GESCHICHTE UND KULTUR DER PALAIOLOGENZEIT
ÖSTE R REICHISCHE AKA DEMIE DE R WISSENSCH AFTEN PHILOSOPHISCH -HISTORISCHE KLASSE DENKSCHRIFTEN, 24l. BAND
VERÖFFENTLICHUNGEN DER KOMMISSION FÜR
BYZANTINISTIK
HERAUSGEGEBEN VON
HERBERT HUNGER
BAND VIII
VERLAG DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN WIEN 1996
ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE KLASSE DENKSCHRIFTEN, 241. BAND
VERÖFFENTLICHUNGEN DER KOMMISSION FÜR BYZANTINISTIK BAND VIII
GESCHICHTE UND KULTUR DER PALAIOLOGENZEIT
Referate des Internationalen Symposions zu Ehren von HERBERT HUNGER (Wien, 30. November bis 3. Dezember 1994)
HERAUSGEGEBEN VON
WERNER SEIBT
VERLAG DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN WIEN 1996
Vorgelegt von w. M. Otto
KREsTEN
in der Sitzung am 7. Juni 1995
Gedruckt mit Unterstützung durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Bild des Umschlags: Miniatur des byzantinischen Kaisers Johannes' VIII. Palaiologos aus dem Codex Sinaiticus 2123, f. 30v (Photo: Prof. Restle, München)
Alle Rechte vorbehalten ISBN 3-7001-2477-5 Copyright © 1996 by Österreichische Akademie der Wissenschaften Wien Herstellung: Universitätsbuchdruckerei Styria,Graz
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT DES HERAUSGEBERS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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HELENE AHRWEILER, Le recit du voyage d'Oinaiötes de Constantinople a Ganos (Texte du lettre d'Oinaiötes, etabli par G. FATOUROS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VASSIL GJUZELEV, Der letzte bulgarisch-byzantinische Krieg (1364) . . . . . . . . . . . CHRISTI AN HANNICK, Zur slavischen Überlieferung der Patriarchatsurkunden aus der Palaiologenzeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIETER HARLFINGER, Autographa aus der Palaiologenzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . ARMIN HOHLWEG, Astronomie und Geschichtsbetrachtung bei Nikephoros Gre goras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . JEAN IRIGOIN, L'Autriche et les debuts de la codicologie grecque . . . . . . . . . . . . . IOANNIS KARAYANNOPULOS, Ein Beitrag zur Militärpronoia der Palaiologenzeit . . . . . ANGELIKI E. LAIOU, The Correspondence of Gregorios Kyprios as a Source for the History of Social and Political Behavior in Byzantium or, on Government by Rhetoric. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GENNADI.J G. LITAVRIN, Ethnische und politische Sympathien der Bevölke rung der Grenzgebiete zwischen Byzanz und Bulgarien in der ersten Hälfte des 14. Jh.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LJUBOMIR MAKSIMOVIC, War Simonis Palaiologina die fünfte Gemahlin von König Milutin? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHRYSSA A. MALTEZOU, Portrait of the Notary in the Latin-ruled Greek Regions of the 14th Century . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KLAus-PETER MATSCHKE, Regierungsversprechen und Regierungsverhalten in der frühen Palaiologenzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IGOR MEDVEDEV, Die Russen als Heiliges Volk" aus der Sicht Konstantinopels " im 14. Jh. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CECILE MORRISSON, Les noms des monnaies sous les Paleologues . . . . . . . . . . . . . DONALD M. NICOL, AD 1354 - Annus fatalis for the Byzantine Empire. . . . . . . . NICOLAS OIKONOMIDES, Pour une typologie des villes "separees" sous les Paleologues . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PETER PIELER, Das Testament des Theodoros Kerameas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . GERHARD PODSKALSKY, Zur byzantinischen Mönchskritik: Ein Vergleich zwischen zwei Erzbischöfen von Thessalonike, Eustathios und Symeon . . . . . . . . . . . . MARCELL REsTLE, Konstantins - und Herakleiosbilder in Ost und West . . . . . . . . PETER SCHREINER, Literarische Interessen in der Palaiologenzeit anhand von Ge lehrtencodices: Das Beispiel des Vaticanus gr. 914 . . . .. . . . . . . . .. . . . . . . . IHoR SEVÖENKO, The Logos on Gregory of Nazianzus by T�eodore Metochites . . . . . SPYROS N. TROIANOS, Die Wirkungsgeschichte der Novellen Leons VI. im14. Jahrhundert ... '.
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SIGLENVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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9 29 35 43 51 65 71
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Inhaltsverzeichnis
INDIZES 1. Prosopographischer Index (incl. Autoren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Geographischer Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Res et verba memorabilia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Handschriften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Urkunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6. Moderne Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
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TAFELN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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VORWORT DES HERAUSGEBERS
Wenn es einer außergewöhnlichen, charismatischen Persönlichkeit vergönnt ist, das achte Lebensjahrzehnt bei guter Gesundheit und in voller Schaffenskraft zu vollenden, ist das ein Grund für Dank und Freude und natürlich Anlaß für ein Fest. Bei einem Forscher, Lehrer und Wissenschaftsorganisator wie Herbert Hunger wählten seine ehemaligen Schüler und jetzigen Mitarbeiter, seine Freunde und Kollegen die Herausgabe eines Festbandes sowie ein internationales Symposion als kleine Gegengabe für vieles, das sie ihm verdanken. Das Thema des Symposions sollte einem der Arbeitsschwerpunkte sowohl des Jubilars als auch der von ihm unmittelbar geleiteten Forschungseinrichtungen gewidmet sein, und so fiel die Entscheidung auf die Palaiologenzeit, deren faszinierende Kultur trotz der· relativ bescheidenen politisch -ökonomischen Basis besonders zu beeindrucken vermag; dabei sollten Geschichte und Kultur allgemein im Vordergrund stehen, das reiche Gebiet der Kunst jedoch nur am Rande in Erscheinung treten. Bei der Auswahl der Referenten standen die Wiener Byzantinisten zurück - auslän dische Gäste, die als Spezialisten für die spätbyzantinische Epoche höchstes Ansehen genießen und zugleich mit Wien bzw. dem Jubilar verbunden sind, sollten hier zu Wort kommen. Für den Festband dagegen wurde keine inhaltliche Einschränkung vorge geben; dafür konnte eine viel größere Zahl bedeutender Fachkollegen eingeladen werden. Das Symposion wurde ein würdiges Fest besonderer Art; im Rahmen der Eröffnung konnte auch der fertige Ehrenband überreicht werden. Wir danken der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, daß sie die Referate des Symposions - nach Vorlage der Manuskripte durch den neuen Obmann der Kommission für Byzantinistik, Otto Kresten - zum Druck angenommen hat, und dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung für die namhafte Drucksubvention. Wien, im Juni 1995
Werner Seibt
HÉ LÈN E A H R W EI L E R / P A RIS
LE RÉCIT DU VOYAGE D'OINAIÔTÈ S DE CONSTANTINOPLE A GANOS L'enquête sur la ville et la région de Philadelphie au XIV· sièclel m'a conduite à une étude détaillée des correspondances échangées entre des personnalités de cette ville et d'autres lettrés, notamment ceux de Constantinople et de Thessalonique, mais aussi ceux d'autres centres intellectuels de l'époque des Paléologues, parmi lesquels les villes asia tiques de Trébizonde, d'Ephèse, de Smyrne, pour ne citer que les plus importants, tiennent une place considérable. Des contacts suivis entre les lettrés de l'époque résulte une abondante littérature épistolière; elle nous renseigne sur les préoccupations d'un milieu qui, grâce au talent et à la bonne formation de ses membres, reste au cœur des affaires politiques, religieuses, diplomatiques et même militaires de Byzance pendant une période charnière pour le devenir de l'Empire2• L'œuvre et l'activité des personnes qui ont joué un rôle important dans les destinées de Philadelphie - comme le métropolite Théolepte ( 1284-1322), Manuel Gabalas, chartulaire de cette métropole avant de devenir métropolite d'Ephèse en 1329 sous le nom de Matthieu, Tagaris, Philanthrôpènos, Mo nomachos et d'autres encore - nous sont connues surtout par la riche correspondance échangée entre les hommes qui gèrent les affaires politiques en province et dans la capitale. L'exploitation de cette source, bien que particulièrement difficile du fait de la nature par trop littéraire du genre épistolier à Byzance, n'a pas cessé de nous fournir des informations inédites, imprégnées de notes personnelles et concernant des domaines que les autres sources de l'époque négligent ou ignorent. Il est évident que seul le recoupement scientifique des renseignements fournis par la totalité, si possible, des épistoliers d'une même époque peut offrir un terrain solide pour l'utilisation de cette source: nous sommes loin d'y parvenir malgré des travaux récents de qualité; il nous faudrait disposer d'éditions sûres, ce qui n'est pas encore le cas, la masse d'inédits est considérable et les éditions anciennes insuffisantes. C'est dans le souci de compléter si possible les renseignements concernant une figure importante de Philadelphie, Manuel Gabalas, magistralement étudiée par S. Kourousès3, que je suis amenée à exploiter la correspondance, encore inédite dans sa quasi-totalité, de Georges Oinaiôtès, correspondant de Manuel Gabalas et d'autres lettrés de la première moitié du XIV· sièclé. Nous devons à Kourousès l'identification de l'Anonyme, auteur de l'épistolier de Florence (Laurentianus S. Marco 356). L'épistolier a été signalé par 1 Cf. entre autres, Philadelphie et autres études (sous la dir. de H. AHR\YEILER) (Byzantina Sorbonensia 4). Paris 1984. 2 Sophie FALANGA, Les Epistoliers du XIV' siècle (thèse ronéotée, déposée en Sorbonne). :1 S. KOUROUSÈS, Manuel Gabalas ensuite métropolite d'Ephèse (en grec). Athènes 1972. Sur Oinaiôtès, cf. p. 99--121. 4 Outre S. KOUROUSÈS qui a édité les lettres d'Oinaiôtès, n'� 7, 9.4, 95 et une partie des n'" 49,121,163 (ibid. p. 101, 103, 105, 110 et sq.), R. J. LOENERTz a édité les n'� 58 et 67 (cf. Un Pachymère, auteur des lettres du San Marco 356? BZ 53, 1960, 296-297); S. LAMPRos avait auparavant édité les lettres n'� 3 et 4 (cf. NE 12, 1915, 8-12); plus récemment G. H. KARLSSON et G. FATOUROS éditèrent les lettres n'" 70, 71, 76 et 158 (cette dernière est un résumé du récit de son voyage à Ganos) et ils annoncent l'édition complète de cette correspondance (cf. JOB 22, 1973,207-218).
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Hélène Ahrweiler
E. Rein qui, dans une étude importante, nous a donné la description du manuscrit et des renseignements concernant la chronologie, l'auteur, ses correspondants et le contenu de l'épistolier, resté inachevé et contenant dans son état actuel 177 lettres5. Une édition complète de la correspondance d'Oinaiôtès, basée sur le manuscrit florentin et sans doute sur ses copies conservées à Madrid (Matritensis gr. 4796) et à Munich (Monacensis gr. 198) est annoncée par G. Karlsson et G. Fatouros qui ont publié quatre lettres d'après le Florentinus et le Matritensis6• Notre entreprise est beaucoup plus modeste, elle consiste à publier le récit de voyage de notre auteur de Constantinople à Ganos, contenu dans la lettre nO 157 (d'après E. Rein) du Codex Laurentianus S. Marco 356. C'est en effet dans ce récit que nous trouvons d'une manière inattendue mention des commerçants de Philadelphie dans la place importante de Selymbria: c'est ce renseignement qui nous conduit à inclure cette lettre dans le dossier de Philadelphie en le rapprochant - nous le verrons - du document de la même époque qui nous renseigne sur les rapports entre . Philadelphie et Thessalonique7• Mais il nous faut souligner immédiatement que l'intérêt majeur de ce récit consiste dans la description détaillée qu'il fournit de l'itinéraire parcouru par notre auteur et ses compagnons, occasion pour Oinaiôtès de présenter à son beau-père, à qui la lettre est adressée, outre ses propres impressions d'un voyage parti culièrement riche en aventures de toutes sortes, la situation du littoral septentrional de la Propontide, soumis à des attaques turques. Un résumé de ce voyage est donné dans la lettre nO 158 adressée à Méthode Syropoulos, beau-frère de l'auteur, et dans la lettre nO 159 adressée au Métropolite d'Aprôs, toutes les deux écrites sous le coup de l'émotion provoquée par le danger auquel fut confronté Oinaiôtès, ce qui explique sans doute le ton vivant et quasi familier adopté par l'auteur, qui s'empresse de présenter ses excuses pour la forme inhabituelle de ses lettres "confuses"8. Grâce à notres collègues A. Kambylis et G. Fatouros, que je remercie pour l'amabi lité, nous donnons in extenso la lettre nO 157 d'après l'édition critique en preparation, ainsi qu'une analyse détaillée, qui remplace dans notre esprit la traduction, accompagnée d'un commentaire sur la date. L'édition définitive comportera des notes sur les personnes, les lieux et les faits mentionnés, sans négliger bien entendu des notes succinctes sur les termes techniques: nous traiterons cette lettre comme si elle était un document de la pratique, sans pour autant en faire une édition diplomatique. L'auteur
Il est démontré par S. Kourousès qui a procédé à un recoupement minutieux de la correspondance échangée entre l'Anonyme de Florentinus et le chartulaire de la Métro pole de Philadelphie, Manuel Gabalas, que l'auteur de l'épistolier de Florence est Oinaiôtès. Il s'agit sans doute de Georges Oinaiôtès, homme de lettres de la première moitié du XIV· siècle, connu surtout par l'adaptation du "Péri Basileias" ( = Basilikos Andrias) de Nicéphore Blemmydès en langue vulgaire-simple (pros ta saféstéra)9. L'activité de l'Anonyme telle qu'elle apparaît à travers ses lettres, établie par Rein, sa formation, son milieu et son œuvre concourent à cette identification. Notre auteur, caractérisé ainsi que Georges Galésiôtès avec qui il adapta le discours de Blemmydès
Co E. REIN, Die Florentiner Briefsammlung (cod. Laur. s. Marco 356). Ann. Acad. Scient. Fennicae, Ser. B., XIV / 2. Helsinki 1915. Il Ci-dessus, note 4. 7 Cf. P. SCHREINER, Zur Geschichte Philadelpheias im 14. Jh. GCP 35 (1969) 395 sq. H G. KARLSSON, G. FATOUROS, op. cit., 208. o H. HUNGER - 1. SEVCENKO, Des Nikephoros BlemmydesBaOLÀLxaç 'AvliQLaç und dessen Metaphrase von Georgios Galesiotes und Georgios Oinaiotes (WBS 18). Wien 1986.
Voyage d'Oinaiôtès à Ganos
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comme "logiôtatos" et "rhéteur", fut vraisemblablement disciple de Manuel Gabalas et resta l'admirateur fervent de Théodore Métochitès dont il était le filleul. Nous savons que notre auteur, orphelin de père très jeune, trouva auprès de Métochite un tuteur et ,protecteur idéal. Marié sans doute vers 1325 à une Syropoulos, il continua ses activités intellectuelles (sa prédilection pour la philosophie est souvent signalée dans ses lettres); bien que familier des ecclésiastiques de divers rangs de la capitale et des provinces et entouré par eux d'égards, l'homme ne semble pas appartenir à l'Eglise; il fréquente la cour et ses dignitaires et il s'occupe de la production de ses biens, des vignes, situés près de Constantinople (au lieu-dit Brachofa): homme cultivé, familier de l'œuvre des grands philosophes de l'Antiquité, son éducation semble exclusivement "thyrathén"; lié aux élites intellectuelles de son temps, Oinaiôtès appartient à une famille influente (il est parent de Pachymérès, de Phraggopoulos, et enfant spirituel de Théodore Métochitès) et riche, ce qui lui permet sans doute d'adopter un ton souvent détendu et toujours élégant (chose plutôt rare dans les correspondances byzantines) et d'oser parfois se montrer sous un jour peu favorable. L'impression qui se dégage de la lecture de sa correspondance, c'est que nous avons affaire à un homme de qualité, amateur de choses de l'esprit: on dirait un dilettante au sens noble du terme, presque un homme de la Renaissance. Toutefois son entourage et lui-même appartiennent au parti que nous pourrions qualifier de conservateur; ils sont partisans d'Andronic II dans le conflit qui oppose le vieil empereur à son petit-fils. Ils ont souvent servi la politique d'Andronic II, un Stéphanos Syropoulos étant l'ambassadeur de cet empereur en Occident: il était sûrement un connaisseur de la langue latinelO• A nalyse détaillée
De Ganos à son beau-père Syropoulos Après nous avoir souhaité le meilleur, Melisènos partit sur le champ et nous nous séparâmes de lui après avoir embrassé le brave dans des larmes de joie et de tristesse à la fois et ayant accompli tout ce que demandent les coutumes (ta éthima tétélékotés). Quant à la première nuit et au déjeuner du lendemain, je suis persuadé que Mélisénos vous racontera qu'il nous a semblé un mauvais présage de tomber sur une aubergiste impure: elle ne se contenta pas d'absorber le très bon vin corsé, mais elle a bu seule le vin qu'elle exigea qu'on lui achète au prix de quatre pièces (argyridia): avant d'avaler une coupe pleine de vin pur, elle en demandait une autre et me complimentait quand j'en commandais; ayant ainsi acheté d'elle pour un prix de plus de dix pièces (argyria) un vin tourné et gâté, elle n'en fut pas pour autant contente en pensant à l'imposition grevant l'établissement; elle racontait des choses étranges qu'un tel proposait tant et un autre plus, l'un avait offert l'autre avait échangé. Mais Mélisénos ne s'abstiendra point de raconter tout cela et le reste. Il passera une chose sous silence, qu'il fut démenti dans ses paroles et dans ses espoirs quand il nous promettait que nous serions accueillis par un de ses parents: quand nous avons rencontré la personne en question et que nous lui avons rappelé les promesses qu'elle avait oubliées, elle n'a point répondu. Quant à nous, ayant traversé les Géfyrai (les Ponts), nous invoquâmes Dieu, protec teur des voyageurs, et nous conduisîmes les chevaux longtemps le long des Aigialoi (le littoral) laissant de côté Dèmokraneia; nous mesurons les grandes distances qui sont cause de confusion même pour ceux qui savent exactement où elles finissent, ce qui est une raison de consolation, mais pas pour ceux qui sorit inexpérimentés et qui n'ont jamais fourni d'effort.
III
Sur toutes les personnes citées, cf., en dernier lieu, PLP.
Hélène Ahrweiler
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Près de Makrys Aigialos, nous descendîmes des chevaux pour nous reposer et pour boire un peu de bon vin (anthosmias) afin de calmer la soif et de combattre la chaleur. Nous nous dirigeâmes ensuite vers les Epibatai, conduisant les chevaux sur un rythme qui n'était pas précipité. Ayant passé les Epibatai, nous désirions fortement arriver dans la campagne des Sélymbrenoi d'où l'on pouvait apercevoir leur ville: et Dieu permit qu'il en soit ainsi; il faisait nuit quand nous descendîmes à l'hôtel où nous avons rencontré un marchand de Philadelphie envoyé par Dieu; il était connu de ceux qui nous avaient loué les chevaux et bientôt aussi de nous-mêmes; il était votre admirateur et il nous a procuré une double joie, à cause de sa compagnie de qualité, en s'entretenant avec des étrangers et des voyageurs et à cause du fait qu'il a bien voulu transporter des lettres. A la lueur de la troisième aurore, nous menons les chevaux rapidement, nous avions l'aiguillon et le fouet pour les exciter, car le chemin à parcourir pour passer la nuit à �aidestos était long; nous avions en effet écarté la possibilité de rester ailleurs à cause des dangers que cela comportait. Nous voulions et mieux encore, nous avions décidé de déjeuner à l'auberge de Paléologos comme nous l'avons signalé dans d'autres lettres. En passant Daneion, nous nous empressâmes d'arriver à Psèphisma et même d'en faire plusll. Nous dépassâmes ainsi l'endroit de l'étape décidée (le terme), nous regardâmes vers les Abydenoi, parce que, eu égard au nombre des stades, la distance entre nous et les Abydenoi ne semblait plus très grande, et une fois arrivés à Abydenoi, nous avions là une ferme (agroikia) qui, bien que dépourvue d'attraits, n'était pas tenue par des aubergistes tracassières et intéressées, ni par des hôteliers féroces issus des races barbares: notre économe et hôte était un des villageois qui ne semblait pas savoir grand chose, ce qui remplissait d'une joie secrète Chalkéopoulos. Comme il possédait des pièces (oboles) anciennes qui n'avaient pas alors cours, il a persuadé insidieusement l'homme de les accepter pour tout ce dont nous avions besoin: car c'était le quatrième jour et nous avions épuisé les vivres que nous avions avec nous et de surcroît, il fallait acheter le vin pour lui et nos compagnons de route. Mais il arriva quelque chose d'amusant qui te fera rire: l'un ordonnait avec confiance et l'autre offrait ce dont il disposait; et après cela, l'un calculait et haussait le prix de ce qu'il avait servi, et l'autre souriait doucement et faisait un signe des yeux tantôt vers moi tantôt vers nos compagnons en désignant l'homme qui ne savait pas grand chose et n'était pas rusé; après cela? L'un fournissait les deux pièces et l'autre, en les recevant, remarquait qu'à Raidestos elles n'avaient pas cours, les rendait et ne voulait plus les prendre; en quoi donc le terrible Chalkéopoulos utilisait l'homme et le trompait en ignorant ce qu'il cachait et celui-là refusait et nous, nous étions inquiets. Ensuite, Chalkéopoulos a fait une seconde tentative et fourni de petites pièces, représentant une infime partie de celles qui avaient cours, mais il n'a pas réussi à persuader le misérable. Jusqu'à cette épreuve, il (Chalkéopoulos), continuait à rire mais quand il entendit que moi, je verserai les monnaies qui avaient cours, il changea de couleur et il fut privé des paroles cohérentes. Il croyait donc, et il y comptait, gagner les monnaies s'il arrivait à refiler les pièces dont il voulait se défaire insidieusement. Mais voilà tout sur cette affaire; nous avons repris la route, traversant les villages qui se trouvaien.t empressant d'arriver avant la nuit à l'évêché de Raidestos; et Dieu nous offrit cela. Nous nous reposions en remerciant Dieu, chose que nous faisions souvent, mais aussi parce que nous nous sentions sous sa sollicitude, ayant trouvé inopinément des bonnes aubaines dépassant tout espoir. Car nous demandions ce qui était possible, à savoir tomber sur des
Il
Je ne suis pas sûre que le 'l\!TjcpLOflU soit le nom du lieu; le terme peut désigner une décision prise en commun: dans ce cas, le sens serait qu'ils ont accompli leur décision et sont allés même au-delà.
Voyage d'Oinaiôtès à Ganos
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hôteliers honnêtes, et lui il envoya des compagnons tout à fait conformes à nos souhaits. A peine étions-nous descendus de cheval, voilà qu'arriva le représentant du patriarche (ho ta dikaia épéchôn tou patriarchou); il nous remit des lettres de notre cher beau-frère et nous honora de son accueil et de son hospitalité tout en nous expliquant notre futur trajet et en nous encourageant. La nuit passa et le soleil brillait sur nos têtes et nous, à la maison, nous attendions les soudards qui vendaient tout ce qu'ils avaient acheté. J'hésite à raconter la suite, car je souffre en me rappelant les lieux pleins de dangers à faire peur que nous traversâmes: nous en dirons quelque peu, en nous défiant de la longueur. Peu après être montés à cheval, nous arrivâmes à Deinon et jusque là, il n'y eut que des rires, des chants, des hymnes (d'Eglise) et des divertissements. En ce qui concerne la suite, nos compagnons ont cessé de rire et de jouer, sachant ce qui nous attendait et essayant de nous encoura ger; quant à moi, je ne prêtais nullement attention, voyant avec effroi les précipices et me trouvant par la suite au milieu des montagnes infranchissables; et nous, nous mon tions dans des forêts épaisses dont les arbres nous empêchaient de nous voir. Et en regardant tout cela, je pensais avec effroi à Apératos (l'Infranchissable) en me disant que si ceux qui n'étaient pas dignes d'un nom ou d'une mention présentaient une telle difficulté, il me serait impossible d'envisager ce qui suivrait; mais ceci me persuada peu à peu que tout cela était des bagatelles par rapport à la peur qui suivrait: nos compagnons nous ordonnèrent de descendre des chevaux comme si nous avions quelque chose en face (qui nous empêchait de progresser), nous obéîmes, et nous voyons des pics devant nous, et moi, plié en deux, je me vois au bord du précipice; même mieux au bord de la mort pour ceux qui, comme moi, n'en avaient pas l'expérience: car bien des choses terribles suivirent dont une seule aurait suffi à priver un homme de toutes ses facultés; par exemple la longueur à perte de vue ou la hauteur des pics, on aurait dit que le pic partait de l'éther pour descendre à terre ou mieux que de la terre il descendait dans les Tartares car il était si étroit qu'il ne pouvait être franchi qu'en marchant un pied devant l'autre et chose encore plus terrible, le dos du pic était courbé descendant en forme de petite boule: à droite, on voyait une hauteur sans fin et même chose à gauche: en un mot d'aucun côté on ne voyait la fin, et que voit-on au milieu de tout cela? Personne, fût-il aussi dur que le diamant, ne pourrait voir le spectacle sans larmes, sans pleurs et sans recevoir un coup au cœur: des régions abandonnées de leurs ha bitants, mises à feu par des ennemis barbares, des temples (Eglises) ruinés, des saintes images foulées aux pieds, des autels souillés. J'ai souffert dans l'âme et j'ai pleuré non seulement pour le désastre commun mais aussi pour l'ancienne beauté car je conjecture ce qu'il en était avant, à savoir que l'endroit était pour ceux qui y habitaient lieu de réjouissance et de repos et comme un jardin pour ceux qui traversaient les montagnes, et y arrivaient: il y avait des monastères tous beaux, aux toits de plomb fondu (molydbo kalypta), des chapelles (des couvents, hèsychastèria), des sources, des fontaines et des lieux pleins de toute sorte de grâce. C'était ainsi quand le monde était en paix et tout ceci était source d'agrément et maintenant ce n'est que raison supplémentaire pour pleurer et gémir ou même pour s'effrayer. Mais après tout cet effort, cette peur et ce trouble, voilà au milieu des montagnes immenses, le pays appelé Audémou, lui aussi ayant souffert des méfaits barbares. Près de là, nous décidâmes de faire reposer les chevaux et de nous reposer, à l'exception de moi même; car en ce qui me concerne, à cause de la fatigue et de la peur, je ne voulais voir ni nourriture ni boisson. Le brave Chalkéopoulos témoignait son ressentiment contre les personnes engagées à notre service en prenant soin de moi et en arguant à juste titre que s'ils ne nous avaient pas retardés à Raidestos pour vendre, comme j'ai dit, leurs mar chandises "mon maître serait maintenant tout gai, ayant déjà traversé les difficultés". C'est vrai que je ne voulais rien goûter, pensant que j'allais traverser l'Infranchissable et
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Hélène Ahrweiler
que ce qui m'attendait était pire que ce que j'avais vu. Pour le moment il avait décidé d'embêter les pauvres hommes en les privant de boisson alors qu'il n'y avait pas de source aux environs. Après avoir fait reposer les chevaux dans ce pays, nous nous assîmes à l'ombre des arbres; et dès que les gens du lieu nous ont vus, ils ont accouru vers nous et nous ont honorés de leur hospitalité, en envoyant du vin de qualité (anthostomian) et en expli quant que si nous entrions dans leur village, nous aurions où nous reposer, et ils fourni raient le nécessaire pour le déjeuner, bien qu'ils fussent, eux, occupés à construire sur la côte en bas une tour pour des raisons de sécurité; et nous, loin du village, nous nous reposions; et comme après le déjeuner, ils nous ont vus reprendre la route, ils nous ont envoyé des guides pour traverser le fameux Apératos (l'Infranchissable). C'est à ce moment que j'ai médit de ceux qui l'ont nommé ainsi et je me suis moqué d'eux à cause de l'exagération de tout ce qu'on racontait à son endroit et aussi en 'pensant que, puisque d'autres endroits terribles n'ont pas été considérés dignes d'un qualificatif, l'Apératos ne serait franchissable que par des êtres incorporels. Mais en vérité ce n'était nullement ainsi: entre le nom et la chose, il y avait la même différence qu'entre le vivant et le mort, en ce qui concerne la longueur, la situation et la peur. Sur un point seulement, l'Infranchissable est plus dur que ce que nous avons vu auparavant: il arrive que sous l'effet des pluies battantes tombent quelquefois des pierres par endroits et si un petit bolide de cette sorte trouve par hasard quelqu'un, il l'envoie immédiate ment au royaume des morts. Voilà en résumé tout cela: Dieu a exaucé tes prières et celles de mes mères, j'ai laissé derrière moi tout cela et me voilà maintenant plein de joie et de plaisir, considérant, selon le dicton, à cause du bien final tout ce qui m'arriva comme également bien, et remerciant bien entendu Dieu. Pour la suite, que Dieu donne comme il juge utile, de nous rencontrer. Date de la lettre de Oinaiôtès: Ganos et sa région sous la menace turque
C'est encore Rein qui nous fournit les éléments nécessaires pour dater notre docu ment, grâce à l'étude détaillée de la chronologie de toute la correspondance de l'Anonyme de la collection de Florence, c'est-à-dire de Georges Oinaiôtès. De l'examen attentif de chaque lettre, Rein établit d'une manière convaincante que l'activité épisto lière de Oinaiôtès, du moins celle qui se dégage des témoins qui nous sont parvenus (on le sait, le Laurentianus S. Marco 356 est inachevé), se situe entre 1315 et 1330. Parmi les arguments évoques par Rein, ajoutons que Oinaiôtès s'adresse à Manuel Gabalas comme Chartulaire de la Métropole de Philadelphie, ce qui situe cette correspondance dans la période 1321-1329: de protonotaire de la Métropole de Philadelphie, Gabalas devient Chartulaire en 1321 (avant novembre), poste qu'il garde jusqu'à son élection comme Métropolite d'Ephèse en 1329 (après le mois d'avril)12. Dans cette tranche de temps, se situent également les faits relatés par notre auteur, notamment l'attaque turque contre la région entre Raidestos et Ganos. Les précisions sur cet événement nous permettent, nous le verrons, de dater le voyage d'Oinaiôtès peu avant 1330; il est vrai que notre lettre, comme l'indique son numéro, appartient au groupe des lettres qui clôt le dossier tel qu'il nous est parvenu, mais rien ne permet de dire que l'ordre du Laurentianus respecte l'ordre chronologique de la correspondance: des écarts sont déjà signalés par Rein; mais on peut supposer qu'un ordre chronologique est respecté, du moins à l'intérieur des lettres qui se rapportent à une même affaire: ainsi, nul doute, me semble t-il, que notre lettre est la première de celles que l'auteur a envoyées de Ganos, d'où il a 12
Sur la carrière de Manuel-Matthieu Gabalas, cf. S.
KOUROUSÈS, op.
cit.
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expédié à ses parents à Constantinople et à des ecclésiastiques de la région, notamment de la métropole d'Aprôs, une dizaine de lettres. Signalons toutefois que notre document ne fait aucune mention des événements qui se sont déroulés pendant la période 13211328 dans la région qu'il décrit, et qui ont secoué l'Empire, je pense bien entendu à la guerre des deux Andronic; il me semble que l'absence de toute allusion à la situation qu'ont connue Rhègion, Epibatai et Selymbria pendant cette guerre situe notre docu ment à un moment où le conflit est apaisé, c'est-à-dire entre 1322 et 1327, ou carrément après la victoire définitive d'Andronic III, c'est-à-dire après le 24 mai 1328: nous penchons vers une date entre 1326-1330: elle permet de situer l'attaque turque men tionnée dans notre document après la chute de Brousse (6 avril 1326) et l'apparition des Ottomans dans les parages de la Propontide. En tous cas, il me semble impossible que les destructions décrites par Oinaiôtes comme étant l'œuvre des Musulmans puissent être imputées aux Tartares dont le nom courant dans les sources grecques de l'époque est "Scythes", leur qualité de Musulmans n'étant pas alors confirmée ou soulignéel:l. On pourrait bien entendu penser à des attaques perpétrées par les Turcs de l'émirat des Yaxi qui, comme ceux de Aydin, avaient traversé la Propontide à la suite des Catalans au début du XIVe siècle - on le sait, les premiers groupes turcs qui ont traversé l'Hellespont proviennent de ceux qui étaient installés dans les régions de ces émirats -, mais il me semble que les événements décrits par notre auteur sont tout à fait récents et, comme ils concernent une région qui est passablement éloignée de Kallipolis même, mais qui se trouve quasiment en face de la presqu'île de Cyzique, ils doivent plutôt être expliqués par la situation créée à l'intérieur de la Propontide par l'avance ottomane à l'extrême fin du premier quart du siècle et avant les contacts entre Byzance et l'émirat de Brousse établis par Jean Cantacuzènel4. Il nous reste, bien entendu, à examiner le progrès turc dans la région en utilisant les renseignements fournis par notre auteur, éclairés par les réactions que la chute de Brousse a provoquées chez les gouvernants et le peuple byzantins. Quoi qu'il en soit, pour la datation de notre document il faudra tenir compte de la situation générale dans la région décrite, mais aussi des rapports de notre auteur avec les partis en place à Constantinople, dont l'influence s'étend dans la région avoisinant la capitale. A ce propos, notons une fois encore que notre auteur, par le contenu de ses lettres, se montre, comme l'a déjà remarqué Rein, proche du parti du vieux Andronic: sa lettre à Démétrius Paléologue montre les égards de notre auteur vis-à-vis du "Grand empereur"; son entourage, ses parents et ses amis ont joué un rôle important au service de cet empereur. Ainsi notre texte confirme l'impression générale que notre auteur laisse Constantinople à un moment où rien ne semble troubler la paix entre les deux Andronic, la mention des demeures des Paléologues dans la région de Selymbria corrobore bien tout ce que nous connaissons sur les amis d'Andronic le Jeune et cette ville; il n'est pas impossible que le voyage d'Oinaiôtès se situe en 1326/27 c'est-à-dire à un moment où l'avance turque coïncide avec la paix entre les partisans des deux empereurs. Cette hypothèse, aussi plausible soit-elle, n'exclut pas une datation légèrement antérieure pour les événements mentionnés dans notre texte, notamment les attaques turques dans une région exposée à leurs méfaits dès le début du XIVe siècle. La région parcourue par Oinaiôtès pendant les quatre jours qu'a duré son voyage de Constantinople à Ganos se trouve au centre des événements qui ont marqué l'Empire 1:1 D'après une notice manuscrite (cf. G. MERUA'I'I, Cod. Vat. gr. 170,olim 1045, l, p. 195), les Tatares appelés Azaroi arrivent dans la région en 1323. 14 La chute de Brousse en 1326 et l'arrivée (après le tremblement de terre qui a ravagé la région) des OttomanR à Lopadion, sont confirmées par une chronique brève (cf. P. SCHREINER, Die byz. Kleinchroniken 1. Wien 1975, 77-78).
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pendant le XIV· siècle. Bien qu'à l'écart de la route suivie par les Catalans en marche vers l'Asie Mineure (ils empruntèrent la route maritime qui les conduisit à la péninsule de Cyzique), la région fut au centre des incursions de la compagnie catalane et de leurs alliés turcs en 1305-7; nous devons à Pachymère le récit détaillé des destructions causées par les Catalans après la mort de leur chef (Roger de FIor qui fut assassiné dans le palais de Michel IX en avril 1305), notamment dans la région située entre Kallipolis, base des Catalans, et Raidestos, et même à l'est de Raidestos comme notre texte permet de le préciser, et jusqu'à Constantinople. En effet, nous savons par Pachymère (Nicéphore Grégoras ne présente que sommai rement les faits) que les Catalans, voulant se venger de la mort de leur chef, commencent à piller le territoire byzantin notamment après leur victoire contre les armées de Michel IX à Aprôs (été 1305). Renforcés par des Turcs qui ont traversé les détroits d'Hellespont pour se mettre à leur service, les Catalans, sous l'autorité de Bernard de Rocafort qui arriva à Kallipolis, en 1305, pillent le littoral; une attaque contre Artake, Proikonnèsos et sur la rive européenne contre Périnthos est signalée déjà en mai, juste après la prise de Kallipolis et avant la bataille d'Apros et l'arrivée de leurs alliés Turcs. Très vite, sans doute dès le début de 1306, les Catalans élargissent leur base vers l'est de Kallipolis et, par leurs incursions, sèment la panique jusqu'aux portes de Constantinople, dont les faubourgs semblent plutôt redouter les attaques par mer. De beaucoup plus catastrophiques s'avèrent les incursions par terre, dont le point de départ sont les "Dyschôriai", les "sténa" (les défilés) de Ganos, sûrement le fameux Aperatos de notre texte; après avoir laissé des garnisons suffisantes dans les défilés de Ganos afin d'empêcher toute attaque par les Byzantins contre Kallipolis, les Catalans, ayant avec eux deux mille Turcs d'Atinès ( = Aïdin), pillent la région jusqu'à Raidestos, dont la forteresse est assiégée, et aux Trois Eglises: il s'agit bien entendu de notre village de Trissai Ekklèsiai qui est situé à l'est de Raidestos: Pachymère précise que c'est dans cette région que les morts furent particulièrement nombreux. Il signale en outre que la ville d'Herakleia était alors abandonnée par ses habitants réfugiés à Selymbria; cette ville semble rester entre les mains des Byzantins pendant tout la tourmente catalane, ce qui ne fut pas le cas de Raidestos15. En effet, après avoir refusé la paix que lui offrait Andronic II en 1306 (juillet), Rocafort (Romofortos des Byzantins), qui a pris la conduite des opérations, lance ses Turcs dans les Stena de Ganos; ils pillent et détruisent Eudèmoplatanos, endroit que Pachymère signale ailleurs sous le nom de Eudèmou et qui est identique à notre Audè mou. De là, les Turcs et les Catalans se dirigent contre Raidestos et, après avoir pris la forteresse de Hagios Elias (située sûrement dans le voisinage immédiat de Raidestos), mettent le siège devant le Pyrgos (la Tour) de cette ville qui tombe finalement entre les mains de Rocafort et de ses Turcs; la prise et le pillage de Raidestos furent suivis, peu après, de la chute des forteresses de la région, de sorte qu'on peut dire sans exagérer qu'une sorte d"'émirat turcocatalan" se constitue dans la région entre Ganos et Rai1" Cf. Pachymère II 585-586 (Bonn), mention des "Dyschôriai de Ganos" et de la région de "Triai Ekklesiai" ( Triousai Ekklesiai de notre texte); ibid., p. 607, mention des Aigialoi, de "Sténa de Ganos" et de Eudèmoplatanou ( Audèmon de notre texte; d'ailleurs Pachymère, ibid., p. 632, mentionne l'endroit toujours avec Aigialoi, comme simplement Eudèmon) et de la région de Raidestos et de Sélymbria. Ibid., p. 621, mention des Turcs qui se trouvent en Occident, c'est-à-dire en Europe, et qui occupent la région de Ganos et la région de Raidestos et de Panion, dont les habitants préfèrent se rendre aux Catalans plutôt qu'à leurs alliés les Turcs, pour éviter la conversion, l'''allotriôsis tou sebasmatos", c'est-à-dire le changement forcé de religion imposé par les Turcs. Ibid., p. 633, mention des Aigialoi: il est nécessaire de considérer le terme Aigialoi comme le nom d'un endroit (tout comme les Makroi Aigialoi que mentionne notre document) et qui est peut-être identique à l'évêché d'Aigialoi mentionné dans les actes du concile de Chalcédoine (cf. MANSI VII 436 A) comme me l'a indiqué C. Asdracha. =
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destos en été 1306: il se trouve entre les mains des Turcs, alliés des Catalans, qui semblent s'installer dans cette région conquise surtout grâce à leur propre forcel6. Le danger que ce mini-Etat turc fait peser sur les populations des rives européennes de la Propontide (du moins jusqu'à Selymbria) explique l'empressement d'Andronic à vouloir détacher de l'alliance catalane les Turcs de la région de Ganos avec qui collaboraient aussi les Tourkopouloi (c'est-à-dire les Turcs qui entrèrent jadis au service de Byzance). La tentative byzantine de conduire les Turcs de Ganos en Asie Mineure par les soins de leur allié Isaak Melik échoua; elle se solda par la mort des amis de Byzance, non sans créer la méfiance entre les Catalans et leurs alliés Turcs: une bataille entre les Catalans et les Turcs qui essayaient de gagner les bateaux byzantins a eu lieu à Eudèmou, elle tourna contre les Turcs, mais leurs coreligionnaires qui se trouvaient dans la région de Tzourou los gagnèrent les rivages afin de s'embarquer sur les bateaux catalans qui y étaient ancrés. Remarquons que le port d'embarquement utilisé par des Turcs est désigné par deux fois comme " Aigialoi", il doit être cherché au sud de Tzouroulos sans doute près de Hérakleia qui semble à ce moment être un no man's land; il ne me paraît pas qu'il faille identifier les Aigialoi de Pachymère avec ceux que mentionne notre texte et qui, si nous suivons le trajet donné par Oinaiôtès, doivent être situés avant Selymbria. Quoi qu'il en soit, les Turcs après la rupture avec les Catalans se réfugièrent dans la région de Apros avec les Tourkopouloi ce qui veut dire qu'ils rallièrent le service des Byzantins ou gagnèrent leur pays en Asie. L'occupation turcocatalane de la région de Ganos-Raidestos se termina à cause de la famine qui sévissait parmi les troupes ennemies et aussi à cause de l'odeur nauséabonde des cadavres. Les Catalans, comme le note toujours Pachymère, abandonnèrent Raidéstos, Pania(on) et la région de Ganos et se replièrent à Kallipolis pour repartir après y avoir laissé des garnisons suffisantes vers l'ouest à Ainos et après la traversée de Hébros à Boléronl7. C'est en 1307 que se termine la plus importante tour mente connue par la région décrite dans notre documentation; on serait tenté de recon naître dans les destructions de la région de Audèmon, qui provoquent les larmes de Oinaiôtès l'œuvre des Turcs qui ont occupé Ganos et sa région en créant un Etat quasi. militaire en 1305-1307: tout concourt à cette solution suggérée par une simple comparai son du récit de Pachymère et du récit d'Oinaiôtès. Toutefois l'absence de toute mention des Catalans dans la lettre d'Oinaiôtès empêche d'accepter cette hypothèse même si, comme nous l'avons dit, les destructions et les incursions de cette période contre la région de Eudèmou-Audèmou sont surtout l'œuvre des alliés turcs, et beaucoup moins des Catalans eux-mêmes. Quoi qu'il en soit, une chose est évidente, le passage des Turcs d'Asie sur les côtes européennes de la Propontide n'a pas été le résultat de la prise de Kallipolis par les Ottomans ( 1354); la traversée des détroits de l'Hellespont et mieux encore le passage de la presqu'île de Cyzique à la côte d'en face était chose fréquente, notamment dans une période où la Propontide, mer intérieure de Byzance, était exposée à toute action pirate, ce qui fut le cas pendant tout le XIV' siècle. Notre région fut sans doute souvent visitée par des Turcs des rives asiatiques de la Propontide; signalons que des contacts entre le port de Pegai et la région de Ganos sont signalés en 1306/718, et que les Turcs Ottomans attaquent alors les forteresses de la région des Kouboukleia et d'Elegmoi, tandis que dans l'autre sens, les Catalans pillent le port d'Artake près de Cyzique. Toutefois, l'événement important reste le séjour prolongé des Turcs dans les
lU Turchi quo que qui cum eis (à Raidestos avec les Catalans) existunt positi sunt in ploc montanic Lugan ( Ganos) et ibi seminant et laborant: cf. Diplomatari de l'Orient Catala, ed. A. R UBIO 1 LLUCH, n° XXXI (1306) 36; Pachymère II, p. 621, Turcs à "Dysis"; cf. aussi P. SCHREINER, op. cit. 1461, 471, mention pour 1307 des Turcs en Occident et en Europe. 17 Pachymère II 636 (Bonn). lM Ibid. 631-632. =
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régions du littoral européen de la Propontide comme en 1305�1307 dans le sillage des Catalans et, un peu plus tard, en tant qu'alliés de Byzance ou pour leur propre compte notamment, nous le verrons, dans notre région sous Halil. On pourrait supposer que les Turcs qui ont suivi le chef catalan Fernand Ximenes (Farentza Tzymè des sources grecques) devenu, après sa dispute avec Rocafort, l'allié des Byzantins et élevé au rang de mégaduc par l'empereur, avaient grossi les rangs des Tourkopouloi basés en Thrace; on sait par Grégoras que sous la conduite de Fernand, ils battirent les Alains, qui, abandonnant les Byzantins, voulaient rejoindre les Scythes (Tartares) installés dans les régions danubiennes: cette bataille se déroula dans les "hypôreiai", vraisemblablement les régions montagneuses. En tout état de cause, il est certain que les Turcs qui se séparèrent des Catalans pour gagner leur pays après avoir traversé la Macédoine et une partie de la Thessalie, arri•
vèrent de la région d'Olympe à Kallipolis (ils suivirent la voie terrestre par peur des Génois) où ils séjournèrent pendant plus de deux ans. Cet événement mérite notre attention du fait que ces Turcs passèrent le plus clair de leur temps à dévaster la région entre Kallipolis et Rodosto et plus particulièrement la région autour des montagnes de Ganos. Nous savons par le récit de Grégorasl9 qu'arrivés dans la vallée des Tempoi, les Turcs, avec l'accord des Catalans, quittèrent leurs alliés pour retourner dans leur pays (ceux qui étaient sous les ordres de Halil) ou pour rejoindre les Serbes (ceux qui appartenaient anciennement au corps des Tourkopouloi). Les Turcs de Halil passèrent des accords avec les Byzantins pour obtenir des bateaux de transport, ce qui laisse supposer qu'ils arri vèrent à Kallipolis sans causer de dommages aux populations byzantines contrairement à leur habitude; une chronique brève nous donne la date exacte de l'arrivée de Halil à Kallipolis: en 6821, année du monde, ce qui nous conduit en 1312 (septembre)�1313 (août)2U. Le refus des Byzantins d'honorer leurs accords et la méfiance qu'ils suscitèrent ainsi chez les Turcs furent à l'origine des événements qui une fois encore plongèrent la région de Ganos-Rodosto dans la dévastation. En effet, les Turcs de Halil se voyant menacés par les Byzantins qui devaient assurer leur transport en Asie, obtinrent de leur coreligionnaires d'Asie des renforts, ce qui montre que le passage entre les deux rives de la Propontide était pratiqué sans problème par les Turcs d'Asie. Les forces turques installées dans la région (Grégoras évalue les Turcs de Halil, sans compter les nouveaux arrivés d'Asie, à mille trois cents cavaliers et à huit cents fantassins), après avoir vaincu les Byzantins de Michel IX près de Kallipolis (lors de cette bataille, Halil s'empara même de la couronne impériale de Michel trouvée dans le camp investi par les Turcs), commen cèrent leurs incursions dévastatrices en Thrace: elles durèrent presque deux ans, elles couvrirent une région étendue � du littoral de Kallipolis jusqu'à Rodusto et au-delà, et à l'intérieur jusqu'à Bizye. La situation fut redressée grâce à la victoire de Philès contre les Turcs de Halil, l'aide maritime des Génois ayant empêché le passage des renforts turcs d'Asie. Kallipolis tomba entre les mains des Byzantins sans doute vers la fin de 1314, sans que cela impliquât, au moins pour l'immédiat, l'établissement d'un contrôle effectif sur la région devenue le repaire de bandes turques depuis presque dix ans. L'œuvre de pacification semblait toutefois accomplie dans les premières années de la seconde décennie du siècle, quand la région se trouva sous l'autorité de Syrgiannes, ami de Cantacuzène et attaché encore à ce moment à la cause du Jeune Andronic dans le conflit qui l'opposait à son grand-père, l'empereur Andronic
II.
Toutefois, il est intéres
sant de noter que le nouveau gouverneur réussit à obtenir des moyens pour le redresse-
III
Gréguras
1
227, 232, 244, 248, 254, 262, 265-269 (Bonn). 1194: "En l'an 6821 ( 13 12/3) était Halil".
2" P. SCHREINER
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ment et la fortification de la région en répandant, comme nous le dit Gregoras, de fausses nouvelles, par exemple l'arrivée de bateaux avec des Turcs d'Asie: comment mieux souligner le danger qui pouvait alors peser sur l'Empire, et plus particulièrement sur le littoral thrace de la Propontide dont la sécurité dépendait justement de l'éloignement des Turcs qui avaient réussi à y créer une sorte d'enclave dans la région de Ganos utilisée comme une tête de pont pour le passage de leurs coreligionnaires d'Asie en Europe. Notons que la situation géographique du littoral de Ganos-Chôra-Myriophyton permet des contacts maritimes faciles avec la région de la presqu'île de Cyzique, sans passer par Kallipolis et les détroits d'Hellespont21; les Turcs qui ont grossi les rangs des Catalans, ceux qui sont venus à l'aide de.Halil à Kallipolis, sont venus non seulement de l'émirat de Yaxi et du lointain Aïdin comme nous le précise Pachymère, mais aussi, même surtout, de la côte de la Propontide asiatique, à l'est et à l'ouest de Cyzique, c'est-à-dire de la région qui, avant même la fin de la première décennie du XIVe siècle, a vu s'installer à la suite des Catalans, les Turcs, dans ce cas, les Turcs Ottomans. Il est sans doute exagéré de parler de l'existence d'un "émirat turcoman" sur la région des Ganochôra au début du XIV" siècle; l'unité politique nécessaire pour transformer une entreprise de pillage au service des Catalans en formation permanente manqua aux Turcs qui s'installèrent dans la région. Toutefois, la tentative de Halil oUVTit la voie à un établis sement purement turc sur la rive européenne de la Propontide: depuis, leur présence fut sans doute un fait de routine pour les gens de la région; notre texte nous montre bien les habitants de Audèmon, cible des attaques turques, s'occuper de la construction d'une tour sur les côtes de leur pays; seuls les Turcs pouvaient les menacer de ce côté. Ainsi me semble-t-il difficile de dater avec exactitude les destructions causées par les Turcs et décrites dans la lettre de Oinaiôtès; le climat d'insécurité qui s'installa dans la région dès les premières grandes attaques turco-catalanes des années 1305-1307, fut peu propice à la reconstruction des monastères et églises situés dans des endroits particulièrement difficiles d'accès comme ceux qu'a visités notre auteur. Toutefois, les détails donnés par Oinaiôtès - il parle des icônes foulées par terre et des églises en désordre - montrent les effets d'une attaque récente: en effet, il aurait été facile aux Chrétiens de l'endroit de remédier à une situation décrite plutôt comme un bouleversement que comme une destruction. Ainsi, si les expressions "eikones katapépatemenai" et "naoi anastatoi" ne sont pas de simples "topoi" littéraires - nous les trouvons aussi dans la lettre que notre auteur adressa à son beau-frère -, il nous faudra chercher des incursions turques (de ceux qui vénèrent l'impie Mahomet, précise la lettre à son beau-frère) qui se situent dans la période des années vingt du XIVe siècle, date de notre lettre. Il est incontestable que les Turcs, notamment ceux de l'émirat de Yaxi, avaient pris l'habitude de traverser la Propontide (Prokonnèsos doit être une escale de leurs bateaux) pour se rendre dans la région d'en face, c'est-à-dire la région entre Raidestos et Ganos, afin de piller le territoire et d'emmener des captifs, source importante d'enrichissement. Ces incursions pirates sont quasi continuelles: Grégoras précise que les Turcs de Troie . passent l'Hellespont quand ils veulent, "kata to syneches"; leurs invasions contre le littoral thrace de la Propontide sont tellement fréquentes, ils y débarquent "kata plèthè" et "adéôs", que Grégoras considère le fait connu et continuel, et pour cela, il hésite à le signaler chaque fois22. Voilà ce qui rend notre effort pour préciser davantage la date des incursions qui nous intéressent particulièrement aléatoire. Toutefois un événement im portant s'est produit en octobre-novembre 1326. Juste après son mariage avec Anne de
>1
Sur Ganos et Res contacts maritimes, cf. en dernier lieu, NERUli> GÜNRENIN, Ganos centre de produc
tion d'amphores à l'époque byzantine, in: Anatolia Antiqua Il
(Bibl. d. Inst. fr. d'El. a/lOI. d'Islam/ml 38).
1993, 193-201. 21 Grégoras 1535 et 538 (Bonn); aussi F. DOWER, Regm\ten, na �:�48.
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Hélène Ahrweiler
Savoie, Andronic III quitte Constantinople où il s'est entretenu, dit Cantacuzène, avec son grand-père Andronic II (c'est le moment où les relations entre les deux Andronic sont particulièrement bonnes) pour se rendre à Didymoteichon, suivi de sa femme et de ses fidèles, notamment Cantacuzène. A peine sorti de Constantinople (il est près de la Mégalè Karya), il apprend que des Turcs dévastent la région du littoral en détruisant comme d'habitude les villages, en suivant pourtant des routes sûrement montagneuses23. Nous connaissons par Cantacuzène l'issue de cette incursion turque qui emprunta des chemins inaccessibles (abatôn chôriôn) et qui finit avec la mort des assaillants et la blessure d'Andronic. Rien ne permet d'identifier avec certitude la région de cette atta que avec celle de l'itinéraire d'Oinaiôtès. Seule la date de l'attaque, 1326, solidement établie, pourrait correspondre à celle du voyage vers Ganos de notre auteur. Quoi qu'il en soit, une chose est certaine, la région de Ganos et ses alentours (plus particulièrement Audèmon) est restée sans discontinuer sous la menace turcomane (ottomane comprise après la chute de Brousse) depuis le début du XIV· siècle24• Cette région fut d'une certaine manière la tête de pont européenne de l'avance turque. L'existence d'un (cmini émirat» que je propose pour les années 1305-1312 marque la première conquête durable turque sur le sol européen. Les Turcs, venus d'Aydin, de Yaxi ou de Brousse, se compor tent comme de véritables Ghazi; outre les pillages et les destructions, ils exigent le changement du "Sébasma", de la religion des populations assujetties: c'est du moins ce que suggère un passage de Pachymère signalé par A. Laiou25, et ceci explique le fait que ces populations préfèrent se soumettre aux Catalans chrétiens, malgré l'attitude parfai tement hostile envers les Byzantins de ces derniers; d'ailleurs une chanson de Thrace est caractéristique qui dit: "Si tu renies notre amour, je te verrai sur l'épée d'un Turc et entre les mains d'un Catalan"26. En considérant les renseignements donnés par Oinaiôtès indépendamment de toute autre source, force est de constater que la présence d'un marchand de Philadelphie à Sélymbria (il se rendait sans doute à Constantinople puisqu'il accepta de prendre des lettres, vraisemblablement adressées toujours au beau-père d'Oinaiôtès, comme il le laisse entendre lui-même à la ligne 48 de notre texte), le mouvement commercial de Raidestos, (les "soudards" s'y adonnent à un commerce rudimentaire), l'activité des auberges des alentours, ainsi que la mention des pièces de monnaies ayant ou n'ayant pas cours à Raidestos27, tout montre que nous sommes à un moment où la vie a repris son cours normal, ce qui confirme notre hypothèse que notre document date de la période de la réconciliation des deux Andronic. Toutefois, on ne peut pas exclure que les destruc tions de la région d'Audèmon provoquées par les Turcs soient bien antérieures; la situation qui y régna sans cesse depuis 1305 jusqu'en 1325/6 ne laissait aucun répit aux habitants pour effectuer des restaurations. Il est d'ailleurs intéressant de noter que S. Papadopoulos-Kérameus qui visita la région en 1885 (après A. Dumont qui s'y rendit en 1868) décrit les ruines des !églises et monastères byzantines en laissant l'impression qu'ils ne furent depuis la destruction initiale jamais reconstruits28. Quoiqu'il en soit, il 2:1
Cantacuzène l 206-207 (Bonn). Cf. sur la question, N. OIKONOMlDES, The Turks in Europe and the Serbs in Asia Minor, in: The Ottoman Emirate (1300-1389), ed. E. ZACHARIADOU. Crète 1993, 159-167. 2!i Pachymère II 621 (Bonn), cf. ci-dessus, note 15. 6 2 Cf. K. SIMOPOULOS, Xénoi taxidiôtes stèn Hellada 1. Athènes 1984, 151. 27 CÉCILE MORRISSON présentera ses réflexions sur cette question monétaire dans le présent volume. 2" EPhS 17 (1886), Suppl. 66 sq., surtout p. 97 et p. 99-100. Sur Audemon, cf. aussi, E. DRAKos, Ta Thrakika. Athènes 1892,48--49; M. GÉDÉÔN, Ekklesiastikè Aletheia 1912, 297; et A. DUMONT, Les Balkans. Paris 1874, 27-28 : "je suis allé à cheval à Koumbag joli petit village sur la côte, ensuite à Awdin, qui est perdu au fond d'une grande vallée, puis à Ganos .... A Awdin, village de cent cinquante feux, on ne voit pas moins de trente huit églises"; à ajouter la description de l'endroit donnée par E. HIPPEAU, Rodosto. Rapports 24
Voyage d'Oinaiôtès à Ganos
21
est certain que notre document est particulièrement intéressant, entre autres, pour la géographie historique de la région traversée par Oinaiôtès dont l'itinéraire, du moins jusqu'à Raidestos, est celui qui était emprunté par les marchands, les fonctionnaires et les armées. La partie entre Raidestos et Ganos qui est, d'après la description d'Oinaiôtès, la moins accessible, était sûrement pratiquée par des ecclésiastiques (Ganos est un grand centre monastique et à Raidestos, nous avons la présence d'un représentant du patriar che)29; mais les communications qui ont fait de Ganos un point fréquenté - comme le montrent les recherches de Nergis Günsenin30 - se font par mer, tant avec les rives de la Propontide septentrionale et bien sûr avec Constantinople, qu'avec la péninsule de Cyzique et l'Asie Mineure31• Le commentaire géographique reste à faire32, il doit prendre en considération les multiples mentions de ces localités dans les sources byzantines (notamment celles de l'époque des Comnènes et des Paléologues), mais aussi les travaux récents des érudits locaux qui ont visité, décrit et étudié la région et son histoire avant le déplacement de ses populations grecques33.
commerciaux publiés par le Ministère des Affaires Etrangères 1893, nO 91,p. 23-24: il y est question "d'une colline presqu'à pic,isolée de toutes les autres et en communication seulement avec le littoral". Enfin dans la revue Syzètèsis de 1936, E. ZÉsÉs donne des renseignements concernant les inscriptions et les églises de Audèmion; DU M�ME, Thrakika 15 (1945) 297 sq. et 392. 29 Cf. le croquis de l'itinéraire: les villes d'Héraclée, de Cyzique et de Tzouroulos sont portées comme références. :111 Cf. ci-dessus, note 21, ainsi que son rapport des campagnes de fouilles 1992 et 1993 (inédit). :11 Grégoras 1 100 (Bonn): voyage de deux jours de Ganos à Constantinople; Benjamin de Tudèle, p. 14 (éd. ASHER), donne la même durée pour le voyage Constantinople-Raidestos. :12 Récemment, notre document a été utilisé par A. KARPOZELOS dans son étude sur les Communications lors de la rencontre au Centre de Recherches byzantines (EIE), Athènes. :1:1 Pour les itinéraires qui traversent la région décrite par Oinaiôtès, utile l'ouvrage récent de ST. GÉRASHrlOS, Les voyageurs dans l'Empire ottoman (XIV"-XVI" s.). Ankara 1991: ils ne connaissent comme étapes que Raidestos et Selymbrie et plus rarement Epibatai (p. 53). Cf. aussi K. SnlOPouLOs 1 258, 320 et 620. Outre les travaux signalés ci-dessus note 28 à propos d'Audèmon, il faut noter les études de STAMOULIS, LAMPOUSIADÉS et PASPATÈS dans les diverses livraisons des Thrakika et de EPhS.
Texte (lι/, 1ettl'e (1 'OI>II.ai6tes, etaMI: 1)(Ι,/, G. Falοιι'/'Οs L I�aιll·ent.ianns S. ΛΙΙιJ'CΟ :356 (ΧΙΥ ι-;. ) ΛΙ Λratl·itensis gl'. 479β (Ο 84) (χνι s.) ΛΙο ΛIonacensis gl·. 198 (χνι s.) =
=
=
ρ νζ' Άπ ο τ ο υ Γ ά ν ο υ ς π ρ ο ς τ ο ν αΙJτOυ π ε ν {} ε ρ ο ν Σ υ ρ ό π ο υ λ ο ν
M92'L230" 5
231' 10
231"
15
92" 232' 1110397" 20
232" 25
233' 30
93'
Μελισσηνος μεν των καλλίστων επευξάμενος επιτυγχάνειν 11μάς αψορρος ψχετο' και 11μεις δε, κατασπασάμενοι τον γεννάδαν καΙ τα ε{}ιμα τετελεκότες επ' αυτψ, δάκρυσιν 11δον1ϊς 11ρεμα καΙ λύπης ήμων, εχωΡ11σαμεν. καΙ τα μεν Τ1ϊς πρωτης νυκτος καΙ του της επελ{}ούσης 11μερας αρίστου 11 πεπεισμαι διηγεισ{}αι Μελισσηνόν, δπως εδοξεν 111μιν οιωνος ουκ αριστος. καπηλίδι εντυχειν μιαρωτάτ1J, 1i γε ουδε τουτο εκρινεν αρκουν, απορροφάν όσωραι του καλλίστου αν{}οσμίου. ουδ' δτι, πρίασ{}αι καΙ παρ' εκείνης αξιωσασα, ον απεδοτο αργυριδίων {των} τεττάρων οΙνον μόνη απαντ' απερρόφησε, προ του φ{}άσαι κύλικα μεστον καταπιειν ακράτου ετερόν γε 11 ζητι1σασα 11 εμου εντελλομενου επαινουσα, αλλ' δτι Ι μι1 τουλάχιστον αργυρίοις δέκα παρ' αυτης πριαίμε{}α οΙνον εκτροπίαν καΙ όξίνην, τούτου χάριν εδυσχεραινεν. αρι{}μουσα του οικήματος τα τελη και παράδοξα διηγουμενη, ώς ό δεινα τόσα και ό δείνα πλείω, ό μεντοι εχαρίσατο, ό δε ι1λλάξατο. Ταυτα καΙ τα παραπλι1σια Μελισσηνος διηγήσασ{}αι ουκ αν γε παραιτι1σαιτο, τουτο μόνον σιωπήσας , δτι των πολλων εκείνων λόγων καΙ Ελπίδων Ι κατεψεύσ{}η, 01ς γε ετρεφεν ήμάς, ύπισχνούμενος δεξιωσεως τυχειν ύπο των εκείνψ δηλαδή τινος κα{}' αΙμα προσηκόντων, εντυχων εκείνψ καΙ των ύποσχεσεων ου μόνον {ουκ} επιλα{}όμενος, αλλα καΙ 11μων εν{}υμι ζόντων ουδ' αποκρινόμενος. Ήμεις δε τας Γεφύρας διαπεράσαντες Θεον επεκαλούμε{}α 11 όδοιπορούντων εφορον, καΙ Ι1λαύνομεν τους ϊππους διερχόμενοι Ι μεν αιγιαλους επι πολύ, ύπερβαίνοντες δε Δημοκρά νειαν, μήκη δ' απεραντα {}εωρουντες, αττα πολύν, οίμαι, Ι παρεχουσιν 'ίλιγγον καΙ τοις ακριβως ειδόσι καΙ δπου λήξειαν ε15 επισταμενοις, δπερ ου μικρον τελεί παραμύ{}ιον, μι1 δτι γε τοις ουπω πειραν εσχηκόσι μηδε κεκμηκόσι τον αφ' oιJ χρόνον γεγόνασιν. Έγγυς δε Αιγιαλου του καλουμενου Μακρου γενόμενοι εκεισε των ϊππων αποβηναι εγνω Ι κειμεν, αναπαύλας ενεκεν τάχα γε καΙ εφ' Φ του αν{}οσμίου απορροφιϊσαι μικρόν, δίψης ανάγκην {}εραπεύειν επιχειρόυντες και καύματος. είτα επιβαίνομεν των ϊππων, προς τους Έπιβάτας προ{}υμούμενοι, καΙ 11λαύνομεν κεντρψ μεν ουκουν παντΙ ου μάλλόν γε η ουδενί, ρυ{}μψ δέ τινι καΙ μετρψ κόρον ουκ εχοντι. τους δ' Ι Έπιβάτας παραδραμόντες γλιχόμενοι διετελουμεν εγγίσαι ΣηλυμβρηνοΊν τοις αγροις, αφ' ιΙιν όράν 11ν τι1ν εκείνων επωνυμον. αλλα παρεσχε καΙ τουτο θεος ( καΙ νυξ 11ν 1'Ίδη ) καΙ 11μεις εν ξενοδοχείοις των ϊππων απεβημεν. καΙ των Φιλαδελφείας τις εμπόρων εκει με{}' 11μων ύπο θεου πεμπεται, γνωριμος ων 11 τοις
Ι Ο cf. A1cil )11l'. eJJ. 1,20 καΙ οί μεν Χαλυβωνιον επινον, εκτροπίαν δε 11μεϊς καΙ όξίνην () μιαροτάη,] L 4 εχωρίσαμεν coclcl: COIT. KalJ) ll,yIis 5 μελισηνον T� clelenClιIIll esse censet ΚnlJ)ΙηιΙίs IU όξύνην I� 1:3 μελισηνος L 16 ουκ seclnsit ΚnIJ)IΙ.ΥΙίΗ 18 όδοιπωρούντων 24 αιγιαλου L: ηοη1. 1))'01)1'. I·estitnit. ΚnιnΙΙ.Υlί:,> ϊππων L 25 εψιΊJ cocIcI: cIist.inxi 26 επεβαίνομεν ωηί. KaιnlJ.ylis ϊππων I� 28 ρυί!μcι)ν cocIcI: c:olTexit Knιnl,.yΙίH παραδραμ(i)ντες L γλυχόμενοι L 29 σιλιμβριν(i)v L :30 νυξ ex νυν C:OIT. L 'ίππων L
2 μελισηνος I� όσΙΙJραι
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Helene AIH\veileI'
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237' 60 398"
237" 65
238' 94" 70 238"
και ταϋτα της μισ{tωσαμένοις τούς ϊππους ευ{tύς, μετ' ου πολύ δε και ήμιν, επαινέτης σεβασμίας μοι κεφαλης. ηϋφρανε τοίνυν ήμάς ό αν{tρωπος τφ τε όμιλίαν δοϋναι ξένοις όδοιπόροις φιλτάτην και τφ γράμματα διακομίσαι {tελησαι. Ήως δ' ήμιν επέλαμψε ροδοδάκτυλος τρίτη και ήμείς ηλαύνομεν μώνυχας ϊππους προσην δε και το πλήττειν κέντροις και μαστίζειν λώροις τούς ϊππους, πλείονος τελοϋντος τοϋ δρόμου, ον εβουλόμε{tα παρελ{tόντες Ι καταλϋσαι 'Ραιδεστωσε (το γάρ αλλαχοϋ μείναι απολειφ{tηναι σφόδρα εδόκει δεινον και ηκιστα πόρρω που φόβου') και βουλή παρ' ήμων και κϋρος εκράτει βουλης εν τοίς Παλαιολόγου αριστησαι ξενοδοχείοις, ώς εν έτέροις γράμμασιν εδηλώσαμεν. και εσπεύδομεν το Δάνειον παρερχόμενοι φ{tάσαι {ποιησαι} κατά το Ψήφισμα' αλλά και πέρα τοϋ Ψηφίσματος Ι ηλ{tομεν και παρήλ{tομεν τον τόπον Ι της προ{tεσμίας, προς Άβυδηνούς μεταβουλευσάμενοι, επει πολλφ το έξης πλέον λογιζομένοις τούς σταδίους εφαίνετο. ου πολύ το εν μέσφ, και μέσον ήμείς των Άβυδηνων' αγροικία δε το όλον πάσα, παντος καλοϋ αμικτος. ο δε μόνον ήμίν εδοξε κατ' ευχήν, ου παν 11 δοκευτρίαις ενετύχομεν Ι εκεί, πολυπραγμονούσαις ταργύρια, ου ξενοδόχους εϋρομεν φονικον όρωντας, γένους άλλοκότου και βαρβάροις μάλλον άρμόζοντος, αλλ' ην παρ' ήμίν της ωρας εκείνης οίκονόμος και κύριος είς των επιχωρίων καί, ώς εδόκει, των πολλά μή είδότων, ωστε και τφ Χαλκεοπούλφ χαράς κεκρυμμένης γενέσ{tαι πρόξενον, όβολούς εχοντι, οι των προτέρων Ι ησαν καιρων, νϋν δε διατελοϋσιν αχρήσιμοι' όπερ τον ανδρα φιλοτιμη{tηναι παρέπεισε προς τοίς αλλοις, d:ιν ειχομεν χρείαν (επει τετάρτη ην και ήμείς ουκ ημεν εχοντές τι των βρωσίμων ο'ίκο{tεν), και πλείω αγοράσαι τον οίνον είς κόρον αυτοϋ τε και των ακολου{tούντων. Άλλά συνέβη τι και γελοίον, και σύ γελάσεις, {tεία μοι κεφαλή. Ι ό μεν επέτρεπε {tαρρούντως, ό δ' ύπήκουεν ευμενως και παρείχεν ευκόλως d:ινπερ ετύγχανεν ευπορων. το μετά τοϋτο τί; ό μεν ελογίζετο και ανεβίβαζε το ωνιον d:ιν παρέσχετο, ό δ' ήδύ τι και ημερον επεγέλα, νεύων ταίς όφρύσι ποτε μεν εμέ, τοτε δε τούς με{t' ήμων, αφορων προς τον αν{tρωπον, ότι μή �δει πολλά μηδε πολυπραγμονείν ηπίστατο. το μετά Ι τοϋτο τί; ό μεν παρείχε τω όβολώ, ό δε λαμβάνων είτ' εκ 11 τοϋ παρήκοντος εφασκε τάχα χρησιμωτέρους ταλαντεύεσ{tαι παρά 'Ραιδεστηνοίς και εδίδου πάλιν, λαβείν μή βουλόμενος. τί δε ό δεινος Χαλκεόπουλος; μετεχειρίζετο ταν{tρώπιον και ηπάτα, αγνοων τον κρυπτόμενον, ό δ' ανένευεν, ήμείς δε εσπεύδομεν. Ι είτα δευτέρι;t εχρητο πείρι;t και εδίδου αργύρια πάνυ μικρά, πολλοστον μέρος σφζοντα των εχόντων τήν χρησιν, και πεί{tειν ουκ είχε τον α{tλιον. Ι Μέχρι μεν σΟν ταύτης της δοκιμασίας ύπηρχε γελων' ώς δε ηκουσε παρ' εμοϋ καταβαλείν τά της συνη{tείας αργύρια, μετεβέβλητο τήν χρόαν και ημοίρει λόγων των εχόντων το πι{tανόν. Ι ψετο γάρ και μέντοι και {tαρρων ην κερδήσων ταργύρια, ει τούς κάκιστ' απολουμένους όβολούς δοϋναι ίσχύσειεν. Άλλά τοϋτο μεν οϋτως είχεν, ήμείς δε είχόμε{tα της όδοιπορίας, παρατρέχοντες πάν{t' όσα ησαν των χωρίων έξης, Τρισσάς 'Εκκλησίας και Αϋλακα, και σπουδή ην φ{tάσαι προ της νυκτος των 'Ραιδεστηνων τήν Ι επισκοπήν. και παρείχε και τοϋτο Θεος και ήμείς ανεπαυόμε{tα ευχαριστοϋντες αυτφ, ότι τε συνή{tως τοϋτο ποιείν εχομεν και ότι ευεργετούμενοι fjσ{tανόμε{tα, 11 απροσδοκήτως εύρίσκοντες πολυπό{tητα ερμαια, α και κρείττονα ησαν ευχης. ήμείς γάρ 'Ώτοϋμεν ο και παρ' ήμίν εϋκολον ην, ξενοδόχοις εντυγ Ι χάνειν αγα{tοίς, ό δ' επεμπε συνοίκους λίαν κατά τάς ήμετέρας λιτάς οϋπω γάρ εφ{tημεν αποβάντες των ϊππων και ευτtύς ό τά δίκαια 35 40
Ηοιη.
11. 6,175
δεκάτη
εφάνη
ροδοδάκτυλος
ηώς
Δάνειον] oppίduluIn cOlnInelllorat Canta c. Hist. Ι.
32 ϊππους 37-38 verba
34
όδοιπώροις
L
35
'ίππους
L
το γαρ - φόβου ίη IJarentllesi posui
Ηοιη.
133,5
36
54
ϊππους
11. 10,537
ελασαίατο
ήδύ τι .. , επεγέλα cf.
L
37
καταλύσαι
μώνυχας
ϊππους
11. 2,270 L
ραιδεστώσαι
L
40 φtJ'iiσαι L ποιησαι delenduIn esse censet Kalllbylίs
ψήφισμα - ψηφίσματος L: ηοlll. IJfOIJf. restituit KaInbylίs
πέραν ? 41 an ΠροtJ'εσμίας s cribenduιn? 48 όβωλούς L 50 verba επεί - οίκοtJ'εν ί η parenthesi posui 5 1 αγοράσαι L γελλοϊον L 55 όφρϋσι L αφ' όρών L 56 είδει L Μο είδη Μ όβωλω L 58 ραιδεστεινοϊς L 59 τανtJ'ρώπειον L 64 απολλουμένους L 65 όβωλούς 66 όδοιπωρίας L 67 φtJ'iiσαι L 68 ραιδεστεινών L an Έπισκοπήν s cribentlulll? 72 ίππων L
42
πολλω L
45 52
όρώντας Μ: ορμώντας Ι.. Μο
Vo.yage dΌίnaίόtes a Ganos
75
L 239'
239" 80 Μο399' 240' 11195'
240" 85
241' 90
241" 95" 95
242'
242" 100
399" 243' 105
243" 96' 244' 110
244" 1 15
245'
25
τού πατριάρχου επέχων γράμμα τε εγχειρίζων τού φιλτάτου κηδεσΤΟύ και φιλοξενίας και δεξιώσεως οτι πλείστης ήμάς αξιων, έρμηνεύων τε τ11ν μέλλουσαν ήμων όδοιπορίαν και ίtαρσύνων ήμάς. Άλλα Ι νυξ εκείνη παρηλίtε και ό ηλιος ύπερ κεφαλήν, και ήμείς ετι παρα την οικίαν, τους χαρακηνους περιμένοντες πωλουντες γαρ ησαν απερ επρίαντο. αλλα τα έξης οκνω διηγείσίtαι, πάσχων και αναμιμντΙσκόμενος όπόσους φόβων, όπόσους κινδύνων τόπους διέβημεν. τέως ερούμεν ολίγα εκ πολλων, το Ι μηκος ύφορώμενοι. α1Jίtις ϊππων επιβάντες μικρον οσόν το Δεινον καταλαμβάνομεν, και μέχρι τούτου γέλωτες ησαν και ψαλμφδίαι και αίtύρματα και (Χσματα αναμίξ' το δε εντευίtεν, οί μεν μετ' εμου ουδ' αυίtις οϋτε γελωντες οϋτε παίζοντες επαύσαντο, συνήίtεις, 01μαι, τελούντες Ι και ίtαρρείν Ι εχοντες, 11 πείίtειν δ' επεχείρουν καμέ. εγώ δε ούδε προσείχον ολως, ευίtυς δε προοίμια φόβων έώρων, κρημνους μέσως εχοντας. εΙτα μέσον ημεν αγρίων βουνων απεράντων, δυσβάτων, φόβον εμποιούντων. και νύν μεν εφερόμε ίtα ανω που, εΙπέ τις, προς αLίtέρα, νυν δε λόχμας έωρωμεν και εισηρχόμείtα Ι συδΕ αλλήλους όράν εχοντες, τούτο μεν οτι ου δι' oρίtoύ εφερόμείtα αλλα περιπατουμεν, ου μάλλον διερχόμενοι η περιερχόμενοι, τούτο δ' οτι και των δένδρων ουκ ειων τα πλήίtη αλλήλους όράν. Άλλ' εγώ και ταύτα βλέπων τον Άπέρατον ώνειροπόλουν και εφριττον, παραβάλλων απόντα προς τα όρώμενα και τόπον Ι ουκ εχων δουναι τψ φόβψ ει γαρ τα μηδε λόγου μηδε μνήμης τινος αξιούμενα τόσην την δυσκολίαν εχουσιν, ελεγον, ουκ εχω σκοπείν το έξης. αλλ' ο με πάλιν μικρα ταύτα και παίγνια oιεσίtαι τψ περιόντι τού φόβου παρέπεισεν, ακουσοΥ' αποβαίνειν των ϊππων εκέλευον οί μείt' ήμων, δηίtεν ώς εχοντές τι και Ι κάταντες και εποιούμεν, το δε ουκ ην αλλο η κολωνος κολωνού. αλλα γάρ, μα τον Ξένιον, αρτι μεμνημένος ζυγομαχω και λογίζομαι παρα το χείλος εκείνο 11 έστάναι τού κρημνού' τί λέγω τού κρημνού; τού ίtανάτoυ, τοίς μήπω πείραν εσχηκόσι. πολλα γαρ ησαν επακoλoυίtoύντα δεινά, d)v εκαστον μόνον εξήρκει Ι πάσας τας αισ{}ήσεις χωρίσαι τού σώματος, πάντα τα στοιχεία συνελείν εις ταυτόν, τούτο μεν οτι μηκος ην αδάπανον oφίtαλμoίς περαίνειν, τούτο δ' οτι αφ' ύψηλού πάνυ ληξιν είχε κάτω που, ωσπερ απ' αιίtέρoς εις γην η απο γης προς Τάρταρον, οτι τε στενώτατον, ώς πόδα μόνον ενα πατείν, Ι τον δ' ετερον η προ του έτέρου κείσίtαι η μετά γε τον ετερον' και το δεινότατον, κυρτον ην, ατε δη σφαιρικόν, καταβαίνοντι δε δεξιόίtεν μεν ϋψος oφίtαλμOίς ουχ όρίζον, έτέρωίtεν δε ουδεν ήττον' εναλλάξ, συνελόντα φάναι, ουδέτερον πέρας εχον ώράτο. Άλλα Ι μέσον τούτων τίς Ι όρων αδακρυτι παρηλίtεν αν, ουκ οΙδα. τίς οϋτως εξ αδάμαντος πεφυκώς, δς ουκ αν είtρήνησε και την καρδίαν επλήγη, όρων μεν χώρας αοίκους κεκαυμένας ύπο των εχίtίστων βαρβάρων, όρων δε ναους αναστάτους, εικόνας καταπεπατημένας, ίtυσιαστήρια μεμιασμένα; επαίtoν την ψυχην και Ι εδάκρυσα, ου μάλλόν γε την κοινην συμφοραν η το τοσούτον εκείνο πρότερον, εοικε, 11 κάλλος - τεκμαίρομαι γαρ τα πρότερα και όπόση τις ην αν ποτε παραψυχη και ίtυμηδία τοίς τε κατοικούσιν ώς εν παραδείσφ ηρέμα τα ορη τοίς τε διερχομένοις, εκεί γιγνομένοις μοναστήρια περικαλλη Ι και ώραία, μολύβδφ καλυπτα ήσυχαστήρια, πηγαί, κρηναι, βρύσεις, ιδέαι παντοίαι και χαρίτων τόποι' ταύτα ην μεν οτε τού κόσμου ηρεμούντος εφ' έαυτον παραμύίtιoν ησαν των όδοιπορούντων εκεί, νύν δε πρoσίtήκη δακρύων και ίtρήνων, εστι δ' ειπείν και φόβων, και μάλιστ' εστιν. Άλλα μετα μακρον τούτον Ι πόνον και φόβον και ίtόρυβoν χώρα τίς εστι καλουμένη Αυδήμου τινός, μέσον κειμένη των απεράντων εκείνων βουνων, ουδ' εκείνη κακων απειρος βαρβαρικων. παρ' εκείντΙ γούν γενόμενοι αναπαύσαι τους ϊππους εγνώκειμεν, ισως που και έαυτους πλην εμού' και γαρ εγωγε φόβφ και Ι κόπφ ουδε ιδείν ηίtελoν βρωτά τε πάντα και 83
cf. LXX Jb
75
όδοιπωρίαν L
25,2
τί γάρ προοίμιον η φόβος παρ' αυτοϋ
77
79 ίππων L 80 δεινσν L: 86 περιεπατοϋμεν Inavult Kalnbylis 88 όνει 104 επλήγει L 106 μεμυασμενα L 108 ήρεμα L όδοιπωρούντων L 115 ίππους
χαραοινούς codcl: c οπeχί: Χαρακηνούς ιnavult Kalnbylis
nοιπ. I Jfopr. restit. Kaιnbylis 83 εώρων L 85 εορωμεν L ροπώλουν IJ 92 ίππων 100 δεξιώ'ltεν L 101 ουχορίζον L
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ποτά. καi. ά καλος δ' εμ11νιε Χαλκεόπουλος προς τους μεμισ&ωμένους, -&εραπευων εμέ, προβαλ λόμενος δικαίως δτι, ει �ιΊ1 τα εκείνων πωλουντες, δπερ εφην, πεΡιΊ1ργουν εν 'Ραιδεστψ, "νυν αν ειχόν μου τον δεσπότην ευ-&υμουντα, διαβάντα πάντα τα δυσχερη." 11 και γαρ ουκ ΊΙ-&ελον Ι εγωγ' δλως τινος απογευσασ-&αι, μέλλων τον Άπέρατον διαβαίνειν καi. μείζονα τα εμπροσ-&εν τιον παρελ-&όντων οΙόμενος. και ην δπερ εγνωκει προς ωραν λυΠ11σαι ταν&ρωπια, δτι Ι δίψει τηκομένοις ουκ εδίδου πιειν ωσπερ πρότερον, και ταυτα εν&α μηδε ΚΡ11νη τις ην. Άλλα τέως ανεπαυσαμεν τους ϊππους, Τ11ν Ι ειρημένην χωραν καταλαβόντες, και 11μεις εκα-&ίσαμεν ύπο Τ11ν των δένδρων σκιάν. ιδόντες δε οί εκεισε εδραμόν τε προς 11μάς και φιλοξενίας 11ξίωσαν, αποστείλαντες αν&οσμίαν απολογησάμενοί τε ώς "ει του χωρίου εντος 11μεις τε ημεν και αυτοι ανεπαυεσ&ε, παρεσχόμε&α αν άπόσα νυν απαιτει σου Ι το αριστον". εκεινοί τε γαρ περισπωμενοι ησαν, κάτω που περι τον αιγιαλον πυργον οικοδομουντες ασφαλείας ενεκεν, και 11μεις αυ&ις πόρρω που του χωρίου ανεπαυόμε&α. ειτα μετ' αριστον, επείπερ ειδον 11μάς εχομένους Τ11ς άδου, απέστειλάν τινας προς 11μάς των εκει άδηγησαι διελ-&ειν τον Ι -&ρυλλουμενον Άπέρατον. 'Έν&α πολλα των τοϋνομα &εμένων εγωγε κατηγόρησά τε και κατεγέλασα' και γαρ τουτο μεν Τ1] των λεγομένων περi. εκείνου ύπερβολ1Ί, 11 τουτο δ' δτι ετερ' αττα πολλα και χαλεπα προσηγορίας ουκ 11ξιω&ησαν, Φόμην ασωμάτοις μόνοις ειναι βατόν. το δ' Ο'υκ εστι τοιουτον, αλλα τοσουτον Ι ενδει ουπερ ανωτέρω εΙΡ11κειν, δσφ ζιον &ανόντος διέστηκε μ11κει τε και -&έσει και φόβφ. κα-&' εν δε τουτι μόνον τουτο του προτέρου εστιν εργωδέστερον, δτι πίπτουσιν ενίοτε λί&οι, ύετου ραγδαίου συνω-&ουντος ανω&εν, όπότε συμβαίη (και γίγνεται τουτο διαφόροις μέρεσι και μικράς βωλίδος εμπεσουσης), και τους εντυχόντας παραπέμ Ι πουσιν ευ&υς εις τους ουκ αντας. τουτων τουτο κεφάλαιον, δτι Θεου συναραμένου ταις σαις τε καί γε ταις των &ειοτάτων μου μητέρων άγίαις ευχαίς πάντα ταυτα κατέλιπον οπίσω. και νυν διατελουμεν εν 11δονΏ καi. χαρζί, κατα τον δημωδη λόγον τοις ύστέροις καλσις πάν-&' δσα συνέβησαν καλCι λογιζόμενοι και Θεψ τα εικότα Ι ευχαριστουντες. το δ' έξης δωσοι Θεος Ι κατα το συμφέρον 11μιν απαντησαι.
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VASSIL GJUZELEV
I
S O FI A
DER LETZTE BULGARISCH-BYZANTINISCHE KRIEG (1364) "Die Entstehung und Entwicklung des bulgarischen Staates war mit dem Schicksal des Byzantinischen Reiches am engsten verknüpft. .. Herbert Hunger ( 1 958)
Im jahrhundertelangen Konflikt zwischen dem Byzantinischen Reich und dem Bulga rischen Khanat bzw. Zarenreich gab es mehr als 100 Kriege - kurze und lange. Der erste von ihnen ist 680/681 geführt worden; mit ihm begann die Existenz eines bulgarischen Staates auf byzantinischem Boden. Der letzte soll Gegenstand dieses Beitrages sein. Die Grobstatistik zeigt, daß durchschnittlich alle sieben Jahre zwischen den beiden Staaten ein Krieg ausgebrochen ist. Am häufigsten sind die Kriege von der Mitte des 8. bis zur Mitte des 9. Jh.s. In dieser hundertjährigen Periode gab es zwischen den Rhomäern und Bulgaren 25 Kriege. Von der größten Dauer waren die Kriege unter dem am stärksten rhomäisierten Zaren Symeon dem Großen (893-927), von den Byzantinern "Hemiargos" (d. h. "Semigraecus") genannt - insgesamt 25 Jahre (894-904 und 912-927) - und unter den Zaren des "Westbulgarischen Reiches" mit der Hauptstadt Ochrid insgesamt und noch dazu ohne Unterbrechung 42 Jahre (976-1018). Die wenigsten und kürzesten Kriege zwischen Bulgarien und Byzanz hat es im 14. Jh. gegeben. Allgemein gesehen war die Zahl der Kriege zwischen den beiden Staaten im Frühmittelalter (7.-11. Jh.) wesentlich größer als in den 210 Jahren der Existenz des Zarenreiches von Tarnovo (1186-1395). Diese kriegerischen Perioden hatten ein überraschendes Ergebnis, das von H. Hunger folgendermaßen charakterisiert wird: "Merkwürdigerweise intensivierte sich der Einfluß der byzantinischen Kultur in den auf byzantinischem Boden entstandenen Staaten der Bulgaren und Serben gerade in jenen Perioden, die die heftigsten militäri schen Kämpfe und politischen Auseinandersetzungen mit Byzanz aufweisen"l. Unabhängig vom Wechsel des Kriegsglücks im bulgarisch-byzantinischen militä rischen und politischen Konflikt - bald dominierte der eine, bald der andere Staat - blieb Byzanz summa summarum doch der überlegene Part. Das findet in den folgenden Fakten sehr klar seinen Ausdruck: Fünfmal haben die byzantinischen Armeen die bulga rischen Hauptstädte erobert (811 Pliska, 971 - Veliki Preslav und Pliska, 1018 Ochrid, 1279 - Tarnovo); vom Anfang des 11. Jh.s an stand Bulgarien 168 Jahre lang unter dem byzantinischen Joch. Der Ex-Kaiser Johannes Kantakuzenos (1347-1354; t 1383) beendet seine Memoiren mit kurzen Berichten über drei von ihm nur indirekt datierte Ereignisse: erstens die Gesandtschaft des Patriarchen Kallistos (1350-1353; 1355-1364) nach Serbien sowie dessen Tod und Begräbnis; zweitens der Feldzug des Kaisers Johannes V. Palaiologos (1341-1391) gegen die Bulgaren; und drittens die erneute Erhebung des Philotheos Kokkinos (1353-1354; 1364-1376) auf den Patriarchent4ron2• -
I H. HU NGER, Byz anz in der W,jlltpolitik vom Bildersturm b is 1453. In : Histori a mundi VI. Hohes und spätes Mit tel al ter. Bern 1958 , 443f. 2
K ant akuzenos III 360-363.
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Vassi! Gjuzelev
Über den letzten bulgarisch-byzantinischen Krieg erzählt Kantalmzenos unmittel bar nach dem Tod und dem Begräbnis des Patriarchen Kallistos 1. das folgende: "Zu der Zeit, als das geschah, unternahm der Basileus einen Feldzug gegen die Mysier [= Bulga ren], weil zwischen ihm und dem Zaren der Mysier; Alexandär, ein Streit ausgebrochen war. Und beim ersten Angriff eroberte er Anchialos, dann schloß er Mesembria vom Festland her ein, indem er einen Turm auf dem Engpaß baute, wo der W"eg in die Stadt führte; vom l\'leer her belagerte er sie mit Schiffen. Großer Mangel an "Tassel' quälte die Bewohner, weil sie es normalerweise aus einer Quelle schöpften, die nicht weit von der Stadt entfernt war. Aber damals, vom Heer gehindert, mußten die Bewohner das 'Yas seI' benutzen, das es in der Stadt gab - es war zuwenig und von schlechter Qualität. Der Zar der Mysier, Alexandär, versuchte viele Mittel, um den Basileus zur Aufgabe der Belagerung zu zwingen: Er schickte der Stadt militärische Hilfe durch die eigene Armee und durch die Barbaren [= osmanische Türken], die mit Geld angeworben worden waren. Er hatte aber keinen Erfolg, weil der Basileus den Verteidigern der Stadt hartnäckig zusetzte und entschlossen gegen die von außen kommenden Feinde kämpfte. Daraufhin gab er [= Zar Ivan Alexandär] den Krieg auf, schickte Gesandte und versprach, alles nach dem 'Yunsch des Basileus zu tun; er erklärte ihm, er ziehe den Frieden vor, erstattete ihm die Beträge, die jener für den Krieg ausgegeben hatte, und gab ihm viele andere Sachen. Der Basileus zerstörte den Turm und kehrte zurück nach Byzantion." Noch vor seiner Ankunft in der Hauptstadt hatte Johannes V. Palaiologos erfahren, daß Patriarch Kallistos verstorben war. Die Synode der Konstantinopolitanischen Kirche wählte zum zweiten Mal den ehemaligen Patriarchen Philotheos Kokkinos, und später genehmigte der Kaiser diese WahP. Am Beginn der Intell)I'etation dieses Textes stellt sich die Frage nach der Chronolo gie. Sie hat die meisten Diskussionen zwischen den Forschern hervorgerufen. Der Her ausgeber der Kantakuzenos-Memoiren (L. Schopen) ordnet die drei oben erwähnten Ereignisse in das Jahr 1362 ein; einige Autoren nennen 1363 (Sp. Lambros, P. Charanis, P. Schreiner, F. TinnefeId, B. Ferjancic u. a.)4, andere 1364 (K. Jirecek, G. Ostrogorsky, D. Gonis, V. Gjuzelev, L. Joncev, R. Radic u. a.).5. Die chronologischen Hinweise bei Kantakuzenos sind sehr allgemeiner Natur: Ev
Tbidem 362f.
•
SP. LAMPROS, BQ UXEU
XQOVLXU. Athen HJ32, 3 1 . 8 1 ; P . CHARANIR, Les BQUXEU XQOVLXU comme source historique. Byz 13 ( 1 938) 35lf . ; P. SCHREINER, Studien zu den BQUXEU XQOVLXU (111is�ellanea Byz. 111ouacen .�ia ß ) . München 1 967, 1 45; Demetrios Kyc1ones, Briefe, übersetzt und erläutert von F. TINNE FELD I 2. Stuttgart 1 982, 323 ; B . FERJAN(JIÜ, i n : VizantijRki izvori za iRtoriju naroda J ugoRlavije VI. Belgrac1 HJ86, 573f., A n m . (1)6. r. K . JIRE(JEK, Zur Würdigung der neuentdeckten bulgarischen Chronik. Archiv J. slav. Philologie 1 4 ( 1 892) 256; O . HALECKI, V n empereUI' d e Byzance a Rome. Vingt ans de travai! pour I'uuion des eglises et pour la defence de I 'empire d 'Orient 1 355-1 375. Warschau 1 930, 79; G. Oi-\TROGORRKY, Serska oblast )Josle D usanove smrti. Belgrad 1 956, 1 29 . 1 33; DÜL
Der letzte bulgarisch-byzantinische Krieg
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Die 'iVidersprüchlichkeit der Quellen verursacht die Differenz in den Meinungen der Forscher. Die in letzter Zeit vorherrschende Datierung des Todes von Patriarch Kalli stos auf August-September 13638 kann man wegen der folgenden mehr oder weniger wichtigen Fakten und Überlegungen nicht übernehmen: 1. Von April bis Anfang Juni 1363 hielt sich in Konstantinopel eine Gesandtschaft des trapezuntinischen Reiches unter Leitung von Georgios Scholarios und Michael Panaretos auf, die von Kaiser Johannes V. Palaiologos, dem Ex-Kaiser Johannes VI. Kantakuzenos (damals bereits Mönch Joasaph) und von Patriarch Kallistos I. empfangen wurde9. 2. Im Register des Patriarchats von Konstantinopel gibt es nach Mai 1363 noch einige nicht genau datierte Akten und Dokumente, die mit der Tätigkeit und der An wesenheit des Patriarchen Kallistos verbunden sindw. 3. Patriarch Kallistos besuchte den berühmten bulgarischen Hesychasten Theodosios von Tärnovo im Mamas-Kloster zu Konstantinopel einige Tage vor dessen TodlI, der am 27. November 1363 erfolgteJ2. Er nahm auch an dessen Begräbnis in dem selben Kloster teil. 4. Danach schrieb er noch die Theodosios-Vita, die nur in ihrer mittelbulgarischen Übersetzung, erstellt vom bulgarischen Patriarchen Euthymios (1375-1394), erhal ten geblieben istJ:J• 5. Vor seiner Abreise nach Serbien (genauer nach Serres, wo er gestorben ist) besuchte Patriarch Kallistos den Athos, wo er sich noch literarisch betätigte und an ver schiedenen Gottesdiensten teilnahm. Hier sagte ein Mönch seinen baldigen Tod vorausu. 6. Auf dem Weg zum Athos berief der Patriarch unkanonisch den Bischof von Poly stylos, Petros, zum Metropoliten von Christupolis. Später wurde dieser Entscheid vom Patriarchen Philotheos Kokkinos aufgehobenJ.5. Meiner Meinung nach sieht das Itinerar des Patriarchen Kallistos im letzten Jahr seines Lebens folgendermaßen aus: April bis Juni 1363: Konstantinopel; November 1363: Mamas-Kloster; Dezember 1363 bis Frühling 1364: Konstantinopel (Abfassung der Theodosios-Vita); Frühling 1364: Christupolis (unterwegs auf den Athos); Frühling bis Sommeranfang 1364: Athos; Juni bis 20. Juli 1364 (dem in der Notiz der oben zitierten Kleinchronik erwähnten Todesdatum): Serres. Diese Um datierung des Todes von Patriarch Kallistos I. findet auch eine andere logische Begründung: Es erscheint fast unmöglich, eine so lange Vakanz (mehr als ein Jahr) zwischen dem Tod des Patriarchen Kallistos und der am 8. Oktober 1364 erfolgten Wahl des neuen (alten) Patriarchen Philotheos KokkinosJü zu erklären.
K P. SCHREINE R, Die byzantinischen Kleinchroniken 11. 'Wien 1 977, 29lf.;.1. DAR ROUZES, Les regestes des actes du PatI'iaI'cat de Constantinople I/V. LeI' I'egestes de 1 3 1 0 ,\ 1 376. PariR 1 977, 309 ; PLP V ( 1 98 1 ) 44, NI'. 1 0478. U Michael PanaretoR, IIEQl 'tWV flEYUAWV KOflVT]VWV 74f. (LAMPHIDJH). In DARROUZES, a. O. NI'. 2456-2460. 11 Zitie i iizn' prepodobnago otca nasego TeodoRija, ed. V. N. ZLA'l'ARIlKI. Sbornik za 'Iwrorlni U'lllO lvorenija, nauka i kniznina 20 ( 1 904) 32-34. 12 Ibidem 34. Zur Datierung s. V. SL. KISELKOV, Sv. Teodosij Tärnovski. Sofia 1 926, 52f. ; I. DU.JÖEV, Teodosio di Tiirnovo. I n : Bibliotheca sanctorum XII ( 1 969) 297-302. 1'1 D. GONIS, a. O. 74-80; Stara bälgarska literatura IV. Zitie-pisni tvoI'bi, sastavitelstvo i redakcija KL. TVANOVA. Sofia 1 986, 649f. " E. KOURILAIl F. HA LK IN , Deux vies de S. Maxime le Kausolmlybe, ermite au Mont Athos (XIV· siecle). AnBoU 54 ( 1 936) 48. 94. I r. MM 1275; J. DARROUZES, Rege8teH VV, NI'. 2457 . 250 1 . IH DAR R OUZES, a . O . NI'. 246 1. -
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Vassil Gjuzelev
Die hier begründete Datierung des Todes von Kallistos 1. auf Sommer 1364 erlaubt es, den Feldzug des byzantinischen Kaisers Johannes V. Palaiologos gegen die bulga rischen Städte an der Schwarzrneerküste auf Frühling bis Sommer 1364 (spätestens bis Ende August) zu datieren. Die zweite Frage ist die nach den Ursachen dieses Krieges. Kantakuzenos bemerkt dazu lakonisch: eYEvf:to yaQ "t� aU"tq> öLaipo()(l 3tQo� 'AA.E�avöQov "tov Muomv ßaOLAEa17 (Es war ein Streit zwischen ihm und dem Zaren der Mysier, Alexandär, ausgebrochen). Die Antwort auf diese Frage wird in zwei Richtungen gesucht. Nach einigen For schern ist der Streit zwischen den beiden Staaten Ausdruck der ständigen Bestrebung der byzantinischen Kaiser, die Schwarzrneerstädte südlich des Balkangebirges zu besit zen. Andere vertreten die Meinung, daß der byzantinische Feldzug eine Strafexpedition war, weil der bulgarische Zar mit den osmanischen Türken, die sich in Ostthrakien fest niedergelassen hatten, ein Bündnis geschlossen hätte. Für diese Behauptung sucht man eine Begründung in der Tatsache, daß die Türken in diesem Krieg als Söldner an der Seite der Bulgaren kämpften. Vor allem muß man hervorheben, daß die bulgarisch-byzantinischen Beziehungen um die Mitte des 14. Jh.s das folgende Charakteristikum aufweisen: Austausch von mehreren Gesandtschaften und Abschluß von Abkommen und Verträgen mit sehr klar erkennbarer antitürkischer Tendenzl8. Der Vertrag von 1355 wurde durch die Ehe des Sohnes von Johannes V. Palaiologos, Andronikos, mit der Tochter des bulgarischen Zaren Ivan Alexandär, Maria-Kyratza, bekräftigt. Aus dem Synodalakt des Patriarchats von Konstantinopel vom 17. August 1355, der diese Ehe bestätigtlO, ergibt sich, daß bei der Schließung des Vertrages von beiden Seiten Eide geleistet wurden, und daß dieses Bündnis "zum Nutzen der Christen - Rhomaioi und Bulgaren - und zum Schaden der Gottlosen" [d. h. gegen die Türken] erfolgen sollte (WipEAELav "tmv XQLO"tLavmv, 'Pwf!aLwv xat BouAyaQwv, xat ßAaßTJV "tmv &oEßmv). Mit anderen Worten - der damals geschlossene bulgarisch-byzantinische Ver trag war vor allem ein Bündnis der beiden Reiche zur Verteidigung gegen die Angriffe der Türken, die nach der Eroberung von Gallipoli (1354) ihre wirklichen Absichten gezeigt hatten. Der Vertrag wird von zwei Zeugen des Ereignisses kurz erwähnt. Nikephoros Grego ras schreibt mit einer Dosis Ironie, daß das Ehepaar im gleichen Kindesalter war (Andronikos war damals erst sieben Jahre alt)20. Demetrios Kydones betont in seiner Rede "Pro subsidio Latinorum" (August 1366), daß der byzantinische Kaiser hoffte, mit diesem Vertrag und dem dynastischen Ehebündnis die Bulgaren als Alliierte gegen die Türken zu gewinnen, obwohl alle in Konstantinopel dieses Ehebündnis als unwürdig und mißglückt beurteilten21. Den zitierten zeitgenössischen Quellen sind nur zwei Klauseln des geschlossenen Vertrages klar zu entnehmen: ein Militärbündnis mit antitürkischem Charakter und eine dynastische Ehe zwischen den Kindern der beiden Herrscher; von anderen Absprachen und Versprechungen ist nichts bekannt. Vermutet werden könnte jedoch, daß der bulga rische Zar bei den Verhandlungen und beim Vertragsabschluß versprach, seiner Tochter
17 Kantakuzenos III 362, 9f. I N DOLGER - WIRTH, Regesten V, Nr. 2969f. 2997. 3044. 3046f.
111
2U
MM I 432f.; DOLGER - WIRTH, a. O . 3047; DARROU Z ES, a. O . 238l. Gregoras III 557. Zur Biographie der bulgarischen Prinzessin Maria ·Kyratza vgl . P. S CHREINER,
Una principessa bulgara a Genova. In: Geno va e la Bulgaria nel Medioevo. Genua 1984, 223 -233; I.BOZILOV, Familijata na Assenevci (1 1 86-1 460) . Genealogij a i prosopografij a . Sofia 1 985, 2 1 8-224. 21
Oratio Demetrii Cydonis pro subsidio Latinorum.
bei LaonikoR Chalkokondyles 34 (DAR K6) .
PG
154, 976 A -B ; vgl . auch die kurze Erwähnung
Der letzte bulgarisc h-byzantinische Krieg
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die Schwarzrneerstädte Anchialos und Mesembria als Mitgift zu geben; sie waren tra ditioneller "Zankapfel" in den bulgarisch-byzantinischen Kriegen, besonders in der Periode nach der Wiedereroberung von Konstantinopel durch die Byzantiner (1261). Die Klärung dieser Frage erfordert einen kurzen historischen Überblick. Anchialos und Mesembria wurden 1263 vom bulgarischen Despoten Mitzo den By zantinern übergeben. Als der bulgarische Zar Kostadin Tich-Assen (1256-1277) Maria Kantakuzena, die Nichte des byzantinischen Kaisers, heiratete, versprach Michael VIII. Palaiologos (1259-1282), die beiden Städte den Bulgaren als Mitgift zurückzugeben. Er löste jedoch lange Zeit seine Zusage nicht ein, was die Hauptursache für den sich anschließenden langdauernden bulgarisch-byzantinischen Konflikt war22• Beim Ab schluß des Friedensvertrages mit Byzanz, 1307, heiratete der bulgarische Zar Todor Svetoslav (1300-1321) Theodora Palaiologina, die Tochter von Michael IX. Palaiologos (1281-1320), und bekam als Mitgift von den Byzantinern die bereits von ihm eroberten Städte Anchialos und Mesembria23• Im Lichte der Tradition der bulgarisch-byzantinischen Beziehungen, mit ihren Kon flikten, Abkommen und Friedensverträgen, erscheint die Vermutung sehr logisch, daß die Ablehnung des Zaren Ivan Alexandar, in der Periode 1355-1364 diese beide Städte den Byzantinern als Mitgift seiner Tochter zu übergeben, seinem Streit mit Kaiser Johannes V. Palaiologos zugrunde lag. Vermutlich ist letzterer gegen die Bulgaren zu Felde gezogen, um die versprochene Mitgift mit kriegerischen Mitteln zu gewinnen. Teilweise wird diese Auffassung durch den Inhalt einer anderen Quelle bestätigt. Nach dem Krieg gegen die Bulgaren kam Johannes V. Palaiologos als Sieger und Trium phator nach Konstantinopel zurück. Das ist aus einem Brief des Demetrios Kydones an ihn ersichtlich, in dem der junge Kaiser für den Erfolg im Krieg gegen die Barbaren, geführt "zu Lande und zu Wasser", gelobt wird. Der damalige Mesazon am Kaiserhof vergißt nicht zu betonen: "Das schönste daran aber war, daß es um eine gerechte Sache ging", und daß an den Feinden, "deren Taten ohne Gerechtigkeit sind", auf diese Weise vollkommen gerechte Vergeltung geübt wurde. Es ist klar, um welche Gerechtigkeit es sich handelte, für die der Kaiser gekämpft hatte. Trotzdem gibt es für Demetrios Kydones auch etwas zu bemängeln. "Eines aber bleibt sogar noch, nachdem es geschehen ist, unglaublich; daß Du zwar denen, die sich an unserem Besitz zu bereichern pflegten, Steuern auferlegt hast, aber noch nicht glaubst, damit von ihnen schon die verdiente Strafe gefordert zu haben. So erhält diese Abgaben nicht nur die kaiserliche Schatzkammer, sondern auch jeder von uns hat sie bekom men ... "24. Die versteckte Kritik erklärt sich vielleicht aus dem Faktum, daß Mesembria und Anchialos nach dem Krieg beim bulgarischen Zarenreich verblieben sind. Aus der Erzählung des Johannes Kantakuzenos sowie aus dem Brief des Demetrios Kydones gewinnt man den Eindruck, daß der Friedensvertrag zwischen den beiden Herrschern keine stabile Grundlage hatte. In diesem Zusammenhang ist die Erregung des Patriarchen von Konstantinopel, Philotheos Kokkinos, sehr verständlich, die in einem Brief an den bulgarischen Zaren Ivan Alexandar (zwischen Oktober und Dezem ber 1364) zum Ausdruck kommt. Einleitend erinnert ihn der Patriarch an das folgende: "Deine Majestät weiß, daß zwischen meinem mächtigen und heiligen Kaiser, dem Bru der Deiner Majestät, und Dir ein Vertrag und eine Vereinbarung (OlJl,UpWVLa 'Kat 'Ka'tuo'taou;) bezüglich dieser Angelegenheiten, um die Ihr beide Streit gehabt hattet, geschlossen worden war. Deine Majestät soll wissen, als sehr kluger und sachverständit 22
Pachymeres II 443. 449 . 45 1 (FA I LLER) .
2:1
Pachyme res 11 628 f. (Bonn) ; vgl. D OLGER , Regesten IV, Nr. 2303.
2�
Kydones, Briefe I 2, 320f. ; D em etrius Cydones, Correspondence, pubMe par R . LOENERTZ 1. Vati
kanstadt 1 956, 1 2 3 .
