Lilien weiß wie Schnee Kurzgeschichte
aus dem Englischen von Peter Hammans
Exklusiv bei Weltbild/A&M
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Lilien weiß wie Schnee Kurzgeschichte
aus dem Englischen von Peter Hammans
Exklusiv bei Weltbild/A&M
© by Val McDermid © für die deutsche Ausgabe by Droemersche Verlagsanstalt Th.Knaur Nachf. GmbH &Co.KG
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Ich rutschte auf meinem Klappstuhl hin und her und versuchte, es mir möglichst unbequem zu machen. Das Schwierigste, wenn man auf die Geräusche achtet, die jemand im Schlaf macht, ist, selbst wach zu bleiben. Greg Thomas würde von seinen Freundinnen niemals Beschwerden über sein Schnarchen zu hören bekommen. Ich hatte um Mitternacht die Überwachung übernommen, und alles, was ich bisher gehört hatte, waren der blecherne Abspann irgendeiner amerikanischen Sportreportage im Fernsehen, die Toilettenspülung und ein paar Grunzlaute, von denen ich annahm, sie stammten von ihm, als er sich in das große Bett hineinfläzte, das seine extravagant eingerichtete Penthouse-Wohnung beherrschte. Ich wusste von dem Bett und dem luxuriösen Stil, weil wir dem Apartment von Greg Thomas auch mit Video-Überwachung zu Leibe gerückt waren. Na ja, jedenfalls bis gestern Nachmittag. Jimmy Lister zufolge, der zur Tagschicht gehörte, war Thomas auf dem Rückweg von einem Treffen mit einem seiner Dealer in einen Blumenladen gegangen und mit zwei großen Liliensträußen wieder rausgekommen. Zurück in der Wohnung, hatte er sie in eine Vase gestopft und genau vor die winzige Minikamera gestellt. Gerade so, als wüsste er es. Aber natürlich konnte das nicht sein. Wenn er auch nur einen Schimmer gehabt hätte, dass wir ihn beobachteten, wäre es in dem Drogenimperium von Greg Thomas nicht so normal zugegangen. Er hätte sich bei seinem Netzwerk von Mittelsmännern nicht blicken lassen, und er hätte mit Sicherheit seine Komplizin nicht angerufen, um den bevorstehenden Trip nach Curaçao zu besprechen. Wenn er gewusst hätte, dass wir ihn überwachten, hätte er vermutet, dass wir versuchten, ihn hochzunehmen – und hätte das Leben eines Unbescholtenen geführt.
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Er hätte sich geirrt. Diese Sorte von Bulle bin ich nicht. Was nicht heißt, ich wäre nicht der Meinung, Leute wie Greg Thomas gehörten für lange, lange Zeit hinter Gitter. Da gehören sie hin. Sie sind für einen unverhältnismäßig großen Anteil an menschlichem Elend verantwortlich, und es steht ihnen nicht zu, ein Leben in Saus und Braus zu führen. Thomas’ Raffgier setzte auf die Dummheit anderer, aber das machte es alles nicht richtiger. Dennoch lag es nicht in meinem Interesse, die Schlinge um Thomas zuzuziehen. Mir kam es auf den Grund an, warum bisher niemand in der Lage gewesen war, genau das zu bewerkstelligen. Dreimal schon hatte die Drogenfahndung einen Einsatz gegen das millionenschwere Business von Greg Thomas gestartet, und dreimal waren sie mit leeren Händen zurückgekehrt. Das ließ nur einen Schluss zu: Irgendjemand aus unseren eigenen Reihen ließ sich von Thomas schmieren. Samuels, der die Drogenfahndung leitete, hatte schließlich das Zugeständnis gemacht, Greg Thomas nicht auffliegen zu lassen, bevor er nicht im eigenen Haus Klarschiff gemacht hatte. Und hier kamen wir ins Spiel. Niemand liebt uns. Bei unseren Kollegen von der Polizei heißen wir „Müllrechen“. So nennt man bei uns in der Gegend in Schottland die Müllmänner. Mein Bruder, der an der Uni schottische Literatur studiert hat, meint, das sei eine dieser umgangssprachlichen Verballhornungen. Ich persönlich ziehe es vor, die Anfangssilbe wegzulassen und das zweite Wort leicht zu verändern. Rächer, das sind wir. Wir sind dafür da, den Durchschnittsbürger zu rächen, der unser Gehalt zahlt und der um die Gerechtigkeit gebracht wird, weil ein paar Polizisten die Gelegenheit wittern, eine schnelle Mark zu machen,
