JOHANNES KARAYANNOPULOS· GÜNTER WEISS
Quellenkunde zur Geschichte von Byzanz (324-1453)
Zweiter Halbband Vierter Hauptteil
HAUPTQUELLEN . ALLGEMEINE QUELLENLAGE (nach Jahrhunderten geordnet)
ANHANG: DIE WICHTIGSTEN URKUNDENKOMPLEXE UND ARCHIVE
Bearbeitet von Johannes Karayannopulos und Günter Weiß
1982 OTTO HARRASSOWITZ . WIESBADEN
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Karayannopulos, Iöannes: Quellenkunde zur Geschichte von Byzanz:
(324-1453) / Johannes Karayannopulos;
Günter Weiß - Wiesbaden: Harrassowitz (Schriften zur Geistesgeschichte des östlichen Europa; Bd. ISBN
3-447-02244-2
14)
NE: Weiß, Günter:; GT; HST Halbbd.
2: Hauptteil 4. Hauptquellen, allgemeine Quellenlage: (nach Jh. geordnet);
Anh.: Die wichtigsten Urkundenkomplexe u. Archive / bearb. von Johannes Karayannopulos u. Günter Weiß. -1982.
© Otto Harrassowitz, Wiesbaden
1982
Alle Rechte vorbehalten Photographische und Photomechanische Wiedergabe nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages Gedruckt mit Unterstützung durch die Fritz Thyssen Stiftung Gesamtherstellung: MZ-Verlagsdruckerei GmbH, Memmingen Printed in Germany
Vorbemerkungen zu Quellenauswahl und Quellenbeschreibung
Nach methodischen Überlegungen im I. Teil ist Erfassung aller Quellen, die für Geschichte von Byzanz von Bedeutung sein können, unmöglich. Hauptgründe dafür sind 1 . Verzah nung der byz. Geschichte mit der allgemeinen Geschichte des Mittelmeerraumes und seiner Randzonen (s. 1. Teil § 4) ; 2. Verschwommenheit des Begriffes "Geschichte von Byzanz" (s. I. Teil § 5). Eine einbändige Quellenkunde kann nur das Ziel verfolgen, Struktur der Quellenlage in den einzelnen Jahrhunderten zu entwerfen (reicher Informationsfluß ; heuristische Probleme von auffallenden Quellenlücken ; hermeneutische Probleme durch Einseitigkeit der Quellen ; Probleme der Zusammenschau). Deshalb wurden nur Quellen mit markanter Informationsdichte ausgewählt a) zur äußeren und inneren Geschichte, b) zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, c) zur Kirchen- und Dogmengeschichte. Auf Spezial quellen in diesen Bereichen wird möglichst hingewiesen. Über die Quellen der übrigen Bereiche des kulturellen und materiellen Lebens und ihre hermeneutische Bedeutung gibt 11. Teil Auskunft. Diese Spezialquellen kann der IV. Teil nicht einzeln aufzählen. Typologische Untergliederung innerhalb der Jahrhunderte will Verbindung zu den allge meinen Ausführungen über die einzelnen Quellengattungen im 11. Teil herstellen. Diese Untergliederung ist also nur Hilfsmittel zur besseren Erfassung der Informationsqualität der Quellen. Innerhalb der Untergliederung sind die Quellen nochmals nach ihrer Informa tionsdichte geordnet. ' Quellenbeschreibung richtet sich in gedrängter Kürze nach dem immer wiederkehrenden Fragekatalog des Historikers bei Hermeneutik jeder historischen Quelle. Nach dem Lemma versucht das biographische Stichwort diejenigen Punkte der Biographie des Verfassers einer Quelle herauszuheben, welche für Informationsqualität und -dichte von Bedeutung sein können. W = Werke. Von den Werken werden nur diejenigen kurz charakterisiert, die Informatio nen zu den oben umrissenen histor. Bereichen enthalten. Auf andere Werke wird nur kurz verwIesen. Q = Quellen, soweit erkennbar. Lücken der Forschung werden möglichst angegeben. I = Informationswert. Angegeben wird allgemein die Informationsdichte zu den einzelnen histor. Bereichen, wobei besonders auf die Charakteristik als HAUPTQUELLE und auf nur hier enthaltene - Sonderinformationen Wert gelegt wird. Auf hermeneutische Pro bleme, die durch besonders gelagerte Informationsqualität entsteht, wird hingewiesen. Aus Raumgründen können leider nur markante Einzelinformationen aufgezählt werden. Her vorgehoben werden vor allem Daten zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte unter besonde rer Berücksichtigung von Meßdaten. E = Einführung (immer als historische Einführung verstanden). Ist - wie leider in den meisten Fällen - kein historischer Einzelkommentar vorhanden, so versucht die "Einfüh rung" 1 . auf die für den Historiker geeignetsten Literaturgeschichten, Lexikaartikel und Monographien zu Autor und Werk hinzuweisen. Diese Literatur kann nur einen Bruchteil der hermeneutischen Fragestellungen des Historikers an der Quelle abdecken. Deshalb ist 2. auf die Sekundärliteratur hingewiesen, die bisher die Quelle am umfassendsten und �
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eingehendsten historisch ausgewertet hat und als Kommentarersatz dienen kann. Diese Angaben müssen als "Schlüssel" zur Kommentierung der Quelle genügen, auch zu der oft bereits fast unübersehbaren Sekundärliteratur zu Einzelfragen (allein für Nr. 1 [Ammianus Mare.] müßten über 200 Titel genannt werden). Eine einbändige Quellenkunde kann diese Fülle nur - wie betont - unter dem Prinzip des Kommentarersatzes auswählen. A = Ausgabe. Nur die neuesten Ausgaben werden angegeben. Ü = Übersetzung. Stark veraltete - vor allem lateinische - Übersetzungen werden in der Regel nicht angeführt. Transkription slavischer Namen nach dem System in BZ. Transkription arabischer Namen nach System der deutschen morgenländischen Gesellschaft, nicht nach der englischen Transkription in EI (siehe Tabelle bei H. GIBB - J. LANDAu, Arabische Literaturgeschichte, Zürich - Stuttgart 1968, S. 9). Transkription armenischer Namen nach der vereinfachten Schreibung in der Literaturge schichte von INGLISIAN (s . Abk.verz.).
§ 1 . Viertes J ahrhundert
§ 1. 1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Das Jahr 324 - Baubeginn des neugegründeten Konstpel. und deshalb als Anfangspunkt dieser Quellenkunde gewählt - bedeutet von den Quellen her gesehen keinen Einschnitt. Die Quellen greifen vor 324 zurück (Eusebios Nr. 12, Chroniken, Breviarien). Ohne die Quellen des 3. Jh. bis 324 (christl. Apologetik, Papyri, Epigraphik, Numismatik, Kaisergesetzgebung) ist die Weiterentwicklung im 4. Jh. nicht zu verstehen (s. Teil I § 12: Kontinuität). Frühbyz. Geschichte zu erforschen ohne Kenntnis der Quellen der vorherliegenden römischen Kaiserzeit heißt ein Haus ohne Fundament erbauen. Informationsdichte ab 324 ist sehr dürftig und fragmentarisch auch zu den wichtigsten Ereignissen von Außen- und Innenpolitik abgesehen von 353 - 378 (ausführliche Darstel lung Ammians Nr. 1). Sorgfältige Zusammenschau aller Nachrichten der Breviarien, der einseitigen Exzerpte von Eunapios - Zosimos (Nr. 42, 44) und der Chronistik des 5. Jh. sowie der Kirchengeschichte sind erforderlich. Da der arianische Streit unlösbar mit der politischen Geschichte verflochten ist, sind die Akten und Urkunden der vielen Lokalsyn oden (Teil II § 27) des 4. Jh. und die Fülle der theologischen Streitschriften (Teil II § 37) voll heranzuziehen. Die lateinischen Quellen des Westreiches (Teil III § 1) sind im 4. Jh. schon deshalb voll zu berücksichtigen, weil West� und Ostreich wenigstens nominell noch eine Einheit bilden. Charakteristisch für 4. Jh. ist reicher Informationsfluß durch Briefe, Reden und Itinerare. Hermeneutische Probleme. Die Informationsqualität ist äußerst einseitig durch dynastische Kämpfe und Religionsstreitigkeiten. Zeugnisse der arianischen Richtung sind ebenso systematisch vernichtet wie die heidnische Sicht der Ereignisse. Arianische Fragmente vor allem bei Philostorgios (Nr. 58) und Bruchstücke heidnischer Reaktionen (Symmachus Nr. 32, Eunapios Nr. 42; die Viten der sog. Historia Augusta s. Teil III § 1) sind deshalb besonders sorgfältig auszuwerten. Kaiserl. Religionspolitik und ihre Auswirkungen sind wegen Einseitigkeit der Herkunft (meist offizielle Erlasse der Kanzlei Nr. 34) schwierig zu beurteilen. Psychologische Fragestellungen über Religiosität der Kaiser sind bei dieser Quellenlage nur bedingt zulässig. Unterschiedliche Beurteilung einzelner historischer "Schlüsselpersonen" (Athanasios Nr. 27) ist verursacht durch Unklarheit und Einseitigkeit der Quellen. Für eine "politische Kirchengeschichte", d. h. Herausarbeitung des Ineinan ders politischer und religiöser Motivationen, scheinen Quellen kaum ausreichend. Ausdeu tung der vielfältigen Klagen in den Quellen über Steuerlast und soziale Not ist umstritten (Topos oder soziale Realität) . Heuristik. Noch vollständig unbekanntes Quellenmaterial ist nur bei den inschriftlichen Quellen, Papyri und Sachüberresten zu erwarten. Durch Kombination der verstreuten und
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versteckten Zeugnisse in scheinbar entlegenen Quellengattungen (theol. Streitschriften, Rhetorik), die mit neuen hermeneutischen Fragestellungen gelesen werden, dürfte sich das schmale Quellenfundament des 4. Jh. wenigstens an einigen Punkten erweitern lassen.
§ 1 .2. Geschichtsschreibung: Umfassende Hauptquellen
Nr. 1 AMMIANUS MARCELLINUS (332 - 395). Aus vornehmer Familie Antiochiens. Schüler des Libanios (Nr. 23). Als Glied der Leibgarde (protectores domestici) des magistermilitum Ursicinus auf verschiedenen Kriegsschauplätzen (Gallien, Persien). Teilnahme am Perser feldzug Julians 363. Langer Aufenthalt in Rom. Weite Reisen zur Bildung und Abfassung seines Geschichtswerkes. W Geschichtswerk. Titel wohl "res gestae a fine Cornelii Taciti" (31 Bücher) ; davon die letzten Bücher 14 - 31 erhalten. Q (nach den Analysen von SABBAH und SEYFARTH) : Eigenerlebnisse in Form von Tage buchaufzeichnungen. Mündliche Erzählungen. Amtliche Tagebücher. Akten aus staatli chen Archiven (Prozesse !). Denkschrift Kaiser Julians (Nr. 24) über seine Alamannen kämpfe. Lobreden. Geographische Fachschriften. Wohl das verlorene Werk des Magnus von Karrhae über die Perserkriege (Nr. 2). I Ausführliche, im wesentlichen zuverlässige HAUPTQUELLE von 353 - 378. A. M. kritisiert auch den von ihm verehrten Kaiser Julian (Nr. 24). Die ausführliche Darstellung ist durch viele Exkurse Quelle vieler histor . Einzelbereiche : Politisierung der Strafjustiz (Majestätsprozesse !); Verelendung der Provinzen durch Steuerdruck; Spuren römischer Nobilitätstradition, doch keine engen Beziehungen zu Symmachus (Nr. 32) und seinem Kreis (A. CAMERON). Trotz heftiger Kritik an den dortigen Sitten bleibt Rom für A. M. "domina orbis" (siehe den Einzug des Kaisers Constantius in Rom : 1 6. 10.). Ausgeprägter Antigermanismus, der A. M. nicht hindert, die Barbaren eingehend zu schildern. Kritik am aufgeblähten, doch schlecht funktionierenden Beamtenapparat. In Gegensatz dazu setzt A. M. die tadellose Provinzialverwaltung Julians in Gallien. Einzelheiten über Militaria (Taktik, Ausrüstung). E Umfangreiche Sek.-Lit., in die die kommentierten Ausgaben von SEYFARTH, SAlIBAH, FONTAINE und WIRTH einführen (über 200 neuere Titel!). A. M. ist der am besten kommentierte byz. Historiker! E. A. THoMPsoN, The historical work of Ammianus Marcellinus, London 1947 (Nachdr. Groningen 1 969). J. SZIDAT, Historischer Kommentar zu Ammianus Marcellinus Buch XX - XXI. I. Die Erhebung Julians (Historia. Einzelschriften 3 1 ), Wiesbaden 1977. P. DE JONGE, Philological and historical commentary on Ammianus Marcellinus XVI, Groningen 1972. G. SAlIBAH, La methode d'Ammien Marcellin. Recherches sur la construction du discours historique dans les res gestae, Paris 1 978 (ausführlich zur Quellenbenutzung; Lit.). A E. GALLETIER -J. FONTAINE, Ammien Marcellin. Histoire tome I (Les beIles lettres) Paris 1968 (Bücher 14-16; franz. Übers., eingehender Komm). G. SAlIBAH, Ammien Marcellin. Histoire tome II. (Les beIles lettres) Paris 1 970. (Bücher 17 - 1 9; mit franz. Übers. und eingehender Einleitung.) J. FONTAINE, Ammien Marcellin. Histoire tome IV (livres 23 -25). 1: Texte et traduction. 2 : commentaire (Les beIles lettres) Paris 1 977. W. SEYFARTH, Ammianus Marcellinus. Römische Geschichte Bd. I - IV.
§ 1 . 3. GESCHICHTSSCHREIBUNG (WESTLICH-ÖSTLICH) 4. JH.
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Berlin 1 968 - 1 971 (Schriften und Quellen der Alten Welt 2 1 . 1 - 4) (Text, Übers. und ausführlicher Kommentar und Einleitung; kein Literaturverzeichnis). J. C. ROLFE, Ammianus Marcellinus. 3 Bde. (Loeb Cl. Library) London 1963/4 (Text, engl. Übers., kurze Anmerkungen, Lit.). Ü O. VEH - G. WIRTH, Ammianus Marcellinus (Bibliothek der Alten Welt MCMLXXIV) Zü rich - München 1974 (Übers., ausführliche Anm., reiche Lit.).
§ 1 .3. Geschichtsschreibung : westliche und östliche Reichshälfte (lateinisch, griechisch, armenisch)
Nr. 2 MAGNUS VON KARRHAI (4. Jh.). Vielleicht Verfasser des Lagerjournals im Perser krieg Julians (Nr. 24). Durch Malalas (Nr. 87) (S. 328, 20 ff. ed.) nur Bericht über diesen Feldzug anno 363 erhalten. Er ist weitgehend parallel mit Zosimos (Nr. 44) und Ammian (Nr. 1), weicht aber über den Rückzug Julians stark von diesen ab mit legendären Zügen. Die Abhängigkeiten sind deshalb zweifelhaft. E CHRIST- STÄHLIN, S. 1038/9 (mit weiteren fragmentarisch erhaltenen Geschichtswerken des 4. Jh., die wegen ihres geringen Umfangs in dieser Quellenkunde nicht eigens erwähnt werden). PIGANIOL, L'empire, S. 157 (Parallelquellen, Lit.). F. PASCHOUD, Zosime I, Paris 1 971 , S. XLV - L (mit Forschungsbericht) (grundlegend). A FHG IV, 4 - 6. HGM I, 366 - 369.
Nr. 3 EUTYCHIANOS VON KApPADOKIEN (4. Jh.). Wie Magnus (Nr. 2) Teilnehmer des Perserfeldzuges Julians. Das von Malalas (Nr. 87) (S. 332, 9 f.) erhaltene Fragment ist viel knapper als der Bericht des Magnus und am Schluß über die Verwundung Julians stark legendär. E CHRIST- STÄHLIN, S. 1038. Siehe "E" bei Nr. 2 (Magnus). A FHG IV, 6. HGM I, 369 - 370.
Nr. 4 SEXTUS AURELIUs VICTOR (gest. nach 389). Aus dürftigen Verhältnissen Aufstieg bis zum praefectus urbi. Mit Ammian (Nr. 1) bekannt. W "Caesares" von Augustus bis 360. Sie wollen eine Reichsgeschichte sein (SCHANZ). Q für byz. Zeit noch ungenügend untersucht. Gleiche Q wie Eutrop (Nr. 6) und Eunapios - Zosimos (Nr. 44) . Wahrscheinlich verlorenes chronologisch-annalistisches Ge schichtswerk. I Ausgewogene Urteile über Nachfolger Konstantins. Sonst keine nennenswerten Sonder nachrichten gegenüber den übrigen Breviarien und Chroniken. Die früher dem S. A. V. zugeschriebene "Epitome de Caesaribus" eines Anonymus enthält diese Urteile nicht (bis 395 reichend). Dagegen enthält sie eine schmeichelhafte Charakteristik des Theodosios 1. (Kap. 48). E SCHANZ - HoSIUS IV, 1 , S. 65 - 77. SEECK, Untergang IV passim (Parallelquellen). PIGANIOL, L'empire, S. 95, 1 1 1 , 204. Als Parallelquelle zu Zosimos (Nr. 44) siehe die Anmerkungen in der Ed. von PASCHOUD, Paris 1 971 . CHRIST, Geschichte. (Index s. v. Aurelius V. mit Lit.) J. SCHLUMBERGER, Die
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Epitome de Caesaribus. Untersuchungen zur heidnischen Geschichtsschreibung des 4. Jh. n. Chr. (Vestigia. Beiträge zur alten Geschichte 1 8) München 1 974 (Symmachuskreis nahestehend!). A F. PICHLMAYR- R. GRUENDEL, Sexti Aurelii Victoris liber de Caesaribus, Leipzig (Teubner) 21 970 (mit Ed. der Epitome ; Lit. ohne Parallelquellen und Kommentar).
Nr.5 FAUSTUS VON BYZANZ (Ende 4. Jh.). Wahrscheinlich Kurialbischof des Katholikos Nerses ; aus dem byz. Herrschaftsbereich stammend (so INGLISIAN gegen STEIN u.a.). W Geschichte Armeniens 320 - 385 ursprünglich wohl griechisch, im 5. Jh. ins Armenische übersetzt. HAUPTQUELLE für byz. Armenienpolitik des 4. Jh. : Schaukelpolitik Armeniens zwischen Byzanz und Persien. Chronologische Irrtümer (z. B. Verwechslung von Constan tius und Valens). "Bizarre Mischung" (PEETERS) von Dokumentation und halbpoetischer Darstellung. Die Sonderüberlieferungen bei Moses (Nr. 54), der F. benutzt hat, müssen berücksichtigt werden. E INGLISIAN, S. 159. ABEGJAN, S. 104- 108 . GROUSSET, Histoire, S. 121 - 164 (mit Parallelquellen vor allem Moses Nr. 54). STEIN, Histoire I, S. 1 30 f., 137f., 1 54f. N. BAYNES, Rome and Armenia in the fourth century, in : English Historical Review 25 (1910) 625 - 643 (zur schwierigen Chronologie immer noch grundlegend). N. G. GARSOIAN, Politique ou orthodoxie? L'Armenie au quatrieme siede, in: REA NS 4 (1 967) 297 - 320 (Schaukelpolitik; Ergänzungen zu BAYNES). P. PEETERS, L'intervention politique de Constance 11 dans la grande Armenie 338, in : Recherches I, S. 222 - 250. A Venedig 41932. Ü B. EMIN in : Langlois, Collection I, S. 209 - 310 FHG V, S. 203 - 3 10. Deutsche Übers. M. LAUER, Köln 1879 (ohne Kommentar). Russ. Übers. und Komm. von M. A. GEVORGJAN, Istorija Armenii, Erevan 1 953 (mir nicht zugänglich) (nach BZ 49 [1 956] 192). =
Nr.6 EUTROPIUS (gest. nach 378). Magister memoriae unter Kaiser Valens (364 - 3 78). W "Breviarium ab urbe condita" bis zum Tode des Kaisers Jovian (364) reichend, geschrieben auf Betreiben des Kaisers Valens. 379 vom Syrer Paianos ins Griechische übersetzt. Q (des 10. Buches über 4. Jh. ) : Familiengeschichte des Hauses Konstantins. Eigenerleb nisse für die Zeit Julians und Jovians. I E. wird in den meisten Fällen für die frühbyz. Zeit durch die übrigen Breviarien und Chroniken bestätigt und enthält wenig Sondernachrichten. Bemerkenswert sein ausgewoge nes Urteil über Kaiser Julian (X. 10.16). Konstantins Wendung zum Christentum erwähnt E. nicht.Lobpreis auf Konstantin d.Gr. scheint christlich beeinflußt. Nur seine Gesetzge bung wird getadelt (X. 8 . 1 ). E SCHANZ - HoSIUS IV, 1 , S. 77- 82. W. DEN BOER, Some minor Roman historians, Leiden 1972, S. 1 1 4- 1 72. PIGANIOL, L'empire, S. 87, 95, 97f. SEECK, Untergang IV passim (mit Parallelquellen). STEIN, Histoire I, S. 489, 507. Parallelquellen zu Zosimos (Nr. 44) in Ed. von PASCHOUD. A F. RUEHL, Eutropii Breviarium ab urbe condita, Leipzig (Teubner) 1 887. G. DROYSEN in: MGH AA 11 (1 879), S. 3 - 1 82 (mit Übers. von Paianos).
Nr. 7 FESTUS (gest. nach 370). Höchstwahrscheinlich magister memoriae (wie Eutropius Nr. 6) und proconsul Asiae unter Valens. W "Breviarium" bis anno 363.
§ 1 . 4. GESCHICHTSSCHREIBUNG : 5. JH. NUR ZUM 4. JH.
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Q Eutropius (Nr. 6). Zusätzlich eine Kaisergeschichte, die wohl nicht mit der Familienge schichte Konstantins bei Eutrop identisch ist. Nicht eindeutige Beziehung zur "Historia Augusta" . I Letzten fünf Kapitel (XXVI - XXX) behandeln die Zeit nach Konstantin nur i m Blick auf die Perserkriege. Reflexe der Debatten über die Tragödie Julians. Gegenüber den übrigen Breviarien und Chroniken keine nennenswerte Sondernachrichten. E SCHANz - HoSIUS IV, 1 , S. 82 - 84. W. DEN BOER, Some minor Roman historians, Leiden 1972, S. 1 73 - 223. B. BALDWIN, Festus, the historian, in : Historia 27 (1 978) 197 - 2 1 7 (S. 207f. zu den Quellen). A J. W. EADIE, Festus, London 1 976 (mit ausführlichem histor. Kommentar; Lit.).
Nr. 8 ANONYMUS ARIANUS (4. Jh.). Von J. BIDEZ rekonstruierte Chronik bis 378. I In der heutigen, stark fragmentarischen Form zusätzliche Quelle für die Perserkriege ung. nach 338, für Julians Christenfeindschaft und für die Befestigung der Donaugrenze unter Konstantin d. Gr. (328). Konstantin wird als Friedensbringer gefeiert. Methodisch ist wichtig, daß spätere byz. Chronisten (Hieronymus Nr. 1 1 ; Chronikon paschale Nr. 134; Theophanes Nr. 203 ; liber Calipharum Nr. 1 73) unverdächtige Informationen aus "ketzeri sehen" Quellen ohne Bedenken aufnahmen. E Charakterisierung der Chronik durch BIDEZ (s. "A"), S. CU- CLXIII. STEIN, Histoire I, S. 128f. und 483 f. A J. BIDEZ, Philostorgius Kirchengeschichte, Berlin 21 972, S. 202 - 241 .
Nr. 9 ANONYMUS. Sog. "Excerpta Valesiana" 1 . Teil: origo Constantini imperatoris. Name vom Erstherausgeber H. VALOIS 1 636, der seiner Ammianausgabe zwei voneinander unabhängige historische Fragmente (siehe Nr. 97) in lateinischer Sprache anfügte. Zeit von Fragment I: 293 - 337. I Knapp und objektiv. Wertvolle Sonderquelle für Kampf zwischen Konstantin d. Gr. und Licinius, auch über militärische Einzelheiten. Konstantin wollte Konstpel. Altrom anglei chen (aequari) durch Reichtum und einen Senat "secundi ordinis" (Kap. 30). E SCHANZ - HoSIUS IV, 1 , S. 107/8. STEIN, Histoire I, S. 95f., 104, 129, 460, 465, 482f. SEECK, Untergang I, S. 134f., 1 56, 1 63 f., 1 77- 1 84. DAGRON, Naissance, S. 26 f. A J. MOREAU - V. VELKOV, Excerpta Valesiana, Leipzig (Teubner) 21968 (Einleitung, Lit. ohne Parallelquellen ).
§ 1 .4. Geschichtsschreibung: 5. Jh. nur zum 4. Jh. Nr. 10 Chronik von Alexandrien. Chronikfragmente von 383 bis 392 (geschrieben wohl nach 412) in den Bruchstücken eines Papyruscodex. Nach BAUER enge Beziehungen zum "Barbarus Scaliger" (Nr. 50). Q (nach Bauer) : alexandrinische Mönchschronistik (Panodoros, Anianos). I Trotz des geringen Textumfanges wichtige Nachrichten : Anerkennung des Maximus durch Theodosios I. (S. 59/60) ; Anfänge des Eugenius; Bruchstücke von Beamtenlisten.
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A A. BAUER-J. STRZYGOWSKI, Eine alexandrinische Weltchronik. Text und Miniaturen eines griechischen Papyrus der Sammlung W. Goleniscev, Wien 1905, S. 7 -1 1 8 (Rekonstruktion mit eingehendem, aber stark hypothetischen Kommentar).
Nr. 1 1 HIERONYMUS (um 348 - 420) . Das Leben dieses lateinischen Kirchenvaters durch Aufenthalte in Palästina und Konstpel. eng mit dem Ostteil des Reiches verknüpft. W zahlreiche exegetische und polemisch-theologische Schriften, für die byz. Geschichte meist nur indirekte Quelle. Nachrichten zur byz. Geschichte in Weltchronik als Fortset zung Eusebs (Nr. 12) bis 378. Hagiographie. Q bisher unzureichend untersucht. Wahrscheinlich Chronistik aus Konstpel., Konsularfa sten, Anonymus Arianus (Nr. 8). I Viele Ungenauigkeiten in der Chronik, doch auch wertvolle Sondernachrichten : exakte Datierung des Blutbades in Konstpel. 338 im Kampf um Konstantinnachfolge ; Ermordung der Verwandten Konstantins ; positive Charakteristik Valentinians. Weltliche Ereignisse werden stark berücksichtigt. E SCHANZ- HoSIUS IV, 1, S. 429 - 499 (sehr ausführlich; zur Chronik: S. 444/445). ALTANER, S. 394- 404 mit reicher Lit. SEECK, Untergang IV und V passim, vor allem IV, S. 391, 422 f. ; V, 424. I. OPELT, Des Hieronymus Heiligenbiographien als Quellen der historischen Topographie des östlichen Mittelmeerraumes, in: Römische Quartalschrift 74 (1 979) 145 - 1 77 (topographisches Material für Sizilien, Dalmatien, Zypern). A PL 22 - 30 (Gesamtausgabe). R. HELM, Chronik des Hieronymus in: Eusebius - Werke Bd. 7 (GCS), Berlin 21956 (ab S. 446f. byz. Zeit mit Parallelquellen).
§ 1 .5. Kirchengeschichtsschreibung
Nr. 12 EUSEBIOS, Bischof von Kaisareia (260/4 - 338/40). Aus Palästina. Philologische Arbeiten am Bibeltext zusammen mit Pamphylos, Presbyter von Kaisareia. Als Bischof von Kaisareia (ab 3 13/5) in die arianischen Streitigkeiten verwickelt, bemüht er sich wie Konstantin d. Gr. um eine Vermittlerrolle, nicht immer mit diplomatischem Geschick. W Sehr zahlreiche apologetische und hermeneutische Schriften. Die Chronik (bis 303) und die "historia ecclesiastica" (bis 324) gehören nicht mehr in den Rahmen dieser Quellen kunde. "Laudes Constantini" : Kap. 1 - 10 : Festrede auf 30jähriges Regierungsjubiläum Konstantins (335) ; Kap. 1 1 - 1 8 : Festrede zur Einweihung der Grabeskirche in Jerusalem (335) für heidnische Leser bestimmt. "Vita Constantini" in 4 Büchern. I Laudes und Vita tragen panegyrischen Charakter : Idealbild des christlichen Kaisers wird gezeichnet bereits mit wesentlichen Elementen der späteren byz. Kaiserideologie. Dunkle Punkte im Leben Konstantins werden übergangen, z. B. seine Herkunft. Vita enthält wichtige Selbstzeugnisse Konstantins, z. B. Brief Konstantins an Arius (11, 63 - 73), die heute allgemein als echt gelten. Sie sind - zusammen mit numismatischen Material, Plastik und Gesetzgebung - kritisch zu verwertende HAUPTQUELLE für Konstantins religiöse Entwicklung.
§ 1 . 6. KIRCHENGESCHICHTSSCHREIBUNG 5. JH. NUR ZUM 4. JH.
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E QUASTEN, S. 309 - 345 mit Einführung in das gesamte Schrifttum Eusebs; Lit. RAC IV (1966) 1 052 - 1 088 a. MOREAU) : Art. "Eusebios" (histor. Würdigung; Lit.). H. DÖRRIES, Das Selbstzeugnis Kaiser Konstantins (Abh.-Ges. d. Wiss. 3,34) Göttingen 1954 (S. 129ff. grundlegende histor. Auswertung der Vita). F. WINKELMANN, Zur Geschichte des Authentizitätsproblems der Vita Constantini, in : Klio 40 (1 962) 1 87- 243 (Forschungsbericht auch zu den Selbstzeugnissen Konstan tins). Sammelband Konstantin der Große hrsg. von H. KRAFT (Wege der Forschung 1 3 1 ) Darmstadt 1 974 (Euseb Hauptquelle; kein Quellenregister). R. KLEIN, Die Kämpfe um die Nachfolge nach dem Tode Constantins des Großen, in : Byz. Forschungen 6 (1979) 101 - 1 50 (beschönigende Tendenz der "Vita" ; Parallelquellen). A Laudes: I. A. HEIKEL, Eusebius - Werke I (GCS 7) Leipzig 1 902, S. 1 93 - 259. F. WINKELMANN, Eusebius - Werke I, 1 . Über das Leben des Kaisers Konstantin (GCS sine Nr.) Berlin 1975 (S. XLIX- LVII : Einführung in Charakter und Komposition der Vita). Ü BKV2Bd. 9 (1913) (Vita und laudes). In praise of Constantine : a historical study and new translation of Eusebius' tricennial orations by H. A. DRAKE, Berkeley - London 1976 (Lit. ; kritische Einstellung zum histor. Wert der Reden für Geschichte Konstantins ; ideengesch. Bedeutung).
§ 1.6. Kirchengeschichtsschreibung: 5. Jh. nur zum 4. Jh.
Nr. 13 RUFINUS VON AQUILEIA (um 345 -410). Sein Lebensweg ist eng verbunden mit dem Mönchsleben Palästinas. Zuerst Freund, später erbitterter Gegner des Hieronymus (Nr. 1 1 ). W Fülle von Übersetzungen aus Griechischem ins Lateinische. Quelle für Byzanz : Fortsetzung der Übersetzung der "historia ecclesiastica" Eusebs (Nr. 12) als Buch X und XI (324 - 395). Q wahrscheinlich die verlorene Kirchengeschichte des Gelasius von Kaisarea (gest. 395). Schriften des Athanasios (Nr. 27). I Klare, Athanasios wohlwollend gegenüberstehende Darstellung der Kirchengeschichte des 4. Jh. mit der anschaulichen Schilderung der Zerstörung des Serapistempels in Alexandreia (XI. 23). Weltliche Ereignisse werden nur gestreift : ein Satz über die Schlacht von Adrianopel 378 : XI. 1 3 . Trotzdem finden sich einige wichtige Informationen : Kampf gegen Eugenius, letzte Tage des Theodosios 1., wohl unrichtige Behauptung (XI, 1), ]ovian habe die Kaiserwahl abgelehnt u. a. E SCHANZ - HoSIUS IV, 1 , S. 412 - 427. SEECK, Untergang IV, S. 517. STEIN, Histoire I, S. 2 1 8 und 535. PIGANIOL, L'empire, S. 1 84. A TH. MOMMSEN, in : Eusebius - Werke 2,2, Leipzig 1908, S. 957- 1 040 (mit Parallelquellen ; S. CCLII : zu Quellen und histor. Wert).
Nr. 14 GELASIOS VON KYZIKOS (5. ]h.). W Kirchengeschichte in 3 Büchern, den Osten unter Konstantin d. Gr. betreffend, abgefaßt etwas nach 475 . Q Kompilation aus Eusebios (Nr. 1 2), Theodoret (Nr. 57), Rufin (Nr. 13) u. a. (s. Quellenübersicht bei Loeschke in "A" S. XXX - XXXVIII).
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HAUPTQUELLEN
I Sonst unbekannte Aktenstücke, deren Echtheit umstritten ist : vor allem Rede Konstan tins an die Synode von Nikaia (Nr. 37) II, 7, 1 - 14. E ALTANER, S. 227/8 (Lit.). H. DÖRRIES, Das Selbstzeugnis Kaiser Konstantins, Göttingen (Abh. der Ges. d. Wiss. 3,34) 1954, S. 62-66 (die Rede in Nikaia im Kern echt). F. WINKELMANN, Die Quellen der historia ecclesiastica des Gelasius von Cyzicus (nach 475), in: BS 27 (1966) 104- 1 30 (Korrekturen zur Quellenanalyse von Loeschke; Wichtigkeit des Gelasius von Kaisarea). A G. LOESCHKE - M. HEINEMANN, Gelasius, Kirchengeschichte (GCS 28) Leipzig 1 9 1 8 (mit grundle gender Einleitung).
§ 1.7. Hagiographie (griechisch, armenisch, koptisch)
Nr. 15 TIMOTHEOS VON ALEXANDRIEN ( ?). Historia monachorum in Aegypto (um 400). Als Reisebericht fingierte Sammlung erbaulicher Viten anachoretischer Mönche Ägyp tens. I HAUPTQUELLE für das vorkoinobitische Mönchtum Ägyptens. Ergänzende Parallel quellen sind Historia Lausiaca (Nr. 6 1 ) und die sog. "Apophthegmata patrum" (zu ihnen ALTANER, S. 239). Politische Geschichte liegt nicht im Blickfeld der Viten, doch wird die soziale Lage der Bevölkerung im Hintergrund sichtbar (Ergänzung zu den Papyri Nr. 35). E ALTANER, S. 238/9 (Lit.). H. LIETZMANN, Geschichte der Alten Kirche IV, Berlin 31961, S. 1 30 ff. R. REITZENSTEIN, Historia monachorum und historia Lausiaca, Göttingen 1916. S. SCHIWIETZ, Das morgenländische Mönchtum I, Mainz 1 904. A A. J. FESTUGIERE, Historia monachorum in Aegypto. Edition critique du texte grec et traduction anno tee (Subsidia hagiographica 53) Brüssel 1971 (ohne histor. Einführung). Ü A. J. FESTUGIERE, Les moines d'ürient 4,1 , Paris 1964 (mit wichtigem Kommentar).
Nr. 16 ANONYMUS. AGATHANGELOS. Viten Gregors des Erleuchters (4. jh. Mitte?). Beide Versionen zuerst armenisch, daraus griechische Übersetzungen. I HAUPTQUELLE für die Bekehrung des Arsakiden Tiridates III. v. Armenien und die Bischofsweihe Gregors "des Erleuchters" in Kaisarea. Der vielleicht ältere Anonymus betont stärker die Graezisierung des Tiridates. Wichtig ist die durch ein Exil bedingte Hinwendung des Tiridates und Gregors nach Byzanz. Die Viten sind reich an Übertreibun gen und historisch schwer deutbar. E ASSFALG, S. 2/3; 1 44/5 (Lit.). INGLISIAN, S. 161/2. B. MAc DERMoT, The conversion of Armenia in 294 a. D. A review of the evidence in the light of Sassanian inscriptions, in: REA NS 7 (1 970) 281 - 359 (zur schwierigen Chronologie; histor. Hintergrund; Lit.). M. L. CHAUMONT, Recherches sur l'histoire d'Armenie de l'avenement des Sassanides a la conversion du royaume, Paris 1 969. A R. W. THOMSON, Agathangelos. History of the Armeniens, Albany (New York) 1 976 (arm. Text, eng!. Übers. histor. unzureichend kommentiert). G. GARITTE, Documents pour l'etude du livre d'Agathange (Studi e Testi 1 27) Vatikan 1946 (Vergleich der Versionen). G. LAFONTAINE, La version grecque ancienne du livre armenien d' Agathange, Louvain 1973 (ohne histor. Kommentar).
§ 1 . 8. REISEBERICHTE, GEOGRAPHISCHE FACHSCHRIFTEN 4. JH.
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Nr. 17 ANONYMI. Vitae Pachomii (gest. 346). Von den in verschiedenen Sprachen überlieferten Viten ist historisch vor allem die griechische "vita prima" und die längere bohairische Vita wichtig. I HAUPTQUELLE für die Anfänge des von Pachomius ins Leben gerufene koinobitische Mönchtum Ägyptens, das das byz. Mönchtum stark beeinflußt hat. Der soziale Hinter grund ist leider nur sehr schwach erkennbar. Die führenden Mönche stammen meist aus vornehmen, reichen Familien. Aufschlußreich das gewalttätige Auftreten des "Stratelates" Antemios bei der Suche nach Athanasios (Nr. 27) (griech. § 137; bohair. § 1 85). E ASSFALG, S. 288 (Lit.). F. RUPPERT, Das pachomianische Mönchtum und die Anfänge klösterlichen Gehorsams, Münsterschwarzach 1 971 (Lit.-Verzeichnis der Quellen zu Pachomius). A BHG 1 396 - 1 401 v. F. HALKIN, Sancti Pachomii vitae graecae (Subsidia hagiographica 1 9) Brüssel 1 932 (vita prima ohne Kommentar S. 1 - 96). Ü L. TH. LEFORT, Les vies coptes de saint Pachome et de ses premiers successeurs, Louvain 1 943 (franz. Übers. ohne histor. Kommentar). A. N. ATHANASSAKIS, The life of Pachomius (Soc. of Bibi. Lit. Texts and Transi. 7, early Christ. Lit. sero 2) Missoula 1975 (Übers. mit griech. Text von Haikin). A. J. FESTUGIERE, Les moines d'Orient IV, 2. La premiere vie de Saint Pacome, Paris 1 965.
Nr. 18 ANONYMUS (4. Ih. ?). J OHANNES AUS RHODOS (l.Ih.). Passiones Artemii (gest. Mitte 4. Ih.). Artemios soll von Julian wegen seines Bekenntnisses zum Christentum hingerichtet worden sein, in Wahrheit scheint ihm der Tod des Gallus angelastet worden zu sein. J. aus Rhodos (s. Nr. 149) (sonst unbekannt) hat ein historisch wertloses altes Martyrium und aus Philostorgios (Nr. 58) eine bei diesem verlorene ausführliche Pass�o benutzt. I Passio enthält wertvolle politische Nachrichten vor allem über die Reichsteilung nach Konstantin d. Gr. Tod (S . 29 ed. BIDEz), Einzelheiten zum Aufstand des Maxentius und über die Zustände im Heer des Constantius. E Siehe Bidez unter "A". STEIN, Histoire I, S. 132; 139 f. ; 485; 489. A Altes Martyrium : J. BIDEZ, Philostorgius Kirchengeschichte, Berlin 21 972, S. 1 66 - 1 75 (BHG 1 69 y). Johannes Rhodios : a. a. O. S. 7 ff. (Auszüge). Die ganze passio (BHG 1 70) : AA SS Oct. VIII (1 853) 856 - 883 PG 96, Sp. 1252 - 1316. =
§ 1 .8. Reiseberichte. Geographische Fachschriften
Nr. 19 Itinerarium Hierosolymitanum sive Burdigalense (333). Ältester, sehr knapper Pilgerbericht zu den hl. Stätten von einem Anonymus aus Burdigala (Bordeaux). I Angabe der civitates (Städte), mansiones (Übernachtungsquartiere), mutationes (Pferde wechsel) und der Zwischenabstände. Keine Reisegeschwindigkeiten angegeben. Der Bericht ist - zusammen interpretiert mit den übrigen Itineraren - ein Baustein zur histor. Geographie von Frühbyzanz. Er wird zur genauen Lokalisierung der Schlacht von Adrianopel herangezogen. E B. KÖTTING, Perigrinatio religiosa, Regensburg 1 950, S. 351 - 354. A K. MILLER, Itineraria Romana, Stuttgart 1 916, S. LXVII - LXX (Einleitung S. XXXIV- XXXV) (enthält sämtliche Itinerare u. ä.; ausgezeichnetes Ortsregister).
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HAUPTQUELLEN
Nr. 20 Itinerarium Egeriae (Peregrinatio Aetheriae) (Ende 4. jh.). Unvollständig erhalte ner Pilgerbericht einer Klosteräbtissin aus Südfrankreich nach J erusalem und zum Sinai. I Interesse an Legenden und Gottesdiensten der religiös bedeutsamen Stätten, vor allem Jerusalems. Verstreute Einzelheiten zur histor. Geographie Palästinas und des östl. Kleinasiens. Der Abschnitt über Konstpel. scheint verloren zu sein. E SCHANZ - HoSIUS, IV, 1, S. 399 - 403 (mit weiteren, hier nicht einzeln aufgeführten Itineraren). E. LÖFsTEDT, Philologischer Kommentar zur Peregrinatio Aetheriae, Uppsala 191 1 (zur lat. Sprache des Itinerars) . A O. PRINZ, Itinerarium Egeriae, Heidelberg 5 1960 (Lit., Einl., ohne Kommentar). H. PETRE- K. VRETSKA, Die Pilgerreise der Aetheria (Peregrinatio Aetheriae), KlosterneuburglWien 1958 (lat., dtsche. Übers., Anmerkungen zu den wichtigsten Einzelheiten). H. PETRE, Efherie. Journal de voyage. (Sources Chretiennes 21) Paris 1 948 (Ausgabe Paris 1 971 mir nicht zugänglich) (Text mit franz. Übers.). Ü J. WILKINSON, Egeria's travels. Newly translated with supporting documents and notes, London 1 973 (grundlegender Kommentar).
Nr. 21 ANONYMUS. Expositio totius mundi et gentium (Mitte 4. jh.). Anonymus stammt wohl aus dem syrisch-mesopotamischen Raum. Das Werk zerfällt in zwei Teile : §§ 1 - 2 1 : Itinerar; 22 - finis : eine auf Karten aufbauende "Handelsgeographie" . Q U. a. Eigenanschauung für Syrien und Ägypten (auch für Kleinasien ?). Gemeinsame geographische Quelle mit Ammian (Nr. 1). I Angaben über Produktion (Nahrungsmittel, Textilien, Rennpferde ; Rohstoffindustrie übergangen) und über Handelsbeziehungen der Städte, besonders ausführlich von Syrien und Kleinasien. Bemerkungen auch über die Bewohner (z. B. Schönheit der Frauen). Die Beschreibung Konstpels. (§ 50) ist sehr frostig gegenüber der warmen Schilderung Roms (§ 55). Trotz schwerer Fehler der geographischen und administrativen Beschreibung und trotz undeutlicher Angaben (keine Meßzahlen !) ist hoher histor . Wert des Werkes unbestritten. E Siehe "A" DAGRON, Naissance, Reg. s.v. Expositio. N. PIGULEVSKAJA, Byzanz auf den Wegen nach Indien (Berliner Byzantinische Arbeiten 36) Berlin- Amsterdam 1 969, S. 46 - 60. A J. ROUGE, Expositio totius mundi et gentium. Introduction, texte critique, traduction, notes et commentaire (Sources Chretiennes 124) Paris 1 966.
Nr. 22 Tabula Peutingeriana (2. Hälfte 4. jh.). Name nach ihrem Besitzer, dem Humanisten Konrad Peutinger (gest. 1 547). Verfasser vielleicht ein sonst unbekannter Castorius. Q Itinerare. I Kein amtliches Werk. Straßennetz unvollständig wiedergegeben. Trotzdem ist die Tafel die umfassendste geographische Darstellung des 4. Jh. E Siehe "A" . W. RAMSAY, The historical geographie of Asia Minor, London 1 890 (Nachdr. Amsterdam 1962), S. 63 f. (Fehler der Tafel gegenüber Itineraren). A Tabula Peutingeriana. Codex Vindobonensis 324. Faksimileausgabe. Kommentar von E. WEBER (getrennt), Graz 1 976. K. MILLER, Itineraria Romana, Stuttgart 1916 (grundlegender Kommentar:
§ 1 . 9. REDEN UND BRIEFE 4. JH.
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sämtliche auftretende Namen mit den übrigen Quellen verglichen mit Angabe der modernen Entspre chungen). K. MILLER, Die Peutingersche Tafel, Stuttgart 1 962 (farbige Wiedergabe ohne die Namensre gister).
§ 1.9. Reden und Briefe
Nr. 23 LIBANIOS (31 4 -393). Aus Antiochien. Über die Karriere als "Sophisten" (haupt amtlicher Rhetor), die über Athen, Nikomedeia, Konstpel. wieder nach Antiochien ab anno 354 zurückführt, unterrichtet Rede 1 - eine Autobiographie. W 64 Reden ; 1544 Briefe aus den Jahren 355 - 365; 388 - 393 ; rhetorische Schulstücke (Deklamationen). I Die Werke ermöglichen einen vielfältigen Einblick in das kulturelle und soziale Leben Antiochiens, wie er von keiner anderen großen Provinzstadt im 4. Jh. erhalten ist. Hauptpunkte : der "Alltag" eines Rhetors, Bezahlung, Schulunterricht (vor allem or. 1 - 5); Funktionieren des Beamtenapparates (L. schreibt als "Patronus" Briefe meist an Beamte) ; Tadel an Mißständen der Verwaltung und des Strafvollzuges ; Macht der Zirkusparteien (vor allem or. 1 9 - 24 über den Aufstand anno 387) ; die sog. Patrociniumsbewegung unter der Landbevölkerung (or. 47) ; Finanzdruck der städtischen "Liturgie" (Bezahlung öffentlicher Einrichtungen und Veranstaltungen) auf die alte städtische Oberschicht; Wirtschaftskraft der heidnischen Tempel (or. pro templis). E Art. Libanios, in : RE- XII, 2 (1925) 2486 - 2551 (FOERSTER- MüNSCHER) (Leben, Schriften, Inhaltsangaben der Reden). J. G. LIEBESCHUETZ, Antioch, Oxford 1 972 (L. Hauptquelle). P. PETIT, Les etudiants de Libanius, Paris 1 957. DERS., Libanius et la vie municipale a Antioche au IV' siede apres J.-C., Paris 1955. O. SEECK, Die Briefe des Libanius zeitlich geordnet (TU NF 1 5) Leipzig 1 906 (Nachdr. 1967). PIGANIOL, L'empire (Index s. v.). JONES, Empire passim (Index s. v.), vor allem S. 1 1 5/ 6 (works as historical source). A Libanius. Opera ed. R. FOERSTER, Leipzig (Teubner) 1903 - 1 922 (Gesamtausgabe ohne Kommen tar). A. F. NORMAN , Libanius. Selected works in three volums, London (Loeb) 1 969 - 1 977 (Text, eng!. Übers., kurze Einführung). A. F. NORMAN, Libanius' autobiography (or. 1), Oxford 1 965 (Text, eng!. Übers. ; ausführliche Einzelerläuterungen). L. HARMAND, Discours sur les patronages, Paris 1 955 (or. 47: Text, franz. Übers., umfassender histor. Kommentar). Ü P. WOLF, Libanios. Autobiographische Schriften, Zürich - Stuttgart 1 967 (deutsche Übers. von or. 1 - 5 mit wichtiger histor. Einleitung). A. J. FESTUGIERE, Antioche paienne et chretienne, Paris 1959 (franz. Übers. mit histor. Kommentar von or. 3, 1 1 , 25, 34- 36, 43 , 55, 58). R. C. PACK, Studies in Libanius and Antiochene society under Theodosius, indudes translation and commentary of or. XLV, Diss. Michigan 1 935.
Nr. 24 KA.!SER FLAVIUS CLAUDIUS JULIANUS GEN. AposTATA (33 1 - 363). J ugenderfahrun gen (Mord an den Verwandten, Exil, zerrissene Christenheit) machen ihn zum Vorkämpfer eines erneuerten Heidentums (Neuplatonismus, Mysterien). Große Militärerfolge in Gal lien. Anno 361 Gegenkaiser gegen Konstantios (337- 361). Tod im Perserkrieg. W 1 1 Reden ; 87 Briefe. I Sondernachrichten über den ersten Armenienfeldzug des Konstantios (or. I, 111 Bidez). Einblicke in das Hofleben des 4. Jh. (or. 11 Bidez auf Kaiserin Eusebia). Sonst unbekannte
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HAUPTQUELLEN
Einzelheiten über die Ermordung des arianischen Bischofs Gr,egor von Alexandrien (anno 361) (Brief 60, 107 Bidez). Brief 33 über Sondergerichte gegen Beamte des Konstantios. Die meisten Schriften sind HAUPTQUELLE zur Charakterisierung des Kaisers selbst : philoso phische Religiosität; deshalb Haß gegen die stumpfe Großstadtbevölkerung Antiochiens ("Misopogon" - der "Barthasser" : anno 362) ; gehässiger Rückblick auf Konstantin d. Gr. (Satire "Caesares" ) ; Mark Aurel ist für J. Vorbild als "erster Diener des Staates" . E Aufsatzsammlung J ulian Apostata hrsg. von R . KLEIN (Welt der Forschung 509) Darmstadt 1 978 (Lit.). L'empereur Julien. De l'histoire a la legende (33 1 - 1 71 5). Etudes rassemblees par R. BRAUN et J. RICHER, Paris 1 978 (Lit.). A Julien. CEuvres completes, 4 vol., ed. J. BIDEZ, G. ROCHEFORT, C. LACOMBRADE, Paris 1932 - 1 964 (Text, franz. Übers., eingehender histor. Kommentar). K. WEIS, Julian. Briefe. Griechisch-deutsch. München (Tusculum) 1973 (ausführliche Erläuterungen). Ü Kaiser Julian der Abtrünnige : die Briefe. Eing., übers. und erl. von L. GOESSLER (Bibliothek der Alten Welt) Zürich - Stuttgart 1971 . Nr. 25 THEMISTIOS (ca. 3 1 7- ca. 3 88). Aus wohlhabender Familie Paphlagoniens. Beru fung nach Konstpel. durch Konstantios als Lehrer der Philosophie (wohl anno 348). Praefectus urbi in Konstpel. anno 383/4. W 19 Kaiserreden. Grabrede auf den Vater (or. 20). Or. 2 1 - 34 : Reden philosophischen Inhalts. Aristoteleskommentare. I Anspielungen (oft schwer deutbar) auf histor. Vorgänge, z. B . Aufstand des Prokop (or. 7), Bündnis mit den Westgoten (or. 10), Bildung des Kaisers Valens (or. 6), Wachstum Konstpels. (or. 3), Schilderung der dortigen Bibliothek (or. 4). Verherrlichung des von Gott inspirierten Philosophenkaisers. In seiner Seele ist das Gesetz eingeschrieben (v6J.to� EJ.t'\�J'UXO�). E Art. Themistios, in : RE 5 A 2 (1934) 1 642 - 1680 (W. STEGEMANN). G. DAGRON, L'empire Romain d'Orient au IV· siede et les traditions politiques de l'hellenisme. Le temoigage de Themistios, in : TM 3 (1968) 5 - 146 (grundlegend; Lit.). DAGRON, Naissance, Index s. v. A Themistii orationes ed. G. DOWNEY- A. F. NORMAN, 3 Bde., Leipzig (Teubner) 1 965 - 1 974 (Lit. in Bd. I). Ü H. SCHNEIDER, Die 34. Rede des Themistios (nEe!. 'tf]<; aex,f]<;). Einleitung, Übersetzung, Kommentar, Winterthur 1 966. G. DOWNEY, Themistius' first oration, in : Greek and Byzantine studies 1 (1958) 49 - 69. Nr. 26 BASILEIOS, DER GROSSE (ca. 330 - 379). Aus reicher Familie Kappadokiens. Rhetorische Ausbildung (Konstpel., Athen). Mönch und Asket. Ab 370 Bischof von Kaisareia. W Dogmatisch-polemische Schriften (trinitarischer Streit). Asketische Schriften. Predig ten. 366 Briefe (besondere Bedeutung als Quelle). I B. ist "ökumenischer Lehrer" für die spätere byz. Kirche und hat damit entscheidenden Einfluß auf koinobitisches Mönchtum, Liturgie und B ußdisziplin. Aufforderung an die Reichen, sich mit dem Nötigsten zu bescheiden : Rede über den Reichtum PG 3 1 , 277- 304. In den Briefen finden sich eine Fülle sozial- und verwaltungs geschichtlicher Nachrichten : Besteuerung, Postwesen, Verwaltungsaufbau, Erbrecht, Strafrecht. B. ist gestrenger Seelen hirte mit Hang zum Rigorismus. Heidnisches Geistesgut hat nur propädeutischen Zweck zur sittl. und ästhetischen Erziehung (Rede an die Jugend).
§ 1 . 9. REDEN UND BRIEFE 4. JH.
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E QUASTEN, S. 204 - 236 (au�führlich; Lit.). ALTANER, S. 290 - 298. K. G. MpONES, Basileios von Kaisareia, der Große. Leben und Werk. Schriften und Lehre (neugr.), Athen 1 975. P. K. CHRESTU, Basileios, der Große. Leben, Schriften und Lehre (neugr.), Thessalonike 1 978 (Lit. ; nicht auf Quellenwert zur Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte eingehend). TH. A. COPECEK, Social historical studies in the Cappadocian fathers, Diss. Brown Univ. 1972. Y. COURTONNE, Un temoin du IV· siede Oriental. Saint Basile et son temps d'apres sa correspondance, Paris (Belles lettres) 1 973 (Lit.). ST. GIET, Les idees et l'action sociales de Saint Basile, Paris 1941 (Auswertung der Predigten und aszetischen Schriften ; ältere Lit.). B. TREucKER, Politische und sozialgeschichtliche Studien zu den Basilius-Briefen, Diss. Frankfurt 1961 . C. VAN DE PAVERD, Die Quellen der kanonischen Briefe Basileios des Großen, in : OCP 38 (1972) 5 - 63 (fast ausschließlich B. zugehörig). A PG 29 - 32 (Gesamtausgabe ; Ascetica und Mönchsregeln PG 31). Y. COURTONNE, Saint-Basile. Lettres. 3 Bde., Paris 1957 - 1 966 (Text, franz. Übers., histor. Kommentar). Y. COURTONNE, Saint Basile. Homelies sur la richesse. Edition critique et exegetique, Paris 1 935 (mit franz. Übers.). F. BOULENGER, Saint Basile. Aux jeunes gens sur la maniere de tirer profit des lettres helleniques, Paris 1 952 (Text, franz. Übers., histor. Einleitung). R. J. DEFERRARI, Saint Basil. The lettres. 4 Bde., London (Loeb) 1926 - 1 934 (Text, engl. Übers., histor. Einleitung). Ü Basilius von Caesarea. Briefe. 2. Teil. Eingel., übers. und erl. von W.-D. HAUSCHILD (Briefe 95 - 213), Stuttgart (Bibliothek der Griechischen Literatur 3) 1973.
Nr. 27 ATHANASIOS (295 - 373). Aus Alexandreia, wo er 328 Bischof wird. Sein Leben ist geprägt durch den Kampf gegen die Arianer, in den die Kaiser eingreifen (5 Exile des A. I). Das politische Wollen und die persönliche Integrität dieser "markantesten Persönlichkeit der alten Kirchengeschichte" (ALTANER) ist immer noch nicht restlos geklärt. W Briefe mit Aktenmaterial, Apologien, dogmatische Streitschriften. Vita des Mönchsva ters Antonius. I Die theol. stark kontroverse Beurteilung der Persönlicheit des A. ist für den Historiker weniger wichtig als die Frage : inwieweit fühlten sich die Staatsorgane in ihrer Autorität und Innenpolitik (Getreidelieferungen aus Ägypten !) durch A. bedroht? Die meisten Schriften sind einseitige Kampfschriften vom Standpunkt des leidenschaftlichen Seelsorgers. Äuße rungen wie : "was hat der Kaiser mit der Kirche zu schaffen?" (historia Arianorum PG 25, 756 C) sind aus dieser Kampfatmosphäre heraus zu interpretieren. Die Schriften sind anschaulicher Beleg für die Ohnmacht des Staates gegen einen Bischof, hinter dem sein Kirchenvolk steht. Die Vita des Einsiedlers Antonius ist weniger Quelle für Gestalt des Antonius selbst (über ihn besser die "Apophthegmata patrum "), als für die Theologie des A. (DÖRRIES). E QUASTEN, S. 20 - 79 (sehr ausführlich; Lit.). ALTANER, S. 271 - 279. FLICHE - MARTIN 111 (Bardy) S. 87 - 1 31 (Parallelquellen, vor allem das hier nicht einzeln aufgeführte Aktenmaterial). SEECK, Unter gang, IV, passim. SEEBERG, Dogmengeschichte, 11, S. 51 - 87. E. SCHWARTZ, Gesammelte Schriften 3, Berlin 1959 (scharfe Kritik an A.). P. PEETERS, Recherches 11, S. 53 - 90 (gegen die Interpretation von SCHWARTZ). H. NORDBERG, Athanasius and the emperor, Helsinki 1963. Sammelband: Politique et theologie chez Athanase d'Alexandrie, Paris 1 974. Sammelband : Die Kirche angesichts der Konstanti nischen Wende hrsg. G. RUHBACH (Wege der Forschung 306) Darmstadt 1976 (dort vor allem : W. SCHNEEMELCHER, Athanasius als Theologe und als Kirchenpolitiker. K. F. HAGEL, Die Lehre des Athanasius von Kirche und Kaisertum. J. CESKA, Die politischen Hintergründe der Homousios-Lehre des Athanasius). H. DÖRRIES, Die Vita Antonii als Geschichtsquelle, in : Wort und Stunde I, Göttingen 1 966, S. 145- 224.
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HAUPTQUELLEN
A PG 25 - 28 (unbefriedigende Gesamtausgabe; vita Antonii : PG 26, Sp. 835 - 976). H. -G. OPITZ, Athanasius Werke, Berlin - Leipzig 1 934 ff. (bisher die apologetischen Werke und Urkunden als Bd. 2 und 3 in 9 Lieferungen erschienen). J. M. SZYMUSIAK, Athanase d'Alexandrie. Apologie a l'empereur Constance. Apologie pour sa fuite. Introduction, texte critique, traduction et notes, Paris (Sources Chn!tiennes 56) 1958 (allzu vorsichtige histor. Interpretation). Athanasios' Werke ed. S. N. SAKKOS, B. PHANURGAKES, B. STOGIANNOS u. a. Thessalonike 1 973 ff. (bisher 1 2 Bde. ; Text wohl nach PG; neugr. Übers.).
Nr. 28 GREG OR VON NAZIANZ (329/30 - 390). Sohn des Bischofs von Nazianz, wo er selbst nach 374 kurzzeitig den Bischofsstuhl innehat. Wie die Familie des Basileios (Nr. 26), mit dem G. als Student der Rhetorik in Athen Freundschaft schloß, gehört die Familie des G. zur besitzenden Oberschicht Kappadokiens. Intrigen und Wirren lassen ihn als Patriarchen von Konstpel. (3 79 - 38 1 ) abdanken. W 45 Reden; darunter or. 4 und 5 haßerfüllte Invektiven gegen Julian (Nr. 24) und Leichenreden auf Vater, Geschwister und Freunde. 245 meist sehr persönlich gehaltene Briefe. Autobiographisches Gedicht "de vita sua". Epigramme (überwiegend Grabepi gramme). I Anders als bei Basileios (Nr. 26) enthalten die Briefe nur Andeutungen über Prozesse, Karrieren und Privatangelegenheiten. Wichtig sind sie als Bausteine der Prosopographie. Alle Äußerungen von G. sind stark persönlich gefärbt als Äußerungen eines empfindsamen, lauteren Charakters ; sie lassen nur schwer allgemeine histor. Schlüsse zu, etwa auf das Denken der Oberschicht Kappadokiens. Die Reden gegen J ulian enthalten kaum histor. Informationen. E ALTANER, S. 298 - 303. QUASTEN, S. 236- 254. R. R. RUETHER, Gregory of Nazianzus. Rhetor and philosopher, Oxford 1 969 (Lit.). PATLAGEAN, Pauvrete, Index s. v. (bisher beste sozialhistor. Auswer tung). M. M. HAUSER - MEURY, Prosopographie zu den Schriften Gregors von N azianz, Bonn 1 960. A PG 35 - 38 (Gesamtausgabe). CHR. JUNGCK, Gregor von Nazianz. De vita sua. Einleitung Text. Übersetzung. Kommentar, Heidelberg 1 974. P. GALLAY, Saint Gregoire de Nazianze. Lettres 1 - 11, Paris (Beiles lettres) 1964/7 (Text, franz. Übers., histor. Anm.). P. GALLAY, Gregor von Nazianz. Briefe (GCS 53), Berlin 1 969 (kurze Regesten und histor. Vorbemerkungen in Einleitung. Text). A. KNECHT, Gregor von Nazianz, Gegen die Putzsucht der Frauen, Heidelberg 1 972 (Text, Übers. und ausführlicher Kommentar kulturhistor. wichtig). Gregoire de Nazianze. Discours 1 - 3. Introduction, texte critique, traduction et notes par J. BERNARDI (Sources chretiennes 247) Paris 1 978. Gregoire de N azianze. Discours 27 - 3 1 . Introduction, texte critique, traduction et notes par G. GALLAY- M. JOURJON, Paris (Sources chretiennes 250) 1978. H. BECKBY, Anthologia Graeca 11, München 1 957, S. 444- 569 (Epigramme mit Übers. und Anm.).
Nr. 29 GREG O R VON NYSSA (ca. 335 - 394). Jüngerer Bruder des Basileios (Nr. 26), ab 371 Bischof von Nyssa. W Überwiegend exegetische und dogmatische Schriften. 30 Briefe (nur an Geistliche und Literaten). Predigten, darunter "Über die Liebe zu den Armen" und " Gegen das Zinsneh men": Opera IX, 1, S. 1 93 - 207. I Hohe Bedeutung für Theologie- und Philosophiegeschichte, auch für die Archäologie (ep. 25 beschreibt ein Martyrium). Kaum Informationen zur politischen und sozialen Geschichte: die moralischen Predigten zu sozialen Fragen sind stark vom NT abhängig.
§ 1 . 9. REDEN UND BRIEFE 4. JH.
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E ALTANER, S. 303 - 308. QUASTEN, S. 254- 296 (Lit.). STEIN, Histoire I (Index s. v.). JONES, Empire (Index s. v. S. 1 54/5 : writings as historical source). A PG 44- 46 (Gesamtausgabe). Kritische Ausgabe von W. JÄGER, DÖRRIES, LANGERBECK, HÖRNER u. a. ab 1 92 1 (Leiden) bisher 9 Bde. mit Supplement (ohne histor. Kommentar). Ü Gregor von Nyssa. Über das Wesen des christi. Bekenntnisses, über die Vollkommenheit, über die Jungfräulichkeit. Eingel., übers. u. mit Anmerkungen versehen von W. BLUM (Bibliothek der griech. Lit. Abtig. Patristik 7) Stuttgart 1 977 (mit Verzeichnis der Werke des G.).
Nr. 30 CLAUDIUS MAMERTINUS (4. Jh.). Steile Karriere des gebildeten Literaten in der engen Umgebung J ulians (Nr. 24). Anno 365 praefectus Italiae, Africae et Illyriae. 368 wegen Anklage des Unterschleifs abgesetzt. W Neujahrsrede (1 . 1 . 362) auf Julian als Rechtfertigung von dessen Erhebung gegen Konstantios. I Wohl insgesamt glaubwürdige Schilderung der Hofintrigen gegen Julian. Ausschließlich positive Charakterzeichnung Julians, die im wesentlichen von Libanios (Nr. 23) und Ammian (Nr. 1) bestätigt wird. Ammian (Nr. 1) hat wohl die Rede gekannt. E Siehe "A". A E. GALLETIER, Panegyriques Latines IU, Paris (Beiles lettres) 1955, S. 3 - 44 (grundlegend zu Verfasser, histor. Wert der Rede, Text, franz. Übers.). H. GUTZWILLER, Die Neujahrsrede des Konsuls Claudius Mamertinus vor dem Kaiser Julian. Text, Übersetzung und Kommentar (Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft 10) Basel 1942 (Komm. stark philologisch ausgerichtet).
Nr. 31 PACATUS, LATINUS DREPANIUs (gest. um 393). Vielleicht Rhetoriklehrer in Bordeaux. 390 proconsul Africae, 393 comes rerum privatarum. Die Ernennungen erfolgten wohl aus Dank für seine Panegyrik. W Panegyricus Theodosio Augusto dictus : gehalten anno 389 in Rom nach Unterwerfung des Usurpators Maximus (gest. 388). I Sondernachrichten über diese Vorgänge. Das Bild des Maximus ist negativ verzeichnet. Hinweise auf wahrscheinlich historisch richtig wiedergegebene Eigenschaften des Theodo sius 1. : Einfachheit der Lebensführung. Bescheidenheit des Palastbaues. E Siehe "A" RE 1 8 ,2 (1942) 205 8 - 2060 (R. HANSLIK) (mit älterer Lit.). A. LIPPOLD, Theodosios d. Große und seine Zeit, München 21980, S. 38 f. A. LIPPOLD, Herrscherideal und Traditionsgebunden heit im Panegyricus des Pacatus, in : Historia 17 (1968) 228 - 250 (Zusammenhang mit Bestrebungen der stadtrömisch -heidnischen Adelsgeseilschaft). A E. GALLETIER, Panegyriques latins IU, Paris (Beiles lettres) 1955, S. 48 - 1 1 4 (ausführliche Einleitung mit Lit. zur Person und his tor. Wert der Rede, lat. Text, franz. Übers. Anmerkungen mit leider zu wenig Parailelqueilen).
Nr. 32 SYMMACHUS, QUINTUS AURELIUS (ca. 345 - ca. 405). Sein Wirken (384/5 praefectus urbi; 391 Konsul) auf das Westreich beschränkt. Eine der repräsentativsten Gestalten des ausgehenden Heidentums in den senatorialen Kreisen Roms. W 900 Briefe ; 8 fragmentarisch erhaltene Reden; 49 Berichte (relationes) an den Kaiser, davon besonders histor. wichtig die 3. relatio über die Wiederaufrichtung des Victoria altars. I Kaum Nachrichten über das Ostreich. Wichtig sind die Werke wegen der glänzend
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vorgetragenen Verteidigung des Heidentums und der Romidee, vor allem gegenüber Bischof Ambrosius von Mailand. E S. CRISTO, Quintus Aurelius Symmachus. A political and social biography. Diss. Fordham Univ. 1974, Ann Arbor Univ. Microfilm 1 975 (Versuch einer Gesamtwürdigung). R. KLEIN, Symmachus. Eine tragische Gestalt des ausgehenden Heidentums, Darmstadt (Impulse der Forschung 2) 1971 . J. WITZES, Der letzte Kampf des Heidentums in Rom, Leiden 1977 (zieht inschriftl. Quellen als Informationen heran). A. STEINWENTER, Die Briefe des Q. Aurelius Symmachus als Rechtsquelle, in : Savigny Zeitschrift für Rechtsgeschichte (Rom. Abtlg.) 74 (1957) 1 - 25. A MGH AA VI, 1 (1 883) Gesamtausgabe durch O. SEECK (histor. Einleitung immer noch grundle gend). R. KLEIN, Der Streit um den Victoriaaltar, Darmstadt (Texte z. Forschung 7) 1 972 (Text und Übers. der 3. relatio und der Briefe 1 7, 1 8 und 57 mit Einleitung und histor. Anmerkungen). J. P. CALLU, Symmaque. Lettres. Texte etabli, traduit et commente. 2. Bde. Paris (Les beIles lettres) 1 972. R. H. BARRow, Prefect and emperor. The relations of Symmachus a. d. 384. With translation, introduction and notes, Oxford 1 973 (Inhalt allzu knapp histor. kommentiert).
§ 1. 10. Dichtung (syrisch)
Nr. 33 EPHREM, DER SYRER (ca. 306 - 373). Aus Nisibis. Zuletzt Lehrer an der Kateche tenschule von Edessa. W Umfangreiche religiöse Dichtung, die eine Art Predigt darstellt. Historisch wichtig : 4 Gedichte gegen Julian, 34 "carmina Nisibenia" , vor allem informations reich 1 - 10. I Starker Einfluß der Dichtung auf byz. Kirchendichtung. Gedichte gegen Julian sind Haßschriften ähnlich Gregor von Nazianz Nr. 2 8 ; Johannes Chrysostomos Nr. 70. Unbeweisbare Behauptungen (z. B . Tod durch eine Lanze von Julian selbst gewollt; Verbrennung der Schiffe auf Rat der Perser) stehen neben wahren Nachrichten (Beteiligung Julians an Astartefestzügen ; Begünstigung des Judentums). E. ist Augenzeuge beim Kampf um Nisibis (anno 350) (carm. 1 - 3), bei Verwüstung der Umgebung durch römische Truppen (carm. 4 - 7) und der Zerstörung der umliegenden Festungen (carm. 1 0). E ASSFALG, S. 106. BAUMSTARK, S. 31 - 52 (ausführlich zum Gesamtwerk). Art. Ephrem Syrus in : RAC 5 (1961) 520 - 531 (E. BEcK) . J. STURM, Art. "Nisibis", in : RE 1 7,1 (1936) hier Sp. 742 - 744. SEECK, Untergang IV, S. 3 1 2 - 329. Siehe die histor. Einleitungen von E. BECK in "A". Aufsatzsamm lung zu Biographie, Theologie und Sek.-Lit. : XVIe Centenaire de Saint Ephrem (373 - 1 973) in: Parole de l'Orient 4 (1973) (Kaslik, Liban). A E. BEcK, Des heiligen Ephraem des Syrers Hymnen de Paradiso und ContraJulianum, 1 957 (CSCO laufende Nr. 1 75, Syr. 79 : Übers. Text: Nr. 1 74, Syr. 78) ; DERS., Des heiligen Ephraem des Syrers Carmina Nisibena I, 11, 1 961/3 (Text: CSCO laufende Nr. 218, 240, Syr. 92, 102; Übers. : CSCO laufende Nr. 219, 241 , Syr. 93, 103).
255 § 1 . 1 1. Urkunden
Nr. 34 Kaiserurkunden (4. Jh.). SEECK, Regesten, S. 1 59 - 302 (zur his tor. Auswertung zu knapp, wichtig zur Chronologie des 4. Jh.). Keine Originale erhalten. Nur indirekte Überlieferung. Hauptquelle : Codex Theodosianus Nr. 75. I Grundlage für jede histor. Forschung zur Verwaltung, Sozial- und Wirtschaftsge schichte und dem beginnenden Staatskirchenrecht. Die Hermeneutik erfordert teilweise j uristische Vorbildung. E Allgemein : Teil II § 1 7. KASER, Privatrecht, II, S. 2 1 ff. A. L!PPOLD, Art. Theodosius 1. in : RE Suppl. 13, Stuttgart 1 972, Sp. 76 - 1 1 3 (Gesetzgebung und Reichsverwaltung). P. R. COLEMAN NORTON, Roman state and Christian church I, II, London 1966 (Kaisergesetze zur Religionspolitik mit histor. Kommentar). P. P. JOANNOU, La legislation imperiale et la Christianisation de l'empire Romain (31 1 - 476) (Orientalia Christiana Analecta 1 92) Rom 1972 (Chronologie, Systematisierung der Gesetzgebung). K. L. NOETHLICHS, Die gesetzgeberischen Maßnahmen der christi. Kaiser des vierten Jh. gegen Häretiker, Heiden und Juden, Diss. Köln 1971 . KARAYANNOPULOS, Finanzgeschichte Index s. v. Kaisererlasse. Sammelband : Die Kirche angesichts der Konstantinischen Wende hrsg. von G. RUHBACH (Welt der Forschg. 306) Darmstadt 1976 (darin vor allem : W. ENSSLIN, Staat und Kirche von Konstantin d. Großen bis Theodosius d. Großen). Sammelband : Konstantin d. Gr. hrsg. von H. KRAFT (Wege der Forschg. 1 3 1 ) Darmstadt 1 974 (vor allem der Aufsatz von A. EHRHARDT, Constantin d. Gr. Religionspolitik und Gesetzgebung). D. V. SIMON, Konstantinisches Kaiserrecht. Studien anhand der Reskriptenpraxis und des Schenkungsrechts (Forschungen zur byz. Rechtsgeschichte 2) Frankfurt 1 977 (differenziertes Bild der jur. Qualität der Reskripte).
Nr. 35 Papyri (4. Jh.). Die in relativ großer Zahl erhaltenen Papyri des 4. Jh. umfassen fast alle Punkte des in Teil II § 16 aufgezählten Quellenwertes der Papyri. Am geringsten sind im 4. Jh. die Informationen über christI. Kirche und Klosterwesen. Zur Sozial- und Wirt schaftsgeschichte besonders wichtig : P. Abinn., P. Amh., P. Ant., P. Lpzg., P. Cairo Masp., P. RyI., P. New York. Vor allem das vorzüglich kommentierte Abinnaeusarchiv ist konkretes Beispiel für den korrupten Beamtenapparat des 4. Jh. und die Unwirksamkeit kaiserlicher Verfügungen in der Provinz. E Teil II § 16 zu Quellenwert, histor. Auswertung und Sammeleditionen.
Nr. 36 Patriarchatsurkunden (4. Jh.). GRUMEL, Reg. 1 - 1 5a (erst ab 3 8 1). Historisch wichtig sind vor allem die Akten zum 2. ökumen. Konzil (Nr. 38): Reg. 1 - 4 (Parallelquellen und Lit.). Nr. 37 Erste ökumenische Synode (325) (Nicaenum I). Tagungsort Nikaia. Vergeblicher Versuch Konstantins d. Gr. , den arianischen Streit zu beenden. Keine Sitzungsprotokolle erhalten. Formulierung eines Glaubenssymbols und von 20 Kanones. I Die Kanones wichtige Quelle für die innere Lage der Kirche nach den großen Verfolgungen : Problem der " Gefallenen", Abwehr extrem asketischer Tendenzen. Die Liste der Konzilsväter ist wichtig für die Kenntnis des Städtewesens des 4. Jh. E BEcK, Kirche, S. 44 (mit Lit.). HdKG II, 1, S. 17 - 33 (wichtigste Parallelquellen; Lit.) HEFELE- LE CLERCQ, Conciles 1, 1 , S. 335 - 632. SEEBERG, Dogmengeschichte II, S. 20 - 51 (Politik, theol. Parteien).
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H. LIETZMANN, Geschichte der alten Kirche 111, Berlin 31961 , S. 80 - 1 1 1 (Vorgeschichte, theol. Hintergründe, Verlauf). A. H. M. J ONES, The cities of the Eastern Roman provinces, Oxford 21 971 (s. Appendices : zum Städtewesen). M. AUBINEAU, Les 3 1 8 serviteurs d'Abraham (Gen. 14.14) et le nombre des peres au concile de Nicee (325), in : Rev. Hist. Eccl. 61 (1966) 5 - 43. A Mansi 2, 636 - 1082. Kanones : RHALLES - POTLES 11, S. 1 1 3 - 1 64 (mit byz. Kommentatoren). Teilnehmer: H. GELZER - H. HILGENFELD - O. CUNTZ, Patrum Nicaenorum nomina, Leipzig 1 898. E. HONIGMANN, La liste originale des peres de Nicee, in : B 14 (1939) 1 7 - 76 (mit wichtigem Kom mentar).
Nr. 38 Zweite ökumenische Synode (Konstpel. 381). Versuch der Beilegung der trinitari schen Streitigkeiten. Keine Sitzungsprotokolle. Glaubenssymbol (sog. Nicaeno-Constanti nopolitanum). 4 Kanones. I Die Formel des Symbols über den hl. Geist ('tO E'K tou JtatQo� E'KJt0QE'lJ()!lEvov) und ein späterer westlicher Zusatz (filioque) werden Kontroverspunkt zwischen Ost- und Westkir che. Die histor. Interpretation des von Rom abgelehnten Kanon 3, daß der Bischof von Konstpel. vom "Neuen Rom" das Ehrenprimat (JtQEoßELa tij� 'tq.tij�) vor dem röm. Bischof habe, ist kontrovers (antirömische Tendenz ?). E BECK, Kirche S. 45 (mit Lit.). HdbKG 11, 1 , S. 70 - 80 (wichtigste Parallelquellen ; Lit.). Zum histor. und dogmengesch. Hintergrund : A. M. RITTER, Das Konzil von Konstantinopel und sein Symbol, Göttingen (Forschungen zur Kirchen- u. Dogmengesch. 15) 1965 (mit Lit.). A Mansi 3, 530 - 599. HEFELE- LECLERCQ, Conciles 11, 1 , S. 1 - 48 (Ed. ausführliche Darstellung). Kanones : RHALLES - POTLES, 11, S. 1 64 - 191 (mit byz. Kommentatoren; Kan. 5 - 7 auf Synode 3 82 beschlossen).
§ 1. 12. Inschriftliche Quellen
Nr. 39 Quellenwert der Inschriften (4. jh.). Alle in Teil 11 § 54 aufgeführten his tor. Informationsinhalte (Prosopographie, Befestigungen, Demographie, Gesetzgebung usw.) der Epigraphik sind im 4. Jh. zusätzliche Quelle. Lateinische und griechische Inschriften sind gleich wichtig. Speziell im 4. Jh. zeigen die Grabinschriften Kleinasiens, Palästinas und Italiens das Vordringen des Christentums. Ebenfalls nur für das 4. Jh. sind die schwer zu interpretierenden 8 Steuerkataster charakteristisch. Die Inschriften Nordafrikas (vor allem "Album von Thamugadi" a. 363) Hauptquelle für Zusammensetzung des Rates kleinerer Provinzstädte. Die Inschrift von Ain Tebernok (bei Karthago) (a. 337) ist Zeugnis für die Verwaltungs einteilung a. 337. E S. Teil 11 § 54. Zu den Katastern: KARAYANNOPULOS, Finanzwesen, S. 47 f. A. H. M. J ONES, Census records of the Later Roman empire, in: Studies in Ancient Economic and administrative history, Oxford 1 974, S. 228 - 256. Zum "Album" : B. H. WARMINGTON, The North African provinces from Diocletian to the Vandal conquest, Cambridge 1 954, S. 41. Allgemeine his tor. Auswertung der Epigraphik im 4. Jh. : PIGANIOL, L' empire, S. 35, 39, 68 (Reskript von Hispellum), 1 97, 216 (Donaugrenze), 258 f. (heidn. Inschriften), 291, 354 f. (Verwaltungs aufbau), 373/4 (Kataster). A. DELEAGE, La capitation du Bas-Empire, Nancy 1945. A. SCHULTEN, Zwei Erlasse des Kaisers Valens über die Provinz Asia, in : Jahreshefte d. österr. archäol. Instituts 9 (1 906) 40 - 70 (Reskripte inschrift!. erhalten).
§ 1 . 13. SACHRESTE 4. JH .
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Nr. 40 Quellenwert der Münzen (4. jh.). Konstantin d. Gr. ist es gelungen, dem Verfall des kaiserI. Geldsystems im 3. Jh. in Gestalt der Goldprägung des Solidus ein Nominal entgegenzusetzen, das der byz. Währung späterer Jh. ihre Beständigkeit gab. Einzelheiten des späteren byz. Münzsystems im 4. Jh. noch nicht voll ausgebildet. Münzbezeichnungen, Gewichtrelationen, Entwicklung des konstantinischen Münzsystems noch nicht endgültig erforscht (K. CHRIST). Wichtigste Punkte des vielfältigen Quellenwertes : Vordringen christI. Symbolik auf Münzen und Medaillonen, Entwicklung der Kaiserideologie (Vota münzen !), Ergänzung des Kaiseritinerars und der Chronologie durch Mobilität der Prägestätten, Geschichte der Gegenkaiser (vor allem des Eugenius), Präzisierung histor. Ereignisse (Einzelheiten über Aussagewert der Münzen in diesem Punkt umstritten). Nach A. ALFÖLDI wird die "byzantinische Auffassung" über die kaiserI. Macht aus Gottes Gnaden auf Goldmünzen 326/7 sichtbar. E Allgemein siehe Teil 11 § 55. Zum 4. Jh. besonders : PIGANIOL, L' empire, S. 323 - 330 (mit Lit. zur histor. Auswertung). K. CHRIST, Antike Numismatik, Darmstadt 1972, S. 79 - 86 (die Prägungen der Spätantike). V. GRUMEL, Numismatique et histoire : l' epoque Valentinienne, in : REB 12 (1 954) 7- 3 1 . Historische Auswertung von: The Roman Imperial Coinage ed. H . MATTINGLY - C . H. V. SUTHERLAND - R. A. G. CARSON vol. IX : J. W. E. PEARCE, Valentinian 1 - Theodosius I, London 195 1 . Für den Historiker wichtig dort: X . XV - XLIII (general introduction zur histor. Auswertung, Münzsystem, Prägestätten). The Roman Imperial Coinage ed. H. MATTINGLY u. a. (s. o.) VII : V. SUTHERLAND - R. A. G. CARSON, - P. M. BRuuN, Constantine and Licinius A. D. 3 1 3 - 337, London 1 966. Für Historiker wichtig : S. I - LXXVI : general introduction mit BibI. M. R. ALFöLDI, Die Konstantinische Goldprägung, Mainz 1 963 (grundlegend zur ideologischen Ausdeutung der Konstan tinischen Münzen). K. KRAFT, Die Taten der Kaiser Constans und Constantius 11. Jhrb. Numismatik u. Geldgeschichte 9 (1958) 141 - 1 86. G. ELMER, Eugenius, Eine historisch-numismatische Studie, in: Numismatische Zeitschrift 65 (NS 25) 1 932, S. 29 - 5 1 .
§ 1. 13. Sachreste
Nr. 41 Quellenwerte der Sachreste (4. jh.) Städtebau: literar. Quellen müssen weitgehend archäoI. Zeugnisse ersetzen. Verstreute, oft nicht sicher datierbare Materialien zur Stadtent wicklung (einigermaßen gesichert Mauerbauten in Thessalonike, Side, Korinth, Timgad) lassen keine allgemeinen histor. Schlüsse zu. Archäologie ist Quelle für " Christianisierung" der Städte, die sich im 5. Jh. fortsetzt. Plastik: sie kann bei vorsichtiger Deutung zusätzliche Q uelle zur Herrscherideologie, Hofzeremoniell und kaiserI. Selbstdarstellung sein (vor allem für Konstantin d. Gr. und Theodosios I.). Ohne Zweifel zeigt die Entwicklung des Porträts eine Richtung zur majestätischen Überhöhung mit expressiver Starrheit. Hervorra gende Stellung zur Verdeutlichung des Hofzeremoniells nehmen die Darstellungen des Theodosiosobelisks in KonstpeI. ein. Wichtige Plastiken zur Entwicklung der Herrscher ideologie (Statue Konstantins mit Strahlenkranz !) sind nur literarisch erhalten (Patria Nr. 325, Malalas Nr. 87). Kirchenbau: wirtschafts- und sozialgeschichtI. Schlüsse aus den archäolog. Zeugnissen des frühchristI. Kirchenbaues zu ziehen, dürfte nach heutigem Stand der Forschung verfrüht sein oder ist überhaupt unmöglich. "Tote Städte Syriens" : zusätzli-
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HAUPTQUELLEN
ches, freilich sozialgeschichtlich schwer deutbares Material zur florierenden Wirtschaft (Oliven-, Weinbau) des Hinterlandes von Antiochien. E Allgemein siehe Teil 11 § 1 - 4 (Archäologie). Zum 4. Jh. besonders: Überblick mit reicher Lit. zu den materiellen Überresten : PIGANIOL, L'empire, S. 435 - 445 (Les arts). Deutung der Plastik: I. KARAYANNOPULOS, Konstantin der Große und der Kaiserkult, in : Das Byzantinische Herrscherbild hrsg. von H. HUNGER, Darmstadt 1 975 (Wege d. Forschg. 341), S. 109 - 132. Christianisierung der Städte: G. DAGRON, Le christianisme dans la ville Byzantine, in : DOP 31 (1 977) 3 - 25 (mit Lit.). "Tote Städte" als histor. Quelle: J. LIEBESCHUETZ, Antioch. City and imperial administration in the later Roman empire, Oxford 1972 passim.
§ 2. Fünftes J ahrhundert
§ 2.1.
Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Wie im 4. Jh. ist die Informationsdichte sehr lückenhaft und dürftig. Besonders bedauerlich ist es, daß Quellen "aus erster Hand" wie Kandidos (Nr. 47) über das schwer durchschaubare innenpolitische Kräftespiel fast ganz verloren sind. Umfassende Hauptquellen in der Geschichtsschreibung gibt es nicht. Zosimos-Eunapios wäre höchstens dazu zu rechnen. Nur auf dem Gebiet von Verwaltung und Rechtssprechung ist der Informationsfluß reichhaltig über normative Regelungen (Codex Theodosianus Nr. 75), doch ist die praktische Durchsetzbarkeit schwer nachprüf bar, da auch die Papyri (Nr. 76) spärlich erhalten sind. Hagiographie ist stark am Endkampf Heidentum - Christentum und an den theol. Streitigkeiten interessiert und kann die Informationslücken über Sozial- und Wirtschaftsleben nur dürftig schließen. Hermeneutische Probleme. Wie im 4. Jh. ist die Informationsqualität äußerst einseitig durch den theolog. Streit um die zwei Naturen Christi. Die Gegner werden von der siegreichen Partei haßverzerrt verzeichnet, die Werke der Gegner werden unterdrückt. Erst in diesem Jh. ist eine gerechtere Würdigung des Nestorius und der "drei Kapitel" erreicht worden. Monophysitische Quellen konnten sich nur durch die syrische Sprache retten (Zacharias Rhetor Nr. 59; Nestorius). Heuristik. Ebenso wie im 4. Jh. ist die ganze Masse der theol. Kontroversliteratur, die zugleich Aufschluß geben kann über innenpolitische Parteien, zu berücksichtigen. Die vielen Lokalsynoden müssen sämtlich für den Verlauf des theol. Streites beigezogen werden. Neue Informationen sind aus einer sorgfältigen Erforschung der Briefliteratur (vor allem Theodoret Nr. 57) zu erwarten. Für das Auseinandertreten des Ost- und Westreiches ist die Quellenlage sehr unübersichtlich. Auch entlegene lateinische Quellen des Westens können hier Zusatznachrichten vor allem über die "Atmosphäre" bringen (s. Teil III § 1).
§ 2.2. Geschichtsschreibung (griechisch, armenisch)
Nr. 42 EUNAPIOS (ca. 345 - ca. 420). Aus Sardes. Nach Photios Bibliothek Cod. 77 (Nr. 241) engagierter Heide mit enger Verbindung zu Neuplatonikern. W BLOL aoq)L01:wV. Lebensbeschreibungen von 1 7 Philosophen und sog. "Sophisten" (darunter Plotin, Porphyrios, Jamblich und Oreibasios). Geschichtswerk "unollvTHJ.a1:a tO"tOQL'X.U" (reicht in letzter Bearbeitung von 270 bis 404) ist besser aus Zosimos (Nr. 44) als aus den dürftigen Exzerpten in "de sententiis" des Konstantinos Porphyrogennetos (Nr. 3 1 4) zu rekonstruieren. Leider zitiert Zosimos nicht ausdrücklich und kürzt.
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Q Weitgehend unbekannt : Stadtannalen Konstpels. ? Für die Zeit Julians (Nr. 24), den E. verehrt, wohl Oreibasios, der Leibarzt Julians, der E. zur Geschichtsschreibung bewegt. Historia adversus Christianos des Flavius Nicomachus (verloren). I Ungenügende Kenntnis des Westreiches wird von E. selbst beklagt (fr. 74 Dindorf). Die über Zosimos (Nr. 44) hinausgehenden Fragmente sind historisch wenig brauchbar. Echtheit muß teilweise erneut untersucht werden. (z. B. fr. 87). Die feindseligen Berichte über die ablehnende Haltung Konstantins d. Gr. gegenüber den Philosophen sind mit Vorsicht zu verwerten. E Art. Eunapios in RAC 6 (1966) 928 - 936 (I. OPELT) (Lit.). HUNGER I, S. 279/80 (Lit.). F. PASCHOUD, Cinq etudes sur Zosime, Paris (Les belles lettres) 1 975, S. 100f. (zu den Quellen des E.). A FHG IV, 7 - 56 (für Historiker am besten benutzbar wegen angegebener Parallelquellen). HGM I, 205 - 274. De sent. 71 - 103. De leg. 591 - 599. W. C. WRIGHT, Philostratus and Eunapius. The lives of the sophists, London (Loeb) 1 961 (Text, eng!. Übers., kurze Einführung).
Nr. 43 OLYMPIODOROS (5 . Jh.). Aus Theben (Oberägypten). Stellung unbekannt. Ostrom gegenüber ist er loyal. o. ist Heide. W Geschichte (LO'tOQL?<.OL Aoym) in 22 Büchern (407- 425) im wesentlichen nur durch den dürftigen Auszug in Photios Bibliothek Cod. 80 (Nr. 241) und Rückschlüssen aus Zosimos (Nr. 44) und Sozomenos (Nr. 56) bekannt. I Gute Kenntnisse der verworrenen Verhältnisse im Westen (Prosopographie, Beamten apparat). Interesse an wirtschaftlichen Daten (Einkünfte der Senatoren frg. 44) . Kulturge schichtliche Streiflichter durch weite Reisen : Schilderung des Athener "Universitätsle bens". E RE 18,1 (1 939) 201 - 207 (W. HAEDICKE) (klare Übersicht über Inhalt der Fragmente). HUNGER I, S . 281/2 (Lit.). Gute histor. Anmerkungen von R . HENRY z u seiner franz. Übers. von Photios, Bibliothek Cod. 80 (Bibliotheque I, Paris 1 959) s. Nr. 241 . Wirtschaftsgeschichtliche Auswertung mit Vergleichs zahlen: A. H. M. ]ONES, The economic life of the towns of the Roman Empire, in: The Roman Economy, Oxford 1974, S. 35 - 60. A FHG IV, S. 57-68. HGM I, S. 450 - 472.
Nr. 44 ZOSIMOS (5. Jh.) . Nach Photios Bibliothek Cod. 98 (Nr. 24 1 ) comes und exadvocatus fisci. W "Neuere Geschichte" (LO'tOQCU VEU) nach 498 geschrieben. Nach kurzem Abriß der antiken Geschichte ausführlich von Konstantin d. Gr. bis 410 (Alarich vor Rom ; die Einnahme nicht mehr geschildert). Q (nach Analyse von PASCHOUD) : 1 . 1 - 46 (anno 270) ungewiß. 1 .47- 5.25 (anno 404) Eunapios (Nr. 42) gekürzt. Inferiore Sonderquelle mit Wundergeschichten für Zeit des Konstantios 11. (337- 361). 5.26 - finis (anno 406/7 - 4 1 0) : Olympiodoros (Nr. 43). Exzerpte werden gegen Schluß dürftiger. Ausführlicher Bericht über Perserfeldzug Julians (3. 1 2 - 29) auch aus Eunapios ? I Schade Kritik an den christI. Kaisern Konstantin d. Gr. und Theodosios I. stammt aus Eunapios (Nr. 42) und wahrscheinlich durch diesen aus der verlorenen, wohlinformierten "historia adversus Christianos" des Flavius Nicomachus. Für die nachkonstantinische Zeit bis zum Einsetzen Ammians anno 353 (Nr. 1) ergänzt Zosimos-Eunapios leider wenig die
§ 2.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG 5. JH.
261
dürftige Chronistik. Z. ist HAUPTQUELLE neben Claudian (Nr. 73) und Sozomenos Nr. 56 für die Zeit zwischen 378 (Ende Ammians Nr. 1) und 410, also für Stilicho, die Hunneneinfälle und die Züge Alarichs. Nachlässigkeit in Chronologie, Geographie und Militaria ist wohl durch die Quellen bedingt, denen Z. servil folgt: positives und negatives Urteil über Stilicho stehen nebeneinander. Z. vertritt Verfalltheorie wie Polybios, aber ohne ausgeprägtes zyklisches Denken. E HUNGER I, S. 285 - 291 (Lit.). Einleitung zur Edition durch Paschoud s. "A" grundlegend zu Autor und Quellen. STEIN, Histoire I, S. 1 93 ff. und 521 H. E. DEMOUGEOT, De l'unite a la division de l'empire Romain (395 - 410) Paris 1 951 (ausführlich Parallelquellen). R. T. RIDLEY, Zosimos the historian. in : BZ 65 (1 972) 277 - 302 (vor allem zu histor. Glaubwürdigkeit). R. T. RIDLEY, The fourth and fifth century civil and military hierarchy in Zosimus, in : B 40 (1 970) 92 - 104 (wenig Kenntnisse der niederen Ränge). S. MAZZARINO, Stilicone. La crisi imperiale dopo Teodosio, Rom 1942 passim (im Index nicht aufgeschlüsselt). A L. MENDELSOHN, Zosimi historia nova, Leipzig (Teubner) 1 887 (Nachdr. 1963) (ohne Kommen tar). F. PASCHOUD, Zosime. Histoire nouvelle I, II, 1, II, 2. Texte etabli et trad., Paris (BeIles lettres) 1 971 - 1979 (gesamter Text, franz. Übers., grundlegende Einleitung und histor. Kommentar; vorbild lich). Ü Zosimo, Storia Nuova a cura di F. CONCA, Mailand (Rusconi) 1977 (mit histor. Einleitung; Lit.).
Nr. 45 PRISKOS (um 420 - nach 472). Aus Thrakien. Rhetorische Ausbildung. Als assessor des dux Maximinus anno 448 Gesandter zu den Hunnen ; nach 453 Verhandlungen mit den Nubiern in Ägypten. Unter Kaiser Markian Assessor des magister officiorum Euphe mlOS. W Titel unbekannt, an Zosimos (Nr 44) anschließend, wahrscheinlich von 4 1 1 - 472. Nur Fragmente über Gesandtschaften erhalten. Q Lebendige Tagebuchaufzeichnungen über seine Gesandtschaften zu Hunnen und Nubi ern. Für die Verwicklungen an der Ostgrenze ab 453 Quellen unbekannt (aus der Kaiserkanzlei ?). I HAUPTQUELLE über die Hunnen (auch kulturgeschichtlich) vor ihrem Zug nach dem Westen. Fast alle Fragmente enthalten Sondernachrichten zur byz. Außenpolitik. Zusam menhänge zwischen den einzelnen Fragmenten sind schwer erschließbar. E MORAVCSIK, S. 479 - 488 (Parallelquellen : S. 485 f.) Art. Priscus Nr. 35, in : RE 23,1 (1 957) 9 - 1 0 (W. ENßLIN). HUNGER I, S. 282 - 284. STEIN, Histoire I, S. 289f., 332 f., 352 f., 575 f., 588 f. E. A . THOMPSON, A history o f Attila and the Huns, Oxford 1 948 (Index s. v.). O. J. MAENCHEN - HELFEN, The world of the Huns, Berkeley - London 1973 (Index s. v.). DEMOUGEOT, Invasions, S. 521 - 557 (Hunneninvasion). A FHG IV, S. 69 - 1 10; V, S. 24 - 25. HGM I, 275 - 352. De �eg. 121 - 1 55 ; 575 - 591 . Ü E. DOBLHOFER, Byzantinische Diplomaten und östliche Barbaren (Byz. Geschichtsschreiber IV) Wien - Graz 1 955 (ohne Gesandtschaften zum Westen; kurze Bemerkungen; Lit.).
Nr. 46 MALCHOS (5. ]h.). Aus Philadelpheia (Palästina). Heide? Rhetorikprofessor in Konstpel. ? W Geschichte von Byzanz (Bu�av'tLa'Xa) in 7 Büchern von 473 (nach dem Suda-Lexikon bereits von Konstantin d. Gr.) bis 480. M. schließt an Priskos (Nr. 45) an. Q Weitgehend unbekannt. Stadtannalen Konstpels. ? Augenzeugenberichte wahrschein lich : Brand der Bibliothek in Konstpel. frg. 7b.
262
HAUPTQUELLEN
I Wertvolle Sondernachrichten u. a. über die Finanzpolitik Leons 1. (frg. 2 a; 6). Die Barbarenfrage steht im Mittelpunkt: ausführlich berichtet M. über die Stellung Kaiser Zenons zu den Goten und dieser untereinander (frg. 14 - 1 8 für anno 478). Verstreute Nachrichten über die Isaurier. M. versucht glaubwürdig, die Charaktere der Kaiser Leon, Basiliskos und Zenon zu zeichnen (fr. 2 a; 7; 9). E HUNGER I, S. 284/5. B. BALDWIN, Malchus of Philadelphia, in : DOP 31 (1977) 89 - 107 (zu Autor und Zuweisung der Fragmente aus Suda). STEIN, Histoire I, S. 357- 364 ; II, 7 - 20. DEMOUGEOT, Invasions, S. 786 f. (Zenons Barbarenpolitik). A FHG IV, S. 1 1 1 - 132. HGM I, 383 - 424. De leg. S. 155- 169; 568 - 575. Photios Bibliothek Cod. 78 (s. Nr. 241).
Nr. 47 KANDIDOS (2. H. 5. ]h.). Selbst Isaurier, war er nach Photios Sekretär der Isaurier. W 3 Bücher "Geschichte" (457-491) nur durch Photios Bibliothek Cod. 79 (s. Nr. 241) bekannt. I Inhaltliche Überschneidung mit Malchos (Nr. 46). Eine Fülle von Sondernachrichten über die Isaurier (Genealogien, Hofintrigen) hat Photios leider nicht bewahrt. E HUNGER I, S. 285. Wertvoll der Einzelkommentar in der Ausgabe von R. HENRY von Photios, Bibliothek Cod. 79 (s. Nr. 241) (Bibliotheque I, Paris 1959, S. 161 bis - 166 bis). STEIN, Histoire I, S. 361 f. ; II, S. 8 - 16. A Photios Bibliothek Cod. 79 (s. Nr. 241 ) HGM I, S. 441 - 445 FHG IV, S. 135- 137. =
=
Nr. 48 LAZAR VON PHARPI (um 443 - nach 485). Aus vornehmer armenischer Familie. Erziehung bei einem georgischen Fürsten. Vervollständigung seiner Bildung innerhalb des byz. Herrschaftsbereiches. W "Geschichte Armeniens" als Fortsetzung von Faustus (Nr. 5) von 387 (Teilung Armeniens) - 485. I Das Hauptthema, der Heldenkampf Armeniens gegen Persien, dem Byzanz fern steht, berührt Byzanz nur im vergeblichen Hilferuf an Theodosios II. (auch bei Elisäus Nr. 49) und an Leon 1. (Langlois § 54 finis) (Sondernachricht). Ebenfalls Sondernachricht ist die von L. behauptete Graekophilie des Armeniers Khosrov III. und seine Reise nach Konstpel. (§ 7 Langlois). E INGLISIAN, S 162/3. ABEGIAN, S 1 76 - 190 (ausführliche Inhaltsangabe). GROUSSET, Histoire, S. 1 70 (zur Graekophilie Khosrovs), S. 193 ff. (mit Parallelquellen). A Tiflis 1904. Venedig 1933. Ü LANGLOIS, Collection II, S. 259 - 368 (S. GHESARIAN) (mit Parallelquellen). C. SANSPEUR, L'Armenie au temps de Peroz, in : REA NS 11 (1975/6) 83 - 1 72 (Teilübersetzungen mit ausführlichem Kommentar; S. 148 : Hilferuf an Leon I.).
Nr. 49 ELISÄUS VARDAPET (wohl 2. H. 5. Jh.) Lebensdaten unbekannt. W "Über Vardan und den armenischen Krieg", d. h. über die Revolte unter Vardan Mamikonian gegen die Perser (449 - 451 n. Chr.). Verfaßt wohl im 5. Jh. (TouMANoFF gegen AKINIAN) in armen. Sprache. I Die byz. Geschichte wird nur berührt im vergeblichen Hilfegesuch an Theodosios II.
§ 2.3. GESCHICHTSSCHREIBUNG : (LATEINISCH) 5. JH .
263
(anno 449 : Langlois S. 206 - 208). Theodosios hat wohl wegen der gleichzeitigen Hunnenge fahr abgelehnt. Lazar (Nr. 48) wird bestätigt und ergänzt. Abhängigkeiten sind noch nicht eindeutig geklärt. E INGLISIAN, S. 168/9 (Zusammenfassung der Untersuchungen von AKINIAN; vgl. BZ 38 (1938) 169 - 1 72 : W. HENGSTENBERG zu AKINIAN). Gegen AKINIAN : TOUMANOFF, Studies, S. 1 7. GROUSSET, Histoire, S. 193 ff. (Mit Parallelquellen). A Venedig 1950. E. TER-MINASSIAN, Eriwan 1 957. Ü lANGLOIS, Collection 11, S. 1 83 - 251 (franz. Übers. mit unzureichendem Kommentar).
Nr. 50 Consularia Constantinopolitana.Nach Mommsen gehen die Konsullisten 395 - 468 (in diesem Zeitraum ohne histor. Zusätze) auf Hydatius (Nr. 53) zurück. Die wertvollen his tor. Zusätze vor 395 (Ereignisse in Konstpel., Gotenpolitik) gehen auf die gleiche Quelle zurück wie das Chronikon Paschale (Nr. 134) (siehe die Parallelstellen der Edition) und die Quelle, die Sokrates (Nr. 55) für die politischen Nachrichten benutzt. I Wichtiges Hilfsmittel zur Chronologie. E Hilfsquelle bei SEECK, Untergang IV - VI passim zusammen mit dem "Barbarus Scaliger" (bis anno 387) ( bei MOMMSEN als " Consularia Italica ed. Chronica minora I, S. 274 - 298) und den sog. "Chronica Gallica" (ed. a. a. O. S. 6 1 7 - 666) und Prosper Tiro (Nr. 52). DEMOUGEOT, Invasions, passim (im Index nicht aufgeschlüsselt; vor allem S. 430 ff. 5. und 6. Jh.). A MGH AA IX, 1 ( Chronica minora I) Berlin 1 892 (Nachdr. 1 961) S. 1 96 - 248 (ed. Th. MOMMSEN). =
§ 2.3. Geschichtsschreibung: westliche Reichshälfte (lateinisch)
Nr. 51 OROSIUS (gest. nach 41 8). Wohl aus Portugal. Presbyter. W Theol. Streitschriften. Für byz. Geschichte wichtig : Chronik "Historiarum adversus paganos libri septem" (bis 4 1 7), verfaßt auf Veranlassung von Augustin. I Abgesehen von der theolog. Zielsetzung (schon vor der Zeit des Christentums gab es im Römerreich Katastrophen !) liegt der histor. Wert in der Bestätigung weniger, meist außenpolitischer Nachrichten von der Regierung Valentians I. bis 4 1 7. E S CHANZ- H oSIUS IV, 2, S. 483 - 49 1 . Als Hilfsquelle verwertet bei SEECK, Untergang V, ab S. 434 passim und VI, S. 392/3 ; 397. E. KAEGI, Byzantium an the decline of Rome, Princeton 1 968 (Index s. v. zum Kampf mit dem Heidentum). A C. ZANGEMEISTER, Historiarum adversus paganos libri septern, (CSEl 5) Wien 1 882. Ü I. W. RAYMOND, Seven books of history against the pagans. The apology of Paulus Orosius, New York 1936 (engl. Übers., dürftige Anmerkungen ohne Parallelquellen).
Nr. 52 PROS PER VON AQUITANIEN (Tiro Prosper) (um 390- ca. 463). Gallischen Mönchs kreisen nahestehend. W Chronik von 378 - 455 (Fortsetzung des Hieronymus Nr. 1 1) . Q Hieronymus Nr. 11, Augustinus, Orosius Nr. 5 1 , Suplicius Severus, Fasti Consulares. Eigenerlebnis.
264
HAUPTQUELLEN
I HAUPTQUELLE für das tolosanische Reich der Westgoten (Auseinandersetzung mit Aetius), für den Vorstoß Attilas nach Westen, für das Vordringen der Vandalen in Afrika. Für die byz. Geschichte finden sich in der Chronik nur Informationen (auch aus anderen Quellen bekannt) über theologische Streitigkeiten und Synoden. E S CHANZ - H oSIUS , IV, 2, S. 491 - 500. L. SCHMIDT, Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderung I. Die Ostgermanen, München 21941 (Nachdr. 1969), S. 462 ff. (das tolosanische Reich der Westgoten). A MGH AA IX 1 (Berlin 1 892) ( Chronica minora I) ed. TH . MOMMsEN, S. 385 - 485 (Zusätze S. 486- 499) . =
Nr. 53 HYDATIUS (Ende 4. Jh. - nach 468). Bischof von Lemica (Portugal). W Chronik 379 - 468 (Fortsetzung des Hieronymus Nr. 1 1) . I Fast ausschließlich - a b 427 als Augenzeuge - wertvolle Sonderquelle über die iberische Halbinsel im Spannungsfeld der Goten, Sweben und Vandalen. H. ist als Gesandter selbst in diese Auseinandersetzungen verwickelt. Über den Osten finden sich kaum Nachrichten. E SCHANZ- HoSIUS IV, 2, S. 109 - 1 1 0. L. SCHMIDT, Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderung r. Die Ostgermanen, München 21941 (Nachdr. 1969), S. 463 ff. (Das tolosanische Reich der Westgoten). DERs . , Die Westgermanen I, München 1938 (Nachdr. 1 970), S. 207f. (das spanische Swebenreich). DEMOUGEOT, Invasions, passim (im Index nicht aufgeschlüsselt; vor allem S. 573 ff. ab anno 455). A MGH AA XI ( = Chronica minora II) Hydatii Lemici continuatio Chronicorum Hieronymia norum ed. Th. MOMMsEN, S. 1 - 36 (ohne Parallelquellen und Kommentar) .
§ 2.4. Geschichtsschreibung: 9. Jh. nur über 4. und 5. Jh.
Nr. 54 MOSES KHORENATZI (um 850). Angeblicher Verfasser einer bis 440 n. Chr. reichenden "Geschichte Armeniens" in armenischer Sprache wohl um 850 geschrieben (GuTsCHMID, MANADIAN, AKINIAN). M. K. wird eine geographische Karte zugeschrieben (nach EREMEAN : 7. Jh.) Q U. a. Eusebios (Nr. 12), Sokrates (Nr. 55), Malalas (Nr. 87), Lazar (Nr. 48). Nie genannte Hauptquelle : Faustus (Nr. 5). Sonderüberlieferungen (auch Urkunden) unbe kannter Herkunft. Quelle der geographischen Karte : Pappos (Zeit Diokletians). I Die Sonderüberlieferungen gegenüber Faustus (Nr. 5) sind nicht von vorneherein als tendenziöse Fälschungen zu betrachten. Ihr Wahrheitsgehalt muß noch einzeln untersucht werden. Beispiele: Brief der armenischen Fürsten an Constantius und die Sendung des Antiochus nach Armenien (IH, 5) ; der Brief Valentinians an Arsakes (III, 1 9) ; die Verbannung des armenischen Königs durch Theodosius I. nach "Thule" (III, 40) ; Verhand lungen Khosrovs IH. mit Arkadios (III, 49). E INGLISIAN, S. 1 77- 1 79 (mit Forschungsbericht). ABEGJAN, S. 1 3 5 - 163 (Frühdatierung). RE Suppl. 6 (1 935) 534 - 541 (AKINIAN) . GROUSSET, Histoire, S. 130ff. zieht viele Sondernachrichten als glaubwürdig heran.
§ 2.5. KIRCHENGESCHICHTSSCHREIBUNG 5. JH.
265
A Venedig 1 865 (Nachdr. 1 955). Tiflis 1913. Ü LANGLOIS, Collection 11, S. 45 - 1 75 (franz. Übers. mit unzureichenden Parallelstellen). Deutsche Übers. M. LAUER (Regensburg 1 896) ohne Kommentar. R. W. THoMsoN, Moses Khorenats'i. History of the Armeniens. Translation and commentary on the literary sources, London 1 978 (grundlegende Einleitung, Parallelquellen, Lit. Der histor. Kommentar ist erweiterungsfähig). Engl. Zusammenfas sung der armen. Edition der geogr. Karte durch EREMEAN: H. HEWSEN in: REA NS 2 (1 965) 3 1 9 - 342 (mit Namenlisten).
§ 2.5. Kirchengeschichtsschreibung
Nr. 55 SOKRATES (um 3 80 - 439). Geburtsort und ständiger Wohnsitz als "Scholastikos" ("Rechtsbeistand") ist Konstpel. W Kirchengeschichte 306 (bzw. 324) - 439 als Fortsetzung Eusebs in 7 Büchern. Anlaß ist deutlich die Sorge um die Einheit der Kirche. Q (nach Analyse von ELTESTER) : Rufinus (Nr. 13); Eusebios (Nr. 12) ; Athanasios (Nr. 27). Als Hilfsquelle zieht S. Redner heran : Gregor v. Nazianz (Nr. 28) ; Julian (Nr. 24) ; Libanios (Nr. 23) u. a. Verlorene Kirchengeschichte des Sabinus ; Akten und Briefsammlungen (teilweise verloren). Quellen für weltliche Geschichte besonders : Eutropius (Nr. 6) ; Consularia Constantinopolitana (Nr. 50). Mündliche Tradition und Eigenerlebnis. I Im Rahmen der Kirchengeschichte bringt S. eine Fülle von weltlichen Ereignissen. Einigermaßen objektives Bild der arianischen Streitigkeiten und ihrer Fortsetzung. Sonder nachrichten über Bautätigkeit in Konstpel. : Mauern, Kirchenbau, Aquädukte; über Grün dung des Senats ; über Bezeichnung Konstpels. als "zweites Rom" durch Konstantin d. Gr. (I, 1 7). Zusatzquelle: Aufstände des Vetranio und Magnentius (353), des Prokop (365) (IV, 3 u. 5), des Maximos (V. 1 1 - 1 4), des Gainas (VI.6), Bekämpfung der Goten (IV, 32ff.) . Charakterisierung der Herrscher teilweise glaubwürdig (z. B. Caesar Gallus I I . 32 - 34), teilweise panegyrisch überhöht (Theodosios II. : VII. 42). E RE 111 A 1 (1927) Art. Sokrates Scholasticus, Sp. 893 - 901 (W. ELTEsTER) (Zusammenfassung der früheren Forschung vor allem zu den Quellen). MORAVCSIK, S. 508 - 510 (Lit. unvollständige Charakterisierung). H. LIETZMANN, Geschichte der Alten Kirche, 111, IV, Berlin 31961 passim (im Index nicht aufgeschlüsselt). HdKG 11, 1 , S. 1 - 92 (die Reichskirche; S. im Index nicht aufgeschlüsselt). DAGRON, Naissance, Index s. v. (Sondernachrichten über Konstpel.). Parallelquellen zu S. am besten in Ausgabe des Sozomenos (Nr. 56). A PG 67, 28 - 842. Verbesserter Abdruck: R. HUSSEY- W. BRIGHT, Oxford 1 878, 21 893. Kritische Ausgabe dringendes Desiderat. Nr. 56 SOZOMENOS ( 1 . H. 5. Jh.). Aus Gaza. Rhetorische Ausbildung. In Konstpel. als "Scholastikos" (ung. Rechtsbeistand) tätig, also wie Sokrates (Nr. 55) Laie. W Kirchengeschichte 324 (Fortsetzung Eusebs) - 425 (Rest bis 439 verloren). Die Kirchen geschichte des S. bis 323 ebenfalls verloren. Q (nach Bidez) : Hauptquelle Sokrates (Nr. 55), der von S. umgestaltet wird (Stil; Referate der Urkunden ; Kürzung der chronolog. Angaben). Über Sokrates hinausgehend : Olympio doros (Nr. 43) im IX. B uch (nicht aus Sokrates !) ; Eunapios (Nr. 42). Hilfsquellen : Reden
266
HAUPTQuELLEN
Gregors v. Nazianz (Nr. 28) ; Johannes Chrysostomos (Nr. 70) ; Libanios (Nr. 43) u. a. Kaisergesetze. Gemeinsame unbekannte Quelle mit Philostorgios (Nr. 58) (Anonymus Arianus ? Nr. 3). Viele Aktenstücke. I Gegenüber Sokrates neues urkundl. Material (Bidez S. LVII - LX) ausschließlich die Kirchengeschichte betreffend (arianischer Streit). Hauptquelle für Geschichte des oriental. Mönchtums mit Meßzahlen (7000 Mönche in der Thebais : II. 14. 1 7). Parallelquelle zu Zosimos (aus Olympiodor) über Stilicho und Alarich. Einzelne Sondernachrichten über polit. Ereignisse des 4. Jh., z. B . Tod Jovians und seine Nachfolge (VI. 6. 1 u. 7 - 9). E Einleitung zur Edition (s. u.) über Quellen und Werk (mit Lit.) (grundlegend). MORAVCSIK, S. 5 1 0 - 5 1 2 (zu den Sondernachrichten über die Hunnen; ältere Lit.). Die Sondernachrichten zur Kirchengeschichte histor. am ausführlichsten ausgewertet bei H. LIETZMANN, Geschichte der alten Kirche. III (Die Reichskirche), Berlin 1961 und FLICHE- MARTIN III (Bardy u. a.) passim. S. als Parallelquelle des Zosimos : E. DEMOUGEOT, De l'unite a la division de I'empire Roumain (395 - 410), Paris 1 95 1 . A J. BIDEZ - G. C . HANSEN, Sozomenus Kirchengeschichte, Berlin (GCS 50) 1 960 (Parallelquellen, ausführliches Namenregister). Nr. 57 THEODORETOS VON KYRRHOS (um 393 - um 466). Aus Antiochien. Enge Bezie hungen zu Johannes Chrysostomos (Nr. 70) und den Mönchen Syriens. Ung. ab 423 Bischof der syrischen Provinzstadt Kyrrhos. W Exegetische und polemisch-theologische Schriften. Quelle für Byzanz vor allem : "Kirchengeschichte" 325 - 428 (Fortsetzung Eusebs Nr. 12), Ereignisse bis 434 werden erwähnt. Sie ist eine "kirchliche Apologie" (PARMENTIER) mit fälschender Schwarz Weißzeichnung. Sammlung von 30 Viten von Asketen (geschr. 440) (q)LA6ih:o� LO'toQLa). Ung. 230 Briefe, u. a. 60 an teilweise hochgestellte Laien, darunter der praefectus praetorio und die Kaiserin Pulcheria. Q (nach Analyse von PARMENTIER) : nicht Sokrates (Nr. 55) und Sozomenos (Nr. 56). Gelasius von Kaisareia (vgl. bei Rufinus Nr. 1 3). Sammlungen von Synodalakten und Briefen. Q. für Viten : Augenzeuge und mündliche Berichte. I Die Kirchengeschichte berührt nur wenig politische Ereignisse : Säulenaufstand in Antiochien anno 387 (V, 20) (unbekannte Quelle). Sie schildert ausführlich die Religionspo litik der Kaiser, vor allem des Valens und Valentinian. Viten sind neben der "Historia monachorum" (Nr. 1 5) und Palladios (Nr. 61) HAUPTQUELLE für das morgenländische Mönchtum: Th. nennt insgesamt 87 Asketen ! Briefe und Viten enthalten ein in der Forschung nicht voll ausgeschöpftes Material zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte : Bautätigkeit eines Bischofs (Brücken, Wasserleitungen usw.), Bitten um Steuererleichte rung, Hinweis auf " freie " Bauerndörfer Syriens und die sozialen Nöte der Bauern, Angabe über Höhe von Lösegeld für zwei Bischöfe (14 000 solidi ! historia rel. X. 6). Hermeneutische Probleme wegen verschwommener Terminologie! E ALTANER, S 339 - 341. CHRIST- STÄHLIN, S. 1476 - 148 1 . A. VÖÖBUS, History of ascetism in the Syrian Orient, 2 Bde., Louvain 1958 - 1960 (CSCO vol. 1 84 ; 1 97 Subsidia 1 4 ; 1 7) (Index s. v.). P. CANIVET, Le monachisme Syrien selan Theodoret de Cyr, Paris 1 977 (sozialgeschichtl. Auswertung erweiterungsfähig). PATLAGEAN, Pauvrete, Index s. v. M. M. WAGNER, A chapter in Byzantine epistolography. The letters of Theodoret of Cyrus, in: DOP 4 (1 948) 121 - 1 8 1 (literarhist. ausgerich-
§ 2.6. KIRCHENGESCHICHTSSCHREIBUNG 6. JH. NUR ZUM 5. JH.
267
tet). �. CANIVET, Categories sociales et titulature laique et ecclesiastique dans l'histoire Philothee de Theodoret de Cyr, in : B 39 ( 1969) 209 - 250. I. HAHN, Theodoretus Cyrus und die frühbyz. Besteuerung, in: Acta Ant. Acad. Sc. Hung. 10 (Ehrengabe Moravcsik) ( 1 962) 123 - 1 30. A PG 80 - 84 (Gesamtausgabe). L. PARMENTIER - F. SCHEIDWEILER, Theodorets Kirchengeschichte, Berlin (GCS 44) 21954 (Einleitung grundlegend zu Tendenz. Quellen, Parallelquellen, Register). Viten : PG 82, 1283 - 1496. P. CANIVET - A. LEROy - MoLINGHEN, Theodoret de Cyr. Histoire des moines de Syrie I (Kap. I - XIII), Paris (Sources Chretiennes Nr. 234) 1 977 (Text, franz. Übers., Einleitung zur histor. Bedeutung). Y. AZEMA, Theodoret de Cyr, Correspondance Bd. 1 - 3, Paris (Sources Chretiennes 40, 98, 1 1 1 ) 1 955 "- 1 965 (Text, franz. Übers., Einleitung zur Prosopographie). Nr. 58 PHILOSTORGIOS (368 - um 433). Aus Borissos (Kappadokien). Längere Zeit in Konstpel. Beruf? Begegnung mit arianischem Bischof Eunomios, dessen Anhänger Ph. wird. W Kirchengeschichte 324 - 425 (Fortsetzung des Eusebios Nr. 12) methodisch vorbildlich rekonstruiert von J. BIDEz. Verlaßt 425/433. Q (nach Analyse von BIDEZ S. CXXXIVf.) : u. a. Konsularfasten, Anonymus Arianus (Nr. 8), weitere verlorene arianische Schriften ; Artemii passio (Nr. 1 8) ; vielleicht Eunapios (Nr. 42) und Olympiodoros (Nr. 43) und eine gemeinsame Quelle mit Ammian (Nr. 1 ) ; Eigenerlebnisse : z. B. das Aussehen des Kaisers Arkadios ed. 134,24 f. I Obwohl Ph. "Anwalt der Arianer" ist, bleibt er einigermaßen objektiv (so das Urteil von J. BIDEZ). Einige Sondernachrichten über den Aufstand des Prokop (IX. 5 u. 6) (mündl. Quelle ?). Ph. behauptet, Konstantin d. Gr. habe seine Söhne zur Ermordung seiner Brüder veranlaßt (II. 16) (Quelle ?). Ph. charakterisiert Persönlichkeiten zur Kirchengeschichte im arianischen Streit. E BIDEZ in Einleitung zur Rekonstruktion: Quellen, Autor, Aufbau, Tendenz, Parallelquellen, Register. Zur Legende um Konstantin : PIGANIOL, L'empire, S. 69. A J BIDEZ- F. WINKELMANN, Philostorgius Kirchengeschichte, Berlin (GCS ohne Nr.) 21972 (mit Berichtigungen und Zusätzen). .
§ 2.6. Kirchengeschichtsschreibung: 6. Jh. nur zum 5. Jh.
Nr. 59 ZACHARIAS RHETOR (GEN. SCHOLASTIKOS) (gest. 553). Aus Maj uma (Hafenortvon Gaza). Studium der Rhetorik und Jurisprudenz in Alexandreia und Beirut. Ab 492 Rechtsbeistand (axoAua'tLxo� XUL auvi]yoeo�) am Kaisergericht in Konstpel. Um 527 Bischof von Mitylene. W Dogmatisch-philosophische Schriften. Historisch wichtig : 1 . "Kirchengeschichte" von 450 - 491 gemäßigt monophysitisch, ursprünglich griechisch geschrieben. Sie ist eigentlich eine mit Dokumenten belegte Beantwortung von theolog. Fragen eines Palasteunuchen. Syrisch erhalten als Buch 3 - 6 in einem bis 570 reichenden syrischen Sammelwerk (Genealogien, Legenden, Märtyrerakten lose aneinandergefügt). 2. Vita Severi (vor 5 1 8 geschr.). 3 . Viten berühmter Monophysiten (teilweise nur Fragmente) über die Verfolgung der Monophysiten.
268
HAUPTQUELLEN
Q Euagrios Nr. 1 03 . I In der Kirchengeschichte wichtig die Schilderung der Unruhen i n Ägypten (IV. 1) und das Eingreifen der Kaiser in dogmatische Fragen. Das Sammelwerk stark an politische Fragen interessiert: Ermordung des Vitalian; Szenen aus den Perserkriegen unter Anastasios und Justinian unabhängig von Prokop (Nr. 85) und Pseudo - Yosua (Nr. 92). Quellen unbekannt. Nur hier der Bau von Dara (VII. 6) beschrieben. Schilderung des Gotenkrieges leider großenteils verloren. Die Vita des großen Monophysitenführers Severus ist "ein Kulturbild von großem Wert" (KRÜGER). Informationen über die Bekämpfung des Heiden tums, über Studentenleben und Juristenausbildung in Beirut und Alexandrien. E RE IX A2 (1967) 221 2 - 22 1 6 (K. WEGENAST) . BAUMSTARK, S. 1 83 f. A. A. VASILIEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1950, S. 24 f. (Charakteristik des Z.). Einleitung der Übers. von AHRENs - KRÜGER mit vorzüglichem histor. Kommentar. A E. W. BROOKS, Historia ecclesiastica Zachariae Rhetori vulgo adscripta, 1 924, CSCO 83, 84 laufende Nr. Syr. 38, 39: Syr. In, 5/6 : Text; laufende Nr. 87/88 Syr. 41/2 Syr. In, 5/6 V: lat. Übers. ohne Kommentar. Vita Severi: M.-A. KUGENER, in: PO 2, 1 1903 (Nachdr. 1971) 1 - 1 1 5 (Kommentar histor. unzureichend). Viten: E . W . BROOKS, Vitae virorum apud monophysitas celeberrimorum I, 1907, CSCO laufende Nr. 7 Syr. 7 Syr. In, 25 T. : Text; laufende Nr. 8 Syr. 8 Syr. In, 25 V: Übers. Ü K. AHRENS - G. KRÜGER, Die sogenannte Kirchengeschichte des Zacharias Rhetor, Leipzig (Teubner) 1899. The Syriac Chronicle known as that of Zachariah of Mitylene, übers. F. J. HAMILTON-E. W. BROOKS, London 1 899. =
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§ 2.7. Hagiographie (griechisch, koptisch) Nr. 60 ANONYMUS. Vita der Olympias (367/8 - 408). Die in Konstpel. ansässige Familie der O. ist mit dem Kaiserhaus verschwägert und bekleidet hohe Staatsposten. Vita berichtet zwar über Gründung einer "Diakonie" durch 0., nicht aber über den Prozeß gegen O. (aus Sozomenos Nr. 56 KG 8 .22) und über ihr Exil in Nikomedien als treue Anhängerin des Johannes Chrysostomos (Nr. 70). Q Palladios Nr. 6 1 . Augenzeugenberichte. I Wertvolle Meßdaten über Vermögen einer senatorialen Familie Konstpels. (10 000 Pfund Gold; 20 000 Pfund Silber; Güter in Thrakien, Galatien, Kappadokien und Bithynien : § 5). Hinweise zum Leben des Johannes Chrysostomos (Nr. 70). E MALINGREY in Einleitung zur Edition : Familie, Leben, und kirchengeschichtl. Hintergrund. DAGRON, Naissance (Index s. v. Olympias). A A. M. MALINGREY, Jean Chrysostomos. Lettres a Olympias. Vie anonyme d'Olympias. Introduc tion, texte critique, traduction et notes, Paris (Sources Chretiennes 13 bis) 1 968. Nr. 61 PALLADIOS (364 - vor 451). Aus Galatien. Ung. 368 - 399 Mönch in Ägypten. 400 Weihe zum Bischof von Helenopolis (Bithynien). Origenistische Neigungen. W Sog. "Historia Lausiaca" geschr. 420 für den kaiser!. Kammerherren Lausos (Name !) : Vitensammlung von Asketen Ägyptens, Palästinas, Syriens, Kleinasiens, also umfassender
§ 2 . 7. HAGIOGRAPHIE 5. JH.
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als die "Historia monachorum" (Nr. 1 5). "Dialog" über das Leben des Johannes Chrysosto mos (Nr. 70) : ein apologetischer "historischer" Dialog nach Vorbild von Platons Phaidon. I Hist. Laus. neben der Historia monachorum wichtigste, realistische Quelle für die innere Entwicklung des international zusammengesetzten morgenländischen Mönchtums ; sie enthält nach der bisherigen Auswertung wenig Material zur sozialen Umwelt. "Dialog" ist für das Leben des Chrysostomos (Nr. 70) "Quelle aus erster Hand" GONES). E CHRIST- STÄHLIN, S. 1392 - 1 395 (ältere Lit.). Siehe die in Nr. 15 zur Historia mon. genannten Werke, vor allem REITZENSTEIN. H. LIETZMANN, Geschichte der Alten Kirche IV, Berlin 31 961 , S. 130ff. A C. BUTLER, The Lausiac History of Palladius 11 (Texts and Studies), Cambridge 1 904 (mit Parallelangaben zur Historia mon.). A. LUCOT, Palladius, Histoire lausiaque. Texte grec, introduction et traduction franc;:aise (Textes et documents pour l'etude du Christ. 1 5) Paris 1912 (auf Butler aufbauend). P. R. COLEMAN- NoRToN, Palladii dialogus de vita S. Joannis Chrysostomi, Cambridge 1928. Palladio. La storia Lausiaca. Introduzione di Chr. MOHRMANN, testo critico e commento a cura di G. J. M. BARTELINK, trad. di M. BARCHIESI (Coll. Vite dei Santi nr. 2) Milano 1975. Ü BKV NF 1912 (S. KRoTTENTHALER) . Nr. 62 MARKOS DIAKONOS ( ?) (ca. 350 - ca. 430). Vita des Porphyrios, Bischofs von Gaza (gest. 420). Vita nur in einer Bearbeitung des 6/7. Jh. erhalten. P. stammt aus Thessalonike. Mönch in Ägypten. Verbindung mit häretischen Kreisen. Bischof von Gaza 395 - 420. I Hervorragende Quelle für den wirtschaftlichen Hintergrund des Kampfes Heiden tum - Christentum (Streit um Ländereien : § 95; die Heiden sind reich !). Wichtige Meßzahlen : das Erbe des P . beträgt 3000 solidi, Silber und Preziosen (§ 6) ; ein Tagesstipendium : 4 silberne Miliaresia bis zu 1 solidus (§ 1 00) ; tägliche Zuwendung für einen Armen : 10 "Obolen" (Folleis) (§ 94). Lebendige Schilderung, wie bei Petitionen (Schließung von Heidentempeln) am Kaiserhof durch Protektion der Instanzenweg umgangen wird. E GREGOIRE'S Einleitung zur Edition: schwierige literarische Überlieferung, histor. Kommentar. PATLAGEAN, Pauvrete, Index s. v. "Porphyrius" (sozialgeschichtl. Auswertung). A H. GREGOIRE- M. A. KUGENER, Marc le Diacre. Vie de Porphyre, eveque de Gaza, Paris 1 930 (mit franz. Übers.) ( = BHG 1570). Nr. 63 GERONTlOS ( ?) (gest. um 484) Vita der Melania, derJüngeren (383 - 439). Verfasser wohl G., Vorsteher einiger Klöster der M. G. wurde monophysitischer Neigungen beschuldigt. M. aus reichen Senatskreisen Roms. Trotz Widerstands der Familie Eintritt ins Kloster mit ihrem Mann. Verkauf des Besitzes kurz vor Plünderung Roms durch Alarich (41 0). Weite Reisen nach Nordafrika, Ägypten, Palästina, verbunden mit Klostergründun gen. In Konstpel. als Gast im Palast des Lausos (vgl. Nr. 61) beim Krankenbesuch ihres . Onkels. I Nachrichten über den in Nordafrika, Spanien und Italien verstreuten B esitz (K. 1 9/20) einer Senatsfamilie und die Religiosität dieser Kreise beziehen sich auf Rom und das Westreich (Parallele zum Osten : Nr. 60 !). Einzelheiten über den Beginn des nestorian. Streites in Konstpel. M. tritt für Patriarch Proklos ein (K. 53 - 56).
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HAUPTQUELLEN
E Einleitung der Edition von D. GORCE (s. "A"). JONES, Later Empire, Index s. v. "Melanie the younger". M. T. W. ARNHEIM, The Senatorial Aristocracy in the Later Roman Empire, Oxford 1972, S. 144 f. (andere Beispiele für senatoriale Familien). A. DEMANDT, G. BRUMMER, Der Prozeß gegen Serena im Jahre 408 n. Chr., in : Historia 26 (1977) 479 - 502 (Vita über Prozeß gegen Gattin Stilichos Serena). A D. GORCE, Vie de sainte Melanie. Texte grec, introduction, traduction et notes, Paris (Sources Chret. 90) 1962 (sozialgesch. Bedeutung zu wenig hervorgehoben) (= BHG 1241). Metaphrast. Vita: PG 1 16, Sp. 753 - 793 (= BHG 1242). Ü TH. C. PAPALOIZOS, Gerontius' Sanctae Melaniae Junioris vita (The life of Saint Melania the Younger). A translation with introduction, notes and commentary, Phil. Diss. Cath. Univ. of America. Ann Arbor, Michig. Microfilm 1978 (his tor. Komm. stark erweiterungsfähig). Nr. 64 KALLINIKOS (gest. nach 446). Vita des Hypatios (366 - 446) . K. ist geistl. Schüler des H. - des Neugründers des Klosters Ruphiniane (südl. von Chalkedon). I Eine Fülle sonst unbekannter Nachrichten : Unterstützung der durch Einfälle der "Barbaren" (wohl der Goten 395) verarmten Landbevölkerung Thrakiens durch die "Reichen" in Konstpel. (Kap. VI). Kampf gegen das Heidentum (der Präfekt Leontios darf die Spiele in Chalkedon nicht erneuern : Kap. XXXIII). Devotion des Theodosios II. und seiner Schwester vor H. (Kap. XXXVII). Die nicht befestigten Orte Thrakiens werden von den Hunnen schwer heimgesucht (a. 447) (Kap. LII). E Die Erläuterungen von FESTUGIERE und BARTELINK (s. u.) A BHG 760: G. J. M. BARTELINK, Callinicos. Vie d'Hypatios, Paris (Sources Chret. Nr. 1 77) 1 971 (Text, franz. Übers., Kommentar zu allen wichtigen histor. Einzelheiten). Ü A.-J. FESTUGIERE, Les moines d'Orient 11. Les moines de la region de Constantinople, Paris 1 96 1, S. 1 - 8 6 : franz. Übers. mit Anmerkungen und Zeittafel. Nr. 65 Viten des Symeon, des Styliten, des Älteren (um 389- 459). Aus Sisan (oder Sis) nahe Nikopolis (Grenze Kilikiens und Syriens). Vertreter des rigorosen mönchischen Aszetismus syrischer Prägung. Begründer des "Säulenstehens". I Vor allem die syrische Vita (K. 130f.) Quelle für den Einfluß des S. am Hofe des Theodosios II. auf Fragen der Juden- und Heidenbekämpfung und in dogmatischen Streitigkeiten. Hohe Verehrung des S. durch die umwohnenden Araberstämme noch zu seinen Lebzeiten. E H. DELEHAYE, Les Saints Stylites, Brüssel 1923 (Subsidia Hagiographica 1 4) I -XXXIV (kritische Würdigung des Lebens von S. unter Berücksichtigung aller Viten). P. PEETERS, Un saint hellenise par annexion: Symeon Stylite, in : Orient et Byzance. Le trefond oriental de l'hagiographie Byzantine, Brüssel 1950, S. 93 - 1 36 (kritische Prüfung der Parallelquellen). A BHG 1681 und folg. : Das Leben des heiligen Symeon Stylites . . . bearbeitet v. H. LIETZMANN mit einer deutschen Übersetzung der syrischen Lebensbeschreibung u. der Briefe von H. HILGENFELD, Leipzig (TU 3. Reihe 2,3) 1908 (Theodoret, Hist. rel. Kap. 26 ; Vita des Antonios, syr. Vita, Briefe mit Einleitung). Nr. 66 ANONYMUS (MITTE 6. JH?) Vita Markelli (gest. nach 469). Aus Apameia (Orontes). In Ephesos Eintritt ins Kloster der Akoimeten. In Konstpel. nimmt M. aktiv 463 an der Gründung des Studiuklosters teil.
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§ 2 . 7. HAGIOGRAPHIE 5. JH.
I In der Vita wird die Verbindung zwischen den Anfängen des monast. Lebens in Konstpel. und der "großen studitischen Epoche" sichtbar (DAGRON) . M. ist Führer des Widerstandes gegen den Kaisar Patrikios, Sohn des Aspar (§ 34) (a. 471 ) Die Unruhen im Hippodrom leider undeutlich geschildert. E DAGRON in Einleitung zur Edition. DERS. , Le monachisme a Constantinople jusqu' au concile de Chalcedoine (451), in : TM 4 (1970) S. 229 - 276. Parallelquellen zum Widerstand gegen Aspar: STEIN, Histoire I, S. 360, 591 . A G. DAGRON, La vie ancienne de Saint Marchel l'Acemete, in: AB 86 (1968) 271 - 32 1 ( BHG 1027 z). Metaphrastische Vita: PG 1 16, Sp. 705 - 745. ( BHG 1028). =
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Nr. 67 KYRILL VON SKYTHOPOLIS (524- 568/9). Vita des Euthymios (377-473). Zu KyrilI ' siehe Nr. 1 07. E. aus Melitene (Armenien). Gründer verschiedener, streng asketischer Koinobien um Jerusalem und Toten Meer. Verwicklung in die christolog. Streitigkeiten des 5. Jh. E. ist Verfechter der Formel Chalkedons (S. 41 ed.); auf Veranlassung von E. soll der Bischof der Sarazenen Kyrill in Ephesos (431 ) unterstützen (S. 33 ed.). Q Sabas (Nr. 1 07). Augenzeugen. I Einzelheiten zur Dogmengeschichte. Wichtiges Zeugnis für die Hinneigung arabischer Stämme zum Christentum (S. 1 9 ; 25 ed.). Leider nur allgemeine Angaben über die Stiftungen der Kaiserin Eudokia. HAUPTQUELLE zum Mönchtum Palästinas im 5. Jh. E Die grundlegenden Einleitungen und analytischen Indices in den Ausgaben bzw. Übersetzungen von E. SCHWARTZ und FESTUGIERE (s. u.) ergänzen einander. A E. SCHWARTZ, Kyrillos von Skythopolis, Leipzig (TU 49,2) 1 939, S. 5 - 85 ( = BHG 649). Ü A. -J. FESTUGIERE, Les moines d'Orient III, 1. Paris 1 962. (franz. Übs. mit Kommentar). Nr. 68 ANONYMUS (Ende 5., Anf. 6. jh.) Vita Daniels des Styliten (409- 493). D. aus Meratha (Kommagene) war Schüler Symeons d. Styliten d. Ä. (Nr. 65). Erster Stylit in der Umgebung Konstpels. (seit 461). Vita histor. nicht immer zuverlässig (Niederlage gegen die Vandalen wird zu Ehren des Heiligen ein Sieg: § 56). I Gegnerschaft des D. gegen die Religionspolitik des Basiliskos. Religionspsychologisch aufschlußreich : die Devotion Kaiser Leons I. Wenige Nachrichten über weltliche Ereig nisse. Begegnung mit dem Expräfekten Kyros nach seiner Absetzung (§ 3 1) . E DELEHAYE i n Einleitung zur Edition (s. u . ) S. XLV- LVIII (mit weiteren Parallelquellen)j die Anmerkungen und chronolog. Tabellen von FESTUGIERE (s. u.). A H. DELEHAYE, Les saints Stylites, Bruxelles - Paris 1 923 (vita des Anon. und metaphrast. Vita [= BHG 490] und spätere Version [= BHG 490 eJ). Ü A. -J. FESTUGIERE, Les moines d'Orient II, Paris 1961, S. 87- 1 76 (franz. Übers.). E. DAWES - N. H. BAYNES, Three Byzantine saints : Oxford 1948, S. 1 - 84 (eng!. Übers. mit nur den notwendigsten Anm.). Nr. 69 S CHENUTE VON ATRIPE (gest. um 466). Archimandrit des "Weißen Klosters" bei Sohag (Oberägypten) . Rigoroses Mönchtum. Begründer der koptischen Nationallite ratur. W Predigten. Quelle zur byz. Geschichte : die Briefe. Stark enkomiastische Vita. I Verbissener Kampf gegen Reste des Heidentums. Soziale Fürsorge für die umwohnende Bevölkerung. Spannungen (national?) zu den byz. Behörden. Nachrichten über Titulatur
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HAUPTQuELLEN
und Prosopographie der byz. Beamten. Der his tor. Inhalt ist in der Forschung bisher noch nicht voll ausgeschöpft. E ASSFALG, S. 316 - 3 1 8 (Lit.). J. LEIPOLDT, Schenute v. Atripe und die Entstehung des national ägyptischen Mönchtums, Leipzig (TU 25) 1 903. A Sinuthii archimandritae vita et opera omnia III, IV (1908, 1913) CSCO laufende Nr. 42 und 73 Copt. 2 und 5 Copt. II, 4 T und II, 5 T (I. LEIPOLDT, W. CRUM). Ü Ders. Titel 193 1 , 1 936, CSCO laufende Nr. 96 und 1 08 = Copt. 8 und 12 Copt. II, 4 V und II, 5 V (H. WIESMANN). =
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§ 2.8. Reden und Briefe Nr. 70 JOHANNES CHRYSOSTOMOS (344/54 - 407). Aus Antiochien. Vater Beamter im Büro des magister militum Orientis. Rhetorikunterricht bei Libanios (Nr. 23). Mönch, dann Priester in Antiochien 381 - 397. Patriarch von Konstpel. 397- 404. Polit. Wirren nach Eutrops Sturz (399), Spannungen mit Kaiserin Eudoxia und Feindschaft des Patriarchen von Alexandrien führen zu schweren Unruhen in Konstpel. und dem Exil des J. Chr. (404 - 407). W Über 200 Predigten, ung. 240 Briefe (meist aus dem Exil), moralisch-theol. Abhand lungen. I Vielfältig, alle Lebensbereiche des 4. und Anf. 5. Jh. betreffend, in der Forschung durchaus nicht ausgeschöpft. Wichtigste Punkte : vor allem aus den frühen Predigten Streiflichter zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Antiochiens (Armut der Handwerker, Gegensatz zwischen Reich und Arm; heidnisches Brauchtum; Judenfeindschaft). Chr. predigt monastisches Bildungsideal mit antihellenistischen Zügen (PG 63, Sp. 500 f.). "Säulenpredigten" (or. 1 - 21 ) neben Libanios (Nr. 23) HAUPTQUELLE für den Aufstand 387. Nachrichten dort auch über die Theaterparteien. Briefe aus dem Exil HAUPT QUELLE für Isauriereinfälle in Armenia Secunda. E QUASTEN, S. 424 - 482 (ausführlich zu sämtl. Schriften). ALTANER S. 322 - 33 1 . CHR. BAUR, Der. hl. Johannes Chrysostomus u. seine Zeit, 2 Bde., München 1929/30 (zu Einzelheiten immer noch unentbehrlich). Beste sozialgesch. Auswertung: E. PATLAGEAN, Pauvrete, Index s. v. KUKULES, Vie et civilisation, passim (Chr. Hauptquelle) (Index unzureichend). Zum monast. Bildungsideal: A.-J. FESTUGIERE,Antioche Paienne et chretienne, Paris 1 959, S. 181 ff. GL. DOWNEY, A history of Antioche in Syria from Seleucus to the Arab conquest, Princeton 1 96 1, S. 426 ff. (Lit. Parallelquellen). A PG 47-64 (kommentierte Neuausgabe dringend erforderlich!). A.-M. MALINGREY, Jean Chrysos tome. Lettres a Olympias - Vie anonyme d'Olympias. Introduction, texte critique, traduction et notes, Paris (Sources Chretiennes 13 bis) 1 968. DIEs., Jean Chrysostome. Lettre d'exil a Olympias et a tous les fideles (quod nemo laeditur). Introduction, texte critique, traduction et notes, Paris (Sources Chretiennes 103) 1964.
Nr. 71 SYNESIOS VON KYRENE (um 370 - 41 3). Aus vornehmer Familie mit Grundbesitz. Studium in Alexandreia bei Philosophin Hypatia. 399 - 402 Gesandtschaft im Auftrag der Bürger von Kyrene an den Kaiserhof in Konstpel. wegen Steuererleichterung. 407 Bischof von Ptolemais (Kyrenaika).
§ 2.8. REDEN UND BRIEFE 5. JH.
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W Aus den vielfältigen Schriften (Hymnen, ein Schlüsselroman, rhetor. Schulstücke usw.) histor. besonders wichtig : 2 Reden (Xa1;a01;aaEL�) : Lob des Befehlshabers Anysios (405 - 407) und über die Barbareneinfälle in der Pentapolis (41 1). "Über das Kaisertum" (3tEQL ßaOLAE(a�) an Kaiser Arkadios. Aufforderung zu Edelmut und Tatkraft. Vorliegende Form der Rede mit kühnen Formulierungen vielleicht nicht offen vorgetragen. 1 56 Briefe an Freunde. I Schriften zeichnen eine edle, mehr vom Neuplatonismus als vom Christentum geprägte starke Persönlichkeit, die schwer histor. Verallgemeinerung etwa auf Zeitströmungen zuläßt. Briefe und Reden Hauptquelle für die Pentapolis (Gefahr durch Wüstenstämme, Verwaltung, Steuerdruck). Briefe und Rede an Arkadios Zeugnis für "nationale" , antibar barische Stimmung des Kreises um den Stadtpräfekten Konstpels. Aurelian (393). Erfolgrei cher Kampf gegen haarsträubende Steuer- und Gerichtspraktiken eines Provinzgouverneurs (vor allem Briefe 57f. ; 72 f. ; 79 ; 90) sogar mit der Waffe des Kirchenbannes. E CHRIST- STÄHLIN S. 1 397 - 1401 (ältere Lit.). Grundlegend, auch Angabe sämtlicher Editionen und Übers. sämtlicher Schriften : CHR. LACOMBRADE, Synesios de Cyrene. Hellene et chretien, Paris 195 1 . Polit. Ideen im Vergleich zu Themistios (Nr. 25) : E. DEMOUGEOT, D e l'unite a l a division d e l'empire Romain (395 - 410), Paris 195 1 , S. 235 - 248. M. V. LEVCENKO, Die Pentapolis in den Briefen des Synesios (russ.), in : VV 9 (1956) 3 - 44. A N. TERZAGHI,Synesii Cyrenensis Hymni et Opuscula 2, Rom 1 944, S. 5 - 62 (Über das Kaisertum); 283 - 293 (2 Reden) (ohne Kommentar). R . HERCHER, Epistolographi graeci, Paris 1873, S. 638 - 739 ( PG 66, Sp. 1321 - 1 560). CHR. LACOMBRADE, Le discours sur la royaute de Synesios de Cyrene a l'empereur Arcadios, Paris 1 95 1 (franz. Übs. mit ausführlichem histor. Kommentar). A. FITZGERALD, The Letters of Synesius of Cyrene. Trans. into English with introduction and notes, Oxford- London 1 926. A. GARZYA, Synesii Cyrenensis epistolae, Rom 1 979 (ohne histor. Kommentar). Synesios de Cyrene. Hymnes. Texte etabli et traduit par. CHR. LACOMBRADE, Paris (Les Belles-Lettres) 1 978 (in Einl . : Überblick über Leben nach den Briefen; geistesgesch. Einordnung der Hymnen). =
Nr. 72 SIDONIUS ApOLLINARIS (um 430 - ca. 479). Aus vornehmer Familie Galliens. 468 Praefekt von Rom, 469 Bischof von Clermont- Ferrand. W 24 Gedichte. Historisch wichtig vor allem Gedichte an Kaiser Majoran und Anthemius. 147 Briefe. I Fast ausschließlich den Westen betreffend: HAUPTQUELLE für die rasch wechselnden Herrschergestalten des Westens (Majoran; Avitus ist Schwiegervater des S. A.) und die gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse im Westreich. E SCHANZ- HoSIUS IV, 2, S. 43 - 55. SEECK, Untergang VI, S. 340f. (vor allem zu Majoran). A MGH AA VIII (1 887) (ed. TH. MOMMSEN u. a.) 1 - 264. A. LEDOYEN, Sidoine Apollinaire I - lU, Paris 1960/1 970 (mit franz. Übers.) W. B. ANDERSON, Sidonius. Poems and letters, 2 Bde., London (Loeb) 1936 (Text und eng!. Übers.).
274 § 2.9. Dichtung (lateinisch)
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Nr. 73 CLAUDIUS CLAUDIANUS (um 370 - um 410). Aus Alexandreia. Enge Verbindung zu Stilicho, dessen "Sänger" er wird als "der letzte bedeutende Dichter der Römer" (SCHANZ). W Historisch wichtig: 10 "Zeitgedichte" (SCHANz). I Schwer verständlich, aber trotzdem erstrangige Quelle durch Nähe zu Stilicho. Invekti ven gegen die Minister des Ostreiches Rufin und Eutropios sind HAUPTQUELLE für Charakterbild dieser Männer. Gedichte über pollentinischen (gotischen) Krieg (401) und auf das 6. Konsultat des Honorius (404) sind HAUPTQUELLE für Krieg mit Alarich. E SCHANZ-HoSIUS IV, 2, S. 3 - 32 (ausführliche Inhaltsangabe der Dichtungen). A. CAMERON, Claudian. Poetry and propaganda at the court of Honorius, Oxford 1 970 (grundlegend mit Lit.). SEECK, Untergang V (passim; für Historiker zur Interpretation des Claudian unentbehrlich). S. MAZZARINO, Stilicone. La crisi imperiale dopo Teodosio, Rom 1 942 (passim; im Index nicht aufgeschlüsselt). Eine Reihe von Einzelkommentaren bei CAMERON s. o. Davon die historisch wichtigsten: H. L. LEVY, Claudian's in Rufinum. An exegetical commentary, Cleveland (Ohio) 1 971 . Kommentar stark philologisch ausgerichtet. W. SIMON, Claudiani panegyricus de consulatu Manlii Theodori, Berlin 1975. (Kommentar mit reicher Lit.). Claudius Claudianus. Epithalamium de nuptiis Honorii Augusti. Einl. und Komm. von U. FRINGS (Beiträge zur klass. Phil. 70) Meisenheim 1975 (histor. Sondernachrichten nur undeutlich herausgearbeitet). A MGH AA 10 (1 892) ed. TH. BIRT ohne histor. Kommentar. J. KOCH, Claudii Claudiani Carmina, Leipzig 1 893 (ohne Kommentar). M. PLATNAUER, Claudian, 2 Bde., London (Loeb) 1922 (1 956) (mit engL Übers., mit knappen Einleitungen). V. CREPIN, Claudien. Oeuvres compleres (2 Bde.), Paris 1930 (mit franz. Übers . ; kurze histor. Anmerkungen). K. A. MÜLLER, Claudians Festgedicht auf das sechste Konsulat des Kaisers Honorius. Berlin 1938 (Neue deutsche Forschungen Abtlg. klass. Philo!. 7). (Mit Erläuterungen).
§ 2.10. Urkunden
Nr. 74 Kaiserurkunden (5. }h.) SEECK, Regesten, S. 302 - 423 (nur bis anno 476) (stichwortartige Regesten, für Historiker ungenügend). Einige Fragmente der Kaiserkanzlei sind auf Papyrus erhalten. Sonst sind die Urkunden nur in indirekter oder Kopialüberliefe rung erhalten. HAUPTQUELLE : Codex Theodosianus (Nr. 75) mit den Novellen des Theodosios H., Konzilsakten. I Normative Regelungen überwiegend zu Steuer- und Militärwesen, aber auch Novellie rungen zum Familien- und Güterrecht. Erlasse zu kirchenpolitischen Fragen. E Siehe Nr. 75 (Codex Theodos.) Siehe "E" zu Nr. 34 (COLEMAN - NoRTON, JOANNOU). ZU den Papyrusfragmenten: DöLGER- KARAYANNOPULos, Urkundenlehre, S. 31 f. Zur Gesetzgebung des Theodosios II. : A. LIPPOLD, Theodosios II., in : RE Supp!. XIII (1 972) hier Sp. 1 71 - 204 (Reichsregie rung und Gesetzgebung).
§ 2. 10. URKUNDEN 5. JH.
275
Nr. 75 Codex Theodosianus. Umfaßt alle leges generales seit Konstantin in 1 6 Büchern (z. B . 2 - 4 : Privatrecht; 7: Militärwesen ; 1 0 : Fiskalrecht). 1 5 . 2. 438 im Westreich, 1 . 1 . 439 im Osten in Kraft gesetzt, bis zum Codex Just. (Nr. 1 1 7) gültig. I Neben CIC (Nr. 1 1 7) wichtigste Rechtsquelle für Frühbyzanz, Verständnis des Normengehalts der verkürzten, rhetorisch verbrämten Texte umfassend nur speziell geschulten Juristen möglich. Unmittelbar zugänglich für Historiker nur Fülle von chronolo gischen, prosopographischen und verwaltungsgeschichtlichen Daten als Grundlage der Verwaltungsgeschichte bis Mitte 5. Jh. (beste Auswertung : KARAYANNOPULOS, STEIN, JONES). Buch 16 sind Normen des Staatskirchenrechtes gesammelt. E HUNGER 11, S. 388 - 390 (PIELER) mit Lit. L. WENGER, Die Quellen des römischen Rechts, Wien 1 953, S. 536 - 542. STEIN, Histoire, I, S. 285 - 287. Histor. Auswertung zur Verwaltung: S. 1 10 - 1 26. Grundlegend zur Chronologie : SEECK, Regesten passim. Histor. Auswertung finanztechn. Normen: KARAYANNOPULOS, Finanzwesen (s. Register). Sozial- u. Wirtschaftsgeschichte: JONES, Empire 1 - 111 passim. Leider für Cod. Theod. durch Register nicht aufgeschlüsselt. Versuch sozialgesch. Auswer tung: W. SEYFARTH, Soziale Fragen der spätrömischen Kaiserzeit im Spiegel des Theodosianus, Berlin 1 963, Privatrecht: KASER, Privatrecht 11 (s. Register). G. RAuscHEN, Jahrbücher der christlichen Kirche unter dem Kaiser Theodosius d. Gr., Freiburg 1 897 (Gesetze des C. Th. in Regestform). J. GAUDEMET, Aspects politiques de la codification Theodosienne, in: Istituzioni giuridiche e realta politiche nel tardo impero (111 - V sec. a. C.). Atti di un incontro tra storici e giuristi Firenze 2 - 4 maggio 1 974 a cura di G. G. ARCHI, Mailand 1976, S. 261 -279 (differenzierte histor. Charakterisierung der Gesetze des C. Th. als Ausdruck einer Krisenzeit). H. LANGENFELD, Christianisierungspolitik und Sklavengesetzgebung der römischen Kaiser von Konstantin bis Theodosius 11. (Antiquitas I, 26) Bonn 1 977 (starr konservative Haltung der Kirchengesetzgebung zur Sklavenfrage). A Codex Theodosianus ed. TH. MOMMSEN, P. M. MEYER adsumpto apparatu P. KRUEGERI. I, 1 : Prolegomena, ab S. CLX prosopographischer und chronologischer Index, unentbehrlich für den Historiker. I, 2: Theodosiani libri XVI cum constitutionibus Sirmondianis. 11, Leges novelllae ad Theodosianum pertinentes. Zürich4 1 970/1 . O. GRADENWITZ, Heidelberger Index zum Theodosianus, Zürich2 1970. Wort- und Personenregister! GOTHEFREDUS, Jacobus. Codex Theodosianus cum perpetuis commentariis cura A. Mavillii, ed. nova J. B. RITTER. 6 vol. Leipzig 1 736 - 1 745; Mantua 1 740 - 1 750 (immer noch der ausführlichste Gesamtkommentar). Ü CL . PHARR, The Theodosian Code and novels and the Sirmondian constitutions. A translation with commentary, glossary and bibliography, Princeton 1 952. Für Historiker sehr hilfreich. P. R. COLEMAN - NoRToN, Roman State and Christian church I u. 11. A collection of legal documents to A. D. 535, London 1966. Nr. 76 Papyri. Auffallender Rückgang von Papyri mit fiskalischem ul1d zivilem admini strativen Inhalt im 5. Jh. wird von REMONDON ansprechend in Zusammenhang mit sozialen Verschiebungen erklärt: Aufkommen einer besitzenden Oberschicht und Rückgang muni zipalen Lebens. Die überwiegende Masse der Papyri kommt seit letztem Drittel des 5. Jh. aus Archiven hoher Funktionäre und Grundbesitzer, auch der Klöster. Bedeutendste Sammlung sind die Papyri aus Hermupolis (P. Herrn. Rees ; P. Herrn. Maehler: s. Teil 11 § 1 6). E Teil 11 § 16 allgemein zu Quellenwert, histor. Auswertung und Sammeleditionen. Speziell zum 5. Jh. mit Aufzählung der wichtigsten Dokumente und quantitativer Analyse : R. REMoNDoN, L'Egypte au 5e siede de notre ere : les sources papyrologiques et leurs problemes, in: Atti delI' XI. Congresso Internationale di Papirologia, Milano 1966, S. 135 - 1 48.
276
HAUPTQUELLEN
Nr. 77 Patriarchatsakten. GRUMEL Reg. Nr. 5 - 1 86 (mit Lit.). I Wichtig zur Beurteilung des Patriarchen Nestorios. Breiten Raum nimmt Kampf des Patriarchen Flavian gegen monophysitischen Archimandriten Eutyches ein (ab Nr. 98). Klar spiegeln sich Wirren in Alexandreia und Streit um das Trishagion in Akten wieder, aber merkwürdig undeutlich Beginn des "Akakianischen Schismas" . Nr. 7 8 Dritte ökumenische Synode (Ephesos 431) Höhepunkt der christologischen Streitigkeiten. Kyrillos von Alexandreia beherrscht die Szene. Umfangreiche Akten erhal ten. Verabschiedung disziplinärer Kanones. I Verlauf, durch Akten rekonstruierbar, zeigt Entwicklung des Verhältnisses Staat - Kir che : Kaiser zuerst äußerst zurückhaltend ist durch tumultuarischen Verlauf zu handfestem Eingreifen gezwungen. Einfluß der durch Bestechung Kyrills beeinflußten kaiserlichen Umgebung ist quellenmäßig belegbar. E BECK, Kirche, S. 45/6 mit Lit. HdbKG II, 1, S. 109 - 1 1 3 (K. BAUS) (Darstellung des Verlaufes nach neuester Quellenedition). W. DE VRIES, Die Struktur der Kirche gemäß dem Konzil von Ephesus (43 1), in: Annuarium hist. Conciliorum 2 (1970) 22 - 55 (Streitende rufen die stärkere weltliche Partei an!). A ACO I. Concilium Ephesinum 1 - 5, Berlin 1922 - 1 930. Nr. 79 Vierte ökumenische Synode (Chalkedon 451). Versuch der Beilegung der christolo gischen Streitigkeiten. Reichlich fließende Quellen: amtliche Protokolle, Präsenzlisten, Briefe. Erlaß 30 disziplinärer Kanones, darunter von Rom nicht anerkannter Kanon 28 über Primat des Erzstuhles von Konstpel. Analyse des Nizänischen Symbols (Nr. 37). I Von der umstrittenen dogmengeschichtlichen Beurteilung und allgemeiner Bedeutung von Konzilsakten für Städtewesen (s. Teil 11 § 27) abgesehen zeigen Akten starke kaiserliche Pression auf Gang der Verhandlungen (Forderung nach Formulierung eines Symbols). Akten daher wichtige Quelle des Staatskirchenrechtes. E BECK, Kirche S. 46 (mit Lit.). STEIN, Histoire I, S. 3 12 - 315. Neueste Darstellung aufgrund von ACO : HdbKG II, 1, S. 120 - 1 26. Dogmengeschichtl. Hintergrund und Kontroverslit. : A. GRILLMEI ER-H. BACHT (hrsg.), Das Konzil von Chalkedon. I. Der Glaube von Chalkedon, Würzburg 4 1973. P. T. CAMELOT, Ephese et Chalcedoine. Histoire des conciles oecumeniques 2, Paris 1962 (klare Darstellung der Ereignisabfolge und der theol. Kontroversen mit Quellenübers.). A ACO II. Concilium Chalcedonense vol. 1 - 6, Straßburg- Berlin 1 932 - 1 938. Nr. 80 Notitia dignitatum. Eine vom primicerius notariorum nicht an allen Punkten sorgfältig ausgearbeitete offizielle Darstellung des zivilen und militärischen Verwaltungs aufbaues des frühbyz. Reiches. Westteil des Reiches ist noch voll einbezogen. Entstanden wohl 408, Spuren von Überarbeitung vor 425 (nach ]ONES). I Zusammen mit früheren Listen ("Verona-Liste") und Epigraphik als Hilfsquellen ist die N. d. HAUPTQUELLE für Entwicklung der Reichsverwaltung. E RE 17, 1 (1936) 1077- 1 1 1 6 (E. POLASCHEK). ]ONES, Empire Bd. III, Appendix II "The notitia dignitatum", S. 347- 380. Appendix III "Dioceses and provinces" S. 381 - 391 zusammen mit Karte 2 : Dioceses and provinces according to the notitia dignitatum. Auswertung zu den Daten über Militärwesen: D. HOFFMANN, Das späträmische Bewegungsheer und die notitia dignitatum, 2 Bde.; Düsseldorf 1969/70. G. CLEMENTE, La notitia dignitatum, Cagliari 1 968 (Datierung, Wert, Aktenvor lagen).
§ 2. 12. INSCHRIFTLICHE QUELLEN 5. JH.
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A Notitia dignitatum accedunt notitia urbis Constantinopolitanae et latercula provinciarum ed. O. SEECK, Berlin 1876 (Nachdr. 1 962) (ohne histor. Kommentar; ausführliches Register).
§ 2. 1 1 . Fachschriften : juristischer Inhalt
Nr. 81 Syrisch-römisches Rechtsbuch. Um 476 in Syrien geschrieben, hauptsächlich Privatrecht (Sklavenrecht, Ehe- und Dotalrecht, Obligationenrecht), prozeßrechdiche Teile, einige Verwaltungsvorschriften in unsystematischem Aufbau enthaltend. Q (nach Analyse von SELB) : unbekanntes Gerichtsarchiv mit Kaiserreskripten. I Entscheidungsgrundsätze spiegeln römisches Recht wieder. Volksrecht ist nur in Anfragen zu finden. Histor. Auswertung der Rechtsmaterie bleibt besonders geschulten Juristen vorbehalten. Informationen zum Steuerrecht : Relation iugum - iugera. E W. SELB, Zur Bedeutung des syrisch-römischen Rechtsbuches, München 1 964 (grundlegend). HUNGER H, S. 393/4 (P. E. PIELER). L. WENGER, Die Quellen des römischen Rechts, Wien 1953, S. 551 f. KARAYANNOPULOS, Finanzwesen, Index s. v. "Rechtsbuch". KASER, Privatrecht H, Index s. v. A K. G. BRUNS- E. SACHAU, Syrisch-römisches Rechtsbuch aus dem fünften Jahrhundert, Leipzig 1 880 (1961 Nachdr.) mit Übersetzung.
§ 2.12. Inschriftliche Quellen
Nr. 82 Quellenwert der Inschriften (5 . Jh.). Wie im 4. Jh. fast alle in Teil II § 54 aufgeführte Informationsinhalte zusätzliche Quelle vor allem zur Prosopographie, Übergang von Heidentum zum Christentum, Demographie, Berufe. Steuerkataster fehlen. Nach gegen wärtigem Forschungsstand geringer Informationswert für Festungsbau : Inschriften am Goldenen Tor und Landmauer von Konstpel. machen hermeneutische Schwierigkeiten, Mauerinschriften von Thessalonike nicht eindeutig datierbar und wenig aussagekräftig. Große B edeutung der Inschriften juristischen Inhalts : Regelung der Sportulae und der Schiffs steuer bei Durchquerung des Bosporus unter Anastasios 1., eine forma generalis des praefectus praetorio (480- 484) über richtiges Ausfüllen von Steuerquittungen (Gregoire, Recueil Nr. 240) und eine "interpretatio" des comes largitionum (um 424) eines Kaiseredikts wegen gerechter Eintreibung der Steuern (Gregoire, Recueil Nr. 241). E Zum Quellenwert allgemein s. Teil Ir § 54. Zur Hermeneutik der Mauerinschriften Konstpels. : P. SPECK, Der Mauerbau in 60 Tagen, in: Studien zur Frühgeschichte Konstpels. München (Mise. Byz. Monac. 14) 1973, hier S. 139- 142. Inschriften Thessalonikes : J.-M. SPIESER, Les inscriptions de Thessalonique, in : TM 5 (1973) 1 50 f. Nr. 2 und 3. Inschriften des Anastasios I: CAPIZZI, Anastasios, S. 142 (Lit.). Nr. 83 Quellenwert der Münzen (5. Jh.). Nachdem Kupfergeld im Laufe 5. Jh. eine dauernde Entwertung durchgemacht hat, vor allem unter Kaiser Basiliskos, bedeutet
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HAUPTQUELLEN
Reform des Anastasios I. (nach 491 ) eine Stabilisierung der "petits echanges urbaines" (PATLAGEAN, GRIERSON). 49 Nummia (Minimi) entsprechen jetzt 1 Follis, 360 Folleis 1 Solidus (andere Relationen in Ägypten !). Mit dieser Reform beginnt das eigentl. byz. Münzsystem (so WROTH, MORRISSON u. a.) . Einzelheiten ungeklärt (schwerere und leichtere Kupfermünzen !). Erhöhung des Goldpreises bewirkte Sanierung der Staatsfinan zen, ein Anziehen der Steuerschraube und begünstigte vielleicht auch die Vitalianrevolte (5 13/5) (nach HAHN). Der vielfältige Informationswert der Münze im 4. Jh. (s. Nr. 40) scheint im 5. Jh. weniger relevant zu sein (z. B. Informationen zu Kaiseritinerar, chronologi sche Daten). Verchristlichung der Symbolik auf Münzen erscheint im 5. Jh. abge schlossen . . =
E HAHN, Moneta I, S. 21 - 24 (Vorgeschichte der Reform des Anastasios 1. S. 3 1 -37 (Typisierung der Münzstätten unter Anastasios). MORRISSON, Katalog I, 1 3 - 33. Münzen des Anastasios 1. mit wertvoller histor. Einführung (mit Lit.). Zur Inflation vor Anastasios: P. GRIERSON, The tablettes Albertini and the value of the solidus in the fifth and sixth centuries A. D., in: Journal of Roman Studies 49 (1959) 73 - 80. H. L. ADELSON- G. 1. KusTAs, A bronze hoard of the period of Zeno I, New York 1 962 (Inflation unter Basiliskos).
§ 2.13. Sachreste
Nr. 84 Quellenwert der Sachreste (5. Jh.). Eindrucksvollstes erhaltenes Denkmal aus Konstpel. des 5. Jh. ist die neuerbaute, teilweise erneuerte Land- und Seemauer "spätantike Festungsbaukunst in höchster Vollendung" (A. M. SCHNEIDER). Sie ist zugleich Zeugnis einer raschen Stadtexpansion, wohl einzigartig in Stadtentwicklung des 5. Jh. Archäologische Zeugnisse dafür sind im 5. Jh. nur für Regierung des Anastasios I. systematisch gesammelt und ausgewertet (CAPIZZI). Befestigungsbauten an Nord- und Ostgrenze (großenteils nur literarisch bezeugt) sind Reaktion auf unruhige, außenpolitische Situation. Große Kirchenbauten (besonders auffallend : H. Demetrios Thessalonike, Mai land San Lorenzo Maggiore, Philippi, Korinth - Lechaion, Qual'at Si'man Syrien) lassen auf wirtschaftliche Prosperität wenigstens in bestimmten Reichsteilen schließen. Große Varia tionsbreite im Ausdruck der hochentwickelten Porträtkunst des 5. Jh. reicht von monu mentaler Starrheit (Kolossalstatue eines Kaisers in Barletta) bis hin zu feiner Charakterdar stellung. Histor. Hermeneutik kann diese Zeugnisse nur sehr differenziert und vorsichtig bewerten. E Literatur und Materialien in Teil II §§ 1 - 4. Literar. und archäolog. Zeugnisse für die Bautätigkeit des Anastasios 1. : CAPIZZI, Anastasios, S. 1 88 - 232 (L' attivita edilizia).
§ 3 . Sechstes J ahrhundert
§ 3.1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Durch Prokop (Nr. 85), Agathias (Nr. 86), Malalas (Nr. 87) und Johannes von Epiphaneia (Nr. 88), die als umfassende Hauptquellen eingestuft wurden, und eine inhaltsreiche Kirchengeschichtsschreibung (vor allem Euagrios Nr. 1 03 und Johannes von Ephesos Nr. 102) ist das sechste Jahrhundert Zeit einer relativ sehr guten Quellenlage im Vergleich zum 5. und 7. Jh. Die Informationsdichte wird gesteigert durch hervorragende archäologische Zeugnisse und das CIC (Nr. 1 1 7). Auffal lend ist die Dürftigkeit des histor. Informationswertes bei Reden und Briefen, was zu Informationsdefizit auf dem Gebiet des Sozial- und Wirtschaftslebens führt. Er wird nur ungenügend durch die Hagiographie ausgeglichen. Auch CIC kann diesen Mangel nur teilweise ausgleichen, da hier methodische Schwierigkeiten der Hermeneutik normativer Gesetzgebung zu berücksichtigen sind. Allein die Papyri (Nr. 1 1 8) zeigen den "Alltag" in Verwaltung und Sozialleben. Im 6. Jh. wurden auffallend viele Fachschriften zur Verwal tung verfaßt. Hermeneutische Probleme. Auf . theologischem Gebiet sind die Quellen in griechischer Sprache äußerst einseitig chalkedonensisch - dyophysitisch. Syrische monophysitische Quellen, vor allem Johannes von Ephesos Nr. 1 02 und die theologischen Schriften des großen Monophysitenführers Severus und des Philoxenos von Mabbug (ebenfalls 6. Jh.) sind notwendige Korrekturen zu der einseitigen Geschichtsdarstellung durch die offiziellen griechischen Quellen. Ebenfalls Korrekturen liefern lateinische Quellen, die der Kirchenpo litik Justinians ablehnend gegenüberstehen : Liberatus Nr. 104 und Victor Tunnunensis Nr. 99. Bei der schwierigen Hermeneutik der theologischen Quellen bleibt die Beurteilung J ustinians, vor allem seine Kirchenpolitik stark kontrovers. Entstehung und Hintergrund der Kirchenspaltungen (nestorianische und monophysitische Kirchen) bedarf erneuter Interpretation vor allem der syrischen Quellen in Bezug auf die Haltung der Schismatiker zum Reich. Heuristik. Die ganze Breite der oft schwer deutbaren theologischen Schriften, z. B. die Schriften des Leontios von Jerusalem und des Leontios von Byzanz, des J ohannes Grammatikos u. a. , ist heranzuziehen, auch wenn diese Werke den monophysitischen Streit nur am Rande berühren (s. allgemein zu diesen Quellen Teil 11 § 37). Sie zeigen die Breite der theologischen Richtungen im 6. Jh. Verstreute Zusatzinformationen lassen sich in kleineren hagiographischen Viten des 6. Jh. und den Pseudomartyrien finden. Die Biographien des Liber pontificalis (Nr. 220) zu den Päpsten des 6. Jh. verdienen starke Beachtung. Von den Urkundensammlungen zur Kirchengeschichte ist nur die wichtigste, die Collectio Avellana (Nr. 124) als Einzelnummer aufgenommen. Die übrigen Sammlungen sind dort erwähnt und müssen zur politischen Kirchengeschichte berücksichtigt werden.
280 § 3 .2. Geschichtsschreibung: Umfassende Hauptquellen
Nr. 85 PROKOPIOS (490/507 - ca. 562). Geb . in Kaisareia (Palästina) wohl aus begüterter Oberschicht (Vater Prokonsul von Palästina prima?). Rhetorisch-juristische Ausbildung (in Berytos ?). Von 527 - 540 im Gefolge des Generals Belisar als dessen "consiliarius" und später "assessor" an den Kriegsschauplätzen Mesopotamiens, Nordafrikas und Italiens anwesend. Ab 540 nur Aufenthalt in Konstpel. gesichert (Pest 542). W 1. 8 "Bücher über den Krieg" (Hss. : "Geschichten" : LO'tOQLaL) nach geograph. Gesichtspunkt geordnet : I, II : Perserkrieg von Anastasios 1. bis 549; III, IV: Vandalenkriege in Afrika von Vandal. Landnahme bis 548 ; V - VII : Ostgotenkrieg bis 551 (eingeschlossen Barbareneinfälle auf dem Balkan) ; VIII : Kriege in Italien, Donau- und Ostgrenze bis Ende 552. 2. "Anekdota" (gen. auch "historia arcana") um 551 in zwei Teilen (nach VEH) verfaßtes Pamphlet gegen J ustinian 1 . , den "Dämonenfürsten", Theodora, Belisar und dessen Frau in vielen Teilen eine "Art Supplementband" (VEH) negativ tendenziös. 3. "Bauten" geschr. 553/5 auf Veranlassung Justinians. Als Enkomion eine zusammenfassende Würdigung Justinians als Bauherren in 5 Büchern. Q Autopsie der Feldzüge Belisars. Einblick in dessen geheime Korrespondenz. Mündliche Berichte über Kriegsschauplätze, die P. nicht selbst gesehen hat. Vielleicht Gewährsmänner über Nachbarvölker, z. B . über die Slawen (VII, 14. 22 - 30). Priskos (Nr. 45) über die Hunnen. Faustus von Byzanz ( ?) (Nr. 5). Archivalien über Bauten. Die Benutzung gemeinsamer Vorlagen zu bekannten orientalischen Quellen (Pseudo-Josua Nr. 92 ; Zacharias Rhetor Nr. 59; Tabart Nr. 275 u. a.) bedarf neuer Untersuchung. I "Bella" nur in wenigen Punkten durch orientalische Quellen (Tabart Nr. 275 ; Pseudo Josua Nr. 92) ergänzte HAUPTQUELLE zu den Kriegen Justinians und deren Vorge schichte. Informationen zur inneren byz. Geschichte in "Bella" und Anekdota (immer kritisch zu verwerten) geben Möglichkeit zu farbiger Darstellung des Zeitalters J ustinians. Wichtigste Punkte : Charakterisierung leitender Persönlichkeiten (Tribonian; Joannes Kap padox u. a.). Nikaaufstand mit wichtigen Nachrichten über das byz. Parteiwesen (532) (I, 24 f. Hauptquelle neben Malalas Nr. 87). Nachrichten über Justinians Maßnahmen in Justiz-, Steuer-, Post- und Münzwesen. Vorgehen gegen Heiden und Häretiker. Kritik an Justinian ist von Standesinteressen bestimmt, ohne das Kaisertum als Institution zu kritisieren (RUBIN). E MORAVCSIK S. 489- 500 (mit Stellenangaben zu den hunnisch-türkischen Völkern). HUNGER I, S. 291 - 300 (mit Lit.). Histor. Kommentar zum Gesamtwerk: B. RUBIN, Prokopios von Kaisareia, Stuttgart 1954 (mit Ergänzungen in RE XXIII [1 957] Sp. 273 - 599). Zu den Bauten neben dem Kommentar von W. PÜLHORN (s. u.) V. BESEVLIEV, Zur Deutung der Kastellnamen in Prokops Werk "de aedificiis", Amsterdam 1970. A J. HAURY, Procopii Caesariensis opera omnia I - III (Bd. III in 2 Teilen), Leipzig (Teubner) 1 905 - 1 913. Nachdruck mit Nachträgen von G. Wirth : Leipzig 1962 - 1964 (ohne Kommentar). Text, dtsche. Übs., Einleitung u. histor. Anmerkungen : O. VEH , Prokop I - V, München (Tusculum) 1 961 - 1 977 (I : Anekdota; II : Gothenkrieg; III : Perserkrieg; IV: Vandalenkrieg; V: Bauten mit grundlegendem archäologischem Kommentar von W. PÜLHORN).
§ 3.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG: UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 6. JH.
281
Nr. 86 AGATHIAS (geb. um 53 1 , gest. vor 582). Aus Myrina (Westküste Kleinasiens.) Jurist. und rhetor. Studien in Alexandreia und Konstpel. Rechtsbeistand (Scholastikos) in Konstpel. Dieser Brotberuf läßt A. nach eigener Aussage (Anthologia Palat. VI. 80) nur . wenig Zeit für Geschichtschreibung. W 5 Bücher "Geschichte" 552 - 559 an Prokop (Nr. 85) anschließend. Unvollendet. Über 1 00 Epigramme. Q Nur undeutlich von A. angegeben : persischer Dolmetsch Sergios (IV. 30) nur Quelle für die Annalen der Sassaniden (IV. 24 - 29) und für Beschreibung der pers. Religion (H. 23 - 25) oder auch für die Kriege im Osten? Gutinformierte Augenzeugenberichte über Kämpfe in Italien und Georgien wahrscheinlich. Keine offiziellen Dokumente der Kaiserkanzlei. Autopsie nur selten greifbar (Erdbeben in Berytos : H, 14). I HAUPTQUELLE für Kämpfe mit Franken, Alamannen, Kotriguren in Italien (552 - 554 ; 559) (I. l - H. 14; V. 1 1 f.). HAUPTQUELLE für Perserkämpfe in Georgien (554 - 558). Entgegen früherer Hyperkritik enthalten die Exkurse über Perser (H. 23 - 25 ; IV. 24 - 29) und Franken (I. 2 - 4) "solide Informationen" (A. CAMERON). Im Gegensatz zu Prokop (Nr. 85) werden Sitten und Moral der Franken hoch gepriesen. Epigramme sind wichtige Quelle für das Denken eines Juristenliteraten im 6. Jh. E HUNGER I, S. 303 - 309 (Lit.). MORAVCSIK, S. 214 - 2 1 7 (Stellen über die hunnisch-türkischen Völker). A. CAMERON, Agathias, Oxford 1 970 (grundlegend zu Person und Gesamtwerk, auch zur Quellenfrage; Lit.). Befriedigender histor. Einzelkommentar fehlt. Histor. Auswertung: STEIN, Histoire 11, S. 5 1 0 f., 533 - 540 (Franken, Kotriguren); 605 f.; 8 1 1 - 813. A R. KEYDELL, Agathiae Myrinaei Historiarum libri quinque, Berlin 1967 (CFHB 2) (nur kurze his tor. Einleitung). S. COSTANZA, Agathiae Myrinaei Historiarum libri quinque, Messina 1 969 (ohne histor. Kommentar). G. VIANSINO, Agazia Scolastico. Epigrammi. Testo, traduzione e commento, Mailand 1967. Die Epigramme weniger ausführlich kommentiert bei H. BECKBY, Anthologia Graeca, 4 Bde., München (Tusculum) 1957/8 (Index s. v. ; Text, dtsche. Übs., Anm.). Auszüge aus dem Geschichtswerk: O. VEH, Prokop 11. Gotenkriege, München (Tusculum) 1 966 (S. 1 1 1 0 - 1205) (Text, dtsche. Übs., histor. Anm.). Ü J. D. FRENDO, Agathias. The histories translated with an introduction and short explanatory notes, Berlin 1975 (CFHB 2 A). M. V. LEVCENKO, Agafij, Moskau - Leningrad 1953 (russ. Übs. mit kurzen histor. Anm.). Nr. 87 JOHANNES MALALAS (gest. nach 574). Vielleicht mit Patriarch Joannes IH. Scholastikos (565 - 577) identisch. W Weltchronik bis 563 (ursprünglich wohl bis 574) . Später häufig benutzt (s. MORAVCSIK S. 331). Histor. Wert der Zusätze zu M. in den Exzerpten des Konstantinos Porph. (Nr. 2 1 4), nach denen M. oft zitiert wird, muß noch gründlich untersucht werden. Erhaltener Text der Chronik ist Auszug aus einem umfangreicherem, verlorenem Werk. Q Für byz. Zeit noch ungenügend erforscht. Mit großer Wahrscheinlichkeit der auch von Theophanes (Nr. 203) und den "Kleinchroniken" (Nr. 545) benutzte "Megas Chronogra phos" Nr. 1 69 (nur soweit Übereinstimmungen mit Chronikon Paschale Nr. 1 34, also bis 427, 1 - 1 1 [Dindorf] bestehen?). Der schwer greifbare Chronist Nestorianus (nach Mal. bis anno 474 reichend : 376,19 Dindorf) von M. nur durch Vermittlung des Eustathios von Epiph. (Nr. 90) (bis anno 502). Magnus von Karrhai (Nr. 2) und Priskos (Nr. 45) (ed. 359.4 Dindorf) direkt von M. benutzt? Nonnosos (Nr. 95). Antiochenische Stadtchronik (bis 473,
282
HAUPTQUELLEN
5 ed. Dindorf bis anno 532). Daraus auch Nachrichten über die Perserkriege ? Stadtchronik von Konstpel. ab anno 532 mit "authentischem Material" (RUBIN). Mündliche Mittei lungen. I "Typische byz. Chronik" (HUNGER) mit Neigung zu Wundern, Naturphänomenen und Anekdoten. Fülle von Sondernachrichten über Stadtgeschichte Antiochiens (Bauten, Beamte, Aufenthalte der Kaiser, Revolten). Hauptquelle für Zirkusparteien in Antiochien, Konstpel. und anderen byz. Städten. Zusatzquelle zur Auseinandersetzung Byzanz - Per sien. Für Regierung Justinians ab 532 gibt M. von Prokop (Nr. 85) unabhängige, zuverlässige Nachrichten : Nikaaufstand (a. 532), ausführlicher Bericht über Revolte gegen Justinian (a. 562). E HUNGER I, S. 3 1 9 - 326. MORAVCSIK, S. 329- 334 (Lit. Stellen zu hunnisch-türkischen Volksstäm men). Zur Revolte a. 562 : STEIN, Histoire II, S. 779 f. Zirkusparteien: A. CAMERON, Circus factions. Oxford 1976, Register s. v. John Malalas. Zu Antiochien : GL. DOWNEY, A history of Antioche in Syria from Seleucus to the Arab conquest, Princeton 1961 passim. Histor. Einzelkommentar zu M. dringend erforderlich. A CB 1831 (1. DINDORF). Engl. Übs. der kirchenslavischen Version : M. SPINKA- GL. DOWNEY, Chronicle of John Malalas. Books VIII - XVIII. Translated from Church-Slavonic, Chicago 1 940. Fragmenta Tusculana: PG 86, Sp. 1 808 - 1 824. O. VEH, Prokop III (Perserkriege), München (Tusculum) 1970, S. 507- 566 (Textauszüge, dtsche. Übs. histor. Anmerkungen). Nr. 88 J OHANNES VON E PIPHANEIA (gest. nach 592). Rechtsbeistand (Scholastikos). Gewesener Eparch (Interpretation des Titels kontrovers). Berater des Patriarchen Gregorios von Antiochien. In dieser Eigenschaft persönliche diplomatische Missionen nach Persien. W "Geschichte" ((o'toQLm) 572 - 592 über Krieg Byzanz - Sassaniden, an Agathias (Nr. 86) anschließend. Nur der Anfang des Werkes erhalten. Aus Theophylakt (Buch IV und V) (Nr. 133), der J. v. Epiph. umstilisiert und historisch zweifelhaft verändert, und aus Euagrios (Nr. 103), der das noch unveröffentlichte Werk benutzte, läßt sich der Inhalt nur in Umrissen rekonstruieren. Berührt J. v. Epiph. auch die byz. Innenpolitik? Q Aktenmaterial. Augenschein. Vielleicht Menander (Nr. 89) (chronologische Über schneidungen mit diesem !). I Indirekt überlieferte HAUPTQUELLE für die Regierungen des Justinus 11. und Tiberios. E HUNGER I, S. 31 2/3 . GOUBERT I, S. 63 - 70. E. STEIN, Studien zur Geschichte des byzantinischen Reiches vornehmlich unter den Kaisern Justinus II. und Tiberius Constantinus, Stuttgart 1919, passim, vor allem S. 28 H. A FHG IV, S. 272 - 276. HGM I, S. 375 - 382.
283 § 3.3. Geschichtsschreibung (griechisch, lateinisch, syrisch)
Nr. 89 MENANDER PROTEKTOR (gest. nach 582) . Aus Konstpel. Familie vielleicht aus Osten (Mesopotamien ?). Rhetorische und juristische Ausbildung. Glied des Hofstaates des Kaisers Maurikios im Hofrang "Protektor" . Verbindung zum Literatenkreis des Agathias (Nr. 86). W "Geschichte" (Latoeta) als Fortsetzung des Agathias (Nr. 86) 558 - 582. Erhalten nur Gesandtschaftsberichte durch Konstantinische Exzerpte (Nr. 214) zu Persern und Awaren mit Aktenmaterial. 22 unsichere Fragmente aus Suda-Lexikon (Nr. 329 a). Q Petros Patrikios (Nr. 127), Theophanes Byzantios ( ?) (Nr. 96), mündliche Tradition, Gesandtschaftsberichte, Urkunden. I HAUPTQUELLE für die Ausbreitung und Eroberungen der Awaren und Türken. Nachrichten über einzelne Volksstämme der Ost- und Nordgrenze (Uniguren, Zalen, Kutriguren, Ephthaliten, Sabiren u. a.). E MORAVCSIK, S. 422 - 426 (mit Zusmmenstellung der Nachrichten über die Fremdstämme). HUNGER I, S. 309 - 312 (Lit.). E. STEIN, Studien zur Geschichte des byzantinischen Reiches vornehmlich unter den Kaisern Justinus 11. und Tiberius Constantinus, Stuttgart 1919, passim (nicht aufgeschlüsselt). GOUBERT I, passim. B. BALDWIN, Menander Protector, in : DOP 32 (1 978) 99 - 125 (Quellen; Stil; Fragmente der Suda). A FHG IV, S. 200 - 269. HGM 11, S. 1 - 1 3 1 . De leg. S. 1 70 - 221 und 442 - 477. De sent. S. 1 8 - 26. Ü E. DOBLHOFER, Byzantinische Diplomaten und östliche Barbaren (Byzantinische Geschichts schreiber IV), Graz- Wien 1 955, S. 85 - 223 (deutsche Übers. mit histor. Anmerkungen auf STEIN aufbauend). Izvori Gugoslawien) I, S. 85 - 98 (Fragmente über Slawen in Beziehung zu Awaren; histor. Anmerkungen).
Nr. 90 EUSTATHIOS VON EPIPHANEIA (gest. nach 502). Lebensdaten unbekannt. W Weltchronik bis 502. Fragmente aus Euagrios (Nr. 103) und Malalas (Nr. 87). Q Zosimos (Nr. 44). Wahrscheinlich Priskos (Nr. 45). Gleiche Quellen mit Malchos (Nr. 46), Johannes Antiochenus (Nr. 137) und Kandidos (Nr. 47) ? Vielleicht Heeresbericht über Anfang des Perserfeldzuges 502 . I Ungewöhnlich reiches Material über die Barbarenfrage unter Zenon und Anastasios 1. Meßzahlen über Jahrestribut an die Isaurier (5000 Pfund Gold : Euagrios III. 25). Nachrich ten über Beziehungen Byzanz - Persien und zu Lachmiden (anno 438 folgende : 497; 502). Verlust des Werkes ist wegen seiner zu erschließenden Informationsfülle für den Historiker äußerst bedauerlich. E COLONNA, Storici, S. 44/5 (ältere Lit.). HUNGER I, S. 323. STEIN, Histoire I, S. 291 ; 11, S. 1 5 f., 28 f. (Kritik an Meßzahl). CAPIZZI, Anastasios, S. 93, 1 78 (zu den Lachmiden). A FHG IV, S. 138- 142. HGM I, S. 353 - 363.
Nr. 91 MARCELLINUS C OMES (gest. Mitte 6. Jh.). Sekretär ("egisse cancellos") Justinians vor dessen Regierungsantritt. Später vielleicht Geistlicher. W Chronik bis 534 (Zusätze bis 548) als Fortsetzung des Hieronymus (Nr. 1 1). Q Nach H OLDER- E GGERS Analysen Quellen bis 470 vorliegend : u. a. Orosius (Nr. 51)
284
HAUPTQUELLEN
und vor allem Consularia Constantinopolitana (Nr. 50). Nach 470 wahrscheinlich weiterhin nicht erhaltene Fasten und Stadtchronistik Konstpels. I Chronologisch sehr zuverlässig. Hauptereignisse der Innen- und Außenpolitik gewis senhaft, leider sehr knapp verzeichnet. Sondernachrichten zur Bulgarenabwehr anno 493 ; 499 ; 502 ; zum Perserkrieg anno 5 1 8 . Wertvolles Material zu den Vorgängen in Konstpel. unter Anastasios I. : Zirkusparteien, Beamte. E SCHANZ- HoSIUS, IV, 2, S. 1 1 0 - 1 12 (mit älterer Lit. vor allem HOLDER- EGGER). STEIN, Histoire 11, S. 1 0, 18, 54, 8 1 , 89, 90, 101, 106, 163, 230, 449 (großenteils Sondernachrichten). CAPIZZI, Anastasios, Index S. 301 s. v. A. CAMERON, Circus factions. Blues and greens in Rome and Byzantium, Oxford 1976, S. 36, 88, 1 23 (zu den Zirkusparteien). DEMOUGEOT, Invasions, passim (im Index nicht aufgeschlüsselt) . A MGH AA XI ( Chronica minora 2 ) (1 894) S. 37- 108 (ed. TH. MOMMsEN). =
Nr. 93 Chronik von Edessa (geschr. vor 610). Bis 540 reichend, vielleicht schon kurz darnach zusammengestellt. Q Archivalien der Stadt. Größeres verlorenes Geschichtswerk über Perserkriege (Hal lier). I Erwähnung der Hunneneinfälle (Nr. CII - CV). Sehr genaue Datierungen der sonst sämtlich aus anderen Quellen bekannten Ereignisse. E BAUMSTARK S. 99 - 1 00. Quellenanalyse, Kommentar mit Parallelquellen bei HALLIER, (s. u.). A L. HALLIER, Untersuchungen über die Edessenische Chronik mit dem syrischen Text und einer Übersetzung, Leipzig 1 892 (Theologische Untersuchungen 9) . Lat. Übs., kurze Einleitung ohne Komm. : I. GUIDI, Chronica minora fase. 1, 1 903, CSCO 2 = Syr. 2 = Syr. 111, 4 (versio), S. 3 - 1 1 . Text: CSCO 1 Syr. 1 Syr. 111, 4 T . (Chronica minora fase. 1 ) . =
=
Nr. 92 ANONYMUS. Syrische Chronik (Pseudo -Josua Stylites). Geschrieben um 507 in Mönchskreisen Edessas. Nach späterem Scholion ist der Verfasser Josua, der Stylite. W Chronik Edessas 485 - 506 aufgrund heute verlorener Quellen. I Anschauliche Schilderung des Lebens in Edessa: ausgelassene Feste, Hungersnöte (mit Meßzahlen über Preise), Erdbeben, Maßnahmen der Gouverneure zur Administration, die meist vergeblichen Bitten der Bischöfe um Steuererleichterung, die Edikte des Anastasios I., Steuern und Spiele betreffend. Neben Zacharias (Nr. 59) Hauptquelle zum Perserkrieg 500 - 506, auch zur Vorgeschichte des Krieges und den inneren Vorgängen im Perserreich (Ergänzung zu Tabarl Nr. 275). E BAUMSTARK S. 146. Histor. Auswertung für die Perserkriege (Hauptquelle) : STEIN, Histoire 11, 2 8 - 3 1 ; 92 - 10 1 . Zur Regierung des Anastasios : CAPIZZI, Anastasios, Register s.v. Giosue Stilita. Sozialgeseh. Auswertung : E. PATLAGEAN, Pauvrete, Register s. v. Josue le Stylite. A. GUILLOU, Economia e societa, in : La civilta Bizantina dal IV al IX secolo. Corsi di studi I. Bari 1977, S. 369 - 383 (Kommentar vor allem zu Meßzahlen mit ausgewählten Übersetzungen). A Syr. Text in : Chronicon anonymum pseudo- Dionysianum vulgo dictum I (ed. I.-B. CHABOT) ( 1927) CSCO 91 syr. 43 = Syr. 111, 1 T. Lat. Übers.: CSCO 121 = Syr. 66 = Syr. 111, 1 V, S. 1 74 - 233 (ohne histor. Kommentar). W. WRIGHT, The chronicle of Joshua the Stylite, Cambridge 1 882 in der sehr knappen Kommentierung sich auf die franz. Übs. von F. MARTIN, Chronique de Josue le Stylite, Leipzig 1 876 (Abh. Kunde d. Morgenlandes VI) stützend. =
§ 3.3. GESCHICHTSSCHREIBUNG (GRIECHISCH, LATEINISCH, SYRISCH) 6. JH.
285
Ü Auszüge: J. B. SEGAL, Edessa, the blessed city, London 1 970 (s. Index). Russ. Teilübers. mit Kommentar: N. V. PIGULEVSKAJA, Mesopotamia na rubde V-VI vv. n. e. (Mesopotamien an der Wende vom 5. zum 6. Jh. Die Chronik des Styliten Josua als historische Quelle), Moskau 1 940 (Übers. mit vorzüglicher, ausführlicher histor. Einleitung). Nr. 94 HESYCHIOS ILLUSTRIOS ( 1 . H. 6. ]h.). Aus Milet. Sonst keine Lebensdaten erhalten. W Weltchronik bis Anastasios I. (einschließlich). Daraus ist die Geschichte der Stadt Byzanz bis zur Neugründung durch Konstantin 330 erhalten. Verloren ist die von H. selbst verfaßte Fortsetzung bis ]ustinian. Lexikon ("onomatologos") über literarische Berühmt heiten des Altertums wurde vom Suidaslexikon (10. ]h.) (Nr. 329 a) (s. Teil H § 44) wohl nur in Epitome benutzt. I Fragmente sind HAUPTQUELLE für die Bautätigkeit in KonstpeI. zur Kaiserzeit z. B . über die Sonnenstatue, die Zeuxipposbäder, Tempel des Poseidon u. ä . und über die Bautätigkeit Konstantins d. Gr. in KonstpeI. : z. B. Bau des Kapitols, Statue der Helena, Bauten für die aus Rom gekommenen Senatoren. E RE VIII, 2 (16. Hlbbd.) 1913 Art. "Hesychios" Nr. 10 (H. SCHULTZ) Sp. 1322 - 1327. CHRIST STÄHLIN, S. 1039 f. JANIN, Constantinople, S. 1 1 , 14f., 1 74, 1 84, 222. DAGRON, Naissance, Index s . v. A FHG IV, 143 - 1 77. TH. PREGER, Scrip tores originum Constantinopolitanarum I, Leipzig (Teub ner) 1901, S. 1 - 1 8. Lexikon ed. J. FLACH, Leipzig (Teubner) 1 882. Nr. 95 NONNosos (gest. nach 540). Aus jüdischer, auf ausländische Gesandtschaften spezialisierter Diplomatenfamilie. W Titel unbekannt. Nur kurzes Resümee in Photios Bibliothek Cod. 3 (Nr. 241) über die Gesandtschaften des N. zu Äthiopiern, Himyariten und Südarabern (um 540). Malalas (Nr. 87) 432, 433, 456, 24 f., 459, 3 f. scheint auf N. zurückzugeben (PIGULEVSKAJA). I Gegenüber Prokop (Nr. 85) nur geringfügige, schwer deutbare Sondernachrichten. E RE XVII (1936) 920 - 921 (R. LAQUEUR). HUNGER I, S. 303. Histor. Auswertung: STEIN, Histoire 11, S. 298 f. N. PIGULEWSKAJA, Byzanz auf den Wegen nach Indien, Berlin -Amsterdam 1 969, s. Register, vor allem S. 217 (Quelle für Malalas), 262 - 264 (Gesandtschaften). !. KAWAR, Byzantium and Kinda, in : BZ 53 (1960) 57- 73 (Versuch, einzelne Gesandtschaften zu trennen; Lit.). A R. HENRY, Photius, Bibliotheque I, Paris 1 959, Cod. 3, S. 4 - 7 (Text, franz. Übs. mit Anm.). FHG IV, S. 1 78 - 1 80. HGM I, S. 473 - 478. Nr. 96 THEOPHANES BYZANTIOS (gest. Ende 6. ]h.). Über seine Person keine Nach richten. W Geschichtswerk 566 - 58 1 (wohl Ende 6. ]h. geschr.) nur durch dürftiges Exzerpt bei Photios BibI. Cod. 64 (Nr. 241 ) erhalten. I Bündnis ]ustins H. mit den Türken ("Massageten") gegen die Awaren 568. Fortschritte der Seidenraupenzucht in Byzanz (Kap. 3). E HUNGER I, S. 309. MORAVCSIK S. 539/540 (zu den Nachrichten über "Massageten"). Histor. Auswertung: E. STEIN, Studien zur Geschichte des byzantinischen Reiches vornehmlich unter den Kaisern Justinus 11. u. Tiberius Constantinus, Stuttgart 1919, S. 6, 1 9, 3 1 , 35. Zur Seidenraupe : R. HENNIG, Die Einführung der Seidenraupenzucht ins Byzantinerreich, in: BZ 33 (1933) 295 - 3 12.
286
HAUPTQUELLEN
A R. HENRY, Photius. Bibliotheque I, Paris 1969, S. 76 - 79 (franz. Übs. mit histor. Anm.). HGM I, S. 446 - 449. FHG IV, S. 270 - 271. Nr. 97 ANONYMI : sog. Excerpta Valesiana. 2. Teil: Chronica Theodericiana. Vom 1 . Teil (Nr. 9) unabhängige Chronik 474 - 526. Wahrscheinlich 2 Verfasser aus Oberitalien. Erster Verfasser (bis 5 1 8) schöpft aus Ravennatischen Fasten und Eugippius "Vita Severini" und ist Bewunderer Theoderichs. Zweiter Verfasser (um 550 schreibend) haßt Theoderich und alle Nichtkatholiken (ab § 79). I HAUPTQUELLE für Beziehungen Byzanz - Theoderich d. Gr., vor allem zur Aner kennung Theoderichs durch Kaiser Anastasios 1. (§ 64), und für byzanzfreundliche Strömungen unter den Römern. E SCHANZ- HoSIUS IV, 1 S. 107/8. Histor. Auswertung: A. A. VASILIEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1950, Register s. v. Anonymus Val. W. ENSSLI!'l, Theoderich der Große, München 21 959 passim. STEIN, Histoire 11, S. 1 1 5 (Anerkennung des Theoderich) ; 134; 143 ff. DEMOUGEOT, Invasions, , S. 798 ff. (Eroberung durch Theoderich). A J. MOREAU, Excerpta Valesiana, Leipzig (Teubner) 21968 (ergänzt von V. VELKOV mit Lit. ohne histor. Kommentar). O. VEH, Prokop 11. Gotenkriege. München (Tusculum) 1 966, S. 121 3 - 1251 (Text, dtsche. Übs., wertvolle histor. Anmerkungen). Nr. 98 JORDANES (gest. nach 551). Vielleicht alanische Abstammung. Bischof von Kroton. W 1 . De origine actibusque Getarum ("Getica") bis zur Herrschaft des Ostgotenkönigs Vitigis (536). 2. De summa temporum vel origine actibusque gentis Romanorum ("Chro nik") : historisch fast wertlos. Q "Getica" exzerpieren dürftig die große verlorene Gotengeschichte Cassiodors (gest. 583), der seinerseits Priskos (Nr. 45) verwertet. Quellen der "Chronik" sind sämtlich bekannt (siehe Ed. MOMMSEN). I "Getica" ist Parallelquelle zu Ammian (Nr. 1), Zosimos (Nr. 44), Priskos (Nr. 45) über Auseinandersetzung Goten - Byzanz mit Sondernachrichten : Plünderungen nach 378 ; Ostgoten in Pannonien; Ostpolitik Theoderichs d. Gr. J. hofft auf Versöhnung der Ostgoten mit Byzanz. Die Angaben über die Frühgeschichte der Germanen im Balkanraum sind kritisch zu verwerten. E MANITIUS I, S. 210-215. SCHANZ- HoSIUS IV, 2, S. 1 1 5 - 120. WATTENBACH- LEVISON- LöWE I, S. 75 - 8 1 . STEIN, Histoire I, 353 (Goten in Pannonien) ; 11, 143 f. (Theoderich). L. SCHMIDT, Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderung. I. Die Ostgermanen. 11. Die Westgermanen, München 21938 - 1941 (Nachdr. 1 969/1970) (zu J. passim). DEMOUGEOT, Invasions, passim vor allem S. 764ff. (Index nicht aufgeschlüsselt). A MGH AA V, 1 (1 882) (ed. TH. MOMMSEN) S. 1 - 52 (Chronik); 53 - 138 (Getica). E. C. SKRZINSKAJA, Getica, Moskau 1 960 (Text, russ. Übers., reiche histor. Anmerkungen mit sämtlichen Parallelquellen). Nr. 99 VICTOR TUNNUNENSIS (gest. nach 566). Bischof von Tunnuna (Nordafrika). Exil wegen seiner Gegnerschaft · gegen J ustinian im Dreikapitelstreit. W Chronik 444 - 566. Q Anlehnung an Prosper (Nr. 52). Weströmische und oströmische Fasten.
§ 3.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG : 7. JH. NUR ZUM 6. JH.
287
I Nachrichten zur Profangeschichte sind spärlich und chronologisch oft unkorrekt (Parallelquelle : Marcellinus Comes Nr. 91) mit wenigen Sonderinformationen : z. B . angebliche Zugehörigkeit der Mutter des Anastasios 1. zum Arianismus. HAUPTQUELLE zum Dreikapitelstreit zur Zeit Justinians. V. ist selbst aktiv beteiligt und ist zusammen zu interpretieren mit Liberatus (Nr. 104) und Facundus von Hermiane. E SCHANZ- HoSIUS IV, 2, S. ' 1 12/3 . STEIN, Histoire II, 644 f. (Quelle zum Dreikapitelstreit). FLICHE- MARTIN IV, S. 437- 464 (G. BARDY). A. A. VASILIEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1 950, S. 19 (allgemeine Charakterisierung des V. als Quelle). A MGH AA XI ( chronica minora 2) (1 894) (ed. TH. MOMMSEN) S. 1 84 - 206. =
Nr. 100 GREGOR VON TOURS (53 8 - 594). Aus altem gallischen Senatorenadel. Seit 573 Bischof von Tours. Politische Rolle als Gesandter und Vermittler. W "Historia Francorum" . Farbiges Bild der Merowingerherrschaft in Gallien bis 591 . "Behaglich memoirenhafte Erzählung" (WATTENBACH). I Neben den "Epistolae Arelatenses" HAUPTQUELLE für Bemühungen byz. Diploma tie, in den merowingischen Thronkämpfen die byzanzfreundliche Partei zu stärken, um einen Bundesgenossen im Kampf gegen die Langobarden in Italien zu bekommen. Wahrheit und Legende vom byz. Hof (z. B . Geisteskrankheit Justins H., Legenden über die Freigebigkeit des Tiberios V, 19). E MANITIUS I, S. 2 1 6 - 223. WATTENBACH - LEVISON- LöWE I, 99 - 106. Die vorzügliche Einleitung von R. BucHNER (s. u.) (auch zu den Quellen des G.). Histor. Auswertung für Byzanz: GOUBERT, II, 1 , S. 1 - 92. A MGH Script. rer. Merov. 1 (2. Aufl.) (1937) (ed. B. KRuscH) . R. BucHNER, Gregor von Tours. Zehn Bücher Geschichten. 2 Bde., Darmstadt 1 967 (Einleitung mit reicher Lit., Text, dtsche. Übs.).
§ 3.4. Geschichtsschreibung: 7. Jh. nur zum 6. Jh.
Nr. 101 Anonyme chronistische Exzerpte (7. oder 8. Jh.) Titel: "Auszüge aus der Kirchengeschichte" bis 563/4. Q Theodoros Anagnostes (Nr. 105), Johannes Diakrinomenos, von dem nur dürftige Exzerpte erhalten sind. Megas Chronographos (Nr. 1 69). I Dürftiger histor. Inhalt. Soweit erkennbar keine Sondernachrichten. Auch der Awaren einfall anno 558 ist durch andere Quellen gut belegt. E MORAVCSIK, S. 224 (Lit.). STEIN, Histoire II, S. 542 f. (zum Awareneinfall mit Parallelquellen). A J. A. CRAMER, Anecdota Graeca e codd. manuscriptis bibliothecae Parisiensis II, Oxonii 1 839, S. 87 - 1 14 (mangelhafte Ed. ohne Komm.). Izvori (Bulgarien) VI, S. 1 78/9 (mit bulgar. Übers. und kurzen histor. Bemerkungen).
288 § 3 .5. Kirchengeschichtsschreibung (griechisch, syrisch)
Nr. 1 02 JOHANNES VON EPHESOS (ca. 507- ca. 5 85) gen. Johannes von Asien. Aus oberem Tigrisgebiet. 542 von J ustinian trotz monophysitischer Haltung zum "Missionar der Heiden" in Kleinasien ernannt. Ca. 558 monophysitischer Bischof von Ephesos durch Jakobos Baradaios eingesetzt. Residenz in Konstpel. Ab 571 im Gefängnis oder auf dauernder Flucht vor den Orthodoxen. W "Kirchengeschichte" : nur 3. Teil 571 - 585 syrisch erhalten. 2. Teil (nicht sicher abgrenzbar) im 3. Teil des Pseudo - Dionysios (Nr. 1 72). 58 "Vitae beatorum Orientalium" , geschr. 566/8 über Monophysiten aus östlichem Kleinasien und Syrien. I Verfolgungen und Kämpfe der Monophysiten im Mittelpunkt der Kirchengeschichte. Daneben stehen wertvolle Nachrichten zur Profangeschichte (teilweise chronologisch in Unordnung) : Krankheitsbeschreibung Justins H. (KG IH, 2 f. immer 3. Teil) ; Erhebung des Tiberios legendenhaft ausgeschmückt (IH, 5) ; Steuerpolitik des Tiberios mit wertvollen Meßzahlen; Stellung des arabischen Ghassanidenfürsten Mundir zu Byzanz ; Slaweneinfälle in Griechenland anno 581 (VI. 45. 46 aus Michael dem Syrer Nr. 402) ; Sondernachrichten zum Perserkrieg des Maurikios anno 573 - 585 (VI. Buch der KG). In den Viten findet sich reiches, noch fast unausgeschöpftes Material über die ländliche und städtische Bevölkerung der Ostgrenze. E BAUMSTARK, S. 1 81/2. A. DIAKONOV, Ioann Efeskij . . . Johannes von Ephesus und seine kirchengeschichdichen Werke (ross.), Petersburg 1908. I. ENGELHARDT, Mission und Politik in Byzanz (Mise. Byz. Monacensia 19) München 1974 (Index s.v. vor allem zur Biographie des J.). E. STEIN, Studien zur Geschichte des byz. Reiches vornehmlich unter den Kaisern Justinus II. und Tiberius Constantinus, Stuttgarte 1919 passim. GOUBERT I, S. 68 - 90 (Perserkriege). A KG dritter Teil: E. W. BRooKs, Iohannis Ephesini historiae ecclesiasticae pars tertia CSCO 105 = Syr. 54 = Syr. IH, 3 (textus). 106 = Syr. 55 = Syr. IH, 3 (versio ohne histor. Kommentar). 2. Teil der KG: siehe NAU zu Pseudo - Dionysios (Nr. 1 72). Fragmente aus Michael d. Syrer (Nr. 402) mit Übers. : F . ALTHEIM R . STIEHL, Michael d . Syrer über das erste Auftreten der Bulgaren und Chazaren, in: B 28 (1958) 105 - 1 1 8. Viten : E. W. BRooKs, Lives of the Eastern Saints, in: PO 1 7 (1923) 1 - 306 ; 18 (1 924) 5 1 3 - 698; 19 (1925) 153 - 285. (mit Übers. und spärlichem Komm.). Ü J. M. SCHÖNFELDER, Die Kirchengeschichte des J ohannes von Ephesus, München 1 862 (gute histor. Bemerkungen). R. PAYNE - SMITH, The third part of the ecclesiastical history of John, Bishop of Ephesus, Oxford 1860 (wertvolle Anm. zur Profangeschichte). -
Nr. 103 EUAGRIOS (535/6 - nach 593). Aus Epiphaneia (Syrien). Rechtsbeistand (Schola stikos) und enger Vertrauter des Patriarchen von Antiochien, Gregor, den er 588 nach Konstpel. begleitet. Kaiserliche Auszeichnungen wegen seiner (teilweise verlorenen) histo riographischen Leistungen (VI. 24). W Kirchengeschichte 43 1 - 593. Q Neue Quellenanalyse dringend erforderlich (V. 24 führt nicht die wirklich benutzten Quellen auf!). Zacharias Rhetor (Nr. 59) ist HAUPTQUELLE für Kirchengeschichte 450 - 49 1 . Synodalakten. Hagiographie. Eustathios (Nr. 90) für Profangeschichte in Buch H und IH. Priskos (Nr. 45) nur aus Eustathios (Nr. 90) ? Prokop (Nr. 85) HAUPTQUELLE für Buch IV, Agathias (Nr. 86) ist Zusatzquelle (IV. 24). Malalas (Nr. 87). Für Perserkriege
§ 3.5. KIRCHENGESCHICHTSSCHREIBUNG 6. JH.
289
ab 572 nicht nur Johannes von Epiphaneia (Nr. 88), sondern weiteres Urkundenmaterial. Orientalische Quellen (so vermutet CAPIZZI) ? Den beiden Freunden Johannes von Epipha neia und E. steht wohl in der Kanzlei Gregors von Antiochien gleiches Quellenmaterial zur Verfügung. I Wertvolle Sondernachrichten zur Kirchengeschichte Antiochiens im 6. Jh., vor allem über Patriarch Gregor und die monophysitischen Streitigkeiten. Stammen die Sondernach richten über Goten und Hunnen an der Donau aus Eustathios (z. B. III. 2) ? Die mit Theophylakt (Nr. 133) teilweise parallel gehenden Berichte über den Perserkrieg ab anno 572 sind wichtige Ergänzung und Kritik an Theophylakts Darstellung. E. ist HAUPT QUELLE für die ersten Regierungsjahre des Kaisers Maurikios (V. 1 9 f.). Handelt es sich hier um eine offizielle Darstellung des Kaiserhauses ? E A. OE HALLEUX, Evagre le Scholastique, in : DHGE 16 (1967) 1495 - 1498 (zu Person und Werk; Lit.). MORAVCSIK, S. 257- 259 (Stellen zu den Turkvölkern). STEIN, Histoire I, 362, 591 (Hunnen an der Donau). CAPIZZI, Anastasios, Index s. v. "Evagrio Sc. E. STEIN, Studien zur Geschichte des byzantinischen Reiches vornehmlich unter den Kaisern Justinus II. und Tiberius Constantinus, Stuttgart 1919, S. 39 H. (zu den Perserkriegen). GOUBERT I, passim. A J. BIDEZ - L. PARMENTIER, The ecclesiastical history of Evagrius with the Scholia, London 1 898 (Nachdr. 1964) (mit Parallelquellen). Ü A. J. FESTUGIERE, Evagre. Histoire Ecclesiastique, in : B 45 (1 975) 1 87- 488 (histor. Anmer kungen). ce.
Nr. 1 04 LIBERATUS (gest. nach 560) . Diakon von Karthago . Gesandter der afrikanischen Kirche nach Rom anno 535. Vielleicht Begleiter des Erzbischofs von Karthago anno 55 1 nach Konstpel. und Alexandreia. W Breviarium causae Nestorianorum et Eutychianorum (gesehr. um 560) : kurzgefaßte Geschichte des monophysitischen Streites 428 - 544, um den Hintergrund des "Dreikapitel streites" zu beleuchten. Q im Prolog aufgezählt. U. a. Konzilsakten, Papstbriefe und -schriften, eine "gravissi morum hominum narratio fidelis", vielleicht mit Zacharias Rhetor (Nr. 59) identisch. I Nachrichten nur zur Kirchengeschichte. In maßvollem Ton wird Widerstand gegen die Verurteilung der "drei Kapitel" durch Justinian dargelegt, ähnlich wie bei Victor Tunnunen sis Nr. 99. Trotz gewissenhafter Quellenverwertung sind einige Nachrichten mit Vorsicht zu verwerten : der Ratgeber Justinians, Theodoros Askidas, soll Monophysit gewesen sein! Staatliche Verfolgungen der Befürworter der "drei Kapitel" deutet L. leider nur an. Bei Hermeneutik ist auch die Parallelquelle Facundus von Hermiane (ed. PL 67, Sp. 527 - 854) heranzuziehen. E BAROENHEWER V, S. 328/5. R. HAACKE, Die kaiserliche Politik in den Auseinandersetzungen um Chalkedon (45 1 - 553), in : Das Konzil von Chalkedon II, Würzburg 41 973, S. 95 - 1 77. FLICHE- MAR TIN IV, S. 437- 464 (G. BAROY) . E. K. CHRYSOS. He ekklesiastike politike tu Iustinianu . . . (Die Kirchenpolitik Justinians im Streit um die drei Kapitel und während des 5. ökumenischen Konzils) (neugr.) Thessalonike 1969 (Index s. v. stark apologetisch zur Beurteilung Justinians). A ACO II, 5 (Concilium Universale Chalcedonense) (1 936) ed. E. SCHWARTZ, S. 98 - 141 (mit Parallelquellen, Vorlagen und Chronologie).
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HAUPTQUELLEN
Nr. 105 THEODOROS ANAGNOSTES (Lector) (gest. nach 5 1 8). Lector der Hagia Sophia. W "Historia tripartita" (Name nach den drei Hauptquellen) a. 323 - 439 : Auszug aus Sokrates (Nr. 55), Sozomenos (Nr. 56), Theodoret (Nr. 57). "Kirchengeschichte" bis 5 1 8 aus Exzerpten und einer Epitome zu rekonstruieren. Anlage, Tendenz und Zuverlässigkeit schwer zu erkennen (HANSEN). I Religionspolitik des Anastasios I. ziemlich ausführlich, einseitig antimonophysitisch. Politische Geschichte scheint nur berücksichtigt, falls sie in die Kirchengeschichte ein greift. E MORAVCSIK 319/20. Grundlegend Einleitung zur Edition von HANSEN (Lit. Parallelquellen). Histor. Auswertung: P. CHARANIS, Church and state in the later Roman empire, Thessalonike 21974 (Byzantina keimena kai meletai 1 1) S. 65 f. CAPIZZI, Anastasios, Index S. 304 s. v. "Teodore Lettore". A G. C. HANSEN, Theodoros Anagnostos Kirchengeschichte. GCS (ohne Nr.) Berlin 1 971 .
§ 3.6. Biographie
Nr. 1 06 EUSTRATIOS (6. Jh.). Vita des Patriarchen von Konstpel. Eutychios (552 - 565; 577 - 582). Eustr. war Schüler des Patriarchen, der ihn zum Diakon und später zum Presbyter weihte. I Charakteristik des theologisch hochgebildeten Patriarchen. HAUPTQUELLE für den "theologischen Ausrutscher" J ustinians (Edikt anno 564 über die Impassibilität des Leibes Christi), wodurch E. zur Abdankung veranlaßt wird. Nachrichten über die Verschwörung gegen Justin 11. anno 566 (Sp. 2361 ). Hinweise auf die Furcht der Bevölkerung im Pontus vor dem Perserkönig Chosrau I. anno 576 (Sp. 2344 f.). E BARDENHEWER V, S. 1 30 f. (auch zu weiteren Schriften des Eustratios und Eutychios). STEIN, Histoire II, S. 655, 686 f., 779. E. STEIN, Studien zur Geschichte des byzantinischen Reiches vornehmlich unter den Kaisern Justinus II. und Tiberius Constantinus, Stuttgart 1919, S. 32 (zur Verschwörung). A PG 86, 2, Sp. 2273 - 2389.
§ 3.7. Hagiographie
Nr. 1 07 KYRILL VON SKYTHOPOLIS (524 - 568/9) Vita des Sabas (43 9 - 532). Als Kind kommt K. noch in persönlichen Kontakt mit S., in dessen Laura er 555/6 eintritt. S. stammte aus Kappadokien ; Schüler des Euthymios (Nr. 67). Q Berichte von Verwandten und Zeitgenossen Sabas. I Die ausführliche, lebendig geschriebene Vita Spiegel der theolog. Streitigkeiten der Zeit (monophys. Streit, trinitar. Formel, zweiter Origenistenstreit), die tief in das palästinische Mönchtum einwirken. Wertvolle Materialien zur Profangeschichte : Arabereinfälle (Kap. 14); selbstbewußtes Eingreifen der Duces Palästinas in Religionsstreitigkeiten (Kap. 56) ;
§ 3.7. HAGIOGRAPHIE 6. JH.
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hartnäckiges Betteln der Kirche als reicher "Possessor" um Steuererleichterungen ; kaiserl. Zuwendungen an die Kirche Palästinas (1300 Pfund Gold Kap. 73). Meßzahl über Anzahl der Mönche in Palästina (a. 5 1 6 : 10 000 Kap. 56). E BECK, Kirche, S. 408 f. (zu sämtlichen Viten Kyrills). Histor. Einführung bei SCHWARTZ und FESTUGIERE (s. u.), deren Kommentare einander ergänzen. STEIN, Histoire II, S. 1 95 f. (finanzge schichtliche Auswertung); S. 1 76 f. (Gegnerschaft gegen Anastasios 1.). CAPIZZI, Anastasios, Index S. 3 1 3 s. v. "Saba". L. PERRONE, La chiesa di Palestina e ie controverse Cristologiche dal concilio di Efeso (43 1) al secondo concilio di Costantinopoli (553), Brescia 1980 (Reg. s. v. Cirillo di Scitopoli). A E. SCHWARTZ, Kyrillos von Skythopolis, Leipzig 1 939, Text de Saba�vita S. 85 - 200. Ü A.-J. FESTUGIERE, Les moines d' Orient III, 2. Les moines de Palestine, Cyrill de Scythopolis. Vie de Saint Sabas, Paris 1962. Nr. 108 ANONYMUS (7. Jh.) Vita des Symeon des Styliten des Jüngeren, des Wundertäters (521 - 592). In Nachfolge Symeons d. Ä. (Nr. 65) besteigt S. bereits mit 6 Jahren eine Säule. Über 40 Jahre Aufenthalt auf der Säule auf dem "Wunderberg" in der Nähe Antiochiens, wo sich auch eine Klostersiedlung entwickelt. I Nachrichten über die Stadtgeschichte Antiochiens (Erdbeben 526, 55 1 ; Einnahme durch die Perser 540 ; Hungersnot 542) und seine Patriarchen (nur hier über die Umstände der Erhebung des Domninos). Leute aus allen Schichten, sogar Häretiker und Heiden (Kap. 232) kommen zu S., ohne daß leider das soziale Milieu näher charakterisiert wird. Rolle der Isaurier als Bauarbeiter und Klosterbrüder (Kap. 96) historisch umstritten (MANGO gegen v. D. VEN). Ein Bauarbeiter bekommt 12 Goldstücke Gehalt (monatlich? Kap. 1 80). Eine Kirche Antiochiens als Asyl für Arme (Kap. 72). Hinweis auf die Krankheit Justins 11. E BECK, Kirche S. 397 (zu den Schriften Symeons). Zur histor. Einführung VAN DEN VEN (s. u.). Sozialgeschichtl. Interpretation : PATLAGEAN, Pauvrete, Index s. Symeon Stylite, le jeune, Archäologi scher Komm. : J. LAFONTAINE - DoSOGNE, Itineraires archeologiques dans la region d' Antioche. Recherches sur le monastere et sur I' iconographie de S. Symeon stylite le Jeune, Brüssel 1 967 (Bibliotheque de Byzantion 4). A P. VAN DEN VEN, La vie ancienne de S. Symeon Stylite le jeune (521 - 592) I, Bruxelles 1 962. II. Traduction et commentaire. Vie grecque de S. Marthe, mere de S. Symeon, Bruxelles 1 970 (Subsidia Hagiographica 32, .I - II) ( BGH 1 689). Vita des Nikephoros Uranos (10. s.) (BGH 1 690: PG 86, 2988 - 3216. =
Nr. 109 KYRILLOS VON SKYTHOPOLIS. THEODOROS VON PETRA . Viten des hl. Theodosios (423 - 529). Theodosios stammt aus Kappadokien. Er stand in brüderlichem Verhältnis zu Sabas (Nr. 107), in dessen Nähe er ein Koinobion (Mönchs siedlung) errichtet. Zu Kyrill siehe Nr. 107. Theodoros von Petra ist Schüler des Theodosios. I Weitschweifige Vita des Theodciros bringt Ergänzungen zur Sabasvita (Nr. 107) über Kampf gegen Unionspolitik des Anastasios 1. : Brief an diesen (S. 57f. Usener), das maßvolle Antwortschreiben des Kaisers, der 30 Pfund Gold schickt (S. 55 ed.). Kurze, nüchterne Vita des Kyrillos bringt nur wenige wichtige Zusatznachrichten über Theodosios : Angabe der Höhe eines Geschenkes von dem Illustrios Akakios an Th. (100 solidi : S. 238 ed. Schwartz).
