Martin Selle
Geheimbuch für …
Codename Sam
scanned 04/2008 corrected 06/2008
Zivilschutz, Polizei, Feuerwehr, Rotes ...
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Martin Selle
Geheimbuch für …
Codename Sam
scanned 04/2008 corrected 06/2008
Zivilschutz, Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz ... Sie alle sind Profis, wenn es darum geht praktische Ratschläge, Tipps und Tricks zu geben, um gefährliche Situationen möglichst schadlos zu überstehen. Tipps und Tricks, die dem jungen Leser auch in der Serie CodeName SAM vermittelt werden, denn nur allzu oft sind Kinder in der Irrealität des TV verhaftet. Es hat keinen Sinn, den Fernsehhelden zu spielen.
ISBN: 3-7074-0333-5 Verlag: G & G Buchvertriebsgesellschaft mbH, Wien Erscheinungsjahr: 2007 Umschlaggestaltung: Martin Weinknecht
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Martin Selle
Das Geheimbuch für Detektive und Abenteuer
Illustrationen: Martin Weinknecht
Inhalt Kapitel 1: Deine Detektivausrüstung 7 Das gehört in deine Detektivweste – Dein Detektivgürtel – Deine Geheimbox – Dein Zimmer, dein Geheimbüro Kapitel 2: Tricks zur Selbstverteidigung 14 X-Block – Handballenstoß – Zeitungsstoß – Verteidigung mit einem Sessel – Verteidigung mit einem Stock, Regenschirm … – Dem Schwitzkasten entkommen – Trick gegen Klammern von hinten (über deinen Armen) – Trick gegen Klammern von hinten (unter deinen Armen) – Trick gegen Klammern von vorne (über deinen Armen) – Trick gegen Fassen am Handgelenk – Trick gegen Würgen (von vorne) – Trick gegen Würgen (von hinten) – Trick mit Erde, Sand, Getränken … Kapitel 3: Geheimschriften 23 Die Nadelschrift – Die unsichtbare Wachsschrift – Die unsichtbare SAMSchrift – Der 3er-Code – Die Zahlenschlange – Das sprechende Lineal – Der SAM-ABC-Code – Der SAM-47er-Code – Der SAM-Computer-Code – Die SAM-Zeichenschrift – Die SMS-Kürzel – Die SAM-SMS-Geheimkürzel – Unsichtbare Geheimtinten – Geheimbotschaften unauffällig übergeben – Geheimverstecke Kapitel 4: Geheimsprachen, Codes 31 Das Finger-ABC mit einer Hand – Das Finger-ABC mit zwei Händen – Die Tauchersprache – Das Flieger-ABC – Die Notrufsprache der Flieger – Der Spiegelblitz – Der Bergrettungs-Code – Geheime Grasknoten – Sprechende Steinmänner – Die SAM-Geheimzeichen – Das Morse-ABC – Die SAMCodeworte – Der SAM-Telefon-Code – Die SAM-Codezahl – Die SAMBerührungssprache Kapitel 5: Der Körper als Lügendetektor – Körpersprache lesen 41 Was dir Kopf und Hals verraten – Was dir Augen, Augenbrauen und Augenlider verraten – Was dir die Nase verrät – Was dir der Mund verrät – Was dir die Lippen verraten – Was dir die Füße im Stehen und Sitzen
verraten – Was dir die Hand verrät – Was dir der Gang verrät – SAM-Tipp: Gespielte Körpersprache erkennen Kapitel 6: Das Geheimnis der Spuren 48 Spuren finden – Spuren suchen und sichern – Fingerabdrücke sichern – Spuren vermeiden – Wie du Sachen richtig angreifst – Arten von Fingerabdrücken und Fingerlinien – Spuren abgießen – Tropfspuren – SAMTrick: Sandspuren sichern – Menschliche Fußspuren – Wie groß war der Einbrecher? – SAM-Spurenstab – SAM-Spurenmagnet – Reifenspuren enträtseln – Was Fahrradspuren verraten – Alte Spuren – Frische Spuren – Tierspuren lesen – Spuren, die Vögel hinterlassen – Wichtige Tierfährten – Spuren am Menschen – Versteckt sich jemand in einem Haus? Kapitel 7: Tarnen, beschatten, verfolgen, … 62 Abenteuertarnung (Outdoor) – Tarnung durch Kleidung – Dein Gesicht wird unsichtbar – Gerüche tarnen – Geräuschloser „Lärm“ – In ein zweites ICH schlüpfen – Richtig anschleichen – Richtig beschatten und verfolgen – Schnelltarnung Kapitel 8: Fallen basteln, erschrecken, Alarmanlagen 68 Glühbirnenfalle – Erdnussfalle – Knallfalle – Schubladenfalle – Türfalle – Stolperfalle – Bücherfalle Kapitel 9: Handschriften entschlüsseln 72 Druck – Neigung der Buchstaben – Buchstabengröße – Abstand, Zwischenräume – Schreibgeschwindigkeit – Verbindungslinien – Der i-Punkt – Unterschriften Kapitel 10: Schlaue Tricks und Abenteuertipps 79 Sehrohr – Durch Milchglas schauen – Durch Wände hören – Geheimblock – Der richtige Zelt- und Lagerplatz – Schnurdach – Sternenzelt – Erdbett – Bettheizung – Unsichtbares Feuer – Feuer, das bei Regen brennt – Taschenlampenfeuer – Feuer aus Wasser – Wo geht’s lang – den Kompass gebrauchen – Der gekaufte Magnetkompass – Astkompass – Schattenuhr – Armbanduhr-Kompass – Jeans-Luftmatratze – Wettervorhersage – Allgemeine Wetterzeichen – Schönwetterzeichen – Schlechtwetterzeichen – Gewitter kommen – Wie weit ist das Gewitter noch weg? – Luftdruck riechen und hören – Wettervorhersage mit Kaffee – Tricks gegen Erfrieren – Trick bei Sturz in Eiswasser – Trick bei Rauchvergiftung – Tricks gegen
Insektenstiche – Wandertricks in den Bergen – Trick bei Steinlawinen – Goldene Kletterregeln – Überlebensschwimmen – Wo ist Land in Sicht? – Trick bei Seekrankheit – Trick gegen Verdursten – Hosenfloß – Trick beim Wasserschlucken – Trick, um Blutung zu stillen – Schnitte und Abschürfungen versorgen – Heilende Steine – Trick bei Wespen-, Bienenstich – Bei Verbrennungen – Trick bei Sonnenbrand – Tricks gegen Schmerzen – Lawinen erkennen – Lawinen vorbeugen – Bei Lawinenabgang – Tipps bei Waldbrand – Tipps bei Blitzschlag – Dein Zimmer brennt! – Was tun? – Tricks bei Gebäudeeinsturz – Stürzt das Gebäude ein – Du bist verschüttet worden – Autosturz ins Wasser – Das Auto schwebt (schwimmt) kurz an der Wasseroberfläche – Das Auto sinkt sofort – Du bist Geisel – Worauf achten? – Tricks, wenn du gefesselt wirst – Tipps bei Hochwasser – Tipps bei Erdbeben – Angriffe erkennen, vereiteln Bei Erstellung des Buches wurde mit großer Sorgfalt vorgegangen; trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag und Autor können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Autor dankbar.
In diesem Geheimbuch geben echte Detektive und Abenteurer ihre verblüffenden Tricks und Tipps preis. Tipps für deine Detektivausrüstung Geheimtricks zum Beschatten, zur Selbstverteidigung … Tipps zum Überleben im Freien, beim Campen … Hinweise zum Spurensichern Geheimschriften, Geheimsprachen … Tricks zum Entschlüsseln von Nachrichten Trickreiche Fallen basteln Alarmanlagen bauen Tarnen und Täuschen Tipps zum Lesen der Körpersprache Nachrichten verschlüsseln … Wichtig: Studiere das Geheimbuch genau. Die Tricks der Profis können dir bei deinen eigenen Ermittlungen und in schwierigen Situationen sehr hilfreich sein. Viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren der Ratschläge.
Kapitel 1 Deine Detektivausrüstung
Als Detektiv brauchst du für deine Ermittlungen eine spezielle Ausrüstung. Je mehr Tricks du draufhast, desto mehr Hilfsmittel wirst du verwenden. Stell dir also deine Ausrüstung wie auf den folgenden Seiten Stück für Stück sorgfältig zusammen.
7
Das gehört in deine Detektivweste
kleiner Spiralblock, kariert (wegen Geheimbotschaften)
Kugelschreiber (am Block befestigen) Lupe (Spuren finden) kleines Maßband
dünne Gummihandschuhe (Spuren vermeiden)
8
Schweizer Taschenmesser (mit Scherenfunktion … ) drei Klarsichthüllen (zum Spuren aufbewahren)
Blaupapier A4-groß (Spuren kopieren)
Stabtaschenlampe mit Blinkknopf (Geheimzeichen geben)
kleine Digitalkamera (Wünsche sie dir zum Geburtstag!)
Knopfkompass Mini-Fernglas (ein Weihnachtstipp)
Signalspiegel
9
Dein Detektivgürtel (für den Sommer, wenn es heiß ist)
Die wichtigsten Gegenstände kannst du auch in deinem Outdoor-Gürtel verstauen: • • • •
• • • •
Schweizer Messer Geheimbox (siehe nächste Seite) Kompass Lupe
Mini-Fernglas Mini-Taschenlampe Notizblock kleine Digitalkamera
Deine Geheimbox (besorge dir im Supermarkt eine Seifendose für die kleinen Dinge)
Hinein kommen: Pinzette (Beweismaterial sichern) Fingerabdruckpulver (nimm Babypuder)
weicher, kleiner Haarpinsel
10
durchsichtiges Klebeband (sichern von Fingerabdrücken) ein Stück Straßenkreide (Geheimzeichen malen) drei Luftballons (Fallenbau) drei Reißnägel (in einer Zündholzschachtel, Fallenbau] Angelhaken (zum Fischen) zwei Meter Angelschnur Sicherheitsnadeln kleine Kerze (Licht) Mini-Nähzeug (bekommst du in Drogerien)
Dein Zimmer, dein Geheimbüro 1.
Tür: Häng eine kleine Glocke an einem Nagel vor die Tür! Niemand kann jetzt geräuschlos in dein Zimmer kommen.
2.
Türstock: Zeichne ein Maßband ein! Kommt jemand in dein Zimmer, weißt du sofort, wie groß er ist.
3.
Verlässt du dein Zimmer, klemm ein Stück dünne Angelschnur zwischen Tür und Türstock! Ist sie heruntergefallen, wenn du heimkommst, war jemand in deinem Zimmer.
11
4.
Fenster: Halte dein Mini-Fernglas oder Teleskop immer für Beobachtungen bereit.
5.
Papierkorb: Bau aus Pappe einen doppelten Boden! Darunter kannst du Sachen verstecken.
6.
Schublade: Bau aus Pappe einen Doppelboden, um Sachen verstecken zu können!
7.
Schreibtisch: Stell einen Spiegel auf oder hänge ihn an die Wand, um den Raum hinter deinem Rücken überblicken zu können!
8.
Lege dein Diktiergerät versteckt auf den Schreibtisch, um es unauffällig einzuschalten, falls du ein Gespräch aufzeichnen musst!
9.
Hab immer Block und Bleistift zu Hand, um Informationen notieren und Skizzen anfertigen zu können!
10.
Wände: Als Detektiv brauchst du eine Uhr.
11.
Häng eine Pinnwand auf! Unter großen Fotos … kannst du Geheiminformationen an die Wand pinnen.
12.
Klebe eine Schuhschachtel unter deine Schreibtischplatte! Das lenkt von deinem echten Geheimversteck (Buchtresor) ab.
13.
Buchtresor: Schneide in den Block eines Buches (Innenseiten) einen Hohlraum! Darin kannst du Sachen verstecken. Stelle das Buch normal in deine Bibliothek!
14.
Durchsucht? Lege eine winzige Bastelperle auf deine Papierstöße! Sind die Perlen bei deiner Rückkehr weg, hat jemand deine Papiere durchsucht.
15.
Kasten: Klebe ein Haar mit Speichel über Kasten und Kastentür! Ist es weg, hat jemand deinen Kasten geöffnet.
16.
Geheimversteck: Gib deine Detektivsachen in eine Schuhschachtel und schreib „Poster“ drauf! Niemand kommt auf die Idee, dass sich darin deine Geheimsachen befinden.
17.
Computer: Sichere ihn mit einem Passwort vor fremden Zugriffen!
12
13
Kapitel 2 Tricks zur Selbstverteidigung
Achtung: Diese Techniken dienen NUR zur Abwehr eines Angriffes! Der Trick ist: Handle entschlossen. Ein Handgemenge dauert kaum länger als 5 bis 10 Sekunden. Hast du deinen Gegner dann nicht abgewehrt, hast du eventuell verloren. Wichtig: • Beobachte deinen Gegner genau! (Plant er einen Angriff?) • Deine „Waffen“ sind Hände und Füße. • Bleib außerhalb der Reichweite von Händen und Füßen deines Gegners oder geh nahe an deinen Gegner heran (so unterläufst du ihn; er umarmt dich praktisch, sein Schlag geht ins Leere)! • Deine Verteidigung richtet sich auf Knie, Nase und Kinn deines Gegners.
