Alfred Hitchcock
Die drei ??? Verbrannte Bilder based on the Characters by Robert Arthur
© 2002 by Marcus Steinhoff
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Alfred Hitchcock
Die drei ??? Verbrannte Bilder based on the Characters by Robert Arthur
© 2002 by Marcus Steinhoff
Inhalt Der unbekannte Fahrer Stunde des Feuers Ein neuer Tag und die Festnahme Zurück am Ort des Geschehens Licht ins Dunkel Der Feuerteufel schlägt erneut zu Die Rettungsaktion Enthüllung Eine weitere Überraschung Rehabilitation für das Museum Die Falle wird gestellt Die Falle schläft zu Alles erstrahlt in neuen Licht
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Der unbekannte Fahrer Es war ein schöner sonniger Tag und kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Aber was noch wichtiger war. Es war der erste Ferientag. Auf den hatten sich alle schon gefreut. Zumindest Justus und Bob. Sie hatten nämlich ein erfolgreiches Schuljahr hinter sich gebracht. Peter dagegen war gar nicht begeistert. Er hatte es zwar geschafft, aber leider gab es nicht nur Sport, sondern noch jede Menge anderer Fächer. Sein Vater hatte darauf hin Peter ein ausgeklügeltes Nachhilfeprogramm für die Ferien verordnet. »Nun mach doch nicht so ein Gesicht« rief Bob Peter schnaufend entgegen, was für ein herrlicher Tag. »Für dich vielleicht mit deinem tollen Zeugnis« antwortete Peter etwas gereizt »Schönes Wetter? Toll, Ihr werdet die ganze Zeit am Strand verbringen, Eis essen oder ins Kino gehen und ich sitze dann Zuhause mit meinem Nachhilfelehrer und pauke Schulstoff.« »Nun mach mal Halb lang«, entgegnete Bob, »Dreimal in der Woche jeweils vier Stunden sind nicht die Welt. Da bleibt noch viel Platz für Unternehmungen.« »Du hast Kelly vergessen.«, sagte Peter, »Die wird auch nicht begeistert sein, wenn ich ständig büffele statt mich um sie zu kümmern. Und mein Trainings-programm kann ich in der geplanten Form auch vergessen.« Peter war das Sportass in der Schule und konnte keiner sportlichen Herausforderung widerstehen. Die Schulmeisterschaft musste er einfach gewinnen. »Als wenn es nichts anderes als Sport gäbe« murrte Bob. Beide fuhren darauf schweigend den steilen Berg hoch. Sie waren auf dem Weg zu Justus, genauer gesagt zu den über Rocky Beach hinaus bekannten Gebrauchtwarenmarkt Titus Jonas. Der Justs Onkel gehörte. Es war eigentlich ein Schrottplatz. Justus konnte seinen Onkel jedoch überzeugen, das für Werbezwecke Gebrauchtwarenmarkt besser geeignet war. Und tatsächlich hatte sich das Sortiment in den letzten Jahren gewandelt. Hier gab es viel Trödel, darunter viele Kuriositäten, die man woanders nicht bekam und einige Antiquitäten waren auch dabei. Das eigentliche Ziel der beiden war aber der ausrangierte Campinganhänger, der in einer versteckten aber gut zugänglichen Ecke
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des Platzes stand. Dieser war das Hauptquartier des Detektivbüros, das sie vor etlichen Jahren zu dritt gegründet hatten. Der Anhänger war mit der modernsten Technik, wie Computersystem, Telefon mit Anrufbeantworter, Faxgerät, einem Kriminallabor und einer kleinen Dunkelkammer ausgestattet. Ein Archiv und ein Schrank mit weiteren Ausrüstungsgegenständen fehlten ebenfalls nicht. Mit Schwung bogen sie in die Einfahrt ein und hätten fast einen Kunden gestreift, der mit Tante Mathilda über den Preis, einer wie Sie immer wieder betonte, antiken Vase feilschte. »Schade dass heute keine neue Ware ankommt.«, rief Tante Mathilda den beiden nach, »Da ihr anscheinend trotz der nicht zu verachtenden Anfahrt noch genug Puste habt hier herum zu rasen, könntet ihr sonst eure Gemüter bei etwas Arbeit abkühlen.« Peter und Bob fröstelten und traten kräftig in die Pedale Richtung Campinganhänger. Der Arbeitseifer von Tante Mathilda hatte ihnen in den letzten Jahren immer wieder zugesetzt, da er meist in einer absoluten Plackerei ausartete. Aber er brachte auch immer wieder Geld in ihre Gemeinschaftskasse, besonders seit der Zeit als Kenneth und Pattrick die beiden irischen Brüder und muskelstarken Helfer aus familiären Gründen wieder in Ihre Heimat gezogen waren. Kurz vor ihrem Ziel bremsten sie kräftig, so dass der Schotter nur so durch die Gegend spritzte und stellten ihre Fahrräder in der kleinen Freiluftwerkstatt, die sich neben ihrer Zentrale befindet, ab. »In den letzten zwei Wochen habe ich Justus nur in der Schule gesehen.«, entgegnete Bob, »Ist doch merkwürdig, dass er Nachmittags keine Zeit mehr hat.« »Mir ist er immer ausgewichen als ich ihn nach dem Grund fragte.«, sagte Peter und ging mit großen Schritten auf die Tür der Zentrale zu, »Bestimmt sitzt er den ganzen Tag an unserem Laptop und surft im Internet.« Er schloss auf und war überrascht. Kein Justus da und die gleiche Ordnung, oder besser gesagt Unordnung, wie immer. Peter ging schnell zum Kühlschrank und öffnete ihn. Die Anfahrt war selbst für einen Sportler wie ihn bei diesem heißen Wetter nicht ganz spurlos an ihm vorübergegangen. »Alles noch da, auch die Schokoriegel.«, bemerkte Peter, »Justus muss echt krank sein.«
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Er nahm sich einen Sport - Drink und warf Bob eine Cola rüber, die dieser geschickt auffing. Während die beiden mit großen Schlucken die kühlen Getränke verschlangen hörten sie Motorenlärm. Ein nagelneues Cabriolet fuhr rasant durch die Einfahrt und bremste vor Tante Mathilda´s Büro unsanft ab. Ein junger Mann mit einem modischen Sakko stieg aus dem Fahrzeug aus. »Der wird gleich Augen machen.«, freute sich Bob, »Die gute Mathilda duldet auf dem Grundstück keine schnellen Fahrer. Der wird sich was anhören können.« Gespannt schauten sich durch die kleinen Fenster und warteten auf das Unvermeidliche. Doch Tante Mathilda war sprachlos, was allerdings nur sehr selten vorkam und schüttelte nur den Kopf. Der Fahrer verschwand daraufhin in dem kleinen Schuppen, in dem die Secondhand-Waren untergebracht waren. Nach etwa einer viertel Stunde wurde es Peter zu langweilig »Bob lass uns doch einfach zum Meer schwimmen fahren, ich habe keine Lust auf Justus hier stundenlang zu warten. Ich muss meine freie Zeit in diesen Ferien nutzen. Vielleicht kommt er ja heute gar nicht mehr.« Bob stöhnte »Du mit deiner Mitleidstur. Aber Recht hast Du. Ein kühles Bad an einem solchen schönen Tag ist besser als in diesem Tropenklima untätig herum zu sitzen.« »Mal sehen wer als ersten bei den Rädern ist.«, feixte Peter und stürmte aus der Zentrale. Kam aber nicht weit, da er unsanft mit dem SakkoTräger zusammenstieß, dass Gleichgewicht verlor und unsanft auf die Erde purzelte. »Autsch. Können sie nicht aufpassen ...«, weiter kam er mit seinem Satz nicht, denn es verschlug ihm die Sprache. Die Gestalt in dem Sakko kannte er. Es war Justus. »Hallo Peter, Hallo Bob, ich wusste immer schon dein sportlicher Ehrgeiz bringt dich noch um.«, sagte Justus, lächelte ihn schelmisch an und ging in die Zentrale. Dort ließ er sich in den bequemsten Sessel fallen, nach dem auch er sich ein Getränk gegriffen hatte. »Aller klar bei dir Just?«, fragte Bob, »Du fährst einen nagelneuen BMW, siehst aus wie ein Dressman und trinkst neuerdings Wasser. Nicht zu vergessen, du hast kaum noch Zeit und weichst jeder Frage aus.«
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»Was ist daran besonders, und Wasser ist übrigens sehr gesund. Jeder Mensch sollte täglich ...« bemerkte Justus, wurde aber von Peter unterbrochen. »Nichts besonderes? Bob und ich fahren alte Schlitten, rennen seit Jahren mit T-Shirts und Polo - Shirts rum und du trittst hier auf wie der Mann von Welt?« Peter konnte sich fast nicht mehr einkriegen. »Nun das Auto gehört mir nicht und ich bin zu der Eröffnung des neuen Kunstmuseums am Rande von Rocky Beach eingeladen worden. Soll ich etwa da so rumlaufen wie sonst in meiner Freizeit. Und was das angebliche verschweigen angeht, da steckt nichts besonderes hinter. Ich habe jemand beim Umzug geholfen.« giftete Justus zurück. Schlichtend stellte sich Bob zwischen die beiden Streithähne »Umzug? Du willst doch nicht etwa sagen, dass du dich freiwillig körperlich schwer betätigt hast?« Justus erwiderte nur kurz »Wenn Lys wieder zurück nach Rocky Beach zieht, weil sie keine Lust hat weiterhin total überteuerte Mieten in LA zu bezahlen, ist dass was anderes. Ihr würdet Elizabeth oder Kelly doch auch dabei helfen. Oder nicht?« »Ach daher weht der Wind. Jetzt verstehe ich schon. Hattet ihr euch den nicht vor einiger Zeit getrennt?« wollte Peter wissen. »Getrennt, dass ist nicht dein Ernst. Lys hat in der letzten Zeit viel für ihr Studium büffeln müssen. Solltest Du auch mal probieren Peter. Ihr wisst ja, Sie hat vor zwei Jahren mit der Schauspielerei vorerst aufgehört. Die Kinofilme waren absolute Kassenschlager und sie war sehr erfolgreich. Bloß Ruhm kann leicht vergehen, deshalb hat sie sich entschlossen weiter auf die Schule zu gehen und sich somit die Grundlage für eine sichere Existenz zu legen.« »Hör auf Just.«, sagte Peter, »Nach deinem Reden zu urteilen bist du immer noch der Alte. Aber was ist mit dem tollen Wagen?« »Was denkst du? Der gehört natürlich auch Lys. Ich soll Sie gleich abholen. In den neuen Museum ist eine ihrer alten Freundinnen beschäftigt. Außerdem liebt sie immer noch große Auftritte und natürlich auch Kunst. Bis Morgen. Ich muss mich noch kurz frisch machen und dann los. Bis morgen um zehn ihr Beiden.« Justus verließ den Wohnwagen und ließ Bob und Peter allein. Jeder von den Beiden kannte die Auftritte von Justus, aber so hatten sie ihn noch nie erlebt.
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»Wozu Frauen einem immer wieder bringen können ist erstaunlich.« sagte Peter, der als erstes die Sprache wiedergefunden hatte. Nun meldete sich auch Bob zu Wort »Dass kennst du ja am besten. Kelly schafft das doch auch ständig. Trotzdem sollten wir uns vergewissern ob das alles stimmt. Mein Vater kann mir bestimmt zwei Presseausweise für die Eröffnung besorgen.« Kaum gesagt griff er schon zum Telefon. Nach einem kurzem Gespräch legte er auf und wandte sich an Peter »Also los ab nach Hause umziehen, wir treffen uns am Abend bei mir. Die Presseausweise bringt mein Vater mit.« »Ich würde lieber noch runter zum Strand gehen und Sport treiben.« versuchte Peter einzuwenden, doch es war schon zu spät. Bob bog gerade mit seinem Fahrrad vom Hof auf die Landstraße ab. Bei dem Gefälle konnte selbst er ihn nicht mehr einholen. Kurz frisch machen hatte er gesagt. Aber es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, seine Frisur wollte einfach nicht wie er es wollte. Nach einer Stunde hatte er es dann doch geschafft und stürzte zum Wagen hin. Er würde sicherlich zu spät kommen und Lys schon lange warten. Er trat aufs Gaspedal und fuhr zügig unter Umgehung des üblichen Feierabendverkehrs in das Zentrum von Rocky Beach und parkte vor einem modern eingerichteten Appartementhaus, welches über einen schönen kleinen Park verfügte. Da der Haupteingang offen stand, spurtete er die Treppen hoch in den zweiten Stock und schellte. Als Lys die Tür öffnete verschlug es ihm glatt die Sprache. Sie trug ein modisches, enganliegendes schwarzes Abendkleid das ihr Figur betonte. Man merkte gleich, dass sie neben der Schauspielerei auch als Fotomodell erfolgreich gewesen ist. Lys lächelte Justus an, als sie seine Reaktion bemerkte. Es schmeichelte ihr. Aber sie setzten noch einen drauf. »Damit du nicht immer erst schellen musst. Hier sind meine Appartementschlüssel.« Justus war sicherlich nicht auf den Mund gefallen und verstand es vorzüglich jede Situation zu meistern. Diesmal aber gelang es ihm nicht und er brachte kein Wort heraus sondern steckte wortlos die Schlüssel ein.
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»Jetzt müssen wir aber los Justus.« sagte Lys diesmal eine Spur energischer »Die warten nicht auf uns. Also lass uns zur Eröffnung fahren. Übrigens du fährst.« So langsam taute auch Justus wieder auf und lächelte Lys schelmisch an. Sie gelangten durch das Treppenhaus ins Freie. Lys bliebt überrascht stehen. »Darf ich die Herrschaften bitten einzusteigen.« säuselte Morton in seiner typischen Ausdrucksweise nach dem er die hintere Tür des Rolls Royce mit den goldenen Beschlägen geöffnet hatte. Die Überraschung war Justus gelungen. Die drei Fragezeichen waren schon oft in diesem noblen Gefährt unterwegs gewesen. Vor allem in der Zeit als sie noch keine Autos zur Verfügung hatten. Aber Lys kannte den Wagen nur aus Berichten. »Ich dachte, das wir entsprechend unserer Kleidung heute standesgemäß vorfahren.« trug Just vor, indem der die Stimme von Morton imitierte. »Danke, das war eine tolle Idee von dir.« war das einzigste was Lys in diesem Moment ergriffen sagen konnte. »Anschnallen die Herrschaften, wenn wir nicht zu spät kommen wollen, die Bar steht zu ihrer vollen Verfügung.« sagte Morton zuvorkommend wie immer und beschleunigte den Wagen. Auch Peter und Bob hatten sich in Schale geschmissen und trafen sich wie vereinbart bei Bob. »Nobel. Nobel.«, pfiff Peter durch die Zähne, »Hast du die Ausweise?« »Natürlich was denkst du denn.«, erwiderte Bob etwas beleidigt und händigte ihm seinen Ausweis aus, »Lass uns in deinem MG fahren, der sieht immer noch besser aus als mein alter Käfer. Hast du vorsorglich die Digitalkamera mitgenommen? Man sollte für alle Fälle gut gerüstet sein.« Natürlich hatte Peter die Digitalkamera eingesteckt. Diese war nämlich die neueste Errungenschaft, die sie sich für ihr Detektivbüro genehmigt hatten. Die Bilder wurden einfach auf einem Speicherchip gesichert und konnten ohne Probleme auf dem Laptop angezeigt, bearbeitet, gespeichert, gedruckt oder per E-Mail verschickt werden. Einfach eine tolle Sache. Sie besaßen zwar schon immer ein gut eingerichtetes Fotolabor, dass sie natürlich auch weiterhin benutzten, aber für Aufnahmen die im näheren Bereich lagen war es einfach effektiver, weil wesentlich schneller, mit der digitalen Variante.
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Sie stiegen in Peter MG ein und machten sich ebenfalls auf dem Weg zu der Eröffnung des neuen Kunstmuseums. Bob freute sich besonders, weil eine alte Freundin zu diesem Anlass auf ihrer Geige spielte. Vor einiger Zeit hatten sie sich bei den ergreifenden Musikdarbietungen des Herrn Vanderhell in der Villa Ihres Vaters kennen gelernt. Später hatte Sie auch bei Fällen der drei Frage-zeichen mitgearbeitet. Als sie ankamen bemerkten sie, dass alle Parkplätze in der Nähe des Eingangs bereits belegt waren. So mussten sie einen langen Weg zurücklegen um in das Museum zu kommen. Peter genoss den langen Lauf zum Hauptportal sichtlich, während Bob sich ihr Eintreffen hier etwas anders vorgestellt hatte.
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Stunde des Feuers Der Rolls Royce steuerte mit Justus und Lys auf den Eingang zu. Morton stieg aus und öffnete wie gewohnt die Hintertür und ließ die beiden aussteigen. »Ich habe heute Abend noch eine Fuhre, ein reicher Geschäftsmann aus LA. Um elf bin ich wieder da und werde sie abholen.« bemerkte Morton noch schnell, schloss die Tür, stieg ein und fuhr langsam davon. Lys blickt hoch und sah sich das neue Museumsgebäude genauer an. Justus folgte ihren Blicken. Das Gebäude war ein alter Industriebau, mit einer verschwenderischen Vielzahl von dekorativen Elementen an der Fassade, wie sie zu der Zeit als es errichtet wurde üblich war. Insgesamt waren aber aus dieser Zeit nur noch wenige Gebäude in Rocky Beach erhalten. Man hatte nur noch die Kellerräume und Teile der Front stehen gelassen und dahinter einen modernen Bau mit viel Glas, Stahl und etwas Beton errichtet. Das Gebäude befand sich neben dem alten Museum, das jetzt als Museum für Heimatgeschichte, Wissenschaft und Mineralogie genutzt werden sollte. Beide schritten in die Empfangshalle, in der sich vier Kassenkabinen für den regulären Museumsbetrieb befanden. Heute jedoch zur Eröffnung waren diese unbenutzt. Ein Wärter begrüßte sie freundlich zur Eröffnung und bat die Eintrittskarten vorzuzeigen. Lys holte sie aus der Tasche und zeigte sie dem Wachmann. »Vielen Dank Frau de Kerk.«, erwiderte der Wachmann, nachdem er die persönliche Einladung angeschaut und den Namen auf seiner Liste angekreuzt hatte, »Die Eröffnungsfeier findet in wenigen Minuten in dem großen Saal gerade aus statt.« Sie gingen in den großen Saal und wurden von Betty, die auf die beiden gewartet hatte begrüßt. »Schön das du gekommen bist Lys. Und du bist sicherlich Justus. Lys hat mir viel von dir erzählt.« »Hallo Betty, du arbeitest hier im neuen Museum?« fragte Justus. »Seit der Einrichtung bin ich hier beschäftigt, aber lasst uns weiter gehen, der offizielle Teil beginnt gleich.« antwortete sie und drückte den Beiden ein Glas Orangensaft in die Hand. Sie gingen zusammen in einen großen Saal. Zu beiden Seiten des Raumes führte eine breite moderne Treppenkonstruktion in die darüber liegenden zwei Etagen. Von der Mitte des Raumes führte eine Treppe in
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die Kelleretage, in der sich weitere Ausstellungsflächen und das Lager befand. Über dem Raum ragte eine ausladende Kuppelkonstruktion aus Glas und Stahl. Nach einigen Minuten schritt ein festlich gekleideter Herr mit dem Bürger-meister zu dem extra für die Eröffnung aufgebauten Podest mit Beschallungs-anlage in der Mitte des Raumes. Zur gleichen Zeit kamen auch Bob und Peter an und konnten mit ihren Presse-ausweisen, die sie von Bob´s Vater bekommen hatten, problemlos das Museum betreten. Sie fragten nach dem Weg und kamen wenig später in den großen Saal an. Gerade rechtzeitig. Als der Museumsdirektor nach dem Mikrofon griff hatte Bob schon das Diktiergerät, das es bei Einsätzen immer mit sich trug, angeschaltet und Peter seine geliebte Digitalkamera im Anschlag. »Guten Abend meine Damen und Herren, vielen Dank das sie so zahlreich erschienen sind.«, begann der Direktor seine Rede, »Seid nunmehr fünf Jahren sind wir ... .« Nun folgte eine eineinhalbstündige Rede über die Planung des Museums, des Architektenwettbewerbes, der Kunstwerke und Sponsoren. Peter konnte es kaum fassen, für so etwas hatten sie nun einen vergnüglichen Abend mit den Mädchen sausen lassen. Auch Bob war genervt, zeigte aber mehr Ausdauer, er wollte ja wie sein Vater Journalist bei einer großen Zeitung werden. Nur Justus und Lys schienen sich zu amüsieren. Auch wenn sie mehr miteinander plauderten, als dem Vortrag zuzuhören. Als dann auch noch der Bürgermeister das Wort erhob, zog Peter Bob zur Seite. »Lass uns abhauen, das war eine absolute Schnapsidee von uns, Justus zu folgen. Hier passiert doch nichts aufregendes mehr und Kunst war noch nie so mein Fall.« »Nur noch ein paar Minuten, ich möchte die Eröffnung aufnehmen. Mach noch schnell ein paar Bilder von dem Bürgermeister, mein Vater wird sich freuen.« »Okay aber dann nichts wie raus.« knurrte Peter. »... hiermit erkläre ich das Museum für eröff....« sagte der Bürgermeister gerade. Das Ende des Satzes blieb ihm allerdings im Halse stecken. Eine laute Alarm-sirene ertönte und sämtliche Eingänge wurden automatisch durch Gitter versperrt. Es entstand von einem auf den anderen Moment eine
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panikartige Stimmung. Gäste und Angestellte liefen ohne Ziel in dem Raum umher, die Wächter versuchten die Menge zu beruhigen. Justus reagierte instinktiv und ließ Lys für einen Moment allein und lief in die nächste Etage. Nach kurzem Schreck taten es Bob und Peter ihm gleich. Da beide sportlicher waren als Justus hatten sie ihn schnell eingeholt. Justus reagierte gereizt als er die beiden erblickte. »Wollt ihr mir nachspionieren?«, blökte er die beiden an, fing sich aber schnell und sagte, »Okay wenn ihr schon hier seit, sehen wir nach was hier los ist. Halte deine Kamera bereit Peter.« Dieser tat so wie ihm befohlen und folgte Justus durch die schier endlosen Ausstellungshallen. Die Ursache fanden die Drei jedenfalls ziemlich schnell und erstarrten bei dem Anblick eines Gemäldes. Genau genommen das was von diesem übrig geblieben war. Das Bild war bis auf einen kleinen Teil des Rahmen völlig durch Feuer zerstört worden. Der Sicherungskontakt baumelte nur noch in der Luft. Die Ursache für den Alarm hatten sie also gefunden. Als er den Schaden erblickte fotografierte Peter umgehend das zerstörte Kunstwerk und die Umgebung. Als Bob Schritte hörte riss er Peter die Kamera aus der Hand, wechselte die Speicherkarten und knipste nochmals fröhlich drauf los. »Spinnt du auf einmal.« fauchte Peter Bob an. Doch dieser lächelte nur siegesgewiss zurück und gab die Speicherkarten an Justus weiter, der diese schnell einsteckte. Justus verließ die Beiden und sah sich danach weiter im Museum um. In einem weiteren Saal waren ebenfalls Bilder der Zerstörungswut zum Opfer gefallen. Fast jedenfalls. Nach genauer Untersuchung stellte sich heraus, das von zwei Bildern jeweils ein bemaltes Stück, wenn auch an den Rändern erheblich angekokelt, zurück geblieben war. Justus nahm eines dieser Stücke vorsichtig auf, steckte es in ein kleines Plastiktütchen, welches er bei sich trug und steckte es schnell in sein Sakko. Währenddessen wurden die Schritte bei Peter und Bob immer lauter und zwei Wachleute erschienen. »Wusste ich es doch. Die Presse schreckt vor nichts zurück.« sagte einer der Wächter, erkannte aber erst dann das Ausmaß des angerichteten Schadens und zuckte zusammen. Anschließend informierte sein Kollege
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über Funk den Museumsdirektor und sprach Peter an »Ihr habt doch wohl nicht hier verbotenerweise fotografiert?« Als er Peters Zögern bemerkte knurrte er ihn gereizt an »Dann mal her mit dem Film, soll ja keiner Wind davon bekommen, das eines der bekanntesten Bilder unseres Museums durch irgend so einem Spinner zerstört worden ist.« Peter schluckte und erklärte dem Wächter die Funktionsweise seiner Kamera. »Mir doch egal, dann lösch den Mist einfach.« blökte der Wachmann ihn an. Kaum hatte er es ausgesprochen erschien schon der Direktor. Als er realisiert hatte, was passiert war, wurde er kreidebleich und öffnete Hemd und Schlips, da er keine Luft mehr bekam. Justus unterdessen hatte zur selben Zeit sieben weitere zerstörte Bilder entdeckt und ging wieder in den großen Saal. Er rief während er weiter in Richtung Eingang ging Inspektor Cotta an, den die Drei schon seit Jahren gut kannten. »Hallo Inspektor, sie müssen schnell ins neue Kunstmuseum kommen, es eilt.« »Wenn das nicht unser Superdetektiv ist.«, neckte ihn Cotta, »Aber ich bin ja nicht so. Wegen dir habe ich soeben ein fürstliches Abendessen gewonnen. Habe mit meinem Kollegen gewettet das ihr hier seit. Ihr zieht ja das Unheil ja förmlich an.« Justus war sprachlos. In letzter Zeit war das Verhältnis zu Inspektor Cotta eher etwas angespannt. So fröhlich hatte er ihn selten erlebt, das musste ja ein toller Wettgewinn sein. »Übrigens, ich bin schon seit einigen Minuten mit ein paar Kollegen hier.«, meldete sich Cotta wieder zu Wort, »Wir treffen uns im ersten Stock, wo deine Kollegen schon warten. Ich kann es gar nicht glauben, das dir mal was entgangen ist.« Justus knirschte mit den Zähnen und lief ohne zu Zögern die Treppen hinauf und erreichte sein Ziel trotz seines sportlichen Defizits sehr schnell. Gleichzeitig erschienen weitere Wächter, die in der Zwischenzeit ebenfalls den Rest des Museums inspiziert hatten und überbrachten dem Direktor die Hiobsbotschaft. »Das ist für uns eine absolute Katastrophe. Acht der wertvollsten Leihgaben sind zerstört worden. Bilder die einzigartig und absolut unersetzlich für die Kunstwelt sind. Von dem entstandenen Imageschaden für das Museum mal ganz abgesehen.« röchelte er mit letzter Kraft und sackte zusammen.
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Die herbeigerufenen Rettungssanitäter stellten einen akuten Kreislaufkollaps fest und nahmen ihn mit ins nächste Krankenhaus. Inspektor Cotta wies seine Beamten an, von sämtlichen Personen die sich im Museum befanden die Personalien zu notieren und anschließend die eventuell vorhandenen Spuren zu sichern. Danach wandte er sich wieder an die drei Fragezeichen »Ihr verschwindet jetzt besser. Hier ist professionelle Polizeiarbeit gefragt. Und kommt morgen bei mir vorbei und erzählt mir, was ihr hier mitbekommen habt. Aber ohne etwas zu verschweigen!« Cotta war in seinen üblich bissigen Tonfall zurückgefallen. »Machen wir doch immer. Nicht wahr Peter, Justus.« entgegnete Bob eine Spur zu scheinheilig und die Beiden anderen taten es ihm gleich. »Das ist ja nicht auszuhalten. Ich muss arbeiten.« brummte Inspektor Cotta und verschwand in den nächst gelegenen Museumssaal. »Also doch noch ganz der Alte.«, sagte Justus, »Nehmt die Tüte mit dem Bilderfetzen und den Speicherchip mit in die Zentrale, ich habe heute noch etwas vor.« und verschwand schnell um Lys zu suchen. »Der behandelt und wie seine Leibeigenen. Ich hab hier echt keine Lust mehr.« regte sich Peter auf. »Kannst du es ihm verübeln? Wir sind ihm doch hinterher geschlichen. Das so etwas passiert, konnte doch keiner ahnen.«, beruhigte ihn Bob, »Es ist spät, lass uns einfach gehen.« Das ließ sich Peter nicht zweimal sagen. Beiden verließen das Museum und machten sich auf den Weg zu dem weit entfernt stehenden MG. Peter setzte noch Bob zu Hause ab und fuhr dann ebenfalls nach Hause. Da die Aufnahme der Personalien durch die Polizisten sich in die Länge zog, war immer noch eine große Menschenmenge in den großen Saal. Dadurch brauchte Justus erhebliche Zeit Lys zu finden. Als erstes erkannte er Morton der neben ihr und ihrer Freundin stand. »Sorry das es so lange gedauert hat. Wie wäre es mit einem schönen Abendessen bei Angelo?« Angelo hieß das Lieblingsrestaurant von Justus und Lys in Rocky Beach. Durch seine geringe Größe, dem italienischen Flair den die Inneneinrichtung vermittelte und vor allem die erschwinglichen aber zugleich absolut vorzüglichen Speisen war es der absolute Geheimtipp des Ortes.
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»Tut mir leid Justus. Das ganze hier ist mir auf den Magen geschlagen, irgendwie hatte ich mir den Abend anders vorgestellt, lass uns einfach fahren.«, erwiderte Lys etwas niedergeschlagen, »Übrigens, ich habe Betty angeboten heute bei mir zu übernachten. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen und wollten noch etwas plaudern.« Justus war sichtlich enttäuscht, ließ es sich aber nicht anblicken. Sie gingen alle zusammen zu dem schwarzen Rolls Royce, stiegen ein und fuhren nach ein paar Minuten ab. Morton setzte Betty und Lys bei Ihrem Appartement ab und fuhr Justus anschließend zum Wohnhaus der Familie Jonas. »Würde mich freuen, wenn die Herrschaften in Kürze sich wieder meiner Dienste bedienen würden.« verabschiedete er sich auf seine üblich höfliche Weise und verschwand mit dem Wagen in der Nacht. Der Abend war total misslungen und Justus hatte einfach keine Lust in sein Zimmer zu gehen. Statt dessen ging er Richtung Schrottplatz. Öffnete das schwere Eisentor und verschloss es von innen wieder sorgfältig. Dasselbe tat er mit dem Schloss ihrer Zentrale. Er schaltete nur die kleine Schreibtischlampe an und ließ sich in dem bequemsten Sessel fallen. Nur zu dumm, das er seinem Kollegen den angekokelten Bilderfetzen und die Speicherkarte gegeben hatte. So konnte er nichts weiter unternehmen. Und noch schlimmer war, das er etwas vergessen hatte. So eine Panne war ihm noch nie passiert. Er hatte sich die Namen der zerstörten Bilder nicht notiert und noch nicht einmal einen der bebilderten Museumsführer mitgenommen, die überall auslagen. Alles was er wollte, war einen schönen Abend mit Lys zu verbringen. Das entschuldigte seine Nachlässigkeit sicherlich und morgen war ja auch noch ein Tag. Trotzdem ließ er die Ereignisse noch einmal Revue passieren und nickte dann irgendwann ein.