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HAUPTQUELLEN
E Bemerkungen von USENER in Edition mit Parallelquellen. P. CHARANIS, Church and state in the later roman empire, Thessalonike 21974, S. 102 . CAPIZZI, Anastasios, Index s. v. Theodosios. A H. USENER, Der h1. Theodosios, Leipzig 1 890 (Vita des Theodoros S. 3 - 101). Vita des Kyrillos : E. SCHWARTZ, Kyrillos von Skythopolis, Leipzig 1939, S. 235 -241 (= BHG 1 777). Metaphrastische Vita ( BHG 1 778) PG 1 14, Sp. 469 - 553. =
Nr. 1 10 ANONYMUS (8. Jh.) Vita des hl. David von Thessalonike (gest. um 538). Aus Mesopotamien. Hochgeehrter Dendrite (auf Baum lebender Asket) und Rekluse. Vita, besser Preisrede, um 720 geschrieben. I Sonderquelle über plündernde Awarenhorden, die bis Thessalonike gelangen (Kap. 13). Vom Erzbischof von Thessalonike nach KonstpeI. zu Justinian geschickt, erreicht D., daß Residenz des Eparchen von Illyricum von Justiniana prima (Vita falsch: Sirmium) nach Thessalonike verlegt wird. Nachrichten über Klöster und Leuchtturm in Thessalonike. Beschreibung des festlichen Empfangs durch Justinian und Theodora. E MORAVCSIK S. 557/8. BECK, Kirche, S. 464 A. A. VASILIEV, The life of David of Thessalonike, in: Traditio 4 (1 946) 1 1 5 - 147 (Inhalt, histor. Auswertung). Zu den Awareneinfällen: P. LEMERLE, Invasions et migrations dans les Balkans, in: Revue Historique 2 1 1 (1 954) 269 f. (= Essais sur le monde Byzantin, London (Var. repr.) 1 980, Aufs. I). R.-J. LOENERTz, Saint David de Thessalonique. Sa vie, son culte, ses reliques, ses images, in : REB 1 1 (1953) 205 -222. A Vita des Anonymus (BHG 493): V. RosE, Leben des heiligen David von Thessalonike, Berlin 1 887, S. 1 - 22. Zur Preisrede des Makarios Makres auf David (Ende 14. Jh.) : BECK, Kirche, S. 779 (BHG 493 m). Nr. 1 1 1 SERGIOS, Bischof von Rusapha (6. jh.) (?). Martyrium des Arethas und Genossen (523). Arethas (arab. Harith), christI. Phylarch im Nedschran (Südarabien), soll von dem jüdischen Herrscher von Himyar Dhu Nuwass gemartert worden sein. Sergios, 523 von Justin 1. zum arab. Phylarchen al- Mundhir wegen Friedensverhandlungen geschickt, ist nach Duchesne Verfasser des Martyriums. Q Monophysitisch-syrisches "Buch der Himyariten" (ed. A. MOBERG, The book of Himyarites, Lund 1 924) . I Hauptquelle (vor allem chronologisch) für indirektes Eingreifen Justins 1. in Krieg zwischen Abessiniern und Himyariten (nach 523 - 525). Parallelquellen u. s. Tabari (Nr. 275), Vita des Gregentios (Nr. 1 12) . Byz. Unterstützung der Abessinier mit Transportschif fen. Zahl der byz. Handelsschiffe im Roten Meer über 50! E BECK, Kirche, S. 407. A. A. VASILlEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1950, S. 15/6, 292 - 296. N. PIGULEWSKAJA, Byzanz auf den Wegen nach Indien, Berlin-Amsterdam 1969, S. 194 - 196 (byz. Kaufleute als Gewährsmänner!). I. ENGELHARDT, Mission und Politik in Byzanz (Misc. Byz. Monac. 19) München 1974 (Index s. v. Arethas). I. SHAHID, The martyrs of Najrän. New documents (Subsidia hagiographica 49) Brüssel 1 971 (mir nicht zugänglich). A J. BOISSONADE, Anecdota Graeca V, Paris 1 833, S. 1 - 62. AASS Oct. X, S. 721 - 759. PG 1 15, Sp. 1249 - 1290 Metaphrastisch). PO 15 (1 920), S. 343 - 348 (armen. Übers.). Nr. 1 12 PALLADIOS (7. Jh.) ( ?). Vita des Gregentios (gest. 552). Nach Überlieferung soll P., Bischof des Nedschran, die Vita des G., Bischofs von Taphar (Himyar, Südarabien) (535 - 552) geschrieben haben, wohin G. vom Äthiopierkönig zur Stärkung des dortigen Christentums berufen wurde.
§ 3.8. REDEN UND BRIEFE 6. JH.
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I Hilfsquelle (neben Martyrium des Arethas (Nr. 1 1 1 ) für das Eingreifen der Abessinier im Yemen ab 523 . Beziehungen zwischen Byzanz - über Alexandreia - zu dem wiedererstar kenden Christentum im Yemen nach Krieg Himyariten - Abessinier. E BEcK, Kirche, S. 407 A. A. VASILIEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1 950, S. 16, 297 f. E. PATLAGEAN, Les moines grecs d' Italie et I' apologie des theses pontificales (VIII- IXe siecles), in: Studi Medievali III. s. 5 (1964) 579 - 620 (Herkunft der Vita aus ita1. Mönchskreisen 8.19. Jh.). 1. SHAHID, Byzantium in South Arabia, in : DOP 33 (1 979) 23 - 94 (Liste der Kirchen in Vita). A A. VASILIEV, Das Leben des h1. Gregentios, Bischofs der Homeriten, (russ.) VV 14 (1 907) 39 - 66 (Textauszüge) ( BGH 705). =
§ 3.8. Reden und Briefe Nr. 1 13 PROKOPIOS VON GAZA (um 465 - 528). Haupt der Rhetorenschule von Gaza, wo er fast ausschließlich als besoldeter "Sophist" mit asketischem Lebenswandel wirkt. Viele Schüler, mit denen er brieflich in Kontakt bleibt. W Deklamationen, Ekphrasen, 1 66 Briefe nur für die Bildungsgeschichte wichtig. Allge meine his tor. Bedeutung: Panegyrikos auf Anastasios 1. geschr. 501 . "Charakteristisches Beispiel eines byz. Enkomions" (HUNGER) . I Die ausschließlich lobende Charakteristik des Kaisers Anastasios entspricht vielleicht im Wesentlichen der geschichtlichen Wirklichkeit: Milde, Kampf gegen Korruption und Verleumdung. Dürftige Erwähnung histor. Ereignisse : Ende des Isaurierkrieges anno 497: c. 9; Aufhebung der collatio lustralis anno 498/9 : c. 13; einige Bauten (unvollständige Aufzählung) ; Aufhebung der Tierhetzen und Pantomimen. E. CHRIST- STÄHLIN, S. 1029/1030. HUNGER I, S. 121. STEIN, Histoire II, S. 77- 106, 193, 204. CAPIZZI, Anastasios, Index S. 303 s. v. Procopio di Gaza. A C. KEMPEN, Procopii Gazaei in imperatorem Anastasium panegyricus (Diss.) Bonn 1 9 1 8 (ohne his tor. Komm.). Procopii Gazaei epistolae et declamationes edd. A. GARZYA- R. J. LOENERTZ, Ettal 1 963 (Studia patr. et byz. 9).
§ 3.9. Dichtung Nr. 1 14 PRISCIANUS 'ION KAISAREIA (Mauretanien) (gest. nach 512 ) . Lehrer der lateini schen Sprache in Konstpel. zur Zeit des Anastasios I. W Grammatische Werke. Historische Quelle : Panegyrisches Gedicht "De laude Anastasii imperatoris" geschr. um 512, " gewissermaßen poetisches Gegenstück zum Enkomion des Prokopios" (SCHANz) siehe Nr. 1 1 3 . I Viele Parallelen z u Prokop von Gaza (Nr. 1 1 3), nur betont P. die Außenpolitik stärker: gegen die arabischen Phylarchen anno 498 ; Krieg gegen Perser unter Hypatios anno 512. Freilich "tritt der Gegner nie scharf hervor und die Situationen sind die üblichen aller Dichter" (SCHANz).
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HAUPTQUELLEN
E SCHANZ- HoSIUS IV, 2, S. 221 - 238, vor allem S. 235/6. STEIN, Histoire II, S. 77- 106 ; 193 ; 204. CAPIZZI, Anastasios, Index s. v. Prisciano de Cesarea. A A. BAEHRENS, Poeti latini minores 5, Leipzig (Teubner) 1 883, S. 264 - 274. CB 1 829 (ed. I. BEKKER -B. G. NIEBUHR) (zusammen mit Dexippos u. a.) S. 5 1 7 - 526. Nr. 1 1 5 FLAvIUS CRESCONIUS CORIPPUS (gest. nach 567). Dichter und Grammatiker in Karthago, nach 540 unbekanntes Hofamt in Konstpel. W 1 . "Iohannidos seu de beIlis Libycis libri VIII" unvollständig erhaltenes Epos auf den magister militum per Africam Johannes, der 546 - 548 die Unterwerfung Afrikas vollendet. Geschr. 549/50. 2. "In laudem lustini Augusti minoris" : Panegyrikos auf Justin 11 in 4 Büchern ( 1 - 3 von Tod Justinians bis Thronbesteigung und Avarengesandtschaft; 4 : Konsulatsantritt). I "Johannis" fast einzige Quelle zum Afrikakrieg ab 546 (nicht mehr bei Prokop [Nr. 85]). Wertvolle Nachrichten zur Topographie Afrikas und über Sitten der Mauren. Preis Justins : ausführlichste erhaltene Darstellung des frühbyz. Hofzeremoniells, vor allem des Krö nungszeremoniells. Wichtig zur Interpretation des Zeremonienbuches (Nr. 2 14). E SCHANZ- HoSIUS IV, 2, S. 78 - 82. U. J. STACHE, Flavius Cresconius Corippus in laudem Justini Augusti minoris. Ein Kommentar, Berlin 1976. Sehr viel gleiches Material mit CAMERONS Kommentar (s. u.). Histor. Auswertung der "Johannis" : STEIN, Histoire II, S. 551 - 560. A Gesamtausgabe : MGH AA III, 2 (Berlin 1 879) ( I. PARTSCH) . I. BEKKER, Merobaudes et Corippus, CB. 1836, S. 25 - 208. A. CAMERON, Flavius Cresconius Corippus. In lau dem Iustini Augusti minoris, London 1976 (Text, engl. Übs., eingehender Komm.). Auszüge aus der "Johannis" mit dtsch. Übs. : O. VEH, Prokop IV. Vandalenkrieg, München (Tusculum) 1971, S. 435 - 559. I. DIG GLE - F. R. D. GOODYEAR, Flavii Cresconii Corippi Iohannidos seu De bellis Libycis libri VIII, Cambridge 1970 (ohne histor. Kommentar). D. ROMANO, Corippo. In laudem Justini, Palermo 1 970 (Text, ital. Übers., kurze Anm.). § 3.10. Urkunden Nr. 1 1 6 Kaiserurkunden. Nur indirekte Überlieferung. Regesten bis 565 fehlen - dringen des Desiderat der Forschung. Hauptquelle für diese Zeit: zur Außenpolitik die gleichzeitige Geschichtsschreibung. Zur Rechtsprechung und Verwaltung : Codex und Novellen Justi nians (Nr. 1 1 7). Ab a. 565 : DÖLGER Reg. 1 - 1 32 (Außenpolitik, vor allem zum Perserkrieg; wichtige Entscheidungen zur Steuerpolitik: Reg. 4; 40, zur Tätigkeit der Beamten : Nr. 12 (Einsetzung) ; 33 (Gebührenwesen) ; Nr. 67 (Kuratoren) und zum Kolonat: Nr. 1 6) . E s. angegebene Lit. bei CIC (Nr. 1 1 7). Dazu noch: A. A. VASILIEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1950, S. 389 f. Gustin and legislation). STEIN, Histoire II, S. 369 f. (Religionspolitik Justinians), S. 463 f. (zur Verwaltungsgesetzgebung Justinians). Nr. 1 1 7 Corpus juris civilis (CIC) (530 - 534). Nach Erstredakion (528/9) endgültige Veröffentlichung 530 - 4 unter Vorsitz von Tribonian (magister officiorum et comes sacrarum largitionum) in 3 Teilen : 1 . Digesten ( Pandekten) : thematisch geordnetes Sammelwerk aus Schriften von Juristen (bis 3. Jh.) mit jus respondendi angeblich aus 2000 =
§ 3. 10. URKUNDEN 6. JH.
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libri exzerpiert. 2. Institutionen, ein "amtliches Anfängerlehrbuch für den Rechtsunter richt" (KUNKEL). 3. Codex (12 Bücher) : in sich chronologisch geordnete Exzerptensamm lung aus Konstitutionen von Hadrian ( 1 1 7 - 1 38) bis 534 (auf Doppelüberlieferung mit Codex Theodos. [Nr. 75] ist zu achten!). Ergänzung durch Novellen : griechische Sammlung (168 Novellen bis Tiberios [578 - 582]) ; im Anhang 13 lat. "Edicta Justiniani" ; lat. Novellensammlung (134 Novellen) : sog. "Authenticum" . I Scheidung justinian. Rechts vom klassisch-röm. Recht durch Herausheben der Interpo lationen (Umfang oft strittig) in Digesten Aufgabe des besonders geschultenJ uristen. Sozial und wirtschaftsgeschichtliche Auswertung dieser Interpolationen für das 6. Jh. steht noch in Anfängen. Auch histor. Auswertung rein jurist. Sachverhalte in Codex und Novellen nur in Zusammenarbeit mit Juristen möglich. Unmittelbar zugänglich für Historiker nur die Fülle von chronologischen, prosopographischen und verwaltungsgeschichtlichen Daten als Grundlage der Verwaltungsgeschichte des 6. Jh. (beste Auswertung bisher bei STEIN und JONES. E L. WENGER, Die Quellen des römischen Rechts, Wien 1953, S. 562 - 734 (Das Kodifikationswerk des Kaisers Justinian) (grundlegend). HUNGER 11, 400 - 426 (P. E. PIELER). STEIN, Histoire 11, S. 402 -417. Zur histor. Aufschlüsselung unentbehrlich die zeitlich geordneten Indices im Appendix zu Novellen und Codex und N. VAN DER WAL, Manuale Novellarum Justiniani. Apenru systematique du contenu des Novelles de Justinien, Amsterdam 1964 (auch zur Prosopographie). Zum jurist. Inhalt: KASER, Privatrecht 11, s. Register; s. 32 -40 (die Gesetzgebung Justinians) (reiche Lit.). G. G. ARCHI, Giustiniano legislatore, Bologna 1970 (auch zum "Klassizismus" Justinians). Histor. Auswertung zum Finanzwesen: KARAYANNOPOULOS, Finanzwesen s. Register. JONES, Empire 1 - 111 passim leider nicht durch Register für CIC aufgeschlüsselt. M. KAPLAN, Les proprietes de la couronne et de l'eglise dans l'empire Byzantin (ve_ VIe siede). Documents (Byzantina Sorbonensia 2 ) Paris 1 976. A Corpus iuris civilis. I: Institutiones. Digesta ed. TH. MOMMSEN - P. KRUEGER, 1 872 (20. Nachdr. Zürich 1968 ) . 11 : Codex Iustinianus (ed. P. KRUEGER) 1877 ( 14. Nachdr. Zürich 1 968 ) . 111 : Novellae (ed. R. SCHOELL- G. KRoLL) 1 895 (9. Nachdr. Zürich 1968 ) . J. A. C. THOMAS, The institutes of Justinian. Text, translation and commentary, Oxford 1975. Ü P. R. COLEMAN - N ORTON, Roman State and Christian church 111. A collection of legal documents to A. D. 535, London 1966 (engl. Übers. der kirchenrechtl. Erlasse mit Komm.). Nr. 1 1 8 Papyri. Im 6. Jh. erreicht die Überlieferung byz. Papyri nochmals einen Höhepunkt. Sie enthält alle in Teil 11 § 16 aufgezählten Informationsinhalte. Besonders wichtig: Großgrundbesitzer, die die Schicht der Kurialen ablösen, greifbar vor allem in den Apionendokumenten. Klosterleben (Besitzverwaltung und -mehrung; geistl. Führung pachomianischer Klöster). Eingaben an Lokalbehörden bis hin zur Kaiserin Theodora. Steuerquittungen. Privaturkunden und Prozeßakten. Hauptfundorte : P. Berl. Zilliacus. P. Cairo Masp. P. Erlangen. P. Michigan Aphrod. P. Mon. P. S. I. P. Oxyr. Die nichtliterari schen Papyri Italiens sind HAUPTQUELLE für die Sozialstruktur Ravennas unter byz. Herrschaft (Schenkungen !) (P. Ravenna). E Editionen und Lit. in Teil 11 § 16. Nr. 119 Patriarchatsurkunden (6. Jh.). GRUMEL, Reg. Nr. 1 87 - 275 (Lit.). I Beendigung des Akakianischen Schismas. Haltung der Patriarchen zur Religionspolitik Justinians (Nr. 260 : Eutychios verurteilt nach dem Tod des Kaisers dessen Aphthartodoke-
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HAUPTQUELLEN
tismus !). Wichtige kritische Bemerkungen zur Zuweisung der Kanones des 6. Jh. (Nr. 245 ; 270) . Nr. 120 Fünfte ökumenische Synode (Konstpel. 553). Verurteilung der "drei Kapitel" und abschließende Sentenz gegen den Origenismus Palästinas. Keine persönliche Teilnahme des Kaisers an den Verhandlungen, der aber trotzdem den Verlauf lenkt. I Akten zusammen mit den dogmatischen Schriften J ustinians, der Collectio Avellana (Nr. 1 24), Liberatus (Nr. 1 04) u. a. HAUPTQUELLE für die Kirchenpolitik Justinians, über deren Beurteilung die Forschung bisher keine Einigung erzielt hat, und über die schwankende Haltung des Papstes Vigilius. E BECK, Kirche, S. 46. DERs., Hdb. KG II, 2 S. 30- 37. HEFELE - LECLERCQ III, 1 - 1 56. Versuch einer Ehrenrettung Justinians: E. CHRYSOS, He ekklesiastike politike tu Iustinianu . . . (Die Kirchenpo- . litik Justinians im Dreikapitelstreit und die 5. ökumenische Synode), (neugr.) Thessalonike 1 969. Zur kirchL Geographie: E. CHRYSOS, Die Bischofslisten des V. ökumenischen Konzils (553), Bonn 1 966. F.-X. MURPHY- P. SHERWOOD, Constantinople II et Constantinople III, Paris 1 974, hier S. 1 - 130 (mit Übers. ausgewählter Dokumente ; Vor- und Nachgeschichte). M. AMELOTTI, Giustiniano tra teologia e diritto, in : L' imperatore Giustiniano. Storia e mito ed. G. G. ARCHI, Milano 1 978, S. 133 - 160 (gegen CHRYSOS : Justinian war kein Theologe!). A ACO IV, 1 und 2 ed. E. SCHWARTZ-J. STRAUß (1914, 1971) (histor. Einleitung in Praefatio des 2. Bdes.). Nr. 121 Notitia Antiochena (um 570). Aus späteren Redaktionen rekonstruierbar (E. HONIGMANN, V. LAURENT gegen DEVREESSE). I Neben der allgemeinen Bedeutung der Notitiae für die kirchI. Geographie (s. Teil 11 § 23) ist die Entstehung dieser Spezialliste vielleicht Zeichen für das Bemühen, das innere Gefüge des Patriarchats zu festigen. E BECK, Kirche, S. 149. G. WEIß, Studia Anastasiana 1. München 1965 (Mise. Byz. Monac. 4) S. 22 f. (Lit.). A E. HONIGMANN, Studien zur Notitia Antiochena, in : BZ 25 (1925) 60 - 88 (Text 73 - 75). Nr. 122 PAPST GREGOR 1 . , DER GROSSE (nach 540 - 604) . Aus vornehmer Grundbesitzer familie. Um 5 70 "Prätor" von Rom. Bald darauf Mönch. Apokrisiar des Papstes in Konstpel. 579 - 585. Ab 590 Papst. W Theologische Schriften : Moralia, Homilien, liber regulae pastoralis. Historisch äußerst wertvoll Register von fast 700 Briefen an Geistliche, Kaiser und Beamte. I Briefe sind HAUPTQUELLE zur byz. Verwaltungsgeschichte Italiens in 2. Hälfte 6. Jh. : Machtbefugnisse des Exarchen von Ravenna, mit dem G. wegen der Langobardenpoli tik hart aneinandergerät : selbstbewußter Brief darüber an Kaiser Maurikios Juni 595 : Reg. V. 36. ; Verhalten der "Prätoren" Siziliens, deren Korruption durch kaiserliche Sonderbe auftragte gesteuert werden soll. Sozialgeschichtliche Nachrichten über freie und abhängige Bauern auf Patrimonialgütern : kirchlicher Gerichtsstand, Mittelstellung der staatlichen "Defensores" . E MANITIUS I, S. 92 - 106. E. CASPAR, Geschichte des Papsttums II, Tübingen 1 933, S. 306 - 514 (zur Verwaltungsgeschichte vor allem : S. 408 - 470). Ch. DIEHL, Etudes sur l'administration Byzantine dans
§ 3. 1 1 . FACHSCHRIFTEN : GEOGRAPHIE, VERWALTUNG 6. JH.
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l'exarchat de Ravenne (568 - 75 1 ), Paris 1 888, passim. GOUBERT II, 2, S. 58 - 64 (administration provinciale). Z. V. UDALCOVA, Italija i Vizantija v VI veke (Italien und Byzanz im 6. Jh.) (russ.), Moskau 1959, S. 446ff. A MGH Epp. 1 , 2 ed. EWALD - HARTMANN, Berlin 1 887/9 (Neudr. 1 957). Nr. 123 Epistolae Austrasienses (2. H. 6. jh.). Briefsammlung, die 23 Briefe (Nr. 25 - 47) über Diplomatie zwischen Konstpel. und Metz (König Childebert II 575 - 596) enthält, nach Chronologie GOUBERTS 4 Gesandtschaften zwischen 585 - 589. I HAUPTQUELLE für das Bemühen um eine Allianz gegen die Langobarden. E Goubert II, 1, S. 93 - 202. A MGH Epp III (ed. W. Gundlach) 1 892, S. 1 10 - 153. Nr. 124 Collectio Avellana. Name von Hs . des Klosters Santa Croce in Fonte Avellana. Sammlung von Briefen, Edikten, Mandaten von Kaisern, Päpsten, kirchlichen und geistl. Würdenträgern betrifft nur kirchI. Angelegenheiten 367 - 553. Über 200 Dokumente nur hier erhalten. Nach Herausgeber O. GUENTHER von Zeitgenossen des Papstes Vigilius (537 - 555) zusammengestellt. I HAUPTQUELLE zum kirchI. Schisma 482 - 5 1 8 und dessen Beilegung: Papstbriefe, Brief Justins I. Dokumente zur schwankenden Haltung des Papstes Vigilius im "Dreikapi telstreit" . Die Collectio ist zusammen mit den weniger bedeutenden kirchlichen Urkunden sammlungen zu interpretieren : der publizistischen Sammlung zum Akakianischen Schisma, der antichalkedonensischen Sammlung aus der Zeit Zenons und der sog. Collectio Sabbai tica. E BECK, Geschichte, S. 7 - 32. HdbKG II, 2, S. 3 - 30 (H.-G. BECK) (dort Hinweise auf die erwähnten Urkundensammlungen). STEIN, Histoire II, 20 - 39, 1 82 - 1 85, 653, 659. FLICHE- MARTIN, IV, S. 299 - 320, 423 - 430 (G. BARDY) . P. CHARANIS, Church and state in the later Roman empire, Thessalonike 21974 passim. A o. GUENTHER, Epistulae imperatorum, pontificum, aliorum inde ab a. CCCLXVII usque ad a. DUII datae, Avellana quae dicitur collectio I - lI (CSEL 35, 1 - 2) Vindobonnae 1 895, 1 898.
§ 3.1 1 . Fachschriften : Geographie, Verwaltung
Nr. 125 KosMAs, der Indienfahrer (Indikopleustes) (6. jh.) Weitgereister Kaufmann aus Alexandreia (Persischer Golf, Rotes Meer, Ostafrika, wohl nicht bis Indien). W Deskriptives Geographiebuch und exegetische Werke verloren. "Christliche Topogra phie", die von christlich-nestorianischen Vorstellungen ausgehend (WOLSKA) Empirie, Bibel und ptolemäisches Weltbild harmonisieren will. I In die theoretischen Ausführungen sind wertvolle Angaben eingestreut, die auf Praxis und gute Informanten beruhen : Kaufkraft des byz. Geldes in aller Welt (II. 77). Lage und Bedeutung wichtiger Handelsstädte mit Bezeichnung der gehandelten Waren (z. B . Gold und Elfenbein aus Äthiopien ; Kupfer, Edelsteine, Muscheln, Baumwolle, Gewürze,
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HAUPTQUELLEN
Kokosnüsse aus Indien ; Speicher für Seide in Ceylon). Leider gibt K. keine Meßzahlen über Handelsvolumen und Reisegeschwindigkeiten. E BECK, Kirche, S. 41 6/7. HUNGER I, S. 520/1 ; 528/9. Geistesgesch. Hintergrund: W. WOLSKA, La topographie Chretienne de Cosmas Indicopleustes. Theologie et Science au VIe siede, Paris 1 962. Handelsgeschichtliche Auswertung: N. PIGULEWSKAJA, Byzanz auf den Wegen nach Indien, Ber lin- Amsterdam 1969, S. 134- 149 (Häfen und Waren). A W. WOLSKA - CONUS, Cosmas Indicopleustes. Topographie Chretienne I - III, Paris 1 968 - 1 973 (Sources Chretiennes Nr. 141 ; 159; 1 97). (Introduction, texte critique, illustration, traduction et notes). E. O. WINSTEDT, The Christian topographie of Cosmas Indicopleustes, Cambridge 1 909 (nur kurze Anmerkungen). PG 88, 51 - 470. Nr. 126 HIEROKLES GRAMMATIKOS (6. Jh.). Verfasser des sog. " Synekdemos", eines "Reisebegleiters" ("Vademecums") für Beamte auf Dienstreise (geschrieben um 527). Aufzählung der 64 östlichen Provinzen mit Rang des jeweiligen Gouverneurs und 923 Städten. Geographische Anordnung. In vorliegender Form wohl nur eine Epitome eines größeren beschreibenden Reisebuchs. Q Amtliches Register GONES) . Spuren der notitiae episcopatuum. I HAUPTQUELLE für die weltliche Verwaltungsgliederung zu Beginn der Regierung J ustinians I. E HUNGER I, S. 531, Kommentar von HONIGMANN (s. u.). A. H. M. ]ONES. The dties of the Eastern Roman provinces, Oxford 21 971 , Appendix III : Hierodes and Georgius, S. 514 - 521 . Vergleichende Listen: ]ONES, Empire III, S. 386- 389 (Dioceses and provinces. The eastern parts.). A E. HONIGMANN, Le Synecdemos d'Hierokles et l'opuscule geographique de Georges de Chypre (Corpus Bruxellense Historiae Byzantinae. Forma imperii byzantini. Fase. I) Bruxelles 1 939 (mit grundlegendem histor. Komm). A. BURCKHARDT, Hieroclis Synecdemus, Leipzig 1 893. G. PARTHEY, Hieroclis Synecdemus et notitiae Graecae episcopatuum, Berolini 1 866. Nr. 127 PETROS PATRIKIOS (um 500 - nach 562). Aus Thessalonike. Rechtsbeistand (Scholastikos) in Konstpel. Gesandtschaft zu Theoderich 534 und zweimal zu den Persern (550 ; 562/3). Zuletzt magister officiorum unter Justinian I. Seine diplomatischen Fähigkei ten wurden gerühmt. W Nur Fragmente erhalten : 1 . Geschichte (tO'tOQLaL) vielleicht nur 31 v. Chr. - 358 n. Chr. Für byz. Zeit nur wenige Fragmente, darunter Sondernachricht über Friedensangebot des Magnentios an Konstantinos (a. 350) (frg. 16) . 2. "Über das staatliche Establishment" (JtEQL JtOAL'tL)(.fJ� )(.a'tao'taoE(o�) (Übs. HUNGER). Daraus gesichert nur die Beschreibung der Wahl der protectores, domestici und candidati (aus Konstantinos VII. Porph. Nr. 214 De cerim. I, 84/5). Zuweisung der verfassungsgeschichtl. wichtigen Krönungsordnungen von Leon I. bis Justin 1., an P. aus de cerim. nicht eindeutig erkennbar. Ungesichert für P. Palimpsestfrag mente (ed. MAI), wichtig für Kaiserideologie. 3. Gesandtschaftsbericht zu den Persern 562 nur durch Menander (Nr. 89) erhalten. Q Für byz. Teil der "Geschichte" : Eunapios (Nr. 42) Offizielle Protokolle. Autopsie. I Krönungsordnungen sind HAUPTQUELLE für Entwicklung der byz. Verfassungs wirklichkeit: Mitwirkung von Senat und "Volk" bei der Kaiserernennung. E STEIN, Histoire II, S. 723 - 729 (Pierre le Patrice). HUNGER I, S. 300 - 302. H.-G. BECK, Senat und Volk von Konstantinopel (Bayer. Akad. Wiss. phil.-hist. Kl. 1966,6) München 1 966, S. 1 1 f. A.
§ 3. 12. INSCHRIFTLICHE QUELLEN 6. JH.
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CHRISTOPHILOPULU, 'EXAOyTJ, avay6QEuOL� xaL <JtE'4JL� 'tO'Ü Bu�aV'tLvo'Ü al,..r:oxQa'tOQo� (Wahl, Ausrufung und Krönung des Byzantinischen Kaisers), (Abhandlungen [Pragmateiai] der Akademie Athen 22) Athen 1957 passim. A De leg. S. 3 - 4 ; 390- 396. De sent. S. 241 - 271 . FHG IV, S. 1 83 - 1 91 . HGM I, S. 425 - 437. Nr. 128 JOHANNES LYDOS (um 490 - um 560). Aus Philadelpheia (Lydien). Vierzigjährige Beamtenkarriere vom "memorialis" in verschiedenen Schreibbüros (scrinia), am längsten in dem der Prätorianerpräfektur, bis zum "Universitätsprofessor" (Latein) in Konstpel. W "De mensibus" (JtEQL �l]vwv) (nur Fragmente) über Fragen der Zeitrechnung. "De ostentis" (JtEQL ÖLOal]�ELwv) Ausdeutung der Himmelserscheinungen: das Werk beeinflußt stark die spätere byz. Chronistik. "De magistratibus" (JtEQL uQ'X.wv 'tfJ�
§ 3.12. Inschriftliche Quellen
Nr. 129 Quellenwert der Inschriften (6. jh.). Für die in Teil 11 § 54 aufgezählten Informationsinhalte (vor allem zur Prosopographie, Berufe, Demographie, Parteiwesen) liefert auch Epigraphik des 6. Jh. Zusatzinformationen. Keine Daten mehr zum Steuerwesen und zur Religionsgeschichte. Nachrichten zu Befestigungsbauten Justinians : Befestigung des Isthmus von Korinth 551 - 565, durch andere Quellen bestätigt. Erneuerung der Befestigung von Salamis (Zypern) (Sondernachrichten). Besondere Bedeutung von Inschrif ten juristischen Inhalts (s. 5. Jh. !) : mehrere Edikt- und Responsafragmente erhalten, doch ist Regelgehalt meist nicht mehr erkennbar. Reskript an praefectus praetorio Orientis 1 . 6. 527 in latein. und griech. Ausfertigung zum Schutz der Güter des Oratoriums des hl. J oannes in Ephesos. Petition eines Oratoriums an Phönikischer Küste an Kaiser Tiberios. E Teil 11 § 54. Befestigung des Isthmos : N. A. BEES, Corpus der griech. christI. Inschriften von Hellas I. Isthmos - Korinthos, Athen 1 941 (1978) Nr. 1, 2. Befestigung von Salamis : T. B. MITFORD - 1. K. NICOLAOU, The Greek and Latin Inscriptions from Salamis, Nicosia (Cyprus) 1 974 Nr. 43 (S. 69). Reskript: GREGOIRE, Recueil Nr. 314 Ch. DIEHL. Un rescrit des empereurs Justin etJustinien en date =
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du ler Juin 527, in : Bulletin Corr. Hell. 1 7 (1 893) 501 -520. Petition: A. DAIN-G. ROUILLARD, Une inscription relative au droit d' asile conservee au Louvre, in: B 5 (1929) 3 1 5 - 326. Überblick über Inschriften unter Justin I : A. A. VASILIEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1 950, S. 40/1 . Nr. 130 Quellenwert der Münzen (6. jh.) Münzreformen (mindestens drei ab 538) unter J ustinian vermitteln ein verwirrendes, territorial zusätzlich variierendes Bild (1 solidus entspricht ab 538 im Osten zwischen 1 80 und 210 Folleis). Nachricht des Malalas (Nr. 87) (S. 486 ed. anno 554) über einen "Aufstand der Armen" wegen einer Münzreform dürfte sich auf die von Prokop zitierte (Nr. 85) (Anecdota 25. 12) Münzreform anno 550 beziehen. Emission eines leichtgewichtigen, meist gekennzeichneten Solidus wird heute überwiegend mit umrechnungstechnischen Gründen erklärt; Täuschung war nicht beabsichtigt (HAHN; GRIERSON; MORRISSON). Münzsystem unter Nachfolgern Justinians weist ebenfalls verwir rende Vielfalt auf. Histor. Folgerungen sind daraus wohl schwerlich zu gewinnen. In den Kommemoratsmünzen und Medaillons "spiegeln sich teilweise die Verwirklichung oder großen Pläne" Justinians (MORRISSON). E HAHN, Moneta I, S. 24 -27 (Münzreformen unter Justinian mit metrologischer Übersicht). S. 38 - 76 (Münztypen und Prägestätten von Justin I und Justinian 1.), 11, S. 1 4 - 1 7 (Metrologie von Justin 11 bis Justinian 11), 11, S. 37- 75 (Münztypen und Prägestätten von Justin 11 bis Maurikios). MORRISSON, Katalog I, S. 35-215 Gustin I . - Maurikios) mit ausgew. Lit. H. L. ADELSON, Light weight solidi and Byzantine trade during the sixth and seventh centuries, New York 1 957 mit Lit. Histor. Folgerungen teilweise strittig. D. M. METCALF, The copper coinage of Thessalonica under Justinian I (Veräffentl. Numism. Komm. 5) Wien 1976 (sehr vorsichtige Folgerungen auf administra tive Änderungen 1 . H. 6. Jh.). Nr. 131 Quellenwert der Siegel (6. Jh.). Anzahl der sog. "monogrammatischen Siegel" von Zivilbeamten aus Zentralbüros und Provinz (frühe Siegel der "Kommerkiarioi") sind leider meist nur ungenau datierbar. Auch einige, ebenfalls nicht sicher datierbare Siegel von Bischöfen des 6. Jh. veröffentlicht. I Die gegenüber späteren Jahrhunderten noch relativ spärlich fließende Quellenmasse der Siegel liefert Zusatzdaten zur Namenforschung des 6. Jh. Die " ältere " Beamtenhierarchie wird bestätigt vor ihrer Umwandlung im 7. und 8. Jh. E Allgemein Teil 11 § 56. Monogr. S. von Beamten: G. ZAcos- A. VEGLERY, Byzantine Lead Seals 1., Bd. 1 , Basel 1972, S. 367ff. Privatsiegel 6. Jh. : V. LAURENT, Les sceaux byzantins du Medaillier Vatican, Vatikan 1962, S. 208 - 2 10. Bischofssiegel: V. LAURENT, Le Corpus des sceaux de l' empire byzantin. Tome V, 1 , Paris 1963, Nr. 436, 568, 587 (unsicher).
§ 3.13. Sachreste
Nr. 132 Quellenwert der Sachreste (6. jh.) Wohl in keinem Jh. der byz. Geschichte sind reich überlieferte materielle Überreste so aussagekräftig als "Anschauungsmaterial" wie im 6. Jh. Kirchenbau in allen Reichsteilen (Zentralpunkte : Ravenna, KonstpeI., Ephesos) ist Ausdruck für christI. Kaiserideologie, deren Idee im Bild (Mosaiken von Ravenna) und
§ 3. 13 . SACHRESTE 6. JH.
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Architektur (Monumentalität der Hagia Sophia Konstpel.) zum Ausdruck kommt. In Kleinkunst (Silber, Elfenbein) finden sich Zeugnisse einer "letzten und schönen Blüte der römischen Antike" (WESSEL). Zahlreiche Stadtbefestigungen (Neubau und Ausbesserung), teilweise nur durch Prokops Angaben überliefert (Nr. 85) in allen Reichsteilen zur Zeit J ustinians wie auch befestigte Kirchen und Klöster Palästinas sind deutlicher Beweis für außenpolitische Unsicherheit. Mannigfaltigkeit der Monumente und Anlagen der Städte lassen nur sehr differenzierte verfassungs- und sozialgeschichtliche Aussagen zu. Restloses Verschwinden heidnischer Monumente. "Tote Städte" Syriens lassen Schluß zu, daß auch nach Niedergang Antiochiens Anfang 6. Jh. Wirtschaftsleben des syrischen Umlandes bis zur arabischen Eroberung nicht zum Erliegen kam. In den achtziger Jahren des 6. Jh. machen sich in der Athener Agora Verwüstungsspuren durch Slaweneinfälle bemerkbar. Korinth erlebt Ende 6. Jh. das jähe Ende seiner Stadtentwicklung. E Allgemein siehe Teil II §§ 1 - 4 (Archäologie). Zum 6. Jh. besonders : A. GRABAR, Die Kunst im Zeitalter Justinians, München 1 967 (mit vorsichtiger sozialgesch. Ausdeutung). P. GOUBERT, Edifices Byzantines de la fin du VIe siede, in : OCP 21 ( 1 955) 102 - 1 1 8 (reiche Bautätigkeit des Kaisers Maurikios). G. PAVAN, Architettura di epoca giustinianea a Ravenna, in: L' imperatore Giustiniano : storia e mito, Mailand 1978, s. 251 - 267 Gustinian als der eigentliche "promotore" der großen Kultbauten in Ravenna). D. CLAUDE, Die byzantinische Stadt im 6. Jh. (Byzant. Archiv 13), München 1 969 (materialreiche Synthese des archäologischen Befundes in Teil I: Topographie) (ohne Aufschlüsse lung durch Indices). W. PÜLHORN, Archäologischer Kommentar zu Prokop, Bauten. Prokop Werke V ed. O. VEH, München (Tusculum) 1977.
§ 4. Siebtes J ahrhundert
§ 4.1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Bis ung. 630 einigermaßen befriedigende Informa tionsdichte für Außenpolitik durch gleichzeitige Chronistik und armenische Geschichts schreibung (Sebeos Nr. 1 36). Für Anfang des 7. Jh. ist Hagiographie (§ 4.5) für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte außerordentlich inhaltsreich. Ab ung. 630 ändert sich Quellenlage schlagartig: die "dunklen Jahrhunderte" (7. und 8. Jh.) beginnen im Blick auf Quellenlage. Im wesentlichen liefern nur die Chronisten des 9. Jh. Theophanes (Nr. 203) und Nikephoros (Nr. 204) eine dürftige Ereignisabfolge. Zum Glück ergänzt im 7. Jh. Nikephoros durch Benutzung der Stadtannalistik für die Innenpolitik an wichtigen Punkten die dürftigen, auf Außenpolitik ausgerichteten Informationen des Theophanes. Für arabische Invasion wird Theophanes ergänzt durch syrische Chronistik (Teil 111, § 2 1 ) und arabische Geschichts schreibung (Teil 111, § 1 6) die mosaikartig zusammengesetzt werden müssen (HAUPT QUELLEN für 7. Jh. : Tabari Nr. 275, Baläguri Nr. 2 17, Ibn al- Igäri Nr. 464). Theophanes verwertet für 7. Jh. keine italienischen Quellen, so daß liber pontificalis (Nr. 220), Paulus Diaconus (Nr. 168), Agnellus (Nr. 219) neben dürftigen Informationen der Chronistik und Urkundentradition aus Italien (Teil 111, § 3) (Urkundenr. 1 3, 14) sorgfältig nach Daten abgesucht werden müssen. Für Agrarverhältnisse ist Nomos Georgikos (Nr. 193) einzige, in Forschung teilweise überstrapazierte Quelle. Frage nach Geltungsbereich und Herkunft ist zu berücksichtigen ! Wichtige Bereiche bleiben durch Quellenlage für 7. Jh. ganz im Dunkeln (Weiterfunktionieren der Verwaltung während der Invasionen in allen Reichstei len ; Schicksal des Großgrundbesitzes). Im "dunklen 7. Jh. " sind sogar die theolog. Streitschriften zum monergetischen bzw. monotheletischen Streit auf wenige, teilweise fragmentarische Dokumente beschränkt. Hermeneutische Probleme: Einseitige Panegyrik (Pisides Nr. 135), undeutliche Terminolo gie in Verwaltungssprache (Theophanes Nr. 203) und Falschdatierungen (Nomos Georgi kos Nr. 193) haben zu Überbewertung des Herakleios geführt. Eine vorsichtige Neuinter pretation erscheint im wesentlichen abgeschlossen. Bedeutung der Slawen für Entwicklung des byz. Reiches wird aus den dürftigen Quellenangaben (Hauptquellen : Miracula Demetrii Nr. 145 ; Nomos Georgikos Nr. 193 ; Theophanes Nr. 203) in neuer Forschung sehr vorsichtig abwägend eingeschätzt. Heuristik: dürftige Quellenlage verlangt minuziöse Interpretation der vorhandenen Quel len, vor allem eine großenteils noch nicht durchgeführte saubere Quellenscheidung der Chronistik nach inneren Kriterien. Einarbeitung entlegener Quellen wie Apokalyptik (Teil 11, § 42), Predigten (Teil 11, § 12) und anonymer kleiner hagiographischer Werke (Teil 11 § 8) ist in Forschung noch nicht abgeschlossen. Neue Informationen sind vor allem von den Grundwissenschaften der Sigillographie (Nr. 164) und Numismatik (Nr. 1 63) zu erwarten;
§ 4.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 7. JH.
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letztere ist geeignet, Ergebnisse der Archäologie zu stützen (s. u. Nr. 165 : Sachreste). Dieser Nachbarwissenschaft kommt bei geschilderter Quellenlage besondere Bedeutung zu. Zur Charakterisierung der Schlagkraft der Araber, der Hauptgegner von Byzanz, sind auch arabische, syrische und armenische Quellenstellen heranzuziehen (s. Teil III, §§ 1 6, 19, 2 1), die nicht Byzanz direkt berühren.
§ 4.2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen
Nr. 133 THEOPHYLAKTOS SIMOKATIES (gest. ca. 628). Aus Ägypten. In Hss. oxoAao'tL 'X6�, MO EJtUQXWV (wohl Stadtpräfekt von Konstpel.) und aV'tLYQacpEu� bezeichnet. W Geschichtswerk (LO'tOQLaL) 582 - 602 (Zeit des Maurikios) mit vielen Rückblenden bis zur Mitte des 6. Jh. Nur kultur- und literarhistorisch von Bedeutung: Fingierte Briefe; quaestiones physicae. Q In vielen Punkten noch ungeklärt. Für Vorgeschichte der Awarenkriege (bis 582) und Perserkriege (bis 572) wahrscheinlich Menander (Nr. 89) durch Vermittlung des Johannes von Epiphaneia (Nr. 88) ? Für Darstellung der Awarenkriege entweder ausgearbeitete Quellenschrift (HAUSSIG) oder Originaldokumente (VEH). Stadtchronik Konstpels. (zu Demen, Innenpolitik). Dokumente aus Kaiserkanzlei (polit. Testament des Maurikios VIII. 1 1 . 7.). Für Darstellung des Perserkrieges scheinbar ziemlich sklavisch J ohannes von Epiphaneia (Nr. 88) ausgeschrieben, daneben - nach PEETERS - Euagrios (Nr. 103), der seinerseits den J ohannes ergänzt. An der sorglosen Art, wie Th. S. seine Vorlagen ausschreibt, wurde scharfe Kritik geübt (PEETERS) . Griechische Passio der hl. Golynduch (V, 12). Nicht mehr greifbare oriental. Quellen, vor allem über Ende des Kaisers Maurikios. I HAUPTQUELLE für Regierung des Maurikios, großenteils ohne Parallelüberlieferung für Außenpolitik (Perser- und Awarenkriege) und Innenpolitik (Rolle der Demen, Bedeu tung des Senats). Sonderinformationen über Perser und Awaren durch lange Rückblenden ergänzen Euagrios (Nr. 103). Quelle für fortschreitende Ikonenfrömmigkeit und Wunder glauben, vor allem im Heer. Schilderung einzelner Ämterlaufbahnen. Hermeneutische Schwierigkeiten in Chronologie und Identifikation genannter Personen. E Histor. Gesamtkommentar dringendes Desiderat. HUNGER I, S. 3 1 3 - 3 19 (Werke; zur histor. Kritik). MORAVCSIK, S. 544 - 548 (zu Nachrichten über Awaren). O. VEH, Untersuchungen zu dem byzantinischen Historiker Theophylaktos Simokattes, in : Wiss. Beilage Jahresber. Gymnasium Fürth 1 957 (Person, Werk, Quellen). H. W. HAUSSIG, Theophylakts Exkurs über die skythischen Völker, in: B 23 (1953) 275 -462 (Quellen). L. WALDMÜLLER, Die ersten Begegnungen der Slawen mit dem Christentum . . . , Amsterdam 1 976, S. 123 - 163 (Awarenkämpfe). GOUBERT I, S. 63 ff. (Perserkrieg; Parallelquellen vor allem Sebeos Nr. 136; Lit. HIGGINS, PEETERS). A. CAMERON, Circus factions, Oxford 1976 (Register s. v. "Simocatta"). H.-G. BEcK, Senat und Volk von Konstantinopel, in: SB Bayer. Akad. Wiss. phil.-hist. Kl. 6 (1966) hier S. 54 (Senat). M. NYSTAZOPULU- PELEKIDU, Untersuchung über die Chronologie der Awaren- und Slaweneinfälle unter Maurikios (582 - 602) (mit einem Anhang über die Perserkriege) (ngr.), in : Symmeikta 2 (1970) (Athen) 145 - 205 (Lit. Parallel quellen). L. HAUPTMANN, Les rapports de Byzantins avec les Slaves et Avares pendant la seconde moitie
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HAUPTQUELLEN
du VII" siede, in : B 4 (1927/8) 137 - 1 70 (neben Menander Nr. 89 ist Theophylakt HAUPT QUELLE). A C. DE BOOR, Theophylacti Simocattae historiae. Ed. corr. P. WIRTH, Stuttgart (Teubner) 1972 (Lit.-nachtrag ; Textverbesserungen). Ü Izvori Ougoslawien) I, S. 103 - 126 (serbokr. mit wichtigen Anm.). Feofilakt Simokatta, Istorija. Red. N. V. PIGULEVSKAJA. Komm. K. A. OSIPOVA. Moskau 1 957 (mangelhafte russ. Übers. mit wenigen histor. Anmerkungen, ohne Erörterung der chronol. Problematik). Nr. 134 Sog. Osterchronik (Chronicon paschale). Weltchronik bis 629, erhalten bis 628 . Verfasser vielleicht Kleriker i n Umgebung des Patriarchen Sergios. Name wegen eingefügter Osterfestberechnung. Q Für byz. Zeit noch unzureichend untersucht: bis 532 Malalas (Nr. 87) oder gemeinsame Quelle (Megas Chronographos ? Nr. 1 69). Anonymus Arianus (Nr. 8). Alexandrinische und antiochenische Ostertafeln. Hagiographie und romanhafte Anekdoten aus Kosmas (Nr. 125) und Pseudo - Dorotheos, teilweise Quellen bisher unbekannt. Hl. Schrift, Synodalak ten. Ab 532 - 600 (chronolog. Prinzip : Abfolge der Konsuln) lückenhafte Verwertung der fasti consulares. Ab 600 Eigenerlebnisse und offizielle Berichte aus verlorenen Stadtannalen Konstpels. I Sondernachrichten in Forschung noch nicht umfassend untersucht. Im 4. - 6. Jh. meist nur chronologische Präzisierung von Einzelereignissen, die auch aus anderen Quellen bekannt sind. Wertvolle Einzelnachrichten ab 600 : Brotpreiserhöhung und Revolte der Palastgarde (wohl bereits 6 1 5). Belagerung Konstpels. durch Awaren mit Meßzahlen über Stärke der Verteidiger (ung. 12 000 Reiter: 71 8 ed.). Kriegsbericht des Herakleios über 3 . Perserfeldzug (727f. ed. : DÖLGER, Reg. 1 89 ; 190; 1 92). Briefwechsel des Herakleios mit Perserkönig. Stellung der Zirkusparteien zu Phokas und Herakleios. Chronologie dieses historisch wertvollen Schlußabschnittes leider stark verwirrt. E HUNGER I, S. 328/29 (Lit.). MORAVCSIK, S. 241 - 244 (Lit.). Izvori (s. "Ü. "). Parteienwesen: CAMERON, Factions, (s. Reg. "Pascal chronide). K. ERICSSON, Revising a date in the Chronide pasch ale, in: JÖBG 1 7 (1968) 1 7- 28 (Chronologie der Brotpreiserhöhung). A L. DINDORF, CB I - lI, Bonn 1 832. Parallelabdruck mit Consularia Constantinopolitana (Nr. 50) bis anno 394 ed. Th. MOMMSEN, MGH AA IX ( = Chronica minora I) (1 892) (1961), S. 205 - 245. Izvori (Bulgarien), VI, S. 69 - 83 (mit Anm. und bulgar. Übs.). Ü Izvori Ougoslawien) I, S. 143 - 149 (Auswahl in serbokr. Übers.; Lit. ; wertvolle Einleitung).
§ 4.3. Geschichtsschreibung (griechisch, lateinisch, syrisch, armenisch) Nr. 135 GEORGIOS PISIDES (gest. nach 634). Aus Antiochien (Pisidien). Diakon und Skeuophylax der Hagia Sophia. Enge Beziehungen zu Patriarch Sergios und Kaiser Herakleios. W Theologische Werke (exegetisch-dogmatisch). 6 histor. Gedichte vor allem "expeditio Persica" (erster Feldzug des Herakleios 622) ; "bellum Avaricum" (Belagerung Konstpels. durch Awaren 626) ; "Heraclias" (endgültiger Sieg über Perser 630) nur fragmentarisch erhalten.
§ 4.3. GESCHICHTSSCHREIBUNG (GRIECHISCH, LATEINISCH, SYRISCH) 7. JH.
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I Abfolge militärischer Ereignisse mit nur hier überlieferten geographischen und takti sch�n Einzelheiten (z. B. exp. Pers. 12 1 ff. ; 265 f. ; bellum Avar. 404 f.). Glaubwürdige Angaben über Heeresstärken des Awarenheeres (80 000 : bellum Avar. 2 1 9). Poetische Einkleidung mindert stark Informationsdichte. Vor allem "Heraclias" begnügt sich mit rhetorischen Andeutungen. E MORAVCSIK, S. 288/9 (nur zum bellum Avar.). HUNGER H, S. 1 1 2 f. BECK, Kirche, S. 448/9 (theol. Werke). Grundlegender Kommentar (Lit.), auch zur Person: s. "A." P. SPECK, Zufälliges zum bellum Avaricum des Georgios Pisides (Mise. Byz. Monac. 24) München 1980 (vor allem zur Topographie und Taktik). A A. PERTUSI, Giorgio di Pisida, Poemi I. Panegirici epici (Studia Patristica et Byzantina 7), Ettal 1 959. Ü Izvori Gugoslawien) I, S. 15 1 - 158 (mit histor. Einleitung). Nr. 136 SEBEOS (Mitte 7. }h.). 646 als Bischof bezeugt. Wahrscheinlich Verfasser eines anonymen armenischen Geschichtswerkes von 590 - 661 , vom Erstherausgeber "Geschichte des Herakleios" genannt. Q Für Nachrichten, Byzanz betreffend, noch unerforscht. Armenische Herrscherchro niken? I Große Bedeutung als zeitgenössisches Werk in quellenarmer Zeit trotz trockenen, manchmal unklaren Stils. Hymnischer Lobpreis für armenische, antibyzantinische Helden gestalten, wie für den Bagratunier 5mbat. Bis Kap. 20 Schilderung der Politik des Maurikios, der nach der nationalen Sicht des S. Armenien ausgebeutet und unterdrückt hat. Glaubwür dige, bei Simokattes (Nr. 1 33) nicht überlieferte Meßzahlen (Teilnehmerzahlen an Feldzü gen; Maurikios soll Umsiedlung von 30 000 armen. Familien befohlen haben ; vgl. DÖLGER Reg. 137). Ab Kap. 20 werden - von kirchengeschichtlichen Exkursen unterbrochen - nur hier bezeugte Einzelheiten der Marschrouten in den Perserfeldzügen des Herakleios überliefert. Innen- und außenpolitischer Hintergrund tritt wenig deutlich hervor und muß durch Pisides (Nr. 135), Theophanes (Nr. 203) und Nikephoros (Nr. 204) ergänzt werden. Die letzten 7 Kapitel sind einzige zeitgenössische Quelle für die weitgehend kampflose Unterwerfung der Armenier unter die Araber, bedingt durch stark religiös bedingte Byzantinerfeindschaft. E INGLISIAN, S. 1 67/8 . S. S. MALCHASIANC, Der Geschichtsschreiber Sebeos, in: VV 2 (27) (1 949) 94 - 105 (für Sebeos als Verfasser). G. ABGARIAN in REA NS 1 (1964) 203 - 205 (Ablehnung der Verfasserschaft durch S.). Historischer Gesamtkommentar dringend erforderlich. Zu Einzelstellen: STRATOS I, 256 ff. ; GOUBERT I, S. 125, 143, 104, 192, 196 ff. E. GERLAND, Die persischen Feldzüge des Kaisers Herakleios, in: BZ 3 (1 894) 330- 373. H. N. BAYNES, The first compaign of Heracleius against Persia, in : English Historical Review 19 (1904) 287- 299. H. A. MANANDIAN, Marschrouten des Perserfeldzuges des Kaisers Herakleios (russ.), in: VV 3 (1950) 1 33 - 153. S. ist Hauptquelle für Untersuchung von P. PEETERS, rraaayvaeTJ� - rrEQaoYEv��. La conquete de l' Armenie par les Arabes, in: B 8 (1933) 405 - 423 Recherehes I, Brüssel 1 95 1 , S. 293 - 309. P. CHARANIS, Ethnic changes in the Byzantine empire in the seventh century, in : DOP 13 (1959) 25 - 44, hier S. 30 - 33. GROUSSET, Histoire, S. 242 - 307. LAURENT, Armenie, Index s. v. (S. HAUPTQUELLE für Übergang zur Araberherrschaft). A Erewan 1 939 (St. MALCHASSIANC). Ü russ. : PATKANIAN, Petersburg 1 862. F. MAcLER, Histoire d'Heraclius par l' eveque Sebeos, Paris =
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HAUPTQUELLEN
1 904. Anmerkungen berücksichtigen zu wenig Parallelquellen, vor allem Theophanes (Nr. 203). H. HÜBSCHMANN, Zur Geschichte Armeniens und der ersteh Kriege der Araber. Aus dem Armenischen des Sebeos, in: REA NS 13 (1978/9) 3 1 3 - 353 (Nachdruck der Habilschr. 1 875 ; kein histor. Komm.). Nr. 137 JOHANNES VON ANTIOCHIEN (7. Jh.). Über Verfasser der bis 610 reichenden Weltchronik nichts bekannt. Nur erhalten in Fragmenten deutlich verschiedenen Charak ters : "Konstantinische" und "salmasianische" Fragmente (nach Codex des Humanisten Salmasius). üb daraus auf zwei Autoren geschlossen werden kann, ist unentschieden. Q Umfassende Q.-analyse ab 4. Jh. dringend erforderlich. Eutrop (Nr. 6) Sokrates (Nr. 55) Petros Patrikios ( ?) (Nr. 127). Gemeinsame Quelle mit Theophanes (Nr. 203) ? Christliche Sonderquellen gegenüber Zosimos - Eunapios (Nr. 44, 42). Gemeinsame Quellen mit Eustathios v. Epiphaneia (Nr. 90) ? Johannes Malalas (Nr. 87). Stadtannalen Konstpels. vor allem für 7. Jh. I Bestätigung der Chronistik (Marcellinus Comes Nr. 9 1 u. a.). Fülle glaubwürdiger Sonderinformationen. Wichtigste Punkte : Einzelheiten über Kampf mit Arbogast (über Zosimos Nr. 44 hinausgehend). HAUPTQUELLE über Aufstand des Vitalian gegen Kaiser Anastasios (fr. 214 e Müller). Haltung der Zirkusparteien in Zusammenhang mit Sturz des Phokas (fr. 21 8 f. Müller). Teilweise von den Parallelquellen (vor allem Theophanes Nr. 203 , Chronikon Paschale Nr. 1 34) über Phokas' Regierung abweichende Nachrichten. E MORAVCSIK, S. 3 1 3 - 31 5 (Lit.). HUNGER I, S. 326 - 328 (sehr vorsichtig zur Verfasser- und Quellenfrage). STEIN, Histoire I, S. 333, 348, 357, 362, 365, 371, 379, 394, 395 ; II, S. 28 (Illus!), 39, 53, 82, 1 8 1 , 1 85. C. CAPIZZI,Anastasios, S. 96 f. (Illus), 123 - 125 (Vitalian). A. CAMERON, Circus factions, Oxford 1 976 (Register s. v. John of Antioch.). STRATOS I, passim (Angabe der Unterschiede in Parallelquellen). Zur Quellenfrage immer noch unentbehrlich : R. SPINTLER, De Phoca imperatore Romanorum, Diss. Jena 1 905. A De ins., S. 58 - 1 50. De virt. pars. I, S. 164 - 206. Konstantinische und salmasianische Exzerpte chronologisch geordnet mit wertvollen Bemerkungen: FHG IV, 535 - 622, V, 27- 39. Izvori (Bulga rien) VI, S. 26 - 40 (mit bulgar. Übers.) (Parallelquellen unzureichend wiedergegeben) (Auszüge). Nr. 13 8 JOHANNES VON NIKIU (2. Hälfte 7. Jh.). Koptischer Bischof. Verfasser einer koptischen (ursprünglich griechischen?) Weltchronik. Nur in äthiopischer Sprache, teil weise stark verderbt, mit Lücke zwischen 6 10 - 640, als Übersetzung aus dem Arabischen erhalten. Q Analyse noch nicht durchgeführt. J ohannes Malalas (Nr. 87) ? Für Zeit des Phokas Stadtannalen Konstpels. Mündliche Tradition. I Bis ung. 580 Hauptgewicht auf Kirchengeschichte der Monophysiten. Analyse der Sonderüberlieferungen noch nicht durchgeführt. J. N. ist "fanatischer Monophysit" (GOUBERT) ! Ab 580 HAUPTQUELLE über Ägypten. Wichtigste Punkte : Rivalitäten unter byz. Beamten; in ihrem politischen und religiösen Hintergrund schwer deutbare Aktivitäten der Zirkusparteien, die bis zur Rebellion ausarten ; langer und blutiger Kampf gegen die phokastreuen Truppen beim Aufstieg des Herakleios ; Siegeszug der Araber von 640 bis Übergabe von Alexandreia 642 - wofür J. N. ausdrücklich die Verfolgung der Monophysi ten durch den dyophysitischen Patriarchen Kyros verantwortlich macht. E Einleitung von CHARLES (s. "Ü" .). A. J. BUTLER, The Arab conquest of Egypt and the last thirty years of Roman dominion. 2. Aufl. ed. P. M. FRASER, London 1978 passim (grundlegend). STEIN,
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§ 4.3. GESCHICHTSSCHREIBUNG (GRIECHISCH, LATEINISCH, SYRISCH) 7. JH.
Histoire II, S. 629/30 (Monophysitismus in Ägypten). CAMERON, Factions, s. Reg. "John of Nikiu". STRATOS I passim, vor allem S. 1 94 ff. Bd. III, S. 97 f. (Lit.). A H. ZOTENBERG, Chronique de Jean, eveque de Nikiou. Texte ethiopien publie et traduit (Notices et extraits des Mss. de la Bibliotheque Nationale XXIVI) Paris 1 883. Ü R. H. CHARLES, The chronicle of John, Bishop of Nikiou, London 1916 (engl. Ü. des teilweise verbesserten äthiopischen Textes). Nr. 139 Syrische Chronik (um 680) des Anonymus Guidi. Benannt nach erstem Herausge ber. Verfasser ist ein um 670/80 schreibender nestorianischer Mönch, hauptsächlich interessiert an Geschichte der nestorianischen Kirche ab 590. Zeitgenössische HAUPTQUELLE für Hilfe des Kaisers Maurikios bei Erhebung des Persers Chosrau 11. und die innerpersischen Verhältnisse. Einzelheiten über Eroberung Daras (603 p. Chr.), Jerusalems und Alexandreias durch die Perser. Siegeszug der Araber wird nur oberflächlich berührt. E NÖLDEKE S . "Ü" (grundlegend). GOUBERT I, S. 88, 1 32, 144 unter Beiziehung der Arbeiten von PEETERS, der ebenfalls den Anonymus berücksichtigt. N. V. PIGULEVSKAJA, Die anonyme syrische Chronik aus der Zeit der Sassaniden (russ.), in : Zapiski Inst. Vost. 7 (1937) 57- 78 (Quellenschei dung). A I. GUIDI, Chronica minora fase. 1 (1903), S. 1 5 - 39, CSCO laufende Nr. 1 - Syr. 1 Syr. III, 4 (textus). Ü TH. NÖLDEKE, Die von Guidi herausgegebene syrische Chronik, in: SB Akad. Wien, phil.-hist. Kl. 128, 9 (1893). 1. GUIDI, Chronica minora fase. 1, 1903, S. 1 - 32, CSCO laufende Nr. 2 Syr. 2 Syr. III, 4 (versio) mit kurzer Einleitung ohne histor. Kommentar. P. HADDAD, Chronicon Anonymum saec. VII (Syriac Academy Publ.) Bagdad 1976 (mir unzugänglich; nach BZ 73 [1980] 1 89). =
=
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Nr. 140 Chronik des sog. Fredegar. Bis 643 vorzüglich fränkische Geschichte behandelnd. Wohl von 3 Autoren verfaßt (letzter 658). Q Byzanzüberlieferung noch nicht untersucht. Gesandtschaftsberichte ? I Wahrheit und Legende vermischende Nachrichten über Byzanz, u. a. Überlieferung über Belisar (11. 62) und Herakleios (IV. 62 - 66), dessen Körperkraft und Schönheit gerühmt wird. Sondernachrichten über diplomatische Beziehungen Franken - Byzanz (vor allem 585 : IV. 5. Herakleios und Dagobert: IV. 62 f.). Eingehende Schilderung der Unterwerfung der Slawen unter awarische Kontrolle (IV. 48). E WATTENBACH- LEVISON- LöWE I, S. 1 09 - 1 13. GOUBERT II, 1, S. 76 ff. B. ZASTEROVA, Zu einigen Fragen aus der Geschichte der slawischen Kolonisation auf dem Balkan, in: Studien zum 7. Jh. in Byzanz (Berliner Byzantinische Arbeiten 47) Berlin 1 976, hier S. 60 (Slawen und Awaren). A MGH SS rer. Merov. II, S. 1 - 1 93 (1 898) (B. KRUSCH) (mit continuatio). Nr. 141 J OHANNES VON BrcLARo (gest. nach 610). Ausbildung in Konstpel. Nach 590 Bischof von Gerona (Spanien). W Chronik bis 590. Fortsetzung Victors von Tunnuna (Nr. 99). Q Merkwürdig gute Kenntnisse über Einzelereignisse in Konstpel. lassen auf östl. Quellen (mündlich ?) schließen. I Nachrichten über Awareneinfälle anno 570 ( ?), 577 (?), 579 (?) und Einfälle der "Sclavinorum gens" oder "Sclavini" anno 576 ( ?), 582 ( ?) in Illyrien und Thrakien enthalten
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HAUPTQUELLEN
nach CHARANIS gegenüber Parallel quellen keine Sonderinformationen. Parallelnachrichten zu Johannes von Ephesos (Nr. 1 02) zu Perserkrieg des Tiberios. E MANITIUS I, S. 216 (Lit.). WATTENBACH - LEVISON - LöWE I, S. 85. P. CHARANIS, Graeeia in Isidore of Seville, in: BZ 64 (1971) 22 - 25 = Studies on the demography of the Byzantine empire (Var. repr.) London 1972, Aufs. XIX. STEIN, Studien, S. 83 (Perserkrieg), 102, 1 16. A MGH AA XI (1 894) (= Chroniea minora 2) ed. TH. MOMMSEN, S. 21 1 - 220. Nr. 142 ISIDOR VON SEVILLA (um 570 - 636). Aus Distrikt von Cartagena. 600 Bischof von Sevilla. W Kompendium "Etymologien" . Geschichte der Westgoten. Für Byzanz wichtig: Welt chronik bis 6 15, zweite Fassung 625. I Für meiste Chroniknotizen Quellen bekannt (s. Ed.). 16. Jahr des Herakleios : "Sclavi Graeciam Romanis tulerunt" . (ed. S. 479). Dazu auch Johannes von Biclaro (Nr. 141). Wert der Nachricht wird gemindert durch undeutliche Vorstellung Isidors von "Graecia" (s. die Etymologien). E WATTENBACH- LEVISON - LöWE I, S. 86 - 88 (Lit.). P. CHARANIS, Graeeia in Isidore of Seville, in: BZ 64 (1971) 22 - 25 = Studies on the demography of the Byzantine empire (Var. repr.) London 1972, Aufs. XIX. F. BARISIC, Miracles de St. Demetrius eomme souree historique, Belgrad 1 953, hier S. 9 1 . H.-]. DIESNER, Isidor von Sevilla und seine Zeit (Arbeiten zur Theologie 52) Stuttgart 1 973 (allgemeine Charakteristik). A Weltchronik: MGH XI (1894) ed. TH. MOMMSEN, S. 391 - 506. Nr. 143 JAKOB VON EDESSA (ca. 633 - 708). Zeitweise Bischof von Edessa. W Reiche, vom Hellenismus beeinflußte literar. Tätigkeit (Philosophie, Theologie, Kano nistik). Historisch wichtig: chronologische Tafeln, ursprünglich bis 69 1/2 ; Fragmente erhalten. Q Nach Brooks : Chronik von Edessa (Nr. 93), Johannes von Ephesus (Nr. 1 02), Zacharias (Nr. 59). I Eigenständigen Wert besitzen vor allem die knappen Notizen über Kirchengeschichte unter J ustinian und über Perserkriege unter Phokas und Herakleios. E BAUMSTARK, S. 248 -256. ASSFALG, S. 1 50. BROOKS s. "Ü" (Quellenanalyse). A E. W. BROOKS, Chroniea minora fase. 3 (1905), S. 261 - 330, COSCO laufende Nr. 5 = Syr. 5 = Syr. III, 4, (textus). Ü E. W. BROOKS, The ehronologieal canon ofJames of Edessa, in: ZDMG 53 (1 899) 261 - 327. DERS., Chroniea minora fase. 3 (1905), S. 1 97 - 258, CSCO laufende Nr. 6 = Syr. 6 = Syr. III, 4 (versio).
§ 4.4. Kirchengeschichtsschreibung
Nr. 144 ANONYMUS. Narratio de rebus Armeniae (um 700). Griechisch geschrieben. Keine vollständige Kirchengeschichte von Konzil von Nikaia (Nr. 37) bis 700, sondern Darlegung mit Ziel, zu beweisen, daß viermalige Unionsversuche unter Justin lI., Maurikios,
§ 4.5. HAGIOGRAPHIE
7.
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Herakleios und Justinian 11. durch starke innerarmenische Opposition zum Scheitern verurteilt waren. 1 Zusammen mit den von GARITTE (s. "A") angegebenen griechischen und armenischen Parallelquellen beste Einführung in früharmenische Kirchengeschichte und ihre Beziehun gen zu Byzanz. Jeweiliger politischer Hintergrund wird vom Verfasser knapp und klar geschildert. E, A M. G. GARIITE, La narratio de rebus Armeniae, Louvain 1952 (CSCO laufende Nr. 1 32, Subsidia 4).
§ 4.5. Hagiographie
Nr. 145 Miracula St. Demetrii. Zusammenstellung von Wundertaten des Stad theiligen von Thessalonike. 2 Teile : I: 13 thematisch, nicht chronologisch geordnete Predigten über Ereignisse (von zwei Ausnahmen abgesehen : 1, 1 u. 2) von 580 - 610, geschrieben von einem Augenzeugen (Metropolit J ohannes ?). 11 : Heterogene, hagiographische Sammlung von Anonymus Ende 7. Jh. geschrieben, in zwei Gruppen : Kap. 1 - 3 : Ereignisse ca. 614 - ca. 640. Kap. 4 - 6 : Ereignisse 674 - 685. 1 Unterschiedliche Informationsdichte. Theologische Reflexionen wechseln mit eingehen den historischen Schilderungen. HAUPTQUELLE für Einfälle der Awaren und Slawen Ende 6. und im 7. Jh. : Angriff von 5000 Slawen (um 584) ( I. 12). Barbareneinfall verursacht Hungersnot (586) (I. 8). Eingehende Schilderung der Belagerung Thessalonikes durch Awaren und Slawen wohl 597 (1, 1 3 - 1 5) mit nachfolgender Hungersnot. Weitere Angriffe slawischer Stämme 614 - 616 (11. 1). Nachrichten über Schicksal des gefangenen Slawenkö nigs Perbund (674) (11. 4) und über Piraterie slawischer Stämme. (Unterbrochener Schiffs verkehr mit Ägypten : 11. 6). 11. 5 berichtet als Sonderquelle von Umsiedlung griechischer Bevölkerungsteile in Donauraum durch Awaren. Leider nur kurz wird Bürgerkrieg unter Beteiligung der Demen in allen Reichsteilen, auch in Thessalonike, erwähnt (um 607) (1. 10). Dort beruhigt Demetrios die Gemüter. Wertvolle, in Forschung noch nicht voll ausge schöpfte Randbemerkungen über Anbau, Transport, Verteilung und Preise von Getreide in Thessalonike und Konstantpel. (mit Meßzahlen). Durch verschwommene Terminologie nicht eindeutige Hinweise auf Amt des praefectus praetorio per Illyricum. E MORAVCSIK, S. 558 - 560 (Lit.). P. LEMERLE, La composition et la chronologie des deux premiers livres des miracula S. Demetrii, in: BZ 46 (1953) 349 - 361. F. BARIsIc,Miracles de St. Demetrius comme source historique (Academie Serbe des Sciences. Monographies XXCCXIX. Institut d'etudes Byzanti nes 2) Belgrad 1 953 (serbokr. mit franz. Zusfg. grundlegend). Izvori Uugoslawien) s. "Ü" . J. L. TEALL, The grain supply of the Byzantine empire, in : DOP 13 (1959) 89- 139, hier S. 121 f. (zur Getreidever sorgung nach den Miracula). D. Z. DE FERRANTI ABRAHAMSE, Hagiographie sources for Byzantine cities 500- 900 A. D., Diss. Michigan 1 967 (Microfilm - Xerox), hier S. 1 50 - 158 (zum praefectus praetorio). A. AVENARIUS, Die Awaren und die Slawen in den miracula Sancti Demetrii, in: Byzantina 5 (1973) 1 1 - 27 (Abnehmen des Einflusses der Awaren). Im Druck: P. LEMERLE, Les plus anciens recueils des miracles de saint Demetrius et la penetration des Slaves dans les Balkans H, Commentaire, Paris 1981 (grundlegend mit ausführlicher Lit.).
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HAUPTQUELLEN
A P. LEMERLE, Les plus anciens recueils des miracles de Saint Demetrius et la penetration des Slaves dans les Balkans 1. Le texte, Paris 1 979 (kritische Ed. der beiden Teile der Miracula). AASS. Octobris IV, Antwerpen 1 780, S. 104 - 160 ( 1. Teil), S. 1 62 - 197 (2. Teil). Daraus: PG 1 16, Sp. 1204 - 1324 (1. Teil), 1 325 - 1 384 (2. Teil). Text aus Hss. ergänzt bei A. TOUGARD, D e l'histoire profane dans les actes des Bollandistes, Paris 18 74, S. 80- 204 (Auszüge). Izvori (Bulgarien) VI, S. 87 - 1 68 (nach AASS und TOUGARD mit bulgar. Übs.); IX, 303 - 305. Ü Izvori Gugoslawien) I, 1 72 - 2 1 6 (wertvolle Einleitung und Anmerkungen). Nr. 146 GEORGIOS ( ?) (7. Jh.). Vita des Theodoros von Sykeon (gest. 613). G. ist geistlicher Schüler des Exorzisten und Wundertäters Th. v. S. Dieser ist Sohn einer Dirne in kaiserl. Poststation Sykeons (Galatia prima) und eines Zirkusakrobaten (?), emporgestiegen zum Beamten (agens in rebus ?). Th. gründete ein Kloster bei Sykeon und war kurzzeitig Bischof von Anastasiupolis. I Lebendige und ausführliche Vita HAUPTQUELLE für Leben in Provinz Ende 6., Anf. 7. Jh. Aus Fülle von Nachrichten wichtigste Punkte: Leben der Dorfgemeinschaft (Spre cher, gemeinsamer Verkauf von Grundstücken, Notwehr gegen Steuereinnehmer). Macht losigkeit des Bischofs gegen Übergriffe von Steuereinnehmern (protiktores) (K. 76). "Jahresgehalt" eines Bischofs 365 Nomismata, von denen Th. nur 40 verbraucht. Mitwir kung der Grundbesitzer bei Bischofswahl (K. 58). Einzelheiten über Handel mit Wertge genständen (K. 42) und über B auhütten (K. 56. 69) . Prophetengabe des Th. verfolgt byz. Kaisergeschichte von Maurikios bis Herakleios. Auf drei Reisen nach Konstpel. (wichtige geographische Quelle!) kommt Th. als Wundertäter mit allen Schichten der Bevölkerung zusammen. E FESTUGIERE (s. "A" sozialgeschichtl. stark erweiterungsfähig). PATLAGEAN, Pauvrete (s. Reg. bisher beste histor. Auswertung). A. GUILLOU, Economia e societa, in: La civilta bizantina dal IV al IX secolo (Corsi di studi 1 , 1976) Bari 1977, S. 385 - 395 (sozialgesch. Kommentar zu K. 76 u. 1 14 : Steuereintreibung und Steuerdruck). W . E . KAEGI, New evidence o n the early reign o f Heraclius, in: BZ 66 (1973) 308 - 330 (Vita Quelle über Machtstellung der Verwandten des Phokas in Kleinasien). A A.-J. FESTUGIERE, Vie de Theodore de Sykeon. I: Texte grec. 11 : traduction, commentaire, appendice (Subsidia hagiographica 48, 1 - 11), Brüssel 1970. Ü E. DAWES - N. H. BAYNES, Three Byzantine saints, Oxford 1948 (Nachdr. New York 1 977), S. 88 - 1 92 (nur kurze Anmerkungen zur engl. Übers.). Nr. 147 LEONTIOS VON NEAPOLIS (gest. Mitte 7. Jh.). Bischof von Neapolis (Zypern). W Predigten. Vita des hl. Narren Symeon (2. Hälfte 6. Jh.). Vita des Johannes des Barmherzigen, Patriarchen von Alexandrien 610 - 6 1 9 . Q Leontios gehört zum Freundeskreis seines Landsmannes Johannes. Nachrichten aus erster Hand. I Vita Symeons : trotz legendenhafter Züge lebendige Streiflichter auf Volksleben aller Schichten in Edessa vom Gauner bis reichen Kaufmann. Vita des J ohannes : Glaubwürdige Angaben über sein Wirken (s. "Q" !) : Zusammenwirken und Spannungen mit weltlichen Behörden (Finanznot des Herakleios!); Organisation des Klerus (mit termini technici); konkrete Beispiele für audientia episcopalis (Schlichtung privater Streitigkeiten); Aufnahme von Palästinaflüchtlingen bei Persereinfa1l 614. Fundgrube von Nachrichten zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte : Fülle von noch nicht genügend kritisch untersuchten numismati-
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§ 4.5. HAGIOGRAPHIE 7: JH.
schen Meßzahlen über Almosen, Preise, Löhne, Grundkapitalien für Handel (besonderer Geldwert in Ägypten ist zu berücksichtigen !). Hilfsbedürftige in Alexandreia auf 7500 angegeben (ed. Gelzer S. 49). Angaben von Schiffstypen mit Meßzahlen über Ladung. E BECK, Kirche, S. 455/6 (Werke des L.). Kommentare von Festugiere und Gelzer (s. "A") ergänzen einander, wirtschafts- und sozialgeschichtlich stark erweiterungsfähig. H. MAGOULIAS, The lives of the saints as sources of data for the history of commerce in the Byzantine empire in the VI th and VII th century, in : KÄTJQovollLa 3 (1971) 303 - 330, hier S. 3 1 0, 313, 3 1 8, 324 f. L. RYDEN, Bemerkungen zum Leben des Heiligen Narren Symeon von Leontios v. Neapolis (Acta Universitatis Upsaliensis 6), Uppsala 1 970 (Kommentar zu Einzelstellen). KUKuLEs, Vie et civilisation II, 1 (Index s. v. J ohannes). A Leontios de Neapolis. Vie de Symeon le fou et vie de J ean de Chypre. Edition commentee par A. J. FESTUGIERE en collaboration avec L. RYDEN (Institut Franc;:ais d'Archeologie de Beyrouth. Bibliothe que Archeologique et historique XCV), Paris 1974. H. GELZER, Leontios' von Neapolis Leben des heiligen Johannes des Barmherzigen, Erzbischofs von Alexandrien (Sammlung ausgewählter kirchen und dogmengeschichtlicher Quellenschriften 5), Freiburg- Leipzig 1 893. Ü H. LIETZMANN, Symeon, der Narr um Christi willen, in : Byzantinische Legenden, Jena 19 1 1 , S. 69 - 81 (Teilübs. ohne Komm.). Nr. 148 ]OHANNES MoscHos (gest. 61 9). Pratum spirituale (genannt AELIubv, NEo<; JtUQUÖELOO<; u. ä.). Auf weiten Reisen (Ägypten, Syrien, Sinai usw. bis Rom) sammelt Verfasser erbauliche Erzählungen über Geistliche und Mönche. I Überaus reichhaltige, durchaus noch nicht voll ausgeschöpfte Angaben zum Mönchsle ben, zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte im Hintergrund einer politisch unruhigen Zeit. Wichtigste Punkte : große Anzahl von nicht immer glaubwürdigen Meßzahlen: Preise (Kap. 134 : ein Neues Testament : 3 Nomismata) ; Löhne (Kap. 134: 5 Folleis Tageslohn für Erdarbeiter), Vermögen und Zinsen; Lösegelder (Kap. 1 1 2 : 24 Nomismata für 3 Mönche). Schilderung des religiösen Lebens (handfestes Sakramentsverständnis ; Askese; Ikonenfröm migkeit). Unsicherheit durch organisierte Räuberbanden (Kap. 143). Strafprozeß wegen Veruntreuung des Komerkions (Kap. 1 86). ..
E BECK, Kirche, S. 412 f. 1. SEVCENKO, Storia letteraria, hier S. 1 1 8 - 149 (Lit., Einleitung, Interpretation eines ausgew. Textes), in : La civilita Bizantina dal IV al IX secolo, Bari 1977. N. H. BAYNEs, The "Pratum Spirituale", in: OCP 13 (1947) 404 - 414 Byzantine Studies and other essays, London 1955, S. 261 :""" 270. D. BOGDANOVIC, J ean Climaque dans la litterature byzantine et la litterature serbe ancienne, Belgrad 1968 (serbokr. mit franz. Zsgf. ; zum theol. Hintergrund). A PG 87, 3, Sp. 2852 - 3 1 12 (weitere, teilweise nicht für J. M. g�sicherte Kapitel: Ed. bei BECK und SEVCENKO angeführt). D. C. HESSELING, Morceaux choisis du pre spirituel de Jean Moschos, Paris 1 93 1 . Ü M . J . ROUET D E J OURNEL, L e pre spirituel, Paris 1 946 (1960) (Anmerkungen für Historiker stark erweiterungsfähig). =
Nr. 149 ]OHANNES VON RHODOS (7. ]h.). Wunder des hl. Artemios. Neben der Passio (Nr. 1 7) hat ]. Wunder des Märtyrers zusammengestellt. I Wichtige Quelle für regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen Konstpel. und Rhodos, daneben auch Schiffsverkehr zu anderen Häfen der Ägäis und zum Schwarzen Meer. E R. S. LOPEZ, The role of trade in the economic readjustment of Byzantium in the seventh century, in : DOP (13 (1959) 69 - 85, hier S. 73 . H. J. MAGOULIAS, The lives of the saints as sources of data for the
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history of Byzantine medicine in the sixth and seventh centuries, in: BZ 57 (1964) 127 - 150 passim. P. A. YANNOPOULOS, La societe profane dans l'empire Byzantine des VII", VIII" et IX" siecles, Louvain 1 975 (hier S. 1 70 f. : Gliederung der Ärzte in freipraktizierende Ärzte und Klinikärzte). A BHG 1 73 : A. PAPADOPOULOS - KERAMEUS, Varia Graeca sacra, in: Zapiski istor.-filol. Fak. Imper. St. Peterhurgskago Univ. 95 (1909) 1 - 75. Nr. 150 THEoDoRos, Bischofvon Paphos (Zypern) (Mitte 7.]h.). Vita des hl. Spyridon von Trimithos. I Belege für örtliche Märkte mit Geldwechslern und für eine Vorform des collegantia Vertrages im Seehandel (Kap. 21). Nur hier kurzzeitige Besetzung Nikius (Ägypten) durch Perser erwähnt. E BECK, Kirche, S. 463 (Lit.). R. S. LOPEZ, The role of trade in the economic readjustment of Byzantium in the seventh century, in : DOP 13 (1959) 67 - 85, hier S. 76, 80f. A P. VAN DEN VEN, La legende de S. Spyridon, Louvain 1953.
§ 4.6. Predigten
Nr. 1 5 1 THEoDoRos SYNKELLOS (1 . Hälfte 7. ]h.). Als Skeuophylax und Presbyter der Hagia Sophia "Kollege" des Georgios Pisides (Nr. 135). W Stark rhetorisch-theologisch reflektierende Marienpredigt über Belagerung Konstpels. durch Awaren und Slawen 626. I Gegenüber Parallelquellen (vor allem Chronikon paschale Nr. 134, Pisides Nr. 1 35, Nikephoros Breviarium Nr. 204, Theophanes Nr. 203) "le document le plus complet et sans doute le plus pittoresque sur le siege." (BARISIC). Belagerung wird Tag für Tag be schrieben. E MORAVCSIK, S. 294/5. F. BARI�hc, Le siege de Constantinople par les Avares et les Slaves en 626, in: B 24 (1 954 ersch. 1 956/7) 371 - 395 (grundlegender histor. Kommentar mit sämtl. Parallelquellen). A. PERTUSI, Georgio di Pisida, Poemi I, Etta1 1 959, S. 201 - 224 (Kommentar zum hellum Avaricum des Pisides). A 1. STERNBACH, Analecta Avarica (seorsum impressum ex tomo XXX dissertationum philologi carum Academiae litterarum Cracoviensis), Krakau 1900. Ü Izvori Gugoslawien) I, S. 1 59 - 1 68 (serhokr. mit wichtigen Bemerkungen). Izvori (Bulgarien) VI, S. 41 - 55.
§ 4.7. Urkunden Nr. 152 Papyri. Beschränkte Bedeutung der wenigen, noch unter byz. Herrschaft geschriebenen Papyri Ägyptens (Grundsteuerliste aus Arsinoe, Privatverträge, Briefe, wenige Beamtenurkunden). Unter arabischer Herrschaft verfaßten Papyri zeigen Kontinui tät byz. Verwaltungs einrichtungen und Rechtsgepflogenheiten (Hauptfundorte : kopt.
§ 4 . 7. URKUNDEN 7. JH.
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Papyri, P. ApolI., P. Ness.). Wie i m 6. J h . liefern auch im 7. Jh. einige nichtliterarische Papyri Italiens Material zur Sozialstruktur Ravennas unter byz. Herrschaft. E Editionen und Lit. in Teil II § 16. Nr. 1 53 Kaiserurkunden (7. Ih.) DÖLGER, Reg. 133 - 26 1 . Nur literar. Überlieferung (Hauptquelle : Historiker, Konzilsakten). Mit starken Verlusten ist zu rechnen. Ein inschriftlich erhaltenes "Edikt" (s. Nr. 162). I Überwiegend Außenpolitik betreffend. An zweiter Stelle steht der monotheletische Streit (Diplomatie mit Rom). Leges generales (Nr. 165; 1 75 ; 199; 212) sind nur durch kanonistische Hss. oder Kommentare überliefert und beziehen sich ausschließlich auf kirchI. Bereich (Personalfragen ; Prozeßrecht). Nr. 154 Patriarchatsurkunden (7. Ih.). GRUMEL, Reg. 276 - 3 1 8 . Indirekte Überlieferung, stark fragmentarisch, teilweise nur Erwähnungen vor allem aus Akten der Lateransynode 649 und 6. ökumenischen Synode (Nr. 1 56). I Im Mittelpunkt steht der monotheletische Streit und die Versuche einer Aussöhnung mit Rom. Nr. 155 Notitia episcopatuum (7. Ih.) (PSEUDO - EpIPHANIOS). "Offizielle oder wenigstens später offiziell gewordene Arbeit" . . . gibt "den Zustand der Kirche unter der Dynastie des Kaisers Herakleios" wieder (BEcK). Beschreibung auf Patriarchat von Konstpel. be schränkt. I Obwohl aus historisch kritischer Übergangszeit der Verminderung des Städtewesens stammend, bisher von Forschung historisch zu wenig ausgewertet. E BEcK, Kirche, S. 1 49. E. CHRYSOS, Zur Entstehung der Institution der autokephalen Erzbistümer, in: BZ 62 (1969) 263 - 286 (vor allem zu Pseudo - Epiphanios). V. TUPKOVA- ZAIMOVA, Nasestvija i etniceski promeni na Balkanite prez VI - VII v., (Einfälle und ethnische Wandlungen auf dem Balkan im 6. und 7. Jh.) Sofia 1 966, hier S. 84 (Aufgabe von Bistümern auf dem Balkan). A GELZER, S. 534- 542. PARTHEY Nr. VII, S. 1 50 - 16 1. Nr. 156 6. ökumenische Synode 680/1. Konstantinopel. Beilegung des sog. monotheleti schen Streites. Akten der 18 Sitzungen mit Anwesenheits- und Unterschriftenlisten und ausführliches Glaubensedikt erhalten. Starker Einfluß des Kaisers erkennbar. I HAUPTQUELLE für seit 633 dauernden monotheletischen, bzw. monergetischen Streit, da in Akten wichtigste Dokumente des Streitverlaufes enthalten sind (u. a. Unions pakt des Patriarchen Kyros von Alexandrien, Brief des Papstes Honorius, Enzyklika des Patriarchen Sophronios). Namenlisten im Vergleich mit Quinisextum (Nr. 1 57) grundle gend für Kenntnis des Städtewesens (Verschwinden eroberter Bischofssitze in Balkan und Orient) und Administration (Fortbestehen des praefectus praetorio und gleichzeitig Auftre ten der "Logotheten"). Zusatzquellen (teilweise Parallelüberlieferung) in Akten des La terankonzils 649, dessen Subskriptionslisten als Vergleichsmaterial noch zu wenig historisch ausgeschöpft sind. E BEcK, Kirche, S. 46/7 (Lit.). J.-L. VAN DIETEN, Geschichte der Patriarchen von Sergios I. bis Johannes VI. (61 0- 71 5), Amsterdam 1 972 (Akten als Hauptquelle). F. X. MURPHY- P. SHERWOOD,
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Constantinople II et Constantinople III, Paris 1 974, hier S. 133 -260 (Lit. ausführliche Darstellung mit Vor- und Nachgeschichte). R. RIEDINGER, Aus den Akten der Lateran-Synode von 649, in: BZ 69 (1976) 1 7 - 38 (zur Parallelüberlieferung). Verwaltung: J. KARAYANNOPULOS, Über die vermeintliche Reformtätigkeit des Kaisers Herakleios, in: JÖBG 10 (1961) 53 - 72, hier S. 59, 69, 71. Städte : G. OSTROGORSKY, Byzantine cities in the early middle ages, in: DOP 13 (1959) 47- 66 = "Zur byz. Geschichte", Darmstadt 1 973, hier S. 107f. A Mansi 1 1 , S. 190- 922. Nr. 157 Synode 691/2 gen. Quinisextum (IIEv8E'X:tll). Abgehalten im Kuppelsaal des Kaiserpalastes ("Trullanum"). Erlaß von 1 02 disziplinären Kanones als "Ergänzung" der 5. und 6. ökumenischen Synode (Nr. 120, 1 56) (Name !). Kanones, die mit den römischen Gewohnheiten nicht in Einklang standen (Priesterehe, Fastengewohnheiten), von Rom nicht anerkannt. I Kanones "bilden einen Hauptbestandteil des byz. Kirchenrechtes" (Beck). Sie sind zusammen mit Fülle der Bemerkungen byz. Kommentatoren, vor allem Theodor Balsamons (12. ]h.), ein in Forschung noch nicht voll ausgeschöpfter Spiegel byz. Alltagslebens, da nicht nur Normen für Kleriker und Mönche (z. B . Verbot von Handel [9] und Zinsnehmen [10] ; Eidbruderschaft untersagt [34]), sondern allgemeine Normen festgelegt werden (z. B . Verbot des Würfelspiels [50] und der Mimen [5 1 ] ) . Einige Bestimmungen machten schon byz. Auslegern hermeneutische Schwierigkeiten (z. B. 61). Kurzer Zeitabstand der Sub skriptionslisten zur 6. ökum. Synode (Nr. 1 56) läßt mit großer Wahrscheinlichkeit Schlüsse auf tatsächliches Bestehen von Bischofssitzen zu. E Siehe allgemein Teil II § 35 (Kanonistik). BECK, Kirche, S. 47 (Lit.). BECK, Geschichte, S. 63. V. LAURENT, L'oeuvre canonique du concile in Trullo (691 - 692), in : REB 23 (1965) 7 - 4 1 (keine Fälschungen in den fragmentarisch erhaltenen Akten ; antirömische Haltung der Kanones). F. TINNEFELD, Zum profanen Mimos in Byzanz nach dem Verdikt des Trullanums (691), in : Byzantina 6 (1974) 323 - 343. Histor. Auswertung der Subskriptionslisten: R.-J. LILIE, "Thrakien" und "Thrake sion", in: JÖB 26 (1977) 7 - 47 hier S. 35- 39 (zu den Städten Thrakiens). A Mansi 1 1 , S, 929 - 1 006. Kanones mit byz. Kommentatoren: RHALLES - POTLES II, S. 295 - 554. P. P. JOANNOU, Discipline generale antique I, 1 (Fonti fase. IX), Grottaferrata (Rom) 1962, S. 98 - 241 mit franz. Übs., ohne histor. Anm.
§ 4.8. Fachschriften: Kriegswesen, Geographie, Theologie Nr. 158 PSEUDO - MAURIKIOS. "Strategikon " (Kriegshandbuch). Verfasserfrage nicht endgültig entschieden, doch sind für Zuweisung an einen Militärexperten in Zeit des Kaisers Maurikios (582 - 602) die meisten Gründe gesammelt, falls nicht der Kaiser an Abfassung selbst beteiligt war. Q Praktische Militärerfahrung. Kenntnis antiker Taktiker (Asklepiodoros, Vegetius u. a.), doch ist Abgrenzung schwer möglich (nicht in Ed. von Mihaescu angegeben). Codex Theodosianus (B. VII) (Nr. 75). I Glaubwürdige HAUPTQUELLE über Heeresorganisation und -taktik an Wende zum 7. ]h. U. a. ausführliche Beschreibung (mit Skizzen) der Heeresaufstellung mit Meßzahlen
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§ 4.8. FACHSCHRIFTEN: KRIEGSWESEN, GEOGRAPHIE, THEOLOGIE 7. JH.
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der Formationen, der Lagerordnung, der Bewaffnung. Ratschläge über Angriff und Hinterhalt. Große Bedeutung der Reiterei. Wichtige Charakterisierung nicht nur der Kampftaktik der Feindvölker (Perser, "Skythen" , Franken, Langobarden), sondern auch ihrer Eigenschaften; deshalb (neben Miracula Demetrii Nr. 145 ; Prokop Nr. 85) HAUPT QUELLE für Stammesverfassung der Slawen (XI. 4). E MORAVCSIK, S. 4 1 7- 421 (Lit. Verfasserfrage). HUNGER II, S. 329- 330 (Tendenzen). F. AUSSARES SES, L'armee Byzantine a la fin du VIe siede d'apres le strategicon de l'empereur Maurice, Bordeaux 1909 (bisher bester, teilweise phantasievoller Kommentar, leider ohne Quellenscheidung). R. GROSSE, Das römisch-byzantinische Marschlager vom 4. - 10. Jh., in : BZ 22 (1913) 90- 121 ; hier S. 106- 1 1 1 (Bedeutung der Reiterheere !). H . MIHAESCU, Einleitung zu meiner Maurikios-Ausgabe, in: Byzantina 6 (1974) 193 - 213 (Verfasserfrage). A H. MIHAESCU, Mauricii Strategicon (Scrip tores byzantini VI), Bukarest 1 970 (mit rumän. Übs.). Izvori (Bulgarien) III, S. 272 - 290 (Abschnitte über Slawen und Awaren mit Anm.). Ü Izvori a ugoslawien) I, S. 127 - 141 (wertvolle Anmerkungen mit Parallelquellen zum Slawenab schnitt XI. 4). Nr. 159 Doctrina Jacobi. Der um 634 verfaßte Dialog gibt sich als Unterweisung eines unter Herakleios 632 zwangsweise bekehrten Juden. I Hinweise auf religiöse und soziale Zusammensetzung der blauen und grünen Parteien in Konstpel. , Rhodos und Antiochien (I, 40 ; V, 20) und auf opportunistisches Verhalten der Juden zwischen den Parteien. Direkthandel zwischen Konstpel. und Karthago (V, 20). Weltuntergangsstimmung unter Kaiser Phokas (IV, 2). Beleg für Kommissionskontrakt mit vorher stipulierter Festsumme. E BEcK, Kirche, S. 447 (Lit.). CAMERON, Factions, S. 83 ; 150f. JONES, Empire, II, S. 867f. R. S. LOPEZ, The role of trade in the economic readjustment of Byzantium in the seventh century, in: DOP 13 (1959) 67 - 85, hier S. 84. A N. BONWETSCH, in : Abh. Königl. Ges. d. Wiss. Göttingen, phil.-hist. Kl. 1 2, 3 (1910) (griech. Text). Nr. 1 60 MAXIMOS, der Bekenner (580 - 662). Aus vornehmer Familie Konstpels. Nach 6 1 0 - ca. 614 Geheimsekretär des Kaisers Herakleios. Mönch in Chrysupolis (Skutari), dann in Afrika. 646 - 653 in Rom als geistiger Führer im Kampf gegen Monotheletismus. 655 Prozeß gegen ihn, Deportation nach Lazika (Georgien), Verstümmelung. W Opuscula theologica et polemica. Asketisch - mystische Werke, vor allem "capita de caritate" . 45 Briefe. I Große Bedeutung für byz. Theologiegeschichte. "Der universalste Geist des 7. Jh. und vielleicht der letzte selbständige Theologe der byz. Kirche." (BEcK). Lebenslauf (Quellen dazu vor allem Briefe und Viten) zeigt hartes Eingreifen des Staates in theolog. Streitigkeiten und Verflechtung von Theologie und Politik (Revolte des Exarchen von Ravenna, Olym pios). Außer wenigen prosopographischen Daten sind Briefe für Sozial- und Wirtschaftsge schichte leider ohne Bedeutung. E BECK, Kirche, S. 436 - 442 (Lit. Werke) DSp fase. 66/7 (1978) 836 - 847 (I. H. DALMAIS). BECK, Geschichte, S. 57. P. SHERWOOD, Date list of the works of Maximus the Confessor (Studia Anselmiana 30) Rom 1 952 (grundlegend zum Leben; Datierung der Werke mit Regesten). E. CASPAR, Geschichte
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des Papsttums 11, Tübingen 1933, S. 558 f. (M. und Lateransynode), 575 f. (Verhöre; Ablehnung des "Caesaropapismus"). H. U. v. BALTHASAR, Kosmische Liturgie. Das Weltbild Maximus' des Beken ners, Einsiedeln 21961 (Hauptwerk zur Theologie des M.). R. DEvREEssE, La vie de saint Maxime et ses recensions, in : AB 46 (1928) 5 - 49 (zur Verwertung von Dokumenten). A PG 90; 91 (dort auch die wichtigsten Viten BHG 1231 und 1233). Syrische Vita (teilweise mit gegensätzlichen Informationen zu den griechischen Viten: ed. S. BROCK, in: AB 91 (1973) 299 - 346. Nr. 161 GEORGIOS KYPRIOS (Anf. 7. ]h.) Sonst unbekannter Verfasser von Beschreibung der politischen Verwaltungsgliederung (ca. 700 Städte). Der Armenier Basileios (9. ]h.) hat das Werk mit einer kirchlichen Notitia (Nr. 255) verbunden und wenige Zusätze, Armenien betreffend, eingefügt. Q Hierokles (Nr. 126), den Georgios auf neuesten Stand bringt. Vielleicht waren auch die nur bei Georgios sich findenden Beschreibungen Afrikas und Italiens bereits im vollständi gen, verlorenen Werk des Hierokles enthalten. I HAUPTQUELLE für weltliche Verwaltungsgliederung des byz. Reiches Anf. 7. ]h. Für Afrika und Italien durch Fehlen bei Hierokles Nr. 126 besonders wichtig: Abgrenzung des byz. und langobardischen Herrschaftsbereiches. E HUNGER I, S. 531 /2. Kommentare von HONIGMANN Und GELZER (s. "A") ergänzen einander. A. H. M. JONES, The cities of the Eastern Roman provinces, Oxford 21971 . Appendix 111 S. 5 14 - 521 : Hierocles and Georgius. Appendix IV: Tafel 28 - 50 (Vergleich Hierokles - Georgios). M. CONTI, L' Italia Bizantina neUe "Descripto orbis Romani" di Georgio Ciprio, La Spezia 1 975 (ausführlicher Kommentar). A E. HONIGMANN, Le Synekdemos d'Hierokles et l'opuscule geographique de Georges de Chypre (Corpus BruxeUense Historiae Byzantinae. Forma imperii byzantini-Fasc. I), Brüssel 1939, S. 49 - 70. S. 37: Vergleich Hierokles mit Georgios. Einleitung, Einzelkommentar (Lit.). H. GELZER, Georgii Cyprii, Descriptio orbis romani, Leipzig (Teubner) 1 890 (zusammen mit Notitia).
§ 4.9. Inschriftliche Quellen Nr. 162 Quellenwert der Inschriften (7. ]h.). Im Verlauf des 7. ]h. vermindert sich Informationsdichte und Aussagekraft der Inschriften auffallend (Fehlen von Bau- und Stifterinschriften). Genauer Zeitpunkt für diesen Einschnitt, der vielleicht mit Perser- oder beginnenden Araberkämpfen zusammenfällt, ist nicht zu bestimmen, da die ebenfalls verschwindenden Grabinschriften nur sehr ungenau zu datieren sind. Nur wenige Inschrif ten präzisieren die archäologischen Befunde über Befestigungsbauten (s. Nr. 165). In Smyrna beweisen Inschriften (GREGOIRE, Recueil, Nr. 79, 80), daß zu Zeit des Herakleios Teile der Stadtmauer noch funktionsfähig waren. Einige Sondernachrichten geben Inschrif ten für Italia byzantina (Torcello 640 Bischofssitz; Streiflichter auf Italienaufenthalt von Konstans 11.). Inschriftlich erhaltene Schenkung (als "Edikt" bezeichnet) von Salinen an St. Demetrios in Thessalonike gibt nach Forschungen von A. A. VASILIEV das exakte Datum des Aufenthaltes ]ustinians 11. in dieser Stadt und beweist, daß Salzgewinnung staatlich überwacht wurde.
§ 4.9. INSCHRIFTLICHE QUELLEN 7. JH.
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E Teil I I § 5 4 Inschrift von St. Demetrios : A . A . VASILIEV- H. GREGOIRE, A n edict o f the emperor Justinian II., September 688, in : Speculum 1 8 (1943) 1 - 13. Neuedition (Lit.) : J. M. SPIESER, Les inscriptions de Thessalonique, in : TM 5 (1973) hier Nr. 8 S. 156- 159. Nr. 163 Quellenwert der Münzen (7. Jh.). Hervorragende Bedeutung der Münzen mit Sondernachrichten 1 . für Außenpolitik: zeitweise Schließung von Prägestätten im Osten Zeichen der Persergefahr (Foss). Schließung der letzten Münzstätten in Kleinasien (Niko medeia, Kyzikos, vielleicht Thessalonike) deuten auf Unsicherheit und fortschreitende Ausbreitung der Araber hin; 2. für Innenpolitik: die "Konsularsolidi" des Herakleios zeigen seinen Herrschaftsanspruch und Ausdehnung der Revolte gegen Phokas 608 - 610 ( GRIER SON, MORRISSON ) . Einführung der Silbermünze des Hexagramms beweist Finanznot bedingt durch Perserkriege zur Zeit des Herakleios, bestätigt durch schriftl. Nachrichten (Chronicon Paschale Nr. 1 34) über Kürzung der Gehälter und Reduktion der Kupferprä gung; 3. für Verwaltung: Münzen Siziliens sind Hinweis auf Entstehung eines Themas bereits 644 ; 4. für dynastische Familienpolitik des Herakleios und für "autokratische" Neigungen Konstantins IV. , der seine Brüder 680 von der Macht ausschließt und seinen Sohn Justinian H. nicht an der Macht beteiligen will; 5. für Dogmengeschichte : Darstellung Christi unter Justinian H. ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Reflex der Bestimmungen der Synode von 692 (Nr. 157), die altchristl. Symbolik (Lamm) untersagt. E MORRISON, Münzkatalog II, S. 2 1 7 - 433 (Phokas-Justinian II.) (Lit. histor. Auswertung). J. D. BRECKENRIDGE, The numismatic iconography of Justinian II. (Numismatic Notes and monographs 1 44) New York 1959. P. YANNOPOULOS, L'Hexagramme. Une monnayage Byzantine en argent du VIIe siede, Louvain 1978. CL. Foss, The Persians in Asia minor and the end of antiquity, in: The English Historical Review 90 (1 975) 72 1 - 747 hier: S. 728 - 735. F. DÖLGER, in: BZ 45 (1952) 252/3 Besprechung von D. RICOTTI PRINA, La monetazione siziliana neU' epoca bizantina. Numismatica (Perugia) (n. 1 - 6) 35 S. Nr. 164 Quellenwert der Siegel (l.Ih.). Informationen der spärlich erhaltenen Siegel 1 . zur Verwaltung; 2. zu slawischen Volksgruppen im byz. Reich. Zu 1 . : Stempel des comes sacrarum largitionum auf Silbergefäßen. Siegel des künftigen Exarchen von Italien Theophy lakt (ed. Laurent, Medaillier Vatic., 1 962, Nr. 1 1 4) als ()''tQa't't1yo� �LXEA.La� beweist Entstehung des Themas Sizilien von Wende 7. zum 8. Jh. Seit Mitte 7. Jh. auftretende "Kommerkiarioi"-Siegel, deren "Feindatierung" noch nicht abgeschlossen ist, sind HAUPTQ UELLE für Wiederaufbau der Verwaltung nach Schock der großen Invasionen in erster Hälfte 7. Jh. Sie geben Fixpunkte für wirtschaftliche Zentren. Zahlreiche Fragen zur Funktion der Kommerkiarioi scheinen noch ungeklärt. Zu 2. : Auf Ende 7. Jh. werden nach neuer Forschung "Andrapoda"- (d. h. Gefangenen-) siegel (mit oder ohne Zusatz �xA.a ß6wv) aus verschiedenen Regionen Kleinasiens (Bithynien, Lykien, Kappadokien) datiert : wertvolles Zeugnis für Ansiedlung slawischer Kriegsgefangener meist unter einem byz. Beamten im Rang eines "Exkonsuls" (uno vJt
318 § 4.10. Sachreste
Nr. 165 Quellenwert der Sachreste (7. jh.). Kunst Justinians H. greift "klassizistisch" auf Justinian I. zurück, eine Tendenz, die auch in übrigen Äußerungen dieses Kaisers sichtbar wird. Bisher näher archäologisch untersuchte und histor. ausgedeutete Städte Kleinasiens zeigen zwei deutliche Tendenzen : 1 . Verkleinerung bzw. Aufgabe des bisherigen Stadtge bietes ; 2. Befestigung durch Stadtmauer oder durch Bau einer Fluchtburg. Einigermaßen gesicherte Ergebnisse, die freilich oft zwischen 7. und 8. Jh. schwanken für: Sardes (Zitadelle), Priene, (Reparatur der Akropolis), Ephesos (Verkleinerung durch byz. Stadt mauer), Ayasoluk (Befestigung), Didyma (Befestigung), Milet (Theaterkastell). Archäolo gie auf Balkan zeigt Spuren von Zerstörungen durch Awaren und Slawen (Caricin Grad, Stobi). Archäologie und Numismatik bestätigen persische Eroberung von Ankara, Side und Ephesos. E Teil II §§ 1 - 4 (vor allem zu Regionen; Einzelorten; allgemeine Archäologie). Speziell zum 7. Jh. : E. KITZINGER, Byzantine Art in the period between Justinian and iconoclasm. Berichte IV, 1 des XI. Intern. Byz. Kongresses, München 1 958. D. H. WRIGHT, The shape of the seventh century in Byzantine Art. First Annual Byzantine Studies Conference (Cleveland 24. - 25. Oct. 1975) S. 9 - 28 (Sachreste aus Italien stark berücksichtigt; Unterschied der Stile der Zeit des Herakleios und Justinians II.). J. D. BRECKENRIDGE, The long siege of Thessalonika, its date and iconography, in: BZ 48 (1955) 1 1 6 - 122 (zum Mosaik in Demetrioskathedrale in Thessalonike; Lit.).
§ 5. Achtes J ahrhundert
§ 5. 1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Gegenüber dem "dunklen" 7. Jh. verschlechtert sich Quellenlage zusätzlich, da Breviarium des Nikephoros (Nr. 204) 769 aufhört und dieser zu seiner Parallelquelle Theophanes (Nr. 203) anders als im 7. Jh. wenig Sondernachrichten bietet. Orientalische Quellen, die wie im 7. Jh. mosaikartig zusammengesetzt werden müssen, fließen weniger reichlich als im 7. Jh., vor allem durch Dürftigkeit armenischer Quellen : Leontios Nr. 167 ist gegenüber den reichen Informationen des Sebeos Nr. 136 äußerst dürftig. Sehr unübersichtlich ist Quellenlage in Beziehungen zum Westen (Italien, Frankreich). Große Bedeutung kommt den in vielen Passagen umstrittenen Liber pontifica lis (Nr. 220) und den Papstbriefen (Codex Carolinus Nr. 1 86) zu. Um das schwerdurch schaubare Ineinander von ideologischer und realpolitischer Sphäre und Besonderheiten westlicher Vorstellungen (Zeremoniell, Titelwesen) zu erhellen, müssen ausgiebig Quellen benutzt werden, die Byzanz nicht direkt berühren: Numismatik in Italien, Papstbildnisse, Diplome der Karolinger (Titelwesen in Arengen !), Briefe Alkuins (s. Teil In § 2: Quellen aus Merowinger- und Karolingerzeit), Lokalquellen aus Italien (s. Teil In § 3. Lateinische Quellen aus Italien). Die meisten fränkischen Annalen enthalten sich oft ergänzende Nachrichten über Beziehungen Franken - Byzanz (s. Teil In, § 2. Quellen aus Merowinger und Karolingerzeit). An Informationsdichte ragen die Annales Fuldenses (Nr. 280) hervor. Fast ganz ohne Information bleibt Bereich der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Die durchwegs erst im 9. Jh. geschriebenen Hagiographischen Zeugnisse sind einseitig am Bilderstreit interessiert. Nur die an wirtschaftsgeschichtlichen Daten reiche Vita des Philaret (Nr. 1 74) macht eine Ausnahme. Vorsichtige Schlüsse sind auch aus offizieller Gesetzge bung (Ekloga Nr. 1 82, DÖLGER, Reg. 338) zu ziehen. Hermeneutische Probleme: Wie immer in Zeiten von dogmatisch-theologischen Kämpfen ist Informationsqualität im 8. Jh. durch Streit um Bilderverehrung einseitig. Zeugnisse der Bilderfeinde aus 8. Jh. wurden später systematisch vernichtet, Erfolge bilderfeindlicher Kaiser (Leon In., Konstantin V.) verkleinert, Legenden erdichtet, die negativen Seiten herausgestellt. Entwurf einer Soziologie der beiden Lager ist bei derartiger Quellenlage nur bruchstückhaft möglich. Heuristik: Noch mehr wie im 7. Jh. verlangt die dürftige und einseitige Quellenlage saubere Quellenscheidung der Chronistik und Hagiographie nach inneren Kriterien. Orientalische Quellen, die Bruchstücke bilderfeindlicher Traditionen verwerten, liefern nur an wenigen Punkten zuverlässige neue Nachrichten. Neues Informationsmaterial ist von den inschriftli chen Quellen (§ 5 . 8) und den materiellen Überresten (Nr. 202) zu erwarten, vor allem auf Gebiet des Befestigungswesens und des Verwaltungsaufbaues in der langsamen Wiederer starkung des Reiches.
320 § 5.2. Geschichtsschreibung (griechisch, lateinisch, syrisch, armenisch)
Nr. 166 AGATHON (Ende 7. - Anf. 8. ]h.). Archidiakon, Chartophylax, Protonotar und zweiter Kanzler (sic) ('XaY'XEA.A.aQLO� ÖEutEQO�) des Patriarchats in Konstpel. W Bericht über die von Kaiser Anastasios 11. angeregte Erneuerung der auf Befehl des Kaisers Philippikos vernichteten Akten des 6. ökumenischen Konzils (Nr. 1 56). I Nüchtern und klar wird Ende ]ustinians 11. durch Revolte der Truppen von Cherson und dem "Volk" und Kampf des Philippikos gegen Onnogurbulgaren geschildert. Nur hier monotheletische Maßnahmen des Philippikos überliefert. Wertvolle Hinweise auf Aufbe wahrungsweise der Patriarchatsakten und ihre Verwaltung durch den Chartophylax. E MORAVCSIK, S. 2 1 7 - 2 1 8 (Lit. ; zu Onnogurbulgaren). DARROUZES, Recherches, S. 24 - 26 (zu Ämtern und Titeln des A.). OSTROGORSKY, Geschichte, S. 127 (zu Philippikos). A Mansi 12, Sp. 1 89- 1 96. Nr. 167 LEONTIOS ( LEwoND, GHEVOND), der Presbyter (gest. Ende 8 . ]h.). Über sein Leben keine Nachrichten. W "Geschichte der Kriege und der Eroberungen der Araber in Armenien" . Armenisch. Nach kurzem Überblick über Geschichte seit Mohammed wird Zeit der Araberherrschaft in Armenien 732 - 789 geschildert. Q Eigenerlebnisse. I Byzanz liegt am Rande. Berührungspunkte: einzelne Razzien der Araber nach Byzanz nach 732, nicht ohne Irrtümer und Verwechslungen; der Syrienzug Konstantins V. 751 p. Chr. und die nachfolgenden Umsiedlungsmaßnahmen armenischer Bevölkerungsteile ; Zurückhaltung Konstantins V. in der armenischen Revolte 772 ; Schicksal des lange Zeit in byz. Militärdiensten stehenden Tadjat Antzevatsi, der seinen Landsleuten suspekt bleibt. Angeblicher Briefwechsel zwischem Omar 11. und Leon III., der mehr als ein Viertel des Werkes einnimmt (S. 42 - 98 Übs.), ist wohl eher Zeugnis für armenische als byz. Islampolemik (entstanden nicht vor 9. ]h.). E INGLISIAN, S. 1 77. Histor. Gesamtkommentar dringend erforderlich. BROOKS, Abbasiden (zu den Razzien mit Parallelquellen). Zu Tadjat: GROUSSET, Histoire, S. 334 f. P. CHARANIS, The Armenians in the Byzantine empire, in : BS 22 ( 1 961 ) 1 96 - 240 hier S. 197f. J. LAURENT, L'Armenie entre Byzance et l'Islam depuis la conquete arabe jusqu' en 886, Paris 1919 passim. P. SPECK, Kaiser Konstantin VI, München 1978 Reg. s. v. (zu Ostkriegen). Zu� Briefwechsel zuletzt (Lit.) : S. GERO, Byzantine Iconoclasm during the reign of Leo III, Louvain 1973 (CSCO 346 Subs. 41) hier S. 1 53 - 1 7 1 . A Petersburg 1 887 (K. ETEAN) . Ü Histoire des guerres et des conquetes des Arabes par l'eminent Ghevond. trad par G. V. CHAHNAZARIAN, Paris 1 856 (Kommentar unzureichend). Nr. 168 PAULUS DIACONUS (um 720 - um 799). Vielleicht Notar am Herzogshof von Benevent. Mönch in Montecassino. Glied des Gelehrtenkreises um Karl d. Gr. W Dichtung, Hagiographie, Grammatik. Für Byzanz wichtig : "Historia Romana" als Fortsetzung des Eutrop (Nr. 6) bis ]ustinian. "Historia Langobardorum" von sagenhaften Anfängen bis 744.
§ 5.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG (GRIECHISCH, LATEINISCH, SYRISCH, ARMENISCH) 8. JH.
321
Q Unbekannt für ziemlich präzise Kenntnisse der wichtigsten Vorgänge in Konstpel., verstreut in "Historia Langobardorum" . I Keine selbständige Bedeutung der "Historia Romana" , da Quellen fast sämtlich bekannt (s. "A"). "Historia Langob. " vorsichtig zu verwertende HAUPTQUELLE über Eindrin gen der Langobarden in Italien und die vergeblichen diplomatischen und kriegerischen Bemühungen von Byzanz, die Eindringlinge zu vertreiben. Ausführliche Sonderquelle über Italienzug Konstans' 11. (663 - 668) (V. 6 - 1 1 ). E WATIENBACH - LEVISON - LöWE H, S. 203 - 224 (Lit., Person, Werk). MANITIUS I, S. 257- 272. O. BERTOLINI, Roma di fronte a Bisanzio e ai Langobardi (Storia di Roma IX), Bologna 1 941 passim, vor allem S. 351 H. (Konstans H.) (leider sehr allgemeine Angaben der Parallelquellen). P. D. immer noch am ausführlichsten ausgewertet (mit Parallelquellen) : L. M. HARTMANN, Geschichte Italiens im Mittelalter II, 1 (Römer und Langobarden bis zur Teilung Italiens), Gotha 1 900. A Hist. Rom: A. CRIVELLUCCI in : Fonti per la storia d'ltalia LI, Rom 1914. MGH AA H (1879) (G. DROYSEN). S. 4 - 224 (bis 555), S. 227 - 376 (Fortsetzung des Landolphus Sagax bis 813). MGH Schulausgabe, ed. G. DROYSEN (1879) (Quellenanalyse !). Hist. Langob. : MGH SS rer. Langob. (1 878) ed. L. BETHMANN- G. WAITZ, S. 1 2 - 1 87. Ü O. ABEL- R. JAKOBI, Paulus JAKOBI, Paulus Diakonus und die übrigen Geschichtsschreiber der . Langobarden (Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit 15) Leipzig 1 888. Nr. 169 Sog. Megas Chronographos (Ende 8 . Jh.). Anonymer Chronograph. Sein ausgedehntes, im Charakter nicht mehr vollständig erkennbares chronistisches Werk behandelt neben den in Chroniken üblichen Wunderzeichen und Naturereignissen Politik (z. B. Nikaaufstand) und Kirchengeschichte wohl bis Ende 8. Jh. Rekonstruktion deshalb so schwer möglich, da nicht gesichert ist, ob Hauptzeugen (Theophanes Nr. 203 ; Nikephoros Breviarium Nr. 204 ; Chronicon paschale Nr. 1 34; Johannes Antiochenus ? Nr. 1 3 7) nicht direkt aus Quellen des Megas Chr. geschöpft haben. Q Stadtannalistik Konstpels. Gesonderte Erdbebenlisten? Urkunden ? I Außer einigen Erdbebendaten keine Sondernachrichten in erhaltenen Fragmenten. Wichtig wegen Entstehung und Struktur byz. Chronistik. E P. SCHREINER, Kleinchroniken H (s. Nr. 544): Kommentar zu Chronik 1 (Lit. ältere Ausgaben). A. FREUND, Beiträge zur antiochenischen und konstantinopolitanischen Stadtchronik, Diss. Jena 1 882 (Parallelquellen; Ergebnisse müssen erneut überprüft werden). A H. A. CRAMER, Anecdota Graeca e codicibus manuscriptis Bibliothecae Regiae Parisiensis H, Oxford 1 839, S. 1 1 1 , 32 - 1 14 finis (aus Cod. Paris 1 555 A; Zuweisung zum Megas Chron. vor allem durch FREUND erschlossen). Kleinchronik Nr. 1 (Vat. 1 941) ed. P. SCHREINER in Kleinchroniken I (Nr. 544). Nr. 1 70 Kurze Chroniknotizen (gen. IIuQua'taaEL� auv'tOJlOL XQOVL'XUC). Entstanden 742 - 746 (MORAVCSIK). Spätere Entstehungszeit nicht ausgeschlossen. Kompilator versucht offensichtlich, historische Ereignisse, die mit Bauwerken verbunden sind, zusammenzutra gen. Prinzip der Anordnung nicht erkennbar (nicht chronologisch, aber wohl auch nicht topographisch). Q Spezialuntersuchung erforderlich. Gleiche chronist. Quelle mit Suda (s. Nr. 329 a). Aufzeichnungen eines Eparchen Philippos (Zeit ? ed. S. 60). Schrift eines Papias (ed. S. 5 1 f.) Schrift (in Briefform) über 7 Sehenswürdigkeiten (ed. S. 39 - 51). Berichte eines Chartulars Himerios und eines Anagnosten Theodoros.
322
HAUPTQUELLEN
I Angaben ohne Parallelen - deshalb meist nicht nachprüfbar - über Bauwerke, Statuen und Plätze Konstpels. vom 4. - 7. Jh. Legenden mit historisch glaubwürdigen Angaben vermischt, z. B. über bronzenes Stierbild, in dessen Haupt Julian Christen verbrannt haben soll, später von Herakleios für Pontosfeldzug zu Münzen umgeschmolzen (ed. 48/9). Beschreibung des Normalmodios mit Statue Valentinians III. dürfte im Kern glaubwürdig sein (ed. S. 27/8). Angaben über Zirkusparteien sind äußerst kritisch zu verwerten (chronolog. Fehler; Verwechslung von Personen). E MORAVCSIK S. 233/4. COLONNA, Storici, S. 147/8 (Entstehung bis 842 möglich). DAGRON, Naissance, passim. Reg. s. u. "patria" . JANIN, Constantinople S. 20, 27f., 48 f., 56, 66 f., 73 f., 79, 93, 101, 104, 1 1 1 , 1 1 8 u. ö. (im Reg. nicht aufgeschlüsselt). IZVORI (Bulgarien) s. "A". CAMERON, Factions, Reg. s. v. "Parastaseis". A TH. PREGER, Scriptores originum Constantinopolitanorum I, Leipzig (Teubner) 190 1 , S. 1 9 - 73. Izvori (Bulgarien), VI, S. 223 - 225 (Stellen über Beziehungen Justinians 11. zu Bulgaren; dazu Lit. bulgar. Übers.). Nr. 1 71 Sog. Continuatio Byzantia Arabica a. DCCXLI. Chronik früher als "additio ad Johannem Biclarensem" bezeichnet (vgl. Nr. 141). Q Arabischer, monophysitischer Chronist aus Syrien (NÖLDEKE) oder Alexandrien (SCHWENKOW) für Nachrichten aus dem Osten. I Wichtige Zusatzquelle mit Sondernachrichten (Meßzahlen zu Friedensverträgen) für arabisch-byz. Ostkämpfe. Razzien unvollständig angegeben. "Non parvi momenti est ob iudicia, quae in eo vel expressis verbis vel tacite de hominibus et imperiis feruntur" (NÖLDEKE). E WATTENBACH- LEVISON - LöWE I, S. 91 Anm. 200 (Lit.). Bemerkungen Mommsens und Nöldekes zu Ed. (s. "A"). Histor. ausgewertet: J. WELLHAUSEN, Kämpfe, S. 6, 9, 1 5. A MGH AA XI (1894) ed. TH. MOMMSEN, S. 323 - 369 mit Zusatz von TH. NÖLDEKE S. 368/9. Ed. zusammen mit sog. "Continuatio Hispana" bis 754 als Parallelquelle zu Continuatio Arabica. Nr. 1 72 ANONYMUS. Syrische Chronik des Pseudo-Dionysios (geschr. um 775). Von Forschung des 19. Jh. wohl fälschlich dem monophysitischen Patriarchen Dionysios (gest. 845) zugeschrieben, dessen verlorene Annalen von 582 - 842 reichen. I "Stumpfsinnige Schreiberei" (KRÜGER) mit unzähligen chronologischen Irrtümern. 3. Teil (5. u. 6. Jh.) wichtig wegen Benutzung des verlorenen zweiten Teils der Kirchenge schichte des Johannes von Ephesos (Nr. 102). U. a. werden dort einige Ereignisse der Perserkriege und ein Aufstand gegen Kaiser Anastasios I. (aus Johannes ?) näher beschrie ben. Sondernachrichten noch nicht gründlich untersucht. Wenig brauchbare Informationen im 4. Teil (665 - 775) : verschwommene Berichte über Belagerung Konstpels. 716/7 und Razzia 766/7. Bemerkenswert ist das durch viele Anekdoten illustrierte düstere Bild, das vom Leben der christI. Bevölkerung unter islamischer Herrschaft gezeichnet wird. E BAUMSTARK S. 274. Grundlegend zum histor. Gehalt des "echten" Dionysios: R. ABRAMOWSKI, Dionysios von Tellmahre, jakobitischer Patriarch von 818 - 845. Zur Geschichte der Kirche unter dem Islam (Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 25, 1) Leipzig 1940. Quellenanalyse 1 . u. 2. Teil: F. Nau, Etudes sur les parties inedites de la chronique ecclesiastique attribue a Denys de Tellmahre, in: Revue de l'Orient Chretien 2 (1 897) 41 - 68 (Abhängigkeit von Kirchengeschichte des Sokrates Nr. 55)
§ 5.3. HAGIOGRAPHIE
8.
323
JH.
F. NAU, Analyse de la seconde partie inedite de l'histoire ecclesiastique de Jean d'Asie, in: DERS. Zeitsehr. S. 455 - 493 (Textauszüge mit Übs. aus 3. Teil des Pseudo - D.). Berichtigungen zu NAU: F. HAASE, Untersuchungen zur Chronik des Pseudo-Dionysios von Tellmahre und zu Johannes von Ephesos, in : Oriens Christianus NS 6 (1916) 65 - 90, 240 - 270 (Pseudo-Dion. nur teilweise von Johannes abhängig). STEIN, Histoire II, S. 827 - 83 1 (Excursus S "Sur le Pseudo-Denys de Tellmahre) (unzureichende Chronologie; Kritik an Nau). Gemeinsame Quellen mit byz. Chronistik : N. B. PIGULEVSKAJA, Theophanes' chronographia and the Syrian chronicles, in : JÖBG 1 6 (1 967) 55-60. CL. CAHEN, Fiscalite, propriete, antagonismes sociaux en Haute- Mesopotamie au temps des premiers 'Abbasides d'apres Denys de Tell-Mahre, in : Arabica 1 (1954) 1 36 - 152 (byz. Geschichte nur am Rande berührend; u. a. auch Baladuri Nr. 2 17 herangezogen). A CSCO Syr. 53 Syr. III, 2 (textus) (1933) ed. 1.-B. CHABOT (1. und 2. Teil). Fragmente aus 3. Teil ed. Nau (s. "E"). Ed. und Übs. des 4. Teiles: J.-B. CHABOT, Chronique de Denys de Tell-Mahre. Quatrieme partie (Bibliotheque de l'ecole des Hautes Etudes fase. 1 12) Paris 1 895 (ohne ausreichende Angabe der Parallelquellen). Ü s. "A". 1 . und 2. Teil: CSCO Syr. 66 Syr. III, 1 (Versio) laufende Nummer 121 (1949) trans. 1. B. CHABOT (ohne histor. Kommentar). Teilübersetzung des 3. Teiles: N. PIGULEWSKAJA, Byzanz auf den Wegen nach Indien (Berliner byz. Arbeiten 36) Berlin - Amsterdam 1969, S. 325 - 335 (Krieg zwischen Kuschiten und Himyariten). =
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Nr. 1 73 Syrische Chronik bis 724 ("Liber Calipharum"). Aus mehreren Chroniken (teilweise aus Antiochien) und Liste der Nachfolger Mohammeds zusammengesetzt (Name!). Nachrichten bis 637 bzw. 641 , zusammengestellt erst 724. I Für byz. Geschichte bescheiden. Erwähnung des Hunneneinfalls 395 p. Chr. aus zeitgenössischer Quelle (Anonymus Arianus ? Nr. 8); Erdbebentabellen; die wichtigsten Daten der Perserkriege ; Zahlenangaben über getötete Landbevölkerung bei arabischer Eroberung Palästinas (Übs . S. 1 14). E BAUMSTARK S. 274. A E. W. BROOKS, Chroniea minora fase. 2, 1904, S. 77 - 1 56, CSCO laufende Nr. 3 Syr. 3 Syr. III, 4 (textus). Ü 1. B. CHABOT, Chronica minora fase. 2, 1904, S. 6 1 - 1 19, CSCO laufende Nr. 4 Syr. 4 Syr. III, 4 (versio) mit kurzer Einleitung ohne histor. Kommentar. =
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§ 5.3. Hagiographie
Nr. 1 74 NIKETAS VON AMNIA. Vita des hl. Philaretos, des Barmherzigen (702 - 792). Vita verf. 821 /2. Niketas ist Enkel des Ph., eines Großgrundbesitzers wohl in Paphlagonien. Durch Arabereinfälle und übermäßige Freigebigkeit gerät er in Armut. Das Unglück wendet sich, als seine Tochter den "Schönheitswettbewerb" für die zukünftige Gattin Konstantins VI. gewinnt. Ph. bleibt 4 Jahre am Kaiserhof. I Trotz romanhafter Züge (Brautschau!) einzigartiges, glaubwürdiges Zeugnis für ver schiedene Stufen bäuerlichen Lebens im 8. Jh. : Meßdaten über Viehbestand des Ph. als Großgrundbesitzer. Besitz von Land verschiedener Qualität. Als armer Bauer (2 Ochsen !) ist er auf Hilfe der Dorfhonoratioren (JtQcln:OL 'tOll x'WQLOU) angewiesen, um die kaiserlichen
324
HAUPTQuELLEN
Delegierten (ßUaLALXO() zu bewirten. Konkretes Beispiel für Themenstratioten bei Aushe bung 782 : der Bauernsoldat soll 2 Pferde und Bewaffnung aufbringen. Sonst unbekannte Streiflichter auf Stellung der bäuerlichen Frau : auch in Armut sind Töchter des Ph. nie über ihr Frauengemach (xOUßOUXALOV) hinausgekommen. E BECK, Kirche, S. 509. L. BREHIER, Les populations rurales au IXe siecle d'apres l'hagiographie byzantine, in: B 1 (1 924) 1 77 - 1 90, hier S. 1 80 f. H. EVERT - KApPESOWA, Une grande propriete fonciere du VIIIe s. a Byzance, in: BS 24 (1963) 32 -40 (quantitative Analyse; Versuch der Gesamtberechnung des Vermögens). G. WEISS, Joannes Kantakuzenos . . . , Wiesbaden 1969, S. 21 f. (Vergleich von Meßzahlen von Großgrundbesitz). P. A. YANNOPOULOS, La societe profane dans l'empire Byzantin des VIIe, VIIIe et IXe siecles, Louvain 1975, S. 1 80- 1 82. J. W. NESBITT, The life of St. Philaretos (702 - 792) and its significance for Byzantine agriculture, in : Greek Orthodox Theol. Review 14 (1 969) 150- 158. A 2 Versionen : 1 . ed. A. VASILIEV in : IRAIK 5 (1900) 49 - 86. 2. M. H. FOURMy- M. LEROY in: B 9 (1934) 85 - 1 70. Nr. 1 75 STEPHANOS DIAKONOS. Vita des Stephanos desJüngeren (gest. 764). Geschrieben 806. Verfasser Diakon in Konstpel. St. d. J. aus Umgebung von Nikomedien. Gründer eines Koinobions am Auxentiosberg. Als Wortführer der Bilderfreunde zuerst Verbannung auf die Proikonnesos . Nach 1 1 Monaten ziemlich freier Haft in Konstpel. Opfer einer Lynchjustiz. Q Mündliche, teilweise sogar bilderfeindliche Nachrichten. Kyrillos von Skythopolis (Nr. 107), Vita Euthymii (Nr. 67), Johannes Synkellos (Nr. 196), heute verlorene Akten der Synode 754 (Nr. 1 85). I Sehr kritisch zu verwerten, aber bei Dürftigkeit der Quellenlage unentbehrlich. Zweifel hafte Nachrichten, z. B . Zusammenkunft des St. mit führenden Bilderfeinden. Im Kern wohl glaubwürdige Einzelerzählungen über bilderfreundliche Soldaten ; Namen der bilder feindlichen Bischöfe und Angabe der Fluchtorte der Bilderfreunde (Rom, Schwarzes Meer, Zypern, Syrien, Palästina; geograph. Einzelheiten machen hermeneutische Schwierigkei ten). Im wesentlichen glaubwürdig scheinen auch Nachrichten über künstlerische Bildpro gramme der Ikonoklasten (Sp. 1 1 13 ; 1 120 ; 1 1 72). Hintergründe des Martyriums 764, vor allem Prozeßverlauf (Ausdruck "Prozeß" überhaupt berechtigt ?) sehr undeutlich. St. war wohl Opfer einer - vom Kaiser geschürten? - Lynchjustiz. E BECK, Kirche, S. 508 (Lit.). I. SEVCENKO, Hagiography of the Iconoclastic period, in: Iconoclasm ed. A. BRYER-J. HERRIN, Birmingham 1978, hier S. 1 1 5/6 (zur Entstehungszeit). CH. DIEHL, Une vie de Saint de l'epoque des empereurs iconoclastes, in: Compies rendus . . . de l'Academie des inscriptions et Belles - Lettres 1915, S. 134 - 150 (Inhalt mit kritischen Fragen). G. HUXLEY, On the vita of St. Stephen the Younger, in : Greek- Roman - Byzantine Studies 18 (1 977) 97 - 108 (zu kritischen Punkten der Hermeneutik : Prosopographie, Geographie). A. GRABAR, L'iconoclasme Byzantin, Paris 1 957, S. 144 und 160 (Bildprogramm). P. SPECK, Kaiser Konstantin VI., München 1 978, S. 57 - 62, 431 - 445 (zu den Rückzugsgebieten der Bilderfreunde). P. SCHREINER, Legende und Wirklichkeit in der Darstellung des byz. Bilderstreites, in : Saeculum 27 (1976) 165 - 1 79, hier S. 1 76 (zu Meßzahlen der Mitgefangenen des Stephanos). W. E. KAEGI, The Byzantine armies and iconoclasm, in: BS 27 (1 966) 48 - 70 hier S. 59 (Wankelmut eines Soldaten in Sachen Bilderverehrung). A PG 1 00, Sp. 1069 - 1 1 86 ( BHG 1666). =
§ 5.3. HAGIOGRAPHIE 8. JH.
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Nr. 1 76 ANONYMUS (1 . H. 9. Jh.) Vita des Johannes von Gothia (gest. um 791). Geb. Südküste der Krim. Pilgerreise nach Jerusalem. Bischofsweihe durch bilderfreundlichen Katholikos von Georgien. In Konstpel. nach 780 zur Verteidigung der Bilder. Gegner der Khazaren. I Wichtige Quelle für Randgebiet der byz. Geschichte. In diese selbst greift J. während Aufenthalt in Konstpel. am Ende der ersten Phase des Bilderstreites aktiv ein. Zusatznach richten über Konzil von Nikaia (787) (Nr. 1 89) mit glaubwürdiger Zahlangabe über die revoltierenden und dann entlassenen Tagmata in Konstpel. (6000 : 19 1 B). E BECK, Kirche, S. 512/3. I. SEVCENKO, Hagiography of the Iconoclast period, in: Iconoclasm ed. A. BRYER-J. HERRIN, Birmingham 1 978, hier S. 1 1 5 (Lit.). A. A. VASILIEV, The Goths in the Crimea, Cambridge (Mass.) 1 936, S. 89 - 96 (grundlegend; Lit. vor allem VASILEVSKIJ). A Von 3 Versionen (BHG 891 , 891 b) BHG 891 (längste und älteste) histor. wichtig: AASS. Juni V (1 709) 1 84 - 194. A. NIKITSKI, Zapiski Imper. Odesskago Obscestva Istorii i Drevnostej 1 3 (1 885) 25 - 34. Synaxarnotiz (BHG 891 b) : F. HALKIN, in : AB 66 (1948) 80/1 . Nr. 1 77 ANONYMUS (nach 869). Leben der 10 Märtyrer. (Gen. auch "Leben Julians", " Leben des Märtyrers Gregorios und seiner Genossen"). Angeblich soll die "Patrikia" Maria, der Protospathar Gregor und acht Gesinnungsgenossen einen Spatharios bei Zerstörung des Christusbildes am Chalketor gehindert haben. Martyrium der Zehn : 730. Q (nach MANG O) Theophanes (Nr. 203), Vita Stephani jun. (Nr. 175). I Histor. Realität durch Amplifikationen verzerrt, doch fehlt Vergleichsmaterial. Wahr scheinlichkeit der Martyrien im Gefängnis und Tod müßten nach strafrechtlichen Gesichts punkten untersucht werden. Erwähnung der bulgarisch-byz. Beziehungen unter Justinian 11. E BECK, Kirche, S. 56l f. CHR. LOPAREV, in : VV 17 (1910) 47- 55 (ausführlicher Inhalt ohne histor. Kritik). MORAVCSIK, S. 568 (zu den Bulgaren). C. MANGO, The Brazen House, Kopenhagen 1 959, S. 1 16/7. A AASS August 11, Antwerpen 1 735, S. 428 - 447. Nr. 1 78 ANONYMUS. (8. Jh.) Vita des Leon von Catania (gest. um 785). Leon stammt aus Ravenna. Bischof von Catania. Soziale Tätigkeit und Wundergabe wird in Vita gerühmt. I Streiflichter auf Sizilien vor arabischer Eroberung (jüdische Elemente, Verwaltungsbe amte, Städtewesen), leider überlagert durch langatmige Legenden über Magierwesen. E G. DA COSTA- LOUILLET, Saints de Sicile et d'Italie meridionale aux VllIe, IXe et Xe siecles, in: B 29/ 30 (1959/60) 89 - 95 (Lit. Inhalt). AMARI - NALLINO, Storia, I, S. 343 f. A BHG 981 b (wohl älteste Version) : B. LATYSEv, Hagiographica graeca inedita, Memoires de l'Academie Imp. de St. Petersburg, sero VIII, 12, 2 (1914) 1 2 - 28. BHG 981 : AASS Febr. 111 (1658) 223 - 225, 3. ed. (1665) 227 - 229 (nur lat.).
326
§ 5.4. Reden und Briefe Nr. 1 79 JOHANNES DAMAsKENos (um 645 - um 749). Aus reicher christI. Familie. Vater hoher Verwaltungsbeamter des Kalifen. J. übernimmt dieses Amt. Um 718 Mönch des Sabasklosters (Palästina) (vgI. Nr. 1 07). W Zahlreiche Schriften dogmatisch-polemischen, hagiographischen und homiletischen Inhalts. Zur Geschichte des 8. Jh. wichtig : 3 Reden gegen die Ikonoklasten geschr. um 726 - 730 ( ?). Rede gegen Kaiser Konstantin V. I "Vielleicht der größte byz. Dogmatiker" (BEcK). Bedeutung für Theologiegeschichte : . Einfluß auf Theologie der Bilderfreunde Gohannes von Jerusalem Nr. 197, Johannes Synkellos Nr. 196). Auffallend geringe Benutzung durch Synode von 787 (Nr. 1 89). Wirkung von scharfen Äußerungen gegen den "Caesaropapismus" Leons III., die Vorläufer im 4. Jh. haben (Athanasios ! Nr. 27), erscheinen gering (ou ßaOLHwv EO''tL VO�08E'tELV 'tfl E'X:XAl'}O'I:<;:t: die Kaiser dürfen der Kirche keine Normen geben : Bilderrede II. 12). Johannes schreibt außerhalb der byz. Herrschaftssphäre ! E KorrER in Einleitung zur Ed. (s. "A"). BECK, Kirche, S. 300- 302 (Bildtheologie), S. 476 - 486 (Leben und Werk). Art. Johannes v. Damaskus, in : LThK 5 (1960) 1023 - 6 a. M. HOECK) J. NASRALLAH, Saint Jean de Damas. Son epoque, sa vie, son oeuvre, Harissa 1950 (sorgfältige Verwertung oriental. Quellen). A B. KorrER, Schriften des Johannes von Damaskos 3. Contra imaginum calumniatores orationes tres (Patristische Texte und Studien 1 7), Berlin - New York 1 975. Rede gegen Konstantinos : PG 95, Sp. 309 - 344. Nr. 1 80 GERMANOS, Patriarch von Konstpel. (um 653 - 733). Verwandt mit Kaiserfamilie des Herakleios. Vater von Konstantin IV. hingerichtet, Germanos kastriert (669). Metropo lit von Kyzikos (712). Patriarch 71 5 - 729, abgesetzt wegen Widerstand gegen Bilder feinde. W TheoI. Nachlaß wohl teilweise durch Zensur vernichtet (Nachgiebigkeit gegenüber Monophysitismus des Kaisers Philippikos). Historisch bedeutsam : 3 Briefe über Anfang des Bilderstreites (GRUMEL, Reg. 327/8 ; 330). Predigt zum Jahrestag der Belagerung Konstpels. durch Araber 71 7. I Briefe : "une source historique de premiere valeur" (ÜSTROGORSKY) über Anfänge des Bilderstreites (bilderfeindliche Tendenzen kleinasiatischer Bischöfe nur hier bezeugt). Predigt gibt vage Nachrichten über Mauerzustand Konstpels. 626 (Strandstreifen vielleicht unbefestigt). Über Belagerung selbst keine brauchbaren Informationen. E BECK, Kirche, S. 473 - 475 (Schriften). HdbKG 111, 1, S. 33 (BECK) (zu den kleinasiat. Bischöfen). L. LAMZA, Patriarch Germanos 1. von Konstantinopel (715 - 730), Würzburg 1 975 (Revision der Lebensdaten; Lit. ; Ed. der späten Vita). G. OSTROGORSKY, Les debuts de la querelle des images, in: Melanges Ch. Diehl I, Paris 1930, S. 235 - 255 (histor. Wert der Briefe). D. STEIN, Der Beginn des Byzantinischen Bilderstreites und seine Entwicklung bis in die 40er Jahre des 8. Jh. (MiscelI. Byz. Monac. 25) München 1 980, S. 4- 88 (ausführlicher histor. Kommentar zu den Briefen: Spätdatierung 727 - 729 also kein Beleg für Bilderfeindschaft in Kleinasien vor 726 I). A PG 98, Sp. 156 - 1 88 (aus Mansi); lat. Übs. : Sp. 135- 146 : Briefe. V. GRUMEL, Homelie du saint Germain sur la delivrance de Constantinople, in : REB 16 (1958) 1 83 - 205 (Text der Predigt mit histor. Einl.).
327 § 5.5. Urkunden
Nr. 1 8 1 Kaiserurkunden (8. Jh.). DÖLGER Reg. 262 - 355. Nur literarische, stark fragmen tarische Überlieferung (Hauptquelle : Chronistik, Annalistik, liber pontificalis Nr. 220). Mit starken Verlusten ist zu rechnen. I Überwiegend Außenpolitik betreffend (Bulgarien, Italien, Frankenreich). Außer Ekloga (Nr. 1 82) nur eine lex generalis, Eherecht betreffend (Reg. 338 ist im Datum zu verbessern : auf Leon V. anno 8 19/820 nach 0. KRESTEN, Datierungsprobleme "isaurischer" Eherechts novellen I. ColI. I. 26. in : FM IV (1981) 37- 106; ed. FM I (1976) 1 6 - 43 [D. SIMON mit Kommentar]. Privilegien nicht erhalten. Edikt Leons 111. gegen die Ikonenverehrung anno 730 (Reg. Nr. 294) wird neuerdings von der Quellengrundlage her mit Recht in Zweifel gezogen (vgI. D. STEIN, Der Beginn des Bilderstreites . . . , München 1980, S. 203 f.). Nr. 1 82 Ekloga ('EXAOYT] VOIlWV). Gesetzbuch März 741 von Kaisern Leon 111. und Konstantinos V. erlassen. Nach Vorwort sollen Gesetze Justinians knapp und überschaubar für häufig begegnende Tatbestände zusammengestellt werden, also wohl als "Handbuch des Praktikers" . Q Großer Teil der Normen in CIC (Nr. 1 1 7) wiederzufinden, doch sind benutzte griechische Vorlagen bisher nicht entdeckt (bereits Zusammenstellung verwertet ?). Ein zelne, über Justinian hinausgehende Normen, vor allem des Familien- und Strafrechts sind entweder als Kaisergesetze oder als "Volksrecht" zu werten. I Neben allgemeiner Problematik historischer Auswertung normativer Gesetzgebung (Teil 11 § 34) (Durchsetzbarkeit !) sind wirtschafts- und sozialgeschichtliche Folgerungen aufgrund fehlenden Vergleichsmaterials schwer zu ziehen. Aus der stark ausgeprägten Betonung der Emphyteuse (Titel 12) könnte vielleicht auf Vorhandensein großer Immobi lienkomplexe (wo ?) geschlossen werden, aus dem auffallenden Zurücktreten des Verkehrs rechts auf ein niederes Niveau der Wirtschaftsformen. Beachtlich ist Betonung des Familienrechts. Eine über Justinian hinausgehende "Verchristlichung" in diesem Sektor ist klar erkennbar. "Orientalische" Verstümmelungsstrafen ersetzen teilweise Todesstrafe. Histor. Folgerungen sind daraus schwerlich ableitbar. Starker Einfluß auf spätere Rechts kompilationen. E HUNGER II, S. 438 - 440 (PIELER) (Lit.). LIPSIC s. "Ü" bisher ausführlichster Kommentar. B. SINOGOWITZ, Studien zum Strafrecht der Ekloge, Athen 1956. A JGR 2, S. 1 - 62 (ed. ZACHARIÄ v. LINGENTHAL) . A. MOMFERRATUs, Ecloga Leonis et Constantini cum Appendice, Athen 1 889 (mit Parallelnormen aus CIC). C. A. SPULBER, L'eclogue des Isauriens, Cernauti 1 929 (mir z. Zt. nicht zugänglich). o. KREsTEN, Datierungsprobleme "isaurischer" Ehe rechtsnovellen. 1. Coll. 1 26, in : FM IV (198 1) hier S. 49 - 53 (zur Datierung anno 741). Ü E. E. LIPSIC, Ekloga, Moskau 1 965 (ross. Übs. mit ausführlichem Kommentar. Engl. Übs. : E. H. FRESHFIELD, A manual of Roman law. The Ecloga, Cambridge 1926. Nr. 183 Patriarchatsurkunden. GRUMEL Reg. 3 1 9 - 369. Indirekte, literarische Überliefe rung, teilweise nur kurze Erwähnungen hauptsächlich aus Akten der 7. ökumenischen Synode (Nr. 1 89) und Hagiographie. Stark fragmentarisch.
328
HAUPTQUELLEN
I Erste Phase des Bilderstreites steht im Mittelpunkt. Histor. wichtig vor allem die Äußerungen des Patriarchen Germanos I. (Nr. 1 80) zu Beginn des Streites (Reg. 327 - 33 1 ) und Haltung des Tarasios vor und während der 7. ökumenischen Synode. Nr. 1 84 Notitia episcopatuum (8. ]h.) sog. Ikonoklastennotitia. Bistumsverzeichnis des Patriarchats von Konstpel. Frage, ob sie eine offizielle Liste des 8. ]h. (KONIDARES) oder eine später kompilierte oder wenigstens interpolierte Liste darstellt (V. LAURENT, DUCHESNE u. a.), scheint immer noch nicht geklärt. Davon hängt ab, ob Liste als Versuch zu werten ist, Bistümer des Illyricums dem Patriarchat von Konstpel. einzuverbleiben. E BECK, Kirche, S. 150 (Lit.). MORAVCSIK, S. 463/4 (reiche Lit.). G. I. KONIDAREs, Die neue, in Parallelen Tabellenausgabe der Not. Episcopatuum und die Echtheit der Not. Cod. Paris. 1 555 A, in: Festschrift A. K. Orlandos 4, Athen 1967, S. 247 - 264 (Parallelen sollen zeigen, daß Notitia nicht aus anderen Listen ableitbar ist). A G. I. KONIDAREs, AL IlTJ'tQoJt6AEL� XUL UQXLEJtLOXOJtUL 'tOU ÜLXOUIlEVLXOU IIa1:QLuQXELou XUL 1) "Ta;L�" ulhÜlv (Texte und Forschungen zur Byzantinisch-Neugriechischen Philologie 13) tom. 1 , Athen 1934, S . 89- 1 03 (Text). Nr. 1 85 Bilderfeindliche Synode 754. Tagungsort Hieria, transferiert nach Konstpel. Nur Entscheidung (Horos) mit Kanones gegen Bilderkult durch ökumen. Synode 787 (Nr. 1 89) erhalten (vgl. GRUMEL, Reg. 345). "Akephale Synode" genannt, da nicht von Patriarchen von Konstpel. präsidiert. I Fehlen der Unterschriftenlisten und Akten bewirkt breite Informationslücke über Prosopographie der Ikonoklasten und Verlauf der Synode. Horos neben Schriften Konstan tins V. (Nr. 194) HAUPTQUELLE für vollausgebildete, christologisch begründete Ikonoklastendogmatik. E BECK, Kirche, S. 55. BECK, Geschichte, S 74 f. HdbKG 3, S. 35/6 (H. - G. BECK) (Lit.). OSTROGORSKY, Geschichte, S. 144/5. S. GERO, Byzantine Iconoclasm during the reign of Constantine V., Louvain 1 977 (CSCO Subs. 52) S. 53 - 1 10 (mit ausführl. Übers.). M. V. ANAsTos, The ethical theory of images formulated by the iconoclasts in 754 and 815, in: DOP 7 (1953) 1 5 1 - 1 60. A Mansi 13, Sp. 204 - 364. G. OSTROGORSKY, Studien zur Geschichte des byzantinischen Bilderstrei tes, Breslau 1929, S. 1 9 - 22 (Auszüge). Der byzantinische Bilderstreit ed. H.-J. GEISCHER, Gütersloh 1 968, S. 44 - 53 (Auszüge mit Lit.). Textus Byzantinos ad iconomachiam pertinentes In usum academicum ed. H. HENNEPHOF, Leiden 1969, S. 58 - 78 (im wesentlichen der "Horos"). Nr. 1 86 Codex Carolinus ( 8. ]h.). Durch Karl d. Gr. angeordnete Zusammenstellung von Papstbriefen von Gregor III. bis Hadrian I. (letzter Brief 791 ) . Leider nur Briefe an Frankenhof, nicht Antwortschreiben erhalten. Nur hier ist Papstkorrespondenz dieser Zeit bewahrt. I HAUPTQUELLE für dauernd wechselndes politisches Kräfteverhältnis Franken Langobarden - Papsttum - Byzanz. Furcht vor direktem militärischem Eingreifen von Byzanz und Warnungen an Adresse der Frankenkönige ist häufig wiederkehrendes Thema. E WATTENBACH- LEVISON- LöWE II, S. 246. FALKENHAusEN, Untersuchungen, S. 4, 7, 1 1 , 13 u. Ö. P. CLASSEN, Karl der Große, das Papsttum und Byzanz, in: Karl der Große I, Düsseldorf 1965, S.
§ 5 . 5. URKUNDEN 8. JH.
329
535 - 608 passim. D. H. MILLER, Byzantine - papal relations during the pontificate of Paul 1 . : confirmation and completion o f the Roman revolution o f the eigth century, in: B Z 68 (1 975) 47 - 62. A MGH Epp. 3 (1 892) ed. W. GUNDLACH, S. 469 - 657. Nr. 1 87 GREGOR II. PAPST (71 5 - 731). Hinwendung päpstl. Politik zu Frankenreich. Starke Spannungen zu Kaiser Leon III. wegen dessen Steuerforderungen und bilderfeindli cher Erlasse. W Briefe Gaffe 2 1 52 - 2228). Für Byzanz wichtig : angeblicher Brief an Patriarchen Germa nos (Nr. 2 1 8 1) und 2 Briefe an Leon III. (Nr. 2 1 80 und 2 1 82). I Alle 3 Briefe unecht (GUILLARD), höchstens ein schwer definierbarer Kern authentisch (CASPAR u. a.). Wert besteht deshalb nicht als Dokument übertriebenen kaiserl. Macht anspr. (angebliche Äußerung Leons : "ich bin Kaiser und Priester"), sondern nur für gespannte Atmosphäre im Bilderstreit. Bilderfreundliche Kreise legten Kaiser übertriebene Ansprüche in den Mund. Trostbrief an Patriarchen vielleicht von diesem selbst an Papst gerichtet. Forschung über Echtheit und histor. Wert der Briefe noch lange nicht abge schlossen. E GOUILLARD s. "A" . OSTROGORSKY, Geschichte S. 126 A. 3 (Forschungsbericht). D. STEIN, Der Beginn des Byzantinischen Bilderstreites und seine Entwicklung bis in die 40er Jahre des 8. Jh. (Mise. Byz. Monac. 25) München 1980, S. 89 - 137 (Brief an Germanos ist anno 743 von Papst Zacharias geschrieben !). A J. GOUILLARD, Aux origines de l'iconoclasme: Le temoignage de Gfegoire II, in: TM 3 (1968) 243 - 307 (ed. Briefe an Leon : S. 277- 305). Angeb!. Brief an Germanos : PG 98, Sp. 148 - 1 56. Nr. 1 88 HADRIAN I. PAPST (772 - 795). Pontifikat bedeutet durch Bündnispolitik mit Franken gegen Langobarden eine wichtige Etappe der Loslösung Roms von Byzanz. W Briefe an Kar! d. Gr., nur im Codex Carolinus (Nr. 1 86) erhalten. Brief an Patriarch Tarasios Gaffe Nr. 2449) vom ükt. 785 und an Konstantin VI. und Irene Gaffe Nr. 2448) in Akten der 7. ökumenischen Synode Nr. 1 89 erhalten. I HAUPTQUELLE für frankophile Politik des Papsttums, auch für Versuch, in Bilder frage mit Byzanz einen Ausgleich zu erreichen, was zu Spannungen mit Kar! d. Gr. führt. Im Brief an Konstantin VI. aufgezählten Gravamina gegen Byzanz (Rückgabe der Patrimonia Petri, gegen Gebrauch des Titels " universalis", unkanonische Weihe des Tarasios, Weihe der Bischöfe Süditaliens nicht durch Patriarchen) werfen Frage auf, inwieweit Hadrian ernsthaft an Erfüllung der Forderungen gedacht hat. E E. CASPAR, Das Papsttum unter fränkischer Herrschaft, Darmstadt 1956, S. 35 - 1 1 3 . G. OSTRO GORSKY, Rom und Byzanz im Kampfe um die Bilderverehrung, in: Seminarium Kondakovianum 6 (1933) 73 - 87 (zum Text des auf Synode 787 vorgetragenen Briefes). P. SPECK, Kaiser Konstantin VI., München 1 978, S. 1 1 8 f., 142 f., 1 73 ff. A Codex Carolinus (Nr. 1 86) Nr. 50 - 97. An Konstantin VI. : Mansi, 12, Sp. 1 055 - 1075. An Tarasios : a. a. O. Sp. 1077- 1084. Nr. 1 89 7. ökumenische Synode 787. Nikaia (Nicaenum II). Nachdem Versuch, Synode 786 in Konstpel. abzuhalten, durch Bilderfeinde gesprengt worden war, wird in Nikaia in 7 Sitzungen (Akten mit Unterschriften erhalten) Bilderstreit in erster Phase beendet.
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HAUPTQUELLEN
I Die aus den Akten rekonstruierbare Vorgeschichte (HAUPTQUELLE : die "kurze Darstellung" [01JYYQUcpT) ouv'tOIlO�] des Tarasios : Sp. 990 - 99 1 ; Zusatzquellen : Theophanes Nr. 203 ; Hagiographie) zeigt wenigstens in Umrissen Stärke der bilderfeindlichen Kreise in Episkopat, Mönchtum, Militär und Beamtentum. Ob vollständiger Brief des Papstes Hadrian I. (Nr. 1 88) mit Vorwürfen gegen Kaiser und Patriarchen verlesen wurde, kann erst kritische Edition der Akten klären. Die von Patriarchen Tarasios theologisch gelenkten Verhandlungen bemühen sich um philologisch-patristische Untermauerung der Bilderlehre und klare theolog. Klärung : keine Au'tQdu (Anbetung), sondern 'tLIlT)'tLX� JtQOOXUVT)OL� (Verehrung) für Bilder. Wie vorangehende Synoden 680 (Nr. 156) und 691 (Nr. 1 57) sind Unterschriften HAUPTQUELLE für Entwicklung des byz. Städtewesens (Fehlen der Unterschriften der Bischöfe Thrakiens). E BECK, Kirche, S. 47; 302/3 (Lit.). BECK, Geschichte, S. 77- 81 . HdbKG III, 1 , S. 3 8 - 43 (H.-G. BECK). P. SPECK, Kaiser Konstantin VI., München 1978, S. 131 - 162; 172 - 1 79 (eigentl. Synode); 534 - 576. G. OSTROGORSKY, Byzantine cities in the early middle ages, in : "Zur byzantinischen Geschichte", Darmstadt 1973, hier S. 109 - 1 13. J. DARROUZES, Listes episcopales du concile de Nicee (787), in : REB 33 (1975) 5 - 76 (Synoptischer Vergleich der Unterschriften unter Berücksichtigung der Notitiae). P. VAN DEN VEN, La patristique et l'hagiographie au concile de Nicee de 787, in : B 25/7 (1955/ 7) 325 - 362. R. -J. LILIE, "Thrakien" und "Thrakesion" , in: JÖB 26 (1977) 7 - 47 (Vergleich der Unterschriftenlisten ). A Mansi 12, Sp. 951 - 1 1 54; 1 3, Sp. 1 - 485. Latein. Übs. (Anastasius Bibliotecarius?) Mansi 1 3, Sp. 497- 746.
§ 5.6. Fachschriften: Verwaltung, Recht
Nr. 190 Notitae episcopatuum. Sog. "Recapitulatio thronorum" (um 800) ( Parthey Nr. 5) wohl Privatarbeit eines Kanonisten, der römischen Primat hervorheben will. Keine umfassende Beschreibung. Metropoliten- und Erzbischofliste von Konstpel. ( Parthey Nr. 6) (2. H. 8. ]h.). Suffraganliste dazu ( Parthey 9) (ebenfalls 2. H. 8. ]h.). Versuch einer Neuordnung vielleicht aufgrund der Initiative des Patriarchen Nikephoros I. ( Parthey Nr. 8). I Wie "Ikonoklastennotitia" Nr. 1 84 könnte Notiz des Nikephoros als Versuch zu werten sein, das Illyricum offiziell dem Patriarchat von Konstpel. einzuverleiben. Gegenüberstel lung der verschiedenen Listen bestätigt nach V. LAURENT die wichtige Nachricht der Chronik von Monemvasia (Nr. 271) über die Erhebung der Bistümer von Patras und Lakedaimon zu Metropolen (Hilfsquelle : Siegel). =
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E Teil II § 3 1 . BECK, Kirche, S. 150. V. LAURENT, La date de l'erection des mhropoles de Patras et de Lacedemone, in : REB 21 (1963) 1 29 - 141 . A Parthey Nr. 5, S. 13 8 - 145 ("recapitulatio"); Nr. 6, S. 145 - 149; Nr. 8, S. 162 - 1 80 ; Nr. 9, S. 1 8 1 - 1 97. Nr. 19 1 ABÜ YÜSUF YA
§ 5.6. FACHSCHRIFTEN: VERWALTUNG, RECHT 8. JH.
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W "Buch über die Grundsteuer", neben Qudama (Nr. 322) das früheste arabische Spezialwerk über diese Thematik. I Einzelheiten über Eroberung Syriens vom Verwaltungsstandpunkt aus ; Bestimmungen über Rechtsstellung der Christen und Besteuerung des Kirchenbesitzes. Rückschlüsse auf das frühere byz. Steuersystems, z. B . auf Problem der capitatio - iugatio in Forschung noch nicht erarbeitet. Islamische Verwaltung hat die byz. fiskalischen Einrichten ohne einschnei dende Änderungen bis 685 p. Chr. übernommen. E EI2 I (1 960) 164/5 a. SCHACHT). DERs., An introduction to Islamic law, Oxford 1 964 (Register s. v.). A Bulak 1 302 (1 884). Ü Abou YousoufYa'koub. Le livre de l'impot foncier (Kitäb el-kharädj) trad. et anno par E. FAGNAN, Paris 191 1 . A. BEN SHEMESH, Taxation in Islam, Bd. 111, Leiden 1969 (Auszüge, Einleitung, Lit.). Nr. 192 Seegesetze (Nomoi nautikoi) (6. - 8. Jh.). Private Sammlung von ursprünglich 67 Bestimmungen, Seefahrt betreffend. Sammlung wurde von Kommission zur Ausarbeitung der Basiliken (Nr. 257) durch Normen aus Codex und Digesten (Nr. 1 1 7) in Basiliken B. 53 und später in einzelnen Hss. durch Zusätze erweitert. Der in mehreren Hss. bezeugte Name "Rhodisches Seegesetz" stammt aus Erwähnung der Rhodier in Dig. 14, 2, 9. Q (S. Zusammenfassung in ASHBURNERS Ed. S. CXIII) : Seehandbuch ; (verlorene) Kaiser konstitutionen; größter Teil lokales Gewohnheitsrecht (Herkunft?). I Lebendige Streiflichter auf byz. Handelsschiffahrt : Handelswaren (Leinen, Seide, Korn, Edelmetalle), starke Gefährdung durch Seeräuber, die häufig erwähnt werden ; Händel unter der Besatzung; Haftungsfragen. Leider nur wenige Meßzahlen angegeben : Tonnage von 1000 Modioi wird auf 50 Solidi geschätzt (11. 1 6) . Zweifelhaft ist, ob Grundzüge des ital. Collegantiavertrages bereits in 111. 1 7 umrissen sind, also Jahrhunderte vor Bezeugung in den ital. Seestädten (Regelung von Ekloga X. 5 s. Nr. 1 82 verschieden?) (CONDANARI gegen ASHBURNER). E HUNGER 11, S. 441/2 (PIELER) (Lit.). ASHBURNER (s. "A") grundlegender histor. Komm. SJUZJUMOV (s. "Ü"). R. S. LOPEz, The role of trade in the Economic readjustment of Byzantium in the Seventh century, in : DOP 13 (1959) 67- 85, hier S. 80 f. SL. CONDANARI - MICHLER, Zur frühvenezia nischen Collegantia (Müncher Beiträge zur Papyrus forschung und antiken Rechtsgeschichte) München 1 937, zu NN S. Reg. vor allem S. 51 H. (zu 111. 1 7). G. CASSANDRO, La formazione del diritto marittimo Veneziano, in: Venezia e il Levante fino al secolo XL, Florenz 1973, S. 1 85 - 218. A W. ASHBURNER, The Rhodian Sea law, Oxford 1909 (mit ausgezeichnetem Kommentar, die Handelsverträge- und Gewohnheiten der ital. Städte voll einbeziehend; eng!. Übs.). Ü M. JA. SJUZJUMOV, Das Seegesetz (russ.), in : Anticnaja drevnost i srednie veka 6 (1 969) 3 - 54 (russ. Übs. mit wertvollen Anm., Ashburner ergänzend). Nr. 1 93 "Bauerngesetz " (Nomos georgikos). Entstehung vielleicht Ende 7., Anf. 8. Jh. Sammlung ursprünglich von 85, einigermaßen thematisch geordneter Bestimmungen über Bodenbearbeitung und Nachbarschaftsrecht (§§ 1 - 22 ; 67, 8 1 - 84), Viehhaltung (§§ 23 - 55, 71 - 79) , Ernte und Hausbau (§§ 56 - 66; 68 - 70 ; 80) mit entsprechenden Strafbestimmun gen. Ungeklärte Frage, ob NG eine offiziell erlassene Gesetzessammlung Gustinian I1 ?) oder private Kompilation ist, bringt vielleicht erst die noch nicht durchgeführte Kollation
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HAUPTQUELLEN
der nahezu 100 Hss. einer Lösung näher. Sammlung wurde, wie Hss. zeigen, bis ins 14. ]h. (Redaktion des Konst. Harmenopulos) dauernd erweitert, was auf eifrigen Gebrauch schließen läßt. Q Trotz Flut von Lit. Herkunft der Normen nur teilweise geklärt. Konträre Auffassungen : "NG gibt als Ganzes nur älteres Recht wieder" ( KARAYANNOPULOS ) . Verkehrsrecht des NG "on the whole a new legislation" (AsHBuRNER) . Am eindeutigsten scheint Einfluß der Gesetzgebung] ustinians in Strafbestimmungen beweisbar zu sein. Westl. Einflüsse (Frucht zehnt!) sind nur sehr bedingt anzunehmen (L. -A. MENAGER, H . -F. SCHMID einschrän kend). Parallelen zu hellenist. Recht (KUPISZEWSKI) zwingen nicht zur Annahme einer direkten Übernahme. Einfluß der Ekloga scheint gering (AsHBuRNER gegen ZACHARIÄ) . Angebliche slawische Rechtsvorstellungen sind nicht nachweisbar. I Ungeklärte Quellenlage und Herkunft, Unsicherheit, in welchem Territorium und welcher Ausdehnung NG angewandt wurde, schränkt Möglichkeit his tor. Auswertung erheblich ein. Sicher ist, daß Dorfgemeinschaft mit Gemeineigentum und kollektiver Steuerverantwortung beschrieben wird in einer Gegend, in der Rodungsland vorhanden ist. Breite Skala der Dorfbewohner vom reichen ( ?) freien Landbesitzer (§ 2, 1 3) über Pächter, Hirten und Lohnarbeiter bis zum Sklaven. Beschränkte dörfliche Selbstverwaltung (§ 67) ist anzunehmen. E HUNGER II, S. 440/1 (PIELER) (Lit.). J. KARAYANNOPULOS, Entstehung und Bedeutung des Nomos Georgikos, in : BZ 51 (1 958) 357- 373. OSTROGORSKY, Geschichte, S. 75 f. (Lit. mit Forschungsge schichte). P. LEMERLE, Esquisse pour une histoire agraire de Byzance: les sources et les problemes, in : Revue historique 82e annee (tome 219) 1958, hier S. 49- 65. ST. MAsLEv, Die soziale Struktur der byzantinischen Landgemeinde nach dem Nomos Georgikos, in: Studien zum 7. Jahrhundert in Byzanz, Berlin 1976, S. 10 - 22 (klarer Forschungsbericht), H. KÖPSTEIN, Die Agrarverhältnisse nach dem Nomos georgikos, in: Byzanz im 7. Jh., Berlin 1 978, S. 40- 59 (vor allem zur Bodennutzung und Nachbarschaftsrecht). H. KUPISZEWSKI, Le droit hellenistique dans le v6J.lo� YEWeYLX6�, in: Journal of Juristic Papyrology 16/7 (1971) 85 - 98. A W. ASHBURNER, The farmers law, in: Journal of Hellenic studies 30 (1910) 85- 108 ; 32 (1912) 68 - 95 (Kollation eines Bruchteiles der vorhandenen Hss. ; teilweise überholter Kommentar; engl. Übers.). Redaktion des Konstantinos Harmenopulos ed. G. E. HEIMBACH, Manuale legum sive Hexabiblos, Leipzig 1 85 1 (1969) S. 828 - 85 1 (mit lat. Übs.).
§ 5.7. Fachschriften: Theologie
Nr. 194 KONSTANTINOS V. Byz. Kaiser 741 - 775. W "Fragen" (3tE"aEL�) oder "Reden" (Aoym) : Propagandaschrift gegen Bilderverehrung mit christologischer Argumentation, durch Erwiderung des Patriarchen Nikephoros (Nr. 204) fragmentarisch erhalten. I Wichtiges Zeugnis für theol. Argumentation, durch die andere Nachrichten (Feindschaft des Kaisers gegen Heiligenverehrung) bestätigt werden. Synode von 754 (Nr. 1 85) hat monophysitisch-theolog. Tendenzen des Kaisers abgemildert.
§ 5 . 7. FACHSCHRIFTEN: THEOLOGIE 8. JH.
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E BECK, Kirche, S. 301 f. (dogmengesch. Einordnung). OSTROGORSKY s. "A" . A G. OSTROGORSKY, Studien zur Geschichte des byzantinischen Bilderstreites, Breslau 1929, S. 8 - 1 1 . H. HENNEPHOF, Textus byzantini ad Iconomachiam pertinentes (Byzantina Neerlandica A, 1) Leiden 1969, S. 52 - 57 (Fragmente gegenüber Ostrogorskyvermehrt). H. -J. GEISCHER, Der byzantini sche Bilderstreit (Texte zur Kirchen- und Theologiegeschichte 9), Gütersloh 1 968, S. 41 - 43 (Textver besserung) (Lit.). Nr. 195 Mahnung eines Mönches über die hl. Bilder (V01J8EO(U YEQOV'tO� J'tEQL 't(ov ay(wv ELxovwv) (vielleicht vor 754) Verfasser Theosebos, Schüler des Mönches Georgios von Kypros ( 1 . H. 8. Jh.), Vorkämpfers des Bilderkultes (sein Leben in Akten der 7. ökumen. Synode [Nr. 1 89] skizziert). "Relativ unentwickelte Bilderlehre" (GERO) des Georgios greift kaiser!. Absolutismus an, verwertet aber noch keine christolog. Argumente. I Nur für innertheologisch-dogmatische Entwicklung des Bilderstreites von Bedeu tung. E BECK, Kirche, S. 487. Melioranskijs Kommentar zu Edition (s. "A"). E. KURTZ über Ed. Melioranskijs und Quellenwert in : BZ 11 ( 1 902 ) 538 - 543. S. GERO, Byzantine Iconoclasm during the reign of Constantin V., Louvain 1 977 (CSCO Subs. 52), S. 25 - 36. A M. B. MELIORANSKIJ, Georgij Kiprjanin i Joann Jerusalimljanin, dva maloizvestnych borca za pravoslavie v. VIII v., Petersburg 1901 (mit Kommentar). Nr. 196 J OHANNES SYNKELLOS (8. Jh.). Synkellos des Patriarchen Theodoros von Antio chien, vielleicht identisch mit Johannes von Jerusalem (Nr. 197). W "Adversus Constantinum Cabalinum" : dogmatische Polemik gegen Kaiser Konstantin V., in erweiterter Form wohl kurz nach 787 verfaßt. Q Bilderreden des J ohannes Damaskenos (Nr. 1 79). Mahnrede (Nr. 1 95). I Frühestes Zeugnis über angebliche jüdische Einflüsse auf Ikonoklasmus Leon's III., später von orientalischen und griech. Quellen übernommen. Hinweise auf Verlauf der Synode von 754 (Nr. 1 85). E BECK, Kirche, S. 488 (Lit.). S. GERO, Byzantine Iconoclasm during the reign of Leo III. with particular attention to the oriental sources (CSCO 346, Subs. 41), Louvain 1973, S. 62 f. (jüdische Einflüsse). G. LANGE, Bild und Wort: die katechetische Funktion des Bildes in der griech. Theologie des sechsten bis neunten Jahrhunderts, Würzburg 1 964, S. 147- 157 (zum theol. Gehalt). A PG 95, Sp. 309 - 344 (längere Rez.). Nr. 197 J OHANNES VON JERUSALEM (8. Jh.) Bilderfreundlicher Theologe, vielleicht identisch mit J ohannes Synkellos (Nr. 1 96). W Rede gegen Ikonoklasten. "Narratio" (ÖL�Y'YJOL�) über Anfänge des Bildersturms, vorgetragen auf Synode 787 (Nr. 1 89). I Rede ist dogmengeschichtl. von Bedeutung (Anlehnung an Johannes Damaskenos Nr. 1 79). Narratio berichtet Legende über den bilderfeindlichen Einfluß eines Juden auf Omajadenkalifen Yazid II. E BECK, Kirche, S. 488. S. GERO, Byzantine Iconoclasm during the reign of Leo III. with particular attention to the oriental sources (CSCO 346, Subs. 41) Louvain 1 973, S. 64 - 66. A Rede: PG 96, Sp. 1348 - 1 361 . Narratio : Mansi 13, S. 1 97- 200.
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HAUPTQUELLEN
Nr. 198 Libri Carolini. Ca. 790 durch Anregung Karls d. Gr. entstandene Streitschrift in 4 Büchern gegen angebliche Bilder-"Anbetung" der Griechen. I ' Bei Hermeneutik ist rhetorische Polemik zu berücksichtigen. Politische Motivation erscheint als eigentlicher Beweggrund, nicht Theologie. Zeugnis für Anspruch des Franken königs, Konzilien einzuberufen. Berechtigung des "häretischen" byz. Kaisertums wird in Frage gestellt. üb eine Ablehnung der Alleinherrschaft der Kaiserin !rene ausgesprochen ist, bleibt fraglich. E Art. Libri Carolini in LThK 6 (1961) Sp. 1020/1 (K. BAUS). (Lit.). WATTENBACH - LEVISON- LöWE II, 201 (Lit.). A. FREEMANN, Further studies in the libri Carolini, in: Speculum 40 (1965) 203 -289. P. SPECK, Kaiser Konstantin VI, München 1978, Bd. I, S. 1 63 - 1 65 ; Bd. II, S. 577/8 in berechtigter Ablehnung von G. HAENDLER, Epochen karolingischer Theologie, Berlin 1958. S. GERO, The libri Carolini and the image controversy, in : Greek Orthod. Revue 1 8 (1973) 7 - 34. A H. BASTGEN, MGH. Legum sectio III. Concilia 2, Supplementum, Hannover- Leipzig 1 924.
§ 5.8. Inschriftliche Quellen
Nr. 199. Quellenwert der Inschriften (8.jh.). Nach heutigem Stand der Materialsammlung sehr beschränkter Quellenwert. Wichtige Sonderinformationen für Anfang des 8. Jh. durch sog. "protobulgarische Inschriften" : Sonderinformation über Friedensvertrag zwischen Bulgarenherrscher Tervel und Byzantinern vor 705. Erwähnung von Bulgaren im Umkreis von Thessalonike. Inschrift über Reparatur einer Brücke bei Vizye 769 - 775 vor letztem Bulgarenfeldzug Konstantins V. zeigt Bestreben, Nachschubwege nach Norden zu festigen. Vergebliche Belagerung der Stadt Nikaia durch die Araber 727 (�ahin Nr. 450). E Teil II § 54. Inschrift von Vizye: C. MANGO - I. SEVCENKO, Three inscriptions of the reigns of Anastasius I. and Constantin V., in : BZ 65 (1 972) 379 - 393 hier S. 384- 393. "Protobulgarische Inschriften" : V. BESEVLIEV, Die protobulgarischen Inschriften (Berliner byz. Arbeiten 23) Berlin 1 963 (Neuauflage in bulgar. Sprache: Sofia 1 979). S. � AHIN, Katalog der antiken Inschriften des Museums von Iznik (Nikaia) I, Bonn 1 979. Nr. 200. Quellenwert der Münzen (8. jh.). Histor. Hermeneutik stößt auf Schwierigkei ten. Einführung des silbernen Miliaresions (Relation zum Goldsolidus 1 /12) unter Leon IH. wird als Antwort auf Einführung des arabischen Dirhams erklärt (MORRISSON u. a.). Sollte dadurch Wirtschaftsverkehr erleichtert oder erschwert werden? Konservativer Charakter der Münzprägung verwischt Scheidung zwischen bilderfeindl. und -freundlichen Abschnit ten in der Ikonographie der Münzen. Politische Propaganda während Revolte des Artavas dos gegen Konstantin V. dürfte auf Münzen sichtbar sein (GRABAR). Bei heutigem Forschungsstand erscheinen histor. Folgerungen aus den Kupfergeldreformen unter Leon IH. und Konstantinos V. nicht möglich. Wertrelationen sind teilweise ungeklärt (Interpreta tion von DÖLGER, Reg. 303). Unter Konstantinos VI. und Irene erweist sich Münzikono graphie als "präziser Reflex" (MORRISSON) der Kaiserhierarchie.
§ 5 . 9. SACHRESTE 8. JH.
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E Teil II § 55. Für 8. Jh: MORRISSON, Münzkatalog II, S. 449 - 495 (Leon III - Irene) (Lit. histor. Auswertung) A. GRABAR, L'iconoclasme Byzantin: Dossier archeologique, Paris 1957, S. 1 1 5 - 129. P. D. WHITIING, Iconoclasm and the Byzantine coinage, in : University of Birmingham. Historical Journal 12 (1 969) 1 5 8 - 163. P. GRIERSON, The copper coinage of Leo III (71 7- 741 ) and Constantine V. (720 - 775), in : Numismatic chronicle 7. ser. 5 (1 965) 1 83 - 1 96. L. SCHINDLER, Die Reform des Kupfergeldes unter Konstantinos IV., in : Numismatische Zeitschrift 76 (1955) 33 - 36 (zu DÖLGER Reg. 303). Nr. 201 Quellenwert der Siegel (8. jh). Zahl der erhaltenen Siegel nimmt gegenüber 7. Jh. bedeutend zu. Informationen vor allem zur Verwaltung: wie im 7. Jh. Anzahl von Kommerkiarioisiegel erhalten. Zur Themenverwaltung sind nicht nur Siegel der Rangspitze (Strategen in Kleinasien und Italien), sondern auch der Untergliederung der Verwaltung bekannt. Für Thema Sizilien zählt V. LAURENT zwischen 700 und 850 20 Siegel von Strategen, 3 von Turmarchen, 3 von Drungaren, 2 von Komites, 10 von Protonotaren, 2 von Topotereten, 8 von Notaren, 3 von Chartularen, so daß sich aus Siegeln ein differenziertes Spiegelbild der Themenverwaltung ergibt. Einzelne Siegel zeigen Übergang von früh- zum mittelbyz. Ämterwesen (einige Siegel der später yerschwindenden kaiserl. Referendarii bis 1 . Hälfte 8. Jh.). E Teil II, § 56 (Sigillographie). Siegel für Sizilien nach dem methodisch hervorragenden Aufsatz von V. LAURENT, Une source peu etudiee de l'histoire de la Sicile au haut moyen age : La sigillographie byzantine, in : Bizantino-Sicula 1 (1966) 22 - 50.
§ 5.9. Sachreste
Nr. 202 Quellenwert der Sachreste (8. jh.). Aussagekraft wesentlich durch Spärlichkeit erhaltener Überreste beeinträchtigt., über die meist nur schriftl. Quellen Zeugnis geben (z. B . über Bildprogramme). Spärlichkeit materieller Überreste aus Zeit des Bilderstreites ist bedingt 1 . durch Zerstörung im Laufe der Jahrhunderte als allgemein gültiges archäologi sches Phänomen; 2. durch wirtschaftl. und außenpolitische Krisensituation, die sich vornehmlich um Zweckbauten kümmern mußte (Erdbeben 739 machte Erneuerung der Stadtmauer Konstpels. notwendig); 3. durch mönchsfeindliche Politik der bilderfeindlichen Kaiser; 4. durch spätere systematische Zerstörung der Kunsterzeugnisse der Bilderfeinde bis auf wenige Überreste (Löwenstoff von Mozac). Bildausstattung von Kirchen ohne Ikonen (Kappadokien, griechische Inseln, Peloponnes) macht für histor. Auswertung (Frage nach Rückzugsgebieten der Bilderfreunde) hermeneutische Schwierigkeiten, da 1 . anikonische Bildausstattung lange Tradition besaß, und 2. andrerseits Bilderfreunde anikonische Aus stattung verwendeten. Aus den wenigen gesicherten Daten zum Städtewesen für das 8. Jh. dürften sich zwei wichtige Sonderinformationen ergeben : 1 . Ausbau von Festungen strategisch wichtiger Punkte setzt sich vom 7. Jh. ausgehend fort; 2. Städtewesen hat Tiefpunkt nicht überwunden. Die nicht sicher datierte Befestigungen von Milet und Ephesos könnten auch erst für das 8. Jh. anzusetzen sein. Archäologischer Befund in Korinth zeigt Tiefpunkt der Stadtentwicklung, für Kappadokien stellt N. THIERRY in 2. H.
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HAUPTQUELLEN
8. Jh. ein deutliches "Siechtum" fest. Die von Archäologie herausgearbeitete Wechselbezie hung Byzanz - Omajaden ist geeignet, zu zeigen, daß der Historiker neben dem dauernden Kampf mit den Arabern auch andere, friedliche Aspekte für Ost-Westbeziehung zu berücksichtigen hat. E Teil II, §§ 1 - 4. Zum 8. Jh. besonders : Schriftliche Zeugnisse und archäolog. Befund umfassend zusammengestellt und interpretiert: A. GRABAR, L'iconoclasme byzantin. Dossier archeologique, Paris 1957. Schriftl. Quellen übersetzt: MANGO, Art, S. 149 - 1 77. Zum hermeneutischen Problem anikoni scher Kirchenausstattung: P. SPECK, Kaiser Konstantin VI., München 1 978, S. 440 f. (Lit.). Sämtliche archäolog. Artikel (Lit.) in Sammelband "Iconoclasm" ed. A. BRYER- J. HERRIN, Birmingham 1977 vor allem R. CORMACK, The arts during iconoclasm, S. 35 -44 ; A. W. EpSTEIN, The "Iconoclast" churches of Cappadocia, S. 103 - 1 12. N. THIERRY, Mentalite et formulation iconoclastes en Anatolie, in: Journal des Savants 1976, S. 8 1 - 130. F. HILD -M. RESTLE, Art. "Kappadokien", in: RBK 3 (1978) 968 - 1 1 1 5 (Forschungsgeschichte zur Datierung der Höhlenmalerei). P. J. NORDHAGEN, The frescoes of John VII (AD 705 - 707) in S. Maria Antiqua in Rome, Rom 1 968 (Bildprogramm mit Darstellung Papst Martins I. ein Zeichen, daß endgültiger Bruch mit Byzanz vermieden werden soll). J. D. BRECKENRIDGE, Evidence for the nature of relations between Pope John VII and the Byzantine emperor Justinian II, in : BZ 65 (1972) 364 - 374 (Bildprogramm im Sinne Justinians II.).
§ 6. Neuntes J ahrhundert
§ 6.1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen: Im Blick auf die dürftige Chronistik (Genesios Nr. 205, Redaktionen der Logothetenchronik Nr. 264) ist auch 9. Jh. noch zu den "dunklen Jahrhunderten" zu zählen. Daß die Informationsdichte trotzdem bedeutend zunimmt, liegt an den inhaltsreichen Briefsammlungen (Theodoros Stud. Nr. 239, Photios Nr. 241) und dem ausgedehnten hagiographischen Material, von dem für 9. Jh. nur ein Bruchteil als Einzelnummer aufgenommen werden konnte (s. Teil 11, § 8.). Von verstreuten Kurznach richten der Synaxare über Märtyrer der Bulgarenkriege reicht das Material über Nachrichten zur Arabergefahr, der Sekten-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte bis zu den religiösen Streitigkeiten. Für Kampf um Ostgrenze liefern arabische Historiker (Tabari Nr. 275) und syr. Historiker (Michael d. Syrer Nr. 402, B ar Hebräus Nr. 457) teilweise ausführliche Berichte (Kampf um Amorion !), nicht nur Kurznotizen. Lat. Chroniken Italiens (s. Teil 111 § 3) sind - freilich sehr wortkarge - HAUPTQUELLEN für Araberkämpfe in Süditalien ; die lateinischen Chroniken des Karolingerreiches (s. Teil 111 § 2) berühren ebenfalls diese Kämpfe, doch sind sie historisch wertvoller als HAUPTQUELLE für Beziehungen Byzanz - Frankreich und durch ihre verstreuten Nachrichten über Kräftespiel auf dem Balkan (Annales Fuldenses Nr. 280, Fränkische Reichsannalen Nr. 212). Schmerzliche Informationslücke besteht durch bruchstückhafte Überlieferung der Konzilsakten (s. Teil 11, § 27), die teilweise absichtlich vernichtet wurden. Die Papstbriefe des 9. Jh. (s. allgemein. Teil 11, § 28), von denen nur die wichtigsten als Einzelnummern aufgenommen wurden (Nr. 248, 249, 250) und der Liber pontificalis (Nr. 220) können diese Lücke nur dürftig schließen. Tatsächliche Auswirkung der im 9. Jh. außerordentlich reich vertretenen normativen Gesetzgebung (Nr. 246, 257, 256) läßt sich wegen fehlender konkreter Anwendungsfälle (Fehlen des Urkundenmaterials) schwer nachweisen. Hermeneutische Probleme: Zweite Phase der ikonoklastischen Streitigkeiten und ihre Nachwirkungen, die kirchlichen Kämpfe um Photios, bewirken stark polemische Berichter stattung, deren Einseitigkeit erst in jüngster Zeit erkannt wurde (antiphotianische Traktate in Chronistik und Konzilsüberlieferung; Kritik an Vita Ignatii Nr. 226). Dynastische Propa ganda (Vita Basilii Nr. 265) führt zu Sagen- und Legendenbildungen. Auch apokalyptische Gedanken (s. Teil 11 § 43) beleuchten starke Spannungen im 9. Jh. Eine noch lange nicht abgeschlossene Quellenscheidung der Chronistik nach inneren Kriterien wird Informa tionsqualität weiter differenzieren. Zur Beurteilung der päpstlichen Forderungen an den Osten sind fundierte Kenntnisse der Entwicklung der westlichen Kanonistik (Pseudoisidor. Dekretalien!) unbedingt erforderlich (s. Teil 11 § 27). Heuristik. Eine Fülle vollständig übersehener Zeugnisse zur byz. Wirtschafts- und Sozialge schichte bieten die arabischen Geographen (Nr. 253, 254) und Historiker (Nr. 21 5). Von den inschriftlichen Quellen, vor allem den Siegeln und Epigraphik, ist, aufgrund der bisherigen Funde zu urteilen, neu es Nachrichtenmaterial zu erwarten, eben�o von Archäo-
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HAUPTQUELLEN
logie (Datierung von Befestigungen und Siedlungsresten). Eine systematische Durcharbei tung unter verschiedenen Gesichtspunkten der Masse des in Forschung bereits stark berücksichtigten Materials dürfte für 9. Jh. nur wenig neue Einzelheiten zutage bringen.
§ 6.2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen
Nr. 203 THEOPHANES, der Bekenner (um 752 - 8 1 8). Aus vornehmer Beamtenfamilie. Abt des von ihm gegründeten Klosters bei Sigriane (am Marmarameer). Leidenschaftlicher Vorkämpfer der Bilderverehrung. Deswegen 2 Jahre von Kaiser Leon V. eingekerkert, stirbt er später in Verbannung in Samothrake. W "Chronographie" von 284 (Anschluß an Chronographie seines Freundes Georgios Synkellos) - 8 13 . Q Viele Punkte in Forschung noch unklar. Größter Teil der Kompilation vielleicht bereits von Georgios Synkellos übernommen (MANGo). 4. u. 5 . Jh. : Sokrates (Nr. 55), Sozomenos (Nr. 56), Theodoret (Nr. 57) wohl indirekt benutzt. 5 . -Anfang 7. Jh. : Priskos (Nr. 45), Prokop (Nr. 85), Malalas (Nr. 87), Nonnosos (Nr. 95) aus Malalas?, Johannes von Epiphaneia (Nr. 88), Theophylaktos Simokattes (Nr. 133). Art der Benutzung umstritten. tICUROV tritt bei Prokop und Theophylakt für direkte Benutzung ein. Pisides (Nr. 1 35) für ersten Perserfeldzug. Ab ca. 620 Aufhören der noch erhaltenen Quellenvorlagen : ausführli cher Heeresbericht über 2. u. 3. Perserkrieg, über Maximos Confessor wahrscheinlich Anastasios Sinaites (PG 89, Sp. 1 1 56 ff.). Syrische und arabische(?) Chroniken, teilweise gemeinsam mit Michael d. Syrer (Nr. 402) und Elias von Nisibis (Nr. 348), vermittelt entweder durch griechische Übersetzung eines melkitischen Mönches aus Palästina (BROOKS) oder von Georgios Synkellos selbst übersetzt (MANGO). Ab 668 - ca. 713 verlorene byz. Chronik des Patrikios Traianos (direkte Benutzung?). Bei Traian schon eine "Balkanchronik" enthalten? Unklar ist, ob gemeinsame, stark an Ereignissen auf dem Balkan interessierte Quelle mit Nikephoros (Nr. 204) bereits im "Megas Chronographos" (Nr. 1 69) enthalten war, der ebenfalls von Th. benutzt wurde. Stark einseitige mündliche bilderfreundliche Tradition zum Bilderstreit, teilweise mit Nikephoros (Nr. 204) überein stimmend (Nachrichten über Märtyrer Stephanos). Reste einer ikonodulen Quelle über Leon IH. sind erkennbar. Sonderquelle über Nachrichten aus Italien (vgl. DÖLGER, Reg. 300), Vielleicht gleichzusetzen mit der von P. SPECK erschlossenen propäpstlichen Chronik. Quelle über Italien stark lückenhaft (nicht einmal Eroberung Ravennas erwähnt!). Vita Konstantins VI (nach SPECK). Zu klären ist, inwieweit die von P. SPECK herausdestillierten "Chroniken Irenes", der "Bericht über die moicheianischen Wirren" und der "Konzilsbe richt" (787) bereits in der Stadtannalistik enthalten waren, die Th. (über Vermittlung des "Megas Chronographos" ?) sicher benutzt hat. I HAUPTQUELLE für Jahre 621 - 8 1 3 (ergänzende Parallelquelle : Breviarium des Nikephoros (Nr. 204 nur bis 769) für alle Bereiche der byz. Geschichte dieser Zeit vor allem 1 . Zum Kampf um Ostgrenze (Perser, Araber) ; 2. zum Kampf mit erstem bulgarischem Reich und slawischen Gruppen und für die damit zusammenhängenden Umsiedlungsmaß-
§ 6.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 9. JH.
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nahmen (mit Meßzahlen) ; 3 . zum Bilderstreit; 4. zur Entstehung der Themenordnung (erste Erwähnung von "Themen" zum Jahre 6 1 1 und 622 mit erheblichen hermeneutischen Schwierigkeiten); 5. zur Wirtschaftsgeschichte (leider nur verstreute Nachrichten mit sehr wertvollen Meßzahlen : Handelszoll von Ephesos a. 787 j ährlich 1 00 Pfund Gold ; Zahlenan gaben in den sog. ,, 1 0 Plagen des Kaisers Nikephoros 1."). Historische Auswertung muß Quellenscheidung (s. "Q") berücksichtigen : während Th. für Bilderstreit einseitig bilder freundliche Nachrichten verwertet, wählt er für sog. moicheianischen Streit Quellen mit ausgleichender Tendenz. Vor 621 vereinzelte Sondernachrichten über Parteiwesen (aus Stadtannalen?) : nur hier erhalten die schwer deutbaren "ax:tu ÖLU KUA.OJtDÖLOV" S. 1 8 1 - 1 84 ed. E MORAVCSIK, S. 531 - 537 (Lit. ; ausführlich vor allem zu Nachrichten über Bulgaren). HUNGER I, S. 334 - 339 (Lit. ; zur Tendenz). Art. Theophanes in RE 5 A 2 (2. Reihe) (1934) Sp 2127-2132 G. " OSTROGORSKY) (klar zu Differenzen zwischen Weltjahr und Indiktion bei 609 - 71 3 ; 726 - 772). Histor . Kommentar dringendes Desiderat. Als Ersatz müssen Einzeldarstellungen innerhalb der Berichtszeit des Th. dienen : Lit. bei OSTROGORSKY, Geschichte, S. 91 ; 103 f. ; 130; 137; 152; 1 56. Folgende Auswahl soll in moderne histor. Hermeneutik des Th. einführen : E. W. BRooKs, The sources of Theophanes and the Syriac chronicles, in: BZ 1 5 (1 906) 578 - 587 (immer noch grundlegend). M. NYSTAZOPULU - PELE KIDU, Untersuchung über die awarischen und slawischen Angriffe unter Maurikios (582 - 602) (neugr.), in: Symmeikta 2 (1970) 145 - 205 (Th. versucht Theophylakt Nr. 133 zu korrigieren und zu vervollständigen). V. BESEVLlEV, Die Berichte des Theophanes und Nikephoros über die Thronwirren in Bulgarien 763 - 765, in : JÖB 20 (1971) 67- 82 (Gemeinsame Quelle; Nikephoros kürzt geschickter als Th. und benutzt zusätzliche Quelle). I. S. CICUROV, Theophanes - Kompilator des Theophylaktos Simokattes (russ.) in : Anticnaja drevnost i srednie veka 10 (1973) 203 - 206. A. S. PROUDFOOT, The sources of Theophanes for the Heracleian dynasty, in : B 44 (1 974) 368 - 439 (trotz gründlicher Methodik bleiben viele Fragen der Quellenscheidung ungeklärt). I. S. CICUROV, Theophanes, der Bekenner - Kompilator Prokops (russ.) in: VV 37 (1975) 62 - 73. N. OIKONOMIDES, Les premieres mentions des themes dans la chronique de Theophanes, in : ZRVI 16 (1975) 1 - 8. A. CAMERON, Circus factions, Oxford 1976, Reg. s. v. Theophanes vor allem S. 3 1 8 f. : Übers. der "Akten" mit Lit. P. SPECK, Kaiser Konstantin VI., München 1978, S. 389 - 397 und passim (Versuch einer stark differenzierten Quellenscheidung für 780 - 802). C. MANGO, Who wrote the chronicle of Theophanes?, in: ZRVI 1 8 (1978) 9 - 1 7 (Bedeutung des Georgios Synkellos). A C. DE BooR, Theophanis Chronographia 1 - 2, Leipzig 1 883 - 5 (1963) (mit ausführlichem Namenregister und Angabe der Parallelquellen). Ü L. BREYER, Bilderstreit und Arabersturm in Byzanz. Das 8. Jahrhundert (71 7 - 8 1 3) aus der Weltchronik des Theophanes (Byzantinische Geschichtsschreiber VI), Graz- Köln 1 957 (mit wichtig sten histor. Bemerkungen). Izvori Ougoslawien) I, S. 2 1 7 - 237 (Stellen über Erwähnung der Slawen, teilweise in Regestform). Izvori (Bulgarien) VI, S. 226 - 289 (Nachrichten über Balkan). I. S. CICUROV, Vizantijskie istoriceskie socinenija: "Chronografia" Feofana, "Breviarij" Nikifora, Moskau 1 980 (Text, Übers. und ausführlicher Kommentar zu Stellen über Völker des Schwarzmeergebietes und nördl. Balkans). Nr. 204 NIKEPHOROS (um 758- 829), Patriarch von Konstpel. (806- 815). Bedeutender Historiker und hervorragender Theologe der zweiten Phase des Bilderstreites. Vor Patriar chat war er kaiserlicher Sekretär (Asekretis). Wegen Parteinahme für Bilderfreunde 8 1 5 in Verbannung geschickt, wo er 829 stirbt. W "Breviarium" ([ otO QL U OUVtotJ.o�) als Fortsetzung Theophylakts (Nr. 133) Jahre 602 - 769 umfassend., Schweigen für Zeit 641 - 663, 733 - 74 1 und weitere starke Informa-
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HAUPTQUELLEN
tionslücken wohl durch Quellenmangel, nicht durch Textlücken erklärbar. Theologische und kanonistische Werke (teilweise unediert). Allgemeine histor. Informationen vor allem in 3. Rede der " Antirrhetikoi " gegen Bilderfeinde und sog. "Apologeticus maior pro imaginibus". Kaisertabelle (XQovoYQuqn 'Xov auV'toJA.ov) bis 829 (historisch wichtig einige Zusätze s. "I"). Q Umfassende Quellenanalyse erforderlich. Johannes Antiochenus( ?) (Nr. 1 37) . Chroni kon Paschale(?) (Nr. 1 34). Theophylaktos Simokattes Nr. 133, Georgios Pisides Nr. 135. Für Zeit des Herakleios gegenüber Theophanes Nr. 203 unabhängige auf Konstpel. konzentrierte Stadtannalistik entweder direkt oder indirekt durch "Megas Chronographos" Nr. 169. Wie Theophanes verlorene byz. Chronik des Patrikios Traianos ab 668. Unklar ist, inwieweit die mit Theophanes gemeinsame stark für Balkan interessierte, ursprünglich vielleicht bilderfeindliche Quelle ab 705 mit dem "Megas Chronographos" in Verbindung steht. Auffallend Fehlen von Quellen über Italia Byzantina und der üstgrenze. I "Breviarium" neben Theophanes Nr. 203 HAUPTQUELLE für Zeit 622 - 769 für viele Bereiche der byz. Geschichte : bis 64 1 werden wertvolle stadtannalistische Nachrichten verwertet, die Theophanes übergeht (Familienpolitik des Herakleios, Vorgänge bei Kaiser kür). Auch in Verwertung der mit Theophanes gemeinsamen Quellen bietet "Breviarium" wertvolle Sonderinformationen über Balkanfeldzüge (Namen, Meßzahlen über Heeresstär ken), obwohl Exzerpte meist gegenüber Theophanes kürzer sind. Einige Zusätze zu den Kaisertabellen (z. B . Mitregentschaft Irenes mit Konstantin VI. geben wohl Darstellung der offiziellen Annalistik wieder). Mit größter Vorsicht zu verwertende Darstellung der sozialen Zusammensetzung der bilderfeindlichen Partei im Antirrhetikos III (PG 1 00 Sp. 488 f.) und Apologeticus maior (Sp. 556 f.) (Demenführer, Mimen, kleine Kaufleute, entlassene Soldaten, wohl Tagmata Konstpels. gemeint). Antirrhetikoi versuchen Erfolge Konstantins V. möglichst zu verkleinern. Bei Hungersnot soll 1 Modios Weizen 50 "Goldstücke" gekostet haben (PG 100 Sp. 500 C). E MORAVCSIK, S. 456 - 459 (Nachrichten über Bulgaren). BECK, Kirche, S. 489 - 490 (Werke, Lit.). HUNGER I, S. 344 - 347 (Lit. zum Breviarium). P. J. ALEXANOER, The patriarch Nicephorus of Constantinople, Oxford 1 958 (grundlegende histor. Auswertung der Schriften; S. 1 14 - 1 23, 1 70 f. : histor. Nachrichten aus "Antirrhetikoi"). F. J. TRAVIS, The role of patriarch Nicephorus (A. D. 758 - 828), archibishop of Constantinople, in the Iconoclastic controversy. Theol. Diss. Denver, Colorado (Xerox Univ. Michigan) 1 977 (theol. Auswertung auch der Inedita). Histor. Kommentar zum "Breviarium" dringendes Desiderat. Als Ersatz müssen Einzeldarstellungen innerhalb Berichtszeit des Brev. dienen: Lit. bei OSTROGORSKY, Geschichte, S. 91 ; 1 03 f. ; 130 ; 137. Siehe "E" bei Theophanes Nr. 203. H. -G. BECK, Senat und Volk von Konstpel., Bayer. Ak. Wiss. Phil.-hist. Kl. SB 6 (1966) 41 - 43 (Sondernachrichten zur Innenpolitik). V. BESEVLIEV, Zu Theophanis chronographia 339, 5 - 1 7, in: Byz. Forschungen 2 (1 976) 50- 58 (gleiche Quellen Theophanes -Nikephoros). DERS., Zwei Versionen bei Theophanes und Nikephoros dem Patriarchen, in: RESE 9 (1971) 363 - 7 ("offizielle" Quellen bei Theophanes und Nikephoros ; daneben "Stadtklatsch" in "Antirrhetikoi"). A C. OE BOOR, Nicephori archiepiscopi Constantinopolitani opuscula historica, Leipzig (Teubner) 1 880, S. 1 - 77 (Breviarium), S. 79 - 1 35 (Kaisertabellen). PG 100, Sp. 205 - 533 (Antirrhetikoi). PG 100, Sp. 533 - 832 (Apologeticus maior). Textabweichungen einer von OE BOOR noch nicht verwerteten Londoner Handschrift: L. OROSZ, The London manuscript of Nikephoros "Breviarium" (Magyar Görög Tanulmanyok-Ungroellenikai meletai 28) Budapest 1 949.
341 § 6.3. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen 10. Jh. nur für 9. Jh.
Nr. 205 Pseudo-Genesios (10. ]h.) "Kaiserbiographien" (81 3 - 886). Nach Eintrag im Codex unicus ein ] oseph Genesios Verfasser . Nach Prooimion geschrieben auf Veranlas sung des Kaisers Konstantin VII. (also zwischen 944 - 959). Bei der äußerst unsicheren Überlieferung über Namen des Verfassers erübrigen sich Spekulationen über Herkunft, Amt und Vorfahren. Annalistisches Prinzip ist in "Biographien" weitgehend durchbro ehen. Q Sehr vielfältig und von unterschiedlicher Qualität. Einzelheiten noch unklar. Nach Prooimion : mündliche Berichte. Aus diesen - nach berechtigter Vermutung von HUNGER, HIRSCH gegen BARISIC - Prophezeiungen, Visionen, Omina. Offizielle Quelle über Michael II. (BARISIC) . Derartige Berichte auch für übrige Kaiser zu vermuten. Vita Basilii (s. Nr. 265 ) , sonst Theophanes cont. (Nr. 265 ) nicht benutzt (HIRSCH, BARISIC gegen GREGOIRE, KAZDAN). 2 Berichte über Thomas nach eigenen Angaben des Ps.-G., in Wirklichkeit wohl mehrere Berichte. Der von Photios ("Bibliothek" Nr. 24) exzerpierte, sonst verlorene Bericht des Sergios Homologetes über Anfang der 2. Phase des Bilderstreites. Georgios Monachos (Nr. 208 ) . Hagiographie (Vita Ignatii Nr. 226, Vita Nikephori Nr. 223). Gemeinsame Quelle mit Theophanes cont. (Nr. 265) : Gregor von Sizilien (GOUILLARD). I Wert von Quellen abhängig, die Ps. -G. "ohne geringste Spur von kritischer Tätigkeit" (HIRSCH) nebeneinanderstellt. Trotz äußerster Vorsicht, mit der jede Nachricht kritisch beurteilt und mit Theophanes cont. (Nr. 265 ) und Redaktionen der Logothetenchronik (Nr. 264) verglichen werden muß, erzählende HAUPTQUELLE für 813 - 886. Im allgemeinen ist Informationsdefizit gegenüber Theophanes cont. (Nr. 265 ) festzustellen. Inter�sse des Pseudo-G. konzentriert sich auf Außen- und Religionspolitik der Kaiser und ihre innenpoli tische Schwierigkeiten. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte wird kaum berührt. E HUNGER I, S. 351 - 354 (Lit. auch zur histor. Auswertung). MORAVCSIK, S. 3 1 8 - 3 19. HIRSCH, Studien, S. 1 1 6 - 1 74 (zu Inhalt und Quellenanalyse immer noch grundlegend). F. BARISIC, Genesios et le Continuateur de Theophane, in : B 28 (1958) 1 19 - 133 (auch zu Quellen). DERS., Les sources de Genesios et du Continuateur te Theophane pour l'histoire du regne de Michel II (820 - 829), in : B 3 1 (1961) 257- 271 (methodisch hervorragend). A . P . KAZDAN, Aus der Geschichte der byz. Chronogra phie im 10. Jh. 3. "Kaiserbiographie" und "Vita Basilii" (russ.), in: VV 21 (1 962) 95 - 1 1 7. (direkte Abhängigkeit Genesios von Theophanes cont. nur in Vita Basilii). J. GOUILLARD, Deux figures mal connus du second iconoclasm, in : B 31 (1961) 371 - 401 . H. GREGOIRE, Manuel et Theophobe ou la concurrence de deux monasteres, in: B9 (1 934) 8 1 3 - 204. P. LEMERLE, Thomas le Slave, in: TM 1 (1965) hier 263 - 269 (Analyse von Ps.-G.). A losephi Genesii regum libri quattuor rec. A. LESMUELLER- WERNER, I. THURN, CFHB (Berliner Serie) 1978 (ohne histor. Komm. Zur Verfasserfrage. Im Apparat unkritisch Parallelquellen). Izvori (Bulgarien) VIII, S. 321 - 335.
342
§ 6.4. Geschichtsschreibung: griechisch, syrisch Nr. 206 Scriptor incertus de Leone Armenio. Voller Titel: cruYYQuq>TJ XQoVOYQUq>LOU 'tu xu'tu AEOV'tU ULOV BUQöu 'to;:' 'AQIlEVLOU 3tEQLEXOUcrU. Chronikfragment, die Zeit Michaels I. und Leons V. (81 1 - 820) umfassend. Argumente sprechen eher für Annahme einer nicht ganz erhaltenen "historischen Monographie" (BROWNING) als für Annahme, die ursprüngliche Chronik sei Fortsetzung des Malalas (Nr. 87) (GREGOIRE). I Einseitig bilderfreundliche HAUPTQUELLE (neben Schriften des Patriarchen Nike phoros Nr. 204 und Theodoros Studites Nr. 240) zum Beginn der 2. Phase des Bilderstreites (814- 843). Sondernachrichten (über Logothetenchronik Nr. 264 hinausgehend) über Rolle der Prokopia, Frau Michaels I. nach dessen Abdankung und über Vorbereitung Michaels zu einem Bulgarienfeldzug (ohne Erwähnung der Tagmata Konstpels.). Ausführlich über Feldzug des Bulgarenherrschers Krum und Belagerung Konstpels. 8 13/4. E MORAVCSIK, S. 503/4 (Lit. Stellen über Krum) HUNGER I, S. 333 f. R. BROWNING, Notes on the "Scriptor incertus de Leone Armenio", in : B 35 (1 965) 389 - 4 1 1 . V. ZLATARSKI, Geschichte I, u. a. S. 266 - 282 (ausführlich zum Feldzug Krums mit Parallelquellen). P. J. ALEXANDER, The patriarch Nicephorus of Constantinople, Oxford 1 958, S. 79, 1 1 9, 128 ff. (Beginn der 2. Phase des Bilder streites). A Scriptor incertus de Leone Armenio in CB (nach Leon Grammatikos), S. 335- 362. Ü Izvori Ougoslawien) I, S. 249 - 252. Izvori (Bulgarien) VIII, S. 1 6 - 24. Nr. 207 ANONYMUS. Chronik desjahres 81 1. Endredaktion nach 864. Vollständiger Titel : "Über Kaiser Nikephoros und wie er seine Gebeine in Bulgarien zurückließ" . Rest eines historisch äußerst wertvollen Geschichtswerkes, verfaßt von einem wohlinformierten Zeitgenossen, hagiographisch im Schlußteil überarbeitet nach 864. Trotz Parallelen mit Malalas (Nr. 87) und Scriptor incertus (Nr. 206) dürfte der Bericht nicht Teil eines "Malalas continuatus" sein (GREGOIRE), sondern Teil eines selbständigen Werkes (TOMIC ; vorsichtig DUJCEV). I Neben Theophanes (Nr. 203) glaubwürdige und. zuverlässige HAUPTQUELLE über den unglückseligen Bulgarienfeldzug des Nikephoros 8 1 1 : Sondernachrichten u. a. über die bulgarischen Gegenmaßnahmen mit wertvollen Meßzahlen zur bulgarischen Heeresstärke ( 1 2 000 und 50 000 Mann); über Spannungen im Heer des Nikephoros ; über Einzelheiten der Niederlage. E und A 1. DU]CEV, La chronique byzantine de l'an 8 1 1 , in: TM 1 (1966) 205 - 254 Medioevo Bizantino-Slavo, Rom 1 968, S. 425 - 489. Ergänzungen: S. 6 1 8 - 62 1 (Text, franz. Übs., vorbildlicher histor. Kommentar). =
Nr. 208 GEORGIOS MONACHOS (gest. vor 867). Beiname: "Hamartolos" (der Sündige). Keine weiteren Nachrichten über sein Leben. W Weltchronik (XQOVLXOV cruV'tOIlOV) bis 842. Annalistischer Charakter durch weitgehen des Fehlen chronologischer Angaben verwischt. Q Sozomenos (Nr. 56), Malalas (Nr. 87), Theodoros Anagnostes (Nr. 1 05), "Breviarium" des Nikephoros (Nr. 204). Hauptsächlich Theophanes (Nr. 203). Ignatios, Vita des Nikephoros( ?) (Nr. 223), Antirrhetika des Nikephoros (Nr. 204).
343
§ 6.5. GESCHICHTSSCHREIBUNG : WESTEN (LATEINISCH) 9. JH.
I Diese von theol. Reflexionen aufgeblähte " typische Mönchschronik" (HUNGER) ist arm an Sondernachrichten, auch ab 813 (Ende der Exzerpte aus Theophanes Nr. 203). Über zweite Phase des Bilderstreites scheint G. nur sehr oberflächlich unterrichtet (offensichtlich keine Einsicht in Aktenmaterial). Auffallend der einigermaßen nüchterne Bericht über Aufstand des Thomas (Quelle?) (11, 793 - 797 ed.) mit wichtiger Sondernachricht, daß Michael 11. die Bulgaren zu Hilfe rief. E MORAVCSIK, S. 277- 280 (Lit. ; zur Sondernaehrieht über Bulgaren). HUNGER I, S. 347- 349. HIRSCH, Studien, S. 1 - 35 (zu Inhalt und Quellenkritik immer noeh grundlegend). P . LEMERLE, Thomas le Slave, in TM 1 ( 1 965 ) hier S. 259 - 26 1 . A C. D E BOOR, eorr. P . WIRTH, Georgii monaehi ehronieon, 2 Bde., Stuttgart (Teubner) 1 978. .
Nr. 209 Syrische Chronik bis 846. Nur bis 727 weltliche Nachrichten. Q Unbekannte, auch von Theophanes (Nr. 203) und Michael d. Syrer (Nr. 402) benutzte Quellen. Chronik ad annum 819 (erhalten). I Chronik ergänzt Parallelquellen ab 680- 727 in wichtigen Ereignissen, z. B. über sonst nicht überlieferte Belagerung von Taranton (Kappadokien) und Misthia (Lykaonien) 710 p. Chr. und von Sardes und Pergamon 71 6/7. E BROOKS in ZDMG (s. "A"). DERS. Arabs 641 - 750, ohne Angabe der Sonderinformationen im einzelnen. A E. W. BROOKS, A Syriae ehronicle of the year 846, in : ZDMG 51 ( 1 897) 559 - 588 (Quellenanalyse, Parallelquellen, Ed., engl. Ü.). Text ohne Komm. : E. W. BROOKS, Chroniea minora fase. 2, 1 904, S. 157 - 238, CSCO laufende Nr. 3, Syr. 3 = Syr. In, 4 (textus). Ü J.-B. CHABOT, Chroniea minora 1904, S. 121 - 1 80, CSCO laufende Nr. 4, Syr. 4 Syr. In, 4 (versio). Ü. der Chronik ad annum 819: J.-B. CHABOT, Anonymi auetoris Chronieon ad A. C. 1234 pertinens, 1. Praemissum est Chronieon anonymum ad A. C. 819 pertinens, 1 938, CSCO laufende Nr. 109, Syr. 56 Syr. In, 14 (versio). =
=
§ 6.5. Geschichtsschreibung: Westen (lateinisch)
Nr. 210 ERCHEMPERT (gest. nach 889). Mönch von Monte Cassino. "Höhepunkt der montecassinischen Geschichtsschreibung im 9. ]h." (WATTENBACH- LöWE). W Historia Langobardorum Beneventanorum 807 - 889. I Fremdenhaß vor allem gegen Byzantiner, die E. a. 886 ausgeplündert haben (K. 61). HAUPTQUELLE für Verbindung der unter sich zerstrittenen langobardischen Fürsten mit Byzanz, um die Arabergefahr zu bannen. Exaktes Datum durch E. für Schlacht bei Reggio (888) (K. 80/1). E WATTENBACH - LEVISON - LöWE IV, S. 437- 439. Manitius I, S. 709 - 710. N. CILENTO, Italia meridionale Langobarda, Milano 1966, S. 50- 56 (Tendenz des E.). VASILIEV- CANARD n, 1, S. 14, 68, 1 34 (Reggio). GAY, L'Italie, I, S. 29 f., 39 ff. A MGH SS In ( 1 838) S. 240- 264 (G. PERTZ). (Verbesserte Ed. : MGH SS rer. Langob. ( 1 878 ) S. 234 - 264 (G. WAITZ).
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HAUPTQUELLEN
Nr. 2 1 1 ANONYMUS. Chronicon sancti Benedicti Casinensis (839- 867). Q Wahrscheinlich Eigenerlebnisse über Sarazenengefahr. I HAUPTQUELLE neben Erchempert (Nr. 2 1 0) für Sarazenengefahr in Süditalien in Berichtszeit und über verworrene Herrschaftsverhältnisse in diesem Raum. E Repertorium III, 307 (Lit.). WATTENBACH- LEVISON- LöWE, IV, S. 436/7. N. CILENTO, Italia meridionale Langobarda, Mailand 1 966, S. 49 f. GAY, L'Italie, S. 52 - 75 (mit Palallelquellen). H. HIRSCH - M. SCHIPA, La Langobardia meridionale 6570 - 1077) (Politica e storia 1 9) Rom 1968 (Index s. v.). A MGH SS 3 (1 838) (G. PERTZ) S. 222 - 230 (unvollständig). MGH SS rer. Langob. (1 878) (G. WAITZ) S. 468 - 488. Nr. 212 Fränkische Reichsannalen (annales regni Francorum; annales Laurissenses maio res). 741 - 829. Eine überarbeitete Fassung wurde früher Einhard zugeschrieben (annales q. d. Einhardi). I Wohlunterrichtetes "Werk offizieller Geschichtsschreibung mit allen ihren Vorzügen und Mängeln" (nach RANKE, WATTENBACH). HAUPTQUELLE für diplomatische Bezie hungen Byzanz - Franken (auch Heiratsverhandlungen) : DÖLGER Reg. 320 ; 326; 345 ; 357; 361 u. ö. mit Parallelquellen. Offizielle Darstellung der Kaiserkrönung Karls. Leider nur sehr kurze Darstellung der krieger. Ereignisse im Adriat. Raum. Diplomatische Beziehun gen des Bulgarenzaren Umurtag mit den Franken (s. 824 ; 826). E WATTENBACH- LEVISON - LöWE II, S. 246 - 254. Repertorium II, S. 28 1/2 (Editionen, Lit.). CLASSEN, Karl d. Gr., vor allem S. 549, 556, 560, 569, 577ff. FERLUGA, Dalmazia, Index s. v. ZLATARSKI, Geschichte I, S. 400 f. (Umurtag). R. CESSI, La Dalmazia e Bisanzio nel sec. XI, in: Atti dell' Istituto Veneto di Scienze, Lettere ed Arti. Classe di science morali, lettre ed arti 1 25 (1 966/7) hier S. 90 - 95 (Adria). A MGH SS 1 ( 1826 ) 124 - 2 1 8 (G. PERTZ) MGH SS rer. Germ. in usum scholarum 6 ( 1 895) (F. KURTZE) . R. RAu, Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte I (Stein-Gedächtnisausgabe 5) Darmstadt 1961, S. 1 - 157 (mit deutscher Ü. ohne histor. Kommentar). Nr. 213 Annales Bertiniani (aus St. Bertin zu St. Omer). Ab 830 - 882, an fränk. Reichsannalen (Nr. 2 12) anschließend. Letzter, für byz. Geschichte besonders wichtiger Teil a. 861 - 882 vom führenden fränk. Metropoliten und Kanonisten Hinkmar von Reims verfaßt. I Über Verhältnisse in Süditalien außerordentlich gut unterrichtet (Quelle ?). Sondernach richten (vor allem zu Erchempert Nr. 2 1 0 und Chron. Salern. Nr. 281) über Flottenbewe gungen und diplomat. Beziehungen (83 8 : arab. Seeräuber bis Südfrankreich; a. 839 Friedensverhandlungen mit Ludwig d. Fr. DÖLGER Reg. 438 ; a. 873 wendet sich Adelchis von Benevent an Byzanz). Wohl zutreffende Nachricht über "proceres " Bulgariens gegen Christianisierung (ad a. 866 ed. 473 f.). E WATTENBACH - LEVISON- LöWE V, S. 5 1 5 - 525 ; zu Annalen 520. Repertorium II, S. 255/6 (Lit.). GAY, L'Italie I, S. 92, 102 f., 10M. N. TOBlAS, Basil I ( 867 - 886 ) , Diss. Rutgers Univ. (Microf. Ann Arbor) 1970 (hier S. 302 - 4 : Bari; 3 1 4 : Adelchis). A MGH SS 1, S. 455 - 51 5 (1 826) (G. PERTZ). MGH SS rer. Germ. in usum scholarum 5 (1 883) (G. WAITZ), Quellen zur Karolingischen Reichsgeschichte ed. R. RAu II (Stein-Gedächtnisausgabe), Darmstadt 1966, S. 1 - 5, 1 1 - 287 (mi� deutscher Ü. ohne histor. Kommentar) (Einleitung).
§ 6.6. GESCHICHTSSCHREIBUNG : ARABISCH 9. JH.
