Zeitlose Gedanken
Verschenktexte von Joachim Laß
Zeitlose Gedanken
Joachim Laß An der Aue 63 – 45739 Oer - Er...
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Zeitlose Gedanken
Verschenktexte von Joachim Laß
Zeitlose Gedanken
Joachim Laß An der Aue 63 – 45739 Oer - Erkenschwick Telefon : 02368 – 52945 Mai 2004
Alle Rechte vorbehalten
Vorwort
Ich habe diesen ersten kleinen Gedichtband zeitlose Gedanken genannt, weil die Themen in meinen Gedichten Situationen aus unser aller Leben ansprechen. Diese Themen sind so alt, wie die Zeit selbst und doch immer aktuell. Ich möchte weder mit dem erhobenen Zeigefinger anklagen, noch möchte ich als Moralapostel auftreten. Vielmehr möchte ich Bilder erzeugen, Bilder die tiefe Eindrücke hinterlassen. Ich wünsche mir daher, das die Leser die sich mit meinen Texten identifizieren, es nicht dabei belassen , zustimmend zu nicken, sondern dass sie sich und anderen die empfundenen Eindrücke bewusst machen. Jeder Mensch sollte sein eigenes Weltbild an die Realität anpassen, nicht umgekehrt, indem er eigene Erlebnisse verdrängt.
29 April 2004
-RDFKLP/D
Vielleicht Morgen schon Heute, haben sie Menschen, mit Steinen beworfen, und ich, blieb völlig ruhig. Heute, siegte die Ungerechtigkeit, gegen die, die sich nicht wehren konnten, und ich, blieb völlig ruhig. Heute, log ich Menschen an, um meine Rangfolge in der Leistungsgesellschaft zu verbessern, und ich, bin völlig ruhig. Heute, war ein schwarzer Tag für mich, und ich, bin völlig ruhig, wie jeden Tag. Morgen, vielleicht Morgen schon, werde ich aufstehen, werde ich alles ändern, sagte er zum letzten Mal, mit ruhigem Gesicht, auf dem Totenbett.
Maskenspiel
Gehe gerade, durch die Straßen, verfehle nie dein Ziel, tauche unter in der Menge, doch wahre dein Profil. Setz sie auf, die vielen Masken, Schatten, gibt es noch genug, geh nur niemals in die Sonne, sonst wittern sie Betrug. Spiele fleißig, dein Theater, das Volk, klatscht gerne, meistens laut, in den Kegeln dunkler Lichter, bist du, ihr großer Held. Weil auf dich, ihr Schatten fällt. Gehe gerade von der Bühne, verneig dich nie zu tief, achte auf die hellen Lichter, sonst hängt zum Schluss, die Maske schief.
Angst Ich sehe täglich in die Augen, von anderen Menschen, ich erkenne sie wieder, die Angst. Täglich sehen andere Menschen, in meine Augen, sie erkennen sie wieder, die Angst. Ich sehe täglich in den Spiegel und doch sehe ich nichts. Ist es meine Angst die ich in den Augen der anderen sehe ??
BEZIEHUNGSKISTE
Wir packen wieder einmal unsere Beziehungskiste aus, wir nehmen Bezug auf unseren Partner, wir nehmen Bezug auf ihn, indem wir ihn umarmen, wir nehmen Bezug auf ihn, indem wir ihn liebkosen, wir nehmen Bezug auf ihn, indem sich unsere Körper, im Schatten der Sehnsucht vereinigen. Unsere Körper haben Bezug zu einander, doch wir haben den Bezug zueinander verloren. Es liegt nicht daran, das wir uns nicht in die Augen schauten, wir haben uns zu oft angesehen, zu oft ging der Blick ins Leere. Ein Körper der einen anderen Körper, dazu einlud, miteinander in eine Beziehung zu treten, wir zeigten Gefühle, der Körper war da, doch sonst war kühle. Als da ein Körper, einen anderen Körper, nicht mehr befriedigen wollte, weil sich sein Geist, nach mehr sehnte, als im Schatten der Sehnsucht, miteinander zu versinken, als da ein Geist, verlangte zu reden, wo geschwiegen wurde, zu reden, über den Rhythmus, des Taktes der Sehnsucht, packten wir feige unsere Beziehungskiste ein. Wir packten sie ein, um sie zu pflegen, zu pflegen, bis zum nächsten Mal: !!!!