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Ein neuer Tag und die Festnahme Das grelle Schellen des Telefons riss Justus aus dem Schlaf. Doch wo war er hier ? Draußen war es schon hell. Er blickte mühsam auf sein Uhr. Fast elf Uhr. Meine Güte so lange hatte er schon lange nicht mehr geschlafen. Jetzt erkannte er die Umrisse des Teppichs auf dem er lag. Dann die Tischbeine, die ihm irgendwie bekannt vorkamen. Erst jetzt realisierte er, das er in der Zentrale war. Er musste beim Schlaf aus dem Sessel gefallen sein. Das penetrante Schellen hatte immer noch nicht aufgehört. Noch nicht richtig wach griff er zum Hörer. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Lys. Sie war so aufgeregt, das er ihre Worte kaum verstehen konnte. »Hallo Lys, beruhige dich erst mal, man kann dich ja kaum verstehen.« versuchte Justus sie zu beschwichtigen. Leider brachte der Versuch nicht den gewünschten Erfolg. Richtig mitbekommen hatte er nur die Worte »Betty«, »Polizei« und »mitgenommen«. »Am besten wir treffen uns gleich, nachdem ich gefrühstückt habe.« »Gefrühstückt! Du denkst jetzt an Frühstück.«, drang Lys´s entsetzte Stimme zu ihm. Kurz darauf fing sie sich aber wieder und sagte kurz bevor sie auflegte. »Okay, treffen wir uns in fünfzehn Minuten bei Brunch´n More.« Jetzt war Justus hellwach. Fünfzehn Minuten. Unmöglich zu schaffen. Er hetzte zum Wohngebäude herüber, machte sich im Bad fertig und zog sich andere Kleidung an. Danach lief er zu seinem Fahrrad und fuhr los. Mit rasender Geschwindigkeit jagte er den Berg herab Richtung Stadt. Dort angekommen bog er mit halsbrecherischem Tempo in die erste Straße ein und erreichte das von Lys vorgeschlagene neue Café. Lys musste kurz vor ihm gekommen sein und hatte sogar schon bestellt. Nervös unterbreitete sie Justus die neuen Nachrichten, während er sich über die Bäckereiwaren hermachte. Die Polizei hatte bei der nächtlichen Durchsuchung auch die Schränke der Mitarbeiter durchsucht. In Betty´s Schrank hatten sie mehrere Flaschen mit einer Brandbeschleunigerflüssigkeit gefunden. Als Betty heute Morgen wie üblich zur Arbeit ging, wurde sie von der Polizei
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aufgegriffen und mit ins das Präsidium genommen, wo man sie verhören wollte. »Ihr müsst ihr helfen.«, bat Lys Justus mit ihrem unübertreffbaren und entwaffnenden Lächeln, »Ich habe sie zwar eine Ewigkeit nicht mehr gesehen, kann aber einfach nicht glauben, das sie damit was zu tun hat. Und vor allem, welches Motiv sollte sie dafür haben.« »Nun Motive liegen teilweise im Dunkeln, unsere Aufgabe ist es Lichts in ins Dunkel zu bringen und die waren Täter zu fassen.« antwortete Justus kauend. Hielt aber dann in seinem Vortrag inne, es handelte sich ja hier nicht um irgend einen Klienten den er überzeugen musste, sondern um seine Freundin Lys. »Natürlich Lys.«, sagte Justus und lächelte sie an, »Wir geben unser Bestes um deiner Freundin zu helfen. Leider fällt damit unser Kurzurlaub ins Wasser, auf den ich mich schon so gefreut habe. Wäre toll gewesen, nur wir zwei ohne Peter, Bob, Elizabeth und Kelly.« Verlegen schaute ihn Lys an »Ich muss dir leider etwas beichten. Habe mich vorher nicht getraut, da ich mich auch auf den gemeinsamen Urlaub gefreut habe. Ich habe ein tolles Angebot für eine gut bezahlte Rolle in einem phantastischen Film bekommen. Die Drehzeit passt genau in die Ferien hinein und ich musste mich kurzfristig entscheiden. Genauer gesagt, gestern Nachmittag.« »Waaaaaassssss! Ohne vorher mit mir zureden. Finde ich echt unfair.« Er beendete abrupt sein köstliches Frühstück, was sonst nicht seine Art war und antwortete beleidigt, »Schön, dann haben wir beide etwas zu tun. Du mit deiner Schauspielerei und ich mit unserem neuen Fall. Und um den muss ich mich jetzt kümmern.« Justus stand auf, verließ zügig das Café und fuhr mit seinem Rad wieder in Richtung Gebrauchtwarenhandel Jonas. Nur kurz fühlte sich Justus nach seinem kurzen Wutausbruch besser. Bereute aber nach ein paar Minuten sein Verhalten und schämte sich. Was sollte Lys nur von ihm halten? Andererseits sollte man über alles gemeinsam reden können und den anderen nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Mit dieser Reaktion hatte Lys nicht gerechnet. Halb geschmeichelt da ihm so viel an dem gemeinsamen Urlaub gelegen haben musste und halb wütend verließ sie ebenfalls den Laden und fuhr im Wagen nach Hause um ein paar Sachen einzupacken und zum Drehort zu fahren.
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Immer noch wütend und enttäuscht knallte Justus die Tür ihrer Zentrale zu, nachdem er sein Rad sagen wir mal vorsichtig, nicht mit der üblichen Sorgfalt abgestellt hatte. Er griff sofort zum Telefonhörer und rief Bob an. »Wir haben einen neuen Fall, also komm sofort in die Zentrale und bring Peter mit.« sagte er kurz angebunden und legte auf, noch ehe Bob auch nur die geringste Chance hatte darauf zu reagieren. Nach fünfzehn Minuten trafen Bob und Peter fast zeitgleich vor der Zentrale ein. Wobei Peter in seinem MG bei der bergigen Zufahrt ganz klar im Vorteil gewesen war. »Justus hat vielleicht eine Laune. Hoffentlich legt sich das, sonst kann das noch heiter werden.« »Beruhige dich Bob, vielleicht hat er Krach mit Lys.« erwiderte Peter. Er kannte es nur zu gut, denn seine Freundin Kelly konnte hin und wider ziemlich anstrengend sein. »Klar das so etwas von dir kommt. Musstest ja schon oft unter Kelly´s Launen leiden. Elizabeth ist da anders.« »Natürlich Elizabeth ist da anders. Erinnerst du dich noch daran, das Elizabeth sich mit Kelly heftig überworfen hatte, weil sie nicht an die Unschuld des Ladenbesitzers King geglaubt hat.« spottete Peter. Bob überhörte diese Spitze einfach und wollte, gerade die Tür öffnen, als diese heftig von innen aufgeschlagen wurde und Justus herausstürmte. Beinahe wären Peter und er auf den Boden gelandet, konnten sich aber gerade noch fangen. »Da seid ihr ja endlich. Ich dachte ihr kommt schon gar nicht mehr.« bemerkte Justus und Peter fauchte zur gleichen Zeit »Wohl verrückt geworden uns hier fast mit deinem Gewicht zu erschlagen.« »Hat dich dein sportliches Vermögen und deine Reaktionsfähigkeit auf einmal verlassen?« konterte Justus. »Aber ...« sagte Peter kam aber nicht weiter denn Justus hatte sofort wieder das Wort ergriffen. »Wie ich sagte, wir haben einen neuen Fall. Mehr unterwegs. Wir nehmen deinen MG.« Peter wollte erst noch patzig antworten, ob er sein Fahrer sein. Aber zur Zeit war es nicht klug mit Justus zu diskutieren. Wobei, eigentlich war es nie klug sich auf eine Diskussion einzulassen, da Justus in den
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meisten Fällen aufgrund seiner geschickten Argumentationsweise gewann. »Wo soll es den hingehen der Herr.« parodierte er Mortons Sprachstil und fuhr vom Hof. »In das County Hospital von LA. Dort liegt nämlich der Museumsdirektor. Habe ich alles in der Zwischenzeit recherchiert.« sagte Justus und berichtete von dem Anruf und das Treffen mit Lys. Nur seinen blamablen Abgang aus dem Café verschwieg er den Beiden. Peter hatte also doch recht gehabt, das seine derzeitige Laune mit Lys zusammenhängt. Nach etwa zwanzig Meilen Fahrt erreichten sie das County Hospital. Vorher musste Peter jedoch noch seinen Wagen tanken und hatte dabei einen Schokoriegel für Justus gekauft, der ihn dankbar und genüsslich vertilgte. Schokolade war eben einfach gut für die Nerven. Sie blickten auf den großen Bau und betraten das Krankenhaus durch einen überdachten Zugang aus Glas und Metall und meldeten sich kurz im Eingangs-bereich an. Justus steuerte mit Bob zielsicher den Personenaufzug an, Peter konnte es sich aber nicht nehmen lassen, über das Treppenhaus in den dritten Stock zu gelangen. Sport zu jeder Zeit war einfach seine Lebensauffassung. Er frönte dem Körperkult wo es nur ging. Venice Beach, das Zentrum dieses Kultes war für ihn der ideale Wohnort. »Da seid ihr ja endlich. Ich warte schon lange hier.« Das konnte Peter sich als Seitenhieb auf den Spruch von Justus eben vor ihrer Zentrale nicht nehmen lassen. »310, 311, 312 hier muss es sein, wenn meine Informationen richtig sind.« sagte Justus klopfte an und betrat den Raum. Das Zimmer war nicht wie die üblichen Räume die er aus Krankenhäusern kannte weiß und steril, sondern farblich schön gestaltet und sehr gut und komfortabel eingerichtet. In dem Raum stand nur ein einziges Bett. Die Drei erkannten den Direktor sofort wieder. Er sah noch etwas blass aus, aber ansonsten schien es ihm schon besser zu gehen. Zumindest körperlich. »Privatpatient. Was für ein Luxus.« murmelte Bob in sich hinein verspürte aber sofort einen leichten Tritt von Peter.
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»Guten Tag Mister Handerson. Sie erinnern sich an uns.« ergriff Justus das Wort. »Ja, ihr wart bei der Museumseröffnung anwesend und habt den schier ungeheuerlichen Schaden entdeckt.« »Dann haben sie auch gehört was mit Betty Schneider passiert ist?« »Man hat mich am späten Morgen darüber unterrichtet. Die Polizei hat Brand-beschleuniger bei ihr gefunden und sie nach einem Verhör vorläufig fest-genommen.« Justus war erstaunt. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. »Können sie sich denn vorstellen, das Betty die Bilder zerstört hat? Beziehungsweise warum Sie die Bilder zerstört hat?« »Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie hat hervorragende Kunstkenntnisse und liebt gerade bedeutende Gemälde zu sehr, um sie zu zerstören.« »Wir möchten ihnen bei der Suche nach dem tatsächlichen Täter behilflich sein.« flocht Justus geschickt in das Gespräch ein. Er hatte extra noch etwas damit gewartet. »Wäre schön, wenn ihr das könntet. Aber das ist Sache Polizei und nicht ...« erwiderte er, wurde aber von Bob unterbrochen. »... von Jugendlichen ?« unterbrach ihn Bob. »Wir verwenden gerne den Terminus Jugendlicher.«, schaltete sich Justus wieder ein, »Außerdem haben wir der Polizei von Rocky Beach schon in vielen Fällen helfen können. Fragen Sie einfach Inspektor Cotta.«. Kaum hatte er es ausgesprochen griff er in seine Tasche um eine Visitenkarte der drei Fragezeichen herauszuholen. Aber Peter war schnellen und überreichte sie dem Direktor.
Die drei Fragezeichen ??? Erster Detektiv: Justus Jonas Zweiter Detektiv: Peter Shaw Recherche und Archiv: Bob Andrews »Die drei Fragezeichen! So so, meine Assistentin Betty hat mir erzählt das Lys de Kerk ihre bekannte Freundin mit einem der drei Fragezeichen befreundet ist, aber ich hätte nicht gedacht das ...«
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Auch diesmal kam er nicht dazu seinen Satz zu beenden. Justus nahm ihm die Worte aus dem Mund »... das ihr so jung seid wollten sie doch sicherlich sagen. Erfolg hat aber nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun. Wir haben in unserer Laufbahn bereits über hundert Fälle bravourös gelöst.« »Ich wollte euch nicht angreifen. Aber ... !«, er zögerte einen kurzen Moment, »Warum eigentlich nicht. Es kann durchaus nicht schaden wenn außer der Polizei noch weitere Personen ermitteln.« »Danke Sir. Wir werden sie sicherlich nicht enttäuschen. Wir hätten aber noch ein paar Fragen zu den Bildern.« entgegnete Bob. »Ich bin jetzt ziemlich müde. Die ganze Sache hat mich sehr mitgenommen. Habt Verständnis dafür, das ich jetzt keine Fragen mehr beantworten möchte. Ich rufe aber gleich wenn ihr gegangen seit meinen Stellvertreter Herrn Masterson an und instruiere ihn, das er euch alle nötigen Fragen beantwortet, Unterlagen vorlegt und euch jederzeit bis zur Aufklärung der Angelegenheit kostenlosen Zutritt zu allen Räumen verschafft. Mehr kann ich jetzt nicht für euch tun.« sagte der Direktor und drehte sich im Bett herum. Die Drei verabschiedeten sich noch kurz und verließen dann das Krankenhaus, weil sie auf schnellsten Wege in das Museum fahren wollten. Draußen wartete jedoch eine Überraschung auf die Drei. Der MG von Peter war zugeparkt worden. Peter fluchte, aber es half nichts. Sie kamen hier so schnell nicht weg. Spontan entschied Justus eine in der Nähe befindliche Eisdiele aufzusuchen und sich eine große Portion zu genehmigen. Da eh nichts zu machen war folgten Peter und Bob dem Vorschlag. Als sie nach einer halben Stunde zu dem Wagen zurückkamen, hatte sich ihr Problem zum Glück gelöst. Die Drei stiegen ein und Peter trat kräftig auf das Gaspedal. »Bist du verrückt.«, schrie Bob, »Ich wollte eigentlich lebend ankommen. Also fahr gefälligst vernünftig.« »Keine Sorge Bob, war nur ein kleiner Ausrutscher, das Gaspedal hat geklemmt.« »Sicherlich, das Gaspedal war’s. Sonst noch was Peter.« spottete Justus. Auf weitere Diskussionen hatte Peter keine Lust, da noch achtzehn Meilen vor ihnen lagen. Er legte seine neueste Rock - Kassette ein und
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stellte die Musik lauter. Die restliche Fahrzeit verlief ebenso unproblematisch wie unspektakulär. Nach einiger Zeit erreichen sie das Gebäude und konnten diesmal in der Nähe des Eingangsbereiches parken. Das Museum wurde aufgrund der Ereignisse offiziell erst zwei Tage später für den Besucherverkehr freigegeben, da die Ausstellung wegen der zerstörten Bilder umgestaltet werden musste. Die drei Fragezeichen gingen nicht zum Haupteingang, sondern zu einer Alarm gesicherten Eingangstür in dessen Nähe und schellten. Es dauerte eine Weile. Da hörten sie Schritte und die Tür wurde von Innen geöffnet.
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Zurück am Ort des Geschehens »Guten Tag, mein Name ist Masterson. Kommt herein, der Direktor hat mich schon über euren Auftrag informiert.« Das ließen sich die Drei nicht zweimal sagen. Sie stellten sich kurz vor und betraten das Gebäude. Danach schlossen sie sorgfältig wieder die Tür zu und folgten Herrn Masterson in sein Büro. »Ihr hättet euch keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können. Wir müssen die Ausstellung für die offizielle Eröffnung noch einmal überarbeiten. Aber einen Moment kann ich entbehren.« »Wir wollen sie nicht von ihrer Arbeit abhalten. Aber wir würden gerne mehr über die Bilder und deren Herkunft erfahren.« ergriff diesmal Bob das Wort. »Die Frage habe ich vorausgesehen. Deshalb habe ich euch schon einige detaillierte Informationen über die Bilder zusammengestellt. Außerdem habe ich einen farbig bebilderten Museumsführer für euch.« erwiderte Masterson. Justus griff sich die Fotokopien, die umfangreiche Informationen enthielten und überflog kurz die Daten. Peter langte zu dem Museumsführer und blätterte eher lustlos darin herum. Er konnte es einfach nicht verstehen, warum sich jemand für Kunst interessierte, anstatt Sport zu treiben. Bob fuhr mit seiner Befragung fort »Wie wertvoll sind denn eigentlich die Bilder und wie hoch sind sie versichert?« Masterson schluckte und zögerte einen Moment Aber der Direktor hatte ihn angewiesen alle Fragen ordnungsgemäß zu beantworten. »Da es sich bei den Bildern um weltbekannte Kunstwerke handelt ist ihr Verlust für die Menschheit unersetzbar. Ihr Wert wird in etwa auf gesamt 25 Mio. Dollar geschätzt. Versichert waren sie aber insgesamt nur für 20 Mio. Dollar. Mehr konnten wir uns nicht leisten.« Peter pfiff durch die Zähne »Nicht schlecht. Soviel Zaster für ein paar Bilder.«. Für diese Bemerkung handelte er sich einen strafenden Blick von Justus und Mister Masterson ein. »Hier in den Unterlagen steht bei zwei Bildern, das sie eine Leihgabe an das Museum sind Herr Masterson. Können sie mir sagen, wer diese Bilder zur Verfügung gestellt hat, beziehungsweise wem die anderen Bilder gehören?« setzte Justus seine Befragung fort.
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»Bei den Bilder die du gerade erwähnt hast, handelt es sich um die wertvollsten Exemplare des Museums. Die Waterhouse Corporation aus Los Angeles, die auch Eigentümer des alten Gebäudeteiles hier gewesen ist hat sofort zugesagt die Bilder zur Verfügung zu stellen, als sie von der Errichtung des Kunstmuseums gehört hat. Ich hatte mit dem Inhaber schon etliche sehr unangenehme Telefonate wegen dieser Geschichte.« »Das kann ich mir gut vorstellen, Mister Masterson. Und wem gehören die anderen Bilder, die zerstört wurden?« griff Bob noch einmal Justus Frage auf. »Das kann ich Euch so nicht beantworten. Ich werde mich aber melden, wenn ich es herausgefunden habe. So langsam muss ich wieder an die Arbeit. Der Wachmannschaft werde ich noch kurz Bescheid geben, das sie euch jederzeit in das Gebäude lassen, damit ihr die Ermittlungen ungehindert durchführen könnt.« Sie folgten Mister Masterson in das Büro der Museumswächter und wurden von ihm vorgestellt. Herr Masterson instruierte wie besprochen die Wachleute wegen des Einlasses und verabschiedete sich dann von den drei Fragezeichen. »Komm lass uns jetzt fahren, ich möchte noch runter zum Strand etwas schwimmen oder surfen und nachher bin ich noch mit Kelly verabredet.« »Peter du nervst mit deinem Sport - Tick. Aber das Wetter ist wirklich toll und außerdem könnten wir uns da noch ein Eis genehmigen.« entgegnete Justus. Jetzt war Bob an der Reihe auszuflippen »Du kannst auch nur immer ans Essen denken. Nur raus hier schließlich haben wir Ferien. Badezeug habe ich im Wagen. Der steht aber leider noch auf dem Schrottplatz.« »Na dann los. Oder wollt ihr hier anwachsen?« forderte Peter die Beiden anderen auf. Sie verabschiedeten sich von den Wachleuten, verließen das Museum und fuhren zum Gebrauchtwarenmarkt Titus Jonas. Bob rannte schnell zu seinem Wagen und holte seine Badesachen. Justus beeilte sich ebenfalls und war schneller vom Wohnhaus zurück, als Peter angenommen hatte. Sie ließen Ihre Blicke über den Platz schweifen. Dabei erkannten sie, das Onkel Titus mit einem voll beladenen Lastwagen vor nicht allzu langer Zeit angekommen sein musste. Was das bedeute wussten die Drei. Arbeit. Arbeit. Arbeit. Also nur schnell weg hier.
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Am Strand von Rocky Beach, der im Gegensatz zu anderen Stränden mit vielen kleinen Felsen in Meeresnähe bedeckt war, zogen sie sich um und legten sich an den Strand. Heute war hier wenig los. Nur einige wagemutige Surfer trotzten den Wellen. Für diese Sportart war der Strand von Rocky Beach einfach ideal und an der gesamten Westküste bekannt. Während Peter sich im Wasser austobte sahen Bob und Justus die erhaltenen Unterlagen durch. Schalteten dann aber ebenfalls auf schwimmen um und sonnten sich anschließend ausführlich. Peter blickte auf seine Uhr und schreckte auf. »Ich muss jetzt weg, Kelly wartet. Hattest du nicht auch noch eine Verabredung mit Elizabeth Bob?« »Mist, heute ist ja Dienstag. Natürlich Peter, vielen Dank das zu mich daran erinnert hast. Hätte ich glatt verpasst. Wir müssen los.« »Finde ich ja toll. Und was mache ich?« maulte Justus mürrisch. »Irgendwann wird deine Liebste auch wieder Zeit für dich haben. Ist eben eine absolute Karrierefrau.« ulkte Bob. Justus überhörte diese Bemerkung von Bob und sagte »Okay setzt mich in der Zentrale ab. Einer muss sich ja um unseren Fall kümmern.« Wie gesagt so getan. Während sich die anderen amüsierten sah sich Justus alle Informationen noch einmal an und startete wenig später den Computer. Während des Boot-Vorgangs rief er die Nachrichten des Anrufbeantworters ab. Eine dieser Nachricht traf ihn wie ein Hammer. Bei allen zerstörten Bildern handelte es sich nach Recherchen von Mister Masterson um Leihgaben des selben Unternehmens. Justus wurde auf einmal hellwach. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Er öffnete den Internet-Browser und gab bei einer bekannten Suchmaschine den Begriff Waterhouse Corporation und Los Angeles ein. Wenige Sekunden später wurden auf dem Bildschirm etliche Links zu diesem Suchbegriff angezeigt, die er in der nächsten Stunde sichtete und die wichtigsten Daten aus den Internetseiten heraus kopierte. Mittlerweile war es schon sehr spät geworden. Er beschloss deshalb aufzuhören, meldete sich ab und fuhr den Rechner herunter. Als er die Tür der Zentrale abschloss bemerkte er, das in der Küche im Haus Jonas Licht brannte. Es stand außer Frage. Tante Mathilda würde ihm sicherlich ein schmackhaftes Abendmahl zubereiten.
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Nach dem Abendessen, das wie vermutet einfach großartig war, ging er auf sein Zimmer und döste dann langsam ein. Ein grelles Schrillen riss Justus aus dem Schlaf. Dieser verdammte Wecker. Er schleuderte ein Buch nach dem Wecker. Der Wecker hörte auf zu schellen. Leider hatte er auch seine Nachttischlampe getroffen. Diese schlug wenig später auf dem Boden auf, wodurch das Leuchtmittel zerstört wurde. Er streckte sich und stand dann auf. Er probierte ohne Licht zum Fenster zu gelangen. »Autsch!« entfuhr es ihm, als er auf einen Gegenstand trat. Er musste doch mal wieder hier aufräumen. Er fand das Fenster und öffnete die Vorhänge. Es dämmerte noch, aber schon jetzt konnte er erahnen, dass es heute ein schöner sonniger Tag werden sollte. Er ging hinunter. Setzte sich an den reichhaltig ausgestatteten Frühstückstisch, an dem auch schon Tante Mathilda und Onkel Titus Platz genommen hatten. Er griff sich ein Brötchen, schmierte es und war gerade dabei es mit einer großen Portion Aufschnitt zu belegen, als sein Blick auf die morgendliche Zeitung fiel. Auf der ersten Seite prangte ein riesiges Foto von einem der verbrannten Bilder. Er schnappte sich die Zeitungsseite. Dabei fiel ihm die Wurst vom Brötchen. Doch das war jetzt egal. Er überflog den Artikel und betrachtete das Bild genauer. Hatte die Polizei und das Museum nicht eine Nachrichtensperre verhängt und keine Journalisten an den Ort des Geschehens gelassen? Dann erinnerte er sich plötzlich an Peter Fotografiertick und das er Bob die Speicherkarte überlassen hatte. Bob´s Vater bei der Los Angeles Post als Reporter tätig. Sein Verdacht schien sich zu verhärten. Instinktiv stand er auf und griff zum Telefonhörer um Bob zur Rede zu stellen. Daraus wurde jedoch nichts, da das Telefon klingelte bevor er selbst gewählt hatte und die nicht sehr erfreute Stimme von Inspektor Cotta schneidend aus dem Hörer klang »Guten Morgen der Herr. Hoffe gut geschlafen zu haben. Aber hatten wir nicht gestern alle zusammen ein Verabredung. Das sollten wir heute um zehn Uhr nachholen. Aber das mir keiner fehlt. Seid pünktlich, sonst werde ich euch abholen lassen.« Noch ehe er antworten konnte wurde der Telefonhörer am anderen Ende aufgeknallt. Mann war Cotta wütend. Dabei hatte sich ihr Verhältnis in letzter Zeit erst wieder entspannt. Ausgerechnet er hatte den Termin vergessen. Justus informierte die Beiden anderen über den Termin. Sie
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vereinbarten, sich vor dem Präsidium zu treffen. Justus schaute auf die Uhr. Schon so spät. Wenn er mit dem Fahrrad zum Präsidium wollte, war für das Frühstück keine Zeit mehr. So ein Pech aber auch. Missmutig fuhr er los. Er kam kurz vor zehn vor der Dienststelle an. Peter und Bob waren schon da. Sie begrüßten sich kurz, wobei die Begrüßung von Bob eine Spur kälter ausfiel und betraten etwas später das Dienstzimmer von Inspektor Cotta. Justus entschuldigte sich ausgiebig für den verpatzten Termin und Cotta grinste, weil er Justus in solch einem demütigen Auftritt noch nicht erlebt hatte. »Na da sind ja unsere Superdetektive, wohl was übersehen, nicht war.«, begrüßte Cotta die Drei in seiner unnachahmlich ironischen Art, »Dann berichtet mir mal, was ihr im Museum von den Geschehnissen mitbekommen habt. Versucht aber nicht mir etwas vorzuenthalten.« Wie üblich ergriff Justus als erster das Wort. Er berichtete von seinem Abend mit Lys und die Einladung zur Museumseröffnung durch ihre Freundin Betty. Natürlich auch das er mit Lys und Betty schon eine halbe Stunde zusammen war, bevor der Alarm ausgelöst wurde. Danach schilderte Bob den Abend aus seiner Sicht. Anschließend kam dann auch noch Peter zu Wort. Alle Drei konnten bestätigen, dass Betty während der Ereignisse in ihrem Blickfeld war. »Ich glaube dann müssen wir sie wieder freilassen. Wir konnten keine Fingerabdrücke von ihr auf den Flaschen mit der Brandflüssigkeit finden und eure Aussagen entlasten sie weiter. Ganz raus aus der Sache ist sie dennoch nicht.« stellte Inspektor Cotta fest. »Haben sie den Tathergang denn schon rekonstruieren können?« wollte Bob wissen. »Leider nein, Bob.«, beantworte Cotta seine Frage, »Es ist uns immer noch ein Rätsel, wie der oder die Täter es in so kurzer Zeit geschafft haben, solch einen Schaden anzurichten und vor allem, wie sie aus dem gesicherten Museum entkommen konnten.« »Aber die Polizei hat doch von sämtlichen Personen, die im Museum anwesend waren die Personalien aufgenommen? Hat die Überprüfung dieser Personen denn nichts ergeben?« fragte jetzt auch Peter neugierig. »Das darf ich euch nicht sagen. Ihr wisst schon. Datenschutz.«
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»Uns können sie es doch sagen. Wir haben einen offiziellen Ermittlungsauftrag von dem Direktor erhalten. Wir sind sozusagen Partner.« ließ Justus durchblicken. »Partner.«, schnaubte Cotta, »Das ich nicht lache. Wie bereits erwähnt, hier ist erstklassige Polizeiarbeit gefragt. Selbst wenn ich wollte könnte ich euch nicht sagen ob ...« »Aber nur noch diese eine Mal. Dann werden wir sie nie wieder mit irgendwelchen Angelegenheiten belästigen.« bettelte Justus. »Wirklich toll. Es ist jedes Mal das Gleiche. Warum lasse ich mich immer wieder zu irgendwas überreden. Wenn das meine Vorgesetzten wüssten würde ich wahrscheinlich den Verkehr regeln.« Justus, Bob und Peter grinsten ihn an. Sie wussten, das sie die gewünschten Informationen jetzt erhalten würden. Inspektor Cotta stöhnte »Ihr gebt ja eh keine Ruhe. Also bei der Überprüfung der Personalien haben wir absolut keinen Hinweis gefunden. Sämtliche Anwesenden haben eine weiße Weste. Das heißt aber nicht das sie in der Vergangenheit immer korrekt waren. Vielleicht wurden sie bloß noch nicht erwischt?« »Haben sie heute schon in die Zeitung geschaut, Inspektor?« fragte Bob. »Du meinst das Foto, Bob. Auch das ist mir absolut schleierhaft. Bei der Zeitung fand man im Eingangsbereich einen Umschlag ohne Absender. Keiner hat jemanden gesehen und was noch viel schlimmer ist. Es sind keine verwertbaren Fingerabdrücke auf dem Umschlag vorhanden. Merkwürdig nicht wahr?« Justus biss sich auf die Lippe. Er könnte sich ohrfeigen. Hatte er doch vermutet, das Bob das Foto seinem Vater zur Verfügung gestellt hat. Er hätte es besser wissen müssen. Dann ergriff er aber doch noch das Wort »Brauchen sie uns noch Inspektor? Wir würden gerne unsere Ermittlungen so schnell wie möglich fortsetzen.« »Nur keine Eile, zuerst werden wir noch ein Protokoll erstellen, das ihr dann sorgfältig durchlest und unterschreibt. Schließlich geht es hier darum, ob Betty freikommt. Das liegt doch auch in eurem Interesse. Wenn ihr gestern gekommen wäret, hätte sie erst gar nicht in Untersuchungshaft gebraucht. Aber das müsst ihr mit Betty und euren Gewissen abmachen.«
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Die Drei schauten betreten zu Boden. Darüber hatten sie noch gar nicht nachgedacht. Sich um die Freilassung von Betty zu kümmern, hatte Justus Lys ja versprochen. Inspektor Cotta verabschiedete sich, nicht ohne darauf hinzuweisen, das er über jeden auch nur so kleinsten Ermittlungserfolg der drei Fragezeichen informiert werden wollte und lieferte sie bei einem Kollegen ab, der das Protokoll erstellen sollte. Peter stöhnte »Echt super. Das schönste Wetter um zu Surfen und jetzt können wir alles noch einmal berichten.« »Wenn du in Haft sitzen würdest, wärest du auch froh, wenn man dir helfen würde, anstatt sich auf dem Meer zu vergnügen.« stellte Justus klar. Gegen ein Uhr waren sie im Polizeipräsidium fertig. Es hatte länger gedauert, als wie sie vermutet hatten. Die Stimmung war bei allen gedrückt, aber dennoch waren sie froh, es hinter sich gebracht zu haben. Man konnte sich angenehmere Beschäftigungen vorstellen. »Ich schlage vor, das wir uns jetzt Peter Bilder anschauen und dann den Bilderfetzen näher untersuchen.« schlug Bob vor. Musste aber lachen als er das laute Magenknurren von Justus vernahm. Dem fiel nämlich jetzt wieder das verpatzte Frühstück ein. Er übernahm spontan wieder die Führung. »Nichts da. Ich habe heute Morgen nichts zum Frühstück gehabt und verhungere bald. Lasst uns erst bei Happy Dinner etwas essen. Mit leeren Magen kann man einfach nicht ermitteln.«
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Licht ins Dunkel Wie gesagt so getan. Die Drei gingen zu dem Restaurant Happy Dinner, welches in der Nähe des Polizeipräsidiums. Inspektor Cotta hatte es ihnen vor einiger Zeit empfohlen. Hier gab es nicht die üblichen Fast Food Produkte, sondern gutbürgerliche Küche, ein riesiges Salatbüffet und jede Menge verschiedener Softdrinks und was noch besser war, das alles zu äußerst erschwinglichen Preisen. Sie setzt sich an einen der schönsten Tische im Wintergarten ähnlichen Gebäudeteil und betrachteten von dort das nähere Umfeld. Sämtliche Tische waren von großen Pflanzen eingesäumt. Doch dann die Überraschung, wenige Tische weiter saß Inspektor Cotta und bestellte gerade sein Mittagessen. »Soso ich muss noch wichtige Ermittlungen vornehmen !« sagte Justus, indem er den Tonfall des Inspektors nachahmte. Dieser stand plötzlich hinter ihm und setzte sich zu den Dreien hin. »Tja Justus, auch ein vielbeschäftigter Inspektor braucht auch hin und wieder eine kleine Verschnaufpause.« und lächelte Justus dabei etwas zerknirscht an. Justus, Bob und Peter bestellen ebenfalls ein Mittagsmenü aus der Karte und wenig später aßen sich alle gemeinsam und unterhielten sich in diesem Umfeld wesentlich ungezwungener als auf dem Polizeirevier. Bei dem Gespräch erfuhren sie, das Betty vor wenigen Minuten wieder freigelassen worden war. Nach dem Essen verabschiedeten sie sich von dem Inspektor und begaben sich auf schnellsten Wege in ihre Zentrale. Hier angekommen setzte Bob sich sofort an den PC, um die Bilder von dem Speicherchip der Digitalkamera zu überspielen und anzusehen. Da es nur wenige Bilder waren entschloss er sich über ihren Farbdrucker die Bilder in vergrößerter Form auszudrucken. Justus und Peter nahmen zur selben Zeit den angekokelten Bilderfetzen aus der Plastikhülle und betrachteten ihn. Mit dem bloßen Auge kamen sie aber nicht weit. Justus schaltete die Tischlampe ein und entfernte die obere Abdeckung. Aus der normalen Tischlampe wurde dadurch eine leistungsstarke beleuchtete Lupe mit einer enormen Vergrößerungskraft. Detailliert untersuchten sie den Fetzen, konnten aber nichts Feststellen, das von irgendeiner Bedeutung gewesen wäre.