14
X-Block Kreuze deine Arme! Dein X-Block stoppt den Schlag, Tritt deines Gegners.
Handballenstoß (Dein Handballen ist relativ unempfindlich. Schlage nie mit der Faust zu, dein Handgelenk könnte verletzt werden!) Stoße deinen Handballen gegen Kinn oder Nase deines Gegners! Tränen lenken ihn ab. Flüchte!
Zeitungsstoß (wenn dein Gegner größer ist als du) Rolle eine Zeitung (Heft) zusammen und stoße damit zu wie beim Handballenstoß!
15
Verteidigung mit einem Sessel • • •
Halte einen Sessel mit den Beinen zum Angreifer! Drehe ihn ständig (das verwirrt, er kann sich nicht auf ein Bein konzentrieren)! Gehe mit Stößen auf deinen Gegner zu (dräng ihn zurück)!
• •
Jetzt schlage dem Gegner die Waffe, falls er eine hat, aus der Hand! Setze mit Fußtritten nach, nur wenn unbedingt nötig!
16
Verteidigung mit einem Stock, Regenschirm … • • •
Ein rund 1,5 Meter langer Stock hält deinen Gegner weg. Schlage seitlich gegen sein Knie! Mach aber keine weiten Ausholbewegungen, sonst kommt dein Gegner zu nahe an dich heran (dann hat er dich)!
Dem Schwitzkasten entkommen 1. Schlag mit deiner Faust zwischen die Beine des Würgers! 2. Wenn nötig, dann den Handballenstoß anbringen!
17
Trick gegen Klammern von hinten (über deinen Armen) 1. Tritt dem Angreifer mit dem Absatz fest auf den Fußspann! 2. Schlage mit Wucht den Kopf nach hinten gegen seine Nase!
Trick gegen Klammern von hinten (unter deinen Armen) Fasse den kleinen Finger des Angreifers und biege ihn nach hinten! (Vorsicht: Er kann brechen!)
18
Trick gegen Klammern von vorne (über deinen Armen) Ramme dem Angreifer dein Knie fest zwischen die Beine!
Trick gegen Fassen am Handgelenk 1. Winkle deinen Unterarm an, 2. balle die Faust, drehe sie so, dass die Innenseite zum Körper zeigt,
3. reiß die Faust ruckartig aus dem Griff des Gegners,
19
4. sofort einen Faustrückenschlag ins Gesicht des Gegners führen!
Trick gegen Würgen (von vorne)
20
1. Stoße deine Arme fest durch die Arme des Würgers nach oben (löst den Würgegriff), 2. fasse den Kopf des Angreifers, zieh ihn zu dir und tritt ihm dein Knie zwischen die Beine!
21
Trick gegen Würgen (von hinten) 1. Drehe dich mit beiden Armen schwungvoll nach hinten, 2. schlage dabei den Angreifer von deinem Hals weg, 3. ramme ihm dein Knie (aus dem Schwung) zwischen die Beine!
Trick mit Erde, Sand, Getränk … Wirf deinem Angreifer Sand, Erde … (oder schütte ihm ein Getränk) in die Augen! Du hast Zeit zum Abhauen.
22
Kapitel 3 Geheimschriften
SAM entziffern gemeinsam in ihrem Detektivbüro eine geheime Botschaft. TFOEXYBKAFBDXRKBODBCXPPQ. (Die Lösung findest du auf der übernächsten Seite) Geheimschriften brauchst du, um mit deinen Freunden Nachrichten auszutauschen, die nur für euch bestimmt sind.
23
Die Nadelschrift • Nimm eine Zeitung und eine Nadel, • stich mit der Nadel auf einer Seite unter jeden Buchstaben ein Loch, den du für deine Geheimbotschaft brauchst! • Hältst du die Zeitung gegen das Licht, kannst du die Botschaft lesen.
Die unsichtbare Wachsschrift • Brich von einer Kerze etwas Wachs ab! Knete es! Es wird warm und verformbar. Rolle das Wachs zu einem Stift! Schreibe nun deine Geheimbotschaft in Blockbuchstaben (ist besser lesbar)! So wird die Schrift sichtbar: Pinsle mit Wasserfarbe über die Nachricht oder streiche ein feines Pulver (Kakao, Babypuder … ) darüber!
Die unsichtbare SAM-Schrift • Drücke ein nasses Blatt Papier gegen eine glatte harte Fläche (Fenster, Spiegel … ), • lege ein trockenes Blatt auf das nasse! • Schreibe mit Kugelschreiber deine Nachricht auf das trockene Papier. • Die Schrift drückt sich auf das nasse Blatt durch. • Lass es trocknen, die Schrift verschwindet! • Befeuchtet der Empfänger das Blatt (in Wasser tauchen), erscheint die Schrift wieder.
Der 3er-Code • • • •
BEISPIEL: MAS BUL CVI TKE TED MIN EMM OKL LIW (Willkommen im Detektivclub SAM.) Teile die Buchstaben deiner Botschaft einfach in Dreiergruppen! Schreibe sie von hinten nach vorne auf!
Die Zahlenschlange • • • • •
Nimm einen 6-eckigen Bleistift, wickle eine Luftschlange (ohne Überlappungen) flächendeckend über den Stift, schreibe die Nachricht von links nach rechts auf die Papierschlange, wickle sie ab und übergib sie deinem Freund! Der wickelt sie auf und kann die Botschaft lesen.
24
Das sprechende Lineal • Nimm ein Lineal, • leg es auf eine Heftseite; kennzeichne den Anlegepunkt (die Null) mit einem deutlichen Punkt (oder verwende dazu den roten Korrekturrand)! • Über jede Zentimeterzahl schreibst du nun einen Buchstaben deiner Geheimnachricht. • Füll jetzt die Zwischenräume mit anderen Buchstaben und Zahlen aus! • Legt dein Freund das Lineal am Anlegepunkt an, kann er deine Geheimbotschaft lesen.
Der SAM-ABC-Code ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ DEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZABC … A = D, B = E … Codezahl = 3; Lösung von S. 19: Wir haben die Gauner gefasst. • Schreibe für die Buchstaben des ABC einfach einen anderen, indem du das ABC um einige Buchstaben nach rechts verschiebst! • Mach mit deinen Detektivfreunden eine Codezahl zwischen 2 und 26 aus. Um so viele Stellen verschiebt ihr das ABC nach rechts!
Der SAM-47er-Code 4WMTLIEEULNKBLITSKMIAODVMMECØ7 Die Zahlen 4 und 7 sagen dir, dass die Nachricht in einem Buchstabenrechteck verschlüsselt ist. 4 Buchstaben senkrecht, 7 waagerecht (von oben nach unten geschrieben). • Schreibe deine Botschaft in 4 Zeilen zu je 7 Buchstaben (waagrecht)! M O K L L I W E D M I N E M C V I T K E T M A S B U L Ø • Jetzt schreibe die senkrechten Reihen (je 4 Buchstaben) von links nach rechts ab und reihe sie hintereinander! Dein Text ist perfekt verschlüsselt (statt 47 kannst du natürlich jede Zahl zum Verschlüsseln nehmen)! Die Leerstellen mit Ø markieren. • Beim Entschlüsseln geh umgekehrt vor!
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Der SAM-Computer-Code (z. B. K = S, Q = A, S = M … ) KQS = SAM • Deine Buchstaben auf der Tastatur erhalten neue Namen. • Besorge dir Klebeetiketten (in Größe deiner PC-Tasten), schreibe in Blau die Buchstaben wie auf der Tastatur drauf, in Grün das ABC der Reihe nach darunter (vergiss Ö, Ü, Ä nicht)! • Nun schreibe deine Geheimbotschaft nach den grünen Buchstaben! Dein Text ist verschlüsselt! • Zum Entschlüsseln ersetze die blauen Buchstaben durch die grünen!
Die SAM-Zeichenschrift Die SMS-Kürzel Da du auf deinem Handy für SMS nur 160 Zeichen zur Verfügung hast, ist es nützlich, ein paar zu kennen, die du schnell gebrauchen kannst – auch, um einfach mit deinen Freunden in Kontakt zu bleiben. Im Internet kannst du weitere finden. HADU – halte durch LAMAWI – lach mal wieder MUMIDIRE – muss mit dir reden WAUDI – warte auf dich KA – keine Ahnung ISDN – ich sehe deine Nummer KK – kein Kommentar TM – total mies JON – jetzt oder nie DN – du nervst QG – Quälgeist CUT – (see you tomorrow) sehe dich morgen FNJ – frohes neues Jahr HDOS – halt die Ohren steif HEGL – herzlichen Glückwunsch MEDIMA – melde dich mal MEMIWI – melde mich wieder SMS – schreib mir schnell
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WAKODUWI – Wann kommst du wieder? SFH – Schluss für heute HSIK – (how should I know?) Wie soll ich das wissen? IAC – (in any case) auf jeden Fall IMO – (in my opinion) meiner Meinung nach LOL – (laughing out loud) lautes Lachen NBG – (no big deal) kein Problem, keine große Sache OIC – (oh, I see) oh, ich verstehe SITD – (still in the dark) liegt immer noch im Dunkeln TYVM – (thank you very much) vielen Dank CYL – (see you later) bis später CU – (see you) bis dann TIA – (thanks in advance) danke im Voraus
Die SAM-SMS-Geheimkürzel Mit diesen Kürzeln kannst du eine Geheimbotschaft schnell per Handy übermitteln. GT = Geheimtreffen KU8 = komme um 8 Uhr VV = verfolge Verdächtigen SG = Spur gefunden IE = ich ermittle HKZ = habe keine Zeit WE = wurde entdeckt BH – brauche Hilfe GD = Gefahr droht U = untertauchen FIADS = Feind ist uns auf der Spur GVE = Gaunerversteck entdeckt A = Alarm
Unsichtbare Geheimtinten Du schreibst mit einer Flüssigkeit, die nach dem Trocknen unsichtbar ist. Nur wer weiß wie, kann sie sichtbar machen. • •
Schreibe mit einem faserig gekauten Zahnstocher! Nimm ein weißes, saugfähiges Blatt Papier,
27
• • • •
drück beim Schreiben locker auf und lass die Geheimtinte eintrocknen! Auf die Rückseite des Blattes schreibe zur Ablenkung eine echte Nachricht (niemand kommt auf die Idee einer Geheimbotschaft auf der Rückseite). Sichtbarmachen: Nimm eine Wärmequelle (keine offene Flamme = Brandgefahr!), erwärme das Blatt, die Schrift wird sichtbar! Wärmequellen sind: Glühbirnen, Herdplatte, Heizkörper, Bügeleisen (kälteste Stufe einstellen), Backrohr (180 Grad ist am geeignetsten) …
Geheimtinten sind: • • • • • • •
Salzwasser (kannst du auch mit einem Bleistift schraffieren zum Sichtbarmachen) Zitronensaft (filtern vor Gebrauch, mit Filterpapier von Kaffee) Buttermilch (trocknet langsam) Zwiebelsaft Zuckerwasser Weißer Essig Erdäpfelsaft (Kartoffelsaft)
Geheimbotschaften unauffällig übergeben Zeitungstrick: • •
Lass eine Zeitung, Heft … fallen, wenn du die Kontaktperson triffst! Die Person bückt sich schnell, steckt die Nachricht hinein und gibt dir das Buch zurück.
Buchtrick: • • •
Leihe in der Bibliothek ein bestimmtes (vorher vereinbartes Buch) aus, stecke deine Botschaft hinein (auf einer ausgemachten Seite), bring das Buch zurück, nun leiht es die Kontaktperson aus und hat deine Nachricht!
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Mülleimer im Park: •
•
Hinterlege die Nachricht in einem bestimmten (rot … ) Säckchen im Mülleimer! (Pass auf, dass er nicht bald geleert wird!) Die Kontaktperson holt sich die Botschaft.
Kaugummitrick: • •
Wickle deine Nachricht in ein Kaugummipapier (Alufolie) und stecke es zurück in die Papierhülle und in das Päckchen; jetzt biete der Kontaktperson diesen „Kaugummi“ an!
Geheimverstecke Bei deiner Detektivarbeit kann es immer wieder vorkommen, dass du Nachrichten oder Gegenstände geheim übergeben musst. Nichts eignet sich besser als ein Geheimversteck. Kragen: Stecke Botschaften einfach unter einen Rollkragen!
Doppelter Boden: Baue einen doppelten Boden ein (in Papierkorb, Schublade, Schultasche)! Nimm dazu Karton (etwas größer als der echte Boden, dann steckt er gut)! Verstecke unter diesem Zweitboden deine Nachricht …
Schuhsohle: Trägst du Schuheinlagen? Wenn nicht, bastle dir welche aus Filz! Verstecke darunter deine Geheimnachricht!
Buchtresor: Schneide den Buchblock aus, verstecke darin deine Geheimsachen!
29
Schublade: Klebe deine Nachricht auf die Unterseite des Ladenbodens! Nur dein Detektivfreund weiß Bescheid und findet die Botschaft.
Kappen: Sie haben an der Innenseite oft ein Band, unter dem du die Nachricht verstecken kannst.