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während der Rest von uns höchstens eine Chance auf Beförderung sieht. In meinem Job ist es leicht, zynisch zu werden. Wenn deine Aufgabe darin besteht, der Korruption auf die Schliche zu kommen, ist es schwer, anderes noch zu sehen. Es ist schwierig, weiterhin missionarischen Eifer an den Tag zu legen, wenn du es andauernd mit der Käuflichkeit deiner Mitmenschen zu tun hast. Ich habe schon Polizisten erlebt, die ihre Kollegen für den Judaslohn einer Pauschalreise verraten haben. Manchmal kommt es mir fast so vor, als würden einige von ihnen aus demselben Grund Verbrechen begehen wie Kriminelle – einfach, weil sie es können. Und das sind dann auch noch diejenigen, die total beleidigt sind, wenn wir sie in die Mangel nehmen und sie mit ihren Taten konfrontieren. Klar also, niemand liebt uns. Schlimmer aber ist, dass es gefühlsmäßig eine Art verkehrte Welt nach sich zieht, wenn du diesen Job längere Zeit machst. Für uns Müllrechen ist es fast unmöglich, jemanden zu lieben. Misstrauen wird zur Gewohnheit, und nichts vergiftet eine Beziehung schneller als dies. Am Schluss bleibt dir nur noch dein Team. Wir sind acht, und wir sind einander näher als die meisten Eheleute. Wir bestehen aus einem Detective Inspector, zwei Sergeants und fünf Constables. Aber der Dienstgrad tut hier weniger zur Sache als sonst irgendwo bei der Polizei. Wir müssen aneinander glauben, das ist das Entscheidende. Eine Bewegung unten auf der Straße zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Leicht taumelnd schlurfte gegenüber von unserem Beobachtungsposten eine Gestalt den Bürgersteig entlang. Ich stieß meinen Partner Dennis an, der seine Schultern lockerte, während er sich nach vorne beugte, die Kamera einstellte und ein paar Auf-
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nahmen machte. Nicht dass sie uns irgendwie weiterbrachten. Der Betrunkene um drei Uhr früh war der Witterung entsprechend angezogen, der Kragen seiner Daunenjacke umschloss fest den Hals, und die Baseballmütze hatte er tief heruntergezogen. Er machte vor dem Haus Halt, in dem Thomas wohnte, und tippte den Code in die Vorrichtung am Eingang. Das Gebäude beherbergte sechzehn Apartments, und von den meisten Bewohnern wussten wir, wie sie aussahen. Aber diesen Kerl hier kannte ich nicht. Durch die Glasfront des Gebäudes gegenüber konnten wir sehen, wie er sich torkelnd einen Weg zum Aufzug bahnte. Er drückte auf den Knopf, ließ den Lift kommen und fiel praktisch hinein, als die Tür sich öffnete. Ich war jetzt hellwach. Nicht weil ich dachte, hier ginge etwas nicht mit rechten Dingen zu, sondern weil alles, was mitten in der Nacht das Adrenalin in Wallung bringt, eine willkommene Abwechslung ist. Der Aufzug hielt im zweiten Stock, der Betrunkene schlingerte in den Hausflur hinaus, wandte sich nach links und nahm Kurs auf eines der Apartments im hinteren Teil des Gebäudes. Wir entspannten uns und lehnten uns auf unseren Klappstühlen zurück. Dennis, mein Partner, schnaubte und sagte: „In dessen Kopf möchte ich heute Morgen nicht stecken.“ Ich langte nach unten und holte eine Thermoskanne mit Kaffee aus meiner Tasche. „Möchtest Du?“ Dennis schüttelte den Kopf. „Ich bleibe bei meiner Diät-Cola“, entgegnete er. Ungefähr eine Viertelstunde später hörten wir es. Unsere Kopfhörer explodierten geradezu bei dieser Nieskanonade. Ich fiel fast vom Stuhl. Die Lautstärke war ohrenbetäubend. Und es schien ewig weiterzugehen. Ein Anfall von Würgen, Prusten und Keuchen, von