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»Ich glaube das bring uns nicht weiter.« erkannte Peter etwas enttäuscht »Hast du etwas Interessantes auf meinen Fotos erkennen können, Bob.« »Bis jetzt leider noch nicht, Peter. Aber der Ausdruck dauert noch eine Weile.« »Aber ich habe Neuigkeiten. Ihr werdet gespannt sein, was ich gestern noch herausgefunden habe. Ich wollte es schon lange loswerden, aber Inspektor Cotta hat das leider verhindert.« »Nun mach’s nicht so Spannend, Just.« bemerkte Peter. »Erzähl schon.« stimmte auch Bob ein. Ausführlich berichtete Justus von dem Anruf bei dem Direktionsassistenten des Museums. Hierbei hatte er erfahren, das alle zerstörten Bilder Leihgaben der berühmten Immobilienfirma Waterhouse waren. »Das ist ja ein Ding.« entfuhr es Peter. »Waterhouse Immobilien besitzt in LA und Umgebung eine riesige Anzahl von Geschäftsgebäuden und Privatwohnungen. Das Unternehmen besteht seit 1876. Gegründet wurde es von Ernest Waterhouse, einem der genialsten Manager seiner Zeit. Er verstand es wie kein Anderer, aus einer kleinen Hinterhof - Agentur in nur zwanzig Jahren ein gigantisches Imperium zu schaffen. Die Bilanzentwicklung ...« »Stop, nur die wesentlichen Fakten bitte.« wurde Justus jäh von Bob unterbrochen. Peter und er kannten nur zu gut Justus Hang zu ausschweifenden Referaten. In der Schule wurde er auch wandelndes Lexikon genannt. Selbst die Lehrer vermieden es sich auf Sachdiskussionen mit ihm einzulassen. Oft mussten sie feststellen, das sein umfassenden Allgemeinwissen dem eigenen überlegen war. »OK, ich mach’s kurz. Die Familie Waterhouse zählte schon seit 1897 zu den bekanntesten Förderern der schönen Künste. Über drei Generationen haben sie so viele Kunstschätze in ihren Besitz gebracht, das da manches weltbekannte Museum neidisch werden könnte. Die Kunstschätze sollten aber nicht nur in den eigenen Tresorräumen lagern, sondern jeder aus der Familie Waterhouse hat sich dafür eingesetzt, das diese Kunstwerke auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind und zwar in Form von Leihgaben und Sonderausstellungen.«
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»Und was soll uns das bei unserem Fall weiterhelfen. Ein Grund solides Unternehmen mit ausgezeichneter Ertragslage und mehrere Tresorräume mit bekannten Kunstwerken. Die werden ja nicht gerade ihre eigenen Werte zerstören.« bemerkte Peter. »Solche Persönlichkeiten legen nie selber Hand an. Aber ich halte es im Moment für nicht wahrscheinlich, das die Familie Waterhouse damit etwas zu tun hat.« antwortete Bob. »Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit gerade nicht sehr hoch ist, sollten wir auch weiter in diese Richtung ermitteln. Ich finde es äußerst merkwürdig, das ausgerechnet der Altbau mit Grundstück von Waterhouse den Museum kostenlos überlassen worden ist und kein Mensch sich erklären kann, wie der oder die Täter aus dem Gebäudekomplex entkommen konnten.« schaltete sich Justus wieder in die Unterhaltung ein. »Was schlägst du vor.« fragte Peter. »Wie wäre es wenn wir zu deinem Vater nach LA fahren, Bob, und etwas im Archiv der Los Angeles Post stöbern. Vielleicht stoßen wir auf interessanten Dinge. Anschließend sollten wir dann noch einmal ins Museum fahren und die Räumlichkeiten untersuchen. Was meint ihr.« »Also heute ist so schönes Wetter ...« fing Peter an. »Du nervt.« fiel ihm Bob ins Wort »Vom Surfen hat sich noch kein Fall von alleine aufgeklärt. Lass uns fahren.« Peter schluckte, gab dann aber sein eigentliches Vorhaben auf. Den Bildfetzen schlossen sie wieder in den Schrank. Der Farbdrucker ratterte fröhlich weiter. Wenig später passierten sie schon die Nobelviertel von Los Angeles. In wenigen Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht. »Vorsicht, Peter.« schrie Bob. Peter reagierte blitzschnell und wich einem Fahrzeug aus, das ohne die Vorfahrt zu beachten ihren Weg kreuzte. »Verdammt, bald hätte es gekracht. LA kann mit seinem Verkehr manchmal ganz schön mörderisch sein. Mein schöner Wagen.« fluchte Peter. »Nun stellt euch doch nicht so an. So etwas passiert tausend Mal am Tag und außerdem sind wir doch schon da.« beruhigte Justus die Gemüter. Die drei Fragezeichen parkten das Fahrzeug genau vor dem Hauptportal und meldeten sich beim Pförtner an, der sie mit einem freundlichen Hallo begrüßte. Wie jedes Mal mussten sie sich eintragen und bekamen
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Besucherausweise ausgehändigt. Zielstrebig gingen sie in das Kellergeschoss, in dem sich eines der größten Zeitungsarchive der Westküste befand. Besonders Bob fühlte sich hier in seinem Element. Er wollte später genauso wie sein Vater Reporter werden. Nur gut das die Zeitung wenigstens die Unterlagen der letzten zehn Jahre digitalisiert hatte. So erhielten sie schon durch wenige Suchbegriffe eine lange Liste von Artikeln. Nach etwa zwei Stunden Recherche wussten sie auch nicht mehr als wie sie bereits über das Internet erfahren hatten. Bis Justus auf einmal aufgeregt sagte »Stop. Kannst du noch einmal den letzten Artikel aufrufen.«. Bob tat wie ihn befohlen wurde. Der Artikel wich tatsächlich von den üblichen Meldungen ab. Es war von einer großen Transaktion die Rede, welche fehlgeschlagen war und dem Unternehmen einen erheblichen Schaden zugefügt hatte. »Das ist ja Interessant.« entfuhr es Peter »Aber hilft uns das weiter Justus?« »Ich bin mir nicht ganz sicher. Der entstandene Schaden ist zwar nicht unerheblich, aber von so einem Großunternehmen problemlos zu verkraften und führt lediglich zu einem geringeren Jahresgewinn.« »Ich drucke es trotzdem aus, vielleicht benötigen wir die Informationen noch.« sagte Bob und wenig später kam der Artikel aus dem Laserdrucker heraus. »Es ist schon ziemlich spät. Sollten wir jetzt etwa noch ins Museum fahren.« wollte Peter wissen. »Aber natürlich. Ohne Fleiß kein Preis.« entgegnete Justus. »Du und deine Sprüche. Aber mal Ehrlich, Just. Was erwartest du von deinem Besuch.« fragte Bob. »Ich möchte die Baupläne des Museums studieren. Wie schon oft in der Vergangenheit liegt die Lösung für ein Problem meist im Dunkeln.« reagierte Justus. »Ich verstehe nur Bahnhof.« gestand Peter »Was soll denn da im Dunkeln liegen ?« »Nach der Alarmauslösung wurden sämtliche Zugänge automatisch gesperrt. Keine Person konnte das Museum verlassen, ohne an der Polizei vorbei zu kommen. Des weiteren hat die Polizei sämtliche
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Räumlichkeiten durchsucht und dabei nur die beiden Flaschen Brandbeschleuniger in Betty´s Schrank gefunden. Die Flaschen waren aber noch voll.« dozierte Justus. »Und wie soll uns das weiterhelfen, Erster.« pflichtete Bob Peter bei. »Ist doch ganz einfach. Weder Täter noch Hilfsmittel zur Brandlegung wurden gefunden bzw. gefasst. Aufgrund der eben genannten Fakten gibt es nur noch einen möglichen Schluss. Es muss einen versteckten Gang aus dem Museum geben, der den Angestellten nicht bekannt ist.« »Einfach genial, Erster.« lobte Bob Justus. »Ihr ... Ihr meint, schon wieder so ein ekliger, dunkler und wegen Einsturz gefährdeter Gang. Ohne mich. Wir sind schon oft genug nur noch mit unglaublichem Glück unserem Schicksal entkommen.« stammelte Peter. »Du bist ein Angsthase, Zweiter.« bemerkte Justus »Jetzt aber los, es ist schon spät.« Abends waren die Straßen von Los Angeles noch wesentlich überfüllter als von zwei Stunden. Die Fahrt dauerte dementsprechend länger. Etwas genervt von dem Stop und Go Verkehr kamen sie am Ziel an und schellten wieder an der Nebentür. Zu ihrem Erstaunen öffnete auch diesmal wieder der Stellvertreter des Direktors. »Ihr schon wieder? Was kann ich den diesmal für euch tun ?« erklang es wenig erfreut über den Besuch. »Sir, wir wissen sie haben viel zu tun. Aber wir interessieren uns für die Baupläne des Museums, können sie uns diese zur Verfügung stellen ?« »Was wollt ihr denn damit. Reine Zeitverschwendung. Aber Bitte seht euch den Plan an. Wegen der Umbauarbeiten hängt er bei mir im Büro noch an der Pinnwand.« Peter hatte als Erster das Ziel erreicht und schaute schon eifrig den Plan an. Justus und Bob taten es ihm gleich gaben aber nach einer halben Stunde ohne nennenswerten Erfolg auf. »Tröste dich, Justus.« frotzelte Peter »Du kannst ja nicht immer Recht haben.« »Ein guter Detektiv gibt nie so schnell auf.« meinte Justus und suchte den Vizedirektor. »Können sie uns eine schriftliche Genehmigung erteilen, das wir die alten Baupläne des Gebäudes beim Grundstücksamt einsehen können ?« fragte Justus.
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Nach kurzem zögern bekam er die Antwort »Wenn ihr dann versprecht, mich dann mal einen Tag ungestört arbeiten zu lassen gerne. Trotzdem halte ich es für eine reine Zeitverschwendung. Was soll das schon bringen.« Das Schriftstück wurde eben aufgesetzt und mit Unterschrift und Stempel versehen. Als es Justus in den Händen hielt bedankte er sich für die Unterstützung und verabschiedete sich. Sie ließen den skeptisch drein-blickenden Herrn hinter sich und begaben sich zu Peters MG. »Also ich für meinen Teil habe genug für heute. Lass uns Schluss machen.« quengelte Bob. »Ich schließe ebenfalls an.« »Ich auch. Mir reicht´s.« Peter setzte Bob und Justus zu Hause ab und fuhr anschließend ebenfalls heim. Justus schaute noch kurz in der Zentrale vorbei und schaute etwas missmutig auf die ausgedruckten Bilder. Toll Bilder ansehen dachte er bei sich. Viel lieber hätte er den Abend mit Lys verbracht. Zum Beispiel bei ihrem Lieblings-italiener Angelo. Aber was soll’s. Er schaltete gerade das Licht aus, als das Telefon klingelte. Es war Lys. Seine Laune verbesserte sich urplötzlich wieder. Lys entschuldigte sich bei ihm wegen des verpatzten Urlaubs und ihrer eigenmächtigen Entscheidung eine Schauspielrolle anzunehmen. Trotzdem bereute sie den Schritt nicht, die Schauspielerei bereitete ihr nach wie vor jede Menge Freunde. Auch Justus entschuldigte sich für sein Verhalten im Café. Er hatte sie ja einfach stehen gelassen. Danach einigten sich Beide zukünftig alle Entscheidungen gemeinsam zu bereden. Anschließend konnte es sich Justus nicht nehmen lassen, ihr über die Fortschritte ihrer Ermittlungen zu berichten und Mitzuteilen, das Betty wieder auf freien Fuß war. Es kam aber noch besser, Lys hatte sich am Wochenende frei genommen und bat Justus schon mal seine Reisetasche zu packen, wenn auch nur für zwei Tage. Justus war Happy. Sie verabschiedeten sich und Justus ging zum Wohnhaus rüber, um sein Abendessen einzunehmen. Am nächsten Morgen war Justus schon sehr früh in der Zentrale. Noch vor dem Frühstück wollte er sich die Ausdrucke der Fotos ansehen, die Peter nach der Tat im Museum geschossen hatten. Gedankenverloren
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saß er in dem bequemsten Sessel des Büros. Etwas störte ihn an den Bildern, doch er wusste nicht was. Das Telefon klingelte und noch etwas in Gedanken verloren griff er zum Hörer. »Hallo Justus. Ihr wisst noch wer ich bin ?« tönte es aus dem Lautsprecher. »Natürlich, Elena wer sonst. Hallo. Solltest du nicht auch bei der feierlichen Eröffnung des Museums da gewesen sein ?« fragte Justus eine Spur zu naiv. »Da gewesen. Das ist ja die Höhe. Hatte ich doch recht. Ihr habt mich einfach übersehen. Dabei stand ich ganz in deiner Nähe. Dir kann ich das vielleicht noch einmal verzeihen. Bei so einer tollen Frau hätte ich an deiner Stelle mich auch nicht weiter umgesehen. Aber Peter und vor allem Bob nehme ich da ziemlich übel.« antwortete Sie. »Tut mir leid, war nicht meine Absicht. Was kann ich für dich tun.« »Die Frage ist wohl eher, was kann ich für euch tun, oder habt ihr die Täter schon geschnappt ?« »Bis jetzt noch nicht, wir sind aber gerade erst mit den Ermittlungen angefangen. Und außerdem, wer sagt dir das es mehrere Täter waren ?« »Wie sollte ein Täter in so kurzer Zeit neun Bilder zerstört haben. Sieben dieser Bilder haben neben einem Sensor am Bildrahmen auch einen Sensor an der Leinwandbespannung. Dadurch bleibt bei einem Brand recht wenig Zeit. Schon darüber einmal nachgedacht, Justus.« »Du hast recht das ist mir auch schon aufgefallen. Aber auf deine Hilfe sind wir derzeit nicht angewiesen.« »Soso ist dir auch schon aufgefallen.« spöttelte Elena »Hättest dich ja ruhig mal bei mir Bedanken können.« und legte mit einem lauten Geräusch den Hörer auf. »Das Frauen immer so impulsiv und kein bisschen ausgeglichen sind.« dachte Justus bei sich und widmete sich wieder den Fotos. Nach einer Weile hörte er auf dem Hof ein bekanntes Autogeräusch. Das konnte nur von Bob´s Käfer kommen. Der Motor wurde abgestellt und Schritte kamen näher. »Hallo Bob.« rief Justus durch die immer noch verschlossene Tür »Komm herein.« Die Tür ging auf und es erschien tatsächlich Bob. »Du wirst mir immer unheimlicher.« begrüßte Bob ihn.
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»Dann sind wir ja bald vollzählig.« bemerkte Justus sah aber gleich Bob´s Kopfschütteln. »Peter kommt heute nicht. Kelly hat ihm ein Ultimatum gestellt. Entweder er nimmt sich wieder einen Tag Zeit für sie, oder es ist eine ganze Zeit Funkstille zwischen den Beiden.« »Wie ich Peter kenne hat er sofort nachgegeben. Kelly macht es ihm aber auch nicht leicht.« »Und was war mit dir und Lys ?« stellte Bob fest, wurde aber sofort von Justus unterbrochen. Justus berichtete ihm von dem Telefonat das er eben mit Elena geführt hatte. Bob war sprachlos. Elena war doch auf der Veranstaltung. Hatte er sie wirklich übersehen ? »Mach dir nicht daraus, das kann jedem passieren. Wie wäre es, wenn du jetzt in das Stadtarchiv fährst und dir die Baupläne des alten Gebäudes besorgst und dann anschließend dich bei Elena entschuldigst.« schlug Justus vor. »Aber klar doch Erster. Ausgezeichnete Idee, her mit der Vollmacht des Museums. Ich werde Elena einfach mit ein paar Rosen besänftigen.« »Rosen ? Das ist aber nicht ungefährlich, Bob. Wenn das Elizabeth herausfindet bist du geliefert.« »Keine Sorge ich passe schon auf. Tschüs, ich muss jetzt los. Bis heute Nachmittag.« sagte Bob im herausgehen und fuhr zügig vom Hof. Es ging so langsam auf halb zehn zu. Plötzlich stand Tante Mathilda im Türrahmen »Bist du krank Justus ? Sonst ist es doch nicht deine Art, eine Mahlzeit ausfallen zu lassen. Was ist mit Frühstück ?« »Frühstück ? Mist das habe ich ja tatsächlich vergessen. Ich hoffe es ist noch etwas da ?« reagierte er sofort. »Natürlich Justus, was für eine Frage. Ich glaube kaum, das du jemals bei uns Hunger leiden musstest.« antwortete Mathilda beleidigt. Justus grinste sie an »Bis jetzt jedenfalls noch nicht. Ich komme sofort.« Beide gingen zum Haus rüber und Mathilda zauberte ein opulentes Frühstück, mit allem was in Amerika dazugehört. Nach einiger Zeit hielt er sich zufrieden seinen Bauch »Ich bekommen keinen Bissen mehr runter. Das war einfach köstlich. Aber jetzt muss ich wieder an die Arbeit.« »Was denn für eine Arbeit Justus. Du hast doch Ferien.« stellte Mathilda fest »Aber ich habe richtige Arbeit für dich. Onkel Titus kommt heute Nachmittag mit einer großen Fuhre aus einer Wohnungsauflösung an.
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Wer weiß was er wieder alles gekauft hat und du musst ihm dabei helfen.«. Er fing an zu stöhnen. Tante Mathilda wusste das man mit Speck Mäuse fängt. Er war ihr mal wieder in die Falle gegangen. Er sah sich schon Unmengen alter Ware abladen, sortieren, ausbessern und in die Inventarliste eintragen. Bob konnte ja dabei helfen. Aber ausgerechnet heute war der Stärkste nicht an Bord. Peter musste mit Kelly shoppen gehen. Missmutig widmete er sich wieder den Fotos zu. Elena hatte nur zum Teil recht. Für ihn stand zwar noch nicht fest, wie viele Täter an der Tat beteiligt waren, aber eines wusste er. Aufgrund des Sensors hinter den Bildern hatten die Täter nur sehr wenig Zeit gehabt, bis der Alarm ausgelöst wurde. Aber wie sollten so viele Täter das Museum und dazu noch unbemerkt verlassen haben. Einfach unmöglich. Der einzig logische Schluss für ihn war, das jemand die Alarmanlage manipuliert haben musste. Bei dieser Schlussfolgerung blieb aber nur die Möglichkeit, das der oder die Täter im Museum arbeiten mussten. Weiterhin mussten der oder die Täter sich mit der Alarmanlage auskennen. Blieben also nur die Museumsleitung und die Wachleute übrig. Aber wo waren die Tatwerkzeuge geblieben. Er kam aber nicht dazu diese Gedanken zu vertiefen. Auf dem Hof hörte er das blubbern eines Achtzylinder - Lastwagens. Onkel Titus war von seiner Einkaufstour zurück. Er blickte durch die Tür und bekam einen Schreck. Titus hatte sich wieder einmal selber übertroffen. Diese ganzen Waren konnten doch nicht nur von einer Wohnungsauflösung her stammen. Fluchen nützt nichts, dachte er bei sich. Je schneller ich anfange, desto früher kann ich mich wieder der Detektivarbeit widmen. Justus fluchte schwitzend vor sich hin. Es sah schon nach viel aus, aber diese Fuhre sprengte selbst seine schlimmsten Befürchtungen. Es dauerte ganze fünf Stunden bis die Ware abgeladen, gesäubert, eingelagert und katalogisiert war. Es war aber auch beschädigte Ware dabei, die nur darauf wartete ausgebessert zu werden. Schon alleine die Vorstellung daran, schrecklich. Er war gerade dabei, die letzten drei Teile an ihren vorbestimmten Platz zu stellen, da hörte er das ihm bekannte knattern von Bob´s Käfer. Bob parkte in der Nähe der Zentrale, schaltete den Motor ab und stieg pfeifend aus.
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»Hat alles prima geklappt. Jelena hat sich wieder beruhigt. Hat mich aber auch eine schöne Stange Geld gekostet.« rief er Justus entgegen. Dieser knurrte jedoch nur »Hast dir ja schön viel Zeit gelassen. Wahrscheinlich hast du unterwegs Onkel Titus mit dem voll beladenen Wagen gesehen und bist deshalb so lange geblieben.« »Das ist doch nicht dein Ernst. Natürlich hätte ich dir geholfen. Ist doch für unsere Gemeinschaftskasse. Aber mal ehrlich schaden tut es dir nicht gerade.« kam prompt die Antwort zurück. »Hast du die Pläne bekommen, Bob.« »Sicherlich, war aber ein gutes Stück Arbeit. Dieses Archiv ist die Hölle. Wahrscheinlich gibt es nur einen einzigen städtischen Angestellten, der da durchblickt. Leider war der aber Heute nicht da.« spöttelte Bob. »Dann lass uns die Pläne in der Zentrale eingehend studieren.« forderte Justus Bob auf. »Nichts da. Hier geblieben. Glaubst du denn, das ich für dich meinen berühmten Kirschkuchen backe und dann isst ihn keiner.« kommandierte Tante Mathilda. »Zu Befehl, wir kommen.« scherzte Justus und schlug die Hacken aneinander. »Tolle Vorstellung, aber wollten wir nicht die Pläne ...« »Die haben Jahrzehnte lang im Archiv gelegen. Also werden sie sich jetzt noch ein paar Minuten gedulden können.« Aus ein paar Minuten wurde jedoch eine halbe Stunde. Mathilda´s Kirschkuchen war aber auch einfach zu lecker. Beide verschlangen je drei große Stücke mit dick Sahne darauf. Vollkommen satt und zufrieden kehrten sie zur Zentrale zurück. »Mensch Justus, der Kirschkuchen deiner Tante ist einfach phänomenal. Bei mir fällt das Abendessen heute aus.« »Du denkst auch immer nur ans Essen. Lass uns lieber die Pläne ansehen, Bob«. »Was ich denke immer nur ans Essen. Ausgerechnet du musst das sagen.« ereiferte sich Bob. »Bleib einfach cool Bob.« sagte Justus und breitete die Pläne auf dem Schreibtisch aus.
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Beide schauten sich detailliert die kopierten Pläne an. Dieser verfluchte Behördenkopierer verursachte eine absolut miese Qualität. Das machte es bestimmt nicht einfacher. Nach wenigen Minuten griff Justus zu der großen beleuchtete Lupe und fing an jedes Detail genauestens zu begutachten. »Lass mich auch mal sehen, Justus. Schließlich habe ich die Pläne besorgt.« »Wenn du mehr sehen kannst als ich. Bitte, tue dir keinen Zwang an.« Bob wollte es Justus jetzt beweisen. Schon oft hatte er mit zuerst unwichtig erscheinenden Kleinigkeiten zur Lösung eines Rätsels beigetragen. Aber jetzt verließ ihn das Glück anscheinend. Nach fünfzehn Minuten gab er auf. »Wenn du mich fragst Just ist das ein stink normaler Bauplan ohne jegliche Besonderheiten.« »Wenn ich dann deine ungeteilte Aufmerksamkeit auf ein winziges Detail lenken könnte.« spottete Justus in seinem typischen Tonfall, der schon etliche Lehrer zur Weißglut gebracht hatte. »Tolle Show, wirklich. Fast hätte ich gedacht, das du etwas außergewöhnliches bemerkt hättest.« kam prompt die Antwort zurück. »Vielleicht habe ich das auch. Wir müssen das überprüfen. Erinnerst du dich noch genau an die Räume im Museum, Bob ?« fragte Justus. »Im großen und ganzen schon Just. Und zur Not haben wir immer noch den einfachen Lageplan aus dem Museumsführer. Nun mach es nicht so spannend. Heraus mit deiner Entdeckung.«. »Nun Bob das ist ganz einfach. Unter dem Eingangsbereich und dem großen Saal liegt ein Keller, der genau mit der Außenwand an der linken Seite des alten Gebäudes abschließt. Warum steht hier auf dem alten Plan die Bezeichnung cleric gate. Du musst zugeben, das ist schon merkwürdig.« dozierte Justus. »Aber wir waren im Kellergeschoss. Da war auf dieser Seite nichts. Absolut nichts.« stellte Bob in den Raum. »Wo war nichts.« fragte Peter. »Hallo Peter, hast du dich aus Kelly´s Fängen befreien können.« begrüßte ihn Bob. »Fängen ist gut. Mit Frauen einkaufen ist einfach ...« Weiter kam er nicht, denn Bob fiel ihm ins Wort »einfach toll. Es geht doch nichts über einen gemütlichen Einkaufsbummel zu zweit.«
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»Hallo Peter. Das ist ja nicht auszuhalten. Können wir endlich weitermachen. Natürlich ist da nichts an der Seite gewesen. Es kann aber auch versteckt sein.« schaltete Justus sich wieder ein. »Versteckt ? Es kann aber auch ein Fehler in dem Bauplan sein, oder das Gebäude wurde schon mal umgebaut.« bemerkte Bob und griff sich den Museumsführer. »Ich verstehe nur Bahnhof. Warum geht es hier eigentlich.« wollte Peter wissen. »Justus vermutet, das es einen versteckten Zugang zum Museum gibt, über den die Täter hereingekommen und nach der Tat das Gebäude wieder unbemerkt verlassen haben könnten, Peter.« »Einen versteckten Zugang. Ihr meint doch nicht etwa einen Geheimgang. Womöglich noch ein baufälliger alter Geheimgang, wo man verschüttet werden kann oder den Ausgang nicht findet und elendig zu Grunde geht. Da kriegt ihr mich auf keinen Fall rein.« »Nun mach mal halblang Peter. Wir haben schon ganz andere Sachen überstanden. Du bist einfach ein Angsthase.« »Lieber Angsthase und lebendig, als ...« »Jetzt reicht es.« war nun auch Bob der Ansicht »Hier im Führer ist eine Fotografie des Raumes. Auf der linken Seite hängen nur ein paar Bilder. Außerdem gibt es da noch einen Kamin und mehrere Bänke zum verweilen.«. »Kamin, zeig doch mal die Fotografie, Bob. Das ist ja interessant. Den Kamin sollten wir noch etwas näher betrachten.« stellte Justus fest. »Heute aber nicht mehr. Das Museum schließt gleich. Außerdem habe ich Kelly versprechen müssen, mit ihr heute Abend noch in das Kino zu gehen.« »Schon gut Peter machen wir für heute Schluss. War eh ein äußerst anstrengender Tag gewesen.« sagte Justus und schaltete die Schreibtischlampe aus. »Anstrengender Tag. Bei dir etwa Justus. Hast du deine Bleistift angespitzt ? Wäre mal etwas Neues.« spöttelte Peter. »Nun lass ihn doch Peter.« stellte sich Bob hinter Justus »Der Arme musste heute die komplette Fuhre von seinem Onkel verarbeiten, und alles für unsere Kasse.«. »Wenn das so ist, bekommst du von mir morgen einen riesigen Eisbecher ausgegeben.«
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»Vielen Dank, Peter. Den Cup Royal bekommt man nicht alle Tage, ist mir sonst einfach zu teuer.« Peters Gesichtszüge entgleisten. Wenn er doch nur nicht immer so vorlaut wäre. Der Cup Royal würde ihn bei seiner derzeitigen Finanzlage total ruinieren. Doch das half jetzt nicht mehr. Die Drei verabschiedeten sich und verabredeten sich für den nächsten Tag.
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Der Feuerteufel schlägt erneut zu Wie besprochen trafen sich die drei Detektive am nächsten Morgen wieder in ihrer Zentrale. Bob hatte Neuigkeiten zu verkünden. Und zwar von Elena. Diese hatte sich mit ihrem Chauffeur zur Waterhouse Corporation fahren lassen. Den Termin hatte sie vorher mit der Vorstandssekretärin abgestimmt. Das Gespräch verlief aber sehr einseitig und wurde nach wenigen Minuten abrupt beendet. Eigentlich waren es nur ein paar wilde Flüche auf das Museum, die Sicherheitsvorkehrungen und vor allem das Wachpersonal. Nichts also, was von Bedeutung gewesen wäre. »Elena ist abgeblitzt? Ich kann es gar nicht fassen.« sagte Justus. Er kannte nur zu gut ihre entwaffnende Fragetechnik. Selbst er war ihr schon einmal in die Falle gegangen. Sehr zu seinem Leidwesen. »Das hättest du bestimmt auch nicht besser hin bekommen, Just. Der Mann ist einfach total verärgert, weil seine sündhaft teuren und vor allem sehr wertvollen Kunstschätze zerstört worden sind. Ich an seiner Stelle würde mich nicht anders verhalten.« entgegnete Bob. Gerade wollte auch Peter noch seinen Spruch dazu aufsagen, als das Telefon klingelte. »Morgens ist hier einfach die Hölle los.« stellte Justus fest und wollte den Hörer ergreifen, doch Peter war wie so oft schneller. »Peter Shaw von den drei Detektiven hier.« meldete er sich und drückte zeitgleich auf den Knopf für die Freisprechfunktion. Am anderen Ende war eine aufgebrachte Stimme zu hören. Die Drei kannten diese Stimme. Es war der Direktor. Noch unter Schock berichtete er von einem erneuten Anschlag auf das Museum. Kurz nach der Öffnung wurden weitere Bilder zerstört. Diese waren zwar nicht von einem weltberühmten Maler, sondern nur von einem aufstrebenden Künstler Kaliforniens. Dieser hatte die Bilder speziell für die Eröffnungswochen zur Verfügung gestellt, um sich einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Sachschaden war im Vergleich zu dem anderem Schaden eher als gering anzusehen. Aber der Imageverlust für das Museum einfach nicht mehr wieder gut zu machen. Nach der kurzen Schilderung des Vorfalls wurden die Drei gebeten zu kommen. Der Hörer wurde hastig aufgelegt. Sie bekamen aber noch mit, das wohl gerade die Polizei eingetroffen war.