34
Vassil Gjuzelev
ger Zar, daß, wenn schon die gewöhnlichen Abkommen, geschlossen zwischen beliebigen Personen, Einhaltung und Unverletzlichkeit obligatorisch erfordern, solche, die zwi schen Kaisern geschlossen werden, und auf Annäherung und gemeinsamen Nutzen der Christen ausgerichtet sind, noch viel mehr von Sicherheit und Unverletzlichkeit be stimmt sein sollten. Weil für jeden von ihnen beiden die Einmütigkeit und die Liebe zwischen den Rhomäern und Bulgaren Annäherung und Nutzen bedeuten und eine neue Trennung und Konfrontierung für beide Völker gleichen Schaden mit sich bringen werden. Die Sünde wird dazu führen, daß, obwohl die Rhomaioi weniger zahlreich sind und sich in Bedrägnis befinden, die Bulgaren mehr Schaden als die Rhomaioi nehmen werden, wenn Gott es zuläßt, daß es zu einem Streit zwischen Euch beiden kommt." Weiter bittet der Patriarch sehr eindringlich den bulgarischen Zaren, den Frieden einzu halten und mit allen Mitteln das zu überwinden, was die Mißverständnisse mit dem byzantinischen Kaiser hervorgerufen und auch die Streitigkeit zwischen den beiden ermöglicht habe25• Die Befürchtungen des Patriarchen waren nicht ohne Grund. Die späteren Ereignisse beweisen das sehr klar. Nach den Angaben im Computus Antonii Barberii (1366-1368) und der Chronik von Savoyen (Anfang 15. Jh.) wurden im Oktober 1366, während des Kreuzzuges des Grafen Amadeus VI. von Savoyen (nicht gegen die "gottlosen Barbaren Türken" , sondern gegen die christlichen Bulgaren!) alle Städte und Festungen am Schwarzen Meer, die sich südlich des Balkangebirges (Agathopolis, Sozopolis, Skaphi das, Anchialos, Mesembria, Emona und Koziakos) in den Grenzen des bulgarischen Zarenreiches befanden, von den Kreuzrittern im Laufe eines Monats erobert26• Wann haben die Bulgaren Anchialos, Skaphidas, Sozopolis und Agathopolis wieder erobert? Die Antwort auf diese Frage findet sich zwischen den Zeilen des oben erörterten Briefes des Patriarchen Philotheos an den bulgarischen Zaren: Das ist vermutlich im Herbst 1364 gewesen. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, sieht der Kreuzzug des Grafen Amadeus VI. von Savoyen gegen die bulgarischen Städte an der Schwarzrneerküste (Oktober 1366 bis März 1367) wie eine Fortsetzung des unbeendeten letzten bulgarisch-byzantinischen Krieges aus. Endlich realisierten die Ergebnisse dieses Kreuzzuges das Ziel des byzanti nischen Kaisers. Die nach langen Verhandlungen in Sozopolis27 den Byzantinern im Mai 1367 von Amadeus VI. von Savoyen übergebenen Städte Mesembria, Anchialos, Skaphi das, Sozopolis und Agathopolis mit ihrer Umgebung bildeten den kaiserlichen Besitz Zagora (%A.i'jQov ßaOLA.ELac; 'tTJV ZayoQuv28), den später (etwa August 1369) Michael Palaio logos als Apanage von seinem Vater bekam29• Das war die letzte Phase in der Auseinan dersetzung um die Mitgift der bulgarischen Prinzessin Maria-Kyratza und ein anderes Kapitel in der Geschichte der bulgarisch-byzantinischen Beziehungen.
20
MM I 453f; vgl. DARROU Z ES , Regestes, Nr. 2464. Computus Antonii Barberii, in: F. BOLLATI DI SAINT P IERRE, Illustrazioni della spedizione in Oriente di Amadeo VI (I1 Conte Verdi). Turin 1900, 3-1 5. 25. 81-84. 92. 96. 99; Anciennes chroniques de Savoye Historiae patriae monurnenta, Scriptores I ( 1 840) 300--3 14. Vgl. eine Kurzdarstellung dieser Ereignisse bei V. G JU ZELEV, Ocerk värchu istorijata na grad Nesebär v perioda 1352-1453 g. Godisnik na SoJijskija 2"
universitet, Filos. -istor. Jak. 64 ( 1 970) 60-64. 27 Vgl. G.JU ZELEV, a. O. 63f. 2.
F. TI NNE FELD, Vier Prooimien zu Kaiserurkunden, verfaßt von Demetrios Kydones.
2"
V. G .JU ZELEV, Chronicon Mesembriae (Belezki värchu istorijata n a Bälgarskoto Cernomorie v perioda
BSl 44 ( 1 983)
191. 1 366-1448 g.). Godisnik na SoJijskija univ. , lstor.
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C H R I S TI A N H A N N I C K I WÜRZBU R G
ZUR SLAVISCHEN ÜBERLIEFERUNG DER PATRIARCHATSURKUNDEN AUS DER PALAIOLOGENZEIT Den Übersetzungen von Urkunden wird für gewöhnlich ein Wert zuerkannt, wenn sie inhaltlich in der Originalsprache verlorene Akten vertreten können. Wenn die Original fassung erhalten ist, wird den Übersetzungen kaum Aufmerksamkeit geschenkt, unab hängig davon, ob die Übersetzung überlieferungsmäßig Vorzüge aufweist. Die Termino logie der diplomatischen Denkmäler verlangt ja bei einer Untersuchung größte Präzi sion: Aus einer Übersetzung können kaum diplomatisch relevante Merkmale mit Sicher heit abgelesen werden. Dies erklärt, warum Übersetzungen von in der Originalsprache erhaltenen Urkunden in Regestenwerken nicht systematisch erfaßt sind, da sie zur Sekundärüberlieferung gehören. Gegen eine solche Auffassung unter dem erklärten Ziel einer Erfassung eines Kanzlei textes unter diplomatischen Gesichtspunkten ist nichts einzuwenden. Da dies jedoch nicht das einzige Ziel einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Urkunden, im Original oder in Übersetzung, darstellt, kann man bedauern, daß diese Gattung des Über setzungsschrifttums bisher wenig beachtet wurde. An einem Symposion über "Kanzlei wesen und Kanzleisprachen" an der Universität Trier im Jahre 1991, dessen Akten im Druck sind, wurde diese Problematik ansatzweise behandelt. Es mag banal anmuten, wenn daran erinnert wird, daß die Übersetzung von Urkunden nicht etwa aus ökonomi schen Gründen oder aus Gewinnsucht geschah, sondern in der Regel aus politischen und! oder aus ideologischen Gründen. Dies aufzudecken ist allemal eine Aufgabe der Geschichtswissenschaft, wobei zu verschiedenen Epochen und in verschiedenen Gegen den die Beweggründe selbstverständlich anders gestaltet sind. In den folgenden Ausführungen wird nicht der Versuch unternommen, ein nach Vollständigkeit strebendes Verzeichnis derjenigen Akten des Konstantinopler Patriar chates zu bieten, die entweder nur in slavischer Überlieftlrung oder neben dem grie chischen Original auch im slavischen Wortlaut erhalten sind. Dazu fehlt es in vielen Bereichen an den notwendigen Vorarbeiten in den Archivbeständen. Lediglich auf dem Gebiet der Beziehungen zwischen dem Konstantinopler Patriarchat und der russischen Metropolie, später dem Moskauer Patriarchat, ist vieles getan worden, wobei aus Publi kationsreihen der letzten Jahre wie Russkij feodal'nyj archiv XIV - pervoj treti XVI veka, Bd. 1-4 (Moskau 1987-88) oder Archiv russkoj istorii, Bd. 1-2 (Moskau 1992) abzulesen ist, daß die immerhin sehr umfangreichen Quellenreihen aus der vorrevolutionären Zeit, die vor allem durch die Archäographische Kommission getragen wurden, das gesamte erhaltene Material nicht ausschöpfen. Hier sei vor allem auf die 35 Bände der Russkaja Istoriceskaja Biblioteka hingewiesen, die von 1872 bis 1917 veröffentlicht wurdenl. Noch weniger erfaßt sind diejenigen Urkunden des Konstantinopler Patriarchates in kirchenslavischer Übersetzung, die mit dem heutigen rumänischen Territorium in Zusammenhang stehen, während kirchenslavische Akten aus den walachischen und moldauischen Kanzleien seit der bahnbrechenden Publikation von Ju. Venelin, VlachoI Verzeichnis mit Inhaltsangabe in: Podrobnyj katalog izdanij Archeograficeskoj kommissii vysedsich v svet s 1836 po 1918 god. Petrograd 1918, 26-35.
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bolgarskije ili dako-slavjanskie gramoty (St. Peterburg 1840 ) textlich und sprachlich gut erschlossen sind2• Was Rußland anbelangt, so sei vor allem auf die im 6. Band der Russkaja Istorices kaja Biblioteka erschienenen Pamjatniki drevne-russkago kanoniceskago prava I: Pam jatniki XI-XV v. (Denkmäler des altrussischen kanonischen Rechtes) von A. S. Pavlov und V. N. Benesevic (Petrograd 1908) sowie auf die Abhandlung von Emil Herman, De Jontibus iuris ecclesiastici Russorum hingewiesen; letztere entstand im Zuge der langjäh rigen Vorarbeiten für eine CodiJicazione canonica orientale (Vatikan 1936) . Bei Herman (S. 37-42) sind sechs Patriarchatsurkunden in slavischer Übersetzung für die Zeit von 1276 bis 1416 erfaßt, die die Angelegenheit der russischen Metropolie betreffen. Bisher sind keine Patriarchatsurkunden in slavischer Übersetzung bekannt ge worden, die serbische Angelegenheiten betreffen. In der Zeit der serbischen Expansion unter Stefan Dusan und Ioan Ugljesa bediente sich die serbische Kanzlei auch der griechischen Sprache, so daß es nicht verwundert, daß das Patriarchatsdekret des Phi lotheos Kokkinos vom Mai 1371 über die Rückkehr der durch die Serben besetzten Metropolien nur in griechischer Sprache erhalten ist und wahrscheinlich nie ins Serbische übertragen wurde3• Dies ist um so bemerkenswerter, als zwei Chrysobulloi Logoi Kaiser Andronikos' H. aus den Jahren 1299 und 1308, in denen Schenkungen an das Kloster Hilandar bestätigt werden, in kirchenslavischer Übersetzung im Archiv des genannten athonitischen Klosters erhalten sind4• Besonders der erste Fall verdient in diesem Zu sammenhang eine kurze Erwähnung. Andronikos bestätigte im Jänner 1299, also wenige Wochen vor der Heirat des als zweiten Gründers des Klosters Hilandar gepriesenen serbischen Königs Milutin mit der byzantinischen Prinzessin Simonis, die umfangreichen Besitztümer des Klosters. Das griechische Original des Chrysobullos Logos ist im Archiv von Hilandar erhalten, die slavische Übersetzung, eine späte Kopie nach Dölger, wird von Corovic als ein altserbischer Text, leider ohne weitere Präzisierung, bezeichnet5• Dagegen fällt das Übergewicht derjenigen Patriarchatsurkunden, die die Kiever bzw. russische Metropolie betreffen, sofort ins Auge. Nicht weniger als ein Dutzend Urkunden in slavischer Übersetzung sind bisher bekannt geworden, wobei die meisten mit den hesychastischen Streitigkeiten in Verbindung stehen. Die älteste in slavischer Übersetzung erhaltene Urkunde ist eine Synodalantwort vom 12. August 1276 in Form von 15 Fragen und Antworten (�Q
2 Überblick über die Editionen bei A. N. NIKITIC. Pravila izdanija slavjano-moldavskich i mol davskich gramot XV-XVII vv. Kisinev 1 975; vgl. auch L. DJAMO-DIACONITA, Limba documentelor slavo romane emise in Tara Romaneascä in sec. XIV-XV. Bukarest 1971. ; 1 J . DARROUZES, Les regestes des actes du patriarcat de Constantinople I: Les actes des patriarches 5. Paris 1977, Nr. 261 1 . Siehe auch F. MIKLOSICH, Monumenta serbica spectantia historiam Serbiae, Bosnae, Ragusii. Wien 1 858 (ND Graz 1 964) 1 8 1 (Nr. 1 69). 4 L. PETIT - B. KORABLEV, Actes de Chilandar (Ac/es de l'Athos 5). Petrograd 1 915. 391 (Nr. 7), 415 (Nr. 1 5); ll'. DOLGER, Regesten der Kaiserurkunden des oströmischen Reiches IV. München 1 960. Nr. 2215,
231 2 .
VL. COROVIC. Sveta Gora i Hilandar do sesnaestog veka. Beograd 1985. 96. PAVLOV-BENESEVIC 5-12 (Nr. I), 1 29-140 (Nr. 1 2); V. LAURENT, Regestes IV (Paris 1 9 7 1 ) Nr. 1 427 . 7 Edition (nach PAVLOV). Übersetzung und Kommentar bei L. K. GOETZ, Kirchenrechtliche und kulturgeschichtliche Denkmäler AltrußIands. Stuttgart 1905 (ND Amsterdam 1963) 209-305; französische Übersetzung bei 1. OUDOT, Patriarchatus Constantinopolitani acta selecta 1. Vatikan 1 941.90-97; vgl. E. K. PIOTROVSKAJA. in: Slovar' kniznikov i kniznosti Drevnej Rusi XI-pervaja polovina XIV v. Leningrad 1987. r.
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unsere Synodalakte in einem Strang der Überlieferung tradiert wurde. Zum anderen Überlieferungsstrang gehört die kanonistische Sammlung KormcajaH• Abgesehen von augenfälligen Zusätzen im altrussischen Text, wie z. B. der Erwähnung des Kiever Metropoliten Maksim unter den Teilnehmern an der Synode, weisen beide Versionen etliche Unterschiede auf, angefangen mit der Auslassung des Namens des Metropoliten von Herakleia, Leon, im altrussischen Text. Darüber hinaus enthält die slavische Version 33 Artikel gegen 15 im Griechischen, wobei die Herausgeber, Pavlov und Bene�evic, nicht ausschließen, daß die erhaltene griechische Fassung als eine Verkürzung zu bezeichnen ist9• Wenn dies zutrifft - und das Alter der slavischen Textzeugen spricht eher dafür -, käme dann dem altrussischen Text, abgesehen von einigen offenkundigen Interpolationen, ein höherer Stellenwert als der einer bloßen Übersetzung zu. Bemerkt sei außerdem, daß lediglich in der slavischen Version der Name des Bischofs von Sarai, Feognost, überliefert ist, obwohl er sich nach der Aussage der altrussischen Chroniken 1279 zum dritten Mal in Konstantinopel - auf Anordnung des Kiever Metropoliten Kirill II. - aufhielt und mit einer Botschaft des mongolischen Khans Mengu Temir versehen mit dem Patriarchen und dem Kaiser Michael VIII. zusammentraf1°. Die Eparchie von Sarai auf der Krim wurde 1261 eingerichtet; ab der Mitte des 15. Jh.s residierten die Bischöfe von Saraj in Kruticy bei Moskaull; Feognost wurde 1269 inthronisiert und ist bis 1291 bezeugt. Nach der altrussischen Version der Synodalakte fand die Versammlung in der Hagia Sofia in Konstantinopel - bzw. in der Kirche des hl. Theophylaktosl2 nach dem griechi schen Text - statt, unter dem Vorsitz zweier Patriarchen, des Oberhauptes der Konstan tinopler Kirche Ioannes <XI. Bekkos> sowie des namentlich nicht erwähnten Patriar chen von Antiocheia. Dieser Vermerk fehlt in den edierten griechischen Abschriften der Synodalakte. Nimmt man diese Erwähnung ernst, so kann es sich nur um Theodosios IV. aus dem Hause der Villehardouin handeln, der als Nachfolger von Euthymios (ca. 1258-1273) den Patriarchenthron von Antiocheia nach einer kurzen Vakanz innehattel3. Diese Ergänzung in der altrussischen Fassung könnte als Anhaltspunkt für eine Datie rung der Entstehung dieser Übersetzung gelten: Theodosios, der als Hieromonachos im Hodegon-Kloster in Konstantinopel seit etwa 1275 lebte, war ein Vertrauter des am 26. Mai 1275 als Patriarch eingesetzten Ioannes Bekkos, der sich bei seiner Absetzung 1282 auf ihn als Zeugen beriefl4• Auf Vorschlag Kaiser Michaels VIII. wurde er am Anfang des Jahres 1278 auf den Patriarchenthron von Antiocheia erhobenl5. Demnach könnte die altrussische Version entstanden sein, als der Hieromonachos Theodosios, der Vertraute Ioannes Bekkos', der in der griechischen Fassung der Synodalakte nicht genannt wird, das Amt eines Patriarchen in Antiocheia innehatte (1278 bis 1283). Nimmt man weiter die Nennung des Kiever Metropoliten Maksim in Betracht, der als Grieche 1283 in Konstantinopel geweiht wurde und die Kiever Metropolie bis 1305
PAVLOV-BENE{;EVI() 129. PAVLOV-BENEflEVIC 129. 111 Nikonovskaja letopis' s. a. 6787 (PolTWe sobranie russkich letopisej X). St. Petersburg 1885, 157; vgI. auch H. GELZER, Beiträge zur russischen Kirchengeschichte aus griechischen Quellen. Zeitschrift f1lr Kirchen geschichte 13 (1892) 251 sowie D. BLAZEJOWSKYJ, Hierarchy of the Kyivan church (861-1990) (Editiones Univ. cath. UcraiTWrum 72/3), Rom 1990, 151. 11 P. STROEV, Spiski ierarchov i nastojatelej monastyrej rossijskija cerkvi. St. Petersburg 1877 (ND mit Einleitung von F. B. POLJAKOV, Köln-Wien 1990), 1034. I� R. JANIN, Les egIises et les monasteres (La geographie ecclesiastique de l'empire byzantin 3). Paris 1969, 246. 1:1 G. FEDALTO, Hierarchia ecclesiastica orientalis 11. Padova 1988, 685 (65. 1. 2.). H LAURENT, Regestes Nr. 1474 (Critique 1). Ir. LAURENT, Regestes Nr. 1438; PLP IV, 7181. K o
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leitete, so könnte dieser Zusatz im altrussischen Text darauf hinweisen, daß der griechi sche Kleriker Maximos, der in den griechischen Quellen zur Zeit der Union von Lyon nicht auftaucht16, an den Synodalberatungen teilnahm, zumal er in einem Brief (Pravilo) auf die Frage des Fastens am Mittwoch und Freitag zu sprechen kommt, die in den Antworten an Bischof Feognost von Sarai (Frage 19 der altrussischen Fassung) behan delt wird17. Die Herausgeber der altrussischen Version der Synodalakte des Patriarchen Ioannes Bekkos hatten bereits im Kommentar zum griechischen Text vermerkt (S. 11), daß der letzte Absatz der Erotapokriseis in der slavischen Fassung nicht vertreten ist. Dabei geht es um einen Bericht des Feognost, in dem er sich darüber beklagt, daß Bischöfe nahe gelegener Eparchien sich in seinen Sprengel einmischen wollen, unter dem Vorwand, daß kleine Gruppen von Personen aus ihren Eparchien in diejenige von Sarai ausgewandert sind. Namentlich werden die Bistümer von Alanien und Zichia genannt. In beiden Fällen handelt es sich um autokephale Erzbistümer, deren Bischofslisten sehr unvollständig dokumentiert sindl8. Die Auslassung dieses Berichtes in der altrussischen Fassung der Erotapokriseis weist auf Spannungen zwischen den Bistümern der Kiever Metropolie und jenen griechischen Erzbistümern in jurisdiktioneller Hinsicht hin, umso mehr als nach dem Tatareneinfall diese Kirchenprovinzen im osteuropäischen Raum, an der Nordküste des Schwarzen Meeres, demographisch erschüttert worden waren. Aus der Zeit des Patriarchen Niphon 1. stammt ein Brief an den Großfürsten Michail von Tver', der in das Jahr 1310-11 datiert wird und lediglich in slavischer Überlieferung in einem Trebnik (Euchologion) von 1505 erhalten istlO• Die Aufnahme im Trebnik geschah deshalb, weil Niphon in dieser Epistel (Grammata) in Beantwortung einer schriftlichen .Bitte des russischen Fürsten die Frage der Verwandtschaftsgrade bei der Ehe behandelt. Dabei prangert der Patriarch die Haltung des Metropoliten an, also des namentlich nicht erwähnten Petr (1308-1326), aufgrund von Intrigen, die durch den Tverer' Großfürsten in seinen Konflikten mit der Moskauer Partei angezettelt worden waren20• Die Mehrzahl der in altrussischer Version erhaltenen Urkunden betreffen die Patriarchate von Philotheos Kokkinos und Kallistos 1., wobei eine angebliche Exkom munikation des serbischen Zaren Stefan Dusan durch Kallistos aus dem Jahr 1362 als eine Fälschung zu betrachten ist21• Lang umstritten blieb die Datierung des Briefes eines Patriarchen von Konstantinopel an "einen ehrwürdigen Mönch eines ehrwürdigen Klo sters" über das monastische Leben, der als eine kurze Homilie zu betrachten ist und entsprechend in einer homiletischen Sammlung überliefert wurde22• Es steht nunmehr fest, daß dieser lediglich in altrussischer Version überlieferte Text einen Brief Patriarch Kallistos' 1. an Sergej von Radonez im Zusammenhang mit der Gesandtschaft des Diakon Georgios Perdikes 1362-63 darstelIt23. In einem weiteren Schreiben (Gramma) an Sergej von Radonez lobt Philotheos Kokkinos die Vorzüge des koinobitischen Lebens24. Dieses kurze Gramma baute der Hagiograph des Sergej, Epifanij Premudryj, Mönch im Dreifaltigkeitskloster in der IU
A. AMMANN, Abriß der ostslawischen Kirchengeschichte. Wien 1 950, 78; Verzeichnis der slavischen Quellen bei B LA ZEJO WSKYJ, Hierarchy 85. 17 Vgl. dazu E. GO LUBI NSKI J, Istorija russkoj cerkvi lI/I. Moskau 1900, 92. IM FEDA LTO , Hierarchia I 406 (40.1.3.) und 391 (37 . 1 .3.).
111 PA VLO V-B ENESEVI (:
2U 21 22 2:1 24
1 47-150. 1 13f. Regestes Nr. 2444. Regestes Nr. 2445a; Edition bei
GO LUBINSKIJ, Istoria lI/I, DARRO UZES, DARRO UZES,
PLP 22438. DARROUZES, Regestes Nr.
2468.
PA VLO V-B ENESEVI C
1 87-190.
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2. Hälfte des 14. Jh.s bis ca. 1420, in seiner kirchenslavischen Vita des Klostergründers ein25• Das griechische Original des Schreibens des Philotheos Kokkinos ist nicht erhalten, dürfte jedoch umfassender als der sIavisehe Auszug gewesen sein. Einem ähnlichen Fall begegnen wir bei einer Antwort Johannes' XIV. Kalekas an den Metropoliten der Rus' Feognost aus dem Jahre 133926• Fedor Poljakov konnte kürzlich den slavischen Wortlaut dieser Urkunde in der altrussischen Vita des Me tropoliten Petr von Kiev durch Metropolit Kiprian entdecken27• Metropolit Petr verstarb 1326, Kiprian hatte den Sitz von Kiev-Moskau von 1376-1406 inne. Mit dieser Urkunde sind wir wieder mitten in der palamitischen Polemik, da Kiprian wie Philotheos Kokki nos ein erklärter Hesychast war, im Gegensatz zu Johannes Kalekas. In Anbetracht der engen Beziehungen zwischen dem Konstantinopler Patriarchat und den sIavisehen Ländern dürfte es nicht erstaunen, wenn Patriarchatsurkunden in slavischer Version als Original von seiten der Patriarchatskanzlei angefertigt wurden. Bis heute ist ein einziges Dokument dieser Gattung bekannt geworden, eine Synodalakte unter Philotheos Kokkinos für den Hegumenos von Kutlumus Chariton, anläßlich seiner Erhebung auf den Metropolitansitz von Ungrowalachei im August 137228• Die slavische Pergamenturkunde trägt in griechischer Sprache das Menologem aus der Hand des Patriarchen. Spuren des Siegels bzw. der Schnur, an der es hing, sind noch erkennbar. Aus der Zeit Patriarch Neilos' sind zwei Urkunden an die Adresse der Bojaren von Pskov und an den Erzbischof von Suzdal', Dionisij, beide aus dem Jahre 1381, erhalten29• Die erste, ein Pittakion, ist auch im griechischen Original überliefert. Die Herausgeber des sIavisehen Textes30 gehen davon aus, daß beide Versionen, griechisch und kir chenslavisch, an die Adressaten geschickt wurden, wobei nicht zu übersehen ist, daß in der Anrede erhebliche Unterschiede bestehen. Die griechische Fassung nennt den Posad nik (� MJtooavLx) und den Tausendschaftsanführer (6 TLoEaoxL = tysjackij in der nord westrussischen Form) sowie die Enoria von Groß-Novgorod innerhalb der heiligen Me tropolie von Rosia31, während die Anrede im slavischen Text für die Leute von Pskov innerhalb der Metropolie der Rus' ohne Nennung von Novgorod (muzie Pskovici ... podlezascie svjatei mitropolii vseja Rusi) gilt. Dionysios, der spätere Metropolit von Kiev, wird hier - in beiden Versionen gleichlautend - als ein ehrwürdiger, frommer und tugendhafter Mann bezeichnet, der um die Wahrung der heiligen Kanones bemüht ist32• Die slavische Fassung ist in einer Abschrift aus dem 16. Jh. sowie in einer historischen Kompilation (Chronograph) ebenfalls aus dem 16. Jh. erhalten. Die zweite Urkunde, über die Erhebung des Dionysios von Suzdal' in den Rang eines Erzbischofs, erweist sich als problematischer, zumal das griechische Original fehlt und der Anfang der slavischen Version mutiliert ist. Die Edition von Pavlov-Benesevic (199-204) enthält leider keine Angaben zur Datierung der Abschrift. Darrouzes andererseits betont die kirchenrecht liche Problematik der Erhebung eines Bistums in den Rang eines Erzbistums33.
2" Vgl. N. F. DR OBLENKOVA - G. M. PR OCHOR OV, in: Slovar' kniznikov i kniznosti Drevnej Rusi, Vtoraja polovina XIV-XVI v. Bd. 1. Leningrad 1988, 211-220. 2�1 D ARROUZES, Regestes Nr. 2192. 27 F. B. P OWAK OV, Vzaimootnosenija konstantinopol'skich patriarchov s kievskoj mitropoliej v "Zitii Petra archiepiskopa kievskogo" l�itropolita Kipriana. BSl 51 ( 1 990) 35. 2� P. LEM ER LE, Actes de Kutlumus (A rchives de l'A lhos 22 ) . Paris 1988, 1Of. mit Hinweis auf die Edition des slavischen Textes. 211 D ARROUZES, Regestes Nr. 2729, 2731. "n PAVLOV-B ENESEVI(i 191-198 (Nr. 22) . :11 MM 11 31 (Nr. 347). :12 lrlll1 II 33, Z. 3. u.; PAVLOV-B ENESEVIC 196; über Dionysios vgl. PLP Nr. 5483 sowie STROEV, Spiski
654. ;j:1
D ARROU ZES, Regestes Nr.
2731 (critique 3) .
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In der Forschung bisher kaum beachtet blieben einige Urkunden aus dem Beginn des 15. Jh.s, die die Metropolie von Moldowalachei betreffen und die auch in slavischer Überlieferung erhalten sind. Die dazu einzig relevanten Angaben bietet Jacimirskij in seinem sehr umstrittenen, wenn auch äußerst wichtigen Buch Grigorij Oamblak - Ocerk ego zizni, administrativnoj i kniznoj dejatel'nosti (St. Petersburg 1904). Am Beginn des Dossiers - wenigstens anhand der Angaben von Jacimirskij - steht eine Synodalakte unter Patriarch Matthaios I. im Zusammenhang mit dem umstrittenen Bischof Joseph von Moldavien aus dem Jahre 140134• Im seIben Jahr schickt Matthaios ein Pittakion an den Voiwoden Alexander von Moldowalachei in derselben Angelegen heit35. Jacimirskij hegt keinen Zweifel darüber, daß die slavische Übersetzung durch Grigorij Camblak selbst angefertigt wurde, dessen kirchliche Laufbahn auch mit der Moldowalachei verbunden ist30. Da der Priestermönch und Vertraute des Patriarchen (xaÄ.6Y'YJQ6� IlOU)37 Camblak zusammen mit dem dLÖaoxaAo� 1:0;:; aYLou EuaYYEALoU und Diakon Manuel Archon38 in der Angelegenheit des Bischofs Joseph von Patriarch Mat thaios im Juli 1401 in die Moldau entsandt wurde, ist es durchaus möglich, daß er, wie im Falle der Synodalakte des Philotheos Kokkinos für den Higumenos Chariton im Jahre 1372, eine vom Patriarchen beglaubigte kirchenslavische Version der genannten zwei Urkunden mitbrachte, die unter seiner Anleitung in der Patriarchatskanzlei in Konstan tinopel angefertigt worden war. Wenn diese Vermutung, die sich auf die Verbindung des Codex Moskau RGB Rum. 3172 mit der Tätigkeit des Camblak als Kopisten stützt, stimmt, so hätten wir hier den bisher einzigen Fall, in dem die Entstehung einer kirchen slavischen Version einer Patriarchatsurkunde in der Patriarchatskanzlei genauer nach vollzogen werden kann. Muriel Heppell, die der kirchlichen Laufbahn des Camblak eine Monographie widmete39, behandelt zwar ausführlich die Gesandtschaft in die Moldau, erwähnt jedoch die slavische Version der genannten Akten und deren Entstehung nicht. Die Akten dieses Dossiers sind in einem Trebnik (Euchologion) aus der Mitte des XVI. Jahrhunderts erhalten; dieser Codex, der vor 1574 entstanden ist, wurde im Jahre 1577 neu gebunden und aus dem moldauischen Kloster Bistrica im Jahre 1892 in der moldauischen Hauptstadt Jafji für das rumjancevische Museum in Moskau erworben. Laut Jacimirskij trägt dieser Codex die Signatur 3172 in der rumjancevischen Samm lung, nunmehr in der russischen Staatsbibliothek, vormals Lenin-Bibliothek in Mos kau40, aufbewahrt. Da er aufgrund des Erwerbsdatums im Katalog von Ch. Vostokov, Opisanie russkich i slovenskich rukopisej Rumjancovskogo muzeja, St. Petersburg 1842, keine Aufnahme erfahren konnte, kann über den Inhalt nichts weiter ausgesagt werden. Im Zusammenhang mit Grigorij Camblak haben wir noch ein Pittakion des Patriarchen Joseph H. an Metropolit Fotij von Kiev aus dem Jahr 1416, in welchem Joseph in Übereinstimmung mit der Synode die Amtsenthebung, Exkommunikation und Anathema auf die Person des Camblak, Gegenmetropolit von Kiev in der Zeit der Spannungen zwischen Moskau und Litauen, ausspricht41• Die einzig erhaltene slavische Fassung des Textes in einer Novgoroder Handschrift des 16. Jahrhunderts42 kann eben falls nicht als offizielle Übersetzung gelten, da die Überschrift den ungewöhnlichen
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Regestes Nr. 3226; JACIMIRSKIJ, Camblak 7 1 , 80. Regestes Nr. 3227; JACIMIRSKIJ, Camblak 80. Vgl. dazu M. H EPPELL, The ecclesiastical career of Gregory Camblak. London 1979. MM II 529, 10. Z . v. u.; vgl. PLP Nr. 4500. PLP Nr. 1464. Vgl. Anm. 36. JACIMIRSKIJ, Camblak 80-83 sowie Index S. 476. DARROUZES, Regestes Nr. 3302. PAVLOV-BENEilEVIC 357-360 (Nr. 40). DARROUZES,
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Vermerk "Des Patriarchen an Metropolit Fotij" (Patriarchova k mitropolitu Foteju) trägt, also ohne Nennung des Namens. Diesem Pittakion des Patriarchen Joseph ging eine Anfrage des Metropoliten Fotij in Sachen Camblak aus dem Jahre 1415/1416 vor an43. Derselbe Codex Rumjancev 3172 enthält auch die kirchenslavische Fassung einer IIQo"tQoJtf] des Patriarchen Antonios IV. aus dem August 1394 an den Metropoliten Jeremias von Maurovlachia44, in welcher ihm die Jurisdiktion über die Eparchie von Tiirnovo anvertraut wird45• Es ist die Zeit der angeblichen Aufhebung des bulgarischen Patriarchats von seiten des Patriarchen von Konstantinopel infolge der türkischen Einfälle46• Jeremias war der Nachfolger des bereits erwähnten Joseph in der Moldau. Jeremias, ein Grieche47, dürfte - wenigstens in der Auffassung der üblichen Historiogra phie - das Ende der bulgarischen kirchlichen Selbständigkeit kraft seines Amtes sanktio niert haben. Darrouzes vermerkt zu Recht48, entgegen etwa der Ansicht von Ivan Dujcev, "Mieux vaut s'en tenir aux documents existants qu'aux hypotheses et aux deductions sans fondement". Daß gerade diese Protrope des Patriarchen Antonios IV. zugunsten des Metropoliten Jeremias auch in kirchenslavischer Übersetzung erhalten ist und in das Dossier von Camblak aufgenommen wurde, beweist doch, daß zumindest in den ersten Jahren des 15. Jahrhunderts, anläßli
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erhalten ist53• Dort nennt Fotij den 1. September 1408 als den Tag seiner Einsetzung in das Amt eines Metropoliten, unter Patriarch Matthaios und Kaiser Manuel II. Die erwähnten Urkunden in slavischer Übersetzung bzw. in slavischer Originalfas sung sind nicht nur wichtige Denkmäler für das Funktionieren der Patriarchatskanzlei. Auch sprachlich verdienen sie höchste Aufmerksamkeit, wobei dieses Gebiet bis heute so gut wie unerforscht blieb. Am Schluß dieses kurzen Referates sei nur darauf verwiesen, daß eine Untersuchung sowohl des Wortschatzes als auch der Syntax und der Idiomatik im Vergleich mit den kirchlichen Urkunden aus Serbien und Rußland, also mit original slavischen Urkunden, von höchster Bedeutung ist. Ein Beispiel sollte den Belang dieser Frage verdeutlichen: Die Thematik der Erotapokriseis an Bischof Feognost von Saraj aus dem Jahr 1276 steht im Zusammenhang mit vielen Kapiteln, die in den Kormcie Knigi behandelt werden. Die Entstehung der Übersetzung einiger Redaktionen ins Slavische ist trotz der wichtigen Vorarbeiten von Ivan Zuzek noch nicht befriedigend geklärt. Eine Untersuchung der Lexik der Patriarchatsurkunden in slavischer Überset zung könnte dazu verhelfen, diesen Fragenkomplex zu beleuchten.
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Angaben bei DA RROU ZES, Regestes
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D I E T E R H A R L F I N G E R 1 H A M BU R G
AUTOGRAPHA AUS DER PALAIOLOGENZEIT Mit Tafel 1-22
Wer - wie manche unter uns und in besonders fruchtbarer Weise der Jubilar - seine vVurzeln in der Altertumswissenschaft hat, den mag die Möglichkeit des Mediävisten! und des Byzantinisten, seine Autoren in eigenhändigen Codices zu lesen, wohl faszinieren. Herbert Hunger hat nicht allein mit der im Jahre 1969 besorgten Herausgabe eines seiner wissenschaftlichen ,Hausautoren " des J ohannes Chottasmenos2, in mancherlei Hinsicht richtungweisende Handreichungen für die Beschäftigung mit byzantinischen Autographa gegeben. Sind dann die Dinge einmal in der Fachwelt publik gemacht Tafeln mit Schriftproben gehören natürlich dazu -, verselbständigen und verzweigen sie sich und tragen auch bei anderen Forschern schöne Früchte. Die Anzahl der seinerzeit von Hunger namhaft gemachten Autographa bzw. Teilautographa des Chortasmenos es waren 27 Handschriften - ist inzwischen wesentlich gewachsen3. Vor kurzem waren sogar autographe Fragmente u. a. mit Scholien zu den Analytiken des Aristoteles auf dem Antiquariatsmarkt; sie gehören jetzt dem ,Centre de Wulf-Mansion' in Leuven4• Wenn ich behaupte, daß es sich bei den als Tafeln 1-3 abgebildeten Specimina aus aristotelischen Handschriften5 um Autographa des Chortasmenos handelt, bin ich mir einer gewissen paläographischen Häresie durchaus bewußt. Aber es ist Bessarion, der diese Zuweisung an Chortasmenos/lgnatios in den Überschriftzeilen des Harleianus (vgl. Tafel 3) sanktioniert. Dem großzügigen, mehr hierarchischen, "etwas eckigen und steifen Duktus", der "im wesentlichen senkrechten Stellung der Schrift" im Wiener ,Hausbuch' des Chortasmenos (Vind. Suppl. gr. 75) steht meines Erachtens hier der kursivere, der I Noch heute lesenswerte Aufrisse: P. LEIDlANN , Autographe und Originale namhafter lateinischer Schrift steller des Mittelalters. Zeitschr. d. Deutschen Vereins J. Buchwesen u. Schrifttum 3 (1920) 6-- 1 6 ( P. L., Erfor schung des Mittelalters. Ausgewählte Abhandlungen und Aufsätze 1 . Stuttgart 1959, 359--3 81 ) und CH. SAMARAN, La recherche des manuscrits d'auteur du moyen äge et de la renaissance. Rev. du Seizieme Siecle 15 (1928) 344-355. Ein wichtiger Beitrag neuererZeit: A. PETRU<X:: I, Minuta, autografo, libro d'autore, in: Il libro e il testo. Atti dei Convegno Internazionale, Urbino 2(}-23 sett. 1982 (a cura di C. QUESTA e R . RAFFAELLI). Urbino 1984, 397--414. � H. HU NGER, Johannes Chortasmenos (ca. 1 370 - ca. 1436/37). Briefe, Gedichte und kleine Schriften. Einleitung, Regesten, Prosopographie, Text (WBS 7 ). Wien 1969. :I Zum Stand im Jahre 1989 vgl. E. GAMILLSCHE G - D. HARLFI NGER, Repertorium der griechischen Kopisten. 800 - 1600, 2. Teil: Handschriften aus Bibliotheken Frankreichs, A. Verzeichnis der Kopisten (ÖA W, Veräffentl. d. Komm. J. Byzantinistik III/2A). Wien 1989, 107 (mit Lit. ). Weiterführend (mit Lit.) B. MO NDRAIN, Un nouveau manuscrit de Jean Chortasmimos. JÖB 40 (1990) 351-358 (mit 2 Taf. ) undPLP 1 2 , Nr. 30.897 (mit Lit. ). Vgl. auch M . CACOUROS, Marginalia d e Chortasmenos dans un opuseule logique dü a Prodromenos ( Vatican. gr. 1018) . BEB 53 (1995) 27 1-278. 4 I ch hatte die Freude, au f Anfrage von C. Steel (vom 1 3. 1 1 . 1990) die Hand identifizieren zu können. r. Die Proben stammen aus jenen drei Handschriften, die ich in meiner Dissertation ,Die Textgeschich te der pseudo-aristotelischen Schrift IIEPI ATOMQN rPAMMQN. Ein kodikologisch-kulturgeschichtlicher Beitrag zur Klärung der Überlieferungsverhältnisse im Corpus Aristotelicum'. Amsterdam 197 1 , 4 1 8 einem Anonymus Nr. 6 zugewiesen habe, den ich inzwischen als Johannes Chortasmen os erkann t zu haben glaube: Matr. 4553 (N 1 5), foU ; Bonon. 363 7 , fol. 87v; Londin. Harl. 5697, fol. I (obere Hälfte). Die Handschrift aus Bologna ist spezifisch beschrieben im ,Aristoteles Graecus' I von P. MORAUX, D. HARLFI NGER, D. REINSCH, J. WmsNER. Berlin-New York 1976, 66-69 (vgl. 432sq. ). - Mir sind insgesamt etwa ein Dutzen d Handschrif ten in diesem Duktus bekannt geworden. =
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rascher und gedrängter dahineilende Kalamos des Selymbriers gegenüber. Es sind die barock-schnörkelhaften Elemente der "einzelnen langen Striche in übergroß geschriebe nen Buchstaben", der "schräg gerichteten überlangen Akzente", der "oft weit ausgezoge nen grifförmigen Enden" einzelner Buchstaben, die als das konstitutive Charakteristi kum beide Schriftstile fest miteinander verknüpfen6• Wir lernen ja in der Tat, dem Phänomen der Digraphie bei der Betrachtung von Kopistenhänden immer mehr Rechnung zu tragen7• Aber wir wollen uns in diesem Zusammenhang nicht in der Verästelung der Digraphie oder gar Trigraphie verlieren, sondern unter allgemeineren Gesichtspunkten über Autographa sprechen. Es soll mit einem kleinen terminologischen Überblick begonnen werden. Der Terminus Utll:OYQUlPOC; oder UtJ'toYQuqJOv begegnet laut Nachweis des Thesaurus Linguae Graecae in Irvine ein gutes Dutzend mal in antiken griechischen Texten (der meist synonyme Ausdruck tÖLOYQUlPOC; findet sich etwa halb so oft). Zuerst in den bei Athenaios (V 53) erhaltenen Fragmenten aus dem Geschichtswerk des Poseidonios, wo es von dem zwielichtigen Peripatetiker Apellikon von Teos heißt, er habe aus dem Staats archiv in Athen die Originale der alten Volksbeschlüsse heimlich an sich gebracht. Danach kommt das Wort vor - bisweilen mehrfach - bei Dionys von Halikarnaß, Josephus Flavius, Plutarch, Appian: da geht es meist in historischem Zusammenhang um eigenhändige Briefe als authentische Beweisstücke im Positiven wie Negativen. In unserem Zusammenhang interessiert freilich mehr eine Stelle in der Plotin-Vita des Porphyrios (20, 8-9), wo es von den Schriften des Meisters im Exemplar seines Schülers Amelius heißt, sie "waren mindestens so korrekt wie irgendwelche andern, denn sie waren unmittelbar aus den Originalen abgeschrieben" (Übers. v. R. Harder): WC; ä.v EX 'tOOV uu'tOYQu
Autographa aus der Palaiologenzeit
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übrigens vom idiographus liber Vergilii (gemeint sind die Georgica) die Rede, den man eingesehen haben wollte. Den Humanisten ist die Terminologie ebenfalls vertrautl2. Aber verlassen wir die Antike, überspringen wir das byzantinische Mittelalter (z. B. Georgios Monachos, p. 619,3; vgl. redactio recentior, PG HO, 761 B: ';0 xu,;u Mu,;{l-uiov EiJUyyEA.WV i.öwYQucpov ';OÜ BUQvaßu) , um nicht vor dem Erscheinen der nächsten Lie ferungen des von Erich Trapp und anderen seit 1994 herausgegeb8llen ,Lexikon zur byzantinischen Gräzität' unmaßgeblich Beliebiges zu äußernl3, und wenden wir uns der Moderne zu. Das Deutsche und das Italienische seien herausgegriffen. Im Deutschen scheint die Sache klllr: alle von mir eingesehenen Lexika und Enzyklopädien kennen das "Autograph" als Schriftstück, das von seinem Verfasser mit eigener Hand niedergeschrieben worden istl4• Anders im Italienischen: die ,Enciclopedia Italiana' (1930, V 546) schreibt: "Autogra fo ... Sostantivo 0 aggettivo che designa uno scritto qualsiasi di mano propria d'una determinata persona, che pu<'> essere autore dello scritto 0 averlo soltanto copiato." Es wird also im Italienischen unterschieden zwischen einem Gebrauch des Wortes stricto sensu und einem Gebrauch lato sensu. So spiegelt es sich denn auch in der paläographischen Fachlite ratur wider: eine 1932 zum 200. Geburtstag von Girolamo Tiraboschi in Modena veranstal tete Mostra di Oodici autografici z. B. zeigte sowohl eigenhändige Autorenhandschriften als auch Proben von bedeutenden Persönlichkeiten als Kopisten fremder Textel6, und Silvio Bernardinellos Autografi greci e greco-latini in occidente (Padua 1979) bieten fast aus schließlich byzantinische und westliche Humanisten und Gelehrte als Kopisten. Wir wollen uns im folgenden zwar auf palaiologische Autographa stricto sensu konzen trieren, sollten uns aber auch freuen, wenn wir auf auctores maiores atque minores stoßen, die fremde Texte kopieren; verdienen doch die von ihnen geschriebenen Exemplare unsere besondere textkritische Aufmerksamkeit - und schließlich ist dann der Weg zur Entdek kung von eigenhändig niedergeschriebenen eigenen Arbeiten oft nicht mehr weit. So scheint denn im Falle des Georgios Kyprios, des späteren Patriarchen Gregorios H . , die Ermittlung eines Autographons stricto sensu geradezu in der Luft zu liegen, nachdem wir seine Kopistenhand kennengelernt haben. Im Marc. 227 nämlich, einer Handschrift mit der Physik des Aristoteles und - sie umgebend oder mit ihr alternierend - mit dem Kommentar u. a. des Simplikios, findet sich des öfteren am oberen Rand eine Invokation von der Hand des Schreibers vom Typ + X(QLo,;)e ßo�{l-eL ,;<j) o<j) ÖOVA.
Vgl. S . RIZZO, Il lessico filologico degli umanisti. Rom 1 973, 99-- 1 0 1 : z. B . bei Pietro Crinito ex Poliliani aulographis oder bei Angelo Poliziano cum delur idiographis . . . venia. 1:1 Es sei ü brigens auf das Desiderat einer systematischen Beschäftigung mit dem hier angeschnittenen Themenkomplex aufmerksam gemacht. Neben den genannten Termini Technici - man sollte sie ebenfalls in den Papyri aufspüren - müßte natürlich auch all jenen syntaktischen Formulierungen, wie EYQa"lpa tij EIJ.ij XELQL oder manu propria scribere, Rechnung getragen werden . Desweiteren sind einschlägige Ausdrücke wie tc'\uJXELQO� (LSJ s. v. ) oder aUt6XELQ (LSJ s. v. III 2) oder ohmoXELQw� (wie unten S. 46) zu berücksichtigen. "Aus der Feder von . . . ": nicht nur dieser Ausdruck mag darüber hinaus auf die Schwierigkeit hinweisen, zwischen Verfasser und Schreiber zu differenzieren. 14 So oder ähnlich formuliert. ,Meyers Lexikon' 7 1 924, 1 1 232 schreibt freilich: "eigenhändiges Schrei ben einer bekannten Persönlichkeit" und ,Der Große Herder' 4 1 93 1 , 1 1 302 unterscheidet - allerdings nicht sehr erhellend differenziert - zwischen einem Gebrauch im weiteren und im engeren Sinne. Ir, R. Biblioteca Estense - Mödena. Mostra di codici autografici in onore di G. Tiraboschi nel n centenario della nascita. Modena 1 932 (D. FAvA: Prefazione). In Vgl. D . HAR LFI NGER, Einige Aspekte der handschriftlichen Überlieferung des Physikkommentars des Simplikios, in: Simplicius. Sa vie, son reuvre, sa survie. Actes du colloque intern. de Paris (28 Sept. I" Oct. 1 985) (M. 1. HADOT) . Berlin-New York 1 987, 267-286, dort 277-278, 286 A. 7 1 und Taf. 4 u. 5 .
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Dieter Harlfinger
Lato sensu ist unser Repertoire an Gregor-Handschriften inzwischen erweitert worden - dabei hat sich übrigens auch Immaculada Perez Martin verdient gemachtl7 -, aber ein Autorenexemplar haben wir noch nicht mit Sicherheit gefunden. Unter den von Sofia Kotzabassi (Diss. Berlin 1988) untersuchten Handschriften mit den hagiographischen und rhetorischen Werken des Patriarchen zeigt freilich der Escorialensis 1JI III 15 (Tafel 4) mit Gregors Lobrede auf Kaiser Andronikos II. eine gewisse paläographische Ver wandtschaft mit den sicher von Gregor kopierten Codices. Sofia Kotzabassi verdanke ich auch den jüngsten Hinweis auf eine weitere aristotelische Handschrift, auf den Vat. Urb. gr. 52 (Alexander von Aphrodisias zur Topik) mit Invokation des Gregor (Tafel 5). Wie erschließen sich uns Autographa, wie identifiziert man sie ? Da ist auf der einen Seite die paläographische Evidenz. Wir gehen von einem oder mehreren sicheren Schriftzeugnissen aus und gesellen um diese herum durch paläogra phischen Vergleich des Gesamteindrucks und der Details weitere einschlägige Hand schriften. Es versteht sich, daß dabei der chronologische Rahmen stimmen muß, und die Hilfswissenschaft von den Wasserzeichen, die ja gerade während der Epoche der Palaio logen im Schreibpapier westlicher Produktion auf den Plan treten, gibt hierzu immer exaktere Daten an die Hand. Sicher zugewiesen sind Schriftzeugnisse in der Regel, wenn sie eine Subscriptio tragen: von Maximos Planudes und Demetrios Triklinios z. B. besitzen wir bekanntlich subskri bierte Codices; man kann des weiteren von handgleichen Invokationen ausgehen, wie wir gerade bei Gregor von Zypern sahen; auch von handgleichen Ex libris (diese kommen z. B. häufiger bei Johannes Chortasmenos vor). Wir kennen auch den Usus, Monokondylien zu ziehen oder Monogramme zu setzen: da freilich bedarf es der divinatorischen Kunst und der behutsamen Sorgfalt des Forschers, um Folgerungen zu ziehen. Im Mare. 239 aus dem 1. Drittel des 14. Jahrhunderts z. B., welcher das Corpus der naturwissenschaftlichen Schriften des Aristoteles in den noch unedierten Paraphrasen des Theodoros Metochites enthält, zeigen meines Erachtens die an den Anfang und an das Ende der Handschrift gesetzten Monogramme (vgl. Tafeln 6 und 7), daß bei dieser Handschrift ein Bezug zum Autor selbst vorliegen wird: A(O)Y(O)'fr(E)'t(OU) 'tO'Ü Y(E)V(L) x(o'Ü) 'fr(E)OÖ(W)Q(ou) /-l(E)'t(O)X(i.'tOU) 18. Hinter den Texthänden könnte ich mir zwar nicht bei derjenigen vom Ende (vgl. Tafel 7), vielleicht aber bei der vom Anfang der Hand schrift (vgl. Tafel 6) - hier beginnt das Prooimion - Theodoros Metochites sehr wohl vorstellen. Aber genug der Imaginationen. Manchmal können wir ja auf das ausdrückliche Zeugnis eines mittelalterlichen Gewährsmannes bauenl9. Johannes Chortasmenos z. B. trug in eine Pergamenthandschrift der Physik und der Schrift De caelo des Aristoteles, nämlich in den Ambr. M 46 sup. (gI'. 512), eine interessante Notiz ein: in der Handschrift sei -/-lE'taSU- auch die kursive Hand des Kaisers Theodoros H. Laskaris zu finden. Chor tasmenos hatte ein sicheres Autographon des Kaisers verglichen: . , w� �/-lEi:� tö6V'tE� Ev E'tEQ
17
VgI. ihre wertvollen Beiträge in Script. 46 ( 1 992) 73-84 mit PI. 9 und inBZ 86/87 ( 1 993/94) 20-30 mit
A h h . 1--4. Die Autorin hat ihre IM
These de doctorat dem
Zyprer gewidmet.
Die im Monogramm vorhandenen Buchstaben des Familiennamens sind nicht mit letzter Sicherheit
bestimmt; außerdem weicht ehen dieses vierte Monogrammfeld in heiden Fällen gestaltungsmäßig vonein ander ab. 19
20
VgI. auch das oben S . 43 zu Tafel 3 Gesagte. JÖB 30 ( 1 98 1 ) 249-258, mit vier Tafeln .
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Autographa aus der Palaiologenzeit
Das interessante Beispiel einer zeitgenössischen Zuweisung stellt der Mare. 379 dar. Kardinal Bessarion läßt uns in einer lateinischen Notiz wissen, daß wir es bei diesen Exzerpten und Diorthoseis zu Strabon mit einem Autographon seines Lehrers Georgios Gemistos PIethon zu tun haben: quaedam capita manu Plethonis ex Geographia Strabonis. Eine für die west-östliche Geistesgeschichte aufschlußreiche Passage lesen wir auf fol. 1 3 , das übrigens auch Rasuren und Korrekturen aufweist (vgl. Tafel 8 ) , in den Zeilen 8-10: EnEöEL�E ö' �IlLV nU'ÜAo�
gezeigt habe, der sie seinerseits von einem Dänen - heute wissen wir, daß es Claudius Clavus war - erhalten hatte. Aubrey Diller verdanken wir die Aufklärung dieser Hintergründe21. Wir wollen die Beispiele der - zugegebenermaßen mitunter subjektiven paläographischen Anschauung zunächst verlassen. In diesem Bereich gibt es übrigens wenig Unterschiede zwischen der Eruierung von Autographa und der Zuweisung von Handschriften an Kopistenhände. Ganz anders bei der eher philologischen Methode. Die Korrekturen und Rasuren im Plethon-Autographon ließen sie schon anklingen: wir haben bei dieser Methode auf die Gestaltung zu achten, auf die äußere Präsentation des Textes. Daß wir auf der als Tafel 9 abgebildeten Seite aus dem Escor. L 1 12 mit ihren Streichungen und Einschüben das Arbeitsexemplar eines Gelehrten vor uns haben, wird ohne weiteres einleuchten; ein bloßer Schreiber greift in der Regel nicht so radikal in den Text ein. Hier handelt es sich um die aus zahlreichen Marciani bekannte Hand des eben erwähnten Plethonschülers Bessarion und um den Schlußteil seiner Paraphrase zu den ersten Kapiteln der aristotelischen Physik, die Paolo Eleuteri jüngst ediert hat22. Die als Tafel 10 gebotene digraphische Schriftprobe mit den letzten Zeilen eines Pinax in kalligraphischerem Stil und einem kursiveren Brief in fugam vacui (dazu als Tafel 1 1 ein Specimen des eher ,gemischten' Duktus) stammt aus dem in das 5 .-7 . Jahrzehnt des 1 4 . Jahrhunderts datierenden Upsal. gr. 28, aus welchem Gustav H. Karlsson mit seinen Berliner Schülern 1981 eine Nachlese von kleinen Texten her ausgegeben und kommentiert hatte23• Der stricto sensu autographe Charakter eines Teils der von dieser digraphischen Hand geschriebenen Seiten, Überschriften, Randnotizen usw. lag auf der Hand, und als ich zufällig in einem Ausstellungskatalog24 eine Abbildung aus einem von Philotheos von Selymbria im Jahre 1 379/80 subskribierten Evangeliar sah, war die Verbindung und damit die Identifizierung hergestellt. Bald darauf konnte die autoptische Einsicht in den teilweise autographen Patmiacus 366 mit dem LlLUAOYO� nEQt {l-EOAOyLu� öOYIlU'tLxii� des Philotheos letzte Gewißheit verschaffen; Tafel 12 zeigt ein
21
Zuerst
Isis
1937
=
A. DI LLER , Studies in Greek Manuscript Tradition. Amsterdam 1 983, 37 1-381 .
Vgl. auch: Die Wiedergeburt der Antike und die Auffindung Amerikas. 2000 Jahre Weg bereitung einer Entdeckung . Hamburg 1 992, Ausstellung und Katalog von D. HAR LFIN GER und anderen, 1 1 0, 1 1 3 , 1 1 4. 22
Identifizierung der Hand im Aristoteles Graecus (wie Anm . 5 ) , 1 50-155 ( HARLFINGER) , Edierung des
Textes durch P. E LEUTERI , Una parafrasi di Bessarione alla
Fisica di
Aristotele.
Thesaurismata
24 ( 1 994)
1 89-202. Zwei und eine halbe Zeile von der Hand des Bessarion auch am Kopf von Tafel 3. :1 2
G. H. KAR LS.'loN u . a . , Codex Upsaliensis Graecus 28. Geschichte und Beschreibung der Handschrift
nebst einer Nachlese von Texten. Eine Gemeinsch aftsarbeit . . .
liensis 69).
(Bibliotheca Ekmaniana Universitatis Upsa
Uppsala 1 98 1 ; zu den Händen vgl. besonders 23-28 und 32 (Nachtrag).
24 G. VIKAN (ed . ) , IIIuminated Greek Manuscripts from American Collections. An Exhibition in Honor of Kurt Weitzmann. The Art Museum, Princeton University. 1973, 197 und figure 104 (oben links die mehr kursive, entlang des rechten Randes die hierarchische Variante der Hand) .
48
Dieter Harlfinger
Specimen lato sensu der archaischen Variante seiner Hand. Inzwischen hat Maria Baka lopulu eine beachtenswerte Dissertation über Philotheos vorgelegt25. Ich komme nun auf den Polyhistor Georgios Pachymeres zu sprechen. Im Zusammenhang mit der 1971 publizierten Textgeschichte der pseudo-aristotelischen Schrift JtEQL a:toJlwv YQUJlJlOOV26 konnten Autographa der 12 Bücher umfassenden peripa tetischen ,Philosophia' des Pachymeres nachgewiesen werden, nämlich der Berol. Harn. 512 (Tafel 13) und der diesem Codex genealogisch nachfolgende Par. gr. 1930. Seitdem hat es zahlreiche, auch philosophiegeschichtlich relevante Erkenntnisse in Sachen Pachymeres gegeben, z. B.: das Autographon seines ,Quadrivium' ist erkannt im Cod. C. 3. 7. (gr. 38) der Biblioteca Angelica in Rom27; - der Neap. III. E. 17 als einziger unabhängiger Zeuge für den überwiegenden Teil des Textes von Proklos In Alcibiadem und die Platon-Handschrift Par. gr. 1810 stammen von seiner Hand. Aus dem Aristoteli ker Pachymeres ist unversehens auch ein Platoniker geworden. Ja, er hat an den Rän dern im eben genannten Parisinus28 eigenhändige Hypomnemata zum Parmenides des Platon als Fortsetzung des Proklos-Kommentars verfaßt, wie Tafel 14 veranschaulicht29• Leendert Westerink hat in der von ihm geleiteten Ausgabe dieses Kommentars der Zuweisung Rechnung tragen und den Text als den einzig existierenden byzantinischen Platonkommentar nach der Schließung der Schulen in Athen und Alexandria apostro phieren können3o. Es werden weitere Autographa vor allem lato sensu des Georgios Pachymeres ans Licht kommen. In der letzten Zeit stieß ich im Vat. gr. 261 mit Tierschriften und Parva naturalia des Aristoteles sowie Randkommentaren des Michael von Ephesos auf die Hand des Pachymeres. Von besonderem texthistorischen Gewicht ist die Tatsache, daß es sich bei den Randscholien zur Physik des Aristoteles im mutiliert beginnenden Laur. 87,5 entgegen den Angaben der Kataloge31 nicht um seine Physik-Paraphrase, sondern um den Kommentar des Michael Psellos handelt, daß aber der Schreiber eines guten Teils der Physik und des gesamten Randtextes kein anderer als Pachymeres ist: Somit haben wir im Laur. 87,5 den höchstwahrscheinlich ältesten Textzeugen für die Scholien des Psellos, deren Edition Linos Benakis vorbereitet, vor uns (Tafeln 15-18)32. Übrigens ist der Schreibstil des älteren Hauptkopisten im bekannten Portrait-Codex des Johannes Zonaras (Mut. u.S.5.5 [gr. 122]) dem des Pachymeres nicht unähnlich (Tafel 19)33. 2fi
M. CH. BAKALOPULU, Philotheos Selybrias. Bios kai syggraphiko ergo. Athen 1 992.
26
Zitiert oben Anm . 5, dort 345 sqq . , bes. 357-360.
27
Vgl. HARLFINGER, wie oben Anm . 5, dort 357 A . 3 . Vg l . auch C H . BROCKMANN, Die handschriftliche Überlieferung von Platons Symposion
M 2
(Serta Graeca 2 ) .
Wiesbaden 1992, 26-27, dazu die im Index 274 aufgeführten Stellen und A b b . 2 1 . 20
:111
. Der Scholientext am oberen Rand setzt ein mit S. 1 2 , 6 WESTERINK et alii (wie Anm . 30).
George Pachymeres. Commentary on Plato's Parmenides [Anonymous Sequel to Proclus' Commen
tary] , ed. and transl. by TH. A. GADRA, S. M. HONEA, P . M . STINGER, G. UMHOLTZ, introd. by L . G. WESTERINK
(Corpus Philosophorum Medii Aevi - Philosophi Byzantini 4 ) .
Akademie Athen 1 989, I X . .
:1 1 Zuletzt Aristoteles Graecus (wie oben Anm . 5), 293sq. (WIESNER) .
:12
Die Hand A des Grundtextes der Tafeln 1 5 und 16 ist nicht allzu weit entfernt vom Duktus des
Pachymeres. Die Tafeln 17 und 18 zeigen das stricto sensu autographe Hexametergedicht des Pachymeres auf die Physik (ed. A. M. BANDINI, Cat. cod. mss. BibI. Med. Laur. III. Florenz 1 770 [Nachdr. Leipzig 1 96 1 ] , 385sq . ) .
:1:1 Bei dem auf Tafel 19 befindlichen Text handelt es sich um Zonar. Epit. XVII 28 , 1 5-29 ,2. Die portraitierte Kaiserin ist Theodora; der Randtext, vielleicht auch das Portrait bzw. seine Ü bermalung,
stammt von j üngerer Hand. - Die Handschrift selbst datiert sicher nicht, wie 1. SPATHARAKIS, The Portrait in Byzantine IIIuminated Manuscripts
(Byzantina Neerlandica 6).
Leiden ] 976, ] 75 argumentiert, nach 1425,
sondern - wie schon Krumbacher richtig erkannt hat - aus dem 14. Jahrhundert. Der Codex verdient eine eingehende kodikologische Untersu chung; zahlreiche Abbildungen bei Spatharakis, Fig. 1 1 5-1 1 7 , 1 1 9 , 1 2 11 2 3 , 1 25, 1 27 , 1 29 und 1 3 1 , zwei farbige Tafeln in: Biblioteca Estense Modena, edd. E. MILANO, P. DI PIETRO ' LOMBARD I , A. R. VENTURI BARBOLINI. Florenz 1 987, Tav. XLIIsq.
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Autographa aus der Palaiologenzeit
Es hat sich abzuzeichnen begonnen, daß nach den Fortschritten der letzten Jahr zehnte bei den Identifizierungen von Humanisten-Autographa und Renaissance-Kopi sten die kommenden Jahre ein Anwachsen der Zuweisungen für die Epoche der Palaiolo gen mit sich bringen werden: paläographische Prosopographie. Wir stehen auf den Schultern der 'großen Vorgänger und Lehrer: Giovanni Mercati, Alexander Turyn, Linos Politis, Ihor Sevcenko, Herbert Hunger. . Wer kann - ein dringendes Desiderat - den Aristoteliker des 3. Viertels des 14. Jahrhunderts, der fast das ganze Oorpus Aristotelicum in mindestens 4 dicken Bänden auf überbordende Weise mit verschiedenen Kommentaren und Scholien ausgestattet hat, namhaft machen: Tafel 20 zeigt eine Schriftprobe aus dem Organon-Codex Hieros. Met. P. Taph. 1 50; am rechten Außenrand findet sich ein Scholion aus dem verlorenen Kommentar des Michael von Ephesos zur Topik. Von diesem Anonymus Aristotelicus stammt auch eine Handschrift mit den sog. Kleinen Astronomen (Par. gr. 2342)34 und der Athos-Codex (Greg. 96/643) des ,Hirten des Hermas'3Ii. Liegt uns im Tubingensis Mb 8 (Tafel 2 1 ) vielleicht ein Autographon der Schedogra phie des Manuel Moschopulos vor? Der Plan meiner Darlegungen, welche hauptsächlich von eigenen Zuweisungen aus gingen - es waren überwiegend die mir besonders vertrauten Aristoteles-Handschriften mit einem Schwerpunkt auf der Physik -, hatte vorgesehen, auch einige Streiflichter auf Aspekte und Impulse zu werfen, die von den mittelalterlichen Autorenhandschriften auf Phänomene der konkreten schriftstellerischen Produktion, auf Textkritik (antike und zeitgenössische) und Editionswesen (vor allem im Bereich von Redigierungsstufen, Or thographie und Zeichensetzung) ausgehen können und müssen. Aber angesichts der gebotenen Kürze und der erfreulichen Tatsache, daß sich in den letzten Jahren verschie dene Forscher (neben den schon oben genannten sind es: Athanasios Kambylis, Diether R. Reinsch, Ernst Gamillscheg und andere mehr)36 dieses Komplexes sachkundig angenommen haben, will ich darauf verzichten. Ein umfassendes und systematisches Handbuch auf diesem Sektor bleibt freilich ein Desiderat. Abschließend soll ein Blick auf ein byzantinisches Staatsdokument mit einer Reihe von eigenhändigen Unterschriften - m'yt0YQUIPOL Ol]flELWOEL<; also - geworfen werden, wor über ich ausführlich im Mai des Jahres 1 994 in Thessalonike auf dem Kolloquium zum Gedenken an Antonios Sigalas referiert habe37. Es handelt sich um den berühmten Tomos
:J.I
Die Zusammengehörigkeit der Parisini aus der Hand dieses Gelehrten hat als erster
Autolycus de Pitane. Histoire du texte. Louvain
1950, 81 bemerkt;
J.
MOGE NET,
vgl. auch D. HARLFI NGER (wie Anm .
5),
55-57 .
:Ir,
Vgl . auch B. NOAcK, Aristarch von Samos (Serta Graeca 1) . Wiesbaden 1992, bes. 102-105 sowie Taf. - Eine gewisse Ä hnlichkeit im Schreib stil zeigt der Laur. C. S. 627, eine singuläre Xenophon
HA und H E .
von Ephesos-Handschrift; eine Tafel bei R. MERKE LBA CH - H. VA N TRIEL, Griechisches Leseheft zur Einfüh rung in Paläographie und Textkritik. Göttingen :10
1965,
Nr.
2l.
A . KA?
kungen zu byzantinischen Autorenhandschriften , in: Griechische Kodikologie und Textüberlieferung, ed. D. HAR LFI NGER. Darmstadt
1980, 629-644;
E . GAl\II LLS CHEG, Autoren und Kopisten. Beobachtungen zu
Autographen byzantiniRcher Autoren, in: XVI. Internationaler Byzantinistenkongreß . Akten 1/2 Wien
1981, 379-394.
(JÖB 31/2) .
Des weiteren E. V. MA LTESE, Per l'edizione di autografi bizantini, in: Problemi di
ecdotica e esegesi di testi bizantini e grecomedievali. Atti della seconda Giornata di Studi Bizantini, Salerno
6-7 maggio 1992 (a cura di R. ROIlIA NO) (Universila degli Sludi di Salerno. Quaderni del Dipartimento di Scienze dell 'Antichita 14). Neapel 1993, 81-94 und DERS. , Ortograf,ia d'autore e regole dell'editore: gli autografi bizantini, in : L'edizione critica tra testo musicale e testo letterario . Atti dei Convegno Internazio nale, Cremona 4-8 ott.
1992 (a cura di
R. BORGHI - P. ZAPPA LA )
(Studi e Tesli Musicali,
N.S.
3).
Lucca
1995,
261-286. :17
Der Vortrag wird in einem entsprechenden Publikations band in Thessalonike veröffentlicht werden,
RO daß ich mich hier recht knapp fasse.
50
Dieter Harlfinger
von 1 35 1 , von dessen xogwvt<; P. Alban Dold im Jahre. 1949 in der Ö ffentlichen Biblio thek der Universität Basel das originale erste Stück mit den Unterschriften des Kaisers Johannes VI . Kantakuzenos und des Patriarchen Kallistos entdeckt und 1958 in einer aufwendigen kleinen Publikation veröffentlicht hatte:18. Vor einigen Jahren legte mir der gelehrte BaseleI' Bibliothekar Martin Steinmann ein rätselhaftes Stück Pergament-Makulatur in griechischer Schrift vor. Ich konnte es als den unmittelbar anschließenden Teil der Koronis mit den authentischen Unterschriften von (auf den Patriarchen folgenden) Metropoliten identifizieren . Die Tafel 22 bietet einen Ausschnitt mit den Namen des Arsenios von Kyzikos, des Malmrios und des Jakobos von Chalkedon. Vor kurzem hat Frank Hieronymus in einem äußerst materialreichen Ausstellungskatalog:J� die Herkunft dieser Fragmente genauestens doku mentieren können.
:IH
A. DOLD, Das Geheimnis einer uyzantinü,uhen Staatwrkunde aus dem Jahre 1 35 l . Beuron 1 958.
:I!I F. H IERONYMUH, Griechil,wher GeiHt aUH Basler Pressen (Publikationen der VB Bas�/ 1 5) . Basel 1 992,
Nr. 446.
A R J\I I N H O H L W E G / M Ü N C H E N
ASTRONOMIE UND GESCHICHTSBETRACHTUNG BEI NIKEPHOROS GREGORAS ,E� [awQ{w; al'wQdJdalls 1:I7s aAIl{)das TO xaWAwro PEl'Ol' aVTfis al'wrpEAEs Ytl'EWI OlllYIlpa.
(Polyb. I 14)
In den folgenden Ausführungen soll nicht etwa nur ein Teilaspekt des Gedankenguts des Gregoras behandelt werden - vielleicht ein Teilaspekt, für den ich aus irgendwelchen Gründen eine besondere Vorliebe haben könnte -, es geht nicht um Fragen wie Gregoras als Historiker, Gregoras als Antihesychast, als Philosoph, als Astronom oder Natur wissenschaftler etc . , sondern es geht um einen Beitrag zu einer nach Möglichkeit besseren Einordnung der Gesamtpersönlichkeit dieses Byzantiners in die Geistesgeschichte seiner Zeit. Ich hatte vor einiger Zeit in einem Vortrag hier in " Tien die drei bis dahin allgemein als anonym überlieferten Dialoge "Hermippos" , " Hermodotos" und "Musokles" , die in einer neueren umfänglichen Tractatio dem Aktuarios Ioannes Zacharias zugewiesen wor den warenl , diesem wieder abgesprochen2 und dann versucht, als Autor Nikephoros Grego ras namhaft zu machen:l . Und ich will mich heute, soweit das im Umfang dieses Rahmens möglich ist, vorwiegend mit Astronomie und Geschichtsbetrachtung des Gregoras beschäf tigen, um die seiner zeitige Aussage weiter zu bekräftigen. Das scheint naheliegend4• Als Historiker steht man ja heutzutage, wenn man über die Problematik von Ge schichte, Geschichtsschreibung und Geschichtsphilosophie entsprechend nachdenkt, ganz ohne Zweifel in der Aporie, daß die Menschen kaum bereit sind, aus der Geschichte irgendwelche Erfahrungen zu rezipieren . Für die Menschen der sog. Neuzeit ist eine solche Einstellung gegenüber der historia nicht mehr selbstverständlich, ja nicht mehr notwendig. Sie haben dann, um mit Nietzsche zu sprechen, den "Karneval der Masken" ,
I ST. 1 . KURUSES, To EmotoAuQLOV rEWQYlOU AaxaJtl]VOU - 'AVÖQOVlXOU ZaQlöou ( 1299-1 3 1 5 ca.) xal 6 tatQoc; 'AXtOUUQlOC; 'IWUVV1]e; ZaxaQlae; ( 1 275-ca. 1 328) . Md.Etl] qJlAoAOYlX11 ( 'A {)Ill'ä - LEIQU OlaTQtßWV xai IIEAEillWI:r:wV 2 3 ) . Athen 1 984/88; ersch. 1 989. � A . HOHLWEU, Drei anonyme Texte suchen einen Autor. Bvl;avilaxa 15 ( 1 995) 1 3-45. Dort S . 1 5 , A n m . 2 u n d 3 auch z u den Ausgaben der drei Dialoge. :1 Zu den dort bei der Behandlung der Datierungsfrage vorgetragenen Argumenten darf ich hier, weil für das Thema relevant, nachtragen, daß der I1aQaxAl]tlXOC; 7tEQl aotQovorüae; de; 8EOÖWQOV MEtOXltTjV (vgl. J. VAN DIETEN, Nikephoros GregoraR, Rhomäische Gesehichte Bd. I [Bibliothek der Griech. Literatur 4] 1 97:3, S. 46, NI". 12 u. S. 50, NI". 32 sowie ebenda BII . I I , 1 [Bibl. d. Uriech. Lit. 8] 1 979, S. 1 5 1 , Anm. 74) ebenso wie die Rede vor Kaiser Andronikos I I . um 1 3 2 1 /22 verfaßt :,lin d . (Vgl. die Angaben bei VAN DIETEN i n der Einleitung zu seiner Übersetzung und ebda. Bd. 11, 1 , S. 1 52ff. , sowie H . -V . BEYER, Eine Chronologie der Lebensgeschichte deR Nikephoros Gregoras. JÖB 27 [ 1 978J 1 27-1 55 , hier: 1 3 1 . ) - Der I1aQaxATjtlXOe; sowohl wie der " Hermippm;" tragen stark apologetisehen Charakter im Sinne einer positiven Bewertung der Astro nomie/Astrologie und deren Vereinbar\reit mit der christlichen vVeltanschauung. 4 Einen AURgangspunkt für meine Untersuchungen bildete auch ein Aufsatz von K. v . FRITZ, i n dem er zeigt, daß Gesehichtsschreibung und exakte ,,,Tissenschaften einen nach mythischen Begriff von Erfah rung voraussetzen, der im "Suchen naeh dem Gesicherten und Exakten" ein neues Verhältnis zur "'Tirklich lreit begründet: K. v. FRITZ, Der gemeinsame Ursprung der Geschichtssehreibung uml exakten "VisRen sehaften bei den Griechen, in: Schriften zur griechü;chen Logik, 1 . Logik und Erkenntnistheorie. 1 978, S. 23-49.
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Armin Hohlweg
oder wenn sie an die Bedeutung der Handlungen einzelner Individuen glauben, etwa die " Gnade der späten Geburt" oder sonst irgendein Alibi, das ihnen die moderne Theorie liefert5. Lesen wir jedoch etwa in dem großen Universallexikon von J. H . Zecller (ersch . 1 7 32-1 754) nach, so heißt es da: "was wir selbst nicht erfahren können, darin müssen wir der Erfahrung anderer folgen" , und weiter, die Historie sei eine Art Sammelbecken multiplizierter Fremderfahrungen, die wir uns erlernend aneignen können. Als Beispiel aus der moderneren Geschichte könnte man das Verhalten Friedrichs des Großen anfüh ren , dessen Furcht vor dem wachsenden Druck Rußlands zur 1 . polnischen Teilung führte . - Aber damals wurde die Geschichte noch gewissermaßen " statisch" gesehen; die ganze künftige �Welt war, wie Leibniz sagt, in der gegenwärtigen irgendwie vorgebildet. So war auch das Potential der einzelnen Herrscher oder Fürsten an militärischer, wirtschaftlicher und überhaupt die manpower betreffender Macht zu kalkulieren und bis zu einem hohen Grade vorauszuberechnen!l. Gehen wir über ein Jahrtausend weiter zurück, so finden wir bei Cicero - sicherlich auch sub specie oratoris - die Äußerung " Historia vel'O testis temporum , lux veritatis, vita memoriae, magistra vitae, nuntia vetustatis, qua voce alia nisi oratoris immortalitati commendatur"7. Und ähnliche Aus sagen finden sich in zahlreichen Prooimien von Geschichtswerken aus der Antike und auch aus dem Mittelalter (in Ost und vVest)8. Man könnte Thukydides9 anführen, der die menschlichen Geschehnisse ganz so wie Naturereignisse betrachtet, wobei die Haupt triebfeder das Streben nach Macht darstellt. Ein Sinn in der Geschichte wird nicht mehr postuliert; die Geschichte ist höchstens insofern sinnvoll, als ihr Studium als Lehre für die Zukunft nützlich sein kann. Und ebenso versteht Polybios die Geschichte nach Analogie der Natur, ja er geht in seinem naturwissenschaftlichen Verständnis der Ge schichte noch über Thukydides hinaus, insofern er ausgehend von seinem Verständnis der Geschichte als einem einheitlichen Organismus auch eine einheitliche Geschichte der vVelt postuliert. Geschichte ist für ihn die Lehrmeisterin der Politiker)(). Wie immer Polybios den Plan der Tyche zur Verknüpfung der Vorgänge in der gesamten Welt verstanden haben mag, der Fortsetzer seines vVerkes, Poseidonios, geht von dem Gedan ken der E inheit der Geschichte aus. Man schreibt ihm im allgemeinen eine uns bei Diodor (I 1 ,3) überlieferte Äußerung zu, wonach der Historiker bestrebt sein müsse, die ganze Menschheit (JtaVtES; ävfrQüJJtot) in ihrer Verwandtschaft wie in ihrer örtlichen und zeitli chen Getrenntheit unter ein und dieselbe (darstellende) Ordnung (aUVta�LS;) zu bringen und dadurch gleichsam zu einem Organ der göttlichen Vorsehung werden zu lassen. r, Hier sei nur eine kurze Auswahl aus der umfangreichen einschlägigen Literatur genannt, die dann jeweils auch weiterführende Bibliographie enthält: R . KOi-lELLECK, CHR . MEIER, O . ENGELS u. a . , s . v . Geschichte , Historie, in : Geschichtliche Grundbegriffe . Historisches Lexikon z u r politisch-sozialen Spmche in Deutschland . Hrsg. von O . BR UNNE R , W . CONZE, R. K08ELLEVK, Bel. 2 . 1 975; A . KEHL - H . - I . MARRou, Geschichtsphilosophie. RAG' 1 0 ( 1 978) 703-779. - vVenn man freilich in den modernen Medien hört, daß die heutigen Politiker kritisiert werden, weil sie nichts aus dem Verhalten etwa KOHmd Adenauers oder des Charles de Gaulle gelernt hätten (ARD - Weltspiegel am 30. 7 . 1 995) , fragt man sich , wie weit die alten Vorstellungen von der Geschichte als Lehrmeisterin doch erhalten geblieben sind . n A us Brief an Coste vom 1 9 . 1 2 . 1 707: Deutsche Schriften hrsg. von GUBRAUER , Bd. I I . 1 838, S. 48ff. 7 De orat. 11 c. 9,36 und 1 2 , 5 1 . Vgl. auch Polybios, Hist. I c. 35 und X I I c. 25 b . H Vgl. H . LIEBERICH, Studien z u clen Proömien in der griechischen und byzantinischen Gesehichts schreibung I. II. p.rogramm des kgl. Realgymnasiums Mü:nchen 1 897/98 und 1 989/ 1 900. München 1 898. 1 900. 11 Thukydides ist der erste, der konsequent die menschliche Natur als treibende K raft innerhalb des geschichtlichen Prozesses anerkannt hat: weil die menschliche Natur im Grunde immer dieselbe bleibt ( I I I 82,2) , läßt sich eine gewisse Gesetzmäßigkeit i n der Geschichte gewinnen ( I 22,4) - eine Sicht der Geschichte, die sich auch Poseidonios zu eigen gemacht hat. Vgl. M. POHLENZ, Die Stoa 1 , 7 . Aufl. 1 992 , S. 2 1 2 . In Vgl. R . BULTMANN , Geschichte und Eschatologie. 1 958, S . 1 7f.
Astronomie und Geschichtsbetrachtung bei Nikephoros Gregoras
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Denn wie diese die Ordnung der Gestirne am Himmel und die menschlichen Naturen zu einer gemeinsamen Analogie vereint, in aller Ewigkeit im Kreislauf treibt, indem sie jedem das ihm vom Schicksal Zukommende zumißt, so machen jene, welche die gemein samen Geschehnisse der '�Telt ( xO Lvahfj � o tx 01J f!EVll� :n:Qa�El�) als wie einer einzigen Stadt aufzeichnen, ihre Darstellung zu einer einheitlichen Rechenschaft und zu einem gemein samen Verwaltungsakt des Geschehensl I . Aus einem besonderen Grund, über den gleich noch zu sprechen sein wird, erwähne ich in diesem Zusammenhang auch das Prooimion des Diodor, wonach die histOI'ia uns freisetzt, Erfolge der Vergangenheit zu wiederholen, anstatt gegenwärtig in die früheren Fehler zu verfallen. Man könnte noch manche Zitate bringen; das muß ich mir hier versagen, aber darauf kommt es auch nicht an . Zusammen fassend kann man sagen : Die Historie wurde etwa zwei Jahrtausende lang als Schule angesehen, um möglichst ohne Schaden klug zu werdenl2. Es ist unter den uns allen bekannten Voraussetzungen keine Frage, daß auch das Vorwort des Nikephoros Gregoras zu seiner PW�ta'LX� 'Io1:OQLa auf frühere Vorgaben Bezug nimmt - auch dann, wenn er sagt, er habe diesen Autoren nacheifern wollen anstatt sein literarisches Talent auf die Abfassung dramatischer oder rhetorischer Stücke zu verwen den . N atiirlich ist auch bei ihm davon die Rede, daß die Geschichtsschreibung über die Vergangenheit belehre oder davon, daß sie diejenigen, die sich mit ihr befassen , zu Propheten mache, weil sie aus dem Vergangenen das Zukünftige zu vermuten suchtenl�. Ich habe Poseidonios genannt und auf das Prooimion des Diodor hingewiesen - nicht nur weil sich da gedankliche und sogar wörtliche Anklänge bei Gregoras finden, sondern weil auch dort von der Ordnung der Gestirne am Himmel und von ihrer Beziehung zu den Menschen die Rede ist. Bei Diodor ist das relativ kurz abgetan, Gregoras aber - und das ist wohl bei einem Mann, der sich mit astronomischen Studien befaßt und einschlä gige Schriften verfaßt hat, verständlich - geht darauf etwas näher ein. Er glaubt, er könne den Sinn der Geschichte erkennen, indem er den Plan der göttlichen V orsehung davon ist natürlich auch schon bei Poseidonios die Rede - in ihr entdeckt. Da sind Himmel und Erde gleichsam stille Herolde der göttlichen w:yaAo1JQyLa, deren Ruhm durch die Geschichtsschreibung noch erhöht wird. vVoher sollten die Menschen sonst wissen , daß der Himmel von Anfang an stets in der gleichen unveränderten Bewegung Sonne, Mond und Sterne unablässig bewegt in einer wohlgeordneten und in einem Rhythmus sich vollziehenden Vielfalt . . . und die Erde , daß sie ebenso von Anfang an in immer gleicher ''Veise sich drehend den folgenden Generationen das vVerden und Verge hen vor Augen fiihrtl4? Zu Anfang des 1 2 . Buches bringt Gregoras ganz ähnliche Gedan ken in etwas anderer Form und Anordnung vorl5 . Um wenigstens kurz die Trends z u charakterisieren, mit denen sich Gregoras gerade als Astronom und Naturwissenschaftler in seinem Geschichtsdenken auseinanderzuset zen hatte , sei mir, obgleich hier alle Kenner der Problematik um den Hesychasmus 11 Zitiert nach eHR . l\'IEIER, s. v. Geschichte, in : BRuNNER/CoNzE/KosELLEcK, Gl'llndbegriffe, Bd. 2, S. 605f. " V gl . DiodOl' I , cap. 1 1:1 CSHB: I 5, 1 4ff. : a).)..a vüv YE 1TQO, WUWl, xat rrQo!jl�We; EtEQOV tQorrov tOUe; IlEtlOVtae; rrotEl, EX töiv !jlllaoavtOlV owxa�oIlEvOue; ta IlE).)..ovw . " Vgl. Anm. 1 1 ; s. auch K . REINHARllT, Kosmos und Sympathie 1 926, S. 1 84; M . POHLENZ, Die Stoa I , 2 1 3f. u n d I I , 105. - B e i G . FATOUROI>, E in Testimonienapparat zu NikcphOl'oS GregOl'as ' Byzantina Historia. Byzantine Sludies I 2 ( HJ74) 1 07-146, wo hervorgehoben wird , daß · das byzantinische B ildungswesen auf "starkes Gedächtnis großen vVert legte " , ist zu diesem Gedankengang nichts vermerkt; auch Poseidonios wird nicht erwäh nt. I r. XII I, 3: CSHB I I 573, 1 9-22: aÜt1l yaQ (seil. lowQia) avaYlv
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Armin Hohlweg
versammelt sind, gestattet, einige wenige "Vorte über die Auffassung von der Geschichte in der hesychastischen Theologie zu verlieren - gewissermaßen als Hintergrundfolie, vor der ich dann die Ansichten des Gregoras behandeln kann w . Gemeinsame Basis sowohl für Nikephoros Gregoras wie auch für Gregorios PaJamas ist die Tradition der christlichen Historiographie'7, nach der von Anfang an alle Heilserwartung in einem Faktum begrün det ist: im Opfertod und in der Auferstehung Christi . Für Palamas erhält die Geschichte aufgrund der Unterscheidung von ouoLuj'Vesen und EVEQYELmj'�TirlnU1gsweisen bei Gott eine besondere Bedeutung - nach Meyendorff eine " intervention de Dieu dans l 'histoire par l 'incarnation de san Fils" '8. Dadurch bekommt alles historische Geschehen seinen Sinn. Nicht die Geschichte entwickelt sich, sondern Gott allein treibt die Entwicklung voran und führt sie zu einem guten Ende'9. So ist die Schöpfung keine historische und materielle Realität, sondern sie ist das Ergebnis (Ausfluß , anoQQOlu) der EvEQYELm Got tes . Die Vergöttlichung ({}EWOLS) bzw. die Aussendung des Gottessohnes auf die Erde ist eine 'Vieder- oder Rückkehr der Schöpfung zu ihrem Endzweck, nachdem die Sünde sie zeitweilig vom rechten �'Neg abgebracht hatte20. PaJamas führt auch noch anderes an: etwa daß die Teilhabe (f-lEtoX�) der Heiligen an den EvEQYELm selbst und nicht nur an deren Ergebnissen (yvwOLsjErkenntnis, physische Existenz etc. ) eine Vorbeugung gegenüber dem vorausgesagten Ende der '�Telt bezwecke2' . Infolge dieser eschatologischen Dimension erhält auch die Geschichte eine neue Bedeutung. Ihr Ziel ist nicht einfach eine moralische Besserung, auch nicht eine Erkenntnis von Symbolen22, sie führt auch nicht zur Erhebung einer Super-Geschichte von ewig existierenden Muster-Ideen, sondern sie ist die Fortentwicklung der Geschöpfe in Richtung auf den Schöpfer, d. h . , auf Gott. Das ist ihr Endziel . Der Anblick des ungeschaffenen Lichtes, des ax:notov qJws, der nur nach dem Erscheinen Christi in der "Telt möglich geworden ist, ist ein Vorgeschmack dessen, was auf die Menschheit zu kommt. Das ungeschaffene Licht ist also mit dem Reichtum Gottes identifiziert. Daher hat es eine tatsächliche und eben nicht nur eine symbolische Funktion, wie Gregoras und andere behaupten. Damit dringt das Reich Gottes in das historische Geschehen j etzt und hier ein, findet zu einer Vorstufe der göttlichen Offenbarung und zu einer Möglichkeit, das Reich Gottes besser zu erfassen . - Im Tomos von 1 3 5 1 ist davon die Rede, daß ein kleiner Teil - gewissermaßen als Vorgeschmack auf das Reich Gottes - manchen Aus erwählten etwa im Sinne eines Verlobungsgeschenkes (UnterpfandjaQQußwv) schon zu geteilt worden ist23• Dies sind in aller Kürze und global zusanunengefaßt die Argumente des Palamas, wenn er seine Gegner widerlegt, die ihm Pantheismus und Vergöttlichung der gesamten Natur vorwarfen (Tomos 1 35 1 ,9: 3 1 5 , 22-3 16, 1 6 ed. KARMIREs ) .
111 Nach J . MEYENDORFF, lntroduction a l 'etude de Gregoire Palamas (Paris 1 959) , bes. S. 257fl'. , und das Kap . " Une theologie de I 'hiRtoil'e: Rymboles et realiteR [im Folgenden zitiert: IntI'Olluction] . Vgl. dazu die \�ritlerlegung von .J . S. ROMANIDE;;, Notes on the Palamite Contl'Ovel'sy ami Related Topics T I . Teil 4: HiRtory, Sym bol and Reality. GreekOrlhTheolRev 9 ( 1 9ß:�-64) 225-270, hier: 257-2ß2. 1 7 Vgl. F . WlNl\.ELMANN, s . v. HiRtoriogl'aphie. RAC 15 ( 1 99 1 ) 724-765, hier: 746ff. Allgemein zum Thema R. a. B. CHRl;;TOPHORIDEH, 0, HOUXUOTLXE� Eg'ÖE� xm:a 1:0 ItJ.' mwvu. Athen ' 1 993. - Zu Gregoras als Antihesychast s. die maschinschriftl. DisR. von D. MORCHOR, Ol qllAooOqlLXE� JtgOÜJtO{)EOEL� WU 'AVTLllOUxuolloU 1:OU NLXl]CPOgou fgllyogä. Athen 1 994/95. I � MEYENDORFF, Introduction 258. 111 H. DÖRRIE, s . v. Entwicklung. RAC 5 ( 1 962) 47()-504, hier: 498f. "I MEYENTJORFF, Tntroduction 2ß7 f. " P. CHR ERTU (HrRg . ) , fgl]yoglou TOU IluAullä LuyygalllluTu II ( 1 966) 1 50 , Sff. 21 MEYENDORFF, Intl'oduction 269-273 . 2:1 Ebda. 2ßS. - S. auch G. I. M ANTZARIDER, IluAulllxa. Thessalonike 1 97 3 , heR. S 4 1 -7(j, "eEO� xul 'IOTOglU" .
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Astronomie und Geschichtsbetrachtung bei Nikephoros Gregoras
Gregoras, dem ich mich nun zuwenden will, geht von einer anderen Auffassung der Geschichte aus24 • Er ist zugleich Philosoph, "Theologe" und Naturwissenschaftler und als solcher ein Systematiker - und dies in dem Bewußtsein der Bedingtheit menschlicher Erkenntnis25• Für ihn bietet die astronomische Ordnung und Harmonie eine Art Zugang zu den Elementen des Kosmos, die man nicht mehr wie Platon als "Ideen" bezeichnete, sondern schon seit der frühbyzantinischen Zeit als A.6ym 'tmv OV'tWV26. Den Zugang zu diesen A.6ym 'tmv oV'twv eröffnet nur die btLa't�!!l] . Mit ihrer Hilfe, d. h . , in Kenntnis der Mathematik bzw. der Astronomie, läßt sich sowohl die diesseitige Welt verstehen wie auch das Jenseits wenigstens einigermaßen erfassen. Es ist dies ein Weg, Gott ähnlich zu werden27. Diese A.oym 'tmv ov'twv bringen demnach den Menschen der ao cptu 'tOll 1'teoll näher und sie sind auch für den umgekehrten Weg zuständig. Auf diese Weise baut auch Gregoras die Brücke zwischen 1'tUQU1'tEV ao cp tu und 1'tEWQtU 1'teoll , die wir bei Joseph Rha kendytes, Gregorios Sinaltes und anderen finden - und eben auch bei Gregorios Pala mas28• Die geschichtsphilosophischen Ansichten des Gregoras, die dementsprechend in einem sehr engen Konnex zu astronomischen Beobachtungen stehen, haben den gleichen Ausgangspunkt und führen mindestens zu sehr ähnlichen Ergebnissen. In seinem Geschichtswerk, in den Dialogen - besonders im " Hermippos" und " Muso kIes" -, aber auch in astronomischen Schriften über die Konstruktion von Astrolabien, im rruQUXA.l]'tLXO� J'tEQt &.a'tQovoIÜU� oder in verschiedenen Briefen fällt immer wieder seine Einstellung gegenüber den astrologischen Lehren aufw. Er gibt sich mehr Mühe als 24 Über Gregoras als Historiker und seine geschichtsphilosophische Bewertung vgl. R . GUILLAND, 1 926, S. 233ff. ; dazu J. L. VAN DIETEN im Anmerkungsteil seiner Überset
Essais sur Nicephore Gregoras.
zung der Historia Rhoma'ike (vgl. oben Anm.
3)
und E. MOUTSOPOULOS, La notion de "kairicite" historique
1 97 1 , Bd. 2 ( 1 975) 262-273, KEep. r' " eEO� xat 'IoTOQla" . - Die von T . HART, Nicephorus Hesychast Controversy. J01lrn. Eccl. Hist. 2 ( 1 95 1 ) 1 69-1 7 9 hierzu geäußerten
chez Nicephore Gregoras, in : Actes du XIV" Congres Internat. des Etudes Byzantines
2 17-222.
Vgl. auch MOSCHOS, a. O .
Gregoras: historian of the
richtigen Gedanken sind immer noch gültig; der Aufsatz ist jedoch in den genannten modernen Werken kaum berücksichtigt. 25
Die philosophische Diskussion über die Beziehung zwischen der Erkenntnis des Diesseits (vVelt des
Sichtbaren) und des Jenseits (Welt des Verborgenen) wurde in der spätbyzantinischen Zeit lebhaft geführt und ist auch in den Hesychastischen Streit eingedrungen. Das Wissen, das den Menschen über das Jenseits zuteil wird , bedeutet eine "Entschleierung" des yv6epo� - für die Hesychasten durch eine Art Offenbarung (Taborlicht) , für die Vertreter der Gegenpartei durch die fLathifLa'ta. - Vgl. dazu B. N. TATAKES, MEAE't11 fLma
XQto'tlaVl)tij� >tAoooepla�.
2 1 98 1 ,
S.
8 1-92,
und HOHLWEG, a. O . 36f.
26 Vgl. zu diesem Problem z. B . folgende Literatur: H . URS
Weltbild Maximus des Bekenners. Einsiedeln
VON BALTHASAR, Kosmische Liturgie . Das V. IVANKA, Plato Christianus. Übernahme Einsiedeln 1 964, S. 294-297; I . H DALMAIS, La
2 1 96 1 , 1 10-1 1 7 ;
und Umgestaltung des Platonismus durch die Väter.
E.
-
.
manifestation du Logos dans l ' homme et dans I 'Eglise, in: Maximus Confessor. Actes du Symposium sur Maxime le Conf.
1 980,
Fribourg
1 982 , 1 3-25. -
Systematisch hat sich mit dem Begriff zuerst H. URS
VON
BALTHASAR beschäftigt: " . . . der Sinngehalt jedes einzelnen natürlichen Dinges (A6yo� 'tÖlV ÖV'tOlV) und der Sinngehalt jedes p ositiven Gesetzes und Gebotes (A6yo� 'tÖlV EVWAÖlV) ist . . . eine Leibwerdung des einen göttlichen Logos; ihre reine Realisierung ist also gleichzeitig Verwirklichung der eigenen Natur oder des eigenen Gesetzes und Verwirklichung des Logos der Welt" ( a . O. 27 Zur Theorie des Gott-ähnlich-Werdens s. HOHLWEG, a. O.
292) . 36ff. -
Bei "Musokles" heißt es:
6 ÖE ooepo�
'tou� b tlo't l]fLoVLXOU� A6you� xat 'tu� ahla� 1tQÖlTOV &01t(i�E'tat, Eha 'tij� aU'to1tQoO
6 fLE'tU 't�v 'tEAEU't�V XQ6vo� 52,541 -53,550) . Eine
f!ÜAAOV OV�OEl xat {}ünov 1tQo� 't�v 'tEAdav TOÜ �T]TOUfLEVOU xmuAl]1j!tv xa'tao't�oEl" (Sp.
ganz ähnliche Aussage findet sich bei " Hermippos" : "EYw ÖE OUöEV Evöotuoa� E'ln:Olf!L, w� EX fL6vOlV � 1tQOl'tOlV
'tOU'tOlV (scil. fLa{}l]fLu'tOlV) 'tOV Öl]f!LOUQYOV Eon xawfLav{}uVElV xat 't�v epUO LV 'tÖlV un:' auTOü YEYEVl]fLEVOlV {}EÜO{}at . . . "
(69,23-26). 28
Vgl. HOHLWEG, a . O .
43f.
29 Zu den Ausgaben der vVerke des Gregoras, soweit sie hier behandelt werden, sei verwiesen auf J. L . VAN DIETEN , Rhomäische Geschichte
I , 44-62,
und H . -V. BEYER, Ideengeschichtliche Vorbemerkungen, in
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Armin Hohlweg
irgendein Astronom - mit Ausnahme des Ptolemaios -, sie philosophisch zu begründen30. Und wenn man die antik-heidnische und die j üdisch-christliche Auffassung yom Ablauf der Geschichte im allgemeinen nach "kyklisch" und "linear" zu unterscheiden pflegt, wobei "kyklisch" nicht auch schon "identisch" bedeuten muß, so darf man für Gregoras, da er Astronom ist, doch eher eine Vorliebe für den Gedanken des Kyklischen annehmen , zumal er auch Termini wie X"'XAO� und dgl. gebraucht, um seine Vorstellung vom Ablauf des historischen Geschehens zum Ausdruck zu bringen:l l . Er leitet seine Ansicht yom Kreislauf des historischen Geschehens von der Kreisbewegung der HimmelsköqJer ab . Er spricht von YEVEOl� lmd q:n'}oQa, aber eben auch von der aJtoXa1;a(T1;UOl�32. In seinem gesamten 'Verk ist immer wieder die Rede von dem stoischen Dogma der engen Ver wandtschaft des Himmlischen mit dem Irdischen, von der XOlVWVtU 1:WV ävw xul 1:WV xa1:w:13, d. h . , von der Makrokosmos-Mikrokosmos-Beziehung, die eine oUflJta'fretU 1:WV ÖAWV bewirke34. Besonders für die Astrologie wird die oU�lJ'ta'fretu als '�Tirkung-Gegenwir kung-Beziehung zwischen Erde und Himmelskörpern, aber auch der HinunelsköqJer untereinander, gesehen . Das ist möglich, weil die sublunare 'Velt ebenso wie die Gestirne am Himmel aus den vier Elementen ('VasserjErdejLuftjFeuer) bzw. aus fünf solchen Elementen (den vier genannten und dem Ä ther) bestehen. Sonne, Planeten und Fix sterne werden durch Ausdünstungen der Erde ernährt, während sie wiederum EVEQyetm
Antirrhetika I [WBS 1 2] 1 976, S. 1 7- 1 1 6 ; zu Fragen der Entstehung und der Chronologie: DERfl . , Eine Chronologie der Lebensgeschichte des Nikephoro� Gregoras. JÖB 27 ( 1 978) 1 1 7-1 55; dazu PLP 4443 . :ll> Zu den astronomisch-astrologischen Ansichten der Byzantiner kann hier nur eine kurze Auswa,hl an Literatur angeführt werden : P H . K UKULEs , 'H aO!Q oAoyia xai l] cl<; aUTllV nlon<;. BBIT I 2 ( 1 948) 1 39-1 50; D . L . KOTRAKES, 'H aotQovorüa Xai l] aotQoAoyia xat Vgl . " Hel'mippos" II 10 : S . 48, 25ff. und II 20: S. 69, 23-70, 1 ; LEoNE, Epp . 69 und 28 (der erste an einen unbekannten Adressaten , der zweite [ITEQi tWV t�V aotQovo[!lav UßQL�c,vnov1 an den Metropoliten von Apro ) ; Geschichte IV 8, 2: CSHB I 1 08, 25f. ; dazu die Übersetzung von VAN DIETEN: "Was im einzelnen menschlichen Körper vor sich geht, das geschieht wohl auch im großen Körper des 'Veltalls. Denn das All bildet einen OrganisnlllR, wie der Mensch zusammengeRetzt aUR Teilen und Gliedern" (1 1 1 9 ) . Daher lassen Hieh dann auch ta nÖlV oUQavlwv !pwotliQwv na��[!ata erklären; vgl . auch die Scholien zum Traumbuch deR Synesios c. 548-550.
Astronomie und Geschichtsbetrachtung bei Nikephoros Gregoras
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(AusflüssejaJt()QQOtm) auf die Erde senden - ganz oder partiell . Diese a:n;6QQOtm�5 bestim men die Relation zwischen der sog. 0Wl:n;cr&ELU und avn:n;cd}ELu, cl . h. das, was die Gestirne verbindet oder trennt, also CPLAtU und �UOOt; oder VELlWt;:JG. Nach dieser Theorie wirken die Planeten gewissermaßen als ab- und aufsteigende Himmelskräfte, die von oben auf die Erde kommen, in der Vermittlung zwischen Göttlichem und Irdischem. Gregoras hat die Sympathie der Teile der ,\�Telt untereinander auch im Zusammenhang mit der Lehre von den Zonen und der Begründung der unterschiedlichen Klimata heraus gestellt und gezeigt, wie sich die klimatischen Bedingungen und die geographischen Gege benheiten auf ihre Bewohner auswirken:1 7• Im Geschichtswerk weist er mehrfach in langen Exkursen auf diese "anthropologischen" und " ethnologischen" Besonderheiten hin38. Die enge Beziehung zwischen irdischer und himmlischer '\Velt hat nach Gregoras Gott hergestellt. Sie sei in seinem (Gottes) BUCHl!' unter den verborgenen MyOt Tf]t; :n;QOVOtUt; enthalten, aber, weil verborgen, seien diese auch unzugänglich für die Erfor scher der irdischen Dinge : "Es lohnt sich, hier zu bemerken, wie bei uns Menschen nichts ohne die Vorsehung geregelt, sondern alles von einer verborgenen Ratio gesteuert wird"411. Dieselbe Ansicht findet sich auch im " Hermippos"41 . Als Astronom akzeptiert Gregoras auch die Astrologie42, - unter der Voraussetzung, daß sie bei ihren Prognosen physikalische und daher nachprüfbare astronomische Be rechnungen verwendet und nicht von a�ta{}Ei:t; lmd a:n;UtÖEUTOt betrieben wird4:1. Einen entscheidenden Einfluß auf Geburt (Genethlialogie)M, Tod etc. und vor allem auf die Seele der Menschen gesteht er den Gestil'l1en j edoch nicht zu. Der Einfluß der Gestirne
:Ir. Zur Verwendung des Terminus cmaQQola in diesem Sinne vgl . " Hermippos" II 3, 30: S. 38, 24 und Geschichte X I X 3, 4: OSHn II 942 , 1 2 ; X I X 3 , 1 1 : OSHB I I 947 , 3 und XXXIV 55: OSHB 468, 1 3 . Vgl . auch H. REITZENRTEIN, Poimandres. Studien zur griechif;ch-ägyptischen und frü hchristlichen Literatur. 1 9 1 4 , S . 1 (jf. m i t Anm. 4 , und W . BoussET, Kyrios Christos. 2 . Aufl. 1 9(j7 , S . 1 96 Anm. 2 . :m Vg l . hierzu " Hennodotos" 4451'1'. : dxatw� ö'oLflat xaL t1lv toÜ navto� xaoflOu OUfHjJwv[av xaL OUOWOLV EQWta xaL qJlA[av cpaoLv EIvm tllV OUvExouoav . . . oder - es können hier nur zwei besonders signifikante Beispiele angeführt werden - LEoNE, Epp. (j3: II 1 89,4f. - 'Vas cplA[a und fllOO� angeht, kann sich Gregoras auf eine lange Tradition seit dem platonischen Timaios (32 Cl stützel1. V gl. dazu M . KERTSUH, Bilderspraehe hei Gregor von Nazianz. 1 980, S. 2M. :I, Zur Geographie und Klimalehre s. A. HOHLWEG, a. O. 23 mit Anm. 32. :1< Vgl. zu den zahlreichen Belegstellen hierzu den Kommentarteil bei J . VAN DIE'I'EN, Rhomäische Geschichte (passim) . :I!I Zum ßlßA[OV {lEOÜ vgl. LEoNE, Epp . 53: S . 1 69 , 1 1 6-1 1 8 . Vgl . dazu Gregor v . Nazianz, Carmina I I , Bect. 2, I , wo v o n der ßißAO� oUQav[lj Eo{lAll die Rede if;t (PG 37 , 1 475, 342) u n d Anthol. Graeca V I I I , 32, 4; dort spricht Gregor von XQLOtoÜ ßißAO� flquAII . "" VIII, 4: OSHB I 3 1 6 , I ff. Vgl. auch HOHLWEG, a. a. O . 41 mit Anm. 1 03 und Gesehichte VIII l I , 8: OSHn J 358, 1 4f. ( ..xäv tol� av{lQwnOl� ayvowvtm tll � anoQQ1ltoU nQovoia� OL tQanOl . . . ) ; XXV 3 \ : OSHB I I I 5fi, 22; XXVII 1 0 : T I I 1 3 1 , 23; XXVII 44: III 1 ß4, 7; XXVIII 1 4 : I I I 1 85 , 20f. "I II 1 0 : S. 49, 2-4; II 1 4 : S. 58, 1 I- 1 4 . H D i e histOl'ü;che Entwicklung der Astrologie verläuft i m wesentlichen parallel z u derjenigen der nmthematischen Astl'Onomie. Übel' die Herkunft beider hern;cht keine Einigkeit. - Vgl. dazu O. N E UGE BAUER , The History of Ancient Astronomy: Problems amI j'dethods. Journal 01 Nenr Eos/erl/. 8ludie.s 4 ( 1 945) 1-38; F . BOLL, Der Sternglaube in seiner hü;tOl'ischen Entwicklung, in: K leine Schriften zu)' Sternkunde des Altertums, hrsg. von V. STEGEMANN. 1 950, S. 3fi9-39fi; HOHL'YEC , a. 0 . 42 mit Anm. 1 07 . " " Die Astrologie eröffnet ein Feld komplizierter mathematif;cher Pl'Obleme, die z u lösen besonclere ma thematische Kenntnisse notwendig waren. Vgl . dazu O. NEUGEBAUER, A HistOl'Y of Ancient Mathematical Astronomy, I I . 1 975, passim . - Zu den "ana[öWtOl" vgl . HOI-ILWEG, a.·O. 23 und 43 mit Anm. 1 1 1 . "-' I n der Mantik räumte er der Astrologie durchaus Chancen ein (vgl. unten S . 58) , bestritt jedoch den Am;pruch der Astrologen, Lebensdauer, " Tesensart und Veranlagung eine:-; Menschen vomussagen zu kön nen. Vgl. Geschichte XIV 8, 6: Il 724, 1-4: ,u� YE fl1lv YEvE{lAlaAoYlxa� Emoxll'VEl� xaL öoa naQ' EV[WV YV())fLOAoYEItm nEQL tii� EXUOtWV tÖLOtQanou oUYXQUOEW�, toÜtO Ö' ÖXAOV dvm fluAa tot mjlaöQa flUWLOV . . . - Zu den Stellen a,us dem " Hennippos" s. auch HOHLWEG, a. O. 22f.
