen Feldern von ljarbe nicht immer Giiltigkeit hat (s. Nrn 61,62) geniigten 6 sutu, urn 2 iktt Feldes einzusaen. 4' Moglicherweise liegt hier das kassitisehe Namenselement mafbu VOL
76
TCH 92.G.123
Tafel 28
H 7,5 x 5,8 em
Vs.
5
10
Rd. 15
3IKU 4 1 2 [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n]
I.dXXX-nap-[Ser] IAm-bar-di-[e] IA-na-MU-i[a-X/dISKUR] I.dA-sur-m[u-sab-Si] I Sa-du-ut-t[i... ] IA-bi-sam-s1i] Iljer-s[i] IDal-zi-e- rnil IMu-uk-rsa 1 fQa-at-[tu] -na-[tu] frI+na_ANr ['-pi-~aJatl I.dXXX-ke-[ti-i-d] i IEN-I[e-te4F er1 IRi-riz-zu-nu 1 ILUGAL-le-i
3 4 1 2 [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n]
Sin-napser Ambarde Ana-sumija-Adad AHur-musabSi Sadutti... Abi-samSl ljersi Dalzeni Muksa Qattunatu Ina-same-pelat Sin-ketti-ide Bel-leter Rizzunu Sarru-le'i
106
Textbearbeitungen
[n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] [n] 2 [n] 2 2 [n]
fRa-ab- tu
[n]
I.dUTU-fu-DI.KUs Rs. [n] IrMul-tir-SU [n] [n] IX-[L]UGAL-ni-fe [I1fx ]x_a J tal? [n] 20 [n] [I]X-X- (x}-ra-iu-u [n] [... ] [IX(?)]-if ?-ma-ni [n] [I1fx -xF fal-(x) 2 [n] [... ] 25 [... ] 2 I 2 X[...] 1[...] [n] a.Rd. r28N 1.sA[MES ...] sU.NfGIN 1 fu-fi [IKU A.SA]
...-ifmanni ...la...
28 ikit Feld...
Insgesamt 60 [ikit Feld]
IT[UMN]
L. Rd.
Rahtu Samaf-fu-da))an Muter-gimilfe Adad-far-nife ...ata ...raju
[Monat... ] [nter Ta]g Eponym (ist) Affur-[... ]
U[4·n.K]AM [li]-mu I.dA-fur-[...]
Kommentar 2
12
77
Zwischen Sin-napfer und Ana-fumija-Adad erscheint hier ein gewisser Ambarde. Dieser gehort als Umbarde auch in der Liste N r. 68 zu den drei erstgenannten Personen und scheint, sofern die Reihenfolge der Nennung auf eine entsprechende SteHung innerhalb der administrativen Hierarchie verweist, wie die vorgenannten zu den Verwaltungsbeamten von Ijarbe zu gehoren. Insgesamt wird eine Feldflache von 60 ikit auf 28 Besitzer aufgeteilt, was einem Durchschnitt von wenig mehr als 2 ikit fur jeden entspricht. Felder dieser GroBe sind nicht geeignet, urn die Subsistenz einer ganzen Familie (die in den meisten Fallen hinzugerechnet werden muss) zu gewahrleisten (s. hierzu bereits JAKOB 2003, 34f£). Wenn nicht weitere EinnahmequeHen zur Verfugung stehen, sind die einzelnen Haushalte auf Rationen angewiesen. Dass tatsachlich staatlicherseits in zweifacher Weise fur die Bediensteten gesorgt wurde, zeigt Nr. 69, wo fur jede Familie sowohl die erforderliche Menge an Rationen nach dem ublichen Verteilerschlussel als auch der Bedarf an Saatgut fur kleine Feldeinheiten erfasst wird. Zu einer Tafel gleichen Typs gehorte auch das Fragment Nr. 75. Es durfte sich hier urn den Adressaten der beiden Briefe Nrn 29 und 30 handeln. Damit gehorten diese Schreiben gegen KUHNE 1995,203 eindeutig zu den anderen aus Bauschicht 3b.
TCH 92.G.135+136+147
Tafe129
H 6,0 x B 8,2 cm Vs.
Rd.
[4IKU [4 [2] r2 l 3 3 2 3 3 3 2 2
IN]E-dIfs-tdr I.dX]XX-re-ma-ni I[B]a-li-bu IGu-ug-dMa-an-za-a [INj a- rpdr-ak-ferl lKi-din-na-pdr-[fa]
IrIR1_dIMIN.BI IBa-nu-u IGu-[(u)-ug]-LUGAL IGu-[(u)-gu] IrDINGIR-bal-ni IRi-if-um-mi-lu
[4 ikit
[4 [2] 2 3 3 2 3 3 3 2 2
Njur-Iftar S] in-remanni [B]alibu Gug-Manza Naparakfer Kidin-napar[fa] Urad-Sebette Banit Gu[g] -farri Gu[gu] Ili-bani Rifummilu
107
Nr. 77-78
Rs.
Insgesamt 33 iku Feld (im Besitz) der Elamier
sU.NfGIN 33 IKU A.SA
sa KURE-la-mi-a-ie-e
Kommentar Die Reihenfolge der elamisehen Haushaltsvorstande entsprieht jener in Nrn 70 und 71. Das verweist auf eine zeitliehe Nahe dieses Textes zu den Aufstellungen der Familienrationen aus dem Eponymat des Ellil-nadin-apli, als Erib-Suriba, der in Nr. 40 (Eponymat Ber-iSmanni) selbst als Haushaltsvorstand gefuhrt wird, noeh im Haus seines Vaters lebt. Iff Die Summe der nieht erhaltenen FeldgroBen in den ersten Zeilen betragt 10 (iku). Es erseheint angesiehts der besonders groBen Haushalte von Nur-IStar und Sin-remanni (s. Nrn 70 und 71) sinnvoll, ihnen entspreehend groBere Felder zuzuweisen. 4 Dem Schreiber ist offenbar die Bedeutung dieses (theophoren) Namenselements (> elamiseh = »Regenbogen«) bewusst. 12 Dieser Name (s. aueh 71:51) erseheint in Nr. 70:53 als Resumailu.
78
TCH 92.G.168
H 4,7
x
Vs.
[n] IX[X x x x] [n] IUm-bar-[di-e] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] x x [...] r14' [IKU A.SA] sa SU IRu?-qi-ia
5'
10' Rd.
Rs. 15'
Tafel 29
B 7,2 em [n] [n] [n] [n] [n]
[PN 1]
Adad-musammeb
3
IX-mu-sam-me-eb
3
1 2 1 2 1 1
Irx,_dUTU
1 2
I.dUTU-ti-sam-me IX-se-zib I.dUTU-sa-la-ma-KAM IX-mu-sab-si IZa-ad-du-ru 3 IX-mu-se-li 14 IKU A.SA sa SU IDINGIR-ki-mu-i[a]
2 IX-pa-ni DUMU $il-li-dISs-tdr sa SU I.dUTU-GAL
Umbar[de]
[PN 2] [PN 3] [PN 4] 14 [iku Feld] in der Verfugung des Ru?qija
1 2 1
1 3
2
... -Samas Samas-tiSamme Adad-sezib SamaUaliima-eriS Adad-musabSi Zadduru Adad-museli 14 iku Feld in der Verfugung des Ili-kimuja
Adad-pani, Sohn des $illi-IStar in der Verfugung des Samas-rabi
Rest der Riickseite weggebrochen
Kommentar
2' 14'
Die hier aufgefuhrten Personen sind teilweise aus anderen Listen des T exteorpus gut bekannt. Offensichtlieh handelt es sieh urn die Registrierung von Besitzverhaltnissen an Feldgrundstueken, die den genannten Bediensteten staatlieherseits uberlassen wurden. Uberrasehender ist, dass die Besitzer wohl gar nieht selbst fur die Bestellung des Landes zustandig sind. Diese Aufgabe ubernehmen augenseheinlieh Personen, deren Beziehung zu den Feldeinheiten meist mehrerer Besitzer mit »sa qat PN« (in der Verfugung des Soundso) definiert wird. Die Einteilung des Personals in Zehnersehaften (esertu) spielt bei der Zusammensetzung der Einheiten jedenfalls keine Rolle. So finden sieh etwa die Felder von Samas-tiSamme und SamaS-saliima-eriS in derselben Gruppe, obwohl naeh Nr. 67 beide zu untersehiedlichen efertu-Einheiten gehoren, wohingegen Adad-pani, der dort mit SamaS-salama-eriS zusammen erseheint, hier getrennt behandelt wird. Sieher identiseh mit Ambardeaus Nr. 76. Wahrseheinlich nut eine Variante des NamensAdad-useli.
108
T extbearbeitungen
TCH 92.G.144
79
Tafel 29
H 5,7 x B 4,7 em Vs.
LdUTU-t[i-...] LdXXX-S[ES-...] sa URUU_[...] bal-zi U[RUON] sa SU lQi-bi-[...]
5
Samaf-t[i ] Sin-a[ba- ]
i+na URUijar-[be] E nu-pa-[ri] us-bu-[ni] a-na IQu-r[a-biJ DUMU SES-x-k[a] sa URUU_ru_[...] a-na UGU ra-bi-[su-nu] a-na GIs.GAR ma-l[e-e] a-na u-ba-l[i] IAs-su-mi-ia-[dISKUR] it-ta-na-d[s-su-nu]
aus der Ortschaft U[...] (im) Bezirk der St[adt ON] in der Verfugung des Qibi-[ ... ], die auf ihrem Weg ergriffen wurden, in ijarbe sich im Arbeitshaus aufgehalten haben: Dem Qura[be], Sohn des Abu-... ka aus der Ortschaft Uru[ .. .], urn gegenuber [ihrem] Vormann das volle Arbeitspensum zu erbringen, hat AHumija-[Adad] sie jeweils gegeben
lTUQar-r[a-tu U 4.n.KAM] li-mu I[PN]
Monat Qar[rdtu ] Eponym (ist) [ ]
sa i+na bu-li-s[u-nu] ~a-bu-tuJ u1-[ni]
Rd.
Rs.
15
Kommentar
3 11
14
16
Der Name ist vielleicht zu Samas-tiSamme zu erganzen. Aufgrund des Wohnorts muss es sich aber nicht zWingend urn jenen Mann gleichen Namens handeln, der Nr. 76 zufolge in ijarbe als Muller tatig ist. Man hat die beiden Fluchtigen wohllediglich in der Nahe der Stadt ijarbe aufgegriffen und deshalb dort interniert. Wohl derselbe Ortsnamen wie in Z. 13, wo er moglicherweise sogar vollstandig ist (c£ U/Sam-ru in Billa 47:26, s. NAsHEF 1982,274). Da die Siedlung im Bezirk (balzu) einer Stadt liegt, wird man von einer kleineren Ortschaft ausgehen durfen. Vielleicht identisch mit jenem Qurabe, der nach Nr. 9:5 uber einen eigenen Geschaftsbereich verfugt. »rabi)u« als Bezeichnung des Leiters einer Gruppe von Arbeitskraften wird sonst stets ideographisch »GAL« geschrieben, ist hier aber, wenngleich am Bruch stehend, dem Zusammenhang nach sehr wahrscheinlich. Titeltrager ist der in Z. 5 genannte QibiDas Erfullen der mit iSkdru umschriebenen Dienstverpflichtung wird gewohnlich mit dem Verb saltimu verbunden (c£ DONBAZ 1998, 187). Mit der Verwendung von ubdlu scheint man eine andere Nuance andeuten zu wollen. Haben die beiden Fluchtigen vielleicht auch ihnen zur Bearbeitung anvertraute Materialien mit sich genommen?
80
TCH 92.G.182
H 4,2
x
Vs.
i+na U4.VI.KAM te-ru-bat E dISs-tdr i+na u 4'xm.KAM KAS a-na DIS ra-ta-te ta-bi-ik i+na U4.XIVKAM XMES_ tu gab-bu i+na U4.XVI.KAM XMES- tu -ma i+na U4 .XVII.KAM X-tu
5
Tafel 29
B 6,0 em Am 6. Tag Einzug (in den) Btar-Tempel am 13. Tag (wird) Bier in die ... Rohren geschiittet. Am 14. Tag alle Zehnergruppen am 16. Tag ebenfalls (alle) Zehnergruppen am 17. Tag unsere Zehnergruppe
Nr. 80-81
ni-a-at-tu a-na si-ri-sa i+na U4.XIX.KAM X-tu-ma ni-a-at-tu i+na U4.III.KAM X-tu-ma ni-a-at-tu
Rd.
Rs.
109
im ihr entsprechenden MafS am 19. Tag ebenfalls unsere Zehnergruppe am 3. Tag ebenfalls unsere Zehnergruppe
Kommentar Der Text wurde bereits von KUHNE 1997, 383-389 veroffentlicht und ausfiihrlich kommentiert. Die wenig spater an gleicher Stelle erschienenen Anmerkungen von FREYDANK 1999b, 207-209 haben dariiber hinaus Wesentliches zum Verstandnis beigetragen: Ich stimme ihm vollkommen darin zu, dass es sich urn eine Notiz handelt, die Anspriiche von Mitgliedern mehrerer Personengruppen (esertu, »Zehnerschaften«) gegeniiber dem ortlichen lStar-Tempel erfasst. Anlass ist offenbar dessen Einweihung (s. KUHNE op. cit. 385). Nach Ablauf der ersten Woche »wird Bier in die Rohren geschiittet«. Angesichts der ibid. 386 dargestellten Bedeutung fur rdtu im kultischen Zusammenhang ware hierbei am ehesten an Opferhandlungen zu denken (c£ VAN DRIEL 1969, 202). Die einzelnen Zehnergruppen waren demnach NutzniefSer der Opfermaterie. Moglicherweise leitete sich ihr Anspruch von einer zuvor erfolgten Gerstelieferung an den Tempel abo Dann »konnte sich in ana sirisa...die Beziehung zwischen der Menge eines zuvor abgegebenen Gutes und derjenigen des inzwischen nach Weiterverarbeitung entstandenen Produkts widerspiegeln« (FREYDANK op. cit. 208 6). Welche Anzahl sich hinter »alle Zehnergruppen« verbirgt, wird nicht erwahnt. In Z. 3 erscheint hinter ana nach Kollation tatsachlich, wie bereits auf der Kopie von KUHNE op. cit. 384 angedeutet, ein senkrechter, anscheinend iiberzahliger Keil, sofern man diesen nicht als Zahlzeichen »60« interpretieren mochte. Die Annahme von 60 Opferrinnen/-rohren diirfte aber wohl ebenso abwegig sein wie der Bezug auf die Mitglieder der esertu-Einheiten. Zwar ware noch einigermafSen plausibel anzunehmen, diese Zehnergruppen hatten tatsachlich, dem Ideal folgend, 10 Personen umfasst (s. hierzu JAKOB 2003, 28), woraus sich im Ubrigen die Zahl von 6 esertu-Einheiten ergabe. Wenn aber, wie oben angefuhrt, die Bierlibation im Zusammenhang mit Opferhandlungen zu sehen ist, bliebe die Zuordnung von Opferplatzen zu den einzelnen Individuen der Zehnergruppen unverstandlich. Eine weitere Frage, auf die der Text aufgrund seiner knappen Diktion keine Antwort gibt, ist, aus wessen Perspektive er geschrieben wurde, d. h. wer gehorte zu »unserer« Zehnergruppe und in welchem administrativen Kontext sind »alle« Zehnergruppen zu sehen?
81
TCH 92.G.142
H 4,2
x
Vs.
10 ANSE SE i+na GISBAN SUMUN sa LdXXX-SAG DUMU Lu-Ia-ie-e [sa] is-tu E qu-bat-te sa qa-bal tar-ba-fi sa URUPa-an-di-be IAs-sum-ia-dISKUR is-su-ra-ni a-na LdUTU-ti-sam-me DUMU Ur-fa ZtDA a-na te-a-ni ta-din i-pe-an id-da-an tup-pu-su i-bap-pi
AHumja-Adad entnommen hat. Dem Samas-tisamme, Sohn des Urfa sind sie, (urn sie zu) Mehl zu mahlen gegeben. Er wird mahlen, (das Mehl) geben (und) seine Tafel zerbrechen.