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»Mal ehrlich Kollegen. Hättet ihr damit gerechnet?« fragte Peter. »Sicherlich nicht. Mit vielem, aber damit nicht.« erwiderte Bob. »Peter du nimmst deine geliebte Kamera und du Bob unser mobiles Kriminallabor im Koffer, auf geht’s oder wollt ihr Inspektor Cotta einen großen Vorsprung lassen.« kommandierte Justus und packte selber noch drei sehr leistungsstarke Taschenlampen ein. Während der Fahrt sprachen sie wenig zusammen. Jeder machte sich seine Gedanken darüber, was genau passiert sein könnte. Keiner konnte sich aber auf anhieb erklären, warum diesmal Bilder eines relativ unbekannten Künstlers das Ziel des Anschlags geworden sind. Beim dem ersten Anschlag überschlugen sich die Nachrichten auf der ganzen Welt, diesmal würde die Nachricht vielleicht nur in Kalifornien übertragen. Ruhm, wenn auch fragwürdiger, würde somit als Motiv ausscheiden. Nach einer Weile erreichen sie das Museum. Inspektor Cotta war mit seiner Arbeit schon zu Ende und verließ gerade das Museum. »Das ich das noch einmal erleben darf. Sollte ich diesmal eher am Tatort sein als die berühmten drei Fragezeichen.« scherzte Inspektor Cotta in seiner bekannten Art. »Wir wollten ihnen auch einmal eine faire Chance geben den Fall schneller als wir zu lösen.« reagierte Justus gekonnt auf den Seitenhieb. »So wie das klingt, müsstet ihr die erste Tat bereits gelöst haben. Leider läuft der Täter immer noch frei rum. Und um deine Frage die du mir jetzt stellen wirst, im voraus zu beantworten, wir haben auch diesmal keine verwertbaren Spuren am Tatort gefunden, auch wenn der Täter diesmal schlampig gearbeitet hat.« »Es muss ja nicht zwingend der oder die selben Täter sein, wie beim ersten mal. Diesmal wurden keine weltberühmten Bilder zerstört. Aber was bedeutet schlampig gearbeitet, Herr Inspektor ?« trug Justus vor. »Du meinst etwa einen oder mehrere Nachahmungstäter, Justus ?«, fragte der Inspektor, »Was ich mit schlampig gearbeitet gemeint habe ist ganz einfach. Bei der ersten Tat wurden die Bilder vollständig und der Rahmen sehr stark zerstört. Bei dieser Tat wurden die Bilder jedoch nur zum Teil verbrannt vorgefunden.« Peter wollte gerade Protest einlegen, wurde aber von Bob leicht vor das Schienbein getreten. Aber er hatte immer noch nicht begriffen, so wurde er von Bob zur Seite gezogen. Dieser flüsterte ihm dann leise zu, das der
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Inspektor nicht wissen durfte, das sie einen Bildfetzen, der nicht verbrannt war, entwendet hätten. »Aber gerade diese schlampige Arbeit spräche doch für einen Wiederholungstäter, Herr Inspektor. Sie haben wirklich keine Spuren gefunden ?« »Ich geben zu, du könntest mit deiner Theorie recht haben. Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Aber wir haben die Halle mit den zerstörten Bildern komplett abgesucht und nicht gefunden. Das ist doch ein zu großer Zufall, Justus.« »Haben sie denn auch die Gänge und Hallen Richtung Ausgang abgesucht ?« schaltete sich Bob in das Gespräch ein. »Nein Bob, aber wenn ich so recht darüber nachdenke. Das machen wir jetzt noch und da ihr schon gerade da seid, könnt ihr ebenfalls die Augen offen halten. Zehn Augen sehen mehr als vier.« antwortete der Inspektor. »Na dann los.«, sagte Peter, »Die Rumsteherei bringt uns auch nicht viel weiter.« »Wir nehmen uns die große Empfangshalle vor und sie können mit ihren Kollegen sämtliche Gänge Richtung Ausgang absuchen.« bestimmte Justus. »Ihr habt es bestimmt nicht immer leicht mit euren Boss. Normalerweise bestimmen wir, was gemacht wird. Aber um dir auch mal eine Freude zu machen, suchen wir die Gänge ab.« grinste der Inspektor. »Nun Kollegen, wenn ihr an Stelle des Täters wäret, wo würdet ihr die Tatwaffe hier verstecken ?« wollte Justus wissen. »Ich würde den Gegenstand mit aus dem Museum nehmen und anschließend an einem sichern Ort entsorgen.« brachte Peter sich ein. »Toller Gedanke Peter, bringt uns hier aber nicht viel weiter. Wie wäre es mit den Mülleimern in dem großen Saal.« entgegnete Bob und machte sich an die Arbeit. »Ich würde selber das große Blumenbeet mit Springbrunnen in der Mitte des Saales als Versteck bevorzugen.« gab Justus von sich. Nach zehn Minuten hatte Bob sich alle Mülleimer angesehen, aber dabei nichts merkwürdiges entdecken können. Peter half inzwischen Justus bei der Suche in der etwas zu groß ausgefallenen Anpflanzung. »So viele Pflanzen an einem Ort machen mich einfach krank.« sagte Peter während er die Bodenfläche des riesigen Blumenbeetes absuchte.
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»Könnte es sein, das du wegen der Gartenarbeiten, die dir dein Vater ständig aufdrängt, einen absoluten Hass gegen alle Arten von Anpflanzungen hast? Ich finde hier war ein Meister seines Faches am Werk. Sieht echt toll aus.« grinste Justus ihn an. Peter sagte kein Wort und führte seine Tätigkeit schweigend fort. Justus hatte mit seiner Vermutung direkt ins schwarze getroffen. Aber er wollte sich keine Blöße geben, dieses zuzugeben. Wenige Minuten später rief Peter »Kollegen, Justus hat vermutlich Recht. Hier ist etwas metallisches unter der Erde.« »Etwas metallisches, Peter?«, fragte Bob, »Was soll das den schon großartiges sein ?« »Das werden wir gleich sehen.« entgegnete Peter und wollte gerade nach dem Gegenstand packen, als er durch einen Befehl zurück schreckte. »Halt hier wird nichts angefasst.« tönte die Stimme des Inspektors noch bevor Justus reagieren konnte. Er streifte sich dann Einmalhandschuhe über und löste den Gegenstand vorsichtig aus dem Untergrund. Bob pfiff zwischen den Zähnen »Eine längliche Gaskartusche mit einem einfachen Brennervorsatz. Wer hätte das gedacht.« »Gut das wir weiter gesucht haben. Eine absolute Nachlässigkeit von uns. Wir hätten wie beim ersten Mal alles absuchen sollten. Danke für den Tipp, Justus.« dröhnte die Stimme des Inspektors dumpf durch die Halle. »Keine Ursache Herr Inspektor. Damit wäre auch ein weiteres Rätsel dieses Falles gelüftet worden.« meldete sich Justus. »Du sprichst wie immer in Rätseln. Was meinst du damit ?« fragte diesmal Cotta´s Kollege. »Ist doch ganz einfach. Diesmal wurden die Bilder zwar ebenfalls zerstört, jedoch nur zum Teil. Beim ersten Mal war der angerichtete Schaden durch Feuer wesentlich größer. Daraus folgt, das auch der Brenner, sofern einer für die Tat eingesetzt wurde, erheblich größer sein muss als dieses kleine Modell. Leider haben weder wir noch die Polizei das Tatwerkzeug des Ersten Brandanschlages sichern können.« dozierte Justus. »Klingt plausibel aber wir werden jetzt erst mal den Brenner hier zur kriminaltechnischen Untersuchung bringen. Bis dann ihr Drei. Vergesst
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aber nicht, sofern ihr weiteres herausfindet, es uns unverzüglich mitzuteilen.« verabschiedete sich Cotta. Bob verdrehte die Augen. Fast jedes Mal wenn sie sich Inspektor Cotta trafen, ermahnte er die drei Fragezeichen, der Polizei keine Informationen vorzuenthalten. Durch die häufige Benutzung wurde der Spruch aber auch nicht besser. Außerdem beteuerten sie jedes Mal wieder, das sie auch noch nicht weiter wären als die Beamten. Sie konnten sich ja nicht ständig in die Karten schauen lassen, damit andere an ihrem Erfolg partizipierten. »Echt toll. Wir haben das Tatwerkzeug entdeckt und jetzt dürfen wir es nicht selber untersuchen, da es der Inspektor einkassiert hat. Dafür habe ich also unser transportables Kriminallabor die ganze Zeit mitgeschleppt.« maulte Peter. »Stell dich nicht so an. Trotzdem war es ein Sieg auf ganzer Linie. Ohne unsere Hilfe wäre es der Polizei nicht gelungen, das Tatwerkzeug zu finden.« reagierte Bob sofort. »Ich schließe mich Bob´s Meinung an. Ein klarer Punkt für uns. Fotografiere noch eben die beschädigten Bilder und lass uns dann endlich das machen, wozu wir hierher gekommen sind.« kommandierte Justus. Die Drei waren gerade auf dem Weg zu dem Raum, wo sie einen Geheimgang vermuteten, als ihnen Betty über den Weg lief. »Hallo ihr Drei. Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich bei euch zu bedanken. Kommt mit in die Kantine, ich spendiere ein üppiges Frühstück.« sagte sie und schüttelte allen überschwänglich die Hand. »Wir wollten eigentlich ...« fing Justus an wurde aber von Peter unterbrochen. »Frühstück. Super. Genau das was ich jetzt brauche. Ich habe seit gestern Nachmittag nichts mehr gegessen.« begehrte Peter auf. Bob grinste. Diese Reaktion hätte er eher von Justus vermutet, der aber bedingt durch Lys in der letzten Zeit verstärkt auf seine Figur achtete und bereits etliche Pfunde losgeworden war. Betty schritt voraus und die Drei folgten ihr durch Gänge, die für die normalen Besucher nicht zugänglich waren. Betty hatte nicht zu viel versprochen, das Frühstück war wirklich eine Wucht. Von einer Mitarbeiterkantine hatten sie eigentlich erwartet, das diese schlicht
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eingerichtet wäre und das Essen von geringerer Qualität als im Café wäre. Aber diese Vermutung war schlicht weg falsch. Hier gab es etliche Sorten Brot, Brötchen, Aufschnitt, Marmelade, die für Amerika typische Erdnussbutter, Rührei und jede Menge anderer leckerer Sachen. Beherzt griffen die drei Fragezeichen zu und ließen es sich schmecken. Nach dem Frühstück unterhielten sie sich noch einige Zeit über belanglose Dinge. Dabei fiel auf, das Justus sich besonders für die Sicher-heitsvorkehrungen in Museen zu interessieren schien. Peter und Bob konnten aus seinen willkürlich erscheinenden Fragen keinen Roten Faden erkennen. Nach einer Weile verabschiedete sich Betty, da sie ihre Arbeit wieder aufnehmen musste. »Tolle Frau, diese Betty. Eine phantastische Figur und verfügt trotzdem über ein enormes Wissen.« schwärmte Bob. »Ich kann an ihr überhaupt nichts finden.« bemerkte Justus und dachte dabei an seine Freundin Lys. »Komm runter von deinem hohen Ross. Du bist einfach zu verwöhnt. Nicht jeder kann so ein Glück haben wie du.« antwortete Peter. »Das hat mit Glück nichts zu tun. Lys steht eben auf Leute mit Köpfchen.« konterte Justus »Hört endlich auf herumzualbern. Wir haben hier noch etwas zu erledigen.«. Peter und Bob verdrehten die Augen, wenn es um Lys ging verstand Justus keinen Spaß. Zudem hatte er noch Recht. Lys war einfach eine Klasse für sich und nicht so schnell zu toppen. Sie stellte selbst Peters Freundin Kelly völlig in den Schatten. In dem Raum angekommen ging Justus zielstrebig auf den Kamin zu. Nach dem Bauplan und dem Bild in dem Museumsführer konnte sich seiner Meinung nach der Geheimgang nur in der Nähe des Kamines befinden. Vorausgesetzt es gab wirklich einen Geheimgang. Er fing an dem Kamin genauer zu untersuchen. Er klopfte die Steine ab, ob sich ein Hohlraum dahinter befinden könnte und drückte und zog an den einzelnen Steinen. Peter und Bob taten es ihm gleich. So vergingen die Minuten, aber nichts rührte sich. Nach einer halben Stunde gaben sie enttäuscht auf. »Das war dann ja wohl ein absoluter Schlag ins Wasser.« unkte Peter. »Ich glaube immer noch das Justus Recht hat. So schnell sollten wir nicht aufgeben. Erkunden wir doch einfach die umliegende Wand.« schaltete sich Bob ein.
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Peter wurde wieder seinem Ruf als sportlichstes Mitglied ihres Detektivbüros gerecht. Er hechtete förmlich auf die Wand zu und begann sofort mit der Arbeit. Für solche Anfälle hatte Justus jedoch immer noch kein Verständnis und schüttelte den Kopf. »Operative Hektik ersetzt geistige Windstille.«, murmelte er leise vor sich hin, »Ich bin mir sicher das wir etwas übersehen, Bob. Lass uns doch noch mal genau nachdenken. Wenn du eine versteckte Vorrichtung bauen würdest, wo hättest du den Auslösemechanismus für die Geheimtür versteckt?« »Ist doch ganz einfach Just. Genau da wo sie keiner vermuten würde.« antwortete Bob. »Und wo wäre das deiner Meinung nach ?« »Wie wäre es mit dem eisernen Gitterrost.« triumphierte Bob. Justus schritt auf das Gitterrost zu und hob es vorsichtig an. Aber er hatte sich zu früh gefreut. Er probierte alle Möglichkeiten aus, doch nichts passierte. Auch Peter hatte keinen Erfolg. Die gesamte Wandfläche schien massiv zu sein. Die Frage war nur, wie eine Geheimtür an einem solchen Ort beschaffen sein sollte. Konnte man sie wirklich durch einfaches Klopfen ausfindig machen, oder war diese so massiv, das diese Methode keinen Erfolg versprach? Enttäuscht resignierten die Beiden. »Das hat doch alles keinen Sinn. Selbst ein Meisterdetektiv kann sich irren, Justus. Lass uns lieber zum schwimmen gehen. Wir haben doch Ferien.« schlug Peter vor und Bob stimmte mit ein. »Kollegen, bei den vielen Fällen die wir bereits erfolgreich gelöst haben, müsste euch eines aufgefallen sein. Fälle werden nur von denen gelöst die Ausdauer beweisen. Also nicht wie andere schnell aufgeben, sondern zielstrebig weitermachen. Das wir diese Fähigkeit besitzen haben wir in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Selbst der Polizei waren wir fast immer einen Schritt voraus.« »Was soll das denn noch bringen. Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft.« bemerkte Bob. »Dem stimme ich absolut nicht zu. Es gibt noch viele Möglichkeiten.« konterte Justus. »Und die wären bitte schön ?« sagte Peter gereizt. »Wir könnten zum Beispiel die Karte falsch gelesen haben. Aber ich vermute was ganz anders.« sagte Justus und machte eine dramaturgisch
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gekonnte Pause. Hier kam wieder sein Schauspieltalent zur Geltung. In seiner Kindheit war er in Amerika ein berühmter Kinderstar gewesen. Die Schauspielerei lag ihm aber immer noch im Blut. »Mensch Just. Spann uns doch nicht so auf die Folter.« sagten Beide im Chor. »Wir haben den Kamin von außen komplett untersucht, genauso wie das Rost auf dem Boden und du Peter hast dir die umliegende Wand vorgenommen. Deshalb bleibt für mich nur ein Schluss. Der Mechanismus muss sich im Kamin befinden, sofern es überhaupt einen gibt.« trumpfte Justus auf. »Im Kamin. Einfach genial Justus.« antwortete Peter. Er ließ sich von Justus eine Taschenlampe geben, blickte sich um ob ihn keiner sah und ging in den Kamin. Er musste sich nur kurz etwas bücken. Im Kamin selber könnte selbst ein Erwachsener problemlos Platz finden. Mit der Taschenlampe leuchtete er sorgfältig die Innenwand ab. Zuerst konnte er nicht erkennen, dann aber bemerkte er Schleifspuren an der Wand. Im Saal ertönten plötzlich Schritte. Justus und Bob reagierten sofort und verteilten sich im Saal. Keine Minute zu früh. Ein Wachmann erschien und bemerkte als ersten Bob, der vor einem Bild stand und gleichzeitig in den mitgebrachten Museumsführer blätterte. Wenig später bemerkte er auf seinem Rundgang auch Justus, der auf einer Bank vor einem großen Gemälde saß und total fasziniert auf das Selbige starrte. Justus tat so, als hätte er den Wachmann nicht bemerkte und fabulierte leise vor sich hin »Diese Farben, dieser gekonnte Strich des Meisters, einfach nicht zu überbieten.«. Der Wachmann verdrehte seine Augen. Er hatte wohl wenig Verständnis für Kunstliebhaber und war nur an seinem Job interessiert. Kurze Zeit später verließ er wieder den Raum. Peter untersuchte währenddessen die Stelle genauer. Nach einigen Minuten war er sich sicher woher die Spuren kamen und drückte auf den entsprechenden Stein. Doch auch diesmal rührte sich nichts. Wütend haute er mit der Hand etwas tiefer auf die Wand, wo ein Metall eingelassen worden war. »Au ... Dieses verfluchte Eisenstück.« entfuhr es ihm.
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Zu seinem Erstaunen hörte er ein Geräusch. Aber nichts geschah. So schnell wollte er jetzt aber nicht mehr aufgeben. Er drückte das Metall seitlich gegen einen weiteren Stein und da passierte es. Die Seitenwand des Kamins schob sich nach hinten und gab einen engen, dunklen Gang frei. Er wusste nicht ob er sich freuen oder ärgern sollte. Justus musste aber auch immer Recht behalten. Er leuchtete mit seiner Lampe in den Gang hinein. Sein Blick folgte dem Strahl seiner Lampe, der ins Leere stieß. Eine Ende des Ganges war nicht abzusehen. Mit einem Satz war er wieder aus dem Kamin gestiegen. Keinen Moment zu früh, denn wieder ertönten Schritte im Saal. Diesmal kamen andere Besucher in ihre Nähe. Die drei Fragezeichen setzten sich auf eine Bank im Saal und Peter berichtete von seinen Neuigkeiten. Anschließend berieten sie die weitere Vorgehensweise. Nach anfänglich heftigem Jammern und Protest von Peter einigten sich alle darauf, das der Gang von Peter und Bob erkundetet werden sollte. Justus hatte zwar im letzten halben Jahr erheblich abgenommen. Der Gang war aber soweit Peter erkennen konnte zumindest auf den ersten Metern recht schmal. Justus spielte den Beleidigten, war es doch seiner Intuition zu verdanken, das sie den Gang gefunden hatten. Er wusste aber selber das er bis auf das Schwimmen nicht besonders sportlich war. Auch war schon in der Vergangenheit immer wieder in engen Stollen, Durchbrüchen und Gängen bei deren Erkundung steckengeblieben. Er wollte die Zeit nutzen um sich bei dem Direktor noch einmal ausführlich über die Sicherungseinrichtungen zu informieren. Irgend etwas störte ihn an dem Tatablauf. Er wusste bloß noch nicht genau was sein Misstrauen hervorrief. Anschließend wollte er noch ein paar Einkäufe für seine Reise mit Lys tätigen. Gegen Abend wollten sich die drei Fragezeichen dann wieder in der Zentrale treffen. Peter und Bob mussten aber erst noch warten, bis die anderen Besucher sich an einer Stelle im Raum befanden, von der der Kamin nicht einsehbar war. Mit jeweils einer frisch aufgeladenen Taschenlampe bewaffnet betraten sie den Kamin und anschließend den Gang. Der Gang war wie Peter es beschrieben hatte zwar über zwei Meter hoch, aber am Anfang recht schmal, weitete sich aber nach wenigen Metern. Das hätte selbst Justus problemlos bewältigt. Hinter ihnen vernahmen sie überraschend ein Geräusch. Das konnte nichts Gutes
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bedeuten und sie sollten Recht behalten. Die Öffnung im Kamin hatte sich wieder geschlossen. Hastig untersuchten sie die Wände um die Öffnung. Sie bemerkten eine spezielle Vorrichtung, erkannten aber nach wenigen Minuten, das diese schon seit Jahren nicht mehr funktionsfähig gewesen sein muss. Peter zog verzweifelt an der Vorrichtung. Bedingt durch den rostigen Zustand des Metalls brach sie jedoch ab. In ihren Augen war die Angst zu lesen. »Wieso lasse ich mich immer wieder auf solche Sachen ein.«, maulte Peter, »Was sollen wir dann jetzt machen? Hier findet uns doch keiner. Bei der Wand nützt auch schreien nichts. Sie ist viel zu massiv.« »Bleibt cool Peter. Wir haben doch das Handy mit.« triumphierte Bob und versuchte eine Verbindung herzustellen, »Kein Netzt! Ich hätte es besser wissen müssen. Die dicken Wände schirmen alle Funkwellen ab.« Beide schauten sich betreten an. Jetzt half alles nichts mehr, sie mussten sich weiter vorwagen und den anderen Ausgang finden. Nach etlichen Metern Gang weitete sich dieser noch einmal. Sie befanden sich in einem kleinen Raum. In einer Ecke dieses Raumes sahen sie zwei große Flammenwerfer mit Gasflaschen, die man mittels eines Gurtes auf den Rücken schnallen konnten. »Wenn das nicht die Tatwerkzeuge sind fresse ich einen Besen. Wir sollten die Geräte nach Fingerabdrücken untersuchen, damit die Täter ermittelt und eingesperrt werden können.« freute sich Bob über den Erfolg. »Ich glaube dir ist etwas entgangen, Bob. Nicht wir werden jetzt dafür sorgen, das die Täter eingesperrt werden. Sondern WIR sind eingesperrt.« ereiferte sich Peter. Bob schaute betreten zu Boden »Habe ich für einen Moment vergessen, Peter. Lass uns lieber versuchen hier heraus zu kommen.« entschuldigte sich Bob. Sie hatten zwar das Rätsel gelöst, wie solch eine verheerende Zerstörung durchgeführt worden war und das die Täter die Tatwerkzeugen hier versteckt hatten, um problemlos das Museum zu verlassen. Sie saßen aber trotzdem noch in der Falle. Peter sah sich weiter um. Auf der anderen Seite des Raumes schien sich eine Fortsetzung des Ganges zu befinden. Er ging in die Richtung und stellte fest, das seine Vermutung sich als Richtig erwies. Sie folgten dem Gang, der diesseits des Raumes wesentlich höher und breiter war. Auch
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schien er aus einem anderen Material zu bestehen. Es ging um eine Kehre herum. Bob zuckte jäh zusammen. Der Lichtstrahl seiner Taschenlampe traf auf eine Mauer. Eine Mauer, wo eigentlich der Gang hätte weitergehen müssen. Sie waren gefangen, dies wurde ihnen jetzt jäh bewusst. »Das darf doch nicht wahr sein!«, schimpfte Peter, »Ich hatte mir heute vorgenommen, den Abend mit Kelly zu verbringen und nicht in einem muffigen alten Gang unter der Erde.« »Ich wäre auch lieber mit Elizabeth oder Elena zusammen als hier zu hocken. Sich zu bemitleiden hilft uns leider nicht weiter. Lass uns lieber nach einem Mechanismus suchen, der das andere Gangende öffnet. Etliche Tage halten wir es hier bestimmt nicht aus.« »Etliche Tage!«, Peter schluckte, »Aber Justus wird uns doch garantiert aus dieser misslichen Lage befreien können?« »Und wenn nicht Peter? Wenn er es nicht schafft, den Gang zu öffnen?«, fragte Bob missgelaunt, »Verhungern müssen wir vorerst jedenfalls nicht, die Mahlzeit von Betty eben war eine Klasse für sich und außerdem habe ich noch einen Beutel mit Schokoriegeln in der Tasche.« »Du und Schokoriegel? Aber lassen wir das, an die Arbeit, damit wir hier so schnell wie möglich wieder herauskommen.« sagte Peter. Ausgiebig untersuchten sie den Boden, die Gangwände und das Gangende. Die Zeit verging wie im Fluge. Trotzdem kam es ihnen wie eine Ewigkeit vor. Trotz der akribischen Suche fanden sie nicht die erhoffte Vorrichtung und ließen sich müde und enttäuscht auf den Boden fallen. Noch schlimmer aber war, das an beiden Gangenden sich nicht der kleinste Luftzug bemerkbar machte. »Schöne Pleite.«, entfuhr es Bob, »Wir sollten Strom sparen und nur eine Taschenlampe anlassen, die andere brauchen wir sicherlich noch.« »Gute Idee.«, sagte Peter und schaltete seine Lampe aus, »Ich glaube aber das Strom und Essen derzeit unser kleinstes Problem darstellen.« »Du meinst, wie viel Zeit uns hier zum atmen bleibt?« »Genau das meine ich, Bob. Wir sollten unsere Anstrengungen und das Sprechen auf ein Mindestmaß beschränken. Dann bleibt uns mehr Zeit.« »Klingt vernünftig, Peter.« antwortete Bob und blickte anerkennend zu ihm herüber.
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Schweigend saßen sie im Gang. Entschieden sich aber nach einer Weile dafür, in den großen Raum zu gehen, da dort mehr Luft zum atmen war. Beide hofften das Justus die richtigen Schlüsse aus ihrem Fortbleiben bei dem abendlichen Treffen ziehen würde. Aber würde er es auch schaffen über den Kamin oder dem zweiten Zugang in den Gang zu gelangen? Fragen über Fragen zogen sich quälend durch ihre Köpfe. Justus hatte in der Zwischenzeit ein ausgiebiges Gespräch mit dem Direktor über die Sicherungsmaßnahmen des Museums beendet und war anschließend mit dem Bus in die Stadt gefahren. Er brauchte für den Kurzurlaub mit Lys unbedingt noch ein passendes Outfit. Er wusste genau das Lys sich gerne schick anzog und das auch von anderen erwartete. Zielstrebig schritt er auf das größte Modegeschäft zu und betrat es. Er wollte sich ja nicht vor ihr blamieren. Auch bei ihm verging die Zeit recht schnell. Kleidung einkaufen war für ihn eine absolute Strafe. Bob war da schon anders veranlagt. Aber an das ständige anprobieren, weghängen und neu aussuchen konnte er sich nicht gewöhnen. Leider war es bei seiner Figur etwas problematischer als bei Peter und Bob. Lys dagegen kannte die Probleme nicht. Sie fand schon nach kurzer Suche perfekt sitzende Kleidungsstücke. Kurz vor Geschäftsschluss hatte er es doch geschafft und alles bekommen, was er sich vorgenommen hatte. Zufrieden über seine Auswahl setzt er sich wenig später in den Bus Richtung Schrottplatz. Er hatte Glück gehabt, das er den letzten Bus noch erreicht hatte. Später Abends fuhren keine weiteren Busse in seine Richtung, da das Haus und der Betrieb seines Onkels an einem Berghang abseits der restlichen Ansiedlung lag. Er war sich sicher, das Peter und Bob schon lange auf ihn warteten. Durch seine Einkäufe hatte er einfach die Zeit vergessen. Aber das störte ihn jetzt nicht. Normalerweise war er es, der auf Peter und Bob warten musste. Um so erstaunter war er, das die Beiden noch nicht in der Zentrale eingetroffen waren. Er ging in das gegenüberliegende Haus und packte seine neu erworbenen Sachen aus. Tante Mathilda, die in das Zimmer hereinschaute, äußerte sich sehr lobend über seine Auswahl, und das passierte bis jetzt erst sehr selten. Sie verabscheute einfach die normalen T-Shirts welche die meisten der amerikanischen Jugendlichen trugen. Nach einem ausführlichen Abendessen zusammen mit Tante Mathilda und Onkel Titus machte er sich wieder auf den Weg zur Zentrale. Peter
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und Bob waren immer noch nicht da. Beide waren jetzt schon zwei Stunden überfällig. So langsam machte er sich Sorgen. War ihnen etwas in dem Gang zugestoßen? Er griff zum Telefon und versuchte sie über Handy zu erreichen. Er bekam nur den Hinweis, das die Teilnehmer nicht erreichbar waren. Kam keine Verbindung aufgrund der umliegenden Steinschicht im Gang zu Stande oder war etwas schlimmeres passiert. Die Gedanken jagten durch seinen Kopf. Was sollte er aus solch einer Entfernung schon ausrichten können. Da kam ihm plötzlich eine Idee. Er griff nochmals zum Hörer und klingelte Betty an. Er hatte Glück, sie war noch im Museum, da in den letzten Tagen eine nicht unerheblicher Anteil von Arbeit liegen geblieben war. Auf sein Geheiß überprüfte sie, ob Peters Wagen noch vor dem Museum stand. Nach einer kurzen Weile kam sie zum Hörer zurück und bestätigte ihm, das der MG noch auf dem Parkplatz stand. Beide mussten also noch da sein. Es musste Peter und Bob doch etwas passiert sein, dachte er bei sich. Aber konnte er Betty trauen? Andererseits könnte es sich jetzt um Minuten handeln, wenn seine Kollegen in Gefahr wären. Er weihte Betty in ihr Geheimnis ein und bat sie im Kamin nachzusehen, dann legte er auf. Nach einer Viertelstunde klingelte es in der Zentrale. Er hechtete auf den Apparat zu und hob ab. Betty hatte keine guten Nachrichten für ihn. Der Gang von dem er ihr berichtet hatte war verschlossen. Im Kamin lag etliches Mauerwerk und diverse Metallteile. Sie überprüfte auf Wunsch von Justus die Stelle mit dem Mechanismus, stellte aber nur noch fest, das die komplette Umgebung wo sich dieser hätte befinden müssen, zerstört worden war. Sie sprachen noch einen Moment zusammen. Dann legte er niedergeschlagen auf. Es war zum verrückt werden. Wenn er im Museum geblieben wäre und den Zugang überwacht hätte wäre das alles nicht passiert. Leider nützten Vorwürfe jetzt nichts mehr.
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Die Rettungsaktion Er musste Peter und Bob aus ihrer misslichen Lage befreien, so viel stand fest. Aber wie? Er musste den zweiten Zugang finden. Doch er war auf Hilfe angewiesen. Hoffentlich war Morton erreichbar. In den letzten Jahren hatten sie sich immer mehr mit Morton angefreundet. Auch er fand immer mehr gefallen an der Detektivarbeit und hatte sie schon etlichen Male in seiner Freizeit unterstützt. Dabei hatte er sich im laufe der Jahre ebenfalls zu einem ernst zunehmenden Ermittler gemausert. War es doch eine gelungene Abwechslung zu seinem gepflegten aber meist langweiligen Umgang mit seinen Passagieren, die meistens aus reichen älteren Herrschaften oder erfolgreichen Geschäftsleuten bestanden. Justus war erleichtert, als er Mortons Stimme am anderen Ende der Leitung hörte. Er schilderte ihm in kurzen Sätzen seine Vermutung und bat ihn anschließend um seine Hilfe. »Gerne Justus. Meine Schachpartie gegen meinen Schachcomputer kann noch etwas warten. Zur Zeit hat er die besseren Züge auf Lager. Wir werden Peter und Bob befreien, da bin ich mir sicher. Hast du schon eine Idee?« »Vielen Dank Morton. Ich weiß ihre Hilfe zu schätzen. An Hand der Karte wissen wir auf jeden Fall schon einmal in welche Richtung der Gang führen könnte. Den Rest müssen wir dann vor Ort sehen.« »Klingt ja ganz ausgezeichnet. Ich fahre jetzt ab und bin in zehn Minuten bei dir.« sagte Morton und legte auf. Justus saß unruhig auf dem Bürostuhl in der Zentrale. Bis jetzt wusste er gar nicht wie lange zehn Minuten dauern können. Er beschloss die Zeit zu nutzen und noch einmal die Karte genauestens zu studieren. Ganz in Gedanken versunken realisierte er erst nicht, das sich auf dem Hof ein Wagen näherte. Das Motorengeräusch kam ihm gänzlich unbekannt vor. Morton konnte es nicht sein, das sonore Geräusch des goldbeschlagenen Rolls Royce kannte er nur zu gut. Er öffnete die Tür des Wohnwagens und sah sich um. In der Nähe ihrer Zentrale stand ein alter Chevy. Wenige Sekunden später stieg eine hochgewachsene, sportliche Person aus dem Wagen. Das Gesicht des Mannes konnte Justus im Halbdunkel nicht erkennen. Wohl aber seine
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Kleidung, blaue Jeans, schweres Schuhwerk und eine schwarze Lederjacke. Der Mann trat aus dem Dunkeln, jetzt konnte Justus sein Gesicht erkennen. Zu seiner Überraschung war es Morton. Bis jetzt hatte er ihn immer nur in seinem Dienstanzug als Chauffeur gesehen. Diese profane Kleidung und der alte Wagen mochten so einfach nicht zu dem Bild passen, das er sich von Morton gemacht hatte. Morton war aufgrund seiner Tätigkeit ein ausgezeichneter Menschenkenner und bemerkte Justus vorbehalte sofort. In seinem gewohnten Tonfall begrüßte er Justus »Guten Abend mein Herr. Leider kann ich heute nicht mit der Edelkarosse dienen, da er sich in der Wartung befindet. Sie müssen heute ausnahmsweise mit meinem einfachen Gefährt vorlieb nehmen. Des weiteren schlage ich vor, das wir uns aufgrund der Situation unsere Konversation mit schlichteren Worten fortführen.« Justus grinste »Hallo Morton. Schön das sie so schnell kommen konnten. Ich hatte ganz vergessen, das auch sie ein ganz normales Privatleben führen. Wir sollten noch ein paar Werkzeuge einladen und dann aufbrechen. Es kann um Minuten gehen.« Morton öffnete dem Kofferraum des Chevy und bat Justus hinein zu sehen. In ihm lag eine umfangreiche Auswahl an Werkzeugen, mehrere Seile und zwei leistungsstarke Akkustrahler. »Das dürfte für unser kleines Abenteuer wohl ausreichend sein.« bemerkte Morton und schloss den Kofferraum wieder. »Ausgezeichnet Morton. Sie sind wie immer gut vorbereitet.« freute sich Justus. Er kannte Mortons Hang zur Perfektion nur zu gut. Aber genau das war es, was seine Fahrgäste so an ihm schätzten. Sie stiegen beide ein und Morton startete den großen, hubraumstarken Motor. Das für Achtzylinder typische Blubbern ertönte und wurde lauter als Morton von der Hofeinfahrt auf die Landstraße bog. Zügig fuhren sie unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Geschwindigkeitsvorgaben durch die Dunkelheit. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihr Ziel erreicht. Selbst Peter, der ebenfalls ein gewandter Fahrer war, hätte es in dieser Zeit nicht geschafft. Sie fuhren an den großen Portal des Museums vorbei direkt zu der linken Seite des alten Gebäudes.