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Nr. 214 Annales Laureshamenses (Lorsch). Anno 704 - 803. I Neuere Forschung (BEuMANN, CLASSEN gegen DÖLGER, OHNSORGE). betont his tor. Wert. Sie bringen - wohl aus Perspektive des fränk. Hofes - Sondernachrichten über Ereignisse vor Krönung Karls d. Gr. : Konzil beschließt, Karl den Kaisertitel zu verleihen, da "nomen imperatoris" wegen Herrschaft der Irene vakant sei. E Repertorium II, 296. WATTENBACH- LEVISON- LöWE II, S. 1 87/8. CLASSEN, Karl d. Gr., S. 578 ff. (Lit.). H. BEUMANN, Nomen imperatoris. Studien zur Kaiseridee Karls d. Großen, in: Historische Zeitschrift 1 85 (1958) 515 - 549 ( = Zum Kaisertum Karls des Großen hrsg. von WOLF (Wege der Forschung 38) Darmstadt 1 972, S. 1 74 - 215). A MGH SS 1 (1 826) 22-39 (G. PERTZ) .
§ 6.6. Geschichtsschreibung: arabisch Nr. 2 1 5 AL-YAcQüBl (Ibn Wa<;lil;t) (gest. nach 905). Arabischer Historiker und Geograph. Zeitweise Beamtenstellung in Ägypten. W Geschichtswerk über das byz. Reich leider verloren. Geographie "Die Länder" : Teil über Byzanz ebenfalls verloren. Weltgeschichte, vielleicht bis 905 reichend im vollen Wortlaut bis 872 p. Chr. erhalten. Sie beschreibt sehr knapp Kämpfe mit Byzanz ohne Angabe der Gewährsmänner. Q Wohl gleiche Quellen wie Tabari. I Wegen präziser Datierungen wertvolle Kontrolle zu Tabari (Nr. 275) mit Sondernach richten (vgl. DÖLGER Reg. 425 ; 434 ; 448). Vollständige Übersetzung und Untersuchung der Byzanz betreffenden Stellen dringend erforderlich. "Länder", ähnlich wie Ibn I:Iawqal (Nr. 223) eine "politische Geographie" (WIET) mit Beleuchtung des sozio-ökonomischen Hintergrundes für Strukturanalyse der byz. Ostgrenze noch nicht genügend ausgewertet. Y. beschreibt z. B. eingehend Militärkolonien in Syrien und Palästina. E EI IV (1 934) 1247 (C. BROCKELMANN) . MIQUEL, Geographie I, S. 102 - 104. BROOKS, Arabs 641 - 750 und DERS., Abbasiden Ü. mit Parallelquellen, die einzelnen Razzien betreffend. A Historiae ed. HOUTSMA 2. Bde., Lugd. Batav. 1 883. Liber regionum ed. DE GOEJE (Bibliotheca geographorum arabicorum VII) Lugd. Batab. 1 892, S. 23 1 - 360. Ü VASILIEV- CANARD I, S. 270 - 277 (anni 830 - 856 mit wertvoller Einleitung). Fragment aus a. 905 p. Chr. : VASILIEV- CANARD 11, 2, S. 3. Vollständige Ü. der Geographie : G. WIET, AI-Yac�übi, Les pays, Kairo 1937 (Publications de l'Institut Fran�ais d'Archeologie Orientale. Textes et traditions d'auteurs orientaux I). Nr. 2 1 6 IBN TAIFÜR (8 1 9 - 893). Arab. Literat und Poet. Gute Informationen aus höchsten Regierungskreisen. W Dichtung. Als histor . Quelle wertvoll : "Geschichte Bagdads" - eine "Pionierleistung der politischen Geschichtsschreibung" (ROSENTHAL). Verloren außer Jahre 8 1 9 - 833 p. Chr. (Kalifat al-Ma'miin). I HAUPTQUELLE über byz. arab. Beziehungen zur Zeit al-Ma'miins. Tabari (Nr. 275) schreibt I. T. wörtlich aus, läßt aber (absichtlich?) den Verrat eines byz. Überläufers, des
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HAUPTQUELLEN
Patrikios Manuel, gegenüber dem Sohn al-Ma'muns weg, wohl um die Vertrauensseligkeit der islamischen Herrscher in diesem Falle zu verschweigen. E EI2 III (1971) 692/3 (RoSENTHAL) (Lit. Werke). Histor. Auswertung VASILIEV- CANARD s. "Ü". A H. KELLER, Sechster Band des Kitab Bagdad von Ahmad Ibn Abi Tahir Taifür, 2 Teile, Leipzig 1908 (mit deutscher Ü.). Ü VASILIEV- CANARD I, S. 390- 394. Auswertung S. 98 - 103. Nr. 217 AL-BALÄ]?ulÜ (gest. 893). Verbindung zu mehreren berühmten arabischen Historikern seiner Zeit, u. a. mit einem Schüler des al-Wäqidi (Nr. 21 8). W "Die Eroberung der Länder". Zwanzigteilig. Trocken und nüchtern geschrieben. AI Wäqidi Vorbild. I Neben Theophanes (Nr. 203) und Tabari (Nr. 275) HAUPTQUELLE für die arabische Eroberung des byz. Reiches in Afrika, Ägypten, Palästina, Syrien, Armenien. B. macht Bemerkungen bis in seine eigene Zeit. Für Berechnung der Steuern, für die B. neben Vergabe von "Lehen" besonderes Interesse zeigt, war es wichtig zu wissen, wie ein Gebiet erobert wurde (Gewalt, Kapitulation, Besitznahme ohne Krieg). B. teilt deshalb Eroberungen geographisch ein, wodurch häufig Datierungen übergangen werden. Wirtschaftsgeschichtli che Angaben über eroberte byz. Gebiete für byz. Geschichte noch nicht voll ausgewertet (his tor. Rückschluß). E EI2 I (1 960) 971/2 (c. H. BECKER- F. ROSENTHAL). WELLHAUSEN, Kämpfe, passim (für Auswer tung immer noch grundlegend). CAETANI, Annali, passim, mit Hinweis, ob B. Traditionskette (isnad) angibt. B. histor. ausgiebig verwertet bei R.-J. LILIE, Die byzantinische Reaktion auf die Ausbreitung der Araber (Miscellanea Byz. Mon. 22) München 1 976, S. 42 ff. (für Jahre ab 635 p. Chr.) teilweise in Auseinandersetzung mit STRATOS III, S. 47ff. (B. ebenfalls Hauptquelle). W. KAEGI, Al-Baladhuri and the Armeniak theme, in : B 38 (1968) 273 - 277 (bei B. alte Einteilung des röm. Armenien). E. L. BRANUSE, Byzantinoarabica, in: Symmeikta 3 (1973) 1 - 28 (ausführlich zu histor. Irrtümern des B. Hinweis auf mündliche Tradition). A Leiden 1 866 (Nachdr. 1968) (Kairo 1 901) (M. J. DE GOE]E). Kairo 1 956f. (3 Bde .. Ü PH. K. HI1TI - F. C. MURGOTIEN, The origins o f the Islamic State, 2 Bde., New York (Columbia Studies in History) 1916, 1924 (Nachdr. 1965). BROOKS, Arabs 641 - 750 Auszüge aus B S. 203 - 208. DERs., Byzantines and Arabs in the time of the early Abbasids. II. Extracts from Al-Baladhuri, in: English Historical Review 16 (1901) 84 - 93 (wichtige Anmerkungen). Nr. 2 1 8 AL-WÄQ IDi (747 - 823). Enge Beziehungen zum Kalifenhof; vielleicht Kadi in Bagdad. W Nur sein für Frühgeschichte des Islam grundlegendes Werk über die Kreuzzüge des Propheten, das auch die ersten defensiven Reaktionen des Herakleios auf die Vorstöße in Syrien berührt, ist erhalten. Das "große Geschichtswerk" (nach HOROVITZ mindestens bis 795 reichend) ist aus Tabari (Nr. 275) und Baläguri (Nr. 2 1 7) zu rekonstruieren. I Trotz trockener, annalistischer Berichterstattung Hauptquelle der byz.-arabischen Kämpfe. Eine stilistische und inhaltliche Analyse der Berichte bei Tabari und Baläguri, in denen W. nicht ausdrücklich als Tradition genannt ist, wäre für eine Rekonstruktion dringend erforderlich. Auch die W. vor allem zur Zeit der Kreuzzüge untergeschobenen, anonymen "Eroberungsbücher" (vor allem Pseudo-W. ed. MORDTMANN, trad. NIEBUHR,
§ 6.7. BIOGRAPHIE 9. JH.
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Hamburg 1 847; nicht übersetzt : Pseudo-W. ed. LEES, Calcutta 3 Bde. 1 854/62) haben bei kritischer Verwertung großen Quellenwert. E EI IV (1934) 1 195 - 1 196 O. HOROVITZ) . SEZGIN I, S. 294 - 297 (neueste Zusammenfassung der Lit.). Falls W. als Autorität genannt ist, gibt dies WELLHAUSEN, Kämpfe passim und CAETANI, Annales an (die Stellen sind leider durch kein Gesamtregister aufgeschlüsselt). Zur histor. Verwertung der Pseudo W. : CAETANI, Annales, II, 2, S. 1 1 60 f., III, 405 f. M. J. DE GOEJE, Memoire sur la conquete de la Syrie, Leyden 1 864 (mir nicht zugänglich). A Prophetenbiographie: KREMER, Calcutta 1 856. Ü J. WELLHAUSEN, Mohammed in Medina, Berlin 1 882.
§ 6.7. Biographie
Nr. 2 1 9 AGNELLUS (ca. 80S - nach 84 1). Presbyter der Kirche Ravennas. Aus vornehmer Familie. W "Liber pontificalis ecclesiae Ravennatis" . Nach Vorbild des "liber pontificalis" . Lebens beschreibungen der Erzbischöfe Ravennas (heute bis 841 erhalten). Q nach WAITENBACH - LEVISON : u. a. Familientradition, Archivalien, Annalen, Denk mäler. Über weit zurückliegende byz. Herrschaft über Ravenna bringt A. gerade die Nachrich ten, die von Selbständigkeitsbestrebungen Zeugnis geben. Zusatzquelle zu liber pontificalis (Nr. 220) über die Tätigkeit der Exarchen. Ausführliche Beschreibung der Rache Justinians 11. an Ravenna (Kap. 137/8). Neben Papyri aus Italien HAUPTQUELLE zur Gesellschafts struktur des byz. Ravenna. E WAlTENBACH- LEVISON- LöWE IV, S. 427 -431 (Lit.). MANITIUS I, S. 71 2 - 714. CH. DIEHL, Etudes sur l'administration Byzantine dans l'exarchat de Ravenne (568 - 751), Paris 1 888 passim, vor allem 271 f., 361 f. GUILLOU, Exarchat, passim vor allem S. 147ff. A MGH SS rer. Langob. (1 878) ed. HOLDER- EGGER, S. 275 - 39 1 . Nr. 220 Liber pontificalis (9. Jh.). Sammlung von Papstbiographien bis Hadrian 11. (867 - 872). Die an die erste Fassung (wohl Mitte 6. Jh.) anschließenden, oft sehr ausführlichen Biographien tragen "in Stil und Auffassung eine Art offiziellen Charakter" (WATTENBACH - LEVISON). Antibyz. Tendenzen sind unverkennbar. I Bis Ende 9. Jh. enthält jede Vita äußerst kritisch zu verwertende Nachrichten. Interpretation teilweise kontrovers. Wichtigste Punkte : 1 . HAUPTQUELLE zur byz. Administration in Italien, auch zu Revolten. 2. Aufhören der byz. kaiserlichen Vorrechte in Rom (vor allem S. 391 f. ed. DucHEsNE). 3. Sonderquelle für Verhandlungen mit Franken könig Pippin (vgl. Dölger Reg. 3 1 4 ; 3 1 8). Schweigen über Patrikiostitel Pippins 754. 4. Angebliches "Dekret" Kaiser Leons 111. gegen die Bilderverehrung bereits 726 (Dölger Reg. 290). 5. Haltung der Päpste im photianischen Schisma vom westlichen Standpunkt aus betrachtet (vor allem in Vita des Papstes Nikolaus I. durch Anastasius Bibliothecarius).
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HAUPTQUELLEN
E Art. Liber pontificalis, in : LThK 6 (1961) Sp. 101617 (A. STUIBER) (Lit.) WATIENBACH- LEVISON LÖWE I, S. 58 f. (Lit.). Kommentar von DUCHESNE- VOGEL (s. "A"). Wertvoll. P. E. SCHRAMM, Die Anerkennung Karls des Großen als Kaiser. Ein Kapitel aus der mittelalterlichen Staats symbolik, in: Histor . Zeitschrift 1 72 (1951) 449 - 5 1 5 (Verwertung wes tl. Quellenmaterials). J. DEER, Die Vorrechte des Kaisers in Rom (772 - 800), in: Sammelband zum Kaisertum Karls des Großen ed. G. WOLF (Wege der Forschung XXXVIII) Darmstadt 1 972, S. 30- 1 15. Positiv zum Edikt 726 : M. V. ANASTOS, Leo III's edict against the images in the year 726- 27 and italo-byzantine relations between 726 and 730, in: Byz. Forschungen 3 (1968 ersch. 1 971) 5 - 4 1 . Zur Administration: CH. DIEHL, Etudes sur l'admini stration Byzantine dans l'exarchat de Ravenne (568 - 751), Paris 1 888, passim, vor allem S. 340 ff. H. COHN, Die Stellung der byzantinischen Statthalter in Ober- und Mittelitalien (540 - 751), Diss. Berlin 1 889 (neben Gregors Briefen Nr. 1 22 ist liber pont. Hauptquelle). A Liber pontificalis 1 - 11 ed. 1. DUCHESNE, Paris 1 886 - 1 892 (1955); 111 ed. C. VOGEL, Paris 1 957 mit wertvollem Kommentar, von Vogel auf neuesten Stand gebracht.
§ 6.8. Hagiographie (griechisch, altslawisch) Nr. 221 Anonymi. Viten der Brüder KONSTANTINOS (KYRILLOS) (gest. 869) und Michael (Methodius) (gest. 885). Viten der zwei Brüder aus Thessalonike noch im 9. Jh. in altslawischer Sprache verfaßt (griechische Vorlage ?). Autor der Kyrillvita kennt byz. Verhältnisse ausgezeichnet (Klemens von Ochrid?). Im Mittelpunkt der Kyrillvita steht Missionstätigkeit der Brüder unter Chazaren (ab 860) und im Großmährischen Reich (ab 862). Kürzere, nüchtern trockene Methodvita bemüht sich vor allem um Beweis seiner Rechtgläubigkeit. Q Schriften Kyrills in griechischer Sprache. Wohl auch "Translatio sancti Clementis" (sog. "legenda italica"). I Trotz starker Informationslücken (zusätzliche Informationen u. a. durch Papstbriefe und Briefe des Anastasius Bibliothecarius) große Bedeutung für Frühgeschichte der Balkanslawen (Entwicklung der Sprache, Aufbau kirchl. Hierarchie). Für byz. Geschichte enthalten Viten schwer deutbare Nachrichten zum Bildungswesen (Problem der "Universi tät"), zur byz. Missionspraxis (kaiserl. Lenkung) und zur Sozialgeschichte (Streiflichter auf eine Beamtenfamilie mittleren Ranges : der Vater ist Drungar, Method ist "Archon" einer Region wohl am Strymon). E Bücherkunde Nr. 1071 - 1084. In unübersehbare Sekundärlit. führt am besten ein: J. E. MOZAEVA, Bibliografia po Kirillo-mefodevskoj problematike 1 945 - 1 974 g., Moskau 1 980. I. DUJCEV, Problemes Cyrillomethodiens, in : B 37 (1967) 21 - 56 = DUJCEV, Medioevo 111, S. 89- 123, 672 - 678. D. HEMMERDINGER - EuADU, Imagination et realite dans l'histoire de Cyrille et Methode, in: KUeCAAep xaL ME{}OöCep 1:6!lo� E6e1:LO� bd 1:TI XLALOO1:TI EXato O'tTI Et11eCÖL, 11, Thessalonike 1 968, S. 133 - 159 (Lit.). Histor. Kommentar. DVORNIK, Legendes (s. "Ü") (grundlegend). F. GRIVEC, Konstantin und Method. Lehrer der Slaven, Wiesbaden 1 960. G. OSTROGORSKY, The byzantine background of the Moravianrmission, in : DOP 19 (1965) 1 - 1 8 . LEMERLE, Humanisme, S. 160- 165 (zum Bildungswesen in Viten). A F. GRIVEC - F. TOM!hc, Constantinus et Methodius Thessalonicenses. Fontes (Radovi Starosla venskog Instituta IV) Zagreb 1 960 (mit lat. Übs. ohne Kommentar).
§ 6.8. HAGIOGRAPHIE ( GRIECHISCH, ALTSLAWISCH) 9. JH.
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Ü F. DVORNIK, Les legendes de Constantin et de Methode vues de Byzance (Byzantinoslavica SuppL 1) 2Hattiesburg 1969 (franz. Übs. mit grundlegendem Kommentar). Zwischen Rom und Byzanz. Leben und Wirken der Slavenapostel Kyrillos und Methodios nach den Pannonischen Legenden und der KIemensvita. Bericht von der Taufe Rußlands nach der Laurentiuschronik. Übersetzt, eingeleitet und erklärt von J. BUJNOCH, (Slavische Geschichtsschreiber Bd. I) Graz -Wien - Köln (Styria) 21972. (mit Lit.).
Nr. 222 Diakon IGNATIOS (9. jh.). Vita des Patriarchen Tarasios (784 - 806). Vater des T. im hohen Rang eines Patrikios Richter am Kaisergericht. T. wird nach sorgfältiger Ausbildung 'ÜJtu'tot; und kaiserl. JtQw'touaExQEL-rjt; (erster Geheimsekretär). In kritischer Phase des Bilderstreites von Volk zum Patriarchen akklamiert, ist er spiritus rector der Synode von 787 (Nr. 1 89). I Leben des T. stark einseitig enkomiastisch geschildert, wobei negative Punkte unter schlagen werden (Widerstand der Studitenmönche gegen unkanonische Wahl des T., stillschweigende Zustimmung des T. zur Weihe der Ehe Konstantins V1.). Glaubwürdige Sondernachrichten über Verlauf der Synode 787 (Nr. 1 89). Vita dürfte keinen Beleg für ein staatlich gelenktes Schulwesen darstellen. Bericht über Magieprozeß (S. 2 ed.), den der Vater des T. gegen Willen des Kaisers niederschlägt. Soziale Tätigkeit des T. wird ohne Meßzahlen geschildert. E BECK, Kirche, S. 5 1 1 /2 (lit. Werk des Ignatios). E. v. DOBSCHÜTZ, Methodius und die Studiten, in: BZ 18 (1909) 41 - 105, hier S. 57- 59 (grundlegend zur Tendenz der Vita). G. DA COSTA - LoUILLET, Saints de Constantinople aux VIII·, IX· et X· siecles, in B 24 (1954) hier S. 217 - 229 (Inhalt, Lit.). LEMERLE, Humanisme, S. 98 f. (Bildungswesen mit hagiographischen Parallelquellen). A BHG 1 698 : I. A. HEIKEL, Ignatii diaconi, Vita Tarasii archiep. C. P. Acta Societatis Scientiarum Fennicae 1 7, Helsinki 1 889, S. 395 - 423. Verbesserungen und Erläuterungen: P. NIKITIN, Memoires de l'Academie Imp. de Saint-Petersbourg 8. Reihe I, 1 (1 895) 1 - 16 (russisch). Nr. 223 Diakon IGNATIOS (9.jh.). Vita des Patriarchen Nikephoros (gest. 829). Zu Ignatios als Verfasser der Viten des Tarasios und vielleicht des Georgios vgl. Nr. 222, 224. Vita des N. wohl 843 - 7 geschrieben (LOUILLET). Zur N. vgl. Nr. 204. I HAUPTQUELLE zum Leben des Patriarchen. Eltern als Märtyrer der Bilderverehrung geschildert. Reichhaltige, teilweise hermeneutisch schwierige Nachrichten über Ausbildung in der "Allgemeinbildung" (EYXUXALOt; JtaLOECu) und weitere philosoph. Fortbildung (S. 1 49 - 1 5 1 ed.) sind zeitlich wohl als Rückprojektion aus Mitte 9. Jh. in das 8. Jh. zu interpretieren. Sondernachrichten über Werdegang des N. : als "Asekretis" (Quelle : vita des Tarasios Nr. 222) kaiserlicher "Kommissar" in Synode 787 (Nr. 1 89), diplomatische Funktion in Verhandlungen mit Papsttum. Spannungen mit Studitenpartei von Vita übergangen. Erwähnung der Kämpfe mit Bulgaren unter Michael 1. und Leon V. (813 - 820), der stark negativ verzeichnet wird. Dürftige Schilderung des Exils des N. E MORAVCSIK, S. 572 (zu Bulgaren). G. DA COSTA- LoUILLET, Saints de Constantinople aux VIII·, IX· et X· siecles, in: B 24 (1954) 245 - 256 (Lit.) (Inhalt). E. v. DOBSCHÜTZ, Methodios und die Studiten, in BZ 1 8 (1909) hier S. 55 - 57 (grundlegend zur Tendenz). P. J. ALEXANDER, The patriarch Nicephorus of Constantinople, Oxford 1958 passim (Vita in Register nicht aufgeschlüsselt). J. J. TRAVIS, The role of patriarch Nicephorus (A. D. 758 - 828), archbishop of Constantinople, in the Iconoclastic controversy. TheoL Diss. Colorado (Xerox Univ. Michigan) 1977, S. 70 - 94 (Auswertung der vita). LEMERLE, Humanisme, S. 129- 133 (Nachrichten zum Bildungswesen).
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HAUPTQUELLEN
A BHG 1335 : C. OE BOOR, Nicephori archiepiscopi Constantinopolitani opuscula historica, Leipzig 1880, S. 137-217. Nr. 224 Diakon IGNATIos( ?) (9. jh.). Vita des Gregorios Dekapolites (Isaurien) (gest. 842). Einige Hss. bezeichnen Ignatios, Verfasser der Tarasiosvita Nr. 222 als Hagiographen. G. führt auffallend unstetes Wanderleben, das ihn von Isaurien u. a. bis Rom, Konstpel. und Thessalonike führt, wo er stirbt. I Seltener Beleg für bilderfeindliche Mönchsgemeinschaft (Kap. 4) (in Isaurien). Durch weite Reisen des G. beiläufige Nachrichten über Handelsschiffahrt und Städtewesen. Verbindungen zwischen Ost und West, aber starke Unsicherheit der Meere durch Araber (Umgebung von Ephesos und Korinth) und Slawen (Umgebung von Christupolis) (Zeit: 8 1 0 oder 821). Unruhe slawischer Siedlungen im Umland von Thessalonike (Kap. 1 7), wofür leider kein Grund angegeben wird. Erwähnung einer (Kloster?)-schule (JtaLöwv aXOATJ Kap. 1 7). Befreiung eines (unschuldig ? ?) zum Tode Verurteilten wirft merkwürdiges Licht auf zeitgenössische Rechtsverhältnisse. E DVORNIK s. "A" . D. ZANI OE FERRANTI ABRAHAMSE, Hagiographie sources for Byzantine cities 500- 900 A. D. Diss. (Xerox-Microf.) Michigan 1967, hier S. 305 - 3 1 1 . F. DÖLGER, Europas Gestaltung im Spiegel der fränkisch-byzantinischen Auseinandersetzung des 9. Jahrhunderts, in: Byzanz und die europäische Staatenwelt, Darmstadt 1 964, hier S. 365 - 7 (Verbindung Ost- West). A BHG 71 1 : F. DVORNIK, La vie de saint Gregoire le Decapolite et les Slaves Macedoniens au IX" siede, Paris 1926 (wichtige histor. Einleitung). Nr. 225. Diakon IGNATIos( ?) (9. jh.) Vita des Georgios von Amastris (gest. um 807). Stilistische und literar. Parallelen deuten auf Ignatios, Verfasser der Vita des Tarasios (Nr. 222) als Verfasser. G. war asketischer und wohltätiger Bischof von Amastris ab 790. I Ikonoklastische Anklänge (SEVCENKO). Abtrennung von Amastris aus Diözese Gangra (Kap. 1 9 f.). Erwähnung eines Arabereinfalls (797? 8 1 1 ?) (Kap. 24/5). Eingriff des Bischofs in schwerdeutbaren Strafprozeß (Hochverrat?) (Kap. 27- 30). In miracula post mortem ist Schändung des Grabes des G. durch die Ros berichtet (Kap. 43). Da Vita vor 842 geschrieben ist, liegt hier wohl Beweis für Einfall der Ros vor 860 vor (VASlLIEVSKIJ, SEVCENKO, LIPSIC ; dagegen VASILIEV, GRfGOIRE, MARKOPULOS u. a., die für späteren Zusatz plädieren). E BECK, Kirche S. 51 1 f. (zu Ignatios). I. SEVCENKO, Hagiography of the Iconodastic period, in: Iconodasm ed. A. BRYER -J. HERRIN, Birmingham 1 978, hier S. 121 f. DERS., Vita Georgii Amastren sis, in: La civilta Bizantina dal IV al IX secolo, Bari (Corsi i studi I 1 976) Bari 1 977, hier S. 1 50 - 1 73. (Lit.). G. OA COSTA- LoUILLET, Saints de Constantinople aux VIII", IX" et X" siedes, in: B 24 (1 954) hier S. 479 - 492 (Inhalt; Lit.). VASILIEVSKIJ, Einleitung zur Edition (s. "A"). A. MARKOPULOS, La vie de saint Georges d'Amastris et Photios, in : JÖB 28 (1 979) 75 - 82. A BHG 668. V. G. VASILIEVSKIJ, Trudy III, Petrograd 1915 (1 968), S. 1 - 71 . (mit russ. Übs.). Ergänzungen: P. NIKITIN in : Memoires de l'Academie Imp. de Saint-Petersbourg 8. serie I, 1 (1 895) 27- 51 (russ.). Nr. 226 NIKETAS DAvID, der Paphlagonier. Vita des Patriarchen Ignatios (847- 858; 867 - 877). Verfasserfrage noch nicht eindeutig geklärt : vielleicht vorn Philosophen und Rhetor Niketas (10. Jh.) nur überarbeitet (WESTERINK gegen JENKINS). Gestalt des Ignatios,
§ 6 .8 . HAGIOGRAPHIE (GRIECHISCH, ALTSLAWISCH) 9. JH.
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Sohn des Kaisers Michael 11., erst durch jüngere Forschung nicht mehr einseitig positiv aus Vita interpretiert. I Äußerst kritisch zu verwertende HAUPTQUELLE zum Leben des Patriarchen und Kämpfen mit Photios (Nr. 241). 1. wird einseitig als Heiliger geschildert, Photios dagegen verteufelt, doch seine wissenschaftl. Leistung anerkannt. Negative Züge bei 1. werden nicht ganz unterdrückt, vor allem der Affront gegen Gregorios Asbestas, Führer der "liberalen" Partei im Klerus. Manche Nachrichten ganz unglaubwürdig: Hintergründe für Absetzung des 1. (Rache des Bardas wegen moralischer Vorhalte) ; Behauptung, Photios habe bei seiner Wahl zum Patriarchen Anhänger des 1. getäuscht. Behauptungen über körperliche Miß handlungen, vor allem beim Konzil 861, sind nicht mehr nachprüfbar. Die Rus rauben anno 860 22 "Diener" (OLXE'taL) des Expatriarchen (Sp. 5 1 6 D). Erwähnung der Bekehrung der Bulgaren zum Christentum (Sp. 525). E BECK, Geschichte, S. 96- 1 1 8. G. DA COSTA- LoUILLET, Saints de Constantinople aux VIIIe, IXe et xe siecles, in : B 24 (1954) hier S. 461 - 478. L. G. WESTERINK, Nicetas the Paphlagonian on the end of the world, in MEÄ.E't�lJ.a'ta dC; IJ.vftlJ.TJV B. AaouQöa, Thessalonike 1 975, S. 1 77 - 195 (Kurz zur Verfasserfrage gegen R. JENKINS). Historisch grundlegend : F. DVORNIK, Le schisme de Photius, Paris 1 950 (Register s. v. Nicetas). A PG 105, Sp. 488 - 573 ( BGH 8 1 7). =
Nr. 227 ANONYMUS. (Ende 9. Ih.). Vita Davidis (gest. 783/793), Symeonis (gest. 843) et Georgii (gest. 844) Mitylenae in Insula Lesbo. Q Der nüchtern schreibende Hagiograph behauptet, viele Nachrichten von Schülern der Heiligen zu übernehmen. I Wichtige Zusatzinformationen zu Theophanes cont. (Nr. 265) und der Logothetenchro nik (Nr. 264) über das vorsichtige Taktieren der Kaiserin Theodora bei Wiederherstellung der Bilderverehrung nach 2. Phase des Bilderstreites. Quelle für Mönchsopposition, die Kaiser Theophilos nachträglich anathematisieren will. E F. DVORNIK, The patriarch Photios and Iconoclasrn, in: DOP 7 (1953) 69 - 97, hier 5. 69 - 73. A BHG 494. VAN DEN GHEYN, acta Graeca S5. Davidis, 5yrneonis et Georgii Mytilenae in insula Lesbo, in: AB 18 (1 899) 2 1 1 - 259. Nr. 228 ANONYMUS (10. Ih.) Vita des Euaristos Studites (819- 897). E. aus Galatien. Als "Diener" (ilJt't1QE't't1�) seines Verwandten Theoktistos Bryennios Gesandtschaft zu den Bulgaren, wo er Mönch wird. Als Studitenmönch wird E. stark in kirchl. Streitigkeiten verwickelt. I Wichtige und seltene Nachricht über eine Grundschule (JtaLÖElJ't'll Q LOV) in Provinz (Kap. 4). Für weitere Ausbildung muß E. nach Konstpel. gehen. Lebhafte und ausführliche Schilderung der wechselvollen Schicksale der an Ignatios festhaltenden Studitenmönche, Vita des Nikolaos (Nr. 234) ergänzend. Streiflichter auf Mönchsgemeinschaften in Bulga rien (Kap. 7). E BECK, Kirche, S. 564. MORAVCSIK S. 561 (zur Bulgarenepisode). VORST (s. "A") grundlegende histor. Einleitung.
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HAUPTQUELLEN
A BHG 2153 : CH. VAN DE VORST, La vie de St.-Evariste, higoumene (1923) 288 - 325. Ü Izvori (Bulgarien) VIII, S. 3 1 5 - 6 (Bulgarienepisode mit Anm.).
a
Constantinople, in: AB 41
Nr. 229 PETROS. SABAS, Viten des Ioannikios (754 - 846). Älteste Vita wohl von P. (9. ]h.). Der Mönch S., Verfasser der Vita des Petros von Atroa (Nr. 235) hat P. verwertet und neue Nachrichten hinzugefügt. Metaphrasische Version (BHG 937) dürfte keinen histor. Quel lenwert besitzen. Ioannikios vielleicht von Slawen abstammend, die ]ustinian 11. nach Bithynien verpflanzt hat (VRYONIS ) . Nach 24jährigem Militärdienst 798 unstetes, wundertä tiges Wanderleben als Mönch. Q Sowohl Petros wie Sabas behaupten, I. noch zu kennen. I Leider nur allgemeine Schilderung der Aushebung des I. in die Reihen der Exkubiten (a. 773) ohne Einzelheiten. Beleg für Bilderfeindlichkeit der Truppen Konstpels. (I. wird erst 790 bilderfreundlich). Oberflächliche Erwähnung ' der Kämpfe mit Bulgaren (vor allem a. 797; 81 1). Historischer Kern der wunderbaren Befreiung von Gefangenen in Bulgarien a. 824 (§ 29) ? Seltenes Zeugnis für bilderfeindliche Tendenzen in Mönchsgemeinschaften (§ 36). E MORAVCSIK, S. 567 (zu Nachrichten über Bulgaren). C. LOPAREv, Byzantinische Heiligenleben 7. -9. Jh. (russ.), in: VV 18 (191 1) 72 - 92 (Inhalt). SP. VRYONIS, St. Ioannicius the Great (754- 846) and the "Slavs" of Bithynia, in : B 31 (1960) 245 - 248. W. E. KAEGI, The Byzantine armies and Iconodasm, in: BS 27 (1 966) hier S. 60/1. PH. MALINGOUDIS, Slavisches aus dem byzantinischen Bithynien, in: Münchner Zeitschrift für Balkankunde 2 (1979) 227- 229 (Ermittlung altbulg. Namen). A BHG 936 (Petros): AASS Nov. 11, 1 , Brüssel 1 894, Sp. 384- 435. BHG 935 (Sabas): AASS Nov. II, 1 , Brüssel 1 894, Sp. 332 - 383. Ü Izvori (Bulgarien) VIII, S. 132 - 140. Nr. 230 BASILEIOS. Vita des Euthymios des]. (gest. 898). Verf., geistlicher Schüler des E., wohl nicht Metropolit von Thessalonike, sondern Bischof eines unbekannten Suffragansit zes dieser Stadt (PAPACHRYSSANTHOU ) . E. aus Gegend von Ankyra. Ab 841 Mönch u. a. auf Olymp und Athos. 870/1 Gründung des Klosters Peristera bei Thessalonike. I Außergewöhnlich präzise und nüchtern mit Datierung der Lebensabschnitte, doch werden keine Einzelheiten über das monastische Leben geschildert. Wertvolle Einzelheiten über Pflichten eines Themensoldaten (ed. S. 1 6 - 1 8) : Zahlung einer Grundsteuer; Einschrei bung in "codices militares" ; Militärpflicht kann von Verwandten übernommen werden. Wichtige Details bleiben unerwähnt : Sold, Ausrüstung. E BECK, Kirche, S. 564. D. PAPCHRYSSANTHOU, La vie de Saint Euthyme le jeune et la metropole de Thessalonique a la fin du IXe et au debut du xe siede, in : REB 32 (1974) 225 - 245. P. A. YANNOPOULOS, La societe profane dans l'empire Byzantin des VIIe, VIIIe et IXe siedes, Louvain 1 975, S. 137/8 (zum Themensoldaten). A BHG 655 : 1. PETIT, Vie et office de Saint-Euthyme le Jeune, in: Revue de l'Orient chretien 8 (1903) 1 55 - 205 ; 503 - 536 = Bibliotheque Hagiographique Orientale 5 (Paris 1 904) 14 - 51 ; 77 - 85 (mit wichtigen Anm. zur Chronologie und Topographie; Register). Nr. 23 1 Viten des Theodoros Studites (759 - 826) (Nr. 240). Älteste Vita von Mönch Michael nach 855 geschrieben (BHG 1 754) bereits aufgrund älterer Darstellungen.
§ 6.8. HAGIOGRAPHIE (GRIECHISCH, ALTSLAWISCH) 9. JH.
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Q Vita des Michael benutzt Reden und Briefe des Theodoros. Mündliche Traditionen. I Ergänzung zu Werken des Theodoros. Glaubwürdige Nachrichten über Studiukloster (Schönschreiber, Handwerker, Infirmerie : Vita Michaels Kap. 29 ; 53). Aufzählung der Schriften des Theodoros Kap. 23/4 der Vita Michaels). Tendenz, Theodoros zu rechtferti gen und Spannungen zum Patriarchen Tarasios und Nikephoros möglichst herunterzuspie len. Zusätzliche Nachrichten über Aufstand des Thomas (Furcht des Kaisers vor einer Vereinigung der Bilderfreunde mit Thomas). Klostergemeinschaft soll ca. anno 790 Zahl von 1 00 Mönchen umfaßt haben (Vita Michaels Kap. 1 1). E BECK, Kirche, S. 504 f. (zur Vita Michaels). E. v. DOBSCHÜTZ, Methodios und die Studiten, in: BZ 18 (1909) hier S. 63 - 70 (zur Tendenz). 1. SEVCENKO, Hagiography of the Iconoclastic period, in: Iconoclasm ed. A. BRYER-J. HERRIN, Birmingham 1978, hier S. 1 16 f. LEMERLE, Humanisme, S. 123 f. (Ausbildung des Theodoros). DERS., Thomas le Slave; in: TM 1 (1965) hier S. 262/3 (Ikonodulen und Thomas). A BHG 1 754; 1 755; 1 755 d. Vita Michaels (BHG 1 754) : PG 99, Sp. 233 - 328. Nr. 232 Anonymus (9. Jh.). Vita des Antonius des Jüngeren (785 - 865). Aus Palästina. In Attaleia in hoher Stellung eines E?<. 1tQoaomo'U (um 821). Loyalität zu Michael H . in Revolte des Thomas. Kampf gegen arab. Räuberbanden. Trotz Widerstand des Kaisers Eintritt in Mönchsstand. Unstetes Wanderleben unterbrochen von fünf Monate währender Untersu chung über Verdacht, die Anhänger des Thomas ihrer Güter beraubt zu haben. I Hinneigung des Hagiographen zur Partei der Studiten; "gewisse Unabhängigkeit" gegenüber kirchlicher Hierarchie (HALKIN). Histor. Nachrichten über Revolte des Thomas erscheinen teilweise zweifelhaft (sollten Anhänger des Thomas noch unter Theophilos Einfluß gehabt haben ?). Nachrichten über Einfluß des A. auf militärische Aktionen des Petronas und seinen Sieg bei Poson (3. 10. 863) dürften trotz "romantischer Elemente" (HALKIN) Vertrauen verdienen. E HALKIN (s. "A"). K. M. RINGROSE, Saints, holy men and Byzantine society (726 - 843), Diss. New Brunswick Xerox Ann Arbor (Michigan) 1 976, S. 1 6 f. (Lit.). W. E. KAEGI, The Byzantine armies and iconoclasm, in : BS 27 (1966) hier S. 68. VASILIEV- CANARD I, S. 47. A BHG 142 (Haikin und Kerameus) : F. HALKIN, Saint Antoine le Jeune et Petronas le vanqueur des Arabes en 863 (d'apres un texte inedit) in : AB 62 (1 944) 1 87 - 255 (grundlegende historische Einleitung). A. PAPADoPuLos - KERAMEus, Sbornik Palestinskoj i Sirijskoj agiologii 1. Pravoslavnyj palestinskij Sbornik 57 (Petersburg) 1907, S. 1 86 - 209; russ. Übers . : 209 - 243 (B. LATYSEV).
Nr. 233 Viten des Theophanes des Bekenners (um 752 - 8 1 8) (s . Nr. 203). Wichtigste Vita aus Feder des Patriarchen Methodios (843 - 847) (BHG 1 787 z), die Vorbild für weitere Viten wird. I Nahezu einzige Quelle für Lebensdaten des Th. (Zusatzinformationen in Praefatio zur Chronik des Th.). Th. wird als Heiliger und duldender Vorkämpfer der Bilderverehrung geschildert. Spannungen (moicheianischer Streit) und Hintergründe der Ereignisse (z. B. die Rolle des Tarasios als geistiger Führer) werden kaum erwähnt. E BECK, Kirche, S. 497 (Methodios). E. v. DOBSCHÜTZ, Methodios und die Studiten, in: BZ 1 8 ( 1909) hier S. 79/80. A BHG 1 789 (Symeon Metaphrastes); 1 790 (Skeuophylax Nikephoros 9. Jh.); 1 787 z (historisch
354
HAUPTQUELLEN
wichtigste Vita) : V. LATYSEV, Methodii patriarchae Constantinopolitani vita s. Theophanis confessoris, in: Memoires de PAcad. des Sciences de Russie, VIII. ser., Cl. hist.-phil., t. 13, Nr. 4, St. Petersbourg 1918, 1 - 40. Nr. 234 ANONYMUS (1. H. 10. Jh.). Vita des Nikolaos Studites (gest. 868). Ausführliche, nach GREGOIRE 9 16 von einem Studitenmönch geschriebene Vita. N. aus Kreta. In früher Jugend Eintritt ins Studitenkloster, dessen Hegumene er ab 846 - mit mehrmaligen Unterbrechungen - wird. I Starker zeitgeschichtlicher Bezug (u. a. legendärer eingeschobener Bericht über Bulga renfeldzug 81 1), doch spärliche Sondernachrichten (vor allem geographische Namen). Mit großer Vorsicht sind die rein aus ignatianisch-studitischer Sicht geschriebenen religiösen Parteikämpfe zu verwerten, in die N. direkt verwickelt ist. Wertvolle aber problematische Sondernachricht über die an das Studiukloster angeschlossene "Sekundarschule" (Sp. 869 ed.). E G. DA COSTA- LOUILLET, Saints de Constantinople aux VIII·, IX· et X· siecles, in: B 25 (1955/7) hier S. 794 - 812. LEMERLE, Humanisme, S. 103 (zur "Sekundarschule"). A BHG 1365 : PG 105, Sp. 864 - 925. Daraus Auszug "de scholario e Bulgaris salvato" BHG 1 3 1 7 h. Nr. 235 Mönch SABAS (9. jh.). Vita des Petros von Atroa (bithyn. Olymp) (773 - 837). Sabas, Verfasser der Vita des Joannikios (Nr. 229), war geistl. Schüler des P. Vita kurz nach Tod des Heiligen verfaßt (LAURENT, DU]CEV). I Hagiograph stellt wundertätiges Leben des P. ganz in Mittelpunkt, so daß Zeitgeschichte am Rande bleibt. P. hilft sowohl hochgestellten Gefangenen (Kap. 39) wie armen Dorfbe wohnern. Fülle geographischer, prosopographischer und chronologischer Sondernachrich ten (u. a. unbekannter Bischofssitz "Zygos" ; unbekannter Notar des Themas Thrakesion namens Zacharias als Anhänger des Usurpators Thomas). HAUPTQUELLE für Struktur der miteinander verflochtenen, aber teilweise auch verfeindeten Mönchsgemeinschaften, in den sicheren Bergen Bithyniens in Verfolgungs zeit der zweiten Phase des Bilderstreites. Sozialgeschichtl. Wert der Miracula scheint dürftig. E Einleitung und histor. Anmerkungen in Ed. von LAURENT (s. "A"). I. DUJcEv, A propos de la vie de Saint Pierre d'Atroa, in: Medioevo Bizantino-Slavo, Rom 1968, S. 533 - 539 (zu der § 1 1 1 erwähnten byz. Expedition nach Bulgarien. Vita kurz nach 837 geschrieben). A V. LAURENT, La vie merveilleuse de saint Pierre d'Atroa (t 837) (Subsidia Hagiographica 29) Bruxelles 1956 ( = BHG 2364). DERS. La vita retractata et les miracles posthumes de saint Pierre d'Atroa (Subsidia Hagiographica 31) Bruxelles 1 958 ( BGH 2365) (Zweite Fassung der Vita). =
Nr. 236 GEORGIOS ( 1 . H. 10. Jh.) Vita der Theodora von Thessalonike (um 812 - 892). G. wie Th. von Aegina nach Thessalonike übergesiedelt. Vita vor ?04 verfaßt. Th. aus Klerikerfamilie in Ägina. 826 Umsiedlung wegen Arabergefahr nach Thessalonike, wo Th. 837 Nonne wird. I Sondernachrichten über starke Unsicherheit in Ägäis durch arabische Seeräuber. Ägina in traurigem Zustand. Rückblenden auf harte Verfolgung der Bilderfreunde in 2. Phase des Bilderstreites (Antonios von Thessalonike). In Forschung noch zu wenig beachtete Streif lichter auf byz. Frauenleben (Verlobung mit 7 Jahren; Unterricht nur in hl. Schriften; Weihung der Tochter an Gott; Frauenkloster des Stephanos in Thessalonike).
§ 6.8. HAGIOGRAPHIE (GRIECHISCH, ALTSLAWISCH) 9. JH.
355
E Einleitung von KURTZ in BHG 1 738/9 (s. "A"). VASILlEV - CANARD I, S. 57f. 1 92 . A BHG 1 737: Archimandrit ARSENIJ, Zitije i podvigi sv. Theodory Solunskoj, Jurjev 1 899. Veränderte Fassung und weitere, historisch unwichtige spätere Enkomien (BHG 1 738 - 1740) : E. KURTz, Des Klerikers Georgios Bericht über Leben, Wunderthaten und Translation der hl. Theodora von Thessalonich nebst der Metaphrase des J ohannes Staurakios, in: Memoires de l'Academie Imp. de St. Petersbourg 8. Reihe, 6,1 (1 902). Nr. 237 NIKETAS MAGISTROS (Nr. 298 ?) Vita der Theoktiste von Lesbos (9. jh.). Gute Gründe sprechen für den Briefschreiber Niketas (gest. 946 ; Nr. 298). als Verf. (WESTERINK). Q Legende der Maria Ägyptiaca. Mündliche Tradition mit guten histor. Informationen. I Eindrucksvolles Zeugnis der Verwüstung der Ägäischen Inselwelt und des ionischen Küstengebietes in Zeit um 837. Lesbos und Paros : eine Wüstenei. E BECK, Kirche, S. 563 (Lit.). 1. G. WESTERINK, Nicetas Magistros. Lettres d'un exile, Paris 1 973, S. 41 - 46 (Verfasserfrage). VASILIEV- CANARD I, S. 58 f. E. EICKHOFF, Seekrieg und Seepolitik . . . , Berlin 1 966, S. 68, 1 32, 207f., 260. G. MILES, Byzantium and the Arabs : relations in Crete and the Aegean area, in : DOP 18 (1964) hier S. 8 (Lit.).
A BHG 1724 : AASS Nov. IV (1925) Sp. 224 - 233. Nr. 238 ANONYMUS (Ende 9. Anf. 10. Jh.). Vita der Theophanu (gest. 897). Verf. Zeitgenosse der Th., der Gattin des Kaisers Leon VI. I Wohl aus Rücksicht auf den Kaiserhof übergeht der Hagiograph die aus Vita Euthymii (Nr. 283) und Chronistik bekannte erniedrigende Behandlung, die Th. von Leon erfahren mußte. Th. ist als getreue Gattin und asketische Heilige geschildert. In Forschung noch zu wenig verwertete Streiflichter auf Leben einer vornehmen Frau (Schulunterricht in hl. Schriften, Wohltätigkeit [Kap. 26], Zurückgezogenheit vor Öffentlichkeit). Vita hervorra gendes Beispiel für damals gesprochene Sprache. E BECK, Kirche, S. 564. G. DA COSTA- LoUiLLET, Saints de Constantinople aux VIIIe, IXe et xe siedes, in: B 25 (1955/7) hier S. 823 - 835 (Inhalt. Lit.). P. KARLlN - HAYTER, Vita Euthymii patriarchae, Brüssel 1970, hier S. 1 66/7 (Tendenz, Parallelquellen). A Nur BHG 1 794 his tor. wertvoll: E. KURTz, Zwei griechische Texte über die hl. Theophano, die Gemahlin Kaisers Leo VI., in : Memoires de l' Academie Imp. de St.-Petersbourg, 8. sero 3, 2 (1898), S. 1 - 24. Nr. 239 ANONYMI. Viten des Niketas (761 - 836). N. stammt aus Paphlagonien. Stratege von Sizilien. Mit 50 Jahren Mönch. Q Familientradition. I Leider keine Schilderung über Taten als Stratege. Konkretes Beispiel für Verfolgung von B ilderfreunden in 2. Phase des Bilderstreites. N. muß als Mönch ein unstetes Wanderleben führen. Streiflichter auf Ikonenfrömmigkeit : N. besitzt eine Ikone aus Rom ! E und A BHG 1342 b und e : D. PAPACHRYSSANTHOU, Un confesseur du second iconodasme. L a vie du patrice Nicetas (t 836), in : TM 3 (1968) 309 - 351 (mit ausführlicher rustor. Kommentar).
356 § 6.9. Reden und Briefe
Nr. 240 THEODOROS STUDITES (759 - 826). Durch Reichhaltigkeit der überlieferten Werke (s . "W") ausnahmsweise gut faßbare Persönlichkeit. Aus reicher Beamtenfamilie Konstpels. Mönch des von Onkel Platon gegründeten Klosters Sakkudion (Bithynien). Verlegung des Klosters nach Konstpel. (Studiu). Als Bilderfreund und wegen Haltung im sog. moicheiani sehen Streit (Streit um "Ehebruch" Konstantins VI.) dreimal im Exil, wo er auch stirbt. W Liturgische, homiletische, dogmatisch-polemische Schriften. Allgemeine his tor. Bedeu tung: rund 550 Briefe meist theolog. Inhalts. Katechesen und Gedichte aamben) zur Ermahnung und Erbauung der Mönche. Grabreden auf Onkel Platon und Mutter Theok tiste. I Histor. Auswertung der Briefe steckt in Anfängen : HAUPTQUELLE zur geradlinigen und tiefreligiösen Persönlichkeit des Th. zum Anfang der zweiten Phase des Bilderstreites und zum moicheian. Streit. Fülle von bisher unverwerteten Angaben zur Prosopographie, Titelwesen und Administration ( z. B. Datierung der Entstehung des Themas Dyrrhachion). Katechesen und Jamben HAUPTQUELLE für Kenntnis des Studitischen Mönchslebens (Hierarchie und Liturgie, verschiedenartige Handwerkszweige, Schulwesen und Schreib stube, Nahrung). Informationslücke über Herkunft der Mönche und Meßzahlen zur Klosterwirtschaft. Grabreden auf Onkel und Mutter ergänzen die in den Briefen verstreuten Lebensdaten der Familie. Sie zeichnen ein lebendiges Bild einer begüterten Beamtenfamilie mit asketischen Neigungen im kaiserl. Dienst (Onkel Platon war Notar in kaiserl. Finanzverwaltung). E BEcK, Kirche, S. 491 - 495 (Lit. Werk, Leben). LThK 10 (1 965) Sp. 45/6 (K. BAUS) (Lit.). J. LEROY, Studitisches Mönchtum, Graz - Köln 1969 (Auswertung von Katechesen und Jamben). A. P. DOBRO KLONSKIJ, Prep. Feodor, ispovednik i igumen studijskij (ross.) (2 Bde.), Odessa 1913/4 (breite, ganz auf Schriften des Th. aufgebaute Monographie mit Versuch einer chronolog. Anordnung der Briefe). G. DA COSTA - LoUILLET, Saints de Constantinople aux VIII', IX· et X· siecles. in: B 24 (1954) hier S. 230- 240 (Inhalt der Rede auf Platon). P. J. ALEXANDER, The patriarch Nicephorus of Constantinople, Oxford 1958, S. 88 - 97 (Briefe als Quelle zum moicheian. Streit). J. FERLUGA, Sur la date de la cn!ation du theme de Dyrrachium, in : Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1978, S. 215 - 224 (Brief PG 99, Sp. 1489 f. und Entstehung des Themas). I. DUJCEV, San Teodoro Studita ed i Bulgari, in: Medioevo-Bizantino Slavo I, Rom 1965, S. 1 93 - 205 (Auswertung der "kleinen Katechese" und Brief an Patrikios Theodoros). P. HENRY, The moechian controversy and the Constantinopolitan synod ofJanuary A. D. 809, in : Journal of Theol. Studies NS 20 (1969) 495 - 522 (Briefe HAUPTQUELLE). A PG 99 (Teil der Briefe; "kleine Katechese" lat. ; Rede auf Platon: Sp. 803 - 850; auf die Mutter: Sp. 883 - 902). Weitere Briefe : J. CozzA- LuZI, Nova patrom bibliotheca VIII, 1, Rom 1871, S. 1 - 244 (296 Briefe). Kleine Katechese: J. CozzA- LuZI, Nova patrum bibliotheca IX, 1, Rom 1 888, S. 1 - 3 1 8 . Bessere Ed. : E. AUVRAY, Theodori parva catechesis, Paris 1 89 1 . P. SPECK, Theodoros Studites, Jamben auf verschiedene Gegenstände. Einleitung, kritischer Text, Übersetzung und Kommentar (Supple menta Byzantina 1) Berlin 1968. Nr. 241 PHOTIOS (810(?) - 891). Patriarch 858 - 867, 877- 886. Ab 830 in diplomatischen Diensten. Protasekretis ab ung. 843. Einige der spärlich erhaltenen Lebensdaten umstritten.
§ 6. 10. URKUNDEN 9. JH.
357
"Vielleicht die repräsentativste Gestalt der byz. Zivilisation" (LEMERLE). Seine Haltung zu Rom macht ihn zu einer "umstrittenen Persönlichkeit der Kirchengeschichte" (BEcK). W Exegesen, Lexikographie, kanonistische Schriften. Dogmatisch-polemische Schriften (über Echtheit der stilistisch und dogmatisch dürftigen "Geschichte über erneutes Auftreten der Manichäer" d. h. Paulikianer ist letztes Wort noch nicht gesprochen). Von allgemeinhi stor. Bedeutung: über 250 Briefe persönlich, theol. und kirchenpolit. Inhalts (Anzahl echter Briefe noch nicht eindeutig abgegrenzt). Predigten. Sog. "Bibliothek" oder "Myriobiblos " : Exzerpte und Kritiken weniger bekannter weltlicher und geistl. griech. Schriftsteller. I Briefe HAUPTQUELLE für Persönlichkeit und Kämpfe (offizielle Briefe in Patriar chatsakten Nr. 243). Verwaltungs- und sozialgesch. Auswertung der Briefe steckt in Anfängen (reiches Material zu Prosopographie, Verwaltung und Titelwesen). Ph. scheut sich nicht, Mißwirtschaft hoher Beamter anzuprangern (z. B . Nr. 120/1 Balettas), freilich ohne Einzelheiten darzulegen. Er schreibt kleine "Beamtenspiegel" (z. B. Nr. 1 5 ; 85, 123 Balettas). Predigten sind in erster Linie Zeugnisse für byz. Frömmigkeit und Rhetorik. Von den Predigten sind Nr. III und IV (Numerierung MANGO) HAUPTQUELLE über Angriff der Ros auf Konstpel. 860 (Überraschungsangriff; Abwesenheit des Kaisers zur Angriffs zeit; schlechte Ausrüstung der Angreifer). Unschätzbarer histor. Wert der "Bibliothek" liegt auf der Hand, da nur durch sie wichtige frühbyz. Historiker wenigstens in Umrissen erhalten sind (Nr. 47, 96). E RE 20, 1 (39. Hbbd.) 1 94 1 , Sp. 667- 737 (K. ZIEGLER) (Überblick über Werke, vor allem zur "Bibliothek"). BEcK, Kirche, S. 520 - 528 (Person, theol. Schriften). HdbKG 111, 1 , S. 197- 2 1 8 (H.-G. BEcK). BEcK, Geschichte, S. 96 - 1 1 8. LEMERLE, Humanisme, S. 1 77- 204 (auch zur Biographie). F. DVORNIK, Le schisme de Photius, Paris 1 950 (grundlegend). Ders., Photian and Byzantine Ecclesiasti cal studies (Variorum Reprints), London 1974 (zu Photios 10 Aufsätze). Vorbildliche histor. Auswertung der Predigten durch MANGO s. "Ü" . Histor . Kommentar zu Briefen dringendes Desiderat. A Briefe: PG 102, Sp. 585 - 990. J. N. BALETTAs, Photii epistolae, London 1 864. A. PAPADOPULOS KERAMEUS, Photii . . . epistolae XLV, Petersburg 1 896 (ersten 21 Briefe photianisch). Predigten: B. LAURDAS,
O)'[LOU 6'.lLALm, Thessalonike 1 959. S. Aristarches, cI>OrtLOU 3ta'tQLUQXOU Kht'AE(J)� MyOL 'KUI. 6,.l.LALm, 2 Bde., Konstpel. 1900/1 (zu dieser vorsichtig zu vertretenden Ed. s. MANGO "Ü"). Bibliothek: R. HENRY, Photius, Bibliotheque I -VI, Paris 1959 - 1971 (mit franz. Übs. und wichtigen histor. Anm.). Ü Izvori (Bulgarien) VIII, S. 58 - 106 (Briefe). C. MANGO, The homilies of Photius, patriarch of Constantinople. English translation and commentary (Dumbarton Oaks studies 3), Cambridge/Mass. 1 958 (für Historiker grundlegend; Lit.). .
§ 6.10. Urkunden
Nr. 242 Kaiserurkunden (9. ]h.). DÖLGER Reg. 356 - 537. Gegenüber 8. ]h. stark vermehrte Informationsdichte, literarisch überliefert aus Chronistik (vor allem Theoph. cont. Nr. 265, fränkische Annalistik; arab. Chronistik), Papstbriefen und Hagiographie. Erstes Fragment einer originalen Kaiserurkunde (Reg. 390 jetzt auf 841 oder 843 zu datieren :
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HAUPTQuELLEN
s. F. DÖLGER, Der Pariser Papyrus von St. Denis als ältestes Kreuzzugsdokument, in: Byzantinische Diplomatik, Etta1 1 956, S. 204 - 2 14. W. ÜHNSORGE, Das Kaiserbündnis von 842 - 844 gegen die Sarazenen, in : Archiv f. Dipl. 1 (1955) 88 - 131 Byzanz und Abendland, Darmstadt 1963, S. 131 - 1 83) und vollständige Abschrift eines Chrysobulls (Reg. 492). Epigraphik liefert Fragment des Friedensvertrages mit Bulgarien (Reg. 393 von BEsEvLIEv, Protobulgarische Inschriften, Berlin 1963, Nr. 41 jetzt anno 816/7 datiert). I Neben Außenpolitik tritt Innenpolitik stark in Vordergrund (Aufstand des Thomas, Bilderstreit, Kirchenpolitik), wobei Entstellungen zu berücksichtigen sind (Echtheit von Reg. 459 durchaus zweifelhaft). Reg. 408 ist für Aufstand des Thomas hervorragende Quelle für offizielle Sicht der Ereignisse (Ed. zu verbessern : MGH legum sectio IH. Concilia H pars 1 1 , Leipzig 1908, S. 475 - 480). Durch Theophanes (Nr. 203) sind wichtige verwaltungstech nische Novellen mit Meßzahlen (Reg. 373 - 381) erhalten. Neben den Gesetzbüchern (Prochiron, Epanagoge (als Kaiserregest aufzunehmen?), Novellen Leons) wichtige, inhaltsreiche Novellen zum Prozeßrecht (Reg. 358) vollständig erhalten. =
Nr. 243 Patriarchatsurkunden (9. Jh.). GRUMEL Reg. 370 - 597. Indirekte, literarische Überlieferung; teilweise nur kurze Erwähnungen in Chronistik, Hagiographie, Papstbrie fen und Konzilsakten. Größere Überlieferungsdichte durch Briefsammlung des Photios. I Stark lückenhaft. Erwähnungen in Hagiographie müssen vor allem für Zeit des Ignatios histor. Kritik unterzogen werden (s. kritische Bemerkungen Reg. 455). Auffallend ist das Schweigen der Quellen über Akten der Patriarchen in 2. Phase des Bilderstreites (absichtli che Vernichtung?). In der kanonistischen Normgebung (Reg. 403 - 407) und Entscheidun gen (z. B. Reg. 539) dürfte sich das starke Hervortreten der Kanonistik im 10. Jh. und später ankündigen. Nr. 244 Zweite bilderfeindliche Synode. Konstpel. 815. Beginn der zweiten Phase des Bilderstreites. Nur Fragmente von Horos und Florilegium vor allem durch Gegenschriften des Patriarchen Nikephoros (Nr. 204) erhalten. I Theologiegeschichtlich von Bedeutung. Doch wohl nicht nur Zeugnis für "geistige Schwäche des Ikonoklasmus während der zweiten Periode des Streites um die Bilder" (ÜSTROGORSKY), sondern theol. Weiterentwicklung durch origenistische Gedankengänge (ALEXANDER). E BECK, Kirche, S. 55 (Lit.). BECK, Geschichte, S. 86/7. HdbKG IH, 1 , S. 50/1 (H.-G. BECK) (Lit.). OSTROGORSKY, ALEXANDER (S. "A"). A G. OSTROGORSKY, Studien zur Geschichte des byzantinischen Bilderstreites, Breslau 1 929, S. 48 - 5 1 . Verbesserte Fragmentensammlung mit Florilegium im Appendix des Aufsatzes : P. J. ALEXAN DER, The iconoclastic council of St. Sophia 8 1 5 and its definition (Horos), in: DOP 7 (1953) 37-66 (Appendix S. 58 - 66) Aufsatz VIII in Sammelband : P. J. ALEXANDER, Religious and political history and thought in the Byzantine empire, London (Var. Repr.) 1978 (mit ergänzter Lit.). Auswahl: H. HENNEPHOF, Textus Byzantinos ad Iconomachiam pertinentes, Leiden 1969, S. 79 - 84 (mit Lit.). =
Nr. 245 Synodikon (März 844). Ursprünglich auf Initiative des Patriarchen Methodios verfaßtes feierliches, litaneiartiges liturgisches Dokument zur Feier des Sieges über Ikono klasten. Später wurden weitere Lehrentscheidungen bis hin zum Hesychastenstreit hinzuge fügt.
§ 6. 10. URKUNDEN
9.
JH.
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I Histor. Wert liegt nicht in Wiedergabe histor. Einzelheiten über byz. Kirchenge schichte, die das Dokument nur schematisch und in groben Umrissen wiedergibt. Quelle für Ideologie der mit Kaisertum eng verbundenen Kirche und ihrer Frömmigkeit (starke Reserve gegenüber Philosophie; Betonung von Visionen). Synodikon war durch die mit ihm verbundenen Kommemoratslisten "immer das Instrument der Autokratie" (MICHEL zitiert bei GOUILLARD). Die mit den Metropolitansynodika verbundenen Bischofslisten sind stark lückenhaft (siehe Teil 11 § 32). E GRUMEL, Reg. 425 (Definition, Editionen, histor. Kritik). BECK, Kirche, S. 155 f. GOUILLARD (s. "A"). A J. GOUILLARD, Le synodicon de l'Orthodoxie. Edition et commentaire, in: TM 2 (1 967) 1 - 3 1 3 (Lit.). Nr. 246 Procheiros Nomos. Rechtsbuch unter Kaiser Basileios I. zwischen 870 und 872 promulgiert (DöLGER, Reg. 499 ist korrekturbedürftig). Nach Einleitung sollen häufig verwendete Normen übersichtlich zusammengestellt in griechischer Sprache niedergelegt werden. Trotz Polemik gegen Ekloga (Nr. 1 82) bilden Normen des Pr. N. zur Ekloga keinen Bruch (am deutlichsten im Strafrecht faßbar), sondern höchstens Weiterentwicklung oder Rückkehr zu Justinian. Q Nach unveröffentlichten Forschungen von G. WEISS : 23 Einzelquellen feststellbar. Historisch besonders wichtig: eingefügte 21 Kaisernovellen (Basileios I . ?) (zusammenge stellt: JGR 11, S. 404). I Problem der Durchsetzbarkeit und Anwendung der Normen ist auch bei Pr. N. wie bei jeder byz. Normensammlumg zu berücksichtigen (s. Teil 11 § 34 ). Als Intention des Gesetzgebers ist klar eine "Verkirchlichung" der Ehegesetzgebung erkennbar (z. B. geistI. Verwandtschaft, kirchI. Eheeinsegnung). Scheidungsrecht bleibt aber justinianisch. Aus schließlich kirchliche Fragen werden geregelt (Ordination: Tit. 28). Ob aus Zunahme der Normen zum Obligationenrecht gegenüber Ekloga (Nr. 1 82) Folgerungen auf byz. Wirtschaftsentwicklung gezogen werden können, bleibt fraglich. Viele für ein höherentwik keltes Handelssystem notwendigen Normen bleiben ungeregelt (Hypothek, Wechsel). E HUNGER 11, S. 452 f. (P. PIELER). Normen des Pr. N. in Entwicklung der byz. Normen: ZACHARIÄ, GGRR, S. 58 ff. (durch kein Register aufgeschlüsselt). M. BENEMANSKIJ, '0 1tQ6XELQo� v6!Lo� (russ.), Sergiov Posad 1906 (ausführlich zur Überlieferung; materielles Recht zu wenig berücksichtigt). A C. E. ZACHARIÄ VON LINGENTHAL;O 1tQ6XELO� V6,lO�, Heidelberg 1 837 (mit hilfreicher lat. Ü.) = JGR 11, S. 1 1 4 - 228 (ohne Ü.). Ü E. H. FRESHFIELD, A manual Eastern Roman law. The Prochairos Nomos, Cambridge 1928 ( mit Einl.). Nr. 247 Brief (836) der östl. Patriarchen an Kaiser Theophilos. Patriarchen von Alexan dreia, Antiochien und Jerusalem bringen Argumente für Bilderkult vor. Die in Präambel erwähnte Synode von J erusalem dürfte nie stattgefunden haben. I Frömmigkeits- und kirchengesch. wichtiges Zeugnis für Bilderverehrung im christI. Orient im 9. Jh. und für eine sehr handfeste Ikonenfrömmigkeit (Aufzählung der Legenden über Christusbilder).
360
HAUPTQUELLEN
E BECK, Kirche, S. 56 (Lit.). LThK 2 (1958) Sp. 1 166/7 s. v. "Christophoros v. Alexandrien" (K. BAUS) (Lit.). A L. DUCHESNE, in: Zeitschrift: Roma e l'üriente 5 (1912/3) 222 - 239; 272 -285 ; 349 - 366 (mit ital. Ü.). Verwertet in fälschlich J. Damaskenos zugeschriebenen Brief: PG 95, Sp. 343 - 385. Nr. 248 NIKOLAUS I. Röm. Papst (85 8 - 867). Von Vorrang des Papsttums durchdrun gene, bedeutende Persönlichkeit. Er wird dadurch Gegner des Photios (Nr. 24 1) und verursacht wesentlich Schisma Ost - West. W Briefe; für byz. Geschichte wichtig: epistolae ad res orientales . . . pertinentes (Nr. 82 - 102 ed.). I Briefe (ergänzende Nachrichten in "liber pontificalis" Nr. 220 und Briefen des Speziali sten in Diplomatie mit Osten, Anastasius Bibliothecarius) HAUPTQUELLE 1. für Bemühen, das missionierte Bulgarien unter röm. Oberhoheit zu bringen (s. vor allem offensichtlich griechenfeindlichen "responsa ad Bulgaros "); 2. für antiphotianische Haltung des Papstes und seiner kirchenrechtlich unhaltbaren Forderung, Patriarchenwahl bedürfe päpstl. Zustimmung (Nr. 82 an Kaiser Michael 111.). E LThK 7 (1962) Sp. 976/7 (TH. SCHIEFFER). BECK, Geschichte, S. 100- 1 05. HdbKG III, 1, S. 201 - 203 ; 214 (H.-G. BECK). H. GROTZ, Erbe wider Willen. Hadrian II. (867 - 872) und seine Zeit, Wien- Graz 1970, S. 81 - 1 16 (Nikolaus I. Lit.). F. DVO RNIK, Le schisme de Photius, Paris 1 950 (Reg. s. v.) (grundlegende histor. Ausdeutung). DERS . , Les slaves, Byzance et Rome au XI' siecle, Paris 1 926 (Reg. s. v. zur Bulgarenmission). 1. DUJcEv, Die responsa Nicolai I. papae ad consulta Bulgarorum als Quelle für die bulgarische Geschichte, in: Medioevo Bizantino-Slavo I, Rom 1965, S. 1 25 - 148. A MGH Epp. VI (Karolini aevi IV) 1 925, S. 257- 690 (E. PERELS). Nr. 249 HADRIAN 11. Röm. Papst (867 - 872). In seinem kurzen Pontifikat versucht er das zweifelhafte Erbe seines Vorgängers Nikolaus I. (Nr. 248) fortzuführen. W Briefe, für byz. Geschichte vor allem Briefe, den Osten betreffend, wichtig (Nr. 37 - 42). I Briefe zeigen (neben liber pontificalis Nr. 220 und Konzilsakten a. 869) Versuch, Konfrontationskurs gegen Photios und in Bulgarenfrage fortzusetzen. E BECK, Geschichte, S. 107- 109. H. GROTZ, Erbe wider Willen. Hadrian II. (867- 872) und seine Zeit, Wien - Graz 1970 (grundlegend mit Lit.). A MGH Epp. VI ( Epp. Karolini aevi IV) 1 925 (E. PERELS) S. 691 - 765. =
Nr. 250 JOHANNES VIII. Röm. Papst (872 - 882). Pontifikat dieses tatkräftigen Papstes bedeutet Ende des photianischen Schismas. W Reichhaltige Briefsammlung (über 300). I Briefe durchzieht Versuch, Hilfe gegen die dauernd drohende Arabergefahr zu erhalten vor allem von Kar! d. Kahlen und dem byz. Kaiser Basileios I. (Nr. 47). Den Bulgarenzaren versucht er vergeblich von Konstpel. abzubringen (Nr. 66 f.). J. muß Wiedereinsetzung des Photios anerkennen (Nr. 207 - 2 1 0 ; 258/9 teilweise aus Konzilsakten 879). Ein zweites Schisma mit Photios ist aus den Briefen nicht zu erschließen. E LThK 5 (1 960) Sp. 988/9 (TH. SCHIEFFER). VASlLIEV- CANARD II, 1, S. 68- 70 (Arabergefahr). F. DVORNIK, Le schisme de Photius, Paris 1950 passim (Reg. s. v.). A MGH Epp. VII (= Epp. Karolini aevi V) ( 1 928) (E. CASPAR) S. 1 - 333.
361 § 6.1 1 . Fachschriften : Verwaltung, Recht, Theologie
Nr. 251 ANONYMUS. Sog. Taktikon Uspenskij. Älteste Rangliste ("Taktikon") geschr. 842 - 856, nach Inhalt zu schließen 842/3 verfaßt (OIKONOMIDES). Name nach Erstheraus geber. Durch Zusätze und Umstellungen verwirrte, schwer verständliche Aufzählung von Titeln und Ämtern bis zu subalternen Rängen. I Siehe allgemein den hohen Quellenwert der "Taktika" für inneren Verwaltungsaufbau und Weiterentwicklung: Teil 11 § 29 ; hier ist erste Hälfte des 9. }h. fixiert (Ostgrenze noch weitgehend verwaltungsmäßig undifferenziert : in Kreta ist noch ein Stratege genannt). Auffallend häufig treten Verwaltungseinheiten auf, die rangniedriger als "Themen" sind. E OIKONOMIDES (s. "A") grundlegend : S. 281 - 383 (Kommentar zu den einzelnen Titeln) (wichtige historische Anmerkungen zur Ed.). Zur Entwicklung des Titelwesens aus frühbyz. Zeit immer noch nicht überholt: J. B. BURY, The imperial administrative system in the ninth century, London 1 9 1 1 mit Register von M. GREGORIU - IOANNIDU (Sonderdruck aus Epistemonike Epeteris Philosophikes Scholes I) Thessalonike 1968. J. FERLUGJ\., Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976 (Index s. v.). AHRWEILER, Mer (Index s. v.). AHRWEILER, Recherches (Index s. v.). PERTUSI, De thematibus (Quellentafel am Ende des Werkes). FERLUGA, Dalmazia (Index s. v.). A OIKONOMIDES, Listes, S. 41 - 63 (Einleitung, ältere Ausgaben, Text, franz. Übers.). Nr. 252 PHILOTHEOS (9 .11 0. }h.). Kaiserl. Protospatharios und Atriklines ("Zeremonien meister"). W "Kleterologion" geschr. 899 ("Handbuch des Zeremonienmeisters") mit eingearbeiteter, ausführlicher Rangliste. Überliefert im Zeremonienbuch 11, Kap. 52 - 57 des Konstantinos Porphyrogennetos (Nr. 3 14). Q Persönliche Erfahrung. Schriftliche Traditionen zum Zeremonienmeisteramt. I Durch lehrbuchartige, klare und differenzierte Angaben in den Ranglisten: Schlüssel zum Verständnis des byz. Titelwesens (9./10. }h.). Nur hier sozial- und wirtschaftsge schichtlieh wertvolle Meßzahlen über hohe Sporteln bei Ernennungen (S. 89f. 1 ; 230 f. ed. OIKONOMIDES). "Verteilerschlüssel" der bei Brumalien und Krönungsjahrestag verteilten Summen (S. 225 f. ed. OrKoN. ) . E Allgemein zum histor. Wert der "Taktika" : s. Teil 11 § 29. Siehe "A" . PERTUSI, De thematibus (s. Quellentafel am Ende S. 2 1 1). AHRWEILER, Mer (Index s. v.). A OIKONOMIDES, Listes, S. 65 - 253 (Text, Ü., Einleitung). (S. 281 ff. Kommentar zu einzelnen Titeln). J. B. BURY, The Imperial administrative system in the ninth century with revised text of the Kleterologion of Philotheos, London 191 1 (1 958) (grundlegend zur Entwicklung des Titelwesens aus frühbyz. Zeit) Register: M. GREGORIU - IOANNIDU (Sonderdruck aus Epistemonike Epeteris Philoso phikes Scholes I) Thessalonike 1 968. Nr. 253 HARÜN IBN YAI:iYA (9. }h.). Arabischer Kriegsgefangener in Byzanz. W Arabischer Bericht, geschr. wahrscheinlich um 900, erhalten in späterer arab. geographi scher Literatur (Ibn Rosteh). Q Schriftliche, heute verlorene geographische Quellen, im Umfang nicht eindeutig fi xierbar.
362
HAUPTQUELLEN
I Sonst nicht bekannte Einzelheiten über Ausstattung des Kaiserpalastes und Hippo droms. Y. wird durch Zeremonienbuch (Nr. 3 14) im wesentlichen bestätigt. Nach Y. werden islam. Gefangene gut behandelt. E EI2 III (1971) 232 (M. IZZEDIN). Ders. : Un prisonnier arabe a Byzance au IX' siede : Haroun-ibn Yahya, in : Rev. Et. Islam. (1941/6), 41 - 62 (mit franz. Ü.). A M. J. DE GOEJE, in : Bibliotheca Geographorum arabicorum VII, Leiden 1 892, S. 1 1 9 - 127. Ü J. MARQUART, Osteuropäische und ostasiatische Streifzüge, Leipzig 1903, S. 206 - 270 (auch Itinerar Thessalonike- Rom ; vorzüglicher Komm.). VASILIEV- CANARD II, 2, S. 379 - 394 (ohne Itinerar mit Lit. (VASILIEV, OSTROGORSKY, GREGOIRE) vor allem zur Datierungsfrage). G WIET, Ibn Rosteh, Les Atours prt!cieux, Kairo 1955, S. 134- 148 (mit wertvollen Anm.). Nr. 254 IBN AL-FAQIH (9. Jh.). Keine Nachrichten über Lebensumstände. W In verkürzter Form überliefertes "Buch der Länder" (gesehr. um 903) (unübersetzt). I Religionsgespräch am byz. Hof mit üblichem Bühnenzauber. Aufzählung der byz. Themen durch 1. F. nur durch Yäqüt (Nr. 493) erhalten. Gleiche Quellen wie Qudäma (Nr. 322) und Ibn ljurradädbah (Nr. 3 1 7), weicht aber in Einzelheiten von beiden ab. E EI2 III (1971) 761/2 (H. MASSE). Zur Charakteristik des 1. F. : MIQUEL, Geographie 1, 1 53 - 1 89. Religionsgespräch in Regestform wiedergegeben a. a. O. Bd. II, S. 437 -440. A Geographie : ed. M. J. DE GOEJE (Bibliotheca geographorum arabicorum V) Leiden 1 885. Ü Themenkapitel mit Kommentar: BROOKS, Themen, passim. Nr. 255 BASILEIOS VON IALIMBANA (Armenien) (9. Jh.). Notitia episcopatuum. Auf Patriarchat Konstpel. beschränkt. Privatarbeit zw. 848 und 856 geschrieben (GRUMEL) . Erster Teil : Beschreibung des Georgios Kyprios (Nr. 161). I BECK weist darauf hin, daß das vielumstrittene Illyricum noch nicht voll integriert ist (Thessalonike, Korinth, Patras, Athen u. a. nur im Anfang, als jetzt von Rom abgespaltene Metropoliten). E BECK, Kirche, S. 151 (Lit.). V. GRUMEL, La notitia de Basile de Ialimbana. Essai sur la date de sa composition, in : REB 19 (1961) 1 98 - 207 (Lit.). A PARTHEY Nr. 1, S. 55 - 94. H. GELZER, Georgii Cyprii descriptio orbis romani, Leipzig 1 890, S. 1 - 27. Nr. 256 Epanagoge. Gesetzbuch um 885 ( ?) verfaßt. Nach Hss. vielleicht besser "Eisa goge" ( "Einführung"). Weitgehend gleiche Normen wie "Prochiron" (Nr. 246). Zusätze und Veränderungen deuten auf nochmalige Durchsicht der griech. Vorlagen durch Pho tios ( ?) (Nr. 241) hin, der wahrscheinlich Prooimion und Titel 2/3 (über Kaiser und Patriarch) geschrieben hat. Zum Juristenrecht enthalten Scholien des nicht lange nach Abfassung der E. schreibenden kenntnisreichen Juristen Fülle von Informationen (Ehe- u. Prozeßrecht). I Bei Hermeneutik des Titel 2/3 (kollegiales Nebeneinander von Kaiser u. Patriarch ; keine Primatsidee !) ist bestimmte histor. Situation unter Patriarchen Photios zu berücksichtigen. Ob aus den oft sehr scharfsinnigen jur. Erörterungen des Scholiasten allgemeine, über Rechtsgeschichte der byz. Normen hinausgehende histor. Nachrichten zu gewinnen sind, ist noch unerforscht. =
§ 6. 1 1 . FACHSCHRIFTEN : VERWALTUNG, RECHT, THEOLOGIE 9. JH.
363
E HUNGER 11, S. 454 f. (PIELER) (Lit.). J. SCHARF, Photios und die Epanagoge, in: BZ 49 (1 956) 385 - 400. Sonderregelungen : ZACHARIÄ, GGRR, S. 84 f., 101 149 ; 1 55 ; 302. A. MICHEL, Die Kaisermacht in der Ostkirche, Darmstadt 1959, S. 1 62 - 166. A. ESSER, Die Lehre der Epanagoge - eine oströmische Reichstheorie in: Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie 10 (1963) 6 1 - 85 (Utopie mit eschatologischen Zügen). A JGR 2, S. 236- 368. Nr. 257 Basiliken. Aufgrund der griechischen Kommentatoren des eIe (Nr. 1 1 7) wohl 890/1 zusammengestellte, unvollständig erhaltene Normensammlung, die erst Mitte des 12. Jh. gegenüber den griechischen Kommentaren des eIe ausschließliche Geltung erlangt (SCHELTEMA, HEIMBACH u. a.). eIe wird auf Stand der Novellen Justinians gebracht, doch gibt es keine Einschübe, die neu es Recht einführen (VAN DER WAL). Weshalb nicht mehr geltende Normen aufgenommen wurden (alte Beamtenhierarchie!), ist nicht befriedigend geklärt. Auf Strafrecht hat Ekloga (Nr. 1 82) starken Einfluß. Q Zur Quellenscheidung grundlegend : G. E. HEIMBACH, Basilicorum libri LX tom. VI. Prolegomena et manuale, Leipzig 1 870. I Art der Kompilation zeigt, daß über eIe hinaus keine neuen Informationen zu erwarten sind (mit KAZDAN). Kompilationen der B. hat aber - so wohl mit Recht SJUZJUMOV zusammen mit Prochiron (Nr. 246) und Epanagoge (Nr. 256) das Rechtssystem Justinians ohne Zweifel in Byzanz stärker zur Geltung gebracht mit den damit verbundenen sozialen Konsequenzen (Besserstellung privilegierter Schichten). Informationswert der wohl 940 angefügten "älteren" Scholien und der davon oft schwer zu trennenden "jüngeren" Scholien (10./1 1 . Jh.) dürfte nur im rechtshistorischen Bereich liegen (Diskussion zum Normenver ständnis). Konkrete Rechtsfälle scheinen spärlich erwähnt. Scholien liefern verstreutes Material zur Metrologie. E HUNGER 11, S. 455 - 457 (P. PIELER) (Lit.). H. J. SCHELTEMA, Über die Natur der Basiliken, in: Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 23 (1955) 287 - 3 10. N. VAN DER WAL, Der Basilikentext und die griechischen Kommentare, in : Synteleia V. Arangio-Ruiz 11, Neapel 1 964, S. 1 158 - 1 1 65. M. J. SJUZJUMOV, Über die Sozialstruktur der Gesetzgebung der Basiliken (russ.), in: VV 6 (1 953) 72 - 87. DERS., Die Basiliken als Quelle für die innere Geschichte von Byzanz (russ.), in: VV 14 (1 958) 67 - 75. A. P. KAZDAN, Die Basiliken als Geschichtsquelle (russ.), in : VV 14 (1 958) 56 - 66. Das "Recht der B." wird von ZACHARIÄ GGRR jeweils bei Behandlung der verschiedenen Rechtsgebiete umrissen. A Basilicorum liori LX, Sero A (textus) ed. H. J. SCHELTEMA, N. VAN DER WAL, Groningen 1 955 ff. {letzter Bd. : VII [1974] libri 53 - 59). Basilicorum libri LX, Sero B (Scholia) ed. H. J. SCHELTEMA, D. HOLWERDA, Groningen 1955 ff. {letzter Band : VII [1965] Scholia ad 1. 42, 2 - 48). Fehlender Text (Buch 60) noch in C. G. E. HEIMBACH, Basilicorum libri LX, Bd. V, Lpzg. 1 850 zu benutzen. Gute Dienste für Historiker leistet Nachdruck der Heimbachausgabe durch 1. D. ZEPOS, Basilika, Athen 1 896 (5 Bde.), da hier thematisch die entsprechenden späteren Kaisernovellen abgedruckt sind (reiche Anm.). Ü {lat.) in Ed. Heimbuch (s. "A") (sehr nützlich zum Verständnis!). Nr. 258 PETROS SIKELIOTES (2. H. 9. Jh.). P. weilte 869 neun Monate unter den Paulikianern. Widmungsschreiben an einen Erzbischof Bulgariens vielleicht erst späterer Zusatz zur "Geschichte" . W "Geschichte der Manichäer, die auch Paulikianer genannt werden" . Wahrscheinlich gehört P. S. auch eine "Kurzgefaßte Darstellung" über die Paulikianer.
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HAUPTQUELLEN
Q Altkirchliche Sektenpolemik gegen Manichäer. "Geschichte" ab §§ 93 ff. (ed.) verwertet mündliche und schriftliche Quellen aus Paulikianerkreisen. I "Geschiche" HAUPTQUELLE (neben Logothetenchronik Nr. 264 und Genesios Nr. 205) für Geschichte und Dogma der Paulikianersekte, der sich Byzanz nach Wiederer oberung Armeniens im 9. Jh. konfrontiert sieht. Zentraler, bisher nicht eindeutig geklärter Streitpunkt der Hermeneutik ist Frage, inwieweit die (nicht sicher datierbaren) armenischen Quellen die häufig polemisch verzerrten Nachrichten des P. S. und anderer griech. Quellen korrigieren können (LEMERLE gegen GARSOIAN und BARTIKJAN). "Darstellung" hat einige, in " Geschichte" nicht erhaltene Nachrichten über Frömmigkeit der Paulikianer bewahrt. E BECK, Kirche, 528/9. P. LEMERLE, L'histoire des Pauliciens d'Asie mineure d'apres les sources Grecques, in : TM 5 (1973) 1 - 144 (grundlegend mit Lit.). Hauptgewicht auf armen. Quellen: N.GARSOIAN, The Paulician heresy, Paris 1 967 (Lit.). P. M. BARTIKJAN, Istocniki dlja izucenija istorii paulikianskogo dvizenija (Quellen zur Erforschung der Geschichte der Paulikianischen Bewegung) (russ.), Erevan 1961 (mit russ. Ü. der wichtigsten Quellen auch des P. S. Auszug). A "Geschichte" und "Darstellung" : P. LEMERLE u. a., Les sources Grecques pour l'histoire des Pauliciens d'Asie Mineure, in : TM 4 (1970) 1 - 97 (mit franz. Ü.).
§ 6.12. Inschriftliche Quellen
Nr. 259 Quellenwert der Inschriften (9. jh.). Gegenüber 8 . Jh. nimmt Material mit breitgestreutem Quellenwert erheblich zu. Versuch GREGOIRES, aufgrund der Bauinschrif ten Michaels 111., in denen dieser in Smyrna 856/7, Nikaia 857/8 und Ankara 859 Erneuerung von Befestigungen der Nachwelt mitteilt, das negative Bild dieses Herrschers zu korrigieren, hat wenigstens methodisch bleibende Bedeutung. Sog. "Protobulgarische Inschriften" Nr. 2, 3, 4 1 (s. DÖLGER Reg. 393) 47 (ed. BESEVLIEV, Berlin 1 963) (Sofia 21979) liefern eine Fülle von Sondernachrichten zu den bulgarisch-byz. Beziehungen ab 8 13 (s. hist. Kommentare des Herausgebers. Vereinzelte Bauinschriften höherer byz. Beamter in Griechenland (TIB Bd. 1, Thessalien S. 227) dürften vielleicht bereits auf einen wirtschaftli chen und sozialen Aufstieg der Provinzen schließen lassen. Graffiti des Parthenon werden gegenüber vorangehenden Jh. häufiger (Nr. 67 [?]; 69; 70; 79 ; 81 ed. ORLANDOS - BRANU SES, Athen 1973) (vgl. TIB Bd. I. S. 127) und zeigen wie die Grabinschriften des Lykabettos Kontinuität der Siedlungs geschichte (vgl. TIB Bd. I, S. 207). E Teil 11 § 54 (Epigraphik). Inschrift Michaels 111. : GREGOIRE, Recueil, Nr. 82 bis. Ankara: H. GREGOIRE, Inscriptions historiques byzantines, in: B 4 (1927/8) 437 - 468. Nikaia: A. M. SCHNEIDER W. KARNAPP, Die Stadtmauer von Iznik (Nicaea) (Istanbuler Forschungen 9) Berlin 1 938, S. 5 1 Nr. 36. -
Nr. 260 Quellenwert der Münzen (9. jh.). Hauptsächlich Zusatzinformationen zu der leider hermeneutisch nicht eindeutigen ideologischen Propaganda im 9. Jh. : ab 812 tritt Bezeichnung "ßU(JLA.EU� PWllu(wv"als antifränkische Propaganda auf. 'Lat. Umschrift "imperator basileus rex" (Michael 111) wohl ebenfalls antifränkisch zu verstehen. Häufig
§ 6. 13. SACHRESTE 9. JH.
365
auftretende Münzen mit Abbild des Mitkaisers deuten auf dynastische Propaganda, doch machen Einzelheiten hermeneutische Schwierigkeiten (z. B . Darstellung des Kaisers Theo philos mit 3 Töchtern und Frau). Annahme von Prägestätten in Provinz (Korinth? Thessalonike ?), die in der Neuorganisation der Balkanthemen eine Entsprechung haben, ist noch zu unsicher, daß historische Folgerungen gezogen werden können (so vorsichtig MORRISSON gegenüber METCALF). Nur das politische Schicksal von Syrakus, der letzten byz. Prägestätte in Italien, läßt sich an Emissionen einigermaßen deutlich ablesen (letzte Stücke aus Sizilien bereits 870, 8 Jahre vor Einnahme der Stadt). Schwankungen des Miliaresions innerhalb des 9. Jh. dürften wirtschaftsgeschichtlich nicht auswertbar sein (verrechnungstechnische Gründe der Schwankungen). E S. Teil 11, § 55 MORRISSON, Münzkatalog 11, S. 497- 559 (Nikephoros I. - Leon VI.) (Lit.). D. M. METCALF, Corinth in the ninth century: the Numismatic evidence, in: Hesperia 42 (1 973) 1 80 - 25 1 (reger Münzumlauf im 9. Jh.). Dumbarton Oaks Katalog 111, 1 (PH. GRIERSON) S. 73 ff. (Aktivität der Münzstätten); S. 352 - 470 (Scheidung der Münztypen : Nikephoros I-Michael 111.) 111. 2, S. 473 - 506 (Basileios I.). Nr. 261 Quellenwert der Siegel (9. jh.). Anzahl der Siegel nimmt gegenüber 8. Jh. wesentlich zu. Bedeutung der Siegel als wichtige Zusatzinformation zur provinzialen Verwaltungsgliederung bleibt wie für 8. Jh. bestehen. Langsames Aufhören der Kommer kiarioisiegel gegen Mitte des Jh. historisch begründet? Da Siegelinformationen aus Bereich der kirchlichen Hierarchie reichlicher zu fließen beginnen, werden sie als Zusatznachrichten zur kirchI. Geographie und Titelwesen wichtig (s. die Kommentare zu den Editionen von V. LAuRENT). Vereinzelte Zusatzinformationen aus Siegeln zum cursus honorum bereits aus anderen Quellen bekannter histor. Persönlichkeiten aus Kaiserhaus und Verwaltung sind im 9. Jh. feststellbar: z . B . Sondernachrichten aus Siegeln zum Bruder des Kaisers Basileios I. (2. Hälfte 9. Jh.) (SEIBT, Bleisiegel I, 1 978, Nr. 34). E Teil 11, § 56 (Sigillographie). § 6.13. Sachreste
Nr. 262 Quellenwert der Sachreste (9. jh.). Feststellung GRABARS, daß mit Thronbestei gung des Kaisers Basileios' I. die " große Zeit der Geschichte der byzantinischen Kunst" beginnt, dürfte unwidersprochen sein. Beweise dafür sind u. a. die hervorragenden, dem Hofe nahestehenden Miniaturen zu den Homilien des Gregor v. Nazianz (Paris. gr. 5 1 0), die nach 867 begonnenen Mosaiken der Hagia Sophia in Konstpel., die Mosaiken der Himmelfahrtskirche von Nikaia und der Hagia Sophia in Thessalonike, erhaltene Klein kunst (Schmuck) des 9. Jh. Chronisten sprechen von reicher Bautätigkeit (Kirchen, Kaiserpalast). Ob sich aus dieser archäologischen Feststellung Folgerungen für das allge meine histor. Bild im Blick auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ergeben, erscheint hermeneutisch fraglich. Eindeutige Sondernachrichten, die über schriftliche, numismatische und epigraphische Zeugnisse hinausgehen, zum langsamen Erstarken der Städte in der Provinz, scheint die Archäologie für das 9. Jh. bisher nicht beigebracht zu haben.
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HAUPTQUELLEN
E Teil II §§ 1 - 4. Feststellung GRABARS : A. GRABAR, Byzanz, Baden-Baden 1976, S. 9 1 . Zu den Mosaiken der Hagia Sophia und ihrer Datierung: siehe die klare Zfg. von C. MANGO, in: H. KÄHLER, Die Hagia Sophia. Mit einem Beitrag von C. MANGO über die Mosaiken, Berlin 1967, S. 49ff.
§
7.
Zehntes J ahrhundert
§ 7. 1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Im Blick auf Geschichtsschreibung (inhaltlich dürftige Redaktionen der Logothetenchronik Nr. 264 mit Fortsetzungen) gehört auch erste Hälfte des 10. Jh. zu den " dunklen " Jahrhunderten. Dann setzt eine sich ergänzende Doppelüberlieferung ein : Leon Diakonos (Nr. 263) und Psellos (Nr. 337) mit Versuchen histor. Porträts einerseits und davon unabhängig die inhaltsreiche, aber lose zusammenhän gende Nachrichtensammlung des Skylitzes (Nr. 335) andrerseits. Für italienische Verhält nisse, über die die byz. Geschichtsschreiber sehr schweigsam sind, müssen die verstreuten Einzelnachrichten Luidbrands (Nr. 279) und der italienischen Lokalchronistik (s. Teil 111 § 3), vor allem das Chronicon Salernitanum (Nr. 281) und die Annales Barenses (Nr. 388) u. a. mosaikartig zusammengesetzt werden. Für Ideologie und Herrschaftsansprüche der Otto nen sind auch westliche Quellen wichtig, die Byzanz nicht direkt berühren (Teil 111, § 3). Briefsammlungen und Reden (§ 7,9) ergänzen die außenpolitischen Daten. Arabische Quellen, vor allem der Dichterkreis um Saif ad-Daula (§ 7. 1 1 ) geben nicht nur Einzelinfor mationen (so vor allem Yahia Nr. 343), sondern schildern die "Atmosphäre" des Ostkrieges. Von der 2. Hälfte des 1 O. Jh. sind armenische Quellen des 1 1 . Jh. (Stephanos v. Taron Nr. 342) HAUPTQUELLE für die expansive byz. Ostpolitik. Als Quellen treten syrische Werke und Dokumente des schwachen Papsttums an Bedeutung stark in den Hintergrund. Eine slawische Quelle (Nestorchronik Nr. 406) gibt ab 860 Sondernachrichten zur byz. Außenpolitik mit den Ros (Friedensverträge), nicht für die Beziehungen zu Bulgarien, wofür nur griechische Quellen Aufschluß geben. Byz. Hagiographie, die im 10. Jh. ihren letzten Höhepunkt erreicht (s. Teil 11, § 8), ist vor allem über die Verhältnisse in der Provinz - auch in der Italia byzantina - gesprächig. Die von Konstantin VII. und Leon VI. angeregten Werke (Nr. 314, 3 1 5), das Eparchenbuch (Nr. 3 10) und die "Taktika" (Nr. 3 12, 3 1 3) machen das 10. Jh. zu einer Zeit der größten Informationsdichte in der gesamten byz. Geschichte für Einzelbereiche der Verwaltungs- und Heeresorganisation und des Hofle bens. Diese Informationsdichte schließt leider nicht aus, daß trotzdem viele Punkte dunkel bleiben (Zunftorganisation, Ausmaß des Wandels der Verwaltungsstruktur, Hintergründe der Novellengesetzgebung). Die zögernd einsetzende Überlieferung von Beamtenurkunden (Teil 11 § 1 9) und Privaturkunden (Teil 11 § 2 1 ) (Athos, Lavraakten ; verstreute Urkunden aus Italien) gibt keine Belege für den Landhunger der "Mächtigen" . Das Zeugnis der Novellen gesetzgebung (Nr. 307) als Endpunkt einer längeren Entwicklung kann deshalb nur durch verstreute Angaben der Geschichtsschreibung ergänzt werden. Hermeneutische Probleme. In Geschichtsschreibung und Chronistik tritt Sympathie und Antipathie zur herrschenden Dynastie stark hervor. Charakteristik der stark negativ gezeichneten Kaiser wie Leon VI. muß äußerst kritisch behandelt werden. Zum erstenmal ist in Quellen auch ausgedehnte Familientradition der "mächtigen" Geschlechter (Phokaden, Kurkuas, Skleroi) greifbar. Weitere dringend notwendige Forschungen zur Quellenschei-
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HAUPTQUELLEN
dung werden die Tendenzen schärfer abgrenzen. Wohltuend treten dogmatische Streitigkei ten in den Hintergrund. Wichtige Einzelereignisse bleiben durch undeutliche Quellenanga ben (bestes Beispiel : Begegnung Patriarch Nikolaos und Zar Symeon 913) kontrovers. Heuristik. Obwohl die Hauptquellen bereits im 19. Jh. ausgiebig untersucht werden (SCHLUMBERGER, RAMBAUD) und durch die relativ gute Quellenlage zu neuen Synthesen anreizen (A. TOYNBEE, Constantine Porphyrogenitus and his world, London 1973), werden eingehende, dringend benötigte Einzelkommentare vor allem zu militärischen " Taktika" , zu "de cermoniis" (Nr. 3 1 4) und zu den Novellen (Nr. 307) weitere Infrmationen bringen. Neue Texte sind von Epistolographie (Teil 11 § 1 3), von arabischen Texten (Teil 111 § 1 6), vor allem von den reichlich vorhandenen Siegeln (Nr. 332), von Epigraphik (Nr. 330) und von Archäologie (Nr. 333) zu erwarten.
§ 7.2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen
Nr. 263 LEON DIAKONOS (um 950 - nach 992). Aus Kaloe am Tmolos (Kleinasien). 976 als Diakon im Palastklerus des Kaisers Basileios 11. 986 beteiligt er sich am Bulgarienfeldzug. Vielleicht später Metropolit in Aphrodisias (Staurupolis). W Historisch unbedeutendes Enkomion auf Basileios 11. Geschichtswerk (LO'tOQLU) 959 - 976 (Tod des Kaisers Konstantin VII. - Tod des Johannes Tzimiskes). Q Wie Proimion behauptet: Eigenerlebnisse, Augenzeugenberichte. Annahme von "Kriegstagebüchern" ist nicht erforderlich. Vorgeschichte der Bulgaren (103 f. ed.) aus Chronistik? Trotz reicher Sekundärlit. (s. MORAVCSIK, HUNGER unter "E") sind wichtige Fragen ungeklärt, vor allem Verhältnis zu Skylitzes (Nr. 335). Die von WARTENBERG gesammelten Widersprüche beider Historiker sind ebenso zu berücksichtigen wie die von SJUZJUMOV aufgedeckten Gemeinsamkeiten. Sehr fraglich erscheint, ob die Gemeinsamkei ten ausreichen, diese auf eine gemeinsame phokasfreundliche Quelle B (geschrieben um 969) und eine "adelsfreundliche" Quelle A (geschrieben 985) (KAZDAN) zurückzuführen. Eindeutig ist, daß der Historiker bei dieser Quellenlage L. D. und Skylitzes als gleichwertige Quellen nebeneinander benutzen muß. I Glaubwürdige und inhaltsreiche HAUPTQUELLE für 959 - 976 (neben Skylitzes Nr. 335). Informationsschwerpunkte : 1 . lebendige Charakterisierung der handelnden Personen ; auch Wandel des Charakters wird - wie später bei Psellos (Nr. 337) berücksichtigt : Romanos 11. (ed. 30). 2. Ausführlich - mit Anekdoten vermischt - über Feldzüge nach Kreta, Syrien, politische Verwicklungen auf dem Balkan (vor allem "Kreuzzug" gegen Ros 971). 3. Streiflichter auf politische Wirksamkeit einzelner Familien : Gefolgschaft, Besitz (ohne Meßzahlen), Verschwägerung. 4. Einzelheiten zur Kriegsfüh rung : Belagerungen, Disziplin, Meßzahlen zu Heeresgesamtstärke (56 f. ed.) (zu hoch mit 400 000 angegeben). L. D. bringt wenige Informationen zur Wirtschaftsgeschichte : kurze Erwähnung der kaiserl. Weberei (146 ed.). Italien liegt ganz am Rande des Blickfeldes. E MORAVCSIK, S. 398 - 400. HUNGER, I, S. 367- 371 . G. WARTENBERG, Leon Diakonos und die Chronisten, in : BZ 6 (1 897) 285 - 3 1 7. M. SJUZJUMOV, Über die Quellen des Leon Diakonos und
§ 7.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 10. JH.
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Skylitzes (russ.), in : Vizantijskoe Obozrenie (Revue Byzantine) 2 (1916) 106 - 1 66. A. P. KAzDAN, Aus der Geschichte der byz. Chronographie im 10. Jh. 2. Die Quellen des Leon Diakonos und Skylitzes . . . (russ.), in : VV 20 (1961) 106 - 128 (Lit.). Historischer Einzelkommentar dringend erforderlich. Speziallit. und Monographien für Berichtszeit: OSTROGORSKY, Geschichte, S. 236 - 247. ZAKYTHINOS, Geschichte, S. 194 f., 332 f. Oriental. Parallelquellen (vor allem Yahia Nr. 344) : CANARD, Hamdaniden, S. 797- 844 (grundlegend). Zur Chronologie und Quellenscheidung: H. GREGOIRE, La derniere campagne de J ean Tzimiskes contre les Russes, in : B 12 (1937) 267 - 276. A 1. SYKOUTRES, Das unedierte Enkomion des Leon Diakonos auf Basileios 11., in: EEBS 10 (1933) 425 - 434. C. B. HASlI, Leonis Diaconi Caloensis historiae, CB. Bonn 1 828. Izvori (Bulgarien) IX, S. 245 - 276. Ü F. LORETTO, Nikephoros Phokas und Johannes Tzimiskes (Byzantinische Geschichtsschreiber X) Graz- Köln 1961 (nur die wichtigsten histor. Anm.). Nr. 264 SYMEON MAGISTROS, der " Logothet Wohl mit Symeon, dem Metaphrasten (gest. nach 987), dem klassizistischen Verfasser des großen Menologiums gleichzusetzen. W Weltchronik (Ende nicht vor 948). Urtext aus verschiedenen Redaktionen wohl nicht mehr eindeutig rekonstruierbar. Urtext am nächsten: Pseudo-Leon Grammatikos (Nr. 269) und Theodosios Melitenos (Nr. 266). Größere Erweiterungen bereits bei Georgios Conti nuatus (Nr.267). Umfangreiche Zusätze in Theophanes continuatus (Nr. 265) und Pseudo symeon (Nr. 268). Weitere ungedruckte Redaktionen sind mit Genesios (Nr. 205) und anderen Quellen kontaminiert. Q Viele Fragen noch ungeklärt oder nicht untersucht. Nach PATZIG und weiterführend SERRUYS (s. Lit. bei MORAVCSIK, s. u. "E") war sog. "Epitome" (A : längere, B : kürzere Fassung) als ein Auszug aus einer längeren verlorenen Chronik (Patrikios Trajanos um 700 ?) Hauptquelle für Logotheten. Einzelfragen über Umfang (bis 800 ? bis 842 ?) und Erweiterun gen dieser Hauptquelle sind noch völlig offen. Zwei " zuverlässige" , chronologisch aufge baute Quellen zwischen 8 1 3 - 845 erkennbar (TREADGOLD). Für Zeit Michaels IH. ab 842 teilweise gemeinsame Quelle mit Genesios (Nr. 205) :Bardasquelle (KARLIN - HAYTER). Hagiographische Q. für Basileios 1. (MORAVCSIK). 868 - 9 1 3 : Annalen aus Klöstern ( ?) OENKINS). 9 1 3 - 94 8 : persönliche Aufzeichnungen, mündliche Traditionen OENKINS, KAZDAN). I Stark unterschiedlicher Informationswert. Nach heutigem dürftigen Stand der Quellen scheidung hat der Historiker sämtliche Redaktionen für Einzelinformationen heranzuzie hen und jeweils zu vergleichen. Erweiterte Fassung der Epitome enthält Angaben über Kaisergräber. Weitere Sonderinformationen noch nicht umfassend untersucht. Für Zeit 8 1 3 - 867 gegenüber Theophanes cont. (Nr. 265) und Genesios (Nr. 205) inhaltsarme Zusatzquelle mit chronologischen Irrtümern, die erst ab 842 an Informationsdichte zunimmt. Erzählende HAUPTQUELLE von 867 - 948. Kritisch zu verwerten, da Logo thet gegenüber dem Makedonischen Kaiserhaus stark negativ eingestellt ist (Korrektiv gegenüber Vita B asilii in Theophanes cont. I). Militärische Erfolge werden ausgelassen, Gestalten, die dem Ansehen des makedonischen Kaiserhauses abträglich sind, werden hervorgehoben (Samonas I). Romanos 1. Lakapenos ist positiv gezeichnet mit ausführlicher Darstellung des machtpolitischen Hintergrundes. Fast keine wirtschaftsgeschichtlichen Informationen. er .
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HAUPTQuELLEN
E MORAVCSIK, S. 5 1 5 - 5 1 8 (zur Quellenfrage [Epitome] stark von PATZIG abhängig). HUNGER I, S. 349- 350 (für Historiker erweiterungsfähig). HIRSCH, Studien, S. 55 - 88 (zur Tendenz des L. immer noch grundlegend). A. P. KAZDAN, Die Chronik Symeons des Logotheten, (russ.), in: VV 15 (1959) 125- 143 (Stemma der Redaktionen; Lit.). Modifizierung des Stemmas, Verfasserfrage, Lit. : A. Ph. MARKOPULOS, He chronographia tu Pseudosymeon kai hoi peges tu (Die Chronographie des Pseudosymeon und ihre Quellen) (neugr.), Diss. Joannina 1978. G. MORAVCSIK, Sagen und Legenden über Kaiser Basileios 1., in : DOP 15 (1961) 61 - 126 (Hss. der Redaktionen). Erst neueste Lit. hat sämtliche Redaktionen für 9. und 10. Jh. konsequent verwertet (ältere Lit. am ausführlichsten zusammengestellt: OSTROGORSKY, Geschichte, S. 1 68 ff.). P. KARLIN - HAYTER, Les deux histoires du regne de Michel 111., in : B 41 (1971) 452 - 496 (vorbildliche Quellenscheidung) (Verwertung der Forschungen G:REGOIRES zum L.). DIES., Vita Euthymii, Brüssel 1970, hier S. 1 1 - 62 (ebenfalls sorgfältige Quellenanalyse).R. J. H. JENKINS, Studies on Byzantine his tory of the 9th and 10th centuries (Variorum reprints) London 1 970 (Register s. v. Symeon, Magister und Pseudosymeon). Ph. GRIERSON, The tombs and obits of the Byzantine emperors (337- 1042), in: DOP 16 (1 962) 3 - 63 (histor. Auswertung der Epitome). W. G. BROKKAAR, Basil Lacapenus, in: Studia Byzantina et Neohellenica Neerlandica 3 (1 972) 1 99 - 234 (chronol. Varianten der Redaktionen). W. TREADGOLD, The chronological accuracy of the chronicle of Symeon the Logothete for the years 813 - 845, in: DOP 33 (1979) 157- 198 (zwei "glaubwürdige" Quellen). A Siehe Pseudo-Leon Grammatikos (Nr. 269), Theodosios Melitenos (Nr. 266), Theophanes continuatus (Nr. 265), Georgios monachos continuatus (Nr. 267), Pseudosymeon (Nr. 268). Nr. 265 Sog. Theophanes continuatus (Scriptores post Theophanem). (10. ]h.) In 6 Büchern unterteilte Zusammenfassung von Chroniken : 1 . 4 Bücher, jeweils einen Kaiser behandelnd 8 1 3 - 867, verfaßt zwischen 945 und 959 von Anonymus im Auftrag des Kaisers Konstantin VII. nach Ausweis der Einleitung. 2. 5. B uch : Vita des Kaisers Basileios 1., von seinem Enkel Konstantin VII. geschrieben (Nr. 3 1 4). 3. Erster Teil Buch 6 (bis 441 ed.) : 886- 948 (Tod des Basileios 1. bis Tod des Romanos Lakapenos) : erweiterte Redaktion der Logothetenchronik (Nr. 264). Redaktor um 963. 4. Buch 6 (2. Teil) : 948 - 95 1 : phokasfreundlicher Anonymus aus Oberschicht (Autorschaft des Theodoros Daphnopates [Nr. 297] sehr zweifelhaft). Q 1 . (Buch 1 - 4) : Genesios (s. Quellenanalyse Nr. 205). Zusatzinformationen scheinen teilweise auf gleiches Quellenmaterial wie bei Genesios zurückzugehen (Zusammenstellung der Zusätze s. HIRSCH unter "E"). Viele Fragen ungeklärt. Zusätze von Konstantin VII. selbst (BARISIC). Ebenfalls wie Genesios mündliche Berichte. 2 . (Buch 5) : wahrscheinlich offizielle Annalen. Kriegsberichte. 3. (Buch 6; Teil 1 ) : Logothetenchronik (Nr. 264) verbunden mit Familientraditionen der Argyroi und Kurkuas. 4. (Buch 6; Teil 2) : Eigenerlebnisse. Familienchronik der Phokas. I 1 . (Buch 1 - 4) : Wegen Einarbeitung zusätzlichen Informationsmaterials zu Genesios (Nr. 205) mit Vorsicht zu verwertende HAUPTQUELLE für 8 13 - 867. Historisch glaubwürdig sind vor allem Zusätze zu Genesios über Flottenexpeditionen gegen Araber (Kriegsannalen?), Aufzählung der Bauten des Kaisers Theophilos, Schilderung der Herstel lung des Bilderkultes durch Theodora und deren Sturz. Äußerst kritisch ist Schwarzweiß malerei der Kaiserpersönlichkeiten zu werten. 2. (Vita Basilii) : historisch als Enkomion zu würdigen, in dem negative Punkte (Herkunft, Mord Michaels III.) unterdrückt oder entstellt werden. Historisch glaubwürdig ist knappe Darstellung der Außenpolitik (Kap. 3M.). Hoher Quellenwert für Archäologie hat Beschreibung der Bauten. 3. (Buch 6 Teil 1 ) : Sondernachrichten über Familien der Argyroi und Kurkuas. Reservierte Haltung des Redaktors gegen Romanos Lakapenos ? (KAZDAN ; anders HIRSCH). 4. (Buch 6 Teil 2) : Stark panegyrisch über Regierung Konstantins VII. ohne Ordnungsprinzip. Erfolge der Phokas
§ 7.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 10. JH.
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stehen im Mittelpunkt. Trotz dieser Schwächen ist dieser Teil neben Skylitzes (Nr. 335) erzählende HAUPTQUELLE über Regierung Konstantins VII., vor allem dessen Innenpo litik ("Universität", Bauten) und über die ersten Jahre von Romanos 11. E HUNGER I, S. 339 - 343 (Lit.). MORAYCSIK, S. 540 - 544. HIRSCH, Studien, S. 1 75 - 302 (immer noch grundlegend zu Inhalt und Quellenscheidung). A. P. KAZDAN, Aus der Geschichte der byzantinischen Chronographie im 10. Jh. 1 . Über die Zusammensetzung der Chronik des sog. Theophanes continuatus (russ.), in : VV 19 (1961) 76 - 96. DERS. , 3. "Kaiserbücher" und Lebensbeschreibung des Basileios (russ.), in: VV 21 (1962) 95 - 1 1 7. S. a. "E" unter Symeon, der Logothet (Nr. 264) und Genesios (Nr. 205). Historischer Einzelkommentar zu Theoph. cont. ist dringend erforderlich. Als Ersatz muß Spezialliteratur und Monographien dienen für Zeit zwischen 813 - 961 am besten zusammengestellt bei OSTROGORSKY, Geschichte, S. 165 - 236; ZAKYTHINOS, Geschichte, S. 100 H. ; 298 H. A 1. BEKKER, Theophanes continuatus, CB Bonn 1 838, S. 3 - 481 = PG 109, Sp. 1 5 - 500. Edition von Zusätzen: H. GREGOIRE, La carriere du premier Nicephore Phocas, in: Festschrift St. Kyriakides, Athen 1953, S. 232 - 254 (Text S. 250 - 252). Nr. 266 THEODOSIOS MELITENOS. Unter diesem, sonst unbekannten Namen, ist eine bis 948 reichende Redaktion der Weltchronik des Symeon Logothetes (Nr. 264) überliefert, die dem Urtext ziemlich nahestehen dürfte und starke Vewandtschaft mit den unter Leon Grammatikos (Nr. 269) teilweise edierten Redaktionen aufweist. "Epitome" (s. Nr. 268) ist in Kurzform aufgenommen also ohne den historisch wichtigen Zyklus über Kaiserporträts und Kaisergräber . I Siehe Logthetenchronik Nr. 264. A T. F. TAFEL, Theodosii Meliteni qui fertur Chronographia (Monumenta saecularia, hrsg. königL Bayer. Akad. Wiss. III. 1) München 1 859. Nr. 267 Georgios monachos continuatus. Unter diesem Namen eine bis 963 reichende Redaktion der Logothetenchronik ediert. Name rührt daher, weil diese Redaktion in vielen Hss. an Georgios monachos (Nr. 208) anschließt. Von dieser Redaktion sind wieder spätere, stark umstilisierte, mit Genesios (Nr. 205) kontaminierte Fassungen erhalten, darunter eine slavische Übersetzung (Hauptzeugen : Vindob. hist. gr. 40 : unediert; Vat. gr. 1 53 ed. ISTRIN; Vat. gr. 1 63 in Anzügen ed. von HASE, in CB Leon Diakonos, S. 4 1 8 f.). I Siehe Logothetenchronik (Nr. 264). Abschließende Feststellungen, ob spätere Redaktio nen zusätzliche Informationen bieten, sind bei heutigem Forschungsstand noch nicht zu treffen, doch scheinen diese Redaktionen eher ein Informationsdefizit gegenüber der ursprünglichen Redaktionen aufzuweisen. E S. Logothetenchronik (Nr. 264). A 1. BEKKER, Theophanes continuatus . . . , CB Bonn 1 838, S. 761 - 924 (anno 813 - 948 ; aus Paris. gr. 1708). Erweiterte Fassung und slavische Übers . : V. M. ISTRIN, Chronica Georgija Amartola v drevnem slavjanorusskom perevode I, II, Petrograd 1920/2. Georgios monachos und Version der Logothetenchronik aus Cod. Mosquensis 25 1 : Georgii Monachi, dicti Hamartoli Chronicon ed. E. de MURALTO, Petropoli 1859. Nr. 268 Pseudosymeon (nach 963). Weltchronik bis 963 : stark kontaminierte Redaktion der Logothetenchronik (Nr. 264) im Paris. gr. 1 71 2 vorliegend. Der Anonymus ist im allgemeinen ein gewissenhafter Kompilator, "un copiste servile" (KARLIN - HAYTER). Fehler
HAUPTQuELLEN
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vor allem in chronologischen Angaben, aber auch Mißverständnisse und Versehen bei Verwertung der Vorlagen sind festzustellen. Q Für byz. Zeit sind viele Fragen noch ungeklärt, vor allem Verwertung des Theophanes (Nr. 203) und Herkunft der Übernahmen aus Genesios (Nr. 205) und Theophanes cont. (Nr. 265) . Zeuge für lange Fassung der "Epitome" (s. Nr. 266). Scriptor incertus de Leone (Nr. 206). Erweiterte Form der Logothetenchronik (Nr. 264). Genesios und Theophanes cont. entweder aus dieser erweiterten Fassung oder direkt benutzt. Antiphotianisches Pamphlet (in Ed. S. 668 - 674) (von Niketas Paphlagon?). I Beachtliche Zahl der von MARKOPULOS (S. 126 ff.) und HIRSCH (S. 334 f.) zusammenge stellten Sondernachrichten sind historisch von sehr unterschiedlicher Qualität (u. a. Wun der, Orakel, Weissagungen). Beachtung verdienen vor allem die (ungedruckte) Nachricht über den B au der Sergios-Bakchos-Kirche (fol. 126 VO ) , Persönlichkeitsschilderung Leons V., Nachricht über die Signalverbindung mit Kilikien (ed. 681 f.), das antiphotianische Pamphlet (s. "Q") und Beschreibung der Einnahme Halebs durch Nikephoros 11. (ed. S. 759f.). E Siehe Logothetenchronik (Nr. 264). Grundlegend jetzt: A. Ph. MARKOPULOS, He chronographia tu Pseudosymeon kai hoi piges tu (Die Chronographie des Pseudosymeon und ihre Quellen) (neugr.), Diss. Joannina 1978. HIRSCH, Studien, S. 303 - 355. J. GOUILLARD, Le Photius de Pseudo-Symeon Magistros, in : RESE 9 (1971) 397- 404. A I. BEKKER, Theophanes continuatus . . . , CB, Bonn 1 838, S. 603 - 760. Nr. 269 Pseudo-Leon Grammatikos. Unter"Leon Gr." (Name des Abschreibers nach Paris. gr. 1 71 1 , fol. 393 vo) Teile von zwei nahe verwandten Redaktionen der Logotheten chronik (Nr. 264) ediert, dem Urtext der Logothetenchronik nahestehend : 1 . : Chronik aus Paris. gr. 854 (ediert in CB S. 3 - 207 nur bis Zeit Leon V.). 2. : Chronik aus Paris. gr. 1 71 1 (ediert in CB S. 207 - 331 ab Zeit Leon V.). I Siehe Symeon Nr. 264 Chronik von Paris. gr. 854 verwertet ausgiebig die "Epitome" (s. Nr. 266, 268). E Siehe Symeon Nr. 264. A. Ph. MARKOPULOS, He chronographia tu Pseudosymeon kai hoi peges tu (Die Chronographie des Pseudosymeon und ihre Quellen) (neugr.), Diss. Joannina 1 978, hier S. 9 f. (Chroniken gehören dem "kurzen Logotheten" I und 11 an). A I. BEKKER, Leonis Grammatici Chronographia CB, Bonn 1 842. ,
§ 7.3. Geschichtsschreibung (griechisch) Nr. 270 JOHANNES KAMINIATES (geb. um 875, gest. nach 905). Aus reichgewordener Klerikerfamilie Thessalonikes. Selbst Kleriker. W "Einnahme Thessalonikes" (durch arab. Renegaten Leon von Tripolis 904). Versuch, das Werk als Fälschung des 1 5 . Jh. zu erweisen (KAZDAN), scheint gescheitert. Q Augenzeugen. I Trotz erbaulicher Tendenz HAUPTQUELLE der Eroberung mit glaubwürdigen Meßzahlen (Zahl der Gefangenen : 22 000 ; nur 54 arab. Schiffe). Schwäche der byz. Flotte.
§ 7.3 . GESCHICHTSSCHREIBUNG ( GRIECHISCH) 10. JH.
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Sondernachrichten über geschlossene, Byzanz tributpflichtige Slawenansiedlungen im Umkreis von Thessalonike mit regem Handel mit Thessalonike und Bulgaren. Fülle einzelner wirtschafts- und sozialgeschichtl. Informationen (Getreideversorgung vom Meer her; Streiflichter auf Großfamilie; Hortung großer Seidenvorräte ohne Meßzahlen). Sonder informationen zur Topographie Thessalonikes. E HUNGER I, S. 357 - 9 (Lit.). NASLEDOVA (s. "Ü") vor allem zur Slawenfrage. A. STRUCK, Die Eroberung Thessalonikes durch die Sarazenen im Jahre 904, in: BZ 14 (1905) 535 - 562 (Topographie). VASILIEV- CANARD II, 1 , S. 1 57 - 1 8 1 (nichtgriech. Parallelquellen). A. P. KAZHDAN, Some questions addressed to the scholars, who believe in the authenticity of Kaminiates' "Capture of Thessalonika", in: BZ 71 (1 978) 301 - 314. A G. BÖHLIG, Ioannis Caminiatae De expugnatione Thessalonicae (CFHB 4) Berlin- New York 1 973. Ü G. B ÖHLIG, Die Einnahme Thessalonikes durch die Araber im Jahre 904 (Byzantinische Geschichtsschreiber 12) Graz - Köln 1975 (nur allernotwendigsten histor. Anm.). R. A. NASLEDOVA, Dve vizantijskie chroniki X veka, Moskau 1959, S. 143 - 24 1 (vorzüglicher histor. Komm.). Izvori (Bulgarien) IX, S. 1 8 - 59. Izvori Gugoslawien) I, S. 265 - 272. Nr. 271 Sog. Chronik von Monemvasia (südl. Peloponnes) anno 559 - 806. Kurze Lokalchronik, hauptsächlich an Patras interessiert. Stilistische Gründe und Übereinstim mung zwischen Scholien des Arethas (Nr. 295) und der Chronik machen Verfasserschaft des Arethas wahrscheinlich ( KODER ; modifiziert KRESTEN) . Q Lokale Quellen von Patras. Stadtchronistik von Monemvasia. Menander (Nr. 89), Euagrios (Nr. 1 03), Theophylaktos Simokattes (Nr. 133), Theophanes (Nr. 203), Scriptor incertus (Nr. 206) ( ?). I Sondernachrichten : 1 . Gründung von Monemvasia (Datum zu ermitteln aus Kleinchro niken [Nr. 545] vor 587/8) als Rückzugsgründung vor den Awaren; 2. Peloponnes über 200 Jahre von Awaren und Slawen beherrscht; 3. byz. Herrschaft kann erst von Ostteil der Peloponnes her langsam wieder Fuß fassen; 4. Neubesiedlung von Patras unter Nikephoros I. Als bisheriges Ergebnis der leider häufig nicht vorurteilslosen und heftigen Diskussion über histor. Glaubwürdigkeit zeigt sich Zuverlässigkeit der Berichte, bestätigt von Parallel quellen (Kleinchroniken Nr. 545 ; Miracula Demetrii Nr. 145; Konstantinos Porph. DAI Nr. 314). E MORAVCSIK, S. 237/8. DUJCEV, LEMERLE siehe "A". J. KODER, Arethas von Kaisareia und die sogenannte Chronik von Monemvasia, in : JÖB 25 (1976) 75 - 80. O. KRESTEN, Zur Echtheit des �IrIAAION des Kaisers Nikephoros 1. für Patras, in Römische Histor . Mitteilungen 19 (1977) 15 - 78, hier vor allem S. 68 f. P. SCHREINER, Kleinchroniken II (s. Nr. 545), S. 77/8 (Lit.). P. CHARANIS, Studies on the Demography of the Byzantine Empire (Variorum Reprints) London 1972 : mehrere Aufsätze zur Chronik mit Kontroverslit. A P. LEMERLE, La chronique improprement dite de Monemvasia: le contexte historique et legendaire, in : REB 21 (1 963) 5 - 49 (Teilausgabe mit vorzüglichem hist. Kommentar). 1. DUJCEV, Chronaca di Monemvasia, Introduzione, testo critico e note (Istituto Siciliano di Studi Bizantini e Neoellenici. Testi 12) Palermo 1 976 mit ausgedehntem Forschungsbericht, Parallelquellen, ital. Ü. Ü Izvori Gugoslawien) I, S. 283 - 291 (guter hist. Kom.).
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HAUPTQUELLEN
§ 7.4. Geschichtsschreibung (armenisch)
Nr. 272 ]OHANNES KATHOLIKOS aus Draskhanakert (850 - um 931). Verf. einer stark kirchen geschichtlich orientierten, mit Anekdoten ausgeschmückten Geschichte Armeniens von Anfängen bis 924 n. Chr. I Ausführliche Schilderung der Vorherrschaft der Araber, die sich die innere Zerstritten heit der armenischen Fürsten zu Nutzen machten. ]. K. bemüht sich tatkräftig um Aussöhnung im Inneren nach eigenem Zeugnis. HAUPTQUELLE für Bemühen des aufstrebenden Fürstenhauses der Bagratiden, von der Zeit des Kaisers Basileios I. bis Konstantin VII. immer wieder Verbindung mit Byzanz anzuknüpfen, das aber in dieser Zeit nie aktiv in die armen. Auseinandersetzungen eingreift. Für Reorganisation Armeniens unter Maurikios und den Armenierfeldzug von Konsta#.l 11. ist ]. K. kritisch heranzuziehen. E INGLISIAN, S. 181 . ABEGJAN, S. 245 - 252 ; 588 (Lit.). GOUBERT I, S. 296 (Reorganisation Armeniens unter Maurikios). GROUSSET, Histoire, S. 394ff. a. K. für die schwer durchschaubaren innerarmeni schen Kämpfe als HAUPTQUELLE). LAURENT, Armenie, passim. DÖLGER, Reg. 506 ( 885 n. Chr.) (Freundschaftsvertrag Aschot- Basileios 1.) (erneuert Reg. 577 anno 914) . A Moskau 1 853 (EMIN) . (Nachdr. Tiflis 1912 ) . Jerusalem 21 867. Ü ST. MARTIN, Paris 1 841 (posthum). Nr. 273 MOSES DASKHURAN (10. ]h.). Erst im 1 3 . ]h. wird einern M. D. eine anonyme Weltgeschichte in armen. Sprache zugeschrieben. Sie reicht bis zum Einfall der Ros in das Kaukasusgebiet 944 von späteren Interpolationen abgesehen. I Sondernachrichten zur Ostpolitik des Herakleios, dem es nicht gelingt, die Kaukasusal. baner von der persischen Allianz abzubringen. Für die Zeit des Konstans 11. ist die Chronologie verwirrt, doch ist die byzanzfreundliche Haltung der Albaner 654 durch (echte ?) Dokumente (nicht in DÖLGER, Reg.) nur hier belegt. M. D. hat ältestes säkulares Gedicht der armenischen Literatur bewahrt. -
E INGLISIAN, S. 1 83/4. DOWSETTS grundlegender histor. Kommentar (s. "Ü"). STRATOS I, S. 402 f. H, S . 550 f. A Paris 1 860 (Schahnazarian). Ü The history of the Caucasian Albanians by Movses Dasxuranci, trans. C. J. B. DOWSETT, Oxford Univ. Press 1961 (London Oriental Series Vol. 8 ) . Nr . 274 THOMAS, der Artsrunier (gest. nach 936). Älterer Zeitgenosse des Stephanos von Taraun (Nr. 341). W Geschichte Armeniens bis 910 p. Chr. (ursprünglich wohl bis 936). I Byzanz vor allem für Perserkriege berührt (abhängig von Sebeos ? Nr. 136). Wohl aufgrund griech. Quellen erwähnt Th. als frühester armen. Historiker den Briefwechsel Leon 111. Omar. HAUPTQUELLE für Geschichte Armeniens im 9. und 10. ]h. Haus Artsruni steht im Mittelpunkt. Byzanz wird zwar nur für Schilderung des zwischen Byzanz und Islam schwankenden Abenteuerers Gurgen Artsrouni (Mitte 9. ]h.) näher erwähnt. Trotzdem wäre ohne Hintergrund der Geschichte des Th. A. § 43 von "De administrando imperio" (Nr. 3 14) über Armenien kaum verständlich. In der bis 1 121 reichenden .
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375
§ 7.5. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARABISCH) 10. JH.
Fortsetzung des Th. A. sind Sondernachrichten über die byz. "Erbschaft" Senekerims (1021) und Gagiks 11. (1046) und eine allgemein gehaltene Schilderung über das Vordringen der Seldschuken enthalten. E INGLISIAN, S. 1 80/1 . J. LAURENT, Un feodal Armenien au IX' siede : Gourguen Ardzrouni, fils d' Abou Beldi, in : REA 2 (1922) 157 - 1 88 ( Etudes d'histoire Armenienne, Louvain 1 971 , S. 20- 50). N. AOONTZ, Les Taronites en Armenie et a Byzance I, in : B 10 (1 934) 715 - 738 ( Etudes Armeno Byzantines, Lissabon 1965, S. 197- 220) (Hilfsquelle für De administrando imperio). GROUSSET, Histoire, S. 553/4. St. GERO, Byzantine iconodasm during the reign of Leo 111., Louvain 1973 (CSCO 346, Subsidia 41) S. 1 32/3 (Omarbrief). A Petersburg 1 887 (Patkanian). Tiflis 1917 (mir unzug.). Ü M. BROSSET, in : Collection d'Historiens Armeniens I, Petersburg 1 874, S. 1 - 266 (wichtige Einl., gelehrte Anm. zur armen. Geschichte) (Nachdr. Amsterdam 1979). =
=
§ 7.5. Geschichtsschreibung (arabisch) Nr. 275 TABARl (838 - 923). Arabischer Enzyklopädist. Er hat einträgliche Beamtenstellen ausgeschlagen, um seinen wissenschaftlichen Neigungen nachzugehen. W U. a. Korankommentar. Für Byzanz wichtig: Gewaltige Weltgeschichte bis 9 1 5 annali stisch, später stark benutzt. Gekürzte persische Version (trad. ZOTENBERG). I T. schöpft Quellen gewissenhaft aus, ohne Harmonisierungsversuche, leider oft ohne Angaben der Gewährsmänner. HAUPTQUELLE für Zeit der Perserkriege (innere Vor gänge; Stellung der südarabischen Stämme zu Byzanz). Neben byz. und syr. Chronistik HAUPTQUELLE für Kämpfe an Ostgrenze, vor allem weil T. sonst verlorene Quellen, vor allem al-Wäqidi (Nr. 2 1 8) und Ibn Taifur (Nr. 2 1 6) exzerpiert. Für 9. Jh. enthält T. lange, großenteils glaubwürdige Berichte über Araberkämpfe des Kaisers Theophilos mit vielen Sondernachrichten. Über innerbyz. Verhältnisse sind die Gewährsmänner des T. schlecht unterrichtet. E EI IV (1934) 625 - 627 (R. PARET) (Werke). Histor. Auswertung (Gesamtkommentar dringend erforderlich): WELLHAUSEN, Kämpfe, passim. DERS., Prolegomena zur ältesten Geschichte des Islams, in: Skizzen und Vorarbeiten VI, Berlin 1 899 (Quellenanalyse zum Rückzug der Byzantiner aus Syrien und Ägypten). BROOKS, Arabs 641 - 750 (Auszüge und Regesten zu den Razzien mit Parallelquellen). BROOKS, Abbasiden, passim. DERS., The campaign of 71 6 - 71 8 from Arabic sources, in: Journal of Hellenic studies 19 (1 899) 19 - 33 (T. schöpft aus al-Madaini!). CAETANI, Annales, passim (leider kein Stellenregister!) bis 660 p. Chr. LAURENT, Armenie (Index s. v.) (Araberkämpfe im armenischen Gebiet). A Leiden 1 879 ff. (ed. OE GOEJE) mit 2 Indicesbänden. Knappe lat. Regesten. 2. Ed. : Kairo 1 960ff. 10 Bde. Ü H. ZOTENBERG, Chronique de Tabari, Paris 1 867- 1 874 (4 Bde.) (1958). E. MARIN, Al-Tabari . . . The reign of al-Mut
376
HAUPTQuELLEN
Nr. 276
§ 7.6. GESCHICHTSSCHREIBUNG: WESTEN (LATEINISCH) 10. JH.
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A CSCO laufende Nr. 65 ( Ar. 10) (1912) (L. CHEIKHO). A. VASILIEV, in: PO V, 4 (1910) 557- 692 ; VII, 4 (191 1) 457- 591 ; VIII, 3 (1 912) 399 - 547 mit Ü. In Anm. sind leider Untersuchungen von BROOKS und WELLHAUSEN, die A. noch nicht benutzen konnten, zu wenig eingearbeitet. =
§ 7.6. Geschichtsschreibung: Westen (lateinisch)
Nr. 279 LIUDPRAND VON CREMONA (gest. um 972). Zuerst wie sein Vater in diplomati schem Dienst der Langobardenfürsten von Pavia. Später im Dienst der Ottonen. 961 Bischof von Cremona. W Für Geschichte von Byzanz wichtig: "Antapodosis" geschr. um 962. Ereignisse in Italien, Deutschland und Byzanz 888 - 949 (abbrechend in Schilderung der ersten Gesandt schaft nach Konstpel.) "Relatio de legatione Constantinopolitana" (über 2. Gesandtschaft nach Konstpel. 968 wegen Brautwerbung für Otto 11.). Q Für Byzanz Eigenerlebnisse. Mündliche Berichte aus Familientradition. Leon Diakonos (Nr. 263) wohl nicht verwertet. I In "Antapodosis" tendenziöse Kenntnisse (Propaganda für Konstantin VII .) von Michael 111. bis Konstantin VII. mit geringen Sondernachrichten. Betonung der niederen Herkunft von Basileios I. Meßzahlen über Verteilung der "Roga" (Antap. VI. 1 0) verdienen kein "blindes Vertrauen" (LEMERLE). "Relatio" als "politische Propagandaschrift" erkannt (LINTZEL; modifiziert OHNSORGE). Die vielen Einzelheiten über Konstpel. und Kaiserhof geraten meist zur Karikatur von zweifelhafter Historizität (z. B. Persönlichkeitsdarstellung des Nikephoros Phokas). Für byz. Realienkunde erscheint L. als "seriöse historische Quelle" (WEBER). Sondernachrichten über expansive Politik des Nikephoros Phokas in Süditalien. E WATTENBACH - HoLTZMANN- SCHMALE I, S. 3 1 8 - 321 (Leben, Lit.). B. ST. KARAGEORGOS, Luitprandos ho episkop os Kremones . . . (Luitprand, Bischof von Cremona als Historiker und Diplomat) (neugr. mit dtsch. Zsfg.), Diss. Athen 1 978 (zur byz. Geschichte S. 169 - 1 93). C. DÄNDLI KER-J. J. MÜLLER, Liutbrand von Cremona und seine Quellen, Leipzig 1 871 . P. LEMERLE, "Roga" et rente d'etat aux xe- XIe siecles, in : REB 25 (1 967) hier S. 78 f. SCHLUMBERGER, Nikephoros Phokas, S. 598 ff. (allzu positive histor. Würdigung). W. OHNSORGE, Die Anerkennung des Kaisertums Ottos I. durch Byzanz, in : Konstantinopel und der Okzident, Darmstadt 1966, S. 1 76 - 207. J. KODER-TH. WEBER, Liutbrand von Cremona in Konstantinopel (Byzantina Vindob. 1 3), Wien 1 980 (realienkundli cher und sprachlicher Aspekt). GAY, L'ltalie, S. 209, 223, 227 f., 294 f. 305 ff. A MGH SS in usum scholarum 31915 a. BECKER). A. BAUER- R. RAu, in: Quellen zur Geschichte der Sächsischen Kaiser (Freiherr-v.-Stein-Gedächtnisausgabe) Darmstadt 1971 , S. 235 H. (Antapodosis und legatio mit dtsch. Übers.). Nr. 280 Annales Fuldenses. 714 - 90 1 . Strittig, ob von einem oder mehreren Verfassern kompiliert. Q Für Bulgarien : mündliche Berichte durch Ostrnission. Enge Beziehungen zum fränki schen Königshof. I Außerordentlich gut unterrichtet über byz.-westliche Beziehungen (vgl. DÖLGER Reg.
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HAUPTQUELLEN
352 ; 361 ; 385; 391), teilweise mit Sondernachrichten (vgl. DÖLGER Reg. 491 ; 525). Sondernachrichten über politische Kräftekonstellation am Anfang der Kriege Byzanz Symeon (Beziehungen Byzanz - Regensburg; Byzanz - Ungarn). E Repertorium II, S. 282/3 (Lit.). ZLATARSKI, Geschichte, I, 2, S. 294 f. (Bulgarienfrage). VASILIEV CANARD, 11, 1 , S. 130 (ebenfalls Bulgarenfrage; Appell an Ungarn). J. MARQUART, Osteuropäische und ostasiatische Streifzüge, Leipzig 1903, S. 5 1 9 f. (ad a. 896). A MGH SS I (1 826) 337- 415 (G. H. PERTZ) . MGH SS rer. Germ. 7 (1891) (F. KURzE) . Izvori (Bulgarien) VII, S. 40 - 48 . Nr. 281 ANONYMUS. Chronicon Salernitarum (747- 974). Verf. ein Mönch (Abt?) von Salerno. Chronik knüpft an Paulus Diaconus (Nr. 1 68) an. Mehr "eine Materialsammlung als Geschichtsschreibung" (MANITIUS). Q U. a. Erchempert (Nr. 2 1 0) für 9. Jh. Liber pontificalis (Nr. 220) Archivmaterial. Mündl. Berichte (s. Analyse in Ed. von WESTERBERGH S. 1 87 f.). I Neben "Chronicon S. Benedicti" (Nr. 2 1 1), Chronicon Vulturense (Nr. 356) und Chronica monasterii Casino (Nr. 389). HAUPTQUELLE für die Geschichte des byz. Themas "Langobardia" in seiner Verbindung zu den italienischen Kleinstaaten (Benevent, Capua, Salerno U . a.) und zu den dauernd wechselnden polit. Konstellationen. Nur hier ist der wohl echte Brief Ludwigs II. an Basileios 1. überliefert (Vgl. DÖLGER, Reg. 487). E MANITIUS II, S. 197- 203 (Inhalt. Quellen). WATTENBACH- HoLTZMANN- SCHMALE I, S. 340f. N. CILENTO, Italia meridionale Langobarda, Mailand - Neapel 1966, S. 56 - 72 (zum Nationalismus des Anonymus). GAY, L'ltalie I passim, vor allem S. 1 50 f., 232 f. FALKENHAUSEN, Untersuchungen, S. 18, 35, 37, 5 1 . F. HIRSCH-M. SCHIPA, La Langobardia meridionale (570-1077) (Politica e storia 1 9) Rom 1968 (Index S. V. "Anonymus Salernitanus"). A U. WESTERBERGH, Chronicon Salernitanum (Studia Latina Stockholmiensia III) Stockholm 1956 (Quellen; ohne histor. Komm., stark philolog. interpretiert). Ü O. ABEL, in: Geschichtsschreiber der dtschen. Vorzeit 1 9, 31 939.
§ 7.7. Biographie
Nr. 282 ABU 'L-FARAG AL I�FAHÄNj (897-967). Arab. Dichter des Kreises um Saif ad Daula (s. Nr. 304, 305). W Kitäb al-Aghani (Buch der Lieder) : Sammlung von Dichter- und Musikerbiographien. I Viele, von CANARD erstmals ausgeschöpfte Anekdoten und Legenden, die das gespannte Verhältnis der beiden Kulturen Byzanz - Islam beleuchten. Beispiele : Yazid pocht an die Pforten Konstpels. 668/9 p. Chr. Nikephoros 1. schreibt Verse eines arabischen Dichters über die Vergänglichkeit der Königreiche in den Audienzsaal. Die Trauerstimmung eines arabischen Konvertiten in Konstpel. Erneute, gründliche Durcharbeitung erforderlich. E EF I (1 960) 1 1 8 (M. NALLlNO ) (Lit.). Histor. Auswertung für Byzanz: M. CANARD, Les Expeditions des Arabes contre Constantinople, in : Aufsätze I, Nr. 1 , S. 69/70 (Yazid vor Konstpel.). DERS., Quelques "a-c6te" de l'histoire des relations entre Byzance et les Arabes, in : Aufsätze I. Nr. 15
§ 7. 8. HAGIOGRAPHIE 10, JH.
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passim. DERS., u. a. La prise d'Heraclee et les relations entre Harün ar-Rashid et l'empereur Nice phore rer, in : Aufsätze r, Nr. 18, S. 351 f. A 1 868 Bulak (20 Bde.) 2 1 . Bd. Leiden 1 888. Register I. GUIDI, Leiden 1 895/1 900. 2. Ed. : 1 927- 1974 Kairo (24 Bde.). Ü G. ROTTER, Und der Kalif beschenkte ihn reichlich. Auszüge aus dem "Buch der Lieder", Tübingen 1977. (Auswahl).
§ 7.8. Hagiographie
Nr. 283 ANONYMUS (um 920/5). Vita des Patriarchen Euthymios (907- 91 2). Verf. eng mit dem von E. gegründeten Kloster Psamathia verbunden. E., Hauptfigur im Streit um die 4 Ehen Leons VI., war geist!. Berater dieses Kaisers. Vita, die nicht ganz vollständig erhalten ist, umfaßt die Zeit von 886 - 9 1 7. Q (Nach KARLIN - HAYTER) : Gemeinsame Quellen mit Logothetenchronik (Nr. 264), Q. über Tod des Basileios 1., Kaminiates (Nr. 270), Familientradition der Dukas, Annali stik. Kaiserliches Archiv und privates Klosterarchiv. I E. steht einseitig im Mittelpunkt. Seine nachgiebige Haltung im Tetragamiestreit wird verteidigt. Trotzdem ist Vita wertvolle Zusatzquelle zur Chronistik für Regierung Leons VI. mit vielen glaubwürdigen Sonderinformationen: Absetzung des Photios. Anschläge auf Leon VI. ( 898 ; 903). Revolten des Andronikos und Konstantinos Dukas werden von Vita offensichtlich einseitig nikolaosfeindlich beschrieben, vielleicht mit Fälschung von Doku menten. E Außergewöhnlich gut kommentiert : s. KAZDAN ("Ü"); KARLIN- HAYTER und DE BOOR (s. "A") ergänzen einander. Kommentar von DE BOOR ist zwar in Chronologie zu revidieren, in Einzelfragen (Parallelquellen !) aber nicht überholt. D. I. POLEMIS, The Doukai, London 1 968, S. 1 6 - 25. A P. KARLIN - HAYTER, Vita Euthymii patriarchae CP. Text, translation, introduction and commen tary (Bibliotheque de Byzantion 3) Brüssel 1 970. C. DE BOOR, Vita Euthymii. Ein Anecdoton zur Geschichte Leos des Weisen, a. 886 - 912, Berlin 1 888. Ü A. P. KAZDAN, Dve vizantijskie chroniki X veka (Zwei byzantinische Chroniken des 10. Jh.) (russ.), Moskau 1959 (als "Chronik von Psamathia"). Nr. 284 GREGORIOS. Vita des Basileios d. j. (um 870- 944/952). Mönch ( ?) G. Schüler des B. Dieser verschweigt hartnäckig seine Herkunft, was ihm harte Behandlung durch den mächtigen Eunuchen Samonas einbringt (Spionageverdacht!). Nähe des B., der sich keiner größeren Mönchsgemeinschaft anschließt, zum Kaiserhof. I Vita den Lakapenen und Patriarchen Nikolaos feindselig gesinnt. Stark verzerrte Einzelheiten über Emporkömmling Samonas zur Zeit seiner größten Machtfülle. Neben Chronistik HAUPTQUELLE über Revolte des Generals Andronikos Dukas in dukas freundlicher Sicht. HAUPTQUELLE über Revolte des Schwiegersohnes des Kaisers Romanos, Saronites, dessen Reichtum leider ohne Meßzahlen beschrieben wird. Streiflich ter auf verschiedene soziale Gruppen (Luxus vornehmer Damen, Lohnhandwerker, Dir nen). Vereinzelte Preis angaben (Schmuck[?]kasten zu 4 Nomismata!). In erweiterter
HAUPTQUELLEN
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(späterer?) Fassung der Vita wird Bedrohung der byz. Nordgrenze durch Ungarn geschil dert. E BECK, Kirche, S. 565 (Lit.). MORAVCSIK, S. 555 (Lit.) (zu Ungarnbedrohung). G. DA COSTA LOUILLET, Saints de Constantinople aux VIIIe, Ixe et xe siecles, in: B 24 (1 954) hier S. 492 - 519. H. GREGOIRE- P. ORGELS, L'invasion hongroise dans la Vie de Saint Basile le Jeune, in : B 24 (1954) 1 47- 154 (Verwertung der erweiterten Fassung). R. J. H. JENKINS, The ,flight' of Samonas, in : Speculum 23, 2 (1948) 21 7 ff. Studies on Byzantine history of the 9th and 10th Centuries, London (Var. repr.) 1970 Aufs. X, hier S. 2 1 7, 22 1 f. D. I. POLEMIS, The Doukai, London 1968, S. 2 1 - 25 (Konstantinos Dux). A BHG 263 : AASS März 111, S. 20 - 32 (3. Ed.) PG 109, Sp. 653 - 664. Spätere (?), von BHG 263 abgeleitete (?) Redaktionen (stark erweitert) : BHG 264 ; 264 b. Histor. Wert dieser Redaktionen bedarf Untersuchung. =
=
Nr. 285 ANONYMUS. (1 0. Jh.) Vita des Styliten Lukas (879 - 979). Verf. vielleicht ein geistlicher Schüler des L. Dieser aus reicher Familie von Bauernstratioten Phrygiens. Teilnahme am Bulgarenfeldzug 896, der in Darstellung nur gestreift wird. Nach Niederlage der Byzantiner wird L. Mönch, dann "Soldatenpriester" (903 - 926). Eremit auf Olymp. Dann 42 Jahre berühmter Säulensteher bei Chalkedon. I Ungewöhnlich inhaltsreich. Wichtigste Punkte : 1 . Meßzahlen für Getreidevorrat von reichen B auernstratioten : 4 000 Modioi Getreide sind in Scheuern. 2. Merkwürdiges Beispiel für die kanonisch streng verbotene Simonie, an der Anonymus keinerlei Anstoß nimmt: die Eltern des L. können 100 Nomismata für Kauf des Bischofsamtes von Sebasteia aufbringen. 3. Sonst wenig bekannte und untersuchte Erscheinungen im byz. Militärwesen : Einfluß der Styliten auf Soldaten. Tätigkeit von "Soldatenpriestern" . E BECK, Kirche, S. 576 (Lit.). G . DA COSTA - LoUILLET, Saints d e Constantinople . . . , in: B 25/7 (1958) hier S. 839 - 852 (Inhalt. Lit.). DELEHAYE s. "AC< Einleitung zur Ed. LEMERLE, Esquisse 111, S. 64/5 (Bauernstratioten). A BHG 2239: Beste Ed. H. DELEHAYE, Les saints stylites (Subsidia hagiographica 14) Bruxelles 1923, S. 195 - 237. LXXXVI - CV (wertvolle Einleitung mit Lit.). Synaxarnotiz enthält zusätzliche histor. Angaben: ed. H. DELEHAYE, Synaxarium ecclesiae Constantinopolitanae (Propylaeum ad AASS Nov.) Bruxelles 1902, S. 301 - 304. Nr. 286 ANONYMUS (Mitte 12. Jh.) Vita des Nikon "Metanoeite CC d. h. des Bußpredigers (Mitte 10. Jh. 998). Verfasser wohl Hegumene des Klosters des hl. Nikon. Dieser stammt aus Pontusgebiet. In früher Jugend Mönch. Missionstätigkeit (daher Name des Heiligen !) in Kleinasien (wohl im Kaukasus), im wiedereroberten Kreta (ab 961) und auf der Peloponnes, wo er sich zuletzt in Sparta niederläßt. I Ungewöhnlich reichhaltig. Schwerpunkte : 1 . Zeugnis für starke Islamisierung der Bevölkerung Kretas. 2. Aufzählung, leider ohne ausführliche Schilderung zahlreicher Städte der Peloponnes, in denen N. predigt. Predigttätigkeit Zeichen einer "Normalisierung" des Lebens dort (BON). 3. Gefährdung der Athener Gewässer durch Seeräuber (S. 155 ed.). 4. Furcht vor Bulgareneinfällen (wohl 996 gemeint). 5 . Aus Testament ist friedliches, aber deutlich getrenntes Nebeneinander von Slawen und Griechen auf der Peloponnes herauszu lesen (KODER). 6. Judenfeindschaft, die nicht unwidersprochen bleibt (S. 163 - 1 65 ed.). -
§ 7. 8. HAGIOGRAPHIE 10. JH.
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E BECK, Kirche, S. 577, 5 8 9 . MORAVCSIK, S. 572/3. G. D A COSTA- LoUILLET, Saints d e Grece aux VIIIe, Ixe et xe siede, in : B 3 1 (1961) hier S. 346 - 365 (Inhalt. Lit.). A. BON, Le Feloponnese Byzantin jusqu'en 1204, Paris 1951 (Reg. s. v.). J. KODER, Slavische Siedlungs gebiete im mittelalter!. Griechen land, in : BZ 71 (1978) hier S. 3 1 8 (Ausdeutung des Testaments). E. VOULGARAKES, Nikon Metanoeite und die Rechristianisierung der Kreter vom Islam, in : Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft 47 (1963) 192 - 204 ; 258 - 269 (zu Missionsmethoden und Kirchenorganisation). A BHG 1366 ed. Sp. LAMPROS, in : NHell. 3 (1906) 129-228 (mit Testament), Abdruck mit Textverbesserungen und neugr. Paraphrase: A. M. E. GALANOPULOS, Bios, politeia, eikonographia . . . Nikonos tu "Metanoeite", Athen 1 933. Nr. 287 ANONYMUS (um 962). Vita des Lukas d.j. gen. Steiriotes (896- 953). Vorfahren aus Ägina. Unstetes Mönchsleben, teilweise bedingt durch Feindeinfälle (Bulgaren, Ungarn). Ab 946 : Gründung eines Kellions bei Siedlung Steirion (Phokis). I Ungewöhnlich reich an Informationen, 1 . zur Arabergefahr: Großeltern fliehen wohl um 830 nach Phokis ; auch diese Gegend teilweise unsicher; Hafenkommandant von Patras schließt Hafen wegen Feindeinfällen (Sp. 453 A/B). 2. Zum Krieg mit Bulgaren : L. muß vor ihnen 9 1 7/8 auf Insel fliehen, die schließlich auch unsicher erscheint. 3. Zum Einfall der Ungarn 943 (Flucht des L.). 4. Zur Sozialgeschichte : Kinderreichtum ; Schwierigkeiten mit slawischen ( ?) Einwohnern der Phokis ; Soldaten suchen entlaufene Sklaven. 5. Zur Fröm migkeitsgeschichte : Lösegewalt des L. bei Mord; ein Stylite in Patras, dem L. lange "dient" . E G. DA COSTA- LoUILLET, Saints de Grece aux VIIIe, IXe et xe siecles, in: B 31 (1961) hier S. 330- 343. (Lit. Inhalt). TIB 1, S. 205/6 (Geschichte des Klosters; Lit.). R. JENKINS, The date of Slav revolt in Peloponnese under Romanus 1., in : Studies on Byzantine History . . . (Var. Repr.) London 1970 Aufs. XX (Slawenrevolte nicht erwähnt!) (Lit.). EICKHOFF, Seekrieg, S. 207 f. G. C. MILES, Byzantium and the Arabs : relations in Crete and the Aegean area, in: DOP 18 (1964) hier S. 3 - 5 ; 7 . N . A . BEES, Die Einfälle der Bulgaren unter dem Zaren Symeon und die sich darauf beziehenden Scholien des Arethas von Kaisarea (neugr.), in : Hellenika 1 (1928) 337- 3 70 (Vita als HAUPT QUELLE). A PG 1 1 1 , Sp. 441 - 480. Ergänzungen: E. MARTINI in: AB 13 (1 894) 81 - 121 ( = BHG 994). Nr. 288 NIKOLAOS ( 10 . ]h.) Vita des Nikolaos d.j. (gest. 901/2). Aus öst!. Reichsgebiet. Als "Taxiarch" von Leon VI. zur Verteidigung Thessaliens nach Larissa abgesandt. Nach Niederlage durch "Awaren" (so Vita) erleidet er das Martyrium. I Wahrscheinlich sind "Awaren" mit Bulgaren unter Symeon gleichzusetzen (ABRAMEA). Für Gleichsetzung mit Arabern spricht Charakterisierung der Feinde als "Heiden" (SOPHIA NOS). Streiflichter auf Schutzlosigkeit Thessaliens Ende 9. ]h. : Städte erscheinen schlecht befestigt, zur Verteidigung müssen Truppen von der Hauptstadt kommen. Grausamkeit der Kriegsführung. Der nur in Vita erwähnte Feldzug Leons VI. nach Osten dürfte unhistorisch sem. E SOPHIANOS (s. "A"). TIB Bd. I, S. 137/8 (Art. "Bunaina"). A. P. ABRAMEA, He Byzantine Thessalia mechri tu 1204 (Das byzantinische Thessalien bis 1204) (neugr.) Athen 1 974, S. 89 - 95. A BHG 2309 : D. SOPHIANOS, Hagios Nikolaos ho en Bunaine (Der heilige Nikolaos in Bunaina) (neugr.) (Bibliothek Sophia N. Saripolu 22) Athen 1972 (Einleitung. Ältere Vita. Spätere Versionen).
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HAUPTQUELLEN
Nr. 289 ANONYMUS (Mitte 10. jh.). Vita der Maria d.]. (gest. 902/3). Vater "Mächtiger" in Großarmenien. Gründe der Umsiedlung der Familie nach Konstpel. unter Basileios I. leider unklar. Heirat der Maria mit einem Militärbeamten (Turmarchen) von Bizye. I Streiflichter auf armenisches Element in byz. Bevölkerung (Aufstieg zu hohen Stellun gen ; Hellenisierung). Sondernachrichten in den Miracula über die Blockade von Bizye (922) durch Zar Symeon. Die Heilige bewahrt einige Schuldner eines Dorfes davor daß der ÖLOL'X.'tl1;Tl� sie ins Gefängnis wirft (Interpretation im Blick auf Steuerhaftung?). E BECK, Kirche, S. 565. MORAVCSIK, S. 570. G. BALASCEV, Neue Nachrichten zur Geschichte des griechisch-bulgarischen Krieges unter Simeon (russ.), in : IRAIK 4, 3 ( 1 899) 1 89 - 220 (zur Chronolo gie; Eroberung von Bizye durch Symeon). P. PEETERS, Une saint Armenienne oubliee. Saint Marie la Jeune, in : Recherches I, S. 129 - 135 (zur Geographie und Prosopographie). Fr. DVORNIK, Quelques donnees sur les Slaves . . . in : BS 1 ( 1929 ) hier 39 - 43. A AASS, Nov. IV, Brüssel 1 925, S. 692 - 705 (BHG 1 1 64 ) Izvori (Bulgarien) IX, S. 75 - 81 (Belagerung Bizyes; Lit.). Nr. 290 Viten des Athanasios, des Athoniten (gest. um 1004). Erste Vita (A) von einem Athanasios vor 1 028 verfaßt. Informationen aus Familientradition und vom Nachfolger des Klostergründers. Zweite Vita (B) anonym. Trotz der Einwände von LEROY und MOSSAY scheint mit LEMERLE nur Vita A historisch relevant. A. stammt aus Trapezunt. Lehrer in Konstpel. Mönch in Bithynien, wo er mit späterem Kaiser Nikephoros Phokas zusammen trifft. Nach langem Zögern erscheint A. bei Eroberung Kretas 961 und stärkt die Truppe durch seine Gebete. Aufenthalt auf Zypern. Gründung der "großen Laura" auf dem Athos mit kaiserlicher Hilfe. 971/2 : Typikon des Klosters unter Mitwirkung des A. I HAUPTQUELLE für die "komplexe moralische Figur" des Klostergründers ( LEMERLE) und für das Klosterleben (Handarbeit, Hospital, Fremdenzulauf). In Informa tionen über Unterrichtswesen ist Eingriff des Kaisers nicht eindeutig: Schulaufsicht ( LEMERLE) oder Zunftorganisation (SPECK) . Viele Einzelheiten über asketische Neigungen des Nikephoros Phokas. Schwierig zu deuten ist Erwähnung der Türken ( = Ungarn?), die einmal als Verbündete des Kaisers Basileios 11. erscheinen, einmal als Feinde. E BECK, Kirche, S. 578. MORAVCSIK, S . 554/5 (zur Erwähnung der Türken). J. MOSSAY, A propos des "Actes de Lavra". Notes sur les deux vies de saint Athanase l'Athonite, in: AB 91 ( 1973) 121 - 1 32 (Vita B ursprünglich!). P. LEMERLE, La vie ancienne de saint Athanase l'Athonite composee au debut du XI" siecle par Athanase de Lavra, in : Le Millenaire du mont Athos I, Chevetogne 1963, S. 59 - toO ( = Le monde de Byzance : histoire et institutions, London (Var. repr.) 1978 Aufs. 21 ) (grundlegend zu Inhalt und Chronologie). P. SPECK, Die kaiserliche Universität von Konstpel. (Byzantinisches Archiv 14) , München 1974, hier S. 36-44. A Vita A : BHG 1 87 : I. POMJALOVSKIJ, in : Zapiski istor.-filol. Fak. Imp. S.-Peterburgskago Universiteta 35 ( 1895 ) . Vita B (BHG 1 88 ) L. PETIT, in: AB 25 ( 1906) 1 2 - 87. Nr. 291 KONSTANTINOS ( ?). Vita des Petros von Argos (852- 922). Verf. vielleicht K., Schüler des P. und Nachfolger als Bischof in Argos. P. wird als mildtätiger Bischof geschildert. I Erwähnung von "Barbaren"einfällen (Slawen? Araber?). Nur hier Nachricht, daß kretische Piraten auch Peloponnes heimgesucht haben. Beschreibung einer schweren, vielleicht durch Araberinvasion ausgelösten Hungersnot. P. sagt Verwüstung der Pelopon nes voraus (Einfall der Bulgarslawen ab 922).
383
§ 7.8 HAGIOGRAPHIE 10. JH.
E G. DA COSTA - LoUILLET, Saints de Grece aux VIII', IX' et X' siecles, in: B 31 (1961) 3 1 6 - 325 (Lit. Inhalt). A. VASILIEV, The life of St. Peter of Argos and its historical significance, in: Traditio 5 (1947) 163 - 191 (grundlegend zur hist. Auswertung). VASILIEV- CANARD II, 1 , S. 157 f. (Lit.). R. J. H. JENKINS, The date of the Slave revolt in Peloponnese under Romanus I., in: Studies in hon. M. Friend 1955, S. 203 ff. Studies on Byzantine history of the 9th and 10th centuries (Var. repr.) London 1970 Aufs. XX. A BHG 1 504 : I. CozzA- LuZI, in: A. Mai, Nova patrum Bibliotheca, Rom 1 888, IX, 3, S. 1 - 1 7 mit lat. Ü.). Textverbesserungen: CHR. PAPOIKONOMU, '0 3tOALOUXO� tou wAQYou� äYLO� TIEtQo�, btC oxo3to� wAQYou� 6 eUUllutoUQYo�, Athen 1908. Text: S. 53 - 74. K. TH. KYRIAKOPULOS, Ay Cou TIEtQou bnoxo3tolJ wAQYou� ßCo� xUL A.6YOL . ELouyooyfJ , XELIlEVOV, IlEta(J)QuOL�, OXOALU, Athen 1976 (mir unzugänglich). =
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Nr. 292 ANONYMUS. Vita des Blasios von Amorion (gest. um 912). Geb. in Umgebung von Amorion. Von Patriarch Ignatios zum Diakon geweiht. Auf Reise nach Rom als Sklave in Bulgarien verkauft. Freigelassen, wird er nach Abenteuer mit Piraten an Donau von "Ethnarchen" (Boiaren) Bulgariens nach Rom geschickt. Nach Rückkehr 896 Aufenthalt im Studiukloster und auf Athos. I Im Hintergrund der Romreise scheinen die Kämpfe um Photios zu stehen. Chronologi sche Präzisierung von Einzelereignissen (Eroberung von Demetrias 897). Streiflichter auf kriminelles Vagantenmönchtum.
E BECK, Kirche, S. 565. MORAVCSIK, S. 556. H. GRfGOIRE, La vie de saint Blaise d'Amorium, in: B 5 (1 929/30) 391 - 414. F. DVORNIK, Quelques donnees sur les slaves . . . , in: BS 1 (1 929) hier S. 35 ff. A AASS Nov. IV, Brüssel 1 925, S. 657- 669 (BHG 278). Izvori (Bulgarien) IX, S. 1 4 - 1 7 (mit wichtigen Bemerkungen). Nr. 293 LEON ( 10. Jh. ?) Vita des Theodoros von Kythera (nach 870- 922). Leon überarbeitete eine zeitgenössische Vita des Th. Dieser stammt aus Korone. Aufenthalt in N auplia, wo er sich verheiratet. Reise nach Rom. Asket in Kythera. I Zusammengestellt von OIKONOMIDES (s. "A") S. 266 f. : Streiflichter zum byz.-arab. Flottenkrieg: Insel Kythera in erster H. 10. Jh. unbewohnt. Sie dient als Piratenstützpunkt. Piratenschiff mit nur 90 Mann Besatzung von Byzantinern vernichtet, die in Monemvasia ihre Basis haben. Weiteres Zeugnis für Pilgerfahrten nach Rom (s. Gregorios Dekapolites Nr. 223 und andere).
E und A N. A. OIKONOMIDES, Die Vita des hl. Theodoros (10. Jh.) (12. Mai - BHG 3Nr. 2430) (neugr.), in : Praktika Tritu Panioniu Synedriu, Athen 1967, S. 264 - 291 (vorzüglicher histor. Komm.). Nr. 294 ANONYMUS ( 1 0./1 1 . ]h.) Vita des Bischofs Achilleios (4. jh.). A. erster Bischof von Larisa. Teilnahme am 1 . ökumen. Konzil (Nr. 37). I Sondernachrichten zum Aufbau der kirchl. Hierarchie in Thessalien. Bestätigung der auch durch andere Quellen (Skylitzes Nr. 335) bekannten Eroberung von Larisa durch Samuel (986) und Transferierung der Gebeine des Heiligen nach Prespa.
E MORAVCSIK, S. 554. TIB Bd. 1., S. 198 (Larisa). A. P. ABRAMEA, He Byzantine Thessalia mechri tu 1204 (Das byzantinische Thessalien bis 1204) (neugr.) (Bibliothek S. N. Saripolu 27) Athen 1974 (Reg. s. v.) (zum Überfall Samuels S. 131).
384
HAUPTQUELLEN
A BHG 2012 : gesamter Text unediert. Auszüge, Samuel betreffend : CHR. LOPAREV, in : VV 4 (1 897) 363/4. Izvori, (Bulgarien) XI, S. 7 (zu frühe Datierung des Samueleinfalls nach ZLATARSKI).
§ 7.9. Reden und Briefe
Nr. 295 ARETHAS VON KAISAREIA (um 850 - nach 922). Aus angesehener Familie in Patras. Vor 905 Metropolit von Kaisareia. Wechselnde Haltung im Tetragamiestreit wirft dunkle Schatten auf seinen Charakter. Als wohlhabender Bibliophile nimmt A. vor allem durch Interesse für profane Lit. eine hervorragende Stellung in byz. Bildungsgeschichte ein. W Theol.-exegetische Schriften, Reden (an Kaiser, Apologien, Gedächtnisreden). Briefe. Scholien zu kirchlichen und profanen Schriftstellern; historisch wichtig: Randscholion zum Breviarium des Nikephoros (Nr. 204) ; Chronik von Monemvasia (Nr. 271 ) wird ausge schrieben. Deshalb Autorschaft von A. für diese Chronik wahrscheinlich (KODER, KRE STEN). Scholion zu Dion Chrysostomos : Zeugnis für Einfall Symeons ins Innere Griechen lands. I Ergänzung der Chronologie der byz. Feldzüge gegen Araber 900 - 902. Düsteres Bild, das die Logothetenchronik (Nr. 264) von den Mißerfolgen Leons VI. zeichnet, wird durch glaubwürdige Hinweise auf Erfolge im Osten aufgehellt. Briefe und Reden verteidigen Zickzackkurs des A. im Tetragamiestreit (Streit um Ehen Kaiser Leons VI.) - Faktum auch durch Vita Euthymii (Nr. 283) bekannt. Wenig Einzelheiten zum Streitverlauf. Brief an Emir von Damaskus (Nr. 26 WESTERINK) befaßt sich nur mit theol. Fragen und bricht beim Thema Gefangenenaustausch ab. E BECK, Kirche, S. 591 - 4 (theol. Werke). MORAVCSIK, S. 226/7. LEMERLE, Humanisme, S. 2 14 - 241 (reiche Lit.). Art. Arethas, in : Theol. Realenzyklopädie 3 (1 978) 690 -2 (F. TINNEFELD) (Schriften, Leben). S. B. KUGEAs, Arethas von Kaisareia und sein Werk (neugr.), Athen 1913 (als Gesamtschau immer noch unüberholt). Moderne Teileditionen (Aufstellung bei WESTERINK s. "A") enthalten teilweise histor. Kommentare zu Einzelschriften. Grundlegend Aufsätze von R. J. H. JENKINS, Studies on Byzantine history of the 9th and 10th centuries, London (Variorum repr.) 1970 (Reg. s. v.). P. KARLIN- HAYTER, New Arethas Texts for the historical study of the vita Euthymii, in: B 31 (1961) 273 - 305 (histor. Einl. ; engl. Ü.). A L. G. WESTERINK, Arethae archiepiscopi Caesariensis scripta minora I, 11 (accedunt Nicetae Paphlagnois epistulae), Leipzig (Teubner) 1 968, 1972 (Briefe, Reden). Scholion zu Nikephoros : L . G . WESTERINK, Marginalia b y Arethas in Moscow Greek M S 231 , in: B 4 2 (1972) 196 - 244, hier S. 241 f. Scholion zu Dion Chrysostomos : N. A. BEES, Die Einfälle der Bulgaren unter dem Zaren Symeon und die sich darauf beziehenden Scholien des Arethas von Kaisareia (neugr.), in: Hellenika 1 (1928) 337- 370 (Text: 337/8). Nr. 296 LEON, gen. Choirosphaktes (gest. um 9 1 9). Mit Kaiserhaus verwandter, von ultraorthodoxen Kreisen (Arethas Nr. 295) angefeindeter Literat. Er war am Ende seiner Karriere nach Zeugnis seiner Briefe Magistros, Anthypatos und Patrikios (sic). Trotz erfolgreicher diplomatischer Tätigkeit wird er um 910 verbannt, wohl aus religiösen Gründen.
§ 7.9. REDEN UND BRIEFE 10. JH.
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W Theol. Schriften, profane und religiöse Dichtung. Historisch bedeutsam: 27 Briefe. I "Erfolgs bericht" (Nr. 23 Kolias) bringt sonst nicht bekannte Einzelheiten über Vertrags abschlüsse mit Bulgarien und Kalifen von Bagdad. Einzelheiten seiner drei Gesandtschaften nach Bulgarien und zweier ( ?) (CANARD) Gesandtschaften nach Bagdad sind teilweise ungeklärt. Korrespondenz mit Symeon von Bulgarien (896) zeigt leider nur eine ganz kurze Phase seiner diplomatischen Bemühungen. E KOLIAS (s. "A") (grundlegend). M. CANARD, Deux episodes des relations diplomatiques Arabo Byzantines au xe siede, in: Aufsätze I, Nr. 12 (2 Gesandtschaften ! Unterbrechung der Verhandlungen durch Rebellion des Andronikos Dukas). G. CANKOVA- PETKOVA, Der erste Krieg zwischen Bulgarien und Byzanz unter Simeon . . . , in : Byz. Forschungen 3 (1968 ersch. 1971) hier S. 95 - 10 1 . A G. KOLlAS, Leon Choerosphactes, magistre, proconsul e t patrice (Texte und Forschungen zur Byzantinisch-Neugriechischen Philologie 31) Athen 1939. Izvori (Bulgarien) VII, S. 1 75 - 1 84. Nr. 297 THEODOROS DAPHNOPATES (890/900 - nach 96 1). Armenische Herkunft wahr scheinlich. Aufstieg in Kaiserkanzlei zum Protoasekretis. Nach Unterbrechung der öffent lichen Tätigkeit (945 - 959) kurzzeitig Logothet des Militärressorts. Dann Eparch von Konstpel. im Rang eines Patrikios. Zuletzt im Rang eines Magistros greifbar. W Hagiographica. Historisch wichtig : 16 offizielle Briefe mit Kaisern, Metropoliten und Zar Symeon. 24 Privatbriefe (teilweise Zuweisung ungesichert). Fortsetzung des Theopha nes cont. (Nr. 265) und Rede auf Bulgarenfrieden (Nr. 301) ebenfalls ungesichert. I Briefe HAUPTQUELLE für Beamtenkarriere. Ergänzung der Briefe des Patriarchen Nikolaos (Nr. 309) : starre Haltung des Bulgarenzaren Symeon gegenüber byz. Territorial forderungen 924/5. 20 000 Bulgaren sollen auf byz. Boden geflohen sein (Brief 5). Sondernachrichten über Schwierigkeiten bei Ordination des Patriarchen Theophylakt (Brief 1 - 3). Histor. Wert der Privatbriefe sehr beschränkt (prosopographische Einzelheiten in Überschriften; byz. Speisekarte). E und A J. DARROUZES - L. G. WESTERINK, Theodore Daphnopates. Correspondance, Paris 1978 (Einführung zu Leben, Werk und Korrespondenten; Ed. und Ü. der Briefe) (Lit.). Nr. 298 NIKETAS MAGISTROS (um 870 - nach 946). Aus vornehmer Familie aus Larisa. Um 927 ins Exil geschickt wegen Verdacht eines Umsturzversuches gegen Romanos I. zugunsten von dessen Sohn. W 31 Briefe aus Exil. Wohl Vita der Theoktiste (Nr. 237). I Wenn auch Briefe an hohe, durch Chronistik bekannte Persönlichkeiten am Hof gerichtet sind, ist ihr Informationsgehalt für diese Personen und zur polit. Geschichte enttäuschend. Br. 28 gibt Hinweis auf die wenig gefestigte Position des Konstantin VII. bei Regierungsantritt. Briefthemen sind privater Natur (Beteuerung der Unschuld, Pension, literar. Ambitionen; Hinweis auf Besitz ohne Meßzahlen). E und A L. G. WESTERINK, Nicetas magistros. Lettres d'un exile (928 - 946). Introduction, edition, traduction et notes, Paris 1973. Nr. 299 LEON. Metropolit von Synada (geb. um 940, gest. nach 998). Zuerst Synkellos des Patriarchen. Gesandter des Kaisers Basileios 11. an den Hof Otto 111. 997/8 . W 54 Briefe, von denen 12 Gesandtschaftsbriefe histor. Wert besitzen.
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HAUPTQUELLEN
I " . . . historischer Wert der Briefe ist trotz der vagen Ausdrucksweise nicht zu unterschät zen" (SCHRAMM) : Ergänzung der Chronologie der gespannten diplomatischen Beziehungen Byzanz - Ottonen. Zeugnis für das zeitweise Zusammengehen von Byzanz mit ottonen feindlichen Kreisen in Rom. E SCHRAMM (s. "A"). DERS., Kaiser, Basileus und Papst in der Zeit der Ottonen, in: Kaiser, Könige und Päpste, Bd. IH, Stuttgart 1969, S. 200- 245. W. OHNSORGE, Ottos IH. Legation an Basileios H. vom Jahre 998, in : Abendland und Byzanz, Darmstadt 1963, S. 288 -299. J. F. BÖHMER H. ZIMMERMANN, Regesta imperii H, 5, Wien- Graz 1 969, Nr. 967 ff. (Auswertung der Briefe des L.). A Gesamtes Briefcorpus : J. DARROUZES, Epistoliers Byzantines du xe siede (Archives de l'Orient Chn!tien 6) Paris 1960, S. 38 - 43 (Einleitung) S. 165 - 210 (Ed. mit Regest). P. E. SCHRAMM, Zwölf Briefe des byzantinischen Gesandten Leon von seiner Reise zu Otto IH. aus den Jahren 997/8, in: Kaiser, Könige und Päpste, Bd. IH, Stuttgart 1 969, S. 246 - 276 (Forschungen von DARROUZES eingearbeitet). Nr. 300 ANONYMUS. Drohbrief an Kalifen Muti (2. H. 10. Jh.). Im Namen des Kaisers Nikephoros Phokas wohl von einem arabischen Christen an byz. Kaiserkanzlei verfaßt. I Zeugnis der Kampfstimmung Islam - Byzanz. Aufgezählte Eroberungen sämtlich aus anderen Quellen bekannt. Gedicht hat in arabischer Welt starken Eindruck gemacht und zu zwei Antwortgedichten und einer Prosaerwiderung Anlaß gegeben. A G. V. GRUNEBAUM, Eine poetische Polemik zwischen Byzanz und Bagdad im X. Jh. Studia Arabica I, in: Analecta Orientalia XIV, Rom 1937, S. 41 - 64 (Ed. Ü. ; Kommentar). VASILIEV- CANARD H, 2, S. 375 - 7 (Regest; Bibliographie).
§ 7. 10. Predigten
Nr. 301 ANONYMUS. Predigt über Frieden mit Bulgaren. Nach Andeutungen mit ziem licher Sicherheit Friede von 927 gemeint. Versuche, den Anonymus zu identifizieren, führten bisher zu keinem befriedigendem Ergebnis (so m. R. ZAPHRAKA). I Die wahrscheinlich nicht vor dem Kaiser gesprochene (vgl. aber Kaiserenkomion § 15 Ed. I) weitschweifige Predigt ist arm an konkreten Informationen. Nicht einmal Bedingungen des Friedensvertrages sind einigermaßen klar umrissen. Es bleibt bei vagen Andeutungen. Deutlich ist Erleichterung über endlich erreichten Frieden zu verspüren. E und A A. STAURIDU- ZAPHRAKA, Die anonyme Rede "Über die Übereinkunft mit den Bulgaren" (neugr.), in: Byzantina 8 (1 976) 345 -406 (Lit. ; ausführliche Einleitung). 1. DUJCEV, On the treaty of 91 7 with the Bulgarians, in : DOP 32 (1978) 2 1 7 - 295 (Text; engl. Übers. ; Forschungshericht; kurzer philol. ausgerichteter Kommentar; nach D. ist Autor Theodoros Daphnopates Nr. 297).
387 § 7. 1 1 . Dichtung
Nr. 302 THEODOSIOS DIAKONOS (1 0. Jh.). Der sonst unbekannte Th. stammt vielleicht aus arabischer Einflußzone Kleinasiens. W Gedicht über "Eroberung Kretas" (961) und über byz. Vordringen in Syrien. I Ausführlich über Informationswert und Parallelquellen : ed. S. 33 - 88 : von der reichen Parallelüberlieferung im wesentlichen bestätigte panegyrische Schilderung der Ereignisse mit neuen Einzelheiten über die Belagerung (Sommer 961). Glaubwürdige Meßzahlen über Heeresstärken (A. 146; 1 77 ; 190; B 1 03 f. ; D 38). E und A N. M. PANAGIOTAKES, Theodosios ho diakonos kai to poiema autu "Halosis tes Kretes" (Theodosios Diakonos und sein Gedicht "Eroberung Kretas") (neugr.) (Kretische histor. Bibliothek 2) Diss. Herakleion 1960 (ausführliche histor. Auswertung). Nr. 303 DIGENES AKRITAS, der " GrenzkämpJer". Wohl im 12. Jh. aus Lied- und Romanelementen zusammengestelltes, in verschiedenen Versionen überliefertes Epos in zwei Teilen : 1 . sog. Emirlied mit Fülle histor. Reminiszenzen aus östl. Grenzkampf 9./10. Jh. 2. Digenesroman, ebenfalls mit histor. Erinnerungen, die vielleicht sogar ins 6. Jh. zurückreichen. I Histor. Wert ist - ähnlich wie bei den Liedern vom Grenzkampf ("Akritika") - stark eingeschränkt, da) histor. Reminiszenzen keine festumrissenen Informationen, noch weni ger Sonderinformationen liefern. Vielmehr sind es umgekehrt die histor. erzählenden Quellen, die Lieder und Epos erläutern. Versöhnliche Stimmung des Emirliedes ist vielleicht Reflex für lokal begrenzte Erscheinungen des Grenzkrieges im 10. Jh. : Annäherung islamischer Volksgruppen an Byzanz. Der Romanheld Digenes dürfte Leben und Anschau ungen vornehmer byz. Familien der Provinz, weniger der Hauptstadt, widerspiegeln : Gefolgschaft, Jagdleidenschaft, Tapferkeitsideal, Reserve gegenüber Kaiser, Palastbeschrei bung. E Zur Methodik histor. Auswertung der Dichtung: s. allgemein Teil 11 § 14. BECK, Volksliteratur, S. 48 - 97 (Inhalt, Lit.). H. GREGOIRE, Digenes Akritas (neugr.), New York 1942 (ausführlich zu histor. Reminiszenzen). G. WEISS, Beobachtungen zur Sozialgeschichte von Byzanz, in: Südostfor schungen 34 (1975) hier S. 6 ff. (Problem der histor. Auswertung). A. XYNGOPULOS, Der Palast des Digenes Akritas (neugr.), in : Laografia 12 (1948) 547- 588. N. OIKONOMIDES, L'"epopee" de Digenis et la frontiere orientale de Byzynce aux xe et Xle siecles, in: TM 7 (1979) 375 - 397 (Schwierigkeit konkreter histor. Interpretation ; ähnliche Folgerungen wie WEISS). A P. KALONAROS, Basileios Digenes Akritas, 2 Bde. Athen 1 941 (1970). Wichtige Einleitung (neugr.). Hauptversionen im 1. Bd. "Akritika" im 2. Bd. E. TRAPP, Digenes Akrites. Synoptische Ausgabe der älteren Versionen (Wiener Byzantinische Studien 8) Wien 1971 (Versuch, einen Archetypus herauszu schälen ; kein histor. Komm.). J. MAVROGORDATO, Digenes Akritas, Oxford 1 956 (Grottaferrataver sion mit engl. Ü und wichtiger Einleitung). Nr. 304 AL-MUTANABBI (9 1 5 - 965). M. gilt als einer der größten arabischen Dichter. Wie Abü Firas (Nr. 305) trotz niederer Herkunft im Kreis des Saif ad-Daula, dem er auf Feldzügen 948 - 956 folgt.
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HAUPTQUELLEN
I Wie bei Abu Firas (Nr. 305) atmen Gedicht Atmosphäre des "hl. Krieges" . Fülle sonst unbekannter Details der Feldzüge. Außerdem schildert er Empfänge byz. Gesandter, die schwer gepanzerten byz. Scholarioi, die imponierende Geschlossenheit und bunte ethnische Zusammensetzung des byz. Heeres. Die Untersuchung der teilweise noch unedierten Glossen zusammen mit vier bereits edierten Kommentaren dürfte neue Informationen liefern. E EI 111 (1936) 844 - 847 (R. BLACHERE). DERs., Un poete arabe du IV· siede de l'Hegire . . . , Paris 1935 (grundlegende Monographie). M. CANARD, Mutanabbi et la guerre Byzantino - Arabe. Interet historique de ses poesies, in : Aufsätze I, Nr. 6. A Einzelkommentare mit Gedichten: Angabe der Ed. s. CANARD ("Ü"). Ü VASILIEV - CANARD 11, 2, S. 304 - 348 (oft leider nicht ersichtlich, woher die beigefügten Kommen tare stammen). J. v. HAMMER, Motenebbi, der größte arabische Dichter, Wien 1 824 (Ü "tres defectueuse" : CANARD). Nr. 305 ABÜ FIRAS AL-I:IAMDANI (932 - 968). Neffe, Kampfgefährte und Hofdichter des großen Gegners von Byzanz, Saif ad-Daula (gest. 967 p. Chr.). I Einzelheiten über Kämpfe von ung. 942 bis 962 (Angabe von Truppenstärken). Untersuchung des arab. Kommentars des Ibn Halawayh (ed. DAHAN) dürfte neues Material bringen. Kreuzzugsatmosphäre in Verherrlichung der Ruhmestaten von Vater und Onkel (vor allem das lange Gedicht Nr. 1 1 8 DAHAN). Gedichte, geschrieben während der Gefangenschaft in Konstpel. nach 962 (Sammelname : "die Byzantiner") bestätigen ausneh mend gute Behandlung des A. F. Byzantiner werden als "Schreiberlinge" verachtet; sie sind keine "Kämpfer" (DAHAN Nr. 24 ; RESCHER S. 1 9). E EI2 I (1960) 1 1 9/120 (A. R. GIBB). Zur histor. Glaubwürdigkeit des Kommentars : M. CANARD, Histoire de la dynastie des Hamdanides, Paris 1935, S. 721 . DERs., Quelques noms de personnages Byzantines dans une piece du poere arabe Abu Firas (X· Siede), in : Aufsätze I, Nr. 9 (his tor. Erklärung von Namen). A. F. ausgiebig verwertet: SCHLUMBERGER, Phokas, S. 1 1 7; 1 77; 423 - 425 ; 576 - 578. A S. DAHAN, Le diwan d'Abu Firas al-Hamdani. 3 Bde., Beyrouth 1 944. Bd. I, S. 73 - 96 : Datierung der Gedichte mit inhaltlicher Analyse. Ü VASILlEV - CANARD 11, 2, S. 349 - 370 (Auszüge auch aus Kommentar). R. DvoRAK, Abu Firas, ein arabischer Dichter und Held mit Taälihis Auswahl aus seiner Poesie, Leiden 1 895, S. 290- 342 : die "Byzantiner". O. RESCHER, Beiträge zur arabischen Poesie VI, 3, Istanbul 1959/60, S. 1 - 99 (die meisten, Byzanz berührenden Gedichte ohne histor. Kommentar). Nr. 306 IBN NUBATA (gest. um 985). Wie Abu Firas (Nr. 305) und Mutanabbi (Nr. 304) gehört er dem Dichterkreis um Saif ad-Daula an. Von seinen "Kreuzzugspredigten" (gereimte Prosa), die zugleich Bußpredigten sind, nur Klageruf über byz. Eroberung von Maiyafariqin Gustinianupolis) (948 p. Chr.) mehrmals übersetzt. I Kreuzzugsstimmung des "gihad". Gedichte, die nach 962 zur Verteidigung von] ustinia nupolis auffordern und Freiwillige zur Verteidigung begrüßen, dürften neue Einzelheiten zur Militärgeschichte bringen. Neue Untersuchungen sind erfolgversprechend. E EF 111 (1971) 900 (M. CANARD). A Beirut 1 893 (nach CANARD : beste Ed.). CANARD, Recueil, S. 129 f., 160 f., 167f. mit wichtigen histor. Bemerkungen (leider nur mit arab. Text ganz verständlich). Ü VASILlEV - CANARD 11, 2, S. 292 - 294 Gustinianupolis). A. MEZ, Die Renaissance des Islam, Heidelberg 1922, S. 307 ff. (dass. Gedicht mit wichtiger Einführung).
389 § 7.12. Urkunden Nr. 307 Kaiserurkunden (1 0. Jh.). DÖLGER, Reg. 538 - 789. Neben indirekter, literari scher Überlieferung setzt Kopialüberlieferung ein (Reg. 627 jetzt ed. D. PAPACRRYSSAN TROU, Actes de Protaton, Paris 1975, Nr. 1). (Reg. 78 1 jetzt ed. A. PERTUSI, Venezia e Bisanzio nel secolo XI, in : La Venezia deI mille, Florenz 1 965, S. 1 1 7 - 160; Kopialüberliefe rung des Vertrages anno 992 .) Für Außenpolitik stellen die arabischen und zum ersten Mal auch eine slawische Quelle (Reg. 549, 647), außerdem die Sammlung der offiziellen Briefe des Romanos Lakapenos die HAUPTQUELLEN dar. In keinem Jh. der byz. Geschichte ist die Novellengesetzgebung für Sozialgeschichte so vielfältig und inhaltsreich wie im 10. Jh. Allein 14 Novellen beziehen sich als HAUPTQUELLE auf die Entwicklung der Agrar struktur (Kampf gegen die "Mächtigen" , Schutz der "Armen", Soldatengüter). Daneben stehen Regelungen zum Asylrecht (Reg. 676 ; 677), Eherecht (Reg. 560 ; 677), Sklavenrecht (Reg. 679 ; 754) und Beamtenrecht (Reg. 674 ; 675) mit Meßzahlen. Auch sonst finden sich verstreute Meßzahlen zur Besoldung (Reg. 619) und Brotspenden (Reg. 6 1 8). Trotz der hohen Bedeutung der Novellen ist die 1958 von LEMERLE aufgestellte Forderung nach einer Neuedition mit "tiefgründigem Kommentar" immer noch nicht erfüllt ( LEMERLE, Esquisse II, S. 267; S. 265 - 280 der beste moderne Kommentar zu den Agrarnovellen mit Lit. ; ältere Lit. s. DÖLGER, Reg.). Zu Novellen über "Soldatengüter" : J. F. HALDON, Recruitment and conscription in the Byzantine army c. 550 - 950. Österr. Akad. Wiss. phil.-hist. Kl. SB 357, Wien 1 979, S. 41 ff. Nr. 308 Patriarchatsurkunden (10. Jh.) . GRUMEL, Reg. 598 - 8 14. Überwiegend aus Korrespondenz des Patriarchen Nikolaos Mystikos (Nr. 309) zusammengestellt. Für die übrige Zeit auffallend wenige nur indirekt, literarisch überlieferte Dokumente, vielleicht weniger bedingt durch dürftige Überlieferung als durch Fehlen schwerwiegender dogmati scher Streitigkeiten. I Neben den inhaltsreichen Nikolaosbriefen sind drei Informationsschwerpunkte erkenn bar: 1 . Brief Theophylakts über Behandlung der Bogomilen (Reg. 789. Vorbildlich kommentierte Neuedition : 1. DUJCEV, Medioevo I, S. 282 - 3 1 5). Wenn auch überwiegend praktische Anweisungen gegeben werden, finden sich doch auch Hinweise auf die dogmati sche Beurteilung der neuen Sekte als Mischung von Manichäismus und Paulikianertum. 2. "Tomos" des Sisinnios (Reg. 804) bedeutet "die endgültige Annexion der Ehegesetzge bung durch die Kirche" (A. SCRMINCK, in : FM II, S. 2 1 5 [Lit.]). Von hier nimmt eine Fülle von kirchenrechtlicher byz. Kontroversliteratur ihren Ausgang, deren systematische Unter suchung und Edition erst begonnen hat. In ihr finden sich wichtige Informationen zum byz. "Staatsrecht" (s. allgemein Teil II § 35 [Kirchenrecht]). 3. In den wenigen Dokumenten sind bisher noch nicht voll ausgeschöpfte Meßzahlen zur byz. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte verborgen (s. die wichtigen Bemerkungen zu Zahlungen der Anwärter auf Kirchenämter in Neuedition von Reg. 798 durch SP. TROIANOS, in : Diptycha 1 (1979) 37 - 53, hier S. 50f.). Verpflegung eines reisenden Metropoliten mit Meßzahlen : Reg. 806. Nr. 309 NIKOLAOS 1. MYSTIKOS (um 852 - 925) . Patriarch von Konstpel. 901 - 907; 912 - 925. Eine der profiliertesten Patriarchenpersönlichkeiten der byz. Geschichte. Haupt-
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HAUPTQUELLEN
figur im sog. Tetragamiestreit (Streit um Ehen Leons VI.). Als zeitweiser Leiter des Regentschaftsrates ab 9 1 3 stark in innerpolitische Machtkämpfe verwickelt. W Predigten. Mahnung an Mönche. Historisch wichtig: 190 Briefe (ung. ab 912 - ung. 925). I Obwohl Briefe viele kritische Punkte im Leben des N. wenig berühren, sind sie doch HAUPTQUELLE zur Persönlichkeit und vielseitigem Wirken des Patriarchen. Darstel lung des Tetragamiestreites in seiner Sicht (umfassend ep. 32 an den Papst). Sondernachrich ten zum Konflikt mit Symeon von Bulgarien, der in 26 Briefen an seine Stellung in der christlichen Völkerfamilie erinnert wird. Noch nicht voll ausgeschöpfte, schwer deutbare Hinweise auf Verwaltung und Steuerwesen (ep. 34, 35, 59, 72, 74, 164, 170). Zeugnisse für Geldnot des Staates. Briefe zeigen N. als tatkräftigen Kirchenfürsten (Mission, Sorge um Rangverhältnisse und Disziplin, kirchliche soziale Tätigkeit). E BEcK, Kirche, S. 550 (Werke). Hdb KG 111, 1, S. 462 - 467 (H. -G. BEcK) (Wirken des N.). Inhalt der Briefe zum großen Teil in Patriarchatsregesten aufgeschlüsselt (Chronologie, Lit.) (Nr. 308). J. CHR. KONSTANTINIDES, Nikolaos 1. Mystikos (neugr.), Athen 1 967 (ausführliche Monographie ; Lit.). R. J. H JENKINS, Studies on Byzantine history of the 9th and 10th centuries, (Variorum repr.) London 1970 (Reg. s. v.). A. STAURIDU- ZAPHRAKA, He synantese Symeon kai Nikolau Mystiku . . . (Die Begegnung Symeons und Nikolaos' Mystikos (August 913) im Rahmen der Auseinandersetzung Bulgarien - Byzanz) (neugr.) (Byzantina keimena kai meletai 3) Thessalonike 1972 (Beispiel für hermeneutische Schwierigkeiten bei Interpretation der Briefe). A R. J. H. JENKINS- L. G. WESTERINK, Nicholas I, Patriarch of Constantinople, Letters (CFHB VI) Washington 1973 (mit engl. Ü.) Izvori (Bulgarien) VIII, S. 1 85 - 297 (mit wertvollen Anm. von ZLATARSKI). Nr. 3 1 0 Eparchenbuch (EnuQXLxoV ßLßA,LOV) . Nach später hinzugefügter Überschrift 9 1 112 von Leon VI. für Stadteparchen von Konstpel. verfügte Verordnungen für Teile des städtischen Zunftwesens. Wichtige Handwerkszweige (Schmiede !) fehlen, entscheidende Fragen (Erblichkeit; Eintrittsbedingungen nur teilweise geregelt) nicht angeschnitten. Deshalb bleibt wahrscheinlich, daß die Sammlung nicht vollständig ist (gegen PIELER). I Wegen Kürze, Unvollständigkeit und Unfschäde der Terminologie schwer zu interpre tierende HAUPTQUELLE für Entwicklung des byz. Zunftwesens, das als "geschlossene Zunftordnung" und "intakte Zunftvedassung" (SIMON) erscheint. Darüber hinaus lassen sich aus E. vorsichtige Schlüsse auf das gesamte byz. Wirtschafts system ziehen : Kontinuität zu spätrömischen "collegia" , Interesse des Staates an Versorgung der Bevölkerung und beschränkte Produktionsquantität scheint eindeutig. Interesse des Staates an Dienstleistun gen tritt wenig in Erscheinung (MICKWITZ). Staat regelt nur Handelskonkurrenz, nicht Arbeitskonkurrenz, es bleibt Freiraum für freie Verkehrswirtschaft. Angaben über Her kunft der Waren (Syrien, Bulgarien, Trapezunt, Zweistromland). Meßzahlen: Strafgelder, Eintrittsgebühren (außerordentlich hoch), Zahl der Notare, Gewinnspannen, Abgaben an Zunftorgane und staatliche Aufsicht. E HUNGER 11, S. 470/1 (P. PIELER). Bisher ausführlichster Einzelkommentar (philologisch erweite rungsfähig) : Sjuzjumov (s. "A") (Lit.). A. STÖCKLE, Spätrömische und byzantinische Zünfte, Leipzig 191 1 . G. MICKWITZ, Die Kartellfunktion der Zünfte . . . , Helsingfors 1935. KUKULES, Vie et civil. I, 11, 1, S. 179 ff. (unsystematische Materialsammlung zu den Handwerkszweigen). A. P. KAZDAN, Derevnija i gorod v Vizantii IX-X vv. Dorf und Stadt in Byzanz (9. - 1 0. Jh.) (russ.), Moskau 1 960, S. 301 - 345.
§ 7. 13. FACHSCHRIFTEN : VERWALTUNG, RECHT, GEOGRAPHIE, THEOLOGIE 10. JH.
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D. SIMON, Die byzantinischen Seidenzünfte, in: BZ 68 (1975) 23 - 46 (methodisch beispielhafter Komm.). A J. NICOLE, Le livre du prefet, Genf 1 893 (mit lat. Ü.). Franz. Ü. : DERS. Genf 1 894. Kommentar DERS. : "Revue generale du droit" Paris 1 893 . Wiederabdruck dieser Werke zusammen mit engl. Ü. von E. H. FRESHFIELD, Cambridge 1938 : London (Variorum reprints) 1970. M. J. SJUZJUMOV, Vizantij skaja kniga eparcha (Das byzantinische Eparchenbuch) (russ.), Moskau 1 962 (ausführliche Einl., russ. Ü., Ed., Komm.). Ü s. "A" . Dazu noch A. E. R. BOAK, Joum. of Econ. and business hist. 1 (1 929) 597-619 (ohne histor. Kommentar). Nr. 3 1 1 Notitia episcopatuum. Sog. "Diatyposis" Leons VI. (901/2). Wie in Präambel ausdrücklich betont, sollen Rangstreitigkeiten durch Erlaß unterbunden werden. Diatypo sis wurde zwischen 930 und 940 fortgeführt (sog. VEU 'tux'tLxa) . Siegeszug ins Gebiet von Melitene ist vorausgesetzt. Unter Kaiser Johannes Tzimiskes fand nochmalige Erweiterung der Diatyposis statt, in der sich bereits byz. Vordringen nach Armenien widerspiegelt. I Vergleich mit Präsenzliste des Konzils 897 zeigt, daß Diatyposis "reflect to a considera ble degree the actual state of affairs" (OSTROGORSKY). E Notitiae allgemein als Quelle : Teil II § 3 1 . BECK, Kirche, S. 151 f. GRUMEL, Reg. 598 (Datierung der Diatyposis). G. OSTROGORSKY, Byzantine cities in the early middle ages, in : Zur byzantinischen Geschichte, Darmstadt 1 973, hier S. 1 12/3. PERTUSI, De thematibus, S. 1 15 ff. A GELZER, S. 550- 559 (Diatyposis). Nea taktika: H. GELZER, Georgii Cyprii descriptio orbis Romani, Leipzig 1 890, S. 57- 83. Notitia unter Tzimiskes : GELZER, S. 569 - 572.
§ 7. 13. Fachschriften : Verwaltung, Recht, Geographie, Theologie
Nr. 312 Taktikon Benefevic (934 - 944). Nach erstem Herausgeber genannte, lückenhafte Rangliste, die das " Kleterologion " des Philotheos (Nr. 252) revidiert. Älteste Liste der Patriarchats beam ten. I Gegenüber Philotheos (Nr. 252) hat sich Zahl der Themenstrategen von 25 auf 31 erhöht. Struktur der Themenverwaltung bleibt aber noch wie im Taktikon Uspenskij (Nr. 25 1) und Philotheos (Nr. 252) erhalten., E Allgemein über histor . Wert der "Taktika" s. Teil II § 29. Kommentar von OIKONOMIDES (s. "A ). PERTUSI, De thematibus, Quellentafel am Ende S. 21 1 . J. FERLUGA, Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976, Register s. v. AHRWEILER, Recherches, Register s. v. "Bendevic". DARROUZES, Recherehes, S. 2 8 f. (zur Patriarchatsliste). FERLUGA, Dalmazia, Index s. v. A OIKONOMIDES, Listes, S. 237- 253 (mit Einleitung) (ältere Ed.) Kommentar S. 281 ff. passim. "
Nr. 313 Taktikon Escorialense (971 - 975). Name nach Herkunft der Handschrift, nach Entdecker auch "Taktikon Oikonomides" genannt. Liste zählt nur hohe Ränge auf (ohne Spatharokandidaten und darunter). I Außergewöhnliche Steigerung der Zahl der Strategen von 31 (Taktikon Bendevic Nr. 312) auf 83 ist auf eine Reform der Provinzialverwaltung zurückzuführen, für die
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HAUPTQUELLEN
Taktikon Esc. neben Sigillographie und Chronistik HAUPTQUELLE ist. Einzelstädte oder kleine Territorien wurden von einem "Strategen" oder "Dux" verwaltet, vorzüglich an der Ostgrenze. Hermeneutik von Einzelheiten ist kontrovers : Definition und Entwicklung der Ämter des "Katepano" und "Dux" . Zum ersten Mal in den Taktika erscheinen hier Velum- und Hippodromrichter nebeneinander. Tendenz der. Institutionalisierung außerordentlicher Kommandoposten. E Zur allgemeinen histor. Bedetutung der "Taktika" : s. Teil II § 29. Zum Wandel der Provinzialver waltung mit Lit. : OIKONOMIDES, Listes, S. 344 f. FALKENHAUSEN, Untersuchungen, S. 46 ff. (zum Katepanat). FERLUGA, Dalmazia, Index s. v. A OIKONOMIDES, Listes, S. 255 - 277 (mit Einleitung). Nr. 314 KONSTANTINOS VII. PORPHYROGENNETOS ( 905 - 959 ) . Wie Briefe bezeugen, waren ihm die Wissenschaften Trost für erzwungene politische Untätigkeit. Auf seine Veranlassung wurden die nur teilweise erhaltenen "Excerpta Constantini" nach Sachthemen zusammengestellt und so eine Fülle wertvoller histor. Texte zur frühbyz. Geschichte bewahrt (systematisch in FHG geordnet). Auch für die übrigen Werke, die K. Porph. zugeschrieben werden, ist Mitarbeit von Sachverständigen anzunehmen. W 1. 8 Privatbriefe 940-4 (Chronologie von DARRo uzE s). 2. Vita Basilii I. ( 5. Buch des Theophanes cont. Nr. 265). Enkomion auf Großvater unter Einfluß Plutarchs. Leichenrede Leons VI. (Nr. 3 1 5 ) diente als unmittelbares Vorbild. 3. De administrando imperio (DAI). Vielleicht ursprünglich als Handbuch "Über die fremden Völker" für Thronfolger bestimmt, wurde es während der Entstehung zum "Handbuch der Außenpolitik" (R. JEN KINS) . 4. Zeremonienbuch (de ceremoniis). Unredigierte Materialsammlung zu Zeremo nien (Krönungen, Empfänge, Ernennungen, Prozessionen u. a.), kaiserlichen Militärexpe ditionen (Appendix zu Buch I), Ranglisten, wohl nicht mehr unter K. Porph. selbst veröffentlicht. 5. 2 Ansprachen an das Heer. 6. "De thematibus" : an histor. Nachrichten enttäuschendes Frühwerk( ?) des Kaisers, das sich auf geogr. Quellen des 6. Jh. stützt (Stephanos v. Byzanz. Hierokles Nr. 125 ) . Q Bücherschätze der kaiserl. Bibliothek. Klosterbibliotheken, die systematisch durch forscht werden. Archive der Kaiserkanzlei. Eigenerlebnisse. I Hermeneutik wird durch archivalische Tendenzen erheblich erschwert (alte ethnische und geographische Termini; Verwertung nicht datierten Materials ; Aufnahme von Legen den). Informationsschwerpunkte : 1 . Fülle meist bereits mehrfach untersuchter Sonder nachrichten ( 7. - 1 0. Jh.) zur Beziehung Byzanz - Fremdvölkern hauptsächlich in DAI und Appendix zu de cerem. Hermeneutik hat zwar Irrtümer und Legenden aufgezeigt, doch erweisen eingehende Untersuchungen bisher umstrittene Daten als glaubwürdig aus, z. B. über Slawen auf der Peloponnes (KRESTEN) . 2. HAUPTQUELLE zur byz. Diplomatie : verschiedenartige Behandlung der Fremdvölker und byz. Anschauung der Staatenhierarchie aus Adressenverzeichnis de cerem. 11. 48 (Interpretation F. DÖLGER, G. OSTROGORSKY) . 3. HAUPTQUELLE zur "Verfassungsgeschichte" : das bis zum 5. Jh. zurückreichende Archivrnaterial zu Krönungszeremonien (s. Petros Patrikios Nr. 127) ist teilweise einzige, über Chronistik hinausgehende Quelle für Beteiligung politischer Gruppen. Hermeneutik im 19. Jh. begonnen (RAMBAun) - ist teilweise kontrovers (BE cK, ENSSLIN, OSTROGORSKY, CHRISTOPHILOPULU, KARAYANNOPULOS ) . 4. HAUPTQUELLE zur byz. Verwaltung :
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einzigartige Liste über Kauf und Entgelt (Roga) von Beamtenstellungen (de cerem. II. 49) (beste Hermeneutik: LEMERLE) . Quantifizierende Aufstellung der Flottengröße bei Kreta expeditionen 91 1/2 ; 949 (de cerem. II. 44/5) (Interpretation : ANTONIADIS - BIBICOU). Verstreute Daten zur Entwicklung der byz. Provinzialverwaltung a. FERLUGA). Meßzahlen in Appenix Buch I de cerem. sind noch nicht voll ausgeschöpft: Zahlen zu Heeresbudget und Troßgröße. Themenbeamte. 5. HAUPTQUELLE zu byz. Hofleben (Kleidung, Palast, Zeremonien) . Noch nicht voll ausgeschöpft, da moderner Kommentar teilweise fehlt. 6. HAUPTQUELLE zur byz. Kaiseridee, die sich im Licht der Zeremonien spiegelt (TREITINGER). 7. Noch nicht voll ausgeschöpfte Sondernachrichten zum Kriegswesen (Eidesleistung, Beschreibung des kaiserl. Trosses und der Kriegsschiffe) . E HUNGER I, S. 360 - 367 (Lit.). MORAVCSIK, S. 356- 390 (Lit. sehr ausführlich über Inhalt). LEMERLE, Humanisme, S. 267- 288 (geistesgeschichtl. Hintergrund). Constantine Porphyrogenitus. De administrando imperio Vol. 11. Commentary ed. R. J. H. JENKINS, London 1 962. Weitere gundlegende Lit. zu DAI : O. KREsTEN, Zur Echtheit des �IrIAAION des Kaisers Nikephoros I. für Patras, in : Römische histor. Mitteilungen 19 (1977) 1 5 - 78. I. SORLIN, Le temoignage de Constantin VII. Porphyrogenete sur l'etat ethnique et politique de la Russie au debut du xe siede, in: Cahiers du monde Russe et Sov. 6 (1965) 147 - 1 88. Histor. Auswertung von de cerern. : (s. o. MORAVCSIK, HUNGER; Kommentare von REISKE und VOGT s. "A") : F. DÖLGER, Die "Familie der Könige" im Mittelalter, in : Byzanz und die Europäische Staatenwelt, Darmstadt 1964, S. 34 - 69 (zur Adressenli ste). G. OSTROGORSKY, Die byz. Staatenhierarchie, in : Zur byz. Geschichte, Darmstadt 1973, S. 1 19- 141 (Adressenliste). P. LEMERLE, "Roga" et rente d'etat aux xe-XIe siedes, in: REB 25 (1 967) 77- 100 (Tarifliste). J. FERLUGA, Sur la date . . . , in : Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976, S. 87f. (Provinzialverwaltung). H. ANTONIADIS - BIBICOU, E tudes d'histoire maritime de Byzance, Paris 1 966, S. 9 1 - 95 (Kretaexpeditionen). Reg. s. v. Constantin VII. passim. G. OSTROGORSKy- E. STEIN, Die Krönungsordnungen des Zeremonienbuches, in : B 7 (1932) 1 8 5 - 233. H.-G. BECK, Senat und Volk von Konstantinopel, in: Bayer. Akad. Wiss. phil.-hist. Kl. SB 6 (1966) hier S. 1 0 ff. A. CHRISTOPHILO PULU, Ekloge, anagoreusis kai stepsis . . . (Wahl, Ausrufung und Krönung des byz. Kaisers (neugr.) (Pragmateiai Akad. Athen 22) Athen 1956 (Parallelquellen zu de cerern.) Kontroverse in histor. Hermeneutik: Rez. J. KARAYANNOPULOS in: BZ 50 (1957) 467 - 474. O. TREITINGER, Die oströmische Kaiser- und Reichsidee nach ihrer Gestaltung im höfischen Zeremoniell, Darmstadt 21956. A J. DARRouzEs, Epistoliers Byzantines du xe siede, Paris 1 960, S. 26, 57-61 (Einl.), 3 1 7 - 332 (ed.) (Privatbriefe). DAI : Constantine Porphyrogenitus. De administrando imperio. Greek text ed. G. MORAVCSIK. English translation R. J. H. JENKINS (CFHB 1 = Dumbarton Oaks texts I) Washington 1 967. De ceremoniis : I. REISKE, CB 1 - 11, Bonn 1 829 - 1 830. A. VOGT, Constantin VII Prophyroge nete. Le livre des ceremoniis. Texte etabli et traduit 1 - 11. Commentaire 1 - 11 (livre I, chapitres 1 - 92 [83]), Paris 1935 - 1 940 (unvollständig). Ansprachen an Heer : H. AHRWEILER, Un discours inedit de Constantin VII. Porphyrogenete, in: TM 2 (1 967) 393 - 404. R. VARI, Zum historischen Exzerptenwerk des Konstantinos Porphyrogennetos, in: BZ 1 7 (1908) 75 - 85. De thematibus : A. PERTUSI, Constan tino Porfirogenito, de thematibus. Introduzione, testo critico, commento (Studi e Testi 1 60), Vatikanstadt 1 952 (mit ausführlichem histor. Komm.). Ü Izvori Ougoslawien) 11 vollständig (B . FERJANCIC) (vorzüglicher histor. Komm.) (Lit.). Izvori (Bulgarien) IX, S. 190 - 229. Nr. 315 LEON VI. , gen. "der Weise" (866 - 912). Stark literarisch interessierter Kaiser (866 - 912), über dessen Regierung ein abschließendes histor. Urteil noch nicht gesprochen sein dürfte.
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HAUPTQUELLEN
W Gedichte, Predigten, Astrologika, ein "Donnerbuch"( ?). Histor. Wert vor allem in : 1 . Sammlung von 1 1 3 Novellen. 2. Kriegstaktik ('tWV EV JtOA.EIlOL� 'ta'X:tLxwv mJv'tollo� JtaQaöoOL�) : ursprüngliche Fassung Wende 9./10. Jh., endgültige Fassung vielleicht erst unter Konstantin VII. (Nr. 3 14) veröffentlicht. 3. Leichenrede auf Basileios 1. als Preisrede. 4. "Testament" des Kaisers (912), vielleicht von ihm selbst geschrieben. Q Für Taktik (Spezialuntersuchung erforderlich) : antike Kriegsschriftsteller (Aelian, Arrian, Onesander) ; Pseudo-Maurikios (Nr. 158). Nicht identifizierte Q. (vor allem Konst. III- V). Mündliche Tradition (Konst. XIX). I Novellen : große Breite der geregelten Materien (u. a. Prozeßrecht, Familienrecht, Sachen- und Handelsrecht) auch in Bereichen, über die wenig Nachrichten aus anderen Q . vorliegen, z. B . über Rechtsverhältnisse am Meeresufer; Baurecht. Besonderer Q.wert durch Hinweis auf " Gewohnheit" in Ehe-, Beamten- und Verkehrsrecht, die in meisten Fällen tatsächliche, sonst unbelegte Zustände widerspiegeln dürfte. Endphasen von Rechts entwicklungen: Minderung der patria potestas ; Aufhebung der Bestimmungen über Decu rionen (N. 46). Taktik: HAUPTQUELLE für ausgebildete Themenverfassung : Beziehung Militär- und Zivilgewalt (Konst. IV. 3 1 ) ; Aufbau des Heeres mit Meßzahlen (vor allem Konst. IV. 8 - 15) ; Heereskraft gestützt auf Bauernstratioten - beritten oder zu Fuß. Eingehende Beschreibung byz. Schiffstypen (Konst. XIX). Noch nicht voll ausgeschöpfte Informationen zum byz. Alltagsleben (Kleidung, Nahrung). Leichenrede : im wesentlichen gleiches Material wie "Vita" Konstantins VII. (s. Theophanes cont. Nr. 265). Testament bestätigt Briefe des Nikolaos (Nr. 309) : Leon hat seine Haltung bereut und Nikolaos wieder eingesetzt. E HUNGER II, S. 449/450 (PIELER) (Novellen) ; I, S. 331/2 (Taktik) (Lit.). MORAVCSIK, S. 400 - 409 (Lit. Traditionsgebundenheit der Taktik bei Schilderung über Turkvölker). A. DAIN, Les strategistes byzantins, in : TM 2 ( 1 967) hier S. 354 - 7. Regelgehalt der Novellen : ZACHARIÄ GGRR passim (kein Stellenregister). S. MARIDAKIS, Le droit civil dans les novelles des empereurs Byzantins, Athen 1 922. H. AHRWEILER, Recherches passim (bisher beste histor. Auswertung der Taktik). EICKHOFF, Seekrieg, S. 135 - 157 (Konst. XIX der Taktik) V. V. KUCMA, die "Taktik Leons" als Geschichtsquelle (ross.), in: VV 33 ( 1972 ) 75 - 87. N. AnoNTz, La portee historique de l'oraison funebre de Basile Ier par son fils Leon VI le Sage, in : B 8 ( 1933 ) 501 - 5 1 3 ( Etudes Armeno-Byzantines, Lissabon 1 965 Aufs. IV) . =
A P. NOAILLES - A. DAIN, Les Novelles de Leon VI le Sage, Paris 1944 (mit franz. Ü., Einl.). JGR I, S. 54- 1 91 (nur gr. Text). Taktik: R. VARI, Leonis imperatoris Tactica 1 - 2 (Const. I- XIV. 38 ) . Budapest 1917 - 1922 (mehr nicht erschienen). Vollständig nur: PG 107, Sp. 672 - 1 120. Leichenrede : A. VOGT- I. HAUSHERR, Oraison funebre de Basile I par son fils Leon VI le Sage (Orientalia Christiana 26, 1 (Nr. 77) Rom 1 932. "Testament" : N. OIKONOMIDES, La derniere volonte de Leon VI du sujet de la Tetragamie (Mai 912 ) , in : BZ 56 ( 1963 ) 46 - 52 ; vgl. a. a. O. 265 - 270 (zusätzliche histor. Bemer kungen). Nr. 3 1 6 AL-KIND! (897 - 961). Arabischer Historiker aus Ägypten. W "Aufzählung der Gouverneure Ägyptens " . "Die Geschichte der Kadis in Ägypten ". I Werke reichen bis 946 (Forts. 972), byz.-ägypt. Beziehungen werden aber nur nach WIET, BROOKS, VASILIEV bis 878 erwähnt, vor allem für Jahre 645, 648, 653, 655. Von mindestens zwei byz. Expeditionen (673 und 720) erfahren wir nur durch K. Keine nennenswerten neuen Informationen für Expeditionen gegen Konstpel. 674 - 680 und Belagerung 71 7/8.
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E EI II (1927) 1096/7 (e. BROCKELMANN). E. W. BROOKS, The relations between the empire and Egypt from a new Arabic source, in : BZ 22 (1913) 381 - 391 (mit Auszügen für Jahre 841 - 895). Exzerpt ad anno 853 : VASILIEV- CANARD I, S. 393 - 394. Ad anno 872 : VASILIEV- CANARD II, 2, S. 44 -45. A R. GUEST, EI-Kindi. The governors and judges of Egypt, London 1912 (Gibb memorial series Nr. 19) (mit wichtiger 'Einführung zu K.). Nr. 3 1 7 IBN IjURRADÄ]?BIH (820 - 9 1 1 ) (zitiert auch als Ibn Hordadbeh; Ibn Khurdadh bah). Hoher Beamter im islamischen Postdienst. W "Buch über Reiserouten und Königreiche" . Q Bericht des nach 845 schreibenden Grenzbeamten Muslim al-Garmi. I Beschreibung der byz. Themen mit Angaben der Hauptstädte, Befestigungen, Truppen stärken und Soldangaben (hohe Ränge). Hermeneutisch macht die zeitl. Ansetzung der Beschreibung Schwierigkeiten. Vor allem die geographischen Angaben sind immer noch ungenügend erforscht, ebenso Berichte über byz. Beamten- und Steuerwesen. E EI2 III (1971) 839 - 840 (M. HADJ - SADOK). H. GELZER, Die Genesis der byzantinischen Themenverfassung, Leipzig 1 899 (1966) S. 81 ff., 1 1 4 ff. (S. 8 1 - 84 (Ü. de Goeje) über Beamten- u. Steuerwesen hat G. nicht beachtet). MIQUEL, Geographie II, 396 ff. PERTUSI, de thematibus, passim (auf Gelzer aufbauend). Zu al- G armi : BROOKS, Themen, S. 70. Sehr früher Datierungsversuch: N. OIKONOMIDES, Une liste arabe des strateges byzantines du VII· siecles et les origines du theme de Sicile, in: Rivista di Studi Bizantini e Neoellenici NS 1 (1 1) 1964, 121 - 130. Dazu die nicht immer berechtigte Kritik von R. LILIE, in : JÖB 26 (1 977) 1 8 f. LAURENT, Armenie (Index s. v. ; Quelle zur arab. Verwaltung Armeniens). A M. J. DE GOEJE (Bibliotheca Geographorum Arabicorum 6) Leiden 1 889 mit franz. Ü. Nr. 3 1 8 ANONYMUS. Jfudüd al-�lam (Ende 10. Jh.). Persische Anonymus widmet um 982 sein geographisches Werk "Die Regionen der Welt" einem Fürsten in Nordafghanistan. Er ist "cabinet scholar" (MINORSKY), kein Reisender. Q Für Themeneinteilung und Grenzbeschreibung des "Landes von Rüm" (§ 42) �us Ibn ljurradä4bih (Nr. 3 1 7). Auch Yahia (Nr. 343) benutzt (MINORSKY). I Zahlenangaben über byz. Truppenstärken verwirrt und unbrauchbar. Wertvoll Beschreibungen der N achbarvölker von Byzanz, nämlich der Ros, der Wolgabulgaren, der Petschenegen u. a. E und Ü V. MINORSKY, Hudüd al-'Älam. The regions of the world. A persian geography 372 A. H. (A. D. 982) (Gibb Memorial series NS II) London 1 937 (grundlegender Kommentar mit Vergleich arabischer und griech. Quellen. Ü.). A Leningrad 1930 (BARTHOLD). Nr. 3 1 9 Soldatengesetze (VOIlOL O"t(>U'tLW'tLXOC) . Stark divergierende Zusammenstellun gen von Militärstrafrecht, deren früheste Form in den Taktika des Pseudo-Maurikios (Nr. 158) und Leons VI. (Nr. 3 1 5) und im Appendix zur Ekloga (Nr. 1 82) erscheinen. Beide Zusammenstellungen wurden später miteinander vermengt und durch Stellen aus Rechtsbü chern (Procheiros Nomos Nr. 246) und Basiliken (Nr. 257) vermehrt. Q eIe (Nr. 1 1 7) durch Vermittlung unbekannter griechischer Kommentatoren (Samm lung Appendix Ekloga). Taktika: aus Sammlung eines sonst unbekannten Rufus (noch Zeit Justinians ?) : Normen bisher meist nicht im eIe nachgewiesen.
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HAUPTQUELLEN
I Wert für byz. Verhältnisse scheint beschränkt, da Normen allgemeine Maßregeln (Disziplin) bestimmen, die bereits auf römische Zeit zurückgehen. Beweis für Kontinuität könnte vorliegen, wenn es Beweise für die Anwendung der immer neu tradierten Normen gäbe. Dies ist z. B. nicht für § 46 (Ashb.) der Fall: ein Soldat darf nicht Ackerbau treiben. Eine systematische Untersuchung darüber steht noch aus. E HUNGER II, S. 444 (P. PIELER ) (stark erweiterungsfähig) (Lit.). V. V. KucMA, Nomos stratiotikos (russ.), in: VV 32 (1971) 276 - 284 (geht zu wenig auf spätere Versionen ein; russ. Ü. der veralteten Ed. von ZACHARIÄ). Kommentar zu den Normenregelungen existiert nicht. Zu Einzelbestimmungen immer noch am besten : TH. MOMMSEN, Römisches Strafrecht, Leipzig 1 899 (1 955) Reg. s. v. "Soldaten" . A Version Appendix Eklogae: ed. A. G. MOMFERRATUS, Ecloga, Athen 1 889, S. 55-64. Version ASHBURNER: ed. Journal of Hellenie studies 46 (1926) 80 - 109 ( JGR II, S. 75 - 79 : nur Text). Version KORZENSKY: JGR II, S. 80- 89 (stark kontaminierter Text). =
Nr. 320 De velitatione bellica (nEQL naQaöQo�fJ� nOAE�OlJ) (10. ]h.). "Praxisorientierte Schrift" (HUNGER) über Methoden des Bewegungskrieges mit den Arabern. Q Praktische Kriegserfahrung von Generälen an Ostgrenze, u. a. von Kaiser Nikephoros Phokas. I Hoher histor., in Forschung noch nicht ausgeschöpfter Quellenwert: anschauliche Schilderung der arabischen Razzias (Kap. 4 ff.) (s. Parallelschilderung aus arabischer Sicht bei Qudäma Nr. 322) und deren Abwehr durch schnellbewegliche, mit dem Gelände vertraute Elitereiterei, deren Zahl sehr niedrig sein kann (60 - 1 00 Reiter: 213/4 ed.). E HUNGER II, S. 336 (ausführlich zum Inhalt). SCHLUMBERGER, Phokas, S. 1 86/7. A In Anhang von Leon Diakonos (ed. C. B. HAsE), CB Bonn 1 828, S. 1 79 - 258. Nr. 321 ANONYMUS (10. Jh.). Kleines Militärhandbuch in 32 Kapiteln (De re militari). Q Noch nicht untersucht. I Große, in Forschung noch nicht ausgeschöpfte Bedeutung für Kenntnis des Kriegswe sens des 10. ]h. Verfasser möchte ausdrücklich Kriegskunst "der Alten" auf Schwierigkeiten im Kampf mit Bulgaren, "Türken" (wohl Ungarn), Ros und Arabern transponieren : äußerste Vorsicht im unwegsamen Gelände des Balkan (Kap. 1 5) und Beweglichkeit gegenüber den unberechenbaren Feinden. Wagenburg hat keine Bedeutung mehr. Aus Kap. 6 kann Gesamtstärke eines Heeres auf 12 000 Mann berechnet werden. E A. DAIN, Les strategistes Byzantines, in : TM 2 (1 967) hier S. 369 (Lit.). MORAVCSIK, S. 224/5 (Erwähnungen der Bulgaren und Türken). HUNGER II, S. 335/6 (Lit). R. GROSSE, Das römisch byzantinische Marschlager vom 4. - 10. Jh. in : BZ 22 (1913) hier S. 1 12 - 121 . SCHLUMBERGER, Phokas, S. 1 86/7. A R. VARI, Incerti scriptoris byzantini saeculi X liber de re militari, Leipzig (Teubner) 1 901 (ohne Parallelquellen). Izvori (Bulgarien) IX, S. 277- 280. Nr. 322 QUDÄMA (gest. 948). Beamter der Zentralverwaltung in Bagdad. W "Buch der Steuern" . Erste vier von insgesamt 8 Teilen verloren. I Neben Abü Yüsuf YaC qüb (Nr. 1 9 1 ) wichtigstes Werk über frühislamisches Steuer wesen. Histor. Auswertung für Byzanz (histor. Rückschluß !) noch nicht durchgeführt. Im
§ 7. 13. FACHSCHRIFTEN: VERWALTUNG, RECHT, GEOGRAPHIE, THEOLOGIE 10. JH.
