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<.Uv OC7toße:tAÄe:cr.&ext" könnten nur auf Juden und häretische Christen, nicht aber auf Mohammedaner deuten, die "keine Beziehung zur Bibel hätten" (!)5, ist völlig hinfällig und spricht eher für das Gegenteil. Die Willktirlichkeit seiner Beweisführung erhellt schließlich daraus, daß er auf die (von ihm auch als echt angesehene) dritte Stelle, die der ersten ja sehr ähnlich ist, nicht eingeht. 2 PG 89, 36-309. 3 Zur Geschichte der Monophysitenkirche, Zeitschrift für dM neutestamentliche Wi8StmBchaft 24 (1925) 23ff. . 4 :E. N. :EeXY.y.o,;, TItp, 'Av<XG-rq;o(J)v ~tVq;·t"(J)v, ElE:OOG ~op't'jj 1t«LY"L .; xa.t l7.u't"o.; Ö Nam sieut dieit Mahumetus in sua 10 Ma.x06!J-e-. ev 'ti'j e:a.UTOU OtO"OY.a.At~ doetrina: "Postquam omnia mortua &.'TOfJ. '1 e:O''t'tV o!J.oto: ~ Y&'olem<;, oox tG1'tV ÖllO\O<; xo:l. 0 TIj<; yEveac:Ul<; öpo~. Nüv &xouO'\ (ji-&<Xp...-1)'1 ~Ul~V, 1'o're & !J.ev (f. ö V , Z.2), der wahrscheinlich durch das !p-l](jo(.L&v in der nächsten Zeile hervorgerufen ist. Zu bemerken ist schließlich, daß in dieser Handschrift zwar einige Seiten unbeschrieben sind, aber entgegen Hases BehauptungS ohne Textverlust. 4. Paris. suppl. 169, s. XVIII ha.t bereits Omont in seinem Katalog als Abschrift a.us Coislin. 130 erkannt. 7 Vgl. R. Devreessa, La fonds Coislin, Paris 1954, S. 123. 8 Hase, Sp. IHf. c«(J.e;.&- 6, 11. 7, 8. 10,15. 17, 8. 18, 40.
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Aus dem 8. Jahrh1llldert sind uns weiters erhalten: 1. Eine kurze, 1lllvollständig erhalt-ene Erwähnung der "Sekte" der Mohammedaner im Häresienverzeichnis der Doctrina patrum de incarnatione verbi 6•
2. Eine bis auf geringe Abweichungen übereinstimmende, aber wesentlioh längere Partie im l/iber de haeresibus des JOHANNES DAJ."\IASKENOS 7 • Sie ist auch getrennt überliefert, z. B. im Athous Batop. 290, f. 156, s. xe; Paris. SuppI. gr. 1255, V, f. 6P-63 v ,s. XIV; Athous Laurae 1854, f. 109 r , s. XVIT9. 3. Die bis in die byzantinische Spätzeit geltende Abschwörllllgsformel für Mohammedaner, die sich zum Christentum bekehrten 10. Von nooh nioht verwerteten Handschriften seien folgende genannt: Paris. SuppI. gr. 1255 V, f.58 r-60 r , s. XIV; Vat. gr. 680, f.386 r -390 r , s. XIII; Vat. Ottob. 260, f.30 r-34 v, s. XVI-XVII. Die Tatsache, daß keine alten Handschriften erhalten sind, ist bei dieser "Gebrauohsschrift" nicht weiter verwunderlich, läßt aber vermuten, daß sie im. Laufe der Zeit einige Veränderungen erfahren hat. Bemerkenswert an diesem Exorzismus ist zunächst, daß er auf derselben Koranübersetzung beruht wie die später zu besprechende Refutatio Mohamedis des Niketas Byzantios (9. Jahrh1llldert)l1: Exorz. 149, 20~25 Niketas 769 A 'Avoc.&c:!J.O:"t'(~w 't0'J 1to:poc8e:~0'0v "('oi) Mwoc!J.e:8 bJ Mye:~ 'te:O'O'o:po:~ e:!vo:~ 1to'to:!J.ou<; ~l; ü8cx-ro<; OC-&OAW'tOl> Ko:t yocAO:K't'OC:; !J.1) &AAocO'O'ov'to<; 't'ov VOO'TOV cx\rrOü KO:1. O~VOl> Yj8e:0c:; xo:~ (J.E:A~'t'OC:; ÖA~aTOÜ 12
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6 Ausgabe von F. Diekamp, lIünster 1907, S. 270. 7 PG 94, 764 A-773 A (Kapitel 101). 8 Vgl. EEBL 25 (1955) 334. 9 Diese Handschriften fehlen bei B. Kotter, Die Überlieferung der Pege gnoseos (Studia. pat-ri8t. et byz. 5), Etta11959. 10 Ausgabe PG 140, 124<-136 und E. Montet, Revue de l'kistoire des. religiO'M 53 (1906) 145-163 (danach wird zitiert); Kolla.tion einer neuen Handschrift von J. Ebersolt, (s.. s.. 0.) 54 (1906) 231f.; vgl.. auch Gass I, S. 181 und Beck, Vorsehung 35, A. n. 11 Natürlich ist der Exorzisn1ll8 von Niketas nicht abhängig, wie Meyendorff (S. 124) vermutet, da. erstens in ihm Zitate aus Suren vorhanden sind, die bei jenem fehlen, und außerdem seine Abfassungszeit früher anzusetzen ist (darüber im Folgenden). 12 Sure 47, 16. 13 Falsche "übersetzung von Sure 2. 23f.; vgl. Eichner 214. 14 Falsche "übersetzung von Sure 21, 34; vgl. Eichner 210.
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I. Die Islampolemik vor Manuel II.
155,24-26 0EOC; ELC; 0EOC; oAOaepupoc;,
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776B rxtrr6~ &a"t'~ eeo~ e!c;, eeo~ oA6(J'
Zum Verhältnis dieser drei Schriften zueinander ist zunächst zu sagen, daß Diekamp16 die Abfassungszeit der Doctrina mit 685-726 begrenzt, während Kotter 17 die Priorität des Johannes Damaskenos vermutet. Schließt man sich der Auffassung Diekamps an, könnt-e man annehmen, daß Johannes den Abschnitt, in dem er einzelne Suren zitiert (769B-772D) selbst hinzugefügt hat. Was nun die Entstehung des Exorzismus betrifft, muß man die Ansicht Cumonts 18, er sei bereits Ende des 7. Jam:hunderts entstanden, ablehnen und auf die Montet's 19 zurückgreifen, da durch die Worte "E-.~ 3t xo:i .ac;' GEßa;üt-douc; dx6'11~ ..• WC; GU[LßOA<>:'''&\l7tpu>..o~U7t(r.lV, xa;t 3EXO[L<>:'~ •.•" (PG 140, 136B) der Bilderstreit bereits vorausgesetzt ist. Somit ist als terminus post quem jedenfalls das Jahr 787 anzunehmen (7. oikumenische Synode, Wiederherstellung des Bilderkults). Hingegen spricht gegen eine Entstehungszeit unter Photios~Cl die Verwendung des Exorzismus durch Michael Synkellos (siehe unten). Erwähnenswert ist schließlich, daß diese Schrift einige Ähnlichkeiten mit Johannes Damaskenos aufweist (bes. 152, 9-153, 2 '" Joh. Dam. 765 AB; 153, 20-27 '" 769 AB). Mit einigem Vorbehalt ist als nächster Byzantiner, der sich mit dem Islam befaßte, lVIrCRA.EL SrnKELLos (ca. 760-846) zu nennen. Unter seinem Namen ist nämlich eine Partie in der älteren Redaktion (cod. P, s. XI) des Georgios Monachos 21 erhalten, die dann in der endgültigen Fassung ohne Nennung der Quelle an anderer Stelle eingeschoben wurde. Außerdem ist diese Kurzdarstellung zusammen mit Kapitel 101 von Dehaeresibus überliefert (vielleicht ist Michael Synkellos selbst der Int-erpolator)2~, wie zum Beispiel im. Vat. gr. 720 (s. X, f. 97 r-98 r ), Vat. Ottob. 309 (s. XVI, f.35 v bis 37 t ) und Bruxell. II 4836 aus dem Ja.hr 1281 23 , während sie im Vind. hist. gr. 56 (um 1000), f. 199 r -200 r , den Johannes-Text verdrängt hat 24. 15 Sure 112. 16 p.LXXX. 17 a~ a. 0., S. 211 ff. IS Rev.hut.rd.63 (1911) 144ff. 19 a.. a. 0., S. 147. 20 Montet a. a. 0., S. 146f.; Meyendorff 124. 21 Qeorgius Monachus, ed. de Boor, Bd. II, S. 699-702. 22 Vgl. Kotter, a. a. 0., S. 202 Wld 205. 23 Ohne Kenntnis des Georgios Monachos mangelhaft abgeschrieben von J. Da.vreux, Byz. 10 (1935) 93f. 24 Kotter 206f.; vielleicht auch Athous La.urae 1556, f. lS5 t -IöS t , s. Xv.a.
Chroniken und Häresienverzeichnisse
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In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß Sdrakas 25 ein übler Lapsus unterlaufen ist, indem er aus der Überschrift im Bruxell. Ir 4836 (ToG (.J.CXXotp(ou 'Er.tepcxv(ou e'itLcnc6'itou KU7tpou) einen Bischof MO:X«PLO<; KU1tpoU des 12. Jahrhunderts als Verfasser herauslas. Der Inhalt dieser Schilderung ist zum größeren Teil aus dem Exorzismus übernommen. Georgios Monachos 700, 18-701, 15 = Exorz. 151, 11-22 und 153, 3-10. Die Flickstelle 701, 7 ist durch das Wiederholen der Worte x),etooüxo.; 'rOÜ r.o:po:odcrou von 700, 19 deutlich zu er~ kennen. Georgios Monachos 701, 15--21 etwas abgeändert und verltürzt aus Exorz. 149, 20-150, 12 702,5-9 in erweiterter Form übernommen aus
"
152,5-8
Der Anfang hingegen läßt sich auf J ohannes Damaskenos zurückführen: Georgios Monachos 699, 11 (vgl. Apparat) bis 700, 18 vgl. mit Johannes 764 A bis 765 B + 773 A. Somit bleibt als eigenes geistiges Eigentum des Michael Synkellos nur der Bericht, daß Juden und Christen in der Hölle verheizt würden, während die Samariter die Exkremente der Paracliesesbewohner fortschaffen müßten (Georgios Monachos 701, 21-702, 2). Am Anfang des 9. Jahrhunderts taucht nun auch die erste ~rhaltene Erwähnung der nauen Religion und ihres Urhebers in einem historischen Werk auf, die, wie wir im folgenden sehen werden, die Hauptquelle für alle späteren chronologischen Notizen darstellt, nämlich bei THEOPHANEs 26• Woher Theo~ phanes seine Kenntnis bezogen hat, wissen wir nicht 27, jedenfalls kann sie nicht auf die Vorlage zurückgeben, die er mit der Historia syntomos des Patriarchen Nikephoros gemeinsam hat, da dieser nur erwähnt, die Sarazenen hätten von Ya~rib aus Eroberungszüge untemommen 28 , und Mohammed nicht einmal namentlich anführt. Der schon genannte GEORGIOS MONAcHos, bei dem sich eine etwas längere Partie über die Mohammedaner findet 29, geht in seinem ersten Teil, der Darstellung der Abstammung und des Lebens des Propheten, auf Theophanes zurück, wobei er elen Anfang weggelassen hat; Theophanes 333, 14--334, 19 = Georgios l\1onachos 697, 12-699, 10; in der älteren Redaktion (cod. P) 25 S.60. 26 Theophanes, ed. da Boor, Leipz.ig 1883, S. 333f. 27 Nach Brooks, BZ 15 (1906) 578-587, käme (wohl auch für diese Partie) eine indirekte syt'ische Quelle in Frage.. 28 Niccphorus, ed. de Boor, Leipzig 1880, S. 21, 25-28. 29 Bd. H, S. 697-706. 2 Trapp
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1. Die Islampolemik vor Manuel H.
ist auch das Ende des Theophanes-Berichtes ausgeschrieben. Der einzige Unterschied ist der, daß bei Georgios Monachos der Mönch, der mit Mohammed verkehrt haben soll, wie bei Johannes Damaskenos (De haeresibus 765 A) als Arianer bezeichnet wird (699, 2), während bei Theophanes nur allgemein von einem Mönch die Rede ist (344, 10). Man muß daraus schließen, daß Georgios Monachos eine mit dem Bericb,t des Michael Synkellos bereits kombinierte Fassung von De haeresibus vorlag, wobei er aus Johannes Damaskenos den "Arianermönch" und den Anfang über den Morgenstern übernahm (Johannes 764 B = Georgios 705, 22-706, 6), im übrigen aber (699, 11-702, 9) Michael Synkellos aussohrieb. Endlioh bleiben als eigene Zutaten eine ausführliche, aber völlig inhaltsleere und primitive Polemik gegen die Lehre der Mohammedaner (702, 10-705, 22) und die mißverstandene Gebetsformel (706, 6-17)30. Getrennt überliefert ist diese Partie (mit einigen Auslassungen) im Vat. Regin. gr. 184, f. Ir-9 v, s. XVI. Obwohl nicht ganz hieher gehörig, sei doch am Rande erwähnt, daß LEON VI. im Kap. HOf. seiner Taktik ganz kurz von der Ausbreitung des Islam berichtet 31. Der Satz 1to(V"a~ 8e X<XL xcXxou ~PYou Tav €lebv dvo:t o&t'tov Ö1tOTL.&s:y,a.:t (972 C) erinnert an Georgios Monachos (= Michael Synkellos) 702, 5f.
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Der Bericht des Theophanes mit dem des Georgios Monaohos vereinigt findet sich in dem Werk De administrando imperio KONSTANTINS VII. Porphyrogennetos 32• Eine Stelle des Kap. 14 (S. 78,28-31) über den Glallbenskrieg liefert den Beweis dafür, daß die ältere Redaktion des Georgios als Vorbild diente, da sie in der späteren fehlt 33 • Eine eigene Änderung finden wir bezüglich der Gebetsformel vor, indem das von Georgios falsch mit "größer" übersetzte oM (706, 10) richtig zu "und" verbessert ist, wobei freilich die Vermengung des tatsächlichen Ausrufs (Allähu akbar: Gott ist der Größte) mit Ka'ba bzw. kabir (groß) erhalten bleibt (78,33-36)34. Der "übersichtlichkeit wegen sei ansohließend GEORGIOS KEDRENOS angeführt, der in sein Gesohiohtskompendium auch einen Bericht über die Entstehung des Islam aufgenommen hat S5• Der erste Teil (738, 3-739, 17) ist fa-st wörtlioh aus Theophanes übernommen (333, 1-334, 20), während er im 30 Vgl. Eichner 238. 31 PG 107, 972B-D. 32 Constantine Porphyrogenitus, Da adm. imp., ed. G. Moravcsik, Budapest 1949, Kap. 14 (aus Georgios in verkürzter Form), Kap. 17 (Theophanes); Kommentar von H. Jenkins, London 1962, S. 69-74. 33 Vgl. de Boor, S. 699, Apparat. 34 Vgl. H. Jenkins, a. a. 0., S. 72; Gütarbock 68, Anm.; Eichner 238. 35 Georgius Cedrenus, 00. I. Bekker, Bonn 1838, S. 738-744 (man beachte die auch von der Übersetzung treu befolgte Textgestalt 741, 6: e!'1lXt ~e: ,pei:.; 7tlXplXlldGouc; kv Ti;> "lXplXlld
Chroniken und Häre.sienverzeichnisse
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weiteren (739,17-744,24) - wie sich aus der übereinstimmenden Anordnung des Stoffes el'gibt --nicht weniger sklavisch die zweite Redaktion des Georgios (699, 11-706, 20) ausschreibt_ Diese Partie ist uns auch verselbstäncligt erhalten im Harl. 5624, f. 418 r -422 r36 • Hingegen muß der kurzen Erwähnung bei MIC.H.AEL GLYXAS 37 die erste Redaktion des Georgios zugrunde liegen, wie sich aus zwei, nur in dieser vorhandenen Stellen ergibt (Glykas 514, 1-'3 und 515, 2f. vgl. mit Georgios 699, Apparat). Seine eigene Leistung besteht darin, daß er seine Vorjage verkürzt und in geänderter stofflicher Anordnung wiedergibt. Auf Georgios Monachos ist vielleicht auch die dürftige Notiz in der Alexias der ANNA. KOMNENE zurückzuführen 38. m die im 10. Jahrhundert entstandene sogenannte Epitome 39, die uns für den betreffenden Zeitraum in den Bearbeitungen durch SYMEON LoGoTHETES 40 und THEODOSIOS MELITENOS 41 erhalten ist, fand die Notiz des Theophanes Aufnahme. Der Beweis dafür, daß sie nicht aus Georgios lVlonachos stammen kann, ist, abgesehen davon, daß wir von dessen Erweiterungen nichts antreffen, eine Stelle (Symeon 154, 10-12 = Theophanes 334, 24-26), die in keiner der beiden Fassungen des Georgios aufscheint. Interessant an dieser Partie sin.d die Zusätze, daß der mit Mohammed befreundete Mönch aus dem Kallistratenkloster stamme (Symeon 154,4) und der Prophet Kaiser Herakleios um Land zur Besiedelung gebeten habe (152, 15-18)411\. Auf diese Quelle stützt sich ZONARA.S XIV 17,12-23 42 , Wie man aus dem Vergleich einer Stelle (S. 214,13-15: 1.t.1J C:P~PZLV 3& ~v 't'O\J.ou &fa:v xa:l. 3L<X ,;,oü,o !/,tYYLcXV xecl. c:poßcp Cn)\l~XE(j&(U xa:l. 1tpO~ yi'jv xa:-rax)'(v&O''&«t = Symeol1 153, 19 fL1) {ntoepspcuv ~v &mv a:ö-roü O'XO't'03LVtWv 1ttrc't'cu; bei Theodosios l\1eJitenos, S. 105, heißt es bloß I.t.lJ {m:oepepcuv T~V -3ietv x«'t'l1.itbt't'cu) vielleicht annehmen darf, ist Symeon Logothetes eher als Vorlage zu bet.rachten. Eine stark verkürzte Notiz über Mohammed im Vat. gr. 681, f. 239 r aus dem 13. Jahrhundert 43 ist wegen der \iVort-e O'XO't'OSW(L)WV 7t(itTCU ebenfalls auf Symeon zurückzuführen, während eine Partie in der Verschronik des EpHR.AIM (V. 1406-1419)44 auf Zonaras beruht. 36 Ediert im NE 15 (1921) 357-363. Der Herausgeber K. Dyobuniotes glaubte irrigerweise, sie stamme aus Georgios Monachos. 37 Michael Glycas, ed. 1. Bekker, Bonn 1836, S. 513, 21-515, 7. 38 Alexias, ed. Leib, Bd. II, S. 208. 39 Vgl. Moravcsik 516. 40 Leo Grammaticus, ed. 1. Bekker, Bonn 1842, S. 152-154. 41 Theodosius Melitenus, ed. L. F. Tafel, München 1859, S. 105f. 41 a Dazu vgI. A. A. Vasillev, History of the Byzantine Empire, Madison 1961, Bd. I, S. 211. 42 Iohannes Zonaras, tomus III, ed. Th. Büttner-Wobst, Bonn 1897, S. 214f. 43 Abgedruckt am Ende von Niketas Byzantios, Refut. Mob., PG 105, 842. 44 PG 143, 64 D.
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I. Die Islampolemik vor lvIanuel H.
Es bleiben nun zwei große Häresienkompendien zu erwähnen: die Panoplia dogmatica des EUTHYMIOS ZIGABENOS und der Thesaurus orthodoxae fidei des NIKETAs CHONIATES. Ersterer lebte zur Zeit Alexios' I. und hat in sein auf dessen Veranlassung geschaffenes Werk am Ende eine Zusammenfassung und Polemik gegen den Islam aufgenommen 45. Von der allgemeinen Unselbständigkeit des Verfassers ausgehend konnte schon Güterbock46 De haeresibus und die Refutatio Mohamedis des Niketas Byzantios als Quellen angeben. Da er aber nur ungenaue und unvollständige Angaben macht, und anderseits Beck 47 Zigabenos eine gewisse Selbständigkeit zuschreibt (vor allem in der Verwendung der Koranübersetzung), soll hier eine genaue Zusammenstellung des Abhängigkeitsverhältnisses gegeben werden, durch die ersichtlich wird, daß eigene Zutaten fast nur in einigen sprachlichen Neuformulierungen zu erblicken sind: = Joh. Dam. 764 A-765 A Zigab. 1332 D-1333 A = Kedren. 738,-12---739, 14 1333A-D = Joh. Dam. 765 A-768 B " 1333 D-1336 D '" Joh. Dam. 768 C 1337 A = Panoplia T, 44 B-D (aus Johannes Dama" 1337 B-D skenos, De fide orthodoxa, PG 94, 801 C bis 805 A) 1337 D-1340 A (Kap. 5) '" Nik. Byz. 7890-792 A 1340 A 14-B 2 '" Nik. 792 C Ende Der Rest von Kap. 6 (Blut Christi und Propheten bezeugen Kreuzigung) ist neu 1340 C (Kap. 7) '" Nik. 740 A-B " 1340 C 10-D 12 = Joh. Dam. 768 D-769 B 1340 D 12---1341 A = Nik. 720 B-C 1341 B Anfang '" Nik. 708 Cl Joh. Dam. 769 B 8i. " Der folgende Vergleich mit dem Ausräumen des Augeiasstalles ist neu! 1341 B ll-C I = Nik. 705 D-708 A + 776 B 1341 C = Nik. 744 B-C " 1341 D-1344 All = Nik. 745 C-748 B " 1344 A 12---B = Nik. 737 A-B 1344 C = Nik. 764 B-C " 1344 C 11-1345 A 7 = Nik. 764 D-765 B " 1345 A 7-Ende = Nik. 781 D-784 A " 1345 B = Nik. 769 A-B lJ
+
45 PG 130, 1332-1360 (Titel 28); Handschriften angeführt bei Ebrhard 84, außerdem z. B. Athen. 297, s. XII, und 493, s. XV; Athous Batop. 162, s. XIV, und 163 aus dem Jahr 1281; der Titel 28 getrennt überliefert im Vat. Pa!. 367, f. 61 e-69", s. XIII. 46 S.35f. 47 Vorsehung 51f.
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1345 B 12-0 = Nik. 772 B-773 B im Auszug = Nik. 776 A 1345 C 14--D 3 1345 D 8f. = Nik. 772 B 1345 D 12-1348 A Auszug aus Nik. 773 A und 776 D-777 0 1348 A ll-B 4 = Nik. 720 A-B 1348 B 5-7 = Nik. 736 C = Nik. 776 B " 1348 B 10-12 " 1348 C-D 6 = Nik. 768 B-D " 1348 D 7~9 = Nik. 708 A " 1348 D 15 = Nik. 768 D 1349 A (Kap. 15) = Nik. 708 A = Nik. 720 D-721 A " 1349 A-B (Kap. 16) 1349 B-O (Kap. 17) = Nik. 721 B-O 1349 C--D 2 (Beginn von Kap. 18) = Joh. Dam. 769 B-O " 1349 D = Nik. 721 D 1349 D (Kap. 19) = Nik. 721 C = Nik. 744 D 1352 A = Nik. 745 B " 1352 B 2-6 = Nik. 724 A 1352 B 7-9 der Rest von 1352 B ist eine Zutat " 1352 C-D 4 = Nik. 737 C--D " 1352 D 5-7 = oben 1344 B " 1352 D 10f. = Joh. Dam. 773A 1352 D 12-1353 A 2 ist eine Zutat 1353 A 3-B = Joh. Dam. 769 D-772 B =;= Kedren. 740, 11-741, 6 " 1353 B-O (Kap. 21) " 1353 D (Kap. 22) = Nik. 769 A und Kedren. 741, 8-13 " 1353 D 13-1356 B 7 = Nik. 732 D-733 A " 13560 = Nik. 741 B-O " 13560 13-D 3 ~ Nil!:. 744 A 1356 D 5f. = Nik. 757 0 = Nik. 760 A " 1356 D 9-1357 A 6 " 1357 A (Kap. 25) = Nik. 761 A " 1357 B = Nik. 761 A-B JJ 1357 0 = Nik. 769 B 1357 D = Nik. 772 A " 1357 D-1360A (Kap. 27)= Nik. 7760 " 1360 B (Kap. 28) = Nik. 777 A erweitert " 1360 B (Anfang Kap. 29) ~ Nik. 789 A-B Den Schluß-"Gedanken", der Koran sei nur dazu geschrieben worden, damit die Ohristen ihn verspotten und ihr Glaube umso höher erscheine, darf man aJs Eigengut des Euthymios gelten lassen. Es bleibt nun nur noch Zigab. " " " "
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I. Die Islampolemik vor Manuel H.
der Beweis zu liefern, daß er Kedrenos und nicht Georgios Monachos verwertet hat. Dies ergibt sich einfach daraus, daß sich der Satz Kcxl r~·p /; 3r,Aw-&dc; &yye/\oc; dc; TOUt; !J.eyaAouc; &7tOvTeAA~cxL 7'Cpoqrfj't"l1.<; (Zigab. 1333 C) bei Kedrenos (739, Hf. OOTO:; y«p &yyeAo~ 7tE!J.1te'tcxL 7tpOC; 7t(y''JT(f. 1tpo
Chroniken und Häl'esienverzeichnisse
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Manuel 1. habe verlangt, daß die Verdammung des Gottes :Mohammeds als &&O~ OAOcrq>UPOI; aus dem Exorzismus entfernt werde. Aus diesem Anlaß habe er auch im Jahre 1178 zwei Schriften verfaßt 54 • Das letzte derartige Kompendium, in dem sich ein Abschnitt auch auf den Islam bezieht, ist der Dialog gegen die Häresien des SYMBOl' VON 'fiIESSALONIKE (t 1429)55. Rein äußerlich fällt auf, daß die Mohammedaner, ihr Prophet und der Koran nicht namentlich erwähnt werden (der Titel lautet nur "KGt"cX i&viiiv"). Inhaltlich gesehen wird uns zwar wenig Neues geboten, doch ist diese Partie insofern bedeutender als die genannten des Euthymios Zigabenos und Niketas Choniates, als der Autor sich an keine bestimmte Quelle hält, sondern seine schriftlich oder mündlich erhaltenen Nachrichten in selbständiger Verarbeitung wiedergibt. Im einzelnen werden behandelt: 1. Die "Heiden" beteten früher den Morgenst-ern an (77 A) 2. Ihr Gottesbegriff (77 AB) 3. PolygaInie (77 B) 4. Sie seien Räuber, Mörder und Wüstlinge (77 C) 5. Ihr gottloses Gesetz (77 D) 6. Die Himmelfahrt Mobammeds (77 D) 7. Gott OAOcrepo:tpO<; (77 D) 8. Gebetsvorschriften (77 D) 9. Paradiesesvorstellungen (77 D) 10. Mohammed vom Teufel gesandt (80 A) 11. Christus gestatt-e Verfolgung seiner Anhänger, da auch er verfolgt wurde; Trost durch künftige Vernichtung der Mohammedaner (80 A) 12. Nestorianischer Einfluß (80 B-D) Schließlich seien an dieser Stelle einige wohl nur z. T. hieher gehörige unedierte und zunächst unbestimmbare Schriften angeführt, die in folgenden Handschriften erhalten sind: Athous 5679, f.183 r -197 v , s. XVI-XVII; Athous 5775, f.27 r-45 r , s. XVII; Ms-roXtov "oi) 1tGtVGtYLOU 't"<Xcpou 441, f.106 r bis 109 r , s. XVII-XVIII. Ebenfalls nur envähnt kann hier werden, daß Michael der Syrer (12. Jahrhundert) in seiner Chronik einen Bericht vom Auftreten Mohammeds bietet, der in vielem den genannten byzantinischen Werken ähnlich ist 56. Der Veranschaulichung des Abhängigkeitsverhältnisses diene das folgende Stemma (5. S. 24*). 54 Vgl.M1t6V7l<;, EEB:E 19 (1949) 162-169ff.; Wirth, Untersuch. z. byz. Rhetorik 27ff. 55 PG 155, 77-81 (Kap. 14}. 56 J. B. Cha.bot, Chronique de lVIiche1 1e Syrien, Bd. TI, Paris 1901, S.403-405.
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Doctrinr pat1'u7Il, Joh. Dam., De haeresibus
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3. Kurzdialoge
Unter dem Namen des J ORAl\"NES' DAMASKENOS ist neben seinem Be~ rioht über die Mohammedaner in der Pege gnoseos auch ein kleines Gespräch mit einem Sarazenen erhalten 57, da.s sich mit der Willensfreiheit und der göttlichen Natur Christi befaßt. Denselben Inha.lt (ausgenommen ein Zusatz 1344 C-1345 B) weisen die Opuscula 35-38 des TREODOROS ABU QURRA auf 58 • Was die Frage der Priorität betrifft, wurden von Güterbock 59 und Beck 60 entgegengesetzte Ansichten vertreten. Immerhin spricht gegen die Autorschaft des Johannes Damaskenos die schwankende Überlieferung (anonym und unter dem Namen eines Sis.inn.ios Grammatikos)61 und die Tatsache, daß ein Teil dieser Dialexis 6:>' ja nur eine Disputationsschablone darstellt. Von den übrigen Opuscula Theodors, die der Bekämpfung von Mohammedanern dienen, verfolgen einige apologetische Zwecke (Menschwerdung: 8, 21, 23, 25, 32 nur lat. ediert 63 ; Kreuzigung: 9; Eucharistie: 22), andere sind polemischer Natur (1\'Iohammed kein Prophet: 18-20; gegen Polygamie: 24). Daß natürlich alle Dialoge mit dem Sieg des Vertreters des Christentums enden,. braucht nur am Rande erwähnt zu werden. Das Opusculum 22 über die Eucharistie finden wir fast wörtlich abgeschrieben im Dialog mit dem Sarazenen Achmed des S-UIONAS von Gaza 64. Allein dadurch erweist er sich als fingiert. Der an sich mögliche Einwand, der Dialog Abu Qurras sei unecht und ein Bruchstück aus Samonas, läßt sich dadurch zurückweisen, daß letzterer eine störende Auslasssung zeigt: Abu Qurra 1552 D-1553 A: ...Apex -o!-,-a~ cx&t-o~<; ~!-,-7tlX(~€'t'e
:q -rou<;,
<1'01 &pX€'t'&;
Cl. ' tO~ - ol)'t'e " c:x.ewol)<; " , ''1' .::reoo. I)'t'& .s. 'r!-'-~ &!-,-7tCXL",O~V. :Ecxpcxx. TIdcr&L (J.& OUX ty. 't'i'j; rp(/.~7i<; O'ou, &J,).: tx xowwv xcxt O!-,-OAOYOUrrlvwv tvVOLWV.
0c:6~. Koc~ "L A~eL<;; &f>'t'o<; ou yLV&'t'CXt 0eoü O'w(.Lcx; &WO~Wv fehlen bei Samonas
Die beiden Sätze Oil"e ...
821 A.
57 PG 96, 1336-1348, fragmentarisch in PG 94, 1585-1596. 58 PG 97, 1588-1596. 59 S. 15f.; vgl. auch Meyendorff 117. 60 Vorsehung 4If., Kirche 478. 61 Vgl. Beck, Vorsehung 41. 62 PG 96, 1341C-1345B. 63 Griechisch erhalt-en z. B. im Vat. gr. 1700 (8. 1332--1333), f. 38v-39v • 64 PG 120, 821-832 (anscheinend nach Escor. n.!v.16, f. 74r -90r ); vgl. Ebrhard 8lf.; Sdrakas 52f.; neugriechische Metaphrase im Cod.85 (4) der Hagia Anna, f.154 bis 161, s. XIX (EEB!: 29 [1959], 106).
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I. Die Islampolemik vor Manuel Ir.