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Morton stellte den Wagen auf einem kleinen bewaldeten Parkplatz ab und betätigte den Zündschlüssel. Nach einem kurzen wabern war der Motor nicht mehr zu hören. »Schon eine Idee wo wir den zweiten Eingang zu dem Geheimgang suchen sollten?« riss Morton Justus aus seinen Gedanken. »Bis jetzt noch nicht, lassen sie uns doch einfach bei den kleinen Park neben diesem Parkplatz anfangen.« »Auf der Fahrt habe ich den Begriff cleric gate vernommen. Oder täusche ich mich da?« fragte Morton. »Nein sie täuschen sich nicht Morton. Natürlich. Ich habe mich bei meinen Recherchen auch mit dem alten Gebäudeteil, indem heute der Eingangsbereich des Museums liegt, beschäftigt. Vor etwas hundert Jahren lebten hier Mönche, bevor durch einen Brand die meisten ihrer Gebäudeteile vernichtet wurden. Genauer gesagt stand hier vor über einem Jahrhundert ein großes Kloster, in dem für Kalifornien typischen Baustil. Da die Mönche kein Geld für den Wiederaufbau hatten, wurde dieser Standort aufgegeben und das Grundstück an die Stadt Rocky Beach verkauft. Einen Teil des Geländes erwarb dann die Waterhouse Corporation, die es dann nach etlichen Jahren der Vermietung dem Museum zur Verfügung stellte. Da nach meiner Ansicht eine Kirche oder Kapelle zu jedem Klosterleben dazugehört, sollten wir danach suchen.« dozierte Justus. »Das ist eine schlüssige Vermutung. Leider kann ich hier in der Nähe keine Kirche oder Kapelle erblicken. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als den kompletten bewaldeten Teil des Geländes abzusuchen.« stellte Morton fest. »Sie könnte aber auch bei dem Brand bis auf die Grundmauern zerstört worden sein. Ich jedenfalls kann mir aber nicht vorstellen, das ein kirchliches Gebäude, was eine zentrale Bedeutung für eine Glaubensgemeinschaft hatte, ohne ein Gedenkstein oder ein sonstiges Anzeichen einfach für immer verschwindet.« »Das könnte durchaus sein, Justus.« sagte Morton und holte aus dem Kofferraum die beiden leistungsstarken Strahler und gab einen davon Justus. Bedingt durch die immer stärker werdende Dunkelheit kamen sie trotz des hellem Lichtkegels der Lampen nur mühsam voran. Das Gelände war einfach zu riesig.
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Nachdem etliche Zeit vergangen war rief Morton zu Justus herüber »Ich glaube ich habe hier etwas gefunden.« Justus verlor keine Zeit und lief zu Morton herüber. Dieser Stand vor einer Gedenktafel auf der in kaum lesbaren eingemeißelten Lettern über den Standort der Kirche, des Klosters und den verheerenden Brand informierte. Justus hatte wieder einmal Recht behalten. Doch das brachte sie jetzt auch nicht weiter. Nach sorgfältiger Untersuchung des Gedenksteines und der näheren Umgebung konnten sie keinen Anhaltspunkt auf den Geheimgang finden. Trotzdem ahnten Beide, das die Lösung des Rätsels nicht mehr weit entfernt sein konnte. Sie bündelten beide Strahlen der Lampen und drehten sich von dem Gedenkstein aus langsam im Kreise. Wenig später entfuhr es Justus »Sehen sie doch Morton. Da Hinten befinden sich noch Mauerreste. Vermutlich von der Kirche. Das sollten wir uns näher ansehen, Morton.« Beide schritten auf die Mauerreste zu. Ein Großteil dieser Überreste wurde durch eng stehende Büsche und Bäume verdeckt. Doch Beide ahnten, das sie auf dem richtigen Wege waren. Akribisch untersuchten sie die Umgebung, fanden aber auch hier kein Anzeichen. Bis Morton auf eine Idee kam und sich zwischen die eng stehen Büsche zwängte. Hinter den Büsche war eine Öffnung in der Mauer und dahinter ein kleiner, verwitterter Raum mit einer Art Altar. Morton rief Justus zu das er zu ihm kommen sollte, da er sich am Ziel vermutete. Bei Justus dauerte es allerdings länger bis er zu Morton vorgedrungen war. Sportlichkeit war nun mal nicht seine besondere Stärke. »Haben sie auch schon bemerkt, das zu unserer Linken, etliche Sträucher abgeknickt sind. Ich vermute das weitere Personen diesen Ort über den Weg aufgesucht oder vielleicht auch verlassen haben.« stellte Justus fest. »Sieht ganz danach aus, und des Rätseln Lösung dürfte in sich in diesem kleinen Raum befinden. Nicht wahr Justus?« fragte Morton. »Da bin ich mir jetzt absolut sicher.« bekam er zur Antwort. Justus betrat dem kleinen Raum und leuchtete ihm mit seiner Lampe ab. Auf dem staubigen Boden sah er Fußabdrücke die direkt auf den Altar zugingen. Sonst befanden sich in dem Raum keine weiteren Fußspuren. An der Unterseite des Altars bemerkt Justus zudem noch geriebenes
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Steinpulver. Jemand musste also den Altar oder die Steinplatte des Altars bewegt haben. Er unterrichtete Morton von seiner Entdeckung und bat ihn, die Spuren nicht zu zerstören. Morton versuchte als erstes die schwere Steinplatte des Altars zu bewegen. Doch so sehr er sich auch bemühte, er rührte sich nichts. Als nächstes probierte er sein Glück mit dem gesamten Steinaltar, aber auch hier scheiterte er nach wenigen Minuten. Keuchend rief er zu Justus rüber »Irgendwie müssen wir doch an diesen verdammten Geheimgang kommen.« Justus musste unwillkürlich schmunzeln, Morton verstand es sonst perfekt, sich immer einer gewählten Ausdrucksweise zu befleißigen. Diesmal gelang es ihm nicht, was ihn jedoch erheblich menschlicher erscheinen lies als sonst. »Ich bin mir sicher, das auch dieser Zugang durch irgendeinen ausgeklügelten Mechanismus geschützt worden ist. Sonst könnte jeder problemlos darauf zugreifen.« stellte Justus fest. »Klingt plausibel, aber wonach sollen wir genau suchen, einem Hebel oder bestimmten Stein?« »Sie liegen mit Ihrer Vermutung schon ganz richtig, Morton. An eine solche Art von Mechanismus habe ich gedacht.« antwortete Justus. Es half nichts. Sie mussten wohl oder übel den gesamten Raum genauer unter die Lupe nehmen. Morton nahm sich den Boden und die Wände des Raumes vor, Justus hatte sich erbeten den Altar untersuchen zu dürfen. Die Zeit verging wie im Fluge. Sie drückten und zogen an Steinen, pressten auf die zahlreichen Figuren am Altar und untersuchten die Hohlräume in der Wand. Doch noch immer war kein Ende der Suche in Sicht. Unter dessen wurde die Luft in dem Gang immer dünner. Bob und Peter waren verzweifelt. Wenn nicht in der nächsten Stunde Hilfe käme. Keiner mochte sich ausmalen, was dann passieren würde. Um sich zu beruhigen griff Bob in seine Tasche und zog zwei Schokoriegel heraus. Einen davon reichte er Peter, der ihn dankend annahm. Nach Stunden des Wartens, war dies eine gelungene Abwechslung. Wortlos aßen sie die Riegel auf. Auch danach verspürten sie keine Lust sich weiter zu unterhalten. Sie wollten beide die verbleibende Luft so lange wie möglich nutzen. Es machte sich zwar schon Resignation breit,
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jedoch waren sie bereits bei der Lösung etlicher Fälle oftmals erst in letzter Minute aus einer gefährlichen Situation entkommen. Justus probierte währenddessen noch eine andere Möglichkeit aus. Er war dazu übergegangen die Figuren am Altar weder zu ziehen noch zu drücken, sondern zu drehen. Bei den ersten fünf Figuren zeigte sich ebenfalls keine Wirkung. Bei der sechsten Figur vernahmen Morton und er ein deutliches mechanisches Geräusch. Morton stellte seine Suche an der Seitenwand ein und schritt auf den Altar zu. Danach griff er ihn an der Seite, wo auch die Schleifspuren zu sehen waren und presste sich mit seiner ganzen Kraft dagegen. Der komplette Altar glitt fast ohne Widerstand zur Seite und prallte durch die Wucht vor die Wand. Fast hätte es ihn in die Tiefe gezogen. Justus jubelte. Sie waren endlich am Ziel angekommen. Bald würden Bob und Peter frei sein. Er leuchtete in das offene Loch im Boden und erkannte Stufen, die in die Tiefe herunter führten. Ohne groß weiter darüber nachzudenken machte er sich auf dem Weg in die Tiefe. Die Treppe bestand nur aus wenigen Stufen, die in eine kleine Kammer führten. Vorher hatte er Morton angewiesen, den Eingang zu überwachen. So ein Fehler wie heute Nachmittag sollte ihm nicht wieder unterlaufen. Von dieser Kammer aus führte ein Gang wahrscheinlich Richtung Museum. Schnell folgte er dem Gang, wurde aber jäh gestoppt. Er stand vor einer massiv aussehenden Wand. Das durfte doch nicht wahr sein. Sollten alle Bemühungen umsonst gewesen sein? Darüber mochte er gar nicht nachdenken. Er leuchtete die umliegenden Wände ab und entdeckte einen Metallknauf. Jetzt schöpfte er wieder Hoffnung. Er wollte gerade den Knauf drehen, als plötzlich das Licht seines Strahlers flackerte und dann ganz ausging. Na toll, dachte er bei sich, machte sich aber auch ohne Licht weiter an dem Knauf zu schaffen. Nachdem er mehrere Möglichkeiten ausprobiert hatte, schwenkte sich die massiv erscheinende Wand zur Seite, der Zugang war frei. »Peter, Bob seit ihr hier irgendwo?« rief er aus Leibeskräften. Nichts rührte sich. »Meldet euch doch endlich!« fluchte Justus und sah nach kurzer Zeit einen Leuchtpunkt auf sich zukommen. Aber warum nur einer? Er hatte ihnen doch zwei Lampen zur Erkundung des Ganges mitgegeben?
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»Mensch Justus, wir freuen uns dich wiederzusehen.« rief ihm Bob entgegen. »Hätte aber auch etwas schneller gehen können.« beschwerte sich Peter mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. »Schneller finden können ist gut. Übrigens ihr schuldet mir jetzt mindestens einen riesigen Eisbecher. Keine Widerrede.« stellte Justus fest. »Nur schnell heraus, ich kann diese Dunkelheit und Enge nicht mehr ertragen.« erwähnte Bob. Wenig später standen alle Drei neben Morton, der sich ebenfalls freute, das die Sache so glimpflich abgelaufen war. Peter und Bob berichteten darauf kurz was sie erlebt und entdeckt hatten. Justus beschloss daraufhin Inspektor Cotta anzurufen und von der Entdeckung zu informieren. Dieser war sichtlich ungehalten darüber, das die drei Fragezeichen ihm mal wieder seinen wohlverdienten Feierabend verpfuscht hatten. Als er jedoch wenig später die Flammenwerfer in dem unterirdischen Gang erblickte änderte sich seine Laune. Endlich hatten sie die gesuchten Tatwerkzeuge gefunden. Das gesamte Umfeld wurde hermetisch abgeriegelt. Der Rest war ein Fall für die Spurensicherung, die er nach kurzer Sichtung der Örtlichkeiten gerufen hatte. »Wie ich sehe habt ihr es diesmal ohne meine Hilfe geschafft, euch aus der kniffligen Lage zu befreien.«, sagte Inspektor Cotta anerkennend, »Justus hat es mal wieder geschafft. Trotzdem schlage ich vor wir machen für heute Schluss. Es ist schon spät. Den Rest erledigen meine Leute.« Die Drei verabschiedeten sich von dem Inspektor und standen noch eine Weile mir Morton zusammen. Justus beschloss Morton für seine treuen Dienste mit einem ausgezeichneten Frühstück in ihrem Stammcafé an nächsten Morgen auf Kosten ihrer Gemeinschaftskasse zu belohnen. Nach kurzem Zögern nahm er das Geschenk an. Es war ihm fast peinlich. War doch für ihn eine Hilfeleistung unter Freunden selbstverständlich. Schließlich hatten die drei Fragezeichen ihn ebenfalls vor einiger Zeit aus einer brenzligen Situation gerettet. Von dem Nervenkitzel und dem Ausbruch aus dem täglichen Trott einmal ganz zu schweigen.
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Jetzt wurde Peter und Bob klar, das sie etwas vergessen hatten. Betreten schauten sie zu Boden und bedankten sich bei Morton für seine Hilfe. Fast eine Spur zu überschwänglich und untertänig. Kurze Zeit später verabschiedeten sie sich. Sie hatten für heute genug erlebt. Morton fuhr Justus noch nach Hause und verabschiedete sich dann auch bis zum nächsten Morgen.
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Enthüllung Am nächsten Morgen trafen sich Justus, Peter, Bob und Morton wie verabredet zum Frühstück. Morton trug wieder seine Dienstuniform, der schwere Rolls Royce parkte vor dem Café. Alle waren guter Laune. Peter und Bob verhielten sich wie immer, als ob nichts passiert wäre. Nur Morton war wie üblich eine Spur zu förmlich, der Tätigkeit und seinem Aussehen entsprechend. Nach dem ausgedehnten Frühstück verabschiedete sich Morton, er hatte an diesem Morgen noch einen wichtigen Kunden, den er nicht warten lassen wollte. »Das Frühstück war echt ne Wucht.«, entfuhr es Peter, »Kein Wunder das du hier gerne mit Lys hingehst.« »Ich werde garantiert auch einmal mit Elizabeth herkommen. Super Qualität, äußerst umfangreich und dafür nicht zu teuer.« meldete sich Bob zu Wort. »Was ist mit dir los Justus. Den ganzen Morgen hast du fast kein Wort herausgebracht. Schweigen ist doch sonst nicht deine Stärke.« stellte Peter fest. »Lasst uns aufbrechen.«, ergriff Justus das Wort, »Ich habe Betty gebeten um elf Uhr in unsere Zentrale zu kommen. Vielleicht können wir dann das Rätsel lösen.« »Welches Rätsel? Meinst du etwa den gesamten Fall?« fragte Peter neugierig. Aber aus Justus war nichts herauszubekommen. Da ausfragen bei ihm nichts nützte, machten sie sich lieber auf zu dem Treffpunkt. Zu Peters Überraschung war Betty schon da. Diesen Wesenszug kannte er von seiner Freundin Kelly nicht, die zu Verabredungen eher pünktlich oder etwas zu spät kam. »Hallo Betty.«, begrüßte sie Justus, »Hast du die Bänder bekommen?« »Hallo Justus. Aber klar doch, war ganz einfach mit Deiner Hilfe. Selbst wenn nicht, hätte ich keine Mühen gescheut um daran zu kommen. Ich möchte es denen heimzahlen, das ich eine Nacht bei der Polizei in Gewahrsam verbracht habe.« »Gute Einstellung, Betty.«, grinste Justus und griff nach den Videobändern, »Bob, schalte den Fernseher und Videorecorder ein. Gleich werden wir sehen wer der Täter ist.« »Wie sehen wer der Täter ist?« fragte Peter verblüfft.
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»Ich nehme an, Justus hat Betty gebeten die Kassetten aus der Videoüber-wachungsanlage des Museums zu besorgen. Wenn ich mich nicht irre, ist auf den Bändern der Raum mit dem Kamin drauf. Wer auch immer diesen Raum nach uns betreten hat, ist hier zu sehen.« erklärte Bob. »Darüber hinaus muss diese Person Werkzeug bei sich getragen haben, um den Mechanismus zerstören zu können. Da nur einer der Täter den Geheimgang und den Mechanismus kennen konnte, hat er sich damit selber überführt. Ich tippe übrigens auf einen oder mehrere der Wachleute, diese haben uns nämlich in dem Raum beobachtet. Wahrscheinlich wurde auch beobachtet, wie ihr in den Kamin gestiegen seit. Wir sollten wirklich demnächst vorsichtiger sein.« dozierte Justus. »Das Problem ist nur, das es sich hier um 24-Stunden Bänder handelt. Außerdem hat das Museum etliche Kameras. Sollen wir alle hier unsere Zeit vertrödeln? Das sind insgesamt 12 Bänder á 24 Stunden. Selbst bei einem Schnelldurchlauf dauert das ewig.« stellte Bob fest. »Ich habe heute auch frei. Ich könnte euch bei der Suche helfen.« bot sich Betty an. »Stimmt Bob, daran habe ich auch schon gedacht. Wer wäre besser dazu geeignet als unser Mann für Recherchen und Archiv?« grinste Justus. »Also ich stimme Justus vollkommen zu, das ist deine Aufgabe.« unterstützte Peter ihn. »Das ist unfair, diesen Part habe ich bei der Errichtung des Detektivbüros nur bekommen, da ich aufgrund eines Beinbruchs nicht so mobil war, wie ihr Beiden. Allerdings wenn Betty mir hilft, wäre das was anderes.« bemerkte Bob. »Natürlich habe ich doch versprochen. Wie wäre es mit einem kleinen Mittagessen für meine Dienste?« antwortete Betty. »Geht klar, selbstverständlich auf Kosten unserer Gemeinschaftskasse.« erwähnte Bob selbstsicher. Justus knurrte, die Gemeinschaftskasse wurde in letzter Zeit schon sehr arg strapaziert. Andererseits hatte er keine Lust, etliche Stunden vor der Glotze zu hängen, um sich uninteressante Videobilder im Schnelldurchlauf anzusehen. Also stimmte er mit gönnerhafter Mine zu. Außerdem sollte Betty´s risikoreicher Einsatz belohnt werden.
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Justus ging zum Schreibtisch und öffnete eine der Schubladen. Er nahm das Plastiktütchen mit dem angekokelten Bilderfetzen heraus und steckte es ein. »Während ihr euch die Videos anschaut, werden Peter und ich eine kleine Reise unternehmen. Ich möchte noch eine Kleinigkeit überprüfen. Auf nach Pasadena.« »Pasadena? Das liegt ja nicht gerade um die Ecke. Was willst du den da mit dem Bilderfetzen machen ?« fragte Peter. »Ich habe einen Tipp von Elena bekommen. Ihr Vater ist doch ein angesehener Kunstsammler. Und in der Nähe von Pasadena wohnt einer der besten Kunstexperten der Südküste. Er ist unter anderem ein Experte für Bilder des Malers, dessen Bilder im Museum zerstört worden sind. Er soll sich den Bilderfetzen ansehen und den Fetzen so untersuchen, als ob er eine Expertise erstellen würde. Vielleicht habt ihr den Namen Benjamin Harris schon einmal gehört?« »Eine Experwas?« fragte Peter. Bob verdrehte seine Augen »Expertise. Ganz einfach ausgedrückt, er soll feststellen, ob es sich bei dem Gemälde um das Original oder eine Fälschung handelte. Nicht wahr Justus?« »Wieso muss Justus sich immer so kompliziert ausdrücken wenn es auch einfacher geht?« stöhnte Peter. »Das ist gar nicht kompliziert, sondern gehört zum Allgemeinwissen, Peter. Können wir jetzt endlich aufbrechen?« forderte Justus Peter auf. Peter vermied es, sich Justus auf eine Diskussion einzulassen. Sie wünschten Bob und Betty viel Erfolg bei der Suche und fuhren wenig später in Peters MG in Richtung Pasadena. Während der Fahrt fragte Peter neugierig »Wie ist Betty eigentlich an die Videobänder gekommen? Die Recorder stehen doch in einem kleinen Raum direkt neben dem Wachdienstbüro und das ist doch ständig besetzt.« »Ich habe euch doch erzählt, das ich mit dem Direktor über die Sicherheitsmaßnahmen des Museums reden wollte. Da an diesem Tag nur wenige Besucher zu verzeichnen waren, haben wir uns die Sicherheitseinrichtungen direkt in einem etwas entlegenen Museumssaal angeschaut. Dabei bin ich versehentlich an einen Kontakt gekommen. Bedingt durch die beiden Zerstörungen, stürmten wenig später sämtliche Wärter in den Raum. Der Direktor war ganz schön sauer. Aber es blieb
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während dessen für Betty genug Zeit, die zwölf Bänder aus den laufenden Geräten zu nehmen und diese gegen neue Bänder auszutauschen.« erklärte Justus. »Soso Justus, versehentlich an einen Kontakt gekommen.«, Peter grinste, »Das erklärt aber immer noch nicht, wie Betty die Videos aus dem Museum geschafft hat, es gibt dort doch strenge Kontrollen.« »Klar gibt es strenge Kontrollen. Aber Betty nimmt jeden Abend die Briefe und Päckchen mit, um sie am Folgetag zur Post zu bringen. In einem dieser Päckchen mit falscher Anschrift, waren die Bänder versteckt.« erklärte Justus. »Echt raffiniert diese Frau. Da muss man ja richtig aufpassen.« sagte Peter. Nach einundzwanzig Meilen hatten sie Los Angeles erreicht und fuhren dann auf den Pasadena Freeway in Richtung Pasadena. Im Radio liefen gerade alte Countrysongs, Peter wechselte entnervt den Sender. Doch es half nichts, heute schien auf allen Sendern ein Oldietag zu sein. Er holte seine Lieblingskassette aus dem Handschuhfach, legte sie ein und drehte die Lautstärke höher. »Toller Sound nicht wahr Justus. Diese Musik muss man einfach laut hören.« sagte Peter fachmännisch und wippte im Takt der Musik auf dem Sitz herum. »Schrecklich diese Lautstärke. Mir fliegen gleich die Ohren weg.« beschwerte sich Justus. Peter aber reagierte nicht auf den Einwand. Nach etwa zwanzig Minuten nahmen sie die Ausfahrt Orange Grove. Sie hatten Pasadena erreicht. »Auf ... aufpassen Peter. Bremsen.« stotterte Justus hastig. Ein Wagen aus einer nicht vorfahrtsberechtigten Seitenstraße preschte auf ihre Fahrbahn. Bedingt durch die lautstarke Musik reagiert Peter wesentlich langsamer als sonst. Brachte den MG aber noch im allerletzten Moment durch eine Vollbremsung zum Stehen. Der andere Fahrer scherte sich wenig um den beinahe verursachten Unfall und fuhr einfach davon. »Das ist ja gerade noch einmal gutgegangen.«, stotterte Peter jetzt ebenfalls und stellte die Musik ab, »Verfluchte Musik. Sie lenkt zu viel ab.« Nach wenigen Schrecksekunden setzten sie ihre Fahrt wieder fort und schwiegen für einen Moment. Peter meldete sich als Erster wieder zu
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Wort. Als Fahrer musste er schließlich wissen wo er hinfahren musste. Pasadena war mit seinen nur einhundertzweiunddreißigtausend Einwohnern im Verhältnis zu Los Angeles mit über dreieinhalb Millionen Einwohnern nur ein kleiner Ort aber eben auch keine Kleinstadt wie Rocky Beach mehr. Hier musste man schon genau wissen, wo man hinwollte. »Fahr einfach zum Norton Museum of Art. Es liegt 411 Colorado Boulevard, Ecke Orange Grove Boulevard. Dort treffen wir nach zwölf Uhr Mister Harris an. Wusstest du eigentlich das das Norton Museum of Art 1924 als Pasadena Museum of Art gegründet wurde. Umgezogen ist es 1969 an den jetzigen Standort und 1974 wurde es unter Leitung des Industriellen Norton Simon reorganisiert und ein Jahr später wieder mit Werken aus seiner privaten Sammlung wiedereröffnet. Es beherbergt weltbekannte Werke von Degas, Monet, Manet, Rousseau, Seurat, Cézanne, Renoir, Gaugin, Matisse und darüber hinaus noch von etlichen italienischen Malern.« dozierte Justus. Justus war gerade im Begriff auch noch über die vertretenden Maler und deren Leben zu berichten als Peter versuchte einzugreifen. »Danke. Danke. Das reicht mir vorerst. Wir sind gleich da. Weißt du woher der Name Pasadena kommt, klingt doch recht merkwürdig?« stellte er fest und versuchte Justus sprachlos zu machen. Diese Frage konnte er bestimmt nicht beantworten, da war er sich sicher. »Peter das weiß doch jedes Kind, der Begriff Pasadena ist nicht wie vermutet aus dem spanischen abgeleitet, sondern stammt von einem Wort der Chippewa-Indianer und bedeutet soviel wie Krone des Tals. Übrigens Pasadena wurde im Jahr 1875 gegründet, liegt 264 Meter über dem Meeresspiegel und war in seiner Frühzeit ein beliebter Winterkurort für die Bewohner des Mittleren Westens. Die ersten Hotels entstanden in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das Huntington Sheraton Hotel, früher Wentworth genannt, steht immer noch. Im Jahre 1989 wurde es renoviert und wieder eröffnet.« antwortete Justus. Damit hatte Peter nicht gerechnet. Oder doch? Schon oft hatte Justus seine Mitschüler und selbst seine Lehrer mit seinem enormen Wissen beeindruckt. Aber so langsam kam er ihm merkwürdig vor. Das alles konnte doch ein normaler Mensch nicht wissen, geschweige denn behalten. Es steckte garantiert ein Trick dahinter.
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Der Weg war schnell gefunden. Er suchte in der Umgebung nach einem geeigneten Parkplatz in Eingangsnähe und stellte dort seinen Wagen ab. Peter wollte gerade noch etwas fragen, als Justus schon auf dem Weg Richtung Hauptgebäude war und zielsicher das Restaurant ansteuerte. Im Restaurant blickte Justus sich um. Es handelte sich hier um ein typisch amerikanischen Selbstbedienungsrestaurants mit einem langen Verkaufstresen. Die einzige Bedienung war gerade dabei die Auslagen aufzufüllen. Gegenüber der Bedientheke standen zwischen etlichen hohen Pflanzen zirka zwanzig Tische mit jeweils vier Stühlen. Außer einem Mann waren in dem Restaurant noch keine weiteren Kunden anwesend. Das Museum hatte ja auch gerade erst geöffnet. Justus schritt zielsicher auf den Tisch zu, an dem der Mann saß und sprachen diesen an. »Guten Tag, sind sie Mister Harris, der bekannte Kunstsachverständige?« fragte Justus. Sein Gegenüber antwortete »Guten Tag, du musst Justus Jonas von den drei Detektiven sein. Wenngleich ich mir dich ...« »... älter vorgestellt hatte.«, beendete Justus den Satz, »Auch jüngere Menschen können durchaus erfolgreich sein. Wir können auf über hundert erfolgreich gelöste Fälle zurückblicken. In ihrem Fachgebiet ist das allerdings anders. Viele Maler die heute als berühmt bezeichnet werden, haben erst etliche Jahren nach ihrem Tod die gewünschte Anerkennung gefunden. Trotzdem benötigen wir hin und wieder die Hilfe von Experten, wie beispielsweise in diesen Fall.« »Dessen bin ich mir bewusst. Natürlich interessiert mich der Fall auch von der fachlichen Seite. Die zerstörten Bilder waren ja von weltweiter Bedeutung für die Kunstwelt. Da ich ein sehr guter Freund von Elenas Vater bin, helfe ich euch gerne. Aber inwiefern kann ich euch bei der Angelegenheit weiterhelfen?« fragte Mister Harris. »Ich habe zu den Vorkommnissen im Museum von Rocky Beach eine Theorie entwickelt und möchte diese auf Richtigkeit prüfen.« sagte Justus. Er holte das Plastiktütchen mit dem angekokelten Bilderfetzen aus seiner Tasche und reichte es Mister Harris. Der den Fetzen interessiert entnahm und näher betrachtete. »Dieses sind die Überreste des Bildes Selbstportrait mit Katze. Wie sie wissen, war dieses Bild eines der letzten Werke des Malers gewesen. Zu
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dieser Zeit war er schon von seiner schweren Krankheit gezeichnet. Meiner Theorie nach, handelt es sich bei den zerstörten Werken nicht um die Originale, sondern um erstklassige Kopien.« trug Justus vor. »Und ich soll das für euch herausfinden? Nicht wahr?« antwortete Mister Harris. Peter wirkte überrascht. Er hatte das Gespräch genau verfolgt, mit dieser Wendung hatte er jedoch nicht gerechnet. Etwas perplex sagte er »Wäre wirklich nett, wenn sie uns diesen Gefallen tun könnten Mister Harris.« Mister Harris holte eine leistungsstarke Lupe aus seinem Jackett und untersuchte sowohl die bemalte, als auch die unbemalte Seite des Fetzens. Da er detailliert jede Kleinigkeit erfasste und bewertete dauerte es eine Ewigkeit bis er sich den Beiden wieder zuwandte. Es kam es ihnen jedenfalls wie eine Ewigkeit vor. »Was ich euch jetzt vor Ort direkt sagen kann ist recht wenig. Dem Anschein nach könnte es sich um das Original handeln. Aber auch eine, wenn auch sehr gute Kopie halte ich für möglich. Die verwendeten Farben, die Art wie die Farbe auf die Leinwand aufgetragen wurde, all das stimmt mit den Gewohnheiten und Gepflogenheiten des Malers überein. Das Alter der Leinwand, könnte jedoch mit ein paar Tricks vorgetäuscht sein. Letztendlich kann ich eine genaue Expertise nur nach einer eingehenden Prüfung mit modernster Technik in meinen Labor abgeben. Aufgrund der Komplexität der Untersuchungen benötige ich aber wenigstens einen Tag Zeit.« Justus und Peter waren enttäuscht, hatten sie doch mit einem schnellen und eindeutigen Ergebnis gerechnet. Wenn es wirklich eine Kopie war, musste der Künstler der diese angefertigt hatte, ebenfalls ein begnadeter Maler sein. »Wäre es möglich, einen Blick in ihr Labor zu werfen, wo wir doch gerade hier sind Mister Harris.« fragte Justus neugierig. »Das ist leider nicht möglich. Wie ich Elena bereits gesagt habe, befindet sich mein Labor in meinen Privathaus. Da ich ständig sehr wertvolle Bilder bei mir im Haus habe, treffe ich mich mit Klienten grundsätzlich an einem neutralen Ort. Ich hoffe ihr versteht meine Sicherheitsvorkehrungen. Kein Mensch außer mir soll erfahren, wo sich diese wertvollen Gemälde befinden. Kein Alarmsystem ist perfekt. Das
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habt ihr ja selber im Museum von Rocky Beach mitbekommen.« trug Mister Harris vor. »Wäre nett, wenn Sie uns anrufen würden, sobald sie sich sicher sind. Wenn wir unterwegs sind, können sie uns einfach eine Nachricht per Anrufbeantworter, Fax oder E-Mail zukommen lassen.« ergriff Peter das Wort und reichte Mister Harris eine von ihren Visitenkarten. Dieser nahm die Karte entgegen, schaute sich die Visitenkarten an, steckte sie anschließend ein und versprach den beiden Detektiven sich zu melden, sobald er Neuigkeiten habe. Kurze Zeit später verabschiedete er sich, um unverzüglich die Arbeit aufzunehmen. Auch er war brennend daran interessiert, die Wahrheit herauszufinden. Wenn die echten Bilder noch existierten und nur die Kopien verbrannt waren, wäre das eine Sensation. Justus grübelte noch eine Zeit lang darüber nach, genauer gesagt einen umfangreichen Salatteller lang, ob es richtig war das einzigste Beweisstück das sie hatten retten können, aus den Händen zu geben. Nach dem Essen verwarf er den Gedanken jedoch wieder. Mister Harris war doch mit den Charkows befreundet und das reichte ihm. Wenig später machten sie sich wieder auf den Rückweg. Die Fahrt bis nach Los Angeles ging relativ zügig. Sogar Peter hatte aufgrund der Erlebnisse während der Anreise es vermieden die Musik allzu laut aufzudrehen. Sie wollten so schnell wie möglich zurück, doch der Verkehr in Los Angeles machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Nur mit Schrittempo zog sich die Blechlawine durch die Stadt. Selbst Peters Ortskenntnisse halfen nichts. Was sie auch probierten, sie kamen nicht schneller voran. Frustriert hockten sie auf ihren Sitzen als das Handy von Peter klingelte. Dieser wollte gerade nach dem Apparat greifen. Doch Justus war diesmal schneller und hob ab. Am anderen Ende war Bob. Er hatte etwa die Hälfte der Bänder mit Betty durchgesehen und hatte eine Überraschung parat. Auf einem Videoband war ganz deutlich ein Mann zu sehen, der mit einem kleinen Brenner Bilder zerstörte. Dem Brenner, den sie in der Anpflanzung in der Mitte des Saales gefunden hatten. Nach einer Vergrößerung des Bildausschnitts traute Betty ihren Augen nicht. Sie kannte die entsprechende Person.