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5. u. 6. Teil eine eingehende Beschreibung der byz. Ostgrenze erhalten; Aufzählung der Themen wohl auf gemeinsame Vorlage mit Ibn ]j:urradägbih (Nr. 3 1 7) beruhend, nicht von diesem abgeschrieben (so DE GOEJE und GELZER) ; glaubwürdige Angaben (nicht Ibn ]j:urradägbih) über Präsenzstärken der Thementruppen, vielleicht aus Muslim al-Garmi; eine der besten erhaltenen D arstellungen von Zeitpunkt und Dauer der Sommer- und Winterrazzien, um dem Leser "eine präzise Vorstellung zu geben". E EI 11 (1927) 1 1 73 (C. BROCKELMANN). MIQUEL, Geographie I, S. 95 - 10 1 . Bester his tor. Kommentar mit Auszügen aus DE GOE]E (s. "A"): H. GELZER, Die Genesis der Byzantinischen Themenverfassung, Leipzig 1 899 (Nachdr. Amsterdam 1 966), S. 1 7 ff., 96 f., 1 06 f. Zur Quellenfrage: V. MINORSKY, I:Iudud al-Alam, London 1937, S. 421 . CANARD, Receuil, S. 60- 70 (Bemerkungen leider ohne Kenntnis des Arabischen schwer verständlich). PERTUSI, De thematibus (Quellentafel S. 2 1 1). J. F. HALDON, Kudama ibn 1)ja'far and the garrison of Constantinople, in: B 48 (1978) 78 - 90 (Garnison der "Numera" im späten 7. Jh. in Konstpel. ; nach H. verbessert Qudama den Ijurradagbih durch "Dokumente"). A M. J. DE GOEJE, (Bibliotheca Geographorum Arabicorum 6) Leiden 1 899, S. 197 H. (Anhang zu Ibn Hurradagbih) (Auszüge aus 5. und 6. Teil). Ü DE GOE]E (s. "A") Übersetzung S. 144 - 208. A. BEN SHEMESH, Taxation in Islam 11, London- Lei den 1965 (Einleitung, Lit.). Nr. 323 IBN I:!AUQAL (gest. Ende 10. ]h.). Weitgereister Kaufmann. W Geographisches Werk "Die Gestalt der Erde" . Q Ergänzt "mit Leidenschaft nach Genauigkeit" (GIBB) das Werk eines älteren Zeitgenos sen al-I��abri durch eigene Beobachtungen und mündliche Berichte von Gewährsmännern. I Einzelheiten über byz. Beamtenhierarchie, über Steuerwesen in Trapezunt und Attaleia mit Meßzahlen, propagandistische Schilderung der Schwäche des byz. Reiches, HAUPT QUELLE für Übergang der Banu l;Iabib auf byz. Territorium. Ausführliche Schilderung Palermos unter islamischer Herrschaft wurde bereits von SCHLUMBERGER (Epopee I, 207) herangezogen. Fülle weiterer Nachrichten u. a. über islamische Schiffswerften, Militärkolo nien und über byz. Handel bisher für byz. Geschichte noch nicht verwertet. E EJ2 ' 111 (1971) 786 - 787 (A. MIQUEL). M. CANARD, L'imperialisme des Fatimides et leur propagande, in : Aufsätze 111, Nr. 2, S. 1 87 ff. (I. H. betont die. Schwäche von Byzanz). H. ANTONIA DIs- BIBICOU, Recherches sur les douanes a Byzance, Paris 1 963 (s. Reg.), I. W. RAYMOND, Medieval trade in the mediterrane an world, New York 1 955, S. 51 - 54 ( I. H. dort zu wenig ausgeschöpft). A Leiden 1938 (KRAMERs). Ü J. H. KRAMERs - G. WIET, Ibn I:Iauqal. Configuration de la terre, 2 Bde., Paris 1 964 (Kommentierte Ü.). VASILIEV- CANARD 11, 2, S. 409- 421 (Auszüge). Nr. 324 AL-MAs'üDi (gest. um 956). Arab. Weltreisender im östI. Mittelmeerraum bis Ceylon. W Zahlreiche philosophisch-theolog. Schriften (teilweise verloren). "Annalen" mit reich haltigen Hinweisen auf byz. Geschichte verloren. "Goldwäschereien" (Titel nach GIBB und · VASILIEV) . Korrigiert im Alterswerk "Buch der Anmerkung und Überarbeitung" (oft abgekürzt: "Tanbih"). Q (nach SHB'OUL) : Mündl. Tradition sehr unterschiedlicher Qualität (Soldaten, Kaufleute, Diplomaten, Gefangene). ChristI. Chronistik (u. a. Agapius Nr. 278 Eutyches Nr. 277).
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HAUPTQUELLEN
Über byz. Themen : al-Garmi. Arab. Chronistik (vor allem für Beziehungen zu Byzanz in vorislam. Zeit). Eigene Anschauung der Grenzgegend. I Sondernachrichten im ersten Teil der "Goldwäschereien" (völkerkundlich-geogra phisch) vor allem in Schilderung des Magyarenraubzuges gegen Byzanz 934 p. Chr. (untersucht von MARQUART). Einzelheiten zur byz. Kirchengeschichte und inneren Geschichte ohne neue Informationen. Zweiter Teil der " Goldwäschereien" (Kalifen annali stisch behandelt) enthält viele Anekdoten und Legenden aus Byzantinerkämpfen, die sozial und wirtschaftsgeschichtlich noch zu wenig erforscht sind. Sehr ausführliche Aufzählung von Gefangenenaustausch ab 804 p. Chr. wohl aus offiziellen Dokumenten. Themenliste (vor 863 p. Chr.) mit starken Abweichungen von übrigen Listen arab. Historiker. Sondernachrichten zur Revolte des Andronikos Dukas (913). E EI III (1936) 464/5 (C. BROCKELMANN). A. M. H. SHBOUL, AI-Masciidi and his world. A muslim humanist and his interest in non-M'Jslims. London 1979 (Leben, Werk. S. 227-284: M. und Byzanz; auch zur Quellenfrage). MIQUEL, Geographie I, s. 202 - 212. Datierung des Themenkapitels : BROOKS, Themen passim. Auswertung der Episoden bei M. : M. CANARD, Quelques "a-cote" de l'histoire des relations entre Byzance et les Arabes", in : Aufsätze I Nr. 15 passim. M. CANARD, Deux episodes des relations diplomatiques Arabo-byzantines au xe siede, in : Aufsätze I Nr. 12 (zur Revolte des Dukas). A BARBIER OE MEYNARO -P. OE COURTEILLE, Ma�oudi. Les prairies d'or. 9 Bde. (Collection d'ouvrages orientaux 6 - 14) Paris 1 86 1 - 1 877 (mit teilweise nicht einwandfreier Ü.). Neuausgabe : C. PELLAT, Paris 1962 ff. Tanbih : Leiden 1 894 (OE GOEJE) (Bibliotheca Geographorum arabicorum VIII). Ü B. CARRA OE VAUX, Ma�oudi. Le livre de l'avertissement et de la revision. Paris 1 896 (Societe Asiatique. Collection d'ouvrages orientaux). VASILIEV- CANARO, I, S. 326 - 337; II, 2, S. 3 1 - 43 ; 395 - 409. J . MARQUART, Osteuropäische und ostasiatische Streifzüge, Leipzig 1903, S . 60- 74 (Ü. und Komm. zur Stelle über Magyaren). Auszüge : G. ROTTER, Bis zu den Grenzen der Erde (Bibliothek arabischer Klassiker 3) Tübingen 1 978. Nr. 325 Sog. Patria Konstpels. Ende 10. Jh. entstandene Sammlung von Nachrichten über Gründung, Denkmäler und Bauten Konstpels., früher Pseudo-Kodinos (Nr. 533) zuge schrieben. Ob innerhalb der lose zusammengefügten Kompilation ein Ordnungsprinzip (Fremdenführerrouten!) sichtbar ist, muß ein dringend benötigter histor. Kommentar zeigen. Q s. PREGER Apparat zur Ed. : Parastaseis (Nr. 1 70), teilweise über sog. Anonymus Trevianus ; Hesych (Nr. 94), Johannes von Antiochien (Nr. 137; s. S. 263 ed.) (indirekt?) ; Johannes Lydos (Nr. 127) ; unbekannte Lokaltraditionen vor allem über die Bauwerke (S. 214ff. ed.) und Bildsäulen (S. 251 ff. ed.). I Neben Legenden (z. B . Tod des Arius S. 1 73 ed.), Anekdoten und Volksetymologien eine Fülle von Nachrichten ohne Parallelen (deshalb meist nicht nachprüfbar) über profane und kirchliche Bauten, Plätze und Straßen Konstpels. Hauptschwerpunkt der Sondernach richten 4. und 7. - 1 0. Jh. Verstreute, ebenfalls meist nicht mehr nachprüfbare histor. Sondernachrichten z. B. über den von Kaiserin Theodora angeblich geblendeten Patrikios Bassos (6. Jh.). E HUNGER I, S. 536/7. Histor. Informationen müssen vorerst mühsam zusammengesucht werden : DAGRON, Naissance passim s. Reg. JANIN, Constantinople, (Patria nicht im Register aufgeschlüsselt).
§ 7.13. FACHSCHRIFTEN : VERWALTUNG, RECHT, GEOGRAPHIE, THEOLOGIE 10. JH.
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JANIN, Monasteres I, (1969) (Patria nicht aufgeschlüsselt). W. MÜLLER- WIENER, Bildlexikon zur Topographie Istanbuls, Tübingen 1977 (Patria durch Reg. nicht aufgeschlüsselt). R. GUILLAND, Etudes de topographie de Constantinople Byzantine I, II, (Berliner byz. Arbeiten) Berlin 1 969. A TH. PREGER, Scriptores originum Constantinopolitanarum, Bd. 2, Leipzig (Teubner) 1 907. Nr. 326 AL-Nu<MÄN (gest. 974). Bedeutender Philosoph und Jurist unter den frühen Fatimiden. W U. a. : "Konferenzen und Unterredungen" . Nur teilweise ediert. I Drei bisher übersetzte Auszüge enthalten histor. Sondernachrichten : Bitte des Fatimiden al-Mu
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HAUPTQUELLEN
Konstpels. an Kirchen und Moscheen( !) wird besonders hervorgehoben. Sind christliche Quellen verwertet ? A A . CODAZZI, 1 1 compendio geografico arabo d i Isb.ä� ibn al-I:Iusayn, in: Rendiconti della R. Academia Nazionale dei Lincei, fil. Cl. sero VI, vol. V , Rom 1929, S. 373 - 463 (mit Ü.). Ü Die für Byzanz wichtigen Stellen : VASILIEV - CANARD, H, 2, S. 425 - 426. Nr. 329 KOSMAS PRESBYTER. Sonst unbekannter Verfasser einer "Rede" gegen die Bogomilen in Bulgarien in slawischer Sprache. Geschrieben zwischen 969 - 972 (DUJCEV, Loos u. a.). I Obwohl K. keine systematische Darstellung geben will, wie spätere byz. Häresiologen, sondern deutlich eigene Beobachtung und Erfahrung zusammenstellt, ist er neben Brief des Patriarchen Theophylakt (GRUMEL Reg. 789) die erste und in den gesamten griechischen und slawischen Quellen umfassendste Darstellung des Frühstadiums von Dogmatik, Ethik und Ekklesiologie der Bogomilensekte. K. behauptet Historizität Bogomils. Im 2. Teil geißelt K. Mißstände der eigenen orthodoxen Kirche. Streiflichter auf bedrückte Lage der Landbevölkerung Bulgariens. E Sämtliche Darstellungen des Bogomilentums, zuletzt: D. ANGELOV, Bogomilstvoto v Biilgarija (Das Bogomilentum in Bulgarien) (bulg.), Sofia 31 969, S. 41 ff. und passim. M. Loos, Dualist heresy in the middle ages, Prag 1 974 (S. 50 f. : The Bulgarian Bogomil heresy as portayed by Cosrnas . . . ). 1. DUJcEv, I Bogomili nei paesi Slavi et la loro storia, in : Medioevo I, S. 251 - 282. DERs. , Slawische Quellen, S. 326. D. ANGELOV, Les Balkans au Moyen ages (Var. repr.) London 1978 (Reg. s. v. "Cosrnas"). D. ÜBOLENSKY, The Bogornils. A study in Balkan Neo-Manicheisrn, Carnbridge 1 948 (Nachdr. Twickenharn/Middlesex 1972). A J. K. BEGUNOV, Kozma Presviter v slavjanskich literaturach, Sofia 1 973 (Text ohne Einzelkommen tar; ausführlich zu den literar. Beziehungen zu den slawischen Ländern). Ü H. CH. PUECH - A. VAILLANT, Le traite contre les Bogorniles de Cosrnas le pretre (travaux purblies par l'Institut des etudes slaves 21) Paris 1945 (wertvolle Anmerkungen). Nr. 329 a SUDA genannt auch Suidas. Ende des 10. Jh. entstandenes "Mittelding zwischen einem Konversationslexikon und einem sprachlich-etymologischen Wörterbuch" (HUN GER) rund 30 000 Artikel aus Philosophie, Naturwissenschaft, Geographie und Geschichte enthaltend. Name bedeutet "Schanzwerk", metaphorisch für "Wissensarsenal" . Q Die damals noch vollständig erhaltenen historischen Exzerpte des Konstantinos Porphy rogennetos (Nr. 3 14). Daraus, nicht aus erster Hand, zitiert S. eine Reihe byz. Historiker: zahlreiche Zitate aus Menander (Nr. 89), Agathias (Nr. 86), Theophylaktos (Nr. 133), Johannes Antiochenus (Nr. 137), Georgios Monachos (Nr. 208), Nikephoros (Nr. 204). Zu weiteren Historikerexzerpten siehe die Aufstellung im RE-Artikel von A. ADLER (s. u.). Unbekannte Quellen (aus histor. Scholien? Chroniken ?). Gleiche Quelle mit "kurzen Chroniknotizen (Nr. 1 70). Historisch-biographische Informationen aus Epitome (9. Jh) des Hesychlexikons (6. Jh.). I Wichtigster Überlieferungsträger für einige, nur fragmentarisch erhaltene byz. Histori ker vor allem für Menander (Nr. 89) und J ohannes Antiochenus (Nr. 137). Schwierigkeiten bereiten nicht eindeutig zuweisbare oder von S. falsch zugewiesene Exzerpte (neben Menander und Johannes Antiochenus vor allem bei Malchos Nr. 46 und Eunapios Nr. 42).
§ 7. 14. INSCHRIFTLICHE QUELLEN 10. JH.
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S. hat eine Reihe von biographischen Sondernachrichten zu byz. Historikern bewahrt. Eine histor. Gesamtwürdigung der histor. Informationen unbekannter Herkunft in S. ist noch nicht erfolgt. E RE IV A 1 (1931) 675 - 71 7 Art. Suidas (A. ADLER) (grundlegend u. a. zu Quellen). HUNGER 11, 40 - 42 (Charakteristik, Name). MORAVCSIK, S. 512 - 51 5 (Stellen zur Turkvölkern). LEMERLE, Humanisme, S. 297- 300 (Charakteristik). A Suidae Lexicon ed. A. ADLER, 5 Bde., Leipzig 1928 - 1 938. Bd. 5 Indices (vorbildliche Angabe der Vorlagen).
§ 7.14. Inschriftliche Quellen
Nr. 330. Quellenwert der Inschriften (10. Jh.). Byz. Expansion und Feindabwehr spiegelt sich nach bisherigen Funden nur vereinzelt in Inschriften wider, so daß sich bisher aus Epigraphik kein zusammenfassender Informationszusammenhang erkennen läßt, wie bei Michael III. im 9. Jh. : (verspätete !) Erneuerung der Seemauer in Thessalonike (904) (ed. SPIESER in : TM 2 [1967] S. 1 62) ; Bau der Mauer von Attaleia unter Leon VI (GREGOIRE, Recueil, Nr. 302 und 303) ; Erneuerung des Kastron St. Symeon bei Antiochien 968/9 vor der Rückeroberung Antiochiens 969; Erneuerung des Kastells von Didyma 988 (GREGOIRE, Recueil Nr. 226 und 228). Inschriften der Malereien der Höhlenkirchen Kappadokiens weisen zusammen mit archäologischen Zeugnissen auf Neubesiedlung dieses Gebietes hin (M. RESTLE, Die byzantinischen Wandmalereien in Kleinasien I, Recklinghausen 1 967, hier S. 137; 140 ; 152). E Teil 11, § 54 (Epigraphik). Attaleia: G. E. BEAN, Inscriptions in the Antalya Museum, in: Belleten 22 (1958) 2 1 - 9 1 . Antiochien : J. JARRY, Trouvailles epigraphiques a Saint-Symeon; in: Syria 43 (1 966) 105 - 1 1 5. Nr. 331 Quellenwert der Münzen (1 0. Jh.). Histor. Auswertung scheint für 1 0. Jh. nur beschränkt ertragreich : Bestätigung der auch durch schriftliche Quellen belegten Nachricht, daß Romanos Lakapenos die Vorrangstellung Konstantins VII. vor seinen eigenen Söhnen nicht anerkannte (s. Erörterungen bei MORRISSON). Das höchstwahrscheinlich unter Nikephoros II. Phokas eingeführte, gegenüber dem normalen Goldstück (LO-c
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HAUPTQUELLEN
(1972) 57 - 80. H. AHRWEILER, Nouvelle hypothese sur le tetarteron d'or et la politique monetaire de Nicephore Phocas, in: ZRVI 8, 1 (1 963) 1 - 9. MORRISSON, Münzkatalog II, S. 561 - 61 1 (Konstantin VII. - Basileios II.). Nr. 332 Quellenwert der Siegel (1 0. Jh.). Aus 10. und 1 1 . Jh. größter Teil der Quellen masse, vor allem der Bleisiegel erhalten. Dementsprechend ist auch Informationsdichte bedeutend. Siegel liefern im 1 0. Jh. Zusatzinformationen zu fast allen in Teil 11 § 56 aufgezählten Punkten des Quellenwertes. Hervorstechend sind Informationen zur Proso pographie von Familien und cursus honorum von Einzelpersonen, zum weltlichen und kirchlichen Titelwesen und zur kirchlichen Geographie. Für die Büros der Themen liefern Siegel reiche Belege für sonst in schriftlichen Quellen nicht genannte Beamtenstellen. Neben Taktikon Escorialense (Nr. 3 1 3) sind Siegel HAUPTQUELLE für Änderung der Verwal tuns struktur der Provinzen (dazu die bisher beste histor. Auswertung durch AHRWEILER, Recherches, passim). E Teil II, § 56. (Sigillographie).
§ 7. 15. Sachreste Nr. 333. Quellenwert der Sachreste (10. Jh.). Die hochqualifizierten Werke der Buchmale rei, Elfenbein-, Emaille- und Webkunst der "Makedonischen Renaissance" des 10. Jh. spiegeln "zwangsläufig den Geschmack der kultivierten Kreise wider, in deren Hand die Regierungsgeschäfte lagen" (RUNCIMAN). "Ein klassisches Schönheitsideal sollte mit christ licher Durchgeistigung in Einklang gebracht werden" (WEITZMANN). üb außer diesen geistes- und kulturgeschichtlichen Aspekten weitere wirtschafts- und sozialgeschichtliche Folgerungen gezogen werden können, ist sehr zweifelhaft. Der Rückgriff auf die Antike wirft bei den dargestellten Szenen die schwerwiegende, wohl immer im Einzelfall neu zu untersuchende Frage auf, inwieweit hier gleichzeitiges Leben in Byzanz dargestellt wird, Archäologie also als Quelle herangezogen werden kann. Archäologie liefert an Einzelpunk ten für das 10. Jh. noch nicht zusammengefaßte Zusatznachrichten zur Expansion und Erstarkung der byzantinischen Provinz : teilweise intensiver Haus- und Kirchenbau wurde in Sardes und Athen festgestellt. Münz- und Keramikfunde deuten auf Neubesiedlung von Priene und auf ein Aufblühen von Ankara hin. Städte sind durchwegs kleiner als in Spätantike. Festungen werden verstärkt (Kastoria). Region der Höhlensiedlungen Kappa dokiens wird nach Forschungen von THIERRY im 10. Jh. nur teilweise neu besiedelt. Hauptverkehrswege erscheinen noch unsicher. Teilweise schwer datierbare Reste von handwerklichen Erzeugnissen (Keramik, Glas) sind Zeugnisse für intensive Tätigkeit des Handwerks, ohne daß quantitative Aussagen gemacht werden können (vorbildliche histor. Auswertung durch KAZDAN). E Teil II § 1 . (Allgemeiner Quellenwert der Archäologie). § 3/4 (Materialien zu Einzelorten und Regionen). Zitat von ST. RUNCIMAN: Kunst und Kultur in Byzanz, München 1 978, hier S. 1 3 1 . Zitat von K. WEITZMANN : Geistige Grundlagen und Wesen der Makedonischen Renaissance, Köln - Opla-
§ 7. 15. SACHRESTE 10. JH.
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den 1963, hier S. 49 (Kritik am Renaissancebegriff: O. DEMUS in: BZ 57 [1 964] 1 86 - 1 88). N. THIERRY, Un probleme de continuite ou de rupture. La Cappadoce entre Rome, Byzance et les Arabes, in : Acad. lnser. et Belles-lettres. Comptes rendus 1977, hier S. 144. A. P. KAZDAN, Derevnija i gorod v Vizantii IX-X vv. (Dorf und Stadt in Byzanz im 9. und 10. Jh.) (russ.) Moskau 1 960, S. 209ff. (zu den handwerklichen Zeugnissen).
§ 8. Elftes J ahrhundert
§ 8. 1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Bereits im 1 1 . Jh. beginnt die Quellenlage aus zwei Gründen unübersichtlich zu werden: 1 . Informationen sind in der turbulenten Krisenzeit oft in entlegenen Quellen zu finden. 2. Byz. Geschichte ist stark mit Geschichte anderer Staaten und Völkerschaften verflochten, so daß viele indirekte Quellen herangezogen werden müssen. Diese Unübersichtlichkeit verstärkt sich in den folgenden Jahrhunderten. Die reiche griechische, sich teilweise zeitlich überschneidende Geschichtsschreibung (§ 8.2), die Innen- und Außenpolitik umfaßt, wird wesentlich ergänzt durch armenische, arabische, georgische, mittelpersische und westlich lateinische Geschichtsschreibung - freilich meist nur für Informationen zur Außenpolitik. Die reiche lateinische Geschichtsschreibung Italiens (s. Teil 11, § 3 und die Nr. 352, 353 ; 387-389), die synoptisch interpretiert ein farbiges Bild des langsamen Zusammenbruchs der byz. Herrschaft in Italien vermittelt, muß ergänzt werden durch sämtliche erreichbaren Quellen zum Papsttum (Urkunden, Biogra phien Teil 11, §§ 28, 7) die auch zur Erhellung des politischen und ideologischen Hintergrundes beitragen. Die Quellen zum Schisma 1054 (s. Teil 11 § 39 Theol. Polemik), von denen nur ein Teil als Hauptquellen aufgenommen wurden (Nr. 375), sind in diesem Zusammenhang zu interpretieren. Die Stellung Venedigs bewirkt, daß seit dem 1 1 . Jh. die Urkunden Venedigs (Urkundennr. 34) bei nahezu jeder historischen Betrachtung von Byzanz als unentbehrliche HAUPTQUELLEN herangezogen werden müssen, auch zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Einbruch des Venezian. Handels in Byzanz!). Obwohl die Urkundenüberlieferung (süditalienische Archive, Patmos, Athos, Nea Moni auf Chios : s. Urkundennr. !) im 1 1 . Jh. eine Reihe von Kaiser-, Beamten- und Privaturkunden erhalten hat, sind die dort enthaltenen Daten zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte für ein Gesamtbild der krisenhaften Veränderungen im 1 1 . Jh. keineswegs ausreichend. Immerhin geben sie zusammen mit Testamenten (Nr. 365, 366) und Steuertraktaten (Nr. 367, 373, 435) zum ersten Mal in mittelbyz. Zeit die Möglichkeit, ein einigermaßen umfassendes Bild der Steuerverwaltung zu entwerfen. Die im 1 1 . Jh. stark zunehmende Rhetorik und Epistolo graphie (§ 8.7) füllen die Informationslücken höchstens für die Kenntnis des Zusammenspie les sozialer Gruppen, nicht für exakte Meßzahlen, die auch die Numismatik (Nr. 377) nicht geben kann. Die Hagiographie verliert - von Ausnahmen abgesehen - vom 1 1 . Jh. stark an Bedeutung als Informationsträger. Die Rhetorik tritt an ihre Stelle - eine Tendenz, die sich im 12. Jh. verstärkt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (Nr. 354, 355) berichten erst griechische und lateinische Quellen des 12. Jh. über die für Byzanz schicksalhaften Kreuzzüge, ergänzt durch nicht immer eindeutige Urkundenüberlieferung des 1 1 . Jh. zum Beginn der Kreuzzugsbewegung (s. Nr. 363). Hermeneutische Probleme. Die unterschiedlichen Antworten, die bisher die Hermeneutik auf die Ursachen der wirtschaftlichen und politischen Krise im 1 1 . Jh. gefunden hat, sind zum größten Teil auf die Informationsqualität der Quellen zurückzuführen: 1 . mangelndes
§ 8.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 1 1 . JH.
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Krisenbewußtsein der Zeitgenossen. Ihre Kritik beschränkt sich auf Einzelmaßnahmen der Kaiser. Entwicklungstendenzen wollten oder konnten sie nicht sehen. 2. Einseitigkeit der Berichterstattung durch Parteinahme für einzelne Familien oder soziale Gruppen. 3. Starke Informationslücken (Meßzahlen, politisches Kräftespiel). 4. Antikisierende Schematisie rung sozialer Sachverhalte in Geschichtsschreibung. Heuristik. Obwohl dringend benötigte Monographien zu Einzelurkunden und Prozeßakten (Testamente, Praktika, Pira) und sozialgeschichtlich. Untersuchungen theologisch-kanoni stischer und kleinerer rhetorischer Quellen eine Reihe von wirtschafts- und sozialgeschichtl. Daten noch erschließen werden, ist es fraglich, ob diese Daten ausreichen, die großen hermeneutischen Probleme des 1 1 . Jh. zu lösen. Überraschend neue Daten zur Außenpoli tik liefern entlegene westliche Quellen aus Deutschland (z. B. Annales Corbeienses zu Petschenegen), so daß Durchsuchung dieser Quellen erfolgversprechend erscheint. Reiches Material versprechen die teilweise noch unedierten oder unübersetzten arabischen und mittelpersischen Quellen über die byz. Ostgrenze im 1 1 . Jh.
§ 8.2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen Nr. 334 MICHAEL ATTALEIATES (um 1030 - nach März 1085). Vorfahren aus Attaleia (Pamphylien). Juristische Ausbildung zum Rechtsanwalt mit Privatvermögen (hauptsäch lich aus Heirat). Hippodromrichter (um 1 060) und kurzzeitig Themenrichter in Kreta. Heeresrichter unter Romanos IV. Diogenes. Einordnung des A. in Denkkategorien bestimmter sozialer Schichten z. B. der "militärischen Feudalaristokratie" (OSTROGORSKY) ist abzulehnen (mit KAZDAN). W 1 . Geschichtswerk (to'toQLa) 1034-1 079/80 teilweise in Memoirenstil. 2. Sog. "Diata xis" (Bestimmung) 1 077, mehr als nur eine Klosterregel (Typikon), sondern "eine Art Testament" (TSOLAKIS), in dem Pflichten und Rechte zweier Stiftungen gegenüber Erben abgegrenzt werden. 3. "Rechtshandbuch" (1tQ6XELQOV; in Hss. auch andere Titel) : über wiegend Inhaltsangabe der Basiliken (Nr. 257) mit besonderem Gewicht auf Strafrecht, ergänzt durch Auszüge byz. Kaisernovellen. Beschränkter Wert zur Restitution verlorener Basilikenstellen. Q Heerestagebuch des Romanos IV. Diogenes. Familienchronik der Botaneiates. Eigener lebnisse. Stadtannalen ? I Geschichtswerk HAUPTQUELLE für Berichtszeit mit größter Informationsdichte für Regierung des Romanos IV. Diogenes, dem A. wohlwollend kritisch gegenübersteht. Dagegen ist Regierung des Nikephoros III. Botaneiates ( 1 078-1081) einseitig positiv verzeichnet. Informationsschwerpunkte : 1. Wirtschaftsgeschichte : Darstellung eines Marktes in Rhaidestos (Tekirdag) mit Meßzahlen über inflationäre Tendenzen durch staatliche Monopolisierungsversuche (S. 201 H.). Machtkämpfe von Grundbesitzern in Provinz (S. 248 f.) 2. Heeresgeschichte : Alltag eines Heeresrichters mit lebendiger Schilde rung von Strafprozessen und Heereszügen. Kritik an verfehlten Sparmaßnahmen der Kaiser an Ostgrenze. 3. HAUPTQUELLE für verzweifelte Lage der Bevölkerung Kleinasiens,
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HAUPTQUELLEN
bedrängt durch Seldschuken und Normannen (Roussel !). 4. HAUPTQUELLE für ständig wechselndes innenpolitisches Kräftespiel zwischen Senat - organisiertem "Volk" - Klerus. "Diataxis" ist eine HAUPTQUELLE für Wirtschaftsgeschichte des 1 1 . Jh. : Struktur landwirtschaftlicher Güter, hauptsächlich durch abhängige Bauern bewirtschaftet. Entste hung und Verwaltung eines Privatvermögens. Meßzahlen für Löhne und Preise. Nebenein ander existierende Münzsysteme machen hermeneutische Schwierigkeiten. E HUNGER I, S. 382 - 389 (Leben, Tendenz des Geschichtswerkes). MORAVCSIK, S. 427- 429. A. P. KAZDAN, Die sozialen Anschauungen des Michael Attaleiates (russ.), in: ZRVI 1 7 (1976) 1 - 53. Histor. Kommentar dringendes Desiderat. S. Lit. in Darstellungen von OSTROGORSKY, Geschichte, S. 262 -289. ZAKYTHINOS, Geschichte, S. 463 - 519. Zu den Informationsschwerpunkten vor allem: VRYONIS, Dedine, S. 70 - 1 14 (Katastrophe in Kleinasien. Parallelquellen). DERs., AHMOKPATIA and eleventh-century guilds, in : DOP 1 7 (1963) 289 - 3 1 4. G. WEISS, Oströmische Beamte im Spiegel der Schriften des Michael Psellos (Mise. Byz. Monac. 1 6) München 1973 (Versuch sozialgeseh. Auswertung der Schriften des A.). E. SCHILBACH, Byzantinische Metrologie, München 1970, S. 97f. (Preissteigerung). W. NISSEN, Die Diataxis des Michael Attaleiates von 1 077, Jena 1 894 (in Einzelheiten noch nicht überholt). A CB. Bonn 1 853 (I. BEKKER). Diataxis : MM V, 293 - 327, 135 - 145 (Chrysobulle für A.). Kollation der Hss. mit Inhaltsanalyse : P. LEMERLE, La diataxis de Michel Attaliate, in: Cinq etudes sur le XIe siede Byzantin, Paris 1 977, S. 67- 1 12. Rechtshandbuch: JGR VII, S. 41 1 -497. Ü H. GREGOIRE, in : B 28 (1958) 325 - 362 (Geschichtswerk in franz. Ü. bis 1056). Izvori Gugosla wien) 3, S. 227 - 233. Izvori (Bulgarien) 1 1 , S. 1 59 - 1 97. Nr. 335 JOHANNES SKYLITZES (um 1050 - nach 1 092). Aus Thema (Verwaltungsbezirk) Thrakesion (Westküste Kleinasiens). Zeitweise kaiserlicher Berufungsrichter (so in dieser Zeit Funktion des öQOllyyaQLo� 'tfJ� ßLYAa�) im hohen Rang eines Kuropalates. W "Zusammenschau der Geschichte" (ovvO'\tJL� LO'tOQLOOV) 8 1 1 - 1 057, nach Kaisern geord net, fortgesetzt in Skylitzes continuatus (Nr. 336). Q Genesios (Nr. 205) ; Zeit Leons V. Theophanes cont. (Nr. 265). Eingestreute, historisch fragwürdige Zusatznachrichten bisher unbekannter Herkunft. Leon Diakonos (Nr. 263). Verwertung von gemeinsamen Quellen mit diesem noch nicht befriedigend geklärt. Verlorene Monographie des Theodoros von Sebasteia - im Vorwort des Sk. erwähnt - über Basileios 11. Noch nicht durchgeführte Quellenscheidung nach inneren Kriterien scheint erfolgversprechend : auf jeden Fall sind Stadt - und Kaiserannalen mit unterschiedlicher Tendenz und Familientraditionen (Phokaden, Bryennioi, Kekaumenoi) anzunehmen. Ethnographische Angaben über Petschenegen und Seldschuken aus kaiserl. Archiv (siehe Konstantinos Porph! Nr. 3 14)? I Trocken - nüchterne HAUPTQUELLE mit starker Informationsdichte für 948 - 1 057 auf weiten Strecken ohne Parallelquellen. Starke Betonung der Außenpolitik im Osten (Hamdaniden, Armenier, Georgier, Seldschuken), Norden (Ros, Petschenegen, Bulgaren) und Westen (Kampf um Sizilien). Interesse an prosopographischen Angaben über politisch aktive Oberschicht (Heiratspolitik !) und über das organisierte "Volk" mit Schilderung von Revolten und Machtkämpfen bei Kaiserwechsel. Rolle des "Senats" wird immer wieder betont. Deshalb ist Sk. HAUPTQUELLE der byz. "Verfassungswirklichkeit" im 1 0. und 1 1 . Jh. Eingestreut meist glaubwürdige Meßzahlen zur Sozial-, Wirtschafts- und Militärge schichte : Beispiele : Getreide für Bevölkerung Konstpels. : 100 000 Modioi (S. 400); "Haus-
§ 8.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG: UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 1 1 . JH.
407
macht" des Kekaumenos : 1 000 Mann (S. 490); Reparaturkosten der Hagia Sophia (a. 987) 10 Zentner Gold (33 1 /2) ; 25 Zentner Gold (geprägt?) im Alexioskloster (S. 429) ; sehr hohe Gefangenenzahlen und doch wohl zu hohe Angaben feind!. Heeresstärken : Ros : 1 00 000 Mann S. 430. E HUNGER I, S. 389 - 393 (Lit.). MORAVCSIK, S. 335 - 340 (Lit.) THURN (s. "A. ") Einl. zum Autor, zu knapp zu Q. HIRSCH, Studien, S. 356- 375 (zur Q.analyse immer noch unentbehrlich). M. SJUZJUMOV, Über die Quellen des Leon Diakonos und Skylitzes (russ.), in : Vizantijskoe Obozrenie 2 (1916) 106- 166. A. P. KAZDAN, Aus der Geschichte der byz. Geschichtsschreibung im 10. Jh. 2. Die Quellen des Leon Diakonos und Skylitzes für die Geschichte des dritten Viertels des 10. Jh. (russ.), in: VV 20 (1961) 106 - 128. Historischer Kommentar dringendes Desiderat. S. Aufsätze zu EinzelsteIlen bei THURN (s. "A. ") S. XLVIII - LV. Vorzüglicher histor. Kommentar zu Nachrichten über Südslawen: s. "Ü" : Izvori Ougoslawien). ZLATARSKI, Geschichte I, 2 passim. A 1. THURN, Ioannis Scylitzae Synopsis historiarum (CFHB 5) Berlin - New York 1 973. Ü Lateinisch in Ausgabe des Kedren (Nr. 386) in CB (Vorsicht!). Izvori (Bulgarien) 1 1 , S. 198 - 340. Izvori Ougoslawien) 3, S. 5 1 - 1 72 (vorbildlicher histor. Kom. zu Stellen über Südslawen; Lit.). Nr. 336 Sog. Skylitzes continuatus. In Stil und Exzerpiermethode bewußte Fortsetzung des Geschichtswerkes des Skylitzes (Nr. 335) a. 1057- 1079/80. Entstanden nach 1 10 l . Unvollständig überliefert. Verfasserschaft des J ohannes Skylitzes wahrscheinlich. Q Attaleiates (Nr. 334) über weite Strecken. Psellos (Nr. 337) nur an wenigen Stellen. Sonderquellen (Spezialuntersuchung erforderlich !) u. a. über Isaak Komenos, Balkan, Italien. Legenden und Wunderberichte. I Sondernachrichten über Isaak 1 . : Rückforderung der einträglichen Manganakuratorie vom gewählten Patriarchen Leichudes (S. 1 0M.) ; positives Charakterbild Isaaks ; 2. über innenpolitische Machtkämpfe : Geheimverhandlungen 1067 (S. 123); Hintermänner bei Erhebung des Nikephoros Botaneiates. HAUPTQUELLE für Insurrektion im Thema Bulgarien (1072) (S. 1 62 - 1 66). Exkurs über die für Byzanz katastrophale Entwicklung in Italien wichtig wegen stark dukasfeindlicher Einstellung. Keine nennenswerten Sonder nachrichten. E HUNGER I, S. 39112. MORAVCSIK, S. 340/1 (zur Sondernachricht über Heiratsverbindung Ungarn Byzanz). TSOLAKES Anm. zur Ed. (s. "A. "). J. FERLUGA, Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1 976, hier S. 393 - 395 (Insurrektion). N. OIKONOMIDES, Le serment de l'imperatrice Eudocie (1067), in : REB 21 (1963) 101 - 128 (Parallelquellen). A. HOHLWEG, Zur Frage der Pronoia in Byzanz, in: BZ 60 (1967) hier S. 291 f. (Manganakuratorie). R. KERB L, Byzantinische Prinzessinnen in Ungarn zwischen 1050 - 1200 . . . , Diss. Wien 1 979, hier S. 2 ff. (ungar. Heirat). A E. Th. TSOLAKES, He synecheia tes chronographias tu Ioannu Skylitse (Die Fortsetzung der Chronographie des J ohannes Skylitzes [Skylitzes continuatus]) (neugr.), Thessalonike 1 968 (Einl. zur Verfasser- und Quellenfrage; histor. Anm. erweiterungsfähig). Ü Izvori Ougoslawien) 3, S. 1 73 - 1 87 (mit wichtigen histor. Anmerkungen; Lit.). Nr. 337 KONSTANTINOS (Mönch: MICHAEL) PSELLOS (1 01 8 - 1079). Einer der bedeutend sten byz. Universalgelehrten. Studien im Kreis des Mauropus (Nr. 358), Zivilgouverneur (Themenrichter), 1 042 kaiserl. Privatsekretär. Wegen Hofintrigen 1 054 als Mönch kurzzei tiger Rückzug aus Öffentlichkeit. 1 055 wieder als Geheimsekretär am Hof, wo er einen schon von Attaleiates (Nr. 334) beklagten - unheilvollen Einfluß im Dienste der Dukasfami lie ausübt.
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HAUPTQUELLEN
W Eine der größten Überlieferungsmassen eines byz. Autors. Theologische, philosophi sche, naturwissenschaftliche Schriften (teilweise unediert). Rhetorische Schulstücke. Hagiographie. Unselbständige jur. Fachschriften. Lobreden (teilweise unediert) auf ver schiedene Kaiser. Leichenreden (teilweise unediert). Streitschriften. Ung. 550 Briefe. Schriftstücke für Kaiserkanzlei. Geschichtswerk (ursprünglicher Titel ungewiß) in 2 Teilen : 1 . 976 - 1 059. 2. 1 059 - 1 078 offensichtlich unfertig. Eine "kurzgefaßte Geschichte" (von Psellos?) unediert. Q (des Geschichtswerkes) : Eigenerlebnisse. Mündliche Berichte aus erster Hand. I Hermeneutik der außerordentlich reichen Überlieferung wird erschwert durch schwer faßbare Persönlichkeit des geistreichen Höflings. Von seiner Person her ist "der Byzantiner" nicht zu erfassen. Im Geschichtswerk starke Informationslücken über Außenpolitik (Bulgaren, Seldschuken). Ausnahme : lange Ausführungen über Petschenegen (11, 124-127) (Quelle ?). P. ist an meisterhaften psychologischen Porträts, an Hofintrigen, der Rolle des "Senats" und organisierten Volkes bei Kaiserwechseln interessiert. P. ist deshalb vorsichtig zu verwertende HAUPTQUELLE (antikisierende Terminologie !) zum innenpolitischen Kräftespiel und zur "Verfassungswirklichkeit" . Vorzügliche Ergänzung zu Skylitzes (Nr. 335). 2. Teil ist eher eine Lobrede auf die Dukas, als ein Geschichtswerk: Leistungen des Romanos IV. Diogenes sind absichtlich verzeichnet. Wenig Sonderinformationen in den Kaiserreden (noch nicht systematisch untersucht). Leichenreden und Briefe enthalten Fülle von Nachrichten zur Sozialgeschichte, Bildungswesen, Hofintrigen, byz. Privatleben und Frömmigkeitsgeschichte. Leichenrede auf die Mutter ist einzigartiges "Porträt" einer Frau der mittleren sozialen Schicht. E HUNGER I, S. 372-382 (Geschichtswerk), S. 1 22 (Kaiserreden), S. 134 (Leichenreden). BECK, Kirche, S. 538-541 (Theologica). MORAVCSIK, S. 437-441 (Lit. Petschenegen). J. N. LJUBARSKIJ, Michael Psellos. Person und Werk (russ.), Moskau 1 978 (Lit. Person, Freundeskreis). RE Supp!. 1 1 (1968) 1 1 24-1 1 82 (E. KRIARAS). Hist. Kommentar zum Geschichtswerk fehlt. Anmerkungen von RENAuLD (s. "A. ") sind zu kurz. Lit. zur Berichtszeit: OSTROGORSKY, Geschichte, S. 247-289. G. WEISS, Oströmische Beamte im Spiegel der Schriften des Michael Psellos (Mise. Byz. Monac. 1 6) München 1973 (Versuch sozialgeseh. Auswertung). P. LEMERLE, "Le gouvernement des philoso phes" . . . in: Cinq etudes sur le XIe siede Byzantin, Paris 1977 Aufs. IV. A Verstreute Editionen der Rhetorika: Hunger I, S. 190. Wichtigste Fundorte der Reden und Briefe : Sathas MB IV und V. Darunter Rede auf die Mutter: V, S. 3-6 1 . E. KURTZ - F. DRExL, Michaelis Pselli scripta minora I, 11, Rom 1 936/41. Außenpolitisch wichtig: P. GAUTIER, Lettre au sultan Malik - Shah redigee par Michael Psellus, in : REB 35 (1 977) 73 -97. Geschichtswerk: E. RENAuLD, Michel Psellos. Chronographie ou histoire d'un siede de Byzance (976-1077) (2 Bde.), Paris 1 926/8 (mit franz. Übers., unzureichende histor. Anmerkungen). U. CRISCUOLO, Micheie Psello. Epistola a Michaele Cerulario. Testo critico, introduzione, traduzione e note, Neapel 1 973. U. CRISCUOLO, Micheie Psello. Epistola a Giovanni Xifilino. Testo critico, introduzione, traduzione, commentario, Neapel 1973 . Ü A. SEWTER, Fourteen Byzantine rulers. Penguin Books 1966 (spärliche Anm.). J. N. LJUBARSKIJ, Michael Psellos. Chronographie (russ.) Moskau 1 978 (Ein!. Anmerkungen).
409 § 8.3. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen 12. Jh. nur über 1 1 . Jh.
Nr. 338 NIKEPHoRos BRYENNIOS (um 1080 - kurz nach 1 1 37) . Wahrscheinlich Enkel des Usurpators 1077/8 gleichen Namens. Gemahl der Anna Komnena (Nr. 3 8 1), deren Streben nach der Kaiserherrschaft er nicht unterstützt. W "Historisches Material" (iJA.'ll L
§ 8.4. Geschichtsschreibung (griechisch)
Nr. 339 MICHAEL VON D EVOL (12. Jh.). Bischof von Diabolis (Suffragan von Ochrid). Von ihm stammen 1 1 1 8 vollendete 66 Zusätze zum Skylitzestext (Nr. 335), in Cod. Vindob. hist. 74 erhalten. Sie betreffen ausschließlich Beziehungen Südslawen - Byzanz 976- 1 057 unter besonderer Berücksichtigung des Zartums Samuels. I Schwerpunkte : 1 . Chronologische Sondernachrichten Z . B . : Beginn der Zusätze 976 ist Hinweis, daß Aufstand der bulgar. Komitopuli erst 976 begann. Früher Tod des David Komitopulos. 2. Zusätzliche Erläuterungen zu Skylitzes vor allem zu Verwandtschafts be ziehungen. 3. Korrigierende Zusätze zu Namen bei Skylitzes. 4. Sondernachrichten zur Liste der kirchI. Würdenträger Ochrids. E Prokic S. "A." HUNGER I, S. 391 . J. FERLUGA, John Skylitzes and Michael of Devol, in: Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1 976, S. 337-344. DERs. , Le soulevement des Comitopoules, a. a. O. S. 345-354. A Interpolationen als Kleindruck (Hs. U) im Text der kritischen Ausgabe des Johannes Skylitzes (Nr. 335) ed. THURN, teilweise im Apparat (nicht konsequent durchgeführt). B. PROKIC, Die Zusätze
410
HAUPTQUELLEN
in der Handschrift des Johannes Skylitzes codex Vindobonensis hist. graec. LXXIV. Ein Beitrag zur Geschichte des sog. westbulgarischen Reiches, Diss. München 1 906 (mit histor. Komm.). Nr. 340 Sog. Chronicon Bruxellense. Anonyme Chronik bis 1 033. Q Theophanes (Nr. 203) Version der Logothetenchronik (Nr. 264). Unbekannte Quelle nach MORAVCSIK für Nachrichten über Bulgaren. I Dürftige, trockene Exzerpte. Sondernachricht, daß Apsimar, der spätere Kaiser Tiberios 11. (698-705) seine Proklamation der Partei der Grünen verdankt. Sonst unbekanntes exaktes Datum des ersten Angriffs der Ros auf Konstpel. ( 18 . 6. 860) mit 200 Schiffen. Inwieweit die Chronik Sondernachrichten über die Ereignisse auf dem Balkan enthält, ist noch nicht umfassend untersucht. E MORAVCSIK, S. 233 (zu Berichten über Bulgaren). VASILIEV, History, S. 277/8. ÜSTROGORSKY, Geschichte, S. 1 18 mit Anm. 1 (zu Apsimar). A F. CUMONT, Anecdota Bruxellensia I. Chroniques byzantines du manuscrit 1 1 376, Gand 1 894.
§ 8.5. Geschichtsschreibung (armenisch, georgisch)
Nr. 341 ARISTAKES VON LASTIVERZ (vor 1022-nach 1072). Aus Artsn (nördlich von Erzerum). Byz. Einflußzone. W "Schilderung der Leiden der armenischen Nation" 1 000-1071 . I HAUPTQUELLE für schrittweise Einnahme der armenischen Teilfürstentümer durch Byzanz (1021 ; 1 042 ; 1064 n. Chr.). Gute Kenntnis des byz. Titelwesens und der Verwaltungspraxis. Neben Matthaios von Edessa (Nr. 399) und Sibt (Nr. 462) HAUPT QUELLE für Siegeszug der Seldschuken ab 1 047 n. Chr. Als letztes Ereignis wird Schlacht bei Mantzikert geschildert: Hinweis auf berechtigten(?) Argwohn des Kaisers gegen die armenischen Truppen. E Siehe "Ü". CHR. MPARTIKIAN, Die Umsiedlung der Armenier im 1 1 . Jh. : Ursachen und Folgen (russ. u. neugr.), in : XV· Congres Intern. d'Etudes Byzantines. Rapports I. 2, Athen 1 976 (hier S. 26 ff. : A. HAUPTQUELLE). W. SEIBT, Die Eingliederung von Vaspurakan in das byzantinische Reich (etwa Anfang 1019 bzw. Anfang 1022) in : Handes Amsorya 92 (1 978 ersch. 1 980) 49-66 (neben A. ist Yahia Nr. 344 HAUPTQUELLE). A YUZBASIAN, Erevan 1963. DERs. russ. Ü. Moskau 1968. : Aristakes de Lastivert. Recit des malheurs de la nation armenienne. Traduction fran�aise avec introduction et commentaire par M. CANARD et H. BERBERIAN d' apres l'edition et la traduction russe de K. YUZBASHIAN (Bibliotheque de Byzantion 5) Bruxelles 1973 (vorbildlicher histor. Kommentar; Parallelquellen ; Lit.). Nr. 342 STEPHANOS VON TARAUN (Taron), gen .. auch Asolik (Asolnik) ( der Sänger) (gest. nach 1004) W Armenische Universalgeschichte bis 1004 . I HAUPTQUELLE für Ostpolitik des Basileios 11. in erstaunlich gemäßigtem Ton über die Byzantiner auch bei Schilderung der Unterdrückung der Armenier durch byz. Klerus =
§ 8.5. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARMENISCH, GEORGISCH) 1 1 . JH.
41 1
und der Umsiedlungsmaßnahmen des Basileios 11. (111,22). Ohne auffällige Emotionen schildert St. T. Einverleibung der Provinz Taron bis 966 und später den Kampf um die Provinz Tayk (nach 1000). Ausführlicher, im wesentlichen zuverlässiger (von Chronologie abgesehen) Bericht über Rebellion des Bardas Skleros mit ihrem machtpolitischem Hinter grund (ab 111,14). Knapper und zuverlässiger Bericht über Syrien - und Bulgarienfeldzüge des Basileios 11. Angaben über Herkunft Samuels von Bulgarien zweifelhaft. Verstreute Nachrichten vor 10. Jh. über Byzanz (arabisch-byz. Beziehungen, Herkunft des Kaisers Maurikios, Perserkriege) sind nur mit großer Vorsicht zu verwerten. Quellenuntersuchun gen und histor. Kommentar dringendes Desiderat. E INGLISIAN S. 1 87. ABEGJAN S. 289 - 291 . GROUSSET, Histoire, S. 5 1 1 H. (Basileios 11. und Armenien). H. M. BARTIKIAN, La conquete de l'Armenie par l'empire Byzantin, in: REA NS 8 (1971) 327- 340. W. SEIBT, Die Skleroi, Wien 1 976, S. 36 H. N. ADONTZ, Samuel l'Armenien, roi des Bulgares, in: Etudes Armeno - Byzantines, Lissabon 1 965, S. 347ff. LAURENT, Armenie (Reg. s. v. vorwiegend zur armen. Geschichte). A Petersburg 1 885 (S. MALCHASSIAN). Ü H. GELZER - A. BURCKHARDT (Teubner) Leipzig 1907 (ohne histor. Anm.). Russ. Ü. mit wertvollen histor. Bemerkungen von B. EMIN, Moskau 1 864. Franz. Ü. der ersten beiden Bücher bis Basileios I. mit Anmerkungen zur armen. Geschichte und Chronologie bei E. DULAURIER, Paris 1 883. 2. Teil: F. MACLER, Paris 191 7 (histor. Komm. unzureichend). Nr. 343 Georgische Annalen (4. Teil : 1 1 . Jh.). Endredaktion der A. am Anfang des 1 8. Jh. 7 Einzelteile nach TOUMANOFF mit Informationen von Vorzeit bis 14. Jh. Vierter Teil 1 072/3 verfaßt a. 786- 1072. I Nach Analyse von Jaraxisvili (zitiert bei TOUMANOFF) rein politische Geschichte über Aufstieg Georgiens in einer Zeit, in der Georgien in byz. Einflußsphäre gerät, aber nie gänzlich wie Armenien von Byzanz aufgesogen wird. Die A. geben den innergeorgischen Hintergrund zu den byz.-georgischen Beziehungen. E TOUMANOFF, Georgian Literature, S. 1 61 - 1 76. Teil 111, § 20 (allgemein zum Quellenwert der georg. Lit.). SCHLUMBERGER, Epopee, I, 4 1 5 f. ; 11, 1 63 f. 1 75 f. 528 f. ; 111, 24 f. 135f. 159f. 208 f. 495 f. 546 f. M. BROSSET, Additions et eclaircissements a l'histoire de la Georgie depuis l'antiquite jusqu'en 1469 de J. - C., Petersburg 1 85 1 (für Byz. Geschichte vor allem Additions X- XII wichtig). A Tiflis 1 955 (S. KAUCHTsCHISCHWILI). Ü M. BROSSET, Histoire de la Georgie depuis l'antiquite jusqu'au XIV' siecle trad. du Georgien. 1re partie : Histoire ancienne, Petersburg 1 849. Introduction et tables des matieres, Petersburg 1 858. S. G. KAUCHTSCHISCHVILI (KAUCHCISVILI), Gruzinskie istocniki po istorii Vizantii I (Georgische Quellen zur byz. Geschichte I) (russ.) Tiflis 1 974 (Auswahl ohne histor. Kommentar).
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HAUPTQUELLEN § 8.6. Geschichtsschreibung (arabisch)
Nr. 344 YMJ.. YA (IBN SA<m AL - AN':fAKi) (gest. um 1 066). In Ägypten geborener Christ (Melkite). Wahrscheinlich Arzt. W Fortsetzung der Annalen seines Verwandten Eutyches (Nr. 277) von 938 - 1 034 (ursprünglich wohl bis 1 066) in arabischer Sprache; geschrieben in Antiochien. Q Einzelheiten bei FORSYTH (s. "E" ) : teilweise verlorene arabische Quellen; gemeinsame Quelle mit Miskawaih (Nr. 345). Griechische Quellen aus Ägypten. Archive von Antio chien? Mündl. Berichte. I Anders als bei Vorgänger liegt Schwerpunkt auf politischer Geschichte von Ägypten, Syrien und Byzanz in nüchternem, trockenem Stil. Präzisierung der Chronologie der Parallelquellen (vor allem Skylitzes Nr. 335). Sondernachrichten zu Prosopographie und Ortsbestimmung, vor allem für Kämpfe mit Saif ad - Daula (Ü. : in PO 1 8, S. 767 - 780), für Aufstand des Bardas Skleros, für die verwickelten Kämpfe in Syrien nach 99 1 p. Chr. und für die Kämpfe des Basileios 11. in Bulgarien und seine Neuordnung unter byz. Herrschaft. E GRAF, S. 49 - 5 1 . J. H. FORSYTH, The Byzantine - Arab chronicle (938 - 1034) of Yabyä B. Sald al- Antäkl, 2 Bde. Diss. Universität Michigan (Mikrofilmkopie) 1 977 (im 3. Teil ausführliche Darstellung der byz. Ostpolitik mit arab., armen. und georg. Parallelquellen). M. CANARD, Les sources Arabes de l'histoire Byzantine aux confines des X" et XI" siecles, in: Aufsätze I, Nr. 1 7, hier S. 305 f. W. SEIBT, Die Skleroi, Wien 1 976, S. 49ff. A. POPPE, The political background to the baptism of Rus'. Byzantine - russian relations between 986 - 9, in : DOP 30 (1976) 197 - 244; hier S. 20M. (Abfolge der Ereignisse nach Y.). ZLATARSKI, Geschichte, 1,2, S. 603 - 745 (Y. und Skylitzes Hauptquellen der Kämpfe des Basileios II. in Bulgarien). ROZEN, VASILIEV S. "Ü" . A CSCO laufende Nr. 51 Ar. III, 7 (CHEIKHO) . Ü ROZEN, Basileios (russ. Ü. mit heute noch immer grundlegendem Kommentar, auf dem SCHLUM BERGER Epopee ganz aufbaut für Jahre 976 - 1025. VASILIEV - CANARD II, 2, S. 80. - 98 (wichtige Einleitung mit Quellenuntersuchung) (Ü.-Auszüge). 1. KRATCHKOWSKY - A. VASILIEV in: PO 1 8,5 (1924) 701 - 833; 23,3 (1932) 345 - 520 (Text und Ü. vom Beginn der Annalen bis 1013 ; knappe histor. Anm.). =
Nr. 345 (IBN) MISKAWAIH (gest. um 1 030). Arab. Philosoph und Historiker. Sekretär der ab 945 in Bagdad residierenden Buyiden. W Geschichtswerk bis 980, annalistisch aufgebaut. Q Bis 907: Tabari (Nr. 275). Verlorene Geschichtswerke. Gleiche Q. mit Ibn al-A!ir (Nr. 460). I HAUPTQUELLE für innere Entwicklung des Buyidenreiches. Eingehende Exkurse über Verhältnis zu Byzanz : ausführliche Schilderung eines Gesandtenempfangs (91 7 p. Chr.) ; Byzantinerfurcht in Bagdad; die Eroberungen des Nikephoros Phokas und Johannes Tzimiskes (961 - 965) ; die Ostbeziehungen der Skleroi ung. ab 978 p. Chr. E EI II (1927) 429 - 430 (BROCKELMANN) . CANARD, Hamdaniden, S. 802 ff. (mit Parallelquellen). H. BUSSE, Chalif und Großkönig. Die Buyiden im Iraq, Beirut 1 969, S. H. (zum Werk); S. 1 7 - 60 (polit. Vorgänge im Osten). A H. F. AMEDROZ - D. S. MARGOLIOUTH, The Eclipse of the Abbasid Caliphate, Bd. I und II, Oxford 1 92 1 . CANARD, Recueil, S. 138- 140, 149 - 153, 1 73 - 1 75 (Feldzüge des Phokas; wichtige histor. Anm. ohne Kenntnis des Arabischen unverständlich).
§ 8 . 6. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARABISCH) 1 1 . JH.
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Ü AMEDROZ - MARGOLIOUTH s. o. Bd. III, IV; Bd. VII (Indices und wichtige Einleitung). VASILIEV CANARD II,2, S. 64 - 71 (Auszüge für 916- 960). Nr. 346 ABü SUGÄc (1045/6 - 1095). Vezir der Abbasiden. 1 091 abgesetzt. W Fortsetzung des Geschichtswerkes des Miskawaih (Nr. 345) 980 - 998. I Versuch, mit moralisierenden Akzenten Persönlichkeiten zu zeichnen. HAUPT QUELLE für Eintreten der Buyiden für Bardas Skleros und die Verhandlungen des Basileios H. darüber. Außer einigen - wohl falsch datierten Informationen zum Kampf um Aleppo und zu den folgenden Friedensverhandlungen finden sich darüber hinaus wenig Nachrichten direkt zur byz. Geschichte. E EI III (1 936) 1263 (K. V. ZETTERSTEEN) unter "al-Rügbrawari H. BUSSE, Chalif und Groß könig, Die Buyiden im Irak (945 - 1055), Beirut - Wiesbaden 1969, S. 2 f. (Charakteristik des A. S.). H. P. AMEDROZ, An embassy from Baghdad to the emperor Basil II., in: JRAS 1 914, S. 915 - 942 (Regest und Komm. der Ü. Bd. VI, S. 23 ff.). W. SEIBT, Die Skleroi, Wien 1 976, S. 38 ff. A H. F. AMEDROZ - D. S. MARGOLIOUTH, The eclipse of the Abbasid Caliphate, Bd. V, Oxford 1921 . Ü A. a. O. Bd. VI. Einleitung und Index: Bd. VII. Nr. 347 Chronik von Cambridge (Anfang 1 1 . jh.). Verf. Christ vielleicht aus Sizilien. W Chronik 825 - 965 erhalten in griechischer und arabischer Version. I Die kurzen, trockenen Notizen beziehen sich nur auf Sizilien. Nur hier erhaltene exakte Datierungen (Eroberung von Syrakus : 28. 5. 878). Vereinzelte Sondernachrichten z. B. über Gefangenenaustausch und zur Prosopographie. E AMARI - NALLINO, Storia I, S. 66f. (zum Werk). I, S. 482; 544f. ; 568 f. II, S. 81 f., 169f. 200f. (histor. Auswertung). VASILIEV - CANARD II, 1, S. 75, 78, 98, 105 (Auswertung der Sondernach richten). A La Cronaca Siculo - Saracena di Cambridge . . . per J. COZZA - LUZI con accompagnato del testo arabico per CAN. B. LAGUMINA, in : Documenti per servire aHa storia di Sicilia, 4. sero 2. Bd. Palermo 1 890. A Griech. Text: SCHREINER, Kleinchroniken I, als Nr. 45, S. 326 - 340. Kommentar: II, S. 107- 138. Ü VASILIEV - CANARD I, S. 342 - 346 (anno 825 - 867) (Lit. wertvolle Einleitung). AMARI, Biblioteca I, S. 277- 293 (ital. Gesamtübers. ohne Kommentar). Nr. 348 ELIAS VON NISIBIS (975 - ung. 1050). Metropolit von Nisibis. W Chronik bis 1 0 1 8 in syrischer und arabischer Sprache. Q Über 30, meist verlorene Geschichtswerke, darunter besonders wichtige Exzerpte aus al Ijuwarizmi (632 - 784) und aus Täbit ibn Sinän (für Kämpfe mit Saif ad-Daula). I Eines der vollständigsten Verzeichnisse aller arabischen Razzias auf byz. Gebiet leider meist ohne nähere Angaben. E BAUMSTARK S. 287/8. BROOKS, Araber 641 - 750, passim. Ders., Abbasiden, passim. WELLHAUSEN, Kämpfe, passim. VASILIEV - CANARD II, 1 , S. 121, 360. A CSCO laufende Nr. 62 Syr. 22 Syr. III, 8, T (1910) (BROOKS) . Ü Vollständig lat. : I.-B. CHABOT - E. W. BROOKS, Eliae metropolitae Nisibeni opus chronologicum I, II (1910) CSCO laufende Nr. 63 pars 1 et 2 Syr. 23 et 24 Syr. III, 7 et 8. Auszüge 886 - 956 : VASILIEV - CANARD II, 2, S. 107 - 109. Ältere Ü. : BAETGHEN (1 884) ; DELAPORTE (1910). =
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Nr. 349 ANONYMUS. Kitäb al-Uyün (Buch der Quellen) gen. auch "Anonymus de Goeje " (11 . oder 13. jh.). Nach BROOKS 2. Hälfte 1 1 . Jh., nach DE GOE]E 13. Jh. geschrieben. Zeit : 705 - 842, Fortsetzung 870 - 961. I HAUPTQUELLE für erfolgreichen Feldzug Ma'müns gegen Byzanz 831 p. Chr. Ergänzung zu rabari (Nr. 275) und Theophanes (Nr. 203) für einzelne arabische Razzien. Die sehr eingehende Beschreibung der Belagerung Konstpels. 715 - 71 7 p. Chr. ist "so lebendig wie die Schilderung des Theophanes" (CANARD). Kurze Notizen der Fortsetzung liefern Sondernachrichten zur Beziehung Byzanz - Nordafrika und zur Bedrohung der italienischen Küste. E E. W. BROOKS, The campaign of 716 - 71 8 from Arabic sources, in: Joumal of Hellenic studies 19 (1 899) 1 9 - 33 (mit Ü.). M. CANARO, Les expeditions des Arabes contre Constantinople dans l'histoire et dans la legende, in : Aufsätze I, Nr. 1, S. 84 - 89. Zusätze zu einzelnen Razzien: BROOKS, Arabs 641 - 750 passim. Zur Expedition 831 p. Chr. : VASILIEV - CANARO I, S. 1 10 f. A Leyden 1869 (OE GOEJE - P. OE JONG) (Fragmenta historicorum arabicorum I). Ü VASILIEV - CANARO I, S. 369 - 372 (a. 830 - 834) (mit wichtiger Einleitung). VASILIEV - CANARO 11, 2, S. 220 - 225 (Continuatio). Nr. 350 AL-BiRÜNi, gen. auch Abü Raihän (973 - 1 048). Einer der größten Universal gelehrten des islam. Kulturkreises. W Historisch wichtig: vergleichendes chronologisches Werk. Q Byz. Kaisertabellen, syr. Festkalender, verlorenes "Buch über die Kenntnis der Byzanti ner (eig. ,Griechen')" eines sonst unbekannten Abu 'l-Busain, der als Sekretär (Gesandter?) Konstpel. selbst besucht hat. I Erstaunlich gute, wenn auch lückenhafte kirchliche und weltliche Rangliste. Beschrei bung der Taufriten eines Konvertiten. E EI2 I (1960) 1236 - 1238 (D. J. BOILOT). A Leipzig 1878 (E. SACHAU). Ü E. SACHAU, Chronology of ancient nations. An English version of the arabic text of the Athär al Bäkiya of Alhiruni "Vestiges of the past", London 1 879 (1969). VASILIEV - CANARO, 11, 2, S. 427 - 430 (Auszüge, Byzanz betreffend mit kurzem Komm. zum Titelwesen). Nr. 351 Chronik von Sert (gesehr. kurz nach 1 036). Nestorianisch in arab. Sprache aus Sert (Kurdistan) bis 650. I Vorsichtig zu verwerten für Religionspolitik Justins I. und seiner Beziehungen zum Ghassaniden Mundir. HAUPTQUELLE für vorsichtig lavierende Haltung des nestoriani sehen Klerus als Diplomaten zwischen Persien und Byzanz (GARSOIAN). E GRAF, S. 195 - 1 96. A. VASILIEV, Justin the first, Cambridge (Mass.) 1950, S. 36, 282 Oustin und Mundir). N. G. GARSOIAN, La röle de l'hierarchie chretienne dans les rapports diplomatiques entre Byzance et les Sassanides, in : REA NS 10 (1973/4) 1 1 9 - 138. A PO IV, 3 (1 907) 213 - 3 1 3 ; V, 2 (1910) 2 1 7 - 344; VII, 2 (1909) 93 - 203 ; XIII, 4 (1 919) 433 - 639 (SCHER- PERIER- GRIVEAU) (Text, franz. Ü. ohne ausreichenden histor. Komm.) (Nachdr. 1950 - 1 971).
415 § 8.7. Geschichtsschreibung: Westen (lateinisch)
Nr. 352 WILHELM VON ApULIEN (gest. nach 1 099). Mit hoher Wahrscheinlichkeit Normanne, eng mit Apulien verbunden. W Gesta Roberti Wiscardi (1017 - 1 085). Eines "der besten historischen Epen der Zeit" (Manitius). Q Verlorene ältere Annalen von Bari, woraus der Anonymus Barensis (Nr. 388), die Annales B arenses (Nr. 388) und Lupus (Nr. 388) schöpfen. Attaleiates (Nr. 334). Keine gemeinsame Quelle mit Anna (Nr. 381) (so MATHIEU, FUIANO). Gute Augenzeugenbe richte. Lokaltradition. I Trotz des "fragmentarischen Charakters" (Mathieu) HAUPTQUELLE für normanni sche Eroberung Italiens. Sondernachrichten gegenüber Amatus (Nr. 387), Malaterra (Nr. 353) und Anna (Nr. 3 8 1 ) vor allem für Rolle des Argyros 1 041 - 3, die Entscheidungs schlacht von Civitate (1053) und die Belagerung von Bari (1068). HAUPTQUELLE neben Anna (Nr. 3 8 1) für Kampf des Alexios I. mit Robert Guiscard. E MANITIUS III, S. 660 - 2. M. FUIANO, Studi di storiografia medioevale ed umanistica, Neapel 1960, S. 1 - 103 (ausführlich zu Person und Werk). A M. MATHIEU, Guillaume de Pouille. La geste de Robert Guiscard (Ist. Sicil. di Studi Bizant. e Neoel., Testi 4) Palermo 1 961 (Einl., vorbildlicher histor. Kommentar; franz. Ü.). Nr. 353 GAUFREDO MALATERRA (gest. nach 1099). Mönch normannischer Herkunft. W De rebus gestis Rogerii Calabriae et Siciliae comitis et Roberti Guiscardi ducis fratris eius (bis 1099). Q Wahrscheinlich Informationen vom Hofe Rogers (s. Erörterungen in Ein!. zur Ed. von PONTIERI). I Trotz ausgeprägtem Stammesgefühl, das G. M. zu einer unhistorischen Verkleinerung normannischer Heeresstärken veranlaßt, "vorzügliche primäre Quelle" (HOLTZMANN). Neben Wilhelm (Nr. 352) und Anna (Nr. 381) unabhängige HAUPTQUELLE über Kampf der Byzantiner mit Normannen. G. M. bringt eine Fülle von Sondernachrichten zum Verlauf der Feldzüge und zur Prosopographie. Schwerpunkte : 1 042 und 1078 - 1 085 mit glaubwürdigen Meßzahlen : Kerntruppe der Normannen bei Feldzug 1081 nur 3000 (111. 24). Eroberung Siziliens durch Normannen, wofür G. M. HAUPTQUELLE ist, berührt nicht unmittelbar byz. Geschichte. E MANITIUS III, S. 457 (Inhalt). WATTENBAcH- HoLTzMANN-ScHMALE III, S. 914/5. MATHIEU, Guiscard (Reg. s. "Malaterra"). CHALANDON, Normannen I passim, vor allem: XXXVI (zu Autor u. Werk), S. 258f. (Kampf mit Alexios). Ders., Komnenen I, S. 63 - 94 (mit Parallelquellen). GAY, Italien, passim, vor allem S. 521 f. 533 f. (Ende der byz. Herrschaft). A RIS2 V, 1 (1 927/8) (E. PONTIERI) . Die grundlegende Einleitung wiederabgedruckt in Aufsatzsamm lung dess. : Tra i Normanni nell' Italia Meridionale, Neapel 21 964, Aufs. V. Nr. 354 RAIMUND VON AGUILERS (Agiles) (2. H. 1 1 . ]h.). Kanoniker von Le Puy (Haute Loire). Kaplan und Begleiter Raimunds von Toulouse auf erstem Kreuzzug. W Historia Francorum, qui ceperunt Hierusalern. 1 095 - 1099.
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HAUPTQUELLEN
Q Tagebuchartige Aufzeichnungen. I Byzanz ziemlich freundlich gegenüberstehend. Keine Reisebeschreibung Kleinasiens. Zu Beginn kurzer, düsterer Bericht über "Sclavinia" zur Winterszeit mit ihren rauhen, räuberischen Bewohnern. Sondernachrichten für das anfängliche Sträuben Raimunds, dem Kaiser den Lehenseid zu leisten (ed. S. 41 f.) und sein späteres Eintreten für den Kaiser nach der Eroberung Antiochiens (ed. S. 92 f.). E MANITIUS IH, S. 41 5/6. WATTENBACH - HOLTZMANN - SCHMALE H, S. 792 (sehr kurz). RUNCIMAN, Kreuzzüge I, S. 3 1 7 (Person und Werk); his tor. Verwertung passim. SETTON, Crusades I, Reg. s. v. J. FERLUGA, La ligesse dans l'empire Byzantin, in : Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976, hier S. 408 f. (zum Eid). A Le "liber" de Raymond d'Aguilers publ. par J. HILL et Laurita L. HILL. Introduction et notes traduites par Ph. Wolff (Documents relatifs a l'histoire des Croisades IX) Paris 1969 (Einl. Anm.). Ü J. H. HILL - L. L. HILL, Raymund d'Aguilers. Historia Francorum qui ceperunt Iherusalem (Memoirs of the American Philosophical society 71) Philadelphia 1968. Izvori (Bulgarien) 1 2, S. 53 - 58 (zur "Sc1avinia"). Nr. 355 ANONYMUS. Gesta Franeorum et aliorum Hierosolymitanorum (bis 1099). Viel leicht von einem nicht hochstehendem Ritter aus dem Gefolge Bohemunds 1 1 01 verfaßt. Von späteren Kreuzzugshistorikern häufig ausgeschrieben. Q Augenzeuge. I Stark byzanzfeindlich. Konzil von Clermont nicht erwähnt. HAUPTQUELLE für Bohemunds Zug durch Balkan, überwacht von kaiserlichen Truppen. Nur hier Geheimver handlungen Bohemund - Alexios (Kap. VI). Episoden aus Belagerung von Nikaia. Streiflichter auf historische Geographie Kleinasiens : Gegend von Ikonium ist eine "terra optima" (X. 4), Wein - Obstbau um das syr. Antiochien (XII. 3 ; XXXII). Glaubwürdige Sondernachrichten über Vorgänge nach Einnahme von Antiochien : Alexios I. wird aufgefordert, die Stadt und zugleich die militärischen Verpflichtungen zu übernehmen (XXX. 2). E MANITIUS IH, S. 413-415. SETTON, Crusades I, Register s. v. " Gesta". RUNClMAN, Kreuzzüge I, S. 318 (zum Werk), S. 238 ff. ; 373 - 389 (Parallelquellen). HAGENMEYER s. "A" (grundlegende hist. Anmerkungen). A H. HAGENMEYER, Anonymi gesta Francorum et aliorum Hierosolymitanorum, Heidelberg 1 890 (ausführliche Einleitung auch zur Tendenz; histor. Anm.). L. BREHIER, Histoire anonyme de la premiere croisade (Les c1assiques de l'histoire de France au Moyen Age 4) Paris 21964 (mit franz. Ü. ; wichtigste histor. Anm. Einl.). Nr. 356 Chronicon Vulturense. Genannt nach Fluß in Kampanien. Geschichte des Benediktinerklosters S. Vinzenz. Erstredaktion bis 1 076. Die vielen eingestreuten Doku mente geben der Chronik den Charakter eines Traditionsbuches. I HAUPTQUELLE für polit. Einfluß von Byzanz auf Benevent. Datierung der Doku mente aus Capua nach langobardischen Fürsten, aus Benevent nach byz. Herrschern. Dokumente sind wirtschafts geschichtlich von hohem Interesse. Streiflichter auf dauernde Sarazenengefahr .
§ 8.8. REDEN UND BRIEFE 1 1 . JH.
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E Repertorium 3, S. 471 (Lit.). S. TRAMONTANA, I Normanni in Italia I, Messina 1970 (Reg. s. v.). FALKENHAUSEN, Untersuchungen, S. 21 f., 31, 33, 77. GAY, Italien, S. 1 87 f., 229 f. A FISI 58 - 60 (1925 - 40) (ed. V. FEDERICI) . Nr. 357 JOHANNES, DER DIAKON(?) (gest. Anf. 1 1 . Jh.) Wahrscheinlich Verf. einer Chronik Venedigs bis 1008. Er steht dem Dogen Petrus 11. Orseolo (991 - 1009) nahe. Q (Siehe Anm. in Ed. von MONTICOLO) : für ältere Zeit Paulus Diaconus (Nr. 168) ; Chroniken. Ausschließlich schriftliche Quellen? (so FAsoLI). I Für Jahrtausendwende "Quelle ersten Ranges" auch für das Venedig benachbarte Festland (HOLTZMANN). HAUPTQUELLE für Venedigs Herrschaft über Dalmatien im 10. Jh. und damit wichtig für Geschichte der Slawen. Sondernachrichten über Sarazenenge fahr in Adria (a. 872 ; 875). J. D. verschweigt die ursprüngliche byz. Oberhoheit über Venedig. Tatsächliche Beziehungen mit Byzanz werden in ihrer Bedeutung verkleinert, doch werden sie wenigstens erwähnt (vor allem Heiratsbeziehungen). E WATIENBACH- HoLTZMANN- SCHMALE I, S. 331/2 (Lit.) MANITIUS II, S. 246 - 249 (ältere Lit.). G. FASOLI, I fondamenti della storiografia Veneziana, in: Storiografia Veneziana fino al secolo XVI. Ed. A. PERTUSI, Florenz (Fond. G. Gini) 1 970, hier S. 1 4 - 30 (Tendenz, Quellen). R. CESSI, Venezia ducale I, Venedig 1963 a. D. Hauptquelle). FERLUGA, Dalmazia (Index s. v.). E. SESTAN, La conquista Veneziana della Dalmazia, in : La Venezia deI Mille, Florenz (Sansoni) 1 965, S. 85 - 1 16. VASILIEV CANARD II, 1, S. 53; 67 (Sarazenengefahr). A FISI IX (1 890) ( Cronache Veneziane antichissime I) (ed. G. MONTICOLO ) (histor. Anm. mit Parallelquellen) . =
§ 8.8. Reden und Briefe Nr. 358 J OHANNES MAUROPUS (Anf. 1 1 . Jh. - nach 1 075). Philologe und Rhetor. Mensch lich anziehendste Gestalt des Gelehrtenkreises um Michael Psellos, dessen Lehrer M. ist. Mönch des Petraklosters. Etwa ab 1 047 - 1 075 Metropolit von Euchaita. W Tiefreligiöse Kirchendichtung. Religiöse, panegyrische, autobiographische Epigramme. 77 Briefe an Schüler, Freunde, Patriarchen, Beamte. Abfassung der kaiserl. Novelle zur Gründung einer Rechtsschule (1047) (DöLGER Reg. 863). I Briefe geben Einblicke in Gruppenbildungen am byz. Kaiserhof Mitte 1 1 . Jh. (zusam men mit Briefen des Psellos Nr. 337 zu interpretieren). Verstreute, schwer deutbare Nachrichten in den Briefen über byz. Beamte (Steuereinnehmer, Richter). Sondernachrich ten über Aufstand des Leon Tornikes 1 047 und die Petschenegenkrise (Rede Nr. 1 8 1 ; 1 82 ; 1 86 D E LAGARDE) : vergebliche Belagerung Konstpels. Novelle umreißt Grundzüge der wenigstens geforderten - Juristenausbildung. Briefe und einige Epigramme geben herme neutisch schwierige Sondernachrichten zum Bildungswesen: sog. "Schedographie" (Brief. 1 73 de Lagarde) ; Unterricht im Haus und Klostergebäude. E A. KARPOZELOS, Johannes Mauropus (neugr.), Joannina 1 979 (grundlegend zu Schriften und Biographie; Lit.). P. LEMERLE, "Le gouvernement des philosophes" : notes et remarques sur l'enseigne ment, les ecoles, la culture, in : Cinq etudes sur le XI" siede Byzantin, Paris 1 977, S. 195- 252.
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HAUPTQuELLEN
J. LEFORT, Rhetorique ' et politique : trois discours de Jean Mauropous en 1047, in: TM 6 (1 976) 265 - 303. G. WElss,Oströmische Beamte im Spiegel der Schriften des Michael Psellos (Misc. Byz. Monac. 1 6) München 1 973 S. 65 f. (zu Novelle und Briefen). A P. DE LAGARDE, Johannis Euchaitarum metropolitae quae in codice Vaticano graeco 676 supersunt, in: Abh. histor.-phil. Kl. königl. Gesellschaft d. Wiss. Göttingen 28 (1882): Reden Briefe, Epigramme. Neuedition der Novelle mit lat. Ü. : A. SALAe, Novella Constitutio saec. XI medii, Prag 1954. Nr. 359 GREGOR MAGISTROS PAHLAWUNI (ung. 990 - 1058). Aus armenischem Fürstenge schlecht. Nach Übergang Anis (1045) in byz. Herrschaft wird G. M. byz. Statthalter in Mesopotamien. W 88 Briefe persönlichen und überwiegend theologisch-philosoph. Inhalts. I Ergänzung zu Aristakes (Nr. 341), vor allem über Pressionen Konstantins IX. Monoma chos 1 042 gegenüber dem Armenierfürsten Gagik 11. (Briefe Nr. 61 H.). Erfolglose Vermittlerrolle des G. M. Schwer deutbare Nachrichten zum byz. Schulwesen und über gelehrte Disputationen in Konstpel. G. M. bekämpfte die armenische Sekte der sog. Thondrakier. Vollständige Ü. und Kommentierung der Briefe dringendes Desiderat. E INGLISIAN S. 1 88/9. ABEG]AN S. 339- 348 (sehr guter Überblick über Inhalt der Briefe). M. CAN ARD - H. BERBERIAN - K. YUSBASHIAN, Aristakes de Lastivert (Bibliotheque de Byzantion 5) Bruxelles 1973 (Reg. s. v.) (Nachrichten über Leben des G. M.). Byz. Bildungswesen: G. WEISS, Oströmische Beamte im Spiegel der Schriften des Michael Psellos, München 1973, S. 191/2 (Auseinandersetzung mit Hermeneutik von FUCHS). M. Lboy, Gregoire Magistros et les traductions armeniennes d'auteurs grecs, in : Annuaire de l'Institut de Philologie et d'histoire Orientales 3 (1935) 263 - 294. Ketzerpolemik: Inhalt der russ. Aufsätze von M. BARTIKIAN : REA NS 1 (1 964) 450 - 455 (M. CANARD ) . A Alexandrupolis 1910 (K. KOSTANlANTZ). Ü Briefregesten : V. LANGLOIS, Memoire sur la vie et les ecrits du prince Gregoire Magistros, in : Journal Asiatique 6. sero 13. Bd. 1 869, S. 1 - 64 (unzureichend; teilweise irreführend). Briefe, Ketzer betreffend : K. TER-MKRTTSCHIAN, Die Paulikianer im byzantinischen Kaiserreich und verwandte ketzerische Erscheinungen in Armenien, Leipzig 1 893.
§ 8.9. Hagiographie Nr. 360 GREGORIOS (1 1 . Jh.) Vita des Lazaros vom Galesionberg (bei Ephesos) (967 - 1 054). Verf. geistl. Schüler des Styliten Lazaros, welcher von reichen Eltern aus Magnesia (Mäander) stammt. Pilgerfahrt nach Rom und Jerusalem. Mönch bei Attaleia (985 - 993). Dann Stylite bei Ephesos. Mehrere Klostergründungen in· diesem Gebiet. Kloster Bessai umfaßt ung. 300 Mönche (Kap. 246). I Ungewöhnlich reichhaltig. Histor. Einzelkommentar dringend erwünscht. Schwer punkte : 1 . Außenpolitik: Seldschukeneinfälle künden sich an (der gefangene Soldat Philip pikos Kap. 34). Byz. Sieg über Bulgaren wird vorhergesagt (1040). 2. Prosopographie : hochgestellte Personen, die zu L. kommen, teilweise sonst unbekannt. 3. Histor. Geogra phie Kleinasiens, vor der Eroberung durch Seldschuken, leider ohne nähere Beschreibung der Städte. 4. Streiflichter auf Sozialgeschichte : Ausbildung eines "Mönchnotars" in Provinz. Dorfgemeinschaft. Armenische Seeleute als Sklavenhändler. 5. Frömmigkeitsge-
§ 8.9. HAGIOGRAPHIE 1 1 . JH.
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schichte : Vagantenmönche, teilweise kriminell. Versorgung der Mönche durch Landbe wohner (ohne Meßzahlen). Oft gespanntes Verhältnis Stylite - Mönchsschüler. Binde- und Lösegewalt der Mönche. E Catholicisme 7 (1969/75) 1 1 o f. (STIERNON). MORAVCSIK, S. 568 (zu Bulgaren). H. DELEHAYE, Les saints stylites, Brüssel 1923, S. CVI - CXVI (Biographie; Lit.). DÖLGER, Reg. 855 ; 920. CHR. LOPA REV, Das Leben des hL Lazaros, des Galesioten (russ.), in: VV 4 (1 897) 364 - 378 (Inhalt; wichtige Anm. zu Prosopographie und Geographie). JANIN, Monasteres II, S. 241 - 250. A BHG 979 : AASS Nov. III (Brüssel 1910) S. 508 - 588. Nur für Verbreitung des Lazaroskultes wichtige, auf BHG 979 aufbauende Vita des Georgios Kyprios (Nr. 487) : BHG 980 : a. a. O. 588 -606. Nr. 361 NIKETAS STETHATOS (1 1 . Jh.). Vita Symeons, des "Neuen" Theologen (um 957 - 1037[?]). Mönch Niketas, der "Beherzte" wegen seines Auftretens gegen Ausschwei fungen Konstantins IX., ist begeisterter Schüler Symeons. Dessen eigenwillige Frömmigkeit ist Ursache für ein bewegtes Leben (Auszug aus Studiukloster, Verbannung durch Patriarchen Sergios). I Hauptwert für Geschichte der byz. Frömmigkeit - von übrigen Schriften Symeons bestätigt: Ekstatische, an die "Saloi" erinnernde Frömmigkeit des von Symeon verehrten geistl. Lehrers. Tränen- und Lichttheologie. Anspruch auf geistliche Vollmacht des "Pneumatikers" . Auffallend enge, vielleicht durch Großeltern geförderte Verbindung zu vornehmen - teilweise sonst unbekannten - Personen in Konstpel., die S. reich beschenken (ohne Meßzahlen) und für die S. als geistl. Vater fungiert. Novizitatsgebühr beträgt 2 Pfund (Kap. 1 1 ). E BECK, Kirche, S. 535 - 538 (Niketas) ; 585- 587 (Symeon). HAUSHERR EinL zur Ed. (s. "A."). K. HOLL, Enthusiasmus und Bußgewalt, Leipzig 1 898 mit den Bemerkungen in Rez. von A. EHR HARD, BZ 1 1 (1 902) 1 82. EinL zur Ed. der theoL Schriften Symeons von J. DARROUZES, Symeon le Nouveau Theologien. Traites theologiques et ethiques II (Sources Chretiennes 1 29) Paris 1 967 (theoL Ansichten bestätigen die Vita!). A 1. HAUSHERR - G. HORN, Un grand mystique byzantin. Vie de Symeon le Nouveau Theologien (949 - 1 022) par Nicetas Stethatos (Orientalia Christiana 12, Nr. 45) Rom 1 928 ( = BHG 1 692). Nr. 362 BARTHOLOMAIOS (gest. um 1065). Vita des Neilos von Kalabrien (910- 1005). B. wohl Schüler des Neilos und späterer Abt von Grottaferrata. Neilos stammt aus vornehmer Familie in Rossano. "Typ eines großen Klostergründers" (GUILLOU). I Vita gestattet "tiefes Eindringen" (LOUILLET) in Geschichte Süditaliens, vor allem Rossanos unter byz. Herrschaft : beständige Arabergefahr, Spuren friedlichen Nebeneinan ders : Emir von Palermo sendet 3 Mönche zurück ohne das gebotene Lösegeld von 100 Goldstücken anzunehmen. Sondernachrichten zur Verwaltungsgeschichte des Themas Kalabrien : Aufstand in Rossano gegen Nikephoros Magistros wegen erzwungenem Heeres dienst und Habgier des Steuereinnehmers Gregorios Maleinos. 500 Nomismata Strafe wird den Rossanern auferlegt (Kap. 62). Geschenke reicher byz. Würdenträger an Klöster ohne Meßzahlen. E A. GUILLOU, Grecs d'Italie du Sud et de Sicile au moyen age : les moines, in : Studies on Byzantine Italy (Variorum reprints) London 1 970 Aufs. XII hier S. 101 f. G. DA COSTA- LOUILLET, Saints de Sicile
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HAUPTQUELLEN
et d'Italie meridionale aux VIII", IX" et X" siedes, in: B 29/30 (1959/60) 146 - 167. SCHLUMBERGER, Epopee I, S. 456- 486. GAY, Italien, S. 268 - 286. A BHG 1370 : G. GIOVANELLI, BCo� 'Kut JtOAL'tELU 'tou oaCo'U Jtu'tQo� TJIHOV NELAO'U 'tou NEO'U, Grottaferrata (Rom) 1 972. (Einleitung zum Autor; wenige hist. Anm.). PG 1 20, Sp. 1 6 - 165.
§ 8.10. Urkunden
Nr. 363 Kaiserurkunden ( 1 1 . Jh.). DÖLGER Reg. 790 - 1214. Zeit von 1 025 - 1 1 1 8 ist "exceptionnellement interessante pour la diplomatique imperiale" a. BOMPAIRE, Les sources diplomatiques Byzantines et, en particulier, les actes de la chancellerie imperiale, de 1025 a 1 1 1 8, in : TM 6 [1976] 153 - 158). Originale der wichtigsten Kategorien der Kaiserurkunden sind aus dieser Zeit zum ersten Mal erhalten: erstes Chrysobull l 052 ; erstes Chrysobullon Sigillion 1 092 : erste Originalkopie eines kaiser!. Prostagmas durch einen Beamten 1 062. Für Außenpolitik sind neben erzählenden griechischen Quellen syrische (Bar Hebräus Nr. 457) und armenische Geschichtsschreiber HAUPTQUELLE. Arabische (Reg. 912) und slawische Quellen (Reg. 875) bilden Ausnahmen. Im 1 1 . Jh. beginnt mit dem Chrysobull von 1082 für Venedig (Reg. 1081) die bis zum Ende des Reiches nicht abreißende Kette von Verträgen mit italienischen Seestädten. Der angebliche Brief des Alexios an Robert von Flandern (Reg. 1 1 52) reizt zu immer neuer, nicht ganz befriedigender Hermeneutik (zuletzt: M. DE WAHA, La lettre d'Alexis I Comnene a Robert I le Frison. Une revision, in : B 47 [1977] 1 1 3 - 1 25). Auffallend zurück tritt gegenüber dem 1 0. Jh. die Novellengesetzgebung. Leges generales beziehen sich vorwiegend auf kirchlichen Sektor (wichtiger Informationsträger bereits im 1 1 . Jh. : die Kanoneskommentare Balsamons : Reg. 944 ; 1076 ; 1 168). Neuedition von Reg. 1236 (Edikt über Reform des Klerus mit wichtigen Meßzahlen) : P. GAUTIER, in: REB 31 (1973) 1 65 - 20 1 . Die im 1 1 . Jh. plötzlich stark vertretenen Kaiserprivilegien - HAUPTQUELLE zur Sozial- und Verwaltungs ge schichte - beziehen sich nur in drei Fällen auf Privatpersonen: Attaleiates (Nr. 334), Andronikos Dukas (Nr. 368), Pakurianos (Nr. 369) (Regesten sind hier korrekturbedürf tig). Die meisten Privilegien sind Klosterprivilegien (Nea Moni auf Chios, Patmos, Athosklöster). Eine Seltenheit ist die literarisch überlieferte, sozial wichtige kaiserliche Entscheidung in einem Nachlaßprozeß (Annaprozeß) : dazu grundlegend : D. SIMON, Untersuchungen zum justinianischen Zivilprozeß, München 1969, S. 354 - 359. Nr. 364 Patriarchatsurkunden ( 1 1 . Jh.) GRUMEL, Reg. 815 - 975. Herkunft : Kanonistik, vor allem Balsamon. Verstreute Kopialüberlieferung, hauptsächlich in kanonist. Hss. Indirekte Überlieferung, durch Einbeziehung der J akobiten ins byz. Reich auch aus syrischen Quellen (Reg. 839 ; 891 ; 893). Reg. 944 : erste originale Patriarchatsurkunde (Patmosarchiv) . I Trotz lückenhafter Überlieferung sehr inhaltsreich : Kanonistik (s. Teil 11 § 35) durch zieht die Urkunden, nicht nur bei dem ausgesprochen kanonistisch interessierten Patriar chen Alexios Studites. Breitgestreute Thematik von Ehegesetzgebung über Klostervermö gensverwaltung und Disziplinfragen bis zur sozialgeschichtl. interessanter Entscheidung
§ 8. 10. URKUNDEN 11 . JR.
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über Sklavenrecht (Reg. 8 87) mit Meßzahl über Preis von Sklaven. Selbstverständlich spiegeln sich auch die Vorgänge über Entstehung des Schismas 1 054, Annäherung an Westen vor Beginn der Kreuzzüge (Reg. 954) und der ideengeschichtl. wichtige Prozeß des J ohannes Italos (Reg. 923 ff.) in den Regesten. Sydonalentscheidung des Nikolaos 111. (Reg. 938) über Patras ist mit Angaben der "Chronik von Monemvasia" (Nr. 271) kritisch zu vergleichen. Sozialgeschichtl. Komponente des langen Streites um Kirchenkonfiskationen durch Alexios I. (Reg. 940 ff.) (umfassend mit Beiziehung von Zusatzquellen : A. A. GLAVINAS, He epi Alexiu Komnenu (108 1 - 1 1 1 8) peri hieron skeuon, keimelion kai hagion eikonon eris (1081 - 1095). [Der Streit unter Alexios Komnenos (1081 - 1 1 1 8) über die heiligen Geräte, Schätze und Ikonen (108 1 - 1 095)] (neugr.) (Byzantina Keimena kai Meletai 6) Thessalonike 1 972, ist erst neuerdings erkannt (V. TIFTIXOGLU, Gruppenbildungen innerhalb des konstantinopolitan. Klerus während der Komnenenzeit, in : BZ 62 [1 969] 25 - 72). Die Regesten sind zusammen mit neuentdeckten Urkunden zu interpretieren (N. OIKONOMI DES, Un decret synodal du Patriarche Jean VIII Xiphilin, in : REB 18 [1 960] 55 - 78 ; J. GOUILLARD, Un chrysobulle d e Nicephore Botaneiates a souscription synodale, in : B 29/ 30 [1959/60] 29 - 4 1). Nr. 365 Testament der Kaie (Maria) Pakuriane (nach 1090). In Ivironakten (Athos) erhalten. I Zusammen mit einem Steuerkataster des Dorfes Radolivo (Athos) - ebenfalls im Besitz der KaIe - und dem Testament ihres Gatten 5mbat Pakurianos (1090) liegt hier Material bereit, ein Privatvermögen der Oberschicht zu berechnen (Bargeld bis 337 Goldpfund ?). Aufgezählte Kleinodien sind unerforschte Quelle für byz. Privatleben. Eingehender Kommentar des neuedierten Textes dringend erforderlich. E G. G. LITAVRIN, Relative Größen und Zusammensetzung des Besitzes der byz. Provinzialaristo kratie in der zweiten Hälfte des 1 1 . Jh. (Aufgrund von Testamenten) (russ.) in: Vizantijskie ocerki, Moskau 1971 , hier S. 1 52 - 1 68. Dazu Besprechung von G. WEISS in : Byzantina 6 ( 1 974) 472 - 474. J. LEFORT, Le cadastre de Radolibos ( 1 103 ) : Les geometres et leurs mathematiques, in: TM 8 ( 1981 ) im Druck. A 2 Testamente : G. CANKOVA- PETKOVA, Za agrarnite otnosenija v srednovekovna Biilgarija (XI-XIII v.) (Über die Agrarverhältnisse im mittelalterlichen Bulgarien. XI - XIII Jh.) (bulg.) Sofia 1 964, S. 1 74 - 1 85 (mit bulg. Übers.). Izvori (Bulgarien) 14, S. 67- 78. Katasterauszug: DÖLGER, Schatzkammern, Nr. 65. Nr. 366 Testament des Eustathios Boilas (1059). Nur Rang (Protospathar) bekannt, nicht das Amt. Aus Kappadokien. Vielleicht in Zusammenhang mit einer Verschwörung Flucht in das von Byzanz verwaltete Armenien (Taiq), wo er vielleicht in nur 2 - 3 Jahren ein großes Vermögen erwirbt. I Bei vorsichtiger, noch nicht exakt durchgeführter Rechnung läßt sich Wert der Immobi lien, des B argeldes (20 Pfund Gold?) und des Ertrages einzelner landwirtschaftlicher Güter erschließen. Meßzahl für Gehalt von Priestern. Beleg für Sklavenhaltung (mindestens 1 7). Streiflichter auf Habgier der Provinzbeamten und auf die offensichtlich menschenleere, wüste Landschaft Armeniens.
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E G. G. LITAVRIN, Relative Größen und Zusammensetzung des Besitzes der byzantinischen Provinzialaristokratie in der zweiten Hälfte des 1 1 . Jh. (Aufgrund von Testamenten) (russ.), in : Vizantijskie ocerki, Moskau 1971 , S. 152 - 168 (s. Besprechung G. WEISS in : Byzantina 6 [1974] 472 - 474). N. SVORONOS, Remarques sur les structures economiques de l'empire Byzantin au Xle siede, in : TM 6 (1976) 49 - 67 (Testament: HAUPTQUELLE). A P. LEMERLE, Le testament d'Eustathios Boilas (avril 1059), in: Cinq etudes sur le Xle siede Byzantin, Paris 1977, Aufsatz 1 (wichtiger histor. Komm. vor allem zum histor. Hintergrund). Ü Sp. VRYONIS, The will of a provincial magnate, Eustathius Boilas (1059), in: DOP 11 (1957) 263 - 277. Nr. 367 Steuerkataster von Theben. Nach Ersteditor 2. Hälfte 1 1 . Jh., greift aber auf vorherliegende Besitzverhältnisse zurück. Fragment. Aufzählung der Besitzer im Bezirk Theben mit Titelangabe und mit der zu zahlenden Steuersumme. I Im wesentlichen Anwendung gleicher fiskalischer Methoden wie im Traktat Dölger (Nr. 435) und Traktat Nicanoris (Nr. 373). Sozialgeschichtliche Ausdeutung ist kontrovers : sind die aufgezählten Besitzer in mittleren Rangstufen und die wenigen Personen, die offensichtlich das Land selbst bebauen, Beweis für eine "Feudalisierung" (so OSTRO GORSKY) ? E SVORONOS (s. "A") (ausführlicher Kommentar) ; dazu Besprechung J. KARAYANNOPULOS in: BZ 56 (1963) 361 - 370 (zur. Finanzpraxis) und P. KAZDAN in : VV 1 8 (1961) 275 - 282 (sozialgesch. Auswer tung). G. OSTROGORSKY, La commune rurale Byzantine. Loi agraire - traite fiscal - cadastre de Thebes, in : Zur byzantinischen Geschichte, Darmstadt 1 973, hier S. 63 - 71 . A N. G . SVORONOS, Recherches sur le cadastre byzantin et la fiscalite aux Xle et XIIe siedes : le cadastre de Thebes, in : Bulletin de Correspondance Hellenique 83 (1 959) 1 - 145 ( Etudes sur l'organisation interieure . . . [Variorum Reprints] London 1973, Aufs. 3). =
Nr. 368 Sog. Praktikonfür Andronikos Dukas (1 073). Beamtenurkunde. Beschreibung der kaiserl. Schenkungen als ziemlich getreuer Auszug aus dem offiziellen Steuerkataster (F. DÖLGER). I Dieser älteste, erhaltene byz. Katasterauszug ist trotz seines hohen Wertes noch nicht monographisch behandelt. Wichtigste Punkte : Daten der Erträge von 7 Höfen. Angaben zur Agrarstruktur (Besitz der Bauern; Mobilität). Meßzahlen : Kopfsteuer, Herdsteuer, Steuer für verschiedene Formen der Gespanne. Sehr hohe Pachtsumme (50 Nomismata für 500 Modioi : S. 7, Z. 1 1/12). Vielleicht ist Praktikon Beweis, daß an den Staat höhere Leistungen zu erbringen waren als an Private (LITAVRIN). E DÖLGER, Finanzverwaltung, S. 48, 51, 53 f., 57f., 101 (im Reg. nicht aufgeschlüsselt). G. G. LI TAVRIN, Vizantijskoe obscestvo i gosudarstvo v X-XI vv. (Staat und Gesellschaft in Byzanz im 10. und 1 1 . Jh.) (russ.), Moskau 1977, hier S. 53 - 66. DÖLGER, Reg. 992 - 994. N. SVORONOS, Remarques sur les structures economiques de l' empire Byzantin au Xle siecle, in: TM 6 (1 976) 49 - 67. A MM 6, S. 4 - 15.
Nr. 369 Typikon des Gregorios Pakurianos (1 083). Nach langen Wanderjahren wird der Georgier G. P. mit einem nicht näher faßbaren Trupp von Stammesgenossen ab 1 064 unentbehrlicher Helfer byz. Kaiser gegen Seldschuken und Normannen. Dafür wurde er mit einer Fülle kaiserl. Schenkungen ausgezeichnet, die in byz. Wirtschaftsgeschichte einzig
§ 8. 1 1 . FACHSCHRIFTEN: RECHT, VERWALTUNG, THEOLOGIE 1 1 . JH.
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dastehen. Sie sind in Gründungsurkunde (Typikon) des von G. P. gestifteten Klosters Petritzos (Backovo) (südl. von Philippopel) wohl nur teilweise aufgeführt (Zahlen für Vieh auf jeden Fall zu niedrig). I Teilweise Rekonstruktion des Privatarchivs möglich : vielleicht 150 - 200 Urkunden (LEMERLE). Hermeneutik für byz. Wirtschaftsgeschichte wird erschwert 1 . da Stiftung in Größe und vom Stifter her ein Einzelfall ist ; 2. wegen Fehlens von Meßzahlen (z. B. für Einzelgüter; Ausgaben ; 3. wegen noch unentschiedener Frage, ob hier ein georgischer "Mikrofeudalstaat" mit Feudalnexus im west!. Sinn auf byz. Boden etabliert ist. Arbeitspo tential aus abhängigen Bauern (Paröken) und Lohnarbeitern, scheinbar nicht aus Sklaven. Einzelne Sondernachrichten über Normannenkämpfe. E P. LEMERLE, Le typikon de Gregoire Pakourianos (Decembre 1 083), in : Cinq etudes sur le XI" siede Byzantin, Paris 1977, S. 1 1 5 - 1 91 (grundlegend). V. A. ARUTJUNOVA, Zur Frage der "Anthropoi" im Typikon des Georgios Pakurianos (russ.), in : VV 29 ( 1 968) 63 - 76 (Lit.). DÖLGER, Reg. 977- 982 ; 1016- 1022 ; 1092 - 1 104. A L. PETIT, Typikon de Gregoire Pacourianos pour le monastere de Petritzos (Backovo) en Bulgarie (VV XI, Suppl. 1) Petersburg 1904 (griech. Text des Bukarester Mss.). S. KAUCHCISVWILI, Georgica. Scriptorum byzantinorum excerpta ad Georgiam pertinentia V. Textum graecum cum versione iberica edidit commentariisque instruxit S. K., Tbilisi 1963 (griech. Text der Hs. von Chios ; nach Lemerle gleicher Prototyp mit Hs. Bukarest). Georg. Text: CSCO laufende Nr. 143 Script. iberici 3 (M. TARCHNISCHVILI). Lat. Ü. : CSCO laufende Nr. 144 Script. ibo 4. =
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§ 8.1 1 . Fachschriften: Recht, Verwaltung, Theologie Nr. 370 Pira. Nach 1034 entstandene Sammlung von systematisch geordneten Auszügen aus ca. 276 Prozessen, an denen der kaiserl. Hippodromrichter Eustathios Rhomaios beteiligt war. Unter seinem Namen sind außerhalb der Pira weitere jur. Abhandlungen und Entscheidungen überliefert. I Hermeneutik wird erschwert oder unmöglich gemacht 1 . durch korrupte Überliefe rung; 2. durch die "totale Kasuistik" der Rechtsfindung (SIMON) ; 3. durch starke Verkür zung bei Wiedergabe der Prozesse (oft nur Endurteil). Schwerpunkt auf Streitsachen des Familienrechts, besonders des ehelichen Güterrechts, und des Bodenrechts, während Handelsrecht ganz im Hintergrund bleibt (histor. Folgerung?). Streitsachen betreffen die Oberschicht einschließlich der Klöster und beziehen beim Streit um Bodenrechte auch häufig die Schicht der "armen" Bauern und Paröken mit ein. Deshalb ist P. HAUPT QUELLE zur Sozialgeschichte dieser Gruppen im 1 1 . Jh. mit Meßzahlen über Besitz in Privathand (Zahlen für Mitgift !). Gefahr bei Auswertung besteht dadurch, daß der Historiker die Pira als "Steinbruch" von Einzelinformationen verwertet, ohne den dahinter stehenden Prozeß zu verstehen, der meist nur in Zusammenarbeit mit spezialisierten Rechtshistorikern einigermaßen verstanden werden kann. E D. SIMON, Rechtsfindung am byzantinischen Reichsgericht, Frankfurt 1 973. Sp. VRYONIS, The Peira as a source for the his tory of Byzantine aristocratic society in the first half of the eleventh century, in: Studies in honour of G. C. MILES, Amer. Univ. of Beirut 1974, S. 279 - 284. G. WEISS, Hohe Richter
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in Konstantinopel, in : JÖB 22 (1973) 1 1 7 - 143. G. G. LITAVRIN, Vizantijskoe obscestvo i gosudarstvo v X - XI vv (Staat und Gesellschaft in Byzanz im 10. und 1 1 . Jh.) (russ.) Moskau 1977, S. 19, 1 15, 190, 264 u. ö. A JGR IV, S. 9 - 260. Entscheidungen aus dem 1 1 . Jahrhundert, in: FM 3 (1 979) 221 - 243 (A. SCHMINCK) (zwei Entscheidungen Eustathios zugeschrieben). A. DAIN, Eustathe Romain "De hypobolo", in : REB 11 (1953) 47-49. Nr. 371 ]OHANNES XIPHILINOS (1010/1 2 - 1 075) . Aus Trapezunt. Zum Freundeskreis des Michael Psellos (Nr. 337) gehörig. Kaiserlicher Berufungsrichter. Nomophylax und Leiter der Rechtsschule. 1 054 Mönch auf dem Olymp. Patriarch von Konstpel. 1064 - 1 075 . Aus Schriften des Psellos (Nr. 337) läßt sich auf stark konservative Frömmigkeit des X. schließen. W Wohl nicht X. selbst, sondern sein Neffe ist Verfasser von Predigten. Hagiographica. Historisch wichtig: Scholien zu Basilica (Nr. 257).Wahrscheinlich Verf. von "Meditatio de nu dis pactis" und "Tractatus de peculiis" . Andere jur. Werke und Briefe verloren. I HAUPTQUELLE für "konservative", sich auf Basiliken und Antecessoren (Stephanus) sich stützende Richtung der Schuljurisprudenz. Beispielprozesse dürften auf reale Fälle zurückgehen mit Informationen zum Klosterwesen (Charistikariat). E K. G. BONIs, Johannes Xiphilinos. Nomophylax, Mönch, Patriarch, (neugr.) Athen 1937. THEE 6 (1965) col. 1246 - 8 (neugr.) (V. LAURENT). BECK, Kirche, S. 629/30 (zu Homilien). Schlüssel zum Auffinden der Basilikenscholien : G. E. HEIMBACH, Basilicorum libri LX. Prolegomena tom. 6, Leipzig 1870. W. WOLSKA- CONUS, L'ecole de droit et l'enseignement du droit a Byzance au XIe siede : Xiphilin et Psellos, in : TM 7 (1979) 1 - 1 07. A Scholien zu Basiliken s. Nr. 257 De peculiis : G. E. HEIMBACH in: Anecdota 11, Leipzig 1 840 (1 969) S. 247- 260 (mit lat. Ü.) JGR 111, S. 345 - 357. Meditatio : H. MONNIER - G. PLATON, La meditatio de nudis pactis, Paris 1915 ( Variorum reprints 1974). =
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Nr. 372 KEKAUMENOS ( 1 1 . Jh.). Verf. einer erst im 12. Jh. "Strategikon" benannten Schrift mit Ratschlägen u. a. für kaiserl. Beamte, Strategen, Grundbesitzer ohne Staats stellung und für den Kaiser selbst. Letztes erwähntes histor. Ereignis aus 1066. Von Verf. ist nur Zugehörigkeit zur Familie Kekaumenos, Teilnahme an Feldzug gegen Peter Deljan 1 041 und Aufenthalt in Konstpel. 1 042 gesichert. Weitere Identifikationen (z. B. mit bei Skylitzes [Nr. 335] erwähnten Katakalon Kek.) bleiben Hypothese. Q (nach FERLUGA) : 7 histor. Informationen aus Familienarchiv (Balkan, Armenien). 1 7 Informationen aus Eigenerlebnis oder aus erster Hand. Schwerpunkt: 1041/2. I Die aus dem Leben gegriffenen Ratschläge, auch in Krisensituationen (Revolten) geben dem Werk "unschätzbaren Wert für das Verständnis des lebendigen Byzanz" (BEcK). Blickwinkel des Verf. bereitet hermeneutische Schwierigkeiten (KAZDAN gegen LITAVRIN). Offensichtlich ist Verf. ein Grundbesitzer, der aus Eigenerfahrung die Tücken des kaiserl. Zivildienstes ebenso kennt wie die Gefahren der Kriegsführung. Militärische Mahnungen erinnern stark an "De re militari" (Nr. 321). Kurze Sondernachrichten vor allem über slav. Aufstand des Deljan (1040f.). E HUNGER I, S. 162 (nur zur Mahnrede an Kaiser). Anm. und Einl. zur Ed. von LITAVRIN (s. "A"). A. P. KAZDAN, Besprechung der Ed. von LITAVRIN und dessen Erwiderung in: VV 36 (1974) 1 54 - 1 77. J. FERLUGA, Kekaumenos et ses sources, in: Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976, S. 361 - 378.
§ 8. 1 1 . FACHSCHRIFTEN: RECHT, VERWALTUNG, THEOLOGIE 1 1 . JH.
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P. LEMERLE, Prolegomenes a une edition critique et commentee des "Conseils et Recits" de Kekaume nos, Bruxelles 1960 (grundlegend ; S. 56 - 94 : Interpretation der erwähnten histor. Daten). A Cecaumeni consilia et narrationes. Novam editionem praeparavit, in rossicam invertit, praefatione commentariisque instruxit G. G. LITAVRIN (russ.), Moskau 1972. B. WASSILEWSKI - V. JERNSTEDT, Cecaumeni Strategicon et incerti scriptoris de officiis regiis liebellus, Petropoli 1 896 (1965). Ü Izvori Gugoslawien) 3, S. 1 89 - 2 1 7 (wertvoller histor. Komm.). H.-G. BECK, Vademecum des Byzantinischen Aristokraten (Byzantinische Geschichtsschreiber 5), Graz -Wien - Köln 1 964. Nr. 373 Sog. Traktat Nicanoris (1 1 Jh.). "Inoffizielle Sammlung aller steuertechnischen . Kenntnisse, die ein Finanzbeamter nötig hatte, um seine Tätigkeit auszuüben" (KARAYAN NOPULOS), gefunden im Kloster des hl. Nikanor (Zaborda). I Dem Traktat Dölger (Nr. 435) sehr ähnlich, doch wegen des fragmentarischen Erhal tungszustandes weniger umfassend. Neu sind Erläuterungen des Anwendungsbereiches einzelner Termini, vor allem bei Bezahlung ausstehender Steuern (322.30f.). Beleg für großen Handlungsspielraum byz. Beamter. E u. A J. KARAYANNOPULOS, Fragmente aus dem Vademecum eines byzantinischen Finanzbeamten, in: Polychronion (Festschrift Dölger), Heidelberg 1966, S. 3 1 8 - 334. Nr. 374 J>ÄDI AR-RAslD. Buch der Schätze (Kitäb arJ-rJabä'ir) (11 . ]h.). Verf. in Bagdad am Hof der Buyiden tätig (gest. 1 071). Das Werk wurde bereits von Maqrlzi (Nr. 563) häufig benutzt. 1951 wiederentdeckt. I Von Maurikios bis Basileios 11. sind Geschenke von 1 8, teilweise sonst unbekannten Gesandtschaften beschrieben. Leider wird niemals der politische Hintergrund angegeben. Arab. Termini technici bedürfen dringend eingehender Untersuchung. "Geheime Staats schatz des Basileios 11. " : 54 Millionen Dinar. E u. Ü M. HAMIDULLAH, Nouveaux documents sur les rapports de l'Europe avec l'Orient Musulman au Moyen - age, in : Arabica 7 ( 1960) 281 - 300 (Ü. der Europa betreffenden Teile; Lit.). M. CANARD, Les sources Arabes de l'histoire Byzantine aux confins des xe et Xle siecles, in: Aufsätze I, Nr. 1 7, hier S. 289- 290. VASILIEV - CANARD H, 1, S. 141 (zur histor. Auswertung). A (nach HAMIDULLAH) : Kuweit 1959. Nr. 375 Kardinal HUMBERT VON SILVA CANDIDA (Ende 1 0. Jh. - 1 061). Temperamentvol ler Gegenspieler des byz. Patriarchen Kerullarios. Aus seiner Rede stammen nach A. Michel die wichtigsten Schreiben des Reformpapstes Leon IX. (gest. 1 054) zur Ostpolitik. W 1. Polemische Schriften gegen Ostkirche, darunter histor. besonders wichtig sog. 1. Brief an Kerullarios mit überspitzten Forderungen des Reformpapsttums gegenüber Konstpel. 2. Konzept des Papstbriefes an Konstantin IX. Besondere Betonung der "donatio Constantini" und der Gregorian. Ideen. 3. Bannbulle (16. 7. 1 054) mit unqualifi zierten Angriffen und histor. Verzerrungen gegenüber der Ostkirche. 4. Sog. "commemo ratio brevis" der Vorgänge 1 054. I HAUPTQUELLE für Haltung des Papsttums zum Osten Mitte 1 1 . Jh. Gedanken Humberts sind nur aus Gesamtheit der Gregorian. Reformideen zu verstehen. " Commemo ratio" bringt eine Fülle sonst unbekannter Einzelheiten zum Juli 1054 (Vorgänge um Bann gegen Osten).
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HAUPTQUELLEN
E Hdb KG III, 1, S. 473 f. (H.-G. BECK) (Lit.) BECK, Geschichte, S. 142 - 147 (Lit.). A. MICHEL, Humbert und Kerullarios I, Paderborn 1924, S. 43 - 65. L. BREHIER, Le schisme Oriental du XI" siede, Paris 1 899, hier S. 91 - 125 (für his tor. Auswertung der Schriften Humberts immer noch ausführlichste Darstellung). 1. SEVCENKO, The civitas Russorum and the alleged falsification bull by Kerullarios, in: Actes XII" Congr. intern. d'Etudes byz. 1 961, II, Beograd 1 964, S. 203 - 212 (zu WILL, Acta 152 ) . A C. WILL, Acta et scripta quae de controversiis ecdesiae graecae et latinae saec. XI composita extant, Leipzig - Marburg 1 86 1 . Antwort auf Kerullarios : S. 65 - 85. An Konstantin IX. : S. 85 - 89. Bulle : 1 53/4. Commemoratio : S. 150-2.
§ 8.12. Inschriftliche Quellen
Nr. 376 Quellenwert der Inschriften (1 1 . ]h.). Nach heutigem Forschungsstand sehr beschränkte histor. Bedeutung: 1 . Spärliche Hinweise auf Befestigungen bezeichnender weise meist für die Zeit des Romanos IV. Diogenes : Apollonia 1069170 (MAMA IV [1 933] Nr. 149). CIG 8709 : Romanos Diogenes baut das Kastell von Tarent "mit Hilfe der Sarazenen" ! Erneuerung der Festung Chersones (Krim) durch den Strategen Leon Alyates (LATYSEV, Sbornik 1 896, Nr. 8). 2. Lokalisierung einzelner Grundbesitzer und staatlicher Beamter in der Provinz : in Kappadokien (M. REsTLE, Die byzantinische Wandmalerei in Kleinasien I, Recklinghausen 1967, S. 159 ; 162). Ein Großgrundbesitzer( ?) in Thessalien (TIB I, S. 134). E Teil II § 54 (dort auch die hier verwendeten Abkürzungen). Nr. 377 Quellenwert der Münzen (1 1 . ]h.). Charakteristisch ist 1 . auffallende Ver schlechterung des Goldfeingehaltes, beginnend unter Michael IV. (1034 - 1041) (20 auf 8 Karat) und dadurch eine Vielfalt der Münzen ; 2. eine starke Emission von Bronzemünzen (Funde !). Wirtschaftsgeschichtliche Deutung ist auf Vermutungen angewiesen : Grund scheint nicht Nachlassen der Handelstätigkeit und des Geldumlaufes gewesen zu sein, sondern verstärkte finanzielle Bedürfnisse der Kaiser (Beamten, militärische Operationen). Für "militär. Charakter" der Regierung Isaaks I. Komnenos wurde als Hilfsquelle die Ikonographie seiner Münzen (gezücktes Schwert !) herangezogen (OSTROGORSKY). Mit Einführung neuer Münzen (sog. "Aspron trachy" , Münzen in Kupfer- und Silberlegierun gen) durch Münzreform am Ende des ]ahrhunderts und dem Auftreten mehrerer, oft in den Urkunden nicht exakt angegebener Münzbezeichnungen wird die Hermeneutik erheblich erschwert. Die "neue Berechnung" (nea logarike) mit der verschlechterten Münze bedeutete praktisch eine legale Mehrbelastung des Steuerzahlers durch den Staat und - illegal - durch die Steuereinnehmer (so OSTROGORSKY; nicht so klar SVORONOS). E Teil II § 55. Für 1 1 . Jh. speziell: MORRISSON, Münzkatalog II, S. 61 1 - 687 (Konstantin VIII. Alexios 1.) BERTELE - MoRRISSON, Numismatique, S. 50- 56 ; 84 f. C. MORRISSON, La logarike : reforme monetaire et reforme fiscale sous Alexis Ier Comnene, in: TM 7 ( 1 979) 419-464. HENDY, Coinage, S. 5 - 68 (Einleitung, Datierung und Analyse der "Neuen Berechnung"). C. MORRISSON, La devaluation de la monnaie Byzantine au Xle siede: essai d'interpretation, in : TM 6 ( 1 976) 3 - 48.
' § 8. 13. SACHRESTE 1 1 . JH.
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Münzen Isaaks : OSTROGORSKY, Geschichte, S. 280 Anm. Histor. Auswertung der "neuen Berech nung" : G. OSTROGORSKY, Die ländliche Steuergemeinde des byz. Reiches im X. Jahrhundert, Amsterdam 21969, S. 63 - 70. N. SVORONOS, Recherches sur le cadastre byzantin. Paris 1 959, S. 8 1 - 109 (vgl. Nr. 367. Histor. Auswertung in einer Fülle von Detailberechnungen verborgen). Nr. 378 Quellenwert der Siegel (1 1 . Jh.). Ab Mitte 1 1 . Jh. Exemplare der Goldsiegel (etwa seit Ende 9. Jh. gebräuchlich). Informationsdichte gegenüber 10. Jh. noch gesteigert. Quellenwert wie im 10. Jh. zu fast allen in Teil 11 § 56 aufgezählten Punkten. Hervorste chend sind Zusatzinformationen zu bekannten Persönlichkeiten (bestes Beispiel: Aufstieg des Kaisers Nikephoros Botaneiates und des hohen Beamten Eumathios Philokales). Für Provinzialverwaltung liefern Siegel außergewöhnlich reiche Sonderinformationen : Verwal tungsgeschichte des "Themas" Paristrion beruht im wesentlichen auf Siegelzeugnissen, die auch Sondernachrichten über zeitweise Zusammenlegung von "Themen" vermitteln (Thra kien und Paristrion). E Teil II § 56 (Quellenwert; Lit.). Zum 1 1 . Jh. besonders : G. G. LITAVRIN, Bolgarija i Vizantija v XI - XII w. (Bulgarien und Byzanz im 1 1 . und 12. Jh.) (russ.) Moskau 1 960 (Siegel als Hauptquelle für Verwaltungsgeschichte ; Lit.). § 8.13. Sachreste
Nr. 379 Quellenwert der Sachreste. (ll . jh.). Das 1 1 . Jh. kann als die bedeutendste Epoche der byz. Architektur nach dem Zusammenbruch des Reiches J ustinians bezeichnet werden (MANGO). Dieser Satz gilt nicht nur für die Hauptstadt, sondern auch für die Provinz (Griechenland, Balkan). Zusammen mit der Beobachtung, daß die reichsten Bauten Klöstern zugehören, sind vorsichtige wirtschafts geschichtliche Schlüsse auf eine wirtschaft liche Blüte, wenigstens in 1 . Hälfte des Jh. zulässig, in der die Klöster - nicht der Sekularklerus - besonders reiche finanzielle Mittel besitzen. Soziale Klassifizierung der archäologischen Zeugnisse des Jh. scheint schwer möglich (GRABAR). Aufschwung des Städtewesens ist nur an wenigen Orten archäologisch bestätigt : in Korinth wurde ab Mitte des Jh. dichte Besiedlung des Zentralarreals festgestellt. Von epigraphischen Zeugnissen für Zeit des Romanos IV. Diogenes (abgesehen Nr. 376) hat Archäologie bisher wenig eindeutige Zeugnisse für Neubefestigungen beigebracht : vielleicht Akropolis von Athen; Erneuerungen der Befestigungen an der unteren Donau unter Basileios 11. Funde byz. Waren in diesem Bereich 1 000 - 1 030. E Teil II § 1 - 4. Dazu zum 1 1 . Jh. besonders : A. GRABAR, L'art byzantin au XI" siede, in : Cah. archeol. 17 (1967) 257- 267 (Lit.). C. MANGO, Les monuments de l'architecture du XI" siede et leur signification historique et sociale, in : TM 6 (1 976) 351 - 365. Proceedings of the XIII th Intern. Cong. of Byz. Studies, London 1967: CH. DELVOYE, L'architecture byzantine au XI" siede, S. 225 -234. K. WEITZMANN, Byzantine miniature and leon painting in the eleventh century, S. 207-224. A. V. BANK, Quelques problemes des arts mineurs au XI" siede, S. 235 -241.
§ 9. Zwölftes J ahrhundert § 9. 1 . Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Eine hervorragende, sich teilweise ergänzende griechische Geschichtsschreibung (Zonaras Nr. 382, Anna Nr. 381, Kinnamos Nr. 3 80, Niketas Nr. 441) schildert zwar fast lückenlos die Hauptereignisse. Es bleiben aber unzählige Informationslücken durch die Konfrontation Byzanz - Westen im Gefolge der Kreuzzüge, der Normannengefahr, der byz. Expansion nach Italien in der Mitte des Jh., durch das Eindringen der ital. Seestädte auf byz. Territorium. Dadurch wird die Quellenlage noch unübersichtlicher als im 1 1 . Jh. : es ist davon auszugehen, daß sämtliche Quellen der Kreuzzüge (einschließlich der arabischen und armenischen) Informationen über Byzanz enthalten. Hinzu kommt die lateinische, nicht speziell auf die Kreuzzüge ausgerichtete Chronistik aus Deutschland, England und Italien (s. Teil III) mit den im 12. Jh. spärlich fließenden Quellen zur Geschichte des Papsttums : Byzanz an sich ganz ferne stehende Chroniken bewahren Informationen wie die Regesten der Kaiserurkunden (Nr. 426), die sog. Dissensiones Dominorum Bononiensium (Treueid Mailands für Manuel 1.), die normannischen Traditionen englischer Chronisten wie des Robert von Torigny und viele andere beweisen. Insgesamt dürften ung. 30 Chroniken derartige verstreute Informationen enthalten. Zu den Urkunden Venedigs kommen im 12. Jh. die Urkunden Pisas und Genuas, da beide Seestädte in Konstpel. Fuß zu fassen beginnen. Eine unübersichtliche riesige Quellenmasse bildet die Rhetorik und Epistolographie, die im 12. Jh. ihre Blütezeit erlebt, mit all ihren Schwächen als histor. Quelle (s . Teil II, §§ 1 1 , 13) . Nur die wichtigsten Autoren konnten als Einzelnummer aufgenommen werden. Vor allem die verstreuten sozial- und wirtschafts geschichtlichen Informationen sind wichtig, da die Urkundenüberlieferung der Klosterarchive im 12. Jh. merkwürdig spärlich fließt. Ausnahmen : einige Beamtenurkunden des Athosklosters Meg. Lavra und am Ende des 12. Jh. Beamtenurkunden in Kopialüberlie ferung aus Kloster hl. Paulos v. Latros (s . Urkundennr. 1 6). Die im 12. Jh. relativ häufig erhaltenen Typika mit wirtschaftlichen Daten (s. Nr. 428, 429, 430) und die Kanonistik (s. Patriarchatsakten Nr. 427, und Teil II § 24) können das Informationsdefizit durch die fehlende Urkundenüberlieferung nicht ersetzen. Auch die Kaisererlasse, die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte berühren ( s. Nr. 426) sind merkwürdig einseitig auf den kirchlichen Bereich konzentriert. Hermeneutische Probleme. Sie liegen ähnlich wie im 1 1 . Jh. : die Quellenlage ist im wesentlichen dafür verantwortlich, daß ein allgemein anerkanntes Urteil über die Komne nenzeit bisher nicht formuliert werden konnte und vielleicht nie zu formulieren ist. War die Zeit wirklich nur eine "Scheinblüte" ? Wieweit ist der "Feudalisierungsprozeß", falls es diesen überhaupt gab, fortgeschritten ? Wie sind die spärlichen Daten über die wirtschaftli chen Kraftreserven zu beurteilen ? Soziale Umschichtungen sind schwer zu fassen, da die Hauptquellen, sowohl die Geschichtsschreibung wie die Rhetorik einseitig auf die "herr schende Klasse" ausgerichtet sind. Theologische Streitigkeiten beeinflussen die Informa tionsqualität im 12. Jh. wenig.
§ 9.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG: UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 12. JH.
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Heuristik. Eine systematische Untersuchung sämtlicher Kreuzzugsquellen einschließlich der arabischen, syrischen und armenischen Quellen zur historischen Geographie des byz. Reiches erscheint sehr erfolgversprechend. Eine Fülle von verstreuten Einzelnachrichten dürfte ein dichtes Netz von Informationen ergeben. Ebenso wird eine systematische Zusammenstellung der verstreuten wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Daten in der Kanonistik des 12. Jh. und der Überlieferungsmasse der Rhetorik die Informationsbasis erweitern. Ob sie freilich zur Lösung der hermeneutischen Probleme des 1 2. Jh. ausreichen, erscheint fraglich.
§ 9.2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen
Nr. 380 JOHANNES KINNAMOS (um 1 1 43 - um 1200). Wahrscheinlich aus Familie, die sich zur sozialen Oberschicht rechnete. Sekretär (ßaaLALx.o� YQa!l!la'tLx.6�) Kaiser Manuels 1., den er auf Feldzügen im Norden und Osten begleitete. Militärische Ausbildung ist anzunehmen. W Geschichtswerk 1 1 1 8 - 1 1 76 mit nicht eindeutig überliefertem Titel (&cp�Y'Y]aL�?) geschrieben wohl nach 1 1 85, wahrscheinlich nicht fertig redigiert. Q Archivmaterial?, vielleicht nur aus Registern (so MORAVCSIK). Mündliche Berichte von Augenzeugen bis 1 155. Dann Eigenerlebnisse. I Regierung des Johannes H. (1 1 1 8 - 1 143) nur für einige Feldzüge gestreift (S. 3 -29 ed.). Klare, fast trocken wirkende HAUPTQUELLE parallel zu Niketas (Nr. 441) für Regierung Manuels 1. ( 1 1 43 - 1 1 80) mit Schwergewicht auf Außenpolitik und Militärgeschichte : Serbien- und Ungarnpolitik; Übergreifen nach Italien 1 155 f. (Buch IV) ; Seldschuken kämpfe; Kritik an Überheblichkeit und Byzanzfeindschaft der Ritter des 2. Kreuzzuges, für den K. HAUPTQUELLE ist ; Treueide gegenüber dem byz. Kaiser (77/8 ed.); Beziehungen zu Kreuzfahrerstaaten. Nur Streiflichter auf Innenpolitik- von Niketas (Nr. 44 1) wesentlich ergänzt : Abenteuer des späteren Kaisers Andronikos 1. Taten und Sturz des mächtigen Alexios Axuch. Verstreute kultur- und sozialgeschichtl. Nachrichten (Zusammenstellung bei HUNGER I, S. 413), vor allem das Verbot (276 ed.), Lohnarbeiter (wohl nicht Paröken !) wie Sklaven zu behandeln. Kaiserliche Gesetzgebung und theolog. Streitigkeiten sind stark verkürzt dargestellt. Wenige, nicht immer glaubwürdige Meßzahlen : 900 000 Kreuzfahrer sollen Donau überquert haben (70 ed.). Nur 2000 türkische Nomaden leben noch in dem früher blühenden Doryläum (296 ed.). 3000 Wagen Militärtroß aus Thrakien gegen Kilidsch Arslan (229 ed.). 800 ungarische Gefangene 1 1 67 (275 ed.). Krönungsgeschenke : 1 Zentner Gold für Kirche, 2 Zentner Silber für Klerus, 2 Goldstücke für jeden Haushalt in Konstpel. (34 ed.). E HUNGER I, S. 409-416 (Lit.). MORAVCSIK, S. 324- 329. M. M. FREJDENBERG, Das Werk des Johannes Kinnamos als historische Quelle (russ.), in : VV 16 (1 959) 29 - 5 1 (glaubwürdig; chronologi sche Unsicherheit). Histor. Kommentar dringendes Desiderat. HAUPTQUELLE für alle Darstellun gen der Berichtszeit: OSTROGORSKY, Geschichte, S. 3 1 0 - 325 (Lit.). CHALANDON, Komnenen II passim (mit Parallelquellen). DERS . , Normannen II passim, vor allem S. 122 ff. J. FERLUGA, Dalmazia, S. 251 - 284. DERs., La Dalmazia fra Bisanzio, Venezia e l'Ungheria ai tempi di Manuele Comneno, in:
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HAUPTQUELLEN
Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1 976, S. 193 - 214 ( Studi Veneziani 12 [1970] 63 - 83). LAMMA, Comneni I, 11 passim vor allem I, 1 86 ff. (Gegenüberstellung Niketas - K.). RUNCIMAN, Kreuzzüge 11 passim (mit Parallelquellen). A. HOHLWEG, Beiträge zur Verwaltungsgeschichte des oströmischen Reiches unter den Komnenen (Mise. Byz. Monac. 1) München 1965, S. 4- 159 (K. als Quelle für Verwaltung und Titelwesen). VRYONIS, Decline, passim vor allem S. 1 87 ff. (seldschukische Nomaden). A CB (1 836) (A. MEINEKE) = PG 1 33, Sp. 309 - 678. Ü Izvori Ougoslawien) 4, S. 1 - 105 (vorbildlicher Kommentar zu Stellen über Byzanz - Serbien). Ch. M. BRAND, Deeds of John and Manuel Comnenus (Records of Civilisation 95) New York 1 976 (knappe hist. Anm.) . ]. ROSENBLuM,Jean Kinnamos. Chronique (Publications de la faculte des lettres et des sciences humaines de Nice 10) Nice 1972. =
Nr. 381 ANNA KOMNENA (1083 - 1 1 53/4). Tochter des Kaisers Alexios I. Komnenos. Gattin des Nikephoros Bryennios (Nr. 338). Als einzige weibliche Geschichtsschreiberin von Byzanz ist sie durch ihr Werk einigermaßen als ehrgeizige, familienstolze und gebildete Persönlichkeit faßbar. W Alexias : "Prosaepos" (HUNGER) über Vater der Anna 1069 - 1 1 1 8 geschr. nach 1 136/7. Q Psellos (Nr. 337), Attaleiates (Nr. 334), Skylitzes (Nr. 335), Bryennios (Nr. 33 8), Archivmaterial, auch wörtlich zitiert, z. B . DÖLGER Reg. 1243 . I Trotz Verschweigen negativer Punkte, korrigiert durch Niketas (Nr. 44 1) und Zonaras (Nr. 3 82) glaubwürdige, umfassende HAUPTQUELLE zur Regierung des Alexios. Schwerpunkte: 1. Außenpolitik mit Streiflichtern zur histor. Geographie : 1. Kreuzzug; Kriege gegen Kumanen, Petschenegen, Normannen, Seldschuken; deren Ausbreitung. 2. Militaria : Meßzahlen; Bewaffnung ; fremdstämmige Kontingente (reiche Belege über Varägergarde). 3 . Verwaltung und Titelwesen : Belege für "Titelinflation" unter Alexios zur Befriedung rivalisierender Familien. 4. Schilderung der Leitbilder und Lebensweise der Oberschicht, Bryennios (Nr. 338) ergänzend : Gefolgschaft, Rivalitäten der Clans, Ausbil dung, Besitz (ohne Meßzahlen). 5. Hofleben : Hoffeste, Kleidung, Palastbeschreibung, Einfluß der Dienerschaft (Eunuchen). 6. Kirchen - und Frömmigkeitsgeschichte : Prozeß gegen "Hellenismus" des !talos. Bogomilen in Philippupolis. Prozeß und Feuertod eines Bogomilenführes. Streit um Konfiskation von Kirchengut (s. Patriarchatsakten Nr. 427). E HUNGER I, S. 400-409. MORAVCSIK, S. 219 - 223. LEIB s. "A" : in Einleitung gute Systematisierung des Inhalts. Histor. Anm. G. BUCKLER, Anna Comnena, Oxford 1 929 (repr. 1968). B. LEIB, Les silences d'Anna Comnene ou ce que n' a pas dit l'Alexiade, in: BS 1 9 (1958) 1-12. VRYONIS, Decline, S. 145 - 1 55 (Seldschuken). H. AHRWEILER, Byzance et la mer, Paris 1 966 (Reg. s. v. ; Nachrichten zur Flotte). A. HOHLWEG, Beiträge zur Verwaltungs geschichte des oströmischen Reiches unter den Komnenen (Miscellanea Byz. Monac. 1) München 1965 passim (zum Titelwesen). A B. LEIB, Anne Comnene, Alexiade, 3 Bde., Paris 1937- 1945 (mit franz. Ü.) Register P. GAUTIER, Paris 1976. A. REIFFERSCHEID, Annae Comnenae Porphyrogenitae Alexias, 2 Bde., Leipzig (Teubner) 1 884. Ü Ja. N. LJUBARSKIJ, Anna Komnena. Alexiad, Moskau 1965 (russ. Ü.). E. R. A. SEWTER, The Alexiad of Anna Comnena (Penguin Boqks) Harmandsworth 1969. Izvori Ougoslawien) 3, S. 367 - 394 (mit histor. Kommentar). Nr. 382 J OHANNES ZONARAS (gest. um 1 1 50). Großdrungar 'tf\� ßCyJ...'YJ � (noch nicht sicher bestimmter hoher Richterposten). Darnach( ?) Vorsteher der Kaiserkanzlei (Protasekretis).
§ 9.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG: UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 12. JH .
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Nach 1 1 1 8 Mönch. W Hagiographisch - homiletische Schriften. Lexikographie. Schon bei Zeitgenossen berühmte Erklärung der altkirchlichen Kanones (s. Teil 11, § 35 Kanonistik). Weltchronik (btL"toJ-lf) tO"tOQLWV) bis 1 1 1 8 . Q (der Chronik) : Viele Punkte ungeklärt oder nicht untersucht : unbekannte, glaubwürdige Quelle anno 457- 565. Oribasios (4. Jh.) Leibarzt Julians Nr. 24. Malalas (Nr. 87), Prokop (Nr. 85), Theophanes (Nr. 203), Theophanes cont. (Nr. 265) (?), sog. Leo - Quelle aus Leon Grammatikos (Nr. 269) oder selbständig( ?), Kenntnis des Bryennios (Nr. 338) ( ?), gemeinsame Quelle mit Anna (Nr. 381) ( ?). Völlig ungeklärt die Herkunft der vielen, zwischen langen Exzerpten aus Skylitzes (Nr. 335), Psellos (Nr. 337) und Attaleiates (Nr. 334) eingestreuten Sonderinformationen. Aus unbekannten Chroniken ? Mündl. oder schriftliche Familientraditionen sind zu vermuten. Patriarchenkataloge. I Quellenwert besteht in den eingestreuten, noch für kein Jh. systematisch untersuchten Sondernachrichten. Für 1 1 . und 12. Jh. notiere ich : 1 . wichtige Nachrichten zur Innenpoli tik (Absetzung des Leichudes ; Haltung des Dalassenos zu Konstantinos Monomachos) ; 2. zur Außenpolitik (Sieg der ägyptischen Flotte; Kampf u m Sizilien ; Eroberung Edessas) ; 3. Prosopographie (Leon Paraspondylos); 4. Zusatzquelle zu Anna (Nr. 381) für Regie rung des Alexios Komnenos vor allem über Familien- und Innenpolitik. Z. steht Alexios viel kritischer gegenüber als Anna. Für Frühbyzanz sind vor allem die bei STEIN, Bas Empire hervorgehobenen Stellen aus Z. zu untersuchen. E RE II 10 A (1972) Sp. 718 - 732 (K. ZIEGLER) . BECK, Kirche, S. 656 (zur Kanonistik; Theologika). HUNGER I, S. 416- 41 9. MORAVCSIK, S. 344 - 346. CHALANDON, Komnenen I, S. XXII (Charakteristik des Z.) passim. A. HOHLWEG, Beiträge zur Verwaltungsgeschichte des oströmischen Reiches unter den Komnenen (Mise. Byz. Monac. 1) München 1 965 (viele Sondernachrichten zur Verwaltungsgeschichte und Titelwesen; im Index nicht aufgeschlüsselt). HIRSCH, Studien, S. 377 - 391 (sorgfältige Analyse der Jahre 813 - 965 ohne histor. Ausdeutung der Sondernachrichten). E. GERLAND, Die Grundlagen der byzantinischen Geschichtsschreibung, in : B 8 (1933) hier S. 101 (zur Leonquelle als Hauptquelle für Zonaras nach PATZIG) . Fr. M. CLOVER, The family and early career of Anicius Olybrius, in: Historia 27 (1978) 169 - 1 96 (zur Quelle des 5.16. Jh.). A L. DINDORF, Ioannis Zonarae epitome historiarum, 6 Bde., Leipzig (Teubner) 1 868 - 1 875. M. PINDER - Th. BÜTTNER - WOBST, CB I - III, Bonn 1 841 - 1897 (in keiner Ausg. ausreichende Quellenhinweise). Ü Izvori Gugoslawien) 3, S. 245 - 255 (Sondernachrichten zum 1 1 . Jh. mit histor. Anm.). Nr. 383 EUSTATHIOS VON THESSALONIKE (nach 1 10617 - nach 1 195). Wohl der bedeutend ste und eigenwilligste Literat des 12. Jh. In Konstpel. geboren und erzogen. Verschiedene Stellungen in Patriarchatsadministration. In schlecht dotierter Planstelle eines Diakons der Hagia Sophia (nach 1 1 57). "Magister der Rhetoren" schon "in jungen Jahren" ( HUNGER) oder erst nach 1 1 66 (KYRIAKIDES, KAZDAN). Vielleicht erst 1 1 77 (WIRTH) Erzbischof von Thessalonike. W Große, teilweise unedierte Überlieferungsmasse : Bericht über Eroberung von Thessalo nike durch Normannen (1 1 85) (kein ursprünglicher Titel erhalten). Unter Rhetorika historisch vor allem wichtig: 5 Kaiserreden an Manuel I. und eine Grabrede auf diesen. Begrüßung Kaiser Isaaks bei Rückkehr vom Kumanenfeldzug (1 1 9 1). Theologika: Predig ten, moralische Abhandlungen. Historisch bedeutsam vor allem Schrift über Reform des Mönchtums. Privatbriefe (teilweise unecht). Kommentare zu antiken Autoren.
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HAUPTQUELLEN
Q (zum Geschichtswerk) : Augenzeuge. Berichte aus Konstpel. I Geschichtswerk ist lebendig geschriebene HAUPTQUELLE mit großer Informations dichte zur Eroberung Thessalonikes 1 1 85 und ihrer politischen Vorgeschichte. Neben Niketas (Nr. 44 1) und Kinnamos (Nr. 380) HAUPTQUELLE für Aufstieg des Andronikos I. (Kap. 2 1 - 50) mit Hinweisen auf Haltung der verschiedenen sozialen Schichten. Charakterisierung der Umgebung des Kaisers. Nicht immer ganz glaubwürdige Meßzahlen : z. B. 60 000 Lateiner in Konstpel. (Kap. 28). In allen Schriften verstreut, auch versteckt in Briefen und Komentaren zu antiken Autoren eine Fülle von sozialgeschichtlich wichtigen, noch nicht systematisch geordneten Nachrichten über byz. Alltag : Beschreibung eines Bades (HUNGER 1., S. 1 1 4/5), Wasserknappheit in Konstpel., Unsicherheit der Meere, Kleidung, Hausbau, Landwirtschaft, Luxusgüter (Eroberung Kap. 139). Mönche werden aufgefordert, zu arbeiten und Bildungsfeindlichkeit aufzugeben. Sondernachrichten der Reden noch nicht systematisch analysiert: Epitaphios auf Manuel in vielen Punkten glaubwürdige HAUPTQUELLE zur Regierung des Kaisers. Niketas Nr. 441 wird korrigiert : Aussehen, Bevölkerungsumsiedlung, Freilassung von Schuldgefangenen und Sklaven, Aktivität nach Niederlage bei Myriokephalon. E DHGE 16 (1964) 33 - 41 (V. LAuRENT) HUNGER I, S. 426 - 9 (Geschichtswerk). BECK, Kirche, S. 634 - 636 (Theologika). A. P. KAZDAN, Ein byz. Publizist des 12. Jh. Eustathios von Thessalonike (russ.), in: VV 27 (1967) 87- 106; 28 (1968) 60- 83 ; 29 (1 969) 1 77 - 195 (Leben und Anschauungen). R. BROWNING, The patriarchal school at Constantinople in the twelfth century, in: B 32 (1962) hier S. 186- 193 (Aufzählung der Werke; Lit. ; Leben). P. WIRTH, Untersuchungen zur byz. Rhetorik des zwölften Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung der Schriften des Erzbischofs Eustathios von Thessalonike, Diss. München 1 960 (Leben, ältere Lit.). DERS. , Studien zum Briefcorpus des Erzbi schofs Eustathios von Thessalonike, in : BZ 56 (1963) 8 - 15. DERS. , Kaiser Manuel 1. Komnenos und die Ostgrenze. Rückeroberung und Wiederaufbau der Festung Dorylaion, in: BZ 55 (1 962) 2 1 - 29 (unedierte Rede als Hauptquelle). CHALANDON, Komnenen, I, 200, 208 ; II, 404, 612 (Epitaphios). BRAND, Byzantium, S. 166 - 1 69 ; 353 - 357 (Geschichtswerk) ; S. 23/4; 321 (Epitaphios). Ph. 1. KUKULES, Thessalonikes Eustathiu ta laographika (Volkskundliches bei Eustathios von Thessalonike), 2 Bde., Athen 1950. J.-L. VAN DIETEN, Niketas Choniates, Berlin - New York 1 972, S. 83 ff. (Rede auf Isaak II. mit Parallelen). A P. WIRTH, Zur Biographie des Eustathios von Thessalonike, in: B 36 (1966) 260- 282 (sozialge schichtlich wichtige Eingabe um finanzielle Besserstellung). Wichtigste Reden: REGEL, Fontes I, II (u. a. 5 Reden auf Manuel). T. L. F. TAFEL, Eustathii opuscula, Frankfurt 1 832 (ND. Amsterdam 1 964) (Briefe; S. 196- 214 : Epitaphios auf Isaak: S. 41 - 46 ; Reform des Mönchtums : S. 214- 267). Geschichtswerk : S. KYRIAKIDIS, Eustazio di Tessalonica, La espugnazione di Tessalonica (Istituto Siciliano di Studi Bizantini e Neoellenici: Testi e monumenti, Testi 5) Palermo 1961 (Einl. zu Biographie; ital. Ü.). Ü H. HUNGER, Die Normannen in Thessalonike, Graz - Wien - Köln2 1967 (mit wichtigen histor. Anm.).
433 § 9.3. Geschichtsschreibung (griechisch)
Nr. 384 MICHAEL GLYKAS SIKIDITES (gest. um 1200). Aus Korfu. Kaiserlicher Sekretär. Wegen seines Angriffs auf die astrologischen Neigungen Manuels I. oder wegen einer Verschwörung ab 1 1 59 längere Zeit gefangen und leicht geblendet. W Hochstehende Aporien zur Hl. Schrift. Persönliche Gedichte. Später beliebte Weltchro nik bis 1 1 1 8. Lobrede aus dem Gefängnis über Feldzug Manuels nach Ungarn 1 164/5 ohne Blutvergießen. Q In Weltchronik selbst angegeben : Skylitzes (Nr. 335), ,Zonaras (Nr. 382), Vita Ignatii (Nr. 225), Manasses (Nr. 3 85), Kirchenhistoriker. I Nach Quellenlage sind aus Chronik keine neuen Nachrichten zu erwarten, auch Preisgedicht aus Gefängnis( ?) ist inhaltsleer. Hoher kulturhistorischer und philologischer Wert der Exegetika und der Gedichte. Das Leben des G. selbst ist Zeugnis für das Verhältnis Kaiser- Untertan in Byzanz. E HUNGER I, S. 422 - 426 (Chronik, Gedichte). BECK, Kirche, S. 654/5 (Theologica). MORAVCSIK, S. 430 - 2 (Preisgedicht, Weltchronik). HIRSCH, Studien, S. 396 -403 (immer noch grundlegende Analyse der Chronik). O. KRESTEN, Zum Sturz des Theodoros Styppeiotes, in: JÖB 27 (1978) hier S. 93 f. (Verurteilung nicht wegen Kritik an Astrologie, sondern wegen Verschwörung). CHALANDON, Komnenen, H, S. 480 (hist. Hintergrund des Preisgedichtes). A Chronik: CB 1836 (1. BEKKER). Aporien: S. EUSTRATIADES, Michael Glykas. Aporien zur hL Schrift I, Athen 1906. (Dort auch S. 157- 161 : Preis gedicht auf Manuel), H Alexandreia 1912. Nr. 385 KONSTANTINOS MANASSES (gest. um 1 1 87). Zuletzt Metropolit von Naupaktos. Sonst wenig über sein Leben bekannt. W Weltchronik in Versen bis 108 1 . Rhetorika, darunter Trauerreden auf hochgestellte Persönlichkeiten. Zeitgeschichtlich wichtig : Lobrede auf Manuel I. Komnenos 1 1 73 . Bericht über Gesandtschaftsreise (Brautschau) nach J erusalem. Sog. "Hodoiporikon" . Q Quellenuntersuchungen zur Chronik dringend erforderlich, vor allem, wieweit die häufig postulierten gemeinsamen Sonderquellen mit Skutariotes (Nr. 443) und Zonaras (Nr. 382) reichen. I Für 1 1 . Jh. in Chronik keine Sondernachrichten festgestellt. Für 9. und 10. Jh. stellt HIRSCH diese ebenfalls in Abrede, der fälschlich Abhängigkeit von Glykas (Nr. 384) annimmt. Rede an Manuel bestätigt Kinnamos (Nr. 380) über Verhältnis Stephan Nemanj a Byzanz 1 1 63 bis z u dessen Gefangennahme 1 1 74 . I m Hodoiporikon scheint gerade Schilderung der polit. Hintergründe des Scheiterns der Gesandtschaft getilgt zu sein, was den histor. Wert stark mindert. Die kurzen Zusätze des slawischen Übersetzers der Chronik enthalten kaum Sondernachrichten zu bulgar.-byz. Beziehungen. E HUNGER I, S. 4 1 9 - 422 (zur Chronik). MORAVCSIK, S. 353 - 356. CHALANDON, Komnenen H, S. 393 - 398 (zu Nemanja) ; S. 5 1 7 (zum Hodoiporikon). HIRSCH, Studien, S. 404 f. (mit Vorsicht zu verwerten). A Chronik: CB 1837 (1. BEKKER) PG 127, Sp. 219- 472. Verstreute A. der Rhetorika : HUNGER I, S. 191. Auf Manuel: ed. E. KURTZ in : VV 12 ( 1905) 68 - 98 (mit histor. EinL). K. HORNA, Das Hodoiporikon des Konstantin Manasses, in : BZ 13 (1 904) 3 1 3 - 355 (Einleitung mit histor. Details). =
434
HAUPTQuELLEN
Slavische Zusätze mit Ü. und breitem Kommentar: U. NUNZIO, Akune pagine di storia bulgara secondo le note del traduttore slavo di Costantino Manasse, in: Bessarione sero II, anno VI, vol. 1 (1901) 404 - 4 1 8 ; 2 (1902) 221 - 244; 3 (1903) 71 - 94 (slav. Text). Ü Izvori Gugoslawien) 4, S. 207- 214 (Rede an Manuel; Kritik an histor. Kommentar von KURTz; wertvolle Anm.). Nr. 386 GEORGIOS KEDRENOS (1 1 ./12. Jh.). Sonst unbekannter Kompilator einer Welt chronik bis 1 057 (wie Skylitzes ! Nr. 335). Q Pseudo - Symeon (Nr. 268) ; Theophanes (Nr. 203); Georgios Monachos (Nr. 208) ; Skylitzes (Nr. 335) vollständig. I Als Überlieferer der historisch fragwürdigen sog. "Zwillingsquelle" mit Zonaras (Nr. 382) und der längeren Fassung (B) der sog. "Epitome" (nur aus Pseudo-Symeon? Nr. 268) ist K. - außer als Textzeuge - Träger für noch nicht einzeln untersuchte Sondernach richten zum 4. - 7. Jh. wichtig. E HUNGER I, S. 393. MORAVCSIK, S. 273 - 275. E. GERLAND, Die Grundlagen der byz. Geschichts schreibung, in : B 8 (1933) hier S. 10112 (zur "Zwillingsquelle" und Epitome mit älterer Lit.). A CB 1 838/9 (1. BEKKER) . 2. B de.
§ 9.4. Geschichtsschreibung: Westen (lateinisch) Nr. 387 AMATUS (AlME) (um 1020 - vor 1 1 05). Zuletzt Mönch von Monte Cassino. W Historia Normannorum a. 1 0 1 6 - 1078. Nur in altfranzösischer Ü. aus 13. Jh. erhalten (Ystoire de li Normant). Q Klosterannalen. Mündliche Traditionen. I Monte Cassino steht im Mittelpunkt, dessen pronormannische Politik verteidigt wird. Über Vorgänge in griech. Provinz ist A. schlecht unterrichtet. Für Kampf Normannen Byzanz gibt A. deshalb nur wenige, kritisch zu verwertende Sondernachrichten : Kampf mit Meles I, 2 1 - 23 ; byz. Expedition nach Sizilien II, 8 - 1 0 ; Kämpfe in Apulien II, 19 - 27; normann. Eroberung von Bari und Otranto V, 26 - 28 . E Repertorium 2, S. 2 11 (Lit.). WATTENBACH - HOLTZMANN - SCHMALE III, S. 898 - 900. G. BAIST, Zur Kritik der Normannengeschichte des Amatus von Monte Cassino, in: Forschungen zur deutschen Geschichte 24 (1 884) 275 - 340. MATHIEU, Guiscard, S. 9/10 (Tendenz des Werkes), S. 261 ff. passim (Kommentar mit Parallelquellen). A FISI 76 (1935) (V. de BARTHOLEMAEIS) . Nr. 388 Annales Barenses. In Nachfolge von HIRSCH werden darunter Annalen von Bari (605 - 1043), die Annalen des Lupus "Protospatharius" (805 - 1 102) und der sog. Anonymus Barensis (855 - 1 149) zusammengefaßt. Q Gemeinsame verlorene Annalen von Bari (HIRSCH). I Außerordentlich inhaltsreich mit vielen exakt datierten Sondernachrichten vor allem 1 . für wechselvollen Kämpfe mit Langobardischen Fürstentümern im 10. Jh., 2. für Sarazenengefahr im 10. Jh., 3 . für innere Kämpfe und Kampf mit Normannen im 1 1 . Jh. mit
§ 9.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG : WESTEN (LATEINISCH) 12. JH.
435
besonderer Informationsdichte für Jahre 1 0 1 7/8 ; 1 041 - 3; 1063 f. : Schicksale der Familie des Argyros ; Aufstand des Maniakes ; Endkampf der Byzantiner mit Normannen. Heereszahlen 1 041 : 2000 Normannen gegen 1 8 000 Byzantiner( I). E Repertorium 2, S. 251 . MATHIEU, Guiscard, S. 27; 261 ff. (als Parallelquelle zu Wilhe1m von Apulien). CHALANDON, Normannen I, S. XXVIIf. (zu Annalen allgemein) ; S. 43 f. ; 56f. ; 88f. ; 1 78 f. FALKENHAUSEN, Untersuchungen, S. 50, 58, 93 (Argyros). F. HIRSCH - M. SCHIPA, La Langobardia meridionale (570- 1077) (Politica e storia 19) Rom 1968 passim (im Reg. nicht aufgeschlüsselt). GAY, Italien, passim, vor allem S. 203 ; 207f. ; 325 f. ; 368 ; 399 f. ; 428 f. ; 460f. ; 542. A RIS 5 (1724) 147- 156 (Anonymus). MGH SS V (ed. PERTZ) S. 52 - 63 (Lupus mit Annales Bar.). Nr. 389 LEO, Bischof von Ostia (gest. 1115), gen. Leo Marsicanus. Aus Haus der Marsicaner Grafen. W Chronica monasterii Casinensis. Geschichte Monte Cassinos in erweiterter und überar beiteter Form durch Petrus Diaconus (gest. nach 1 1 54) bis 1 1 38. Q siehe Einleitung von HOFFMANN S. XII f. : u. a. Archivalien. Mündl. Tradition. Kloster chronistik (Chronicon sancti Benedicti Casinensis) (Nr. 21 1). I Byz. Geschichte ist bis Mitte 1 1 . Jh. in dieser klaren Chronik immer gegenwärtig. Kurze Rekapitulation der Sarazenengefahr und der Rolle der Byzantiner (aus Chronistik). HAUPTQUELLE über Frühgeschichte der normannischen :eroberung in Italien: Dato und Meles (II, 3 7f.) und Frühgeschichte des Argyros. Maniakes und seine Rückberufung (II, 66 f.), Niederlage seines Nachfolgers Dokeianos gegen Normannen. Kurze Schilderung der Unionsverhandlungen (II, 85). Die späteren Kämpfe Byzanz - Normannen ab 1 063 liegen nicht im Blickfeld der Chronik. Siehe DÖLGER, Reg. 9 1 5 ; 1229. E MANITIUS III, S. 546 - 549. WATTENBACH - HoLTZMANN - SCHMALE III, S. 900 - 910 (auch zu Petrus Diaconus). FALKENHAUSEN, Untersuchungen, S. 54 f., 72 (Dokeianos). GAY, Italien, S. 400f. (Dato und Meles), 450f. (Maniakes und Argyros). MATHIEU, Guiscard, Kommentar passim, vor allem S. 265 f. (Meles und Dato). H. BLOCH, Monte Cassino, Byzantium and the west in the earlier middle ages, in: DOP 3 (1946) 165 - 224 (Leon HAUPTQUELLE). A MGH SS VII, S. 551 - 844 (W. WATTENBACH) (1 846). MGH SS XXXIV (H. HOFFMANN) (1980) (mit histor. Anm. und wertvoller Ein!.). Nr. 390 ALBERT VON AACHEN (gen. auch Albertus Aquensis; Albert von Aix) (Mitte 12. Ih.). Sonst unbekannter Verfasser eines "Historia Hierosolymitanae expeditionis" (bis 1 120) die ausführlichste zeitgenössische Darstellung des ersten Kreuzzuges. Q Legenden. Zuverlässige Augenzeugenberichte über Peter den Einsiedler und Gottfried von Bouillon. Lothringische Quelle mit Wilhelm von Tyrus (Nr. 393) (KNocH)? I Einzig ausführlicher, gegenüber Byzanz voreingenommener Bericht über Zug Peter des Einsiedlers durch den Balkan. Schilderung der ungarisch-byz. Beziehungen bis in Einzelhei ten zuverlässig (KALle). Bestätigung des Vorhandenseins von Petschenegen im Belgrader Raum. Neben Anna (Nr. 3 8 1 ) ausführlichste Darstellung des Verhaltens Gottfried von Bouillons in Konstpel. (S. 305 - 3 1 1 ) mit unglaubwürdigen Einzelheiten : Vasallität verbun den mit Adoption. Streiflichter zur his tor. Geographie Kleinasiens : dichte Wälder und Wiesen in Pisidien (Ill. 3.). Alexios 1. wird des Vertragsbruches bezichtigt 1098 (V. 3). Inhalt der Verhandlungen mit Alexios nach Einnahmen Antiochiens scheint nur Heeresstimmung wiederzugeben. -
436
HAUPTQUELLEN
E Repertorium 2, S. 1 71/2 (Lit.). WATTENBACH - HoLTZMANN - SCHMALE II, S. 640/1 . Manitius III, S. 426 - 8. P. KNocH, Studien zu Albert von Aachen. Stuttgarter Beiträge zu Geschichte und Politik 1 (1966) (zur Tendenz). RUNCIMAN, Kreuzzüge I, S. 320 f. (Autor und Werk), S. 370 ff. SETTON, Crusades 1. Register s. v. J. KALlC, Les donnees d'Albert d'Aix sur l'histoire des relations byzantino hongroises vers la fin du XI" siede, in : Zbornik Filosofoskog fakulteta X, 1 (Belgrad 1 968) 1 83 - 191 (Vergleich mit Skylitzes Nr. 335, Bryennios Nr. 338, ungar. Quellen). A RHC Hist. Occ. IV, S. 269 - 713. PL 166, Sp. 388 - 716. Ü H. HEFELE, Albert von Aachen. Geschichte des ersten Kreuzzuges (2 Bde.), Jena 1923 (ohne histor. Komm.). Nr. 391 Orro VON FREISING (um 1 1 1 1 - 1 158). Zisterzienser. Um 1 140 Bischof von Freising. Teilnahme am 2. Kreuzzug. W "Historia de duabus civitatibus" (nur wenig Sondernachrichten über Byzanz). "Gesta Frederici" bis 1 1 56, fortgeführt von seinem Vertrauten Rahewin (gest. 1 1 7017) bis 1 1 60. Q Für Byzanz wichtige Urkunden. Staufische Traditionen. Eigenerlebnisse. I HAUPTQUELLE für das gute Verhältnis Johannes II. zum deutschen König Konrad III. (DÖLGER, Reg. 1320 f.) mit nur hier erhaltenem Briefwechsel (Gesta I. 25 f. ; vgl. Chronik VII. 28) : Bündnis gegen Normannen; Heiratsverbindungen. Byzanzfeindliche HAUPTQUELLE für das gespannte Verhältnis Manuel I. - Barbarossa 1 1 52 - 1 1 58 (Gesta II. 1 1 ; 3 8 ; III. 23 ; IV. 24 u. ö.) (vgl. DÖLGER, Reg. 1396). Legendäre Züge in Nachricht über Verschwörung des Stypeiotes( ?) gegen Manuel (Gesta III. 58). Nur Streiflichter zur histor. Geographie : der Wolkenbruch am Melasfluß (Gesta I. 48). E WATTENBACH - SCHMALE, S. 48 - 66 (Otto und Rahewin). MANITIUS III, S. 376 - 387. LAMMA, Comneni I, S. 33 f. Gohannes 11. und Konrad) ; 1 72 f. (byzanzfeindliche Berichterstattung Ottos). CHALANDON, Komnenen II, S. 1 7O f. Gohannes und Konrad) ; 343 ff. (Manuel 1. und Barbarossa). W. OHNSORGE, "Kaiser" Konrad III., in: Abendland und Byzanz, Darmstadt 1963, hier S. 374 f. A Gesta: A. SCHMIDT F. J. SCHMALE (Freiherr vom Stein Gedächtnisausgabe XVII) Darmstadt 1 965 mit deutscher Ü. Einl., zu knappen hist. Anm. MGH SS rer. Germ. e1 912) (G. WAITz - B. de SIMSON) . Historia: A. SCHMIDT- W. LAMMERS (Freiherr vom Stein Gedächtnisausgabe XVI) Darmstadt 1 960 mit deutscher Ü. ; Einl. MGH SS rer. Germ. (1912) (A. HOFMEISTER) . -
Nr. 392 OD O VON DEUIL (um 1 1 00 - 1 163). Mönch von St. Denis. Begleiter des franz. Königs Ludwig VII. auf dem 2. Kreuzzug bis Attaleia. Abt von St. Denis 1 1 52. W De profectione Ludovici VII in Orientem. Bis 1 148. Q Eigenerlebnis. Mündliche Informationen aus erster Hand. I Byzanz gegenüber "äußerst voreingenommen" (RUNCIMAN) . Der byz. Gouverneur von Attaleia wird der Konspiration mit den Seldschuken bezichtigt (S. 128 Berry). Glaubwür dige HAUPTQUELLE für weitgehende Besetzung Westkleinasiens durch Seldschuken Mitte 12. Jh. : Ruinenstädte südlich von Adramyttium (Edremit). Das befestigte Ephesos ist von Ruinen umgeben (S. 106 Berry). Griechen leben nur an stark befestigten Plätzen. Herden sind in Bergen versteckt (S. 107 Berry). Lebendige Schilderung Konstpels. : Gärten mit Gemüse innerhalb der Stadtmauern. Dunkle Straßen durch Überbauen. Schmutz auf den Straßen.
§ 9.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG : WESTEN (LATEINISCH) 12. JH.
437
E RUNCIMAN, Kreuzzüge I1, S. 463 f. (zum Werk); S. 254 - 267 (Odo als Hauptquelle). DÖLGER Reg. 1361 ; 1364; 1 367; 1 370 ; 1371 . CHALANDON, Komnenen, I1, 1, S. XXXIII - XXXIV (Person und Werk), S. 285 - 3 1 5 (Odo Hauptquelle). VRYONIS, Decline, S. 149 - 1 5 1 (Seldschuken). A De profectione Ludovici VII in orientem. Edited with an English translation V. G. BERRY (Records of civilisation. Sources and studies Nr. 42) New York 1948. Eudes de Deuil. La croisade de Louis VII. Roi de France publ. H. WAQUET (Documents relatifs a l'histoire des croisades publies par l' Academie des Inscriptions et Belles- Lettres 3) Paris 1949 (Einl. hist. Anm.). Nr. 393 WILHELM VON TYRUS (vor 1 1 30 - vor 1 1 87). 1 1 60 Erzdiakon, 1 1 75 Erzbischof von Tyrus. 1 168 als Gesandter zu Manuel I. nach "Justiniana prima" . 1 1 79 Aufenthalt in Konstpel. Gest. in Rom. Kenntnis des Griechischen und Arabischen. "Einer der größten mittelalterl. Geschichtsschreiber" (RUNCIMAN) und "perfekter Kontaktmann" zwischen Ost und West (DAVIS). W Historia rerum in partibus Transmarinis gestarum 1 095 - 1 1 84. Q Für ersten Kreuzzug hauptsächlich Albert von Aachen (Nr. 389). Daneben Raimund (Nr. 354) und Fulcher v. Chartres für 1 1 00 - 1 127. 1 1 27 - 1 1 60 : Archive des Königreichs von J erusalem. Ab 1 1 60 : Eigenerlebnisse vor allem aus diplomatischen Missionen. I Außergewöhnlich byzanzfreundlich. HAUPTQUELLE neben Kamäl (Nr. 465) Nike tas (Nr. 441) und Kinnamos (Nr. 380) für Vorstoß Johannes 11. nach Antiochien (1 13 7f.). HAUPTQUELLE für Beziehungen Byzanz - Kreuzfahrer ab 1 167, vor allem die Kriegs pläne gegen Ägypten a. 1 1 67 f. 1 1 77. (vgl. DÖLGER Reg. 1481). Sondernachrichten über das gespannte Verhältnis Byzanz - Serbien (XX. 4) ( 1 1 68). Schilderung des Niederganges des lat. Königreiches - Hauptthema des Werkes - berührt Byzanz nur am Rande. Mitfühlende Schilderung der Niederlage Manuels bei Myriokephalon (XXI. 12). HAUPTQUELLE für Lage der Lateiner in Konstpel. nach Manuels I. Tod (XXII. 1 0 ff.). Lateinerhaß wird auf "Neid" der Griechen auf den Reichtum der Lateiner zurückgeführt. Streiflichter auf his tor. Geographie Kleinasiens : Schilderung von Attaleia. E RUNCIMAN, Kreuzzüge I1, S. 460- 2 (Person und Werk). Histor. verwertet in Bd. II passim. MANITIUS III, 430 - 9. (Inhalt; verlorene Werke). R. C. SCHWINGES, Kreuzzugsideologie und Toleranz. Studien zu Wilhelm von Tyrus (Monographien zur Geschichte des MA 15) Stuttgart 1 977 (Lit. Tendenz). R. HIESTAND, Zum Leben und Laufbahn Wilhelmus' von Tyrus, in: Deutsches Archiv 34 (ln8) 345 - 380. CHALANDON, Komnenen I1, 1, S. XXXVI -XXXVII (Person und Werk); I1, 1 , S . 1 1 9 - 154 Gohannes II. und Antiochien) I1, 2 , S . 535 - 553 (Ägypten). CAHEN, Nordsyrien, passim mit arab. Parallelquellen (W. v. T. als Quelle Byzanz - Seldschuken; im Reg. schlecht aufgeschlüsselt). SEITON, Crusades I (Reg. s. v.). BRAND, Byzantium, S. 1 8 - 46 (Lateiner in Konstpel.). R. H. C. DAVIS, William of Tyre, in : Relations between East and West in the Middle Ages ed. D. BARKER, Edinburgh 1973, S. 64- 76. A RHC Hist. Occ. I, 1 - 2 (1 844) (mit altfranz. Ü.) Abdruck: PL 201 Sp. 209 - 892. Ü E. A. BABCOCK - A. C. KREY, A history of deeds done beyond the sea by William, Archbishop of Tyre (Records of civilisation. Sources and studies 35) 2 Bde., New York 1943 (mit histor. Anm.). Nr. 394 ANONYMUS. Itinerarium peregrinorum. (Ende 12. jh.) Verfasser der ursprüngli chen Fassung wohl Engländer, den Tempelrittern nahestehend. 1 19 1/2 im hl. Land geschrieben. Beschreibung des 3. Kreuzzuges 1 1 8 7- 1 190. Längere Fassung ist eine Kontamination mit dem epischen altfranzösischen Kreuzzugsgedicht "Estoire de la guerre sainte" des anglo -normannischen Mönches Ambroise (entstanden 1205/7). ,
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HAUPTQUELLEN
Q Deutscher Kreuzzugsbericht. I Wichtige Quelle zum 3. Kreuzzug. Byz. Geschichte wird direkt nur in der gegenüber Ansbert (Nr. 395) viel kürzeren, byzanzfeindlichen Schilderung des Kreuzzuges durch den Balkan berührt (S. 291 - 5 ed.). Sondernachrichten sind noch nicht untersucht. A u. E H. E. MA,YER, Das itinerarium peregrinorum, Stuttgart 1962 (ausführliche Einl. Lit.). Nr. 395 Sog. ANSBERT (Ende 12./Anf. 13. ]h.). Aus Österreich stammender Autor der "Historia de expeditione Frederici I". (1 1 89 - 1 1 97), die einen über die Vorgänge in Bulgarien ausgezeichneten Kreuzzugsbericht verwertet. Diesen Bericht verwertet auch die "Historia peregrinorum" eines anonymen schwäbischen Geistlichen mit weiteren Zusatz nachrichten, auch über den Balkan. I Aufgrund der Quellenlage müssen beide Byzanz gegenüber feindliche Berichte parallel verwertet werden : Sonderquelle über Annäherung der aufständischen Bulgaren und Vlachen unter den Brüdern Asen an Barbarossa. Sie bieten ihm 40 000 Mann Hilfstruppen an und wollen von ihm das "diadema regni Grecie" (S. 149). Nur hier Friedensvertrag von Adrianopel mit Barbarossa wörtlich erhalten (DöLGER Reg. 1 603). Reiches Material zur his tor. Geographie des Balkans Ende 12. ]h. E WATTENBACH - SCHMALE, S. 99 - 102 (zu beiden Werken). VASILIEV, History, S. 442. BRAND, Byzantium, S. 1 76 - 1 8 8 ; 357- 362 (Friedrichs Kreuzzug: A. Hauptquelle). SETION, Crusades II, S. 87 - 122. R. L. WOLFF, The second Bulgarian empire, in: Studies in the Latin empire of Constantinople (Variorum reprints) London 1 976, Aufs. III hier S. 1 85 f. ( Speculum 24 ( 1949) 185 f.). ASRDACHA, Rhodopes, Register s. v. Ansbert (histor. Geographie). ZLATARSKI, Geschichte III, S. 3 - 59 (Verwertung beider Parallelquellen). A Hist. de exped. : MGH SS rer. Germ. NS V ( 1929) 1 - 1 1 5 (A. Chroust) (wichtige histor. Anm.). Hist. peregr. : a. a. O. S. 1 1 6 - 1 72. =
Nr. 396 SIGEBERT (um 1 030 - 1 1 1 2). Mönch von Gembloux (bei Namur). Gegner Gregors VII. W Berühmte Weltchronik bis 1 1 1 1 . Verschiedenartige Fortsetzungen bis 1203. Für Byzanz die sog. continuatio Praemonstratensis wichtig. Q Siehe Ed. am Rande und S. 275. I Vor allem aus der sog. Historia miscella ist die Chronik über die wichtigsten Ereignisse in Konstpel. gut unterrichtet mit Sondernachrichten über das erste Bulgarische Reich (Chro nologie der Herrscher). Die Continuatio Praemonstratensis bestätigt die Nachrichten des Kinnamos (Nr. 3 80) und Niketas (Nr. 44 1) über byz.-normannischen Krieg 1 1 47- 9 mit Sonderinformationen über Gefangensetzung der Begleiter des franz. Königs Ludwig VII. durch byz. Truppen (454). Nachrichten über Kriegsbeginn sind unglaubwürdig. E WATIENBACH - HOLTZMANN - SCHMALE II, S. 727 - 737 (zur Chronik: S. 732 f. ) . MANITIUS III, S. 332 - 350. CHALANDON, Komnenen II, S. 3 1 7, 327, 331 . LAMMA, Comneni I, S. 86, 98. A MGH SS 6 ( 1 844) S. 268 - 474 (BETHMANN) . Continuatio Praemonstr. : a. a. O. 447- 456 Ü Izvori (Bulgarien) 12, S. 40- 49. Nr. 397 ROGER VON HOVEDEN (Howden) (gest. nach 1201). Kleriker in Umgebung des englischen Königs Heinrich 11. Wahrscheinlich Teilnehmer des 3. Kreuzzuges.
§ 9.5. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARMENISCH) 12. JH.
439
W Chronik bis 120 1 . Der für Byzanz wichtige Teil 1 1 70 - 1 192 verkürzt die " Gesta regis Henrici secundi" des Pseudo-Benedict von Peterborough, fügt aber auch für Byzanz wichtige Dokumente hinzu. I Roger Sonderquelle für die einseitige Schilderung Manuels I. über seine Niederlage bei Myriokephalon (DöLGER Reg. 1 524). Sondernachrichten über Befestigungen Manuels (11. 157). Sondernachricht bei Pseudo-Benedikt, daß Andronikos I. 1 1 85 eine Kirche für die Lateiner in Konstpel habe errichten lassen. Verhandlungen Manuel l . mit Haus Montferrat über Heiratspläne. E MANITIUS III, S. 41 1 - 413. Für Byzanz zum ersten Mal ausgiebig verwertet: VASILIEV, History, S. 429, 436 f. 485. BRAND, Byzantium, S. 1 8 f., 319 (Montferrat). A Chronica magistri Rogeri de Houedene, 4 Bde. ed. W. STUBBS (RoUs series) London 1 868 - 7 l . Pseudo-Benedikt: Gesta regis Henrici secundi Benedicti abbatis, ed. W. STUBBS (RoUs series) London 1867. Nr. 398 MAGNUS (gest. 1 1 95). Annales Reichersbergenses. Bis 1 1 95, bzw. 1279 . Für Byzanz sind die in mehreren Fassungen überlieferten, dem Osten an sich fern stehenden Annalen wichtig durch Einfügung von "litterae transmarinae". I Glaubwürdige Sondernachricht über ein förmliches, durch Eid bekräftigtes Bündnis des Andronikos I. mit Sultan von Ägypten, Saladin: Aufteilung Palästinas in Interessenzonen (Dölger Reg. 1 563). Wohl falsche Datierung der Zypernexpedition des Isaak Komnenos auf 1 1 87. E WATTENBACH - SCHMALE, S. 203 -208 (verschiedene Fassungen). BRAND, Byzantium, S. 1 77 (Lit.). VASILIEV, History, S. 437 (Lit.). W. HECHT, Die byzantinische Außenpolitik zur Zeit der letzten Komnenenkaiser (1 1 80 - 1 1 85), Neustadt/Aisch 1967, S. 78 f. J. L. VAN DIETEN, Niketas Choniates, Berlin - New York 1972, S. 70 Anm. (Datierung der Zypernexpedition). A MGH SS 1 7 (1861) 439 - 523 (PERTZ). -
§ 9.5. Geschichtsschreibung (armenisch)
Nr. 399 MATTHÄUS VON EDESSA (Urfa) (gest. 1 1 36). Keine nennenswerten Nachrichten über sein Leben. W Chronik 952 - 1 1 36 in armenischer Sprache. Q Unzureichend untersucht. Örtliches Archiv von Edessa. Nachrichten, die arabischen Quellen (Sibt Nr. 462) nahestehen. I Temperamentvoll, stark antibyzantinisch. Vor Mitte 1 1 . Jh. finden sich in den oft legendenhaften und verwirrten Nachrichten, von SCHLUMBERGER, Epopee 1 - 111 bereits kritisch historisch verwertet, wenig brauchbare Einzelheiten : Briefwechsel des Johannes Tzimiskes mit dem Armenierkönig (DöLGER, Reg. 746 f.). Neben Aristakes (Nr. 341) und Sibt (Nr. 462) HAUPTQUELLE für Vordringen der Seldschuken in Syrien und Kleinasien : Niederlage bei Mantzikert; plötzliches Vordringen des Soleiman ibn Kutulmusch nach Nikaia; Eroberung von Ani ; das kurzlebige Zwischenreich des Armeniers Philaret; die
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HAUPTQUELLEN
Anfänge des "kleinarmenischen Reiches" . Augenzeuge über die Vorgänge während des ersten Kreuzzuges.
m
Edessa
E INGLISIAN, S. 1 9 1 /2 . ABEGJAN, S. 370 -377. Histor. Kommentar dringendes Desiderat. Bis 1071 siehe den Kommentar zu Aristakes von Canard - Berberian - Yuzbashian (Nr. 341). C. CAHEN, La premiere penetration turque en Asie - mineure (seconde moitie du XIes.), in : Aufsätze Nr. 1 (M. Hauptquelle). M. CANARD, La campagne Armenienne du Sultan Salguqide Alp Arslan et la prise d'Ani en 1064, in : Aufsätze I, Nr. 6, hier S. 255 f. C. J. YARNLEY, Philaretos. Armenian bandit or Byzantine general?, in: REA NS 9 (1972) 331 - 353. C. CAHEN, La campagne de Mantzikert d'apres les sources Musulmanes, in Aufsätze Nr. 2 passim. Entstehung Kleinarmeniens bei M. E. : CHALANDON, Komnenen II, S. 93 ff. VRYONIS, Decline, S. 93/4, 1 56 f. (Seldschuken). HONIGMANN, Ostgrenze, S. 136f. (Vorgänge in Edessa). CHR. BARTIKIAN, Die Umsiedlung der Armenier im 1 1 . Jh. : Ursachen und Folgen (russ.), in: xve Congres Intern. d'Etudes Byzantines. Rapports I, 2, Athen 1 976 (M. E . : Hauptquelle). A Edjmiatsin 1 898. Ü M. E. DULAURIER, Chronique de Matthieu d' Edessa, Paris 1858 (Bibliotheque historique Arme nienne 3). (Hinweise auf arab. Parallelquellen!). Teilübers. : RHC Arm. I, 1 - 150 (Paris 1 869) mit hist. Anm. Nr. 400 GREGOR, der Priester (Presbyter) (gest. nach 1 163). Vermutlich Inhaber eines hohen Kirchenamtes im armenischen Klerus. W Chronik in armen. Sprache 1 1 36 - 1 1 63 als Fortsetzung des Matthäus von Edessa (Nr. 399). I HAUPTQUELLE für Geschichte des "kleinarmenischen" Reiches in Kilikien. Stark byzantinerfeindliche Schilderung des Kampfes des J ohannes 11. Komnenos gegen die Armenier 1 1 37/8 und der Expedition Manuels Komnenos nach Kilikien 1 158. Der Autor ist "nicht immer gut informiert" (CHALANDON) . E INGLISIAN, S. 192 (sehr knapp). CHALANDON, Komnenen II, S. XLI (Autor und Werk), S. 1 1 5 f., 428 f. DÖLGER, Reg. 1430, 1432, 1444 (keine Sondernachrichten). A Edjmiatsin 1 898 (wie Matthäus Nr. 399). Ü Im Anschluß an Matthäus (Nr. 399) bei E. DULAURIER, Bibliotheque historique armenienne Bd. 3, Paris 1 859 (Angabe arabischer Parallelquellen z. B. Nuwairi). Nr. 401 SAMUEL VON AN! (gest. nach 1 1 80). Presbyter in Ani. W Armenische Weltchronik bis 1 1 80 (später fortgeführt bis 1336 bzw. 1665). Q Für Nachrichten über Byzanz noch nicht untersucht. Syrische Quellen? I Viele Kurzinformationen über arabisch-byz. Kämpfe, teilweise mit falscher Chronolo gie. S. behauptet armenische Herkunft des Basileios I. (S. 427 trad.). Zusatznachrichten zur byz. Ostpolitik: die "Erbschaft" des Senekerim an Byzanz 1 02 1 ; Eroberung von Ani 1 064 durch die Seldschuken mit sonst unbekannten Einzelheiten. E INGLISIAN, S. 192. H. M. BARTIKIAN, La conquete de l'Armenie par l'empire Byzantin, in: REA NS 8 (1971) hier S. 333 (zu Senekerim). M. CANARD, La campagne Armenienne du sultan Salguqide Alp Arslan et la prise d'Ani en 1064, in :, Aufsätze II Nr. 6 hier S. 259. A Edjmiatsin 1 893. Ü M. BROSSET, Deux historiens Armeniens II, St. Petersburg 1 870, S. 339- 484 (vollständig). Auszüge: RHC Arm. I, S. 447- 455; Forts. : 456 - 468.
441 § 9.6. Geschichtsschreibung (syrisch)
Nr. 402 MICHAEL, der Syrer (um 1 1 26 - 1 199). Aus Melitene. Abt im benachbarten Kloster Barsauma. Ab 1 1 66 - 1 199 monophysitischer Patriarch von Antiochien. W Zahlreiche Theologika. Für Byzanz wichtig: Weltchronik in syrischer Sprache bis 1 199. Q Eingehende Analyse : CHABOT, Einleitung zur Ed. Bd. I, S . XXIV - XXXVII. Weitere Untersuchungen notwendig. Bis 585 stark von Johannes von Ephesos (Nr. 102) abhängig. Teilweise verlorene Chronik des Jakob von Edessa (Nr. 143). Verlorene Chronik des Dionysios (bis 842). Gemeinsame Q. mit Chronik 1234 (Nr. 458) und Theophanes (Nr. 203). Eigenerlebnisse. I Sondernachrichten noch nicht systematisch erforscht: Zusatzquelle für arabisch-byz. Kämpfe mit Sondernachrichten z. B. über Aufenthalt des Thomas bei Harun ar-Rasid und Mamun (großenteils legendär) ; über Eroberung von Amorion (Ü. III, 95); HAUPT QUELLE über Rückeroberung Syriens im 10. Jh. aus jakobitischer Sicht. Nur kurze Berichte über Kreuzzüge bis 1 107. Im 12. Jh. bestinformierter Augenzeuge der syrischen Verhältnisse. Sie berühren meist die byz. Geschichte nicht unmittelbar. Eingestreut sind knappe, freilich antibyzantinisch gefärbte Informationen über Ostfeldzüge Manuels und innerbyz. Ereignisse. Einzige Quelle über Einzelheiten des Feldzuges nach Neokaisareia 1 1 76 p. Chr. E BAUMSTARK, S. 298 - 300. ASSFALG, S. 269/270. VASILIEV- CANARD I, S. 29 (Thomas), 1 14, 1 25, 138, 163 u. ö. (kein Index). E. W. BROOKS, The sources of Theophanes and the Syriac chroniders, in: BZ 15 (1906) 578 - 587 (gemeinsame Quellen mit Theophanes). P. LEMERLE, Thomas le Slave, in: TM 1 (1965) hier S. 282f. S. GERO, Byzantine Iconodasm during the reign of Constantine V. (CSCO 384 Subsidia 52) Louvain 1 977 (Index s. v. : geringer Informationswert ikonoklastischen Kreisen naheste hend; legendär). G. DAGRON, Minorites ethniques et religieuses dans l'orient Byzantin a la fin du xe et au Xle siede : l'immigration Syrienne, in : TM 6 (1 976) 1 77 -216 (M. S. Hauptquelle). R. ABRAMOWSKI, Dionysios von Tellmahre. (Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 25, 1) Leipzig 1 940, hier S. 34 -42 (byz. Kaisergeschichte des Dionysios bei M. S.). CHALANDON, Komnenen II, S. 493 f. (Ostfeldzüge Manuels 1.). F. ALTHEIM - R. STIEHL, Michael der Syrer über das erste Auftreten der Bulgaren und Chazaren, in : B 28 (1958) 105 - 1 1 8. VRYONIS, Dedine, S. 1 15 f. (Zusatzquelle über Kleinasien im 12. ]h.). A J. B. CHABOT, Chronique de Michel le Syrien I - IV, Paris 1 899 - 1910. Bd. IV: syr. Text. I - lU : franz. Ü . unzureichend histor. kommentiert. Ü V. LANGLOIS, Chronique de Michel le Grand, Venedig 1 868 (Ü. einer gegenüber dem syr. Text geänderten armenischen Version).
§ 9.7. Geschichtsschreibung (arabisch)
Nr. 403 IBN AL-QALÄNISI (1073 - 1 1 60). Aus vornehmem Geschlecht. Er bekleidete Ämter in Stadtverwaltung von Damaskus. W "Geschichte von Damaskus". Erhaltener Text von 974 bis 1 1 60.
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HAUPTQuELLEN
Q Nach CAHEN weniger vom verlorenen Geschichtswerk des Hiläl abhängig, als ursprüng lich angenommen. I HAUPTQUELLE für Kampagne des Johannes Tzimiskes in Syrien 975 und die Niederlage des Damianos Dalassenos 998 p. Chr. "Erstrangige Quelle für die Zeit der ersten Kreuzzüge" (GABRIEU), berührt aber Byzanz nur mit wenigen Informationen : Tankred verjagt den byz. Statthalter von Tarsus 1 1 1 0 ; Alexios I. wendet sich an den Sultan um Hilfe gegen die Franken; Syrienfeldzug des Johannes 11. Komnenos 1 1 37/8. Quelle für die Eroberung Kleinasiens durch die Seldschuken. Eingehende Untersuchungen sind erfolgver sprechend. E EF III (1971) 8 1 5 (Cl. CAHEN). M. CANARD, Les sources arabes de l'histoire Byzantine aux confins des xe et Xle siecles, in : Aufsätze II Nr. XVII, hier S. 293 - 300 (Feldzüge des Tzimiskes). Cl. CAHEN, La premiere penetration turque en Asie-mineure, in : Aufsätze Nr. 1 passim (neben al-'A:?imi Nr. 404). A Leyden 1908 (H. F. AMEDROZ). Knappe Regesten. Ü R. LE TOURNEAU, Damas de 1075 a 1 1 54, Paris 1 952 (Teilübersetzung mit Anm.). H. A. R. GIBB, The Damascus Chronicle of the Crusades, London 1 932 (anno 1096 - 1096). GABRIELI, Kreuzzüge (s. Register) : lange Auszüge. Nr. 404 AL-'A?iMi (1 090 - 1 1 6 1). Aus einer der angesehendsten Familien Aleppos. W Geschichte Aleppos von Anfängen bis 1 143/4. Trocken geschrieben. Einzig erhaltener Text der nordsyrischen Historiographie. I Neben Ibn al-Qälanisi (Nr. 403) und Sibt (Nr. 462) nach den Forschungen CAHENS eine der wichtigsten Quellen über die Eroberung Kleinasiens durch die Seldschuken. Sonder überlieferungen noch unerforscht, ebenso fehlen Quellenuntersuchungen und eine Überset zung. E EF I ( 1960) 823 (CL. CAHEN). DERS. , Nordsyrien, passim (im Register schlecht aufgeschlüsselt). DERS ., La premiere penetration turque en Asie-mineure (seconde moitie du Xle s.), in: Aufsätze Nr. 1 vor allem S. 16 und 25 (anno 1068). A CL. CAHEN, La chronique abrege d'al-A., in : Journal Asiatique 230 (1938) 353 - 448 (ab 1063). (Kommentar nur mit Kenntnis des Urtextes verständlich.)
§ 9.8. Geschichtsschreibung (slawisch)
Nr. 405 Presbyter von Diokleia (12. Jh.). Unter diesem Namen ist eine in 4 Fassungen in lat., italienischer und kroatischer Sprache (15. und 16. Jh.) erhaltene, bis ins 12. Jh. reichende Chronik überliefert. Sie ist die älteste erhaltene erzählende Quelle zur serbischen und kroatischen Geschichte. Q Legenden, Volksgeschichte (origo gentis), Chronik der Dynastie von Diokletien, Heiligenleben. I Mangelhafte Chronologie. Für Frühzeit wegen Stammeslegenden unzuverlässig. In quellenarmem Raum wichtig für Stellung von Byzanz auf dem Balkan 9. - 12. Jh. : Zusatzquelle zu Skylitzes (Nr. 335) für Einfälle des Bulgarenzaren Samue1 990 - 998 in das
§ 9.8. GESCHICHTSSCHREIBUNG (SLAWISCH) 12. JH.
443
Gebiet von Durazzo; Sonderquelle für Kampf mit "rex Voislav" um 1 040 (ed. 344 f. Sisic) (vgl. DÖLGER, Reg. 856 a). Nur hier Einzelheiten über Bodin, der sich imperator nennt, von den Byzantinern gefangen, dann aber unabhängiger Herr Rasziens wird (S. 358 ff. Sisic). Undeutliche und fehlerhafte Nachrichten über Eingreifen des J ohannes 11. auf dem Balkan. E Bücherkunde Nr. 4039. Repertorium 4, S. 202 - 204. KLAIC, Kroatien I, S. 1 7 - 22 (Charakteristik als Geschichtsquelle; histor. Auswertung Reg. s. v.). FERLUGA, Dalmazia Reg. s. v. "Pop Duklanin" (grundlegende histor. Auswertung für Byzanz). J. FERLUGA, Durazzo e la sua regione nella seconda meta del secolo X e nella prima del secolo XI, in : Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976, S. 225 -244 (Chronik Hauptquelle). CHALANDON, Komnenen II, S. 65 - 76 Uohannes II.). ST. GULDESCU, History of Medieval Croatia, The Hague 1964 (Reg. s. v. Dioclea. Chronicle). J. FERLUGA, Die Chronik des Priesters von Diokleia als Quelle für die byz. Geschichte, in: Byzantina 10 (1980) 429 - 460 (grundlegend; mit Parallelquellen). N. BANASEVIC, Letopis popa Dukljanina, Belgrad 1971 , S. 143 ff. (Parallelen zu Skylitzes). A F. SISIC, Ljetopis popa Dukljanina, Beograd- Zagreb 1 928 (lateinisch, italienisch). V. MOSIN, Ljetopis popa Dukljanina, Zagreb 1950 (lateinisch; serbokroat. Ü.). Ü SL. MIJUSKOVIC, Ljetopis popa Dukljanina, Titograd 1 967 (serbokr. Übers. des lateinischen Textes in Faksimilenachdruck mit langer Einleitung zur Forschungsgeschichte und Autor der Chronik). Nr. 406 Altrussische Chronik gen. Nestorchronik (12. Jh.). Überschrieben als "Erzählung von den vergangenen Jahren" (povest vremennych let). Frühestes histor. Datum : Angriff der Ros auf Konstpel. 860 (Chronik falsch 852). 1 1 1 6 abrupter Schluß. Moderne Forschung schränkt Mitwirkung des in einigen späten Versionen als Verfasser genannten Hagiographen Nestor, Mönch des Höhlenklosters in Kiev, an einer hypothetisch erschlossenen Urfassung stark ein.' Die an vielen Stellen in Textgestalt und Inhalt unklaren Verträge zwischen Byzanz und den Ros (DöLGER, Reg. 549 ; 556 ; 647; 739) sind nur hier erhalten, wahrscheinlich aus späteren, nicht offiziellen Übersetzungen. Falls nicht von slawischer Version des Georgios Monachos (Nr. 208) abhängig (941 !) Fülle von Sondernachrichten trotz legendärer Züge : verschiedene Angriffe der Ros auf Konstpel. ; Besuch der Kiever Fürstin Olga 957 in Konstpel. (Taufe Olgas in Chronik auf 955 datiert) ; Taufe Vladimirs (972 - 1 0 1 5) und seine Heirat mit der purpurgeborenen Anna; Stellung der Petschenegen zu Byzanz (z. B. ad annos 9 1 5 ; 968 ; 993). Histor.-kritischer Gesamtkommentar dringend erwünscht. E STENDER- PETERSEN, Russische Lit., S. 97- 108. M. V. LEVCENKO, Ocerki po istorii russko vizantijskich otnosenij (Untersuchungen zur Geschichte der russisch-byzantinischen Beziehung) (russ.), Moskau 1956 (durch keinen Index aufgeschlüsselt; passim; zusammen mit anderen russ. Chroniken interpretiert; Vertragstexte im wesentlichen als echt angenommen). I. SORLIN, Les traites de Byzance avec la Russie au xe siecle, in: Cahiers du Monde Russe et Sovietique 2 (1961) 3 1 3 - 360; 447- 476 (umfassende histor. Kommentierung mit Parallelquellen). A. A. VASILIEV, The second Russian attack on Constantinople, in: DOP 6 (1951) hier S. 2 1 9 - 224. (Autentizität der Urkunden). G. OSTROGORSKY, L'expedition du prince Oleg contre Constantinople en 907. Byzanz und die Kiewer Fürstin Olga, in: Byzanz und die Welt der Slawen, Darmstadt 1 974, S. 1 7 - 52. L. MÜLLER, Byzantinische Mission nördlich des Schwarzen Meeres vor dem 1 1 . Jh., in: Proceedings of the XIIIth Intern. Congress of Byzantine studies, London 1967, S. 29 - 38 (Nachrichten der N.chron. im wesentlichen glaubwürdig). A. POPPE, The political background to the baptism of Rus'. Byzantine russian relations between 986 - 989, in : DOP 30 (1976) 197 - 244 (N.chron. Hauptquelle).
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HAUPTQuELLEN
A PSRL 2Tom. 1 , 1 (1926; Nachdruck 1962). Die Nestorchronik. Eingeleitet und kommentiert von D. TSCHlZEWSKIJ, Wiesbaden 1969. A R. TRAUTMANN, Die altruss. Nestorchronik, Leipzig 193 1 (sehr knappe histor. Anm.). S. H. CROSS O. P. SHERBOWITZ-WETZOR, The Russian primary Chronicle: Laurentian text, Cambridge (Mass.) 1953 (histor. Komm. in Einzelheiten für byz. Geschichte unzureichend ; ältere Lit.).
§ 9.9. Hagiographie
Nr. 407 Vita der Irene-Piroschka (gest. 1 134). Synaxarnotiz. Gemahlin des Johannes 11. Komnenos, Tochter des ungarischen Königs Ladislaus. I Heiligkeit und lautere Schönheit wird gepriesen. 1. soll "von den Kaisern des Westens" abstammen, wie auch Prodromos (Nr. 424) betont. Nachrichten des Kinnamos (Nr. 380) und Prodromos werden bestätigt, 1. habe den Anstoß zur Gründung des Pantokratorkom plexes (Nr. 428) gegeben. Der Kaiser hat das Werk seiner Frau ergänzt und vollendet. Keine Meßzahlen. E MORAVCSIK, S. 568. DERs. Ed. s. "A" mit Parallelquellen. W. HÖRANDNER, Theodoros Prodromos (Wiener Byzantinistische Studien XI) Wien 1 974, S. 1 83, 230f. A Gy. MORAVCSIK, Szent Laszl6 Leanya . . . (Die Tochter Ladislaus des Heiligen und das Pantokra torkloster in Konstpel.) (ungar. mit dtscher. Zsfg.), in : A Konstantinapolyi Magyar Tudomanyos Intezet, Közlemenyei 1 923, 7 - 8 füzet (Mitteilungen des Ungarischen Wiss. Inst. in Konstpel., Heft 7- 8). Nr. 408 NIKO LAOS VON METHONE (gest. um 1 1 60). THEODOROS PRODROMOS (Nr. 424). Viten des Meletios (1035 - 1105). N. v. Meth., einer der bedeutendsten Theologen des 12. Jh., schrieb seine Vita um 1 14 1 . Meletios aus Kappadokien. Mönch in Konstpel. Nach unstetem Wanderleben, das ihn über Athen und Theben bis Rom und J erusalem führte, nach 1081 Abt des Symbolonklosters (später Hosios Meletios) bei Theben. Q Berichte von Augenzeugen. I Die sich einander ergänzenden Viten ungewöhnlich reichhaltig: 1 . Frömmigkeitsge schichte : Wanderfreudigkeit leider mit nur wenig eingehender Schilderung der Stationen. Typischer Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten. 2. Prosopographie und Verwaltung (Dux von Theben : Bryennios [29 Vas.] Konstant. Choirosphaktes : Prätor der Peloponnes. S. 34 u. a.). 3. Meßzahlen : Kaiser gewährt Kloster 422 Nomismata (DÖLGER, Reg. 1 12 1 aus Vita). 100 Mönche im Symbolonkloster. 4. Kreuzfahrer machen Zwischenstation in Athen Piräus. 5. Teilweise legendäre Nachrichten über Niederschlagung der Revolte auf Kreta 1092. Feldzüge gegen Kumanen werden in Prophezeiungen erwähnt. E VASILIJEVSKIJ (Einleitung zur Ed.) (s. "A"). ThEE 8 (1966) 942 - 949 (T. A. GRITSOPULOS) (Inhalt der Vita). TIB 1, S. 217 (Geschichte des Klosters). BECK, Kirche, S. 625 (Datum der Vita des Meletios). MORAVCSIK, S. 571 (zur Kumanenprophezeiung). CHALANDON, Komnenen I, S. 148 (Revolte auf Kreta), 224 (Kreuzfahrer). A. BON, Le Peloponnese Byzantin jusqu'en 1204, Paris 1951, S. 1 94 f. (Prosopographie).
§ 9. 10. REISEBERICHTE (HEBRÄISCH, · LATEINISCH) 12. JH .
445
A BHG 1247 (Meth.) ; 1 248 (Prodr.). V. G. VASILJEVSKIJ, in : Pravoslavnyj Palestinskij Sbornik 1 7 (1 886) 1 - 39 (Meth.) 40 - 69 (Prodr.). Chr. PAPADOPULOS, in: Theologia 1 3 (1935 ) 97- 125 ( Symbolai . . , Untersuchungen zur Geschichte des Mönchslebens in Griechenland n (neugr.), Athen 1935, S. 34 - 66 (Meth.), 67- 91 (Prodr.). =
Nr. 409 NIKOLAOS KATASKEPINOS (gest. Mitte 12. ]h.). Vita des Kyrillos von Philea (Thrakien) (gest. 1100). Von N., Mönch des Klosters EV Ka'taaxEnn (Pontus), sind zahlreiche religiöse Schriften (Kanones, Briefe, usw.) überliefert. Kyrills Leben spielt sich in Thrakien und nahe von Konstpel. (Neapolis ; Kloster am Marmarameer) ab. I Schwerpunkte der lebendigen Schilderung: 1 . Frömmigkeitsgeschichte : Kyrill ist nicht häufig greifbares Beispiel eines " Laienasketen" mit Grundbesitz, wo er Arbeiter beschäftigt, bis er selbst Mönch wird. Typischer Zustrom einer breiten Skala sozialer Schichten. 2. Neben Personen, die auch in Vita des Meletios (Nr. 408) auftreten, Hinweise auf "Mächtige" seiner Heimatstadt Philea (Kap. 56). 3. Flucht vor Petschenegen. 4. Streiflich ter auf Tätigkeit byz. Beamter: der "Kurator" von Neapolis läßt Kyrill festnehmen. Keine Meßzahlen. E BECK, Kirche, S. 639 (zu Schriften des Nikolaos). SARGOLOGOS : ausführliche Einleitung und Anm. S. "A". A BHG 468 : E. SARGOLOGOS, La Vie de saint Cyrille le Phileote, moine byzantin (t 1 1 10) (Subsidia Hagiographica 39) Bruxelles 1 964.
§ 9. 10. Reiseberichte (hebräisch, lateinisch)
Nr. 410 BENJAMIN VON TUDELA (Navarra) (gest. nach 1 1 73). Wahrscheinlich Kaufmann, wie aus seinen Kenntnissen und Interessen für Handel und Gewerbe zu schließen ist. W Bericht über eine Palästinareise zwischen 1 1 59 und 1 1 73 u. a. über Konstpel., Saloniki, Korinth, Theben. I "Bestandaufnahme" der jüdischen Gemeinden mit Meßzahlen (Korinth: 300 Familien). Ausführliche Beschreibung Konstpels. : Erwähnung von Grünflächen und Ackerbau inner halb der Stadtmauern, Dunkelheit der engen Straßen, reger internationaler Handel. Der Fiskus soll nach B. v. T. täglich 20 000 "Goldstücke" einnehmen (sic). Byzantiner sind nach ihm "feige wie Frauen im Krieg". E M. WAXMANN, A history of Jewish Literature I, London 1 960, S. 436 - 44 1 . Histor. Kommentar zu den Byzanz betreffenden Stellen dringend erwünscht. A. SHARF, Byzantine Jewry from J ustinian to the fourth crusade, London 1971 , S. 132 - 1 62 (The world of B. of T.) (erweiterungsfähig). ADLER s. "A" . P. TIVCEV, Sur les cites Byzantines au Xle- Xne siecles, in : Byzantinobulgarica 1 (1 962) 145 - 1 82 passim. A M. N. ADLER, The itinerary of Benjamin of Tudela. Critical text, translation and commentary, London 1 907 (1965) . ADLER verweist im Kommentar immer wieder auf A. ASHER, Itinerary of Benjamin of Tudela, 2 vol., London 1 840 (hebr. Text; engl. Übers. ausführliche, teilweise veraltete Anm.).
446
HAUPTQUELLEN
Nr. 41 1 ANONYMUS. Beschreibung Konstpels. (Ende 12. Jh.). Englischer Pilger, der in seiner Beschreibung der Devotionsroute nur "nominatos sanctos" erwähnt mit den dazuge hörigen Legenden wohl aus Mund von Fremdenführern. I "Prezioso parallelo" (MERCATI) zum "Pilgerbuch" des Antonios von Novgorod, mit dem die Reihe der russischen Pilger beginnt. Wirtschaftsgeschichtl. Ausdeutung verdient Legende vom zweimal schiffbrüchigen Naukleros, der von einem Juden zweimal 50 Pfund Gold borgt. Er handelt Blei für Getreide ein und macht dadurch großen Gewinn. E Einleitung zur Ed. JANIN, Constantinople, erwähnt die Quelle zwar unter den Reisenden S. XXXI, zitiert sie aber sonst merkwürdig wenig. Ebensowenig bei R. JANIN, Monasteres I. A S. G. MERCATI, Santuari e reliquie costantinopolitane secondo il codice Ottoboniano latino 1 69 prima della conquista latina (1 204), in : Rendiconti Pontif. Accad. Rom. di Archeol. sero III, 12 (1 936) 133 - 156. Antonius V. Novgorod : B. DE KHITROWO, Itineraires Russes en Orient, Genf 1 889, S. 85 - 1 1 1 (franz. Ü.).
§ 9. 1 1. Reden und Briefe (griechisch, lateinisch)
Nr. 412 Theophylaktos Hephaistos von Ochrid (um 1 050 - nach 1 126). Aus Euboia. Schüler des Michael Psellos (Nr. 337). Erzbischof von Ochrid ab 1088/9. W Dichtung (Epigramme). Fürstenspiegel. Theol. Fachschriften. Zur Zeitgeschichte wich tig : Enkomion auf Kaiser Alexios I. (1088). Ung. 130 Briefe (ung. 1 091 - 1 108) an hochgestellte Persönlichkeiten und Literaten, geschr. als Erzbischof von Ochrid. Vita des Klemens von Ochrid (gest. 9 1 6), wahrscheinlich von Th. geschrieben. I Übertreibungen und Topik (z. B. negatives Urteil über Ochrid) müssen bei Hermeneutik berücksichtigt werden. Außergewöhnliche Informationsdichte : Schwerpunkte : 1 . Prosopo graphie und kirchI. Geographie: sonst unbekannte Personen und Bischofssitze. 2. Vermö gens- und Prozeßrecht : Prozesse z. B. über Vertreibung eines Mönches sind rekonstru ierbar. Bisher zu wenig ausgewertet; Abwehr staatl. Eingriffe. 3. HAUPTQUELLE zum Steuerwesen im 1 1 . Jh. : Erwähnung teilweise sonst selten belegter Steuerarten ohne Meßzahlen; Art der Steuereintreibung. 4. Streiflichter auf soziale Lage der Bauern Makedo niens. 5. Tätigkeit der Beamten : Willkür und Übergriffe vor allem der Steuerbeamten; Machtlosigkeit kaiserl. Anordnungen. 6. Vernichtendes Urteil über Verhalten der Kreuz fahrer (Sp. 323 - 6). KIemensvita ist HAUPTQUELLE für Kirchengeschichte Bulgariens im 9.110. Jh. (Organisation; Frömmigkeit) ; byz. Geschichte nur am Rande berührt. E BEcK, Kirche, S. 649 - 651 (Theolog. Schriften). HUNGER I, 161 f. (Inhalt des Fürstenspiegels). Izvori (Bulgarien) XIX (MASLEV 1 974) : Vorstudien für Neuausgabe (Prosopographie, Chronologie, Mss.) (bulg.). P. GAUTIER, L'episcopat de Theophylacte Hephaistos. Archeveque de Bulgarie. Notes chronologiques et biographiques, in : REB 21 (1 963) 1 59 - 1 78. D. A. XANALATOS, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Makedoniens im Mittelalter, hauptsächlich auf Grund der Briefe des Erzbischofs Theophylaktos von Achrida, Diss. München 1 937. CHALANDON, Komnenen I, S. 1 60 (Kreuzfahrer in Ochrid). G. G. LITAVRIN, Bolgarija i Vizantija v,xI-XII VV. (Bulgarien und Byzanz im 1 1 . und 12. Jh.) (russ.), Moskau 1960 (Th. Hauptquelle zur Sozial- und Verwaltungsgeschichte ; im Index nicht aufgeschlüsselt). R. KATICIe, Die Briefe des Theophylaktos von Ochrid als Quelle für die
§ 9. 1 1 . REDEN UND BRIEFE (GRIECHISCH, LATEINISCH) 12. JH.
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Geschichte des mittelalterlichen Makedoniens (serbokr. mit dtsch. Zsfg.), in: ZRVI 8/2 (1964) 1 76 - 1 89 (zur Hermeneutik der Topik). A Briefe: PG 126, Sp. 308 - 558 (ed. FINETTI, MEURSIUS, LAMI). Enkomion: P. GAUTIER, Le discours de Theophylacte de Bulgarie a l'autocrator Alexis Ier Comnene (6 janvier 1088), in: REB 20 (1 962) 93 - 1 30 (Text: 109 - 120). Vita: A. MILEV, Teofilakt. Kliment Ohridski, Sofia 1955 (griech. Text. Bulgar. Ü. Einl.). DERS., Gruckite Zitija na Kliment Ohridski, Sofia 1 966 (auch der griech. Bios des Demetrios Chomatianos). P. GAUTIER, Theophylacte d'Achrida. Discours, traites, poesies. Introduc tion, texte, traduction et notes (CFHB 16/1) Thessalonike 1 980 (noch nicht zugänglich). Ü Izvori Gugoslawien) 3, S. 257- 360 (wertvolle histor. Anm.). . Nr. 413 JOHANNES TZETZES (um 1 1 1 0[ ?] - 1 1 85[ ?]). Vielschreibender Literat. Leben sozialgeschichtlich wichtig, weil er als Literat ganz auf aristokratische Gönner und auf Abschreiben seiner Werke finanziell angewiesen ist. W Kommentare zu griech. Klassikern. Andere Philologika. Zeitgeschichtliche Informatio nen : 1 07 Briefe, kommentiert in "Historien" (auch gen. "Chiliaden"). Gedicht auf Tod des Kaisers Manuel 1. ohne his tor. Bedeutung. I Briefe sind Zeugnisse des "Gelehrtenelends" im 12. Jh. Fülle von nicht systematisch untersuchten Informationen zu Schulwesen, byz. Handel (Straßenverkäufer), Handwerk (Textilhandwerk, unehrenhafte Berufe, Primitivität der Produktion, Zuschlag der Fisch händler mit Meßzahl) und Realien (Kleinkunst, Kleidung, Nahrung). Subjektiv verzerrte Hinweise auf Ausschweifungen der Mönche in Konstpel. E HUNGER 11, S. 59 (Leben, Philologika) und passim (s. Index). RE VII A 2 (1 948) Sp. 1 959 - 2010 (e. WENDEL) (grundlegend zu Leben und Werk). P. GAUTIER, La curieuse ascendance de Jean Tzetzes, in: REB 28 (1 970) 208 - 220 (Stolz auf Vorfahren). KUKULES, Vie, passim (Indices unzuverlässig) vor allem 1, 2 (Schulwesen). DERS., Thessalonikes Eustathiu ta laographika (Volkskundliches bei Eustathios von Thessalonike) (neugr.), 2 Bde., Athen 1 950 (im Index nicht aufgeschlüsselt) passim. KASHDAN, Byzanz (s. Index). A P. A. M. LEONE, Ioannis Tzetzae epistulae, Leipzig (Teubner) 1972 (ohne Komm). Ioannis Tzetzae Historiae rec. P. A. M. LEONE (Pubblicazioni delI' Istituto di Filologia Classica I) Neapel 1 968 (ohne Komm.). Gedicht auf Manuel: P. MATRANGA, Anecdota Graeca 11 (1 850) 619- 622. Nr. 414 GREGORIOS ANTIOCHOS (gest. um 1 1 96). Als Rhetor zuerst in Kaiserkanzlei tätig. "Velumrichter" (Richter am Kaisergericht in Konstpel). Zuletzt(?) Großdrungar 'tfi� ßLYATJ� (vgl. Zonaras Nr. 3 82) (noch nicht sicher bestimmter hoher Richterposten). Höhepunkt der Tätigkeit als Literat und Briefschreiber um 1 1 75. W Enkomien, Trauerreden, Dankreden (teilweise unediert). Briefe (teilweise unediert). I Die wahrscheinlich insgesamt spärlichen Sondernachrichten im gesamten Brief- und Redencorpus noch nicht systematisch analysiert. Andeutungen der Briefe aus Bulgarien um 1 1 73 sind enttäuschend vage ; unklar bleibt sogar, gegen wen der kaiserl. Kriegszug gerichtet ist, an dem G. A. murrend teilnimmt. Aufzählung der in Gegend von Serdika wachsenden Früchte. Rede auf den sonst unbekannten Sebastokrator Konstantinos Angelos (1 1 87) sozialgeschichtlich wichtig zur prekären Lage eines alternden Beamten ohne Vermögen. E HUNGER I, S. 126/7 (Enkomien), S. 137 (Trauerreden), S. 151 (uned. Dankrede), S. 1 92 (Editionen). J. DARROUZES, Notice sur Gregoire Antiochos (1 1 60 a 1 1 96), in : REB 20 (1962) 61 - 92 (Übersicht über Werke; Biographie) (Ergänzungen von P. WIRTH, in : BZ 56 (1 963) 107/8).
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HAUPTQuELLEN
A J. DARROUZES, Deux lettres de Gregoire Antiochos ecrites de Bulgarie vers 1 1 73 (mit franz. Ü.), in: BS 23 (1962) 276 - 285 ; 24 (1 963) 65 - 86. A. P. KAZDAN, Gregorios Antiochos. Leben und Werk eines Beamten (russ.), in : VV 26 (1965) 77 - 99 (mit 2 Briefen; Ergänzungen zu DARROUZES). M. BACH MANN-F. DÖLGER, Die Rede des !!Eya� öQouyyaQLo� Gregorios Antiochos auf den Sebastokrator Konstantinos Angelos, in : BZ 40 (1940) 353 - 405 (Ü. großer Teile; vorbildlicher Komm.). Nr. 415 EUTHYMIOS MALAKES (gest. um 1202/4). Schon 1 150(?) Metropolit von Neai Patrai. W Trauerreden auf weltl. und geistl. Standespersonen. 36 Briefe u. a. an Michael Choniates (Nr. 477) und Eustathios (Nr. 383). Lobrede auf Manuel l. 1 161 unmittelbar vor seiner 2. Heirat und Ankunft Kilidsch Arslans in Konstpel. Lobrede auf Manuel I. bei seiner Rückkehr vom Syrienfeldzug ( 1 1 59). I Leider ohne Einzelheiten wird 1 1 61 Manuel als Friedenskaiser gelobt, zu dem der "Perser" (Arslan !) demütig kommt. Ist Arslan anwesend? Erwähnung der Erfolge im Norden (Kap. 14). In Rede 1 1 59 ist die übertriebene Schilderung des Wiederaufbaus der wichtigen Stadt Dorylaium, die schöner als zuvor sein soll, nicht überall glaubwürdig. Die teilweise leidenschaftlichen Briefe spielen auf Streitigkeiten im Klerus an, beklagen sich über schlechte Klosterzucht und habgierige Steuereinnehmer. E MORAVCSIK, S. 264. HUNGER I, S. 126 (Lobreden), 136 (Trauerreden. MpONES (s. "A. ") zum Leben. G. STADTMÜLLER, Michael Choniates (Orientalia Christiana 33. 2. Rom 1 934, S. 306 - 312 (Leben; hist. Gehalt der Briefe). J. DARROUZES, Notes sur Euthyme Tornikes, Ethyme Malakes et Georges Tornikes, in: REB 23 (1965) 148 - 1 67 (literar. Scheidung). P. WIRTH, Kaiser Manuel I. Komnenos und die Ostgrenze. Rückeroberung und Wiederaufbau der Festung Dorylaion, in: BZ 55 (1962) 21 - 29 (Vergleich Malakes - Eustathios). Histor. Kommentar der Lobreden dringend erforder lich. A Rede 1 1 59 : ed. K. G. MpONES (Bonis) in : Theologia 19 (1941 -8) 524 - 550. Rede 1 161 : A. PAPADOPULos-KERAMEus, Noctes Petropolitanae, St. Petersburg 1913, S. 1 62 - 1 87. A. a. O. 2 Trauerreden: S. 142 - 1 62. Briefe: G. MpONES, Malakes Euthymios, Athen 1937 (mit Einl.). Nr. 416 MICHAEL ITALIKOS (Ende 1 1 . Jh. - vor 1 1 57). Universalgelehrter. 1 142 "Lehrer des Evangeliums". Nach 1 143 : Metropolit von Philippupolis. W s. Gesamtedition von GAUTIER. Zeitgeschichtlich wichtig vor allem Reden auf J ohannes H. Komnenos und Manuel l. Komnenos. Briefe an Glieder der "herrschenden Klasse" und Literaten. Gemessen an Überlieferungsmasse ist histor. Wert enttäuschend : Kaiserrhetorik zeigt den byz. Universalitätsanspruch der Komnenen mit Blick nach Osten. Rede auf Johannes Komnenos bringt über Matthaios (Nr. 399) und Gregor (Nr. 400) hinausgehende Einzelhei ten über Ostfeldzüge (Brand von Anazarba). Aus Rede an Manuel (S. 291 GAUTIER) darf wahrscheinlich nicht Ermordung des Kaisers J ohannes geschlossen werden. Verstreute Hinweise auf Bildungswesen : Bezahlung des "Lehrers des Evangeliums" (S. 1 19) ohne Meßzahl; Universalität der Bildung des M. 1., die auch praktische( ?) Medizin mit einschließt; private Bezahlung des M. I. (in welcher Stellung ?) (S. 226). E HUNGER I, S. 123 (Leben, Enkomien); weitere Hinweise s. Index. U. CRISCUOLO, La politica orientale di Giovanni 11 Comneno aHa luce di nuovi testi di Michele Italico, in: Annali deHa Fac. di Lett. e Filos. Univ. Macerata 5/6 (1 972/3) (Padua) 541 - 552 (Orientierung nach Osten).
§ 9. 1 1 . REDEN UND BRIEFE (GRIECHISCH, LATEINISCH) 1 2 . JH .
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A P. GAUTIER, Michel ltalikos. Lettres et discours (Archives de l'Orient Chretien 14) Paris 1972 (mit Einleitung zum Leben und Korrespondenten; vorbildlicher histor. Kommentar). Nr. 4 1 7 MICHAEL VON ANCHIALOS (gest. 1 1 78). Schüler des Metropoliten von Anchialos (Name !). Patriarch 1 1 70 - 1 1 78. W Theologica. Historisch wichtig: Antrittsrede als "Philosophenkonsul" (zw. 1 167 und 1 1 70). I Außergewöhnlich inhaltsreich. Außenpolitik : Serbien erscheint als Bundesgenosse Ungarns. Sonderquelle über Vertragsbestimmungen 1 167 nach Ungarnfeldzug. U. a. : Kroatien und Dalmatien wird von Ungarn als byzantinisch anerkannt; Tributzahlung; Geiselstellung. Charakteristik Manuels als Gesetzgeber und Steuerreformer. Bildungswe sen : der bezahlte "Philosophenkonsul" (keine Meßzahlen) eifert gegen "Neohellenismus " . E BECK, Kirche, S. 627 (Theologica). HUNGER I, S. 1 55. Izvori (s. Ü ") Browning (s. "A. "). A R. BROWNING, A new source on Byzantine - Hungarian relations in the 12 century. The inaugural lecture of Michael 6 'tOU 'AYXL(lAOU w� 'Ü1ta'to� 'tOOV q.>LAoa6q.>wv, in Balkan Studies 2 (1961) 1 73 - 2 1 4 ( Studies on Byzantine history . . . [Variorum reprints] London 1 977 Aufs. IV). Ü. Izvori Uugoslawien) 3, S. 1 99 - 206 (Datierungen BROWNINGS korrigiert). "
.