Pflaster: Täusche eine Verletzung vor! Gib die Botschaft unter das Pflaster und klebe es um deinen Finger! Bei der Übergabe nimmst du es ab.
Kugelschreiber: Rolle die Nachricht eng zusammen! Nun verstecke sie im Schaft des Kugelschreibers (bei der Mine)!
30
Kapitel 4 Geheimsprachen, Codes
Viele Geheimsprachen und Zeichen sind international. Mit ihnen kannst du dich auf der ganzen Welt verständlich machen.
31
Das Finger-ABC mit einer Hand
32
Das Finger-ABC mit zwei Händen
33
Die Tauchersprache
34
Das Flieger-ABC In der Luftfahrt buchstabiert man Worte weltweit mit denselben Begriffen: Alfa, Bravo, Charlie, Delta, Echo, Foxtrot, Golf, Hotel, India, Juliett, Kilo, Lima, Mike, November, Oscar, Papa, Quebec, Romeo, Sierra, Tango, Uniform, Victor, Whiskey, X-Ray, Yankee, Zulu.
Die Notrufsprache der Flieger Diese Zeichen legst du mit Steinen. Mindestens 3 Meter groß (8 bis 10 Meter sind optimal). • • • •
Hat der Pilot dein Zeichen verstanden, wackelt er mit den Flugzeugflügeln, in der Nacht blinkt er mit grünem Licht. Hat er dein Zeichen nicht verstanden, kreist er mit dem Flugzeug, in der Nacht blinkt er rot.
35
Der Spiegelblitz Du hast einen Signalspiegel mit einem Loch in der Mitte in deiner Ausrüstung. Damit kannst du über weite Strecken Sonnenstrahlen reflektieren, also Lichtsignale punktgenau an einen Empfänger senden: • Wende dich dem Empfänger zu, • halte den Spiegel etwa 15 cm vor ein Auge. • Blicke nun über den Spiegel, drehe und wende ihn solange, bis du den reflektierten Lichtstrahl an irgendeinem Punkt zwischen dir und dem Empfänger (Flugzeug, Wanderer … ) siehst! • Visiere jetzt den Empfänger durch das Loch in der Spiegelmitte an, bis du ihn darin siehst! • Der Spiegelblitz trifft jetzt genau auf den Empfänger. Hast du keinen Spiegel, nimm die Klinge deines Taschenmessers: • Halte die Messerklinge so nah wie möglich unter dein Visierauge
36
• • •
(schließe das zweite Auge), strecke deinen zweiten Arm aus und stelle die Handfläche so auf, dass die Fingerspitzen den Empfänger verdecken! Drehe und kippe die Klinge nun solange, bis der reflektierte Sonnenstrahl die Fingerspitzen deiner ausgestreckten Hand trifft! Zieh die Fingerspitzen weg, der Lichtblitz trifft den Empfänger!
Der Bergrettungs-Code Falls du dich beim Schifahren, Wandern im Gebirge … verirrst. Du kannst die Signale laut pfeifen, rufen, mit der Taschenlampe blinken …
SOS: 3 kurze, 3 lange, 3 kurze Töne, Rufe, Blinkzeichen … (im 1-MinutenAbstand wiederholen)
Brauche schnell Hilfe: 6 schnelle Töne, Blitze, Rufe … hintereinander (im 1-Minuten-Abstand wiederholen)
Habe Botschaft verstanden: 3 Töne, Rufe, Blinker … hintereinander (im 1-Minuten-Abstand wiederholen)
Zurückkehren zur Basis: Dauernd anhaltende Ton-, Ruf-, Blinkfolge …
37
Geheime Grasknoten Sie zeigen deinen Freunden den Weg, den du genommen hast. Binde einfach Grashalme und Büschel zu Knoten, reiße umliegendes Gras aus (um die Knoten zu sehen)! • Grasknoten ohne geknickte Spitze = geradeaus weitergehen • Grasknoten mit Spitze nach links geknickt = links abbiegen • Grasknoten mit Spitze nach rechts geknickt = rechts abbiegen • 3 Grasknoten nebeneinander = Gefahr!
geradeaus
links
rechts
Gefahr
Sprechende Steinmänner Das sind aufgeschichtete Steine. Macht ihre Bedeutung untereinander aus. • 2 Steine übereinander = geradeaus weitergehen • 2 Steine übereinander, 1 links davon = links abbiegen • 2 übereinander, 1 rechts = rechts abbiegen • 3 Steine übereinander = Gefahr • Steinkreuz = Vorsicht • Steinkreis, 1 Stein in der Mitte = Ende meines Weges • 2 Steine übereinander, 1 davor = sofort umkehren
geradeaus
Vorsicht
links
rechts
Ende
38
Gefahr
sofort umkehren
Die SAM-Geheimzeichen 1. 1 Hand in der Hosentasche = Ja 2. 2 Hände in den Taschen = Nein 3. Kratzen am Kopf = Achtung, Gefahr! 4. Kratzen im Nacken = Wir werden beobachtet. 5. gekreuzte Beine = Treffen im Geheimversteck 6. Hände auf dem Rücken = Pause 7. am Ohr kratzen = Belausche 8. Verdächtiges am Auge kratzen = Muss dir was zeigen. 9. kurz auf einem Bein stehen = Muss weg 10. an der Nase kratzen = Wir wurden enttarnt. 11. verschränkte Arme = Ich muss dir eine Botschaft übergeben. 12. durch die Haare fahren = Wir haben nicht mehr viel Zeit. 13. auf die Lippe tippen = Leise sein! 14. kurz ein Auge zuhalten = Sofort verstecken!
Das Morse-ABC Du kannst die Buchstaben mit der Taschenlampe blinken oder durch Klopfen hörbar machen. A= .Ä = .-.B = -… C = -.-. CH= ---D = -.. E = -. F = ..-. G = --. H = ….
I = .. J = .--K = -.L = .-.. M=N = -. O=Ö = -. P = .--. Q = --.-
Punkt = .-.-.Komma = --..-Fragezeichen = ..--..
1 = .---2 = ..--3 = …-4 = ….5 = ..... 6 = -…. 7 = --… 8 = ---.. 9 = ----. 0 = -----
R= .-. S=… T=U = ..Ü = ..V=…W = .X = -..Y = -.Z = -..
Habe mich geirrt = ........ Nachricht ist zu Ende = .-.Habe verstanden = ...-.
39
Die SAM-Codeworte Bei fehlendem Sichtkontakt, um festzustellen, ob der Betreffende zu eurer Bande gehört. • Vereinbart ein Erkennungswort (z. B. CodeName SAM)! • Auf deine Frage: CodeName? • Antwortet die Person mit: SAM. • Tipp: Wechselt die Codewörter öfters! Dann seid ihr sicherer.
Der SAM-Telefon-Code Wurdest du bei Ermittlungen geschnappt und sollst deine Freunde in eine Falle locken, kann ein Alarmwort rettend sein. • Sprecht euch mit den gegenseitigen Namen an! • Das bedeutet: Falle! Kann nicht reden (jemand steht neben mir)! Gefahr!
Die SAM-Codezahl Um herauszufinden (bei fehlendem Sichtkontakt), ob dein Gegenüber ein Feind ist. • Vereinbart eine Codezahl unter 10 (z. B. 8)! • Deine Frage: z. B. 5 • Antwort eines Bandenmitgliedes: 3 (die Ergänzung auf die Codezahl)
Die SAM-Berührungssprache Im Dunkel, wenn ihr absolut still sein müsst, weil Feinde da sind. • leichter Schlag auf den Kopf = Gefahr, Achtung! • Druck auf die Schulter = in Deckung gehen • sanfter Stoß in den Rücken = weitergehen • ziehen an der Kleidung nach unten = hier warten • kurzes Zurückziehen des Vordermannes = Stopp • hochziehen an der Kleidung = aufstehen • ziehen am Arm nach links = nach links gehen • ziehen am Arm nach rechts = nach rechts gehen • den Vordermann zu sich drehen = umkehren
40
Kapitel 5 Der Körper als Lügendetektor – Körpersprache lesen
Worte können lügen. Dein Körper nicht (seine Botschaften sind fast immer spontan und somit klar). Aus den Bewegungen und Haltungen kannst du heimliche Absichten herauslesen. Beobachte Menschen und ihre Bewegungen genau. Die Körpersprache anderer Leute zu entschlüsseln, hilft bei Ermittlungen. Beobachtet Menschen genau und schaut auf die folgenden Bewegungen.
41
Was dir Kopf und Hals verraten Nach vorne geschoben: Ich bin aufmerksam. Ich mag dich. Ich bin aggressiv. Nach hinten geschoben: Ich bin skeptisch, warte ab. Drehung zu dir her: Ich bin aufmerksam, höre genau zu. Drehung von dir weg: Ich bin unaufmerksam. Neigung nach links: Ich bin kritisch, prüfend. Neigung nach rechts: Ich bin unentschlossen; ich warte ab. Erhoben, Kinn vorgeschoben: Ich verachte dich. Ich bin schlecht gelaunt.
Was dir Augen, Augenbrauen und Augenlider verraten Blick ins Leere: Ich bin gedanklich woanders. Blick nach unten: Ich konzentriere mich. Blick nach oben: Ich suche einen Ausweg. Ich versuche mich zu erinnern. Blick geradeaus: Ich bin interessiert. Ich bin bereit. Augen wandern von unten nach oben:
42
Ich hab Angst. Augen zu einem Schlitz verengt: Ich hasse dich, traue dir nicht, will dich verletzen. Kurzer Blickkontakt: Ich bin schüchtern; unsicher. Langer Blickkontakt: Ich bin interessiert; zudringlich. Blickkontakt fehlt: Ich bin konzentriert; habe Angst, bin überheblich. Augenlider oft bewegt: Ich bin nervös. Augenlider weit geöffnet: Ich habe Angst. Augenbrauen zusammengekniffen: Ich bin zornig. Augenbrauen hochgezogen: Ich bin entsetzt. Das glaube ich nicht.
Was dir die Nase verrät Nasenflügel gebläht: Ich bin gereizt, zornig. Nasenrümpfen: Ich mag nicht. Ich bin verlegen.
Was dir der Mund verrät Mund zittert und zuckt: Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich bin nervös.
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Mund weit geöffnet ohne Sprache: Oh Schreck! Oder: Ich freue mich. Beide Mundwinkel hochgehoben: Ich habe gute Laune. Ich freue mich. Ein Mundwinkel nach unten gezogen: Ich verachte dich.
Was dir die Lippen verraten Lippen zusammengepresst: Ich konzentriere mich. Ich bin schlecht gelaunt. Auf den Lippen kauen: Ich zögere. Ich bin nervös. Ich denke nach. Unterlippe hochgezogen: Ich zweifle. Auf eine Lippe beißen: Ich hab Angst. Ich bin schüchtern. Lippe mit der Zunge schnell befeuchten: Ich bin angespannt, nervös. Ich habe Stress Zeigen (blecken) der Zähne: Ich rase vor Wut. Ich drohe dir. Zähne aufeinanderbeißen und Lippen zusammenpressen: Ich verkneife mir was. Zungenspitze an der Oberlippe: Ich konzentriere mich voll.
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Was dir die Füße im Stehen und Sitzen verraten Parallelstellung: Ich bin aufmerksam. Nach innen gedreht: Ich bin unsicher. Nach außen gedreht: Ich bin selbstsicher. Auf der Außenkante: Ich bin nervös. Auf der Innenkante: Ich bin verkrampft.
Was dir die Hand verrät An das Kinn greifen: Ich denke nach. Das Kinn kratzen: Ich zweifle. Das Kinn reiben: Ich bin unsicher und denke nach. Ohren oder Nase kratzen: Ich bin nervös. Sich an die Ohren greifen: Ich habe mich selbst ertappt. Die Ohren reiben: Ich bin verlegen.
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Sich an die Nase greifen: Ich bin verlegen; konzentriert. Sich die Nase reiben: Ich zweifle. Zeigefinger auf den Mund legen: Ich bin nachdenklich; verlegen. Hand nach dem Sprechen auf den Mund legen: Ich hab mich verquatscht; will das Gesagte zurücknehmen. Hand während des Sprechens auf den Mund legen: Ich bin mir nicht sicher. Hand vor dem Sprechen auf den Mund legen: Ich bin nachdenklich.
Was dir der Gang verrät Rasches Tempo, fester Schritt: Ich verwirkliche meinen Plan. Hastig, mit kurzen Stolperschritten: Ich bin nervös, unruhig, angespannt. Ständiges Gewichtverlagern von einem auf das andere Bein: Ich flüchte jeden Moment. Kleine Schritte bei großen Menschen: Ich bin unsicher; zurückhaltend.
SAM-Tipp: Gespielte Körpersprache erkennen So entlarvst du Leute, die mit den Ausdrücken des Körpers „spielen“, dich täuschen wollen: • Sie übertreiben die Gesten meist. Sind überfreundlich … Beobachte sie eine Zeit lang.
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• • •
Sie wirken gekünstelt, weil sie spielen. Du hast den Eindruck: An dem „stimmt“ was nicht. Gestik und Mimik wirken abgehackt, unrund, weil man bewusst daran denkt. Oft passen Verhalten und Körpersprache nicht überein. Jemand grüßt dich mit festem, selbstsicherem Händedruck, hat dabei aber zittrige Mundwinkel.