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ist auf das JtQooY]�wLvELV beschränkt45. Die Et�WQflEVll , d. h. das unveränderliche und von Ewigkeit her feststehende Schicksal lehnt er ab4/i. Die Eigeninitiative hat er nicht geleug net, sie konnte aber höchstens von der übergeordneten {tda JtQovma gelenkt werden. Er hält jedoch, besonders in seiner Darstellung der Geschichte, fest an der Tyche - im Sinne des Zufalls, der die Menschen hoffen oder fürchten läßt47. In seinem Geschichtswerk deutet Gregoras mehrfach darauf hin, daß politische Rückschläge oder militärische Niederlagen aus vorausgegangenen Naturerscheinungen (Kometen, Finsternisse, Erdbeben etc . ) zu erkennen gewesen seien . - Da ist von einem Kometen als fl<1VTL� nuv xaxwv xal, JtQO<1YYEAO� (IV, 6: CSHB I 98) die Rede. IV 8 (CSHB I 1 08f. ) spricht er von einer Sonnenfinsternis, die nach Zeit und Ausdehnung genau bestimmt wird, und dann heißt es: "Sie kündigte aber die allerwichtigsten und aller schlimmsten Schicksalsschläge an, die die Rhomäer von den Türken erleiden sollten. Damals begann die Erniedrigung unseres Volkes, die mählich zunahm und immer größer wurde . Daß aber solche Konstellationen der Himmelskörper irdische Katastrophen voraussagen, bezweifelt, glaube ich, wohl niemand, es sei denn jemand wäre von der Art, immer eitlen Zwist zu suchen. Es wäre naiv und geradezu dum m , zu versuchen, einen solchen Mann mit Argumenten zu überzeugen , der sich nicht einmal von den vielen Ereignissen überzeugen läßt, die immer wieder auf der Bühne der '�Telt (EV T0 {tE<1TQq.J Tfj� OtX01J�lEVY]�) IR geschehen; das wäre ein Ansinnen, einen völlig Unbelehrbaren zur Ver nunft zu bringen. '�Tas im einzelnen menschlichen KÖI1)er vor sich geht, das geschieht wohl auch im großen KÖll)er des 'Veltalls . . . "40 . 'Vir erfahren auch, daß Nikephoros am Vortag des Todes von Andronikos III . ( 1 5 . 6. 1 34 1 ) vom Kaiser mit der Frage konfron tiert worden sei , ob die Konstellation der Himmelsleuchten die Kunst seiner Ärzte unterstütze oder etwa ihr entgegenstehe50. In V 5 (CSHB I 1 5 l f. ) sagt er: "Alle 'Veis sagungen werden in dunklen Redensarten und nicht völlig klar gemacht. Sie sind wie kaiserliche Schätze, denn sie haben etwas Göttliches und sind der Masse unzugänglich . . . Orakel sind aber nicht ganz ohne Bedeutung und sinnlos, wenn man sie nicht oberfläch lich , sondern mit der nötigen Einsicht untersucht . . . Manche haben den Ansturm des Unheils abschwächen können, indem sie sich . . . auf das Kommende einrichteten; oder sie haben sich sogar völlig vor Unheil bewahrt, indem sie die Gottheit durch einen ernsteren Lebenswandel gnädig stimmten . . . Es kommt auch vor, daß Leute aus Orakelsprüchen Hoffnungen schöpfen und dann enttäuscht werden und leer ausgehen, denn alles, was angekündigt wird, ist für die einen unangenehm , für die anderen erfreulich"51 . XII 15,3 4:, Vgl. HOHLWEG, a. O . 2 1 unc1 42 mit A n m . 1 08; aus der Geschichte V I I I 1 5 , 4 : CSHB I 385, 1 8 ; XVI 4, 3 : CSHB I I 815, 1 1 . 41\ "Kut ltQÜrtOV 6 Iho A€flUlo � 6 ltUVU !pl]olv, w� OUX ältuvw 'tOl� avt}QWltOL� UltO TLVO� ÜVrut}EV avuyxl]� OUflßulvElV o'lwt}m XQ1], xut ÜtQEmu ytvwt}m xut}' ELflUQflEV1]V tlVU tu YlyvoflEVU' aAA' UUt�V flEV t�V ttOV oUQuviruv XtVl]OlV E� ul
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(CSHB I 624) lesen wir: "Gewisse Zeichen nahmen diese schlimmen Ereignisse vorweg und gingen ihnen voraus, vor allem eine sehr starke Sonnenfinsternis und zugleich eine vor ihr eingetretene Mondeklipse . . . Und ehe genau sechs Monate vergangen waren, ereignete sich wiederum eine Mondfinsternis . . . Daraus und auch aus den Farben, die bei diesen Phänomenen erschienen, ergab sich für die tiefer Sehenden ('r:ol� ßm'}{J'J:EQOV ßMJtoumv) eine Vorhersage von großen Katastrophen . . . " "2 . '�Tie schon erwähnt, stellt Gregoras i n der Einleitung zur Rhomalke Historia seine Ansichten über die Historie dar, über ihren �Wert für die Menschen etc. , und dabei spielt die gleichmäßige Bewegung der Astralwelt eine wichtige Rolle. Er setzt sie in Beziehung zu der harmonischen Bewegung der "Telt der Natur im allgemeinen. Mehrfach kehrt bei Gregoras das Motiv wieder, daß wir aufgrund unserer Kenntnis der physikalischen "Telt das "Terk Gottes besser verstehen können. Ü ber die Bedeutung der Harmonie für die sich in "Disharmonie" befindende "Velt äußert er sich in seinem rraQaxAlltLXO� JtEQL a atQ o vo �t La� ähnlich wie sein Lehrer Metochi tes":l . Er fordert diesen auf, ihm seine Kenntnisse in der Astronomie zu vermitteln - in einer Zeit, die ohne �Weisheit verwildert dal'l1iederliege und im Bestfall ein gutes Thema für Tragiker biete : " Ö ffne die Augenlider unseres Geistes, zeige klar, wer der Ordner des Alls und welches wohl sein harmonischer Aufbau ist; unterrichte uns, wo die Ursachen liegen, daß du uns als ein so großes Gut geschenkt wurdest, in dem von den Sternen bestimmten Schicksal, wie es die Heiden lehren, oder beim Urheber aller Dinge . Seit langem nämlich bin ich in diesel' Frage meistens Zweifeln ausgesetzt, und es begegnet mir kein Geist, der mir diesen Zweifel meiner Seele genommen hätte. 'Venn aus keinem anderen, so unterrichte mich wenigstens aus diesem Grund. 'Vie schrecklich wäre es doch, wenn die Himmel zwar die ganze Erde um schallend den Ruhm Gottes verkünde ten, wir aber taub blieben und ihre Sprache nicht verstünden, dafür aber, wie es heißt, aus den Sternen deren Kenntnis ablesen wollten"M. Gregoras sieht die yvwm� der irdischen Dinge in Bezug zu den Gesetzen des Himmels. Und fast die gleiche Anschauung treffen wir im Prooimion zur Ma{}llf!atLX� LUVta�L� des Klaudios Ptolemaios55, der behauptet, nur die Mathematik, d. h. also die Astronomie, könne zu sicheren Ergebnissen führen und gewiß nicht die Theologie, deren Gegenstand dunkel und unbegreiflich bleibe . Konsequenterweise lehnt auch Gregoras die Meinung, man könne Gott auf dem 'Veg über die Theologie näher kommen oder ihn gar begreifen, ab . "Venn er in seinem Dialog "Phlorentios" ( 1 0 1 , 1 047) einen Agnostizismus vertl'ittGr. und wenn er die Syllogismen des Barlaam als Beweisführung zur Erklärung der subluna ren Welt nicht akzeptiert - er behauptet dagegen, daß die Aoym tfj� JtQovoia� die "Telt
"2
Vgl . zur dt. Übers. a. O. I I I , S . l l U. Vgl. eHR . G . MULLER - TH . Kml:;i-\LINU, Theorlori Metochitae miscellanea philosophiea et historiea graece. 1 82 1 (Ndr. HIßß) , l ß()f. Zum Studium der Harmonielehre des Klaudim; Ptolemaim; im 14 Jahrhun dert durch Manuel Bryennios, Theodoros Metochites und NikephOl'os Gregoras vgl . 1. D ÜHING, Die Harmo nielehre des K laudios Ptolemaios rGöleburgs Hägskolas Ä'/"8sk/"ijt :�ß , l ) . Hl:�(); ü bel' die Leistung des Barlaam und des Gregoras auf diesem Gebiet 8. H. HUNl1E H , Die hocllRprach l . profane LiteratUl' der Byzantiner H . 1 978, 1 9 1 f. CH Geschichte VIU 7, 2: CSHB I 325, 1 2ff. - Zur dt. Über8. vgl . J. VAN D I ETEN a. O. 44f. Mi Ed J . L . HEIBER G , Bel. I ( l 8U8) 6, l l- l U : E� OlV oLavorp'tEV"[Ee;, öl:L "[a /lEv äAAa Mo YEV1l l:OU -6EWQ1ll:LXOU /lUAAOV av "[Le; dxaoiav � xanXA.ll1(IlV Emonlllovlx�V E'LnOL, "[0 /lEV -6WAOYIXOV ola naVl:EAWe;, (UpaVEe; aul:Ou xai aVEniAllnl:OV, "[0 OE CjlUOIXOV ola "[0 nie; ÜA1le; äo"[U"[ov xai äOllAOV, we; Ola l:OUl:O /lllOEno"[E civ EAniom mQi aU"[(J)V O/lOVOliOm l:OUe; CjlLAOOOCjlOUvwe;, flOVOV OE "[0 flm'lrlfwnxov, d ne; E�El:aOnXWe; aU"[
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regieren -, dann muß er erst recht auch die Syllogismen in der Theologie ablehnen57• In seinem Brief an einen 6mo)"[m:o� (Leone, Ep . 3, 20, 1 9-22) erklärt er ä:7tElQOV yaQ cpum 1:0 {}Eiov xut aXU1:aAyp1:LOv. Und in seinem gesamten VFerk finden sich - ausgehend von der bekannten Timaiosstelle (28 C) immer wieder Zitate aus den Kirchenvätern , welche die Unmöglichkeit, Gott zu erkennen, belegen (er ist a:7tQ6mLO�/unzugänglich) - bis hin zu den "Antirrhetika" , in denen wir lesen, daß es dem voü<; unmöglich sei, Gott zu erfasseJ1''>H. Gregoras kann demzufolge das äXLlOLOV cpw�, das ungeschaffene Licht der Hesycha sten, nicht als Erfahrung (Efl:7tElQLU) akzeptieren, sondern eben nur als Symbol·'> !l. Immer wenn er sich über die eschatologischen Fragestellungen seiner Zeit äußert, betont er, daß all dies j etzt nur als Symbol in Erfahrung gebracht werden könne und dem Menschen erst nach dem Tod geoffenbart werde. Gregoras glaubt also, daß die EOXU1:U auf das Leben nach dem Tod zu verweisen sind und nicht mehr in die historische Zeit gehörell. vVenn, so meint er, wir schon hier das Licht der j enseitigen �Welt erblicken könnten, "überflüssig ist dann das Mysterium des Todes und überflüssig das, wovon Paulus gesprochen hat, daß der Sterbliche mit Unsterblichkeit bekleidet werden soll und das Vergängliche mit Unvergänglichkeit"GIl. Hier zeigt sich eine andere Auffassung von Geschichte als bei den Hesychasten. Bei ihnen erhält die menschliche Geschichte einen Sinn durch das Wirken Gottes und gibt diesen Sinn dann auch weiter an die physikalische �Welt. Bei Gregoras ist es die physika lische W'e lt, welche den Sinn des göttlichen 1�Tirkens in sich trägt und dann auch maßgebend wird für die Geschichte der Menschen . In der Einleitung zu seiner PWflU'(Xl1 'IoLOQLu konnten wir sehen, daß er der Geschichte die Rolle eines Vermittlers der astralen bzw . physikalischen 1Velt an die Menschen zuteilt; sie weist den 1�Teg zum besseren Verständnis des vVerkes Gottes. Gregoras kann tlowenig wie irgendein Vertreter des byzantinischen Humanismus im 1 4 . Jh . offen akzeptieren, daß der Mensch dem physika lischen Ablauf untergeordnet ist. Er bleibt König des Universums1il , insofern er die Bedeutung des ewig rotierenden Verlaufs der Geschichte begreift und solange er nach ethischen Regeln lebtGZ• Dieses ethische Element ist es gerade, das den Menschen über die Sphäre des Physikalischen erhebt. Das zeigt sich klar in der Bedeutung, welche Gregoras der Geschichte in bezug auf die Regierenden zuweist: zu ihren Pflichten gehört es, daß sie die durch historische Zufälle und Gegebenheiten erfolgenden Umwälzungen richtig einschätzen und sich über diese stellen können. Er hat aus der Geschichte gelernt, daß nichts im Leben dauerhaft und unveränderlich ist und daß die Fundamente des Glücks auf keinem festen Grund stehen. Eben darmll fürchtet er schon eine kurze Ungunst der Zeit, die alles so leicht umstürzen kann wie die 1Vürfelspieler ihre "Türfel werfen . "So -
" 7 A6yo� d� 't'l v 'Aylav �uvo1iov ed. M . PAPAROZ7,I, Italia Sacra 22 ( 1 973) 1 33 1 - 1 :�59, hier: 1 354, 1 4-1 6. Zum "Methodenstreit" im späten Byzanz vgl . G. PO/lSKALf->KY , Theologie unr! Philosophie in Byzanz (B!Jzan linisches A rchiv 1 5 ) , 1 977, S. 1 24- 1 7 3 . " " Z u &1tQ6ot'to� vgl . H . -V. BEYEN, Antil'l'hetika I , '''ortregister S. 441 . - Aus der Gesehiehte sei n u r eine A uswahl einschlägiger Stellen angegeben: C'SHß I I 987, 16 (Zita t alU; Basileios); I I l Oß2 , 1 5 ; I I I 4 1 8 , 1 u. 1 1 ; ebda. 424, 1 8 ; 425 , 3 ; 441 , 7 ; 475, 1 2 ; 489, 1 8 u . a . mehr. "!I Vgl. Geschiehte X X XIII 42-43 : C'8HB I I I 42ß,5-427 , 7 ; Antirrhetika (ed. H . -V. BEYER) I 2 , 2 : S. 240-242 . - Vgl. aueh BEYER , Die Lichtlehre der Mönehe des vierzehnten und des vierten Jahrhunderts, erörtert am Beispiel de:-; Gregorios SinaItes, des EuagrioH Pontikos und des Ps. M akariml/folymeo n . JÖß 3 1 / 2 ( 1 9 8 1 ) 473-5 1 2 . '" Geschichte XXXIII 44-45: C'SHß: III 427 , 7-428, 5. Vgl. E . v , IVANKA, Plato ChristianuH. Übernah me und Umgestaltung des Platonismus dmeh die Väter. 1 9ß4, S . 40:3f; MANTZARIDEf->, a. O . (A. 23) 7 1 f B I GUILLAND, Essais . . . 1 99-200: "L'homme, e n effet, est uni a. une a m e immortelle; i l est ainsi l e l'Oi de I 'univers. u, GUILLAND, a. O. 234: " L ' Hü;toire, ecole de morale, que Gregoras fit l-\ienl1e, explique ce que l 'OIl pourrait appeler sa Philosophie de I 'histoire, a laquelle, du reste, le eondLli�;irent aussi ses coneeptiom; philosophiques. " "
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zeigt sich die Geschichte schließlich der Natur deutlich überlegen; denn diese ist nur die :lVIeisterin des Seins, jene fügt auch das Wohlbefinden [! Et; ELvm] hinzu, und das übertrifft das Sein so wie das Sehen das Nichtsehen"ü3 . Grundsätzlich ist das nichts Neues; wir kennen das aus der antiken Historiographie . Nimmt man diese geschichtsgestaltenden Prinzipien jedoch mit Gregoras' Philosophie, Theologie und Astronomie zusammen, so kann man unschwer bemerken, daß seine Auffassung von der Geschichte keine bloße Mimesis antiker Motive darstellt. 'ViI' haben es vielmehr zu tun mit einem Phänomen, dem wir auf allen Gebieten des " Tissens, und zwar nicht erst in Byzanz, sondern schon in der Antike, begegnen : die glückliche Urzeit ist die "aurea aetas" . Der Fortgang der Geschichte bringt dann mit zunehmender Ent fernung von ihr mehr und mehr Niedergang bzw. Entartung. "Velche Bedeutung eine solche Einstellung für den Fortschrittsgedanken im modernen Sinne hat, ist eine andere Frage. In der byzantinischen Literatur aber ist die Hochschätzung der Alten unbestrit ten . Sie haben die gültigen Formen geprägt, und es ist Aufgabe des jeweiligen Literaten oder Autors, seine Gedankengänge bzw. Ergebnisse adäquat zu präsentieren. Noch ein Element ist im Zusammenhang mit der Geschichtsauffassung des Gregoras zu berücksichtigen : indem er Geschichte und Eschatologie vom Menschen aus interpre tiert, ist für ihn das Ende der Geschichte nicht gleich mit dem Ziel, auf welches die geschichtliche Bewegung hinstrebt. Vielmehr ist für ihn - im Sinne des Polybios - Ziel der Geschichte das Römische Reich und dies, ohne daß er als Christ die " providentielle Rolle des Römischen Reiches" negieren �würde. Das Reich spielt für Gregoras in der Geschichte des Kosmos eine zentrale Rolle, so daß der Niedergang des einen auch den Niedergang des anderen bedeuten muß . E ine ganz ähnliche Meinung treffen wir auch bei anderen Autoren dieser Spätzeit des Byzantinischen Reiches an(i-l . In der damaligen Krise des Reiches stellt sich generell wieder die Frage nach der Ordnung der "Velt. Und so ist es nicht ganz von ungefähr, wenn Gregoras in seiner Trauerrede auf Andronikos II. nicht nur diesen als "Seele aller Rhomäer" , als das "große Licht des Staates" , als "Grundstein der kaiserlichen Ordnung" oder als "Maßstab und Richtschnur der Kaiser herrschaft" apostrophiert, sondern schließlich auch sagt o'LxE"tm � 'WU XOOflO1J JtoAt"tdaj "fort ist die Ordnung der Welt"ü5. Immer wieder treffen wir auf eine " nostalgische" Einstellung gegenüber den glorrei chen Tagen des Römischen Reiches, da Frieden und Sicherheit zu den wichtigsten Charakteristika des Mittelmeerraumes gehörten . Das zeigt sich auch noch in der Darstel lung der späteren Geschichte, wenn Gregoras zu Johannes III . Dukas Batatzes bemerkt, es sei Gottes Ratschluß gewesen, "die vel'l1ichtete und erstorbene Herrschaft der Rho mäer wieder aufzurichten" (II 1 : CSHB I 24, 2 1 - 25, 1 ) . Und Gregoras meint, der frühere Zustand hätte wiederhergestellt werden können durch die starke Hand des Johannes Kantakuzenos, wenn nicht die Verschwörung des Apokaukos das verhindert hätteöll• 11:< Geschichte X I I I , 3: CSHB II 575, 1 8-576, 2 : f111llEv yaQ tWV EV ßl
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Hier haben wir auch bei Gregoras ein Beispiel - und es ist nicht das einzige, das man anführen könnte - für das Einwirken des Menschen, d. h. in erster Linie großer Persön lichkeiten auf den Ablauf der Geschichte - im positiven sowohl wie im negativen Sinneti7 • Gregoras spricht an nicht wenigen Stellen seines Geschichtswerkes das Zusammen schrumpfen der ßumAdu Tmv PW[lutwv und den allgemeinen Verfall an. Es ist keine Frage, daß er in diesem Punkt seinem Lehrer Metochites folgt, der in seinen 'YJ'tO[lV�[lULa xut 011[lWDOEL<; YVW[ltxut solche Gedanken auch mehrfach geäußert hat, besonders im 8gfjvo<; EJ'tt Ti] Tmv PW[lutwv J'tgUY[l<XTWV EAULTWOEL xut �lELaßOAi] Tfj<; [lqUA1l<; ExdVll<; EVöm[lOvtu<;1i8. Auf diesen "Klassizismus" , wie H . -G. Beck ihn genannt hat, und auf die "emotionale Identifizierung mit einem politischen Objekt, das in dieser Bedeutung längst der Vergan genheit angehört"Gn, haben auch der hochverehrte Jubilar und 1. S evcenko mehrfach hingewiesen. Und wenn Metochites davon spricht, daß das Römische Reich eine bedeu tende Rolle gespielt habe bei der Verwirklichung des göttlichen Heilswerkes auf Erden, und wenn er die Einheit des Mittelmeerraumes als eine wichtige Voraussetzung für die Verbreitung des Christentums sieht und betont, es sei deshalb von größter Bedeutung, daß Christus zu einer Zeit geboren sei, da diese Voraussetzungen gegeben waren, so führt uns das auf das Gebiet der politischen Metaphysik und, was Byzanz angeht , mindestens auf die Kirchengeschichte Eusebs zurück70. Vielleicht darf ich noch einen Gesichtspunkt wenigstens kurz ansprechen: mit dem Eintritt des Christentums in die Geschichte stoßen wir ständig auf die Erwartung der Endzeit auf der einen bzw. auf das Bemühen, ihren Eintritt zu verzögern oder hinauszu schieben, auf der anderen Seite . Ü ber die Frage, in welcher zeitlichen Nähe dieses Ende zu erwarten steht, gehen die Meinungen selbstverständlich auseinander. Ziemlich gleich bleiben nur die Grundfiguren: man konnte die Angaben der Johannes-Apokalypse der j eweils ins Auge gefaßten Situation anpassen, es gab außerkanonische 'Veissagungen etwa über Engelspäpste, Friedenskaiser, Vorläufer des Antichrist - die letzteren beson ders in der Reformationszeit - und vieles andere meln·7 1 ; immer aber blieb die Rolle des Römischen Reiches: solange dieses Bestand hatte, war der endgültige Untergang noch aufzuhalten. Auch die Einheit der Kirche wurde als ein Mittel angesehen, die Ordnung zu garantieren. Aber das unbekannte Eschaton wird gerade durch die Reformation in seiner Gültigkeit mehr und mehr aufgelöst. 'Veder das Reich noch die Kirche zeigen sich imstande, Frieden zu schaffen und das "Teltende aufzuhalten, und es ist eine aus der Verzweiflung über diese Unfähigkeit geborene Ä ußerung, wenn Luther sagt, er bete, der letzte Tag möge kommen, es solle den Menschen jedoch bis dahin noch ein bißchen Zeit gegeben werden72. Auf der anderen Seite führen auch die religiösen Bürgerkriege das
H7 Vgl . oben S . 52 mit A n m . 9 und allgemein zu diesel' Thematik : 'IV. NESTLE, Griechische Geschichte, i n : DERB . , Griechische '1Veltanschauung in ihrer Bedeutung für die Gegenwart. 1 946, S . 334-372. IIH 'Ylwf!vllf!atLOllOl xal Ollf!El(OOEl� YVOlf!lxaljMiscellanea philosophica et histOl'ica, ed(1. M . CHR . G. MÜL LER - M. TH . KIEI:lSLINU . 1 82 1 , S . 230-237. - Die oben (Anm. (3) verzeichnete Wendung otXEtaL 11 tüÜ XOOf!OU 1tOAltEla erinnert deutlich an die Stelle in den Miscellanea: otXEtaL ta 1tAEIOta, J1QOÖ�AW� otXEtaL . . . II!I Vgl. H . -G. BECK, Metochites, passi m . 7" Vgl . beispielsweise MÜLLER-KIEIlSLING, a. O . 230-237; M O :-;C H O� a . O. 1 5H; A . A . T. EHRHARDT, Politische Metaphy:ük von Sol on bis Augustin, I I : Die christliche Revolution. 1 959, hier beR. S . 259-292 . Vgl. auch G . F. CHE�NUT , The first Christian Histol'ies. Eusebius, SocrateH, Sozomen , Theoclol'et ami Evagri uso Paris 1977, passi m . 7 1 Vgl . K . THRAEDE, s . v . ERchatologie. R A G 6 ( 1 96H) 559-563; H . WI:-;S�IANN, R . S�IEND, B . UFFENHEI MER u . a . , s . v. Eschatologie. 'l'RE 1 0 ( 1 982) 254-363; allgemein zur Thematik vgl. auch G. PODSKALSKY, ByzantiniRche Reichseschatologie. Die Pel'iodisierung der vVeltgeschichte in den vier Großreichen (Daniel 2 und 7) und dem tausendjährigen Fl'iedensreiche (Apok. 20) . . . (1l1ünchener Universifäl88Chl'iJten. Reihe cl. Philo8 . Pak. 9 ) . 1 972. 7 2 Tüwhreden. Weimar. Ausg. 6893. ,
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Astronomie und Geschichtsbetrachtung bei Nikephoros Gregoras
WeItende nicht herbei, und so wird es mehr und mehr hinausgeschoben73. Das Römische Reich verlor seine eschatologische Funktion. Seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde, wenn man schon eine gemeinsame Aufgabe der europäischen Staatenwelt in Betracht zog, die Wahrung des Friedens als solche angesehen . Jean Bodin hatte die Sakralgeschichte, die menschliche und die Naturgeschichte voneinander getrennt und die Frage nach der Endzeit auf die Ebene der mathematischen und astronomischen Berechnung verschoben. Die Geschichte hat bei ihm kein Ziel mehr. Der Entwicklungs gedanke tritt gegenüber der theologischen und metaphysischen Theorie immer stärker hervor. Wie er die Natur zu verstehen lehrt, so hat er seine Berechtigung auch in der Historie . Man spricht - so A. Comte ( 1 798- 1 857) - von einer kontinuierlichen teleologi schen Entwicklung der Menschheit, deren Gesetz die Rolle der Vorsehung übernimmt . " Der Gedanke einer eschatologischen Vollendung wandelt sich in den optimistischen Glauben an einen immer größer werdenden Glückszustand der Menschheit"74 . Damit habe ich j edoch das Feld der modernen Geschichtsphilosophie betreten, die hier nicht mein Thema sein kann. Kehren wir zurück zur Konzeption des Gregoras! Im Unterschied zu Palamas, der das Ende der Welt als Erlösung erwartet75, wenn auch nicht unbedingt in irgendeiner Weise terminiert, versucht Gregoras dieses Ende j edenfalls in weite Ferne zu rücken. Den einzigen Ausweg aus der tiefen Depression und Untergangs stimmung kann seiner Meinung nach die Kenntnis der Zeichen (af]flETu) und die Beobachtung der physika lischen Welt aufzeigen. Nur wer diese Of]flETu erkennt, kann sich gegenüber den Prophe zeiungen über das nahe WeItende zur Wehr setzen76. Solche Leute werden von Gregoras als xu{}uQoL und XeXU{}UQflEVOL bezeichnet77 . Ü ber diese reinigende Kraft, die aus der YVWOL� kommt, können j edoch nur die Gelehrten verfügen. Sie ist das Fundament der Auffassung von der Geschichte bei Gregoras. Sie durchdringt sein philosophisches und auch sein wissenschaftliches, d. h. aber in erster Linie sein astronomisches Schrifttum und eben auch sein historisches Werk. Ich darf meine Ausführungen schließen, indem ich Gregoras selbst sprechen lasse mit einem Gebet, das die Quintessenz seines Verständnisses der Weltordnung, wie sie in mehreren seiner Schriften, besonders aber in den Dialogen und in seinem Geschichtswerk enthalten ist, bietet78: "KUQLe 'If]ooü XQLO'tE, 6 eeO� �flwV, 6 AOYOL� a:7toQQ�'tOL� :7tQovoLu� 'ta :7tCIV'ta auo'tf]OUfleVO� xut MyOL� U1i{}L� a:7toQQ�'tOL� ad ÖLOLXWV xut ÖLe�UYWV uu'ta xut ÖLa 'tWV Evuv'tLwv et� EVWOLV xut CPLALuv uu'ta OUVW{}WV xut ÖLa 'tWV avLowv et� too'tf]'tu OUVeAUUVWV· 6 'tE'tQUOL O'tOLXeLOL� Evuv'tLw� EXOUOL :7tQo� äAAf]AU :7taOUV E:7tLy aov xut Ut{}EQLOV aQflotOfleVO� cpUOLV· 6 OUVU:7t'twv xut OUflCPWVU :7tOLWV 'ta xu'tw 'tOL� ävw xut 'ta ävw 'tOL� XU'tw· 6 aQL{}flwv :7tA�{}f] äO'tQwv xut :7taOLV UU'tOL� OVOflu'ta XUAWV xut fltyE{}f] xut OflLXQO'tf]'ta� UU'tOL� avuMyw� :7teQL'tL{}eL�· 6 xooflwV 'ta xQLvu 'tOÜ aYQoü xut 'tij :7tOLxLA"IJ XM"IJ :7tOLxLAf]V ßucp�v ECPU:7tAWV xut ÖLa " 'tWV Evuv'tLwv XQWflU'tWV XLQVWV UU'tOL� 'tOV a:7toQQf]'tOv 'tf]� AUfl:7tQO'tf]'tO� Myov . . .
73 Nicolaus Cusanus setzt es zu Anfang des Papstprophetie um
1992;
18.
Jh.s an, Melanchthon um das Jahr
2000,
die große
schließlich sollte man auch erwähnen, daß Nostradamus gerade im Jahr
1555,
da
in Augsburg der Religionsfriede geschlossen wurde, seine Centurien publiziert hat. 74 Vgl. BULT�lANN, a.
0 . 83.
75 Bekannt ist die sogenannte Xawo/.:ti3tl'] in Schriften der asketischen Mönche; vgl. dazu MANTZARIDES, a.
O.
66ff.
1491 /92 vorausgesagt . - Vgl. ST. 1. KURUSES, At av·tlA�1jJEl<; 3tEQt TWV EOX(lTWV TOÜ XOOIWU xat � KaTU TC> Ewe; 1346 mWOle; TOÜ TQOUnOU Tfje; 'Ay[ae;·LOtp[ae;. EEBJ: 37 ( 1 969-70) 21 1-250. 76 Es war damals für das Jahr
- S. auch ::3EVOENKO, Decline, passim . 77 Zu den einschlägigen Stellen aus den Antirrhetika vgl. die Ausgabe von BEYER: Wortregister s. v . ;
18: eSHE III 359, 1 2f. A nnali della Facolta di Lettere e 775, 1-19.
aus der Geschichte sei paradigmatisch nur eine Stelle angegeben: XXXI
78 P . A. M. LEONE, Nicephori Gregorae opuscula nunc primum edita.
Filosofia della Universiia di Maceraia 3 - 4 ( 1970-1971) 731-782,
hier:
.JEAN IRIGOIN
1
PARIS
L'AUTRICHE ET LES DEBUTS DE LA CODICOLOGIE GRECQUE Le sujet que je me propose de traiter devant vous peut paraître trop large pour un colloque sur l'époque des Paléologues, même s'il est possible de le recentrer sur cette période. Mais je l'ai choisi parce qu'il me permettra d'acquitter une dette de reconnais sance envers ceux qui, en Autriche, ont posé les fondements d'une discipline nouvelle, la codicologie, c'est-à-dire la description archéologique du livre manuscrit, considéré comme un objet matériel. Aux maîtres dont j'ai suivi l'enseignement et dont j'essaie de prolonger l'influence, je dois ajouter ceux qui, par leurs travaux, ont contribué à orienter mes recherches et à en élargir les perspectives. Parmi ces maîtres que je n'ai pas rencontrés, quelques Autrichiens tiennent le premier rang, avec une continuité remar quable que je m'efforcerai de mettre en lumière aujourd'hui. Le premier savant autrichien aux travaux de qui j'ai eu affaire à la fin des années quarante est Josef Karabacek, dont l'important mémoire sur le papier arabe, son histoire et sa technique de fabrication est paru en 1887 dans les Mittheilllngen de la collection de papyrus de l'archiduc Rainer. C'est en effet un des domaines de la codico logie que l'étude des supports de l'écriture, et le papier arabe, dit souvent oriental, a été utilisé très tôt dans l'empire byzantin, notamment à la chancellerie impériale, et sera enCOl'e en usage au temps des Paléologues, mais alors en concurrence avec le papier italien qui l'emportera finalement sur lui au cours du XIV" siècle. Après ce jalon préliminaire, premier pour moi comme dans la chronologie des publi cations dont je parlerai aujourd'hui, je renoncerai à suivre l'ordre dans lequel j'ai pris connaissance des travaux parus en Autriche en un temps où l'on se contentait, dans le monde germanique, de parler de Handschriftenkunde ou de Buchwesen. L'ordre chrono logique rendra mieux compte des progrès de ce qui sera plus tard la codicologie et des influences qui s'y sont exercées. En 1903, Eduard GoBob publie dans les Sitzllngsberichte de l'Académie de Vienne (Bd. 146, 7) un catalogue des manuscrits grecs conservés dans l'empire austro-hongrois, en dehors de Vienne. Au début du catalogue, l'auteur expose les principes adoptés pour la description. Le plus original est l'attention qu'il prête aux filigranes du papier italien (p. lo-11). Certes, Charles Graux avait déjà, en 1879, reproduit quelques filigranes trou vés dans les manuscrits grecs de Copenhague; et F. Keinz, en 1896, avait reproduit dans les Abhandlllngen de l'Académie de Bavière 368 filigranes du XIV" siècle d'après des manuscrits grecs et latins de Munich. Mais c'est la première fois que l'auteur d'un catalogue de manuscrits décrit systématiquement et cherche à identifier les filigranes du papier. De plus, ces données sont reprises à la fin du catalogue dans deux séries de tableaux: dans la première (p. 144-154) les manuscrits sont classés d'après leur date, avec, le cas échéant, l'indication des filigranes qu'ils présentent et un renvoi aux recueils déjà publiés; dans la seconde (p. 154-161), qui est un vérita,ble répertoire, les filigranes sont rangés dans l'ordre alphabétique, avec indication de la. date et mention de la cote du manuscrit qui les atteste. Les trois recueils auxquels renvoie Gollob sont ceux de Midoux et Matton (Paris, 1868 [600 filigranes]), de Briquet sur les Archives de Gênes (1888 [593 filigranes]) et de Piekosinski sur les manuscrits des archives et bibliothèques de Pologne (1893 [795 filigranes]); il semble ignorer le recueil de Keinz, déjà nommé, ainsi
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Jean Irigoin
que l'importante publication de Likhacev (4258 filigranes) parue en 1899. Le second catalogue de Gollob, celui des manuscrits grecs de Besançon où se trouve conservée la collection du cardinal Granvelle, est paru en 1908 dans la série des S'Ïtzungsberichte; aucune mention n'y est faite des filigranes de ces manuscrits, probablement parce que l'auteur n'a pas disposé sur place des recueils indispensables. Deux ans plus tard, en 1910,toujours dans la même série, Gollob publie le catalogue des manuscrits grecs de la collection Rossi, alors conservée à Vienne, au collège des Jésuites de Lainz (elle a été transférée en 1922 à la Bibliothèque Vaticane). La description codicologique (répartition en cahiers, signatures, réclames) est plus développée que dans les deux catalogues antérieurs et les filigranes sont identifiés avec renvoi au grand répertoire de Briquet (plus de 16000 filigranes), qui venait tout juste de paraître (Paris, 1907). Peu de temps après, toujOUTS dans cette série des SüzungsbeT'ichte de l'Académie de Vienne, Karl von Holzinger, qui enseignait alors à l'université de Prague, publie en deux mémoires une étude sur les douze manuscrits d'Aristophane - tous du XIVe au XVI" siècle - conservés à la Hofbibliothek de Vienne, en commençant par les manuscrits de Busbeck (t. 167,4) et en regroupant ensuite ceux qui ont une autre origine (t. 169,4 ) . Dans l'Avertissement du premier mémoire, qui vaut pour l'ensemble de l'étude, Holzin gel' explique (p. 4) quel est l'intérêt pour la datation des manuscrits du temps des Paléologues et de la Renaissance, des données fournies par l'examen minutieux du papier (pontuseaux, vergeures et filigranes); il indique aussi à quel point la constitution des cahiers et leurs particularités externes ou internes tout comme leur signalisation sont riches d'enseignement sur le travail du copiste et sur l'origine textuelle du manuscrit. A la fin de l'Avertissement, Holzinger remercie le directeur de la Hofbibliothek, Josef von Karabacek - celui-là même, dont j'ai mentionné le nom, désormais anobli, à propos du papier arabe. Il remercie aussi un amanuensis de la Bibliothèque, le Dr. Josef Bick, dont le nom va bientôt revenir dans ma communication: les carrières s'entrecroisent. De la description des manuscrits d'Aristophane, d'une précision extrême, je me contenterai de retenir ce qui manifeste l'importance reconnue à la codicologie, comme le schéma de reconstitution d'un cahier mutilé
(l, p. 60) et ces tableaux complexes qui rassemblent, sur
une double page, toutes les données relatives à la description matérielle d'un manuscrit (par exemple l, p. 48-51; II, p. 36-37); sur ce dernier point, rares sont encore, à l'heure actuelle, les descriptions de manuscrits qui offrent autant de données. Chacun des deux mémoires de Holzinger se termine par un index nominum et rerum où les termes relatifs à la codicologie tiennent une large place: pour le papier je note contremarque (Gegenmar ke), vergeures (Rippen), pontuseaux (Stege), filigrane (\Vasserzeichen), mais aussi data tion des manuscrits de papier, ou, dans un autre ordre d'idées, constitution des cahiers, réglure, signatures, réclames, encre. Comme le montre cette énumération, les éléments de la description matérielle du livre manuscrit sont presque tous en place. Survient alors la Première Guerre mondiale, avec ses conséquences immédiates. La Hofbibliothek devient Nationalbibliothek, et c'est sous le patronage de cette dernière que paraît à l'automne de l'année 1920,juste après le changement de dénomination (et au moment même où je naissais), un livre qui fait époque: Die Sch1"eiber der Wiene1' gn:echischen Handschriften, de Josef Bick, l'amanuensis que Holzinger remerciait en 1911. Cet album in-folio, avec 52 planches, n'a été tiré qu'à 200 exemplaires, ce qui explique peut-être pourquoi son influence est restée limitée. Dans l'Avant-propos, Bick énumère tous les aspects de la codicologie, depuis la matière support de l'écriture jusqu'à la reliure. Des données qui resteront longtemps négligées après la publication de son livre, comme le type de réglure ou le système de réglure, y sont déjà mentionnées et décrites. Toutefois, si Bick indique avec précision la couleur de l'encre utilisée par le copiste ou par le rubricateur, il ne donne jamais de description, même sommaire, de l'écriture. Et il a raison, en ce sens que les 52 planches (dont 39 pour le temps des
L'Autriche et les débuts de la codicologie grecque
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Pa.Iéologues et la Renaissance jusqu'à l'an 1500), reproduites aux dimensions de l'original, en donnent une image fidèle à une époque où, depuis Montfaucon, le classe ment des écritures grecques n'a pratiquement pas fait de progrès. La question n'était pas mûre. Le livre se termine par d'utiles index, au nombre de sept; mais un index des termes codicologiques, pourtant déjà présents dans l'index général de Holzinger, fait défaut, je dirais même cruellement défaut, d'autant plus que les notices descriptives des manuscrits forment un bloc compact, sans alinéa, qui rend malaisée la simple consultation. Pour bien sentir la nouveauté et l'originalité de l'album de Bick, il faut le confronter au premier volume des Cocliees Vatieani gmee'/:, paru en 1923. Certes la conception de ce cata.Iogue est bien antérieure puisque les deux collaborateurs ont commencé à y travail ler en 1904. Mais on constate que la partie codicologique de la description des manuscrits reste bien en deça de ce que venait de réaliser Bick. Depuis lors, les catalogues des manuscrits grecs de la Bibliothèque Vaticane ont rattrapé et, sur certains points, dépas sé, celui qui aurait pu être leur modèle depuis le tome 1, mais l'initiative reste à ce dernier. Je ne trahirai pas un secret en disant que Mgr Paul Canart, catalogueur expert, a été fort heureux d'acquérir, il y a quelques années, un exemplaire du si rare album de Bick. Quelques années passent. En 1926, Hans Gerstinger publie un livre album de très grand format sur la Buehrnalerei grecque où la qualité des reproductions en couleurs, toutes empruntées à des manuscrits de Vieime, me paraît encore insurpassée. Dans la préface (p. VI), il remercie celui qu'il appelle son maître, Josef Bick, devenu à cette date directeur général de la Nationalbibliothek. Bien que la codicologie n'ait pas sa place dans un étude d'histoire de l'art, on observe que, à côté d'innovations, comme la place accordée à l'ornementation (p. 35b-36a) ou l'attention prêtée aux productions de l'Italie du sud (p. 36b-37a), Gerstinger note le rôle du papier comme support des miniatures byzantines à partir du XIIIe siècle et fait sa place au papier arabe (p. 37b). Douze ans plus tard, Gerstinger publie avec l'historien d'art Paul Buberl, dans la série des "Manuscrits et incunables enluminés de la Nationalbibliothek de Vienne", le second tome concernant les manuscrits byzantins du Xe au XVIII" siècle (je ne dirai rien ici du tome 1, publié l'année précédente, 1937, car il décrit deux manuscrits du VIe siècle, fameux entre tous, le Dioscoride et la Genèse de Vienne). Une petite partie des manus crits du Xe au XVIIIe siècle - un tiers (soit sept) pour les livres enluminés, un quart (soit vingt-cinq) pour les livres décorés - est du temps des Paléologues, mais la qualité des notices codicologiques, pour cette période comme pour les manuscrits plus anciens, est digne de l'exemple donné par Bick, que Gerstinger, je l'ai déjà dit, avait salué comme son maître en 1926. Il faut même noter de nouvelles améliorations, dont la principale est le renvoi, pour les types de réglure, aux schémas publiés par K. et S. Lake dans leur grand recueil des manuscrits grecs datés, dont le premier fascicule est paru en 1934. Un seul regret: l'index général ne mentionne pas les données codicologiques, mais cette omission se justifie dans un livre destiné avant tout aux historiens d'art. Ainsi, à la veille de la Deuxième Guerre mondiale, ce que je me plais à appeler l'école de Vienne ava.it analysé et décrit tous les éléments qui relèvent de la technique de fabrication du livre; il restait seulement à les regrouper sous un nom, celui de codicologie. Après cet exposé historique, je tiens à ajouter un appendice, en relation étroite avec celui dont notre réunion célèbre le 80e anniversaire. Lorsque, au retour de captivité, Herbert Hunger se vit confier en 1947 par le directeur général de la Nationalbibliothek - encore une fois Josef Bicl\: - le soin de publier un nouveau catalogue des manuscrits grecs de Vienne, deux siècles et demi après l'ouvrage de Nessel, il promit de mener sa tâche à terme. Il commença par le fonds non répertorié, et donc mal connu, du Supplé ment grec; l'inventaire des cent quatre-vingt-sept manuscrits parut en 1957. Puis sortit en 1961, quatre ans plus tard, le gros catalogue du fonds historique et du fonds philoso-
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.Jean lrigoin
phique et philologique, soit près de cinq cents manuscrits au total, décrits en moins de cinq cents pages. Remarquable par la richesse des notices et par leur densité, ce cata logue comportait une innovation judicieuse: la notice codicologique, au lieu de constituer un ensemble compact, était divisée en rubriques séparées, toujours présentées dans le même ordre et signalées par une ou plusieurs initiales, toujours les mêmes. Cette pré sentation, qui témoignait de l'intérêt croissant pour la codicologie, offrait un double avantage: faire apparaître commodément à qui ne s'intéresse pas d'une manière particu lière à la codicologie des renseignements susceptibles d'être utiles à sa recherche et qu'il n'aurait pas décelés dans une notice compacte, mais aussi faciliter l'enquête du codico logue en lui permettant une investigation plus rapide et des rapprochements imprévisi bles. Le tome initial des fonds anciens a été suivi de quatre autres publiés avec la collaboration d'Otto Kresten, puis de "Tolfgang Laclmer, un pour les manuscl'its juri diques et les manuscrits médicaux (1969), trois pour les manuscrits théologiques (1976, 1984, 1992), toujours à sept ou huit ans d'intervalle, belle régularité qui n'empêchait pas les auteurs de s'excuser pour la lenteur, très relative, de leur travail. Du point de vue de la description codicologique, la formule adoptée en 196 1 n'a pas été fixée une fois pour toutes. Il suffit de se reporter à l'Avertissement de chacun des trois tomes des Codices theologiC'i pour être avisé des changements. En tête du 'volume de 1976, on apprend des modifications importantes dans la description des filigranes: les types différents sont accompagnés de la mention des folios où ils sont attestés, ce qui non seulement permet un contrôle rapide, mais peut laisser entrevoir des particularités dans la composition du manuscrit. Une nouvelle rubrique, "Signatures" (K1lstoden), est introduite. Enfin, le type de réglure est identifié d'après le recueil des Lake. D'autres améliorations apparaissent dans le tome de 1984: chacune des rubriques est plus développée; pour les types de réglure, le renvoi est fait avec le système de codage du P. Leroy; pour les filigranes, le recueil de Piccard est utilisé en sus de ceux de Briquet et de Mosin-Traljié. La constitu tion du dernier tome, paru en 1992, est restée identique à celle du précédent; les essais tentés pour abréger la notice codicologique se sont révélés vains, ce qui prouve que l'essentiel de la récolte codicologique était engrangé et qu'il ne fallait rien en faire disparaître. Il reste à produire un volume, le catalogue du S1lpplernent1lrn gmeC1lrn, qui s'est enrichi depuis 1957, passant à plus de deux cents manuscrits, et qu'il fallait adapter aux normes des volumes précédents. Ainsi, par un procédé de composition annulaire bien attesté dans la littérature grecque archaïque, le point de départ de la vaste entreprise de Herbert Hunger va être aussi son point d'arrivée, son terminus. Dès la fin de 1991, dans l'Avertissement du dernier tome paru, l'auteur nous a fait savoir que le travail était déjà commencé; bien préparé pal' l'inventaire de 1957, il ne devrait pas tarder à être mené à bonne fin. Ainsi, trois siècles après la publication du catalogue de Nessel, la Nationalbi bliothek de Vienne se trouvera pourvue d'un catalogue de la totalité de ses fonds grecs, conforme aux besoins et aux exigences des utilisateurs d'aujourd'hui, et notamment des codicologues. En me retournant vers le siècle écoulé, je rappellerai les noms de ceux que j'ai eu à citer plusieurs fois: Josef Karabacek, Eduard Gollob, Karl von Holzinger, Josef Bick, Hans Gerstinger, et j'y ajouterai celui de Herbert Hunger. Ces noms se suivent dans l'énumération, les destins de ceux qui les ont portés s'entrecroisent. Pour avoir moi même bénéficié, sans être leur disciple direct, de la contribution de chacun d'entre eux à la codicologie, je reprendrai à mon compte, en guise de conclusion, deux vers d'un poète de Vienne, Hugo von Hofmannsthal : Viele Geschicke weben neben dem meinen Durcheinander spielt Rie aIle daR Dasein. Bien des destinR, tout près du mien, tiRRellt leur trame, L'existence, en jouant, les entremêle tous.
L'Autriche et les debuts de la codicologie grecque
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B-ibliogmph1:e J. KARABACEIC, Das arabische Papier. Jl1iltheilungen aus d. Sa'l/unlung d. Papyrus Erzherzog Rainer 2/3 (1887) 87-178. E. GOLLOB, Verzeichnis der griechischen Handschriften in Österreich außerhalb \Viens. SB Wien, phil.-hist.
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I O A N N I S K A R A Y A N N OP O U L O S 1 T H E S S A L O NI K I EIN B EITRAG ZUR MILITÄRPRONOIA DER PALAIOLOGENZEIT Im Gegensatz zu anderen Bereichen der inneren byzantinischen Geschichte ist das Militärwesen des späten Byzanz nicht zur Genüge erforscht. Trotz der Publikation mehrerer diesbezüglicher Arbeiten - neulich auch eines großen Buches von über vierhun dert Seiten - läßt immer noch vieles zu wünschen übrig. Dies gilt vor allem für die Institution der militärischen Pronoia, die immer noch wie eine term nova für die Forschung ist . Alle Versuche, das vVesen dieser Institution zu ergründen und zu einer klaren Definition derselben zu gelangen, haben nur mittelmäßige Erfolge gezeitigt: sie sind fragmentarisch in ihrem Vorgehen, sie verwechseln die all gemeine (politische) mit der spezielleren (militärischen) Pronoia und suchen manchmal (allerdings nur selten) Ähnlichkeiten und Parallelen zu westeuropäischen Institutionen (Feudalism us) I . Aus all diesen Gründen und zu einem hohen Grad aus der Unkenntnis der frühbyzan tinischen Verhältnisse heraus kam man manchmal zu Äußerungen, die offenbar in keinem Verhältnis zu den historischen Tatsachen stehen2 . Deshalb ist die Forschung trotz einzelner richtiger Teilergebnisse - nicht zu allgemein einwandfreien Schlüssen gelangt. Die folgenden Ausführungen sollen nicht den ganzen Komplex der Fragen der Militärpronoia behandeln, sondern vielmehr einige Punkte ihrer Problematik unter die Lupe nehmen. vVerfen wir zunächst einen kurzen Blick auf den geschichtlichen vVerdegang dieser Institution. Bekanntlich stammt die älteste Erwähnung einer Stratioten-Pronoia aus dem 12. Jh . Es ist eine Lavra-Urkunde, in der die Stratioten-Brüder Lukites und der
I Dies vor allem wegen G. OstrogorskysPronoia . einem gewissen Grad auch heute noch, auf die Forschung wirkt. - S. A. KAZHDAN, The Fate of the Intellectual in Byzantium. APropos of Sociely and Inlellecl'llal Life in Laie Byzanlinrn, by 1. Sevcenko. The Oreek Orlhodox Theol. Review 27/ 1 ( 1 982) 87 : "After the standard work by Ostrogorsky (P ronija), the idea that pl'Onoia was a land grant for military service became an automatie assumption rather than a matter needing proof. This presumption leads to two clistortions: first, the existence of non military pronoia, although admitted theoretically, is pushed into the background, if not completely ignored; secondly, all possessions of the military aristocracy are identified as pronoia, even when tbe term is not employed in a given sOllrce. It should be emphasized that the Chllrch ami the members of the senate, not only ,soldiers', were holders of pronoia". Vgl. P. LEMERLE, The Agrarian History of Byzantium from the Origins to the Twelfth Century. The Somces amiProblems. Galway 1 979, S. VIII: "a dogmatic preconception very nearly sent reseaTch on a wild- goose chase, by provoking the mistaken quarrel over Byzantine ,feudalism ' ''. Z \V'enn z. B. H. AHRWEILER, Byzance et la mer. La marine cle guerre, la politique et les institutions maritimes de Byzance aux VII" -XV" siecles (Bibliolheque byzanline, Eludes 5). Paris 1 966, 145, sagt : ,,(Ie rachat du service militaire) touche (scil. im spätbyzantinischen Reich) toute une region et son armee, selon une clecision imperiale", scheint sie ähnliche Fälle von a1ta(lyu(lwf.l6� (l:sa(lyu(lwf.l6�) cler militärischen Verpflichtungen, die schon im 5./ 6. Jh. begegnen, zu übersehen. S. darüber J. KAR AYANNOPULOS, Die Chrysoteleia der iuga. BZ 49 ( 1 956) 72-84. Für die mittelbyzantinischePeriode vgl. den bekannten Fall der PeloponnesoR bei Konstantinos Porphyrogennetos, De administramlo imperio, ed. G. MORAVCSIK - R. J. H. JENKINs c. 52 (S. 256).
72
loannis Karayannopoulos
Stratiotes Romanos aus Rentina erwähnt werden, die eine Landfläche
d� rtQOVOLUV
dxOV3. Unabhängig vom zeitlichen Anfang der militärischen Pronoia. ist eines sicher: Die erwähnte Urkunde (A. Lavra
64,
v. J.
1162)
bietet uns keine Nachrichten über das
\Vesen dieser Institution. Aus den zeitlich nahen Quellen gibt uns j ene berühmte Stelle bei Niketas Choniates Informationen, in der die Rede von den Maßnahmen des Kaisers Manuel I . für die Neuorganisation des Heeres ist4, und wo berichtet wird, daß Manuel, statt den neu eingerückten Soldaten den üblichen Sold zu zahlen, sie durch "rtUQOlXWV
öWQEa�" entlohnte, eine Maßnahme, die zwar auch von früheren Kaisern, jedoch sehr selten angewandt worden war5. Nach Choniates bestanden diese rtUQOlXWV ÖWQEal in der Überlassung von fetten Ländereien und (den dort ansässigen) steuerpflichtigen Paröken:
"rtAf:f}QU Yii� ÖQOOEQCt xut aQouQu� OL"WCPOQOU� xut 'PW/A-UlOU� UrtocpoQou�"r.. Den Choniates-Text haben mehrere Forscher ausführlich analysiert und interpre tim't . Es mag genügen, die Ansichten zweier hervorragender Gelehrter, von G. Ostrogor sky und P. Lemerle , darzulegen. Zuvor aber sei darauf hingewiesen , daß Choniates das Wort Pronoia gar nicht gebraucht. Ostrogorsky führte dies darauf zurück, daß Chonia-
:1 Actes Lavra I, NI'. 64 (a. 1162) , Z. 47-49: "Eöen'h1 ... 'tOl� ... ft� nQovoLav Exoual, 'tOT� atQun(i)'[m�, t((l tf 'Pfvnv((l Exdvtp 'PW[!uv((l xul tOL� UUtUÖEA.cpOl� 'tOL� Aouxltm� ... ". Auf Grund dieser Nachrich t glaubte G. OI>TROGORI>KY, Pour l 'histoire de la feodalite byzantine. Brüssel 1954, 35, daß die Stratioten- Brüder L ukitai und der Stratiotes Andreas Romanos aus Rentina das in der Urkunde erwähnte Proasteion Archontochoria schon vor 1 1 1 9 aJs Pronoia. bekommen hatten, und daraus schloß er, daß die militärische Pronoia schon in der Zeit des Alexios Komnenos Anwendung fand, und zwar in großem l\'Iaßstab. V gl. a. O. 36-37 und G. OSTR OGOR I>KY, Die Pronoia unter den Komnenen. ZRVI 12 (1970) 54. Dies nahm auch P.CHARANIS, Monastic Properties and the State in the Byzantine Empire. DOP 4 (1948) 91, A. 112, an (wo das Jahr 1107 in 1167 oder 1162 korrigiert werden müßte). Entgegen dieser Meinung vertrat dann F. DOLGER, Zur Textgestaltung der Lavra- Urkunden und zu ihrer geschichtlichen A uswertung. BZ 39 ( 1 939) 34, die Ansicht, daß in der Zeit des Alexios Komnenos noch keine militärische Pronoia in Erschei nung trat. Dieser Ansicht schloß sich auch P. Lemerle an, der zu ihrer Stützung zwei weitere Argumente beihrachte: a) daß die Urkunde vom Jahr 1162 für die eingefügte Urkunde , durch die die erwähntePronoia den BrüdernLuldtai und dem Andreas Romanos verliehen wurde , inkongruente Indiktions- und \Veltjah reszahlen (13. Ind. - Dez. 6227) bietet. Um diese Schwierigkeit aufzuheben, korrigierte G. Oi>TROGORSKY, Feodalite 34, A. I , bzw. Pronoia 49ff. , das Jahr 6227 auf 6228. Wie jedoch P. Lemerle auf dieRe KorrektUl' entgegnete , nichts kann uns versichern, daß die Originalurkunde wirklich die vorgeschlagene Jahreszahl trug. Deshalb meinte er, daß es sehr riskant wäre , aus einem korrigierten Datum den Schluß zu ziehen, daß die militärische Pronoia schon in der Zeit Alexios' 1. Anwendung fand: LEMERLE, Agrarian History 239, AI; b) Daß die Lesung "atQunwtlJ tlvl" in der Lavra- Urkunde NI'. 56 vom J. 1 1 04 (NI'. 51 der Ausg. ROUILLARD - COLLOMP), die sich in den Kopien R 1 (Kopie von Spyridon) und R, 3 (Kopie von Kornelios) findet, gar nicht sicher ist. Deshalb, folgerte Lemerle, wären die Schlüsse von OSTROGORSKY, Feodalite 39: "au temps d 'Alexis J"' I 'attribution de terres en pronoia ... s'operait ... systematiquement et sur une grande echelle", ohne Fundament: LEMERLE, Agrarian history 239, A. 1 : "must be regarded as without foundation". V gl. auch A. HOHLlmo, ZUI' Frage der Pronoia in Byzanz. BZ 60 (1967) 307. DiePhrase von H. AHRWEILER, La concession des droits incorporels. Donations conditionnelles, in: Autes du XII" Congl'es Int. des Etudes Byzantines I I. Belgrad l 964, 112: "Ia pronoia stratiotique semble bien etre une innovation des Comnenes", kann nur für Manuel 1., höchstens auch für Johannes H. geltell. 4 LEMERLE, Agrarian History 230: "a reform that can be attributed to .John II. ancl Manuel Com nenus as a normal method 01' recruitment and finance fO!' the army". r. Niketas Choniates, Historia (VAN DIETEN) 208, 21-25: ,,0 ßualAfu� oi'itO� (seil. Manuel I.) tU 'tOT� atQutlwtm� ÖlbO[!fVU OltTJQEOlU ... auaxwv tä'tO tO öl'l\'O� tWV atQatfU[!CttWV tuT� AEYO[!EVm� tWV nUQolxwv ÖWQfUT�, EQYIJI XUtuXQTJaCt[!fVO� nUQu tWV nQwTJv ECPfUQTJ[!EVIJI ßumAEwv xul anuvlw� Enl tlm YlVO[!EVIJI toU� nOAf[![oU� nOnCtXl� auyxo1jJumv". u Chon. 209, 43f. - Wenige Zeilen vorher (208, 31-33) erklärte Choniates, wer diese Paröken waren: "xul oi tov ÖTJ[!omov nCtAm öwnotTJv AUXOVtf� tWV EnuQXlwv OtX�toQf� uno tii� atQutlwtlxii� (l1tATJat[u� J'tEnovl'tum tU otXtQOWtU". DieRe Paröken waren OtX�toQf�, tOV ÖTJ[!omov öwnotTJv AUXOVtf�, alRO Staatsparöken (öTJ[!OmCtQLOl oder öTJ[!omuxol nCtQOlxoL), d. h. Pächter von staatlichen Ländereien.
Ein Beitrag zur :Militärpronoia der Palaiologenzeit
73
tes zu kultiviert sei , um ein so triviales vVort zu gebrauchen7. Lemerle beschäftigte sich mit dieser Frage überhaupt nicht. Beide Forscher waren jedoch davon überzeugt, daß Choniates durch seinen Text die Pronoia-Ordnung umschreibt, wiewohl er das " Tort Pronoia nicht verwendet8. Aus dem Choniates-Text schloß Ostrogorsky, daß die Pro noia-Ordnung die Vergabe von Ländereien samt den dort ansässigen Paröken bedeu tete!!. Der Pronoiarlll, sagte Ostrogorsky, bekam nun die Einkünfte aus den Ländereien seiner Pronoia, wie auch die Steuersumme, die die Paröken bis dahin dem Staat entrich tet hattenli. Außerdem waren die Paröken verpflichtet, ihrem Pronoiar als " Sklaven" zu dienen, d. h. (wie Ostrogorsky die "Torte des Choniates interpretierte) , ihm zusätzliche Dienste in der Form von angareiai zu gewährenl 2 . Als Entgelt dafür übernahm der Pronoiar die Verpflichtung militärischen Dienstes für den Staatl 3 . Ähnlich waren die Schlüsse Lemerles. Die Pronoia interpretierte er als eine Institution, in der der Kaiser einem seiner Untertanen als Lohn oder Entgelt zeitlebens staatliche Ländereien samt ihren Einkünften übergabI
Feodalite 28 bzw. Pronoia 25, A. 20. - Vgl. auch A. HOHLWEG,Pronoia 300, A. 59. Feodalite 28; LEMERLE, Agrarian HistOl'Y 230ff. Vgl. A. HOHLWEG, Beiträge zur Verwaltungsgeschichte des Oströmischen Reiches unter den Komnenen. München 1965, 85. [I OSTROGORSKY, Feoda.lite villages". - Vgl. Pronoia 48. 0 Ein Wort, das fast nirgends in den Quellen vorkommt. 1 11 Feodalite 30: ,, (Der Pronoiar) juit des revenus des biens qui lui sont attribues et leve des taxes sur les pareques installes sur ces terres". 12 OSTROGOR SKY, Feodalite 30: "Les paysans sont obliges de payer au pronoiaire les taxes qu'anterieurement ils payaient a I'Etat et de le servil' "comme des esclaves (ev ax�!!atL OOUAWV), c'est- a- dire de fournir des corvees". I:. A . O. 30: "A condition de preter le service militaire, le pronoiaire obtient des biens fonds avec les pareques residant sur leurs villages". 14 LEMERLE, Agrarian History 222: "The pronoia is an institution by which the emperor hands over to one of his subjects, as salary 01' reward, amI for l ife, real property belonging to the state, with the revenue it produces". Ir. LEMERLE, Agrarian History 232. Vgl. HOHLII'EG, Beiträge 83, A. 4. IH Deshalb ist nicht richtig, wenn N. OIKONOMIDES, A propos des armees des premiersPaleologues et des compagnies de soldats. TM 8 (198 1 ) 354, von einer "reserve seigneuriale" spricht. Das ist privates Eigentum des Pronoiars, das er unter üblichen Bedingungen verpachtete. 17 Vgl. LEMERLE, Agrarian History 233: (Die Ländereien und ihre Paröken) "are state 01' demosiary paroikoi, settled on state lands"; N. OIK ONOMIDES, 'H OlaVO!!� növ ßamAtxmv ,emaXEljJEwv' Tii� KQ�Tll� (1 170 bis 1 171) xal � OT]!!OaLOVO!!tX� 1tOAtTtX� TOD MaVOUl]A A' KO!!V11VoD, in: IlE1tQay!!. B' OLElTv. KQT]TOA. auvEoQlOU I I I. Athen 1 968, 1 98. Siehe auch oben A. 6. Deshalb finde ich die Meinung von H. AHR\YEILER, La politique agraire des empereurs de Nicee. Byz 28 (1958) 62, daß "Ies paysans qui les (seil. "villages en pI'Onoia") habitaient et exploitaient leu I' tene, pl'Oprietaires de leur bien personnei, devenaient des pareques de teile ou teile persOJ1I1e ", grundfalsch. 7 OSTROGOR RKY, H OSTROGORSKY,
Ioannis Karayannopoulos
74
manche Forschungsschlüsse, die uns vielleicht ein wenig befremden können's. Manche Details werden in späteren Quellen ergänzt, aber zumeist nicht genügend klar und eindeutig. Ein wichtiges Problem ist die Dauer der Pronoia-Vergabe - auf Lebenszeit oder auch erblich? Pachymeres berichtet unter den ersten Handlungen des neugekrönten Kaisers daß er, um das 'Vohlwollen der Armee zu gewinnen, ,,-tüv<; flEV xa{}lJflEQlvaT<; qJlAoTlflLm<; WqJEAAE xat XQ1JOOßOUAAOl<; Ta Ul'tEOXlJflEva 'tOU'tOl<; El'tA�Q01J xat l'tQO<; TO flEAAOV EU{}1JflOTEQ01J<; xa{}Lom, W<; a{}av(lTo1J<; Ta<; Ti'j<; twi'j<; l'tQovoLa<; xat Ta ölMflEva OlTlJQEOla 'tOT<; l'tmotv E1;ovm<; l9 . Man nimmt - vielleicht mit Recht - an, daß letzterer Satz Michael VII I . ,
"
bedeutet, daß die Pronoia seitdem erblich wurde20 . Daß die Dinge hier aber nicht so einfach sein können, zeigt das Beispiel des Stratiotes-Pronoiars Michael Angelos , dem die Pronoia des Konstantinos Kalligopulos verliehen wurde, obwohl der Sohn des Letz teren ein 00-Pronoiar oder j edenfalls Erbe seines Vaters zu sein scheint2'. Nach dem Tod des Michael Angelos ging seine Pronoia auf seine Erben über , nämlich auf seine '�Titwe Anna Angelina, seine beiden Söhne und seine Tochter22• Dadurch aber mußte seine Pronoia, sollte sie militärisch gewesen sein , aufhören, als solche zu existieren , und dies aus folgenden Gründen: a) weil sie auf mehrere Personen überging und infolgedessen entweder dem Umfang (wenn j eder Erbe nur einen Teil der Ur-Pronoia bekam) oder dem Ertrag nach für den Soldaten-Erben (wenn sie eine Erb schaft ex indiviso für ihn darstellen sollte) geschmälert wurde, was dem '�Tesen der Pronoia, die gut genug für die Soldatenausrüstung sein sollte, entgegenstand; b) weil mindestens zwei der Erben, nämlich die '�Titwe und ihre Tochter, natürlich keinen mili tärischen Dienst leisten konnten23 . Der Fall wurde aber noch komplizierter, als im Jahre
1264
das Lembiotissa-Kloster
ein kaiserliches Urteil erwirkte, aufgrund dessen die genannte Pronoia24 wieder dem Kloster zurückgegeben wurde25 . Die vVitwe Angelina und ihre Kinder verzichteten dar aufhin auf jeden Anspruch auf die AUfll'tlJ-Pronoia26, die infolgedessen aus ihrem Prakti kon gestrichen wurde27 • Welchem Zweck aber würde eine militärische Pronoia dienen, wenn sie Frauen vererbt oder an ein Kloster vergeben wurde? Entweder müssen wir also annehmen, claß die genannte Pronoia keine militärische war, wiewohl ihr erster Pronoiar, Michael Ange los, als Stratiotes erwähnt wird28, oder mit Ostrogorsky feststellen: " le clon des revenus fiscaux d'une circonscription determinee ne signifie nullement l'attribution de cette
IH "Vas soll z. B. die Phrase von LEMERLE, Agrarian History 241, daß Johannes II. und Manuel I. versuchten, ein nationales Heer neu zu bilden oder die Stratiotai erneut an dasLand zu binden , "but by the quite different institution of grants of paroikoi amI 01' the military pronoia, which is ... a pl'Onoia 01' proletarians"? Vgl. HOHLWEG, Pronoia 308; OHTROGORSKY, Pronoia 46. 111 Pachymeres II 5 (1 1 39, 6-8 FAILLER ) . '" OSTROC:ORSKY, Feodalite 94 : ,,(cette) expression ... signifle ... qu'alors les :TtQOVOlaL furent rendueR hereditaires". � I 111M IV 24 1 (z J. 1 259 oder 1274 ) ; vgl. O;;TROnoR;;KY, Feodalite 83. " 111M IV 244ff. ;:, Vgl.11Ißl IV 244-246 ; O;;TROGORRKY, Feodalite 05. ,. Die übrigens eine A<'qmT] ( ßLßclQLOV) war. ;c, 11hl! IV 246. 2(; Zum Terminus Aclfl:TtT] s. ORTROGORSKY, Feodalite 95, A. 2, und die dort enthaltenen Bemerkungen von H. Gregoire. '7 MM IV 244-246 ; vgl. O;;TROUOR SKY, Feodalite 05. 'H Vgl. MM IV 3 1 9 (v. J. 1 1 89 ) , wo die Rede von otQunwnxul aXtvT]tOl Xt�OEL<; ist. Darüber bemerkte LEMERLE, Agrarian History 223, A. 2 (auf S. 224 ) : "lt is not however ruled out, tImt here OtQatLWtlXUt designates the military pl'Onoia". .
•
=
Ein Beitrag zur Militärpronoia der Palaiologenzeit
75
circonscription en pronoia . On a,ttribuait de la meme maniere aux monasteres et autres institutions ecclesiastiques les revenus fiscaux et cela longtemps avant l'apparition du systeme de la pronoia2!1" , und diese Ansicht auch auf nichtkirchliche Personen ausdeh nen30 . Nach all dem kommen wir zum Schluß , daß die Terminologie der Pronoia-Institution mehr oder weniger unklar erscheint und bleibt; dies besonders dort, wo es sich um die Veränderung des Status der Pronoia (zeitlich, auf Lebenszeit , erblich) handelt . Die entsprechenden Quellenzeugnisse erlauben uns nicht , den kategorischen Schluß zu zie hen , daß z. B . "Michael V II I . die Pronoia erblich gemacht hat " . Deshalb hat übrigens G. Ostrogorsky selbst die Dimensionen der Pronoia-Reform Michaels VII I . auf vereinzelte Zeichen der kaiserlichen Gunst beschränkt3 1 • Die bis j etzt erwähnten Quellen geben uns zwar nützliche Auskünfte über die Pro noia, sie sind aber im allgemeinen vage und unklar . Unvergleichlich wertvoller sind deshalb die Informationen eines Prostagmas des Kaisers Michael VIII . vom Jahr
1272.12.
Darin wird dem Mitkaiser empfohlen, den besonders tüchtigen Soldaten einen Zuwachs ihrer Oikonomia bis zur Höhe von 24 oder auch
36 Hyperpyra
zu gewähren33 .
Der Herausgeber des Prostagmas, A . Heisenberg, meinte, daß in dieser Urkunde eine Unterscheidung zwischen ftlO{l-OCPOQOL (Söldnern) und EYYEYQ0ftftEVOL (eingeschriebenen)
atQoTLonal festzustellen sei , und folgerte daraus: "Die für uns nicht ohne weiteres deut liche Bestimmung . .. will sagen , daß der Mitregent den Söldnern im Heere eine Löh nungszulage bis zur Höhe von 24 Hypel1)ern, den eingeschriebenen Stratioten eine Vergrößerung ihres Soldgutes bis zum vVerte von
36 Hyperpern gewähren kann."
Und er
setzte weiter fort: " Diese Bestimmung erklärt sich aus der Zweiteilung des byzantini schen Heeres, das einerseits aus Söldnern bestand, die ihren Lohn in barem Geld erhiel ten , andererseits aus Stratioten, die ein Soldgut bekamen und dafür dauernd, in der Regel erblich , zu Kriegsdienst verpflichtet waren " 34 . Diese Auffassung übernahm Ostrogorsky : " Heisenberg a observe avec j uste raison que le passage cite (seil . Prostagma Michaels VII I . fondamentales de troupes byzantines:
1)
40,
Z.
79-81)
a en vue deux categories
les mercenaires qui reyoivent une solde . . . (seil .
� QOYo); 2) les pronoiaires - p ossesseurs terriens":15. Und weiter: "Quant aux (mercenai res) l'heritier du throne peut lever leur solde annuelle de 24 hyperpres. Quant aux pronoiaires, il peut leur attribuer des biens comme supplement, augmentant les revenus annuels de leurs obwvoftLo (JtQOVOLO) de
36 hypel1JI'es":J6 .
20 OSTROnOm;},y, Feodalite 72, A. 1, mit Hinweis auf den Traktat Dölger (F. DOLGER, Beiträge zur Geschichte der byzantinischen Finanzverwaltung , besonders des 1 0. und 1 1. Jahrhunderts. Darmstadt 1 9(0) 1 17, 38 ( IIEQL ooAq!VLWV). Vgl. auch DOLGER, BZ 45 ( 1 952) 476; OSTROGORSKY, Aristocracy 1 5. :111 Vgl. A. KAZDAN, Formen des bedingten Eigentums in Byzanz wäh rend des X.-XII. .Jahrhunderts. BNJ 1 9 ( 1 966) 223: "Der Militärdienst wal' auch kein Spezifikum der Pronoia; als Inhaber des Pronoia Rechtes konnten Klöster, F rauen und auch Geistliche gelten". Vgl. auch ebda A. (i! , wo die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, daß es Pronoiarioi im Diem;te eines Klosters gegehen habe. :!1 OSTROGORHKY, Feodalite 95: "il s'agira toujours de donations isolees, individuelles, en signe de favelll' imperiale expresse". Vgl. ebda. 96 lind 69-7 1 . :;2 A, HEIHENBERG, Aus der Geschichte und Literatm der Palaiologenzeit, SB 11lü:nchen, philos.-philol. Kl. 1 920, 1 0. Abh. ( !DEM, Quellen und Studien zm spätbyzantinischen Geschichte. London 1 973, I), 37-4 1 (Text). :;:; A. O. 40, 78: ,,�TQa"Wi)"[1]'; öE EUV avaqJavij XQ11OL[!O<; EV tij GTQaTELc;t auwu, EUEQYETll''}�oETm ltaQU GOU � xaL nQoo1'h\X11V oEsETm EnL Tij OlXOVO[!Lc;t auwu, [!EXQl<; ElXOOlTEOoaQoJV lJ1tEQnuQwv 11 xaL TQlaxovTa ES". - In Fällen, in denen nach dem Urteil des Mitkaisers ein höherer Zuwachs notwendig wäre, dürfte dieser nur nach kaiserlicher Genehmigung erteilt werden : Ebd. 40, 8 1 -84. :l-I A. O. 70. :;" OSTROGORSKY, Feodalite 96f. :1Ii A. O. 97. =
loannis KarayannopouloR
76
Heisenberg und Ostrogorsky wurden aber der Prostagma-Stelle nicht voll gerecht, denn es handelt sich hier nicht um zwei Kategorien von Stratiotai, sondern um zwei Belohnungsarten. Der Kronprinz kann die verdienten Soldaten entweder durch eine CP LAOt L�t La ) belohnen oder durch eine JtQoo{}�x:rl eJtt tij OLXOVO�t<;l:17. In ähnlicher "Teise interpretierte schon F. Dölger den
einmalige Geldgabe (Stipendium, Donativum,
Prostagma-Passus: "Verdiente Soldaten kann der Mitkaiser mit einer Zulage bis zu 24 oder
36 Hyperpern
bedenken":18.
Heisenberg stützte seine Hypothese (daß es sich um zwei Kategorien von Soldaten handelte) auf die Behauptung, daß EUEQYEtll{}�aEtm bzw. EUEQYWta der "populäre und zugleich technische Ausdruck" für die "Zulage zum Sold" sei:lO, negierte aber bald diese seine Auffassung, denn er führte schon eine Seite weiter aus , daß in der byzantinischen Umgangssprache EUEQYEtELV (und EUEQYWta) allgemein " verleihen" bedeutet, und bezeug te dies mit einer Reihe von Belegen40 . Aber gerade deshalb kann man nicht in der erwähnten Prostagma-Stelle eine Unterscheidung unter den Soldaten erblicken4 1 . "Vas bedeutet aber der durch das Prostagma vorgesehene Zuwachs? Heisenberg schlug vor: " Für die eingeschriebenen Soldaten (bedeutete er) eine Vergrößerung ihres Soldgutes bis zum '�Terte von
36 Hypel1)ern "42,
worin ihm L. Brehier folgte4:1 . Ostrogor
sky aber wandte sich dagegen: " A . Heisenberg" , schrieb er, "se trompe lorsqu 'il pense que par l'agrandissement des possessions dont il est question ici (scil. im Prostagma), on a en vue l'augmentation de leur valeur j usqu'a, la sonllne de
36
hypel1)eres"44 .
Es scheint, daß alle drei verehrten Byzanzforscher hier geirrt haben . Das Prostagma spricht nämlich nicht von der obersten Grenze der ganzen Pronoia, sondern von der obersten Grenze der JtQoa{}�xll, des Zuwachses: "xat JtQoa{}�xllv öE�Etm eJtt tij OLXOVO�t<;l
autou �EXQ L� 24 UJtEQJtVQWV � xat 36". Es ist also ein Zuwachs (eine "Vergrößerung" , wie Heisenberg formulierte) , der der ursprünglichen Pronoia hinzugefügt wurde , und dieser Zuwachs durfte den 'lVert von 24 bzw.
36 nomismata
nicht überschreiten .
"Vas den "Vert der Pronoia betrifft, war er laut Ostrogorsky nach ihrem j ährlichen Ertrag kalkuliert45. Lemerle betonte, daß aufgrund der Pronoia die Steuern und anderen Verpflichtungen des Pronoia-Landes dem Pronoiar anstatt dem Staate zu entrichten gewesen wären4ü. Den beiden Forschern folgten alle späteren Byzantinisten, obwohl sie manchmal den etwas unklaren Ausdruck "revenue" oder "rente" gebrauchten. Aus welchen Elementen aber wurde der 'lVert einer Pronoia-Posotes kalkuliert? Zunächst dürfen wir wiederholen , daß die Pronoia-Ländereien staatliche Ländereien
:17 "Vergrößerung" nach Heisenberg, "attribution deR biens COll1ll1e t-lupplell1ent" nach Ostrogorsky. :IH F. DÖLGER, Regesten der Kaiserurkunden des oRtröll1ischen ReicheR von 565 bis 1453, Teil 3. München- Berlin 1 932 (Ndr. H ildesheill1 1 976) 1 994 , nur daß er diese Zulage als reine Geldzulage hetrach tete. Vgl. auch KAZDAN, Formen des bedingten Eigentums 222, A. 2. :1II HEISENBERG, Pa,iaiologenzeit 70. 411 A. O. 7 1 , A. 1. - Vgl. M. C. BARTusm, A Note on Michael VIII's PJ'Ostagma for His Son Andronikos. BZ 8 1 ( 1 988) 269: "Euergesia does not mean a, strict increase in salary, but a further additional remunem tion". 41 Vgl. BARTUSli-l, Note 270; M. HENDY, Studies 1 621'. 42 A. O. 70. ", L. BREHIER, Les institutions de I 'empire byzantin. Paris 1 949, 391 : "Michel VIII lui (scil. Androni Iws II.) donna le droit de porter la valeur deR 3tQOVOlaL jusqu'a, 36 nomismata". .. Oi-lTROGOR i-lKY, Feodalite 97, A. 1 . • r. OSTROGORSKY, Feochtlite 97, A. 1: "Ie valeur de la pronoia ... (etait determinee) par le revenu annuel qu'on en tirait". 4B LEMERLE, Agmrian History 232: "fiscal revenue, tax es ami dues". 47 Vgl. LEMERLE, Agmrian History 233. Es ist nicht richtig, wenn H. AHR WEILER, La cOl1l�ession des droits incorporels. DonationR conditionnelles, in: Actes du XII" CongreR Int. des Etudes ByzantineR II. -
77
Ein Beitrag zur Militärpl'Onoia der Palaiologenzeit
waren und die dort ansässigen Paröken Öll�lOotaQlOl :rraQOlxOl, d. h . Staatsparöken47. Als Pächter von Staatsland mußten sie die entsprechende Pacht und sämtliche Arten von Steuern, vorab die Grundsteuer, entrichten . All dies bildete die Summe der Verpflich tungen, die der Paröke gegenüber dem Staat übernommen hatte, und deren Summe als Posotes oder Poson bezeichnet wurde48• Zu diesem vVert müssen wir noch die ayyuQELm und die XUVLOXlU hinzufügen, analog zu den Paröken der Großgrundbesitzer4n. 'Vir wollen daher folgende Schlüsse ziehen: a) den (regulären) Pronoiaren wurden ursprünglich gleichwertige Pronoiai verlie hen511• Dies ergibt sich aus der Anordnung, daß der eventuelle Zuwachs aus keiner anderen zufälligerweise vakanten Pronoia stammen dürfe, denn dadurch würde diese vakante Pronoia verstümmelt und nicht mehl' einem anderen Stratioten verliehen werden können; eine Pronoia durfte offensichtlich eine gewisse Steuer soll-Grenze nicht unterschreiten - eine solche Untergrenze war also festgelegt. b) Gemäß der Tüchtigkeit des Pronoiars konnte ihm ein Zuwachs in der Höhe von oder auch
36
36
Hyperpern gewährt werden; der genannte Geldzuwachs von
24
24
bzw.
Hyperpern bedeutet in Wirklichkeit einen Landzuwachs (:rrQo01'}�Xll) , d . h. zu
sätzliche staatliche Landfläche samt den Paröken, die diese Fläche bebauten und deren Steuersoll bis zu
24
bzw.
36 Hyperper j ährlich
betrug. 'Väre es nicht so, dann
müßten wir annehmen, daß dem Pronoiar entweder ein Land ohne Bauern zuge schrieben worden wäre, für das er B auern finden müßte, damit er das entsprechen de Steuersoll von bis zu
24
oder
36 Hypeq)ern kassieren
könnte, oder daß seinen
vorhandenen Bauern die Bebauung der zusätzlich gewährten Landfläche auferlegt würde - eine Regelung, die aber die Kräfte der Paröken überschritten hätte. Falls es sich um eine reine Geldzulage handeln würde, dann müßte sie als ElJEQYWLU (donativum , stipendium , qJLAOtl�LU oder ähnliches) aufzufassen sein. Es ist klar, daß von allen erwähnten Möglichkeiten nur die erste in Be trauht kOlllmt, denn sie entspricht am meisten der Pronoia-Institution . c) Der Zuwachs von
24
bzw.
36
Hyperpern dürfte nicht eine Verdoppelung - oder
noch mehr - der ursprünglichen Pronoia bedeuten . Viel logischer wäre, einen Zuwachs der anfänglichen Pronoia um 1/ (seil . 24 Hyp . ) oder um lh (seil. 36 Hyp . ) 3 anzunehmen; i n diesem Fall müßte die Basis-Pronoia 70-80 Hyp . betragen, eine Posotes, wie sie den Informationen der Quellen entspricht·,)l .
Belgrad 1964, 109, von einem "revenu fiseal ou economique en general, Jll'Oduit par une region (petite ou grande), habitee et exploitee par lei> lJ/'OjJrietaires du sol" sprieht. S. oben A 6 . 4 " Vgl. Ades de Xenophon. Paris 198ß, 1 5 (v. J. 132 1 ) , Z. 3f.: "xal nagaöoüvm EXUOHr '[ 0 OlXELOV nooav" ; ebd. Z. 80f. werden ayyagETm xal xav[oxLa erwähnt. 41. Vgl. A. Xen. 15 und 16 (v. ,J. 1321 ) , wo die Verpfliehtungen der Paröken aufgezählt werden. Vgl. A. LAIOu-THmIAIJAKll-l, Peasant Soeiety in the Late Byzantine Empire. Prim�eton NJ 1977, 5 , 47f., 1 45, 1 49, 217-220; 11'1. C. BARTUNIN, The Late Byzantine Anny. Anm; ami Society, 1204-1453. Philadelphia 1 992, 170. - Die ganze Pm;oteR betrug für die Kleinpl'Onoia um die 40 Nomismata, für rlie Mittelpronoia um die 80 Nom . Vgl. AHRWEILER, ConcesRion des rlroitH incorporels 1 1 1 , A. 48; N. OIKoNmIIDEH, A propos des annees des premier,; Paleologues et deR eompagnies de soldats. Tl1f 8 (1981) 353, 3,54, A. 8 - S. auch Les Archives de Saint ,JeHn Pl'Odrome sur le mont Menecee, erl. A. GUILLOU.Paris 198ß, NI'. l(j (v. J. 1325), Z. 30: 1'080tes 80 Hyp. Vgl. HENDY, Studies l(j:�. Diese Grenze überschreiten manche Großpronoiai, von denen man aber nicht weiß, ob sie auch das nach der Gewährung der Pronoia erworbene Grundvermögen einschließen bzw. ob ;;ie überhaupt Militärpl'onoiai waren. '"� Die Ansicht von AHRWEILER, Concession 1 1 1 , daß "l 'importanpe (der Militärpl'Onoüt) depend de la fonction ou de la dignite du beneficiaire", wird nicht. von den Quellenbelegen unterstüt.zt, die sie ebendort (A. 48) anführt; vor allem deshalb nieht, weil dOl't nicht klar i8t, ob alle angeführten Pronoiare wirklich Soldaten Warel1. Vgl. übrigens, wa8 Ahrweiler selbst in Politique agmire 58f. sagt. [,I Vgl. Z. B. LAIOu- THmIADAKIR, Peasant Societ.y 5; OIKONOMIDEN, Armees deH premiers Paleologue8 354, A. 8.
Ioannis Karayannopoulos
78
d) Die Erblichkeit der Pronoia ist während der Herrschaft Michaels V I I I . noch nicht die Regel , trotz der vVorte des Pachymeres, daß die Lebensfürsorge für die Militärs und ihre Alimente für sie und ihre Kinder zukünftig gesichert seien52 und daß die Soldatenpronoiai, gleichgültig ob die Besitzer im Krieg fallen oder sonst sterben sollten, ihren Kindern übertragen würden, auch noch in dem Falle, daß ihre Mütter sie
noch
nicht
geboren
hätteIl''':I .
Charakteristisch
sind
darüber
die
'�Torte
G. Ostrogorskys : ,, (la) preoccupation (seil . Michaels V I I I . zur Erhaltung der Pro noia) prouve, a toute evidence, que l'heredite (seil . der Pronoiai) n'est pas le regle et que la 3'tQOVOLU contüllle a etre envisagee comme une p ossession temporaire " 54 . Somit bleibt ein Pronoialand im Besitz des Staates , der e s einem Pronoiar aberken nen und einem anderen geben kann"". Aus dem vorher Gesagten kann man einen parallelen Zuwachs der Grundfläche einer Pronoia und der Zahl der dort ansässigen Paröken wie auch der dafür zu entrichtenden Steuer annehmen. Aufgrund dessen ist aber auch die Annahme berechtigt, daß das vVort Pronoia sowohl die verliehene Grundfläche als auch die entsprechende Posotes (d. h . Steuersoll der Pronoia b z w . Ertrag des Pronoiars) bedeuten konnte. vVenden wir uns nun der Frage zu, nach welchem Plan die Pronoiai verteilt wurden. Gewährte und verteilte man sie an j eden Interessenten nach dessen Gutdünken? Oder waren die Pronoiai in bestimmte W'ehrbereiche eingeteilt? Und sollte der zukünftige Pronoiar fürderhin innerhalb dieses Bereiches verbleiben? Dazu bietet das Prostagma von
1272
zumindest eine indirekte Antwort, indem es
darauf verweist, daß verstümmelte Pronoiai, da sie keinem Stratioten vergeben werden konnten, das Fehlen eines Stratiotes im Allagion zur Folge hätten5ü• Daraus können wir den Schluß ziehen, daß wenigstens im Prinzip eine Anzahl von Pronoiai j edem Allagion zugeteilt sein mußten . Dies bedeutet weiter, daß die für ein Allagion vorgesehene Anzahl von Pronoiaren analog zur Anzahl von Pronoiai sein mußte, die es im Bereich dieses Allagion gab . Hiezu ist zu bemerken, daß nach Pachymeres die Allagia gleichbedeutend mit Tag mata waren57 . vVenn aber Allagion einem Tagma gleichbedeutend ist, so ist es nicht abwegig, anzunehmen, daß Großallagia größere Kommandos waren, in wichtigen vVehr bereichen stationiert58.
02 Pach. 1I 5 (1 139 , 7f. FAILLER): " ... d)� a{}avutou� Ta� Tii� tWli� nQovoLa� xaL Ta �iLö6f.\EVa m1:T1QEoLa toT� nUlotV ESoV'ta�". Vgl. OSTROGORSKY, Feodalite 94: "Ia cUl'ieuse expression ,pour qu 'ils eussent desormai" a, titre immortel les pronoiai viageres' signifie, sans aucune espece de cloute, qu'alors les nQovOlUl furent rendues hereclitail'es". 0" Pach. II I (I 1 3 1 , 19-21 FAILLER): "Ta� Exdvwv (scil. OTQU'tlWTWV) nQovoLa�, xäv EV no)"Ef.\O) nLmolEv, xäv ano{}v�oxOlEV, yovlxa� Eyxa{}wTav toT� nawL, xäv nmv at yuvaTxE� xU'ta yaoTQo� EXOlEV TO xuoqJOQOUf.\EVOV". Vgl. OSTROGORi;KY, Feodalite 93: ,,(Michael Palaiologos) voulut attribuer, a titre hereclitaire, les biens clonnes en pronoia aux comhattants, aux enfants cle ceux qui etaient mOl'tH, ... meme lorsque ces enfants etaient encore a naitre au moment du deces paternei" . o� OSTROnORflKY, Feoclalite 98; vgl. auch 96: "le fait que la mesure cle Michael Palaiologue n'avait rien d 'une transformation generale et complete de la ]Jl'onoia en propriete hereclitaire aplmrait a,vec une clarte parfaite dans l 'e(lit" (scil. des Jahres 1 272) . o!i OSTROGORSKY, Feodalite 7 1 : "Le droit de propriete et disposition illimite de la terre donnee en pronoia c 'e"t l' Etat qui le garde ". "" HElflENBERCl, Palaiologcnzeit 40, 85: "ha f.\� Tii� nQovoLa� xo)"OßW{jdOll� )"ET'IJt� Tt� oTQaTuirwu EV 1:({> a)"),,aYLlp yEVljTUl". m Pach. IV 27 (ll 403, 1 Of. F AILL ER) : "TO öl; OTQanwnxov EV a)"),, aYLOl�, w� autot qJalEv äv ot Enl TWV TaYf.\UTwV XOlVO),,0YOUf.\EVOl, n)"dOtol� ouvLOTato". In der Folge führt Pachymeres eine Reihe von Tagmata (Allagia) an. r,s DarallH kann man den Schluß ziehen, daß die Rtrategü;che Gliederung des damaligen Heeres große VVehrbereiche ( Großallagia) mit Allagia ( Tagmata) und Stadtgal'l1isonen vOI'sal1. =
Ein Beitrag zur l\'Iilitärpronoia der Palaiologenzeit
79
Bartusis hat darauf hingewiesen, daß für die Zeit Andronikos' lI . , genauer gesagt von
1286 an ,
drei Großa.llagia (Thessalonike, Serres, Bizye) belegt sincl'5�. Man hat ange
nommen, daß die Großallagia in jeweils einer Stadt, d. h . in Thessalonike, Serres6U oder Bizye , stationiert waren; folgerichtig beha,uptete man , daß die Großa.llagia die Garniso nen diesel' Städte waren. So sprachen viele Forscher von YVachregimentern, Kavalleriekontingenten der Kai sergarde6! usw. N . Oikonomides, der anfänglich " contingent de cavalerie stationnant a Thessalonique (garde imperiale? ) " formuliert hatte62, änderte später seine Meinung und sprach von " soldats-pronoiaires . . . du grand allagion de Thessa.lonique "(j:l. Er charakte risierte sie als "cuirasses1i-l" und "megaloallagitai"ß5 und erwähnte auch weniger scll\ver ausgerüstete und bewaffnete Pronoiare, die über merklich kleinere Pronoiai verfügten'ifi, die aber unter den gleichen Bedingungen ins Feld zogen wie die megaloallagitai67. Außer dem , setzte Oikonomides fort, begegnen wir auch " grands seigneurs" mit einer Pronoia bis zu
400
Hyperpern und darüberll8.
Gestützt auf Ps. Kodinos unterschied auch Oikonomides in den byzantinischen Provinz armeen
f!oVoxaßuAAOL (Reiter mit einem Pferd) , ;;hxaßuAAOL (Reiter mit zwei
Pferden) , 'tQlxaßuAAOL (Reiter mit drei Pferden) und f!EYUAOUAAUy1:Lal, die mit mindestens vier Pferden ins Feld ziehen mußten69• In den Präambeln der Praktika des
14.
Jahrhun
derts, bemerkte er weiter, unterschied man öfter zwischen: a) Archonten (seil. Mitglie dern der kaiserlichen Familie) , b) Archonten (seil . "grands seigneurs" )1° und c) Stratio-
!in Die aber nur bis zum Jahr 1355 in den Quellen erwähnt werden, siehe ßL C. BARTUSIS, The Megala l Al agia and the Tzaousios : Aspects of Provincial Military Organisation in Late Byzantion. REB 47 ( 1 989) 186 ff. ,�) Nach derLesung der Urkunde F. DÖLGER, Aus den Schatzkammern des Heiligen Berges. München 1948, NI'. 50, Z. 4 durch D. Papachryssanthou (nämlich LEQQlUltlXOÜ statt 'IEQQlUltlxoü); s. N. OIKONOMIDES, Notes sur un p raktikon de pronoiaire (juin 1323) . TM 5 ( 1 973) 339, A. 8. H I BARTUI:lIS, Megala. Allagia 1 88ff. , mit der cliesbezüglichen Literatur. Vgl. DENR . , Late Byzantine Army 1 93ff. ';2 OIKONOMIDES, Notes 338. Vgl. P. CHARANIS, Monastic Properties ami the State in the Byzantine E mpire. DOP 4 ( 1 948) 177. H:l N. OIKONOMIDES, A propos des armees des premiers Paleologues et des compagnies de soldats. Tl1f 8
( 1 98 1 ) 353.
,;., A. O. 353. H!i A. O. 354. liII A. O. 354: "pronoiaires moim; lourdement equipes que les megaloallagitai, qui jouissaient de pronoiai sensiblement plus modestes". H 7 A. O . 354. Ebd. in A. 8 gibt Oikonomides Belege fürPronoiai von 40 nomismata: Actes deP hilothee, ed. 'rV. REGEL, E. KURZ, B. KORABLEV (Ac/es de I'AIlw8 VI). VV 20 ( 1 9 1 3) , Prilozenie 1 , NI'. 8 (z. J. 1344 ) , Z . 35; Actes d e Chilandar, ed.L . PETIT - B . KORABLEV (Ac/es de l'Athos V). V V 1 7 ( 1 91 1 ) , Prilozenie 1 , NI'. 45 (z. J. 1 319 ) , Z. 5; NI'. 46 (z. J. 1 3 1 9 ) , Z. 6; NI'. 12ß (z. J. 1 335 ) , Z. 1 1 ; vgl. auch Pach. 14f. (129, 201'1'.; 15ff.; 33, 3ff., bes. 7 FAILLER) ; zum Pachymeres- ZeugniR vgl. G . GEORGIADli-l-ARNAKIS, OL ltQWtOL O{}Ul!lUVOL. LU!lßOA� Ele:; to ltQ6ßA11!lU tT)e:; lttWOEUle:; toU EAA11VlO!lOU tT)e:; M. AOLue:; (1282-1337 ) . Athen 1 947, 39f., A. 13; DENi-l., Byzantium 's Anatolian Prol'inces During the Reign of MichaelPalaeologus, in: Actes du XII" Congres Int. d ' Et. Byz. II. Belgrad 19ß4, 40f. - Vgl. ferner OIKONmllDEi-l, A. O. 359. HK OIKONOMIDES, a. O. 354 - ohne jedoch zu erklären, warum diese "grands seigneurs" in keiner der Urkunden, auf die er verweist (A. 1 1 ) , die Titel tragen, die er ihnen - aufgrund der erzählenden Quellen zuschreibt (S. 355, A. 1 2- 1 5) . W'arum ist ferner in vielen dieser Urkunden keine Rede von Pronoia, noch weniger von militärif;cherPronoia'! Zumal in Actes de Docheiariou (Archives de I'Allws 1 3 ) .Paris 1984, NI'. 9 (v. J. 1 280/81) , Z. I l f. , ausdrücklich die Rede von den "tYXEXElQLO!lEvme:; UUtlj'l ÖLUcpOQOle:; ltuQu tfje:; ßUOlAElUe:; !l0U :rroAt1:I1WlC; uQxule:;" ist. H!I OIKONOMIDES, a. O. 353, A. 4 (auf S. 354) : ,, (Die !lEYUAOuAAuyltm) devaient partir en campagne avec au moinR quatre ll1ontures". 7" Mit einer GI'Oßpronoia von ca. 400 Hyperpem.
loannis KarayannoJloulos
80
ten (seil. pronoiaires reguliers) 71 . Bartusis zog daraus den Schluß , daß die Großallagia aus Kavallerieverbänden bestanden und daß die Kavalleristen diesel' Corps im allgemeinen wohlhabende Leute waren72. Nach ausführlicher Analyse der Problematik stellte er j edoch fest, daß die Großallagia aus a) Mittelpronoiaren, b) Stratioten, die entweder Kleinpronoiare oder gar keine Pronoiare waren, und c) Reitern und Fußvolk bestan den73 . Demgemäß entfällt die Hypothese von Oikonomides, daß die Großallagia aus lauter Kavallerieverbänden und nur aus Pronoiaren bestanden hätten74. Stattdessen können wir mit Bartusis schließen, daß die Großallagia sowohl aus Pronoiaren als auch aus Nicht-Pronoiaren bestanden und sowohl Reiter als auch Fußvolk enthielten75. Die verschiedenen Großallagion-Abteilungen waren verständlicherweise auch an an deren strategischen Punkten des Bereiches der Großallagia stationiert, aber die Groß allagia selbst wurden nach dem Namen ihres Kommandanturortes (Thessalonike, Serres, Bizye) benannt7f>. Zwölf Soldaten dieser Megala Allagia77, davon sehr wahrscheinlich sieben Pronoiare, sind für die Zeitspanne
1286-1355
belegt. Sechs davon gehören dem Großallagion Thes
salonike und einer dem Serriotikon Großallagion an78. Die relativ kleine Zahl der erwähn ten Großallagia-Pronoiare, zusammen mit der mittleren Höhe ihrer Posotes
(70-80
Hyp . ) , erlaubt die Annahme, daß diese Pronoiare den m ittleren Kadern der Großa.llagia angehörten7n. Dasselbe dürfte auch für die übrigen in den Urkunden angeführten Solda ten zutreffen80 . Übrigens findet man den Terminus Großallagion in den Quellen nur bis
7 1 ÜIKONlnIIDES, a. O. 354, A. 11: Mit einer Pronoia (PosoteR) von ca. 80 Hyperpern. Zu den Ausfüh rungen von Oikonomides ist zu bemerken, daß es in seinem UnterscheidungRschema keinen Platz für die Kleinpronoiare (Pronoia-PoRotes: 40 Hyperper) gibt. 72 BARTUSI", Megala Allagia 188. � Oikonomides beschränkt sich auf die Äußerung, daß die Großalla gia aus Kavalleristen bestanden. 7:l BARTURIS, Megala Allagia 188�193. Außerdem kann man auch folgende Frage stellen: "Varum heißen nur einige von den Großallagia-Pronoiaren "Megaloallagitai" und nicht alle, wo sie doch alle einem Mega Allagion angehörten'! Oikonomides stellte diese Frage nicht. Bartusis deutete eine Antwort an (Megala Allagia 189, A. 34): "Indeed, the wmd flEYaAoaAoyi,m appeaI's instead of flEYaAoanayi1:m in the Bonn ed. ofPs-Kodinos 42, 12". Handelt es sich dann um einen para etymologischen Gebrauch des \Vortes flEYaAOaAAayi,m statt flEyaAoaAoyi,m? 74 Und sie waren bestimmt nicht "garde imperiale", wie N. OIKoNmllDEfl, N otes sur un praktikon de pronoiaire. TM 5 (1973) 338, und TheProperties of the Deblitzenoi in the 14'h and 15'" Centlll'ies, in: Charanis Studies. ERsaies in honm ofP. Charanis, ed. A. LAJOU-TH
=
�
�
�
81
Ein Beitrag zur Militärpronoia der Palaiologenzeit zum Jahr
1355.
vVahrscheinlich hat die p olitische Situation danach dem Reich nicht
mehr den Luxus von autonomen Großwehrbereichen erlaubt . Wie aber zog der Pronoiar ins Feld? Manche Forscher vertraten die Ansicht, daß j eder Pronoiar über eine kleinere oder größere Gefolgschaft verfügte , die aus seinen eigenen Paröken bestand - gemäß dem Umfang seiner Pronoia -, und die ihn ins Feld begleitete8l . G . Ostrogorsky, der Hauptvertreter dieser Ansicht, formulierte folgender maßen: "SeIon toute apparence, la majoriM des pronolaires, qui ne s'appelaient pas en vain stratiotes, s'acquittaient personnellement du service militaire, partant en campa gne a la tete d'un certain nombre de leurs paysans" 8 2 . Trotz der kategorischen Einstimmigkeit der Forscher h a t es i n der Argumentation Lücken gegeben, welche man anerkennen mußte. So hat Ostrogorsky selbst zugegeben, daß die Quellen diesbezüglich keine direkte, höchstens eine indirekte Bestätigung lie fern : "Parmi les nombreuses donnees que nous possedons sur les pronolai , il n'y a ... aucune indication directe sur le point de savoir comment et de quelle maniere accomplis saient le service militaire les pronolaires et leurs paroikoi"8:J. Dies bis zum Jahr
1966,
als R . Browning als Ergänzung zu den von H . Hunger
herausgegebenen Prooimien der byzantinischen Kaiserurkunden84 aus dem Cod. Barocc.
131
eine Reihe neuer solcher Prooimien edierte8", die in die zweite Hälfte des
13.
Jahr
hunderts datiert werden können86. Eines dieser Prooimien ist betitelt "Tou 'AAlJU'WlJ Ei� :n:Qax'Ux6v87" . Die Bedeutung dieses Praktikons besteht darin, daß seine Präambel - nach 1. Sevcenko - das zuvor fehlende direkte Zeugnis über die militärischen Verpflichtungen der von einem Pronoiar abhängigen Leute (Paröken) liefert88. Auf jeden Fall, setzte Sevcenko seine Ausführungen fort, ist es der Mühe wert, zu untersuchen, ob dieser Text - wie andere auch - bloß den militärischen Charakter der Nikäischen Pronoia bestätigt, oder ob er von der Gefolgschaft des Pronoiars spricht und auf diese V\Teise mehr Licht auf die Frage nach der Zusammen setzung der byzantinischen Armee in der Pronoia-Periode des Kaiserreiches wirft80•
HI G. OSTROGORSKY, Observations on the Aristocracy in Byzantium. DOP 25 (1971) 12: "The size of the pronoiar's estate must have corresponded to that of the suite which accompanied him on campaign". HZ OHTROGORSKY, Feodalite 176,vgl. auch 120: (DerPronoiar und seineParöken) "etaient assujettis . . . a l'obligation du service militaire". Vgl. auch I. SEV(:ENKO, On thePreface to a Praktikon by Alyates. JÖBG 17 (1968) 65: (Die Pronoia-Abhandlung Ostrogorskys) "put an end to hesitations over the character (der Pronoia). It showed the pronoia to have been a conditional grant of State land ... in exchange for the obligation of military service". X" OSTROGORSKY, Feodalite, 176; vgl. auch DENS., GeflChichte des Byzantinischen Staates. München "1963,306, A. 3, U. SEVÜENKO,Preface 66: "Its (scil. derPronoia-Theorie Ostrogorskys) validity rests on its common sense amI basically on only two charters". '" H. HUNGER, Prooimion. Elemente der byzantinischen Kaiseridee in den Arengen der Urkunden (WBS 1). Wien 1964. Ha R. BROWNING, Notes on Byzantine Prooimia (WBS 1, Suppl.). Wien 1966. XI; Vgl. N. G. WILSON, The Date and Origin of Ms. BaroCl�i 131. BZ 59 (19ß6) 305-306. HJ BROWNING, Notes 30. Es ist nicht sicher, wer dieser 'AAua:t:1]� war. BROWNING, a. O. 10,und WILSON, Barocci 131, 306, haben ihn mit dem E1t:L 'WÜ XUVlXAElOU Nikephoros Alyates (bei Georgios Akropolites erwähnt) identifiziert. O. KRES'I'EN, Bespr. v. BROWNING, Notes. MIÖG 75 (1967) 454, wollte ihn mit dem ßEOnuQLO� Alexios Alyates identifizieren. Jedenfalls ist diesePerson ins 13. Jh. zu datieren, vgl. SEV(:ENKO, Preface 69. HH SEVÜENKO, Preface ß7: "The ideal document for our purposes, then, would be a praktikon for a pronoia holder, referring to the military duties of his dependents. It i8 just possible that a part of such a document has recently come to light" (gemeint ist Toü 'AAUU'WU El� 1t:QuX'ux6v) . H!I SmT(:ENKO, Preface 72: "It would be worth our while to find out wether it (scil. das Prooimion des Alyates) is just one more text confirming the military charactel' of land grants in the Empire of Nicaea, 01' whether - a more exciting possibility - it speaks of the pronoia holder's retinue and thus throws more light on the cOlnposition of the Byzantine army in the pronoia period of the Empire".
Ioannis Karayannopoulos
82
Aufgrund dieser Schlüsse Sevcenkos beeilte sich Ostrogorsky zu erklären, der Text von Alyates "contains a fairly clear allusion to the retinue accompanying a pronoiar!lll . Außerdem , meinte Ostrogorsky, beziehe sich das Zeugnis von Kekaumenos, auf das er verweist91 , nicht auf die Großmagnaten, sondern auf die "middle aristocracy" , was eigentlich - nach Ostrogorsky - bedeutet, daß das Gefolgschaftswesen in Byzanz "acqui red from the eleventh century onwards considerable extension " , und daß die Informa tion des Kekaumenos "reflets a situation that was normal and indeed common " fl2 . Trotz der verständlichen Zustimmung Ostrogorskys teilten nicht alle Forscher, wel che sich mit dem Alyates-Text beschäftigten, Sevcenkos Ansichten . Zunächst bemerkte A. Kazdan, daß nichts im Prooimion von Alyates auf Pronoia-, Land- oder Vasallenbe ziehungen hinweistm .
Derselbe Forscher führte weiter aus, daß S evcenko den "Soldaten" mit dem "Pro
noiabesitzer" identifiziertU4, aber keinen anderen Beweis für diese seine Behauptung bringt als einen Verweis auf N. Oikonomides, der aber ebenfalls diese Behaup tung nur aufstellt, nicht beweist95.
Aber auch M . C . Bartusis brachte gegen die Ansicht von Sevcenko eine Reihe von
Argumenten vor: erstens, daß die im Prooimion von Alyates ausgesprochenen Ideen so vage sind, daß sie sowohl ins
13.
wie auch ins
3.
Jh. gehören könnten!W; zweitens , daß die
Übersetzung des (J'tQm;Lw'tll� mit "knight" "unwarranted" istfl7; und drittens, daß die von G. Ostrogorsky und 1 . Sevcenlw verteidigte Meinung, daß das '�T ort (Juva(Jm(J[!6� des Alyates-Textes durch "retinue" zu übersetzen sei, nicht über j ede Kritik erhaben ist . Er betont dabei: "I do not find any necessary sense of subordination in the word as, for example, would be clearly suggested by hypaspistes, which in the middle Byzantine period was indeed used to mean retainer"98. Und Bartusis kam zum kategorischen
!l1I
ORTROGORSKY, Aristoeraey 14; in A. 54 fügte er hinzu : "In spite of the eaution (seil. Sevcenko's) expressed by the question mark ami the reservation made in a footnote rSEV(:ENKO, Prefaee 72, übersetzte (die Z. 71, (3) 6f . : EX TOÜ ltEQl alnov ltoAuaQ[{}[!ou ouvaoltw[!oü ) : "on aeeount of the large numbers in the Knight's (' I ) retinue", und in der Anmerkung f bemerkte el' da,z u : "Obseure sentence. It is not sure that the retinue is the Imight's rather than the Ruler's] this translation is undoubtedly eorreet and the author's conclusions [A. 0, 70: " . the list of people that must have followed in the main body of the "Alyates" praktikon was not only a list of peasants re�;icling on pronoia, land, but at the same time a list of those who made up the "soldier's" retinue at time of m ilitary campaigns. In short, the IJreamble of Bal'Occianus 131 woulel support Professor Ostl'Ogorski's theOl'Y") are eonvineing, as shown by the eomparable passages of Skylitzes anel Attaleiates". S. Skyl. 490, 20; 491, 37; 394,74; 481, 48; 496, 89; Attaleiates 41, 20; 96,9; 297, 21. - Kekaumenos 250, 6f. ; 256, I I f. ( LITAVR IN) ; vgl. a. O. 217ff. 111 Kelmmnenos 250 ,6-8: "xal EAEUßEQOl<; TOI<; 0CPElAOUOL [!E'tU ooü Elt0XEloßm TOI<; tltltOl<; xal E�EQXEOßm EI<; ltaQata�Lv" (= O;;TROGORSKY, Aristocracy 14, A. 51) und 256, 11f. : "avßQomou<; YUQ EXEL xal Aaov töwv" (= Aristoeracy 14, A. 50). 112 OSTROGORSKY, Aristocracy 14, 11:1 A . KAZHDAN, The Fate of the Intellectual in Byzantium. A PI'0POS of Sucie/y und In/ellec/'liaJ Life in Lule Byzunliu1n, by 1. Sevcenko. The Greek Or/hollo:!: Theol. Review 27/1 (1982) 88: "Alyates' pl'eface does not deal at a ll with the pronoia system; moreover, it eloes not deal with any kind 01' land 01' vassalage relationship. " '" Vgl. S EI'(!ENKO, Pre l'a ce 68: "A partieular class of ]ll'efaces deals with grants far soldiers, timt iR "holders of ]ll'Onoiae". !I;' KAZHDAN, Fate 87: "Sevcenko asserts t imt ,solclier ' was identical to the ,]ll'onoia holder ' ... , l'eferring to . N, Oikonomides, who alRo diel not prove this thesiR, but only asserted it." - A. Kazhdan meint damit N. OIKONOMIDE;;, Contribution a l'etude de la pronoia au XIII" siecle. REB 22 ( 1964) 173: "l'administration centrale assigne au stratiotes ( pronoiaire)". !In Army 230 : "the ideas expressed were as applicable in the t hil'd as in the thirteenth centuI'Y". - Vgl. A. KAZHDAN, Fate 88f. !l7 Al'my 230, - Vgl. KAZHDAN, Fate 88. !lK BARTU�IR, Army 231, "
"
=
Ein Beitrag zur JvIilitärpronoia der Palaiologenzeit
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Schluß : Das Prooimion (von Alyates) kann nicht als Zeugnis und noch viel weniger als Beweis dafür betrachtet werden , daß die Pronoiare mit einer Gefolgschaft ins Feld zogen00• M. Angold ha,t ebenfalls Bedenken gegen die Ansichten Sevcenkos geäußert. Die Meinung, schrieb er, daß die Pronoiarioi verpflichtet waren, m it einer gewissen Anzahl von Gefolgsleuten ins Feld zu ziehen, scheint keine Grundlage in den Quellen zu finden . Die Pronoia,rioi waren gewiß von "servants" begleitet, aber letztere können schwer als Soldaten bezeichnet werden ; und er schloß seine Bemerkungen mit dem Satz : "it is no reason to suppose that these (seil . servants) were furnished as a condition of holding a pronoia" 100 . Andere Forscher aber akzeptieren die Thesen von Ostrogol'sky und Sevcenk o . So verteidigte N . Oikonomides - in einem ziemlich unklaren Passus - die Ansicht, daß es Pronoiare gegeben hätte, die von ein oder zwei Mann begleitet ins Feld zogen11)[ . "Veiters wären diese den Allagia zugeteilten Pronoial'e gepanzerte Soldaten gewesen, mit der Verpflichtung, dem Kaiser zu dienen, innerhalb ihrer "region d'origine aussi bien qu'a, l'occasion de campa,gnes lointaines, sans p ouvoir exiger de solde supplementaire"102 . Er sprach so in einem Atem von "un ou deux hOl1unes" eines Kleinpronoiars, von ,;Unl]QETaL oder OLXETaL des nobles ou de I' empereur" und noch vom ,;Unl]QETLxOV Tlic:; oTQuTLac:;", ohne zu konkretisieren, wer wem angehört. Dieselben Bedingungen p ostulierte er auch für noch kleinere Pronoiare, deren Posotes die
40
memes conditions" für eine Pronoia von
und für eine von
40
Nom . nicht überschrittllJ3 . Nun, "les
80
Nom . anzunehmen,
dürfte m. E. nicht so leicht sein . Darüber hinaus nahm Oikonomides an, daß es neben den regulären Pronoiaren noch Großpronoiare gegeben hätte, mit Pronoiai, deren Posotes
400 und
noch mehr Hyper
pera erreichte . Diese Großpronoiare hießen EUYEVE'iC:;, aQxovTEC:;, OUYXA.l]TLXoL oder /-lEYLoTavEC:; - zur Unterscheidung von den gepanzerten (aber auch nicht-gepanzerten) Stratioten und verfügten, ohne Zweifel, über bedeutend größere Gefolgschaftenlll-i, was auch - nach Oikonomides - die Tatsache erklärt, daß in den Quellen des
14.