=
Nr. 4 1 8 BASILEIOS VON ÜCHRID (gest. um 1 1 74). Um 1 145 Erzbischof von Thessalonike. W Leichenrede auf Irene, erste Gattin Manuels I. ( 1 1 60). I Lobeshymnen auf Schönheit und Sitten der Deutschen müssen verglichen werden mit dem Tadel des Niketas (Nr. 441 ) über ihre mangelnde Eleganz. Auch B. erwähnt, daß Irene eine Fremde in Konstpel. blieb. Glaubwürdig erscheint der von B. hervorgehobene mildernde Einfluß Irenes auf die orientalische Politik Manuels (1 1 9 VASILEVSKIJ). Durch B . wissen wir, daß Irene auf Seeweg nach Konstpel. gelangte. E VASILJEVSKIJ (s. "A") (zu Autor und Inhalt). CHALANDON, Komnenen 11, S. 209 - 2 1 1 . CH. DIEHL, Figures Byzantines 2" sero Paris 1 908, S. 164 - 191 (Rede verwertet). A V. VASILJEWSKIJ, in : VV 1 (1 894) 55 - 132 (Text: 1 05 - 132). W. REGEL, Fontes rerum byz., I, 2, St. Petersburg 1 9 1 7, S. 3 1 1 - 330. Nr. 419 MICHAEL VON THESSALONIKE (2. H. 12. ]h.). Aus Konstpel. Neffe des Erzbi schofs von Thessalonike, Basileios von Ochrid (Nr. 4 1 8). Rhetor (J.lutm:wQ tWV Q'YJtaQwv). August 1 153 "Lehrer des Evangeliums" . 1 1 55 Protekdikos (Richter am Patriarchatsgericht). 1 156 verurteilt als Anhänger der Häresie des Soterichus Panteugenes. W Antrittsrede als "Lehrer des Evangeliums". 3 Reden (1 149 - 1 156) auf Manuel I. I Hauptthema der Kaiserreden die Kriege in Serbien und Ungarn, während Kämpfe mit Normannen (Eroberung Korfus) und in Kleinasien nur gestreift werden. Zusätzliche, schwer datierbare Nachrichten zu den - wie Reden betonen - von den Ungarn begünstigten serbischen Revolten für die Jahre 1 149, 1 1 5 1 , 1 1 55. Antrittsrede ist Beleg für eine Hierarchie der Lehrer, die Bezahlung verlangen können. Offenbar besteht keine Grenze zwischen weltlichem und geistlichem Lehramt. E MORAVCSIK, S. 441 . HUNGER I, S. 125, 154, 191 . P. WIRTH, Michael von Thessalonike?, in: BZ 55 (1 962) 266 - 268. (Zur Person). Histor. Kommentar dringend erwünscht. Siehe Izvori (" Ü. " ) . A Antrittsrede: J. LEFORT, Prooimion de Michel, neveu de l'archeveque de Thessalonique, didascale
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HAUPTQUELLEN
de l'evangile, in : TM 4 (1 970) 375 - 393 mit Ü. und Analyse. Reden: W. REGEL, Fontes rerum byzantinarum, I, 1, St. Petersburg 1 892, S. 13 1 - 1 82. Ü Izvori Gugoslawien) 4, S. 1 86 - 193 (wertvoller hist. Kommentar.). Nr. 420 ]O HANNES SYROPULOS (2. H. 12. ]h.). Rhetor. Über sein Leben nichts bekannt. W Rede auf den Kaiser Isaak 11. Angelos (um 1 1 92). I "In bewährter Manier werden Erfolge der Byzantiner outriert und die Mißerfolge verschwiegen" (HUNGER). Rede ist synoptisch mit anderen Rhetoren (Georgios Tornikes 11. Nr. 422, Sergios Kolybas u. a.) zu interpretieren. Sondernachrichten von BACHMANN herausgearbeitet : siegreicher Blitzfeldzug Isaaks gegen Seldschuken; Unternehmen gegen Normannen mit Einnahme von Dyrrhachion, Auszug ohne Kampfhandlungen gegen deutsche Kreuzfahrer. Niketas (Nr. 441 ) wird "manchmal bis in die kleinsten Einzelheiten bestätigt" (BAcHMANN). E HUNGER I, S. 127. MORAVCSIK, S. 341/2. Kommentar von BACHMANN s. "A". Mustergültig. A M. BACHMANN, Die Rede des Johannes Syropulos an den Kaiser Isaak H. Angelos (1 1 85 - 1 1 95) (Text und Kommentar) nebst Beiträgen zur Geschichte des Kaisers aus zeitgenössischen rhetorischen Quellen, München 1935. Nr. 42 1 GEORGIOS TORNIKES (I.) (gest. vor 1 1 67). Kleriker der Hagia Sophia. "Lehrer der Psalmen" (Auslegung des AT) 1 146. " Lehrer des Evangeliums" 1 1 5 1 . Sekretär des Patriar chen. Ab 1 1 55 Metropolit von Ephesos. W Zwischen 1 146 - 1 1 56 geschrieben. Lehrreden "Didaskalien", von G. T. "Prooimien" genannt, zwei davon als Antrittsreden für neue Lehrämter. 30 Briefe. Dogmatisches Votum. Rede auf Anna Komnena (um 1 154) (Nr. 381). I Sehr beschränkt : Briefe geben Bausteine zur Prosopographie. Schwierige Lage von Ephesos, mit der G. T. offensichtlich nicht fertig wird, tritt aus den dunklen Andeutungen der Briefe an den Dux von Thrakesion wenig deutlich hervor. Werden auch andere Zeitereignisse absichtlich nur angedeutet? Die "klischeeartigen Wendungen" (HUNGER) in der Rede auf Anna (Nr. 381) lassen deren Charakter weniger gut erkennen als ihr Werk selbst. Vielleicht trägt Beschreibung ihres Äußeren authentische Züge. E HUNGER I, S. 126, 403 (Rede auf Anna) j S. 1 53 (Prooimien). A J. DARROUZES, Georges et Demetrios Tornikes. Lettres et discours, Paris 1970 (Einleitung, Text mit Anm., Teilü.). Nr. 422 GEORGIOS TORNIKES (11). (2. H. 12. ]h.). Neffe des Georgios Tornikes (I), Metropoliten von Ephesos. W Lobrede auf Isaak 11. Angelos 1 1 93. I Rede muß synoptisch mit zwei anderen, ebenfalls 1 1 93 vor Isaak 11. gehaltenen Reden interpretiert werden : des Sergios Kolybas und des Konstantinos Stilbes. Zusatzinforma tionen zu Niketas (Nr. 441) über siegreichen Seldschukenfeldzug 1 192/3. Vielleicht glaub würdige Sondernachrichten über zeitweise byzanzfreundliche Haltung des abtrünnigen Peter Asen. E HUNGER I, 127 (Enkomien 1 1 93). MORAVCSIK, S. 291 (zu Asen). M. BACHMANN, Die Rede des Johannes Syropulos. . . , München 1935 (Index s. v.).
45 1
§ 9.12. DICHTUNG 12. JH.
A Tornikes 11. : REGEL, Fontes 11, 254 - 280. Stilbes: B 28 (1958) 31 - 50 (R. BROWNING mit histor. Komm.). Kolybos : REGEL, Fontes 11, S. 280 - 300. Nr. 423 WIBALD VON STABL O (1098 - 1 1 58). Abt von Stablo und Corvey. Im Dienste der Staufischen Reichskanzlei "Vermittler zwischen Ost und West" (LAMMA). Wahrscheinlich des Griechischen kundig. W Reichhaltiges Briefregister (erhalten 470 Nr.) an hochgestellte Persönlichkeiten, darun ter 5 Briefe an byz. Kaiser(innen) ist nur für 1 1 47 - 54 und 56/7 erhalten. I Wichtige Quelle - Otto (Nr. 391) bestätigend - für gutes Verhältnis Manuel I Konrad 111. Sonderquelle für Offensivvertrag von Thessalonike (DöLGER, Reg. 1374) gegen Sizilien. Belege für Gebrauch des "imperator"-Titels durch Konrad - von Manuel still schweigend hingenommen. Im Briefwechsel von 1 1 53 kommt bereits die Abkühlung zwischen beiden Reichen zum Vorschein. DÖLGER, Reg. 1376 ; 13 78 ; 1388 ; 1389; 139 1 . E L ThK 10 (1965) 1085/6 (F. HAUSMANN). F . STEPHAN - KÜHN, Wibald als Abt von Stablo und Corvey und im Dienste Konrads 111., Diss. Köln 1973 (Biographie ; wenig zu Ost-Westbeziehun gen). MANITIUS 111, S. 289 - 292. LAMMA, Comneni, I, S. 93 - 1 1 5 ; 243 f. CHALANDON, Komnenen 11, S. 338 - 346. W. OHNSORGE, "Kaiser" Konrad, in : Abendland und Byzanz, Darmstadt 1953, S. 364 - 386. DERS., Zu den außenpolitischen Anfängen Friedrich Barbarossas, a. a. O. S. 41 1 - 433. A PH. JAFFE, Bibliotheca rerum Germanicarum I, Berlin 1 864, S. 74 finis. -
§ 9. 12. Dichtung
Nr. 424 THEODOROS PRODROMOS (um 1 1 00- 1 156/8). U. a. Schüler des späteren Metro politen von Philippupolis Michael ltalikos (Nr. 416). In vieler Beziehung typischer byz. Literat in Umgebung der Kaiser Johannes 11. und Manuel l. Komnenos. Er schrieb wohl einen Großteil seiner Dichtungen auf Bestellung und verdiente so schlecht und recht seinen Lebensunterhalt. In Beamtenstellungen scheint Pr. nicht gearbeitet zu haben. W Außergewöhnlich reichhaltig (s. HÖRANDNER in "E") : Theologika, Philosophie und Fachwissenschaften, Rhetorika. Roman. Zeitgeschichtlich wichtig: Historische Gedichte. 6 Reden (eine unediert), 30 Briefe. Vielleicht gehören Th. Pr. auch satirische Gedichte in Volkssprache (sog. "Ptochoprodromika"). I Histor., wahrscheinlich nur sporadische Sondernachrichten in Briefen und Reden noch nicht systematisch untersucht. Informationsschwerpunkte der histor. Gedichte : 1 . Leben dige Schilderung des Hofzeremoniells hinter dem sich die byz. Kaiseridee spiegelt. (Krönung, Triumphzug). 2. Unbekannte Einzelheiten über Kleinasienfeldzüge des Johan nes 11. 3. Fülle von prosopographischen Einzelheiten. 4. Belege für eine Art "Kreuzzugs ideologie" der Ostfeldzüge. 5. Sozialgeschichte: prekäre Lage des Literaten (besonders Ged. 38 HÖ RANDNER) ; in satirischer Einkleidung auch in "Prodromika" . Inwieweit hinter der satirischen Schilderung des Klosterlebens histor. Wirklichkeit steht, bleibt fraglich. E HÖRANDNER (Leben, Werke, Lit. Komm.). BECK, Volksliteratur, S. 101 - 105 (Inhalt, Forschungs geschichte der "Ptochoprodromika").
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HAUPTQUELLEN
A W. HÖRANDNER, Theodoros Prodromos. Historische Gedichte (Wiener Byzantinische Studien XI) Wien 1974 (Ausgaben der übrigen Werke). "Ptochoprodromika" : D. C. HESSELING - H. PERNOT, Poemes prodromiques en grec vulgaire, Amsterdam 1910. (weiter A. siehe Beck "E"). Nr. 425 Anonyme Gedichte (12./13. Jh.). Überliefert in Gedichtsammlung des Codex Marcianus 524 (Venedig). I MORAVCSIK hat auf den "nicht geringen histor. Wert" der Gedichte hingewiesen. Nach ihm stammen sie aus höfischen Kreisen. Ob freilich die sehr allgemeine Schilderung einzelner Episoden der ungarischen Feldzüge Kaiser Manuels und die Erwähnung der Bulgaren, Kumanen usw. irgendwelche Sondernachrichten enthalten (z. B. zur Prosopogra phie), ist noch nicht untersucht. E MORAVCSIK, S. 225. S. SESTAKOV, Notizen zu den Gedichten des Codex Marcianus gr. 524 (russ.), in: VV 24 (1923 - 6) 45 - 56 (vor allem zu Namen; Sondernachrichten wenig herausgearbeitet). A Sp. LAMPROS, Der Codex Marcianus 524 (neugr.), in : NHell. 8 (191 1) 3 - 59 ; 123 - 192.
§ 9.13. Urkunden
Nr. 426 Kaiserurkunden (12. Jh.). DÖLGER Reg. 1215 - 1654. In den Informationsträgern zur Außenpolitik kommt die allgemeine diffuse Quellenlage des 12. Jh. zum Ausdruck: an Byzanz sonst wenig interessierte Chroniken (Reg. 1 2 1 5 ; 122 1 ; 1309 : Ekkehard, Annalista Saxo) können ebenso Einzelnachrichten enthalten wie arabische (Reg. 1432 ; 1601 ; 1608), syrische (Reg. 1490) und slawische (Reg. 1460) Quellen. HAUPTQUELLE zur Außenpoli tik sind die Archive Venedigs, Genuas und Pisas. Falls nicht die Appendices zur "Synopsis maior" (Reg. 1465 ; 1 466) und der sog. Tipukeitos (Reg. 1 280, 1281) leges generales zum weltlichen Recht bewahrt haben, beziehen sich fast alle Regelungen auf kirchliche Ange legenheiten, überliefert durch den Hauptinformationsträger, die Kanoneskommentare Balsamons (Reg. 1 34 1 ; 1372 ; 1380; 1 384 u. ö.). Auch ein neuediertes Reskript Manuels 1. (ed. SVORONOS in : TM 1 (1965) 325 - 391 mit ausführlichem Komm.) bezieht sich auf kirchliche Privilegien, die im 12. Jh. aus Klosterakten reichlich erhalten sind. Ist diese einseitige Überlieferung nur durch zufällige Quellenlage oder durch ein einseitiges Interesse der Kaiser an kirchlichen Angelegenheiten bedingt? Neuedition der Athosakten (s. Urkun dennr. 3) bringt vor allem in den Beamtenurkunden eine Reihe von bei DÖLGER noch nicht berücksichtigten kaiser!. Reskripten (keine leges generales). Die schwer zu interpretieren den Reskripte zur Berechnung der Steuern nach dem neuen Münzsystem der Komnenen kaiser ab ung. 1091 (Reg. 1230; 1234; 1245 ; 1246 ; 1247), die im Zusammenhang gelesen werden müssen, sind jetzt von Numismatik eingehend interpretiert (Nr. 438).
Nr. 427 Patriarchatsurkunden (12. Jh.). GRUMEL, Reg. 976 - 1 195. Herkunft : ähnlich wie 1 1 . Jh., doch tritt die syrische Überlieferung zurück, während die russischen Chroniken als einziger Überlieferungsträger in Erscheinung treten. Wie im 1 1 . Jh. sind originale Patriar chatsurkunden spärlich (Reg. 1049 aus Patmosarchiv!).
§ 9. 13. URKUNDEN 12. JH.
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I Schwerpunkt liegt - wie im Jahrhundert des großen Kanonisten Balsamon nicht anders zu erwarten (s. Teil 11, § 35) auf thematisch breit gestreuter Kanonistik, die häufig die weltliche byz. Wirtschafts- und Sozialgeschichte berührt: säkulare Tätigkeit der Kleriker (Reg. 1 048) ; Leihe von Kirchengut (Reg. 1055 mit Meßzahlen eines verliehenen Kirchengu tes) ; Bewertung von Totschlag (Reg. 1037; 1078) ; Treueid für den Kaiser (Reg. 1 120) . Zahlreiche Fälle eherechtlicher Fragen (Reg. 1009 ; 1 0 1 0 ; 1034 ; 1 068 u. ö.) (neue s Material : J. DARRouzEs, Questions de droit matrimonial 1 1 72 - 1 1 75, in : REB 35 ( 1977) 107 - 1 5 7 ; A. SCHMINCK, Ein Synodalakt vom 10. Nov. 1 167, in : F M 1 1 1 (1 979) 3 1 6 - 322) . Die übrigen Informationsschwerpunkte liegen im innerkirchlich -theologisch -geistesgeschichtl. Bereich: Irrlehren (Bogomilen ; Armenier; "Irrlehre" des Eustratios von Nikaia) ; Frömmigkeitsge schichte (Magie: Reg. 1 0 1 0) ; russische Kirchengeschichte; theol. Streitigkeiten zur Zeit Kaiser Manuels (vgl. Nr. 43 1). Diese Streitigkeiten sind HAUPTQUELLE für das Ineinandergreifen weltlicher und geistlicher Macht im kirchlichen Prozeßwesen (s. Teil 11, § 35, Kanonistik). Urkundenerwähnungen über Verhandlungen mit dem Papst (Reg. 1 12 1 ; 1 122) bereiten hermeneutische Schwierigkeiten. Diese Urkunden sind mit theol. Streit schriften des 12. Jh. über Unionsfragen zu interpretieren - auch in sozialgeschichtlicher Hinsicht (s. das Material bei J. DARRouzEs, Les documents byzantins du Xlle siede sur la prim au te Romaine, in : REB 23 [1 965] 42 - 88). Nr. 428 Typikon des Pantokratorklosters ( 1 1 36). Erlassen von Johannes 11. Komnenos (vgl. DÖLGER Reg. 13 1 1 ) für das von seiner Gemahlin Irene - Piroschka (Nr. 407) errichtete Pantokratorkloster. I Die sehr detailierten B estimmungen (Pflege, Hygiene, Nahrung, Gottesdienst) sind "zielbewußt und selbstsicher ausgerichtet" und atmen "kaiserliche Hoheit und Größe" (SCHREIBER) . In ihrer Einmaligkeit liegt auch Beschränkung des Quellenwertes. Frage nach Effektivität in Gesamtheit des Sozialwesens von Konstpel. (nur 50 Betten !) ist zu stellen. HAUPTQUELLE zur Wirschaftsgeschichte des 12. Jh. : Löhne des Personals -(Geld- und Naturalwirtschaft) ; Verbrauch des Krankenhauses ; verschiedene Münzsorten werden nebeneinander genannt. D as angehängte Seelenmessenregister ist Fundgrube für Prosopo graphie, vor allem des Komnenenhauses. E Kommentare von GAUTIER (s. "A"). G. SCHREIBER, Byzantinisches und abendländisches Hospital. Zur Spitalordnung des Pantokrator und zur byz. Medizin, in: Gemeinschaften des Mittelalters. Gesammelte Abh., Münster 1 948, hier S. 3 - 80 (grundlegend). A. PHILIPSBORN, Der Fortschritt in der Entwicklung des byzantinischen Krankenhauswesens, in: BZ 54 (1961) 338- 365, hier S. 353 - 355. CONSTANTELOS, Philanthropy, S. 1 71 - 1 79. HENDY, Coinage, S. 35 f. (Münztypen). CHALANDON, Komnenen 11, S. 28 - 34. A P. GAUTIER, Le typikon du Christ Sauveur Pantokrator, in: REB 32 (1974) 1 - 145 (mit Ü., histor. Anm. ; Zusammenstellung der Löhne und des Verbrauchs). DERS. , L' obituaire du typikon du Pantokrator, in: REB 27 (1969) 235 - 262 (Prosopographie der Komnenenzeit). Nr. 429 Typikon für Kloster der Theotokos Kosmosoteira (1 1 52) bei Ainos (Thrakien). Stifter: Sebastokrator Isaak, Sohn des Kaisers Alexios I. I Sehr ausführliche Anordnungen über Ablauf des Klosteralltags. Als wirtschaftsge schichtliche Quelle in Forschung noch kaum zur Kenntnis genommen : S. 52 f. : Aufzählung
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HAUPTQUELLEN
der reichen Klostergüter u. a. 14 Proasteia ("Vorwerke"), 2 Kastra, davon 1 Kastron mit Jahrmarkt. Stammen die Güter aus Privatbesitz des Isaak oder sind sie ursprünglich kaiserl. Güter? 12 Klosterschiffe besitzen Steuerfreiheit. Mehrmalige Aufforderung, die Paröken (abhängige Bauern) zu schonen. Finanzieller Rückhalt aus Stiftervermögen : 30 Pfund Hyperpyra (S. 65). E BECK, Kirche, S. 648. Über allgemeinen Quellenwert der Typika: Teil I1, § 23. V. TUPKOVA ZAIMOVA, Les noms de lieux dans le typicon du monastere de la Kosmosotira, in: Byzance et les Balkans a partir du VI" siecles, London (Var. repr.) 1 979, Aufs. XXII (his tor. Geographie). A IRAIK 13 (1908) 1 7 - 77 (L. PETIT).
Nr. 430 Typikon der gnadenreichen Gottesmutter (Anf. 12. Jh.) (Frauenkloster der 8EO't6xou 'tfJ� XEXUQL 'tO)!lEVll�). Gegründet von Irene Dukas, Gemahlin des Alexios Komnenos. I Wichtige, aber lückenhafte wirtschaftgeschichtliche Meßzahlen zur Erhaltung der 24, höchstens 40 Nonnen : Roga einer Nonne in Geld und Naturalien (S. 372) . Einkünfte und Ausgaben nur unzureichend aufgeschlüsselt (Anhang!). Nur allgemein wird von Mietein künften (S. 384) und auf Hausbesitz des Klosters (S. 388) verwiesen. Wirtschaftsgeschichtli che Untersuchung steht noch aus. E JANIN, Monasteres I, S. 188 - 191 (Inhalt des Typikon ; Geschichte des Klosters). CONSTANTELOS, Philanthropy, S. 13 1/2. CHALANDON, Komnenen, I1, S. 24-27. L. OIKONOMOS, La vie religieuse dans l'empire Byzantine au temps des Comnenes et des Anges, Paris 1 9 1 8, S. 166 - 192 (zur Regel ohne Berücksichtigung des wirtschaft!. Aspekts). HENDY, Coinage, S. 30 f. (Münzbezeichnungen). A MM 5, S. 327- 39 1 . Nr. 43 1 Synoden 1 166/7. 1 1 70. Streit über Bibelstelle "Der Vater ist größer als ich" . I Synodalakten und die mit ihnen zusammenhängenden Streitschriften zeigen 1 . die "regen Beziehungen zwischen Byzanz und dem Abendland in der Komnenenzeit" (CLAS SEN). Sie sind auf dem Hintergrund der Expansionspolitik Manuels I. zu interpretieren. 2. Konkretes Beispiel für handfestes Eingreifen der Kaisermacht in dogmatische Fragen. 3. Unterschriftenlisten sind schwer zu deutende Belege zur kirchl. Geographie : Unstim migkeiten mit den Notitiae (Nr. 432) ; inwieweit sind Unterzeichner noch mit ihrer Residenz verbunden ? E BECK, Kirche, S. 58 (Lit.). Hdb KG III, 2, S. 149 f. (H.-G. BECK). P. CLASSEN, Das Konzil von Konstantinopel 1 166 und die Lateiner, in: BZ 48 (1 955) 339 - 368. GRUMEL, Reg. 1059 - 1 067; 1070 ; 1073 ; 1075 ; 1080. P. CLASSEN, Die Komnenen und die Kaiserkrone des Westens, in: Journal of Medieval History 3 (1977) 207 - 224. A S. N. SAKKOS, "Mein Vater ist größer als ich". II. Streitigkeiten und Synoden im 12. Jh. (neugr. mit deutscher Zusammenfassung) Thessalonike 1 968 (Edition der Akten und Unterschriftenlisten; histor. Kommentar) (Lit.). Ältere A.: PG 140, Sp. 201 - 282 (nach MAI) . Nr. 432 Notitia episcopatuum (Gelzer V.) Letzte Regierungsjahre Manuels I. also kurz vor 1 1 80. Erhalten in Cod. Athenienses 1371, 1379, 1374. I "Mehr protokollarischer Charakter" (BECK). Bedeutung liegt in Differenzen zu Unter-
§ 9. 14. FACHSCHRIFTEN: VERWALTUNG, GEOGRAPHIE 12. JH .
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schriften der Synoden 1 1 66/7 und 1 1 70, (Nr. 43 1) die im Einzelnen hermeneutisch zu klären sind. E BECK, Kirche, S. 152. J. DARROUZES, Listes synodales et notitiae, in: REB 28 (1970) 57-96 (größerer Quellenwert der Notitiae als der lückenhaften Synodalakten 1 1 66/7). A GELZER, S. 585 - 589. Nr. 433 Notitia episcopatuum (1 1 89). Offiziell durch Kaiser Isaak 11. Angelos (DÖLGER, Reg. 1 586) publiziert. I Nur Patriarchat Konstantinopel. Keine Bischofssitze verzeichnet. Wie bei allen Notitiae geht aus der Aufzählung der Sitze nicht hervor, welche tatsächlich besetzt sind (Metropolen Kleinasiens I). Wie die offensichtliche Vermehrung der Metropolen auf dem Balkan in der Nähe Konstpels. historisch zu werten ist, bleibt zu untersuchen. E BECK, Kirche, S. 152. Untersuchung von GELZER im Anschluß an Ed. S. allgemeiner Quellenwert der Notitiae : Teil 11, § 3 1 . A H . GELZER, Analecta Byzantina. Index lectionum Jenensis 1 89112. Jena 1 89 1 . Nr. 434 DEMETRIOS TORNIKES (gest. u m 1200 ?). Interessante Ämterlaufbahn : Velumrich ter 1 1 83; "Bewahrer des kaiserl. Tintenfasses" 1 1 86; Logothet des Dromos (vorwiegend außenpolitische Aufgaben) 1 1 9 1 . An Verhandlungen mit Venedig beteiligt (DÖLGER Reg. 1646). W Redaktion offizieller kaiserlicher Urkunden : u. a. Korrespondenz mit Papst und ungar. Bischof von Esztergom. I Nur hier erwähnter Einfall der Ungarn nach Serbien (wohl 1 192) (S. 342 Darr.). Einzige Quelle für Beziehungen Byzanz - Rom (Papst Coelestin 111.) (vgl. DÖLGER Reg. 1 6 1 5 ; GRUMEL Reg. 1 1 83). Hintergründe für Wiederaufnahme der Jahrzehnte unterbrochenen Beziehungen beleuchten die Dokumente leider nicht. E DARROUZES (s. "A") S. 32 - 42 (Autor und Werk). V. LAURENT, Rome et Byzance sous le pontificat de Celestin III. (1191 - 1 1 98), in : EO 39 (1940) 26 - 58. DERS. La lettre d'Isaac Ange au primat de Hongrie, in : EO 39 (1940) 59 - 77. DERS . , La Serbie entre Byzance et la Hongrie a la veille de la quatrieme Croisade, in : Revue Hist. du Sud - Est Europeen 18 (1942) 109 - 130. A J. DARROUZES, Georges et Demetrios Tornikes. Lettres et discours, Paris 1 970, S. 1 88 - 203, 336 - 354 (Dokumente an Papst mit Ü.) (histor. Anm.).
§ 9.14. Fachschriften : Verwaltung, Geographie
Nr. 435 Steuertraktat Dölger ( l a ? 1 1 /12? Jh.). Inoffizielle "Anweisung für den byz. Grundsteuerschätzungsdienst" (DÖLGER) , vielleicht Kollegnachschrift. Nach Erstheraus geber auch "Traktat Ashburner" genannt. Datierung schwankt zwischen erster Hälfte 10. Jh. (zuletzt Ostrogorsky ; auch von DÖLGER für möglich gehalten) und Ende l 1 ./Anf. 12. Jh. (KARAYANNOPULOS, DÖLGER) .
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HAUPTQUELLEN
I Dem Zweck entsprechend soll kein umfassendes Bild der Steuerverwaltung entworfen werden, so daß Informationslücken über einzelne Steuerarten, Behördenaufbau und Katasterwesen vorhanden sind. Trotzdem ist die lehrbuchartige Schrift zusammen mit gleichzeitigen Urkunden (Patmosarchiv !) und "Traktat Nicanoris" (Nr. 373) HAUPT QUELLE zur mittelbyz. Verwaltungs- Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Hermeneutische Schwierigkeiten bereiten einige Steuertechniken (sog. Allelengyon; Kopfsteuer auch für Freie?) und die sozialgeschichtl. Ausdeutung : inwieweit wird eine "Schwächung der Dorfgemeinde" (ÜSTROGORSKY) gegenüber dem "Nomos Georgikos" (Nr. 193) sichtbar? E DÖLGER (s. "A"). G. OSTROGORSKY, Die ländliche Steuergemeinde des Byzantinischen Reiches im X. Jahrhundert, Amsterdam 21969 (Deutsche Ü. Schwergewicht des Kommentars auf Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ; Nachtrag des Verfassers mit Lit.). LEMERLE, Esquisse 11, S. 257 - 265 (eingehend zur Problematik). A F. DÖLGER, Beiträge zur Geschichte der Byzantinischen Finanzverwaltung besonders des 10. und 1 1 . Jahrhunderts, Darmstadt 21 960 (Schwerpunkt des Kommentars : Verwaltungsgeschichte. Unüber troffene Darstellung des Verwaltungsaufbaues und Steuertechnik). Nr. 436 AL-IDlüsi ("Edrisi") (Mitte 12. Jh.). Vielleicht em Renegat, wahrscheinlich Fernhändler. W "Geographie", 1 1 54 dem Normannenkönig Roger 11. gewidmet, daher der Name "Buch Rogers" . In ihrer Anlage und in den meist sehr kurzen Notizen mit Entfernungsangaben sehr den Itineraren ähnlich. I Geographische Einzelheiten : Bodenschätze, Herkunft der Bevölkerung, hervorragende Gebäude. HAUPTQUELLE zur Erforschung der Handelswege. Handelswaren werden leider spärlich genannt, noch weniger Landesprodukte. Angaben über Stationierung der byz. Flotte im 12. Jh. E EI2 111 (1971) 1032 - 1035 (G. OMAN) mit Angabe der sehr verstreuten Teilübersetzungen. AHRWEILER, Mer, S. 52, 225 (Flottenstationierung). P. TICHEV, Sur les cites Byzantines au XIe- Xlle siecles, in : Byzantinobulgarica 1 (1962) 142 - 1 82 passim. W. TOMASCHEK, Zur historischen Topogra phie von Kleinasien im Mittelalter, SB Akad. Wien phil.-hist. Kl. 127/8 (1891) 1 - 106. DERS., Zur Kunde der Haemus - Halbinsel 11. Die Handelswege nach den Erkundigungen des Arabers Idrisi, in: SB Akad. Wien phil.-hist. Kl. 1 13 (1887) 285 - 373. R. DUSSAUD, Topographie historique de la Syrie antique et medievale, Paris 1 927 passim. A AI-Idrisl. Opus geographicum ed. E. CERULLI, F. GABRIELI u. a. (Istituto Universitario Orientale. Napoli) Leiden ab 1955 (bisher 6 fase.). Ü Verstreute Ü. s. EI (s. o. "E."). AMARI, Biblioteca, I, S. 31 - 133 (Sizilien betreffend). F. TAFEL, Constantinus Porphyrogenitus. De provinciis regni byzantini 11: Europa, Tübingen 1 847 (mir z. Zt. nicht zugänglich). Einzige Gesamtübersetzung: A. JAUBERT, Geographie d'Edrisi (Receuil de voyages V, VI) Paris 1 836 - 1 840 (Nachdr. New York 1980).
457 § 9.15 Inschriftliche Quellen
Nr. 437 Quellenwert der Inschriften (12. Jh.). Wie im 1 1 . Jh. nach heutigem Kenntnis stand sehr beschränkte histor. Bedeutung: 1 . Die verstreut edierten Stifterinschriften (Griechenland, Kappadokien) geben noch weniger als die Inschriften des 1 1 . Jh. Hinweise auf die Sozialstruktur der Provinz : vielleicht ist der inschriftlich bezeugte Anthypatos und Patrikios Theodoros (Theodosios als weltl. Name) als Erneuerer des Klosters Hosios Lukas ins 12. Jh. zu setzen. 2. Spärliche Hinweise auf Befestigungen ohne daß größere geschicht liche Zusammenhänge sichtbar werden (Edirnetor in Konstpel. ; Thessalonike ; Nikaia). 3. Konziliaredikt des Jahres 1 166 ist auch inschriftlich erhalten. E Teil II § 54 C. MANGO, The Concilar edict of 1 166, in : DOP 1 7 (1 963) 3 1 5 - 330. E. G. STIKAS, To oikodomikon chronikon tes mones hosiu Luka Phokidos (Die Bauchronik des Klosters Hosios Lukas in Phokis (neugr.), Athen 1 970, S. 28 f. Stifterinschriften Griechenlands finden sich verstreut im 'AQXELOV 'tWV ButUV'tLVWV J.1VTJJ.1EL
458 § 9. 16 Sachreste
Nr. 440 Quellenwert der Sachreste (12. Jh.). Eine methodisch-kritische Sichtung und Auswertung des relativ reichen erhaltenen archäologischen Materials (Kleinkunst, Buchma lerei, Mosaike, weniger zahlreich als im 1 1 . Jh. Zeugnisse der Architektur) in seiner Aussagekraft für Geschichte der Komnenenzeit ist noch nicht erfolgt, anders als im 1 1 . Jh. (MANGO, GRABAR). Eindeutig erscheint 1 . die Ausstrahlung der byz. Kultur auf dem Balkan (Nerezi bei Skopje); 2. das wachsende politische Gewicht Zyperns, das sich in zahlreichen Klostergründungen und hochwertigen Malereien spiegelt; 3. die ideologische Ausrichtung der Normannen auf Byzanz (Mosaiken Siziliens). Von einigen archäologischen Zeugnissen an Westküste Kleinasiens abgesehen (in Pergamon wird unter Manuel Komne nos die Unterstadt an die Akropolis angeschlossen ; Mitte 12. Jh. wird das Theaterkastell von Milet erneuert; weitere nicht sicher datierbare Befestigungen im Mäandergebiet) sind die meisten, zur Abwehr der Seldschuken errichteten Festungen Kleinasiens nur aufgrund schriftlicher Zeugnisse nachweisbar. An der unteren Donau ist eine Vermehrung der importierten Gegenstände seit der Regierung des Alexions I. zu beobachten. E Teil II, § 1 - 4. Dazu für 12. Jh. besonders : C. MANGO - E. J. W. HAWKINS, The hermitage of St. Neophytos and its wall paintings, in: DOP 20 (1 966) hier S. 204 - 206. H. GLYKATZI - AHRWEILER, Les fortresses construites en Asie Mineure face a l'invasion seldjoucide, in : Akten 1 1 . Intern. Byz. Kongr. 1 958, München 1 960) 1 82 - 1 89 ( Etudes sur les structures administratives et sociales de Byzance [Var. repr.] London 1 971 Aufs. XVII). E. CONDURACHI - I. BARNEA - P. DIACONU, Nouvelles recherehes sur le limes byzantin du Bas - Danube aux X· -XI· siecles, in: Proceedings of the XIlIth Intern. Congress of Byzantine Studies. Main Papers VI. Oxford 1966. Aufsätze in: Art et Archeologie. Byzance de 1071 a 1261 (XV· Congres International d'Etudes Byzantines. Rapports et Co-rapports) Athen 1 976. =
§ 10. Dreizehntes J ahrhundert
§ 10.1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Von den Nachfolgestaaten des byz. Reiches nach 1204 besitzt nur das Reich von Nikaia eine einigermaßen befriedigende zeitgenössische Geschichtsdarstellung (Akropolites Nr. 442 mit Zusatzinformationen durch Gregoras Nr. 498) ergänzt durch Relationen (Mesarites Nr. 444) und Rhetorik. Dagegen fehlt eine solche Geschichtsdarstellung für die Reiche von Epiros und Trapezunt, so daß der Historiker auf dürftige Chronistik, Briefe (Nr. 474 ff.) und Hagiographie des 1 3 . und 14. Jh. (Nr. 513, 473) angewiesen ist. Hagiographie spielt darüber hinaus für das 13. Jh. eine ganz untergeordnete Rolle als Informationsträger. Die politische Verflechtung der drei byz. Nachfolgestaaten mit den lateinischen Staatsgebilden der "Romania", die Herrschaftsan sprüche der Anjou nach 126 1 , Unionsfragen, die verworrenen politischen Verhältnisse auf dem Balkan nach 1204 und die Mongolengefahr machen die Quellenlage außerordentlich unübersichtlich : verständlicherweise kommt bei dieser historischen Situation den Quellen aus Italien einschließlich Siziliens (s. Teil 111, § 4) zusammen mit den päpstlichen Quellen entscheidendes Gewicht zu. An zweiter Stelle stehen durch die Verbindung der französisch flandrischen Ritterschaft mit der Romania französisch-flandrische Quellen (Nr. 454). Erstmals kommt im 13 . Jh. den Quellen aus dem "Weltreich" der Franziskaner- und Dominikanermissionen entscheidende Bedeutung zu (Teil 11, § 28) (s. Nr. 490; Hinweise in den Patriarchats- und Kaiserurkunden) nicht nur für Unionsfragen, sondern auch für internationale politische Verflechtungen bis hin ins Mongolenreich, mit dem gerade die Franziskaner in enger Verbindung stehen. Nicht nur die Fülle der verstreuten Einzelquellen macht die Quellenlage unübersichtlich : sehr viele indirekte Quellen sind heranzuziehen: mongolische, arabische und persische Quellen (s. Teil 111) für die großen Umwälzungen im Osten und Süden des Mittelmeerraumes, slawische Hagiographie und Urkunden für Bulgarien und Serbien, Dokumente aus italienischen Archiven zur Geschichte der lateini schen Herrschaft auf der Peloponnes. Die Urkundenüberlieferung hat im 13. Jh. wohl die für die byz. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte reichhaltigsten Urkundensammlungen in der gesamten byz. Geschichte bewahrt: die Lembiotissaakten und das Makrinitissachartular (s. Urkundennr.), also eine Kopialüberlieferung. Auch die Akten aus dem Patmosarchiv und einige Athosarchive (vor allem Große Lavra, Zographu) tragen eine Reihe wichtiger Kaiser und Beamtenurkunden bei. Daß die Archive der italienischen Seestädte, allen voran Venedigs und Genuas, im 1 3 . Jh. auch verstärkt das Archiv von Ragusa indirekt oder direkt unerschöpfliche HAUPTQUELLEN darstellen, ist von der Geschichtssituation her gese hen selbstverständlich. Hinzu kommt für das 1 3 . Jh. speziell das Archiv der Anjou in Neapel und das Archiv der Könige von Aragon, HAUPTQUELLEN für Ansprüche und Angriffs versuche der Anjous auf Konstpel. und für den Kampf um Sizilien. Hermeneutische Probleme. Informationsqualität. Als Hauptproblem - schon in Methodik (Teil I § 4) allgemein erörtert - erscheint im 1 3 . Jh. bis zum Ende des Reiches die enge
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HAUPTQUELLEN
Verflochtenheit der byz. Kleinstaaten mit der verworrenen Geschichte des Mittelmeerrau mes mit sehr schnell wechselnden Herrschaftsverhältnissen. Direkte und indirekte Quellen zur byz. Geschichte verschwimmen. Sind die erst in neuester Zeit systematisch erforschten "Symbiosen" zwischen Lateinern und der ehemals byz. Bevölkerung streng genommen noch zur byz. Geschichte zu rechnen ? Rückschlüsse der sozialen Verhältnisse unter der Lateinerherrschaft auf ehemalige byz. Einrichtungen (vgl. Nr. 485 ) sind nicht ohne Bedenken. Ebenso muß bei Rückschlüssen aus der relativ reichen Urkundenüberlieferung des 1 3 . Jh. auf frühere Jahrhunderte jeweils kritisch geprüft werden, ob sich Wandlungen vollzogen haben (Katasterwesen, Verwaltung, rechtl. Grundlagen der Landvergabung). Durch die heftig ausgetragenen theologischen Streitigkeiten mit sozialer Komponente (Unionsfrage, sog. arsenitischer Streit) ist die Berichterstattung parteiisch und stark einseitig theologisch ausgerichtet (Pachymeres ! Nr. 497) . Heuristik. Die verworrene Quellenlage hat wenigstens den bescheidenen Vorteil, daß - wie die neuesten Monographien beweisen - immer wieder neue Informationen entdeckt werden, hauptsächlich aus den lateinischen und italienischen Quellen. Geringe Ausbeute an neuen Informationen zur byz. Geschichte versprechen die arabischen, syrischen und persischen Quellen. Die im 1 3 . Jh. weit besser als im 12. Jh. überschaubare Rhetorik und Epistologra phie verspricht ebenfalls nur bescheidene Neuinformationen. Viele Inedita harren in Kanonistik (s. Patriarchatsakten Nr. 483 ) und Kontroverstheologie der histor. Erschlie ßung.
§ 10.2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen
Nr. 44 1 NIKETAS CHONIATES (um 1 155 ung. 1216 ) . Aus sozial gehobener Familie von Chonai (Phrygien). Außerordentlich vielseitige Beamtenkarriere kurz vor 1 1 82 bis 1204 faßbar: u. a. Steuerbeamter in Paphlagonien, kaiserl. Sekretär, oberster Richter, Oberauf sicht über Finanzwesen. Nach 1 204 in Nikaia ohne erkennbare politische Rolle. W Geschichtswerk ('XQOVLX� ÖL"'Y'YJOL�) 1 1 1 8 - 1206. Wahrscheinlich 2 Redaktionen (s. Ed.). Im Anhang: "de signis" : Statuen, die 1204 durch Lateiner zerstört wurden. 5 Kai serreden, 3 Grabreden auf Verwandte und Freunde, 1 Festrede zur Hochzeit Isaaks H. mit Ungarnprinzessin 1 1 86. 1 1 Briefe. Predigten. Ketzergeschichte "Panoplia dogmatike" . Q (des Geschichtswerkes) : Kinnamos : (Nr. 380 ) N . Ch. will offensichtlich ergänzen. Eustathios (Nr. 383 ) über Eroberung von Thessalonike. Eigenerlebnisse. Augenzeugenbe richte. Keine Archivstudien (so HUNGER, CHALANDON) . I Geschichtswerk ist wegen Darstellungskunst und Informationsdichte ein Höhepunkt der mittelalterlichen Geschichtsschreibung, die westliche einbezogen. Ausgewogene HAUPTQUELLE in Berichtszeit für Außen- und Innenpolitik, Sozial- und Kulturge schichte. Informationslücken zu wichtigen Ereignissen der byz. Geschichte sind kaum nachweisbar. Wenig sagt N. Ch. über die organisierten Zünfte, das "Volk" ist meist als plündernder, sensationslüsterner Pöbel gezeichnet. Fülle glaubwürdiger Meßzahlen meist zu Militaria, auch über Gesamtkosten von Feldzügen. Spezialuntersuchungen dringend erwünscht. Hermeneutik wird durch überladene Rhetorik erschwert, die klare Aussagen -
§ 10.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 1 3 . JH.
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verdunkelt : bestes Beispiel: Bericht über Vergabe von "Pronoiagütern" (208 , 1 6 f.). Abwä gen positiver und negativer Aspekte beim Zeichnen meisterhafter Porträts und die Situa tionsschilderungen : bestes Beispiel : die Darstellung der Abenteuer, Regierung und des Endes von Andronikos 1. unübertroffen in mittelalterlicher Geschichtsschreibung. Wenige, nicht eindeutige Sondernachrichten in Rhetorika: Differenzen zum Geschichts werk über Serbenfeldzüge 1 190 f. (Rede 4 DIETEN) ; Beschreibung einer Beamtenkarriere (Rede 3); umstrittene Krönung des Konstantinos Laskaris 1204 (Rede 14). Einzelheiten zur Festigung der Herrschaft der Laskariden in Nikaia, doch scheint Niketas gewisse Abschnitte der Frühgeschichte des Theodoros Laskaris absichtlich zu verschweigen. Histor. Bedeutung der Briefe in prosopographischen Einzelheiten. N. eh. fühlt sich in Nikaia unglücklich (Br. 5 Dieten). "Panoplie" bringt noch nicht kritisch untersuchte Sondernachrichten zur Kirchen- u r;td zur Theologiegeschichte des 12. Jh. : z. B. Übergabe der hl. Geräte an den Kaiser durch Patriarchen J ohannes X. ehamateros. -
E HUNGER I, S. 128 (Kaiserreden; Schmähreden); 137 (Grabreden); 1 50 (Hochzeitsrede) ; 430- 441 (Geschichtswerk; Lit.). BEcK, Kirche, S. 663/4 (Theologika). MORAVCSIK, S. 444 - 450 (vor allem zur Außenpolitik). J.-1. VAN DIETEN, Niketas Choniates. Erläuterungen zu den Reden und Briefen nebst einer Biografie. Berlin 1971 (grundlegend; auf Sondernachrichten leider zu wenig hingewiesen; Lit.). Histor. Kommentar zum Geschichtswerk dringendes Desiderat: CHALANDON, Komnenen 11, passim. VRYONIS, Decline, S. 120 ff. BRAND, Byzantium, passim (im Index nicht aufgeschlüsselt). R. LEE WOLFF, Studies in the Latin Empire of Constantinople (Variorum Reprints) London 1 976 (Index s. v. : Quelle für lat. Kaiserreich; Entstehung des 2. Bulgar. Reiches). Zu den Pronoiagütern zuletzt: G. OSTROGORSKY, Die Pronoia unter den Komnene, in : ZRVI 12 (1 970) 41 - 54. J.-1. VAN DIETEN, Zur Überlieferung und Veröffentlichung der Panoplia Dogmatike des Niketas Choniates (Zetemata Byzantina 3) Amsterdam 1970. CANKOVA- PETKOVA, Aseniden, passim (N. Ch. als HAUPTQUELLE der Beziehungen Bulgarien - Reich von Nikaia). ZLATARSKI, Geschichte 111 passim (auch die Reden verwertet) vor allem S. 1 6 - 1 73 ; 213 - 269. A I. A. VAN DIETEN, Nicetae Choniatae orationes et epistulae (CFHB 2) Berlin - New York 1 972. I. A. VAN DIETEN, Nicetae Choniatae Historia (CFHB 1 1 , 1 .2 ; 2: Indices) Berlin- New York 1 975. Panoplie (nur Teile) : PG 1 39, 1 1 01 - 1444 ; 140, Sp. 9 - 28. Weitere Teiled. : s. DIETEN, Panoplie ("E"). Ü F. GRABLER, Kaisertaten und Menschenschicksale . . . Reden und Briefe des Niketas Choniates (Byzantinische Geschichtsschreiber XI) Graz- Wien- Köln 1 966. DERS., Krone der Komnenen (Byz. Geschichtsschreiber VII). Abenteurer auf dem Kaiserthron (a. a. O. VIII). Die Kreuzfahrer erobern Konstantinopel (a. a. O. XI). Alle 3 Bde. : Graz - Wien - Köln 1 958 (vollständige Ü. des Geschichts werkes). Nr. 442 GEORGIOS AKRoPoLITEs (1217 - 1282). Geb. in Konstpel. Ab 1246 im Dienst der Laskariden von Nikaia und des ersten Palaiologen Michael VIII. in Kanzlei, Heer und Diplomatie und als Prinzenerzieher, zuletzt als Großlogothet. Gesandter zu Unionsver handlungen von Lyon 1274 (Nr. 489). W Geschichtswerk (XQOVLXi] aUyyQuqnl) 1 203 - 1261 : Fortsetzung des Niketas (Nr. 441) in Lang- und Kurzfassung. Offizielle Grabrede auf Johannes Dukas Vatatzes 1254. Gedichte. Theologika. Rede auf Erneuerung der Auferstehungskirche in Konstpel. (um 1270). Q Augenenzeuge. Berichte aus erster Hand. Merkwürdig wenig Archivmaterial ver wertet.
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HAUPTQUELLEN
I Geschichtswerk nüchtern geschriebene, zuverlässige HAUPTQUELLE für Berichtszeit mit autobiographischen Einschüben. Im Mittelpunkt steht Reich von Nikaia mit Schwer punkt der Außenpolitik 1 . gegen Reich von Epiros ; 2. die Lateiner; 3 . die Balkanstaaten; 4. die "Großkomnenen" von Trapezunt; 5. die Seldschuken. Informationsdefizite über Wirtschaftsgeschichte Nikaias, worüber Gregoras (Nr. 498) Sondernachrichten bietet, über soziale Schichten außerhalb der "herrschenden Klasse" und dem Alltagsleben Nikaias. Wenige Meßzahlen. Während G. A. den Laskariden objektiv gegenübersteht, beschönigt er dunkle Punkte beim Aufstieg des Michael VIII. Palaiologos. Grabrede enthält Hinweise auf das dynastische Denken der Laskariden. Meßzahlen zur privaten Vermögensbildung in Rede auf Erneuerung der Auferstehungskirche. E HUNGER I, S. 442 - 447. MORAVCSIK, S. 266 - 268. BEcK, Kirche, S. 674/5 (Theologika). Histori scher Kommentar fehlt. OSTROGORSKY, Geschichte, S. 349 - 372. ANGOLD, Exile, Index s. v. LONGNON, L'empire Latin, passim (im Index nicht aufgeschlüsselt; Nikaia- Lateiner). FERJANCIc, Thessalien, Index s. v. (Epiros - Nikaia). NICOL, Epiros (Index s. v. passim). PRINZING, Bulgarien, (Index s. v.) Beziehungen Nikaia - Balkanstaaten: GEANAKOPLOS, Michael, 1 6 - 81 (Aufstieg Michaels VII!.). CANKOVA- PETKOVA, Aseniden passim (A. HAUPTQUELLE für Beziehungen Bulgarien Reich von Nikaia). ZLATARSKI, Geschichte 111 passim, vor allem S. 328 f., 379 f., 399 f. (Kampf mit Bulgarien 1237), 430f. (Kämpfe nach 1246), 494 f. (Beziehungen zu Byzanz 1259/60). SETTON, Papacy I (Index s. v.). I. SEVCENKO, Society and intellectual life in the fourteenth century, in: XIV' Congres Intern. des Etudes Byzantines. Rapports I, Bukarest 1 971 (zu Meßzahlen in Rede auf Kirchenerneue rung S. 27/8). A Georgii Acropolitae opera 1, 11, ed. A. HEISENBERG corr. P. WIRTH, Stuttgart (Teubner) 1 978 : I, S. 3 - 1 89 Geschichtswerk lange Fassung; 1, 1 1 91 -274 : kurze Fassung. 11, 12-29 : Grabrede. Rede auf Erneuerung der Auferstehungskirche : ed. H. DELEHAYE in : AB 51 (1933) 279-284.
§ 10.3. Geschichtsschreibung (griechisch)
Nr. 443 THEODOROS SKUTARIOTES (gest. Ende 13 . Jh.). Kleriker im Kreis des Theodo ros 11. Laskaris und des Michael VIII. Palaiologos. Hohe Patriarchatsämter. Nach 1 274 Metropolit von Kyzikos. Von Andronikos 11. wegen unionsfreundl. Haltung abgesetzt nach 1282. W Von A. HEISENBERG als Verfasser der von SATHAS anonym edierten Weltchronik (auvO'l!nc; XQOVLXi]) bis 1261 erkannt (früherer Name : Anonymus Sathas). Q Unzureichend erforscht: Malalas (Nr. 87) direkt? Manasses (Nr. 3 85), Skylitzes (Nr. 335), Redaktion des Georgios cont. (Nr. 267). Wohl nur über Manasses die "Zwillingsquelle" und über Georgios cont. die "Leonquelle" . Choniates (Nr. 441 ), Akropolites (Nr. 442). Eigenberichte zu Akropolites. I Qualität und Herkunft der Sondernachrichten noch nicht systematisch untersucht. Ich notiere : nach F. D ÖLGER ist Behauptung glaubwürdig, Alexios I. habe 1 095 Papst Urban 11. um Hilfe gegen Türken gebeten (s. BZ 48 [1955] 472/3). Richtige(?) Nachricht, Eudokia habe nach Tod Konstantins X. (1 067) den mächtigen Caesar Johannes Dukas von den Staatsgeschäften entfernt. Sondernachrichten über Beziehungen zu Ungarn im 12. Jh.
§ 10.3. GESCHICHTSSCHREIBUNG (GRIECHISCH) 13. JH.
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Meiste Sondernachrichten für Reich von Nikaia: Wiederherstellung des "Senats" ; Spenden des Johannes Vatatzes für orthodoxe Kirchen und Klöster unter lat. Herrschaft; prosopo graphische und geographische Einzelheiten. E HUNGER I, S. 477/8. MORAVCSIK, S. 526 - 528 (Sondernachrichten über Beziehungen zu Ungarn im 12. Jh.). E. GERLAND, Die Grundlagen der byz. Geschichtsschreibung, in: B 8 (1 933) 93 - 105 (zur Leon- und Zwillingsquelle mit älterer Lit.). N. OIKONOMIDES, Le serment de l'imperatrice Eudocie (1067), in : REB 21 (1963) 101 - 128, hier S. 123. ANGOLD, Exile, S. 37, 47, 73, 82 (Sondernachrichten über Nikaia). A SATHAS, MB 7, S. 1 - 556. A. HEISENBERG, Georgii Acropolitae opera 1 , corr. P. WIRTH, Stuttgart (Teubner) 1978, S. 275 - 302 (Zusätze zu Akropolites). Nr. 444 NIKOLAOS MESARITES (um 1 1 60 - 1216/22). Aus Beamtenfamilie Konstpels. Skeuophylax des Kaiserpalastes. Referendarios des Patriarchen von Nikaia. 1 21 1 : Metropo lit von Ephesos und "Prohedros" von ganz Asien. W Kunstgeschichtl. wertvolle Beschreibung der Apostelkirche Konstpels. Hagiographika. Synodalschreiben. Wenige Briefe. Zeitgeschichtl. Informationen : Bericht über Palastrevo lution des Johannes Komnenos (1200). Leichenrede auf den Bruder (gest. 1 207). Bericht über Disputation 1 206. Briefwechsel zwischen griech. Klerus mit Anwortschreiben des Kaisers von Nikaia ( 1207). Reisebericht an Mönche des Euergetisklosters 1207. Bericht über Ereignisse 1 2 1 4 : Ausführlicher Bericht als Gesandter Nikaias über Verhandlungen mit päpstl. Legaten Pelagius. 3 Synodalschreiben (1216). I Sehr breite, eitle Darstellung der unbedeutenden Palastrevolution bringt gegenüber Niketas (Nr. 441) einige topographische neue Details, z. B . Lage der kaiserlichen Werkstät ten. Lebendige Erlebnisschilderung der Plünderung Konstpels. 1 204 in Leichenrede. Diese ist mit Bericht von 1206 HAUPTQUELLE für die letztlich gescheiterten Unionsverhand lungen 1204 - 1206 in Konstpel. Erst hier ist Beginn bereits 1204 belegt. Wenige zusätzliche Ergänzungen bringen die Werke des Dolmetschers des päpstlichen Legaten Benedikt, des Nektarios, Abt von Casole (um 1 1 55 - 1235). Der Briefwechsel zeigt, daß der griechische Klerus alle Hoffnung auf Nikaia setzte. Bericht 1214 schweigt leider über politischen Inhalt der Besprechung in Konstpel. Auch theol. Einwände der Lateiner nur sehr verkürzt wiedergegeben. E BEcK, Kirche, S. 666/7. J. M. HOEcK- R. J. LOENERTz, Nikolaos - Nektarios von Otranto. Abt von Casole (Studia Patristica et Byzantina 1 1 ) Etta1 1 965, S. 37 - 62 (grundlegend zu Unionsverhandlun gen mit ParallelquelIen). ANGOLD, Exile, S. 9 - 59 passim. A A. HEISENBERG, Grabeskirche und Apostelkirche, zwei Basiliken Konstantins. H. Die Apostelkir che von Konstpel. Leipzig 1 908. A. HEISENBERG, Nikolaos Mesarites. Die Palastrevolution des Johannes Komnenos, Programm Würzburg 1907. A. HEISENBERG, Neue Quellen zur Geschichte des lateinischen Kaisertums und der Kirchenunion 1., in : SB Bayer. Akad. Wiss. Phil.-histor. Kl. München 1922, 5. DERs., Neue Quellen . . . H, IH, a. a. O. 1923, 2 und 3 ( Quellen und Studien zur spätbyzantinischen Geschichte [Variorum Reprints] London 1 973). Leichenrede : Quellen . . . I (mit histor. Einl.). Bericht 1206 : Quellen . . . H, S. 1 5 - 25. Briefwechsel: a. a. O. S. 25- 35. Reisebericht: a. a. O. S. 35 - 46. Bericht 1214: Quellen . . . IH (mit wertvollem Kommentar). E. KURTz, Drei Synodalschreiben des Metropoliten von Ephesos Nikolaos Mesarites, in: VV 12 (1 905) 99 - 1 1 1 . Ü Palastrevolution: F . GRABLER, Die Kreuzfahrer erobern Konstantinopel (Byz. Geschichtsschreiber IX) Graz- Wien - Köln 1958 (Anhang) (Lit. zur Topographie). =
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HAUPTQUELLEN
Nr. 445 ANONYMI. Sog. Chronik von Morea ( 1 3 ./14. Jh.). Verschronik über Entstehung und Festigung der Herrschaft der franz. Ritter auf der Peloponnes vom 4. Kreuzzug bis 1 292 (griech. Version; Redaktion zwischen 1341 und 1 388), bis 1 304 (altfranz. Version), bis 1 377 (aragonensische Version) mit Rückblenden auf 1 . Kreuzzug. Q Hauptsächlich mündl. Tradition. Sonderquellen der aragonens. Version. I Trotz Informationslücken, profränkischer Übertreibungen und griechischer Resenti ments neben westl. Quellen (u. a. Annales Ianuenses Nr. 453 ; Dandolo Nr. 503) kritisch zu verwertende HAUPTQUELLE zum langsamen Zurückdrängen der Lateiner durch die Palaiologen ab 1261 (vgl. DÖLGER, Reg. 1 907f., 2 1 3 8 : Sonderüberlieferungen). Versionen müssen synoptisch verwertet werden. Rückschlüsse auf sog. Pronoiagüter vor lateinischer Eroberung auf Peloponnes erscheinen zweifelhaft (positiv: FERLUGA, CARILE) (ablehnend : JACOBY). Jedenfalls ist Terminologie des 1 4 . Jh. stark vom westlichen Feudalsystem geprägt und zweideutig. E BEcK, Volksliteratur, S. 157- 1 59 (Entstehungstheorien; Lit.). Histor. Auswertung: ZAKYTHINOS, Morea I Index s. v. Chronique de MOfl!e; Libro de los Fechos; Livre de la conqueste; S. 25 f. : histor. Wert der Chr. A. BON, La Moree Franque, Paris 1 969, passim; S. 1 5 f. : grundlegend zu Versionen und Quellenwert. LONGNON, L'empire Latin, S. 1 87 ff. GEANAKOPLOS, Michael, S. 1 54. 160 (Kampf um Achaia 1261 - 1263). A. CARILE, Sulla pronoia nel Peloponneso Bizantino anterioramente alla conquista latina, in : ZRVI 16 (1975) 55 - 68. D. JACOBY, Les archontes grecs et la feodalite en Moree franque, in : TM 2 (1967) 421 - 48 1 . J. FERLUGA, L'aristocratie Byzantine en Moree au temps de la conquete Latine, in: Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976, S. 427 - 438 ( Byzantinische Forschungen 4 (1972) 76 - 87). SETTON, Papacy I, S. 85 - 91 (Kampf mit Venedig). A J. SCHMITT, The chronicle of Morea, London 1904. P. KALONAROS, To XQOVLXOV to'Ü MOQEWC;, Athen 1940 (beide griech. Version; Kalonaros mit Komm.). J. LONGNON, Livre de la conqueste de la princee de l'Amoree, Paris 191 1 (altfranz. Version). A. MOREL- FATIO, Libro de los fechos e conquistas del principado de la Morea, Genf 1 885. Ü H. E. LURIER, Crusaders as conquerors. The chronicle of Morea. Translated from the Greek with notes and introduction, New York- London 1 964 (wertvolle histor. Einleitung). =
§ 10.4. Geschichtsschreibung: Westen (lateinisch, altfranzösisch) Nr. 446 GEOFFROI DE VILLEHARDOUIN (um 1 155 - 1213). Französischer Ritter, der auf 4. Kreuzzug "eine hervorragende Rolle" spielt (FARAL). Nach Eroberung Konstpels. übernimmt er ein Lehen in Mosynupolis (Thrakien). W Augenzeugenbericht über 4. Kreuzzug 1 199 - 1 207 in altfranzösischer Sprache. Titel nicht eindeutig überliefert. Q Neben Eigenerlebnis auch Urkundenmaterial. I Neben Niketas (Nr. 441) und Robert v. Ch�.ri (Nr. 447) HAUPTQUELLE zum 4. Kreuzzug und zum Beginn des lateinischen Kaiserreiches in Konstpel. mit großer Informationsdichte aus Sicht der Kreuzfahrer. Er verteidigt die Wendung, die der Kreuzzug nahm; die nach Syrien ziehenden Ritter hätten den Zug scheitern lassen. Seine Apologie überzeugt nicht, auch nicht die ihm folgenden modernen Forscher (u. a. FARAL). Sonder nachrichten über Haltung der byz. Oberschicht zu den Kreuzfahrern.
§ 10.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG : WESTEN (LATEINISCH, ALTFRANZÖSISCH) 13. JH .
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E M. A. BEER, Villehardouin. Epic historian, Genf 1 968 (zu Person und Werk). Grundlegende Einleitung und histor. Anm. von FARAL (s. "A"). J. DUFOURNET, Les ecrivains de la IV· croisade. Vol. 1 . : Villehardouin et Clari, Paris 1 973 . Wegen Quellenanalyse immer noch wichtig: C. KLIMKE, Die Quellen zur Geschichte des vierten Kreuzzuges, Breslau 1 875, S. 3 - 6. CARILE, Storia, S. 73 ff. (vor allem zu Meßzahlen). SEITON, Crusades III, S. 158 - 1 72 (Richtung des Kreuzzuges). BRAND, Byzantium, Reg. s. v. (Abfolge der Ereignisse bis 1204; Haltung der Oberschicht). D. E. QUELLER, The fourth crusade. The conquest of Constantinople 1201 - 1 204, Leicester 1 978 (Index s. v.). A E. FARAL, Geoffroi de Villehardouin. La conquete de Constantinople 1 - 2, Paris 1 96 1 (Einleitung, Parallelquellen; franz. Ü.). Dort weitere ältere Ü. angegeben. Ü Geoffroy de Villehardouin. La conquista di Constantinopoli. Introduzione, traduzione e note di F. GARAVINI, Torino 1962. Nr. 447 ROBERT VON CLARI (gest. nach 1216). Aus Clari (heute Clery - Ies Pernois). Teilnehmer am 4. Kreuzzug als Vasall Peters v. Amiens. W "Eroberung Konstantinopels" 1 198 - 1216 ( 1205 - 1216 nur gestreift). Titel nicht eindeu tig überliefert. Geschrieben wie Villehardouin (Nr. 446) in altfranz. Sprache. I Beschreibung des 4. Kreuzzuges aus Sicht des subalternen Kreuzritters, der die geheimen Beratungen der Führer anders als Villehardouin (Nr. 446 ) nicht kennt. Deshalb wenige Sondernachrichten (z. B . einzelne Kampfhandlungen). Nur schiefe und ungenaue Kenntnis der Gründe für das Abweichen des Kreuzzuges nach Konstpel. Das Zögern Venedigs wird betont. Naiv bewundernde Beschreibung Konstpels., vor allem der Reliquien und der Hagia Sophia - eine der ausführlichsten Beschreibungen westlicher Beobachter. Meßzahlen über Heeresstärken sind stark übertrieben. E PATRONE s. "A" (zum Leben ; Lit. ; Parallelquellen). J. DUFOURNET, Les ecrivains de la IV· croisade. Vol. 1 : Villehardouin et Clari, Paris 1 973. Für Quellenanalyse immer noch wichtig: C. KLIMKE, Die Quellen zur Geschichte des vierten Kreuzzuges, Breslau 1875, S. 6 - 19. CARILE, Storia, S. 96 ff. (vor allem zu Meßzahlen). BRAND, Byzantium, Reg. s. v. (Einzelheiten der Eroberung). LONGNON, L'empire Latin, S. 1 9 - 69 (Parallelquellen). A Roberto di Clari. La conquista di Constantinopoli (1 1 98 - 1216). Studio critico, traduzione e note di A. M. N. PATRONE (Collana Storica di Fonti e Studi diretta da Geo Pistarino 1 3) Genova 1 972. Ü Robert of Clari. The conquest of Constantinople, translated with introduction and notes by E. Holmes MAc NEAL, New York 1 936 (Nachdr. 1969). Nr. 448 HENRI DE VALENCIENNES ( 1 3 . Jh.). Vielleicht Kleriker oder Schreiber in Konstpel. unter latein. Herrschaft. W Geschichte des lateinischen Kaisers von Konstpel. Heinrich ( 1206 - 12 1 2) als Fort setzung von Villehardouin (Nr. 446 ) : Ereignisse Mai 1 208 -Juli 1209. Q Augenzeuge. I HAUPTQUELLE für Rivalitäten der Lateiner untereinander (sog. "Lombardischer Krieg"), Kämpfe mit Vlachen und Kumanen, Eingreifen in Thronstreitigkeiten in Bulgarien. Direkte Nachrichten über Epiros : diplomatische Annäherung an Lateiner (§§ 688 - 694 ) ; über Nikaia: Bündnis der Komnenen von Trapezunt mit den Lateinern. Theodoros Laskaris muß deshalb Belagerung von Herakleion (Pontus) aufgeben (§ 552) . E Einleitung zu "A" von LONGNON. LONGNON, L'empire Latin, S. 102 ff. FERJANCrC, Thessalien, S. 1 6 ff. PRINZING, Bulgarien, S. 101 f., 1 20 - 125.
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HAUPTQUELLEN
A Histoire de l'empereur Henri de Constantinople ed. J. LONGNON (Documents relatifs a l'histoire des croisades publ. par. l'Acad. des Inscr. et des Belles-Lettres II) Paris 1 948 (Anm. mit zu wenig Parallelquellen) . Ü N. OE WAILLY, La conquete de Constantinople par Geoffroi de Villehardouin avec la continuation de Henri de Valenciennes. Texte original, accompagne d'une traduction, Paris 31 882. Nr. 449 Sog. Chronik des ERNOUL. In verschiedenen Versionen (s. Ed. von MAS-LATRIE) erhaltene Fortsetzung des Wilhelm von Tyrus (Nr. 393) in altfranz. Sprache bis 1231 (weitere Forts. : 1261/1275). Bearbeitet von Bernard, Schatzmeister von St. Peter in Corbie. I Gegenstimme zu Villehardouin (Nr. 446) und Clari (Nr. 447) : Haltung Venedigs und Richtung des IV. Kreuzzuges nach Konstpel. wird scharf verurteilt. Über die Vorgänge in Konstpel. 1204 ist Ernoul gut unterrichtet, dagegen fehlen Nachrichten über Nikaia und Epiros fast ganz. E POTTHAST I, S. 56112. BRAND, Byzantium, S. 336, 357, 362. A. FROLOW, Recherches sur la deviation de la 4e croisade vers Constantinople, Paris 1 955. A Chronique d'Ernoul et de Bernhard le Tresorier ed. L. OE MAS - LATRIE, Paris 1 871. RHC Hist. Occ. II, S. 1 - 381. Nr. 450 MARINO SANUDO T01<.SELLO D. Ä. (ung. 1270 - 1 343). Von vornehmer veneziani schen Familie der Torsello. Weite Reisen durch gesamten Mittelmeerraum bis Armenien, Syrien und Ägypten. W "Secreta fidelium crucis" an Papst J ohannes XXII. Propagierung der Wiedereroberung Konstpels. Briefe 1321 - 1327. "Istoria del regno di Romania" von Gottfried 11. Villehar douin (121 8 - 1245) bis 1302, ursprünglich lateinisch, nur in italien. Ü. erhalten, unvollen det. Sog. "Fragmentum" geschr. zwischen 1328 und 1 34 1 . Q (der Istoria) : Augenzeugenberichte. Archivmaterial. I Byzanzfreundliche Briefe sind HAUPTQUELLE der Unionsverhandlungen des Andronikos 11. mit dem Papst. "Istoria" ist HAUPTQUELLE für Rückeroberung Konstpels. durch Michael VIII., für schwankende Haltung Michaels VIII gegenüber Venezianern und Genuesen und für wechselnde Erfolge Michaels VIII. gegen Epiros und Lateiner. "Fragmentum" gibt Sondernachrichten über vergebliche Versuche der Lateiner, Konstpel. nach 1261 wiederzuerobern. E ATlYA, Crusade, S. 1 14- 127 (Leben; Kreuzzugspläne; ältere Lit.). LAIOU, Latins, Reg. s. v. "Sanudo" ; S. 354/5 : Person und Werk. GEANAKOPLOS, Michael, Reg. s. v. "Sanudo". CHR. A. MALTEZU, Marin Sanudo als Quelle zur Untersuchung zweier unbekannter Ereignisse in Byzanz, (neugr.), in: Thesaurismata 4 (1 967) 91 - 1 13 (Krieg Venedig- Byzanz 1281 - 1285). D. JACOBY, Catalans, Turcs et Venitiens en Romanie (1 305 - 1 332) : un nouveau temoignage de Marino Sanudo Torsello, in : Studi medievali, 3. ser. 15 (1 974) 2 1 7 - 261 (6 von Cerlini 1940 neuedierte Briefe als Quelle für fränk. Morea). SETTON, Papacy I, Index s. v. vor allem S. 423 - 428 (Kampf mit Lateinern). A Secreta: J. BONGARs, Gesta dei per Francos II, Hannover 1 61 1 . Briefe : F. KUNsTMANN, Studien über Marino Sanudo Torsello den Älteren, in: Abh. Bayer. Akad. Wiss. hist. Kl. 7 (1 853) 695 - 819. C. OE LA RONCIERE, L. DOREZ, Lettres inedites et memoires de Marino Sanudo l'ancien, in: Bibliothe que de l'Ecole des Chartes 56 (1 895) 21 - 44. Istoria: CH. HOPF, Chroniques Greco- romanes, Berlin 1 873, S. 99 - 1 70. Fragmentum: R. LEE WOLFF, Hopf's so-called "Fragmentum" of Marino Sanudo
§ 10.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG : WESTEN (LATEINISCH, ALTFRANZÖSISCH) 13. JH.
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Torsello, in : Studies in the Latin Empire of Constantinople (Var. Repr.) London 1 976 Aufs. X (ed. mit histor. Kommentar). Nr. 451 MARTINO DA CANAL (gest. nach 1275). Venezianer. Nicht exakt bestimmbares Amt (Notar ?) in Regierung Venedigs. W Geschichte Venedigs bis 1275 in mittelfranz. Sprache. Q Venezian. Chroniken, vor allem "Altinate" ; Villehardouin (Nr. 446) ; romanhafte Erzählungen. Zugang zu Archivrnaterial. Augenzeuge. I Muß synoptisch mit Sanudo (Nr. 450) und Dandolo (Nr. 503) interpretiert werden. Wie Villehardouin sucht C. die Haltung Venedigs beim 4. Kreuzzug zu rechtfertigen. Schilde rung der Festlichkeiten und Gebräuche Venedigs. Ab ung. 1260 glaubwürdige Quelle für Haltung Venedigs bei Wiedereroberung Konstpels. durch Griechen und für Kampf gegen Genua (DÖLGER, Reg. 1 928). E Repertorium 3, (1970) 1 1 0/1 1 1 . LIMENTANI (s. "A") zu Autor, Quellen und Tendenz grundlegend. G. CRACCO, Il pensiero storico di fronte ai problemi del commune Veneziano, in: La storiografia Veneziana fino al secolo XVI. Aspetti e problemi. A cura di A. PERTUSI, Florenz (Fond. Gini) 1970, hier S. 45 - 73 (c. versucht Kirchentreue Venedigs zu beweisen). G. CRACCO, Societa e stato nel medioevo Veneziano, Firenze 1967, S. 265 - 290: Martino da Canal: "splendor civitatis, orgoglio e signoria" . A. PERTUSI, Maistre Martino da Canal interprete cortese delle crociate e del l'ambiente Veneziano deI secolo XIII, in : Venezia dalla prima crociata alla conquista di Constantinopoli del 1204, Firenze 1965, S. 105- 135. GEANAKOPLOS, Michael, S. 85, 103, 1 38, 149, 162 (erste systematische Verwertung des C. für byz. Geschichte) SETTON, Papacy I, S. 9/10 (Canale und 4. Kreuzzug). A Martin da CanaL Les estoires de Venise. Cronaca veneziana in lingua francese dalle origini al 1275. A cura di A. LIMENTANI (Civilta veneziana. Fonti e testi. Ser. 3,3) Firenze (Olschki) 1972 (mit itaL Ü.). Nr. 452 Historia ducum Veneticorum ( 1 1 02 - 1229). Für Jahre 1 1 79 - 1203 nicht erhalten, aber durch sog. Chronicon Justiniani zu ergänzen (s . Ed. von SIMONSFELD ) . Q Verloren; urkundliches Material scheint nicht herangezogen zu sein ( KRETSCHMAYR) . I Charakteristik als "pretiosissimum chronicon" (SIMONSFELD Einl. zur Ed.) gilt auch für Beziehungen Byzanz-Venedig, die ganz im Mittelpunkt stehen: Hilfe der Venezianer gegen Normannen ( 1 147) und Erneuerung des Bündnisses (vgl. DÖLGER Reg. 1365) ; Annäherung Normannen - Byzanz gegen Barbarossa 1 1 62 ; ausführliche Vertreibung der Venezianer aus Konstpel. 1 1 71 und spätere Verhandlungen (DÖLGER Reg. 15 1 1 ; 1 5 12 aus Historia); 4. Kreuzzug : "misericordia commoti" ( !) (93.28) fahren Venezianer nach Konstpel. , doch wird Frage der nicht geleisteten Entschädigungen immer wieder erwähnt. E SIMONSFELD Einleitung zur Ed. KRETSCHMAYR Venedig, II, 536 (zu Quellen), I, 232 ff. histor. Auswertung. G. CRACCO, Societa e stato nel medioevo Veneziano (secoli XII - XIV), Florenz 1967, S. 90 - 100 (la "historia ducum Veneticorum" come specchio della evoluzione de commune). DERs., Il pensiero storico di fronte ai problemi del commune Veneziano, in: La storiografia Veneziana fino al secolo XVI, ed. A. PERTUSI, Florenz 1970, hier S. 46 - 50 (in Krisenzeit geschrieben wird die Vergangenheit verherrlicht). LAMMA, Comneni I, 87, II, 194 ; 210f. (anno 1 1 71). BRAND, Byzantium, S. 3 1 8 (anno 1 1 71 ; Parallelquellen; Lit.) 366/7 (Verhandlungen mit Andronikos 1.). CHALANDON, Komnenen II, S. 589f. (1 1 71 ; Differenzen zu Dandolo Nr. 503). VASILIEV, History, S. 431 (Liga gegen Byzanz 1 1 71). A MGH SS 14 (1 883) S. 72 - 97 (H. SIMONSFELD).
468
HAUPTQUELLEN
Nr. 453 Annales Ianuenses. (Annalen von Genua). 1099 - 1293. Von verschiedenen Verfassern, hauptsächlich von A. Caffaro (um 1 080 - 1 166), fünfmaligen Konsul und Gesandten seiner Vaterstadt, und Jacobus Auriae Gacobo d'Oria) (1280 - 1293), dem letzten Fortsetzer, welcher ebenfalls bis 1279 hohe politische Funktionen bekleidete als einer der "Viermänner" und capitaneus populi. I Als nüchtern und klar geschriebene offizielle Stadtchronik neben Archivalien (liber iurium, Urkunden) HAUPTQUELLE für alle Ereignisse, die das Verhältnis Byzanz Genua in Berichtszeit betreffen mit Meßzahlen : Anfänge der Genuesensiedlung in Konst pel. (1 155) ; Streit der kleinen Kolonie mit Pisa (1 1 62) ; Genua wird Quartier zugestanden (vgl. DÖLGER, Reg. 1497) ; Widerstand gegen Venezianer 1204 ; Haltung Genuas zu Michael VIII; Zurückhaltung gegen Eroberungspläne Karls von Anjou. Starke Informationslücken über Lateiner in Konstpel., soweit Genua nicht betroffen ist. Fülle von Nachrichten über Byzanz am Rande : Errichtung einer Moschee ( 1 1 87); Heiratsverbindungen ; Byzanz und Kreuzfahrerstaaten. E Repertorium 2, S. 291/2. C. MANFRONI, Le relazioni fra Genova, l'impero Bizantino e i Turchi, in : Atti della societa Ligure di Storia patria vol. 28,3 (Genova 1 898) 577 - 908 (Hauptquelle; nicht durch Index aufgeschlüsselt). G. CARO, Genua und die Mächte am Mittelmeer 1257 - 1 3 1 1 , 2 Bde. Halle 1 895/ 9 (Neudr. 1967) (Hauptquelle; durch Index nicht aufgeschlüsselt). LAMMA, Comneni I, 231 f. ; 11, 1 87. GEANNAKOPOLOS, Michael, S. 85 f. 121 . C. IMPERIALE DI SANT' ANGELO, Codice diplomatico della republica di Genova, FISI 77. 79. 89 (1936 ff.) (Annales Ian. HAUPTQUELLE). A Annali Genovesi di Caffaro e de' suoi continuatori ed. L. BELGRANO et C. IMPERIALE DE SANT' ANGELO, FISI 1 1 - 14 (1890 - 1929) (wertvolle histor. Einleitungen und Anm.). MGH SS 18 (1 863) 1 1 - 356 (G. H. PERTZ). Nr. 454 ALBERICUS TRIUM FONTIUM (Aubrey de Trois - Fontaines) (Chiions sur Marne). Gest. um 1241 . Zisterzienser. W Chronik bis 124 1 . Q s. Ed. S. 651 f. Für Zeitgeschichte mündliche Berichte aus Zisterzienserkreisen (aus Konstpel. ?). Herkunft der Informationen der westlichen Quellen bedarf dringend der Untersuchung. I Wichtige Quelle für späte Kreuzzüge (sog. Kinderkreuzzug) und für lat. Kaisertum in Konstpel. Die in der Chronik verstreuten Nachrichten über Epiros sind äußerst kritisch zu verwerten zusammen mit den westlichen Parallelquellen (franz. Reimchronik des Philippe Mouskes (gest. 1244), Ryccardus de Santo Germano (gest. 1 244), Annales Ceccanenses (Nr. 455). Von diesen dürfte A. die meisten Informationen, auch Sondernachrichten, bieten : fantastische Nachricht, Theodoros Laskaris sei von Balduin von Flandern nach Kleinasien geschickt worden (ed. 885) ; Bündnis Johannes 111. Vatatzes und Ivan 11. Asen; Anfänge des Despoten Michael. E Repertorium I, S. 1 67. R. LEE WOLFF, Studies in the Latin Empire of Constantinople (Variorum Reprints) London 1976, Index s. v. LONGNON, L'empire Latin passim (im Index nicht aufgeschlüsselt). NICOL, Epiros, S. 23, 71, 1 12, 140. J. M. HOEcK- R. J. LOENERTZ, Nikolaos - Nektarios von Otranto (Studia Patristica et Byzantina 1 1) Ettal 1 965, Index s. v. A MGH SS 23 (1874) 674 - 950 (SCHEFFER - BOICHORST). Chronik des Richard von Sancto Germano ed. A. GARUFI RIS2 VII, 2 (1936). Reimchronik des Mouskes: ed. BARON DE REIFFENBERG, Collection de Chroniques belges inedites, Brüssel 1 836/8.
§ 10.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG : WESTEN (LATEINISCH, ALTFRANZÖSISCH) 13. JH.
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Nr. 455 Annales Ceccanenses (Ceccano, südl. von Frosinone) gen. auch Chronik von Fossa Nova. Universalchronik bis 1217. I Kinnamos (Nr. 380) und Niketas (Nr. 44 1) ergänzende Nachrichten über Offensive Manuels I. in Süditalien (a. 1 157f.) mit nur hier überlieferten Hinweisen auf Zusammen gehen der gegen die Normannen rebellierenden Sizilianer mit den Griechen (ed. 284/5). Sondernachricht über Verheiratung eines Vertrauten des Papstes Alexander 111. (1 1 59 - 1 1 8 1) mit einer Kousine Manuels I. Zusatznachrichten über Truppenführung und Gefangenenbefreiung im normannisch - byz. Krieg 1 1 85. Verstreute Nachrichten über die Anfänge des Reiches von Epiros, Albericus (Nr. 454) u. a. ergänzend. E Repertorium 2, S. 261/2 (Lit.). CAPASSO, Fonti, S. 72/3 (allgemeine Charakteristik; Zusammenhang mit der hier nicht als Einzelnummer aufgeführten Chronik des Erzbischofs Romuald von Salerno). BALZANI, Cronache, S. 2 16 f. CHALANDON, Normannen II, S. 249, 405, 415, LAMMA, Comneni, I, 255, 261, 275 ; II, 99, 200. A MGH SS 19 (1886) S. 276 - 302 (G. PERTZ) . Nr. 455 a Annales Colonienses Maximi (bis 1220 bzw. 1237), sog. Königsannalen. Q Nicht eigenständig bis Mitte 12. Jh. Konkrete historiographische Vorlagen für Zeit Friedrichs I. nicht ermittelt (SCHMALE). Woher stammen Nachrichten und Briefe über 4. Kreuzzug? I Nachrichten über Friedensvertrag mit Ungarn (1 161) aus Kloster Siegburg (vgl. DÖLGER Reg. 1441) und Heiratsprojekte Barbarossa- Komnenen (vgl. DÖLGER Reg. 1503 ; 1 5 1 7). Der Kaiserbrief "an die Fürsten der Türkei" (DÖLGER Reg. 1443), nur in den Annalen erwähnt, ist zweifelhaft. Wichtige Zusatzquelle zum 4. Kreuzzug: Balduin von Flandern wurde von Venezianern zur Eroberung Zaras aufgefordert, um ihm aus Geldnöten zu helfen (S. 812 f.). "Interventu Alexii" wurde dann der Zug nach Konstpel. gelenkt. Merkwürdiger weise keine Nachrichten über Lateiner in Konstpel. E Repertorium 2, S. 265 (Lit.). WATTENBACH - SCHMALE, S. 105 - 1 12 (zu Quellen). CHALANDON, Komnenen II, S. 596ff. (Heiratsverbindungen). LAMMA, Comneni, II, S. 2 1 1 , 236, 240. BRAND, Byzantium, S. 376 f. (Zusatzquelle für Vorgeschichte des 4. Kreuzzuges mit Parallelquellen). A MGH SS 1 7 (1861) 729 - 847 (G. PERTZ) . SS rer. Germ. in usum Schol. 18 (1 880) (G. WAITZ). Ü C. PLATNER, in : Geschichtsschreiber dt. Vorz. 69 (1 896) (anni 1 106 - 1 237). Nr. 456 Sog. "Devastatio Constantinopolitana" (1202 - 4). Bericht in sog. "Annales Herbipolenses" überliefert. Verfasser nicht eindeutig: Süddeutscher (KLIMKE), Begleiter des Markgrafen von Montferrat (TESSIER), Italiener (FARAL). Q Offensichtlich Augenzeuge. I Wohlunterrichtet über Einzelheiten der Eroberung Konstpels., teilweise die übrigen Hauptquellen (Niketas Nr. 441 ; Villehardouin Nr. 446) ergänzend. Sonderquelle über Gesamtstärke der Venezianischen Flotte. E WATTENBACH - SCHMALE, S. 149 (Meinung von Tessier). E. FARAL, Villehardouin I, Paris 51 973 (Einl. S. LIX gegen Meinung von KUMKE). BRAND, Byzantium, S. 379-381 (zur Eroberung mit Parallelquellen). CARILE, Storia, S. 89 (Meßzahlen). A MGH SS 16 (1 859) S. 9 - 1 2 (PERTZ) . CH. HOPF, Chroniques greco- romanes, Berlin 1 873, S. 86 - 92.
470 § 10.5. Geschichtsschreibung (syrisch)
Nr. 457 BAR HEBRÄUS (1225- 1286). Genannt auch : Gregorius Abu 'l-Farag ibn al-
§ 10.6. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARMENISCH) 13. JH.
471
Nr. 458 Syrische Chronik bis 1234. Geschrieben von einem Anonymus aus Edessa. Q Johannes von Ephesos (Nr. 102), echte, verlorene Chronik des Dionysios (bis 843 p. Chr.), gleiche Quellen wie Michael, der Syrer (Nr. 402), aber nach NAU und FIEY von diesem unabhängig. Legenden. I Noch nicht umfassend systematisch untersucht. Für Bilderstreit geringer Informations wert (Legenden, teilweise ikonoklastischen Kreisen nahestehend). Fülle von Sondernach richten: Eroberung von Amorion (§ 222), einzelne arabische Razzien, neue Episoden aus den Feldzügen al-Ma'müns, Informationen über Gefangennahme des Romanos Diogenes (§ 234), Schicksale Edessas. Sehr ausführliche Berichte für Zeit der Kreuzzüge mit teilweise byzantinerfeindlichen Berichten über Ostfeldzüge des Johannes 11. und Manuels I. E BAUMSTARK, S. 302. FIEY: Einleitung zur Ü. des 2. Teiles (bisher beste Quellenanalyse). CAHEN, Nordsyrien, S. 97 (Charakteristik der Chronik). S. GERO, Byzantine Iconoclasm during the reign of Constantine V., (CSCO 384, Subsidia 52) Louvain 1977 (Index s. v.). J. B. SEGAL, Edessa, the blessed city, London 1970 passim (mit Übersetzungen). A CSCO laufende Nr. 81 Syr. 36 Syr. III, 14 (textus) ed. I. B. CHABOT (1 920). Ü CSCO laufende Nr. 1 09 Syr. 56 Syr. III, 14 (versio) I. B. Chabot (1 937) (erster Teil). CSCO laufende Nr. 354 Syr. 1 54 G.-M. FIEY) (1974) Ü. des 2. Teiles. Einleitung, wenige histor. Anm. A. S. TRIITON - H. A. R. GIBB, The first and second crusades from an anonymous Syriac chronicle, in: JRAS 1933, S. 69 - 101 ; 273 - 305. =
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§ 1 0.6. Geschichtsschreibung (armenisch)
Nr. 459 5MBAT, der Feldherr (1208 - 1276). Bruder des Königs von "Kleinarmenien" Hetum I. W In zwei Versionen erhaltene armenische Chronik 951 - 1276 (Fortsetzung bis 1331). Wörtliche armenische Übersetzung der Assisen von Antiochien, die dadurch erhalten geblieben sind. Q Nach NERSESSIAN ist erster Teil der Chronik eine Zusammenfassung des Matthäus von Edessa (Nr. 399). Weniger sklavisch wird Gregor der Priester (Nr. 400) verwertet. I Zweiter Teil ab 1 1 63 enthält überwiegend Nachrichten, die Byzanz nicht unmittelbar betreffen, vor allem über Saladin und den dritten Kreuzzug (Parallelquelle : Abü Sama Nr. 466). E INGLISIAN, S. 201/2. S. , DER NERSESSIAN, The Armenian chronicle of the Constable Smpad or of the "Royal Historian", in : DOP 13 (1 959) 141 - 1 68 ( Etudes Byzantines et Armeniennes I, Louvain 1973, S. 353 - 377) (mit Auszügen in engl. Ü., nur sporadisch die byz. Geschichte direkt betreffend). Französische Zusammenfassung eines russ. Aufsatzes von A. G. GALSTIAN über S. in: REA NS 3 (1966) 469 - 471. CHALANDON, Komnenen II, S. 527, 532 f. A Moskau 1 856. Paris 1 859. Venedig 1956 (S. ALEKlAN) . Ü A. G. GALSTJAN, 5mbat Sparapet, Letopis, Erevan 1974 (russ. Ü. mit Komm.) (mir nicht zugänglich). RHC Arm; I., S. 605 - 672 (vollständige Übers.). =
472 § 10.7. Geschichtsschreibung (arabisch)
Nr. 460 IBN AL-AriR (1 160- 1233). Aus vornehmer Familie Mesopotamiens. Weite Reisen. Gehört zu den größten arabischen Geschichtsschreibern. W Für Byzanz nur wichtig: "Vollständiges Geschichtswerk" . Breit angelegt, den gesamten islamischen Kulturkreis umfassend von Muhammed bis 123 1 . Q Zusatzquellen z u Tabari (Nr. 275) über Ostkämpfe. Für 1 0 . Jh. gleiche Quellen wie Miskawaih (Nr. 345). Für 1 . und 2. Kreuzzug nach CL. CAHEN von Ibn Qalänisi (Nr. 403) abhängig. Für Vordringen der Seldschuken Verwertung verlorener Geschichtswerke. I "Temperamentvoller Historiker" (GABRIELI), der mit seinen Quellen nicht immer zurückhaltend umgeht. Für 10. Jh. wirft ROZEN (Basileios, S. 202) I. A. Lückenhaftigkeit und Ungenauigkeit vor. Wichtige Zusätze zu Tabari für Grenzkämpfe anno 645, 652, 653, 669, 701 , 718 p. Chr. ; zu Angriff auf Palermo und Taormina 900 p. Chr. Im 1 1 . Jh. HAUPTQUELLE für das Vordringen der Seldschuken neben Sibt (Nr. 462), Aristakes (Nr. 341 ) und Matthaios (Nr. 399). Nach I. A. soll Alexios I. den Kreuzfahrern gegenüber darauf gedrungen haben, Antiochien zu behalten. Er soll gehofft haben, daß die Seldschuken die Franken vernichten. Ziemlich ausführliche Schilderung über Syrienfeldzug des J ohannes 11. Komnenos 1 1 37/8 mit Einzelheiten über die grausame Kampfesweise der Byzantiner. E EI2 III (1971) 724 (Nr. 2) (F. ROSENTHAL). Für den Gegenstand unangemessen knapp. BRooKs, Arabs 641 - 750 und BRooKs, Abbasiden passim (Sondernachrichten zu Tabari). Anekdotische Sondernachrichten: WELLHAUSEN, Kämpfe, S. 1 0 f. HONIGMANN, Ostgrenze, S. 1 86 (Ausbreitung der Seldschuken). CAHEN, Nordsyrien, S. 56- 58 (Charakteristik) und passim. M. CANARD, La campagne Armenienne du Sultan Salguaide Alp Arslan. . . , in: Aufsätze II, Nr. 6, S. 239 ff. CL. CAHEN, La premiere penetration turque en Asie-mineure . . . , in Aufsätze Nr. 1 passim. CHALANDON, Komnenen II, 1 1 9 f., 141 f. (dort auch die wenigen Nachrichten zur byz. Geschichte der "Geschichte der Atabegs von Mosul" ausgewertet). A Leyden 1 85 1 - 1 876 (C. J. TORNBERG) (Beyrut 1 965). Ü Ibn el-Athir. Annales du Maghreb et de l'Espagne trad. E. FAGNAN, Algier 1 898 : Nachrichten über Kampf mit Byzanz (s. Register unter Roum) bis Mitte 8. Jh. VASILIEV- CANARD I, 349 - 350 (nur Regesten, da 1. A. hier ganz von Tabari abhängig). VASILIEV- CANARD II, 2, S. 129 - 1 62 : die Exzerpte sind vor allem ab 923 wichtig (Tabari scheidet als Parallelquelle aus). GABRIELI, Kreuzzüge, S. 24; s. Register: lange Auszüge mit wichtiger Charakteristik des 1. A. Übersetzung von 1098 - 123 1 : RHC Hist. or. I, 1 89 - 744; II, 1, S. 1 - 1 80. Byzanz bleibt ganz aus dem Blickfeld in "Geschichte der Atabegs von Mosul" übs. in : RHC Hist. or. II, 2 ganz. AMARI, Biblioteca I, S. 353 - 507: Sizilien von 651 - 1 229 betreffend, Byzanz teilweise nicht berührend. RozEN, Basileios, S. 128 - 1 31 ; 136/7; 139- 144 ; 200 - 202 ; 245 - 247; 3 1 3 - 3 1 5 ; 329 - 331 ; 390 - 391 mit Kommentar. Nr. 461 IBN ZÄFIR (1 1 71 - 1226).Vezir und Literat in seiner Heimatstadt Kairo. W "Geschichte der vergangenen Dynastien" bis 1225. Von Orientalisten häufig benutzt, aber unediert. I Bedeutende, glaubwürdige Quelle zur byz. Ostpolitik mit vielen Sondernachrichten : Expedition des Lakapenos 939/40 p. Chr., Kämpfe des Saif ad-Daula, Nachrichten über die Banu Habib, Kämpfe gegen den aufständischen Fatimidengeneral Bakur anno 992 ff. p. Chr. Ununtersucht ist die Seldschuken zeit, in der das Werk neues Material verspricht.
§ 10.7. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARABISCH) 13. JH.
473
E EF III ( 1971 ) 970/1 (Editionskomm.). F. WÜSTENFELD, Geschichte der Farimiden Chalifen nach den Arabischen Quellen, in: Abh. der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen hist.-phil. Kl. 26 ( 1 880) ; 27 ( 1 88 1 ) (insges. 3 Abh.) (passim ; Auszüge in Regestform). G. FREYTAG, Geschichte der Dynastien der Hamdaniden in Mosul und Aleppo, in : ZDMG 10 ( 1 856 ) 432 - 498; 1 1 ( 1 857) 177- 252 passim (Auszüge in Regestform). SCHLUMBERGER, Epopee II, S. 62 f. (Bakur). ROZEN, Basileios, S. 240 - 245 (Bakur). CANARD, Hamdaniden, S. 697 (Feldzüge in Syrien). CANARD, Recueil, S. 71 f., 1 15, 135 f. (wichtige histor. Anmerkungen; ohne Kenntnis des Arabischen schwer verständlich). Ü VASILIEV- CANARD II, 2, S. 1 1 8 - 128 (Exzerpte über Banu Habib und Kämpfe mit ad-Daula. Einl.). Nr. 462 IBN AL-GAwsi (oft zitiert als Sib�) (1 1 86 - 1256). Nach weiten Reisen wie sein Großvater in Damaskus Prediger des heiligen Krieges gegen die Franken. W Weitschweifige Universalgeschichte "Spiegel der Zeit" (oft ohne Autor als mir'at zitiert) bis 1256 in zwei Fassungen. Q Die Byzanz betreffenden Stellen noch nicht untersucht. Bis 10. Jh. von Tabari (Nr. 275) abhängig. Verwertung verlorener Historiker im 10. Jh. I Sonderinformationen im 10. Jh. : griechische Gesandtschaft Juni 9 17; Briefwechsel 937/8. Noch nicht voll ausgeschöpfte HAUPTQUELLE für Eindringen der Seldschuken, u. a. für die Eroberung von Ani und die Schlacht bei Mantzikert. Einige neue Details zum Syrienfeldzug des J ohannes II. E EI2 III ( 1971 ) 752/3 ( CL. CAHEN) . CAHEN, Nordsyrien, S. 64 - 6. VASILIEV- CANARD I, S. 83, 87, 100, 102 (Kämpfe des Basileios 1. nach Hs.). Cl. CAHEN, La premiere penetration turque en Asie-mineure, in: Aufsätze Nr. 1 passim, ohne Angaben, ob S. Sonderinformationen enthält. DERS . , L a campagne d e Mantzikert d'apres les sources Musulmans, in : Aufsätze Nr. 2 (Hauptquelle). M. CANARD, La campagne Armenienne et la prise d'Ani en 1064, in: Aufsätze II, Nr. 6, S. 244 - 248 (Übersetzung des Berichtes über Eroberung von Ani). H. ANTONIADIS- BIBICOU, Une aspect des relations byzantine - turques au 1073 - 1074, in : Actes du XIIe Congres intern. d'Etudes Byzantines II, Belgrade 1964, S. 15 - 25, hier Anm. 10. A. HAMDANI, Byzantine-Farimid relations before the batde of Mantzikert, in: Etudes Byzantines 1 ( 1 974) 1 69 - 1 79 (weitere arab. Parallelquellen u. a. auch die Schriften des Großvaters von Sib!). A Keine Gesamtedition. Teileditionen s. EI (unter "E. "). Ü VASILIEV- CANARD II, 2, S. 1 63 - 1 76 (Exzerpte wichtig vor allem für 917 und 938 p. Chr.). RHC Hist. Or. III, 513 - 570 (nach dem Herausgeber stammt der mir'at von einem Abou'l Modaffer Youssouf Ibn Kizoghlou !). GABRIELI, Kreuzzüge, S. 30, 104/5, 332 - 334 (Übersetzungen nicht direkt Byzanz betreffend). Übersetzung ad anno 969 : ROZEN, Basileios, S. 83 f. Nr. 463 IBN SAID AL-MAGHRIBi (121 3 - 1286). Aus Andalusien. W "Über die wunderbarsten Ereignisse im Maghreb" von der arab. Eroberung Spaniens bis 1243 . Q Verlorene Quellen. Familientradition. I Sehr dunkle Angaben über Grenzkampf in Syrien 868 - 872 p. Chr. Auffallend freund liches Antwortschreiben eines Iqsididenherrschers an Romanos Lakapenos 936 p. Chr. wohl nach einem Gefangenenaustausch. Untersuchung der verstreuten Teilausgaben bringt wahrscheinlich neues Material zur byz. Außenpolitik. E EI2 III ( 1971 ) 926 (Chr. PELLAT) . M. CANARD, Une lettre de Mu�ammad Ibn Tugj al-Ibsid. . . in: Aufsätze I, Nr. VII passim mit Übs. des Briefes an Lakapenos.
474
HAUPTQUELLEN
A Teilausgaben siehe EI. Zum Grenzkampf in Syrien, auf älteren Quellen aufbauend: Fragmente aus dem Magrib des Ibn Sald, hrsg. K. VOLLERS, Berlin 1 894 (Semitische Studien 1) (Das mir zugängliche Exemplar enthält gegen PELLATS Angaben keine deutsche Ü.). Ü VASILIEV - CANARD 11, 2, S. 1 98 - 213 (Grenzkampf in Syrien). Textauswahl mit deutscher Ü. : K. TALLQVIST, Kitäb al-Mugrib . . . Buch IV: Geschichte der Ibsiden und Fus�a�ensischen Biographien, Leyden 1 899. Nr. 464 IBN AL-TIJÄIÜ (2. H. 1 3 . }h.). Über sein Leben fast nichts bekannt. W "Geschichte des Maghrib" in 3 Teilen: 640 - 1 002 ; 1 002 - 1 068 ; 1068 - 1205/6 (oft abgekürzt ohne I. I. zu erwähnen als "Bayän" zitiert). I HAUPTQUELLE für arab. Flottenexpeditionen gegen Byzanz im Mittelmeerraum, vor allem für die Schicksale Siziliens und Unteritaliens. I. I. gibt sehr präzise, glaubwürdige Meßzahlen über Flottenstärken, Gefallene, Gefangene usw. Die Angaben des al-Alir (Nr. 460) werden erheblich ergänzt. 2. und 3 . Teil scheint nach den bisherigen Übersetzun gen zu schließen, wenig Material zur byz. Geschichte zu enthalten. E EF 111 (1 971 ) 805/6 U. BOSCH -VII.;"). EICKHOFF, Seekrieg, passim. I. I. als Hauptquelle verwertet. Ebenso bei AMARI - NALLINO, Storia passim und VASILIEV - CANARD I und 11, 1 passim für Schilderung der arabischen Flottenpolitik. In Registern schlecht aufgeschlüsselt. A Verstreute Teilausgaben siehe EI. Ü E. FAGNAN, Histoire de l'Afrique et de l'Espagne intitulee al Bayano '1 Mogrib, Algier 1 901 - 7 (2 Bde.) (vollständige franz. Ü. des 1 . Teiles). Daraus die für Byzanz wichtigen Ereignisse 820- 960: VASILIEV- CANARD I, S. 373 - 378 ; 11, 2, S. 214 - 219. Auszüge, Sizilien betreffend, 653 - 1 1 78 übers . : AMARI, Biblioteca 11, S. 1 - 40. Ü . aus 2. Teil i m Anhang von R . Dozy, Histoire des Musulmans d'Espagne, Leiden 1 932 Bd. 111. Nr. 465 KAMÄL AD-DiN (1 1 92 - 1262). Aus reicher und angesehener Familie Aleppos. W Biographisches Lexikon von bedeutenden Männern Aleppos ; nur teilweise erhalten und ediert. Enthält wahrscheinlich neue Informationen zu byz. Außenpolitik. Geschichtswerk: "Der Rahm der Milch von der Geschichte Aleppos" bis 1 243 (oft abgekürzt zitiert: "Zubdat" ). I Auffallende Parallelen mit Ya�yä (Nr. 344), aber auch sehr viele über diesen hinausge hende Einzelheiten vor allem über Aleppo : z. B. Kampf um Aleppo nach 992 p. Chr. übs. ROZEN, Basileios S. 248 - 253 ; Syrienfeldzug des Romanos IB. (1029/30) : ROZEN a. a. O . S. 3 1 5 - 322. Klare, chronologisch präzise Darstellung. Wenige Sondernachrichteo. über Aleppo, Byzanz betreffend, zur Kreuzzugszeit sind von CHALANDON ausgewertet. E EI2 111 (1971) 695/6 (B. LEWIS) (unter Ibn al-Adim). G. FREYTAG, Geschichte der Dynastien der Hamdaniden in Mosul und Aleppo, in : ZDMG 10 (1 856) 432 - 498; 1 1 (1 857) 177- 252 (K. Hauptquelle). CANARD, Hamdaniden, S. 697 (Kämpfe um Aleppo Anno 992/3). CHALANDON, Komnenen 11, S. 140 f. (Chronologische Details zum Syrienfeldzug des Johannes 11.). HONIGMANN, Ostgrenze, S. 104 f. (Geschichte Aleppos). A Damaskus 195 1 - 1 968. 3. Bde. (DAHAN) (mir unzugänglich). Ü VASILIEV - CANARD 11, 2, S. 1 77 - 1 84 (Kämpfe mit Saif ad - Daula; wertvolle Einleitung mit weiteren Hinweisen auf Rozen und Freytag). GABRIELI, Kreuzzüge, S. 25; 77 - 79. Exzerpte aus Kreuzzugszeit: RHC Hist. or. 111 (1 884) S. 695 - 732 (aus Biographien) ; 578 - 690 (aus Zubdat). M. BLOCHET: PO 111 (1 895) 509 - 565 ; IV (1 896) 145- 225 ; V (1897) 37- 107; VI (1 898) 1 - 49.
§ 10. 8. GESCHICHTSSCHREIBUNG : SLAWISCHER RAUM (LATEINISCH, ALTRUSSISCH) 13. JH. 475 Nr. 466 AB U SÄMA ( 1208 - 1268). Als Philologe Professor in Damaskus. "Schreibtisch gelehrter" (GABRIELI). W "Buch der beiden Gärten" über Dynastien Nur ad-Dins und Saladins. Q Grundlegende, unedierte Biographie über Saladin von ' lmäd ad-Din (1 125 - 1201), außerdem Qalänisi (Nr. 403) und Ibn al-A!ir (Nr. 460 ) und andere. I Sonderinformationen über Kriegszüge Manuels I. nach Syrien 1 1 58/9 und nach Ägypten 1 169 als Ergänzung der HAUPTQUELLEN Wilhelm von Tyrus (Nr. 393) und Niketas (Nr. 441). Zusatzquelle ohne Neuigkeiten zu AI-A!ir (Nr. 460) und Bahä' ad-Din ibn Saddäd (1 145 - 1 234) zu Isaaks 11. Angelos Bemühungen um gute Beziehungen mit Saladin (DÖLGER, Reg. 1591 verwertet A. S. nicht). Weitere Sonderforschungen, vor allem der von A. S. verwerteten Briefsammlungen dürften neues Material zur byz. Außenpolitik liefern. E EI2 I (1 960) 150 (H. AHMAD). CAHEN, Nordsyrien, S. 66/7 und passim (im Reg. nicht aufgeschlüsselt). S. H. GIBB, The life of Saladin from the works of 'Imad ad-Din und Bahu' ad-Din, Oxford 1973 (A. S. verwertet). C. M. BRAND, The Byzantines and Saladin 1 1 85 - 1 1 92 : opponents of the third Crusade, in : Speculum 37 (1962) 167- 1 8 1 . (Hilfsquelle für Zeit Isaaks II.). CHALANDON, Komnenen II, S. 421 , 443 ; 453 ; 54l f. A Kairo 1288/1292 (nach EI ; mir nicht zugänglich). Ü GABRIELI, Kreuzzüge, S. 28, 268 f. (nicht byz. Geschichte berührend). Auswahl (nach CAHEN schlecht) : RHC Hist. or. Bd. IV, V.
§ 10.8. Geschichtsschreibung: slawischer Raum (lateinisch, altrussisch)
Nr. 467 THOMAS. Archidiakon von Split (Spalato) (um 1 201 - 1 268). In Italien erzogen. Vorkämpfer westlicher - lateinischer Bildung. W "Historia Salonitana" bis 1268 in lateinischer Sprache. Sog. "Historia Salonitana maior" (Ende 15 . Jh.) kürzt den ursprünglichen Text und erweitert ihn durch neue Quellen. Q Nach RACKI alte verlorene (zuverlässige ?) Quellen. I Zum Westen ausgerichtete, Byzanz nicht unmittelbar berührende Kirchengeschichte steht im Mittelpunkt. Th. muß hier nach KLAIC mit großer Vorsicht verwertet werden. Nach KLAIC, FERLUGA glaubwürdige Quelle für Rückzug der romanischen Bevölkerung vor den Slawen auf die dalmatinischen Inseln und für Gründung von Split im 7. Jh. (vgl. DÖLGER, Reg. 154). Leider wenige Informationen über Beziehungen Dalmatien - By zanz vom 8. - 1 1 . Jh. : Ende 10. Jh. : "reges Dalmatiae et Chroatie" erhalten Eparchen - und Patrikiostitel von Byzanz (ed. 38). Nach 1 1 67 ist Th. Zeugnis für kurzzeitige byz. Herrschaft über Dalmatien (sog. Dukat). E Bücherkunde Nr. 4040. Enciklopedija Jugoslavije 8 (1971) 348 (M. KURELAC) (Lit.). KLAIC, Kroatien I, S. 22 - 3 1 (Th. und die "Historia Sal.maior" als Quelle) ; histor. Auswertung s. Index passim. F. RACKI, in : MSHSM 7, Agram 1877, S. XI - XII (Quellen des Th.). N. KLAIC, Jean de Ravenne et la fondation de l'eglise metropolitaine de Split (serbokr. mit frz. Zsfg.), in: Vjesnik za arh. i hist. dalmatinsku 45 - 7 ( 1963 - 5 ; ersch. 1971) 209 - 249 (Th. verfälscht bewußt!). FERLUGA, Dalmazia,
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HAUPTQUELLEN
Index s. v. (grundlegende histor. Auswertung für byz. Geschichte). DERS., Byzantium on the Balkans, Amsterdam 1976 (Index s. v.). A MSHSM 26, Zagreb 1 894 (F. RACKI). N. KLAIC, Historia Salonitana maior, Belgrad 1 967. Nr. 468 ANONYMUS. Sog. Chronista Novgorodensis (13. ]h.). Geistlicher der Umgebung des Bischofs von Halberstadt (FREYDANK). Nordrusse, der sich auf deutsche Gewährsleute beruft. (GORDON). W Bericht über Einnahme Konstpels. 1204 und deren Vorgeschichte, überliefert in mehreren russischen Chroniken, darunter der ersten Novgoroder Chronik (Name!). I Offenbar glaubwürdige Schilderung vieler, vor allem kriegstechnischer Einzelheiten. Unparteilichkeit wird von FREYDANK bestritten. Weitere Untersuchungen sind notwendig. Papst sei an Verirrung des Kreuzzuges unschuldig. Geldgier der Kreuzfahrer wird hervorgehoben. E s. FREYDANK ("A") und GORDON ("Ü"). A Text der gesamten Chronik: A. NASONOV, Novgorodskaja pervaja letopis . . . , Moskau- Leningrad (Acad. USSR) 1950 (Nachdr. 1 969). Text des Chronisten: D. FREYDANK, Die altrussische Erzählung über die Eroberung Konstantinopels 1 204 (Chronista Novgorodensis), in: BS 28 (1968) 334- 359 (mit deutscher Ü. und hist. Kommentar). Ü J. GORDON, The Novgorod account of the fourth crusade, in: B 43 (1 973) 297 - 3 1 1 (mit engl. Ü. hist. Kommentar). R. MICHELL- N. FORBES, The chronicle of Novgorod, London 1914 (Camden society publications 3. sero vol. 25).
§ 10.9. Biographie. (slawisch, arabisch)
Nr. 469 STEPHAN DER ERSTGEKRÖNTE (Prvovencani) (1 1 96 - 1228 ?). HL. SABAS (gest. 1 237). Viten Stephans Nemanjas. Stephan Prvov. - einer der bedeutendsten Könige Serbiens GIRECEK) - verfaßte Biographie seines Vaters (Regierung ung. 1 166 - 1 196) nach Art der Heiligenviten. Vita des Sabas, Bruders von Stephan Prvov., ist nur als Einleitung des Typikons des Studenicaklosters in Serbien erhalten. I Informationsarme Sabasvita ist Ergänzung der staatspolitischen Tendenz der Stephans vita als "staatspolitisches schriftstellerisches Werk" (HAFNER) zum Beweis der Legitimation und Selbständigkeit der Nemanjiden. Knapp und dürftige, aber wohl im wesentlichen zuverlässige Fakten zur byzantinischen Geschichte : 1 zur Übergabe des st�ategisch wichti gen Gebietes Dubocica an Stephan Nemanja durch Manuel l. 1 1 57 oder 1 1 65 (HAFNER übs. S. 77) ; 2. serbisch-ungarischer Vorstoß nach Byzanz 1 1 83 (HAFNER übs. S. 86); 3. in Aufzählung der Wunder: Abwehrkämpfe nach 1 207 gegen Boril von Bulgarien, Heinrich von Flandern und Michael I. Angelos von Epiros. E HAFNER (s. "Ü") (im histor. Kommentar erweiterungsfähig). PRINZING, Bulgarien, S. 98 f. 127f. 164 f. (grundlegende histor. Auswertung für Zeit nach 1204). ZLATARSKI, Geschichte III, S. 281 ff. (Abwehr gegen Bulgarien, 310f.). A Vita des Stephan : V. COROVIC in : Svetosavski Zbornik 2 (1 939) 1 - 76 (Srpska kralj. Akad. Posebna
§ 10. 10. AUTOBIOGRAPHIE 13. JH.
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Izdanja 125) (ohne Kom.). Sabasvita: Spisi sv. Save, ed. V. C6ROVIC (Srpska kralj. Akad. Zbornik za istoriju, jezik i knijzevnost srpskog naroda 1, 1 7) Belgrad 1928, S. 1 51 - 1 75. Ü St. HAFNER, Serbisches Mittelalter. Altserbische Herrscherbiographien. Bd. 1 . (Slavische Geschichtsschreiber 2), Graz- Wien- Köln 1 962, Ü. beider Viten mit wichtiger Einleitung. Nr. 470 TEODOSIJE (Ende 1 3 . , Anf. 14. Jh.). Vita des hl. Sabas. T. war Athosmönch. Er überarbeitete die vom Mönch Domentijan verfaßte, rhetorisch überladene Vita des hl. Sabas, des Begründers der serbischen Nationalkirche (gest. 1237) und Verfassers der Typika von Karies, Chilandar und Studenica (vgl. Nr. 469) . I Einzelnachrichten zu den politisch verworrenen Verhältnissen, vor allem zu Beziehun gen Serbien - Bulgarien, Nikaia nicht unmittelbar berührend. Schilderung der Verhandlun gen mit dem Kaiser in Nikaia über Notwendigkeit einer selbständigen serbischen Kirche (Kap. 14. S. 137f. der Ü. von Bogdanovic). Herbst 1219 Anerkennung des autokephalen serbischen Erzbistums (DÖLGER, Reg. 1 703 a nach Domentijan). Vita berichtet ausführlich über Gründung des Athosklosters Chilandar 1 1 99 durch Sabas. E Bücherkunde Nr. 1 707- 1 709 Biblioteca Sanctorum 11 (Rom 1968) Sp. 522-528. 1. DUJCEV S . v. Saba (Lit.). C. MÜLLER- LANDAu, Studien zum Stil der Sava-Vita Teodosijes, München 1972 (Slavistische Beiträge 57. Kubon und Sagner), S. 1 5 f. (Inhalt der Vita). PRINZING, Bulgarien, Index s. v. histor. Auswertung mit Parallelquellen. ZLATARSKI, Geschichte III, S. 270, 281 f. (Serbien -Bulgarien), 3 1 4 f. JIRECEK, Serben I, S. 276, 298, 304. A Zivot svetoga Save napisao Domentijan, ed. Dj. DANICIC, Belgrad 1 860 (in Reprint 1973 Titel richtig in Teodosije korrigiert). Typika : s. Nr. 469. Ü M. BASIC, Stare srpske biografije, Beograd 21930, S. 79 - 25 1 (ohne histor. Komm.). D. BOGDANO VIC, Stare srpske biografije, B eograd 1 968 (Biblioteka Prosveta 101). Nr. 471 IBN
§ 10.10. Autobiographie Nr. 472 NIKEPHOROS BLEMMYDES (um 1 1 97 - 1272). Vater Arzt. Studium der Philosophie und Medizin, die er 7 Jahre lang auch praktisch ausübt. Schneller Aufstieg im Patriarchats klerus von Nikaia. Theodoros Laskaris (Nr. 480) und Akropolites (Nr. 442) seine Schüler. Mönch im monastischen Zentrum des Latros. Gründung des Klosters Emathia bei Ephesos. Orthodoxe Haltung in Unionsfragen. Weshalb B. nicht das Patriarchat übernahm, bleibt , unklar (Unterschiede der Amtsauffassung zum Kaiser?).
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HAUPTQUELLEN
W Theologika, eine geographische " Zusammenschau" , Gedichte. Zeitgeschichtlich wich tig: Autobiographie mit hagiographischen Zügen. Fürstenspiegel. Briefe : nur 33 an Theodoros Laskaris gesichert. Weitere, im Briefcorpus des Psellos (Nr. 337) überlieferte Briefe zweifelhaft. I Trotz der ichbezogenen Schilderung ist lebendige Selbstbiographie neben Akropolites (Nr. 442) HAUPTQUELLE für Sozial-, Bildungs- und Frömmigkeitsgeschichte des Nizänischen Reiches : soziale Gruppen im Klerus, Intrigen, Bildungszentren (Prusa, Ephesos, Smyrna, Nikaia), Gelehrtenzirkel. Kampf gegen unkanonische Ehen und Häreti ker (Bogomilische Strömungen). B. geht auf Palästinawallfahrt und später auf Bibliotheks reise. Wenige Einzelheiten zur Außenpolitik (Kampf gegen Gabalas auf Rhodos). Dem Füstenspiegel dürfte wegen seines Einflusses auf Kaiser Theodoros 11. Laskaris (Schulung des Militärs !) auch beschränkte zeitgeschichtliche Bedeutung zukommen. E BECK, Kirche, S. 671 f. (Theologika). HUNGER I, II, passim (s. Index). I, S. 166f. (Autobiographie), 236 (Briefe), 163 f. (Fürstenspiegel), HEISENBERG, Einleitung zur Ed. M. A. ANDREEVA, Ocerki po kulture Vizantijskago dvora v XIII veke (Untersuchungen über die Kultur des byzantinischen Hofes im 13. Jh.) (russ.) (Rozpravy kral. ceske spol. nauk tr. fil. hist. Jazykozpyt. nova fada VIII CIS. 3) (Travaux de la societe Royale des sciences de Boheme. Classe des lettres Nr. VIII, 3) Prag 1927, passim s. Index, vor allem S. 1 1 9 - 125. ANGOLD, Exile, Index s. v. GARDNER, Lascarids, Index s. v. S. 300- 305 (Übers. des Gedichtes auf das Kloster Sosandra). A Autobiographie: A. HEISENBERG, Nicephori Blemmydae curriculum vitae et carmina, Leipzig (Teubner) 1 896, S. 1 - 92. Briefe: N. FEsTA, Theodori Ducae Lascaris Epistolae CCXVII, Florenz 1 898 (Appendix III, S. 290 - 329). Fürstenspiegel : K. EMMINGER, Studien zu den griechischen Fürstenspie geln 1. Zum aVÖQL
§ 10. 1 1 . Hagiographie
Nr. 473 MÖNCH HIOB (13. Jh. ?). Vita der Theodora (13. Jh.), Gattin des Herrschers von Epiros, Michaels 11. (123 1 - 1271). Sie stammt aus dem vornehmen Geschlecht der Petraliphas. I "Pious, but confused hagiography" (NrcoL). Trotzdem HAUPTQUELLE über Früh zeit Michaels 11. und seine jugendlichen Seitensprünge. Kritisch zu verwertende HAUPT QUELLE für das abenteuerliche Leben des Begründers der Herrschaft in Epiros, Michaels I. Angelos (1206 - 1 5) nach der Eroberung Konstpels. Diese wird ohne Einzelheiten erwähnt. E A. D. KARPOZILOS, The Ecclesiastical controversy between the kingdom of Nicaea and the principality of Epiros (121 7- 1233) (Byzantina Keimena kai Meletai 7) Thessalonike 1973, S. 29 - 39. NICOL, Epiros, S. 71, 128 f., 202 (mit zu später Datierung des Hiob). S. PETRIDES, Le moine Job, in : EO 15 (1912) 43 - 48. A BHG 1 736 : PG 127, Sp. 904 - 908.
479 § 10. 12. Reden und Briefe Nr. 474 MANuEL (M ÖNCH : MAxIMOS) HOLOBOLOS (um 1240 - nach 1284). Lehrer der Logik in Konstpel. Obwohl offizieller Lobredner Michaels VIII. starke Spannungen zu diesem Kaiser. Anhängerschaft zur verdrängten Dynastie der Laskariden zwingt ihn, Mönch zu werden. Wegen Unionsfeindschaft verbannt. W Kleinere Gedichte. Rhetorika. Zeitgeschichtlich wichtig: 4 Reden auf Michael VIII. I Die antike Vorstellungen verwertenden Lobreden enthalten - anders als bei dieser Gattung zu erwarten - viele, in neuerer Forschung hervorgehobene Zusatzinformationen zur Regierung Michaels VIII. : Einzelheiten über Entscheidungsschlacht von Pelagonia und die nachfolgenden Ereignisse (Chronologie), dreimalige Ausrufung Michaels VIII. zum Kaiser, frühe Ausrufung des Andronikos 11. zum Kaiser. E HUNGER I, S. 129. M. TREu, Manuel Holobolos, in : BZ 5 (1 896) 538 - 559. F. DÖLGER, Die dynastische Familienpolitik des Kaisers Michael Palaiologos, in: Paraspora, Etta1 1961, hier S. 1 85/6 (Andronikos II.). GEANAKOPLOS, Michael, S. 70, 93, 120 (Pelagonia und Folgen). P. WIRTH, Von der Schlacht von Pelagonia bis zur Wiedereroberung Konstantinopels, in : BZ 55 (1962) 30- 37. DERs. , Die Begründung der Kaisermacht Michaels VIII. Palaiologos, in : JÖBG 10 (1961) 85 - 91 , hier S. 85/6 (dreimalige Ausrufung Michaels VIII.). TREITINGER, Zeremoniell, S. 1 1 5 - 1 1 7 (antike Vorstel lungen). A M. TREu, Manuelis Holoboli orationes. I, II. Programm des königl. Victaria-Gymnasiums Potsdam 1906/7. Erste Rede nochmals ed. X. SIDERIDES in: EEBS 3 (1926) 1 74 - 191 . 1. PREVIALE, Un panegirico inedita per Micheie VIII Paleologo, in : BZ 42 (1 943/9) 1 - 49 (mit wertvoller histor. philolog. Einl. S. 1 - 14). Nr. 475 NIKEPHOROS CHRYSOBERGES (12./13. Jh.). Wenig über Lebenslauf bekannt. Rhetoriklehrer an Patriarchatsschule in Konstpel. Metropolit von Sardes. W Rhetorische Schulstücke. Gedichte. Briefe. Zeitgeschichtliche Bedeutung: 2 Enkomien auf Alexios 111. (1201 /2) und ein Enkomion auf Alexios IV. (1204). Rede auf Patriarchen J ohannes X. (1202). Weitere Reden unediert. I Rede auf Alexios IV. ist einziges rhetor. Zeugnis während der Belagerung Konstpels. durch Kreuzfahrer. N. Chr. bemüht sich um eine "policy of combined firmness and benevolence" (BRAND). Die ganz der Palastrevolution des Johannes Komnenos gewidmete erste Rede auf Alexios 111. bringt gegenüber Niketas (Nr. 441 ) und Euthymios Tornikes (Nr. 476) kaum Neues. Verschleierte Hinweise auf den Zerfall der byz. Herrschaft auf dem Balkan (Aufstand des Dobromir Chrysos u. a. ; Zar Kalojan). Feindlichkeit der öffentlichen Meinung gegen Kirchenunion (Rede auf Patriarchen Johannes X. Kamateros). E HUNGER, s. Index ; I, S . 127 (Enkomien). R. BROWNING, The patriarchal school at Constantinople in the twelfth century, in : B 32 (1962), hier S. 1 84 - 1 86 (Liste der Werke). BRAND, Byzantium, S. 275/6 (Datierung der 2. Rede). J.-1. van DIETEN, Niketas Choniates (Supplementa Byzantina 2) Berlin New York 1971, S. 133 (Datierung der 2. Rede). C. M. BRAND, A Byzantine plan for the fourth crusade, in : Speculum 43 (1968) 462 - 474 (Hermeneutik und Ü. der Rede auf Alexios IV). P. WIRTH, Die Wahl des Patriarchen Niketas II. Muntanes von Konstantinopel, in: Oriens Christ. 46 (1 962) 124 - 6 (aus uned. Rede auf den Patriarchen).
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HAUPTQUELLEN
A M. TREU, Nicephori Chrysobergae ad Angelos orationes tres, in: Programm des K. Friedrichgym nasiums, Breslau 1 892 (kurze histor. Bemerkungen). R. BROWNING, An unpublished address of Nicephoros Chrysoberges to patriarch John X Kamateros of 1 202, in: Byzantine Studies 5 (1978) 37 - 68 (histor. Einleitung; Verzeichnis der Werke). Nr. 476 EUTHYMIOS TORNIKES (2. H. 12. Jh. - l . H. 1 3 . Jh.). Wahrscheinlich Sohn des Demetrios Tornikes (Nr. 434). Verwandt mit Familie Malakes (vgl. Nr. 415) und mit Theophylaktos (Nr. 412). Hoffnungen auf den Metropolitenstuhl von Patras scheitern. W Kaiserrede auf Alexios UI. Angelos. Leichenreden auf Euthymios Malakes (Nr. 415) und Demetrios Tornikes (Nr. 434). I Sehr beschränkter Quellenwert: synoptischer Vergleich mit Schilderung der Palastrevo lution des Johannes Komnenos ( 1200) durch Chrysoberges (Nr. 475) und Niketas (Nr. 44 1) bringt kaum Neues. Versuch eines Seldschukenfeldzuges und Verhandlungen mit diesen scheinen die wenigen Glanzpunkte der schwachen Regierung des Alexios IH. gewesen zu sein. Prosopographische Einzelheiten zu Familien der Oberschicht. E HUNGER I, S. 127 (Kaiserrede) ; 136f. (Monodien). A J. DARROUZES, Les discours d'Euthyme Tornikes (1200 - 1205), in: REB 26 (1968) 49 - 1 1 7 (kurze Einleitung; Regesten; histor. Bemerkungen). Nr. 477 MICHAEL CHONIATES (um 1 13 8 - 1 222). Aus Chonai (Phrygien). Bruder des Niketas Choniates (Nr. 44 1). In Konstpel. Schüler des Eustathios (Nr. 383). Sekretär (U3toYQalllla'tEu�) in der Patriarchatskanzlei. 1 1 82 Metropolit von Athen. Ab 1204 im Exil an verschiedenen Orten. W Aus reichem literar. Nachlaß an Theologica (Katechesen, Exegesen, Predigten), Gedich ten und Reden histor. Informationen vor allem in : 1 80 Briefen (1 1 75 - ung. 1 222) an hochgestellte Persönlichkeiten; Rede an Kaiser Isaak Angelos 1 1 87; an den Prätor Deme trios Drimys (gleichzeitig Lobrede auf Andronikos 1.) ; eine Beschwerdeschrift (Hypomne stikon) 1 197/8, Steuerfragen betreffend. I Ungewöhnlich inhaltsreich. Schwerpunkte : 1 . Praxis der Steuerverwaltung. Lebendige Schilderung korrekter und korrupter Beamter. M. Ch. kämpfte vor allem um Milderung des Steuerdrucks auf Landbevölkerung; Verbot mehrmaligen Eintreibens der Seesteuer; Milde rung von Sonderbelastungen durch Verpflegung von Beamten. 2. Stellung des Bischofs in Seelsorge und Verwaltung. 3. Informationen über Seeräuberplage in Attika. 4. Gedrückte Lage der griech. Bevölkerung in Lateinerherrschaft nach 1 204 (aus Briefen). 5. Fülle von Informationen zur Prosopographie. E BECK, Kirche, S. 637/8 (Theologica). HUNGER I, S. 1 29 (Enkomien: nur Aufzählung). G. STADTMÜLLER, Michael Choniates, Metropolit von Athen (Orientalia Christiana 33,2 = Nr. 90) Rom 1934 (grundlegend zum Leben, Datierung der Werke; S. 283 ff. kritische Ed. mit histor. Kommentar des "Hypomnestikon") J. HERRIN, The collapse of the Byzantine empire in the twelfth century: a study of a Medieval economy, in : University of Birmingham. Historical Journal 12 (1969) 1 8 8 - 203 (M. Ch. Hauptquelle). DIES. Realities of Byzantine provincial government: Hellas and Peloponnesos 1 1 80 - 1?05, in: DOP 29 (1975) 255 - 284. BRAND, Byzantium, Reg. s. v. K. M. SETTON, Athens in the later twelfth century, in: Speculum 19 (1 944) 1 79 - 208 ( Athens in the middle ages (Variorum Reprints) London 1 975, Aufs. 3). =
§ 10. 12. REDEN UND BRIEFE 13. JR.
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A Sp. LAMPROS, MLxa�A. 'AXOJlLva:toU 'tO'Ü XmvL(l'tou, 't u amtOJlEVa, 2 Bde., Athen 1 879 (Briefe, Reden, Gedichte. Auf Isaak Angelos : I, 208 - 258 ; auf den Prätor Drimys I, 1 57 - 1 79). Ed. des "Hypomnestikon" s. STADTMÜLLER ("E. ) ce
.
Nr. 478 JOHANNES ApOKAUKOS (um 1 1 50 - ung. 1235). Neffe des Konstantinos Manasses (Nr. 385). Bereits in Studienzeit in Konstpel. mit Chomatenos (Nr. 484) bekannt, den er später für Erzbischofsstuhl vorschlägt? Um 1200 Metropolit von Naupaktos (Epiros). W Verstreut edierte, teilweise nicht exakt datierbare Briefe u. a. an Herrscher von Epiros, Bischöfe der Metropolen, an Patriarchen von Nikaia, Demetrios Chomatenos (Nr. 484), Michael Choniates (Nr. 477). Rechtsentscheidungen des Bischofsgerichtes. I Briefe sind zusammen mit Chomatenos (Nr. 484) HAUPTQUELLE für frühe Geschichte von Epiros, vor allem in der kirchenpolitischen Auseinandersetzung mit Nikaia, die bis zum Schisma führte. Streiflichter auf Rückgang der Bevölkerungszahl und Geldnöte in Epiros. Rechtsentscheidungen sind zwar wegen der offensichtlich gegenüber Chomate nos viel schwächeren jur. Bildung des J. A. rechtshistorisch wenig erfreulich, enthalten aber wertvolle, noch nicht systematisch ausgewertete Einzelheiten zur Sozial- und Wirtschafts geschichte : bäuerlicher Provinzial alltag (Weiden, Ackerbau, Obstkultur, Ernährung), Kompetenzkonflikte mit staatl. Verwaltung, lebensgefährliche Auseinandersetzungen zwi schen Pronoiaren und Paröken. Fülle von Daten zur Namenkunde und histor. Geographie. E BECK, Kirche, S. 708 (verstreute Editionen) (ältere Lit.). Histor. Auswertung: NICOL, Epiros, Index s. v. S. n f. (zur Person; S. 217f. verstreute Ed.). DERS . , Ecclesiastical relations between the despotate of Epirus and the kingdom of Nicaea in the years 1215 to 1230, in: B 22 (1 952/3) 207 - 228. A. KARPOZILOS, The ecclesiastical controversy between the kingdom of Nicaea and the principality of Epiros (121 7- 1233) (Byzantina Keimena kai Meletai 7) Thessalonike 1 973, S. 42 - 86. OSTROGORSKY, Feodalite, S. 88 f. (Pronoiare und Bauern bei J. A.). FERJANCIC, Thessalien, S. 39 - 54. A (nur die wichtigsten Ed.) (s. a. "E."): V. G. VASILJEVSKIJ, Epirotica saeculi XIII, in: VV3 (1 896) 233 - 299 (zusammen mit Synodalentscheidungen und Briefen gerichtet an J. A.). S. PETRIDES, Jean Apokaukos, lettres et autres documents inedits, in: IRAIK 14 (1909) 69 - 100 (3 Aktenstücke, wichtig über Verhältnis Pronoiare - Paröken). H. E. BEES - SEPRERLE, Unedierte Schriftstücke aus der Kanzlei des Johannes Apokaukos, des Metropoliten von Naupaktos (in Aetolien), in: Anhang zu BNJ 21 (1971 - 4) (ersch. 1976) 57- 243 (1 1 5 Nr. teilweise bereits ediert mit Lit.). Nr. 479 GEORGIOS BARDANES (gest. nach 1237). Schüler des Michael Choniates (Nr. 477). Chartophylax in Nikaia. 1 2 1 9 : Metropolit von Korfu. W Theologische Fachschriften. Zeitgeschichtlich wichtig: 26 Briefe (1220 - 1240) u. a. an Herrscher von Epiros ; Kaiser Friedrich II. ; hochgestellte Persönlichkeiten in Otranto. Synodalschreiben im Namen der Synode von Thessalonike (1226/7). I Für Geschichte von Epiros sind Briefe "bei dem herrschenden Quellenmangel recht willkommene Beiträge" (HoEcK) : Herrschaftsgeschichte von Korfu (Zusatzquelle : Urkun den von Ragusa). Diplomatische Beziehungen Epiros - Westen, deren Inhalt leider meist im Dunkeln bleibt. Synodalschreiben versucht, die Vorwürfe des Patriarchen gegenüber Klerus und Herrscher von Epiros wegen Kirchenspaltung zu entkräften. Das Dokument ist mit den Briefen des Chomatenos (Nr. 484) und Apokaukos (Nr. 478) zu interpretieren.
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HAUPTQuELLEN
E BECK, Kirche, S. 668/9 (Werke; Leben). A. D. KARPOZILOS, The ecclesiastical controversy between the kingdom of Nicaea and the principality of Epiros (121 7 - 1233) (Byzantina Keimena kai Meletai 7) Thessalonike 1973, Index s. v. vor allem S. 79 - 81 . A Briefe: J . M . HOEcK - R. J . LOENERTZ, Nikolaos - Nektarios von Otranto. Abt von Casole (Studia patristica et byzantina 1 1) Ettal 1965, S. 147 -236 (mit vorzüglichem histor. Komm.). Synodalschrei ben: R.-J. LOENERTZ, Lettre de Georges Bardanes, metropolite de Corcyre, au patriarche oecumenique Germain II, 1226 - 1227 c., in : EEBS 33 (1 964) 87- 1 1 8 ( Byzantina et Franco - Graeca, Rom 1970, S. 467 - 502) (mit histor. Komm.). =
Nr. 480 THEODOROS 11. LASKARIS (1254 - 1258). Kaiser von Nikaia mit stark philoso phisch-rhetorischen Neigungen. W Theologische und philosophisch-moralische Schriften. Kurze Grabrede auf Friedrich 11. von Hohenstaufen. Lob Nikaias a ugendweri5.) : rhetorisches Progymnasa offenbar ohne histor. Wert. Zeitgeschichtliche Informationen : 2 1 7 Briefe an hochgestellte Persönlichkei ten. Unedierte Leichenrede auf seinen Vater Johannes 111. Vatatzes. I Für äußere und innere Entwicklung Nikaias enttäuschend beschränkter Quellenwert. Nur wenige Briefe sind als offizielle Urkunden anzusprechen (D öLGER, Reg. 1 823 ; 1 823 a; 1 835 ; 1 839 ; 1 839 d). Meist werden Einzelfragen von wenig allgemeinem histor. Interesse entschieden. Nach Analyse der Leichenrede auf Johannes 111. von ANDREEVA enthält der Text offenbar wenige Sondernachrichten. Briefe zeigen philosophische und literarische Interessen und die warmempfindende Persönlichkeit des Kaisers und Stationen seines Lebensweges vor der Krönung. Die philosophischen und theologischen Schriften ergänzen das etwas morbide Charakterbild des Kaisers, der an seinen Fähigkeiten zweifelte. E HUNGER, I, II passim ; s. Index; I, S. 138 (Monodien) II, S. 244 (Kosmologische Schriften). BECK, Kirche, S. 673/4 (Theologika). J. B. PAPPADOPOULOS, Theodore II. Lascaris. Empereur de Nicee, Paris 1908 (Inhalt der Briefe, Übersicht über Werke; in Einzelheiten überholt). GARDNER, Lascaids, S. 197 - 221 ; 305 - 307 (Übers. von 3 Briefen). M. A. ANDREEVA, Ocerki po kulture Vizantijskago dvora v XIII veke (Untersuchungen zur Kultur des byz. Hofes im 13. Jh.) (russ.) (Rozpravy kral. ceske spol. nauk tr. fiL hist. Jazykozpyt. nova rada VIII CIS. 3) (Travaux de la societe royale des sciences de Boheme. Classe des lettres. VIII, 3) Prag 1 927. Index s. v. ZLATARSKI, Geschichte III, S. 459f. (das "Epanagnostikon" zum Frieden mit den Bulgaren 1 254). A N. FEsTA, Theodori Ducae Lascaris epistolae CCXVII, Florenz 1 898 (ohne histor. Komm.). Auszüge aus Rede auf Johannes III . : M. A. ANDREEVA, A propos de l'eloge de l'empereur Jean III Batatzes par son fils Theodore II Lascaris, in: Seminarium Kondakovianum 10 (1938) 133 - 144.
§ 10.13. Dichtung Nr. 481 NIKOLAOS EIRENIKOS (13. Jh.). Über sein Leben nur sein geistliches Amt des Chartophylax bekannt. W Hochzeitsgedichte in Fünfzehnsilbern auf Heirat des J ohannes III. Dukas Vatatzes mit Constantia (in Byzanz Anna genannt), Tochter Friedrichs 11. (Nr. 486). I "Die Gedichte erweitern unsere Kenntnis von jenen prunkvollen Zeremonien des byzantinischen Kaiserhofes" (HEISENBERG) . Nachahmung der alten Formen des Hoflebens
§ 10. 14. URKUNDEN
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JH.
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ist Beweis, daß der Hof von Nikaia sich als einziger legitimer Nachfolger der Kaiser von Konstpel. fühlte. E HEISENBERG in Einleitung zur Ed. S. 97f. TREITINGER, Zeremoniell, S. 1 1 5 - 1 1 7 (antike Vorstel lungen). M. A. ANDREEVA, Ocerki po kulture Vizantijskago dvora v XIII veke (Untersuchungen über die Kultur des byzantinischen Hofes im 13. Jh.) (russ.) (Rozpravy kral. ceski spol. nauk tr. fil. hist. Jazykozpyt. nova fada VIII cis. 3 ) (Travaux de la societe Royale des sciences de Boheme. Classe des lettres Nr. VIII, 3 ) Prag 1927, S. 74 - 76. A A. HEISENBERG, Aus der Geschichte und Literatur der Palaiologenzeit, in : SB . Bayer. Akad. Wiss. Philosoph. histor. Kl. 10, München 1920 ( Quellen und Studien zur spätbyz. Geschichte [Var. Reprints] London 1973, Aufs. I), hier S. 100- 105. Ü GARDNER, Lascarids, S. 308 (Auszug). =
§ 10.14. Urkunden Nr. 482 Kaiserurkunden (13. Jh.). DÖLGER, Reg. 1 655 - 2219. Starke zahlenmäßige Vermehrung gegenüber 12. Jh. ist auf die reiche Überlieferung der großen Klosterarchive (Patmos, Athos) und der Kopialüberlieferung im Lembiotissachartular (s. Urkundennrr.) zurückzuführen. Einige Originale auch aus Vatikan. Archiv (Reg. 202 8 ; 2041) und den Archiven von Genua und Venedig. Verstreute Kopialüberlieferung durch kanonistische und juristische Hss. enthält wichtige wirtschaftlich- und sozialgeschichtliche Informationen : Reg. 1994 über Mitkaisertum des Andronikos 11. mit Meßzahlen über Einkünfte aus "Pronoiavergabung" . Reg. 1 897: Privilegien für Monemvasia; Reg. 194 1 a: Meßzahlen über Einkünfte der Hagia Sophia. Auch die zwei wirtschafts geschichtlich wertvollen kaiserlichen "Typika" Michaels VIII. (Reg. 206 1 ; 2065) sind in Kopialüberlieferung erhalten. Davon enthält Reg. 2061 als Präambel das berühmte "Monumentum Ancyranum" Michaels VIII. (ausgezeichnete Analyse zur Einseitigkeit des Inhalts : HUNGER I, S. 167f.). Inhaltlich gegenüber 12. Jh. fällt auf, daß jetzt auch leges generales über den Klerus fehlen. Leges generales weltlichen Inhalts fehlen ganz. Sind histor. Folgerungen daraus zu ziehen? Die indirekte Überlieferung zur Außenpolitik spiegelt wie im 12. Jh. die allgemeine verworrene Quellenlage : die Informationsträger reichen von Byzanz ganz fernstehenden Kreuzzugs chroniken (Contin. Guilelmi Tyr. : Reg. 1 801) über slavische Quellen (Synodikon des Zaren Boril : Reg. 1 744 ; serbische Hagiographie) bis zu arabischen und syrischen Quellen (Diplomatie mit Ägypten). In den Regesten spiegeln sich klar die Beziehungen zum Westen, einschließlich der Unionsverhandlungen (vgl. Nr. 490) synoptisch mit den Patriarchatsak ten (Nr. 483) zu interpretieren. Nr. 483 Patriarchatsurkunden (13. Jh.) LAURENT, Reg. 1 196 - 1 580. Material ist außerge wöhnlich reich wegen Kopialüberlieferung in meist kanonistisch-jur. Mss., Briefliteratur (Apokaukos Nr. 478, Chomatianos Nr. 484, Gregorios v. Zypern Nr. 487) und Kopial überlieferung von Klosterchartularen (Makrinitissachartular s. Urkundennr. 19). Original urkunden äußerst spärlich (Reg. 1433 ; 1435 aus Vatikan. Archiv; 1 354 ; 1387: Patmosar chiv). Auffallend, daß Athosarchive keine Urkunden beitragen.
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HAUPTQUELLEN
I Sehr gut spiegelt sich das kirchliche Verhältnis Nikaia - Epiros in den Regesten, ebenso die Unionsfrage (Lyon! vgl. Nr. 489), dagegen ist das Arsenitische Schisma in seinem verworrenen Verlauf nur an wenigen Punkten sichtbar (Depositionen). Kanonistik (teil weise Inedita) weist thematische Vielfalt auf von den offenbar unvermeidlichen Ehehinder nisproblemen über güterrechtliche Regelungen (Reg. 1 260) bis zu jurisdiktionellen Ent scheidungen über Rechtsstellung von Klöstern und Bischofssitzen. Keine nennenswerten wirtschaftsgeschichtliche Meßzahlen. Nr. 484 DEMETRIOS CHOMATIANOS (Chomatenos) (nach 1 1 50- nach 1235). Rechts studium in Konstpel. Um 1 200 Chartophylax des Erzbischofs von Ochrid. 1217 dort selbst Erzbischof. Angesehener Kanonist, so daß Rechtssuchende von weither kamen (Drama in Makedonien), um vor seinem Gericht zu erscheinen. W Liturgische, kanonistische und katechetische Werke. Zeitgeschichtlich wichtig: 1 52 Abhandlungen, Briefe und Entscheidungen des Synodalgerichtes enthaltend. I Rechtsgeschichtliche Bedeutung der Entscheidungen (meist aus Familien- und Erbrecht) wegen gleichzeitiger Anwendung weltlichen und kanonischen Rechts, jurist. und theol. Begründung. Hermeneutik wird durch fehlende jurist. Untersuchungen und Fehler der vorliegenden Ed. erschwert. Informationsschwerpunkte : 1 . Schwierigkeiten des Zusam menlebens Lateiner- Griechen (z. B. Pitra Nr. 22) ; 2. Streiflichter auf verschiedene Schichten ( "Stratiotenfamilien" Nr. 5 ; eine arme Familie Nr. 14) ; 3. verstreute Meßzahlen vor allem über Mitgift und Verlobungs geschenke (z. B. Nr. 19); 4. Bevölkerungsstatistik (Kinderreichturn ; Sterblichkeit ; Lebenserwartung) ; 5. his tor. Geographie des Balkans (Herkunft der Rechtssuchenden) ; 6. Streiflichter auf Frömmigkeitsgeschichte (magische Praktiken : Nr. 27). Briefe sind neben Apokaukos (Nr. 478) HAUPTQUELLE für kirchenpolitische Auseinandersetzung mit Nikaia. D. Ch. bestreitet die Gültigkeit der Ordination des hl. Sabas (Nr. 470) ( LAURENT, Reg. 1225). E BECK, Kirche, S. 708 - 710. DHGE 14 (1960) Sp. 199- 205 (L. STIERNON) (Leben, Schriften, reiche Lit.). A. G. JAMESON, The responsa and letters of Demetrios Chomatianos, Archbishop of Achrida and ' Bulgaria (Diss. Harvard. Cambridge. Mass. Mikrofilmreprod.) 1957 (Lit. Leben, Werk). Zur Beziehung Epiros - Nikaia s. "E" bei Apokaukos Nr. 478. D. M. NICOL, Refugees, mixed population and local patriotism in Epiros and western Macedonia after the fourth crusade, in: xve Congres Intern. d'Etudes Byzantines. Rapports I, 2. Athen 1976 (D. Ch. Hauptquelle). N. P. MATSES, NOl.uxa f;Tj-tTII..tU1:u EX tÖlV EQYWV tOU ßTjJ..l.TjtQLOlJ XWJ..I.unuvou (Rechtsfragen aus den Werken des Demetrios Chomatianos) Athen 1961 (Versuch einer Systematisierung). A Responsa: J. B. PITRA, Analecta sacra et classica. Spicilegio Solesmensi parata VII, Paris - Rom 1 891 (unkritisch; Text teilweise unverständlich; ohne hist. Komm). Ed. verstreuter responsa s. JAMESON ("E"). Auseinandersetzung mit Sabas : G. OSTROGORSKY, Der Brief des Demetrios Chomatianos an den hl. Sabas (serbokr.), in: Sveto- Savski Zbornik 11 (Sofia 1938) 91 - 1 13 (mit ed.). Nr. 485 INNOZENZ III. (1 1 60 - 121 6) (röm. Papst 1 198 - 1 2 1 6). Aus Geschlecht der Segni. In Bologna und Paris ausgebildeter, versierter Jurist, dessen Pontifikat sich die Unabhängig keit der Kirche von welt. Macht und die Führung in der Kreuzzugsbewegung zum Ziel gesetzt hatte. I Obwohl Register und Akten die wohl reichhaltigste Überlieferungsmasse mittelalter licher Päpste darstellen, sind gerade für entscheidenden Jahre 1202/3 zu Beginn des
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4. Kreuzzuges, den 1. ins Leben gerufen hat, Informationslücken vorhanden : Teilnahme an Geheimverhandlungen mit Alexios IV. ist nicht eindeutig; klare, vorhergehende Stellung nahme und Verurteilung des Zuges nach Konstpel. fehlt. Kontroverse Hermeneutik muß sich auf Indizien stützen. HAUPTQUELLE - nicht mehr unmittelbar zur byz. Geschichte gehörend : 1 . zur Kirchenorganisation der Lateinerstaaten; 2. zu Spannungen lat. Klerus politische Führungsschicht; 3. Lage der griech. Bevölkerung unter Lateinerherrschaft. 1. machte offenbar Toleranz von Anerkennung seiner Suprematie abhängig. E A. FROLOW, Recherches sur la deviation de la ve croisade vers Constantinople, Paris 1 955. SETTON, Crusades 11, S. 153 - 1 85. H. RoscHER, Papst Innocenz 111. und die Kreuzzüge, Göttingen 1969. R. LEE WOLFF, Studies in the Latin Empire of Constantinople (Variorum Reprints) London 1 976 (Index s. v.) grundlegend zu latein. Kirchenorganisation und polit. Spannungen. FERJANCIC, Thessa lien, S. 20 - 38 (Kirchenorganisation und griech. Bevölkerung). PRINZING, Bulgarien, Index s. v. (Beziehungen Bulgarien- Lateiner). SETTON, Papacy I, S. 1 - 26. W. OE VRIES, Innozenz 111. und der christliche Osten, in : Archivum historiae pontificiae 3 (1965) 87 - 126. A POTTHAST, Regesten 1. : unentbehrlich zur Aufschlüsselung der Register. Briefregister immer noch PL 214- 216. Kritisch ed. nur: Die Register Innocenz' 111. ( 1 . Pontifikatsjahr 1 198/9) ed. O. HAGENEDER - A. HAIDACHER, Graz- Köln 1 964. Indices dazu: A. A. STRNAD, Graz - Köln 1968. Briefe, Venedig betreffend, auch: TTh I und 11. TH. HALUSCYNSKYJ, Acta Innocentii papae 111 (1 198- 1216) (Pontificia commissio ad redigendam codicem iuris canonici orientalis, Fontes series 111 vol. 11) Vatikanstadt 1944. J. KODER, Der Schutzbrief des Papstes Innozenz für die Kirche Athens, in: JÖB 26 (1977) 129 - 141 (Ed. des Briefes mit Komm. zur lat. Kirchenorganisation). Nr. 486 FRIEDRICH H . VON HOHENSTAUFEN (1 1 94 - 1250). Deutscher Kaiser, König von Sizilien. W Für Geschichte von Byzanz wichtig: Korrespondenz in lateinischer und griechischer Sprache mit Osten, darunter ein griechischer Brief kurz vor Tod des Kaisers an Herrscher von Epiros, Michael Angelos Komnenos : Bitte um ungehinderten Durchzug nizänischer Truppen. 3 griechische Briefe an Johannes Vatatzes ebenfalls in der gleichen Zeit, darunter ein Brief fast nur dogmatisch-polemisch. I Griechische Briefe müssen zusammen mit den früherliegenden lateinischen Briefen und Nachrichten westlicher Chronisten als Endpunkt einer mindestens seit 1238 währenden Allianz Friedrich H. - Nikaia gewertet werden. Konkret bestätigen die rhetorischen Freundschaftsbeteuerungen die Chronistik, daß - wohl nicht allzu große - Truppenkontin gente aus Nikaia im Dienste Friedrichs standen und dieser weitere Verstärkung erhoffte (vgl. LAURENT, Reg. 1 3 13 ; DÖLGER, Reg. 1 803/4). E E. MERENDINO, Federico 11 e Giovanni 111 Vatatzes, in: Byzantino - Sicula 11 (Miscellanea in memoria di G. Rossi Taibbi) Palermo 1975, S. 371 - 383. GARDNER, Lascarids, S. 1 72 ff. GEANAKOPLOS, Michael, S. 48 f. S. BORSARI, Federico 11 e l'Oriente bizantino, in: Rivista stor. ital. 63 (1951) 279 - 291 ( deutsche Ü. in : Stupor mundi ed. G. WOLF. Wege der Forschung 101 . Darmstadt 1966, S. 228 - 243). A E. MERENDINo, Quattro lettere greche di Federico 11, in : Atti dell' Acad. di Palermo. Sero IV vol. 34 (1974/5) parte 11, S. 293 - 343 (Einl., Text, ital. Ü.). N. FESTA, Le lettere greche di Federigo 11, in: Archivio storico italiano, serie V, 13 (1 894) 1 - 34. Lateinische Briefe: A. HUILLARD - BREHOLLES, Historia diplomatica Friderici Secundi VI pt. 2, Paris 1861, S. 685f., 921 (Briefe datiert 1247/8). =
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HAUPTQUELLEN
Nr. 487 GREGORIOS (GEORGIOS) KYPRIOS (um 1241 - 1290). Aus Zypern (Name !). Schüler des Blemmydes (Nr. 472) in Ephesos und Akropolites (Nr. 442) in Konstpel. Schwanken in Unionsfrage. Schreiber in Kaiserkanzlei (Titel?). Patriarch von Konstpel. 1283 - 1289. Abdankung wegen theol. angreifbarer Lehre über Hl. Geist. W Rhetorika. Theolog. Verteidigungsschriften. Inhaltsarme Kaiserrede auf Michael VIII. und Andronikos II. Hagiographie. Zeitgeschichtlich wichtig: 249 Briefe (teilweise un ediert). Autobiographie. I Briefe, von denen nur ein Teil in Patriarchatszeit fällt (52), äußerst inhaltsreich. Histor. Auswertung steht am Anfang : Macht und Ohnmacht kaiserl. Beamter (LAURENT, Reg. 1467; 1474); wirtschaftl. Machtkonzentration einzelner Viehhändler; hohe Steuerlasten (LAURENT, Reg. 1483; 1492) (Meßzahlen !). Reiches Material zum Arsenitischen Streit und Unionsfrage (Reg. 1485); Hinweise auf Kampf um Epiros ; Liegenschaftsprozeß (Reg. 1 504). Verwaltung von Kirchengut (Reg. 1 5 1 9 ; 1 526). Auffallend wenig werden kanonisti sche Fragen behandelt. Autobiographie ist im wesentlichen Bildungsgeschichte. "Zeugnis für das Ringen . . . um ein gültiges Selbstverständnis" (HUNGER). Abwertendes Urteil über Bildungsstand in Nikaia. K. verschweigt seine Absetzung als Patriarch. E HUNGER I, II passim (Index). I, 168 (Autobiographie). BECK, Kirche, S. 685 f. (Theologika). LAURENT, Reg. 1460 - 1 547 (Inhalt der Briefe !). G. MISCH, Die Schriftsteller - Autobiographie und Bildungsgeschichte eines Patriarchen von Konstantinopel aus dem XIII. Jahrhundert. Eine Studie zum byzantinischen Humanismus, in : Zeitschrift für Geschichte der Erziehung und des Unterrichts 21 ( 1931) 1 - 16. A Briefe : S. EUSTRATIADES, IN : 'ExxA.. cI>aQo� 1 ( 1 907) - 5 ( 1910), zusammengefaßt in Ausg. Alexandreia 1910. Autobiographie : W. LAMEERE, La tradition manuscrite de la correspondance de Gregoire de Chypre, patriarche de Cple ( 1283 - 1289) , Brussel- Rom 1937, S. 1 76 - 191 (mit franz. Ü. ohne histor. Komm.). PG 142, Sp. 20- 29. Kaiserrede : PG 142, Sp. 345-418. Nr. 488 Notitia episcopatuum (wohl Zeit Michaels VIII. 1261 -1282). Unsicher, ob Zusammenstellung aufgrund eines legislativen Aktes erfolgte. I "Durchgreifende Neuordnung" (BEcK). Histor. Folgerungen hat GELZER vor allem aus der Errichtung von Metropolen im Kaukasusgebiet gezogen als "Programm der neuen Regierung", die die Beziehungen zu den Kaukasusvölkern wieder aufnehmen wollte. Auch die Erhebung von Monemvasia zu Metropole (DöLGER, Reg. 1 897 a) dürfte als Programm zu werten sein, die Peloponnes wieder dem Reich einzugliedern. E BECK, Kirche, S. 153. GELZER, Komm. zur Ed. (s. "A."). A PARTHEY X, S. 197- 224. GELZER, S. 590 - 595. Nr. 489 Zweites Konzil von Lyon (1274). Kurzzeitige Kircheneinigung wenigstens auf höchster Ebene (Kaiser-Papst). Vielfältigen Quellen (westl. Chroniken, Relationen [vgl. Nr. 490], Papsturkunden, Kaiser- und Patriarchatsurkunden, Pachymeres Nr. 497) sind verstreut, teilweise noch nicht kritisch ediert. Dazu kommt eine reiche griechische Kontroversliteratur, die theol. Parteien beleuchtet. I Reiches, aber hermeneutisch nicht eindeutiges Material: von "Union" ist vielleicht nur im Sinne der vertragsschließenden Parteien zu reden (vgl. DÖLGER, Reg. 2008 ; 20 1 5 a) . Trotz eingehender neuerer Monographien macht das stark angewachsene Quellenmaterial
§ 10.14. URKUNDEN 13. JH.
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vor allem zum innerbyz. Kampf, der die Gesellschaft spaltet, eine neue Synthese im Sinne einer politisch-sozialen Kirchengeschichte notwendig. E BECK, Kirche, S. 676 - 689 (zeitgenössische theol. Kontroversliteratur). BECK, Geschichte, S. 192- 202 (mit Vor- und Nachgeschichte; Lit. zur kontroversen Hermeneutik). GEANAKOPLOS, Michael, S. 258 - 276. B. ROBERG, Die Union zwischen der griechischen und der lateinischen Kirche auf dem II. Konzil von Lyon (1274) (Bonner histor. Forschungen 24) Bonn 1964 (grundlegend ; Wiedered. von Urkunden; Lit.). DERS., Das "Orientalische Problem" auf dem Lugdunense II, in: Annuarium Historiae Conciliorum 9 (1 977) 43 - 66 (zur Hermeneutik der "Union"). Lit. und Entwicklung der Union: DÖLGER, Reg. 1901 a; 1 939 a; 1971 ; 2002 ; 2002 a; 2006 - 2009. LAURENT, Reg. 1401 ; 1404 ; 1425 ; 143 1 . H. WOLTER - H. HOLSTEIN, Lyon I et Lyon II, Paris, Paris 1965 (mit ausgewählten Quellenaus zügen). SETTON, Papacy I, S. 106- 139. H. EWERT- KAPPEsowA, Une page de l'histoire des relations byzantino-latines. Le clerge byzantin et l'union de Lyon (1274- 1 282), in: BS 13 (1952) 68 -92. A (nur wichtigste Quellen) : Mansi 24, 61 - 80 (teilweise überholt). L. V. DELISLE, in: Notices et extraits des manuscrits de la Bibliotheque Nationale 27, 2, Paris 1 879, S. 1 50 ff. (neue Aktenstücke). A. T}.UTU, Acta Urbani IV, Clementis IV, Gregorii X (1261 - 1 276). Fontes, Series III, vol. V, 1 , Vatikanstadt 1953. H. FINKE, Konzilsstudien zur Geschichte des 13. Jh., München 1 891 (Relationen). V. LAURENT-J. DARROUZES, Dossier grec de l'Union de Lyon (1 273 - 1277), Paris 1976 (lange histor. Einl., Lit., Zeittafel; grundlegend zur innerbyz. Auseinandersetzung). Nr. 490 Gedenkschrift des OGERIUS (1278). Päpstlicher Protonotar und Dolmetscher bei den Verhandlungen zwischen Michael VIII. und den päpstlichen Gesandten Marco und Marchetto. Schrift für diese Gesandten verfaßt. I Kann wohl als authentischer Bericht des Kaisers selbst angesehen werden. Deshalb HAUPTQUELLE für fatale Lage der Unionspolitik nach Lyon (Nr. 489). Gegner vor allem die Herrscher von Epiros und kaiserlichen Verwandten. Zusatzinformationen zu Pachyme res (Nr. 497) über Kampf um Epiros. E D. M. NICOL, The Greeks and the Union of the Churches : The Report of Ogerius, protonotarius of Michael VIII Palaiologos, in : Proceedings of the Royal Irish Academy, 63, sect. C, no. 1, Dublin 1962 ( Byzantium : its ecclesiastical history and relations with the western world [Var. Reprints] London 1972, Aufs. VII). (zur Prosopographie). FERJANCrc, Thessalien, S. 1 1 1 H. A R. LOENERTZ, Memoire d'Ogier, protonotaire, pour Marco et Marchetto, nonces de Michel VIII PaIeologue aupres du Pape Nicolas III (1278, printemps - ete), in: OCP 31 (1 965) 374 - 408 ( Byzantina et Franco- Graeca, Rom 1970, S. 537- 572) (mit ausgezeichnetem histor. Kom mentar). =
=
Nr. 491 Sog. "Partitio Romaniae ". Aufteilung des byz. Territoriums zwischen dem lat. Kaiser, Venezianern und "Kreuzfahrern" nach OIKONOMIDES bereits vor 9. 5 . 1204 verfaßt mit großen Lücken der territorialen Beschreibung. Diese Lücken sind wahrscheinlich auf Benutzung der Steuerregister 1203 zurückzuführen, in denen bereits der Zerfall des Reiches sichtbar wird (OIKONOMIDES). I Streng genommen nicht mehr zur byz. Geschichte gehörend und auch für Geschichte der fränkischen Herrschaftsgebiete nur eine lückenhafte "Momentaufnahme" ist Partitio doch HAÜPTQUELLE zur histor. Geographie und Verwaltungsgeschichte des 12. und begin nenden 13 . Jh., da auch die griech. Verwaltungstermini in lat. Übersetzung angeführt werden.
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HAUPTQuELLEN
E N. OIKONOMIDES, La decomposition de l'empire Byzantin a la veille de 1204 et les origines de l'empire de Nicee: 'a propos de la "partitio Romaniae", in: xve Congres International d'Etudes Byzantines. Rapports 1. 1, Athen 1976. A · A. CARILE, Partitio terrarum imperii Romanie, in: Studi Veneziani 7 (1965) 125 - 305 (ausführ licher, vorzüglicher histor. Kommentar).
§ 10.15. Fachschriften: Verwaltung, Geographie
Nr. 492 Notitia episcopatuum (13. }h.). Nach 1 204. Aus Cod. Vat. 640. I Die ausführliche Liste des Patriarchats von Konstpel., die auch Bischofssitze enthält, wirft viele, noch nicht kommentierte Einzelfragen auf. Vielleicht "erster Versuch" (BECK), die kirchI. Geographie nach dem 4. Kreuzzug zu fixieren. E BECK, Kirche, S. 153. LEMERLE, Philippes, S. 253/4. A. BON, Le Peloponnese Byzantin jusqu'en 1204, Paris 195 1 , S. 1 1 3. A V. BENESEVIC, Monumenta Vaticana ad ius canonicum pertinentia, in: Studi Bizantini e Noellenici 2 (1927) 1 3 1 - 155 (ohne histor. Komm.). Nr. 493 YÄQUT AL-RUM! (1 1 79 - 1229). Wahrscheinlich auf byz. Boden geboren (Bei name !) W "Geographisches Lexikon" in abenteurlichem Wanderleben in Etappen verfaßt. Q Korrekturen und Zusätze durch Eigenbeobachtung zu einer gelungenen Auswahl früherer geographischer Fachliteratur. I Wegen spärlicher Übersetzungen beschränkt sich Auswertung für byz. Geschichte auf zufällige Hinweise : Reichtum Ägyptens zur Zeit der arabischen Eroberung; Einzelheiten über Eroberung Syriens (wohl aus Baladuri Nr. 2 1 7), die byz. Eroberung von Tarsus 965 u. a. Eine systematische Durcharbeitung auf Grund des Sachindexes von RESCHER ist lohnend. E EI IV (1934) 1247/8 (R. BLACHERE) . CAHEN, Nordsyrien, S. 91/2. A. J. BUTLER, The Arabic conquest of Egypt, Oxford 1902 e1 978) S. 1 94 (Reichtum Ägyptens). CAETANI, Annalen II, 2, S. 1 1 20ff. (Eroberung Syriens). CANARD, Receuil, S. 1 87 - 1 89 (Eroberung von Tarsus) (nur arab. Text; histor. Anm.). K. J. HEER, Die historischen und geographischen Quellen in Jaqut's Geographischem Wörterbuch, Straßburg 1 898 (nicht speziell auf Byzanz eingehend). O. RESCHER, Sachindex zu Wüstenfelds Ausgabe von Yäqüts "Mu'gam al-buldän", Stuttgart 1 928. A Leipzig 1 866 - 1 870 (F. WÜSTENFELD ) (5 Bde.). Kairo 1966 (10 Bde. in 5). Ü AMARI, Biblioteca I, S. 181 - 227 (Sizilien betreffend)
489 § 10.16. Inschriftliche Quellen
Nr. 494 Quellenwert der Inschriften (13. Jh.). Wie im 12. Jh. spärliche Hinweise auf Befestigungen : Herakleia Pontike 1206. Smyrna 1222 bezeugt durch einen auch literarisch bedeutsamen Hexameter des Nikephoros Blemmydes (Nr. 472) (GREGOIRE, Recueil Nr. 81/2). Verstreute Grab- und Stifterinschriften mit prosopographischen Zusatznachrich ten : Beispiele : Stifterinschrift des gelehrten Nikephoros M.oschopulos für Demetrioskirche von Mistras (1291/2). Ein Briefpartner des Michael Choniates (Nr. 477) als Erneuerer eines Klosters bei Athen 1235 (Lit. in TIB I, S. 196). Hermeneutische Schwierigkeiten bei Deutung politischer Machtverhältnisse zeigen Kappadokische Inschriften : Erwähnung der Herrscher von Nikaia ist durchaus kein Zeichen der Souveränität Nikaias in diesem Raum (SCHIEMENZ). Malerinschriften in Serbien und Makedonien (Verria, Thessalonike, Athos) scheinen auf ein neues Selbstverständnis der Künstler hinzudeuten : "Jetzt trat der Maler nicht mehr unbedingt hinter seinem Werk in die Anonymität zurück, sondern wurde selbstbewußter und zum gepriesenen Künstler" (WESSEL). E Teil II § 54 Herakleia: W. HOEPFNER, Herakleia Pontike - Eregli. Eine baugeschichtliche Unter suchung, Wien 1966, hier S. 63, G. P. SCHIEMENZ, Zur politischen Zugehörigkeit des Gebietes um Sobesos und Zoropassos in den Jahren um 1200, in : JÖBG 14 (1965) 207- 238. Mistras: M. I. MANUSAKAS, Die Chronologie der Stifterinschrift der Kirche des h1. Demetrios von Mistras (neugr.), in : Deltion Christ. Archaio1. Hetair. 4, 1 (1 960) 72 - 80. Malerinschriften: K. WESSEL, Byzanz, München 1979, hier S. 1 75. Nr. 495 Quellenwert der Münzen (13. Jh.). Verschiedene Münzprägungen in Nikaia, Trapezunt, Saloniki und Epiros (bisher nur Kupfermünzen zugewiesen) sind natürliche Auswirkung der Bildung neuer Teilstaaten nach Eroberung Konstpels. 1 204. Funde scheinen bisher zu spärlich, um Aussagen über Zirkulation der Münzen mit histor. Folgerungen machen zu können. Nach Rückeroberung Konstpels. 1261 tritt eine, auch von Pachymeres (Nr. 497) notierte Verschlechterung des Goldhyperpyrons ein, deren Ursachen und Folgen nicht genügend geklärt sind. Bereits im 13. Jh. treten neue Münzen auf (Basilikon). Die nicht konstante Umrechnung in Währungen italienischer Seestädte bereitet große hermeneutische Schwierigkeiten bei Interpretation von Handelsverträgen u. a. E Teil II, § 55. Für 13. Jh. besonders: BERTELE- MoRRISSON, Numismatique S. 96f. HENDY, Coinage, S. 191 - 297 (Prägungen der Teilreiche). G. BRATIANU, L'hyperpere Byzantine et la monnaie d'or des republiques Italiennes au XIII" siede, Paris 1938. T. BERTELE, Moneta Veneziana e mon eta bizantina. Venezia e il Levante fino al secolo XV, in : Atti del I. Convegno Internationale di Storia della Civilta Veneziana (Venezia 1968) Florenz 1973, S. 1 - 146.
490 § 10.17. Sachreste
Nr. 496 Quellenwert der Sachreste (13. Jh.). Großen Informationsverlust bedeutet die weitgehende Zerstörung der archäologischen Zeugnisse im Reich von Epiros und in der neuen Hauptstadt Nikaia. Für die Lebensfähigkeit und Blüte des Reiches von Trapezunt sind die hervorragenden Wandgemälde der Hagia Sophia in Trapezunt (um 1260) neben der dürftigen Chronistik ein willkommener zusätzlicher Beleg. Nach der Stagnation zur Zeit der Lateinerherrschaft beginnt 1261 in Konstpel. und Thessalonike eine Bautätigkeit, die nach MANGO bis 1330 reicht. Diese Bautätigkeit (Grabeskirchen !) ist Zusatzquelle für die materielle Zahlungskraft und Frömmigkeit einer kleinen aristokratischen Oberschicht. Die hervorragenden Wandmalereien in Serbien und vereinzelt auf bulgarischem Boden (Bojana) berührt die byz. Geschichte als Quelle für das erstarkte Herrscherbewußtsein in den Balkanländern. Die an vielen Punkten des nizänischen Reiches feststellbare Bautätigkeit (Verstärkung der Mauern von Nikaia; Befestigungen im Mäandergebiet, bescheidene Instandsetzung des Theaterkastells von Milet u. a.) bestätigt das durch die übrigen Quellen gewonnene historische Bild dieses kleinen, aber kräftigen Staatsgebildes. Die Verdoppelung der Seemauer nach der Rückeroberung Konstpels. durch Michael VIII. fügt sich in das, in den schriftlichen Quellen deutlich greifbare Streben, die gefährdete Herrschaft in verschie dener Weise zu festigen. E Teil II, § 1 - 4. Dazu für das 13. Jh. besonders: L'art byzantin du XIIIe siede. Faculte de Philosophie. Departement de l'histoire de l'art. Belgrad 1967 (Aufsatzsammlung zur 700-J ahr-Feier von Sopocani. Vor allem zur serbischen Malerei des 13. Jh.). S. DUFRENNE, Architecture et decor monumental d'art Byzantin a l'epoque de l'empire Latin de Constantinople (1204- 1261), in: Byzant. Forsch. 4 (1972) 64 - 75 (Übersicht über Denkmalsbestand; reiche Lit.). O. DEMus, Studien zur byzantinischen Buchmalerei des 13. Jh., in : JÖBG 9 (1 960) 77 - 89 (Herausarbeitung eines Kunstkreises in Makedonien und Epiros. Neue, von Konstpel. nicht beeinflußte Strömungen). H. BELTING, Zur Skulptur aus der Zeit um 1 300 in Konstantinopel, in : Münchner Jhb. bild. Kunst 3. F. 23 (1972) 63 - 100 (restaurative Tendenzen in byz. Gesellschaft!). C. Foss, Late Byzantine fortifications of Lydia, in : JÖB 28 (1 979) 297 - 320 (zu den Verteidigungs anstrengungen der Laskariden im 13. Jh.).
§ 1 1 . Vierzehntes J ahrhundert
§ 1 1 .1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Die Verflechtung des innerlich unheilbar zerstrit tenen Kleinstaates von Byzanz mit benachbarten Staats gebilden macht die Quellenlage noch unübersichtlicher als im 1 3 . Jh. Katalanische erzählende und urkundliche Quellen (Nr. 504, Archive der Könige von Aragon), englische, französische, lateinisch-ungarische und deutsche Quellen (s. Teil III) sind für einzelne Episoden des 14. Jh. (Reisen der Kaiser) und umwälzende politische Ereignisse auf dem Balkan (Schlachten mit Osmanen !) HAUPT QUELLEN. Trotz mancher Vorbehalte sind osmanisch-türkische Quellen für den Vor marsch der Osmanen (s. Nr. 568 - 572) (Teil III § 1 8) auf jeden Fall heranzuziehen. Nur bescheidene Hilfsfunktion zur Heuristik leistet die serbische und bulgarische Chronistik (vgl. Nr. 561, 562). Man darf die These wagen, daß fast sämtliche Quellen der tragischen Geschichte des Balkans im 1 4 . Jh. direkte, nicht nur indirekte Quellen für Byzanz dar stellen. Das Fehlen einer kritischen historischen Quellenkunde des Balkanraumes (s. Teil I § 4) macht sich deshalb besonders unangenehm bemerkbar. Die Quellen der Bettelorden sind wie im 13 . Jh. neben den Papstregistern und den Originalurkunden des Vatikanischen Archivs HAUPTQUELLEN für Unionsfragen und internationale Diplomatie. Unentbehr liche und unerschöpfliche HAUPTQUELLE für nahezu alle politischen Vorgänge in der Romania und im Balkanraum sind die Dokumente des Venezianischen Archivs, ergänzt durch die Venezianische Chronistik (vgl. Nr. 503, 553 - 556). Nicht so reichhaltig, aber ebenso unentbehrlich ist das Archiv von Genua (s. Urkundennr. 10), wie bei Venedig ergänzt durch Stadtchronistik. Demgegenüber verlieren die übrigen Quellen aus Italien stark an Informationsgehalt für Byzanz. Das Archiv von Ragusa, HAUPTQUELLE für die innere Entwicklung der Balkanstaaten, gibt vor allem wirtschaftsgeschichtliche Informatio nen über die Entwicklung der Peloponnes unter byz. Herrschaft. Die Quellenlage wird zusätzlich verschlechtert durch das Aufhören der griechischen Geschichtsschreibung (Nr. 498, 499) in Mitte des Jh., die erst am Ende des Jh. zögernd wieder einsetzt. Diese schmerzlich spürbare Informationslücke kann Epistolographie, Rhetorik und die in dieser Zeit unentbehrlichen Kleinchroniken (Nr. 545) nur schlecht ausfüllen. Vor allem für die Geschichte der byz. Herrschaft auf der Peloponnes ist die Rhetorik unschätzbare Zusatz quelle in Verbindung mit den Quellen zur Geschichte Zyperns, deren Schicksal mit dem der Peloponnes eng verbunden ist. In der gesamten byz. Geschichte weist das 14. Jh. die reichste Urkunden überlieferung auf durch die Archive der Athosklöster, des Prodromosklosters bei Serrhes und das Patriarchatsregister (s. Nr. 528). Einzigartig ist die Zahl der erhaltenen Beamtenurkunden (Dossier der "katholischen Richter", Praktika: s. Teil 11 § 20), so daß aus ihnen ein freilich immer noch lückenhaftes und regional begrenztes Bild der im 14. Jh. bereits sehr kleinräumigen Verwaltungsstruktur und der demographischen Entwicklung gewonnen werden kann. Hermeneutische Probleme. Informationsqualität. Die innere Zerstrittenheit in den dauern-
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HAUPTQUELLEN
den Bürgerkriegen, die tiefgreifenden Streitigkeiten um Palamismus und Kirchenunion färben einseitig die meisten Quellen, die sich auf die innere Entwicklung im 14. Jh. beziehen. Auch die im 14. Jh. wiederauflebende Hagiographie steht überwiegend im Zeichen der Streitigkeiten. Die Bewahrung der Werke antipalamitischer Schriftsteller in westlichen Bibliotheken hat die "damnatio memoriae" der politisch-ideologischen Gegner zum Palamismus erfreulicherweise wenigstens zum Teil verhindert. In Beschreibung der politi schen Ereignisse weist die Geschichtsschreibung, in die im Abwehrkampf gegen die Osmanen Motive der Sage und des Heldenliedes eindringen, erhebliche Widersprüche auf, die im einzelnen geklärt werden müssen. Heuristik. Die oben knapp umrissene verworrene und lückenhafte Quellenlage läßt für die Auffindung neuen Informationsmaterials weiten Raum, vor allem aus den Archiven, aber auch aus der westlichen Chronistik. Jede kleinste zusätzliche Notiz in Hss. ist heranzuzie hen. Für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte ist das reiche Urkundenmaterial durchaus noch nicht voU ausgeschöpft. Auch die Erforschung der undurchsichtigen, teilweise immer noch unedierten Masse der theologischen Streitschriften ist in ihrem sozialgeschichtlichen Gehalt noch nicht restlos beendet, wenn auch die aufgewendete Mühe bei ihrer Auswertung die wenigen Zusatzinformationen oft nicht zu rechtfertigen scheint.
§ 1 1 .2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen
Nr. 497 GEORGIOS PACHYMERES (1242 - um 1 3 1 0). Aus Nikaia. Umfassende Bildung durch Georgios Akropolites (Nr. 442). Aufstieg im Patriarchatsklerus bis zum Protekdikos (Richter am Patriarchatsgericht mit nicht ganz geklärtem Funktionsbereich). W Briefe (wenig erforscht). Lehrschriften. Autobiographie (unvollständig erhalten). Zeit geschichtlich wichtig: Geschichtswerk (oUyyQUcpL'X.UL Lo'toQLm) 1 260 - 1 308 im Anschluß an Akropolites (Nr. 442) mit Rückblenden bis 1 255, Akropolites teilweise korrigierend. Q Ungenügend erforscht : mündliche Berichte über Feldzüge und zur Außenpolitik, Eigenerlebnisse, soweit es sich um Ereignisse in Konstpel. handelt. Patriarchatsarchiv (auch . kaiserl. Archiv?). Stadtannalistik? I Gegenüber Chronologie sorglose Aufreihung der Ereignisse oft ohne inneren Zusam menhang in geschraubtem, unklarem Stil erschweren histor. Hermeneutik dieser umfassen den HAUPTQUELLE mit großer Informationsdichte. P. bemüht sich um Objektivität. Informationsschwerpunkte : 1 . Streitigkeiten um Kirchenunion mit Westen und um Patriar chen Arsenios nehmen mehr als Hälfte des Werkes ein. Gut erkennbar werden soziale Spannungen Patriarch - Klerus, Verflechtung mit politischer Opposition (Anhänger der Laskariden), harte Repressalien der Parteien untereinander ; 2. beginnender Zusammen bruch der byz. Macht in Kleinasien mit verstreuten, glaubwürdigen Meßzahlen z. B. über kurzzeitige Neubesiedlung von TraUes (36 000 Mann: I. 470 ) ; 3. Revolten gegen Palaiolo gen; 4. zunehmende militär. Schwäche des Reiches mit harter Kritik an byz. Flottenpolitik; 5. Außenpolitik: Beziehungen zu Epiros, Bulgarien, Serbien, Anjou in Süditalien. Informa tionslücken über Genua und Venedig und über Verhältnis zu Lateinern auf Peloponnes.
§ 1 1 .2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 14. JH.
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E HUNGER I, S. 447 - 453 . MORAVCSIK, S. 280- 282 (Stellen über Bulgaren und Seldschuken). Histor. Kommentar dringend erwünscht. F. FAILLER, Chronologie et composition dans l'histoire de Georges Pachymere, in : REB 38 (1 980) 5 - 103 (erste 3 Bücher). NICOL, Last centuries, S. 35 - 1 56 (Pachym. Hauptquelle). OSTROGORSKY, Geschichte, S. 372 - 4 1 1 . WITTEK, Mentesche, Index s. v. (P. zu türk. Emiraten). AHRWEILER, Mer, S. 328 - 38 1 (P. zur byz. Seepolitik). ARNAKIS, Osmanen, passim (P. Hauptquelle). VRYONIS, Decline, S. 250 - 255 (P. als Quelle für Städte Kleinasiens zur Berichtszeit). ANGOLD, Exile, S. 80 - 93 (Usurpation des Michael VIII. nach P.). GEANAKOPLOS, Michael, Index s. v. (P. Hauptquelle für Beziehungen zum Westen; Aufstieg Michaels VII!.). LAIOU, Latins, passim; Charakteristik: S. 345 - 348 (mit Lit.). V. LAuRENT, Les grandes crises religieuses a Byzance. La fin du schisme Arsenite, in : Academie Roumaine. Bull. de la section Hist. 26, 2 (1 945) 225 - 3 1 3 (P. als erzählende Hauptquelle). FER}ANCIC, Thessalien, S. 95 - 1 36 (P. als Quelle für Thessalien - Epiros). SETTON, Papacy I (Index s. v. ) . ZLATARSKI, Geschichte III, S. 471 ff. (Bulgarien seit 1260 mit Gregoras als Parallelquelle). A CB 2 Bde., Bonn 1835 (I. Bekker). PG 143, Sp. 443 - 996; 144, Sp. 1 5 - 716. Nr. 498 NIKEPHOROS GREGORAS (um 1295 - um 1361). Aus Herakleia Pontike. Univer sale Studien im Kreis des Theodoros Metochites (Nr. 500). Von wenigen diplomatischen Missionen abgesehen war N. G. weder militärisch noch politisch tätig. In Gunst des "Großdomestikos" Johannes Kantakuzenos ab 1 330 ungestörte wissenschaftl. Tätigkeit. Theologische Stellungnahme gegen Palamas (Nr. 524) stört dieses Verhältnis und bringt ihm 135 1 - 4 Gefängnis ein. Der Streit überschattet auch die uns wenig greifbaren letzten Lebensjahre. W . Umfangreiche Überlieferungsmasse : theologische (antilateinische, antipalamitische, hagiographische), philosophische, naturwissenschaftl. Schriften (teilweise unediert). Rhe torika: Kaiserreden ohne nennenswerten zeitgeschichtl. Wert. Biographie seines Lehrers, des Metropoliten von Herakleia Pontike. Zeitgeschichtl. Wert : "Römische Geschichte" (LO'tOQLU
494
HAUPTQuELLEN
HAUPTQUELLE zu Kantakuzenos (Nr. 499) mit erheblichen Informationslücken außer halb der Hauptstadt. Auffallend gute Informationen über Saloniki ( 1342/3). Ab 1349 werden außertheologische Informationen immer spärlicher; Ausnahmen : Krieg gegen Genua 1 348 ; Sondernachrichten über Bürgerkrieg 1 354. Zeitgeschichtl. Wert der Briefe liegt fast ausschließlich in Prosopographie und Gelehrtengeschichte; wenige Sondernachrichten über Kampf gegen Türken in Kleinasien und zum Streit um Palamas. E HUNGER I, S. 453 - 465. MORAVCSIK, S. 450-453. BECK, Kirche, S. 719 - 721 (Theologika). Histor. Kommentar vorerst bis 1341 : DIETEN s. "Ü" (grundlegend mit reicher Lit.). LAIOU, Latins (Index s. v. Gregoras ist bis 1 3 1 8 mit Vorsicht zu benutzenI). LEMERLE, Emirat, passim (im Index schlecht aufgeschlüsselt), S. 87, 91, 1 1 1 (histor. Auswertung der Briefe). JlRECEK, Serben I, S. 346-412 (Gregoras neben Kantakuzenos Hauptquelle; wichtige kritische Anm. zu Gregoras). FERJANCJC, Thessalien, S. 13M., 1 66, 1 78, 214f. (teilweise Sondernachrichten). U. V. BOSCH, Kaiser Andronikos IH. Palaiologos, Amsterdam 1 965 (Parallelquellen). G. WEISS, Johannes Kantakuzenos . . . , Wiesbaden 1969 passim; Index s. v. (sozialgeseh. Ausdeutung der Briefe; Sondernachrichten zu Innenpolitik). A L. SCHOPEN - I. BEKKER, I - IH, CB, Bonn 1 829 - 1 855. Briefe: R. GUILLAND, Corresponcance de Nicephore Gregoras, Paris 1 927 (Einleitung; histor. Quellenwert; Regesten; Ed. einiger Briefe). St. ·BEZDEKI, Nicephori Gregorae epistolae XC, in : Ephemeris Dacoromana. Annuario della Scuola Romena di Roma II ( 1 924) 239 - 377. H.-V. BEYER, Nikephoros Gregoras. Antirrhetika 1. Einleitung, Textausgabe, Übersetzung und Anmerkungen (Wiener Byz. Studien 12 ) Wien 1 976 (grundlegend zum palamit. Streit und N. G.). P. L. M. LEONE, Niceforo Gregora. Fiorenzo 0 interno aHa sapienza, Neapel 1975 (Auseinandersetzung mit Barlaam). P. L. M. LEONE, Nicephori Gregorae ad imperatorem Andronicum H Palaeologum orationes, in: B 41 ( 1971 ) 497- 510. Ü Nikephoros Gregoras. Rhomäische Geschichte. Übs. und erläutert von J. L. VAN DIETEN (Bibliothek der griechischen Literatur 4, 8, 9) bisher 3 Bde., Stuttgart 1973 - 9. Nr. 499 JOHANNES VI. KANTAKUZENOS (1 295/6 - 1 383) (Kaiser 1347 - 1 354). Mit Kaiser haus der Palaiologen verwandt, zur byz. Aristokratie gehörend. Als "Großdomestikos" erster Mann des Staates unter Andronikos IH. (1328 - 1 341). In Bürgerkriegen 134 1 - 1354 als Kaiser behauptet er immer wieder, den Palaiologen den Vorrang auf Kaiserthron sichern zu wollen. Ab 1 354 als Mönch Joasaph auf Athos, in Mistras und Konstpel. als "graue Eminenz" . W "Geschichten" (L01:ogLm) 1320 - 1 356 (Einzelheiten bis 1 362) : eigentlich apologetische "Memoiren" . Theologische (propalamitische und antilateinische) Werke, darunter zeit geschichtl. Informationen in : Dialog zwischen Kantakuzenos und dem päpstl. Legaten Paul über ein zukünftiges, aber nicht zustande gekommenes Konzil 1367. Q Gregoras (Nr. 498), Urkunden, Eigenerlebnisse. I Gegenüber Gregoras (Nr. 498), den K. korrigieren will, sind "Memoiren" umfassende HAUPTQUELLE zur Berichtszeit mit durchaus größerer Materialfülle und Ereignisnähe, freilich mit raffiniert versteckter Apologie seines Machtstrebens angeblich immer im Sinne des Palaiologenhauses. Schwerpunkte : 1 . Reiche Informationen über Gruppenbildungen in Bürgerkriegen 1328 - 1 354. 2. Einseitig dargebotene, kritisch zu interpretierende Daten zu "Volks"bewegungen in den byz. Städten. 3 . Lebendige Schilderung der meist selbsterlebten Kriegsereignisse an allen Fronten (Balkan, Türken, italien. Seestädte). Chronologie der Ereignisabfolge teilweise umstritten. 4. Materialien zu Leben und Denken der byz. Oberschicht (vgl. Bryennios Nr. 33 8 ; Anna Nr. 381). 5. Wertvolle Meßzahlen zur
§ 1 1 . 3 . GESCHICHTSSCHREIBUNG (GRIECHISCH) 14. JH .
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Wirtschafts- und Sozialgeschichte : Zahl der "Gefolgschaft" , Vermögen des K., Viehbeute bei Albanern (n. 32). Im Dialog mit päpstl. Legaten Paul 1367 zeigt sich - trotz des konzilianten Tones - die Verhärtung der Fronten. E HUNGER I, S. 465 - 476. M ORAVCSIK, S. 321 - 323. Kritischer Gesamtkommentar dringend erwünscht. NICOL, Last centuries, passim zur Berichtszeit mit Lit. VAN DIETEN, Übersetzung von Nikephoros Gregoras (Nr. 498) (Parallelquellen). MILLER (s. "A"). LEMERLE, Emirat, passim. ZAKYTHINOS, Morea I, II, Index s. v. S CHREINER, Kleinchroniken II, S. 243 - 285 (Parallelquellen). U. V. B OSCH, Kaiser Andronikos III. Palaiologos, Amsterdam 1 965 (Parallelquellen). JIRECEK, Serben I, S. 346 - 412 (K. neben Gregoras Hauptquelle). K. P. MATSCHKE, Fortschritt und Reaktion in Byzanz im 14. Jahrhundert (Berliner Byz. Arbeiten 42) Berlin 1971 (zu Bürgerkriegen und "Volksbe wegungen"). G. WEISS, Joannes Kantakuzenos . . . , Wiesbaden 1969 (Versuch sozialgesch. Ausdeu tung; Lit.). H. HUNGER, Urkunden- und Memoirentext: Der Chrysobullos Logos des Johannes Kantakuzenos für Johannes Angelos (Kant. Hist. II, 312 - 322), in: JÖB 27 (1 978) 107- 125 (Einschübe in Urkunde zur Rechtfertigung!). A L. S CHOPEN, CB I - III, Bonn 1 828 - 1 832. T. S. MILLER, The history of John Cantacuzenus (Book IV) : text, translation and commentary. Diss. Cathol Univ. of America 1 975 (Xerox Ann Arbor 1976). Dialog: J. MEYENDORFF, Projets de Concile Oecumenique en 1 367: un dialogue inedit entre Jean Cantacuzene et le legat Paul, in : DOP 14 (1960) 149- 1 77.
§ 1 1 .3 . Geschichtsschreibung (griechisch)
Nr. 500 THEODOROS METOCHITES (1269/70 - 1332). Ab 1290 im Dienst des Andronikos n. als Diplomat (5 mal in Serbien !) und Beamter, zuletzt als "Großlogothet" wohl erst ab 132 1 . Ab 1328 verbannt, stirbt er verbittert als Mönch in dem von ihm renovierten Chorakloster. W Großer Teil unediert : Briefe; rhetorische und naturwissenschaftl. Schriften, teil weise polemisch. "Miscellanea philosophica et historica". Dichtung, darunter Epitaph auf Michael IX. (uned.), auf seinen Schwiegersohn Johannes Palaiologos (gest. kurz nach 1325). Lobreden auf Nikaia und Konstpel. (uned.). Zeitgeschichtlich wichtig: Kaiserreden auf Andronikos n. (uned.). Gesandtschaftsbericht (1298/9) zum Serbenkral Milutin über Friedensverhandlungen und über dessen Heirat mit Simonis, Tochter von Andronikos n. I Überwiegend persönlich gefärbte Schriften HAUPTQUELLE für Denken und soziale Lage (Beamtenkarriere des T. M. !) führender Intellektueller Anfang 14. Jh. T. M., ein "Vorläufer des Humanismus" (HUNGER), erkennt die Krisenlage von Byzanz. Wer in seiner Zeit noch? Zeitgeschichtliche Informationen nur in uned. Kaiserreden: frühe Aktivität des Andronikos n. nach 1290 in Kleinasien erkennbar; Gesandtschaftsbericht ist HAUPTQUELLE für die zähen Verhandlungen mit Serbien mit eingestreuten Nachrichten über Tatareneinfälle in Thrakien. Wird der blühende Handel, den T. M. in Konstpel. in seinem Stadtlob hervorhebt von Byzantinern oder Italienern getrieben? E I. SEVCENKO, Etudes sur la polemique entre Theodore Metochite et Nicephore Choumnos. La vie intellectuelle et politique a Byzance sous les premiers Paleologues (Corpus Bruxellense historiae
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HAUPTQUELLEN
Byzantinae. Subsidia 3), Brüssel 1 962. (Grundlegend zu Leben und geist. Atmosphäre). DERS. Theodore Metochites, the Chora and the intellectual trends of his time, in: The Kariye Djami, ed. P. A. UNDERWOOD vol. 4, Princeton 1 975, S. 1 9 - 91 (Auswertung der Inedita mit Ed. von 2 Briefen). H.-G. BECK, Theodoros Metochites. Die Krise des byzantinischen Weltbildes im 14. Jh., München 1952 (Auswertung der " Miscellanea ) H. HUNGER, Theodoros Metochites als Vorläufer des Humanis mus in Byzanz, in : BZ 45 (1952) 4 :.... 19. LAIOu, Latins, Index s. v. S. 96- 98 (Gesandtschaftsbericht); S. 78/9 (histor. Auswertung der Kaiserreden). R. GUILLAND, Les poesies inedites de Theodore Metochite, in: B 3 (1926) 265 - 302 (dürftige Ausbeute für Zeitgeschichte). E. FENSTER, Laudes Constantinopolitanae (Miscellanea Byz. Monac. 9) München 1 963, S. 1 96 - 204 (Inhalt des Lobes auf Konstpel.). A M. TREU, Dichtungen des Großlogotheten Theodoros Metochites, Gymnasialprogramm Potsdam 1 895. Gesandtschaftsbericht: SATHAS, MB 1, S. 1 54 - 1 93. L. MAVROMATIS, La fondation de l'empire Serbe. Le kralj Milutin (Byzantina Keimena kai Meletai 16) Thessalonike 1 978. Appendix I. Stadtlob Nikaias: Sathas, MB 1 , S. 1 3 9 - 1 53. C. MÜLLER, Th. Metochitae Miscellanea philosophica et historica. Graece. Hrsg. von Th. KIESSLING, Leipzig 1 821 (Amsterdam 1966). CC
.
Nr. 501 MICHAEL PANARETOS (um 1 320 - um 1 390). Vielleicht aus Trapezunt. 1363 als Protonotar der Großkomnenen von Trapezunt als Gesandter in Konstpel. W Chronik von Trapezunt: "Über die Kaiser von Trapezunt, die Großkomnenen" ( 1204 - 1 426 ; ab 1390 als Fortsetzung Panarets). Die aneinandergereihten Notizen erinnern an die Kleinchroniken (Nr. 545). I Trotz trockener Kürze HAUPTQUELLE für das Kaiserreich von Trapezunt mit Hinweisen auf die dauernde Türkengefahr. Byz. Geschichte wird direkt nur erwähnt 1. bei Gründung des Kaiserreiches 1204 mit großen Informationslücken (nichts über gespanntes Verhältnis zum Reich von Nikaia) ; 2. Heirat des Johannes Komnenos mit Tochter des Michael VIII. ; 3. Gesandtschaft nach Konstpel. 1 363 wegen Heiratsverhandlungen. Die in Chronik bezeugte politische Aktivität des Volkes und der "Archonten" ist ohne Zweifel als Nachleben byz. Traditionen zu werten. E HUNGER I, S. 480/1 . Histor. Kommentar: s. LAMPsIDEs ("A. ) A O. LAMPsIDEs, Michael Panaretos. Über die Großkomnenen. Einleitung, Ausgabe, Anmerkungen (neugr.) Athen 1958 ( Archeion Pontu 22 (1958) 5 - 1 24). CC
.
=
Nr. 502 ALEXIOS MAKREMBOLITES (14. Jh.). Versteckt propalamitischer Literat, über dessen Leben fast nichts bekannt ist. "Diener" eines Anhängers des Kantakuzenos (Nr. 499) um 1 340. W Überwiegend unediert : u. a. Lob des Mönchtums, Klage über Einsturz der Hagia Sophia. Zeitgeschichtlich wichtig: "Historischer Bericht" 1348 über Krieg Genua - Byzanz. "Dialog zwischen einem Armen und Reichen" . I "Bericht" neben Kleinchroniken (Nr. 545) und Gregoras (Nr. 498) HAUPTQUELLE für Kampf gegen Genuesen in Pera 1 348. Er zeigt die katastrophale Schwäche des Reiches und Härte der Kriegsführung. M. tadelt die von genuesischem Geld angeblich bestochene Oberschicht. "Dialog" ist kein Aufruf zum Umsturz, sondern ein von christl. Moral geprägtes Gedankenspiel, den Unterschied zwischen Reich und Arm abzubauen u. a. durch Heiraten. Auf Wohlfahrtseinrichtungen vergangener Zeiten wird hingewiesen und auf die jetzige Armut des Reiches (21 3 ed.).
§ 1 1 .4. GESCHICHTSSCHREIBUNG: WESTEN (LATEINISCH, KATALANISCH) 14. JH.
497
E SEVCENKO, Einleitung zur Ed. des "Dialogs" (s. "A. "). Ders., The Zealot revolution and the supposed Genoese colony in Thessalonica, in : Festschrift (Prosphora) St. P. Kyriakides, Thessalonike 1953, S. 603 - 61 7. SCHREINER, Kleinchroniken II, S. 273 - 275 (Parallelquellen). A Bericht: A. PAPADOPULOS - KERAMEus,'AvaAEXta 'IEQoaoAUIlLtLxii� ataXUoAoYL a� I, Petersburg 1 891, S. 144 - 159. Dialog: I. SEVCENKO, Alexios Makrembolites and his "dialogue between the rich and the poor", in: ZRVI 6 (1958) 1 8 7 - 228.
§ 1 1.4. Geschichtsschreibung: Westen (lateinisch, katalanisch) Nr. 503 ANDREAS DANDOLO (1 307/1 0 - 1 354). Vielleicht doctor juris. In jungen Jahren bereits in hohen polit. Posten Venedigs. Ab 1 343 Doge. W Chronik Venedigs : Langfassung bis 1280. Kurzfassung bis 1342 ; äußerst knapp für 14. Jh. Sammlung von Rechtsstatuten. Die einem Petrus Justinianus zugeschriebene Geschichte Venedigs bis 1 357 ist eine Erweiterung und Ergänzung Dandolos. Q S. Anm. zur Ed. Benutzung aller uns bekannten venezian. Chroniken (KRETSCHMAYR) : u. a. Johannes Diakonos (Nr. 357), Canale (Nr. 451), Sanudo (Nr. 450), Historia ducum (Nr. 452), Urkunden. I Bequeme Zusammenfassung aller Byzanz - Venedig betreffenden Nachrichten aus früherer venezianischer Chronistik, die auch alle wichtigen Vertragsabschlüsse erwähnt vgl. DÖLGER Reg. 1 304; 1 365 ; 1 509 ; 1 51 1 ; 1 5 1 2 ; 1 578 ; 1647). Eingehender synoptischer Vergleich zu his tor. bedeutsamen Differenzen zwischen Dandolo und der "Historia ducum" (Nr. 452) für 1 1 71 ff., auf die schon CHALANDON aufmerksam gemacht hat, ist wahrscheinlich gewinnbringend. E Repertorium 4, S. 104/5. H. SIMONSFELD, Andreas Dandolo und seine Geschichtswerke, München 1 876 (zur Quellenanalyse immer noch grundlegend). F. THIRIET, Byzance et les Byzantines vus par le Venitien Andrea Dandolo, in : RESE 10 (1972) 5 - 1 5 ( Etudes sur la Romanie greco-venitienne [Variorum Reprints] London 1 977) (Aufs. 1 8) : preoccupations de l'historien. KRETSCHMAYR, Venedig 11, S. 537/8 (Quellen). BRAND, Byzantium, S. 36M. (Vertrag Andronikos II. mit Venezianern). W. HECHT, Die byzantinische Außenpolitik zur Zeit der letzten Komnenenkaiser (1 1 80 - 1 1 85), Neustadt 1967, S. 47f. (Annäherung Byzanz-Venedig nach venez. Quellen, vor allem Dandolo). CHALANDON, Komnenen II, S. 589f. (Differenzen Dandolo - Historia). G. ARNALDI, Andrea Dan dolo. Doge Cronista, in : La storiografia Veneziana fino al secolo XVI. Aspetti e problemi a cura di A. Pertusi, Florenz 1970, S. 127- 268 (Biographie; "Humanismus" des Dandolo). W. LENEL, Die Entstehung der Vorherrschaft Venedigs an der Adria mit Beiträgen zur Verfassungs geschichte, Straßburg 1 89 1 (S. 85 - 106: quellenkritische Untersuchung zu Dandolo). A E. PASTORELLO, Andreae Danduli ducis Venetiarum chronica per extensum descripta, RIS2 XII, 1 , Bologna- Citta di Castello 1 938 - 1958 (Chronicon breve: S . 351 - 373). Erweiterte Chronik des Iustinianus : Venetiarum Historia vulgo Petro Iustiniano Iustiniani filio adjudicata edd. R. CESSI F. BENNATO, Venezia 1964. =
Nr. 504 RAMON MUNTANER (1265 - 1336). Edler, in hohem Ansehen am Aragonesischen Königshof. W "Chronik" in katalanischer Sprache des Aragonischen Königshauses 1 196 - 1327.
498
HAUPTQUELLEN
Q Über Roger de Flor, mit dem R. M. auf Sizilien in engen Kontakt kommt: Berichte aus erster Hand. I HAUPTQUELLE für die erstaunlichen Erfolge Roger de Flors und seiner "Kompanie" gegen die Türken, Pachymeres (Nr. 497) wesentlich ergänzend. Roger wird als großer Held, nicht wie bei Pachymeres als räuberischer Rebell gegen Byzanz geschildert. Über dessen Tod hinaus verfolgt M. die Abenteuer der Kompanie bis zur endgültigen Niederlassung in Athen 1 3 1 1 (Kap. 242). E LAlOU, Latins, S. 354 (zu Person und Werk mit Lit. meist span.). ; histor. Auswertung: s. Reg. "Muntaner". GOODENOUGH (s. "Ü") s. Einl. zu den verworrenen Ereignissen Ende 13 . Jh. LEMERLE, Emirat, S. 1 5 - 1 8 (Erfolge der Katalanen in Kleinasien). LEMERLE, Philippes, S. 1 89/190. F. GIUNTA, Aragonesi e Catalani nel Meditteraneo, 2 Bde., Palermo 1 953/9. A Cronica de Ramon Muntaner, Text i Notes per E. B., 2 vol. Barcelona, Colleccio popular Barcino, XIX (1 927), CXLV (1951) (mir unzugänglich). L. NICOLAU D'OLWER, L'expedici6 dels Catalans a Orient, Barcelona, 1 926 (mir unzugänglich). Ü Lady GOODENOUGH, The chronicle of Muntaner, trans. from the Catalan, 2 Bde. London 1920/1 (gute Einl., wenige histor. Anm.). BUCHON, Chroniques etrangeres relatives aux expeditions fran�ai ses pendant le XIlle siecle, Paris 1 841 (Neudr. 1 875) S. 217- 564 (franz. Ü.) Neukatal. Übers. : J. F. VIDAL-JOVE, Barcelona 1973.
§ 1 1 .5. Geschichtsschreibung (arabisch)
Nr. 505 kus.
AL-DAHABi (1274 - 1 348). Lehrer der Tradition in seiner Heimatstadt Damas
W Gewaltige, unedierte " Geschichte des Islam" bis 1 300. Auf periodisierende Erzählung des Geschichtsablaufes folgen jeweils Biographien. Q 7. - 9. Jh. von rabart (Nr. 275) abhängig. Für 10. Jh. Sondernachrichten gegenüber Ibn Miskawaih (Nr. 345) und Ibn al-A!ir (Nr. 460) noch zu wenig untersucht. I Sondernachrichten vor allem 950/1 über Kampf mit Saif-ad-Daula. Für Eroberung Kleinasiens durch Seldschuken und für Geschichte der Kreuzzüge ist D. bisher wenig herangezogen. E EI2 11 (1965) 214- 216 (M. B. CHENEB -J. de SOMOGYI). E. HONIGMANN, Charsianon Kastron, in: B 10 (1935) hier 145/6 (Sondernachrichten 950 zusammen mit Scholien des Mutanabbi). Histor. Auswertung: VASILIEV- CANARD 11, 1 , S. 47, 163; 238 ; 267; 274 ; 295 f. (nach Foliozahlen zitiert; leider Sondernachrichten nicht hervorgehoben). M. CANARD, Une lettre du Sultan Malik. . . in: Aufsätze I, Nr. 1 0, hier S. 28 Anm. 1 (D. Quelle für Briefwechsel des Nikephoros Phokas mit Käfur 966 über Brand des Tempels in Jerusalem). A Auszüge : CANARD, Receuil, s. Reg. Auszüge in Anmerkungen in Ed. des Ibn-Miskawaih (Nr. 345) durch AMEDRoz (nicht übersetzt). Ü VASlLIEV - CANARD 11, 2, S. 236 - 244: Nr. 506 AL-NuWAIRI (1279 - 1 332). Provinzialbeamter in Syrien und Ägypten. W Gewaltige, noch unedierte Enzyklopädie, deren 5. Teil der Geschichte gewidmet ist.
§ 1 1 .6. BIOGRAPHIE (GRIECHISCH, LATEINISCH, ALTSERBISCH) 14. JH.
499
Q Für Grenzkämpfe im Osten nach VASILIEV - CANARD von al-Atir (Nr. 460) abhängig. Für Kampf um Sizilien und Süditalien zuverlässige, heute verlorene Quellen. I Noch nicht systematisch zusammengestellte Einzelheiten zur Geschichte Siziliens und Süditaliens, über al-Atir (Nr. 460), Ibn Idäri (Nr. 464) und Ibn Ijaldün (Nr. 565) hinausgehend. Auch für Eroberung Nordafrikas durch Araber ist N. nur Hilfsquelle. Quelle, andere arab. Historiker (al-Maqrizi Nr. 563 und Moufa�c;lal Nr. 507) bestätigend, zu den diplomatischen Beziehungen Byzanz - Mamelukensultane : DÖLGER, Reg. 2 1 1 1 ; 2368; 2442. E EI IH (1936) 1045 - 1047 (1. KRATSCHKOVSKY) . Einleitungen von VASILlEV - CANARO s. "Ü". AMARI - NALLlNO, Storia I - IH passim (im Index nicht aufgeschlüsselt). EICKHOFF, Seekrieg, S. 70 f., 73 f., 154, 249. Ch. DIEHL, L'Afrique Byzantine, Paris 1 896 (Nachdr. New York o. J.), S. 558 ff. Ü VASILlEV- CANARO I, S. 378 - 385; H, 2, S. 229 - 235. AMARI, Bibliotheca I, S. 423 - 459; H, S. 1 10 - 160 Gahre 653 - 1 1 60). B. OE SLANE - P. CASANOVA, Ibn Khaldoun, Histoire des Berberes et des dynasties Musulmanes de l' Afrique Septentrionale, Paris 1925 - 7, Bd. I, S. 3 1 3 - 447 (Nordafrika) ; Bd. H, S. 483 - 493 (Ziriden). Dip!. Beziehungen im 13 .14. Jh. : TIESENHAUSEN, Goldene Horde, S. 149 - 1 71 Gahre 1229 - 1 325). Nr. 507 MOUFAJ;>I;>AL (Ibn Abil - Fazail) (gest. nach 1349). Kopte, was er in seiner Geschichte der Mamelukensultane (1260 - 1 349) geschickt verschleiert (Edition und Über setzung nur bis 1 3 1 7). I "Mediocrement instruit" (Blochet). Trotzdem ist er neben Maqrizi (Nr. 563) HAUPT QUELLE für byz. diplom. Beziehungen zu Ägypten 1263 - 1 3 1 5 (DÖLGER, Reg. 1 9 1 9 ; 1937; 2240 ; 23 1 7; 2343 ; 2354 ; 2368). E Graf, S. 450 (sehr kurz). M. CANARO, Une lettre du sultan Na�ir J:Iasan, in: Aufsätze I, Nr. 10 S. 36 Anm. 2 (Gesandtschaften zur Zeit des Andronikos H.). A u. Ü: E. BLOCHET in PO 1 2,3 (1919) 345 - 406; 14,3 (1 920) 3 75 - 762 ; 20,1 (1929) 3 - 270. TIESENHAUSEN, Goldene Horde, S. 1 87 - 199 (anno 1262 - 1 337).
§ 1 1 .6. Biographie (griechisch, lateinisch, altserbisch) Nr. 508 PHILIPPE DE MEZIERES (1327 - 1405). Vita des Peter Thomas (1305 - 1366). Ph. d. M., zuletzt Kanzler des Zypernkönigs Peter I. von Lusignan (1359 - 1 3 80) schildert die weiten Reisen seines Freundes, des Karmeliters P. Th. I P. Th. wurde vom Papst mit der heiklen Aufgabe betraut, mit Johannes V. Palaiologos über die Kirchenunion zu verhandeln. Vita hebt die Bereitschaft des Kaisers zur Kirchen union hervor, so daß er sogar - nach der Vita! - den unionsfeindlichen Patriarchen absetzen wollte (vgl. DÖLGER, Reg. 3071 ). E ATlYA, Crusade, S. 129 - 136 (kritische Würdigung des P. Th.). F. J. BOEHLKE, Pierre de Thomas : scholar, diplomat and crusader, Philadelphia 1966. N. J ORGA, Philippe de Mezieres 1327 - 1405, Paris 1 896 (Neudr. Var. Repr. London 1 973). SEITON, Papacy I, S. 224- 257. A J. SMET, The life of Saint Peter Thomas by Philippe de Mezieres (Textus et studia Historica Carmelitana 2) Rom 1954.
500
HAUPTQUELLEN
Nr. 509 DANILO (ung. 1270 - 1 337) und S.chüler. Aus vornehmem serbischem Geschlecht, eng verbunden mit serbischem Königshaus. Teitweise Hegumene des serbischen Athos klosters Chilandar. W Serbische Königsbiographien (von Stefan Uros I. bis Stefan Dusan). I "Klassische Verkünder der Staatsideologie der serbischen Herrscher" (HAFNER). Stark ausgeprägte hagiographische Rhetorik läßt mehr als bei Stephan dem Erstgekrönten (Nr. 469) konkrete Informationen in den Hintergrund treten. Wichtigsten Berichte zu byz. Geschichte (kritischer Kommentar mit Parallelquellen dringend erforderlich) : Kämpfe Stephans Uros 11. Milutin (1282 - 1 331) mit Michael VIII. (S. 1 50 f. trad. Hafner) ; Vorstoß Stephans Uros 111 ( 1 321 - 1331) auf byz. Reichsgebiet nach 1330 mit Angaben der eroberten Festungen (S. 240 f. trad. Hafner) ; Kampf Stephan Dusans (1331 - 1355) mit Andronikos 111. im Jahre 1 334, ebenfalls mit Angaben der eroberten Festungen (S. 265 f. trad. Hafner). Nur aus Danilo sind vier byz. Kaiserbotschaften an den Serbenkral bekannt (Dölger Reg. 2344 ; 2346 ; 28 1 4 ; 3 147) . E Repertorium 4, S. 1 10. S. EinL bei HAFNER (s. "Ü"). JIRECEK, Serben I, passim (immer noch beste hist. Auswertung). L. MAVROMATIS, La fondation de l'empire Serbe. Le Kralj Milutin (Byzantina Keimena kai Meletai 1 6) Thessalonike 1978 passim (leider keine Interpretation von Einzelstellen). A D. DANICrC, Zivoti kraljeva i arhiepiskopa srpskog napisao Danilo i drugi, Zagreb 1 866. Ü Serbisches Mittelalter. Altserbische Herrscherbiographien. Bd. 2: Danilo 11. und sein Schüler, übersetzt, eingeleitet und erklärt von ST. HAFNER, Graz- Wien- Köln (Styria) 1976 (Slawische Geschichtsschreiber IX.). Nr. 510 Viten des Patriarchen Athanasios 1. (vgl. Nr. 529). Autoren sind beide Zeitgenos sen des Patriarchen : der sonst fast unbekannte Theoktistos Studites (BH G 1 94) und der wohl aus zweiter Hand schöpfende Joseph Kalothetos (BHG 194 c), der auch als theologischer Streiter für Palamas aufgetreten ist. I Die voneinander unabhängigen Viten( ?) sind zusammen mit Pachymeres (Nr. 497) und den Briefen (Nr. 529) HAUPTQUELLE für Leben und Persönlichkeit der historisch hochwichtigen Patriarchenpersönlichkeit: sein Eintreten für Arme wird besonders betont. Situationsschilderung bei Hungersnot 1 305/6. E Einleitung von A.-M. M. TALBOT, The correspondence of Athanasius 1., Patriarch of Constanti nople (CFHB 7) Washington 1 975, S. XV - XXVIII (Life of A.). A Theoktistos (BHG 1 94) : H. DEL�HAYE in: Melanges d'archeologie et d'histoire 17 (1 897) 47- 74. A. PAPADOPULOS - KERAMEUS, in: Zapiski ist.-filoL Fakulteta Imp. St. Peterburgskago Universiteta 76 ( 1905) 1 - 5 1. Joseph (BHG 194 c) ed. Athanasios PANTOKRATORINOS, in: Thrakika 13 (1940) 59- 107. D. G. TSAMEs:Iwo1Jq> KUA08E'tOU auyyea.IlIla1;U, Thessalonike 1 980, S. 453 - 502.
§ 1 1 .7. Hagiographie
Nr. 5 1 1 PHILOTHEOS KOKKINOS (um 1300 - 1379). Zweimal Patriarch von Konstpel. (ab 1353). Vorher Mönch auf Sinai und Athos; ab 1 347 Metropolit des thrakischen Herakleia. Streitbarer Palamit.
§ 1 1 .7. HAGIOGRAPHIE 14. JH.
501
W Dogmatisch-polemische Schriften zum Palamitischen Streit. Liturgische und asketische Schriften. Zeitgeschichtlich wichtig: Vita des Athoniten Germanos (um 1 252 - 1336). Vita des Patriarchen von Konstpel. Isidor (1 347 - 1349), vorher Metropolit von Monemvasia. "Geschichtsdarstellung" (A6yo� La'toQL'X.6�) der Eroberung von Herakleia ( 1 35 1 ) durch Genuesen. I Germanosvita ist HAUPTQUELLE zur Frömmigkeitsgeschichte des Athonitischen Mönchtums zu Beginn der hesychastischen Bewegung, der Germanos zurückhaltend gegenübersteht: stark ausgeprägtes Lehrer-Schülerverhältnis, Verdienst durch Schreibkunst (ohne Meßzahlen), lose Verbindung der einzelnen Mönchsgemeinschaften. Verbindung zu hochgestellten Persönlichkeiten tritt auffallend zurück. Hinweis auf türkische Piraterie 1325. Isidorvita ist HAUPTQUELLE zum palamitischen Streit: Hinweise auf palamitische Zirkel in Konstpel. im Bürgerkrieg 1 342 - 1 347, Aktivität des "Volkes" ; katastrophaler Zustand des Reiches nach 1 347. Bei Eroberung seiner Metropole ist Ph. K. zwar nicht anwesend, was er zu entschuldigen sucht, hat aber offenbar verlässige Nachrichten : viele Bewohner können flüchten ; harte Behandlung der Bevölkerung, die teilweise versklavt wird. E BECK, Kirche, S. 723 - 726 (Leben und Sch�iften). Einleitung von JOANNOU zur Germanosvita. MEYENDORFF, Palamas, Index s. v. Isidor. G. WEISS, Johannes Kantakuzenos . . . , Wiesbaden 1969, Index s. v. Isidor. SCHREINER, Kleinchroniken II, S. 279 f. (Eroberung mit Parallelquellen). A Germanosvita (BHG 2164) : ed. P. JOANNOU, in : AB 70 (1952) 35- 1 15. Isidorvita (BHG 962) : ed. A. PAPADoPuLos - KERAMEus, in: Zapiski ist.-fil. fakult. S. Peterburg. Universiteta 76 (1905) 52 - 149. Logos : TRIANTAPHYLLIS - A. Grapputo, �UAAOY� EAATJVLXWV aVExöo'tOOV, I, 1, Venedig 1 8 74, S. 1 - 33. Nr. 512 KALLISTOS I. Patriarch von Konstpel. (1350 - 1 353 ; 1 355 - 1 363). Überzeugter Palamit. W Homiletik. Zeitgeschichtlich wichtig: Vita des Gregorios Sinaites (gest. 1346), des Wegbereiters der hesychastischen Mystik. Q Eigenerlebnisse und mündl. Berichte. I Von wenigen Hinweisen auf allgemeine histor. Ereignisse (Unsicherheit der Gegend von Klazomenai' Ende 13 . Jh. ; türkische Einfälle auf den Athos) und his tor. Geographie abgesehen nur frömmigkeitsgeschichtlich von großer Bedeutung: G. soll der hesychasti sehen Methode auf Athos Eingang verschafft haben. Starke hesychastische Bewegung in Kreta. E BECK, Kirche, S. 365 f. ; 694 f. (Gregors Schriften) ; 774 f. (Kallistos). MEYENDORFF, Palamas, Index s. v. J. BOIS, Gn!goire le Sinaite et l'hesychasme a l'Athos au XIVe siede, in: EO 5 (1901/2) 65 - 73. A BHG 722 : 1. POMJALOVSKIJ in : Zapiski ist.-filol. Pak. Imp. St. Peterburgskago Universiteta 35 (1894). Nr. 513 JOHANNES LAZAROPULOS (14. Jh.). Als Metropolit von Trapezunt unter dem Namen Joseph ( 1 364 - 1370) . W Leben (BHG 6 1 1 ) und Wunder (BHG 612) des Stadtheiligen von Trapezunt, Euge mos.
502
HAUPTQ UELLEN
I Sondernachrichten in Vita und Miracula über die vergebliche Belagerung von Trapezunt durch die Seldschuken 1 220, wobei der Stadtheilige wunderbar eingriff. Hinweise auf innerpolitische Unruhen in Trapezunt. E BECK, Kirche, S. 794. W. MILLER, Trebizond. Ed. C. BANDY, Chicago 21 969, Index s. v. E. JANSSENS, Trebizonde en Colchide, Brüssel 1969, S. 72 - 74 (histor. Auswertung). JANIN, Monasteres II, S. 266 - 270 (Klostergeschichte). A BHG 61 1 : A. PAPADOPULOS - KERAMEUS, Fontes Historiae Imperii Trapezuntini I, Petersburg 1 897 (Neudr. Amsterdam 1 965), S. 52 - 77. BHG 612: a. a. O. S. 78 - 1 36.
Nr. 514 Viten des Maximos Kausokalybites (14. Jh.). Von den 4 bekannten Viten besitzt die Vita des geistl. Schülers des M., Theophanes, die meisten histor. Nachrichten (BHG 1 237). Fast ausschließlich frömmigkeitsgeschichtl. Bedeutung. Erwähnungen der Kaiser Andronikos 11., Johannes Kantakuzenos (Nr. 499) und Johannes V., die mit M. disputieren und um seine Fürsprache bitten, enthalten keine Sonderinformationen. Erwähnung türki scher Einfälle im Athosgebiet. M., der seine Hütte verbrannte, um dem Zustrom seiner Bewunderer zu entgehen (Name !), hat Züge eines "Narren in Christo". M. ist "Geistträ ger", dessen Ruhm bis Serbien und Bulgarien reicht. E BECK, Kirche, S. 794/5. HALKIN in Einleitung zu "A". A FR. HALKIN, Deux vies de S. Maxime le Kausokalybe, ermite au Mont Athos (XIV· s.), in: AB 54 (1936) 38- 1 12. Text des Theophanes : S. 65 - 1 09.
§ 1 1.8. Reiseberichte
Nr. 5 1 5 IBN BA1'1'ü1'A (1304 - 1 377). Aus Tanger. Wahrscheinlich von Hause aus sehr wohlhabend. W "Reisen" (ril;lla) : lebendiges Journal in arabischer Sprache der Reisen bis Indien und Rußland. I Byzanzfreundliche Schilderung seines ein Monat dauernden Aufenthaltes in Konstpel. Herbst 1 332 : Besuch u. a. der Hagia Sophia, eines Frauenklosters und der Handwerksläden. Audienz beim Kaiser und Kadi ( ? !) (übs. Gibb 11, 503 - 514). Ist der "Kadi" Johannes Kantakuzenos ? Beobachtungen über Islamisierungsprozeß in den kleinasiatischen Städten kurz nach der türkischen Eroberung (Iznik !). E EI2 III (1971) 735/6 (A. MIQUEL). Histor. Spezialuntersuchung des Byzanzabschnittes müßte viele unklare Textstellen klären, M. IZZEDIN, Ibn Battouta et la topographie byzantine, in: Actes du VI. Congres intern. des Etudes byzantines, Paris 1951, Bd. II, S. 191 - 196. VRYONIS, Decline, S. 399 f. (kleinas. Städte). A C. DEFREMERy-B. R. SANGUINETTI, Voyages d'Ibn Batoutah, 4 Bde. Paris 1 853/9 (Nachdr. 1 949) mit franz. Ü. ohne histor. Anm. Ü H. A. R. GIBB, The travels of Ibn BaHu�a 1325 - 1 354, 3 Bde. Cambridge 1958 - 1971 (histor. Komm. erweiterungsfähig). F. GABRIELI, I viaggi di Ibn Battuta, Firenze 196 1 .
§ 1 1 .9. REDEN UND BRIEFE 14. JH.
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Nr. 516 ANDREAs LIBADENOS (14. ]h.). Zur Zeit der Kaiser von Trapezunt Basileios I (1 332 - 1 340) und Alexios 111. (1 349 - 1 390) in der Metropolitenkanzlei von Trapezunt als "Prototabularios" und "Chartophylax" tätig. W Hagiographika. Religiöse Gedichte. 4 Briefe. Zeitgeschichtlich wichtig : "Reisebericht" (1tEQL'YlYT1'tLXTJ LO'tOQLU) als Danksagung an die Gottesmutter (nach LAMPSIDES kurz nach 1355) : Bericht über Pilgerreise nach Palästina über Alexandreia. I Fast ausschließlich Trapezunt betreffend als Zusatzquelle zu Panaretos (Nr. 501 ) : Kurze Beschreibung eines türkischen Angriffs auf Trapezunt (65/6 ed .). Sehr ichbezogene, ausführliche Schilderung des Aufstandes der Partei der "Scholarioi" (74 f. ed.), hinter dem dynastische und soziale( ?) Machtkämpfe stehen (1349). Kurze Beschreibung der Stationen der gefährlichen Seereise mit Schiffbruch mit Angabe der Entfernungen. E BECK, Kirche, S. 794. HUNGER Index s. v. 1. S. 518 (Bericht). A O. LAMPSIDES, Andreas Libadenos. Leben und Werk (neugr.). (Archeion Pontu, Beilage 7) Athen 1975 (Ed. sämtlicher Werke; ausführlicher histor. Kommentar).
§ 1 1 .9. Reden und Briefe Nr. 517 NIKEPHOROS CHUMNOS (um 1 250/5 - 1327). Neben Metochites (Nr. 500), seinem Freund und späteren Gegner, wohl der bedeutendste Gelehrte und Staatsmann seiner Zeit. Schüler des Georgios von Zypern (Nr. 487). Ab 1294 "Bewahrer des kaiserl. Tintenfasses" (E1tL XUVLXAELO'U). Von Gregoras (Nr. 498) wird er "Mesazon" (erster Minister) genannt. 1320 Mönch mit Namen Nathanael. W Sehr umfangreich (s. VERPEAUX "E"). Theologische, philosophische und mathematische Schriften. Zeitgeschichtlich wichtig: 1 72 Briefe. Rede über die Gerechtigkeit an die Bewohner von Thessalonike, zugleich ein Loblied auf die Stadt. Urkundenentwürfe (DöLGER, Reg. 2085 ; 2158 ; 2 1 8 8 ; 2196). Rede auf Andronikos 11. Leichenreden. Histor. wichtig vor allem Rede auf Erzbischof Theoleptos von Philadelpheia. I Urteil von VERPEAUX, daß Briefe "ein Spiegel einer Gesellschaftsschicht" seien, ist einzuschränken. Sie sind stark dem byz. Briefritual verhaftet, so daß konkrete Nachrichten wenig greifbar sind : deutet z. B. Ch. aktive Beteiligung der Oberschicht an Landwirtschaft an? Soziale Spannungen in Thessalonike sind in Rede an Bewohner der Stadt noch weniger deutlich als bei Thomas (Nr. 51 8). Die offensichtlich spärlichen histor. Sondernachrichten in Reden sind noch nicht systematisch untersucht. In Rede auf Andronikos 11. ist schwierige innenpolitische Lage am Anfang der Regierung deutlich spürbar. Aktive Rolle des Erz bischofs Theolept von Philadelpheia in Verteidigung gegen Osmanen wird in der Leichen rede sichtbar (23 l f. ed.). E HUNGER I, 156 (Urkunden); 139 (Leichenreden). BECK, Kirche, S. 689/90 (Theologika). J. VERPEAUX, Nicephore Choumnos. Homme d'etat et humaniste Byzantin (ca. 1250/1255 - 1327), Paris 1959 (grundlegend zu Person und Werk). 1. SEVCENKO, Etudes sur la polemique entre Theodore Metochite et Nicephore Choumnos (Corpus Bruxellense historiae Byzantinae. Subsidia 3), Brüssel 1962 (Verhältnis zu Metochites).