ITUlji_bur U 4.III.KAM li-mu LdA-sur-SUM-IBILA
Monat ljibur, 3. Tag, Eponym (ist) AHur-nddin-apli
Rd.
Rs.
Rd.
Tafel 30
B 3,7 cm 10 emdru Gerste im alten sutu-MafS, gehorig dem Sin-asared, Sohn des Lulldju, [die] aus dem bit qubatte inmitten des Viehhofes von Pandibe
110
Textbearbeitungen
Kommentar If. 10 Eselslasten (emaru) sind keine unerhebliehe Menge. Setzt man 1 qa)u mit ca. 0,8 Liter an (ef. POWELL 1987-90, 502), erhalt der Muller Samas-tiSamme, in dem wir im Ubrigen wahl den aus Listen bekannten Bediensteten aus Ijarbe sehen durfen, immerhin etwa 800 1Getreide. Der staatliehe Beamte Affumja-Adad (in Nr. 67 wird er als bazi'anu bezeiehnet) ist nur ausfiihrendes Organ. Als Besitzer ist nieht, wie man in einem Dokument der staatliehen Verwaltung erwarten wiirde, der Palast (ekallu), sondern ein gewisser Sin-asared ausgewiesen. Dieser steht im Rang zweifellos uber Affumja-Adad (s. Praeseriptio in Nr. 18), gehort aber allem Ansehein naeh nieht zum administrativen Personal der Stadtverwaltung, sondern wendet sieh, wie etwa aueh Sin-mudammeq, stets von auBen an die Beamten vor art (Briefe Nrn 18, 29,30). Seine Funktion kann aus den Tell ChueraTexten nieht sieher ersehlossen werden (s. hierzu ausfuhrlieh Kapitel 11.4.3.). 4f. Zu dieser Textstelle s. bereits JAKOB 2003, 325f. 6 Es handelt sieh wohl um dieselbe Ortsehaft, die aueh in BATSH 4/1, 6:26' als Pe-en-di (sie !)-be erseheint und als in der Nahe von Ijarbe befindlieh erwahnt wird. Die hier siehere Sehreibung mit -di- gilt naeh Erweis des Fotos in BATSH 4/1, Tafel 31 gegen die Kopie von CANCIK-KIRSCHBAUM aueh fur den Beleg aus Tell Seb. Hamad.
82
TCH 92.G.173
H 4,2
x
Vs.
10 ANSE SE i+na GIS BAN SUMUN sa IAs-sum-ia-d[IS]KUR D UMU I-ra-bi-de-en- DINGIR i+na UGU IUb-ri DUMU Pu-tu-[x]-lu
5 Rd.
B 4,4 em
LU[X] MUNU4 a-rna e-pa-se]
ma-b[i-ir] u-ra- [ta-ab] u_ rx1-ni-[x-{x)] id-da-[an u] tup-pu-s[u] ri-bap-pP lTVKu-zal-[~ u U 4' rv. KAM li-mu LdA-sur-SUM-IBILA
10
Tafel 30
10 Eselslasten Gerste im alten sutu-MaB, gehOrig dem Ana-sumja-Adad, Sohn des Irabbi-den-ili, zu Lasten des Ubru, Sohn des Puttu-... -lu, des Ma[lzers ?] Um Malz herz[ustellen] hat er in Empfang genommen. Er wird anfeuehten, ... en, (das Endprodukt) geb[en und] seine Tafel zerbreehen MonatKuzallu, 4. Tag Eponym (ist) Affur-nadin-apli
Vermutlieh zugehorige Fragmente: Fragment 1 Vs.
[...] x
Fragment 2 Vs.
[... Fbu1?-[...]
O. Rd.
[...M]U[NU/ ]
Kommentar 2
Die Verwendung von »sa« konnte fur sieh genommen darauf hindeuten, dass privates Eigentum des Ana-sumija-Adad verhan-
Nr. 82-83
111
delt wird (c£ Nrn 81 und 83). Gegen einen privatrechtlichen Kontext der Urkunde spricht allerdings das Fehlen von Zeugen. Es scheint daher besser, lediglich ein verkiirztes Formular statt sonst iiblichem fa qat »aus der Verfiigung« anzunehmen. 4ff. Der beauftragte Handwerker ist in den Tell Chuera-Texten sonst nicht bezeugt. Maglicherweise handelt es sich daher nicht urn einen srandigen Bediensteten, sondern einen »freien Mitarbeiter« des Palastes. Es ware sonst nicht zu erwarten, dass sowohl Filiation als auch Berufsbezeichnung erwahnt sind. Vielleicht geharte jener Ubru zu dem Tell der Stadtbevalkerung, der nicht unmittelbar fur die Assyrer tatig war. Angesichts der Art des Auftrags (Malzherstellung) darf er wohl als Malzer (baqilu) angesprochen werden. Hinzuweisen ist hierfur auch auf das mit Nr. 82 zusammen geborgene Fragment, das 1in Z. 6 in die Liicke nach LO zu setzen sein diirfte (bei Auufindung war es stark zerdriickt und lids sich daher nicht exakt einpassen). Dem entsprechend ware auch die der Vatersname in Z. 5 erganzen (etwa Puttu-bu?lu). 10 Hier bezieht man sich auf die abschliefSende Phase der Malzherstellung. Hat man vielleicht mit genu »stofSen« zu rechnen? Das StofSen von Malz wird sonst allerdings als bafabu bezeichnet (s. CAD lj 137).
83
TCH 92.G.175
H 4,2
x
Vs.
5 ANSE SE1GIS ri+na1 G1SBAN SUMUN [fa l]dXXX-SAG D UMU rLu-Ial-ie-e fa SU lAf-fum-ia-dISKUR DUMU l-ra-bi-de-en-DINGIR [x]- rug-ra1 ? [na-dsj-ra-a-[ni] [I D] a-al-zi-e-ni [DU]MU lS-ti-ie-e it <1> Da-al-zi-e-ni DUMU A-i-si-qa a-na URU Ni-nu-a it-ta-fu a-far i-qa-bi-u-ni-fu-nu-ni id-du-nu ki-fir-ta i-fa-bu-tu-ni tup-pu-fu-nu i-bap-pi-u
5
10
15
Rd.
Tafel 30
B 4,1 em
ITU
rdl [NIN-E].GA[prn]
U4.XXVI.KAM /[i-mu] n.dA-fur-SUM1-[IBlIA]
5 Eselslasten Sesam im alten sutu- MafS [geharig dem] Sin-dared, Sohn des Lullaju, aus der Verfiigung des ASfumja-Adad, Sohn des lrabbi-den-ili wurden entnommen. Dalzeni, Sohn des lStije und Dalzeni, Sohn des Aiasiqa werden nach Ninive aufbrechen. Dort, wo man es ihnen sagt werden sie (den Sesam iiber)geben, eine bindende Urkunde entgegennehmen (und) ihre Tafel zerbrechen. MonatBela~ekalle
26. Tag [Eponym (ist)] ASfur-nadin-[apli]
Kommentar 3 8
Zur Person des Sin-afared s. o. Kommentar zu Nr. 81: 1£ Entsprechend Nr. 49: 17£ kannte hier die eingangs aufgefiihrte Ware das Subjekt zu dem vermeintlichen Pradikat in Z. 8 sein. Die Vokallange diirfte dann als £ pI. zu interpretieren sein. Wenn die Erganzung das Richtige trifft, ware in der vorangehenden Zeile die Erwahnung einer bestimmten Entnahmestelle zu erwarten. Die erhaltenen Zeichenreste erlauben allerdings keine Zuordnung zu einem der bekannten Typen von Speichergebauden (s. JAKOB 2003, 320ff.). Theoretisch ware auch maglich, dass in Z. 7 in der Form »ana... « auf einen Verwendungszweck des Sesams in Ninive hingewiesen wurde. Diese Lasung sollte aber doch wohl eine Genitivendung voraussetzen. 9/11 Beide Beauftragten mit Namen Dalzeni sind aus Listen gut bekannt. In Nr. 68 wird bei einem als Titel bzw. Beruf UJ.naqi ?_[...] angegeben. Naqidu (»Kleinviehhirte«) wiirde zu den Zeichenspuren passen. Dagegen spricht aber, dass diese Berufsbezeichnung im rnA Wirtschaftstexten, namentlich in Listen, stets ideographisch (NA.GAD) geschrieben wird (c£ JAKOB op. cit., 365). Die sichere Lesung dieser Stelle kannte maglicherweise einen Hinweis darauf geben, warum gerade jene Bediensteten mit dem Transport des Sesams betraut wurden.
112
Textbearbeitungen
Beide haben im Obrigen gesiegelt und damit die Vertragsbedingungen anerkannt: Einer auf dem oberen Teil der Vorderseite, wie auch sonst bei Werkverpflichtungen ublich; der andere auf dem autSeren linken Rand der Vorderseite. 12 Das erste Element des Namens ist vielleicht zu dAia zu stellen (ZUt Schreibung ohne Determinativ in der Form lAi- s. PRUSZINSKY 2003,235, Anm. 109). 13 Die Entfernung zwischen ljarbe und Ninive betragt mindestens 350 km (Quelle: google earth). 14ff. Moglicherweise ist der eigentliche Empfanger des Sesams in Ninive den Vertragspartnern nicht bekannt. Zumindest spielt sein Name keine Rolle fur die Erfiillung des Vertrages. Entscheidender ist, dass nach Lieferung eine kifirtu-Urkunde ausgestellt wird, aus der offenbar hervorgeht, dass die Oberbringer ihren Auftrag ordnungsgematS ausgefiihrt haben. Hier bestatigt sich die unlangst von J. N. Postgate vorgestellte These, wonach die kifirtu in der mittelassyrischen Administration dazu dient, schwebende Verwaltungsvorgange abzuschlietSen (s. hierzu Kommentar zu Nr. 22).
84
TCH 92.G.221
Tafel 30
H 3,5 x B3,0 cm KISIB I[PNJ
85
92.G.300
Siegel des [PNJ
Tafel 30
x [... J
x [... J
ENGUR?.A-tu [... J
ENGUR?.A-tu [... J Si-kar-tala[l...J (?)
Si-kar-tala[l...J DUMU E-tel-K[A-...J
Sohn des Etel-pl[...J
Kommentar Das erste Zeichen erscheint nach dem Foto vielleicht als »LU«. Ebenfalls nicht auszuschlietSen ist ENGUR, zumal die Verbindung ENGUR.A als Namensbestandteil zumindest in Namen der aB Zeit vorkommt (c£ BORGER 2004,421). Z. 4' endet mit Nennung des Vatersnamens Etel-pi-[...J eine Filiation. Nach dem mB iiblichen Formular (c£ LIMET 1971 passim) ware unmittelbar davor ein Titel zu erwarten (ibid., Nr. 2.13; 2.20; 2.26; 6.7; 7.7; 7.22 und 12.0), wenn in Z. 2' tatsachlich ein Personenname anzunehmen ist. Hier helfen aber weder die syllabische Lesung Si-kar-tala[l? noch die Annahme von Ideogrammen (etwa IGI SUD A[L o. a.J weiter.
86
92.G.336 [...J AN.NA [
[...Jx-mar' gal-ba-tum[ [...Jx ba ex zi-[ [...Jx-KU SI.sA s'[a? [...Jx GIR.BI [
[...J ga-ka [
Tafel 30
Nr. 87-91
113
Kommentar Der Sehriftduktus wirkt vergliehen mit Legenden auf mittelassyrisehen Siegeln arehaiseh. Aueh die Lange der Insehrift sprieht gegen eine assyrisehe Provenienz der Abrollung. Ein sinnvoller Zusammenhang ergibt sich aus den vorhandenen Spuren nieht. Die Oberflaehe ist stark abgerieben, so dass die Kopie lediglieh eine Annaherung an die vorhandenen Zeichen darstellt.
87
TCH 92.G.091a
Tafel 31
[ ]-li-t[u?-...] [ ]x-di [...]
[ ] b[i ] [ ]x [ ]
88
TCH 92.G.157b
Tafel 31
H 1,4 x B 1,6 em
[...ANS]E 3 BAN SE [...]
89
92.G.158
H 1,5
x
B 1,3 em
[ [ [ [
5] u?-ti-e ]x-if-fe-ni ]x-id ]
[...ema]ru 3 sutu Gerste...
Tafel 31
[ ] 2 BAN [...] [ ]
...2 sutu ...
Zweites untet 92.G.158 inventatisiertes Fragment ohne verwertbare Spuren
90
TCH 92.G.179
H 3,5
x
B 2,2 em
[ ... ] [ ] Iiji-x[...]
[ ] bi [...]
[ ] 1 SU KU [...]
Tafel 31
114
T extbearbeitungen
91
TCH 92.G.210
H 1,5
x
1,8 B em (Fragm. 1); H 1,1
Tafel 31 x
2,IB em (Fragm. 2)
Fragment 1 [ ] [ ]IRi-[ ...]
Fragment 2 Vs.
1 BAN 5[Ei [ ]
Rs.
[ ] Ld[...] IS[a?-
92
TCH 92.G.236
H 2,3
x
B 2,5 em
[
] x x [...]
Tafel 31
[ ] x sal-ma [...] [ i]f b[u...]
[ ]
93
TCH 92.G.322
Tafel 31
H 5,3 x B 6,2 em
Vs.
5'
[...] [",U]4' rXII.KAMl (?) [... ] [x x] me [x x] x [...] [x]x if i fur x[x] s[u...] [x x]V41 ? AN5E 3 BA[N] r5pml i+na GI[SBAN...]
[x] art i]_X [fa S]U \5'iI-I[f-...] [x] x [x x] U 4 .I[+n...] ?
[...] 4 [...]
... 12. Tag (?) ...
.. Ai emdru 3 sutu Gerste im sutu-MaB des... ...der Verfiigung des ~illi- ... ... I(+nten) Tag ...4...
Rest det Vs. abgebrochen
Rs.
5"
rel_xx [... ]
s[u-... ] i+na 5U Irdl [ ...] i+na ka-l[i i ••• ] ki i+na U4.Iy.[KAM ri-if x[...] u-qa-i i-u-[(x)]-ni
aus der Verfugung des PN ... in allen (?) ... , als man am 4. Tag... erwartete
Nr. 93-95
115
Fragment in derselben Kiste o. Nr.
[ ]rna [ ] [ [ [ [ [
94
m]a [ ] ]x [ ] ]ia[ ] ]la [ ] ] it [ ]
TCH 03.G.OOI
Tafel 32
H 5,3 x B 6,2 cm
5'
[x x] x fe x[x x] x x [x] x fa ISal-mu-x[x x x x x] x if-ku-na-ku [x x x x x] x ma-aa-na pup-pi [...]
des Salmu- ... legte er dir. .. »zu der Tafel des...«
IEz-bu-SI. [SA x x x] 1 Ii x x e? al-te-qe [x x I]Su-ti-u x x~tu-u A[NSE.KUR.RA (?).M]ES ISu-ti-a [x x x x x anFnP-u iq-ti-bi
Ezbu-les1ir ? ..] ich habe genommen... Suti)u ...pferde (?) den Suti)u ...hat dieser gesagt
Kommentar Die Bedeutung des Beamten mit Namen Suti)u innerhalb der Verwaltung von Ijarbe lasst die Vermutung zu, dass dieser in Z. 6£ genannt wird. Alternativ ware statt des Personenkeils das Zahlzeichen 1 anzunehmen. 1m zweiten Teil des Fragments ware dann ein (Suti)u-)Nomade genannt, dessen Name fur den Schreiber ohne Bedeutung war. Bemerkenswert ist die in Z. 4 sichere, in Z. 6 wahrscheinliche wortliche Rede. Der zwischen Z. 4 und 5 eingefugte Absatz lieGe in diesem Zusammenhang darauf schlieGen, dass die Aussagen zweier verschiedener Personen aufgezeichnet sind. Handelt es sich etwa um das Protokoll der Verhandlung von Prozessparteien vor einem Richter bzw. einem anderen Recht sprechenden Beamten? 4 Zur Ubersetzung: Vor allem die »letter orders« des Salmanu-mufabfi erweisen, dass die Schreibung tup-pi nur zum Ausdruck des status constructus verwendet wird, nicht aber fur das Pronominalsuffix -i der 1. Sg. (c£ Nrn 22-28).