Noch nicht gelöst ist das Problem der Entstehungszeit 1Uld der Verfasserschaft bezüglich der Disputatio eines Mönchs EUTHY:MIOS 65 , die sich in der Stadt Melitene zugetragen haben solL Ob er mit Zigabenos identifiziert werden kann, ist zwar unsicher, läßt sich aber nicht dadurch zurückweisen 66, daß er einmal als &yto.; (21 D) bezeichnet wird; denn im Vind. theoL gr. 252, s. XVI bis XVII (43 1-48 v , teilweise stark abweichende Textgestalt) fehlt dieses Wort. Anderseits muß die Behauptung, der Titlos 28 des Zigabenos habe als Quelle gedient 67, zurückgewiesen werden. Eine Stelle (26 D-37 A, Kap. 15) beruht nämlich auf Johannes Damaskenos De haeresibus 772, weil der erste Teil davon (36 D über die Paradiesesflüsse = Joh. 772 BC) in der Panoplia fehlt, in die nur die Erzählung von der Kamelin aufgenommen ist (1353 AB). Was sonstige .Ähnlichkeiten betrifft, so liegt dem Anfang von Kap. 13 (33 CD) Joh. 768 AB zugrunde, während 37 C eine wohl nur inhaltliche, auf dem oben (S. 15*) erwähnten Koranübersetzungsfehler beruhende Berührung mit Niketas, Refl1·tatio 712 A, vorliegt. Die von den Christen auf Mohammed bezogene angebliche Prophezeiung durch Esaias (9, 13f.) treffen wir in dem (anschließend zu nennenden) Martyrium des Euodios an (S. 70, 1-12). Die besonders wichtigen Zusammenhänge mit Bartholomaios von Edessa, die jedenfalls Melitene als Entstehungsort dieser Schrift beglaubigen, werden später behandelt werden. Was den InhaJt betrifft, so trägt der erst~ Teil (20 D-33 C) fast rein apologetischen Charakter (Christologie, Trinität, Bilderverehrung, Eucharistie [25 D vgL mit Abu Qurra, Opusc. 22], Vorwurf der Bibelfälschung, Beschneidung, Waschungen, Mohammedprophezeiung), während die Schlußpartie (330-37 C) polemische Absichten verfolgt (Mohammed kein Prophet, gegen materialistische Paradiesesvorstellungen, Pilgerfahrt). Zu beachten ist, daß in dieser die DiaJogform völlig abbricht 68 , woraus man mit einiger Berechtigung einen Beweis für die Fiktion des Gesprächs ableiten kann. Dafür läßt sich außerdem geltend machen, daß es völlig unwahrscheinlich klingt, wenn der Sarazene dem Euthymios das Trinitätsgleichnis von der Sonne in den Mund legt (21 C) 69. Di~anschließendan diese Schrift gedruckte Probe einer anderen Dialexis (37 D-40 B) zeigt engere Verwandtschaft mit dem Dialog des Johamles Damaskenos (1341 D = Abu Qurra 1592 BC). 65 PG 131, 19-37 nach cod. Vat. Ottob. 333, s. XVI. 66 Beck, Vorsehung 53. 67 M. Jugie, Ec1ws d'Orient 15 (1912) 224, und Beck, Kirche 614. 68 Obrigens fehlt der kindliche Schluß der gedruckten Version (37 C Alye~ 0 :EIXpetx7Jv6r;. N€vh(7JfLIX~. ~n r.wr; fLeyciA1J '/j r.lüTt<; .wv Xpta'nClVwv. Xcfpw 015" lxw aot 'ltept ,,'ij~ ee:oyvwcr(o:r; 't'IXU"lr;, er, "oü ee:oü &v&pW'lt€ .....0: rap 'lt"'p' öfLw" AeYOfL€"'" 't'W" Xp~cr....~",,,W" <Xh'l)&ij e:ta~". KUPLOC; 6 eeoc; fLctP'ropd. Y.ctL odipo, OOÜAe: ee:oii, ßCX7r'ncro" fL€.) in der Wr. Handschrift, die statt dessen die bedeutungslosen Worte hat: ethrA1JPooGctVTec; (!) -rij" otcXAe~w &
Kurzdialoge
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In diesem Zusammenhang sei auch das hagiographische Werk des EUODIOS über die 42 armorischen Märtyrer erwähnt 70. Uns interessiert davon ein Abschnitt, der drei Gespräche der Gefangenen mit ihren Bewachern wiedergibt (S. 67-75). Nachdem im ersten von dem Unterschied des christlichen und des islamischen Gesetzes kurz die Rede war, kommt im nächsten selbstverständlich der islamische Erfolgsbeweis zur Sprache (S.69), der aber von den Christen dadurch widerlegt wird, daß oft die bösesten Menschen die größten Kxiegstaten vollbracht hätten (S. 70f.). Zwischendurch stellen sie fest, daß M:ohammed nicht als Prophet bezeugt sei, und kritisieren seine Vorschriften bezüglich der Scheidung und der Fasten (S. 70). Sechs Jahre später kam es vor ihrer Hinrichtung noch zu einem Gespräch über die Vorherbestimmung und die Entstehung des Bösen (S.73f.). Von den Parallelen, die Nikitin aus Niketas Byzantios anführt (S.252ff.), darf eine als beweiskräftig für eine Abhängigkeit des Euodios angesehen werden: S. 68, 27f.: m;pt 't'OV ~OAOIJ-wv't"o<; yp«~cxt, IkL OÖXt &d>v «AM TWCX &yptov «APc't"OPCX XOI:t yovv3oc<; eerx<- 3L3cx.crx«AOV<; -rij<; cx.o",ov (joep(~. Vgl. Niketas 768 C: 8cx.(IJ-ovcr.<; T& [3011&00<; "iii ~OAO(J.WV't"L xcx.t yOVVOOCC; "LV«<; 1tCXpdvcx.L MY&L, xcx.t TWV (h~IJ-6>v &PX€w y.cx.t -.wv IJ-UpIJ-l}X6>V !J.V(jTIjptcx. xOC't"cxvoei:v, y.cxt &.yptOV TLVGC &Mx't"opoc ...06't"ov 3LOOCcrxOCAOV. Da es sich bei Niketas nicht um eine Übersetzung der betreffenden Koranstelle (Sure 27, 17-20), sondern um eine eigenwillige (man beachte den Ausdruck 8tOOCcrxcx.AOV) summarische Inhaltsangabe handelt, die bei Euodios in verkürzter Form aufscheint, ist eine selbständige Benutzung der Koranübersetzung durch Euodios (die zu einer gleichartigen, wenn auch kürzeren Forinulierung führen sollte) höchst unwahrscheinlich. Im einzelnen ist zu bemerken, daß yovv3oc( von gundi "Soldat" (Sure 27, 17) abz.uleiten ist?l, und der "wilde Hahn" einen ÜbersetzungsfeWer fÜl' "Wiedehopf" (Sure 27, 20) darstellt. Allerdings darf man aus dieser Stelle noch nicht mit Sicherheit folgern, daß Euodios selbst Niketas benutzt habe (woraus sich ein Datierungshinweis ergäbe); die Möglichkeit, erst Symeon Metaphrastes könnte diesen Zusatz angebracht haben, ist infolge der Tatsache, daß er in der kürzeren Fassung dieses l\itartyriums 72 fehlt, nicht völlig auszuschließen. Ungeklärt muß weiters bleiben, was es mit der Schrift Eoo~(o\) h 't"WV 7t€pi IXO..WV xeeptXAcxtoc TIj<; q,€u86>v6IJ-oU "(PlXep~<; -.oü ~v(j(j&[3oüc; M6>tXIJ-e& im Athous Laurae 1854 für eine Bewandtnis hat, die möglicherweise nur ein Exzerpt aus dem Werk des Niketas Byzantios darstellt 73 • Nur am Rande kann hier auf die Disputationstätigkeit des KONST.A.l\'"TINKYRILL gegenüber den Arabern und auf sonstige Hagiographica hingewiesen 70 Vasilievskij.Nikitin, ll.Umoires de l'ricad. imp. des 8ciences de St. Petersbourg, classe de sciences hist.~philol., VIIIe serie, tome VII 2 (1905) 61-78. 71 Niltitin. (S. 253) setzt das Wort fälschlich mit ginn gleich. 72 Vasilievskij-Nikitin., a. a.. 0., S. 1-7; über die Entstehung beider Versionen S. 121. 73 Da.zu vgl. die Notiz der Handschrift der Panoplia des Euthymios Zigabenos PG 130, 134:1 und J. Darrouzes, Eet!. Ee. Byz. 22 (1964) 282.
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1. Dia Islampolamik vor Manual n.
werden 74. Schließlich sei nur in negativer Beziehung das GREGORIOS DEKAPOLITES zugeschriebene Wunder von der Bekehrung eines Sarazenen erwähnt, das aus viel späterer Zeit stammt 76 • 74 Vgl. F. Grivec, Konstantin und Method, Wiesbaden 1960, S. 39-42; F. Dvornfk, Les legendes de Const. et da M~thode vues de Byzance, Frag 1933, S. 104-111; A. Abel, La. porMe apolog~tique de la. "vie" de St. Theodore d'Edesse, Bynntinoslavica 10 (1949) 229-240; Meyendorff 129-13I. 75 FG 100, 1201-1212; vgl. Beck, Kirche 579. Ein anderes Sara.zenenwunder, das freilich nicht mit der Bekehrung, sondern mit dem Tod der Ungläubigen endet, besohreibt der Mönch Anastasios in seiner 44. Sinai.Erzählung (ed. Nau, Oriens Ohristian'U8 3 [1903J 64).
4. Briefe Wenn man nach den erhaltenen (bzw. veröffentlichten) Briefen urteilt, so hat dieses literarische Genos einen noch weniger bedeutenden Beitrag zur Islampolemik geleistet. Allerdings besteht gerade in diesem Fall die Möglichkeit zahlreicher Verluste. Zunächst sei vorausgeschickt, daß Patriarch GERMANOS 1. (715 bis 730), der erste Verteidiger des Bilderkults, in einem seiner Briefe, die diesem Thema gewidmet sind, folgende Bemerkung bringt76: :E«PP«Y.'YJIIOi:~ ae: l1rd x«l. «UTOL TO TOL013TOII E1tLCT"'~1tT<:W 80X013crtll, &.px<:ioll EL<; «lcrx,u'nJII x«l. E:\I"t'po1rij\l 1tpocr«y«yd\l 't7)\1 (.I.&XPL 'tOÜ \113\1 E\I 't'jj E:p~(.I.CP T<:AOU(.I.&vlj\l TC«P' «u"t'i])\1 AUtcp &.tJiuXCP 1tpovq>
Unter dem Namen LEoNs Ill. ist uns nur in lateinischer Übersetzung ein Brief an denKalifen 'Omar ll. erhalten 78, dessen Echtheit jedoch umstritten iat 79• Er hat die Verteidigung der Christologie zum Hauptgegenstand, kommt aber im Zusammenhang mit der Kreuzigung auch auf die Verehrung der Ka.'ba zu sprechen und schließt mit Angriffen gegen die mohammedanischen Vorschriften bei der Scheidung und die Lehre von der Vorherbestimmung. NIKETäs BYZA..."l"TIOS richtete zwei Antwortbriefe im Auftrag Kaiser Michaels Ill.80 an die Adresse der Mohammedaner. Sie tragen rein apologetischen Charakter (Trinität, Glaubenskrieg 803) und sind wahrscheinlich später in dessen großes Werk Refutatio Moka,mmedis verarbeitet worden 81. Gegen eine umgekehrte Chronologie der drei Schriften spricht auch, daß Niketas in seinen beiden Briefen sich nirgends auf eine Koranstelle beruft (was er sich 76 Mansi, Acta conciliorum XliI, 109 CD (= PG 98, 168 CD). Zur Frage des mohammedanischen Einfiusses auf den Bildersturm vgl. A. Grabar, L'iconoclasme byzantin, Paris 1957, S. 103-112; G. E. v. Grunebaum, Byzantine iconoclasm and the in· fiuence of the islamio environment, History of Religions 2 (1962); M. G. S. Hodgos, Islam and image, Rist. of Rel. 3, 2 (1964) 220-260. 77 HWI 175; vgI. auch Eichner 238, A l. 78 PG 107, 315-324. 79 Beok (VorsehWlg 43-46 Wld Kirche 547) hält Leon VI. für den Verfasser; dagegen vertritt Meyendorff (125-127) die Echtheit. 80 PG 105,808-841 im Auszug. 80a Polemik gegen den Glaubenskrieg der Mohammedaner findet sich bereits angedeutet im 14. Brief des MMimus Confessor, PG 91, 540f. 81 Hergenröther, Photios TI, S. 601.
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1. Die Islampolemik vor Manuel II.
gewiß in "passenden" Fällen nicht hätte entgehen lassen); man darf daraus schließen, daß er damaJ.s mit der Koranübersetzung noch keine Bekanntschaft gemacht hatte. Einige Probleme bezüglich der Verfasserschaft hat auch der zusammen mit anderen Werken des ARETHAS überlieferte Brief an den Emir von Damaskus aufgeworfen 82• In dem auch hier überwiegenden apologetischen Teil ist er dem Leons Ur. teilweise ähnlich, der Schluß jedoch (S.300, 31-301, 23) behandelt die mohammedanischen Paradiesesvorstellungen, wobei der Autor die Frage der Exkrementation in den Mittelpunkt seiner Polemik steHt (die .Ähnlichkeit mit der Schrift des Michael Synkellos ist unverkennbar). Eine Benutzung von Opusculum 9 des Abu Qun-a scheint in der Behandlung der Frage vorzuliegen, ob Christus willentlich gekreuzigt wurde oder nicht (S. 298, 35-299, 23). Infolge seiner Gefangenschaft in der Türkei (1354) hatte GREGORIOS P ALAMAS Gelegenheit, eine kurze Schrift gegen den Islam zu verfassen, die uns in drei Versionen erhalten ist 83. In dem längeren Brief bringt er außer einer Erzählung seiner Erlebnisse zunächst eine Darstellung der mohammedanischen Auffassung von Christus, der er die christliche entgegenstellt (S. 10-16). Von diesem Thema aus geht Palamas zum Angriff auf Mohammed über, indem er betont, er sei nicht wie z. B. Moses als Prophet bezeugt (S. 16f.). Dies trägt ihm den Vonvurf der Bibelfälschung von Seiten seines Gegners ein (S.17). Nach dessen Zurückweisung trachtet Palamas schließlich, den (für ihn ähnlich wie für Manuel 11. besonders aktuellen) islamischen Erfolgsbeweis zu widerlegen, indem er den Unterschied zwischen Kriegstaten und religiösen Anschauungen hervorhebt (S. 19). ,Anhangsweise sei noch auf einige nicht hieher gehörige Partien hingewiesen: 1. Einen äußerst bescheidenen Beitrag zur Apologetik gegen den Islam hat :MICHAEL PSELLOS geleistet. Im Anhang zu seinem Werk De omnifaria doctrina 84 findet sich nämlich eine kurze Verteidigung der Inkarnationslehre, die an die Adresse der "Agarener" und Heiden gericht-et ist. 2. BALSAMoN 85 erwähnt zum Kanon 84 der Trullanischen Synode (692), daß 82 Ausga.be von P. Karlin-Ha.yter, Byz. 29/30 (1959/60) 281-302. Zur Frage der Autorschaft vgl. außerdem: A: Abel, Byz. 24 (1954) 343-370 (mit französischer Über· setzung des Textes); R. J. H. Jenkins, Leo Choerosphactes and the Saracen vizier, Zbomilc radt>va viz. in8t. VIII/I (1963) 167-175; Meyendorff 128f. 83 1. Brief: NE 16 (1922) 7-21; 2. Brief (Auszug aus dem ersten, S. 14-19): (AE:A'rlo" -rij; lcr'ropl)di.. xaL &&"OAOY~X7jC; i:-.a;~pl~ -rij.. 'E"":iSo..) 3 (1889) 229-234; Disputa.. tionsbericht des Taronites: I;(o)-rljp 15 (1892) 240-246 (mir unzugänglich); vgI. Meyen. dorff 123. 84 Ausgabe von L. G. West-erink, Nijmwegen 1948, Appendix IV (S.106-108); gesondert überliefert im Vat. Pal. 361, f. 214--216, s. XV. 85 RhalIes·Potles, !:u"'ra;YILGt TW" ~&!6>\1 xa;t lEpW" )(0;\10\16>\1 II, S. 498.
Briefe
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untet' dem Patriarchen Lukas Chrysoberges (1157-1170) einige Agarener ihre Kinder taufen lassen wollten, was aber mit der Begründung abgelehnt wurde, daß dies ja nur zur körperlichen Reinigung und nicht als Übertritt zum Christentum gedacht sei 86 • 3. Ein "OpXOl; -.(;)v MouaouAtJ.
5. Die großen theologischen Werke Bedenkt man, daß Ende des 9. Jahrhunderts die militärischen Elfolge der Byzantiner gegen die Araber einsetzen, so wird es verständlich, daß erst in dieser Zeit ein großes Werk gegen den Islam von Konstantinopel aus geschrieben wurde, nämlich die 'A\I~"po7dj ~~ 7tOCpa "Ol) "Apo:ßo.; MwocfJ.E"';" 7tAO:(j't"0YPlXCPl)3-dUl)~ ßLßAOU (Befutatio Mohamedis) des Nrn::ETAs BYZANTJOS (Philosophos)90. Diese Schrift entstand zur Zeit Basileios' 1. (867-886)91. Zum Inhalt92 sei kurz gesagt, daß nach einer umfänglichen Einleitung, in der Niketas die Trinität in scholastischer Weise zu begründen sucht (673-701), der Inhalt des Korans 93 in den Kap. 1-18 im einzelnen zerpflückt wird, jedoch so, daß meist nur für polemische Zwecke brauchbare Stellen herausgegriffen werden. Hierauf folgen Kap. 19-30, in denen Niketas zu bestimmten Problemen Stellung nimmt (Christologie, Paradies, Engel, Gottesbegriff etc.). An Objektivität der Darstellung läßt diese Schrift zwar manches zu wünschen übrig, doch ist das Verdienst des Verfasser insofern bedeutend, als er durchwegs selbständig vorging und den Byzantinern erstmalig ein umfassendes (wenn auch einseitiges) Bild des Islams vermittelte. Den Verfassemamen BARTHOLOMAIOS VON EDESSA trägt ein "E/'EYXO~ 'Ayo:p'l)voü, dessen Anfang nicht erhalten ist 94 . Der Inhalt dieses schärfsten und primitivsten Pamphlets gegen den Islam ist kurz folgender9~: Vorwürfe der Mohammedaner 1384A-1385A, Gottesbegriff im Christentum und im Islam 1385 B-D, Mohammed nicht als Prophet bezeugt 1388A-1397 C, Christologie 13970-1401 B, mohammedanische Sekten etc. 1401 0-1404 D, Gebetsvorschriften (besonders Waschungen) 1405 A-1409 B, Christologie 1409 B bis 1412A, wieder Gebetsvorschriften (Waschungen) 1412A-1416A, Propheten im Islam 1416 B-D, Leben lVIohammeds 1416 D-1421 A, seine Nachfolger 1421 B, seine Vorfahren 14210-1425 A, Leben und Wirken Mohammeds 90 PG 105, 669-805, nach Vat. gr. 681, s.l.X-X, f.l r-165v (anscheinend die einzige erhaltene Handschrift). 91 Güterbock 25f.; Beck, Vorsehung 49. 92 Vgl. Güterbock 26-32. 93 Wegen der Verwendung einer griechischen Koranübersetzung vgl. oben S. 15* und Güterbock 27 f. 94 'überliefert im Seal. 21, s. XVI, f.1 r-13 v ; Ausgabe PG 104, 1384-1448; der 2. Teil (Leben Mohanuneds, ab 1417 D) auch im Athous Laurae 1854, s. XVII, f.152ff. und Athous Iberon 395 (4515), a. 1640, f.220ff. 95 Ausführlicher Güterbock 16-23.
Die großen theologischen Werke
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1425 B-1441 D, Tod und Bestattung 1441 D-1444 B, Koran 1444 C bis 1445 B, Gebet in Moschee beschrieben 14450-1448 A. Abgesehen von der unsystematischen Anordnung des Stoffes ist besonders charakteristisch für den Verfasser, daß die Polemik gegen die Reinigungsvorschriften eines seiner Lieblingsthemen darstellt, da-s er' auch gehörig ausschlachtet. Nun zum Hauptproblem dieses Werl{es, der Zeit seiner Entstehung 96 • Immerhin dürft-e von den sprachlichen Argumenten das Auftreten des Wortes GxMßo:. (1388 B) als "Sklavin" für eine spätere Abfa-ssungszeit beweisend sein, denn Dölger 91 bat gezeigt, daß diese Bedeutung im Griechischen erst im 12. Jahrhundert belegt ist. Geringere Beweiskraft kommt den Wörtern XO:"-OOOLOV (1405 AB, 1445 B)98 und MOUGouf,p.O:vOt 99 zu. Die Entscheidung bringen einige inhaltliche Erwägungen: 1. Bartholomaios erwähnt neben der Sekte der Ismaeliten auch die der Xo:.aLaL!J.ou (1404 B), womit zweifelsohne die Assassinen (arab. ~asisiyün) gemeint sind, die erst Ende des 11. Jahrhunderts auftauchen 100. 2. Die Rechtsschule der I;Ianbaliten (1401 C) wurde in Syrien erst im 11. Jahrhundert eingeführtl01 • 3. Die Erwähnung der Versammlungen der Fakire (1428 BC)102 weisen ins 12. Jahrhundert, da erst zu dieser Zeit bleibende Körperschaften von Derwischen existierten 103. Da anderseits als t-erminus ante quem dasJahr 1146 gelten muß, in dem alle ChristeninEdessaget-ötet oder vertrieben wurden 10\ ergibtsichfür dieAbfassung 96 Güterbock (8. 22f.) setzte es ins 12.Jahrhundert, Eichner (S.137f.) ins 13.Jahr· hundert; Beck (Vorsehung 46f.) wies die (in der gebotenen Form tatsächlich unbrauch· baren) sprachlichen Argumente GüterbocltS zurück und nahm gemäß der alten Auffassung das 9./10. Jahrhundert an (vgl. auch Kirche 531); derselbe in BZ 37 (1937) 436 gegen die ebenfalls mangelha.ften Beweise Eichners; für das 9. Jahrhundert auch A. Abel, La poIemique theologique aux VIlle et !Xe siecles (bei A. A. Vasiliev, La dynastie d'Amorium, 8.424). 97 Ein Fall slavischer Einsiedlung im Hinterla.nd von Thessalonike im 10. Jahr· hundert, Sitz.·Ber. Bayr. Akad., phil..hiat. Kl., 1952, Heft. 1, S. 19-28. 98 Zuerst belegt bei Prodromos, vgl. Hesseling-Pernot, Poemes prodrom. en Grec vulg., Amsterda.m 1910, Index. 99 Zuerst bei Anna. Komnene XIV, 3, 7 und 6, 1; die Form MouaOu'_'l)IJoLTot schon bei Konst. Porph., De caer. 689. 18. 100 HWI 60f. Nachträglich finde ich diese Ansicht bestätigt durch A. Tietze bei H. und R. Kahane, Notes on the linguistic history of "sclavus", Studi in onore di E. Lo Ga.tto e Giovanni Maver, Firenze 1962, S.355f. (die Verfasser geben 1129 als terminus post quem an wegen des 1444 CD erwähnten Koranexemplars in Damaskus, das bloß eine Kopie des Origina.ls darstelle). 101 HWI 24. 102 Vgl. Eichner 219. 103 HWl94. 104 S. Runciman, Geschichte der Kreuzzüge TI, München 1958, 8.231. 3 Trapp
1. Die Is1ampolemik vor Manuel II.
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die Zeit zwischen 1129 und 1146, in der Edessa in fränkischem Besitz war l05 • Was die Verwertung bekannter Quellen betrifft, ist außer einer offenbar aus Georgios Monachos 702, 4-8 (Dicht aus :Michael Synkellos, Kedrenos oder Niketas Ohoniates, die etwas abweichen) stammenden Stelle (1393 B 5-8) auf die beachtlichen Übereinstimmungen mit der genannten Dialexis des Euthymios hinzuweisen: die Vorwürfe der Mohammedaner (1384B-1385A) finden sich verstreut bei Euthymios (24 B-D, 25 BO, 28 A-D, 29 A, 33 B), außerdem vgl. Bartholomaios 1388 A-1389 A und 1416 B mit Euthymios 33 D-36 0 106 • Eine Prüfung ergibt, daß Bartholomaios eigentlich nur auf die christologischen Fragen und die der Reinigung - und auch auf diese nm allgemein - in seiner Schrift eingeht, während er die übrigen (Bilderverehrung, Eucharistie, Taufe, Bibelfälschung etc.) überhaupt nicht behandelt, woraus sich die Priorität des Euthymios ergibt. Außerdem sind noch folgende Einzel~ heiten hervorzuheben: 1. Die Verbindung von Feuer mit Holz (1384 C) als Trinitätsgleichnis ist falsch; Euthymios (25 B) hat. statt Holz richtig Eisen lO7• 2. Das Berufungsalter l\:I:ohammeds ist 1388 B falsch mit 32 statt mit 40 Jahren (Euthymios 33 D; die übrigen Daten freilich sind bei beiden falsch) angegeben. 3. Die Zahl. der Propheten gibt Euthymios (36 B) richtig mit 124000 an 108 (Bartholomaios 1416 B falsch 24000). Auf Grund dieses Abhängigkeitsverhältnisses darf man vielleicht auf eine zeitliche Nähe der heiden Schriften soWießen, woraus sich die Möglichkeit ergäbe, den Mönoh Euthymios tatsäcWich mit Zigabenos zu identifizieren. Wir gelangen nun zu der letzten und zugleich größten Epoche der Islampolemik, die für den griechischen Bereich durch die Namen DEMETRIOS KYDONES und Johannes Kantakuzenos gekennzeiohnet ist und zuletzt in Manuel II. ihren Höhepunkt erreioht. Die Wurzeln für diese neue Welle sind allerdings nicht bei den Byzantinern, sondern in der lateinischen Literatur 109 105 Daß die Schrift tatsächlich hier verfaßt wurde, beweist außer der Selbst· bezeichnung des Autors als Edessener (1385 B etc.) die Bemerkung (1421 Cl: 0 Eöepp<X't1)t; U1te:p !L&ÄO:VOt; OUX «pY.Em:~ !Jo0~' 106 Im Vind. theol. gr. 252, f. 47'.1 sind einige Ausdrücke Bartholomaios noch etwas ähnlicher; vor allem fehlt hier der durch eine willkürliche Vennengung entstandene Unsinn der gedruckten Version (36 C): &v ..a ov6!JoO:"0: o:u"wv ..(i)v 1tpoep1)-'wv t~pt r&lpo:!Jo" !Jo&VCX iv ßo-r,xVll. Bo-.cXv7jv &~6lV~ocx-,o ... 107 Vgl. Manuel, S. 270, 36; Kydones 1097 C: Fritsch 111. 108 Vgl. Eichner 207, A. 11. 109 Die Darstellung von A. Palmieri (Die Polemik des Islam, Salzburg 1902, S. 36ff.) ist weit überholt durch U. Monneret de Villard, Lo studio dell'Islam in Europo. nel XII e nel XIII secolo. Rom 1944 (für die byzantinische Literatur allerdings unbrauchbar: man beachte nur die Hypothese einer Koranübersetzung des Euthymios Zigabenos, S.15f.).
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des Westens zu suchen. Den Ausgangspunkt bildete dort die Summa contra gentiles des THOMAS VON AQUIN (1225-1274). Mit diesem Werk war gleichsam das Signal für weitere antiislamische Schriften gegeben, für die Improbatio Alcorani 110 des italienischen Predigermönchs RICOLDO DA MONTE CROCE aus Florenz (gestorben 1320)111, für den (allerdings hauptsächlich gegen die Juden gerichteten) Pugio fidei adversU$ Mau1'os et Iudaeos des Spaniers RAIlIroND }1ARTINI (ca. 1220-1284)112 und schließlich für einige kleinere Werke des R.AIMUNDUS LULLUS (1232-1316)113, Von ausschlaggebender Bedeutung für die Byzantiner war nun die Übersetzung der lmprobatio Alcorani durch Kydones (ca, 1324-1397) ins Griechischem. Entstanden ist sie wahrscheinlich zwischen 1354 115 und 1360; denn dies ist das Abfassungsjahr von Kanta· kuzenos' Schrift. 'Vas den Inhalt dieses Werkes betriffV 16, sei eine Partie des 8. Kap, hervorgehoben, die infolge der teilweise wörtlichen Verwendung der Summa cont1'a gentiles Beachtung verdient. Um zugleich den besonderen Wert der Übersetzungen des Demetrios Kydones zu beleuchten, sei heiden lateinischen Autoren die griechische Übersetzung beigegeben 117; 110 Einzige Ausgabe Sevilla 1500 (ohne Seitenzäblung). lU Vgl. LTK und Enciclopedia Cattolica s, v. UZ Der erste Teil dieser Schrift ist aus der Summa contm gentiles abgeschrieben (vgl. Monneret de Villard, a. a. 0., S. 37, A. 5); Ausgabe Leipzig 1687. 113 Z. B. Liber predicationis contra Iudaeos (auch gegen die Saraz;enen), ed. J. M. Vallicrosa, Madrid 1957. ' 114 PG 154, 103~U52. 115 In diesem Jahr vollendete Kydones seine Übersetzung der Summa conlira gentiles; vgl. P. Frassinetti, TI codiee Torinese C-II-16 eontenente la versione greca delIa Summa conlira qente8 ad opera di Demetrio Cidone, Studi Bizantini 7 (1953) 78-85. 116 Ausführlich wiedergegeben von Güterbock 39ff. und Eicbner passim. 117 In der ersten Spalte steht die Übersetzung des Kydones; es folgt der Text des Ricoldo nach der Ausgabe (Blatt 7-8 der 2. Lage) und dem Vat. lat. 7317, s. XIV, f. 280v-281 v (einer teilweise kaum lesbaren Handschrift), dann der als Vorlage benutzte Thomas von Aquin (ed. Marietti, Taurini 1935) und die Übersetzung des Kydones aus Vat. gr. 616" a. 1354, 296"'-298 r.
1. Die Islampolemik vor Manuel TI.
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Kydones 1084-88
Rieoldo A~a; 'Toü"Co yap ~~ &vlfy/.'I}c; 'ra lJl:t'La. Constat enim quod oibos ad hoc Aa.(J.ßlfvo!J-ev, tva. "Ce TI)v OI>Va.fLbnlv lJ\)fL- assumimus, ut oorruptio quae posset ßaLveLv
)
19 i} delevi; st &&1 scripsi pro 1\ &sl 22 a1VX'l}!LoaUvat ed.
2 sumimus ed.; possit ed. 7 a.li. quo ea. 9 Macbometus 11l8. (sie sem19 si eibo semper uterentur ed. per) 23 converta.tur 11l8.; uterque 11l8. 25 in sua doctrina. 11l8. 34 sq. imperfectiones magnae 11l8.
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Thomas IV 83 (p. 536-538) Ad hoc enim cibos assumimus, ut corruptio qua.e posset a.ccidere ex consumptione naturaJis humidi evitetur. Est etiam in pra.esenti ciborum usus necessarius a.d augmentum, quod post resurrectionem in hominibus non erit, quia homines in debita quantitate resutgent, ut ex dictis patet.
Similiter commixtio maris et feminae corruptibili vita.e deservit; ordinatur enim a.d generationem, per quam quod perpetuo conservari non potest secundum individuum in specie conservatur ... (537) ... Oportebit ergo dicere quod corpus hominis resurgentis in infinitum a.ugeatur ...
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Kydones (Vat. 616) Atoc yocp 't'oü't'o 't'oc a~'t'(lX AO:P.ßI1.VOfl.e:v, tVlX -djv bt 't'oi) 't7)v epu(j~x1jv UYPOT1j't'lX &VlXÄ(GXe(j.&lX~ aUfl.ßlXLvOUml:V ep.&0pO:v cpUAa.~6>flZ-&lX. "Ea't"~ ~1j x&v 't'iji 1tlXPOV't'~ &VlXyXlXLOV ~ 't'Wv a~'t'(wv xpYja~; 1tpO; -r1jv lXu!;'I)a~v, 1j't'~~ oox Ea't'lX~ (JZ't'0: 't7)v 11.'1111.a't'lXa~v &'.1 't"OL~ &v&p6>7tO~~' I>l1.v't'&<; yap &'11 -.n ocpe~Aoflkv!l 'TOUTO~<; 1tCCPO: 'Öj~
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I. Die Islampo1emik vor Manuel TI.