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HAUPTQUELLEN
A Briefe : J. FR. BOISSONADE, Anecdota Nova, Paris 1 844, S. 1 - 1 90 (zu unechten Briefen s. VERPEAUX). Lobrede auf Andronikos : J. Fr. BOISSONADE, Anecdota Graeca II, Paris 1 829 (Neudr. 1 962), S. 1 - 56. Über die Gerechtigkeit: a. a. 0 . : S. 1 3 7 - 187. Anecdota Graeca V, Paris 1 833 (Nachdr. 1 962), S. 1 83 - 239 (Leichenrede auf Theolept). Nr. 5 1 8 TH O MAS MAGISTROS (Mönch: Theodulos) (um 1270 - um 1325). Über sein Leben sehr wenig bekannt. In Gelehrtenkreisen zur Zeit des Andronikos II. (1282 - 1 328) besaß er hohes Ansehen. W Religiöse Lieder und Enkonomien. Philologika und Rhetorika. Zeitgeschichtlich wich tig : Lobreden auf verschiedene hochgestellte Persönlichkeiten, u. a. Johannes Kantakuzenos (Nr. 499) und Theodoros Metochites (Nr. 500). Briefe (bisher 1 1 ed.). Politische Schriften und Fürstenspiegel. Aufruf zur politischen Einigkeit an die Bewohner von Thessalonike (1321 - 1 328). I Bei Hermeneutik sind stark nachwirkende antike soziale Schemata (Ständelehre !) zu berücksichtigen. Auch bei konkreten Vorschlägen zu sozialen Fragen, die teilweise alte byz. Übel berühren (Steuerschraube, Ämterkäuflichkeit) ist zu fragen, inwieweit Th. M. zeitgeschichtliche Bezüge anspricht (guter Überblick über Thematik bei HUNGER I, S. 1 64). Noch nicht systematisch untersucht sind eine Reihe von Anspielungen in den Briefen auf soziale Spannungen in den byz. Städten noch lange vor den Revolten nach 1341 (z. B . col. 409). E BECK, Kirche, S. 704f. (Theologika). HUNGER I, S. 130 (Lobreden), 164 (Fürstenspiegel), 236 (verstreute Briefeditionen). O. TAFRALI, Thessalonique au quatorzieme siede, Paris 1913 (bisher immer noch beste histor. Auswertung, freilich zu wenig kritisch). A F. W. LENZ, Fünf Reden Thomas Magisters, Leiden 1963 (Rhetor. Schulstücke, "Anrede an Johannes Kantakuzenos"). PG 145, Sp. 353 - 548: 404 - 445 (Briefe); 373 - 388 (Reden); 448 - 548 (politische Schriften; Fürstenspiegel). Aufruf ed. B. LAURDAS in: 'Em01:. 'E3tEtT\QI.<; �XOA:ft<; NOIlL'XWV 'XUI. OL'XOVOIlL'XWV 'EmotT\llwv 'AQLotOtEA.ELOU IIuvrnLotT\IlLOU BWOUA.OVL'XT\<; 12 ( 1969) 751 - 775 (nur kurze histor. Bemerkungen). Nr. 5 19 KONSTANTINOS LUKITES (14. Jh.). Protonotarios und Protovestiarios in Trape zunt. Interesse an Astronomie. U. a. Korrespondent des Gregoras (Nr. 498). W Lobrede auf den Stadtheiligen von Trapezunt Eugenios. Leichenrede auf Alexios II. von Trapezunt (1297 - 1 330). I Obwohl wenig konkret, ist Leichenrede bei herrschendem Quellenmangel über Trape zunt wichtig: allgemeines Lob für außenpolitische Erfolge. Die Gegner (Abasgen, Chaza ren, "Perser", auch Genuesen) zittern ! Hagiographie des Eugenios scheint keine zeitgenös sischen Informationen zum 1 3 ./14. Jh. zu enthalten. E MORAVCSIK, 353 (Hinweis auf Chazaren und Seldschuken). HUNGER II, S. 252 (Astronomie). W. MILLER, Trebizond. Ed. C. BANDY, Chicago 2 1969, S. 40 (Inhalt der Rede auf Alexios). A Leichenrede : A. PAPADOPULOS - KERAMEUS, 'Av6,A,E'X'W
§ 1 1 .9. REDEN UND BRIEFE 14. JH.
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Aufenthalte in kirchlich-politischer Mission in Konstpel. Etwa ab 1329 Metropolit von Ephesos, ab 1339 dort auch residierend. Antipalamit. W Theologische und philosophische Werke (großenteils unediert). Nach Identifikation von KURUSES 192 Briefe mit hohem zeitgeschichtl. Wert. I In Briefen lebendiges B ild der traurigen, beschränkten Verhältnisse, unter denen ein Kirchenfürst in einem türkischen Emirat leben mußte. Unsicherheit der Meere. Spärliche, chronologisch schwer fixierbare Informationen zum Kampf um Ephesos. Briefe sind außerordentlich reichhaltig zur Sozialgeschichte (ohne Meßzahlen) : Übergriffe von Beam ten, die ihre Machtstellung ausnutzen, z. B. Richter, der Statthalter Manuel Tagaris in Philadelphia; Hilfe für "Arme" ; ein Erbrechtsfall (Br. 12 REINSCH). Städte und kleinere Kastelle erscheinen als Bollwerke gegen Osmanen. Noch nicht geklärte Hintergründe der Haltung des M. als "Nonkonformisten" in theol. Streitigkeiten um Arsenios und Palamas werden neue Aspekte auf diese Wirren werfen. E St. 1. KURUSES, Manuel Gabalas, d. h. Matthaios, Metropolit von Ephesos (1271/2 - 1 355/60). 1. Leben (neugr.), Athen 1972 (grundlegend zu Leben und Werk; Chronologie der Briefe) (Lit.). D Sp Fase. 66/7 (1978) Sp. 808 - 813 (D. STIERNON) (Werk; Leben; Sek.lit.). P. SCHREINER, Zur Geschichte Philadelphias im 14. Jh. (1293 - 1 390), in : OCP 35 (1 969) 375 - 431 (teilweise andere histor. Interpreta tion als Kuruses !). VRYONIS, Decline, S. 343 - 348. A M. TREU, Matthaios, Metropolit von Ephesos. Über sein Leben und seine Schriften, in: Programm des Victoria Gymnasiums zu Potsdam 1 901 . D. REINSCH, Die Briefe des Matthaios von Ephesos im Codex Vindobonensis theol. gr. 1 74, Berlin 1 974 (histor. Kommentar stark erweiterungsbedürftig). Nr. 521 MAXIMOS PLANUDES (um 1255 - 1305). Bedeutender Gelehrter. Unterrichtete in Konstpel. wahrscheinlich in Privatschule, die an das Akataleptoskloster angeschlossen war. Geldquellen für seine Gelehrtentätigkeit nicht bekannt. Ab 1283 Mönch. Zahlreiche Schüler bekleideten später hohe Beamtenstellungen. W Schulschriften. Exzerpte, Sammlung und Edition klassischer Autoren. Übersetzungen aus dem Lateinischen. Theologika. Zeitgeschichtlich wichtig: 121 Briefe an hochgestellte Persönlichkeiten und Schüler. "Basilikos" (Kaiserrede) an Kaiser Michael IX. Palaiologos. I 12 Briefe an den General Alexios Philanthropenos sind wichtige Zusatzquelle zu Pachymeres (Nr. 497) über den Kampf gegen die Osmanen. In Brief 1 20 (1295) schildert P. als Augenzeuge, das Mäandertal sei frei von Türken und die Festungen in griechischer Hand. Reiches, unausgeschöpftes Material in den häufigen Bittschriften zur Sozialge schichte und Verwaltung: z. B . Br. 3 : Gefährlichkeit der Steuerpacht, vor der auch Kekaumenos (Nr. 372) gewarnt hat. Kaiserrede plädiert für einen "Kaiser im Feld" . E RE 20,2 (1950) Sp. 2202 - 2253 (c. WENDEL) (Lit., Werke, Leben). BECK, Kirche, S. 686/7 (Theologika). VRYONIS, Decline, S. 283. P. SCHREINER, Zur Geschichte Philadelphias im 14. Jh. (1293 - 1 390), in : OCP 35 (1 969) 3 75 - 43 1 . F. FUCHS, Die höheren Schulen von Konstantinopel (Byz. Archiv 8) München 1 926 (Nachdr. Amsterdam 1964) S. 58 - 62. A M. TREU, Maximi monachi Planudis epistulae, Breslau 1 890 (Nachdr. Amsterdam 1 960). L. G. WESTERINK, Le basilikos de Maxime Planude, in : BS 27 (1 966) 98- 103 ; 28 (1 967) 54 - 67 ; 29 (1968) 34 - 50. Nr. 522 DEMETRIOS KYDONES (ca. 1 324 - 1 397/8). Aus wohlhabender Familie in Thessa lonike. Ung. 1 340 wie sein Vater im Dienst des Johannes VI. Kantakuzenos Nr. 499. Trotz
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HAUPTQUELLEN
seiner antipalamitischen, lateinerfreundlichen Haltung (1360 Konversion zum römischen Glauben) "Kanzler" (Mesazon) unter Johannes V. und Johannes VI. 1347- 1387 mit Unterbrechungen. Übersiedlung nach Venedig. W 450 Briefe (134 1 - 1 394 ?). Monodie auf die Getöteten in Thessalonike 1346. Rede "de admittendo subsidio Latinorum" 1065/6. Rede "de non reddenda Callipoli petente Amu rate" 13 71 . 2 panegyrische Reden auf Johannes VI. Kantakuzenos (1347 ). 1 Rede an Johannes V. Palaiologos 1371 : Abdankung. Prooimien zu Chryso hullen. Apologien über seine Glaubenshaltung. Theol. Streitschriften. I In quellenarmer Periode müssen vorsichtig aus oft wenig konkreten Andeutungen Sondernachrichten herausgearbeitet werden: 1 . Vage Hinweise auf Manuels Palaiologos Versuch einer Gegenoffensive gegen Türken (Br. 244, 247 u. ö.). 2. Unaufhaltsames Vordringen der Türken (Br. 226 ; 329 u. ö.). 3. Revolte des Andronikos IV. (Br. 222) mit Sondernachrichten über Kaiserin Helena. 4. HAUPTQUELLE für prolateinische Kreise und ihr Versuch, den Kaiser für eine Union zu gewinnen (Apologien ; Br. 154 u. ö. ; Rede über Lateiner). 5. Einseitige Schilderung in "Monodie" der sog. Zelotenherrschaft in Thessalonike ohne wesentliche Sondernachrichten gegenüber Kantakuzenos (Nr. 499) (vgl. Br. 5; 1 0, 1 8 ; 43). Hinweise auf weitere soziale Spannungen in dieser Stadt (Br. 77, Z. 26 - 3 1). E BECK, Kirche, S. 733 - 737 (Theologica). R. J. LOENERTZ, Demetrios Cydones I, De la naissance a l'annee 1373, in: OCP 36 (1 970) 47 - 72 ; 11. De 1373 a 1375, in: OCP 37 (1971) 5 - 39. Histor. Auswertung: BARKER, Manuel 11., Reg. s. v. Cydones. G. T. DENNIS, The reign of Manuel 11. Paleologus in Thessalonica 1382 - 1387 (Or. Christ. Anal. 1 59) Rom 1 960, passim. I. DUJCEV, Contribution a l'histoire de la conquete turque en Thrace aux dernieres decades du XIve siede, in : Etudes Balkaniques 9, 2 (1973) 80 - 92 (Briefe des D. Hauptquelle). O. HALECKI, Un empereur de Byzance a Rome, Warschau 1 930 (Var. Repr. London 1972) Reg. s. v. "Cydones", S. 143 - 5 (Rede über Lateiner), 243 - 5 (über Kallipolis), Chrysobulle S. 229f. A. EsZER, Das abenteuerliche Leben des Johannes Laskaris Kalopheros, Wiesbaden 1969 (s. Register; 15 Briefe übersetzt). A R.-J. LOENERTZ, Demetrius Cydones, Correspondance 1 - 11 (Studi e Testi 1 86, 208) Vatikanstadt 1956, 1960. In I, S. 1 - 23 : Je 1 Rede auf Johannes V und VI. 2 Reden auf Johannes VI und eine auf Johannes V. : ed. G. CAMMELLI in : BNJ 3 (1922) 67 - 76 ; 4 (1923) 77- 83 ; 282 - 295 ( Rede 1 u. 3. LOENERTZ) Monodie : PG 109, Sp. 640- 652. De admittendo . . . : PG 154, Sp. 961 - 1008. De non reddenda . . . : PG 154, Sp. 1009 - 1036. Chrysobulle: C. E. ZACHARlAE von LINGENTHAL, Prooemien zu Chrysobullen von D. Kydones, SB Preuss. Akad. d. Wiss. Berlin (1 888), S. 1409 - 1422. Apologien: G. MERCATI, Notizie di Procoro e Demetrio Cidone . . . Vatikan 1 93 1 , 359 - 435. Ü W. BARKER, The "monody" of Demetrios Kydones on the Zealot Rising of 1345 in Thessaloniki, in: Meletemata . . . Basileiu Laurda, Thessalonike 1 975, S. 285 - 300 (Ü hist. Einl.). 1 . Apologie: H.-G. BECK in : Ostkirchliche Studien 1 (1 952) 208 - 225; 264 - 282. =
Nr. 523 GREGORIOS AKINDYNOS (um 1300 - um 1349). Geb. im bulgarischen Prilep. In Thessalonike sind Pa'lamas (Nr. 524) und dessen Gegner Barlaam (Nr. 536) seine theolo gischen Lehrer. Langsam löst er sich von Palamas, als er dessen Theologie nicht billigen kann. W Theologische Streitschriften zuerst gegen Barlaam, dann gegen Palamas. Zeitgeschicht liche Informationen in Briefen (großenteils unediert) und Apologien, vor allem der "Logos" an den Patriarchen Kalekas.
§ 1 1 . 9. REDEN UND BRIEFE 13. JH.
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I Seine Darstellung des Palamitenstreites im "Logos" und Briefen muß als Gegendarstel lung zu den Palamiten als HAUPTQUELLE herangezogen werden : er - nicht - Palamas erscheint mindestens bis 1341 als eindeutiger Führer der Hesychastenpartei. Nur aus seinen Berichten ist die kompromißlose Art der Kampfesführung nach Bruch mit Palamas 1347 deutlich, die bis zu Mordanschlägen reicht. Verstreute, noch nicht systematisch gesammelte Sondernachrichten zur politischen Geschichte: sonst unbekannter, geplanter Einfall der Goldenen Horde auf byz. Reichsgebiet 134 1 . E BECK, Kirche, S. 716 f. MEYENDORFF, Palamas, Index s. v. (A. gegenüber nicht immer objektiv). G. WEISS, Joannes Kantakuzenos . . . , Wiesbaden 1969, Index s. v. A (Auswahl) : R.-J. LOENERTZ, Gregorii Acindyni epistulae selectae IX, in: EEBS 27 (1957) 89 - 109. DERS., Dix-huit lettres de Gregoire Acindyne analyses et dates, in : OCP 23 (1 957) 1 14 - 1 44 (Byzantina et Franco - Graeca, Rom 1970, S. 81 - 1 10) (nur Regesten, histor. Komm.). A. KARPOZILOS, Seventeen lettres of Gregorios Akindynos (Cod. Monac. gr. 223), in : Orientalia Christiana Analecta 204. Collectanea Byzantina. Rom 1 977, S. 65 - 1 1 7 (mit Regesten und histor. Komm.). V. LAURENT, L'assaut avorte de la Horde d'Or contre l'empire byzantin (printemps - ete 1341), in: REB 18 (1 960) 145- 162 (Brief an David Dishypatos). "Logos" an Patriarchen Kalekas, in: F. USPENSKIJ, Sinodik v nedelju pravoslavija, Odessa 1 893, S. 85. - 92 (mit Briefexzerpten). Verteidigungsrede gegenüber Konstantinos(?) Harmenopulos, A. störe den kirchl. Frieden : K. G. PITSAKES, in: 'EJtE'tTJeL� XEV'teOU 'tfJ� LO"tOe(a� 'toiJ cEAATJVLXOiJ ÖLxaLou 19 (1972/4) 1 1 6 - 21 6. Nr. 524 GREGORIOS PALAMAS (1296/7 - 1359). Führer der hesychastischen Bewegung. Metropolit von Thessalonike ab 1350. Anhänger des Johannes Kantakuzenos (Nr. 499) in den Bürgerkriegen. W Große Masse theol. Streitschriften zur Verteidigung des Hesychasmus und Bekämpfung Barlaams (Nr. 536). Zeitgeschichtl. Informationen : verstreut edierte Briefe (teilweise unediert). Dossier über Reise zu Osmanen 1354. I Keine der umfangreichen Schriften geben eine umfassende Darstellung des theol. kirchenpolitischen Streites, sondern nur stark subjektiv gefärbte Informationen von Einzel ereignissen, die vor allem durch die Nachrichten des Akindynos (Nr. 523) korrigiert werden müssen. Von diesen Informationen sind über Theologie hinausgehend wichtig : verstreute, noch nicht systematisch geordnete Hinweise zum Städtewesen, vor allem in den Predigten (z. B . Nahrungsmittelversorgung; soziale Spannungen) ; religiös - politische Gruppenbil dung; sonst unbekannte diplomatische Beziehungen zu den Türken 1 354, unter deren Herrschaft es den Christen relativ gut zu gehen scheint (vgl. DÖLGER, Reg. 3025). E BECK, Kirche, S. 71 3 - 715 (Einzeleditionen). MEYENDORFF, Palamas (grundlegend ; histor. Aus wertung der Inedita, auch der Inedita unter Parallelquellen). G. WEISS, Joannes Kantakuzenos. . . , Wiesbaden 1969, Index s. v. (vor allem zur religiös-politischen Gruppenbildung). D. STIERNON, Bulletin sur le Palamisme, in : REB 30 (1 972) 23 1 - 341 (Forschungs bericht mit reicher Lit.). A (weitere Hinweise bei BECK und MEYENDORFF): Predigten : PG 151, Sp. 9 - 555. Dossier: A. PHILIPPIDIS - BRAAT, La captivite de Palamas chez les Turcs : dossier et commentaire, in: TM 7 (1979) 109 - 222. P. CHRESTU, reTJyoeLou 'toiJ IIaAaJ.1
508 § 1 1. 10. Predigten
Nr. 525 ISIDoRos GLABAS. (1342 - 1396). Erzbischof von Thessalonike. 1380 - 1 396. Abgesetzt 1 384 - 1 3 89 erlebt er Eroberung Thessalonikes durch die Türken in Konstpel. W Reiche Predigttätigkeit (teilweise unediert). Darunter historisch verwertet : Rede über " Kinderraub" (1 395). 5 Reden auf den Stadtheiligen von Thessalonike, Demetrios. 8 Briefe. I Scharfe Spannungen zwischen "Volk", das leider zu wenig differenziert wird, und den "Herrschenden" (Rede 4 u. 5 auf Demetrios). Rede 3 dürfte Hinweis auf Konfiskationen von Klostergut enthalten - wichtig für Hermeneutik des Nikolaos Kabasilas (Nr. 535) über die "Zeloten". Rede über "Kinderraub " (1395) ist "erste unmittelbare Quelle" (PAPOULIA) für türkische Einrichtung der Knabenlese. Indizien für nur einmalige Eroberung Thessalo nikes durch die Türken 1 3 87 (BAKALOPULos gegen DENNIS; modifiziert PAPOULIA). In Briefen Hinweise ohne Sondernachrichten auf Vormarsch der Türken (Eroberung von Serrhes und Thessalonike). Prosopographika zu Isidor. E BECK, Kirche, S. 777 A. E. BAKALOPOULOS, Die veröffentlichten Predigten des Erzbischofs von Thessalonike als historische Quellen für die erste Türkenherrschaft in Thessalonike (1387- 1 403) (neugr.), in: Makedonika 4 (1956) 20-34. B. D. PAPOULIA, Ursprung und Wesen der "Knabenlese" im Osmanischen Reich (Südosteuropäische Arbeiten 59) München 1 963, hier S. 62 - 66. A Briefe: ed. SP. LAMPROS, in: NHe1l 9 (1912) 343 - 414 (mit histor. Komm.). Predigt auf Kinderraub : ed. B. LAURDAS, in: Prosphora für St. Kyriakides, Thessalonike 1953, S. 389 - 398. Demetriospredig ten: B. LAURDAS, Isidoru archiepiskopu Thessalonikes homiliai. . . (Die Predigten des Erzbischofs Isidor von Thessalonike auf die Feste des hl. Demetrios) (neugr.) (Hellenika, Parartema 5) Thessalonike 1 954 (mit histor. Einleitung und Nachwort zu den Briefen).
§ 1 1. 1 1 . Dichtung
Nr. 526 MANDEL PHILES (ca. 1 275 - 1 345). Über Ämter dieses Literaten ist nichts bekannt. Die von ihm selbst bezeugten dürftigen Lebensverhältnisse stehen im Gegensatz zu seinem offenbar hohen Ansehen als Diplomat. Weite Reisen vielleicht bis Indien. W Gedichte auf hochgestellte Persönlichkeiten. Anzahl von Grabgedichten (teilweise unediert). I Zusatznachrichten zu Pachymeres (Nr. 497) zur Einnahme des schlecht geschützten Adrianopel durch die Katalanen ( 1 306). Diplomatische Bemühungen um georgische Hilfe gegen die Katalanen. Nicht immer exakte geographische Einzelheiten der byz. Angriffe gegen Bulgarien 1 263 und 1 278 (Gedicht auf Michael Glabas Tarchaneiotes). Prosopogra phis ehe Einzelheiten vor allem zur "herrschenden Klasse" in erster Hälfte des 14. Jh. E HUNGER I, II Index s. v. II., S. 1 72 (Charakter der Gedichte). MORAVCSIK, S. 416/7 (Lit.). Histor. Kommentar zur Gesamtheit der Gedichte dringend erwünscht. LAIOU, Latins, S. 352/3 (zum Dichter; Lit.), S. 1 68, 1 75. Chr. LOPAREV, Vizantijskij poet Manuil Phil, (Der byzantinische Poet Manuel Philes
§ 1 1 . 12. URKUNDEN 14. ]H.
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zur Geschichte Bulgariens im 13 . - 14. ]h.) (ross.), Petersburg 1 891 (Gedicht auf den Protostrator Glabas Tarchaneiotes). F. TINNEFELD, Pachymeres und Philes als Zeugen für ein frühes Unternehmen gegen die Osmanen, in: BZ 64 (1971) 46 - 54 (Feldzug nach Bithynien). ZLATARSKI, Geschichte IU, S. 504 - 506 (Kampf mit Bulgarien 1263); 560 - 568 (Kämpfe nach 1278); 602 - 607 (Exkurs zu Philes). A E. MILLER, Manuelis Philae Carmina I, U, Paris 1 855/7 (Amsterdam 1 967). A. MARTINI, Manuelis Philae carmina inedita, Neapoli 1900 (histor. Anm. beider Ed. für Historiker ungenügend).
§ 1 1.12. Urkunden Nr. 527 Kaiserurkunden (14. Jh.). DÖLGER, Reg. 2220 - 3282. Größte Anzahl bekannter Urkunden im Laufe der byz. Geschichte a) durch große Informationsdichte der Geschichts schreibung (Erwähnung oder Exzerpt) ; b) durch Kopialüberlieferung in theol. Streitlitera tur (zum Arsenitenstreit Reg. 232 1 /2) ; Patriarchatsregister (s. Patriarchatsurkunden Nr. 528) ; c) durch Archive, allen voran die Athosarchive, die im 14. Jh. die meisten Originale von Kaiserurkunden bewahrt haben. Es folgen an Wichtigkeit die Archive von Venedig und Genua. Für Unionsverhandlungen ist das Vatikan. Archiv ergiebig mit originalen Kaiserurkunden. Weitere Urkunden stark verstreut : Athen (223 7 ; 3052) ; Siena (3275) ; Basel (2982) ; Malta (3272) ; Ancona (23 1 7) ; British Museum, New York u. a. I In der Urkundenüberlieferung kommt die starke internationale Verflechtung des byz. Kleinstaates gut zum Ausdruck. Inhaltlich spiegelt sich in den Vereinbarungen mit den italienischen Seestädten und den osmanischen Herrschern die hilflose militärische und wirtschaftliche Schwäche des Rumpfstaates. Innenpolitisch geben die in den Athosarchiven überlieferten Privilegien an Einzelpersonen prosopographische Zusatzinformationen zu den Historikern zum Parteiwesen in den Bürgerkriegen. Die Inhaltsangaben der Klosterprivile gien der Athosakten umreißen die noch lange nicht voll ausgeschöpfte Materialfülle zur Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte : Stellung abhängiger Bauern ; leider meist unzurei chende Ertragswerte landwirtschaftlicher Güter, da entweder Meßzahlen der Betriebsgrö ßen oder der Einkünfte fehlen ; Wirtschaftsgebaren (Reg. 2885 !); Herkunft von Rohmateria lien (vgl. Reg. 2972 !) ; hermeneutisch schwierige Angaben über Zölle (Reg. 3060). Wie in den vorangegangenen Jahrhunderten bleiben leges generales äußerst spärlich : die stark inhaltlich verschiedenartigen Regelungen zum Zivil- und Strafrecht (Reg. 2295), die dringend eines jur. Kommentars bedürfen, erläßt Andronikos 11. auf Betreiben des Patriarchen ! Nr. 528 Patriarchatsurkunden (14. Jh.). LAuRENT/DARRouzEs, Reg. 1577 - 3 1 79. Größte Überlieferungsmasse in byz. Zeit durch 1 . Originalurkunden ( 1 7). 2. Kopialüberlieferung durch Briefe des Athanasios (Nr. 529) (Reg. 1589 - 1 780). 3. Größte Menge (über 50% ) durch Kopialüberlieferung des Patriarchatsregisters a b Reg. 2030 ( 1 3 1 5) bis Reg. 3259 (1402). 4. Verstreute Kopialüberlieferung (Reg. 2002/3 ; 2098/9 ; 2 1 67). 5. Erwähnungen in Geschichtsschrejbung und theol. Fachschriften. 6. Inschriften. I Außergewöhnlich inhaltsreich auch zur weltlichen Geschichte : Quellenwert der Doku mente zur Beendigung des Arsenitischen Streites für politische Geschichte wird Reg. 2003 f. aufgeschlüsselt (Parallelquellen ; Lit.). Weitere wichtigste Themenkreise : Staatskirchenrecht
510
HAUPTQuELLEN
(Reg. 2 1 77: Verurteilung der "katholischen Richter" . Asylrecht). Schwinden der griech. Herrschaft in Kleinasien (Lit.). Fülle unausgewerteter wirtschafts geschichtlicher Daten (Meßzahlen : Reg. 2 1 1 9). Kirchliches Vermögensrecht. Eherecht, einschließlich Ehegüter recht. Reflexe der Bürgerkriege (Reg. 2927). Frömmigkeitsgeschichte (Bogomilentum : Reg. 231 7). Feindliche Stellung zu den Lateinern (Abschwörungen). Kirchliche Prosopographie. Allgemeine Kirchengeschichte, vor allem in den Beziehungen zu Rußland (Quelle: russische Chronistik). Nr. 529 ATHANASIOS um 1 230- 1 323) (Patriarch von Konstpel. 1289- 1 293 ; 1303 - 1 309). Nach ruhelosem Mönchsleben im hl. Land und monastischen Zentren Kleinasiens wird er sittenstrenger, unbeugsamer Patriarch in Zeit starker kirchlicher Spannungen (Union; sog. Arsenitischer Streit). Opposition von Laien, Klerus, Mönchen teilweise auch des Kaisers Andronikos H. zwingen ihn zweimal zur Abdankung. W 1 15 Briefe (meist 2. Patriarchatszeit). Enzykliken (unediert), aufgeschlüsselt von LAURENT, Reg. (s. Nr. 528). I Bei Hermeneutik ist die kompromißlose, evangelische Frömmigkeit in Rechnung zu setzen. Außerordentlich inhaltsreich : Schwerpunkte : 1. Allgemeine Situationsschilderun gen : Türkenfurcht (1299). Flüchtlingsstrom aus Kleinasien (Br. 22). Angst vor Katalanen. Hungersnot 1 306/7. 2. Sorge um sozial Schwache durchzieht das ganze Werk, offensicht lich von biblischem Denken ausgehend, nicht von prinzipieller Feindschaft zur Ober schicht. 3. Einzelheiten über Getreideversorgung Konstpels. (Br. 72 - 74 ; 67). Aufsicht über Bäcker, Export, Import (Br. 100). Getreidehortung durch Getreidehändler (Br. 106). 4. Gegen Ämterkauf (Br. 1 7) und Steuereintreibung durch Katalanen (Br. 68). 5. Zur Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte : Residenzpflicht des Klerus (Br. 25; 30 u. 0 . ) und der Mönche (91). Gegen "Pronoiavergabe" von Klostergütern (Br. 83). Jahreseinkommen des Bischofs von Vitzyne soll 800 (Goldhyperpyra?) betragen, Bischof von Sardes hat reichen Grundbesitz und Handwerksbetriebe (welche?) (Br. 25). 6. Streiflichter auf Minderheiten : Juden, Armenier, Türken (Br. 41). E LAURENT, Reg. zu den Patriarchaten des A. (grundlegend). LAIOU, Latins, Index s. v. DIEs., The provisioning of Constantinople during the winter of 1306 - 1 307, in: B 37 (1967) 91 - 1 13 (mit 2 Briefen und Ü.). D. J. CONSTANTELOS, Life and social welfare activity of Patriarch Athanasios I. (1289 - 1 293 ; 1303 - 1 309) of Constantinople, in : Theologia 46 (1975) 6 1 1 - 625. A. M. TALBOT, The patriarch Athanasius (1289 - 1 293 ; 1 303 - 1309) and the church, in: DOP 27 (1973) 1 1 - 28 (Feindschaft der verschiedenen Gruppen). J. GILL, Emperor Andronicus H. and patriarch Athanasius 1., in: Byzantina 2 (1970) 1 1 - 19. Kl.-P. MATSCHKE, Politik und Kirche im spätbyzantinischen Reich. Athanasios 1., Patriarch von Konstantinopel 1289- 1293, 1303 - 1 309, in: Wiss. Zeitschrift. K. Marx Universität Leipzig (gesellsch.-sprachw. Reihe) 1 5, 3 (1966) 479 - 486 (histor. Hintergrund). A A. M. TALBOT, The correspondence of Athanasius 1., patriarch of Constantinople. An edition, translation and commentary (CFHB 7) Washington 1 975. Nr. 530 Synodaltomos 1347. Bestätigung des propalamitischen Tomos 1 341 gegen die Syllogistik des aus Italien stammenden Mönches B arlaam und der palamitischen Synode vom 2. 2. 1 347. I "Wichtige Geschichtsquelle" (MEYENDoRFF) weniger wegen der dogmatischen Aussa gen als wegen der politischen Propaganda des Kantakuzenos (Nr. 499) übereinstimmend mit
§ 1 1 . 13. FACHSCHRIFTEN: VERWALTUNG, RECHT, THEOLOGIE 14. JH.
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seinem Geschichtswerk : die Regentin Anna v . Savoyen ist im Bürgerkrieg 1341 - 7 Opfer der Intrigen des Alexios Apokaukos und des Patriarchen Johannes Kalekas geworden ! Neue Einzelheiten zum Zwiespalt zwischen Regentin und Patriarchen 1 344. E MEYENDORFF, Palamas, S. 129 f. (mit Parallelquellen). G. WEISS, Joannes Kantakuzenos . . . , Wiesbaden 1969, S. 123 (Parallelquellen). A J. MEYENDORFF, Le Tome synodal de 1347, in : ZRVI 8/1 (Melanges Ostrogorsky I) 1963, S. 209- 227.
Nr. 53 1 Notitia episcopatuum (Andronikos H). Im offiziellen Auftrag des Kaisers(?) von einem Kyr Menas zusammengestellte Liste der Metropoliten. I Nach der Charakteristik von GELZER zeigt die Liste, daß man "den alten Herrscherge danken " nicht preisgeben wollte und alte Titel weiter mitschleppte. Konzessionen an die Gegenwart: Rangerhöhungen der bedeutendsten Städte des Reiches : Thessalonike, Adrian opel, Monemvasia (vgl. DÖLGER, Reg. 1 897 mit 2232), Philadelphia, Prusa, Pergamon. U
E BECK, Kirche, S. 153. GELZER, Komm. zur Ed. (s. A ) A GELZER, S. 597- 601 ungefähr PARTHEY XI, S. 225 - 235. "
.
=
Nr. 532 Notitia episcopatuum (Andronikos IH.). Endredaktion nach den Bürgerkriegen vor 1359. I Als Spiegel der in den Bürgerkriegen teilweise auch von Kantakuzenos (Nr. 499) erwähnten Rangerhöhungen noch nicht voll ausgeschöpfte Zusatzquelle zu den Parteiungen während der Bürgerkriege (vgl. DÖLGER Reg. 2923). Parallelquelle : Patriarchatsregister (MM I). U
E BECK, Kirche, S. 153. Kommentar von GELZER zur Ed. (s. A ) der ausgiebig die Patriarchatsregi ster verwertet. A GELZER, S. 607 - 609. "
,
§ 1 1 .13. Fachschriften: Verwaltung, Recht, Theologie
Nr. 533 Pseudo-Kodinos (14. Ih.). Lehrbuch über die Ämter. Einheitlicher griechischer Titel nicht überliefert. Von einem unbekannten, für das Protokoll zuständigen Hofbeamten zwischen 1347 - 1367 geschrieben. Es enthält eine Ämterliste, Beschreibung der Kleidung der Beamten und deren Funktionen, Beschreibung der kirchlichen und höfischen Feste. Nach dem Inhalt am besten mit Philotheos (Nr. 252) zu vergleichen. Eine Liste der Kirchenämter (Liste N bei DARROUZES, Recherches) wurde im 16. Jh. (A. Darmarius) hinzugefügt. I HAUPTQUELLE für Endphase einer wohl im 1 3 . Jh. beginnenden Wandlung der Hierarchie : Ämter und Titel werden in einer Reihe aufgeführt. Sind daraus histor. Folgerungen zu ziehen ? Zeitbedingte Verschiebung einzelner Ämter : zeitweise Erhöhung des " Großdomestikos " , bedingt durch Stellung des Johannes Kantakuzenos (Nr. 499).
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HAUPTQUELLEN
Zeitgenössische his tor. Hinweise auf Träger einzelner Ämter und deren Stellung. Keine Meßzahlen über Gehälter. E J. VERPEAUX, Hierarchie et preseances sous les Paleologues, in: TM 1 (1965) 421 - 437. A J. VERPEAUX, Pseudo - Kodinos. Traite des offices, Paris 1 966 (histor. EinI. und Anmerkungen; franz. Ü., im Anhang andere Ämterlisten des 14. Jh.). Kirchliche Ämterliste : DARROUZES, Recherehes, S. 567f. (Liste N). Nr. 534 Sog. Assisen der Romania. Besser als "consuetudines imperii Romaniae" zu bezeichnende, zwischen 1 333 und 1 346 zusammengestellte private Sammlung westlichen Feudalrechts in italienischer Sprache. Einflüsse byz. Privatrechts erkennbar. I Indirekte Quelle zur byz. Geschichte, in der sich die Verhältnisse auf der Peloponnes nach der fränkischen Besetzung " als feudale Adelsrepublik mit monarchischer Spitze" (MITTElS) widerspiegeln. Von diesem Hintergrund her ist die "Chronik von Morea" (Nr. 445) zu interpretieren. Unterschiede zum sog. byz. "Feudalismus" werden deutlich sichtbar. E D. JACOBY, La feodalite en Grece medievale. Les "assises de Romanie". Sourees, application et diffusion (Ecole pratique des Hautes Etudes, VI· section, documents et recherehes 10) Paris 1971 . DERS., Les etats Latins en Romanie : phenomenes sociaux et economiques (1204 - 1 350 environ), in: XV· congres Intern. d'Etudes Byzantines. Rapports 1. (Histoire), Athen 1 976. A G. RECOURA, Les Assises de Romanie. Edition critique avec une introduction et des notes (BibI. de l'Ecole des Hautes Etudes fase. 258) Paris 1930. Ü P. TOPPING, Feudal institutions as revealed in the Assizes of Romania, the law of Frankish Greece. Univers. of Pennsylvania Press 1 949 ( Studies on Latin Greece AD 1 205- 1 71 5 [Var. Reprints] London 1977 Aufs. 1 ) (vollständige engI. Ü. mit ausführlichem hist. Komm.). =
Nr. 535 NIKOLAOS KABASILAS CHAMAETOS (um 1322 - 139 1). Wie Demetrios Kydones (Nr. 522) zu den "Mächtigen" Thessalonikes zählend tritt er 1 345 in gefährlicher diplom. Mission für seine Vaterstadt in Erscheinung. Ab 1347 im Dienst des Johannes VI. Kantakuzenos. Wohl 1 35 1 in diplomat. Mission bei Anna von Savoyen in Thessalonike. Nach Zwischenaufenthalt in seiner Vaterstadt (1363/4) scheint N. K. als Kleriker oder Mönch in Konstpel. gelebt zu haben. W Hagiographika. Gedichte (theol. ; Grabgedichte). Christozentrische, vielleicht von westl. Gedanken be einfluß te Erklärung der Liturgie und Betrachtung über Leben in Christo. Zeitgeschichtl. wichtig: 1 8 Briefe. Unedierte Lobreden auf Anna von Savoyen (um 13 52) und Matthaios Kantakuzenos (1 354). Predigt gegen den Wucher. Eingabe an Kaiserin Anna (1351 ?) über zeitweise Aufhebung des Zinses. Rede gegen Archonten, die Kirchengut beschlagnahmen, wohl von N. K. selbst nochmals überarbeitet (A,6yoe; JtEQL 'tWV JtUQU v6�we; 'toLe; aQ'XolJO'Lv eJtL 'toLe; LEQoLe; 'tOA,�W�EV(oV). I Schriften sind Belege für soziale "Trends" im 14. Jh. Hermeneutik hat Schwierigkeit gezeigt, die Schrift über Kirchenkonfiskation bestimmten Gruppen, vor allem den "Zelo ten" in Thessalonike (TAFRALI u. a., zuletzt E. WERNER) als "Programm" zuzuweisen. Schrift ist auf jeden Fall Beleg für Existenz von nicht näher bestimmbaren Bestrebungen, Kirchengut für Allgemeinwohl, z. B. Mauerbau einzusetzen. Eigentliche Meinung des N. K. über Zins bleibt unklar: will er nur den Zins in Notzeiten von Anna aufheben lassen
§ 1 1 . 1 3. FACHSCHRIFTEN: VERWALTUNG, RECHT, THEOLOGIE 14. JH.
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wie unter Andronikos III. (Dölger, Reg. 271 8) oder will er allgemeinen Schuldenerlaß ? Im Grunde hält er den Zins in Nachfolge der Kirchenväter für unchristlich ! Inhalt der Briefe geht über Prosopographisch-Persönliches selten hinaus. E C. N. TSIRPANLIS, The career and writings of Nicolas Cabasilas, in: B 49 (1979) 414 - 427. A. A. ANGELOPULOS, Nikolaos Kabasilas Chamaetos. Sein Leben und seine Schriften (neugr. mit engl. Zsfg.) (Analecta Blatadon 5) Thessalonike 1970. BECK, Kirche, S. 780 - 783 (Theologika). R. J. LOE NERTZ, Chronologie de Nicolas Cabasilas 1345 - 1354, in: OCP 21 (1955) 205 - 231 (Chronologie und Inhalt der Briefe; Versuch, Eingabe an Anna histor. zu deuten). P. CHARANIS, Observations on the "Anti-Zealot" discourse of Cabasilas, in : RESE 9 (1971) 369 - 376 ( Social, Economic and political life in the byzantine empire, London 1 973, Aufs. VII) (Folgerungen aus Forschungsgeschichte). M. A. POLJAKOVSKAJA, Die Auffassung des Nikolaos Kabasilas über den Wucher (russ.) in: Anticnaja drevnost i srednie veka 13 (1 976) 83 - 96. A P. ENEPEKIDES, Der Briefwechsel des Mystikers Nikolaos Kabasilas, in: BZ 46 (1953) 29 - 45 (dazu scharfe Korrektur: I. SEVCENKO in : BZ 47 (1954) 49 - 59). Eingabe an Anna: R. GUILLAND, Le traite inedit "sur l'usure" de Nicolas Cabasilas, in : EL� JlV�Jl1']V l:n:. AuJl3tQou, Athen 1935, S. 269- 277. Predigt: PG 150, Sp. 728- 749. Gegen Konfiskationen: I. SEVCENKO, Nikolas Cabasilas' "Anti-Zealot" discourse: A reinterpretation, in: DOP 1 1 (1 957) 8 1 - 171 (Text: 91 - 1 25). DERs., The author's draft of Nicolas Cabasilas' "Anti-Zealot" discourse in Parisinus Graecus 1276, in: DOP 14 (1960) 1 81 - 201 (akephales Fragment, das warnt, sozialen Mißständen tatenlos zuzusehen). =
Nr. 536 BARLAAM VON KALABRIEN (um 1290 - 1 348). Von orthodoxen Eltern aus Kala brien stammend lebte er als Mönch in Thessalonike und Konstpel. Wortführer in Unions verhandlungen 1334. Hauptgegner war Palamas (Nr. 524). W Große, teilweise unedierte Anzahl dogmatisch-polemischer Schriften zur Hesychasten frage und zur Kirchenunion. Auch die wenig Persönliches enthaltenden Briefe sind eigentlich mehr Streitschriften. I Fast ausschließlich theologiegeschichtliche Bedeutung: "vom Gesichtspunkt der Methode . . . als schlechthin bedeutendste Leistung der byz. Theologie" (PODSKALSKY) zu werten. Stark dialektisch orientierte Theologie, die sich auch mit Thomas von Aquin gründlich auseinandersetzt, sucht - vergeblich - nach Möglichkeiten für eine Kirchenunion. Darüber hinaus scheinen allgemein zeitgeschichtliche Informationen äußerst spärlich. E BECK, Kirche, S. 71 7 - 71 9 (Werke). G. PODSKALSKY, Theologie und Philosophie in Byzanz. (Byzantinisches Archiv 15) München 1 977, hier S. 126- 142. MEYENDORFF, Palamas, Index s. v. A (Auswahl) : eine ausgleichende, an Lateiner und Griechen gerichtete Schrift: C. GIANELLI, Un progetto di Barlaam Calabro per l'unione delle chiese, Miscellanea G. Mercati 111 (Studi e Testi 123) Vatikan 1946, S. 157 - 208. G. SCHIRO, Barlaam Calabro : Epistole greche. I primodi e pisodici e dottrinari delle lotte esicaste, Palermo 1954 (Briefe im Hesychastenstreit). Barlaam Calabro, Epistoie a Palamas. Introduzione, testo, traduzione e note a cura di A. FYRIGOS, Rom 1975 (histor. und theol. Einleitung).
514 § 1 1 .14. Kaufmännisches Handbuch (Westen)
Nr. 537 FRANcEsco BALDUCCI PEGOLOTII. (gest. nach 1 347). La pratica della mercatura. Agent des Florentiner Handelshauses der Bardi. Sein "Handbuch des vollkommenen Kaufmannes" zwischen 1 332 - 1 345 zusammengestellt. Beschreibung der wichtigsten Han delsplätze des Mittelmeerraumes mit Angabe der Waren, Umrechnungskurse und Zölle. I Histor. Ausdeutung des Kapitels über Konstpel. (S. 32 - 54 Evans) für Beurteilung der traurigen Reste des byz. Handels noch nicht durchgeführt. Hermeneutische Schwierigkeit liegt darin, daß P. Konstpel. und Pera nicht getrennt behandelt. HAUPTQUELLE zum Umrechnungskurs der Münzen und zur Handhabung des byz. Handelszolles . Die Informa tionen anderer, von Pegolotti stark abweichender Handelsbücher des 14. und 1 5 . Jh. (Zibaldone u. a. siehe unten "A") sind heranzuziehen - eine nur von Spezialisten durch zuführende zukünftige Aufgabe. E P. GRIERSON, The coin list of Pegolotti, in : Studi in onore di A. Sapori I, Mailand 1957, S. 485 - 492 (Stand von 1290 !). T. BERTELE - C. MORRISSON, Numismatique S. 86 (Relation der Paläologenmünzen nach P.) H. ANTONIADlS - BIBICOU, Recherches sur les douanes a Byzance, Paris 1963 (Cahiers des Annales 20) passim Reg. s. v. BALARD, Genua (Index s. v.). A La pratica della mercatura ed. A. EVANS, Cambridge (Mass.) 1 936 (1970) (nur gutes Glossar; kein histor. Komm.). Andere, wichtige Handelsbücher zum Vergleich (sämtlich ohne wirtschaftshistor. Kommentar): Zibaldone da Canal. Manoscritto mercantile del sec. XIV. A cura di A. STUSSI, Venedig 1967. F. BORLANDI, El libro di Mercantantie et usanze de' paesi, Turin 1 936. Anon. Tarifa zoe noticia dy pexi e mexure di luogi e terre che s' adovra per el mondo ed. CESSI e ÜRLANDI, Perrari 1925 (mir unzugänglich).
§ 1 1 . 15. Inschriftliche Quellen
Nr. 538 Quellenwert der Inschriften (14. Jh.). Informationsdichte und Bedeutung ist wie in den vorangehenden Jahrhunderten nach heutigem Stand der Forschung beschränkt. Am wichtigsten erscheint die unter Nr. 3 genannte Urkundenüberlieferung. 1 . Einzelheiten zur Prosopographie (z. B . Michael Glabas Tarchaneiotes). 2. Daten zu einzelnen Befestigun gen : Serrhes 1 350 durch Stephan Dusan; Thessalonike Seemauer 1 3 1 3/6 ; auffallend wenige datierte Mauerinschriften von Konstpel. (SCHNEIDER - MEYER- PLATH, 11, S. 137/8). 3 . Epigraphische Überlieferung von Urkunden : Kaiserurkunden für Mistras 1 3 1 3 ; 1 3 1 8 ; 1 320 ; 1 322 (vgl. DÖLGER, Reg. 2347 ; 2438 ; 2633 ; 275 3 ; 2825); Patriarchatsurkunden: LAURENT, Reg. 201 1 ; 201 8 ; 2 1 52 ; 2919; Bischofsurkunden der Metropoliten von Lakedai mon 1330; 1339; 1 34 1 . Diese Überlieferungsform tritt erst im 1 3. Jh. auf (Epiros). 4. Informationen zur lokalen Baugeschichte einzelner Klöster im Bereich des heutigen Griechenland (Athos : Pantokrator; Meteora). 5. Wichtige Zusatzquelle zur Kenntnis der genuesischen Siedlung in Pera, die stark in die Geschichte Konstpel. eingreift. E Teil 11 § 54. Urkunden der Peloponnes : ZAKYTHINOS, Morea 11, S. 196f. 297. Serrhes : A. XYNGOPULOS, Ereunai eis ta Byzantina mnemeia ton Serron (Untersuchungen zu den byz.
§ 1 1 . 1 6. SACHRESTE 14. JR.
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Denkmälern von Serrhes) (neugr.), Thessalonike 1965, S. 14 f. (Lit.). Prosopographie : G. 1. THEOCHA RIDES, Michael Dukas Glabas Tarchaneiotes (Prosopographisches) (neugr.), in: Epeteris Phil. Schol. Panepist. Thessalonikes 7 (1956) 1 83 - 205 (datierte metrische Inschrift 1302/3). Pera: E. SKRZINSKA E. ROSSI, Iscrizioni genovesi in Crimea ed in Costantinopoli (Atti della Societa Ligure di storia patria 56) Genua 1 928. Nr. 539 Quellenwert der Münzen (14. Jh.). Für die wirtschaftsgeschichtliche Umrech nung und Ausdeutung der vielfältigen Münzbezeichnungen in den Quellen (z. B. VJtEQJtlJQa 'X6'X'XLa, VJtEQJt. E;uYLa, f..lEyuAa ÖOlJ'Xcl"ta), hauptsächlich in der reichen Urkundenüberlie ferung, stehen ausreichende, umfassende Darstellungen von seiten der Numismatik noch aus. Hermeneutik wird zusätzlich erschwert, weil "Hyperpyron" in Urkunden häufig eine Rechnungseinheit, keine bestimmte Münzsorte bezeichnet, die häufig bereits in den Dokumenten (Chilandarakten) in venezianische Währung umgerechnet wird. Vorsichtig läßt sich aus Zirkulation von byz. Hyperpyra zur Zeit des Andronikos 11. auf regen Handel nach Norden schließen. Münzreform am Ende des Jahrhunderts unter Andronikos IV. leitet letzte Phase des byz. Münzsystems ein, das ganz auf Silber aufgebaut ist. Münzfunde werden gegen Ende des Jh. immer spärlicher. Aus Münzen mit Abbildung der Mitkaiser scheinen sich keine neuen histor. Erkenntnisse zu ergeben. Nur die Numismatik kann das für die Wirtschaftsgeschichte des Mittelmeerraumes einmalig inhaltsreiche Einnahmen- und Ausgabenbuch des Amadeus von Savoyen, des "Grünen Grafen", durch seinen Buchhalter Antonius B arbier richtig auswerten (Währungsumrechnungen I). Beispiel für schwierige Münzumrechnung: Vertrag mit Venedig, DÖLGER, Reg. 2515. E Teil H, § 55. Zum 14. Jh . besonders: BERTELE - MoRRISSON, Numismatique, S. 42, 72, 86 f., S. 137- 1 53 (Mitkaiser). SCHILBACH, Metrologie, S. 62, 1 82 (Umrechnung). THIRIET, Romanie, S. 307 (Umrechnung nach Venezian. Dokumenten). T. GERASIMOV, Les hyperperes d'Andronic H. et leur circulation en Bulgarie, in : Byzantinobulgarica 1 (1962) 2 1 3 - 236. S. BENDALL- P. J. DONALD, The later Palaeologan coinage (1282 - 1453), London 1979 (mir nicht zugänglich). Ausgabenbuch des Amadeus von Savoyen: F. E. B OLLATI DI SAINT-PIERRE, Illustrazioni della spedizione in Oriente di Amadeo VI (il Conte Verde), Turin 1908.
§ 1 1 . 16. Sachreste
Nr. 540 Quellenwert der Sachreste (14. Jh. - Ende des Reiches). "Es gehört zu den schwer begreiflichen Besonderheiten der byzantinischen Geschichte, daß in dieser Zeit der Über forderung und des Absinkens der politischen und wirtschaftlichen Kräfte . . . ein kultureller und künstlerischer Aufschwung begann und anhielt, wie er in solcher Intensität kaum je in Byzanz zu verzeichnen war. " (WESSEL). Die von einer kleinen Oberschicht getragene Bautätigkeit (Privatklöster, Grabeskirchen), die nach 1261 beginnt und - nach MANGO - bis 1 330 dauert, hat ihren Höhepunkt in dem "wahren Juwel" (RICE) der Chora-Kirche (um 1 3 1 0), finanziert von Theodoros Metochites (Nr. 500). Die aus den Sachüberresten der Stiftung erschlossenen Zusatzinformationen zu den schriftlichen Zeugnissen erscheinen freilich spärlich. Die reich überlieferte Malerei der Paläologenzeit als Zusatzquelle zur
5 16
HAUPTQUELLEN
besseren soziologischen Kenntnis dieser schmalen Oberschicht als Auftraggeber heranzu ziehen, stößt auf hermeneutische Schwierigkeiten, denen BELTING zum ersten Mal systema tisch nachgegangen ist. Die Stilform der paläologischen Malerei soziologisch zu interpretie ren, erscheint ihm als verfrüht. Vielleicht scheitert der Versuch überhaupt an einer zu geringen Informationsbasis und dem Mangel an auffallenden B esonderheiten. So sind mönchisch-asketische Tendenzen, die in der Malerei festgestellt wurden (STICHEL), durch aus nicht auf das 14. Jh. beschränkt. So sehr Malerei, Architektur und Wohnhausbau in Mistras, dem "griechischen Pompeji", den Besucher beeindrucken, so wenig konkrete Zusatzinformationen zur politischen und sozialen Geschichte scheint die Hermeneutik dieser einmaligen Denkmäler ermitteln zu können. Der archäologische Befund zum spätbyz. Festungsbau, für den verstreute, durch Epigraphik und schriftliche Zeugnisse bestätigte Befunde nicht nur für die großen Städte (Thessalonike, Konstpel., Kastoria usw.), sondern auch für Klöster und Inselkastelle vorliegen, ist noch nicht systematisch gesammelt und historisch ausgewertet: er ist ein eindrucksvolles Zeugnis des Willens zum Überleben in dauernder Bedrohung. Nicht mehr direkt zur byz. Geschichte gehören erhaltene veneziani sche Festungen - "le type de forteresse le plus parfait" -, Zeugnisse wirkungsvoller Machtsicherung. Die in Serbien entstandenen Herrscherdarstellungen (vor allem Prizren) aus der Malerschule Milutins sind zusammen mit den erhaltenen Inschriften und der Hagiographie (Danilo Nr. 509) HAUPTQUELLE zu der sich ganz an Byzanz orientieren den Herrscherideologie. Die serbische Malerei kommt im Laufe der Zeit stark unter den Einfluß des "Palaiologenstils" . E Teil II, § 1 - 4 (Sachreste). Für 1 4 . Jh. besonders: K . WESSEL, Byzanz (Heyne Stilkunde 1 8) München 1 979, Zitat S. 1 70/1 . Aufsatzsammlung : Art. et societe a Byzance sous les Paleologues, Venedig 1 971 . H. BELTING, Das illuminierte Buch in der spätbyzantinischen Gesellschaft (Abh. Heidelberger Akad. Wiss. Phil.-histor. Kl. 1 970, 1) Heidelberg 1970. R. STICHEL, Studien zum Verhältnis von Text und Bild spät- und nachbyzantinischer Vergänglichkeitsdarstellungen (Byzantina Vindobonensia 5) Wien 1971. H. HALLENSLEBEN, Die Malerschule des Königs Milutin. Untersuchun gen zum Werk einer byzantinischen Malerwerkstatt zu Beginn des 14. Jahrhunderts (Marburger Abhandlungen zur Geschichte und Kultur Osteuropas 2) Gießen 1 963. 1. P. MEDVEDEV, Mistras, Leningrad 1 973, S. 122 ff. (Architektur und Malerei von Mistras). Deskription mit älterer Lit. ohne histor. Folgerungen. A. BON, La Moree Franque, Paris 1 969, 3. Teil: Recherches Archeologiques. (Venezianische Burgen).
§ 12. Fünfzehntes J ahrhundert
§ 12.1. Allgemeine Quellenlage
Herkunft und Dichte der Informationen. Durch die um die Jahrhundertwende einsetzende späte byz. Geschichtsschreibung, die - synoptisch verwertet - eine relativ große Informa tionsdichte aufweist, verbessert sich die Quellenlage gegenüber dem 14. Jh. wesentlich. Hinzu kommt eine reiche rhetorische Überlieferung, die sich vor allem für Ereignisse und Personen der Peloponnes interessiert. Charakteristisch für das 1 5. Jh. ist der hohe Quellenwert der Reise- und Gesandtschaftsberichte (Teil 11 § 10, Nr. 577- 579) - ein Quellenwert, der dieser Gattung auch für die spätere osmanische Geschichte erhalten bleibt. Da die Verflechtung des byz. Zwergstaates mit den turbulenten Ereignissen des Mittelmeer raumes gegenüber dem 14. Jh. eher zu- als abnimmt, sind ebenso wie im 14. Jh. englische, französische (besonders wichtig I), italienische und aragonesische Quellen und Archivrnate rial - um nur das Wichtigste zu nennen - als Informationsträger heranzuziehen für die verzweifelten Versuche, Hilfe gegen die Osmanen zu finden. An Einzelpunkten muß polnische und ungarische Geschichtsschreibung als Zusatzquelle kritisch herangezogen werden. HAUPTQUELLE für fast alle diplomatischen und kriegerischen Ereignisse bleibt wie im 14. Jh. das erstaunlich reichhaltige Venezianische Archiv, an Bedeutung gefolgt von den Archiven von Genua, Ragusa und Barcelona. Die internationalen diplomatischen Verflechtungen und Auslandsreisen der Kaiser bringen es mit sich, daß Urkundenmaterial in den entlegensten Archiven verstreut zu finden ist (s. Kaiserurkunden Nr. 590). Die indirekten Quellen zur Geschichte Zyperns werden durch die engen Beziehungen zur Peloponnes an einigen Punkten zu direkten Quellen dieses Außenpostens der byz. Macht. Für die Wirtschafts-, Verwaltungs- und Sozialgeschichte fließen die Urkundenquellen überwiegend aus dem Athosarchiv spärlicher als im 14. Jh., da sowohl die Zahl der Klosterprivilegien wesentlich abnimmt, als auch die Zahl der Privat- und Beamtenurkun den. Ausnahmen: Archive der " Großen Laura" und des Dionysiosklosters. Eine hermeneu tische Sonderstellung nehmen die Privaturkunden des Vazelonklosters bei Trapezunt ein (s. Urkundennr. 33). Sie sind nicht mehr im Bereich der byz. Herrschaft geschrieben, doch ist anzunehmen, daß die byz. Tradition im Reich von Trapezunt so stark war, daß Rückschlüsse auf die byz. Sozialstruktur gezogen werden können. Hermeneutische Probleme. Informationsqualität. Erfreulicherweise wird der letzte KClmpf in Byzanz um die Union überwiegend nur in der theologischen Kontroversliteratur ausgefochten, während die " synoptische" Geschichtsschreibung der Frage kühl gegenüber steht. Der Übergang von byzantinischer auf einseitig osmanische Sicht der Ereignisse bei den Historikern führt zu Verzerrungen der Berichterstattung. Quellenuntersuchungen und synoptische Hermeneutik werden eine Reihe von Präzisierungen der Ereignisabläufe bringen. Heuristik. Wenn auch die Quellenlage - wie oben angedeutet - wesentlich besser ist als im 14. Jh., so lassen doch auch am Ende der byz. Geschichte die weitgespannten, turbulenten
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HAUPTQuELLEN
Ereignisse im gesamten Mittelmeerraum der Auffindung neuer Informationen weiten Raum. Wie die Forschung zeigt, scheinen vor allem die unerschöpflichen Venezianischen und Genuesischen Archive besonders ergiebig. Von den noch wenig erforschten Archiven scheint das Archiv von Malta neues Material bereitzuhalten. Noch mehr als im 14. Jh. sind türkische Quellen auszuschöpfen, trotz aller berechtigter Vorbehalte. Eine systematische Zusammenstellung der verstreuten Nachrichten zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in Epistolographie, Rhetorik und Dichtung (s. Teil H § 1 1 , 13, 14) erscheint auch im 1 5 . Jh. wie im Jh. zuvor gewinnbringend, doch werden die Informationen, von Ausnahmen abgesehen (Plethon Nr. 596), spärlicher, da die Intellektuellen bereits nicht mehr im Bereich des byz. Reststaates schreiben oder ganz von intellektuellen oder theologischen Themen beherrscht sind.
§ 12.2. Geschichtsschreibung: umfassende Hauptquellen
Nr. 54 1 GEORGIOS SPHRANTZES (1401 - nach 1477). Ab 16. Lebensjahr im Dienst der Palaiologen als Gouverneur wichtiger Städte, u. a. Patras, Mistras und als Diplomat zu den Osmanen, nach Trapezunt, Serbien und Venedig. Auf der Peloponnes bis zur türk. Eroberung. Gest. als Mönch auf Korfu. W Memoiren (kein griech. Kurztitel erhalten) tagebuchartig, streng chronologisch fort schreitend 1401 - 1 477 ( sog. Chronicon minus). Sog. " Chronicon maius" 1 258 - 1478 enthält "Minus" ganz. Endredaktion - nach Zwischenstufen( ?) - um 1 575 durch Metropoli ten von Monemvasia, Makarios Melissenos. Q des "Minus" : dem Hofe nahestehende Eigenerlebnisse. Berichte aus erster Hand. Des "Maius" : Chronik des Dorotheos von Monemvasia (bis 1 571), zu erschließende türkische Geschichte bis Tod Mehmeds H. Leonard v. Chios (Nr. 558). Berichte und Dokumente, teilweise noch unerforscht. I Trocken geschriebenes Tagebuch ist zuverlässige HAUPTQUELLE über inneren Zwist im Palaiologenhaus und für Geschichte der Peloponnes. Reihe exakter Datierungen finden sich nur hier. Über Ereignisse auf Balkan ist S. sehr schweigsam. Sondernachrichten im "Maius" sind noch nicht systematisch untersucht, doch ist nach den bisher behandelten Fällen zu schließen, daß sie nur mit größter Vorsicht herangezogen werden dürfen : Schlacht bei Nikopolis 1 396 ; Venezianische Herrschaft in Thessalonike (falsche Angaben I); Chryso bull des Andronikos H. für Monemvasia (DÖLGER, Reg. 2383 ; gefälscht). Literar. Fälschung für 1354 : DÖLGER, Reg. 3020. Offenbar unverdächtige Sondernachrichten aus "Maius" : DÖLGER, Reg. 3385; 3390 ; 3398 ; 3412. =
E HUNGER I, S. 494 - 499. MORAVCSIK, S. 282- 288. R. J. LOENERTZ, Autour du Chronicon maius attribue a Georges Phrantzes, in : Miscellanea Mercati III (Studi e testi 123) Vatikan 1964, S. 273 - 3 1 1 ( Byzantina et Franco - Graeca, Rom 1970, S . 3 - 44) (grundlegend zu den Quellen des Maius). Histor. Kommentar dringend erforderlich. SCHREINER, Kleinchroniken II, passim ab 1400. (Parallel quellen). BARKER, Manuel 11., Index s. v. Sphrantzes und Pseudo-Sphrantzes. ZAKY'fHINOS, Morea I, II, Index s. v. Phrantzes. B. FERJANCIC, Les luttes intestines entre les derniers Paleologues (1425 - 1449) =
§ 12.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG: UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 15. JH.
519
(serbokr. mit franz. Zsfg.), in: ZRVI 16 (1975) 131 - 160 (S. HauptqueUe). OSTROGORSKY, Geschichte, S. 463 Anm. (Venez. Herrschaft in Thessalonike). A V. GRECU, Georgios Sphrantzes, Memorii 1401 - 1477; (im Anhang) : Pseudo-Phrantzes : Macarie Melissenos, Cronica 1258 - 1 481, Bukarest 1966 (mit rumän. Ü.). PERTUSI, Caduta I, S. 2 1 4 - 225 ; 421 - 424 (Auszug über Fall Konstpels. aus "Minus" mit ital. Ü. und histor. Anm.). Ü E. V. IVANKA, Die letzten Tage von Konstantinopel. Der auf den Fall Konstantinopels 1453 bezügliche Teil des dem Georgios Sphrantzes zugeschriebenen "Chronicon Maius" (Byz. Geschichts schreiber 1) Graz- Wien - Köln 1 954. Nr. 542 MICHAEL( ?) DUKAS (um 1400 - nach 1462). Erfahrener, italienisch und türkisch sprechender Diplomat, zeitweise im Dienst der Gattilusio von Lesbos. Im Dienste des byz. Kaiserhauses scheint D. nicht mehr wie seine Vorfahren gestanden zu haben. W Geschichtswerk (Titel unbekannt) bis 1462. Größere Informationsdichte ab 13 89. Vorher Rückblenden auf byz. Bürgerkriege ab 1341 und knappe Darstellung der Ausbrei tung der Osmanen (bis Kap. XII). Q Ungenügend untersucht. Nikephoros Gregoras (Nr. 498). Familientraditionen über Bürgerkriege des Johannes Kantakuzenos (Nr. 499). Ist dieser selbst Gewährsmann? Eigenerlebnisse. Mündl. Traditionen von türkischer Seite. I Häufige chronologische Irrtümer. Große Unterschiede in Informationsdichte auf vorhandene Quellen oder Interesse des D. zurückzuführen? Muß in einer dringend erforderlichen synoptischen Analyse mit Chalkokondyles (Nr. 543), Sphrantzes (Nr. 541) und Kritobulos (Nr. 544) interpretiert werden : D. bringt am ausführlichsten - nicht immer zuverlässig - innenpolitische Wirren in Byzanz und im Osmanischen Reich. Dagegen werden wichtige außenpolitische Ereignisse nur gestreift ; Kampf um Hexamilionmauer 1446 (mit unexakter Chronologie), andere Ereignisse (Schlacht von Ankara 1402) werden anekdotenhaft ausgeschmückt. Anders als Chalkokondyles und Sphrantzes steht D. der Peloponnes fern. Gegenüber Kritobulos gibt D. Etappen des türkischen Vormarsches kürzer, hat aber auch Sondernachrichten (erster serbischer Feldzug 1454). Gegenüber Barbaro (Nr. 557) und Leonhard (Nr. 558) wenig glaubwürdige Sondernachrichten über Eroberung von Konstpel. von türkischen Gewährsmännern. Dagegen sind persönliche Eindrücke kurz vor Eroberung HAUPTQUELLE für die kurzsichtige religiöse Kluft zwischen Unionisten und Orthodoxen. E HUNGER I, 490 - 493. MORAVCSIK, S. 247- 251 (Sondernachrichten über Ereignisse auf dem Balkan). V. GRECU, Pour une meilleure connaissance de l'historien Doukas, in: Memorial L. Petit, Bukarest 1948, S. 128- 141 (auch zu Quellen). Histor. Kommentar dringend erwünscht: ALEXANDRES CU- DERSCA, Timur (Index s. v.). WERNER, Osmanen, (Index s. v.). BARKER, Manuel II. (Index s. v.). SCHREINER, Kleinchroniken II, S. 284 ff. passim (mit Parallelquellen). A V. GRECU, Ducas, Historia Turcobyzantina, Bukarest 1 958. PERTUSI, Caduta II, S. 1 60- 1 93 (kurze Einl. ital. Ü.) S. 452 - 456 (histor. Anm.). Ü Decline and fall of Byzantium to the Ottoman Turks by Doukas. An annotated translation of the "Historia Turco - Byzantina" by H. J. MAGOULIAS, Detroit 1975. JONES, Siege, S. 56 - 1 16 (Kap. 33 - 42). Nr. 543 LAONIKOS CHALKOKONDYLES (um 1430 - um 1 490). In Mistras Schüler Plethons (Nr. 596). Späterer Lebensweg weitgehend unbekannt.
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HAUPTQUELLEN
W "Darstellung der Geschichte" (00t6()EL�L� LO"tOQLWV) 1 298 - 1463, von der Eroberung Bursas 1 326 an ausführlicher. Wahrscheinlich unvollendet. Q Weitgehend unerforscht. Gregoras (Nr. 498) Sphrantzes(?) (Nr. 541). Türkische Quellen, wohl bereits schriftlich fixiert. Spezial untersuchungen über gemeinsame Vorlagen mit Ndri (Nr. 571), Seadeddin (Nr. 570) und cÄsyqpasa-zäde (Nr. 572) stehen noch aus. Verschiedene, meist nicht näher identifizierbare Quellen für Völkerexkurse : DrITEN unterscheidet allein für Rußland 5 Einzelq. I Trockene Darstellung, die die osmanische Ausbreitung ganz in den Mittelpunkt stellt, wird unterbrochen durch breite völkerkundliche Exkurse vor allem über Deutschland, Rußland und Spanien, die zeitgeschichtlich bestürzend ungenau sind. L. Ch. müßte in einer dringend benötigten synoptischen Analyse mit Dukas (Nr. 542), Sphrantzes (Nr. 541 ) und Kritobulos (Nr. 544) interpretiert werden : Innenpolitik weit weniger berücksichtigt als bei Dukas. L. Ch. verwechselt zudem wichtige innerpolit. Revolten (1376 und 1390). Haupter eignisse auf B alkan werden berücksichtigt. Größte Informationsdichte mit vielen Sonder nachrichten (z. B . Aufstand der Albaner 1453/4 ; türkischer Vormarsch 1460) liegt auf Ereignissen der Peloponnes, oft auffallend mit Sphrantzes parallelgehend. Wie Kritobulos (Nr. 544) zeigt, berücksichtigt L. Ch. nicht alle Einzelheiten des osmanischen Vormarsches nach Eroberung Konstpels. E HUNGER I, S. 485 - 490. MORAVCSIK, S. 391 - 397 (Nachrichten über Balkan). S. BA�TAV, Die türkischen Quellen des Laonikos Chalkokondyles, in : Akten XI. Intern. Kongr., München 1 958 (1960), S. 34 - 42. Als Ersatz des dringend benötigten histor. Kommentars müssen dienen: N. J ORGA, Osmanen I, passim. SCHREINER, Kleinchroniken II, S. 301 H. (mit Parallelquellen). BARKER, Manuel II. (Index s. v.). ALEXANDREscu - DERSCA, Timur (Index s. v.). ZAKYTHINOS, Morea I, II (Index s. v.) WERNER, Osmanen (Index s. v.). H. DITTEN, Der Rußland-Exkurs des Laonikos Chalkokondyles (Berliner Byzantinistische Arbeiten 39) Berlin 1 968. BRAUN, Kosovo, S. 47- 49 (Übersetzung), 66 f. (Motivkette ähnlich wie Dukas Nr. 542). P. SCHREINER, Venezianer und Genuesen während der ersten Hälfte des 1 5 . Jh. in Konstpel., in : Studi Veneziani 12 (1970) 357- 368 (L. Ch. Sonderquelle für Auseinandersetzung Byzanz- Genua). A E. DARKO, Laonici Chalcocandylae Historiarum Demonstrationes, 2 Bde., Budapest 1922/7. PERTUSI, Caduta II, S. 1 94 - 227 (mit ital. Ü.), S. 456 - 461 (histor. Anm.). Ü Verstreute Teilü. s. Moravcsik ("E"). J ONES, Siege, S. 42 - 55 (Eroberung Konstpels.). Nr. 544 MICHAEL KRITOBULOS (nach 1400 - um 1470). Ungewiß, ob K. im Dienste der byz. Herrschaft stand. 1 456 von Türken als Gouverneur von Imbros eingesetzt. Zuletzt vielleicht Mönch auf Athos. W "Geschichten" (to'toQLm) 145 1 - 1 467 Sultan Mehmed 11., dem Eroberer gewidmet, dessen Zustimmung das Werk trotz seines schmeichelhaften Tones wohl nicht fand. Q Persönliche Erlebnisse. Nachrichten aus erster (unbekannter) Hand. I Große Teile streng genommen bereits nicht mehr zur byz. Geschichte gehörend. Durch einseitig türkische Betrachtungsweise historisch nicht immer zuverlässige HAUPT QUELLE zum Vordringen der Türken mit den Parallelquellen: Kleinchroniken (Nr. 545), Dukas (Nr. 542), Chalkokondyles (Nr. 543). Die meisten Sondernachrichten finden sich über die Schicksale der ägäischen Inseln, Serbiens und Bosniens, doch verschweigt K. die für die Türken ungünstigen Kämpfe in Serbien 1 454. Spärliche Sondernachrichten über
§ 12.2. GESCHICHTSSCHREIBUNG : UMFASSENDE HAUPTQUELLEN 1 5 . JH.
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Eroberung Konstpels. : unglaubwürdige Behauptung, türkische Schiffe hätten die Venezia ner angegriffen. E HUNGER I, S. 499 - 503. MORAVCSIK, S. 432 - 435 (ausführlich zum Inhalt). V. GREcu,Kritobulos aus Imbros, in : BS 1 8 (1957) 1 - 1 7. SCHREINER, Kleinchroniken II, S. 478 - 51 1 (Parallelquellen). ZAKYTHINOS, Morea I, Index s. v. JIRECEK, Serben II, S. 205 f. A V. GRECU, Critobul din Imbros din domnia lui Mahomed al II - lea anii 1451 - 1467, Bukarest 1963 (mit rumän. Ü.). PERTUSI, Caduta II, S. 228 - 251 (mit ital. Ü.j nur Eroberung Konstpels.)j 461/2 (histor. Anm.). Ü Kritovulos. History of Mehmed the Conqueror trans. C. T. RIGGS, Princeton 1 954 (ohne histor. Anm.). Nr. 545 Byzantinische Kleinchroniken (4. - 1 8. Jh.). In großer Zahl (mehr als 1 1 0) erhalten, nach Inhalt typologisch in Reichschroniken, Kaiserchroniken, Lokalchroniken und Chroniken der türkischen Eroberung einzuteilen. Definiert als "Abfolge meist knapper histor. Notizen, die als charakteristisches Kennzeichen eine Datierung nach Jahr, Monat und Tag enthalten" (SCHREINER) . Oft als Füllseltexte auf leeren Seiten in Hss. überliefert. I Außer der Neudatierung in der sog. Chronik von Cambridge (Nr. 347 Chronik 45 SCHREINER) ist bis 10. Jh. vor allem die Bestätigung der Chronik von Monemvasia (Nr. 271) wichtig (anno 582 ; Chr. 4 1 /4 a, 4 b). Informationsdichte nimmt im 10. Jh. wesentlich zu. Vier Schwerpunkte : 1. Für 10. - 13 . Jh. Präzisierung der Datierungen der Historiker. Beleg für verlorene tendenziöse Geschichtsdarstellungen (Chr. 5 SCHREINER) . Wenige Sonder nachrichten: aufgrund der Chroniken scheint eine immer wieder behauptetes Kaisertum Konstantins Laskaris ausgeschlossen (SCHREINER, Kleinchroniken II, S. 1 87f.). 2. Lokal chroniken werfen ein Schlaglicht auf Einzelfakten in der byz. "Provinz" . 3. In quellenarmer Zeit zwischen 1360 und 1 4 1 0 trägt die "Summe der Fakten zur Bereicherung des Geschichts bildes bei" ( SCHREINER) . Leider sind wichtige Datierungen nicht eindeutig (türkischer Angriff auf Thessalonike 1 3 72). Unter den wenigen Sondernachrichten erscheint Beleg für Usurpation des Johannes VII. und für die Eroberung Konstpels. 1 390 durch ihn am wichtigsten. 4. Erweiterung der Typologie der byz. Geschichtsschreibung : Familienchro nistik, Lokalchronistik, Stadtannalistik, Palästinachroniken u. a. E u. A Vorbildliche Ed. und histor. Kommentar: SCHREINER, Kleinchroniken I - III (reiche Lit.). Nr. 545 a Historische Einzelnotizen (Schreibernotizen). Sie sind zwar nach der Definition von den Kleinchroniken (Nr. 545) verschieden, sind aber doch eng mit diesen verwandt, da sie Einzelelemente dieser Kleinchroniken sind und als Marginalscholien, Füllseltexte oder Subskriptionen ähnliche Überlieferungs formen aufweisen. I Ähnlich den Kleinchroniken (Nr. 545). Notizen beziehen sich überwiegend auf byz. Spätzeit und enthalten von wenigen Ausnahmen abgesehen (genaue Datierungen von politischen Ereignissen, z. B. der Krönung des Johannes VIII. zum Mitkaiser) nur Sondernachrichten zu lokalen Ereignissen oft außerhalb des byz. Reiches (Chersones, Zypern). Die Notizen sind HAUPTQUELLE für die soziale Stellung der byz. Buchschrei ber und zur Datierung von Hss. Hinweise auf Zeitstimmung bei Erwähnung besonders hervorgehobener Ereignisse.
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HAUPTQUELLEN
E Siehe die Kommentare von DARRouzEs, NYSTAZOPULU in "A" . K. TREU, Griechische Schreiberno tizen als Quelle für politische, soziale und kulturelle Verhältnisse ihrer Zeit, in: Byzantinobulgarica 2 (1966) 127- 1 43. F. DÖLGER, Die Krönung Johanns VIII. zum Mitkaiser, in: BZ 36 (1936) 3 1 8/9. A SCHREINER, Kleinchroniken II, Appendix 1 : S. 605 - 623 (Chronologische Einzelnotizen). J. DARRouzEs, Notes pour servir a l'histoire de Chypre, in: Kypriakai Spudai 1 7 (1953) (ersch. 1 954) 87- 120; 20 (1956) 33 - 63 ; 22 (1958) 221 - 248 (Marginalnotizen vor allem zur Kirchenge schichte Zyperns). SP. LAMPROS, Erste Sammlung von Aufzeichnungen, d. h. chronologischen Notizen (neugr.), in : NHell 7 (1910) 1 13 - 313 (ohne histor. Kommentar bis ins 19. Jh. reichend). M. G. NYSTAZOPULU, He en te Taurike Chersoneso polis Sugdaia. . . (Die in der Taurischen Chersones gelegene Stadt Sugdaia vom 1 3 . - 1 5. Jh. Untersuchung zur Geschichte des mittelalterlichen Griechen tums in Südrußland) (neugr.) Athen 1965 (histor. Notizen zum Synaxar im Cod. 75 des Klosters der hl. Dreifaltigkeit in Chalki mit histor. Komm.).
§ 12.3. Geschichtsschreibung (griechisch)
Nr. 546 ]OHANNES ANAGNOSTES (15. ]h.). Sonst unbekannt. Wahrscheinlich niederem Klerus zugehörig. W Kurzer "Bericht über die endgültige Eroberung von Thessalonike" (ÖLtlY1lOL� 1tEQL 'tfJ� 'tEA.Eu'taCa� aA.WOEW� 'tfJ� 8EOOaA.OvC'X't1�). Bricht als Eigenbericht beim Eindringen der Türken in die Stadt ab. Wahrscheinlich wird ]. A. gefangen. Weiterführung des Berichtes durch Redaktor (TSARAS), der Eroberung selbst nicht miterlebte. I HAUPTQUELLE über Einzelheiten der viertätigen Belagerung und Eroberung der Stadt. Aus engem Gesichtsfeld schreibende, lateinerfeindliche J. A. kennt von Vorge schichte nur Überraschung der Lateiner bei Ankunft des gewaltigen Osmanenheeres. Dies erklärt den geschilderten geringen Widerstand der Venezianer, die überstürzten Vertei digungsbemühungen und geringe Wehrkraft (3 Trieren !). Verschiedene Monodien auf Eroberung bringen keine neuen Informationen. E HUNGER I, S. 484/5. Politischer Hintergrund und Vorgeschichte: OSTROGORSKY, Geschichte, S. 463. J. A. PAPADRIANOS, Die Eroberung von Thessalonike 1430 und der Serbische Despot Djuradj Brankovic (neugr.), in : Makedonika 8 (1968) 401 - 405. A CB (mit Sphrantzes) Bonn 1 838, S. 481 - 528 (I. BEKKER). G. TSARAS, Diegesis peri tes teleutaias haloseos tes Thessalonikes . . . , Bericht über die endgültige Eroberung von Thessalonike. Monodie auf die Eroberung von Thessalonike. Einleitung, Text, Übersetzung, Anmerkungen (neugr.), Thessalonike 1 958 (geht zu wenig auf Parallelquellen ein). Metrische Monodien: ed. G. TSARAS, in: Makedonika 9 (1969) 64 - 1 00. Nr. 547 ]OHANNES KANANOS (15. ]h.). Sonst unbekannter Kleriker(?). Verfasser eines "Berichtes über den Kampf um Konstpel. 1 422" (ÖLtly't10L� 1tEQL 'tOll EV Kwvo'tav1:Lvou1tO A.EL YEYOVO'tO� 1tOA.E�OU 'Xa'tu S�A' E'tO�). I Wie Anagnostes (Nr. 546) gibt K. zwar als Augenzeuge sonst unbekannte Einzelheiten über die tapfere Verteidigung Konstpels., an der sich auch Priester und Mönche beteiligten, läßt aber größeren histor. Weitblick vermissen : keine Gründe für plötzlichen Abzug der
§ 12.3. GESCHICHTSSCHREIBUNG (GRIECHISCH) 1 5. JH.
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Osmanen; keine Kenntnis der gleichzeitigen diplomatischen Aktivitäten. Unvollständige . Meßzahlen über Stärke des Osmanenheeres. E HUNGER I, S. 482 - 4. BARKER, Manuel H, S. 360- 365 (mit Parallelquellen). SCHREINER, Kleinchroniken H, S. 414 f. (Parallelquellen). A CB., Bonn 1 838 (I. BEKKER), S. 457- 479 (mit Sphrantzes) PG 156, Sp. 61 - 81 . Ü M . E . COLONNA, Sulla öIHrHLll: di Giovanni Cananos, in: Annali della Facolta di Lettere e Filosofia 7 (1957) 151 - 166 (Parallelquellen). =
Nr. 548 ANONYMUS. Bericht über Belagerung Konstpels. durch Osmanen (1394 - 1402). Nach HUNGER von Johannes Chortasmenos gesehrieben, nach GAUTIER von Anonymus zur Verherrlichung der Wunder der Gottesmutter zw. 1405 und 141 1 , ähnlich wie eine Rede des Demetrios Chrysoloras (1 4./1 5 . Jh.). Vielleicht ist Anonymus mit Bulgar. Chronik (Nr. 561) Teil einer verlorenen größeren Chronik. I Beide Reden geben leider wenige konkrete Sondernachrichten, die über die dürftigen Informationen der Geschichtsschreibung (Dukas Nr. 542, Chalkokondyles Nr. 543) hinausgehen : allgemeine Ratlosigkeit der Bevölkerung, die sogar mit Gedanken an Über gabe spielt. Flucht der Bevölkerung (ohne Meßzahlen). E HUNGER I, S. 482. Histor. Bemerkungen von GAUTIER (s. "A"). A Anonymus : P. GAUTIER, Un recit inedit du siege de Constantinople par les Turcs (1394 - 1402), in: REB 23 (1965) 100 - 1 1 7. Chrysoloras : P. GAUTIER, Action de grace de Demetrius Chrysoloras a la Theotocos pour l'anniversaire de la bataille d'Ankara (28 juillet 1403), in: REB 19 (1961 ) 340 - 357. Ü (Anonymus teilweise): H. HUNGER, Byzantinische Geisteswelt, Baden - Baden 1958, S. 282 - 286. Nr. 549 ANONYMUS (Erste H. 15. Jh.). Chronik der Tocco. Auffallenderweise ohne Bruch an Chronik von Joannina (Nr. 550) anschließende, am Ende unvollständige erhaltene Chronik der Herren von Kephalonia, Carlo und Leonardo Tocco, von 1400 (mit Rückgrif fen bis 1 3 77) bis 1428 in fast 4000 "politischen" griechischen Versen. Q Unerforscht. Hauschronik der Tocco ? Archive? Eigenerlebnisse des Anonymus. I Schwierigkeit des Hermeneutik durch einseitiges Fürstenlob, Fehlen chronologischer Angaben und zuverlässiger Parallelquellen (Chronik der türkischen Sultane Nr. 551). HAUPTQUELLE für quellenarme Geschichte der ionischen Inseln und Teilen von Epiros Qoannina) und für Vordringen der Türken. Byz. Geschichte wird unmittelbar berührt durch Ernennung des Carlo Tocco durch Manuel H. zum "Despoten" von Joannina (1415) und durch Erwähnung der Rebellion der "Archonten" der Peloponnes gegen die byz. Zentralgewalt. E G. SCHIRO, Una cronaca in versi inedita deI secolo XV. "Sui Duchi e i Conti di Cefalonia", in: Akten des XI. Internationalen Byzantinistenkongresses 1 958, München 1 960, S. 531 - 538. DERS., Struttura e contenuto della Cronaca dei Tocco, in : B 32 (1 962) 203 - 250 (ausführliche Inhaltsangabe ohne histor. Kommentar). BARKER, Manuel H., S. 346 (Lit.). J. W. BARKER, On the chronology of the activities of Manuel H. Palaeologus in the Peloponnesus in 1415, in: BZ 55 (1962) 39 - 55. SCHREINER, Kleinchroniken H, S. 403 f. (Rebellion auf Peloponnes). A Cronaca dei Tocco di Cefalonia di Anonymo. Prolegomeni, testo critico, traduzione di G. SCHIRO (CFHB) Rom 1975 (mit grundlegender histor. Einleitung).
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HAUPTQuELLEN
Nr. 550 Sog. Chronik vonJoannina (Pseudo - Komnenos und Proklos). Unter 5 Chronik fragmenten aus Epiros ist das zweite, von 1 35 0 - 1400 reichende, früher fälschlich einem Komnenos und Proklos zugeschriebene Fragment das ausführlichste und wichtigste. Q Noch nicht im Einzelnen untersuchte Lokaltraditionen. I Wohlunterrichtete, inhaltsreiche HAUPTQUELLE über letzte Zeit der Herrschaft des Serbenherrschers Stephan über Epiros und Thessalien und die darauffolgenden verworrenen Herrschaftsverhältnisse in diesem Raum. Joannina steht ganz im Mittelpunkt. Fülle von Sondernachrichten über Herrschaftsgeschichte J oanninas, aber auch über die "vornehmen Archonten" , von denen einige Namen mitgeteilt werden (S. 8 1 ; 90 ed. BRANUSE). Über türkischen Einfall 1 380 enthält volkssprachliche Version Sondernachrichten. E. R. MICHALCIC, Kraj Srpskog carstva (La fin de l'empire Serbe) (serbokr. mit franz. Zsfg.), Belgrad 1 975 S. 1 - 20. FER]ANCIC, Thessalien, S. 227f., 237 ff. (Lit.). I. A. ROMANOS, Peri tu despotatu tes Epeiru. (Über das Despotat von Epiros) (neugr.), Kerkyra 1 895, S. 145- 160 (immer noch grund legend zur histor. Interpretation). Überlieferungs- und Forschungsgeschichte: HUNGER I, S. 481 . L. 1. BRANUSE, Chronika tes mesaionikes kai turkokratumenes Epeiru (Die Chroniken von Epiros im Mittelalter und in der Türkenherrschaft) (neugr.) J oannina 1962. DIEs . , Deux historiens Byzantins qui n'ont jamais existe: Comnenos et Prodos, in: Epeteris Mesaioniku Archeiu 12 (1962) 23 - 29. A S. Cirac ESTOPANAN, Bizanzio y Espafia, II, Barcelona 1 943, S. 35 - 53 . Bd. I: ausführlicher, histor. Kommentar (Kritik zum histor. Wert: OSTROGORSKY, Geschichte, S. 389). L. I. BRANUSE, Die Chronik von Joannina in unedierter volkssprachlicher Kurzfassung (neugr.), in: 'E3tE'tT]QL<; MEOaLWVL 'Xo'Ü 'AQXELOU 12 (1962) 74 - 101 (2 Fassungen gegenübergestellt; wenige histor. Anm.). Nr. 551 ANONYMUS. ( 1 6. Jh.). Chronik der türkischen Sultane. Unvollständig in Cod. Vat. Barberinus 1 1 1 erhalten (1373 - 1 5 1 2), ursprünglich wohl mit Osman (1288 - 1 326) beginnend. Der Anonymus wahrscheinlich Grieche, unter Venezianischer Herrschaft lebend; nach KREUTEL ist er polyglotter Franke. Q (nach ZORAS ed. S. 3 1 9 ff., und ZACHARIADU : überwiegend Chalkokondyles (Nr. 543) durch Vermittlung der Annales Turchesi des Fr. Sansorino (1521 - 1583) ; Leonard von Chios (Nr. 558); Chronik des Pseudo - Dorotheos (16. Jh.). Leider geht die Quellenanalyse von ZACHARIADU auf die meisten von MORAVCSIK erwähnten angeblichen Sonderinforma tionen bis 1453 vor allem zur Balkangeschichte nicht ein. Sind sie auf Sansorino zurückzu führen? I Teilweise ungenau und verworren. Nach neueren Untersuchungen dürfte das allzu positive Urteil von MORAVCSIK über histor. Wert nicht zu halten sein. Die Qualität der Sonderinformationen bis 1 453, die - soweit erkennbar - nur Details betreffen (von Sansorino?), ist noch nicht untersucht (Nachgeschichte von Varna 1444 !). E MORAVCSIK, S. 296 - 299. E. ZACHARIADU, To chronikon ton Turkon Sultanon . . . (Die Chronik der Türkischen Sultane [des Codex Barber. gr. 1 1 1] und ihre italienische Vorlage) (neugr.) (Hellenika. Parartema 14) Thessalonike 1960 (Sansorino als wichtigste Vorlage). A G. Th. ZORAS, Chronikon peri ton Turkon Sultanon . . . (Eine Chronik der Türkischen Sultane [nach Cod. Barber. gr. 1 1 1 ]) (neugr.), Athen 1 958 (mit Angabe der Parallelquellen). Ü R. F. KREuTEL, Leben und Taten der türkischen Kaiser (Osmanische Geschichtsschreiber 6) Graz-Wien -Köln 1 971 (in Anmerkungen: Parallelquellen).
j
§ 12.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG (LATEINISCH,
ITALIENISCH, FRANZ
Ö SISCH) 1 5 . JH .
525
Nr. 552 LEONTIOS MACHAERAS (um 1 360 - nach 1432). Grieche aus Zypern. Enge Beziehungen zur fränkischen Oberschicht der Insel. Teilnahme an Kämpfen gegen Saraze nen 1426, die die Insel heimsuchten. W "Bericht, das liebliche Land Zypern betreffend, der " Kronaka" , d. h. Chronik genannt wird" bis 1432, chronolog. Zusätze bis 1 458, ausführlich ab 1 359. Q Ältere fränkische Quellen. Eigenerlebnisse für seine Zeit. I Byzanz steht in dieser HAUPTQUELLE zur Geschichte Zyperns und des öst!. Mittelmeerraumes am Rande : der Grieche M., der seine probyzantinischen Gefühle nie ganz verleugnen kann, betont Wichtigkeit der griech. Sprache auf Zypern (§ 1 58). Unter zyprischen Quellen ausführlichster Bericht über Heiratsverhandlungen des Kaisers J ohan nes V. 1372 mit Zypern (vgl. DÖLGER, Reg. 3 1 35). Nach M. scheiterten sie wegen der Feindschaft Griechen - Franken. M. betont die Furcht der Lusignan vor den Griechen zu Beginn ihrer Herrschaft auf Zypern 1 192 (§ 22). E S. G. HILL, A history of Cyprus 111, Cambridge 1 948, S. 1 105 f., 1 145 (zu Autor und Werk) (histor. Auswertung passim). A R. M. DAWKINS, Leontios Makhairas, Recital Concerning the Sweet Land of Cyprus Entitled "Chronicle" (with a translation and notes) 1 - 11, Oxford 1 932. Ü P. TIVCEV, Kipurska chronika, Sofia 1 974 (mit wenigen histor. Anm.).
§ 12.4. Geschichtsschreibung: Westen (lateinisch, italienisch, französisch)
Nr. 553 GEORGIOS STELLA (gest. 1420). Notarius publicus der Kommune. W Annales Genuenses 1 298 - 1405 nach langer Einleitung über Anfänge Genuas (liber I). Q Für Nachrichten über Byzanz nicht untersucht. Wie Stella selbst angibt, stützt er sich auf "scripta" und " narrationes". I HAUPTQUELLE zum Verhältnis Genua - Levante in Berichtszeit. Trocken geschrie bene HAUPTQUELLE für die "Volksbewegung" in Genua, die wahrscheinlich nach neueren Forschungen (HROCHOVA, SEVCENKO) die byz. "Volksbewegungen" weniger beeinflußt hat, als bisher angenommen wurde. Erzählende HAUPTQUELLE zur Ausein andersetzung Genua- Venedig- Byzanz 1 352 f., ergänzt durch Archivmaterial Genuas. Bereits von HEYD gerügte Informationslücken, nur durch Kantakuzenos (Nr. 499) und Gregoras (Nr. 498) ausgeglichen, über das gespannte Verhältnis Genua - Byzanz nach 1 348. Nachrichten über Eingreifen in byz. Bürgerkriege enttäuschend spärlich, vielleicht bedingt durch schwachen Informationsstrom aus Galata. Unterstützung für Manuel 11 durch Genua anno 1403 durch 3000 Florinen und Zusage der Türkenhilfe ( 1 196 D). E P OTTHAST 2, S. 1030. V. VITALE, Storia di Genova 11, Genua 1955, hier S. 48 (zur histor. Bedeutung und fehlenden kritischen Ed.). M. BALARD, A propos de la bataille du Bosphore. L'expedition Genoise de Paganino Doria a Constantinople (135 1 - 1 352), in : TM 4 (1 970) 431 - 469 (Stella erzählende Hauptquelle). ALEXANDREscu- D ERSCA, Timur, Index s. V. LEMERLE, Aydin, S. 1 87 Anm. (Irrtum Stellas). V. HROCHOVA, La revolte des Zelotes a Salonique et les communes Italiennes, in: BS 22 (1961) 1 - 1 5. 1. SEVCENKO, The zealot revolution and the supposed Genovese colony in Thessalonica, in:
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HAUPTQUELLEN
Prosphora für St. Kyriakides (Hellenika, Beilage 4) Thessalonike 1 953, S. 603 -:- 61 7. HEYD, Commerce, I, S. 499 - 501 (Informationslücken). SETTON, Papacy (Index s. v.). BALARD, Genua (Index s. v.). A RIS 17 ( 1 730) Sp. 951 - 1 3 18. Nr. 554 ZORZI DOLFIN (1396 - 1458). Provisor communis 1448 - 1449. W Chronik Venedigs bis 1458 in ital. Sprache. Nur in Auszügen ediert. Q Bis 1423 nach ZANNONI und THIRIET weitgehend von Morosini (Nr. 555) und Gasparo Zancaruolo (vielleicht nur Kompilator; bis 1446 reichend). Ab 1423 tagebuchartiger Charakter aufgrund von offiziellen Dokumenten und Eigenerfahrung. Eigentl. Eroberung von Konstpel. nach J ONES und RUNCIMAN von Leonard (Nr. 558) abhängig. I Zusammen mit Venezian. Archivmaterial HAUPTQUELLE für zögernde Haltung Ve nedigs gegenüber den Osmanen vor 1453. Z. D. verfolgt die Vorbereitungen Mehmeds 11. E Repertorium 4, S. 230 (Lit). A. CARILE, La cronachistica Veneziana (secoli XIII- XVI) di fronte aHa spartizione della Romania nel 1204, Florenz 1 968 (Index s. v. Dolfin: nach Carile folgt Dolfin der Familie "D" der Chroniken). THIRIET, Chroniques, hier S. 286- 290. St. RUNCIMAN, The fall of Constantinople 1 453, Cambridge 1969, S. 1 97 (Abhängigkeit von Leonard). M. ZANNONI, Le fonti deHa cronaca Veneziana di Giorgio Dolfin, in : Atti del Reale Istituto Veneto di Science, Lettere ed Arti 101 (1941 - 2) 5 1 5 - 546. Eingehende histor . Auswertung für byz. Geschichte fehlt bisher. A G. M. THOMAS, in : SB Bayer. Akdad. Wiss. phiL-hist. Kl. München 1 864, Nr. 2, S. 67- 80; 1 868, Nr. 2, S. 1 - 4 1 (1453) (nur ital. Text ohne Kommentar). Ü jONES, Siege, S. 125 - 1 30 (Einleitung S. X, XI). Nr. 555 ANTONIUS MOROSINI ( 1 5. Jh.). Über Person nichts bekannt. Zweimal selbst im Werk erwähnt. W Chronik Venedigs, nur in Auszügen ediert, bis 1433. Ab 1416 tagebuchartiger Charakter mit großer Exaktheit. Q Abhängigkeiten noch nicht einzeln untersucht. Nach CARILE zur Familie B der venezianischen Chroniken gehörig. I HAUPTQUELLE für venezianische Herrschaft in Thessalonike 1423 - 1 430, ergänzt durch 'venezianische Urkunden. Sondernachrichten über das - schließlich abgelehnte Angebot des Despoten von Morea, das Territorium Venedig zu übergeben. E THIRIET, Chroniques, hier S. 275 - 279. M. MERTZIOS, Mnemeia Makedonikes historias (Denkmä ler der Geschichte Mazedoniens) (neugr.), Saloniki 1 947, S. 30 - 99 (Textauszüge und neugr. Überset zungen). S. ANTONIADIS, Le recit du combat naval de Gallipoli chez Zancaruolo en camparaison avec le texte d'Antoine Morosini et les historiens grecs du XV· siede, in: Venezia e l'Oriente ed. A. PERTUSI, Venedig 1 966, S. 267 - 281 (Zanc. verkürzt Morosinis lange Schilderung der Schlacht 1416, ihrer Bedeutung entsprechend). A. CARILE, La cronachistica Veneziana (secoli XIII - XVI) di fronte alla spartizione delle Romania nel 1 204, Firenze 1 968 (Index s. v.). Nr. 556 CAROLDO (gest. 1 538). Sekretär des "Konzils der Zehn" in Venedig. W Nur in Bruchstücken edierte Chronik in drei Versionen überliefert bis 1 382. Q Bis 1280 von Dandolo (Nr. 503) abhängig. Darnach Q. noch ungenügend untersucht. I "Le temoignage de Caroldo prend toute sa valeur pour la periode 1350 - 1 382" (THIRIET) : zusammen mit den Venezianischen Urkunden, die immer zur Korrektur herangezogen werden müssen. 1 . HAUPTQUELLE für Bemühen Venedigs um Besitz von
§ 12.4. GESCHICHTSSCHREIBUNG (LATEINISCH, ITALIENISCH, FRANZÖSISCH) 1 5 . JH.
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Korfu ; 2. für Bemühen Venedigs um Besitz von Tenedos im Zusammenhang mit der Schuldentilgung durch Johannes V. Verstreute Nachrichten über Abwehrkampf gegen Osmanen (Angriff auf Adrianopel 1361). E Repertorium 3, S. 1 4 1 . SETTON, Papacy I, Index s. v. (grundlegende Zusammenfassung des Zeugnisses über Tenedos). THIRIET, Chroniques, hier S. 266 - 272 . R. J. LOENERTZ, Jean V. Paleologue a Venice (1 370 - 1 371), in : REB 16 ( 1958) 2 1 7 - 232 (mit Textauszügen). SCHREINER, Kleinchroniken II, S. 289 (Adrianopel). N. JORGA, Philippe de Mezieres 1 327- 1405, Paris 1 896 (Nachdr. Var. repr. London 1 973) (passim; im Index nicht aufgeschlüsselt). A J. CHRYSOSTOMIDES, Studies on the Chronicle of Caroldo with special reference to the history of Byzantium from 1370 to 1 377, in : OCP 35 (1 969) 123 - 1 82 (langer Textauszug der Versionen zum Thema Johannes V. in Venedig). Nr. 557 NICOLO BARBARO (um 1408 - nach 1 453). Arzt aus vornehmen venezianischem Geschlecht. W "Tagebuch der Belagerung Konstantinopels 1453 " : nüchterner Bericht im venezian. Dialekt. I Tägliche Schilderung ab 5. April aus Sicht der Eingeschlossenen. Grundlegend für Chronologie der Belagerung. Namentliche Aufzählung der bis zum Endkampf verbliebenen Venezianer. E PERTUSI ("A"). RUNCIMAN, Fall, Reg. s. v. A E. CORNET, Giornale dell'assedio di Costantinopoli 1453 di Nicolo Barbaro P. V. corredato di note e documenti, Wien 1 856. PERTUSI, Caduta I, S. 5 - 38 mit wichtiger Ein!. Ü Nicolo Barbaro. Diary of the siege of Constantinople 1453, trans!. by J. R. JONES, Jericho - New York 1 969 (ohne Komm.). Nr. 558 LEONARDO DI CRIOS (gest. 1459). Lateinischer Erzbischof vom Orden der "fratres peregrinantes" . Er weilte mit Isidor von Kiev (Nr. 582) in Konstpel. zur Vorberei tung der Union, als die türkische Belagerung im April 1 453 begann. W Historia Constantinopolitana urbis a Mahumete II captae - ein Bericht an Papst Urban V. Lateinisch und italienisch erhalten. I Stark aus genuesischer Sicht. Verdienste der Griechen werden abgewertet. Angaben über Bewaffnung auf beiden Seiten, die Spannungen zwischen Genuesen und Venezianern und glaubwürdige Zahlenangaben über Gefallene (Kap. 43) ergänzen Barbaro (Nr. 557) wesentlich. E PERTUSI (s. "A"). RUNCIMAN, Fall, passim s. Register. A PERTUSI, Caduta I, S. 120 - 1 71 (gekürzter Text) ; S. 390 - 407 (Ein!., Lit. Komm.). PG 1 59, Sp. 923 - 944 (interpolierter lat. Text). Ph. A. DETHIER, Monumenta Hungariae Historica 2 1 , S . 553 - 6 1 6 (nach PERTUSI) (im mir vorliegenden Bd. der Serie "scriptores" Ed. nicht zu finden). Ü JONES, Siege, S. 1 2 - 55 (ohne histor. Komm.). Nr. 559 ANONYMUS (H. D U RAND ? 15. JR. ). "Buch der Taten " desJean le Maingre, gen. Marshal Boucicaut. (1366 - 1 421). Humanist, Krieger und Staatsmann; einflußreiche Per sönlichkeit am Hof des franz. Königs Karl VI. I Das "Tatenbuch" ist eine Art Tagebuch 1 366 - 1409. Neben anderen franz. Quellen (Chronist von St. Deny u. a.) unentbehrlich zur Rekonstruktion der Kreuzzüge, an denen
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HAUPTQUELLEN
Frankreich beteiligt war (Schlacht von Nikopolis 1 396). Byzanz wird dabei nicht unmittel bar berührt. HAUPTQUELLE für traurigen Zustand des Reiches im Herbst 1 399, als sich B. mit 1200 Rittern nach Konstpel. durchschlug. Als zeitweiser Begleiter schildert B. die Reise Manuels II. nach Paris und die Rückreise 1 403. E MOLINIER Nr. 3578. J. DELAV�LLE LE Ro uLX, La France en Orient aux He siexle. Expeditions du marechal Boucicaut, Paris 1 885 (franz. Parallelquellen!). OSTROGORSKY, Geschichte, S. 458 f. VASI LIEV, History, S. 632/3. BARKER, Manuel 11. passim (Index s. v.). SETTON, Papacy I, s. Index, vor allem S. 370 - 404. A Livre des faits du bon messire Jean le Maingre, dit Bouciquaut, Mareschal de France et gouverneur de Jennes ed. J. A. C. BUCHON in: Froissart, Choix de Chroniques (Pantheon litteraire de Buchon) 1 853, S. 563 - 695. J. F. MICHAUD -J. J. F. POUJOULAT, Nouvelle collection des memoires pour servir a l'histoire de France Premiere serie tom 2, Paris 1 837.
§ 12.5. Geschichtsschreibung (slawisch) Nr. 560 NESTOR- IsKANDER (15. ]h.). Wenig über sein Leben bekannt. Zeitweise unter den Osmanen lebend, schreibt er sein Werk am Lebensende in Rußland. W "Konstantinopels Eroberung durch die Türken" aufgrund heimlicher Tagebuchnotizen. "Hochdramatische, glänzende Schilderung des Falles Konstpels." (STENDER- PETERSEN). Einzeln und in russ. Chroniken überliefert. I Eingehende Detailschilderungen aus der Sicht des türkischen Lagers. Deshalb wichtige Ergänzung zu Barbaro (Nr. 557). Ideologisch wird Lehre von Moskau als "dem dritten Rom" vorbereitet. E STENDER- PETERSEN, Russische Lit., S. 1 93 - 196. Kritische histor. Synopse zu den übrigen Belagerungsberichten fehlt. I. DUJCEV, La conquete turque et la prise de Constantinople, in: Medioevo 111, hier S. 412- 439 (zuerst in BS 1 7 [1956] 283 ff.) (eingehende Analyse; Lit.). A Archimandrit LEONID, Povest 0 Cargrade. Nestora- Iskandera XV veka, St. Petersburg 1 886. Weitere A. siehe DUJCEV ( "ECC ) Ü M. BRAUN - A. M. SCHNEIDER, Bericht über die Eroberung Konstantinopels nach der Nikon Chronik übersetzt und erläutert, Leipzig 1 943. PERTUSI, Caduta I, S. 261 - 298, 438 - 449 (ital. Ü. über eigentl. Belagerung; Lit. Einl.). Nr. 561 Anonyme bulgarische Chronik (Anfang 1 5. jh.). Abriß der Geschichte der Türken von Osman bis Mehmed I (1396 - 1 41 3). Vielleicht Teil einer verlorenen Chronik (vgl. HUNGER I, S. 482. NAsTAsE). Q Serbische, byzantinische und osmanische Quellen. I Ähnlichkeit mit serbischen Chroniken (Nr. 562) wird abgelehnt (SCHREINER). Der byz. Geschichte steht die Chronik fern und enthält viele Irrtümer. Am wichtigsten scheinen die Bemerkungen über die Belagerung Konstpel. durch Bajezid. Auch sie enthalten chronologi sche Ungenauigkeiten. E C. JIRECEK, Zur Würdigung der neuentdeckten bulgarischen Chronik, in: Archiv für slav. Philologie 14 (1892) 255 - 277. BARKER, Manuel 11. S. 1 3 8 f. (Belagerung Konstpels. Lit.). P. SCHREI-
§ 12.6. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARABISCH) 1 5 . JH.
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NER, die byzantinischen Kleinchroniken und die Annalistik bei den Südslawen, in: Bulgarian Historical Review 6 (1978) 45 - 53. ST. NOVAKOVIC, Srbi i Trci XIV i XV veka, Belgrad 31 960, S. 142/3 (Eroberung von Gallipoli mit Übers. ins Serbokr.). D. NASTASE, Une chronique Byzantine perdue et sa version Slavo-Roumaine (la chronique de Tismana 141 1 - 1413), in : Cyrillomethodianum 4 (1 977) 100 - 1 71 (Zuweisung zu größerer verlorener Chronik). E. P. NAUMOV, La chronique Bulgare anonyme et les problemes de la pensee socio-politique dans les Balkans (XIV - XV. s.) (russ. mit franz. Zsfg.), in : Balkanskie issledovanija 3 (Moskau) 1978, S. 240 - 258; 325 (franz. Zsfg.) (Kantakuzenosfreundlich; Ablehnung der Politik der Serben- und Bulgarenherrscher). A J. BOGDAN, Ein Beitrag zur bulgarischen und serbischen Geschichtsschreibung, in: Archiv für slav. Philologie 13 (1 891) 481 - 543 (mit lat. Ü.). Nr. 562 Serbische Chroniken (14. u. 15. ]h.). Große Ähnlichkeit mit byz. "Kleinchroni ken" (Nr. 545). I Die meist sehr knappen Eintragungen nach Vorbild der Annalisitik haben große Bedeutung für Kenntnis des Vordringens der Türken auf dem Balkan. Spezialuntersuchun gen der Byzanz direkt betreffenden Stellen fehlen. E I. DUJGEv, La conquete turque et la prise de Constantinople . . . , in: Medioevo In, hier S. 384 - 387 (Charakteristik; histor. Wert). OSTROGORSKY, Serska oblast (passim zum Vordringen der Türken). A L. STOJANOVIC, Stari srpski rodoslovi i letopisi, Karlovci 1927 (ohne histor. Komm. ; alle Chroniken in altserbischer Sprache, nur die Chronik des Georgios Brankovic S. 277 - 304 liegt in lat. Übers. vor). R. NOVAKOVIC, Brankoicev letopis, Belgrad 1 960 (Srpska Akademija. Posebna izdana 339) (ausführlich Komm. in serbokr. Sprache).
§ 12.6. Geschichtsschreibung (arabisch)
Nr. 563 AL-MAQR1Zi (1364 - 1442). Kadi und Lehrer der Tradition in Kairo und Da maskus. W "Historische und topographische Beschreibung Ägyptens" (oft zitiert : bi�a�). Nur gedrängter Abriß der Geschichte der Fatimiden. "Geschichte der Mamelukensultane" von 1 1 81 - 1463 (oft zitiert : suluk). Q Zu Fatimiden : al-Kindi (Nr. 3 1 6) mit Zusatzinformationen (Eroberung von Da�ietta anno 853). Zu Mameluken: Archivmaterial. I Für islamische Eroberung Ägyptens ist bi�a� nur mit Vorbehalt heranzuziehen : chrono logische Irrtümer; wertlose Anekdoten; phantastische Zahlenangaben. HAUPTQUELLE für das teilweise von Byzanz beeinflußte Hofzeremoniell der Fatimiden. Die bereits Tübingen 1 908 (H. BUNz) edierte, aber unübersetzte Geschichte der Fatimiden des M. bedarf für Byzanz einer Spezialuntersuchung. Suluk ist teilweise einzige Quelle der byz. diplomatischen Beziehungen von 1261 bis 1 325. Hinweise für außenpolitische Hinwendung Kaiser Michaels VIII. zu den Mongolen (DöLGER, Reg. 1987; 201 8 ; 2052 ; 2054 a; 24 1 3 ; 2542). E EI In (1 936) 190/1 (C. BROCKELMANN) . M. ist als Quelle für Eroberung Ägyptens in sämtlichen Darstellungen (BUTLER, LANE-POOLE, WIET) herangezogen, zuletzt bei STRATOS In passim mit älterer
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HAUPTQUELLEN
Lit. M. CANARD, Le ceremonial fitimite et le ceremonial byzantin, in: B 21 (195 1 ) 355 - 420 ( Aufsätze I, Nr. 14). P. SCHREINER, Byzanz und die Mameluken in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts, in: Der Islam 56 ( 1979) 276 - 304, hier 302 (Gesandtschaft zu Johannes V.). DERs., Bemerkungen zu vier melkitischen Patriarchen des 14. Jh., in : OCP 45 (1 979) hier S. 395 (byz. Gesandtschaften). A birar: Kairo 4 Bde. 1 325 (1907). sulük: Kairo 2 Bde. in 4 Teilen 1941 - 1 957. Ü Die von U. BOURIANT - P. CASANOVA vorgenommene Ü. des birar, in Kairo 1 893 - 1920 erschienen, ist nicht vollständig, da von Teil IV nur ein Fase. erschienen ist. Alle Teile unter dem Titel: Maqrizi. Description topographique et histarique de l'Egypte. Teil I und 11 als tarn. XVII der Memoires publies par les mombres de la mission archeologique fran�aise au Caire 1 893/5. Teil 111 und IV ( 1 . fase.) als tom. 111 und IV (1 906/1920) der Memoires publies par les membres de l'Institut fran�ais d' Archeologie Orientale du Caire. Für Byzanz besonders wichtig Kommentar des 3. Teiles zur Eroberung Ägyptens unter Verwertung des Johannes von Nikiu (Nr. 1 38) und Quellenanalysen. Regesten aus bi�a�: VASILIEV- CANARD 11, 2, S. 261/2 (M. schöpft aus Mas'üdi). Gesamtübers. von sulük: M. QUATREMERE, Histoire des sultans mamlouks de l'Egypte par Makrizi, 2 Bde., Paris 1 837/45. E. BLOCHET, Histaire d' Egypte de Makrizi, Paris 1 908 ( Revue de l'Orient Latin 6, 8, 9, 10, 1 1). Auszüge: TIESENHAusEN, Goldene Horde, S. 428 - 442 Gahre 1255 - 1430). =
=
Nr. 564 AL-'AINi ( 1 360 - 1451). Beamter und Höfling unter den Mameluken. W Weltgeschichte "Perlhalsband über die Geschichte der Zeitgenossen" nur teilweise ediert und übersetzt. I Geringfügige Sondernachrichten 867 - 959 von VASILIEV - CANARD untersucht : Gefan genenzahlen; ein noch nicht eindeutig identifizierter Historiker. Gewährsmänner größten teils bekannt. Für byz. Spätzeit spärliche Sondernachrichten über diplomatische Beziehun gen zu Ägypten (Dölger Reg. 2536). Aus Ibn Katir (gest. 1373) hat A. das Schmähgedicht des Kaisers Nikephoros 11. (Nr. 300). Es ist zu befürchten, daß weitere Untersuchungen bei A. keine großen Funde machen werden. E EI2 I (1 960) 790/1 (W. Mar�ais). Histor. Auswertung : VASILIEV- CANARD 11, 1, S. 44, 71, 123. RozEN, Basileios, S. 203/4 : Exzerpte ad a. 988 (Byzanz - Ägypten) ; S. 1 10- 1 19 (Schmähgedicht des Kaisers Nikephoros 11.). Ü VASILIEV - CANARD 11, 2 , S. 263 - 268 (kurze Auszüge; Quellen). RHC Hist. or. 11, 1 , S. 1 83 - 254 ( 1 226 - 1275 p. Chr.). TIESENHAUSEN, Goldene Horde, S. 502 - 534 (Auszüge aus den Jahren 1221 - 1444).
Nr. 565 IBN-IjALDÜN (1 332 - 1406). Aus Tunis. Bewegtes Leben durch Schwierigkeiten mit Regenten. W "Buch der Beispiele" ('Ibar) : Universalgeschichte unter besonderer Berücksichtigung Nordafrikas. "Einleitung in die Geschichte" , hochstehender Versuch einer Geschichtsphi losophie. Q Stark von Ibn al-Atir (Nr. 460) abhängig. Für Nordafrika und Sizilien, also der engeren Heimat des I. H. neues, sonst unbekanntes Material. I Eroberung Ägyptens nach BUTLER teilweise unklar geschildert, teilweise wertvolle Passagen von "striking authenticity" . Sondernachrichten zur Eroberung Tunesiens (665) und zur Revolte des Euphemios (826/7). Informationswert tritt für byz. Seepolitik hinter Ibn Igäri (Nr. 464) und al-Nuwairi (1279 - 1 332) zurück. In "Einleitung" steht Byzanz am Rande ohne kritische Äußerungen zur Auseinandersetzung Byzanz - Islam.
§ 12.6. GESCHICHTSSCHREIBUNG (ARABISCH) 15. JH.
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E EF In (1971) 825-831 (M. TALBI) . A. J. BUTLER, The Arabic conquest of Egypt, Oxford 21 978, S. XIX. EICKHOFF, Seekrieg, S . 24 (Tunesien). VASILIEV- CANARD I, S. 78 f. (Euphemios). B. HEM MERDINGER, Une mission scientifique Arabe a l' origine de la renaissance iconoclaste, in: BZ 55 (1962) 66/7 (Bitte um mathematische Bücher aus Byzanz unter al-Mansur [754 - 775]). A Beispiele: Beirut 1956 - 9 (7 Bde.).·Prolegomena: Beirut 1970 (3 Bde.). Ü Ibn Khaldoun, Histoire des Berberes et des dynasties Musulmanes de l'Afrique Septentrionale trad. BARON DE SLANE. Nouv. ed. P. CASANOVA. 2 Bde. Paris 1 925 - 7 (mit Rückblenden auf Eroberung Tunesiens : I, 206 ff.) AMARI, Biblioteca, II, S. 163 - 243. Regesten zum 9. und 10. Jh. (Abhängigkeit von al-A!ir) : VASILIEV - CANARD II, 2, S. 258 - 260. Vollständige Ü. der "Einleitung" : F. ROSENTHAL, Ibn Khaldun. The Muqaddimah. An introduction to history. 3 Bde., London 1958 (Register s. "Byzantines"). Nr. 566 IBN AL-FuRAT ( 1 334 - 1405). Ägypter aus vornehmer Familie. Über sein Leben sonst nichts bekannt. W Arabische Chronik, ursprünglich wohl 1 1 . - 14. Jh., nur für 12.' und 13 . Jh. erhalten. Teilweise ediert. I Nach CL. CAHEN großer Quellenwert. Quelle für Syrienzug Manuels 1. und für Vertrag mit Nür ad-Din (1 1 59). Sonderinformationen sind noch nicht herausgearbeitet. 1. F. ergänzt Ibn Abd al-Zahir (Nr. 471 ), Maqrizi (Nr. 563) und QalkaSandi (Nr. 593) über die außenpolitischen Beziehungen Michaels VIII. zu den Mamelukensultanen (vgl. DÖLGER, Reg. 1952 ; 1952 a; 2054 b : 1. F. Hauptquelle). E EF In (1971) 768/9 (CL. CAHEN) . Zum Syrienzug Manuels : CAHEN, Nordsyrien, S. 402 f. I. F. hat besten Text des Vertrages zwischen Michael VIII. und Sultan Qala'ün Mai 1281 (Dölger Reg. 2054 b mit Lit.). Übersetzung von M. CANARD, Le traite de 128 1 . . . , in : Aufsätze n, Nr. 8 passim. A Ayyubdis, Mamluks and Crusaders. Selections from the Tarikh al-Duwal wa'l-Muluk of Ibn al Furat, 2 Bde. Text and transl. by U. and M. C. LYONS, hist. introd. and notes by J. S. C. RILEy-SMITH, Cambridge 1971 . Ü TIESENHAUSEN, Goldene Horde, S. 257 - 364 (Auszüge a. 1266 - 1296). Nr. 567 ABÜ 'L-MAI;IÄSIN IBN TAGHRlBIRDi (14 1 1 - 1 469). Sohn eines griechischen Sklaven. Zuletzt Statthalter von Damaskus. Schüler des Maqrizi (Nr. 563). W Biographisches Werk. Für Byzanz wichtig : Chronik der Herrscher von Ägypten "Die Sterne leuchten" bis 1467. Q Für Zeit 820 - 959 nach VASILIEV - CANARD Hauptquellen Sibt (Nr. 462), Dahabi (Nr. 505). Einige Details zu arabisch-byz. Beziehungen unklarer Herkunft. I Für byzantinische Geschichte großenteils nicht untersucht. Neue Details sind für Jahre 630 - 820 und byz. Spätzeit zu erwarten. Chronologische Angaben zu Beziehungen Basileios 11. zu Fatimiden nach Forschungen von ROZEN. E EI2 I (1960) 138 (W. POPPER) . A. J. BUTLER, The Arab conquest of Egypt, Oxford 21978, S. 229, 259, 272, 531 (keine wichtigen Sonderinformationen aus A. M.). ROZEN, Basileios, S. 202/3 (Flottenexpedition der Fatimiden gegen Byzanz 988) ; S. 257 - 261 (Ergänzung von al-A�ir (Nr. 460) : Kampf um Aleppo ab 992 p. Chr.). VASILIEV - CANARD II, 1, S. 44; 84; 100; 133 (leider keine Angaben, ob Sonderinformationen verwertet sind). A Kairo 13 Bde., 1929 - 1 970 (mir nicht zugänglich). 1 855/61 Quynboll - Matthes) 2 Bde., Forts. : W. POPPER 1 7 Teile Berkeley 1 91 2 - 1936 (mir nicht zugänglich).
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HAUPTQUELLEN
Ü GABRIELI, Kreuzzüge, S. 34/5, 41 0 - 414 (Byzanz nicht betreffend). VASILIEV- CANARD I, S. 388 (bis 867 p. Chr. ; nur kurze Regesten). VASILIEV - CANARD 11, 2, S. 269- 272 (kurze Regesten). W. POPPER, History of Egypt 1382 - 1469, 7 Teile, Berkeley 1 954 - 1963 (Neudr. 1 977) (mit Index und Anm.).
§ 12.7. Geschichtsschreibung (osmanisch - türkisch) Nr. 568 ENVERl (2. H. 15. Jh.) Düstürnäme (Buch der Unterweisung). Über Lebens umstände des E. fast nichts bekannt. Seine in Gedichtform geschriebene "Unterweisung" in 22 Büchern und 3 Teilen in altosmanischer Sprache reicht bis 1465. Bisher nur 1 8 . Buch ediert, übersetzt und kommentiert (LEMERLE). Es beschreibt die Taten des Emirs von Aydin, Umur (gest. 1348), des Verbündeten des Johannes Kantakuzenos (Nr. 499). Q Noch nicht umfassend untersucht. Buch 18 folgt nach LEMERLE einer oder mehreren "ausgezeichneten Quellen" . I Das panegyrische Gedicht wirft ein Licht auf die von langer Hand vorbereitete, skrupellose Türkenpolitik des Johannes Kantakuzenos (Nr. 499). Die bereits aus den griechischen Quellen - vor allem Kantakuzenos selbst - bekannten Einzelheiten über Kämpfe in Thrakien werden im wesentlichen bestätigt und geringfügig ergänzt. Der noch unedierte 3. Teil (Buch 1 9 - 22), die Osmanengeschichte enthaltend, müßte im Blick auf Geschichte von Byzanz dringend untersucht werden. E P. LEMERLE, Emirat (vorbildliche historische Kommentierung). A und Ü (18. Buch) : Le Destän d'Umur Pacha (Düsturnäme - i Enveri). Texte, traduction et notes par I. MELIKOFF- SAYAR (Bibliotheque Byzantine. Documents 2) Paris 1 953. Nr. 569 Anonyme osmanische Chroniken (sog. Anonymus Giese). Verschiedene Versionen, von denen die von GIESE übersetzte ungefähr bis 1494 reicht. Q Für Ereignisse, die die byz. Geschichte berühren, unzureichend erforscht: bis 1 422 "Sammlung von Erzählungen, von denen viele legendären Charakter tragen" (MENAGE), wohl teilweise auf gleiche Q. wie 'Äsyqpasa-zade (Nr. 572) zurückgehend, doch sind offensichtlich andere Quellen eingearbeitet (z. B . über die Eroberung von Bursa 1326). Ab 1 422 sind "königliche Kalender" Vorlage. Knapper Stil! Geschichte Konstpels. (Übs. GIESE S. 101 f.) von Patria (Nr. 325) abhängig. I Noch nicht systematisch untersucht. Ich notiere : Übergreifen der Osmanen auf europäischen Boden ausführlicher als in 'Äsyqp. geschildert (um 1356) (Übs. GIESE S. 23 - 25). Schilderung der Eroberung von Gallipoli ist ganz legendenhaft. Ausführliche Schilderung der Schlacht bei Varna (1444). Von Eroberung Konstpels. wissen nur wenige Zeilen zu berichten (Übs. GIESE S. 99). E Allgemeine hermeneutische Schwierigkeiten bei osmanischen Quellen: Teil 111 § 1 8. Speziell zu den anonymen Chroniken : MENAGE, Beginnings, S. 1 7112. WITTEK, Mentesche, Index s. v. ARNAKIS, Osmanen, Index s. v. "Giese". ALEXANDREscu - DERSCA, Timur, Index s. v. Giese. A und Ü F. GIESE, Die altosmanischen anonymen Chroniken Tevärin 'Al-i-'Osman. Teil I: Text und Varianten. Teil 11 : Übersetzung. Breslau 1922/5.
§ 12.7. GESCHICHTSSCHREIBUNG (OSMANISCH-TÜRKISCH) 15. J H.
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Nr. 570 SA'D ED-DIN (Seadeddin) (1536 - 1 599) . Prinzenerzieher und Fürstenberater, Verfasser einer "klassischen" osmanischen Reichsgeschichte. Q Noch nicht umfassend untersucht: nach WITIEK und eigenen Stichproben: Ndri (Nr. 571) oder 'Äslqpasa-zäde (Nr. 572), teilweise unbekannte Quellen. S. bemüht sich um Reinigung von folkloristischen Elementen. I Berichte idealisieren wie die übrige osmanische Geschichtsschreibung die türkischen Eroberungen. Ich notiere Abweichungen in der Berichterstattung von den übrigen osmani schen Chroniken für Eroberung von Gallipoli und Philippopel. Keine nennenswerten Sondernachrichten über Eroberung von Konstpel. Umfassende Charakteristik des Informa tionswertes kann bei heutigem Forschungsstand nicht gegeben werden. E BABINGER, Geschichtsschreiber Nr. 109 (dort Übersetzungsfragmente des 1 7. und 1 8. Jh.). WITTEK, Mentesche, Index s. v. Parallelquellen mit Quellenanalyse. ALEXANDREscu- DERscA, Timur, Index s. v. J ORGA, Osmanen I, II passim (neben NeSri Nr. 571). PERTUSI, Caduta II, S. 280- 289. (Mit Einleitung zu Werk und Verf.). MOSCHOPULOS, Siege, hier S. 29 - 38. D. ANGELOV, Certains aspects de la conquete des peuples Balkaniques par les Turcs, in : Les Balkans au Moyen Age (Variorum Reprints) London 1978 (Index s. v.). A 2 Bde. Istanbul 1279 (das mir im oriental. Institut München zugängliche Exemplar ohne Titelblätter). Ü Vincenzo BRATUTTI, Chronica deli' origine e progressi della casa ottomana I, Wien 1 649. II Madrid 1652 (2. Teil mir nicht zugänglich). Die bei BABINGER angegebenen Auszüge von J. H. GARCIN DE TASSY, in : Journal Asiatique 4 (1 844) 347f., 8 (1 846) 30M., 340f., 9 (1 847) 153 f. konnte ich dort nicht finden. Nr. 571 MEl:IMED NESRI (gest. nach 1481). Vielleicht Lehrer der Tradition (müderris) in Bursa. Er ist in Umgebung Mehmeds H., des Eroberers, bezeugt. W Geschichte des Osmanischen Reiches bis 1492 (Titel: "Buch, das die Welt be schreibt"). Q 'Aslqpasa-zäde (Nr. 5 72), teilweise verkürzt, auch bei wichtigen Datierungen (in Tabellen von MENAGE kommt dies nicht klar zum Ausdruck). Ob die anderen beiden Hauptquellen von N., die "türkischen Kalender" und eine anonyme Chronik, für die byzantinische Geschichte zusätzliches Material liefern, bedarf noch gründlicher Untersu chung. I Nach heutigem Forschungsstand ist Quellenwert für byz. Geschichte noch nicht festzulegen. Einzelne Sondernachrichten über Eroberung Konstpels. (Flottenbewegungen, Ende des Lukas Notaras Nr. 583). E BABINGER, Geschichtsschreiber Nr. 22. MENAGE, Beginnings, S. 1 75/6. V. L. MENAGE, Neshri's history of the Ottomans. The sources and development of the text (Oriental series 1 6) London 1 964 (grundlegend). G. T. DENNIS, The second turkish capture of Thessalonica 1391, 1394 or 1430? in: BZ 57 (1964) hier S. 59/60. (NeSri mit großen Vorbehalten herangezogen). J ORGA, Osmanen I, II passim : N. neben Sa'd ed-Din ausgiebig verwertet. WITTEK, Mentesche, Index s. v. (S. 77f. Zusatzquelle über Zeit nach Kosovoschlacht). ALEXANDREscu - DERscA, Timur, Index s. v. WERNER, Osmanen (Index s. v.). A F. TAESCHNER 2 Bde., Leipzig 1 951/5 (Faksimile-Druck zweier Hs.). F. R. UNAT, M. A. KÖYMEN, 2 Bde., Ankara 1949/1957 (mir nur 2. Bd. zugänglich). Ü Der Codex Hanivaldanus zusammen mit dem Codex Verantianus, einer italienischen Kompilation
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HAUPTQuELLEN
aus zwei Rezensionen anonymer türkischer Chroniken: LEUNCLAVIUS, Historiae musulmanae Tur corum de monumentis ipsorum exscriptis libri XVIII, Frankfurt 1 59 1 . PERTUSI, Caduta II, S. 259- 266 (Einleitung und Ü.), 463 - 466 (histor. Anmerkungen; auch zu Sondernachrichten). Glisa ELEZOVIC, Le miroir du monde ou l'histoire de Mahomet Nechri (Recueil de Materiaux d'histoire et de literature orientale I, 3 ) Belgrad 1 957: serbokroat. Übers. aller Stellen im weiten Sinne, Jugoslawien betreffend, bis Schlacht von Ankara; histor. Anm. TH. NÖLDEKE, Auszüge aus Ndris Geschichte des Osmani schen Hauses, in: ZDMG 13 (1 859) 1 76 - 21 8 ; 15 ( 1 86 1) 333 - 380. Nr. 572 'ASYQPASA-ZÄDE (Ende 1 5 . ]h.). Ursprünglich bis 1485 reichende Chronik des Derwischs und Glaubenskämpfers Ahmed (Beiname 'Aslki) über Aufstieg der Osmanen ist als eine Art Volksbuch reich an folkloristischen Erzählungen und gibt Einblicke in die Gedankenwelt der frühen türkischen Glaubenskämpfer. Q Für byz. Geschichte noch unerforscht. I Für byz. Geschichte noch nicht systematisch erforscht. Im Vergleich zu übrigen osmanischen Chroniken (vgl. Nr. 569 - 571), die synoptisch mit A. gelesen werden müssen, liefert A. durchaus ernstzunehmende Sonderinformationen zur byz. Geschichte (vor allem Eroberungen byz. Burgen vor der Eroberung von Bursa und I�ik). Die Beschreibungen der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld (1448), an der Ahmed teilnahm, und der Eroberung Konstpels. sind enttäuschend dürftig. E EI2 I ( 1960) 699 (FR. TAESCHNER). BABINGER, Geschichtsschreiber Nr. 2 1 . Index s. v. WITTEK, Mentesche, Index s. v. S. 77 f. : Dukas und A. über Zeit nach Kosovoschlacht. ALEXANDRESCU DERscA, Timur, Index s. v. BRAUN, Kosovo, S. 108 f. ARNAKIS, Osmanen, Index s. v. A F. GIESE, Leipzig 1 929. Ü R. F. KREuTEL, Vom Hirtenzelt zur hohen Pforte. Frühzeit und Aufstieg des Osmanenreiches nach der Chronik "Denkwürdigkeiten und Zeitläufte des Hauses 'Osman" vom Derwisch Ahmed, genannt 'Aslk - Pa� a - Sohn (Osmanische Geschichtsschreiber 3 ) Graz - Wien - Köln (Styria) 21959 (mit Einleitung und guten Registern, vor allem zur Geographie, aber ohne kritischen histor. Kommentar). MOSCHOPULOS, Siege, S. 26 - 29.
§ 12.8. Biographie (slawisch)
Nr. 573 KONSTANTIN KOSTENECKI (gen. der "Philosoph") (ca. 1380- nach 143 1) . Leben des Stephan Lazarevic. Beiname des K. K., eines Emigranten am Hof des serbischen Despoten St. Lazarevic (1 389 - 1427), wegen seiner philologischen und theologischen Bestrebungen. W "Leben des Stephan Lazarevic" - eine auch gegen Türken objektive "hervorragende Biographie" (DuJcEv) des tapferen Kriegsmannes und vorsichtigen Politikers, der eine bedeutende Rolle in den Türkenkriegen spielte. I Byz. Geschichte direkt in Schilderung der verwickelten Thronnachfolgekämpfe nach Sultan Bayezids Tod (1 402) berührt (Korrekturen zu Chalkokondyles Nr. 543). Stephan ergreift immer wieder die richtige Partei und bewahrt dabei gute Beziehungen zum byz. Kaiser. Eindeutige Quelle für die damalige Schwäche des byz. Reiches.
§ 12.9. AUTOBIOGRAPHIE (GRIECHISCH) 1 5 . JH.
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E Bücherkunde Nr. 1 71 2 - 1 714. G. SVANE, Konstantin von Kostenec und seine Biographie des serbischen Despoten Stephan Lazarevic (russ.), in : Les cultures slaves et les Balkans 1 (Sofia 1 978) 321 - 339 (vor allem zu den literarischen Vorbildern). MOSER, Bulgarian Literature, S. 30/1 . ST. STANOJEVIC, Die Biographie Stefan Lazarevics von Konstantin dem Philosophen als Geschichts quelle, in : Archiv für slaw. Philologie 18 (1 896) 409 - 472. DUJCEV, Medioevo III, S. 366 - 371 (zu Inhalt und Objektivität). BARKER, Manuel II., S. 282 - 285. JIRECEK, Serben II, S. 123 - 1 60 (Biographie Hauptquelle). A V. JAGIC, in : Glasnik Srpskog ucenog drustva 42 (1875) 223 - 328, 372 - 377. Lebensbeschreibung des Despoten Stefan Lazarevic von Konstantin dem Philosophen, hrsg. und übs. von M. BRAUN, Wiesbaden 1956 (Auszug; ohne histor. Komm.). Ü Stare srpske biografije. Vorwort und Redaktion D. BOGDNAOVIC Biblioteka Prosveta 101) Belgrad 1 968 (serbokr. mit kurzen histor. Anm.). Nr. 574 GREGOR CAMBLAK (1364 - 1419/20). C. s. "wahrhaft internationaler Lebensweg" (MOSER) führt u. a. auf den Athos, nach Konstpel., Serbien, Rumänien und Moskau. Teilnahme am Konzil von Konstanz. W Lobrede auf den bulgarischen Patriarchen Evtimij, mit dem C. auf dem Athos zusammentrifft. Stark theologisch-hagiographische Vita des Stefan Uros IH. Decanski ( 1 322 - 1331) (vgl. Danilo Nr. 509). I Informationen in der Lobrede über die internationalen Beziehungen der Hesychasten untereinander (Evtimij steht mit einem Schüler Gregors des Sinaiten in Verbindung). Sonderquelle für einen Aufenthalt des Kaisers J ohannes V. auf dem Athos. Neue Beweise für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Kaisers. Sondernachrichten der Vita gegenüber Danilo sind noch nicht untersucht. E MOSER, Bulgarien Literature, S. 28/9. In byz. Historiographie bisher wenig verwertet. A Lobrede: E. KALUZNIACKI, Aus der panegyrischen Literatur der Südslawen, Wien 1 901 (gute Einleitung). Vita: Stare srpske biografije ed. L. MIRKOVIC, Belgrad 1936. Ü der Vita: Stare srpske biografije. Vorwort und Redaktion D. BOGDANOVIC (Biblioteka Prosveta 101) Belgrad 1 968 (serbokr. mit kurzen hist. Anm.).
§ 12.9. Autobiographie (griechisch)
Nr. 575 SYLBESTROS SYROPULOS (15. Jd.). "Dikaiophylax" und "Großekklesiarches" des Patriarchats von Konstpel. Obwohl Parteigänger des Markos Eugenikos (Nr. 595), unterschrieb er auf der Synode von Florenz (Nr. 592) das Unions dekret, was er später zu rechtfertigen sucht. W "Erinnerungen" an Konzil von Florenz zwischen 1450 und 1453 verfaßt. 1. Teil verloren. I Obwohl Tendenz des Werkes eine Apologie seiner Rechtgläubigkeit darstellt, sind "absichtliche Verdrehungen der Tatsachen oder böswillige Verleumdungen" nicht nachzu weisen (v. DIETEN). S. S. stellt einseitig die Drangsale der griechischen Kolonie in den Vordergrund und bringt nur wenige Angaben über Beziehungen zu den Lateinern. Trotz
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HAUPTQuELLEN
dieser Informationslücken, die durch Parallelquellen korrigiert werden müssen (Nr. 592), sind "Memoiren" zur Vorbereitung und Geschichte des Konzils HAUPTQUELLE (vgl. DÖLGER, Reg., 3355 ; 3358/9 ; 3374 ; 3380 ; 3386; 3406 ; 3420 ; 3425; 343 1 ; 3460/1 ; 3484). E BECK, Kirche, S. 759/60. TH. GILL, The "Acta" and the Memoirs of Syropulos as history, in: OCP 14 (1 948) 303 - 355 ( Personalities of the Council of Florence, Oxford 1964, S. 145 - 1 77). J. L. VAN DETEN, Silvester Syropulos und die Vorgeschichte von Ferrara - Florenz, in: Ann. hist. Conciliorum 9 (1977) 1 54 - 1 79. A V. LAURENT, Les "Memoires" du Grand Ecclesiarque de l'eglise de Constantinople Sylvestre Syropulos sur le concile de Florence (1438 - 1439), Paris 1 971 (ausführliche histor. Einl. und histor. Anmerkungen mit Parallelquellen; franz. Ü.). =
Nr. 576 Notizbuch eines anonymen Beamten (15. Jh.). Er gehörte zur Metropolis von Thessalonike. Mit Johannes Eugenikos (Nr. 585) gleichzusetzen? 89 persönliche, tagebuch artige Eintragungen 1 4 1 9 - 1438 aus Thessalonike und (seit wann?) aus Konstpel. I Durchaus noch nicht voll ausgeschöpfte HAUPTQUELLE zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 1 5 . Jh. : verschiedenartige Herkunft der Einnahmen der sechs Haupt kirchen von Thessalonike. Kaiserl. Gehalt für den Beamten (welche Stellung?) in Konstpel. (unzureichende Meßzahlen). Verstreute Angaben über Preise. Nr. 86 unvollständige Notiz über einen Nachlaß. Sklavenverkauf von türkischer Seite aus an Christen (Nr. 1 ; 2). Große hermeneutische Schwierigkeit bereitet die Vielzahl der numismatischen Angaben - deut licher Beleg für Uneinheitlichkeit des byz. Währungssystems. E BERTELE - MoRRISSON, Numismatique, S. 87, 93. A S. KUGEAs, Notizbuch eines Beamten der Metropolis in Thessalonike aus dem Anfang des XV. Jahrhunderts, in : BZ 23 (1914) 141 - 1 63 (Text 144 - 1 54) (Kommentar wirtschaftsgesch. unzurei chend).
§ 12. 10. Reiseberichte (slawisch, spanisch, französisch)
Nr. 577 IGNATIOS VON SMOLENSK (gest. 1 405) . Archimandrit. 13 89 begleitet er den Metropoliten von Moskau nach Konstpel. W Pilgerbericht (1389 - 1 405). I Knappe Schilderungen der Gebetsstationen in Konstpel. bieten, verglichen mit anderen Reisebeschreibungen, wenig Einzelheiten. Beschreibung der kirchlichen Baudenkmäler in Thessalonike und auf dem Athos. HAUPTQUELLE für die sonst nur aus den Kleinchroni ken (Nr. 545) dürftig bekannte Revolte des Joannes VII. (1390), die I. als Augenzeuge klar und eingehend schildert. Die anschauliche Beschreibung der Krönung Manuels II. (1 392) gehört zu den besten Einzelbeschreibungen von byz. Krönungszeremonien. E K. D. SEEMANN, Die altrussische Wallfahrtsliteratur, München 1976, S. 205 - 260 (I. und die übrigen Beschreibungen Konstpels.). M. LASKARIS, Kirchen und Klöster Thessalonikes im Jahre 1 405 nach der Reisebeschreibung des Ignatios von Smolensk (neugr.), in: Tomos K. Harmenopulu, Thessalonike 1952, S. 3 1 5 - 344. P. SCHREINER, Hochzeit und Krönung Kaiser Manuels 11. im Jahre 1 392, in: BZ 60 (1967) 70 - 85 (mit Teilübers.). BARKER, Manuel 11., S. 70 f. (Revolte; Lit.).
§ 12. 10. REISEBERICHTE (SLAWISCH, SPANISCH, FRANZÖSISCH) 15. JH.
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A S. V. ARSENEV, in: Pravoslavnyj Palestinskij Sbornik 11 (tom. IV, 3) 1 887. Ü B. DE KHITROWO, Itineraires russes en Orient, Genf 1 889, S. 127- 1 64 (teilweise unverständlich; ohne Komm.). R. SALOMON, Zu Ignatij von Smolensk, in : Beiträge zur russischen Geschichte Theodor Schiemann . . . dargebracht, Berlin 1907, S. 241 - 270 (Revolte und Krönung). Nr. 578 PERO TAFUR (um 141 0 - 1484). Aus Cordoba stammender spanischer Edelmann. Er reiste 1435 - 1439 mit uns unbekanntem Auftrag seines Königs bis Palästina. Er besuchte dabei u. a. Trapezunt und zweimal Konstpel. W Reisebericht. 143 5 - 1 439. In span. Sprache. I Keine Sondernachrichten in den Beschreibungen einzelner Bauten und Reliquien Konstpels. Wertvoll ist das düstere Bild der Stadt : sie ist entvölkert, die Bevölkerung schlecht gekleidet, der Kaiserpalast vernachlässigt, der Kaiser "ein Bischof ohne Bischofs sitz". Dagegen seien die venezianischen und genuesischen Handelsplätze blühende Zentren des Welthandels. E A. VASILIEV, Pero Tafur, A Spanish traveler of the 15th century and his visit to Constantinople, Trebizond and Italy, in : B 7 (1 932) 75 - 122 (grundlegender hist. Komm. mit Textauszügen in engl. Ü.). A Pero Tafur, Travels and adventures 1435 - 1439, trans. and ed. by M. LETTS (The Broadway travellers) New York 1926 (nur sehr knappe Bemerkungen). Nr. 579 BERTRANDON DE LA BRoQUIERE (gest. 1 459). Kanzler Philipps des Guten von Burgund. W Reisebericht, am Lebensende ausgearbeitet, über Fahrt nach Jerusalem 1432/3 zur Vorbereitung eines Kreuzzuges. I Eindrucksvolle Schilderung der traurigen politischen Lage Konstpels. vor dem Fall. Der Kaiser muß 1 0 000 Dukaten jährlich an die Türken zahlen. Einige wichtige konkrete Details, die eines Kommentars bedürften : verfallene Paläste, Beschreibung der Konstantinsäule. Mit offenen Augen schildert B . bei seiner Reise durch Makedonien nicht nur die türkisch besetzten Städte (vor allem Adrianopel und Philippopel), sondern auch die militärische Stärke der Türken. E Repertorium 2, S. 525/5 (Lit.). ATIYA, Crusade, S. 197- 204 (Biographie). ASDRACHA, Rhodopes, passim (histor. Geographie Makedoniens). D. ANGELOV, Certaines aspects de la conquete des peuples Balkaniques par les Turcs, in: Les Balkans au Moyen Age (Variorum Reprints) London 1 978 Aufs. XII (Register s. v.) . . A C. SCHEFER - H. CORDIER in : Recueil de voyages et memoires XII, Paris 1 892. Ü Th. WRIGHT, Early travels in Palestine (Collection H. G. Bohn) London 1 848, S. 283 - 382. M. RAJICIC, Bertrandon de la Brokijer. Putovanje preko mora, Belgrad 1 950 (serbokr. Übers.).
538 § 12. 1 1. Reden und Briefe (griechisch, lateinisch)
Nr. 580 CYRIACUS PIZZICOLLI (Cyriacus von Ancona) (139 1 - 1449). Kaufmann. Sammler von Inschriften, Handschriften und Kunstwerken auf weiten Reisen ("Commentarii"). W Reiche Briefsammlung und Reiseaufzeichnungen (teilweise sehr verstreut ediert). Für byz. Geschichte wichtig: Briefe aus Ägäisreise 1444 - 1447 (3 1 . Mai 1444 : C. P. bei Sultan in Adrianopel; 24 . 6. beim byz. Kaiser), darunter ein Brief des poln. Köngis Ladislaus an Murad 11. und dessen Antwort (Echtheit müßte erneut untersucht werden). I HAUPTQUELLE für Verhandlungspartner und Inhalt des Waffenstillstandes von Adrianopel mit Türken Anfang Juni 1 444. Die spätere zwiespältige Haltung des Polenkö nigs kann durch diese Dokumente nicht in besseres Licht gerückt werden, wie dies HALECKI versucht. E E. W. BODNAR, Cyriacus of Ancona and Athens (Collection Latomus vol. XLIII) Bruxelles -Ber chem 1960 (Leben, Schriften, Ed.). OSTROGORSKY, Geschichte, S. 467f. A. HOHLWEG, Der Kreuzzug des Jahres 1444, in : Die Türkei in Europa, ed. K.-D. Grothusen, Göttingen 1979, S. 20- 37 (klar zum his tor. Hintergrund). R. WEISS, Ciriaco d'Ancona in Oriente, in: Venezia e l'Oriente ed. A. PERTUSI, Venedig 1966, S. 323 - 337 (Überblick über Reisen). SETTON, Papacy II, S. 82 f. (the crusade of Varna and its aftermath 1444 - 1453). A F. PALL, Ciriaco d'Ancona e la crociata contro i Turchi, in: Bulletin historique de l' Acad. Roumaine 20 (1938) 9 - 68 (Briefe; histor. Komm.). O. HALECKI, The Crusade of Varna. A discussion of controversial problems, New York 1 943 (Briefe in neuer Ordnung; weitausholender apologetischer Kommentar). Nr. 581 MANUEL 11. PALAIOLOGOS (1350- 1 425 ; Kaiser 1391 - 1 425). Kraftvolle Persön lichkeit mit umfassender Bildung, die als Kaiser in normalen Zeiten "fähig gewesen wäre, in vieler Hinsicht einer der größten byz. Kaiser zu werden" (BARKER). W 68 Briefe (1 383 - 14 1 7). Leichenrede auf seinen Bruder Theodoros I, Despot von Morea (gest. 1407) , nicht persönlich vorgetragen. Mahnrede an die Bewohner von Thessalonike (symbouleutikos) wohl 1 383/4. Islampolemik : "Dialoge mit einem ,Perser"'. Moralia, Theologica, Hagiographica ohne nennenswerte zeitgeschichtliche Bedeutung. I Schwer verständliche Briefe spiegeln Gefühle des Kaisers gegenüber den meist bitteren äußeren Umständen, fast immer ohne konkrete Sondernachrichten. Mahnrede in Thessalo nike ist mit Predigten des Glabas (Nr. 525) leider teilweise unpräzise HAUPTQUELLE für Druck der Osmanen auf Thessalonike ab 1383. Leichenrede auf Theodoros I. bringt eine Fülle von Sondernachrichten vor allem zur schwierigen außenpolitischen Lage Moreas : Druck der Osmanen; Verbindung mit Hospitalitern. Eingestreut in theolog. Islampolemik sind Streiflichter auf Elend der Griechen und Luxus der Türken in eroberten Gebieten (vgl. aber Palamas Nr. 524). E BARKER, Manuel 11. (grundlegend; Ü. vieler Briefe; s. Index). G. T. DENNIS, The reign of Ma nuel II. Palaeologus in Thessalonica 1382 - 1 387 (Or. Christ. Anal. 1 59) Rom 1960, passim; S. 79 - 85 zur Mahnrede. ZAKYTHINOS, Morea I, S. 125 ff. (histor. Auswertung der Leichenrede). R.]. LOE NERTZ, Pour l'histoire du Peloponnese au XIV· siede 1382 - 1404, in: Byzantina et Franco - Graeca ed. P. SCHREINER, Rom 1 970, S. 226- 265 (histor. Auswertung der Leichenrede).
§ 12. 1 1 . REDEN UND BRIEFE (GRIECHISCH, LATEINISCH) 1 5 . JH.
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A G. T. DENNIS, The letters of Manuel H. Palaeologus (CFHB 8 ) Washington 1977 (mit eng!. Ü.; Einleitung vor allem zur Prosopographie). Leichenrede : LAMPROS, p p 3, S. 1 1 - 1 1 9. Mahnrede: B. LAURDAS, Der "Symbouleutikos an die Bewohner von Saloniki" des Manuel H. Palaiologos (neugr.), in: Makedonika 3 (1 953/5) 290 - 307. E. TRAPP, Manuel 11. Palaiologos. Dialoge mit einem "Perser" (Wiener Byz. Studien H) Wien 1966. Nr. 582 ISIDOR VON KIEV (um 1 3 85 - 1463/4). Geb. auf Peloponnes. Ausbildung in Konstpel. Hegumene des Demetriosklosters in Konstpel. Nach 1434 Metropolit von Kiev. Teilnahme an Konzilien von Basel, Ferrara und Florenz (Nr. 592). Päpstl. Legat in Rußland. Aktiver Fürsprecher der Kirchenunion, die er kurz vor dem Fall 1 453 in Konstpel. proklamiert. Als Verteidiger der Stadt unerkannt kurzzeitig gefangen genommen, kann er nach Pera fliehen. In Rom lat. Patriarch von Konstpel. W Reden und Vota zur Unionsfrage. Verstreut edierte Briefe großenteils nach 1453. Biographisch-kirchengeschichtliche "Anmerkungen" in Zeit als Legat in Rußland (1440 - 1 443). Zur byz. Geschichte vor allem wichtig: Briefe kurz nach 1453. Zwei Eingaben an Patriarchen von Konstpel. gegen Absicht des Metropoliten von Korinth, seine Jurisdik tion über die Maina (Peloponnes) auszudehnen. S. anonyme Rede (Nr. 584). I Ein turbulentes Leben am Rande des Unterganges von Byzanz. Leider nur wenig konkrete Nachrichten über Antiunionspartei und ihr politisches Wirken vor dem Fall. Barbaro (Nr. 557) und Leonard (Nr. 558) ergänzende Einzelheiten über Belagerung Konstpel. (erste Bresche der Osmanen). Versuch, den Kreuzzugsgedanken zu beleben. E BECK, Kirche, S. 765/6. J. GILL, Personalities of the council of Florence, Oxford 1 964, Index s. v. S. 65 - 78 (Lebenslauf). V. LAURENT, Isidore de Kiew et la metropole de Monembasie, in: REB 17 (1 959) 1 50 - 7 (I. K. niemals Metropolit von Monemvasia). A PERTUSI, Caduta I, S. 52 - 1 1 1 , 376 - 390 (6 Briefe zur Eroberung; histor. Komm. reiche Lit.). Anmerkungen : G. MERCATI, Scritti d'lsidoro il cardinale Ruteno (Studi e Testi 46) Rom 1926 passim. Eingaben: ed. Sp. LAMPROS in : NHell. 12 (1915) 257 - 3 1 8 (angekündigter histor. Komm. nie erschienen I). Nr. 583 LUKAS NOTARAS (gest. 1453). Einer der einflußreichsten Staatsmänner vor dem Fall Konstpels. Gesandter 1424 zu Murad II. Intrigiert gegen Sphrantzes (Nr. 541) . "Mesazon" und Megas Dux vor 1453. Nach Fall Konstpels. zum Tode verurteilt. W Briefwechsel mit Scholarios (Nr. 594). I Stark dem byz. Briefritual verhaftet. Konkrete Nachrichten bleiben absichtlich im dunkeln ; so Verhandlungen mit Osmanen (Br. 1 1). Sind die in Br. 11 erwähnten "über 200 Goldstücke" persönliche Zuwendungen an Scholarios ? Die abwartende Haltung des Politikers gegenüber den Antiunionisten wird deutlich. E MORAVCSIK, S. 410. A. E. BAKALOPULOS, Die Frage der Glaubwürdigkeit der "Leichenrede auf Lukas Notaras" von Johannes Moschos (15. Jh.), in : BZ 52 (1 959) 1 3 - 21 (histor. Würdigung des N.). A J. Fr. BOISSONADE, Anecdota Graeca V, Paris 1 833, S. 1 1 7 - 1 58 ( 8 Br.) (mit Antwortbriefen des Scholarios).
540
HAUPTQUELLEN
Nr. 584 Anonyme Kaiserreden auf Manuel II. undJohannes VIII. Erste, längere Rede mit langer Einleitung zur Geschichte Konstpels. mit einem Lob der Stadt vielleicht von Isidor von Kiev (Nr. 582). I Beide ungewöhnlich inhaltsreichen Reden bedürfen dringend einer histor. Spezialunter suchung. Ich notiere zur 1 . Rede : diplomat. Initiativen zum Westen (DÖLGER, Reg. 3249 ; 3271 ) ; nicht näher genannte gesetzgeberische Aktivität Manuels (DÖLGER, Reg. 3320) ; Sondernachrichten über Beziehungen Peloponnes - Tocco. In 2. Rede Sondernachrichten über Flucht Tatarischer Truppen im osmanischen Heer bei Belagerung Konstpels. 1422 ; Einzelheiten über Besuch J ohannes VIII. in Ungarn (ed. 2 191220), worauf MORAVCSIK kurz hingewiesen hat. E MORAVCSIK, S. 252 (nur zur 2. Rede). SCHREINER, Kleinchroniken H, S. 414/5 (Belagerung 1 422). ZAKYTHINOS, Morea I, S. 1 80, 200 f. (Tocco). 1. K. BOJATZIDES, histor. Einleitung der Ed. von Lampros (s. u.) S. 3 - 22. BARKER, Manuel H, S. 525/6 (Zuweisung der ersten Rede an Isidor von Kiev). A LAMPROS pp 3, S. 132 - 1 99 (1.); 200 - 221 (H.). Nr. 585 JOHANNES EUGENIKOS (1. H. 15. Jh.). Jüngerer Bruder des Markos (Nr. 595). Treuer Mitkämpfer gegen die Kirchenunion, weshalb er vielleicht verbannt wurde. W Theologische Streitschriften zur Unionsfrage. Gedichte, auch auf historische Ereignisse. Rhetorische Beschreibung von Städten und Gegenständen. Zeitgeschichtlich wichtig: Trostreden an Konstantin XI. Dankrede für glücklich überstandene Seefahrt mit lebendigen Streiflichtern auf damaligen Reiseverhältnisse. 35 Briefe u. a. an Konstantin XL, Lukas Notaras (Nr. 583), Bessarion (Nr. 586), Scholarios (Nr. 594), Syropulos (Nr. 575) . Beschreibung Trapezunts. I Histor. Sondernachrichten noch nicht gesammelt. Dankrede behauptet Pressionen des Papstes, um den Osten für Union gefügig zu machen. Ob rhetorische Passage aus Trostrede (PP I, 124) als Beweis für fehlende offizielle Krönung Konstantins XI. herangezogen werden kann (CHARANIS), ist fraglich. Briefe haben einseitig Kampf gegen Union zum Inhalt; daneben verstreute Nachrichten über katastrophalen Zustand des Reiches. Begeisterte Beschreibung Trapezunts, seines milden Klimas, seiner starken, charaktervollen Bewohner und seiner F�üchte (Ölbäume, Wein) ist offensichtlich nicht nur an Tradition, sondern an Wirklichkeit orientiert. E BECK, Kirche, S. 758 - 9. HUNGER I (s. Index), S. 1 76 (Trapezunt). C. N. TSIRPANLIS, Mark Eugenicus and the Council of Florence (Byzantina Keimena kai Meletai 14) Thessalonike 1 974, S. 66- 75. S. PETRIDES, Les oeuvres de Jean Eugenicos, in : EO 13 (1910) 1 1 1 - 1 14 ; 276 - 28 1 (Regesten zum Werk). P. CHARANIS, The crown modiolus once more, in: B 13 (1938) 381/2. ZAKYTHINOS, Morea H (Index s. v.). A Gesammelte Werke: Lampros pp I, S. 47 - 21 8 ; 271 - 322 (dort ältere Ausgaben; Briefe ; Reden; Gedichte). Beschreibung Trapezunts : O. LAMPSIDES, in : Archeion Pontu 20 (1 955) 3 - 39 . Nr. 586 BASILEIOS ( ?) BESSARION ( 1 395 [1403 ?] - 1472). Aus Trapezunt. Ausbildung in Konstpel. 1423 Mönch. In Mistras Schüler Plethons (Nr. 596) 1437 Metropolit von Nikaia. In Florenz (Nr. 592) ergreift er Partei der Unionisten. Ab 1439 lebt er ausschließlich im Westen als Kardinal und ab 1 463 als lat. Patriarch von Konstpel. Führer der unionistischen Bestrebungen und Haupt der griechischen "Humanisten" in Italien.
§ 12. 12. PREDIGTEN 15. JH.
541
W Große Zahl von Briefen aus römischer Zeit. Theolog. Streitschriften. Grabepigramme. Für Zeitgeschichte von Byzanz wichtig: kurze Klagerede auf Manuel II. "Denkschrift" über Verhältnisse auf Peloponnes an Konstantinos Dragases (wohl Sommer 1444). Lobrede auf Trapezunt (nach LAMPSIDES anno 1436). Rechtfertigung des Konzils von Florenz Nr. 592). I Teilweise weit über byz. Geschichte hinausgreifend. Zusatzinformationen - antiunioni stische Quellen (Syropulos Nr. 575) korrigierend - zum Florentiner Konzil. Klagerede auf Manuel II. betont, möglicherweise historisch zutreffend, seine Bemühungen um das Gerichtswesen und um "Arme" . In "Denkschrift" finden sich nicht nur theoretische, mit Plethon (Nr. 596) weitgehend übereinstimmende staatspolitische Überlegungen, sondern konkrete Hinweise auf die Lage der Peloponnes : Menschenmangel, der sich in zu geringer Wehrkraft und Mangel an Spezialisten bemerkbar macht; Steuerdruck; Luxus der Ober schicht. Eingehende, über rhetorische Klischees weit hinausgehende Beschreibung Trape zunts : dichte Bebauung der Stadt, auch mehrstöckige Häuser, starke Befestigung, Hand werksbetriebe, lebhafter Handel, Oliven- und Obstbau in "Vorstädten" , Kaiserpalast auf Akropolis. E BECK, Kirche, S. 767 - 769 (Theologika). HUNGER I, Index s. v. S. 1 75/6 (Rede auf Trapezunt). L. MOHLER, Kardinal Bessarion als Theologe, Humanist und Staatsmann I, Paderborn 1923. Z. V. UDALCOVA, Das Leben und die Tätigkeit von Bessarion von Nikaia (russ.), in: VV 37 (1 976) 74 - 97 (systemat. Untersuchung über sein Leben mit Lit.). J. GILL, The council of Florence, Cambridge 1959, Index s. v. ZAKYTHINOS, Morea I, II, Index s. v. vor allem I, S. 226 und II, S. 356 f. (Denkschrift). D. J. GEANAKOPLOS, Byzantium and the Renaissance, Connecticut 1 973 (Index s. v.). A Klagerede: LAMPROS PP 3 , S. 284 - 290. Rechtfertigung: PG 161, Sp. 321 - 406 (ad Alexium Lascarim Philanthropinum de processione spiritus sancti). Denkschrift : LAMPROS PP 4, S. 32 - 45. Lobrede : ed. LAMPROS NHell. 13 (1916) 145 - 204 (dazu O. LAMPSIDES in: BZ 48 (1955) 291/2 : Datierung anno 1436).
§ 12.12. Predigt Nr. 587 SYMEON, METROPOLIT VON THESSALONIKE (1416/7- 1429) . Theolog. "Standard autor" des 1 5 . Jh. (BALFouR), in dessen Werken sich der konservative, defensive Charakter der orthodoxen Theologie unter Lateinern und Islam spiegelt. W Große Anzahl von Theologika (teilweise unediert). Zeitgeschichtlich wichtig : Rede über die Wunder des hl. Demetrios (geschr. zw. 1427/8). Briefe an den Despoten Andronikos : Betonung der Unabhängigkeit der Kirche vom Staat. I Bei Hermeneutik ist Haß gegen Mehmed I (gest. 1 42 1 ), antilateinische Einstellung und moralisch - theologischer Zweck der Werke zu berücksichtigen. Verstreute histor. Sonder nachrichten, von BALFOUR im Kommentar zusammengestellt: keine Bestätigung einer zweiten Eroberung Thessalonikes durch Osmanen. Einzelheiten über Rückgabe der Stadt 1403 und über kurzen Angriff der Osmanen 141 1 . Teilweise feindliche Einstellung des Volkes gegen Symeon (anders : Anagnostes Nr. 546), das die Stadt den Türken übergeben will.
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HAUPTQUELLEN
E und A: D. BALFOUR, Politico - historical works of Symeon. Archbishop of Thessalonica (1416/7 to 1 429). Critical Greek text with introduction and commentary (Wiener Byzantinische Studien 13) Wien 1 979. § 12.13. Hagiographie
Nr. 588 ANONYMUS (noch 14. Jh. ?). Vita des Athanasios Meteorites (gest. 1383). Aus Neai Patrai. Von Katalanen 1319 gefangengenommen. Nach Flucht Mönch auf Athos. Wegen Einfälle der Osmanen (1334 ?) auf den Athos flüchtet er in Gegend von Kalambaka, wo er aus eigenen Mitteln das Kloster auf dem Felsen Platylithos gründet (um 1350), das bald zum Mittelpunkt der Meteoraklöster wird. I HAUPTQUELLE zur Entstehung der Meteoraklöster. Außer der allgemeinen Unsi cherheit der Zeit, die sich im Leben des A. deutlich widerspiegelt, wenig konkrete Informationen zur his tor. Geographie, noch weniger zur politischen Geschichte. E BECK, Kirche, S. 795. TIB 1, S. 2 1 9. N. A. BEES, Geschichtliche Forschungsresultate und Mönchs und Volkssagen über die Gründer der Meteoraklöster, in: BNJ 3 (1922) 364 - 403 (hier S. 364 - 9 : Leben). D . M. NICOL, Meteora. The Rock Monasteries of Thessaly, London 21 975, hier S. 73 - 76. A BHG 195: N. A. BEES in : Zeitschrift Byzantis 1 (1 909) 237- 260.
§ 12. 14. Dichtung
Nr. 589 ANONYMUS. Gedicht über Schlacht bei Varna (1444). Wahrscheinlich sind die in Hss. angegebenen Namen der zwei Fassungen, der Mönch Zotikos Paraspondylos und Georgios Argyropulos nur Redaktoren eines um 1456 schreibenden Anonymus. I Sehr beschränkt. Schilderung der Schlacht nach MORAVCSIK Chalkokondyles (Nr. 543) am nächsten stehend. Zusätzlich glaubwürdige Schilderung einzelner Episoden der Schlacht. Die am Anfang angeführten diplomatischen Verhandlungen und Reden bei der Schlacht sind - nach antikem Vorbild - aus Situation entworfen und historisch wertlos. E MORAVCSIK, S. 579/80. A (beide Fassungen): G. MORAVCSIK, Görög költemeny. . . (Das griechische Gedicht über die Schlacht bei Varna) (Magyar Görög Tanulmanyok - OUYYQOEAATJVLXUL MEAE-taL 1) Budapest 1 935. E. LEGRAND, La bataille de Varna, Collection de monuments pour servir a l'etude de la langue neo hellenique, NS 5, Paris 1975, S. 5 1 - 84 (Paraspondylosfassung).
543 § 12.15. Urkunden
Nr. 590 Kaiserurkunden (15. jh.). Dölger, Reg. 3283 - 3555. Informationsträger wie 14. Jh. : a) Geschichtsschreibung, Rhetorik (meist Erwähnungen) ; b) Kopialüberlieferung (Konzilsakten Florenz Nr. 592 und Vorgeschichte) ; c) Archive : Urkunden durch internatio nale Unionsverhandlungen und Hilfegesuche verstreut und an entlegenen Orten bewahrt (Palma de Mallorca [3290] ; Mantua [341 7]). Hauptarchive : Athos (Überlieferung gegenüber 14. Jh. auffallend eingeschränkt); Venedig (neues, bei DÖLGER noch nicht verwertetes Material: G. T. DENNIS, Unknown documents of Manuel II Palaeologus, in: TM 3 (1968) 397 -404) ; Archiv der Könige von Aragon. Hinzu kommt d) eine Anzahl von Erwähnungen im Aktenmaterial der Könige Frankreichs, Englands, Polens (3381 ; 3419) und in deutschen Reichstagsakten (3436; 343 8 ; 3443). I Wie im 14. Jh. stehen verzweifelte Bitte um Hilfe im Vordergrund. Großen Raum nehmen Unionsverhandlungen ein. Verstreute Meßzahlen über Erträge und Steuern (3301 mit hermeneutischen Schwierigkeiten) und Abgaben (3304). Nr. 591 Patriarchatsurkunden (15. Jh.). DARROUZES, Reg. 3091 - 3286 (nur bis anno 1 4 1 0). I Obwohl Patriarchatsregister nur bis 1 402 reicht, trägt es die größte Anzahl von Regesten mit noch nicht ausgewerteten Meßzahlen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte bei. Inhaltliche Schwerpunkte der Regesten bis zum Ende des Reiches wird die Unionsfrage sein in ihrer fatalen Auswirkung auf den byz. Klerus. Nr. 592 Synode von Ferrara -Florenz (1438/9). Letztes wirkliches ökumenisches Konzil, trotz Unterzeichnung eines Unionsdekrets durch Papst und byz. Kaiser ohne bleibende Wirkung. I Nach Forschungen von GILL sind für die teilweise heftig geführten theol. Verhandlun gen, die vor allem um das "filioque" kreisen, als HAUPTQUELLEN synoptisch zu benutzen 1 . die griech. Akten (Praktika) als authentische Protokolle mit einer lateinischen "descriptio" der Ereignisabfolge des Johannes Plousiadenus ; 2. die sog. "lateinischen Akten" des päpstlichen Protonotars Andreas von Santa Croce; 3. die Memoiren des Sylvester Syropulos (Nr. 575). Praktika und Akten sind über den theol. Rahmen hinausge hend ausgesprochen informationsarm. Nach GILL atmen die Praktika "a spirit of concilia tion". E BECK, Geschichte, S. 240- 253. Hdb K G III, 2 (1973) S. 572 - 588 (Basel- Ferrara-Florenz) (A. FINK). J. GILL, Greeks and Latins in a common council. The council of Florence (1438 - 1439), in: OCP 25 (1959) 265 - 287. J. GILL, The council of Florence, Cambridge 1 959 (grundlegend; mit Quellenkunde). D. J. GEANAKOPLOS, The council of Florence (1438 - 1439) and the problem of union between the Byzantine and Latin churches, in : Byzantine east und Latin west, Oxford 1966 (Aufs. 3). A Gesamtedition : Concilium Florentinum. Documenta et scriptores (ed. G. HOFMANN, J. GILL u. a.) Rom 1940 - 1 976 (bisher 11 Bde. ; dogmatische Streitschriften; Papstbriefe ; Akten der apostol. Kammer u. a.). Griechische Akten: a. a. O. ed. J. GILL, Bd. V, fase. 1 , 2, Rom 1953. Descriptio : ed. J. Gill a. a. O. Appendix, Rom 1964. Lateinische Akten : Andreas de Santacroce advocatus consistorialis Acta latina,
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HAUPTQuELLEN
a. a. O. Bd. VI, ed. G. HOFMANN, Rom 1 955. V. LAURENT, Les preliminaires du concile de Florence. Les neuf articles du pape Martin V et la reponse inedite du patriarche de Constantinople Joseph II., in: REB 20 (1963) 5 - 60. Ausgaben kleinerer Dokumente zur Vorgeschichte (Konzil von Basel!) bei DÖLGER, Reg. 3406 ; 3436 ; 3440; 3442 ; 3445 ; 3448 ; 3450; 3451 ; 3470; 3478.
§ 12.16. Fachschriften: Verwaltung, Theologie
Nr. 593 AL-QALKASANDi (1355 - 1 4 1 8). Jurist und Sekretär in Rechtsangelegenheiten in Kanzlei der Mamelukensultane. W Jur. Kommentare. Kommentare zur "Adab" -Literatur. Für Byzanz wichtig das riesige Handbuch für Sekretäre "Morgenröte der Finsternis in der Kunst des Kanzleiwesens" (abgekürzt oft ,,�ub1:I"). Gesamte frühere Spezialliteratur des Islam über dieses Thema wird verwertet. I Fundgrube für islamisch-byz. Diplomatie vom Brief Mohammeds an Herakleios bis in die Zeit Manuels 11. (DöLGER Reg. 3328). Neben Maqrizi (Nr. 563) Hauptquelle für Hofzeremoniell der Fatimiden, das viele Züge von Byzanz übernommen hat. E EI2 IV (fase. 67/8) (1974) 509 - 5 1 1 (c. E. BOSWORTH). W. BJÖRKMANN, Beiträge zur Geschichte der Staatskanzlei im islamischen Ägypten, Hamburg 1 928 (ausführliche Inhaltsangaben). P. LAMMENS, Les correspondances diplomatiques entre les sultans Mamelouks d'Egypte et les puissances chretiennes, in: Revue de l'Orient Chretien 9 (1904) 151 - 1 87 ; 359 - 372. (Ü. der Briefprotokolle). M. CANARD, Le traite de 1281 entre Michel Paleologue et le sultan Qala'un, in: Aufsätze II, Nr. 8 passim. DERS., Un traite entre Byzance et l'E gypte au XIII" siecle . . . , in : Aufsätze I, Nr. 4. DERS. , Deux documents arabes sur Bardas Skleros, in : Aufsätze I, Nr. 1 1 . DERS., Ceremonial Fatimite et ceremonial Byzantin , in: Aufsätze I, Nr. 14 passim. A Kairo 1913 - 20 (14 Bde.). Nr. 594 GEORGIOS (KuRTEsEs) SCHOLARlOS (um 1405 - um 1472). Als Patriarch von Konstpel. Gennadios 11. (erstes Patriarchat : 1453 - 1456). Theologe, Jurist ("katholischer Richter") und kaiserlicher Sekretär. Sein Lehrer war neben anderen Markos Eugenikos (Nr. 595). Teilnahme am Konzil von Florenz (Nr. 592). Nach längerem Schwanken entschiedener Gegner der Kirchenunion. Höhepunkt der "systematischen Aneignung des thomistischen Gesamtwerkes" (PODSKALSKY). W Gewaltiges literarisches Werk kreist fast ausschließlich um theologische Fragen, vor allem Polemik zuerst für, dann gegen die Union. Allgemeine Geschichte streifen vor allem die Briefe. I Ob im Werk, vor allem den Empfehlungsschreiben, irgendwelche wirtschafts- und sozialgeschichtl. Daten zu finden sind, ist - nach Stichproben zu schließen - fraglich. Briefe zeigen Hoffnungslosigkeit einer Hilfe gegen Osmanen aus dem Westen, Belege für die Zuneigung des Lukas Notaras (Nr. 583) zu Union. Aufforderung zu Inquisition gegen die "Neuheiden" (Bd. IV, S. 476 - 489), wohl vor allem gegen Plethon (Nr. 596). Sch. gibt Hinweise auf seine eigene Rolle beim Florentiner Konzil (Bd. 11).
§ 12. 16. FACHSCHRIFTEN : VERWALTUNG, THEOLOGIE 15. JH.
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E C. J. G. TURNER, The career of George - Gennadius Scholarius, in: B 39 (1 969) 420 - 455 (Lit.). BECK, Kirche, S. 760 - 763 (Leben und Werk). G. PODSKALSKY, Theologie und Philosophie in Byzanz (Byzantinisches Archiv 1 5) München 1 977, S. 222 - 226. A L. PETIT, X. A. SIDERIDES, M. JUGIE, Oeuvres completes de Georges (Gennade) Scholarios I - VIII, Paris 1928 - 1936 (Gute his tor. Einleitungen mit Datierungen). Bd. IV, S. 398 - 503 : Briefe. Nr. 595 MARKOS EUGENIKOS (1391/2 - 1 445). Aus KonstpeI. Metropolit von Ephesos 1437. Teilnahme am Konzil von Florenz (Nr. 592), wo er Unterschrift unter Unionsdekret verweigert. Antiunionistische Haltung muß vielleicht in Zusammenhang mit hesychasti scher Einstellung gesehen werden (TSIRPANLIS). W Große Zahl dogmatisch-polemischer Werke (großenteils ungedruckt) (beste Aufzählung bei TSIRPANLIS s. "E"). Zeitgeschichtliche Informationen in antiunionistischen Werken und Briefen. I Verstreute Nachrichten zur Synode von Florenz aus antiunionistischer Sicht als Ergän zung zur D arstellung des Syropulos (Nr. 575). E BECK, Kirche, S. 755 - 759. E.-lit. bei Syropulos (Nr. 575) und Florenz (Nr. 592). C. N. TSIR PANLIS, Mark Eugenicus and the council of Florence. A historical re-evaluation of his personality (Byzantina Keimena kai Meletai 14) Thessalonike 1 974 (Leben, Werke). A Concilium Florentinum. Series A, X, 11. Marci Eugenici Metropolitae Ephesi opera antiunionistica ed. L. PETIT, Rom 1977 (Neuaufl. von PO 1 7). Nr. 596 GEORGIOS GEMISTOS gen. Plethon (um 1 360 - 1452). Vom Christentum abge kehrter Philosoph und utopischer Denker. Verbindung zum Despotenhof in Mistras ab 1409, wo er ab 1433 ständig lebt, ausgezeichnet durch mehrere Güterzuweisungen von 142 7 - 1450. Teilnahme am Konzil von Florenz (Nr. 592), wo er Cosimo Medici zur Gründung der Platonischen Akademie anregt. W Theologika, Philosophika (teilweise nur fragmentarisch erhalten). Geographische Schrift über Strabon. Historisch wichtig: Reformschriften : an Manuel Palaiologos über die Verhältnisse auf der Peloponnes (geschr. 141 6 - 141 8), an den Despoten Theodoros (geschr. nach ZAKYTHINOS 1423 ; nach MAMALAKES : 1 4 1 6; "Brief" an Kaiser Manuel (vor 1425). Leichenreden auf Kleope Malatesta (gest. 1433), Gattin des Despoten Theodoros lI. ; auf Helena Palaiologina (gest. 1 450), Gattin Kaiser Manuels n. I PI. war sich wohl der Undurchführbarkeit seiner von Platon inspirierten Reformideen selbst bewußt: Boden als Allgemeinbesitz; Steuerzahlung nur von "Heloten" , der "Dienst klasse" ; keine auswärtigen Söldner; kein Umlauf ausländischer Geldsorten. Abgesehen von geistesgeschichtlicher Bedeutung sind Schriften höchstens Spiegelbild für damalige Miß stände. Im angeblichen griechischen Nationalismus scheint in hohem Maße byz. traditionel les Staatsdenken enthalten. Leichenreden enthalten nur spärliche Sondernachrichten, vor allem zum Herrscherhaus der Palaiologen.
E F. MASAI, Piethon et le platonisme de Mistra, Paris 1956 (grundlegend). TH. ST. NIKOLAU, Hai peri politeias kai dikaiu ideai tu G. Plethonos Gemistu (Die Ansichten über Staat und Recht bei G. Plethon Gemistos) (neugr. mit dtscher Zusfg.) (Byzantina Keimena kai Meletai 13) Thessalonike 1 974. ZAKYTHINOS, Morea (Index s. v. I, 1 75 - 1 80 : Reformschriften; 11, 322 - 329: Leben und Werk). H.-
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HAUPTQUELLEN
G. BECK, Reichsidee und nationale Politik im spätbyz. Staat, in : BZ 53 (1 960) 86 - 94 ( Ideen und Realitäten in Byzanz (Variorum Reprints) (London 1972 Aufs. VI) (zum "Nationalismus"). A Gesamtverzeichnis der Ed. s. MASAI, NIKOLAU, ZAKYTHINOS. Reformschrifteh: LAMPROS PP 3, S. 246 - 265 ; 309 - 312 (an Manuel); 4, S. 1 1 3 - 135 (an Theodoros). Leichenreden a. a. O. 4, S. 161 - 1 75 (Kleope); 3, S. 266 - 280 (Helena). =
§ 12.17. Fachschriften: Kontobuch (westlich)
Nr. 597 GIACOMO BADoER (15. ]h.) Venezianischer Kaufmann. W Kontobuch, das wohl vollständig sämtliche Geschäftsvorgänge enthält, die G. B . während seines Aufenthaltes in Konstpel. 1436 - 1440 getätigt hat. I Neben wichtigen Meßdaten (Umrechnungskurs zwischen byz. und venezianischer Währung; Zölle) zeigt diese nur für Spezialisten voll verständliche Quelle nach den Analysen von T. BERTELE einen lebhaften Handel mit den Griechen in Candia (Kreta) und ein reibungsloses Zusammenleben der Venezianer und Griechen in Konstpel. Bezeichnender weise treten - nach den bisherigen Forschungen zu schließen - im Kontobuch keine byz. Händler aus Konstpel. selbst in Erscheinung. E Repertorium 2, S. 435 (Lit.) Kommentarband zum Kontobuch dringend erwünscht. T. BERTELE, Il Giro d' affari di Giacomo Badoer: prezisiazioni e deduzioni, in: Akten 1 1 . Intern. Byzantinistenkon gresses München 1958, München 1960, S. 48- 57. T. BERTELE, L' iperpiro Bizantino dal 1261 al 1453, in : Rivista Italiana di Numismatica sero 4, vol. 5 (54) (1957) 70 - 89 (Umrechnung). DERS., Il libro dei conti di Giacomo Badoer ed il problema dell' iperpero Bizantino nella prima meta dell' quatrocento, in: Rivista !tal. de Numismatica e science affine 5 (1957) 71 - 89. A U. DORINI -T. BERTELE, Il libro dei Conti di Giacomo Badoer (Costantinopoli 1436 - 1440), in: Nuovo Ramusio 3 (1956) (Istituto Poligrafico dello Stato) (kein Spezialregister; spärliche Anmerkun gen ; zu kurze Einl.).
§ 12.18. Inschriftliche Quellen
Nr. 598 Quellenwert der Inschriften (15. ]h.). Gegenüber dem 14. ]h. schränkt sich Dichte und Bedeutung der Informationen nach heutigem Stand der Forschung weiter ein : lokale Baugeschichte einzelner Klöster im Bereich des heutigen Griechenland ; datierte Inschriften der Stadtmauer von Konstpel. (Lietzmann Nr. 1 2 ; 1 5 ; 1 6 ; 1 7 ; 22 ; 23 ; 37). Inschrift über Instandtsetzung der Hexamilionmauer bei Korinth anno 1415 a. H. KENT. Corinth VIII, 3 . Princeton 1 966, S. 1 6 8 f. [Nr. 508]). E Teil II § 54. Nr. 599 Quellenwert der Münzen (15. ]h.). Hermeneutik der wenigen Meßzahlen in byz. Quellen mit Münzeinheiten steht vor noch größeren Schwierigkeiten als im 13. und 14. ]h.
§ 12. 18. INSCHRIFTEN QUELLEN 15. JH.
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Es ist davon auszugehen, daß nur noch Silbergeld verschiedenster, oft namenloser Sorten auch türkischen Ursprungs - im Umlauf war und Gold nur noch als Rechnungseinheit diente. Typisches Beispiel für diese Vielfalt und für Unmöglichkeit exakter Umrechnungen ist das Notizbuch des Beamten aus Thessalonike (Nr. 576). E Teil II, § 55. Zum 15. Jh. besonders : BERTELE- MoRRISSON, Numismatique, S. 72, 87f. (Tabelle). T. BERTELE, Appunto sulle monete del Rechenbuch Hunger- Vogel, in : BZ 56 (1963) 321 - 327 (Umrechnung). P. WIRTH, Das Ende der römisch-byzantinischen Goldwährung, in: Jahrb. Numis matik u. Geldgeschichte 25 (1 975) 1 13 - 122.
Anhang zum IV. Teil
Die wichtigsten Urkundenkomplexe und Archive
Aufzählung alphabetisch nach Prinzip der Einzelnummern aufgebaut.
Urkundennr. 1. Urkunden Albaniens. Größtenteils nicht aus dem albanischen Geschichts raum stammend, sondern aus Venedig, Ragusa, Barcelona, Neapel, Vatikan. Archiv. Ergänzung durch erzählende Quellen. I Urkunden dieses im Mittelalter unter verschiedenen Mächten stehenden Geschichts raums berühren die byz. Geschichte nur an wenigen Punkten direkt: Hinweise auf albanische Söldner in Byzanz ; Bedrohung Albaniens unter den Anjou durch Michael VIII. Siehe Kaiserprivilegien für Kroai (Albanien) : DÖLGER Reg. 1 8 10; 1 850; 21 30. E SETION, Papacy I, S. 109; 136f. (Bedrohung durch Byzanz). GEANAKOPLOS, Michael, S. 280, 293, 392. A Urkunden und Regesten: Bücherkunde Nr. 1 998 - 2009. Davon für Byzanz wichtig: L. THAL LOCZY, C. ]IRECEK, E. DE SUFFLAY, Acta et diplornata res Albaniae rnediae aetatis illustrantia, 2 Bde. Wien 191 3 - 1 8 (vom 4. ]h. - 1406 auch erzählende Quellen mit einbezogen). 1. PARRINO, Acta Albaniae Vaticana. Res Albaniae saeculorurn XIV et XV atque cruciatarn spectantia, tarn. 1 (Acta ex libris Breviurn excerpta colligens) (Studi e Testi 266) Vatikanstadt 1 971 (bisher wenig ausgewertete Breven an byz. Kaiser und Despoten). Acta Albaniae Veneta saeculorurn XIV et XV. ed. J. VALENTINI. pars I : saec. XIV t . 1 - 4; pars I I saec. XV tom. 5 - 1 7, München 1 967- 1 973.
Urkundennr. 2. Archive Athen. Byz. Kaiserurkunden sind an verschiedenen Stellen verstreut : Nationalbibliothek (DÖLGER, Reg. 24 1 2 ; 2 1 3 1 früher Meteora) ; byz. Museum (DÖLGER, Reg. 2237) ; Akademie der Wiss. (DÖLGER, Reg. 352 1 ) Über Existenz von Originalen oder Abschriften (außer Mikrofilm) in diesen Archiven nichts bekannt. Wichtig ist eine große Mikrofilmsammlung byz. Urkunden in Griechenland des "Zentrums Byzantinischer Studien" (XEV'tQOV B'U�av'tLvffiv EQE'Uvffiv) (Katalog 1, Athen 1962) u. a. die byz. Urkunden des Patmosarchivs (s. d.) enthaltend. Urkundennr. 3. Archive Athos. Größter Bestand von Urkunden aller Gattungen - unter byz. Herrschaft geschrieben - aus 12 Klöstern. Nach OIKONOMIDES können nur provisori sche Ziffern angegeben werden : bis anno 1 500 ist in Original (Beginn 1 1 . Jh.) und Kopialüberlieferung (Beginn 2. Hälfte 9. Jh.) mit einer Zahl von 700 Urkunden zu rechnen, ein Viertel davon ist ungedruckt. Alle wichtigen Urkundentypen treten zum ersten Male in den Athosarchiven auf. Quantitativ stark ansteigender Überlieferungsfluß ab 13 . Jh. Größere Urkundenbestände aus 1 1 . und 12. Jh. besitzt allein die "große Laura" . I Mit dem kurz skizzierten Überlieferungsbestand ist die überragende Bedeutung dieser "Schatzkammern" deutlich umrissen. Es gilt die Teil II § 15 hervorgehobene Einseitigkeit
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ANHANG
der Urkundeninhalte. Aus den Urkunden lassen sich in günstig gelagerten Fällen auch Informationen für weit entfernt vom Athos gelegene Klöster und Territorien bis Thessalo nike ablesen. E CH. G. PATRINELES, Bibliotheken und Archive der Klöster des hl. Berges, in: ThEE 1 (1962) 935 - 943 (neugr.). M. I. MANUSAKAS, Griechische Handschriften und Urkunden des hl. Berges. Bibliographie ( (neugr.), in: EEBS 32 (1963) 391 -419 (auch Verzeichnis sämtlicher älteren Urkunden editionen). N. OIKONOMIDES, Les archives medievales du Mont Athos: etat actuel de l'inventaire et programme de publication, in: Proceedings of the Xlllth Intern. Congress of Byzantine Studies, Oxford 1967, S. 489- 493 ( Documents et etudes sur les institutions de Byzance, [Var. Repr.] London 1976, Aufs. XVI). A Akten. Athos ed. Petersburg. Wird ersetzt durch Akten. Athos ed. Paris bisher 10 Bde. Dort die älteren stark verstreuten Ausgaben in Bibliographie angegeben. Ältere Ed. auch bei DÖLGER Reg. Literaturverzeichnis und GRUMEL- LAURENT- DARROUZES, Reg. und bei MANUSSAKAS (s. o.). Für Historiker unentbehrlich die kommentierten Urkunden (vor allem aus dem Ivironkloster) bei DÖLGER, Schatzkammern. =
Urkundennr. 4. Barcelona. Archiv der Könige von Aragon (Real archivio de la corona de Arag6n) ; bisher nur bis 1409 großenteils veröffentlicht (FINKE, LLUCH). Zusatzmaterial im Stadtarchiv von Barcelona und im Archiv von Palermo (aragonesische Könige Siziliens ; Diplome der Angiovinen). I Für Byzanz ausschließlich Außenpolitik betreffend : 1. Beziehungen der aragon. Könige zu Palaiologen (Heiraten!) (DÖLGER, Reg. 2089) ; 2. Sonderinformationen über die "Katala nische Kompanie" (DÖLGER, Reg. 2252 ; 2258) ; reiches von L LUCH, LOENERTZ und SETTON ausgeschöpftes Material zur katalanischen Herrschaft in Achaia; 3. Rückeroberungspläne von Kar! von Valois und dessen Geldnöte (Brief bei Finke 111, S. 140 - 142); 4. HAUPT QUELLE zu Unionsbemühungen und Bitte um Türkenhilfe im 15. Jh. (DÖLGER, Reg. 3297; 3308 ; 33 17; 3343 ; 3357; 3535 mit reicher Lit.) ; 5. noch nicht voll ausgeschöpfte Informationen über Verhältnis Byzanz - Genua (s. LAIOU, Latins, S. 356). E Siehe Teil 111 § 9 (Spanien). Siehe Lit. in angeführten Regesten DÖLGERS (MARINESCU, CERONE, ClRAC - EsTOPANAN). SETTON, Catalan domination passim. R. -J. LOENERTZ, Athenes et Neopatras in: Archivum Fratrum Praedicatorum 25 (1955) 100 - 2 1 2 ; 428 - 43 1 ; 28 (1 958) 5 - 91 ( = Byzantina et Franco - Graeca 11, Rom 1 978, S. 1 83 - 393). A H. FINKE, Acta Aragonensia, 3 Bde., Leipzig- Berlin 1908 - 1922 (Zeit 1291 - 1327). A. RUBIO I LLUCH, Diplomatari de l' Orient Catala, 1301 - 1409, Barcelona 1 947.
Urkundennr. 5. Urkunden. Bulgarien. Nur Herrscherurkunden in geringer Zahl. Dazu gehört auch Ergänzung zum "Synodikon" (121 1 ) der Orthodoxie mit Angaben des Ivan 11. Asen über Erneuerung des bulgar. Patriarchats und über kaiserl. Schenkungen. I Trotz geringer Zahl HAUPTQUELLE zur Machtentfaltung Bulgariens im 13. Jh. und seinen "feudalen" Verhältnissen, der politischen Machtausdehnung, der Titulatur und der Verwandtschaftsverhältnisse der Bulgarenzaren. Der Vertrag mit Dubrovnik des Michael Asen um 1253 aus dem Archiv Venedig ist in byz. Quellen nicht erwähnt. Für byz. Geschichte sind bulgar. Urkunden nur indirekte Quelle. E S. Teil 111 § 1 1 (Bulgarien). ZLATARSKI, Geschichte 111 passim. CANKOVA- PETKOVA, Aseni den, passim; speziell zu Urkunden: S. 13/4. DU]CEV, Medioevo I, S. 254 (Lit.) (zum Synodikon).
DIE WICHTIGSTEN URKUNDENKOMPLEXE UND ARCHIVE
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B. S. KISELKOV, Das Synodikon des Boril als histor. Quelle (bulg.), in: Istor. Pregled 1 9 (1963) 66 - 73 (Beziehungen zum griech. Synodikon). A G. A. ILYINSKI, Gramoty bolgarskich carej, Moskau 1 9 1 1 (Nachdr. mit Vorwort von 1. DUICEV Var. Repr. 1970). 1. IVANov, Bulgarski starini iz Makedonia, Sofia 31 970 (mit Nachträgen von B. ANGELOV), S. 569 ff. M. ANDREEV, Le chrysobulle de Vatopedie et les problemes du droit feodal (bulg. mit franz. Zsfg.), (Bulgar. Akad. Wiss.) Sofia 1 965 (dazu B. FERIANCH:: , in: BZ 61 [1968] 3 1 8 - 322). Textauszug des Synodikon : DUICEV, Bulgarische Literatur 11, S. 1 55 - 1 67. M. LASKARIS, Vatopedskata gramota na car Ivan Asen 11., Sofia 1930.
Urkundennr. 6. Chios. Kloster Nea Moni. Nur 8 Kaiserurkunden und 2 Erwähnungen von 1 045 bis 1 080 und dann wieder 1259 (Dölger, Reg. 1 8 70) und 1289 (Reg. 2133) in verstreuter Kopialüberlieferung aus 5 verschiedenen Kopien (darüber Reg. 862) erhalten. I In der dünnen Urkundenüberlieferung Mitte des 1 1 . Jh. sind die Urkunden wichtige Zeugnisse zur Sozial-, Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte : abhängige Bauern, staat licher Zuschuß zum Kloster, Teilimmunitäten. E DÖLGER Reg. 862 ; 868; 8 78 ; 887; 1030; 1050; 1 870; 2 1 3 3 ; 2867 mit Lit. A MM 5, 1 - 1 3 . Weitere Teilausgaben in Reg. Zepos, JGR I, Appendix S. 629 ff. Dubrovnik: s. Ragusa.
Urkundennr. 7. Englisch-normannische Archive und Register. Für Byzanz hat A. A. Vasiliev zum ersten Mal für die byz. Diplomatie des 12. Jh. die königl. Steuerrollen (sog. Pipe-rolls) ausgewertet. Einzelne Kaiserurkunden sind durch Geschenk in das British Museum gelangt (DöLGER, Reg. 2460). Von der Reise Manuels 11. nach England haben sich Urkunden und Erwähnungen in königl. Briefen aus engl. Archiven erhalten : Dölger Reg. 3283 (Cottonian collection) jetzt bei BARKER, Manuel 11, S. 497 - 503 . Vgl. DÖLGER, Reg. 3280. I Die Byzanzferne des englisch-normannischen Geschichtsraumes bedingt den Mangel an Urkunden zur byz. Geschichte, der nur durch besondere Ereignisse unterbrochen wird. E Teil IH § 8 (Engl.-normann. Geschichtsraum). VASILIEV, History, S. 426 ; 43 1 (Auswertung der Pipe-rolls). A The great roll of pipe . . . val. 26 - 28 ( 1 1 76 - 1 1 79), London 1 905 - 1 907. Royal and historical letters during the reign of Henry the fourth . . . vol. l AD 1 399 - 1404 ed. F. C. HINGESTON, London 1 860 (Rerum Britannicarum medii aevi scriptores 1 8) (hier vor allem Nr. 25 und 42). Neues Briefmaterial Richards H. : D. M. NICOL, A Byzantine emperor in England. Manuels l1's visit to London in 1 400 - 1402, in: University of Birmingham. Historical Journal 12 (1969) 204 - 225.
Urkundennr. 8. Florenz. Archivio di Stato. Die meisten Urkunden des reichhaltigen Archivs beziehen sich nicht direkt auf Byzanz, sondern auf die fränkische Herrschaft in Griechen land (Morea, Katalanenherrschaft) und auf die allgemeine Handels- und Wirtschaftsge schichte des Mittelmeerraumes im 1 5 . Jh. (Kataster und Steuerregister; Handelsbücher; Privaturkunden). Sie kommentieren das Handelsbuch des Pegolotti (Nr. 537). I Direkt auf Byzanz beziehen sich nur außenpolitische Dokumente : 1. die Verhandlungen Manuels 11. mit Florenz (DöLGER, Reg. 3286) ( Lampros pp 3, S. 124 - 126). 2. Urkunden des Florentiner Konzils (DöLGER, Reg. 3486 - 3488). =
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ANHANG
E S. Teil 111 § 4 (Italien nach normann. Erob.). SEITON, Catalan domination passim. LAURO MARTINES, The social world of the Florentine humanists 1 390 - 1460, Princeton 1963 (frdl. Hinweis von Frau Dr. Fögen). R. DAVIDSON, Forschungen zur Geschichte von Florenz 111, Berlin 1901, S. 199- 204 (Regesten der Geheim- und Geschäftsbücher der Strozzi, Bardi und Peruzzi). A Documenti sulle relazione delle citta Toscane coll' oriente, ed. G. MÜLLER, Firenze 1 879. J. LONGNON- P. TOPPING, Documents sur le regime des terres dans la principaute de Moree au XIV' siede, Paris 1969.
Urkundennr. 9. Frankreich. Neben den Archives Nationales de France (mit Archives departementales) in Paris kommen Urkunden in vereinzelten städtischen Archiven (Dijon : DÖLGER, Reg. 3 194 ; Narbonne : DÖLGER, Reg. 2908), Urkunden in der Bibliotheque Nationale : DÖLGER, Reg. 3489), Kopialüberlieferung und Erwähnungen in den Briefen der französ. Könige des 12. Jh. (DöLGER, Reg. 1445; 1450; 145 1 . Zur chronol. Einordnung : LAMMA, Comneni 1 1 , S. 8 8 ) und den Ordonnances des rois d e France des 15 . J h . (DöLGER, Reg. 329 8 ; 3319) in Betracht. I Nur für Außenpolitik wichtig : 1 . Diplomatie Manuels I. mit dem Westen; 2. unedierter griech. Text des Briefes des Alexios 111. an Papst Innozenz 111. (DöLGER, Reg. 1648 ; vgl. CARILE, Storia, S. 66) ; 3. zusätzliches Material zur Stellung der französ. Könige zu den Eroberungsplänen der Valois (s. LAIOU, Latins, Zusammenstellung der Dokumente S. 357/8 ; L. MAVROMATIS, La Serbie de Milutin entre Byzance et l'occident, in: B 43 [1973] 1 20 - 150 : Abkommen mit Charles von Valois von 1308) ; 4. Verhandlungen über Kreuz zugspläne des 14. und 1 5 . Jh . . E H. CONSTANTINIDI - BIBIKOU, Documents concernant l'histoire byzantine deposees aux Archives Nationales de France, in : Melanges o. et M. Merlier I, Athen 1956, S. 1 19 - 132. (dort auch Hilfsmittel zum weiteren Studium der Archive). A M. BOUQUET, Recueil des historiens des Gaules et de la France, Paris 1 738 - 1 876, für 12. Jh. tom. XV, XVI wichtig.
Urkundennr. 1 0. Genua. Anders als in Venedig (s. d.) sind die Beratungen des Rates weitgehend verloren. Eine Fülle von Notariatsregistern bis ins 15 . Jh. sind erhalten. Ältestes Notariatsregister des Notars Johannes von 1 1 54 - 1 164 enthält 1300 datierte Privaturkun den ! Ein für Historiker befriedigender Gesamtüberblick über Inhalt der einzelnen Officia und Materia des Staats archivs und über weitere Archive (Archivio di San Giorgio, Archiv der Spinola) existiert nicht. I Die Notariatsakten sind detaillierte HAUPTQUELLE für jurist. Struktur, Volumen und Ausdehnung des genuesischen Handels im gesamten Mittelmeerraum seit Mitte des 12. Jh. Sie sind somit auch HAUPTQUELLE für die Kolonie Pera, dem "Pfahl" im Fleische Konstpels. Für die innere Struktur des byz. Handels scheint aber die Information der gewaltigen Quellenmasse gering. Das Eindringen des genuesischen Händlers in Byzanz wird im 12. Jh. weniger deutlich als in gleichzeitigen venezianischen Urkunden. Einige, erst in neuester Zeit ausgewertete "officia" des Staats archivs haben über die politische Auseinan dersetzung mit Venedig und Byzanz im 14. Jh. neue Einzelinformationen gebracht, die über die offiziellen, im Archiv bewährten Diplome hinausgehen. Diese byz. Kaiserprivilegien bringen wie die Diplome für Venedig Einzelheiten über byz. Fremdenrecht, Zoll- und Handelsrecht.
D IE WICHTIGSTEN URKUNDENKOMPLEXE UND ARCHIVE
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E S. Teil III, § 4 (Italien ab 1070) die grundlegenden Werke von CARO (1985/9); MANFRONI (1 898), L OPEZ (1936), BACH (1955), VITALE (1956), HEERS (1961). Umfassende Auswertung der Urkunden für gesamten Mittelmeerraum mit Angabe der Ausgaben der Urkunden und Lit. : BALARD, Genua (1 980). S. die Lit.hinweise bei DÖLGER, Reg. Verträge mit Genua: P. LISCIANDRELLI, Trattati e negoziazioni politiche della republica di Genova. Regesti. 958 - 1 797. Genua 1960 (mir nicht zugänglich). A Wichtigste Ausgaben, Byzanz betreffend: H. RICOTTIUS, Liber iurium reipublicae Genuensis, in: Monumenta Historiae Patriae 1 , 2, Turin 1 872 (grundlegend ; enthält die meisten offiziellen Verträge). L. T. B ELGRANO, Prima serie di documenti riguardanti la colonia di Pera, in: Atti della societa Ligure di storia patria 13 (1877- 1 884) 99 - 3 1 7. L. T. B ELGRANO, Seconda serie di documenti riguardanti la colonia di Pera, in: Atti della Societa Ligure di Storia Patria 13, 4 (1 880) 931 - 1003. G. BERTOLOTTO, Nuova serie di documenti sulle relazioni di Genova coll' impero bizantino. Atti della societa Ligure di Storia Patria 28 (1 898) appendice. Rom 1902. G. I. BRATIANU, Actes des notaires Genois de Pera et de Caffa de la fin d� XIII" siede, Bukarest 1927. N. BANESCU, Archives d'Etat de Genes. Officium provisionis Romanie I, in : RESE 4 (1966) 576 - 591 (35 Iat. Dokumente 1424 - 1428, die Ausdehnung Genuas in der Levante zeigend). N. BANESCU, Archives d'Etat de Genes. Offizium provisionis Romanie II, in : RESE 5 (1967) 235 - 263 (59 Dokumente). G. PISTORINO, Notai genovesi in Oltremare, Atti rogati a Chilia da Antonio di Ponzo (1360 - 1 361), Genua 1 971 . G. BALBI - S . RAITERI, Notai Genovesi in Oltre mare. Atti rogati a Caffa e a Licostomo (sec. XIV), Genua 1 973. M. BALARD, Genes et l'outre-mer. Tom. I: Les actes de Caffa du botaire Lamberto di Sambuceto, Paris 1 973 (Byzanz selten direkt betreffend). C. IMPERIALE DI SANT ANGELO, Codice diplomatico della republica di Genova, in : FISI 77. 79. 89 (bisher nur anni 958 - 1202).
Urkundennr. 1 1 . Jonische Inseln (Kephallenia, Zakynthos). Urkunden aus privaten und kirchlichen Archiven sind fast ausschließlich (außer einer inschriftlich erhaltenen Despoten urkunde : MM 5, S. 14/5) nicht unter unmittelbarer byz. Herrschaft geschrieben (Latein. Herrschaft ; Metabyzanz). I Hermeneutisch ist der historische Rückschluß für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte mit allen Vorbehalten (s. Teil I § 13) anzuwenden. Informationen zur politischen Geschichte der Inselwelt in byz. Zeit enthalten die Urkunden kaum. A MM 5, 14- 76. TH. ST . TZANNETATOS, To praktikon tes latinikes episkopes Kephallenias . . . (Das Praktikon des lateinischen Bistums von Kephallenia von 1 264 und seine Epitome) (neugr.) Athen 1 965 (dazu : kritisch : OIKONOMIDES in: Hellenika 20 (1967) 1 99 -207). A. SIPHONIU - KARAPA, M. A. TURTOGLU, ST. N. TROIANOS, To notariakon archeion Kephallenias (Das Notariatsarchiv von Kephallenia), (neugr.), Athen 1 972 (Register vom 16. - 19. ]h.).
Urkundennr. 1 2. Hiera -Xerochoraphion. Später auseinandergerissenes fragmentarisch erhaltenes Chartular des in der 2. Hälfte des 1 0 . Jh. gegründeten Klosters bei Priene (Latmosgebiet). Die erhaltenen 14 Urkunden stammen mit einer Ausnahme aus dem 1 3 . Jh. : 3 Kaiserurkunden : DÖLGER, Reg. 1 685 ; 1689; 1 775 a) ; vgl. 1 702 ; 1 708 b); 5 Privaturkunden (Kauf, Verkauf) ; 6 Beamtenurkunden mit einem einzigartigen Emphyteusekontrakt eines Beamten des Patriarchats von Konstpel. I Noch nicht voll ausgeschöpfte Informationen zur Wirtschaftsgeschichte eines Klo sters. E Siehe die genannten Kaiserregesten und die Kommentare der Herausgeber. A MM 5, S. 256 - 258 (unvollständig). N. WILSON- J. DARRouzEs, Restes du chartulaire de Hiera- Xerochoraphion, in : REB 26 (1968) 5 - 47.
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ANHANG
Urkundennr. 13 . Italien (Kalabria, Lukania, Langobardia, Sizilien). Unmittelbar unter byz. Herrschaft vor 1 071 sind nach Zählung von GUILLOU 1 1 8 griechische Urkunden erhalten. Für lateinische Urkunden vor 1 071 unter byz. Herrschaft geschrieben liegen keine Gesamtzahlen vor. Es handelt sich fast ausschließlich um Privat- und Beamtenurkunden aus Kloster- und Bischofsarchiven, städtischen Archiven (Neapel) und aus Kopialüberlieferung (vor allem Vatikan. Archiv). Edition und Auswertung ist im vollen Gange (v. FALKENHAU SEN. GUILLOU ) . I Einzigartige HAUPTQUELLE zur byz. Provinzialverwaltung und Sozialstruktur einer byz. Provinz einschließlich Ethnographie. Für keine andere Provinz des byz. Reiches (abgesehen vom Athos) sind aus so früher Zeit eine so große Anzahl an Privat- und Beamtenurkunden überliefert. E Siehe Teil III § 3 (Italien vor 1071). A. GUILLOU, Le fonti diplomatiche greche nel periodo bizantino e normanno in Italia, in : Atti del 4° congresso storico Calabrese, Napoli 1969, S. 89- 103 (= Studies on Byzantine Italy (Variorum Reprints) London 1 970 Aufs. IV). A Einzelne byz. Urkunden in Lit. bei § 19 (Beamtenurkunden) und § 21 (Privaturkunden). Die wichtigsten Sammeleditionen : Akten. Italien. I - IV (nur teilweise unter byz. Herrschaft geschrieben). FR. TRINCHERA, Syllabus Graecarum membranarum . . . Neapel 1 865 (Urkunden von 891 - 1 331). Codice diplomatico Barese. I. Le pergamente del duomo di Bari per G. B. NIlTO DE ROSSI e FRANcEsco NIlTI DI VITO 1 (952 - 1264), Bari 1 897. IV, 1 . Le pergamene di S. Nicola di Bari per FR . NIlTI DI VITo. Periodo greco (939 - 1 071 ), 1900. VIII, 1 . Le pergamene di Barletta. Archivio capitolare (897 - 1285) per Fr. NITTI DI VITO, 1914. Codice diplomatico Pugliese (Fortsetzung des Codici diplomatico Barese) XX. Le pergamene di Conversano ed. G. CONIGLIO. 1 . (901 - 1265), 1 975. XXI. Les Chartes de Troia ed. J. -M. MARTIN 1 (1024 - 1266) 1976. G. ROBINSON, History and cartulary of the Greek monastery of St. Elias and St. Anastasius of Carbone, in: Orientalia Christiana XI. 5 (1928) 271 - 349 ; XV. 2 (1929) 121 - 276 (die ersten 10 edierten Urkunden fallen in byz. Zeit).
Urkundennr. 14. Italien. Urkunden außerhalb byz. Herrschaft. Die unübersichtliche Masse dieser Urkundengruppe ist nach dem Quellenwert für die byz. Geschichte zu untergliedern : a) Urkunden geschrieben in ehemals byz. Gebieten (normannische Urkunden Süditaliens und Siziliens) ; b) Urkunden aus Gebieten, die nur in frühbyz. Zeit direkt unter byz. ' Herrschaft standen. Hierher gehören die langobardischen Urkunden und die Urkunden der großen Abteien in den langobardischen Fürstentümern (vor allem Monte Cassino; Kloster der Dreieinigkeit, sog. Chronicon Vulturense Nr. 356; Cava; S. Maria di Tremitti u. a.). Gerade die lombardischen Klöster haben durch Schenkungen eine Reihe byz. Beamten- und Privaturkunden aufbewahrt. Außenpolitisch spiegelt sich der dauernde Wandel des byz. Einflusses vom 9. - 1 1 . Jh. in den Urkunden wider. In urkundenarmer Zeit des 9. und 10. Jh. haben sich in den langobardischen Klöstern (Cava! Chronicon Vulturense !) in einzigartiger Weise Privatur kunden erhalten. Eine noch nicht sauber erarbeitete rechtsgeschichtliche Interpretation muß das Ineinander von germanischen, römisch-rechtlichen, byzantinischen und volksrechtli chen Einflüssen trennen. Dies gilt auch für die normannischen Urkunden. Diese haben durch den histor. Rückschluß . hohe Bedeutung in Bezug auf wirtschaftsgeographische Grundlagen und Ethnographie (Symbiose verschiedener Bevölkerungsgruppen). E Siehe Teil III § 4 (Italien nach 1071). E. PONTIERI, I primi tempi feudali in Calabria, in : Tra i Normanni nell' Italia meridionale, Neapel 21 964 Aufs. IV. (Besprechung der Urkunden mit Lit.).
DIE WICHTIGSTEN URKUNDENKOMPLEXE UND ARCHIVE
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A S. CUSA, I diplomi Greci ed Arabi di Sicilia . . . I, 11, Palermo 1 868. G. BELTRANI, Documenti langobardi e greci per la storia dell' Italia meridionale ne! medioevo, Rom 1 877. L. SCHIAPARELLI C. R. BRÜHL, Codice Diplomatico Langobardo da1 568 - 774, 1 - 111, 1 , FISI 62 - 64, Rom 1 929, 1933, 1973 . Codice diplomatico del monasterio Benedettino di S. Maria di Tremitti (1005 - 1237) ed. A. PETRUCCI, fase. 1, 2 (Introd. 1005 - 1081) Rom 1 960. ANNIBALE DE LEO, Codice diplomatico Brindisino a cura di G. M. MONTI e collaboratori, I (492 - 1 299), Trani 1 940. Codice diplomatico del monasterio di S. Colombano di Bobbio ed. C. CIPOLLA, FISI 52 - 54, Rom 1918. Codex diplomaticus Cavensis a cura di M. MORCALDI, M. SCHIANI, S. DE STEPHANO, 8 Bde., Neapel, Mailand, Pisa 1873 - 1893. A. GUILLOU, Les actes Grecs de S. Maria di Messina. Enquete sur les populations Grecques d'Italie du Sud et de Sicile (XIe- XIve s.) (Istituto Siciliano di Studi Bizantini e Neoellenici Testi 8) Palermo 1963.
Urkundennr. 15. Urkunden Kroatien. Die auch den Geschichtsraum Dalmatien und Slavonien umfassenden Urkunden stammen aus indirekter Tradition und verschiedenen Archiven (Venedig, Ragusa, Vatikan, Neapel, London, Split, Zadar u. a.). Die frühen Diplome sind vor allem nach den Forschungen von KLAl(� teilweise unecht oder interpo liert. I Obwohl im einzelnen die Urkunden immer auf Echtheit zu überprüfen sind, sind sie HAUPTQUELLEN für die dauernd wechselnden Herrschaftsverhältnisse in diesem Geschichtsraum. Hermeneutische Schwierigkeit bereitet die Frage, inwieweit aus formalen Kriterien (Fortbestehen byz. Titel; Erwähnung der Kaiser in Urkunden) auf reale Macht geschlossen werden kann. E Teil 111 § 10 (Serbien, Dalmatien, Kroatien). Dort die Werke von CESSI, FERLUGA und KLAIC. Zur Echtheitskritik: N. KLAIC, Tribuni et consules dans les documents de Zara des xe et XIe siecles (serbokr. mit franz. Zsfg.) in : ZRVI 1 1 (1 968) 67-92. Weiteres zur Echtheitskritik: Bücherkunde Nr. 3949. A Urkunden Kroatien : Bücherkunde Nr. 3989 - 4013. Davon sind für die byz. Beziehungen beson ders wichtig: F. RACKI, Documenta historiae chroaticae periodum antiquam illustrantia, MSHSM 7, Zagreb 1 877 (alle Quellen - auch Auszüge von erzählenden - bis 1 103). T. SMICIKLAS -M. KosTRENCIc, Codex diplomaticus regni Croatiae, Dalmatiae et Slavoniae, Zagreb 1904 - 1 976. Vol. 1 (743 - 1 1 00) 1967. Vol. 2 - 15 (1 101 - 1 378). 1904 - 1 934. Vol. 16 (1379 - 1385) 1 976.
Urkundennr. 1 6. Latros. Kloster des Paulos, auch Styloskloster genannt (gegründet Anfang 10. Jh.). Über 20 Urkunden (Zählung der Edition irreführend ) vom 10. - 1 3 . Jh. (letzte Urkunde vielleicht 1263) : 8 Beamtenurkunden, 8 Patriarchatsurkunden, 4 Kaiserurkunden, 1 Hegumenenurkunde und 2 Eingaben, typologisch schwer einzuordnen. Die Urkunden stammen aus einem aus den Vatikan. Codices Urbin. gr. 80 und Ottobon. 80 rekonstru ierbaren Diplomatar. I In der auch in der Athosüberlieferung urkundenarmen Zeit des 12. Jh. sind die erhaltenen Beamtenurkunden von einzigartiger Bedeutung, vor allem zum Prozeßrecht: Tribunal des Großlogotheten ; Verflechtung weltlicher und geistl. Gerichtsbarkeit; Eideslei stung. E JANIN, Monasteres 11, S. 441 - 454 (bisher beste Analyse des Inhalts in 40 Regesten mit Parallelquel len). E. TRAPP, Chronologisches zu den Diplomatarien des Paulosklosters am Latmos und der Makrinitissa, in : Byz. Forschungen 4 (1972) 206-213. Weitere Lit. bei DÖLGER, Reg. 1 692 f. 1 754.
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ANHANG
LAURENT, Reg. 123 1 ; 1 284 ; 1 286; 1295 ; 1307; 1310. A MM 4, S. 290 - 329.
Urkundennr. 1 7. Lembiotissaurkunden. Muttergotteskloster am Lembos (bei Smyrna) ; erwähnt bereits 787; erneuert 1 228 durch Johannes Dukas Vatatzes (DöLGER, Reg. 1 71 8). Mehr als 200 Urkunden 1228 - 1293 ( ?) (Einteilung der Edition ist irreführend) durch Chartular (Cod. Vindob. gr. 125) überliefert. Das Kopialbuch ist nicht chronologisch fortlaufend, sondern offenbar nach Besitzkomplexen geordnet. Überliefert werden Kaiser urkunden, 2 Patriarchenurkunden, Beamtenurkunden der staatlichen und kirchlichen Gewalt, die oft langwierige Prozesse zum Inhalt haben, Privaturkunden. I HAUPTQUELLE zur byz. Verwaltung, vor allem zur Verflechtung kirchlicher, staatlicher und privater Machtbefugnisse. Unausgeschöpfte HAUPTQUELLE über Tätig keit staatlicher Beamter. Reiches Material zur Stellung der "Pronoiare" und der abhängigen und freien Bauern mit Meßzahlen zur Privat- und Klosterbesitz und Einkünften. Histor. jur. Gesamtkommentar dringend erwünscht. E F. DÖLGER, Chronologisches und prosopographisches zur byz. Geschichte des 13. Jh., in: BZ 27 ( 1927) 291 - 320. H. AHRWEILER, L'histoire et la geographie de la region de Smyrne, in: TM 1 ( 1 965 ) 1 - 204 (histor. Geographie). P. CHARANIS, On the social structure and economic organization of the Byzantine empire in the thirteenth century and later, in : BS 12 ( 1 953 ) 94 - 153 ( Social, economic and political life in the Byzantine empire, (Var. repr.) London 1 973 Aufs. IV). G. OSTROGORSKY, Quelques problemes d'histoire de la paysannerie Byzantine, Brüssel 1 956, S. 41 H. (grundlegend). Weitere Lit. : DÖLGER, Reg. 1 7 1 8 ; 1 73 1 ; 1 735 u. ö. A MM 4, S. 1 - 289 (Ed. völlig ungenügend). =
Urkundennr. 18. Lykusada. (Thessalien). Früheres Klosterarchiv. 6 teilweise fragmentari sche Urkunden jetzt an verschiedenen Orten : Athen, Meteoraklöster, Kapitulararchiv Lucca. L. Heuzy konnte bei seiner Reise Mitte 1 9. Jh. das Original der histor. wichtigen Eidesleistung des Despoten Michael Gabrielopulos (ed. MM 5, 260/1) noch im Archiv des Klosters benutzen. Über den heutigen Zustand des Archivs mir nichts bekannt. Erhalten sind Kaiser- und Despotenurkunden. E DÖLGER, Reg. 2131, 2780, 2823. G. OSTROGORSKY, Das Chrysobull des Despoten Johannes Orsini für das Kloster von Lykusada, in: ZRVI 1 1 ( 1 968 ) 205 - 2 1 3 ( Zur Byzantinischen Geschichte, Darmstadt 1973, S. 1 83 - 191 ) . FERJANCIC, Thessalien, S. 1 83 f. A Siehe die bei "E" verzeichneten älteren Editionen. MM 5, 253 - 256, 260/1. A. CARILE- G. CAVALLO, L'inedito crisobollo di Andronico III. Paleologo per il monastero di Licusada, in: Rendic. Accad. Science dell' Istit. di Bologna. Cl. Sc. Mor. 43 ( 1974/5) 8 1 - 126 (auch zu Archivgeschichte des Klosters). =
Urkundennr. 19. Makrinitissakloster. 43 Urkunden, die Klöster Makrinitissa, Nea Petra und Latomu in Thessalien betreffend, stammen aus dem heute verbrannten Cod. Taurinensis 237. Der Codex war ein luxeriös ausgestatteter Codex diplomaticus des Grundbesitzers Nikolaos Maliassenos, wie F. BARISIC erkannt hat. Die Urkunden sind sorgfältig nach dem Rang des Ausstellers geordnet: Kaiser, Patriarch, Bischöfe, Despoten. Privaturkunden sind gekürzt wiedergegeben. Wahrscheinlich sind die Stifterurkunden absichtlich weggelassen.
DIE WICHTIGSTEN URKUNDENKOMPLEXE UND ARCHIVE
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Der Editor hat wertvolle Einleitungen des Redaktors des Codex diplomaticus zu den Urkunden und andere Details meist weggelassen - " ein ungeheurer und irreparabler Verlust" (BARISIC). I Bester Beleg in der gesamten byz. Urkundenüberlieferung für das Eingreifen des Klosterstifters in die Klosterverwaltung. Hermeneutische Schwierigkeiten bereitet die Privaturkunde, in der der Grundbesitzer Land (seines ?) Paröken kauft (MM 4, S. 396 - 399). Sie gibt vielleicht "neue Einsicht in die Entwicklung der feudalen Verhältnisse in Thessalien" (FERJANCrc). E TIB I, S. 1 50; 210; 224 (zur Geschichte der Klöster). DÖLGER, Reg. 1985 ; 1 989; 1 999 a; 201 1 ; 2031 a; 21 10; LAURENT, Reg. 1 390; 1394; 1 397; 1403 ; 1412; 141 8 f. (mit weiterer Lit.). E. TRAPP, Chronologi sches zu den Diplomatarien des Paulosklosters am Latmos und der Makrinitissa, in : Byz. Forschungen 4 (1972) 206 - 213. F. BARISIC, Traits specifiques du diplomatarion des monasteres Macrinitissa et Nea Petra (serbokr. mit frz. Zsgf.), in: ZRVI 16 (1975) 69 - 103. FERJANCrc, Thessalien, S. 75 - 94 (Grundbesitzverhältnisse in Thessalien in 2. H. 13. Jh. fast ausschließlich aufgrund der Makrinitissa akten mit älterer Lit. : PANCENKO, KAZDAN, OSTROGORSKY, GIANNOPULOS u. a.). A MM 4, S. 330 - 430.