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Kapitel 6 Das Geheimnis der Spuren
Spuren verraten eine Menge über den Täter. Unfreiwillig werden immer Spuren am Tatort hinterlassen. Du musst sie nur finden, richtig sichern und gekonnt auswerten. Hier sind die Tricks, die von Profis stammen.
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Spuren finden Spuren sind: • Handschriften • Fingerabdrücke • Lippenabdrücke auf Gläsern • Bissspuren in Obst • Zigarettenkippen • Schuhspuren • Haare • Stoffflusen • Fäden • Schmutz (Erde … ) • Werkzeuge (Messer, Bohrer … ) • Blutspuren • Kratzspuren • Reifenspuren verlorene Gegenstände (Fahrkarten, Feuerzeug … )
Spuren suchen und sichern • • • • • •
Prüfe verdächtige Spuren mit der Lupe! Zuerst wird der Boden abgesucht (um Spuren nicht zu verwischen), dann such nach Finger-, Hand-, Lippenabdrücken! Jetzt suche nach möglichen anderen Spuren (Haare, Fasern … )! Stecke deinen Fund in ein Papierkuvert oder eine Klarsichthülle! (Jedes Stück einzeln, sonst zerstörst du Hinweise.) Beschrifte jeden Fund: WO gefunden? WANN gefunden? Dein Verdacht?
Fingerabdrücke sichern Es gibt auf der ganzen Welt keine zwei Menschen, die dieselben Finger-, Zehenoder Lippenabdrücke haben (nicht einmal Zwillinge). Deshalb ist ein Fingerabdruck ein fester Beweis, um einen Gauner zu überführen.
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Nimm: • deinen weichen Haarpinsel, • dein Fingerabdruckpulver (Puder … ). Du kannst auch auf Sandpapier eine Bleistiftmine zu feinem Pulver zerreiben. • Klebeband, • weißes oder schwarzes Tonpapier. So geht’s: 1. Tupfe das Pulver mit dem Pinsel vorsichtig auf die Spurenstelle, bis der Fingerabdruck sichtbar wird! Blase das überflüssige Pulver weg! 2. Drücke nun den durchsichtigen Klebestreifen (mit der Klebeseite nach unten) auf die pulverbedeckte Stelle! 3. Reibe das Klebeband gut fest! 4. Jetzt das Klebeband vorsichtig abziehen! Der Abdruck ist nun drauf. 5. Jetzt klebe einen zweiten Streifen über die Klebeseite! Der Fingerabdruck ist eingeschlossen und gesichert. 6. Lege ihn auf ein helles Papier (bei dunklem Pulver) und umgekehrt! Jetzt siehst du den Fingerabdruck deutlich. 7. Beschrifte das Papier mit Fundort, Zeit und Verdacht!
Spuren vermeiden • • • • • •
Greif nichts an, sonst hinterlässt du Fingerabdrücke! Öffne Türklinken mit dem Ellenbogen! Trage deine dünnen Gummihandschuhe beim Spurensichern! Gehe den Tatort in immer größer werdenden Kreisen ab! Prüfe alle Gegenstände (Fenster, Möbel, Geschirr … ) Fertige eine Handskizze des Raumes an! Zeichne ein, wo du Spuren gefunden hast! Binde Karton unter deine Schuhe, dann hinterlässt du keine Abdrücke!
Fingerabdrücke findest du oft an: • Fenstern (berührtes Glas), • Außenseiten von Gläsern, glatten Möbelstücken, Tischplatten, Türklinken …, • Vasen, Bildern, Flaschen, Tellern …, • wertvollen Papieren und Dokumenten.
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Wie du Sachen richtig angreifst • • • •
Nimm kleine Dinge (Haare … ) nur mit der Pinzette auf, Schiebetüren öffne mit einer zusammengerollten Zeitung! berühre ein Glas nur von innen (steck die Finger hinein, spreize sie und prüfe das Glas), ziehe Schubladen mit einem Kugelschreiber auf,
Arten von Fingerabdrücken und Fingerlinien Hier siehst du die wichtigsten Beispiele, wie Fingerabdrücke aussehen können. Zwischen deinem gesicherten Abdruck und dem des Verdächtigen sollte es mindestens zwei Übereinstimmungen geben. (Delta, Wirbel, Schlinge, Doppelschlinge Bogen, Verletzungsnarbe, Fingerlinien)
Spuren abgießen Trittspuren und Reifenspuren im Freien sicherst du, indem du einen Gipsabdruck machst.
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Nimm: • Gips, • Wasser, • einen Topf, Schale, • einen Löffel oder ein Holzstück zum Umrühren, • einen Streifen Pappkarton oder einen Ledergürtel. So geht’s: 1. Säubere die Spur mit der Pinzette von Laub, Kies, Gräsern … , 2. steck den Gürtel, Pappkarton … vorsichtig rund um die Spur in den Boden, 3. rühre den Gips an! (Er darf nicht zu zäh sein, sonst fließt er nicht in die feinen Spurteile) Vorsicht: Gips wird schnell hart! 4. Gieße den Gips behutsam in die Spur, lege feine Ästchen gitterförmig in den Abdruck und gieße noch ein wenig Gips darüber! (Der Spurabdruck wird so stabiler.) 5. Ist der Gips hart, nimmst du den Abdruck vorsichtig aus dem Gürtel! Reinige ihn! Beschrifte ihn an der glatten Oberseite!
Tropfspuren Je größer die Höhe, aus der Tropfen fallen, desto gezackter ist der Rand des Fleckes. Aus solchen Spuren kannst du schließen, wie groß jemand ist und wie schnell er ging.
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Tropfen, die aus 1 Meter Höhe gefallen sind:
Tropfen, die aus 2 Meter Höhe gefallen sind:
Tropfen, die aus 3 Meter Höhe gefallen sind:
Der Täter ist schnell gegangen. Er war in Pfeilrichtung unterwegs:
Der Täter ist gerannt und war in Pfeilrichtung unterwegs:
Ein Mensch stand länger an derselben Stelle:
Der Täter ist nach links gegangen: Der Täter ist nach rechts gegangen:
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SAM-Trick: Sandspuren sichern Sicherst du eine Sandspur, verklebe den körnigen Spurabdruck, indem du ihn mit Haarspray besprühst! Das stabilisiert die Spur. Sprühe aus einiger Entfernung, sonst zerstört der Strahl die Spur!
Menschliche Fußspuren Große Personen haben längere Schritte als kleine. Die Tritte haben einen Abstand (von der Fußspitze bis zur Ferse des nächsten Abdruckes) von 1 bis 1 ½facher Fußgröße. Fußlänge in cm 23,5 24.3 24.9 25,6 26,3 27,0 27,6 28,3 29,0
Schuhgröße 37 38 39 40 41 42 43 44 45
• Gehspur Die Fußspitzen zeigen leicht nach außen. Der ganze Fuß tritt auf. • schwer zu tragen Der Gang ist breiter als normal, die Spuren tiefer. Die Schuhspitzen zeigen nach vorne. • Laufspur Tiefe Ferseneindrücke (Gewicht abfangen). Auf frischem Untergrund ist die Spur mit Erde beworfen (durch das Abstoßen). Eindrücke sind undeutlich. Die Schritte sind bei Erwachsenen ca. 1 bis 2 Meter lang. Die Schuhspitzen zeigen gerade nach vorne.
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• Standspur Sie zeigt auf engem Raum mehrere Eindrücke. • Der Täter drehte sich auf der Ferse. Ein einziger Absatzeindruck mit mehreren Sohleneindrücken. • Sprungspur Nur die Absätze hinterlassen einen tiefen Eindruck •
Eine Schubkarre wurde vor sich hergeschoben.
Wie groß war der Einbrecher? • •
Multipliziere die Schuhlänge mit 6. Du erhältst die ungefähre Körpergröße einer Person. Ebenso kannst du Schrittlängen vergleichen. Gleich große Personen haben in etwa gleich lange Schritte.
SAM-Spurenstab Mit seiner Hilfe bestimmst du, in welcher Entfernung von einem Fußtritt du den nächsten Abdruck suchen musst. 1. Markiere auf dem Stab (Stock) die Länge der Fußspur und die Schrittlänge bis zur zweiten Spur (2 Spuren brauchst du)! Binde einen Grashalm, Gummiring … an den Stab! 2. Legst du nun den Stab mit dem Schuhende am Absatzende der zweiten Spur an, ist im Bereich der Stabspitze die nächste Spur zu suchen.
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SAM-Spurenmagnet Reibe mit einer Nylonstrumpfhose über ein Plastiklineal oder einen festen Plastikheftumschlag! Der Strumpf lädt sich elektrostatisch auf. Nun zieht er Haare, Flusen, Staub … magnetisch an (gut bei kleinen Ritzen … ).
Schuhabdrücke erkennen:
Reifenspuren enträtseln Auf losem Untergrund (Feldwege … ) verraten dir Reifenspuren eine ganze Menge. • •
Gras wird in Fahrt- oder Gehrichtung umgeknickt. Fährt ein Fahrzeug durch eine Wasserpfütze, spritzt das Wasser nach vorne und zur Seite weg.
Was Fahrradspuren verraten Die Schlingenform der Fahrradspur weist darauf hin, wie schnell und in welche Richtung jemand gefahren ist. •
Hinterrad = immer eine fast gerade Spur Vorderrad = zeichnet eine Schlangenlinie
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•
Je schneller jemand fährt, desto flacher sind die Schlingen, da der Fahrer das Gleichgewicht besser halten kann.
•
Je langsamer, desto ausgebuchteter die Schlingen.
Alte Spuren • • • •
sind meist ausgetrocknet und hart. Die Kanten sind meist rissig oder unscharf. Die Spur hat die gleiche Farbe wie die umliegende Erde. Bei Schneespuren sind alte Spuren größer als neue (Schnee schmilzt etwas).
Frische Spuren • • •
sind meist weich und nicht ausgetrocknet, haben deutliche Umrisse, Kanten sind je nach Boden scharf und eckig.
Tierspuren lesen
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Spuren, die Vögel hinterlassen
Wichtige Tierfährten
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Spuren am Menschen Oft wird nach einer Person gesucht und ein Verdächtiger entdeckt. Ist er wirklich der Gesuchte? Oder täuscht er vor, jemand anderer zu sein? • Brillenträger haben an der Nasenwurzel oft einen Abdruck von der Brille. • Haare: Sind sie rundherum eingedrückt, trägt die Person normal einen Hut oder eine Kappe. • Haaransatz: Hat er eine andere Farbe als die Haare, sind sie gefärbt. • Armbanduhr am rechten Handgelenk: die Person ist Linkshänder (und umgekehrt). • Weißer Hautstreifen am Handgelenk: Der Verdächtige trägt seine Uhr normal am anderen Handgelenk. • Jemand hat an Wangen und Kinn hellere Haut: Ein Bart wurde abrasiert.
Versteckt sich jemand in einem Haus? So erkennst du es: • Brennt Licht? • Liegt frischer Müll in der Mülltonne? • Ist der Briefkasten voll oder leer?
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• • • •
Steht ein Fenster offen oder ist eines gekippt? Kommt Rauch aus dem Kamin? Verändert sich ein Vorhang oder ein Rollo von einem Tag zum anderen? Sind Spuren zu finden, die gestern noch nicht da waren?
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Kapitel 7 Tarnen, beschatten, verfolgen …
Tarnung ist wichtig, um bei verdeckten Ermittlungen nicht gesehen zu werden, zum Anschleichen auf der Jagd oder sei es, um selbst von Verfolgern nicht erwischt zu werden. Hier sind wichtige Tipps und Tricks.
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Abenteuertarnung (Outdoor) Tarnen bedeutet, dich deiner Umgebung anzupassen. Deine Tarnung darf Bewegungsfreiheit und Sicht nicht einschränken. Bewege dich nicht, wenn du nicht entdeckt werden willst! Tarne auch Geräusche und Gerüche! • Verstecke dich hinter Gebüschen, Gras, Bäumen, Erd- und Felsmulden! • Schatten verbergen dich, wandern aber! • Verwische Spuren! • Flucht in den dichten Nebel kann rettend sein!
Tarnung durch Kleidung • • • •
Meide grelle, leuchtende Farben! Färbe Hemd, Hose, Schuhe … mit Erde, Gras, Schlamm, zerriebenen Blättern, Asche aus deinem Lagerfeuer …! Knüpfe aus Schnüren oder Lianen ein Netz und behänge es mit Blättern, Ästen, Gräsern …! Tarngirlande: Binde im Abstand von 15 cm (3 Meter lang) Tannenzweige, Grasbüschel … in eine Schnur ein und wickle sie dir um den Körper!
Dein Gesicht wird unsichtbar • • •
•
Verwende die Farben Grün, Braun und Schwarz! Male mind. 8x8 cm große Flecken und Streifen in dein Gesicht! Farben selbst machen, geht so: Mische mit Öl oder Fett (Butter … ) Erde + Fett = braun Kohlenstaub vom Lagerfeuerholz + Fett = schwarz zerriebenes Gras, Blätter + Fett = grün Reibe dein Gesicht, den Hals, die Hände … leicht mit Fett ein, ehe du die Pasten aufträgst!