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Kydones txdvot~ t<J"t"I'I. "E'n d 1, (1085) Ota(Ul'lta1'lv tXtL, d
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Rieoldo Amplius, si usus venereorum ibi est, nisi sit frustra, sequitur etiam quod erit hominum generatio, sicut et nune. Multi ergo homines erunt post resurreetionem qui ante resurreetionem non fuerunt. Frustra igitur tantum differtur resurreetio mortuorum, ut omnes simul vitam aeeipiant qui eandem habent naturam. Praeterea si beatitudo est in luxuriando et habendo multas uxores, illi qui post resurrectionem generabuntur non poterunt esse beati, nisi aceipiant multas uxores. Non poterunt auwm aecipere nee miseras nee felices. Ergo oporwbit quod expectent, quousque naseantur aliae plures. Et sie oportebit quod nascantur multae (281 r) feminae et pauei viri. Et sie bl"evi tempore erit regnum feminarum. Praeterea si post resurreetionem erit hominum generatio: aut igitur illi qui generabuntur iterum eorrumpentur aut incorruptibiles erunt et immortales. Si autem erunt ineorruptibiles, sequentur inconvenientia, eum quia erit multiplieatio in infinitum, tum quia quorum erit similis generatio non erit similis generationis terminus. Homines enim per generationem quae est ex semine nune quidem eonsequuntur eorruptibilem vitam, tune autem immortalem. Praeterea omne generabile est eorruptibile, euro generatio et eor1 esset ibi, nisi esset frustra sequeretur ed. 3 tune erit ms. 4 multi igitur ms. 10 in lux., in habende ed. 19 in brevi erit ms. 24sq. autero non erunt eorrupt., sequerentur ed.; sequetur ms. 26 tum quia. erit mu1titudo infinita ed. 28 similis secundo Zooo om. ms.
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Thomas Si igitur post resurreetionem erit venereorum usus, nisi sit frostra, sequitul' quod tune etiam erit hominum generatio; sieut et nune. Multi igitur homines erunt post resurreetionem qui ante resurreetionem non fuerunt. Ftustra igitur tantum differtur resurreetio mortuorum, ut omnes simul vitam aceipiant qui eandem habent naturam.
Amplius, si post resurreetionem erit hominum generatio, aut igitur illi qui generabuntui' iterum corrumpentur, aut incorruptibiles erunt et immortales. Si autem erunt ineorruptibiles et immortales, multa inconvenientia sequuntur ... Sequitur etiam et aliud inconveniens, ut quorum est similis generatio non sit similis generationis terminus; homines enim per generationem quae est ex semine nune quidem consequuntur corruptibilem vitam, tune autem immortalem.
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Kydones E~
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n.
Ricoldo ruptio sint contraria et circa idem. Si aut.em homines qui tune naseentur eorruptibiles erunt, et morientur; si iterato non l'esurgunt, sequitur quod eorum animae perpetlJo remanebunt a eorporibus separatae, quod est inconveniens, eum sint eiusdem speciei eum animabus hominum resurgentium. Si autem et ipsi resurgent, delmit etiam eorum resurreetio ab a]iis eJ..-peetari, ut simul omnibus qui naturam partieipant benefieium eonferatur resurreetiollis. Praeterea ipse l\fahumetus unam tantum ponit diem resurrectionis, seilicet in fine mundi in die iudicii. De resurreetione vero iJlorum vel de generatione nullam omnino mentionem facit. Praeterea non videtur aliqua ratio esse, guare aliqui expectentur ad simuJ resurgendum, si non omnes expectentur. Si quis autem dieat glIod in resurgentibus erit usus eiborum et venereorum non propter conservationem vel augmentum eorporis nee propter conservationem speciei vel multipJicationem hominum, sed solum propter deleetationem quae in istis aetibu8 existit, ne aliqua delecta.tio hominibus in ultima renumeratione desit, sieut expresse dieit Mahumetus in libro de sua doetrina. Patet quidem multiplicit.cr
2 sie autem ed. 3 et si ed. 4 sequetur ed.; 5 eorum Dm. ms. 10 debuit et ms. 13 ipse Dm. ed. 14 sq. wem ponit reSUITectionem m8.; et unam resurrectionem addidit ed. 16 res. autem ed. 9 ratio esse, quare ed.: ratio qua ms. 20 aliqua ms. 22 in Dm. ed. 28 iIlis ed. 29 neo aligua ed.
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Si autem homines qui tunc na-scentur Et ~ Ot ..o-.c: yev'nj&YjCT6lJ.&vo~ «v.&pc.oitO~ corruptibiles erunt et morientur; si q>.&ocp't"o~ ~CTOV"«~, x«~ «ito.&a:voüv't"C(~· d iterato non resurgul1t, sequetur quod lJ.&V 7t"OCA~V oux &V<xo-dj(jOVT«~, ~<jIc:...-«~ 't'a~ eorum animae perpetuo remanebunt t/JuXa:~ ocu...-iJJv &d lJ.EV<:LV xe:Xc.oP~(jfLEV<X~ a corporibus separatae, quod est "oi) 0'6>(.(.0:"'-0<;, Ö7t€P Ea,tv «...-OitOV (TOÜ inconveniens, eum shit eiusdem spe- «UTOÜ yocp dO'w et~ou.; "o.;'i.~ T6)\I &:v~ ciei eum animabus hominum resur- O''l:OCfLEVc.oV &.v&p6mc.ov tjJUX<X~<;)' d ~& gentium. Si autem et ipsi resurgunt, X<XXdVOL &V«CT...-7jO'OV'l:GIC~, f!~c:~ xo:! TIJ\I debl1it eorum resurreetio ab aliis ex- b
Et praeterea non videtur esse aliqua Ko:t ito:pd: 't'ccü...-o: OUX &.'1 ~XO~ 't'~c; Mye", ratio quare aliqui expectentur ad u.kl.cxv, ~~cx....-!. TLV~ &vcctJ.ivetv r.poo-fP'.E:t, simul resurgendum, si non omnes LV' ofLoi:> 7tocvnc; &VO:CT't"&O'~V, d lJ.~ itocv-,~ expeetantur ... TCE:P~fL&v<:~v itpoO'';p~c:t .•. Si quis autem dicat quod in resur- El ~E 'n<; Afyo~ EV 't'o~c; &v~CT't'O:lJ.&vo~c; gentibus erit usus ciborum et vene- xpljow &cppo~~a(c.ov xo:t -.pocp&v ~O'E:a&cct .reorum non propter conservationem ou ~ta TIjv ...-oü CT6>!-tcx....-O<; O:U~"tJCTtv vel augmentum corporis neque con- (298r ) 1) auv...-7jp"tJO'w OUO& a~a TIJv servationem speeiei vel multiplica- ,OÜ e:r~ou<; 1) TO" 7tA"I}.&UO'lJ.OV 't"&v &vtionem hominum (538), sed propter &p6>itc.ov, &AAa ata lJ.6v7jv TIJv &'1 't'ccre; solam delectationem quae in bis Eve:pydcxLC; 't"CXOTCXLC; oiSO'ccv Yj~ov~v, tv<x actibus existit, ne aliqua deleetatio lJ.~ mac; ijoov1j<; ev T'ii EUXOC't'?J lJ.LCT&O:1tOhominibus in ultima remunerat.ione aoO'!.~ CT-'C:POtV't'o ol &V&pc.oTCO~, al)AOV, ~<; desit, patet quidem multiplieiter 7tOAACCXWq, lkoTCov eC1't"t 't"OÜTO AEy&W.
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I. Die Isla.mpolemik vor Manual TI.
Kydones A&re'toc:~ ..oiho. llpw'tov !J.&V, O'tL 'ij ":&',1 rX'I~G"IX!J.&VCilV ~Cil~ .... , , , J, , 'nJt; 1tIXPOUa7)t; eUTIXx,o.e:pIX ecr't"IXL • sv -ro:.u"ll !3~ 't7j <:<.>7) €!J.7t<x:.f}et; xIXi eX't"<X:x"ov 5 dva~ !3oxei:, er "Lt; ~~a !J.6v'l)'I ~8ov1jv xp<;i-ro ..oi:e:, cr~"I"(o~e:, Te xat rX
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(1088) ~oov<X.i:c:, 1tPOe:XexAOÜV.O. "EO"t"L 'To(vuv 't"oc~~t; &:7tper.Yj<; Xoe:L 1tp<.>&OO""epo<;, d OLa: !.J..6vo:c:, 'ta:t; ~oova:!; IX! t.V&pye:~oe:L 20 IX6"1"oe:~ "eAOLV"I"o. OUOIXP.&C; &poe: tv "Ott; &:VLO""CIX!J.&VOLc:" l)v ~ ?:<.>-I] eö"l"exx'To'rOC't"'rj U1tOX€L'TIXL, ,,<.>',1 "OLOU":<.>V eO"TCXt XP'1)O"Lc:,. 4:
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2 ö't'~ ol ed. 17 i)8ovcx'ic; scripsi pro i)8ovo:L
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Ricoldo hoc inconvenienter mci. Primo quidem, quia vita resurgentium· ormnatior erit quam vita praesens; in hac autem vita inordinatum et vitiosum eSG, si quis cibis et venereis utitur propter solam delectationem et non propter necessitatem sustentandi COfporis vel prolls procreandae. Et hoc rationabiliter; nam delectationes quae sunt in praemissis actionibus non sunt fines actionum, sed magis e converso. Natura enim ad hoc ordinavit delectationes in istis actibus, ne animalia prüptet laborem ab istis actibus (281 V) necessarüs natui'ae desisterent, quod contingeret, nisi delectatione provocarentur. Est igitui' ordo ptaeposterus et indecens, si istae operationes propter solas delectationes exerceantur. Nullo igitur modo hoc in resurgentibus erit quorum vita ormnatissima ponitur. 3 hac siquidem ed. est et vit. est ed. 11 e contra. ed.
4 inord. 7 corpus 'InS.
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Thomas Kydones haee mconvenientet dici: Primo qui- ITpWTOV f.l.SV, ih~ 1j 'l:WV ocVGtO't"eXV'l:CalV dem, quia vita resurgentium ordina- I:;,Cal~ ~U'l:GtxToTepGt eG'TGtt 'l:ije; -YJf.l.e'l:epct<;, tior erit, quam vita nostra, ut supra WO; 1tpoetpl)'l:GtL. 'Ev o~ T7j 'itGtpOUü'TI ~Cal1i dictum est. In Me autem vita inordi- &TGtY.'l:OV "Gti ~fl.7tGt.&E:c; elvGtt ooY.s:'i:, et natum et vitiosum est, si quis eibis et TLe; TGti:e; TpOq;lo:i:e; "Gti To'i:e; &epPOOLO"LoLC; venereis utatur propter solam delecta- OL« f.l.6v'Y)v 1)oov~v XPCl>TO "GtL ou OLa; tionem et non propter necessitatem ~v &veXYX'7Jv TOU om:pe(oew TO a<7>[.LO: sustentandi. corporis ve] prolis edu- fJ 'l:OÜ yevv'7J.&7]aOfl.Evou 'l:S"vou. KGt~ candae. Et hoc rationabiJiter; nam 'l:oü-.' euMyCalC; • GtL ya:p ~v 'l:GtL<; 1tpOdelectationes quae sunt in praemissis eLp1Jfl.SvGtL<; ~vepydGtL<; l]oovGti ou" dai actionibus non sunt fines actionum, TWV ~e:PYS:LWV 'l:SA7), eXAAa: f.l.cXAAOV '1:0 sed magis e converso. Natura enim eXV<X1tctALV. 'H ya:p epucr~c; 1tpOe; TOÜ-.O ad hoc ordinavit delectationes in istis 'l:cX<; -ryoovd:<; &'l:Gt~ev ~v 't"((UTGtL<; 't"GtLe; actibus, ne animalia propter laborem tvepydoc~c;, tvoc fl.1) 't"d: ~w
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I. Die Islampolemik vor Manuel
n.
Die in der Ausgabe des Kydones folgende Christianae fidei confessio facta SO/Iacenis 118 scheint ebenfalls von Ricoldo zu stammen 119. Bemerkenswert an dieser Abhandlung ist der versöhnliche Ton, in dem sie gehalten ist 120. In der umfangreichen antiislamischen Schrift JOHAl-f'"NES' VI. KANUXUZENOS 121 liegt uns wieder ein byzantinisches Werk vor, das allerdings vom Text des Ricoldo-Kydones weitgehend abhängig ist. Es besteht aus vier Apologien und vier (polemischen) Reden; seine Abfassungszeit fällt in das Jahr 1360 122. Ein besonderes Problem wirft die Einkleidung der Schrift auf, die sich als Antwort des ehemaligen Kaisers (er trug jetzt den. Mönchsnamen Joasaph) für seinen zum Christentum übergegangenen Freund Meletios auf einen polemischen Brief eines Persers Sampsates aus Isfahän 123 ausgibt. Ein entschiedener Verfechter der Fiktion dieses Vorworts ist Güterbock 124 . Bei näherer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, daß keinem seiner Einwände Beweiskraft zukommt. Aus Oberflächlichkeit erklärt sich seine Behauptung, der bekehrte Muslim heiße Achaemenides (woran er dann Anstoß nimmt)l25, denn es heißt im Text (272 A) , Ax.~t!J.E:v~~'YJC; "W';, d. h. "ein Mohammedaner"126. Weiters ist sein Bedenken gegen den vulgärgriechisch abgefaßten Brief des Sampsates eher als positives Argument zu werten (man vergleiche vor allem den von Kantakuzenos in sein Geschichtswerk (IV 14, S. 94 bis 99) eingestreuten, ebenfalls vulgärgriechischen Briefdes ägyptischen Sultans Nasir Hassan). Schließlich ist der Vorwurf Güterbocks wegen der übermäßigen Länge und des klassischen Griechisch der als Antwort gedachten Apologien und Reden natürlich nicht als Vorwurf gegen die Echtheit der Einleitung zu werten. Man wird sich wohl am besten dahingehend entscheiden, daß die Einkleidung des Werkes als echt anzusehen und in dem Brief des Sampsates für Kantakuzenos der Anlaß zu seiner Streit- und Verteidigungsschrift zu 118 PG 154,1151-1170. 119 Vgl. R. Röhrieht, Lettres de Ricoldo de Monte Croce, in: Archives de l'Orient ZaUn 2 (1884) Doc. 263. 120 Vgl. Eichner 162. 121 PG 154, 372-692; Handschriften bei :Wlora.vcsik 321 und Ehrhard 106; Vind. bist. gr. 91, s. XV, 45 r _ v (vgl. Hunger, Katalog, S. 96) ist ein gekürztes Fragment des Anfangs (376 B-381 D)! 122 Gütel'bock 5If. 123 Man könnte hiebei an den Kora.nkommentator Samsaddin aus Isfahän denlten, dessen Name dann allerdings vorgeschoben sein müßte, da er bereits 1348 starb (vgl. Brockelmann, Geschichte der arabischen Literatur 21943, Bd. I. S. 533). 124 S. 52-54. 125 So auch noch Mora.vcsik 321. 126 Diese antikisierende Bezeichnung begegnet uns z. B. in dem erwähnten Brief des Palamas (~""E 16 [1922] 9), bei Manuel (8.6,17) und in der später zu nennenden unedierten Dia;~ des J oseph Bryennios.
Die großen theologischen Werke
45*
erblicken ist 127, die aber mit Anwachsen des Umfangs den Charakter einer bloßen Antwort weit überschritt und wahrscheinlich gar nicht in die Hände des Sampsates gelangte. Schließlich spricht für die Echtheit des Briefes die Tatsache, daß die in ihm enthaltenen Vorwürfe nur z. T. aus Ricoldo-Kydones entnommen sein könnten, der besonders in den Reden als Grundlage dient. Ein Umriß des Inhalts und eine Zusammenstellung der Kydones entlehnten Partien sollen zur Charakterisierung des Werkes dienen: Die Behauptungen des Mohammedaners Sampsates sind folgende: 1. Gott habe zu Mohammed gesagt: "Ich schuf alles deinetwegen und dich meinetwegen" (376 B, fehlt bei Kydones).
2.. Die Christen glaubten an drei Götter, an Vater, Mutter und Sohn (376 C, ähnlich Kydones 1092 AB). 3. Christus habe sich selbst nicht Gott genannt (376 D, ähnlich Kydones 1049 Bff.). 4. Wie könne Gott einen Sohn haben ohne eine Frau 1 (377 A, vgl. Kydones 1044D). ö. Wie könne Gott Mensch werden, warum war es notwendig und wieso konnte er leiden 1 (377 A).
6. Die Christen könnten die Mohammedaner nicht anklagen, da sie ja selbst das mosaische Gesetz übertreten hätten (377 B). 7. Die Christen hätten Mohammeds Namen aus dem AT und NT gestrichen (377 B, ähnlich Kydones 1052 D). 8. Außerdem stünde sein Name seit Ewigkeit zur Rechten des Throns Gottes geschrieben (377 B, fehlt bei Kydones; vgl. Bartholomaios 1392 AB). 9. Der Islam leite sich von Abraham her. Diese Vorwürfe werden in den vier Apologien an folgenden Stellen zurückgewiesen: 1: 533 AB. 2: 520 C-521 A. 3: 521 A-525 B. 4: 381 C-437 D. 5: 440 B-520 C. 6: 557 A-577 D. 7: 540 B-541 B und 553 B-557 A. 8: 553 A. 9: 533 C-540 B. Zusätzlich werden von Kantakuzenos behandelt: 1. die Kreuzesverehrung 525 B-528 A, 2. die Bilderverehrung 529 A-532 D, 3. Mohammeds Gesetz (Glaubenskrieg, Paradiesesvorstellung) 541 0-ö53A. In den Apologien ist nur eine ganz unbedeutende Abhängigkeit von Ricoldo-Kydones festzustellen: 127 Kantakuzenos deutet dies ja selbst an (373 A): '0 Si; A6io~ «<poptJ.1Jv AIX{3c))V -rljv n;,; i1tllnOA'ij<; a.vIXaY.eu'1lv )'6lper KIX~<X n;.; ~@v :EIXPIXK'llV@V Ctlpeae6l~.
I. Die Ialampolemik vor Manuel
46*
Kantak. 441 0 "" Kydones 476 Df. " " 540B " " 544 B Anfang "" " " 545B " " 5450 " " 552BO " " 553B-D
"
"
n.
1125 B 1045 A Anfang 1052D 1072 B 1068 A 1065B 1081 B 1088B 10530D
+
Zu den von Beck 128 erwähnten "Kuriosa" dieser Schrift ist zu bemerken, daß der Bericht, Markos habe sein Evangelium lateinisch geschrieben (553 B), aus Kydones stammt (10530), während die Erwähnung (517 AB) des Karsamstagsfeuers in Jerusalem 129 bereits im 10. Jahrhundert in dem Brief des Arethas (S. 298, 23-24) und ausführlicher in einem Brief eines Niketas an Konstantin VII.130 aus dem Jahr 947 aufscheint. Ferner ist eine Ähnlichkeit von 528 A mit Niketas Ohoniates, Thesaurus 120 D (Apologie der Kreuzesverehrung) festzustellen. Als bemerkenswerte Einzelheit sei schließlich die Verehrung des hl. Georg durch die Mohammedaner als Xe...-1jp 'HAt«<; (512 D) erwähnt l3l • Nun zu den vier Reden im Verhältnis zu Demetrios Kydones: Kantak. " " " " " " " " " " " " "
5890D 591 D (I 1) 591 D-593 A (I 2) 596 AB 6000D 6010 6010 (15) 601 Df. 604 A (I 7 Anfang) 604 BO (18) 604 CD (1 9 Anfang) 6050 605 0-608 A 1 (I 11) 608.AB (112 Anfang) "J::~. 608 CD ,,111t: 609 B 6090
"
128 129 130 131
"" Kydones 10400 und 11160-1117 A 1116D " 1040 0 Anfang 1104 B 10400 " 1052 Df. 1037 A+ 1040 D " 1117 BO " 1120B " 1057 A " 1117 A " 10890D, 11000; vgl. 1060 B " 1052D 1068 A und 1072 B-1073 A " 1101 D, 1068 A, 1109 AB "" " 1068 B, 1104 B, 1068 A . ." 1068 AB " 10650
+
"
Vorsehung 58, A. 127. Vgl. dazu Fritsch 145f. Archives ck l'Orient latin 1 (1881) 377-379. Vgl. Güterbock 56, A. 2; Eichner 220; Beck, Vorsehung 58, A. 127; HWI lISf.
Die großen theologisohen Werke
Kantak. 609 D
" " " "
" "
" " " " "
" " " " " " "
" "
" " "
" " "
" " " "
" "
"
" "
" " " " "
"
"" Kydones 10680D 613 B 1065 D " 6130D 1104Df. " 1068 B 616AAnfang " 61604f. 1053B " 616D 1057 AB " 616 D (II 2) 1064Df. 617 AB (Ir 3) 10650D " 617B(II4) 1093D " 10890 617 Be (II 5 Anfang) " 617 C 13-620 A 2 1120 AB " 620 AB (II 6-8) 1112 D-1113 B " 620 B (II 9) 11130+ 1064A " 620 C (II 10) 1068A " 620 C (Ir 11 Anfang) 10930 " 621 B 12-C 3 1045B " 621 0 9-624 C 3 10840-1088 B " 625 A Anfang 1096A " 6250 (II 13) lO60CD 625 CD (II 14) - "" 1061 AB 628 AB (II 15) 1061 BC " 628 BC (II l6f.) - " 1100 Df. 628 C (II 18) - " 1045 AB 628 CD (II 19) 1125 B+ 1045 B " 628D-629B 1l01A-C " 629 CD (TI 23 Anfang) = 1060 Df. " 632 CD (II 24 Anfang) = 1100C 637 CAnfang 1092B " 652A 1045 A+ 1093 D 652B - "" 1044D 652 Anfang - " 1100 B + 1044 D 652 CD (III 3 Anfang) = 1097 Df. " 655 AB 1097 B " 657D-660A 1044B-D " 6690 1044B " 669D 1045A " 673 C (ITI 7) 1045A " 673 D-676 A (lI! 8) 1092 A+ 1096 AB " 676 B-684B 11200-1124 D " 684D 1136D " 685 B (IV 2 Anfang) 1045 A 1093 D " 688B Anfang 1077 D
o
-
+
"
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48*
I. Die Islampolemik vor :Manuel ll.
Kantak. 688 B 12-0 .689B 6-10 " 689 B 11-692 A 3
= Kydones Kap. Überschriften 3-14!
" "
1128D 1137 D-1140 D
Die Erwähnung des &c:o~ OA6(j
H. DIE DIALOGE MANUELS H.
1. Die Überlieferung Folgende vier Handschriften sind bekannt, die l\r1anuels Dialoge enthalten: 1. Ambros. L 74 sup. (487), s. XV. in. (=A), kam 1606 aus Cbios 1 • Der Kodex ist praktisch fehlerfrei von einer Hand geschrieben und geht wahr~ scheinlich direkt auf das Original zurück. In dieser Handschrift sind entgegen Hases Behauptung 2 nicht bloß sechs, sondern alle 26 Dialoge enthalten. 2. Paris. 1253, wohl vor 1541 auf Chios gesclu-ieben (vgl. die folgende Handschrift), gehörte zur Bibliothek des Kardinals Ridolfi (cod. 49) 3, der 1550 starb 4. So erweist sich die Angabe einer weiteren Handschrift bei Xivrey 5 als Irrtum. Aus zahlreichen Abschreibfehlern ergibt sich eindeutig, daß diese Handschrift aus A abgeschrieben ist. Es seien drei davon hervorgehobell: crUv &io.:&O'.~~ "d~ ~A 7tLCi"LV' ßo.:mt,· OUx.ouv xwp&!J-S:v ~:P"l)v d7t(x.~ aov e:Ö'&U(.LL"· bd XiXL = Paris. 1253, 492 r , Z. 2ff.: (svv &i<X&O'.~~ "o:~; ~"7tLCiW ßo.:atAe:u;· ouxouv ;(Ulp&(.Le:V e:q>'I)v w.:; d1to.:; auv 1\ &io.:.&o.:~.:; 'to.:~<; 1\ e:Ö&U(.LLo.:· &"d xo.:i. ,,0 r.po
a) A 238 r , Z. 15f. (=Ausgabe S. 290, 7-9)6:
w;
e"
b) A 21 V , Z. 6ff. (=Ausgabe S. 27, 21-23): KlY.l ~P'r'l)'lY.t &e:l TO\) 7tpO'tEpOU, TO ~...' "0-.0: ßo.:Cl'LA· xO'.' TO[VUV It
o:lcr&f)cre:aw
= Paris. 37 v , Z. 12f.: crO'. 1\ &d TOÜ 7tpOTtpOU 1\
"iX~':;
(mo all1.s1jaS:GtV
c) A 106 r , Z. 9ff. (=Ausgabe S. 126,21-23): TW YO:P XOCT' E:tXOVOC ·~(.L<:"EplY.V d7;E:~V, ato'."e:y6f1-E:vo,:; TW~ q>oc[ve:'tctt· (J"/-e:r.'tsov 00'1 C1..V e:t'l), "'L~ ,,0'" tu"i.v exdvo.:;, ato.:Myot'ro· xoci. af) Tt; erd 'rou'Ot:; TWV = Paris. 209 V in fine: dm:~v * 8tlY.AEyOtTO· )w.:1. ~1) Tt':; &1ti 'ro{rrot<; -.wv * in marg. 8w.AE:yo(.l.e:v6:; -.tvt epotLVS:-.CW crxc:,,-.EOV oÖv ((V e:r'IJ -;-[.:; 1tO,' taT'V '1 e:Xe:LVOC;; Ul ,~
Ein Vergleich des hier nach A gebotenen Textes mit Hases Ausgabe (der diese Handschrift nicht verwendete) zeigt zunächst für die 1 2 3 4 5
Beschreibung bei i\lartini-Bassi, CataJ. codd. graec. bibi. Ambros., Bd. I, S. 558f. Hase, Sp. 117f. Hase, Sp. 111f. Vgl. BZ 5 (1896) 562. Memoire sur 180 vie et les ouvrages da l'empereur ~lanuel P8oJeologue, J.11.€-moires
II. Die Dialoge Ma.nueJs TI.
52*
ersten beiden DiaJoge rund 50 meist kleine Varianten (abgesehen von ein paar Druckfehlern in der Erstausgabe, die im Abdruck in der PG um einiges vermehrt wurden); doch ergibt eine Prüfung der von Hase verwendeten Pariser Handschriften, daß der weitaus größere Teil davon auf seine Flüchtigkeit im Abschreiben bzw. unvollkommene paläographische Kenntnis zurückzuführen ist. Die tatsächlichen, einigermaßen bedeutenden Abweichungen des Paris. 1253 infolge von Abschreibfehlern in den ersten beiden DiaJogen sind bloß folgende: 133 A 133 B 136B 144 B 169 A
(= (= (= (= (=
S. S. S. S. S.
7, 28)
8, 5) 9, 1) 12, 19) 23,22)
(juveA&e~v Y..o:,,' 0:0...0: )(,0:...«' 'TO:U'TO A Myov lJoe'T0:80ÜVO:L: Myou 1Jo. A ou (.LOVov:oö(.Levouv A TI]V ~vo:v-.to:v
3. Paris. Coislin. 130, s. XVI, geschrieben von Jakob Dia-ssorenos 7• Da dieser 1541 in ehios weilte (hier schrieb er den Coislin. 153), wird wahrscheinlich auch diese Handschrift damals entstanden sein. Sowohl die oben angeführten Varianten, die diese Handschrift mit dem Paris. 1253 gemeinsam hat, als auch folgender Abschreibfehler weisen sie als eine Kopie von Paris. 1253 aus: Paris. 1253, f.302 v , Z.5ff. (=A 150 r = S. 179, 32f.): &.A:I)&&~· oPG(~ 1'01tvo: 'TO &.yO'.&ov xo:1.1to:po~uv6(.Levov &.yo:&w~ •xIX1. (j1'pe!po(.Lc.-vov npo~ ax&po:v, XIX/. no:popYL~O(.LevoV· in/. 1'0i:~ &.x«p(o"'t"cuc; = Paris. Coislin. 130, f. 126 r , Z. 4f.: cXI\'l')&&<; * y..o:/. o""'Pe<po(.L&vov npo.; ~X&pIX'II'
* In . marg. . _ 'TO, nvo: - O:y<MTOV , .. XO'.L n«popyL..,O(.L<::VO'll ß y' opo:~
0.'
,
ß
xo:1. no:po~uv6lJoevov bIt1. 't'oi:~ &.Xo:ptO"tcuc; , _0.:XY<MTCU~
Auch dieser (sonst sehr sorgfältig geschriebene) Kodex hat einige neue Varianten gegenüber seiner Vorlage, die von Ha~e vorwiegend richtig in seiner Ausgabe vermerkt wurden. Sein auffallendster Lesefehler ist ein angebliches
Die Überlieferung
53*
Bisher wurden nur das Vorwort und die beiden ersten Dialoge von C. B. Hase nach den Pariser Handschriften ediert9 • Die Bezeichnung der Sprecher (ßC1.
2. Entstehung und Anlage des Werkes Während Hase 13 als Zeit, in der die Unterredungen stattfanden, irrtümlich den Winter 1390/91 angegeben hatte, als Johannes V. noch regiertel, hat Charanis 15 festgestellt, d:l.ß sie erst bei emer späteren Expedition Ende 1391 entstl'.ndell. Es berührt uns seltsam, daß Hase eine Stelle im ersten Dialog (S. 17) nicht beachtete, in der Manuel von seinem Vater eindeutig als einem Toten spricht. Um den Zeitraum genauer abzugrenzen, erinnern 'wir uns der Tatsache, daß Manuel am 5. Jänner 1392 bereits nach Konstantinopel zurückgekehrt war 16 , während der Beginn dieser Expedition auf den 8. Juni fiel 17. Weiter hilft uns der 20. Brief Ivlanuels 18 , in dem der Kaiser berichtet, er sei von einem Kriegszug gegen die "Skythen" (vgl. die Einleitung zu den Dialogen S. 5, 10) nach Ankara zurückgekehrt. Dieses Schreiben ist anscheinend die Antwort auf Brief 429 des Kydones von Anfang Oktober 1391. Kydones beklagt; sich nämlich über die lange Schweigepause des Kaisers, worauf dieser in der Einleitung Bezug nimmt. Somit darf man annehmen, daß sich Manuel von Oktober bis Dezember bei dem Muterizes (arab. mudarris = Professor) aufhielt. Daß sich jedoch die Religionsgespräche mit ihm auf diese drei Mona.te erstreckten, ist. zunächst schon deshalb unwahrscheinlich, weil sich der Türke ge~iß nicht sofort über das theologische Disku~sionsverbot hin.. .'regsetzen konnte. Ferner läßt die Erwähnung eines heftigen Sclmeesturms bereits am Beginn des fünften Dialogs wohl erst an den Dezember 1391 denken (vgl. auch die Einleitung S. 5, 17: XE'{J-WVO~ crx,O/,:;j!; ',o:ßO{J-EVOC;). Außerdem ergibt sich aus den Bemerkungen am Anfang und am Ende der Dialoge folgende zeitliche Abfolge der einzelnen Gespräche: Dial. I: Abend-Nacht " II: Morgen-vor Morgendämmerung " III: Abend-Nacht " IV: Morgen-Nacht " V: Morgen-Nacht " VI: Morgen-Nacht VII: Morgen-Nacht " VIII: Mittag-Nacht
1.-2. Tag 2.-3. Tag 3.-4. Tag 4.-5. Tag 5.-6. Tag
6.-7. Tag 7.-8. Tag
8.-9. Tag
13 Hase, Sp. 1I7f.; so noch Beck, Vorsehung 56 Wld Kirche 747. 14 Er starb am 16. Februar 1391 (vgI. Ostrogorsk)r 453). 15 Byz. 16 (1942-1944) 309. 16 Loenerw, Cydones, App. D 17, A. 2 (S. 445). 17 Loenerv.G, C)rdones, App. D 15, A. 1 (S. 443). 18 Lettres de l'empereur Ma.nuel Paleologue, ed. E. Legrand, Pa.ris 1893, S. 30L
Entstehung und Anlage des Werkes
Dial. IX: Morgen (~)-Naoht X: Mittag-Nacht " (zwei Unterbreohungen) XI: Morgen-Naoht " XII: l\.forgen-Nacht " XIII: Morgen-Naoht " XIV: Morgen-Nacht " XV: Abend-Naoht " XVI: Morgen-Mittag " XVII: Abend-Naoht " XVIII: Mittag-Abend (~) " XIX: Mittag-Nacht " XX: Morgen-Nacht
"
55*
9.-10. Tag 10.-11. Tag 11.-12. Tag 12.-13. Tag 13.-14. Tag 14.-15. Tag 15.-16. Tag 16. Tag 16.-17. Tag 17. Tag 18.-19. Tag 19.-20. Tag
Was die weiteren Dialoge betrifft (die Angabe einer Unterbreohung findet sich nur zwisohen Dialog XXII und XXIII), so ist es schon aus rein zeitlichen Gründen unwahrscheinlioh, daß die letzten vier Gespräche auf einen einzigen Tag fielen, es sei denn, man wollte eine starke Enveiterung annehmen. Dagegen spricht jedooh der Verweis "Von Dialog XXIV, S. 281, 18, auf "vorgestern", nämlich auf Dialog XXIII (S. 270). Somit wird die Erklärung darin zu suchen sein, daß Manuel gegen Ende den Stoff mehrerer Tage zusammenzog und bloß aus stilistischen Gründen in sechs Dialoge unterteilte. Sohließlich berichtet der Kaiser (S. 301, 8ff.), naoh einigen Tagen habe noch eine Unterredung stattgefunden, sodaß sich die Dialoge jedenfalls auf den ganzen Monat Dezember (vielleicht noch etwas mehr) erstreokten. Die Fülle des dargebotenen Stoffes und besonders einige lebendig wirkende Partien, wie der Beginn von Dialog V und XV und die große Schlußrede des Türken, deuten darauf hin, daß sioh der Kaiser fortlaufend tagebuchartige Aufzeiohnungen machte 19• Inwieweit diese Notizen dann verwertet wurden, läßt sicn nicht leioht sagen. Sicher ist nur, daß l\bnuel den Stoff öfters absichtlich kürzt bzw. auswählt (S. 16, 30-17, 4; S. 301,11 eto.). Man darf jedoch annehmen, daß eine Verwässerung oder Verfälschung der Worte seines Gespräohspartners im großen und ganzen nioht vorliegt, vielmehr hat der Kaiser, seiner Bemerkung S. 6, 25-27 zufolge, gerade die wiohtigsten Antworten seines Gegners wiedergegeben. Anderseit-s kann man aber eine Verbesserung der eigenen Argumentation annehmen. Einen terminus ante quem für die Entstehung des endgültigen Werkes bietet zunächst der Tod "Von Manuels Bruder Theodoros, an den ja das Werk geriohtet ist, im Jahre 1407 2°. Weiters muß es vor 1402 (Schlaoht bei Angora) 19 Gütel'bock 66. 20 Die Angabe der Veröffentlichung zwischen 1392 und 1408 bei Beck, Kirche 747, ist wohl nm' ein Druckfehler.