Jahrhunderts immer
mehr die Rede von Privatarmeen ist\ll5. O!l A. O. 231: "The preface cannot be used as evidence, much less as proof, that pronoiars campaigned with reta.iners". '''' JI'I . ANGOLD, A Byzantine Government in Exile. Government and Society under the Laskarids of Nicaea (1204-1262). Oxford 1975, 192f. 1111 OIKONOMIDES, A propos des armees des premiers Paleologues et des compagnies de soldats. Tl1f 8 (1981) 353: "aux annees 20 du X I V' s., cette SOIl1Jne (scil. die Pronoia-Posotes) tournait autour de 70-80 nomismata par an pour un cavalier du grand allagion de Thessalonique, qui partait en campagne ac compagne d ' un ou de deux hommes (les sources parlen t souvent des UJtllQETUL ou ObtETUL des nobles ou de I 'empereur, mais aussi de I 'UJt1'](lETLX(W Tll� OT(laTla�)" . Hier verwies Oikonomides auf SEV(:ENKO,Preface 65-72, und auf ANGOLD, Government 192-193, der aber nichts im Sinne der Ausführungen von Oilwnomides sagt. 1112 OI KONOMIDES, a. O. 353f. 1 11:1 A. O. 354: "ll me semble certain que les memes conditions prevalaient poU!' les pronoiares moins 10 1lrdement equipes .,., qui jOllissaient de pl'Onoiai sensiblement plus modestes", mit Verweis (in A. 8) auf A. Phi I . NI'. 8 (1344) ; A. Chil. NI'. 45 ( 1 319); NI'. 4ß (13Ul); Nr. 126 (13:�5),diePronoiai von 40 Nom. erwähnen. "" A. O. 353f. Anhand der Pmktika-Prooimien des 14. Jahrh underts unterschied Oikonomides die PI'OJ1()iare in: a) Archonten - l'I'1itglieder der kaiserlichen Familie, b) übrige Arehonten, und c) Stratioten. Die beiden ersteren wären Großpronoiare, die letzteren reguläre Pronoiare gewesen, mit einerPronoia von 80 Hyp. - Zu diesen Kategorien müßte auch noch die der 40 Hyperpyra-Pronoiare hinzugefügt werden, die aber Oikonomides hier nicht erwähnte. 111;, A. O. 354f. : ,, (Die Großpl'Onoiare, les grands seigneurs, scil. die EUYEVEl� , ä(lXOVTE�, ouyxAT]Tlxol ou f.lEYLOTavE�) .. . ont sans doute des suites plus importantes. Car, au XIV" S., il est de plus en plus souvent question d 'annees privees". Vgl. G. ÜSTROGORSKY , Aristocracy 7; N. SVORONOS, Societe et organisation interieure dans l 'empire byzantin au XI' siede: Les principa.ux problemes, in : Proceedings X I I I'" Int. Congress of Byz. Studies. Oxford 1967, 3771'. (Main paper XII).
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Doch unterstützt und bestätigt das aufmerksame Studium der angeführten Quellen belege eine solche Hypothese nicht. Zunächst ist es sehr fraglich, ob die erwähnten
EUYEVEL<; , ClQXOVt'E<; , o'UYXt-:llt'LXOL und rtEYLOt'UVE<; Armeeangehörige oder überhaupt Pronoia re waren106. Abgesehen davon ist es gut bekannt, daß höhere Offiziere und Zivilbeamte, aber auch rtEYLOt'UVE<; im allgemeinen - gleichgültig, was man darunter verstehen kann -, aus Sicherheits-, aber auch aus Prestigegründen waffentragende Leute um sich hatten107 . Dies aber ist eine Tatsache, die nicht nur in den späteren, sondern in allen Perioden der byzantinischen Geschichte festzustellen ist108• Wenn wir also von Privatarmeen sprechen, meinen wir damit nicht die Sicherheits gruppe, die jeder Angehörige der höheren Klasse immer um sich hatte . Privatarmee bedeutet vielmehr eine zahlenmäßig starke Gruppe von bewaffneten Leuten, die zumin dest einfache militärische Unternehmungen ausführen könnte. Begegnen wir einem solchen Phänomen in der spätbyzantinischen Zeit? Und bildet dergleichen eine spät byzantinische Eigentümlichkeit? Beginnen wir mit der Beantwortung der zweiten Frage. Sicherlich ist das Bestehen von kleinen Soldatenverbänden im Dienste eines militärischen Kommandanten eine Erscheinung, die in allen Epochen der byzantinischen Geschichte anzutreffen ist. Den ken wir nur an die Garde des magister militum praesentalis Aspar in der Zeit des Kaisers Leon I , l09, weiters an die Bukellarioi, Doryphoroi und Hypaspistai, von denen Belisar 7000 Mann in seinem Dienst hattel lO, oder an die 1000 Bukellarioi des Heermeisters Valerianus, von denen Prokop sprichtl l 1 , schließlich an die 400-Mann-Garde des Nar sesl l 2 . Alle diese bewaffneten und militärisch geübten Leute bildeten die Gefolgschaft eines j eden hohen Armeeangehörigenl l3. Jeder Herr von Bukellarioi übernahm ihre Unterhalts- und Ausrüstungskosten und lieferte ihnen die Kriegspferde1l 4 . Die materielle Abhängigkeit dieser Leute von ihrem Dienstherrn kreierte auch eine moralische Abhängigkeit von ihm, die die Kaiser aber entkräftigen konnten, indem sie anordneten, daß die Bukellarioi den Treueid nicht ihrem Dienstherrn allein, sondern zugleich auch dem Kaiser leisteten1l5. Dadurch wurde den Bukellarioi bewußt, daß es außer ihrem unmittelbaren Dienstherrn auch einen noch stärkeren Herrn gab, den allmächtigen Kaiser, dessen ÖOUA.OL nicht nur sie, sondern auch 106
Die Anm. 1 1- 1 5 bei OIKONOMIDES, a. O . 354f., geben keinen sicheren Anhaltspunkt dafür. Keine der
dort angeführten Quellenstellen erwähnt Pronoiai oder Pronoiare. 107
Z u Kant. II. 3 1 3 , 22f. vgl. G. WEISS, Joannes Kantakuzenos - Aristokrat, Staatsmann, Kaiser und
Mönch - in der Gesellschaftsentwicklung von Byzanz im 1 4 . Jahrhundert
Europa
(Schriften zur Geistesgesch. d. Östl.
4) . Wiesbaden 1969, 1 1 u. 1 3 . - Siehe auch Kant. I 436, 1 9-22: ( Syrgiannes) "haLQElav fjQ�a'tO
ouva{}QoL�ELV xal EaUti!> 3tEQutOLELV , OLOIlEvo�, w� EaV öUvallLV EaUti!> EX CPLAWV llaAWta 3tOAMiv xal OLXE'!:iiiv OUOtTjOT]taL aQxoüoav, ou ÖUVT]OoIlEVOU toü IlEyaAou ÖOIlEOtLXOU xaxiii � autov ötav ßOUAEtaL 3tOLELV". Siehe auch Gregoras I 1 7 5 , 22f., der von Gasmuloi spricht, die "lJ3t0IlW{}QL . . . tOI� EVö6�OL� xal 3tAOUtq> 3tQOEXOUOL tiiiv 'PwllaLwv" wurden. Vgl. auch 1. u. P. Z EPOI, Jus Graecoromanum 1. Athen 1 9 3 1 (Ndr. Aalen 1 962) 209 (52) (Novelle Romanos' 1. vom J . 935): "ti!> 3tATj{}EL 'tiiiv OLXEtiiiv , tiiiv Ilw{}aQvOUvtWV" . 108
Für die frühbyzantinische Periode s. Prokop , BV 1 1 1 , 30; II 1 5 , 1 ; 1 8 , 1 ; 2 1 , 9; 25, 8; 27, l O ; 28, 3
usw . ; Agathias I 1 5 , 1 ; Prokop , BP I 25, 7; Agathias III 4, 6. 109
llO III l l2 l l3
Malalas 369, 1 2 . Prokop , BG III 1 , 20. Prokop , BG III 27 , 6. Agathias I 1 9 , 4 . Ich lasse die Gefolgschaften ziviler Personen, die kleiner und nicht für den Krieg vorbereitet waren,
beiseite. l l4
Agathias I 49, 24; Prokop , BV 1 1 9 , 6 ; vgl. R. GROSSE, Römische Militärgeschichte von Gallienus bis
zum Beginn der byzantinischen Themenverfassung . Berlin 1920, 288. m
Prokop, BV II 18, 6; B G II 29, 20 ; vgI.GROSSE, a . O . 289 . Über den Treueid in Byzanz s . N . G.
SVORONOS, Le serment de fidelite a l 'empereur byzantin et sa signification constitutionnelle. REB 9 ( 1 95 1 ) 106-142.
Ein Beitrag zur Militärpronoia der Palaiologenzeit
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ihr Dienstherr waren. So konnten die Kaiser die Institution der militärischen Gefolg schaft abschwächen, sie sich dienstbar machen und die mit ihr verbundene ( militärische und soziale) Gefahr paralysieren1 Hi: die Gefolgschaften wurden in reguläre Verbände umgewandelt und bildeten nunmehr staatliche Truppen; das Thema der Bukellarioi zeigt eine solche Verwandlung par excellence l l 7 . Doch blieb das Bedürfnis jedes Kommandanten, eine kleine oder größere Gefolg schaft aus treuen Leuten um sich zu haben, sehr stark. Deshalb begegnen wir auch in den Quellen der m ittelbyzantinischen Zeit Formulierungen wie "er nahm sie unter die eigenen Doryphomi und Diakonoi auf' 1 l8 oder " er nahm ihn in die kaiserlichen Hetaireiai auf ' l l O , was bedeutet, daß Gefolgschaften auch in dieser Periode existierten 1 20 . In der zu untersuchenden Epoche erscheinen die Gefolgsleute häufig als " Oikeioi" und " Oiketai" . Übrigens sind auch diese Namen gar nicht so neu, denn sie begegnen schon im 5. und 6. Jahrhundertl2l . Dann erscheint der Terminus OLXElOC; als OLXElOC; a.v1'tQwJtOC; schon am Ende des 10. J ahrhundertsl22; urkundlich begegnet er im 11. J h . 1 23 und in anderen Texten des 14. Jahrhundertsl24. - Als OLXElOC; allein zum ersten Mal bei Theophanes Continuatus und bei Skylitzesl25. Zuerst .erscheint diese Bezeichnung im Sinne des (homo) familiarisl26, allmählich aber mit der spezifischen Bedeutung des Mannes, den ein Dienst- und Treue-Verhältnis mit seinem Herrn verbindet, in dessen Umgebung er lebtl27. Freilich gab es Oikeioi nicht nur in der Umgebung des Kaisers; auch die übrigen hohen Persönlichkeiten des Reiches hatten ihre eigenen Oikeioil28. G. Weiß , der diese Feststellung mit weiteren Belegen untermauertel20, zeigte auch, daß in den Urkunden 1 1 11
GROSSE, a. O. 2 9 1 . - Gegen die Gefahr, die aus den starken Gefolgschaften reicher Großgrundbe sitzer erwachRen konnte, wandte sich Rchon Leon 1. (CJ IX 1 2 , 10 v. J. 468) und vor allem Justinian 1., rleRRen entRchiedene und konsequente Maßnahmen für längere Zeit nachwirkten ; vgl. J. KARAYANNOI'ULOR, Das Finanzwesen des frühbyzantinischen Staates. München 1 958, 8ff. 117 GROSSE, a. O. 291 . "" Theoph. Cont. 7 , 1 für die Zeit Leons V. d. Armeniers ( 8 1 3-820) . Vgl. ebd. 226, 20: ,,'t�v ltEQL uu'tov öOQmpoQLuv" ; H. G. BEeK, Byzantinisches Gefolgschaftswesen. SB München, ]Jhil. -hist. Kl. 1 966, 1 0 . Weitere Belege : Theoph. Cont. 1 99 , 1 5 ; 239, 1 ; GenesioR 59, 39; BEeK, a. O. 1 1 , 1 4 , 1 8 . 1 1 11 Nikeph. Bryennios 7 7 , 5f. - Interessant sind auch die weiteren Worte dieses Autors : " iH}o� YUQ WÜW ßUOlAEÜOl 'PwIlULWV WU� 'tWV aQLo'twv avöQwv ltuiöu� xuL 'tWV Ei'i YEYOVO'twv 'tlj mpwv uu'twv UltTjQWL<;t
(Z. 6-8 ) . "" Vgl. auch die ultUOmOWL, von denen Attaleiates 4 1 ,20, 96,9, 297,22 und Skyl. Cont. 1 2 1 , 5 sprechen. - OSTROGORSKY, Aristocracy 1 3f. 121 5. Jh. : Malchos, H GM IV 1 27 , fr. 1 8 : " IlLo{}mpoQm otxELm" . 6. Jh. : Menander, HGM I 8 , 20, fr. 9: "ltQwwo't(itT]� TOÜ otXE'tLXOÜ" . Vgl. G ROSSE 288. 1 22 Inschrift von Hieronda (Didymes) V . J. 988/989: H. GREGOIRE, Recueil des inscriptions grecques chretiennes d 'Asie Mineure. Amsterdam 1 968, 74f. 1 2:' A. Lavra I, NI'. 4 1 , Z. 28; MM I 45, 49; J. V ERPEAUX, Les Oikeioi. Notes d 'histoire institutionnelle et sociale. REB 23 ( 1 965) 89. I t4 Ps.- Kodinos 26, 6 1 . Ita Theoph. Cont. 359, 1 5 ; Skylitzes 49 1 , 3 6 . - Vgl. OSTROGORi:lKY, Aristocracy 1 3 , A. 4 3 . ItU Belege bei VERPEAUX , a. O. 90f. In Vgl. V ERPEAUX , a. O. 9 1 : (Die Bänder) "qui Ullissent un oikeios au personnage dont il depend, sont des liens d'EXÖOUAEUOl� et des liens de ltLOn�, service et fidelite". Vgl. J. DARROUzf;i:l, Epistoliers byzantins du Xe siecle.Paris 1960, 308, und das Typikon des lsaakios Komnenos vom J. 1 1 5 2 . Speziell für den Oikeios des Kaisers gibt Verpeaux folgende Begriffsbestimmung (S. 92) : "l'oikeios apparait comme un personnage de l'entoUI'age de l'empereur, a son service, ayant avec lui des relations caracterisees par la fidelite, plus etroites que celies d 'un simple serviteur ou d'un fonctionnaire". - Über den otxEio� als Würde am Kaiserhof s. A. IüzDAN, Social'nyj sostav gospodstvujuscego ldassa Vizantii XI-XII vv. Moskau 1 974, 8 lff. 12" S. Z. B. Konst. Porph., De cer. !. 89 (398, lf.); MM IV 89; V ERPEAUX, Oikeioi 9 1 . I ZII G . VVEIRS, Joannes Kantakuzenos - Aristokra.t, Staatsmann, Kaiser und Mönch - in der Gesell schaftsentwicklung von Byzanz im 1 4 . Jahrhundert (Schriften zu/' Geistesgesclt1:chte des Östlichen Eu.l'O]Ja 4) . Wiesbaden 1 969, 1 1 3f. ouYXU'tUAEYELV"
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des 1 4 . Jahrhunderts neben " Oikeios" auch "Anthropos" - in derselben Bedeutung erscheintl3n. 'Veiters stellte er fest, daß Johannes Kantakuzenos mindestens an zwei Stellen seine "Oiketai" als "Oikeioi" tituliertm und daß sich Oiketai des Kaisers Andro nikos IH. als dessen Oikeioi bezeichnen1:12• Damit kommen wir zur zweiten Gruppe der Leute, die den Kaiser bzw. die hohen Megistanes umgeben, zu den Oiketai. 'Vie der Terminus " Oikeios" so geht auch "Oike tes" sehr weit zurück, denn schon im 6. Jh . treffen wir einen nQwToaTaTll� TOÜ OlXETLXOÜ 1:1:1 • G. "Veiß hat auch richtig bemerkt, daß nach den Zeugnissen des Kantakuzenos "der Schluß nahe liegt, daß die OlXETal eine Untergruppe der OlXELOL bildeten " 134. Sie standen zwar niedriger als die Oikeioi, aber sie waren keine Diener im heutigen Sinne , geschweige denn Sklaven. Dies zeigen die zahlreichen Quellenbelege zur Genüge , die G. "\Teiß heran zogl35. Die Hauptunterschiede zwischen Oikeioi und Oiketai bestanden a) in dem verschie denartigen Status der beiden Gruppen und b) in der Art ihrer Entlohnung. Die Oikeioi waren oft Sprößlinge höherer Sozialklassenl3o, die danach trachteten, bei dem einen oder anderen Dynatos, wenn möglich beim Kaiser selbst, Karriere zu ma chen137. Sie erhielten gewöhnlich keinen Sold - sie brauchten auch keinen, denn sie verfügten meistens über ein ausreichendes Vermögenl38, das ihnen sogar die Möglichkeit gewährte, ihre eigenen Oikeioi (und freilich auch Oiketai) zu haben 1 :J 9• Trotzdem erwar teten und bekamen sie von ihrem Dienstherrn auch Landverleihungen, Privilegien und all das, was sie reicher und stärker machen könnte14o. Im Gegensatz zu den Oikeioi bekamen die Oiketai einen Soldl41 . Trotzdem waren sie keine Söldner im üblichen Sinne , denn Oiketes eines Dynatos oder sogar des Kaisers zu sein, gewährte einem etwas von der Autorität des Dienstherrn142. Sie bekamen den Sold jedoch , weil sie - ausschließlich mit den Angelegenheiten ihres Dienstherrn beschäftigt - Mittel fürs Leben finden mußten. Nichts hinderte im übrigen einen befähigten Oiketes daran , es zum Oikeios zu bringen , sobald er manche Voraussetzungen erfüllte - gewöhn lich das Vertrauen des Dienstherrn und ein gewisses Vermögen. Oikeioi und Oiketai gehörten also zur Gefolgschaft eines Mächtigen; die Oiketai standen tiefer als die Oikeioi,
1 :111
A. O. l 1 4f. - Vgl. auch OSTROGORSKY, Aristocracy 1 2ff. Kant. II 1 4, 1Of. mit I 560, 1 0; \'VEISS, Kantakuzenos 1 45. 1:12 Kant. II 282, 6; 283, 3; WEII:lI:l 1 45. 1 :I:l Menander I 8, 20; GRORRE 1 95, 288. I :l-l \;VEISS 1 45. !:Ir, WEII:lS 1 43ff.; auf S. 1 48 erwähnte er die Bande, die sowohl die Oikeioi als auch die Oiketai mi t ihren Dienstherren verbanden. I :lIi In mittelbyzantinischel' Zeit waren dies aber öfters auch Menschen, die "aus dem sozialen Nichts stammten": BECK, Gefolgschaftswesen 1 8. 1 :17 S. z. B. Nikeph. Bryennios 263, 2; 283, I ; 295, 1; Skylitzes 48 1, 47; Zon. III 655, 1 2; vgl. BECK, Gefolgschaftswesen 20, 25, 2ß, 27, 30; ID., Konstantinopel. Zur Sozialgeschichte einer frühmittelalterlichen Hauptstadt. BZ 58 ( 1 9ß5) 1 4ff. S. auch Kant. 1 436, 20; 475, 1 8 ; VERPEAUX, Oikeioi ß, 9; WEIHS, Kantaku zenos 143; BARTUH1R, Army 222. I :I K V gl. speziell über die kaiserlichen Oikeioi : BARTUSIS, Army 223: "The oikeioi of an emperol' ... were mmally aristocrats in their own right, dependent on the emperor only for a small part of the status they enjoyerl". Vgl. Kant. I 64, Hf.; 108, 10; BECK, Gefolgschaftswesen 30. I:'" Kaut. 1 436, 20; 45ß, 1 8f. ; OHTROGORHKY, Aristocracy 1 3 ; BARTusm, Army 222; WEI!';!';, Kantakuze nos 141. 1411 \\l EISS, Kantakuzenos 141, 1 42. 1<1 Kant. I 1 42, 2f.; BARTURII', Anny 1 50. - Vgl. Kant. 11 1 37, 2 , und D. NICOL, The Last Centuries of Byzantium, 1 2 6 1 - 1 453. New York 1 972, 1 95f. 142 BARTURII', Army 222. 1:11
Ein Beitrag zur l\Hlitärpl'Onoia der Palaiologenzeit
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trotzdem hat es zwischen den beiden Gruppen keine klare - und vor allem keine unüber windliche - Grenzlinie gegebenl43. Wie stark die beiden Gruppen, also die Gefolgschaft eines Mächtigen, in der Palaio logenzeit sein konnte, wissen wir nicht genall . Auf j eden Fall ist es eine grobe Übertrei bung, wenn behauptet wird, daß sie manchmal Privatarmeen bilden konntenl44. Derglei chen wird den Quelleninformationen nicht gerecht. Erstens, weil diese sehr kleine Zahlen in bezug auf die Gefolgschaft angeben. Im Jahre
1334
z. B. war Syrgiannes, als er von
seinem Stratopedon wegging, nur von einem halben Dutzend Oikeioi und von fünfmal so vielen Oiketai begleitetI4.'i . Beispiele von zahlenmäßig stärkeren Gefolgschaften - aber bei weitem nicht so stark wie diejenigen der frühbyzantinischen Zeit - haben wir für Andronikos I H . und für Johannes Kantakuzenos . Der erste verfügte über zweite über
500
300,
der
Gefolgsleutel4H.
Speziell in bezug auf Kantakuzenos ist die Art und "reise interessant , wie er bei der Bildung seiner Gefolgschaft vorging: Er nahm auf und beschirmte j eden befähigten j ungen Mann und ordnete ihn entweder unter seine Oikeioi oder seine Oiketai ein l47 . Aber die erwähnten B eispiele beziehen sich nicht auf irgendwelche Archonten oder Megista nes, sondern auf den Kaiser selbst und auf den Großdomestikos, also die höchsten Persönlichkeiten im damaligen Reich . Außerdem erlauben auch diese Zahlen nicht, von einer " Armee " zu sprechen. Und schließlich: Sollten Andronikos und Kantakuzenos über diese " Privatarmee" verfügt haben , so konnten die Untertanen diesem Beispiel gewiß nicht folgen . Es stand also den äQXov'te�, eUyeVeL� usw. keine zahlenmäßig starke Gefolgschaft148, noch weniger eine " Privatarmee" zur Verfügung, mit der sie Kriegsoperationen hätten durchführen könnenl49. Eine dritte Kategorie von Gefolgschaftsleuten - die aber keine richtige Gefolgschaft , sondel'll v ielmehr ein Armee-HilfskOl'ps bildeten - wal' das Hypel'etikon, die Männer also , die die gröbste Arbeit im Aplekton verrichteten und dem kämpfenden Teil der Stratia zur Seite standen . Aufgabe des Hyperetikon war das ''Veiden der Pferdel50 , die Begleitung der Last
tierel5 1 , die Aufsicht über den Transport des Armeematerials und ähnliche Arbeiten 1 52 .
Die erste Frage , die bezüglich des Hyperetikon auftaucht , ist, ob es global der Armee zugeteilt war oder jeder (berittene) Soldat seinen bzw. seine eigenen Helfer hatte . Die Quellen für unsere Zeitspanne drücken sich darüber meistens nicht klar aus. Man kann
l4:l \\'EIRS,
Kantakuzenos 145. Wie es OIKONOMIDES, Armees des premiers Paleologues 355, belmuptete. Kant. 1 456, 1 7 ; vgl. BARTUSIS, Army 222. I . ,; Greg. 628, 4; OSTROGORi:lKY, Feodalite 178; ID., Aristocracy 27 ;P. MUTAF(:IEV, Vojniski zemi i vojnici viiv Vizantija prez XIII-XIV v., in: Izbrani proizvedenija 1. Sofia 1 973, 583; BARTUSIS, Army 224. 1 4 7 Kant. Il 247, 31 (Fall Apelmene); 432, 3 ( Fall Kalekas). Vgl. WEli:li:l, Kantakuzenos 30f. - In den erwähnten Fällen hatte Kantakuzenos am Ende jedoch keinen Erfolg : beide Männer, Apelmene unr! Kalekas, fielen später von ihrem Beschirmer ab. I 4 H Vgl. Kant. II 23ß, 3f. OI-lTROGORi:lKY, Al'istocracy 1 3f. bezieht sich auf Militärs. Aber auch in den erwähnten Fällen haben wir es nicht mit autonomen Truppenverbänden zu tun. Das Zeugnis von Zonaras III 7ß7, 8, auf das Ostrogorsky hinwies, ist ohne Zweifel eine rhetorische Übertreibung und bezieht sich nicht auf eine militärische Gefolgschaft; vgl. BARTUSII-l, Army 224, 227. 1 .11 Vgl. BARTURIR, Army 224 : "The relatively infrequent mention 01' the Oikeioi 01' military leaders ami soldiers suggests timt such Oikeioi were not very numerous" ; vgl. auch a. O. 22ß: "The simple fact is t imt the historians never spea.k of great numbers of soldiers accompanying great men on campaign. " V gl. ebda 227 weitere diesbezügliche Bemerkungen von Bartusis. I r" Kant. II 430, 2f.: ,;tOU<; TE VE[lOfU�vOU<; Lmwu<; ... 1:11<; oTQanä<; EXEAEUE wu<; vO[lEa<; (muYEtv EI<; Kou[lou T�11vU". 1,,1 Kant. I 3ßl, 1 9f. : "XWAUO[lEVOt uno TE TÜlV axtto(jloQWV xal TOÜ üHou OlXETlXOÜ avanE(jluQ[lEVOU auwI<;". 1+1 I ."
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trotzdem aus ihnen schließen , daß mindestens die Kader der Armee über ein solches
V:7tTJQE'tLx6v verfügten 1.53. Was geschah aber mit den gemeinen berittenen Soldaten ? Hatten sie einen Helfer? Und reichte ihr Sold aus , um solche Helfer zu unterhalten ? Die Quellen sind diesbezüg lich nicht mehr sehr ergiebig. ""ViI' wissen aber, daß in früheren Zeiten die Soldaten Helfer hatten. Dies stand in den militärischen Handbüchern geschrieben und wurde im mili tärischen Alltag praktiziertl.54. E s ist aus den spätbyzantinischen Quellen nicht ersichtlich, ob das Hyperetikon, das den gemeinen Soldaten zur Verfügung standl55, von ihnen selbst oder von der Armee intendanz bezahlt wurde. Eine Stelle bei Akropolites spricht von den "Tzulukones" , die gegen fll(J{}6� den Soldaten dientenI5!l. Hatte nun aber jeder Soldat seinen eigenen Tzulukon oder gab es ein Hyperetikon (Tzulukones) , das für alle gemeinen Soldaten zuständig war ? Ich würde für die zweite Hypothese plädieren , denn es wäre unrealistisch, daran zu glauben, daß j eder Soldat über einen eigenen Tzulukon verfügte oder - anders ausgedrückt - daß jeder Tzulukon nur für ein einziges Pferd Sorge zu tragen hatte, zumal wir wissen, daß in früheren Zeiten ein Helfer für drei bis vier Soldaten zuständig warl57 • Während der Schlacht blieb das Hyperetikon im Aplekton , das es zugleich bewachte . Obwohl es sehr primitiv bewaffnet war, wurde es manchmal in leichten Operationen verwendet. Kantakuzenos spornte das Hyperetikon bei der Belagerung von Serres im Jahre
1246 an , die schlecht befestigte untere Stadt anzugreifen .
Die Tzulukones nahmen
B ögen, Säbel und Holzbretter als Schilde und griffen die Stadt an158. Zusammenfassend können wir sagen: Die Oikeioi waren Anhänger und Freunde des Kaisers bzw. der hohen Armeeangehörigen. Hier müssen wir uns vor Augen halten, daß das Wort OtXELO� (genauso übrigens wie das W ort ÖOUAO� 'tOU alJ1;oxQCt1;oQo�) eine Aus zeichnung für den Betreffenden war, denn dadurch wurde demonstriert, daß er in der Umgebung des Kaisers verkehrte oder jedenfalls zu denen gehörte, die im - direkten oder indirekten - Auftrag des Kaisers handelten i59• Deshalb konnten Angehörige des Militärs aber auch - und vor allem - des kaiserlichen ( d . h . staatlichen) Dienstes als Oikeioi des Kaisers bezeichnet werden10o• I"
Vgl. BARTUSIS, Army 23 1 : ,, (das Hyperetikon) perfonned the basie support funetions essential to every field army : supply and transport". Jr.:< S. z. B. Kant. 1 475, 9f. : "EX tGlv E:rcUPUVGlv tLVU<; oAlyou<; (U:rcOAE�Uf.lEVO<;) XWQi<; tGlv :rcQo<; u:rcTjQwlu<; tEtUYf.lEVWV" ; vgl. BARTU�IS, Army 231. 1 04 Maurikios, Strat. I I 6, 2 1 ; 6, 30f. : ein Helfer für 7 Föcleraten bzw. 2 Helfer für 5 Optimaten. S. Le traite sur La guerilla (De velitatione) de l 'empereur Nieephore Phoeas (963-969), edd. G. DAGRON - H. MIHAESOU. Paris 1 986, 268; vgl. 1 09, 29-33 (De velit. XIX 5) "ta tEAElUV EXELV EAEU{}EQtUV . . . xal tGlv U:rcTjQEtOUf.lEVWV uutoI<; atQutLWtGlv xul tou<; :rcEQl UUtou<; ä:rcuvtu<; . Toüto YUQ UQX�{}EV xul u:rco :rcUAUIOÜ EI<; UUtou<; xul auvEtTjQElto xul ÖLE
xul EV toI<; tuxtLxoI<; ßlßAIOl<; . . .
EYYEYQUf.lf.lEVOV" . Ir,"
Kant. I 362, 4: "EX tGlv U:rcTjQEtoUVtWV toI<; atQutuotm<;" . Akrop. 75, 1 : "tou<; E:rcl f.lw{}<ji toI<; atQUtlWtm<; ÖOUAEUOVtU<;, oü<; xul T�OUAOUXWVE<; � XUÖUIU yAwaau XUtoVOf.lu�El" . BARTUSlS, Army 222; ANGOLD, Government 192f. 1"7 Vgl. die
�QE{}l�EV . . . 01: . . . OQGlVtE<; . . . t�V XWQuv EUE1CIßUtov, tu t6�u Auß6vtE<;, Etl öe xul tu<; a:rcu{}u<;, xat tlVU<; auvlöu<; E�uUtoaXEölUaUVtE<; 00<; ua:rclöu<; . . . XWQoüm XUtu tii<; XWQu<; uutoßod" . BARTUSIS, Army 23 \ ; ANGOLD, Govern ment \ 92f. 1 "9 Vgl. N. SVORONO�, Le serment de fidelite a l'empereur byzantin et sa significa.tion constitutionnelle. REB 9 ( 1 95 1 ) 1 38; J. VERPEAUX, Les Oikeioi: notes cl'histoire im;titutionnelle et sodale. REB 23 ( 1 965) 92. w" MM IV 54 (NI'. X II I); 1 39 (NI'. L XXI) et passim.
Ein Beitrag zur Militärpronoia der Palaiologenzeit
89
Die Oiketai wiederum waren Soldaten , die gegen Entgelt für ihren Dienstherrn kämpften. Beide Gruppen waren nicht so zahlreich, daß sie richtige feldzugsfähige Verbände bilden und Kriegsoperationen größeren Stils unternehmen konnten . Sie waren aber sta,rk genug, um ihrem Dienstherrn das notwendige Prestige zu verschaffen und ihm im Kriege reell helfen zu können . Der Armee in ihrer Ganzheit diente das Hyperetikon, das mindestens zum Teil von der Armeeintendanz bezahlt wurde und der breiten Masse der Soldaten gute Dienste leistete. Die ersten beiden Kategorien waren Kampfgruppen; die dritte kämpfte nur gelegent lich und nahm nur an leichten Operationen teil. Das bisher Gesagte ist nur ein minimaler Teil der Fragen, die sich auf die militärische Pronoia und auf das palaiologenzeitliche Heer überhaupt beziehen. Es wären noch zu behandeln: die Frage der kollektiven Pronoia sowie die Frage nach dem Bestehen und V\Tesen der Soldaten-Kompanien. 'Veiters wären zu untersuchen: das Söldnertum , die Aushebung, das Exerzieren, die Zusammensetzung der Armee, die Rolle der Pronoia im Militärwesen der Palaiologenzeit und die soziale Stellung der Soldaten in der damaligen Gesellschaft . Alle diese Fragen, die bis jetzt nicht oder nur beiläufig, unsystematisch und nicht immer richtig beantwortet worden sind101 , machen klar, wieviel Forschungsarbeit noch notwendig ist, bis wir zu verläßlichen Schlüssen gelangen . Und in diesem Sinne sollen die obigen Ausführungen ein Beitrag zu der angegebenen Problematik sein.
1111 Eine Ausnahme bildet jedenfalls das Buch BARTUSIS, Army. Aber trotz der Tatsache, daß deI' Autor seine Materie sorgfältig durchdacht hat, wirft das Buch mehr Fragen auf, als es Antworten geben wollte. Zitiert sei auch, obwohl noch nicht gedruckt, die Dissertation TR. MANIATI- KoKKINI, '0 ßutavTlv6� {}EO!!6� Tfj� rrQovoia�.
ANG E L IK I E . L A I OU I D UM B A R T ON O A K S
THE CORRESPONDENCE OF GREGORIOS KYPRIOS AS A SOURCE FOR THE HISTORY OF SOCIAL AND POLITICAL BEHAVIOR IN BYZANTIUM OR, ON GOVERNMENT BY RHETORI C The voluminous correspondence of the Patriarch Gregorios Kyprios which consists of
(1283-1289),
242 lettersl, has remained curiously underused for the study of Byzan
tine social or economic history of the early Palaeologan period2. Perhaps this is so because the Patriarch was an ineffectual man in government, and, according to those who can judge such things, rather a mediocrity as an intellectual figure3. And yet it is arguable that the thoughts and words of a mediocrity are not a bad measure of society: "by the fruits of their mediocrities ye shall know them" is not a bad guide. His letters are, indeed, very useful. They are full of references to realia: very rich in information about book making, for example, or tax-farming, or the abuses of officials, conditions of travel and seasons of travel, diseases, their treatment and doctors, the provisioning of Constanti nople, etc. There are many personal references, including circumstantial discussions of his illnesses4. "The urge to communicate personal experience"5 which Paul Magdalino has noticed as a characteristic of the literati of the
12th
and early 13th centuries, is very much
present in the correspondence of Gregory of Cyprus as well. I ndeed, his correspondence is marked by the centrality of his personal experience and the experience of a circle of friends. 'Vhile the study of the realia included in the correspondence is a worthwhile enter prise, equally important is the information we can derive for the ideology and practice of government in the restored Empire. I do not mean the official ideology, encoded in and officially expressed by writings dealing with the Emperor's rule, or in the
I
prooimia
of
\V. LA�IEERE, La tradition 'IIla'J/,uscrile lle la Correspondance de Gregoire de Chyprc. B russels 1 937, 1 54ff.
I have used here the edition of Sophronios EUSTRATIADER,
rQ11YOQIOU wi] Ku:rtQiou obwUflEVlXOi] I1mQlCtQXoU Emmo)"al xal fli]fiOl . Ekklesiastikos Pharos 1- 5 ( 1 908- 1 9 1 0) , w h ich I sometimes checked against the Cod. Mutinensis 82 ( I I I C3) and the Cod . Vat. Gr. 1085. The letters to Raoulaina are to be found in the Codex Mutin. 82, and the Cod . Vat. Gr. 1 085. Some have been published by S.
KUGEAS, ZUI' Geschichte del'
MUnchener ThukydideRhandschrift Augustanus F. BZ IH ( 1 907) 588-H 09 . On the period, see H. HUNGER, Von \Vissenschaft und KunRt del' friihen Palaiologenzeit. JaBG 8 ( 1 959) 23- 55 . 2
For studies examining specific letters and iSHues, see M . V . BIBIKOV, Svedenija
Grigorija KiprRkogo i 'IstOl'ii Georgija Paehimera'.
ZRVI
18 ( 1 976), 93- 99; and C.
0
pronii v pismaeh
RAPP, Ein bisher
unbekannter Brief des Patriarchen Gregor von Zypern an Johannes I I . , Sebastoluator von Thessalien. BZ 81 ( 1 988) 1 2- 28 . On epistolography as a source for social h istory, see V. A .
SMETANIN, Vizantijskoe
obscestvo X I I I-XV vekov po dannym epistolografii. Sverdlovsk 1 98 7 . lowe this reference to Alexander Kazhdan. :I
N . G. \V'ILSON, Scholars of B yzantium . London 1 983, 223-4. For much more positive assessments of
Gregory, see C . CONSTANTINIDER, Higher Education in Byzantium in the Thirteenth and Early Fourteenth Centuries. Nicosia 1 982, and A . PAPADAKIR, Crisis in Byzantium: The . Filioque Controversy in the Patriar chate of Gregory II of Cyprus ( 1 283-1 289 ) . New York 1 983, esp. pp. 29-4 7 . •
Psoriasis, a bad back, and stomach pains: of. EUIlTRATIADER let. 7 2 and Cod. Vat. 1 085 let. 204 to
Raoulaina, (fo l . 260ro ) . Co
See P . MAGDALINO, The Literary Perception o f Everyday Life i n Byzantium, in: IDEM, Tra(iition and
TransfOl'mation in Medieval Byzantium . London, Variorum Reprints 1 99 1 , Study X, 3 6 .
Angeliki E. Laiou
92
imperial documents, for that has already been studied6. Rather, I am interested in the ideology that underlies the actions of those responsible for government, that is, in functional ideology, and in the interplay between perceptions about how society should be ruled, and how influence is exercised through the relationships and connections among those who ruled it7. The correspondence of Gregory of Cyprus is a dossier consciously compiled: the Patriarch, in a letter to the Grand Logothete, Theodore Mouzalon, explained how he went about it: he was recalling his letters to his friends, to be copied out for posterity; the letters were like his children, he said. As for the letters sent to Mouzalon, after the Patriarch had reread them he decided that only a few were worth saving: the others he returned, with the request that they be destroyed, so that his "lack of learning"
(af!u{}ELu)
would not survive to shame hims. The Patriarch includes in the "book" of
letters the one sent him by Mouzalon in response to this request, which helps explain to posterity how much care he had taken about these letters. W�hat was the criterion of selection? If we are to believe the Patriarch, he wanted to leave to posterity "a work of rhetorical excellence":
(VJtOf!Vllf!U Aoyntfj<; XUAALLEXVtW;)9.
It is, of course, a matter of pride
in his rhetorical and linguistic stylelO• The Patriarch, who, in his school days in Constan tinople, had written an inelegant Greek and subsequently read on his own classical rhetorical texts to get to the graceful and truly Attic style, prized clarity combined with variation, sublimity, a style with rhythm and a noble conjunction of wordsll. He was a teacher of rhetoric, and he knew it to be a tool of persuasion; he admired Demosthenes and tried to emulate the orator Aelius Aristidesl2. His concern with good style is con-
H
H. HUNGER, Proimion. Elemente del' byzantiniRchen Kaiseridee in den Arengen del' Urkunden.
Vienna 1964; IDEM, State and Society in Byzantium. Proceedings of the Royal Irish Academy, Section C, vol. 82, C, number 8 (1982) 197-209, on the imperial ideological program. 7
Ramsey MACMuLLEN'S Corruption and the Decline of Rome. New Haven and London 1988, is an
important study of such phenomena, and of these aspects of government. H
EURTRATIADES, letters 155, 156, 157.
o
EURTRATIADES, let. 157. Some of the letters of his correspondents were also saved, notably some by
Mouzalon (EUI:lTRATIADES, let. 116,118) and Saponopoulos. Lameere,p. 156,notes that Gregory did not have the time to assemble and edit all of the letters included in the file, since the last ones appear to have been written close to his death. He suggests that Nicephorus Choumnos or Theodora Raoulaina may have been responsible for the final collection and publication of his letters and other works. In
1
SEVUENKO, Theodore Metochites, The Chora and the Intellectual Trends of his Times, in:
P. UNDERWOOD, ed.,The Kariye Djami, vol. 4, Princeton 1975, 19-22; cf. A. KARPOZILOI:l, The Correspondence of Theodoros Hyrtakenos. JOB 40 (1990), 286: people sa.ved letters as records of their contact with others, but also as works of literature. II
See his autobiography in PO 142,28,29. Cf. Cod. Vat. GT. 1085,259vo,letter 200
(
=
Cod. Mutin. 82,
no. 191 fol. 176vo-l77ro) to Raoulaina: he admires in her letter its rhythm, the complexity of reasoning ,its artful composition
(TO (JUVE(JTQaf.lf.lEVOV TooV VOllf.lClTWV, 11 xaTu TE;(VllV (Juv{}�Xll) . On Gregory of Cyprus as
intellectual and teacher,see CONSTANTINIDEK, Higher Education, passim.
12 EUI:lTRATIADEI:l, letters 38, 62, 75, 169, 100; letter 169, to Constantine Akropolites, logolheles ton genikoll, is particularly instructive: he is seeking a manuscript of Aristides, which once belonged to Atzonas
and now belongs to Akropolites, not in order to study it - in the past he did, but now he is too occupied with ecclesiastical matters - but rather so that he can complete a manuscript which belongs to himself, has lacunae, and is in a sorry state: he wants to complete it and have it repaired, for the instruction of future men of letters. Aelius Aristides was a representative of the Second Sophistic, and as such highly influential in Byzantium. Metochites wrote a treatise comparing the merits of Aristides and Demosthenes, and described their different styles as deriving from the forms of government they lived under: Aristides, living in a monarchy, was given to panegyric and verbosity. See 1. SEVUENKO, The Palaeologan Renaissance, in: vv. TREADGOLD, ed., Renaissances Before the Renaissance. Palo Alto 1984, ref. 146, 163-4, and IDEM, Theo dore Metochites, 47-48. Theodore Metochites considered Gregory Kyprios a model of eloquence: SEV(:ENKO, Etudes, 41, n. 4, and pp. 26-27.
93
The Correspondence of Gregorios Kyprios
stant: a letter from Mouzalon to him indicates what the admirable qualities were: harmony, beauty of composition, sublimity, and, perhaps above all, the vividness of style: in short, elegance of style and argumentation, pleasing both to the mind and to one's sense of beauty: elegance and eloquence, with persuasiveness often being a function of both13. Simplicity
(acpEAElu)
of style is considered infelicitous or risky in these circles,
and Theodora Raoulaina has the temerity of telling the Patriarch that some of his letters to her were simple in style and "too priestly". The Patriarch then defends himself on the basis that at least there is clarity in those lettersl4. But it is clear that, like Mouzalon, he admires artistic form at least as much as content and subject matter. Art and content may be intertwined, in that art itself is persuasive: thus, he may have saved those letters which he considered most artful, those he considered persuasive, and perhaps those he had sent to particularly close friends or particularly influential peoplel5. This being the case, the use one makes of the dossier for social history is somewhat circumscribed by the purposes of the compilation. Certainly the realia herein contained have their own value. But any effort to gauge the importance of particular questions solely by, for example, a statistical investigation, is doomed to failure. On the other hand, a study of the contents of the letters can help us to identify not only intellectual norms but also certain social values held dear to the circle of Gregory Kyprios, and certain ways of behaving which depended for their effectiveness on elegance and elo quence. The form of the Patriarch's intervention in social and political affairs is also clarified by the letters preserved: a first observation is that he is a master of indirect intercession through high officials who are his friends and who appreciate his talents as an orator. He thus embodies in his actions as Patriarch the connection between literary success and success in politics16. In terms of subject matter, the letters the Patriarch has found worth preserving deal with a great number of topics. There are letters that have to do with his private affairs (his illnesses, the clothes he orders, books above all); and there are letters which in one way or another are letters of petition. These allow us to observe the links of solidarity which the Patriarch had forged around himself, and which find their way into his letters
I:j Cf. EUSTRATIADES, let. 116: T11V 0/..00<; uQjlOVlaV, 1:�V btl jlEQOU<; ouv{}�X1]V, 1:0 1:fj<; oUWPQaOEoo<; xa/../.. o<;, 1:0 jlEYE{}O<; 1:fj<; Evvola<; EV oihoo 1:a1tELvij xaL �QaXU1:a1:1J 1:ij lJ1to{}EoEL, � 1:0 �{}o<; 1tAEOV 1:WV a/../..oo v. PG 28-29: 0X1]jla1:ooV E�a/../.a . yfj<;, ElJxQLVEla<;, OEjlV01:11w<;, YOQY01:1]w<;, xaL nov wii fj{}ou<; xa/..wv jlE't:a 't:LVO<; EUQu{}jlla<; xaL ouv{}�X1]<; oux aYEvoii<;. These are variations on the seven forms of style: OQ(P�VELa, jlEYE{}O<;, xa/../.. o<;, YOQY01:1]<;, �{}o<;, a/..�{}ELa, OELV01:1]<;: SEV/';ENKO, Etudes, 53, n. 5. See also the same work for an extensive discussion of different views of
style among Byzantine intellectuals in this period. I.
EUSTRATIADES, letter 187; cf. let. 214 in Cod. Vat. Gr. 1085, 262ro (Cod. Mutin. no. 208 fo. 184vo-
185vo). For clarity versus
arpE/.. ELa, see 1.
SEV/';ENKO, Etudes sur la polemique entre Theodore Metochite et
Nicephore Choumnos. Bl'Ussels 1962, 51-58. If>
In a letter to Neokaisareites, he refers to a discourse of the latter, whose subject matter is humorous;
nevertheless the writing of it is a work of art. The fad that there are 29 letters to Raoulaina, mostly concerned with matters which seem trivial to us, i.e., exchange of presents
01'
exchange of good wishes,
suggests that he saved those because of their style, and also because he valued his friendship with her. For "persuasive" letters that were saved, see EUSTRATIADEI-l, nos. 115, 116, 117. 1. SEV/';ENKO, in: Society and Intellectual Life in the Fourteenth Century.
XIVe (Jongres International des Etudes Byzantines, Rapports.
Bucarest H171, has noted that, according to George Lapithes, rhetoric is a useful and necessary art along with the art of law: p. 26, from J. F. BOISRONADE, Notices et extraits de la Bibliotheque du Roi. 12 (1831) 15. On the role of rhetoric and the rhetorical style in Byzantine literature, its form and content, see H. HUNGER, The Classical Tradition in Byzantine Literature: The Importance of Rhetoric, in: M. MULLETT and R. SCOTT, ecld.,Byzantium and the Classical Tradition. Birmingham 1981, 35-47 (p. 39 for epistolography). Iii
In a somewhat different vein, I. SEV/';ENKO has commented on the fact that in this period literary
success could open the way to high office (Theodore Metochites, 20), and on the fact that the existence of the imperial COUl't as a source of patronage influenced intellectua.l life, since the intellectuals had to do their best to t)atter the rich (ibid., 21).
Angelild E. Laiou
94
either for praise or for opprobrium. Links of solidarity played a material role both in his correspondence and in his public or government behavior. Indeed, the spheres of public and private are not at all clearly distinguished. Country and family are treated in a variety of ways. Sometimes, Gregory identifies himself with his country of origin, Cyprus. This occurs in a positive fashion when he remembers his childhood and youth, and the foods to which he was usedl7. There is also positive mention of Cyprus when he refers to the friendships he has made with people who were near neighbors. One "recent" friend was a merchant from Ptolemais (Acre), a Chris tian, and described as a Syrian. This man of substance - he owned his own ship, presum ably a large one, since it made the trip from Acre to Constantinople to the Black Sea, as well as being a merchant - seems to have had the Patriarch's ear. Acre is the first place the young Gregory reached when he left Cyprus to seek an education, and he stopped there on his way to Anaia and eventually to Nicaea. He retains a sense of geographic proximity and closeness between Cyprus and the coast of Palestinel8. On the other hand, there are negative mentions of both country and family when individuals exploit them to curry favor with the Emperor by claiming to be the Patriarch's countrymen and relativeslO. It is not that the Patriarch was averse to the Emperor or anyone else doing favors to his people; it is, rather, that he wanted to choose the people who would get favors: his circle of friends and pupils, the people working for him, those he had taken lmder his protection, those whom for one reason or another he wanted to support. A turn of phrase Gregory favors is the use of terms connoting blood relationship to describe both his friends and the means of communicating with them. He calls Nicepho rus Choumnos and Neokaisareites "bad children, but not my children - and if I had had children I hope they would not have been like you," but the negation is peevish, and in the same letter he talks of brothers not by blood but by behavior
(OUX ... � cpual<; ... aAA'
6 1{)Orro<.;)20. Mouzalon's words are described as marvellous, in that they are both nu merous and excellent; they are compared to the rare case of the father of many and good children21. To Theodora Raoulaina he writes as a father - and so on22. Friendship is a condition that binds him with many of the recipients of his letters. But what is friendship based on, and how is it maintained? Friends are bound by links of affection and trust, according to the proverb that pronounces
XOLya La Lmy cpLAWY.
They are those to whom one may and indeed must speak
the truth, without losing their friendship; for they know that one cannot change one's nature, they respect that, and they remain friends nevertheless; it is to friends that one can write fairly sharply, and with a nasty twist, without fearing that they will be insulted. Thus, in a letter to Staurakios,
17
cho,rtophylo,x
in Thessaloniki, which begins by
Emn'RATlADEI>, letter 188 to Raoulailm, on the subject of mulberries; let. 4 about fish: he was an
islander and now lives by the sea. IX
The Syrian merchant from Ptolemais in Palestine (EUi-iTRATIADEI:l, let. 164, LAURENT 1540, s.a.) is the
same, I think, as the one in a letter to Raoulaina, Cod. Vat. Gr. 1085, 260ro (no. 202). For Gregory's trip to Acre, see PO 142, 24. Cf. the case of Yrtakenos, who came to him to tell him about the state of ecclesiastical affairs, because they were compatriots: EUi-iTRATIADEH, letter 125, to ll'Iouzalon, LAURENT 1522, Ii.a. A. KARP()ZILOi-i, (The Correspondence of Theodoros H yrtakenol', 278) sees no connection between thil' man and
Theodore Yrtakenos. Certltinly no connection can yet he proven, but I see nothing in the chronology to exclude the pOSl'ibility that they were the same perl'on. Iii
See EUHTRATIADEi-i, letter 136, LAUHENT 147(j, eml of 1285; EUi-iTRATIADEfl, letter 13(), where he says
that he has 200 relatives in Cyprus al1ll more than 200 compatriots, all of whom are poor. If the Emperor extends charity to all of them, the Patriarch will be criticized. Gregory, in fact, seems to have been bol'l1 to a distinguished although impoverished family. 2"
EUflTRATIADER, letter 57.
21
EUflTRATIADER, letter 54.
22
Cod. Vat. Gr. 1085, fo!' 259ro-vo (let. 2(1).
The Correspondence of Gregorios Kyprios
95
declarations of love and friendship, and with an urging for the exchange of letters, Gregory continues: "You say that the
oXLu60'l.(!d6LOV
(hat) is being woven and I believe
you; but how long can I believe you, when it is now two years that it is being woven? If I had a head like that of Cyclops, nay, not Cyclops, but of a mountain, even then this would have been an excessive length of time. . . " 23 Friendship will endure even if office, or promises or wealth, or the harshness of discourse interfere. Friends must stay in close touch with each other. Visits are mentioned frequently, with the inevitable complaint that they are not frequent enough, and with the proper excuses made if one has not visited when one was expected24. Letters can substitute for visits, and sometimes follow upon a visit. The main thing is that there should be interchange and exchange between friends. Much of the interchange is based on visits, letters, exchange of literary works and exchange of gifts, as well as loans of manuscripts. The friendship based on the teacher-pupil relationship is particularly strong: George Akl'opolites is addressed as "my lord teacher"
and is asked to read an oration on Dionysius the
(XUQLE �L01J 6L6aoXUAE),
Great (in all probability, Pseudo-Dionysius the Areopagite). If Akropolites judges it to be good (there is a comparison of Akropolites to an
ellanocl1:kes
and a just judge), it will
then be circulated among the "many friends who have asked for it"25. Theodore Mouza lon, Grand Logothete during Gregory's patriarchate, was his pupil, and the relationship is never forgotten; there seems to be a circle of "companions", presumably Gregory's old students, with whom he keeps in contact26. Gregory's twenty-nine letters to Theodora Raoulaina, most of them still unpublished, provide the most complete picture of friendship and the ideas and values invoked in letters of friendship27. The nexus of their relationship is her erudition, or at least this is what the Patriarch prizes enough to talk about: he admires one of her letters to him, and about another he says it is too brief2H. In his admiration, he sends her his prayers: that she may gain Paradise, and on this earth that she may surpass all women of old in logic and wisdom; that God may add wisdom to her wisdom and science to the science of her discourse29. Their friendship is nurtured with visits, the exchange of letters, the exchange of gifts and the exchange of manu scripts. Two of his letters to Raoula.ina31l and the forms of discourse between friends. He apparently had at his house a number of her books, which he returns to her, because it is the Great Lent, and he has other things on his mind. He is keeping two volumes, one of Aelius Aristides where the text is bad and
2:1
EUSTRATIADES, letters 76, 82, 99, 106.
24
EURTRATIADES, letters 49, 68, 79, 90, 101, 103.
2" 21i
EUSTRATIADES, letters III, 112. EURTRATJADES, letter 91 to Mouzalon
"xal -WU£ aAAou£ OflLA1ltU£" (OflLAllt�£ can mean student), regret "AvbQE£
ting that he could not keep their usual Wednesday meeting:
the predilection of Byzantine epistolographers for Hermes, God of Rhetoric, see HUNGER, The Classical Tradition, p. 45 . •John Glykys, NicephOl'us Choumnos ami Manuel Neokaisareites were also his students: SEV(�ENKO, Theodore :MetochiteB, p. 19, nn. 3 & 4; CONNTANTINIDES, op. 27
!:it.
Some have Leen published Ly KUGEAK, Bee supra, note 1. On Raoulaina and her relationship to
another Theodora, see A. -M. TALBOT, Bluestocking Nuns: Intellectual Life in the Convents of Late Byzan tium, in: C. MANGO and O. PRITNAK, ed., Okeanos. Cambridge, Mass. 1984, 604-618;
R. S. NELflON and J.
LO\rDEN, The Palaeologina Group: Additional Manuscripts ami New QueBtions. DOP 45 (1991) 59-68; A.-M. TALBOT, Empress Theodora Palaiologina, Wife of Michael VIII. DOP 46 (1992) 295-303.
220).
CO (!. Mutin. 82, no. 19] lfo!. 176vo-I77I'O]), aml 2(j3vo (let.
2"
Cod. Vat. Gr. 1085, fo!' 259vo (let. 200
211
OO
=
=
Cod. Mutin. 82, no. 191
(fo!. I 76vo-177ro). :lII
Cod. Vat. Gr. 1085, no. 21,1, fo! ' 2621'0
DES no. 187.
=
Cod. Mutin. 82, no. 208, fo!' 184vo-185vo; and EUflTRATIA
Angeliki E. Laiou
96
has to be corrected when he has the time, and the other a very good exemplar of Demosthenes, which he will give out to be partly copied by Melitas31, against quite a lot of money. Don't worry, he says to her, you will receive the entire book, containing the best of Demosthenes' orations. In return for the books he is sending her, he is asking for the Ethics of St. Basip2. She thinks she had given him the book as a present in the past, but he never received it; she either forgot to send it, or the man entrusted with it forgot to bring it. In any case, the Patriarch concludes, if the book has not been lost, it makes no difference whether it be reckoned his or hers: the use of it will be shared, as will the benefit from it
(xOlV�V ��v Etvm 't�v XQfjOLV auLOu, xOlV�V bE xat 't�v wcpEAELaV 't�V art' auLOU) ,
a commonplace sentiment about the community of property between friends. It is this letter among others, it seems, that Raoulaina found to be too simple in style and "too priestly,"
(rtQEO�1J'teQLxa)
and containing nothing high-minded33. In response,
the Patriarch wrote a letter that was quite defensive, as well as convoluted, arguing that the greatest virtue in a letter is clarity, which he hoped his had. In any case, he asked her never to stop expecting the best from him. But it seems that the lady had accompanied her scolding letter with a gift of food; for which the Patriarch, in ending his own letter, gives a qualified thanks, saying that those who ate it thought it very good; but he himself could not eat it, for it was too sweet and he was afraid it would cause him thirst. In her letter, Raoulaina seems to have asked the Patriarch to urge the copyist to be careful not to stain her book. He then launches into a defense of Melitas, who is so careful that he never stains even the copy he is making; as for the original, which he touches only with his eyes, there is no fear of staining that34. The points of interest in the letter have to do with the conventions of letters of friendship. The sharp tone between friends is so frequent that it is perhaps not only a character strain, but also a convention35. The exchange of gifts has to be a true exchange; sometimes, as here, it is accompanied by complaints about the gift sent by the friend; more often, and less objectionably, it is accompanied by a belittling of the gift sent by oneselfl6. Both of these attitudes connected with gift exchange may be observed in the rest of his correspondence with Raoulaina. The gifts they exchange are, apart from letters37, books, which are given or loaned, and food. He sends her part of the gifts that he receives from others: thin reeds for making pens; small but excellent melons brought him by some monks from Peraia:J8; "phoinikes" and other honeyed sweets from Palestine39, brought him by his Syrian merchant friend; some fish from Lake Askania near Nicaea, wrapped in laurel leaves and myrtle; cherries; saffron; caviar from the Caspian Sea, sent him by
:11
On him, see Pachymeres, I I, 385�388. A very ambitious man, whose means were not commensurate
with his ambitions, he eventually committed suicide. :12
PG :31, 700�869.
"" EUSTRATIADES, letter 187. :14
Note also that in the same letter he says that the copying cannot start now, because it is not yet
spring, and people don't eat meat; so no parchment is available, but it will be soon, and then the copying will start. :10
However, it is also a character strain: the Patriarch proclaims himself to be a man true to himself,
not a flatterer, nor one who tries to please others: Em;TRATIADER, let. 105, 106, 111. :w
On gifts, see A. KARPOZELOR, Realia in Byzantine Epistolography, X'h�X I I'" Centuries.BZ 77 (1984)
2{)-37. :\1
See Cod. Mutin. 82, no. 191 (fa!. 176vo� l 77ro).
:1"
See Cod. Mutin. 82, no. 192 (fa!. 177ro).
:m
See Coel. Vat. 1085, no. 202 (fa!. 260ro): CPOLVlXE<; means "dates". But since it is followed by the phrase
xal ana f!d.l;t1]xw, it may refer to the sweets generally called f!EAOf!aXCtgova in modern Greek, but known in some regionR as "CPOLVLXLU," presumably because in shape and hue they resemble elates.
The Correspondence of Gregorios Kyprios
97
some friends40. Each time he explains why the gift is good: the cherries are the first of the year, the melons are much more tasty than the local ones, the fish from Nicaea is much sought after, the caviar is good. But the gift functions also as a token of friendship, occasioning messages and other gifts, since gift-giving must be mutual. The Patriarch tends to accompany his gifts with blessings: for example, the fish go to her with his "blessings and prayers; let it be very good to the taste and beneficial in its use, since it is sent with such condiments" (i.e. his prayers). It is also de rigueur for the recipient of the gift to protest that the giver should not send gifts: thus, the Patriarch tells Raoulai na that he is braving her "Homeric" wrath in sending gifts, and indulges in word-play to make the gift more acceptable (OU'tE /-lE!-Ut'tEOV oU't' uJ'tOJ'tE/-lJt'tEOV)41. The saffron is only the smallest part of what a man had brought him42; and he complains coyly to her about her gift of a lot of fish: "Why are you sending me all this fish? Have a lot of fishing boats come in and brought you much fish? �Why are you spending your all on US? " 4:J The second aspect, decrying the gift sent by a well-meaning friend, appears in two somewhat surprising letters regarding the mulberries sent him by Raoulaina. Yes, he likes mulberries, which he remembers from his youth in Cyprus, but the ones she sent him were totally unfit for consumption by man or beast. Unripe, sour, they hurt the teeth and the stomach; she should either let them ripen on the tree, or decide that her trees are good only for the leaves, for silkworms to consume; either she should send him better mulberries, or none at all, in case someone might be tempted to eat one and get sick44• The following year, he reminds her of the problem, and asks her to make sure that this time she sends him ripe ones45• The exchange of gifts as a symbol of friendship also extends into quite a different plane, where friendship makes it possible to ask for other favors that range from gifts of more considerable economic value to privileges and favors granted, even to measures which can have broad social and political significance. A letter to Raoulaina reminds her of something he has brought to her attention many times before: the baptistery (A.ou't�Q) needs above all a brazier or heating pan ('t�yavov) made of copper. She happily provided the money for it, but not an expert person who could buy it knowledgeably and cheaply. So, he asks her to either send him one of her men who can do this, or allow him to find a knowledgeable person himself. The preamble to the letter is very much like those on gift-giving, complete with Homeric quotations46. The principles on which friendship is maintained, the attitudes which it evokes, have significant political importance, for they inform the Patriarch's activities as an interces sor for individuals, groups or institutions. That is to say, they inform his intervention in the functioning of society and government. His intervention takes the force of appeals,
411
See Cod. Vat. Gr. 1085, nos. 216, 217, 218, 221 (fol. 2631'0, 263vo). On other letters concerning gifts
of books, food and wine, see EUSTRATIADES, nos. 4, 196 (fish); 9 (hooks); 37 (duck eggs); 15 and 84 (wine); 11:3 (oil); 3:3 (a lamb). 41
Cod. Vat. 1085, no. 205 (fol. 260vo); cf. no. 221 (fol. 263 yo).
42
Cod. Vat. 1085, no. 218 (fol. 26:3vo).
4:1
Cod. Vat. 1085, no. 216 (fol. 2631'0). On varieties of fish, see in the last instance, G. DAlmON,
Poissons, pecheurs et poissoniers de Constantinople, in: C. MANGO and G. DAGRON, ed., Constantinople and its Hinterland, Aldershot 1995, 57-73. .... EU8TRATIADES, no. 188. 4"
EU8TRATIADES, no. 189: a proof, by the way, that he retained these letters on purpose: two letters on
mulberries, written a year apart, must have been kept because of the style, and also perhaps because of the follow-up aspect, to complete the dossier. 4fi
Cod. Vat. 1085, no. 219 (fol. 263vo): VllflEQ'rE£ flEV Ii� flOl u1toaxEO xui xunlvEUaov, � (mOwIE. "Promise me now this thing in very sooth and bow thine head thereto, or else deny me": Iliad 1, 514. The quotation is exact.
Angeliki E. Laiou
98
in his own name or in that of others, to the Emperor himself or through the imperial officials who were linked to him by ties of friendship. Most telling in this regard is his correspondence with the Grand Logothete, Theodore Mouzalon, by far the most frequent recipient of the letters Gregory has preserved
(53
letters according to Eustratiades). The correspondence goes back to the days before Gregory's patriarchate; then, he had praised an oration sent him by Mouzalon, and in turn sent him "as if to an
Ellanodikes,
a judge," an oration of his own. They had both
sought each other's judgment on literary matters, and Gregory proclaimed Mouzalon's style to be excellent47. Their relationship is both that of teacher-student and that of two men of letters, deeply concerned about erudition and style, and admirers of each other. That same relationship and those same values characterize the correspondence after Gregory became Patriarch. Then, large numbers of his letters are intercessory, contain ing requests on behalf of himself or, more frequently, of others. The letters are exchanges between intimates: people who understand each other, and share the same social and intellectual values. Instead of examining all of the letters of Gregory to Mouzalon, and their many, varied and different aspects, I should like to concentrate on four, which capture the basic connection between intellectual interests and the business of governing. These are letters
115-118: 115
and
117
are from the Patriarch to Mouzalon, and the other two are
Mouzalon's respective replies. They form a sequence, and Gregory clearly considered them important, since he preserved not only his own prose but that of Mouzalon as well. The affair in the first two letters has to do with the
apographeus
of Thrace and Macedo
nia, Ioannes Theologites, with a wordplay on whose name the Patriarch begins. Theolo gites had been ordered,
by imperial prostagma,
to give the Patriarchate some land -
which he never did. Furthermore, he had been ordered to give the Patriarch
1,000
modioi of wheat and barley. "However, he received the prostagma, but did not act according to the order"4� (wordplay on prostagma). He gave the Patriarch only
500
modioi, but gave also another 500 to the nuns of Pertze, for whom the Patriarch had also interceded and had elicited a prostagma. According to Theologites' reckoning,
500
500
plus
make one thousand, and he had therefore fulfilled his obligation. Gregory brands
this reasoning as "irrational," resulting from a childish mind, and insulting to boot, especially since it came from a worthless man. The Grand Logothete must avenge the insult49. About half of the Grand Logothete' s reply is devoted to praises for the Patriarch' s writing skills. He thanked Theologites for having given Gregory the occasion to "com pose and send to us such a wondrous letter. For, oh holy Lord, everything else you write and send is always pleasing and admirable, but the letter that reached my hands just recently so seduced my mind that it struck me and rendered me speechless for a considerable time, so that I could find nothing to say that would be worthy of what you have written. " He went on to admire the harmony of the whole, the composition of its parts, the beauty of the connections, the magnitude of thought expended on a small and humble matter50 and, above all, the style, which makes the writing "seem to speak, as if
47
EUSTRATIADES, letters 53-56, 109, 112. Letters 60 and 61 to Mouzalon are letters of condolence.
Letter 91 (in EUSTRATIADES) suggests Mouzalon was his student; so does letter 118, in which Mouzalon proclaims himself to be Gregory's "student and son" . 4'
IlEXE'[at [lEV '[0 1tQO(J1:UY[lU, 1tQU1:1:EL yE [l�v ou xU,[Ct '[0 1tQO(J1:UY[lU.
4<1
EUSTRATIADES, letter 115; for the chronology (1283 or 1285-1289'!?) see LAURENT, no. 1519; for the
convent of Pertze,see R. JANIN, La geographie ecclesiastique de I'empire byzantin. Le siege de Constantinop le et Ie patriarcat oecumenique, vol. III, Les Eglises et les monasteres. Paris 1953, 410. '"
Is it an accusation of sophistry? Cf. HUNGER, The Classica.\
99
The Correspondence of Gregorios Kyprios
it were breathing and living" . On the issue at hand, he said that Theologites had been guilty of many other crimes, and had defrauded the imperial treasury, for which he would be relieved of his office51. The end of the letter is symmetrical to that of the Patriarch's: where the Patriarch had urged Mouzalon to punish Theologites, thus putting the burden on him, Mouzalon in turn placed the burden on the Patriarch: do not, he said, be moved, as you customarily are, by the man's tears and do not beg for clemency, for he is being punished not for what he did to you, but for other, greater crimes, which have earned him the Emperor's wrath. In the next letter, the Patriarch expresses admiration for Mouzalon's eloquence, and responds to the praises heaped on his own style by Mouzalon: he is almost silenced by it, fearing lest his inadequacy come to light. Nevertheless, he has a plea to make, and he will \ make it plainly, with plain speech. The plea comes from Monemvasiotes, who collects the taxes levied on the Athinganoi and the Egyptians52. The man has come to the Patriarch and pleaded with him to intercede to the Emperor, to obtain a
acpeoEw£, aVEvoXA1jOtU£,
3tQaOtuyf,lu oUf,l3tuitdu£,
so that he will not be punished unjustly. Monemvasiotes is
supposed to have asked for help, even though "my words on my behalf are not beautifully tumed, nor composed artfully, in the ways of yourselves, who surpass all others in wisdom". The Patriarch quotes all this, and he, too, asks for help, despite the man's lack of cultivated speech. Mouzalon's reply parallels the Patriarch's letter; it is, for the most part, a long demur on Gregory's praise of his previous letter, and fulsome praise of Gregory's eloquence and wisdom, which surpassed that of his contemporaries as much as rational beings surpass animals. At the end, Mouzalon finally gets to the case of the tax-collector. He doubts that a tax-collector can ever be said to be treated unjustly; rather, it is he who always acts unjustly, withholding the greatest part of what he seizes in his capacity as tax-collector. Indeed, it would be best for such a man to suffer injustice occasionally, because, being thus rendered unable to always behave unjustly, he would be unsuccessful in the greatest part of the Platonic antithesis. However,
of Mouzalon,
because it is the Patriarch who asks, and asks it
Mouzalon will, indeed, appeal to the Emperor's philanthropy.
Several observations are pertinent here. There is an almost formulaic aspect to these letters, especially with regard to the praises of the correspondents' eloquence. More than that, however, there is a very clear statement that elegant language is what makes or breaks the success of a plea to the Emperor, an idea which appears in other letters as well; inelegance creates a presumption of failure. There is, of course, clear expression also of the fact that what is sought here is not justice, although the terms "just" and "unjust" come and go; what is sought is particular action, privilege. This is government by friendship, by connection, by eloquence, by rhetoric, all means of regulating society as far as these two powerful men, the Patriarch and the Grand Logothete, are concerned53. It is also government by privilege, embodied in imperial prostagmata or, in other cases, in praktika, or in exemptions. In many of his letters to Mouzalon, and in some of his letters to the Emperor, the Patriarch requests all manner of different things, for different people. In every case, the request, whether on behalf of great or small, individ uals or groups, is for a piece of paper: the chartia,
r.1
dikaiomata, p1'Ostagmata, pmktika
that
Laurent wonders, I think rightly, whether Theologites was, in fact, deprived of his office, given that
he seems to have retained his function as late as 1285, and to have passed it on to his son. If this is so, rhetoric is used to couch the fact that the Patriarch's request was not, in fact, honored. r.�
EUSTRATIADEi:l, letter 117, LAURENT 1520.
r.:l
On similar elements in Psellos, see A. KAZHDAN, Some Observations on the Byzantine Concept of
Law: Three Authors of the Ninth Through the Twelfth Centuries, in: A. LAIOU and D. SIMON, edd. , Law and Society in Byzantium, Ninth-Twelfth Centuries. Washington, D.C. 1994, 206-212.
Angeliki E. Laiou
100
will give special rights or protections, especially in fiscal matters: acquiring or recovering lands, receiving tax exemptions or relief from excessive taxation. In the letters men tioned above, there are prostagmata to give to the Patriarchate and to a nunnery land and grain; as well as prostagmata guaranteeing immunity from punishment to an impe rial official. Elsewhere, we find that the Patriarch had obtained an imperial prostagma in favor of a certain Chatzykes, who had been granted exemption from the
kornrnerkion.
His business must have been thriving, since, when the exemption was rescinded (appar ently as arbitrarily as it had been granted), the sum of
100
gold coins had to be paid in
arrears5-l. In other cases, a letter to the Emperor notes the evildoing of those responsible for maintaining beasts of burden for the state, who seem to collect extravagant taxes in grain, and then resell the grain: the remedy lies in prostagmata, to be sent everywhere to stop these excesses55. The Patriarch himself has a prostagma guaranteeing the posses sions of the church full immunity from taxes·1I;. A certain bishop requests the praktika of his church57• On behalf of one of his men
(�fllh:EQOC;)
from the Peloponnese, acting on
behalf of his two brothers, the Patriarch obtains from the Emperor tax immunity for their possessions in the Peloponnese on spec: that, is, in the hope of the future conquest of the peninsula by the Byzantines58. A young man has had his property taken away from him unjustly, and lost his papers; the Patriarch pleads for an imperial prostagma or is it simply an imperial order, or a wordplay59? Quite frequently and quite unabashedly the Patriarch intercedes on behalf of "his own"
(�flEtEQm).
These are either servants (as in letter
181)
or
people close to him (for
example, the young man recommended to Staurakios). Sometimes their connection with the Patriarch is unknown (as in letter
184),
but in all cases the connection becomes a
factor in the way they are supposed to be treated by imperial authorities. Once it is Disypatos, a man of good family, who has fallen on hard days: the Patriarch asks the Grand Logothete to ask the Emperor to order a certain Kephalas to marry Disypatos' daughter, and possibly to give her a dowryliO! If fiscality is an important area of intervention, so is justice; the Patriarch's interces sory role is traditionally connected with appeals for justice. But justice can assume many forms. It can derive from God, it can be embodied in imperial legislation, mandated by custom, exercised in the law courts or dependent on imperial will. Its exercise can proceed from general principles or from existing legislation and decrees based on justice can be meant for general application; or it can be tailored to circumstances which may take it beyond what is legal. How is justice perceived by Gregory Kyprios, and how does it function? It might be supposed,
a
priori,
that his intercessory style virtually ensures
that the paramount concern will be with individuals and their specific circumstances.
f>I
The affair is rather CuriOllS, not least because it is the Patriarch who pays the arrears, from the funds
of the church; and he who insists that Nikolaus Chatzykes (the son of the dead Chatzykes'!) be given a receipt,
flO
that he does nut end up paying the money many times over. The Patriarch insists also that it was
he who had sought the exemption, not Chatzykes himself; perhaps this is an excuse for his unorthodox use of church funds. Laurent notes that a certain Athanasios Chatzykes was doing business with Gregory's funds, before Gregory's accession to the Patriarchal throne: LAURENT 1524, and cf. EW';TRATIADEK, letter 29, and Pachymeres, 11, 576. 00
I<�URTRA1'IADER, letter 132,
LAURENT 1474. On taxes in kind, see P.
d'Andronic II Pahlologue pour Ie monastere de Karakala. on
EUSTRATIADEK, letter 134,
BCH
LEMERLE, Un chrysobulle
60 (1936) 440-446.
LAURENT 1483. This letter has very important information about
merchants. [,7
EUSTRATIADEIl, letter 135, LAURENT 1526.
ox
EURTRATIADEf;, letter 181, LAURENT 1545.
C,!)
EUf;TRATIADE�, letter 184, LAURENT 1504 (1286-1289).
0;0
EUSTRATIADEIl, letter 141, LAURENT 1528.
101
The Correspondence of Gregorios Kyprios
However, that observation has limited application, since it is entirely possible for a Patriarch to intercede on matters of general import61. So it is necessary to have a closer look. Among the indirect evidence regarding justice that can be gathered in Gregory's correspondence is the fact that people still come to Constantinople from near and far62 to seek justice; but much of the justice they seek has to do with the restoration of property seized by tax-collectors and other officials, or with tax immunities. Nevertheless, some ideas and practices regarding justice as seen by Gregory may be discovered. Letters of intercession must appeal to acceptable values, and these do. In Byzanti um, justice and philanthropia, also translatable into mercy, leniency, were cardinal virtues63. While they can be in conjunction, often they are contradictory: justice requires one course of action, mercy another. What weight did the Patriarch give to them, and on behalf of whom did he seek them? In the cases where the Patriarch deals with the requests or needs of groups rather than individuals, the general good, and justice, are much in evidence, at least on the surface. Sometimes, the Emperor is asked to intervene to redress unjust actions by his praktores, the tax-collectors. This is, in a way, an appeal to the traditional role of the Emperor in administration, i. e. , that the Emperor should make certain that his adminis trators are behaving justly and are good men. The particular twist in the case of Gregory Kyprios is that in a couple of these cases he is petitioning on behalf of merchants who appear as the wronged group, while in earlier times it was mostly the rural population which could be seen to suffer from tax-collectors and whose well-being Emperors might safeguard. One case64 addresses the problems of Byzantine merchants in the Black Sea; the Genoese were getting ready to attack Byzantine ships, were hindering the Byzantine merchants and, says the Patriarch, were trying to monopolize the profits and the customs dues. Here the occasion for the appeal is particular: the situation has been described to the Patriarch by a friend, Symeon the Syrian. But the appeal to the Emperor is presented in more general terms: it rests on the idea that the Emperor must protect his own, and must intervene. There are two sets of objections to two aspects of the situation: the imperial fleet is not doing its job of protecting Byzantine merchants and policing activity in the Black Sea in this case are not tax-collectors
�
�
thus, a complaint against imperial officials who
and the Genoese are misbehaving. The objections to
the behavior of the Genoese are that they show contempt toward the Emperor; that they do not follow the treaties; that they use force; that they deprive Byzantine merchants of their proper share of the profits. The remedy is also proposed by the Patriarch: the Emperor must send prostagmata (to his fleet?) and must elicit letters from the "power ful" Genoese in Constantinople, to stop this unacceptable behavior. Here the Patriarch is acting on behalf of a particular group, but is also proposing action which develops into general state policy: his primary concern, the well-being of a group, becomes generalized into proposals for state action in defence of the state's honor. A similar situation, with a different kind of rationale, is expressed in the Patriarch' s concern over the inhabitants of Adramyttion, who apparently were suffering from HI 012
See the correspondence of A thanasios 1, and
infra,
pp. 1 06f.
See the ease of Karystene, who had come from Euboea, who has suffered
�EVT]V &blXiuv
having lost
(property?) at the hands of "imperial servants;" the patriarch had i nterceded on her behalf many times, to no effect. She lay dying in Constantinople. "" See HUNGER, Prooimion, I I 4ff. , 1 5:3. (1-1
EUHTRATIADES, letter 1 64; cf. A. LAIOU, The Greek Merehant of the Palaeologan Period: A Collective
Portrai t, in: EADEM, Gender, Society and Economic Life i n Byzantium. London, Variorum Reprints 1 992, Study VIII, 1 0 1 - 102.
102
Angeliki E. Laiou
famine and plague65. The source of the information in this case is official, the Grand Logothete himself. The Patriarch expects the Emperor to take care of the political and ecclesiastical problems. Interestingly, his own appeal is with regard to fiscal abuses. He makes a distinction between the "injustice" always practiced by the powerful toward the weak, and the particular injustice of the tax-collectors. A first justification of his interest lies in the fact that whereas the one is an old abuse (presumably one to which society is resigned), the other does not have the respectability of antiquity. The complaint is that those who purchase the right of tax-collecting (the tax-farmers) are not keeping either just practice or ancient practice. He refers to the merchants, who traditionally, he says, had to pay a certain percentage as duties; but the tax-farmers are levying duties at any level they wish, saying that they had bought from the Emperor the right to do so. The information is precious with regard to the fiscal practices of the late Empire. It suggests that tax-farmers bought the right to collect taxes, and also that this was a competitive process, whereby they returned to the state not a set amount but a proportion of what they had gathered - this is what explains the statement that the process was, in the long run, detrimental to the state, for whereas it might increase revenue in the short run, it acted as a disincentive to the merchants, who would not invest in activities that would bring profit only to the tax-collectors. Thus the Patriarch was making a general fiscal statement; he was disputing imperial policy, which left the tax-farmers a free hand; he appealed to general ideas of justice (God himself would consider these actions sinful); and he contrasted the "miserable" merchants to the grasping tax-farmers, acting in the name of or at least with the forebearance and under cover of state authority. Old ideas of justice toward the subjects are still operating here - but in an entirely new set of conditions, where the actions of individuals are in-built in the system: the state has not only given up its authority in the collection of taxes, it has also legitimized abuse. The rhetorical appeal to time-honored principles of justice is sometimes misleading, for it may couch an interest in the fate of a group that is not among those that should be protected by the Emperor's justice or mercy. Unavoidably, in such cases, mercy is the virtue of choice. So it is with the inhabitants of Prousa, who had been fined with a fine of
600
gold coins, and had appealed to the Patriarch, who then went to the Grand
Logothete as a mediator to the Emperor66. The Patriarch's argument goes as follows: the fine was ordered justly, as long as the people of Prousa were safe from the enemy. The Emperor loves justice, in imitation of the Lord. Just punishment is necessary, as a preventive of further evil-doing; thus, the Patriarch does not agree with Mouzalon that the fine should be remitted. However, special circumstances require that justice be tempered with mercy. Prousa is suffering from the enemies; the people from whom the fine is exacted are poor, the poorest in the city, and this would destroy them. Justice does not allow it to be levied from the powerful, because the fault was not theirs. The Patriarch's solution is a mixture of mercy and punishment, for pragmatic reasons: if the fine is cut in half, and is also attended by threats, it will be large enough to deter the inhabitants of Prousa in the future, but the mercy will also be sufficient to allow them to survive and even be grateful. The Patriarch claims to be acting in the interest of the Emperor's (and God's) subjects.
Ii"
EUSTRATIADES, letter 1 34 to Andronicus II; cf. LAURENT 1 483, ea. January 1 285.
"" EUI:lTRA'rIADEI:l, letter 1 20 to Mouzalon, 1 285- 1 286 (LAURENT 1 492). The case is not clear. Laurent suggests that it might be connected with the rebellion of Kotanitzes, an in-law of the Tornikioi , who had been imprisoned in Prousa in 1 283, in the same monastery where John Bekkos was held, and had escaped, possibly with the connivance of some o f the notables. See Pachymeres, FAILLER , 599-60 1 ; Bonn, II,66ff, 257, 2 7 1 , 274, 2 7 6 , 285, 290, 6 1 9-30.
The Correspondence of GregOI'ios Kyprios
103
This letter suggests several interesting points. The Emperor's freedom of action is preserved: he is the source of law, he can act as he wishes. His original action was just, but not tenable, for the result would be worse than the crime warranted. Therefore, of his own free will, the Emperor should exercise the virtue of philanthropia, in a way where the optimum results will be obtained. The intercessory pyramid is also clear: the afflicted appeal to the Patriarch (who claims to have been one of those who most suffered from their earlier actions); he appeals to the Grand Logothete, asking him to bring the case before the Emperor. However, it is highly arguable whether the Patriarch is really concerned with the poor: the real concern is probably for the notables, who should not have to pay a fine. Thus an intercession which is ostensibly on behalf of the poor, is in fact an appeal for the benefit of the powerful67. A great many letters are petitions on behalf of individuals; presumably this is where this Patriarch exercised his greatest persuasion. Here, Gregory' s idea of justice is seen most clearly. Generally, he intervenes in cases of people he knows, and this in itself becomes a major factor in the pleading. This is to be contrasted with the actions of his successor, Athanasios I, whose letters are very rarely for individuals, but who had set up a court in which, among other things, he accepted and forwarded to the Emperor the petitions of large numbers of poor people, presumably unknown to him68. I n Gregory's letters, the appeal to philanthropia, to mercy, is paramount. Justice takes second or third place in the pleading69• A striking example of this genre of intercession and this notion of justice is provided by the case of an unnamed poor man, argued in a letter to the protosevastos and protovestiarios70• The Patriarch is supporting the man's request, which he considers to be just, as is evidenced by an earlier imperial prostagma, which for some reason was annulled in the meantime. The proof of just cause is that fact that the request had earlier been found just, and the proof of that is the imperial prostagma - not a court decree, as far as one can see7l . The argument of the Patriarch goes as follows: the man is poor; he is asking for little, and for what is just; Mouzalon is powerful, and capable of doing much; this is certainly within his power; furthermore, the Patriarch requests it. The most interesting part of the argument is this last, since the Patriarch follows it up by saying it would have been sufficient in itself, even if the matter had been difficult and outside Mouzalon's power. I njustice is seen as personal, as perhaps it is generally argued to be, but justice too seems to be personal, and specific to individuals. There is virtually no appeal to a general principle of justice - only to justice for an individual, in specific circumstances. Similar is the case of the Pardopouloi: they have been accused unjustly, their property has been confiscated, and the Patriarch intercedes less in the cause of justice and more because they are poor, and because their loyalty to the Emperor will be increased if they see their rights restored72. Sometimes a case is presented in detail, which gives a sense that the Patriarch is acting as an advocate in court, seeking judgment for his client. There are several examples of this, from which I will take one, the case of a young man who was poor, an
U7
See, however, an appeal in the i nterest of the population of Constantinople: EUSTRATlADES, letter
1 32 , LAURENT 1 474, end of December, 1 284. IiH Ii!!
Pachymeres, Bonn, 1 1 , 369-70. For justice and friendship i n Psellos, see KAZHDAN, Some Observations, 2 1 (}-2 1 2 .
7"
EUSTR ATIADE/,l, letter 1 6 1 .
71
The letter has lacunae i n the edition. I t has been completed and corrected from Cod . Leid. no. 1 6 1 ,
fo! ' 1 75ro . 72
EURTRATIADER, letter 1 5 1 ; cf. LAURENT 1 534: the port of Peukiai, here referred to, can be at the mouth
of the Danube or close to Adramyttion; the Pardo!Jouloi seem to have been accused of acting against Michael VIII, as did other pro-Arsenites. The idea is that their accuser lied.
lO4
Angeliki E . Laiou
orphan, and a protege of Gregory73. Interestingly, the patriarch says he is interceding not because the petitioner is his own man, but because he is suffering unjustly, having right on his side74• The young man, it is said, had a small piece of land near Chalkedon which he had held in common with Pentekklesiotes, as inheritance (were they first cousins?) . At the time of Pentekklesiotes' disgrace?''' , the property was confiscated, and the young man did nothing about it, presumably because he could not or dared not. Then, the Emperor showed his mercy and restored the property; the young man claimed his own piece, but Pentekklesiotes maintained that he now held the land by imperial donation, made to him alone. The young man proclaims himself willing to accept this, if it is so; but if it is not, other documents
(xuQ1:Lu)
will show different rights. As it turns out, the documents were
no longer in his possession, since Pentekklesiotes had taken them from the youth's widowed mother by ruse. Nevertheless, the Patriarch claims that Pentekklesiotes had turned joint ownership into his own property, and defrauded the heir to it. It is clearly a description that aims to make the Emperor restore justice. There is, however, no appeal to laws, no clear discussion of the personal and property relationships. The appeal is to justice, to be sure, but through the medium of mercy. If the exposition of the case is accurate, the point made here transcends the particulars: for the young man is made to say that the Emperor had the right to transform the status of property through the simple process outside here, and with no regard to the fact that there were two owners, only one of whom was being disgraced. Or is the young man considered guilty by association 1 At any rate, when one perceives that such is the case, the appeal is necessa rily to the will of the Emperor rather than to laws. It is further to be noted that the young man may be poor, but he is well connected. A similar situation is apparent in letter
129 to the Grand Logothete?6,
which concerns
a soldier and his holding. An interesting case, it raises questions about the juridical status of pronoia goods. Pronoia lands and the property which allows a man to be a soldier (the two seem distinguished: pronoia on the one hand, and the house "and the other things from which the military obligation derived") are given as dowry; they are passed on to the son, when he comes of age and can join the army; but the family of the woman who gave the pronoia as dowry claim an interest in it. They apparently have no legal claim on the land, so they try to expel the second wife from it. Failing that, they accuse the young man of adultery with his stepmother. The accusation is not said to have been made in a court of law: rather, it is the
demosios,
the fiscal agent, the tax
collector who hears of it and takes action. He submits the people involved (the young man and the step-mother?) to torture and confiscates the property. One might have thought that this was a case for a law-suit, or several law-suits. Not at all: the action is taken by the tax-collector, and the appeal is, once again, not to justice but to the Emperor's mercy77. Finally, similar conclusions may be drawn from a case which did go to court?!!. It was a case of abduction with violence (swords were used) and the use of accomplices - an
7:1
EU::;TRATIADE::;, letter 1 84, LAURENT 1 504, in 1 2 86-89 . Pentekklesiotes was deacon of the Great
Church; he co-signed the deposition of Bekkos in 1 285, and was disgraced soon thereafter. According to Laurent, the present document shows that he is in disgrace no longer. Cf. letter 1 59. 74
ltuaxwv
7"
For having sided with George Moschabar, whom Gregory of Cyprus relieved from the office of
CiliLxu, 'to blxUlOV EXEL f.lE{}' EUU'tOU.
chartophylax . See LAURENT, no. 1 504, with reference to Pachymeres, II, 1 1 5 . 711
LAURENT 1 525; cf. BIBIKOV, Svedenija, 94-95.
77
The case is discussed by M. B AR TUSIS, The Late Byzantine Army: Arms and Society, 1 204- 1 453.
Philadelphia 1 992, 1 80- 1 8 1 , who suspects that the reason for the commotion was that taxes had not been paid. 7�
LAURENT 1 54 1 , 1 542; EUSTRATIADES, letter 1 64, to the Grand Logothete.
105
The Correspondence of Gregorios Kyprios
offense which, according to the law, was punishable by death. The Patriarch himself caught some of the culprits (the girl's father was Megas Sakellarios of St. Sophia), and it was he who turned them o ver to what he called "the laws and the courts"
"Cfj
(LOt� V6f.l0l� xat
1jJ�<:pcp), he who made arguments as to why they should be punished. Although he
makes no reference to the pertinent laws, the Patriarch lays the legal groundwork: there were arms, accomplices, the use of force (the girl's mother was silenced by force), there was illegal entry into the house, there was, it would seem, rape. In fact, at least one of the evil-doers was punished, although with a punishment the law did not know: he was paraded through the city, whipped and shorn, and then imprisoned. What court had decided this is not known. At some point the man had clearly been turned over to the secular authorities. In any case, it was the Patriarch again who, upon hearing that the man's relatives had entered a plea of mercy on the grounds that he was dying, asked a doctor to investigate the case, and report to the Emperor, in case there was cause for him to exercise his mercy. In such special pleading, style suggests - or is used as justification of - a course of action. So it is in the case of the children of Petros, called Fahratines before his conver sion, whose pronoia has been taken away from them despite their earlier appeal to the Patriarch. They are now to go as soldiers to Macedonia and Thrace ( by their own wish? ) where they will be enrolled in the Turkish contingent, to be given both salaries
(OL"C'YJQEOLa)
and land to cultivate. For some reason, this distresses them; the Patriarch
asks not for justice but for special action, because of their extraordinarily moving speech, and most particularly that of the youngest, whose wisdom, learning and power of discourse he extolls. The Grand Logothete is asked to listen to the young man: and then he will be moved by his rhetorical prowess to grant the request. Nothing speaks more clearly to the point of personal relations, the force of speech and argumentation, the importance of privilege versus justice. There is one further point to notice: it is possible that the Patriarch is here making the people involved seem poorer than they are in order to appeal to ideas and the rhetorical tapas of justiceJphilanthropia for the weak79. vVhat one can make of such cases has to be carefully circumscribed. As I have suggested, the genre of intercession somewhat prejudges the issue - mercy, not justice, would in any case be most likely to have been sought. At the same time, it is striking that the evidence that the courts were functioning is very limited. Again, it may be argued that when the Patriarch appealed to the Emperor (through high imperial officials) he was doing it because the cases were extraordinary, and the social system was mal functioning. That is also true. What remains, is the ideas projected and the vocabulary in which they are expressed; and they are significant. The idea of justice is subordinate to that of leniency, mercy, in the end, privilegeHo• The appeal to mercy is rhetorical, to couch special interests, and the Patriarch sometimes presents his petitioners as weaker than they are, in order to be able to use the traditional appeal to and tapas of philanthropia. True, an older, traditional idea of justice sometimes seeps through81, whereby the good judge, like God, judges
711
EURTRA'l'IADES, letter 1 5 9 , LAURENT 1 536 s . a . The case is discussed by BARTUSIS, 374-5, who inter
prets it as meaning that they would become reserve soldiers (light cavalry?) with small holdings, like the Cumans settled in Asia Minor by John Vatatzes or like the prosalentai (on whom see ibid . , 1 38- 1 39). They would thus be at the low scale of the professional soldiery. This may be a demotion, since, if Bartusis is correct in his assump tions, these men may have been sons of an important person, Fahr ad-Din, who may have come to Constantinople in the early 1 260's with the Sultan Izz ad-D i n . Once again, the Patriarch may be exaggerating the poverty of the individuals, for rhetorical reasons. ,"I
A development which can be traced to the 1 1 th century: see A.
Byzantine Historians, in: LAIOU and SIMON, Law and Society, 1 82- 1 8 3 . HI
EURTRATIADER, letter 1 30, to the Emperor.
LAIOU, Law , .Justice and the
106
Angeliki E. Laiou
impartially, and without regard to the status of the person - be he great or sma1l82 • Interestingly, this statement is made when Gregory is asking the Emperor to judge a man (John Bekkos) whom he wishes to see condemned; it is, again, a matter of style: mercy is requested for beneficence, justice for punishment8:J. But on the whole justice is personal, tailored to individuals or particular groups. To parallel it, the appeal of the Patriarch is on personal grounds, and, in the absence of general principles, style becomes a determinative factor in the petition. Significantly, the word justice (6LXatoOUVlJ) is rarely used; in its place we find "right" (6txmov), which easily lapses, in Greek as in English, into "one's rights, or privileges, " 'til 6lxma84• Equally significantly, tribunals, imperial or patriarchal, appear very little in this correspondence, which is not surprising, since justice here is equivalent to privilege, and privilege is granted not by the courts, but by the Emperor and his officials. That all of the above is not a quirk of Gregory Kyprios but, rather, a system of social behavior, may be seen in the efforts to reform judicial practice by Andronicus II in
1296
and by his grandson in
1329.
In
1296,
in the wake of
an earthquake, the Emperor promised that the reformed tribunal would judge "without accepting bribes and without regard as to persons"85, a promise repeated in 1329. On the occasion of this latter reform, the oath taken by the general judges included a clause by which they promised not to have their judgment influenced "by fear of authority, or by the great or low condition of individuals, or by friendship or enmity, or by pity for the tears of those judged "86 These reforms were said to have been prompted by divine wrath, ' "
which in turn was due to the venality of the judges. In fact, the problem was much more profound than that. Gregory Kyprios would no doubt have pronounced against the venality of judges. On the other hand, his intercessions with the Emperor, either in the Emperor's own person or through the mediation of Mouzalon, revolved precisely around those things which the general judges promised to disregard: the social or economic condition of the persons involved, their eloquence and "tears" ( pleading); in short, he had asked that one judge with regard to persons, even though occasionally he made state ments to the contrary. This concept and style of justice and government shows up more starkly when it is contrasted to that of his successor as Patriarch of Constantinople, Athanasios I
1293 ; 1303-1 309) .
(1289-
Athanasios' literary style was nothing to boast of, and he did not; his
correspondence accordingly is almost the exact opposite of that of Gregory in form; but it is also very different in content and in the assumptions and attitudes that underlie it. There is, for one thing, virtually no mediation through one's friends. Athanasios writes to the Emperor directly, and occasionally to the Emperor's sons, other members of his family, or imperial officials. He never asks another to mediate to the Emperor for him, and in turn the corpus of his correspondence includes very few letters of intercession for individuals87• When he writes to imperial officials, it is not to use his influence over them ( non-existent, in any case) in order to seek favors; rather, he tries to push them into
X2 X:I
EUSTRATIADES, letter 144.
See also EUSTRATIADEI:l, letter 1 84 : the young man has j ustice on his side, nevertheless the request
is for imperial mercy. '" See EUSTRATIADES, letter 1 84: the plaintiff has right discoverable in the xc.
(blXULOV)
on his side; his rights
(Olxmu)
are
�)LxmOUVtU XUQtlU.
Pachymeres, Bonn, II, 236; cf. ZACHARIA VON LINGENTHAL, Jus Graecoromanum, I I I, 660ff. ; for 1 329,
see Gregoras I, 437-8. xu
See P. LEMERLE, Le j uge general des Grecs, in IDEM, Le moncle de Byzance: Histoire et institutions.
London, Variorum Reprints 1 978, Study X , 297. X7
See, for example, A.-M. TALBOT, The Correspondence of Athanasius I , Patriarch of Constantinople;
Letters to the Emperor Andronicus I I, memberR of the Imperial Family, and Officials. Washington, D . C. 1975, numbers 60, 6 1 , 1 08 .
107
The Correspondence of Gregorios Kyprios
action, or he castigates them88. Letters of intercession there are aplenty; but they are on behalf of the true faith, on behalf of the totality of the people (or at l east those of Constantinople), or on behalf of the poor and oppressed. Recurrent in his letters to Andronicus II is the injunction to govern with justice, righteousness, moderation and mercy; of these, justice and mercy are paramount, and in the last analysis it is justice which is the virtue above all others that an Emperor and his officials must exercise89. Pachymeres, commenting on this, says " he would not even dream of leniency in regard to the laws"90. The words
oLxmov, oLxmOaUVlj, aOLxLa, avoflLa
are ever-present in his
correspondence. His concept of justice is a Christian and traditional one, that is seen in Byzantine ideology most strongly in the period before the eleventh century: justice is supposed to be impartially granted to all the subjects, and the concept of justice incorporates the idea of special protection to the poor and weak, against the oppression of both the powerful and the imperial officials, especiall y the tax-collectors. Formulated with clarity in the preamble to the
Ecloga
and in the
Vita Basilii,
it dominates tenth
century historiography91. It is adopted wholesale by Athanasios I, as is the idea that justice, closely connected with just fiscality, is the prime virtue in good government. Injustice, on the other hand, is the cause of the decline of states92. The difference between this concept and Gregory's could not be greater. Athanasios specifically castigated, among other evils, the fact that "strict discipline and righteous ness are sold out by the leading citizens on account of laziness or passion or bribes, or favouritism or scorn"
(�vLxa oE ga-&Uf.lL<;t 11 EflJta-&EL<;t 11 A�flflamv 11 JtQoao)Jtou; 11 xat Xa1;a(PQov�aEL � aXQL�ELa xat 1:0 oLxmov aJtE/lJtOAlj-&ij JtaQa LOTS JtQOExoumv . . . )93. Favouri tism, on the other hand, is what the correspondence of Gregory Kyprios projects. It is not strange, in this connection, that Athanasios I, when asked by Andronicus II to return to the Patriarchate, in his turn asked and received the right to hold court sessions at the monastery of Xerolophos, specifically to correct injustices to the poor: he judged cases brought to him, and forwarded the petitions of large numbers of people to the Emperor94 • Perhaps the difference in the style of government of the two patriarchs can best be symbolized by the fact that whereas Athanasios emptied out the chests of the church to feed the poor and permitted the use of monastic lands to fmance the soldiers, Gregory Kyprios
spent moneys from the poor fund of the church to pay the kommerkion of an individual9•5 • The differences i n concepts o f justice and government are clear: one i s the traditional ideal of the Emperor governing an undifferentiated state, lavishing care on all his subjects and especiall y on the poor; the other is government by privilege, for the privileged, the l atter being both the traditional powerful and the intellectuals who had access to them as well as to power itself. Gregory Kyprios was practicing a form of government by rhetoric which was completely in tune with the government, justice, and even legislation by privilege which had been developing since the
xH H!I !HI
Ibid. , no . See ibid. ,
12th
century and was
8. nos. 3, 5 , 29, 38, 39.
Pachymeres, I I , 6 1 8 :
to 3tEQl toU£ VO[!OU£ E3tlELXE:£ [!llli' QvaQ dliw£. I nterestingly, John X I I Kosmas,
although bitterly opposed to Athanasios on other grounds, seems to have shared the idea that the Patriarch had a duty to safeguard j ustice; his particular appeal, very strongly made, was for relief of the people from taxation: Pachymeres, II, 2 9 1 -298, 307; cf. A . LAIOU, Constantinople and the Latins; The Foreign Policy of Andl'Onicus II ( 1 282- 1 328) . Cambridge, Mass. 1 972, 1 1 7 , 1 23-5. !II
!Il
LAIOU, Law, Justice, 1 54-5, 1 7 1-2. See, for example, TALBOT, Athanasius I, nos. 1 2 , 1 4 , 1 7 , 36; cf. Attaleiates' view that the decline of
the E m pire i n the late eleventh century was due to injustice: LAIOU, Law, Justice, 1 7 8. 11:1
TALBOT, Athanasius I, flP . 46-47 .
!!.l
Pachymeres II, 369-70 (in 1 3(3) . Cf. Pachymeres, I I , 583; TALBOT, AthanasiuH I, p. xxiii .
110
PachymereR, I I, 390 and cf. LAIOU, Constantinople and the Latins, 1 1 9. Cf. supra, p . IOO.
108
Angeliki E. Laiou
fully developed by the 14th century90. That intellectuals had a predilection for this type of governing is a phenomenon observ able since the time of Michael Psellos. The political power of the intellectuals in the court of Andronicus II was both attuned to this and fostered it. Form, style, rhetoric, as well as relations between intellectual and aristocratic friends played a powerful political role, and the Patriarch Gregory Kyprios, the teacher of Nicephorus Choumnos, the object of admiration of Theodore Metochites, may have been to them a model of more than good Attic prose. The type of government Gregory practiced, with rhetoric functioning as a material force, very easily degenerated into the venality, favoritism and sale o f mediation that plagued Byzantine go vernment during the reign of Andronicus II, with Theodore Metochites as a prime o ffender97. To this, the eloquence of Gregory Kyprios had provided a powerful legitimatio n.
!HI
See M. -Th .
commune
FOGEN, Gesetz und Gesetzgebung in Byzanz: Versuch einer Funktionsanalyse.
Jus
1 4 ( 1 987) , 1 53-1 58 and LAIOU, Law, Justice, 1 7 3-84; cf. G. T. DENNIS, A Rhetorician Practices
Law: Michael Psellos, in: LAIOU and SIMON, Law and Society, 1 87-97 . 07
For a parallel, see, on the destructive role of the sale of offices in the Late Roman Empire,
M ACMuLLEN, Corruption, 1 69-1 97 . As h e notes, it is scale that matters:
ibid. ,
124.