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Es handelte sich bei dem Täter um den Maler aus dem Südwesten Amerikas, der diese Bilder selber gemalt hatte. Sie konnte es nicht fassen. Die Leihgaben dieses Malers waren weder durch das Museum, noch durch ihn selber versichert gewesen, welchen Sinn sollte eine solche Tat ergeben? Diese Neuigkeiten rissen Peter und Justus fast von den Sitzen, mit allem hatten sie gerechnet. Bloß damit nicht. Es vergingen einige Minuten, ehe Justus diese Vorkommnisse verarbeitet hatte und bat Bob das Band zu nehmen und zum Polizeirevier zu fahren. Sie wollten sich dort zusammen treffen. Das Video mit dem Raum in dem der Kamin stand, hatte Bob jedoch noch nicht gefunden. »Man das sind Nachrichten Erster.«, entfuhr es Peter, »Kannst du dir schon einen Reim daraus machen?« Justus Denkmaschine arbeitete auf Hochtouren, doch auch er war nicht in der Lage so schnell eine plausible Antwort zu finden. Da Peter keine Antwort bekam, fragte er auch nicht weiter nach. Er kannte Just nur zu gut. Beim nachdenken wollte er nicht gestört werden. Einige Zeit später trafen sie vor dem Präsidium ein. Bob wartete schon seit geraumer Zeit ungeduldig vor dem Eingang. Er wollte Cotta beweisen, das erstklassige Detektivarbeit erfolgversprechender war, als die vom Inspektor so gerühmte Polizeiarbeit. Nachdem Peter eingeparkt hatte, stürmten die drei Fragezeichen das Büro des Inspektors. Dieser schreckte vom seinem Schreibtisch auf und blickte die Drei etwas verstört an. »Das sieht fast so aus, als sein der Leibhaftige hinter euch her. Übrigens fehlt mir immer noch eure Bericht über die Ereignisse im Geheimgang und der alten Krypta.« begrüßte der Inspektor sie. »Die Aussage kann warten.«, begann Bob, »Das Videoband wird sie sicher interessieren. Damit haben wir den zweiten Anschlag auf Bilder des Museums gelöst. Es wird sie überraschen, wer die Tat begangen hat?« Der Inspektor schaute ungläubig, kam aber nicht dazu etwas zu sagen. Peter schnappte nach der Videokassette und ging zu Cotta´s Videorecorder. Routiniert legte er das Band ein. Danach schaltete er den Fernseher ebenfalls ein und startete die Wiedergabe. Bob hatte das Band schon so vorgespult, damit der Tathergang nach wenigen Sekunden sichtbar wurde.
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Da es Bob und Betty zu verdanken war, das das Rätsel gelöst werden konnte, durfte er detailliert berichten. Der Inspektor war baff. Das der Eigentümer seine eigenen Werke zerstörte war ganz was Neues. Aber war es eigentlich strafbar seine eigenen Bilder zu zerstören? Er dachte darüber nach. Bei einem war er sich sicher, Irreführung von Ermittlungsbehörden war es auf jeden Fall. »Können Sie sich das erklären ?« fragte Peter. Der Inspektor schüttelte verzweifelt den Kopf griff aber anschließend sofort zum Hörer und instruierte seine Kollegen, den besagten Künstler auf die Wache zu bringen. »Ich habe mir auf der Fahrt darüber so meine Gedanken gemacht. In der Vergangenheit gab es öfters Fälle, in denen Bilder von bekannten Malern zerstört oder verschwunden sind. Die restlichen vorhandenen Bilder steigen nach der Tat in ihrem Wert zum Teil erheblich. Vielleicht wäre das eine Erklärung. Es könnte aber auch nur ein simpler aber effektiver Trick sein, sich Publicity zu verschaffen.« versuchte Justus Licht in die Angelegenheit zu bringen. »Was auch immer dahinter stecken mag, wir werden es in unseren Verhören bestimmt herausfinden. Vielen Dank für Eure Hilfe. Trotzdem müsstet ihr noch Eure Aussage von gestern zu Protokoll geben. Übrigens, wie seit ihr an diese Kassette drangekommen?« verabschiedete sich Cotta zufrieden. »Erstklassige Detektivarbeit.« entfuhr es Bob. Diesen Seitenhieb konnte er sich einfach nicht verkneifen. Der Inspektor lächelte etwas gequält. Er wusste gar nicht, warum er sich immer wieder mit den drei Fragezeichen einließ. Aber zumindest war es eine fruchtbare Zusammenarbeit. Was nun folgte kannten die Drei zur Genüge. Bürokratismus mit Protokolle erstellen hassten Sie wie die Pest. Es kam ihnen vor wie eine Unendlichkeit. Doch irgendwann hatten Cotta´s Kollegen erbarmen mit Ihnen. Sie unterschrieben noch schnell die Protokolle und verließen fluchtartig das Präsidium. »So was brauche ich wirklich nicht jeden Tag.« ulkte Peter. Bob und Justus stimmten Ihm sofort zu. Sie hatten in den Ferien was besseres zu tun, als in Amtsstuben zu hocken und Fragen zu beantworten. »Man schon so spät.«, schreckte Bob auf, »Ich hatte meinem Vater versprochen, den Rasen zu mähen. Er ist zwar ein verständnisvoller
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Mensch, aber wenn Vereinbarungen nicht eingehalten werden, ändert sich das schlagartig. Kannst du mich zu Hause absetzen, Peter ?« »Natürlich Bob. Kein Problem. Ich bin ebenfalls spät dran, mein Karatelehrer wartet auch nicht ewig.« Justus protestierte heftig »Habt ihr schon vergessen. Wir müssen heute noch die restlichen Videokassetten auswerten.« »Ohne mich.« riefen Peter und Bob im Chor. »Schöne Freunde seit Ihr. Lasst mich nur im Stich. Aber beschwert euch hinterher nicht, das ihr etwas verpasst habt.« ärgerte sich Justus.
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Eine weitere Überraschung Missmutig ließ sich Justus in den Sessel in ihrer Zentrale fallen. Er ärgerte sich, das alle Arbeit an ihm hängen blieb. Genervt schaltete er den Fernseher und Videorecorder ein. Danach schob er das nächste Videoband in den Apparat und schaltete das Gerät auf Wiedergabe. Nach etlicher Zeit und zwei weiteren Videobändern, griff er automatisch nach ein paar Schokoriegeln und einer Cola. Er hatte sich zwar vorgenommen, sich gesünder zu ernähren, aber etliche Zeit sich ansehen zu müssen, wie normale Museumsbesucher durch die Säle schritten, war eine absolute Plage. Das vierte Band hatte es jedoch in sich. Er sah gerade auf dem Bildschirm, wie eine uniformierte Person in den Saal mit dem Kamin ging, als das Telefon klingelte. Warum musste es jetzt ausgerechnet klingeln, wo es spannend wurde fragte er sich und griff zum Hörer. Am anderen Ende der Leitung war eine sanfte, freundliche Frauenstimme. Seine Laune besserte sich schlagartig. Was war schon eine neue Erkenntnis in dem aktuellen Fall der drei Fragezeichen, gegen eine Unterhaltung mit Lys. Sie sprachen über dies und das. Die Zeit verging wie im Fluge und gegen Ende des Gesprächs nach fast eineinhalb Stunden versprach Lys ihm noch eine Überraschung für ihr gemeinsames Wochenende. Leider schaffte er es nicht, ihr das Geheimnis zu entlocken. Danach verabschiedeten sie sich, da Lys noch Texte für ihre Rolle lernen musste. Nach diesem Gespräch war es für ihn gar nicht einfach, sich wieder der Arbeit zu widmen. Doch es half nichts, er wollte wenigstens mit einer Neuigkeit auftrumpfen können, wenn er schon die ganze Arbeit alleine machen musste. Er spulte das Video etwas zurück und sah genauer hin. Der uniformierte Mann der den Raum betrat, war einer der Wachleute. In der rechten Hand trug er einen roten Werkzeugkoffer aus Stahl bei sich. Seine Vermutung hatte sich bestätigt. Vorteilhaft war auch, das das Gesicht des Mannes auf dem Band zu sehen war. Für ihre Zwecke, war die Kamera von ihrem Standort her einfach perfekt angebracht worden. Er schaute noch eine Weile sich weiter das Band an, aber es betrat keine andere Person den Raum mehr.
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Zufrieden ging er auf den Recorder zu, um das Band zu stoppen und auswerfen zu lassen, als er jäh inne hielt. Eine weitere Person erschien in dem Raum und es war wieder ein Wachmann. Auch sein Gesicht war perfekt so erkennen. Zwei Flammenwerfer hatten sie gefunden und jetzt auch noch die vermutlich dazu passenden Täter. Da passte es gut, das Peter in der Zeit als er mit Bob in dem Geheimgang gefangen war, einige Fingerabdrücke mittels ihres tragbaren Kriminallabors gesichert hatte. Nur hatten sie es in Anwesenheit des Inspektors nicht zugegeben und danach anscheinend aufgrund der erlebten Strapazen vergessen. Er konnte sich aber immer noch nicht erklären, was die Wärter für ein Motiv für ihre Tat gehabt hatten. Sie hatten einen sicheren und verhältnismäßig gut bezahlten Job, den keiner so schnell aufs Spiel setzen würde. Aber er hatte eine Idee. Er klingelte Betty auf ihrem Handy an. Diese meldete sich zügig und fragte Justus nach dem Grund des Anrufs. »Hallo Betty, du bist doch in der Verwaltung des Museums beschäftigt, nicht wahr?« fragte er. »Na klar, habe ich euch doch erzählt. Oder nicht?« tönte es aus dem Hörer. »Kommst du eigentlich an die Personalakten der Angestellten heran. Ich müsste da eine Kleinigkeit überprüfen.« »Du willst an die Personalakten? Meinst du etwa, die Täter arbeiten hier im Museum. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen, Justus.« »Nachdem ich die restlichen Videoaufzeichnungen durchgesehen habe, gehe ich einem konkreten Verdacht nach, Betty. Kannst du mir helfen?« »Was benötigst du denn für Daten? Und vor allem von Wem?« »Mich interessieren vor allem die Lebensläufe der Wachleute, die im Museum tätig sind.« »Die Täter sind unter den Wachleuten zu finden? Das ist doch wohl nicht dein Ernst?« rief Betty entsetzt. »Ich mache keinen Spaß, Betty. Aber das Videoband lässt keinen anderen Schluss zu. Kannst du mir die Daten besorgen, ohne das jemand Wind davon bekommt?« fragte Justus erneut. »Das kann mich meinen Job kosten. Das ist dir doch bewusst? Andererseits, wenn es wirklich Kollegen waren die mir belastendes Beweismaterial untergeschoben haben, möchte ich mich schon dafür
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revanchieren. Ich kann dir die Unterlagen mailen, wie lautet eure EMail-Adresse?« »Bedenke, das mailen hinterlässt auf dem Rechner Spuren. Selbst wenn du Daten löscht, sind diese auf der Festplatte immer noch vorhanden und können mit speziellen Programmen wieder hergestellt werden. Leg die Unterlagen doch einfach in das Faxgerät und stell die Protokollierung des Gerätes aus.« »Vielen Dank für den Hinweis. Die Lebensläufe mit Bild hast du in wenigen Minuten auf deinem Schreibtisch.« »Danke für deine Hilfe, Betty. Du hast bei mir etwas gut. Tschüs.« verabschiedete sich Justus. Es waren wenige Minuten vergangen, da quoll eine Papierlawine aus dem Faxgerät. Er hätte gar nicht gedacht, das das Museum so viele Wachleute beschäftigt hat. Es dauerte einige Zeit bis er anhand der schlechten Bildqualität der Passfotos durch die Graustufendarstellung die richtigen Wachleute ausfindig machen konnte. Neugierig befasste er sich mit der Vergangenheit der beiden Männer. »Volltreffer.« dachte er bei sich und lehnte sich zufrieden zurück. Die Wachleute hatten eine gemeinsame Vergangenheit. Ihr früherer Arbeitgeber war die Waterhouse Corporation gewesen. Was für eine Überraschung. Die zerstörten Gemälde gehörten doch deren Eigentümer. Hatte er endlich die fehlende Verknüpfung gefunden, zumal sie erst kurz vor der Eröffnung des Museums, ihren Arbeitsplatz gewechselt hatten. Für ihn bestand nun kein Zweifel mehr, das es sich bei den Männern um die beiden Täter handeln musste. Und er hatte noch eine weitere Vermutung, wartete aber lieber noch die Expertise von Mister Harris ab, bevor er sich gedanklich total verrannte. Der Abend war ein voller Erfolg gewesen. Er war sich sicher, das er sich jetzt ein reichhaltiges Abendessen verdient hatte. Er schaltete alle Geräte und das Licht in der Zentrale aus, schloss ab und ging zufrieden zum Wohnhaus herüber. Tante Mathilda und Onkel Titus saßen schon an dem großen Esstisch, der bereits für das Abendessen hergerichtet war. »So spät noch unterwegs gewesen, Justus?« fragte Titus Jonas. »Ich war nur in unserer Zentrale. Ohne Lys macht es mir einfach keinen Spaß auszugehen.«
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»Kann ich gut nachvollziehen. Aber was ist mit Peter und Bob?« »Die hatten heute etwas anderes vor. Außerdem habe ich mich um unseren aktuellen Fall gekümmert.« »Du meinst die Sache mit den Gemälden? Nicht wahr?« Noch bevor Justus die Frage seines Onkels beantworten konnte, riss Tante Mathilda das Gespräch an sich. »Du weiß, ich habe dafür kein Verständnis, das ihr euch ständig in irgendwelche Gefahren begebt. Das ist Sache der Polizei. Die Befreiung von Peter und Bob war doch sehr heikel gewesen.« »Woher weißt du denn schon wieder von der Sache?« »Ich halte ständig meine Augen und Ohren offen. Außerdem ist Rocky Beach nur ein kleiner Ort, in dem nichts verborgen bleibt.« »Das scheint mir allerdings auch so, Tante Mathilda« erwiderte Justus und zog es vor, sich lieber dem Abendessen zu widmen. Danach sprachen sie noch etwa eine halbe Stunde über betriebliche Angelegenheiten. Auf einmal merkte Justus, das er müde wurde, verabschiedete sich und ging auf sein Zimmer. Am nächsten Morgen trafen sich die drei Fragezeichen pünktlich um neun Uhr in der Zentrale. Genauer gesagt, sie hatten sich Klappstühle aus Onkel Titus überdachtem Lager geholt und diese in Justus überdachter Freiluftwerkstatt aufgestellt. Selbst für Kalifornien waren diese Temperaturen in den Morgenstunden außergewöhnlich hoch. Im Laufe des Tages konnte man sich bestimmt noch auf etwas gefasst machen. Bob warf jedem eine kühle Dose mit Mineralwasser zu, die er aus ihrem kleinen Kühlschrank geholt hatte und forderte Justus auf, über seine Neuigkeiten zu berichten. Wie gewohnt schilderte er detailliert seine Nachforschungen und Vermutungen und vergaß dabei die Zeit. Bob hörte aufmerksam und interessiert zu. Peter hingegen war eher ein Freund von kurzen, aussagekräftigen Schilderungen und spielte währenddessen mit einem Tennisball und bekam dadurch einige Details nicht mit. Noch bevor Justus seinen Bericht beendet hatte, ertönte ein Signal aus einem Außenlautsprecher. Justus hatte ihn mit Bob´s Hilfe vor einigen Jahren angebracht. Selbst wenn sie auf dem Grundstück oder in der Freiluftwerkstatt unterwegs waren, konnten sie so hören, ob ein Telefonat oder Fax einging.
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Peter stand auf und hechtete in die Zentrale, bevor die anderen Beiden überhaupt reagieren konnten. Er überprüfte zuerst das Faxgerät. Das Gerät war noch mit der Fehlerkorrektur beschäftigt, zeigte aber nach einigen Sekunden an, das der Ausdruck bevorstand. Nun erschienen auch Justus und Bob in der Tür. Neugierig warteten sie auf den Inhalt des Faxblattes. Die Nummer war ihnen aber bis jetzt noch unbekannt. Peter griff zu den Faxblättern, entnahm diese und fing an zu lesen. Expertise stand in großen Lettern über den Ausführungen. Es folgten eine Reihe von Ausführungen und Auswertungen, die Peter nicht verstand. Bob stöhnte auf und riss ihm das Blatt aus der Hand. »Spinnst du?« fauchte Peter und schnappte nach dem Blatt, Bob war aber schneller. »Das dauert mir bei dir einfach zu lange.« stellte Bob fest. »Nun lasst doch die ewige Streiterei. Was steht in dem Fax?« fragte Justus ungeduldig. »Keine Hektik. Ich muss schließlich erst den Text lesen, bevor ich etwas sagen kann.« bemerkte Bob. »Die Quintessenz der Expertise ist, das es sich bei dem Bild eindeutig um eine Fälschung handelt. Allerdings wird darauf hingewiesen, das diese Fälschung von bemerkenswerter Qualität ist und nur sehr aufwendig festzustellen war.« Die Ereignisse überschlugen sich. Die Täter waren ehemalige Angestellte von Mister Waterhouse gewesen. Bei den zerstörten Bildern handelte es sich um erstklassige Fälschungen. Sie mussten jetzt reagieren, ehe es zu spät war. Die drei Fragezeichen packten ihre Beweise ein und fuhren wenig später mit Bob´s Käfer zu Inspektor Cotta. Peter war auf dem Hof in ein scharfkantiges Eisenstück herein gefahren und hatte einen Platten, es war aber keine Zeit zu verlieren für einen Reifenwechsel. Bob hielt direkt vor dem Eingang des Präsidiums, weil alle anderen Parkplätze belegt waren. Dies trug ihm einen strafenden Blick des Beamten ein, der den Eingangsbereich überwachte. Noch ehe der Beamte etwas sagen konnte, waren sie schon auf dem Weg in die erste Etage. Hier lag das Büro von Cotta. Der Inspektor saß wie fast immer an seinem Computer und führte etliche Abfragen durch.
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»Noch ein Videoband. Ihr verwechselt dies hier nicht mit einem Kino. Oder?«, scherzte Cotta wie meist zu Beginn einer Unterhaltung, «Schlechte Krimis bringt das Fernsehen schon zur Genüge.« »Schlechter Krimi ist gut. Das Videoband enthält, sagen wir mal einen aufschlussreichen Dokumentarfilm.« scherzte jetzt Bob. Sie gingen in den Videoraum und bereiteten alles vor. Justus berichtete detaillierte die Zusammenhänge und ließ den Film laufen. Der Inspektor war zuerst etwas misstrauisch gewesen, folgte aber dann seinen Ausführungen und kam zum selben Schluss. »Auf den Tatwerkzeugen waren leider keine brauchbaren Fingerabdrücke, aber damit werden wir sie festnageln, da bin ich mir sicher.« sagte er hocherfreut. »Es kommt noch besser Herr Inspektor.« begann Bob und präsentierte dem Inspektor die Expertise. Dieser war so baff, das er einen Moment lang keine Worte fand. »Das wird ja immer besser. Wenn ihr so weiter macht, haben wir hier bald keine Arbeit mehr. Ich kündige uns beim Museumsdirektor an und dann nichts wie hin.« entfuhr es Cotta. Der Inspektor führte noch einige interne Anrufe und verließ wenig später mit den drei Fragezeichen das Präsidium. »Wir nehmen meinen Dienstwagen.« sagte Cotta. Sie stiegen ein, beschleunigten zügig und fuhren umgehend zum Museum. Peter der mit Bob im Fond des Wagens saß, schaute durch die Rückscheibe. Ihnen folgten zwei weitere Polizeiwagen. Da Cotta ein geübter Fahrer war, erreichten sie ihr Ziel sehr schnell und parkten vor dem Eingangsportal. Cotta stieg aus und lief zu seinen Kollegen. Ihnen zeigte er die Bilder der beiden Wachleute und wies sie an diese festzunehmen und auf das Präsidium zu bringen. Wenn er zum Präsidium zurückgekehrt war, wollte er die Verhöre selber führen.
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Rehabilitation für das Museum Mit eiligen Schritten gingen sie auf das Büro des Direktors zu, der sie bereits erwartete. »Guten Tag Inspektor. Guten Tag ihr Drei.«, begrüßte er sie, »Es wird noch einen Moment dauern bis Mister Fisher von der Versicherung eintreffen wird. Es ging leider nicht schneller Inspektor.« »Das kann auch noch warten.« sagte Cotta und erzählte dem Direktor von den erfolgreichen Ermittlungen der drei Fragezeichen und das die Täter in diesem Moment festgenommen würden. Der Direktor war sichtlich bestürzt, das die Täter sich unter seinen eigenen Mitarbeitern befanden. Zumal er diese beiden Wachleute aufgrund wärmster Empfehlungen von Mister Waterhouse, dem Eigentümer der Bilder, selber eingestellt hatte. »Darf ich fragen, warum sie auch mit dem Herrn von der Versicherung sprechen möchten, Inspektor?« fragte der Direktor. »Wir haben noch etwas herausgefunden, das auch für die Versicherung von äußerster Wichtigkeit ist. Wenn Herr Fisher gekommen ist, werden wir darüber berichten.« trug Justus vor. Sie reden noch einige Zeit über die Dreistigkeit der Täter, als es an der Tür klopfte. Der Direktor öffnete und der Herr von der Versicherung trat ein. Er stellte sich kurz vor und nahm an dem Besprechungstisch Platz. »Darf ich fragen, warum sie mich hierher zitiert haben?« fragte der Herr von der Versicherung geschäftig. »Justus von den drei Detektiven wird ihnen sofort alles erklären. Da bin ich mir sicher.« äußerte sich der Inspektor. Das konnte sich Justus nicht nehmen lassen. Mit Bob´s Hilfe berichtete er von ihren Nachforschungen. Peter reichte inzwischen Kopien von der Expertise herum, die er im Vorzimmer des Direktors angefertigt hatte. Im Raum breitete sich eine gespenstische Stille aus. Der Museumsdirektor und Mister Fisher fielen fast von ihren Stühlen. Wenn das stimmen würde? Aber auf Mister Harris als Experten war unbedingt Verlass. Der Direktor war zum Teil erleichtert, das er nicht den Verlust von weltberühmten Kunstwerken zu verantworten hatte, zum Teil wütend, weil man ihn so hintergangen hatte. Mister Fisher jedoch strahlte über das ganze Gesicht, brauchte die Versicherung doch in diesem Fall nicht zu bezahlen. Doch sie konnten
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nur bei dem teuersten Bild beweisen, das es sich um eine Fälschung handelte. Die restlichen Bilder waren ja komplett verbrannt. Angeblich zumindest. Trotzdem war er froh gelaunt und stellte den drei Fragezeichen eine dicke Belohnung in Aussicht, auch Mister Harris wollte er für seine Arbeit entlohnen. Hatte er doch an diesem Tag eine horrende Schadenssumme gespart. Plötzlich meldete sich Justus wieder zu Wort und forderte Mister Fisher und den Direktor dazu auf, noch eine Weile für sich zu behalten, das es sich bei den Bildern um Fälschungen handelt. Die Beiden sahen ihn ungläubig an. »Ich habe da eine Idee. Mit etwas Glück haben wir die Chance zu beweisen, das es sich auch bei den restlichen Bildern um Fälschungen handelte und Mister Waterhouse immer noch im Besitz seiner echten Bilder ist.« stellte er in Aussicht. »Ich weiß zwar nicht wie ihr das anstellen wollt, aber meinetwegen. Wenn das funktionieren würde, ist euch eine großartige Belohnung sicher. Das verspreche ich euch.« schaltete sich Mister Fisher ein. »Dann an die Arbeit Kollegen. Wenn noch etwas ist, können sie uns jederzeit per Handy oder Fax erreichen.« forderte Justus Peter und Bob auf und überreichte Mister Fisher noch eine ihrer Visitenkarten. »Nicht so schnell Justus. Wie wollt ihr denn nach Hause kommen?«, fragte der Inspektor, »Ich fahre euch selbstverständlich hin.« Sie gingen zum Dienstwagen des Inspektors und fuhren Richtung Gebrauchtwarencenter Titus Jonas. Während der Fahrt sprachen sie sehr wenig miteinander bis der Inspektor sich zu Wort meldete. »Wie hast du das eben gemeint, Justus Jonas? Glaubt ihr denn wirklich, das Mister Waterhouse noch im Besitz der echten Bilder ist? Selbst wenn das wirklich so wäre, warum sollte er denn einen Versicherungsbetrug begehen? Nach unseren Überprüfungen hat er mehr Geld als alle Durchschnittsverdiener Kaliforniens zusammen haben.« »Bis jetzt ist es auch nur eine Vermutung, Inspektor. Nach unseren Ermittlungen hat Mister Waterhouse bei einem Geschäft eine selbst für ihn nicht unerhebliche Summe verloren. Die beiden Täter waren ebenfalls vor ihrer Tätigkeit als Museumswärter bei Herrn Waterhouse im Security Service tätig. Ganz zu schweigen davon, das Mister Waterhouse dem Museum das alte Gebäude mit dem großen Grundstück
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überlassen hat. Woher sollten die Täter sonst von dem Geheimgang wissen, wenn nicht von Mister Waterhouse, der ebenfalls wie das Stadtarchiv einen Grundriss des alten Gebäudes besitzt? Wir haben im Stadtarchiv ermittelt, das keine andere Person in den letzten dreißig Jahren sich für diese Baupläne interessiert hat. Noch weiter zurück konnte der Angestellte den Sachverhalt auf die Schnelle nicht prüfen, da sämtliche alten Listen und Verzeichnisse ebenfalls eingelagert wurden und der direkte Zugriff auf diese Daten nicht möglich ist.« »Das hört sich wie immer alles schlüssig an. Aber nochmals meine Frage. Wie wollt ihr das beweisen?« »Justus hat da eine Idee.«, trug Bob vor, »Allerdings brauchen wir dabei Ihre Hilfe.«. »Ihr braucht meine Hilfe? Das ich das noch einmal erleben darf.« frotzelte der Inspektor. »Sie müssen nur zwei Tage dafür sorgen, das die beiden mutmaßlichen Täter in Gewahrsam bleiben und keine Informationen an Mister Waterhouse weitergeben können.« sagte Peter. »Zwei Tage? Wie soll ich das denn schaffen? Jeder Mensch hat in Amerika das Recht auf einen Anwalt und wie es aussieht könnte dieser von Mister Waterhouse zur Verfügung gestellt werden. Einen Tag lang könnte ich es aber schaffen. Was ihr auch immer vorhabt, ihr müsst es schnell tun.« bemerkte der Inspektor und bog in die Hofeinfahrt des Gebrauchtwarencenters ein. »Wir werden tun, was in unserer Macht steht. Und danke fürs bringen.« verabschiedete sich Bob und auch Justus und Peter bedankten sich. »Mist.«, fluchte Bob, »Ich habe ganz vergessen, das mein Käfer vor dem Polizeirevier steht.« »Mir wäre das nicht passiert. Meinen MG hätte ich bestimmt nicht vergessen.« sagte Peter und grinste zu Bob herüber. »Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Übrigens, was ist mit deinem Plattfuß.« beschwerte sich Bob. »Den hatte ich ganz vergessen, Bob. Man ist eben nicht vollkommen. Ich werden mich gleich an die Arbeit machen.« »Können wir uns endlich wieder unserem Fall zuwenden, bevor die Tagesfrist von Cotta abgelaufen ist.« sprach Justus ein Machtwort. »Klar machen wir Just. Aber trotzdem ist das ärgerlich das ich meinen Wagen vergessen habe.«
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»Ist doch kein Problem. Wir haben noch Peters MG und deinen Wagen holen wir auf dem Rückweg ab. Leg schnell los mit deinem Reifenwechsel, wir haben noch etwas vor.« sagte Justus und holte einen Koffer aus der Zentrale. »Was ist denn in dem Koffer?«, fragte Bob, während sich Peter missmutig mit seinem Reifen beschäftigte, »Den kenne ich noch gar nicht. Hast du etwa ein neues Teil für unsere Ausrüstung besorgt?« »Lasst euch überraschen und jetzt schnell zum Anwesen von Mister Waterhouse, um diese Zeit widmet er sich immer seinen Orchideen wie ich gestern von seiner Sekretärin erfahren habe.« sagte Justus geheimnisvoll. »Einen Moment noch, die Schrauben müssen wenigstens fest angezogen sein. Oder sind ihr darauf erpicht einen schweren Autounfall zu haben?« »Dann beeile dich Peter, wir müssen hier weg.« kommandierte Justus und ging zielstrebig auf Peters MG zu und verstaute den Koffer. Peter blieb wohl wieder einmal nichts anderes über, als den Fahrer zu spielen. Da er Autos über alles liebte, von sportlichen Aktivitäten einmal abgesehen, war er von den Dreien der routinierteste im fahren. Die Fahrt verlief diesmal unspektakulär und eintönig. Nach kurzer Zeit bog er schon in eine der großen Straßen von Beverly Hills ein. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Vom Wagen aus konnten sie ein riesiges, gläsernes Gewächshaus sehen, in dem sich ein älterer Mann befand und an Pflanzen herum hantierte. Peter griff zu dem Fernglas, das er kurz zuvor aus seinem Handschuhfach herausgeholt hatte und betrachtete das ganze genauer. Nun war es an der Zeit Peter und Bob seine neueste Anschaffung zu erklären. Justus griff nach dem Koffer und öffnete ihn. In dem Koffer war eine Elektronik, ein Bandaufzeichnungsgerät und ein Lautsprechersystem installiert. Darüber hinaus war ein überdimensionaler Laserpointer am Kabel und ein Kopfhörer in dem Koffer. »Was soll das darstellen?«, fragte Bob neugierig, »Etwa eine moderne Abhöreinrichtung?« »Du hast es erfasst Bob. Das modernste was es zur Zeit auf dem Markt gibt.«
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»Wie soll dieses Gerät denn funktionieren?«, frotzelte Peter, »Es besitzt doch kein Hochleistungsmikrofon mit Parabolspiegel wie unser anderes Gerät?« »Das andere Gerät funktioniert hervorragend bei geringeren Distanzen in freier Natur. Dieses Gerät jedoch kann problemlos über längere Distanzen Räume überwachen, die über eine Fensterscheibe verfügen.« »Mit einem Laserstrahl?« »Genau, mit einem Laserstrahl. Der Strahl wird auf die Scheibe des Raumes gerichtet. Die Stimme eines Menschen erzeugt Schwingungen. Diese Schwingungen übertragen sich in geschlossenen Räumen auf die Fensterscheiben. Ihr erinnert euch vielleicht wie wir bei unserem Fall mit den Raben aus zwei bauchigen Gläsern und den Ohrstöpseln von Peters Walkman einen Lautsprecher gebaut haben. Es funktioniert nach dem selben System. Nur das hier mit Hilfe des Laserstrahls aus den Schwingungen der Scheibe mit Hilfe der Elektronik in diesem Koffer diese Schwingungen wieder in Sprache umgewandelt werden.« dozierte Justus. »Das funktioniert wirklich, Justus? Ist ja toll.« staunte Peter. »Natürlich funktioniert das. Ihr werdet es gleich sehen. Ich muss aber zugeben, das diese Anschaffung nicht gerade billig war.« trug Justus vor. »Was heißt bei dir nicht billig.« fragte Peter. Doch Justus zog es vor diese Frage lieber nicht zu beantworten. Justus nahm sein Handy und wählte die Privatnummer von Mister Waterhouse. Nach wenigen Sekunden ertönte eine Stimme, es war der Butler von Mister Waterhouse »Hier bei Waterhouse, womit kann ich dienen?« »Guten Tag. Mein Name ist Jones. Ich hätte gerne Mister Waterhouse gesprochen.« »In welcher Angelegenheit möchten sie ihn sprechen? Haben sie einen Termin mit Mister Waterhouse vereinbart?« »Einen Termin habe ich nicht vereinbart, da ich erst vor zwei Stunden hier in Amerika angekommen bin. Ich komme aus Australien. Mein Vater ist ebenfalls wie Mister Waterhouse in seinem Land ein sehr bekannter Kunstsammler. Die Angelegenheit ist etwas prekär, deshalb möchte ich nur mit Herrn Waterhouse direkt darüber sprechen.« »Ich werde nachfragen, ob er mit Ihnen sprechen möchte.«
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»Sagen sie ihm doch einfach, es handelt sich um ein lukratives Geschäft. Das er sich sicherlich nicht entgehen lassen möchte.« »Ich werden sehen, was sich da machen lässt.« Peter beobachtete das Gelände mit seinem Fernglas und sah wie eine Person in Butleruniform mit einem tragbaren Telefon aus dem Haus heraus kam und zu dem Gewächshaus lief. Wenig später betrat die Person das Gewächshaus und sprach mit dem älteren Mann. Dieser Griff nach dem Gerät und meldete sich »Waterhouse hier, in welcher Angelegenheit möchten sie mit mir sprechen?« »Wie bereits erwähnt ist mein Vater ebenfalls ein angesehener Kunstsammler in seinem Land. Wie die meisten fanatischen Sammler besitzt er in seinen Tresorräumen auch etliche Exponate, die nicht öffentlich gezeigt werden können, da der Erwerb sagen wir mal nicht den üblichen Gepflogenheiten entspricht.« »Das ist schön für ihren Vater. Aber was hat das mit mir zu tun?« »Uns ist zu Ohren gekommen, das sie einige weltbekannte Bilder im Museum von Rocky Beach ausgestellt haben. Mein Vater ist an diesen Bildern interessiert und das für einen wirklich guten Preis.« »Haben sie denn nicht davon gehört, das diese Bilder vor ein paar Tagen einem Brandanschlag zum Opfer gefallen sind? Welch schmerzlicher Verlust für alle.« »Mit mir können sie ruhig offen reden. Bei den zerstörten Bildern handelte es sich um Kopien, wie sie wissen. Ihre ehemaligen Angestellten haben die Bilder in ihrem Auftrag zerstört, da sie die Versicherungssumme kassieren und natürlich die Originale verständlicherweise so schnell wie möglich an einen vermögenden Kunstsammler aus Übersee verkaufen möchten.« »Sie haben Phantasie junger Mann, das muss man schon sagen. Wer hat ihnen denn dieses Märchen erzählt?« »Ich glaube kaum, das es sich um ein Märchen handelt. Sie werden im Laufe der nächsten Stunde ein entsprechendes Fax mit einem Zahlungsvorschlag erhalten. Überlegen sie es sich, sie können mich in den nächsten zwei Tagen über meinen Privatsekretär erreichen. Ich wohne übrigens im Biltmore.« Er teilte Mister Waterhouse eine Autotelefonnummer mit und legte auf. Peter und Bob kannten diese Telefonnummer, es handelte sich dabei um die Autotelefonnummer des goldbeschlagenen Rolls Royce der ihnen
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aufgrund eines dankbaren Kunden zur Verfügung stand wann sie wollten. Morton war also von Justus eingeweiht worden. Justus zögerte keine Sekunde, er kurbelte die Fensterscheibe herunter, schaltete das Gerät im Koffer ein und richtete den Laserstrahl auf die Scheiben des Gewächshauses. Erst knackte es in den Lautsprechern, dann aber ertönten deutlich zu verstehende Stimmen aus dem Gerät. »Mir scheint es Sir, als wenn ihre ehemaligen Mitarbeiter doch nicht ganz so zuverlässig sind, wie sie angenommen haben.« sprach der Butler. »Aber selbst wenn sie geredet hätten, was ich nicht glaube, kann das kein Mensch beweisen. Sämtliche Bilder sind doch nach Aussage des Direktors komplett verbrannt. Ich habe den Schaden selber im Museum begutachtet. Keiner kann uns etwas nachweisen.« »Sie spielten aber doch mit dem Gedanken, die Originale zu verkaufen? Mit dem Verkauf der echten Bilder und der Versicherungssumme hätten sie dann ihre Verluste aus dem Immobiliengeschäft wieder wettgemacht.« »Sicherlich, Jean. Aber wer außer uns konnte von meinen Plan wissen. Natürlich möchte ich die Originale verkaufen und die Versicherung hat auch die Zahlung des Schadens in Aussicht gestellt. Ich möchte allerdings verständlicherweise kein Risiko eingehen.« Zufrieden schaltete Justus das Gerät aus. Er hatte alle Informationen erhalten, die er haben wollte. Mister Waterhouse hatte eben bestätigt, das seine Vermutung richtig war. Jetzt mussten sie nur noch an die echten Bilder gelangen. Bestimmt hatte er sie aus Vorsicht an einem anderen Ort versteckt und nicht in seinem Haus. Sie wollten zurück in die Zentrale fahren, doch Bob protestierte energisch. Zuerst musste er seinen Wagen wieder zurück haben. Daran hatten sie in der Aufregung nicht mehr gedacht. Peter setzte Bob wenig später vor dem Polizeipräsidium ab, wo sein Wagen stand. Im Konvoi ging es von dort aus schließlich zurück zur Zentrale. Die Fahrzeuge parkten sie vor der Freiluftwerkstatt. »Die Falle ist gestellt. Nun sollten wir sie zuschnappen lassen, Kollegen.« sagte Peter und griff nach dem Koffer mit dem neuen Abhörgerät. »Dazu bedarf es aber noch ein paar Instruktionen.« begann Justus in seinem üblichen gespreizten Tonfall.