95
Fragmente ohne Nummer
Tafel 32
H 5,3 x B 6,2 cm
1 [ ] x [...] [ ]x-fu [...] [ -s1d KIN [...] [ ] [ ]-su [...] [ ]
2
[ ] x [...] [ ] x x [...] [ ]x ta [ ] [ ]xx [ ]
...sein... ...Arbeiter(in) ...sein...
116
Textbearbeitungen
3
[...-s1a [...] 4 [... ] [ ... ] Irdl [ •••]
5 [...] x [...]
[ ... ]
6 [... ] [ ... ] I [ ...]
7
[...] PA [...] [...] x [...]
8
[...]rLUGAV ? x[ ... ] [... t]i-bi [...] [...] x x[ ... ]
Kommentar Fragment 1 geh6rt mit Sicherheit, die ubrigen mit gewisser Wahrseheinliehkeit ebenfalls zu einer Personenliste des Typs, der dureh 69-71 reprasentiert wird.
96
TCH 88.G.014
H 5,3
x
Tafel 32
B 6,2 em rfa 1 ID P K[A...]
97
TCH 88.G.052
H 5,3
x
Tafel 32
B 6,2 em IMU-[...]
Kommentar In Nr. 21 wird der Name des !!azi)iinu Ana-fumija-Adad als IMu-ia-X gesehrieben. Es ware also zu erwagen, aueh hier entspreehend zu erganzen.
V. Keilschriftautographien Abbildungen im MaJ3stab 1: 1
Tafel 1
1 90.G.OOl
2 92.G.128
Tafel 2
3 92.G.138
4 92.G.143
[
~~
]
Tafel 3
6 92.G.l52
5 92.G.151
25
7 92.G.167
Tafel 4
8 92.G.169
9 92.G.OOl
zu 92.G.169
~: :;; . ~:«.;: . .
2
•..
.
.
",'
..::'
'0 4
5
Tafel 5
10 92.G.216
11 92.G.207
Tafel 6
12
13
92.G.218
92.G.139
Siegel 3
~.......-;,'
i,
:
: i :
1------\------1
)--- - -- --------
,I
-------- -- --- --- ------ -
"
14 92.G.145+161
-,
''\---------- --- ----------- --- -----,6"",:?'7("'/
,
)~rrr} Siegel 3
L. Rd.
40
- - - ------- - --
Tafel 7
15
16
92.G.214
92.G.132
~--'~~lF~rr
)
r======~C======
,
:
:
i~
/--------------- ----------
-
~
17 92.G.130
L. Rd.
tlf
------ -- -- --------------,
Tafe18
20 18 92.0.155
92.0.231
19 92.0.206
__~nr1S-~-21 92.0.189/2
Siegel 3
...
..LL...Yl.~ ! ..... ····A;.- I"""l; \ \ \
!
-_ ...---
\
--~
... _~- - -. -~\
,
~
~ A!--
)-
1
r~
-"f'~ ~
Siegel 6 als »Wasserzeichen« unter dem gesamtenText
00
iv o
ON N
tv
\0
\0
~
-
>-3 Pl
t
'f
..
··~:i ·~~U ~~: ~~:.
~
iW4 t. ,1:
~
Vl
N
9~
rl 'I
-r~
Vl
_Vl
Siegel 6 als »Wasserzeichen« unter dem gesamtenText .....
e~ ,.... N
~
o
.......
& .......
Pl
....,
...... o
Siegel 6 als »Wasserzeichen« unter dem gesamtenText
\D
tv tv
aN iv~
~
~
---
>-3
~
N
Siegel 6 als »Wasserzeichen« unter dem gesamtenText
V1
\0
o
i:v
~
ON Vl
,..., N
~
--
~
Siegel 6 als »Wasserzeichen« unter dem gesamtenText
...... ......
aN NO"\
~
\0
-tH
......
>-3 ~ (til
:.;.:;\~:,
i,
VJ VJ
+
..j:::. VJ
+
'..0 tv
ON NCO
Vl
77-_,-_-_-_-,-_~I,-,- ,--;;,;¢i-.-,,'~.··,~'>4
tv
VJ
N~
aN
!"J
'..0
oN
'..0 tv
;;
Siegel 6 als »Wasserzeichen« unter clem gesamtenText
!"J aN 0\.0 '..0 o
'..0
Siegel 6 als »Wasserzeichen unter clem Text
..j:::.
(ti'
--
..., p.;
Tafel15
31
30
92.0.134
97.0.001
33 92.0.205
34 92.0.189/1
35
32
92.0.180
92.0.188
36 92.0.198
Tafel 16
39
37
90.G.003
92.G.20l
Siegell
40 92.G.126
38 92.G.002
41 92.G.163+164
42 92.G.165
Tafel 17
43 92.G.176
44 92.G.195
Tafel 18
46 92.G.203
45 92.G.197
5'
47 92.G.213
48 92.G.215
Tafe119
51 92.G.223
49 92.G.217
.. ,~ .. ~
52
Vs.
92.G.224 Rs.
1
G.Rd.
50 92.G.220
2
3
Tafel 20
54 92.G.226
53 92.G.225
56 92.G.234
55 92.G.227
~rl~t==~i;"hr~ ~F c)'0&" ~F \
!
Ig ~
'Q)
E
5
~T1f~~t=TL
~br~~r~F Tf QrJtrr rn:::jJ:~r;)lli ~TS'fT)
~TFf~ ~jwjL
ir-~}Flt-t3
-z
15%«~r17 ~IHT-~IF~
Tafe121
57 92.G.235+
58 92.G.238
61 92.G.124
59 92.G.249
60 95.G.185
Tafel 22
64
62
92.G.140
92.G.181
10
63 92.G.l37
L. Rd.
30
65
Tafel 23
92.G.146
67 92.G.092
66 92.G.187
zu 92.G.187
Tafel 24
68 92.G.149
G.Rd.
Tafel 25
69 92.G.125+ 214
L. Rd.
Tafe126
70 92.G.127
L. Rd.
Tafel 27
71 92.G.172
Tafel 28
76
72
92.G.123
92.G.202
73 92.G.241+
74 2
92.G.246b Fragm. 2-7
4
75 92.G.174 L. Rd.
77 92.G.135+
Tafel 29
78 92.G.168
79 92.G.l44
80 92.G.182
Tafel 30
81 92.0.142
83 92.0.175 Siegelll
82 92.0.173 20
84 92.0.221 Siegel 4 aufVs. und Rs.
86 92.0.336
85 92.0.300
Tafe131
87 92.G.091a
91 92.G.210
88 92.G.157b
92 92.G.236
89 92.G.158
93 92.G.322
90 92.G.179
5"
ohneNummer bei 92.G.322
Tafel 32
94 03.G.OOI
97 88.G.052
95 Fragmente ohne Nummer
96 88.G.OI4
--------~---------------
VI. Indices 1. Glossar 1.1. Ideographisch geschriebene Waner A. GAR ~ ugdru A. GAR 66:10 A.SA ~ eqiu A.SA 10:10; 20:15; 61:2; 69:12"; 78:15'; IN1.sA[MES?] 76:29 ANSE ~ emdru ANSE 12:5; 24A:4.5.6; 24B:3.5; 25A:4.5.6; 25B:3.4.5; 26A:4.5.6.11; 26B:3.4.5; 28:6; 43: 1.6; 44: 1.4.7; 46:2'.6'; 47:6'; 49:1.2.15; 54:21; 60:10; 61:5; 67:3.4.8.24.29.31; 69:8".9".11"; 70:7.15.61; 71:7.15.54; 81:1; 82:1; 83:1; fANSE1 24B:4;29:6; 53:1; 93:6; [...AjNSE 46:1'; 59:1; [ANSjE 61:1; 88:1; AN[SE] 67:10.11.12; ANSEMES 11:4;22A:9; 22B:7; 23A:7; 23B:6; 24A:11; 24B:1O; 25A:11; 25B:1O; 26A:11; 26B:1O; 48:3; 49:5.9 ANSE.KUR.RA ~ sisd)u ANSE.KUR.RA 11:5; [ANS]E.KURRA 45.4"; ANSE.KUR . RAMES 4:3; 6:11; 7:21; 11:20.22; 15:17.25; 22A:8; 22B:6; 24A:7; 26A:7; 26B:6; 38:5; 42:5; 43:19; 45:1; 48:2; 49:4; ANSE.KUR[R]AMES 60:2; fANSE1. [KURj.RAMEs I5: 14; ANSE.KUR.RAM[ES] 49:8; ANSE.KUR.RA[MES] 24B:6; ANSE. KUR.R[AMES] 25A:7; [ANSE.KUR.R]AMES 25B:6; ANSE.KUR. RA EME 5MES4:6; ANSE.KUR.RA NITA 17:4 BABBAR ~ pa!i)u BABBAR? 44:7 BAN ~ sa qaite (?) BAN 69: 1.2".5".6"; 70:8.16.21.29.34.39.43.47.51.53.55; fBANl 70:25; 71:1; B[ANj 74/6:2'; BA[N] 72:2'; UJ,MESBAN 73:2' BAN ~ sittu GISBAN 22A:5.7; 22B:3.5; 23A:4.6; 23B:5; 24A:4.6; 24B:3.5; 25A:4; 25B:3; 26A:4.6; 26B:5; 28:3.5; 81:1; 82:1; 83:2; fGIS'BAN 23B:3; 26B:3; fGISBANl 25B:5; GIS[BAN] 26A:6; 1 BAN 24A:8; 24B:7; 25A:8; 25B:7; 26A:8; 26B:7; 38:1; 41:8'.9'; 43:1; 47:4'; 50:1; 54:1.7.16; 56:1.3.5; 67:7.8.25.29; 68:4.8.9. 10.11.14.15.16.17.19.20.21; 69:9; 70:38.46; 71:45; 91:1; fl BAN' 56:1; 68:2; fl BAN1? 74/1:1'; 2 BAN 6:4; 22A:5; 22B:3;
24A:5.6; 24B:4.5; 25A:5.6; 25B:4.5; 26A:5.6; 26B:4.5; 43:18; 51:1; 47:1'.2'.4'; 48:1; 49:11.13; 50:2; 54:1; 55:1; 57:2; 58:1.2; 60: 1.3.10; 67:2.21.24.28; 68: 1.12.13.30; 69:8; 70:20; 71:20.26; 88:2; f2 BAN' 39:1; 40:4.5; 68:6.18; 70:28; 3 BAN 2:10; 22A:7; 22B:5; 28:3; 39:3.4; 40:7.8.9; 42: 1.2; 57: 1; 67: 1.6.9.22; 68:7; 70:15.61; 71:15.49; 75:3'; 88:1; f3 BAN167:20; 4 BAN 22A:6; 22B:4; 23A:4.5.6; 24A:5; 24B:4; 25A:5; 25B:4; 26A:5; 26B:4; 28:5; 39:2; 40:11; 46:1'.2'; 54:21; 61:5; 62:3; 67:5; 68:5; 14 BAN' 46:4'; 53:1; 56:7; 5 BAN 40:1.2; 43:16; 49:4.7; 54:16; 59:1; 67:23.26; 70:52; 71:50.54; f5 BAN' 69:4' [D]UGBANMES 12:41 BUR5 ~ erbu BUR5MES 10:9 BURU I4 ~ ebitru BURU I4 62:12 DAM ~ assatu DAM 69:2.3"; 70:2.3; 71:2.9.17.24.28.33.38.42.47.51; 72:3'; D[AM] 75:5'; DAM! (NIN) 70:9.17.22.26.30.40.44.48.52.54; fDAMl! (NIN) 70:35; [DjAM! (NIN) 70:18 DUMU ~ md,Yu DUMU 2:13; 45:3'; 56:6; 69:4; 70:4.10.19.23.27.31.41.45.46; 71:4.10.19.25.29.39.43; 81:3.10; 82:3; 83:4.6.12; 86:4'; fDUMUl 70:11; 71:11; [D]UMU 70:14; [DU]MU 83:10; DUMUMES URU 15:22 DUMU.MUNUS ~ md'yatu DUMU.MUNUS 69:5; 70:32.36.49; fDUMUl.MUNUS 70:5
E~
71:5.12.30.34.48;
bitu
E 4:1.2.3.4.5.6.9.10.11.12.13.15.17.19.20.21.22.23.24.25.26 .27; 80:1; E.DINGIR ~ bit iii E.DINGIR 24A:5; 24B:4; 25A:5; 25B:4; 26A:5; 26B:4 E.GAL ~ ekaiiu
E.GALlim 42:7 EN ~ belu EN 22A:l; 22B:2; 23A:l; 24A:l; 25A:l; 25B:2; 26A:l; fENl 26B:2; E[N] 24B:2
152
Indices
ENGAR - ikkaru LUENGAR 55:3
IR - urdu IR69:9
ERIN - sdbu ERIN' 1i:27; ERINMES2:19; 3:4; 4:15.22; 40:12; 46:7'; 64:28; 68:2'; 69:13"; 70:55; ERIN'MEs 10:14; ERINMES (SIGsMES- te) 11:16