G ENN A DIJ G . L I T AV R IN I MOS K A U ETHNISCHE UND POLITISCHE SYMPATHIEN DER BEVÖLKERUNG DER GRENZGEBIETE ZWISCHEN BYZANZ UND BULGARIEN IN DER ERSTEN HÄLFTE DES 14. JAHRHUNDERTS Nach treffender Bemerkung von Donald M. Nicol war Byzanz in der Mitte des 14. Jahr hunderts, nach zwei Bürgerkriegen, schon "tödlich krank" , wie ein in der Mitte verfaulter (Eichen-)Baum, der nur noch bis zum ersten vVindsturm stehenbleibt. Zwar meint Nicol nicht zu Unrecht, daß jene Krankheit mehr die Wirtschaft, die Machtinstitutionen und die regierende Dynastie als die Geisteswelt der Byzantiner befallen hatte', doch konnte die allgemeine Krise kaum den moralischen Zustand der byzantinischen Gesellschaft unverän dert lassen; die Frage ist, wie weit diese Veränderungen gegangen sind und welche Bedeu tung sie unter den anderen Ursachen für den Zusammenbruch des Reiches gehabt haben. Zunächst aber noch zwei Vorbemerkungen. Die erste betrifft den Inhalt des Begriffes "ethnisch-politische Sympathien" ; die zweite die Gründe, warum ich meine Aufmerk samkeit den Grenzgebieten zwischen Byzanz und Bulgarien widmen möchte. Unter "ethnisch-politischen Sympathien" meine ich das Selbstverständnis des Men schen, den Komplex geistiger Grundwerte, welche seine Stellung zu seinem Volk und Staat bestimmen. Im Ganzen entspricht dieser Begriff unserem modernen Begriff "Patrio tismus" mit Berücksichtigung geschichtlich bedingter Eigentümlichkeiten jener Epoche. Im Laufe der letzten beiden Jahrzehnte haben die Mitarbeiter des Instituts für Slavistik und Balkanistik die Genesis und Evolution des ethnischen Selbstverständnisses slavischer Völker vom 6. bis zum 15. Jh. untersucht und sind zum Schluß gekommen, daß das ethnische Gefühl als solches ziemlich selten im Alltagsleben zum Vorschein kommt und das Benehmen der Menschen in der Gesellschaft beeinflußt. An sich ist dieses Gefühl kaum aus dem Komplex der Vorstellungen auszusondern, mit dessen Hilfe der Mensch seine Stellung in der Gesellschaft bestimmt und seine Rechte und Verpflichtun gen erkennt. Ethnopolitische (patriotische) Bevorzugungen kamen in jener Epoche als treue Ergebenheit gegenüber den drei für Landsleute gemeinsamen geistigen vVerten zum Vorschein: erstens der natürlichen ethnischen Gemeinschaft, mit ihrer Sprache, gewohn ten Formen des Alltagslebens und den von Kindheit an angeeigneten Verhaltensnormen; zweitens dem Staat mit seinen geschichtlichen Traditionen; drittens der herrschenden Konfession, verkörpert in der Landeskirche. In extremen Situationen kam dem ethnischen Faktor als Motiv des menschlichen Verhaltens viel weniger Bedeutung zu als den beiden letzteren; als wichtigste trat immer wieder die konfessionelle Komponente der Selbstidentifikation hervor, besonders dort, wo der die ethno-kulturelle und politische Gemeinschaft bedrohende Feind zusätzlich auch eine fremde Religion vertrat2•
I D. M. NICOL, The Last Centuries ofByzantium (12HI-1453). London 1972, S. VTTI. Cf. die Rezension G. G. LITAVRIN, B813H/I (1975) 48-5B. 1 Razvitie etniceskogo samosoznanija slavjanskieh narodov v epochu rannego srednevekov'ja. Mos kau 1982, 25(}-2HH; Razvitie etniceskogo samOlwznanija slavjanskich nal"Odc)V v epochu zrelogo feodalizma. Moskau 1991, 317-348; Etniceskoe samosoznanieo slavjan v XV v. Moskau 1995.
llO
Gennadij G. Litavrin
Methodologisch sind diese allgemeinen Beobachtungen auch bei der Erforschung der Mentalität der byzantinischen Gesellschaft anwendbar, trotz solcher Eigentümlichkeiten wie Polyethnismus, Abwesenheit eines eigenen Ethnonyms und gewaltiger Einfluß der offiziellen Reichsdoktrin auf Bewußtsein und Unterbewußtsein. Meine zweite Vorbemerkung betrifft die Gründe spezieller Aufmerksamkeit für das byzantinisch-bulgarische Grenzgebiet. Die Quellen (auch die aus dem 14. Jh. ) berichten ausschließlich über das Selbstverständnis von Vertretern der höchsten Kreise der byzan tinischen Gesellschaft; für uns aber ist es nicht weniger wichtig, den Charakter des ethno-politischen Selbstbewußtseins von breiteren Schichten der Reichsbevölkerung vor dem türkischen Angriff auf den Balkan zu verstehen. Die Mediävisten des Instituts für Slavistik und Balkanistik haben immer unter einem Mangel an Quellen bei der Untersuchung ethnischer Probleme gelitten; als erfolg reich zeigte sich die Analyse indirekter Zeugnisse, des sogenannten "Verhaltensfaktors", das sind Zeugnisse von spontanem oder koordiniertem Verhalten großer Bevölkerungs gruppen in kritischen Situationen, wenn Leben, Freiheit, Haus und Gut der Menschen unmittelbar bedroht wurden3• Solche Situationen entstanden gewöhnlich während der Kriege, die besonders intensiv in Grenzgebieten geführt wurden. Eben deshalb habe ich meine Aufmerksamkeit auf das byzantinisch-bulgarische Grenzgebiet konzentriert, wel ches im 14. Jh. mehr als zehn zwischenstaatliche (und folglich auch zwischenethnische) Konflikte überlebt hat (nämlich in den Jahren 1301, 1304-1307, 1322-1324, 1328, 1330 bis 1332, 1341-1343). Was das ethnische Selbstverständnis der Bulgaren betrifft, so hatte es im 14. Jh. schon reife Formen erreicht, wie die neueste Forschung zeigt4. Auch speziell für Grenz gebiete ist die Evolution des bulgarischen Selbstverständnisses untersucht worden5. Deshalb lasse ich diesen Problemaspekt hier beiseite. Viel weniger beachtet bleibt das ethnische Selbstverständnis der Byzantiner. Zwar ist nach den Forschungen von D. Zakythinos6, Sp. Vryonis7, H. Ahrweilers u. a. nicht mehr zu bezweifeln, daß der seit dem ll. Jh. beschleunigte Entwicklungsprozeß des ethnischen Selbst bewußtseins der Rhomäer höchstens im 14. Jh. zur Bildung des mittelalterlichen griechischen Volkes mit seinem eigenen ethnischen Bewußtsein geführt hat. Nach Herbert Hunger war für das Selbstverständnis der Byzantiner charakteri stisch, daß sie sich als gotterwähltes Volk verstanden, das anderen Völkern überlegen ist und sich von ihnen in ethnischer, kultureller und religiöser Hinsicht unterscheidet9• D. Zakythinos schreibt, daß der Begriff "Rhomaioi" schon im frühen Byzanz das "in nationaler, sprachlicher und kultureller Hinsicht vorherrschende Volk des frühbyzan tinischen Kaiserreichs, d. h. die Griechen", bezeichnet hatlO• Mit anderen Worten hat abgesehen von raren Versuchen byzantinischer Intellektueller des ll. und 12. Jahrhun derts, dem Wort "Hellene" seine alte ethnische Bedeutung zurückzugeben - der Begriff "Rhomäer" zu dieser Zeit schon längst im Munde der Byzantiner das Ethnonym "Hel-
3
Razvitie (1991) 37f.
4
Razvitie (1982) 49-82; ebenda (1991) 36-70 (mit weiterer Literatur).
5
G. G. LITAVRIN, Etniceskoe samosoznanie naselenija pogranicnoj zony mezdu Vizantiej i Bolgariej v
X-XIV vv. In: Etniceskie processy v Central'noj i Jugo-Vostocnoj Evrope. Moskau 1988, 80-93. 6
D. A. ZAKYTHINOS, Byzantinische Geschichte. Wien - Köln - Graz 1979.
7
SP. VRYONIS, The Decline ofMedieval Hellenism in AsiaMinor and the Process ofIslamization from
the Eleventh through the Fifteenth Century. Los Angeles 1971. 8
H. AHRWEILER, L'ideologie politique de l'empire byzantin. Paris 1975.
9
H. HUNGER, Epidosis. Gesammelte Schriften zur byzantinischen Geistes- und Kulturgeschichte.
München 1989, H, 1Of. 10
ZAKYTHINOS, a. O. 3.
Ethnische und politische Sympa.thien
lU
lenen" substituiert, wie für die Ausländer das Ethnikon "Griechen" genau das grie chische Ethnos bezeichnet hatte. Sowohl die Zeugnisse von Georgios Pachymeres, Nikephoros Gregoras und Johannes Kantakuzenos als auch die Analyse des oben erwähnten "Verhaltensfaktors" bestätigen die Richtigkeit dieses Schlusses, sogar für das byzantinisch-bulgarische Grenzgebiet, welches sich vom Schwarzen Meer bis zur Strumitza, 100 km südlich des Balkangebirges, erstreckte. Die Bevölkerung dieser Zone war gemischt: im Norden wohnten meistens Bulgaren, im Süden Griechen. Häufige Grenzverschiebungen, Migration und intensive Kommunikation begünstigten den Bilinguismus und teilweise auch die Assimilation. Aber im Ganzen haben auch hier beide Völker ihre ethnische Identität und - in Friedens zeiten - die Treue ihrem Staat gegenüber beibehalten. Hier möchte ich - in Übereinstimmung mit meinem Thema - ergründen, ob und in welcher Art das ethnopolitische Selbstverständnis der Byzantiner im Grenzgebiet in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, d. h. im Laufe eines fast ununterbrochenen Krieges, wesentliche Veränderungen durchgemacht hat. Die Tatsachen bezeugen, daß in kritischen Kriegssituationen sowohl Rhomäer als auch Bulgaren sich häufiger weigerten, ethnische Solidarität mit den verunglückten Landsleuten zu praktizieren. Ungefähr zu dieser Zeit gibt es erste Fälle des Übergangs byzantinischer Krieger als Söldner in die Armee des Feindes (auch ganze Verbände von Bulgaren traten damals in byzantinische Dienste und. stellten die 'Wache im Kaiser palast) ll. Die Bewohner und Garnisonen gut befestigter und mit Proviant versorgter Städte weigerten sich, am Kriege teilzunehmen, und blieben hinter den Mauern sitzen'2 ("jedermann" - schreibt Kantakuzenos - "verteidigte seine eigene Heimatstadt" '3) . Übrigens bedingen typische Situationen das gleiche Verhalten der Menschen, abgesehen von Zeit und Ort. Nach dem Zeugnis von Theophylaktos Simokattes benahmen sich die Bewohner einiger Balkanstädte am Ende des 6. Jahrhunderts, während der Invasion von Awaren und Slaven, auf dieselbe Weise'4. Schon Thukydides hat bemerkt, daß die Menschen, "durch Interessen des Augenblicks hingerissen, bereit sind, die Verwandt schaften zu mißachten"'u. Es gab Fälle, in denen die Stadtbewohner und Soldaten der Garnison als Zuschauer von ihren Mauern aus die Schlacht beobachteten, in welcher ihre Landsleute kämpftenl6. Am 18. Juli 1332, nachdem die Byzantiner bei Rusokastro von Bulgaren geschlagen worden waren, weigerten sich die Burgbewohner, den vom Feinde verfolgten byzanti nischen Kriegern das Burgtor zu öffnen; die Soldaten haben die Riegel gebrochen, sind hineingestürmt und haben sich an den Bürgern grausam gerächt17. Als diese Niederlage bekannt wurde, hat sich eine Reihe byzantinischer Grenzstädte den Bulgaren ergeben, wobei in Mesembria, wo die griechische Bevölkerung immer zahlreich war, die Reichs garnison teilweise hingeschlachtet, teilweise verbannt wurde'8. Kantakuzenos bemerkt, während er solche Ereignisse beschreibt, mit Empörung, daß "jedermann heutzutage freiwillig dem Stärkeren dient" '9, und spricht von einer schrecklichen Sittenverderbnis unter den Rhomäern als gesetzmäßige Folge des Krieges20. 11 IZ 1:1 I' I;, 111 17 IH I!I zu
Pachymeres II 395 (Bonn); Kantakuzenos I Kantakuzenos I 457--464. Kantakuzenos I 189f. Theophylaktos Simokattes 249f. Vgl. IstOl·ild anticnosti. Moskau 1989, 228. Kantakuzenos 11 533. Gregoras I 486f. Gregoras I 487. Kantakuzenos I 180. Kantakuzenos 11 177f.
295-296; 11 154.
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Gennadij G. Litavrin
Es gab aber auch Fälle, die die gleiche Indifferenz gegenüber ethnischer Verwandt schaft zeigten, jedoch nicht zum Übel, sondern zum Guten gerichtet waren: es wurde nicht nur Landsleuten geholfen, sondern überhaupt verunglückten Menschen. Zu dieser Art gehört die bekannte Episode: Neben dem Vardartal haben bulgarische Bauern freiwillig die Bergpässe bewacht, um 'Wanderer und Bauern vor Räubern zu schützen, ohne die ethnische Zugehörigkeit der Räuber oder der Wanderer zu beachten. Diese Wächter haben der byzantinischen Gesandtschaft unter Nikephoros Gregoras auf ihrem Wege nach Serbien geholfen und diese gastfreundlich beherbergt21. Besonders eindrucksvoll sind die Zeugnisse der Instabilität und plötzlicher (aller dings oft nur kurzfristiger) Schwächung jener Komponente des Selbstverständnisses, die wir als Treue dem Staat gegenüber bezeichnet haben, als sittliche Pflicht des Reichsan gehörigen, im Interesse seines Reiches zu handeln. Das Überlaufen von einer Seite zur anderen, freiwilliges Anerkennen der Herrschaft des Feindes durch einzelne Personen, Truppen und Bewohner ganzer Burgen und Städte gab es in der Geschichte des Reiches auch früher. Neu war die Häufigkeit und "Gewöhn lichkeit" solcher Fälle, sowohl bei den Byzantinern als auch bei den Bulgaren: jetzt waren sie nicht mehr unbedingt durch verzweifelte Umstände erzwungen22. Viele Städte und Festungen (besonders an der Schwarzmeerküste, wie Mesembria, Anchialos und Sozopolis) beeilten sich, die Macht jenes Herrschers anzuerkennen, welcher seine Trup pen an ihre Mauern geführt hatte2:J• Den Entschluß faßten die Stadtbewohner gemein sam, nur der Garnisonschef konnte sich durch schnelle Flucht retten, wenn er Zeit genug dazu fand24. Durch die Anerkennung der neuen Staatsmacht und die Bezahlung aufer legter Kontributionen vermieden die Stadtbewohner zudem Sturm, Belagerung und Ausplünderung der Vorstädte. Nach dem Vertrag vom Jahre 1339 gingen die Städte am Schwarzen Meer wieder zu Bulgarien über. Dabei forderte Ivan Alexander, daß ihre Garnisonen auch an Bulgarien kämen; somit mußten dieselben Soldaten, die früher diese Städte gegen die Bulgaren verteidigt hatten, sie von nun an gegen die Byzantiner verteidigen25• Im Bewußtsein dessen, daß die militärische Überlegenheit für die Bewohner südmakedonischer Reichs städte viel wichtiger war als ethnisches Solidaritätsgefühl oder Loyalität dem Reich gegenüber, hat Stephan Dusan seinem Alliierten und Rivalen Johannes Kantakuzenos vorgeschlagen, den Streit bezüglich der Herrschaftsrechte über diese Städte zu lösen, indem den Bewohnern freigestellt würde, sich selbst den Herrscher zu wählen (nämlich Dusan oder Kantakuzenos) 2ß. Also haben von den drei für stabiles ethnisches Selbstverständnis charakteristischen Grundkomponenten die beiden ersteren (ethnisches Gefühl und Ergebenheit dem eige nen Reich gegenüber) in den extremen Lebensbedingungen des Grenzgebietes - wenn sie auch nicht völlig aus dem Bewußtsein der Menschen verschwunden sind - doch ihre ehemalige Gültigkeit als Motiv des gesellschaftlichen Benehmens verloren.
Sowohl
Byzantiner als auch Bulgaren wurden der endlosen Schwierigkeiten und Gefahren müde. Man glaubte nicht mehr an die Hilfsbereitschaft der Landsleute, und auch nicht mehr an die Fähigkeit des Staates, Leben, Gut und Freiheit zu verteidigen. Die Autorität der Staatsmacht wurde geringer denn je. Alle waren sich voll bewußt, wie oft elementare sittliche Normen durch die Kaiser verletzt worden waren: im Kampf um die Krone
11 11 1'1 1. zr. 1U
Gregoras I 374-380. Pachymeres II 406-447; Gregoras I 457f. 483. 487; Kantakuzenos T 180. Pachymeres 11561; Gregoras 1457; Kantakuzenos 1175f. 461-464. Kantakuzenos II 427; 111 133f. Kantakuzenos II 406f. Gregol'as II 655f.
431. 459; II 404; III 136.
Ethnische und politische Sympathien
1 13
kannten sie keine Skrupel, sogar muslimische Türkenscharen wurden von ihnen als Unterstützung benutzt, welche überall die Untertanen des Herrschers, der sie herbei gerufen hatte, plünderten und gefangennahmen. Rhomäische Überläufer verteidigten ihren Verrat damit, daß sie lieber Ivan Alexander als den eigenen "nichtigen" Basileis dienen wollten27. Der Selbsterhaltungstrieb wurde zum dominierenden Motiv des Ver haltens der Menschen, die nach Rettung und ruhigem Leben strebten. Was aber die dritte Komponente des Selbstverständnisses betrifft, nämlich Treue dem orthodoxen Glauben gegenüber, so wurde sie keineswegs geschwächt, sondern - im Gegenteil - sogar außerordentlich gestärkt. Sie wurde eigentlich zum einzigen geistigen vVert, den das Volk um jeden Preis zu bewahren bereit war. Mehr als das: konfessionelle Solidarität zwischen Orthodoxen verschiedener Länder wurde sogar während der Kriege zwischen diesen Ländern manifestiert. So triumphierte zum ersten Mal in der Geschichte der byzantinischen Beziehungen zu Bulgarien und Serbien das Prinzip konfessioneller Solidarität: man hat auf die Gefangennahme besiegter Glaubensbrüder verzichtet; sie wurden entwaffnet und freigelassen28• Am Anfang des 14. Jahrhunderts hat ein bulga rischer Bauer namens Ivan "der Schweinehirte" , der, wie auch viele andere, die drohen de türkische Gefahr voraussah, obwohl die Türken damals das Kaiserreich nur in Klein asien angriffen, ein eigenes Heer unerfahrener Freiwilliger angeworben, den Bosporus überquert und den Kampf gegen die Türken begonnen - in naiver Überzeugung, seine orthodoxen Brüder vor Glaubensfeinden zu schützen29. Die Orthodoxie blieb in der Mitte des 14. Jahrhunderts der einzige Faktor, der noch imstande war, balkanische Völker zu einigen. Die Führer dieser Völker haben die Mög lichkeiten weder erkannt noch ausgeschöpft, welche ihnen dieser Faktor vor der türki schen Invasion auf den Balkan hätte zur Verfügung stellen können. Bürgerkriege in Byzanz und ständige Konflikte des Kaiserreiches mit Bulgarien und Serbien wegen der Grenzländer haben die geistige Gesundheit des Volkes tief getroffen. Völlig desorientiert, hat das Volk seinen Glauben sowohl an den Kaiser als auch an die Staatsmacht und erst recht an die eigene Fähigkeit, den Feind zu bekämpfen, verloren. Die Situation, in welcher sich die Reichsangehörigen in der ersten Hälfte des 14. Jahr hunderts befanden, haben die Rhomäer allmählich zu der Einstellung gebracht, daß es besser wäre, unter dem Joch der Glaubensfeinde für das eigene Glaubensbekenntnis zu leiden, als es durch erniedrigende Zugeständnisse an das Papsttum und die westlichen Länder zu verraten.
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Kantakuzenus II 154. Pachymeres Il447; Kantakuzenos Pachymeres II 442-446.
1171. 430. 469; III 124f.
LJ U B01'dIR l'II A KS I MOVIC / BEL G R A D VVAR SIMONIS PALAIOLOGINA DIE FÜNFTE GEMAHLIN VON KÖNIG MILUTIN? Der berühmte Friedens- und Ehevertrag zwischen dem serbischen König Stefan Uros Milutin und dem byzantinischen Kaiser Andronikos H. Pa.laiologos im Jahre 1299 beendete vorübergehend die Auseinandersetzung zweier Mächte und eröffnete eine neue Epoche, die die Geschichte Serbiens im 14. Jahrhundert stark prägte - den sogenannten Byzantinisierungsprozeß. Der Vertrag war in erster Linie für Serbien vorteilhaft, doch brachte er auch Byzanz Nutzen, da ein erschöpfender und hoffnungsloser Kampf da durch beendet war. Daß die Byzantiner diese Umstände wohl verstanden haben, sieht man am besten in der Tatsache, daß es keinen großen 'Viderstand in Konstantinopel gab, den ersten Vertragsversuch zu realisieren. Andronikos H. hat nämlich die Hand seiner Schwester Eudokia, die die vVitwe des Kaisers von Trapezunt war, dem serbischen König angeboten, und diese Initiative konnte nur wegen der energischen Ablehnung seitens der Dame nicht verwirklicht werdenl. Da der mächtige König seinen Zorn deutlich gezeigt hat, kam es zum zweiten, diesma.l erfolgreichen Versuch mit der Hand der kaum sechsjährigen kaiserlichen Toch ter Simonis2. Es schien, als ob der Vertragsvorschlag im Grunde genommen nicht weni ger annehmbar gewesen wäre. Dennoch stand ihm die byzantinische Seite, insbesondere die Kirchenführung, mit großem Vorbehalt gegenüber3. Es ging dabei um die (im Falle Eudokias nicht erwähnte) Tatsache, daß, nach dem damaligen (wie auch heutigen) Stand der Kenntnisse, Simonis die vierte Gemahlin Milutins war, was aus dem Blickwinkel des Kirchenrechtes - ganz abgesehen von dem kindlichen Alter der Braut - selbstverständ lich unannehmbar wal'. Natürlich stellt sich sofort die Frage, weshalb diese zwei Fälle, die unmittelbar aufeinander folgten, unterschiedlich behandelt wurden. Einerseits geht es zweifellos um den verschiedenen Status beider Ehekandidatinnen: die eine war die schon einmal im Ausland vermählte und nun verwitwete Schwester im reifen Alter, die andere jedoch die außergewöhnlich junge Tochter des Kaisers. Andererseits aber ist gerade das beharrliche Bestehen auf dem Hindernis, welches die vierte Ehe Milutins darstellt, nur in einem der beiden Fälle ein Zeichen dafür, daß vielleicht doch auch die Anzahl seiner Ehen irgend etwas mit dem politischen Spiel zu tun hatte. Unsere Quellen bieten für eine solche Vermutung Grund genug.
I Vgl. Georgii PachymeriR de MichaeIe et Andronico Palaeologo libri XIII, rec. 1. BEKKERUS. Bonn 1835 (weiterhin: Pachym.), 11 273,13-275,5; Nicephori Gregorae Byzantina historia, ed. L. SCHOPENUS (weiterhin: Greg.). Bonn 1829, I 202,14-204,13. Für clas Datum (nach August 1298) und die EreigniRse im Zusammenhang mit diesem Versuch vgl. Vizantijski izvori za istoriju narocla.J ugoslavije VI. Belgracl l986, 43, Anm. 84 (LJ. MAKSIMOVIC). 2 Pachym. II 275,5-27f1,l6; Greg. I 203,13-10. Für das Alter Simonis' s. jetzt - nach früheren gegenteiligen Meinungen - Nikephoros GregOl'as, Rhomäische Geschichte, übersetzt und erläutert vonJ. L. VAN DIETEN I. Stuttgart 1973, 279, Anm. 357; li/I (1979) 106, Anm. 8. :1 Pachym. Il280,2-284,5; 201,13-298,9.
116
Ljubomir Maksimovie Nach dem Bericht des Georgios Pachymeres hatte Milutin vor Simonis drei Gemah
linnen: eine Unbekannte, dann die Tochter des tllessalischen Sebastokrators Johannes Angelos und schließlich die Tochter des bulgarischen Zaren Georg Terter (E XElVOS; ö' EIXE
't�v 1:0'0 TEQ'tEQfj . . . {l-uya'tEQa, Aaßwv 1m' aocpaAEOL niO'tEOL O1"�uyOV.8XE ö' ELEQav nQw'I']v, 't �v 1:0'0 ÖUOLXO'Ü oEßaoLOxQaLOQos; 'Iwavvou {l-uY aLEQa, xal nQo 'tau't'l']S; äAA'I']V)4. Chronologisch gesehen war die erste Gemahlin um 1282 noch immer an der Seite Milutins, also kurz nach dem Beginn seiner Regierung, da der König zu dieser Zeit gemeinsam mit der Königin Jelena (Helene) auf den Fresken der Kirche Djurdjevi Stupovi dargestellt wurde5. Diese Helene darf keineswegs als thessalische Prinzessin identifiziert werden, weil der Sebastokrator Johannes 1. Angelos die Hand einer anderen Tochter, die den Vornamen Helene trug, schon 1275 dem Fürsten Wilhelm de la Roche gegeben hatteü. Die Ehe dauerte, was für unseren Zusammenhang von besonderer Wichtigkeit ist, bis 1287. Da der Sebastokrator nicht zwei gleichnamige Töchter haben konnte, ist mit Sicherheit zu folgern, daß die tllessalische Prinzessin die zweite Gemahlin Milutins war, was die Reihenfolge seiner Gattinnen bei Pachymeres vollauf bestätigt. Die letzte Gemahlin, die bulgarische Prinzessin Anna, deren Name aus einer serbischen Quelle (dem Synodikon aus Pljevlja) bekannt ist?, wurde nach einer Angabe aus Ragusa kurz vor dem 11. August 1284 zur serbischen Königin erhoben8. Die Ehe hat vor 1296 aufgehört offiziell zu existieren, da auf der aus diesem Jahre stammenden Freskomalerei in der Kirche des Hl. Achilleios in Arilje neben den Königen Milutin und Dragutin nur die Frau des letzteren, Katelina, dargestellt wurde9. Anna blieb - offenbar aus politi schen Gründen - jedoch in Serbien, sodaß Konstantinopel während der Friedens gespräche in den Jahren 1298/99 ihre Auslieferung fordern konntelO. Dazwischen, also vor der Bulgarin, hatte der König - wieder nach Pachymeres - eine kurze Liebschaft mit einer Nonne, der ungarischen Prinzessin Elisabeth (... 'ta flOVaXLXa
ftflcpLEOflEV'I']V nOQVLXWS; yvwvm)11. Deren Präsenz im Leben Milutins konnte Pachymel'es offenbar nicht verschweigen. Aber er hat der Angelegenheit (von seinem Standpunkt aus
•
Pachym. II 272,17-273,3. Es geht um eine Kapelle, die allem Anschein nach schon 1282 ausgemalt wurde und in der man noch vor dem Ersten Weltkrieg den NamenJelena bei der Darstellung der Königin lesen konnte. Vgl. S. R,ADOJ(:I(;' Portreti srpskih vladara u srednjem veku. Skoplje 1934, 27-29. Zu sonstigen Problemen im Zusammenhang mit den Persönlichkeiten in der Kapelle s. I. D.JURI6 , Dezevski sabor u delu Danila II, in: Arhiepiskop Danilo 1I i njegovo doba. Belgrad 1991, 191f. t; Vgl. C. HOPF, Chroniques greco-romanes. Berlin 1873, 529; W. MILLER, The Latins in the Levant. London 1908, 134f.; D. POLEMIR, The Doukai. A Contribution to Byzantine Prosopography. London 1968, 17, Anm. 8; B. FERJAN6IC, Tesalija u XIII i XIV veku. Belgrad 1974, 102; D. M. NICOL, The Despotate of Epiros 1267-1479. A Contribution to the History of Greece in the Middle Ages. Cambridge 1984, 48. - Noch M. DINI(;, Comes Constantinus. ZRVI 7 (1961) 2 und V. MO�i1N, Balkanskata diplomatija i dinastickite brakovi na kralot Milutin, in: Spomenici na srednovekovnata i ponovata istorija na Makedonija II. Skopje 1978, 149f. haben vermutet, es gehe bei der Darstellung in Djurdjevi Stupovi nicht um die thessalische Prinzessin, aber sind nicht weitergegangen. S. jetzt die ausführliche Beschreibung (mit den L iteraturan gaben) in Vizantijski izvori VI 39, Anm. 81 (LJ. MAKSJMOVJ(:). 7 Herausgegeben in Spomenik Sl'pske K. Ak. 56 (1922) 25. H Wie DINI6, a. O. 2, festgestellt hat, da in den " Diversa Cancellariae" aus Dubrovnik (Ragusa) unter dem erwähnten Datum die Ragusaner Geschenke für die vor kurzem stattgefundene Hochzeit Milutins mit der bulgarischen Prinzessin beschrieben werden. Vgl. G. CREMOSNIK, Kancelarisld i notarski spisi, in: Istoriski spomenici Dubrovackog arhiva III/1, 1932, S. 122, NI'. 354. " Für die Datierung der Malerei s. V. J. D.JURI6, Vizantijske freske u Jugoslaviji. Belgrad 1974, 44; MILKA CANAK-MEDl6, Sv. Ahilije u Al'ilju. Belgrad 1982, 6f. Dazu, daß die erwähnte Darstellung die Scheidung Milutins impliziert, vgl. M. PURKOVJ6, Princeze iz kuee Nemanjiea. Vindzor 1956, 39. In Pachym. II 276,11-12; 285,2-4; 290,10--1 2; Greg. I 204,2-8. 11 Pachym. II 279,18-280,2. Für die Probleme im Zusammenhang mit diesel' Verbindung s. unten (im weiteren Text und in den Anm. 12-17). r,
War Simonis Palaiologina die fünfte Gemahlin von König Milutin'!
1 17
zurecht) einen inoffiziellen Charakter zugeschrieben, da sie wegen der verwandtschaft lichen Beziehung der beiden Partner - Elisabeth war nämlich eine Schwester Katelinas, der Gemahlin Dragutins, der seinerseits ein Bruder Milutins war -, wie auch wegen der Zugehörigkeit Elisabeths zum katholischen Glaubensbekenntnis, keine orthodoxe Kir che anerkennen konnte. Hinzu kommt, daß Kaiser Andronikos selbst in erster Ehe (bis ungefähr 128 1) mit der ungarischen Prinzessin Anna, der Schwester von Katelina und Elisabeth, verheiratet gewesen warl2. Nach Nikephoros Gregoras hatte Milutin ebenfalls drei Frauen vor Simonis, doch in , einer anderen Abfolge: die Tochter des thessalischen Sebastokrators, dann Elisabeth von Ungarn, dann die bulgarische Kronprinzessin (Lij yaQ nQwL'IJ, 'frUYaLQL LOD Lfje; BAUxiue;
<'iQXOVLOe; OÜO'IJ, XQovoue; LLVae; OUVOlX�OUe; dm UlJLl]V f!EV anEnEf!'ljJEv Eie; Ll]V 'frQE'ljJUf!EV'llv . 'HyaYELO öE Ll]V YUVaLXUOEACP'llV LOD uu mO EAcp ou LO f!OVUXlXOV UULl]V nEQlMoue; nQoLEQoV oxfjf!u. ... "AYELaL ÖE Ll]V UöEACPl]V LOD Lfje; BouAyuQiue; <'iQXOVLOe; LCPEvöoo'frMßou, outuyov LQLL'llV UUL�V)l:j. Daß die Ehe mit Elisabeth, wenngleich offenbar von kurzer Dauer, dennoch legal war, beweist auch ein Bericht aus dem Westen ( 1308), wonach geplant war, die Tochter aus dieser Ehe, Zariza (unicam filiam suam nomine Zarizam, quam ex Elisabeth, 1tXOre sua legitima procreavit), mit dem Sohn Karls von Valois zu vermählenl4.
Auch Guillehnus Adamus, der berühmte Erzbischof von Bar (Antibari) , schreibt in seinem Wer tin als wahre Gemahlin Elisabeth gehabt hättel5. Es ist wohl möglich, daß man im nahen "Vesten, der politisches Interesse im Zusam menhang mit den serbischen Angelegenheiten hatte, versuchen wollte, eine eventuell freie Beziehung, aus welcher Zariza stammte, als legitim darzustellen. Jedoch ist klar, daß Gregoras mit einem solchen Versuch überhaupt nichts zu tun hatte und nicht einmal solche Quellen benützen konnte. Nicht unwichtig ist auch die Tatsache, daß im langen monastischen Leben Elisabeths ( 1270- 1290) gerade für den Zeitraum 1283-1285 eine Quellenlücke in den entsprechenden ungarischen Urkunden bestehtl6. Etwas später, nach 1285, gibt es eine zweifelsfreie Unterbrechung ihres klösterlichen Lebens, als sie nämlich die Gemahlin des tschechischen Großadeligen Zavisa Rosenberg von Krumawa warl7. So darf man mit einer gewissen Sicherheit schließen, daß es sich im Falle Milutins um eine wahre Ehe handelte, die allerdings wegen der schnellen außenpolitischen Verän derungen und des zu vermutenden Widerstands der serbischen Kirche nur ganz kurz dauerte. Aus den erwähnten Quellenangaben geht - wenn auch ein bißchen paradox - hervor, daß beide byzantinischen Historiker gewissermaßen Recht haben. Für Pachymeres, den
I� Zu dieser Ehe und den entsprechenden Familienbeziehungen vgl. A. PAPADOPOULOS, Versuch einer Genealogie der Palaiologen (1259-1453). Amsterdam 1962, NI'. 58 (bis 1281/82); A. HEISENBERG, Aus der Geschichte und Literatur der Palaiologenzeit. München 1920, 33f.; F. DOLGER, Ungarn in der byzantinischen Reichspolitik. Al'chiviu1n Europae Centroorientalis 8 (1942) 339 ( ITUQU01tDQU. Ettal 1961, 174f,); DERS., Regesten IV, NI'. 1994f. Auf die Hochzeit Annas ist die Angabe von Pachymeres (I 317,15-318,16 Bonn 11 411,24-413,15 FAILLER) zu beziehen, und nicht auf das Phantomangebot des Königs Uros, wie bei D. GEANAKOPLOS, Emperor Michael Palaeologus amI the West 1258-1282. Cambridge, Mass. 1959, 232. 253, Anm. 96, und J. L. VAN DIETEN, a. 0, I, 250, Anm. 195. 1:1 Greg.1203,4-11. 14 Hrsg. L. MAVROMATIR, La fondation de l'Empire serbe. Le Kralj Milutin. Thessaloniki 1978, 130 (=Byz 43 [1973] 146, Z. 39). Vgl. auch Anonymi descriplio Europae Grien/alis, hrsg. v. 0. GORKA. Krakau 1916, 34. Ir. Hrsg, M, SUFFLAY, Pseudobrocardus. Rehabilitacija vaznog izvora za povijest Balkana u prvoj polovini XIV vijeka. Vjesnik Zemaljskoga Arkiva 13 (1911) 147. 111 Vgl. Az Arpidhizi kiralyok okleveleinek kritikai jegyzeke, hrsg. J. SZENTPETERY - I. BORSA. Buda pest 1961, 11/2-3. 17 M. WERTNER, Az Arpidok csalidi törtenete. Nagy Becskerek 1892, 529f. =
=
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Ljubomir Maksimovic
Mönch und Zeitgenossen Milutins, der im ganzen Vereinbarungsprozeß mit Serbien die Meinung der Kirchenhierarchie teilte, war die Ehe Milutins mit Elisabeth völlig inakzep tabel, sodaß er den ganzen Fall als eine eher inoffizielle Beziehung dargestellt ha,t. Für Gregoras, der einer späteren Generation angehörte und keinen orthodoxen Eifer hatte, war diese Ehe ein Faktum aus der Vergangenheit, zwar inakzeptabel, aber doch nicht unmöglich. Dies bedeutet nicht, daß Gregoras mit seiner etwas summarischen Beschrei bung dieser Geschehnisse immer Recht hat. Im Zusammenhang mit verschiedenen Fra gen der Ehen Milutins finden sich bei ihm mehrfach Unsicherheiten. Die wichtigsten davon sind, daß er die erste Ehe des serbischen Königs irgendwie übersehen und ihn weiters als völlig kinderlos angesehen hatl8. Umso interessanter wird die oben erwähnte Angabe von Pachymeres über eine Unbekannte, d. h. die erste Gemahlin des Königs, die dieser zuverlässige Historiker nicht erfunden haben kann. Diese Frau, allem Anschein nach Jelena aus der Kirche Djurdjevi Stupovi, kann als eine Adelige serbischer Herkunft identifiziert werden, wel che mit Milutin vielleicht schon lange vor seinem Regierungsantritt verheiratet worden warlO• Sie dürfte also keine Prinzessin gewesen sein und zudem nur eine kurze Zeitspanne während des Jahres 1282 auf dem serbischen Thron verbracht haben; damit läßt sich erklären, wanun sie der Aufmerksamkeit mancher Quellen - darunter auch des Gregoras - entging. Dies ist aber noch nicht alles. Da der Nachfolger Milutins, der König Stefan Decanski (1321-1331), mit Sicherheit um 1275 geboren wurde, ist es doch klar, daß es sich hierbei um seine Mutter handelte20. Decanski wurde später in einigen westlichen Quellen nahezu als Bastard von einer comuni mulie1'cula bezeichnet, wie man es in der "Anonymi descriptio Europae orientalis" (1308) und in einem Brief Papst Johannes' XXII. (12. 6. 1323) lesen kann2l. Damit erübrigt sich die Frage, ob seine Mutter in einer legalen Ehe mit König Milutin verbunden war, denn diese ist aufgrund der erwähnten Freskomalerei positiv zu beantworten. Die Unterschätzung dieser Ehe hat also dieselben Gründe wie das oben beschriebene Übersehen. Dabei konnte auch eine gewisse Rolle spielen, daß bei der Machtübernahme Milutins (1282) vorgesehen und beschlossen wurde, daß sein Nachfolger ein Sohn Dragutins sein sollte22. So kann man zum Schluß kommen, daß Milutin insgesamt vier Gemahlinnen hatte, bevor er Simonis heiratete: die Serbin Jelena (vor 1275-1282), die Griechin unbekannten Namens aus Thessalien (1282-1283), die Ungarin Elisabeth (1283-1284) und die Bulga rin Anna (1284-vor 129 6). In der Zeit des großen Friedensvertrags war der serbische König praktisch wieder "frei", aber kanonisch doch verhindert, neue Familienbeziehun gen zu knüpfen. Sein wechselhaftes Benehmen konnte einfach nicht ohne ernste Folgen bleiben.
IX
Greg. I 203,11-12. Vgl. Vizantijski izvori VI 38, Anm. SO; 5lf., Anm. 103 und 106 (LJ. MAKSIMOVIC); Anm. 40 (S. CIRKOVI(:). I!I Ausführlich darüber, mit allen entRprechenden Angaben: Vizantijski iZVOl'i VI 40ff., Anm. 82-83 (L.J. MAKSlMOVI(:). Vgl. ferner MOSIN, Balkanskata diplomatija 151, und danach lRtOl'ija srpskog naroda 1. Belgl'ad 1981, 462, Anm. 3 (S. ClRKOVl(:). ZII Vgl. M. PURKOVH':, W'as Stefan Decanski the Younger 01' the EIder 01' King Milutin's Sons? The Slavonic and Eu.ropean Review 29 (1951) 545-549; DINJ(:, Comes Constantinus 3; MOSIN 139. 21 Anonymi descriplio (s. Anm. 14) 35; A. THEINER, Vetera monumenta hiRtoriae Hungariam sacram illustrantia I. Rom 1859/60, 490f Vgl. auch alle Quellenangaben in Vizantijski iZVOl'i VI 40ff., (L.1. MAKSI�IOVI(:). " Diese Vorgänge wurden bei elen BY�l.antinern damals aufmerksam beobachtet: Pachym, 11 273,18274,2. Die Machtübernahme Dragutins und ihre Bedingungen entwickelten sich zu einem in der '''issen schaft sehr diskutierten Problem, das noch nicht völlig gelöst ist, obwohl die allgemeine Situation geklärt wmde. Zum Problem und der entRprechenden Bihliographie (inkl. Quellen) s. Vizantijski izvori VI 44f, Anm. 87 (L.1. MAKRIMOVIC:), wie auch den neuesten Erklärungsvenmch: 1. D.JURI(:, Dezevski sah01' 169-193. 169,
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'Val' Simonis Palaiologina die fünfte Gemahlin von König Milutin? Diese Vielfalt � in rascher Abfolge
�
in der Familienpolitik des serbischen Königs
steht in Einklang mit der Entwicklung seiner Außenpolitik. Als Sohn des Königs Uros 1. (1243-1276) und Bruder des Königs Dragutin (1276�1282) konnte der Kronprinz Milutin mit seiner ersten Frau, die Serbin war, politisch ganz zufrieden sein. Die allgemeine Orientierung Serbiens nach Süden seit dem Anfang seiner Regierung, als er seinen Bruder Dragutin entmachtet hatte, war wegen der Ausdehnung auf neue, bis zu jener Zeit meist byzantinische Territorien gegen Byzanz gerichtet. Zu dieser Zeit, nach dem Verschwin den Karls von Anjou von der politischen Szene (März 1282), war der antibyzantinisch orientierte thessalische Sebastokrator der beste Verbündete, sodaß sich der außerge wöhnlich pragmatische Milutin von seiner ersten Frau scheiden ließ und die Tochter des Sebastokrators heiratete. Kurz danach erwies sich einerseits dieses Bündnis als zuwenig sicher und andererseits die Aussöhnung mit Dragutin, der im Norden des Landes mit der Unterstützung Ungarns weiterregierte, als viel wichtiger2:J. Das Ergebnis war die Ehe mit der ungarischen Schwägerin, während deren Dauer die Gebrüder gemeinsame militärische Unternehmungen gegen Byzanz, bis hinunter nach Christupolis (Kavalla) , durchführten (1283/84) 24. Die antibyzantinisch orientierte Fami lienallianz währte aus verschiedenen Gründen nur kurzfristig, und schon 1284 schien es wichtiger, gegen Konstantinopel ein Bündnis mit Bulgarien zu knüpfen. Das Opfer war die Ungarin, deren Status in Serbien jedenfalls schon früher unmöglich geworden war, und so heiratete Milutin die Tochter des Zaren Georg Terter25. Doch war nach dessen Sturz 1292 auch diese Ehe des Königs unwichtig geworden und wurde spätestens 1296 offenbar nicht mehr vollzogen. �Während fast all dieser Jahre wurde ein endloser Grenzkrieg gegen Byzanz geführt, an dem auch byzantinische Adelige aus Makedonien, wie etwa der Heerführer Kotanitzes Tornikios, teilnahmen2ü. Allmählich entwickelte sich ein für Byzanz unerträglicher Druck, der nach der gescheiterten großen Gegenoffensive des byzantinischen Generals Michael Glabas Tarchaneiotes (1296/97) besonders gefährlich wurde27. Der Druck konnte nur durch ein wirklich großes Opfer von seiten Konstantinopels schwächer werden � die Hand Simonis', zusammen mit den als Mitgift gegebenen Territorien. �Wie groß dieses Opfer war, sieht man am besten daran, daß sich der Kaiser besonders bemühte, die erste Ehe seiner sehr kleinen Tochter öffentlich als die vierte des serbischen Königs auszugeben. Obwohl auch eine vierte Ehe eigentlich inakzeptabel war, hatte man durch diese Lösung doch eine Möglichkeit gefunden, Simonis in eine legale Lage zu bringen. Man hat nämlich alle Ehen Milutins zwischen der ersten und dieser mit der kaiserlichen Tochter entweder wegen ihrer Schließung zu Lebzeiten der ersten Frau für ungültig erklärt oder als "nie stattgehabt" betrachtet, wie im Falle der kurzen und für die Kirche unannehmbaren Episode mit der Ungarin Elisabeth. Im Jahre 1299 war die erste Gemahlin Milutins schon tot, sodaß durch die erwähnte Interpretation seine Ehe
2:1 Zm Lage Dragutins im NonIen s. ST. STANO.TEVI(:, Kralj Dragutin. Godisnjica.N. Öupica 45 (1936) 1014; M. DINI(:, Srednjovekovni Srem. Glasnik istol'ijskog d'/''l/stva 'l/ N. Sad·lt 4 (1931) 9-12 ( Srpske zemlje u srednjem veku. Belgrad 1978, 281-284); DERS., Oblast kralja Dragutina po�le Dezeva. Glas 203 (1951) 61-82 ( Srpske zemlje, 123-145); DERS., UZ raspravu "Oblast kralja Dragutina posle Dezeva Ist. Casopis 3 (1952) 249-251 ( Srpske zemlje 145-147). 2� Vgl. K. JIRE(:EK, LRtorija Srba 1. Belgrad '1978, 191; IRtorija srpskog naroda I. Belgrad 1981, 441 (L,J, MAKSIMOVI(:) . l.; Zum Datum s. oben mit Anm. 8. Über alle Umstände dieser Ebe s. Vizantijski izvori VI 38, Anm. 80 ( L.T. MAKSIMOVI(:) . '11 Bibliographie des Krieges: Vizantijski izvori VI 30, Anm. 62; zur Kriegsentwicklung :34-37, Anm. 72-77. Zum genannten Heerführer: L.J. MAKHnlOvlc, Kotaniu Tamile ZRVI 29/30 (1991) 183-191. " Die Rolle dieses Generals wurde bis jetzt heftig diRkutiert. Vgl. (mit allen bibliographischen Anga ben) Vizantijski izvori VI 32, Anm. 66; 36f., Anm. 76f. (L.T. MAKRIMOVI(;) ; 96, Anm. 37 (1. D.TURI(:). =
=
" ,
=
120
Ljubomir Maksimovic
mit Simonis als zweite, also legale Ehe eines W'itwers betrachtet werden durfte28. Mit diesem Argument wurde endlich auch das Patriarchat von Konstantinopel überzeugt und dessen Widerstand gebrochen29. Offenbar hat man mit Absicht darüber hinweggese hen, daß wenigstens der offizielle Status der Königin bulgarischer Herkunft früher, vor dem "Fall Simonis" , nie in Frage gezogen worden war. All dies bringt der Bericht des Pachymeres ans Licht. Ungefähr zwei Generationen später hat sich das Bild bei Gregoras geändert, wobei jedoch die Vier-Frauen-Tradition erhalten blieb. Zweifellos zeigt diese Vorgangsweise, wie pragmatisch die byzantinische Diplomatie der Palaiologenzeit - unter dem Druck der Umstände - sein konnte, trotz aller ideologi schen und moralischen Hindernisse. Darf man einen ähnlichen Schluß auch für manche Geschichtsschreiber ziehen, welche sonst in der Byzantinistik mit Recht als zuverlässig gelten?
ZH zn
Pachym. II Pachym. II
274,6-10; 293,11-295,3. 293,11-298,9.
Vgl. Vizantijski izvori VI
42,
Anm.
83; 59f.,
Anm.
124-126.
C H RY S S A A . M A L T E Z O U / A T H E N
PORTRAIT OF THE NOTARY I N THE LATIN-RULED GREEK REGIONS OF THE FOURTEENTH CENTURY In determining the phenomena of continuity, adaptation and discontinuity in society and the transition from Byzantium to Latin Romania, the fourteenth century is signifi cant for two reasons. Firstly, because the hostility between the two ethnic elements, Greek and Latin, which was most evident in the previous century, was now replaced by a long period of peace that facilitated the process of accommodation. And secondly, for this century we possess secure evidence of contacts and dealings between the Greek and Latin inhabitants of the same territorial units1. In this paper I propose to sketch a portrait of the notary, both Greek and Latin, working in the Latin-ruled Greek regions in the fourteenth century. Using evidence furnished by notarial records from various territories (chiefly Crete, but also Chios, Cyprus and Patras), I shall examine the pheno menon of continuity and change in the notarial profession as practised in Latin Romania, as well as the position held by the notaries in the society of this time. For the period under consideration we have at our disposal two large groups of notarial sources: the Venetian registers from Crete and the Genoese registers from Cyprus and Chios. Al though we know of the existence of Greek notaries in the Latin-ruled Greek regions already from the first century of foreign domination, unfortunately no register written in Greek has survived from the fourteenth century. In turn, there exists a limited number of individual Greek notarial documents from Crete and Patras, published by Gm'land and Manoussacas2, which, together with various evidence located in public archives, forms the basis of this study. To these can be added a praterion formulary from Lesbos which belongs to the same period3. The first known mention of a Greek notary in the Greco-Latin world dates from the year 1271 and concerns the Cretan priest Vassili Cimischi, inhabitant of Candia4. Ten years later, in 1281, the rector of the island made the following resolution referring to another Greek notary, Antonio Metacheristi, which is of considerable interest: the Vene tian official decided to exempt Metacheristi from the payment of the tax of comerclum and that of the porta parva, simply on the grounds that the latter was a Greek notary (ideo quod est notarius grecus). Being exempted from the taxes to which foreigners (forenses) were subjected, Metacheristi was considered by the Venetians as a Venetian
I
For the phenomena of continuity and discontinuity in Latin Romania see in general D . •JAcOBY,
From Byzantium to Latin Romania: Continuity and Change, in: Latins and Greeks in the Eastern Mediter ranean after 1204, ed. B. ARBEL, B. HAMILTON, D. JACOBY. London Byzantine 'consuetudines' in Venetian Crete. DOP
49
1989, 1 -44;
also CHHYSSA A. MALTEZOU,
(forthcoming).
2 E. GERLAND, Das Archiv des Herzogs von Kandia im Konigl. Staatsarchiv zu Venedig. Strasbourg
1899, 69-70 (n. 4); IDEM, Neue Quellen zur Geschichte des Lateinischen Erzbistums Patras. Leipzig 1903, 181-184, 194-197; M. 1. MANOUSSACAS, 'EAATJVLXa vowQLaXa EYYQUqJU (1374 -1 446) anD Ta " Atti Antichi" TOU a QXE iou TOU tlouxu TijC; KQ�TTJC;. elJoaveiof1.ara :3 (1964) 89-92. :I D. SIMON - SP. TROIANOS, Dreizehn Geschaftsformulare, in: FonteslYlinores 11. Frankfurt am Main 1977 , 290-291. , MAHIA HERETI, tlLOQLaT�QLO E YYQUqJO "EAATJVU VOWQLOU TijC; KQ�TTJC; (1365). elJouveiof1.ara :3 (1964) 63.
122
Chryssa Maltezou
(tarnquarn Venetus ) .5. This information about the privileged status of the Greek notary is significant. It suggests that the Greek notaries succeeded in obtaining from the local Venetian government the privileges they used to enjoy before the conquest of their island. vVhile the absence of relevant evidence does not enable us to expand on this hypothesis further, a subsequent document dated to 1365 allows us to assume that in Crete the Greek notaries continued to work according to Byzantine practice and tradi tion. By this document the Duke of Crete, Petro Mauroceno, appointed the priest Georgius Spilioti, inhabitant of Canea, as public notary in scriptum greca. Before the appointment, the Duke and his counsellors had ordered, according to the custom (iuxta usurn) , an investigation to verify the reputation and ability of the notary. Spilioti was found to be qualified to exercise his profession and was therefore appointed to the post. He then swore loyalty to the Doge of Venice; he swore also to practise his profession faithfully and lawfully, according to the consuetudo G1·eco1"llrn. Furthermore, he was obliged to draw up his acts only in front of witnesses, otherwise not only the documents would be invalid and he would not be entitled to remuneration, but also he would be deposed from his office, as stipulated in the capitulwre of the Greek notariesG• The content of the document is clear. There was a regulation, a capit1dare, which stipulated the jurisdiction and the duties of the Greek notaries, and there was a consuetudo, in accor dance with which the notary was obliged to conduct his business. In contrast to the other officials, whose capitulal'i have survivecP, the corresponding capit1dare of the notaries has not as yet been located in the Veneto-Cretan aI'chives8. Our document, however, does give unmistakable evidence of its existence. It is quite certain that the texts of these capitulal'i reflect a Byzantine reality. This is, for instance, the case with the capitolal' or ordo of the Greek notaries in Modon, drawn up in the fifteenth century. Among the orders contained in this public document there is one referring to the obligation of the notary to take care that wills be ratified by the nornico, according to custom (iuxta consueturn)9. It should also be pointed out that when in 1387 the inha bitants of Corfu put their island under the protection of Venice, they requested, among others, the privilege to have the right to elect secundurn usurn a notary or scribe in graeca scriptum in order to draw up the legal documents of the Greeks in the islandlO• Even if the expression secundurn consuetudinern G1'ecorurn is a vague one, it is clear that it harks back to the Byzantine past about which, unfortunately, little is known. A few years before the Venetian conquest of Crete, two notaries appear in the Byzantine documents: in 1193 the priest and taboullarios of the island of Crete Michael Limenitis, and in 1197 the dornesticos and pl'irnrnicerius of the taboullarioi of Crete Andronicos
r.
See S. BORSARI, Il dominio veneziano a Creta nel XIII secolo. Napoli 1963, 93 n. 117 (uncleI' the
erroneous date of 1284; cf. M. HERETI,
�LOQlO"t�QLO
63 and n. 4); Z. N. TSIRPANLIS,
"Ku n'wnxo EXXA110 lUJV xu t
f.lOVUO"tl]Q �fVf"tOXQU"tOUf.lfVI1 (\
Document edited by M. HERE'!'I,
7
See E. BARBARO, Legislazione Veneta. I Capitolari di Candia. Venice 1940; SI'. THEOTOKIS, Ta
�LOQLO"t�QLO
xarmOUAaQlu "t�£ �fVf"tOXQU"tOUf.lEVll£ KQ�"tll£, H
68-69.
1298-1500. 'E:rrfTf/(!iC; 'Eml(!dac; K(!11Tt"WV 2::rrovowv 4 (1940) 114-175.
In his study on the slaves in Venice, published in 'EUf/v/"ci 6 (1933) 145-148, SP. THEOTOKIR states,
without giving any reference to the archival source, that he had transcribed from a document in the State Archives of Venice the capitulaTe of the notaries containing eleven articles. Unfortunately, he died before publishing it. " C. N. SATHAS, Documents il1!ldits mlatifs it l'histoire de la Grece au Moyen Age, IV. Paris 1882, 30-31 (cf. A. C. MmfFERRATOS,
ihwljJLV. HI
M dhil vl] xu t KOQwvl] En t 'EVf"tOXQu "tiu £ uno xm vw vlx�V, nOAl'tlX�V xu t 1il]f.lOOLOVOf.llX�V
Athens 1914, 21).
J. Rm [ ANOS, 'Io"tOQlxa EQYU, eel. K. DAFNIS. Corfu 1959, 167 am! n. 1.
123
Portrait of the Notary in the Latin-ruled Greek Regions
Papandronicopoulosll. The reference to the prirnrn'icen:us reveals the existence of a guild whose members were the taboullariO'l: of all the districts of the islandl2. Evidence, how ever, has not been found for the existence of a similar corporation in the period of Venetian dominationl3. The aforementioned document of 1365 indicates that the nota ries' office was under the direct control of the Venetian authorities in the island, since it was the Duke who decided on the professional capacity of a notary as well as on his appointment. A Greek document dated to the early fourteenth century deals with the appointment of a notary employed by the church in Cyprus. It is a formulary of a notary's appointment by a bishop (rJ flEr:QlOr:YJr; rJ/lWV) , entitled rQG./l/la VO/llXOV, in which it is mentioned that the candidate taboulla1'ios and syrnbolaeogmphos had to be familiar with the laws and to write the truth without receiving gifts in recompense (aowQwr;). The style in which the document is written, the mention of the prinunicerius and the reference to the legal knowledge and honesty of the notary repeat standard formulae of the Byzantine periodl4. The fact that the rQG./l/la VO/llXOV is a formulary compels us to ask if, here, this is a mechanical repetition of a Byzantine formula deprived of any real essence. The answer must be negative, since the prirnrnicerius of the taboullarioi of the island of Cyprus, Konstantinos, appears to have drawn up in 1259 an o/loAoyia of Neilos, a monk in the monastery of the Virgin of Machairasl5. Therefore, it seems that approximately a century after the arrival in Cyprus of the soldiers of King Richard the Lionheart, the Greek notaries of the island (at least those who served the needs of the Orthodox church) continued to enjoy the same internal organisation as in the time before the Latin conquest. Connected with the Byzantine past, on the other hand, is the title of the public notary working in the island of Rhodes under Hospitaller rule. Here the notarial office is termed either scribania, held by a scriba or notarius or a scribus grecus, either as officiurn notariatus vocaturn the condillj greC01"1lrnlG• The notaries were appointed by the Master of the Hospital and served both the city and the island of Rhodes. The office could also be granted to a Latin who in his turn could appoint a Greek lieutenant to exercise it iuxta statuturn rnunicipale terre Rodj. Thus, in 1381 the Master of the Hospital appointed Dimitri Calodiqui scriba or notary in recognition of his services; the document stated that all acts issued by him or in his name were to be considered as fully valid. The same Calodiqui was authorised in 1382 by the Hospital to acquire, copy and publish in publicarn forrnarn the cartltiaria, evidently the notarial registers, which had belonged to the late papa Cacilli, a former nornikos, and which were held by Cacilli's brother; the latter was obliged to hand the cartularia over to Dimitri without imposing any condi-
11 MM VI,
270.
12 7, 136;
cf. VASSILlKI NERANTZI-VARMAZI, ot �utavttvot w�OUnaQlOL . 'EUlJvtx6. 35 , 2
( 1984)
1 2 For the notaries' guild during the Byzantine period see SP. VRYONIS, Byzantine tl.HMOKPATIA and
the Guilds in the Eleventh Century. DOP 17
( 1963) 297
f. ; V. V. NERANTZI-VARMAZI,
Ta�OUnaQlO L;
HELENE
SARADI, Le notariat byzantin du IX" au XV" sil'lCles. Athens 1991, 77-93. 1:1 Angeliki Panopoulou, whose doctoral thesis is on the guilds in Venetian Crete, during the course of
her research in the State Archives in Venice did not come across any evidence for the corporation of the notaries. The only testimony referring to a guild of notaries concerns Zante, where a corporation was found to have been in existence in
1559
(see PH. BOUBOULIDIR,
'E))·lJvtxov Lltxa{ov 8 1I 95 8] 116). 14 SP. LA�IPROS, Ku rr QL axa x at uAAa EYYQucpa EX TO U
NE
15 ( 192 1) 164-165.
N01:aQlOL Z axuv{} ou.
'E:rrE1:lJelC; 'Aexdov '[oweiaC;
IIaAmlvou X W6LXO £ 3671:fj£ Bl� AL081\X 1'] £ TO U B aux avou.
H. SARADl, Nota.riat 22, using the chronology of the codex also dates the formulary
to the 13th century, while V. NERANTZI-VARMAZI, 10 SP. LAMJ'ROS, KurrQLaxu 15 3- 15 4.
Ta�ounaQLOl2 71,
dates it to the early 141h century.
It; Z. N. TSIRPANLH>, M EAE1:E£ Yla 1:11V [oTOQla 1:fj£ Pa60u 01:a XQ av La 1:WV '!rrrr01:Wv. Thessaloniki 1970, 27 ami 2 , 48-50; IDEM, 'H Pa 6o £ x at ot NanE£ Lrro Qu6E£ 01:a XQaV L a 1:WV '!waVVl1:WV '!rrrr01:WV (14'" - 16'" al 1991, 390; A. LUTRELL The Creeks of Rhodes under Hospitaller rule: 1306-1421. RSBN 2 9 ( 1992 ) 2 06-2 07. n.
124
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tions. A few years later, in 1403, the Master granted to a Latin, Franciscus Monerij, the scribania seu officium notariatus, known as condillj grecorU'm in c1:vitate et insula Rodj, which was held by the late Calodiqui: Monerij was empowered to name someone else to exercise the office i1txta stat1ttum... Rodil7. The rendering in the Latin document of the Greek word condili (officium sive scribaniaUL, quod et que Condili GrecoruUL vulgar'iter nuncupatur) reveals that the office had been known under this name for a long time by the inhabitants of Rhodes; for this reason the Greek name prevailed and it came to be used by the LatinslM• It is worth recalling that a similar word related to pen (XOVOVAt), namely the word kalamaras, which derives from the kalamari, the inkstand, means scribe or writer. The adjective is used today in Cyprus with the diminutive meaning of a scholar. Though the evidence from this period is meager in comparison with the centuries that followed, the documents we possess enable us to formulate a number of observations. Firstly, with the Latin conquest of Romania the conception of the notary changes. The notary in Greek lands under Latin rule was now considered a public functionary as in the "Test. The notarial profession loses its liberal aspect and becomes purely administra tivel9. Secondly, the only office in the administrative mechanism established by the Latins in Romania which was allowed to be held by the Greeks was that of the public notary. In the regions under the flag of Saint Mark it seems that the notary was appointed by the local Venetian authority for lifetime tenure. Also, the public notary in Rhodes was held to be an employee of the Hospitallers, appointed by the Master and invested by his authority. Thirdly, the notary, who also performed the duties of a public scribe in the Venetian chancellery, exercised his craft in accordance with the directions given by the capitulari, which were approved by the Venetians. Finally, no trace of a notaries' guild is attested in Crete. Only in Cyprus, it seems, were the Greek notaries, at least until the early fourteenth century, organised in a corporation, since among them we find their head, the primmicerius. The notary mentioned often in his signature that he had received his nomination by imperial authority. Thus, he used to sign as vOTaQLO� (3aatAtxfj� t!;ova{w;, vOTaQLO� (3aatAt XO� or vOTaQLO� Iv:rrEQtaAE�2(). However, the fact that this was not used in the case of all the Greek notaries demonstrates that this procedure was not in practice indispensable for the exercise of the notarial profession21. During the fourteenth century, alongside the com mon term notarios, the terms taboullarios, tabellio and YQaqJE'v� TOV iJcpov� continued to be employed by the Greek notaries in Crete. In 1314, Gulielmus, resident of Castro Nuovo, is attested as tabellio grecus22, while in 1359 the priest Michael Stirionnis signed a docu ment issued in Mylopotamos as taboullarios and YQacpEv� TOV iJcpOV�23. Both terms, taboul larios and notarios, were used and applied without distinction. Significant is the example of the priest David Lamnonitis, who signed an act in 1390 as notan:os and, a year later in 1391, another document as taboullarios. The term taboullarios was probably a preference 17 A. LUTRELL, Greeks 222-223 n. 11, IV, VII. I" Z. N. Ti>/RPANLIS, Md.EtEt; 27 n. 2. I II H. SARAIll, Notariat 214-215, 220. 2" See C. N. SATHAS, MEOm!JlvLx� BL�ALOe�XTJ, Vi. Venice·Paris 1877, 656, 659 (notary Manuel Ialinas);
cf. MARIA FRANcEscA TIEPOLO, Note suI riordino degli archivi del duca e dei notai di Candia nell'Archivio di Stato di Venezia. eTJuaVe[uflam 10 (1973) 99. For the notaries i1n]Jeriali auctoritate in Byzantium ef. N. OIKONOMIDES, La ehancellerie imperiale de Byzance du 13e au 15e siecle. REB 43 (1985) 172-173. 21
22
H. SARADI, Notariat 98-99. Duca di Candia, Bandi (1313-1329), eel. PAOLA RATTI-VIDULICH. Venice 1965, 11 n. 15.
2:1 E. GERLAND, Das Archiv 69-70. See also C. D. MERTZIOS, 'H
GUVOOEliOV"tEt; uu"t�v Xu"tuAoym. KeTJuxu Xeovlxu
Guv{hixTJ 'EvETwv-KaAAEQYTJ xal ot
3, 2 (1949) 340 (1299: £I yempdJc; rov vcpOVC; N1XI/cpOeoc; dJT:EA�C;
heEVc; neor:01/JukrTJC; xai mf3ovAAuetoC; Vlluov Keljr:TJC; £I 'Detvac; ... ).
Portrait of the Notary in the Latin-ruled Greek Regions
125
of the priests, who tended to remain faithful to the Byzantine tradition. The phenome non of the use of two terms under the same meaning is probably also valid in the case of the term nomikos, which was simply synonymous with notary24. The identification of the two terms is attested in precisely those sources concerning the regions under Latin rule. In 1374, Sebastos Demetrios lVIalakis appears as nomikos of the city and the island of Corfu XdEVOEl f3aOlAlxtP". In 1395 and 1397 the priest Theodoros Pinghis drew up a document and signed it as nomikos of Patras Et; aV�Evilxfjr; DvvaflEWr;2!l. At this time Corfu was under Angevin rule and Patras under the jurisdiction of the Latin archbishop Angelo Acciaiuoli. In comparison with the Byzantine past, the notarial system of Latin Romania presented two main innovations: the use of the cartularia and the use of the signum. The practice in the west of using notarial minutes (imbreviatu1'e) in the early period, and later on registers (pmtocollum, cartularium) highlights the public character of the notarial profession. In the course of time the cartulal'ia were collected and preserved in the local chancelleries and constituted the notarial archives of the medieval cities. It was for this reason therefore that, on the death of a notary, his son or heir was obliged to deliver the notarial registers to the chancellery to be kept for public use. It seems that in Byzantium such notarial registers existed, but their dissemination is unknown27. vVestern practice was thus transplanted to Latin Romania. This is for instance the case with the Cretan notaries Emmanuele Foca and Giorgio Pazo, whose registers written in Italian have survived from the fourteenth century28. The second innovation concerns the signum. One of the fundamental differences between the Byzantine and vVestern notary is that the latter attached the signum to his signature. This handwritten sign, which was usually designed with one stroke of the pen, including in abbreviated form either the letters of signum or the letters of the notary's name, became a sort of professional trademark, a personal symbol, and constituted a part of the document's validation. No symbol resem bling the western signum was used by the Byzantine notaries20. Following the fourth crusade the western practice was transferred to the Byzantine provinces conquered by the Latins. Thus, in 1374 the nomikos of the city and island of Corfu, Demetrios lVIalakis, drew up in Greek a nomikaton document, which he signed, as he states, with one stroke of the pen (r:fj vnoYf2arpfj r:fj EllO l DUI flOVOXOVDVAOV) and on which he designs his signum (EXEl M Evr:t:v�Ev r:o ovv1j�El Olfldw E{t(iJ WV VOfllXOV). The fact that, in conducting his business, he applied western practice nonetheless did not prevent him from using the Byzantine chronology - the anno mundi - instead of the anno domin1:30. In the last decade of the fourteenth century two other Greeks, the first from Catalan Athens, Nicolaos lVIakris:1I, and the second from Latin-ruled Patras, the priest Theodoros Pinghis32, use their signum or oYJflEloV to validate the documents they drew up. These two documents, as well as that drawn up by the nomikos of Corfu, were not entered into the registers; the corresponding signum therefore served to give legal corroboration to the acts. In con24 For the term n01nikos in the Byzantine period see H . SARADI, Notariat 67-70, esp. 68, where mention is made of a VOI1IXOr; xai voraewr; Koevcpwv (1370).
2[, .T. ROMANOS, 'IotoQLxu 325. zu
E. G ERL AND , Neue Quellen 182, 184. 27 H. SARADI, Notariat 215-216. For the use of
signum in Italian territories see
M.A�IELOTTI
-
G. COSTAMAGNA, Alle origini del notariato italiano. Rome 1975, 244f. Z"
A. S. V., Notai di Candia, h. 23 (Foca Emanuele, 1375-1384-), b. 189 (Pazo Giorgio, 1383-1388,
1383-1393).
'" H. SARADI, Notariat 216-218. :111 J. ROMANOfl, 'IotoQLxu 325. :11 SP. LAMPROfl, To oi'jllu '[ou VOTaQlOU MuxQi'j. NE 15 (1921) 97-103 (Ita est Nicola'llsl.1acl'i signum ) . :12 E. GERLAND, Neue Quellen 182.
126
Chryssa Maltezou
trast, in the lands under Venetian rule the notaries, whether Greek or Venetian, did not use a signum. This is most probably due to the fact that in the capital city, Venice, this practice was gradually a.bandoned, as we can surmise from the absence of such signs in the notarial registers drawn up in Venice33. In the centuries which followed, some of the Greek notaries working in the Greco-Venetian regions, having sustained the influence of another western custom, that of the use of coats of arms, were to illustrate their ca'l't�tla1"ia by decorating the first page with their blazon:u, but this habit, irrespective of notarial practice, is connected with a broader social phenomenon beyond the scope of this study. The notaries who conducted their business in the Venetian and Genoese territories of Romania can be divided into three categories: The first category included those who were in the service of the local administration, the public notaries. In Crete, for example, there was a notary working in the service of the cap'itano C1'ete, of the Judicum Pmp1"ij Canee, of the a'l'senatus Candide:l5. In Fama gosta we find Nicola de Boateriis, active between 1355 and 1365 as a public notary and chancellor in the service of the Ba-ilo of Cyprus31l• In 1345 the Great Council of Venice made the following resolution: no rector in Crete could keep in his service the notary who had served his predecessor. The reason for this decision was related to the accusations made by the Venetians of Crete, according to which many notaries continued to serve in the same office for years, consequently resulting in a number of cases of corruption. Therefore, no notary could assist a 'l'ecto1' if he had already served his predecessor in the office; he had the right to work again in his prm;ious position only after two years had expired from the appointment of the new rector in the office37. The notaries of this category were nominated by the administrative organs of the metropolis:1S. vVe find the same procedure being followed in Modon, where the notaries working in the local Vene tian chancellery were nominated by the authorities of Venice. '�Te do not possess evi dence, however, for the nomination of the notaries training in Cyprus under Latin (Lusignan or Genoese) rule or in Chios under Genoese rule. It may reasonably be assumed that the king in the case of Cyprus or the Podesta in the case of Chios were those who appointed the notaries. To return to the rich Cretan archival material we may add that the localrectores, as revealed from a document dated to 1315, had the power to nominate the notary of the archbishopric of Crete3�. Moreover, the Duke of Crete had the right to entrust temporarily to a scribe the duties of notary, when the latter was either absent from his post 01' was overburdened by the numerous demands of his work. Thus, in 1367, the Venetian authorities realised that just one Venetian notary could not cope with drawing up all the notarial documents needed for the CU1'ia Petitionum. Therefore, it was decided that the scribe Lan<;arotus de Molino would, until further notice, draw up contracts that carried the same authority as those drawn up by a notary4\). Also in 1391, :I:l
Cf. for im;tance, the }Jrotocoll'lt'ln of a Venetian notary of the thirteenth century, published in the
Fonti per la. S/oria, cli Venezia. a cum di MANUELA BARONI. Venice 1977 (though the first folios are lost). :\4
See, for example,
CHRYHI>A A. MALTEZOU, To
VOt aQLUXO uQXElo Ku811(1WV,
"LlEAdov" 1:I1C; 'Iov{ov
'Axai5TJf1{ac; 1 (H176) photograph 1: Joannis Kalonas, 1677-1681,photograph 2: Demetrios Fanaris, 1586- 1619
(
=
BEVEtLXl] rtUQOUOlU Ota Ku81]Qu. Athens HJ91, Ill, 34,photographs 1 and 2). :Ir, SP. THEOTOKII>, 8EOrtlOf.l atU ttj£ BEVE"tLXtj£ rEQOUOlU£ 1281-1385, H. AthenR
1937, 189 n. 44 (uotari'll8
ar8enalu8 Catulide, 1375),193 n. 9 (uotariw; C'u.l'ie judiC'/ul/. lJ/'Opl'ij, 1375),194 n. 11 (uo/ariw; ea,pitanei Crete, 1376). :\Ii
Nicola de Boateriis, notaio in Famagosta e Venezia ( 1355-1365), ed. A. LmlllARlJo. Venice 1973.
:\7 FR. THIRIEl', Deliberations deR AssembleeR Venitiennes concel'l1ant la R.omanie, 1: 1 16o-13()3. Paris La Haye 1966,207 n. 5 18 . :IK
Even in the case of the fee/ores, who retained the same notary that had served their predecessors, the
high functionaries had the authorization of the central administration of Venice. :\11 •"
FR. THIRIET, Deliberations 158 n. 327 . ELIHABETH SANTHCHI, Regestes des Arrets Civils et rles lIIemol'iaux (13(j3-1399) fles Archives du Duc
de Crete. Venice HJ76,125 n. 168 ( M ) .
Portrait of tIle Notary in the Latin-ruled Greek Regions
127
Tribunus Memo, carnemrius of the chancellery, was appointed to stand in for J ohannes Goro (notary or scribe) who was extm c'ivitate, and to conduct the former's notarial duties until his return�l. The second category comprises notaries, native inhabitants of Venice or Genoa, who conducted their profession in the Venetian or Genoese territories of Romania for a limited period. I will focus on two examples, those of the notaries Marco Marzella and Giuliano de Canella. Marzella, a Venetian priest of San Severo, in 1362 had accompanied in the capacity of cappellano the capitano of the Venetian galleys in Romania, Vettor Pisani. A few years later, in 1366, he accompanied Pisani as notary and chancellor in Tana, when the latter became consul there. During his stay in Romania, he took the opportunity to draw up private notarial contracts in the various ports where the galleys of Pisani stationed. Surviving from this activity is his pmlocollo, which covers three months (August to October), and contains documents drawn up in, among other places, Corfu, Coron and Monemvasia. Of particular note is the fact that on the front page are depicted Pisani's coat of arms42. As for the career of the other notary, that of the Genoese Guiliano de Canella or de Canellis, we know that in 1380 he arrived in Chios in one of the galleys of the admiral Gaspare Spinola, a leading figure in the Genoese victories against the Venetians during the Chioggia war. He was still quite young in this year (since his professional activity dates till 1422), and was probably employed on his arrival in Chios as a notary in the chancellery of the Genoese PodeslitP. In the same period, from November 1380 till March 1381, he drew up private notarial acts not only in the city of Chios, but also in the island's villages, as is evident from a document of March 1381, drawn up in castm sive turri de lo Pig1'1:44. The third and last category includes Greek or Latin notaries who conducted their business as private notaries. In the sources for Crete, we come across a number of notaries who were active in the cities as well as in villages, and who were appointed by the Duke. In 1370, the Duke Johannes Gradonico appointed Petrus Alvirando, inhabitant of the village of Sellini, as notary in scriptum gl'eca45; in 1371 the priest David Lamnoniti, inhabitant of Candia, was appointed as notary by the local administration41\ in 1381 and 1382 respectively Constantinus Calomati, inhabitant of Castro Nov047, and the priest Janni Vladimero, inhabitant of Agio Miro, were also appointed notaries in scriptum greca48. The phenomenon of priests, whether Orthodox or Catholic, acting as notaries is very common. Even the cappellano of the Duke, Giovanni Belli, was active in 1376 as a notary4U. As for the Orthodox clergy, the papadhes, and especially those in the villages, continued to undertake the responsibilities of the notary, just as in the Byzantine period"!). I Apart from a few exceptions, very little is known about the private life of the notaries. It seems that the notarial profession was not hereditary, even if on the basis of some indirect information we may conclude that members of the same family frequently 41 E. SANTSCHl, Regestes il02 n. 1359 (M) . 42 A. S. V., Oancelleria Inferiore, Nolai b. 117 (cl'. Dalla guerm di Chioggia alia pace di Torino, I il77-1il81, Catalogo, Mostm Documentaria, Archivio di Stato di Venezia. Venice 1981, 25-2(), n. 16-18.
4 :1 E. BARRO, Notai genovesi in Oltrenuue. Atti rogati a Chia r1a Giuliano de Canella (2 Novemhre 1380-31 Marzo 1381). Athens 1993, 11-15 (24-27). " E. BAHHO, Notai 143-144 n. 7(}. 4Co 411
E. SANTNCHl, Regestes 49 n. 210 (S). Ibidem, (}5 n. 257 (S).
47 Ibidem, 84 n. il2(j (S). 4"
Ibidem, 84 n. 327 (S).
4\'
A. S. V. , Nolai di Cal/diet, h. 295.
"" For the Byzantine period Ree H. i'lARADI, Notariat 105 f.
128
Chryssa Maltezou
entered the same profession. The Venetian Pietro Pizolo, for instance, was notary in Candia in the early fourteenth century; in the same place and in the same period Nicolaus Pizolo, apparently a relative of the above Pietro, is attested as notary 51. Furthermore, in 1301, the Great Council of Venice appointed Andrea, the son of the late Giovanni Dotto, deacon and notary, as notary ad officium justitiariorum Candide52. Again, in 1375 the Venetian Senate conceded the office of notary of the Judici Pmprii in Canea to the son of the late Nicoletus de Laurentio, notary and chancellor of the Curia in Canea, in recognition of his father's good services to Venice5�. The office where the notaries (taboullarioi ) carried on their business was called a stacio already from the early Byzantine period. The Book of the Eparch mentions also the Greek terms xa{}w/ia and xa{}ioQa54. According to our sources, the notaries with whom we are here concerned did not have a specific place of business. The Genoese Lamberto di Sambuceto, acting as notary in Pamagosta, used to draw up his contracts in the work place, ad stat'l:onem Berthozii Latini speciarii, in his house (ad domum notarii ) or ad logiam Venetorum55• The Genoese Giuliano de Canella, acting as notary in Chios, drew up most of his acts in the barbacana civitatis Syi, that is, in the place where the herald announced the orders of the authorities, ad bancum ub'i ius 1'Cdditur per dominU'm potestatem Syi, that is in the Podestit's court of justice. Nevertheless, he also conducted his affairs in various places: in the city, in the suburbs, in the houses of the contracting parties, in the logg1:a, in the palace, in the square, and in contmta Judaice5G• As for the Venetian notaries working in Crete or in the Venetian territories in the Peloponnese, they make no mention in their notarial registers of the place where they issued their documents. However, it is clear that they must have concentrated their professional activity in the administrative and commercial heart of the towns, namely in the loggia and the squares, in the environs of the shops and the mercantile centres. Evidence furnished by the registers of two notaries mentioned above, the Venetian Pietro Pizolo and the Genoese Giuliano de Canella, refers to their daily routine. Pizolo was a very busy notary. In the course of about six months, from January to August of the year 1300, he drew up no less than 710 contracts in Candia, while from April 1304 to February 1305 the contracts he issued amounted to 508. Illustrative in this respect is the testimony that he practised his craft on Easter Saturday in April 1300; he had a break on Easter Day, but he was back to work again on the next day, Monday, drawing up two documents 57. On the other hand, the Genoese de Canella, working in Chios, used the Genoese system of chronology in drawing up his contracts, secundum ctu'sum Janue, as he wrote, but he did not note the days of the week on which he issued his acts58• Rather, he used to record the hours in which every contract had been drawn up. Thus, we are in a position to see that our notary had no specific time of day for the conduct of his profession. His notarial acts were written early in the morning, in the middle of the day, and even late at night (hom prirne, hom terciarum, hom inter prirnam et tercias, inter nonam et vespem59, hom noctis Prirnariurn
(,I
Pietro Pizolo, notaio di Candia, I (1300), ed. S. CAHBONE. Venice 1978, VIII, 70 n. 141, 290 n. 138.
(,2 FR. THIHIET, Assemblees 90 n.45. [,:I
SP. THEOTOKIH, 0w1tlOflU1:u 193 n. 9.
[0-1 H. SARADI, Notariat 84. r.r.
Notai genovesi in Oltremare. Atti rogati a Cipro cia Lamberto di Sambuceto (6 luglio - 27 ottobre
1301), ed. R. PAVONI. Genoa 1982, 4 n. 4, 64 n. 48; Notai genovesi in Oltremare. Atti rogati a Cipro da Lamberto di Sambuceto (Gennaio - Agosto 1302), ed. R. PAVONI. Genoa 1987, 25 n. 8. r.lI
Giuliano de Canella 28-30 (16-17).
r.7
Pietro Pizolo VIII-IX.
r."
Cf., for example, Giuliano de Canella 43 n. 4 f.
on Ibidem 68 n. 21, 114 n. 53 , 115 n. 54 .
Portrait of the Notary in the Latin-ruled Greek Regions
129
excubiarum60). Our sources clearly indicate that the daily activity of a notary was conduc ted independently of hours and of feasts. This consideration is interesting not only from the point of view of the notion of free and working time during this period, but also because it highlights the social aspect of the notarial profession. We mentioned above the fact that information concerning the existence of a notarial corporation is completely lacking in the available archive evidence, which gives rise to the question of where the notaries received their education. Apparently, practical experience formed the basis of the notary's education6l. Most probably, according the custom of apprenticeship, the apprentices learned their craft by working in the offices of the experi enced active notaries. Georgios Choumnos, for example, Cretan notary of the fifteenth century, signs for years the contracts drawn up by the notary Nicola Gradenigo; and in another case Demetrios Maras signs the acts drawn up by Nicolo Long062. Generally, as honesty and trustworthiness were among the qualities which a notary should have, the local authorities were always concerned to ensure that only people of appropriate charac ter should practise this profession. The penalties imposed on those notaries who falsified documents were particularly severe. In 1328, Petrus Chursario, resident of Castro Novo in Crete, lost his post because he was found to have falsified a will (peniuro et falsario). For the rest of his life Chursario could not hold a public office or title and, moreover, he was not allowed to bear witness63. Besides the practical knowledge of the law and the formula tion of the various types of transactions (aided most probably by formularies), a good knowledge of the language in which the acts were written was one of the indispensable skills of a notary. It was the custom, however, for people during this period to hire the services of notaries who recorded business in their own language. Thus, Greeks went to Greek notaries and Latins to Latin notaries. However, despite the existence of Greek notaries in Crete, many Greeks, especially those who were in close economic contact with the Venetians, used Italian notaries64• In other territories, where mutual linguistic assimi lation proceeded slowly, we find translators, of Greek or Latin origin, who were present at the drawing up and signing of a transaction, acting as mediators between the notary and the contracting parties. When, in 1381 Anna Vestarchisa in Chios sold her house to Isotta, the widow of Antonius de Costa, the Greek Sidero Criti Scharamanga, who knew Latin, undertook to translate de greca in latina locutione65. In the same year, Georgius Cosonergi, grecus de Syo, drew up a transaction in the presence of the public translator of the chancel lery, Antonius de Turri66. The divide between the Greek and Latin elements is also to be seen in the separate oaths which Greeks and Latins took before the notary. The Greeks swore more Grecorum, osculando maiestatem or tactis maiestatibus or super figuralhesu Christi et suis matris, while the Latins, mostly Genoese, swore corporaliter tactis scripturis67• If the lW'
Ibidem 15,84 n. 32. For the workers' hours in Crete see ELISABETH SANTSCHI, Contrats de travail et
d'apprentissage en Crete Vlmitienne au XIV siecle d'apres quelques notaires. Revue Suisse d'hisioire 19,1 (1969) 46-50. III
112
On the education of a notary in the Byzantine Empire see H. SARADI, Notariat 153-157. See W. F. BAKKER
-
A. F. VAN GEME RT , ot
oLU8fjXEe; 'tOU KQl]'tlXOU vOTaQlou 'AvTOJvlou fLa).,Ea
(1529-
1532). Kerrr:o),0Yla 6 (1978) 6-7, 33-34. 0i:I
1>1
Duca di Candia, Bandi 178 n. 441. See the case of the Cretan John Vergici, who originally wrote his will in Greek, and then called in
a Venetian notary to translate it into Latin: ANGELIKI E. LAIOU, Observations on the Results of the Fourth Crusade: Greeks and Latins in Port and Market. Medievalia ei Humanisiica n. s. 12 (1984) 53. I"
Giuliano de Canella 107 n. 50.
'"
Tbidem 90 n. 36. For the translators in Chios cf. SANDRA ORIGONE, Chio nel tempo della caduta di
Costantinopoli. Genoa 1981, 38; LAURA BALLETTO, in:
I1oAmolloe; xal xOL v OJvla Tfje; Xlou Ti)V [noxi) 'tOU KOAOIlt!OU, Aiyaio: Xiii Qoe; nOAlTwllou ano TOV "OIll]QO OTOV KoAOIlt!O. [Athens] 1991, 99. 117
Giuliano de Canella 18, 89 n. 35, 92 n. 37, 93 n. 38, 109 n. 50. Cf. S. ORIGONE, Chio 38; L. BALLETTO,
I1oAmolloe;
99.
130
CIlI'yssa Maltezou
Greek notaries in Chios, as in the case of Nicola Plasmi Canavuri, continued in the four teenth century to use Byzantine chronology in their notarial acts, secundum cursum grecorum6�, their colleagues in Crete, influenced by Venetian terminology, used to render in Greek various Venetian or Latin words and terms, such as OlyovQuloa (securitate), rearal1EvTO (testamento), oQolvia (ordine)09. The language employed by the Greek notaries was not literary Greek but demotic Greek, the volgal'e, while the language used by Veneti an or Genoese notaries was Latin. Relevant to our discussion at this point is the reference in a source of the last century of Venetian rule in Crete, according to which a public notary, Tzortzis Protonotarios, undertook to teach to Tzortzis Sevastos neither the Latin nor the Greek language, but thevolgare70. As for Latin, by the last decade of the sixteenth century in Crete it had been almost forgotten. That is why the 1'egimen of Crete conceded in 1580 to Eustathios Zen a license to go to Venice for the purpose of learning Latin to become a good notary of the chancellery 71. It should also be stressed that in Crete during this period the profession of the Cretan notaries presents some similarity with that of the painters. We know that the latter, adopting their craft to the demands and taste of their clientele, painted the commissioned icons alla greca or alla veneta. In the same way, the Cretan notaries maintained separate notarial registers, one for Greek transactions and the other for Italian. Furthermore, we find entered in the registers contracts written in the Greek language but using Latin characters 72. On the other hand, no less rare were the cases in which a Venetian made his will in Greek, summoning however a Venetian notary. Indicative of the familiarity she had with Greek culture is the example of Ergina, wife of Petrus Gradonico. In 1362, Ergina made her will in the village of Cherissia. In the opening formula of the document appears the following statement: "I have summoned the notary Johannes de Firmo, whom I asked to write this testament which I gave to him in Greek letters, the tenor of which, word for word, is as follows... "?:!. Finally, it should also be pointed out that the notaries in Crete ordinarily specialized in specific types of transac tion. The notary Domenico Grimani in the mid-fourteenth century undertook various property transactions, while the notary Giorgio Candachiti, working in the last years of the fourteenth century and the first decades of the following specialized in the cloth trade. Likewise other notaries specialized in the slave market 74. When examining the position held by notaries in the society of Latin Romania, of important assistance to our research is the evidence in the sources concerning their remuneration. Although the relative archival material is fragmentary, since it refers only to the island of Crete, it nevertheless enables us to form a picture of the social status of a notary. In fact, if we compare the average annual salaries of a range of craftsmen and public functionnaries found in the sources during the fourteenth century, we can safely conclude that a public notary enjoyed a high salary. His annual salary was 84 hyperpyra, while that of a mercenary soldier was 75,8 hyperpyra, a servant 42,4, and a mason 49,4. By way of comparison, in this period the value of a horse was 20 to 40 hyperpyra, a
,.,; Giuliano de Ca.nella
90
n.
36.
Cf. L. BALLETTO,
IIOAL'tLOf!O£ 99. 'EAAllvLXU VO'tUQLUXU i1YYQuqJu 83. 7" Cr. CHRYSSA A. MALTEZOU,
Cf., for example, M. I. MANOUi-lSACAi-l,
in:
KQ�lll,
71 N. KARAPIDAKli-l, AdminiRtration et milieu adminiRtratifs en Crete Venitienne (XVle Riecle). Paris
21 ( f. 13v, 1 580, April ll). ltUALE£ XQlltLXE£ IiLa8iixE£ (1506, 1 51 5) altO ta VOtUQLaXCl aQXEiu tii£ BEVEtlU£. KelJux� newwxeovui 3 (1963) 74; G. DE GREGORIO, Per uno studio della cultura scritta a Creta sotto il dominio veneziano: I codici greco-Iatini del secolo XIV. ScrWu'/'a e Oivilid 17 (1993) 113-114.
1983
(unpublished doctoral thesis), Register C n.
72
M. F. TIEPOLO, Note 99; M. MANOUSSAt:AS, 6uo
7:<
See SALLY McKEE, Uncommon Dominion. The Latins and Greeks of Fourteenth Century Venetian
Crete. Toronto
1992
(unpubliRhed doctoral theRis),
74 E. SANTRCHI, Contrats 64-65.
165.
Portrait of the Notary in the Latin-ruled Greek Regions
131
hmldred mouzouri'a of wheat 16 to 35 hype1'pym, and 100 mistati of wine 7 to 12 hyperpym75• The prosperity of the notaries on the one hand, and their bilingualism on the other, may be seen clearly in the case of Stefano Bon, one of the most important notaries of Candia in the early fourteenth century. Bon, besides his notarial activity, acquired considerable wealth as a merchant of livestock and leather. He married a Greek woman, one of his daughters was named Pothiti, and he had learned Greek in an Orthodox monastery, to which he left a donation for the salvation of his SOUF6. Inter esting also from the point of view of a process of cultural assimilation in Crete is the case of the notary Angelo Cariola: by his commission a bilingual manuscript has been copied in 131277• Little is known of the social situation of the notaries in the other territories of Romania. The Genoese Lamberto di Sambuceto, who worked as a notary first in Caffa and then in Cyprus, owned a house in Famagosta, but when he died he left a modest fortune amassed from his long carrier in the Levant 78. Nevertheless, exceptional was the position held by the celebrated figures Demetrios Rendi and Nikolaos Macris, both of whom served as notaries in Athens under the Catalan regime thoughout the second half of the fourteenth century. They were granted the Catalan franchise and in recognition of their loyalty towards the Catalans they became citizens of Athens, having the same civil rights as the conquerors 7�. As for Rhodes, a considerable position in the island's society must have been enjoyed by the Greek public notary Georgios Kalokyris, to judge from the fact that he was the one who composed the treaty in 1348 between the emir of Aydin and the Pope and the Master of Rhodes. At the end of the document is cited the name of Caloquiri, notarij ex parte sancte domus, in latino et greco80. These examples should not imply that all notaries were rich and prosperous. One has also to take into consideration those notaries of humble origin who worked in the little villages and whose clientele was limited. Even these, however, especially if they were Orthodox papadhes, must have enjoyed the trust and confidence of the agrarian community where they lived. The role of the notary's profession within the Greco-Latin society of Romania, hybrid as it was during the fourteenth century in ethnic and linguistic terms, may be seen clearly in the verses of the Cretan lyrical poem Apokopos of Bergadhis, dated circa 1400. The subject of the poem is a dreamt descent to the Underworld. The poet recounts that when he descended beneath the earth, the dead drew near him, asking for news of the world above and especially whether or not they were remembered there. 'Vhen he was about to leave, hords of the dead came rushing towards him with letters and messages for their relatives. These letters and messages, the lurraXta and the xaeria, were written and prepared by the notaries. Here are the relevant verses 81: Eloa x' erpEeamv axafivla, vet xawovv ot vooaeOl' XOVTVAl eXeaulv 0 xa{hic;, xaeT1v xal xaAafiael' x' e1Xev xw'hlC; Telyveov rov rpovaaarov vet TOV f3la!;rr aAAoc; TClrraXta vet !;17Ta, aAAoc; "xaeTlV" vet xea!;17' 7" 7Ii
Ibidem 70-71. See ANGELIKI E. LAIOU, Quelques observations sur I'economie et la. societe de Crete venitienne (ca.
1270- 1:'l05),
in: Bisanzio e l'Italia. Raccolta di Studi in memoria cli Agostino Pertusi. Milan
EADEM, Venetians and Byzantines:
1982, 197 -198;
Investigation of forms of Contact in the Fourteenth century.
elJoaveiof1aw 22 (1992) 37-43. 77
G. DE GREGORIO, Per uno studio 116-117.
7H
Notai genovesi in Oltremare. Atti rogati a Cipro. Lamberto di Sambuceto ... ed. M. BALARD. Genoa
1984, 10-11. !1 7
See RUBlo Y LLUCH, I1qJl 'tfj� xa'taa'taaEw� 't
.
i".1]flT)'tQ1] PEV'tl], trans!. N .MAVIlAKTS. Athens
1928, 12-18, 3G--33.
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HI
(1300-1415).
Venice
1983, 184, 210 ;
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ST. ALE X I O U, KQ1]nx� 'Av8oAoYLa (IE' IZ' atwva�). Iraclio
1969, 47.
388.
K L A US- P E T E R M A T S C H K E / L E I P Z I G
REGIERUNGSVERSPRECHEN UND REGIERUNGSVERHALTEN IN DER FRÜHEN PALAIOLOGENZEIT Die byzantinische Bürgerkriegsperiode in der ersten Hälfte des 14 . Jahrhunderts war eine Zeit harter politischer und sozialer Auseinandersetzungen und eine Zeit bedenken loser politischer und sozialer Demagogie . Schon in der Anfangsphase des Kampfes zwi schen Kaiser Andronikos H. und seinem gleichnamigen Enkel versprachen der junge Andronikos und seine Leute im Falle ihres Sieges den Dörfern und Städten Thrakiens EAE1J8EQlUV . . xul, 6Qwv EAE1J8EQlUV und dem Militäradel (erhöhte) Löhnungen und Einkünfte ankündigte3. Als sich Andronikos IH. mit Unterstützung breitester Kreise der Stadt- und Land bevölkerung den Sieg über seinen Großvater endgültig gesichert und Ende Mai 1328 auch die Hauptstadt im Handstreich genommen hatte, da mußten die materiellen Morgen gaben seiner Herrschaft an die Reichsbevölkerung naturgemäß wesentlich bescheidener ausfallen. Sein Mitstreiter und Rivale, der spätere Kaiser und Historiker Johannes Kantakuzenos, berichtet, daß zunächst verschiedene Vertreter der Hocharistokratie, des Militäradels und andere Leute, die sich um den Sieg des jungen Kaisers verdient gemacht hatten, mit persönlichen Wohltaten bedacht wurden4 . Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörte also wahrscheinlich die Ausstellung einer größeren Anzahl von Privilegienurkun den, die auf die Übertragung von Landbesitz, die Überweisung von Steueraufkommen und die Auszeichnung mit Hoftiteln lauteten. In diesem Zusammenhang und erst jetzt erhielten sicherlich auch die beiden Bauleute Kamaris und Kastellanos, die als Mauer wächter den Truppen des j ungen Kaisers den Zutritt in die Hauptstadt ermöglicht hatten, die von ihnen erbetenen 20 Plethren Land". Sodann erschien es dem neuen Alleinherrscher aber auch notwendig und angebracht, dem Volk in seiner Gesamtheit und der Hauptstadt kollektiv seinen Dank zum Ausdruck zu bringen, und er tat das, indem er verschiedene besonders drückende Steuerbelastungen aufhob und speziell den .
I Nicephori Gregorae Byzantina historia I-lI, ed. L. SCHOPEN, III, ed. I. BEKKER. Bonn 1 829-1855 (im folgenden Greg . ) ; VIII, 6: I, 3 1 9. 2 Vgl. A. P. KAZDAN: Ekskussija i ekskussaty v Vizantii X-XII vv., in: Vizantijskie ocerki. Moskau 1 96 1 , 1 86-2 1 6; 200; DERS., The concepts of freeclom (eleutheria) and slavel'Y (duleia) in Byzantium, in: La notion de la \iberte au Moyen Age, Islam, Byzance, Occident. Paris 1 985, 2 1 5-226; 2 1 fif. " Greg. IX, 2: I, 397. 4 Ioannis Cantacuzeni Historial'um libl'i IV, ed. L. SCHOPEN, I-III. Bonn 1 828- 1832 (im folgenden Kant.): H, 2: I, 322. r. Kant. I, 57: I, 294. Zur Größe der Landparzellen, die die beiden für sich erbaten, siehe: Johannes Kantakuzenos, Geschichte. Übersetzt und erläutert von G. FATOUROH und T. KRlf;CHER. Stuttgart 1 982, 307 und Anm. 42 1a, unter Bezugnahme auf E. SCHILBACH, Byzantinü;che Metrologie. München 1 970, 80ff.
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Besitzern von Häusern und V\Teingärten auf Staatsland, in Fiskaldörfern, die Grund steuer erließ und darüber ein XQUOOßOUAAOV ('kXUlWflU ausfertigte6 . Soweit Kantakuzenos. Seine Informationen sind wieder einmal so ungenau, daß sie für verschiedene Interpretationen und Spekulationen Raum lassen. Eindeutig scheint zu sein, daß die erwähnten Häuser und W' eingärten nicht in der Hauptstadt, sondern außerhalb von ihr lagen, denn der Begriff XWQlOV bedeutet ein Dorf und nicht einfach einen Platz7. Da das Privileg für das Volk von Konstantinopel gedacht war, können sich die Steuerobjekte aber auch nicht in allzu großer Entfernung von der Stadt befunden haben, müssen vorzugsweise im stadtnahen Raum zu finden sein . Schließlich waren politische und propagandistische ''Virkungen von einem solchen Steuererlaß nur dann zu erwarten, wenn er die Interessen einer größeren Bevölkerungsgruppe tangierte, wenn es also viele solcher Häuser und Gärten auf Fiskalland in der Umgebung von Konstanti nopel gab . Ausgangspunkt für die Gestaltung der Eigentumsverhältnisse in und vor der Haupt stadt war ihre Rückgewinnung im Jahre 126 1 . Auf Anweisung Kaiser Michaels VIII . an seinen siegreichen Feldherrn Strategopulos wurde den rückkehrwilligen Großen des Rei ches ohne alle Umstände ihr gesamter Erbbesitz im städtischen und vorstädtischen Raum zurückgegeben . Mit erblichen Landparzellen wurden auch die sog. Thelematarioi für ihre Mithilfe bei der Besetzung Konstantinopels ausgestattet. Bei der Vergabe von Eigentumstiteln an die breite Masse der hauptstädtischen Bevölkerung ließ sich der Palaiologenkaiser jedoch viel Zeit, indem er auf seine durch das Schwert gewonnenen Ansprüche verwies, hinter denen private Besitzrechte zurückzustehen hätten8• Einfache Zuzügler wurden dementsprechend zwar mit Bauland ausgestattet, sie hatten dafür jedoch eine Steuer zu entrichten, d. h. der Grund und Boden verblieb im Eigentum des Staates9 . Und im Jahre 1274 verwendet Michael VIII . zur Ausschaltung seiner kirchen politischen Gegner das gleiche Argument, das in den Augen des Zeithistorikers Pachy meres nur ein Vorwand ist, um seinen Rechtsanspruch auf die gesamte Bausubstanz der Hauptstadt zu begründen und ihre Bewohner zu einfachen Mietern zu degradieren 10. Definitiv hat die kaiserliche Administration diesen Anspruch mit Sicherheit nicht durch setzen können, einiges spricht aber dafür, daß nicht nur der städtische Baukörper und das städtische Bauland zum Gegenstand von Auseinandersetzungen dieser Art in der frühen Palaiologenzeit wurden, sondern daß sich ähnliches auch vor den Toren Konstan tinopels abspielte und die Besitzer von Weinbergen und Sommerhäusern, die in der Hauptstadt wohnten und sich nur zur Organisierung und Erledigung notwendiger Arbei ten und zur Übernahme, zum Abtransport und zum Verkauf erzielter Erträge in den Dörfern und Flecken vor der Stadt aufhielten, permanent verunsicherte . Der kleine Beamte in der Kaiserkanzlei, Verfasser von Lobreden an die Kaiserfamilie und Heraus geber eines Corpus selbstverfaßter Briefe an viele Persönlichkeiten des politischen, kirch lichen und literarischen Lebens unter den ersten Palaiologenkaisern, Michael Gabras, bittet in einem Schreiben aus den Jahren vor 1319/20 den Sebastos und Apographeus der hauptstädtischen Region, Theodoros Patrikiotes, um Nachsicht und Rücksicht bei der steuerlichen Belastung seiner Weinkulturen , ohne dabei die Staatskasse schädigen zu tI 7
Kant. 11, 2: 1, 322f. Vgl. A. P. KAZDAN, Agrarnye otnosenija v Vizantii XIII-XIV vv. Moskau 1 952, 54f. und besonders
Anm. I . " Georges Pachymeres, Relations historiques I-II. Livres I-VI, ed. A. FAILLER. Paris 1 984; 11, 30: I, 213 . !I Pachym. Il, 33: 1, 221, 223. W Pachym. V, 1 9: II, 499; vgl. K . P . MATSCHKE, Grund- und Hauseigentum in und um Konstantinopel in spätbyzantinischer Zeit. Jahruuch für Wirtschaftsgeschichte 4 ( 1 984) 1 03- 1 28; 1 1 3f., und dazu M. TH. FÖGEN, Stadtbürgerlicher Geist und städtisches Grundeigentum. Rechtshistorisches Journal 5 ( 1 986) 36-40. -
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wollenlI. In einem etwas später verfaßten Brief an seinen Gönner, den bisher wenig bekannten, aber offenbar einflußreichen Höfling Philippos Logarasl2, beklagt sich der selbe Schreiber, daß er für seinen in Chalkedon gelegenen und j ährlich etwa 80 metra Ertrag bringenden Weinberg neuerdings eine Steuer entrichten soll, genauso wie andere Leute, die auf dem ihnen übertragenen Land in dem Ort jenseits des Bosporus selbst tätig sind, und in gleicher Höhe wie die reichen Grundbesitzer dieser Gegend, die das Land mit Hilfe abhängiger Arbeitskräfte bewirtschaften. Von den einen unterscheidet sich Gabras nach eigener Aussage dadurch, daß er seinen 'Weinberg nicht selbst bearbei tet, von den anderen durch seine Armutl3. Der Bericht erweckt zugleich den Anschein, als habe sein Autor für diesen vVeinberg bisher keine oder auf jeden Fall eine wesentlich geringere Steuer bezahlt. Die Auflage geht von einem Hegemon in Bithynien aus, zu dessen Verantwortungsbereich vermutlich der Ort Chalkedon gehört14, seine Soldaten belästigen den Weinbergbesitzer aber in seinem Haus in Konstantinopel, d. h. der Militär beamte kann auch in der Hauptstadt aktiv werden. Vielleicht stehen die Forderungen an Gabras im Zusammenhang mit der Anhebung der Steuerbelastungen und der Erhöhung der Steueraufkommen, die Kaiser Andronikos H. Anfang der 20er Jahre durchsetzt und deren Erträge er u. a. einsetzt, um in Bithynien 1000 berittene Soldaten neu und dauer haft zu stationierenl5. Vielleicht wurden diese Soldaten sogar mit festen Steuerbeträgen versehen, die sie selbst von den Steuerpflichtigen eintreiben mußten und sie auf diese Weise von Soldempfängern zu Pronoiaren machten16• Sei dem wie ihm sei, denkbar ist auf jeden Fall, daß Gabras in Chalkedon einen Weinberg auf Fiskalland besaß oder auf Grund und Boden, den die Administration angesichts der militärischen und finanziellen Misere ganz einfach als Fiskalland deklarierte, um ihn steuerlich belasten zu können . Das könnte aber auch bedeuten, daß die Privilegienurkunde des j üngeren Andronikos kurz nach seiner endgültigen Machtübernahme nicht unbedingt eine ganz neue Situation schuf, sondern nur eine ältere Situation wiederherstellte. Daß die Maßnahme der neuen Administration auf Leute wie den kleinen Beamten Gabras berechnet war und einer ihm sozial nahestehenden größeren Menschengruppe eine spürbare Erleichterung ihrer Lebensbedingungen bringen konnte und von ihr dementsprechend aufgenommen wer den mußte, ist kaum zu bezweifeln. Unklar ist aber bisher der weitere Inhalt des genannten XQ'UOOßO'UAAOV ÖtXULWIlU geblieben. vVas sich hinter der lapidaren Bemerkung des Kantakuzenos von den ßtaLOTEQU/; ... O'UvEw<j>oQas; konkret verbirgt, die außerdem abgeschafft bzw. ausgesetzt wurden, deutet ein enkomiastisches Gedicht des Manuel Philes an, das m . W. in diesem Zusam menhang noch nicht ausgewertet wurde. Gewidmet ist es Tip ßUatAEL x'UQip 'AVÖQOVLXep äQ'tl JtUQUAUßOV'tl T�V KWVOTavTLVolJJtoAtV xut EAE'U8EQWOUV'tl TalJ'ty)v 'ttDV <j>oQwv xut JtOAAWV CmaLT�OEWVI7, also dem Kaiser und Herrn Andronikos, der vor kurzem die Konstantins stadt eingenommen und sie von Steuern und vielen Auflagen bzw. von vielen Steuerauf lagen befreit hat. Für den Dichter, der daneben bzw. davor wahrscheinlich als Beamter, weniger als Lehrer tätig war, bedeutete die Machtübernahme des jüngeren Andronikos 11
G. FATOUROS, Die Briefe des Michael Gabras (ca. 1 290 - nach 1 350), 1-11.Wien 1 973; NI'. 1 73, I, 287; vgl. C. LAPPA-ZIZIKAS, Dn chrysobulle inconnu en faveur du monastere des Saints-Anargyres de Kosmidion. 'l.'J.l'18 ( 1 98 1 ) 255-268; 262 . 12 Vgl. die in PLP Fasz. 6, Nr. 1 4990 angegebene Literatur. I:j FATOUROS, Die Briefe des Michael Gabras, NI'. 295, 11, 457-459. 14 V gl. MATSCHKE, Grund- und Hauseigentum, 1 1 8. 10 Greg. VIII,6: J, 3 1 7; vgl. ebd., VIII, 1I: I,354. Iü N. OIKONOMIDES, A propos des armees des premiers Paleologues et des compagnies de soldats. TAl 8 ( 1 981) 353-3 7 1 ; 356, sieht in dem von Andl'Onikos geschaffenen Kontingent Söldner auf Dauer, 356; spricht zugleich aber von einer konstanten Tendenz dieser Zeit, Söldner zu Pl'Onoiaren zu machen, 370. 17 1\'1.1. GEDEON, Mav ou� )." WÜ LMj lowQlxa :rcOL�!lata. EkklAl 3 ( 1 883) S. 2 1 5-220; 2 1 9f.
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das Ende einer persönlichen Pechsträhne, der Verbannung vom kaiserlichen Hofe, des Eingriffs in seinen Besitzstand und der Gefährdung seiner Lebenslagel8, Grund genug, daß er den Sieg des neuen Kaisers bald nach dem Einzug in seine Hauptstadt literarisch feierte. Leider hält der Inhalt des langen und wortreichen Lobgedichtes nicht ganz, was sein Titel besonders im Hinblick auf Steuerkapitel und Steuerpolitik verspricht; an einer Stelle finden sich aber doch zumindest einige Anspielungen auf diese Ef..EU8EQla ... 'tWV <j>oQwv, nämlich dort, wo Philes davon redet, daß der neue Herrscher einem jeden das ihm Zukommende zugeteilt habe: den Kirchen Frieden, dem Staat Recht und Ordnung, den Städten Ruhe und ihm selbst, dem Autor, Erlösung von vielfältigen Übeln und augen blicklichen Befürchtungen, "bald die Suchaktionen nach auswärtigem Salz und die Mühen zu seiner Beschaffung (af..wv &f..f.o . Öa:n;wv l;'YJ't�oEL<; xat I-lOXf..ElJOEL<;), dann wieder die Qualitätsvorschriften und Versiegelungen von Häuten (oxu'twv :n;EQtyQa<j>at xat :n;aQa0'l1l-laOlat), schließlich die unglückliche Zunahme der Einwohnersteuern (&:n;o<j>QaöE� :n;Qoxo:n;at Xa1:OlXtÖtWV <j>OQWV), die Beifallsbezeugungen und Würdenverleihungen für die Weltzerstörer usw. "19 Über Salzgewinnung, Salzhandel und Salzverbrauch im späten Byzanz habe ich vor einigen Jahren einen Aufsatz veröffentlicht, ohne eindeutig klären zu können, ob es unter den Palaiologen ein staatliches Salzmonopol gab oder ob es sich eher um einen durch staatlichen Protektionismus gegen Ausländer abgeschirmten byzantinischen Wirtschaftszweig handelte20• Die hier zitierte Zeile aus dem Philes-Gedicht ist ganz offenbar eine Anspielung auf die übliche Festlegung, derzufolge die Bewohner eines bestimmten Gebietes das von ihnen benötigte Salz aus einer ihnen vorgeschriebenen Saline beziehen mußten und nicht von anderswoher fremdes Salz importieren durften21 . Diese Bestimmung wurde von besonderen Untersuchungsbeamten überwacht, die :n;OlOUV'tE� 't�v &val;�'t'l1OlV xat ouo'tOf..�V WU &f..f.O . 'tQlOU äf..a'tO�, wie es in einem zeitnahen Chrysobull für das Athoskloster Zographu heißt22, und die alle Personen namhaft mach ten, die gegen sie verstießen, um sie der Bestrafung zuzuführen und ihnen eine Geldbuße, eine l;'I1l-lla äf..aw�, abzufordern23. Daß auch und ganz besonders der Salzhandel in der Hauptstadt gegen fremdes Salz und fremde Handelskonkurrenz abgeschirmt wurde, ist sowohl aus allgemeinen Abmachungen als auch aus konkreten Einzelfällen klar zu entnehmen . Venezianer und Genuesen wurden zu Beginn des 14. Jahrhunderts definitiv vom Handel mit Salz im byzantinischen Raum ausgeschlossen24• Nach dem Vertrag von 1317 durfte kein Genuese eine Ladung Salz nach Konstantinopel oder Pera transportie ren, um sie dort zu verkaufen . Erlaubt war nur der Export von pontischem Salz auf Schiffen, die zwar in Pera anlegen, ihre Fracht aber nicht entladen durften2fi• Schon vor diesen vertraglichen Regelungen wurde der Salzhandel italienischer Kaufleute in der byzantinischen Metropole stark erschwert, wenn nicht überhaupt unmöglich gemacht. IX
Vgl. G.
STIUKLER,
Manuel Philes und seine Psalmenmetaphrase. Wien 1992, 33ff.