Gerüche tarnen • •
Wind: Weht er dir aus der Richtung deines Feindes entgegen (ein Hauch genügt), trägt er deinen Körpergeruch von ihm weg. Stelle dich für eine Minute mit angehaltener Luft in den Rauch deines Lagerfeuers, das tarnt deinen Geruch für einige Zeit!
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Geräuschloser „Lärm“ • Überprüfe, wo du hintrittst, bevor du deinen Fuß auf dürre Zweige … setzt! • Setze deinen Fuß erst auf, wenn du keine Hindernisse ertastest! • Weicher Untergrund: Setze zuerst mit der Ferse auf! • Auf Gras: Setze gleich die ganze Sohle auf! • Harter Boden: Zuerst mit den Zehenspitzen aufsetzen oder mit der Fußkante!
In ein zweites ICH schlüpfen • Haare: Töne sie (hält nicht sehr lange an), Mädchen können Zöpfe flechten (sie weglassen), Haare offen tragen … • Haarwachs (Zuckerwasser) glättet dein Haar. Du kannst es leicht frisieren. Ändere deine Frisur auf Mittelscheitel, Scheitel nach rechts … • Schminkstifte (hat deine Schwester, Mutter): damit kannst du Augenbrauen, Stirnfalten, Falten zwischen Mund und Nasenflügeln verstärken (dann siehst du älter aus). • Schuhe: Hohe Absätze lassen dich größer wirken (und umgekehrt). • Trage eine Brille (blicke über ihren Rand, wenn sie stark ist, sonst kriegst du Kopfweh, Schwindelgefühl, tränende Augen)! • Als Brillenträger lass sie weg! Nimm Kontaktlinsen! • Kontaktlinsen gibt es in verschiedenen Farben. So kannst du deine Augenfarbe verändern. • Segelohren täuschst du vor, indem du dir keilförmige Knetmasse hinter die Ohren steckst oder die Enden der Haltebügel deiner Brille dick mit Pflaster umwickelst. • Dicker wirkst du, wenn du dir ein Kissen unter ein großes T-Shirt steckst. • Lege dir ein zusammengerolltes Handtuch in deinen Nacken – du wirkst buckliger!
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• • • • • •
Ändere deinen Gang (humple, mach lange Schritte … )! Zahnlücken täusche mit Zahnlack (Faschingsschminke) vor! Male dir Sommersprossen! Sprich nicht im Dialekt, sondern nach der Schrift! Kleide dich anders als gewohnt! Kaue Kaugummi und schiebe ihn unter deine Ober- und Unterlippe – dann wirkt deine Mundpartie wuchtiger!
SAM-Tipp: • Überlege dir vor der Verfolgung oder Nachforschung eine glaubwürdige Ausrede, falls du ertappt wirst! • Theaterschminke ist für Bühnenlicht gemacht. Am Tag wirkt sie zu grell!
Richtig anschleichen • Steig nie auf einen Gegenstand, wenn du darüber hinwegsteigen kannst (Geräuschgefahr)! • Schleichst du dich an ein Tier an, mach kurze Schritte und bleib zwischendurch immer wieder stehen! • Schleiche lautlos und gegen den Wind (Geruch)! • Prüfe ständig das Gelände vor dir (Lärm beim Auftreten)! • Beobachte Tiere genau! (Kurz bevor sie den Kopf heben, um nach Gefahr Ausschau zu halten, bewegen sie meist den Schwanz – bleib dann sofort reglos stehen!)
Richtig beschatten und verfolgen Eine Beschattung ist kein Spaziergang. Wichtig ist Konzentration, ständig die Positionen zu wechseln und nicht aufzufallen. • Jungs sollten Männer verfolgen, Mädchen Frauen (das zieht die Aufmerksamkeit nicht so sehr auf dich wie umgekehrt). • Seid ihr eine Bande, sollte einer immer auf der gegenüberliegenden Straßenseite gehen, um den Abstand nicht zu groß werden zu lassen, falls ihr den Verfolgern einmal aus den Augen verliert. • Der Erste geht einige Schritte hinter dem Verdächtigen, der Zweite von euch wieder einige Schritte weiter hinten. • Wechselt auf ein Geheimzeichen die Seiten! • Vorsicht bei Bushaltestellen, Taxis … Zu schnell ist der Verfolgte weg!
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• Vermeide Blickkontakt! Du könntest auffallen. • Schöpft der Verfolgte Verdacht und bleibt stehen, geh einfach weiter. Halte erst bei einer unauffälligen Stelle, von der aus du ihn im Auge behalten kannst. • Klebe mit Kaugummi einen kleinen Spiegel auf deine Armbanduhr! Tu, als schaust du auf die Uhr – du beobachtest jedoch wie durch einen Rückspiegel. • Dreh die Innenseite deiner Jacke nach außen! Das ist eine gute, schnelle Tarnung. • Bleib abends nie unter Straßenlaternen stehen! • Schaue nie jemandem auffällig nach! • Lege einen Spiegel in ein Buch, das du vorgibst zu lesen. So kannst du den Verdächtigen beobachten, obwohl du ihm den Rücken zukehrst. (Funktioniert nur bei bestimmten Situationen im Park … )
Schnelltarnung Schöpft der Verfolgte Verdacht, musst du schnell reagieren, um nicht enttarnt zu werden. • Halte unauffällig! Telefoniere, löse eine Straßenbahnkarte, krame in deiner Hose nach Geld … • Halte vor Plakaten, lies Fahrpläne, schau dir Auslagen an … • Niese mehrmals künstlich und verbirg dein Gesicht in deinen Händen! • Tu, als würdest du dich mit einem Taschentuch schnäuzen! • Geh in eine Telefonzelle, von der aus du den Verdächtigen sehen kannst!
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• Setze dich auf eine Parkbank und lies in einer Zeitung oder einem Taschenbuch, das du immer dabei hast! • Schnüre deine Schuhbänder neu! (Verbirgt dein Gesicht!) • Sprich jemanden an und frage ihn nach der Uhrzeit, dem Weg … Bummle vor einem Schaufenster! Du kannst es als Rückspiegel verwenden (sei nicht zu nahe dran, dann siehst du nichts). Achtung! Achte darauf, vor welcher Auslage du stehst! (Ein Junge vor einem Schaufenster mit Damenkleidung würde wahrscheinlich auffallen.) • Lies während des Gehens in einem Stadtplan! Blicke über den Rand lassen dich sicher unterwegs sein! • Lass eine Münze fallen, bücke dich und steck sie in deine Hosentasche!
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Kapitel 8 Fallen basteln, erschrecken, Alarmanlagen
Fallen und Alarmanlagen dienen dazu, Einbrecher zu erschrecken und in die Flucht zu schlagen. In der Natur können Fallen notwendig sein, um Nahrung zu beschaffen.
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Glühbirnenfalle Nimm: • Eine ausgebrannte Glühbirne, • einen Pullover, Jacke, Tuch … So geht’s: • Wickle die Glühbirne in das Tuch (um dich nicht zu schneiden), • schlage die Glühbirne gegen eine Wand (sie bricht – die Glühbirne), • lege die Glasscherben mit der Wölbung nach oben auf den Boden! • Tritt ein Einbrecher auf die Scherben, hörst du das Knacken sofort!
Erdnussfalle Statt der Glühbirnenscherben kannst du auch Erdnussschalen verwenden.
Knallfalle Nimm: • Einen Luftballon, • einen Reißnagel, • ein Stück Klebeband. So geht’s: • Drück den Reißnagel durch das Klebeband und klebe ihn am unteren Türblatt fest! • Nun klebe den aufgeblasenen Luftballon an der Wand fest
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•
(so, dass ihn der Reißnagel trifft, wenn die Tür geöffnet wird)! Der platzende Ballon versetzt den Einbrecher in Angst und Schrecken.
Schubladenfalle Sie funktioniert ähnlich wie die Knallfalle. • Presse den aufgeblasenen Luftballon in die Schublade mit den geheimen Nachrichten, • befestige den Reißnagel innen an der Schubladendecke! • Öffnet jemand die Lade, zersticht der Nagel den Ballon – Knall!
Türfalle Nimm: • Leere Blechdosen (von Tennisbällen, Trinkdosen … ), • fülle sie mit Schepperzeug (Nägeln, Münzen … ), • hänge die Dosen an das äußere Ende der Türklinke! • Öffnet jemand die Tür, fallen die Dosen zu Boden und machen Lärm.
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Stolperfalle Nimm: • Eine dünne Angelschnur (sie ist praktisch unsichtbar), • einen Bleistift, Lineal … • ein Backblech (oder einen Gegenstand, der beim Umfallen Lärm macht), • einen Reißnagel oder Klebeband. So geht’s: • Binde die Angelschnur um das Lineal, • befestige die Schnur in Knöchelhöhe über dem Boden an der Wand (mit dem Reißnagel), • spanne die Leine über den Boden und stütze mit dem Lineal das Backblech ab! • Läuft jemand in die Angelleine, fällt das Backblech und macht Lärm. • Du kannst die Stolperleine auch auf beiden Seiten mit einem Reißnagel befestigen und dann ein Fischerglöckchen anbringen. Auch das macht Lärm beim Berühren.
Bücherfalle • •
Staple vor deiner Zimmertür einen Turm aus Büchern (1,5 Meter hoch)! Öffnet jemand die Tür, fallen die Bücher lärmend um.
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Kapitel 9 Handschriften entschlüsseln
Handschriften sind fast so verschieden wie Finger abdrücke. Wenn du weißt, worauf du achten musst, verraten sie eine Menge über den Charakter des Verfassers eines Textes. Entschlüsselst du Handschriften, solltest du immer mehrere Merkmale beachten. Treffen mehrere Eigenschaften zu, kannst du ziemlich genaue Rückschlüsse auf das Wesen der schreibenden Person ziehen.
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Druck Sehr leichter Druck Der Schreiber = ängstlich, schüchtern, kraftlos, vielleicht verletzt oder krank
Leichter Druck Der Schreiber = ruhig, zurückhaltend, hat wenig Selbstvertrauen
Fester Druck Der Schreiber = zielgerichtet, weiß, was er will
Sehr fester Druck Der Schreiber = feindselig, gewaltbereit; Vorsicht ist geboten!
Ungleichmäßiger Druck Der Schreiber = unentschlossen, überarbeitet, nervös, gestresst
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Neigung der Buchstaben Nach rechts Der Schreiber = Seine Gedanken sind in die Zukunft gerichtet, er ist positiv denkend.
Stark nach rechts geneigt Der Schreiber = denkt nur an sich selbst
Rückwärts nach links Der Schreiber = scheut Veränderungen, hängt an der Vergangenheit
Buchstabengröße Sehr kleine Buchstaben Der Schreiber = kann sich gut konzentrieren, ist in sich zurückgezogen, ist Einzelgänger und Denker
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Mittlere Buchstaben Der Schreiber = ist sehr anpassungsfähig im Beruf und privat, kann sich auf die Lage einstellen
Große Buchstaben Der Schreiber = weiß genau, was er will. Will im Mittelpunkt stehen!
Abstand, Zwischenräume Wenig Platz zwischen den Buchstaben Der Schreiber = aufdringlich, grenzenlos, nervös
Großer Abstand Der Schreiber = misstrauisch gegen andere, Einzelgänger, hält Abstand zu anderen
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Normaler Abstand Der Schreiber = guter Organisator, denkt jeden Plan gut durch
Großer Zeilenabstand Der Schreiber = schlau, intelligent, hat Überblick
Schreibgeschwindigkeit Schnell Der Schreiber = handelt und denkt rasch, ist geistig fit
Langsam Der Schreiber = unsicher, muss nachdenken, weiß nicht genau, was er will und soll
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Verbindungslinien Bögen Der Schreiber = oberflächlich, schlampig, ungenau
Gerade Linien Der Schreiber = ehrgeizig, fleißig, stur, will das letzte Wort haben
Der i-Punkt Direkt über dem Stamm Der Schreiber = sorgfältig, genau, arbeitet gründlich für seine Ziele
Schrägstriche Der Schreiber = klug, fantasievoll
Gewellt Schreiber = hat gern Spaß, lustig
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Links vom Stamm Schreiber = vorsichtiger Mensch, unsicher, ängstlich für die Zukunft
Offener Kreis Schreiber = kindlich, unerwachsen, hört oft auf andere statt auf sich selbst
Unterschriften Groß Schreiber = wäre gern berühmt, wichtig
Kleiner als der übrige Text Schreiber = will keine Aufmerksamkeit, im Hintergrund bleiben
Unleserlich Schreiber = ungeduldig, schreibt unter Zeitdruck, denkt nur an sich
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Kapitel 10 Schlaue Tricks und Abenteuertipps
Beim Wandern, Campen … in den Bergen, im Wald, im Schnee … überall kannst du unerwartet in eine gefährliche Lage geraten. Hier sind nützliche Tricks und Tipps, wie du Gefahren erkennst, vermeidest oder ihnen entkommst. Überleben pur.