56*
H. Die Dialoge Manuels II.
geschrieben worden sein, da Bajezid als Feind angesprochen wird, der Byzanz bedroht (S. 5,10). Darüber hinausläßt sich die untere Grenze mit 1399 angeben, da eine Abfassung während Manuels Abendlandreise (1399-1402) im Hinblick auf seine damals aktuellen Sorgen unwahrscheinlich ist. Schließlich gibt Manuel selbst einen Anhaltspunkt für eine Datierung bald nach dem Abschluß der Gespräche in der einleitenden Widmung an Theodoros mit den Worten: S\I(X.YXoc; Se fLO~ ~1)'Jtß'Y) (S. 5, 9), so daß man als wahrscheinliche Entstehungszeit etwa 1392/93 annehmen darf. Was die Einleitung der Schrift betrifft, so ist es durchaus glaubhaft, daß sie tatsächlich an Theodoros gerichtet wurde Zl • Ja es scheint sogar, sie sei ausschließlich für ihn bestimmt gewesen; denn aus der Tatsache, daß im Unterschied zu Manuels übrigen Werken nur eine einzige Handschrift aus byzantinischer Zeit auf uns gekommen ist, kann man mit ziemlicher Sicherheit schließen, daß sie nicht zur Veröffentlichung bestimmt war ZZ • Eine vermutlich fingierte Einzelheit hingegen dürfte die ausdrückliche Bemerkung sein, daß Theodoros schon immer begehrt habe, eine Widerlegung des Islams zu lesen (S. 6, 17-21). Man fühlt sich dabei an den Brief des Photios an seinen Bruder Tarasios in der Einleitung zu seiner Bibliothek erinnert 23 , wobei ja auch der äußere Umstand del: Reise übereinstimmt. Die 26 Dialoge, aus denen die Schrift besteht, sind folgendermaßen zu unterteilen: 1. die polemischen Dialoge (I-VIII, S. 102), 2. der Übergang (Dialog VIII, S. 102-IX), 3. die apologetischen Dialoge (X-XXVI). Außer dem Kaiser und dem Muterizes greifen manchmal auch dessen Söhne in das Gespräch ein, die offenbar immer dabei waren, (S. 18, 30, 66, 99, 136,272, 273 etc.) und, wenn auch nur sehr selten, andere Türken aus dem anwesenden Zuhörerkreis (S. 126, 136, 212, 265, 294). Einmal spricht auch der damalige Dolmetsch ein paar Worte (S. 79). Was die äußere Form des Werkes betrifft, handelt es sich eigentlich nicht um einen Dialog im antiken Sinn 114, da ja Sokrates und Platon eine Aufteilung des Gesprächs in mehrere Tage überhaupt nicht ZS , die Späteren aber nur in sehr geringem Ausmaß zuließen. Anderseits kann man auch nicht von einer Reihe von solchen Dialogen sprechen, da sie ja zumeist kein abgerundetes Ganzes bilden. Die Darstellungsweise freilich entspricht der von 21 Ebenso sandte Manuel an Kydones den DiaJog mit seiner Mutter (Brief 64; PG 156, 83f.) und den Epitaphios an Manuel Chrysoloras (Brief 57). 22 Die Gründe hiefür könnten politischer Natur sein, vielleicht auch Rücksicht· nahme auf den Muterizes, der wohl ohne Wissen Bajezids das Diskussionsverbot übertrat. 23 Ausgabe von R. Henry, Paris 1959, S. H. 24 Manuel freilich bezeichnet sein Werk als Dialog (S. 6, 38). 25 R. Hirzel, Der Dialog, 1895, Bd. I, S. 242.
Entstehung und Anlage des Werkes
57*
Platons erzählenden Dialogen. Auffallend ist ferner die Uneinheitlichkeit in der Komposition, indem sich die 26 Gespräche ziemlich genau in zwei Gruppen trennen lassen: a) Durchlaufende Reden des Kaisers, die nur bie und da von Zustimmung oder Aufforderung zu weiteren Darlegungen des Türken unterbrochen werden: Dialog IU, IV, IX-XVII, XXIV-XXVI. b) Streitgespräche, in denen zwar auch Manuel den Ton angibt, der Muterizes jedoch (oft) passende Einwände macht: Dialog I, II, V-VIII, XVIII~XXIII. Dazu kommt noch vereinzelt: c) Kurzer Wechsel von Frage und Antwort, oft in der Art eines "Scheindialogs", in dem der Türke der Frage entsprechend mit "ja" oder "nein" antwortet 26 ; S. 26f., 29f., llIf., 167, 223, 235f., 243 etc. Bei den Dialogen der zweiten Gruppe haben wir kaum Grund, daran zu zweifeln, daß in ihnen die tatsächlichen Unterredungen im wesen&lichen naturgetreu wiedergegeben sind. In geringerem Grad gilt dies von der ersten Gruppe, in der das dialogische Moment nur sehr dürftig und rein äußerlich aufscheint. Allerdings darf man dabei nicht übersehen, daß dies auch an der Art des Themas liegt, da es sich ja hier vorwiegend um den apologetischen Teil des Werkes handelt. Inwieweit schließlich die dritte Form der Wirklichkeit entspricht, indem der Kaiser entweder die in seinen Notizen vorhandenen Gesprächsreste aufnahm, oder, falls seine Aufzeichnungen umfangreicher waren, einige nach Gutdünken auswählte, oder ob sie nicht vielmehr bloß als stilistische Auflockerung zu betrachten sind, läßt sich kaum entscheiden. Zuletzt ist noch einiges über den etwas abrupten, jedenfalls nicht literarisch abgerundeten Schluß des Werkes zu sagen 27. Zunächst erkennt man aus zwei Bemerkungen Manuels, daß seine Abreise von Ankara unmittelbar bevorstand: a) sitd 't"O~ XCXL c;cx,pOCit1j~ cx(l't'6~ &;<jJo!J.e&« (S. 285,16 f.).
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Betrachtet man ferner den Inhalt, so ist erstens die Bemerkung des Türken über das bevorstehende Ende seiner Fragen heranzuziehen (S. 267, 3), weiters der von Manuel eigentlich beabsichtigte Schluß (S. 298, 17), auf den dann die temporäre Bekehrung folgt. Da jedoch der Muterizes neuerlich Fragen zu stellen begann, wählte der Kaiser seinen eigenen Worten gemäß (S. 301, IHf.), vielleicht aus Überdruß oder Zeitmangel, vielleicht auch wegen der Unvoll26 Vgl. PIstons Politeia; HirzeI, a. a. 0., S. 240f. 27 So meint-e Hase (122), der Autor scheine die Schrift nicht ausgearbeit-et zu haben.
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ll. Die Dialoge Manuels TI.
ständigkeit seiner Unterlagen, eben nur das eine Gespräch über die Eucharistie aus. Somit endet das Werk ohne eigenes ScWußkapitel, sondern nur mit einem Dialog-Ende. Der Grund hiefür ist auch klar; der vom Kaiser gewünschte Ausgang, die vollständige Bekehrung und das Mitkommen des Muterizes nach Konstantinopel, der allein den literarisch erforderlichen Abschluß hätte bringen können, ist nicht erfolgt. Wahrscheinlich hätte ein anderer Byzantiner diesen Mangel durch eine fiktive Abrundung beseitigt.
3. Die Umwelt in Ankara über die Lebensbedingungen des Kaisers und seiner Gefolgschaft in Ankara geben zunächst einige Stellen Aufschluß, in denen sich Manuel über die unstillbare Jagdleidenschaft Bajezids beklagt (S. 26, 50, 120). Auch der lVIuterizes findet älmliche Worte (S. 94). Die ausführlichste Darstellung vom Elend der Griechen und vom Luxus der Türken (vgl. auch S, 292, 33ff.) gibt Manuel am BegiIUl des zehnten Dialogs, bevor er die Apologie der Trinität unternimmt (S. 120f,): " W ol~er soll es mir denn möglich sein, Muße zu haben, der ich ein so großes H ee1' schon lange Zeit im Winter in einem fremden Land fühJre, auch wenn du dieses vielleicht ei1~ befreundetes nennst? Dazu noch der Mangel an Lebensmitteln und die N otwendig1ceit, sie für viel Geld zu kaufen, die beinahe unser ganzes Denken e?faßt hat, da wir im Feindesland die von zu Hause mitgebrachten Vorräte aufgebraucht haben, Wie sonst sollen sich meine Gefährten fühlen, die weder mit den Sitte:n noch der Sprache ode?' dem Glauben ve1traut sind und in eine?' gut verwalteten Stadt kaum die Über1'este der auf dem Markt angebotenen Waren kaufen könne:n, wo sie doch fast gegen euch kämpfen mußten, wenn sie mit Mühe den Händen der Altwarenhändler etwas entreißen wollten? Dazu rechne noch den Übermut, die Verachtung derer, die beim SlI),tan den höchsten Rang einnehmen, die Habsucht, das Unm'sättliche, die Bereitschaft zu FO'rderungen, das wilde Wesen, den gegenseitige:n Neid, den Zorn jedes einzelnen gegen die Fre1nde:n, den Haß, falls sie ihnen nicht ihren Besitz überließen und von allem entblößt nach Hause zurllclckehrten. Aber auch jenes darf man nicht übergehen: die tägliche Jagd, die anschließe:nde Ausgelassenheit beim Mahl, die Scharen von Schauspielern, die Grwppen von Flötenspielern, die Ohöre der Sänger, die Haufen von Tänzem, den Lärm der Z1.Jmbeln, das auf das Weintrinken folgende dreiste Gelächter, all das, von dem schon weniges ausreicht, die Seele mit Torheit zu erfüllen, bedeutet das denn nicht, wenn es diejenigen dauernd begleitet, die ein derartiges Leben führen, stumpfsinnig zu sein? Nur ein Umstand ist es, der uns rät ein solch schwieriges Werlc zu unternehmen, obwohl wir in so viel Mißgeschick verwickelt sind, nämlich deine Tugendhaftigkeit und die deiner Söhne. Denn euch sehe ich nicht an das 1Ylittagessen das Nachtmahl anschließen (wie die, welche bei euch für glücklich gelten), diesem aber den Schlaf und ihm wieder das Mittagessen nach der Art eines Kreislaufs, sodaß ihr Leben in T1'ägheit und (Jppig7ceit besteht, die Männern keine.sfalls ziemt, 0 würde doch einmal einer diese so üble Verbindung trennen! Aber alles, was sie trennt, ,ist nichts wert', also nichts vom Besseren und Begehrenswerten, sondern das reine Gegenteil.
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II. Die Dialoge Manuals TI.
Wenn mir daher nicht eure Weisheit, Verstii:ruligkeit und Ergebenheit 111ut zusprächen, könntest du sicher sein, daß ich das Vorhaben sofort a~tfgäbe." Zm Abrund1U1g dieses Bildes dienen einige Briefe Manuels, in denen er
auch über H1U1ger, Kälte und Strapazen klagt (16, 18, 19). Ähnliches über die Sitten der Türken lesen wir auch im Geschichtswerk des Nikephoros Gregoras (Bd. III, S. 202f.) und in der zweiten Rede Manuels (PG 156, 4120). Ganz im Gegensatz dazu steht die gemütliche Schilderung eines stürmischen Wintermorgens (S.50). In besonderer Weise zeigt sich die unt-erschiedliche Behandlung, die die Griechen durch den Muterizes erfahren, in der Episode von dem erlegten Eber, in der seine für türkische Verhältnisse gewiß sehr großzügige Gesinnung hervortritt (Beginn von Dialog XV, S. 190): Und der Greis, der mit seinen Söhnen und einigen der Unseren vor den Toren des Hofes stand, war beinahe aufgeregt, weil er darauf wartete, uns zu sehen. Denn die Witterung trieb alle nach Hause, da es schon spät geworden war. Als er uns nun von weitem heimkelvren sah, kam er nach seiner Gewohnheit heran, sprach die bei den Türken üblichen Grußworte und fmgte uns danach lächelnd, ob auch die, welche zu Hause sitzen, an der Jagdbeute Anteil haben dürfen. Ich nun machte es ihm nach und sprach: "Freilich dürfen sie, wenn sie von allem kosten wollen, denn den J ägeTn ist es nicht erlaubt, das eine zu verteilen, das andere aber nicht". Das sagte ich imScherz, das Komische daran aber werde ich gleich erzählen. Einer der Unseren hatte einen großen und sehr feisten Eber mit dem Speer getroffen und, ohne daß jemand es merlcte, mit zusammengerafftem Gras zugedeckt, damit er sich nicht von denen, die nicllt einmal den Anbliclc von Schweinen ertragen, zahllose Flüche und Schimpfworte, vielleicht aber auch Schläge zuziehe, und so brachte e1' ihn auf dem Pferd heran. Ich wollte nun jenen überlisten, daß er zustimme, von allem zu essen, dann aber das Geschehnis aufdecken, indem ich den Eber heimlich den Türken vor die Füße werfen ließe, und dadurch zeigen, wie der Greis unter den ringsum stehenden Jünglingen fortspringen würde. Er aber schöpfte sofort Verdacht aus meiner Rede (denn er war kein einfältiger Mann), wandte sich selvr häufig um, prüfte alles ringsum mit seinen Blicken, richtete die Augen auf da-s Gras und erkannte, was vor sich ging (ich glaube, er bemerkte das durch das Sehen des Abfalls, der als unbrauchbare Sache weggetragen wurde). Da lachte derr Greis laut mit uns und sprach: "Ich werde von allem nehmen und nach Herzenslust essen, außer es bietet mir jemand ein Diebsgut an, das er mit einem billigen Zeu.g verhüllt hat, in der Meinung, so das Unrecht zu verbergen; denn Gestohlenes ist uns, die wir Mohammeds Gesetz beachten, eine Abscheu". Als sich nun alle überr die Rede des Greises freuten (er schien nämlich ein geistreicher Mann zu sein), stieg ich rasch vom Pferd, der Greis aber nahm mich bei der Hand und führte mich ins Haus, um mich nach Landessitte zu bewirten. Dort nun waren Fackeln angezündet worden und ein Feuer, das aus-
Die Umwelt in Ankara.
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reichte, die Strenge des Winters Lügen zu strafen, und darauf stand ein ziemlich große8 Gefäß, voll von Winterfrüchten und Broten, die du ja kennst, jenen papierähnlichen .und schlecht gebackenen, doch für die Fremdlinge, die von der Jagd kamen, bedeutete auch Schlechteres als das eine geradezu üppige Schwelgerei. Dies alles nun, das man vor unserem Mahl auftrug, wurde von uns Hungernden rasch verzehrt. Im übrigen hebt Manuel mehrmals seine FreundschaJt gegenüber dem Türken hervor (besonders S. 275, 40f.) und lobt ihn als weisen Mann (S. 15, 7f.). Um das Bild, das sich der Kaiser von ihm gemacht hat, abzurunden, sind außer der kurzen Skizzierung in der einleitenden Widmung an Theodoros (S. 5-7) noch einige Stellen heranzuziehen, in denen der Kaiser die große Anteilnahme des Türken an den Religionsgesprächen betont (S. 125, 250 etc.). Die Leidenschaft des Muterizes dafür geht sogar so weit, daß er einmal (S.124), natürlich vergeblich, den Kaiser dazu zu bewegen versucht, unter irgendeinem Vorwand der Einladung Bajezids zum Gastmahl nicht Folge zu leisten. Er selbst freilich ist gehorsam, als er bald nach Manuels Rückkehr abberufen wird (S. 125). Anderseits findet Manuel auch Worte des Tadels, wenn sein Gesprächspartner entweder auf ein anderes Thema übergeht (S. 95 etc.) oder er selbst sich gezwungen sieht, seine Argumentat;ion mehrmals zu wiederholen (S. 168, 14ff.; 193, 14ff.j 272, 7ff. u. a.). Einmal kann er nur mit Mühe seinen Zorn über die Hartnäckigkeit des Muterizes unterdrücken (S. 277, 27ff.). Schließlich sei noch auf die bemerkenswerte Einzelheit hingewiesen, daß der Kaiser im Gespräch eine der Einleitung gerade entgegengesetzte Aussage über Ankara macht: S. 5, Hf.: sv 'AYAop/f, 't"'ii 1to't'e (J.EV wyevet, vüv ~' OO".1..L S. 265, 21: oLMa-AO'.AOV OE ()v-ro: oe; (J.eyto"t'·l}c; 't'e xod euyevoüc; 1to)..&Wc; Da Manuel sich in der Einleitung auch über den Muterizes bei weitem nicht so lobend äußert, wie gelegentlich der Gespräche, wird man darin einen Zug der Höflichkeit erblicken, der jedenfalls wirklichkeitsnah ist.
4. Der Inhalt der Dialoge a) Die polemischen Dialoge (I-IX) Die Unsterblichkeit de1' Engel (Dialog 1)
Bevor das Hauptthema dieses Dialogs behandelt. wird, kommt das Problem der Septuaginta-Übersetzung zur Sprache, Der 1\!futerizes erklärt nämlich, sie sei an einigen Stellen verfälscht 28, Manuel zieht sich jedoch aus der Affäre, indem er betont, daß die Zeit der griechischen Übersetzung genau bekannt sei, und seinerseits behauptet, die Mohammedaner hätten die Schrift verfä.lscht. In der nun folgenden Auseinandersetzung spricht der Türke von der Sterblichkeit der Engel, einer im Islam selbst zweifelhaften Frage 29 • Vielleicht ist dabei nur an die ginn zu denken 30. Auf den Einwand, jedes Wesen müsse zugrundegehen, so wie es einen Anfang habe, entgegnet der Kaiser, daß die Engel zuerst geschaffen und höher als die Menschen seien. Demnach müßte ja die menschliche Seele umso eher st-erben, wogegen doch die Mohammedaner selbst an die Auferstehung des Fleisches glaubten. Außerdem hätten die Engel eine einheitliche und immaterielle Natur. Daraufhin sieht sich der Muterizes gezwungen, von seiner Auffassung abzustehen. Die Paradieseskoffnung der Mohammedaner (Dialog 11-111, S. 35)
Zunächst widerlegt Manuel die Legende, daß Enoch 31 und Elias im Paradies Kleider nähen, mit dem Hinweis, daß dies eine unwürdige Belohnung wäre. Im folgenden zeichnet der Türke ein wirkungsvolles Bild vom Jüngsten Gericht und der Belohnung im Paradies 32• Es gelingt dem Kaisel: leicht, die Anschauung seines Gegners, daß Mohammed mit Erlaubnis Christi seine Anhänger erretten dürfe, im Hinblick auf die dadurch entstehende Ungerechtigkeit für verfehlt zu erklären. Im dritten Dialog unternimmt es Manuel, die islamische Auffassung von den Sinnesgenüssen, die die Seligen im Paradies zu erwarten hätten, von Grund auf zu widerlegen. Durch die Feststellung, daß Lust immer nur die Folge der Befriedigung eines Unlustgefühls sei, vermag er zu zeigen, daß das Sinnliche ungöttlich sein müsse und die Seligkeit nicht darin bestehen könne. Die Ansicht Mohammeds, die Bewohner des Paradieses kennten keinen 28 29 30 31 32
VgI. Enzyklopädie des Isla.m, Leiden 21954ff., Bd. I, S. 273; Fritsch 56ff. Eichner 208. Vgl. Sweetroan 24. HWI s. v. Idris. "übersetzt von Eichner 216-218.
Die Paradieseshoffnung der Mohammedaner
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Schmerz 33, sei demnach für unlogisch zu halten. Es darf aber nicht übersehen werden, daß auch im NT Andeutungen materialistischer Paradiesesvorstellungen aufscheinen 34, die von den arabischen Polemikern natürlich verwertet wuxden 35 • Von Bedeutung ist auch das nächste Argument des Kaisers (S. 27,38-28,4): "Denn unmöglioh ist das gm, dessen man überdrüssig wird, wenn man es erlangt; duroh die Gemeinschaft mit dem Besseren nämlich werden wir besser, so wie durch die mit dem Schlechteren schlechter, durch die mit dem Licht erleuchteter und durch die Gemeinschaft mit dem Dunkel dars Gegenteil davon. Und es gibt überhaupt nichts, wodurch man sich nicht, wenn es einem zuteil wird, irgendwie in :dieser Richtung verändert und eine gewisse Gemeinschaft und Berührung da~it hat, und zwar besonders dann, wenn es etwas Bedeutendes und Göttlicheres ist. Wenn jenes also an sich gm wä1'e, müßten die, welche daran teilhaben, durch die Gemeinschaft besser v;erdenund danach streben, immer daran teilzuhaben." 36. Ferner, so fährt Manuel fort, könne bei den Unsterblichen der Genuß von Speisen nicht wie bei den St-erblichen die Funktion haben, das Leben zu erhalten. Die Lust dabei sei uns von Gott gegeben, damit wir· diese Aufgabe auch erfüllten. Außerdem hätten schon Heiden und Juden gelehrt, daß den Frommen Enthaltsamkeit zukomme. Anschließend beginnt der Kaiser, die Polygamie im Paradies zu widerlegen, indem er zunächst bemerkt, schon Adam habe nur eine Frau gehabt. Es folgt ein kleiner Exkurs über den SÜ11denfall, nach dem Manuel als Gleiclmis dafür eine Erzählung von einem Weisen und seinem neugierigen Schüler einschaltet. Danach führt er- sein voriges Argument weiter aus, wobei er seine Behauptung, die Worte Gottes "wachset und vermehret euch" 31 seien für die Zeit nach dem Sündenfall gedacht, durch den Vergleich mit dem Zustand in der Arche Noah zu erhärten trachtet. Seine nächsten Beweise sind folgende: 1. Da es in dieser Welt nicht mehr Frauen gibt, wieso sollte dies dann im Jenseits der Fall sein ~
2. Kein Prophet sprach so vom Paradies. 3. Den Mohammedanern gilt Geschlechtsverkehr als unrein (Beweis dafür seien die Reinigungsvorschriften). 33 Sure 56, 19; vgl. Fritsch 137. 34 Besonders Matth. 26, 29; Luc. 22,30; l\farc. 10,30. 35 Fritsch 136ff. 36 Eine äluiliche Uberlegungfindet sich bei Thomas von Aquin (Summa contra. gentiles UI 27, S. 251f., übernommen von Raimund Martini 13,7). 37 Gen. 1, 28.
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n.
Die Dialoge Manuals
n.
4. Die Frauen sind nicht besser, weshalb sie nicht zahlreicher im Paradies sein können. Außerdem kam Eva zuerst zu Fall. Daher müßten auch schlechte Frauen im Paradies sein, woraus sich eine Ungerechtigkeit ergäbe. 5. Es wäre ebenfalls ungerecht, daß ein Mann zwar viele Frauen hätte, eine Frau aber nicht einmal einen Mann. Nachdem Manuel seine Polemik über dieses Thema mit den Worten abgeschlossen hat, ein Verkehr aller Männer mit allen Frauen wäre schändlicher als bei Tieren, sehen sich der Türke und seine Söhne gezwungen, die Unhaltbarkeit dieser Verheißung Mohammeds einzugestehen.
Mensch und Tier (Dial. 111, S. 36-1V, S. 43) Nachdem der Türke seine frühere Ansicht aufgegeben hat, fragt er den Kaiser, warum überhaupt jedes Wesen nach Lust strebe und worin weiters die wahre Seligkeit bestehe. 1\ianuel befaßt sich zunächst mit der ersten Frage, indem er feststellt, daß das Glück der Tiere nur in der Lust bestehe und sie keine Auferstehung zu erwarten haben. Hingegen könne für die denkenden Wesen die wahre Seligkeit allein Gott sein. Der Muterizes zeigt sich allerdings nicht davon überzeugt und 'verlangt eine all8führliche Begründung dieser Ansichten, wobei er erwähnt, viele mohammedanische Gelehrte hielten alle Tiere für vernünftig 38• Im ersten Teil des vierten Dialoges setzt sich Manuel mit dieser Frage auseinander. Er berichtet, daß man früher annahm, alle beseelten Wesen, die wahrnehmen und sich bewegen, hätten eine vernünftige Seele. Der Mensch unterscheide sich von ihnen nur durch die Sprache. Diese Anregung nimmt dei' Kaiser zum Anlaß, um auf die frühere Verehrung der Tiere hinzuweisen. Überhaupt habe ja einst jeder angebetet, was er wollte. Anschließend widerlegt der Kaiser in sehr sinnfälliger und drastischer Art die Behauptung, die Tiere hätten eine vernünftige Seele, mit dem Hinweis, daß dann auch die häßlichsten und schädlichsten Lebewesen auferstehen müßten 39. Nach der Randbemerkung, die Welt sei den Menschen untertan, sagt Manuel, der Instinkt eben sei es, der den Lebenslauf der Tiere lenke. Das lasse sich eindeutig dadurch beweisen, daß der Mensch als einziges Geschöpf die Vernunft der Natur entgegensetzen könne. Außerdem zeigten ja die Tiere die spezifisch menschlichen Eigenschaften der Scham, Beherrschung, Ruhmsucht, Wissenschaft nicht. Es folgt eine kurze Bemerkung über die Willensfreiheit, indem der Kaiser feststellIi, der Wille mache die Menschen gut oder schlecht und nicht die Natur; sonst müßten ja alle gut oder schlecht sein. Bei den Tieren dagegen sei es ganz anders. Daraufhin schaltet Manuel einen Exkurs über die Fortpflanzung in der Natur ein: sie erfolge nicht willkürlich, sondern gesetz38 Vgl. Beck, Vorsehung 61; Sweetroan 16l. 39 Dazu vg1. Hughes, A Dictionary of Islam, London 1935, s. v. aniroals.
Das wahre Glück
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mäßig, indem die Art gewahrt bleibe. Anschließend fügt er zu den genannten für den :Menschen charakteristischen Eigenschaften noch den Zorn, die Fähig~ keit, sich zu trösten, und besonders die Sprache hinzu. Denn die Papageien könnten sie ja nur durch Nachahmung lernen, olme den Sinn der Worte zu verstehen. Manuel beschließt seine Widerlegung mit einem kräftigen Argument: da doch bei den Pflanzen ebenso wie bei den Tieren Zweckmäßigkeit horrsche, könnte man jenen ebensogut Vernunft zuschreiben. \iVie nicht anders zu erwarten, ist der Türke von diesen Darlegungen vollständig überzeugt.
Das wahre Glück (Dialog IV, S. 43 bis Ende) Der Türke wiederholt seine schon im vorigen Dialog ausgesprochene Aufforderung an Manuel, er solle ihm darlegen, worin die wahre Glückseligkeit bestehe. Dieser führt zunächst ein teleologisches Argument an: die Lust sei nicht Selbstzweck und wir würden ihrer bald überdrüssig. Den nächste? Beweis leitet er von dem Vergleich mit Gott her. In einem anschließenden Exkurs sagt der Kaiser, daß alles an Schönheit und Güte teilhabe, da es ja sonst· nicht geschaffen worden wäre. Auf den darauf zu .erwartenden Einwand, wo sich nun das Schlechte finde, geht er gleich selbst ein: es entstehe nur durch den schlechten Willen (in der frühen byzantinischen Apologetik gegen den Islam hat dieses Problem eine viel zentralere Rolle gespielt 40). Weiters führt der Kaiser aus, daß wir dann, wenn wir das Gute einmal eO'eicht haben, davon nicht mehr abließen. Anschließend erfahren wir endlich, worin nach christlicher Auffassung die waru:e Glückseligkeit bestehe, und wie es dazu komme, daß man bei dem 1;Vunseh, sie zu erlangen, in die Irre gehen könne. So ansprechend darauf die Frage des Türken ist, wie die menschliche Natur an der unsterblichen teilhaben könne, so enttäuscht sind wir von der rein sophistischen Antwort des Kaisers: wenn dies nicht möglich wäre, wäre nur Gott '3.11ein selig, "doch ihr bezeichnet ja die Bewohner des Paradieses als die Seligen!" Interessant ist aber, daß der Muterizes sich mit diesem Argument zufriedengibt und sich nur aus einem anderen Gnmd dagegen sträubt: wenn alle Gottes teilhaftig wären, müßte man ja glauben, daß Jesus, der doch so hoch über den anderen stehe, da er von einer Jungfrau geboren wurde und Geist und Wort des Schöpfers sei, Gott selbst sein müsse. Immerhin tragen ihm diese Worte ein Lob des Kaisers ein. Als Abschluß des Themas führt 1\Ilanuel das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen genauer aus. Die Erwähnung seiner Unerkennbarkeit weist auf den neunten Dialog voraus. Das Gespräch endet mit der Aufforderung des Muterizes an Manuel, er solle den Geist Gottes als wesensgleich zu erweisen versuchen, was der Kaiser allerdings wegen der Schwierigkeit der Darlegung auf später verschiebt. Außerdem konnte dies sicher nicht in seinem Konzept liegen, da er ja dem Höhepunkt seiner Polemilt erst zusteuert. 40 Eiohner 202ff. & Trapp
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II. Die Dialoge Manuels U.
Legenden um Mohammed (Dialog V, S. 50-53) Dieser kurze Abschnitt, der bloß auf das kommende Hauptthema vorbereiten soll, enthält eine Polemik gegen lVlohammeds angebliche Wunder und neben?ei auch einige Besonderheiten der islamischen Lehre von den Engeln. Wir haben es hier vorwiegend mit nachkoranischel' Überlieferung zu tun, die aus der Neigung heraus entstanden ist, die Person des Propheten, der ja selbst erklärte, er sei nicht imstande, Wunder auszuführen, durch ausschmückende Erzählungen zum Übermenschen zu machen 41 • Wie nicht anders zu erwarten, zeigt sich Manuel im Stofflichen auf diesem Gebiet ziemlich abhängig; seine Quellen müssen aber neben Ricoldo-Kydones-Kantakuzenos auch noch mündliche gewesen sein. Immerhin ist Manuel kein bloßer Absohreiber, denn er geht in seiner polemischen Widerlegung viel weiter als Kantakuzenos. Zunächst nimmt er gegen die Behauptung Stellung, Gott habe zu Mohammed gesagt, er habe alles seinetwegen erschaffen 42, und der Name des Propheten sei zur Rechten des Thrones Gottes geschrieben 43. Unvergleichlich dankbarer für die byzantinische Polemik iSG natürlich die Legende von der Himmelfahrt Mohammeds, der Manuel den nächsten Abschnitt widmet. Der Ausgangspunkt für diese Sage ist in Sure 17, 1 ("Preis dem, der seinen Diener des Nachts entführte von der heiligen Moschee zur fernsten Moschee") zu erblicken 44. Manuel bringt hier einen bloßen Auszug aus einer viel detaillierteren Erzählung 45 . Er betont hiebei besonders, daß die Erwähnung, Mohammed sei es kalt über den Rüoken gelaufen, als Gottes Hand ihn berührt habe. mit Gottes Unkörperlichkeit unvereinbar sei. Der Kaiser meint weiters: wenn sich die Ungläubigen sohon Gott körperlich vorstellen wollten, müßten sie ihm dooh viel eher die Eigenschaft der Wärme als die der Kälte zllSchreiben, die ja dem Tod verwandt sei. Weiters erwähnt Manuel die Behauptung von der Präexistenz Mohammeds46 und das Wunder einer Apfelteilung, bei der aus der einen Hälfte Fatima, die Tochter Mohammeds (l\'Ianuel nennt sie hier fälschlich seine Schwester), aus der anderen aber ein Pferd und ein Sohwert geschaffen worden seien 47. Anschließend weist Manuel die Ansicht zurück, :M:ohammed stehe bei Gott in höherem Ansehen als die Engel. Von dieser Behauptung findet sich zwar keine direkte Spur im Koran, doch kann man an die ähnliche Situation 41 HWI 535 42 Vgl. Andrae 318. 43 Vgl. Andrae 318 (Name auf dem Thron Gottes). 44 HWI 509-511; vgl. Andrae 39ff., 68ff., 79ff. 45 Ricoldo-Kydones 1120 e-1l24 A (= Kantakuzenos 676 B-677 C); vgl. Ibn Hischarn I, S. 196f. (263f.) und 200-202 (268-271). 46 Vgl. Andrae 313ff. 47 Man vgl. die Verwandlung eines Ast-es in ein Schwert (Andrae 52).