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»Instruktionen? Ruf doch einfach bei Mister Waterhouse an.« stellte Bob klar. »Ich brauche bei meinen Vorhaben natürlich eure Hilfe. Speziell deine Zweiter.« »Du brauchst meine Hilfe. Seit wann denn das?« ulkte Peter. »Ist doch ganz einfach. Mister Waterhouse hat einen Butler und ich habe als Sohn eines reichen und bedeutenden Kunstsammlers aus Übersee einen Leibwächter mit Namens Stone, der mich in diesem fremden Land vor allen Übeln beschützt. Wer käme dafür besser in Frage als unser Sportass mit Karateausbildung?« fragte Justus. »Natürlich, diesen Part übernehmen ich gerne.« antwortete Peter etwas geschmeichelt. »Habt ihr nicht noch etwas vergessen?« frage Bob. »Vergessen? Was sollten wir denn noch vergessen haben?« fragte Justus ungläubig. »Habt ihr euch denn schon erkundigt, ob Morton das Fax abgeschickt hat?« Kleinlaut gab Justus zu, dieses Detail übersehen zu haben »Gut das wir dich haben, Bob. Danke Kollege, ist mir völlig entgangen.« Bob hatte inzwischen den Hörer gegriffen und wählte Mortons Nummer. Wie üblich meldete dieser sich unverzüglich und bestätigte die ordnungsgemäße Versendung des Faxes von dem Rolls Royce. Beide sprachen noch einen Moment zusammen, dann legte Bob wieder auf. »Jetzt könnt ihr beginnen.« forderte Bob Justus und Peter auf.
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Die Falle wird gestellt Peter nahm den Telefonhörer und wählte die Nummer, die ihm Justus vorher gegeben hatte. Zu seinem Erstaunen war diesmal Mister Waterhouse direkt am Apparat. Er hatte wohl einen Anruf nach dem Eintreffen des Kaufangebotes per Fax erwartet. »Hier spricht Stone. Peter Stone.«, begann Peter das Gespräch, »Ich bin der Bodyguard und Assistent von Mister Jones. Er hat mich beauftragt mit Ihnen zu verhandeln.« »Bei wichtigen und delikaten Angelegenheiten spreche ich grundsätzlich nicht mit dem Personal. Herr Jones wird sich wohl selber bemühen müssen. Des weiteren möchte ich nochmals feststellen, das ich nicht mehr im Besitz der Bilder bin. Da ich diese, und zwar die Originale, dem Museum als Leihgabe zur Verfügung gestellt hatte. Leider wurden diese bei dem Brand restlos zerstört.« »Netter Versuch, Mister Waterhouse.«, übernahm Justus das Gespräch, »Aber lassen Sie diese Spielchen. Sie kennen die Wahrheit genau. Nicht die Originale, sondern Kopien, sind der Zerstörungswut zum Opfer gefallen.« Um seine Ausführungen zu untermauern startete Peter auf ein Zeichen das Band von Ihrer Laser - Abhöreinrichtung. Mister Waterhouse verschlug es zuerst die Sprache, nach einer Weile stammelte er »Das ist doch ... . Woher haben Sie das ?« »Das tut hier nichts zur Sache. Wie gesagt, wir kennen Beide die Wahrheit. Auch bin ich wie mein Vater nur an den Bildern für seine Sammlung interessiert. Ihre Machenschaften interessieren mich relativ wenig. Zumal es keinen bedeutenden Sammler auf der Welt gibt, der nicht schon mal einige Exponate erworben hat, um sie in seinen privaten Tresorräumen vor der Öffentlichkeit zu verstecken, da die Herkunft von delikater Natur ist.« »Sprechen wir also über das Geschäft. Die angebotene Summe entsprechen zwar nicht dem tatsächlichen Wert der Bilder, jedoch können diese nicht mehr offiziell versteigert werden. Auch dürfte es schwierig werden, diese so schnell an einen anderen Sammler für einige noch höhere Summe zu veräußern.« »Das freut mich. Wir sind also im Geschäft?« fragte Justus nach.
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»Nicht so schnell. Der Name Jones sagt mir nichts. Allerdings habe ich keine Kontakte nach Australien. Ich möchte mich aber noch vorher versichern, das sie die Summe auch bezahlen können. Die Transaktion kann aber nur eins zu eins stattfinden, d. h. die Bilder gegen einen Koffer mit US-Dollar. Bei den Banknoten muß es sich aber um gebrauchte, nicht registrierte Scheine handeln, sonst platzt das Geschäft. Ich besuche sie in zwei Stunden in Ihrer Suite im Biltmore. Über weitere Einzelheiten möchte ich nicht am Telefon sprechen.« sagte Mister Waterhouse und legte auf. »So ein verdammter Mist.« fluchte Peter. Ihr ganzen schöner Plan war im Eimer. Wie sollten sie von den paar Dollar die sie hatten eine Suite im Biltmore anmieten können? Auch war es unmöglich nachzuweisen, das sie die im Fax genannte Summe zahlen konnten. »Ich muß nachdenken.« sagte Justus in sich versunken und knetete seine Lippen. »Das darf doch wohl nicht Euer Ernst sein? Bis jetzt haben wir noch jede Situation gemeistert.« wunderte sich Bob und griff beherzt zum Telefon und wählte eine altbekannte Nummer. »Sie sprechen mit Mister Morton. Wie kann ich ihnen weiterhelfen?« klang es aus dem Lautsprecher. »Hallo Morton, hier ist Bob von den drei Fragezeichen. Wir stecken in einer verzwickten Situation. Vielleicht können sie uns weiterhelfen?« »Wenn es in meiner Macht steht, gerne Mister Andrews.« Bob schilderte Morton den Sachverhalt und war überrascht, das dieser keine so großen Probleme in der Lösung der Aufgabe sah. »Ich habe da eine Idee, wie ich weiterhelfen kann. Zufällig kenne ich den Portier des Biltmore. Wir stehen, sagen wir mal geschäftlich, in Verbindung. Außerdem habe ich bei Ihm noch etwa gut. Ich melde mich gleich wieder.« sagte Morton und legte auf. Justus erwachte aus seiner Lethargie und ergriff sofort wieder das Kommando und tätigte umgehend den nächsten Anruf. Wie Peter und Bob aus dem Gespräch erkannten, musste er wohl mit Mister Fisher von der Versicherungs-gesellschaft telefonieren. Nach einen längeren verbalen Schlagabtausch, den Justus für sich entschied, lenkte Mister Fisher ein. Sie hatten schon bei dem Museumsdirektor über einen geeigneten Lösungsansatz gesprochen. Dabei stellte sich heraus, das der
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Tätigkeitsbereich der Gesellschaft sich nicht nur auf das Versicherungswesen, sondern auch auf das Bankgeschäft erstreckte. Somit war es kein Problem für Herrn Fisher, dem Australier Mister Jones eine positive Bankauskunft zu bescheinigen. Herr Fisher wollte diese umgehend zur Zentrale der drei Fragezeichen bringen lassen. Nach ein paar Worten des Dankes legte Justus auf. »Jetzt können wir nur hoffen, das Morton ebenfalls eine positive Nachricht für uns hat.« sagte Justus. Kaum lag der Hörer auf der Gabel, läutete das Telefon. Es war der Rückruf von Morton. So schnell hatten sie nicht mit einer Antwort gerechnet. »Hallo ihr Drei. Ich habe gute Neuigkeiten für Euch. Ihr könnt für zwei Stunden die Präsidentensuite bekommen, da diese zur Zeit nicht belegt ist. Der Portier wird ferner, jedem der danach fragt, darüber Auskunft geben, das Mister Jones Junior aus Australien in der Präsidentensuite des Hotels logiert. Übrigens ich habe jetzt Feierabend und bin mit dem Rolls Royce zu Euch unterwegs. Das gehört doch zu Eurem Plan?« unterrichtete Morton die Detektive. »Vortrefflich Morton. Sie sind der beste freie Mitarbeiter, den man sich wünschen kann. Bis gleich.« bedankte sich Justus. »Ein Problem haben wir aber noch, Kollegen. In unserem Aufzug glaubt uns kein Mensch unsere Rollen. Ihr solltet schnell nach Hause fahren und Euren besten Anzug mit Schlips anlegen. Bob, fahr bitte sofort zum Hotel und sieh dich in der Suite um, damit wir gleich keinen Schiffbruch erleiden. Du spielst meinen Sekretär. Dich Peter holen wir gleich von zu Hause ab. Ein Leibwächter sollte grundsätzlich immer bei seinem Herrn sein.« »Dreh bloß nicht ab. Nächstes mal spiele ich den Mann von Welt. Das ich den Part beherrsche habe ich schon einmal unter Beweis stellen können. Ihr erinnert euch an den Fall in Amanda Blakes Hotel?« verabschiedete sich Peter. Justus und Bob lief ein Schauer über den Rücken. Nur zu gut konnten Sie sich an die merkwürdigen Ereignisse in dem Hotel erinnern. Ein großer Konzern wollte mit allem Mitteln erreichen, das Amanda das Hotel verkaufen musste. Aber gegen Peters Rolle als Sohn eines Millionärs waren die anderen Ereignisse verhältnismäßig harmlos. Er hatte in jeder Hinsicht die Rolle total überzeichnet.
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»Nicht schon wieder. Das einzigste was du darstellen kannst, sind neureiche und total verzogene Schnösel.« stöhnte Bob und verabschiedete sich ebenfalls. Nun wahr es an der Zeit sich ebenfalls zurechtzumachen dachte Justus bei sich und ging zum Wohnhaus der Familie Jonas herüber. Er zog seinen dunklen Anzug mit gedeckter Krawatte an und lief dann noch einmal zum Gebrauchtwarenmarkt. Aus einer Vitrine nahm er eine gebrauchte goldene Uhr von einem weltbekannten Hersteller und befestigte sie an seinem Handgelenk. Tante Mathilda die zur Tür herein kam, pfiff durch die Zähne »Sieh an, sieh an, Kleider machen wirklich Leute. Gehst du mit Lys aus ?« »Leider nicht, wie bereits erwähnt dreht Sie zur Zeit an einem neuen Film, ich habe etwas anderes vor.« »Ihr steckt doch nicht wieder in einem Eurer berüchtigten Fälle.« Justus vermied die Antwort auf diese Frage, sondern antwortete nur kurz angebunden »Wir haben eine ganz harmlose geschäftliche Verabredung im Biltmore Hotel.« »Biltmore Hotel? Feine Adresse. Dann viel Spaß. Halt, das hätte ich fast vergessen. Dieses Dokument ist eben von einem Herrn Fisher abgegeben worden.« sagte Tante Mathilda und ging zielstrebig ins Büro. Nur gut das Mathilda nicht weiter gefragt hat. In ihrer unvergleichlichen Art konnte sie sehr schnell im Gespräch erkennen, ob man ihr die Wahrheit sagte. Justus holte sein Handy aus der Tasche und rief Mister Fisher an, eigentlich wollte er noch einmal mit ihm persönlich über das Vorhaben sprechen, jetzt aber mußte gehandelt werden. In dem Gespräch bat er den Versicherungs-mitarbeiter Mister Harris zu kontaktieren, damit der am Folgetag die Echtheit der Bilder überprüfen konnte. Er war überrascht zu hören, das Mister Fisher schon ein Vorabgespräch mit Mister Harris geführt hatte, worin dieser seine Zustimmung zugesichert hatte. Justus verabschiedete sich und war erleichtert, da dieses Problem schon gelöst war. Er blickte über das Gelände, das im Dämmerlicht lag. Als erstes erkannte er den warmen Schein von zwei großen, runden Scheinwerfern. Dann das majestätisch aussehende Gefährt, das von Morton gelenkt wurde. Ohne abzuwarten öffnete er die Hintertür des Wagens, noch bevor dieser zum Stehen kam und schwang sich hinein. Morton bestrafte
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diese Handlung mit einem abschätzigen Blick. Als Chauffeur war es seine Aufgabe seiner Kundschaft beim ein- und aussteigen die Türen zu öffnen und zu schließen. Er war wieder in seinen geschäftsmäßigen Tonfall zurückgefallen. »Guten Abend Mister Jones. Ich möchte Sie ausdrücklich bitten, sich meiner Hilfe zu bedienen. Das gehört sich so.« sagte Morton und lächelte verschmitzt. »Vielen Dank Morton, das sie mich darauf aufmerksam gemacht haben. Sie werden gleich bei dem Hotel die Möglichkeit haben, ihrer Tätigkeit in gewohnter Weise nachzugehen. Peter wird meinen Leibwächter spielen, wir müssen ihn aber noch vorher zu Hause abholen.« antwortete Justus ebenso würdevoll. »Eine ausgezeichnete Wahl, wenn Sie an meiner Meinung interessiert sind. Wir werden das Haus der Familie Shaw in etwa fünf Minuten erreichen.« bemerkte Morton und setzt den schweren Wagen in Bewegung. Peter wartete schon ungeduldig vor dem Haus. Auch beim umziehen war er zu sportlichen Höchstleistungen fähig. Er nahm ebenfalls hinten in dem Wagen Platz und die Fahrt ging weiter. »Ich genieße es immer wieder in diesen bequemen Ledersitzen zu reisen. Wenn ich da an meinen MG denke. Absolut kein Vergleich.« stellte Peter fest. Morton mußte unwillkürlich lächeln. Sein Rolls Royce war schon immer etwas ganz besonderes für seine Fahrgäste gewesen und versetzte sie bei fast jeder Fahrt in einen Zustand der Bewunderung. Er ließ den Wagen anrollen. Die Fahrt Richtung Biltmore konnte nun fortgesetzt werden. Währenddessen war Mister Waterhouse im Biltmore bereits eingetroffen. Er meldete sich bei dem Portier an, bekam aber zur Antwort, das Mister Jones zur Zeit noch unterwegs sei, aber in der nächsten halben Stunde erwartet würde. Er fluchte leise in sich hinein, er war es nicht gewohnt, das man ihn warten ließ und setzte sich in die Hotelhalle. Von dem gewählten Sitzplatz konnte er ausgezeichnet den gesamten Eingangsbereich einsehen. Um seine Wartezeit zu verkürzen bestellte er sich eine Kaffee und griff nach einer Zeitung. Nach einer Viertelstunde wurde er unruhig und legte die Zeitung aus der Hand. Er wollte so schnell wie möglich mit dem geschäftlichen Part beginnen.
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Morton bog während dessen auf das Hotelgelände ein und stoppte den Rolls Royce direkt unter dem überdachten Eingangsbereich. Er schaltete den Motor aus, verließ den Wagen und öffnete die hintere, dem Eingang zugewandte Tür des Wagens. Peter stieg wie es sich für einen Leibwächter gehörte als erstes aus und sah sich nach allen Seiten um. Auf sein Zeichen hin setzt sich auch Justus, der jetzt den Mister Jones spielte, in Bewegung und verließ das Gefährt. »Vielen Dank Morton. Ich benötige heute Ihre Dienste nicht mehr.« sagte Justus. Morton nickte Justus zu, schloss die Hintertür, begab sich wieder hinter das Lenkrad und fuhr davon. Mister Waterhouse, der die Ankunft mitbekommen hatte war beeindruckt. Im Rolls Royce fuhr nicht jeder vor. Selbst er gönnte sich solch einen Luxus nicht. Trotzdem er ihn sich problemlos leisten konnte. Justus und Peter schritten zielgerichtet auf die Information zu. Peter verlangte nach der Chipkarte für die Präsidentensuite. Der Portier schaute nach und ließ verlauten, das der Sekretär von Herrn Jones schon in der Suite eingetroffen sei. Peter bedankte sich bei dem Portier für die Auskunft und wollte gerade mit Justus Richtung Aufzug gehen, als Mister Waterhouse auf sie zukam. »Darf ich mich Ihnen vorstellen. Meine Name ist Waterhouse. Sie müssen Mister Jones aus Australien sein?« »Guten Tag Mister Waterhouse. Sie haben Recht. Ich bin Mister Jones. Ich schlage vor, das wir unsere Konversation in meiner Suite weiterführen. Schließlich soll kein anderer von unserem Geschäft etwas mitbekommen. Das ist doch auch in Ihrem Interesse, nicht wahr?« »Diskretion ist in diesem Bereich das allererste Gebot. Ich folge ihnen gerne.« Sie schritten auf den Aufzug zu. Peter wählte die entsprechende Etage, welche sie ohne größere Verzögerung erreichten. Danach gingen sie einen großen Flur entlang. Am Ende des Ganges prangte an einer Tür in goldenen Lettern der Begriff Präsidentensuite. Sie klopften und Bob öffnete die Tür. Er nahm Herrn Waterhouse den Mantel ab und bot ihm ein Getränk aus der umfangreich ausgestatteten Bar an. Dieser wollte jedoch so schnell wie möglich zur Sache kommen. Justus bemerkte seine Eile und bat ihn in der Sitzecke vor dem Kamin Platz zu nehmen.
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»Kommen wir also zum Geschäft, Mister Waterhouse. Um Sie von unserer Zahlungsfähigkeit überzeugen zu können, dürfte diese Bankauskunft genügen.« sagte Justus und überreichte die Unterlagen. Mister Waterhouse studierte diese gründlich. Seinem Gesichtsausdruck wahr anzusehen, das er sehr zufrieden war. »Nicht das ich an Ihrer Liquidität gezweifelt hätte? Aber bei neuen Geschäftspartnern kann man einfach nicht vorsichtig genug sein. Das werden sie sicherlich bestätigen können?« »Zweifelsohne haben Sie Recht. Sie werden aber auch verstehen, das ich die Echtheit der Bilder überprüfen lassen muss, bevor ich sie für diese doch stattliche Summe erwerbe.« »Damit habe ich schon gerechnet. Was schlagen sie vor ?« »Ich habe da einen vortrefflichen Sachverständigen an der Hand. Er heißt Harris. Sie kennen sicherlich seinen Namen, er ist ja ein Landsmann von Ihnen.« »Herr Harris genießt in diesem Land einen ausgezeichneten Ruf als Kunstexperte. Eine erstklassige Wahl. Wie haben sie sich die Übergabe der Bilder vorgestellt Mister Jones?« »Da ich annehmen kann, das Sie die Bilder nicht bei sich zu Hause aufbewahren, schlage ich vor, wir treffen uns in einem leerstehenden Gebäude. Wie ich gehört habe, sind Sie auf dem Gebiet des Immobilienhandels tätig. Sie bringen die Bilder mit, ich die vereinbarte Summe in bar. Mein Experte Mister Harris wird dann anschließend die Bilder auf ihre Echtheit überprüfen, was aber einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Anschließend erhalten sie den gewünschten Koffer mit Dollarnoten. Selbstverständlich nur wenn es sich bei den Gemälden um die Originale handelt. Danach geht jeder seinen Weg, als wenn wir uns nicht gesehen hätten.« »Lassen sie mich nachdenken. Ich besitze ein Bürogebäude am Rand von Los Angeles, das ich aufgrund seiner entfernten Lage zur City bis jetzt noch nicht vermieten konnte. Das wäre doch ein idealer Übergabeort. Wir könnten uns Morgen da gegen Abend treffen.« »Entschuldigen Sie, das wird nicht möglich sein, da mein Flugzeug am Nachmittag starten muss, damit ich einen wichtigen Termin am nächsten Morgen in Australien nicht verpasse. Wir müssen die Transaktion in den Morgenstunden tätigen. Stellt das ein Problem für Sie dar?« »Geht es wirklich nicht später?« Mister Waterhouse schluckte.
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Nachdem Justus aber keine Miene verzog fügte er schnell noch hinzu »Natürlich machen wir es so wie Sie wünschen. Wie wäre es gegen zehn Uhr?« fragte er und gab dabei die Adresse des Bürokomplexes bekannt. »Ich wusste doch, das wir uns einig werden. Zehn Uhr ist für mich absolut perfekt. Mein Sekretär wird Sie noch zum Ausgang begleiten.«, beendete Justus die Besprechung, »Ich muss noch einiges vorbereiten. Sie doch ebenfalls? Nicht wahr?« »Bedingt durch den frühen Termin, benötige ich ebenfalls die noch vorhandenen Zeit für die Vorbereitungen.« Mister Waterhouse verabschiedete sich und wurde wie verabredet von Bob zum Ausgang gebracht. Dort stieg er in einen großen Mercedes ein und fuhr davon. Justus und Peter waren in der Zwischenzeit ebenfalls in die Hotelhalle gekommen, gaben die Chipkarte für das Zimmer ab und bedankten sich ausgiebig bei dem Portier. Die Falle war gestellt, jetzt konnten sie beruhigt nach Hause fahren und auf den nächsten Tag warten. »Ich glaube wir haben noch eine Kleinigkeit vergessen.« meldete sich Bob zu Wort. »Vergessen? Glaube ich kaum. Es ist alles in schönster Ordnung.« stelle Justus fest. »Was ist mit Cotta? Er hat doch versprochen den Koffer mit dem Geld zur Verfügung zu stellen und das ganze Gelände um den Übergabeort verdeckt mit seinen Leuten abzuriegeln.« antwortete Bob. »Mist. Den Haben wir ganz vergessen.« stellte Peter fest und wählte mit seinem Handy die Nummer des Inspektors. Es meldete sich ein Kollege von Cotta, da dieser schon auf dem Weg nach Hause war. Peter ärgerte sich, da sie aufgrund dieses Umstandes am nächsten Morgen wesentlich früher losfahren mussten. Peter verabschiedete sich von Justus und Bob, da er noch mit Kelly ausgehen wollte. In der Stadt wurde ein neues In-Lokal eröffnet, was sich Kelly nicht entgehen lassen wollte. Bob setzte Justus noch zu Hause ab und fuhr dann zu seiner Freundin Elizabeth. Da Lys nicht in Rocky Beach war, ging er in die Zentrale und suchte in seinem Telefonbuch nach einer Nummer. Er musste wirklich einmal in der nächsten Zeit die Unterlagen auf Vordermann bringen. So ging es einfach nicht mehr weiter. Das Telefonbuch glich mittlerweile einer Losen-BlattSammlung.
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Es dauerte einige Zeit, dann hielt er triumphierend die Privatnummer von Cotta in der Hand. Nur gut, das ihn Peter und Bob nicht so sehen konnten, dachte er bei sich. Er wählte die Nummer und ließ es lange durch klingeln. Er war gerade soweit, den Hörer aufzulegen, als die Stimme des Inspektors ertönte. Dieser war verärgert, da er mit duschen noch nicht fertig geworden war. »Justus Jonas. Ist man vor Dir selbst schon zu Hause nicht mehr sicher?« drang es verärgert aus dem Hörer. Justus ließ sich von dieser Reaktion nicht aus der Ruhe bringen und schilderte die Neuigkeiten in allen Facetten. Nach und nach taute die Stimmung des Inspektors auf. Aber auch er hatte Neuigkeiten für Justus, die beiden Täter waren nach etlichen Stunden des Verhörs geständig gewesen. Sie hatten ebenfalls bestätigt, von Mister Waterhouse zu dieser Tat angestiftet worden zu sein. Er hatte sie zu diesem Zwecke dem Museum als Wärter wärmstens empfohlen. Jetzt wäre es darüber hinaus noch möglich, Mister Waterhouse den versuchten Versicherungsbetrug nachzuweisen. »Wir treffen uns Morgen um acht Uhr auf dem Gelände des Gebrauchtwarencenters Titus Jonas. Nach einem schweren Tag habe ich ein wenig Ruhe verdient. Meinst Du nicht, Justus Jonas?« verabschiedete sich Cotta abrupt. »Natürlich Herr Inspektor. Aber was ist mit dem Geld?« »Das Geld stellt kein Problem da. Wir haben derzeit genug beschlagnahmte Scheine in unserer Asservatenkammer.« sagte Cotta. Es klickte am anderen Ende der Leitung. Cotta musste einen wirklich schweren Arbeitstag gehabt haben. Oder war es doch die Dusche? Keiner wird gerne durch Telefongeklingel beim Duschen gestört? Was ihn tatsächlich gestört hatte ließ sich nicht ergründen. Trug aber auch nichts zur Sache bei. Die wesentlichen Punkte waren geklärt. Mit sich und der Welt zufrieden ging Justus rüber zum Wohnhaus. Tante Mathilda und Onkel Titus hatten es sich mit einem Gläschen Rotwein vor dem Fernseher im Wohnzimmer gemütlich gemacht und bemerkten nicht, wie er das Haus betrat. Er wünschte ihnen noch einen schönen Abend und ging auf sein Zimmer. Er setzte sich in seinen Sessel und grübelte noch einige Zeit über den Fall nach, ohne vorher das Licht einzuschalten.