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Sehrohr Mit Hilfe dieses Periskops kannst du um die Ecke, über Mauern … schauen. Nimm: • eine Schere, • Milch- oder Orangensaftkarton, • 2 Taschenspiegel (Schminkspiegel), • Klebeband. So geht’s: 1. Schneide in eine Seite des Kartons (weit oben) ein Loch, 2. ein 2. Guckloch auf der Rückseite (weit unten)! 3. Öffne den Saftkarton oben und unten vorsichtig, 4. klebe die beiden Spiegel innen fest (die Spiegel müssen einander die reflektierenden Seiten zuwenden und schräg in einem Winkel von 45° angeklebt sein)! Wichtig: Sie müssen parallel zueinander stehen! 5. Nun klebe den Karton wieder zu • fertig ist dein Sehrohr!
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Durch Milchglas schauen Milchglasscheiben sind matt, weiß und undurchsichtig. Mit einem Trick kannst du dennoch hindurchschauen: • Nimm ein durchsichtiges Klebeband, • klebe es auf die Milchglasscheibe, • reibe es mit den Daumennagel fest • nun siehst du durch das trübe Glas.
Durch Wände hören So belauschst du Leute im Nebenzimmer: • Nimm ein dünnes Trinkglas, • lege es mit der Öffnung an die Wand, • presse dein Ohr gegen den Glasboden nun kannst du lauschen!
Geheimblock Blättert ihn jemand durch, findet er nur sinnlose Notizen von dir. Trotzdem enthält der Block wichtige Informationen: • Nimm ein kleines Heft, • schneide von einigen Seiten ca. 4 mm ab (die oberste, erste Seite, muss eine lange sein), • blättere das Heft durch: Du schlägst immer nur die langen Seiten auf, die kürzeren bleiben verborgen. • Die wichtigen Nachrichten stehen auf den kurzen Seiten.
Der richtige Zelt- und Lagerplatz Bei der Wahl eures Lagerplatzes sind wichtige Dinge zu beachten: 1. Baue dein Lager nie am Fuße von Abhängen (Gefahr von Steinschlag), 2. suche einen trockenen, leicht erhöhten Platz (Lichtung), 3. vermeide steinigen Untergrund (= unbequem),
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4. zelte nie in Mulden und Gräben (dort sammelt sich Regenwasser), 5. baue das Lager im Windschatten hinter Felsen, Bäumen … ( = Schutz bei Sturm)! 6. Sandboden ist schlecht. Sand kühlt, du frierst. 7. Zelte nie unter allein stehenden Bäumen (sie ziehen Blitze an), 8. suche einen Platz, an dem Brennmaterial und Wasser vorhanden sind! 9. Der Zelteingang soll auf der dem Wind abgekehrten Seite sein. 10. Schlafe nie auf nacktem Boden (Insekten, Spinnen … )! Deine Körperwärme könnte Schlangen anziehen. 11. Errichte dein Lager nie an stehenden Gewässern (Tümpel)! Dort wimmelt es von Insekten. 12. Räume deinen Lagerplatz von Laub, Unterholz … das hält Schlangen fern! 13. Pass auf, dass in den Baumkronen über dir keine losen Äste, Wespennester … sind, die herunterfallen könnten. 14. Baue dein Lager nie auf ausgetretenen Pfaden, das könnten Wege von großen Tieren (Wildschwein … ) sein! 15. Ziehe einen Abflussgraben rund um dein Zelt (das hält es trocken)! 16. In Höhlen mach Feuer immer am Eingang und schlafe auch dort, um genügend Atemluft zu haben.
Schnurdach • • •
Binde eine Schnur, Liane … an zwei Bäumen fest, schlage eine Plastikfolie (Regenschutz … ) darüber, verankere das Dach am Boden, schon hast du einen Windschutz!
Sternenzelt • •
Musst du unter freiem Himmel schlafen, „baue“ Isolierschichten zwischen dich und den Boden (Tannenzweige)! So speicherst du deine Körperwärme, denn 60 % davon gehen über Boden, Kopf und Schultern verloren!
Erdbett • •
Musst du am Boden schlafen, grabe im Hüftbereich eine 15 cm tiefe Mulde in die Erde! Du schläfst jetzt bequemer und hast am Morgen keine blauen Flecken.
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Bettheizung • • •
Grabe deinen Liegeplatz rund 25 cm tief aus, fülle das Erdloch mit heißen Steinen, die du im Lagerfeuer gewärmt hast (rund 15 cm hoch)! Bedecke die Heizsteine mit 10 cm Erde, dann lege Tannenzweige, Gras … darüber, deine Bodenheizung hält dich nun mehrere Stunden warm!
Achtung: Gehe mit Heizungen vorsichtig um, damit nichts Feuer fängt!
Unsichtbares Feuer 1. Grabe eine V-förmige Grube und Luftzufuhrschächte an der dem Wind zugewandten Seite (damit das Feuer nicht erstickt), 2. mach Feuer in der Grube, 3. klemme einen Kochtopf über das Feuer, nun ist es unsichtbar!
Feuer, das bei Regen brennt 1. Mach ein Feuer zwischen Steinen, 2. stelle einen Kochtopf darüber! Er schützt die Flammen vor dem Regen.
Taschenlampenfeuer 1. Zerlege deine Stabtaschenlampe, 2. lege anstelle der Birne Zunder (Stroh, Stofffasern, Laub … ) in die Mitte des silbernen Reflektors, 3. stoße den Zunder durch das Birnenloch (damit er hält), 4. richte den Reflektor gegen die Sonne, bis sich Rauch entwickelt! (Als Zunder eignen sich z. B. auch Papier und Tabak.)
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Feuer aus Wasser 1. Der Brennglas-Effekt: Richte deine Lupe zwischen Sonne und Zunder! Das gebündelte Licht entflammt den Zunder. 2. Habt ihr keine Lupe, nehmt zwei Uhrgläser (von euren Armbanduhren), 3. füllt die Uhrgläser mit Wasser (das Wasser bildet ein Brennglas, womit du Feuer entfachen kannst)! Dann zwischen Sonne und Zunder halten.
Wo geht’s lang – den Kompass gebrauchen Der Kompass hilft dir, immer in die gleiche Richtung auf ein Ziel zuzulaufen und nicht planlos im Kreis umherzuirren. Hänge dir den Kompass um den Hals, um ihn immer zur Hand zu haben! Benutze ihn niemals in der Nähe von Metall (er ist magnetisch und würde falsch gehen)! Tipp: Ein Kreis hat 360° 0° 90° 180 ° 270°
Auf deiner Uhr: 12h 3h 6h 9h
= Norden (N) = Osten (O) = Süden (S) = Westen (W)
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= Norden = Osten = Süden = Westen
Der gekaufte Magnetkompass 1. Lege den Kompass auf eine waagrechte Unterfläche (Lass ihn immer liegen, drehe ihn nur!), 2. richte den Richtungspfeil auf dein Ziel. Drehe die Kompassrose so, dass der Richtungspfeil über dem roten Nordpfeil liegt (überdecken sich)! 3. Der Richtungspfeil zeigt jetzt auf dein Ziel, 4. der blaue Pfeil der Rose zeigt nach Norden. 5. Am unteren Ende des Richtungspfeils findest du auf der Kompassrose eine Zahl (= Gradangabe). Das ist deine Marschrichtung.
Astkompass Die Sonne geht im Osten auf, im Westen unter (auf der nördlichen Erdhalbkugel). Mit unserem Astkompass kannst du die Himmelsrichtungen bestimmen, um dich zu orientieren. 1. Stecke am Morgen einen Ast oder Stock an einer ebenen, sonnenbestrahlten Stelle in die Erde, 2. markiere die Schattenspitze mit einem Stein! 3. Warte 10 bis 15 Minuten (bis die Schattenspitze weitergewandert ist), 4. markiere die Spitze wieder mit einem Stein! 5. Ziehe eine gerade Linie durch die beiden Markierungspunkte (du erhältst eine ungefähre Ost-West-Linie), 6. ziehe eine zweite Linie im RECHTEN Winkel dazu (du erhältst die Nord-SüdLinie)! 7. Nun kannst du immer in die gleiche Richtung wandern.
Schattenuhr So kannst du ohne Uhr die Zeit feststellen: 1. Stecke den Ast in den Kreuzungspunkt der Ost-West- und der Nord-Süd-Linie! 2. Die Westhälfte der Ost-West-Linie zeigt immer 6 Uhr morgens an, der Ostteil 18 Uhr abends. (Auf der ganzen Welt!) 3. Die Nordhälfte der Nord-Süd-Linie zeigt 12 Uhr mittags (nachts scheint keine Sonne).
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4. Der Schatten des Stocks ist dein Stundenzeiger. 5. Er teilt den Tag immer in 12 Stunden: Bei Sonnenaufgang ist es immer 6 Uhr, bei Sonnenuntergang immer 18 Uhr. 6. Das reicht, um die Uhrzeit ungefähr abschätzen zu können.
Armbanduhr-Kompass Du kannst damit Norden und Süden bestimmen. Du brauchst nur deine Armbanduhr und einen Grashalm (Ast, Zahnstocher … ). So geht’s auf der Nordhalbkugel der Erde: 1. Richte den Stundenzeiger auf die Sonne! 2. Süden liegt in der Mitte zwischen dem Stundenzeiger und der 12-UhrMarke. Norden liegt gegenüber. So geht’s auf der Südhalbkugel der Erde: 1. Richte die 12-Uhr-Marke deiner Uhr auf die Sonne! 2. Norden liegt zwischen der 12-Uhr-Marke und dem Stundenzeiger. Süden gegenüber.
Jeans-Luftmatratze Sie hilft dir, wenn du ins Wasser stürzt, um beim Schwimmen Kraft zu sparen. 1. Zieh deine Jeans aus, 2. binde die Hosenbeine kräftig zu,
3. schließe den Reißverschluss! 4. Nimm den Hosenbund und schwinge die Jeans von hinten über deinen Kopf nach vor, so dass die Öffnung gerade auf das Wasser geschlagen wird!
5. In den Hosenbeinen fängt sich Luft.
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6. Halte den Hosenbund fest zusammen, lege dich zwischen die Beine deiner Jeansluftmatratze! 7. Geht die Luft aus, fülle sie erneut!
Wettervorhersage Das Wetter kann sich schnell ändern. Um rechtzeitig in einen Unterschlupf zu kommen, ist es wichtig, die Wetterzeichen lesen zu können.
Allgemeine Wetterzeichen • • • •
Halte deinen angefeuchteten Finger in die Luft oder wirf Gras in Abständen einiger Minuten in die Luft: Wechselt die Windrichtung schnell und oft, steht ein Wetterumschwung bevor! Fliegen Vögel und Insekten tief, droht Regen (da die Luft feucht und schwer ist). Sind Insekten und Fliegen bissig, kommt Sturm auf. Bienen sind vor schönem Wetter lebhafter, emsiger als normal.
Schönwetterzeichen • • • • • • • • • • •
Rauch steigt in dünnen Säulen senkrecht auf Spinnen weben Netze Tau am Morgen großer Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht Abendrot (gilt fast immer) Wind weht tagsüber talaufwärts (= Talwind) Wind weht nachts talabwärts (= Bergwind) Kondensstreifen der Flugzeuge lösen sich schnell auf (sind kurz) Regenbogen am Abend Grillen zirpen am Abend Frösche quaken am Abend
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• • •
Ostwind warme Wälder, kühle Felder grauer Morgenhimmel
Schlechtwetterzeichen • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
Rauch breitet sich am Boden entlang aus Wind wird in den Abendstunden stärker Morgenrot ( = noch heute ist Regen zu erwarten) klare Sicht auf Berge (scheinen näher zu sein als sonst) Gewitter zwischen Mitternacht und Mittag Kondensstreifen der Flugzeuge sind lang (lösen sich langsam auf) trockenes Morgengras (weist auf Regen hin) Schwalben fliegen tief viele Regenwürmer Maulwurf wirft Hügel auf Baumrinden schwitzen (besonders die glatte Buchenrinde) viele Schnecken Frösche quaken morgens und tagsüber Kühe fressen besonders gierig Löwenzahn schließt seinen Blütenkelch steigender Morgennebel Salz wird feucht Nässe an Wasserleitungen und Brunnen Sterne funkeln auffallend stark
Gewitter kommen • • • • • • • •
Regenbogen am Morgen stechende Sonne bei düsterem Wetter Morgennebel bei hoher Temperatur kalte Windstöße Schichtwolken, die sich zu Zacken verändern Haufenwolken, die sich bei Windstille vergrößern Haufenwolken am Vormittag dunkle ambossförmige Haufenwolken
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Wie weit ist das Gewitter noch weg? So rechnest du die Entfernung aus: 1. Ist das Gewitter 1 Kilometer (1.000 Meter) entfernt, vergehen zwischen Blitz und Donner 3 Sekunden (zähle 21-22-23). 2. Gewitter ziehen mit rund 40 km/h umher. 3. Vergehen also zwischen Blitz und Donner 8 Sekunden, weißt du sofort: • Das Gewitter ist 2,6 km weg (8 : 3 Sekunden = 2,6 km) • Das Gewitter ist in ca. 4 Minuten da • (40 km/h : 60 min = 0,6km/min; 2,6 km x 0,6 km/min = 4,3 Minuten)
Luftdruck riechen und hören Oft kündigen Gerüche und Laute schlechtes Wetter an. • Feuchte, schwere Luft drückt nach unten und setzt in der Natur Gerüche frei (Schlamm-, Fischgeruch am Wasser, Gras, Blüten … ). • Die Gerüche sind stärker riechbar als sonst. • Geräusche hörst du weiter, Töne sind härter, schärfer.