111 GEDEO N, Mavou�Ä. tOÜ
� " K.-P. MATSCHKE, Bemerkungen zum spät byzantinischen Salz monopol, in: Studia Byzantina II. Berlin 1973, 37-60; vgl. dazu die Annotation von H.-G. BECK, BZ 67 (1974) 488f. �I Eindeutige Quellenbelege aus spätbyzantinischer, vergleichbar denen aus frühtül'kischel' Zeit, exi stieren m. W. bisher nicht. Allerdings wird in den Sultanserlassen des 15./16. Jahrhunderts gelegentlich auch auf alte Rechtsvorschriften und Gewohnheiten Bezug genommen, siehe: A. BELDICEANU, Actes de Mehmed II. et de Bayezid II. du ms. fonds turc ancien 39. Paris-Den Haag 1960, 93, 94, und sie können durchaus noch aus byzantinischer Zeit stammen. �2 W. REGEL - E. KURTZ - B. KORABLEV, Actes cle Zographou. VV 13 (1907) , Anhang, NI'. 23, 53f. 2:\ Vgl. MATSCHKE, Bemerkungen, 50f. �4 Ebd., 48. �r, L . T. BE LGRANO , Prima serie di uocumenti riguardanti la colonia di Pera. Alli della 80ciela ligure di 8loria,palria 13 (1877- 1 884), 120; vgl. M. BALARD, La Romanie glmoise 11. Rom-Genua 1978, 709, Anm. 36.
Regierungsversprechen und Regierungsverhalten
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Einem Corrado di Rainaldo di Noli, der 1278 mit einer Ladung Salz aus dem Schwarz rneerraum im Hafen von Konstantinopel festmacht, wird die Hälfte seiner Fracht von kaiserlichen kommerkiarioi abgenommen, er wird außerdem zur Zahlung einer Kaution gezwungen2ü• Ein Marino Gallo kann im selben Jahr oder etwas früher zusammen mit seinem Kompagnon Petro Calpo aus Negroponte den salinariis domini Imperatoris zwar eine Ladung Salz von duo centenaria salis verkaufen , wartet aber vergeblich auf die ausgemachte Bezahlung27. Ebenfalls aus der salinenreichen venezianischen Kolonie ver schifft ein gewisser Buffonus Paulinus eine Ladung Salz in die byzantinische Haupt stadt. Als er sie dort zum Kauf anbieten will , schickt der Kaiser jedoch seine custodes auf das Schiff, die ihm den Absatz verbieten , gleichzeitig wird bekannt gemacht, daß bei Strafandrohung kein Einwohner von diesem Salz kaufen darf. Auch die Zahlung einer bestimmten Geldsumme, die mit 40 Hypel1Jer ausgewiesen ist, an die genannten Beam ten bringt ihm nicht die ersehnte Erlaubnis zum Entladen und Verkaufen des Salzes�H. Ob es sich ähnlich wie bei dem oben erwähnten Genuesen um eine Kaution oder ganz einfach um Beamtenbestechung und Beamtenkorruption handelt, ist nicht ganz eindeu tig auszumachen. Sachlich scheinen diese kaiserlichen custodes den Untersuchungs beamten des Zographu-Chrysobulls nahezustehen , und bestimmte Querverbindungen könnte es auch zu den aAwv
211
Ebd.
27 G. L. TAFEL - G. M. THoMAs, Urkunden zur älteren Handels- und Staatsgesuhiuhte der Republik
Venedig, I-III. Wien 1 856-1 857 ; III, 250; vgl. K . - P . MAT;;uHKE, Fortschritt und Reaktion in Byzanz im 1 4 . Jahrhundert. Konstantinopel in der Bürgerkriegsperiode von IB41 bis IBM. Berlin 1 9 7 1 , 1 35. 2. TAFEL - THoMAi;, Urkunden III, 1 83f.; vgl . D . M. NICOL, Byzantium and Venise. A Study in Diplomatie ami Cultural Relations. Cambridge 1 988, 205. 2" FATOURO;;, Die Briefe des Michael Gabras, NI'. 454, II, ß95f. :lfI Ebd . , I , 162 , vgl. auch B8. :1 1 Zur Diskussion über das bzw. die spätbyzantinische(n) Finanzressort(s) siehe: T. MILLER, The Basilika and the Demosia. REB 36 ( 1 978) 1 7 1 -1 9 1 , und A. FAII�LER, L'epal'que de l'armee et le bestiarion. REB 45 ( 1 987) 1 99-203. :12 FATOURO;;, Die Briefe des Michael Gabras, 695: xui u'Awv <j>U'AUXE<; Uf!El<; 'twv ßUOlAEW<;, moJtEQ oi'iv xui 'twv uuwü XQT]f!(l'tWV Ci l'ta'Au't'tu Exao'tO'tE xui �JtElQo<; XOf![�OUOlV d<; 'tov ÖEX0f!EVOV 'tE xui XWQOüv'tu wüwv oIxov . . . :1:1 BALARD, La Romanie genoise II, 709f.
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kleinen Tierhalter, aber auch bei ihnen und auch im Haushalt des kleinen Intellektuellen Philes und in seinem Stall, in dem neben Pferden auch einiges andere Vieh gestanden haben könnte34. Daß diese Bewohner bei ihren Versuchen zur Umgehung des Salzmono pols in ständiger Angst vor Entdeckung und Bestrafung lebten, zeigt der erste Stoßseuf zer des Gedichtschreibers. �Welche Festlegungen hinsichtlich des Salzes wurden von Andronikos III . kurz nach seinem Einzug in die Stadt aber nun tatsächlich getroffen, welche Bestimmungen ent hielt das von ihm erlassene XQua6ßouAAOV �lLxatWf-la? Sicherlich eine Lockerung der schar fen Kontrollen und vielleicht sogar eine Verringerung der steuerlichen Belastungen auf dem Salz , aber wohl kaum eine Abschaffung des Salzmonopols und der Besteuerung des Salzes, die schon an der �Wende zum 14. Jahrhundert zu den wichtigsten Einnahmequel len des Staates gehörte, auf die der Kaiser trotz der Vorhaltungen seines Patriarchen auf keinen Fall verzichten konnte und wollte35. Grundsätzliche Veränderungen gab es also nicht, aber auch die vielleicht nur als Ausdruck guten �Willens gedachten Maßnahmen müssen einen großen Eindruck gemacht haben, bei den Salzverbrauchern, möglicher weise auch bei den Salzhändlern und überhaupt bei den spätbyzantinischen Unterneh merschichten, die dadurch etwas mehr Bewegungsfreiheit bekommen haben dürften. Zum zweiten Stoßseufzer des Philes. Er bezieht sich allem Anschein nach auf die strengen staatlichen Vorschriften für den Handel und die Verarbeitung von Häuten und Fellen. Ihre Überwachung liegt am Anfang des 14. Jahrhunderts in den Händen speziel ler officiales, qui sunt super curamen36 . Vielleicht nehmen sie in Konstantinopel die gleiche oder eine ähnliche Aufgabe wahr wie die stimadori = existimatores pellium , extimatores pelaminis in anderen Städten und Hafenorten Europas, in denen Verhand lung und Verarbeitung von Fellen und Pelzwerk erfolgte, waren also Schätzer der Warenqualität und des Warenwertes37 . Einige Informationen über ihr Vorgehen, und das ihnen sicherlich gleichgestellter Zöllner, gegen Händler mit Pelzen und Fellen und gegen Handwerker dieser Branchen, lassen sich aus einem Brief des venezianischen Baile Marco Minotto von 1320 an den venezianischen Senat und aus einem Notentausch zwischen dem byzantinischen Kaiser und dem Dogen von Venedig zwischen 1307 und 1308 gewin nen:18. Venezianische Kürschner dürfen sellas et curamen (wahrscheinlich pellas et cura men, also Pelze und Häute) nicht in die Stadt bringen, sie dürfen in der Umgebung von Konstantinopel gekaufte Rohstoffe nicht in der Stadt veredeln, von der Krim bezogene Häute nicht auf dem städtischen Markt anbieten, auch keine griechischen Lehrlinge ausbilden:J9 . Venezianische Flickschuster werden daran gehindert, ihre Arbeitstische in der Stadt herumzutragen und aufzustellen, an ihren Arbeitsplätzen vorgefundenes Leder :14 Zu seinen Pferden und seinem \Veideland siehe: STICKLER , Manuel Philes, 30ff.; zu seinen Bitten um (unentgeltliche Bereitstellung von) Salz siehe: MATscHKE, Bemerkungen zum Salzmonopol, 53; zu den vergleichbaren Lebensbedingungen und Unterhaltsaktivitäten des Michael Gabras siehe: E. FENSTER, Re zension Fatouro8. BSl 38/1 (1977) 56-61. Direkte Hinweise auf weiteren Viehbesitz finden sich bei beiden Hofpoeten und Gelegenheitsdichtern aber augenscheinlich nicht. :1' Georgii Pachymel'is De Michaele'et Andronico Palaeologis, ed. I. BEKKER, I-lI. Bonn 1835; IV, 9: II,
293,295. :111
G. M.
THOMAS -
G.
PREDELLI,
Diplomatarium Veneto-Levantinum I-lI. Venedig
1880-1899;
I,
NI'. 80,167f.; vgl. K.-P. MATSC HKE, Rolle und Aufgaben des Gouverneurs von Konstantinopel in der Palaio
logenzeit. Byzanlinobulgarica 3 (1969) 81-101, 94. :17 Vgl. R. DELORT, Un aspect du commerce vEmitien au XVe siecle: Andrea Barbarigo et le commerce de fourrures (143D-1440).Le.MoyenAge 71/1 (1965) 29-70; 71/2 (1965) 247-274; 253. B. KREKI(;, Dubrovnik (Raguse) et le Levant au Moyen Age. Paris-Den Haag 1961,78. Auch der venezianische Kaufmann Giacomo Badoer erwähnt in dem Kontenbuch, das er zwischen 1436 und 1440 in Konstantinopel geführt hat, derartige stimadori: Il libro dei conti di Giacomo Badoer, ed. U. DOR lN I , T. BERTELE. Rom 1956,430. :IH THmlAs - PREDELLI, Diplomatarium I, NI'. 80, 164-168; NI'. 72-79,124-164. :!!I
Ebd.,167.
Regierungsvel'spl'echen und Regierungsverhalten
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wird beschlagnahmt40 . Jüdische Gerber in der Hauptstadt werden gezwungen, eine Übereinkunft mit Handwerkskollegen unter venezianischer Kuratel auszusetzen, als sich herausstellt, daß sie für den byzantinischen Fiskus Nachteile bringt41. Die byzantini schen Beamten setzen ihre Rechtsvorschriften und 'iVillkürmaßnahmen durch , indem sie Felle und Häute am Stadttor beschlagnahmen, indem sie in den �Werkstätten der Hand werker erscheinen, Befragungen anstellen und vorgefundene Rohmaterialien beschlag nahmen, sie im Einzelfall sogar verbrennen, ins Meer werfen bzw. selbst exportieren42. Was in diesen Quellen von venezianischen Beamten aufgenommen und aufgelistet wird, manchmal sicherlich nicht ohne Übertreibung, bezieht sich vor allem auf das Vorgehen der byzantinischen Behörden gegen ausländische Kaufleute und Handwerker. Die Be merkung des Manuel Philes deutet jedoch an, daß auch die einheimischen Produzenten und Interessenten unter ähnlichen Bedingungen zu leiden hatten, daß auch für ihre Ledervorräte und Pelzwaren bestimmte Qualitäts- und Größenvorschriften gültig waren, daß ihre Einhaltung oder auch ihre Nichteinhaltung durch Versiegelung bezeugt bzw. mit Versiegelung geahndet wurde43. Ob der Dichter in diesem Falle als Produzent oder als Konsument betroffen war und geschädigt wurde, ist kaum auszumachen, theoretisch wäre beides zumindest denkbar. In einem Bittgedicht an die Kaiserin, das verschiedene Angaben über seine Lebensum stände und Lebensvorstellungen enthält, scheint Philes anzudeuten, daß (in seiner Jugend? ) die Lehre bei einem O%U'tEU<; für ihn zur Debatte stand, aber das scharfe Messer habe ihn geängstigt , der üble Geruch belästigt44 . Daß er damit für sein materielles Wohl keine kluge Entscheidung getroffen hatte, macht er in einem anderen Gedicht sichtbar, in dem er sein Leben für die �Wissenschaft in Armut den guten Lebensbedingungen derjenigen entgegenstellt, die für höhere Dinge nichts übrig haben, sondern sich mit 'tEXVWV ßavauowv beschäftigen, durch sie auf die Schnelle zu Wohlstand kommen und im Überfluß schwelgen, wie O%ULOQQctEL<; (also Walker)45. Und Gerber werden von ihm noch einmal genannt , jetzt zusammen mit Kupferschmieden (XaA.%o'tuJ'twv) und Baumeistern ('tE% 'tovwv), in deren Häusern Leckerbissen, Naschwerk und teure Speisen zu finden sind, während sie bei ihm fehlen4ü• Natürlich ist bei diesen Aussagen sehr viel Rhetorik und soziale Klischeevorstellung im Spiele, wie sie in ähnlichen Zusammenhängen auch bei Theodoros Metochites und Demetrios Kydones zu finden sind47 , soviel scheint diesen Bemerkungen aber wohl doch zu entnehmen zu sein, daß es Handwerkern und speziell in ."
Bbd . V gl. zu diesen Auseinandersetzungen D. JACOBY, Les quartiers juifs de Constantinople a l'epoque byzantine. Byz 37 (1967) 176-227; DERS., Les Juifs venitiens de Constantinople et leur communaute du XIII' au milieu de XV" sillcle. Revue des Eludes Juives 131 (1972) 397-410; E. KISLINGER, Jüdische Gewerbetreiben de in Byzanz, in: Die Juden in ihrer mittelalterlichen Umwelt. Hrsg. von A . BBENBAUER, K. ZATLOUKAL. Wien-Köln-Weimar 1991,105-111; 107. •2 THOMAS - PREDELLI, Diplomatal'ium I, 167, 153. • " Bekannt sind mir aus spätbyzantinischer Zeit allerdings nur Versiegelungen von Häusern: FATOU ROt;, Die Briefe eies Michael Gabras, NI'. 3, II, 12f . ; von Getreidemagazinen und von Schiffen: TAFEL THOMAS, Urkunden III, 179f.; 230; 270f. ; nicht aber von \Verkstätten und Arbeitsmaterialien von Leder handwerkern . .. E. MILLER, Manuelis Philae Carmina, 1-11. Paris 1855-1857; 11, 180. • r. Bbd. , 416. •,
•" Bbd.,259. • 7 Vgl. P. S. CODELLAS, Theodoros Metochites (XIV'h cent. A. D . ) , in: Actes du VI" Congres internatio nal des Etudes byzantines, 1. Paris 1950, 3851'.; C. G. MÜLLER - T. KIESSLING, Theodori Metochitae Miscellanea. Leipzig 1821,456; G. MERCATI, Notizie di Procoro e Demetrio Cidone. Vatikanstadt 1931,359f., deutsche Übersetzung von H.-G. BECK, Die "Apologia pro vita sua" des Demetrios Kydones. Ostkirchliche
Studien 1 (1952) 208-225, 264-282; 209.
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der Pelz- und Lederverarbeitung Tätigen in der frühen Palaiologenzeit nach der Meinung eines kleinen Intellektuellen nicht schlecht ging, daß er aber nicht zu ihnen gehörte und gehören wollte. Trotzdem könnte es einen Punkt geben, an dem ein enger Kontakt zu dieser Branche für ihn wichtig und nötig war, und zwar in seiner Rolle als Bedarfsträger, Bezieher und Benutzer von Pergament. Über die Probleme, die spätbyzantinische Intellektuelle mit ihrem wohl wichtigsten Beschreibstoff hatten , werden wir allerdings nicht aus den Gedichten des Manuel Philes, sondern aus den Briefen seines Freundes Maximos Planu des unterrichtet. Da das Angebot an Pergament auf den hauptstädtischen Märkten nicht gut, bzw. wenn gut, dann sehr teuer war, wandte sich der gelehrte Mönch aus seinem hauptstädtischen Kloster verschiedentlich an Freunde in der Provinz mit der Bitte bzw. der Aufforderung, ihm brauchbares Beschreibmaterial zukommen zu lassen, und er schickte zu diesem Zweck sogar verschiedene Maße mit, die die Absender ihren Zusen dungen zugrunde legen sollten48• Interessant ist besonders, daß Planudes nicht hand werklich bereits präparierte Pergamentblätter, sondern noch unbearbeitete Tierhäute haben wollte40, d. h. er muß diese Häute selbst bei den entsprechenden Handwerkern in Arbeit und Auftrag gegeben haben. Der Herausgeber der Planudes-Briefe denkt an die Juden, die nach einer Briefinformation im Blanka-Viertel der Hauptstadt der Tätigkeit 'tiic:; ßUgGOÖE'ljJ�GE(DC:; nachgingenSO, also ebenso wie die ßugGoöe'ljJm der beiden zitierten Philes-Gedichte Gerber waren. Mehr als eine Vermutung ist das nicht, daß der Seufzer des Dichters über die Vermessungen und Versiege lungen von Häuten aus dieser Ecke kam bzw. auf diese Ecke zielte, es ist aber zumindest nicht ausgeschlossen. Für seine Gedichte dürfte Philes allerdings wohl eher Papier als Beschreibstoff benutzt haben, dessen Existenz in Konstantinopel und Gebrauch durch byzantinische Intellektuelle in dieser Zeit verschiedentlich bezeugt istSI, zu seinen Werken soll aber auch eine nicht erhaltene Chronik gehören, so daß auch für ihn die Frage der Pergamentbeschaffung wohl doch eine Rolle gespielt hat. Bleibt die unglückliche Zunahme der Einwohnersteuern, die bis zur Machtüber nahme durch Andronikos IH. auf die Bevölkerung der Hauptstadt und wohl auch auf den Schreiber des Lobgedichtes drückte und von dem neuen Herrscher dem Lobgedicht zufolge gestoppt oder sogar rückgängig gemacht wurde. Sie scheint wenigstens entfernt mit dem von Kantakuzenos bezeugten Erlaß der Grundsteuer für Häuser und Weinberge in Fiskaldörfern zu korrespondieren, denn auch dabei geht es allem Anschein nach um Steuern von Grundbesitz bzw. Haus- und Gartenbesitz, vielleicht auch um Mieten und Pachten für Wohnungen, Gewerberäume und Häuser, allerdings nicht vor den Toren der Stadt, sondern wohl in der Stadt selbst. Von Michael Gabras ist bekannt, daß er ein Haus in vornehmer Gegend bewohnte, daß er es aber wahrscheinlich nur gemietet bzw. gepach tet hatte·'i2 . Manuel Philes spricht verschiedentlich von seiner Familie, seinen Bedienste ten und von seinen Pferden!;:!, über sein Haus bzw. sein Anwesen in Konstantinopel ist aber, soweit ich sehe, aus seinen Gedichten nichts zu erfahren. Klagen über deutliche und willkürliche Erhöhungen von Grundsteuern und Hauspachten bzw. vVohnungsmieten
4K Maximi monachi Planudis Epistulae, ed. M . TREU. Breslau 1890,NI'. 100, 135; NI'. 106, 141f.,ed. P . A . M. LEONE. Amstel'dam 1991,NI'. 100, 161; NI'. 106, 1681'.; vgl. C. WENDEL, Planmies als Bücherfreund, in: Kleine Schriften zum antiken Buch und Bibliothekswesen. Köln 1974, 210-220; P. SC HREINER, Zur Pergamentherstellung im byzantinischen Osten. Oodices lIlanu�cripli 3 (1983) 122-127. '" Planudis Epistulae, ed. TREU, 261,mit Belegen. '" Ebd. 01 H. HUNGER, Schreiben und Lesen in Byzanz. Die byzantinische Buchkultur. München 1984,22f. 02 Vgl . FENSTER, Rezension FATOUROS, 57. ,,:1 V gl. STIUKLER, Manuel Philes, 23ff.
Regierungsversprechen und Regierungsverhalten
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sind nur aus venezianischen Quellen bekannt54• Das Enkomion des Philes zeigt aber ganz deutlich, daß von ihnen auch die byzantinischen Untertanen betroffen waren. Anders als bei Kantakuzenos für die Häuser und Weinberge im vorstädtischen Raum ist bei Philes nicht ausdrücklich davon die Rede, daß sich der Nachlaß der Einwohnersteuern nur auf die Forderungen des Fiskus bezog, anders als vor den Stadtmauern kann es aber auch in der Stadt nicht gewesen sein. In beiden Fällen blieben die Auswirkungen der Maßnah men vermutlich nicht auf die Besitzer von Häusern und Weinbergen auf Fiskalland und auf die Pächter und Mieter von staatlichem Hauseigentum beschränkt, sondern wirkten sich auch auf die Forderungen privater Grund- und Hauseigentümer aus. An den Beginn bzw. in die Frühphase des jüngeren Andronikos gehört schließlich noch ein Schuldenmoratorium, auf das sich Nikolaos Kabasilas in einem Brief an die Kaiserinwitwe Anna von Savoyen vermutlich aus dem Jahre 1347 bezieht und das er als gerecht und menschenfreundlich und gleich mehrmals als VO[.lOV öY][.lO"tLXOV bezeichnet"" . Sein Lob für dieses Moratorium und die Betonung, daß es sich um eine populäre Maß nahme gehandelt hat50, erklärt sich mit Sicherheit nicht nur daraus, daß es verschuldeten Kleinbesitzern und Kleinproduzenten in Stadt und Land eine wirtschaftliche Atempause verschaffte. Daß ein Vertreter der spätbyzantinischen Aristokratie für eine staatliche Verordnung, von der vermutlich auch er selbst bzw. seine Familie ihren Nutzen gehabt haben, die Bezeichnung "volkstümlich" findet, ist aber zumindest bemerkenswert57 . Kantakuzenos und Philes verwenden diese Bezeichnung bei ihren Beschreibungen der ersten Regierungsrnaßnahmen des Kaisers Andronikos III. nicht58• Der Sache nach waren sie aber offenbar ganz ähnlich angelegt und wurden allem Anschein nach auch ganz ähnlich aufgenommen. Das Problem von Herrschaftsanspruch und Herrschaftsvermögen, von Regierungs versprechungen und ihrer Einlösung stellte sich nicht nur für den jüngeren Andronikos im Kampf mit seinem kaiserlichen Großvater. Zu speziellen election promises sah sich besonders der Dynastiegründer Michael VIII . Palaiologos veranlaßt, um sich seinen zweifelhaften ''Veg an die Macht gegen die Rechte des Sohnes und Erben seines Vorgän gers, Johannes IV. Laskaris, zu ebnen59• Die einzelnen Schritte dieses energischen und skrupellosen Mannes mit seinem großen Talent für publicity werden von dem Historiker Pachymeres ziemlich genau dokumentiert . Spätestens nach seiner Betrauung mit der Regentschaft für den unmündigen Laskariden brachte er durch große Zuwendungen und noch größere Versprechungen für die Zukunft 'tOu<; Ev 'tEAEL und die kirchlichen Führer ganz und gar auf seine Seite, zugleich baute er sich eine spezielle Klientel oder, wenn man so will, Gefolgschaft auf, und als schließlich alle darauf drängen, ihn neben Johannes IV. f >l
Vgl. MATSUHKE, Grund- und Hauseigentum, 118. R. GUlLLAND, Le traite illl)dit "Sur l'usure" de Nicolas Cabasilas, in: EL<; [lV�IJ.TIV L. AU[l3tQou. Athen 1935, 269-277; 275, 276, 277. !iCI M . A. POL.JAKOVSKMA, Vzgljady Nikolaja Kavasily na rostovscicestvo. ADSV 13 (1976) 83-96; 90 übersetzt ÖT][lO"tlXO<; mit demokratisch (demokraticnym) , 1. P. MEDVEDEV, Vizantijskij gumanizm XIV-XV vv. Leningrad l97ß, 139, spricht von einem demokratischen und menschlichen Gesetz. Gemeint ist bei Kabasilas sicherlich: populär, gerecht, menschenfreundlich. ,,7 Zur Verwendung des Begriffs bei anderen zeitgenössischen Autoren siehe: Demetrius Cydones, Correspondance I-ll, ed. R.·J. LOENERTZ. Vatikanstadt 1956-1960; Nr. 7 7 , 1, 110: Der Adressat soll sich öT][lOnXUl"tEQoV gegenüber dem Volk verhalten, vgl. die Übersetzung des Begriffs bei F. TINNEFELD, Demetrios Kydones, Briefe, 1/1-2; II. Stuttgart 1981-1991; 1/2, NI'. 95, 515: volksfreundlich. Greg. XI, 10: I, 555: der Mönch Barlaam bemüht sich um EiJXAElaV öT][lonx�v, vgl. Nikephoros Gregoras, Rhomäische Geschichte, trad. J. L. VAN DIETEN, 11/2. Stuttgart 1979, 292: er versuchte, "sich einen Ruf beim Volk zu erl{aufen". "K Kantakuzenos spricht von XUQl<; und ElJEQywLa, Kant. Il, 2: J, 322 f. Philes beschränkt sich auf die weiter oben zitierten Aussagen, denen zufolge jeder/jede Gruppe das ihm/ihr Zustehende erhielt. r.!I Vgl. L. BURmIANN P. MAGDALINO, Michael VIII on Maladministration. An Unpuhlished Novel of the Early Palaiologan Period. FlvI6 (1984) 377-390; 386. r"
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auf den Thron zu setzen, erklärt er seine Entschlossenheit, alle notwendigen Dinge in Ordnung zu bringen: die Stellung der Kirche und der Kleriker zu erhöhen, für die verdienstvollen Mitglieder des Senates und der Magnatenschicht neue ';Vürden und Ehrungen zu schaffen und vorzunehmen, die Autorität der Justiz zu heben und un gerechte Richter abzulösen, die Ansprüche der Soldaten auf ihre Pronoiai zu festigen, von ungerechtfertigten Steuerforderungen Abstand zu nehmen, haltlose Beschuldigun gen zu unterbinden und für Frieden und ungestörten Besitzstand zu sorgenGo. Sofort nach der Kaisell)l'oklamation und noch vor der Kaiserkrönung entwickelt er eine Vielzahl von Aktivitäten: Er verteilt 'Vürden und Pfründe an die Vertreter der Aristokratie und die Mitglieder seiner Familie. Die Stratioten erhalten die versprochenen Erweiterungen der Rechte auf ihre OL't'Y]QEcna durch Chrysobulla verbrieft. Dem Volk macht er Zugeständnisse, indem er die Gefängnisse öffnen läßt, indem er verurteilten Personen Schuldforderungen des Staates erläßt und den Armen reichliche Mittel zum Leben zuteilt . Er stellt sich vor die, denen Unrecht geschehen ist, ist sehr schnell zu einem YQCtflfla 'tfj� XCtQL'tO� bereit, sieht allenfalls darauf, daß die zugesagten Vergünstigun gen nicht sofort fällig werden. Noch vor seiner Krönung unternimmt er auch einen Zug zur (Grenz-)Festung Philadelphia, zeigt sich seinem Volk, sorgt für eine Verstärkung der städtischen Verteidigungsanlagen und für eine verbesserte Versorgung der städtischen Verteidiger61. Zu dem Bündel von Maßnahmen und Demonstrationen zur Durchsetzung und Ab sicherung seiner Wahl zählen die Herausgeber Ludwig Burgmann und Paul Magdalino auch einen ßaOLALxo� 6QLOfl6� Kaiser Michaels, in dem er sich gegen alle Erscheinungsfor men schlechter Verwaltung wendet und die Mitglieder seines Familienclans, die Großen des Reiches und die hohen Beamten der Provinzadministration zu <''HXaLoovv'Y] und ord nungsgemäßem Verhalten aufruft62• Bestätigung finden die Informationen des Kaisers und des Historikers auch hier durch die rhetorische und enkomiastische Literatur der Zeit. Nach einer Rede des Manuel Holobolos aus dem Jahre 1265 brachte die Thron besteigung Michaels Befreiung von allem Unheil, Linderung aller Nöte, Erlaß der Schul den, Beendigung der Ungerechtigkeiten, Abkehr von Unglück, Überfluß von Wohltaten, Fürsorge für die Armen, Schutz für die Bittsteller, Beistand für die Waisen, Berichtigung aller Fehlentscheidungen, Auslösung von Gefangenen63, und in einem anonymen Enko mion von 1272 wird ganz besonders das Bemühen des ersten Palaiologenkaisers um Gerechtigkeit hervorgehoben und gewürdigt64. Wenn man die Bilder vom Machtantritt des ersten und des vierten Palaiologenherr schers miteinander vergleicht, dann werden nicht wenige Gemeinsamkeiten deutlich. Sie ergeben sich daraus, daß beide Männer um den Thron kämpfen mußten und dafür Unterstützung brauchten. Sie rühren auch daher, daß sich beide aus dieser Situation heraus auf das byzantinische Herrscherideal zu besinnen hatten, wenn sie Erfolg haben wollten, daß sie für eine bestimmte Zeit auf eine ganz besondere vVeise an ihren Bemü hungen zur praktischen Umsetzung der byzantinischen Kaiseridee, an ihrer EUEQYEOLa, ihrer ÖLXaLOOVV'Y], LAav8QwJtLa, ihrer Sorge für die Städte des Reiches gemessen wurden, daß sie das auch wußten und entsprechend agiertenlif>. li'
Pachym. I, 25ff.: I, 1 0 1 , 1 03, 105, 107 (FAILLER) . Ebd., H, 5: 1, 97f. 1i2 BURmLANN - MAGDALINO, Michael VIII on Maladministration, 377ff. ,,:I M . TREU, Manuelis Holoboli Orationes I-lI. Potsdam 1 906-1 907, 1-50; 5 1 -98; I, 36. '" BURGMANN - MAGDALINO, Michael VIII on Maladministration, 38ß. 'I', Die Bemühungen Michaels um die Stadt Philadelphia, Pachym. H, ß: 1, 1 39, 141 (FAILLER), scheinen keine geringe Rolle gespielt zu haben bei seiner Durchsetzung gegenüber dem letzten Laskariden. Der Zusammenhang zwischen dem Neuaufbau und -ausbau der 1 2ßI zurückgewonnenen Haupb;tadt Konstanti nopel und der Etablierung und Verankerung der neuen Dynastie der Palaiologen wird von A.-M. TALBoT, lil
Regierungsversprechen und Regierungsverhai ten
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Bei diesem Vergleich fallen aber auch verschiedene Unterschiede zwischen Urgroß vater und Urenkel auf, die ihnen bei der Verfolgung ihrer Ziele eigen sind. Sie ergeben sich daraus, daß beide von unterschiedlichen Positionen aus um den Thron kämpften, daß es im ersten Fall um die Begründung einer neuen Dynastie ging, während es sich im zweiten Fall um eine Auseinandersetzung innerhalb einer etablierten Dynastie handelte. Zu einem Teil können die Unterschiede auch darauf zurückzuführen sein, daß die Herr scher unterschiedliche Auffassungen von ihrem Herrscheramt hatten. Am wichtigsten für die Erklärung der Unterschiede dürfte jedoch sein, daß die beiden Kampagnen zur Erringung und zur Stabilisierung von Macht auf unterschiedlichem Hintergrund, unter verschiedenartigen Bedingungen durchgeführt wurden. Die Aktivitäten Michaels zielen vor allem und nahezu ausschließlich auf die weltliche und kirchliche Oberschicht des Reiches, allenfalls noch auf die Stratioten an seinen Grenzen. Natürlich darf ein byzan tinischer Politiker auf dem vVege zur Kaisermacht das Volk nicht vergessen, aber die Zuwendungen und Aufwendungen des ersten Palaiologenherrschers an und für die "Vie len" geraten ihm doch ganz deutlich zu Pflichtübungen und in die Nähe von Almosen. Beim j üngeren Andronikos ist das ohne Zweifel anders. Zwar kann nicht übersehen werden, daß auch sein Kaisertum strukturell an die Aristokratie gebunden ist, aber das Volk hat doch einen ganz anderen Stellenwert in seiner macht- und gesellschaftspoli tischen Rechnung. Auf Unterstützung durch das Volk zielen viele Versprechungen und demonstrative Haltungen von Andronikos III. in seinem Kampf um die Alleinherr schaft, und das Volk spielt trotz aller Demagogie auch eine deutlich gewichtigere Rolle bei der Abrechnung seiner Versprechungen. Er hat sich auch nach der Stabilisierung seiner Herrschaft längst nicht so bedenkenlos von seinen anfänglichen Zusagen losgesagt, wie das sein kaiserlicher Vorfahr getan hat, sondern blieb zeit seiner insgesamt nur kurzen Regierung immer so etwas wie ein volkstümlicher Kaiser, wenn auch beileibe kein Volkskaiserlili. Alles das läßt den gesellschaftlichen Wandel erkennen oder zumindest erahnen, der sich in den ersten 50 Jahren der Palaiologenherrschaft über Byzanz voll zogen hat. Die Auseinandersetzungen des jüngeren Andronikos mit seinem gleichnami gen Großvater sind noch keine Vorwegnahme der Bürgerkriege und Volksbewegungen in den 40er und frühen 50er Jahren, wie K. P. Kyrris anzunehmen scheint67, ein Vorspiel zu The Restoration ofConstantinople under Michael VIII. DOP 47 (1993) 243-261, deutlich gemacht. Gewisse Querverbindungen zwischen der Restauration der Stadt Tralleis am Maiandros durch seinen Sohn Androni kos, ihrer Umbenennung in Andronikopolis bzw. PalaiologopoliR und der beginnenden Abgrenzung und Abnabelung des jungen Mitkaisers und Thronfolgers von der Politik seines Vaters werden von A. E. LAIOU, Constantinople and the Latins. The Foreign Policy of Andronicus II 1 282-1 328. Cambridge, Mass. 1972, 23fT., sichtbar gemacht. ER zeigt sieh, daß die byzantinische Tradition "dynastischer Stadtgründungen" und urbanistischer Aktivitäten oströmischer Kaiser nicht nur bis in das 1 1 . Jh., wie von D. CLAUDE, Die byzantinische Stadt im 6. Jahrhundert. München 1 969, 203-208, dargestellt, sondern sogar bis in die spätbyzantinische Zeit hineinreicht, und daß sie nicht nur zur Begründung einer neuen Dynastie, sondern auch zU!' Profilierung eines neuen Herrschers immer wieder aktiviert wird. Über den Rtädtebaulichen Ehrgeiz von Andronikos III. siehe: Kant. II, 38: I, 54lf., er wurde aber augenscheinlieh erRt nach der Etablierung seiner Alleinherrschaft und nicht bereits während seines Kampfes um die Macht wirksam. I�I V gl. die interessante und differenzierte Charakterisierung der Persönlichkeit des Andronikos und seines Regierungsstils durch Gregoras XI, 1 1 : I, 565ff. und die da.von und aus der Analyse seines politischen Handeins abgeleitete Einschätzung von U. V. BOSCH , Kaiser Andronikos III. Palaiologos. Versuch einer Darstellung der byzantinischen Geschichte von 1321-1341. Amsterdam 1 965, besonders 1 9lff., derzufolge Andronikos mit dem Brauch der kaiserlichen Absonderung vom Volk und seiner Beschränkung auf Reprä sentation und Zeremoniell brach und das Gespräch mit jedermann Ruchte und nicht nur der aristokratischen Jugend, sondern auch einfachen und in Dienstverhältnissen stehenden Leuten Zugang zu sich gewährte. 1i7 C. P. KVRRIS, Continuity and Differentiation in the Regime established by Andronicus III after his victory of 23./24. 5 . 1 328. EEBS 43 ( 1 977/78) 278-328. Für Kyrris wird die Tolerierung deR Vorgehens des Stadtvolkes gegen die Anhänger des alten Kaisers durch Andronikos III. nach Reinem Einzug in Konstan tinopel zwar auch nur a ]lrecedent for future low clasR movements, daß er den VolksmaRsen damit the right
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diesen Ereignissen sind sie auf jeden Fall. Auch die Herrscher, die die Kämpfe der Jahrhundertmitte ausfochten und aus ihnen als Sieger hervorgingen, standen vor ähn lichen Problemen wie Michael VIII . und sein Urenkel. Da die Bedingungen, unter denen sie mit ihnen fertig werden mußten, aber inzwischen ganz andere geworden waren, überschreiten sie den Rahmen dieser Darstellung, sind sie eigentlich ein ganz neues Thema.
to revolt against their oppressors eingeräumt habe, 307 , scheint mir aber zu weit zu gehen. Er war vielleicht bereit, dem Volk mehr zu geben als seine Vorgänger, und das vielleicht auch deshalb, weil er sich bewußt war, daR Volk mehr als Reine Vorgänger zu brauchen. Weiter ist er aber wohl nicht gegangen, wirklich antiaristokratische Tendenzen, von denen BOf;CH, Kaiser Andronikos III., 182f . , Rpricht, bleiben für mich doch eher zweifelhaft.
I G O R M E D V E D E V I ST . PETE R S B U R G
DIE RUSSEN ALS "HEILIGES VOLK" AUS DER SICHT KONSTANTINOPELS IM 14. JAHRHUNDERT Zu Beginn schlage ich vor, zwei Äußerungen byzantinischer Autoren über die Russen zu vergleichen: Erstens den bekannten Satz des konstantinopolitanischen Patriarchen Photios, der in seiner berühmten Enzyclica d. J . 867 verkündete, daß "nicht nur die Bulgaren sich dem Christentum zugewandt hätten, sondern auch das berüchtigte Volk, das alle anderen durch seine Grobheit und Bestialität übertrifft, d. h. die Rus'. Dieses Volk, das seine Nachbarstämme unterjocht hatte und dadurch maßlos stolz geworden war, begann schon Angriffe gegen das Rhomäische Reich (darunter ist die Belagerung Konstantinopels im Jahr 860 durch den Kiewer Fürsten Askold gemeint) . Jetzt aber hat es den hellenischen (d. h. heidnischen) und gottlosen Glauben aufgegeben und sich der reinen christlichen Lehre angeschlossen, wobei wir neue treue Freunde gewonnen haben"l. Zweitens eine Äußerung des Patriarchen von Konstantinopel Philotheos Kokkinos, die in der Forschung bislang weitgehend außer acht blieb und die er in seinem Brief vom Juni 1370 an den Großfürsten von Moskau Dmitrij Ivanovic, den nachmaligen Dmitrij Donskoj, gemacht hat: "Als gemeinsamer Vater, der von oben, von Gott, für alle auf der Erde lebenden Christen bestellt wurde, arbeite ich immerdar und eifrig zu ihrer Rettung und bete für sie zu Gott. Mit noch größerem Eifer jedoch tue ich dies für euch (scil. die Russen), für das dort wohnende heilige Gottesvolk (TO TO'Ü XQLGTO'Ü äyLOv E{tVO�). Wegen eurer Gottesfurcht, eurer Liebe und eures Glaubens bete ich für euch und liebe euch, wie ich schon gesagt habe, mehr als die anderen Völker"2. Das ist als Maßstab für die Evolution zu werten, die das russische Volk in den Augen von Byzantinern durchmachte, nachdem es christlich geworden war: von einem Volk, das alle anderen an Grobheit und Grausamkeit überragt hatte, zu einem "heiligen Volk " . Doch auch mit Rücksicht darauf überrascht diese Erklärung des Patriarchen Philotheos durch ihre außergewöhnliche Appellierung: Christliche Völker gab es damals nicht wenige, doch kann man sich kaum daran erinnern, daß irgendeinem von ihnen die Ehre erwiesen wurde, vom Konstantinopler Patriarchen in offiziellem Briefwechsel als "heilig" be zeichnet zu werden . Sogar die Bulgaren, von denen Patriarch Nikolaos Mystikos im 10. Jh . sagte, sie bildeten, obgleich von anderer Abstammung, dank des gemeinsamen Glaubens und des einzigen Hauptes - Christus - "einen einheitlichen Körper" mit den Byzantinern, haben solche Ehre nicht genossen:l. Auch laut der diplomatischen Etikette, die in den zahlrei chen byzantinischen Zeremonial-Anleitungen in vielen Details beschrieben wurde, war solche Preisung nicht üblich . Was sollte dergleichen bedeuten� Ein einfaches Kompli ment des geistlichen Oberhirten, eine Schlauheit des Politikers, die bei den Byzantinern
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Photii Epistulae I
50, Z. 293-305
(LAURDAS - WESTERINK).
2 MM I 516f., Nr. 264. :1
Vgl.
A. PERTURI Il pensiero politico e sociale bizantino dalla fine deI secolo VI al secolo X I I I . In: Storia L. FIRPo. Turin 1983, 717f. ,
delle idee politiche, economiche e sociali, diretta da
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üblich gewordene Auffassung über die Russen oder eine persönliche Vorliebe des Patri archen für jenes Volk, die in seinen Handlungen auch real zu merken ist4? Oder hatte das russische Volk vielleicht wirklich den Ruf eines "heiligen", infolge einiger ihm immanen ter Eigenschaften urwüchsiger Heiligkeit ? Man spricht ja vom "heiligen Rußland", das "ein Volk Gottes trägt", von einer angeborenen, tief in vorchristliche Zeiten zurückrei chenden Idee der Heiligkeit in Rußland, laut welcher "der Raum und die Zeit, die in ihren verantwortungsvollsten Punkten geheiligt sind, wie ein Reifen die heilige Gottes welt und die oft damit verbundene heilige (göttliche) Schönheit mit dem hier lebenden heiligen und ein heiliges Leben führenden Volk befestigten. In dieser heiligen Welt ist es die Bestimmung und das Ideal des Menschen, heilig zu sein . Alle Realisierungsformen der menschlichen Tätigkeit sind auf die eigene und die von oben ausgehende Heiligkeit ausgerichtet"5. Natürlich läßt sich die besondere Beziehung des byzantinischen Patriarchen zu den Russen, ihre Hervorhebung aus dem ganzen Kreis der christlichen, ja sogar der ortho doxen Völker durch die Umstände der Zeit und die Besonderheiten der Epoche erklären. Gerade in diesen für Byzanz schweren Zeiten verstärken sich die zentrifugalen Kräfte in der orthodoxen Oikumene, die Tendenzen der Emanzipation von Byzanz; die "pax byzantina orthodoxa" beginnt in allen Fugen zu krachen. Die Bulgaren begründen 1235 ihr unabhängiges Patriarchat, indem sie ihre Kontakte mit Rom und die hoffnungslose Lage des zersplitterten, weitgehend von den Lateinern unterjochten Byzantinischen Reiches ausnützen. Byzanz bleibt nichts anderes übrig als die neue Patriarchie anzu erkennen6. In Serbien begründet Stefan Dusan nach der Krönung 1346 ebenfalls eine eigene Patriarchie, da er die Hoffnung hegt, ein eigenes Reich zu schaffen7• Auch auf die Moldau konnte sich das Ökumenische Patriarchat nicht verlassen, da seine Beziehungen mit den Fürsten der Walachei (beispielsweise mit Vladislav 1 . ) lange Zeit ziemlich angespannt waren und die Vertreter des Patriarchats in diesem Lande (der berühmte Chariton und der nicht weniger bekannte Priester Nikodemos) viel Mühe aufwandten, um beide Seiten zu versöhnen ; diese Versöhnung gelang allerdings erst später8. Ganz zu schweigen vom " Feueranbeter" Olgerd, obgleich Litauen damals schon mehrere Gebiete mit orthodoxer Bevölkerung, darunter auch Kiew, vereinigte. Nur Rußland stand abseits von diesen separatistischen Tendenzen, indem es seine Treue zu Byzanz bewahrte und als einzig wahrer Anhänger dessen kulturelle und religiöse Traditionen zum Ausdruck brachte (häufig noch konsequenter als Byzanz selbst), was dazu beitrug, daß Rußland immer mehr zum Symbol des byzantinischen orthodoxen Universalismus mit dem "Kaiser für die ganze Oikumene" und dem "Patriarchen für die ganze Oikumene" als seinen Exponenten wurde9• Rußland (genauer gesagt das Moskauer Rußland) hat die hesychastische Bewegung und die hesychastische Leitung der byzanti nischen Kirche entschlossen unterstützt. Die russische Kirche, ihr glänzender Vertreter Sergij Radonezskij und seine Mitkämpfer, haben den Hesychasmus angenommen, und 4 Vgl. G. M. PROCHOROV, Isichazm i obSestvennaja mysl' v Vostocnoj Evrope v XIV v. Trudy Otdela drevne-rU8skoj literatury 23 ( 1968) 95f. r. Vgl. V. N. TOPOROV, Ideja svjatosti v Drevnej Rusi: Volnaja zertva kak podrazanie Christu - "Skasa nie 0 Borise i Glebe" . In: Russian Literature XXV 11 (Sonderband "The Millenium of Christianity in Russia" 3). Amsterdam 1989, 48. a G. G. LITAVRIN ( Hrsg.), Kratkaja istorija Bolgarii s drevnejsich vremen do nasich dnej. Moskau 1 987, 1 35 . 7 G . OSTROGORSKY, Problemes des relations byzantino-serbes au XIV· siecle. In: XIIl'h Intern. Congress of Byz. Studies. Main Papers I I . Oxford 1966, 2 . K D . NASTASE, L e Mont Athos e t l a politique d u patriarcat d e Constantinople, d e 1355 a 1 375. LVlllletKU!3 ( 1 980) 1 21-1 7 7 . o F . TINNEFELD, Byzantinisch-russische Kirchenpolitik i m 1 4 . Jahrhundert. B Z 6 7 (1974) 359-384.
Die Russen als "Heiliges Volk" aus der Sicht Konstantinopels
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das Dreifaltigkeits-Sergij -Kloster wurde für lange Zeit zum geistlichen Zentrum des russischen Hesychasmus, wobei es eine besondere Anerkennung des Ökumenischen Pa triarchats erwarb und das hesychastische koinobitische Statut von keinem geringeren als dem Patriarchen Philotheos Kokkinos erhieltlO• Das Kloster wurde zum Vorbild für viele in den Wäldern Nord- und Mittelrußlands entstandene mittelalterliche Koinobienll . Ohne auf die Phänomenologie der "hesychastischen Akkulturation" in Rußland einzugehenl2, müssen wir hier bemerken, daß das Moskauer Rußland es sich leisten konnte, die Treue zu Byzanz zu halten, da es sich aller Vorteile dieser Lage sowohl in politischer als auch in kirchlicher Hinsicht bewußt war und dabei nichts zu verlieren hatte, sondern nur gewinnen konnte - die geographische Zurückgezogenheit sicherte (wie schon früher, aber nun um so mehr unter den Bedingungen des tatarisch-mongolischen Jochs) die Erhaltung der politischen Souveränität dem Reich der Rhomäer gegenüber . Alles spricht dafür, daß sich der Ökumenische Patriarch besonders auf das Moskauer Fürstentum verließ . Die Politik der neuen hesychastischen Leitung der byzantinischen Kirche war auf die Erhöhung Moskaus als religiöses und politisches Zentrum ausgerich tet. So erklärt z . B . Patriarch Isidoros mit seinem Sendschreiben vom September 1347 die Synodal-Urkunde für ungültig, die den Bischof von Halio in den Rang eines Metro politen erhoben und ihm auch andere russische Bischofssitze als Suffragane unterstellt hatte. Zudem restituiert er dem Metropoliten von Kiew und der ganzen Rus' die damals aberkannten Bischofssitze, und der Patriarch Philotheos Kokkinos promulgiert am 30. Juni 1354 das Synodal-Dekret, wodurch die Metropole der ganzen Rus' aus Kiew nach Wladimir verlegt wird und nicht ein Grieche, sondern der in diesem Ort geborene Russe Alexei zum Metropoliten gewählt wird. Nicht weniger bedeutend ist der byzan tinische Beitrag zur Schlacht am Kulikowo-Feld, und zwar jener Beistand, den der byzantinische Patriarch dem Metropoliten von Kiew und der ganzen Rus' bei seinem Beschluß leistete, diejenigen russischen Fürsten aus der Kirche auszustoßen, die ihren durch das Küssen des Kreuzes geschworenen Eid an der Seite des Großfürsten Dmitrij gegen die Feinde des Glaubens und des Gotteskreuzes - eben die Feueranbeter - in den Feldzug zu ziehen, gebrochen hatten und auf die Seite des ungläubigen Olgerd über gegangen waren. Dieser Beitrag kommt auch in dem ähnlichen Brief des Patriarchen an den Großfürsten Swjatoslaw aus Smolensk zum Ausdruckl3. Es geht auch darum, daß die Rolle der Ökumenischen Patriarchen in dieser kriti schen Epoche des byzantinischen Reiches unverhältnismäßig stärker wird, während die Staatsrnacht nachläßt (die Türken drängen von allen Seiten, sie sind bereits in Europa, bald schon werden sie vor den Stadtmauern von Konstantinopel stehen) . Die unionistische Politik der byzantinischen Kaiser ablehnend, beginnen die Patriar chen Kallistos 1. und Philotheos Kokkinos ihre eigene Politik in Angriff zu nehmen, die auf die Union der orthodoxen Staaten und Kirchen gezielt ist, eine Union, die sowohl den Türken als auch den Lateinern Widerstand leisten kann. Die Forscher sprechen sogar von Plänen eines "orthodoxen Kreuzzuges", von der orthodoxen Koalition oder
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Der Patriarch schickte das Schreiben an Sergij Radonezsldj , in dem er ihm das koinobitische Statut für
sein Hl.-Dreifaltigkeits-Kloster empfahl , im J ahre 1 355 mit dem Sonderbeauftragten für die russische Kirche ab ; vgl. A. TACHIAOS, 'EmÖ!1ClOEU; wü Tjauxaal-WÜ EU; 'tT]V EXXAlJ OLaanXT]V :n:OAL1:lXT]V EV 'POlal� ( 1 328-1 406 ) . Thessa loniki 1962, 48; G. M . PROCHOROV, Povest'
0
Mitjae : Rus' i Vizantija v epochu Kulikovskoj bytvy. Leningrad
1 978, 487, Anm. 30. - Darrouzes schlägt ein anderes, ebenso hypothetisches Datum vor: 1 364-1 365. 11 D . Ü BOLENSKY, Late Byzantine Culture and the Slavs: A Study in Acculturation. In: XV, Congres Intern . cI'Etudes Byzantines: Rapports et co-rapports. Athen 1 976, 1 2 . 12
Ibid. 1:1 J . DARRouzES, Les actes des patriarch es V. Les regestes cIe 1 3 1 0 a 1 376. Paris 1 977, Nr. 2291 f. 2363. 2582.
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"Entente" , deren Ideengrund gerade der internationale Hesychasmus ist - die offizielle orthodoxe Doktrin, deren höchste �Wirkung zeitlich mit jenen Jahren zusammenfällt, als der Patriarch Philotheos Kokkinos die Russen als ein heiliges Volk erklärtl4. In diesem Zusammenhang mußte das immer stärker werdende Moskauer Fürstentum , das sein Schicksal in kirchlich-kultureller Hinsicht mit dem der orthodoxen Religion in ihrer hesychastischen Ausprägung verbunden hatte, ins Blickfeld der byzantinischen Hierar chen geraten. Eine erstaunlich konsequente Solidarität mit Moskau legte die byzanti nische Politik jedesmal dann an den Tag, wenn die Partei der Hesychasten und Kanta kuzenen in Konstantinopel an der Spitze stand - anders war es, wenn die Partei der nicht so stark mit dem hesychastischen Programm verbundenen und sich auf die Union mit dem �Westen orientierenden Palaiologen an der Macht war. Natürlich war das Moskauer Rußland damals nicht imstande, die Griechen anders als - reichlich und beständig - mit Geld zu unterstützen, da es (unter dem tatarisch mongolischen Joch) mit seinen eigenen Problemen allzu sehr beschäftigt und zudem von den Gebieten, wo sich das byzantinische Drama abspielte, weit entfernt war. Darum blieb dem Patriarchen in Konstantinopel gar nichts anderes übrig, als zu den anderen orthodoxen slawischen Kirchen beständig Brücken zu bauen. Wie bekannt, wurde diese geschickte und zielstrebige kirchliche Diplomatie ein paar Jahre später von großem Erfolg gekrönt: 1376 erreichte man die Versöhnung mit Serben, Bulgaren und vVala ehen. Interessant wäre zu wissen, ob der Konstantinopolitanische Patriarch auch in dieser Situation, als die Bedrängnis schon gelindert war, das orthodoxe russische Volk weiterhin als ein "heiliges Volk" auszuzeichnen bereit war. Dieser Terminus blieb wahr scheinlich lange in Gebrauch, denn auch im 16. Jh. , als der Ökumenische Patriarch Hieremias II . das Institut der Patriarchie in Rußland einführte und gefragt wurde: " Wofür solch eine Ehre ? " , gab er zur Antwort: "Für ihre Heiligkeit . " Man kann jedoch noch einen weiteren Grund für den Patriarchen, die Russen als " Heiliges Volk" zu bezeichnen, anführen, und zwar den religiösen Genius des russischen Volkes, das stark in seinem "ungekünstelten und kraftvollen Glauben war, der über die Grenzen der Kirchen hinaus Gesetz ihres Alltags wurde" 15. Tatsächlich brachte die altrussische Zivilisation Kyrills, welche durch die grundlegende Distanz der Russen zum Lateinischen und zum Griechischen, somit eo ipso zu der gesamten griechisch-römischen Klassik charakterisiert war, einen Mangel an Bereitschaft mit sich, die Früchte der europäischen Kultur vollständig anzunehmen, was eine unberührte Reinheit der Gei steserfahrung der Russen und, daraus folgend, eine unnachahmliche Eigenständigkeit der "russischen Heiligkeit" mit sich brachte - eine Konzentrierung aller Kräfte der "orthodoxen russischen Seele" , welche auf die Aneignung der christlichen Tradition als solche gerichtet war, wie sie sogar in Byzanz selbst nicht erfahren werden konnte . Dies führte zu einer gründlichen Aneignung der nunmehr jahrhundertelangen Erfah rung der christlichen Weltanschauung und bewirkte, daß diese auf die russische Kultur tiefer einwirkte als auf die Kulturen aller europäischen Völker, welche von Anfang an durch ihren rationalistischen Geist geprägt waren. Den zum Christentum sem venienti bus Russen ( "den Arbeitern der elften Stunde" nach Fedotovl6) wurden keine ossa zuteil,
1 4 D. NASTASE, Le Mont Athos et la politique du patriarcat de Constantinople, de 1 355 a 1 375. Lvppwaa 3 ( 1 980) 1 2 1 -1 77. Vgl. L. BREHlER, Vie et l11 0rt c1e Byzance. Paris 1 947, 456; D . A. ZAKYTHENOS, Del11etrius Cydones et l 'entente balkanique au XIV" siecle. In: La Grece et les Balkans. Athen 1 947, 44-56; E. STÄNESCU , Autour d ' une lettre de Del11etrios Kydones expediee en Valachie. RESEE 7 ( 1 969) 221-23 1 . Ir. G . P . FEDOTOV, Svjatie Drevnej Rusi (X-X V I I st. ) . Paris ' 1 989, 234. IU A. O. 29.
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Die Russen als "Heiliges Volk" aus der Sicht Konstantinopels
sondern vielmehr die reifsten Früchte der christlichen Zivilisation, und so scheint dies auch Patriarch Philotheos Kokkinos empfunden zu haben. Mit der Bezeichnung als "Heiliges Volk" wollte er wahrscheinlich seine Hoffnung auf die Russen als das letzte Glied der orthodoxen Missionierung der 'lVelt zum Ausdruck bringen. Natürlich geht es hier um Dinge, die schwer zu beweisen und gewissermaßen nur in rationalen Kategorien zu schildern sind. Muß man dann in der Tat zustimmen, daß "Rußland mit dem Verstand nicht zu begreifen, mit dem üblichen Maß nicht zu messen ist" ? oder "An Rußland kann man nur glauben" ? A . V. Kartasov hat dazu seine eigene Meinung: "Niemand wagt es zu behaupten, daß solch eine prätentiös erhabene Benen nung Rußlands, wie ,heiliges Rußland', nur eine künstliche ,Schöpfung' literarischer Lügner wäre. Bis zum 1 6 . Jh . kommt diese Benennung weder in den schriftlichen vVerken von Tiunen und Dj akoven noch in den kirchlichen Urkunden oder im Schaffen der monastischen Schriftsteller jener Zeit vor. Unser altes Schrifttum , das an den kirch lich-patriotischen VFerken so reich ist, kennt den Begriff ,heiliges Rußland' bis zum 16. Jh. nicht. Er ist in der Folklore, im Schaffen des ,niedrigen' Volkes entstanden. Da, in den mündlichen Sagen, in der sogenannten Volksliteratur, wurde er geboren und von den wandernden Erzählern aufbewahrt und weitergegeben. So wie ,rote Sonne' , ,blaues Meer', ,Mutter-Erde' , ist dieser Brillant ,heiliges Rußland' , ,heilige russische Erde' auf den Märchenfeldern der russischen Sagen und der geistlichen Verse verstreut" 17. 'lVunderschön! Aber "wie konnte es dann möglich sein, daß das russische Volk , das vorher für seine Religiosität und Zuneigung zur Kirche so bekannt gewesen ist, im Jahre 1 9 1 7 plötzlich alles aufgibt, die Kirchen und Klöster schließt und das Eigentum der Kirche wegnimmt ? " Silvio Mercati aus dem Vatikan stellte diese fundamentale Frage an seinen Freund, unseren berühmten Wissenschaftler Vladimir Nikolaevic Benesevic, wäh rend ihrer Reise nach Grottaferrata am 2 l . August 1 927 (dabei fügte er hinzu: "Ist es nicht eine zeitweilige, fremde 'lVirkung der regierenden Partei ? " ) . Benesevic, der seinem Untersuchungsführer M. A. Stepanov von diesem Gespräch in der Erklärung vom 26. Mai 1 930 Meldung machte, schrieb da: " Ich antwortete, daß man den übertriebenen Charakter dieser Religiosität mit den Tatsachen der Geschichte belegen kann, doch geht es nicht, alles, was geschah und geschieht, nur durch einen fremden Einfluß zu erklären. Das russische Volk erlebt jetzt eine tiefe Reaktion gegen die Geistlichen und die Mönche, fast dieselbe, die wir in der Zeit des Kampfes gegen die Ikonenanbetung in Byzanz verfolgen können: man pflegte oft jene Zeit in Byzanz auf die persönlichen Ansprüche und auf den Einfluß der Kaiser zurückzuführen jetzt aber wird es sogar aus der Lebensbeschreibung der Heiligen und aus anderen geschichtlichen Quellen sichtbar, daß in diesem Zeitalter eine starke Volksbewegung gegen die Geistlichen und Mönche und manchmal auch gegen die Kirche selbst zum Ausdruck kam . " Ich zweifle nicht daran, daß dieses Gespräch wirklich stattgefunden hat (viele Aussagen von V . N. Benesevic, die er während der Gerichtsuntersuchung gegen die verfälschte, sogenannte "akademische" Angelegenheit 1929- 1 9 3 1 machtel8, atmen Auf richtigkeit, und was konnte er j a doch verschweigen ? ) . Doch fällt es mir schwer, die Objektivität der Meinung von V. N. Benesevic einzuschätzen, und ich neige eher dazu, die Meinung von Silvio Mercati zu teilen, den die erstaunliche vVendung des russischen Volkes von einem gottgläubigen zu einem gottlosen so überrascht hat. �
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1 7 A . V . KARTAsov, Vossozdanie Svjatoj Rusi. Moskau 1 99 1 , 29f.
IX
1 . Band der Untersuuhungsmaterialien dieses Pl'Ozesses ist schon herausgegeben und dem Akade 1 929-1931 gg. VYV . 1 . St. Petersburg 1 993. Den Materialien von V . N. Benesevic wird der 4. Band gewidmet sein (derzeit i n Vorbereitung) . Der
miemitglied S . F . Pla.tonov gewidmet: Akademiceskoe delo
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IgoI'
Medveclev
Ich möchte diese Untersuchung schließen, indem ich gerne zugebe, daß ich dem Kreis jener ,,'�Taräger der Kultur" angehöre, die nach der Meinung von Kartasov noch nicht fähig sind, dieses Juwel - "das heilige Rußland" - zu behandeln bzw. zu enträtseln. "Das ist " , sagt er weiter, "ein klares Zeichen dafür, daß es außerhalb ihres Auffassungsver mögens liegt, daß sie nur hilflose Interpreten dieses '�T ortes und dieser Offenbarung sind, die sie aus den tiefsten Quellen des Volksbewußtseins geschöpft haben ; das beweist nur, daß das "heilige Rußland" die Stimme des Volkes selbst ist" !!'.
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KARTAROV,
a.
O.
30.
C É C I L E M O R RI S S O N 1 P A R I S
LES NOMS D E M O NNAIES SOUS LES PALÉOLOGUES Contrairement à ce que l'on pourrait penser, l'habitude de faire figurer le nom de la monnaie sur les espèces est relativement récente dans la numismatique européenne. Au Moyen Âge elle est très rare 1 et ne s'est établie que progressivement à partir du XVI" siècle, limitée d'abord à la petite monnaie de métal vil jusqu'à la fin du XVIII" siècle, avant de connaître une application systématique au cours du XIXe siècle. Dans l'Antiquité et au Moyen Âge, les poids (exagia ou dénéraux) portent souvent cette mention, et l'on connaît à Byzance à la fois de nombreux exemplaires d'exagia proto byzantins avec l'inscription N ou SOL pour Nornisma (ta) ouSolidus et au XIe-XII" siècle plusieurs poids ou tessères avec des dénominations variées et des inscriptions très développées: hèliosèlènaton, holotmchon2, tétartèmn et dyo lelarton3, "juste poids de l'hyperpère trachy"4 etc. Sur les pièces de monnaie en revanche l'inscription du nom est exceptionnelle et à Byzance le seul exemple connu date précisément de l'époque des Paléologues (les pièces de billon ou de cuivre à légende polüikon). Il appartient donc aux numismates de déterminer ces dénominations, ce qui ne va pas sans difficultés comme en témoignent les incertitudes qui ont régné jusqu'à ces dernières années pour les différents bronzes romano-byzantins des IVe-V" siècle, celle qui continue de prévaloir pour les bronzes hellénistiques ou pour les émissions provinciales de l'empire romaül''j et celle qui prévalait pour le système monétaire des Comnènes avant les travaux de M. Hendy. La méthode consiste à confronter les données des textes aux caractéri stiques métrologiques (poids, diamètre, composition) et iconographiques des pièces, en évitant les écueils que peuvent présenter les confusions ou chevauchements entre mon naie de compte et monnaie réelleü, la nature de l'expression rencontrée (adjectif ou substantif) et les tendances archaïsantes de certains auteurs, et dont nous verrons plusieurs exemples. Si l'époque byzantine en général présente un certain nombre de textes officiels comportant des noms de monnaies (textes juridiques ou fiscaux comme la Logarikè, inscriptions comme le tarif d'Anazarbe, le décret d'Abydos et d'autres), l'époque des Paléologues ne nous en a - à ma connaissance du moins - transmis aucun. Les historiens grecs, à côté de mentions répétitives de l'hyperpèrejnomisma, attestent alors rarement
1 Cf. A. LUr:;UHIN VON EBENGREUTH, Allgemeine J\Iünzkunde und Geldgesvhivhte des Mittelalters und der neueren Zeit, 2e éd., Munich-Berlin 1926, 73-75. 2 G. SUHLUMBEROER, MélangeR d'archéologie byzantine, Paris 1885, 31-33: +HAI 1 OCEi\H 1 NATON Il
TO�E 1 Ei\APON. " F. D\\'ORSUHAK, Studien zum byzantinischen Münzwesen
1 TAP Il TE 1 PON, + � 1 VO Il TE 1 TAP 1 TwN.
1, N'lt1n. Ztschr.
N. F. 29 (1936) 77-81:
+TE
• V. LAURENT, Le "juste poids" de l'hyperpère trachy, in: Congrès International de Numismatique (Paris 1953), Paris 1957, 2, 299-307. c, Cf. ANN JOHNNTON, communication au colloque de Munich 1994, à paraître. li · . Sur la monnaie de compte en général, P. GRIERRON, La moneta di conto nell'lIedioevo. Riv N'lt1nismatica. 95 (1993) 60.5-614.
Cécile Morrisson
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d'autres espèces7 mais nous disposons en revanche de nombreuses mentions diverses dans les documents d'archives, les traités arithmétiques (Rhabdas, Vogel Rechenbuch) ou les notices récemment rassemblées par P. Schreiner (Texte zur spatbyzantinischen Finanz und Wirtschaftsgeschichte in Handschriften der Biblioteca Vaticana, 1991) et du côté italien, d'une documentation abondante et riche en renseignements chiffrés exploitée - voire publiée, ainsi Badoer (1956) et les regestes de Moneta veneziana (1973) de façon exem plaire par T. Bertelè. J'examinerai ces diverses dénominations par ordre de valeur décroissante dans le cadre des trois systèmes monétaires successifs de cette période (voir tableau 1): celui des premiers Paléologues, celui des années 1295-1367, enfin celui du stavmton (1367-1453). -
1.
- Les noms de monnaies dans l'empire de Nicée et sous les premiers Paléologues
A quelques différences près, Michel VIII puis Andronic II ont conservé jusqu'en le système des Comnènes et de l'empire de Nicée sans en changer vraisemblable ment les dénominations8. Ce sont les espèces mentionnées dans le traité conclu en 1219 entre Théodore 1"r Lascaris et le podestat de Venise en Romanie, Giacomo Tiepolo, par lequel les deux parties s'engagent à ne pas copier leurs émissions respectives: «quod nec Imperium meum, neque tuus dispotatus habeat licentiam formare yperpems vel manue latos, aut stamena equalis forme alterius partisf)9. Je crois, à la suite de M. HendylU, que le texte distingue évidemment ici la monnaie d'or, puis la fraction de l'hyperpère frappée d'abord en électrum puis en argent Il , enfin la monnaie concave de cuivre. Les documents d'archives citent le plus souvent l'hyperpère'2 mais parfois aussi le nomisma tricéphale'3. Les textes que nous allons voir à propos du basilikon montrent à mon avis que l'origine iconographique de la dénomination analysée par le Père Laurent et par M. Hendy'4 (monnaie à trois personnages) a déjà cédé la place à une signification dérivée: il s'agit désormais de l'appellation générique de la monnaie divisionnaire de l'hyperpère. Je ne connais pas d'autre mention de stamena de cette période que celle du traité sus-cité. Le 1295,
7 Grégoras
(CSHB, III, 52) dans le récit d'Agathangelos et de ses mésaventures à son retour ùe voyage
où les 10 "nomismata d'or" imprudemment changés perdent un cinquième de leur valeur en un jour, désigne malheureusement la petite monnaie pal' des périphrases: 1:à xml}' Ëxao1:a xal ÀE:7n01:EQa f!ÉQT] nov VOf!LOf!!XTWV, 1:0 Èv XEQolv ÈXELVO f!0l xaQaYf!a, 1:0 xÉQf!a Èç 1:à 1:fjç XQElaç àvayxm01:EQa. " Hyperpère, aspran trachy, s/aménan, té/arlèran, cf. C. MORRISSON in L'or monnayé l, Cahiers ErnestBabelon 2. Paris 1985, 117. n TA FEL -TH OMA S, Urkunden, II. Vienne 1856, 207. lU M. HENDY, Coinage and money in the Byzantine Empire (1081-1261). Washington 1969, 206-207. Il C. MORRISSON, J.-N. BARRANDoN, V. IVANŒEVlé, Late Byzantine Silver, in: Metallurgy in Numismatics, IV, A. ODDV ed. Londres, sous presse. 12 Voir les regestes de prix ainsi exprimés dans J.-CI. CHEYNET, E. MALAMUT, C. MORRISSON, Prix et salaires dans l'empire byzantin (X· - XV· siècle), in: Hommes et richesses dans l'empire byzantin II. Paris
1992, 339-374.
1:1 AtM VI, 164, 175; Lembos MM IV, 183, 79, 90. Le praktikon de Constantin Diogène (Byzantina Eggrapha Patmou 2. Dèmosiôn Leitourgôn, M. NvsTAzoPouLOu-PELEKIDou éd, na 65, 1. 24), daté de 1254,
totalise ainsi les redevances des parèques du monastère sur l'île de Leros: xat Of!OU vOf!lof!a1:a 1:QlxÉ<j>aÀa 1:woaQaXOV1:a 1:QLa �f!lOU, YEVlOf!EVa aOJ'tQa [ . ..) L'éditeur comprend qu'il s'agit de la conversion de nomismata de compte en aspres qui seraient la monnaie courante. Mais s'il s'agissait d'une telle équivalence entre monnaie de compte et monnaie réelle, on aurait nomisma sans autre précision et on attendrait en outre, comme me le fait observer M. Jacques Lefort, la formule �1:0l. Étant donné que nous savons que le nomisma tricéphale (tiers puis quart ou autre fraction de l'hyperpère) est devenu effectivement une monnaie d'argent dans la première moitié du XIII" siècle, je propose de comprendre "43 1/2 nomismata tricéphales
devenus blancs", aspre ayant ici valeur d'adjectif. 14 V. LAURENT, Les mannaies tricéphales de Jean II Comnène. Rev. Num. 13 (1951) 97-108; M. HENDV, Coinage (ap. cil. n. 10) 31-34. M. Hendy montre que l'épithète s'appliquait encore sous Isaac 1er à l'hyperpère.
Les noms des monnaies sous les Paléologues
153
tétartèron n'apparaît jamais dans les textes entre 1208 et 1295 mais il faut bien supposer que dans l'usage courant l'espèce avait conservé son appellation du XII" siècle'5. II.
- L'époque du, basilikon, 1295-1367
L'époque suivante est marquée par l'introduction d'une nouvelle monnaie d'argent, sur le modèle du gros d'argent ou ducat de Venise. Cette parenté métrologique et iconographique lui a valu d'être désignée par le nom même de doukaton . Le Père Laurent a publié dans son article fondamental sur "Le Basilicon"lü un passage d'un traité du XIVe siècle (non daté plus précisément) conservé dans le Paris. Suppl. grec 387, passage consacré à la "science notariale" et en particulier à celle du "change des tricéphales" qui apprend à calculer - par le procédé de la "tastende Multiplikation" - le nombre de carats/ kokkia au tricéphale sachant qu'il y a 24 xylina kokkia et 12 tn:céphales à l'hypel1)ère (fol. 181 ). Ces tricéphales sont qualifiés quelques lignes plus loin de doukatal7 et dans la ligne suivante ils sont implicitement identifiés aux basil1:ka1S• Le texte me paraît prouver l'interprétation générique que je donnais plus haut de tricéphale dans les années 1250. Le "tricéphale" d'argent - que les numismates appellent en général trachy - était devenu une espèce de plus en plus rare sous Michel VIII19; il a cessé d'être frappé au début du règne d'Andronic II. Son nom a donc été transféré au basilikon avec le rôle de sous multiple de l'hypel1)ère. Le Rechenbuch du XIVe siècle édité par K. Vogel l'utilise enco re2U• Plus loin (fol. 185') le texte qualifie la pièce de basil1:kon argyn:on. D'autres textes plus savants se contentent du simple terme d'a1'gy1'ion aiüsi Nicolas Rhabdas de Smyrne en 1341 (éd. Tannery, p. 149) ou l'auteur du Rechenbuch édité par K. VogeF' (p. 58). Ce caractère savant se retrouve dans la correspondance de Georges Oinaiôtès en cours de publication par H. Ahrweiler22, G. Fatouros et D. R. Reinsch: dans la lettre 157 écrite de Ganos et adressée à son beau-père Syropoulos en 1323/24, Oinaiôtès raconte les péripéties de son voyage et mentionne notamment les 4 argy1'idia dépensés pour le vin, d'ailleurs mauvais, bu pal' son groupe dans une auberge au lieu des 10 argyria réclamés abusive ment par la tenancière. Il y a là peut-être une distinction entre la fraction du basilikon, le demi-basilikon (argyridion) et le basilikon (argyrion) proprement dit. "
Ir. III
Sur celle-ci, cf. HENDY, 28-29.
V. LAURENT, Le Basilicon. BZ 45 (1952) 53-54. Les ducali argenti monete Cons/anfino]Jolis apparaissent fréquemment dans les comptes de l'expédition d'Amédée VI en 1366-67 (Bollati, 26, 277 etc.) cités et commentés par T. BERTELÈ, Moneta veneziana e moneta bizantina (secoli XII-XV ), in: A. PERTUS! ed., Venezia e il Levante fino al secolo XV, 1. Florence 1973, 126. 17
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Cécile lvlolTisson
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Mais l'appellation la plus courante semble bien celle de basûikon que l'on trouve dans des actes de la pratique (Kutlumus, 8, 13 13) ou dans un passage d'une lettre du patriar che Athanase qui visiblement cherche à faire allusion à la vie courante si l'on peut dire en stigmatisant ceux qui se laissent corrompre par les Arméniens pour une poignée de basilika (èh' ÔÀLyOlV �OOLÀLXÛ:>V)23 . C'est celle que l'on rencontre également sous la forme basileo dans la Pmti' ca bien là du terme commun dans les échanges. Dans ce système monétaire complexe et hiérarchisé est apparu sous Andronic II une petite monnaie d'argent noir - de bas argent - titrant entre 20 et 30%, imitée du denier tournois de Grèce franque, lui-même imité de la célèbre monnaie française. Pegolotti l'appelle naturellement tornese (PiCC1:olo25) (p. 40) et il faut supposer une forme grecque 'tOllQVÉOWV comme on la rencontre dans deux textes publiés par P. Schreiner (nO 55 et App. VIII b). Dans le premier, qui n'est ni daté ni localisé, il peut s'agir également, mais pas forcément, du tournois franc ou du tornesello vénitien mais dans le second, daté de 1324, où il voisine avec des hyperpères et des ducats, il désigne plus vraisemblablement l'espèce byzantine. A partir du règne d'Andronic III cette espèce, tout en conservant une métrologie et une typologie similaires, porte désormais l'inscription (TO) IIOAITIKON soit entre deux cercles autour du revers à la mode occidentale, soit en plusieurs lignes dans le champ. Dans son étude pionnière de 1943 sur ce type monétaire, le P. Laurent a examiné les significations possibles de cette épithète ("citadin", concernant la capitale, "urbain' ou municipal", "public", "élégant, policé", "usuel") et celles du terme proche de nOÀL'tE1JO!!E voy ("affiné, de qualité supérieure"2ü, "parfait" - dans le langage ascétique -, "condamné politique") et il hésitait entre l'hypothèse d'une monnaie usuelle et celle d'une monnaie "de la cité" de Thessalonique pour conclure à une mention banale "de la communauté que constituait toute cité ou ... l'État lui-même"27. Aucun élément numismatique ne permettant pour l'instant d'attribuer cette série à Thessalonique, il faut sans doute en rester au double sens - les Byzantins ayant toujours aimé les inscriptions amphibolo giques - de monnaie courante/ayant cours28 et de monnaie "de la cité" par opposition peut-êtœ à la "monnaie de l'empereur", le basilikon. Mais étant donné qu'aucun texte ne fait référence au politikon pour exprimer des pj'ix ou des poids, Ph. Grierson doute que nous soyons en présence ici d'un véritable nom de monnaie. En faveur de cette valeur d'adjectif on pourrait ajouter que ce qualificatif de politikon est appliqué plus tard à l'hyperpère ou au stavraton. En revanche une telle intel1Jrétation se heurte à la présence de l'article défini dans la légende TO IIOAITIKON d'une émission2n. Parmi les espèces de cuivre, Nicolas Rhabdas (Tannery, p. 148, 1. 19) mentionne le lmkhion (tQoXLov) valant, dans l'exemple qu'il donne, environ 1/4 11 d'hypel1)ère, soit un ordre de grandeur comparable au 1/384 attesté par Pegolotti (p. 40) pour le stanm'ino. On retrouve là le tJ'achy ou staménon des Comnènes, la monnaie concave de billon puis de cuivre. Le diminutif témoigne peut être de la conscience populaire de la baisse de valeur . .
Athanasius, lettre 41 (éd. TALBOT, 82-84, lignes 16-19). Pegolotti, éd. EVAN:;, 290, Muntaner, éd. K. LANZ, Stuttgart, 1844, 37G, 378, cités et commentés par M. HENDY, Studies in the Byzantine Monetary Economy. Cambridge 1987, 531-534. e, 2 Sam; doute en raison de son diamètre inférieur à celui des prototypes. 2:1
2.
2" Il déduit ce sens de clauses de nombreux documents où 3tOÀLtWoflEva vOflloflata eRt aRsocié à 3tQO tlflwflEVa vOflloflata ce qui ne veut pas dire que les termes soient équivalents. 27 V. LAURE N T, To Poli tikon, Mon naie div ii'lionnail'e de l'époque des Paléologues, Oronica. n:umis/llalica. §i a1'heologica. (1942) 21-25. 2" Tel est bien le sens de 3tOÀLtWOflEVOV dans plusieurs textes parlant de faits monétaÏI'es. 11 2 T. BERTELÈ, Numismatique byzantine, C. MORR I S SON éd. V.rettel'en 1978, pl. VIII, 116 S. BENDALL P. J. DONALD, Later Palaeologan Coinage. Londrei'l 1979, p. 18G na 8. =
-
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Les noms des monnaies sous les Paléologues
intrinsèque et nominale de l'espèce depuis sa création à la fin du XP siècle ( 1/48 d'hyperpère en 1092, 1/ 184 en 1 192). Les différents problèmes du traité de Vogel où il figure en font également une petite monnaie au faible pouvoir d'achat: on achète 7 noix pour 2 trakhia (§ 52, p. 68-69)�O, ou une livre de drosaton (boisson fraîche) au prix de 360 trakhia (§ 85, p. 104). Rhabdas cite aussi (p. 158) les assa'l'1:a (àooaQlu) que le traité de Vogel (§ 5 1, p. 68-69) montre comme le fond de poche d'un manœuvre, les piécettes qu'il gagnait les jours où on lui donnait du travail-l'équivalent d'un tiers de basilikon - (ÈQyaLl]ç nç ÈQYUtOflEVOÇ E�UÀEV dç Làv xoÀJtov u'Ùw'U àooaQlu ÔÉxu). Le terme est courant depuis l'Antiquité et dans les Evangiles (Mt. X, 29, Lc XII, 16), désigne la pièce pour laquelle on peut acheter deux passereaux. Il pourrait avoir dans ces traités arithmétiques le sens générique de petite monnaie mais Grierson souligne que Rhabdas n'emploie par ailleurs que des noms courants et propose d'identifier l'assa1"ion avec l'espèce de cuivre plate frappée à partir du règne conjoint d'Andronic II et Michel I X. Dernier nom de petite monnaie attesté dans les sources de l'époque: obolos dans la lettre 157 de Georges Oinaiôtès citée plus haut (p. 24, 1. 48-49). L'un de ses compagnons de voyage, à leur arrivée dans un village reculé, crut pouvoir tromper l'aubergiste apparemment ignorant avec des "oboloi de l'ancien temps qui n'avaient plus cours" (oL LWV JtQOLEQWV �ouv XalQwv V'UV OE OlaLEÀO'UOlV àXQ�OlflOl). Or obolos, désigne le follis chez les historiens du XIe siècle, puis le tétartèron de cuivre au XIP siècle:l1. Dans tous les cas les lettrés l'appliquent donc à la plus petite espèce ayant cours et apparemment à une monnaie plate. De quelle petite monnaie démonétisée depuis longtemps peut-il s'agir en 1324? Peut-être de tétartèra encore émis par les empereurs de Nicée, déjà plus rares sous Michel VIII et frappés pour la dernière fois par Andronic II au début de son règne et en tout cas au plus tard en 1295 ( Grierson, Byz. OOÙLS, nO 1476 = POPO 126). Quoi qu'il en soit il s'agit ici d'une expression archaïsante ou vague et non d'une dénomination usuelle. 111.
- L'époque du stavmton 1367-1453
Le dernier hyperpère est frappé au cours du règne commun de Jean V et de Jean VI ( 1347-52)32. Jean V tente ensuite de frapper une monnaie d'or pur sur le modèle du florin mais cette émission (cérémonielle ou en tout cas limitée) n'est connue que par un exemplaire unique du Cabinet des Médailles. Le dernier basilikon est une pièce unique de Dumbarton Oaks3� malheureusement anépigraphe mais que Ph. Grierson et moi-même attribuerions à Jean V dans les années 1360. Le dernier staménon est une monnaie de Jean V seul postérieure à 1354. Le dernier assarion est une pièce unique de la collection Bendall (POPO 322. 1) à l'effigie de deux empereurs mais à la légende obscure.
:lI> Variante de ce problème dans Rhabdas (é(!. TANNERY, 142 et 144): 7 volailles mangent en 5 jOl\I'S pour 2 trakhia de noix. :11 Au VI" siècle déjà Procope (AI1ecr!. XXV, 12): 6�oÀoùç oüç <jJOHElÇ xaÀouOLv; au XI' siècle, Skylitzès (à propos du foHis anonyme frappé pal' Jean TzimÏf;cès): Èv 1:0 6�oÀ0 (Bonn, Kedrenos II, 414 éd. THURN 311, 78) et au XII' siècle pal' exemple chez Zônaras (CSHB III, 738) il propos d'Alexis l'" Comnène conyertiss�m t en raison de la pénurie de cuivre les oboloi en nO'/l1.ismafa, ou encore chez Nicétas Choniatès, 57, 63-(j5, le grand logariaste ,Jean Poutzes change un sfafèr khalkeol/. (i.e. un staménon) en 4 obnlni sur le marché de Constantinople. . :\2 Il ne fait aucun doute que l'hyperpère de l'I'Tanuel Il est un faux (cf. T. GER ASIMOV, Des fausses hyperpères de Jean V et :Manuel II Paléologue. ByzB'IIlg 4 (1973), 213-220), et je doute fort qu'il ait eu, comme le Huppm;ait BERTELÈ, Moneta yeneziana 23-24, 11., un prototype authentique. :1:\ S. BENDALL, A Coppel' Assal'ion of John V and Andronicus IV and the Intl'oduction of the Si]yel' Stayraton. NOir(; 96 (1988) 311-312. =
1
,
i
156
Cécile Morrisson
Au sommet du système monométa.llique instauré vraisemblablement en 136T14, une lourde pièce d'argent vient, comme l'indique son appellation d'hyperpymn a1'gymn, tenir la place de la pièce d'or disparue. Le terme ({m:ÉQJtuQa àgyugu) est cité pour la première fois dans le testament du grand stratopédarque Demetrius Tzamblakon35 daté d'une cinquième indiction qu'il faut placer entre le 1"r septembre 1366 et le 3 1 août 1367. En 14 19 le Notizbuch du fonctionnaire de la métropole de Thessalonique porte le reçu d'une somme de trois hyperpères (versés) sous forme de monnaies d'argent: onze aspres anciens et dix aspres de poids faible (ÈÀa<j>Qu)36. La transcription latine (perpe1'i di argenta) apparaît dans des actes du notaire Donato di Chiavari instrumentés à Pera en octobre et novembre 1389, cités par Bertelè37 et publiés par M. Balard38, et à nouveau en 1437 et 1446 dans d'autres actes notariaux inédits de Pera ainsi qu'en 1453 dans des actes inédits du notaire Lorenzo Calvi à Pera cités par Bertelè:m. Dans sa Pratica della rne1'Cat1lra, datée de la première moitié du XVe siècle, Giovanni di Antonio da Uzzano explique que il pe1'pem è una rnaneta d'arg1:enta e casi la carata, e carati 24 fanna una perpe1'a40 ce qui paraît contredire l'affirmation d'un tarif inédit vénitien de 1454 affirmant au contraire que i qual pe1'peri non se tmva rna se raxana. On a là toute l'ambivalence entre l'hyperpère de compte toujours composé de 24 carats et la monnaie d'argent le représentant à raison de deux pièces pour un hypé pèré1• C'est cette ambiguité que cherche vraisemblablement à dissiper l'auteur du traité d'arithmétique et d'algèbre composé en 1436 et conservé dans le Vindobonensis phil. gr. 65 (fol. 15r-62") lorsqu'il distingue l'uJtÉgJtuQov f.lÉya ou uJtÉQJtugov XQuoov de l'uJtÉgJtuQov f.lLXQOV42. On rencontre celui-ci également dans une notice d'un manuscrit de la Vaticane daté à juste titre par P. Schreiner de la seconde moitié du XIVe sièclél. Cette monnaie d'argent est aussi appelée stavratan comme le montrent non seule ment les entrées de Badoer (pe1'peri stavrati ou stravati)44 mais aussi celles du Notizbuch thessalonicien (p. 149, § 53) avec notamment la mention en 1426 de 8 nomismata stavrata ayant cours (01:auQêi,;a vOf.llOf.la,;a JtoÀlLLxa) versés en remboursement de 100 aspres anciens soit 1 stavraton pour ± 12,5 aspres45. Le terme est attesté dès la fin du XIVe siècle: en :# Voir P. GRIERIlON, Les premiers slavrala: pièces byzantines ou pièces provençales. B1lll. Soc. fr. Nmn. 1995, 1060-1063 et la discussion détaillée dans ID., Catalogue of the Byzantine Coins in the Dumbarton Oaks Collection and in the Whittemore Collection V, à paraître. :Ir. P. WIRTH, Eine Vermachtnisurkunde des Gro13-Stratopedarchen Demetrios Tzamblakon, in: Poly chronion, 1966, 485-495 à la p. 490. :111 S. KUGEAS, Notizbuch eines Beamten der Metropolis in Thessalonike. BZ 23 (1914-19), 142-155 à la 144 (Notiz 4) UllÉQJtuQU y Ès wv �ouv tà f!Èv Ëvlio(U aonQu nuÀmà xat tà IiÉxu ÈÀucj>Qà xut xuÀxu. p. :17 T. BERTELÈ, L'iperpero bizantino dal 1261 al 1453. RIN 59 (1957) 70-89 à la p. 81. :IH M. BALARD, dans Moneta ed economia (Universita degli Studi di Bari, Corsi dl: Sludi IV 1979).Eoma 1986, 267, 273-76 :111 BERTELÈ, L'iperpero; ID., Le document de 1437 a la mention explicite d'iper1Jerornrn 'lnonele m·genli. '" Giovanni di Antonio da Uzzano, G. F. PAGNINI DELLA VENTURA ed., 135 (cit. par BERTELÈ, L'iperpero, 83). 41 Pour la justification de cette valeur voir BERTELÈ, L'iperpero, 80-85 ou iD., Numismatique byzan tine, C. MORRISSON éd. Wetteren 1978, 87-88; M. HENDY, Studies in the Byzantine Monetary Economy. Cambridge 198!i, !i39-540. H Je remercie le Professeur Stefan Deschauer, de la Faculté de Mathématique de la Technische Universitat de Dresde, qui prépare une édition critique et commentée de ce texte, de m'en avoir communiqué
les données monétaires et métrologiques. 4:1 P. SCHREINER, Texte zur spatbyzantinischen Finanz- u. ""irtschaftsgeschichte in Handschriften cler Biblioteca Vaticana. 1991, texte 17, § 6, p. 176 et comm. p. 350. 44 G. Badoer, Il Libro dei Conti, U. DORINI - T. BERTELÈ éd. EOIne 1956, 179, 1. 37-39.
40 Aux § 54, 56, 57, 59, 60, 61, 66,67, 69, 70, 149-150, le Notizbuch cite d'autres sommes versées en 1426 en OtuuQUtU vOf!lof!utu. Les seuls vOf!lof!utu mentionnés aux § 62, 63, 64, 65, 68 sont vraisemblablement aussi des OtuuQUtU vOf!lof!atu. La fréquence de ces mentions montrent bien qu'il s'agit de l'espèce la plus courante
Les noms des monnaies sous les Paléologues
157
138 1 selon le récit par Ashiq Pasha-Zade du mariage du futur Bayezid I 10 plateaux d'istavrat sont offerts aux invités à côté de 10 plateaux de florins et en 1392 selon Ignace de Smolensk, après le couronnement de Manuel lI sta vmtami sont versés sur la tête de l'empereur46. L'origine de cette dénomination, lorsqu'elle est appliquée, ce qui ne fait aucun doute dans les textes cités, à la lourde monnaie d'argent de Jean V et ses successeurs, est évidemment à chercher dans une croix: or la seule qui y figure est celle qui marque le début de l'inscription et n'est pas une caractéristique bien marquante à nos yeux. Philip Grierson (art. cit. supra n. 34) suppose que, stavmton ayant été d'abord, selon lui, au milieu du XIVe siècle, le nom normal du double gillat à Constantinople où les types avec une croix bien visible étaient à l'époque assez inhabituels dans la monnaie de métal précieux, l'appellation a pu être conservée ensuite pour la nouvelle pièce d'argent byzantine qui s'en inspirait au moins par ses dimensions. Badoer nous livre encore trois autres noms de monnaies, ceux de dllchatelo de tornese et de folam. Le dllchatelo tout d'abord désigne à l'évidence, vu la valeur d' 1/ 16 d'hyper père qui lui est attribuéé7 et son diminutif (petit ducat) la plus petite des pièces d'argent de quelque 1,l0 g. Le nom de la pièce intermédiaire valant 1/4 d'hyperpère ou 1/2 stavraton ne nous est pas parvenu. L'équivalent grec de ce petit ducat nous est transmis par le Notizbuch thessalonicien (p. 149, § 55, 1426) à propos de sommes reçues à Constan tinople, sous la forme Ôouxm:onouÀov elle aussi hypocoristique. Le même texte mais cette fois-ci à Thessalonique entre 14 19 et 142 1 comporte de fréquentes mentions d'aspres qui pourraient désigner les dllchateli. Le terme n'est pas sans ambiguité puisqu'il peut aussi s'appliquer à la monnaie d'argent ottomane très voisine. Sur la base d'un document d'Iviron de la même date ( 142 1) qui donne le taux de 14 aspres à l'hyperpèréB et étant donné que le poids de fin de l'aspre turc est légèrement supérieur à celui de la petite pièce d'argent byzantine contemporaine, Bertelè pensait qu'il s'agissait là d'aspres turcs per sistant dans la circulation à Thessalonique et dans la région depuis l'occupation ottoma ne des années 1394-140349. Le fait que le Notizbuch en fait des fractions de l'hyperpère ou du stavraton: ainsi la notice 24 (ËôwxÉ fWl 6 MoutaÀwv ànà wu ÈvOlXLOU TWV ÈQyaOT1lQLwV oLauQêha xW xat aonQa ç' naÀma) semble plutôt en faveur d'une identification byzantine. Quand le rédacteur distingue aspres anciens et aspres légers, cherche-t-il à opposer aspres turcs et aspres byzantins? On peut se le demander. Badoer mentionne encore le tornese dans un contexte analogue à celui du dllchatelo, c'est-à-dire de menues dépenses pour le paiement du portage de marchandises relative ment légères à sa maison50• Bien que nous ne connaissions pas de tornese de cuivre à Constantinople. Aux § 19, 21, 24, 25, 36, 37, p. 145-147, en 1419 et 1420 des stavrata sont cités à Thessalonique. 411 Références dans D. THEODORIDIS, Aus dem griechischen Lehngut im Osmanischen. T'urcica 9 (1975) 36-38, cit. par GRIERSON, Byzantine Coins, 360 et pal' HENDY (op, cil. n. 40) 542. ' 47 BadoeJ' (octobre 1436) c. 8, 16,1.5 Veli crespi ,cassa la . ..e pel' basla:ti pel' mandaI' a caxa duchateli 4 val car, 6 soit 1 duchatelo = 1 1/2 car. = 1/16 hy Le terme se l'encontre également avec la même valeur dans un texte de Leonardo Ba,zioli, juriste padouan du XV· siècle cit. par BERTELÈ, Moneta veneziana, 25: ducatelli ., , quasi , . . [come bologninil de quibus perpem1n valel 16 soit 1 hyp, = 16 bolognini = 16 ducatelli (le bolognino est une petite monnaie d'argent de 1,10 g env. à 82,6% Ag), 4H Un acte de Docheiariou (n° 53, 1. 18) daté de 1409, implique l'équivalence un nomisma (hyperpère) = 15 aspres (VOf!LOf!m:U x�' wv 'tà 'tQiw Elol �uolÀlxa, l]Wl VOf!LOf!UW 1;' aonQu El, C'est le texte cité par LAURENT, Le basilicon, BZ (1952) 51, dont il avait oublié de noter la date et qu'il attribuait au XIV" siècle, Le texte paraît en faveur cie l'identité basilikon-aspron après la réforme de 1367. 411 BERTELÈ, Numismatique byzantine, 88-89, W Badoer c, 8, p, 16,1.17 (octobre 1436), Slagni fasi.12.. . e pel' mandai' da caxa al pexo a tornexi 6 pel' chalo (val) car. 9 soit 6 x 12 tornese 9 cal' d'où l tornese = 1/8 car, = 1/192 hyp. En juillet 1438 (c, 218, 439, 1. 8) Badoer emegistre pel' rame in tOl'l1exi pel' l'amonlar de chanl.21'° (rotoli) 80 de rame de tornexi vlachesci, a pel' 17. 1/1 el chanier mania ... pelp 49 car. O. Ici il s'agit de cuivre acheté au poids sous la forme de =
158
Cécile î\Iorrisson
postérieur à Manuel II, c'est-à-dire à 1423 (PCPC 336-340), les pIeces utilisées par Badoer pour payer ses portefaix ne peuvent être que des espèces byzantines encore employées en 1436, quelque quinze ans après leur dernière mise en circulation. L'équivalent grec TOUgVÉOL est attesté dans un grand traité d'arithmétique et d'algèbre conservé dans le Codex Vind. phil. gr. 65, fol. 15-62, m'indique le Professeur Stefan Deschauer qui en prépare l'édition. Badoer cite enfin des fola1''Ï5\ de cuivre, dont il expédie un baril plein à Alexandrie avec onze couffins de cuivre. P. Grierson n'est pas sûr qu'il s'agisse ici précisément de la petite pièce de moins de 1 g (0,80 g) frappée depuis la fin du règne de Jean V (PCPC 33 1) jusqu'à Constantin XI (?) (BN inédit) car, comme il le fait remarquer, une telle monnaie d'appoint est généralement surévaluée dans le pays où elle est émise et peu susceptible d'être exportée avec profit. Mais à l'encontre de ce doute, on peut rappeler que les Mamlouks circassiens à cette époque ont émis de si grandes quantités de cuivre qu'il fallait envoyer des émissaires en acheter en Europe. Le cuivre était alors la monnaie dominante en Égypte, celle dans laquelle on libellait tous les prix"2 et Badoer pouvait donc avoir eu intérêt à envoyer à Alexandrie du cuivre monnayé ou non, comme il l'avait fait l'été précédent, on l'a vu, en expédiant des tournois valaques. Il peut aussi avoir mêlé dans ce baril des pièces de cuivre d'origines diverses toutes qualifiées du terme générique de fola1''Ï. Sur les quatorze dénominations monétaires que nous venons de passer en revue pour la période 1295-1453 (en comptant ensemble les variantes grecque et latine du même nom), trois sont directement d'origine occidentale: doukaton, t01'nese, doukatopoulonl duchatelo. Dans les deux premiers cas, qui concernent en fait trois types de monnaies puisque tomese désigne d'abord une monnaie de billon, puis une monnaie de cuivre l'emprunt du nom est calqué sur celui du type monétaire franc, qui concerne aussi bien l'iconographie que la métrologie. Doukatopoulon est un emprunt indirect dérivé du nom de l'unité précédente devenu synonyme de monnaie d'argent en général. Basû'Ïkon n'est pas un emprunt proprement dit mais un calque. Près du tiers des dénominations de cette dernière période sont donc d'origine latine et reflétent la position dominante de l'Occident en matière monétaire et économique. Inversement cependant l'influence by zantine subsiste en quelque sorte fossilisée dans la large zone méditerranéenne où l'on utilise l'hyperpère de compte5:1 et où la monnaie de cuivre a gardé parfois le nom de follam5!.
"tournois valaques" rmonnaies moldaves] pOUl' être revendu en Égypte. Cf. E. OIlEHLANDER-TÂHNOVEANU, Moldavian Merehants and Commerce in Constantinople in the 15110 Century in the "Book of Accounts" of Giacomo Balloer, in: Études Byzantines et Post-byzantines, II. Bucarest 1991, Hl5-180. r,1 Badoer, e. 321, 645, 1.14 (mars 1439): a di dito (Ser Marchio Fi/omati) per el viazo d'Alexandria reclwllwndadu a SCT Lunardo Grünani, pc/' nolo e spe:t:e ch'el 'Ille asigl/a aver Jate pel' cofe Il de rame e baril uno de folari pel' 13 gO (gmsssi) 0 1/ (pizoli) 24, cheval", lJerp 8 car, 17 r,z Voir E. ASHTOR, Histoire des prix et (les salaires dans l'Orient médiéval. Paris 1969, 279-280 et les sources citées, r,;1 T. BERTELI';, Moneta veneziana, \05-112 et Numismatique byzantine, HO, 11. l , ,... L e texte qui précède doit beaueoup au travail réalisé a u coun; de deux séjours récents à Dumbarton OalŒ et ell particulier à la collaboration avec Philip Grienam à la mise au point finale du C'ata1ogue oJ th� Byzantine Coins in the DU'lll,barton Oaks Collection mul in the Whitte'/ltorc Collee/ion, vol. 5, 1261-1453.
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Les noms des monnaies sous les Paléologues
LE SYSTÈ111E MONÉTAIRE BYZANTIN 1204-1453 1. L'ÈRE DE LHYPERPÈRE 1.1 E1VIPIRE DE NICÉE ET PREMIERS PALÉOLOGUES (1204-1295) OR
ARGENT
Hyperpyron (�4,30 g)
Aspron trachy Tricéphale l\'Ianuelatus (� 4,30 g 95% Ag) Concave
Staménon Aspron trachy (�4,30 g) Concave
(�2,20 g; 18/15 mm) Plat
(12) 1
(288) (24)
(576) (48)
1
(2)
(75 à 50% Au) Concave
CUIVRE
�
1
Tétar. tèron
1.2 L'ÈRE DU BASILIKON (1295-1367) OR Hyperpyron
Concave 1
ARGENT
CUIVRE
BILLON
Basilikon "1 basileo argyrion h cloukaton h (�2 g; 22 mm �94%) (puis �1,10 g) Plat
Demibasilikon basileo 1 (argyriclion l,'!) (1,3-1,0 g �16 mm)
12 c 1
24 2c 1
Tornese dl politikon
Staménon "1 Trakhion
Assarion g (tétartèron)
(�0,7 g � 17 mm �22,5% Ag)
(� 4,20 g �24 mm)
(� 2,1 g �18-22mm)
Concave
Plat
384 32 16 4 1
(768) (64) (32) (8) (2)
Plat 96 8c
4cl 1
2. L'ÈRE DU STAVRATON (1367-1453) ARGENT Hyperpère"
monnaJe de compte 1
(� 95% Ag)
Stavraton h stravato ,.
Demistavraton
(�8,8 g)
(�4,40 g)
2 1
4 2 1
Doukatopoulon 01 c1uchatelo ,. 1 aspron (�1, 10 g) 16 8 4 1
CUIVRE Kokkion keration monnaIe de compte 24 12 6 Il/.2 1
Entre parenthèses ( ), valeurs estimées non attestées pal' les textes. Notes du tableau, voir page suivante.
En gras
Tornese 1
Folaro g
(�2,4 g)
(�0,8 g)
192
(5ni) (288) (144) (36) (24) (3 '!)
96 48 12 8 1 valelll's attestées.
160
Cécile Morrisson
NOTES Tableau
1.2
a. Basilikon Athanasius, lettre 41 (éd. TALBOT, p. 82-84, lignes 16-19). Kutlumus, 8, LEMERLE, Archives de l'Athos, p. 50-52, 330-332. Paris. suppl. gr. 387 (LAuRENT, BZ [1952], p. 53-54). b. Argyrion Paris suppl. gr. 387, fol. 385' Nicolas Rhabdas (1341) (éd. TANNERY, p. 148-149). Oinaiôtès, ep. 157 (éd. FATOUROS - AHRWEILER en cours (a1'gyria, argyridia, oboloi) c. Basileo d. Tornese e. Slaménon /slamino PEGOLOTTI, p. 40, 290. f. Trakhion Nicolas Rhabdas (1341) (éd. TANNERY, p. 148-149). g. Assarion Nicolas Rhabdas (1341) (éd. TANNERY, p. 158-159). Tableau
2.
a. Hyperpyron, monnaie de comple el hyperpères d'argenl 1366
Testament du grand stratopédarque Demetrius Tzamblakon:
500 hyperpyra argyra pour des ânes et des brebis: 1. 19 floX1'tT]Qà xul J'tQo�m:u, J'twÀ.T]8Év1:u dç uJ'tÉQJ'tuQu àQyuQii J'tEV1:UXOmu 2000 hyperpyra argyra 1. 20: YQclflflUW UJ'tEQJ'tUQWV 1:WOUQclXOV1:U xul uJ'tÉQJ'tuQu àQyuQii XlÀ.lclÔUÇ Mo (ed. P. WIRTH, in: Polychronion, p. 490)
138 1/8 (H. 783) dix plats de florins and dix de istavrdt offerts à l'occasion du mariage du futur Sultan Bayezid l avec une fille de l'émir de Germiyan, Süleymanshah (Ashiq Pasha-Zade, cit. par GRIERHON, Byz. Coins; cf. HENDY Byz. Monetary Economy, p. 543. Pour l'interprétation de ces mentions comme celles de monnaies, THEODORIDIS, T'urcica 1975, p. 36-38). 1392 Au couronnement de Manuel II, après qu'il ait reçu la couronne, slo vratami sont versés sur sa tête (Ignace de Smolensk (cit. by GRIERSON, ibid.). 1419 KUGEAS, Notizbuch, BZ 23 (1914-19), 142-155, Notiz 4: uJ'tÉQJ'tuQu y' È; iliv 1:à flÈv ËVÔEXU aOJ'tQu J'tuÀ.mà xul 1:à ôÉxu ÈÀ.mpQà xul xuÀ.xii
l' moitié XV' 8. Giovanni di Antonio da Uzzano, Pratica della me'/'catura, G. F. PAGNINI DELLA VENTURA ed., p. 135 (cit. par BERTELÈ, L'iperpero bizantino, RTN, 1957, p. 83) il perpem è una lIloneta d'argiento e cosi lo cara/o, e carati 24 fanno unD perpero h. Siavraton POUl' le stavraton au XIV" s. et dans Badoer v. p. 161. o1:uuQii1:u VOflioflU1:U J'toÀ.luxu
1426 =>
KUGEAS, Notizhuch, BZ 23 (1914-19), p. 149, § 53 (8 nom. stavrata en remhoursement de 100 aspres
1 stavraton ± 12,5 aspres)
c. Slravalo
Badoer (stravali grievi) v. p. 161.
d. Doukatopoulon 1426 KUGEAS, Notizhuch, BZ 23 (1914-19), (1426 A. D.) § 55 Quatre no mismata doukalopoula cités dans une longue liste de remhoursements à Sehasteianos. e. Duchalelo Badoer. v. p. suivante. Leonardo Bazioli, juriste padouan du XV' s. cit. par BERTELÈ, Moneta veneziana, p. 25: dueatelli... quasi ... [come holognini] de quihus perperum valet 16 => 1 hyp. = 16 holognini = 16 ducatelli (le holognino est une petite monnaie d'argent de 1,10 g env. à 82,6% Ag) g. Tornese
Barloer, v. p. suivante.
h. Folaro
Badoer, v. p. suivante.
16 1
Les noms des monnaies sous les Paléologues Stavraton/Stravato et autres espèces byzantines dans Badoer (1436-1440) Stravato
Mai 1436 c. 48 p. 97, 1. 23 Per Ohaloiani Sofiano per perp. 17 grievi che i di conladi a c. 57, perp. 17 car 7 17 perperi grievi = 17 perperi, 7 car. id. p. 97, 1. 36 (Juin) Per Ohaloiani Sofiano chonladi perp. 55 III grievi valse a c. 57, perp. 57 car. 0 55 1/2 perperi grievi = 57 p. Mai 1437 c. 57, p. 114, l.l Ohaloiani Sofiano diè dar ... per onze 9 s. 1. 111 de stravati grievi a perp.22 111 la livra, sono a clwnlo perp. 17, monta c. 48 perp.17 car 7 17 perperi grievi 17 p., 7 car. =
Mars 1437 c. 171, p. 344, 1. 3 l'utilità che ho fata de hi perpari grievi vendudi per arzento Etc. Autres ex. passim où l'hyperpère est compté à
22 hyp. 15 car. à la livre
c.88, p. 179, 1. 37-9 per el dilo ser Oharlo Ohapelo per l'amon/ar de li'V]'e 10 de stravati grievi dadi a Oritopoulo dela zecha de sa hordene, a perperi 22 car. 15 la livra, mania, salto a chanta perp. 223 car. 6 (Octobre 1437) ou à 23 hyp. 4 car., etc. Si on estime la livre à 304 g (BERTELÈ, 1962) 1 perpero grievo à 22 1/2 hyp/livre à 22 hyp. 15 car./livre à 23 hyp. 4 car. Si on estime la livre à 317 g (SCHILBACH, 166, "wohl nicht über 319g") 1 perpero grievo à 22 1/2 hyp/ livre
= = =
=
13,5 g 13,4 g 13,2 g 14,09 g
Duchatelo
Octobre 1436 c. 8, p. 16, 1.5 Veli crespi .cassa la... e per baslaxi per mandar a caxa duchateli 4 val car. 6 => 1 duchatelo = 1 1/2 car. 4 duchateli = 6 car.
=
1/16 hyp.
Tornese
Octobre 1436 c. 8, p. 16, 1.17 Slagni fasi. 12 ... e per mandar da caxa al pexo a tornexi 6 per cholo (val) car. 9 => 1 tornese = 1/8 car. = 1/192 hyp. 6 x 12 tornese = 9 car Juillet 1438 c. 218, p. 439, 1. 8 per rame in tornexi per l'amonlar de chant.2 rO (rotoli) 80 de rame de tornexi vlachesci, a perp. 17. 111 el chanter monta c. 120 perp 49 car. 0 Folaro
Mars 1439 c. 321, p. 645, 1.14: a di dito (Ser Marchio Filomati) per el viazo d'Alexandria rechomandado a ser Lunardo Grimani, per nolo e spexe ch'el me asigna aver fate per cofe Il de rame e baril unD de folari perp. 13 gO (grosssi) o pi (pizoli) 24, che val c. 338 perp 8 car. 17 Les premiers stavrata du XIV' siècle
1337 Dans le traité entre le duc de Crète Giovanni Sanudo et Aydin due pecie saponis pro cassia vel duo sta�trate, et vino, cuius solutio est florinus pro "U1W qualibet vegela di Neapoli (ZAUHARIADOU, Trade and Orusade, 191,1. 59-61) 1353 Renouvellement du traité pro vini bula de mena florinum 'unum et pro sapone çilia/os quinque pro capsa (EAD., 214, 1. 146-7)
162
Cécile Morrisson
1346 Achat d'un petit bien pour 100 nomismata Rtavrata (Actes slaves de Chilandar, 75, attribué à 1401-1462, datation rectifiée par DENIi:lE PAPACHllYSSANTHOU clans Actes de Xénophon, p. 23)
DONALD M. NICOL I CA:MB RIDGE
A. D. 1354
-
ANNUS FATALIS FOR THE BYZANTINE EMPIRE
There are two dates in late Byzantine history which have a special significance. One is 1204. The other is 1453. It is within the space of the 250 years between those dates that the whole of the Palaiologenzeit was encompassed. The year 1354 conveniently and tragically divided that era, 150 years after the Fourth Crusade and 99 years before the Turkish conquest. The Byzantines were fond of prophecies. It was commonly believed, that the world would end in the 7000th year after its foundation, or in A. D. 1492. Gennadios Scholarios derived some comfort from this prediction, since for him it meant that there would be only forty years of Ottoman rule before the Second Coming of Christ. I know of no such predictions with regard to the year 1354. In 1347 Demetrios Kydones had hailed the dawn of a new age and the rebirth of the phoenix when John Cantacuzene became Emperorl. Seven years later he had changed his mind. 'i\Thy then was 1354 such a fatal year for Byzantium? Prophecies about it would have been mis taken, as they frequently are. For the end of the world was postponed at least for 99 more years. To many Byzantines living in 1453 the Turkish conquest was indeed the end of their world. Andronikos Kallistos, writing in the security of Italy, declared that he would sooner die than have to live with the City in Muslim hands2. By 1354 this point of despair and hopelessness had not been reached. But from hindsight one may say that this was the year of no return in the lingering decline of the Byzantine Empire and the emergence of the Ottoman Empire. It was then that men's nerves began to break. The failure of nerve is illustrated by the demise of Byzantine historiography after 1354. The writing of contemporary history in the traditional narrative style came to an abrupt end in the middle of the fourteenth century. The last Greek historians in that tradition were Nikephoros Gregoras and John Cantacuzene. Neither had much to say about events after 1354. They had no successors for almost a hundred years, until well into the fifteenth century and after the Byzantine world had ended. It seems that no one who lived during the last 99 years of the Empire felt confident enough to write a contempo rary account of the sad sequence of events as they occurred. The culmination of that sequence was the fall of Constantinople. The last Byzantine historians, Sphrantzes, Doukas, Kritoboulos and Chalkokondyles, all lived and wrote after that culmination. They were looking back on an age that had irretrievably ended; and for this evident fact each had his own explanation to offer. But they do not compensate for the lack of any historians recording the process of the tragedy. Local chroniclers there were, such as those of the Morea or of Ioannina. There were also eye-witness recorders of isolated events, such as Anagnostes or Kananos. But there was no Kinnamos, no George Akro polites, no Niketas Choniates to paint a wider sweep of the history of his age.