ITU - urbu; Det. vor Monatsnamen ITU 22A:24; 22B:23; 23A:21; 23B:20; 24A:22; 24B:25; 25A:22; 25B:27; 26A:22; 26B:26; 61:7; 64:31; 67:30; 71:55; [I]TU 69: 10"
GABA - irtu GABA 70:3.31.57; 71:4.29.35
KAM - nach Ordinalzahlen KAM 2:25; 4:34; 5:25; 6:13; 9:26; 18:17; 20:21; 22B:28; 23A:26; 23B:25; 24A:27; 25A:27; 26A:27; 26B:29; 28:4'; 37:1'; 38:9; 40:18; 41:8'.9'.16'.21'; 42:15; 43:24; 44:11; 45:6'; 49:7.10; 50:10; 52:1'.4'; 53:15; 54:24; 55:13; 57:14; 58:4'; 64:32; 67:33; 68:4'; 70:62; 71:56; 80:1.2.4.5.6.9.11; 81:15; 82:13; 83:20; 93:2; KAM! 56:13; rKAMl 22A:29; 25B:31; 29:16; [K]AM 7:24; 76:32; KA[M] 69:14"
l
GAL - rabi)u; GAL 55:3 GIBIL - essu GIBIL 12:13.17 (GIS)GIGIR - narkabtu GIsGIGIR 5:4.14; 18:6; 32:1'; GIsrGIGIRl 50:5; GIsGIGIRMES 11:20 LUGIGIR - fa mugerre LUGIGIR 2:20 GIN - fiqlu GIN 63:4; rGIN1 63:8 GIS - Determinativ vor h61zernen Gegenstanden GIs.GAR - ifkdru GIS.GARMES 4:26 GU4 - alpu GU4MES 61:6
GUN - biltu; GUN 5:6
KASKAL - barrdnu
KASKALni 43:3 KAS - fikaru KAS 22A:6; 22B:4; 23A:5; 24A:5; 24B:4; 25A:5; 25B:4; 26A:5; 26B:4;39:4; 50:1; 54:1.7.16; 80:2; [KA]S 28:4; 53:1; KA[S] 54:16 KLMIN - dto-Zeichen KLMIN 64:3.4.5.6.10.11.22.24; 69:3.6.7.8.10.11; 70:6.14.37; 71:3.6.13.18; [K]LMIN 70:13 KIN - fipru 70:9.17.18.22.40.44.48.52; KIN 64:1.2.9.14.20.23.27; 71 :2.7.33.47; rKIN170:30.35; 71:9; KI[N] 70:2.26; K[IN] 70:54; [KI]N 71:42 (NA4)KISIB - kunukku KISIB 84:1; NA4KISIBMES 22B:22; 23A:20; 23B:19; 24A:21; 24B:24; 25A:21; 25B:25; 26A:21; 26B:24; rNA4KISIB1MEs 22A:23; KISIB'MES 11: 12
1- famnu I 24A:12; 25A:12; 25B:12; 26A:13 LUl.SUR - !dbitu LUl.SUR 60:9 IGI - enu IGI'MES1 10:15 IKU - iku IKU 10:10; 61:2; 69:12"; 78:15' EKA.GAL - bdbu EKA.GAL 11:11 IN.NU - tibnu IN.NU 2:10;5:21; 6:5.10; 7:23; 18:14
KU.BABBAR - !arpu KU.BABBAR 12:37; 15:5; 63.9 KU.GI - burd!u KU.GI63:2.3.4.5(?).8 KUR - mdtu; Det. vor Landernamen KUR22A:20; KUW 22B:18; 23A:16; 23B:15; 24A:17; 24B:21; 25A: 17; 26A: 18; rKUR' ti 28: 14; [K]URti 25B:23
UJ - a)ilu UJ 3: 14; UJut-ta 4: 15; LUM[ES...] 73:3' LUGAL - farru LUGAL 22A:15.16; 22B:11.14; 23A:12; 23B:11; 25B:20; 26B:19; 41:16'; 43:10; L[UGAL] 28:10
153
Glossar
LUNGA ~ siraJu LULUNGA 39:6; 52:3; LULUNGA' 66:9 ; LUNGAMES 12:37; LULUNGAMES 1:12; 9:20.22; 12:4; LurLUNGA'MES 10:4; LULUN[GAMES] 12:7 MES ~ Pluralzeichen MES 73:5' MIN ~ dto-Zeichen MIN 71:8.16.32.37.46.49.50 MUNU 4 ~ buqlu MUNU4 82:7 MUNUS ~ sinniltu; zur Anzeige von Frauennamen MUNUS 15:6; MUNUSMES 15:4 NA4 ~ abnu; Det. vor steinernen Gegenstanden NA4MES 63:6 NAGAD ~ naqidu N[AGADMES] 10:15 NAGAR ~ naggaru LUNAGAR 1:4 Nl.~.MES ~ nikkassu
Nl.KA9.MES 53:13 NIGIDA ~ 1 PI (6 sutu) NIGIDA 24A:4.6; 24B:3.5; 25A:4.6; 25B:3.5; 26A:4.6; 26B:3; 28:4.5; 39:4; 42:3; 43:1; 47:6'; 57:1; 60: 1.3; 67: 1.2.3.6.7.8.9.21.22.25; 69:4".8".9".11"; 70:20.24.33.38.42.46.50.61; 71:20.26.31.36.40. 45.48; 75:3' NINDA ~ akalu NINDA 22A:5; 22B:3; 23A:4; 24A:4; 25A:4; 25B:3; 26A:4; 26B:3; 43:1.6; 46:1'; 47:4'; 50:2; 56:3.5; 58:1; rNINDN 46:2'; 47:2'; 56:1.7; NINDAMES 5:23; 54:1.7.16.21; rNINDN'MES 60:3 SAMAR~
? SAMAR 22A:6; 22B:4; 23A:5; 24A:5; 25A:5; 26A:5; 26B:4; 28:4; SA [MA]R 25B:4; SA [MAR] 24B:4
SANGA ~ sangu LUSANGA 11 :28 SIG 4 ~ libittu SIG4MES 3:8; 4:25; SIG4ME[S] 4:23 SIG5 ~ damqu CERINMES) SIG 5MES_ te 11:16 SILA ~ qa)u
SILA 22A:7.9; 22B:5.7; 23A:7; 23B:6; 24A:4.8.10.11.12.13; 24B:3.7.13; 25A:8.10.11.12.13; 25B:7.9.12.13; 26A:4.8.1O.11. 13. 14;26B:3.7.9.1 0.12;28:3;40: 1.2.3.6.10.11;46/1:2';47:2'.6'; 49:5.9.11.13.15; 57: 1.3; 60:5.6.7.8; 67: 1.2.3.8.17.22.29; 70:7.24.33.38.46; 71 :7.31.36.45.54; rSILAl 25B:3.10; 40:4.5; 68:2; SIL[A] 25A:4; 59:1; S[ILA) 24B:1O; [s]lLA 48:3 SUMUN ~ labiru SUMUN 24A:6; 25B:5; 26A:6; 26B:5; 61:5; 81:1; 82:1; 83:2
sA -libbu sA 10:21 SE ~ seYu SE 2:10; 24B:7; 25A:8; 38:1; 40:17; 42:1.3; 43:16; 44:1.7; 47:6'; 48:1; 49:3.4.15; 55:1; 56:7; 68:1; 69:4; 71:7.15.26.31 .36.40.45.48.49.50.54; 75:3'.6'; 81:1; 82:1; 88:1; SE! 57:1.3; rSEl 47:1'; 48:3; S[E] 60:10; 71:20; SEum 23A:6; 24B:5; 25A:6; 25B:5; 26A:6; 49:1; 60:1.8; 67:29.31; rSElum 26B:5; S[E]um.MES 40:11; SEam 5:21; 6:4.10; 17:15; 18:14; 22A:7.9; 22B:5.8; 23A:8; 24A:1O; 25A:1O; 25B:11; 26A:8.12; 26B:7.11; 28:5; 54:22; 61:5; 70:61; rSElam 7:23; SE'am' 24B:19; SEa[m] 25B:9; 52/3:3'; [SE) am 24B: 11 SE1GIS.(MES) ~ samaffamu SE1GIS 83:1 SE.I.GISMES 29:7 SE.NUMUN ~ zeru SE.NUMUN 42:8; 44:3; 61:1; 69:4".8"; SE.rNUMUNl 69:11" SU ~ qatu 40: 17; 38:2;42:12;43:8;47:7'; 52/3:2'; 55:2; 56:8;78:6'.15'.17'; 83:5; 93:4"; rSUl 53:2; S[U] 57:4 LUSU.I ~ gallabu LUSU.I 60:9 SU.NIGIN ~ napbaru SU.NIGIN39:4; 42:3; 43:6; 46:6'; 47:6'; 60:10; 64:28; 67:29; 70:59; 76:30; SUo rNIGINl 56:7; 57:3; [SU).NIGIN 69:9"; [SU. N]IG[IN] 68:1' SUK ~ kurummatu SUK 46:7'; 48:3; 49:4.5.8.9.12.14; 69:10"; 75:3'.6'; SUKtu 67:30; SUKa, 22A:8; 22B:6; 23A:7; 24A:7; 25A:7; 25B:6; 26A:7; 26B:6; 40:12; 42:4; 43:19; 45:1; 60:1; SUK'a,' 24B:6; [SUK]a'61:6; SUKMES 68:3' TA-AM ~ Distributivzeichen TA-AM 12:5; 22A:9; 22B:7; 23A:7; 23B:6; 24A:8. 10. 11; 24B:7.9; 25A:8.1O; 25B:9; 26A:8.1O.11; 26B:7.9.l0; 61 :8; 62:3; rTA1-AM25B:I0; TA-rAM128:6; TA-A[M] 12:8.9; T[AAM] 25B:7
154
Indices
TUR~
!egru TUR 22A:5.7; 22B:3.5; 23A:4.6; 23B:3.5; 24A:4; 24B:3; 25A:4; 25B:3; 26A:4; 26B:3; 28:3.5 NA4(J ~ sammu NA4(JMES 5:6 U 4 ~ umu U 4 2:25; 4:34; 5:25; 6:13; 8:3'; 9:26;10:4; 17:16; 18:14; 20:21; 22A:29; 22B:28; 23A:26; 23B:25; 24A:27; 25A:27; 25B:31; 26A:27; 26B:29; 29:16; 30:8'; 38:9; 39:1.2; 40:18; 41:8'.9'.18'; 42:15; 43:24; 44:11; 45:6'; 47:4'; 49:7.10.18; 50:10; 52/1:1'.4'; 53:15; 54:24; 55:13; 56:13; 57:14; 67:33; 68:4'; 69:14; 70:62; 71:56; 80:1.2.4.5.6.9.11; 81:15; 82:13; 83:20; 93:8'.5"; rU41 58:4'; [U]4 28:4'; 64:32; U[4] 76:32; U 4.!
UDD.( NfTA) ~ emmeru UDU.[NfT]A 50:3; UDD.NfTAMES 43:4.5; UDUMES 1:12; 9:16.21; 10:16.20.23; 24A:12; 25A:12; 25B:12; 26A:13; 26B:12; 43:7; UDUM[ES] 24B:12 UGU ~ muggu UGU 11:18; 15:20.31; 22A:17; 22B:14; 23A:12; 25B:20; 26B:19; 28:10; 29:4; 53:7; UG[U] 54:12 URU
~
e-ku-lu-ni 22B:8; 23A:8; 23B:7; 24A:8.10.12; 24B:7; 25A:12; 26A:8.12; 26B:9.11; e-ku-[lu]-ni 25A:8; e-ku-lu-[ni] 26B:7; e-ku-[lu-ni] 251\:10; [e-ku]-lu-ni 25B:7; e-rku1-lu-[ni] 24B:9; e-ku-lu-u-ni 11 :24; 22A: 10; 25B: 11; i-[ku-lu] 61 :8; le-ku-u[~ 17:15; le-e-kul5:24; le-ku-lu4:5; 18:11; itJ ta1-kal60:4
akia »so, folgendermajJen" a-ki-a 15: 15 alaktu »Gang, Weg" a-lak-ta 18:8 alaku »gehen, fahren; (mit Ventiv) kommen" a-la-ki 25A: 19; 26A: 19; 27:6'; 22B:20; 24A: 19; 24B:22; a-farkP23A:18; ra-Ia-ki1 22A:21; [a]-fa-ki 26B:23; a-l[a-ki] 28:16; [a-Ia-k] i 23B: 17; a-la-ki-ia 11:10; a-la-a-ka 2: 18; i-la-a-ka 12:4; i-li-ka-ni 56:4; il-li-ka-ni 22B: 16; 43: 12; rifi-li-ka-ni 23A: 14; il-[li]-ka-ni 27:2'; il-li-ka-a-ni 26B:20; il-li-ka-an-ni 22A: 18; [i~-li-ka-an-[ni] 28:12; [il-~i-ka-an-ni 25B:21; il-lu-ku 4:13; i-lu-ku-ni-ku 18:6; [it]-ta-at-la-ak 15:30; li-il-li-ik 5: 10; li-il-lika 12:31.40; li-li-k[a-ni] 54:13; li-i[l-li-ka]-ni 7:7; [il-li]-ka-ni 41:5'; [~i-il-li-ku-ni 7:17 amaru G sehen"
a-ma-ri-ka 5:3 N sich treffen li-na-me-er 11 :28
Determinativ vor Ortsnamen
x ~ esertu
in pan X amaru >>jmd. aufiuchen" IGIMEs... e-tam-ra 10:16
X-tu 80:6.9.11; XMES_tu 80:4.5 Zl.(DA) ~ qemu Zl.DA 81: 11; Zl.GAL.GAL 24B:3; ZI GAL.GAL.LA 26A:4; ZI GAL.[GAL].LA 24A:4; ZI GAL. GAL. [LA] 26B:3; rZIl GAL.