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dem ich glaubte, er würde niemals enden. Dann, so unvermittelt wie es begonnen hatte, hörte es auf. Ich sah Dennis an: „Was zum Teufel war das?“ Er zuckte die Achseln. „Hat wohl ‘ne Erkältung, der Typ.“ „Aus heiterem Himmel? Einfach so?“ „Vielleicht wollte er mal ‘n bisschen was probieren von seinem Produkt.“ „Ach so, na klar. Du wachst nachts auf, kannst nicht wieder einschlafen und nimmst gleich ‘ne Nase Koks?“ Dennis lachte. „Ganz genau.“ Wir beließen es dabei. Schließlich ist es nicht von vorneherein verdächtig, wenn jemand mitten in der Nacht einen Niesanfall bekommt. Es sei denn, er wacht nie wieder auf. Als sich die Existenz eines gewissen Greg Thomas erneut bemerkbar machte, war ich völlig neben der Spur. So müde, dass ich nicht aus den Augen gucken konnte. Ich griff nach dem Telefon und warf einen Blick auf den Wecker neben meinem Bett. Kurz nach eins. Nicht einmal vier Stunden war es her, dass ich mich hingelegt hatte. Kaum hatte ich meinen Namen gekrächzt, dröhnte auch schon eine vertraute Stimme in mein Ohr. „Was zum Teufel haben Sie vergangene Nacht gemacht?“, wollte Detective Inspector Phil Barclay wissen. „Abgehört, Boss“, sagte ich. „Mit Dennis. Alles nach Plan. Wieso?“ „Weil jemand Greg Thomas die Kehle durchgeschnitten hat, während Sie ihn abgehört haben.“ Auf dem Weg zum Tatort rief ich Jimmy Lister an und versuchte herauszubekommen, was sich abgespielt hatte. Als der Tagschicht
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um die Mittagszeit noch kein Laut von Thomas zu Ohren gekommen war, hatten sie Verdacht geschöpft. So langsam hatten sie sich gefragt, ob er irgendwie die Biege gemacht hatte. Also hatten sie die Hausverwaltung überredet, sie in die Wohnung zu lassen, und dort hatten sie Thomas gefunden, der Länge nach ausgestreckt auf dem Bett, mit klaffender Kehle wie ein monströses Grinsen. Als ich vor dem Apartment ankam, gab es ein Gedränge auf dem Gang. Drogenfahndung, Mordkommission und natürlich die Müllrechen. Phil Barclay stand mitten in der Gruppe. „Da bist du ja, Chrissie“, sagte er. „Wie zum Teufel konnte dir ein Mord entgehen, während du das Opfer überwachst?“ Bisher war es noch nicht vorgekommen, dass Phil sich in Gegenwart anderer Polizisten einen seiner Leute vorgeknöpft hatte. Mir war klar, dass ich mich auf einiges gefasst machen musste. Bevor ich ihm eine Antwort geben konnte, kam Dennis die Treppe hoch. „Hören Sie sich mal das Tonband an, Boss“, sagte er. „Da ist alles drauf, was wir aufgenommen haben. Nichts eigentlich.“ „Außer dem Niesen“, bemerkte ich betont langsam. Aller Augen waren nun auf mich gerichtet. „Es war ungefähr zwanzig nach drei. Irgend jemand hatte einen Niesanfall, der mindestens einige Minuten gedauert haben muss.“ Ich sah Dennis an, der zur Bekräftigung nickte. „Wir haben angenommen, dass es sich um Thomas handelte“, ergänzte er. „Das würde passen“, meinte einer der umstehenden Polizisten. Ich wusste seinen Namen nicht, aber ich wusste, dass er zur Mordkommission gehörte. „Die Pathologie schätzt, der Tod ist zwischen zwei und fünf Uhr morgens eingetreten.“
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Samuels von der Drogenfahndung steckte seinen Kopf aus der Tür des Apartments. „Phil, willst du dir das mal ansehen hier drinnen? Ob irgendwas vielleicht nicht mehr so ist wie auf dem Video, das ihr aufgenommen habt?“ Barclay wirkte einen Moment lang, als fühle er sich nicht wohl in seiner Haut. „Chrissie, du und Dennis, seht ihr euch mal um. Über das Video habe ich eigentlich noch gar nicht richtig nachgedacht.“ „Hält sich immer fein raus“, knurrte Dennis, als wir das Apartment betraten und einem Spezialisten auswichen, der das Türschloss mit einer Juwelierlupe in Augenschein nahm. Ich blieb stehen und sagte: „Schlüssel oder Dietrich?“ Der Mann sah auf. „Dietrich würde ich sagen. Frische Kratzer auf der Zuhaltung.“ „Er muss verdammt gut gewesen sein“, entgegnete ich. „Wir haben absolut nichts gehört.“ Greg Thomas war kein besonders schöner Anblick. Ich sollte mich eigentlich in der Wohnung umsehen, doch mein Blick wanderte andauernd zurück zum Bett. „Wie kommt es, dass wir nicht das Geringste gehört haben? Eigentlich müsste er doch irgendein Geräusch gemacht haben.“ Einer der Techniker von der Spurensicherung sah von der Fläche hoch, die er gerade auf der Suche nach Fingerabdrücken bepinselte. „Der Arzt meinte, es muss eine unglaublich scharfe Klinge gewesen sein. Ging gleich durch bis zur Wirbelsäule, wie ein Messer durch die Butter. Vielleicht hat er noch ein leises Gurgeln von sich gegeben, mehr bestimmt nicht.“ Auf den ersten Blick hatte sich in dem Apartment nichts verändert. Ich ging um das Bett herum zu der Nische, in der Thomas seinen