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Die Falle schlägt zu Am nächsten Morgen traf als erster Morton mit dem Rolls Royce ein und parkte diesen vor der Zentrale der drei Fragezeichen. Justus hatte zwischenzeitlich eine Theorie entwickelt, in welcher Reihenfolge die einzelnen Personen eintreffen würden. Morton stand auf seiner gedanklichen Liste ganz weit oben, gefolgt von dem Inspektor mit seinen Leuten. »Guten Morgen, Morton. Sie sind früh dran. Leider kann ich Ihnen nichts anbieten.« begrüßte ihn Justus. »Guten Morgen. Es ist meine Art immer etwas früher zu kommen als zu spät. Meine Kundschaft weiß das zu schätzen. Aber wie ich sehe, bin ich nicht der Einzigste.« erwiderte Morton als zwei neutrale schwere Fahrzeuge sich näherten. Die Fahrzeuge parkten vor dem Büro des Gebrauchtwarencenters. Aus einem der Wagen entstieg Cotta und kam mit großen Schritten näher. »Wie du siehst ist auf die Polizei von Rocky Beach verlasst.« scherzte Cotta. Im Gegensatz zu gestern Abend war er fast übermütig und gut gelaunt. »Einen so dicken Fisch an der Angel lässt man sich ja auch nicht entgehen.« bemerkte Justus ironisch. Der Inspektor störte sich diesmal nicht an dem verbalen Seitenhieb von Justus und bewunderte das majestätische Gefährt von Morton. Gesehen hatte er die Drei schon etliche Male mit dem Rolls Royce. Leider hatte er nie Zeit gehabt, das Fahrzeug aus der Nähe zu betrachten. Schon wenige Minuten später war er mit Morton über die Technik und Ausstattung am Fachsimpeln. »Ist es erlaubt, einmal in diesem herrlichen Gefährt auf dem Rücksitz Platz zu nehmen, Mister Morton? Für einen normalen Polizeibeamten ist ein solcher Wagen unerschwinglich.« fragte der Inspektor. »Gerne Herr Inspektor. Wenn ich Ihnen damit eine Freude bereiten kann.« genehmigte Morton das Vorhaben. Justus glaubte, das er im falschen Film wäre. Eine äußerst schwierige Übergabe stand bevor, bei der etlichen Schief gehen konnte und Cotta interessierte sich jetzt für den Rolls Royce. Das konnte doch nicht sein.
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Währenddessen trafen Peter und Bob ein. Gefolgt von Mister Harris, der sich Ihnen in Rocky Beach angeschlossen hatte. Aufgrund der Anzahl von Personen fiel die Begrüßung etwas länger aus als geplant. »Dann sind wir ja alle vollzählig versammelt und können noch mal detailliert, den genauen Ablauf durchgehen.« ergriff Justus das Wort. »Jetzt sind wir vollzählig.«, tönte eine helle, freundliche Frauenstimme aus dem Hintergrund, »Ein reicher Kunstsammler aus Australien ohne Frau. Das glaubt doch keiner.« »Lys? Ich dachte du wärest noch mit Dreharbeiten beschäftigt?« stammelte Justus. »Tolle Begrüßung. Wirklich. Wenn ich dich nicht besser kennen würde ... . Außerdem haben wir heute noch etwas vor. Oder schon vergessen?« lächelte Lys ihn an. »Natürlich nicht. Übrigens Du siehst echt toll aus. Leider ist im Rolls nicht genug Platz für uns alle.« versuchte er aus dieser peinlichen Situation heraus zu kommen. Vergessen hatte er ihren Kurzurlaub bestimmt nicht. Den Koffer hatte er bereits von zwei Tagen gepackt. »Das heißt Du willst mich nicht mitnehmen?« fragte Lys. Da Justus zögerte ergriff Bob das Wort. Er wusste genau was Justus damit gemeint hat. Er wollte Lys auf keinen Fall einer nicht kalkulierbaren Gefahren-situation aussetzen. Er hätte genau so gehandelt, wenn Elizabeth an Lys´s Stelle gewesen wäre. Nachdem er mit Lys einen Moment gesprochen hatte, lenkte diese ein und verabschiedete sich, da sie noch ein paar Besorgungen machen wollte. Justus war sichtlich erleichtert, das alles so glatt und ohne Groll abgelaufen war, er wollte es sich mit Lys auf keine Fall verscherzen, dafür war Sie viel zu wichtig für Ihn. Bob hatte das einen Klasse gemacht. Mit Mädchen und Frauen konnte er einfach wesentlich routinierter umgehen als Peter und er. »Können wir jetzt endlich loslegen?«, maulte Peter, »Sonst verpassen wir noch unsere Chance Mister Waterhouse zu überführen.« Cotta hatte inzwischen einen großen abschließbaren Alukoffer aus einem der neutralen Wagen geholt und öffnete ihn kurz um allen Anwesenden einen Blick auf das Geld zu ermöglichen. »Soviel Zaster auf einem Haufen.«, pfiff Peter durch die Zähne, »Das werden wir bestimmt so schnell nicht wiedersehen. Also genießt alle den grandiosen Ausblick.«
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»Schön das Du dich dafür so begeistern kannst, Peter.«, schmunzelte der Inspektor, »Leider sind nur die obersten Geldbündel in dem Koffer echt. Bei dem Rest handelt es sich um Fälschungen, die wir in der vorigen Woche sichergestellt haben. Für den Durchschnittsbürger sind sie kaum von den Originalscheinen zu unterscheiden.« »Auch exzellente Geldfälschungen sind von begnadeten Künstlern geschaffen worden.« bemerkte Mister Harris, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte. Cotta war in diesem Punkt anderer Meinung, vermied aber eine Diskussion, schloss den Koffer und legte ihn in den Kofferraum des Rolls Royce. Justus, Bob und Mister Harris nahmen auf der Rückbank Platz. Peter setzte sich vorne neben Morton. Dieser startete den hubraumstarken Motor und fuhr Richtung Hofausfahrt. Dann bog er auf die Landstraße ab und fuhr zum bestimmten Treffpunkt. Cotta mit seinen Leuten in den neutralen Fahrzeugen folgte ihnen mit Abstand, damit die Tarnung nicht aufflog. Zügig erreichten Sie ihr Ziel. Ein leerstehendes, fünfstöckiges Bürohochhaus, das am Rand von Los Angeles, abseits der normalen Geschäftsviertel errichtet worden war. Peter blickte an dem Gebäude hoch und dachte bei sich das diese Immobilien sicherlich bessere Tage erlebt hatte. Morton parkte indes des Rolls Royce direkt hinter dem Gebäude. Cotta hingegen wies seine Leute an, sich durch Büsche und Sträucher verdeckt auf beiden Seiten des Gebäudes zu postieren. Ihre Fahrzeuge hatten sie unauffällig in einer kleinen Seitenstraße geparkt. Morton stieg mit Peter aus. Beide öffneten die hinteren Türen und ermöglichten den Justus, Bob und Mister Harris das Fahrzeug zu verlassen. Sie blickten sich um, konnten aber kein weiteres Fahrzeug erkennen. Mister Waterhouse schien noch nicht eingetroffen zu sein. Sie probierten aus, ob die Hintertür offen stand. Zu Ihrem Erstaunen war es tatsächlich der Fall. Vorsichtig betraten Sie das Gebäude. »Wir sollten hier warten bis Mister Waterhouse kommt. Oder sollen wir etwa das ganze Gebäude absuchen?« knurrte Peter. »Wenn ich etwas bemerken darf?«, fügte Morton ein, »Auf dem Firmenverzeichnis hier an der Wand steht eindeutig, der Name Waterhouse Corporation. Wir sollten einfach wie hier vermerkt ist, in den fünften Stock gehen. Dort befindet sich sicherlich der Übergabetreffpunkt.«
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»Ausgezeichnete Arbeit, Morton.«, lobte ihn Justus, »Auf in den fünften Stock.« Die Begeisterung wich ihm aber nach kurzer Zeit aus dem Gesicht, da er feststellen musste, das der Aufzug außer Funktion war. Er fluchte leise in sich hinein, schritt dann aber zielstrebig auf das Treppenhaus zu. Oben angekommen waren Justus, Bob und Mister Harris außer Atem, nur Peter und Morton, die eine sportliche, schlanke Figur hatten, machte der Aufstieg nichts aus. Peter öffnete die Etagentür und bemerkte, das in diesem Teil des Gebäudes Licht brannte. Nun wusste er, das Sie hier richtig waren. Sie folgten dem Gang der nach etlichen Metern in einen großen, hell erleuchteten Raum mündete. In diesem Raum befanden sich zu Ihrer Überraschung etliche Staffeleien, auf denen die vermutlich originalen Gemälde standen. Sämtliche Gemälde wurden durch kleine Strahler angeleuchtet. Mister Harris schritt zielsicher auf das erste Bild zu um es zu begutachten und war begeistert. »Es ist immer wieder ein ergreifender Moment, Gemälde von dieser Qualität zu begutachten.« sagte er. Aus einer dunklen Ecke des Raumes trat auf einmal Mister Waterhouse mit seinem Butler hervor. Sie zuckten zusammen. Wie war er zum Gebäude gekommen ? Ein Fahrzeug war doch nirgendwo zu sehen gewesen. »Guten Morgen Mister Jones. Ich habe nicht damit gerechnet, das Sie mit so vielen Personen hier auftauchen. Haben sie das Geld mitgebracht?« fragte Mister Waterhouse. »Sie müssen verstehen. Selbst für unsere Familie handelt es sich bei der Kaufsumme um keine Kleinigkeit. Was liegt da näher, als sein Eigentum gebührlich zu beschützen.« antwortete Justus. Langsam wich die Skepsis auf dem Gesicht seines Gegenüber »Ich kann Sie durchaus verstehen. Auch ich habe meine Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Was ist nun mit dem vereinbarten Geld?« Kaum hatte Mister Waterhouse beendet sahen alle erschreckt zu seinem Butler hin. In der Hand des Butlers glänzte ein großkalibriger Revolver auf. Mister Waterhouse bemerkte, wie sich seine Geschäftspartner erschraken und teilte nochmals mit, das die Waffe nur seinem Schutz diene. Die Transaktion aber wie besprochen abgewickelte würde.
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Justus nickte zufrieden und stellte des Alukoffer auf den Boden. Er öffnete die beiden Schlösser und hob den Deckel an. Jetzt konnte Mister Waterhouse aus einigen Metern Entfernung den Inhalt betrachten. Als dieser ebenfalls freundlich nickte, schloss er ihn wieder und stellte ihn neben Peter ab. »Wie vereinbart erhalten Sie den Geldkoffer, wenn Mister Harris mit der Begutachtung der Bilder fertig ist. Natürlich nur, wenn es sich zweifelsfrei um die originalen Gemälde handelt.« »Genau so hatten wir es abgesprochen. Wie lange schätzen Sie, werden Sie mit der Echtheitsprüfung brauchen, Mister Harris?« fragte Herr Waterhouse. »Nun auf die Minute genau kann ich es nicht sagen. Ich nehme an, jedes Bild wird zirka fünfzehn bis zwanzig Minuten in Anspruch nehmen. Die ersten drei Bilder sind jedenfalls zweifelsfrei echt.« antwortete dieser. »Das freut mich zu hören. Übrigens im Nebenraum habe ich mir erlaubt, ein kleines Buffet aufzubauen. Ich habe schon damit gerechnet, das die Begutachtung etwas länger dauern wird. Sie sind alle herzlich eingeladen.« Die drei Fragezeichen und Morton waren begeistert, da sie heute morgen keinen Bissen runter gekriegt hatten. Die Spannung war einfach zu groß gewesen. Keiner konnte ja wissen, ob ihr Plan überhaupt funktionierte. Dankend schritten Sie auf den Tisch mit dem kalten Buffet zu und ließen es sich schmecken. Selbst Morton griff ordentlich zu, trat dann aber mit Peter wieder in den Hintergrund, wie es sich für Angestellte gehörte. Die nächsten eineinhalb Stunden kamen ihnen vor wie eine Ewigkeit. Sie konnten nichts anderes tun, als auf die Expertenmeinung von Mister Harris zu warten. Wie mussten sich jetzt die Polizeibeamten fühlen, die hinter Büschen und Bäumen versteckt auf der Lauer lagen? Endlich war es so weit. Mister Harris schritt zielstrebig auf Justus zu und bekundete die Echtheit der Gemälde. Alle waren froh, das die Transaktion wie geplant von statten gehen konnte. Peter übergab den Geldkoffer an den Butler. Die Bilder blieben vorerst an ihrem Platz. »Es hat mich gefreut mit Ihnen Geschäfte zu machen.« sagte Mister Harris und verschwand plötzlich in einem Nebenraum. Sie hörten ein bekanntes Geräusch. Ein Schlüssel wurde im Schloss umgedreht. Sollte ihnen die Situation entgleiten?
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Peter hechtete als Erster auf die Tür zum Nebenraum zu, doch diese war tatsächlich verschlossen. Er holte sein Dietrichetui aus der Jackentasche und machte sich an der Tür zu schaffen. Währenddessen hörte sie ein surrendes Geräusch. Es klang nach einem Aufzug. Justus hatte eine Vermutung - und zwar das der andere Aufzug der sich hinter dieser Türe befand in eine Tiefgarage führte. Mister Waterhouse musste doch mit einem Fahrzeug gekommen sein, da war er sich sicher. »Die Tür ist auf.« sagte Peter und betrat den Raum. Justus hatte Recht, hier gab es einen weiteren Aufzug, aber kein Treppenhaus. Auch führte kein anderer Weg aus diesem Raum heraus. Bob griff zu seinem Handy und rief Inspektor Cotta an. Dieser war über die Nachricht wenig erfreut und wies zwei seiner Kollegen an, die Fahrzeuge zu holen. Die anderen Kollegen verteilten sich um das Gebäude. Auch die drei Fragezeichen liefen Richtung Treppenhaus um Mister Waterhouse aufzuhalten. Morton und Mister Harris blieben vorsichtshalber bei den Bildern. Sie liefen so schnell Sie konnten, doch es half nichts. Sie würden nicht schnell genug unten sein. Alle Hoffnung lag nun bei dem Inspektor und seinem Team. An einer Seite des Gebäudes öffnete sich ein Tor. Des Inspektor rannte mit zwei Kollegen in die Richtung und griff mit einer Hand zum Halfter. Doch es nützte nichts mehr. Aus dem Innern des Gebäudes raste eine flacher sportlicher Wagen direkt auf Sie zu. Wenn Sie nicht überfahren werden wollten mussten Sie zur Seite springen. Enttäuscht über diese Niederlage rappelten Sie sich wenig später von dem betonierten Boden auf. Plötzlich und unerwartet hielt ein schwarzes Cabriolet mit quietschenden Reifen und blockierte die Ausfahrt. Aufgrund dieser Tatsache versuchte der Fahrer des Sportwagens durch eine lichte Stelle des Gebüsches zu fahren. Scheiterte aber kläglich, da er den Baumstumpf er dort stand von seiner Seite aus nicht sehen konnte. Der Wagen prallte mit voller Wucht gegen das Hindernis und wurde so stark beschädigt, das er nicht weiterfahren konnte. Das war die Stunde des Inspektors, der inzwischen mit seinen Kollegen am Ort des Geschehens eingetroffen war. Die beiden Männer ließen sich wegen ihrer Verletzungen ohne Widerstand festnehmen. Vorsichtshalber
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wurde eine Rettungswagen gerufen, da nicht auszuschließen war, das Mister Waterhouse und sein Butler über innere Verletzungen verfügten. »Versuchter Versicherungsbetrug und Anstiftung zur Brandstiftung. Da kommt ganz schön etwas zusammen Mister Waterhouse.« sagte Inspektor Cotta als er ihn zu dem Polizeiwagen brachte. »Was habe ich denn schon getan? Ist es ein Verbrechen, sein Eigentum vernichten zu lassen und Gemälde zu verkaufen?« »Normalerweise nicht. Aber Kopien als Originale auszugeben, diese dann von Ihren ehemaligen Angestellten gegen ein schönes Sümmchen Geld zerstören zu lassen um anschließend die Versicherungssumme zu kassieren und die Originale dann zu verkaufen ist alles andere als rechtens. Sie hätten beinahe zweimal kassiert.« »Das ändert aber nichts daran, das ich der rechtmäßige Eigentümer der originalen Bilder bin. Ich ersuche Sie deshalb, mir diese auszuhändigen.« »Leider sind Sie nicht in der Position Forderungen zu stellen.«, bemerkte Cotta spöttisch, »Nach meinen Nachforschungen haben Sie einen Vertrag mit dem Museum abgeschlossen. Darin ist festgelegt, das die Originale dem Museum als Dauerleihgabe für einen Zeitraum von mindestens zwanzig Jahren unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Da dieser Vertrag bindend ist, werde ich die Bilder dem Museumsdirektor für seine Ausstellung bekannter europäischer Maler übergeben. Nach Ablauf der vertraglichen Zeit steht es ihnen frei, die Werke wieder in ihren Privatbesitz zu übernehmen oder weiterhin dem Museum zu überlassen.« »Aber ...« begann Mister Waterhouse. »Nichts aber. Das sind die Fakten. Meine Kollegen werden Sie jetzt ins Präsidium bringen, dort verhören und anschließend dem Haftrichter vorführen.« beendete der Inspektor seine Ausführungen. Inzwischen waren auch die drei Fragezeichen unten angekommen und blickten auf das Szenario auf dem Gebäudehof. Als Justus den BMW von Lys erblickte, schoss ihm das Blut ins Gesicht. Er wollte Lys aus Sorge um ihre Gesundheit nicht dabei haben und jetzt hatte sie die ganze Operation gerettet. Lys schritt auf Justus zu und begrüßte ihn mit den Worten »Kann man Euch denn keine Minute aus den Augen lassen?« und lächelte verschwörerisch.
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Justus schluckte »Danke Lys. Ohne deine Hilfe hätten wir es bestimmt nicht geschafft.«, sagte er anerkennend, »Jetzt müssen wir ...« »In unseren wohlverdienten Kurzurlaub fahren. Keine Widerrede. Den Rest schaffen Peter und Bob schon ohne Dich.« forderte Lys ihn auf. Justus blickte stumm zu seinen Freunden hinüber. Der Fall war für Ihn erst abgeschlossen wenn die Bilder wieder im Museum hängen würden, aber Lys hängend lassen wollte er auch nicht. »Nun geh schon Just. Schöne Frauen lässt man nicht stehen. Den Rest schaffen wir ohne Probleme alleine.« stelle Bob fest. Nach kurzem zögern ging er mit Lys auf Ihren Wagen zu. Es folgte ein Zwischenstop am Jonaschen Haus. Er holte seinen Koffer, den er bereits vor Tagen gepackt hatte und lud ihn ein. Kaum hatte er Platz genommen, trat Lys auf das Gaspedal und sie fuhren gemeinsam Richtung Venice Beach. Es war einfach ein tolles Gefühl mit ihr unterwegs zu sein. Er blickte zu ihr herüber. Ihr langes Haar wehte im Wind. Sie genoss das fahren im Cabriolet sichtlich. Auf einmal siegte Justus Neugier »Hast du nicht irgend etwas von einer Überraschung gesagt ?« »Natürlich habe ich Justus. Aber wenn ich es Dir jetzt schon sagen würde, wäre es keine Überraschung mehr. Nicht wahr?« antwortete Lys und lächelte ihn schelmisch an. Diesem Lächeln konnte er nicht widerstehen und gab auf weiter nachzufragen, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Sie würden garantiert eine schöne Zeit miteinander verleben, da war er sicher. Peter und Bob unterhielten sich in der Zwischenzeit mit Inspektor Cotta. »Trotz hervorragender Vorbereitung Eurerseits wäre das beinahe schief gegangen. Aber dank Justus Freundin und ihr schnelles und mutiges eingreifen hat sich dann doch noch alles zum Guten gewendet. Die Fahndung nach den Flüchtigen wäre in diesem großen Land sehr aufwendig geworden.« »Stimmt genau. Sie hat diesmal die Situation gerettet.« pflichtete Peter dem Inspektor bei. Bob nickte zustimmend beide an und griff inzwischen zu seinem Handy und informierte den Museumsdirektor über die Neuigkeiten. Dieser war überglücklich, das er die weltbekannten Kunstgegenstände abholen konnte, um sie in seinen Räumen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
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»Das ist phantastisch. In einer halben Stunde bin ich bei Euch. Passt mir ja auf die Bilder auf.« »Keine Sorge. Diese sind bei uns bestens aufgehoben. Bis gleich.« erwiderte Bob und legte auf. »Die Arbeit ruft. Ich muss mich leider von Euch verabschieden. Ein Verhör wartete auf mich. Ihr kommt doch sicherlich alleine zurecht?« »Klar doch.« »Kein Problem.« verabschiedeten sich die beiden Detektive und wandten sich dem Gebäude zu. »Schnell hoch zu den Bildern. Nicht das noch etwas unvorhersehbaren passiert? Diesmal nehmen wir aber den Aufzug.« forderte Bob Peter auf. »Hast du Angst Mister Harris und Morton verschwinden mit den Bildern?« unkte Peter. »Das nicht gerade. Aber nochmals fünf Stockwerke rauf und anschließend wieder runter tue ich mir nicht an.« Sie gingen in die Tiefgarage. Der Aufzug war wie vermutet immer noch hier unten. Unwesentlich später erreichten Sie den Raum mit den Bildern. Die Bilder standen immer noch auf den Staffeleien. Morton und Harris waren aber nicht zu sehen. Sie gingen weiter in den Nebenraum und fanden Beide beim kalten Büfett. Beziehungsweise das was davon übrig geblieben war. »Leider ist die Auswahl nicht mehr sehr groß. Greift zu, es dauert sicherlich noch einige Zeit bis die Bilder in Sicherheit gebracht worden sind.« sagte Morton. »Danke, Morton. Kein Bedarf. Aber etwas zu trinken, wäre jetzt genau das Richtige.« sagte Peter. »Reich mal das Mineralwasser rüber.« pflichtete Bob ihm bei. »Ich glaube ich habe meine Pflicht und Schuldigkeit hier getan und werde mich jetzt zurück ziehen. Das Taxi wartet bestimmt schon unten auf mich.« warf Mister Harris in den Raum. »Vielen Dank für Ihre Hilfe bei der Aufklärung dieses Falles.« verabschiedete ihn Bob und Peter stimmte mit ein. »Das warten macht mich echt krank.« nörgelte Peter nach einer halben Stunde. »Das erstaunt mich zu hören.«, konterte Morton mit einem Grinsen, »Warten gehört ebenso zur Tätigkeit eines Chauffeurs, wie auch zu der Tätigkeit eines Detektives.«
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Es waren noch nicht einmal fünfzehn weitere Minuten vergangen, da hörten Sie auf dem Hof Motorengeräusche. Eine große Limousine bog in die Hofeinfahrt. Hinter dem Wagen fuhr ein gepanzertes großes Fahrzeug. Der Direktor, einige Mitarbeiter und die Wachleute stiegen aus und kamen auf das Gebäude zu. Wenig später betrat der Direktor den Raum mit den Bildern und war begeistert, der Anblick dieser Kunstschätze rührte ihn, genau wie Mister Harris, jedes Mal wieder von Neuem. In der Zwischenzeit waren auch seine Mitarbeiter mit den Wachleuten eingetroffen und begannen sofort die kostbaren Bilder fachgerecht für den Transport vorzubereiten. Nach gut einer Stunde waren alle Bilder in dem gepanzerten Fahrzeug untergebracht worden. Im Hof des Gebäudes verabschiedete sich der Direktor von Peter, Bob und Morton und stieg in den gepanzerten Transporter. Er hatte sich vorgenommen, die Bilder nicht mehr aus den Augen zu verlieren, bis Sie an ihrem vorbestimmten Platz im Museum hingen. Vorerst würden Sie aber noch einige Tage im Tresorraum des Museums zubringen, da der Direktor eine Sicherheitsfirma beauftragt hatte, speziell gesicherte Glasvitrinen einbauen zu lassen. Ein Mitarbeiter setzte sich in seinen Wagen und im Konvoi verließen Sie das Gelände. Gekonnt öffnete Morton die hintere Tür des Rolls Royce und bat die Beiden mit einer großen Geste einzusteigen. Bob grinste und nahm ebenfalls wie Peter in dem großen Fond Platz. Zur Feier Ihres Erfolges öffneten Sie sogar diesmal die Minibar des Wagens und genehmigten sich einen alkoholfreien Drink. »Wo darf ich die Herrschaften absetzen?« fragte Morton. »Erst zur Zentrale unsere Badesachen holen und dann zum Strand.« forderte ihn Peter auf. Morton nickte ihm freundlich zu und setzt das schwere Gefährt in Bewegung. Nach einem kurzen Zwischenstop auf dem Gebrauchtwarenmarkt fuhren Sie weiter Richtung Küste, wo er Peter und Bob absetzte. »Ich hoffe Sie bedienen sich meiner Dienste in naher Zukunft wieder.« verabschiedete sich Morton. »Wir kommen gerne darauf zurück.« sagte Bob und winkte ihm mit Peter nach. »Wie wäre es mit einer Wasserschlacht? Könnt ihr es mit uns Beiden aufnehmen?« forderte Kelly und Elizabeth Peter und Bob auf.
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»Ihr seit ja schnell gekommen. Habt Ihr uns etwa so vermisst?« konterte Bob geschickt. »Das liegt wohl er an Kelly´s Fahrstil würde ich sagen.« erwiderte Elizabeth kess. »Mal sehen, wer als Erster im Wasser ist?« forderte Peter die Anderen auf. Es folgten endlose Wasserschlachten und danach ein ausgiebiges Sonnenbad. Danach gingen Sie alle gemeinsam gegen Abend ins Kino. Das hatten Sie den Mädchen schon vor einigen Tagen versprechen müssen.
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Alles erstrahlt im neuen Licht Es waren einige Tage vergangen. Justus hatte seinen Kurzurlaub mit Lys beendet. Peter hatte sich seinem ausgeklügelten Trainingsprogramm gewidmet und Bob sah sich für die Musikagentur Rocky Plus ein paar neue, aufstrebende Musikgruppen an. Heute sollte es endlich so weit sein. Die neu gestaltete und von den Sicherheitsmaßnahmen wesentlich verbesserte Ausstellung sollte feierlich wieder eröffnet werden. Die drei Fragezeichen waren dazu herzlich eingeladen worden. Als Ehrengäste selbstverständlich. Natürlich mit den Mädchen und Morton, dem treuen und zuverlässigen Chauffeur. Der große Saal war hell erleuchtet und das Museum gut besucht. Elena spielte zum Auftakt mit einigen anderen Musikern auf ihrer Geige. Es war eine herrliche Atmosphäre. Danach ergriff der Museumsdirektor das Wort. Mit großen und ausschweifenden Worten schilderte er die Ereignisse der letzten Wochen. Während seiner Rede bat er die drei Fragezeichen zu sich auf die Bühne. Er bedankte sich öffentlich für ihre Verdienste. Ein Blitzlichtgewitter erfasste die drei Detektive. Sie waren absolut mit sich zufrieden. Am nächsten Tag würden Sie sicherlich auf allen Titelblättern der kalifornischen Tageszeitungen stehen. Die drei Fragezeichen schüttelten nacheinander dem Museumsdirektor die Hand und traten wieder von der Bühne ab. Es folgte eine Überleitung zu dem nächsten Redner. Es war Mister Harris, der bekannte Kunstexperte. Während er begann über die Bilder und ihren weltbekannten Schöpfer zu dozieren, beschlossen die drei Fragezeichen das Museum zu verlassen. Ihr Bedarf an Kunst war für das Erste gedeckt. Auf dem Weg zum Ausgang wurden sie von Mister Fisher von der Versicherungsgesellschaft ausgehalten. »Im Namen meiner Versicherungsgesellschaft möchte ich mich ebenfalls bei Euch herzlichen bedanken. Die versprochene Belohnung befindet sich in diesen Umschlägen. Ihr habt sie euch redlich verdient.« »Normalerweise nehmen wir keine ...« reagierte Justus auf diese Geste bekam aber einen Tritt von Peter ab, der ungläubig auf den Scheck starrte, der sich in seinem Umschlag befand.
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Auch Justus und Bob schauten nach. Sie hatten ebenfalls Schecks in Ihren Umschlägen. Mit einer solchen Summe hatte keiner gerechnet. »Das können wir doch nicht ...« stammelte Bob. »Natürlich könnt ihr das annehmen. Mir ist zwar bekannt, das die drei Fragezeichen unentgeltlich arbeiten. Macht in diesem Falle bitte eine Ausnahme. Die Summe der Schecks ist nichts gegen den Betrag, den unsere Gesellschaft durch eure Hilfe gespart hat. Ihr habt es wirklich verdient.« »Wenn das so ist. Wir können das Geld sicherlich gut gebrauchen. Vielen Dank Mister Fisher.« entgegnete ihm Peter. Vor dem Portal verabschiedeten sich Mister Fisher und die Mädchen von den drei Fragezeichen. Lys musste wieder zu ihren Dreharbeiten zurück. Elizabeth und Kelly beschlossen einen gemütlichen Einkaufsbummel durchzuführen. »Was machst du mit deinem Scheck, Justus?« fragte Peter. »Bei der Summe ist es das vernünftigste, es für später anzulegen.« sagte Justus und Bob pflichtete ihm bei. Die drei Fragezeichen fuhren zum Gebrauchtwarencenter und erreichten es etwa zeitgleich mit Onkel Titus. Justus blickte sorgenvoll auf den voll beladenen Kleinlaster. Beide Fahrzeuge parkten direkt vor Mathilda´s Büro. Onkel Titus entstieg aus dem Fahrzeug. Sein langer Schnurrbart wippte langsam vor sich hin. »Ich habe heute ein tolles Geschäft gemacht.« sagte er. »Darf man fragen, was Sie gekauft haben?« fragte Bob neugierig. »Wir könnten beim Abladen helfen, da die Mädchen heute was anderes vorhaben.« sagte Peter voller Tatendrang. »Diesmal habe ich keinen einfachen Trödel gekauft, sondern bin mit einem Sammler handelseinig geworden. Er hat mir für einen Spottpreis diese Kunstgegenstände überlassen.« »Kunstgegenstände!«, entfuhr es Justus, »Hört das denn nie auf?« »Ich weiß gar nicht was Ihr habt. Ist doch wesentlich angenehmer Kunstgegenstände und Antiquitäten abzuladen, als irgendwelches alte Gerümpel. Oder seid Ihr da anderer Meinung?« fragte Onkel Titus. »Nein. Nein. Damit stimmen wir völlig überein, Mister Jonas.« sagte Bob. »Ihr meint wegen der Kunstwerke aus Eurem letzten Fall? Die Zeitungen waren ja voll des Lobes für die Ermittlungsarbeit.«
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Die drei Fragezeichen sahen sich einander an und mussten unwillkürlich grinsen.
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