1. 2. Syllabisch geschriebene geschriebene Worter
A abatu »Wort, Gehei:B" a-bat 40: 14; 68:2' adi »solange, bis" a-di 3:7; 18:15; 22A:24; 22B:23; 23A:21; 23B:20; 24A:22; 24B:25; 25A:22; 25B:27; 26A:22; 70:60; 71:54; ral-di 26B:26; [a]-di 53:10 agranu »Mietling; Soldner" ag-ra-ni 4: 10
akalu »essen, fressen<'
ammaka »dort'< am-ma-ka 6:8; 9:9; 11:30; 15:8.21 ammar »soviel wie«
am-mar 1:7 ammisa »dorthin« am-mi-sa 2:17; 4:21; am-me-e-sa-ma 9:24 ana »zu, nach« a-na 1:1.9.11; 2:1.7.11.17; 3:1.8.14; 4:1.12.23; 5:1.5. 12.14.18.19.20; 6:1.6.11; 9:10; 10:1; 11:7.17.18.36; 12:12.37.41; 14:2; 15:1.20.28; 16:2; 17:9.11; 18:1.8; 22A: 1.17.20; 22B:2.14.15.18.22; 23A: 1.12.13.16.20; 23B:11.12.15.19; 24A:1.21; 24B:24; 25A:1.17.21; 25B:2.20.25; 26A:1.18. 21; 26B:2.19; 27:1'.4'.8'; 29:1.10; 34:1; 38:5; 39:3; 43:3.5.19; 44:3.6.9; 46:1.3; 48:1.3; 49:12.14; 50:4; 53:13; 54:5.8.10.14.17.22; 55:7; 58:1.2.6.7; 62:3; 67:31; 68:2'; 70:61; 79:11.14.15.16; 80:3.8; 81:9.11; 83:13; 94:4; dna 15:28; a-nd 21:1; ral-na 7:9.20; 26B:19; 53:7; aJna1 17:1; 22A:23; 54:12; ; ra-nal 7:1; 15:31.33; a-n[a] 24B:17; a-rna] 82:7; [a]-na 2:12; 9:13; 15:24; 26B:24; 45:1'; [a-n]a 7:16; 11:1.30; 15:31; 24B:2; 46:5'; 48:1'; 54:2; 57:5
155
Glossar
ana ini »warum« a-na i-ni 2:23
dannutu »5tiirke« dan-nu-te 11 :25
anaku »ich« a-na-ku 2:16; 15:15.23; 4:10; 9:22; [a-n]a-ku 9:12
E
annaka »hier« an-na-ka-am-ma 15:7; an-na-ka 15:23; 55:10; an-na-[ka] 17:12 anni)u »dieser« an-ni-u 40:17; an-ni-t[a] 12:15; an-nu-te 11:27
elamm~a
eine Substanz e-la-am-ma-!a 4:29
edenu- »allein« e-di-nu-[sa] 17: 14
ariisu »anbauen« [a-r]a-a-fe 61:3
egeru D »mieten; anwerben« u-ug-ga-ra 4: 11
arb-is »schnell« ar-bff 1:5.15
elii)u »erhohen« ul-li 4:21
asa)itu »Turm« a-sa-ia-a-te 4: 18
emdu »Abgabe« emJda' 29:9
asar »wo« a-far 83:14 assum »wegen; was... betrif.{t« dHum 11:29; [ds1-fum 7:4
epesu G»machen« e-pu-uf4:17;15:9; 17:8 D »zuweisen up-pu-uf 53: 12
atta»Du« at-ta 15:8.21; at-ta-ma 10:7
eresu »erbitten« e-rPis"l9:6
aza)uu »5ack« a-za-i-la 6:5
S »in Ordnung bringen«
eSeru
lu-fe-fe-ru 12: 16
B balalu »Bier brauen« i-ba-lu-lu 12:34; [lu]-ub-lu-uI30:7' basalu »sein« i-ba-dHi-u 11:8; i-ba-fi-u-ni 1:7 bradu »ubernachten, rasten« bi-a-di 2:17; rbi-a'-di 9:13; [b]i-a-di 5:20; be-du-ni 43:13; 50:9
etequ G »passieren; weiterziehen« e-ti-qu-ne-ni 48:5'; r e'-ti-qu-u J nil 57: 12; e-ti-qu-u-[ni] 54:6; e-ti-qu-ni 43:15; [e-ti-q]u-ni 45:3' Spassieren, weiterziehen lassen lu-fe-ti-qu 4:9; u-fe-ti-qu-[(fu)-ni] 55:9 ezebu »uberlassen« e-ta-az-ba 4:30; e-zi-ba-ni 1: 13
G
D dabiibu »sprechen« i-da-bu-ub 15:34; [~i-id-bu-ub 11:31
(ana pani PH) dagalu »(jemanden) erwarten« (a-na pa-ni-ka) a-da-gall: 10
gabbu »alles« gab-bu 53:12; gab-bi 10:8; gab-ba 4:22 ginau »stiindiges (Opfer)« gi-na-a-[e] 29: 10
156
Indices
gub.su » Tragaltarchen" GIgu-ub-fi-e 11: 14
g.ada>u »sich freuem
11: 10.23; 15: 11;22A:5.7;22B:3.5;23A:4.6;23B:3.5;24A:4.6.16; 24B:3.5; 25A:4.6.16; 25B:3; 26A:4.6.17; 26B:5; 28:3.5; 29:4; 38:6; 39:1.2; 40:14; 41:9'.11'.18'; 43:13.20; 47:4'; 49:7.10; 50:8; 52/1:1'; 56:4; 64:2.5.6.9.10.13.15.19.21.23.24.25.26.27; 66:10; 79:6.8; 80:1.2.4.5.6.9.11; 82:1.4; 93:5'.3".4"; fi+na' 9:12; 41:8'; 52/3:1'.3'; fil+[na] 26B:3; 64:1.3.4.11.17.20.22; 83:2; [i+n]a 25B:5
ha-di-a-ta-a-ni 15:9 isqu »Antei/« g.alzu »Bezirk"
is-qi-[e] 17:9
bal-zi 79:4 g.apa)u »zerbrechen, zerstoren" i-bap-pi 81: 14; f i-bap-pi' 82: 12; i-bap-pi-u 83: 18 g.aratu »Eier ablegen" ba-ri-i[t?] 10:9 g.arranu »Weg, Reise"
har-ra-ni 43:5 g.a~iinu
»(Getreide) mit Spelzen"
istu »von, aus; mit« if-tu 4:18.24; 5:3; 6:8; 7:8; 9:9; 10:17; 11:28; 15:6; 32:1'; 42:9; 48:4'; 49:16; 54:4; 55:5.10; 57:10; 81:4; fif-tu'64:29 + Pronomen: il-te-ia 4:11; 15:26; il-te-ka 5:23; 18:10; il-te-[k]a 18:12; il-te-fu 9:7; il-[te]-fu 7:6; il-te-[fu] 50:6
J -ja »mein« -ia 4:11; 7:16; 9:10; 10:21; 11:10.36
ba-fu-nu 62:2 jatu »meiner« g.atatu »graben, ausbaggern'<
ia-a-tu 15:4
ib-tu-tu 3:6 g.azi)ii.nu »Burgermeister«
K
ba-zi-a-ni 67:32 g.iri~u
»Graben« bi-ri-fa-bi 3:6 g.uIu »Weg« [b]u-la 7:15; bu-li 15:11; 39:3; bu-u-li 58:2; [b]u-li-fu 2:12;
bu-li-f[u-nu] 79:6 g.uradu »Feldzug«
-ka »dein(es)« -ka 1:9.14; 4:17; 5:3.23; 4:6.16.17.20; 18:10
kakku » Werkzeug« ka-ak-ka 1:7 ka>ullu in pdnifu(nu) ka'ullu »eskortieren« f lu-ka-i-[/u] 7: 15; u-ka-i-la- nil 54:20; u-ka J il-la-ni 48:3'
bu-ra-di 4:12 kakardinnu »Konditor« g.asimu in bit bafime »Speicher« ba-fi-me 49: 16
I
ka-kar-din-nu 4:28
kalli)u »Eilbote« LUkal-IPu' 58:4; kal-li-e 38:6 kannamare >jrUhmorgens« ka-na-ma-ri 1:5; ka-an-na-ma-ri 5:9
ikkaru (mit GU j »Pfiugrind«
ik-kar-te 61:6 ilten+ ? »gesondert (?)«
il-te-nu-na 15:33 ina »in, bei« i+na 1:11; 2:19.20; 3:11; 4:4.32; 5:11; 6:9; 9:5; 10.8.14 (?);
~aru
»bindend beurkunden, Gutschrift leisten« i-ka-fu-ru-ni-ku 22A:27; 22B:26; 24A:25; 24B:27; 25A:25; 25B:29; 26A:25; P ka'-fu-ru-ni-ku 23A:24; [i-kaJ-!u-ru-ni-ku 23B:23; i-ka-fu-ru-ni-[ku] 26B:27 ka~~u ein
ritueller Akt ? ka-af-fi 43:2; ka-!i 43:4
Glossar
kaSasu »in die Pflicht nehmen« ak-Si-fu- 9:20
Iaqau »nehmen, heranziehen« a-laq-qi-a 9:25; al-qi-a 4: 16; il-qi-u J nil 9: 19; li-il-qi-a-fu-n[u] 12:39; li-il-qi-u 9:21; 10:6; li-il-qi-u-ni 9: 11; al-te-qe 94:6
kI »als, sobald; wie« ki 7:20; 93:4'; ki-i 2:20; 4:19; 12:14; 15:5.8; 42:8; 43:9; 48:4'; 50:7; 54:14; 55:5; 57:10; 41:12' (?)
Iassu »ist nicht; gibt es nicht« la-dJ-fu 9: 17
kima»wie« ki-i-ma 20:6
Ie)u »tuchtig, brauchbar« le-at-ta 3: 10
kisittu etwa »Ausgabenkonto« ki-si-te 54:22
libbu »Mitte« lib-bi-fu-nu 11 :25
ki~irtu
lidis »ubermorgen« li-di-if5:18
»bindende Urkunde« ki-!ir-ta 83:15; ki-i!-ra-te 22A:23; 23A:19; 23B:19; 24A:21; 25A:21; ki-i!-ra-[te] 22B:22; 24B:24; 26A:21; [k] i-i!Jra'-te 25B:26; 26B:25 kiskIru ein Gegenstand ki-iPkP?-ru-tu 61:1
-ku »dir« -ku 5:16; 11:21; 94:3; -k[u] 17:6 kua>u »deiner, deiniger« ku-a-tu 15:6; ku-a-u-te 4: 14; 10: 19 kuanu D »bestimmen ta-ku-un-na 11 :23
kudunu »Maultier« ANSEku-du-nu 15:18; ANSEku-di-ni 24B:8; rANsE'ku-di_ni 24A:9; [ANSE]ku-di-ni 49:11';ANsEku-di-ni 25A:9; 26A:9; 26B:8; [ANSEku_ di]-ni 25B:8; ANSEku_di_niMES 49: 14 kukullu etwa »Korbtrager« (cf. sa kukulle) ku J kufl-Iu 71: 11; ku-kufJIP 69:4; 70: 11; ku J kul-IP 70:23; kuk[ul-li] 70:55
157
Iimu »]ahreseponym« li-mu 2:26; 17:17; 22B:28; 23A:26; 23B:25; 26A:27; 26B:29; 42:15; 43:23; 44:11; 52:5; 53:15; 55:15; 57:15; 58:5; 67:33; 70:62; 71:56; 81: 16; 82: 14; rli'-mu 25B:32; IP mu' 25A:27; rlimu' 22A:29; 61:1"; li-m[u] 7:25; li-[mu] 40:18; 79:20; 64:32 [li]-mu 76:33; l[i]- rmu' 24A:27; [li-m]u 54:25; Ii-me 62:13
Iii »sei es; oder« lu 10:23; 29:6; lu-u 10:10.17.19; 12:7; 15:34.35; ru-u' 10:11
M ma Einleitung der w6rtlichen Rede ma-a2:23; 15:17.28; 94:4; ma- 15:20; m[a]-a 15:25; m[a-a] 7:5 -ma enklitische Partikel - ma 1:2.3; 2:1.2; 3:3; 4:1.2; 5:1.2.12; 6:2.3; 8:2; 9:24; 10:7; 11:1.2; 12.1.2; 15:2.3.7; 17:2.3; 18:2.3; 20:2.3; 22A:3.4; 23A:2.3; 24A:2; 26A:2.3; 29:2; 30:3; 80:5.9.11; _r mal 8:3; 7:3; -m[a] 7:2; 9:2.3; 10:3; 24A:3
mau.aru »in Empfang nehmen« L Ia Verneinung la 2:22; 3:4; 15:4.34; 22A:27; 22B:24. 25.26; 23A:23.24.25; 23B:21.22.23; 24A:23.24.25; 24B:26.27; 25A:23.24.25; 25B:27; 26A:23.24.25; 26B:26; la-a 2:9.18.23; 4:16; 7:20; 9: 19; 11:21; 22A:26; 25B:28.29; rla-a' 22A:25; 26B:27; l[a-(a)] 28:1'.2'.3' Iabaru »alt werden, sein« i-Ia-be-ra 12:11 Iapatu »schreiben« la-pu-ut 54:23
im-ta-ab-ru 40: 15; ma-bi-ir 38:4; 39:8; r ma'-bi-ir 53:5; r mabi-ir' 48:6'; [m]a-bi-ir 58:5; ma-b[i-ir] 82:8; i-ma-bu-ru 70:62; mab-ru 42: 13 ma>adu »viel, zahlreich werden« ma-du 10:3 mala)u D »eingliedern; voll hinzutun« ma-a-al-li 11: 17 malu »voll(standig)« ma-l[e-e] 79:15 maltitu »Getrank(eration)« ma-al-ti-tu 53:6
158
Indices
mamma »jemand; wer auch immer«
ma-am-ma 15:33 mannu »wer ?« ma-an-ni 15: 13 madIu
D »bitter machen (= verargern ?)« tu-ma-ri-ra-ni 2: 18; tu-ma-ri-ra-ne-ni 2:21 metu »Hundert« 1 me 62: 10; [l me] 61:2
na-!a-a-ni 3:14; na-~-!u 15:21; na-!a-ku-u-ni 10:18; na-!a-taku-ni 5:16; na-!u-ni 23A:11; 23B:11; 53:9; [na]-!u-ni 24B:17; na-!u-u-ni 22A:16; 22B:13; 25B:19; 26B:18; [nal-!uJu1-n[i] 28:9; lif-Si 11:27; lif-Si-a 5:17 nasaru »abteilen« na-fa-ri-i-ka 4:20; is-fu-ra-ni 81 :8; na-df-ra-ni 49: 17 naspertu »Schreiben, Brief« na-df-per-ta 11: 19 niattu »unserer«
ni-a-at-tu 80:7.10.12 mit4J.atu »eine Biersorte«
mib-ba-tu-su-nu 12:5
niqu »Opfer«
ni-qi-[e] 17:7 mub-ru »Gebet«
mu-bur 17:7 miisu »Nacht« mu-Si-su 12: 14; mu-Si-su-ma 5: 12
N
nubattu »Abend(ruhe)« nu-bat-tu-fu-nu 41: 7'
nupiiru in bit nupiire »Arbeitshaus« nu-pa-[ri] 79:9
p
nabalkutu
5 »(hin}uberbringen« su-bal-ku-ut 67:32
palJaru »TOpfer« paJba1-ru 60:5
nalJatu
D »verringern« lu-na-bi-tu 29:6; na-ab-bi-it 29:8
palJutu »Distrikt« pa-be-te 22A:l; 22B:2; 23A:l; 25A:l; 26A:l; fpal-be-te 26B:2; f pa_ be1-te 24A: 1; 24B:2; [p]a-be-te 23B:2; pa-[IJe-te] 28:2 pani »angesichts (temporal)«
namasu
pa-ni 2:3
G »aufbrechen« na-ma-fse1 1:11; im-mu-su-ni23B:16; 24A:18; 25A:18; 25B:23; 26A:18; i[m]-mu-su-ni 23A:17; im-mu-su-u-ni 22A:20; 26B:22; fim1-mu-su-ni 22B:19; im-mu-su-[ni] 27:5'; [im]-mu-su-[ni] 28:15 D zum Aufbrechen bewegen ut-ta-mi-[isl10:22; nam-mi-iS 1: 15
panru ».fruherer«
pa-ni-u-te 29:7 panu »Gesicht« (s. dagalu) pa-ni 43:20; pa-ni-ia 7:16; 9: 10; 11:36; 12:40; 15: 11; 48:3'; pani-ka 1:9; pa-ni-fu 54: 19; pa-ni-fu-nu 18:8
namsartu »Dreschschlitten« nam-sar-te 46:7'; GISf nam-sar-a1-tt!"' ES 7: 18
parra~aju »Lugner« (?) pdr-ra-!a-ie-e 2: 13
naptenu »Mahlzeit« nap-te-ni 58: 1
pilku »Arbeitsabschnitt« pil-ka-ni 3:5
nap~artu
piqittu »Versorgung« pi-qi-te 54:2; pi-qit-tu 26A:14; 24A:13; fp]i-qit-tu 26B:14; pif qit_ tu1 25A:13; fpi1-qit-t[u] 25B:14; pi-qit-te 54:17; pi-[qi-te] 54:10
»Gastehaus« Enap-tar-ta 12: 15 naqadu St. »es ist schwierig«
na-qi-id7:20 nasa>u »tragen, bringen, mit sich fiihren«
pirsu »Kleinkind« pir-su 64:26; 69:6; 70:6.13.37.41.46.49.59; 71 :6.13.14.32.39.