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Arbeitsplatz eingerichtet hatte. „Sein Laptop ist weg“, sagte ich und deutete auf ein Kabel, das lose auf dem Schreibtisch lag. „Toll. Jetzt wissen wir wenigstens, dass wir nach einem Killer mit Laptop suchen,“ spöttelte Dennis. „Das grenzt es echt ein.“ Als wir die Wohnung wieder verließen, kommandierte uns Phil kurz angebunden zurück zum Hauptquartier. „In einer Stunde haben wir eine Einsatzbesprechung“, sagte er. „Die Jungs von der Drogenfahndung werden uns jede Menge über die Geschäftspartner und Feinde von Thomas erzählen, die sie kennen. Vielleicht erkennen sie auch jemanden, den wir überwacht haben.“ Ich ging zurück zum Wagen und ging in Gedanken alles noch einmal durch. Der Zeitpunkt stieß mir auf. Es kam mir wie ein unguter Zufall vor, dass Greg Thomas genau in der Nacht umgebracht worden war, in der unsere Videoüberwachung lahmgelegt wurde. Ich wusste, dass Phil Barclay und Samuels schon seit Urzeiten dicke Freunde waren, und fragte mich, ob mein Chef mit Samuels über das Problem gesprochen hatte. Wenn der Maulwurf wusste, dass wir auf der Lauer lagen, konnte er den Entschluss gefasst haben, dass die beste Methode, nicht aufzufliegen, darin bestünde, seinen Zahlmeister ein für allemal zum Schweigen zu bringen. Das würde auch die Stille erklären. Keiner von Thomas’ Rivalen konnte gewusst haben, dass es darauf ankam, möglichst keinen Lärm zu machen. Langsam nahm in meinem Kopf eine Idee Gestalt an. Es konnte gut sein, dass wir den direkten Weg zu dem faulen Apfel bei den Drogenfahndern nicht gefunden hatten, aber vielleicht gab es noch einen krummen Pfad, der zur Wahrheit führte. Auf dem Rückweg machte ich einen kleinen Schlenker über mein Büro, noch immer erstaunt über die Verwegenheit der Gedanken, die ich da an den Tag legte.
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Die Einsatzbesprechung war die übliche Mischung aus Erkenntnissen und Vermutungen, aber weil die Teilnehmer aus drei unterschiedlichen Abteilungen stammten, war die Atmosphäre gespannt. Der Detective Inspector von der Mordkommission hielt es für angebracht, von dem unbekannten Betrunkenen als Mörder auszugehen. Er habe gar nicht zu einer der Wohnungen gewollt, sondern gleich nach der Hintertreppe gesucht. Offensichtlich weise das Schloss an der Eingangstür zu der Penthouse-Wohnung Spuren von Gewaltanwendung auf. Wahrscheinlich habe er die Wohnung auf dem gleichen Weg wieder verlassen und den Notausgang an der Rückseite des Gebäudes benutzt. Er zeigte unsere Aufnahmen auf einem großen Bildschirm, aber darauf hätte den Kerl noch nicht einmal seine eigene Mutter erkannt. „Mehr wissen wir bislang nicht“, schloss er. Hinter der Milchglastür des Besprechungsraums zeichnete sich endlich die Silhouette ab, die ich erwartet hatte. Ich hob die Hand. „Nicht ganz, Sir“, sagte ich. „Wir wissen imerhin, dass er allergisch gegen Lilienpollen ist.“ Während ich sprach, öffnete sich die Tür und der diensthabende Beamte kam herein. Hinter dem großen Strauß prächtiger Lilien wirkte er etwas einfältig. Der Duft breitete sich in einem Halbrund vor ihm aus, als er auf Samuels zuging. „Mir wurde gesagt, es sei dringend“, murmelte er schüchtern. Ich hielt den Atem an, mein Blick fixierte Samuels’ erstauntes Gesicht und sein Team von Drogenfahndern. Und genau in diesem Moment durchsiebte Phil Barclay das verblüffte Schweigen mit einem wahren Trommelfeuer anhaltenden Niesens.