I
G. CAMMELLl, Demetrii Cydonii ad Ioannem Cantacuzenum oratio altera. BNJ 4 (1923) 77-83;
Demetrius Cydones, Corresponciance, eel. R.-J. LOENERTZ, I 2
(SIT
186). Vatican City, 1956, 10-23.
D. M. NICOL, The Immortal Emperor. The Life and Legend of Con8tantine Xl Palaiologos, Last
Empel'Ol' of the Romans. Cambridge 1992, 97f.
164
Donald M. Nicol
Let me single out a number of events which occurred within the twelve months of
1354 to suggest why it was a fatal year for Byzantium. In February Matthew Canta cuzene was crowned as Emperor. He had been proclaimed as such in the spring of 1353, but his official coronation had to wait for the appointment of a Patriarch (Philotheos) willing to perform it since the Patriarch Kallistos had declined3. That event ended the hope of any settlement or compromise in the continuing feud between the ruling families of Cantacuzene and Palaiologos. There were already five crowned heads in what was left of the Byzantine Empire - the Emperor John V Palaiologos, his mother the Empress Anna of Savoy, his wife the Empress Helena Cantacuzene, the Emperor Jolm VI and his wife the Empress Eirene Cantacuzene. To have a sixth claimant to imperial status was not likely to promote constitutional stability. Only a few weeks after Matthew's coronation there was a dreadful earthquake in Thrace. Its occurrence and its immediate consequences are attested by Gregoras and by Cantacuzene, who was senior Emperor at the time. It is also recorded by twelve of the Short Chronicles, by Gregory Palamas, then Metropolitan of Thessalonica, and by the Florentine chronicler Matteo Villani. It struck on the night of 1-2 March, the Feast of Orthodoxy, in 1354. Its epicentre was the fortified city and harbour of Gallipoli on the Hellespont. It devastated the coastline of Thrace. Many places were totally destroyed or depopulated and left defenceless by the collapse of their walls. The disaster was accom panied by blizzards and floods. Hundreds of people, especially the women and children, died of exposure. Hundreds were taken captive by the Turkish soldiers who descended on the ruins of the shattered towns at break of day. The Turks across the straits in Asia Minor could almost see the devastation. They were quick to take their opportunity. Suleiman Pasha, the eldest son of their Emir Orhan, at once crossed over to Thrace to take possession of the deserted towns and villages. He gave special attention to Gallipoli. A Turkish garrison was installed there, the walls were rebuilt and the city was repopu lated by settlers and colonists from across the water4. Gallipoli controlled the sea passage over the Hellespont from Asia to Europe. Its loss was a catastrophe for the Byzantines. Its capture was a triumph for the Turks and opened up new vistas of conquest and settlement on European soil. Years later the Turks invented their own prophecy about the year 1354. It was said that Suleiman had a dream on that wild night in March. He had seen a moonbeam lighting a path for him to cross the water from Asia to Europe. What is certain is that the Turks would not now relinquish what providence, or Allah, had given them. John Cantacuzene, even before he became Emperor, had cultivated personal relationships with some of the Turkish lea ders. His friendship with Umur, the Emir of Aydin, was compared to that of Pylades with Orestes5. He gave his daughter Theodora in marriage to Suleiman's father, Orhan
:j
Matthew was crowned Emperor in February 1354 and not in 1353 despite the testimony of Short
Chronicle no. 22/10, ed. P. SUHREINER, Chronica Byzantina Breviora 1181; n 282f. The date is known from the addition of his signature to the synodical tomos of 1351, which he made on the occasion of his coronation. See R.-.J. LOENERTz, Chronologie de Nicolas Cabasilas 1345-1354. OCP 21 (1955) 205-231
( =IDEM,
Byzantina et Franco-Graeca I. Rome 1970, 303-328, especially 213 (310). The Panegyric of
Matthew which Nicholas Kabasilas composed for the occasion is ed. by M. .JUfllE, fRAlJ( 15 (1911) 112-118. See also ANNA PHILIPPIDES-BRAA'I', La captivite de Palamas chez les Turcs. Dossier et Commentaire.
TM 7
(1979) 109-122, especially 192f.; D. M. NIUOL, The Byzantine Family of Kantakouzenos (Cantacuzenus) ca. 1100-1460. A Genealogical and Prosopographical Study (DOS 11). Washington, D. C. 1968, 113f.; PLP V, no. 10983; R. RADI('" Vreme .Jovana V Paleologa. Belgrade 1993, 234f. 4 Kantakouzenos III 276-279 (CSHB); Gregol'as TTI 220-222 (CSHB); SUHREINER, Chron. Bl'ev. Il 283f.; Matteo Villani, Croniche, ed. A. RACHELI, n. Trieste 1858, Ill, cv, 120. D. M. NICOL, The Last Centuries of Byzantium. Cambridge 21993, 24lf. c,
Gregoras Il 648f.
A. D. 1354 - Annus Jafalis for the Byzantine Empire
165
of Bithynia6• He knew the bellicose and rapacious character of the Turkish soldiers. He had employed thousands of them to fight his battles in the past. But he found some of their leaders to be cultured and civilised men; and he claimed to be able to converse with them in their 'Persian' language. He seems to have persuaded himself that Christians could co-exist with Muslims on the understanding that the world was divided between them, the Byzantines in Europe and the Osmanlis in Asia. The Christian religion would in the end prevail not by warfare but by peaceful persuasion and mutual agreement. This may have been a naive hope. But it appears to have been shared by his friend and protege Gregory Palamas. At the time of the earthquake at Gallipoli in March 1354 Palamas, while on his way by sea from Thessalonica to Constantinople, was taken prisoner by the Turks and carried off to Bithynia. Later he described the scene of chaos that he had witnessed at Gallipoli and the vast numbers of Turkish boats almost bridging the Hellespont and disembarking thousands of troops on to the European shore. In Bithynia, when they realised who he was and what a great ransom he might fetch, the Osmanlis treated Palamas with respect and courtesy. They allowed him to travel around under escort. As a pious Christian he was bound to condemn Islam and to describe the Turks as 'barbarous barbarians'. But what surprised him on his travels was the tolerance of the Muslim conquerors towards their Christian subjects. Nowhere in the letters that he wrote to his friends does he suggest that they should encourage the Byzantine reconquest by force of arms of the parts of Asia Minor which he was allowed to visit, including Nicaea and Brusa. He was even taken to the summer residence of Orhan not far from Brusa. There he may have met Orhan's Christian wife, the daughter of John Cantacuzene. He was certainly entertained by Orhan's grandson, who impressed him as a cultured and sympathetic young man. The Christians naturally welcomed him wherever he went. But he could see that they were not unbearably unhappy under their tolerant barbarian masters. Many of them felt and said that life under the Turks was preferable to life under the French and Italian rulers of Greece and the Aegean islands. Palamas himself declared that the tolerance of the Turkish Muslims around Nicaea contrasted favourably with the persecution of the Orthodox Christians by their Latin Catholic masters in Cyprus7. Palamas then, like his friend and Emperor John Cantacuzene, did not exclude the possibility of finding a modus vivendi between Greeks and Turks. Naturally he hoped and prayed that the Muslims might be converted to Christianity by preaching and by example. He did not suggest that they should be exterminated by war or expelled from Asia Minor with the help of armies sent from western Christendom. For the westerners, the Latins, were less tolerant and more dangerous to the Orthodox Christian faith than the Muslims - a sentiment to be expressed in later years in the memorable phrase 'Better the Sultan's turban in our midst than the Latin mitre'. Cantacuzene as Emperor may have hoped that he could cut his losses and divide the world between a Christian Europe and a Muslim Asia. It was indeed a naive hope. Its fulfilment depended upon a personal friendship and agreement between the ruler of the Christian and the Muslim communi ties particularly between Cantacuzene and his son-in-law Orhan. Orhan was a man of his word. But his son Suleiman saw no reason why he should honour any agreement about the division of the world. The earthquake at Gallipoli in March 1354 gave him the chance to renounce it. The Hellespont had been crossed. The idea that it could always be an
11
A. A. M. BRYER, Greel< historians on the Turks: the case of the first Byzantine Ottoman mal'I'iage,
in: The Writing of History in the Middle A ges: Essays presented to R. \V. Southern, ed. R. H. C. DAVIS and J. M. WALLACE-HADRILL. Oxford 1981,471-493. 7 G. G. ARNAKIS, Lettre a Hun egliRe de Palamas. captivite de Palama:,; 109-122.
Speculum
26 (1951) 104-118; PHILIPPIDES-BRAAT, La
166
Donald M. Nicol
ethnic and political boundary between people of different faith and different language died in 1354. Thereafter, as one of the chroniclers puts it, it was woe to the Christians8. Gallipoli, rebuilt, refortified, and repopulated by Turkish immigrants and settlers, be came the bridgehead for the expansion of the Ottoman Empire in Europe. Fifty years later the successors of Orhan and of Suleiman were masters of Bulgaria, Serbia, Macedo nia, Thessaly and most of central Greece. The third momentous event in the year 1354 was the abdication of John Cantacu zene. The ruin of Gallipoli was the ruin of his policy and of his reign as Emperor. In December 1354, nine months after the earthquake, he abdicated in favour of his young rival John Palaiologos. His abdication was preceded and precipitated by violent demon strations against him in Constantinople9. He had never been a favourite with his people. Many of them saw him as a selfish champion of the hereditary aristocracy who believed that they had a prescriptive right to rule. Many hated him for his gentlemanly agree ments with the Turks across the water. Once the Turks were established at Gallipoli on the European side of the water Cantacuzene commanded no further loyalty or popular support. He bowed to the inevitable and resigned his throne. Years later, in his memoirs he explained how his abdication had been prompted by despair. He had despaired of the Romans ever being able to think or to act in their own best interestslO. Before a year had passed Byzantine foreign policy had radically changed. There were to be no more gentleman's agreements, no more friendly arrangements about how the world might be divided. The new Emperor John V believed or was persuaded that the salvation or the rescue of the Empire could come only through the military and econo mic co-operation of the western Christian world. In December 1355 he sent his proposal to Pope Innocent VI at Avignon. He well knew that the price of aid from the west would be the submission of the Byzantine church and people to the authority of the Pope. He considered it to be a price WOl'th paying. He also knew that there were a few among his people who had overcome their inherited bigotry and prejudice against the Latin west. Prominent among them was Demetrios Kydones; and it is not without significance that it was in December of that fateful year 1354 that Kydones completed his translation into Greek of the Summa contra Gentiles of Thomas Aquinas. His formal conversion to the Roman faith followed soon afterwardsll. It was an intellectual more than a spiritual conversion; and he seems to have been rather embarrassed by appearing to have betrayed his cultural and religious heritage. The Apologies which he wrote for his behaviour are among the most interesting docu ments of late Byzantine literature. The more public purpose of his conversion, however, was to emphasise that the remnants of the Byzantine Empire could be saved from conquest by the Turks through the active intervention of the Catholic powers of western Europe. To convince the westerners that Constantinople deserved their sympathy and support, the Byzantines must overcome their innate xenophobia, swallow their preju dices and build cultural and spiritual bridges between Greeks and Latins. Kydones was, I believe, the prime mover in the radical change of Byzantine foreign policy in and after
1354; and in 1369, when John V went to Rome to declare his own personal conversion to the Roman faith, Kydones made the arrangements and went with him. He saw himself as the bridge-builder between the Greek east and the Latin west. He was perhaps before
x
11
SCHREINER, Chron. Brev. I, no. 87/3. NICOL, Last Centuries of Byzantium 243-249.
HO KantakouzenoR HI 308. 11 He finished hiR translation on 24 December 1354. R.-J. LOENERTz, DemetriuR CydOl1!lR, 1: De la
naissance it I'annee 1373. QOP 36 (1970) 55.
A. D. 1354
-
Ann'lls fa1alil!
for the Byzantine Empire
167
his time, for the cultural superiority complex of the Byzantines died hard. They might be in desperate trouble. But they had come to realise that Hellenism was their exclusive possession, a gift that marked them off from the ignorant Latins. They were proud of it. It cannot therefore have helped sales of Kydones's translation of Thomas Aquinas that the title of the Summa contra Gentiles was, quite properly, rendered as 'The book of Thomas against the Hellenes', (To wu 8wflU
xa{}' 'EAA�VWV �l�ALOV)12.
It is a melancholy fact that the promise of help and co-operation against the Turks which Kydones and his Emperor expected as the reward for their Latinophile propa ganda never materialised, until it was too late. In 1355, when John V made his extra vagant proposals to the Pope about the reunion of eastern and western Christendom, the Papacy was in its Babylonian captivity at Avignon and the Hundred Years "Var was in full flood. People in western Europe had other things on their minds. Constantinople seemed very remote from Rome, Avignon, Paris and London. In any case, it was widely believed in the west that if the Greeks were having a bad time they had brought it on themselves by their wilful desertion of the common market of the Roman church. God was punishing them for their sins. This was a view expressed by many Byzantine churchmen as well, although for very different reasons. 'The wages of sin is death' was a favourite theme of the Patriarch Athanasios I whom John Cantacuzene had known and admired in his youthl3• The Patriarch Kallistos, who refused to crown Matthew Can tacuzene as Emperor, and his successor Philotheos Kokkinos both emphasised the sins of their people as the reason for God's chastisement of theml4. But for all these pillars of Orthodoxy the greatest sin of all was to court the favour of the heretical Latins. Towards the end of November 1354, a few days before his formal abdication, John Cantacuzene summoned a council in the house of the late Theodore Metochites where John Palaiologos had taken up residence. He has left us a long account of the debate that there took placel5. The council was attended by members of the senate and the leading men of the city, though not, it seems, by Matthew Cantacuzene. The subject of their debate was what to about the Turks who had settled in Thrace, whether to make war on them or to negotiate a settlement. Cantacuzene was for peace rather than war. In his speech he emphasised the prevailing weakness of the Byzantine army and navy, neither of which was in a fit state to drive back the barbarian hordes of Asia. He suggested that the only hope of winning a war against them would be to enlist the help of foreign allies or mercenaries. But he did not advocate appealing to the western Christian world for such help. From his own past dealings with Pope Clement VI he knew what the price would be. That was to be the policy of his successor John Palaiologos who, perhaps significantly, kept silent throughout the debate. A few days later, on 10 December, Cantacuzene resigned his throne. The way was open for the change of heart and change of foreign policy advocated by the Latinophile party championed by Demetrios Kydo nes, who finished his translation of Thomas Aquinas two weeks later. The year 1354 was then the year of the coronation of Matthew Cantacuzene, an event that solved nothing. The last and conclusive phase of the dynastic war was still to come. Not until 1357 did Matthew agree to forfeit his imperial title which he had held for only three years. He was the last of his family to bear jtlli. 1354 was also the year of the
12 S. G. PAPADOPOULOS 'EAAT]VLXal flETarpQUOEL<; 8wfllonxmv EQYWV. LAO{}WflLOwt xat uvn{}WflloTat EV Bu�avT[<;>. Athens 1967, 32-34.
1:1 J. MEYENDORFF, Introduction it l'etude de Gregoire Palamas. Paris 1959, 34. 14 D. B. GONIS, To LUYYQarplxov EQYOV mu OtXOUflEVlXOU TIaTQlUQXOU KaAAlomu A'. Athens 1980, 220f. , 277f. , 235; B. S. PSEVTONGAS, LAO{}EOU KOXXlVOU AoyOl xat 'OflLAlEC;. Thessaloniki 1981, passim. I"
Kantakouzenos III 295-300.
I"
NICOL, Byzantine Family of Kantakouzenos 114-121.
168
Donald M. Nicol
earthquake in Thrace, the year of the first permanent settlement of the Ottoman Turks in Europe, the year when a great and much misunderstood Emperor was driven to despair and had to abdicate his throne, and the year of the first Greek translation of Thomas Aquinas. After that fateful year there seemed to be no pattern in Byzantine history. Everything was determined either by the Latins or by the Turks. There was, as the chronicler lamented, nothing but woe for the Christians
(ouat 'to'[<; XQLonavo'[<; EX'tO'tE).
N I C O L A S OIK O N OMIDÈ S / A THE N POUR UNE TYPOLOGIE DES VILLES "SÉPARÉES" SOUS LES PALÉ OLOGUES Le XIVe s. est la période pendant laquelle Byzance se trouve de fait morcelée et est obligée de modifier ses principes centralisateurs traditionnels. Il reste cependant que les autorités politiques et ecclésiastiques font un effort constant pour maintenir l'unité, perfois nominale, de la Romania. Les mouvements séparatistes ne nous occuperont pas dans ce qui suit. Ce qui nous intéresse c'est le mini-état grec orthodoxe qui est géographiquement séparé de Constan tinople, mais qui se considère comme appartenant toujours, d'une façon ou de l'autre, à l'empire byzantin. A côté des postes d'empereurs "en second", notamment à Thessalonique, à côté des "despotats", qui se multiplient avec le tempsl, nous avons d'autres unités administrati ves, effectivement indépendantes de la capitale - parfois même abandonnées par la capitale; elles maintiennent leurs liens avec leur souverain, qui se trouve cependant dans l'impossibilité de leur offrir quoi que ce soit au delà d'une autorité théorique. En fait, on peut diviser ces entités administratives séparées en deux principales catégories: primo, les états créés par l'empereur lui-même pour mieux assurer l'administration d'une région ou pour caser un fils ou un frère (par exemple, l'état créé par Jean VI Cantacuzène pour son fils Matthieu); et
seconda,
les villes qui glissent dans une indépendance de fait et dans
lesquelles se libèrent les forces sociales locales, qui gardent leur soummission à Constan tinople mais agissent en états autonomes. Ce deuxième type d'entité administrative nous occupera dans ce qui suit. L'existence d'un certain substrat idéologique dans cet attachement semble indénia ble. Mais on rencontre aussi des partis politiques anti-byzantins, des indépendantistes, et ceux qui se rallieraient volontiers à une autre puissance, chrétienne ou, même, non chrétienne. Ce sont des attitudes qui sont communes dans tout l'empire des Paléologues, mais elles se manifestent avec une clarté remarquable dans ces unités dispersées et très menacées. Cette incertitude politique touche et même bouleverse l'église, qui pourtant semblerait être un facteur de stabilité: en effet les populations que nous examinerons n'ont jamais mis en doute sérieusement leur appartenance à l'orthodoxie. Nous examinerons trois cas particuliers, indépendants l'un de l'autre, pour lesquels nous avons une documentation un peu plus que rudimentaire. Nous les considérons comme des cas-types, qui pourraient nous aider à mieux comprendre et mieux classer d'autres cas analogues, moins bien connus faute de sources. Chaque fois nous tâcherons de mettre en relief les éléments qui illustrent les rapports politiques, administratifs, et idéologiques entre l'empire et la périphérie isolée. Les conclusions que nous tâcherons de tirer n'auront de valeur générale que dans la mesure où elles révéleront les mentalités et les structures qui conduisaient à des prises de position et à des solutions d'économie.
1 Une vue d'enRemble est fournie par B. (1986) 307-384.
FEIl.TAN(;I(',
Sa,vladal'stvo u doba Paleologa. ZRV! 24/25
;
!
170
Nicolas Oikonomidès
Exemple no. 1, la ville de Jannina,
en Epire. Après la mort, en
1318, du despote
Thomas Comnène Doukas, qui occupait et gouvernait la ville sans y avoir droit, "en tyran", et après négociations avec le général d'une armée byzantine qui se trouvait dans les parages, le pincerne Syrgiannès Philanthropènos, la ville s'est de nouveau soumise à l'autorité de Constantinople, et reçut des privilèges étendus de la part d'Andronic II Paléologue, en
1319 et 13212. Du même coup, la ville a aussi rejoint l'église de Constan
tinople, dont elle était jusqu'alors séparée; les habitants prêtèrent tous le serment de fidélité à l'empereur. La suite de l'histoire nous est connue grâce à un acte du patriarche Jean XIV Kalékas promulgué vers novembre
1337:1.
Les choses ont changé lorsque survint la guerre civile entre Andronic II et son petit fils Andronic III Paléologue; dans la confusion générale, le comte de Céphalonie Nicolas Orsini, qui avait aussi obtenu le titre de despote, sans doute de la part d'Andronic II, attaqua Jannina. Mais il fut assassiné en
1323 par son frère et successeur, Jean Doukas
Orsini, qui finalement réussit à se faire accepter comme gouverneur pa,r les habitants de la ville en leur promettant sous serment qu'il agirait en tant que l'empereur, et non point en tant que seigneur indépendant
képhalè soumis à (wç xECpaÀ�v xaL OllX wç
all'frÉv-t1lV). Plus tard, il reçut de la part d'Andronic III le titre de despote et, ignorant ses engagements, il s'en déclara indépendant - chose qui fut acceptée par les Janniotes, malgré leurs serments envers l'empereur. Pire: lorsqu'il fut·assassiné
(1335), les Janniotes
ont prêté le serment de fidélité à sa veuve Anne et à son fils Nicéphore. Mais les choses ont changé à nouveau lorsqu'une armée byzantine apparut dans la région commandée par un autre pincerne, Jean Angélos4. Dès son arrivée, il y a eu réaction à l'intérieur de la ville: certains prêtres (donc, il n'y avait pas de métropolite en résidence à Jannina) ont réuni le peuple et ont lancé l'excommunication contre toute personne ou groupe de personnes qui se rallierait ou entrerait en contact avec le pincerne - interdiction qui ne fut point respectée par certains. Puis la ville se rallia de nouveau à l'empereur et, peuple et clergé, ont demandé au synode patriarcal des instructions concernant les problèmes créés par ces changements politiques et les divers serments qui étaient impliqués. Le patriarche trouva que la population de Jannina a commis le crime de parjure envers l'empereur de Constantinople et imposa une pénitence, dont la longueur varierait selon le degré de responsabilité de chacun: trois ans pour les chefs qui ont pris l'initiative et ont entraîné les autres, deux ans pour ceux qui les ont suivis sans contraintes, et un an pour ceux qui y ont resisté. Le même arrangement est prévu pour les prêtres, qui seraient privés du droit d'officier pendant trois, deux ou un an, et qui, pendant ce temps, seraient remplacés par des prêtres venus de l'extérieur de la ville. La pénitence des femmes et des enfants ne durerait que quarante jours. D'autre part, une pénitence de trois ans supplémentaires est prévue pour les prêtres, qui ont lancé l'excommunication sans y avoir droit (ceci est une affaire de.l'évêque), ainsi que pour ceux qui l'ont ignorée. Ce dernier point, qui condamne certains partisans de l'empereur pour s'être opposés à une excommunication illégale, est difficilement C01n préhensible. Dal'rouzès attribuait ce rigorisme "à des situations locales et à des rapports
Z Actes publiés dans MM V, 77-84, 84-87 F. D ÙLG ER , Regesten der Kaiserurkunden des ostriimi schen Reiches IV. Münehen-Berlin 1960, nos. 2412, 2460. POUl' les évènements, voir D. NICOL, The Despotate of Epiros, 1267-1479. Cambridge 1984, 81 et suiv. :1 MM J, 171-174 J. DARROUZÈS, Les regestes des actes du patriarcat de Constantinople 1/5. Paris 1977, no. 2180. • PLP, no. 204; R. GUILLAND, Recherches SUl' les institutions byzantines 1. Berlin-Amsterdam 1967, 249. Il fut chargé par Andronic III, à récupérer pour l'empire les villeR qui étaient passées à d'autres (Jean Cantacuzène, Bonn, J, 511) . Cf. NICOL, The Despotate, 107 et sui\'. =
=
Pour une typologie des villes "séparées" sous les Paléologues
171
entre divers partis difficiles à préciser". On peut se demander aussi si cette clause ne visait à abolir certains privilèges ou autres avantages outranciers que ces personnages auraient obtenus grâce à leur ralliement rapide à la cause de Constantinople. Car, le patriarche ajoute que le métropolite qui se rendrait à Jannina aurait le droit de modifier cette peine dans l'avenir - donc cette peine aurait pû servir de moyen de pression aux mains du futur métropolite. L'existence de partis politiques à Jannina est évidente: les partisans de l'empereur d'une part, ceux des Orsini de l'autre, tous les deux fanatiques, plus une couche d'indécis ou d'opportunistes. Les prêtres participent comme les autres, et avec le même degré de fanatisme, au jeu politique, des deux côtés. La population et l'église sont orthodoxes mais celà ne les empêche point d'adopter des positions qui les séparent de Constantinople. Ils ne semblent pas gênés du fait qu'ils restent pendant des longues années sans métropolite, soumis à des épitimia de la part du patriarcat5; et une partie du clergé est résolument opposée à tout rapprochement avec Constantinople, puisqu'ils vont même jusqu'à prononcer l'excommunication illégale que nous avons mentionnée. Pour être accepté, Jean Doukas déclara sa soumission à l'empereur, créant ainsi un front politique pour l'appuyer, les partisans de sa famille plus ceux de l'empereur. Il agirait, a-t-il dit, comme l'empereur: le
képhalè, c'est à dire en tant que gouverneur nommé par képhalè impérial est prévu dans le chrysobulle de 1319; il serait nommé par
ordre impérial et aurait pû être remplacé par l'emperem,G. C'était la procédure normale pour tout
képhalè7•
Selon l'acte patriarcal, rien de tout cela n'est survenu: la proposition
fut acceptée par les Janniotes et était valable pour un temps illimité - autrement dit, l'empereur viendrait confirmer
a poste'rioTi un arrangement qui était effectivement
con
clu entre le comte de Céphalonie et les habitants de la ville byzantine, arrangement devenu possible grâce à une alliance politique à l'intérieur de la ville et grâce à certaines promesses de la part de Constantinople: il ne s'agissait naturellement pas d'un chef élu, mais cette acceptation par les partis politiques pourrait ressembler à un choix venant de la base, ou, tout au moins, à un consensus de la base. Et, en tout cas, je vois mal quelle autre définition on pourrait donner à l'arrangement entre Jean Doukas Orsini, qui a fait une proposition de bien gouverner et de défendre la ville, et les Janniotes qui l'ont acceptée sous conditions. Nous ne savons pas pour combien de temps Jean Doukas est resté fidèle à ses engage ments. Nous savons que plus tard il fut élevé au rang de despote, et, encore plus tard, qu'il s'est débarrassé de la tutelle byzantine. Il semble avoir utilisé la manière forte vis à vis le parti pro-constantinopolitain. La ville lui est resteé fidèle ainsi qu'à ses successeurs. Mais la situation changera avec l'arrivée d'une armée byzantine dans la région; sa présence renforcera la position du parti byzantin, qui finira par prendre le dessus. Le renversement de la situation apparaît comme une affaire interne de Jannina, dont les habitants semblent agir en toute indépendance de Constantinople. Des groupes de citoyens exercent un pouvoir politique mal défini mais réel. Le chrysobulle de
1319 parle vaguement des "habitants" de la forteresse de Jannina (époikoi, oikètoTes, kastl'ènoi) mais précise que parmi eux seraient élus les "bons hommes" qui serviraient de juges dans leur ville8. On peut donc penser qu'il y avait une élite qui participait plus directement aux
c, �fM V,
p. 79. p. 81-82. Lj. MAKsnIovré, The Byzantine Provincial Administration under the Palaiologoi. Amsterdam 1988,
H MM V, 7
l l 7ff. H MM V,
p. 8{}-81.
172
Nicolas Oikonomidès
affaires publiques et aux affaires des partis politiques; une élite, qui comprenait une partie au moins du clergé, et au niveau de laquelle se manifestaient les divisions et se prenaient les décisions.
Exemple no. 2, Philadelphie,
ville d'Asie Mineure, florissante grâce à l'artisanat et au
commerce, qui resta byzantine au milieu d'une mer turque jusqu'en
13909. Pendant les
premières décennies du XIVe s., la ville recevait de Constantinople son gouverneur
(képhalè)
recruté d'habitude auprès de l'élite locale. Elle recevait aussi son métropolite
de Constantinople. Certains de ces métropolites furent des personnalités autrement plus dynamiques, et ont organisé la défense de la ville contre la menace recurrente des Turcs; celle-ci fut parfois écartée par le versement d'un tribut. En sous les ordres du
képhalè
1324, Philadelphie, qui était
Manuel Tagaris, fut délivrée d'un siège turc grâce à une
intervention militaire constantinopolitaine. Constantinople intervint aussi, probable ment de façon moins efficace, lors du siège de
133510. Mais au prochain grand siège, de
1348, la ville s'est défendue avec succès seule. Ce dernier siège nous est connu d'un synaxaire anonyme écrit pour les Philadelphiens tombés aux combatsll. Il est important de noter que ce synaxaire, rédigé en première personne du pluriel, comme si c'était tous les Philadelphiens qui parlaient, ne mentionne aucun officier impérial dans la ville - même pas le
képhalè,
alors qu'il y est à plusieurs
reprises question du palais [des gouverneurs]. Ceci n'est pas étonnant, compte tenu du fait que Byzance était entre temps complètement expulsée d'Asie Mineure et des îles voisines. En outre, l'empire venait de traverser sept ans de guerre civile, qui l'ont complètement ruiné. Les Philadelphiens, menacés par Umur Aydinoglu (qui, soit dit en passant, était un grand ami de l'empereur Jean Cantacuzène, qui venait de prendre le pouvoir en
1347) ne pouvaient plus compter sur l'appui de Constantinople.
Aussi, du même synaxaire nous apprenons l'existence d'un parti pro-turc dans la ville, qui est allé aussi loin que de livrer l'acropole à Umur Aydinoglu; ce fut, nous supposons, lors du siège de
133512• Mais ce parti fut vite mis en minorité et la garnison
turque fut retirée. Parallèlement un mouvement pro-latin se dessinait dans la ville. En
1352, deux représentants de Philadelphie, un ecclésiastique et un militaire, se sont rendus à Avignon pour obtenir l'aide pontificale - en vain, puisque le pape leur demanda, avant toute autre chose, de renoncer à l'orthodoxie. Le parti byzantin semble avoir définitive ment prévalu dans la ville. Un parti byzantin assez original. En janvier
1365, le patriarche Philothée Kokkinos
promulgua un acte synodal qui donne une image très particulière de Philadelphie la grecquel3. Dans un long préambule, le patriarche parle de l'inaliénabilité des biens ecclésiastiques, du fait que les évêques ne peuvent pas être traînés devant un tribunal laic sans autorisation spéciale de la part de l'empereur, et des peines prévues contre ceux qui transgressent ces regles. Puis se réfère à ceux qui, récemment, acceptent la charge des
1> En dernier lieu: H. AHR\I'EILER, La région de Philadelphie au XIV" siècle ( 1290-1390), dernier baRtion de l'hellénisme en Asie mineure. 001nptes-Rendus de l'Awdémie des Inscriptions et Belles-Lettres 1983, 17fi-l97. Cf. ODB III, 1648. lU P. SCHREINER, Zur Geschichte Philadelpheias im 14. Jh. (1293- 1390). OOP 35/2 (1969) 396-401. " M. COUROUPOU, Le siège de Philadelphie par Umur pacha d'après le manuscrit de la Bibl. Patriarcale d'Istanbul, PanaghiaR 58, in: Geographica Byzantina (Byzantina 8orbonensl:a 3). Paris 1981, 67-77; cf. E. ZACHARIADOU, Note sur l'article de Matoula Couroupou, ibid., 78-80; et P. LEMERLE, Philadelphie et l'émirat d'Aydin, in: Philadelphie et autres études (Byzantina Sorbonensia 4). Paris 1984-, 55-67. 12 Ceci était arrivé avant le siège de 1348; et nous savons, grâce à la chronique d'Enveri (vers 1026), qu'en 1335 les TurCR avaient réussi à "placer des hommeR" à Philadelphie. I. MELIKOFF-SAYAR, Le deRtân d'Umur-pacha. Paris 1952; cf. ZACHARIADOU, loc. cit. 1:1 MM l, p. 457-461 DARROUZÈR, Regestes, no. 2479. =
Pour une typologie des villes "séparées" sous les Paléologues
képhalatikia
(ce terme peut désigner la charge de
képhalè
173
mais il peut aussi désigner
n'importe quel commandement provincial) ou autres offices fiscaux, et s'approprient les revenus de l'église, font main basse sur les "diverses nécessités" accumulées par les évêques et maltraitent ceux-ci, ainsi que le reste du clergé. Des choses du genre sont arrivées, dit-il, récemment à Philadelphie: ils (le patriarche ne précise pas qui sont ces ils) ont pris le revenu des biens et ont vidé les entrepôts de la métropole, et, le pire, ils ont insulté, maltraité, emprisonné et finalement exilé le métropolite et plusieurs prêtres et moines. Le patriarche et son synode (auquel le métropolite de Philadelphie n'assistait pas, donc il se trouvait alors loin de Constantinople) les invitent à se répentir et les frappent d'anathème (non de simple excommunication) jusqu'à ce qu'ils corrigent tout le tort qu'ils ont fait au métropolite, aux membres du clergé et aux biens ecclésiastiques. Pour l'avenir, ceux qui deviendront
képhalades
ou agents du fisc devront respecter les
prélats et leurs biens, sinon ils seront frappés par la même peine spirituelle. Il est évident qu'en
1365 Philadelphie n'avait pas de gouverneur képhalè nommé par
l'empereur, car il serait le premier responsable des malheurs du métropolite et serait dénoncé. Il y avait des
képhalades,
terme utilisé ici et ailleurs au pluriel et indiquant, me
semble-t-il, d'une part les commandants militairesl4, de l'autre les notables exerçant le pouvoir laic sur la ville: nous retrouvons par exemple ces derniers dans un acte du despote Demetrios Paléologue de
1448: les archontes képhalades de Lemnos sont appelés à régler
un différend concernant les biens de deux monastèresl5• Autrement dit, ils représentent les autorités, choisies parmi les membres de l'élite locale, les archontes. Une sorte d'auto administration locale, communautaire, qui s'est substituée à l'administration impériale. Donc, ces autorités locales, appuyées par une partie du clergé, n'ont pas hésité à s'opposer violemment au métropolite et à une autre partie du clergé. Il y avait eu confiscation de revenus ecclésiastiques, décidées pour des raisons qui nous échappent - ce n'est pas un cas unique, pensons aux agissements ùes Zélotes à Thessalonique. Ce fut peut-être là la raison du conflit - ou bien en fut-elle le résultat? Quoi qu'il en soit, nous sommes ici devant encore un cas où l'église est divisée en deux, comme c'était le cas à Jannina. Philadelphie fut prise par les Ottomans en
Exemple no. 3, Kavalla.
1390.
Le cas de cette ville et de sa région est lié à la fondation du
monastère du Pantokrator au Mont Athos et a été étudié en détail ailleursl6. Le tout commence avec une compagnie de soldats de fortune Bithyniens, commandée par trois frères, dont deux nous sont connus, Alexis et Jean. Ils venaient de Belokoma (aujourd'hui Bilecik) et ont fait d'abord carrière à Constantinople comme mercenaires de Jean V Paléologue lors de la guerre civile
1341-1347. Ils ont conquis pour leur propre
compte la ville d'Anaktoropolis (aujourd'hui Loutra Eleutherôn) qu'ils ont défendue avec succès face à Jean VI Cantacuzène en
1350. Après l'expulsion des Cantacuzène en 1354, les deux frères ont obtenu des titres honorifiques et en 1357 ils furent promus et se
sont vus reconnaître par Jean V la possession héréditaire de tout ce qu'ils avaient déjà conquis, Anaktoropolis, Chrysoupolis aux bouches du Strymon, qu'ils ont prise aux Serbes, et toute l'île de Thasos, qu'ils ont prise aux Turcs. Le grand stratopédarque Alexis et le grand primicier Jean, ont aussi obtenu de l'empereur, le poste (révocable mais
1 4 Par exemple MM III, 103; Pseudo-Kodinos, Traité des offices, éd. J. VERPEAUX. Paris 1966, 251, 1. 12; Cronaca dei Tocco di Cefalonia, éd. G. SCHIRà. Rome 1975, 1. 741,.1579, 1595, 3310, 3740. 1 0 "EYYQacpa TIu'tf!OU T, éd. Rra VRANOUSSI. Athènes 1980, no. 45. 1(; Rapport présenté en 1994 au 28' symposium de Birmingham, intitulé Mount Athos and Byzantine Monasticism. Dam; cette publication on tl'Ouvera la. documentation pertinente. En attendant, l'eRsentiel des textes se trouve réuni et commenté clam; l'introduction des Actes du Pantocrator, éd. V. KRAVARI. Paris 1991.
174
Nicolas Oikonomiclès
jamais révoqué) de gouverneurs de la ville de Christoupolis (Kavalla), et créèrent ainsi une petite principauté composée de terres qui leur appartenaient et d'autres qu'ils administraient en tant que fonctionnaires impériaux. Ils n'ont jamais cessé d'agir en tant que soldats de fortune: ils appelaient leurs hommes leurs "fils", ils appelaient toute la compagnie leur "famille." Ils étaient connus par le collectif
hai Alexiai,
le nom de la compagnie venant de l'aîné des frères. Ils se
battaient pour l'empereur, mais ils se battaient surtout pour leur propre compte: une grande dame, Anna Tornikina, leur promettait la moitié des revenus d'un domaine que les Serbes lui ava,ient pris au bas Strymon, s'ils parvenaient à le reconquérir par leurs propres forces. Ils contrôlaient deux passages importants de la Via Egnatia, le gué du Strymon près de Chrysoupolis, et les défilés de Kavalla. Ils ont fondé le monastère du Pantokrator et se sont arrangés pour qu'une partie des revenus du couvent leur soit réservée. Ce fut un état indépendant mais idéologiquement attaché à l'empire, agressif et pieux, semblable dans ses activités et dans son idéologie, aux émirats turcs17. Ils avaient aussi leurs préférences ecclésiastiques. Ils respectaient beaucoup l'évêque de Polystylon Pierre, un voisin, et lui permettaient d'officier dans leur territoire, ce qui était tout à fait contraire au droit canon. Lors du passage du patriarche Kallistos de Christoupolis, en
1363, ils ont même obtenu le transfert de ce prélat à la métropole de
Christoupolis - ce qui était aussi irrégulier. Mais Kallistos est mort à Serrés et son successeur et ennemi, Philothéos, a cassé cette nomination. Pas pour longtemps. Les pressions "des archontes de Christoupolis" ainsi que quelques concessions d'ordre écono mique, ont fait le patriarche changer d'avis et confirmer la nomination de Pierre comme métropolite de Christoupolis. Encore une fois, on a fait plier les règles ecclésiastiques à la volonté politique. Alexis est mort en
1368/9, probablement tué pal' les Turcs à Thasos. Jean réussit à
survivre la défaite chrétienne de la Marica; il a collaboré avec les Vénitiens pour écraser une flottille turque qui se dirigeait contre le Mont Athos. En la citoyenneté vénitienne. En
1373 il demanda et obtint 1384, il s'était retiré au monastère du Pantokrator, où il
mourra peu après. Sa principauté fut engloutie par les Ottomans, qui prirent Serres en
1383, sauf Christoupolis, qui semble avoir gardé un statut particulier jusqu'en 1391
-
un
statut que Jean le grand primicier a sans doute négocié pour sa ville, et qui lui garantis sait un bon degré d'indépendance alors qu'elle restait entre les mains de ses propres habitants. Ceux-ci, peu connus, étaient, semble-t-il, tournés vers la mer et vers les affaires, puisqu'ils continuèrent d'armer leurs propres navires18. Il faut conclure. Les villes19 ont beaucoup grandi à l'époque des Paléologues et devinrent des agglo mérations où les nouvelles activités citadines côtoyaient celles, agricoles et traditionnel les. Or, parmi les citadins distingués, se développent des institutions représentatives, officielles ou officieuses, qui s'occupent aussi d'auto-gouvernement. Que ceux-ci soient des propriétaires terriens, comme les
arislai
partisans de Cantacuzène, ou membres de
cette nouvelle aristocratie des affaires qui apparaît, et qui est, comme en Occident, dépourvue de toute base juridique, ils représentent et gouvernent leur ville dans son ensemble. S'ils ont leur mot à dire au sujet de la nomination d'un
képhalè, c'est peut-être
aussi parce que cette appellation n'était pas un titre officiel (elle ne figure pas dans Ps.-
17 Je crois qu'il faut dh;tinguer le cas "idéologiquement motivé" des Alexioi, cie ceux motivés par opportunisme politique, comme Dobrotica (ODE l, (42). IX P. SCHREINER, Die byzantinischen Kleinchroniken 1. Wien 1975, no. 7,22. III Lj. MAKSIMOVIl!, Charakter der sozial-wirtschaftlichen Struktur der spatbyzantinhwhen Staclt ( 13.-15. Jh.). JOB 31/1 (1981) 149-188 (mise au point avec riche bibliographie).
175
Pour une typologie des villes "séparées" sous les Paléologues Kodinos ni dans les autres listes des
offikia)
et, par conséquent, le choix d'un
képhalè par
des citadins n'allait pas à l'encontre de la liturgie du palais. Les villes du XIVe s. connaissent le développement de nouvelles solidarités et de nouvelles ambitions pure ment citadines, comparables - mais dans un contexte tout autre - à celles que connut l'Europe occidentale du Moyen Age tardif. L'action politique de leurs dirigeants est reconnue par tous, seigneurs locaux ou empereur. Pa,rfois, l'indépendance de la ville résulte du fait qu'elle est bloquée par les Turcs, dont l'avance inéluctable se poursuit au cours du XIVe siècle20. Les rapports entre souverain et "la ville indépendante" varient considérablement d'un cas à l'autre, allant de la concession pure et simple des pleins pouvoirs (à un seigneur féodal, ou à la ville elle-même par l'intermédiaire de son élite) jusqu'à la dépendance administrative directe. Comme en Italie du XIVe s., nous voyons à la périphérie byzan tine des seigneurs locaux qui font tout pour s'approprier les villes, en se créant des partisans parmi les citadins. Mais, dans le contexte byzantin, la bénédiction impériale leur est parfois nécessaire. Sur le plan ecclésiastique, la centralisation semble de rigueur, malgré l'influence que les autorités locales peuvent exercer sur la selection des prélats. Mais l'église de la périphérie peut s'éloigner de la ligne de Constantinople pour arranger les préférences politiques locales et peut même accepter une rupture totale avec le patriarcat. L'unité administrative de l'église est donc contestable et, parfois, contestée, mais ceci ne met point en question l'unité spirituelle et dogmatique. Le bas clergé se trouve souvent divisé selon les divisions politiques de ses ouailles. En somme, il n'y a pas de règles strictes, sauf que la ville prime21• Tout semble résulter d'une approche empirique de la part de gens déchirés entre la réalité et leurs vieilles idéologies, de plus en plus irréalistes. Il est vrai qu'à Byzance, cette évolution prometteuse n'a pas débouché à une nouvelle société. Mais les Byzantins allaient bientôt perdre le contrôle sur leurs destins.
tll E. ZACHARIADOU, 'E<:P�IlEQEÇ èm01tElQEç ylà aùtoôLObtllOIj O1:iç 'EÀÀ11vlXÈÇ 1tOÀElÇ xm:à TOV Ill.' xai lE' alwva.
'A(?UzDVIl 5 (1989) :345-351. 2 1 L "esprit de la ville", surtout à l'époque des Paléologues, est étudié avec finesse mais d'un côté tout autre, par K.-P. MATRCHKE, Bemerkungen zu "Stadtbürgertum" und "stadtbürgerlichem Geist" in Byzanz. Jahrlmch !ür Geschichle des Feudalis1nus 8 (1984) 265-285.
PETER E . PIELER I WIEN
DAS TESTAMENT DES THEODOROS KERAMEAS Theodoros Kerameas errichtete im Jahre 1284 in Thessalonike sein Testamentl. Diese auf dem Totenbett getroffene letztwillige Verfügung des ehemaligen Erzbischofs von Ochrid2 ruft insbesondere im Hinblick auf eine bestimmte Klausel die Aufmerksamkeit des Rechtshistorikers hervor. Sie legt die Einsetzung eines Testamentsvollstreckers nahe und gibt damit einen Hinweis auf die Existenz dieser im byzantinischen Recht nicht häufig greifbaren Figur. Die Erkenntnis, daß in der testamentarischen Erwähnung des Kaisers Michael zusammen mit dem Bruder des Testators die Funktion von Exekutoren des letzten Willens des Theodoros Kerameas steckt, läßt sich freilich nur aus einer genauen sprachlichen Analyse der Testamentsurkunde gewinnen, in deren Rahmen das soziale und historische Umfeld der handelnden Personen mitzuberücksichtigen ist. Die daher nötige Kombination verschiedener wissenschaftlicher Methoden, um in fachüber greifender Zielsetzung zu Erkenntnissen zu gelangen, erlaubt es dem Autor, in dieser Arbeit einen geeigneten Beitrag für die Herbert Hunger gewidmete Festschrift zu erblik ken, da dieser Gelehrte gerade in der methodologischen Vielfalt eine besondere Meister schaft entwickelt hat, die seinen Schülern ein stets leuchtendes Vorbild gewährt. Betrachten wir das Testament zunächst als Ganzes. Die Urkunde führt aus, daß der Testator sein Testament am 12. April 1284 angesichts seines nahen Endes diktiere, zwar körperlich krank, aber durch die Gnade Gottes geistig völlig gesund. Kerameas erwähnt die Anwesenheit einer Reihe von Personen, die auf seine Bitte hin zum Rechtsakt der Testamentserrichtung erschienen seien. Zu diesem Personenkreis zählen einige Bischöfe und höhere Episkopalbeamte der Erzdiözese Thessalonike, aber auch die Brüder des Testators, der Domestikos der westlichen Themen Nikolaos Kerameas, ein Kleriker Theodoros Kerameas und zwei weitere Brüder, Konstantinos und Basileios, sowie Funk tionäre des Klosters 'tfj<; rOQYE:n:rptOOlJ. Dem eigentlichen Testament ist ein gebetsmäßig geäußerter frommer Wunsch für das Wohlergehen der Kaiser vorangestellt. Von diesen Kaisern wird im späteren Verlauf der Urkunde lediglich ein Michael Komnenos Palaio logos namentlich genannt. Die an dieser Stelle nicht genannten Kaiser sind, wie auch die Editoren der Urkunde in ihrem Kommentar:l ausführen, der nicht namentlich genannte Hauptkaiser Andronikos H. und sein im Jahre 1281 zum Mitkaiser erhobener Sohn aus erster Ehe, Michael IX. Nach dem Wunsch für das Wohlergehen der Herrscher wendet sich der Testator wieder seinem Hauptanliegen zu. Er führt aus4, es sei sein heißes Verlangen gewesen, in Thessalonike ein Kloster auf den Namen Jesus Christos Pantody-
I Vgl . P. LE�IERLE A. GUILLOU - N . SVORONOS - D. PAPACHRYSSANTHOU, Actes de Lavra, 1 1 . Paris 1 97 7 , 27-33. 2 In Actes de Lavra I I , 29 wird "ohne Zweifel" angenommen, es handle sich bei Theodoros Kerameas um einen abgesetzten Erzbischof von Thessalonike. Actes de Lavra .IV, Paris 1 982, 205 korrigiert diese Zuweisung auf Ohrid, vgl . PLP, NI'. 92363, sowie G. PRINZING, Eine kanonistische Quelle zur Geschichte Pelagoniens, i n : Cupido legum (herausgeg. von L. BURGMANN - M. TH. FÖGEN A. SCHMINCK). Frankfurtl Main 1 985, 1 84 und N. 1 9 . :1 Actes de Lavra I I , 30. 4 Z. 1 6-22 . -
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178
Peter E. PieleI'
namos zu errichten. Er habe es unternommen, dieses Kloster von Grund auf als neues zu erbauen. Seinen Stiftungsakt motiviert er einer'seits mit dem Gedenken an seine eigene Person und an seine Eltern, andererseits aber auch dS; f!vllf!Oa'Uvov Tmv aytwv ßUGLAEWV �f!mv. Ob mit dieser Erinnerung in der Stiftungsurkunde, die wir nicht kennen, konkrete f!Vllf!Oa'Uvu zugunsten der bei der Errichtung herrschenden Kaiser angeordnet waren, oder ob hier im Testament der Testator bloß unverbindlich eine captatio benevolentiae vollführte, kann nicht beurteilt werden. Jedenfalls sei es ihm nicht gelungen, seine Pläne bezüglich des Klosters zu Ende zu führen und den Bau fertigzustellen. Wegen seiner Krankheit und in Anbetracht der Widrigkeit der Verhältnisse sowie aus wirtschaftlicher Not, habe er es für notwendig gehalten, die endgültige Errichtung und Vollendung des Klosters schutzflehend in die kaiserliche Hand zu legen. N ach dieser Aussage des Testators erwartet man eine Verfügung. Diesem Gedanken entsprechend scheint sie in der folgenden Formulierung zu liegen: "Ev8EV TOL xut avuTl811f!L TUUTllv T0 xQuWL0 xut aytq> f!0'U UMEVTlJ xut ßUGLAEt: xUQ MLXU�A K0f!vllV0 T0 IIUAaLoMyq> xut T0 Tfis; aytus; uu'tOu ßuaLAEtus; a'UvöouAq> f!OL T0 Q1l8EvTL nuvaEßuaTq> aEßuaT0 Ö0f!E(JTtXq> Tmv Ö'U'tLxmv 8Ef!UTWV xut uuwbEAcpq> f!0'U xUQ NLXOAUq> T0 KEQUf!E�5. Wie ist diese Passage des Testaments zu deuten � Da es sich ja um ein Testament handelt, sucht man unwillkürlich zunächst einmal nach einer Erbeinsetzung6. Wenn man das Pronomen TUUTllV (avuTl811f!L) als auf f!OV� bezogen auffaßt, könnte die Formulierung durchaus als eine vielleicht etwas verschwommene Disposition im Sinne der Übertragung des Klosters an die beiden genannten Personen verstanden werden, nämlich an den Kaiser Michael IX. und an den Bruder des Testators, Nikolaos Kerameas. Diese beiden Personen wären dann als Erben des Klosters eingesetzt. Es läge eine Erbeinsetzung auf eine certa res vor, welche zwar dem Gedanken der Universalsukzes sion zuwiderläuft, aber schon im klassischen römischen Recht - dem Willen des Erblas sers entsprechend - als gültig angesehen wurde7. Der nächste Satz der Urkunde8 enthält jedenfalls die Bitte an den Kaiser Michael, für die Vollendung des Klosterbaus zu sorgen, wobei der Bruder des Testators ihm beistehen solle. Die Passage insgesamt9 würde man demgemäß als eine Erbeinsetzung unter der Auflage, für den Klosterausbau zu sorgen, zu verstehen haben. Wenn man die Urkunde jedoch weiter verfolgt, so wirkt der nun folgende Wortlaut der Testamentsurkunde überraschend. Denn die nächsten SätzelO treffen nun weitere Dispositionen über Vermögensbestandteile des Testators, der diese dem Pantodynamos Kloster zuweist. Diese Zuweisung an das Kloster ist zunächst nicht klar, weil die Urkunde mit der Formulierung ev Tij UUTij f!ovij den Ort der Verfügung anzudeuten scheint, nicht jedoch ihren Adressaten. Offenbar handelt es sich aber um eine umgangs sprachliche Ausdrucksweise, die für dS; T�V UUT�V f!ov�v steht, oder um einen Pleonasmus des Ausdrucks, da die Präposition EV nicht mehr für eine Ortsbezeichnung verwendet wird, sondern sinnentleert nur noch den reinen Dativ vertritt. Diese Vermutung wird zur
5
Z. 22-24. Zwar gilt die Erbeinsetzung nicht mehr als ca.p ut ZACHARIA VON LINGENTHAL, Geschichte des griechisch-römischen Rechts, Nachdruck Scientia Aalen 1 955, 1 6 1 , ausführt, nicht mehr wesentlicher Bestandteil des letzten ·Willens. Dennoch wird sie den regelmäßigen Inhalt eines Testaments gebildet haben. 7 Vgl. M. KASER, Das römische Privatrecht, 1. München 2 1 97 1 , 687f. 8 Z. 24: xat öEof!aL ÖOUALX6i� ... 9 Also die Zeilen 22-28 bis zu den Worten 1:cl 1:ij� ÖE�OEW�. 10 Z. 28ff: AU1:0� Ö� U
XWQa
Das Testament des Theodoros Kerameas
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Gewißheit, wenn man die zweite Verfügung in Zeile 3 1 beachtet, wo der Testator mit EU Xm;UAL�lJtUVCü Tij Q1l8dolJ �LOVij den sprachlich völlig korrekten Ausdruck gebraucht. Die Parallelität der Verben acpbl�L und XUTUALfl3tUVCü unterstreicht dieses Verständnis beider Sätze als Verfügungen für das Pantodynamos-Kloster. Somit ergibt sich für die Inter pretation der Urkunde, daß wir erst jetzt beginnend mit diesen beiden Sätzen in " Talll' heit die heredis institutio vor uns haben. Zum Erben des Vermögens des Theodoros Kerameas wird das von ihm gegründete Kloster eingesetzt; eine Disposition, die in Anbetracht des hohen Stellenwerts, den das Kloster im Denken des Testators besitzt, als durchaus naheliegend gelten kann. "Tenn man aber das vom TestatOl' gestiftete Kloster als den Erben zu betrachten hat, verbietet sich der zuvor geäußerte Gedanke an eine Erbeinsetzung des Kaisers Michael zusammen mit dem Bruder des Testators von selbst. Für diese beiden Personen würde auch außer der Belastung mit dem Kloster, das auszubauen ist, schwerlich noch Vermögen übrig bleibenll. Schließlich würde das einzige Vermögen, das den beiden genannten Personen hinterlassen wird, eben das Kloster, sodann als Adressat der Verfügung aufscheinen. Dies ist aber aus logischen Gründen ausgeschlossen, da das Kloster wohl nicht gleichzeitig Subjekt und Objekt der Verfügung sein kann. Hegt man am eingangs erwogenen Verständnis der Zeilen 22-24 aus juristischen und logischen Gründen Bedenken, so sei an die bereits oben geäußerte Schwierigkeit erinnert, die mit avm;i811�L eingeleitete B estimmung des Testaments als verbum disponendi gleich lautend wie acpL1w,L zu verstehen. Es wird daher dieser Satz anders zu interpretieren sein als zunächst vorgeschlagen wurde . 'AvuTi811�L hat im klassischen Griechisch die Bedeu tung "weihen" , hier vielleicht eher "ans Herz legen" , d. 11., daß der Testator dem Kaiser und seinem Bruder "TUUTllV" ans Herz legt. Unter diesem Pronomen kann nun entweder das Kloster als solches aufgefaßt werden, oder, wenn man das Bezugswort des Prono mens enger versteht, die zuvor unmittelbar in der Urkunde aufscheinenden Begriffe ouoTumc:; lmd 3tEQuTCümc:;. Diese Interpretation nimmt in Kauf, daß der mit avuTi811�L beginnende Satz nur besagt, daß Theodoros Kerameas den zuvor geäußerten "Tunsch nochmals aufnimmt. Freilich verpflichtet er dadurch die beiden genannten Personen zu einer Obsorge nicht nur für den Klosterbau im allgemeinen, sondern im Kontext des Testaments wohl auch für die Ausführung aller der Verfügungen, die in diesem letzten "Tillen das Kloster betreffen. Für die 'Vahrnehmung diesel' avu8�xll ist die Einräulllung der ErbensteIlung nicht nötig, sie ist sogar sehr wohl mit den späteren Verfügungen zugunsten des Klosters, durch welche insgesamt das Kloster die ErbensteIlung erhält, in diesem Sinne zu vereinbaren . Der Bruder des Testators und der Kaiser Michael erhalten somit die Funktion von Kuratoren des Testaments, welche sie verpflichtet, den 'Villen des Erblassers zu vollstrecken, nach welchem die dem Kloster zugedachten Vermögens werte zum Ausbau des Klosters verwendet werden sollen. "Tenn man annimmt, daß das Kloster selbst durch seine Organe in der Lage ist, die Aufgaben des Ausbaus mit den zugedachten Mitteln zu besOl'gen, so reduziert sich die Testamentsvollstreckung mögli cherweise auf reale Hilfe bei der Sicherung der genannten Zuwendungen und auf die Kontrolle von deren Verwendung im Sinne des Erblassers. Dies alles gehört zum Aufga benkreis des Vollstreckers eines letzten 'Villens. ZU!' Überprüfung des Ergebnisses, man habe in der avuTi811�L- Passage des Testaments die Einsetzung des Kaisers Michael und des Nikolaos Kerameas zu Testamentsvollstrek kern zu erblicken, scheint es tunlich, die Eignung der Personen für diese Funktion zu
11 Dies würde im W'iderspruch zur sog. Falziclischen Quart Rtehen , also jenem VeI'mögellHteil , der dem Erben jedenfalls llllgeRchmälert zu verbleiben hat. Er beträgt im by,mntiniRchen Recht ein Drittel; vgl . C. E . ZACIIAHIÄ VON LINGENTHAL, a. O. 203.
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Peter E . Pieler
untersuchen. Der bei der Testamentserrichtung anwesendel 2 Domestikos der westlichen Themen Nikolaos Kerameas erfüllt sicherlich alle zur Besorgung der Aufgabe erforderli chen Kriterien. Auch auf einen Kaiser träfe dies zu, freilich unter der Voraussetzung, daß er handlungsfähig ist und im räumlichen Bezug zum Kloster steht. Für die fragliche Zeit ist aber die Anwesenheit Michaels IX. in Thessalonike nicht belegt. Noch mehr Bedenken erweckt aber des Kaisers jugendliches Alter von sieben Jahren1:l, da dieses die Ausübung einer wirkungsvollen Kontrolle nicht erwarten läßt. Sehen wir von der aus der Minderjährigkeit Michaels resultierenden Schwierigkeit zunächst ab und setzen wir uns mit den rechtlichen Konturen des Instituts der Testa mentsvollstreckung in Rom und Byzanz auseinander. Im römischen Recht kommt die Funktion der Kontrolle der Ausführung des letzten Willens des Erblassers in der Regel den Miterben, Vermächtnisnehmern oder auch bloß fideikommissarisch eingesetzten Personen zu. Zachariä v. LingenthaP4 bezeichnet es als vorherrschende Sitte des späteren byzantinischen Rechts, daß der Erblasser besondere Vollstrecker seines letzten Willens ernennt. Sie hießen vorzugsweise Eni1:QonOL und seien zum Unterschied von den vorgenannten aus dem Testament materiell bedachten Perso nen nicht berechtigt, für sich die Falzidische Quart abzuziehen. Die lex Falcidial5 sah nämlich vor, daß die im Testament eingesetzten Personen jedenfalls eine gewisse Portion - in Byzanz ein Drittel - der Erbschaft ungeschmälert lukrieren durften. Da in unserem Testament weder zugunsten des Bruders des Erblassers noch für den Mitkaiser eine materiell begünstigende Verfügung ersichtlich ist, darf man für sie am ehesten die Funktion als EnhQonOL annehmen. Eine solche Bestellung unter Benützung des Aus drucks EnhQonOL liegt im Testament freilich nicht vor. Infolge unserer derzeit noch schlechten Kenntnis des spätbyzantinischen Erbrechts in seiner praktischen Dimension ist es aber für durchaus möglich zu halten, daß die Personen, denen mittels avu8�xY) die Sorge für die Erfüllung einer letztwilligen Verfügung aufgetragen wird, als EnhQonOL des Testaments gelten, auch wenn dieser Ausdruck in der Urkunde nicht gebraucht wird. Der vermutete Zusammenhang zwischen avu'd8y)f,lL und Enb:QonOL erweist sich als begründet, betrachtet man den ersten Satz des c. 7 der Novelle 66 Manuels 1. aus dem Jahre 1166: Dort heißt es: nOAAot 'tmv av8Qomwv Ev wiS; E:7tL'tEAEU'tLoLS; ulJ'tmv öLu'tayf,luOLv EnL'tQ6nous; �youv öLOLxY)'tas; 'tmv nUQ' ulJ'tmv öLOQw8EV'tWV Xu'tuALf,lnavouOLv, xut wlJ'tOLS; avu'tL8EU<JLV 't�v 'tmv nQuYf,la'twv uu'tmv oLxovof,lLuv xut öLoLxY)OLV... 16 Des weiteren beschäftigt sich die Novelle mit der Einsetzung Christi als Erben, welche als Stiftung interpretiert wird. Diese Ausführungen des Gesetzgebers interessieren uns im Zusammenhang mit unserem Testament nicht. Der Text bietet aber ein hinrei chendes Fundament für die Auffassung, daß die avu8�xY) der Verwaltung des letzten Willens den typischen Inhalt der Tätigkeit des EnhQonos; darstellt. Somit ist also eine Person, der der Testator eine Angelegenheit mit dem Wort avml8y)f,lL aufträgt, als EnL 'tQonos; - Testamentsvollstrecker - anzusehen. Das Studium der zitierten gesetzlichen Bestimmung löst auch noch ein weiteres Problem unseres Textes. Am Schluß des Kapitels 7 normiert der Gesetzgeber, daß die Kontrolle der Tätigkeit des Testamentsexekutors - vor allem dann, wenn er in bezug auf die Besorgung einer pia causa ernannt ist - eine Funktion des Kaisers darstellt. Dabei werden für den Fall der persönlichen Verhindertheit des Kaisers Organe namhaft ge macht, welche an seiner Stelle tätig werden sollen. 12
Vgl . die Urkunde Z. 9 . Vgl . Actes d e Lavra IJ, 30. I< A. O. 162ff. Ir. Vgl. oben N . 1 1 IH J . ZEPOS P. ZEPOS, Jus Graecoromanum 1. Athen 1 93 1 , S. 394.
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Das Testament des Theodoros Kerameas
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Fassen wir zusammen: Der Testator hat ein Kloster zum Erben eingesetzt. Die Verwendung des hinterlassenen Vermögens für den Ausbau des Klosters erscheint ihm kontrollbedürftig. Hiefür sollen der Bruder des Testators und Michael IX. als EJthQoJtOL sorgen. Die Nennung des minderjährigen Kaisers ist unter dem Aspekt der Bestimmung, daß für den Kaiser ohnehin Organe tätig werden, nicht mehr suspekt, weil der Organ waltel' hinter der Organfunktion zurücktritt. Die Minderjährigkeit des Kontrollors ver eitelt den Zweck seiner Bestellung nicht, da ohnehin institutionell eine Vertretung des Kaisers vorgesehen ist. Am Rande muß man noch anmerken, daß neben den angeführten Gründen für die Nennung des minderjährigen Kaisers als Testamentsvollstrecker noch ein sehr persönliches Motiv des Theodoros Kerameas für diese Maßnahme existiert. Der Testator hat nämlich mit der Schwierigkeit zu kämpfen, daß nicht unwesentliche Be standteile seines Vermögens durch ein kaiserliches Prostagma Michaels VIII. zugunsten des ßUOLALX6v ßW'uaQLOv beschlagnahmt worden sind17. Aufgrund dieser Sachlage erweist sich die Einsetzung eines Mitkaisers zum Testamentsvollstrecker wohl als geschickter Schachzug, den Hauptkaiser zur Verwirklichung der Bitte zu veranlassen, das beschlag nahmte Vermögen dem Kloster zuzuwenden. Abschließend sei das Ergebnis der Untersuchungen festgehalten. Das Testament des Theodoros Kerameas belegt sowohl die praktische Existenz von Testamentsvollstreckern in spätbyzantinischer Zeit als auch die Anwendung der Novelle 66 Manuels 1., welche die Kontrollfunktion des Kaisers und seines staatlichen Apparats verheißt. Der im Novellentext vorrangig betonte spirituelle Aspekt der Kontrolle - die Ausfüh rung der frommen Absichten des Erblassers ist für dessen Seelenheil wesentlich - bildet wohl nur eines der Motive des Gesetzgebers. Mindestens ebenso wichtig erscheint auch der soziale Aspekt, den die piae causae zugunsten der Bevölkerung erreichen wollen. Die Erfüllung des wohlfahrtlichen Zweckes zu gewährleisten, liegt im Interesse des Staates und provoziert seine Kontl'olltätigkeit aus Eigennutz. Rechtshistorisch ist noch anzu merken, daß sich von den hellenistischen Papyri Ägyptensl8, die eine Testamentsepitro pie der Herrscher dokumentieren, über die fideikommissarische Cura des Augustusl9 und die gegenständlichen Einrichtungen in Byzanz bis hin zur Stiftungskontrolle des moder nen Rechtsstaats20 ein einheitliches Motiv für die staatliche Kontrolle feststellen läßt. Es liegt eben nicht nur in der Sorge um die Pietät dem Verstorbenen gegenüber, sondern auch darin, daß private Wohltätigkeit zum Nutzen des sozialen Friedens auch wirklich ausgeübt werde. Die mit der Wohlfahrtspflege im christlichen Staat primär betraute Kirche scheint offenbar nicht immer diese Kontrollfunktion ausreichend zu gewährlei sten. Ob freilich die staatliche Kontrolle die volle Garantie für die Ausführung des Stifterwillens bietet, möge dahingestellt bleiben.
38-40; vgl . Actes de Lavra 11, 29 . IX H . KRELLER, Erbrechtliche Untersuchungen auf Grund der gräko-ägyptischen Papyrusu l'kunden. Leipzig 1 9 1 9, 375t'. Iit M. K A sER , a. O . 757f. '" VgI. R. \'VELSER, in: P. R UMMEL, Kommentar zum A l lgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch 1. "Vien 21 990, zu § 646 ABGB, Rz 1 6t '. (Seite 720) . 17 Z.
G E R H A RD P O D S K A L S K Y I FR A N K FU RT A M M A I N
ZUR BYZANTINISCHEN MÖNCHSKRITIK: EIN VERGLEICH ZVnSCHEN Z'�TEI ERZBISCHÖFEN VON THESSALONIKE, EUSTATHIOS UND SYMEON Radikale Kritik an Großinstitutionen , sei es am Staat (Monarchie)l oder an der Kirche (Hierarchie), war in Byzanz eher selten, und wo sie sich zeigte (wie z. B. bei den Bogomilen)2, blieb sie zum Scheitern verurteilt. Die politisch-religiöse Fundamental ideologie des oströmischen Reiches überdauerte in ihrem Kernbestand alle Krisen so unbestritten, daß selbst in nachbyzantinischer Zeit apokalyptische Erwartungen auf die "Tiederherstellung des status quo ante noch breite Akzeptanz bis in die Eliten finden konnten. Vielleicht liegt darin der Grund, warum das gewählte Thema - zunächst für den kirchlichen Bereich - bisher kaum aufgegriffen und im Zusammenhang dargestellt wurde. Die Mönchskritik ist dabei nur ein begrenzter Ausschnitt aus dem gesamten Stoffgebiet, zu dessen Bearbeitung mich einige Texte in einer byzantinischen Antho logie, die der Jubilar vor fast vierzig Jahren herausgegeben hat3, angeregt haben. 1.
Zur geschichthchen Entwicklung der Mönchskritik
Die religionsgeschichtliche Schule innerhalb der protestantischen Theologie (R. Reit zenstein u. a.) war um die Jahrhundertwende (nach älteren, weniger systematischen Versuchen) sehr darum bemüht, Askese und Mönchtum im frühen Christentum auf ihm letztlich fremde, jüdische und heidnische Bewegungen zurückzuführen; man übersah dabei leicht den bei aller punktuellen, äußerlichen Ähnlichkeit grundverschiedenen, authentisch aus der Hl. Schrift erhobenen Ansatz der Nachfolge Christi. Eines ist jeden falls sicher: die verbliebene heidnische Elite im 4 . Jahrhundert empfand die christlichen Mönche keineswegs als organische vVeiterentwicklung neuplatonisch oder stoisch inspi rierter, geistlicher Bewegungen . Einige Beispiele dieser zeitlich ersten Mönchskritik mögen das belegen: Der berühmte Rhetor Libanios beschwert sich um 384 bei Kaiser Theodosios 1.: "Diese Schwarzröcke, die mehr essen als die Elephanten und durch ihre Trinkmenge diejenigen ermüden, die ihnen den 'Vein zwischen den Gesängen eingießen ... In Verachtung des geltenden Gesetzes ... reißen sie die Dächer (sc. der Tempel) ein, zerstören die Mauern, stürzen die Statuen herab, die (heidnischen) Priester aber müssen schweigen oder sterben ... Sobald ein Tempel zerstört ist, läuft man zum zweiten, dann zum dritten, usw. "4 (Solche Spontanüberfälle reizten natürlich die heidnische Seite zu I Vgl. F. T1NNEFELll, Kategorien der Kaiserkritik in der byzantinischen Historiographie von Prokop bis Niketas Choniates. M ünchen 1 97 1 (vgl. die konzeptionelle Kritik bei A. MOFFAT, BSI 34 [1 973] 228230, und W. HÜHANDNE R , .lÖB 23 l1 974 J 3241 '. ) ; Ci. PODSKALSKY, Byzantinische Reichseschatologie. München 1 972, bes. 8 1-83 (zu Eusebios von Kaisareia, dessen G leichsetzung "Christliches Römerreich = Gottesreich auf Erden" die Staa ,tsform 2 V gl. die zusammenfassende Darstellung bei H . -CH. P UECH - A, V AILLANT, Le traite contre les Rogomiles de Cosmas le Pretre, Paris 1 945, 21 7-21 9 . - Zum tragischen Scheitel'l1 der BogOlniien vgl . neuerdings die bewußt subjek tive Sicht H . -G. RECKS (Vom Umgang mit Ketzel'l1. München 1 993). " H . HUNGE R , Byzantinische Geisteswelt. Baden-Baden 1 958. • 01 ' . 30,6 (ed. R . FOERSTER , Libanii opera lU. Leipzig 1 906, 9 1 , 1 2-92,5 ) . - Vgl . P . PETIT, Sm la date du " Pro templü;" de Libanius. Byz 21 ( 1 951) 285-309.
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Gerhard Podskalsky
entsprechenden Vergeltungsmaßnahmen auf - bis zur Lynchjustiz an den verantwort lichen Bischöfen: Sozomenos VII 15.) Der Heide kann also an den Mönchen nur Nega tives wahrnehmen, Maßlosigkeit in Ausschweifung und Intoleranz. Der Neuplatoniker Eunapios von Sardes (ca. 345 bis nach 414) stößt sich seinerseits an der gewollten Unbildung der Mönche: ,, (Mönch sein) ist nicht schwer, denn um Mönch zu sein, genügt es, die Erde mit Mänteln und Tuniken aus schmutzigem Braun zu kehren, ein schlechter Mensch zu sein und glaubwürdig zu werden" 5. Der hohe Staatsbeamte Zosimos (unter Theodosios II. /2. Hälfte des 5. Jahrhunderts) sieht wiederum die Staatsräson gefährdet durch die Mönchsscharen, auf die er im Anschluß an die Vertreibung des Erzbischofs Johannes Chrysostomos aus Konstantinopel zu sprechen kommt: ,, (Die Mönche) ver zichten auf die gesetzliche Ehe; sie bilden in Städten und Dörfern kompakte Gruppen von Zölibatären, die zu Nichts nütze sind, weder zum Krieg noch zu einem hilfreichen Staatsdienst. Aber durch zielstrebige Betriebsamkeit haben sie sich einen guten Teil des Landes angeeignet, und - unter dem Vorwand, alles den Armen zu geben - machen sie alle arm" 6. Solche fundamentale Kritik hatte man lange Zeit auch bei Synesios von Kyrene (ca. 370 bis ca. 412) vermutet, wenn er in seinem "Dion" und einem Begleitbrief? zwei Menschengruppen (vVeiß- und Schwarzmäntel) bekämpft; doch dieser gegen seinen "Vil len zum Bischof gewählte Neuplatoniker, der nie dem Mönchsstand angehört hatte, scheint nach neueren Forschungen mit der Ironisierung der beiden Kleidungsstücke esoterische und populistische (kynische) Philosophen (eventuell unter sekundärem Ein schluß einiger Mönche) seines geistigen Umfelds anzuvisieren, die beide seine Verbin dung von Philosophie und Rhetorik abgelehnt hatten8• Andererseits anerkennt er die edlen Absichten der Mönche zu einem reinen Leben der Kontemplation , wenngleich er dessen notwendige Begleiterscheinungen, den Ausschluß vom politischen und gesell schaftlichen Leben und damit vom philosophischen Bildungsideal, aus seiner Sicht nicht gutheißen kann9. Kaiser Julian Apostata (361-363), der sich vergeblich bemühte, das Rad der Welt aufzuhalten bzw. mit gewissen Korrekturen zurückzudrehen, sah sich ebenfalls zu einem differenzierten Urteil über manche kirchlichen Einrichtungen ge zwungen, insofern er deren unverzichtbare Funktion in eigenen Formationen unter neuem Vorzeichen aufrechterhalten wollte (nach Gregorios von Nazianz, 01'. 4, Ill: ayvEu'tY]glu 'tE xut nug{}EVWVU<; xut CjJgoV'tUJ'tY]glU)10. Die christlichen, nach ihm mit Kyni kern vergleichbaren vVanderasketen, die den Pilgerstab der Bildung vorziehen und von erbettelten Almosen leben, hält Julian dagegen in Hinblick auf das Staatswohl für unnützlI.
Co C. MÜLLER, Fragmenta Historicorum Graecorum IV. Paris 1 868, 39, N I' . 55; L . D IN D OR F , Historici Graeci m inores I. Leipzig 1 870, 249, Nr. 55. H Zosimos, Historiae V 22 (278,23-279,6 Bann) . 7 a ) Dion 1Of. (50C-54B) : Synesii Cyrem;iH opuscula, ed. N . TERZAGHI. Rom 1 944, 258-264; b ) Brief 1 54 : Synesii Cyrensis epistulae, ed. A. GARZYA. Rom 1 979, 27 1-277. - Zur traditionellen Interpretation vgl. CH. LACOMBRADE, Synesius de Cyn'me . Hellene et chretien. Paris 1 95 1 , 148; J . BREGMAN, Synesius of Cyrene. Berkeley/Los Angeles - London 1 982 , 1 30 . H Vgl . S. V OLLENWEIDER, Neuplatonische u n d christliche Theologie bei Synesios v o n Kyrene. Göttin gen 1 985, 1 9f. !I Dion 7 (45D) ; vgl. auch den an einen Mönch gerichteten Brief 1 47 ( 258f. GARZYA). In PG 35, 648C. - Vgl. zu diesel' auffälligen ( bewußten oder unbewußten) "Nachahmung" christlicher Institute (kontemplativer und sozial-karitativer Natur) J. LEIPOLDT, Der römische Kaiser Julian in der Religionsgeschichte. Berlin 1 964, 5(}-6 1 (= SB Leipzig, Philal. -hist. Kl. 1 1 0/ 1 ) ; L. GOESSLER , Kaiser Julian der Abtrünnige - Die Briefe. Zürich - Stuttgart 1 97 1 , 1 22f. (Einleitung zu Brief 89) . 11 01'. 7 (ed. F. C. HERTLEIN, Juliani I m p . quae supersunt I . Leipzig 1 885, 29(}-293 ) ; vgl. P. DE LABRIOLLE, La Reaction palenne. Paris 1 942, 4 1 8f.
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Zur byzantinischen Mönchskritik
Es ergäbe aber ein völlig falsches Bild, wenn aufgrund der bisher angeführten Zeug nisse der Eindruck entstünde, Mönchskritik sei nur eine Sache heidnischer bzw. mehr oder weniger kirchenferner Kreise gewesen. Aus der Fülle des Materials können hier selbstverständlich nur exemplarische Zeugnisse herausgegriffen werden. Ein wichtiges, wenn auch nur indirektes Dokument der Mönchskritik sind die drei Bücherl2 des Johannes Chrysostomos (t 407) gegen jene nicht namentlich genannten (Heiden und) Christen, die ihrerseits eine Polemik gegen bestimmte Mönche (Äbte, geistliche Väter) entfacht hatten, weil diese ihre zur Erziehung übergebenen Kinder für das Klosterleben gewonnen hatten. Gelegentlich muß es deshalb sogar zu tätlichen Übergriffen erboster Eltern auf Mönche gekommen sein. Chrysostomos, der diese Schriften noch als (vielleicht junger) Mönch in Antiochien verfaßt haben muß, legt darum stellvertretend einem heidnischen und einem christ lichen Vater die mit keiner anderen Lebenshaltung vergleichbaren Vorzüge des Mönchs lebens darl3. Der große Prediger hat mehrfach als Advokat für das Mönchtum Stellung bezogenl4; gegenüber einem befreundeten Mönch Theodoros, der drauf und dran ist, das Kloster zu verlassen, zu heiraten und weltliche Geschäfte aufzunehmen, vergleicht er obwohl grundsätzlich von der gleichen Vollkommenheitsverpflichtung für Mönch und 'Veltmensch überzeugt - die Position eines Mönchs mit der eines Bergsteigers, der vom ruhigen Gipfel auf das stürmische Meer herabschauen kannl5. Einen entscheidenden Schritt zur Konsolidierung des Mönchtums bedeuteten die Kanones (Nr. 3f. , 7f. , 1 6 , 24) des Konzils von Chalkedon (451 )lü, die auf entsprechende Mißstände bzw. Gesetzeslücken in der Mitte des 5 . Jahrhunderts schließen lassen. Zen trales Reformdesiderat ist die Unterstellung der Klöster unter den Ortsbischof, sowohl für ihren Neuaufbau wie auch ihre permanente Leitung (eine Umfunktionierung von Klostereigentum zu weltlichen Zwecken sollte ausgeschlossen sein); ferner sollen sich die Mönche weltlicher Geschäfte (wie z. B. El'bschaftsangelegenheiten) und Ehrenämter enthalten, keine Sklaven ohne 'Wissen ihrer Herren als Mönche aufnehmen und keinen Militärdienst leisten. Andererseits dürfte das absolute Eheverbot für Mönche und Non nen nur die kirchenrechtliche Bestätigung der bisherigen Praxis gewesen seinl 7. Die Frage nach dem Ausmaß des bischöflichen (Verfügungs-)Rechts über die Klöster bzw. der Exemption (Autonomie) einzelner monastischer Gemeinschaften (Stauropegial klöster/Orden) von diesem Recht ist über das Mittelalter bis in die Neuzeit (CIC/1983) ein immer wieder aufgegriffenes Kontroversthema geblieben. In einem staatlichen Nach tragsgesetz (455) des Kaisers Markianosl8 wird noch ein Sonderfall geregelt: Klöster, die den Anhängern der auf dem 4. Ökumenischen Konzil verurteilten Häretiker Apollinaris
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47, 3 1 9-386. Vgl . zum geistigen Umfeld der Reden CH. BAUR, Der h l . Chrysostomus und seine Zeit I. München 1 929, 94-96. - Eine zusammenfassende Bewertung allel' bisher genannter Autoren findet man bei K. BAUr-; - E . EWIG, Die Reichskiruhe nach Konstantin d. G r . , 1 . Freiburg 1 97:3, 406-409 . I� Vgl. die übrigen Werke i n P G 4 7 . I r. Jean Chrysostome - A Theodore, e d . ,J. DUMORTIER . Paris 1 966, 72, 28-74, 4 1 ( SO 1 1 7 ) . - Zur Gleichheit von Laie und Mönch vor Gott: PG 47, 3 7 1 -374 (III 1 4f. ) . W Vg l . dazu L . UEDINU, Die Kanones von Chalkedon i n ihrer Bedeutung für Mönchtum und Klerus, in: Das Konzil von Chalkedon 1 1 . Würzburg 1 95 3 , 569-676. 17 (J. HARDOUIN ) , Acta. Conciliorum I I . Paris 1 7 1 4 , 601 -6 1 2 . - Die Regelung von Erbschaften ist auch i m Cod. Theodosianus V 3 , 1 (a. 434) Cod. Justinianus 1 3,20, angesprochen; für das Mittelalter vgl. eine Anordnung des Patr. Johannes VIII. Xiphilinos ( 1 067): pa 1 1 9, 760D-76 I B . - Vgl . dazu: B. GRANIe, Die rechtliche Stellung und Organisation der griechischen Klöster nach dem justinianischen Recht . BZ 29 ( 1 929) 6-34; G . BARONE ADESI, Monachesimo ortodosso rl'Oriente e rliritto romano nel Tardo Antiuo. Mailand 1 990, 323-339. IH Cod. Jm\tinia. n us I 5,8,3-4; vgl. BARONE ADER! 343-352 (Text: 344-346 ) , 366-369. 1:1
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und Eutyches zur Abhaltung geheimer Zusammenkünfte dienten, sollen ipso facto den Rechtgläubigen verfallen. Aber nicht nur die Häretiker stellten eine Bedrohung des friedlichen Zusammenlebens dar, sondern auch die religiösen Eiferer - und zwar auf Kosten des bon1l1n p1lbliw1n. So muß ein Gesetz des Nachfolgers (Leon 1. /459) eine Folgeerscheinung jenes auswuchernden Reliquienkultes, wie wir ihn später im \�Testen nur noch in der Karolingerepoche oder in den Jahrhunderten nach der Reformation kennen, eindämmen, indem den Mönchen untersagt wird, in öffentlichen Gebäuden oder auf Plätzen (quae 'Oel ael p1lbl1:cas ca1lsas 'Oel ael pop1ll1: oblecfamenta constr1lcla sunt) das Kreuz oder Märtyrerreliquien aufzustellen (und so diese Räumlichkeiten für die Kirche in Beschlag zu nehmen)HI. Ein anonymer Dialog IIEQL rcoAl'tlXfj<; Em(Jl�l-tll<; aus der Zeit Justinians 1. (vor 5321) beklagt, daß dem Staat durch letztlich unwürdige Mönchskandidaten viele nützliche Diener in Heer und Landwirtschaft entgehen, welche durch ihre Löhne die der Kirche geschuldete Steuerlast senken könnten�l). Diese kritische Stimme verleiht wohl der Tat sache Ausdruck, daß Byzanz seit dem 5. Jahrhundert sowohl in der Hauptstadt wie in der weiteren Umgebung (Bithynischer Olymp) einen sprunghaften Anstieg der Kloster gründungen und damit deren wachsenden Landbesitz (Ende des 7. Jahrhunderts ein Drittel des bebauten Landes) erlebt hat21• So erklärt sich, daß Kaiser J ustinian 1. (527565) sich genötigt sah, durch ein Bündel von Gesetzesnovellen dieser Entwicklung Rechnung zu tragen22; die einschneidendste Neuregelung ist in Novelle 133 enthalten, insofern in Zukunft Klöster immer nach dem Modell eines Koinobions (Lavra) unter Führung eines Abtes strukturiert sein sollten; etwaige Hesychasten (Eremiten) mußten jetzt unbedingt im Klosterbezirk wohnen. �Wie man aus der spät- und nachbyzantini schen Geschichte weiß, war das Problem der "Einzelgänger" (später: Idiorhythmiker) damit nicht ein für allemal gelöst�:l. Schließlich hat auch das Konzil "in Trullo" (Qui nisextum: 691/92) in einigen Kanones ( Nrr. 24, 40-47 , 49)24 noch offene Fragen entschie den bzw. neu eingeschärft: so z. B. ein Mindesteintrittsalter von zehn Jahren, eine drei bis vierjährige Probezeit vor der endgültigen Aufnahme, eine strenge Trennung von Frauen- und Männerklöstern (unter Ausschluß von Übernachtungen des jeweils anderen Geschlechtes). 111
Cod. J ustinianus I 3,26. '" A. MAI, Script. veto nova collectio I I . Rom 1 827, 59(}--609; verb . Neued . : C. M . MAZZUCCHI, Memte patricii CUlU Thoma mferendario De scientia politica dialogus. Mailand 1 982 (Autorenkorr. : Aev/l.m 58 (I 984J 59f.) - Vgl. dazu A. FOTIOU, Recl'lIitment Shortages in Sixth-Century Byzantium. Byz 58 (1988) ß5-77. - W·o Mönche ungesetzliche Dinge tun, wie Beteiligungen an Tumulten, unrechtmäßiger Einsatz für gesetzlich Verurteilte usw . , sieht der römische Staat drei Maßnahmen vor: a) Zwangseinberufung zum Militär; b) Verbannung in die Einöde - Aufenthaltsverbot in Städten; c) Verschärfte Auf:>icht der Bischöfe : Cod. Theodosianus XII I,ß3; X V I 3, 1 ; I X 40, 1 ß (aus den Jahren : 373('1), 390, 398) . I m b y z . Hoch- und Spätmittelalter fehlen auch nicht 'Warnungen, vor allem an Frauen mit Klosterabsichten , sich damit auf keinen Fall den häuslichen Pflichten, wie der Erziehung kleiner Kineier, zu entziehen: a) Brief des Patr. Germanus 11. ( 1 222-1240) an eine Witwe: A. PAPADOPULOS-KERAMELTK, 'Avat..EKw lEQoa. otaxuot... 1. St. Peters bUI'g 1 891 , 4651'. ; b) Patr. Philotheos Kokkinos ( 1 3153/154; 1:3fi4-1 376), Enkomion auf Gregorios Palam a s: p a 1 15 1 , 558CD . 21 G. DAuRoN, Les moines et la ville: le monachisme a Constantinople j usqu 'au concile de Chalcerloine (415 1 ) . '1'M 4 ( HI70) 229-276; P. CHARANIK, The Monk as an Element in Byzantine Sodet,)'. DOP 25 ( 1 97 1 ), ßI-84. " Gemeint sind die Novellen 5 (a. 535) , 7ß (a . .538), 79 (a. 539) , 1 23 (cap. 331'. ; a. 546) und 1 33 (a. 1539 ) . ;:1 Vgl. dazu das energische, aber wirkungslose Chrysobull Kaiser Manuels I l . ( 1 391-1425) allR dem Jahre 1 40ß: PH. MEYER, Die HauptUI'kullden für die Geschichte der Athosklöster. Leipzig 1 894 (Nachdl'. Am8terdam HI(5), 203-210 ; E. AMAND DE MENDlETA, Mount Athos. Berlin - A msten};tm 1 972, 1 07f. N ( HARDOU lN ) , Acta (s. Anm. 1 7 ) , l ßß9, l ß76- l ß80; G. A. RHALLER - M . POTLEK, Luv"Wyt.la TWV 1'tElwv xal lEQWV xavovOlV 11. A then 1 852 (NacheIr. ehd. 1 966) , 2 7 1 -273, 397-4HJ, 42:3[. (mit den Kommentaren eier KanoniHten ZonaraR, 'rh. Balsamon, Aristenoll) .
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Zur byzantinüHJhen Mönclmkritik
Eine Epoche nicht nur der (aufbauenden oder destruktiven) Mönchskritik, sondern mindestens phasenweise - der Mönchsverfolgung brachte der Bilderstreit (viele Einzel heiten können hier übergangen werden). 'iVie Johannes von Damaskus berichtet, hatte der Ikonoklastenkaiser Konstantinos V. (741-775) den Mönchshabit als "OXOl:tw; oxii�ta"25 bezeichnet; weil er alle gottgeweihten Männer und Frauen wegen ihrer resisten ten Bilderverehrung für Götzendiener hielt, ließ er folgerichtig ihre Gewänder verbren nen und die klaustrierten Jungfrauen Zwangsehen schließen. Hinzu kam die Vertreibung vieler Mönche aus ihren Klöstern in Konstantinopel und auf dem Bithynischen Olymp sowie teilweise deren völlige Zerstörung2ß. Der Gegenpol zu diesem grausamen Ikonokla stenkaiser ist Abt Theodoros (759-826) vom Studios-Kloster in der Hauptstadt, der eine gewisse Dekadenz des zeitgenössischen Mönchtums bereitwillig zugab27, dagegen aber seinen entschiedenen Reformkurs (R,ückkehr zur Lebensform der frühen Mönchs- und Kirchenväter; ab 798) - unterbrochen durch zweimaliges Exil - einleitete. Ansatzpunkte zur Erneuerung des monastischen Lebens sollten die ursprüngliche Armut und ange strengte Handarbeit sein28; die Kontrolle der Durchführung dieses Alltagsprogramms oblag verschiedenen , hierarchisch bestimmten Aufsehern29. Regelübertretungen sollten durch vier in einer Art von Poenitentiale festgelegten Epitimien (Exkommunikation, Xerophagie, Abseitsstehen im Refektor und Metanien) gesühnt werden30. Theodoros Studites, der die Mönchsweihe zu den sechs "Mysterien" aus apostolischer Überlieferung zählt:ll , relativiert (erstmalig?) auch den Unterschied zwischen den Vollkommenheits stufen des Mönchsstandes (fllXQOV - �tEya OXiifla), da es letztlich nur e1:n Ha,bit wie auch nm eine Taufe gebe32. Der unbefriedigende Zustand der überflüssigen, ja anstößigen Zweiteilung der einen Berufung wurde später nochmals im Zeitalter des Palamismus aufgegriffen:J3• In den Bereich der Mönchskritik gehört auch - stellvertretend für viele ähnliche Auseinandersetzungen zuvor und hernaeh - der Streit zwischen der Mönehspartei um Patriarch Ignatios und dem Humanistenkreis um seinen Kontrahenten Photios, der sich im Laufe der Konstantinopler Synode von 869/70 um die Rolle der E�W oocpta in der zr,
Ep. ad Theophilum 1mp . 13 (PG 95, 361B). Kurze ResunHls dieser Verfolgung geben J. LEROY, La refol'lne Rturlite, in: Il monachesimo orientale. Rom 1988, 185f. ;11'1. F. A UZEI'Y, La place des moines a Nicee TI (787). Byz 58 (1988) 5-21, hier 7; V. RUliUIERI , Byzantine ReligiouR A rchitecture (582-867). Rom 1991, 85-91. - V gl. ltuch die Hinweise der K anonisten : R HALLER - POTLER 11 658-662. " LEROY 187f., 192f. (unnötiger LuxuR in der K leidung) . z" Ebd . 193-196; vgl . auch E. H ERMAN, Die Regelung der Armut in den byzant.inischen Klöstel'l1 . OCP 7 (1941) 415-421. Zil L ER OY 201. :111 Ebd. 210-212. - Erwähnt sei hier auch noch das auf Theodors Onkel, Abt Platon (t 814: vgl . G. MATHON, Platon, in: Catholicisme XI. Pm'iR 1988, 490f.), zurückgehende Verbot zur Haltung weiblicher Tiere im K loster (samt der dazu notwendigen Dienerschaft), das später von den A thosmönchen ü hel'l1om men wUl'de: P. J . PAIWOIRE, Une loi monastique de St. Platon. BZ 8 (1899) 98-101. - Beschwerden übel' Zuwiderha ndlungen (besonders die Einschleusung weiblicher Hirten(Vlachen in j'l'lännerkleidel'l1) begegnen uns in späteren Athm;\1erichten: MEYER , Haupturkunden (R. A n m . 23), 163-184 (Kommentar : ebd . , :36-47); AMAND DE M EN llIETA 79-81. :11 Ep. 489 (ed . G. FATounos, Theodori Studitae epiRtulae l l . Berlin - New YOl'k 1992, 720,12-21). :12 Ep. 10 (I 33,4ß-49 1<'ATounoR). Ses origincs - ses r1eveloppcments - sa signification. Izv./ta. balg. isto/'. druz. 16/18 (1940) 323-332 ( FestschI'. P. Nikov); DEn::;., De monachieo statu iuxta disciplinam byzantinal 1 1. Rom HJ42, 82-86 (NI'. 10). - D ie unterste St.ufe des !\o[önchtUJl18, das sog. Rasophorat, wal ' in seiner Berechtigung und Ausdehnung noch umstrittener als das zweigeteilte Schema. :1:1 Vgl . ein entsprechendes Schreiben des Gregorim; Palamas: P. J. HATLIE, The AnRwer to Paul ARen of GregOl'Y Palamm;: a Fourteenth CentUl'Y Apology for the One, Grand anll Angelic Schema . 81. Vlad . l'heol. Qual·l. 33 (1989) 35-51 (Ed.(engl . Ü bers . : 4ß-51). 2(;
=
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Gerhal'll Podskalsky
Theologie entfachte, worüber uns Anastasius Bibliothecarius berichtet34. Photios selbst griff einmal (859-867) in einen Streit eines Klosters auf dem Bithynischen Olymp ein, als die dortigen Mönche sich einem von ihnen selbst gewählten Abt nicht unterwerfen wollten35. Der schon als zuverlässiger Gewährsmann für die bogomilische Kritik an der kirchlichen Hierarchie (einschließlich der Mönche) zitierte bulgarische Priester Kozma (2. Hälfte des 10. Jahrhunderts) gibt im gleichen Traktat auch einen Anstoß zur Erneue rung seiner Landeskirche und überzieht in diesem Kontext selbst die Mönche seiner Umgebung mit herber Kritik: Ohne ein negatives Pauschalurteil zu fällen, geht er mit dem offenbar ziellosen 'Vanderleben einiger Mönche sowie deren äußerem oder innerem Verrat an ihrer Berufung (u. a. durch verantwortungsloses Verlassen von Frau und Kindern, durch Unmäßigkeit im Essen) hart ins Gericht:1fi• Auch Symeon der Neue Theologe (949-1022), den man im strengen Sinne nicht zu den monastischen Reformern rechnen kann, da seine Spiritualität ganz auf die individuelle Innerlichkeit (sinnlich erfahrbare Schau des göttlichen Lichts und zweite Bekehrung) zentriert war, tadelte die auf äußere Ehren und Privilegien gegen die Regel abzielende Geltungssucht seiner Mönche37. 'Ver noch von Leidenschaften, Geldgier und Ruhmsucht beherrscht werde, sei noch kein Mönch, sondern stehe unter der Herrschaft Satans, von der er sich durch Gebet, Fasten und andere Abtötungen befreien müsse38. Ähnliche Mahnungen findet man auch bei dem Schüler und Sekretär Symeons, Niketas Stethatos (KEcpuAata JtQax1:txu 74). Der Polyhistor Michael Psellos (1018-1O78?), der selbst nur etwa ein Jahr - durch die politischen Umstände gezwungen - als Mönch auf dem Bithynischen Olymp gelebt hat, stellt in seiner Chronographie Kaiser Michael IV. (1034-1041), der das Mönchsgewand angelegt hatte, aber offenbar zuvor ein öffentlicher Trunkenbold war, als reinen Komödi anten dar, der kontinuierlich gegen Buchstaben und Geist der Klostervorschriften ver stieß; erst unmittelbar vor seinem Tode sei er zur heilsamen Reue und Besinnung gekom men39• Mit diesem Sonderfall ist zugleich die lange Reihe der frommen, resignierten bzw. durch Usurpatoren zu Abdankung und Klostereintritt gezwungenen Kaiser und Kaiserin nen sowie weiterer Angehöriger der Herrscherfamilien angesprochen, die z. T. naheliegen den Anlaß zu Kritik und Sarkasmus bot40. Psellos hinterließ auch noch eine Satire auf den Alkoholiker-Mönch Jakob, in der er die liturgische Form des Kanons parodiert41. Eine andere literarische Gattung, aus der man die Gefahr konkreter Mißstände in ganz bestimmten Klöstern ablesen kann, sind die Klostertypika. So muß das Athostypi-
H
Octava synodus, praef. : MANSI X V I , 6A . Photii Patr. Constantinopolitani Epistulae et Amphilochia I , e d . B . LAouRDAs - L . G . WESTERINK. Leipzig 1983, 77 (ep . 27/a. 859/867). :1<1 M. G. P OPRu2ENKO, Kozma Presviter, bolgarRkij pisatel' X v . Sofia 1936, 49-58; dt. Übers. (Auszü ) ge : D. PETKANOVA, "Quellen reinen Wassers . . . " Berlin 1979, 6:�-66; frz. Übers . : PUE CH - VAILLANT (s. Anm. 2), 99-105. - Fast die gleiche Position findet man auch noch im 15. Jahrhundert bei Dimitär Kantalmzin vor (Sendschreiben an den Mönch Isaja) : A . - E . TAcHIAos, Nouvelles considerations sur I 'ceuvre litteraire de Demetrius Cantacuzime. OyrWornelh. 1 (1971) 166-181. :17 01'. 32: PG 120, 483C--484A. :1" 01'. 17: ebd. 392BC. - E twa aus derselben Zeit stamm t eine Radikalkritik am Charistikariat (ca. 1085/1092): P. GAUTIER, Requisitoire du patriarche Jean d'Antioche contre le charisticariat. REB 33 (1975) :Ir.
77-132. :m
E. RENAULD, Michel Psellos - Chronographie. Paris 1926, 60f. (Bel . 4, NI'. X I V ) , 83-85 (eb d . , N I' . LII-
LV) .
411 R. GUILLAND hat die Liste solcher " kaiserlicher Mönche" (oft erst kurz vor ihrem Tode) zusammen gestellt: Etudes byzantines. Paris 1959, 33-51 (Les empereurs de Bycance et I 'attrait du monastere) (zuvor schon griech . in EEBS 21 [1951] 215-234). - Vgl . auch W. BRÜCKNER, Sterben im Mönchsgewand, in: Kontakte und Grenzen. FestschI'. G . Heilfurth zum 60. Geburtstag. Göttingen 1969, 259-277, hier 259f., 266. 41 K . N . SATHAR, Mw. ßLßA. V . Paris 1876 (NachcIr. Athen 1972), 177-181; vgl. dazu H. EIDENEIER, Spanos. Berlin - New York 1977, 52-55.
Zur byzantinischen Mönchskritik
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kon (1045) des Kaisers Konstantinos IX. Monomachos das Verbot, Eunuchen und Kinder in die Klöster aufzunehmen, in Erinnerung rufen; ein weiteres Ärgernis war mit der wachsenden Zahl von Kuhherden auf dem h1. Berg entstanden; endlich schadeten übertriebener Handel und Günstlingswirtschaft dem geistlichen Leben der Klöster USW.42 In gleicher Intention untersagt das Petritzos-Typikon des Gregorios Pakurianos (1083) allen Mönchen die Aufbewahrung privaten Besitzes bzw. privater Essensvorräte in der Zelle4:J, während z. B. Pachomios seinen Mönchen am Ausgang des Refektors Gebäck zum individuellen Verzehr ausgeteilt hatte44. Bei spontaner Suche nach Mönchskritik würde jeder sicher zuerst an die Satire denken; diese hat ihren (in Sprache und Inhalt) "klassischen" Ausdruck bei Theodoros Prodromos (ca. 1100-1156/58 bzw. 1170) und dem rätselhaften Bettelpoeten Ptochopro dromos (12. Jahrhundert?) gefunden. In einem persiflierenden Spottgedicht auf die Mäuse45 wird z. B. die quasi religiöse Ehrfurcht des Byzantiners vor dem Träger eines Mönchshabits ins Lächerliche gezogen. W'enn der Mäuseabt im Profeßgewand ([tEYU axi\[tu) aus seiner Zelle ( = Mauseloch) hervorgetreten wäre, hätte sich die Katze erwei chen lassen und ihm das Leben geschenkt; so muß sie ihn gnadenlos fressen. Denn der Mäuseabt sei ein Lügner, da er ein Fasten vortäusche, in Wirklichkeit aber gefräßig sei; ferner ein sinnloser Schwätzer, der Psalmenverse aus ihrem Kontext reiße und willkür lich aneinanderreihe, und schließlich ein hinterhältiger Typ, der die Katze überlisten wolle. Für ihn sei der Tod nur der verdiente Lohn für die geheuchelten Gebete. In der vierten Satire des Ptochoprodromos46 haben wir das (an den Kaiser gerichtete) Klagelied eines mißmutigen Mönches vor uns, der sich über die ungerechten Essensprivilegien des Abtes und bestimmter Mönche aus der Oberschicht gegenüber den armseligen Bettelbrü dem im (zeitweise bulgarischen?) Kloster Philotheou beschwert, deren Leben nur aus Pflichten besteht, ohne je die verdiente menschliche Anerkennung zu finden. Wer auf mucke, werde entweder in ein anderes Kloster versetzt oder gar entlassen. "vVenn ich betrachte ... von jenen (Äbten) all die Taten, gerate ich ganz außer mir und martre nur die Sinne und falle in Hoffnungslosigkeit in all meiner Verzweiflung"47. Kommen wir noch einmal zurück auf das Kirchenrecht. Theodoros Balsamon (t nach 1185) erläutert in einem langen, alle Eventualitäten einschließenden Kommentar das Armutsgelübde der Mönche48; ebenso liegt ihm auch die unbedingte Keuschheit der aus dem Mönchsstand hervorgegangenen Bischöfe am Herzen49. Dies sind nur zwei Beispiele H M EYER , Hauptul'kunden (s. Anm . 23), 151-162 (Ed. ) , bes. 154-158 (Kommentar: ebel. 36-38); AMAND DE MENDIETA 76-78. 4:1 S. G. KAUCHTSCHIRCHVILI, Georgica V . Tiflis 1963, 104,1{}-14; P. GAUTIER , Le typikon du sebaste Gregoire Pakourianos. REB 42 (1984) 25,77-80. 44 Vgl . H . BACHT, Das Vermächtnis des Ursprungs I. Würzburg 1972, 237, Anm . 80. 4" J . F. B OISSONADE, Anecelota graeca 1. Pari,; 1829 (Nachdr. 1962),429-435; ygl. dazu H. H UNGER , Der byzantinische Katz-Mäusekrieg. Graz - Wien - Köln 1968, 59f.; M. ANGOLD, Monastic satire ancl Eyergetine monastic tradition in the twelfth centmy, i n : The Theotokos Eyergetis ancl eleyenth-century monasticism (ed. i'l'l. MULLET - A. KIRBY ) . Belfast 1994, 86-102. 411 H . EIDENEIER (Hg. ) , Ptochoproelromos. Köln 1991, 139-175 (griech . Tex t) , 199-217 (dt. Ü bers . ) (ygl. dazu kri t . : \IV . HORANDNER , Autor oder Genus? Diskussionsbeiträge z u r "Proelromischen Frage" aus gegebenem Anlaß. BSl 54 [19931 314-324); HUNGER, Byz. Geisteswelt (s. Anm. 3), 140-144 (Auszüge ) ; E . JEANSELME - L . OE CONOMOR, La satire contra les Higoum{mes. Byz 1 (1924) 317-339 (321-339: frz . Übers. ) . Vgl. H .-G . BECK, Geschichte eier byzantinischen Volksliteratur. München 1971, 102 (unelI76). 47 Ebel. (Verse 42-44). 4" Kommentar zu Kan . 6 ( I .jII. Ö kumen. Synoele): PG 137, 1033B-I040A; RHALLES - P OTLES, Luv-taYfla II 669-673. 4!1 Kommentar zu Kan . 12 des Trullanum: PG 137, 556A-C; RHALLES - P OTLES II 332. - V gl. elazu auch eine Bemerkung bei Josephos Bryennios (Mitte 14. Jahrhundert) : L. OECONOMOS, L'etat intellectuel et moral eies Byzantins vers le milieu du X IV' s. d'apres un page de Joseph BryennioH, in: Mel. Ch. Diehl, I. Paris 1930, 225-233, hier 227,8f.
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für eine Unzahl ähnlicher Entscheidungen, deren Formulierung sicher nicht erdachten, sondern erfahrenen Verfehlungen entsprungen ist. Mit diesen blitzlichtartigen Bildausschnitten aus dem noch wenig erforschten Halb dunkel der Mönchskritik kommen wir zu den beiden Gestalten, die als Erzbischöfe von Thessalonike erneut auf eindringliche, wenn auch grundverschiedene '�leise Gravamina ihrer Zeit benannt und angeprangert haben.
2.
Mönchskritik bei Eustathl:OS 'und SY'II/,eon, Erzbischöfe von Thesscdonike
'�ler war Eustathios von Thessalonike, und welchen Platz nimmt seine ausführliche Mönchskritik in seinem Gesamtwerk ein? Zwar ist ein Großteil seiner opuscula schon im 19. Jahrhundert veröffentlicht worden50, aber über sein Leben kennen wir viele Einzel heiten erst seit den Forschungen der französischen Assumptionisten , A. P. Kazdans und vor allem P. '�lirths in den letzten 40 Jahren51. Eustathios wurde zwischen 1106 und 1 1 15 in Konstantinopel geboren, wurde Mönch im Euphemia-Kloster und später Diakon an der Hagia Sophia (das Amt war mit einer Pfründe verbunden); als solcher hatte er auch das Amt des ,,�tata'twQ/öLöaaxaAo<; 'tmv Q11'tOQWV" inne. Am 6. Dezember 1174 wird er zum Metropoliten von Myra bestimmt, aber noch vor seiner "leihe (wohl Anfang 1175) umdestiniert zum Erzbischof von Thessalonike. Am 24. August 1185 kommt es zur Eroberung und Plünderung der Stadt durch die Normannen, die durch den z. T. erfolg reichen Einsatz des besorgten Oberhirten milder ausfallen als zunächst befürchtet. Im Frühjahr des Jahres 1191 muß Eustathios wegen interner "Tiderstände und Sclnvierig keiten die Stadt für einige Monate verlassen und in Konstantinopel Zuflucht suchen. Nach der vom Volk gewünschten Rückkehr verlaufen die letzten Lebensjahre in ruhigen Bahnen; als Todesjahr kommt die Zeit zwischen 1 195 und 1198/99 in Frage. Eustathios war eng befreundet mit Kaiser Manuel 1. Komnenos (t 1180), auf den er auch die Grabrede hielt, während ihm selbst seine Schüler und Freunde, Metropolit Michael Choniates von Athen und Metropolit Euthymios Malakes von Neopatrai, diese Ehre erwiesen. Eustathios war ein hochgebildeter und zugleich tiefreligiöser Mensch, vielleicht der größte byzantinische Gelehrte seines Jahrhunderts und gleichzeitig ein - wenn auch wohl nie offiziell kanonisierter - Heiliger·'i2; seine literarische Bildung zeigt sich in den zahllosen Zitaten und Anspielungen aus der klassischen Literatur in ihrer ganzen Breite, aber ebenso aus der Hl. Schrift und den Kirchenvätern . So gebraucht er sowohl in seiner
'"' G . STALLBAUM, Eustathii Archiepiseopi The��alonicem;is commen tarii ad Homm'i Odysseam , ad fldem exempli Romani editi,
1-I I .