Die Person des Propheten und seine Lehre
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bei Adam denken, vor dem sich die Engel niederwerfen Bollten 48. Der" Kaiser argumentiert dagegen, daß diese doch Gott ihrem Wesen nach näher stünden und außerdem nach dem.Abfall eines einzigen keiner von ihnen jemals gesündigt habe. Dieses Thema bildet den Ausgangspunkt für einen nicht den Propheten selbst betreffenden Exkurs, in dem lVlanuel gegen die Legende von den Engeln Harüt und M:ärüt vorgeht, die eine Frau geliebt hätten 49. Weiters wird die Behauptung, der Prophet. habe selbst gesagt, alle Engel und Gott beteten für ihn (vgl. Sure 33, 42), als Blasphemie zurückgewiesen. Unbedeutend ist die Erwähnung des Todelsengels Adriel so. Beacht-enswert ist an diesem Kapitel jedoch, daß Manuel den Türken fragt, ob er dazu etwas zu sagen habe, und die Antwort erhält, daß an all das bei ihnen tatsächlich geglaubt werde. Bereits 30m Beginn des nächsten Abschnitts (S. 55) findet sich als Nachzügler zu diesen Legenden noch die angebliche Mondteilung. Dieses Wunder Mohammeds wurde aus Sure 54, 1 herausgelesen ~l. "
Die Person des Propheten und seine Lehre (Dialog V, S. b4-VIl) Diese Partie stellt eindeutig den Höhepunkt des ganzen Werkes dar 52. Denn nachdem in den vorangegangenen Dialogen das irdische Leben als nicht seligmachend erwiesen wurde, ist jetzt die Basis für den Angriff auf Mohammed und seine Gesetzgebung geschaffen, wobei freilich der Stoff des ganzen folgenden Abschnitts den damaligen politischen Verhältnissen entsprechend nicht so sehr polemischer wie apologetischer Natur ist. Außerdem haben wir es hier in ganz besonderem Grad mit selbständigem Gedankengut des Kaisers zu tun. Den Ausgangspunkt zum Angriff auf Mohammed bietet für den Kaiser die von seinem Gegner im Anschluß an die Erwähnung des Todesengels Adriel vorgebrachte Prophezeiung, daß Jesus den Antichrist töten und dann selbst sterben werde. Diese Lehre von der Wiederkunft Christi stammt allerdings nicht von Mohammed selbst, sondern ist erst sekundär aus Sure 43, 61 abgeieitet 53• Immerhin ist damit die überleitung zu den eigenen Weissacoungen Mohammeds gegeben, indem der Muterizes auf die Frage Mauuels, ob Christus erst dann sterben werde, erklärt, daß Mohammed selbst gesagt habe, jener befinde sich jetzt im Himmel in der Nähe Gottes 54. Der Kaiser fragt daraufhin, ob dies sonst noch ein Prophet verkündet habe. Der Türke muß dies verneinen. Mit der Feststellung, niemand habe Mohammeds Prophezeiungen bezeugt, 48 Sure 7, 1Off. 49 HWI 168. öO Vgl. dazu Eichner 210ff. öl Henning, Anm.; vgl. Andrae 55 und 107ff. 52 Vgl. Beck, Vorsehung 60; Inhaltsangabe des f'tinften Dialogs von G. Turner, Pages from La.te Bj'zantine Philosophy of History, BZ 57 (1964) 349ff. 53 Henning Anm., HW1 216. 54 Dies geht allerdings nicht sicher aus dem Koran hervor, vgl. HWI 216.
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II. Di& Dialoge Manuels II.
begnügt sich Manuel aber nicht. Zunächst gibt er zwar selbst zu, daß es wahr sei, daß ein Prophet keiner Zeugen bedürfe, doch daIm arbeitet er den für ihn entscheidenden Unterschied Mohammeds gegenüber den früheren Propheten heraus: niemand vor diesem habe es gewaaoi, die Ereignisse nach dem Jüngsten Gericht zu verkünden, und er habe dies auch nur deshaJb getan, um Neues, bisher Unerhört-es, bezüglich des Paradieses zu prophezeien. Diese"schatfe Kritik an seinem Propheten bildetfür den Muterizes endlich den Anlaß, seinerseits einen Angriff auf die Christen zu versuchen. Er gebraucht den "Erfolgsbeweis", der schon längst ein Kernstück der islamischen Polemiken gegen die Christen bildete 55, indem er behauptet, den Christen ergehe es wie den Juden: da sie sich nicbt der besseren Lehre zuwendeten, würden sie verfolgt. Darauf reagieren die Griechen mit Gelächter. Nach einer kurzen Pause unternimmt der Kaiser eine umfangreiche und größtenteils selbständige Widerlegung dieses Scheinbeweises, die den zweiten Hauptteil des fünften Dialoges bildet. Zunächst geht er auf den Vergleich mit den Juden ein und hebt den seiner Ansicht nach bedeutenden Unterschied hervor, daß diese doch ihre Hauptstadt Jerusalem verloren hätten, ohne die sie ihren Gottesdienst ja nicht erfüllen könnten, sofern sie ihr Gesetz bewahren wollten. Eine starke Abwertung der Prophezeiung, den Christen werde es schlecht gehen, bringt Manuel anschließend, indem er den Vergleich mit allgemeingültigen Aussprüchen, wie "nach der Ruhe kommt der Sturm" zieht. Auf die Beziehung der Völker untereinander angewandt, bedeute dies nichts anderes, als daß jedes Volk seinen Höhepunkt und Verfall haben müsse, wie es uns ja die Geschichte lehre. Nach diesem Erfahrungsbeweis führt Manuel ein~n moralischen an: Alexander und die übrigen Eroberer hätten doch ihren Erfolg nicht ihrer Tugend und Rechtgläubigkeit, sondern anderen Charaktereigenschaften, wie Verstand, Ehrgeiz und Wagemut, zu verdanken. Ein gutes Beispiel zur Erhärtung seiner Argumentation ist natürlich die Niederlage des Xerxes gegen die Griechen, die der Kaiser im einzelnen berichtet. Somit zieht er mit Recht daraus den Schluß, daß nicht der Glaube die Ursache dafür sein könne, daß es einigen gut, anderen aber schlecht gehe. Auf die Gegenwart bezogen versteht es der Kaiser durch die Bemerkung zu bekräftigen, daß "es ja im Westen Christenvölker gebe, die mächtiger seien als die Mohammedaner56, und außerdem diese oft in Kämpfe untereinander verwickelt seien (die Kriege der Christen gegeneinander erwähnt er natürlich nicht). Auch daraus, so schließt Manuel, daß nur ein kleiner Teil der Christen verfolgt werde, ergebe sich eindeutig, daß Mohammeds Prophezeiung sich nicht erfüllt habe; anders hingegen sei es bei den Juden. Und er verheißt den 55 FritSch 53f., 94; von Manuel auch kuxz erwähnt im Epitaphios a.uf Theodoros (S. P. La.mpros, IIGt),Gt~oMYE:~« Y.Gtl IIE:),o1tovV"/)crto:x« m, Athen 1926, S. 49). Zu vergleichen ist ferner RaimWld Martini TI 14, 24. 56 Daher zu berichtigen: Beck, Kirche 338.
Die Person des Propheten und seine Lehre .
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Mohammedanern für die Zukunft, daß angesichts der vielen politischen Umwälzungen nut' zu erwarten sei, daß auch ihre Macht nach einer Zeit der Blüte wieder venallen werde. Beachtenswert an dieser Partie ist,. daß det' Kaiser nirgends seine Zuflucht zu einer Bibelstelle nimmt, wofür sich natürlich Hebr. 12, 6 (8'1 ycXP &yom(f )(UptO~ 7t<XL8I;:uZL, (iO:C7CLYOi: 8~ 1teXY't'o: \)~Oy 8\11tl7.po:8eX~'IX.L) besonders geeignet hätten. Nach dieser inhaltlichen, auf die tatsächlichen Ereignisse bezogenen Widerlegung, geht Manuel das Problem von der rein theoretischen Seite an. Für die Vertrauenswürdigkeit eines Propheten seien folgende prinzipielle Voraussetzungen notwendig: Vollbringen wirklicher Wunder, Erfüllung seiner Pr.ophezeiungen, reines Leben. Geradezu lächedich in ihrer Primitivität mutet im Vergleich dazu eine Partie bei Ba-rtholomaios an, in der dieser auf seine Weise die PJ'ophetengabe Mohammeds zuschanden macht 58. Der Anfang und das Ende seien hier als Probe übersetzt: " Wenn er also ein Prophet war, wie ihr behauptet, wa"urn prophezeite ode1' erkannte er nicht im voraus, daß er vom Pferd, a1tf dem er saß, fa.nen und seine Seite aufreiße sollte, und daß seine oberen und unteren Zähne herausfallen una durch das heftige Aufschlagen he?'ausgebrochen würden ~ . .. Und wieso sagte er nicht, daß die Koreischiten nach einiger Zeit ihn an den Schwanz eines betrunkenen Kamels binden werden und daß dieses sein Leben auf schmähliche A,·t vernichten werdd«
Nachdem nun Manuel die Forderungen aufgestellt hat, die ein wa.hrer Prophet erfüllen müsse, erklärt er mit Entschiedenheit, daß Wunder allein keine Glaubwürdigkeit gäben, wenn nicht ein gottgefälliges Leben hinzutrete. Man denke doch daran, daß auch der Teufel, Phoibos ApolIon u. a. "weissagten", in Wabrheit aber die Menschen nur täuschten. Der letzte Teil dieses Dialoges ist im Ganzen gesehen von keiner allzugroßen Bedeutung, da der Kaiser, wie schon vorhin, wieder historische Ereignisse zur Erhärtung sei11er Polemik heranzieht, diesmal allerdings zur Abwechslung einige aus der biblischen Geschichte. Auf gleichem Nivea.u steht ein ähnliches Kapitel bei Ka.ntakuzenos 59. Während jedoch dieser von Jakob, Esau und Hiob erzählt, führt Manuel als wohl eindrucksvolleres Beispiel die Leiden der Juden in Ägypten an. Daraus ergibt sich für ihn sogleich die Folgerung: Gott hilft auch den Feinden der Juden und Christen. In passender Weise erwähnt hierauf Manuel, daß die Ägypter fest glaubten' 57 So hat sich Kydones (1092 B) dieser Stelle bedient. 58 PG 104, 1389 AB. 59 PG 154, 648 Bff.
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H. Die Dialoge Manuels II.
die Juden würden ihnen immer dienen, wogegen doch die wirklichen Propheten die irdischen Glücksgüter verachteten. Dafür seien jene auch von Gott gestraft worden. Unter Heranziehung des NT betont der Kaiser, Christus habe ja seinen Schülern Leiden in der Welt prophezeit, und diese hielten auch die Mohammedaner für heilige Männer. Überhaupt schrieben die Christen ihr Glück in der Welt niemals ihrer Tüchtigkeit zu. und außerdem seien sie sich stets bewußt, daß seine Dauer nicht unbegrenzt sein könne. Vielleicht nicht ohne ein gewisses Kompensationsgefühl bezeichnet der Kaiser das Leiden für Christus als größtes Glück. Recht geschickt weiß sich der Türke gegen diese zahlreichen Einwände zu verteidigen. Da die Christen noch nicht als fromm erwiesen seien, könne man ohneweiters, was die Frömmigkeit betreffe, das Verhältnis Juden ~ Ägypter mit dem .J.1!ohammedaner ~ Christen vergleichen! Manuel zeigt sich unangenehm davon berührt, daß der Muterizes nicht auf seine Argumente eingegangen ist, und stellt seinerseits den schon oben angedeuteten entgegengesetzten Vergleich auf (Juden ~ Ägypter = Christen ~ Mohammedaner), offenbar im Hinblick auf die politische Lage im Osten. Außerdem wiederholt er, daß es unsicher sei, ob das Glück der Mohammedaner dauernd sein werde. Angenehm überrascht sind wir von der Einsicht der Türken, der daraus die richtigen Konsequenzen zieht, indem er die Unbeständigkeit des Glücks zugesteht. So hat ~Ianuel insofern, als sein Gegner das "Erfolgsargument" aufzugeben gezwungen ist, recht, wenn er sich den Sieg in diesem Disput zuschreibt. Prinzipiell gesehen liegt jedoch keine Niederlage vor (Aussage steht gegen Aussage) und das Ergebnis des Dialoges ist somit nur apologetischer und nicht polemischer Natur (wenn man vom ersten Teil, den Legenden, absieht). Dies ist deshalb beachtens\vert, weil wir sonst in der Reihe der polemischen Dialoge (I-IX) am Schluß immer eine offene oder verhüllte Niederlage des Muterizes erkennen. Der sechste Dialog zeigt niveaumäßig einen weiteren Anstieg, da er nicht von machtpolitischen Erfolgen, sondern Geboten der Ethik handelt, wobei ziemlich deutlich und größtenteils wohl auch der Wirklichkeit entsprechend die Unterschiede zwi')chen dem christlichen und mohammedanischen Gesetz hervortreten. Anfangs greift Manuel auf seine Ausführungen im vierten Dialog zurück, indem er feststellt, daß das irdische Glück nicht das wa.hre sei. Man erkenne dies schon allein aus dem Leben der Propheten. Um seine Behauptung besonders zu unterstreichen, weist er darauf hin, daß es ja auch unter den mohammedanischen Philosophen solche gebe, die ein einfaches Leben predigten. Dadurch in die Enge getrieben, muß der Muterizes seine Zustimmung geben. Er weicht aber auf ein anderes Gebiet aus, indem er den Kaiser auffordert, einen Vergleich zwischen Moses und Mohammed zu ziehen. Er hofft nämlich ganz sicher, sein Prophet werde dabei den Sieg davontragen. ZtUlächst ohne Beweise setzt Manuel seine eigene Auffassung entgegen, die ihn nach
Die Person des Propheten und seine Lehre
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entsprechender Beweisführung mit einem Schritt als Sieger aus diesem Disput . hervorgehen ließe (S. 66, 16-18): "Denn wenn Moses' Gesetz beB.sel' als das eurige erscheint, dann umso eher das christliche, welches ja auch nach eure1' Ansicht dem mosaischen weit voransteht."
Nach einer wiederholten Aufforderung des Türken stellt Ma.nuel einleitend die Behauptung auf, Mohammed habe nur geprahlt, er sei der größte Prophet, aber überhaupt keine Beweise dafür erbracht, weder durch Worte noch durch Taten. Besonders schwer wiege, daß keiner der Frommen für ihn Zeugnis abgelegt habe. In einem anschließenden Exkurs zählt Manuel aus der Biblischen Geschichte einige von ihnen auf: Abel, Enoch, Noah, Abraham. Zum eigentlichen Thema zurückkehrend betont der Kaiser, Moses habe zum Unterschied von Moha.mmed nicht aus Ehrsucht, sondern auf Grund göttlicher Eingebung sein Gesetz ge'Jchaffen. Die nächsten Seiten füllen eine Erzählung von Moses' Leben und Wirken, in der uns nichts Bemerkenswertes geboten wird. Anschließend greift IVfanuel in scharfer Polemik Mohammed an (S.70, 26-31):
" Woher ist M ohammed ein Prophet? Welches Zeugnis empfing e1' von Gott? Welche Gnade genoß er? Durch welche Wunder leuchtete er hervor? Das Gegenteil denken vielmeh1' alle 'iJ,ber ihn außer euch, Indes scheint mir auch ihr, die ihr so prächtige Taten von ihm zu berichten wißt, im Herzen nicht da1'an zu glauben; denn ihr erzählt ja so Unglaubhaftes. Und falls man doch daran glaubt, ist es voll von Schändlichlceit und Ausgangspunkt zu Freveltaten für diejenigen, die es bewundern."
Um die Schwarzweißmalerei zu vervollständigen, sucht Manuel Moses durch Lobpreisungen gegenüber Mohammed noch weiter zu erhöben. Schon hier und ganz besonders in den folgende Partien sehen wir, daß der Kaiser in einem Ton vorgeht, der allen früheren byzantinischen Polemikern (mit Ausnahme des Bartholomaios) zur Ehre gereicht hätte - der Unterschied liegt aber darin, daß Manuel auch tatsächliche Argumente anführt. Auf die Frage des Muterizes, warum er Mohammeds Leben nicht für gut halte, erwidert er (S. 71,15-17): "Und wie-so ist er nicht eher", sprach ich, "jenseits alles Guten? Ist er nicht voll von Habsucht? Nicht voll von Blut und größter Verworfenheit? Ist er denn nicht an jeglicher Wahrheit vorbeigegangen? Erreichte er etwa nicht den Gipfel der Ungerechtigkeit?"
Dementsprechend heftig ist die Reaktion der Türken, doch sehen sie sich außerstande, Manuel mit Gleichem zu vergelten. Der Muterizes wünscht allerdings, er möge seinen Propheten nicht so sehr schmähen. Als der Kaiser
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TI. Die Dia.loge Manuels II.
daraufhin .~ein Verhalten kritisiert, gibt er nach, und jener 3etzt seine Polemik mit unverminderter Schä·rfe fort, indem er auf den Charakter Mohammeds genauer eingeht. Daß für den Propheten nur dieser selbst Zeugnis abgelegt habe und er keine wirklichen Wunder vollbrachte, hat Manuel schon vorher in ähnlicher Form dargelegt. Hingegen findet er neue, noch heftigere Worte für den Charakter Mohammeds, dessen einzelne Taten er sich aber zunächst zu schildern schämt. Anschließend allerdings zeigt sich nichts mehr von diesem Gefühl, ja seine kurzen Andeutungen wirken fast stärker als eine breitere Darstellung, wie sie uns z. B. hei Ricoldo-Kydones 60 vorliegt. Er wirft dem Propheten hauptsächlich Ausschweifung und Unzucht vor. Der Muterizes weif3 sich dagegen nur mit der Au.diucht zu helfen, daß er behauptet, Mohammed könnte sich wohl leicht rechtfertigen, wenn er noch am Leben wäre und außerdem sei bei einem Propheten die Beurteilung des Guten und Schlechten anders 61. Darin erblickt Manuel mit. Recht einen Zirkelschluß, denn der Türke hätte jaMohammed eben aus seinem Charakter heraus als wahl'haften Propheten erweisen sollen. Darauf gelangen sie heide zu der Feststellung, daß man das Gute und Schlechte mehl' nach der Gesinnung als nach den Taten beurteilen müsse. Den möglichen Einwand, der sich daraus ergeben könnte, daß auch schlechte Taten von Gott befohlen seien, bekräftigt der Kaiser zwar zunächst durch Beispiele aus der Biblischen Geschichte (Samuel, Hosea), erklärt dann aber, man müsse das gesamte Leben eines Menschen in Betracht ziehen. Die richtige Beurteilung habe somit nach der Mehrzahl der sittlichen bzw. unsittlichen Handlungen zu erfolgen, da wir sonst zu einer Verwirrung der Begriffe gelangten. Der Türke gesteht seine Niederlage ein und schlägt eine Untersuchung der Lehre Mohammeds vor. Manuel beginnt daraufhin bei den islamischen Cbristusvorstellungen und meint: die Mohammedaner behaupten doch, daß Christus von einer J·ungfrau geboren sei und durch seine Wunder und Taten alle übertroffen habe. Außerdem bezeichneten sie ihn doch als Geist und Wort Gottes, was sonst. von keinem Propheten gesagt ·wurde°:l. Aus 3011 dem ergebe sich, daß das christliche Gesetz das best-e sei. Um jedoch seine Polemik nicht so rasch zu beenden und um dem lVluterizes noch heftiger zuzusetzen, schlägt Manuel diesem vor, die Gesetze Moses' und Mohammeds im einzelnen miteinander zu vergleichen. Die Behandlung dieses Themas wird aber auf den folgenden Tag verschoben. Im anschließenden siebenten Dialog werden die wesentlichen Differenzen zwischen den Gesetzen von Moses, Christus und Mohammed behandelt. Man darf ihn daher mit Recht als den inhaltlich wichtigsten bezeichnen. 60 PG 154, 1076f. 61 In a.nderem Zusammenhang spricht dies auch der a.rabische Polemiker Ibn· Taimiya aus (Fritsch 45). 62 Diese Bemerkung wird im fünfze1ul.ten Dialog als Trinitätsbeweis VerwendlUlg
&d~.
I
Die Person des Propbet-en und seine Lebre
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Dabei wird der Wert (I.ieses Gesprächs noch dadurch erhöht, daß sich dkTürke in ihm von seiner stärksten Seite zeigt, wozu ihm freilich das Thema genügend Möglichkeiten bietet. Einleitend stellt Manuel fest, Moses' Gesetz müsse von Gott kommen, da jener niemals so zahlreiche Wunder allein hätte vollbringen können. Dem tatsächlichen Problem geht der Kaiser im folgenden auf den Grund, nämlich der Zusammensetzung von Mohammeds Gesetz aus mosaischen und vormosaischen Elementen. Dieser Plünderungsgedanke 63 ist interessanterweise bei den früheren chrisMichen Polemikern noch nicht vorhanden. Bei Kydones lesen wir geradezu das Gegenteil (1104 0: ,,0',1 VO!Lov "013"ov -rot) .&dou . . 6!J.ou 7i:O:\I't'.;),wc; o~"(j-r&lJZvov -roi) ..e EV '"t'1j
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haben damit ein gutes Beispiel für den bedeutenden niveaumäßigen Abstand zwischen Manuel und seinen Vorgängern. Jenem geht es zwar in erster Linie auch um die Polemik, daneben kommt aber vielfach eine nüchterne Kritik zur Geltung. Das Neue an Mohammeds Ge:;etz sieht der Kaiser nur im Unmenschlichen und Gewalttätigen 64. Er betont dagegen, daß Gott sich nicht am Blute freue und daß man durch überzeugen und nicht durch Gewalt den anderen zu bekehren versuchen solle. Nach einer längeren Schweigepause fordert der damalige Dolmetsch den Muterizes auf, sich gegen diese schwerwiegenden Angriffe .zu verteidigen. Tatsächlich folgt nun eine der längsten und zugleich die inhaltlich bedeutendste Gegenrede des Türken, in der dieser nicht nur apologetisch, sondern gleichzeitig in gemäßigter Form polemisch vorgeht. Somit ist. diese Stelle ein guter Beweis für die im Prinzip getreue Wiedergabe der Worte des Muterizes durch Manuel. Der Hauptgedanke, den dieser vorbringt, ist der, daß Mohammeds Gesetz den Mittelweg zwischen dem niedrigen und mangelhaften der Juden und dem beschwerlichen und übertriebenen der Ohristen einhall;e65. Ausgehend von der Definition der Tugend als Mäßigung kritisiert der Türke anschließend die einzelnen spezifisch christlichen Weisungen, zunächst die der Feindesliebe. Er meint, das bedeute indirekt, seine Eltern, Brüder und sich selbst zu hassen. Ähnlich stehe es um die Aufforderung, seine Kleidung herzugeben. Ausführlicher äußert sich der Muterizes über den Zölibat, der seiner Meinung nach unvernünftig und beschwerlich sei und weiters dem Gebot, sich zu vermehren, widerspreche. 63 Zum Verständnis des ''I'ahren Sachverhalts vgl. z. B. Paret 57ff. 64 Vgl. dazu Paret 138ff. Polemik gegen den Glaubenskrieg findet sich bei den meisten Vorgängern Manuels (Eichner 224ff.). Interessant ist, daß sich die Araber gegen derartige Angriffe nicht ungeschickt zu helfen wußten, wofür einige Bibelzitate dient-en (Fritsch 72 und 94), die man nur wörtlich zu nehmen brauchte, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. 65 Bei den arabischen Polemikern begegnen wir einer ganz anderen Auffassung (Fritsch 135: " der Islam sei ferner ein Ausgleich zwischen der Strenge des AT und der Milde des :NT")
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11. Die Dialoge Manuels 11.
:iYIit dieser Rede scheint der Türke einen vollen Erfolg erzielt zu haben, und seine beiden Söhne jubeln vor Freude. Immerhin hat er durch seine Worte den Kaiser zunächst in die Verteidigung gedrängt. Manuelleitet seine Apologie mit der Feststellung ein, daß die chrisWchen Gebote nicht unerfüllbar seien, weil Gott bei ihrer Befolgung helfe und himmlischen Lohn dafür gewähre. Von diesen unter-3chieden sich die "evangelischen Räte « 66, die naturgemäß nur wenige Menschen erfüllen könnten. überhaupt sei es verständlich, meint der Kaiser weiters, daß das christliche Gesetz Beschwerliches verlange, da es ja eine höhere Vollkommenheit besitze als das mosaische und mohammedanische. Mit der Bemerkung, die Weisungen Ohristi seien insofern leichter als die lVIoses', als man ja Hilfe vom Himmel erhalte, und daß die Envartung des Paradieses bei ihrer Befolgung Erleichterung verschaffe, leitet Manuel auf das Thema der Belohnung im Jenseits über. Dies komme nicht allen in gleicher Weise zu, da sich hinsichtlich der Erfüllung der Gebote drei Gruppen von Menschen abzeichneten, indem einige sich der Sünden aus Furcht vor Bestrafung enthielten, andere in der Hoffnung auf Belohnung und schließlich die trefflichsten von keinem dieser Motive angeregt würden. Nur die Menschen dieser letzten Gruppe seien es, die das Leiden dem Wohlergehen vorzögen. Mit dieser ausführlichen Verteidigung gibt sich der Muterizes zwar zufrieden, er fordert aber Manuel auf, die drei Gesetze noch weiter zu vergleichen. Der Kaiser freilich verlegt sich nach diesem Sieg wieder ganz auf den polemischen Angriff und behauptet, das christliche Gesetz sei ber.eits als unvergleichlich erwiesen. Er wirft dem Muterizes logische Inkonsequenz vor, da Mohammeds Gesetz nicht die Mitte einhalten könne, weil es sich dem christlichen widersetze und dem mosaischen folge, das ja niedriger sei. Scharfe Worte findet er hierauf für Mohammed: wieso könne denn dieser einerseits Ohristus loben, anderseits aber sein Gesetz ablehnen ~ Nicht undiplomatisch flicht Manuel ein Lob der Klugheit seines Gegners ein und nimmt den Plünderungsgedanken von vorhin wieder auf. Von Einzelheiten führt er das Schweinefleischverbot 6 &3, den Grulldsa.tz "Aug' um Auge, Zahn und Zahn" u. ä.. an. Auf einer teilweisen Verfälschung der Tatsachen beruht das Argument des Kaisers, Mohammed habe dadurch, daß er das christliche Gesetz über das mosaische stellte, jenes unbewußt auch über das seine gestellt, da er ja die Bestimmungen des mosaischen, die Ohristus aufhob, wieder aufgenommen habe 61. Geradezu aus der Luft gegriffen erscheint Manuels Behauptung, Mohammed schmähe dauernd Moses' Gesetz 68. Der Gipfelpunkt der Polemik wird aber 66 Vgl. LTK IIr 1245-1250. 66a. Vgl. auch S. 247, 19. 67 Im Koran ist nur davon die Rede, daß Jesus die Thora bestätigte (z. B. Sure 5, 50); außerdem sieht l\fohammed in Moses sein Vorbild (ffillTl 546f.). 68 Es1iegt wohl eine Vermengung mit der Beurteilung der Juden im allgemeinen vor.
Der Paraklet
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erst im folgenden erreicht: Mohammed habe sich zwar das meiste von Moses' Gesetz angeeignet, manchmal aber einiges davon entstellt. Vorzuwerfen sei ihm dabei besonders, daß er nicht einmal imstande gewesen sei, wenigstens das Beste der beiden früheren Gesetze zu plündern. Nach einem mißlungenen Versuch, die Antwort. aufzuschieben, wiederholt der Muterizes seine vorhin aufgestellte Behauptung mit anderen Worten: Mohammed habe von Moses' Gesetz das Leichte und von Christi Geset-z da-s Beschwerliche zur Hälfte genommen. Der Kaiser tadelt ihn deshalb nicht zu Unrecht, daß er immer dasselbe vorbringe, worauf der Türke nichts mehr zu entgegnen weiß. Bevor dieser Dialog mit der vielleicht größten und entscheidenden Niederlage des Muterizes schließt, trifft Manuel noch eine wichtige Feststellung: sämtliche Teile des mosaischen Gesetzes, die Mohammed entlehnt habe, müssen notwendigerweise unvollkommen sein, da ja das erstere Gesetz als Ganzes genommen sowohl bei Christen als auch Mohammedanern in gleicher Weise für unvollkommen gelte. Anders als sonst, sucht der Muterizes diesmal aus eigenem, die Unterredung abzubrechen, da er vollkommen ratlos ist, nachdem er seine größten Trümpfe ohne Erfolg ausgespielt hat.
Der Paralclet (Dialog V 111, Beginn-S.102) Nach der vorangegangenen Niederlage geht der Türke auf ein anderes Thema über, um sich der Rechtfertigung seines Glaubens zu entziehen. l\JIanuel vennerkt diese Inkonsequenz in auffallend scharfer Form, indem er da-s Verhalten seines Gesprächspartners als böswillig und töricht bezeichnet. In Auswertung der Stelle bei Johannes (15,26) behauptet nämlich der l\1uterizes, die Parakletenverheißung müsse sich auf Mohammed beziehen, und demnach stelle erst dessen Gesetz den Höhepunkt und Abschluß dar 69. Darauf muß er eine ausgiebige Schmährede des Kaisers auf Mohammed über sich ergehen lassen. So behauptet dieser unter anderem, der Prophet habe aus bloßer Ehrsucht und Habgier gelogen. Ganz im Gegensatz dazu werde jedoch der Paraklet "0 1tVS:ü~~ TIj~ &A1j&d~~, 0 7t~pa ,\,oi) 7t~..po~ lY..7tOpe:Ut"~L genannt. Natürlich müsse sich daraus notwendig ergeben, daß sich Mohammed Gott genannt habe, was 'I1I':iederum bedeuten müsse, daß er ein &",\,(&e:o<; sei. Ferner habe doch Christus selbst von dem Parakleten gesagt hdvo<; e(.Le: ~O~<x<:rS:L (Joh. 16, 14), offenbar im Hinblick auf künftige Schwindler. Und überhaupt sei ja der Paraklet Gott selbst. Der Türke und seine Söhne wissen darauf keine Antwort, sondern sehen sich gezwungen, dieser Behauptung zuzu69 Dieser Interpretationsversuoh ist den arabisohen Polemikern seit langem geläufig (Fritsoh 89ff.). Eine versohwommene Kenntnis von dieser Verheißung hatte Mohammed selbst (vgl. Henning, Anm. zu Sure 61, 6; Sweetroan 33). Vgl. außerdem Ibn Hisoham r, S. 112 (159f.). .
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n.