Wettervorhersage mit Kaffee Keine Hexerei! Das bevorstehende Wetter kannst du wirklich aus dem Kaffee herauslesen (mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent). • Wirf ein Stück Zucker in eine Tasse schwarzen Kaffee, betrachte die aufsteigenden Bläschen! • Die Bläschen streben zu einem Punkt zusammengeballt dem Tassenrand zu: Gewitter, Unwetter sind zu erwarten. • Bläschen streben gleichmäßig auseinander und bilden einen Kreis am Tassenrand: Regen ist zu erwarten. • Bläschen bleiben in der Mitte: Schönwetter. • Bläschen bilden ein zusammenhängendes Netz: wechselhaftes Wetter kommt.
Tricks gegen Erfrieren 1. Bewege deine Hände, schneide Grimassen (um das Gesicht nicht erstarren zu lassen)! 2. Zittern = Alarmstufe Rot (das Anzeichen für Unterkühlung). Mach Feuer, trockne dich, trink heißes Wasser, iss Schokolade! 3. (Hüften), deiner Achselhöhlen,
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4. zieh im Schlafsack deine Kleidung an, 5. entferne vor dem Lager Schnee von deiner Kleidung (er schmilzt und durchfeuchtet dich sonst), 6. bleib trotz Müdigkeit munter und wachsam!
Trick bei Sturz in Eiswasser 1. Schnell raus ans Ufer! Du hast rund 30 Minuten, dann hat dein Körper so viel Wärme verloren, dass du sterben kannst. 2. Keine Panik: dein Atem stockt, Muskelschütteln befällt dich. 3. Wälze dich am Land im Schnee (presst das Wasser aus deinen Kleidern), 4. ziehe trockene Kleider an, wärme dich! 5. Eile ist oberstes Gebot!
Trick bei Rauchvergiftung 1. Fühlst du dich schwindelig, benommen im Lager vom Feuer, geh an die frische Luft, bewege dich und atme gleichmäßig! 2. Rauchgas = Kohlenmonoxid. Du erkennst seine Bildung an gelben Flammen im Feuer. Einer sollte wach bleiben, um das Lagerfeuer zu beobachten!
Tricks gegen Insektenstiche 1. Zecken leben im Gras. Bürste deine Kleider gut aus und suche deine Haut nach ihnen ab! 2. Trage an allen offenen Stellen Insektenschutzmittel auf! 3. Trage Handschuhe! 4. Kein Lager in Sumpfnähe aufschlagen! 5. Hast du kein Insektenschutzmittel, schmiere Schlamm auf deine Haut, das hält Insekten fern! 6. Schlafe und sitze nie auf bloßem Boden, 7. schüttle Kleider und Schuhe vor dem Anziehen aus!
Wandertricks in den Bergen Das Gebirge kann schnell zum Feind werden (Steinschlag, Gewitter, Lawinen … ). 1. Marschiere nie bei schlechter Sicht oder nachts! 2. Ziel = ins Tal gelangen 3. Folge Bächen oder Wasserläufen,
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4. steige einen Felshang seitlich hinab und stütze dich mit der Berghand ab! 5. Sicherer Halt = das Gewicht lastet auf deinen Beinen, nicht auf den Händen 6. Streck dich nie zu weit aus, dann kannst du nicht mehr loslassen! 7. Tritt nur auf stabile Felsen! (Klopfprobe: hohl klingende Steine brechen leicht weg.) 8. Bewege dich langsam und halte immer 3fachen Kontakt mit dem Berg (2 Beine und 1 Hand … ), 9. nimm alle Fingerringe ab! Sie könnten in Rissen hängen bleiben und deine Finger schwer verletzen. 10. Springe nie! Du könntest auf losem Untergrund landen und abrutschen. 11. Tritt mit der ganzen Sohle auf, drück die Knie durch, das spart Kraft! 12. Drehe beim Richtungswechsel zuerst den oberen Fuß in die neue Richtung! So verlierst du nie das Gleichgewicht, weil sich deine Füße nicht kreuzen. 13. Steil bergauf oder bergab gehe in ZickzackLinien! 14. Tritt oberhalb von Grasbüscheln auf (festerer Halt). 15. Auf Geröll ramme deine Fußspitze ins Geröll = sicherer Halt! 16.
Trick bei Steinlawinen 1. Verkrieche dich hinter einem Felsvorsprung! 2. Ist keiner da, leg dich flach auf den Bauch, schmiege dich an den Hang und schütze deinen Kopf mit Armen, Ausrüstung! (So bietest du den rollenden Steinen die kleinste Angriffsfläche.)
Goldene Kletterregeln 1. Nie auf „gut Glück“ losklettern! Suche zuerst mit den Augen deinen nächsten Haltegriff! 2. Halte dich mit den Händen nie unter Schulterhöhe fest (wenig sicher)! 3. Setze einen Tritt nie über Kniehöhe an (ist unsicherer Halt)! 4. Keine hastigen Bewegungen (= Kraftverlust)!
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5. Die Beine heben dein Gewicht, die Hände sorgen nur für das Gleichgewicht. 6. Halte dich stets an 3 Punkten fest (1 Bein, beide Hände … )! SAM-Tipp: Das internationale Gebirgsnotsignal • Pfeife oder blinke mit deiner Taschenlampe im 1-Minuten-Abstand 6mal. • Geantwortet wird mit 3 Pfiffen oder Lichtblitzen im Minutenabstand.
Überlebensschwimmen Mit dieser Schwimmart kannst du dich im Wasser ausruhen und so vermeiden, wegen Übermüdung zu ertrinken. 1. Stell dich senkrecht ins Wasser und atme ein, 2. lege deinen Kopf (das Gesicht voran) ins Wasser, 3. mache mit den Armen eine ruhige Schwimmbewegung! 4. Nun lass dich treiben, bis du wieder Luft holen musst (deine Beine gehen wieder in die Senkrechte zurück)! 5. Wiederhole die Technik!
Wo ist Land in Sicht? Treibst du auf offener See, kannst du erkennen, in welcher Richtung Land liegt. • Weiße Haufenwolken bilden sich oft über Land, • tiefes Wasser ist dunkelblau oder dunkelgrün. Wird es heller, kann Land in der Nähe sein, da es seichter wird. • Schlammtrübes Wasser kann auf eine nahe Flussmündung hinweisen. • Manche Vögel fliegen vor der Mittagszeit vom Land aufs Meer hinaus. • Schwimmende Kokosnüsse, Seetang, Treibholz … können Anzeichen für Land sein.
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•
Feststehende Wolken bilden sich oft um Inselgipfel. Du erkennst sie leicht, da andere Wolken an ihnen vorüberziehen.
Trick bei Seekrankheit • • • •
Iss und trink nicht, leg dich hin, ändere oft die Lage deines Kopfes! Tränende Augen entstehen durch den Glanz von Himmel und Wasser. (Schütze sie mit einem T-Shirt oder einer dunklen Brille!)
Trick gegen Verdursten • •
„Kaue“ Knöpfe oder eine Geldmünze! So wird mehr Spucke gebildet, die dein Durstgefühl mildert.
Hosenfloß 1. Schiebe schwimmende Gegenstände (Holz, Plastikflaschen … ) in die beiden Hosenröhren, 2. schnüre Gürtel und Beinenden gut zu, 3. verbinde die Beinenden mit einem 50 cm langen Seil! 4. Jetzt kannst du dich auf deinem Hosenfloß treiben lassen.
Trick beim Wasserschlucken 1. Bleib ruhig! 2. Schlucke das Wasser hinunter! 3. Dreh dich in die Rückenlage (Gesicht zum Himmel), so schwimmst du leichter! 4. Schlucke, atme tief und ruhig – so erholst du dich vom Husten!
Trick, um Blutung zu stillen 1. Halte den blutenden Körperteil in die Höhe, 2. drücke einen Finger in die Wunde (unterbricht den Blutfluss), 3. lege einen Druckverband an (möglichst sauber): • Presse einen Druckpolster (Stück Holz, Taschentuch) auf die blutende Stelle, • binde den Druckpolster fest nieder!
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Schnitte und Abschürfungen versorgen 1. 2. 3. 4.
Wasche die Wunde mit abgekochtem Wasser aus, entferne Erde, Schmutz … decke die Wunde mit einem sauberen Verband ab, klebe ein Pflaster drüber!
Heilende Steine 1. Werden die Schmerzen stärker, droht eine Infektion. 2. Erhitze einen Stein, wickle ihn in ein Tuch, 3. leg den eingewickelten Stein auf die Wunde, das kann heilen!
Trick bei Wespen-, Bienenstich … 1. Entferne den Stachel vorsichtig (Pinzette)! Greife ihn dabei so dicht wie möglich über der Haut und zieh ihn heraus! 2. Kühle den Einstich 10 Minuten lang mit einem kalten Umschlag, Erde oder Wasser! 3. Stich in dem Mund: Kühle mit kaltem Wasser und geh zum Arzt!
Bei Verbrennungen Gegen Verbrennungen (Feuer) und Verbrühungen (heiße Flüssigkeiten) helfen: 1. Ersticke brennende Kleider durch Wälzen am Boden, Übergießen mit Wasser oder durch Umwickeln mit Decken! 2. Bei Verbrühung entferne deine Kleider rasch (außer sie kleben an der Wunde = Verband)! 3. Tauche die verbrannten Stellen so lange in kaltes Wasser (unter 16°C), bis die Schmerzen nach erster Linderung wieder zunehmen! Zieh sie aus dem Wasser, warte, bis die Schmerzen abklingen! Wiederhole den Vorgang, bis die Hautfarbe wieder normal aussieht (kann bis zu 2 Stunden dauern)! 4. Du kannst die verbrannte Stelle auch mit Alufolie (= keimfrei) abdecken und dann verbinden. 5. Wechsle den Verband täglich! 6. Trinke während der ersten Stunde nach der Verbrennung 1 Liter Salzwasser (Verbrennungen = Wasserverlust, Salz speichert Wasser)! 7. Behandle Brandwunden immer trocken! Keine Flüssigkeiten, Salben … auf die Wunde legen.
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Trick bei Sonnenbrand Sonnenbrand linderst du, indem du die Luftzufuhr zum verbrannten Hautbereich unterbrichst: 1. vermeide weitere Sonne (T-Shirt anziehen), 2. trage Brandsalbe auf, 3. trage eine Lösung aus Mehl oder Backpulver auf! Teig verhindert Luftzufuhr. 4. Auch feuchte Erde kannst du nehmen. 5.
Tricks gegen Schmerzen Keine Zahnschmerzen mehr •
Drücke mit dem Daumennagel auf den schmerzempfindlichen Punkt, der 2 mm unterhalb dem Nagelbett deines Zeigefingers liegt und massiere ihn (die Zahnschmerzen vergehen nach einiger Zeit)!
Kopfschmerzen ade •
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•
Ohrläppchen (rechtes, wenn Kopfschmerzen auf der rechten Seite … ): Nimm dein Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger und massiere es kräftig am empfindlichsten Punkt! Unterarm: 3 Fingerbreit vom Handgelenk entfernt auf der Innenseite deines Unterarmes ist der druckempfindliche Punkt zum Massieren (rechter Unterarm für rechte Kopfseite, linker für linke Seite)! Vertiefung bei linkem Handgelenk: Lege einen Finger zwischen die Knöchel des Ringfingers und des kleinen Fingers, fahre nun über den Handrücken zurück bis zu der Vertiefung, massiere den Punkt (rechts für rechte Kopfseite … )!
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Gegen alle Schmerzen • • • • •
Zwischen Fersen und äußeren Knöcheln. Du spürst eine druckempfindliche Erhöhung ( = der Massagepunkt) Eine Handbreit über dem Knöchel und dann wenige Zentimeter rückwärts in der Wadenmulde. Massiere zuerst die Knöchel-, dann die Wadenpunkte gleichzeitig (links und rechts)! Hast du nur eine Hand frei, beginne recht; Massiere diese vier Punkte vor jeder anderen Schmerzbehandlung!
Lawinen erkennen Lawinen sind tödlich. Steige NIE in einen gefährlichen Hang ein! Vorboten für Lawinen sind: • Herabrutschende Schneebälle an windabgekehrten Hangseiten, • hohl klingender Schnee, • herabgestürztes Gestein, übereinander geworfene Bäume! • Lawinen lösen sich meist an nach außen gewölbten „Bauchhängen“ – meide sie! • In der Wintermitte treten sie meist an Nordhängen auf (zu wenig Sonne und Wärme, der Schnee kann sich nicht festigen)! • An Südhängen gehen Lawinen oft an sonnigen Frühlingstagen ab (Schnee schmilzt)!
Lawinen vorbeugen •
• • • •
Binde dir eine grelle Lawinenschnur (25 m lang) um die Hüfte und wirf diese ganz aus, wenn du in einen lawinenverdächtigen Hang kommst (dient deiner leichteren Auffindung)! Binde ein farbiges Stoffstück an ihr Ende (findet man leichter)! Quere Hänge niemals unnötig, marschiere nicht in Rinnen oder Mulden, gehe und fahre (Schi) auf Geländerücken (obenauf)! Verschließe alle Kleideröffnungen, um das Eindringen von Schnee zu vermeiden!