Die Flucht
Beim Gang auf der Straße, vom Regen durchnässt, im Körper ein Zittern, von Eile durchsetzt, kann kaum mehr klar denken, ist schon zu nass, die Seele durchtränkt, von all seinem Hass. Er rennt auf der Straße, geht nun nicht mehr, kein Gestern, kein Morgen, kein vor, kein zurück, damit entfällt sie, die Sorge ums Glück. Er rennt auf der Straße, sie hinter ihm her, kann kaum mehr klar denken, hassen, schon eher. Er sieht die Mauer, dann kommt der Fall, er hat keine Schmerzen, eher wieder Mut, er hört sein Stöhnen, im eigenen Blut. Er richtet sich auf, mit all seiner Kraft, er schaut auf die Mauer, er hat es geschafft. Er geht auf der Straße, es regnet nicht mehr, er denkt an Morgen, an Gestern, nie mehr.
Die Spiegel der Seele
Es funkelt im Dunkeln, bemerke den Glanz, dieses Leuchten, was du schon so oft hast gesehen, nimm dir die Zeit, es zu verstehen. Überall dort, wo sich Menschen begegnen, wird es Blicke regnen, ob einsam, ob stark, ob gelassen, ob kühl, schau in die Augen, begreife das Gefühl. Ein funkeln im Dunkeln, gehe darauf zu, du kommst näher, du fürchtest dich nicht, du weißt nicht woher, doch du kennst dieses Licht. Du stehst vor dem Spiegel, plötzlich ist es dir klar, du weißt, was das funkeln im Dunkeln war. Ein Spiegel der Seele, ob Mensch, oder Tier, schaue in die Augen, sie sagen es dir. Was wir alle versuchen zu verschweigen, die Augen, werden es zeigen, ja, wer geübten Blickes ist, sieht auch im Dunkeln Licht. Es funkelt im Dunkeln, bemerke den Glanz, versuche zu verstehen, es ist doch so einfach, du brauchst nur zu sehen.
Freiheit Wer sich je des Nachts besann, kann dir nicht sagen, wie es einst begann. Er spürte etwas in der Luft, was er noch nie verspürt, Freiheit nenne ich den Duft, der bis jetzt noch im gehört. Es kommt nicht auf den Tag, die Stunde an, wichtig ist es, das es einst begann. Ich bin sicher, es ist mir klar, das er nicht, der einzige war. Irgendwann, wird jeder sich besinnen, es wird die neue Zeit beginnen, in der jeder jeden liebt, in der es keine Zwänge gibt. Wer sich je des Nachts besann, kann dir nicht sagen, wie es einst begann, doch das Gefühl der einen Nacht, hat ihn auf einmal stark gemacht.
Trauer Die Luft ist kühl, es ist still, die Stimmung ist verdorben, denn heute, ja heute, ist uns ein Mensch gestorben. Ja ein Mensch ist gestorben, die Stimmung verdorben, es ist Trauer angesagt, denn heute wird ein Toter beklagt. Nun stehen wir, hier am Grabe, und bringen unsere letzte Gabe, die Luft ist angefüllt von Trauer, nein, eher sauer. Der Pastor, spricht nur gutes, für den Toten, böses nicht, auf dem Grabe brennt ein kleines Hoffnungslicht. Die Trauergäste, heulen, schluchzen, jammern, nur ich bin kühl, vor Ehrfurcht, will ich mich verneigen, kann aber keine Tränen zeigen. Die Trauerfeier, geht zu Ende, alle stürzen ins Kaffee, es wird gelacht, getanzt und mehr, jemand ruft, den Kuchen her. Es wird geschmatzt, gefeilscht, gehandelt, die Trauergäste, sind wie verwandelt, sie sind kühl, die Tränen fließen mir über die Wangen, jetzt zeige ich Gefühl.
Eltern
Sie wollen, dass ihre Kinder, nicht frieren, deshalb geben sie ihnen Kleidung. Sie wollen, das ihre Kinder , nicht dumm sind, deshalb vermitteln sie ihnen unsägliches Wissen. Eltern, gebt statt der zu vielen Kleider Wärme so wird mancher Frost des Lebens, in der Liebe erwärmt. Eltern gebt statt des unsäglichen Wissens Lebenserfahrung so wird die Erfahrung nützlicher sein, als manches Wissen. Eltern begreift erst die Welt, bevor ihr versucht, Kinder zu erziehen.
Falsch gelebt
Vor dem Spiegel, deiner Illusionen, baust du dir dein Leben. In dem Kleid, deiner Gewohnheiten, verschwindet dein Körper. Was zurückbleibt, dein Verstand. Gesellschaftsorientiert, möchtest du dann sagen, ich bin völlig normal. Was aber machst du, wenn deine Kinder, dich fragen, Vater, Mutter warum habt ihr nie gelebt ?