Die Dialoge l\'Ianuels
n.
stimmen70 • Als nlm aber der Türke seine Zustimmung wieder zurückzunehmen trachtet, bekommt er von neuem ein Pamphlet gegen Mohammed zu hören. Manuel sucht eine Parallele zwischen ilun und Adam zu ziehen und meint, Mohammed sei für die Einflüsterungen des Teufels empfänglich gewesen und habe sich ebenso wie Adam Gott gleich gedünkt, indem er sich als Paraklet bezeichnete. Wie kaum anders zu erwarten, weiß der Türke auch jetzt nichts zu entgegnen, sondern er versucht in seinern Ratlosigkeit, wieder auf ein anderes Thema überzugehen, indem er den Kaiser auffordert, zu beweisen, daß das Wort Gottes Gott selbst sei. Er erhält aber bloß die An~wort) dies sei ja selbstverständlich. b) Überleitung: Die Wahrheit des Glaubens (Dialog VIII, S.I02-IX) Diesmal nimmt der Türke seine Zuflucht zu einer Erzählung bezüglich der Zweifelhaftigkei~ und Subjektivität des Glaubens, die angeblich auf die Perser, Meder und Assyrer zurückgehen soll. Anscheinend hat man es einzig und allein der Verzweiflung des Muterizes über seine fortwährenden Niederlagen zuzuschreiben, wenn er die in der Erzäblung gegebenen Verhältnisse für die Gegenwart skeptizistisch ausdeutet, indem er auf die damaligen Glaubenskämpfe hinweist. Im Hinblick auf seine vorher und z. T. auch in den späteren Dialogen bewiesene überzeugtheit und Verteidigung seiner Religion ist nicht anzunehmen, daß der Türke ein Skeptiker gewesen ist. Ein gewisses, für die Türken der damaligen Zeit sicher ungewöhnliches Maß an Toleranz und Interesse an fremden Religionen darf man jedoch dem Muterizes nicht absprechen, da er sich sonst wohl nicht auf ein theologisches Gespräch mit einem Christen eingelassen hätt-e. Weiters führt dann der Türke aus, daß keiner von den Menschen zu der Behauptung berechtigt sei, er allein besitze den einzig wahren Glauben. Vielmehr könne man infolge der Unfaßbarkeit Gottes nur auf eine Erleuchtung hoffen. Der inhaltlich unmittelbar anschließende neunte Dialog sieht den Kaiser zunächst in der Verteidigung. Grundlegend ist für ihn die Feststellung, daß zweifeln soviel wie nicht glauben bedeute, und demnach nur ein Zweifelnder seinen Glauben aufgebe. Ein mehr rhetorisches Argument ist hingegen das folgende: Manuel fragt, wieso Gott in dem Fall, daß der wahre Glaube für die Willigen unerkennbar sei, Unmögliches habe verlangen können (genau genommen lieg'~ hier ein Zirkelschluß vor). 70 Daß aber in Wirklichkeit die Parakletenverheißung sehl' problematisch ist (vgI. Theolog. Wörterbuch zum NT (Kittel-Friedrich), Bd. V, S. 789f., 810ff.; LTK Bd. VIII, S. 787), berührt Manuel freilich nicht, und sein Gegner ist in Unltenntnis dessen leider nicht imstande, die Stelle äXAov ;c«pc:bC:Ä7j'\ov S6JGf;~ u/Lrv (Joh. 14,16) etwa wie Qa.rafi. (Fritsch 91) zu verwerten.
Die Wahrheit des Glaubens
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Interessant ist die Reaktion des Muterizes: er weint und fragt bekümmert, wie man denn von etwas Unsichtbarem ein Wissen haben könne. Der Kaiser erklärt dazu, dies sei nur Flucht vor der Niederlage. Doch läßt der Türke von seinem Gedankengang nicht ab, sondern präzisiert ihn noch schärfer (S.107, 32-42):
"Ieh freilich meine, daß der Glaube sich nicht auf etwas klar Erkennbares und ganz Unbezweifelbares bezieht. Und darin würden mir wohl alle der Reihe nach beistimmen. Denn der Glaube ist für jeden nichts anderes als Gott, und jeder stellt sich ihn anders vor; doch ist jener jeglichem Erkennen unzugänglich, und das hast du ja selbst oft gesagt. Aber siehe, du hielte8t es nicht für verfeMt, auch das Gegenteil zu behaupten, indem du dargelegt hast, daß der wahre Glaube darin bestehe, daß der 1.11ensch in den Dingen, die Gott betreffen, von jedem Zweifel frei sei, Und so muß dir unbedingt eins von beiden uoiderfahren, entweder daß du an der einen Meinung festhältst und zu behaupten wagst, du kenntest die :Natur Gottes, was ,'eine Blasphemie wäre, oder daß du davon abläßt, dich an die andere Meinung hältst und dir selbst eindeutig widersprichst, da du doch über denselben Gegenstand entgegengesetzt aussagst, indem du dasselbe zugleich zugibst und leugnest, einen Vorwurf, den du mi,' häufig mit Recht zu machen vermeintest,"
Manuel hat mit dieser Argumentation gerechnet und. bringt folgende Worte vor, in denen übrigens auch seine Lateinerfeindlichkeit einen Niederschlag findet (S. 108, 5-13): "Beinahe wußte ich, daß ich Solches von dir hören werde:. Doch ich glaube, einige Böswillige werden auch noch folgendes leichtfertig schwatzen bei dem Versuch, die einfacheren Leute durch nichtige Argumen,te zu täuschen: ,Wenn du an das glaubst, von dem du nichts Genaues weißt, bist du der Ärmste von allen, denn das ist ja gar nichtmöglich, Und wieso? Wie lcönntestdu denn an etwas glauben, wovon du nichts weißt? Wenn du ab€?' zu kennen vermeinst, woran du glaubst, und es für Gott hältst, ist auch das wieder klarerweise der Wahrheit fern; denn wie könnte das vom Denken Sterblicher Erkannte Gott sein? Es muß doch das Denken das Gedaclue umfassen und so ist wohl das Umfaßte geringer als das Umfassende, sodaß unser Denlcen der Gottheit, an die wir glauben, überlegen wäre, wenn es sie erkannt hätte!' So reden die Böswilligen." Es scheint, daß Manuel mit der zweiten dieser beiden Argumentationen gegen Thomas von Aquin 71 vorgeht: "ltem nullum comprehensum excedit terminos comprehendentis. Si igitur intellectu,s creatus divinam substantiam comprehc-nderet, divina substantia non excederet limites intellectus creati; quod est impos8ibile. 1mpossibile est igitur, quod intellectus creatus divinam substantiam comprehendat." 71 Summa c. gent. III 55 (S. 281). Ähnliches bei Basileios, PG 32, 868 Off.
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ll. Die Dialoge Manuels ll.
Der Kaiser wendet sich, wie seine weitere Rede zeigt, natürlich nicht gegen die prinzipielle Unerkennbarkeit des W.:sens Gottes, sondern er verurteilt nur, wie er ja selbst anfangs betont, die Methodik dieser Beweisführung. Danach greift er auf die eigentliche Problematik dieses Themas zurück, das der Muterizes durch seine Erzählung aufgeworfen hat: wie ist das Verhältnis von Glauben zu Wissen 1 Zunächst stellt der Kaiser die Behauptung auf, daß dann, wenn man es wisse, für den Glauben kein Platz mehr bleibe. Man erkenne aber doch Gottes Wirken in der Natur, wonach ihm dann die Attribute, wie "der ·Weise, Gütige" zugeschrieben würden. Weiters helfen uns auch Prophezeiungen und Wunder, sein Dasein als sicher anzunehmen. Eine Kenntnis seines Wesens freilich sei uns unmöglich, höchstens eine seiner Eigenschaften. Man könne dies am besten dadurch beweisen, daß diejenigen, die Gott zu erkennen glaubten, einander widersprachen. Interessant ist hier vielleicht, daß Manuel diese These, daß nur Erkenntnis von Akzidentien und nicht von Substanzen möglich sei, in fast modern anmutender skeptizistischer Art auf die gesamte sichtbare Welt überträgt (natürlich in rein theologischer Sicht). Gott habe uns, so führt er weiter aus, gerade soviel Wissen gegeben, daß wir sein Vorhandensein erkennen können, wogegen uns erst nach dem Tod vollkommenes Wissen erwarte. In Anlehnung an sein am Beginn dieses Dialoges benütztes "Argument" erklärt er hierauf, daß wir Gott weder ehren noch fürchten würden, wenn wir überhaupt nichts von ihm wüßten. Danach nimmt der Kaiser den Versuch einer Definition der Begriffe Wissen und Glauben "'I'\':ieder auf. Daraus, daß das erstere nicht das zweite bedinge, ergebe sich, daß ein Nebeneinander von Wissen und Unglauben bzw. von Unwissenheit und Glauben möglich sei. Jedoch fügt er in genauerer Präzisierung hinzu, daß Glaube dort auftrete, wo Anfänge des Wissens vorhanden seien, und schließt das Thema mit der Feststellung ab, daß weder das Unbekannte noch das genau Bekannte Gegenstand des Glaubens sei, sondern das, ,vas man auch nicht glauben könne. Hierauf spricht Manuel von der Belohnung, die uns für unseren Glauben erwarte, und knüpft dal'an eine Aufzä.hlung der dafür nötigen Charaktereigenschaften. Auch von dieser Seite her ergebe sich eindeutig, daß der Glaube nicht durch Wissen entstehen könne; nach dem Tod müßten ja alle glauben, wodurch aber die Tugend, die doch erst zum Glauben führe, aufgehoben würde. Zuletzt fügt der Kaiser seinen Ausführungen hinzu, daß der Glaube frei von Zweifel sein müsse, da er ja sonst nicht wahr sein könne. Auch dieser Dialog endet mit dem vollständigen Nachgeben des Türken und seiner beiden Söhne. c) Die apologetischen Dialoge (X-XXVI)
Trinität und Ohristologie (Dialog X-XIX) Der zehnte Dialog hat nur den Charakter einer Vorbereitung auf das kommende Thema. Nachdem Manuel auf die Schwierigkeiten hingewiesen hat, zählt er die Eigenschaften Gottes auf, wobei er in Anlehnung an Pseudo-
Trinität und Christologie
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Dionysios feststellt, daß Gott mehr durch verneinende als durch bejahende Urteile erkennbar ist. Erwähnenswert ist bei dieser Aufzählung, daß er Gott als OUX oA6(Jrpo:~pov (S. 122,5) bezeichneV2 • Danach legt der Kaiser kurz den christlichen Trinitätsglauben dar. Wie nicht anders zu erwarten, 'WÜnscht daraufhin der Türke eine klare Begründung dieser Lehre. Es folgt nun ein gutes Beispiel für die schwankende Haltung des Muterizes. Nachdem nämlich Manuel erklärt hat, er müsse sich logischer Schlüsse bedienen, weil ja die Mohammedaner die Bibel für verfälscht hielten, nimmt der Tirrke zunächst zwar Abstand von diesem Vorwurf (entsprechend seinem Nachgeben in demselben Thema im erst~n Dialog), wünscht aber dann, der Kaiser solle im Falle des Widerspruchs ihrer Ansichten doch auf Vernunftgründe zurückgreifen. Der Schluß dieses Dialogs zeigt, daß den Gefährten des Kaisers diese nächtlichen Religionsgespräche nicht sehr angenehm waren. Die nächsten vier Dialoge (XI-XIV) bestehen vorwiegend aus einer Anhäufung und teils willkürlichen Deutung von Zitaten aus dem AT. Manuel dürfte hier kaum etwas Besonderes bieten. Zunächst führt er die Stelle aus der Genesis (1, 26 itm1)(jUl(.L€V &V&pUl7tOV Xl1.-.' elxovoc 1J(.L€-.tpocv xoct )(cX.&' O(.Lo(w(Jw) an. Da fällt ihm aber ein anderer Türke ins Wort und behauptet, Gott habe zu den himmlischen Mächten geredet. Die Antwort des Kaisers ist sehr einfach: Gott benötige keine Helfer. Es sei auch nicht daran zu denken, daß Gott zu den Engeln spreche, da er ja in diesem Fall hätte sagen müssen "nach Ull.seren Bildern". Der Angeredete könne somit nur sein Sohn sein. Als nächsten Beweis führt der Kaiser Gen. 3, 22 an (' AM(.L Y~OV€V 6:l~ €t~ i~ ~(.L&v) und bemerkt dazu, Gott könne nicht zu sich selbst gesprochen haben, wie es die J'uden behaupteten. Jedoch wehrt sich der Türke gegen die Gleichsetzung von Wort mit Sohn Gottes, da er meint, man müsse dann aUUl "AOyw xoct UtS€ (S. 128,38) annehmen, damit der eine mit dem anderen sprechen könne. Der Kaiser zeigt sich über diesen Einwand mit Recht verärgert und betont, daß Gott doch keinen "AOyo~ itporpoptx6~ besitze, wie man ihm ja auch sonst keine menschlichen Eigenschaften zuschreiben dürfe. Wenn ihm freilich solche in der Schrift zugelegt werden, so geschehe dies nur der leichteren Verständlichkeit wegen. Nach dieser Darlegung bringt Manuel ein Gegenargument von nicht weniger gekünstelter Art vor (S. 133, 3-8): "Während du nämlich vor kurzem über mich ungehalten warst, daß ich anscheinend zwei MYOL Gottes annehme, wird es sich zeigen, daß du selbst wohl von dreien sprichst, wenn einer deine Rede untersuchen sollte. Denn wenn einerseits da.s Wort Gottes Ohristus ist - das aber ist auch dein Dog'J1W, - , anderseits aber Gott durch sein Wort da.s Weltall schtuj - denn da.s vemi'l11lmSt du von dem 72 Daß dieses Wort auf oMc9UPO; zurückgeht, welche Bezeichnung dem Gotl; der Mohammedaner von den Christen unterschoben wurde, haben Güterbock (S. 18) und vor allem Eichner (S. 159f.) gezeigt.
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II. Die DiaJoge}4anuels Ir.
Propheten, doch sagst du, daß es nickt J esU8 sei - und wenn Gott aber auch noch das gesprochene Wort besitzt, hat Gott klarerweise drei A6yo~.
Neben anderen Bibelzita.ten führt Manuel im folgenden die Stelle Syw
mit "ewig" gleich13. Der zwölfte Dialog bringt außer weiteren Interpretationen einen interessanten Einwand, den der Muterizes macht, nachdem der Kaiser von der Kreuzigung Christi erzählt hat. Er meint, Christus müsse eher auf seiner Seite stehen, da ja die Mohammedaner seinen Tod leugneten. Der Kaiser will aber die Diskussion über dieses Thema auf später verschieben und führt weitere Schriflistellen an. Als er aber J ohallnes den Täufer als den letzten und zugleich größten Propheten bezeichnet, glaubt sein Gesprächspartner ein glänzendes Argument gefunden zu haben: da Mohammed später sei als Johannes, müsse logischerweise er der größte Prophet sein! Natürlich trägt ihm diese lmtwort nur Gelächter von Seiten der Griechen ein. Anschließend erzählt der Kaiser ausführlich von dem Leben und den Prophezeiungen des Johannes. Auch in dieser Partie findet sich nichts für die Apologetik wirklich Bedeutendes. Im dreizehnten Dialog beginnt Manuel mit einem Vorwurf gegen die Juden, indem er feststellt, es sei widersinnig, dieselben Propheten teils für ehrlich, teils aber für Lügner zu halten, wenn sie von Christus weissagen. Gegen die andere Behauptung von Seiten der Juden, erst ein Teil der Prophezeiungen habe sich erfüllt, bringt er einige Zitate aus dem AT, in denen die Kreuzigung Christi durch die Juden angedeutet sei. Als nun der Kaiser die näheren Umstände VOll Christi Leiden und Tod anführt, reagiert der Muterizes, wie es für einen. Mohammedaner nicht anders zu erwarten ist: Wie könne man denn dem unsterblichen Gott Leiden zuschreiben! Manuel bringt gegen den Einwand des Türken zunächst wieder einige Schriftzitate, durch die er zu beweisen versucht, daß Christus sterben mußte, um dem Tod das Leid zu nehmen. Freilich gibt sioh der Muterizes damit nioht zufrieden, sondern wünscht, Argumente zu hören. Mit Geschiok bereitet Manuel seine Verteidigung vor, indem er mit dem Muterizes darin übereinkommt, das Gottes Würdigere für wahr zu halten. Aus dieser Voraussetzung ergibt sich sogleich die Lösung im Sinne des Ohristentums: die Behauptung, Ohristus habe ein langes Leben, sei keine Auszeichnung, sondern eine Herabsetzung, da er lange an seinen Körper gebunden wäre, während Enoch und Elias schon lange im Himmel weilten. Dadurch sei erwiesen, so fährt der Kaiser fort, daß. bei Zugrundelegung der mohammedanisohen Anschauung Christus immer in 73 Vgl. Thomas, Summa. contra. gentiles IV 11 (S. 437}: Hino est quod dicitur: "Ego hodie genui u", id est in aeternitate, q= semper est prCLesens, et nulla est in ea ratio pr
Trinität und Christologie
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Vorahnung des künftigen Todes trauern müßte, während es ihm doch viel eher zukomme, möglichst bald in den Himmel zu gelangen. Der iVIuterizes ist über diese 80 plötzliche Widerlegung verwirrt und begehrt eine noch gena.uere Erklärung. Nach längerer Diskussion schließt der Dialog mit der Bemerkung Manuels, man könnte sich eher wundern, warum Ohristus nicht früher gestorben sei. Der folgende vierzehnte Dialog enthält zunächst wieder eine längere Reihe von Schriftzitaten, die Manuel a.uf Christi Auferstehung, Himmelfahrt und Wiederkunft zu beziehen trachtet, wobei er besonders auf die Leiden der Propheten durch die ungläubigen Juden hinweist. Im anschließenden Abschnitt werden uns Gleichnisse zur Verdeutlichung der Trinität vorgeführt. Die auffallendste dieser zahlenmystischen Spekulationen sei hervorgehoben: die sieben Tage der Woche zeigten am besten die untrennbare Dreifaltigkeit, wenn man zählt 1, 2, 3; 3, 4, 5; 5, 6, 7. Der Türke zeigt sich zwar davon beeindruckt, verlangt aber doch im fünfzehnten Dialog vom Kaiser, er möge ihm Beweise für die TriIlität anführen. lVIanuel leitet seine Verteidigung mit der geläufigen Behauptung ein, daß auch die Mohammedaner Christus als Wort Gottes bezeichneten 74. Anschließend behauptet er, die Mohammedaner spalteten Gott in drei Teile 75 • Außerdem könne man V\Tort und Geist nicht als Werkzeuge bezeichnen, da doch Gott solcher nicht bedürfe. Sie könnten auch nicht später geschaffen sein, denn sonst hätte er ja vorher ohne sie nichts schaffen k.önnen. Im sechzehnten Dialog erklärt der Kaiser das christliche Dogma von der einen Natur und den drei Personen und sucht damit das Begriffsverhältnis Menschheit..., M en.schen zu vergleichen 75 0,. Danach bringt Manuel die beliebte Verdeutlichung des Verhältnisses Vater...., Sohn durch ]{örper"'" Geist des Menschen. Im siebzehnten Dialog versucht er, auf primitivere Art dem Türken die Trinität zu verdeutlichen. Zuerst führt er an, ein Körper bestehe aus Länge, Breite und Höhe. Weiters vergleicht er Wort und Atem des Menschen mit Wort und Geist Gottes. :Mit solchen Kunststücken geben sich seine Gegner begreiflicherweise nicht zufrieden; sie fragen erstens, inwiefern Wort und Geist aus Gott entstünden, wenn nicht zeitlich, und zweitens, wieso die Einheit dabei unverändert bleiben könne. Der Kaiser erklärt sich außerstande, darauf Antwort zu geben, da wir ja über Gottes Natur nichts wissen könnten, und fährt fort, "Abbilder" der Trinität zu zeigen. Sieht man von der Analogie 74 Hiebei ist an KoransteIlen wie 4, 169 und 16, 104 zu denken, wobei aber von moha.mmedanischer Seite Wort Gottes als bloße Ehrenbezeichnung aufgefaßt wird (Fritsch 114) und mit dem Geist Gottes der Engel Gabriel gemeint ist (Sweetman I, 29); vgl. Eichner 198. 75 Dieser Vorwurf wurde zuerst von Johannes Damaskenos erhoben (Eichner 201). 75s. Vgl. Bardenhewer, Geschichte der altkirchlichen Literatur III 212. 6 Trapp
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II. Die Dia.loge Manuels II.
mit Seele, Verstand, Wort ab, bleibt die schon von Hase 76 erwähnte Vergleichung mit dem Licht mehrerer Lampen, die Manuel aus Dionysios Areopagit-eS 77 anführt (S. 218 f.). Der achtzehnte Dialog beschäftigt sich mit dem unter den mohammedanischen Polemikern sehr verbreiteten78 Einwand des Muterizes, Christus habe nicht selbst von sich gesagt, er sei Sohn Gottes. Er bringt hiefür die Stellen Mt. 26, 64 (JeSU8 sprach zu ihm: "Du sagtest es") und Joh. 18, 37 vor. Der Kaiser hat es leicht, dies mit der Erklärung zu widerlegen, die Worte seien aus dem Zusammenhang gerissen und deshalb mißverstanden worden. Der neunzehnte Dialog bringt keinen wesentlichen Fortschritt. In ihm zeichnet sich jedoch bereits die Niederlage des Türken ab, da er wieder nur ein dürftiges philologisches Argument vorzubringen weiß: auch andere Personen würden in der Bibel als Götter bezeichnet 79 • Manuel fällt es natürlich leicht, dieses "Argument" zurückzuweisen. Hingegen ist der nächste Einwand, der ihm gemacht wird, als er von den Wundern Christi erzählt, von einiger Bedeutung, daß nämlich auch Menschen Wunder vollbrachten. Darauf entgegnet der Kaiser mit Beziehung auf Luc. 5, ZOff., daß es aber nur Gott zukomme, Sünden zu vergeben, wie es ja Christus getan habe. Ferner tadelt er an den Mohammedanern, daß sie Christus einerseits für einen Lügner, anderseits aber für Wort und Geist Gott-es hielten. Die Bilderverehrung (Dialog XX)
Der zwanzigste Dialog beschäftigt sich mit der Zurückweisung des mohammedanischen Vorwurfs der Bilderverehrung. Hiebei ist Manuel im wesentlichen von Argumenten des J ohannes Damaskenos a,us dessen Reden für die Bilder 80 abhängig. Als nun der Muterizes die Rechtfertigung des Kaisers zwar anerkennt, persönlich aber doch die Bilderverehrung ablehnt, versucht dieser die Inkonsequenz der Mohammedaner dadurch aufzuzeigen, daß sie ja sogar vor den Briefen der Herrscher die Proskynese vollzögen. Im folgenden weist Manuel wieder in der Nachfolge des Johannes Damaskenos auf den durch die Anschaulichkeit gegebenen praktischen Vorteil der Heiligenbilder hin. Er läßt allerdings einen gewissen Raum für Toleranz in dieser Streitfrage offen, nachdem der Muterizes erklärt hat, er möchte doch lieber an seiner heimischen Tradition festhalten. 76 Sp. 118, A. 5. 77 De div. nom. II 4. 78 Fritsch 121. <79 Dabei ist z. B. an Ex. 22, 27 (Götter im Sinne von Richter) zu denken. Außer· dem vgl. Pbilon (Leisegang. Index II, S. 381f.) und Lampe, A Patristic Greek Lexikon 635. 80 Vgl. Beck. Kirche 300!.
Die christliche Heilslehre
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Die christliche Heilslehre (Dialog XXI-XXIV) Mit dem einundzwanzigsten Dialog beginnt Manuel ausführlich die christliche Lehre von der Erlösung darzulegen, wobei er allerdings öfters auf Gegenargumente seines Gesprächspartners stößt. Gleich anfangs, nachdem der Kaiser erklärt hat, infolge unserer Neigung zum Bösen bedürften wir der göttlichen Hilfe, entgegnet der Türke, diese bestehe eben in dem Gesetz Gottes. In dieser Form freilich ist das Gegenargument lUlbrauchbar und Manuel macht es ohne Mühe unwirksam, mit der Bemerkung, daß dadurch noch nicht deren Befolgung garantiert sei. Dagegen führt der Muterizes folgendes ins Treffen: 1. Warum sollen Menschen belolmt werden, olme aus eigener Kraft das Böse besiegt zu haben 1 2. Warum soll Gott überhaupt gegen unsere Feinde kämpfen, die ja auoh nur seine Geschöpfe sind 1 Gegen diese gewichtigen Einwände führt Manuel zunächst aus, daß der Mensoh als einziges Lebewesen nach Gottes Ebenbild gesohaffen sei und deshalb seine Natur gut sein müsse. In dem inhaltlich unmittelbar anschließenden zwei undzwanzigsten Dialog erklärt der Kaiser, die Erlösung durch die Inkarnation sei eine Folge von Gottes Güte. Als aber der Türke fragt, wieso Gott dabei keine Veränderung erleide, muß Manuel allerdings zugeben, daß wir das nicht wissen können. Der dreiundzwanzigste Dialog beginnt wieder mit einem sinnvollen Einwand des Muterizes, da er feststellt, es sei unglaubhaft, daß Christus an den menschlichen Nöten und Affekten teilgehabt haben soHe, die Frommen im Paradies aber nicht8l • Manuel entkräftet dies aber duroh· die Erklärung, daß nur das Stärkere das Schwächere beeinflussen könne. Darauf weiß der Türke nichts Passendes zu antworten und stellt bloß fest, daß es den Mohammedanern mit Recht verboten sei, sich mit Christen über die Religion zu unterhalten. Der weitere Inhalt dieses Dialogs und der des anschließenden vierundzwanzigsten besteht im wesentlichen nur darin, daß der Mnterizes noch mehrmals vom Kaiser verlangt, er solle ihm die Notwendigkeit und .Art der Inkarnation beweisen, und daß Manuel eben seine früheren Worte wiederholen muß. Dies wird wohl tatsächlich so gewesen sein, da die Subtilität des Themas es ohne\veiters verständlich macht, daß der Türke mehrmals dieselben Fragen stellt.
Die Apostel (Dialog XXV-XXVI, S. 298) Von allen byzantinischen Apologeten gegen den Islam hat nur Manuel dieses Gebiet gesondert behandelt. Es ist freilich nur von untergeordneter Bedeutung; so begegnet der Kaiser auch keinen schlagenden Gegenargumenten, zumal da der :htluterizes zu diesem Zeitpunkt vom Christentum schon einigermaßen überzeugt zu sein scheint. Manuel weist zunächst im fünfund81 In ähnlicher Form lesen wir dieses Argument a.uch bei Raimund Martini 3,5,6.
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n.
Die Dialoge Manuels TI.
zwanzigsten Dialog darauf hin, daß die Apostel Zeugnis für Christus abgelegt und ihre Standhaftigkeit bewiesen hätte, allerdings nur mit göttlioher Hilfe. Auf die verständliche Forderung des Türken, er solle beweisen, daß ihre Taten ihren Worten und Lehren entsprachen, bringt der Kaiser zunächst zwar keinen tatsächlichen Beweis, entkräftet aber doch den Einwand durch das historische Argument, daß sie andernfalls als Lehrer der Mensohen kaum solchen Erfolg erzielt hätten. Der erste Teil des letzten Dialogs beginnt mit dem Einwand eines anderen Türken aus dem damaligen Zuhörerkreis. Dieser bezweifelt die Wahrhaftigkeit der Apostel und meint, sie wären bloße Lügner und Heuchler gewesen. Interessant ist hiebei, daß der Muterizes selbst diesen Angriff gar nicht mehr mitmaoht, sondern Manuel gegenüber meint, er werde ihn gewiß leioht widerlegen. Der Kaiser berichtet nun ausführlich von der Lebensweise der Apostel und betont besonders, daß sie eines gewaltsamen Todes starben. Der Muterizes ist daraufhin vollständig überzeugt und stellt selbst fest, daß es einerseits den Aposteln zu danken sei, daß sie würdig waren, Gottes Gnade zu empfangen, anderseits aber Gott, daß er ihnen diese gewährte. Diese Worte tragen ihm auch prompt das Lob des Kaisers ein, der sie im folgenden nur nooh etwas weiter ausführt. d) Das Ende des Werkes (Dialog XXVI, S.298-302) Als Belohnung Manuels für seine zermürbende psychologische Taktik bekennt sich der Muterizes in einer Gefüblsaufwallung zum Christentum, dooh scheint dieser (kaum fingierte) Erfolg nicht von Dauer gewesen zu sein. Zumindest glaubte der Kaiser nioht daran, da er ja in der Einleitung zu seinem Werk (S.5-7) selbst sagt, sein Gegner sei zu sehr in seinem :Milieu befangen gewesen, um sich von seinem Glauben tatsäohlich loszureißen. Nachdem nun der Türke aus seinem Leben erzählt hat, gibt er seine Absioht zu erkennen, er werde bei Gelegenheit nach Konstantinopel kommen. Als jedooh der Kaiser wegen des Aufsohubs Bedenken äußert, sucht ihn der Muterizes duroh neuerliche Versprechungen zu beruhigen. Daraufhin wurde das Gespräch beendet und es folgte nach einigen Tagen nur nooh eine ganz kurze Unterredung über die Eucharistie, in der uns nichts Bemerkenswertes geboten wird.
5. Die Bedeutung des Werkes a) Die Entwicklung der Diskussion und die psychologische Glaubwürdigkeit Den Ausgangspunkt bildet das neugierige Interesse des Muterizes am Christentum. Manuel muß daher laufend versuchen, in die Fragen seines Gegners eine seinen Absichten dienliche Ordnung zu bringen und in gesteigertem Maße die Initiative zu übernehmen. Dies geschieht bereits bei dem Problem der BibelübersetzlU1g, das der Kaiser als Grundlage für die Apologie bewußt voranstellt. Der weitere Stoff (bis Dialog IV) hingegen wird ihm von dem Türken vorgezeichnet; doch geht Manuel über das erforderliche Maß der Entgegnung hinaus, indem er die materialistischen Vorstellungen der Moham· medaner im weitesten Umfang zu zerstören trachtet. Bis zu cliesem Punkt der Diskussion besteht das Verhalten des Muterizes in nichts weiter als im Nachgeben, Ausweichen und weiterem Fragen. Er tritt erst aus der Reserve, als Manuel den Hauptstoß gegen den Islam führt (Dialog V--VIII), indem er auch selbst zum Angriff übergeht. Die erfolgte Niederlage nötigt ihn in seiner Ratlosigkeit zunächst wieder zu einer Ausflucht (Dialog VII~: der Paraklet), führt aber dann zur gänzlichen Vernichtung seiner Überzeugung, indem er vom Zweifel erfaßt wird. Erst dadurch, daß es Manuel gelingt, seinen Gegner zum Aufgehen des Zweifels zu bewegen, ist der Boden für die Apologie des Christentums geschaffen. Bewußt hat der Kaiser frühere diesbezügliche Fragen des Muterizes zurückgewiesen (S. 9, 49-51; 102). Auch im apologetischen Teil reagiert der Türke zunächst ausschließlich mit Nachgeben und weiterem Fragen, bis er sich, als Manuel auch hier am Höhepunkt anlangt (Dialog XXI bis XXIV), wieder mit sinnvollen Einwänden der Diskussion stellt. Die schließliehe Spontanbekehrung mit der Lebensbeschreibung des Muterizes wirkt ebenso wirklichkeitsnah wie das neuerliche Erwachen des Zweifels am Ende der Dialoge, das weniger auf die Unzulänglichkeit der Darlegungen :Manuels als darauf hindeutet, daß der Türke eben nicht vollständig überzeugt war (besonders charakteristisch dafür sind seine Worte S. 297, 6ff.). Bei vereinfachender Betrachtung zeichnen sich somit drei Hauptstellen ab: a) Je ein theologischer und agonal entscheidender Höhepunkt findet sich in den polemischen wie in den apologetischen Dialogen. Im ersten gibt der Muterizes seine bisherige Überzeugung preis, während der zweite einen Gesinnungswandel ankündigt. Bezeichnend für die Bedeutung dieser Peripetien ist der jeweils vorangehende Widerstand des Türken, der sich in seiner Beharrlichkeit und in der mehrfachen Wiederholung seiner Argumente äußert.