Urkundennr. 20. Mamelukenkanzlei. Wie Kanzlei der frühen osmanischen Sultane fertigten auch die Mamelukensultane Ägyptens griech. Urkunden aus. Drei davon sind in Kopial überlieferung erhalten : DÖLGER, Reg. 2839 ; 2950; 3405. E Siehe Lit. bei DÖLGER Reg. Vor allem: M. CANARD, Une lettre du Sultan Malik Na�ir I:Iasan a Jean VI Cantacuzene (750/1349), in : Aufsätze I Nr. 10. A Kantakuzenos, Geschichtswerk, III, S. 94 - 99 (Nr. 499). W. REGEL, Analecta byzantino-russica, Petersburg 1 89 1 , S. 57/8 (Cod. Vat. 952). G. MORAVCSIK, Griechische Briefe des Mamelukensultans an . den byz. Kaiser (russ.), in: VV 18 (1961) 105 - 1 1 5. (Cod. Paris. gr. 1 1 70). Urkundennr. 21. Menoikeion bei Serrhes. Johannes Prodromoskloster gegr. 1275 . Fast ausschließlich Urkunden serbischer und byz. Herrscher zwischen 1304 und 1355. Eine wirtschaftsgeschichtlich wichtige Schenkungsurkunde (Meßzahlen der Naturalabgaben eines Klosters) (ed. Guillou Nr. 34) ; ein Patriarchensigill (ed. Guillou Nr. 14) ; eine Bischofsurkunde und ein Fragment eines Praktikons ; ein 1333 geschriebenes Typikon ohne wirtschaftsgesch. Meßzahlen. Urkunden durch Kopialüberlieferung von zwei Chartularen erhalten (dazu : 1. DUJcEv, L'ancien cartulaire du monastere de Saint -Jean -Prodrome sur le mont Menecee, in : ZRVI 6 [1960] 1 71 - 1 85.) I Belege für Verbindung von politischer Geschichte und Kaiserschenkungen in innerpoli tischen Krisenzeiten. Meßzahlen zur Vergabe von "Pronoiaschenkungen" . Jur. Bedingun gen dieser Schenkungen werden greifbar. Meßzahlen zum Gesamtbesitz eines mittelgroßen Klosters. Ausdehnung der serbischen Macht auf byz. Gebiet. Ineinandergreifen von Souveränitätszonen. E Siehe Ed. von GUILLOU ("A ). DÖLGER, Reg. zu den einzelnen Herrscherurkunden ab Reg. 2272. A A. GUILLOU, Les archives de Saint-Jean- Prodrome sur le mont Menecee, Paris 1 955 (mit Typikon). Teiledition: SOLOVIEV - MoSIN, Diplomata (mit histor. Bemerkungen). Faksimileausg. : Cartulary A of St. John Prodromos Monastery. Facsimile of the Prague manuscript XXV. C. 9 (605), London 1972 (Einleitung von I. DUJCEV) . "
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ANHANG
Urkundennr. 22. Meteora. Kloster Metamorphosis. Kleine, noch nicht vollständig edierte (vgl. DÖLGER, Reg. 2780) Sammlung des 14. Jh. von ca. 30 Urkunden, die teilweise aus anderen Archiven (Lykusada: Urkundennr. 1 8) stammen. Besonders zahlreich: Urkunden serbischer Herrscher (vor allem Symeon Uros) und 8 Bischofsurkunden (Larissa, Stagoi). Auffallend wenig Privaturkunden. DÖLGER, Reg. 2780 ; 2823 ; 2826. I HAUPTQUELLE zur quellenarmen äußeren und inneren Geschichte Thessaliens im 14. Jh. E FER]ANCIC, Thessalien, S. 164 - 1 89 (grundlegende sozialgesch. Auswertung; Lit.). J. BOGIATZI DES, Die Chronik der Meteora (neugr.), in : EEBS 1 (1924) 139- 1 75 ; 2 (1925) 149 - 1 82. D. M. NICOL, Meteora, 2London 1975, passim. A SOLOV]EV- MoSIN, Diplomata, Index s. v. Meteora. N. A. BEES, Serbisch-Byzantinische Urkun den des Meteorenklosters, Berlin 1 92 1 (neugr.), auch in : Byzantis 2 (1911) 1 - 100.
Urkundennr. 23. Neapel. Archivio di Stato. Neben den im 2. Weltkrieg verbrannten reichhaltigen Registern der Anjou enthält das Archiv die Urkunden der Herzoge von Neapel und verstreut byz. Beamtenurkunden, wie die Editionen von TRINCHERA (s. Urkun dennr. 1 3) und der Appendix von DEL GIUDICE beweisen. Diese Urkunden scheinen noch nicht systematisch erforscht. I Die Urkunden des Dukats zeigen die langsame Loslösung von Byzanz. Register der Anjou: außenpolitische Verbindung Epiros - Angiovinen (verstreute Despotenurkunden erhalten !); Kampf der Angiovinen gegen die Palaiologen. E Teil 111 § 4 (Italien nach 1071 ). FALKENHAUSEN, Untersuchungen S. 55 (Beamtenurkunden aus Neapel). SEITON, Papacy I, S. 140 - 1 62 (Politik der Anjou). Ferjancic, Thessalien, S. 1 1 1 f. (Epiros). ZAKYTHINOS, Morea I, S. 47f. (Anjou und der Peloponnes). A. BON, La moree franque, Paris 1 969, S. 20- 22 (die histor. Bedeutung der Register der Anjou mit Lit.). A DEL GIUDICE, Codice diplomatico di Carlo I e Carlo 11 d'Angio, 3 Bde., Neapel 1 863 - 9 ; 1 902 (wichtig die Appendices !). Monumenta Neapolitani ducatus historiam pertinentia ed. B. CAPASSO, Neapel 1881 - 1892 (1 : Chroniken; 2, 1 : Regesta 912 - 1 139; 2, 2: diplomata et chartae ducum Neapolis). R. FILANGIERI, I registri della cancellaria angioina 30 Bde., Neapel 1950- 1971 . Byz. Urkunden scheint auch zu enthalten : Regii Neapolitani archivi monumenta edita ac illustrantia 1- V, Neapel 1 845 - 57. (mir nicht zugänglich).
Urkundennr. 24. Osmanische Herrscherurkunden. Wie die Mamelukensultane stellte die osmanische Herrscherkanzlei griechische Urkunden aus : bis 1453 sind bekannt: 1 Firman für Kloster hl. Paulos vom Athos ; 2 Urkunden für Menoikeionkloster (Urkundennr. 2 1 ) ; 1 Briefprotokoll a n Manuel 1 1 ( ?) ; 2 Aufforderungen an die Bewohner von J oannina, sich zu ergeben (143 1 ) ; 1 Staatsvertrag mit Venedig 1446 ; Vertrag mit Genua 1453. Die weiteren griechischen Urkunden fallen in metabyz. Zeit; dagegen sind einige erhaltene osmanische Herrscherurkunden noch in byz. Zeit geschrieben. I Die griechischen Urkunden sind "Momentaufnahmen" im Vordringen der Osmanen. Die osmanischen Urkunden geben Hinweise für die These, daß die Osmanische Expansion in Thrakien nicht Ergebnis der Politik des Hofes in Bursa war, sondern von den Beys in Thrakien ausging. Die nachbyz. osman. Urkunden geben durch histor. Rückschluß vor allem wirtschaftsgeschichtliche Nachrichten (z. B. Bergwerkswesen).
DIE WICHTIGSTEN URKUNDENKOMPLEXE UND ARCHIVE
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E Siehe Teil III § 18. A. BOMBACI, 11 "liber graecus", un cartulario Veneziano comprendente inediti documenti Ottomani in Greco (1481 - 1504), in : Westöstl. Abhandlungen. Festschrift TSCHUDI hrsg. v. F. MEIER, Wiesbaden 1954, S. 288 - 303 (enthält Aufstellung der griech. Urkunden mit Lit. auch vor 1453). SP. LAMPROS, Das Griechische als wichtige Sprache der Sultane (neugr.), in: NHell. 5 (1908) 40- 78 (mit Urkunden). A S. Einzelangaben bei "E". F. BABINGER- F. DÖLGER, Mehmed's II. frühester Staatsvertrag (1446), in: OCP 15 (1 949) 225 - 258 ( DÖLGER, Diplomatik, S. 262 -291). E. A. ZACHARIADOU, Early Ottoman documents of the Prodromos Monastery (Serres), in: Südostforschungen 28 (1969) 1 - 12. Vgl. I. BELDICEANU - STEINHERR, La prise de Serres et le Firman de 1372 en faveur du mona stere de Saint-Jean- Prodrome, in: Acta Historica 4 (1965) 15 - 24 (Firman eine Fälschung!). I. BELDI CEANU - STEINHERR, Recherehes sur les actes des regnes des sultans Osman, Orkhan et Murad 1., (Rumänische Akademie Gesellschaft. Acta Historica VII), München 1967. (Analyse von 5 1 Urkunden). N. BELDICEANU, Les actes des premiers Sultans conserves dans les manuscrits Turcs de la Bibliotheque Nationale a Paris I, II (Documents et Recherehes III, VII) Paris - La Haye 1 960/4 (mit einer Ausnahme sämtlich postbyz.). V. BOSKOV, Ein Nisan des Prinzen Or.g.an, Sohn Süleyman <:: elebis, aus dem Jahre 1412 im Athoskloster Sankt Paulus, in: Wiener Zeitschrift f. d. Kunde des Morgenlandes 71 (1 979) 127- 152 (Hinweis auf eine Anzahl ungedruckter osman. Urkunden). TAHSIM ÖZ, Zwei Stiftungsur kunden des Sultans Mehmed II. Fatih, Istanbul 1935 (nur Faksimileausgabe mit wichtiger Einleitung; Bedeutung für die Topographie Istanbuls). =
Urkundennr. 25. Osmanische Verwaltungsurkunden. Die Steuerregister und Protokoll bücher, deren Edition noch lange nicht abgeschlossen ist, sind alle metabyzantinisch. I Durch den histor. Rückschluß sind Nachrichten zu Demographie, zur wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung und zu allgemeinen wirtschaftsgeographischen Grundlagen zu erwarten. Große Schwierigkeiten für Umrechnung bereiten die metrologischen Angaben. E B. CVETKOVA, Pametna bitka na narodine (franz. Titel: Bataille memorable des peuples. Le Sud-est europeen et la conquete ottomane - fin du XIV' - premiere moitie du XV' siecle), Sofia 1 979, S. 29 - 34 : verschiedene Arten der osmanischen Verwaltungsurkunden und Register mit Lit. N. BELDI CEANU, Biens des grands Comenes en 1461 d'apres un registre ottoman, in: B 49 (1979) 2 1 -41 (keine Ed. nur histor. Auswertung). N. BELDICEANU, Biens monastiques d'apres un registre ottoman �e Trebizonde (1487). Monasteres de la Chrysokephalos et du Pharos, in: REB 35 (1977) 1 75 - 213 (grundlegende Bemerkungen zur Umrechnung). H. W. LOWRY, The ottoman tahrir defters as a source for urban demographie history: the case study of Trabzon (ca. 1486 - 1 583). Diss. Maschinenschrift University of California, Los Angeles 1977. A E. A. ZACHARIADU, Beitrag zur Geschichte qer südanatolischen Ägäis (aufgrund der Firmane von Patmos der Jahre 1454 - 1 522) (neugr.), in : Symmeikta 1 (1966) 1 84 - 232. G. D. GALABOV H. W. DUDA, Die Protokollbücher des Kadiamtes Sofia, München 1960.
Urkundennr. 26. Patmoskloster. Noch nicht vollständig edierte Sammlung von ca. 200 Urkunden von Ende 1 1 . - 1 5 . Jh., fast sämtliche Urkundentypen enthaltend. Darunter haben die Beamtenurkunden (frühes Praktikon für Andronikos Dukas Nr. 368) besonderen Informationswert. Nach erhaltenen Katalogen sind ca. 200 Urkunden verloren. Die Sammlung ist neben den Urkunden einiger Athosklöster (Lavra, Iviron, Chilandar) die größte erhaltene geschlossene Urkundenmasse in Byzanz. Nach dem Inhalt unterscheidet E. VRANOUSSI : 1 . Urkunden aus der Gründungszeit (starke Verluste) ; 2. Urkunden, 9 verschiedene Besitzungen außerhalb der Insel betreffend, darunter sehr seltene Urkunden
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aus Kleinasien (14./15. ]h.); 3. Urkunden aus Konstpel. (Kaiser- und Beamtenurkunden) ; Kaiserurkunden von 1073 - 1 340 ; 4. Urkunden aus Patmos selbst (vor allem geistl. Testamente). I Der kurze Überblick über den Inhalt zeigt bereits die außerordentliche Bedeutung dieser Sammlung vor allem zur Verwaltung (Aufbau und Gang der Verwaltung; Exemptionen ; praktische Tätigkeit der Beamten), zur Sozialgeschichte (Parökenschenkungen), zur Fröm migkeitsgeschichte (Schicksale des Klostergründers). E Regesten der Kaiserurkunden ab 1073 passim. LAuRENT, Reg. 1354; 1387. F. DÖLGER, Die Kaiserurkunden des J ohannes-Theologos-Klosters auf Patmos, in: BZ 28 (1928) 332 - 371 . DÖLGER, Finanzverwaltung (1960) (Patmosurkunden Hauptquelle). M. NYSTAZOPULU, Der "epi kanikleiu" und die Aufsicht über das Patmoskloster (neugr.), in : Symmeikta 1 (1966) 76 - 94 (zu MM 6, 233 - 235 : Dienstanweisungen innerhalb der Verwaltung - in Byzanz sehr selten erhalten !). G. OSTROGORSKY, Pour l'histoire de l'immunite a Byzance, in : B 28 (1 958) 1 65 - 254. E. L. BRANUSE, Ein unedierter Katalog von Urkunden des Patmosklosters (12. - 13. Jh.) (neugr.), in: Symmeikta 1 (1966) 137- 1 62 (Praktikon der nicht mehr gültigen Urkunden des Klosters; Verlust: über 200 Urkunden). E. L. BRA NUSE, Eine beglaubigte Sammlung wichtiger Urkunden des Patmosklosters auf einer Rolle des 1 1 . Jh. (neugr.), in : Symmeikta 1 (1966) 95 - 1 1 9 (Erwähnungen einiger nicht mehr erhaltener Kaiser- und Beamtenurkunden auf einer aneinandergeklebten Sammelkopie). E. L. VRANOUSSI, Une collection authentiquee d'actes du couvent de Patmos et ses notices dorsales (XI" s.). Notes de diplomatique Byzantine , in : Symmeikta 2 (1 970) 329 - 348 (Dorsalnotizen). eHR. A. MALTEZU, Die lateinischen Urkunden des Patmosarchivs (neugr.), in : Symmeikta 2 (1970) 349 - 378 (68 1at. Urkunden wichtig für allgemeine Geschichte des Mittelmeerraumes, nicht unmittelbar Byzanz betreffend). E. VRANOUSSI, Contribution a l'etude de la paleographie diplomatique : les actes de Patmos, in: La paleographie grecque et byzantine, Paris 1977, S. 435 - 457 (Gruppierung der Urkunden). P. KARLIN- HAYTER, Notes sur les archives de Patmos comme source pour la demographie et l'economie de l'ile, in: Byz. Forschungen 5 (1977) 1 89 - 21 5 (pauvres renseignements, d'interpretation souvent contestable !). A MM 6 (unzureichend ediert). E. L. BRANUSE, Byzantina engrapha tes mones Patmu. A. Autokrato rika (Byzantinische Urkunden des Patmosklosters. A. Die Kaiserurkunden), Athen 1 980.
Urkundennr. 27. Patras. Die meisten, von GERLAND aus der Stadtbibliothek Macerata, dem Vatikan. und Venezian. Archiven herausgegebenen griechischen, lateinischen und italieni schen Urkunden sind nicht unter byz. Herrschaft geschrieben. Ausnahmen bilden die Beamtenurkunden aus der Zeit des Despoten Thomas (u. a. ein Prozeß über Abgaben). E G. FEDALTo, Patrasso, citta degli arcivescovi latini, tra i secoli XIII e XV, in: Rivista di studi bizant. e neoell. 8/9 (197112) 127 - 1 70. A E. GERLAND, Neue Quellen zur Geschichte des Lateinischen Erzbistums Patras, Leipzig 1 903 (mit wertvoller histor. Einleitung).
Urkundennr. 28. Patriarchatsregister. Genannt auch Synodalregister. In Cod. Vindob. gr. 47 und 48 und in Kopie der ersten 20 Aktenstücke in Cod. Vatic. Urbin. 80 enthalten. Zeitlich von 13 15 - 1404 geordnetes Register von 754 Eintragungen. Von verschiedenen Kopisten, aber auch vereinzelt von Ausstellern eigenhändig geschrieben (Unterschriften, Anatheme) enthält das Register: 1 . Patriarchenurkunden; 2. Synodalurkunden und -akten; 3. Urkunden und Akten, an deren Zustandekommen Patriarch und Synode beteiligt waren (größte Überlieferungsmasse) ; 4. von außen stammende Urkunden (Kaiser, Metropoliten,
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Privaturkunden) : siehe die grundlegende Zusammenstellung bei DARROUZES, Registre synodal, S. 95 - 13 9 : inventaire analytique. I Außerordentliche Informationsdichte. Siehe die Hinweise auf Schwerpunkte in Einzel nummern der Patriarchatsurkunden ( 14. und 1 5 . Jh. : Nr. 528, 591 ) . Informationslücken durch eine "bemerkenswerte Willkür in der Handhabung des Registers" (HUNGER) z. B . über Ordinationen und Privilegien. Unter den Informationsschwerpunkten seien hervorge hoben: 1 . Kirchenpolitik mit Rußland ; 2. Fülle konkreter Eheprozesse häufig mit güter rechtlichen Aspekten und wertvollen wirtschaftsgeschichtlichen Meßdaten ; 3. wirtschafts geschichtliche Meßdaten : Zahlungen anno 1324 der Suffragane an das Patriarchat: Darrou zes Reg. 2 1 1 9 = MM 1, Nr. 60 ; 4. Vordringen der Osmanen in Kleinasien ; 5. Hinweise auf innenpolitische Kämpfe (palamitischer Streit l) ; 6. feindliche Stellung der orthodoxen Kirchenleitung zu den " Lateinern" ; 7. häretische Strömungen (Bogomilen !) ; 8. traurige soziale Lage weiter Kreise des einfachen Klerus und des Mönchtums. E Reiche Lit. in Patriarchatsregesten, für die das Patriarchatsreg. im 14. und Anf. 1 5 . Jh. die Hauptquelle ist. Besonders hervorgehoben seien : D. ANGELov, Zur Geschichte des Bogomilismus in Thrakien in der ersten Hälfte des 14. Jh., in : BZ 51 (1958) 374 - 378 (zu MM I, S. 59 - 61 ; 1 5 1 - 1 54). N. P. MATSES, To OL'XOYEVELa'XOV ÖL'XaLOV 'Xm:u 't�v vOI..lOÄ.0yLUV 'to'Ü IIu'teLuex.ELou KwvO'tuv 'tLvou3t6Ä.EW� 'twv E'tWV 1 3 1 5 - 1401, (Das Privatrecht nach der Rechtssprechung des Patriarchats von Konstpel. in den Jahren 1 3 1 5 - 1401) Athen 1 962 (Volksrecht! Nichtanwendung der Novellen Leons VI I Nr. 3 15). J. DARROUZES, Le registre synodal du patriarcat Byzantin au XIV· siede (Archives de l'Orient Chn!tien 12) Paris 1 971 (grundlegend). H. HUNGER, Byzantinisches Eherecht im 14. Jahrhundert: Theorie und Praxis, in: ZRVI 14/5 (1 973) 65 - 79 (in gleichen Fällen wird nicht immer gleich geurteilt!). H. HUNGER, Das Patriarchatsregister von Konstantinopel als Spiegel byzantinischer Verhältnisse im 14. Jh. in : Öster. Akad. Wiss. phil.-hist. Kl. Anzeiger 1 1 5 (1 978) 1 1 7- 136 (bisher bester histor. Überblick). A MM 1 und 2 (unzureichend). H. HUNGER, Zu den restlichen Inedita des Konstantinopler Patriarchatsregisters in Cod. Vindob. hist. gr. 48, in : REB 24 (1 966) 5 8 - 68 (7 neue Urkunden).
Urkundennr. 29. Ragusa (Dubrovnik). Neben Venedig das reichhaltigste Archiv für Geschichte des Mittelmeerraumes. Originalurkunden mit einer Ausnahme erst vom 12. Jh. erhalten, darunter 1 byz. Kaiserurkunde und 5 Despotenurkunden ; Urkunden serbischer und bosnischer Herrscher; ab 1278 beginnen die Notariatsakten, ab 1301 die Verhandlungen des Rates (reformationes) ; diplomatische Akten ab 1358 erhalten. I HAUPTQ UELLE für Wirtschaftsgeschichte und Diplomatie in der Levante (Warenver kehr und Materialkultur). HAUPTQUELLE für allgemeine Geschichte des serbischen Geschichtsraumes und zur Entwicklung des Kampfes gegen die Osmanen im 15. Jh. im Balkanraum. Wie aus den Regesten von KREKIC hervorgeht, steht das byz. Konstpel. (anders Pera !) im Warenverkehr am Rande, während die Verbindung zur Peloponnes, Epiros und Thessalonike im 14. und 1 5 . Jh. deutlich in Erscheinung tritt. E Unentbehrlich zur his tor. Auswertung: die Regesten bei B. KREKIC, Dubrovnik (Raguse) etle Levant au moyen age (Documents et Recherches V) Paris 1 96 1 . F. W. CARTER, Dubrovnik (Ragusa). A dassic city-state, London- New York 1972 : S. 587- 663 : Überblick über Archive und Kataloge. Lit. bei DÖLGER, Reg. 2433 und 3535. ZAKYTHINOS, Morea I, (Index s. v. Raguse). M. A. ANDREEVA, Der Handelsvertrag zwischen Byzanz und Ragusa und die Geschichte seiner Vorbereitung (russ. mit frz. Zsfg.), in : BS 6 (1 934/5) 1 10- 1 65. V. V. FALKENHAusEN, Eine byzantinische Beamtenurkunde aus
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ANHANG
Dubrovnik, in : BZ 63 (1970) 1 0 - 23 (unter unechten Urkunden wohl diese echt!). B. HRABAK, L'exportation des cereales des regions grecques aux XIII", XIV" et XV" siecles (serbokr. mit frz. Zsfg)., in: Istorijski casopis 1 8 (Belgrad 1971) 2 1 5 - 254 (hauptsächlich auf Ragusaner Urkunden aufbauend ; Wandlung der Struktur der Ausfuhr und Preisänderungen). V. HAN, La culture materielle des Balkans au Moyen age a travers la documentation des archives de Dubrovnik, in: Balcanica 3 (1972) 1 57 - 193 (auch zum Archivwesen in Ragusa). A. Bücherkunde Nr. 4425 - 4432. (Urkundeneditionen aus Ragusa). Die byz. Urkunden mit his tor. Komm. herausgegeben von M. MARKOVIC, Die byzantinischen Urkunden im Staatsarchiv von Dubrovnik (Ragusa) (serbokr. mit dtscher. Zsfg.), in : ZRVI 1 (1 952) 205 - 262.
Urkundennr. 30. Serbien. Urkunden 1 3 . - 1 5. Jh. in altserbischer und in Anlehnung an die byz. Herrscherkanzlei in griechischer Sprache verfaßt (vgl. F. DÖLGER, Die byzantinische und mittelalterliche serbische Herrscherkanzlei, in Rapports xne Congres Intern. des Etudes Byzantines [Ochrid 1961] IV, S. 83 - 1 03). Zu den Urkunden ist auch das Gesetzbuch Stephan Dusans zu rechnen ( 1 349/54). Auffallend wenige Urkunden stammen aus dem eigentlichen serbischen Herrschaftsgebiet selbst (Decani), die meisten sind in nichtserbischen Gebieten bewahrt (Thessalien, Ragusa, Athos, Menoikeion u. a.). Überwie gend sind Herrscherurkunden bewahrt, nur wenige geistliche Urkunden von Bischöfen und Klostervorstehern, fast keine Privaturkunden. I HAUPTQUELLE für Verwaltungs- und Herrschaftsgeschichte Serbiens im 14./15. Jh. Für Byzanz ergibt der historische Rückschluß spärliche Zusatznachrichten durch Urkun den, die ehemals byz. Territorium betreffen. Die Urkunden sind HAUPTQUELLEN zum Vergleich der rechtlichen und verwaltungstechnischen Strukturen (sog. "Feudalismus"). Sie zeigen das Ineinander von byz. und serbischer Souveränität. E Teil 111 § 10 (Serbischer Geschichtsraum). ST. STANOJEVIC, Istorija srpskog naroda u srednjem veku
I, Belgrad 1937 (ausführliche Archivkunde der serbischen Urkunden).
A Bücherkunde Nr. 1 677- 1 693 (Urkunden, Regesten, Akten). Für Byzanz besonders wichtig: F. MIKLOSICH, Monumenta Serbica spectantia historiam Serbiae, Bosnae, Ragusii, Wien 1 858 (Nachdr. Graz 1964). ST. NOVAKOVIC, Zakonski spomenici srpskih ddava srednjega veka, Belgrad 1912 (Rechtsdenkmäler der serbischen Herrschaft im Mittelalter) (systematische, wohl bisher vollständigste Sammlung meist nicht vollständig edierter Urkunden mit kurzem Regest ohne histor. Kommentar). ST. NOVAKOVIC, Zakonik Stefana Dusana cara srpskog 1 349 i 1354, Belgrad 1 898 (mit histor . wichtigem Urkundenanhang). N. RADOJCIC, Zakonik cara Stephana Dusana 1349 i 1354, Belgrad 1 960 (Ed. serbokr. Übers., histor. und philol. Komm.). SOLOVIEV -MoSIN, Diplomata (grundlegend mit Lit. und histor. Kom.) M. LASCARIS, Actes Serbes de Vatopedi, in: BS 6 (1935/6) 1 66 - 1 85 (10 serbische Urkunden in griechischer und serbischer Sprache).
Urkundennr. 31. Ungarn. Aus der spärlichen Benutzung in der Spezialliteratur zur Beziehung Byzanz - Ungarn zu schließen, enthalten die Urkunden, die sich auf den ungarischen Geschichtsraum beziehen (vorwiegend aus Vatikan. Archiv und Ragusa), wenig direkte Nachrichten über diese Beziehungen (s. DÖLGER, Reg. 1452 ; 3 1 43). Sie sind aber wichtige Quelle für die allgemeine politische Entwicklung auf dem Balkan zur Zeit der osmanischen Expansion. E Siehe Teil 111 § 14 (Ungarn). A Bücherkunde Nr. 2607- 2659. Für Byzanz werden herangezogen : G. FEJER, Codex diplomaticus
DIE WICHTIGSTEN URKUNDENKOMPLEXE UND ARCHIVE
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Hungariae ecclesiasticus ac civilis, Buda 1 829 - 1 866, T. 9 und T. 10. A. THEINER, Vetera monumenta historica Hungariam sacram illustrantia, 2 Bde., Rom 1 859/60.
Urkundennr. 32. Archiv des Vatikan. Die Öffnung des Vatikan. Archivs 1 8 8 1 für histor. Studien bedeutete einen kaum abzuschätzenden Fortschritt in der Erforschung des Mittel meerraumes. Die Bestände beginnen erst ab 1200 reichhaltig zu werden. Das Register Gregors I. (Nr. 122) ist eine Ausnahme. Für Byzanz wichtig sind 1 . erhaltene originale Kaiserdiplome (DöLGER Reg. 2028 ; 2041 ; 3052 ; 3 1 22 ; 3 126 ; 3465; 3586) ; 2. Papsturkunden und Papstregister; 3. Kopialbücher von Urkunden; 4. Aufstellungen der apostol. Kammer über Einnahmen und Ausgaben (für diplomat. Beziehungen I). I Die Bestände sind HAUPTQUELLE für Gesamtgeschichte des Mittelmeerraumes, in der Byzanz immer integriert ist, in der Zeit, in der das Vatikan. Archiv reichlich fließt, freilich mehr passiv als aktiv (Unionsfrage und Türkenabwehr). E Siehe Lit. Teil 11 § 28 (Papsturkunden). Zur histor. Auswertung des Archivs : Sussidi per la consultazione dell' Archivio Vaticano, Rom 1926 - 1947 (3 Bde. : Studi e testi 45, 55, 134) (nur für Spezialforscher interessant). L. E. BOYLE, A survey of the Vatican archives and of its medieval holdings (Subsidia mediaevalia 1), Toronto 1972 (in der general bibliographie die Register der einzelnen Päpste). K. A. FINK, Das Vatikanische Archiv. Einführung in die Bestände und ihre Erforschung, Rom 21951 (S. 168 - 1 71 : Ed. der päpst. Register; S. 1 72 - 1 73 : Verzeichnisse der Ausgaben und Einnahmen).
Urkundennr. 33. Vazelon (bei Trapezunt). Die 1 90 in Kopialbüchern erhaltenen Urkunden vom 1 3 . - 1 5 . Jh. sind fast ausschließlich Privaturkunden (Schenkung, Kauf, Verkauf, Tausch). Eine Ausnahme bildet Nr. 1 34 : eine Entscheidung in einer güterrechtl. Streitig keit. I Die in den Urkunden recht gut erkennbare Sozialstruktur (auffallende Häufigkeit von Pronoiaren ; abhängige und "freie" Bauern; Zerstückelung des Bodens ; ausländische Elemente in der Bevölkerung u. a.) ist nicht ohne weiteres auf die übrigen Teile des byz. Restreiches zu übertragen. Im Reich von Trapezunt ist mit Eigenentwicklungen zu rechnen. E F. DÖLGER, Zu den Urkunden des Vazelonklosters bei Trapezunt, in: Diplomatik, S. 350 - 3 70 (zur histor. Deutung). L. MAKSIMOVIC, The pronoiars in the Empire of Trebizond (serbokr. mit engl. Zsfg.) in : Zbornik Filoz. fak. 12, 1 (1974) 393 - 404 (auffallend viele "Stratioten" feststellbar). A. A. M. BRYER, The empire of Trebizond and the Pontos (Variorum Reprints) London 1980 (Index s. v. sozialgeschichtl. Auswertung der Urkunden in verschiedenen Aufsätzen). A TH. USPENSKIJ- V. BENESEVIC, Actes de Vazelon. Materiaux pour servir a l'histoire de la propriete rurale et monastique a Byzance aux XIII - XV siecles, Leningrad 1 927 (mit weitschweifigem russ. Kommentar).
Urkundennr. 34. Venedig. Obwohl die systematische Erforschung der Fonds des Archivio di Stato bereits im 19 . Jh. durch HOPF, MAS LATRIE, SATHAS, J ORGA u. a. begonnen hat, ist ihr Informationsgehalt noch bei weitem nicht ausgeschöpft, wie die neueste Forschung zeigt. Überblicke, die den Historiker am besten in die gewaltigen, aber unübersichtlichen Bestände einführen, hat FR. THIRIET gegeben (s. "E"). Einführung in die Schwierigkeiten aktiver Forschung an den Indedita der Fonds übersteigt die Möglichkeit dieser Quellen kunde.
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ANHANG
I Umfassende HAUPTQUELLE der byz. Ost-Westbeziehungen : das Archiv hat nicht nur die byz. Privilegienurkunden ab 992 (DöLGER, Reg. 781 , jetzt mit Kommentar neued. bei A. PERTUSI, Venezia e Bisanzio nel secolo XI, in : La Venezia del mille, Florenz 1965, S. 1 1 7 - 160) bewahrt, sondern großenteils die politischen Beratungen der Gremien, ihrer Beschwerden und Forderungen gegenüber Byzanz. Die Archivalien sind HAUPT QUELLE zur Geschichte der Kreuzzugsidee ab Ende des 12. Jh. und der Haltung des Papsttums in dieser Frage. Verstreute Hinweise auf bestimmte Bereiche der byz. Verwal tung (Steuer und Zoll, Fremdenrecht, Prosopographie). Für die innere Struktur des byz. Handels geben die Dokumente enttäuschend wenig Informationen. Die Notariatsurkunden sind HAUPTQUELLE für Eindringen der venezian. Händler in Byzanz im 12. Jh. E Siehe Teil 111 §§ 3, 4 (Italien vor und nach 1070). THIRIET, Romanie, S. 9 - 15 (Archives de Venise). DERS., Les archives venitiennes et leur utilisation pour l'etude de l'Orient greco-Iatin jusqu' a la conquete turque, Memoire de l'Ecole pratique des Hautes-Etudes (1949-50) (mir unzugänglich). Weitere Lit. bei DÖLGER, Reg. ab 78 1 passim (über 70 Regesten nur aus Venez. Archiv). Auswahl für Lit.hinweise: 1 081 ; 1 578 ; 1 590; 1960; 2026; 2787; 308 1 ; 3288; 3293/4 ; 3527. A Nur die wichtigsten Ausgaben und Regesten können angegeben werden: F. THIRIET, Regestes des deliberations du senat Venitien concernant la Romanie (1329- 1399), 11 (1400- 1430), 111 (1431 - 1463), Paris 1958 - 1 961 . FR. THIRIET, Deliberations des assemblees Venitiennes concernant la Romanie I (1 160 - 1 363), 11 (1364 - 1 463), Paris 1966 - 1 971 . R. CESSI, Deliberazioni deI Maggior Consiglio de Venezia (jusqu' en 1299) 1 - 111, Bologna 1 932 - 1 950. T Th 1 - 111 (dringend kommentarbedürftig!). Ergänzt durch G. M. THOMAS, Diplomatarium veneto - levantinum, I, 11, Venedig 1 880, 1 899. Regesti dei Commemoriali, ed. R. PREDELLI, 8 Bde., Venedig 1 876 - 1914 (ab 1 300). C. N. SATHAS, Documents inedits relatifs a l'histoire de la Grece. I. sero Documents tires des Archives de Venise (1400 - 1 500), 9 Bde., Athen- Paris 1 880 - 1 890. (wichtige Quelle für späte Kreuzzüge). N. JORGA, Notes et extraits pour servir a l'histoire des croisades au xve siecle, 1 - 111, Paris 1 899 - 1902. R. M. MOROZZO DELLA Rocco -A. LOMBARDO, Documenti del commercio Veneziano nei secoli XI - XIII, 2 Bde., Turin 1940. DIEs. Nuovi documenti deI commercio Veneto dei secoli XI - XIII, Venedig 1 953 (Notariatsak ten, grundlegend zur Handelsgeschichte des Mittelmeerraumes). Documenti relativi aHa storia di Venezia anteriore al mille a cura di ROBERTO CESSI I (secoli V -IX) Padua 1939 (wichtige Dokumente zur Ost-Westbeziehung).
Index der modernen Autoren Erstellt von Günter Weiß
Aalto, P. 16 Abel, O. 321, 378 Abel, S. 1 89 Abbeloos, J. B. 470 Abgarian, G. 305 Abegjan, M. XI, 226, 242, 262, 264, 374, 4 1 1 , 418, 440 Abramea, A. P. 163, 171 , 3 8 1 , 383 Abramowski, R. 322, 441 Acham, K. 4, 5 Adamczyk, A. 206 Adelson, H. L. 173, 1 76, 278, 300 Adler, A. 147f., 401 Adler, M. N. 445 Adontz, N. 225, 227, 375, 394, 41 1 Agnello, G. 56, 192 Ahmad, H. 475 Ahrens, D. 64 Ahrens, K. 268 Ahrweiler, H. XI, 10, 20, 25, 27, 44, 1 12, 146, 1 80, 182 f., 216, 2 18, 361, 391, 393 f., 40l f., 430, 456, 493, 556 Ahrweiler-Glykatzi, H. 1 69, 458 Aigrain, R. 73 Akinian 263 f. Alderson, A. D. 223 Alekian, S. 471 Alexander, P. J. 70, 142-144, 340, 342, 349, 356, 358 Alexander, S. S. 52 Alexandrescu-Dersca, M. M. XII, 235, 5 1 9 f., 525, 532- 534 Alföldi, A. 1 72 Alföldi, G. 29 Alföldi, M. R. 47, 173, 1 77, 257 Alföldi-Rosenbaum, E. 47, 1 71 Allen, E. D. 229 Allen, J. St. 42 Altaner, B. XII, 13, 73, 83, 1 1 8, 136, 1 87, 232, 244, 246, 251 -253, 266, 272 Altheim, F. 288, 376, 441 Amand de Mendieta, E. 59 Amantos, K. 123
Amari, M. XII, 2 1 7 f., 325, 413, 456, 472, 474, 488, 499, 53 1 Amedroz, H. F. 412 f., 442, 498 Amelineau, E. 214 Amelotti, M. 99, 109, 1 71 , 296 Amiran, D. N. K. 79 Anastos, M. V. 137, 328, 348 Anderson, C. 44, 50 Anderson, J. G. 166 Anderson, W. B. 273 Andreades, A. 22, 1 72, 1 76 Andreades, R. 55 Andreev, M. 551 Andreeva, M. A. 478, 482 f., 561 Andrews, K. 55 Angelopulos, A. A. 513 Angelov, D. XXVI, 25, 138, 206, 208, 400, 533, 537, 561 Angold, M. XII, 462 f., 478, 493 Antoniadis, S. 526 Antoniadis-Bibicou, H. 22 f., 1 80, 1 82, 393, 397, 473, 514 Archi, G. 275, 295 f. Armstrong, A. H. 149 Arnakis, G. G. XII, 223, 493, 532, 534 Arnaldi, F. 18 Arnaldi, G. 497 Arnheim, M. T. W. 270 Arnold, K. 22 Arsenev, S. V. 537 Arsenij 355 Arutjunova, V. A. 423 Asdracha, C. XII, 25, 79, 1 77, 221 , 224, 438, 537 Ashburner, A. 195, 33l f., 396 Asher, A. 445 Ashton, J. A. 217, 223 Assfalg, J. XII, 42, 215, 246f., 254, 272, 308, 441 , 470 Athanassakis, A. N. 247 Atiya, A. S. XII, 79, 200, 466, 499, 537 Atsiz, D. 22 1 Aubineau, M. 256
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INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Aussaresses, F. 315 Auvray, E. 356 Avenarius, A. 54, 309 Avi-Yonah, M. 25, 57 Aydelotte, W. O. 22 Azema, Y. 267 Babcock, E. A. 437 Babic, A. 206 Babinger, F. XII, 22 1 , 223, 533 f., 559 Bach, E. 195, 553 Bachmann, M. 81, 448, 450 Bacht, H. 1 36, 276 Badrize, eh. 229 Baehrens, A. 294 Baethgen 413 Baist, G. 434 Bakalopulos, A. 13, 56, 64, 508, 539 Balard, M. XII, 1 96, 514, 525 f., 553 Balascev, G. 382 Balbi, G. 553 Baldwin, B. 243, 262, 283 Balettas, J. N. 357 Balfour, D. 542 Balthasar, H. U. v. 316 Baluzius, St. 71 Balzani, U. XII, 191, 194, 469 Banasevic, N. 443 Bandelli, R. B. 48 Bandy, A. 166, 168 Bandy, C. 502, 504 Banescu, N. 16, 1 80, 1 82, 553 Bank, A. V. 52, 427 Barany-Oberschall, M. v. 51 Barbier de Meynard 398 Barchiesi, M. 269 Bardenhewer, O. XII, 13, 73, 83, 136, 187, 232, 289 f. Bardy, G. 266, 287, 289, 297 Barisic, F. XIX, 102, 165, 170, 308 f., 312, 341 , 557 Barker, D. 437 Barker, J. W. XII, 13, 198, 201 , 203, 506, 5 1 8, 520, 523, 528, 535 [, 538, 540, 551 Barnea, I. 54, 60, 169, 1 83, 458 Barns, J. W. 96 Barrow, R. H. 254 Bartelink, G. J. M. 269 f.
Barthold 395 Bartholemaeis, V. de 434 Bartikian, ehr. 440 Bartikian, H. M. 25, 225, 227, 364, 4 1 1 , 418, 440 Bascape, G. C. 1 8 1 Basic, M. 477 Bass, G. F. 40, 44 Ba� tav, � . 520 Bastgen, H. 334 Bataille, A. 94- 1 00 Bates, G. E. 1 73, 1 76 Bauer, A. 243 f., 377 Bauer, W. 1 7 Baumann, J. 124 Baumstark, A. XII, 232, 254, 268, 288, 308, 322, 413, 441 , 470 [ Baur, ehr. 272 Baur, F. 109, 128 Baus, K. 276, 334, 356, 360 Bautier, R. H. 200 Bayer 219 Baynes, N. H. 9, 10, 242, 271, 305, 31of. Baysun, M. C. 221 Bean, G. E. 401 Beau, G. E. 168 Becati, G. 47 Beck, E. 254 Beck, H. 158 Beck, H.-G. XII, XIII, 9, 10, 11, 13, 2 1, 22, 25, 68, 8 1 - 83, 88-90, 1 1 1 , 1 13 - 1 1 7, 122 f., 1 32 - 1 34, 136-144, 154, 161, 197, 255 [, 276, 291 -293, 296-298, 303, 305, 3 1 1 -3 1 5, 324-326, 328-330, 333, 340, 349-353, 355-360, 362, 364, 380-384, 387, 390-393, 408, 419, 424-426, 431 -433, 444-446, 451, 454 f., 461 -464, 478, 480-482, 484, 486-488, 494, 496, 501 - 508, 5 1 1 , 513, 536, 539- 543, 545 f. Beckby, H. 252, 281 Becker, C. H. 2 1 8, 346 Becker, J. 377 Becker, O. 150 Beckwith, J. G. 52 Beer, M. A. 465 Bees, N. A. 166 f., 1 82, 299, 381, 384, 542, 558 Bees-Sepherle, H. E. 481 Begunov, J. K. 400 Bekke� I. 294, 371 [, 406, 433 [, 493 [, 522 [
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Beldiceanu-Steinherr, I. 221 , 224, 559 Belgrano, L. T. 1 95, 468, 553 Bell, H. I. 94, 96, 98 f. Bellaguet, M. G. 1 99 Bellinger, A. R. XVI, 1 75 f. Belting, H. 39, 42, 49 f., 1 9 1 , 490, 516 Beltrani, G. 555 Benakis, L. 149 Bendall, S. 1 74, 5 1 5 Bengtson, H. 2 8 , 1 66 Benemanskij, M. 359 Benesevic, V. 488, 563 Bennato, F. 497 Ben Shemesh, A. 331, 397 Berberian, H. 76, 410, 418, 440 Berchem, D. van 96 Berkian, A. 53 Bernhard, D. L. 470 Bernard, E. 1 66, 168 Bernardi, J. 252 Bernath, M. XIII Bernheim, E. 4 Bernini, F. 1 94 Berry, V. G. 437 Bertele, T. XIII, 1 72- 1 74, 1 76, 426, 489, 5 1 4 f., 536, 546 f. Berthelot, M. 1 54 Berthold, H. 83 Bertolini, O. 1 9 1 , 321 Bertolotto, G. 553 Bdevliev, V. 54, 162, 1 67, 207-209, 280, 334, 339 f., 358, 364 Besson, W. 4 Bethmann, L. 321 , 438 Beumann, H. 345 Beyer, H.-V. 19, 1 50, 494 Beylie, L. de 46 Bezdeki, S. 494 Bezobrazov, P. 1 06 Bezold, e. 1 52 Bianchi, G. 140 Bidez, J. 1 58, 243, 247, 250, 266 f., 289 Birley, E. 54 Birt, Th. 274 Björkmann, W. 544 Blachere, R. 1 59, 217, 388, 488 Blackmann, D. J. 59 Blass, F. 16
567
Bleicken, J. 29 Bloch, H. 435 Bloch, I. 1 5 5 f. Blochet, M. 474, 499, 530 Blum, W. 253 Boak, A. 97, 391 Bodnar, E. W. 538 Boehlke, F. J. 499 Böhlig, A. 53, 2 15 Böhlig, G. 16, 373 Böhmer, J. F. 386 Bogdahn, J. 529 Bogdanovic, D. 3 1 1 , 477, 535 Bogiatzides, I. K. (Bojatzides) 540, 558 Boilot, D. J. 414 Bois, J. 501 Boissevain, U. Ph. XV Boissonade, J. F. 292, 504, 539 Boll, F. 1 52 Bollati, F. E. 200, 5 1 5 Bollini, M. 1 66, 1 68 Bombaci, A. 223, 559 Bompaire, J. XI, 420 Bon, A. 39, 55, 1 82, 381, 464, 488, 516, 558 Bongars, J. 466 Bonis, K. G. S. Mpones Bonnet, M. 1 8 Bonwetsch, N . 3 1 5 Borchhardt, J . 62 Borlandi, F. 514 Borowsky, P. 4 Borsari, S. 72, 74, 1 80, 1 82, 485 Bosch, U. V. 494 f. Bosch-Vila, J. 474 Boshof, E. 4 Boskov, V. 559 Bosworth, C. E. 2 1 7, 544 Bouche, A. 152 Boulenger, F. 251 Bouquet, M. 552 Bourguet, P. du 53 Bouriant, U. 530 Bovini, G. 47 Boyle, L. E. 563 BoZilov, I. 207 Brand, eh. M. XIII, 198, 430, 432, 437-439, 461, 465-467, 469, 475, 479, 497 Brandenburg, H. 47, 60, 63
568
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Brandt, A. von XIII, 3, 4, 5, 9 1 , 1 16, 1 8 1 Branuse, E. L. (Vranoussi) 74, 1 1 1 , 1 66, 1 68, 34� 364, 524, 559E Bratianu, G. I. 195, 489, 553 Bratutti, V. 533 Braudel, F. 7, 22 Braun, M. XIII, 223, 528, 534 f. Braun, R. 250 Braunert, H. 99 Braunfels, w. XV, 42 Breckenridge, J. D. 50, 1 74, 1 77, 3 1 7 f., 336 Brehier, L. XIII, 9, 10, 20, 5 1 , 73, 324, 416, 426 Brenk, B. 42, 44 f., 49 Breyer, L. 339 Bright, W. 265 Brincken, A.-D. von den 198 Brock, S. 232, 316 Brockelmann, C. 215, 2 1 7, 232, 236, 345, 395, 397 f., 412, 529 Brokkaar, W. G. 370 Brooks, E. W. XIII, 2 1 8, 268, 288, 308, 320, 323, 338f., 343, 345 f., 362, 375, 377, 394 f., 398, 4 1 3 f., 441 , 472 Brosset, M. 375, 4 1 1 , 440 Broughton, T. R. S. 28 Brown, H. M. 1 75 Brown, P. 29 Brown, T. S. 56 Browne, G. 220 Browning, I. 62 Browning, R. 15, 89, 101, 342, 432, 449, 45 1 , 479 f. Brühl, C. R. 555 Bruhn-Hoffmeyer, A. 49 Brummer, G. 270 Brunhölzl, F. 12, 77 Bruns, G. 47 Bruns, K. G. 277 Bruns, P. J. 470 Bruun, P. M. 175, 257 Bryer, A. 3 1 , 50, 57, 75, 227, 324 f., 336, 350, 353, 563 Buchner, R. 287 Buchon, J. A. C. 92, 199, 204, 498, 528 Buchthai, H. 50 Buchwald, W. XXV Buckler, G. 430 Buckler, W. H. 167, 169
Budge, E. A. W. 470 Bürgel, J. Ch. 2 1 8 Büttner-Wobst, Th. 431 Bujnoch, J. 349 Bunz, H. 529 Buras, Ch. 55 f. Burckhardt, A. 298, 4 1 1 Burckhardt, C. J. 4 Burgmann, L. 148 Bury, J. B. 1 88, 361 Busse, H. 2 1 8, 412f. Butler, A. J. 2 15, 306, 470, 488, 529-531 Butler, C. H. 57, 269 Byrne, M. 146 Cabrol, P. XV Caenegem, R. C. van XIII, 4, 1 8, 19, 20, 70, 92, 118 Caetani, L . XIII, 2 1 7, 346 f., 375, 488 Cahen, Cl. XIII, XIV, 7, 21 7-220, 323, 437, 440, 442, 471 -473, 475, 488, 53 1 Calder, W. M. 163 f., 167, 169 Calderini, A. 165 Callu, J. P. 254 Camelli, G. 506 Camelot, P. T. 276 Cameron, A. XIV, 47, 145 f., 161, 164 f., 1 71 , 240, 274, 281 f., 284, 294, 303 f., 306 f., 3 1 5, 322, 339 C anak-Medic, M. 60 Canard, M. XIV, XX, XXIII, XXV, 7, 73, 2 1 7 f., 343, 345 f., 355, 360, 362, 369, 375 f., 3 78, 383, 385 E, 388, 395, 397-400, 410, 412-414, 417 f., 425, 440-442, 470, 472-475, 47� 488, 498 E, 530-532, 544, 557 Candal, E. 140 Canivet, P. 266 f. Cankova-Petkova, G. XIV, 55, 124, 209, 385, 42 1, 461 f., 550 Canova, R. 167 Cantarella, R. 89 Capasso, B. XIV, 12, 190 f., 194, 469, 558 Capizzi, C. XIV, 49, 143, 277f., 283 f., 289, 291 -294, 306 Cappelletti, V. 1 95 Cappuyns, N. 1 24 Capro �u, I. 14 Caratzas, C. 25
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Carcopino, J. 29 Carile, A. XIV, 23, 1 96, 409, 464 f., 469, 488, 526, 552, 556 Carney, T. F. 299 Caro, G. 1 95, 468, 553 Carra de Vaux, B. 398 Carson, R. A. G. 1 75 f., 257 Carter, F. W. 26, 561 Casanova, P. 499, 530f. Caspa� E. 1 19, 296, 315, 329, 360 Cassandro, G. 331 Cassimates, G. 1 26 Castritius, H. 1 77 Cavallieri, F. de 1 7 Cavallo, G. 556 Cerone 550 Cerulli, E. 236, 456 C dka, J. 251 Cessi, R. 1 9 1 , 344, 417, 497, 5 1 4, 555, 564 Chabot, J.-B. 232 f., 284, 323, 343, 413, 441 , 471 Chahnazarian, G. V. 320 Chalandon, F. XIV, 12, 31, 92, 2 1 2 f., 227, 415, 429, 431 -433, 435-438, 440 f., 443 f., 446, 449, 451 , 453 f., 460 f., 467, 469, 471 f., 474f., 497 Charles, R. H. 306 f. Charanis, P. 2 1 , 22, 25, 45, 55, 74 f., 127, 1 73, 1 76 f., 1 80, 1 83, 226 f., 290, 292, 29� 305, 308, 320, 373, 513, 540, 556 Chastagnol, A. 13 Chaumont, M. L. 246 Chavannes, E. 235 Cheikho, L. 37M., 412 Cheira, M. A. 218 Cheneb, M. B. 498 Chevalier, U. XIV, 1 94 Chrestu, P. K. 251 , 507 Christ, K. XIV, 12, 28, 29, 1 72, 1 74, 241 , 257 Christ, W. von XIV, 12, 86, 149, 241 , 266, 269, 273, 285, 293, 299 Christensen, A. 220 Christern, J. 64 Christophilopulu, A. XIV, 12, 299, 392 f. Christophilopulu, A. P. 126, 1 33 Christou, P. C. 50 Chroust, A. 438 Chrysos, E. 123, 289, 296, 3 1 3 Chrysostomides, J. 527
569
Cicurov, 1. S . 339 Ciggaar, K. N. 203 Cihodaru, C. 14 Cilento, N. 1 90f., 343 f., 378 Ciobanu, K. 54 Cipolla, C. M. 22, 555 Cirac Estopanan, S. 204, 524, 550 Classen, P. XV, 14, 1 89, 196, 328, 344 f., 454 Claude, D. 39, 44, 60, 301 Clemente, G. 276 Clover, F. M. 43 1 Clucas, L. 13 7 Codazzi, A. 400 Cohn, H. 1 9 1 , 348 Cohn, L. 147 Coleman-Norton, P. R. 255, 269, 274 f., 295 Collomp, P. XI Colonna, M. E. XV, 1 1 , 12, 322, 523 Comparetti, D. 97 Conca, F. 261 Concasty, M.-L. 1 95 Condarini-Michler, SI. 331 Condurachi, E. 54, 458 Congar, M.-J. 140 Coniglio, G. 554 Constantelos, D. XV, 74, 1 12, 453 f., 510 Constantinidi-Bibikou, H. 552 Conti, M. 3 16 Conti-Rossini, C. 236 Conybeare, F. 225 Conze, A. 62 Copecek, Th. A. 251 Cordier, H. 537 Cormack, R. 336 Corovic, V. 476f. Costa-Louillet, G. da 72, 74, 325, 349-351, 354-356, 380f., 383, 419 Costamagna, G. 109 Costas, P. 1 5 Courtois, Chr. 53 Courtonne, Y. 251 Cowan, G. XV Cozza-Luzi, J. 356, 383, 413 Cracco, G. 195 Cramer, J. A. 287, 321 Crepin, V. 274 Criscuolo, U. 8 1 , 408, 448 Cristo, S. 254
570
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Crivellucci, A. 321 Crum, W. 272 Csallany, D. 53 Cüppers, H. 160 Cumont, F. 158, 166, 410 Cuntz, O. 256 Cusa, S. 555 Cutler, A. 42, 50 Cvetkova, B. 224, 559 Da Costa-Louillet, G. S. Costa-Louillet, G. Da Dändliker, C. 377 Dagron, G. XV, 39, 61, 74 f., 160, 233, 243, 248, 2 50, 258, 265, 268, 271 , 285, 322, 398, 441 Dahan, S. 388, 474 Dain, A. 1 7, 144- 146, 1 5 1 , 169, 300, 394, 396, 424 Dalleggio d' Alessio, E. 195 Daimais, I. H. 315 Danicic, D. 477, 500 Daremberg, Ch. 28 Darkevic, V. P. 52 Dark6, E. 213, 520 Darmarius, A. 5 1 1 Darmaun, H. 1 59 Darrouzes, J. XV, XX, 19, 32, 86, 93, 1 10, 1 13, 1 1 M., 1 20 f., 1 23, 134, 140, 1 80, 1 83, 21 1 , 320, 330, 385, 391 -393, 419, 447f., 450, 453, 455, 480, 487, 509, 51 1 [, 522, 543, 550, 553, 561 Dautzenberg, V. 99 Davidson, G. R. 51, 6 1, 552 Davis, R. H. C. 437 Dawes, E. 271 , 310 Dawkins, R. M. 525 Day, J. 28 de Boor, C. 69, 304, 339 f., 343, 350, 379 Debrunner, A. 15 De Courteille, P . 398 Deer, J. 5 1 , 1 78, 348 Deeters, G. 229 Deferrari, R. J. 251 Defremery, C. 502 De Goeje, M. J. 345-347, 362, 375 f., 395, 397[, 414 De Groot, J. M. 235 De Halleux, A. 232, 289 Deichmann, F.-W. 39, 42, 44, 46 f., 60, 63 De Jong, P. 414 .
De Jonge, P. 240 De Khitrowo, B. 210, 446, 537 De Lagarde, P. 417f. Delaporte 413 De Ia Ronciere, C. 466 Delatte, A. 1 52, 156, 158, 160 Delaville de Roulx, J. 200, 203, 528 Delbrueck, R. 46 f. Deleage, A. 99, 256 Delehaye, H. 71 -73, 270f., 380, 419, 462, 500 De Leo, A. 555 DeI Giudice 558 Delisie, L. V. 487 Delvoye, Ch. 58, 427 Demandt, A. 270 De Mas-Latrie, L. 92, 466, 563 Demetrakopulos 133 Demetrakos, D. 17 Demougeot, E. XV, 1 88, 261-264, 266, 273, 284, 286 Demus, J. 42-44, 47 [, 50, 490 Den Boer, W. 242 f. Dennis, G. T. 86, 92, 506, 508, 533, 538 f., 543 Denzinger, H. 1 1 7 Denzier, G . 1 1 9 De Paverd, C . van 251 Der Nersessian, S. 53, 227, 471 De Reiffenberg, Baron 468 De Slane, B. 499, 531 De Somogyi, J. 498 De Stephano, S. 555 De SuffIay, E. 549 Dethier, Ph. A. 527 Devreesse, R. 1 7, 296, 316 De Vries, W. 276, 485 De Waha, M. 420 De Wally, N. 466 Diaconu, P. 54 f., 458 Diakonov, A. 288 Diehl, Ch. 8, 43, 53, 77f., 169, 191, 296, 299, 324, 347f., 449 Diehl, E. 165 f. Diels, P. 206 Diepgen, P. 1 56 Diesner, H.-J. 1 88, 308 Dieten, L. van 81, 93, 137f., 313, 432, 439, 461 , 479, 494 f., 535 f. Dieterich, K. 13, 15
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Diggle, I. 294 Dill, S. 188 Diller, A. 1 60 Dimitriadis, K. 157 Dindorf, L. XVIII, 282, 304, 43 1 Ditten, H. 204, 520 Dittenberger, W. 166 Djuric, V. 49 f. Doblhofer, E. 261 , 283 Dobroklonskij, A. P. 356 Dobschütz, E. v. 73, 349, 353 Dobson, B. 54 Dodd, E. C. 5 1 , 1 78, 1 82 DöIger, F. XV f., 8, 1 7, 19, 20, 3 1 , 8 1, 87, 89, 92 f., 1 00- 1 09, 1 1 3- 1 1 5, 121, 128, 1 5 1 , 161, 1 69, 176, 1 78, 181, 1 83, 1 89, 197, 202, 213, 2 1 9, 229, 274, 294, 304 f. , 3 1 3, 3 17, 327, 338, 344 f., 347, 350, 357, 359, 364, 374, 378, 389, 392 f., 41 7, 419-423, 430, 437, 439 f., 448, 45 1 [, 455 [, 464, 467-470, 475, 47� 479, 483, 485-487, 499, 503, 509, 5 1 1 , 514, 522, 529, 531 , 53� 540, 543 [, 549-553 , 555-564 Dörries, H. 245 f., 25 1 , 253 D'OIwer, L. N. 498 Donald, P. 1 74, 515 Dondaine, A. 1 40 Donner, H. 160 Doorninck, F. v. 44 Dorez, L. 466 Dorini, U. 546 Downey, GI. 59, 82, 250, 272, 282 Dowsett, C. J. B. 374 Dozy, R. 376, 474 Dragomanni, F. G. 194 Drake, H. A. 245 Drandakes, N. B. 49 DrexI, F. 153, 408 Droysen, J. G. 4, 37, 242, 321 Duby, G. 201 Du Cange, C. 1 7, 1 8 Duchesne, L. 328, 347f., 360 Duda, H. W. 219, 221 , 559 Dudden, F. H. 1 88 Düwell, K. 4 Dufournet, J. 465 Dufrenne, S. 490 Dujcev, I. XVI, XIX, 49, 79, 162, 1 70, 207-2 10, 342, 348, 354, 356, 360, 373, 386, 389, 400,
571
477, 528 f., 534 f., 550f., 557 Dulaurier, E. 41 1 , 440 Duncan-Jones, R. 23 Dunlop, M. 233 Durliat, J. 1 72 Dussaud, R. 57, 456 DuvaI, N. 63, 168 Dvorak, R. 388 Dvornik, F. 54, 1 1 7, 1 19, 140, 209, 348-35 1 , 357, 360, 382 f. Dworschak, F. 181 Dyggve, E. 62 Eadie, J. W. 63, 65, 243 Ebersolt, J. XVI, 78, 198, 204 Edson, C. 168 Edwards, K. M. 1 75 Eger, O. 97 Ehrhard, A. 83, 419 Ehrhardt, A. 255 Eickhoff, E. XVI, 74, 146, 355, 381, 394, 474, 531 Eideneier, H. 90 Elezovic, G. 534 Elian, A. 14 Eimer, G. 1 73, 1 76, 257 Eltester, W. 265 Emin, B. 242, 374, 41 1 Emminger, K. 478 Enepekides, P. 86, 5 1 3 Engelhardt, I. 236, 288, 292 Engelmann, H. 168 Ensslin, W. 1 88, 255, 261 , 286, 392 Epstein, A. W. 50, 57, 336 Ericsson, K. 304 Ersch, J. S. XVIII ErünsaI, I. 221 Esser, A. 363 Eszer, A. 506 Etean, K. 320 Eustratiades, S. 433, 486 Evans, A. 514 Evans, D. B. 137 Evert-Kappesowa, H. 324 Evieux, P. 1 37 Ewald 297 Ewert-Kappesowa, H. 487 Eyice, S. 63
572
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Fabbrini, F. 127 Faber, K.-G. 4 Fagerlie, J. M. 1 76 Fagnan, E. 331, 472, 474 Failler, A. 1 34, 493 Falkenhausen, V. von XVI, 92, 105, 109, 1 80, 1 82, 1 92, 328, 378, 392, 4 17, 435, 554, 558, 561 Faral, E. 464 f., 469 Fasoli, G. 41 7 Fatouros, G. 86 Fedaito, G. 560 Federici, V. 41 7 Fehrle, F. 1 58 Feissel, D. 1 68 Fejer, G. 562 Feld, O. 47 Felicetti-Liebenfels, W. 48 Feiten, G. 46 Feiten, K. E. 46 Fenster, E. 82, 86, 496 FerjanCic, B. XVI, XIX, 25, 82, 102 f., 206, 393, 462, 465, 481, 485, 487, 493 f., 518, 524, 551, 556-558 Ferluga, J. XVI, XIX, 13, 20, 109, 206, 344, 356, 361, 391 , 393, 407, 409, 416f., 424, 429, 443, 464, 475 f., 555 Ferranti Abrahamse, D. Zani de 74, 309, 350 Ferrari della Spade, G. 93, 109 Ferrura, A. 1 67 Festa, N. 147, 478, 482, 485 Festugiere, A. J. 24M., 249, 270-272, 289, 291 , 3 1 0 f. Fichman, F. 29, 95, 100 Fichtenau, H. 4, 5 Fiey, J. M. 471 Filangieri, R. 558 Filipovic, N. 224 Finetti 447 Fink, A. 543 Fink, K. A. 563 Finke, H. 92, 487, 550 Finley, M. I. 29 Fisher, R. T. 210 Fitzgerald, A. 273 Flach, J. 285 Fleming, B. 25 Fleming, S. 45 Flemming, B. 223
Fliehe, A. XVI, 12, 1 1 7, 136, 251 , 266, 287, 289, 297 Florescu, R. 54 Fögen, M. Th. 1 29, 552 Foerster, R. 249 Folda, J. 1 98 Follieri, E. 1 7, 74 Fonseca, C. D. 56 Fontaine, J. 240 Forbes, N. 476 Forbes, R. J. 29 Forsyth, G. H. 63, 412 Foss, Cl. XVII, 39, 57f., 60-64, 83, 171, 1 77, 3 1 7, 490 Fourlas, A. 5 1 Fourmy, M. H. 324 Franke, H. 235 Frantz, A. 59 Fraser, P. M. 2 15, 306 Freemann, A. 334 Frejdenberg, M. M. 429 Frend, W. H. C. 138 Frendo, J. D. 281 Freshfield, E. H. 327, 359, 391 Freund, A. 321 Freydank, D. 476 Freytag, G. 2 1 7, 473 f. Friedländer, P. 89 Friedlein, G. 1 5 1 Frings, U . 274 Frolow, A. 5 1 , 466, 485 Fuchs, F. 147, 505 Fuhrmann, H. 1 19, 133 Fuiano, M. 1 96, 415 Fyrigos, A. 513 Fyzee 399 Gabrieli, F. XVII, 2 1 7, 442, 456, 472-475, 477, 502, 532 Gahbauer, R. 140 Gaiffier, B. de 74 Galabov, G. D. 559 Galanopulos, A. M. E. 381 Galavaris, G. P. 5 1 , 1 77, 1 80, 1 82 f. Gallay, P. 252 Galletier, E. 81, 240, 253 Galstian, A. G. 471 Gamillscheg, E. 75, 148
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Ganshof, F. L. XIII, 4, 1 8, 1 9, 70, 92, 1 1 8, 1 89 Garavini, F. 465 Garein de Tassy, J. H. 533 Gardner, A. XVII, 478, 483, 485 Gardthausen, V. 17 Garitte, G. 229, 246, 309 Garsoian, N. 225, 227, 242, 364, 414 Garufi, A. 468 Garzya, A. 81 f., 273, 293 Gaudefroy-Demombynes, M. 77 Gaudemet, J. 1 33, 275 Gauthier, N. 168 Gautier, P. 8 1 , 134, 408 f., 420, 430, 446-449, 453, 523 Gay, J. XVII, 73, 92, 191, 344, 377 f., 415, 435 Geanakoplos, D. J. XVII, 31, 1 94 f., 201 , 205, 462, 464, 466-468, 470, 479, 485, 487, 493, 541 , 543, 549 Geffeken, J. 149 Geiseher, H.-J. 14, 328, 333 Gelzer, H. XVII, 62, 68, 256, 31 1 , 313, 316, 362, 391 , 395, 397, 455, 486, 51 1 Gelzer, M. 94, 98 Gentz, G. 70 Gerasimov, T. 515 Geraud, H. 199 Gereb, L. 212 f. Gerhardt, C. 1. 151 Gerkan, A. von 47 Gerke, F. 44 Gerland, E. 10, 46, 68, 305, 43 1 , 434, 463, 560 Gero, S. 232-234, 320, 328, 333, 375 f., 441 , 471 Gerstinger, H. 48, 70, 97 Gerth, K. 79 Gesemann, G. 206 Gevorgjan, M. A. 242 Geyer, P. 79 Ghesarian, S. 262 Giannelli, C. 161, 513 Giannopoulos, Ph. A. 60, 557 Gibb, H. A. R. 217f., 238, 388, 397, 442, 471 , 502 Gibb, S. H. 475 Gibbon 8 Gibbons, H. A. 223 Gibson, E. 1 71 Giese, F. 532, 534 Giet, St. 251
573
Gigante, M. 89 Gignae, F. T. 1 6 Gill, J. 1 19, 5 10, 536, 539, 541, 543 Ginn, B. Me. 144 Ginzel 1 9 Giordani, E. 43 Giovanelli, G. 420 Girardet, K. M. 137 Gitermann, V. 210 Giunta, F. 196, 204, 498 Gjuzelev, V. 208 Gketakos, M. C. 167 Glabinas, A. A. (Glavinas) 127, 42 1 Glykatzi-Ahrweiler. S. Ahrweiler-Glykatzi Goar, J. 161 Göbl, R. 55, 1 74, 1 77 Gölpinarli, A. 221 Goessler, L. 250 Goitein, S. D. 233 f. Goldsehmidt, A. 46 Golubovitseh, G. 1 1 8 Gombos, A . Fr. 213 Gomolka, G. 54 Goodaere, H. 1 74 Goodehild, R. G. 53 Goodenough, L. 498 Goodyear, F. R. D. 294 Goree, D. 270 Gordon, J. 476 Goria, F. 127 Gothefredus, J. 275 Goubert, F. 301 Goubert, P. XVII, 12, 1 69, 1 89, 1 92, 2 1 9 f., 283, 287-289, 297, 303, 305, 307, 374, 376 Gough, M. 58 Gouillard, J. 124, 138, 329, 341, 359, 372, 421 Grabar, A. 41, 43-46, 48, 50, 5 1 , 1 70, 1 77, 301 , 324, 334-336, 365 L, 42� 458 Grabler, F. 461 , 463 Graeeo, G. 467 Gradenwitz, O. 275 Gräubig, K. 4, 22 Graf, G. XVII, 2 1 7, 376, 412, 414, 470, 499 Graffin, F. 233 Graffin, R. XXII Granstrem, E. 107 Grant, M. 29 Grape-Albers, H. 50
574
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Grapputo, A. 501 Grecu, V. 519, 52 1 Grt!goire, H. XVII, 8, 162, 164- 1 66, 1 71 , 269, 2 77, 299, 3 1 6 f., 341 f., 350, 362, 364, 369- 371, 375, 380, 383, 387, 401 , 406 Gregoriu-Ioannidu, M. 361 Gren, E. 28 Grenfell, B. P. 96, 98 Grente, G. 79, 200 Grierson, Ph. XVI, 19, 47, 1 72- 1 77, 1 82, 191 , 278, 300, 3 1 7, 335, 365, 370, 401 , 514 Grillmeier, A. 136, 276 Gritsopulos, T. A. 444 Griveau 414 Grivec, F. 348 Grohmann, A. 99, 21 8 Grondijs, L. H. 43 Grosdedier de Matons, J. 16 1 Gross, C. 203 Grosse, R. 145, 315, 396 Grotefend 19 Grothusen, K.-D. 45 Grotz, H. 360 Grousset, R. XVII, 227, 235, 242, 262-264, 305, 320, 374 f., 4 1 1 Gruber, J. G. XVIII Gruendel, R. 242 Grumel, V. XVII, 19, 1 10, 1 13, 132, 1 38, 1 76, 229, 255, 25� 276, 295, 313, 326 L, 358 L, 362, 3 89, 391 , 420, 452, 454 L, 550 Grundmann, H. 68 Grunebaum, G. E. von 218, 386 Guarducci, M. 165 Gudzij, K. 210 Günter, H. 71 Guenther, O. 297 Guest, R. 395 Güterbock, K. E. 220 Guidi, I. 285, 307, 379 Guilland, R. 20, 61 , 105, 1 82 f., 399, 494, 496, 513 Guillou, A . XI f., XVII, 7 , 10, 25, 39, 45, 56, 63, 72, 92, 95, 99, 1 05, 1 1 4, 160, 1 71 , 1 92, 284, 3 1 0, 34� 41� 554L, 557 Gundel, W. 1 52 Gundiaeh, W. 297, 329 Gusseinov, R. A. 232 Guthrie, W. K. C. 167
Gutzwiller, H. 253 Haacke, R. 289 Haase, C. P. 212 Haase, F. 323 Haddad, P. 307 Hadj-Sadok, M. 395 Haedicke, W. 260 Haehling, R. V. 23 Haendler, G. 334 Haenisch, E. 234 Haenssler, F. 1 89 Hafner, S. 206, 476 L, 500 Hage, W. 232 Hagedorn, D. 98 Hagel, K. F. 251 Hagendahl, H. 18 Hageneder, O. 485 Hagenmeyer, H. 416 Hahn, I. 267 Hahn, W. XVII, 1 74 f., 278, 300 Hahnloser, H. R. 5 1 Haidacher, A. 485 Hajjar, J. 1 1 7 Haldon, J. F . 146, 389, 397 Halecki, O. 195, 212 f., 506, 538 Haikin, F. XIII, 72, 74, 165, 1 68, 247, 325, 353, 502 Hallensieben, H. 48, 1 70, 516 Hallier, L. 284 Halphen, L. 1 88 Haluscynskyj, Th. 485 Hamann-MacLean, R. 48, 169 Hambly, G. 235 Hamdani, A. 473 Hamidullah, M. 425 Hamilton, F. J. 268 Hammer, J. von 221, 223, 388 Han, V. 562 Hanfmann, G. M. A. 47, 63 Hannick, ehr. 161 Hanslik, R. 253 Hansen, G. C. 266, 290 Hanson, A. E. 97 Hanton, E. 166 Hardy, E. R. 95, 98 L Harig, G. 1 57 Harmand, L. 249
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Harris, J. M. 1 75 Harrison, E. B. 47 Hartke, W. 1 88 Hartmann 297 Hartmann, L. M. 191, 321 Hasall, M. W. C. 1 45 Hase, C. B. 1 7, 369, 371, 396 Hatzidakis, G. N. 1 5 Haugh, R. 140 Hauptmann, L. 303 Haury, J. 280 Hauschild, W.-D. 251 Hauser-Meury, M. M. 252 Hausherr, 1. 394, 419 Hausmann, F. 451 Haussig, H. W. XVIII, 9, 10, 44, 161, 235 f., 303 Havlik, L. E. 14 Hawkins, E. J. W. 458 Haywood, R. M. 28 Hecht, W. 1 98, 439, 497 Hedberg, T. 1 6 Heer, K . J. 488 Heers, J. 1 95, 553 Hefele, C. XVIII, 1 1 7, 1 36, 255 f., 296 Hefele, H. 436 Heiberg, J. L. XVIII, 1 5 1 f., 1 55 f. Heichelheim, F. M. 28 Heikel, 1. A. 245, 349 Heilmann, A. 1 4 Heimbach, C. W. E. XVIII, 1 26, 12 8 , 13 3 Heimbach, G. E. 1 3 1 , 332, 363, 424 Heinemann, M. 246 Heisenberg, A. 98, 462 f., 478, 482 f. ' Helfer, W. 1 1 1 Hellenkemper, H. 57 Hellmann, M. 20, 21 1 Helm, R. 244 Helms, P. 1 6 Hemmerdinger, B. 2 1 8, 53 1 Hemmerdinger-Eliadu, D. 348 Hendrickx, B. 22, 201 f. Hendy, M. F. XVIII, 1 7.3 f., 1 77, 401 , 426, 453 f., 457 Hengstenberg, W. 263 Hennephof, H. 14, 328, 333, 358 Hennig, R. 285 Henry, P. 356 Henry, R. 260, 262, 285 f., 357
575
Hercher, R. 85, 273 Herman, E. 1 12, 126 Herrin, J. 50, 57, 75, 1 96, 324 f., 336, 350, 353, 480 Herrmann, K.-J. 1 19 Hesseling, D. C. 3 1 1 , 452 Heumann, H. 1 8 Heuss, A . 29 Heuzy, L. 556 Hewsen, H. 265 Heyd, W. XVIII, 1 95, 526 Heyderhoff, P. 4 Hiestand, R. 1 92, 198, 437 Higgins 303 Higounet, eh. 24 Hild, F. XXV, 39, 57, 63 f., 336 Hildebrand, T. 4 Hilgard, A. 147 Hilgenfeld, H. 256, 270 Hili, J. H. 416 Hill, L. L. 416 Hili, P. V. 1 75 Hili, S. G. 525 Hillgarth, J. 205 Hingeston, F. e. 551 Hinz, W. 234 Hirmer, M. 43 Hirsch, F. XVIII, 68, 192, 341 , 343 f., 370-372, 378, 43 1 , 433, 435 Hitti, Ph. K. 232, 346 Hoddinott, R. F. 54 Hodkin, Th. 19 1 Hoeck, J. M. 326, 463, 468, 481 f. Hoepfner, W. 60, 1 70, 489 Hörandner, W. 9, 12, 444, 451 f. Hörmann, F. 16 Hörner 253 Hösch, E. 31 Hoffmann, D. 1 70, 276 Hoffmann, G. 231 Hoffmann, H. 435 Hofmann, G. 543 f. Hofmeister, A. 436 Hohlweg, A. XXV, 10, 82, 89, 212, 407, 430f., 538 Holder-Egger, O. 68, 1 94, 283 f., 347 Holl, K. 137 Hollstein, E. 45
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INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Holstein, H. 487 Holt, P. M. XIV, XIX, XXI Holtzmann, R. XXVI, 12, 191, 1 94, 1 98, 200, 203, 377[, 415-41� 434-436 Holtzmann, W. 105, 1 19 Holwerda, D. 363 H6man, B. 213 Honig, R. 82 Honigmann, E. XVIII, 20, 24, 1 1 7, 1 60, 230, 232, 256, 296, 298, 316, 440, 472, 474, 498 Hopf, C. 92, 466, 469, 563 Hopfner, Th. 154 Hoppe, C. 158 Horn, G. 419 Horna, K. 433 Horovitz, J. 347 Hosius, C. XXIV, 12, 68, 80, 89, 1 87, 241 - 245, 248, 263 [ , 273 [ , 284, 286 [ , 294 Houtsma 345 Hrabak, B. 562 Hrochova, V. 195, 525 Hrouda, B. 37, 45 Huber, G. 57 Hübinger, P. E. 29 Hübner, A. 166 Hübner, R. 4, 98 Hübschmann, H. 306 Huillard-Breholles, A. 485 Humbert, J. 16 Hundt, H. J. 1 76 Hunger, H. XVIII, 9, 10, 1 1 , 12, 13, 1 7, 3 1 , 4 1 , 42, 43, 66, 68, 70, 76- 78, 80- 82, 84, 8 5 , 86, 88-90, 92, 97, 101, 109, 1 1 1 , 121 f., 1 2M., 146, 148f., 151 - 1 56, 158 f., 161, 258, 260-262, 280-283, 28� 293, 295, 298 [, 303-306, 3 1 5 [ , 327, 331 f., 339-343, 359, 363, 368, 3 7O f., 373, 390, 393 f., 396, 398, 401, 406-409, 424, 429-434, 446-45� 460-463, 478-480, 482 f., 486, 493-496, 503 f., 508, 5 1 8-524, 528, 540 f., 561 Hunt, A. S. 96, 98 Hussey, J. M. XV Hussey, R. 265 Hutter, I. 50 Huxley, G. L. 151, 324 Hvostova, N. K. 107 Ideler, I. L. 156
Iggers, G. 22 Ilyinski, G. A. 551 Iliescu, O. 22, 54 Impellizzeri, S. XIX, 1 1 , 12 Imperiale di Sant' Angelo, C. 468, 553 Inalcik, H. XIX, 221 -223 Inan, J. 47 Ingholt, H. 1 75 f. Inglisian, V. XIX, 227, 238, 242, 246, 262-264, 305, 320, 374 f., 4 1 1 , 418, 440, 471 Ireland, R. 145 Irmer, D. 1 56 Irmscher, J. 54, 77, 205 Istrin, V. M. 371 Ivanka, E. v. 519 Ivanov, I. 208, 551 Ivanovna-Mavrodina, V. 62 Izzedin, M. 362, 502 Jacob, G. 223 J acob, K. 198 Jacoby, D. 21, 23, 3 1 , 233 f., 464, 466, 512 Jäger, G. 15 Jäger, W. 253 Jaffe, Ph. XVIII, 1 1 8, 329, 451 Jagic, V. 535 Jakobi, R. 321 Jakobson, A. L. 55 J alabert, L. 166 J ameson, A. G. 484 Janin, R. XIX, 25, 61, 78, 1 12, 285, 322, 398 f., 419, 446, 454, 502, 555 J annaris, A. N. 15 J anssens, E. 502 Jarry, J. 401 J aubert, A. 456 J effreys, E. M. 68 Jenkins, R. J. H. 52, 350f., 369 f., 380f., 383 f., 390, 393, 399 Jernstedt, V. 425 Jerphanion, G. de 47, 166 Jirecek, K. XVII, 24, 206, 477, 494, 521 , 528, 535, 549 Joannou, P. P. 1 1 7, 1 1 9, 123 f., 133, 150, 255, 274, 314, 501 Jörs, P. 126 Jonah, A. 165 Johnson, A. D. 95, 99
INDEX DER MODERNEN AUTOREN J ohnstone, P. 52 Joncev, L. 107 Jones, A. H. M. XIX, 12, 13, 19, 20, 29, 94 f., 99 f., 1 1 7, 123, 136, 1 71 , 1 88, 232, 249, 253, 256, 260, 270, 275 L, 295, 298, 3 1 5 L J ones, H . S . 96 Jones, J. R. M. XIX, 5 1 9 f., 526 f. J orga, N. XIX, 3 1 , 78, 195, 1 98, 204 f., 223, 499, 520, 52� 533, 563 L Jouguet, P. 98 Jourjon, M. 252 Jugie, M. 140, 545 Julien, Ch.-A. 53 Julien, S. 235 Jungck, Chr. 252 Justellus 132 Juynboll 531 Kadar, Z. 50, 54 Kadas, S. N. 50 Kaegi, W. E. 74, 83, 143, 1 88, 263, 310, 324, 346, 352 f. Kähler, H. 366 Kahrstedt, U. 28 Kalb, W. 1 8 Kalic, J. 436 Kalitsunakis, J. 16 Kalogeropulos, A. 55 Kalonaros, P. 387, 464 Kaluzniacki, E. 207, 535 Kaplan, M. 295 Kapsomenakis, St. G. 16 Kapsomenos, S. G. 15, 16 Karageorgos, B. St. 377 Karayannopulos, J. XVI, XX , 10, 13, 20, 55L, 93, 95, 99- 101, 104, 128, 169, 1 7� 1 83, 255 L, 258, 274 f., 277, 295, 3 14, 332, 392 f., 422, 425, 455 Karlin-Hayter, P. 23, 89, 143, 355, 369-371, 3 79, 384, 560 Karlowa, O. 126 Karlsson, G. 84, 86 Karnapp, W. 39, 62, 167f., 364 Karpozelos, A. 417, 478, 481 f., 507 Kasanin, M. 206 Kaser, M. XX, 95, 1 10, 126, 255, 275, 277, 295 Kashdan. S. Kazdan Katicic, R. 86, 446
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Kauchcisvili, S. G. 229, 4 1 1 , 423 Kaufmann, C. M. 165 Kawar, 1. 285 Kawerau, P. 232 Kazdan, A. P. (Kashdan) XIXf., 9, 10, 23, 42, 43, 44, 8� 88L, 101, 1 73, 1 7� 1 83, 210, 226 L, 341, 363, 369-371, 379, 390, 402 f., 405-407, 422, 424, 431 , 447L, 557 Keaney, J. J. 148 Kedar, B. Z. 196 Keil, J. 56, 167, 169 Keller, H. 346 Kempen, C. 293 Kempf, Th. K. 64 Kent, J. H. 167, 546 Kent, J. P. C. 51, 1 75 f., 1 82 Kenyon, F. G. 98 Kerbl, R. 213, 407 Kern, O. 165 f. Kervyn de Lettenhove 199 Keydell, R. 90, 281 Keyes, Ch. W. 28 Khatchatrian, A. 53 Khitrowo, B. de 79, 210 Khoury, A.-Th. 141 Kienast, D. 1 77 Kiessling, E. 1 7, 96 Kiessling, Th. 496 Killy, H. E. 48 Kindiimann, S. 201 Kirchhoff, A. 166 Kirn, P. 3, 4 Kirsch, G. C. 470 Kirschbaum, E. 42 Kirsten, E. 39, 43, 53, 56 f. Kiselkov, V. S. 209, 551 Kissling, H.-J. 221 , 223 Kittel, E. 1 81 Kitzinger, E. 43, 50, 51, 52, 64, 73, 3 1 8 Klaffenbach, G . 165 Klaic, N. XX, 206, 443, 475 f., 555 Klein, R. 137, 245, 250, 254 Klimke, C. 198, 465, 469 Kling, G. 200 Kloft, H. 4 Knecht, A. 252 Knibbe, D. 168 Knoch, P. 436
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INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Koch, H. 14 Koch, J. 274 Koder, J. XXV, 26, 39, 55f., 59, 79, 373, 377, 381, 485 Köchly, H. 145 Köpstein, H. 55, 332 Kötting, B. 79, 247 Köymen, M. A. 533 Kolias, G. 25, 385 Kollautz, A. 54, 236 Kollwitz, J. 47 Komines, A. D. 89 Kondic, V. 59 Kondov, N. K. 23, 107 Kondratev, S. P. 89 Konidares, G. 1. 123, 328 Konidares, 1. M. 1 12, 1 1 5, 128 Konstantinides, J. ehr. 390 Konstantopulos, K. M. 181 Korablev, B. XI Kornemann, E. 7, 97 Kornrumpf, H.-J. 223 Kornrumpf, J. 223 Korzensky 396 Kostaniantz, K. 418 Kostreneie, M. 555 Kotsones, J. 126 Kotter, B. 326 Kovacevic, J. 55 Kovacevic, M. 54 Kozels, T. 45 Kraemer, C. J. 97f. Kraft, H. 14, 29, 245, 255 Kraft, K. 1 76, 257 Kramer, B. 98 Kramers, J. H. 397 Kratchkowsky, 1. 412, 499 Kraus, J. 168 Krause, M. 53, 215 Krautheimer, R. 46 Kreiser, K. 221 , 224 Krekic, B. 561 Kreller, H. 1 10 f. Kremer 347 Kresten, O. 23, 327, 373, 392 f., 433 Kretschmayr, H. XX, 195, 467, 496 Kreutel, R. F. 221 , 524, 534 Krey, A. C. 437
Kriaras, E. 1 7, 89, 408 Kridl, M. 212 Kriesis, A. 46, 55 Kritikos, P. G. 157 Kriz, J. 22 Kroll, G. 295 Kroll, W. XXIII Krottenthaler, S. 269 Kroyzanovski, J. 212 Krüger, G. XXIV, 268 Krüger, P. XII, 295 Krumbacher, K. 1 1 Krusch, B . 287, 307 Kubitschek 160 Kucma, B. B. 146, 394, 396 Kugeas, S. B. 384, 536 Kugener, M.-A. 268 f. Kukules, Ph. XX, 9, 10, 41, 43, 153 f., 272, 3 1 1 , 390, 432, 447 Kumanudes, St. A. 1 7 Kunkel, W . 123, 1 3 1 , 295 Kunstmann, F. 466 Kupiszewski, H. 332 Kurbatov, G. L. 10 Kurelac, M. 475 Kurtz, E. XI, 87, 333, 355, 408, 433 f., 463 Kurtze, F. 344, 378 Kuruses, S. 1. 505 Kustas, G. 1. 1 76, 278 Kyriakides, St. P. 16, 195, 371 , 432, 497, 526 Kyriakopulos, K. Th. 383 Kyrrhis, K. P. 103 Labande, E. R. 200 Labib, S. 218 Lachmann, R. 212 Lacombrade, e. 250, 273 Lafontaine, G. 246 Lafontaine-Dosogne, J. 44, 49, 53, 59, 291 Lagumina, e. B. 413 Laiou, A. E. XX, 12, 22, 195, 466, 493, 496, 498, 508, 510, 550 Laiou-Thomadakis, A. E. 23, 75, 106 f. Lakatos, P. 14 Lallemand, J. 99 Lambraki, A. 45 Lambros. S. Lampros Lameere, W. 486
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Lami 447 Lamma, P. XX, 192, 195, 203, 430, 436, 438, 451, 467-469, 552 Lammens, P. 544 Lammers, W. 68, 436 Lampe, G. W. 17 Lampros, S p . XX , 92, 381, 452, 48 1, 508, 522, 539-541 , 546, 551, 559 Lampsides, O. 496, 503, 540 f. Lamy, Th. J. 470 Lamza, L. 326 Landau, J. �. 217, 238 Lane-Poole 529 Lang, D. �. 229 Lang, W. 1 54 Lange, G. 333 Lange, R. 13 Langenfeld, H. 275 Langerbeck 253 Langlois, V. XX, 262 f., 265, 4 1 8, 441 Langmantel, V. 198 Langosch, K. 1 8 Laqueur, R . 285 Larfeld, W. 165 Larsen, J. A. O. 28 Laskaris, �. 206, 536, 551, 562 Latysev, V. V. 166, 325, 353 f., 426 Lauer, �. 242, 265 Lauffer, S. 29 Laurdas, B. 357, 504, 508, 539 Laurent, J. XX, 2 19 f., 227, 375 Laurent, V. XX, 19, 20, 24, 86, 103, 1 1 3, 123, 1 26, 134, 136, 139 f., 169 f., 1 74, 1 78- 1 83, 202, 2 1 1 , 296, 300, 305, 3 14, 328, 330, 335, 354, 365, 374, 41 1 , 424, 432, 455, 457, 483-487, 493, 50� 509[ , 51� 536, 539, 544, 550, 556 [, 560 Lausberg, H. 8 1 Lavagnini, B. 84 Lavisse, E. 200 Lazarev, V. N. 48 f. Lebeau 8 Lebon, J. 232 Leclercq, H. XV, XVIII, 47, 1 1 7, 136, 1 52, 1 78, 1 80, 1 82, 255 [, 296 Ledoyen, A. 273 Lees 347 Lefevre, G. 166
579
Lefort, J. XI, 22, 82, 10M., 151 [, 42 1 , 449 Lefort, L. Th. 247 Legrand, E. 542 Leib, B. 430 Leipoldt, J. 215, 272 Lemerle, P. XI, XX, 7, 43, 55, 64, 74- 76, 103 - 1 05, 107, 1 1 2, 123, 126, 138, 148, 150 f., 1 58, 1 70, 1 82, 225, 292, 309 f., 332, 341, 343, 348 f., 353 f., 357, 364, 373, 377, 380, 382, 384, 389, 393, 401 , 406, 408, 417, 422 [, 425, 441 , 456, 488, 494 [, 498, 525, 532 Lenel, W. 497 Lenz, F. W. 504 Leo, F. 70 Leone, P. A. �. 447, 494 Leonid, Archimandrit 528 Leroy, J. 356 Leroy, �. 324, 418 Leroy-�olinghen, A. 267 Lesmueller-Werner, A. 341 Le Strange, G. 204 Le Tourneau, R. 442 Letts, �. 537 Leunclavius 534 Leuschner, J. 4 Levcenko, V. 13, 210, 273, 281, 443 Levi, D. 48 Levison, W. XXVI, 12, 1 89, 191, 28M., 307 f., 321 [, 328, 33� 343-345, 347[ Levy, H. L. 274 Lewis, B. XIV, XIX, XXI, 217[, 221, 224, 474 Lewis, G. L. 22 1 Lewis, N. 97[ Leyser, K. 1 98 Lichacev, D. S. 209 f. Lichacev, N. P. 1 81 Liddell, H. G. 1 6, 96 Lieberich, H. 68 Liebeschuetz, J. G. 249, 258 Liebeschuetz, W. 100 Lietzmann, H. 1 1 7, 136, 167, 246, 256, 265 f., 269 f., 3 1 1 , 546 Lietzmann, J. 1 7 Lifshitz, B. 1 70 Lilie, R.-J. 216, 218, 314, 330, 346, 395 Limentani, A. 467 Linner, S. 16 Lippmann, O. E. 1 54
580
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Lippold, A. 12, 1 88, 253, 255, 274 Lipsic, E. E. 151, 158, 327 Lisciandrelli, P. 533 Lisev, H. 54 Litavrin, G. G. XIX, 23, 3 1 , 54, 157, 210, 421 f., 424 f., 427, 446 Little, D.-P. 2 17 Littmann, E. 166, 236 Liu Mau-Tsai 236 Ljubarskij, J. N. 408, 430 Lobet, M. 201 Löfstedt, E. 1 8, 248 Loenertz, R.-]. 92, 1 19, 134, 196, 292 f., 463, 468, 482, 48� 506 L, 5 1 3, 5 1 8, 52� 538, 550 Loerke, W. 50 Loeschke, G. 245 f. Löwe, H. XXVI, 12, 1 89, 191, 286 f., 307f., 32 1 L, 328, 334, 343-345, 347L Loewenfeld, S. XVIII Lolos, A. 144 Lombardo, A. 564 Longnon, ]. XXI, 92, 201 , 462, 464-466, 468, 552 Longuet, H. 1 74 Loos, M. 400 Loparev, Chr. 72 f., 207, 325, 352, 384, 419, 508 Lopez, R. S. 1 76, 195, 203, 2 1 8, 3 1 H., 315, 331, 553 L' Orange, H. P. 44, 46f. Loretto, F. 369 Lot, F. 1 88 Lowry, H. W. 559 Luard, H. R. 202 Lucot, A. 269 Lüders, A. 227, 232 Lure, J. S. 209f. Lurier, H. E. 464 Luzzato, G. I. 99, 171, 191, 194 f. Lyons, M. C. 531 Lyons, U. 53 1 Maas, P. 161 Macan 219 Macartney, C. A. 213 Mac Derrnot, B. 246 Macler, F. 143, 305, 4 1 1 MacGinn, B. 144 MacMullen, R. 169
MacNeal, E. H. 465 Maehler, H. 60, 97 Maenchen-Helfen, O. J. 55, 232, 261 Magie, D. 28, 166 Magoulias, H. ]. 74 f., 3 1 1 , 519 Majeska, G. P. 211 Maisano, R. 144 Maksimovic, L. XXI, 20, 102, 105, 563 Malchasianc, S. S. 305, 4 1 1 Malingoudis, Ph. 1 68, 352 Malingrey, A. M. 268, 272 Malter, ]. L. 1 74 Maltezou, Chr. A. 196, 466, 560 Manadian 264 Manandian, H. A. 305 Manaphes, K. A. 1 10- 1 12 Manfroni, C. 1 95, 468, 553 Mango, C. XXI, 7, 9, 10, 13, 39, 42, 45, 46, 57, 82, 143 f., 165, 1 68-1 71, 210, 325, 334, 336, 338 L, 35� 366, 42� 457L, 490, 5 1 5 Manitius, M. XXI, 1 2 , 83 , 85 , 191, 1 98, 202 f., 286 f., 296, 308, 320, 343, 347, 378, 415-41 7, 436-439, 451 Mano-Zissi, D. 59, 64 Manoussacas, M. 51 Mansel, A. M. 63 Mansi, J. B. XXI, 1 1 7, 256, 3 14, 320, 326, 328-330, 333 Mantran, R. 221 , 223 Manusakas, M. I. S. a. Manoussacas 169, 489, 550 Maraba-Chatzenikolau, A. 73 Mar�ais, W. 530 Marcali, H. 213 Marcus, R. A. 70 Margoliouth, D. S. 399, 412 f. Maridakes, G. S. 126, 394 Marin, E. 375 Marinesco, C. 204, 550 Markopulos, A. Ph. 69, 350, 370, 372 Markovic, M. 562 Marquardt, J. 29 Marquart, ]. 25, 362, 378, 398 Marrou, H. I. 95, 99, 166 Martin, F. 284 Martin, ]. R. 48 Martin, J.-M. 554 Martin, St. 8, 374
INDEX DER MODERNEN AlJTOREN Martin, V. XVI, 12, 96, 98, 1 1 7, 136, 25 1, 266, 287, 289, 297 Martindale, J. R. 19, 1 71 Martines, L. 552 Martinet, A. 4 Martini, E. 3 8 1 , 509 Masai, F. 545 f. Mas Latrie. S. De Mas Latrie Maslev, St. 332, 446 Maspero, M. J. 97 f. Mastrojanni, E. O. XIV Mateos, J. 161 Mathews, Th. E. 46 Mathieu, M. XXI, 415, 434 f. Matranga, P. 447 Matschke, K. P. 495, 510 Matses, N. P. 127, 484, 561 Matthes 531 Matthews, J. 1 88 Mattingly, H. 1 75, 257 MaulI, O. 25 Maurice 1 75 Mavillius, A. 275 Mavrogordato, J. 387 Mavromatis, L. 496, 500, 552 Mayer, H.-E. XXI, 198, 200, 438 Mayer, R. 61 Mayser, E. 16 Mazal, O. 1 07, 1 1 3 Mazzarino, S. 29, 1 36, 261 , 274 Medvedev, I. P. 61 , 1 07, 516 Meester, P. de 126 Megas, G. A. 46 Megaw, A. H. S. 58 Meier, F. 559 Meineke, A. 430 Meinhold, P. 70 Melikoff-Sayar, 1. 532 Melikset-Bek, L. M. 225 Melioranskij, M. B. 333 Menage, V. L. XXI, 222-224, 532 f. Menager, L.-A. 126, 332 Mendelsohn, L. 261 Mentzos, K. P. 75, 164, 1 7O f. Mentzu-Meimare, K. 166 Mercati, G. 506, 539 Mercati, S. G. 446 Merendino, E. 485
581
Meritt, B. D. 1 67 Merkelbach, R. 1 7, 89, 168 Merklein, A. 99 Merte!, H. 71 Mertzios, M. 526 Merz, L. 16 Metcalf, D. M. 1 73 - 1 77, 300, 365 Mette, A. 1 57 Meursius 447 Meyendorff, J. XXI, 1 36, 139- 141, 495, 501 , 507, 5 1 0 f., 5 1 3 Meyer, E. 29 Meyer, P. M. 97, 275 Meyer-Plath, B. 167, 514 Mez, A. 388 Michalcic, R. 206, 524 Michaud, J. F. 528 Michel, A. 1 13, 1 1 7, 140, 359, 363, 425 f. Michell, R. 476 Mickwitz, G. 390 Migne, J.-P. XXII Mihaescu, H. 14, 3 1 5 Mijatev, K . 48, 54 Mijovic, P. 54 Mijuskovic, SI. 443 Miklosich, F. XXI, 140, 562 Milani, C. 79 Milasch, N. 126 Miles, G. C. 355, 381, 423 Miller, E. 509 Miller, D. H. 329 Miller, K. 77, 79, 247-249 Miller, T. S. 495 Miller, W. 502, 504 Millet, G. 61, 166 Milosz, Cz. 212 Minorsky, V. 395, 397 Miquel, A. XXI, 79, 21 7 f., 345, 362, 395, 397, 398, 502 Mirkovic, L. 535 Misch, G. 77, 486 Missler, H. E. L. 99 Mitford, T. B. 168, 299 Mitteis, L. 94-96, 98, 1 10, 512 Mittring, K. E. 1 88 Miyakawa, H. 54 Moberg, A. 231, 292 Modrejewski, J. 96
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INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Moffat, A. 23, 75 Mohl 219 Mohler, L. 541 Mohrmann, Chr. 269 Molinier, A. XXI, 12, 199 f., 528 Mollat, V. G. 71 Momferratus, A. 8, 327, 396 Momigliano, A. 68 Mommsen, Th. 245, 263 f., 273, 275, 28M., 295, 304, 308, 322, 396 Monnier, H. 424 Montevecchi, O. 96 f. Monticolo, G. 417 Moravcsik, G. XXIf., 10, 1 1 , 12, 15, 74, 123, 165, 213, 261 , 265 f., 280-283, 285, 287, 289 f., 292, 303-306, 309, 3 15, 320-322, 325, 328, 339-343, 349, 351 f., 368-371, 373, 380-384, 393 f., 396, 401 , 406-408, 410, 419, 429-43 1 , 433, 444, 448-450, 452, 461-463, 493-496, 504, 508, 51 8-521, 524, 539, 540, 542, 557 Morcaldi, M. 555 Mordtmann 346 Mordtmann, A. 182 Mordtmann, J. H. 221, 223 Moreau, J. 166, 243, 245, 286 Morel-Fatio, A. 464 Morenz, S. 215 Morgan, G. 196 Morozzo della Rocco, R. M. 564 Morris, J. 1 71 Morrisson, C. XIII, XXII, 1 72 - 1 75, 1 77, 278, 300, 317, 334 f., 365, 40l f., 426, 457, 489, 5 1 4 f., 536, 547 Mortreuil, J. A. B. 8, 125, 128 Moschopulos, N. XXII, 223, 533 f. Mosin, V. A. XXIV, 443, 557f., 562 Moss, L. B. 9, 10 Moser, Ch. XXII, 535 Mossay, J. 382 Mosser, S. Me. A. 1 75 Mouterde, R. 166 Moheva, J. E. 348 Mpartikian, Chr. S. a. Bartikian 410 Mpumes, P. I. 134 Mpones, K. G. 251, 424, 448 Mpuras. S. Buras Mucheghian, K. A. 227 Müller, C. XVI, 496
Müller, C. D. C. 215 Müller, G. 552 Müller, J. XXI Müller, J. J. 377 Müller, K. A. 274 Müller, L. 443 Müller-Landau, C. 477 Müller-Wiener, W. XXII, 39, 45, 56, 58, 60f., 64, 399 Münscher 249 Muralt, E. de 19, 371 Muratori XXIII Murgotten, F. C. 346 Murike, D. 49 Murphey, Rh. 221 Murphy, F.-X. 296, 313 Musca, G. 219 Musset, L. 54 Mutavciev, P. 209 Mutsopulos, N. K. 46, 58, 61 f., 1 71 Myakawa, H. 236 Nagel, P. 236 Nallino, C. A. XII, 218, 325, 378, 413, 474, 499 Nasledova, R. A. 373 Nasrallah, J. 326 Nasonov, A. 476 Nastase, D. 529 Nau, F. XXII, 288, 322 f., 471 Nauenburg, M. 20 Naumann, H. 4 Naumov, E. P. 529 Nesbitt, J. W. 73, 1 12, 183, 324 Nestle, D. 1 50 Neubauer, E. 53 Neuburger, M. 156 Neugebauer 19 Newell, E. T. 1 75 Nicol, D. M. XV, XXII, 20, 25, 79, 103, 203, 462, 468, 481 , 484, 487, 493, 542, 551, 558 Nicolaou, I. K. 168, 299 Nicolau d' Olwer, L. 204 Nicole, J. 391 Nicolescu, C. 51, 54, 60 Niebuhr, B. G. 294, 346 Niederle, L. 53 Niemeyer, H. G. 37, 45 Niermeyer, J. F. 1 8
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Nikitin, P. 349 f. Nikitski, A. 325 Nikolaou, Th. 150, 545 f. Nikolova, J. 64 Nissen, W. 406 Nitti di Vito, F. 554 Nitto de Rossi, G. B. 554 NoaiHes, P. 394 Nöldeke, Th. 220, 307, 322, 375, 534 Nörr, D. 124, 127 Noethlichs, K. L. 255 NoH, R. 53 Nordberg, H. 251 Norden, E. 81 Nordhagen, P. J. 48 f., 336 Norman, A. F. 249 f. Norsa, M. 98 Novakovic, R. 529 Novakovic, St. 1 3 1 , 206, 529, 562 Nunzio, U. 434 Nystazopulu-Pelekidu, M. 303, 339, 522, 560 Oberhummer, E. 218 Obolensky, D. 7, 2 1 1 , 400 0' Callaghan, J. 205 Oder, E. 158 Oehler, K. 1 50 Öz, Tahsim 559 Ognjanoff, Chr. 208 Oguz, M. 222 Ohnsorge, W. 1 89, 358, 377, 386, 436, 451 Oikonomides, N. XI, XXII, 20, 32, 68, 100, 10� 109, 1 83, 339, 361, 383, 38� 391 L, 394 L, 40� 421 , 463, 487L, 550, 553 Oikonomos, L. 1 12, 454 OIesnicki, A. 223 Oliver, P. 56 Oman, G. 456 Onasch, K. 42, 49 Onurkan, S. 57 Opelt, 1. 244, 260 Opitz, H.-G. 252 Orgels, P. 380 Orlandi 514 Orlandos, A. K. 46, 55 f., 62, 107, 166, 168, 328, 364 Orosz, L. 340 Osipova, K. A. 304
583
Ostrogorsky, G. XXII, 8, 10, 1 1 , 20, 22, 73, 99, 101, 103, 105- 107, 1 3 1 , 1 5 1 , 1 73, 177, 206, 210, 212, 314, 3 1 7, 320, 326, 328-330, 332 f., 339 L, 348, 358, 362, 369-371 , 391 -393, 405, 408, 410, 422, 426, 429, 443, 456, 461 L, 481 , 484, 493, 519, 522, 524, 528 L, 538, 556 L Oudot, J. 1 13 Ovadiah, A. 57 Pack, E. 29 Pack, R. A. 154 Pagel, J. 156 Palanque, J. R. XXIV, 1 88 PalI, F. 538 PalIas, D. 1. 49 f., 56 Palmer, R. B. 18 Panagiotakes, N. M. 387 Pancenko, B. A. 8, 106, 1 8 1 , 557 Pantokratorinos, A. 500 Papachryssanthou, D. XI, 107, 1 1 5, 352, 355, 389 Papadaki, S. N. 1 57 Papadakis, A. 74 PapadopulIos, Th. 23 Papadopulos, A. 20 Papadopulos, Chr. 445 Papadopulos, G. S. 140 Papadopulos, K. 49 Papadopulos-Kerameus, A. 312, 353, 357, 448, 497, 500-502, 504 Papadrianos, J. A. 522 Papageorgiou, A. 58 Papaloizos, Th. C. 270 Papas, T. 52 Pape, W. 16 Papoulia, B. D. 79, 508 Pappadopoulos, J. B. 482 Paret, R. 375, 399 Pargoire, J. 166 Parmentier, L. 267, 289 Paroikonomu, Chr. 383 Parrino, 1. 549 Parthey, G. XXII, 298, 313, 330, 362, 486, 51 1 Paschoud, F. 241 , 260 f. Passow, F. 16 PastorelIo, E. 497 Patkanian 305, 375 Patlagean, E. XXII, 23, 74 f., 155, 157, 164, 171 ,
584
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
1 73, 1 78, 252, 266, 269, 272, 278, 284, 293, 310 Patrone, A . M. N. 465 Patrono, C. M. 166, 168 Patzig 67, 369f. Pauli, Z. 212 Pavan, G. 301 Payne-Smith, R. 288 Pearce, J. W. E. 175, 257 Pearson, J. D. 2 17, 223 Pedersen, J. 477 Peeters, P. XXII, 73, 228 f., 242, 251 , 270, 305, 307, 382 Pelekanides, S. M. 50, 55, 61 f. Pellat, C. 376, 398, 473 f. Perels, E. 360 Perier 414 Pernot, H. 452 Perrone, L. 291 Pertusi, A. XXII, 20, 5 1 , 72, 74, 92, 144, 164, 1 70, 180, 182, 191- 193, 195 f., 212, 305, 312, 361 , 389, 391 , 393, 395, 397, 467, 497, 519-521, 526-528, 533 f., 538 f. Pertz, G. H. 343-345, 378, 435, 439, 469 Petit, L. XI, 151, 166, 352, 382, 423, 545 Petit, P. 249 Petre, H. 248 Petrides, S. 478, 48 1 , 540 Petronio, G. 194 Petrov, P. Ch. XXVI Petrovic, M. 134 Petrovic, P. 165 Petrucci, A. 555 Pfister, F. 158 Phanurgakes, B. 252 ' Pharr, Cl. 275 Philippe, J. 52 Philippidis- Braat, A. 141, 507 Philippson, A. 24 f. Philipsborn, A. 453 Phillips, E. D. 234 f. Pichlmayr, F. 242 Pieler, P. E. 88 f., 126, 128, 130, 277, 295, 331 [, 359, 363, 390, 394, 396 Pietramellara, C. 64 Pietri, Ch. 63 Piganiol, A. XXII, 12, 28, 44, 1 88, 24l f., 249, 256-258, 267
291 ,
303,
146, 224, 41 7,
327,
245,
Pigulewskaja, N. 79, 232, 248, 284f., 292, 298, 304, 307, 323 Piltz, E. 51 Pinder, M. 431 Pingree, D. 152f. Pippidi, D. M. 168 Pirenne, H. 201 Pistorino, G. 553 Pitra, 1.-B. 133, 484 Pitsakes, K. G. 1 3 1 , 507 Platnauer, M. 274 Platner, C. 469 Platon, M. G. 126, 424 Pocock, E. 376, 470 Podskalsky, G. 142 f., 150, 513, 544 f. Polaschek, E. 276 Polemis, D. 1. 20, 379 f. Poljakovskaja, M. A. 513 Polkowski, 1. 212 Polovoj, M. J. 210 Pomjalovskij, 1. 382, 501 Pontieri, E. 415, 554 Popescu, V. C. 14 Popovic, V. 54 f., 59, 63 Poppe, A. 123, 2 1 1 , 412, 443 Popper, W. 53l f. Posvar, J. 127 Potles, M. XXIII, 1 1 3, 1 1 7, 1 32, 256, 3 1 4 Potthast, A. XXIIf. , 1 1 8, 194, 466, 485, 525 Poujoulat, J. J. F. 528 Praechter 149 Preaux, Cl. 100 Predelli, R. 564 Preger, Th. 285, 322, 398 f. Preidel, H. 53 f. Preisigke, F. 1 7, 96 Pressic, A. R. v. 126 Prevenier, W. 201 Previale, L. 81, 479 Prevot, F. 168 Prinz, o . XXV, 248 Prinzing, G. XXIII, 20l f., 206, 212, 462, 465, 476 f., 485 Pritsak, O. 207 Prokic, B. 409 Proudfoot, A. S. 339 Przeidiecki, A. 212 Psaltes, S. 16
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Puech, H. Ch. 400 Pülhorn, W. 280, 301 Purkovic, M. A. 53 Puschmann, Th. 156 Putzger 20 Quasten, J. XXIII, 13, 73, 83, 136, 1 87, 245, 251 -253, 272 Quatremere, M. 530 Queller, D. E. 465 Quirin, H. XXIII, 4, 18, 19, 20, 100, 1 1 8 Racki, F . 475 f., 555 Radojcic, N. 1 3 1 , 562 Radojcic, S. 48, 54 Radonic, J. XIX Radosevic-Maksimovic, N. XIX Radt, W. 62 Raeder, 1. 1 56 Rahner, C. 1 1 7 Raiteri, S. -553 Rajicic, M. 537 Rambaud 8, 227, 368, 392 Ramsay, W. M. 25, 169, 248 Ranke, L. v. 344 Ratto, R. 1 74 Rau, R. 344, 377 Rauschen, G. 275 Raymond, 1. W. 2 1 8, 263, 397 Recoura, G. 512 Redlich, O. 1 07, 109 Rees, B. R. 97 Regel, W. XI, XXI, 432, 449-45 1 , 557 Regling, K. 1 72 Reifferscheid, A. 430 Reinsch, D. 505 Reiske, 1. 393 Reitzenstein, R. 246, 269 Remondon, R. 29, 94-96, 99, 275 Renauld, E. 408 Renouard, Y. 1 94 f. Rescher, O. 388, 488 Restle, M. XXIII, 39, 42, 45, 47, 53, 57-61 , 63 L, 168, 170, 1 73 L, 336, 401 , 426 Retowski, O. 1 75 Rey-Coquais, J. P. 166 Reyerson, L. 201 Rhalles, K. XXIII, 1 1 3, 1 1 7, 132 f., 256, 314
585
Riad, R. 29 Riant 197 Richard, M. 32 Rice, D. T. 42, 49, 51, 5 1 5 Richer, J. 250 Richter, J. P. 14 Ricotti Prina, D. 1 75, 3 1 7 Ricottius, H. 553 Riddle, J-. M. 157 Ridley, R. T. 261 Riedinger, U. 1 52, 314 Riggs, C. T. 521 Riley-Smith, J. S. C. 531 Ringrose, K. M. 75, 353 Ritter, A. M. 256 Ritter, J. B. 275 Roberg, B. 487 Robert, L. 29, 60, 1 64 f., 1 67, 1 69 f. Roberts, C. H. 96 Robinson, G. 554 Robinson, M. 43 Rochefort, G. 250 Rochow, 1. 89, 137f. Roemer, H. R. 234 Roericht, R. 79 Rösch, G. 1 1 7, 1 83 Rogov, 1. 212 RohHs, G. 1 6 RoHe, J. C. 241 Romano, D. 294 Romano, R. 89 Romanos, 1. A. 524 Roscher, H. 485 Rose, V. 292 Rosenbaum, E. 57 Rosenblum, J. 430 RosenthaI, F. 68, 217, 345 f., 472, 531 Rosser, J. H. 45 Rossi, E. 515 Rossi, 1. B. de 167 Roth, H. 52 Rotter, G. 379, 398 Rouet de J ournel, M. J. 3 1 1 Rouge, J . 248 Rouillard, G. XI, 94 f., 98 f., 1 69 Rouillard, R. 300 Rozen, V. R. XXIII, 412, 470, 472-474, 531 Rubin, B. 280
586
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Rubi6 i Lluch 92, 204, 550 Rudakov, A. P. 73 Rübsam, W. 1 7 Rückert 2 1 9 Ruehl, F . 242 Rüstow, W. 145 Ruether, R. R. 252 Ruggiero, E. di 165 Ruhbach, G. 25 1 , 255 Runciman, S. XXIII, 9, 10, 12, 45, 193, 195 f., 204, 402, 416, 430, 436l, 526 l Ruppert, F. 247 Rupprecht, H. A. 96 Rupprich, H. 1 98 Ruska, J. 1 54 Russu, I. I. 168 Ryden, L. 1 44, 3 1 1 Rypka, J. 220 Sabatier, J. 1 75 Sabbah, G. 240f. Sachau, E. 277, 414 Saglio, P. 28 � ahin, S. 1 68, 334 Sakkos, S. N. 252, 454 Salac, A. 41 8 Salmon, P. 29 Salomon, R. 99, 537 Samaran, C. 4, 24 Sambursky, S. 160 Sanders, J. H. 234 S androvskaja, N. 1 79, 1 8 1 Sanguinetti, B. R . 502 Sanjian, A. K. 227 Sanspeur, C. 262 Santifaller, L. 201 Sargologos, E. 445 Sathas, K. N. XXIII, 92 f., 109, 462 l, 496, 563 f. Sauvaget, J. 217 Sbordone, F. 1 58 Schacht, J. 2 1 7, 331 Schaeder, H. 31 Schäfer, H. 46 Schäfer, J. 59 Schäfer, W. 62 Schahnazarian 374 Schanz, M. XXIV, 12, 68, 80, 89, 1 87, 241 -245, 248, 263 f., 273 f., 284, 286 f., 294
Scharf, J. 363 Schaube, A. 195 Schefer, C. 537 Scheffer-Boichorst 468 Scheidweiler, F. 267 Scheltema, H. J. 104, 126, 363 Schenkow 322 Scher 414 Schiani, M. 555 Schiaparelli, L. 555 Schiby, J. 1 70 Schieder, Th. 4, 22 Schieffer, Th. 360 Schiemenz, G. P. 170, 489 Schilbach, E. XXIV, 20, 22, 32, 121 , 1 5 1 , 406, 515 Schindler, L. 335 Schipa, M. 192, 344, 378, 435 Schiro, G. 513, 523 Schisse!, O. 89 Schiwietz, S. 246 Schläger, H. 59 Schlumberger, G. XXIV, 8, 145, 1 75, 1 79- 1 8 1 , 227, 229, 368, 377, 388, 396, 4 1 1 , 420, 439, 457, 473 Schlumberger, J. 241 Schmale, F.-J. XXVI, 12, 85, 191 , 194, 1 97 f., 200, 203, 377l, 415-41� 434-436, 438 l, 469 Schmalzbauer, G. 157 Schmid, H. F. 105, 332 Schmid, W. XIV Schmidlin, J. 1 19 Schmidt, A. 436 Schmidt, L. 264, 286 Schminck, A. 134, 389, 424, 453 Schmitt, J. 464 Schneemelcher, W. 251 Schneider, A. M. 53, 6 l f., 167f., 278, 364, 514, 528 Schneider, H. 250 Schneider, R. 145 Schnetz, J. 160 Schoell, R. 295 Schönfe!der, J. M. 288 Schopen, L. 494 f. Schramm, G. 21 1 Schramm, P. E. 5 1 , 198, 348, 386 Schreiber, G. 453
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Schreiner, P. XXIV, 19, 32, 68, 75, 83, 107, 109, 171 , 192, 196, 21 1 , 321 , 324, 373, 413, 495, 497, 501 , 505, 518-523, 527-530, 536, 538, 540 Schulten, A. 256 Schultz, H. 285 Schwaiger, G. 1 1 9 Schwandtner, J. 213 Schwartz, E. XI, 1 5, 251 , 271 , 289, 291 f., 296 Schwarz, U. 196 Schweinfurt, Ph. 43 Schwinges, R. C. 437 Schubart, W. 94, 96 f. Schütz, W. 83 Schulz, H.-J. 161 Schulze, U. 77 Scipioni, L. I. 137 Scott, R. 16, 96 Scranton, R. L. 61 Seckel, E. 1 8 Seeberg, R . XXIV, 136, 25 1 , 255 Seeck, O. XXIV, 19, 100 f., 160, 1 88, 242 -245, 249, 251, 254 f., 263, 273 -275, 277 Seemann, K. D. 79, 2 1 1 , 536 Segal, J. B. 232, 284, 470 f. Seger, J. 409 Segre, A. 95, 99 Seibt, W. XXIV, 20, 1 78 f., 1 8 1 - 1 83, 365, 410, 412 f., 457 Seidel, I. 201 Seider, R. 96 Seidl, E. 95, 100 Seif, Th. 220 Selb, W. 277 Sellheim, R. 77 Semkovicz-Zarembana, V. 212 Seppelt, F. X. 1 1 8 f. Serruys 369 S estakov, S. 452 Sestan, E. 417 Setton, K. M. XXIV, 3 1 , 57, 59, 92, 1 1 9, 1 96, 201 , 205, 416, 436-438, 462, 464-467, 480, 485, 48� 493, 499, 526-528, 538, 549 f., 558 S evcenko, I. 48, 57, 71 f., 75, 89, 152, 162, 165, 168, 1 70f., 195, 20� 210, 3 1 1 , 324f., 334, 350, 353, 426, 462, 495, 497, 503, 513, 525 Sewter, A. 408, 430 Seyfarth, W. 240, 275
587
Sezgin, F. XXIV, 2 1 7, 347 Shahid, I. 232, 292 f. Sharf, A. 1 43, 234, 445 Shboul, A. M. H. 398 f. Shelton, J. 29 Sherbowitz-Wetzor, O. P. 444 Sherwood, P. 296, 313, 3 1 5 Siderides, X. 479, 545 Sijpesteijn, P. J. 98 f. Silberschmidt, M. 195 Silvagni, A. 167 Simanschi, C. 14 Simon, D. XVII, 93, 95, 99, 109, 124 f., 127, 327, 391 , 420, 423 Simon, D. V. 255 Simon, W. 274 Simonsfeld, H. 467, 497 Simopulos, K. 79 Simson, B. de 1 89, 436 Sinogowitz, B. 327 Siphoniu-Karapa, A. 553 S isic, F. 443 Sjuzjumov, M. Ja. 331, 363, 368, 390f., 407 Skiotis, D. N. 23 Skrzinska, E. 5 1 5 Skdinskaja, E. C. 286 Skeat, T. C. 29 Smet, J. 499 Smetanin, V. A. 86 Smiciklas, T. 555 Smiraglia, P. 1 8 Smith, E. B. 57 Snegarov, I. 1 23 Sodini, J.-P. 45 Sohm, R. 1 10 Sokolova, M. 89 Soloviev, A. XXII, 2 1 1 , 557f., 562 Sophianos, D. 381 Sophokles, E. A. 17 Sorlin, I. 209f., 393, 443 Sotiriu, G. 48, 105 Sotiriu, M. 48, 61 Soulis, G. C. 79, 229 Sourdel-Thomine, J. 77 Soyter, G. 13 Spatharakis, I. 42, 50 Speck, P. 75, 159f., 1 89, 277, 305, 320, 324, 329 f., 334, 336, 338 f., 356, 382
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INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Spengel, L. 81 Spieser, J.-M. 168- 1 70, 277, 3 1 7, 401 Spinka, M. 282 SpintIer, R. 306 Spotorno, G. B. 194 Spulber, C. A. 327 Spuler, B. 218, 220, 234 f. Sreznevskij, I. 204 Stache, U. J. 294 Stadtmüller, G. 448, 480 Stählin, O. XIV, 12, 149, 241 , 266, 269, 273, 285, 293, 299 Stamules, K. P. 18 1 Stanescu, E. 25 Stanojevic, St. 535, 562 Starr, J. 233 Stauridu-Zaphraka, A. 386, 390 Stegemann, W. 250 Steidle, W. 70 Stein, D. 326 f., 329 Stein, E. XXIV, 8, 20, 22, 218, 242 f., 245, 247, 253, 261 (, 271 , 275, 281 -291, 293-295, 297-299, 306-308, 323, 393, 431 Steinwenter, A. 1 1 1 , 215, 254 Stender-Petersen, A. XXIV, 210, 443, 528 Stephan-Kühn, F. 451 Stephanou, P. E. 150 Stephanus, H. 1 7 Stern, H . 48 Stern, S. M. 399 Sternbach, L. 312 Stevens, G. P. 134 Stichel, R. 42, 50, 516 Stiehl, R. 288, 441 Stiernon, D. 103, 416, 484, 505, 507 Stikas, E. G. 457 Stöckl, G. 21 1 Stöckle, A. 95, 98, 390 Stogiannos, B. 251 Stojanovic, L. 206, 529 Storey, C. A. 220 Stratos, A. N. XXIV, 215, 2 1 9 f., 229, 305-307, 346, 374, 376, 529 Straub, J. XI, 81, 187f., 296 Strazzieri 1 1 4 Strecker, K. 1 8 Strnad, A . A . 485 Strohecker, K. F. 188
Strube, Chr. 46 Struck, A. 373 Stuart, D. R. 1 66 Stubbs, W. 439 Stuiber, A. 348 Sturm, J. 254 Stussi, A. 514 Sudhoff, K. 156 Süssheim, K. 221 Sundwall, J. 1 88 Sungurbey, I. 221 Sutherland, C. H. V. 1 75, 257 Svane, G. 535 Svoronos, N. G. XI, XXV, 23, 32, 93, 101, 109, 1 29, 422, 426 f. Sykutris, J. 86, 369 Syme, R. 1 88 Szadeczky-Kardoss, S. 14 Szidat, J. 240 Szilagyi, J. 164, 1 70 Szymusiak, J. M. 252 Tabachovitz, D. 16 Taeschner, F. 2 1 8, 224, 533 f. Tafel, G. L. XXV Tafel, T. F. 371, 432, 456 Tafrali, O. 504, 512 Tait, J. G. 100 Talbi, M. 531 Talbot, A.-M. 500, 510 Tallqvist, K. 474 Tannery, P. 1 5 1 Tapkova-Zaimova, V . 29 Tarchnisvili, M. 229, 423 Tatakis, B. 149 Taubenschlag, R. 95, 99 Tautu, A. 487 Tchalenko, G. 57 Teall, J. L. 22, 29, 74, 157f., 309 Tekeyan, P. 140 Temkin, O. 1 54, 157 Teodor, D. G. 54 Ter-Minassian, E. 263 Ter-Mkrttschian, K. 418 Ternes, Ch.-M. 55 Terzaghi, N. 154, 273 Tessier 469 Testini, P. 165
INDEX DER MODERNEN AUTOREN Thaloczy, L. 549 Theiner, A. 140, 563 Theocharides, G. 1 10, 5 1 5 Thiele, H. van 17 Thierry, M. 47, 57 Thierry, N. 57, 335 f., 402 f. Thiriet, F. XXV, 3 1 , 92, 192, 196, 497, 515, 526 f., 563 f. Thode, D. 40, 45 Thomas, G. M. XXV, 526, 564 Thomas, J. A. C. 295 Thompson, E. A. 145 f., 188, 240, 261 Thompson, H. A. 59 Thompson, M. 175 Thompson, E. M. 202 Thomson, M. H. 158 Thomson, R. W. 246, 265 Thorossian, H. 226 Thumb, A. 16 Thurn, I. 341 , 407, 409 Tichev, P. 456 Tichomirov, M. N. 210 Tiesenhausen, V. XXV, 217, 477, 499, 530f. Tiftixoglu, V. 1 1 7, 134, 421 Till, W. C. 2 1 5 Tinnefeld, F. 68, 2 1 1 , 314, 384, 509 Tivcev, P. 525 Tjäder, J.-O. 98 Tobias, N. 344 Tolkiehn 147 Toistoj, J. J. 1 75 Tomadakes, N. 13, 85 Tomaschek, W. 218, 456 Tomic 342 Tomsie, F. 348 Toole, Ch. I. 74 Topolski, J. 3, 4 Topping, P. 3 1 , 92, 512, 552 Tornberg, C. J. 472 Tougard, A. 73, 310 Toumanoff, P. C. XXV, 225-229, 263, 41 1 Tournebize, F. 140 Toynbee, A. 368 Tramontana, S. 417 Trapp, E. 19, 123, 141, 387, 539, 555, 557 Trautmann, R. 444 Travis, F. J. 340, 349 Travlos, I. 59
589
Treadgold, W. 369f. Treitinger, O. XXV, 161, 393, 479, 483 Treu, K. 33, 68, 522 Treu, M. 479 f., 496, 505 Treucker, B. 251 Triantaphyllides, M. 16 Triantaphyllis 501 Triantaphyllu, C. N. 74 Trinchera, Fr. 554, 558 Tritton, A. S. 471 Troianos, S. N. 23, 93, 101, 109, 1 1 7, 127f., 389, 553 Tsafir, Y. 60 Tsames, D. G. 500 Tsaras, G. 522 Tschilingirov, A. 55 Tschizewskij, D. 444 Tschudi 559 Tsioumis, C. 50 Tsirpanlis, C. N. 299, 513, 540, 545 Tsolakes, E. Th. 405 Tudor, D. 64 Tiipkova-Zaimova, V. 313, 454 Turan, O. 221 Turner, G. 68, 96, 545 Turtoglu, M. A. 127, 553 Turyn, A. 17 Tzannetatos, T. S. 106f., 553 Udalcova, Z. V. XIX, 1 0, 68, 95, 99, 210, 297, 541 Ulbert, Th. 47 Unat, F. R. 533 Underwood, P. A. 49, 496 Unger, F. W. 14 Urbansky, A. B. 213 Usener, H. 292 Uspenskij, Ph. I. 1 5 1 , 507 Uspenskij, Th. 8, 106, 563 Uzik, H. 218 Uzluk, F. N. 219 Valentini, J. 549 Vaillant, A. 400 Vakalopulos. S. Bakalopulos Valois, H. 243 Van den Gheyn 351 Van den Yen, P. 291 , 312, 330
590
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Van den Vorst, Ch. 352 Van der Wal, N. 295, 363 Vandersleyen, C. 19 Vari, R. 393 f., 396 Vasiliev, A. A. XXVf., 7, 12, 73, 77f., 143, 1 69, 1 97, 203 f., 210, 217f., 229, 236, 268, 286f., 292- 294, 300, 3 1 6 f., 324 f., 343, 345 f., 350, 353, 355, 360, 362, 375-378, 383, 386, 388, 394 f., 397-400, 410, 412-414, 417, 425, 438 f., 441 , 443, 467, 472-474, 498, 528, 530-532, 537, 551 Vasilievskij, V. G. 8, 325, 350, 444 f. , 449, 481 Vat, van der 1 1 9 Veglery, A. 1 79, 1 82, 300, 3 17 Veh, O. 241 , 280-282, 286, 294, 301, 303 Velenius, G. 46 Velkov, V. 55, 1 7 1 , 1 78, 243, 286 Velmans, T. 50 Vernadskij, G. 210 Verpeaux, J. 20, 120, 503, 512 Vetters, H. 54, 62 Vickers, M. 64, 171 Vidal-Jove, J. F. 498 Vidossi, G. 194 Vinner, A. V. 48 Visansino, G. 281 Viscardi, A. 194 Vitale, V. 1 95, 525, 553 Vitelli, G. 97 f. Voellus 1 32 Vööbus, A. 232, 266 Vogel, B. 4 Vogel, C. 348 Vogel, K. 1 5 1 , 158 Vogeser, J. 16 Vogt, A. 393 f. Vogt, J. 29, 1 50 Volbach, F. W. 43f., 5 1 - 53 Vollers, K. 474 Volz, P. 1 42 f. Voretzsch, K. 199 f. Voulgarakes, E. 381 Vranoussi. S. E. L. Branuse Vretska, K. 248 Vries, W. de 1 1 9 Vryonis, S. XXVI, 25, 3 1 , 123, 1 73, 1 77, 2 1 8, 220, 352, 406, 422 f., 430, 437, 440 f., 461 , 470, 493, 505
Waage, D. 1 75 Wada, H. 236 Wadding, L. 1 19 Wagner, M. M. 266 Waitz, G. 321, 343 f., 436, 469 Waldbaum, J. C. 63 Waldmüller, L. 303 Walker, J. 2 1 8 Walter, Chr. 49 f. Walther, R. 19 Walz, Ch. 81 Waquet, H. 437 Ward-Perkins, J. B. 40, 45 Warmington, B. H. 256 Wartenberg, G. 368 Wassilewski, B. 425 Wattenbach, W. XXVI, 12, 85, 1 89, 1 9 1 , 1 94, 1 97 f., 200, 203, 286 f., 307f., 32l f., 328, 334, 343 -345, 347 f., 377f., 415-417, 434-436, 438 f., 469 Watterich, J. B. M. 71 Waxmann, M. 233, 445 Weber, E. 248 Weber, Th. 377 Weden, F. 198 Wegenast, K. 268 Weil, G. 2 1 7 Weis, K. 250 Weiss, G. 23, 29, 3 1 , 68, 75, 86, 103, 107, 1 1 1 , 1 37, 148, 150 f., 1 53, 1 83, 296, 324, 359, 387, 406, 408, 418, 421 f., 494 f. , 501 , 506, 5 1 1 Weiss, R . 538 Weitzmann, K. 41, 43 f., 46-50, 63, 402, 427 Wellen, G. A. 48 Welles, C. B. 167 Wellesz, E. 160 f. Wellhausen, J. XXVI, 322, 347, 375, 377, 472 Wendel, C. 505 Wenger, L. 95, 98 f., 107, 109, 126, 275, 277, 295 Wentzel, H. 52 Werner, E. XXVI, 224, 512, 5 1 9 f., 533 Werner, F. 1 8 Werner, J . 5 1 Wes, M . A . 1 88 Wessel, K. XXIII, 38, 41 f., 44 f., 49 f., 5 1 - 54, 301 , 489, 5 1 5 f. West, L. C. 95, 99 Westerbergh, U. 378
INDEX DER MODERNEN AUTOREN
Westerink, L. G. 144, 153, 350 f., 355, 384 f., 390, 505 Westermann 20 Wheeler, S. M. 29 Whitting, P. D. 1 74, 335 Wiegand, Th. 56, 1 66 Wiesmann, H. 272 Wiet, G. 215, 345, 362, 394, 397, 529 Wiita, J. 1 12 Wilcken, U. 94-96, 1 00 Wilhelm, A . 1 67 Wilkes, J. J. 54 Wilkinson, J. 79, 248 Wilkinson, T. 50 Will, C. 140, 426 Willcox, G. H. 25 Williams, C. 52 Wilmans, G. 1 66 Wilson, N. 553 Winfield, D. C. 49 Wingert-Uhde, H. 44 Winkelmann, F. 245, 267 Winkelmann, F. 69 f. Winkler, S. 234 Winstedt, O. 298 Winter, I. 1 57 Wipszycka, E. 95, 99 Wirth, E. 25, 58, 232 Wirth, G. 240 f., 280 Wirth, P. XV, 19, 8 1 , 83, 1 00- 102, 304, 343, 432, 447-449, 462, 479, 547 Wisemann, J. 64 Wissowa, G. XXIII Wittek, P. XXVI, 1 95, 223 f., 493, 532-534 Wittig, J. 1 1 8 Wörrle, M . 62 Wolf, G. 1 89, 345, 348, 485 Wolf, K. 1 6 Wolf, P . 249 Wolff, R. L. 1 1 9, 438, 461 , 466, 468, 485 Wolfram, H. 188 Wolska-Conus, O. 297 f., 424 Wolter, H. 487 Wright, D. H. 3 1 8 Wright, Th. 537 Wright, W. 284 Wright, W. C. 260 Wortley, J. 1 44 Wroth, W. 1 75, 278
591
Wuensch, R. 299 Wüstenfeld, F. 217, 473, 488 Wüstenmeyer, M. 22 Wulff, O. 43 Wunder, H. 4 Wytzes, J. 254 Wurster, W. 62 Wycherly, R. E. 59 Xanalatos, D. A . 446 Xyngopoulos, A . 48, 63, 387 Xyngopulos, A . 1 70, 514 Yannopoulos, P. A . 74, 312, 3 1 7, 324, 352 Y arnley, C. J. 440 Youtie, H. C. 97 Yusbashian, K. N. 171, 227, 410, 418, 440 Yvon, J. 1 75 Zachariadu, E. A . 524, 559 Zachariä von Lingenthal, K. E. XXVI, 8, 125 f., 1 28, 327, 332, 359, 363, 394, 396, 506 Zacos, G. 1 78- 1 80, 1 82, 300, 3 1 7 Zakythinos, D. A . XXVI, 10, 13, 56, 103, 1 7 1 , 1 76, 1 80, 1 8 3 , 1 94, 196, 369, 371, 406, 464, 495, 514, 5 18, 520 f., 538, 540 f., 545 f., 558, 561 Zaloscer, H. 53 Zangemeister, C. 263 Zannoni, M. 526 Zasterova, B. 307 Zeis, H. 61 Zepos, I. D. 363 Zepos, J. XXVI, 121 Zepos, P. XXVI, 121, 1 26- 13 1 , 551 Zettersteen, K. V. 413 Zernack, K. 21 1 Zhishman, J. 126 Ziegler, K. 357, 431 Zilliacus, H. 96, 167 Zimmermann, H. 386 Zinkeisen, J. W. 223 Zlatarski, V. N. XXVI, 208 f., 342, 344, 378, 384, 390, 407, 412, 438, 46l f., 476 f., 482, 493, 509, 550 Zotenberg, H. 307, 375 Zoras, G. 89, 524 Zorn, W. XXVI, 4, 5 Zumthor, P. 200
Index der Namen, Sachen und Begriffe Erstellt von G. Weiß Seitenzahl in halbfett: Hauptstelle. Name im Schrägdruck: Hauptquelle im 4. Hauptteil (2. Halbband). Zusätzliche Abkürzungen: Allg. : allgemein Gesch. : Geschichte K. : Kaiser Kl. : Kloster, Klöster MA: Mittelalter Patr. : Patriarch S. : Siehe S. a. : Siehe auch S. d. : Siehe das ; siehe der Verf. : Verfasser
Abasgen 504 Abbasiden. Arab. Dynastie 2 1 8, 413 Aberglaube. S. a. Frömmigkeitsgeschichte 73, 87, 90 Abessinier. S. a. Aethiopien 236, 292 Abgaben. S. Steuern Abinnaeus Papyri 96 Abroise. L'estoire de la guerre saint 200 Abschwörung vom römisch-katholischen Glauben 510 Abschwörungstexte 160, 560 Abtstestamente. S. a. Hegumenenurkunden 1 10 Abü Firäs al-lfamdäni 87, 216, 388 Nr. 305, 399 Abu 'l-Farag al Isfahäni 70, 215, 378 f. Nr. 282 Abu 'l-Farag ibn aVIbri S. Bar Hebräus Abu '1-I:Jusain. Verlorenes ,.Buch über die Kenntnis der Byzantiner" 414 Abu 'I-MaQäsin ibn Taghribirdi 53 1 f. Nr. 567 Abu Mena 58 Abü Raihän. S. AI-Birüni Abü Säma 471 , 475 Nr. 466 Abü Sugä' 413 Nr. 346 Abü Yüsuf Ya'qüb 121, 1 59, 330 f. Nr. 1 9 1 , 396 Achilleios (4. Jh.). Erster Bischof von Larissa. S. a. Vita des Ach. 383
Achmet ben Sirin. Traumbuch 1 53 Ackerbau. S. Landwirtschaft Acta Yäred et Pantalewon. Äthiop. Heiligenviten 236 Adam von Usk. Normannischer Chronist 202 Adelchis von Benevent 344 Administration. S. Verwaltung Adoption (bei V �sallität) 435 Adramyttium (Edremit) (Westkleinasien). Als Ruinenstätte 436 Adrianopel 123 f., 163, 221 f., 245, 247, 438, 508, 5 1 1 , 527, 537 Adrianopel. Waffenstillstand 1444 538 Adriatischer Raum 344, 417 Adversus Constantinum Cabalinum. Schrift des Johannes Synkellos (s. d.) 333 Aetios von Amida. Arzt 1 55 Ä gina 58, 354, 381 Ägypten. Allg. S. a. Kopten 29, 94- 100, 108, 1 63, 303, 309, 3 1 1 , 345 [, 394, 412, 431 , 43� 531 Ägypten. Arabische Eroberung 306 f. Ägypten. Byzantinisch 2 1 4 f., 246-248, 251 , 268 [, 271 , 278, 30M., 488 Ä gypten. Inschriften 166 Ä gypten. Islamische Herrschaft. S. a. Fatimi den. Mameluken 216, 218, 394, 431 , 475, 483, 499, 529 Ägypten. Sachreste 53 Aelian. Taktiker 144, 394 Ä mterkauf 393, 504, 510 Ämterlisten, kirchlich 32, 120, 1 80, 414, 5 1 1 Ämterlisten, weltlich 32, 120, 361 , 391 f., 414, 511 Aetheria. S . Peregrinatio Aethiopien 236, 285, 292, 297, 306 Aetius 264 Afrika. S. Nordafrika Agapetos. Fürstenspiegel 1 22 Agapius von Mabbug 376 Nr. 278, 397
594
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Agathon 320 Nr. 166 Agathangelos 72, 225, 246 Nr. 16 Agathangelos (Pseudonym) 78 Agathias 87, 279, 281 Nr. 86, 282 f., 288, 400 Agens in rebus (Polizeibeamter) 310 Agnellus 70, 1 90, 302, 347 Nr. 2 19 Agostino Giustiniani. Historiograph von Genua 194, 196 Agrargeschichte. S. a. Landwirtschaft. Bauern. Dorf. Großgrundbesitz XX, 105, 126 Ahmed ibn Arabshah. Biograph Timurs 234 Ahmedl. Epischer osman. Geschichtsschreiber 22 1 , 223 Ain Tebernok 256 Aineas von Gaza. Christ!. Philosoph 148 Ainos (Thrakien) 453 Akakianisches Schisma 276, 295 Akakianisches Schisma. Publizistische Sammlung zum 297 Akakios. Illustrios. Kaiser!. Beamter (6. Jh.) 291 Akataleptoskloster (Konstpel.) 505 Akephale Synode. S. Synode 754 Akindynos. S. Gregorios A. Akklamationen. S. a. Zirkusparteien 160 f., 1 71 Akoimeten. Kloster der 270 Akritas. S. Digenes Akritas Akritika. Akriteische Lieder. Lieder vom Grenz kampf 30, 88, 387 Akropolites. S. Georgios Akrop. Akta dia Kalopodion (Dialog der Parteien mit dem kaiser!. Mandator) aus Theophanes (s. d.) 339 Akten (weltlich und kirchlich) 246, 25 1 , 265 f., 282 f., 303 Aktenführung. S. Registerwesen. Synodal akten Al-'Aini 530 Nr. 564 Alamannen 240, 281 Alanen 286 Alarich 260 f., 266, 269, 274 Al-'Afimi 442 Nr. 404 Al-Balär}uri 302, 346 Nr. 217, 488 Albaner (Balkan) 495, 520 Albaner (Kaukasus) 374 Albanien. Urkunden 549 Urknr. 1 Albanische Söldner 549 Albericus trium fontium 199, 468 Nr. 454 Albert von Aachen 77, 1 97, 200 f., 435 f. Nr. 390, 437
Albert von Aix. S. Albert von Aachen Albertus Aquensis. S. Albert von Aachen Al-Birüni 414 Nr. 350 Album von Thamugadi (städtische Liste). S. a. Timgad 163, 256 Alchemie. S. Fachschriften; Alchemie Al-!)ahabi 498 Nr. 505, 531 Aleppo. S. Haleb Alexander. Aristoteleskommentator 148 Alexander IH. Papst 469 Alexandreia 243, 245, 251 , 267f., 272, 274, 281, 289, 293, 297, 306, 3 10, 322, 376, 503 Alexandreia. Bibliothek 470 Alexandreia. Patriarchen 1 1 2 f., 148, 3 10, 359, 376 Alexias. Werk der Anna Komnena (s. d.) 430 Alexios Apokaukos. Gegner des Johannes VI. Kantakuzenos (s. d.) 5 1 1 Alexios Axuch. Großdomestikos unter K . Manu el I. 429 Alexios I. Komnenos. K. 54, 60, 70, 104, 1 5 1 , 1 77, 236, 4 1 5 f., 420 f., 430 f., 435, 442, 446, 462, 472 Alexios 11. Komnenos. K. von Trapezunt 504 Alexios IH. Angelos. K. 479 f., 552 Alexios IH. Komnenos. Kaiser von Trapezunt (14. Jh.) 503 Alexios IV. Angelos. K. 479, 485 Alexios Makrembolites 496 f. Nr. 502 Alexios Philanthropenos. General 505 Alexios Studites. Patr. Kanonistische Responsa 1 32, 420 AI- G ahiz. Arab. Polyhistor 216 AI- G armi. S. Muslim al- Garmi AI-Harawy. S. Harawy AI-lJuwarizmi. Verlorener arabischer Geschich tsschreiber 413 'All. Osman. Geschichtsschreiber 221 AI-Idrisl. S. Idrlsl AI-I��atlri. Arab. Geograph. Gewährsmann des Ibn I;Iauqal (s. d.) 397 Al-Kindi 394 Nr. 316, 529 Alkuin. Abt von St. Martin in Tours. Hofkreis Karls d. Gr. Briefe 319 Allelengyon. S. a. Steuerhaftung 456 Alltagsleben . . S. Realienkunde AI-Ma'mün. Kalif. Feldzug gegen Byzanz 345, 41 4, 441 , 471
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE AI-Maqrizi. S. Maqrizi AI-Mas'üdi. S. Mas'üdi Almosen 3 1 1 AI-Mu'izz. Fatimide (10. Ih.) 399 AI-Mundhir. Ghassanidenfürst 292 AI-Mutanabbi. S. Mutanabbi Al-Nu'man 399 Nr. 326 Al-Nuwairi 498 f. Nr. 506, 530 Alp Arslan. Seldschukischer Sultan 220 Alpenraum. S. Balkan AI-Qalkasandi. S. Qalkasandi Al-Tanü�i 399 Nr. 327 Altinate. S. Chronicon Altinate Altrussische Chronik. S. Nestorchronik Al-Wäqidi 34M. Nr. 218, 375 Al-Ya'qübi 345 Nr. 215 Amadeus von Savoyen (der "grüne Graf") 199 Amadeus von Savoyen, der "Grüne Graf" . Einnahmen- und Ausgabenbuch 515 Amalfi 196 Amastris (Paphlagonien) 350 Amatus (Aime) 415, 434 Nr. 387 Ambroise. Anglo-normannischer Mönch. Verf. von Estoire de la guerre sainte (s. d.) 437 Ambrosius von Mailand. Briefe 1 87, 254 Amherst Papyri 96 Amida 58 Ammianus Marcellinus 1 8, 66, 75, 240f. Nr. 1, 248, 253, 260 L, 26� 286 Amorion 337, 383, 441 , 471 Amselfeld. S. Kosovo Amt. S. a. Titel. Cursus honorum 73, 1 79 f., 303 Amtsführung. S. a. Verwaltung 104, 12H. Amulett 1 78, 1 80, 1 82 Anägnostes. S. Iohannes Anagnostes Anamur. S. Anemorion Ananias von Shirak 76 Anastasios 1. K. 1 71, 268, 277 f., 280, 283-287, 290 L, 293, 306, 322 Anastasios H. K. 320 Anastasios Sinaites 83, 1 37, 338 Anastasiupolis (s. a. Dara) 310 Anastasius Bibliothecarius. Verf. der Vita des Papstes Nikolaus 1. 347 f., 360 Anazarbus 58, 448 Anchialos (Schwarzmeerküste) 449 Ancona. Archive 92, 509 Andalusien 77
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Andrapodasiegel 1 80, 1 83, 3 1 7 Andreas Dandolo 193, 195, 464, 497 Nr. 503, 526 Andreas von Kreta. Hymnograph 160 Andreas Libadenos 78, 503 Nr. 516 Andreas Navagero (Naugerius). Chronist Venedigs 193 Andreas Salos. Apokalypse 144 Andreas von Samosata (Theologe 5. Ih.) 137 Andreas von Santa Croce. Päpstlicher Protonotaro VerL der lat. Akten des Konzils Ferrara -Florenz (s. d.) 543 Andronikos 1. Komnenos. K. 169, 209, 429, 432, 439, 461, 480 Andronikos H. Palaiologos. K. 121, 1 70, 462, 466, 479, 483, 486, 495, 502-504, 509, 5 1 5, 5 18 Andronikos IH. Palaiologos. K. 494, 500 Andronikos IV. Palaiologos. K. 506, 5 1 5 Andronikos. Despot ( 1 5 . Ih.) 541 Andronikos Dukas. Praktikon 105, 420, 422 Nr. 368, 559 Andronikos Dukas (10. Ih.) Aufstand 379, 398 Anemorion (Anamur) 52, 58, 171 Anekdota. "Historia arcana" Prokops (s. d.) 280 Angeloi. K. dynastie 1 1 2 Angelsächsische Quellen. S. a . Normannische Quellen 77 Angora. S. Ankara Ani (Armenien). Eroberung durch Seldschuken (s. d.) 4 18, 439 f., 473 Anikonische Bildausstattung. S. a. Bilderstreit 335 Anianos. Verlorene Mönchschronik Alexan driens 243 An;ou. Herrscherhaus 92, 194, 1 99, 459, 468, 492, 549, 558 An;ou. Urkunden des Herrscherhauses 558 Ankara (Angora, Ankyra) (auch Schlacht von Angora 1402) 58, 83, 163, 223, 234, 3 1 8, 352, 364, 402, 519 Anna. Purpurgeborene byz. Prinzessin. Gattin des Vladimir (s. d.) 443 Anna Komnena 67, 70, 148, 409, 415, 428, 430 Nr. 381, 431 , 450 Anna von Savoyen. Gattin des K. Andronikos IH. (s. d.) 5 1 H. Annales Austriae 1 97 Annales Barenses 190, 367, 415, 434 f. Nr. 388 Annales Bertiniani 1 88, 199, 344 Nr. 213
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Annales Ceccanenses 192, 469 Nr. 455 Annales Colonienses Maximi 197, 469 Nr. 455 a Annales Corbeienses 405 Annales q. d. Einhardi. Fassung der annales regni Franeorum (s. d.) 1 89, 344 Annales Fuldenses 188 f., 197, 319, 337, 377 f. Nr. 280 Annales Genuenses. Verf. Georgios Stella s. d. 525 Annales Herbipolenses. Daraus die Devastatio Constantinopolitana (s. d.) 469 Annales Ianuenses 193, 464, 468 Nr. 453 Annales Laureshamenses 1 88, 345 Nr. 214 Annales Laurissenses maiores. S. Annales regni Franeorum Annales Maximiani 1 89 Annales Mediolanenses maiores 192 Annales Pisani 192 Annales Placentini Ghibellini 192 Annales Quedlinburgenses 197 Annales regni Francorum 1 8 8 f., 337, 344 Nr. 2 12 Annales Reichersbergenses. S. Magnus Annales Stadenses 197 Annales Turchesi des Fr. Sansorino (16. Jh.) 524 Annales Veronenses de Romano 192, 195 Annali della Republica di Genova. S. Agostino Giustiniani Annalistik. S. a. Kaiserannalen. Klosterannalen. Stadtannalistik Konstpels. 65 Annalista Saxo 197, 452 Annaprozeß (1 1 . Jh.) 420 Anonyme bulgarische Chronik. S. Bulgarische Chronik Anonyme chronistische Exzerpte 287 Nr. 101 Anonyme Gedichte 452 Nr. 425 Anonyme Kaiserreden. S. Kaiserreden, anonym Anonyme osmanische Chroniken. S. Osmanische Chroniken, anonym Anonymi. S. Chronik von Morea Anonymi. S. Excerpta Val. Anonymi. S. Vita des Konstantinos. Vita des Michael Anonymi. S. Viten des Niketas Anonymi. S. Viten des Pachomius Anonymus Arianus 243 Nr. 8, 244, 266 f., 304, 323 Anonymus Barensis. S. a. Annales Barenses 415, 434
Anonymus Halberstadtensis 197 f. Anonymus Ravennatis. Kosmograph 190 Anonymus Sathas. Frühere Bezeichnung der Synopsis chronike (s. d.) 462 Anonymus de Goeje. S. Kitäb al-Uyün Anonymus Giese. S. Osmanische Chroniken, anonym Anonymus Guidi. S. Syrische Chronik Anonymus Hase. S. Toparcha Gothicus Anonymus Trevianus. Überlieferungs träger der Patria (s. d.) 398 Anonymus. S. Bericht über Belagerung KQn stpels. Anonymus (12./13. Jh.). S. Beschreibung Konstantinopels Anonymus. S. Chronicon s. Benedicti Cas. Anonymus. S. Chronicon Salern. Anonymus. S. Chronik der Tocco Anonymus. S. Chronik von 8 1 1 Anonymus. S. Chronik der türkischen Sultane Anonymus. S. Chronista Novg. Anonymus. S. De re militari Anonymus. S. Devastatio Const. Anonymus. S. Drohbrief Anonymus. S. Epanagoge. Scholiast Anonymus. S. Excerpta Valesiana I und 11. Anonymus. S. Expositio totius mundi Anonymus. S. Gedicht über Schlacht bei Varna Anonymus. S. Gesta Franeorum Anonymus. S. Hudüd a. A. Anonymus. S. Itinerarium Hieros. Anonymus. S. Itinerarium peregrinorum Anonymus. S. Narratio Anonymus. S. Notizbuch Anonymus. S. Passiones Artemii Anonymus. S. Pseudo-Josua Anonymus. S. Taktikon Uspenskij Anonymus (10./1 1 . Jh.). S. Vita des Bischofs Achilleios Anonymus (9. Jh.). S. Vita des Antonios d.]. Anonymus. S. Vita des Athanasios Meteorites Anonymus (10. Jh. ?). S. Vita des Blasios von Amorion Anonymus. S. Vita Daniels Anonymus. S. Vita des hl. David Anonymus. S. Vita Davidis, Symeonis etc. Anonymus. S. Vita des Euaristos Stud. Anonymus. S. Vita Gregors, d. Erleuchters
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Anonymus. S. Vita des Johannes von Gothia Anonymus. S. Vita des Leon von Cat. Anonymus (um 962). S. Vita des Lukas Steiriotes Anonymus (10. Jh.). Vita des Lukas, des Styliten Anonymus. S. Vita Markelli Anonymus (12. Jh.). S. Vita des Nikon "Metanoeite" Anonymus. S. Vita der Olympias Anonymus. S. Vita d. Patr. Euthymios Anonymus. S. Vita des Styliten, d. J. Anonymus (E. 9. A. 10. Jh.). S. Vita der Theophanu Anonymus. S. Vita der 10 Märtyrer Ansbert 438 Nr. 395 Anselm von Havelberg 1 97 Antapodosis. Werk des Liudbrand von Cremona (s. d.) 377 Antemios. Stratelates in Ägypten. 4. Jh. 247 Antezessoren auristen vor der Gesetzgebung Justinians) 1 30, 424 Anthedon (Boiotien) 59 Anthemios von Tralles. Mathematiker 150f. Anthemius. Prätorianerpräfekt 169 Anthemius. K. im Westreich 273 Anthypatos (Titel) 384, 457 Antichalkedonensische Sammlung (Zeit K. Zenon) 297 Antigrapheus 303 Antike 29, 37, 43, 48, 54, 67, 88, 144, 146, 148 f., 1 54, 157, 384, 402, 405, 431 Antike Klassiker. Byzantinische Kommentare. S. a. Scholien; philolog. 431 , 447, 505 Antinoopolis Papyri 96 Antiochien (Syrien). S. a. Symeon; Sankt; Ka stron. 48, 59, 1 12, 240, 249 f., 258, 266, 272, 282, 289, 291 , 301, 315, 323, 412, 416, 435, 437, 471 Antiochien. Patriarchen (auch monophysitisch) 1 2, 282, 288, 291 , 333, 359, 399, 441 Antiochien. Stadtchronistik 281 Antiochien (Pisidien) 304 Antiochos Monachos 83 Antiochus. Byz. Gesandter 4. Jh. 264 Antiphotianische Traktate (in Chronistik) 337, 372 Antirrhetikoi. Reden des Nikephoros Patr. (s. d.) gegen die Bilderfeinde 340, 342 Antonios d. J. Ek prosopu unter K. Michael 11. S. a. Vita des A. 353
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Antonios von Novgorod. Russ. Pilgerbericht 209, 446 Antonius. Mönchsvater. S. Vita Antonii Antonius Barbier. Verf. des Ausgabenbuches des Amadeus von Savoyen (s. d.) 5 1 5 Antonius Morosini 193, 526 Nr. 555 Antrittsreden 449 f. Apameia (Orontes) 270 Aphrodisias (Staurupolis) 58, 164, 368 Aphrodite. Papyri 98, 295 Aphthartodoketismus K. Justinians (s. d.) 290, 295 Apionen (Grundbesitzerfamilie Ägypten) 99, 295 Apodeixis historion (Darstellung der Geschichte) des Laonikos Chalkokondyles (s. d.) 520 Apo eparchon (wohl: gewesener Stadtpräfekt) 303 Apographeus (Amt) 105 Apo hypaton (Exkonsul) 3 1 7 Apokalypse des Johannes. Byz. Kommentare 142 f. Apokalypsen, pseudepigraphisch 142 f. Apokalyptik. S. Eschatologie Apokaukos. S. Johannes Apok. Apokrisiar (kirchl. Gesandter) 296 Apokryphen, neutestam. 208 Apollonia 58, 426 Apollonos Ano. Papyri 96, 313 Apologeticus maior de imaginibus. Bildervertei digung des Nikephoros Patr. (s. d.) 340 Apologie. S. a. Autobiographie 75 f., 1 1 0, 251 , 384, 494, 506 Apophthegmata patrum 246, 251 Aporien zur hl. Schrift des Michael Glykas (s. d.) 433 Aporoi (sozialer Terminus) 1 27 Apostata. S. Julian Apostelkirche Konstpel. Beschreibung des Nikolaos Mesarites (s. d.) 463 Apostolische Kammer 563 Appendix Eklogae (s. d.) 129, 395 Appendix zu Synopsis major (s. d.) 452 Apsimar (späterer K. Tiberios II.) 410 Apulien 56, 415, 434 Aquädukte 265 f. Araber (vorislamisch). S. a. Lachmiden. Ghassa niden 270 f., 285, 290, 293, 375
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Araberkämpfe mit Byzanz XXVf., 57, 73, 2 16-219, 305- 307, 337f., 343-347, 360, 370, 3 74, 376, 381, 384, 385, 388, 396, 472 Arabereinfälle (Razzien) 59f., 6l f., 143, 191, 302 L, 320, 322 L, 343, 350, 376, 41� 41� 471 Arabereinfälle (Razzien). Einzelbeschreibung 396 f. Araberkämpfe in Italien. S. Italien; Araber kämpfe Arabische Biographien 378 f., 474 f. Arabisches Byzanzbild. S. a. Islam 2 1 7, 388, 399 f. Arabische Dichtung 87, 141, 216, 345, 367f. Arabische Fachschriften ; Geographie 159, 216, 2 1 8, 22� 33� 345, 361 L, 397-400, 456, 488 Arabische Fachschriften ; Kanzleiwesen 121, 544 Arabische Fachschriften ; Philosophie und Theo logie 375, 397 Arabische Fachschriften ; Steuern 121, 330 f., 396 f. Arabische Fachschriften ; Verwaltung 159, 216 Arabische Geschichtsschreibung. Allg. 215, 337 Arabische Geschichtsschreibung (9. Jh.) 345 347 Arabische Geschichtsschreibung (10. Jh.) 375377 Arabische Geschichtsschreibung (1 1 . ]h.) 412414 Arabische Geschichtsschreibung (12. ]h.) 44l f. Arabische Geschichtsschreibung 13. Jh. 472475 Arabische Geschichtsschreibung 14. Jh. 498 f. Arabische Geschichtsschreibung 15. Jh. 529532 Arabische Inschriften 162 Arabische Literaturgeschichte XXIV, 217 Arabische Quellen, allg. XVII, XXV, 33, 215219 Arabische Reiseliteratur 79 Aragon. Archiv der Könige von Aragon. S. a. Barcelona 459, 543, 550 Aragon. Königshof von Aragon 497f. Arbeitsbilder 40, 51 Arbogast. Heermeister. Rom 306 Arcadiussäule 47 Archäologie. S. a. Photogrammetrie. Brücken schlag 3, 13, 28, 37, 38-64, 252 Archäologie, christliche 37, 44
Archäologie, Luft 45 Archäologie, Oberflächenarch. 57f., 60 Archäologie, Unterwasserarch. 40, 44, 59 Archidiakon 320 Architektur. S. a. Hausbau, Kirchenbau, Klo sterbau 43, 46, 59, 6 1, 63, 150, 427 Archive. S. a. Klosterarchive Patriarchatsarchiv. Kaiserarchiv . Privatarchiv . Familienarchiv. 92 f., 240, 277, 437, 549-564 Archives departementales (Frankreich) 552 Archives Nationales de France. Paris 552 Archivio di San Giorgio (Genua) 552 Archivio di Stato. Neapel (s. d.) 558 Archon. Schwer bestimmbares byz. Amt, teil weise allgemeine Amtsbezeichnung 348, 496, 5 12, 523 f. Arethas (Harith). ChristI. Phylarch im Nedschran 292 Arethas von Kaisareia 149, 373, 384 Nr. 295 Argyroi. Byz. Familie 370, 435 Argyros. Befehlshaber in der Italia Byzantina (1 1 . Jh.) 415, 435 Argyropulos. S. J ohannes A. Arianisches Schrifttum 267 Arianischer Streit. S. Trinitarischer Streit 'Arib 376 Nr. 276 Aristakes von Lastiverz 225, 226, 410 Nr. 341, 4 1 8, 472 Aristenos. Kanonist (12. Jh.) 132 Aristoteleskommentare, byz. 148, 250 Arius. S. a. trinitarischer Streit 136 Arkadios. K. 264, 267, 273 Arm. Arme (auch sozialer Begriff in Kaisernovel len). S. a. Armut 389, 423, 496, 500, 505, 510, 541 Armenien. Armenier. Allg. S. a. Kleinarmeni sches Reich XVII, XX, 6, 33, 76, 1 83, 224-227, 242, 246, 262, 264, 374, 424, 439, 5 1 0 Armenien. Araberherrschaft 305, 374 Armenien. Übergreifen von Byzanz nach Arm. 374 f., 391 , 406, 4 10 f., 418, 440 Armenien; Geschichtsschreibung 225, 242, 262, 264, 305, 320, 374 f., 439 f., 471 Armenien; Hagiographie 72, 225 Armenien ; Inschriften 162, 1 71 , 225 -227 Armenien ; Itinerare 227 Armenien ; Kirchenunion 138L, 226, 453 Armenien ; Listen 225
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Armenien ; Literaturgeschichte XI, XIX, 22M. Armenien ; Reden und Briefe 225 Armenien ; Sachreste 53 Armenische Sektenpolemik 137, 225, 364 Armenier in Byzanz 382, 385 Armenopulos. S. Konstantinos Arm. Armut 252, 269, 272, 291 , 300, 3 1 1 , 323, 484, 496 Arrian. Militärtaktiker (2. Jh. n. Chr.) 394 Arsakes. Armenierkönig 264 Arsakiden. Armen. Geschlecht 246 Arsenios, Patr. 135 Arsenios 1. Katholikos von Georgien. Theol. Schriften 228 f. Arsenios von Patmos. Hegumene (12. Jh.) 1 15 Arsenitischer Streit (1 3. Jh.) 136, 460, 484, 486, 492, 505, 509 f. Arsinoe (Ägypten). Grundsteuerliste 312 Artavasdos. Gegenkaiser 334 Artemios. Pseudmärtyrer 4. Jh. S. a. Passiones Artemii. Wunder des Artemios 247, 3 1 1 Artsruni. Armenisches Fürstengeschlecht 374 Artsn (nördlich von Erzerum) 410 Arzneimittellehre. S. a. Rezeptliteratur 155 Arzt. S. a. Medizin 50, 74, 1 5 5 f., 412, 470, 477, 527 Asekretis (kaiserl. Sekretär) 339, 349, 407, 433, 460, 544 Asen. Brüder. Begründer des zweiten bulgari schen Reiches 438 Asen, Peter. Einer der Brüder Asen (s. a. Asen) 450 Askese. Asket. Ideal. S. a. Fachschriften; Theolo gie; spirituelle Schriften. Laienasket 42, 44, 48-50, 71, 87, 141 f., 232, 250, 255, 272, 445, 516 Asklepiodoros. Antiker Kriegstaktiker 3 1 4 Asolik. S. Stephanos von Taraun Aspar. Alane 271 Aspron trachy (Münzen unter dem Wert des Solidus) 426 Assessor 261 , 280 Assisen 129, 471 Assisen der Romania 512 Nr. 534 Assos 168 Astrolabium 1 52 Astrologie. S. a. Fachschriften; Astrologie 433 Astronomie. S. Fachschriften; Astronomie
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INDEx DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Augustinus 1 87, 263 A� relian. Praefectus urbi Konstpel. (4. Jh.) 273 Aurelius Isidor. Papyrusarchiv 97 Aushebung. S. a. Militärdienst 352 Auslandskorrespondenz 84, 1 78 Ausonius. Lat. Dichter 1 87 Ausrüstung. S. Bewaffnung Außenpolitik. S. a. Diplomatie 9, 67, 73, 101 f., 1 1 6, 163, 191, 198, 202, 216, 228, 261 , 287, 293 f., 303, 313, 3 1 7, 327, 341 , 367, 370, 406, 4 1 8, 420, 429 [, 448, 473-475, 492, 529, 53 1 , 550 Ausstrahlung. Byzanz-Nachbarn 42, 44, 1 72, 216 Auszüge aus der Kirchengeschichte. Titel der An onymen chronistischen Exzerpte (s. d.) 287 Authenticum. Lateinische Novellensammlung Justinians im CIC (s. d.) 295 Autobiographie. S. a. Tagebuchaufzeichnungen 66, 75- 77, 80, 121, 252, 4 17, 462, 477 f., 486, 492, 494, 535f. Auxentiosberg (Mönchsiedlungen) 324 Avignon. Päpste 71 Avitus. Praefectus praetorio 273 Awaren 1 4, 53- 55, 59, 61, 236, 283, 285, 287, 292, 294, 303-305, 307, 309, 3 1 1 , 3 1 8, 373 Axuch, Alexios. S. Alexios Axuch Ayasoluk 3 1 8 Backovokloster (Peritzos bei Philippopel) 423 Bad 59, 74, 1 56, 285, 432 Badoer. S. Giacomo Badoer Bäcker 510 Bagdad 330, 345, 376, 396, 399, 412, 425 Bagratiden. Armen. Fürstengeschlecht 374 Bahä' ad-Din ibn Saddäd. Zusatzquelle zu Abü S äma (s. d.) 475 Bajezid. Sultan 528 Bakur. Aufständischer Fatimidengeneral (10. Jh.) 472 Baläguri. S. Al-Baläguri Balduin I. von Flandern. Lateinischer K. von Konstpel. 468 [ Balkan. S. a. Bulgarien. Serbien. Griechenland. Kroatien 3, 7, 3 1 , 37f., 4l f., 1 77, 1 99, 201 , 222, 280, 286, 313, 337, 340, 368, 396, 407, 410, 424, 427, 438, 442, 457, 459, 462, 479, 484, 490, 494, 520, 529
Balkan. Reiseberichte 79 Balkan. Sachreste 53-55, 3 1 8, 458 Balkan. Vermehrung der Bischofssitze 12. Jh. 455 Balkanchronik. Vielleicht aus verlorener Chronik des Patrikios Traianos zu erschließen (s. d.) 338 Balsamon. Kanonist (12. Jh.) 130, 132- 134, 314, 420, 452 f. Banü J::Iabib. Arab. Stamm auf byz. Territo rium 397, 472 Barbaren. S. a. Germanen. Goten. Isaurier 273, 2 80, 283, 382 Barbaro. S. Nicolo B. Barbarus Scaliger. Chronik 243, 263 Barcelona. Archiv 5 1 7, 549, 550 Urknr. 4 Bardanes. S. Georgios Bardanes Bardas. Kaisar (9. Jh.) 351 Bardasquelle. Erschlossen in Logothetenchronik (s. d.) 369 Bardas Skleros. Aufstand 41 1 -413 Bardi. Florentiner Handelshaus 514 Bargeld. S. a. Vermögen 421 Bar Hebräus 69, 23Of., 234, 337, 470 Nr. 457 Bari. S. a. Annales Barenses 415, 434f. Barlaam von Kalabrien 85, 135, 139, 148 f., 50M., 5 1 0, 513 Nr. 536 Barletta. Kaiserstatue von 278 Barsaumakloster (bei Melitene) 441 Bartholomaios. Hagiograph. S. a. Vita des Neilos von Kalabrien 419 Basel. Urkunden 92, 509 Basilakes. S. Nikephoros Basileios I. K. S. a. Vita Basilii 1 76, 233, 359f., 365, 369, 374, 377-379, 382, 440 Basileios I. Leichenrede auf Bas. durch K. Leon VI. (s. d.) 394 Basileios I. Komnenos. Kaiser von Trapezunt (14. Jh.) 503 Basileios II. K. 48, 1 70, 228, 368, 382, 385, 406, 410-413, 425, 427, 470, 531 Basileios d.J. S. a. Vita des Bas. 380f. Basileios (10. Jh.). Hagiograph des Euthymios des J. S. a. Vita des Euth. 352 Nr. 230 Basileios. Bogomilenprediger 138 Basileios Bessarion. S. Bessarion, Basileios (?) Basileios, d. Große 82, 84, 132, 135, 141, 148, 250 f. Nr. 26, 252 Basileios von Ialimbana (9. Jh.) 3 16, 362 Nr. 255 Basileios Kamateros. Protonotar 1 82
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Basileios Lakapenos 169 Basileios von Ochrid 449 Nr. 4 1 8 Basileios. S. Bessarion Basileus Rhomaion. Kaisertitulatur 364 Basilika 46, 53, 60, 63 Basiliken 128- 1 30, 331, 363 Nr. 257, 395, 405 Basilikenscholien. S. a. Scholien, jur. 104, 363, 424 Basilikoi. Kaiserliche Beauftragte 324 Basilikon. Neu im 13. Jh. auftretende Münze 489 Basiliskos. K. 271 , 277 Bassos. Patrikios. Angebl. von K.in Theodora (s. d.) geblendet (6. Jh.) 398 Bauern. S. a. Kolonat. Dorf 73, 95, 105, 1 5 1 , 1 87, 266, 270, 288, 296, 323, 332, 480f., 556, 563 Bauern, abhängige. S. Paröken Bauern. Besitz 422 Bauern (Bulgarien) 400 Bauern. Mobilität 422 Bauerngesetz 129, 302, 33 1 f. Nr. 193, 456 Bauernstratioten. S. a. Themenstratioten 380, 394, 396, 484 Bauhütte 40, 93, 291 , 310 Bauinschriften 162, 167f., 316, 364 Baumaterialien. 40, 1 54 Baumwolle 297 Baurecht 130, 394 Bautätigkeit (allg.) 321 , 365, 37O f., 5 1 5 "Bauten" . Schrift Prokops (s. d . ) 280 Bayan. S. Geschichte des Maghrib Bayezid. Osman. Sultan 534 Beamte. S. a. Verwaltung. Büros. Steuerbeamte. Beamtenbriefe. Prozeßprotokolle. Verwal tungsurkunden. Quaestionen. Amtsführung. Gehalt. Katakrisis 73, 85, 94, 96- 99, 1 03- 105, 147, 150f., 182 f., 216, 23 1 , 240, 243, 249, 255, 272, 284, 294, 299, 306, 357, 395, 397, 421 , 426, 505, 556, 560 Beamte. Handlungsspielraum 425, 486, 505 Beamte. Kleidung 5 1 1 Beamtenbriefe 84, 96 Beamtenfamilie 348, 356, 463 Beamtenernennung 361 Beamtenhierarchie, ältere 300, 335, 363 Beamtenhierarchie. Wandlung im 13. Jh. 5 1 1 Beamtenkarriere. S . a . cursus honorum 385, 457, 461 , 495
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Beamtenrecht 389 Bearntensigillia 105 Beamtenspiegel 357 Beamtenurkunden 93, 1 02, 103- 105, 1 1 5, 162, 312, 422, 428, 452, 459, 491, 553- 556, 559 E Beamtenurkunde. Definition 103 Beamtenversorgung 447, 480 Bedreddin, Vita des Scheich B. 221 , 223 f. Befestigungsbau. S. a. Burgen. Wachttürme. Stadtbefestigung 39, 56 f., 60, 64, 256f., 265, 277f., 299, 316, 319, 364, 395, 401 , 426, 486, 514 Behördenbriefe 84 Beirut (Berytos) 267 f., 280f. Belagerung 145, 368, 387 Belgica prima 1 63 Belgien. S. Flandern Belisar 280, 307 Belisarlied 88 Bella. Gelehrter Name für Prokops (s. d.) Werke 280 Bellum Avaricum. Gedicht des Georgios Pisides (s. d.) 304 Belthandros und Chrysantza. Roman 89 Benedikt. Päpstl. Legat 463 Benevent 191, 320, 343 f., 378 Benjamin von Tudela 78, 233, 445 Nr. 4 10 Benvenuto di San Giorgio 193, 195 Bergwerkswesen 558 Bericht, das liebliche Land Zypern betreffend, der "Kronaka", d. h. Chronik genannt wird. Verf. Leontios Machaeras (s. d.) 525 Bericht über Belagerung Konstantinopels durch Osmanen 523 Nr. 548 Bericht über die endgültige Eroberung von Thes salonike. Verf. Johannes Anagnostes (s. d.) 522 Bericht über den Kampf um Konstantinopel 1422. Verf. Johannes Kananos s. d. 522 Bericht über moicheinanische Wirren (s. d.). Zu erschließen aus Theophanes Confessor (s. d.) 338 Berlin. Papyri 96; 295 Bernard. Schatzmeister von St. Peter In Corbie 466 Bernat d'Esclot. Katalan. Chronist 204 Bertrandon de la Broquiere 78, 200, 537 Nr. 579 Berufe 75, 1 1 7, 163 f., 166 f., 1 71 , 277, 299 Berufe, unehrenhaft 447
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Berytos. S. Beirut Beschreibstoff 37, 94 Beschreibung. S. Ekphrasis Beschreibung Konstantinopels (Ende 12. Jh.) 446 Nr. 411 Besiedelungsdichte 2 1 , 41 Besiedlungsgeschichte (Allg.) 56, 73, 22M., 305, 510 Besiedlungskontinuität 41 Besitz. S. Vermögen Besitzübertragung, -bestätigung 104 Besoldung. S. Gehälter Bessai. Kloster des Lazaros (s. d.) bei Ephesos 4 1 8 Bessarion, Basileios (?) 149, 540f. Nr. 586 Besteller. S. Auftraggeber Bettelorden. S. Missionsorden Bevölkerungsumsiedlung. S. a. Besiedlungsgeschichte 305, 309, 3 1 7, 320, 338 f., 382, 385, 4 1 1 , 432 Bevölkerungszahlen. S. a. Demographie 21 -23, 484 Bewaffnung 28, 41, 48 f., 52, 59, 64, 144 f., 162, 169, 240, 315, 324, 430 Bewahrer des Tintenfasses. S. Epi kanikleiu Bewegungskrieg 396 Bey (osmanischer Adeliger) 221 , 558 Bibelexegese. S. a. Fachschriften; Theologie; Exegese 134 Bibliographie. Byzanz 9, 15 Bibliothek. Kaiserlich 392 Bibliotheksreise 478 Bibliothekswesen. S. a. Klosterbibliothek 250, 261 Bilderfeinde 319, 324, 328, 330, 332, 350, 352 Bilderfreunde. Zentren. Schriften 324 f., 333, 338, 342, 349, 353-355 Bildinhalte. S. a. Ikonographie 43, 50, 162, 324, 335 Bilderstreit 14, 42, 48-50, 57, 69, 72 f., 89, 135, 1 42, 1 89, 319, 324- 326, 332-334, 337, 339, 341 -343, 349, 351-354, 356, 358, 370, 471 Bildungswesen. S. Schulwesen Bildungszentren 478, 486 Binde- und Lösegewalt. S. Lösegewalt Binbirkilisse (Lykaonien) 59 Biographie. Definition, Umfang, Auswertung. S. a. Kaiserbiographien. Araber; Biogra phie 70 f., 215, 220, 223, 234, 290, 347 f., 378 f., 401, 476 f., 493, 499 f., 531 , 534 f.
Biographie des Stephan Lazarevic 70, 205, 534f. Nr. 573 Biographien, serb. S. Danilo Biographisches Lexikon von bedeutenden Männern Aleppos. Verf. Kamäl ad-Din (s. d.) 474 Bioi Sophiston. Schrift des Eunapios (s. d.) 259 Bischof. Einkünfte. Besitz 310, 510 Bischof. Tätigkeit. S. a. Audientia episcopalis 266, 480 Bischofsarchive 1 14, 554 Bischofsgericht 481 Bischofslisten 124, 190, 230, 359 Bischofsurkunden 93, 1 1 3 f., 514, 557f., 560 BischofswahL S. a. Simonie 310 Bistumslisten. S. notitiae episcopatuum Bithynien 168, 268, 3 1 7, 352, 356, 382, 509 Bizye 170, 382 Blasios von Amorion. S. a. Vita des Blasios 383 Blastares. S. Matthaios BI. Bleisiegel 103, 179, 1 8 1 , 1 83 Blemmydes. S. Nikephoros BI. Bodenbearbeitung 331 Bodenqualität, -kunde 20, 28, 30, 91 Bodenrecht. S. a. Sachenrecht 423 Bodenschätze 216, 456 Bodin. Fürst von Raszien (serb. Teilgebiet) 443 Bogomilen (Sekte) 138, 389, 400, 430, 453, 478, 5 1 0, 561 Bogomilische Legenden. S. Apokryphen Boiana (bei Sofia). Wandmalerei 490 Boilas. S. Eustathios B. Bologna. Archiv 92 Bonner Corpus byz. Historiker XIV, 68 Bordeaux 247, 253 Boril, Bulgarenzar 476 Boris und Gleb. S. Vita des B. u. G. Borissos (Kappadokien) 267 Bosnien 520, 561 Botaneiates. Familie 163, 405 Botanik. S. a. Fachliteratur; Botanik. Rezeptlite ratur 31, 157f. Boucicaut. Jean le Maingre. Buch der Taten 200, 527f. Nr. 559 Brautschau 323, 433 Brebion (Güterverzeichnis) 1 1 3 Breunig. S. Jakob Br. Breviarien 65, 241 Breviarium (historia syntomos). Geschichtswerk des Nikephoros Patr. (s. d.) 339, 384
INDEX DER NAMEN , SACHEN UND B EGRIFFE
Brevarium ab urbe condita. S. a. Eutropius. 242 Breviarium causae Nestorianorum et Eutychianorum. Schrift des Liberatus (s. d.) 289 Brief der östlichen Patriarchen (836) 359 Nr. 247 Briefe. S. Epistolographie. Papyri Briefe 4. Jh. 249-254 Briefe 5. Jh. 265 f., 271 -273 Briefe 6. Jh. 293 Briefe 7. Jh. 303, 307, 315 Briefe 9. Jh. 356 f. Briefe 10. Jh. 368, 384-386, 390, 392 Briefe 1 1 . Jh. 404, 408, 417f. Briefe 12. Jh. 428, 43 1, 446-451 Briefe 13. Jh. 460, 463, 478-482, 485 f. Briefe 14. Jh. 492 f., 495, 503- 508, 512 Briefe 15. Jh. 538-541 Briefe, kanonisch 84, 132 Briefe, literarisch 85 Briefe, rechtserheblich 84 Briefzeremoniell 84 f. British Museum. S. London Brotpreis 304 Brotspenden. S. a. Getreideversorgung 389 Brotstempel 1 83 Brücken 39, 1 63, 266 Brückenschlag. Geschichte, Archäologie 37, 43, 56 Brumalien 361 Bryennioi. Byz. Familie 406, 409 Bryennios. Dux von Theben 444 Bryennios. S. Nikephoros Br. Buch der Anmerkung und Überarbeitung (tan hih). Werk des AI-Mas'üdi (s. d.) 397 Buch der Beispiele. Werk des Ibn Ijaldün (s. d.) 530 Buch der beiden Gärten des Abü Sama (s. d.) 475 Buch über die Grundsteuer. Werk des Abü Yüsuf Ya'qüb (s. d.) 331 Buch über Reiserouten und Königreiche. Schrift des Ibn Ijurradagbih (s. d.) 395 Buch der Himyariten (s. d.) 23 1 Buch der Länder. Schrift des Ibn al-Faqih (s. d.) 362 Buch der Quellen. S. Kitab al-Uyün Buch Rogers. Werk des Idrisi (s. d.) 456 Buch der Schätze. Verf. I).adi ar-Rasid (s. d.) 425 Buch der Steuern. Schrift des Qudama (s. d.) 396 Buch der Taten. S. Boucicaut
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Buchbesitz 1 10, 384 Buchdruck 3 Buchkunde 37 Buchmalerei 38, 48, 402, 458 Buchmalerei. Motive. S. a. Bildinhalte 48 Buchpreise 3 1 1 Buchschreiber. S. Schreiber Bürgerkriege. Byzanz 14. Jh. 494, 501 , 507, 509-5 1 1 "Bürgerliche" Hermeneutik 8 Bürokratie im Islam 399 Büros. S. a. Logothesia. Primicerius notariorum 2 1 , 299 Bule (städtischer Rat) 163, 256 Bulgaria. Thema 1 80, 1 83, 407 Bulgarien. Bulgaren XXIII, XXVI, 30, 1 89, 197, 284, 325, 327, 334, 337f., 342-344, 351, 354, 358, 360, 364, 368, 373, 377, 380-382, 385, 396, 400, 406, 408, 410-412, 433, 438, 446 f., 452, 465, 492 f., 502, 508 Bulgaren. Oberschicht (Bojaren; Ethnarchen) 383 Bulgaren; Christianisierung 344, 351, 446 Bulgarien; Chronistik 207f., 491 , 528 f. Bulgarien ; Hagiographie 72 Bulgarien; Inschriften. S. a. Protobulgarische Inschriften 162, 167- 169, 171, 207-209 Bulgarien; Literaturgeschichte XXII, 208 Bulgarien; Quellen XIX, 14, 207-209 Bulgarien; Sachreste 48f., 54 f. Bulgarien; Synodikon 550 Bulgarien; Urkunden 6, 91, 550f. Urknr. 5 Bulgarische Chronik 207, 523, 528 f. Nr. 561 Bulla (Metallsiegel) 178 Bullotirion (Gerät zur Siegelherstellung) 1 82 Burgen 38 f., 53-55, 57f., 60-64, 93, 101 , 163, 318, 335, 402, 505, 516 Bursa (Prusa) 221 f., 478, 511, 532-534, 558 Bußbücher 1 32 f. Buyiden. Arab. Dynastie im Irak 2 1 8, 412 f. , 425 Byzantiaka. Geschichtswerk des Malchos (s. d.) 261 Byzantiner. Urteil über sie. S. a. Arabisches By zanzbild 445 Byzantinische Kleinchroniken. S. Kleinchroni ken Byzantinistenkongresse 7, 24 Byzantinistik XXII, 10
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Byzanz; Geschichte. S. Geschichte; Byzanz Byzanz; Geschichtsablauf. S. a. Ost-West-Bezie hungen. Slaweneinfälle. Arabereinfälle. Kon stantinopel. Quellen ; byz. Geschichte 122, 21 l f., 214, 222 Byzanz. Quellenzusammenstellungen XX, 13 f. Caesar. S. a. Gallus 265 Caesares. Titel der Geschichts-Schreibung des Sextus Aur. Victor (s. d.) 241 Caesares. Schrift Julians (s. d.) 250 Caesaropapismus. S. a. Kirchenrecht 326 Caffaro, A. Chronist in den Annales Ianuenses (s. d.) 468 Cambini, Andreas. Historiograph der Osmanen 193 Camblak. S. Gregor Camblak Canal. S. Martino da C. Candia. S. Kreta Candidati 298 Cantacuzino Spandugino. Historiograph der Os manen 1 93 Capita de caritate. Schrift des Maximos Confessor (s. d.) 315 Capitaneus populi. Amt in der Kommune Genuas 468 Capitatio-iugatio (Steuersystem) 95, 99, 331 Capsgrave. Chronist in englischer Sprache 202 f. Capua 378, 416 Caricin Grad 59, 31 8 Carlo Tocco. Herr der ionischen Inseln und Epiros 523 Caroldo 1 93, 195, 526f. Nr. 556 Carolus Zeni, Vita des 193 Cartagena (Spanien) 308 Cassianus Bassus. Landwirtschaftstheoretiker 1 57 Cassiodor. Verfasser einer verlorenen Goten geschichte 1 87, 286 Castorius. Viell. Verfasser der Tabula Peut. (s. d.) 248 Catania (Sizilien) 325 Cava. Codex diplomaticus. Italien 554 qelebi. S. Evliya q . Ceylon 298, 397 Chalkedon 380 Chalkedon. Symbol von Chalk. S. a. Antichalke donensische Sammlung 271 , 279
Chalkokondyles. S. Laonikos Chalk. Charistikariat 1 1 2, 141, 424 Chariton. Hegumene 1 10 Charles von Valois 200, 550, 552 Chartophylakeion. S. Patriarchats archiv Chartophylax (Generalvikar des Patriarchen oder Metropoliten) 320, 48l f., 484, 503 f. Chartulare. Kanzleibeamte 335 Chazaren 233, 348, 504 Chersones (auch Sachreste) 55, 320, 426, 521 Chilandar. Athoskl. Urkunden XI, 108, 1 14, 5 1 5, 559 Chilandar. Typikon des Sabas 477 Chiliaden. S. Historien Childebert H. Merowingerkönig 297 Chinesische Quellen 235 f. Chingis Khan 234 Chios. Urkunden von Nea Moni 551 Urknr. 6 Chodhainame (Herren buch). Verlorene Sassanidische Chronik 219 Choiroboskos. S. Georgios Ch. Chomatenos. S. Demetrios Ch. Chonai (Phrygien) 460, 480 Choniates. S. Niketas Ch. Michael Ch. Chorakioster (Konstpel.) 495, 5 1 5 Chortasmenos. S . Johannes Ch. Chosrau I. Perserkönig 290 Chosrau H. Perserkönig 307 Christianisierung. S. a. Heidentum 46, 64, 1 7 1 , 257 Christlicher Orient. S. Orient christI. Christodulos. Gründer des Patmosklosters 74, 76, 1 1 1 Christologischer Streit 135, 137, 148, 214, 23Of., 259, 269, 271 , 276 Christophoros Mitylenaios (1 1 . Jh.) Dichtungen 87 Christupolis (Kavalla) 350 Christusbild. S. a. Bilderstreit 325, 359 Chronica Gallica 263 Chronica monasterii Casinensis. Werk des Leon von Ostia (s. d.) 378, 435 Chronica Theodericiana. S. Excerpta Vales. Chronicon Altinate 190 f., 467 Chronicon Bruxellense 410 Nr. 340 Chronicon Budense 212 f. Chronicon Justiniani 467 Chronicon maius. Verf. Makarios Melissenos (s. d.) 5 1 8
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Chronicon mmus. Verf. Georgios Sphrantzes (s. d.) 5 1 8 Chronicon paschale 66, 243, 263, 281, 304 Nr. 134, 306, 3 12, 3 1 7, 321 , 340 Chronicon pictum Vindobonense 212 Chronicon Salernitanum 190, 344, 367, 378 Nr. 281 Chronicon sancti Benedicti Casinensis 190, 344 Nr. 2 1 1 , 378, 435 Chronicon Venetum. S. Chronicon Altinate Chronicon Vulturense 190, 378, 416f. Nr. 356, 554 Chronik. Chronistik. Definition. S. a. Lokal chronik. Familienchronik. Stadtchronik. An nalistik. Weltchronik. Kriegsannalen. Syrische Chroniken 65 f., 321 Chronik des Ahimaaz 233 Chronik von Alexandrien 243 Nr. 10 Chronik von Cambridge 413 Nr. 347, 521 Chronik von Edessa 284 Nr. 93, 308 Chronik des Ernoul 466 Nr. 449 Chronik von Fossa Nova. S. Annales Ceccanenses Chronik des Fredegar. S. Pseudo-Fredegar " Chronik des Jahres 811 342 Nr. 207 Chronik von Joannina 67, 524 Nr. 550 Chronik von Monemvasia 67, 330, 373 Nr. 271, 3 84, 421 , 521 Chronik von Morea 30, 62, 87, 464 Nr. 445, 512 Chronik des Pseudo-Dorotheos (16. Jh.) 524 Chronik von Sert 414 Nr. 351 Chronik der Tocco 66, 523 Nr. 549 Chronik der türkischen Sultane 523, 524 Nr. 551 Chronik des Patrikios Trajanos. S. Patrikios Trajanos Chronike diegesis. Geschichtswerk des Niketas Choniates (s. d.) 460 Chronike syggraphe. Geschichtswerk des Geor gios Akropolites (s. d.) 461 Chroniken Irenes. K.in. Zu erschließen aus Theophanes Confessor (s. d.) 338 Chroniken der türkischen Eroberung. Gruppe der Kleinchroniken (s. d.) 521 Chroniknotizen, kurze 147, 320f. Nr. 170, 398, 400 Chronist von St. Denis. S. a. Große Chronik Frankreichs 527 Chronista Novgorodensis 209, 476 Nr. 468
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Chronistische Exzerpte. S. Anonyme chronisti sche Exzerpte Chronographie. Werk des Theophanes Confes sor (s. d.) 338 Chronographos. S. Megas Chr. Chronologie. S. a. Periodisierung 19, 45, 222, 263, 275, 278, 295, 303 (, 354, 386, 412(, 479 Chronologie, relativ, absolut 38 Chronologische Tafeln des Jakob von Edessa (s. d.) 308 Chrysoberges. S. Nikephoros Chrysob. Chrysobull 1 02, 1 5 1 , 1 62, 1 64, 1 78, 1 80- 1 82, 420 ChrysobulL Prooimien des Demetrios Kydones (s. d.) 506 Chrysobullon Sigillion 420 Chrysostomos. S. Johannes Chr. Chrysupolis (Skutari) 3 1 5 Chumnos. S. Nikephoros Ch. CIe. S. Corpus juris civilis Cicero 80 Civitas 247 Civitate. Entscheidungsschlacht gegen die Normannen (1053) 415 Claudianus, Claudius 1 8, 261 , 274 Nr. 73 Claudius Mamertinus 80, 253 Nr. 30 Clavijo. Ruy Gonzales deo Reisebericht 204, 234 Clermont. Synode von 416 Codex (Kaisergesetze). S. a. Corpus juris civilis 1 32, 295, 331 Codex Carolinus 319, 328 f. Nr. 1 86 Codex Justinianus. S. Corpus juris civilis Codex Athen. gr. 1371 (notitiae episcop.) 123, 454 Codex Athen. gr. 1374 (notitia episcop.) 454 Codex Athen. gr. 1 379 (notitia episcop.) 454 Codex Hypatianus. Version der altrussischen Chroniken 209 f. Codex Marcianus 524 (Gedichte) 452 Codex Paris. gr. 510 (Miniaturen in Homilien des Gregor von Nazianz) 365 ' Codex Paris. gr. 854 (Pseudo-Leon S . d.) 372 Codex Paris. gr. 171 1 (Pseudo-Leon S . d.) 372 Codex Paris. gr. 1555 (notitia episc.) 123 Codex Paris. gr. 1712 (Pseudosymeon S. d.) 371 Codex Sinaiticus gr. 1 1 1 7 1 13 Codex Taurinensis 237 (Codex diplomaticus des Makrinitissaklosters) 556
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Codex Theodosianus 95, 99, 101, 164, 255, 259, 275 Nr. 55, 314 Codex Vat. Barberinus gr. 1 1 1 524 Codex Vatic. Ottobon. 80 (Latrosurkunden) 555 Codex Vatic. gr. 40 (Logothetenchronik) 371 Codex Vatic. gr. 1 53 (Logothetenchronik) 371 Codex Vatic. gr. 163 (Logothetenchronik) 371 Codex Vatic. gr. 640 (Notitia) 488 Codex Vatic. Urbin. gr. 80 (Latrosurkunden) (Patriarchatsregister) 555, 560 Codex Vindob. hist. gr. 47 (Patriarchatsregi ster) 560 Codex Vindob. histor. gr. 74 (Michael von Devol s. d.) 409 Codex Vindob. his tor. gr. 125 (Lembiotissaurkunden) 556 Codex Vindob. phil. gr. 241 92 Codices militares (Militärlisten) 352 Coelestin III. Papst 455 Collatio lustralis (Steuer) 293 Collectio Avellana (Urkunden sammlung 6. ]h.) 1 35, 279, 296, 297 Nr. 124 Collectio Sabbaitica. Kirchengesch. Aktensammlung 297 Collectio tripartita (Normensammlung) 1 32 Collegantiavertrag 312, 331 Collegia. Spätrömische Berufsverbände 390 Comentiolus. Gouverneur von Spanien 169 Comes 260 Comes rerum privatarum 253 Comes sacrarum largitionum 164, 1 82, 277, 294, 317 Commemoratio brevis. Schrift des Humbert (s. d.) 425 Commentarii. Reiseberichte des Cyriacus Pizzi colli (s. d.) 538 Constans. K. 1 76 Constantia (Anna). Tochter Friedrichs H. von Hohenstaufen (s. d.) 482 Constantius II. K. 96, 137, 1 76, 240, 242, 247, 249 f., 253, 264 Consuetudines imperii Romaniae. S. Assisen der Romania 512 Consul 253 Consularia Constantinopolitana 263 Nr. 50, 265, 284 Consularius 280 Continuatio Byzantia Arabica 322 Nr. 171
Continuatio Guilelmi Tyrensis (Fortsetzung des Wilhelm von Tyrus s. d.) 483 Continuatio Praemonstratensis. Fortsetzung der Weltchronik des Sigebert (s. d.) 438 Contra Symmachum. S. Prudentius Cordoba 537 Corippus, Flavius Cresconius 18, 86, 294 Nr. 1 15 Corpus fontium historiae byzantinae XV, 68 Corpus juris civilis (CIC) 95, 99, 101, 130, 279, 294 f. Nr. 1 1 7, 299, 327, 363, 395 Corvey (Abtei) 451 Cosimo Medici. Gründer der Akademie in Florenz 545 Cremona 377 Cristobal de Villaion. Spanischer Reisender 204 Cursus honorum. S. a. Amt 163, 179, 303, 365, 402, 457 Cyriacus von Ancona. S. Cyriacus Pizzicolli Cyriacus Pizzicolli 83, 2 1 1 , 538 Nr. 580 Dagobert. Frankenkönig 307 Dahabi. S. AI-Dahabi Dakien 55, 64, 1 68, 171, 178 Dalassenos, Konstantinos. S. Konstantinos Dalassenos Dalmatien 54, 68, 244, 417, 449, 475, 555 Damaskios. Neuplatoniker 148 Damaskus 441 , 473, 475, 498, 529, 531 Damianos Dalassenos. Byz. Feldherr 442 Damietta (Ä gypten) 529 Dandolo. S. Andreas D. Daniel. Stylit bei Konstpel. S. Vita des D. 271 Daniele di Chinazzo. Venez. Chronist 193 Danilo. Verf. serbischer Königsbiographien 70, 205, 500 Nr. 509, 535 Dankrede 447, 540 Daphnopates. S. Theodoros Daph. Dara (Ostgrenze) 268, 307 Darlehen 108 Darstellung der Geschichte. Verf. Laonikos Chalkokondyles (s. d.) 520 Datenverarbeitung, elektron. 22, 107 Dato. Schwager des Meles (s. d.) 435 David. Georgischer Fürst 228 De administrando imperio (DAI). S. a. Konstan tinos VII. Porph. XXII, 205, 228, 373 f., 392 Nr. 314 De admittendo subsidio Latinorum. Rede des Demetrios Kydones (s. d.) 506
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Decani 53, 562 De ceremoniis. Schrift des Konstantin VII. Por phyrogennetos (s. d.) 120, 144, 161, 298, 361 f., 368, 392 Nr. 314 Decurionen. Aufhebung der Bestimmungen über Dec. 394 Defensor (Aufsichtsbeamter) 296 De gubernatione Dei. S. Salvian Deklamation. S. Progymnasmata De laude Anastasii imperatoris. Enkomion des Priscian (s. d.) 293 Deljan, Peter. S. Peter Deljan De magistratibus. Schrift des Johannes Lydos (s. d.) 299 Demen. S. Zirkusparteien Demenführer 340 De mensibus. Schrift des Johannes Lydos (s. d.) 299 Demetrias. Bischofssitz 1 14 Demetrios. Stadtheiliger von Thessalonike. S. Miracula Demetrios. Rede auf die Wunder des Stadtheili gen von Thessalonike von Metropolit Symeon (s. d.) 541 Demetrios. Stadtheiliger von Thessalonike. Re den des Isidoros Glabas (s. d.) auf ihn 508 Demetrios Chomatianos (Chomatenos) 84, 1 14, 126, 130, 48 1 , 483, 484 Nr. 484 Demetrios Chrysoloras. Rhetor und Philologe (15. Jh.) 523 Demetrios Drimys. Prätor (12. Jh.) 480 Demetrioskloster (Konstpel.) 539 Demetrios Kydones 1 39, 149, 505f. Nr. 522, 512 Demetrios Palaiologos. Großstratopedarch 103 Demetrios Torni�es 455 N r . 434, 480 Demographie. S. a. Kindersterblichkeit. Kinderreichturn. Bevölkerungszahlen. Besiedlungs geschichte 2 1 , 23, 25, 45, 55 f., 73, 75, 93, 106, 1 23, 1 63 (, 171 , 256, 27� 299, 48 1 , 484, 559 Demosthenes 80 Dendrite (Asket) 292 St. Denis. Abtei 436 Denkschrift über die Peloponnes. Werk des Bes sarion (s. d.) 54 1 De non reddenda Callipoli petente Amurate. Rede des Demetrios Kydones (s. d.) 506 De obsidione tolleranda. Poliorketik 145 De origine actibusque Getarum. Schrift des J or danes (s. d.) 286
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De ostentis. Schrift des Johannes . Lydos (s. d.) 299 De rebus bellicis. Schrift 4. Jh. 144- 146, 1 87 De rebus gestis Rogerii Calabriae et Siciliae comi tis et Roberti Guiscardi ducis fratris eius. Werk des Malaterra (s. d.) 415 De re militari 144 f., 396 Nr. 321, 424 De signis (über die Statuen). Anhang zum Geschichtswerk des Niketas Choniates (s. d.) 460 Despotenurkunden 1 02 f., 553, 556, 561 Despotes. Titel 1 02, 523, 526 De summa temporum vel origine actibusque gen tis Romanorum. Schrift des Jordanes (s. d.) 286 De thematibus. Schrift des Konstantin VII. Porphyrogennetos (s. d.) XXII, 392 Deutsche Archive. S. Reichstagsakten Deutschland. S. Regnum Teutonicum Devastatio Constantinopolitana 75, 469 Nr. 456 De velatione bellica 144 f., 396 Nr. 320 Devol (Diabolis) (Suffragan von Ochrid 409 Devotionsroute 77 Dhu Nuwass. Herrscher der Himyariten (s. d.) 292 Diätvorschriften. S. a. Fachschriften; Medi zin 1 55, 1 57 D�kon 304, 324, 349 (, 368, 383, 431 , 504 Dialog. Gespräch zwischen Johannes Kantakuze nos (s. d.) und Legaten Paul 494 Dialog zwischen einem Armen und Reichen. Verf. Alexios Makrembolites (s. d.) 496 Dialoge mit einem Perser. Islampolemik Manuels II. (s. d.) 538 Diataxis. Klosterregel und Testament des Michael Attaleiates (s. d.) 405 Diatyposis Leons VI. S. notitia episcop. Dichtung. S. a. Prosadichtung. Syrien. Araber. Kreuzzugsdichtung. Grabgedichte. Enko mion. Satire. Roman. Ekphrasis. Epos 32, 81, 86-90, 1 34, 320, 356, 394 Dichtung 4. Jh. 254 Dichtung 5. Jh. 273 ( Dichtung 6. Jh. 293 f. Dichtung 7. Jh. 304 ( Dichtung 10. Jh. 387f. Dichtung 1 1 . Jh. 417 Dichtung 12. Jh. 433, 447, 451 f. Dichtung 13. Jh. 461 , 478-480, 482 f. Dichtung 14. Jh. 495, 503 f., 512
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Dichtung 15. Jh. 540, 542 Dichtung. Anthologien 89 Dichtung, lehrhaft-moralisch 88 Dichtung, religiös 88, 1 60, 4 1 7 Dichtung. Verhältnis zur Rhetorik und Geschichtsschreibung 86, 304 f. Didaskalien (Lehrreden) 450 Didyma 60, 3 1 8, 401 Didymoteichos 60, 223 Diegesis. Rede des Johannes von Jerusalem (s. d.) 333 Diegesis peri tes teleutaias haloseos tes Thessalo nikes (Bericht über endgültige Eroberung Thessalonikes) Verf. Johannes Anagnostes (s. d.) 522 Diegesis peri tu en Konstantinopolei gegonotos polemu (Bericht über den Kampf um Konst pel.) von Johannes Kananos (s. d.) 522 Diener 351, 496 Dienstanweisungen. S. a. Amtsführung 104, 121 f. Digenes Akritas 88, 387 Nr. 303 Digenesroman. 2. Teil des Digenes Akritas-Epos (s. d.) 387 Digesten. Teil des CIC (s. d.) 1 32, 294, 331 Dijon (Urkunden) 552 Dikaiophylax. Patriarchatsamt 535 Dilich, W. (16. Jh.) 78, 1 98 Dinar. Arab. Münze 425 Dinogetia. S. Garvan Dioiketes. Undeutliche Bezeichnung eines Ver waltungsbeamten 382 Diokleia. Diokletien (Westserbien). S. a. Presby ter von D. 205, 442 Diokletian. Preisedikt 1 64 Dion Chrysostomos. Antiker Redner. Scholien des Arethas (s. d.) 384 Dionysios. Monophysitischer Patriarch. Verlore ne Chronik. Genannt auch Dionysios von Tell mahre 322, 441, 470 f. Dionysios Areopagita 43 Dionysiu. Athoskl. Urkunden XI, 517 Diophantes. Antiker Mathematiker 1 50 Diplomatie. S. a. Außenpolitik. Friedensverträge. Gefangenenaustausch. Gesandtschaftsbe richte 78, 83-85, 199 f., 216, 282, 285, 287, 297 f., 313, 344, 349, 351, 356, 360, 376 f., 384, 392, 414, 425, 437, 455, 463, 465, 473, 495 f.,
500, 507f., 5 1 8 f., 523, 529 f. , 53� 544, 551 f. Diplomatik, byz. Umfang 91 Diptychen 43, 46 Direkte Quellen. S. Quellen, direkt Dirham. Arab. Münze 334 Dirne. S. Prostitution Dissensiones Dominorum Bononensium (entle gene norditalienische Quelle für Treueid Mai lands) 428 Dlugosz, Jan. Polnischer Historiograph 2 1 1 f. Dobrogea. S. Histria Dobromir Chrysos. Vojvode. Selbständigkeitsbestrebung gegen Byzanz 479 Dobrudscha 54 DoctrinaJacobi 3 15 Nr. 159 Documenta ad origines Monophysitarum illu strandas 231 Dogmengeschichte. S. a. Monophysiten. Bilder streit. Palamitischer Streit. Christolo gischer Streit. Dreikapitelstreit. Trishagionstreit. Ori · genistenstreit. Monergetischer Streit. Monotheletischer Streit. Fachschriften; Theologie ; Dogma XXIV, 42, 83, 88, 1 1 2 f., 133, 136f., 2 14, 271 , 290, 326, 333, 358 Dokeianos. Nachfolger des Georgios Maniakes (s. d.) als Befehlshaber der Italia Byzantina 435 Dokeianos. S. Johannes D. DoHin. S. Zorzi DoHin Domenicus. Patr. von Grado 1 39 f. Domentijan. Mönch. Erster Verfasser der Vita des Sabas (s. d.) 477 Dominikaner. S. a. Missionsorden 459 Domninos. Patr. von Antiochien 291 Donatio Constantini. S. Konstantinische Schenkung Donatisten (Sekte) 138 Donaugrenze 4, 243, 280, 289 Donauraum. S. a. Balkan 309, 383, 427, 458 Donnerbuch. Vielleicht von K. Leon VI. (s. d.) 394 Dorf. S. a. Verwaltung 57, 94, 1 05- 107, 2 10, 266, 310, 323, 332, 354, 382, 418, 456 Dorotheos von Monemvasia. Quelle des Chronicon maius (s. d.) 518, 524 Doryläum (Eskischehir) 429, 448 Dotalrecht. S. a. Ehegüterrecht 277 Drama (Makedonien) 484 Draskhanakert (Armenien) 374
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Dreikaptelstreit (6. Jh.) 135, 259, 286 f., 289, 296 f. Drohbrief an den byz. Kaiser. Im Werk des Al Nu<män (s. d.) 399 Droh brief an Kalifen Muti 85, 14 1, 386 Nr. 300, 530 Drungarios. Militärbeamter 335, 348 Drungarios tes biglas (hohes Richteramt) 104, 406, 430, 447 DuboCica (zwischen Serbien und Byzanz umstrittenes Gebiet) 476 Dubois, Pierre. Kreuzzugstheoretiker 200 Dubrovnik. S. Ragusa Düstürnäme. S. Enveri Dukai. Byz. Familie 20, 379, 407-409 Dukas. S. Andronikos Dukas Dukas. S. Michael Dukas Dukata megala (Münzsorte) 5 1 5 Dunkle Jahrhunderte ( 7 . und 8. Jh.) 302, 337, 367 Durand, H. Vielleicht Verf. des "Tatenbuches" des Marshai Boucicaut (s. d.) 527 Durazzo. S. Dyrrhachion Dusan. S. Stephan D. Dux (Provinzgouverneur). S. a. Megas Dux 94, 97, 163, 290, 392, 444, 450 Dynastische Propaganda. S. a. Propaganda. Pro pagandaschriften 3 1 7, 337, 365 Dyrrhachion (auch Thema) 1 23, 1 70, 356, 443, 450 Dyophysiten. S. a. Chalkedon, Symbol von. Mo nophysiten 306 =
Edelmetalle. S. a. Gold. Kupfer. Silber 331 Edelsteine 297 Edessa (Urfa) 57, 232, 254, 284, 308, 310, 43 1 , 439 f., 471 Edicta Justiniani. Teil des CIC (s. d.) 295 Edikt. S. a. Kaisergesetze 164, 284, 297, 299, 313 Edirne. S. Adrianopel Edrisi. S. Idrisi Egeria. S. Peregrinatio Egkyklios paideia (Allgemeinbildung) 349 Ehegüterrecht 1 08, 1 3 1 , 423, 484, 5 10, 561 Eherecht. S. a. Verwandtschaft, geistlich. Tomos des Sisinnios. Familienrecht 1 08, 1 1 7, 126 f., 1 3 1 , 277, 327, 359, 362, 389, 420, 453, 478, 484, 510, 561
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Eid 101, 104, 108 f., 393, 428 f., 453, 555 f. Eidbruderschaft. Verbot 3 1 4 Eingaben, an Behörden 96 Einhard. Vita Caroli magni 1 89 Einhardsannalen. S. Annales q. d. Einhardi Einleitung in die Geschichte. Verf. Ibn-Ijaldün (s. d.) 530 Einzelnotizen. S. Historische Einzelnotizen Eirenikos. S. Nikolaos E. Ekkehardus. Universalchronik bis 1 125 452 Ekloga 127- 129, 3 19, 327 Nr. 182, 332, 359, 363 Ekphrasis 39, 80, 82, 86, 88, 293, 540 Ek prosopu (Stellvertreter des Kaisers) 353 Ekthesis nea. S. Nea Ekth. Elfenbein 40, 43, 47, 52, 1 62, 169, 297, 301 , 402 Elias von Nisibis 338, 376, 413 Nr. 348 Elisäus Vardapet 225, 262 f. Nr. 49 Email 40, 5 1 f., 1 69, 402 Emathiakloster (bei Ephesus) 477 Emirlied. 1 . Teil des Digenes Akritasepos (s. d.) 3 87 Emir von Damaskus (10. Jh.). Brief des Arethas (s. d.) an ihn 384 Empfänge. S. a. Zeremoniell 392 Emphyteuse (Dauerpacht) 327 Emphyteusekontrakt 553 Endemusa (Synode Konstpel.) 1 16 f. England. S. a. Normannen. Angelsächsische Quellen 446 Englische Pilger 203, 446 Enkomion (Rede, Dichtung). S. a. Kaiserre de 80, 87, 294, 408, 433, 446 f., 450, 479 f., 504, 506, 512 Ennodius. Reden 80, 1 87 Enveri 220, 532 Nr. 568 Enzykliken des Patr. Athanasios I. (s. d.) 510 Epanagnostikon (Proklamation) des Theodoros 11. Laskaris (s. d.) 482 Epanagoge 69, 129, 362 f. Nr. 256 Epanagoge. Anonymer Scholiast 129, 362 Eparch. S. a. Apo Eparchon 282, 292, 385, 390 Eparchenbuch 1 2 1 , 367, 390 f. Nr. 310 Ephesos 39, 57, 60, 1 64, 168, 270 f., 288, 299 f., 3 1 8, 335, 339, 350, 436, 450, 478, 486, 504 f., 545 Ephrem, der Syrer 87, 1 60, 231 Epigramm 76, 86 f., 89, 165, 252, 281, 417, 446, 541
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I NDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Epigraphik. S. Inschriften Epi kanikleiu (Amt) (Bewahrer des Tintenfasses) 104, 455, 503 Epiphaneia (Syrien) 288 Epiphanios von Salamis (Häresiologe 4. jh.) 137 Epiros. Reich von 8, 102, 459, 462, 465 f., 468 f., 478, 481, 486 f., 489, 492 f., 514, 523 f., 561 Epiros. Kirchenunion mit Reich von Nikaia 481 , 484 Epistolae Arelatenses. Briefsammlung 287 Epistolae ad res orientales pertinentes. Papstbrie fe des Nikolaos 1. (s. d.) 360 Epistolae Austrasienses 297 Nr. 123 Epistolographie. S. a. Auslandskorrespondenz. Papyri. Briefe; kanonisch. Briefe; rechtserheb lich. Briefe; literarisch. Briefe (nach jahrhun derten). Privatbriefe. Beamtenbriefe. Behör denbriefe. Briefzeremoniell. Armenien ; Brie fe 32, 78, 83-85, 156, 19� 225, 231 Epistolographie. Auswertung 85 Epistologqphie. Außerbyz. 83 f., 225 Epitaphios. S. Grabrede Epitome. Anonymer Chronikauszug 67, 369, 371 f., 434 Epitome de Caesaribus. Geschichtswerk dem Sextus Aurelius Victor (s. d.) zugeschrie ben 241 Epitome historion. Weltchronik des j ohannes Zonaras (s. d.) 431 Epos. S. a. Digenes Akritas. Dichtung 86, 88, 205, 209, 2 1 1 , 387, 415, 492 Erbrecht 104, 108, 1 10, 250, 484, 505 Erbschaft 405 Erchempert 190, 343 Nr. 2 10, 344, 378 Erdbeben 284, 335 Erdbebenlisten 321 , 323 Ergasterien. S. Werkstätten Erinnerungen. Memoiren des Sylbestros Syropulos (s. d.) 535 Erlangen. Papyri 97, 295 Ernennung. Zeremoniell 392 Ernoul. S. Chronik des E. Eroberung der Länder. Werk des Al-Balagurl (s. d.) 346 Eroberungsbücher. Arabisch. Al-Waqidi zuge schrieben (s. d.) 346 f. Erstedition 32 Eschatologie. S. a. Fachschriften; Theologie ;
Eschatologie. Atmosphäre; historisch 65, 215, 302, 337 Esphigmenu. Athoskl. Urkunden XI Essen und Trinken. S. Nahrung Estoire de la guerre sainte. Verf. Ambroise (s. d.) 437 Esztergom. Ungar. Bischofssitz. Korrespondenz mit dem byz. Kaiser 455 Ethnographie. S. a. Minderheiten 25, 30, 91, 93, 1 06, 180, 235, 406, 456, 554, 563 Euagrios 135, 268, 279, 282 f., 288 Nr. 102, 303, 373 Euboia 56, 446 Euchaita 171 , 417 Eudokia. K. in 109, 271 Eudokia Makrembolitissa. Gattin K. Konstantins X. 462 Eudoxia. K. in 1 71 , 1 82, 272 Eugenikos. S. johannes E. Markos E. Eugenios. Stadtheiligen von Trapezunt. S. a. Vita des E. 501 f., 504 Eugenius. Gegenkaiser (4. jh.) 176, 243, 245, 257 Eugippius. Verf. der Vita Severini 286 Euklid 150f. Eumathios Philokales (kaiserl. Beamter) 179, 427 Eunapios 239, 259f. Nr. 42, 260, 265, 267, 306, 400 Eunomios. Arian. Bischof 267 Eunuchen. Einfluß am Kaiserhof 430 Euphemios. Magister officiorum (5. jh.) 261 Euphemios. Gegenkaiser (9. jh.) 530 Euphratgrenze. s. a. Ostgrenze. Mesopotamien 4 Euporoi (sozialer Terminus) 127 Eusebia. K. in. 4. jh. 249 Eusebios 69, 95, 239, 244f. Nr. 12, 264 f., 267, 376 Eustathios. Großgrundbesitzer; Protospathar 1 63 Eustathios Boilas 93, 1 1 0, 421 f. Nr. 366 Eustathios von Epiphaneia 281, 283 Nr. 90, 288, 306 Eustathios Rhomaios. S. a. Pira 129 f., 423 Eustathios von Thessalonike 16, 83, 431 f. Nr. 383, 448, 460, 480 Eustratios 70, 290 Nr. 106 Eustratios von Nikaia. Theologe 149, 453 Euthymios. Klostergründer 5. Jh. S. a. Vita des E. 271 , 290
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Euthymios Malakes 448 Nr. 415, 480 Euthymios. Patr. von Konstpel. S. a. Vita des Euth. 379 Euthymios Tornikes 479, 480 Nr. 476 Euthymios Zigabenos (Häresiologe) 137f. Euthymius. Patriarch von Bulgarien 207 Eutrop. Minister des K. Arkadios 272, 274 Eutropius 241 , 252 Nr. 6, 265, 306, 320 Eutyches. Monophysit. Archimandrit in Konstpel. 276 Eutyches 69, 214, 376 Nr. 277, 397, 412 Eutychianos von Kappadokien 241 Nr. 3 Eutychios. Patr. S. a. Eustratios. Vita des E. 290, 295 Evliya <; elebi. Osman. Geschichtsschreiber 1 7. jh. 221 , 223 Evtimij . Bulgarischer Patriarch 535 Exadvocatus fisci 260 Exarch. Exarchat. S. a. Ravenna 296, 347 Excerpta Constantini. Von Konstantin VII. (s. d.) angeregte Sammlungen 392, 400 Excerpta Valesiana. 1 . Teil 243 Nr. 9 Excerpta Valesiana. 2. Teil 1 87, 286 Nr. 97 Exemption. S. Klosterprivileg. Steuerbefreiung Exkubiten. Garderegiment 352 Exorzismus 1 60, 310 Expeditio persica. Gedicht des Georgios Pisides (s. d.) 304 Expositio totius mundi et gentium 1 59, 248 Nr. 21
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Fachschriften; Lexikographie 146- 148, 285, 357, 400 f., 431 Fachschriften; Mathematik 150- 152, 503 Fachschriften; Medizin 155- 157, 470 Fachschriften; Musik 134, 160 f. Fachschriften ; Philologie 146- 148, 447, 504 Fachschriften; Philosophie 148 - 150, 267, 308, 451, 482, 493, 503, 545 Fachschriften; Rhetorik. S. a. Progymnasma ta 79, 479, 486, 504 Fachschriften; Recht. S. a. juristische Quel len 124- 134, 277 Fachschriften; Theologie. Allg. S. a. Syrien ; Fachschriften 134 f., 208, 340, 446, 449, 451, 461, 470, 478, 481 f., 503, 505, 538, 545 Fachschriften; Theologie; Armenierpolemik 138, 140, 453 Fachschriften ; Theologie; Eschatologie. S. a. Eschatologie 142- 144 Fachschriften; Theologie ; Exegese 244, 252, 266, 304, 357, 384, 433, 480 Fachschriften; Theologie; Dogma. S. a. Dogmen geschichte 135- 137, 239, 244, 250-252, 263, 266f., 304, 3 1 5, 326, 332- 334, 340, 356f., 454, 486, 493 f., 501, 506 f., 513 Fachschriften; Theologie; Islampolemik 140f., 320, 538 Fachschriften; Theologie; Katechese 480, 484 Fachschriften ; Theologie; Lateinerpolemik. S. a. Kirchenunion 138- 140, 486 f., 494, 535, 540 Fachschriften; Theologie; Sektenpolemik 137f., 225, 400 Fachschriften; Alchemie 4 1 , 154 Fachschriften ; Theologie; spirituell-asketische Fachschriften ; Astrologie 152 f., 394 Schriften 250, 272, 296, 3 1 5, 431 , 501, 5 12, Fachschriften ; Astronomie 41 ; 152 f., 493, 495, 538 504 Fachschriften ; Traumdeutung 153 f. Fachschriften; Botanik 1 52, 157f. Fachschriften ; Verwaltung. S. a. Arabische Fach Fachschriften; Geographie. S. a. Arabische Fach schriften; Verwaltung 120- 124, 1 5 8 f., 330 f., schriften; Geographie 158- 160, 225, 240, 297, 361, 391, 455 f., 5 1 1 f. 478, 488, 545 Fachschriften ; Geographie (4. jh.) 247-249 Fachschriften; Wahrsagung 142- 144 Fachschriften ; Geographie (6. jh.) 297f. Facundus von Hermiane. Bischof. Theol. SchriftFachschriften; Geographie (7. jh.) 3 16 steller 287, 289 Fachschriften; Geographie (10. jh.) 395, Fahrlässigkeit 127 397-400 Fahrzeuge. S. a. Schiff 40 Fachschriften ; Geographie (12. jh.) 456 Falcandus. S. Hugo F. Fachschriften ; Geographie (13. jh.) 488 Familie. Groß- 373 Fachschriften ; kaufmännisch 1 94, 546 Familie. Moral 1 1 7 Krieg 41, 144- 146, 3 1 4 f., Fachschriften ; 394- 396 Familienarchiv 424
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Familienchroniken. Familientradition 66, 233, 243, 370, 379, 405 f., 409, 43 1 , 442, 519, 521 , 523 Familiengeschichte. S. a. Prosopographie 19 f., 1 74, 179, 1 82, 368, 370, 402 Familienpolitik. S. a. Dynastische Propaganda. Verwandtschaft 340, 367, 406 Familienrecht. S. a. patria potestas 108, 126, 1 3 1 , 274 f., 327, 394, 423, 484 Farben 40 Fastengewohnheiten 3 1 4 Fasti Consulares. S . Konsularfasten Fatimiden. Islam. Dynastie in Ägypten 216, 399, 529, 531 , 544 Faustus von Byzanz 225, 242 Nr. 5, 262, 264, 280 Fernhändler. S. Händler Ferrara. S. Konzil von F. Feste. S. a. Zeremoniell 40f., 8 7, 1 1 7, 254, 284, 430, 467, 5 1 1 Festung. S . Burg Festus 65, 242 Nr. 7 Feudalaristokratie. Sogenannte 405 Feudalismus. Feudalisierung 6, 3 1 , 109, 1 3 1 , 201 , 22� 228, 422 (, 428, 464, 5 1 2 , 550, 55� 562 Feuersignale. S. Signalverbindung Feuerstrafe 430 Fibel 52 Filioque. Zusatz zum Glaubenssymbol 256 Finanznot 310, 3 1 7, 390, 48 1 , 527 Finanzwesen. S. Steuern Firdausi, Aboulkasim. Verfasser des pers. Königsbuches 219 Fischhändler 447 Flandern. Flandrische Quellen 201 f., 459 Flavian. Patr. in Konst. 5. Jh. 276 Florenz. S. a. Peruzzi. Konzil von F. 93, 97, 514, 535, 545 Florenz ; Geschichtsschreibung 194 Florenz. Urkunden 551 Urknr. 8 Flottenbasen 456 Flottenexpeditionen (auch Größe) 370, 393 f., 474 Flottenkrieg. S. Seekrieg Flottenorganisation. S. a. Seewesen 146 Flottenstärken 372, 469 Fluchtburgen. S. Burgen Follis (Münze) 278, 300, 3 1 1
Forma generalis 277 Forschungsreise, histor. 78 Fracht 108 Fragmentum. Bruchstück eines Geschichtswer kes des Marino Sanudo Torsello d. Ä. (s. d.) 466 Franken. S. a. Merowinger 281, 307, 315, 319, 327- 329, 334, 344 ( Fränkische Reichsannalen. S. Annales regni Fran corum Frankreich. S. a. Franken 199-201, 248, 319, 337, 528 Frankreich. Dichtung 87 Frankreich; Historiographie 1 99 f., 415(, 438, 464 f. Frankreich; Quellenkunde XXI, 12, 200 Frankreich. Reiseberichte 78 f., 200 Frankreich. Urkunden 543, 552 Urknr. 9 Franziskaner. S. a. Missionsorden 459 Fratres perigrinantes 527 Frau. Stellung im sozialen Leben. S. a. Verlobung 70, 73, 78, 248, 324, 354 (, 408, 430 Frau. Ausbildung 354 f. Frau. Luxus 252, 379 Frauenkloster (Allg.) 502 Frauenkloster der gnadenreichen Gottesmutter. S. Theotoku tes kechar. Frauenkloster des Stephanos in Thessalonike 354 Fredegar. S. Pseudofred. Freiheit. S. Redefreiheit Freilassung 1 60 Fremdenführer 398, 446 Fremdenrecht 552, 564 Freundschaft im Brief 84 Friedensverträge. Friedensverhandlungen. S. a. Diplomatie 322, 334, 367, 385 f., 413, 438, 443, 449, 495 Friedrich I. Barbarossa. Stauferkaiser 197, 438, 469 Friedrich I. Barbarossa. Stauferkaiser. Verhältnis zu Manuel I. (s. d.) 436, 467 Friedrich 11. von Hohenstaufen 481 f., 485 Nr. 486 Frömmigkeitsgeschichte. S. a. Religion. Heiden tum. Kultwanderung. Askese. Mönchtum 44, 48-50, 52, 61, 63, 71, 73, 78, 85 (, 88, 1 10 f., 1 1 7, 133, 141, 1 83, 214, 232, 3 1 1 , 357, 359, 381, 408, 419, 424, 430, 444(, 453, 484, 501 (, 5 1 0, 560
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Froissart. Franz. Chronist 199 f. Frühbyzanz. S. Spätantike Fürsorge, soziale XV, 73 Fürstenliste der Protobulgaren 207 Fürstenlisten 1 90, 207 Fürstenspiegel 80, 121 f., 446, 478, 504 Fulcher von Chartres. Gesta Francorum 200, 437 Gabalas. Herrscher auf Rhodos 478 Gabras. S. Michael G. Gagik 11. Armen. Teilfürst, der sein Gebiet Byzanz überträgt (1 1 . Jh.) 375, 418 Gainas. Usurpator 265 Galata. S. Pera Galatien 167, 268, 3 1 0, 351 Galen 1 55 f. Galesionberg (bei Ephesos) 4 1 8 Galeotto d e Carretto. Historiograph von Montferrat 193, 1 96 Galka, Andreas. Magister in Krakau 21 1 Gallien 55, 168, 1 88, 240, 249, 263, 273, 287 Gallipoli 222, 532 f. Gallus. Caesar (4. Jh.) 247, 265 Gamzigrad (Ostserbien) 60 Gangra (Paphlagonien) 350 Garten der Reinheit. S. Mirkhond Garvan-Dinogetia ' 60 Gasthaus 74 Gattilusio. Herrscherfamilie auf Lesbos 519 Gaza 265, 267, 269, 293 Gebietsfestsetzung. S. Grenzbeschreibung Gebietsstreitigkeiten 93, 1 14 f. Gebrauchsgegenstände. S. a. Materialkultur. Sachreste. Kleinsachreste 38, 40, 45, 52, 64, 88, 1 10 Gebrauchsspuren 129, 147, 1 56 Gebrauchstexte 32, 1 5 1 Gebühren. S . a . sportulae 294 Gebührenquittung 104 Geburtenzahl. S. Demographie Gedenkschrift des Ogerius 487 Nr. 490 Gedicht über Schlacht bei Varna 542 Nr. 589 Gefangene (auch Zahlen) 354, 362, 372, 388, 407, 429, 493, 530 Gefangene, Informationen von 78, 217, 361 Gefangenenaustausch 384, 398 f., 413, 473 Gefangenenbehandlung 399 Gefolgschaft. S. a. Gruppenbildung 368, 387, 430, 494
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Gehälter (Beamte). S. a. Roga. Sold. 23, 216, 299, 389, 536 Geheime Geschichte der Mongolen. Quelle in mongol. Sprache 234 Geiselstellung 449 Geistesgeschichte. S. a. Ideengeschichte. Huma nismus 21, 41 , 45, 63, 1 10, 1 13, 148 f. Gelasius von Kaisareia. Verlorene Kirchengeschichte 245, 266 Gelasios von Kyzikos 245 Nr. 14 Geldleihe 446 Geldumlauf. Geldzirkulation 1 72, 1 76, 216, 426, 515 Geldgeschichte. S. Numismatik Geldwechsler 312 Geldwert. S. Kaufkraft Geldwirtschaft. Beziehung zur Naturalwirtschaft 1 72, 453 f. Gelegenheitsrede 80 Gelehrte. S. Schulwesen Gelehrtenelend 447, 451 Gelehrtenzirkel 407, 478, 494, 504 Gembloux (bei Namur) 438 Gemeineigentum 332 Gemüseanbau in Konstpel. 436 Genesios. S. Pseudo-Genesios Geniza. Jüdische Quelle aus 233 Gennadios 11. Patr. S. Georgios Scholarios Genua. Genuesen XII, 93, 109, 195, 466-468, 494, 496, 504, 5 1 7, 537, 550, 558 Genua; Historiographie 1 93 f., 468, 525 f. Genua. Kolonie in Konstpel. 468, 552 Genua; Urkunden 1 95 f., 428, 452, 459, 468, 483, 491 , 509, 5 1 7 f., 552 Urknr. 10 Geoffroi de Villehardouin 75, 1 99, 464f. Nr. 446, 466 f., 469 Geographie, historisch 10, 24-26, 28-30, 39, 73, 75, 78, 1 12, 1 59, 224, 231 , 247, 354, 416, 4 1 8, 429f., 435, 437f., 463, 481 , 484, 48� 542 Geographie, kirchlich. S. Kirche; Organisation Geographisches Lexikon des Yäqut al-Rumi (s. d.) 488 Geometres. S. Johannes G. Geoponika 157f. Georgien. Allg. Beziehungen zu Byzanz XXV, 6, 227-229, 262, 281 , 3 1 5, 325, 406, 411, 422 f., 508 Georgien; Hagiographie 72, 228 f.