Glossar
44; rpir-sul 70:32; [p]ir-su 70:19; 71:19;pir-s[u] 71:30; 74/6:5'; pi[r-s]u 71 :48; ptlr-su] 70:56; 73:3' pir)u »5proj, Lehrling« pir-a'I:4
159
ratabu
D »anfeuchten« u-ra-ru-bu 12:33; u-ra-[ra-ab] 82:9 ratu »Rinne«
ra-ra-te 80:3 pittu »Geschaftsbereich« pi-tu-ka 1: 14; 4:6; ; p[i-tu-ka] 10:4 pi-ti 3:11; 5:7; 9:5; pi-it-[ti] 11:23
ri)aqu »untatig sein« i-ri-qu 3:4
pii'>u »Mund; Ausspruch, Befehl« pi-fu 11:30
s
Q
se)aru »bestreichen« li-se-e-[er]-ru 12: 18
qaba>u »sprechen, sagen« i-qa-bi-u-ni-fu-nu-ni 83: 14; aq-bi-a-ku-u 2:22; aq-ti-bi-a-dffu 15:16; aq-ti-bi 15:24; iq-ti-bi 94:8; qi-bPal 7:10; qi-bi-ma 1:2; 2:1; 3:2; 4:1; 5:1; 6:2; 8:2; 11:1; 12:1; 15:2; 17:2; 18:2; 22A:3; 24A:2; 26A:2; 29:2; [q]i-bi-ma 20:2; 30:2; qi-bi-m[a] 7:2; 25A:2; qi-bi-[ma] 10:2; qi-bi-df-fu 2: 14; [li-iq-b]i-a 11 :32 qablu »Mitte«
siru I »Verputz, Lehmschlag« si-i-ra 12: 17 siru II in ana sirisa »anteilig; proportional« si-ri-fa 80:8 sub.uppu »Vorrat« su-bu-pa-t[e] 29:5
qa-baI81:5; qa-ab-li 4:21 qaqquru» {Erd)oberfliiche« qa_ rqil [ri] 10:8 qu)alu »sich kummern um (mit ana)«
sub-irru »Fohlen« su-bi-ri 42:6; su-bPrP 11 :22 sub-irtu »(weibliches) Fohlen« su-bi-ir-ta 3:9
iq-tu-a-aI15:29 qubattu in bit qubatte »Ein 5peichergebaude« qu-bat-te 81 :5; qu-bat-t[e] 62:3 ~abitu
qu»u »{er)warten«
»ergreifen; ftssen« i-fa-bu-tu-ni 83: 16; fa-bu-tu J ul-[ni] 79:7
lu-qa-i-a 12:6 ~alau
»(Arbeitsabschnitte) zuweisen« fi-il-a-fu-nu 3:5
R ~enu
rabi)u D »anbauen« ra-bu-e 44:3 ribi)u » Vorarbeiter«
ra-bi-[fu-nu] 79:14
»Kleinvieh« fe-e-ni 15:28; fe-ni-ia 10:21
~imittu
»Gespann« fi-mi-te 22A:8; 22B:6; 24A:7; 24B:6; 25A:7.9; 26A:7.9; 26B:6.8; 42:4; rfP-mi-te 24B:8; fi-mPtel 25B:8; fi-m[i-te] 25B:6; fi-mirte1 24A:9
rakasu »anspannen« li-ir-ku-su 4:7; li-ir-[ku-us] 11 :26 raqqatu »Gewurz« ra-qu-tu 24A: 13; 25A: 13; 26A: 14; ra-[q]u-tu 26B: 13; ra-q[u-tu] 25B:13
sa Relativpronomen
fa 1:12.14; 2:3.4; 3:11.14; 4:3.6.19.24; 5:15; 6:5; 7:4; 9:8.20.23; 10:4.17.21; 11:23.25; 12:8.11.37; 15:5.18. 19.26;
160
Indices
16:6; 17:5; 18:6; 20:8; 22A:2.9. 11.14.15.23; 22B:2.7.9.11.22; 25A:1.8.1O.11.14.19.21; 23A:1.7.1O .18.20; 23B:2.6.1O.19; 24A: 1.8.10.11.14.19.21;24B:2.1O.14.22.24;25B:7.9.10.15.17; 26A:1.8. 10.11.15. 19.21; 26B:2.7.9.1O.17; 28:16; 32:2'; 36:2.6; 38:2.6; 39:5; 40:13.17; 42:7.11.12; 43:8.10.20; 46:3'.5'; 47:7'; 48:2'; 49:6.16; 50:5.6; 52/3:2; 53:2.10; 54:2.4.9.12.19; 55:2; 56:4.8; 57:4.8; 62:6.11.13; 63:2.5.7.10; 64:12. 29.31; 66:10; 67:30; 69:10".12".13"; 77:14; 78:6'.15'.17'; 79:5.6.13; 81:2.5.6; 83:5; 94:4; fa! 20:11; ffal 22A:21; 22B:22; 24B:7; 25B:2; 79:3; 81:4; [s1a 5:4; 7:22; 12:5; 15:13; 27:8'; 82:2; fd 71:55
satii)u »trinken« f il-til-u-ni 53: 11; li-il-ti-u-ni 20: 13 sebultu »Geschenksendung« fe-bu-ul-ta 23A: 11; 25B: 18; 26B: 17; [fe]-bu-ul-[t]a; 23B: 10; s1e-bu-ul-ta] 28:8 sepu »Fuf5« fe-pi-fu 56:4 sertu »Morgen« fe-er-te 5: 11; fe-er-t[e] 9: 12; if-fe-er-te 2: 16
sa in: sa irte »Sdugling« fa 69:7; 70:31.57; f[a] 74/6:6'; fd 64:12; 70
fi ?-i}-tu 59:3
sa kukulli etwa »Korbtrdger« fa 69:4; 70:4; 71:4.29.37
sipru »Arbeit« fi-pdr-ka 4: 17
sa sipre »Arbeiter{in)« 64: 1.9.14.20.23.27; 69:2,8,9; 70:2.9.17.22.26.30 .35.40.44.48.54; 73:4'; 74/6:3'; ffdl 64:2; s1d] 71:38
-su Possessivpronomen 3.Sg. m. -fu 2:15.23.24; 4:32; 6:11; 9:7; 5:12; 12:14; 22A:20; 22B:18; 23A:16; 23B:15; 24A:17; 25A:17; 25B:23; 28:14; 32:3'; 54:19; 56:4; 67:4,4",8"; 71:7.10.11.14.15.31.36.39.40.44.45.48.4 9.50.54; 81:14; ffu l 24B:21' -flu] 71:19.25.29; -[s1u 71:20; -su 69:2.4.5.9.3".4"!.8"; 70:2.3.5.9.12.17.18.22.26.30.32. 35.36.40.44.48.49.52.54; 71 :2.5.17.24.30.33.34.38.42.47.51; 82: 12; -s[u] 72:3'
sa
sa piqitte » Versorgungsbeauftragter« fa pi-qit-te 22A:28; 22B:27; 23A:25; 23B:24; 24A:26; 25B:30; 26A:26; rsa pil-qit-te 24B:28; fa pi-qit-[t]e 25A:26; [fa p]i-qit-te 26B:28 saberu »Ring« fa-be-ru 63:5 sab-alu »sieben; auswdhlen« al-ta-ba-all0:22 sa>alu »fragen« f il-ta1_ a-la-ni 15: 12 sakanu »setzen; stellen; legen« df-ku-nu-ka-ni 4:19; fa-kin 53:13; fa-ak-nu-ni 23A:15; 24A:16; f 25A: 16; 26A: 17; 66: 11; fa- akl-nu-ni 22B: 17; fa-ak-nu-u-ni 22A: 19; 26B:21; fa-al?--nu-u-ni 25B:22; fa-a [k-n] u-u-[ni] 28: 13; fu-ku-un 15:23; su-ku-uf-fu 11 :30; li-if-ku-nu 12: 14; if-ku-na(ku) 94:3
si)tu (?) »ein Gegenstand«
summa »wenn« fum-ma 11:20; 22B:23; 23A:21; 23B:20; 24B:25; 25A:22; 25B:27; 26A:22; ffuml-ma 22A:24; 24A:22 -sunu Possessivpronomen 3. PI. m -fu-nu 4:26; 11:25;12:5;18:8; 40:13; 41:7'; 67:11"; 69:11"; 70:61; 71:53.54; 83:17; -su-nu 69:10"; 75:3'; su-[nu] 75:6' susi Zah160 fu-fi 59:1;76:30
T sallatu » WeggefUhrtes; Beute« fal-lu-tu 64:28 saparu »schicken« a-fap-pa-ra-ku 12:32; [t]a-dPpul-ra-an-ni 20:4; [fu]-up-ra-[ni] 7:19 sapiltu »Rest« fa-pil-ti-fu-nu 71 :53; s1a-pil-ti-fu-nu] 70:60 saru » Wind; Luge (?)« fa-ri-fu 2: 15
tabaku »schutten« ta-bi-ik 80:3; f tal-bi-ik 62:4; tu-bu-[uk] 17: 10 tabilu »Pulver« ta-bi-li 11: 15 tadanu »geben« ta-dan 2:9; ta-ad-da-na 4:27; id-da-an 81:13; lid (?)]-di-nu-ni 20:11; id-du-nu 20:7; 83:15 it-ti-din 36:8; it-ti-d[in] 40:15; it-ta-na-ku 11 :21; it-ta-na-d[f-fu-nu] 79: 18 f id-dil-nu-ni 68:3' ta-din 57:9; 81:12; ta-ad-na-ni 15:5; [t]a-ad-nu 59:2 di-in 2:7;
161
Glossar
3:15; 11:6; 22A:22; 23A:18; 24A:19; 25A:19; 26A:19; 26B:23; [di]-in 23B:17; di-i[n] 7:23; 18:16; 28:17; d[i-i]n 22B:20; dina-dJ-su 5:22; [,,~i-id-di-nu-s[u-nu-ni?] 10:5
»mahlen« te-a-ni 44:6; 81: 11; i-te-an 81: 13
te)iiIlU
temu »Bescheid, Bericht« talmittu »Lehrling« (weibl.)
tal-mi-[tu] 70:5.12; tal-mi-da-tu 70:58 tarba~u
»{Vieh)-Hofi tar-ba-!i 81:5
taritl.U ein Gefiij5
DUGta-ri-ba-te 12:13 tari)u »Aufhebender«
ta-ri-u 70:45.56; 73:3'; ta-r[i-u] 71:43; ta-ri- 64:25 taritu »Aufhebende« ta-ri-tu 64:16.18; rtal-ri-tu 64:7; ta-ri-[t]u 70:36; ta-[ri-tu] 73:4'; [t]a-ri-t[u] 74/6:4' telitu »Ertrag«
[teFem' 7:18; te-ma 4:19;11:31; 22B:17; 24A:16; 25A:16; 26A:17; tPmal 22A:19; rtel-m[a] 24B:20; te-e-ma 15:22; te[ma] 25B:22; t[e-m]a 23A:15; 28:13; [te-m]a 26B:21; te-muk[a] 7:8 tuppu »Tontafel« tup-pi 3:14; 5:3.15; 7:4; 22A:22; 23A:19; 23B:18; 24A:20; 24B:23; 25A:20; 26A:20; 27:7'; 94:4; tup_rpp 22B:21; r!UP-pil 25B:24; Vu]p-pi26B:24; [tu]p-'jil26B:l; Vup]- 'ji' 28:18; tuppi 14:1;16:1; 22B:l; 23B:l; 25B:l; 33:1; tup-p[l] 24B:l; 35:1; tup-pu-su 81: 14; .tup-pu-s[u] 82: 12; tup-pu-su-nu 83: 17; !UP-pate 22A: 14; 22B:ll; 23A: 10; 23B:I0; tup-pa-a-te 25B:17; !UP-paaJ tel 26B: 17; [tu]p-pa-te 9:7; [tu]p-pa-a-te 28:8; t[up-pa-a-t]e 24B:16
u
te-li-ti 62: 12 ii »und«
terubtu »Einzug«
it 1:13; 2:10; 4:22; 5:21; 6:10; 7:23; 10:20; 11:20; 12:36;
te-ru-bat 80: 1 ?) »Aufbruch zur Abkommandierung (?)« ti-be-!e-e 40: 14
15:6.18.28; 18:5.14; 22A:9; 22B:7; 23A:11; 23B:1O.17; 24A:l1.19; 24B:I0.22; 25A:11; 25A:19; 25B:1O.18; 26A:l1.19; 26B:23; 28:8; 43:17; 50:5; 54:22; 60:9; 83:11; rtul 22A:21; 24B:16; 26B:I0.17
tu)aru
ubalu
G »zuruckkehren« tu-a-ri 6:9; 23B:17; 24A:19; 25A:19; 26A:19; rtul-a-ri 22A:21; 23A:18; 26B:23; [t]u-a-ri 22B:20; tu-[a-ri] 27:6'; ftul_[a-ri] 24B:22; tu-a-ri-su 4:32; ta-[u-ru-ni ?]; [i-t] u-ra-ne-ni 41: 17'; litu-ra 5:13.20 D zUrUckstellen [t]a-u-r[a] 29:11; tu-ta-ir 22A:26; 22B:25; 23A:23; 23B:22; 24A:24; 24B:26; 25A:24; 25B:28; 26A:24; 26B:27; tu-ta-ar 22B:23; 23A:21; 23B:20; 24A:22; 24B:25; 25A:22; 25B:26; 26A:22; 26B:25; rtu-ta-arl 22A:24; [tu]-ta-ar 27:9'; u-ta-ar-ruu-ni 18:9
G »tragen, bringen« u-ba-l[i] 79: 16; ta-ta-bal 22B:24; 23A:22; 23B:21; 24A:23; 24B:26; 25A:23; 26A:23; r ta-ta'-bal 22:25; tu-ba-la 22A:22; 23B:18; 24B:23; 25A:20; 26A:20; 26B:24; rtu'-ba-la 23A:19; 24A:20; 25B:25; tu-ba-l[a] 22B:21; tu-[ba-la] 27:7'; bi-il11:18; bi-la 12:42; lu-ub-lu 9:9; lu-ub-lu-ne 1:6,8; ub-lu-ni-su-ne 38:7 5 schicken« ul-te-bi-il11:19; ul-te-bi-lak-ku 11:15 ; ul-te-bi-lak-k[u] 17:6; u[l-te-b]i-la-ku-ni 7:4; se-bi-la 4:33; se-bi-la-su 32:3'
tibe~u (sic
turezu »Ernte(zeit)«
t[u-re-zi] 29:4
ubru »Gesandter«
ub-ru 22B:9; 23A:9; 23B:8; 56:2.3; ub-ri 22A: 12; 24A: 15; 24B:15; 25A:15; 25B:16; 26A:16; 54:2; rub-rP 54:17; [ub]-ri 28:7; rub'-r[u-te] 46:5' uda>u
T tabu »gut« ta-bu 22A:6; 22B:4; 23A:5; 23B:4; 24A:5; 26A: 15; ta-rbu1 28:4; rtal[bu] 26B:4; [ta]-bu 25A:5
G »wissen« tu-rud"-da 10:7 D »zuweisen« ud-du-at 15: 7
iimakkal »einen Tag lang« ti)abu
rul-[ma]-ka-aI15:29
G »gut, schon, freundlich sein« i-ti-bu-ni 3:6; ta-ti-i-ba 15:32
umma »Einleitung der wortlichen Rede
162
um-ma 1:3; 2:2; 3:3; 4:2; 5:2; 6:3; 10:3; 12:2; 15:3; 17:3; 18:3; 20:3; 22A:4; 25A:3; 26A:3; 29:3; [u]m-ma 7:3; 8:3 [um-m]a 9:3; u[m-ma] 11:2 funu »Wetter«
u-muMES 3:7 funu »Tag«
u4 -ma4:24; 5:9; 32:1'; u4 -mi24A:16; 25A:16; 26A:17
umzarb-u »einheimisch« um-za-ar-bi 10:20
Indices
S herauskommen lassen; herausbringen u-se-!i-u-ne-ni 42: 10; se-!u-a-ta-n[i] 64:30
usabu »wohnen, sich aufhalten« uf-su-bu 18:7; us-bu-[ni] 79:10; rus-bu1-ne-ni 41:6'; lu-us-bu 4:5 usaru G »entsenden; gehen lassen; {Arbeit} liegen lassen tu-sar-su 2:23; tu-us-sar-su 2:24; rus-se-erl 4:22; 17:13 Dtfi'eien Zugang bekommen lu-ta-df-sPir1 5:8
uradu G »hinabsteigen« u-ra-du-ni 4:24; u-ru-du-ni 3:8 S hinabsteigen lassen« se-ri-id 4:23; 10: 15
uspu »Schleuderer« us-pu 71:10
u~a>u
zara)u »(aus)siien«
G »hinausgehen« tu-u!-!a-a-an-ni 32:2'; it-ta-!u 83:13; it-ta-!u-u-ni 15:27
[i-z] a-ar-ru 61:4
z
T oponyme - Eponymen
163
2. Toponyme und Gentilizia
Alu effuju Amimu Amurrdju AJJukanni Affurdju ElamiJdju Ijarbeju Ijarbandju Ijarbe Ijattaju Ijatte Imardju KaHiJu Kinabbaju Libbi-ale Mu!rijaJu NinuJa Pandibe Sablala Subdju SutiJu :jidundju SubriJu U .. Uru... KUR
66:3 25A:l; 25B:2 23A:I0; 23B:9 2:4; 5:19; 9:16; 54:5; 55:6; 57:11 9:6; 15:35; 68:3' 46:5'; 69:13"; 70:60; 71:52; 77:14 66:6 66:8 4:4; 9:14; 13:3 (?); 22A:2; 22B:2; 23A:l; 23B:2; 24A:l; 24B:2; 40:13; 41:11'; 42:9; 43:13; 66:10; 79:8 24A:15; 24B:15; 25A:15; 25B:16; 26A:15; 26B:16; 54:3.11; 56:2.3 54:14 2:19 12:35; 15:35 54:18 22A:17; 22B:15; 23A:13; 23B:12; 24B:18; 25B:20; 26B:19; 28:11 22A:15; 22B:12 83:13 50:8; 81:6 2:3; 5:5; 9:8; 10:17; 11:19.36; 26A:l; 26B:2; 42:9; 43:14; 45:4' (?); 48:4'; 55:7 66:9 9:4; 15:18.26 22A:13; 22B:I0; 28:7 15:19.31 79:3 79:13 64:29 79:4 28:2
3. Eponymen
A ... Abattu Abattu, S. d. Adad-suma-IeSir Abi-ili AHur-... AHur-bel-ilane AHur-niidin-apli AJsur-zera-iddina Ber-iSmdnni Ellil-nadin-apli Etel-pi-AHur Kastiliafu NinuJaju
Urad-ilane U!ur-namkiir-sarre I
... ni [...]xx
83:21 44:12; 53:16 62:13 37:1' 76:33 42:16 7:26; 81:16; 82:14 67:34 40: 19; 64:33; 69: 15" 2:26; 54:25; 70:63 45:7' 49:19 22A:30; 22B:29; 23A:27; 24A:28; 24B:30; 25A:28; 25B:32; 26A:28; 26B:27; 28:5'; 55:15; 56:14; 57:15; 58:5'; 68:5' 17:17; 43:23 39:10 79:20 41:22' 61:2"
Indices
164
4. Personennamen Abi-ili Abi-SamJi Adad-barip Adad-bel-kulli Adad?-ifmanni Adad-mefar Adad-mufabfi Adad-mufammeh Adad-mufeli Adad-pdni Adad-far-nife Adad-fezib Adad-fuma-iddina Adad-ufeli Apu-lumur fAhatani ApJa?tigi Ali... bu Ambarde Ammar-fa-ili fAna-beltija-addan fAna-ruqi-alsi(fi) Ana-fumija-Adad fAnattu fAppartu Affumja-Adad Affur-deni-din Affur-iddin Affur-iddin-fumdte Affur-murabbi Affur-mufabfi Affur-nddin-ahe Affur-pdni Affur-titra' Aftui Atamar-qdssa Atanap-ili Atte Babi-farri Babuja Balihu Banu fBarihtu Bel-ifmtmni Bel-leter fBeltu Beltu-a... il (?) fBeltuja Ber-balassu?-erif Ber-fuma-iddina
P.BI... Buna-afared (sic ?), S. d. Urad-Affur
48:2.2'.6' 67:13; 68:9; 76:6; rab ikkardte 55:2 11:26 16:1 68:19; 76:23 54:19 78:12' 67:5; 68:6; 78:7' 67:3; 68:5; 78:14' 67:22; S. d. $illi-lftar 78: 16' 64:10; 68:22; 76:19 78:10' sirafu 49:2; 64: 17 3:12; 64:9 53:2 fa fipre 64:5
43:16 pirsu 69:6
76:2 fa irte 70:4; 71:4 fa irte 69:7 fa fipre 70:3; KI.MIN
= fa fipre 71:3 17:1; 18:1; 19:2; 20:1; 21:2; 43:8; 45:5'; 52/3:2; 53:4; 62:11; 76:3; 79:17; 81:7; 97:1(?); S. d. Irabbi-din-ili 82:2; 83:5; hazi)dnu 67:2.31 64:12 fa fipre 64: 14 s. Ana-fumija-Adad
18:5 12:3; 17:3; fa reS' farre 43:9 30:4 18:4 68:8; 76:4 45:2 43:21 50:4.7 11:24 pirsu 70:49; 71:48 tdriJu 70:45; 71:43 68:16 talmittu 70:12; [talmittu] 71:12 fafipre70:35; 71:33 77:3; fa qalte 70:16; MIN = fa qalte 71:16 77:8; fa qalte 70:39; MIN = fa qalte 71:37 tdritu 64:22
64:19 67:26; 76: 13 fa fipre 64:27 sa fipre 69:8 fa fipre 70:2.40; 71 :2.38
7:22 53:10 68:26 56:5
Personennamen
Daganija Da))ani-Hergal Dalzeni fDammiqtu Dutumanza Ebittaffu(r} Eburitu Enare Erib-Marduk Erib-Sin Erib-Suriba Erib-dx Ezbu-Iefir Ezbu-tura-ifu Ez...aza Gugb adira Gug(u}manza Gugu/ifarri Gugu ljalladuru ljamsa-na))ma-ili fljarranitu lja ?zamraba ljersi lji... ljumufi ljuru ljuzitu Ibaffi-ili Ibaffi-ili, S. d. Kipukka Ibri-atli Idaja Idiqlat-afared IIi-bani Ili-kimuja Ili-mufabfi Ili-padd Immate-ammar flna-panifa-farrat fJna-fame-pilat flna-fame-rabat fJna-fame-farrat Inbuja If...