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Die Dialoge Manuals H.
b) Der Übergang im neunten Dialog, der in zweierlei Hinsicht doppelten Charakter aufweist: erstens sind in ihm Polemik und Apologie vermengt, und zweitens bedeutet er für den Türken den Zusammenbruch, für Manuel jedoch den Auftakt zur Verteidigung seines Glaubens. In dieser Partie ist die Rat;.. losigl~eit des Muterizes am größten und das Dominieren des Kaisers am stärksten, da in ihr ja nicht wie in den genannten Wendepunkten eine Meinung einer anderen, sondern Überzeugung bloßem Zweifel gegenübersteht. Sie bedeutet nun zwar den theologischen Tiefpunkt in bezug auf die Auseinander~ setzung mit dem Islam, ist aber infolge ihrer grundsätzlichen Fragestellung von besonderem Interesse. Schließlich beweist sie als Angelpunkt der Entwicklungslinie Glaube-Zweifel-neuer Glaube die psychologische Glaubwürdigkeit der gesamten dargebotenen Diskussion. b) Vergleich mit den Vorgä.ngern Daß Manuel die Schriften der früheren byzantinischen Islampolemiker bekannt waren, sagt er selbst in der Einleitung (S. 6). Besonders erwä.hnt er natürlich seinen Großvater Kantakuzenos. Dieser Hinweis deutet von selbst darauf hin, daß er dessen Werk benutzt hat, wie man ja mehrfach erkennen kann. Allerdings sieht man auch unschwer, daß es sich bei diesen entlehnten Stellen nicht um zwingende Argumentationen handelt, die für l\bnuel unentbehrlich gewesen wären. Was die anderen Polemiker betrifft, läßt sich eine Verwendung von Kydones' Übersetzung des Ricoldo nicht nachweisen; auch eine direkte Benutzung der älteren Werke dürfte kaum vorliegen. Somit weisen die Dialoge Manuels einen hohen Grad von Selbständigkeit gegenüber allen übrigen Werken der byzantinischen Islampolemik auf. Manuel verwertet in erster Linie das von Ricoldo-Kydones-Kantakuzenos gebotene Material, bringt aber an einigen St-ellen ein paar neue Bemerkungen (Dialog S. 52, 65, 72f.). Es kann als sicher gelten, daß hiebei nicht an schriftliche Vorlagen zu denken ist, sondern daran, daß sich der Kaiser an Ort und Stelle durch Gespräche diese Kenntnisse erwarb, was ja auch aus seiner Bemerkung S. 51, 23f. hervorgeht. Bedeutsamer und wesentlich umfangreicher sind freilich die vom Muterizes vorgetragenen, den Byza.ntinern bisher 1lllbekannten Berichte (Dialog I: Sterblichkeit der Engel; II: Enoch und Elias, bildhafte eschatologische Darstellung; III: Tiere. vernünftig; VIII: Mohammed = Paraklet). Ein etwa geforderter Echtheitsbeweis für die Reden des Türken wäre von hier aus leicht zu führen; übrigens entstammen auch die sonstigen Behauptungen und Argumentationen des 1futerizes durchwegs islamischem Boden. Schon Ehrhard 82 hat ein, obwohl nur auf die beiden ersten Dialoge gegründetes, so doch treffendes Urteil abgegeben, indem er Manuels Werk als 82 Ehrhard S. 111.
Vergleich mit den Vorgängern
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die größte byzantinische Apologie gegen den Islam bezeichnete. Diese Ansicht muß nun näher begründet werden, wobei die Wertung von der äußeren Anlage und den zeitlichen Umständen der Entstehung ausgehen soll. Sieht man nämlich von den zumeist dürftigen Gesprächen des Johannes Damaskenos, Theodoros Abu Qurra und dem Mönch Euthymios ab, so bleibt Manuels Schrift das einzige antüslamische Werk der Byzantiner in Dialogform. Daß es schon allein dadurch einen Vorrang vor den undialogischen Polemiken des Bartholomaios, Niketas, Ricoldo-Kydones und Kantakuzenos verdient, ist einerseits aus stilistischen Gründen kla.r, anderseits aber deshalb, weil es zumindest zum Teil tatsächliche Auseinandersetzungen widerspiegelt. Betrachtet man weiters den Inhalt der Dialoge, so fällt sofort auf, daß die Schrift Manuels wesentlich umfassender ist als die früheren, mag er auch aus Bescheidenheit oder Pietät gegenüber seinem Großvater im Vorwort darüber anders urteilen (S. 6). Seine Vorgänger haben ja meist entweder einzelne Probleme herausgegriffen (Johannes Damaskenos, Abu Qurra, Bartholomaios) oder den Koran zerpflückt (Niketas Byzantios, Ricoldo). Nicht ganz in dieses Schema einordnen läßt sich das umfangreichere Werk des Kantakuzenos, das jedoch nicht viel Neues bringt. Allerdings darf man keinesfalls überseben, daß die schwächste Partie von Manuels Dialogen (XI-XIV), in denen fast nur geläufige christologische "Beweise" aus dem AT vorgetragen werden, durchaus auf demselben Niveau steht, wie Kantakuzenos' Schrift83 • Anderseits ist es wieder verständlich, daß der apologetische Teil für uns weit weniger inter~ssant ist als der polemische, und zwar deshalb, weil dieser viel produktiver ist und die Person des Gegners in ihm schärfer hervortritt. Mit Kantakuzenos gemeinsam hat dieses Werk gelegentliche Beiträge zur Judenpolemik (besonders in Dialog XI, XITI, XIV) und überhaupt die oft ermüdende Breite im apologetischen Teil. Hingegen ist die einzig sinnvolle Anordnung des Stoffes (Apologetik nach Polemik) bei Kantakuzenos geradezu verkehrt; denn wie kann die schwierigere Darstellung des Ohristentums wirksam werden, ohne daß eine einleuchtende und leichter zu erreichende Widerlegung des Islams vorangegangen ist 1 Der grundlegende Unterschied gegenüber allen genannten Werken dieser Literatur kann jedoch nicht genug betont werden: diesen ist Polemik und Apologie reiner Selbstzweck; Manuel hingegen versuchte, seinen Gegner tatsächlich zu bekehren (S. 265, 19ff.). Es lag nicht an ihm, daß dies nicht im erwünschten Umfang gelingen konnte. Zwei äußere Ursachen standen dem von vornherein im Wege: die Ohnmacht. des byzantinischen Reiches und das Alter des Gegners. c) Die Dialoge im Rahmen des Gesamtwerks Manuels H. In der ersten Zeit seines literarischen Schaffens haben neben Gregor von Nazianz die Werke Platons einen bedeutenden Einfluß auf Manuel II. 83 Eine etwaige Bedeutung f'ür die Bibelexegese wäre vielleicht noch zu untersuchen.
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Ir. Die Dialoge Manuels TI.
ausgeübt 84 • Daraus erklärt sich die Neigung, daß e-r in seinen eigenen Schriften Gespräche wiederzugeben trachtete, wie wir aus seinem noch unediertell, vor 1385 entstandenen 85 Dialog mit seiner Mutter über die Heirat86 , in bescheidenem Ausmaß aus seinem Brief an Kabasilas (geschrieben 1387)87 und andeutungsweise auch aus der kleinen AbhandlWlg über die Träume88 ersehen. Es ist bemerkenswert, daß sich Manuel nach den "Dialogen mit eUlem Perser", in denen er sich dieser literarischen Form in größtem Ausmaß bediente, in seinen späteren Schriften ganz von ihr abkehrte und hauptsächlich nur noch Reden verfaßte, wie er sich ja auch mit Platon sp~ter nicht mehr beschäftigte89• Im Gegensa.tz zu dieser aus äußeren Gesichtspunkten gewonnenen Periodisierullg steht das wiederhol.te Auftreten einiger Themen, die den Kaiser in seinem Leben oft beschäftigten, zu denen er durch die traurige Lage des Reiches und sicher auch darch eigene Erfahrungen angeregt wurde: 1. Vergänglichkeit, Glück-Unglück: Brief an Kabasilas, Panegyrikos 9o, Brief 31, Dialog V (Beispiel des Xerxes S. 58, ausführlicher Oratio I 389 D-
401 D), Epitaphios 91 (im Schlußteil) ; Praecepta educationis regiae 92 LIV, LVIII, LIX, LXVI, XCV etc. 2. Gut - Böse, Willensfreiheit: Dialog IV-VII, XXI; Praecepta; Orationes II, IrI, VI. 3. Lust: Dialog II!, IV; Orationes IV, V. Mißt man die Bedeutung des vorliegenden Werkes an den anderen Schriften Manuels, so ist hervorzuheben, daß er durch die "Dialoge" sowohl in diesem literarischen Genos als auch in der Islampolemik den ersten Rang unter den Byzantinern einnimmt, während er sonst den üblichen Rahmen nicht überschreitet. Damit kann freilich insofern keine Wertung gegeben werden, als z. B. der Epitaphios sowohl als historisches Dokument für uns interessanter ist als auch die formale Unausgewogenheit der Dialoge meidet. Außerdem dürfte der in allen Schriften :M:anuels gleichermaßen stark rhetorisch gefärbte Stil gerade in diesem umfangreichen Werk am ehesten als störend empfunden werden 93. 84 Vgl. Brief 3, verfaßt 1382/83 (vgI. Loenertz, Cydones 258). 85 In diesem Jahr starb seine Mutter Helene (vgl. Papadopulos, Versuch einer Genealogie der Palaiologen. München 1938, S. 46). 86 Erhalten z. B. im Par. 3041, 89r -104r , s.XV; Vind. phil. gr. 98, 112r --125", s. XV. 87 Makedon-ilca 4, 38-46. . 88 Boissonacle, Anecdota. nova 239-246. 89 VgI. Oratio VII, PG 156, 529 C. 90 Boissonade, Anecdota nova 223-238. 91 Lampros, llcxAcuol.6ye:~:x y'Q(~ lle:A07tOWljO"tcxy.
III. DIE AUSLÄUFER DER BYZANTINISCHEN ISLAMPOLEMIK NACH MANUEL II.
ID. Die Ausläufer der Islampolemik
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Von JOSEPR BRYEN:NIOS, einem Zeitgenossen Manuels, ist uns in zwei Handschriften 1 eine offensichtlich fingierte Dialexis mit einem Mohammedaner erhalten, die fast nur christologische Fragen in apologetischer Form behandelt 2. Eine direkte Benutzung der früheren Schriften scheint nicht vorzuliegen, doch wäre sie in bezug auf die Form der gestellten Fragen mit dem Dialog des Mönchs Euthymios zu vergleichen. Um den Charakter des Werkes durch ein Beispiel anzudeuten, sei hervorgehoben, daß Bryennios (cod. Vallic. f. 149r ) die Inder an erster Stelle der 28 von ihm aufgezählten Christenvölker erwähnt und nur folgende dem Islam zurechnet : ~O:PO:X"1jvo(, 'Io'!l.O:"1j).,ho:~ xo:l ~XU&O:L.
Anschließend sei die anonyme, bisher zumeist für älter gehaltene 3 Schrift Ka't'd. l\iIc.>tf!J.e&4 angeführt. Eichner s erkannte zwar schon in den Schlußpartien eine Abhängigkeit von Ricoldo-Kydones und bemerkte die Parallelen zu Zigabenos, dem Exorzismus und zu Georgios Monachos, konnte aber keine Entscheidung in der Frage der Entstehungszeit finden, indem. er die Möglichkeit offenließ, der Schluß könne eine spätere Hinzufügung sein und der erste Teil Zigabenos als Vorlage gedient haben. Der Grund hiefür liegt vor allem in seinem Irrtum bezüglich der Abfassung des Exorzismus, den er noch als Werk des Niketas Choniates ansah. Eine genaue Zusammenstellung sämtlicher Quellen wird nun infolge der Abschreibfehler eindeutig erweisen, daß wir eine sehr späte, gänzlich wertlose, kompilierte Schrift vor uns haben: = Zigab. 132 D-1333 A (xup(o: fL& &''IOj).,0:
"
144C 1-8
w.;
tXe:LVO~ AEyOU
-Georg. Mon. 697, 14--689,3
("H...~o:pov falsch statt N(~lXpOV, K&rcro.; und "Aüo:ao.; ausgelassen; auffallend ist die Übersetzung des Herausgebers Le Moyne von ~XUAa:po:ß(C1.V mit "Schularabiam") 1 Vallicell. B 128, s. XV, f. 142r-156r; B~ßA. 'AA. KOAUß& 49, a. 1750, f.62 t -79 t (s. NE 12 [1915) 365). 2 Eine Ausgabe dieses Textes wird vorbereitet. 3 So noch Beck, Kirche 531. 4 PU 104, 1448-1457 na.ch Seal. 21, s. XVI, f. 13v -15'\'. 5 S.14lf.
m.
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Die Ausläufer der Islampolemik
KIX-ro: M(,)<XfJ.e;& 14480 8-11 " " " " "
1448 C ll-D 2 1448 D 3-5 1448 D 6-49 A 4 1449 A 4-0 6 1449 C 6-D 6
= Zigab. .-v
= ,..., =
,...,
Georg. Zigab. Georg. Zigab. Georg.
1333 A 16-B 2 Mon. 698, 8-12 1333 B 3f. Mon. 698, 15-18 1333 B 4-D 2 Mon. 699, 11-700,5
(Die Stelle "Seine Fra.u ... starb und hinterließ Mohammed als Erben" beweist, daß nicht Kedrenos die Vorlage sein kann, da sie bei diesem S. 739 nioht vorhanden ist.
KIX-ro: M(,)<x~ 1449 D 11-1452 A 2 ,..., Exorz. 149, 12-16 1452A2-B 9 ,..., Joh. Dam. De kaeresibu.s 769 BC "
" " " "
" " " " " "
= 1452B 9-12 1452B 13-04 = 1452 C 5-D 2 = 1452 D 5-1453 A 13 = 1453A 13-15 =
1453 A 15-B 3 1453B 3-6 1453 B 6-10 1453 B 12-C 11 1453 0 14-D 13 1453 D 13-1456 A 7
= = = = =
,...,
Exorz. 149, 7-11 Exorz. 148, 20-149, 3 Exorz. 150, 13-151, 5 Exorz. 152,1-152,27 Joh. Dam. 765 B 9f. oder Zigab. 1336 A 12f. Exorz. 152, 27-153, 2 Joh. Da.m. 765 B 5-8 oder Zigab. 1336A 9-12 Exorz. 153, 4-10 Exorz. 155, 13-26 Exorz. 153, 13-154, II Georg. Mon. 706, 6-10
(Der falsohe Gebetsruf in weiter verschlechterter Form)
KlX..O: M(,)a.~ 1456 A 7-B 6
= Exorz. 154, 13-18 und Zigab. 1353 A 1456 B 6-C 5 = Exorz. 154, 19-155, 12 1456 C 6f. ,..., Zigab. 1353 B 12 " 14560 8-D 10 = Exorz. 149, 20-150, 12 " 1456 D 10-15 = Exorz. 151, 15--22 " 1456 D 15-1457 A 2 ,..., Georg. Mon. 701, 23-702, 2 " 1457 A 3-10 ,..., Georg. Mon. 700, 19-701, 4· = Kantakuzen08 601 CD (Rede I 5) " 1457 B 5-C 4 (Nicht Kydones 1117 B, da 'OfJ.ßp<X bei beiden anderen ausgelassen) " "
KlX-ro: M(,)a.p.cll- 1457 C 5-D 8
=Kydones 1116 D 1-6, 1117 A 2-B 2 und C5 (Nicht Kantakuzenos 604: B, da dieser Bcxe:vpci statt BOte:,pa. hat).
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Die Ausläufer der Islampoleroik
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Ist nun auch bereits gesichert, daß wir eine reine Kompilation vor uns haben, so bleibt doch noch zu zeigen, welch deutliche Spuren diese St;ückarbeit hinterlassen hat: 1. Inha.ltliche Wiederholungen (1449 A: 1449 CD: 1457 D; 1453 B 8-10: 1457 A 9f.). 2. Unstimmigkeiten, die auf die Verwendung der verschiedenen Quellen zurückgehen (Mönch anonym 1449 B: Jakobit Baeira 1457 C; XiXa~y.x 1448 CD und 1449 C: zo:a~~& 1452 B; Koup.xv 1552 A: Koppa.v 1457 B: 'AAxopavov 1457 C, statt s:txe't'o 'A),xop.xYOU ist wohl e1x.e "Co ' AAxop.xvov zu schreiben). Es bleiben noch die eigenen Zusätze zu erwähnen: 1448 C: "Co~o\ho<:; ai: i'jv ...-n !J.opV, weiters eine verkürzte Bearbeitung derselben und drittens 'Ep<».-f}cre~.; xlXl &1toxpta&~<:; 7ts:pt nje; &eonl"ro.; 't'013 Kuptou ~!J.(;)v '!'YjO'Oü Xpta-.oo 7). 2. Nicht einmal mehr apologetischen Zwecken, sondern bereits der Versöhnung der beiden Religionen dient das Werk TIs:pt nj!,; M'Ij'&dlX!,; nj.; -.(;)" XPLcr-.LIXV(;)V r.:La-.s:<»!,; des GEORGIOS TItAPEZUNTIOS8 • 3. Ein Dialog des GEORGIOS AmRUTZES mit Mehmed über den christlichen Glauben9• Außerhalb dieser Reihe stehen einige noch weniger bedeutende Schriften, die zum Teil direkt oder indirekt auf frühere zurückgehen: 6 Beck, Kirche 779. 7 M. Jugie, Oeuvres completes da Genna.de Scholarios m, Paris 1930, S. 434-375; vgl. Beck, Vorsehung 63!. S re:wpytO~ /) Tpa.1te:l:ouv't'to;, ed. Zores, Athen 1954 (mir unzugänglich); vgl. Beck, Vorsehung 64, A. 149 und Kirche 770. 9 Lat. v. J. Werner, Niirnberg 1514 (mir unzugänglich); vgI. Beck, Kirche 772.
m. Die Ausläufer der Islampolemik
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1. Ein Abschnitt im Geschichtswerk des ÜlilLn:OKONDYLES10, der zwar von einer völlig verworrenen Kenntnis der geschichtlichen Entstehung des Islams zeugt, im übrigen aber einen brauchbaren Bericht von den geltenden Anschauungen und Sitten gibt (Gebetsvorschriften, Polygamie, Scheidung, Weinverbot, Waschungen, Fasten, Beschneidung, Christusvorstellung, Schweinefleischverbot, Bestattung, Pilgerfahrt). Er stützt sich auf keine uns bekannte Quelle, sondern verwertet vermutlich eigene Erfahrungen 11. 2. Eine kleine romanhaft ausgeschmückte Darstellung des Lebens des Propheten, die über vorläufig nicht durchschaubare Um- und Irrwege auf die erwähnten Chronistenberichte zurückgeht 12. Der Schluß weist auf die Zeit nach 1453. 3. Die unter dem Namen Ohronicon maius des Georgios Sphrantzes überlieferte Kompilation des MAKARIOS MELISSENOS13 (zwischen 1573 und 1575 entstanden) enthält zwei große Abschnitte über den Islam (Buch IU, 10f., IV, 3-6)14. Güterbock15 hat zwar bereits Kantakuzenos als Hauptquelle erkannt, doch erscheint es notwendig, eine genaue Konkordanz aller abhängigen Stellen zu geben, da auch andere Schriften verwertet sind:
Melissenos 884 0-886 A 9
" " "
" " "
" " "
"
886A lü-B 887 A 9-891 A 12 891 A 13-B 9 891 B 9-14 891 0-892A 8 892A 8-10 892A 12-B 6 892B 6-11 914 B-918 B (IV 3) 918 B-941 B (IV 4) 941 B-957 B (IV 5)
aus Theoph. 333, 15-334, 17 (codd. e m, da auch in diesen der Mönch Sergios genannt wird) aus Zonaras 214, 1-215, 16 = Kapitelüberschriften der Reden des Kantakuzenos (584-589) = Zigab., Panoplia 1341 B '" Zonaras 215, 12-14 aus Theoph. 336, 28-337,10 = Zonaras 215, 14-16 '" Theoph. 399,20--26 "" Zigab. 1332 D-1333 A = Kantak. 521 A-525 B (Apologie II! 10) = Kantak. 532 D-557 A (Apologie IV 1-7) = Kantak. 676 B-692 C (Rede IV)
10 Laonicuo Chalcocandyles, ed. E. Darko, Bd. I, BucIa.pest 1922, S. 112--118. 11 12 13 14 15
Vgl. Güterbock 69. Gass H, S. 147-152 (= PG 158, 1077-1080), vgl. I, S. 123f. Vgl. Moravcsik 284f. PG 156,884-892 und 914-958.
S.71.
m.
Die Ausläufer: der Isla.mpolemik
lVIelissenos 957 C-958 A 8 (IV 6 Anfang)
"
958 A 8-B (IV 6 Ende)
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Auszug aus Kantak. 629 D bis 632 B (Rede II 23) Auszug aus Kantak. 637 CD (Rede TI 25 Anfang)
4. Weiters ist ein anonymes Pamphlet gegen Mohammed aus dem Ende des 17. Jahrhunderts zu erwähnen 16 • Abep7 erkannte bereits eine Ähnlichkeit mit dem Werk des Bartholomaios von Edessa. Eine genaue Prüfung bestätigt diese Ansicbt; allerdings dürfte die Abhängigkeit über einige Zwischensliufen führen (als Ausgangspunkt ist jedenfalls eine verkürzte FasSWlg des Bartholomaios anzusetzen, die nur den Bericht vom Leben des Propheten enlihält, s. oben S. 32 A. 94): S. 333-347 vgl. mit Barthol. 14210-1444 C. Zum Schlußteil ist zu sagen, daß der Bericht von der Himmelfahrt Mohammeds (348, 24--349, 40) auf Kydones 1120 D-1124 A oder Kantakuzenos 676 B-677 C zurückgehen muß, während sich für das Übrige keine eindeutige Quelle nachweisen läßt. Beachtung verdient der (hier neben Bal;1irä auftretende) Mönch Gerasimos (340, 7 etc.), der uns unter diesem Namen auch in der oben angeführten Mohammed -Erzählung begegnet 18. 5. Schließlich sei nur der Vollständigkeit halber bemerkt, daß ANASTASIOS GORDIOS, der um 1700 lebte 18, ein Bt13ALov xcc't'O: lY.[6ltXfW& verfaßte, das in folgenden Handschriften überliefert ist: ME"rOXtOv 't'oi) 'lt'ccvccy(ou 't"tXcpou 120, s. XVIII; Athous Xenoph.65 (767), s. XVIII, Cutlum.197 (3270), s. XVIII, Pantel. 674 (6181), s. XIX, '!6l(;CC
IV. TEXT Dialog I-XXVI
MANOTHA TOT IIAAAI OAO rOT "po~ -.ov "ep~,,6~~-.ov ~u~oü &S&A~OV "O:VS:UTUXeaTO:Tov 3&a,,6T~V 11 0 p~upOyiVV7]TOV 0eo3cvpov -rov II~A~~oA6yov S~&..AOYO<';,
'Ev -riil 1t~pov-.~ i}pe!J.oc XCVP0l)v-ro<; -rOl) Myou -ro Te O"oc~ov xa:t &ßißoc~ov ..-Y)<,; ..&v ToopX6lv &a€ßdoc<.; eMyxe..o;~ xcd -ro AO:!J.1tpOV xo:l. ßeßoc~ov 1to;PP~G~&..~€-'O:~ TIj<; 1)!J.€-.ipCit<; eoaeßdo;~ xo:l. 1dcnscv<;.
Unbedeutende orthographische Fehler sind im Text stillschweigend korrigiert worden. Besonders gilt dies für die teilweise schwankende Schreibung von
V. REGISTER
Stellenregister Die fettgedruckten Zahlen bezeichnen die Seiten Abu Qurra, Opu8cultum XXIV, PG 97, 1556 0 29. 1557 B 34. OJYUSculum XXXV. 1592 BC 198 Aeschylus. Agamemnon 1309 295 Aphthonius, P'rogymna8'fl'U1, 1 56 Apostolius, P'rove'rbia 6, 79 38, 54, 92. 7, 56 62. 9, 65 38. 10, 81 89, 180. 15, 63 151. 16, 19 68, 235 Aristides, ed. Dindorf, vol. II, p. 34 228 Aristophanes, PlutU8 8354. 6005. 713 148 Aristoteies, Ethioa Nicomachea 1106b 27 47,80. Hi8t
Oratio IV, 676 B-684 B 52 Oarmen aureum 69 143 Oydones, Oontra Mahometem, PG 154, 1045 A 53. 1045 B 52. 1061 A ..". 1061 B 53. 1068 A 79. 1085 D 29. 1088 AB 65. 1088 BC 34. 1096 A 53. 11000 53. 1101 B 53. 1120 C-1124 D 52. 1128 A 127. Epistulae. ed. Loenertz, 71, 28 134 Diogenianus, Corpus Paroemiographorum I : 1, 16 135. 2, 64 14. 3. 39 274. 5, 15 56, 234. 5, 29 113. 5, 83 36. 8, 45 203. 276. Oorpus Paroemiographorum II: 3, 71 249 Dionysios Areopagites, De coeleslli hierarchia 141 A 122. 200 D 185. 212 BC 184. De divinis nominibus '641 A-C 218 De mystica theologia 1025 AB 122 Euodius, p. 70, 26-71, 5 58 Euripides, Medea 1187 169 Gennadius Scholarius, De vera [uZe, ed. Jugie, vol. IH, p.454, 12-14 217; p. 455, 28 sqq. 202 Gregorius Oyprius, Corpus Paroem. I: 2, 21 84. Oorpus Paroem. II (cod. Leid.): 3, 20 80 Gregorius Nazianzenus, Oratio V I, PG 35, 748A 57. Oratio XXV, 1161 C 217. 1217 C 235. Oratio XXIX, PG 36, 100.A 166. Oratw XXX, 128 A 52. 1280210. Oratio XXXI, 1360 209. 161 A 35. 169 B 194. Oratio XXXVIII, 317 B 108.122, 209, 213, 216. 317 BC 204. 3170112.320 B 184. 320 0 251. 320 0-321 A 10. 321 A 251. 325 A 256. 325 B 123. 325 0 136, 208. 281. 328 B 150, 152.
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V. Register
Oraflio XL, 360 B 249. 365 C 13. 373 C 87. Oratio XLI, 440 A 202. Oratio XLII 477 A 118. O'l'atio XLIII, 528 C 235. 581 B 45 Gregorius Nyssenus, Ex communibu8 notionwu.s, ed. Jaeger, vol. m 1, p.I9-33 201. Oratio catechetica, PG 45, 25 A 44 Herodotus, Prooewium 290 Hippocrates, Aphorismi, ed. Littre, vol. IV, p. 468 § 17 183 Romerus, Ilias 1, 24 166. 1, 35 250. 1, 157 6. 3, 217 15. 4, 350 276. 9, 65 36,77, 250. 9. 257 96. Odyssea 20, 18 96 Johannes Damascenus, Dialexis, PG 96, 1341 CD 198. De hßeresi1>u.s, PG 94, 768 C 195. 768 CD 196. De ilma.gini1>u.s O'l'atio 1, PG 94, 1552 D 244 .
Lucianus, Apologia 4 79. Dialogu.s mortuorum 17, 2 134,289 Macarius, PrQ1.Jerbia, 2, 18 5. 3, 29 56, 140, 182, 283, 286. 4, 26 5. 7, 81 162, 219. MantissQ, Proverbiorum 2, 47 219. 3, 15 214 l\'Ianuel Palaeologus, Epistula ad Oabasilam 32 19. 33 22. 228 17. 231 32. Episftula-e 16, 80 120. 18, 25 120. 31, 1196. LlJIUdatio junebris 24, 24 17. 30, 21 36. 35, 2 121. 60, 11 sq. 242. 94, 1 36 . Oratio 11, PG 156, 412 BC 45. Oratio 111, 433 A 60. 436 B 32. Oratio V, 465 C 11. 477 B 29. Oratio VII, 537 A 30. Pa;n,egyricu.s 223 25. 227 11. 235 57. Praecepta, PG 156, 325 B 60. 340 C 55. 345 A 27. 357 CD 138. 365 C 45. Sermo ad ebriosum 287 17. 290 22. De somniis 239 8, 15. 240 6, 19. 243 15. 244 10. 245 12, 121 Maximus Confessor, Loci commUne8, PG 91, 924A 55
Nicetas Byzantius, Rejutatio Mo'haHnedis, PG 105, 805 B 58 Nicetas Choniates, Historia, p. 282 73
Novum Testamentum: Matth. 3,4 150.3, 14 152.3, 15 123, 150. 4, 16 163. 5, 17 91. 5, 39 80. 5, 40 80. 5, 44 80. 6, 34 80. 7, 14 85, 87. 7, 16 70. 7, 24 208. 8, 21 300. 9, 22 115. 10, 10 80. 11, 10 149. 11, 15 144, 151. 12, 18 186. 12, 24 232. 12, 33 41, 202. 19, 12 83. 19, 28 142. 22, 3 300. 26, 64 226. 26,65228. 27, 9 sq. 155. 27,45 160. 27, 51-53 160. Mare. 1, 2 152. 4, 21 229. 5, 9 sqq. 233. 7, 35 234. 8, 31 164. 9, 23 115, 247. 14, 63 aq. 228. Luc. 1, 78 163. 3, 4 aq. 149. 3, 22 151. 5, 20 236, 238. 5, 21 236. 5, 24 236. 6, 30 80. 6, 44 41. 6, 48 193. 8, 5-7 300. 9, 62 300. 10, 3 296. 10, 17 U5. 11, 33 113. 12, 10 177. 12, 16 300. 12, 49 sq. 169. 14, 26 80. 18, 18-23 300. 19,42-44 156. 24,26 164. Joh. 1, 9 153, 229. 1,29 152. 1, 32 Bq. 151. 3, 30 153. 3, 34 140, 152. 4, 24 177. 5, 31 71. 6, 38 185. 6, 63 177. 9, 6 233. 11, 44 235. 14, 287. 14,1583.14, 26 95. 15, 2698, 177.16, 798. 16, 1498. 16, 33 62 sq. 17, 18 287. 18, 36 229. 18, 37 227. 19, 15 156. 19, 36 159. 19, 37 159, 161. 20, 29 115. Aet. 2, 3 sq. 101, 181. 13, 22 131. 17, 28 14. 24,25 65. Rom. 1, 20 155. 2, 6 175. 11, 36 173. 12,20 80. Oor. I 2, 9 88. 8, 2 110. 13, 12 88. 15,54 162. 16, 56 251. Gal. 3, 12 86. 4, 1147.5, 17 49. Ephes. 1, 23 281. OoZ. 1, 17 173. 1, 18 163, 165,171. TMs8. II 2, 8 98. Tit. 1, 3 145, 264. Hebr. 4, 13 24, 106. 11, 1 105. Jac. I, 17 275. PefH'. I 2, 10 81. 3, 15 8. 4, 6 160. Apoe. 14, 16 160 Pausanias I 4, 5 225 Plato, Ale. 111880 45. Aa;. 364b 153.