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Georgien; Inschriften 1 62 Georgien; Literaturgeschichte XXV, 229 Georgios ( 1 . H. 10. Jh.). Verf. der Vita der Theodora von Thessalonike (s. d.) 354 Georgios. Strategos von Tiberiupolis 169 Georgios. Viell. Hagiograph des Theodoros von Sykeon (s. d.) 310 Georgios Akropolites 459, 461 f. Nr. 442, 477, 486, 492 f. Georgios, Bischof von Amastris. S. a. Vita des G. 350 Georgios Argyropulos. Redaktor des Gedichtes über Schlacht bei Varna (s. d.) 542 Georgios Bardanes 481 f. Nr. 479 Georgios Choiroboskos. Grammatiker 147 Georgios Gemistos gen. Plethon 148 f., 5 1 8 f., 540f., 545 Nr. 596 Georgios Kedrenos 434 Nr. 386 Georgios Kyprios (7. Jh.) 1 59, 316 Nr. 161, 362 Georgios Kyprios. S. Gregorios K. Georgios Maniakes. Feldherr und Gegenkaiser (1 1 . Jh.) 435 Georgios Monachos 68, 341 , 342 f. Nr. 208, 400, 434, 443 Georgios Monachos continuatus 369, 371 Nr. 267, 462 Georgios Pachymeres 76, 234, 460, 487, 492f. Nr. 497, 498, 500, 505 Georgios Pisides 86f., 302, 304 f. Nr. 135, 312, 340 Georgios (Kurteses) Scholarios Patr. Gennadios II. 65, 139, 143, 149, 539 f., 544f. Nr. 594 Georgios Sphrantzes 16, 518f. Nr. 541, 520, 539 Georgios Stella 193, 195, 525f. Nr. 553 Georgios Synkellos. Vorgänger des Theophanes (s. d.) 338 Georgios Tornikes (I) 450 Nr. 421 Georgios Tornikes (II) 450 Nr. 422 Georgios von Zypern (8. Jh.). Bilderverehrer 333 Georgische Annalen 228, 41 1 Nr. 343 Gepiden. Quellen zu G. 14 Gerasa 60, 167 Gerichtsrede, Fehlen von 80f. Gerichtsurteile. S. Prozeßprotokolle Gerichtsbarkeit, geistlich 114 Gerichtsbarkeit, weltlich 1 1 4 Gerichtswesen. S. a. Prozesse 85 Gerlach. S. Stephan G. =
Germanen. Germaneninvasion. S. a. Ostgoten. Westgoten 143, 1 88, 240 Germanische Rechtsvorstellungen 554 Germanos, Patr. 83 f., 1 35, 326 Nr. 180, 328 f. Germanos 11. Patr. 202 Germanos, Pseudo-. Traumbuch 153 Gerona (Spanien) 307 Gerontios. Vielleicht Verf. der Vita der Melania (s. d.) 269 Gesandtschaften. S. Diplomatie Gesandtenempfang 412 Gesandtschaftsberichte 66, 76, 283, 298, 307, 377, 385, 399, 433, 463, 493, 495, 517 Geschäftsbücher. S. a. Fachschriften, kaufmän nisch 93 Geschenke. S. a. Privaturkunden. Kaiserschen kungen. Krönungsgeschenke 85, 93, 95, 108, 1 10, 1 73, 291 , 316, 419, 425, 484, 563 Geschichte. Byzanz. S. Geschichtssynthesen. Byzanz Geschichte. Byzanz. Begriff 8- 10, 237 Geschichte der Atabegs von Mosul des Ibn al-A!ir (s. d.) 472 Geschichte der Dynastien. Arab. Geschichtswerk des Bar Hebräus (s. d.) 470 Geschichte der Kadis in Ägypten. Schrift des Al Kindi (s. d.) 394 Geschichte von Damaskus. Werk des Ibn al-Qa lanisi (s. d.) 441 Geschichte des Maghrib des Ibn al-CIgari (s. d.) 474 Geschichte der Mamelukensultane. Verf. Maqrizi (s. d.) 529 Geschichte der Manichäer, die auch Paulikianer genannt werden. Schrift des Petros Sikeliotes (s. d.) 363 Geschichte der vergangenen Dynastien des Ibn 2afir (s. d.) 472 Geschichtsraum. S. a. : Mittelmeer. Balkan. Schwarzmeergebiet. Orient (Vorderer). Nord afrika 3, 6, 65 Geschichtsschreibung. Modern. Allg. Tendenz 8 Geschichtsschreibung. Modern. Russisch 8, 10, 12 Geschichtsschreibung. Allg. S. a . Kirchenge schichtsschreibung. Venedig. Genua. Florenz. Predigerorden. Persische Gesch. Osman. Gesch. Arab. Gesch. Armen. Gesch. Syr.
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Gesch. 41, 65-68, 144, 147, 1 53, 208, 214, 321, 491 Geschichtsschreibung. Auswertung 67 Geschichtsschreibung. Autobiographisch. S. a. Autobiographie 75, 405 f., 460-462, 493-495 Geschichtsschreibung 4. Jh. 240-244 Geschichtsschreibung 5. Jh. 259-264 Geschichtsschreibung 6. Jh. 280-287 Geschichtsschreibung 7. Jh. 287, 303-308 Geschichtsschreibung 8. Jh. 320-323 Geschichtsschreibung 9. Jh. 264 f., 338-347 Geschichtsschreibung 10. Jh. 368-378 Geschichtsschreibung 1 1 . Jh. 405-417 Geschichtsschreibung 12. Jh. 409, 429-444 Geschichtsschreibung 13. Jh. 460-476 Geschichtsschreibung 14. Jh. 492-499 Geschichtsschreibung 15. Jh. 518-534 Geschichtsschreibung. Definition. S. a. Breviarien. Chronik. Annalistik. Weltchronik. 65 f. Geschichtsschreibung. Dichtung 87 Geschichtsschreibung. Hilfsmittel. Lit. 68 Byzanz XIV-XVI, Geschichtssynthesen. XIXf., XXlI f., XXIV, XXVI, 7- 10, 12 Geschichtsverständnis 66 Geschichtswissenschaft. Lit. 4 Gesellschaftsstruktur 28 Gesetzbücher. S. Rechtsbücher Gesetzesrecht. Anwendung 1 1 0 Gesetzgebung. Durchsetzbarkeit 327 Gesetzgebung. Normativ. S. a. Kaiserurkunden, normativ 256, 259, 279, 327 Gesta. Westen 71 Gesta episcoporum Neapolitanorum 192 Gesta Franeorum et aliorum Hierosolymitanor um 75, 201, 416 Nr. 355 Gesta Francorum. S. Fulcher von Chartres Gesta Frederici. Verf. Otto von Freising (s. d.) 436 Gesta Hungarorum. S. Simon von Keza Gesta imperatorum et pontificum. S. Thomas Tuscus Gesta regis Henrici secundi. Verf. Pseudo-Bene dict von Peterborough (s. d.) 439 Gesta Roberti Wiscardi. Werk des Wilhelm von Apulien (s. d.) 415 Gestalt der Erde. Werk des Ibn J:Iauqal (s. d.) 397 Getica. Schrift des Jordanes (s. d.) 286
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Getreide 309, 331 Getreidehändler 510 Getreidepreis 340 Getreideversorgung. S. a. Brotspenden 22, 73 f., 251, 309, 373, 406, 507, 510 Getreidevorrat eines Bauernsoldaten 380 Gewebe. S. Stoffe. Baumwolle Gewohnheitsrecht. S. a. Volksrecht 331, 394 Gewürze 297 Ghassaniden 288, 414 Ghevond. S. Leontios Giacomo Badoer (Kontobuch) 93, 194, 546 Nr. 597
Gießen. Papyri 97 Giustiniani. S. Agostino G. Glabas. S. Isidoros GI. Glas 40, 52, 402 Glaubensdekrete. S. Symbole Glykas. S. Michael GI. Gold 297, 339, 429 Goldbulle. S. Chrysobull Goldene Horde. Einfall auf byz. Gebiet 1341 507 Goldpfund 421 , 446 Goldschmiedekunst 56 Goldsiegel 427 Goldsolidus 176- 1 78, 257, 278, 300, 334 Goldwäschereien. Werk des Al-Mas'üdi (s. d.) 397 Golynduch. Persische Heilige. S. a. Passio der G. 303 Goten. S. a. Ostgoten. Westgoten 188, 262-265, 268, 270, 289 Gottesdienst. S. Liturgie Gottesmutter. S. Theotokos Gottfried von Bouillon. Führer 1m ersten Kreuzzug 435 Gottfried II. Villehardouin. Latein. Kaiser von Konstpel. 466 Grab 47, 191 Grabgedichte 87, 541 Grabinschriften 1 62, 164, 1 67 Grabreden. Gedächtnisreden. Leichenreden 70, 80, 384, 408, 432 f., 447f., 460 f., 463, 480, 482, 495, 503 f., 506, 538, 545 Grabungen, laufende 58 Graffiti 162 f., 168, 171, 364 Grammatik, lateinisch (histor.) 293 f., 320 Grammatik, griech.-byz. (modern) 15- 16, 146, 165
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Grammatik. Einzeluntersuchungen (modern) 16 Grammatik, mittellat. (modern) 1 8 Grammatikos, basilikos (kaiserlicher Sekretär) 429 Grandes chroniques de France. S. Religiosus von St. Denis Gregentios. Bischof von Taphar (Südarabien) 292 Gregor von Alexandrien. Arian. Bischof 250 Gregor von Antiochien. Patr. 288 f. Gregor. Dux von Terracina 1 7 1 Gregor I . Papst 137, 296 Nr. 1 22, 563 Gregor II. Papst 329 Nr. 1 87 Gregor 111. Papst 328 Gregor VII. Papst 438 Gregor Camblak 70, 72, 207, 535 Nr. 574 Gregor Magistros Pahlawuni 84, 225, 4 1 8 Nr. 359
Gregor von Nazianz 76, 82 f., 252 Nr. 28, 254, 265 f., 365 Gregor von Nyssa 82 f., 252 f. Nr. 29 Gregor Presbyter 225, 440 Nr. 400, 448, 471 Gregor, Protospathar. Märtyrer im Bilderstreit. S. a. Vita der zehn Märtyrer 325 Gregor der Sinaite. Hesychast 535 Gregor von Sizilien. Verlorener Chronist 341 Gregor von Tours 1 8, 1 88, 287 Nr. 100 Gregoras. S. Nikephoros G. Gregorios (1 1 . Jh.). Hagiograph. Verf. der Vita des Lazaros (s. d.) 418 Gregorios (10. Jh.). Hagiograph. S. a. Vita des Basileios d. J. 379 Gregorius Abü 'l-Farag ibn al-cIbrl. S. Bar Hebräus Gregorios Akindynos 85, 135, 50M. Nr. 523 Gregorios Antiochos 8 1 , 447f. Nr. 414 Gregorios Asbestas. Führer im photianischen Streit (s. d.) 351 Gregorios Dekapolites. S. a. Vita des Gr. 350 Gregorios (Georgios) Kyprios 76, 483, 486 Nr. 487, 503 Gregorios Maleinos. Steuereinnehmer im Thema Kalabrien (1 1 . Jh.) 419 Gregorios Pakurianos. Typikon 93, 228, 420, 422f. Nr. 369
Gregorios Palamas 83, 85, 135, 139, 141, 148 f., 493 f., 500, 506, 507 Nr. 524 Gregorios. Patr. von Antiochien 282 Gregorios. Protoproedros 1 83
Gregorios Sinaites. S. a. Vita des Gr. S. 501 Grenzbeamte 2 1 7 Grenzbeschreibung 104 f., 1 14 f. Grenze. Begriff 25 Grenzsteine 57 Griechenland. Geschichte. S. a. Balkan. Morea. Peloponnes. Phokis. Thessalien 13, 355, 381, 384, 480 Griechenland. Inschriften 1 67, 364, 457, 546 Griechenland. Inseln. S. a. Ägina. Lesbos. Paros. Kythera. Imbros. Kephalenia. Ionische In seln 26, 355, 520, 538 Griechenland. Sachreste 55 f., 335, 427, 546 Griechisches Feuer 145 Großdomestikos 494, 5 1 1 Großdrungar. S. Drungarios tes biglas Große Chronik Frankreichs. S. a. Chronist von St. Denis 200f. Großekklesiarches. Patriarchats amt 535 Großgrundbesitz(er). S. a. Apionen. Mächti ge 73, 95, 98f., 104f., 295 f., 302, 323, 327, 405 Großkomnenen. S. a. Trapezunt. 8, 100, 228, 462, 465, 496 Großmährisches Reich 348 Grottaferrata. Kloster 419 Grundbesitz, weltlich. S. a. Großgrundbesitzer. Vermögen; privat 107, 426 Grundschule. S. a. Schulwesen 351 Grundsteuer 352 Grundsteuerliste von Arsinoe 312 Grundwissenschaften. histor. 3, 5 f., 91, 124 f. Gruppenbildung. S. a. Klerus 8, 85, 133 f., 136, 1 39, 141, 417, 478, 486 f., 492 -494, 507, 509, 511 Güterrecht 274, 486 Guibert Abbas. Zusätze zu Fulcher von Chartres 200 Guillaume de Nangis. Franz. Chronist 1 99-201 Gurgen Artsruni. Armenischer Abenteurer 374 Gyllius (16. Jh.) 78, 198 Hadrian I. Papst 328, 329 Nr. 188 Hadrian II. Papst 347, 360 Nr. 249 Händler. S. a. Handel. Geschäftsbücher 78, 93, 1 50, 340, 445, 456 Häretiker. S. Sekten Hafenanlage 59 Haftung. Bei Handel 331
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Hagia Sophia (Konstpel.) 1 70, 290, 301 , 304, 3 12, 365, 407, 431 , 450, 465, 502 Hagia Sophia (Konstpel.) Einkünfte 483 Hagia Sophia (Konstpel.) Einsturz 496 Hagia Sophia (Konstpel.) Reparaturkosten 407 Hagiographie XIII, 1 1 , 2 1 , 32, 40, 50, 70, 71-75, 141, 153, 156, 244, 538 Hagiographie. Quantität 72 Hagiographie 4. Jh. 246 f. Hagiographie 5. Jh. 268-272 Hagiographie 6. Jh. 279, 290-293 Hagiographie 7. Jh. 302, 309-312 Hagiographie 8. Jh. 323-325 Hagiographie 9. Jh. 337, 348 - 355 Hagiographie 10. Jh. 367 Hagiographie 1 1 . Jh. 408, 41 8-420, 424 Hagiographie 12. Jh. 431 Hagiographie 13. Jh. 463, 478, 486 Hagiographie 14. Jh. 492, 500- 504, 512 Hagiographie 1 5 . Jh. 538, 542 Halberstadt 476 Haleb (Aleppo) 372, 413, 442, 474 Hamartolos. Beiname des Georgios Monachos (s. d.) 342 Hamdaniden. Arab. Dynastie 2 1 7 f., 406 Handel. S. a. Import. Marmorhandel. Kleinhan del. Seehandel. Kommissionskontrakt. Mono pol. Fischhändler. Straßenverkäufer. Trans portmittel XVIII, 40, 44, 5 1 , 73 - 75, 78, 1 73, 1 77, 216, 248, 310, 3 15, 397, 426, 447, 495, 537, 541, 552 Handel. Grundkapital 3 1 1 Handelsbücher (italienisch) 514 Handelsrecht. Dürftigkeit des H. S. a. Verkehrs recht 130, 359, 394, 423, 552 Handelsreisen. S. a. Handel 78 Handelsschiffahrt. S. a. Naukleros 297f., 312, 331, 350 Handelsschiffe. S. Transportschiffe Handelsstützpunkte 216, 297, 514 Handelsverbot 314 Handelsverträge 209 Handelswaren 297 f., 331 , 427, 514, 561 Handelswaren. Herkunft 390 Handelswege 456 Handwerk. S. a. Werkstätten. Werkzeug. Webe rei 39 f., 43 f., 52, 55, 73, 75, 78, 106, 150, 217, 233, 272, 353, 356, 379, 390, 402, 447, 510
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Handwerkerläden 502 Harith. S. Arethas Harawy 77 Harmenopulos. S. Konstantinos Armenopulos Harran 58 Harun ar-Rasid. Kalif von Bagdad 441 Härün Ibn Yahiä 161, 216, 361 Nr. 253 Hauptquelle(n). Definition 9, 65 Hauran (Syrien) 58 Haus, Hausbau 30, 3 8 f., 46, 55 f., 59 f., 331, 402, 432, 541 Hausgemeinschaftsverträge 1 09 Hebräische Sprache. Quellen in dieser 233 f. Heer, byz. Ethnische Zusammensetzung 388, 430 Heeresbericht. S. Kriegsannalen Heeresbugdet 393, 460 Heeresdisziplin 368, 396 Heeresorganisation 145, 314 Heeresrichter 405 Heeresstärke 21 f., 305, 325, 340, 342, 368, 387, 395 f., 40� 415, 435, 469 Heerestroß 393, 396, 429 Heerlager 3 1 5 Hebräisch, Quellen in hebr. Sprache 233 Hegumene. S. a. Abtstestamente 1 10, 539 Hegumenenurkunden. S. a. Abtstestamente 1 15, 555 Heidentum. S. a. Neuheidentum 41, 46 f., 53, 56, 68, 75, 88, 95, 99, 148f., 1 57, 164, 168, 1 72, 1 87, 244, 249 f., 253, 259, 261, 268, 270-272, 277, 291, 301 Heiliger Krieg. S. a. Kreuzzugsstimmung 473 Heilsgeschichte. S. a. Eschatologie 68 Heiligenleben. S. Hagiographie Heiligenverehrung 165, 1 68, 1 80 Heinrich von Flandern. Lateinischer Kaiser von Konstpel. 465, 476 Heinrich Ir. von England 438 Heinrich IV. von England 202 Heiratsprojekte Byzanz-Ausland 1 89, 197, 228, 436, 439, 468-470, 496, 525, 550 Heldendichtung. S. Epos Helena Dragas. Gattin Manuels II. Palaiologos (s. d.) 506 Helena Palaiologina Dragas. Gattin Manuels II. (s. d.). Grabrede Plethons (s. d.) auf sie 545 Helenopolis (Bithynien) 268
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Hellas. Thema 1 82 Henri de Valenciennes 465 f. Nr. 448 Heraclias. Gedicht des Georgios Pisides (s. d.) 304 Herakleia (Pontus) 60, 1 70, 465, 489, 493 Herakleia (Thrakien) 500 f. Herakleios. K. 173 f., 1 77, 302, 304, 306- 310, 313, 315, 317, 322, 326, 346, 374, 544 Heraldik 38 Herberge. S. Gasthaus Herdsteuer 422 Hermeneutik, historisch 3, 5, 8, 10, 12, 15-26, 37f., 43, 71, 101, 1 12, 237 Hermeneutik 4. Jh. 239 Hermeneutik 5. Jh. 259 Hermeneutik 6. Jh. 279 Hermeneutik 7. Jh. 302 Hermeneutik 8. Jh. 319 Hermeneutik 9. Jh. 337 Hermeneutik 10. Jh. 367f. Hermeneutik 1 1 . Jh. 404 f. Hermeneutik 12. Jh. 428 Hermeneutik 13. Jh. 459 f., 485 Hermeneutik 14. Jh. 491 f. Hermeneutik 15. Jh. 517 Hermeneutik. Hilfsmittel 15-20 Hermupolis 60, 97, 275 Herrenbuch. S. Chodhäinäme Herrensitz. S. Villa Herrschaftszeichen. S. Insignien Herrschende Klasse. S. Oberschicht Herrscherideologie. S. a. Nationalismus. Kaiseridee 42, 80, 84 f., 121, 161, 1 73, 205 f. Hesychasmus. S. a. Palamitischer Streit 207, 501 , 507, 513, 535 Hesychios Illustrios. S. a. Onomatologos (He sychlexikon) 285 Nr. 94, 398 Hetum I. König von Kleinarmenien ( 13. Jh.) 471 Hetum 11. Chronol. Tafeln in armen. Sprache 225 Heuristik, histor. 3, 5, 27-33, 92, 237 Heuristik 4. Jh. 239 f. Heuristik 5. Jh. 259 Heuristik 6. Jh. 279 Heuristik 7. Jh. 302 f. Heuristik 8. Jh. 319 Heuristik 9. Jh. 337f. Heuristik 10. Jh. 368
Heuristik 1 1 . Jh. 405 Heuristik 12. Jh. 429 Heuristik 13. Jh. 460 Heuristik 14. Jh. 492 Heuristik 15. Jh. 5 1 7 f. Hexabiblos. S. a. Konstantinos Armenopulos 129 Hexagramm (Silbergeld) 317 Hexamilionmauer (bei Korinth) 519, 546 Hiera-Xerochoraphionkloster. Urkunden 553 Urknr. 12
Hierapolis (Mabbug. Menbidj) (Syrien) 58, 376 Hieria (bei Chalkedon). S. a. Synode 754 328 Hierissos 1 14 Hierokles Grammatikos 159, 299 Nr. 126, 316, 392 Hieronymus 1 87, 243, 244 Nr. 11, 245, 263 f., 283 Hiläl. Verlorener arabischer Historiker 442 Hilfswissenschaften XIII, 4 f. Himerios. Chartular. Schrift über Sehenswürdig keiten 321 Himyariten. S. a. Buch der H. 129, 231 , 236, 285, 292 Hinkmar von Reims. Verf. eines Teiles der Anna les Bertiniani (s. d.) 344 Hiob. Mönch. Verf. der Vita der Theodora, Gattin Michaels 11. von Epiros (s. d.) 478 Hippokrates 155 f. Hippodrom 47, 63, 271 , 362 Hippodromrichter 392, 405, 423 Hirten 332 Histamenon. Normalgoldsolidus (s. d.) 401 Historia Augusta. S. Scriptores historiae Aug. Historia adversus Christianos. Schrift des Flavius Nicomachus 260 Historia arcana (Anekdota). Schrift Prokops (s. d.) 280 Historia Constantinopolitana urbis a Mahumete 11 captae. Verf. Leonardo di Chios (s. d.) 527 Historia de duabus civitatibus. Verf. Otto von Freising (s. d.) 436 Historia de expeditione Frederici I. Verf. sog. Ansbert (s. d.) 438 Historia ducum Veneticorum 193, 467 Nr. 452, 497 Historia ecclesiastica. S. a. Eusebios 244 f. Historia Franeorum. Werk des Gregorvon Tours (s. d.) 287
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Historia Francorum, qui ceperunt Hierusalem. Werk des Raimund von Aguilers (s. d.) 415 Historia Hierosolymitanae expeditionis. Verf. Albert von Aachen (s. d.) 435 Historia Langobardorum. Werk des Paulus Dia conus (s. d.) 320 Historia Langobardorum Beneventanorum. Werk des Erchempert (s. d.) 343 Historia Lausiaca. S. a. Palladios 16, 246, 268 f. Nr. 61
Historia miscella. Quelle des Sigebert (s. d.) 438 Historia monachorum in Aegypto. S. a. Timo theos 72, 246 Nr. 15, 266 Historia nea. Geschichtswerk des Zosimos (s. d.) 260 Historia Normannorum. S. Ystoire de li Nor mant des Amatus Historia peregrinorum. Verf. anonymer schwäbi scher Geistlicher 438 Historia persecutionis Africae. S. Victor de Vita Historia rerum in partibus transmarinis gestarum. Verf. Wilhelm von Tyrus (s. d.) 437 Historia Rhomaike. Geschichtswerk des Nike phoros Gregoras (s. d.) 493 Historia Romana. Werk des Paulus Diaconus (s. d.) 320 Historia Salonitana und Historia Salonitana maior. Verf. Thomas von Split 475 Historia Sicula. S. Hugo Falcandus Historia Sicula. S. Nicolaus Specialis Historia tripartita. Kirchengeschichte des Theo doros Lektor (Anagnostes) (s. d.) 290 Historiarum adversus paganos libri septem. Schrift des Orosius (s. d.) 263 Historien. Briefkommentar des j ohannes Tzetzes (s. d.) 447 Historiographie. S. Geschichtsschreibung Historische Einzelnotizen 32, 52 l f. Nr. 545 a Historische und topographische Beschreibung Ä gyptens. Verf. Maqrizi (s. d.) 529 Histor. Geographie. S. Geographie, historisch Historischer Bericht. Werk des Alexios Makrem bolites (s. d.) über Krieg Genua-Byzanz 496 Historisches Material (hyle historias). Werk des Nikephoros Bryennios (s. d.) 409 Histor. Rückschluß. S. Rückschluß, histor. Histria 60 Ijirar. Werk des Maqrizi (s. d.) 529
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Hochsprache 86, 89 Hochzeit. S. Kaiserhochzeit Hodoiporikon. Titel des Gesandtschaftsberichtes des Konstantinos Manasses (s. d.) 433 Höhlendörfer, Italien 56 Hofintrigen 408, 430, 478 Hofleben. S. Kaiserhof ; Leben Hofzeremoniell. S. Zeremoniell Holobolos. S. Manuel Hol. Holzgegenstände 40 Homilie, reflektierend 82, 296, 326, 431 Honestiores (sozialer Terminus) 127 Honorius. K. 274 Honorius. Römischer Papst 313 Horismos. S. Prostagma Horos (Synodalentscheidung) 328, 358 Hosios Lukas. Kloster 163, 457 Hospital. S. Infirmerie Hospitaliter 538 lfudüd al Älam (Regionen der Erde) 219, 395 -'
Nr. 3 1 8
Hugo Falcandus 192, 196 Hulagu. Mongolenherrscher 470 Humanismus. Byzanz XX, 149, 495 Humanisten Italiens 540 Humbert von Silva Candida. Kardinal 139, 425 f. Nr. 375
Humiliores (sozialer Terminus) 127 Hungersnot 284, 291 , 309, 340, 382, 500, 510 Hunnen 54 f., 261 , 263, 270, 280, 284, 289, 323 Hydatius 1 87, 203, 263, 264 Nr. 53 Hyle historias (historisches Material). Werk des Nikephoros Bryennios (s. d.) 409 Hymnographie 160 Hypatia. Philosophin 148, 272 Hypatios. Gründer des Klosters Ruphiniane bei Chalkedon. S. Vita des H. 270 Hypatios. Byz. Feldherr (6. jh.) 293 Hypatos. Hoher byz. Titel 349 Hyperetes. S. Diener Hyperpyra exagia (Münzsorte) 5 1 5 Hyperpyra kokkia (Münzsorte) 5 1 5 Hyperpyron (andere Bezeichnung für Solidus s. d.) 454, 489 Hypogrammateus (Sekretär) 480 Hypomnemata historika. Schrift des Eunapios (s. d.) 259 Hypomnestikon (Beschwerdeschrift) des Michael Choniates (s. d.) 480
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Hypothek 359 Hypotyposis von Patmos. S. a. Christodulos 76 lassos 58 'Ibar. Werk des Ibn Ijaldün (s. d.) 530 Ibn 'Abd al-�ähir 70, 215, 477 Nr. 471 , 531 Ibn Abil-FazaiL S. MoufaMal Ibn al-Atir 412, 470, 472 Nr. 460, 474 f., 498, 530 Ibn al-Faqih 362 Nr. 254 Ibn al-Furät 53 1 Nr. 566 Ibn al-Gawsi 439, 442, 472, 473 Nr. 462, 531 Ibn al-'I4äri 302, 474 Nr. 464, 499, 530 Ibn al-Qalänisi 44l f. Nr. 403, 472, 475 Ibn Arabshah. S. Ahmed Ibn Ar. Ibn Battuta 78, 217, 502 Nr. 515 Ibn Bibi. Seldschukengeschichte 219 Ibn Gubair 77 Ibn Halawayh. Arabischer Kommentator der Abü Firäs (s. d.) 388 Ibn !jaldun 499, 530f. Nr. 565 Ibn lfauqal 78, 1 59, 21 6, 345, 397 Nr. 323, 399 Ibn Hurradädbih 1 59, 362, 395 Nr. 317 Ibn iobair. S. Ibn Gubair Ibn Miskawaih. S. Miskawaih Ibn Nubäta 87, 216, 388 Nr. 306 Ibn Rosteh. Arab. Geograph 361 Ibn Sa'id al-Maghribi 473 Nr. 463 Ibn Sald al-Anräkl. S. Ya\1yä Ibn Taifur 345 Nr. 216, 375 Ibn Wa4il;1. S. Al-Ya'qübi Ibn �äfir 472 f. Nr. 461 Ig.äri. S. Ibn al-Ig.äri Ideengeschichte. S. a. Geistesgeschichte 21, 63 Idrisi 78, 456 Nr. 436 Ignatios, Diakon. Hagiograph. S. a. Vita des Patr. Tarasios und Nikephoros 349 f. Ignatios. Patr. von KonstpeL S. a. Vita des Ign. 350, 358, 383 Ignatios von Smolensk 77, 209, 536 f. Nr. 577 Igor. Russischer Zar 210 Igsiden. Herrscherdynastie in Ä gypten 376, 473 Ikone. Frömmigkeit. S. a. Anikonische Bildausstattung 49 f., 74, 1 1 5, 303, 3 1 1 , 330, 355, 359 Ikone. Technik 49 f., 52 Ikonium 416 Ikonographie. S. a. SymboL Bildinhalte 47-51, 1 78, 180, 335 Ikonographische Inschriften 1 62, 1 65, 1 70
Ikonoklasmus. S. Bilderstreit Ikonoklasten. S. Bilderfeinde Illyricum 59, 1 69, 292, 307, 309, 328, 330, 362 'Imäd ad-Din. Unedierte Biographie über Saladin 475 Imbros (Ägäisinsel) 520 Immobilien. S. a. Vermögen. Großgrundbesitz 421 Immunität (steuerrechtlich) 551 Imperator basileus rex. Kaisertitulatur 9. Jh. 364 Imperator-Titel des deutschen Königs 451 Import 40, 54, 56 Indien 297 f., 502, 508 Indirekte Quellen. S. Quellen, indirekt Inflation 99, 405 Infirmerie (Kloster) 353, 382 Informatik 3 Informationsdichte 12, 32, 39, 65 Informationsdichte 4. Jh. 239 Informationsdichte 5. Jh. 259 Informationsdichte 6. Jh. 279 Informationsdichte 7. Jh. 302 Informationsdichte 8. Jh. 319 Informationsdichte 9. Jh. 337 Informationsdichte 10. Jh. 404 Informationsdichte 1 1 . Jh. 404, 427 Informationsdichte 12. Jh. 428 Informationsdichte 13. Jh. 459 Informationsdichte 14. Jh. 491 Informationsdichte 15. Jh. 5 1 7, 519, 52 1 Informationslücken, -defizit 9, 10, 21, 27, 38, 4 1 , 67, 70, 74, 76 f., 231 , 371 , 405, 428, 485, 496 Informationsqualität. S. a. Hermeneutik 1 2, 65, 72, 87, 319, 428, 459 f., 491 f., 5 1 7 f. In laudem I ustini Augusti minoris. Enkomion des Corripus (s. d.) 294 Innenpolitik. S. a. Verfassungswirklichkeit. Se nat. Volk 9, 67, 73, 280, 302 f., 3 1 7, 407, 431 , 5 1 9 f. Innozens IlI. Papst 484 f. Nr. 485, 552 Inschriften. S. a. Arabische I. Georgien; I. Arme nien; I. Türkisch-awarische I. Ikonographi sche I. Weihein. Grabin. Stifterin. Bauin. Graffiti. ZiegelstempeL Malerinschriften 13, 22, 28, 32, 38L, 41, 47-49, 53, 55, 5� 62-64, 75, 95, 162 -172, 1 79 Inschriften 4. jh. 256 Nr. 39 Inschriften 5. jh. 277 Nr. 82
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Inschriften 6. Ih. 299 Nr. 129 Inschriften 7. Ih. 316 Nr. 162 Inschriften 8. Ih. 334 Nr. 199 Inschriften 9. Ih . 337, 358, 364 Nr. 259 Inschriften 10. Ih. 368, 401 Nr. 330 Inschriften 11. Ih. 426 Nr. 376 Inschriften 12. Ih. 457 Nr. 437 Inschriften 13. Ih. 489 Nr. 494 Inschriften 14. Ih. 514f. Nr. 538 Inschriften 15. Ih. 546 Nr. 598 Inschriften. Lehrbücher 165 Insignien 38, 41, 51, 1 78 Institutionen. Teil des CIC (s. d.) 1 32, 295 Intaglio 52 Interesse (Privatrechtl. Norm) 126 Interpolation (in Gesetzestexten) 295 Interpretatio (Gesetzesauslegung) 277 Ioannikios (754-846). Wandermönch. S. a. Viten des I. 352 Iohannidos seu de bellis Libycis libri VIII. Epos des Corripus (s. d.) 294 Ionische Inseln 523 Ionische Inseln. Urkunden 553 Urknr. 1 1 Ipatevskaja letopis. S . Codex Hypatianus Iqsididen. S. Ibsiden !rene. K.in 329, 334, 340, 345 Irene Dukas. Gemahlin des Alexios I. (s. d.) 454 !rene Eulogia Chumnaina Palaiologina 86 Irene (Bertha von Sulzbach). Erste Gemahlin Ma nuels I. (s. d.) 449 Irene-Piroschka. Ungarische Prinzessin. Gattin des K. Johannes II. (s. d.). S. a. Vita der Ire ne 444, 453 Isaak von Antiochien. Homilien 232 Isaak. Koptischer Patriarch 214 Isaak I. Komnenos. K. 1 74, 407, 426 Isaak II. Angelos. K. 202, 431 , 439, 450, 455, 460, 475, 480 Isaak Komnenos. Sebastokrator. Sohn des Kaisers Alexios I. (s. d.) 453 Isaurien 350 Isaurier 262, 272, 283, 291 , 293 Is�äq Ibn al-lfusain 216, 399f. Nr. 328 Isidoros Glabas 83, 508 Nr. 525 Isidor von Kiev 527, 539 Nr. 582 Isidor. Patr. von Konstpel. S. a. Vita des Patr. Is. 1 l0 f., 501 Isidor von Milet. Mathematiker 1 50
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Isidor von Pelusium. Briefe 84 Isidor von Sevilla 308 Nr. 142 Islam. Beziehungen zu Byzanz. Beziehungen zum Christentum. S. a. Fachschriften; Theo logie; Islampolemik. Arabereinfälle. Mo scheen 37, 1 13, 140f., 2 1 5-224, 231 , 322, 378, 386, 388, 399, 530 Islam; Christen unter islam. Herrschaft. S. a. Os manen; Christen unter osman. Herrschaft 322, 331 Isnad (Traditionskette) 215 Isokrates 88, 121 Istanbul. S. Konstantinopel Istoria deI regno di Romania des Marino Sanudo Torsello d. Ä. (s. d.) 466 Italien. S. a. Norditalien. Süditalien 30, 37f., 1 1 9, 1 73, 256, 269, 280 f., 296, 316, 319, 321 , 327, 335, 337, 344, 347, 368, 377, 404, 407, 414(, 429, 434 (, 494 Italien; Geschichtsschreibung (auch Lokalchro nistik) XII, XIV, 66, 190- 196, 337, 343, 367, 377f., 434 f. Italien; Hagiographie 192, 325 Italien; Inschriften 166 Italien; Numismatik 319 Italien; Quellenkunde 12, 191, 194 f. Italien, Sachreste 56 Italien. Urkunden IX, X, 19, 91, 108, 302, 554f. Urknr. 13 u. 14 Italos. S. Johannes I. Itineraria Romana 77, 79, 247f. Itinerarium Antonini Placentini 79 Itinerarium Egeriae. S. Peregrinatio Aetheriae Itinerarium Hierosolymitanum sive Burdigalense 77, 187, 247 Nr. 19 Itinerarium peregrinorum 437f. Nr. 394 Iugum-iugera (finanztechnische Einheiten) 277 Ivan II. Asen. Bulgarenzar 208, 468, 550 Ivan Rilski. S. Viten des I. R. Iviron. Athoskloster. Urkunden 92, 105, 1 14, 421 , 559 Izmir. S. Smyrna Iznik. S. Nikaia Jacoho d' Oria Gacohus Auriae). Chronist der Annales Ianuenses (s. d.) 468 Jagd 4 1 , 48, 80, 387, 409 Jahrmarkt. S. Markt
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Jakob Breunig von und zu Buochenbach 78, 198 Johannes Argyropulos 80 Jakob von Edessa 308 Nr. 143, 441 Johannes von Asien. S. Johannes von Ephesos Jakob Zeni. Biograph 1 93 Johannes der Barmherzige (Eleemon). Patr. von Jakobitische Kirche (Monophysiten) 232, 420, Alexandreia. S. a. Vita des Joh. 310f. 441 , 470 Johannes von Biclaro 307 Nr. 141, 322 J akobos Baradaios. Monophysitenführer 288 Johannes Chortasmenos 80, 82, 523 Jamblich. Neuplatoniker 148 f., 259 Johannes Chrysostomos 82 f., 254, 266, 268 f., Jean le Maingre. S. Boucicaut 272 Nr. 70 Jerusalem 60, 1 12, 244, 248, 271, 307, 325, 359, Johannes Damaskenos 135, 137, 148 f., 160, 230, 437, 444, 498, 537 326 Nr. 1 79, 333 Jerusalempilger '79, 248, 325, 4 18, 444 Johannes Diaconus 1 90, 417 Nr. 357, 497 Joannina. S. a. Chronik von Joannina 523 f., 558 J ohannes Diakrinomenos. Verlorene Chronistik Joasaph. Mönchsname des Johannes VI. Kanta287 kuzenos (s. d.) 494 J ohannes Dokeianos 80 Johannes. Magister militum per Africam (6. Jh.) Johannes Dukas, Caesar (1 1 . Jh.) 462 Johannes von Ephesos 69, 72, 230-232, 279, 288 294 Nr. 102, 308, 322, 376, 441 , 471 Johannesapokalypse. S. Apokalypse Johannes von Epiphaneia 279, 282 Nr. 88, 289, Johannes. Metropolit von Thessalonike 309 303, 338 Johannes I. Tzimiskes. K. 105, 391, 412, 439, Johannes Eugenikos 139, 536, 540 Nr. 585 441 , 470 Johannes II. Komnenos. K. 89, 212, 429, 436 f., Johannes Exarch. Exegetische Schriften in alt bulg. Sprache 208 440, 442-444, 448, 451 , 453, 471 [ Johannes III. Dukas Vatatzes. K. von Ni J ohannes von Gaza 89 Johannes. Genuesischer Notar. Ältestes Notak�a 461 , 463, 468, 482, 485, 556 Johannes V. Palaiologos. K. 92, 1 26, 499, 502, riatsregister 552 Johannes Geometres, gen. Kyriotes 87 506, 525, 527, 535 Johannes VI. Kantakuzenos. K. 75, 86, 140 f., Johannes Grammatikos (Theologe 6. Jh.) 279 493, 494 f. Nr. 499, 502, 504-507, 510, 512, Johannes Italos. Philosoph 148- 1 50, 421 Johannes von Jerusalem (Bilderfreundliche Re5 19, 529, 532 de) 135, 326, 333 Nr. 197 Johannes VII. Palaiologos. K. 521 , 536 ' Johannes VIII. Palaiofogos. K. 21 1 , 222, 52 1 , Johannes Kaminiates 372 f. Nr. 270, 379 Johannes Kananos 522f. Nr. 547 540 Johannes III. Scholastikos. Patr. von Konstpel. Johannes Kappadox. Minister unter Justinian 1. (s. d.) 280, 299 VieH. Johannes Malalas (s. d.) 281 Johannes X. Chamateros. Patr. von Konst Johannes Katholikos 69, 225, 374 Nr. 272 Johannes Kinnamos 16, 428, 429 f. Nr. 380, 432, pel. 461 , 479 Johannes XIV. Kalekas. Patr. von Konstpel. Lo 437f., 444, 460, 469 gos des Gregorios Akindynos (s. d.) an . Johannes von Kitros. Kanonist. Schriften 134 Johannes Klimax (Mönchs geschichten) 48 ihn 506, 5 1 1 Johannes Komnenos. S. Palastrevolution des Joh. Johannes VII. Papst 49 f. Kom. Johannes VIII. Papst 360 Nr. 250 Johannes Komnenos. Großkomnene von TrapeJohannes XXII. Papst 466 zunt 496 Johannes Abramios. Astrologe 152 Johannes Lazaropulos 501 f. Nr. 513 Johannes Aktuarios. Arzt 155 Johannes Lydos 1 2 1 , 1 53, 299 Nr. 128, 398 Johannes Anagnostes 522 Nr. 546 Johannes von Antiochien 66, 283, 306 Nr. 137, Johannes Malalas 16, 47, 67, 143, 241 , 257, 264, 279 f., 281 Nr. 87, 283, 285, 288, 300, 304, 306, 321 , 340, 398, 400 338, 342, 431 , 462 Johannes Apokaukos 84, 1 14, 1 30, 481 Nr. 478, 483 f.
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Johannes, der Mamikonier. Armenische Ge schichte von Daron 225 Johannes Mauropus 76, 82f., 87f., 407, 417 Nr. 358
Johannes Moschos 3 1 1 Nr. 148 Johannes von Nikiu 2 1 4f., 236, 30M. Nr. 138 Johannes Orsini. Despot 103 J ohannes Oxeites. Kanonist. Schriften 134, 141 Johannes Palaiologos. Schwiegersohn K. Michaels IX. (s. d.) 495 Johannes Pediasimos. Kanonist. Schriften; Ma thematika 1 34, 151 Johannes Plousiadenos. Verf. einer "descriptio" des Konzils von Ferrara-Florenz (s. d.) 543 Johannes von Rhodos 247 Nr. 18, 3 1 1 Nr. 149 Johannes von Salisbury 71, 83, 202 Johannes Skylitzes 41, 5 1 , 1 04, 367f., 371 , 383, 406 Nr. 335, 407-409, 412, 424, 430f., 433 f., 442, 462 Johannes Synkellos 1 35, 324, 326, 333 Nr. 1 96 Johannes Syropulos 450 Nr. 420 Johannes von Thurocz. Ungarischer Chronist 213 Johannes Tzetzes 447 Nr. 4 1 3 J ohannes Villani. Historiograph von Florenz 1 94 f. Johannes Xiphilinos 129, 149 f., 424 Nr. 371 Johannes Zonaras 65 f., 1 32, 428, 430 f. Nr. 382, 433 f. Jordanes 1 8, 286 Nr. 98 Joseph. Name des Johannes Lazaropulos (s. d.) als Metropolit 501 Joseph Kalothetos. Verf. einer Vita des Patr. Athanasios (s. d.) 500 Josua Stylites. S. Pseudo-J. S. Jou-Jan. MongoI. Stamm 54 Jovian. K. 242, 245, 266 Juden. S. a. Hebräische Sprache 73, 142, 233 f., 254, 270, 272, 285, 3 15, 325, 333, 380, 445 f., 470, 510 Jugoslawien. Quellen. S. a. Serbien XIX, 14 Jugoslawien. Sachreste 50 Julian, Flavius Claudius. K. 84, 1 55, 240-243, 249f. Nr. 24, 252-254, 260, 265, 322 J ulian von Askalon 1 30 Julius Africanus 68, 144 Jungfrauenschändung 127 Juristenausbildung 268, 280f., 283, 4 17, 484
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Juristenliterat 280 f., 283, 424 Juristenschriften 32, 1 30, 408, 424 Juristische Quellen. S. a. Urkunden. Rechtsbü cher. Scholien. Juristenschriften XXVI, 32, 124- 1 34, 168 Jurisprudenz. S. Rechtswissenschaft Jus respondendi auristenprivileg) 294 Justin I. K. 12, 292, 298, 414 Justin II. K. 1 71 , 282, 285, 287f., 290f., 294, 308 Justinian I. K. 94, 168, 1 73, 1 76 f., 1 88, 268, 279 f., 282 f., 285-288, 290, 292, 295, 298, 308, 320, 332 J ustinian I. Dogmatische Schriften 296 Justinian II. K. 50, 162, 169, 1 77, 316-318, 320, 322, 325, 347, 352 Justiniana prima. S. a. Caricin Grad 292, 437 Kabasilas. S. Nikolaos K. Neilos K. Kadi (Richter im Islam) 399, 502, 529 �adi ar-Rasid. Buch der Schätze 425 Nr. 374 Kafur. Herrscher Syriens und Palästinas (10. Jh.) 498 Kairo 472, 529 Kairo. Papyri 97, 295 Kaisareia (Klein asien) 250, 384 Kaisareia (Palästina) 244, 280 Kaiser-Untertan. Verhältnis. S. Redefreiheit. Toleranz Kaiserarchiv 379, 406, 429 f. Kaiserbild. S. a. Kaiserporträt 50, 1 73 f., 278 Kaiserbiographien. S. a. Pseudo-Genesios. Vita Basilii. Theophanes continuatus. 70, 341, 370 Kaiserbrief 197, 297 Kaiserchronik 1 90, 289, 338, 406, 521 Kaisergericht 267, 349, 423 f. Kaisergesetze. S. a. Kaiserurkunden, normativ. Forma generalis 82, 128, 266, 274 f., 280, 294 f., 331, 337 Kaisergräber 369, 371 Kaiserhochzeit 460, 482 Kaiserhof; Atmosphäre 2 1 7, 262, 269, 377 Kaiserhof; Hierarchie. S. a. Titel. Amt 179 Kaiserhof. Leben. S. a. Zeremoniell 262, 393, 430 Kaiseridee. Byzanz. S. a. Kirche. Nomos empsy chos XXV, 47, 52, 69, 80, 101, 1 13, 121 , 244, 250, 257, 273, 294, 298, 300, 393, 448 Kaiseridee. Universalitätsanspruch 448
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Kaiserinnen. Urkunden 101 f. Kaiseritinerar 173, 278, 282 Kaiserkanzlei 100, 121, 274, 303, 339, 385 f., 392, 408, 447, 455, 486 Kaiserkritik. S. a. Kritik 67, 387, 405 Kaiserkonstitutionen. S. Kaisergesetze Kaiserkrönung. S. Karl d. Gr. Kaiserkrönung. Krönungszeremoniell Kaiserlisten 32, 66, 234, 340, 414 Kaiserrnacht in Kirche. S. a. Caesaropapis mus 1 3 1 - 1 34, 326, 329, 333, 359, 362, 454 Kaisermonographien. S. a. Kaiserbiographien 67, 338, 406 Kaisernovellen. S. a. Novellen Leons VI. Corpus juris civilis 128- 1 30, 132, 295, 358 f., 363, 367(, 389, 405, 41� 420, 428 Kaiserpalast 362, 393, 430, 537 Kaiserporträts. S. a. Kaiserbild 44, 47, 371 Kaiserprivilegien 420, 444, 452, 509, 549, 552 Kaiserrede. S. a. Enkomion 80- 82, 250, 253, 273, 293 f., 384, 408, 43 1 , 446-448, 460, 479 f., 486, 493, 495, 503, 505 Kaiserreden auf Manuel II. und Johannes VIII. Anonym 539, 540 Nr. 584 Kaiserreich, lateinisch. S. Lateinisches Kaiser reich Kaiserreskript. S. Responsa Kaiserschenkungen. S. a. Kaiserprivilegien 422, 463, 557 Kaisertitulatur 1 1 7, 364f. Kaisertracht 1 77, 393 Kaiserurkunden, byz. S. a. Auslandskorrespon denz. Prostagma. Privilegien. Prooimien. ChrysobulI. Edikt. Chrysobullon Sigillion XVI, 1 7, 91, 100- 1 02, 1 62, 420, 549- 564 Kaiserurkunden 4. Jh. 255 Nr. 34 Kaiserurkunden 5. Jh. 274 Nr. 74 Kaiserurkunden 6. Jh. 294 Nr. 1 1 6 Kaiserurkunden 7 . Jh. 313 Nr. 153 Kaiserurkunden 8. Jh. 327 Nr. 1 8 1 Kaiserurkunden 9. Jh. 357 Nr. 242 Kaiserurkunden 10. Jh. 389 Nr. 307 Kaiserurkunden 11. Jh. 420 Nr. 363 Kaiserurkunden 12. Jh. 452 Nr. 426 Kaiserurkunden 13. Jh. 483 Nr. 482 Kaiserurkunden 14. Jh. 509 Nr. 527, 514 Kaiserurkunden 15. Jh. 543 Nr. 590 Kaiserurkunden, normativ (Leges generales) 100, 164, 274 (, 313, 327, 420, 452
Kaiserurkunden; Regesten XV, XXIV, 101 KaiserwahL S. a. Krönungszeremonieli. Zeremoniell 340 Kaiserzeit, röm. S. Römische Kaiserzeit Kalaat Seman 6 1 Kalabaka 1 64 Kalabrien 56, 74, 419, 513, 554 Kale (Maria) Pakuriane. Testament 1 1 0, 421 Nr. 365 Kalender. S. Osman. KaI. Kallinikos. Hagiograph. S. a. Vita des Hypatios 270 Nr. 64 Kallistos I. Patr. von Konstpel. 1 34, 501 Nr. 512 Kaloe am Tmolos (Kleinasien) 368 Kalojan. Bulgarenzar 479 Kalothetos. S. Joseph Kai. Kamal ad-Din 2 1 5, 437, 474 Nr. 465 Kameen 52 Kaminiates. S. Johannes Kaminiates Kananos. S. Johannes Kan. Kandidos 259, 262 Nr. 47, 283 Kanones 255 f., 276, 296, 314, 328 Kanonistik. S. Kirchenrecht. Briefe, kanonisch. Kanones Kanope 97 Kantakuzenoi. Byz. Familie 20 Kantakuzenos. S. Johannes K. Kanzleihandbücher 121, 544 Kanzleivermerke 93 Kanzleiwesen, byz. S. a. Patriarchatskanzlei. Kaiserkanzlei 93, 121 Kanzler (kagkellarios) der Patriarchatskanzlei. Bezeichnung unklar 320 Kappadokien 3 1 , 39, 47, 56 f., 64, 1 66, 1 70, 227, 250, 252, 267f., 29Of., 3 1 7, 335, 401 f., 42 1 , 426, 444, 457 Kappadokien. Inschriften 489 Kappadokier (Kirchenväter) 82, 250-253 Karien 1 67 Karies (Athos). Typikon 477 Karl d. Gr. 320, 328 f., 334 Karl d. Gr. Kaiserkrönung 344 f. Karl von Anjou. König von Sizilien und Neapel 468 Karl d. Kahle 360 Karl von Valois. S. Charles von Valois Karl VI. König von Frankreich 527 Karolingerreich 188 f., 337
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Karolinger; Diplome 1 89 ; 3 1 9 Karolinger; Synoden 1 16 Karten 20, 159, 248, 264 Karthago 58, 289, 294, 3 1 5 Kassia. Dichterin 89 Kastamonitu. Athoskl. Urkunden XI Kastell. S. Burg Kastoria 61, 402, 516 Kastron. S. a. Burgen 454 Kastration 326 Katakomben 53 Katakrisis. Beamtentraktat 1 2 1 Katalanen 192, 204, 508, 510, 542, 551 Katalanische Kompanie 498, 550 Katalanische Quellen. S. Spanien Kataskepekloster (Pontus) 445 Kataster, -auszüge 104 Katenen (Ketten kommentare) 135 Katepanikia (kleine Verwaltungs einheiten) 93 Katepano (Amt) 105, 392 Kathedra (Sachrest) 40 Katholische Richter 104 f., 1 14, 121, 129, 491 , 510, 544 Kauf. S. a. Privaturkunde 68, 93, 109, 127, 553, 563 Kaufkraft (Geld) 2 1 , 23, 1 72, 1 74, 1 76, 1 78, 297, 401 Kaufleute. S. Händler Kaukasusgebiet 486 Kavalla. S. Christupolis Kedrenos. S. Georgios Kedrenos Kekaumenoi. Byz. Familie 406 Kekaumenos 121, 144, 1 57, 424 f. Nr. 372, 505 Kekaumenos, Katakalon 407, 424 ' Kenarios (Amt am Kaiserhof) 1 83 Kephallenia (Kephalonia) S. a. Ionische Inseln 1 06f., 1 83, 523, 553 Keramik 40, 43, 5 1 f., 59, 61, 402 Kerullarios, Michael. Patr. 52, 1 39, 425 Khosrov III. Armenierkönig 262, 264 Kiev 209, 443, 539 Kilidsch Arslan. Sultan von Ikonium 429, 448 Kilikien 57, 167f., 270, 440 Kinderreichtum. S. a. Demographie 381 Kindersterblichkeit. S. a. Demographie 484 Kinnamos, Johannes. S. Johannes Kinnamos Kirakos von Gandzak. Armen. Chronist 225 Kirche, orthodox. S. a. Kaiseridee. Kirchenrecht XII, 69, 87, 113, 1 17, 124, 126
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Kirche; Organisation; Hierarchie. S. a. Notitiae episc. 1 1 , 1 22, 1 34, 164, 180, 296, 314, 365, 383, 390, 402, 446, 454, 457, 484, 488, 510L Kirche. Ranglisten. S. Ämterlisten, kirchlich Kirche. Soziale Tätigkeit 390 Kirche. Wirtschaft 95, 99 536 Kirchenamt. Zahlung für Anwärterschaft 389 Kirchenbau 38, 55, 57, 60, 62-64, 77, 257, 265, 278, 300, 402 Kirchendisziplin 390 Kirchengeschichte. Allg. XVI, XVIII, 12, 83, 85, 136f., 239, 308, 321 , 359, 398, 430, 486 f., 510 Kirchengeschichte. Verflechtung mit Profangeschichte 136, 3 1 5 Kirchengeschichtsschreibung 69-70, 76, 230 Kirchengeschichtsschreibung 4. Jh. 244-246 Kirchengeschichtsschreibung 5. Jh. 265-267 Kirchengeschichtsschreibung 6. Jh. 267 f., 288-290 Kirchengeschichtsschreibung 7. Jh. 308 f. Kirchengeschichtsschreibung 13. Jh. 470 Kirchengut. Konfiskation 421 , 430, 461 , 508 Kirchengut. Konfiskation. Rede des Nikolaos Kabasilas (s. d.) darüber 512 Kirchenkritik 400 Kirchenrecht, westlich 337 Kirchenrecht. S. a. Kaisermacht in Kirche XXIII, 1 1 , 1 13, 1 16 f., 126 f., 131- 134, 1 53, 164, 255, 275, 276, 308, 314, 326, 329, 357L, 389, 428 L, 484, 509, 541 Kirchenrecht. Beziehung zum weltlichen Recht 125, 1 3 1 , 389, 453, 484, 555 Kirchenrecht. Gliederung 1 32 Kirchenrecht. Kommentare 1 32, 3 1 3, 420, 431 , 452 f. Kirchenrecht. Normensammlungen. S. a. Collec tio tripartita. Nomokanon XIV titulorum 1 32, 357 Kirchenrechtsquellen. Editionen 133 Kirchenspaltung. S. Schisma Kirchenunion. S. a. Papsttum. Ost-Westbezie hungen. Lateinerfeindschaft 122, 139 f., 1 94, 230, 256, 291, 297, 308 f., 453, 459, 463, 466, 479, 486 L, 492, 499, 509 f., 513, 519, 539, 543-545, 550, 563 Kirchenväter. Texte. S. a. Patrologie 14 Kirchenvermögen. S. Vermögen. Tote Hand
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Kitäb a4-4ahä'ir. S. Buch der Schätze Kitäb al-Aghani (Buch der Lieder). Werk des Abu 'l-Farag al I�fahänl 378 Kitäb al-Uyün 414 Nr. 349 Klazomenai (Westküste Kleinasiens) 501 Kleidung. S. a. Kaisertracht 40, 48, 156, 394, 432, 447 Kleinarmenien. Königreich 57, 227, 440, 471 Kleinasien 39, 75, 122, 163 f., 167f., 1 80, 248, 256, 268, 288, 326, 335, 380, 387, 405, 416, 418, 435, 437, 439, 442, 449, 45 1, 455, 492, 495, 498, 502, 510 Kleinasien. Sachreste 56 f. Kleinchroniken XXIV, 66 f., 221 , 281, 373, 491, 496, 52 1 Nr. 545, 529 Kleinhandel 1 73 Kleinodien. S. Sachreste. Schmuck Kleinsachreste. S. Sachreste Klemens von Ochrid. S. a. Viten des Kl. v. 0. 348 Kleope Malatesta. Grabrede Plethons (s . d.) auf sie 545 Klerus. S. a. Gruppenbildung. Palastklerus. Pa triarchatsklerus 8, 23, 1 1 3, 133, 1 64, 310, 314, 406, 478, 543, 561 Klerus. Bezahlung 42 1 Klerus. Disziplin 420 Klerus. Reform 420 Klerus. Residenzpflicht 510 Klerus. Streitigkeiten 448 Klerus ; Tätigkeit, säkular 453 Klerikerfamilie 372 Kleterologion (Handbuch des Zeremonienmeisters). Schrift des Philotheos (s. d.) 120, 361 Klima 25, 28, 30, 91 Klimax. S. Johannes Klimax Kloster. Allg. S. a. Mönch. Athos. Studiten. Frauenkloster. Charistikariat. Vermögen; tote Hand XIX, 255, 557 Klosterannalen 67, 190, 369, 434 f. Klosterarchive, griechische. S. a. Athos. Lembio tissa. Lykusada. Menoikeion 93, 108, 379, 549, 551, 553-557 Klosterbau 3 8 f., 59, 61, 64, 427 Klosterbesitz. S. Vermögen. Tote Hand Klosterbibliotheken 392 Klosterleben. S. Mönch Klosterprivilegien. S. a. Steuerbefreiung 420, 509, 551, 560
Klosterregel. S. Typika Klosterschiffe 454 Klostervermögensverwaltung 420, 510, 553, 557 Klostervorsteher. S. Hegumene Knabenlese 79, 508 Knossos 1 14 Köln. Papyri 98 Königsannalen. S. Annales Colonienses Maximi Königsbuch. S. Firdausi Koinobion (Mönchssiedlung) 291, 324 Kokkinos. S. Philotheos Kok. Kokosnuß 298 Kolonat. Kolonen 95, 99, 1 14, 294 Kolophone 207, 225, 227 Komarch. S. a. Verwaltung. Dorf 94, 99 Komerkion (Handelssteuer) 3 1 1 Komites. Themenbeamte 335 Komitopuloi (Bojarenfamilie; Aufstand gegen Byzanz) 409 Komitopulos, David 409 Kommemoratsmünzen 300 Kommerkiarioisiegel 1 80, 1 82, 300, 317, 335, 365 Kommissionskontrakt (Handel) 315 Komnenen. K.-dynastie 12, 61 f., 1 1 2, 409, 453 Komnenenstil 49 Komnenenzeit. Beurteilung 428, 458 Komnenenzeit. Literatur 89 Komnenos. S. Chronik v. Joannina Konferenzen und Unterredungen. Werk des AINu'man (s. d.) 399 Konfiskation. S. Kirchengut. Konfiskation Konrad IH. Deutscher König 436, 451 Konstans H. K. 1 71 , 316, 321, 374 Konstantin. d. Gr. K. 47, 52, 60, 1 75, 1 77, 241-246, 247, 255, 257, 260f., 265, 267, 285, 298 f. Konstantin IV. K. 3 1 7 Konstantin V. K. 1 3 5 , 1 71 , 3 1 9 f., 326, 332 f. Nr. 1 94, 334, 340 Konstantin VI. K. S. a. Vita Konst. (zu erschlie ßen) 323, 326, 329, 334, 338, 340, 349, 356 Konstantin VII. Porphyrogennetos. S. a. De admi nistrando imperio. De ceremoniis XV, 70, 157, 159, 259, 281 , 341 , 370, 374, 377, 385, 392 f. Nr. 314, 401 Konstantin IX. Monomachos. K. 4 1 8 f., 425, 470 Konstantin X. Dukas. K. 462
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Konstantin XI. K. 540 f. Konstantinbogen 44, 47 Konstantin Kostenecki 70, 205, 534 f. Nr. 573 Konstantin von Ostrovica. Polnische Chronik 21 l f. Konstantin von Preslav. Chronist aus Bulga rien 207 Konstantinische Fragmente (des ]ohannes von Ant. s. d.) 306 Konstantinische Schenkung 1 1 9, 1 33, 425 Konstantinopel. S. a. Hippodrom. Hagia Sophia XIX, XXIII, 14, 39, 47, 92, 100, 102, 1 1 2, 1 59, 209, 2 17, 221, 232, 239, 244, 248-250, 252, 265, 267f., 271, 28Of., 283, 288 f., 293 f., 297, 307, 309, 3 1 1 , 315, 324 f., 328, 342, 350, 356, 382, 385, 424, 437, 463, 479 f., 484, 494, 496, 500, 505, 510, 512-514, 527, 535-537, 539, 561 Konstantinopel. Belagerung 626 312 Konstantinopel. Belagerung 715-717 326, 414 Konstantinopel. Belagerung 1 394-1402 523 Konstantinopel. Belagerung 1 422 522 f., 540 Konstantinopel; Eroberung 1453 1 93, 2 1 1 , 223 f., 5 1 9 , 521 , 526-528, 532 f. Konstantinopel als "Neues Rom" 256, 265 Konstantinopel. Inschriften 1 67, 1 70, 277, 457, 514 Konstantinopel. Lateiner in 432, 437, 439 Konstantinopel. Lobreden 495 Konstantinopel. Plünderung und Eroberung 1204 463, 469, 476, 479 Konstantinopel. Rückeroberung 1261 466 f., 470 Konstantinopel. Sachreste (auch literar. Überlie ferung). S. a. Hagia Sophia 61, 257, 278, 285, 300, 32 l f., 326, 335, 398, 400, 461 -463, 490, 516, 537, 546 Konstantinopel; Schilderung von Reisenden, Di plomaten, Eroberern 78, 204, 209, 221 , 414, 436, 445, 465, 502, 537 Konstantinopel. Stadtchronik Stadtannalistik. S. Stadtannalistik Konstpels. Konstantinopel. Vertreibung der Venezianer 1 1 71 467 Konstantinos. Vielleicht Hagiograph des Petros von Argos. S. a. Vita des Petros 382 Konstantinos-Kyrill. Slawenapostel. S. a. Vita des Konstantin 54, 72, 348 Konstantinos Angelos. Sebastokrator 8 1 , 447
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Konstantinos Armenopulos 120, 129- 1 3 1 , 332 Konstantinos Dalassenos. Anwärter auf den Kai serthron. Haltung zu K. Konstantin IX. (s. d.) 431 Konstantinos Dukas ( 10. ]h.) Aufstand 379 Konstantinos Laskaris. Bruder des Theodoros I. Laskaris, Kaisers von Nikaia (s. d.) 461 , 521 Konstantinos Leichudes Patr. von Konst pel. 407, 431 Konstantinos Lukites 504 Nr. 519 Konstantinos Manasses 76, 433 f. Nr. 385, 462, 481 Konstantinos (Michael) Psellos 16, 67f., 71 , 75, 8 1 , 86 f., 105, 129, 147- 1 5 1 , 1 53, 157, 367, 407f. Nr. 337, 409, 417, 424, 430, 446, 478 Konstantinos von Sizilien ( 9. ]h.) 149 f. Konstantinos Stilbes 80, 450 Konsularfasten 244, 263, 267, 286, 304 Konsularsolidi 3 1 7 Konsultafeln. Konsulardyptichen 68 Konsumtion 8, 21 Konstantius. S. Constantius Konstitutionen. S. Kaisergesetze Kontinuität 24, 27-29, 39 f., 41, 43, 45, 55, 57, 59, 61, 63 f., 145, 1 54, 156f., 1 73, 1 87, 239, 312, 396 Kontobuch. S. Fachschriften; kaufmännisch Kontorniaten 1 72 Konversion zum römisch-katholischen Glauben. S. a. Abschwörung 506 Konzil der Zehn. Rat von Venedig 526 Konzilien. S. Synoden Konzil von Basel 539 Konzil von Ferrara-Florenz 1 1 6, 139, 535, 539 f., 543 Nr. 592, 544, 551 Konzil von Konstanz 535 Konzil von Lyon (zweites) 1 1 6, 139, 484, 486 f. Nr. 489 Konziliengeschichte. S. Synode. Entwicklung Konzilsbericht (Synode 787) , zu erschließen aus Theophanes Confessor (s. d.) 338 Konzilsdarstellungen (bildlich) 49 Kopfsteuer. S. a. capitatio-iugatio 422, 456 Kopialbücher 563 Kopten. S. a. Ägypten 53, 214f., 271 , 376 Koptische Chronistik. S. ]ohannes von N. 306 Koptische Hagiographie 72, 247 Koptische Rechtsurkunden 95, 214, 3 1 2 f.
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Korankommentare 375 Korfu 433, 449, 481, 518, 527 Korinth 51, 61, 167, 1 7M., 257, 278, 299, 301 , 335, 350, 362, 364, 445, 457, 539, 546 Kormcaja kniga 129 Korn. S. Getreide Korone (Peloponnes) 383 Korruption 293 Kosmas Indikopleustes (Indienfahrer) 78, 1 59, 297 f. Nr. 125, 304 Kosmas Magistros 103 Kosmas Presbyter 138, 208, 400 Nr. 329 Kosmographie 159 f., 190 Kosovo, Schlacht von XIII, 206, 222 f., 534 Kotriguren. Germanenstamm 281 Krankenhaus. S. a. Infirmerie (Kloster) 453 Krankenpflege 73, 1 1 1 , 453 Kreditwesen 93 Kreta 74, 1 14, 123 f., 163 f., 1 68, 354, 361 , 368, 380, 382, 405, 444, 501 , 546 Kreta. Wiedereroberung 961 387, 399 Kreuzfahrer. Urteil über sie 446 Kreuzfahrerstaaten 429, 437 Kreuzzug, erster 20O f., 404, 41 5 f., 421 , 430, 435, 440, 442, 472 Kreuzzug, zweiter 197, 429, 436 Kreuzzug, dritter 437f., 471 Kreuzzug, vierter 22, 1 99, 201, 464-467, 469, 476, 485 Kreuzzüge. Allg. XXI, XXlII f., 12, 75, 77, 1 1 8, 225, 227, 498, 527, 537, 552 Kreuzzugsberichte (allg.) 197f., 200 Kreuzzugsgedichte 87, 20Of., 437 Kreuzzug der Kinder 468 Kreuzzugsidee. S. a. Kreuzzugstheoretiker 564 Kreuzzugsstimmung. S. a. Heiliger Krieg 388, 451 Kreuzzugstheoretiker 200, 466 Kriegsannalen. Kriegsberichte. Reste 66, 209, 283, 304, 492 Kriegsführung. S. a. Taktika. Heeresstärke. Fachschriften ; Krieg. Belagerung. Bewegungs krieg 49, 55, 73, 80, 145 f., 2 16, 226, 240, 243, 305, 368, 388, 429 f., 460 Kriegsführung, grausame, der Byzantiner 472 Kriegsgefangene. S. Gefangene Kriegsgerät. S. a. Bewaffnung 41 Kriegsschiffe 393
Kriegszug 80, 368, 392, 405 Kriegstagebücher. S. a. Tagebuchaufzeichnun gen. Kriegsannalen 370 Krim 325 Krisenstimmung. S. a. Atmosphäre. Weltunter gangsstimmung 143, 405, 495 Kritik, zeitgenössisch. S. a. Propaganda. Schmähschriften 9, 66, 134, 143, 161 Kritobulos. S. Michael Kritobulos Kroai (Albanien) 549 Kroatien. S. a. Dalmatien XX, 30, 449, 475 Kroatien. Urkunden 555 Urknr. 15 Krönungsgeschenke 429 Krönungszeremoniell. S. a. Zeremoniell 294, 298, 392, 451 , 536 Krönungsjahrestag 361 Kronen 38, 41, 51 Krum. Bulgarenzar 342 Kubuklion. Frauengemach 324 Kultgegenstände. S. Liturg. Geräte. Reliquien Kultwanderungen 1 65 Kulturgeschichte. Byzanz XVIII, XX� 9, 102 Kumanen 55, 430 f., 444, 452, 465 Kunst. Definition 9, 37 Kunstgeschichte. Definition 37 Kunstgeschichte. Quellen XXI, 13 f. Kunsthandwerk. S. Handwerk Kupfer 297 Kupfergeld 1 73, 1 76- 1 78, 277, 3 1 7, 334, 489 Kuratorie (Verwaltungseinheit). Kuratoren 163, 1 70, 294, 445 Kuriale (städtische Oberschicht) 295 Kurkuas. Byz. Familie 367, 370 Kuropalates (Titel) 406 Kurze Chroniknotizen. S. Chroniknotizen, kurze Kusadasi 61 Ku�lumus. Athoskl. Urkunden XI, 1 10, 1 14 Kyrill. S. Konstantinos Kydones. S. Demetrios K. KyrilI. Patr. von Alexandrien 137, 214, 271, 276 Kyrillos von Philea (Thrakien). S. a. Vita des Kyrillos von Philea 445 Kyrill von Skythopolis. Verf. der Vita des Euthy rnios und Vita des Sabas. Vita des Theodosios (s. d.) 15, 230, 271 Nr. 67, 290 Nr. 107, 291 Nr. 1 09, 324 Kyriotes. S. Johannes Geometres
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Kyros. Praefectus urbi (5. ]h.) 271 Kyros. Patr. von Alexandreia 306 Kyrrhos (Syrien) 266 Kythera (kleine Ä gäisinsel) 383 Kyzikos 3 1 7, 326, 462 Lachmiden. Arabers�amm 283 Ladislaus (Vladislav). König von Polen 538 Ladislaus. König von Ungarn 444 Läden 68 Lager. S. Heerlager Laienasket (seltener Frömmigkeitstyp) 445 Lakapenoi. Byz. Familie 379 Lakapenos. S. Romamos I. Lakapenos Lakedaimon (Sparta, Mistras) (s. d.). Metropole 330, 514 Landbesitz. S. Immobilien Landbevölkerung. S. Bauern Landolphus Sagax. Fortsetzer des Paulus Dia conus 321 Landwirtschaft. S. a. Agrargeschichte. Bodenbe arbeitung 28, 30, 43, 106, 258, 406, 432, 481, 503 Landwirtschaft. Erträge 421 f. , 509 Landwirtschaft. Technik. S. a. Geoponika 40, 63, 157, 331 Langobarden. S. a. Benevent. Pavia 30, 9 1 , 1 08, 19 1, 28� 296 [ , 3 1 5 [ , 321 , 328, 343, 37� 416, 434 Langobardia; Thema 1 83, 378, 554 Langobardische Chronistik 1 90, 1 92, 416f. Langobardische Urkunden 554 Laonikos Chalkokondyles 519f. Nr. 543, 524, 534, 542 Larissa (Thessalien) (auch: Larisa) 381, 383, 385, 558 Laskariden. K.-dynastie (Nikaia) 57, 61, 1 93, 219, 461 f. Laskariden. Dynastisches Denken 462 Lastabtragung, 40, 45 Latein. Übersetzungen ins Griechische 505 Lateiner (nach 1204). S. a. Romania 30f., 459 f., 462, 485, 487 Lateiner. Feindschaft in der byz. Gesellschaft ge gen sie. S. a. Abschwörungen 486 f., 510, 522, 539, 561 Lateiner. Lage der griech. Bevölkerung unter ih nen. Zusammenleben 480, 484 f., 525, 546
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Lateiner. Prolateinische Zirkel in byz. Gesell schaft 506 Lateinerpolemik. S. Fachschriften; Theologie ; Lateinerpolemik Lateinisches Kaiserreich. S. a. Romania XXI, 8, 202, 464, 470 Lateinunterricht 293, 299 Latomukloster (Thessalien). S. Makrinitissaklo ster. Urkunden 556 Latros. Mönchszentrum 477, 553 Latroskloster. Urkunden 1 1 5, 1 66, 428, 555f. Urknr. 16 Laudes Constantini. S. a. Eusebios 244 Lausos. KaiserL Kammerherr (5. ]h.) 269 Lavra, Megiste. Athoskl. Urkunden XI, 105, 1 08, 1 10, 1 14[ , 428, 459, 5 1 7, 549, 559 Lavra, Megiste. Gründung 382 Lazar von Pharpi 225, 262 Nr. 48, 263 f. Lazar. Serbischer Fürst (Knez) 206 Lazarevic. S. Biographie des Stephan Laz. Lazaros. Stylite. S. a. Vita des Lazaros 41 8 [ Lazika. S. Georgien Leben ]ulians. S. Vita der zehn Märtyrer Leben des Märtyrers Gregorios und seiner Ge nossen. S. Vita der zehn Märtyrer LebensgefühL S. a. Atmosphäre 9 Legende (auch als Propagandamittel) 71 , 3 1 9, 322, 337, 359, 378, 398, 407, 442, 446, 471 , 492, 532 Leges generales. S. Kaiserurkunden, normativ Lehen 346 Lehenseid 416 Lehramt. Fließender Übergang weltlich-geist lich 449 Lehrbuch über die Ämter des Pseudo-Kodinos (s. d.) 5 1 1 Lehrer des Evangeliums 448 -450 Lehrer der Psalmen 450 Lehrlingsvertrag 109 Leichenreden. S. Grabreden Leichudes. S. Konstantinos Leichudes Leihe. S. Geldleihe Leimon (Wiese). S. Pratum spirituale Leinen 331 Leipzig. Papyri 98 Lembiotissakloster. Urkunden 103 f., 108, 1 1 4, 459, 483, 556 Urknr. 17 Lemnos 103
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Leo, Bischof von Ostia 1 90, 435 Nr. 389 Leo Marsicanus. S. Leo, Bischof von Ostia Leon I. K. 262, 271, 298 Leon 111. K. 175, 31 9 f., 32M., 329, 333 f., 338, 347, 374 Leon V. K. 338, 342, 349, 372, 406 Leon VI., der Weise. S. a. Novellen. Taktik. Basi leios 1. ; Leichenrede. Testament 121, 128, 144 f., 233, 355, 379, 381, 390, 393 f. Nr. 3 15, 401 Leon IX. Papst 425 Leon (10. jh.). Überarbeitung der Vita des Theodoros von Kythera (s. d.) 383 Leon, Bischof von Catania. S. a. Vita des L. 325 Leon, Protospathar. Stifter (9. jh.) 1 63 Leon Choirosphaktes 384 f. Nr. 296 Leon Diakonos 66, 367, 368 f. Nr. 263, 406 Leon Grammatikos. S. Pseudo-Leon Grammatikos Leon, der Mathematiker 149-151 Leon. Metropolit von Synada 385 f. Nr. 299 Leon Paraspondylos. Protosynkellos. Leitender Minister unter K. in Theodora (1 1 . jh.) 431 Leon, Pseudo-. Orakel 143 Leon-Quelle 67, 43 1 , 462 Leon Tornikes. Aufstand 1047 417 Leon von Tripolis. Renegat. Eroberer von Thes salonike 904 372 Leonardo di Chios 5 1 8 f., 527 Nr. 558, 524, 526, 539 Leonardo Tocco. Herr der ionischen Inseln und Epiros 523 Leontios. Lewond. Ghevond. Armenischer Historiker 319, 320 Nr. 167 Leontios. Präfekt (5. jh.) 270 Leontios von Byzanz (Theologe 6. jh.) 137, 279 Leontios von jerusalem (Theologe 6. jh.) 279 Leontios Machaeras 525 Nr. 552 Leontios von Neapolis. Hagiograph. 310 Nr. 147 Leontios Presbyter 225, 320 Nr. 167 Lesbos 351 , 355 Letopisi. S. Serbische Chroniken Lewond. S. Leontios Lexika. Allg. S. a. Fachschriften; Lexikogra phie XV f., XXI, XXIII, XXV, 13, 146- 148, 158 Lexika, griech.-byz. 17 Lexika, klass.-griech. 16
Lexika, mittellat. 18 Lexika. Sachreste 42 f. Libadenos. S. Andreas Lib. Libanios 76, 84, 240, 249 Nr. 23, 253, 265 f., 272 Liberatus 135, 279, 287, 289 Nr. 104, 296 Liber Calipharum. S. Syrische Chronik bis 724 Liber epistolarum. Armen. Urkundensammlung 225 Liber iurium. Sammlung offizieller Verträge Ge nuas 468 Liber pontificalis 70 f., 191, 279, 302, 319, 327, 337, 347 Nr. 220, 360, 378 Liber pontificalis ecclesiae Ravennatis. Werk des Agnellus (s. d.) 347 Liber regulae pastoralis. Schrift Gregors d. Gr. (s. d.) 296 Libri Carolini 135, 1 88, 334 Nr. 198 lichttheologie 419 Licinius. K. 243 Limes 54, 57 Linguistik 5 Literatur (allg.). S. a. Volksliteratur 9 Literatur, theologisch XII, 13 Literaturgeschichte. Byzanz XVIII f., 12 Literaturgeschichte. Lateinisches MA XXI, 12 Literaturgeschichte. Römische XXIV Litterae. S. Papstbriefe Litterae transmarinae. Für Osten wichtige Quelle der Annales Reichersbergenses. S. a. Ma gnus 439 Liturgie (Abgabe) 249 Liturgie. Liturgische Texte 46, 49, 5 1 , 77, 160 f., 208, 248, 250, 356, 453, 484, 501 , 512 Liturgie. Geräte 56, 88 Liudbrand von Cremona 161, 1 90, 367, 377 Nr. 2 79 Livre des faits. S. a. Boucicaut 200, 527f. Nr. 559 Lobrede. S. Enkomion Löhne 20-23, 73, 93, 95, 99, 1 1 0, 151, 1 77, 291 , 3 1 1 , 406, 453 Lösegeld 266, 3 1 1 , 419 Lösegewalt (geistlich) 381, 419 Löwenklau (16. jh.) 78, 198 Löwenstoff von Mozac (Auvergne) 335 Logariake, nea-palaia (Münzreform) 1 77 Logos historikos (Geschichtsdarstellung) der Er oberung Herakleias durch Philotheos Kokki nos (s. d.) 501
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Logothesia. Zentrale Verwaltungs büros 93 Logothetenchronik. Redaktionen 67, 337, 342, 351, 364, 369-372, 379, 384, 410 Logothetes 313, 385 Logothet, Groß- 461 , 495, 555 Logothet, Groß.- Tribunal 555 Logothet des Dromos (Amt; vorwiegend Leiter der Außenpolitik) 455 Lohnarbeiter 3 1 1 , 332, 445 Lohnarbeiter. Verbot, sie wie Sklaven zu behan deln 429 Lokalchronik. S. a. Chronik von Monemvasia. Stadtannalistik 66, 190, 373, 521 Lokalsynoden. S. Synoden, Lokal Lombardei 190 Lombardischer Krieg in der Romania 465 London. British Museum. Urkunden 509, 551 , 555 London. Papyri 98 Longibardos. Schedograph 147 Lucca. Kapitulararchiv 556 Lucifer von Calaris (Theologe 4. Jh.) 137 Ludwig d. Fromme 197, 344 Ludwig 11. Brief an Basileios I. 378 Ludwig VII. Franz. König 436, 438 Luitbrand. S. Liudbrand Lukanien, byz. 105, 554 Lukas Notaras 533, 539 Nr. 583, 540 Lukas d.}. Steiriotes (Kellion bei Steirion in Phokis). S. a. Vita des Lukas 381 Lukas, der Styiite. S. a. Vita des L. 380 Lukianimitation 88 Lukites. S. Konstantinos L. Lull, Raimond. Kreuzzugstheoretiker 200 Lupus Protospatharius. Annalen. S. a. Annales Barenses 415 Lusignan 8, 92, 499, 525 Luxusgegenstände 85, 1 10, 432 Lydien 57 Lydos. S. Johannes L. Lykabettoshügel (Athen) 364 Lykaonien 343 Lykien 3 1 7 Lykusada. Kloster. Archiv 1 03, 556 Urknr. 18, 558 Lyon. S. Konzil von L. Lyseis. S. responsa
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Mabbug. S. Hierapolis Macerata. Stadtbibliothek 560 Machaeras. S. Leontios Mach. Madabakarte 60, 159 Madrid. Archiv 92 Mäandergebiet (Westkleinasien) 458, 490, 505 Mächtige (dynatoi). S. a. Großgrundbesitzer. Oberschicht 367, 382, 389, 445 Märtyrerakten 72 Magie. S. a. Zauberpapyri 73 f., 90, 95, 1 1 7, 1 54, 1 57l, 325, 349, 453, 484 Magister memoriae 242 Magister militum 240, 272 Magister officiorum 261, 294, 298 Magister der Rhetoren 431 , 449 Magistros (Titel) 384 f. Magna Moravia. Quellen 14, 54 Magnentius. Usurpator 265, 298 Magnesia 164, 166, 418 Magnus von Karrhai 241 , 242 Nr. 2, 281 Magnus von Reichersberg 197, 439 Nr. 398 Magyaren 398 Mahnung an die Mönche. Schrift des Nikolaos 1. Mystikos (s. d.) 390 Mahnung eines Mönches über die hl. Bilder 135, 333 Nr. 195 Mailand. Archiv. Sachreste. Beziehungen zu Byzanz 92, 278, 428 Maina (Peloponnes) 539 Maiyafariqin Qustinianupolis) (Ostgrenze) 388 Majoran. K. im Westreich 273 Makarios von Ankyra. Kanonist. Schriften 134 Makarios Chrysokephalos 83 Makarios. Homilien 83 Makarios Melissenos. Verf. des Chronicon maius (s. d.) 5 1 8 Makedonien 48, 54 f., 221 , 489, 537 Makedonische Gesetzgebung 104 l Makedonische Renaissance 402 f. Makrembolites. S. Alexios Makr. Makrinitissakloster. Urkunden 1 14, 459, 483, 556 f. Urknr. 19 Malalas. S. Johannes M. Malakes. S. Euthymios Mal. Malalas continuatus. Erschlossenes Geschichts werk 342 Malaterra, Gaufredo 415 Nr. 353 Malchos 147, 261 f. Nr. 46, 283, 400
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Malerei. S. a. Buchmalerei. Wandmalerei. Minia turmalerei 39, 40 f., 47-51, 55 f., 59 Malerinschriften. S. a. Ikonographische Inschriften 489 Malta. Ordensarchiv 92, 509, 5 1 8 Maltechnik 49 Mameluken 2 1 1 , 216, 499, 529-531, 544 Mamelukenkanzlei. Urkunden 557 Urknr. 20 Mamum. S. Al-M�'mün. Kalif Manasses. S. Konstantinos Man. Mandata. S. a. Prostagma 100, 297 Manganakuratorie (Konstpel.) 407 Maniakes. S. Georgios Maniakes Manichäer 389 Mansio 247 Mantua. Archiv 92, 543 Mamzikert, Schlacht von (1071) 227, 409 f., 439, 473 Manuel Gabalas. S. Matthaios von Ephesos Manuel (Mönch: Maximos) Holobolos 479 Nr. 474 Manuel I. Komnenos. K. 1 74, 197, 428 f., 431-433, 436 f., 439-44 1 , 447-449, 451 -454, 458, 469, 471 , 475 f., 53 1 , 552 Manuel lI. Palaiologos. K. XII, 84, 86, 141, 1 99, 202, 506, 523, 525, 528, 536, 538 f. Nr. 581, 540f., 544 f., 551, 558 Manuel, Patrikios. Byz. Überläufer (Anf. 9. Jh.) 346 Manuel Philes 76, 87, 508 f. Nr. 526 Manuel Tagaris. Statthalter von Philadelpheia (14. Jh.) 505 Maqrizi 425, 499, 529 f. Nr. 563, 531 Marcellinus Comes 283 Nr. 91, 287, 306 Marchetto. Päpstlicher Gesandter zu K. Michael VIII. 487 Marco. Päpstlicher Gesandter zu K. Michael VIII. 487 Maria Ägyptiaca. Legende 355 Maria, Patrikia. Märtyrerin des Bilderstreites. S. a. Vita der zehn Märtyrer 325 Maria d. Jüngere. Heilige 1 70 S. Maria di Tremitti. Codex diplomaticus (Ita lien) 554 f. Marino Sanudo Torsello, d. Ä . 193, 466 Nr. 450, 497 Marino Sanudo, d. }. 1 93, 1 96 Mark Aurel 250
Markellos. Akoimet. S. Vita des M. 270 f. Markian. K. 261 Markos Diakonos. Vielleicht Verf. der Vita des Porphyrios (s. d.) 269 Nr. 62 Markos Eugenikos 1 39, 535, 544, 545 Nr. 595 Markt 405, 454 Marmorhandel 45 Martin I. Papst 49 Martino da Canal 75 f., 193, 467 Nr. 451, 497 Martyrien. Pseudomartyrien 279 Martyrium des Arethas 23 1 , 292 Nr. 1 1 1 Marxistische Hermeneutik 8 Maschinen, antike 48 Mas'üdi 78, 216, 397 f. Nr. 324 Materialbeschaffung 8 Materialkultur. S. a. Realienkunde. Gebrauchs gegenstände. Luxusgegenstände 30, 43, 44, 45, 48 f., 55, 64, 87, 1 10, 1 33, 1 5 1 , 1 57, 1 87, 561 Materialkunde. S. a. Sachreste, Materialbeschaffenheit 50, 57 Materielle Überreste. S. Sachreste Mathematik. S. a. Fachschriften. Mathematik 3 1 , 106, 1 50- 1 52 Matronianus (4. Jh.) 1 71 Matthaios I. Patr. 1 10 f., 1 34 Matthäus von Edessa 225, 439 f. Nr. 399, 448, 471 f. Matthaios Blastares. Kanonist (14. Jh.) 132 Matthaios von Ephesos 149, 504 N r . 520 Matthaios Kantakuzenos. Sohn des Johannes VI. Kantakuzenos (s. d.) 512 Matthew von Paris. Normannischer Chronist 202 Mauern. S. Befestigungsbau, Stadtmauern Mauren 294 Mauretanien 293 Maurikios. S. Pseudo-Maurikios Maurikios. K. 283, 288 f., 296, 303, 307 f., 310, 3 14, 374, 4 1 1 , 425 Mauropus. S. Johannes M. Maxentius. Gegenkaiser 247 Maximinus. Dux (5. Jh.) 261 Maximos Confessor (der Bekenner) 141 , 149, 315 N r . 160, 338 Maximos Kausokalybites. S. a. Vita des M. K. 502 Maximos Planudes 1 50, 505 Nr. 521 Maximus. Gegenkaiser im Westen (4. Jh.) 1 87, 243, 253, 265
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Mazaris. Satire 88 f. Medaillon 1 72, 300 Meditatio de nudis pactis. Verf. wahrscheinlich Johannes Xiphilinos (s. d.) 424 Medizin. S. a. Arzt. Krankenpflege. Fachschrif ten; Medizin. Volkskrankheiten. Podagra. Uroskopie 3 1 , 41, 73 f., 155- 157, 448, 477 Medizin. Bilderhandschriften 50 Megas baiulos. Titel 169 Megas basileus 1 71 Megas Chronographos 66, 281, 287, 304, 321 Nr. 1 69, 338, 340 Megas Drungarios (Titel) 81 Megas Dux 539 Megiste Laura (große Laura; Athos). S. Lavra, Megiste Mehmed I. Sultan 528, 541 Mehmed II., der Eroberer. Osman. Sultan 221 , 520, 526, 533 Me};med Nesri 220f., 223 f., 520, 533 f. Nr. 571 Mekhitar von Airavanq. Armen. Chronist 225 Mekhitar von Ani. Armenischer Chronist 225 Melasfluß (Kleinasien) 436 Meles. Dux von Apulien (1 1 . Jh.) 434 f. Meletios (12. Jh.). Abt des Symbolonklosters. S. a. Viten des M. 444 Melias. Armenischer Abenteurer an der Ostgrenze 376 Melinguen. Ethnische Minderheit 1 70 Melitene 271 , 391 , 441 Meliteniotes. S. Theodoros Meliteniotes Melkiten (Anhänger der Formel von Chalkedon s. d.) 412 Memorialis. Kanzleibeamter 299 Memoirenliteratur. S. Autobiographie Menander Protektor 235 f., 282, 283 Nr. 89, 298, 303, 373, 400 Menoikeion bei Serrhes. Urkunden des Johannes Prodromosklosters 491 , 557 Urknr. 21, 558, 562 Menologium (Sammlung von Heiligenleben) 369 Meratha (Kommagene) 271 Merowingerreich. Quellen 188 f., 287 Messalianer (Sekte) 137 Mesarites. S. Nikolaos M. Mesazon (erster Minister) 503, 506, 539 Mesopotamien 248, 280, 283, 292, 418, 472 Messe. S. a. Handel 88
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Meßgewänder 52 Meßzahlen. S. a. quantifizierende Methode, Wirtschaftsgeschichte 2 1 , 67, 75, 95, 106, 266, 268 f., 283 f., 288, 290, 305, 309-3 1 1, 314, 322 L, 339, 361, 372, 37� 380, 389, 415, 422 L, 429 f., 432, 460, 483 f., 492-495, 510, 543, 556 f., 561 Metamorphosiskloster. S. Meteora Meteora. Urkunden 558 Urknr. 22 Meteoraklöster (Griechenland) 79, 514, 542, 556 Methodik, histor . Lit. 4 Methodios. Patr. von Konstpel. Hagiograph 73, 1 10, 353, 358 Methodios, Pseudo-. Apokalypse 143 f. Methodios. Slawenapostel. S. Michael Metochites. S. Theodoros M. Metrologie. Byzanz XXIV, 20, 32, 95, 101, 121, 1 5 1 , 363, 559 Metropolit 1 1 3 f., 368, 384f., 433, 448-450, 462, 479-48 1 , 486, 500L, 50� 518, 539-541 , 545 Metropolit. Verpflegung von reisenden M. 389 Metropolitenurkunden. S. Bischofsurkunden Metz 168, 297 Mevläna �ükrülläh. Pers. Universalgeschichte 220 Michael (9. Jh.). Ältester Hagiograph des Theo doros Studites (s. d.) 352 f. Michael. S. Kerularios Michael (Methodius). Slawenapostel. S. a. Vita des Michael 72 Michael I. K. 342, 349 Michael II. K. 341 , 343, 351, 353 Michael I. Angelos. Herrscher von Epiros 468, 476, 478 Michael II. Herrscher von Epiros 102, 478, 485 Michael III. K. 163, 1 70, 360, 364, 369 f., 377 Michael IV. K. 426 Michael VIII. Palaiologos. K. 50, 76, 1 39, 169, 461 L, 466, 468, 470, 479, 486L, 496, 500, 529, 531, 549 Michael VIII. Typika 483 Michael IX. Palaiologos. K. 169, 495, 505 Michael von Anchialos 449 Nr. 417 Michael Attaleiates 93, 1 10, 1 30, 405f. Nr. 334, 407, 409, 415, 420, 430L Michael Asen. Bulgarenzar 550 Michael Choniates 1 57, 448, 480f. Nr. 477, 489 Michael von Devol 409 Nr. 339
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INDEx DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Michael Dukas 5 1 9 Nr. 542, 520 Michael von Ephesos. Aristoteleskommen tatar 148 Michael Gabras 86 Michael Gabrielopulos. Despot in Thessa lien 1 03, 556 Michael Glabas Tarchaneiotes. Byz. General. Bulgarienfeldzüge 508, 514f. Michael Glykas Sikidites 433 Nr. 384 Michael ltalikos 448 f. Nr. 416, 451 Michael Karantenos. Dux von Kreta 163 Michael Kritobulos 519, 520f. Nr. 544 Michael Panaretos 496 Nr. 501 , 503 Michael Psellos. S. Konstantinos Ps. Michael, der Syrer 230 f., 233, 337f., 343, 441 Nr. 402, 470 f. Michael von Thessalonike 449f. Nr. 419 Miete 68, 108, 454 Milet (mit Thetaterkastell) 6 1 , 1 14, 1 64, 1 71 , 285, 318, 335, 458, 490 Miliaresion. Silbergeld 334, 365 Militaria. S. Kriegsführung. Taktik Militär. S. Soldaten Militär. Gesetzgebung 274, 395 Militärdienst. S. a. Themenstratioten 352 Militärexpeditionen. S. Kriegszug Militärkolonien, arabisch 345, 397 Militärlisten (codices militares) 352 Militärpflicht 352 Militärstrafrecht 395 Militärstützpunkte 78 Miliaresia. Münzsorte 1 76 Milutin. Serbenkral 48, 169 f., 495 Milutin. Malerschule 516 Mimen. S. a. Spiele. Theater 314, 340 Mimesis. S. a. Progymnasmata. Briefe, literar. 41 , 43, 85, 88 Minderheiten. S. a. Juden. Armenier 73, 163, 1 70, 510 Miniaturmalerei. S . a. Buchmalerei 40f., 1 82, 365 Mir. Russische Dorfverfassung 210 Miracula St. Demetrii 64, 74, 302, 309 f. Nr. 145, 3 1 5, 373 Miracula Sancti Georgii de Bulgaro 207 Mir'at. S. Spiegel der Zeit 473 Mirkhond (Mirkwand). Persische Universalge schichte 2 19 f.
Miscellanea philosophica et histarica. Sammelwerk des Theodoros Metachites (s. d.) 495 Miskawaih 412 Nr. 345, 413, 472, 498 Misopogon. Schrift des Julian (s. d.) 250 Mission. Missionspraxis, byz. 288, 348, 390 Missionsorden. S. a. Franziskaner. Dominikaner 1 1 8 f., 491 Misthia (Lykaonien) 343 Mistras 39, 46, 56, 61, 1 1 4, 164, 380, 494, 514, 5 1 6, 5 1 8 f., 545 Mitgift 108 f., 423, 484 Mitkaisertum 1 73 f. Mittelmeerraum 3, 7 f., 20, 24, 78, 83, 9l f., 1 1 8, 1 94, 199, 201 f., 233, 237, 397, 459, 466, 474, 514, 51 7 f., 525, 551, 561 Mitylenaios. S. Christophoros M. Mitylene 267, 351 Moab 164, 1 67 Modios (Hohlmaß) 340, 422 Möbel 40, 48, 52 Mönch. Mönchtum. S. a. Askese. Studiten. Athos. Akoimeten. Wandermönche. Styliten. Lösegewalt. Noviziatsgebühr 42, 73-75, 1 1 1 , 1 1 5, 126, 133, 14l f., 157, 232, 245-247, 250, 255, 266, 268-272, 290, 295, 3 1 1 , 313, 350-354, 379-381, 407, 432, 453, 500, 542, 561 Mönch. Versorgung 419 Mönchschronik 68, 243, 343 Mönchnotar 418 Mönchsgemeinschaften. Größe quantitativ 291 , 353, 418, 444 Mönchsleben. Handarbeit 382 Mönchsregeln. S:a. Typika 141 Mönchstestamente. S. Testamente. Abtstestamente Mönchtum. Kritik am M. 447 f., 451 Mönchtum. Lob 496 Mönchtum. Quellen 14 Mönchtum. Reform 431 Mönchtum. Residenzpflicht. S. a. Wandermönche 510 Mörtel 40 Mogorjelo 62 Mohammed (Muhammed) 7, 320, 323, 346, 472, 544 Moicheianischer Streit (Ehen Konstantins VI. K.) 73, 338 f., 349, 353, 356
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Monemvasia. S. a. Chronik von 123 f., 192, 373, 383, 483, 486, 501 , 5 1 1 , 5 1 8 Monergetischer Streit 302, 3 1 3 Mongolen 220, 234 f., 459, 470, 529 Monodie. S. Grabrede Monophysiten. Monophysitische Streitigkeiten. S. a. Christologischer Streit 69, 95, 1 12, 136f., 225, 230L, 26� 279, 288L, 306, 322, 326 Monopol 405 Monotheletischer Streit 302, 3 1 3, 315, 320 Monstrelet. Chronik in englischer Sprache 203 Montaldo. Genuese. Bericht über Eroberung Konstpels. 193 Montanisten. Sekte 1 37, 164 Montecassino (auch Chronistik) 190, 320, 343, 434 f., 554 Montenegro 54 Montferrat 193, 439, 469 Montpellier. Notariatsarchiv 92, 201 Monumenta Germaniae Historica XXI Monumentum Ancyranum K. Michaels VIII. (s. d.) 76 Monumentum Ancyranum des Zaren Ivans II. Asen 208 Moral. S. a. Askese 144 Morea. S. a. Chronik von Morea. Pelopon nes XXVI, 8, 102, 526, 538, 551 Morgenröte der Finsternis in der Kunst des Kanzleiwesens. Werk des Qalkasandl (s. d.) 544 Morosini. S. Antonius M. Mosaik 40f., 47-51, 365, 458 Mosaik. Technik 48 Moscheen in Konstpel. 468 Moschos. S. J ohannes M. Moses Daskhuran 225, 374 Nr. 273 Moses Khorenatzi 225, 242, 264f. Nr. 54 Moskau 535 f. Moskau als "drittes Rom" 528 Mosynupolis (Thrakien) 464 Moufafj4al 499 Nr. 507 Mouskes. S. Philippe M. Müderris (Lehrer der Tradition im Islam) 533 München. Papyri 98, 295 Müneggimbasi. Osman. Weltgeschichtsschrei ber, arab. Sprache 221 , 224 Münzen, als Quelle. Allg. XIII, XVI-XVIII, 22, 28, 32, 38, 41, 43, 47, 50, 55-57, 101, 1 72-178, 244
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Münzen 4. Jh. 257 Nr. 40 Münzen 5. Jh. 277f. Nr. 83 Münzen 6. Jh. 300 Nr. 130 Münzen 7. Jh. 302, 317 Nr. 163 Münzen 8. Jh. 334f. Nr. 200 Münzen 9. Jh. 364 f. Nr. 260 Münzen 10. Jh. 401 Nr. 331 Münzen 11. Jh. 426 Nr. 377 Münzen 12. Jh. 457 Nr. 438 Münzen 13. Jh. 489 Nr. 495 Münzen 14. Jh. 515 Nr. 539 Münzen 15. Jh. 546f. Nr. 599 Münzausstoß. S. a. Geldumlauf 22 Münzfunde 1 73, 175- 177 Münzikonographie 1 73 f., 426 Münzkataloge 1 75 Münzkunde. S. a. Medaillone. Kontorniaten. Kupfergeld. Silbergeld. Miliaresia. Goldsoli dus. Logariake Hexagramm. Histamenon. Tetarteron. Nea logarike Hyperpyron. Basi likon 172- 178 Münzkunde; Lehrbücher 1 74 Münzprägestätten 173, 1 77, 317, 365, 489 Münzreformen 300, 334, 426, 515 Münzsystem. Ägypten 95 Münzsysteme, nebeneinander. Umrechnungs probleme 406, 426, 453, 457, 489, 5 1 4 f., 536, 545 f. MünzumlauL S. Geldumlauf Münzverschlechterung 489 Mundir. Ghassanidenfürst 288, 414 Murad 1. Osmanensultan 224 Murad II. Osmanensultan 2 1 1 , 222-224, 538 f. Muscheln 297 Musik. S. Fachschriften. Musik Musikinstrumente 40 Muslim al- G armi. Arab. Grenzbeamter. Indirekt erhaltener Bericht (nach 845) 395, 397f. Mutanabbi 87, 216, 387f. Nr. 304 Mutatio (Pferdewechsel) 247 Mu�l. Kalif. S. Drohbrief Muttergotteskloster am Lembos. S. Lembiotissakloster Myra 58, 62 Myrina (Westküste Kleinasiens) 281 Myriobiblos. S. Photios ; Bibliothek Myriokephalon (Westkleinasien). Schlacht 1 1 76 432, 437, 439
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Mysterien 249 Mystik. S. Fachschriften; Theologie; spirituelle Schriften Mythologie 43 Nachbarschaftsrecht 331 , 394 Nachbarwissenschaften, histor. 3, 5 f., 32, 37, 125, 1 3 1 , 165 Nachlaß. S. a. Testamente 536 Nachlaßprozeß 420 Naher Osten 7, 30 Nahrung 85, 1 56, 1 73, 248, 356, 385, 394, 447, 453, 48 1 , 507 Nahrungsmittelversorgung. S. Getreideversor gung Narbonne (Urkunden) 552 Narratio de rebus Armeniae 138, 226, 308 f. Nr. 144 Narren in Christo. S. Saloi Nathanael. Mönchsname des Nikephoros Chum nos (s. d.) 503 Nationalismus 30, 42, 1 36, 214, 225, 228-23 H., 545 Naturalabgaben 557 Naturalgeschenke. S. Geschenke Naturalwirtschaft. S. Geldwirtschaft Naturbeschreibung. S. Ekphrasis Naturereignisse 299, 321 Naturphilosophie 1 54 Naukleros (Reeder) 446 Naupaktos (Epiros) 123, 433, 481 Nauplia 62, 383 Nea Ekthesis (Kanzleihandbuch) 93, 121 Neai Patrai (Metropolitensitz Mittelgriechen land) 448, 542 Nea logarike (neue Berechnung) (Steuerreform unter Alexios 1. s. d.) 426 Nea Moni. Chios. S. a. Chios. Urkunden von Nea Moni 551 Neapel; Geschichte des Dukats 191 Neapel; Chronistik 1 90 Neapel; Urkunden 459, 549, 555, 558 Urknr. 23 Nea Petrakioster (Thessalien). S. a. Makrinitissakloster 556 Neapolis (bei Konstpel.) 445 Neapolis (Zypern) 310 Nedschran. Landschaft in Südarabien 292 Negroponte. S. Euboia
Neilos Kabasilas. Theol. Schriften 134, 140 Nektarios. Abt von Casole (Italien, Terra d'Otranto) 463 Nemanja. S. Viten des Stephan Nem. Nemesios von Emesa. Bischof 148 Neokaisareia (Kleinasien) Feldzug Manuels 1. (s. d.) dorthin 441 Neos paradeisos. S. Pratum spirituale Nerezikloster (bei Skopje) 458 Nerses. Katholikos von Armenien 242 Ndri. S. Me�ed Ndri Nessana. Papyri 98, 3 1 3 Nestorchronik 209, 367, 443 f. Nr. 406 Nestorianus. Verlorener Chronist 281 Nestorios. Patr. , S. a. christologischer Streit 1 36 t , 231 , 25� 269, 276 Nestorianische Kirche. Nestorianer 279, 297, 307, 414 Nestor Iskander 209, 528 Nr. 560 Neuheidentum 449, 544 Neuplatoniker 148 f., 249, 259, 273, 545 New York. Urkunden. Papyri 92, 98, 509 Nicaeno-Constantinopolitanum. Glaubenssymbol 256 Nicolaus Specialis 1 92 Nicolo Barbaro 66, 193, 519, 527 Nr. 557, 528, 539 Nicomachus, Flavius. Heide 260 Niederschichten 67 Nikaaufstand 280, 282, 321 Nikaia 62, 123, 1 63, 167f., 1 75 f., 255, 334, 364 t, 416, 439, 457, 478, 481 , 492, 502, 534, 540 Nikaia. Lob von Nikaia. Verf. Theodoros II. Laskaris (s. d.) und Theodoros Metochites (s. d.) 482, 495 Nikaia. Reich von Nikaia 102, 20H., 459, 461 -463, 477 t, 485 Nikaia. Reich von Nikaia. Sachreste 490 Nikaia. Kirchenpolitik. S. a. Epiros. Serbien; Na tionalkirche 481, 484 Nikaia. Reich von. Wirtschaft 462, 493 Nikanorkloster (Zaborda, Nordgriechenland) 425 Nikephoros 1. K. 339, 342, 373, 378 Nikephoros II. Phokas. K. 145, 1 63, 372, 377, 3 82, 386, 396, 401 , 412, 498, 530 Nikephoros III. Botaneiates. K. 1 79, 405, 407, 427
I NDEX DER NAMEN , S ACHEN UND B EGRIFFE
Nikephoros I. Patriarch . S. a. Vita des Nikepho ros 66, 302, 305, 312, 319, 321 , 330, 332, 338, 3 3 9 f. �r. 204, 342, 349, 353, 358, 400 �ikephoros. Kriegsschriftsteller 145 �ikephoros Basilakes 76, 80 �ikephoros Batatzes. Proedros 1 83 Nikephoros Blemmydes 76, 12 1 , 477f. �r. 472, 486, 489 Nikephoros Bryennios 66, 409 �r. 338, 430 f. Nikephoros Chrysoberges 479 f. �r. 475, 480 Nikephoros Chumnos 149, 1 52, 50H. �r. 5 1 7 Nikephoros Gregoras 75, 78, 135, 150, 152, 234, 459, 462, 493 f. �r. 498, 496, 503 f., 5 1 9 f. �ikephoros Kallistos Xanthopulos 69f. �ikephoros Magistros. Themenkommandant von Kalabrien (1 1 . ]h.) 419 �ikephoros Moschopulos. Stifter (13. ]h.) 169, 489 Nikephoros. Pseudo-. Traumbuch 153 �iketas. Stratege von Sizilien. S. a. Vita des Ni ketas 355 �iketas von Amnia. Verf. der Vita des hl. Philare tos (s. d.) 323 Nr. 1 74 �iketas Byzantios. Islampolemik 141 Niketas Choniates 65, 67f., 71 , 93, 137, 428-430f., 437f., 450, 460f. �r. 441 , 462 f., 469, 475, 479 �iketas David (10. Jh.). Verf. der Vita des Patr. Ignatios (s. d.) 350 Niketas Magistros. Viell. auch Verf. der Vita der Theoktiste von Lesbos (s. d.) 355, 385 �r. 298 Niketas Paphlagon. Angebl. Kirchengeschichte. Theol. Schriften 69, 144, 372 Niketas Stethatos 140, 4 1 9 �r. 361 Nikolaos I. Mystikos. Patr. 84, 368, 379, 385, 3 8 9 f. �r. 309, 394
Nikolaos I. Papst 347, 360 �r. 248 Nikolaos III. Grammatikos. Patr. Kanon. re sponsa 132, 421 Nikolaos IV. Muzalon. Patr. Kanon. re sponsa 1 32 �ikolaos. Hagiograph (10. Jh.). S. a. Vita des Nikolaos d.]. 381 �ikolaos d.J. Märtyrer 90112 . S. a. Vita des. �i kolaos d. J. 381 Nikolaos Eirenikos 87, 482 f. �r. 48 1 Nikolaos Kabasilas Chamaetos 86, 142, 508, 5 1 2 f. �r. 535
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�ikolaos Kataskepinos. Verf. der Vita des Kyril los von Philea (s. d.) 445 Nikolaos Maliassenos. Stifter des Makrinitissa klosters (Thessalien) 556 Nikolaos Mesarites 66, 78, 459, 463 �r. 444 Nikolaos von Methone. Theologe. Verf. der Vita des Meletios (s. d.) 444 Nikomedeia 123, 249, 268, 3 17, 324 Nikonchronik. Altrussische Chronik 209, 2 1 1 Nikon "MetanoeiteC(. S. a . Vita des �. 380f. Nikopolis. Auch Schlacht von �. 1396 123, 5 1 8, 528 Nilkatarakte 4 Nisibis 254, 413 Nogaret, Guillaume deo Kreuzzugstheoretiker 200 Nomadenvölker 235 Nomen imperatoris. Formel in ideolog. Auseinandersetzung Byzanz-Franken 345 Nomikos (Amt) 103, 108 Nomoi nautikoi. S . Seegesetze Nomoi stratiotikoi. S. Soldatengesetze Nomokanon XIV titulorum 132 Nomophylax (Amt) (ung. "JustizministerC() 424 Nomos empsychos. Element der Kaiseridee 250 �omos georgikos. S. Bauerngesetz Nonnosos 281, 285 �r. 95, 338 Nordafrika. Sachreste. Geschichte. S. a. Mau ren 3, 30, 39, 53, 64, 163 f., 166, 1 69, 1 72, 1 87, 256, 264, 269, 280, 286, 289, 294, 3 1 5 f., 346, 414, 499, 530 Nordgrenze 162, 278, 283, 380, 406 Norditalien 4, 286 Normalmodios 322 Normannen 12, 30, 192, 406, 415, 423, 428, 430f., 434-436, 438, 449-451 , 467, 469 Normannen. Künstlerische Ausstrahlung von Byzanz 458 Normannische Quellen 77, 202f. Normannen. Urkunden 30, 91, 109, 543, 551 Urknr. 7
Normen. Durchsetzbarkeit. S. a. Rechtswirklichkeit 359, 446 Normenpublikation 164 Normensammlungen. S. Rechtsbücher Notar. S. a. Tabularios. Tabellion. �omikos. Mönchnotar 108, 320, 335, 354, 356, 390 Notariatsformulare 108 f.
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Notariatsregister 93, 108, 552, 561 , 564 Notarius publicus. Amt in der Stadtcommune Genuas 525 Notitia dignitatum 1 20, 276 Nr. 80 Notitia Antiochena 296 Nr. 121 Notitiae episcopatuum XVII, XXII, 122 f., 1 64, 298 Notitia episcop. (7. jh.) Pseudoepiphanios 1 23, 313 Nr. 155 Notitia episcop. (8. Jh.) Ikonoklastennotitia 122, 328 Nr. 1 84 Notitiae episcopatuum (8. Jh.) 330 Nr. 190 Notitia episcopatuum des Basileios vonJ alimbana (s. d.) (9. Jh.) 362 Notitia episcop. Diatyposis Leons VI. (901/2) 1 22, 391 Nr. 3 1 1 Notitia episcopatuum (vor 1180) 454f. Nr. 432 Notitia episcopatuum (1189) 455 Nr. 433 Notitiae episcop. Michael VIII (1261 -1282) 122, 486 Nr. 488 Notitia episcopatuum (13. jh.) 488 Nr. 492 Notitia episcop. Andronikos 11. (14. Jh.) 1 22, 5 1 1 Nr. 531 Notitia episcop. Andronikos III. (vor 1359) 122, 511 Nr. 532 Notitia urbis Constantinopolitanae 1 59 f. Notizbuch eines anonymen Beamten 76, 536 Nr. 576, 547 Novatianer. Sekte 137 Novellen. S. Kaisernovellen Novellen Leons VI. (s. d.) 128 f., 394, 561 Noviziatsgebühr 419 Nubien. Nubier 261 Numismatik. S. Münzkunde Nur ad-Din (Nuredin). Sultan von Damas kus 475, 531 Nuthesia Gerontos. S. Mahnung eines Mönches Oberflächenarchäologie. S. Archäologie Oberflächenstruktur, -wuchs 30 Oberschicht. S. a. Mächtige. Großgrundbesit zer 8, 38, 67, 84, 1 12, 158, 1 87, 227, 247, 249 f., 252, 269, 275, 280, 406, 419, 421 , 423, 429, 457, 464, 480, 490, 496, 503, 508, 516, 541 Oberschicht. Leitbilder 409, 430, 494 Oberschicht. Provinz 387, 424, 512 Obligationenrecht 277, 359 Obstanbau 416, 481 , 541
Ochrid 409, 446, 484 Odo von Deuil 75, 77, 200, 436 f. Nr. 392 Ökumenische Synoden. S. Synoden Österreich 438 Officia, Abteilungen des Staatsarchivs Genua (s. d.) 552 Ogerius. Päpstlicher Protonotar. S. a. Gedenkschrift des O. 487 Oiketes. S. Diener Olga. Fürstin von Kiev 443 Olymp (Bithynien). Mönchsberg 352, 354, 380, 424 Olympias. S. a. Vita der O. Anhängerin des Johannes Chrysostomos (s. d.) 268 Olympiodoros 260 Nr. 43, 265, 267 Olympiodor. Neuplatoniker 148 Oikistikos (Finanzbeamter) 1 83 Oikonomia. Prinzip kirchenrechtl. Auslegung 1 26, 133 Olympios. Exarch von Ravenna 315 Omajaden. Arab. Dynastie 218 Omar II. Kalif. Angebl. Briefwechsel mit Leon III. 320, 374 Omina. S. Vorzeichen Onesandros. Taktiker (1 . Jh. n. Chr.) 144, 394 Onnogurbulgaren 320 Onomatologos. Titel des Lexikons des Hesych 147, 285, 400 Orchomenos (Thessalien) 163 Ordination 561 Ordonnances des rois de France 552 Oreibasios. Arzt. Philosoph 1 55, 259f., 431 Orient, christlich XII, 1 12, 214, 230f., 359 Orient, vorderer 3, 7 Origenistenstreit 290, 296 Origo Constantini imperatoris. S. Excerpta Valesiana. 1 . Teil Ordination 359 Orosius 1 87, 263 Nr. 51, 283 Orsini. S. Johannes O. Osman. Sultan 524, 528 Osmanen. Geschichte, vor allem Beziehung zu Byzanz und Trapezunt. S. a. Türkenhilfe XIX, XXVI, 30, 33, 141, 199, 204, 212 f., 493 f., 496, S02 f., 505-508, 519f., 522, 524, 526 f., 529, 534, 538 f., 558, 561 Osmanen. Christen unter ihrer Herrschaft. S. a. Knabenlese 507, 538, 559
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Osmanen. Geschichtsschreiber XII, XIV, XXI, 220-222, 532-534 Osmanen. Heer 523 Osmanische Chroniken, anonyme 220-223, 532 Nr. 569 Osmanische Herrscherurkunden 558 Urknr. 24 Osmanische Inschriften 222 f. Osmanische Kalender 221 , 532 f. Osmanische Quellen. Allg. 220-224, 491 Osmanische Verwaltungsurkunden 558 Urknr. 25 Ossius von Cordoba (Theologe 4. Jh.) 137 Ostafrika 297 Osterchronik. S. Chronicon Paschale Ostertafeln 304 Ostgoten 30, 187, 280, 286 Ostgrenze. S. a. Perser. Araber 24, 261 , 278, 280, 283, 288, 337f., 345, 36� 375 f., 38� 392, 397, 405 f. Ostraka 16, 94, 100, 162 Ost-West-Beziehung. Allg. S. a. Papsttum. Kir chenunion. Schisma 197, 259, 377, 425, 428, 43� 451 , 454 f., 540, 552, 564 Otranto 434, 481 Otto II. K. Brautwerbung für 377 Otto III. K. 197, 385 Otto von Freising 75, 197, 436 Nr. 391 Ottonenkaiser 367, 377, 386 Oxyrhynchus 95, 98, 100, 295 Pacatus, Latinus Drepanius 80, 253 Nr. 3 1 Pachomius. S. a . Viten des P. 247 Pachomian. Klöster 97, 247, 295 Pacht 95, 108 Pachymeres. S. Georgios P. Pächter 332 Pagarch 100 Paideuterion (Grundschule) 351 Pakuriane. S. KaIe Pak. Pakurianos. S. Gregorios P. Paläographie, griech. 17, 37, 1 71 Paläste. S. a. Architektur 38 f., 46, 48, 63 f., 253, 387, 537, 541 Palästina 79, 244 f., 248, 256, 268 f., 271, 290, 301 , 323 f., 345 f., 353, 439, 537 Palästinachroniken 521 Palästinareisende. S. a. Jerusalem 445, 478, 503, 510
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Palästina. Sachreste 57 Palaiologenstil 48, 515 f. Palaiologen. K.-dynastie 20, 49, 102, 193, 199 f., 464, 5 1 8 Palamas. S. Gregorios P . Palamitischer Streit (Allg.) 1 12, 1 35, 358, 500 f. Palamitischer Streit. Gegner des Gregorios Palamas (s. d.) 505-507, 513 Palastklerus 368, 462 Palastrevolution des Johannes Komnenos. Bericht des Nikolaos Mesarites (s. d.) 463, 479 f. Palermo (auch Archiv) 92, 192, 397, 472, 550 Palermo. Emir von P. 419 Palladios. S. a. Historia Lausiaca 16, 72, 266, 268f. Nr. 61 Palladios. Bischof des Nedschran (Südarabien) 292 Palma de Mallorca. Urkunden 92, 543 Pamphylos. Theologe 4. Jh. 244 Pamplona. Urkunden 92 Panaretos. S. Michael Pan. Panarion. Buchtitel der Sektenpolemik. S. a. Epiphanios 137 Pandekten. S. Digesten Panegyrik. S. Enkomion Panodoros. Verlorene Mönchschronik Alexan driens 243 Pannonien 53, 286 Panoplia dogmatike. Ketzergeschichte des Nike tas Choniates (s. d.) 460 f. Panoplie. Titel der Sektenpolemik, Lateinerpolemik 1 37, 139 Panteugenes, Soterichos. S. Soterichos Pant. Pantokratorkloster (Athos) XI, 1 15, 514 Pantokratorkloster. Typikon des 111 f., 444, 453 Nr. 428 Pantomimen. S. Theater Paphlagonien 250, 323, 355, 460 Papias. Sonst unbekannt. Schrift über Bauwerke 321 Papiersiegel 1 78 Pappos. Römischer Geograph 264 Papstbildnisse 319 Papstbiographien 70, 1 18 Papstbriefe (litterae) 84, 1 1 8, 289, 296 f., 328 f., 337, 360 Papstkanzlei 92, 1 18 f. Papstprimat. Streit um Papstpr. S. Kirchenunion
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Papsttum. Geschichte. S. a. Kirchenunion. Propäpstliche Chronik XXIV, 1 12, 1 1 8 f., 1 38- 140, 190, 328, 330, 349, 404, 455 Papsttum. Reformpapsttum 425 Papsturkunden 1 1 8 f., 563 Papsturkunden, Regesten XVIII, XXIII f., 1 1 8, 563 Papyri 16, 60, 91, 94- 100, 1 1 0, 12M., 164, 191 f., 2 18, 347 Papyri 4. Ib. 239, 246, 255 Nr. 35 Papyri 5. Ib. 259, 274, 275 Nr. 76 Papyri 6. Ib. 279, 295 Nr. 1 1 8 Papyri 7 . Ib. 312f. Nr. 152 Papyri. Briefe 96-98 Papyri. Editionen 96-98 Papyri. Lehrbücher 96 Papyri. Quellenwert 94 f. Parastaseis syntomoi chronikai. S. Chroniknotizen, kurze Paris 528, 552 Paristrion. Thema 1 80, 1 82, 427 Paröke (abhängiger Bauer). S. a. Bauern. Kolo nen 103, 1 08 f., 406, 423, 429, 481, 509, 551, 556 f., 560, 563 Paros 355 Parrhesia. S. Redefreiheit Partei der Grünen 410 Parteien. S. Zirkusparteien. Gruppenbildung Parthenon (Athen) 1 63, 1 68, 364 Partitio Romaniae 487f. Nr. 491 Passio der hl. Golynduch 303 Passiones Artemii 247 Nr. 1 8, 267 Patmos. Kloster. Geschichte 74 Patmos. Sachreste 62 Patmos. Urkunden 23, 84, 104, 1 14, 420, 452, 456, 459, 483, 559 f. Urknr. 26 Patras 123, 330, 362, 373, 381 , 384, 421 , 5 1 8 Patras. Urkunden 560 Nr. 2 7 Patria Konstantinopels 257, 398 f. Nr. 325, 532 Patria potestas. Minderung der patr. pot. 394 Patriarchat. Zahlungen der Suffragane 561 Patriarchats archiv 1 16, 320, 492 Patriarchatsbeamte. S. a. Ämterlisten, kirchlich. Protekdikos. Sekretär des Patriarchen 391 Patriarchatskanzlei. S. a. Nea ekthesis 93, 1 1 3, 480 Patriarchatsklerus 477, 492 Patriarcbatsregister 93, 1 16, 491 , 509, 5 1 1 , 543, 560 f. Urknr. 28
Patriarchatsschule 479 Patriarchatsurkunden. Allg. S. a. Prooimien 1 1 , 32, 1 12 f., 555-55� 560 Patriarchatsurkunden. Erstes Original 452 Patriarchatsurkunden. Regesten XVII, XIX, 1 1 3 Patriarcbatsurkunden 4. Ib. 255 Nr. 36 Patriarcbatsurkunden 5. Ib. 276 Nr. 77 Patriarcbatsurkunden 6. Ib. 295 Nr. 119 Patriarcbatsurkunden 7 . Ib. 313 Nr. 154 Patriarcbatsurkunden 8. Ib. 327 Nr. 183 Patriarcbatsurkunden 9. Ib. 358 Nr. 243 Patriarcbatsurkunden 10. Ib. 389 Nr. 308 Patriarcbatsurkunden 11. Ib. 420 Nr. 364 Patriarcbatsurkunden 12. Ib. 452 Nr. 427 Patriarcbatsurkunden 13. Ib. 483 f. Nr. 483 Patriarcbatsurkunden 14. Ib. 509f. Nr. 528, 514 Patriarcbatsurkunden 15. Ib. 543 Nr. 591 Patriarchen. Abdankung 126 Patriarchenlisten. S. a. Kaiserlisten 66, 376, 431 , 470 Patrjarchentestamente 1 10 Patrikios (Titel) 349, 384 f., 457 Patrikiostitel Pippins (s. d.) 347 Patrikiostitel der reges Dalmatiae et Chroatie 475 Patrikios. Kaiser. Sohn des Aspar 271 Patrikios Traianos. Chronik (verloren) 67, 338, 340, 369 Patrimonialgüter 296 Patrologie XII, XXIII, 13, 136, 1 87 Patronus. Patronat. Patrociniumsbewegung 249 Paul. Päpstl. Legat. Gesprächspartner des ]ohannes Kantakuzenos (s. d.) 494 Paulikianer (Sekte) 137, 225, 227, 357, 363 f., 389 Pauloskloster. Athos 558 Pauloskloster. S. Latros Paulus Diaconus 1 88, 190, 302, 320f. Nr. 168, 378, 417 Paulus Silentiarius 89 Pavia 377 Pec 53 Pegolotti, Francesco Balducci 93, 1 94, 514 Nr. 537, 551 Pehlewi. Sprache des pers. Sassanidenreiches 2 1 9 f. Pelagius. Päpstl. Legat ( 13. ]h.) 463 Pelagonia. Entscheidungsschlacht 1259 479 Peloponnes. S. a. Morea 55 f., 1 82, 335, 373, 380, 382, 392, 444, 486, 491 , 517-520, 523, 539-541
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Peloponnes. Lateinerherrschaft 464, 512 Pentapolis (Nordafrika) 273 Pentarchie der Patriarchen 1 1 2 Pepapomenoi. Familie. S. a. Theodoros Pep. 163 Pera. S. a. {;enua 496, 5 14, 525, 552 Perbund. Slawenkönig 309 Peregrinatio Aetheriae 1 8, 1 87, 248 Nr. 20 Pergamon 62, 343, 458, 5 1 1 Peri archon tes Romaion politeias. S . de magistratibus Peri diosemeion. S. de ostentis Peri menon. S. de mensibus Peri paradromes polemu. S. de velatione bellica Periodisierung 42, 44, 50 Peri politikes katastaseos. Schrift des Petros Patr. (s. d.) 298 Peristera. Kloster bei Thessalonike Peri strategikes. Kriegsschrift 6. Jh. 145 f. Perlenschnur. Weltgeschichte des Eutyches (s. d.) 376 Perlhalsband über die {;eschichte der Zeitgenos sen. Verf. AI-'Ain"i 530 Pero Tafur 78, 204, 537 Nr. 578 Perser. S. a. Sassaniden 57, 59 f., 1 77, 218, 240-243, 249, 260, 262, 268, 280, 282-284, 288, 291 , 293 f., 298, 303 f., 308, 3 10, 315, 3 1 7 f., 322 f., 338, 374 f., 4 1 1 , 414 Perser. Bezeichnung für Türken 504 Perser. Vorgänge im Innern des Reiches 376 Persische Quellen 219f., 224, 375, 395 Persische {;eschichtsschreiber 219 Persischer {;olf 297 Personenrecht 126 Persönlichkeitsdarstellung 408, 413, 461 Persönlichkeits entfaltung in Byzanz 41, 71, 76, 8 1 , 85, 87 Peruzzi. Handelshaus 93 Peter I. Lusignan. Zypernkönig 499 Peter Deljan. Führer eines Slawenaufstandes 424 Peter, der Einsiedler. Führer 1m ersten Kreuzzug 435 Peter von Amiens. Führer im 4. Kreuzzug 465 Peter Thomas. S. a. Vita des P. Th. Philippe de Mezieres 499 Petra 62 Petrakioster. Konstpel. 417 Petraliphas. Byz. Familie 478 Petronas. Stratege 9. Jh. 353
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Petros (9. Jh.). Hagiograph. S. a. Viten des loannikios 352 Nr. 229 Petros von Argos. S. a. Vita des Petros 382 f. Petros. Patr. von Antiochien 139 Petros Patrikios 283, 298 Nr. 127, 306 Petros Sikeliotes 137, 225, 363 f. Nr. 258 Petrus Diaconus. Überarbeiter der Chronica mo nasterii Casinensis (s. d.) 435 Petrus Justinianus. Erweiterung der Chronik Ve nedigs des Andreas Dandolo (s. d.) 497 Petrus 11. Orseolo. Doge von Venedig 417 Petschenegen 54, 395, 406, 408, 417f., 430, 435, 443, 445 Peuseis (Fragen). Schrift des Konstantinos V. (s. d.) 332 Peutinger, Konrad 248 Pfand 108 Pferde 248, 324 Pferderennen 87, 233 Phanari (Thessalien) 103 Philadelpheia (Kleinasien) 83, 299, 505, 5 1 1 Philadelpheia (Palästina) 261 Philae 168 Philaret. Armenier. {;ründer des kleinarmeni schen Reichs 439 Philaretos. {;roßgrundbesitzer in Paphlagonien. S. a. Vita des Phil. 323 f. Philea (Thrakien) 445 Philes. S. Manuel Philipp der {;ute von Burgund 537 Philipp 11. von Frankreich 7 Philipp 11. von Makedonien 7 Philipp von Tarent 200 Philippe de Mezieres. Verf. der Vita des Peter Thomas (s. d.) 70, 92, 200, 499 Nr. 508 Philippe Mouskes. Reimchronik 87, 201, 468 Philippi 278 Philippikos. K. 320, 326 Philippos. Sonst unbekannter Eparch 321 Philippupolis (Philippopel) 423, 430, 448, 451 , 533, 537 Philologie, griech. S. a. Sprachgeschichte. {;ram matik. Fachschriften; Philologie 15- 17, 49, 146-148, 165 Philologie, mittellat. 18 Philopatris. Satire 88 Philoponos. Philosoph 148f. Philosophenkonsul 449
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Philosophiegeschichte. S. a. Fachschriften ; Phi losophie. Naturphilosophie. Neuplatoniker. Neuheidentum 148- 1 50, 252, 545 Philostorgios 69, 239, 247, 266, 267 Nr. 58 Philotheos. Athoskl. Urkunden XI Philotheos. Kleterologion 1 20, 361 Nr. 252, 391 , 511 Philotheos Historia. Vitensammlung des Theodoretos (s. d.) 266 Philotheos Kokkinos 500f. Nr. 511 Philoxenos von Mabbug 131 f., 279 Phokaden. Byz. Familie 367, 370, 406 Phokas. K. 164, 1 77, 304, 306, 308, 3 1 7 Phokis (Landschaft Mittelgriechenland) 3 8 1 Phonikon 127 Photianischer Streit 73, 351 Photianisches Schisma mit röm. Papsttum 347, 360 Photios, Patr. S. a. Pseudo-Photios. Antiphoto anische Traktate 69, 82- 84, 1 1 6, 134 f., 139, 1 49, 1 57, 337, 351, 35M. Nr. 241, 360, 362 Photios. Absetzung 379 Photios; Bibliothek; als Quelle 259 f., 262, 285, 341 Photogrammetrie 45, 62 Phrygien 167, 172, 380 Physiologus 1 58 Pilger. S. a. Pilgerberichte 40, 64, 1 70, 209, 4 18 Pilgerberichte. S. a. Kreuzzüge; Quellen. Rußland. Normannen 77, 203, 209, 248, 446, 536 Pilgerreise 325, 383, 503 Pinara 62 Piperolls. Steuerrollen der Normannenkönige 203, 551 Pippin. Frankenkönig 1 89, 347 Pira (Peira) 93, 103, 423 Nr. 370 Piraten. S. Seeräuber Pisa. Archiv 92, 428, 452 Pisides. S. Georgios P. Pisidien (zur Kreuzzugszeit) 435 Pizzicolli. S. Cyriacus P. Plagen des K. Nikephoros I. 339 Planudes. S. Maximos PI. Plastik. S. a. Porträt. Kaiserporträt 38, 40f., 43, 46 f., 55f., 64, 244, 257, 322, 460 Platon. Onkel des Theodoros Studites (s. d.) 356 Platon 269, 545 Platonkommentare, byz. 148
Plethon. S. Georgios Gemistos Pliska 54, 62 Plotin 259 Podagra 1 55 Poesie. S. Dichtung Polemik. S. Propaganda. Fachschriften; Theologie ; Dogma Polen 2 1 1 f. Politisches Denken. S. a. Kaiseridee 13, 101 Polizei 73 Pollentinischer (gotischer) Krieg 274 Polnische Königskanzlei 92, 21 1 , 543 Polybios 261 Polystylos 1 1 4 Pontus 166, 290, 380 Porphyrios. Neuplatoniker 259 Porphyrios. Wagenlenker 47, 1 65 Porträt. S. a. Kaiserporträt 50, 257, 278 Porträtplastik. S. a. Plastik 41, 47 Portugal 263 f. Poson. Sieg des Petronas bei P. (863 ) 353 Portulane, italien. 159 Postwesen 250, 395 Povest vremennych. let. Titel der Nestorchronik (s. d.) 443 Praecepta militaria 145 Praefectus praetorio 164, 1 87, 253, 277, 299, 309, 313 Praefectus urbi 241 , 250, 253, 273 Prägestätten. S. Münzprägestätten Prätor (Amt) (Zivilgouverneur) 296, 444, 480 Praktika. S. a. Andronikos Dukas. 2 1 , 93, 1 05- 107, 1 10, 422, 557, 559 La pratica della mercatura. Handbuch des voll kommenen Kaufmannes des Pegolotti s. d. 514 Pratum spirituale. Sammlung des Johannes Mo schos (s. d.) 3 1 1 Predigerorden. Historiographie 194 f. Predigten. S. a. Homilien 32, 82-83, 135, 250, 252, 254, 271 f., 302, 309 f., 312, 326, 35M., 390, 394, 424, 431 , 460, 480, 501, 507f., 541 f. Predigt über Frieden mit Bulgaren (927) 385, 386 Nr. 301 Predigt gegen den Wucher. Verf. Nikolaos Kaba silas (s. d.) 512 Preise. S. a. Brotpreis. Buchpreis. Getreidepreis. Sklavenpreis 21 -23, 68, 73, 93, 95, 99, 108, 1 1 0, 1 5 1 , 1 76, 1 78, 284, 309, 3 1 1 , 379, 406, 536
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Presbyter 3 1 2, 347 Presbyter von Diokleia 205, 442 f. Nr. 405 Preslav 54, 62 Prespa 62, 383 Priene 62, 318, 553 Priesterehe 314 Priene 402 Prilep (Bulgarien) 506 Primat des Papstes. S. Kirchenunion Primat des Patr. von Konstpel. 276 Primicerius notariorum 1 20, 276 Priscianus von Kaisareia 86, 293 Nr. 1 14 Priskos 236, 261 Nr. 45, 280 f., 283, 286, 288, 338 Privatarchiv 423 Privatbriefe. S. a. Briefe, literarisch 84 f. Privatleben. S. Realienkunde Privatrecht. S. a. Familienrecht. Erbrecht. Güter recht. Obligationenrecht. Dotalrecht. Priva turkunden. Rechtswissenschaft XX, 95, 126, 214, 274 f., 277 Privaturkunden. S. a. Testamente. Praktika 22, 96-98, 107- 109, 1 91 , 295, 3 12, 552- 554, 556f., 561 , 563 Privatvermögen. S. Vermögen; Privat Privatverträge. S. Privaturkunden Privilegienurkunden. S. a. Chrysobull l 00 f., 1 78, 561, 564 Proasteia (Vorwerke) 454 Procheiron. Rechtshandbuch des Michael Attaleiates (s. d.) 405 Procheiros Nomos 1 2 8 f., 359 Nr. 246, 362, 395 Procheiron auctum 1 30 Proconsul 242, 253 Prodromika. S. Ptochoprodromika Prodromos. S. Theodoros Prodromos Prodromoskloster bei Serrhes. S. Menoikeion Produktion, Produktionsmittel 8, 21 -23, 108, 248 Produktion. Primitivität 447 Produktions quantität 390 Profanbau. S. a. Hausbau. Paläste, Villen 39, 53, 60 Progymnasmata (Rhetorik) 79, 81, 273, 293, 408, 482 Proklos. S. Chronik v. Joannina Proklos. Neuplatoniker 148 Proklos. Patr. in Konstpel. 5. Jh. 269 Prokonnesos (Dardanellen) 324
643
Prokop. Gegenkaiser 4. Jh. 250, 265, 267 Prokopia. K.in. Frau K. Michaels I. 342 Prokopios 66, 68, 279, 280 Nr. 85, 281 f., 285, 288, 300 f., 3 1 5, 338, 431 Prokopios von Gaza 293 Nr. 113 Pronoia (Bodenvergabe). Pronoiar 131, 461 , 464, 48 1 , 5 10, 556f., 563 Pronoia. Einkünfte 483 Prooimien. Kaiserurkunden Patriarchatsurkun den 101, 1 13 Propäpstliche Chronik (zu erschließen) (8. Jh.) 338 Propaganda, -schriften. S. a. Schmähschriften. Dynastische Propaganda 9, 3 1 , 41, 66, 71, 88, 149, 1 72 f., 1 80, 1 89, 319, 332, 334, 364, 397, 405, 5 1 0 Prophetengabe. Prophetie 310, 341 , 372 Prosopographie 5, 19 f., 23, 85, 88, 1 1 7 f., 1 63, 1 67, 1 71 , 1 79, 1 82, 252, 256, 272, 275, 277, 295, 299, 3 1 5, 354, 356 f., 385, 409, 412 f., 415, 4 1 8, 444, 446, 450f., 453, 463, 480, 494, 514, 564 Prospektionsmethode 45 Prosper von Aquitanien 1 87, 203, 263 f. Nr. 52, 286 Prostagma, kaiserl. (= Horismos) 100, 1 78, 420 Prostitution 73 f., 310, 379 Protaton (Athos). Urkunden XI, 1 1 5, 389 Protekdikos (Richter am Patriarchatsgericht) 449, 492 Protektor (Hofrang) 283, 3 1 0 Protectores domestici (Leibgarde) 240, 298 Protoasekretis (erster Geheimsekretär). S. a. Asekretis 349, 356, 385, 430 Protobulgarische Inschriften 1 62, 167, 207-209, 334, 364 Protokoll. S. Gesandtschaftsberichte Protokomet 94 Protonotar 320, 335, 504 Protospatharios. Titel 1 7 1 , 1 83, 361 , 421 Protosurkunden (Athos) 1 15 Protovestiarios (Amt) 504 Provinz. S. a. Oberschicht. Provinz 8, 59, 61, 67, 73, 93, 214, 2 1 7, 230, 240, 249, 255, 310, 351 , 367, 426, 457, 481 , 521 , 554 Provinzialadministration. S. Verwaltung. ProVInz Provisor communis. Amt der Commune Vene digs 526
644
I NDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Prozesse. Allg. 252, 3 1 5, 324, 420, 423, 556, 561 Prozesse gegen byz. Philosophen 149, 421 , 430 Prozessionen 392, 451 Prozeßprotokolle. S. a. Beamtenurkunden. Bi schofsurkunden 93, 96-98, 103 f., 1 14, 1 25, 164, 240, 295 Prozeßrecht (auch kirchlich) 1 14, 1 1 7, 1 27, 277, 313, 358, 362, 394, 420, 446, 453, 555 Prudentius, Aurelius 1 87 Prusa. S. Bursa Psamathia. Klostergründung des Patr. Euthymios (s. d.) in Konstpel. 379 Psellos. S. Konstantinos Ps. Pseudo-Benedict von Peterborough 202, 439 Pseudo-Dionysios. Syrische Chronik 288, 322 Nr. 172 Pseudo-Dorotheos. Nestor. theol. Schriften 304 Pseudo-Dorotheos. Chronik (16. Jh.) 524 Pseudo-Epiphanios. S. Notitia episcopatuum 7. Jh. Pseudo-Fredegar 188, 307 Nr. 140 Pseudo-Genesios 337, 341 Nr. 205, 364, 369-372, 406 Pseudo-Josua Stylites. 67, 230 f., 280, 284 Nr. 92 Pseudoisidorische Dekretalen 1 1 8, 337 Pseudokodinos 120, 398, 5 1 1 f., Nr. 533 Pseudo-Komnenos und Proklos. S. Chronik von Joannina Pseudo-Leon Grammatikos 369, 372 Nr. 269, 431 Pseudo-Maurikios 144 f., 314f. Nr. 158, 395 Pseudo-Photios. Nomokanon XIV titulorum 132 Pseudo-Proklos. S. Chronik von Joannina Pseudosymeon 66, 69, 369, 371 f. Nr. 268, 434 Ptochoprodromika 88, 451 Ptolemais (Kyrenaika) 272 Ptolemaios von Lucca. Dominikaner. Historia ecclesiastica 194 Pulcheria. K.in 266 Qualkasandz 121, 531, 544 Nr. 593 Quadrivium 150f., 1 53, 160 Quaestionen. S. a. Spanopuloskorrespondenz. Responsa. 104, 128 Quaestiones physicae. Schrift des Theophylakt Sim. (s. d.) 303 Qalanis'i. S. Ibn al-Qalanis'i
_
Qual'at Si'man (Syrien). Baukomplex um die Säu le Symeons (s. d.) 278 Qudäma 121, 1 59, 331, 362, 39M. Nr. 322 Quantifizierende Methode 8, 10, 21-23, 29, 3 1 , 40, 75, 107, 1 1 1 Sphrantzes. S . Georgios Sphr. Quantitative Meßzahlen. S. Meßzahlen Quellen, byz. Gesch. Abgrenzung 7- 10 Quellen. Byz. Gesch. Definition 3 f. Quellen, direkt 3, 6, 8, 33, 215 Quellen, histor. Definition 3 Quellen, indirekt. 3, 6, 8, 204, 214, 225-227, 230 f., 234 f. Quellenkunde, Byzanz XXI, 1 1 - 13 Quellenkunde, Frankreich (s. d.) 12 Quellenkunde, Italien (s. d.) 12 Quellenkunde, römische Kaiserzeit 28 Quellenkunde, westliches Mittelalter XUH., XXU f., XXVH., 12 Quellenlesebücher. S. Quellensammlungen Quellensammlungen. Byzanz 13-14 Quellenscheidung 319 Quellenverluste 3 f., 38, 45, 66 f., 76, 92 f., 100, 121 Quittungen. S. a. Gebührenquittung 96-98, 1 04, 1 09, 295 Quomodo Saracenis debelletur. Kriegsschrift 145 Radolivo. Dorf des Ivironklosters. S. a. Steuerkataster von R. 107 Räuber 3 1 1 , 331, 344, 353 Radolivo (Athos) (Dorf) 421 Ragusa 105 Ragusa; Urkunden 6, 205, 213, 459, 481, 517, 549 f., 555, 561 f. Urknr. 29 Rahewin. Fortsetzer der Gesta Frederici des Otto von Freising (s. d.) 436 Rahm der Milch von der Geschichte Aleppos. Verf. Kamal ad-D'in (s. d.) 474 Raimund von Aguilers 75, 200, 415f. Nr. 354, 437 Raimund von Toulouse. Teilnehmer des 1 . Kreuzzuges 415 f. Ramon Muntaner 204, 497f. Nr. 504 Randzonen. Byzanz 7, 1 85, 191, 214 f., 224, 230, 236f. Ranglisten. S. Ämterlisten Raszien. S. Serbien
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Rau!. Ralles. Byz. Familie 20 Ravenna 63, 95, 98 f., 166, 168, 1 90 f., 295 f., 300, 313, 3 1 5, 325, 347 Ravenna. Fasten. Stadtchronistik 286 Razzien. S. Arabereinfälle Realien. S. Gebrauchsgegenstände. Kleinsach reste Realienkunde. S. a. Materialkultur. Sachre ste 28 f., 3 1 , 1 53, 3 14, 377, 408, 421 , 432, 447 Rebellamentu de Sichilia. Sizilian. Chronik 204 Recapitulatio thronorum. S. a. Notitiae episcopatuum (8. Jh.) 330 Nr. 1 90 Rechenbücher, byz. 1 5 1 Recht, römisch 126 Recht, weltlich. S. a. Kirchenrecht. Jurist. Schrif ten. Privatrecht. Eherecht. Strafrecht 25- 1 28, 128 - 13 1 Rechtsanwalt. S. a. Scholastikos 405 Rechtsbuch, syrisch-römisches 23 1 , 277 Nr. 8 1 Rechtsbücher 32 , 128- 130, 327, 3 5 8 f., 362 Rechtsentscheidungen. S. a. Prozesse 423, 481 Rechtsgeschichte XVIII, XXVI, 5, 124- 126 Rechtsgesch. Quellen. S. jurist. Quellen Rechtsschule. Konstpe!. 4 17, 424 Rechtswirklichkeit in Byzanz 125, 131, 133, 160, 350 Rechtswissenschaft. S. a. Juristenausbildung 5, 8, 9 1 , 124 f., 267f. Redefiguren 81 Redefreiheit i n Byzanz. S. a . Toleranz 69, 8 1, 13� 149 ( , 161, 259, 433, 492 Reden. S. Rhetorik Reden 4. Jh. 249-254 Reden 5. Jh. 272 ( Reden 6. Jh. 293 Reden 8. Jh. 326 Reden 9. Jh. 356 f. Reden 10. Jh. 384, 394 Reden 1 1 . Jh. 404, 408, 417 f. Reden 12. Jh. 428, 433, 446-451 Reden 13. Jh. 460 f., 479-482 Reden 14. Jh. 491 , 503 -507 Reden 15. Jh. 5 1 7, 538-541 Referendare, kaiser!. 1 79, 335 Reformationes. Verhandlungen des Rates von Ragusa 561 Regensburg 378 Reggio. Schlacht bei R. gegen Araber 1 14, 343
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Registerführung. S. a. Geschäftsbücher. Nota riatsregister. Kanzleivermerke 91, 93 Regnum Teutonicum. Beschreibung 520 Regnum Teutonicum. Quellen aus 197f., 377f., 436, 439 Reichschroniken. Gruppe der Kleinchroniken (s. d.) 52 1 Reichsdoppeladler 38 Reichstagsakten, deutsche 92, 543 Reichtum. S. a. Oberschicht 250 Reise. S. a. Handelsreise. Pilgerreise. Wander mönche 78, 1 1 8, 260, 350, 466 Reiseberichte. S. a. Balkan. Frankreich XIV, 76, 77-79, 85, 158, 197f., 200, 247-249, 445 f., 463, 50l f., 507, 5 1 7, 536 f. Reisegeschwindigkeit 2 1, 247 Reiseverhältnisse. S. Schiffsverkehr Reiterei 396 Relatio de legatione Constantinopolitana. Werk des Liudbrand von Cremona (s. d.) 377 Relationen. S. a. Gesandtschaftsberichte 253 , 486 ( Religion. Religionspolitik. (vor allem gegen Hei dentum s. d.) S. a. Sekten 13, 28, 30, 45, 48, 1 58, 164, 268, 271 , 280, 290, 295 ( Religionsgespräch 362 Religiosus von St. Denis. Große Chronik Frankreichs 199 f. Reliquien 43, 74, 77, 209, 465 Res gestae a fine Cornelii Taciti. S. Ammianus Resapha 58 Rescript. S. Responsa Responsa ad Bulgaros des Papstes Nikolaus I. (s. d.) 360 Responsa, kaiser!. 128, 130, 1 32, 164, 255, 277, 291, 299, 452 Responsa. Patriarchen 132 Revolten. S. Aufstände Rezeptliteratur. S. a. Fachschriften; Medizin 1 52 - 1 56 Rhaidestos (Tekirdag) (Thrakien) 405 Rheinland. S. a. Trier 55 Rhetoren. Rhetorenschule. S. a. Juristenlitera ten 80(, 249, 261 , 265, 293, 417, 447, 450, 479 Rhetorik. S. a. Grabreden. Progymnasmata. En komion. Gelegenheitsrede. Ekphrasis. Redefi guren. Reden. Dankreden. Antrittsreden. Di daskalien 32, 70f., 75, 79-82, 207, 231 , 252 f., 261 , 267, 272, 280, 283, 433, 495, 504
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I NDEX DER NAMEN, SACHEN UND B EGRIFFE
Rhetorik. Autobiogr. Tendenz 76, 80 Rhodisches Seegesetz. Name für Seegesetze (s. d.) 331 Rhodos 123 f., 247, 311, 3 1 5, 478 Rhopai (Sammlung jur. Fristen) 1 29 Riccherio, Cristoforo. Bericht über Eroberung Konstpels. 193 Richter. S. a. Katholische R. Kaisergericht. The menrichter. Hippodromrichter. Velumrich ter 349, 4 1 7, 460, 505 Ri\lla (Reisen). Bericht des Ibn Banü!a (s. d.) 502 Ring 51 Robert von Clari 465 Nr. 447, 466 Robert von Flandern. Beziehungen zu Alexios 1. ' (s. d.) 420 Robert Guiscard. Normannenführer 415 Robert von Torigny. Normannischer Chro nist 202, 428 Robertus Monachus. Chronist 201 Roger de Flor. Führer der katalanischen Kom panie 498 Roger von Hoveden (Howden) 202, 438 f. Nr. 397 Roger von Sizilien 415 Roger II. Normannenkönig 456 Rohstoffe. Herkunft 297f., 509 Römische Kaiserzeit 24, 29, 239 Römische Kaiserzeit. Quellen. S. a. Quellenkunde 27-29 Römisches Recht. S. Recht, römisch Roga (Staats"pension") 377, 393 Roga einer Nonne 454 Rom. S. a. Papsttum, Geschichte XIV, XIX, XXIV, 1 12, 240, 243, 248, 253, 289, 3 1 1 , 3 1 3, 3 1 5, 324, 347, 350, 355, 362, 383, 386, 4 1 8, 437, 444 Rom. Sachreste 63 Roman. S. a. Digenesroman 88, 90, 273, 387, 451, 467 Romania. Lateinerstaaten in der Levante nach 1204 459, 485, 487 Romanos 1. Lakapenos. K. 369 f., 379, 385, 401 , 472 Romanos 1. Lakapenos. Briefsammlung 389 Romanos II. K. 368, 371 Romanos III. Argyros. K. 474 Romanos IV. Diogenes. K. 1 67, 220, 405, 408 f., 426, 471
Romanos Melodos 88, 1 60 f. Ros (Russen). S. a. Rußland 350f., 357, 367f., 374, 395 f., 406 f., 410, 443 Rossano (Kalabrien) 419 Rotes Meer 297 Roussel von Bailleul 406 Rückschluß, histor. 22, 25, 29-31, 78, 88, 9 1 , 121, 204, 214-216, 331 , 346, 396, 460, 464, 48� 5 1 � 553 l, 559 Rufinus von Aquileia 245 Nr. 13, 265 Rufin. Praefectus praetorio unter Arkadius 274 Rufus. Sonst unbekannter Taktiker (Zeit?) 395 Rumänien 14, 3 1 , 1 29, 1 85, 535 Rumänien. Sachreste 54 Ruphiniane. Kloster bei Chalkedon 270 Rußland. S. a. Ros 3, 30l, 502, 510, 520, 539 Rußland; Chronistik 209 f., 443 f., 452, 510, 528 Rußland ; Hagiographie 209, 2 1 1 Rußland; Kirchengeschichte 453, 561 Rußland ; Literaturgeschichte XXIV, 210 Rußland; Pilgerberichte 77, 79, 209, 446, 536 Rußland; Quellen XXIII, 209-2 1 1 Ryccardus d e Santo Germano. Chronist (Nähe Capuas) 468 Sabas (6. Jh.). Klostergründer in Palästina. S. Vita des S. 1 1 1, 271 , 29Of. Sabas (9. Jh.). Hagiograph. Schüler des Petros von Atroa (s. d.). S. a. Viten des Ioanni kios 352 Nr. 229, 354 Nr. 235 Sabas (13. Jh.). Viten des S. Viten des Stephan Nemanja 70, 476 f. Nr. 469, 484 Sabaskloster 326 Sabbatianer. Sekte 137 Sabinus. Kirchenhistoriker (verloren) 265 Sachenrecht. S. a. Ehegüterrecht 104 f., 394, 423 Sachreste 37-64, 1 92 Sachreste 4. Jh. 257 Nr. 41 Sachreste 5. Jh. 278 Nr. 84 Sachreste 6. Jh. 300f. Nr. 132 Sachreste 7. Jh. 303, 318 Nr. 165 Sachreste 8. Jh. 319, 335f. Nr. 202 Sachreste 9. Jh. 365 Nr. 262 Sachreste 10. Jh. 368 Sachreste 11. Jh. 427 Nr. 379 Sachreste 12. Jh. 458 Nr. 440 Sachreste 13. Jh. 490 Nr. 496 Sachreste 14. Jh. 515f. Nr. 540
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Sachreste. Auswertung. Hilfsmittel 42 f. Sachreste. Definition 37 Sachreste. Einzelorte. S. a. Ä gina, Amida, Ana zarbus, Ankara, Anthedon, Antiochien, Athen, Athos, Binbirkilisse, Caricin Grad, Didyma, Didymoteichon, Ephesos, Gamzi grad, Garvan, Gerasa, Herakleia, Hermupolis, Histria, Jerusalem, Kalaat Seman, Kastoria, Konstantinopel, Korinth, Ku� adasi, Milet, Mi stras, Mogorjelo, Myra, Nauplia, Nikaia, Pat mos, Pergamon, Petra, Pinara, Pliska, Preslav, Prespa, Priene, Ravenna, Rom, Sardes, Sema luos Kastron, Serrhes, Side, Sinai, Sirmium, Smyrna, Stobi, Sucidava, Tebessa, Thessaloni ke, Trier, Turnovo, Viransehir-Kaleköy 58-64 Sachreste. Kleinsachreste. S. a. Gebrauchsgegen stände 41, 43, 51 f., 54- 57, 59 f., 63 f., 162, 1 69, 269, 301 , 421 , 447, 458 Sachreste. Materialbeschaffenheit 40, 48 Sachreste. Quellenwert 37-43 Sachreste. Regionen. S. a. Afrika. Ägypten. Ar menien. Balkan. Chersones. Gallien. Grie chenland. Italien. Kleinasien. Kopten. Palästi na. Syrien. Venedig. Zypern 52-58 Sachreste, röm. 40 Sa'd ed-Din 220, 223, 520, 533 Nr. 570 Sagen. S. Legenden S ahnhame (Königsbuch). S. Firdausi Said ibn Barriq. S. Eutyches Saif ad-Daula 87, 2 16, 367, 378 f., 387f., 412f., 472 Sakkudion. Kloster vom Onkel des Theodoros Studites (s. d.) gegründet 356 Sakralbau . S . a. Kirchenbau . Klosterbau 39 Saladin. Sultan von Ä gypten 202, 439, 471 , 475 Salamis (Zypern) 168, 299 Salerno. Urkunden. Chronistik 92, 378 Salimbene Parmensis. Franziskaner. Chronicon 194 f. Salinen. Salinenverwaltung 1 69 Salmasianische Fragmente (des Johannes v. Ant. s. d.) 306 Saloi (Springer) (besondere Form der Askese als hl. Narren) 419, 502 Salomon Schweigger (16. Jh.) 78, 198 Salvian von Marseille 187 Samaritaner (Sekte) 163, 1 70 Samonas. Eunuch unter Leon VI. 369, 379
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Samothrake 338 Samuel von Ani 225, 440 Nr. 401 Samuel. Bulgarenzar 62, 383, 409, 41 1 , 442 Samuel von Qualamoun. Kopt. Klostergründer 214 f. Sansorino. Fr. Verf. der Annales Turchesi (16. Jh.) 524 Sanudo. S. Marino S. Sarazenen. S. Araber Sardes 57, 63, 1 73, 1 76, 259, 318, 343, 402, 479, 510 Sarkophage 47 Saronites. Schwiegersohn des K. Romanos I. (s. d.). Aufstand 379 Sassaniden. S. a. Perser 1 74, 219, 281 f. Satire 88, 45 1 Savoyen, Chronik von 199 Schauspieler 74 Schedographie 147, 417 Scheidungsrecht 359 Schenkung. S. Geschenk Schenute von Atripe 72, 214, 271 f. Nr. 69 Schiff. Schiffbau. S. a. Transportschiffe 44, 48, 145, 397 Schiffbruch 503 Schiffsteuer 277 Schifftonnage 22, 31 1 , 331 Schifftypen 3 1 1 , 394 Schiffverkehr. S. a. Handelsschiffahrt 309, 3 1 1 Schiffverkehr. Unsicherheit. S. a . Seeräuber. Schiffbruch 350, 505, 540 Schilderhebung 50 Schiltberger, Hans 1 97 Schisma. Ost-Westkirche. S. a. Kirchenunion. Akakianisches Schisma. Photianisches Schis ma 360, 404, 421 , 425f. Schmähgedicht. S. a. Drohbrief 87 Schmiede 390 Schmuck 40, 3 1 0, 365, 421 Schmuckkasten 379 Schneider, kaiserl. 1 79 Schönschreiber 353 Scholarioi. Scholen. Garderegiment 388 Scholarioi. Partei in Trapezunt 503 Scholarios. S. Georgios Schol. Scholastik 149 Scholastikos (Rechtsbeistand) 265, 267, 281 f., 288, 298, 303
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Scholien, histor.-philol. 384, 400 Scholien, jur. 32, 129, 131, 362 f., 424 Schreiber. S. a. Schreibernotizen 33, 501 , 521 Schreibernotizen. S. a. histor. Einzelnotizen 32 [, 6� 68, 20� 521 Schreibstube 356 Schuldgefangenschaft 432 Schule (auch Klosterschule). S. a. Universität. Grundschule 350, 354, 417 Schule. Privat 505 Schulreden. S. Progymnasmata Schulterblattschau 153 Schulwesen. S. a. Bildungszentren. Lehramt. Pai deuterion. Egkyklios paideia. Schedographie. Quadrivium. Universität 73 f., 76, 8 1 , 85, 87, 95, 100, 147, 151 , 1 87, 240, 249, 260, 268, 348 [, 356, 408, 417[, 447 Schulwesen. Bezahlung 448 f. Schulwesen. Staatl. Aufsicht 382 Schwarzmeergebiet 3, 3 1 1 , 324 Schweigger. S. Salomon Schw. Sclavinia (von Slawen bewohnter Balkan) 416 Scrinia. S. Büros Scriptores Historiae Augustae 70, 187 f., 239, 243 Scrip tores post Theophanem. S. Theophanes con tinuatus Scriptor incertus de Leone Armenio 342 Nr. 206, 372 f. Seadeddin. s. Sa'd ed-Din Sebasteia 380 Sebastokrator. Titel 81, 102 f. Sebeos 225, 226, 302, 305 Nr. 136, 374 Secreta fidelium crucis. Kreuzzugsplan des Marino Sanudo Torsello d. Ä . (s. d.) 466 Seehandel. S. Handelsschiffahrt Seegesetze 129, 1 95, 331 Nr. 192 Seekrieg. S. a. Flottenexpeditionen 383, 474 Seeräuber. S. a. Räuber 354, 380, 382 f., 432, 480, 501 Seereise. Entfernungen. S. a. Reise 503 Seesteuer 480 Seetribunal 104 Seewesen. S. a. Schiff. Flottenorganisation 27, 44, 331 Seide (auch Lagerung) 373 Seidenraupenzucht. Seidenproduktion 235, 285, 298, 331
Sekretär. S. Asekretis Grammatikos. Protoase kretis. Hypogrammateus Sekretär des Patriarchen 450, 480 Sekten. S. a. Fachschriften. Messalianer. Donati steno Paulikianer. Bogomilen. Samarita ner 137[, 1 63, 169, 28� 291, 453 Seldschuken 30, 1 70, 2 16, 219 f., 225, 232, 375, 406, 408, 410, 429 f., 436, 439 [, 442, 450, 458, 462, 470, 472 f., 480, 498, 502 Semaluos Kastron 63 Senat. Konstpel. 243, 265, 268, 285, 298, 303, 406, 408 Senat (Reich von Nikaia) 463 Senat (�esten) 1 87, 253, 260, 269 Senekerim. Armen. Teilfürst, der sein Gebiet an Byzanz überträgt 375, 440 Serai (Istanbul). Urkunden 92 Serbien XIX, XXI, XXIII, 30, 1 82, 205 [, 429, 437, 442 f., 449, 455, 461, 476f., 492 f., 495, 500, 502, 518-520, 535, 557, 562 Serbien; Hagiographie 72, 205 f. Serbien; Geschichtsschreibung 205, 442 f., 491 , 529 Serbien; Herrscherdarstellungen 516 Serbien; Inschriften 165, 169, 206, 489, 516 Serbien; Königsbiographien. S. a. Danilo. Stephan, der Erstgekrönte 205, 476f., 500 Serbien; Nationalkirche; Verhandlungen mit K. in Nikaia 477, 484 Serbien; Rechtssammlungen 1 3 1 Serbien; Sachreste 4 8 f., 52, 54 Serbien; Staatsideologie 500, 516 Serbien; Urkunden XXIV, 91, 205 f., 557, 561 , 562 Urknr. 30 Serbische Chroniken (Letopisi) 205, 528, 529 Nr. 562 Serdika (Sofia) 447 Sergios, Bischof von Rusapha. S. a. Martyrium des Arethas 292 Nr. 1 1 1 Sergios Homologetes. Verlorener Bericht über Bilderstreit 341 Sergios Kolybas (Rhetor 12. Jh.) 450 Sergios. Patr. von Konstpel. 304, 419 Sergios. Persischer Dolmetsch des Agathias (s. d.) 281 Sergios-Bakchos-Kirche (Konstantinopel). Bau der 372 Serrhes 63, 1 14, 1 70, 508, 514, 557
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Sert (Kurdistan) 414 Severus. Patr. v. Antiochien (6. jh.). Monophysit 136, 231 f., 268, 279 Sextus Aurelius Victor 70 Sextus julius Africanus 68 Sibt. S. Ibn al- G awsl Sibylle, griechische 142 f. Side 63, 257, 3 1 8 Sidonius Apollinaris 86, 1 87, 273 Nr. 72 Siedlungskontinuität 28, 30, 1 63, 364 Siegburg. Kloster 469 Siegel 6. Ih. 300 Nr. 131 Siegel 7. Ih. 302, 317 Nr. 164 Siegel 8. Ih. 335 Nr. 201 Siegel 9. Ih. 337, 365 Nr. 261 Siegel lO. Ih. 368, 392, 402 Nr. 332 Siegel 11. Ih. 427 Nr. 378 Siegel l2. Ih. 457 Nr. 439 Siegel. Auswertung 122 f., 179 - 1 83 Siegel. Editionen XXIV, 18t f. Siegelkunde. S. a. Bleisiegel. Andrapodasiegel. Stempelschneider, Silberkontrollsystem. Wachssiegel. Papiersiegel. Brotstempel. Kom merkiarioisiegel 5, 32, 178- 183 Siena. Urkunden 92, 509 Sigebert 199, 438 Nr. 396 Sigillographie. S. Siegelkunde Signalverbindung (Kilikien) 372 Sigriane (Marmarameer) 338 Silberarbeiten 52, 59, 269, 301 Silbergeld. S. a. Miliaresion 1 73 f., 176, 1 78, 3 1 7, 334, 429, 515, 547 Silberkontrollsystem. Silberstempel 51, 1 78, 1 82, 317 Silistra 170 Silvester. Papst 52 Simokattes. S. Theophylaktos S. Simon von Keza. Gesta Hungarorum 213 Simonie (Kauf geistlicher Ämter) 380 Simonis. Tochter des K. Andronikos 11. (s. d.) 495 Simplikios. Stadtpräfekt (6. jh.) 163 Simplikios. Aristoteleskommentator 148 Sinai 48, 63, 165, 1 70, 248, 31 1 , 500 Sirmium 63 Sisan (Sis) bei Nikopolis 270 Sisinnios. Kurator 1 70 Sizilien 56, 1 80, 1 82, 190, 204, 244, 296, 317,
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325, 355, 365, 406, 413, 431 , 434, 451 , 459, 469, 474, 498 f. Sizilien. Könige von Aragon 550 Sizilien. Chronistik 192 Sizilien. Normannische Urkunden 554 Sizilien. Thema 3 1 7, 554 Skandinavien 185 Skeuophylax (Amt im Patriarchalklerus) 304, 312 Sklaven. Sklavenrecht 73, 99, 277, 332, 381, 383, 389, 420, 432, 501 , 536 Sklavenfreilassungsurkunde 98, 108 Sklavenhändler. Armenische Seeleute als Skl.h. 418 Sklaven. Preis 421 Skleroi. Byz. Familie 367 Skleroi. Byz. Familie 20, 1 83, 228, 367, 412 Skutariotes. S. Theodoros Skutariotes Skylitzes. S. johannes Skylitzes Skylitzes continuatus 407 Nr. 336, 409 Skythen 315 Skythien 163, 168, 1 71 Slavonien 555 Slawen. Allg. 280, 302, 307, 315, 317, 348, 352, 409, 4 1 7 Slawenansiedlung 105, 180, 338 f., 373, 380f., 392 Slawen. Christianisierung 123, 344, 348 Slaweneinfälle. Balkan 59, 122, 288, 301, 309, 3 1 1 , 3 1 8, 350, 373 Slawische Biographien 534 f. Slawische Geschichtsschreibung. S. a. Rußland; Chronistik. Bulgarien; Chronistik 528 f. Slawische Gesetzessammlungen 129 Slawische Sachreste 54 Slawische Quellen. S. a. Bulgarien, Dalmatien, Rußland, Serbien XVI, XXII, 400, 442-444 Slawischer Raum 41, 56 Slawische Rechtsvorstellungen S. a. Mir 332 5mbat, der Bagratunier. Armenischer Nationalheld 305 5mbat, der Feldherr 225, 471 Nr. 459 5mbat Pakurianos. Gatte der KaIe Pakuriane (s. d.). Testament 421 Smyrna 56, 64, 1 14, 163, 316, 364, 478, 489 Sohag (Oberägypten) 271 Sokrates (Kirchenhistoriker) 135, 263 f., 265 Nr. 55, 290, 306, 338, 376
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
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Sold 395 Soldat. Soldatenleben. S. a. Themenstratioten 78, 1 45, 380 Soldatengesetze 129, 395 f. Nr. 319 Soldatengüter 389 Soldatenpriester (ungefähr: Militärgeistlicher) 380 Soleiman ibn Kutulmusch. Führer eines Turk stammes (1 1 . Jh.) 439 Solidus. S. Goldsolidus Sonderinformation 7, 30, 38, 39, 40, 42, 54, 58, 65, 70, 88 f., 222, 319, 344 f., 354, 364, 372 f., 3 75, 377f., 387, 390, 393 , 398 f., 401 , 412, 43 1 , 433 f., 437-439, 441 , 450, 462, 470, 473 -475, 498, 502, 5 1 8 f., 521 , 524, 533, 538 Sophisten 249, 293 Sophistik, zweite 79 Sophronios. Patr. von Jerusalem (7. Jh.) 83, 3 1 3 Soterichos Panteugenes. Theologe ( 1 2 . Jh.) 449 Sozialgeschichte XXVI, 4, 5, 9, 13, 2 1 , 25, 29, 45, 63, 74, 78, 83, 88, 95 f., 101, 1 1 7, 124, 1 52 f., 231, 255, 389, 404, 432, 453, 48 1 , 495, 505, 543, 551 Soziales Denken 13, 146, 496 Sozialwissenschaft 4 Sozomenos 47, 1 35, 260 f., 265 f. Nr. 56, 268, 290, 338, 342, 376 Sozopolis 167 Spätantike ( Frühbyzanz) 3, 12, 29, 37f., 45, 47, 50, 53- 55, 57, 61 f., 75, 83, 89, 94 Spätmittelalter 3, 92 Spaneas. Gedicht 88 Spanien 169, 269, 376, 473, 520 Spanien. Chronistik 203-205 Spanien. Reiseberichte 204f., 537 Spanopuloskorrespondenz 104 Spanos. Satire 90 Sparta. S. Mistras Speisen. S. Nahrung Spezialwissenschaften, histor. 3, 5 f., 32, 37f., 94, 162, 1 72, 1 79 Sphrantzes. S. Georgios Sphrantzes Spiegel der Zeit. Werk des Ibn al- G awsI (s. d.) 473 Spiele. S. a. Tierhetze 40, 270, 284 Spinola; Archiv (Genua) 552 Spionage 3 79 Spirituelle Schriften. S. Fachschriften ; Theologie; spirit. Schriften =
Split (Spalato). S. a. Thomas von Sp. 205, 475, 555 Sport 40, 59 Sportulae (Gebühren) 277, 361 Sprachgeschichte 5, 15, 147 Sprachwissenschaft 5 Spyridon von Trimithos (Zypern). S. a. Viten des S. 312 Nr. 1 50 Staatenhierarchie. S. Völkerfamilie Staatsbudget 21, 22, 1 77, 216, 401 , 425 Staatsideologie. S. a. Kaiseridee 28, 3 1 , 144- 146, 1 80 Staatskirchenrecht. S. Kirchenrecht. Kaisermacht in Kirche Stablo (Abtei) 451 Stadt, Stadtentwicklung. S. a. Bule 24, 3 8 f., 43 f., 54 f., 57, 58-64, 80, 1 1 7, 122 f., 163, 1 71 , 1 77, 1 80, 255, 276, 278, 288, 298, 301 , 3 1 3 , 3 1 8, 325, 330, 335, 350, 365, 402, 41 8, 427, 494, 504 f., 507 Stadtannalistik. S. a. Städtechroniken 66, 192 f., 1 95, 281, 284, 302, 338, 373, 405 f., 492 Stadtannalistik Konstpels. 66, 260f., 282, 284, 303 f., 306, 32 1 , 340 Stadtbefestigung. Stadtmauern 56f., 62-64, 1 63, 301, 3 1 8, 326, 335, 489, 546 Städtechroniken 66-68, 230 f., 281, 468 Ständelehre 504 Stagoi (Thessalien) 558 Statistik 23 f. Statuen. S. Plastik Staufer 436, 451 Stella. S. Georgios St. Stempel. S. Ziegelstempel Stempelschneider 1 80 Stephan Dusan. Serbischer König und Zar 1 3 1 , 500, 514, 524, 562 Stephan, der Erstgekrönte (Prvovencani). S. a. Viten Stephan Nemanjas 70, 476f. Nr. 469, 500 Stephan 11. Ungarnkönig 212 Stephan I. Uros. Serbenkönig 500 Stephan 11. Uros Milutin. Serbenkönig 500 Stephan 111. Uros Decanski. S. a. Vita des St. 500, 535 Stephan Lazarevic. S. a. Biographie des St. L. Ser bischer Despot 534 Stephan Nemanja. S. a. Viten des St. N. (Großzu pan von Rascien) 433, 476
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Stephan Gerlach (16. Jh.) 78, 198 Stephan von Novgorod. Russ. Pilger 210 Stephanos d. ]. S. a. Vita des St. Märtyrer des Bilderstreites 324, 338 Stephanos von Byzanz (6. Jh.). Lexikograph 159, 392 Stephanos Diakonos. Verf. der Vita des Stepha nos d. ]. (s. d.) 324 Nr. 1 75 Stephanos. Jurist. Antezessor 132, 424 Stephanos von Taron 225 f., 367, 374, 410f. Nr. 342 Sterblichkeit. S. a. Demographie 484 Die Sterne leuchten. Werk des Abü'l Ma\lasin (s. d.) 531 Stethatos. S. Niketas St. Steuer. Steuerwesen. S. a. Quittung. Grundsteu erliste. Capitatio-iugatio. Kopfsteuer. Herd steuer. Sees teuer. Grundsteuer XX, 68, 95- 100, 250, 288, 294, 346, 356, 390, 395, 397, 404, 422, 425, 446, 456, 480, 543, 560, 564 Steuerarten 446, 456 Steuerbeamte. Steuereinnehmer. S. a. Beamte 73, 121 , 1 5 1 , 310, 4 1 7, 419, 426, 446, 448, 460, 510 Steuerbefreiung 104, 108, 454 Steuerdruck 240, 249, 273, 278, 480, 486, 504, 541 Steuereinnahmen (Meßzahlen) 445 Steuererleichterung 266, 284, 291 Steuerhaftung 382, 456 Steuerkataster (4. Jh.) 162, 164, 169, 256 Steuerkataster von Radolivo (Athas) 421 Steuerkataster von Theben 32, 422 Nr. 367 Steuerpacht 505 Steuerquittungen. S. Quittungen Steuerrecht. Steuersystem 104- 106, 274 f., 277, 33 1 , 452 Steuerreform 449, 452 Steuertraktate. S. a. Traktat Dölger. Traktat Nicanoris 404 Steuerverantwortung, kollektiv 332 Stickerei 52 Stifterinschriften 162, 3 16, 457, 489 Stilbes. S. Konstantinos St. Stilicho 261 , 266, 274 Stipulationsklausel 127 Stobi 64, 3 1 8 Stoffe. S . a . Kleidung. Leinen. Baumwolle. Lö wenstoff 40f., 51 f., 1 76
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Strabon 545 Strafprozeß 3 1 1 , 350, 405 Strafrecht 1 1 7, 127, 240, 250, 325, 327, 332, 359, 363, 405, 509 Strafvollzug 249 Straßennetz, röm.-byz. 28-30, 39, 56 f., 216, 248, 402 Straßen. Stadt (Aussehen) 63, 436, 447 Straßenverkäufer 447 Strategika. S. a. Fachschriften; Krieg. Pseudo Maurikios 144, 314 Strategikon. Schrift des Kekaumenos (s. d.) 424 Strategos (Amt). Spitze der Themenhierarchie 183, 335, 355, 391 Stratigraphische Grabung 38 Stratioten. S. Bauernsoldaten Streitschriften. S. a. Apologie. Autobiographie 408 Strukturbegriff 3 f. Strymon 348 Studenicakloster (Serbien) 476 f. Studiten. Studitisches Mönchtum 73, 270, 349, 3 5 1 , 353 f., 35� 383, 419 Studiukloster. S. Studiten Studites. S. Theodoros St. Styliten (Säulensteher) 27Of., 284, 380f., 418 Styloskloster. S. Latros Stypeiotes. Verschwörung gegen Manuel L (s. d.) 436 �ub\l. Werk des Qalkasandl (s. d.) 544 Subkultur. S. a. Aberglaube, Magie. Amul,ett 9, 3 1 , 73, 90, 95, 142, 152 - 1 56, 158, 180 Sucidava 64 Suda. Suidas. Lexikon 147, 261, 283, 285, 321 , 400f. Nr. 329 a Süditalien. Machtpolitische Vorgänge. S. a. Sizililen 344, 377, 469, 474, 492, 499 Süditalien. Normannische Urkunden 554 Sueton 70 Sugdaia (Chersones) 522 Sulpicius Severus. Chronist 1 87, 263 Sulük. Werk des Maqr1z1 (s. d.) 529 Sweben 264 Syggraphe syntomos (kurze Darstellung des Bil derstreites) verf. von P'atr. Tarasios (s. d.) 330 Syggraphikai historiai. Geschichtswerk des Ge orgios Pachymeres �s. d.) 492 Sykeon (Galatia prima) 310
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Sylbestros Syropulos 76, 535f. Nr. 575, 540f., 543, 545 Sylloge tacticorum 144 Symbole (Glaubensdekrete). S. a. Chalkedon 1 1M., 255 f., 271, 313 Symbolik 1 58, 1 73, 1 80, 1 83, 278, 3 1 7 Symbolonkloster (Hosios Meletios) bei Theben 444 Symbouleutikos. Mahnrede Manuels II. (s. d.) an Bewohner von Thessalonike 538 Symeon. S. Pseudosymeon Symeon. Bulgarenzar 368, 378, 382, 384f., 390 Symeon Magistros, der Logothet. S. a. Logothetenchronik. Redaktionen 67, 369 f. Nr. 264 Symeon Metaphrastes 369 Symeon. Hl. Narr in Edessa. S. a. Vita des S. 310 Symeon, der "Neue" Theologe. S. a. Vita des S. 141 , 419 Symeon. Parakoimomenos. Feldzug nach Georgien 228 Symeon. Sankt. S. Kastron bei Antiochien 401 Symeon Seth. Mediziner 155 Symeon, der Stylite, der Ältere. S. a. Vita des S. 270 f. Symeon, der Stylite, der Jüngere. S. a. Vita des S. 59, 291 Symeon von Thessalonike 83, 541 f. Nr. 587 Symeon Uros. Serbenherrscher 558 Symmachus, Quintus Aurelius 80, 148, 1 87, 239 f., 253 f. Nr. 32 Synaxarnotizen 72, 143, 337, 444 Synekdemos. Schrift des Hierokles 298 Synesios von Kyrene 76, 78, 121, 148, 153 Synkellos (Lebensgefährte des Patriarchen) 333, 385 Synodalakten. Konzilsakten IX, XIX, 1 1 , 66, 1 16E, 26� 288 E, 304, 33� 560 Synodalgericht. S. a. Bischofsgericht 484 Synodalregister. S. Patriarchatsregister Synodalschreiben 463, 481 Synodaltomos 1 341 (propalamitisch) 5 1 0 Synodaltomos 1347 510f. Nr. 530 Synode. Entwicklung histor. XVIII, 1 1 6, 136E Synode von Ferrara-Florenz. S. Konzil von F.p.
Synode. Hagia Sophia Konstpel. (879/80) 132, 360 Synode. Lateran (649) 1 1 6, 313
Synoden. Lokal- 1 16 f., 135, 239 Synode, ökumenisch 1 16 Synode, ökumenisch. Erste (325). Nikaia 135, 246, 255 t Nr. 37, 308, 383 Synode, ökumenisch. Zweite (381). Konstpel. 1 35, 255, 256 Nr. 38 Synode, ökumenische. Dritte (431). Ephesos 271, 276 Nr. 78 Synode, ökumenische. Vierte (45 1). Chalkedon 276 Nr. 79 Synode, ökumenische. Fünfte (553). Konstpel. 1 35, 296 Nr. 120 Synode, ökumenische. Sechste (680/1). Konst pel. 135, 313f. Nr. 156, 320 Synode 691/2. Quinisextum 1 74, 1 77, 314 Nr. 1 57, 3 1 7 Synode 754. Bilderfeindlich 324, 328 Nr. 185, 332 f. Synode von Nikaia 787 325-327, 329 f. Nr. 189, 333, 349 Synode 815. Bilderfeindlich 135, 358 Nr. 244 Synode 843. S. a. Synodikon 135 Synoden 1166/7. 1170 454 Nr. 431, 457 Synode von Thessalonike 1226/7 481 Synode von Lyon (1274). S. Konzil von Lyon Synode Februar 1341 (propalamitisch) 1341 Synode von Ferrara-Florenz. S. Konzil von Florenz Synodika 123 f. Synodikon von Konstpel. 69, 135, 358 f. Nr. 245 Synodikon des Bulgarenzaren Boril 123, 208, 483 Synopsis chronike. Werk des Theodoros Skuta riotes (s. d.) 462 Synopsis major (Zusammenfassung der Basiliken s. d.) 129f., 132 Synthese. S. Geschichtssynthese Syrakus (Sizilien) 365, 413 Syrien 25, 75, 137, 1 63 f., 230-233, 248, 266, 268, 270, 288, 3 1 1 , 322, 324, 331, 345 f., 368, 387, 41 1 f., 439, 473 Syrien. Rückeroberung durch Byzanz (10./1 1 . Jh.) 441 f., 474, 488 Syrien. Kampf Byzanz-Kreuzfahrer. S. a. Johannes II. Ostpolitik. Manuel II. Ostpolitik 475 Syrien; Dichtung 87, 23 1, 254 Syrien; Fachschriften; Theologie 142, 231 Syrien ; Festkalender 414
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Syrien; Geschichtsschreibung 230, 284, 302, 343, 470 Syrien; Hagiographie 72, 230f., 267 Syrien; Inschriften 1 66 Syrien; Kirchengeschichtsschreibung 267f., 288 Syrien; Literaturgeschichte XII, 232 Syrien; Sachreste 57 Syrisch-römisches Rechtsbuch. S. Rechtsbuch, syrisch-römisch Syrische Chronik bis 724 243, 323 Nr. 173 Syrische Chronik (Anonymus Guidi) 307 Nr. 139 Syrische Chronik ad annum 819 343 Syrische Chronik bis 846 343 Nr. 209 Syrische Chronik bis 1234 441 , 471 Nr. 458 Syrische Chronik. S. Pseudo-Dionysios Syrische Chronik. S. Pseudo-Josua Stylites '[abart 219, 280, 292, 302, 337, 345 f., 375 Nr. 275, 376, 412, 414, 472 f., 498 Tabellion 108 Täbit ibn Sinän. Verlorener arabischer Geschichtsschreiber 413 Tabula Peutingeriana 79, 1 59, 248 Nr. 22 Tabularios 1 08 Tabularios. Proto- 503 Tadjat Antzevatsi. Armen. Feldherr (7. Jh.) 320 Tafur. S. Pero Tafur Tagebuch der Belagerung Konstantinopels 1453. Verf. Nicolo Barbaro (s. d.) 527 Tagebuchaufzeichnungen 240, 261 , 368, 416, 526-528 Tagmata (Garden in Konstpel.) 325, 340, 342 Taktik Leons VI. (s. d.) 394 f. Taiq (Provinz in Armenien) 421 Taktika. S. a. Fachschriften; Krieg 144, 314, 367, 395 f. Taktika. S. Ämterlisten, weltlich Taktikon BeneSevic 120, 391 Nr. 312 Taktikon Escorialense 32, 391 f. Nr. 313 Taktikon Uspenskij 120, 361 Nr. 251 Tanbih (Buch der Anmerkung und Überarbeitung). Werk des AI-Mas<üdi (s. d.) 397 Tanger 502 Tankred. Normannenfürst 442 Tanz 40 Taormina (Sizilien) 472 Taranton (Kappadokien) 343 Tarasios. Patr. von Konstpel. S. a. Vita des T. 328-330, 349, 353
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Tarent 192, 426 Taron. Armenische Provinz 4 1 1 Tarsus 442, 488 Tataren 495 Taurusgrenze 57 Taxiarch. Seltene Amtsbezeichnung für Kommandanten 381 Tayk. Armenische Provinz 41 1 Tebessa 64 Technik. S. a. Realienkunde. Landwirtschaft. Hausbau. Handwerk 28, 44, 51 f. Technik. Fachwissenschaften 41 Tempel. S. a. Heidentum 285 Teodosije 72, 205, 477 Nr. 470 Tervel. Bulgarenherrscher 334 Testamente. S. a. Patriarchentestamente. Abtste stamente 40, 93, 1l0f., 303, 404, 421 f., 560 Testament der KaIe Pakuriane. S. Kaie. Testament Testament Leons VI. (s. d.) 394 Tetaldi, Jacobo. Bericht über Eroberung Konst pels. 193, 195 f. Tetarteron. Leichtgewichtiger Goldsolidus (s. d.) 401 Tetragamiestreit. Streit um 4 Ehen Leons VI. (s. d.) 376, 379, 384, 390 Textilien. S. a. Stoffe. Kleidung 248 Thalelaios. Jurist (6. Jh.) 124 f. Theadelphia. Papyri 98 Theater 1 1 7, 233, 272, 293 Thebais (Ägypten) 97 Theben (Griechenland) 422, 444f. Theben (Oberägypten) 260 Themen (Verwaltungseinheiten). Themenord nung. S. a. Verwaltung; Provinz 92, 1 73, 1 80, 1 82, 216, 335, 339, 356, 362, 393-395, 397, 402, 427 Themenlisten 362, 395, 398 Themenrichter 405, 407 Themenstratioten 324, 352, 380 Themistios 148, 250 Nr. 25 Tenedos 527 Theoderich, d. Gr. Ostgotenkönig 80, 187f., 286, 298 Theodora von Thessalonike. S. a. Vita der Theod. 354 Theodora. K.in. Gemahlin Justinians I. 97, 163, 1 68, 280, 292, 295, 398
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INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Theodora. K.in. Gemahlin des K. Theophilos (s. d.) 351, 370 Theodoretos von Kyrrhos 47, 245, 259, 266 f. Nr. 57, 290, 338 Theodoros I. Herrscher von Epiros 102 Theodoros, Anthypatos und Patrikios. Erneuerer von Hosios Lukas-Kloster (s. d.) 457 Theodoros. Anagnostes. Werk über Sehenswür digkeiten. Identisch mit Kirchengeschichts schreiber? 321 Theodoros Anagnostes 287, 290 Nr. 105, 342 Theodoros, Anthypatos patrikios. Stifter 163 Theodoros Askidas. TheoL Ratgeber Justini ans 289 Theodoros Balsamon. S. Balsamon Theodoros Daphnopates 84, 370, 385 Nr. 297, 386 Theodoros von Kythera. S. a. Vita des Theodoros von Kythera 383 Theodoros I. Laskaris. K. von Nikaia 461 , 465, 468 Theodoros Il. Laskaris. K. 84, 149, 462, 477f., 482 Nr. 480 Theodoros Meliteniotes 109 Theodoros Metochites 66, 69, 76, 149, 1 52, 493, 495 f. Nr. 500, 503 f., 5 1 5 Theodoros I. Palaiologos. Despot von Morea 538 Theodoros H. Palaiologos. Despot von Morea 545 Theodoros Palaiologos. Marquis von Montferrat 201 Theodoros. Bischof von Paphos 3 12 Nr. 150 Theodoros. Patr. von Antiochien 333 Theodoros Pepagomenos 1 71 Theodoros von Petra. Verf. der Vita des Theodo sios (s. d.) 291 Theodoros Prodromos 444, 451 f. Nr. 424 Theodoros von Sebasteia. Verlorene Monogra phie über K. Basileios H. (s. d.) 406 Theodoros Skutariotes 433, 462 f. Nr. 443 Theodoros Studites. S. a. Viten des Th. St. 49, 84 f., 87, 141, 337, 342, 352 f., 356 Nr. 240 Theodoros v. Sykeon. S. a. Vita des Theod. v. S. 310 Theodoros Synkellos 83, 312 Nr. 151 Theodosios 1., der Große. K. 12, 1 75, 1 87 f., 241 , 243, 245, 257, 260, 264 Theodosios H. K. 12, 47, 60, 262, 270, 274 f.
Theodosios. Koinobitengründer m Palästina. S. a. Viten des Th. 291 Theodosios von Alexandreia. Grammatiker 147 Theodosios Diakonos 387 Nr. 302 Theodosios Melitenos 369, 371 Nr. 266 Theodosios Monachos 84 Theodosiossäule 47 Theoktiste. Mutter des Theodoros Studites (s. d.) 356 Theoktistos Bryennios. Logothet (9. Jh.) 351 Theoktistos Studites. Verf. einer Vita des Patr. Athanasios 500 Theoleptos. Erzbischof von Philadelpheia. Rede des Nikephoros Chumnos (s. d.) auf ihn 503 Theologie. S. a. Religion. Dogmengeschichte. Fachschriften 48, 85, 134f., 148f., 252, 3 1 5 Theologie und Politik. S. Kirchengeschichte ; Verflechtung mit Profangeschichte Theophanes. Verf. einer Vita des Maximos Kau sokalybites (s. d.) 502 Theophanes Byzantios 283, 285 Nr. 96 Theophanes Confessor (Bekenner). S. a. Viten des Th. 16, 65-67, 143, 230, 243, 281, 302, 305, 306, 312, 319, 321 , 330, 338 f. Nr. 203, 340, 342 (, 346, 358, 372 (, 37� 41� 431, 434, 441 Theophanes continuatus (scriptores post Theopha nem) 65 f., 70 (, 143, 341 , 351, 369, 370f. Nr. 265, 372, 385, 406, 431 Theophanu. K.in. Gattin K. Leons VI. (s. d.) 355 Theophilos. K. 1 75, 351, 353, 359, 365, 370, 375 Theophilos von Edessa. Melkitischer, griechi scher Chronist 376 Theophylaktlied 89 Theophylaktos. Patr. von KonstpeL 385, 389, 400 Theophylaktos Hephaistos von Ochrid 86, 446f. Nr. 412 Theophylaktos Simokattes 235 f., 282, 289, 303 Nr. 133, 305, 338-340, 373, 400 Theosebos. Verf. der Mahnung eines Mönches (s. d.) 333 Theotokos. Darstellung 48, 1 74 Theotokos. Wunder 523 Theotokos Kosmosoteirakloster. Typikon 453 f. Nr. 429 Theotoku tes kecharitomenes. Klostertypi kon 454 Nr. 430
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Thessalien 25, 163, 1 71 , 381, 383, 426, 557, 562 Thessalonike. S. a. Zelotenherrschaft 39, 49, 88, 105, 1 1 0, 1 14L, 1 93, 25� 292, 298, 309, 316[, 334, 348, 350, 352, 354, 362, 364, 372 f., 431 , 445, 449, 451 , 457, 489, 494, 505-508, 5 1 1-513, 536, 551 , 561 Thessalonike. Aufruf zur Einigkeit. Verf. Tho mas Magistros (s. d.) 504 Thessalonike. Eroberung 1 1 85 43 1 f. Thessalonike. Eroberungen durch Osmanen 508, 522, 538, 541 Thessalonike. Inschriften 163, 1 68, 1 7 1 , 277, 401 , 489, 514 Thessalonike. Lobrede auf Th. des Nikephoros Chumnos (s. d.) 503 Thessalonike. Monodie auf die Getöteten 1346 des Demetrios Kydones (s. d.) 506 Thessalonike. Monodien auf die Eroberung durch die Osmanen 522 Thessalonike. Sachreste 64, 278, 365, 401 , 490, 516, 536 Thessalonike. Symbouleutikos (Mahnrede) Ma nuels 11. (s. d.) an Bewohner von Thessalo nike 538 Thessalonike. Venezianerherrschaft 526 Thietmar von Merseburg 198 Thomas. Despot von Patras 560 Thomas von Aquin 513 Thomas, Artsrunier 225, 374 Nr. 274 Thomas I. Herrscher von Epiros 103 Thomas (Theodulos) Magistros 1 2 1 , 503, 504 Nr. 518 Thomas, der Slawe. Gegenkaiser (9. Jh.) 341 , 343, 353 L , 358, 441 Thomas von Split 205, 475 f. Nr. 467 Thomas Tuscus. Franziskaner. Chronist 199 Thomas Walsingham. Chronist in englischer Sprache 203 Thondrakier. Armen. Sekte 418 Thrakesion (Thema) (Westküste Kleinasiens) 354, 406, 450 Thrakien 1 70 f., 1 78, 221 - 223, 261, 268, 270, 307, 330, 429, 445, 453, 495, 532, 558 Thrakien. Thema 427 Thukydides 66 Tiberios I. K. 282, 287f., 295, 299, 308 Tiberios 11. K. 410 Tierhetzen 293
655
Tierzucht, -medizin. S. a. Viehhaltung 1 57f. Tigris 288 Timarion. Satire 88 Timgad 257 Timotheos von Alexandrien 72, 142, 246 Nr. 15 Timotheos Presbyter (Häresiologe 6. Jh.) 137 Timur. Mongolenkhan 234 Tipukeitos (byz. Nachschlagewerk zur Benutzung der Basiliken s. d.) 452 Tiridates III. von Armenien 246 Tiro Prosper. S. Prosper von Aquitanien Tischunterhaltungen eines Richters in Mesopotamien. Werk des AI-TanüVl (s. d.) 399 Titel. Titelwesen 20, 1 1 7, 163, 1 69, 1 79, 1 82, 226, 299 35M., 361, 365, 402, 410, 457, 5 1 1 Titelinflation unter K . Alexios I. 430 Tocco. Italienisches Herrscherhaus auf Ionischen Inseln. S. a. Carlo und Leonardo Tocco 523, 540 Todesstrafe 327 Toleranz. Fehlen von Toleranz 150, 289, 492, 544 Tocco. S. Chronik der T. Tomos (Patriarchenentscheidung) des Patr. Sisinnios. Ehegesetzgebung 1 32, 1 34, 389 Toparcha Gothicus 207 Topoteret. Themenbeamter 335 Torcello 164, 1 70, 316 Tornikes. S. Georgios Torn. Tornikes. S. Euthymios Torn. Tote Städte Syriens 257, 301 Totschlag 453 Tours (Gallien) 287 Tractatus de peculiis. Ver[ wahrscheinlich Johannes Xiphilinos (s. d.) 424 Traditionsbuch 416 Tränentheologie 419 Traianos. S. Patrikios Tr. Traktat Ashburner. S. Traktat Dölger Trajanos. S. Patrikios Trajanos Traktat Dölger. Steuertraktat 121, 422, 455f. Nr. 435
Traktat Nicanoris. Steuertraktat 32, 121, 422, 425 Nr. 373, 456 Tralles (westl. Kleinasien) 492 Transport 40, 309 Transportgeschwindigkeit 21 Transportmittel. Belastbarkeit 21, 40
656
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Transportschiffe 292 Trapezunt. S. a. Großkomnenen Vazelon ; Ur kunden 8, 60, 1 00, 1 75, 228 f., 382, 397, 424, 459, 489, 496, 501 -504, 5 18, 537, 540, 563 Trapezunt. Beschreibung 540f. Trapezunt. Hagia Sophia 490 Trauerrede. S. Grabrede Traumbücher. S. Fachschriften ; Traumdeutung Treueid. S. Eid Tribonian. Jurist unter Justinian 1. (s. d.) 280, 294 Tributzahlungen (auch Höhe) 22, 1 73, 283, 449, 537 Trier 55, 64, 1 68 Trinitarischer Streit 135, 148, 214, 239, 244, 250 f., 255 f., 266 Trishagion. Liturgiegesch. Streit 5. Jh. 276, 290 Triumphzug. S. Prozession Trnovo. Inschrift von 208 Trocundus, Appalius Illus. Isaurier ( 5. jh.) 1 70 Trullanum. S. Synode 691/2 Tudela (Navarra) 445 Türen 40 Turkstämme 283, 285, 382, 429 Türken. S. Osmanen Türkenfurcht in byz. Bevölkerung 510 Türkenhilfe für Byzanz 525, 543 f., 550, 563 Türkische Emirate 505 Türkische Minderheit auf byz. Territorium 5 1 0 Türkisch-awarische Inschriften 162 Türkisch-osmanische Geschichte bis Mehmed 11 (verloren). Quelle des Chronicon maius (s. d.) 518 Tugendkataloge 74 Tunis 530 Tunnuna (Nordafrika) 286 Turin. Urkunden 92 Turkvölker 1 1, 396, 510 Turmarch. Hoher Militärbeamter eines Themas (s. d.) 335, 382 Turnovo 64 Tursun. Beg. Biograph Mehmeds 11. 221 Tuscus. S. Thomas Tuscus Typika. S. a. Gregorios Pakurianos. Pantokrator. Theotokos Kosmosoteira. Theotoku tes ke char. 39, 76, 93, 1 1 l f., 141, 1 56, 382, 405, 428, 453 f., 457 Tyrus 437
Tzetzes. S. Johannes Tz. Tzurulon. Ort bei Adrianopel 163, 1 70 Über die Kaiser von Trapezunt, die Großkomne nen. Werk des Michael Panaretos (s. d.) 496 Über die wunderbarsten Ereignisse im Maghreb von Ibn Sa'id al-Maghribi (s. d.) 473 Übersetzungen 33, 152, 216 Umur. Emir von Aydin 532 Umurtag. Bulgarenzar 344 Ungarn 5 1 , 197, 2 12 f., 378, 380-382, 396, 429, 433, 435, 449, 452, 455, 460, 469, 476, 540, 562 Ungarn. Urkunden 562 Urknr. 31 Union. S. Kirchenunion Universität. Problem der sog. Univ. in Konstpel. 348, 371 Unteritalien. S. Sizilien. Süditalien Unterwasserarchäologie. S. Archäologie Urban 11. Papst 463 Urban V. Papst 527 Urbanistik. S. Stadtentwicklung Urkunden. S. a. Athos; Urkunden. Registerfüh rung. Diplomatik. Kaiserurkunden. Papst urkunden. Hegumenenurkunden. Privatur kunden. Bischofsurkunden. Diplomatik. 'Ita lien. Serbien. Bulgarien. Normannen. Anhang zu Hauptteil IV 32, 9 1 - 1 19, 549-564 Urkunden. Definition 9 1, 125 Urkundenfälschung 127 Urkunden. Gliederung. Infowert 91 f. Urkunden, lateinisch 91 Urkundenlehre. S. Diplomatik Urkunden, slawisch (allg.) XI, 33 Urkunden. Verluste 92 Uroskopie 1 57 Ursicinus. Magister militum. 4. Jh. 240 Urug. Osman. Geschichtsschreiber 221 , 223 f. Vagantenmönche. S. Wandermönche Vahram von Edessa. Armen. Reimchronik 225 Valens. K. 242, 250, 266 Valentinian 1. K. 1 75 f., 244, 263 f., 266 Valentinian 111. K. 1 82, 322 Valois. Franz. Adelsgeschlecht. S. a. Charles von Valois 552 Vandalen 53, 1 75, 1 87 f., 264, 271, 280 Varägergarde 430 Vardan. Armen. Chronist 225
657
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE Vardan Mamikonian. Armenierfürst (5. Jh.) 262
Verträge. S. Friedensverträge
Variae. S. Cassiodor
Verwaltung. S. a. Fachschriften; Verwaltung. Be
Varna. Schlacht von 21lf.,222,524,532,542
amte.
Vasallität. S. a. Eid 435
Dienstanweisungen. Themen 13, 28f., 32, 57,
Vatikan. Archiv. Urkunden 118, 195, 213, 483,
73, 85, 96, 98, 10lf., 117, 119-124, 145, 159,
509,549,555,560,562,563 Urknr. 32 Vatikan. Inschriften 167 Vatopedi. Athoskloster 110
Vazelonkloster. Urkunden 517,563 Urknr. 33 Vegetius. Antiker Kriegstaktiker 314 Velumrichter 392,447,455 Venedig XIX,XXV,47,56, 190f., 455,466,506, 518,537,546,558
Büros.
Amtsführung.
Katepanikia.
163, 173, 177, 180, 182, 226, 231, 248, 250, 255, 275, 276, 295, 316, 325, 356f., 410, 444, 487,505,551,560,562 Verwaltung. Dorf. S. a. Komarch. Protokomet. Pagarch. Dorf 94,99,310,332 Verwaltung; Kirche. S. Kirche; Organisation Verwaltung. Militär 28,98 Verwaltung. Provinz. S. a. Themen XXIf., 94,
Venedig; Haltung im 4. Kreuzzug 464,466
102, 122, 179f., 256, 284, 296, 298, 300, 335,
Venedig; Chronistik XXV, 190, 417, 467, 491,
338,347,365,393,427,554
497,526f. Venedig; Sachreste 51,516
Venedig; Urkunden XXIII,191,195f.,404,420, 428,452,459,483,491,509,517(,549(,555, 560,563f. Urknr. 34
Verwaltung; Provinz. Reform 2. H. 10. Jh. 391 f., 402 Verwaltung. Zentral. S. a. Logothesia 93, 179, 300 Verwaltung. Zivil 28,98
Venedig; Verträge mit Byzanz 497
Verwaltungstermini 20
Venezien 189f.
Verwaltungsurkunden. S. a.
Verfassungsgeschichte. S. a. Krönungszeremoniell. Zirkusparteien. Volk. Senat 392 Verfassungswirklichkeit 298,406,408
Beamtenurkunden
104,191 Verwandtschaft. Element der Familienpolitik (s. d.) 368
Verkauf. S. a. Kauf 93,108-110
Verwandtschaft,geistlich 359
Verkehr. S. a. Seereise. Handelswege 40
Vetranio. Usurpator 265
Verfolgung. S. Toleranz. Redefreiheit
Vezir 413
Verkauf. S. Kauf
Victor Tunnunensis 135, 279,286f. Nr. 99, 289,
Verkehrswege. S. Straßennetz
307
Verkehrsmittel. S. Fahrzeuge
Victor de Vita 187
Verkehrsrecht 327
Viehbesitz 323,495
Verlobung 354,484
Viehhändler 486
Verluste. S. Quellenverluste
Viehhaltung 331
Vermögen; Privat 21, 108, 110, 112, 268f., 311,
Vigilius. Röm. Papst 296 f.
368,405(,421,423,454,462,495,556
Villani. S. Johannes ViI.
Vermögen; Staat 21
Villehardouin. S. Geoffroi
Vermögen; tote Hand. S. a. Patrimonialgüter 21,
Villen. S. a. Palast 39,60,62
112, 114, 128, 187, 291, 295, 407, 454, 486, 556f. Vermögen; tote Hand; Leihe 453 Vermögen; tote Hand; Verwaltung. S. Klostervermögensverwaltung
Vindanius Anatolius. Landwirtschaftstheoretiker 157 Viran�ehir-Kaleköy 64 Visio Cosmae 143 Visionen. S. a. Prophetengabe 341
Vermögensrecht 126,128,446
Visiones Danielis 143
Verona-Liste (Verwaltung) 276
Vita. S. Biographie
Verria (Berrhoia) 489
Vita des Bischofs Achilleios 383 Nr. 294
Versatzstücke, architektonisch 39
Vita Antonii, des Mönchvaters. S. a. Athana
Verteidigungssystem. S. Befestigungsbau
sios 251
658
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Vita des Antonios d.j. 353 Nr. 232 Vita des Athanasios Meteorites. 542 Nr. 588 Vita Basilii. K. Verf. Konstantin VII. (s. d.) 337, 3 4 1 , 369, 392 Nr. 3 1 4
Vita des Basileios d.j. 379f. Nr. 284 Vita des Blasios von Amorion 383 Nr. 292 Vita des Boris und Gleb (Rußland) 2 1 1 Vita Caroli magni. S. Einhard Vita Daniels, des Styliten 271 Nr. 68 Vita des hl. David von Thessalonike 292 Nr. 1 10 Vita Davidis, Symeonis et Georgii 351 Nr. 227 Vita des Euaristos Studites 351 Nr. 228 Vita des Eugenios. Verf. Johannes Lazaropulos (s. d.) 501 f. Nr. 5 1 3 Vita des Euthymios 271 Nr. 6 7 , 324 Vita des Euthymios, d.]. Verf. Basileios 352 Nr. 230
Vita des h1. Euthymios. Georgisch 228 Vita des Georgios von Amastris. Verf. vieH. Igna tios (s. d.) 350 Nr. 225 Vita des Germanos, des Athoniten. Verf. Philo theos Kokkinos 501 Vita des Gregentios. Verf. vieH. PaHadios 292 Nr. 1 12
Vita des Gregorios Dekapolites. VieH. verf. von Ignatios 350 Nr. 224 Vita des Gregorios Sinaites. Verf. Philotheos Kokkinos (s. d.) 501 Vita des h1. Hilarion. Georgisch 229 Vita des Hypatios 270 Nr. 64 Vita Ignatii. S. Vita des Patr. Ignatios Vita der Irene-Piroschka 444 Nr. 407 Vita des johannes, des Barmherzigen (Eleemon). Verf. Leontios von Neapolis 3 1 0 Nr. 147 Vita des johannes von Gothia 325 Nr. 1 76 Vita des Kaisers Basileios. S. Vita Basilii. K. Vita des Konstantinos (Kyrillos) 72, 207, 348 Nr. 221
Vita Konstantini. S. a. Eusebios 95, 1 00 Vita Konstantins VI. K. (zu erschließen aus The ophanes Confessor) 3 3 8 Vita des Kyrillos von Philea. Verf. Nikolaos Kataskepinos (s. d.) 445 Nr. 409 Vita des Lazaros. Verf. Gregorios 418 Nr. 360 Vita des Leon von Catania 325 Nr. 178 Vita des h1. Leontios 74 Vita des Lukas Steiriotes 381 Nr. 287 Vita des Lukas, des Styliten 380 Nr. 285
Vita Markelli 270 Nr. 66 Vita der Melania d.j. 269 f. Nr. 63 Vita des Michael (Methodius) 72, 207,
348 Nr.
221
Vita des Naum von Ochrid. Kirchenslawisch 207 Vita des Neilos von Kalabrien. Verf. Bartholomaios (s. d.) 4 1 9 Nr. 362 Vita Nikephori. S. Vita des Patr. Nikephoros Vita des Nikolaos Studites 3 5 1 , 354 Nr. 234 Vita des Nikon "Metanoeite " 380 Nr. 286 Vita der Olympias 268 Nr. 60 Vita des Patr. Euthymios 70, 355, 379 Nr. 283 , 3 84
Vita des Patr. Eutychios 290 Nr. 106 Vita des Patr. Ignatios. Verf. Niketas David (s. d.) 3 3 7, 34 1 , 350 f. Nr. 226, 433 Vita des Patr. Isidor. Verf. Philotheos Kok kinos 501 Vita des Patr. Nikephoros. Verf. Diakon Ignatios (s. d.) 341 f. , 349 Nr. 223 Vita des Patr. Tarasios. Verf. Ignatios (s. d.) 349 Nr. 222
Vita des Peter Thomas. Verf. Philippe de Mhieres (s. d.) 70, 499 Nr. 508 Vita des Petros von Argos 382 Nr. 291 Vita des Petros von Atroa. Verf. Sabas (s. d.) 354 Nr. 235
Vita des Philaret. Verf. Niketas von Amnia (s. d.) 3 1 9, 323 Nr. 1 74 Vita des Porphyrios. Bischof von Gaza 269 Nr. 62
Vita des Sabas (6. Jh.) 290 Nr. 107 Vita des Sabas ( 1 3 . Jh.). Verf. Teodosije (s. d.) 476 Nr. 477
Vita des Scheich Bedreddin. S. Bedreddin Vita Severi. S. a. Zacharias Rhetor 267 Vita des Schenute von Atripe 72, 271 Nr. 69 Vita des Spyridon von Trimithos. Verf. Theodoros 3 1 2 Nr. 150 Vita des Stephan Uros III. Decanski 70, 535 Nr. 574
Vita des Stephanos d.j. Verf. Stephan Diako nos 324 Nr. 1 75 Vita Symeons, des "Neuen" Theologen. Verf. Ni ketas Stethatos (s. d.) 419 Nr. 361 Vita Symeons, des Styliten, des jüngeren 291 Nr. 1 08
Vita des Symeon, des hl. Narren. Verf. Leontios v. Neapolis 3 1 0 Nr. 147
INDEX DER NAMEN, SACHEN UND BEGRIFFE
Vita der hI. Thekla 75
Vladislav. Jagellonenkönig 211
Vita der Theodora von Thessalonike. Verf. von
Völkerfamilie 390,392
Georgios (s. d.) 354 Nr.236
Vita der Theodora (13. Jh.). Verf. Hiob (s. d.) 478 Nr.473
659
Völkerkunde. Exkurse des Laonikos Chalkokondyles (s. d.) 520 Völkerwanderung 187
Vita des Theodoros von Kythera 383 Nr. 293
Voislav. Rex. Fürst von Zeta (Serbien) 443
Vita des Theodoros von Sykeon 310 Nr.146
Volkskrankheiten 155
Vita des Theodosios von Trnovo 207,209
Volk. Element der Kaiserkür und Patriarchen
Vita der Theoktiste von Lesbos. Verf. viell. Niketas Magistros (s. d.) 355 Nr.237
Vita der Theophanu 355 Nr.238 Vita des hI. Vladimir. Russ. 211 Vitae beatorum Orientalium. Verf. Johannes von Ephesos (s. d.) 288
wahl 298,349,406,408 Volk als Pöbel 460 Volksbewegungen im Bürgerkrieg (14. Jh.) 494, 496,501,504,508,525 Volksgeschichte (origo gentis) 442 Volkskunde 30
Vitae ducum Venetorum. S. Marino Sanudo d. J.
Volksliteratur XIII
Vitae virorum apud monophysitas celeberrimor-
Volksrecht 95, 127,277,327,554,561
um. S. a. Zacharias Rhetor 267f. Vitalian. Feldherr 5. Jh. 268,278,306
Volkssprache. S. a. Volksliteratur 86, 88, 143, 214,355,451,524
Viten des Athanasios, des Athoniten 382 Nr.290
Volkswirtschaftslehre 172
Viten GregoTS des Erleuchters 72,246 Nr.16
Vollständiges Geschichtswerk. Verf. von Ibn al-
Viten des Ioannikios. Verf. Petros. Sabas (s. d.) 352 Nr.229
A!ir (s. d.) 472 Vorsatzblätter 32
Viten des Ivan Rilski 207f.
Vorverkaufsrecht 126
Viten des Klemens von Ochrid. Verf. wahr
Vorzeichen (omina) 341
scheinlich Theophylakt von Ochrid 207,446
Viten des Maximos Kausokalybites 502 Nr. 514
Wachssiegel 178
Viten des Meletios. Verf. Nikolaos von Methone
Wachttürme. S. a. Befestigungsbau 55
(s. d.) und Theodoros Prodromos (s. d.) 444 Nr.408
Waffen. S. Bewaffnung Wagenlenker. S. a. Zirkusparteien 48
Viten des Niketas 355 Nr. 239
Wahrsagung. S. Prophetengabe
Viten des Pachomius 72,214,247 Nr. 17
Wandermönche. S. a. Mönche 350, 352f., 355,
Viten des Patr. Athanasios I. 70,500 Nr. 510 Viten des hl. Sabas (13. Jh.) 70,477 Nr. 470 Viten des Stephan Nemanja 70, 205, 476f. Nr. 469
Viten des Symeon, des Styliten, des Älteren 230, 270 Nr. 65
381,383,419,444,510 Wandervölker. Quellen 13 Wandmalerei 47-51 Wandmalerei. Motive. Programme 49 Wappen,Fehlen von 38,181 Waren. S. Handelswaren
Viten des Theodoros Studites 352f. Nr. 231
Wasserleitung. S. Aquädukt
Viten des hl. Theodosios 291 Nr.109
Wasserrechtsstreitigkeit 114
Viten des Theophanes Confessor 353 Nr.233
Wasserversorgung 432
Vita der zehn Märtyrer 325 Nr. 177
Weberei,kaiserI. 368
Vitigis. Ostgotenkönig 286
Webkunst. S. a. Stoffe 402,447
Vitzyne (Bitzina; Vicina) (Taurus) Bischofs-
Wechsel 359
sitz 510 Vizye (Thrakien) 334
Wegenetz. S. Straßennetz Weide 481
Vlachen 438,465
Weihe an Gott 354
Vladimir. S. a. Vita des VI. Fürst von Kiev 211,
Weiheinschriften 162 f.
443
Weinbau 23,416
660
INDEX DER NAMEN,
Weissagungen 73 Weizen. S. a. Getreide 23, 340 Weißes Kloster (Oberägypten) 271 Weltanschauung 49 Weltbild 9, 85, 1 59, 297 Weltchronik. Weltgeschichte 68, 1 87, 244, 281, 283, 285, 304, 306, 342, 345, 374-376, 410, 433 f. 438, 440 f., 462 Weltliches Recht. S. Recht, weltlich Weltuntergangsstimmung. S. a. Eschatologie 3 1 5 Werkstätten 39f., 47-49, 5 2 , 59, 6 3 , 510 Werkstätten, kaiserl. 463 Werkzeuge 44f. Wertgegenstände. S. Schmuck. Sachreste; Kleinsachreste Westen. MA 92 f., 100, 1 57, 161 Westgoten 250, 264 Westreich, spätrömisch 8, 12, 29, 47, 80, 187f., 203, 239, 253, 259[, 263 [, 273, 276 Wibald von Stablo 83, 197, 451 Nr. 423 Wien. Papyri. S. a. Codex Vindob. 97f. Wilhelm von Apulien 86, 415 Nr. 352 Wilhelm von Tyrus 75, 435, 437 Nr. 393, 466, 475 Wipo. Historiograph aus dem regnum Teuto nicum 198 Wirtschafts gebaren der Byzantiner. S. a. Geld wirtschaft. Vermögen; privat. Handel 406, 509 Wirtschaftsgeschichte. Allg. XXVI, 4, 5, 9, 13, 21, 28, 32, 40, 45, 62 f., 67, 73, 78, 106, 1 12, 1 1 5, 124, 209, 231 , 255, 339, 389, 404, 453 , 481 , 495, 510, 543, 551, 561 Wirtschaftswissenschaft 5 Wirtschafts zen tren 3 1 7 Wohltätigkeit. S. a . Almosen 355 Wohnhausbau. S. Hausbau Wolgabulgaren 395 Würfelspiel. Verbot 314 Wunder. S. a. Subkultur. Exorzismus. De osten tis. Vorzeichen 282, 303, 3 1 0, 321 , 325, 352, 354, 372, 407, 501 Wunder des Artemios (s. d.) 311 Nr. 149 Xanthopulos. S. Nikephoros Kallistos Xenophon. Athoskl. Urkunden XI Xeropotamu. Athoskl. Urkunden XI, 107 Xiphilinos. S. Johannes Xiph.
.
SACHEN UND B EGRIFFE Ya�yä 69, 367, 395, 4 12 Nr. 344, 474 Yäqüt al-Rümi 78, 216, 362, 488 Nr. 493 Yazid II. Omajadenkalif 333, 378 Yemen 293 Ystoire de li Normant. Werk des Amatus (s . d.) 434
Zacharias. Notar des Themas Thrakesion 354 Zacharias Rhetor (Scholastikos) 69, 1 35, 148, 230-232, 236, 259, 267f. Nr. 59, 280, 288 f., 308 Zadar (Urkunden) 555 Zahlungsaufforderungen 100 zakon sudnij liudem 129 Zakynthos. S. Ionische Inseln Zancaruolo, Gasparo. Venez. Chronist (15. Jh.) Zara Gadera, Zadar) (Eroberung durch Kreuzfahrer) 469 Zauberpapyri 95, 1 53 f. Zeitbestimmung. S. Chronologie Zeitstimmung. S. Atmosphäre Zelotenherrschaft (Thessalonike) 506, 508, 512 Zeni. S. Jakob, Carolus Zeno I. K. 1 76, 262, 283 Zensur. S. a. Redefreiheit 153 Zentralverwaltung. S. Verwaltung Zeremoniell. S. a. Zeremonienanweisungen 46 [, 49, 249 Zeremoniell. S. a. Krönungen. Empfänge. Pro zessionen 120, 160, 257, 294, 298, 451 , 482, 529, 544 Zeremonienanweisungen 41, 120, 392 Zeremonienbuch. S. De ceremoniis Zeugenaussageprotokoll 108 Zibaldone da Canal. Italienisches Handelsbuch 514 Ziegelstempel 162, 1 69, 1 71 Zins 252, 3 1 1 , 512 Zinsverbot 314, 513 Zirkelschluß 42 Zirkusspiele. S. a. Spiele. Tierhetzen 310 Zirkusparteien XIV, 48, 161, 163 f., 1 71 , 249, 272, 280, 282, 284, 299, 303, 306, 309, 3 1 5, 322, 339 f. Zisterzienser 436, 468 Zitadelle. S. Burg Zivilisation. S. a. Kulturgeschichte 9 Zivilrecht. S. a. Familienrecht. Sachenrecht. Gü terrecht. Personenrecht. Handelsrecht 509
I NDEX DER NAMEI'�, SACHEN UND B EGRIFFE
Zographu. Athoskloster. Urkunden XI , 1 1 5, 459 Zoll. S. a. Kommerkiarioisiegel. Kommerkion 216, 339, 509, 514, 552, 564 Zonaras. S. Johannes Zonaras Zoologie. S. a. Fachschriften ; Zoologie 50, 80, 1 57f. Zorzi Dolfin 526 Nr. 554 Zosimos 239, 241 , 259, 260 f. Nr. 44, 283, 286, 306 Zotikos Paraspondylos. Redaktor des Gedichtes über Schlacht bei Varna (s. d.) 542 Zorzi Dolfin 193, 526 Nr. 554 Zubdat. S. Rahm der Milch von der Geschichte Aleppos Zunft. Zunftwesen 95, 98, 164, 1 8 1 , 367, 382, 390, 460
661
Zunft. Abgaben 390 Zunft. Eintrittsgebühren 390 Zunft. Gewinnspannen 390 Zunft. Strafgelder 390 Zurita. G. Annalen von Aragon 204 Zusammenschau der Geschichte (Synopsis historion). Werk des Johannes Skylitzes (s. d.) 406 Zusatzinformation 38, 41 f., 65, 162, 450, 479 Zweikaiserproblem 1 89 Zwillingsquelle (Chronistik) 67, 434, 462 Zygos. Unbekannter Bischofssitz 354 Zypern. S. a. Lusignan 8, 92, 123 f., 244, 310, 324, 382, 439, 458, 486, 491 , 499, 5 1 7, 521 f., 525 Zypern. Sachreste 58