]abnan ]arju Kabuli fKinna fKidinitu Kidinanapfe = Kidin-naparsa/u Kidin-naparfa/u Kirukka Ki!ru [Kun]inale (?)
165
11:29 tarfYu 64:25 44:5; 64: 11.21; 67:8.9; 68: 14; 76:8; UJ.na-qi-x 68: 12 ; S. d. Htije 83:9; S. d. Aiasiqa 83:11 65:3 fa fipre 70:44; 71 :42 fa fipre 70:48; 71 :47 pirsu 70:32; 71:30 68:15 42:1 2:20 40:9; fa qalte 70:27; [fa qalte] 71 :25 60:6 94:5' (?) 67:28 taritu 69:5 sa irte70:31; 71:29 40:4; 77:4; fa qalte 70:21; [MIN = fa qalte] 71:21 40:8; 77:9; fa qalte 70:33; [MIN = fa qalte] 71:41 77:10; fa qalte 70:47; MIN = fa qalte 71:46 67:21 42:2 fa fipre 64: 1 ubru battaju 56:2 38:2; 41:12; 44:2; 64:5; 67:7; 76:7 90:2' 68:13 64:26 62:8 64:13 45:3' 41:3'.15' 66:5 5:7 77:11; fa qalte 70:51; [MIN = fa qalte] 71:49 78:15' 47:5' 53:8 pirsu 70:6; 71:6 fa fipre 64:3 67:25; 76: 11 fa fipre 69:2 pirsu 70:37; fa irte 71 :35 KI.MIN = fa fipre 69:3 40:17 ubru anurraju 23A:9; 23B:8 66:1 41:2'.13' 65:4 fa fipre 70:26; [fa fipre] 71 :24 [MIN = fa qalte] 71 :27 40:6; 64:4; 77:6; fa qalte 70:29 67:14 68:18 67:12
166
Kurbiinu Kur?u Kurrumaqala Kusarikku-da}}iin fLa(ka}maffe fLa-masutu fLeJutu Libiinu Madii-emuqa-Adad Mannu-kija Marduk-ifmanni Miir-Idiqlat Marruku fMarutu Menamagi / Mejanmagi Milku-riimu fMinam-biini fMi...tu Muksa fMunnabittu Musallim-Adad Musezib-Affur M uter-gimilli Nabarutti (= Nawar-utti ?) Nalkamenna NaparakSer Napseri-ummi Ninu'iiju fNisabatu Nuriinu Nur-IStar Nur-Samas Pilhatu PiSu-tiibu Pubasini Puttumeri fQabituja Qapudu Qattuniitu Qibi-... Qibi-Samas Qurabe Qude fRabussa-iimur fRahtu Refumail = RiSummilu RiSummilu Ri... Ri...sani! Rimadi Rimutu fRisuja Rizzunu Ru?qija Russukardu
Indices
43:18 55:4 68:10 4:3 talmittu 70:5; tiiritu 71:5 sa sipre 64:2 65:7 63:7; 66:6; 67:24 15:3 11:18; 54:4 15:10; sirasu 12:36 41:1'.10'.14' ikkar ekalle 67:27 65:9 sa sipre 70:22; [fa sipre] 71 :22 ubru fiduniiju 22A:ll; 22B:9 65:10 65:6 64:25; 67:19; 68:23; 76:9 65:5 68:4 pirsu 70:46; 71:44 64:6; 67:16; 68:20; 76:18 6:6 pirsu 70:19; 71:19 40:5; 77:5; sa qalte 70:25; [MIN = sa qalte] 71:23 pirsu 70:13; 71:13 54:9 pirsu 64:26 66:2 40:1; 64:3; 77:1; sa qalte 70:1; 71.1 pirsu 70:1; 71:39 sa sipre 70:9; 71:9 sa kukulle 70: 11; kukullu 71: 11 kall?u 58:3 sa sipre 70:17; 71:17 65:12 11:39; 64:15 76:10 79:5 62:7 7:9; 9:5; S. d. Abu... ka 79: 11 67:11; 68:17 sa sipre 70:30; [sa sipre]71:28 76:16 sa qalte 70:53 77:12; MIN = sa qalte 71:50 68:24; 91/1:2' 44:8 64:23 tiiritu 64: 16 65:2 76:14 78:6' 40:3 (?); sa kukulle 70: 10; ufpu 71: 10
Personennamen fSaggija Salmdnu-mufabfi Salmu-x... (?) Sibuae Sin-aha-... Sin-afared Sin-erif Sin-ketti-ide Sin-mudammeq Sin-mufabfi Sin-mufallim Sin-napfer Sin-remanni fSu... lufamme Suti)u f$alimtu $illi-Ninurta $illi-beltuja $illi-[...] Sd . Sd tutu (?) fSadunitu Sadutti... fSalitu Samaf-kettu Samaf-lu-da''dn Samaf-mudammeq Samaf-rabi Samaf-refi-ifi Samaf-faldma-erif Samaf-falim-erif Samaf-t[i...] Samaf-tifamme Saqutu Sarru-le'i Sarru-ufdni Sa!i-ilifu Sikarta... (sic ?), S. d. Etel-pi-[ ...] Sumja-Adad Suzub-Ellil Ta... fTakifu Tami...esub Tdqifu Teli-Sarruma Tena'u Tdbi-udli Tdb-milki-abi fUbartd(ni) fUbartu Ubru, S. d. Puttu-hu?lu Umbarde
167
fa fipre 64:20
22A:3; 22B:l; 23A:3; 23B:l; 24A:3; 24B:l; 25A:3; 25B:l; 26A:3; 26B:l; 28:1 94:2' 67:10 79:2 29:3; 30:3; 31:1; 38:3; S. d. Lulldju 81:2; 83:3 pirsu 71:14; KI.MIN = pirsu 70:14 29:1; 30:1; 76:12 2:2; 3:3; 4:1; 6:3; 7:3; 8:3; 9:3; 10:3; 11:2; 12:2; 15:20.24; 17:5; 18:3; 19:1; 20:3; 33:1; 40:15; 45:4'; 46:3'; 49:6.13 (?) 12:35; 14:1 47:7'; 49:3; 56:8; 57:4; 64:22; 68:2 1:1; 63:10; 64:20; 67:1; 68:1; 76:1 40:2; 64:2; 77:2; 75:1' (?); fa qalte 70:8; MIN = fa qalte 71:8 65:1 1:3; 2:1; 3:1; 4:1; 6:1; 7:1; 8:1; 9:1; 10:1; 11:1; 12:1; 13:2; 14:2; 15:1; 16:2; 40:16; 94:6',7' fa fipre 64:23 fa kukulle 70:23 64: 1; fa qalte 69: 1
93:7' 69:3'; 91/2:5' fa fipre 64:4 sa fipre 64:24
76:5 tdritu 64:21
67:20 76:17 fa piqitte 22A:28; 22B:27; 23A:25; 23B:24; 24A:26; 24B:28; 25A:26; 25B:30; 26A:26; 26B:25 78:17' 43:17 67:6; 78:11' sirafu 39:5
79:1 67:23; 78:9'; S. d. Ur!a 81:9 tdritu 70:36 pirsu 71:34 76:15 47:3' fa qalte 69:6"
85:3' s. Ana-fumija-Adad fa qalte 69:5"
69:4' fa fipre 71: 18; KI.MIN
=
fa fipre 70: 18
69:7" 40:10 ubru battdju 24A:14; 24B:14; 25A:14; 25B:15; 26A:14; 26B:15
62:9; 64:24; 67:4; 68:7 66:4 4:8.31 71:51; fafipre70:54 tdritu 64:8 bdqilu (?) 82:4
68:3; 77:2'
168
fUmmi-tabat Uppuku Urad-AJfur Urad-Kube Urad-Sebette fUfe)itu fUttazaku Zadduru fZammija ZUZU
x-tedipinu ...al... ...ata ... bu? ... ef... ...guja ... -Gula
·.. bue .. ... la .
...la-mafbu
Indices
64:8; 67:18; 68:21 39:7 fa kukulle 69:4
2:7.11 40:7; 64:27; 77:7; fa qalte 70:34; MIN = fa qalte 71 :32 65:8 fa fipre 70:52
78:13' 65:11 68:11 60:7 67:15 76:20 75:5' KLMIN = fa fipre 69: 11 fa fipre 69:9 fa irte 64: 12 KI.MIN = sa fipre 69: 10
76:24 75:4'
... li ... raju ...faltu... ...... -Samaf f... sutu ... tu
fa qalte 69:2"
... u...
fa qalte 72:2'
Id
68:27; 91/2:4'; 93:3" 67:17; 68:28.29; 69:1'; 76:27.28; 78:1'; 84:1 fa fipre 64:6.9.10; taritu 64:7; 69:2'.5'
76:21 75:2' 78:8' fa fipre 64: 11
68:25
Konkordanz
169
5. Konkordanz Publ.-Nummer
Fundnummer TCH
Tafel
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50
90.G.001 = 90.G.076 92.G.128 92.G.138 92.G.143 92.G.151 92.G.152 92.G.167 92.G.169 92.G.184 92.G.216 92.G.207 92.G.218 93.G.139 92.G.145+161 92.G.214 92.G.132 92.G.130 92.G.155 92.G.206 92.G.231 92.G.189/2 92.G.208 92.G.212 92.G.222 92.G.209 92.G.211 92.G.232 92.G.233+ 92.G.090 97.G.001 92.G.134 92.G.188 92.G.205 92.G.189/1 92.G.180 92.G.198 92.G.201 90.G.002 '" 90.G.050 90.G.003= 90.G.057 92.G.126 92.G.163+164 92.G.165 92.G.176 92.G.195 92.G.197 92.G.203 92.G.213 92.G.215 92.G.217 92.G.220
1 1 2 2 3 3 3 4 4 5 5 6 6 6 7 7 7 8 8 8 8 9 10 11 12 13 14 14 14 15 15 15 15 15 15 15 16 16 16 16 17 17 17 17 18 18 18 18 19 19
170
Indices
Publ.-Nummer
Fundnummer TCH ...
Tafel
51 52 53 54 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76
92.G.223 92.G.224 92.G.225 92.G.226 92.G.234 92.G.235+239+240 92.G.238 92.G.249 95.G.185 92.G.124 92.G.181 92.G.137 92.G.140 92.G.146 92.G.187 92.G.092 92.G.149 92.G.125+»214« 92.G.127 92.G.l72 92.G.202 92.G.241 +242+244 92.G.246b/2-7 92.G.174 92.G.123 92.G.135+136+147 92.G.168 92.G.144 92.G.182 92.G.142 92.G.173 92.G.175 92.G.221 92.G.300 92.G.336 92.G.91a 92.G.157b 92.G.179 92.G.210 92.G.236 92.G.322 03.G.001 Fragmente o. Nr. 88.G.014 88.G.052
19 19 20 20 20 21 21 21 21 21 22 22 22 23 23 23 24 25 26 27 28 28 28 28 28 29 29 29 29 30 30 30 30 30 30 31 31 31 31 31 31 32 32 32 32
77
78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 90 91 92 93 94 95
96 97
Konkordanz Fundnummer TCH 88.G.014 88.G.052 90.G.00I = 90.G.076 90.G.002 = 90.G.050 90.G.003= 90.G.057 92.G.090 92.G.91a 92.G.092 92.G.123 92.G.124 92.G.125+»214« 92.G.126 92.G.127 92.G.128 92.G.130 92.G.132 92.G.134 92.G.135+136+147 92.G.137 92.G.138 93.G.139 92.G.140 92.G.142 92.G.143 92.G.144 92.G.145+161 92.G.146 92.G.149 92.G.151 92.G.152 92.G.155 92.G.157b 92.G.158 92.G.163+164 92.G.165 92.G.167 92.G.168 92.G.169 92.G.I72 92.G.173 92.G.174 92.G.175 92.G.176 92.G.179 92.G.180 92.G.181 92.G.182 92.G.184 92.G.187 92.G.188 92.G.189/1 92.G.189/2
Publ.-Nummer
96 97 1 38 39 29 87 67 76 61 69 40 70 2 17 16 31 77
63 3 13 64 81 4 79 14 65 68 5 6 18 88 89 41 42 7 78 8 71 82 75 83 43 90 35 62 80 9 66 32 34 21
Fundnummer TCH 92.G.195 92.G.197 92.G.198 92.G.201 92.G.202 92.G.203 92.G.205 92.G.206 92.G.207 92.G.208 92.G.209 92.G.210 92.G.211 92.G.212 92.G.213 92.G.214 92.G.215 92.G.216 92.G.217 92.G.218 92.G.220 92.G.221 92.G.222 92.G.223 92.G.224 92.G.225 92.G.226 92.G.227 92.G.231 92.G.232 92.G.233+245+246+247+250 92.G.234 92.G.235+239+240 92.G.236 92.G.238 92.G.241 +242+244 92.G.246b/2-7 92.G.249 92.G.300 92.G.322 92.G.336 95.G.185 97.G.00I 03.G.00I Fragmente o. Nr.