Stellenregister Gorg. 524e 34, 41, 58,72,78,85,89, 158. Phaed. 67b 36. 67d 13. 720 21,74, 83. 72e 116. Phaedr. 2450 277. 2590 182. Phileb. 31 e-32e 26. Resp. 470b 49
Samonas Ga-zensis, PG-120, 832 B 301 Stobaeus III 1, 172 (po 112, 2) 94. m 17, 21 (p. 495, 6 sq.) 37 Theocritus 5, 124 28
Vetus Testamentum: G~. 1, 22 33. 1,- 26 1l0, 126, 176. 1, 27 30, 127, 243. I, 31 19, 44, 251. 2, 3 187. 2, 17 31, 258. 2, 21 29. 2, 24 81. 3, 5 127. 3, 8 131. 3, 18 sq. 30. 3, 22 127 sq, 251.4,466.6,2179.6,6130.6,9 15, 67. 6, 18 33. 8, 16 33. 8, 21 130. 18, 3 183. 18, 10 183. 18, 21 130. 19, 24 133. 49, 11 sq. 174. 49, 12 131. Ex. 3, 6 185. 3, 7 130. 4, 10 181. 12, 46 159. 21, 24 90. 31, 18 279. 33, 12 70. 33, 17 182. 34, 5 134. 34, 6 134. 44, 2 146. Lev. 18, 5 86, 255. 26, 12 174. Deut. 6, 4 181, 182, 186. 6, 13 136. 28, 66 158. 32, 43 135. Regn. I 15, 35 130. 111 17, 21 184; 18, 34 sqq. 184. IV 2, 14 184; 4, 35 187. Ps. 1, 5 24, 175. 2, 6 sq. 144. 2, 7 137. 7, 12 173. 7, 13 131. 7, 16 156, 157. 8, 3 215. 8, 4 131, 181. 8, 6 172. 8, 7 142. 8, 21 132. 9, 38 130. 13, 3 264. 15, 10 sq.I7l. 17, 10279.18,2132.18,5156. 21, 17 158. 23, 7 175. 23, 7 sq. 172. 23, 10 172. 28, 3 131. 32, 6 131, 133, 182, 211. 33, 16 131. 35, 10 161, 180. 41, 3 183. 43, 24 131. 44, 3 159, 174. 44, 4 131. 44, 7 sq. 140. 44, 11131.46, 6 175.49.1179.49,2 sq. 144. 49,16125.50, 6155. 50, 12-14 177. 56, 6 175. 57, 5 157, 181. 61, 13 145. 67, 2 171. 67, 19
307
163. 67, 24 131. 68, 22 158. 71, 5 138. 71, 6145.71,11140,142.71,17138, 142. 77, 65130, 131, 171. 81, 6179.81,8171. 92, 1 131,141. 95,13175.100,4137.101, 20 sq. 144. 101, 20-22 134. 103, 29 sq. 179. 103, 31 131. 105, 40 131. 109, 1 134, 139. 109, 3 131, 137, 139. 109, 4 158. 118, 16 137. 118, 73 131. 118, 89 134, 136. 118, 130 215. 131, 7 135. 137, 4 131. 138, 7 177. 142, 10 177. 143, 5 130. Provo 3, 28 300. 8, 22 138. 8, 25 138, 139. 9, 12$ 256. 14, 30 166. 18, 3 184. Eccl. 3, 1 49, 249. Job 32, 8 180,240. 33,4 180. 38, 17 163. Sap. 1, 7 178, 179. 3,1-3 169. Sir. 36,4. 179. 48, 9 165, 184. Am. 8, 9 161. Mich. 2, 7 179. Joel 3, 1 180. Jon. 2, 7 171. Agg. 2, 4 sq. 180, 186. Zach. 3, 8 163. 6, 12 163. 9, 11 sq. 163. 11, 12 155. 13, 6 174. Mal. 3, 1 149. 3, 20 161. lIJ. 6, 1--4 184. 6, 10 131, 156, 181, 187. 7, 14 146. 9, 1 163. 9, 5 146 sq. 9, 6 142. 25, 8 162. 26, 19 162. 35, 4 175.38,4 sq. 137. 40, 3 sq. 152. 40, 3-5 149. 42, 1186. 53, 2 Bq. 159. 53, 3-5 159. 53,5282.53,7 sq.158. 57, 16180.61, I sq. 186. 63, 1 173, 174. 63, 2 sq. 174. 63, 3 Bq. 174. 63, 5 174. 63, 9 174. 63, 10 179. 65, 1 145. Jer. 2, 12 Bq. 156, 267. 11, 29 158. 15, 9 161. 19, 4 296. Bar. 3, 32 173. 3,36-38 148. Ez. 37, 4 176. 37, 6 169. 44, 2 146. Dan. 7, 13 176. 7, 14 177 Zenobius, Proverbia, 1,6169,124,187. 2, 7 95,101,150, 174. 2,56-13,34,48,73,89. 5, 15 23, 80, 163. 5, 27 36. 5, 47 35, 61, 73, 121, 130. 5, 69 141. 5, 87 293 Zigabenus, PanopLia, PG 130, 1333 B 228
Verzeichnis der Eigennamen 'AßtLPW\I 70,21 "AßtA 16,37. 66, 38 'AßptXtX(J. 9, 16. 17,3.67,23.78,30.183,26. 185, 22, 38. 186, 7 'Ayo:lJk(J.\lw\I 166, 25 'Ayxupoc Titel. 5, 11. 125, 25 'A8«(J. 30,25.31,12.33,3,8.34, 14f. 82,33. 127 passim 128, 5,9, 12. 133, 30. 145, 38. 158, 38. 160, 2. 188, 25. 233, 38. 254, 26. 255, 24. 258, 7. 271, 5, 9, 11 'AapdjA 53, 23 A!yU7r'noL 60, 25. 61, 12, 19. 62, 1, 26, 33. 68. 11, 20. 69, 37. 280,5 Atyu1t~o:; 16, 38. 60, 17, 27. 69, 23.70, 5. 130, 26. 154, 1 '.AA&~OC\lapO; 58, 1,25. 140, 36 '.AA~ 21, 1, 4. 61, 6 'A(J.o:A7)Y. 70, 14 'A(J.w:; 161, 22 ,A\lci~o:i'opoct; 74, 29 "Apo:ße::; 8, 11. 10, 11. 23, 39. 190, 33 "Ape:LO:; 228, 7 Aristophan.es 5, 7. 54, 7f. (0 KWtuy.o~) 'Apw'"(' 53, 9 'AOGÖpLOL 57, 39. 59, 24. 103, 1. 141, 38 'A~pe:(S'lJt; 166, 25 'AXo:&ß 184, 6 ,AXO:LlU\lLSO( 6, 17
t.o:-Mv 70, 21 t.o:LS(',(AOt; 138, 30 t.O:\lLijÄ 176, 2, 22, 29 t.ocpt'Co:; 58, 15f., 25 t.o:u!a· 9, 31. 17, 4. 21, 16. 24, 11, 14. 125, 19. 131, 12. 132, 16. 134passim. 135passim. 136, 39. 137, 6. 140, 5, 32. 141, 39. 142, 8, 35f.144, 28.155, 34. 156,22. 158 passim. 161, 17. 163, 12. 164, 18. 171, 18, 22. 172,10.173,26,31,36.175,4,26,34.177, 34. 179, 4, 11. 180, 27. 182, 29. 215, 15. 264, 5. 279, 2 M'l'V'IJ 6Q, 1
t.e:A'l'o! 60, 1 t.LOVUOLot; 122, 10. 218, 17. 220, 22, 33, 38 t.Cüllwvl) 60, 1
'EßPO:"K6t; 9, 37 'EßPOC'i:OL60, 24. 157,37. Hi8, 30. 187,.17, 34 'ESs(J. 20, 13. 22, 10. 248, 22 'ESw!l- 173, 29 'E!;e:x.!oct; 137, 5 'EAo:pa!l- 52, 7. aTab. a.l·haram "die Verbotene, Heilige" (sc. Moschee) 'EÄe«!;<xpot; 10, 4 'EALaao:io:; 184. 13. 187, 38 'EAAO:; 58, 28, 38 "EAA'lJV 29, 22. 36, 16. 52, 29. 58, 26, 37. 61, 5. 86, 13. 110, 1. 113, 16. 161, 10. 196, 32. 228, 3. 288, 1. 295, 9 Bo:ßUAW\l 5, 14 Bajezid I. 6, 34. 26, 1. 50, 2. 120, 4,· 'Elll)v!t; 9, 40 31. 189, 1. 250, 7, 17. 285, 14. 301, 'EAAija1tOv..ot; 58, 36 8, 10 (oo:~paltl)t;). 17, 31 (0 KtPOCU\lot;). 'EA!l-r.o:pax. 52, 6. arab. al-buraq (ein Fabeltier) 94, 12 (.xpXCüv) 'EI-'-fl.<xvou1)A 146, 17 BtE:A!;tßOUA 232, 24 'EvwX 17,2,5,.32.67,4.165,37 B7}'&Äe:s(J. 153, 40 'Epu~pa 16, 39. 61, 33. 69, 38 Booop 173, 29 Eü« 29, 31. 33, 8. 160, 1. 176, 10. 251, 23 EU'l'p(h«L 88, 39 ro:ßpLij~, 52, 8. 150, 6, 30. 267, 13 r&Se:LpOL 68, 34. 235, 15 ro;)..o:..Loc Titel ro(J.oPP(',( 133, 41
ZO:X<Xp!<X<;, Vater des Johannes 140, 17. 148, 29. 149, 20. Prophet 155, 20. 163, 6, 20. 174, 26. 180, 24.
Verzeichnis der Eigennamen
Z&ö, 200,41 ZopoßaßeA 186, 8 'HAl.lt~
17, 3, 5, 32.67,7.165,38 57, 5 'HpaK),er.aL a:'l:1jAltL 235, 15 'Hplty.J.7i~ 245, 15 'Hp
0
'Icxy.XiCXt; 149,4. arab. Yahya. (Joha.xmes der Täufer) 'IcxK
309
10.296, 15 'loUS« 153, 40 'Ia.x«x 60, 32, 185, 23. 186, 7 'lap«1)A 16, 39. 65, 29. 68, 2, 34. 69, 39. 70, 1, 11, 13. 148, 12, 18. 155, 4. 156, 11, 17. 181 passim. 186, 6 'Iw,xw'I)t;, Täufer 149, 4, 7, 34. 152, 40. 153, 2, 21. 255, 6
Joha.nnes V. Pa.laiologos 17,15,29,35 Joha.xmes VI. Karitakuzenos 6, 13 'I
310
V. Register
19, 13, 21. 20, 21, 27, 31. 21, 18, 29. 22, 29. 24, 5. 28, 14. 35, 4. 48, 21. 51, 32, 52 paasim. 53 passim. 54, 4. 55, 15, 22, 27, 36. 56, 1, 12, 25. 57, '10. 60, 7, 11, 36. 61, 5. 62, 31. 63, 7, 22, 32. 65, 21, 25, 30. 66, 5, 11, 16. 68, 10. 70. 26. 72, 2, 11. 73, 15, 18, 22. 75, 34, 38. 76, 5, 16, 34.. 78, 19, 28. 79, 19. 80, 8. 81,27,35,37.89,16,24.90 passim. 91,2, 12. 92, 39. 93 passim. 95, 27. 97-101 passim. 149,5 f., 10. 164, 21,,190, 21. 228, 9, 13. 240 passim MCll
'PCll!J.OttO~
56, 34. 57, 39. 59, 24. 140, 36
Letßo:OO.s- 184, 24, LetpOt
"O(.l'l'JPO'; 250, 20 II«.. . 294, 3 IIo:u),o.; 98, 29. 110,20. 201, 14, 17 IIipl1O:~ 8, 11. 50, 21. 57, 39. 59,' 24. 95, 28. 103, 1. 136, 21. 190, 4, 13. 249, 30. 277, 34.283, 1 IItpGrf; (Muterizes) passim IIG:pa~)(6.; .102, 40. 190, 33. 249, 13. -we; 212, 17 TIepGk 94, 2. 277, 31. 287, 40. 294, 4 IIi'l'poc; 98, 29. 201, 14, 17 TI~Aii'l'oc; 157, 5. 227, 1. 229,1,28 TI'I'OAe(.lo:rOe; 10, 1 II\J~y6po:e; 15, 10. 200, 11 TIv&Lo: 60, 1
({lOtpOtOO 61 passim. 62, 35. 68, 13. 69, 40 ({lOt't'ou(.Lii 21, 3. 52, 22 ({lLAt7t1t'OC; 58, 1
Wortin
tX~ZK';'OC;
aycx.&o7tot6~ 202,
dfl-EA1)T&O:; 183, 19 tXfl.SptGTOC; 177, 2. 188, 9, 13. 196, 24. 202, 36.206,35.218, 17. '
4
ciylvYl),>o:; 123, 2 &y<»voSi't7j:; 116, 8
154, 16. 161, 38. 162, 39. 163 passim. 169, 39. 172, 38. 266, 33 ciSllxlpe:'>o:; 183, 8. 202, 16. 215, 24. 216, 40. 217, 31. 218, 23. 286, 26. -6l:; 202, 21. 203, 7. 212, 28. 221, 39 tXSto:G't'ci';'
-6l~
47, 17. 122,7
46, 38. 132, 22
tXiLe,>«a'tG\:'toe; 117, 21. 286, 8. -
152, 13 &:fl.1)"'(<"I) 69, 20. 84, 1. 122, 15. 263, 32 etc. tXfI-'lJ't"
122, 5. 133, 25
&:vo:ßL
206, 33. 210, 18. 215, 40. 216, 28. 221, 9. 223,37 Q:vGexO:tvtat<; 13, 15 &:v«A"I)<jIt<; 172, 8 tXVO:AAO(<»,<,Oe; 122, 7. 12"3, 9. 164, 35 &:VIXA
312
V. Register
dVTutOl1)TtOV 116, 26 ~iXPtClTOe;
53, 35. 54, 13,26. 60, 4. 67, 10. 98, 24. 142, 19 <xvomxpXTOe; 44, 20, 27 <XW7tSpßA7)TOe; 222, 15 &:VUClTtxoe; 132, 21 <x6pta'r0e; 122, 6. -(,.)e; 139, 22 &:rc<x.&<xvetTi~
16,22. 197, 14. 242, 11. 244, 26. 275, 13. 292,1 &TS}.SOTl)TOe; 122, 4 ff't'pe:rcToe; 122, 7 ceU&OTCcepxToe; 122, 24 o:u..&:yce.&OC; 44, 35. 100, 20. 110, 31 ceil't'aeycc-&oTl)e; 299, 22. 8. 8.. aeuToceya.&6Tl)e; ceim:l;ouatov 31, 20. 37, 27. 40, 12. 83, 37. 141,14 Ct.oTs~ouat6Tl)e; 258, 3 ceUTOceYCX.&OTl)C; 23, 32. 45, 38. s. 8.. CXUTCXY«-
.&QTl)C; aO't'ocxA1j-&ttCX 97, 34. 99, 15. 100, 5. 226, 7.
232,40 ceuToOl:rcMTl)e; 129, 35 Ct.o't'oßod 82, 6 ocoT08txcxtOClUVl) 23, 32 OCOTO~(,.)lj 45,; 4. 52, 35. 123, 11. 169, 37.
175, 24. 266, 33 ocoToxLv7)TOe; 123, 11. 188, 9 OCOTOVOUC; 129, 35 CXOTo7tpo«Lps't'oe; 179, 34 OCOTOUPYOC; 183, 35' a
14. 177, 7. 216, 8. 221, 38 '*xWp'l)TOe; 269, 19 aXWptO'TOC; 159, 31. 177, 32. 180, 29. 183, 5.
222,5 &1jJa;uaToc; 122, 5. 132, 1 &:
15,17.153,14,19 ßaac:tvtaT1}ptOC; 105, 26 ßPCt.SOyA(,.)O'aoc; 181, 3 ß
34, 22
S'lJfLtOUPytXOC; 132, 20.• (,.)e; 123, 2. 221, 37 8t.xßOAOC; 128, 6. 142, 5 OtlX~
171, 10. 288, 35 141, 40. 280, 3 8tlXy.6afL'lJat.. 178, 19 atCXx(,.)S
Wortindex el86lAOAIXTpe6l 130, 8 etc. etS6lAOAIXTPtIX 136, 34 etc. el;tIX~oAOYLc:
294, 24
txAIX(.Ltjltl; 181, 7 &Y.!LUXTl)P~~6l
293, 11 223, 33, 35 bmopeu1:6l; 204, 25. 210, 19. 223, 38.• (;)c; 202,32 EvIXv3'p6l;;e6l 145, 8. 146, 7. 153, 10. 163, 36. 164, L 165,20. 273, 38. 283, 17 EvetV3'pW'"lO~C; 169, 26. 192, 34. 278, 33 Evet7tO~Jncr'(6l 172, 28 Evet7tOAS(7tO(.LIX~ 20, 36, 34, 35 t;'1~et!ov 151, 3. 188, 2. 218, 16 evaIXpxoc; 282, 37 Evu7t6oTIX'l:0C; 171, 16. 195, 29. 226, 3. 232, 37.240,37.279,.28.281, 19.282, 1,22. 301,37 ~sA).1Jv(l;6l 9, 32 &1;~O"Tet6l 176, 24 !:7tetvo:o<;Jl;6l 157, 39. 261, 3 &7t&~aljlpe6l 56, 34. 168, 26. 272, 27 &7t!8IXKpUC; 298, 20 E7t~Y.O:(P6lC; 146, 37 &7t~7t1JS(;) 9, 39. 22, 26 &7rtaTl)T6c; 114, 27 J:r.~TO:'rtY.(;)C; 139, 39 tnouPetVtOI; 197, 10 EaUanpov 165, 32. 166, 33 e-repoxtvl)T6l1; 179, 21 t:Tepoouatoc; 185, 32 !'repoljluTjc; 127, 23 eUetA6lTOT&pOC; 43, 18 eUetpt3-f.l.1JTOI; 9, 42, 23, 15 eu8oK(fl-1If1-OC 180, 22. 288, 34 eu7tocpIX8exToc; 61, 14. 166, 30.•6-.epov 201, 35 eü;;p7)crt'oC; 146, 5 c;{\pmoc; 33, 22. 57, 30. 274, 37 &y.r.opeua~l;
~6l07tOLOC; l;6luljl~oV
165, 3 214, 28. 244, 33
i)V6lf.l.ev6l~ 107, 31 i);n:Lp66l 58, 30 '&IXu!J.«'ro7tot6<; 138, 30. 141, 23 3'IXUf.l.etTOupye6l 150, 9 .&t&v3'PW7tOC; 126, 11, 136, 17. 140, 27. 145,
17. 151, 28. 159, 9. 177, 2. 264, 15. 270,
313
26. 281, 23, 40. 286, 1. 298, 14 3'e1Jy6poc; 135, 34. 146, 23. 157, 37 .&t!ov, 'r6 10, 38. 123, 9. 131, 36. 133, 25 .&eoe1rljc; 181, 28 &eOA'lj7tTOC; 182, 32. 183, 31. 197, 6. 286, 16.
289, 25f. 291, 2, 21, 27. 294, 29 181, 2, 5. 186, 5. 196, 27. 266, 11 '&e0f.l.lXxecu 187, 14, &SO(.LIXXOC; 251, 20 .&tO(L1)'rcup 150, 23 &E:0(L~cri}c; 7, 1 .&t07tetTCUP 135, 35. 158, 29 '&e07tVeUOTOC; 157, 14. 188, 29 .&to7to~e6l 122,30. 192, 17. 226, 30. 239, 20. 242, 13. 243, 29. 244, 24 .&to7tpe7t(;)C; 194, 16, 28. 203, 7. 205, 6. 222, 6. 298, 16 .&t07tT'ljC; 65, 28. 67, 39. 75, 36. 78, 12. 135, 24,34 .&e07tTLc: 146, 17 .&e06f.1.V7j'roc; 204, 11 .&eotpetvT6lP 151, 5 &eo6l 145, 14. 160,36. 174,21. 176, 25. 281, 16 • &ewvufLl« 226, 39 .&1jp (Sa.tan) 31, 12, 18. 34, 15. 101, 8, 12. 127,34 .&1jpoAex'reCll 68, 28 ~pOAexT'ljC; 228, 6. Wortklauber ("Wort· jäger"); zu verbessern bei Lampe, A patristik greek lexicon .s-pO\lOC; 176, 14 3'eoAo"(~o:
t8tOT'ljT&t; 123, 15, 185, 29. 194, 23. 202, 17.
204, 23f., 29. 206,26,30.211, 10. 219, 37 too.&etIX 30,17.101,26.239,31. 251, 24 XO:KO(L1)XO:II0l; 96, 15 xO:K6T&XIIOC; 292, 18 xo:-rettpetatC; 122, 9 KepetuII6c; -.. Bajezid I. xoa(LOXpetTWP 171, 29 Kuxe(;)\1 31, 30 xu<jlsAtc; 181, 20 Kw!ux6c; -.. Aristophanes MTpeuTtOV 243, 27 AO:'rPSlntXOC; 242, 9. -(;)c; 242, 8, 12, 17. 243,
5,25,29.244, 18,24 122, 13
A~.&o1;60~
314
V. Register
fLCJCO'«OfL~~
130, 3 259, 28 lUtPOC""~Cl>llooc; 127, 10 lUA1PPuTOl; 28, 19 !UT~ß~T6c; 130, 38.-173, 10 fLta6x«Aoc; 97, 7 fLoVOTp6nCl>C; 201, 23 !LOP!LOAUTTO~t 153, 35. 298, 41 fLOUaOAl)nTOC; 182, 32 fL~Y«A61lCl>poc;
fLOUTl)P(~l)c; -+ MOUTep(~l)c;
VUY.T~~ 250, 4
o.&6Vl) 36, 27 47, 12. 48, 7. 114, 34. 133, 22. 146, 6. 164, 38. 170, 3. 174, 21. 177, 10. 183, 34. 225, 14. 249, 24f. 266, 19. 274, 34. 275, 35. 278, 6. 282, 37. 299, 11 OAO~PeuT'ljC; 70, 4 o},6atpcupoc; 122, 5. 134, 28 6fL6yvCl>!,-oc; 203, 12 0ILOYVW!LCl>V 179, 18. 186, 2 o!L6Ilo~oc; 47, 40. 180, 28. 203, 13 o!Lolluv~!Loc; 132,31. 179, 18 o!L6~povoc; 47, 40. 48, 30. 132, 31. 137, 9. 177, 19. 203, 13.275, 8 0fLOOU(l"\OC; 47, 39. 48, 29. 127, 22. 130, 5. 137, 13, 31, 33. 164, 24. 180, 38. 182, 38. 183, 27. 195, 22. 196, 18. 203, 6. 205, 29. ~06, 41. 211, 26. 216, 1. 226, 4. 264, 30. 269, 5. 275, 8. 288, 8. 298, 14 6!J.6~~ILoc; 133, 11. 177, 15. 194, 5. 275, 12. 'TL!LCl>c; 202, 21 6!Lthpor.oc; 186, 2 O!Ltp«x~6>Ill)c; 276, 14 o~ullopx!« 161, 8 oOp«VO!L7]Xl)c; 146, 14 OOatCl>llooc; 109, 22 otxovofLL~
r.«Atn~tGl« 23,
36. 26, 13 120, 30 r.«AWOGdCl> 138, 38. 182, 19 r.IX!L'PcXyOl; 169, 32 r.«VtXytOc; 178, 23. 185, 3. 289, 2 7ttXvo:yvoc; 264, 13, 31.275, 26 r.«VtX!1Cl>f!.Oc; 267, 12 7tcr;vGTPO:Tt~ 70, 1. 82, 5 n«VTo86v«!Loc; 68, 6. 122, 27. 202, 4. 234, 24. 259, 19. 261, 6, 26 r.O:VTOXP&-.Cl>P 122, 3. 180, 12, 15 r.~A~1'X«7tl)AOc;
ltlXVToupy6c; 177,29. 178,25.222, 14 130, 1 r.«pcXxA1JTOc; 95, 20, 27, 34. 96, 2. 97-101 passim. 102, 24f. 135, 15.185, 3. 194, 22. 200, 21. 202, 32. 203, 33. 205, 22. 221, 14,41 r.«plXaIXAt:UCl> 240, -31 7t~PE;Y.tp&pCl> 128, 38 7t~pc:ullox~flkCl> 34, 14 r.«POtfLtlXY.OOc; 256, 4 r.~PU7tOXpur.'tCl> 103, 9 n«
G«pxocp6poc; 159, 16 aocpxoCl> 173, 8. 177, 8. 192, 8. 195, 30. 199, 16. 274, 35. 277, 11. 279, 12, 26. 281,8 Ga.PY.Cl>G~c; 48, 11. 151, 20. 192, 34. 249, 31.
Wortindex 265, 29. 269, 3 acto;p«7t7Je; ..... Bajezid 1. und Murad I. axAl)P«y(a)ytex 27, 33 aniXpo;oc; 214, 34, 36r. a';lj),oypex
315
TUX"/) 57, 28f. uto~eotct 88, 8. 266, 41 o7tep.cpcttv6) 122, 19 or.evSLS6)!J.t 83, 28 u7tep&.y~oc; 10, 36. 42, 19. 44, 35. 46, 16. 122, 25. 132, 1. 204, 31. 209, 11. 245, 9. 299,18 o7tepexy
cptA6xoa/Loe; 294, 33 cpt),OXT7)/L6)V 289, 15, 40 cpopu-rOC; 190, 18 CPPUYlXV6>S'I)C; 101, 16 cpCll';tao;ty.oc; 52, 35. 118, 1 cp6)TOetSlje; 10, 38 ~ämil (pI. ~ama1B.) "Träger, Inhaber eines besonderen Ausweises"; anscheinend irrtümliche Übertragung auf den Gegenstand XlXp't'oetSi)c; 190, 27 XpuO'oxolll)';oC; 292, 40
XalJ.aAtv 247, 36. amb.
OOO'lXW« 154, 8
Register zur Einleitung HauptsteIlen sind kursiv gedruckt Abel71 Abraham 45. 71 Adam 63. 76 Adriel67 Ägypten 69 Ägypter 69f. .Alexander 68 .Alenos I. 20 Allähu akbar 18 Anastasios Gordios 95 Anastasios, Mönch 28 Anastasios Sinaites 14 Ankara (Angora) 54!. 57. 59. 61 Anna Komnene 19. 38 A.99 Antichrist 67 Apfelteilung 66 Apostel 83f. Arethas v. Kaisareia. 22. 30. 46 Armorische Märtyrer 27 Assassinen 33 Assyrer 76 Auferstehung 62. 64. 81 Augeiasstall 20 Bal;lirä (Baeira.) 93. 95..... Sergios. Gerasi· mos. Mönch, Lehrer Mohammeds Ba.jezid 1. 56. 59. 61 Bartholoma.ios v. Edessa 26. 32-34. 69. 71. 87. 95 Basileios I. 32 Basileios d. Große 77 A.71 Beschneidung 26. 94 Besta.ttung 33. 94 Bibelfälschung 26. 30. 34. 62. 79 Bilderverehrung 16. 26.29. 34.45.82 Xe'T7)p 'HAlo:.; 46 Chios 51 f. Christologie 26. 29. 32. 34. 45. 72. 78-82. 91. 94
Damaskos 33 A.I00 Demetrios Kydones 34. 35-43. 44--48. 54. 56 A. 21. 66. 72. S6f. 91f. 95 Derwische 33 Dionysios Areopagites 79. 82 Doctrina patrum 15/. 22 A.52 Edessa 33f. Elias 62. 80. 86 Engel 32. 62. 66. 67. 79. 86 Enoch 62. 71. 80. 86 Ephra.im 19 Epiphanios v. Kypros 17 Epitome 19 ~fo1gsbeweis 27. 30. 68. 70 Erlösungslehre .... Heilslehre Esau 69 Eucharistie 25f. 34. 58. 84 Euodios 26. 27 Euthymios, Mönch 26. 34. 87. 91 Euthymios Zigabenos 20-22. 23. 26. 27 A.73. 34. 9H. 94 Eva 64 Exorzismus 15f. 17. 23. 9lf. Fakire 33 Fasten 27. 94 Fatima 66 Gabriel 81 A. 74 Gebetsfonnel der Mohammedaner 18. 92 Gebetsvorschriiten 23. 32f. !}4 Geist Gottes 65. 72. 81 Gennadios II. Scholarios 93 Georgios, bI. 46 Georgios Amirutzes 93 Georgios Kedrenos 18/. 20-22. 34 Georgios Monachos 16. 17/. 19. 22. 34. 9lf. Georgios Sphrantzes 94 Georgios Trapezuntios 93 Gerasimos95. .... Bal;lirä. Sergios. Mönch,
Register zur Einleitung Lehrer Mohammeds Germanos I. 29 ginn 27 A. 71. 62 Glaubenskrieg 18. 29. 45. 73 A.64 Gottesbegriff 32 Gregorios Dekapolites 28 Gregorios Nazianzenoa 26 A. 69. 87 Gregorios Palamas 30.44 A. 126 Hagiographie 27f. l,Ianbaliten 33 Härüt 67 Heilslehre 83 Helene Kantakuzene 88 Herakleios 19 Himmelfahrt 81 Himmelfahrt Mohammeds 23. 66. 95 Hiob 69 Hosea. 72 HubaJ 29 Ibn-Taimiya 72 A. 61 Idris .... Enoch Inder 91 Isa.ias 26 Ismaeliten 33 Jakobos 69 J akobos Diassorenos 52 JerusaJem 46. 68 Joasaph (:Mönchsname Johannes' VI.) 44 Johannes V. 54 Johannes VI. Kantakuzenos 13. 34f. 44-48. 66. 86f. 92. 94f. Johannes Damaskenos 15. 16. 18. 20-22. 25.26. 81 A.75. 82. 87. 92 J ohannes Doxopatres 31 J oha.nnes d. Täufer" 80 Johannes Zonaras 19. 94 Joseph Bryennios 44 A.126. 91 Juden 14. 17. 63. 68-70. 73. 74 A. 68. 79-81 Judenpolemik 87 Jüngstes Gericht 62. 68 Ka.'ba 18. 29 Kallistratenkloster 19 Kars/Wlstagsfeuer 46 Ka'rO: M(j)ci1U6 91-93 Konstantinos VII. 18. 33 A. 99. 46
Konstantinos.Kyrillos 27 Koran 21. 23. 32f. Koranübersetzung 15 f. 20. 34A.109 Kreuzesverehrung 45f. Kreuzigung 20. 25. 29 f. 80
317
26f.
30.
La.onikos Chalkokondyles 94 Lateinerpolemik 13. 77 Leon m. 29. 30 Leon VI. 18. 29 A. 79 Lukas Chrysoberges 31 i\iakarios Makres 93 Makarios Melissenos 94f. Manuel 1.23 Manuel II. 30f. 34.44 A.126. 54-88 Ma.nuel Chi-ysoloras 56 A. 21 Markos, Evangelist 46 Märüt 67 Maximos Homologetes 29 A. 80 a Meder 76 Mehmed II. 93 Meletios 44Melitene 26 Menschwerdung 25. 30. 45. 83 Michael m. 29 Miohael Glykas 19 Micha~l Paellos 30 Michael Synkellos 16f. 18.22.30.34Michael d. Syrer 23 Mohammed 17. 19. 23. 25. 27. 30. 32. 34. 45. 62. 66-76. 80. 86. 92L Mohammedprophezeiung 26..... Pa:raklet Mönch, Lehrer Mohammeds lSf..... BaJ;ürä. Gerasimos. Sergios. Mondteilung 67 Morgenstern 18.23 Mosohee 33 Moses 30. 70-7S Muterizes (arab. mudarris) 54-86 Nasir Hassan 44Nikephoros Gregoras 60 Nikephoros 1., Patriarch 17 Niketas 46 Niketas Byzantios 13. 15. 19 A.43. 20. 26f. 29f. 32. 48. 87 Niketas Choniates 20. 22. 23. 34. 46. 91 Nikolaos Kabasilas 88
318
V. Register.
Noah 63. 71 'Omarn. 29
Sokrates 56 Symeon Logothetes 19 Symeon Metaphrastes 27 Symeon v. Thessalonike 23
Paradiesesßüsse 15. 26 Paradi~orstellungen
17. 23. 26. 30. 32. 45.62-64 Paraklet 75f. 8M. Perser 76 Phoibos Apollon 69 Photios 16. 31 A. 86. 56 Platon 56f. 87f. Pilgerfahrt 26. 94 Polygamie 23. 25. 63/. 94 Präexistenz Mohammeds 66 Propheten im Islam 31 f. 34
Qaran 76 A. 70 Raimund Martini 36. 63 A. 36. 68 A. 55. 83 A.81 Raimundus Lullus 35. 80 A. 73 Reinigungsvorschriften 33f. 63. Waschungen Riooldo da. Monte Croce 35f. 38. 40. 42. 44.45.48. 66.72. 86L91 Ridolfi, KlU'dinal 51
Taufe 34 Teufel 69 Theodoros 1. PaJaiologos 55f. 61. 68 A.55 Theodoros Abu Qurra. 22. 25. 26. 30. 87 Theodoros Balsamon 30 Theodoros Prodromos 33 A. 98 Theodosios Melitenos 19 Theophanes 17. 18f. 22. 94 -S-e0i; 6A6acp«tpo~ 23. 48. 79 .&e0i; 6A6alpupo~ 16.23. 79 A. 72 Thomas v. Aquin 36. 37. 39. 41. 43. 63A. 36. 77. 80 A. 73 Thora 74"A.67 Trinität 26. 29. 32. 59. 78-82 Trinitätsbeweis 72 A. 62 Trinitätsgleichnisse 26. 34. 81f. UDSterbliohkeit 62
->0
Samariter 17 Samonas v. Gaze. 25 Sampsates aus !sfaUn 44 f. 48. SamSaddin aus Isfahän 44 A. 123 Samue! 72 Scheidung 27. 29. 94 Schweinefleischverbot 74. 94 Sergios 94. ->0 Bal;ürä. Gerasimos. Mönch, Lehrer Mohammeds Severos 14 Sisinnios Gra.m.matikos 25
Vorherbestimmung 27. 29 Waschungen 26. 32. 94. ->- Reinigungsvorschriften Weinverbot 94. vgl. Manuel 53, 11 Weiser und neugieriger Schüler 63 Willensfreiheit 25. 64 f. 88 Wort Gottes 65. 72. 79 Xerxes 68. 88 Yatrib 17
Zölibat 73
VI. BILDTAFELN
1. Ambras. gr. L 74 sup. (487), f. Ir
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r 2. Ambras . gr. L 74 sup. {487}, f. 238
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3. Paris. gr. 1253, f. 492 r
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4. Ambros . gr. L 74 sup. (487), f. 100r
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