Falsche Freunde
Er hatte Freunde, er verließ sich auf sie, er gab alles für sie, denn, er war sich sicher, es sei bei Freunden so üblich. Als er sie am meisten brauchte, hatten sie ihn schon längst verlassen. So wartet er, noch Heute auf sie, am Bahnhof seiner Illusionen.
Gefühlsregen
Wenn der Regen der Angst, mit leisen Schlägen, über unser verkorkstes Gemüt streichelt, wenn jenes prickeln, unter unserer Haut, diese unsagbare, wohltuende, Wärme hervorruft, jene Wärme, die uns unserer Sinne beraubt, die uns den notwendigen Dämonen, der Dunkelheit ausliefert, um mit ihnen zusammen, einen Traum entstehen zu lassen, fernab, von der harten Realität, erst dann, haben unsere Gefühle Ausgang.
Sex im Irrgarten
Ein ewiges Drängen, der Menschlichen Triebe, ein flackern im Dunkeln, der Menschlichen Liebe, ein Schein der Hoffnung, nicht so sehr hell, zwei Körper bewegen sich schnell, im Schatten der Sehnsucht, schlägt der Körper den Takt, ein Versuch geht zu Ende, es ist wieder Nacht.
WINTERSCHLAF Eingedeckt mit den Erinnerungen, aus der guten, alten Zeit, zog er sich zurück, floh vor den falschen Freunden, vor den schlechten Menschen, aber auch vor sich selbst. Fortan dachte er pausenlos, doch leider nur im Kreis, er löste keine Probleme, sondern vergrößerte sie nur. Als da schon längst nicht mehr, nur ein Körper war, der krank wurde, als sein Geist sich weigerte, dem Körper zu befehlen, als er fühlte, das er allein war, als er fühlte, das er zu schwach sei, um allein gegen sich zu kämpfen, beschloss er sich anzunehmen, mit letzter Kraft, beschloss er, sich selbst zu gehören, beschloss er neu laufen zu lernen. Von nun an, spürte er sich, genoss jede Bewegung, horchte in sich hinein, lernte sich kennen. Er fing an, sich zu lieben, ihm wurde bewusst, das er ist. Er wusste, jetzt kann ich Liebe geben, da er selbst Liebe erfuhr. Er konnte Freiheit geben, weil er selbst Freiheit erfuhr. Jetzt konnte und wollte er seinen Weg von vorne gehen, er würde den anderen mitteilen, von seinen Erfahrungen, er brannte darauf zu lernen, er brannte darauf Liebe zu geben, aber auch zu nehmen. Er brannte darauf, endlich zu leben.
Ohne zu sehen
Auseinandergelebt obwohl, nie richtig zusammen, Gefühle wurden verletzt, obwohl nie gezeigt, anstatt zu Lieben, lernten sie sich hassen, alles unter dem Deckmantel, bloß nicht so sein wie die anderen. Sich selbst, haben sie nie gefunden, doch ihr Gesicht, in der Menge verloren. Wo sollen sie suchen? In der Einbahnstraße des Glücks? In ihren Gedanken, oder Gefühlen ? Halt Stop Zwecklos ohne zu sehen.
Mutprobe
Die Vergangenheit hat ihr Lager aufgeschlagen, in deiner Erinnerung. Die Zukunft möchte sich, aus deiner Gegenwart heraus, entwickeln, möchte Formen annehmen. Dein visuelles Auge, sieht verschwommen, was einmal war, was immer sein wird. Vom alten Hass, schon fast zerfressen, haben wir vergessen, worum es in diesem Leben wirklich geht, steh auf, du Mensch, noch ist es nicht zu spät. Reiße ein, die Mauer, die dich doch nicht beschützt, die Mauer die dich isoliert, die dein Verstand ignoriert. Setze ab, die vielen Masken, Theater gibt es schon genug, fange an zu leben, habe wieder Mut.
Evolution
Geschmeidige, rednerisch recht begabte, gut aussehende, überzeugungsfähige, junge dynamische Herrschaften, machen sich auf den Weg, ins nächste Jahrtausend. Im Marschgepäck, den Erfahrungsschatz, vergangener Generationen, sie werden unser Schicksal bestimmen, wir haben sie zu dem gemacht, was sie sind, ein Spiegel unserer selbst. Voller Illusionen ,sind sie auf ihrem Weg, als Kompass dienen Korruption und Geld, das Worte Liebe, verliert immer mehr an Wert, die Evolution funktioniert, nur leider verkehrt.
Leben heißt den Duft, der Umgebung einatmen, ihn zu filtern, ihn zu verdauen, ihn ausatmen, eine Atemtechnik, nichts weiter.
Sterben heißt aufhören zu atmen.