171 Publ.-Nummer 44 45 36 37 72 46 33 19 11
22 25 91 26 23 47 15 48 10 49 12 50 84 24 51 52 53 54 55 20 27 28 56 57 92 58 73 74 59 85 93 86 60 30 94 95
Indices
172
6. Abbildungsverzeichnis 1 2 3 4a 4b 5 6 7 8 9 lOa lOb 11 12 l3a l3b
Lage des Tell Chuera Die mittelassyrische Siedlung (Grabungsabschnitt G) Der mittelassyrische Gebaudekomplex Raum [26] mit angrenzenden Raumen von Sliden Archivraum [26] von Sliden Fundlage der Tafeln innerhalb des mittelassyrischen Gebaudes Nordwand Raum [26]: Tafelnest 3 in situ TCH 92.G.207 in Fundlage Nordwand Raum [26]: Nr. 32 & 66 in situ Nordwand Raum [26]: Tafelnest 3 bei Freilegung Nr. 22 vor der Reinigung Nr. 22 nach der Reinigung Nr. 68, Vorderseite Nr. 64, Vorderseite Nr. 5, Vorderseite vor der Sauberung Nr. 5, Vorderseite nach der Sauberung
VII. Abbildungen
Gar.bIus/ Kargamif
;
'. Tell Fal;tariya/Affukanni Tell Saljlan/ Sablala
•
Tell Chuera/lfarbe
•
~
~ Tell Sel} !:IamadlD"r Katlimmu Tulul al-'Jiliar/Kiir-Tukulti-Ninurta
• Q."'~/&' 50km
W/~"'
Abb. 1
Abb. 2: Tell Chuera
VII
6
",ufglmollu"~n' t1.Kl~jn
Gue;th"el
Abb. 3: Mittelassyrisches Gebaude nach
ORTHMANN
1995, Tf. 18
'K.O...brit1
Abb. 4a: Raum [26] mit angrenzenden Raumen
Abb. 4b: Raum [26]
Nr. 29, 30 & 87
Nr. 85, 86 VII 8
Nr.60
VII
Sfiirung
7
T afe1nester 1 & 2
I
,T afe1nest 3
vn
6
Nr.67
Gh
Gi
Nr. 38, 39, 41, 42
Abb. 5 Fundlage der Tafeln innerhalb des mittelassyrischen Gebaudes
VIII. Die Siegelabrollungen auf den mittelassyrischen Tafeln aus Tell Chuera von Daniela I Janisch-Jakob
Die folgenden Ausfuhrungen zu den Siegelabrollungen auf den mittelassyrischen T ontafeln des vorliegenden Bandes basieren auf der von mir 2005/2006 an der Johann Wolfgang GoetheUniversitat in Frankfurt am Main vorgelegten Abschlussarbeit zur Erlangung des Grades einer Magistra Artium. Eine ausfUhrliche Behandlung aller in diese Zeit zu datierenden Siegelabrollungen aus Tell Chuera wird in einem Artikel im Rahmen der Vorberichterstattung zu den Ausgrabungen erscheinen, da hier von den insgesamt 14 Motiven, die fur die Siegelbilder der mittelassyrischen Periode unterschieden werden konnten, diejenigen Abrollungen (nach der vorgesehenen N ummerierung Motiv 2 und 5) ausgespart wurden, die sich auf Objekten befinden, welche keinerlei schriftliche Vermerke enthalten (Tonverschlusse bzw. -bullen). Aile Umzeichnungen wurden von dem technischen Zeichner des Instituts fur Archaologische Wissenschaften, Abt. Vorderasiatische und KIassische Archaologie an der Johann Wolfgang Goethe- Universitat in Frankfurt am Main, Karlheinz Engemann, angefertigt.
Motiv 1 »Springender Stier« Zu erkennen ist die Einzeldarstellung eines gehornten Tieres, das in einer Bewegung nach rechts in Seitenansicht wiedergegeben ist. Meines Erachtens handelt es sich bei dem dargestellten Tier urn einen Stier.! Er wirkt gut genahrt und kraftig. Seine Muskulatur sowie die Rippen sind deutlich angegeben. Die Bewegung, die er ausfuhrt, wirkt dynamisch und planvoll. Er befindet sich in einem Sprung nach rechts. Die Art der Wiedergabe mit dem sehr stark hochgereckten Bein wird in der Literatur als typisch fur die Regierungszeit Tukulti-Ninurtas 1. beschrieben und mit »galoppierend« und »fallend« bezeichnet. Siegelbesitzer: Suti'u (?) Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstucken abgerollt: Rationenliste Nr. 68 (TCH 92.G.149) Tafelhulle (?) Nr. 37 (TCH 92.G.20l)
TCH 92.G.154 TCH 92.G.199
Verschlussfragment Verschlussfragment
Motiv 3 »StrauBenjagd« Wiedergegeben ist eine Jagdszene. Links am Bildrand steht ein Mensch in leichter Schrittstellung mit einem Speer in der erhoben Hand und in einem Schlitzgewand auf einer Standlinie. Gewandt ist er nach rechts, dargestellt in Seitenansicht.. Rechts vor dem Mann befinden sich Darstellungen mehrer gleichartiger Tiere, perspektivisch groBer und kleiner wiedergegeben. Es handelt sich eindeutig urn StraufSe, die nach rechts fliehen, wobei sie sich in dieselbe Richtung wenden. Siegelbesitzer: Sin-mudammeq Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstucken abgerollt: Hullenfragment Nr. 13 (TCH 92.G.139) Hullenfragment Nr. 14 (TCH 92.G.145+161) Briefhulle Nr. 19 (TCH 92.G.206) Hullenfragment Nr. 21 (TCH 92.G.189/1?) Hullenfragment Nr. 32 (TCH 92.G.188) Hullenfragment Nr. 35 (TCH 92.G.180) Hullenfragment? Nr. 36 (TCH 92.G.198) Rationenliste Nr. 67 (TCH 92.G.092)
Motiv 4 »Manner - Vogel- Tier« Yom linken Bildrand ausgehend ist eine Figurengruppe zu sehen, die aus zwei Personen besteht, welche einen Stab (?) zwischen sich halten. Rechts daneben ist ein Vogel in Profilansicht frei in den Raum komponiert. Er wird in Ruhestellung mit angewinkelten Flugeln wiedergegeben und wendet den Kopf nach links. Wiederum rechts daneben ist ein weiteres Tier in Seitenansicht dargestellt, das nach rechts schreitet und gehornt ist. Stilistisch ist die Darstellung dem mittanischen »common style« zuzurechnen. 2
186
Siegelbesitzer: nicht erhalten Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Nr. 84 (TCH 92.G.221) »Unterschriftenprobe«
Das Motiv ist dem zuvor besprochenen sehr ahnlich, dennoch muss es sich um ein anderes Siegel handeln, da hier jede Angabe von Fliigeln bei der Person am linken Bildrand fehIt. Siegelbesitzer:
Matiy 6 »Mythalagische Szene« Dieses MotiY ist eine so genannte >Dreieckszene<,3 in der einTier im Zentrum der Komposition yon je einer Gestalt zu beiden Seiten angegriffen wird. Am linken Bildrand steht eine menschliche Figur (Genius) in Draufsicht, nach rechts gewendet. Sie ist bekleidet mit einem Gewand, das bis an die Knie reicht, und einer Kopfbedeckung. Sie tragt Bart und ein im Nacken zu einem Knoten (?) zusammengefassten Haar und halt in der rechten erhobenen Hand einen Dolch. Auf dem Riicken des Genius sind vier Fliigel zu erkennen, paarweise angeordnet, wobei zwei nach oben weisen und zwei herabhangen. Federn sind deutlich angegeben. Am rechten Bildrand ist eine weitere Figur zu erkennen, ein Mischwesen mit Vogelkopf und Lowenschwanz. Es handelt sich folglich um einen Vogel- bzw. Lowengrei£ Am Riicken sind zwei Fliigel wiedergegeben, die nach oben weisen. Dieses Mischwesen ist in Seitenansicht wiedergegeben und wendet sich nach links. Die dritte Figur dieser Dreieckszene schlidWch befindet sich zwischen diesen beiden beschriebenen Figuren. Es handelt sich um einen Lowen in Seitenansicht, der an den Hinterbeinen empor gehalten wird. Das weit aufgerissene Maul mit Zahnen, die Mahne sowie die Bauchmuskulatur sind zu erkennen. Siegelbesitzer:
Salmdnu-musabsi, sukkallu rabi'u
Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Nr. 22 (TCH 92.G.208) >letter order< Nr. 23 (TCH 92.G.212) >letter order< Nr. 24 (TCH 92.G.222) >letter order< Nr. 25 (TCH 92.G.209) >letter order< Nr. 26 (TCH 92.G.211) >letter order< Nr. 27 (TCH 92.G.232) >letter order< mit dazugehoriger Hiille: Nr. 28 (TCH 92.G.233+245+246+247+250)
Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Nr. 81 (TCH 92.G.142) Werkverpflichtung
Matiy 8 »Mann - Tier - Mann« Bei dieser friedlichen Szene sitzt am rechten Bildrand eine menschliche Figur und halt in der leicht erhobenen Hand einen T rinkbecher hoch und ist nach links gewendet. Dort ist ein Tier in Seitenansicht zu erkennen, das auf die sitzende Person zuschreitet. Perspektivisch hinter dem Tier befindet sich eine weitere menschliche Figur, welche das vor ihm wiedergegebene Tier zu fuhren scheint.Dabei fasst seine rechte Hand den Schweif, seine linke Hand den Hals des Tieres. Siegelbesitzer:
Matiy 7 »Mann - Tier« Am linken Bildrand steht eine Figur, bekleidet mit einem bis kurz iiber die Knie reichenden Gewand, von dem zwei Troddeln zwischen den Beinen herab hangen. Rechts daneben befindet sich ein Tier in Seitenansicht, das wahrscheinlich in die Hohe gehalten wird. Zu erkennen sind Bauch- und Halsmuskulatur, sowie ein FufS, bei dem es sich um die Wiedergabe eines Hufes (?) handeln konnte.
Ana-sumija-Adad (?)
Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Nr. 76 (TCH 92.G.123) Liste iiber Landbesitz
Matiy 9 »Tier im Valutenband« Das Thema dieser Abrollung ist ein einzelnes Tier, das durch einen dekorativen »Rahmen« eingefasst wird. 1m Zentrum ist ein gefliigeltes, gehorntes Tier in Seitenansicht zu erkennen, das nach links gewendet und gefliigelt ist. An den Knien sind Lockchen angegeben. Die Haltung entspricht wieder dem in der mittelassyrischen Zeit oft wiedergegeben Passus "gallopieren" oder "fallend". Umgeben ist es von einer Band, das in regelmafSigen Abstanden zusammengefasst wird. Meines Erachtens handelt es sich aufgrund der sehr ahnlichen Darstellungsweise des Tieres urn einen Stier (cf. Motiv 1 "springender Stier"). Siegelbesitzer:
Weitere Fundorte von Dokumenten, auf denen dieses Siegel abgerollt wurde: Tell Seb Hamad/Dur Katlimmu, Syrien (SH 78/15271/190)4
SamaS-tisamme, Sohn des Ur!a
Adad-bel-kulli
Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Nr. 16 (TCH 92.G.132) Hiillenfragment Weitere Fundorte von Dokumenten, auf denen dieses Siegel abgerollt wurde: Tell Seb Hamad/Dur Katlimmu, Syrien (SH 78/15271/191)5
Matiy 10
»Zwei Manner tragen ein Gef:ill«
Zwei menschliche Figuren ohne Angabe von Kleidung sind nach links gewendet und tragen ein zwischen sich befindliches GefafS, das auf zwei parallel gefuhrten Stangen ruht.
Die Siegel Aufgrund der Darstellungsweise der Personen handelt es sich auch hierbei sicher um ein im mittanischen "common style" gehaltenes Motiv. Siegelbesitzer:
Ubru, Sohn des Puttu- ... lu (Malzer)
Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Werkverpflichtung Nr. 82 (TCH 92.G.173)
Motiv 11 Motiv 12
»Tier - Baurn« »Figur sitzt«
Diese Siegel wurden beide auf einem einzigen Fundstiick abgerollt. Mativ 11 Rechts am Bildrand befindet sich ein Baum mit einem leicht geknickten Stamm. Zweige bzw. Blatter sind angegeben. Links davon ist ein Tier in Seitenansicht zu erkennen, das von diesem Baum nach links weg schreitet. Da Kopf und Hals des Tieres fehlen, und ebenso das Ende der Beine nicht erhalten ist, kann das »Tier« nicht naher bestimmt werden.
Siegelbesitzer:
187
Siegelbesitzer:
Dalzeni, Sohn des IStidje oder Dalzeni, Sohn des Aiasiqa
Diese Siegel wurden auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Nr. 83 (TCH 92.G.175) Werkverpflichtung
Motiv 13
»Bogenschiitze - Tier - Baum«
Es handelt sich um eine Jagdszene. Am linken Bildrand ist ein Baum zu erkennen. Rechts daneben schliesst sich eine menschliche Figur in Seitenansicht an, die mt Pfeil und Bogen nach rechts gewendet auf ein Tier zielt. Dieses Tier ist ebenfalls in Seitenansicht dargestellt und scheint nach links von etwas herab zuspringen. Da der Schweif nur ungenau und die FiifSe gar nicht wiedergegeben sind, ist es nicht naher zu klassifizieren. Abi-samfi (rab ikkardte) Siegelbesitzer: Dieses Siegel wurde auf folgenden Fundstiicken abgerollt: Nr. 55 (TCH 92.G.227) Quittung
Dalzeni, Sohn des IStije oder Dalzeni, Sohn des Aiasiqa
Motiv 12 Eine menschliche Figur sitzt mit geschlossenen Knien auf ihren angewinkelten Beinen auf dem Boden. Der rechte Arm hangt nahezu gerade nach unten herab, wahrend der Hnke leicht angewinkelt nach oben zeigt und etwas zu halten scheint. Angaben zur Bekleidung und zur Frisur fehlen.
2
3
4 5
Ein in dieser Art und Weise wiedergegebener Stier ist in der mittelassyrischen Periode unter Tukulti-Ninurta 1. haufiger zu beobachten. B. Salje, Der "common style" der Mitanni- Glyptik der Levante und Zyperns in der spaten Bronzezeit; Ph. von Zabern, Mainz am Rhein 1990 D. Matthews, Principles of Composition in Near Eastern Glyptic of the later second millennium B.C., Orbis Biblicus et Orientalis, Series Archaeologica 8 ; Vendenhoeck & Ruprecht, Gottingen 1990. Hartmut Kuhne, Das Rollsiegel in Syrien - Zur Steinschneidekunst in Syrien zwischen 3300 und 330 vor Chrisms; Tubingen 1980. Dro.