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Bei Lawinenabgang • • • • • • • • •
Bist du am oberen Abrissrand: Ramme einen Schistock in den Boden, um nicht mitgerissen zu werden! Am Lawinenrand: Versuch schräg aus der Lawine zu fahren! (Nicht Schuss fahren, so gut laufen nur wenige Schi!) Mitten in der Lawine: Trenne dich von Schi, Stöcken und Ausrüstung, versuche durch Springen und Schwimmen (auf dem Rücken mit angehobenem Kopf) an der Oberfläche zu bleiben! Verschlingt dich die Lawine, nimm Kauerstellung ein (Knie an die Brust, Hände wie ein Boxer vor das Gesicht), warte, bis die Lawine stillsteht! Steht die Lawine, streck dich! Das schafft Atemraum! Versuche die Decke über dir zu durchbrechen (50 cm sind machbar)! Geht das nicht, verschaff dir mehr Atemraum und lass Speichel aus deinem Mund tropfen, um festzustellen, wo oben ist (Speichel tropft nach unten)! Hörst du Rettungsmannschaften, ruf um Hilfe!
Tipps bei Waldbrand Ein Waldbrand breitet sich fast nie schneller als mit 3 km/h aus. Du bist bei deinem Fluchtmarsch also auf jeden Fall schneller (außer in schwierigem Gelände oder bei Verletzung). Aber auch hier gibt es Tricks zu entkommen: • Halte dir ein feuchtes Tuch vor den Mund (Rauchfilter), • durchnässe deine Kleidung, wenn möglich! • Flüchte nie bergauf (Kraftverlust), sondern seitlich zum Brandgürtel, • tauche in einen See oder Fluss! • Bist du vom Feuer umzingelt: Grabe hinter einem Felsblock, einer Geländekante … eine Mulde, leg dich mit dem Gesicht nach unten hinein, Decke dich mit Erde zu! • Brennt deine Kleidung, wälze dich am Boden, um die Flammen zu ersticken!
Tipps bei Blitzschlag Ein Blitz sucht immer den kürzesten Weg, um sich zu entladen. Also verkürze ihm seinen Weg nicht, sonst trifft er dich vielleicht.
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Meide flaches Gelände und Berggipfel (bist du höher als deine Umgebung, wirkst du als Blitzableiter)! Das Auto ist (wegen der Gummireifen) der beste Schutz. Schließe die Fenster und berühre keine Metallteile, meide allein stehende Bäume, Türme, Masten … (sie sind Blitzableiter), meide Flüsse, Bäche, Seen, feuchte Böden … (auch sie sind Blitzableiter)! Höhlen nur benutzen, wenn Wände, Eingang und Decke mindestens 1,5 Meter von dir entfernt sind. Nimm immer eine gehockte Stellung ein (umschließe mit den Armen Füße und Knie, dann hast du nur einen Berührungspunkt mit der Erde)! Hocke dich auf eine isolierte Unterlage (30 cm hoher Stein, Autoreifen, Regenschutz … ). Hockst du dich in eine Mulde (Erdloch … ), muss diese mindestens 1,5 Meter tief sein!
Dein Zimmer brennt! – Was tun? Es gilt: 1. Alarmieren 2. Helfen 3. Löschen • • • • • • •
Alarmiere die Feuerwehr, ruhig bleiben, rette Menschen und Tiere, nässe deine Kleider, hülle dich in nasse Tücher, Decken … (schützt vor Hitze), bewege dich kriechend (in Bodennähe ist es weniger heiß und die Atemluft besser), halte dir ein feuchtes Tuch vor Nase und Mund (= Filter gegen Rauchgase), schließe Fenster und Türen (hemmt den Brand)!
Versuch zu löschen: • Mit der Feuerpatsche (Teppich, Kissen … ): Schlag kurz, schnell und leicht zu (um das Feuer nicht weiter anzufachen)!
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Mit Wasser: Lösche die Flammenwurzel von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin! Hat Löschen keinen Sinn mehr: Verlasse das Haus rasch! Benütze keinen Lift! (Er wirkt als Rauchfang, ist heiß, die Elektronik könnte versagen und die Kabine stecken bleiben!) Spring nie aus dem Fenster! (Du unterschätzt die Höhe!)
Tricks bei Gebäudeeinsturz Ein Einsturz kündigt sich an: • Verputz bröckelt ab, • Wände kriegen Sprünge, • Knistern in den Wänden, • Möbel wackeln, • Staub rieselt. Verlasse in diesen Fällen rasch das Haus!
Stürzt das Gebäude ein •
•
Im Keller: Kauere dich in eine Ecke zur Außenmauer, bedecke dein Gesicht mit Kleidern (du kannst leichter Atmen bei Staub), halte deine Arme oder einen Gegenstand (Kiste … ) über deinen Kopf (Schutz vor herabstürzenden Teilen)! Im Erdgeschoss: Fliehe ins Freie oder kauere dich in die Nähe der Mit-
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•
telmauer oder unter einen Türrahmen (wieder Kleidung vor Gesicht, Schutz über deinen Kopf)! In einem oberen Stockwerk: wie im Erdgeschoss.
Du bist verschüttet worden • • • • •
Atme ruhig (spart Luft), atme durch Stoffteile (wegen des Staubes)! Versuche dich zu befreien, wenn du eingeklemmt bist (pass auf, dass nichts nachrutscht und deine Lage verschlechtert)! Schlafe nicht! Du könntest Rettung und Signale überhören. Signal: Schlage mit einem Gegenstand gegen die Wand, ein Rohr … Höre zwischendurch auf Antwort! (Antworte deinen Rettern immer im gleichen Rhythmus, den sie für Signale verwenden – dann wissen sie, dass du antwortest und sie keine zufälligen Geräusche hören!)
Autosturz ins Wasser Stürzt ein Auto ins Wasser, schwebt es entweder kurz oder versinkt je nach Beschädigung (kaputte Fenster … ) hecklastig oder mit der Motorhaube zuerst. Du hast zwei Chancen zu entkommen:
Das Auto schwebt (schwimmt) kurz an der Wasseroberfläche 1. 2. 3. 4.
Sicherheitsgurt lösen! Hock dich auf den Sitz (so hast du mehr Kraft beim Aussteigen), kurble das Fenster herunter, steig mit dem Rücken zum Fenster aus! (Fasse nach der Regenrinne am Dach oder nach dem Dachständer, stoße dich mit den Beinen vom Sitz ab und zieh dich aus dem Fenster!) 5. Versuch nie die Tür zu öffnen (der Wasserdruck ist zu stark, du verlierst Zeit)! 6. Sind Freunde im Wagen, steigt gleichzeitig aus (sonst kippt das Auto)!
Das Auto sinkt sofort Warte, bis das Auto voll Wasser ist (dann kannst du es leicht verlassen, der Gegendruck des Wassers ist weg). Das eindringende Wasser drückt die Luft
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nach oben (eine Luftblase bildet sich zum Atmen). Dein Problem: Das Warten, bis das Auto voll Wasser ist – bleib cool!!! Keine Panik! Wenn das Auto voll Wasser ist: 1. Nach dem Aufprall am Wasser Sicherheitsgurt öffnen (durchschneiden)! 2. Warte, bis das Wasser auf Türhöhe ist (samt Fensterscheibe gerechnet)! 3. Halte dein Gesicht in die Luftblase (ruhig atmen)! Es bleiben immer 10 cm Luftblase! 4. Öffne die Tür (Druck gegen das Wasser ist nötig) und steig aus! 5. Öffne beim Auftauchen den Mund und lass etwas Luft entweichen! (Du siehst, wo oben ist, die Blasen steigen auf; du kriegst kein Schwindelgefühl, weil sich die Luft in deinen Lungen ausdehnt beim Auftauchen.)
Du bist Geisel – Worauf achten? Als Geisel bist du nur noch eine „Ware“, ein Tauschobjekt (Lösegeld … ). Wichtig für dein Überleben ist dein richtiges Verhalten: • Bleib ruhig! Panik führt zu Kurzschlusshandlungen (der Geiselnehmer ist nervös)! • Reize, ärgere den Kidnapper nicht, tu, was er sagt (versuch aber Zeit zu gewinnen: sei tollpatschig, ungeschickt … ), merke dir Besonderheiten deines Aufenthaltsortes (Raumgröße, Einrichtung … ), achte auf Geräusche und Gerüche (Flugplatz in der Nähe, Straßenbahngebimmel … ), bring unauffällig Markierungen an (Kaugummi kleben … ), um den Ort wieder zu erkennen! • Rede mit deinen Bewachern viel und lange! (Nerve sie aber nicht!) „Zwischen den Zeilen“ kannst du wichtige Informationen erhalten, was sie wollen. • Merke dir das Entführerauto genau (Farbe, Lackschäden, Nummer … ), bringe selbst Markierungen an (Kratzer mit deiner Uhr … ), um es wieder zu erkennen! • Merke dir die Fahrtrichtung: Sonneneinstrahlung von welcher Richtung? Geht es bergauf, bergab? Viele Kurven? Allein auf der Straße? Waldgeruch? Ampelstopps? … • Präge dir das Aussehen deines Kidnappers ein: Größe, Statur, Narben, Gang, Dialekt, Akzent, Raucher, Linkshänder, Sprache gebildet oder derb, Gesprächsinhalte über andere Personen, Orte, …
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Tricks, wenn du gefesselt wirst •
• • • •
Mach dich so groß und breit wie möglich (atme tief ein, schieb die Schultern nach hinten, drück die Muskeln fest gegen die Fesseln). Machst du dich anschließend klein, könnte der gewonnene Spielraum reichen, um die Fessel abzuschütteln. Ober- und Unterschenkel: Drücke die Fußspitzen zusammen, drehe die Beine leicht nach außen (bei entspannten Muskeln kannst du so die Fessel nach unten schieben)! Fußgelenke: Drücke sie auseinander (Knie und Fußspitzen zusammenpressen)! Nach dem Fesseln zusammengeben, die Fessel lockert sich! Handgelenke: Halte sie so weit wie möglich auseinander. Schließt du sie nach dem Fesseln, kannst du den Knoten vielleicht mit den Zähnen öffnen. Lass Gelenke und Hände locker und drehe sie (die Fessel rutscht über die Hände)!
Tipps bei Hochwasser • • • • • • • •
Verschließe Fenster mit Holzplatten (Bruchgefahr durch Wasserdruck), hülle Möbel in Plastik, leichte Gegenstände trage in die oberen Stockwerke, folge Behördenaufrufen, das Haus zu verlassen! Drehe vor dem Verlassen des Hauses Strom, Gas, Wasser ab, klemme alle elektrischen Geräte ab! (Berühre sie aber NICHT, wenn du nasse Hände hast oder im Wasser stehst!) Stell das Auto in die Garage, schließe Türen und Fenster! Fahre mit dem Auto nur langsam durch das Wasser mit niedrigem Gang (Spritzwasser schädigt den Motor)! Nach dem Hochwasser das Haus vorsichtig betreten (Mauern könnten beschädigt sein und einstürzen).
Tipps bei Erdbeben • •
Bleib, wo du bist (egal ob im Freien oder innen)! Verletzungen passieren meist beim Verlassen oder Betreten von Gebäuden Lösche Flammen ab (Kerzen, Streichhölzer … ), defekte Gasleitungen könnten explodieren!
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Meide Glas, Fenster, Außentüren (Splittergefahr), krieche unter Tische, die an Innenwänden stehen (Schutz), krieche wenn möglich in einen Korridor im Hausinneren! Im Freien entferne dich von Gebäuden (Trümmerregen … )! Trümmergefahr besteht vor allem an den Außenmauern und vor Eingängen – meiden! Mit dem Auto anhalten und sitzen bleiben (ist Schutz)! Achte nach dem Beben auf gerissene Stromleitungen (Stromschlag)!
Angriffe erkennen, vereiteln Angriffen (jemand will dein Handy stehlen … in der U-Bahn, Tiefgarage, Unterführungen … ) geht man aus dem Weg. Und zwar so: • Halte dir Leute bis auf Armlänge fern (der Gauner erwischt dich nicht), • trage Schmuck, Uhr … nicht offen zur Schau (verstecke sie unter der Kleidung), • meide menschenleere Gegenden, • vermeide Blickkontakt zu Fremden (das bestärkt und ermuntert sie nur), beobachte sie aber im Augenwinkel, • wechsle die Straßenseite, wenn dir eine Menschengruppe entgegenkommt! • Wechselt eine Person mit dir die Straßenseite, ist das verdächtig. • Lass dir Angst nicht anmerken (ermutigt den Gauner), gehe mit erhobenem Kopf, zügig und zielstrebig! • Gehe dorthin, wo Leute sind (sie bieten den besten Schutz) – Kino, Supermarkt … • Verstecke deine Handtasche, wenn möglich! • Stelle dich in öffentlichen Verkehrsmitteln in Ecken (dann kann dich keiner von hinten überfallen und du hast den Raum vor dir im Auge)! • Überfällt dich jemand, gib ihm das Geld … deine Gesundheit ist wichtiger!
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