Leipzig 1825/26; TH . L. F. TAFEL, Eu�tathii metl'Opolitae Thessaloni censi�
0p lIsclIla . Frankfurt/Main 1832 (Nachdr. Amsterdam
19(4); PO 135, 517- 1 060; PO 1 :3ß, 9-764; 1 245-1334; W . 18fl2, 1-125 (sechs polit. Rede n ) . r. 1 J . DAR RouzEs, Eu�tathe cle Thessalonique, i n : Diet. d e Spirit/wüte I V . Paris H J6 I , 17 12-1714; DEBfi . , Des muvres pe,'dlles d 'ElIstathe d e Thessalonique. REB 21 ( H)(i:3) 232-231); V . GBUMEL, Sur l a fui t e e t l e !'Btom de l 'archeveque Ellstathe de Thessalonique . REB 20 ( l!)112) 221-224; V. LAUBENT, Kataphlol'OH patronyme RUppose du metropolite de Thessalonique Eustathe. REB 20 ( 1 9ß2) 218-221 ; A . P. KAZDAN, Neizdannye socinenija Evstaflja Soll1llRkago v Ef;lwrial'skoj I'Ukopisi Y -Il-IO, in : P . WIRTH ( H g . ) , Polycluonion (Festsehr. F. Dölger ) . Heidelberg 1966, 3:31)-344; DEllK . , Vizantijskij p u blicist X I I v . EvstafIj Solunski j . V V 27 ( l !)67) 87lOß; 28 (1968) 110-84; 29 (19I1fl) 177-H)I); H . HUNCEB, Die hochspra c hliche pI'Ofane Literatur dcr Byzantiner I. München 1978, 4211-42fl; II ():3-ß7 ; P. WIRTR, Eustathiana. Gesammelte Aufsätze zu Lehen und 'Werk des Metropoliten ElIstathioR von Thessalonike. A m sterclam 1980. Zum früheren Kenntnisst.and vgl. L. PETI'!', Les eveques cle Thessalonique. EO 5 ( HJOl /02) 29f . (NI'. 40); L. CO RN , Eustathios, i n : R.E VI ( I BOB) 141)2-1489; H . HUNnER , Die Normannen i n Thessalonike. Graz - 'Vien - Köln 1955, 5-13. r.� HUNGER , Normannen 8; vgl . ferner das Attribut des "Thaumatmgos" in einer Lobrede (Kateehese 19) deR Michael Choniates: NE W (19 W) 3() 1. RE(;EL, Fontes rerum byzantinarum
I/ I .
S t . Petersburg
-
Zur byzantinischen Mönchskritik
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Mönchskritik wie auch in seinem Bericht über die Eroberung seiner Bischofsstadt durch die Normannen das seit Basileios d. GI'. berühmte Bild der sammelnden "Biene"5:1. Leider sind die bisherigen Editionen seiner philologischen, rhetorischen, homiletischen und historischen '�Terke nicht mit dem notwendigen Quellenapparat versehen. Hinzu kommt sein einhellig gerühmter, am klassischen Muster geübter Stil"4. Abgesehen von seinen Kommentaren zur klassischen griechischen Literatur und seinen Briefen durchzieht das Programm einer religiösen Erneuerung der ihm anvertrau ten Stadt und ihrer christlichen Gemeinde fast alle seine Schriften55; selbst das engere Thema der Mönchskritik ist in mehreren 'Verken angesprochen . Im Mittelpunkt steht aber die wohl nach 1180 (Tod Kaiser Manuels) verfaßte 'EntoxE�Jl(; ßtou �toVaXLxoiJ Enl öLOQfhboEL '[wv nEQl alJLov"ll. Das '�Terk ist schon mehrfach in der Sekundärliteratur vorgestellt und besprochen worden"7, wobei aber die erste und ausführlichste Darstel lung und Bewertung des Russen Ivan Sokolov bisher kaum beachtet wurde. Diese verbindet die schonungslose "Tiedergabe der Mönchskritik zudem mit einer positiven "Türdigung des byzantinischen Mönchtums, dessen Verdienste der russische Kirchen historiker auf folgenden Gebieten als erwiesen betrachtet: Kopieren von Handschriften, Aufbau von Bibliotheken, Einrichtung von Schulen (abgesehen von der späten Vulgaris Akademie [Athonias] meist nur Grall1matikschulen), Unterweisung in Dogma und Mo ral, Mission, '�Terke der Barmherzigkeit (für Arme, Kranke, '�Taisen und Pilger), geistli che Beratung und Leitung (von Laien), Beitrag zur Literatur (z. B. Symeon der Neue Theologe), Gesellschaftskritik. vVeder diese Positiva, die freilich nach Ort und Zeit ungleich verteilt waren, noch auch die Unterschiede in der Strenge der Disziplin (z. B. Fasten) zwischen den Athosklöstern und den Niederlassungen in den Großstädten (Kon stantinopel, Thessalonike) darf man übersehen, wenn die Beurteilung des byzantinischen Mönchtums gerecht ausfallen soll. Aber kommen wir zurück zur Mönchskritik bei Eustathios, bei der treffender, zuwei len humorvoller Tadel den Aufruf zur Vollkommenheit zu übertönen scheint (vgI. jedoch die "Definitionen" des Mönchslebens: NI'. 1, 10, 17, 142, 148). Eustathios macht unter den Mönchen viele in ihrem Beruf (Handwerk) gescheiterte Existenzen aus, die im Kloster ein leichtes Leben suchen und natürlich auch anderen, neuen Kandidaten diesen "einfachen 'Veg zum Heil" vorgaukeln (NI'. 38, 121) . Mönche treiben sich den ganzen Tag auf den öffentlichen Plätzen der Städte herum, während sie sich dem Studium
,,:1 TA FEL, Eustathii (s. Anm. 50) 249 (NI'. 1 4:3); 272 (N I'. 1 1). Vgl. dazu P. \VIRTH, Untersuchungen zur byzantinischen Rhetorik des 12. ,} ahrhunderts, mit heRon derer Berücksichtigung der Schriften des Erzbischofs EllRtathios von TheRRalonike. M ünchen 1960 (1I'Ischl' . ; dort weitere Lit. ) (krit. Rez . : ,J . DARRouzft:;, REB 1 8 [IU60J 26:3f). "Co Vgl. A. NEANlJER, Charakterü;tik des Eustathios von Thessalonich in seiner reformatorischen Rich tung. Phi/al. '/1, . his!. A bh. A kae!. Bulin 184 1 , H7-7U (mir nicht zugänglich ) ; P . WI RTH, DaR religiöse Leben in Thessalonike unter dem Episkopat des EllRtathios im Urteil von Zeitgenossen. 08!kirchl. SIlle!. H (I(60) 29:U. ",; TAFEL, EURtathii 214-2(i7; dt. Ü bers . : DER N . , Betrachtungen ü bel' den Mönchsstal1ll, zur Bessel'Ung Reiner Mitglieder, in : Betrachtungen ü bel' den Mönelmstal1ll. Eine Stimme deR 12. ,Jahrhunderts. Aus dem Griechischen deR Eustathim; von TheRsalonich . Berlin 1 847, il7-218; H UNUER , Byz. GeisteRwelt l il l -140 (Auszüge). " 7 1 . S O KO L O V Sm;tojanie monaRestva v vizantijskoj cerkvi s poloviny IX do nacala X I I I veka (8421204). Kazan' 18U4, 409-494, bes. 46:3ff. ; L. OECONOMOS, La vie I'eligieuse danR I 'empire byzantin au temps des Comnimes et des Anges. Paris 1928, 15:3 -165; K. G. BONE:;, Ta tÖEWÖlj tOU fLOvaXLXOU ßiou EV Bu�avt[(p Xata tijv La' EXatoVtaEtljQLÖa. ecoAoy[a 16 (IU38) il55-366; lCAzDAN, Viz. publicist (R. A n m . 51 ) 67-6U; AMAND DE l\'I ENDIETA 851'. ; T H . ZmmR, AL fLOvaXLxa[ taSEl� xm m ßa{)f1[ÖE� tlj� tEAEHjJOEW� xata tOV EUOta{)LOv eEOoaAov[xlj� . KAYJf!oVop[a 7 (I U75) 72-86; G. P. THEODOROUDEf;, 0 fLOvaxwflo� xata tOV EUOta{)LOv eEOoaAOvixlj�. Thessalo nike l U83 (DiRR . ) ; 1. M. KONIDARES, 'H fLOVaotl%11 �Wl1 OtO 1 2" atÜlva f1Eoa uno tO EQYO toU UQXIEJtlOXOnOu eEOoaAovlx1]� Euota{)iou, in: XQWtWVLXll eEOoaAOvixlj , uno tii� Enoxii� tÜlV K 0f1V1jvGJV f1EXQL xai t11� aAwoEw� t11� eEOoaAov[xlj� uno tÜlV 'O{)wfWVÜlV. Thessalonike 1992, 133-141. r�
,
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theologischer, historischer u. a. vVerke widmen sollten, um den in sie gesetzten Erwartun gen einer soliden Belehrung gerecht werden zu können (NI'. 147). Statt nach der gelobten Armut zu leben und den Bedürftigen zu helfen, sind sie auf die Ansammlung von Reichtümern und auf gewinnbringende Geschäfte aus (NI'. 25, 122). Arme Kandidaten dagegen werden nach ihrem Eintritt verächtlich und herablassend behandelt (NI'. 123, 126); reiche Kandidaten werden mit Vorspiegelungen von (nicht vorhandener) Tugend und Askese sowie (vorgeblicher) Visionen geködert, was dem geistlichen Fortschritt aller Beteiligten abträglich ist (NI'. 1 26). Man hält sich Leibwachen auf den unsicheren Stra ßen und wird auf Jagden von Hundemeuten begleitet; wer vorher nie einen Gaul bestie gen hat, reitet plötzlich ein rassiges Rennpferd (NI'. 168f.). Schlimmer noch ist eine fast bodenlose Unwissenheit. Man verkauft wertvollste Bücher der Bibliothek zu Schleuder preisen und raubt so sich und den nachrückenden Mönchen jede Bildungsmöglichkeit; selbst ein (illuminierter) Codex mit 'Verken des Gregorios von Nazianz wurde als unnütz betrachtet und zu Geld gemacht, was den Erzbischof besonders erzürnt (NI'. 128, 144). Wo sind die Zeiten eines gelehrten Abtes Dalmatos (t nach 437), der den Nestorianismus bekämpft hatte, oder solcher Theologen wie Theodoros Studites, Epiphanios von Cypern und Ephräm der Syrer geblieben (NI'. 145)? Die Äbte sind nicht besser als die Untergebenen: sie heucheln Demut, sind in Wirk lichkeit aber Oberfaulenzer (NI'. 176). Wenn ein Abt an seinen Konvent eine Ansprache richtet, geht es in keiner Weise um eine Auslegung der Hl . Schrift, sondern um alle möglichen Details aus der Landwirtschaft und dem Geschäftsleben. "vVenn er sich schließlich mit seinen Untergebenen über Trauben, verschiedene Früchte, Gemüse und Fische unterhalten hat, hebt er die Sitzung auf, nachdem er seine Mönche nicht mit dem 'Vort des Lebens gesättigt hat, sondern mit wenig beneidenswerten vVörtern, ... die nur die Köche entzücken können" (NI'. 178). Ursache für diese materialistische Gesinnung waren die reichen Dotationen der Kom nenenkaiser, die die Mönche zu wachsender Habgier führten. Verhängnisvoll in dieser Hinsicht erwies sich auch das Bestreben der Herrscher, ihre Grabkirchen und deren angeschlossene Klöster nicht in abgelegener Einöde, sondern im Zentrum Konstantino pels mit all seinen verführerischen Möglichkeiten zu stiften. Schließlich war man auch bei der Aufnahme neuer Mönche äußerst nachlässig und stellte kaum andere Bedingun gen als das Tragen des Mönchskleides und eines langen Bartes58• Bei dieser Ausgangslage wundert es nicht, daß sich viele Mönche der Völlerei und anderem Luxus hingaben (NI'. 26); im Bedarfsfall konnte selbst der Kaiser auf die reichsortierten Vorratskammern der Klöster zurückgreifen (NI'. 66). Eustathios hält die Mönche in Thessalonike für besonders undiszipliniert, womit sie allen ihren Mitbrüdern ein sehr schlechtes Beispiel gäben (NI'. 167). Er stellt ihnen sogar - vermutlich mit einem pädagogisch frommen Selbstbetrug - die tugendhaften Mönche der Hauptstadt gegen über (NI'. 84). Ein greifbarer Erfolg in der Reform des Mönchtums scheint Eustathios nicht beschieden gewesen zu sein; seine These vom "sozialen Tod", symbolisiert durch das schwarze Mönchskleid und das Leben in Höhlen (NI'. 92, 95, 111), erwies sich wohl als zu hart, um anziehend und wirksam zu werden. Möglicherweise war das kurzfristige Exil (1 l91) auch von einer Mönchsopposition mitverantwortet. Dafür spricht auch die Tatsache, daß Eustathios sein Anliegen nochmals in anderen Schriften vortrugfiU• Wichtig in dieser Beziehung ist der kurze Traktat ITEQL U'XO'XQLroH
Vgl . dazu Niketas Choniates, Historia VTI 3 (270-272 Bonn ) ; BONES, a. O. 364-366. Vgl. TAFEL, Eustathii 10,67-78; 389-402 (Register: Monachus/lHonasteri um); REGEL, Fontes 1/2, 1 91-228 (Grabrede auf den Kaiser/Mönch Manuel I . /Matthaios). - Trotz aller Kritik setzte sich Eustathios auch für die Wertschätzung der Klöster ein: A. VAKALOPULOR, 'H JlaQ' Eum:a{}[q> flvda JlEQL flovfj� '[fj� 'AXElQoJlOL'fltoU . EEBS 14 (1 938) 258-261. roH
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aE{J)�60, in dem Eustathios den Tugendschein anprangert, dem keine innere Überzeugung entspricht. Zwar geht es in der Studie um die Heuchelei generell (NI'. 11), doch die Mönche, speziell die Styliten, sind eigens angesprochen (NI'. 25, 31-39, bes. 38). VFährend Eustathios durchwegs die �aUXta und all ihre Derivate noch völlig unkompliziert als Synonyme des Mönchslebens überhaupt versteht, richtet er in einer wahrscheinlich 1180 (Februar/März-September) verfaßten Rede an einen (anonymen) Styliten61 - nach lan ger, philosophisch-allegorischer Einleitung über das vVort O1;uM� (Säule) - an diesen den Vorwurf mangelnder Weltentsagung bzw. Verpflichtung zum Beispiel. Insgesamt erscheint Eustathios als ein Humanist, der die Kirchenväter nicht weniger schätzt als die Klassiker (Homer, Aischylos, Sophokles, Menander, Platon, Aristoteles u. v. a.) und in elfter Stunde dem Mönchtum die Brückenfunktion zwischen Theologie und den übrigen " Tissenschaften zuspricht, bevor die beiden Bereiche in den folgenden Jahrhunderten (14./15. Jahrhundert) endgültig auseinanderzufallen drohen. Genau an dieser vVegscheide liegt aber das Leben des zweiten Erzbischofs von Thessalonike, Symeon (1416/17-1429; t Sept. 1429)62, dessen Mönchskritik wir jetzt betrachten wollen. Geboren in der zweiter Hälfte des 14. Jahrhunderts in Konstantino pel, trat Symeon dort in das Kloster der Xanthopuloi ein. Zwischen Juni 1416 und April 1417 wurde er zum Erzbischof von Thessalonike erhoben und hatte dort überwiegend schwierige Jahre durchzustehen. Die Stadt hatte nämlich schon eine erste ottomanische Besetzung (1387-1403) hinter sich, als Sultan Murad H. (1421-1451) zu einer zweiten Belagerung (1422) ansetzte, die 1430 auch zur erneuten Okkupation führte. In den Jahren davor wurde die Stadt von Parteienkämpfen erschüttert sowie von Hungersnot und Epidemien heimgesucht . Symeon verteidigte die Rechte der Armen, schaffte sich aber Feinde im Vorsitz des kirchlichen Gerichts, indem er auch vor harter Anwendung des kanonischen Rechts nicht zurückschreckte. Ein Fluchtversuch zum Kaiser war am 22. Juni 1422 gescheitert. So bewogen ihn Athosmönche auf dem Hl. Berg zur Umkehr; in einer Lobrede auf den Schutzpatron Thessalonikes, Demetrios, hat Symeon die Schicksalsschläge der Jahre 1422-1427 selbst geschildert63• Sein vorzeitiger Tod ersparte ihm die Schrecken bei der Einnahme der StadtfH. Erst 1981 wurde er kanonisiert65. Sein umfangreiches Gesamtwerk, aus dem die liturgischen und dogmatisch-häresiologischen Traktate herausragen, zeigt im Vergleich mit Eusta thios einen völlig andersartigen Grundcharakter. Symeon war überzeugter Palamit, hielt aber gleichzeitig enge Verbindung zum Ökumenischen Patriarchat. Der damalige Amtsinhaber Joseph H. (1416-1439) war mäßig gebildet, unterstützte aber die Union von Florenz, an deren Vorabend er starb66• Sein Stil ist nicht mehr "klassisch" , sondern '" TAFEL, Eustathii 88-98. Vgl . dazu KAzDAN, Viz. publicist (s. Anm. 5 1 ) 82f. - Eustathios stützte sich bei deI' Abfassung auf ein (verlorenes) Werk des Theophrastos; vgl . J. KAYSER, Theophrast und Eustathios "IlEQl u1tOxQiaE(J)�" . Philologus 69 ( 1 9 1 0 ) 327-358. - Zu frü heren Vorwürfen wegen Heuchelei vgl. RHALLES POTLES, �uvtaYfla I I 406-408 (Kom m . zu Kan. 1 2 des Trullanum ) . lil TAFEL, Eustathii 1 82-1 9(j . Hi Vgl. z u Leben und Werk M . JUUIE, Symeon d e Thessalonique, i n : Diet. de Theol. Ca/li,. XIV/2. Paris 1 94 1 , 2976-2984; D. BALFouR, Politico-Historical Worlu; of Symeon, Archbishop of Thessalonica ( 1 4 1 6 / 1 7 to 1429). Wien 1 979; DERS. , 'Ayiou �UflEWV UQXlE1tlaX01tOU eEOaaAovix1]� ( 1 4 1 6/ 1 7-1429) "EQya ttEOAoYlxa. Thessa lonike 1 98 1 ; M . KUNZLER, Gnadenquellen . Symeon von Thessalonike (t 1 429) als Beispiel für die Einflußnahme des Palamismus auf die orthodoxe Sakramententheologie und Liturgik . Triel' 1 989, hier 289-291 , 308, 3 1 8; M . - H . CONGOURDEAU, Symeon de Thessalonique, in: Die/. de Spiril-uaWe X I V . Paris 1 990, 1401-1407 . 1;:1 BALFOUR, Pol . - Hist. Works 39-69. 'i-l Welche Trauer sein Tod unter der Bevölkerung auslöste, schildert Johannes Anagnostes in seiner ßl1lY1]Ol� ü bel' die Einnahme Thessalonikes ( 1 430) : 489 (Bonn) . •" Zu Spekulationen, warum die Heiligsprechung nicht frü her erfolgte, vgl. BALFOUR, a. O. 241-243. 1;1; BALFOUR , 'Ay. �UflEWV (s. Anm . 54) 32; vgl . auch das Kapitel ü bel' Palamas bzw. die Antipalamiten im Häresienkatalog: PG 1 55, 1 44C-1 57A (NI'. 3 1 ) .
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kirchlich geprägt (nachdem er wohl nur Grammatik und Theologie studiert hatte); an philosophischen und naturwissenschaftlichen Fragen ist er nicht interessiertli7• Auf dem Gebiet der esw aocptu anerkennt er uneingeschränkt den Vorrang der Lateinerll8. Da es ihm allein auf die Gleichwertigkeit des Glaubens in Ost und vVest ankommt, kann er sich auf das Studium der Kirchenväter beschränken, die ja "nichts unerforscht" gelassen hättenll!l. In seinem Dialog gegen die Häresien findet sich ein langes Kapitel (NI'. 31) über den Thaumaturgen Gregorios Palamas, in dem er das astronomische Interesse Barlaams als "dumme Neugier" bezeichnet und dessen �Wertschätzung für Arithmetik, Geometrie, Musik und Logik - auch im Hinblick auf die Gotteserkenntnis - verächtlich macht70. Schon diese wenigen Bemerkungen zeigen, in welch anderer Geisteswelt wir uns 250 Jahre nach Eustathios in derselben Stadt befinden. Dieser Paradigmenwechsel muß sich selbstverständlich auch auf die Mönchskritik Symeons auswirken. Die Gemeinsamkeit mit Eustathios beschränkt sich darauf, daß vom Mönchtum in sehr vielen Werken die Rede ist; ihm ausschließlich gewidmet sind eigentlich nur zwei kürzere Unterweisungen: ein Brief an den früheren Despoten von Thessalonike, Andronikos Palaiologos, der nach seiner Resignation (1423) Mönch (Aka kios, t 1429) geworden war, und ein längerer Brief an die Hesychasten der Großen Lavra (Athos)11. Aber wenn bei Eustathios - wie schon angemerkt - der beißende Tadel den Aufruf zur Vollkommenheit quantitativ und qualitativ weit übertraf, so steht es damit bei Symeon genau umgekehrt. Er kann das Mönchsideal nicht oft und laut genug preisen, vor allem in seinen liturgischen Schriften, und wenn es einmal zum Tadel kommt, so bewegt sich dieser - mit ein bis zwei Ausnahmen - ausschließlich im sakralen Kirchen raum. Beginnen wir also mit den zahlreichen paränetisch gemeinten Äußerungen zum Mönchsideal und Mönchshabit als konstruktivem Teil seiner Mönchskritik. Über raschend und natürlich ungeschichtlich ist die Feststellung im Sakramententraktat, daß das Mönchskleid (bzw. das Mönchtum) direkt von Christus und den Aposteln auf uns gekommen sei72. Im Rückblick auf die symbolische Theologie des Ps.-Dionysios Areo pagites (de eeel. hiemrchia) unterstreicht Symeon immer wieder die heilige Zahl Sieben: die sieben Kleidungsstücke des Mönchs verkörpern die sieben Tugenden des ßb; aYYEAl x6�7:l. Folgerichtig läßt auch er - mit entschiedener Berufung auf Theodoros Studites74 an der Einheit des Mönchshabits, das nur aus praktischen Gründen in zwei Stufen unterteilt sei, nicht rütteln75. vVichtig ist Symeon ferner das Motiv der Nachfolge Christi, dessen Tod durch das Tragen des schwarzen Gewandes ( = zweite Taufe) und dessen Kreuzwegstationen durch einzelne Gewandstücke symbolisiert werden71l• Neben diesen axiomatischen Aussagen über Ursprung und Bedeutung des Mönchtums ist zum Ver ständnis der folgenden Mönchskritik auch noch der Vorrang beachtenswert, den Symeon
m
Vgl. eine entsprechende Bemerkung in seinen Erotapokriseis: PG 1 55, 837B (Quaest. 2 ) . BALFOUR, Pol. -Hist. Works 9H,20-2:3 . 1111 Erotapokriseis/Prooimion: PG 1 55, 8:32A. 7" Ebd. 145C. 71 B A LFOUR , Pol.-Rist. Worlu; 78-82 (vgl. dazu 202-205 ) ; D E R K . , 'Ay. L1JflEWV 1 73-1 84. 72 De sacramentis 55: PG 1 55, 20I B-204A; vgl . auch die Parallele in den Erotapoluiseis, ebd. 91 2C9 WB (NI'. HO) . 7:1 Ebe!. 204A, 9 1 3C; zum Mönchtum als vita angelica: De paenitentia 2H5-2H7: cbd. 489A-492A; De sacramentis 52f. : ebd. 1 97A-201 A . 7 4 Vgl. oben Anm . 32f. ! 7', Dialogus contra haereses 20: PG 1 55 , 1 04CD (Vorwurf an die Lateiner) . Vgl . aber eine Höherstufung der Hesychasten gegenüber den einfachen , dienenden Mönchen: BALFOUR , 'Ay. L1JflEWV 1 80, 27 1-2 8 1 u . 291 . 711 De paenitentia 273f. : PG 155, 497B-5U4A; Erotapolu-iHeis (j0: ein\. 9 1 3D-9 1 (jA. - Vgl . auch den Brief an die Mönche der Athos-Lavra: BALFoun , 'Ay. L1JflEWV 1 73-184. IIK
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dem VFeihepriestertum - auch unter den Mönchen, aus denen ohnehin die Mehrzahl der Bischöfe hervorgeht - einräumt: die heutigen Empfänger der h1. 'Veihe seien nach ihren priesterlichen Vollmachten den Aposteln und dem h1. Basileios absolut gleich, während die 'Vüstenväter Antonios , Arsenios, Sisoes und Paulos von Theben die Priesterweihe nicht besessen hätten77• 'Vorauf bezog sich nun die Mönchskritik Symeons ? Konkrete Kritik des Alltags lebens, wie wir sie bei Eustathios in Überfülle antrafen, erfahren wir eigentlich nur in einem Abschnitt des Briefes an die Hesychasten der Großen Lavra78• Das Möchskleid werde dort zwar getragen, aber es fehlten die dazugehörigen Taten und Verhaltensweisen. Und dann folgt die lange Litanei der Fehlanzeigen: Gehorsam , geistliches Leben, Gebet, Armut (aXTY]f.lOOVv'Y]C; JtAOUWC;), Liebe usw. Nichts Monastisches sei dort mehr zu sehen, sondern (nur) große Herren , Militärbefehlshaber, Ritter und Soldaten, die mit Macht und Reichtum bestens ausgestattet seien, sich darauf viel einbildeten und die Schwachen arrogant behandelten. Dadurch sei der innere Friede dauerhaft gestört, die monastische Berufung extrem gefährdet. Aber das ist auch schon fast die einzige Stelle, an der Symeon in die Niederungen des Alltags hinabsteigt, und selbst hier versagt er sich jede anekdotenhaft-anschauliche Ausschmückung. Ja, er fügt sogar - wohl in Angst wegen seines vorhe-rgehenden Freimuts - schnell einen Satz (Z. 332-338) an, daß es trotz allem immer noch eine große Anzahl unbekannter Heiliger gebe, derentwegen die -Welt weiter bestehe. Ansonsten ist nur noch ein allgemeiner Aufruf an Mönche, Priester und Laien zum Gehorsam gegenüber ihrem jeweiligen Bischof zu nennen , ohne daß zuvor konkrete Gravamina genannt worden wären79. Die für Symeon typische Kritik aber setzt an einem Problem an , das Karl Holl vor fast hundert Jahren an Symeon dem Neuen Theologen exemplifiziert hatte: der sog. Laienbeichte80; sie war zwar auch im "Vesten nicht ganz unbekannt (man denke an das Verhalten des jungen Offiziers Ifiigo von Loyola vor dem Verteidigungskampf in Pamplonaj1521), bekam aber im Osten eine besondere Brisanz im Zusammenhang mit der Sonderrolle des Jtu't�Q JtVEUf.lU'tLXOC;. Symeon kommt darauf zu sprechen in seinen Fragantworten an Metropolit Gabriel von Pentapolis81. Mit unüber trefflicher Deutlichkeit stellt er fest, daß Poenitenten an die allein zuständigen Priester und Bischöfe zu verweisen sind; nur, wo das im äußersten Notfall physisch oder mora lisch unmöglich erscheine, dürfe sich ein (Laien-)Mönch bzw. der geistliche Vater, der unbedingt die Priesterweihe empfangen haben sollte(!)82, einschalten, wobei er sich aber stets seiner delegierten Vollmacht bewußt bleiben müsse und dem Bischof (besonders im Falle schwerer Sünden, wie Glaubensabfall, Mord, Vergehen gegen geheiligte Personen) umgehend Bericht zu erstatten habe. Auf jeden Fall besitze der (Laien-)Mönch keine Absolutionsvollmacht. Auslöser dieser Feststellungen war das Symeon zu Ohren gekom mene Gerücht, daß (Erz-)Bischöfe einfachen Mönchen (f.lOVUXOL töuinm) Vollmachten zur Entgegennahme von Gewissensrechenschaften gewährt haben sollten. In dieser konkre ten Situation erleben wir den Hesychasten Symeon als nüchternen KirchenrechtleI' und traditionellen Liturgieexperten, obwohl gerade der palamitische Hesychasmus die Be7J R undhrief an alle Bischöfe Thessaliens: BALFOUR, 'Ay. LU[!EWV Hi6f. (NI'. 10). - AndererseitR aber stehe der Mönch kraft seiner Lebensform über dem PrieRter, der nur einen Vurrang des Amtes bzw . der Weihe besitze: Erotapoluiseis 33: PO 1 55, 88 1 C-884A . 7X Ebd. 1 8 1 f. (NI'. 1 4 ) . - Im "Vesten erhob einmal der Bischo f von Laon, Adalberon (t nach 1 (30) , gegen Cluny den V Ol'wurf, der dortige Abt (Odilon) benehme sich wie ein König, und seine Mönche führten sich auf wie Soldaten: G. A. HÜCKEL, Les poemes satiriques d' Adalberon. Univ.·ele Paris. Bibl. de la Fac. eies Lettres 1 3 ( 1 90 1 ) 49- 1 84. 7 " Ebd. 1 67f. (NI' . 12). - Vgl . BALFOUR, Pol. -Hist. Worles 9 1 -93 (bzw. 2 1 1 -2 1 4 ) . XH K . HOLL, Enthusiasmus u n d Bußgewalt beim griechischen Mönchtum. Leipzig 1 898. XI ErotaJlokriseis 13: PO 1 55, 864BD; 36: 884D-885A. H2 De paenitentia 244: PG 155, 468AB.
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deutung der Sakramente als Institution durch den absoluten Vorrang der göttlichen Lichtschau relativiert hatte. Eine ähnliche Entscheidung fällte Symeon auch in einem Brief an den Protopapas von Chandaka (Kreta)83 bezüglich der Homilien während der Eucharistiefeier: Grundsätzlich sei ein ungebildeter Priester einem gebildeten Laien vorzuziehen, und wenn im Notfall ein Laie bzw. ein (nicht geweihter) Mönch einspringen müsse, so solle er wenigstens zuvor die niedere vVeihe (als Lektor) empfangen (was beim damaligen Mangel an orthodoxen Bischöfen auf Kreta allerdings schwer zu realisieren war). Auch hier fährt Symeon - wie in all seinen Schriften - schweres Geschütz aus der H1. Schrift und den Konzilskanones auf. Schließlich prangert er auch noch ein großes Durcheinander an innerhalb der vormals klaren Ordnung bezüglich des jeweils verschie denen Begräbnisritus und Grabplatzes für Bischöfe, Priester, Mönche und Laien84. Damit erschöpft sich im wesentlichen die Mönchskritik Symeons; kein Wort über das Bildungsdefizit der Mönche, es sei denn die Unkenntnis der kirchlichen Kanones. Dabei hatte sich der allgemeine Bildungsstand der Klöster in den verflossenen 250 Jahren keines wegs verbessert, wie sich an der z. T. sehr dürftigen Argumentation im Streit um Scholastik und Palamismus ablesen läßt. Diese Schwäche des im übrigen seeleneifrigen und produktiven Symeon zeigt sich auch in seinen ungeprüften, durchweg als second hand erkennbaren Vorwürfen gegen die lateinische Kirche8fi. Wenn wir am Ende des Vergleichs der beiden Erzbischöfe, die in ihrer Amtszeit ein äußerlich so ähnliches Schicksal erlitten und dennoch so verschieden blieben und reagier ten, noch einmal Rückschau halten, dann könnte einem ein vVort des h1. Augustinus in seinen in ihrer Gattung und zu ihrer Zeit einzigartigen "Retractationes" 86 einfallen: "Ich bedaure, ... den freien Künsten soviel Raum gegeben zu haben: denn viele Heilige wissen absolut nichts von ihnen, und andererseits gibt es Menschen, die in ihnen bewandert und doch keine Heiligen sind." Nun sind aber sowohl Eustathios, der Humanist, wie auch Symeon, der Palamit, Heilige geworden, wenn auch auf Umwegen und mit Verzögerung, deren Gründe hier nicht zu erörtern sind. Der französische Humanist, Hellenismusspe zialist und Kenner des palästinensischen Mönchtums, Andre-Jean Festugiere OP, der das angebliche Dilemma des h1. Augustinus (und nicht zuletzt auch seiner eigenen Biographie) ausführlich diskutiert87, kommt zu dem Schluß: "Da es authentische Chri sten gegeben hat, die Bildung und Heiligkeit in Einklang zu bringen vermochten, er scheint die Antinomie Bildung oder Heiligkeit nicht mehr tragbar." Wenn das Studium der byzantinischen Mönchskritik diesen Satz bewahrheitet hätte, wäre das ein großer Ge winn für das gegenseitige Verständnis von Ost- und Westkirche.
H:I BALFOUR, 'Ay. L\JJlEWV (s. Anm. 62) 232-235. - Vgl . auch den in Trapezunt eingerissenen Mißstand, wo Laien liturgische Handlungen, die PrieRtem und Diakonen vorbehalten sind, vollzogen hatten : De sacris ordinationibus 248: PG 1 55, 465D-468A . - Auch für den Fall der Privatkommunion von Eremiten (bzw. Laien) in extremis (Todesgefahr) erließ Symeon genaue litUI'gische Anweisungen: ErotapokriseiR 4 1 : P G 1 55, 889BC. Dieselbe Problematik ist auch in einem undatierten Brief des (späteren) bulgarischen Patriarchen , Evtimij an den Athosmönch Kiprian angesprochen: E. KALUZNIACKI, Werke deR Patr. von B ulgarien Euthymius ( 1 375- 1 393). Wien 1 9(H (Nachdr. London 1 97 1 ) , 2 3 l f. .. De ordine sepulturae 364: PG 1 55, 97D-1 05C. ", Dialogus contra haereses 1 9-20: PG 1 55, 97D-1 05C. ,"I Retract. I 3,4 (OSEL XXXVI, p . 1 9 , 1 8-20,2). H7 Ursprünge christlicher Frömmigkeit. Bildung oder Heiligkeit im Mönchtum des altchristlichen OrientR. Freiburg - Basel - Wien 1 963, beR. 1 , 25, 1 5 1 f.
MARCELL RESTLE / MÜNCHEN
KONSTANTINS- UND HERAKLEIOSBILDER IN OST UND WESTI Mit Tafel 23-30
Das Miniaturbildnis des Kaisers Johannes VIII. Palaiologos aus dem Cod. Sinaiticus 21232 ist nicht ganz ohne Absicht zum Signet dieses Symposiums vorgeschlagen und gewählt worden. Das meisterhaft gemalte Porträt verdiente selbstverständlich längst in einigermaßen adäquater "'eise bekannt zu werden, als das durch die bisherigen ver streut veröffentlichten und mehr oder weniger schlecht gelungenen Schwarzweiß-Abbil dungen besorgt worden war. Die eingehende Betrachtung des im Original 11,5 auf 9,5 cm großen Blattes in gut 5facher Vergrößerung auf dem Plakat erlaubt allerdings doch eine detailliertere Beurteilung des formalen Könnens des Malers, aber auch der geistigen Durchdringung und der Kraft im Erfassen der Persönlichkeit des dargestellten Kaisers. Es ist bekannt, daß die Farbminiatur, eingeklebt und mit der griechischen Beischrift versehen in das vorher erwähnte Psalterium Sin. gr. 2123, in Zusammenhang steht mit dem Medaillon und einigen Zeichnungen Pisanellos, die anläßlich des Konzils von Ferra ra-Florenz entstanden sind . Es muß hier nicht diskutiert werden, ob die Miniatur das vVerk eines Kopisten darstellt oder von der Hand Pisanellos selbst stammt. W'ir finden es allerdings von Bedeutung, daß es zum Bild eines byzantinischen Kaisers schlechthin, ja zum Urbild und Archetypus in der Gestalt Konstantins des Großen werden konnte in den vVandmalereien Piero della Francescas zu Arezzo, die kurz nach der Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden sind. Die Austauschbarkeit der Namen bei einem als hoch gradig realistisch erscheinenden Porträt bei zwei der hochrangigsten Künstler der frühen Renaissance, Pisanello und Piero della Francesca, überrascht besonders. Dieses Prinzip der Austauschbarlreit formaler wie inhaltlicher Elemente wird sich wie ein roter Faden durch unsere Betrachtungen ziehen. In der Literatur zum Thema Kaiserbild und Kaiserdarstellung gilt es als aus gemacht, daß der byzantinische Osten das abstrakte Repräsentationsbild bevorzugte oder gar ausnahmslos anwandte, wohingegen erzählende Kaiserbildzyklen unter die Vorlieben der westlichen Künstler zu zählen seien. Bereits wenige Beispiele belegen, daß diese Regel so nicht stimmen kann: So etwa eine Miniatur (fol. 58) des Codex lat. Monac. 15903 (Ehrentraudcodex), die um 1180 entstanden ist, oder des um 1160 ausgeschmück ten Antiphonars von St. Peter in Salzburg (fol . 338), die beide Repräsentationsdarstel lungen des Kaisers Konstantin und seiner Mutter Helena zeigen, wie sie das Kreuz gemeinsam präsentieren. Dazu steht ein entsprechendes byzantinisches ·Werk, wenig früher, 1156/58, entstanden und eingebaut in ein Triptychon der Moselschule aus dem I Die sprachliche Fassung als Vortrag wurde für den Druck beibehalten. Die nötigen Quellen- und Literatllrangaben wurden als Fußnoten hinzugefügt. , M. REHTLE, Die Miniaturen des Codex Vindob. Hist. gr. 53, in : Erste Studiensammlung. Beiträge zur Kunst des christlichen Ostens. Recklinghausen 1 965, 97-lOß, sowie Ein Porträt .J ohannes VIII. Palaio logos auf dem Sinai, in: Festschrift Luitpolel Dussler. München 1 97 2 , 1 3 1 - 1 3 7 ; H. BELTING, Das illuminierte Buch in eier spätbyz. Gesellschaft. Heidelberg HJ70, 52f. und 88-90. Die Zuschreibung an Pisanello lehnte B. DEGENHART, Ludovico l l . Gonzaga in einer Miniatur PisaneIlos. Pantheon 1 97 . , 209 mit Anm . 42, ab . VgI. auch K. A. :MANAPHER, LLVU. üi 'lhjaauQol Tii� 'I. Movii� 'Ay[a� AbtaTEQ[Vl]�. Athen 1 990, 344, Abb. 33.
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MarceIl Restle
Kloster Stavelot, das sich heute in der Pierpont Morgan Library3 befindet und dasselbe Repräsentationsbild der beiden Konstantin und Helena zeigt. Dieses Bildpaar und die folgenden möchten an dieser allzu simplen Regel - also Repräsentationsbild in Byzanz, erzählendes Bild im ';Vesten (narrativer Zyklus) - etwas rütteln und kratzen. Der zweite Vergleich, die szenische Darstellung betreffend, kann sich leider nur für den ';Vesten auf ein erhaltenes Beispiel, in diesem Fall auf eine Cimelie der frühesten Bayeri schen Klosterschreibschulen, den CIM 22053, berufen, der das berühmte " Tessobrunner Gebet enthält und in der Zeit um 816, möglicherweise im Kloster Staffelsee, entstanden ist (Taf. 23). Aus der reichen Folge von 18 Bildern zur Kreuzlegende mag die erste Darstellung von Konstantins Traum als Beweis dafür dienen, wie breit der Bilderzyklus zur Konstan tins- beziehungsweise Helenalegende (und das soll hier getrennt gesehen werden) bereits entwickelt war, und diese Entwicklung kann schwerlich im "Testen stattgefunden haben4• Aus dem Osten ist keine so frühe Darstellung erhalten. "ViI' müssen auf literarische Quellen zurückgreifen. Dabei bietet sich ein Epigramm der Anthologia Palatina (1, l0) an, das berichtet, im Narthex der von Juliana Anicia erbauten Polyeuktoskirche (vor 527) habe es Darstellungen aus dem Leben Konstantins, angefangen von seiner Abwen dung vom Heidentum (KwvataVtLVOv JtWC; JtQolPuymv e'LöoAa) bis zur Taufe (TQlCtÖOC; IPCtOc; diQEV Ev Maat), gegeben. Man hätte sie dort bewundern können, doch die Grabungen haben nur die Kellerfundamente dieses berühmten Baues und seine Architekturfrag mente zu Tage gebracht; die Mosaiken oder auch vVandmalereien müssen als verloren gelten, auch wenn Mosaiksteinchen und kleine Bruchstücke im Schutt gefunden wur den". Erhaltene byzantinische Darstellungen mit dem Traum Konstantins können wir erst aus dem Codex Par. gr. 510 mit den Homilien Gregors von Nazianz aus den 80er Jahren des 9. Jahrhunderts anbieten. Das Traumbild des Kaisers, dem der Engel mit dem Kreuz erscheint, sollte zum Bildtopos der abendländischen Malerei des ausgehenden Mittelalters werden, zu sehen hier in der Malerei des Sohnes eines Giotto-Schülers, Agnolo Gaddi, um 1390 für den Hauptchor von Sta. Croce in Florenz (Taf. 24, Abb. 2)6. Allerdings stellt es hier nicht den Traum Konstantins, sondern den des Kaisers Herakleios vor der entscheidenden Schlacht gegen die Perser dar. Diesen von Gaddi verwendeten Typus - der Kaiser im Zelt auf dem Feldbett - übernahm schließlich auch Piero della Francesca in Arezzo (aller dings hier seitenverkehrt) für den Traum Konstantins (Taf. 24, Abb. 3). Die Austausch barkeit der beiden Kaiser ist für die westliche Kunst diesel' Zeit doch überraschend. Die Florentiner Version von Gaddi wird 1410 durch Cenni di Francesco Cenni, in der Nachfolge von Gaddi, in S. Francesco zu Volterra ebenfalls als Herakleios vorgetragen (Taf. 25). Aus dem Ende des 15. Jahrhunderts besitzen wir wieder östliche Beispiele des Kon stantinszyklus, wie Agiasmati bei Platanistasa auf Zypern, das 1494, eine Generation nach den Wandmalereien Pieros in Arezzo, zu datieren ist7.
" The Stavelot Tl'iptyeh. Mosan Art anel the Legend ofthe True Cross. The Pierpont Morgan Library, New York H180. 4 K. BmRlIRAuER , Die vorkarolingischen und karolingischen Handschriften der Bayerischen Staats bibI. ( Katalog der illustrierten Handschriften der Bayer. StaatsbibI. Bel. I ) , NI'. 1 55; K. HOLTER , in: Kal'I der Große, I l l . Düsseldorf 1 965, 102f. und 1 1 1 . Ich komme auf diesen Zyklus in Kürze zurück: EN TOYTQI N IKA - IN HOC SIGNO VINCIS. Ein Beitrag zur I lhlRtration des ClM 22053, i n : Festschrift für Ursula Nilgen (enwh. 1 996) . , c R. M. HARRISON, Excavations at Sara<;hane in Istanbul, l. Princeton 1 986; DERS . , Ein Tempel für Byzanz. Stuttgart-Zürich 1 990 (engl . Ausgabe London 1 989) . Ii Santa Cwee. Kirehe, Kapellen , Kloster, Museum, hrg. von U. BALDINI U. B . NARDI. Stuttgart 1 985 (ital . Ausgabe Florenz 1 983). 1 85-2 1 0. 7 A. u. J. STYLIANOU, The Painted Churches of Cyprus. London 1985, 1 86-22 2 . =
Konstantins- uml Heraldeiosbilder in Ost und vVest
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Beide, Arezzo wie Platanistasa, gelten als Reaktionen auf den Fall Konstantinopels von 1453, nach dem man einen neuen Konstantin oder Herakleios erwartete, der die 'Vende bringen könnte, sollte und müßte. In Platanistasa hat dieser dringend zur '�Tie derkehr aufgeforderte Konstantin keine Zeit mehr, zu schlafen oder zu träumen. Die Vision mit der Verheißung oder eher Aufforderung "Ev L01J't:Cp vLxa" erscheint dem bereits zum Feldzug aufgebrochenen Kaiser. Einer seiner Offiziere weist auf die Himmelser scheinung (Taf. 26, A bb . 5) der in Kreuzform geordneten Sterne. Lassen Sie uns einen Moment innehalten; Auftauchen, Vorhandensein oder Ver schwinden eines kleinen Bildmotivs erfordern eine kurze Beachtung: das Zelt. Es ist zwar weder im frühesten westlichen Beispiel vom Traum Konstantins in der vVessobrun ner Handschrift noch in der frühesten byzantinischen Version im Pariser Gregor, aber auch nicht im spätesten östlichen Beispiel in Platanistasa zu sehen. Gerade deshalb erfordert dieses Requisit oder Versatzstück, mit der Aufgabe Ort und Zeit, also das Nachtlager des Heeres anzuzeigen, eine Erklärung für sein Auftreten. Es mag uns auch Aufschlüsse über mögliche Überlieferungsstränge geben. Bildvorlagen für das weit geöffnete Rundzelt bietet uns aus der früh- und mittel byzantinischen Zeit nur die Mailänder !lias, und dies gleich in mehreren Varianten. Das Rundzelt, mit Schilden und Feldzeichen behängt, ist stets das Zelt eines Feldherrn oder Herrschers: in Miniatur 37 etwa das Zelt Nestors. Das einfache Dachzelt hingegen (Miniatur 27) ist den Mannschaften vorbehalten, auch den Hirten (Wiener Genesis, Miniatur 1 7). Von ganz besonderer Bedeutung ist allerdings eine Miniatur in einer Turiner Hand schrift8, die bisher durch Hugo BuchthaI leider nur in Teilen veröffentlicht wurde. Unglücklicherweise harren gerade die entsprechenden Konstantins- und Herakleios Bilder dieser Handschrift noch einer eingehenden Bearbeitung. Die Miniatur vom Tod Julians auf fol. 41 (Taf. 26, A M . 6) stellt verschiedene Motive zusammen: das des Reiters, der Julian den Todesstoß versetzt auf der einen, mit dem des Feldherrn- bzw. Kaisel'zeltes im Heerlager auf der anderen Seite. Die Handschrift hat eine ganze Reihe spezieller Eigenheiten wie etwa dezidiert byzantinisch-palaiologische Formensprache bei ebenso byzantinischen Kompositionselementen. Das hat Hugo BuchthaI anhand der Verbindungen zu den sizilischen Mosaiken der Capella Palatina und von Monreale wie auch des Bilderkreises der Nikolauslegende nachgewiesen. Das byzantinische Element ist in dieser Handschrift ganz besonders in fast jeder der Minia turen zu entdecken. Die spezielle Verwandtschaft in Beschaffenheit und Formgebung des Zeltes Julians, verglichen mit denen der Zyklen aus der Toscana des 14. und 15. Jahr hunderts in Saneta Croce und in Arezzo, ist nicht zu verkennen. Und doch läßt sich ein noch früheres westliches Beispiel in der westlichen mittelalterlichen Kunst nachweisen. Im Hinblick auf die Szenenauswahl, vor allem der Herakleiosgeschichte, möchte man der Turiner Handschrift, deren Verbindung zum Giotto-Kreis von BuchthaI hervorgeho ben wird, für die "Erfindungen" des Giotto- "Enkels" Agnolo Gaddi im Hauptehol' von Sta. Croce eine besondere Rolle zuweisen, doch wird dies auf breiterer Grundlage noch zu untersuchen sein. Nicht verschwiegen werden darf an dieser Stelle, daß das erste mittelalterliche Rund zelt für den Feldherrn oder den Herrscher nicht erst bei Gaddi in Florenz auftaucht, sondern bereits in den vVandmalereien des Braunschweiger Doms von 1240/1250 (Taf. 29, AM. 10), doch darüber noch später. YVas mich bewogen hat, über diesen Themenkreis speziell hier zu sprechen, waren natürlich weniger die Traumszenen und Feldherrnzelte. Diese sollten vorwiegend dazu " Stadtbibliothek TUI'in 1 , 1 7 ; H . BUCHTHAL, Early Fourteenth-Century Illuminatiom; [rom Palermo.
DOP 20 ( 1 966) 1 05-1 1 8 .
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dienen, die Prinzipien der Szenenkomposition mit ihrer Austauschmöglichkeit von Ein zelmotiven wie auch von Personen klarzulegen, den Boden einer streng orthodoxen und zur Theorie von Bildentwicklung neigenden Ansicht aufzulockern und so auch anderen Sicht- und Erklärungsweisen Platz zu schaffen, solche gewissermaßen in den Bereich des Möglichen oder gar Wahrscheinlichen zu rücken. Gestatten Sie einem völlig unmilitärischen Menschen doch auf die Schlachtenbilder näher einzugehen. In der neueren Literatur zum Konstantin-Bilderkreis des Piero della Francesca ist zu beweisen versucht worden, daß die dort dargestellte Konstantins schlacht nicht die an der milvischen Brücke über den Tiber in Rom gegen Maxentius meinen könne, da sie weder die Brücke noch sonstige Elemente der literarischen Tradi tion von Lactanz bis Euseb und bis zur Legenda aurea des Jacobus de Voragine ins Bild setze. Sie schildere vielmehr jene Schlacht an der Donau gegen irgendwelche Barbaren, die das ganze Reich bis zum Sonnenuntergang zu erobern ausgezogen seien, wovon die Legenda aurea kurz vor dem Bericht über die Schlacht an der milvischen Brücke erzählt.n Die Bildtradition letzterer, der römischen Schlacht, sei schließlich vom byzan tinischen Gregorcodex in Paris (über Raffael, Rubens und des Augsburgers Rugendas' Stich) bekannt und gesichert. Die letzten drei der genannten nacharetiner Beispiele des Bildthemas hat der betreffende Autor gar nicht erst erwähnt, vielleicht weil Rubens in seiner Amazonenschlacht ebenfalls wieder von der Möglichkeit des Austauschens einer ganz bestimmten historischen Situation gegen eine andere Gebrauch machte. Bei solcher Erklärung wird allerdings übersehen, daß es im byzantinischen Bereich offenbar keine einheitliche Bildtradition gab und gerade die vielleicht den westlichen Kunsthistorikern weniger bekannten spätbyzantinischen Beispiele dieses Bildthemas aus dem 14. und 15. Jahrhundert nicht der Bildredaktion oder Bildtradition der Pariser Gregor-Homilien aus dem späten 9. Jahrhundert folgen. Hierbei ist an die vVandmale reien von Sv. Konstantin i Jelina in Ochrid (1365-1367)10 zu erinnern. Dort ist in den beiden unteren Bildstreifen, wie in der betreffenden Szene des Piero in Arezzo, kein Kampf zu sehen, sondern Konstantin hat das Kreuz geschultert und zieht in Rom ein (Ta! 27, Abb. 7). Eine Wandmalerei aus Pyrgos auf Kreta von 1 314/15 ( Taf. 27, Abb. 8) , die bisher als Schlacht an der Milvischen Brücke interpretiert worden ist - man glaubte hier die Brücke zu erkennen und eine grau-grün-blaue menschliche Gestalt, die von der Brücke stürztli. Bei genauerer Betrachtung allerdings ist sichtbar, daß es sich dabei nicht um eine Brücke, sondern um eine Stadtmauer handelt, an die Türme angesetzt sind. Weder außerhalb der turmbewehrten Mauer noch im Innern oder, je nach Sichtweise, "darun ter" ist ein Fluß erkennbar. Wohl aber sieht man außerhalb blaue Berge und innerhalb Häuser mit teils roten, teils blaugrauen Dächern, auf denen der Maler deutlich Dachzie gel gezeichnet hat. Die Gestalt stürzt hier demnach nicht von einer Brücke in den Fluß, sondern von einem Turm herunter. Man wird an die in der byzantinischen Kunst weit verbreitete Darstellung der stürzenden Idole beim Einzug des Christusknaben mit seinen Eltern in Ägypten erinnert. Der "untere" , also vordere Teil des Bildes läßt ein geöffnetes Stadttor erkennen, aus dem das Volk herausdringt wie beim Einzug Christi in Jerusalem. Es kann wohl keinen Zweifel mehr darüber geben, daß dieses Bild nicht die Schlacht am ponte molle zeigt, sondern einen feierlichen Empfang für Konstantin in Rom, wo nun die
o F . BÜTTNER, Piero della Francescas Konstantinsschlacht, in: Kunstgeschichtliche Studien zur Flo rentiner Renaissance, hrg. v. O LO F LARSSON U. GÖTZ POUHAT. Stockholm 1 980, 222-2a2. 111 GOJKO SUBOTl(\ L ' Eglise deR Saints Constantin et Helene a Ohrid. Belgrad 1 97 1 , Zeichnung 9 . 11 K . GALLAS, Ein kretischer Konstantin-Freskenzyklus aus dem Anfang des 1 4 . Jahrhunderts, in: Festschrift für Klaus WesseI zum 70. Geburtstag in memor/:um. München 1 988, 1 25-1 aO mit Abb. 4 1 6-41 8 ; s o auch K . WERREL, Konstantin und Helena, i n : RbK IV 360.
Konstantins- und Herakleiosbilder in Ost und West
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Götzenbilder von den Säulen und Tempeln herunterfalienl2 - ein Adventus Caesaris. Platanistasa auf Zypern (von 1 493) läßt den gleichen Vorgang erkennen: Das Heer Konstantins zieht unter Vorantragung des Kreuzes in Rom einl3. Das Fazit dieser Beobachtungen und Überlegungen ist, daß allein der Pariser Gregor die Schlacht am ponte molle zeigt, alle anderen byzantinischen Darstellungen des The mas "Konstantin und Rom" keine Schlacht, sondern den Adventus Caesaris in der Stadt zeigen. Auch Piero della Francesca folgt dieser byzantinischen Tradition. Der Rückgriff auf die oder eine Donauschlacht Konstantins zur Erklärung des Aretiner Bildes scheint überflüssig zu seinl4. Andererseits gibt es richtige Kampf- und Schlachtenbilder in unseren Zyklen, doch ausschließlich beim Bilderkreis des Herakleios. Dafür stehen die Perserschlachten in Braunschweig und Fraurombach ( 1 330/40) . Dazu kommen weiter das entsprechende Pendent von Agnolo Gaddi in Sta. Croce, das den auf einer Brücke auf die oder den Perser treffenden und kämpfenden Herakleios zeigt, und die entsprechende Nachfolge in Arezzo (TaJ. 28) oder in San Francesco zu Volterra. Welche Begebenheit ist dargestellt ? Nach allem, was wir aus den literarischen Quel len wissen, handelt es sich um die Schlacht des Kaisers Herakleios gegen den persischen Feldherrn S ahrbaraz am Saros im März des Jahres 625. Theophanes\.5 beschreibt aus führlich: Vom Tigris kommend, war es Herakleios gelungen, den Euphrat mit seinem Heer in einer Furt zu überschreiten, obwohl ihn der persische Feldherr nördlich umgangen hatte und eine bereits vorbereitete Schiffsbrücke über den Euphrat zerstören konnte, um ihm den weiteren vVeg nach Westen zu versperren. Herakleios marschierte trotzdem bis zum Saros nach Adana. Die Perser folgten und lagerten auf der anderen Seite des Saros. Der Kaiser hatte jeglichen Angriff auf das persische Lager verboten, doch stürmte ein Haufen vVaghalsigel' übel' die Brücke, kam indes nicht weit: die Perser waren vorbereitet und drängten die Byzantiner zurück über die Brücke. In dieser kritischen Situation warf sich der Kaiser persönlich in das zur Schlacht gewordene Gefecht, stürmte auf die Brücke und erschlug einen riesigen Perser. Das ganze persische Heer sei von der Brücke gesprungen wie die FröscheIß, und Sahrbaraz, der persische Feldherr, habe bitter be merkt, der Kaiser allein habe die ganze persische Armee geschlagen. Das dramatische Thema aller Herakleioszyklen seit den Wandmalereien des Braunschweiger Domes (TaJ. 29, Abb. 10) (soweit wir bislang wissen) findet hierin seine Erklärung. Durch Homilien wie die
12 So auch die I nterpretation in der ersten der heiden Kreuzerhöhungspredigten des Andreas von Kreta: 01'. 1 1 , PO 97, 1 027/28 A : tdhlltam öaLlwvE<; . . . Ta EiÖwAEla xateotQalttat. Die Inschrift in der linken oberen Ecke des Bildfeldes in Pyrgos hilft, nur wenig: ]�YNAM� 1 ]IA TE T(ON) 1 MOKAH I T]IAN(ON)I . . . (Ich danke Prof. Koder für die Lesung) . - Die bete noire Diokletian mag für den Götzenkult und die Eidola i m Sinne des Andreas von Kreta stehen. 1:1 Abb. bei STYLIANOU wie Anm. 7 . 14 Die Chronisten, Chronicon Pasch ale (527 , 1 5) und Theophanes 28, 1 9 (D E Boon) berichten kUl'z von einem Feldzug Konstantins gegen die Barbaren an der Donau und dem Bau einer steinernen Brücke über den Fluß. Die Brücke fehlt also in jedem Fall, in den byzantinischen Beispielen wie auch bei Piel'O, und sie m üßte nach den Chroniken erkennbar sein. Anders das wirkliche Schlachtenbild des Turiner Codex MS. 1. 1 1 . 1 7 , fol . 1 35' ( A b b . jetzt b e i S . PFLEGER , E i n e Legende u n d ihre Erzählformen . Studien z u r Rezeption d e r Kreuzle genden in der italienischen Monumentalmalerei des Tre- und Quattrocento. Frankfurt 1 994, 274, Abb. 103, leider wenig deutlich) als I l lustration zum Beginn des lateinischen Optasia-Textes. I r, A. M. 61 1 6, 1 5 , 1 6- 1 8 . 11' Theophanes a. O . (314, 4-8 DE BOOlt): ('tv�Q ÖE 'tl<; YLyaV'tlalo<; tij> ßamAEL ouvavt�oa<;, flEOOV tf)<; YEtpuQa<; ltQooEßaAEv. 6 öl; ßaGlAElJ<; toUtoV ltatu�a<; EV tij> QEL1'tQCj) toU ltOtaflOü EQQL'ljJEV. toUtOU öl; ltEODvto<;, Ei<; tpuy�v EtQultT]oav ot ßUQßaQOL, xal tij OtEVWOEL tf)<; YEtpuQa<; 00<; ßUtQaXOL Ei<; tOV ltOtaflOV EaUtou<; EQQlJttoV. Ähnlich Georgios Pisides, Herakleias I B , Frgm. 1 8 (ed. PERTma 11 2 8 1 ) .
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des Hrabanus Maurus zur vViederaufrichtung der angeblich zurückeroberten Kreuzreli quie in Jerusalem wurde die Geschichte weit verbreitet. vVie aber kommt Hrabanus Maurusl7 dazu, dieses Geschehen - entgegen dem Bericht des Theophanes, den er doch durch die lateinische Übersetzung des Anastasius Bibliothe carius kennen mußte - vom Saros an die Donau zu verlegen ? Darüber lassen sich verschiedene Erörterungen anstellen. Innerhalb weniger Verse nennt der Dichter Georgios Pisides im dritten Gesang seiner Herakleiasl8 die in den bewunderten Gewaltmärschen und Fluß übergängen des Heraklei os vorkommenden Ortsnamen und Plätze, die dem der Geographie des östlichen Klein asien und des nördlichen Mesopotamien wie Persien Kundigen die taktischen Leistungen der blitzkriegartigen Kriegführung des Herakleios verdeutlichen sollen. Fast in einem Atemzug wird der Euphratübergang mit der Eroberung von Dvin (anno 623) als :JtaQEQYov zusammen genannt. Hielt hier ein der griechischen Abkürzungen nicht in vollem Umfang Mächtiger (vielleicht ein Lateiner ?) den Abstrich der unteren Querhaste des Majuskeldeltas (A) für eine Abkürzung von ßUv, die es natürlich nicht gibt (wohl aber ßLU und ßL) lmd machte aus ßOUßLO� für Dvin bei Pisides, mit dem er nichts anzufangen wußte, ein ihm bekanntes ß[uv]OUßLO� ? Es könnte flugs der Bericht des Theophanes über die Brückenschlacht am Saros mit dem mißverstandenen oder falsch gelesenen Ortsnamen ßOUßLO� für Dvin des Pisides kontaminiert worden sein. Das aller dings müßte vor Hrabanus Maurus und seiner Homilie 70 passiert sein, denn die Ortsan gabe Danubium findet sich im vVessobrunner Codex für eine Schlacht Konstantins im Zeichen des ihm nächtens erschienenen Kreuzes bereits anfangs des 9. Jahrhundertsl9. Dieser Version folgen alle Homileten und Legendenschreiber im �Westen bis zur Legenda aurea. Oder - die andere Möglichkeit - ging die Parallelisierung zwischen Konstantin und Herakleios bereits soweit ? Beide sollen vor der Schlacht eine Kreuzesvision gehabt haben; war es dann nicht einsichtig, daß die Schlachten auch an derselben Stelle stattfan den ? Der Einstieg des Kunsthistorikers im Falle der sogenannten Schlacht Konstantins von Arezzo, die wir inzwischen als Adventus Caesaris in Rom interpretieren müssen, nur in die nächstbeste Quelle, die Legenda Aurea, also ganz unten im Mündungsgebiet des Traditionsflusses der Quellen, ist verhängnisvoll bei einem so langen Flußlauf. Zwei wichtige westliche, teilweise schon erwähnte Denkmäler bedürfen im Gang der Herakleiosgeschichten einer weiteren Betrachtung: die Wandmalereien im südlichen Querhaus des Domes von Braunschweig um 1 240/50, die als erstes deutsches Denkmal den Konstantins- mit dem Herakleioszyklus verbinden und zusammenschließen20, und der Herakleioszyklus von Fraurombach bei Fulda21. Bei beiden ist der Thron und die 17 Hom. 70, Reversio S. Crucis, PL 1 1 0 , 1 32C: Pergens igitur filius Chosre contra Gracchum (sei l . Eraclium), j uxta Danubium magI1lUll fluvium consedit exercitus etc. I" Ed. A. PERTUSI 11 258, vv. J (jOff. I" Sicher eine Übernahme amI dem Griechischen , da die Erzählung vom Traum Konstantins und seiner Bekehrung bereits in einer Sinai-Handschrift des 9. Jahrhunderts die Orhmngabe L'l.avoußw<; für die Kreuzesvision Konstantins und die anschließende Schlacht kennt; so schon E . NEi-lTLE, Die K reuzauffin dungslegeJ1(Je. BZ 4 ( 1 895) 3 1 9-345. Hierzu - leider auch von allen folgenden Forschern übernommen und irrig - J. STRAUBINGER, Die Kreuzauffindungslegende. Paderborn 1 9 1 2, 14 mit Anm . 2. Ausführlich dem nächst in dem oben Anm. 4 angekündigten A ufsatz. '" S. B R ENi-lKE, Der Hl. Kreuz-Zyklus in der ehemaligen Braunschweiger Stiftskirche St. B lasius (Dom ) . Studien zu den historischen Bezügen und ideologisch-politischen Zielsetzungen der mittelalterli chen Wandmalereien. Braunschweig 1 988. 21 R . KAUTZRCH , Die Heraldeioswunder zu Frau-Rombach in Obm'hessen , in: Studien aus Kunst und Geschichte, Friedrich Schneider zum 70. Geburtstage gewidmet. Freiburg 1 90(j, 509-530; S . PFLEGER , Eine Legende, 1 94f.
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Enthauptung des Chosroes ( Taf. 29, Abb. 11) dargestellt. In Fraurombach thront Chos roes, und eine kriegerische Gestalt steht vor ihm; hinter ihm gleißt der Sternenhimmel; im rechten Teil des Bildes liegt seine Krone am Boden. Der Krieger, wohl Herakleios, hat das Schwert gezückt und ist dabei, die Exekution des Chosroes vorzunehmen. Ähnlich in Braunschweig: Der Thron, sogar die Mandorla werden eingeführt für den Herrscher Gott, das Kreuz, die Beute der Kreuzreliquie, als Repräsentation Christi auf der einen Seite und der Hahn als Verspottung des Hl. Geistes auf der anderen. Der "künstliche" Himmel des Chosroes wird, im Falle von Braunschweig, als drehbar gezeigt mit eigenem Mechanismus, bei dem man im Kreis laufende Pferde an einer Spindel (in lateinischen Quellen wird das Schnauben der Pferde als Gewitter - wieder eine kosmische Konnotation - erklärt) erkennt (Abb . 11). Dargestellt ist also die seit Neros domus aurea bekannte, dort durch hydraulische Kraft drehbare Sternenkuppel. In Fraurombach wird auf den Sternenhimmel, das kosmische Symbol des Herrschers, verkürzt. In Florenz dann zeigt Agnolo Gaddi den Chosroes in einer kunstvollen Thron basilika. Ihm folgt Volterra. Bei Piero della Francesca wird daraus ein leichtes, wie ein Segel geblähtes Tonnengewölbe mit Sternen in seinen Kassetten (Taf. 28, Abb. 9 ) . Die Maler in Florenz und Volterra gehen weit ins Realistische. Die Enthauptung des Chosroes durch Herakleios wird in aller Drastik vorgeführt: Chosroes kniet blutend am Boden, das abgeschlagene Haupt wird in einem Tuch aufgefangen. Piero della Francesca hingegen hält sich in Arezzo mehr an die Details der lateinischen Version des Hrabanus Maurus: Zu beiden Seiten des Großkönigs stehen Kreuzreliquien als Zeichen für den Sohn urid der Hahn auf einer Stange unter dem Sternenbaldachin, der hier nicht mehr als sich drehend verstanden wird. Als Strafe für solchen Hohn und solche Blasphemie zieht Herakleios das Schwert (extracto gladio; Hrab. Maur., l.c 133B). Der grausame Moment, in dem das Haupt rollt und das Blut fließt, wird nur in Florenz und Volterra so drastisch vorgeführt. Der Ausrottung des Gotteslästerers und der Taufe des neuen gottgenehmen Perser herrschers ( Taf. 28, Abb. 11), die in Braunschweig noch dargestellt ist, folgt der Triumph des wahren Herrschers und Neuen Konstantin, Herakleios: die Rückführung des Kreuzes nach Jerusalem. �rumels Datierung des Ereignisses in die Karwoche des Jahres 63122 ist zuzustimmen. Die Erklärung Frolows mit den notwendigen kirchenpolitischen Rück sichtnahmen des Herakleios23 ist einsichtig. Die Bildtradition des Herakleioseinzuges in Jerusalem ist ziemlich einheitlich (Taf. 30). Auch dabei ist zweifellos ein Adventus Caesaris gemeint, aufgespalten in zwei Szenen: Dem reitenden Kaiser, mit allen Zeichen seiner Würde in pagan-römischer Tradition bekleidet, wird der Einzug in die Stadt Jerusalem - die Imitatio Christi wird durch die Quellen, griechische wie lateinische, deutlich gemacht24 - plötzlich von einem Engel verwehrt25 • Von den Darstellungen dieser ersten Teilszene des Adventus von Herakleios in Jeru salem gehören in die Frühzeit wieder Braunschweig und - noch älter - das Sakramentar U V . GR mIEL, La Reposition de la Vraie Croix a Jerusalem par Heraclius. Le jour et I 'annee. Byz. Forschungen 1 ( Polychordia. Festschrift Franz Dölger zum 75. Geburtstag) . Amsterdam 1 966, 1 39-149. i:l
=
A . FRoLow, La Vraie Croix et les expeditions c1'Heraclius en Perse. REB 1 1 ( 1 953) 88- 1 05. i' Theophanes zum Jahr ö 1 1 9 , 428 (allerdings zu einem Triumph in Konstantinopel): ßuo'tO�OV'tEC; XAOÖOUC; EAaLWV xul AUfl1tOÖUC;, ElHjlTJflOÜV'tEC; Ul),[()V flE'tU XUQäC; xul öuxQuwv, und HrabanuR MallI'us, Hom . 7 2 , 1 33 B : gaudentes omnes populi c u m ramis palmarum , cereiR et lampadibus v e l diverso gloriae apparatu, cum hymnis et canti cis . . . 2.. Hrabanus MallI'us, Hom. 7 2 , 1 33C: Cumque imperator ( bisher war immer nur von Gracchus EracliuR die Rede!) de monte Oliveti descendiRset per eam portam quam Dominus intraverat quamlo acl pasRionem venerat; ipse I'egio [diademateJ et ornamentis impel'ialibus decoratuR, Redens voluiRset intrare . . . Angelus enim Domini aspiciem; iIIud i n manilmR, Rtetit supe I' portam . . . =
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von Saint Michel, heute in der New Yorker Pierpont Morgan Library aus der Zeit um 1060. Bei beiden Beispielen steht der Engel noch auf den Zinnen der Mauer oder des Tores (Taf. 29, Abb. 1 1 ) ; später wird er fliegend dargestellt, so bereits in Fraurombach aus den Jahren 1330/40. Die Demut des Kaisers ist also gefragt, und nicht zuletzt erinnert man sich dabei an die Parallele zu dem unter Johannes Tzimiskes belegten Adventus oder Reditus Caesaris im Jahr 97126, bei dem der Kaiser die Benützung des Prunkwagens verweigerte und die Ikone der Gottesmutter darauf stellen ließ . Er selbst ritt, allerdings mit allen Insignien bekleidet, dem Triumphwagen hinterdrein. Solches bereits für Heraldeios mit Quellen zu belegen, fällt nicht leicht. Immerhin könnte man aus den Versen 7 1 /72 des kurzen Gedichtes In restitutionem S. Cruds von Georgios Pisides27 solchen Sinn durchaus gewin nen. Diese Version wird dann von den toscanischen Zyklen eindringlich vorgeführt, auf gespalten durch eine Doppelszene in den früheren Zyklen, teilweise übereinander (Codex von St. Michel)28, in der Toscana später in einem Zug komponiert. Am Schluß habe ich in gewisser "Veise Stückwerk in der Hand. Statt eines sorgfältig geschlossenen neuen Bildes kann ich unserem Jubilar nur Skizzenblätter reichen. Diese allerdings - so hoffe ich - setzen einige bisher vernachlässigte Wegweiser für die ikono graphische Entwicklung und Tradition der Konstantins-, Helena- und Herakleioszyklen in Ost und "Vest. "\IVir müssen nicht nur eine bessere Vertrautheit mit byzantinischen Quellen, sondern - auch noch im 1 5 . Jahrhundert - mit byzantinischer Ikonographie und Bildtradition annehmen. Zwar bleibt die Entstehung der Herakleiosillustrationen noch im Dunklen und wir besitzen nach wie vor noch keinen byzantinischen - womöglich noch illustrierten - Herakleiosroman, aber die Bekanntheit der Gedichte des Georgios Pisides um 800 dürfte größer gewesen sein, als wir es uns im Augenblick vorstellen mögen. Weiterhin ist die Austauschbarkeit von Bildmotiven und Kompositionselementen über Musterbücher erkennbar, wobei dem Turiner Codex aus Palermo oder besser noch seinen Vorlagen große Bedeutung zuwachsen kann. Solche ausstehende Arbeiten verhindern noch eine abschließende Beurteilung dieses Themas. Diese Skizzenblätter seien Dir, lieber Freund, zum heutigen Tag ins Album gelegt mit allen lieben und freundlichen Wünschen.
U 2
Leon Diakonos 157ff. ; Skylitzes 3 1 0 (THU R N); Zonaras 535f. ; vgl. dazu H . H UNGER, Reditus l mpera toris, in: Fest und Alltag in Byzanz, hrg. von G. PmNZIN
PETER SCHREINER I K ÖL N
LITERARISCHE INTERESSEN IN DER PALAIOLOGENZEIT ANHAND VON GELEHRTENCODICES: DAS BEISPIEL DES VATICANUS GR. 9 1 4 M i t Tafel 3 1-38
Es gibt mehrere �Wege, die literarischen und philologischen Interessen in einem bestimmten Zeitalter auszumachen. Man kann die Dichte der Überlieferung älterer Literatur überprüfenl. Auch die Vielfalt der Gegenstände, mit denen sich einzelne Auto ren abgegeben haben, und die an Zitaten kontrollierbare zugrundeliegende Literatur spiegeln das geistige Niveau einer Epoche wider2. Eine literarische Epoche, die diesen Namen verdient, ist überhaupt erst durch ein solches Koordinatenwerk definierbar. Als weitere , bisher kaum in Betracht genommene Komponente, die Interessen einer Periode kennenzulernen und zu beschreiben, sollte auch der Gelehrtenkodex herangezogen wer den. 1.
Der Begriff " Gelehrtenkodex"
Unter diesem Begriff ist eine Handschrift zu verstehen, die eine größere Anzahl an verschiedenen Texten enthält (Miszellancodex), von einer oder mehreren Personen kopiert wurde und die durch zusätzliche Notizen oder Interlinearversionen eine intensive Beschäftigung mit den Gegenständen verrät. In der Regel liegt hier eine anonyme Tätigkeit vor, und in vielen Fällen lassen sich Adnotationen verschiedener in ihrer zeitlichen Abfolge nicht immer sicher eingrenzbarer Hände feststellen3• Durch zahlreiche Eintragungen bieten solche Handschriften ein optisch und ästhetisch oft recht verwir rendes Bild. Man könnte vielleicht auch vom wissenschaftlichen Handbuch zum Privat gebrauch oder zu Zwecken des Unterrichts sprechen. Handschriften dieser Art sind bisher nie zusammengestellt worden, und ein solches Unternehmen ist wohl auch nur fallweise, ausgehend von einem konkreten Handschriftenbestand, möglich. 11.
Die literarischen Interessen hido'/"s am Beispiel des Vat. gr. 914
Eine besondere Akzentuierung erfährt die Behandlung von Gelehrtencodices, wenn sich die als Besitzer oder Kopist dahinterstehende Person identifizieren läßt. Ein solches Einzelbeispiel soll an dieser Stelle behandelt werden, der Vaticanus gr. 9 1 4, welcher als I H . HUNnER , Von Wissem;chaft und Kunst der frühen Palaiologenzeit. JÖBG 8 ( 1 959) 1 23- 1 55, bes. 1 24-1 2 0 . Z H U N(a: R , Palaiologenzeit 1 39-142 h a t Maximos Planudes a l s eine solche Persönl ichkeit herausge stellt. Auch Georgios Pachymeres und Nikephoros Gregoras gehören in diese Reihe. Die heute weithin übliche Literaturgeschichtsdarstellung nach Genera , die didaktischen Bedürfnissen entgegenkommt, ver wischt den Individualismus von Personen und Epochen. Vgl . A. P. KAzHDAN, Studies in Byzantine Litera ture of the Eleventh ami Twelfth Century. Cambridge 1 984; DERS. ,. Der Mensch in der byzantinischen Literaturgeschichte . JÖB 28 ( 1 979) 1 -2 \ , oder M. MULLETT, The Madness of Genre. DOP 4ß ( 1 992) 2:33-24:3 . " Ein Musterbeispiel eines derart komplexen Kodex ist Vat .gr. 9 1 5 m i t 29 Einzeltexten, unter denen Homer und Hesiod am umfangreiclulten sind, von wenigstens 8 Schreibern kopiert, die a,uch zu den Scholien und Notizen beitrugen . Vgl . die Beschreibung bei P. SCHREINER, Codices Vaticani graeci. Codices 8ß7-932. Vatikan 1 988, 1 25-1 37 .
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A1äogmph des Isidor von Kiev noch deutlicher als Handschriften, die zu seinem Besitz gehörten, die geistigen Interessen dieses Mannes erkennen lassen4. Es ist nicht ganz problemlos, das Alter der Handschrift zu bestimmen; und doch ist die zeitliche Festle gung deshalb wichtig, da die Beschäftigung mit den kopierten Texten auch vom Lebens alter abhängen kann. Mit wenigen Ausnahmen sind die \�Tasserzeichen mit denen der Repertorien nicht voll übereinstiuunencl5. Diese \Vasserzeichen, die in der folgenden Darstellung und hinsichtlich der Briefsammlung im Anhang näher behandelt werden, umfassen den Zeitraum von 1 390 bis 1430; das vorletzte (isolierte) Bifolium trägt Was serzeichen etwa der Jahre 1 425-1427 und zeigt durch eine vierfache Faltung (wie ein Brief), daß es ursprünglich einzeln überliefert warf). Nur das Turmwasserzeichen auf f. 19 und 32 und das Bergwasserzeichen auf ff. 48"-49 haben ein genaues Pendant, das in die Jahre 1400-1410 bzw. 1 390-1 400 fällt. Sofern wir uns mit einer annähernden Überein stimmung zufriedengeben, sind die Texte im Zeitraum 1 400-1410 kopiert worden, und dieser ungefähre Ansatz erfährt durch die beiden sicher datierten vVasserzeichen eine Bestätigung. Dieser Datierungsvorschlag wird jedoch in Frage gestellt durch das die Briefe und Gebete enthaltende Faszikel (ff. 50-62") . Diese Texte , deren Datierung im einzelnen dem Anhang (unten S. 2 1 5-2 1 9) vorbehalten bleibt, umfassen einen zeitlichen Rahmen von etwa 1 408 bis 1 423, so daß diese Faszikel schwerlich vor 1423 kopiert worden sein können7. Auch andere Beobachtungen zeigen, daß die Handschrift nicht in einem Zuge entstanden ist. So findet sich die Verwendung von mindestens sieben ver schiedenen Brauntinten und sieben Schwarztinten, die teilweise auf die Kopie einzelner Texte beschränkt sind8. Obwohl sich ohne Entfernung des Einbandes die Lageverhält nisse nicht sicher klären lassen, ergeben sich wenigstes für Teile der Handschrift Beob achtungen, die auf ihr Entstehen ein gewisses Licht werfen\!. Es scheint, daß Isidor 4 Die immer noch fundierteste Darstellung über die literarische Tätigkeit Isidors und seinen Hand schriftenbesitz verdanken wir G. M ERCATI, Scritti d ' Isidoro il cardinale Ruteno e codici a lui appartenuti che si conservano nella B iblioteca Apostolica Vaticana. Rom 1 926. Die folgenden Codices stammen nach Mercati aus Isidors Besitz und enthalten verschieden umfangreiche Teile aus seiner Feder: Vat.gr. 90, 94, 1 38, 1 74, 1 75, 1 9 1 , 1 98, 2 1 4 , 222, 289, 447 , 479, 706, 7 1 7 , 830, 83 1 , 933, 946, 947 , 1 002, 1 0 1 6 , 1 0 1 8 , 1 024, 1 048 , 1 858, 1 879 ( I I ) , 1 896, 1 898, 1 904, Barb .gr. 1 27 , Pal.gr. 226. Autographe Eintragungen i m Urb .gr. 1 25 zeigen, daß sich auch fliese HamhlChrift im Besitz des Kardinals befand (B . L. FONKITCH , Notes paleographiques sur les man uscrits grecs des bibliotheques italiennes. Thesa,'l/.risl1lala 16, 1 979, 1 53-1 69, bes, 1 6 1-162), Eine vollstän dige Liste der Isidor-Autographe hat E. GamillRcheg für den druckfertigen Band des Repertorium der griechischen Kopisten (Band 3, Vatikan) erstellt. Auch in außervatikanischen Bibliotheken dürften sich noch vereinzelt Isidorcodices finden, die, wenn nicht zufällig, nur durch systematische Recherchen entdeckt werden können, wie Laurentianus Conv,Soppr. 1 1 2 (Xenophon) und Oxon. Seid B44 (Ptolemaios) bei E. GAMILL�CHEll - D. H ARLFINllER, Repertorium der griechischen Kopisten 800-1600. 1 . Teil: Handschriften aus Bibliotheken Großbritanniens. Wien 1 98 1 , NI', 1 55 , oder Guelf, 86,7,Aug 2" ( Lukian) bei D . HARLFINGER (Hrsg , ) , Griechische Handschriften und Aldinen. Wo\ffmbü ttel 1 978, 111' , 1 5. In den Bereich der literari:'lChen Interessen gehören auch die von Isidor entliehenen Handschriften (MERCATI, a, 0, 80-82) , oder solche, die er besaß, ohne daß sie sich heute 101mlisieren ließen (MERCATI, a, O. :33 lL 40), Hierüber ist jedoch an dieser Stelle nicht zu handeln, da das Einzelbeispiel eines Gelehrtenkorlex darzustellen ist, r. Ergänzend zu den in meinem Katalog (wie A,3) gemachten Identifizierungen siehe J. COENEN, Luldan. Zeus tragcedos, Überlieferungsgeschichte, Text und Kommentar. Meisenheim 1 977 , X X XIII A . 2 , Ii Die Exzerpte aus Antonios Melissa (fr. 1 8 1 - 187) mit Wasserzeichen , die ungefähr in die Jahre 1 4 1 3 bis 1 4 1 7 fallen , stammen nicht aus der Feder lsidors, 7 Es handelt sich um Reimwhriften nach Vorlagen, wie der Brief inc. ,[�v IlEV ou v J'tQ6� Tjllä� an einen Anonymus zeigt, da hier der Originalcntwurf im Vat,gr. 94, f. I I I (M ERCATI, Scritti 2 1 ) noch erhalten ist, H Etwa f. 66-66' Varia chronologica et mythologica, ff. 1 40-142 die laudatio auf Manuel l L und der Traktat über die acht Redeteile in Brauntinte, aber dagegen j'f, 67- 1 :39 (Reden des Aristides) , ff 144- 1 79 (Libaniu8 und Lukian) in Schwarztinte, das Biblische Lexikon (I'. 1 80-180V) wieder in einer Variation der Schwarztinte. !I Es Rei ausfhücklich darauf hingewiesen, daß die BeRchreibung der Faszikel in meinem Katalog (wie A . 3 , S, 1 23) einer Revision bedarf.
Literarische Intere�8en anhand von Gelehrtencoclices
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weitgehend gruppenweise gearbeitet hat und die Faszikel zunächst ungebunden waren. Die einzelnen Texte sind häufig durch Leerseiten voneinander getrennt, weil ein neuer Inhalt auch einem neuen Faszikel vorbehalten blieb. So ist beispielsweise den beiden "geometrischen Problemen" (f. 44-44") ein ganzes Faszikel vorbehalten. Zusammenfas send läßt sich also vermuten, daß die Reinschrift der meisten Texte in einem längeren Zeitraum erfolgte, als Isidor zwischen etwa 1403 und 1 409/10 in Konstantinopel weilte und zu Kopierzentren Zugang hatte\(). Die Handschrift blieb über längere Zeit hin ungebunden oder vorläufig gebunden und erhielt den einfachen roten Ledereinband, den sie bis heute trägt, vielleicht erst um 1 430, als auch das Briefcorpus und zwei Bifolia mit Versen des Katrares und metrologischen und chronologischen Texten als Abschluß hinzugefügt wurdenl I . Trotz verschiedener Hypothesen und offener Fragen ist wohl kaum zu bezweifeln, daß der Codex die Interessen des jungen Isidor zum Ausdruck bringt, als er sich im dritten Lebensjahrzehnt in Konstantinopel aufhieltl2. 111. Die Texte im Vat. gr. 914 als Spiegelbüd der geistigen 1nte1'Cssen Von der Provenienz her stehen ( 1 ) elf Autoren der (klassischen) Antike zwei christlichen (2) und (3) fünf der profan byzantinischen Literatur gegenüber, nämlich ( 1 ) Ps. -Phoky lides, Sententiae (ff. 4-6"), Ps. -Pythagoras, Carmen aureum (ff. 6v-7") , Achilleus Tatios, Leukippe und Kleitophon in Auszügen (ff. 1 2-20) , Kallistratos, Descriptiones quattuor (ff. 20-2 1 ) , Libanios, monodia de templo Apollinis (ff. 36-36") sowie laus Antiochiae und laudatio Constantii et Constantis (ff. 36-36" , 1 44-1 60) , Julian, Misopogon (21"-28) , Plutarch, (die wohl unechte) consolatio ad ApolIonium (ff. 36"-37") , Äsop, 30 Fabeln (ff. 38--40) , Lukian, de luctu und de Herodoto (ff. 40-42") und (ff. 1 62-179" ) sieben Dialoge (Hippias, Oecus, Musea, Demonax, Iuppiter confutatus, Iuppiter tragoedus, Gallus), Hermes Trismegistos, Tractatus I, VII, XIII, XIV, teilw. fragmentarisch (ff. 45 bis 49) , Aristides, 2 1 Reden (ff. 67-139" ) ; (2) ein biblisches Lexikon (ff. 1 80-180" ) und, allerdings nicht selbst kopiert, Exzerpte aus der Sentenzensammlung des Antonios Melissa (ff. 1 8 1-187 ) ; (3) Georgios Choiroboskos, de tropiis (ff. 8-9") , Maximos Planudes, Epigramme auf verschiedene Gegenstände (ff. 461' , 1 9 1 ) , Manuel Philes, fünf Carmina (f. 1 89) , Johannes Katrares, Versus in Neophytum (ff. 1 90-1 90") , das anonyme Pamphlet gegen Diplobatatzes (f. 1 88) . Diese auf den ersten Blick eher zufällig erscheinende Auswahl entbehrt bei einer systematischen Gliederung nicht eines sinnvollen Inhalts. Unterschiedlich im Umfang lassen sich sieben Gruppen feststellen , Es überrascht nicht, daß die Rhetorik mit sechs Autoren (Kallistratos, Julian, Libanios, Plutarch, Lukian, Aristides) an der Spitze steht; die Dichtung mit vier Autoren teilweise recht kleinen Umfangs (Phokylides, Pythagoras, Manuel Philes, Maximos Planudes), die Satire mit zwei vVerken (Diplobatatzes, Katra res). Großes Gewicht ist auf Sentenzenswmmlungen, natürlich in Auszügen, gelegt: Achil leus Tatios, Antonios Melissa, Phokylides, mythologische Exzerpte und auch Äsop und Hermes Trismegistos scheinen am ehesten hierher zu gehören. Sprache und Grammat?:k sind mit drei größeren Texten vertreten (Georgios Choiroboskos, eine anonyme Schrift über die acht Redeteile und ein Lexicon biblicum). In dieser Rubrik sind auch die kleinen Traktate über Stimmenbezeichnungen und Bergnamen (f. 7) einzuordnen, die in ähn licher Version in vielen Handschriften überliefert sind. Nicht besonders umfangreich, 111
Zur Vita Isidors 8iehe MERCATI, Scritti, der auf solche Daten jedoch nur beiläufig eingeht und besonders PLP, NI'. 8300. 11 Das vorletzte ßifolium läßt ein R-vVasserzeichen erkennen, ähnlich ßriquet 8!l23 für die Jahre 1 425/27 . 12 Das GelJlutsjahr if;t weiterhin unbekann t und wird in der Literatur zwischen 1 380 und 1 390 vennutet.
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aber den verschiedensten Bereichen angehörend, sind die natu1'wissenschaftlichen Exzerp te zu Medizin , Geometrie, Chronologie, Astronomie und Tintenzubereitung13. Schließlich sind noch ein oder zwei eigene Werke Isidors zu nennen : die Brief- und Gebetssammlung (ff. 50-62") sowie eine anonyme Lobrede auf Kaiser Manuel, die mit gewisser 'Wahr scheinlichkeit von ihm verfaßt ist. Dieses Stück könnte man aber auch der rhetorischen Gruppe zuweisen14. Von der sprachlich-grammatikalischen Exzerptenliteratur abgesehen, sind die lw pierten Stücke kaum das Ergebnis eines wie auch immer gearteten Unterrichts, sondern verraten eine besondere literarische Interessenrichtung und eine Vorliebe für bestimmte Autoren oder Genera. Dies soll im folgenden an Hand von Texten gezeigt werden, deren Verfasser auch in späteren Jahren von Isidor geschätzt wurden und die bereits an dieser frühen Stelle im Vat.gr. 914 begegnen. Dabei ist einschränkend freilich festzustellen, daß erst eine chronologische Untersuchung aller Kopien des Isidor diese Beobachtungen auf eine methodisch sichere Basis stellen wird. Die Betrachtung orientiert sich an der oben vorgeschlagenen systematischen Einteilung. Aus Isidors Feder stammen mehrere Ek phraseis des Kallistratos im Urb.gr. 1l0, der sicher in seinem Besitz war und später an Angelo Poliziano überging15• Ergänzungen zu den Eikones desselben Autors machte er im Vat.gr. 6416. Die spätere Beschäftigung mit Libanios zeigt sich im Erwerb des heutigen cod. Urb.gr. 125, der insgesamt 28 Schriften des Libanios enthielt. Eine der Reden (laudatio Constantii et Constantis, Förster 01'. 59) brach mitten im Text ab (Förster IV, 281,1) und wurde von Isidor zu Ende geführt. Allerdings kann hier der Vat.gr. 914 nicht Vorlage gewesen sein, da dort die Rede selbst nur fragmentarisch überliefert ist17• Auch
I:< Die Texte über die Tintenzubereitung sind , bemerkenswert für Isidor, als "GebraucllRliteratur" in gemäßigter Umgangssprache mit starken volkssprachlichen Formelementen abgefaßt. Vermutlich handelt es sich dabei nicht um eine eigene Version Isidors, sondern er hat sie bereits in dieser Fassung vorgefunden. Einige der Rezepte finden sich nämlich in fast wortgleicher Form im Canon.gr. 39, f. 276v der Bodleian Library. I< Der noch unedierte Text (einzelne Teile daraus veröffentlichte MERCATI, Scritti 23) trägt keine Ü berschrift. Auch der Kaiser selbst ist, wie i m mer in diesem Genre, nicht m i t seinem Namen genannt, die Anspielung auf die Reise nach Frankreich und England ( 1 399-1403) ist aber deutlich hervorgehoben . So rlürfte das Stück bald nach Juni 1 403, als Manuel wieder in Konstantinopel eintraf, geschrieben sein. Hat sich der noch recht junge Isidor auf diese vVeise bei Hofe einführen wollen , handelt es sich um bloßes rhetorisches Ü bungsstück oder ist es das vVerk eines Dritten '! Immerhin ist uns ein umfangreiches Enkomion Isidors auf Johannes VIII. erhalten (ed. SP. LAMPRO;;, IlaAaLOAoYEla ?tal Ild.orcovvT] Ola?tu . Athen 1 92 6 , 1 32 bis 1 99 ; zur Autorschaft MERCATI, Scritti 6) . I r. Abgesehen von Eintragungen des Poliziano auf freien j1'olios am Ende ( 1 42- 1 62) enthält der Kodex auf den ff. 1 9- 1 40 überwiegend Werke des Philostratos (Vita zu Apollonios von Tyana und die Liebesbriefe), die Eikones des Kallistratos sowie verschiedene Briefe des Alkiphron . Es fehlen allerdings die Eikones, welche Isidor auf zwei Quaternionen kopierte, die als Ergänzung an den Anfang des K odex kamen. Außer dem stammen von ihm alle in roter Farbe ausgefü hrten Ü berschriften und Titel sowie die Anzeichnungs buchstaben. Sicher hat er hier die Arbeit eines fremden Kopisten kalligraphisch verschönert (oder gar in seinem Auftrag gewirkt) . Der Kodex ist von den \Vasserzeichen her nicht zu datieren. Das häufige Scheren wasserzeichen ist von den Repertorien her zuwenig belegt, um sichere Hinweise zu geben, ein ebenso häufiges Berg-Wasserzeichen (am besten zu sehen ff. 1 5H und 162) ist (fast) identisch mit Briquet 1 1688 vom Jahr 1 4 1 1 . Es spricht sehr viel dafür, daß Isidor diesen Kodex in seiner Konstantinopolitaner Zeit (vor 1 409) in Händen hatte. Die Handschrift enthält (ff. 1 1 9- 1 2 l") auch alle Ekphraseis des Kallistratm; (mit den von Isidor gefertigten roten Titeln) , von denen vier sich auch im Vaticanus H14 befinden. Eine textliche Abhän gigkeit läßt sich nicht nachweisen, obwohl der Titel der ersten Ekphraseis de:; ocn;ugov, [öc:; �v EV nji xwgLtp Ev8a �O?tEi:TO, om.ed . , in beiden Handschriften gleich ist . lIi Fol. 283"-284. Er ergänzte hier eine Pergament-Handschrift des Jahres 1 369/70. In dem von ihm kopierten Teil setzte er auch rote Initialen und Titelüberschriften. Ich verdanke den Hinweis E. Gamill scheg, Wien. 1 7 Zur Identifizierung dieser Hand mit Isidor siehe FONKITCH, Notes (wie oben A .4) 1 6 1 . Urb. 1 25 ist ein höchst bemerkenswertes Beispiel für eine Gelehrtenhandschrift. An ihr arbeiteten 9 KopiRten des 1 3 .f 1 4 . Jh.H,
Literarische Interessen anhand von Gelehrtencodices
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die Libanioshandschrift des Par.gr. 301 7 enthält eine anonyme Schenkungsnotiz an den Kardina1'8. Von Plutarch besaß Isidor später mehrere Handschriften (Vat.gr. 1 38, Vat.gr. 1 007 ) , jedoch, soweit wir wissen, nur die Lebensbeschreibungen enthaltend, nicht die Moralia, aus denen der Text im Vat.gr. 9 1 4 stammt. Lukian scheint der Lieblings schriftsteller Isidors gewesen zu sein; denn kein anderer Autor ist so vielfach mit seinem Namen verbunden. Er besaß mit Vat.gr. 90 aus dem 1 0 . Jh. eine der textkritisch wichtigsten Lukianhandschriftenlß, ergänzt vom Vat.gr. 87 ( 14 . Jh.)21l , dem Vat.gr. 947 ( 1 4. Jh.)21 und einer vVolfenbütteler Handschrift22. In den genannten Handschriften hat Isidor zahlreiche Ergänzungen und Korrekturen vorgenommen. Ein persönlicher Ein trag in der Aristideshandschrift des Vat.gr. 933 zeigt, daß Isidor auch mit diesem Autor weiterhin verbunden blieb23. Beispiele für eine weitere Beschäftigung mit der Dichtung finden sich später nicht mehr. Vielleicht stehen diese Kopien doch eher mit dem Bereich früher sprachlicher, lexikalischer oder metrischer Übungen in Verbindung24. Auch scheinen Spruchweisheit und Sentenzen später keine Rolle mehr gespielt zu haben25, wenngleich Vorsicht geboten ist, da nur ein vergleichsweise geringer Teil von Isidors CEuvre erhalten sein dürfte. Die wenigen naturwissenschaftlichen Exzerpte im Vat.gr. 914, die sich auf einige Folien beschränken (28\'-36; 44-44\') lassen die Bedeutung, die dieser Sektor einmal für Isidor erhalten sollte, nicht ahnen26. Zu dem Bereich der Chemie (wenigstens nach unserem heutigen Verständnis) gehören die fünfzehn Tintenrezepte. Es ist immerhin des Hinweises wert, daß Urb.gr. 125, den auf Grund von eigenen Eintragungen Isidor im Besitz hatte, auf dem ersten und letzten Folio (von anderer Hand) ebenfalls eine Reihe von Farben- und Tintenrezepten enthält; sicherlich hat er die Handschrift aber nicht aus diesem Grunde erworben.
darunter am umfangreichsten Maximos Planudes, und fünf Kopisten des 1 5 . Jh.s, darunter Isidor und Johannes Eugenikos. Die 59. Rede des Libanios ha.t sogar drei Hände aufzuweisen : Maximos Planudes, ein mit diesem gleichzeitiger Kopist und schließlich Isidor von Kiev. Der zweite Schreiber des 1 3. / 1 4 . J h . s hatte den Rest des Faszikels (ff.42-54") frei gelassen, so daß nicht nur Isidor die Rede zu Ende kopieren konnte, sondel'l1 ein Anonymus des 1 5 . J h . s noch Platz für die 55. Rede des Libanios (auf den Apollotempel in Daphni) fand. Auch diese Handschrift (die 1453 dem Johannes Eugenikos geschenkt wurde) verdiente noch eine eingehendere Analyse. IH M ERCATI, Scritti 99. 111 M ERCATI, Scritti 62. Er hat dort mit eigener Hand fehlende Teile vervollständigt ( ff. 2-4v lam Ende eingefügt J, 1 63-1 63v, 1 74-1 76, 1 77-1 77'' ) . Diese Ergänzungen sind kopiert auf Papier mit dem Wasserzeichen Waage, sehr ähnlich Briquet 2 398/99 (aus den Jahren 1 400- 1 4 1 5 ) , so daß sie noch in die Zeit in Konstanti nopel fallen könnten. �" A . O . 86. � I A . O . 76. " HARLFINGER (wie A . 4) NI'. 1 5 . ;:1 MERCATI, Scritti 75 (Teil eines Kaiserenkomions, auf einem dem vorderen Innendeckel angeklebten Blatt) . ;, Nur mit dem Werk des PlanudeR, dessen im Vat. 9 1 4 (f. 46'') mitgeteilte Verse nicht zum Wichtigsten a.us dessen schriftstellerischer Tätigkeit gehören, ist Isidor später wieder in Verbindung getreten . In den von ihm selbst zusammengestellten Vat . 706 hat er die Plan udes- Ü bersetzung der Consolatio Philosophiae des Boethius aufgenommen. ;r, Hermes Trismegistos, falls dessen Traktate im Rahmen der von Isidor durchgefü hrten AURwahl wirklich im Bereich der Sentenzen untergebracht werden können, hat Isidor später nur als (Pseudo'i -) Verfasser von Iatrosophica interessiert, die er im Autograph des Barb,gr. 1 2 7 (f. 1 86-1 89" ) kopierte. ;(i Die Astronomie (im weitesten Sinne des VlTortes) gehört von der kodikologischen Lage her zu den Schwerpunkten von Isidors Interessen. Die wich tigsten Codices seien im folgenden aufgezählt: Vat.gr. 1 75, 1 9 1 , 1 98, 2 14, 222, 1048, 1 698, 1 852, 1 879, 1 896; Barb.gr. 1 27 ; Pal.gr. 226; Oxon .Sel d . 1 344. Die Medizin ist durch den Dioskurkiescodex Vat.gr. 289 vertreten. Soweit eR !-lich um Autographe handelt, fehlen noch Untersuchungen über deren Alter, was a uf Grund der W'asserzeichen approximativ möglich ist.
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Da man die auf synkretistischen Vorstellungen basierenden Traktate des Hermes Trismegistos schwerlich der Beschäftigung mit der christlichen Religion zuordnen kann, fehlt in unserer Handschrift noch jede Spur jener Tätigkeit, die Isidor später zum Konzilstheologen prädestinieren sollte27 . Überlegungen zur Textauswahl In den meisten Fällen ist es nicht einmal hypothetisch möglich, sich über die Gründe der "Vahl eines bestimmten Autors oder der von ihm verfaßten Texte zu äußern . So gibt es beispielsweise keine Möglichkeit, die Auswahl der äsopischen Fabeln2H, der Schriften Lukians oder des Aristides zu erklären. Auffällig bleibt die '�Tahl zweier (fast) zeitgenös sischer Texte, die man dem Bereich der Satire (nicht im strengen Sinn der modernen literaturwissenschaftlichen Definition) zurechnen kann: das sog. Diplobatatzespamphlet und die Verse des Katrares. Beide Texte, in der ersten Hälfte des 14. Jh.s entstanden und in noch je einer weiteren Handschrift überliefert2!', prangern in teilweise boshaft spötti scher '�Teise Charakter und Verhalten von Personen an. Hieran schien Isidor Gefallen zu finden, und man dürfte so auch seine Vorliebe für den großen antiken Satiriker Lukian besser verstehen. Auch Julians Misopogon ist wohl demselben Interessenkreis zuzuord nen. Schließlich besitzen wir aus dem Vat.gr. 914 noch einen Brief (der 6. in der Reihen folge der Handschrift), in welchem satirisch-humorvoll über einen diebischen Hasen im Klostergarten das Urteil gesprochen wird. So könnte sich, ganz aus den Handschriften heraus, das Bild Isidors als eines etwas bissigen und sarkastischen Intellektuellen er geben:lo. "Tährend sich für die zahlreichen grammatikalisch-sprachlichen Exzerpte schwerlich ein hinreichender Grund ihrer speziellen Auswahl finden läßt, ergibt eine Untersuchung der aus Achilleus Tatios genommenen Stellen, daß hier Isidor gezielt Lesefrüchte gesam melt hat. Trotz des Verdiktes in der Bibliothek des Photios über die Unmoral der Darstellung:l' , hat sich der Roman die gesamte byzantinische Zeit über großer Beliebt-
27 Allerding� �piegelt sich diesel' Bereich generell wenig in den HamlRchriften, die aus Isidor� Besitz nachweisbar sind. Enü. die Vatikanische Ausleihliste (MERCATI, Scritti 80-82 ) zeigt das St.udium t.heologi scher Literatur. 2" Der methodisch einzig �innvolle Versuch, vom Gedankengang der Schlußfolgerung jeder Fahel au�zugehen, eI'wie� sich als nicht tragfähig. 2!! Zu KatmreR Riehe PLP, NI'. 1 1 544. Der Text, der außerdem noch aus dem Vat.gI'. 889 bekannt ist, enthält , besonders dUI'eh seine Bulgarismen, eine Reihe sprachlich sclnver ven;t.ä ndlicher Stellen (vgl . P. SCHREINER, Slavische Lexik bei byzantinischen AutOJ'en, in: Fest!'whrift für H. Bräuer. Köln 1 986, 479-490, bes. 48H-490) . Der "Urteilsspruch" gegen Diplobatatzes bleiht anony m . Die von 1'I'[ERCATI , SCl'itt.i 24 geäu ßerte (und irrtümlicherweise in meiner Beschreibung der Hamlf;chrift im Vatikanka.talog als Tatsache übeJ'l1ommene) Hypothmie einer Verfasserschrift dm; Isidor iRt schon deRhalb ausgeschlossen, weil die zweit.e Handschrift, Par.gr. 140H, von der Schrift hel' in das 2. Drittel des 14 J h .s zu datieren ist ( H . HUN!:ER, Anonymes Pamphlet gAgen eine byzantiniRche "Mafia" , in: DERS. , Byzantinistische GI'Undlagenforschung, NI'. X X I I ) . Dieses Urteil wird , wie eine Kontrolle ergab , auch von der Papierart hel' (starke Ripplinien) heRtätigt, während \Vasserzeichen fehlen . "" Die Satire m-freut :,;ich in spätbyzantinischer Zeit einer gewissen Beliebtheit. Bekannt in dieRem Ztmammenhang i�t die Hadesfahrt des Mazaris, aher auch der Pulologo� enthäl t RatiriRch-zeitkritisehe Züge (vgl. G. MAKm;;, Zum literarischcn GenuR des Pulologos, in : 'AQXE� Tii� NEOÜ."11VLXii� AoyoTExvla�. IIQaxnxa TOU ÖWTEQOU ÖLEeVOU� auvEöQlou " Neogl'aeca Meclii Aevi" . E(!. 1. Vene(lig 1 99:3, :�9 1-4 1 2) . Aueh die Streit schrift des J ohannes Argyropulos gegen K atablattes aus der 1 . H. des 1 5. J h .s gehört in diese Reihe (ed. P. CANIVET - N . OIKONOM IDER. L] flfl'VXa 3 [ 1 982/8:�1 5-97) . :11 PhotioR, Bibliothek, cod. 87 : . . . "aber daR Ü bermaß an Häßlichkeit und Schmutzigkeit der Gedan ken färbt in allem be�;ehämend ab auf Meinung und el'llRthafte AhRicht deR VerfasserR, und bewirkt. bei der Lektüre, daß der LeRer am lieb�ten darauf RIHlcken und davonlaufen möchte" . .
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Literarische Interessen anhand von Gelehrtencodices
heit erfreut, wie 2 5 Handschriften und die indirekte Überlieferung belegen:l2. Die ExzelV te des Isidor orientieren sich in der Handschrift, mit einer Ausnahme (III,3,5 = S. 52,5 nach III,10,2 = 57 , 1 9 ed. Vilborg), an der Abfolge des Textes. Stellt man sie nach bestimmten Gesichtspunkten zusammen, zeigt sich, daß bei der Lektüre ein bestimmtes Konzept zugrunde lag: 1 . Sentenzen und Kurzzitate: über die Liebe (olvoe; yag EgO)'tOe; 'tgoqJll, 1 , 3 ,3 = 24, 1-5 ed. Vilborg), über die Bedeutung des Mundes und des Kusses (II,8, 2 3 = 27,4-9 ed. Vilborg, mit dem Schlußsatz �lllÖEV Egt�EL ngoe; 11ÖOV11V
111. 1sid01' als Philologe am Beispiel des Vat. gr. 914 Nicht nur das Interesse an bestimmten Texten weist auf den Gelehrten hin, von kaum geringerer Bedeutung ist die Art und vVeise, mit der die kopierten Texte präsen tiert werden. In diesem Zusammenhang können fünf Verfahrensweisen beobachtet und hervorgehoben werden: (a) die Behandlung der Vorlage, (b) Vervollständigung von Texten, (c) Lesehilfen, (d) Scholien und (e) Korrekturen und Handschriftenvergleiche. Die Behandlung der Vorlage Nm bei einem einzigen Text läßt sich heute noch mit Sicherheit die Vorlage Isidors nachweisen, den Dialogen Lukians (ff. 1 62-1 79'') . Sie ist erhalten in drei Faszikeln (Quaternionen) des Vat.gr. 1 558 (ff. 1 1 1-1 34") , der selbst erst in die Zeit um 1400 zu datieren und somit nur wenig älter als die Kopie ist33• Auffallend, beinahe schülerhaft, ist die Imitation der Vorlage. Er übernimmt die Heihenfolge der Vorlage und läßt nur den :1' E. VILBORO ( HrHg . ) , Achillelli-\ TatiuH, LellOippe amI Clitiphon. �tockholm 1 955, X V- X X X I V . Vgl . auch die deutsche Ü bersetzung von K . PLEPELITR im Bel. 1 1 der Bibliothek der griechischen Literatur. Stuttgart 1 980. "" Die drei Faszikel gehören zum X I I . Teil (ff. 1 1 1 -202) des vatikanischen Miszellancoclex, der von einer Hand geschrieben wurde, die in ihrem feinen, zierlichen D lIktm\ der deR IsidOI' nicht unähnlich iRt, wenngleich flie nicht ganz e1ie gestochene K larheit in der Federführung desi-\en erreicht. DieRer einst selb ständige Handschril'tenteil enthält, neben Lukian, auch Agapet , Epiktet, dreizehn Briefe des Demetrios Kydones, SynesioRhriefe und Ekphraseis von Libanios, insgesamt Tex te , e1ie i m I ntereRsenkreis des Isidor lagml, Die "VaRRerzeichen sind in ihrer Datierung nicht immer ganz exakt festzulegen , liegen aber in der Mehrzahl zwiRchen 1 390 und 1 400.
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Xm:C01:A01J�" aus, vielleicht aus Platzgründen, da ihm nur zwei Quaternionen zur Verfü gung standen. YVie schwer offensichtlich an gute Textvorlagen heranzukommen war (vielleicht besonders für einen jungen Gelehrten), zeigt sich in der Tatsache, daß Isidor mit einem unvollständigen Exemplar zufrieden sein mußte, denn der Dialog "Gallus" seiner Vorlage bricht im dritten Kapitel mitten im Satz ab. Diesen ganz abrupten, gewissermaßen unsyntaktischen Abbruch, vermied Isidor allerdings und ließ den ent sprechenden Dialogteil (im vorliegenden Fall des Mikyllos) mit dem letzten vollständigen Satz enden. Er hält sich, bis in Einzelheiten, fast sklavisch an die Vorlage. Sogar die Zeilenzahl (31) wird übernommen. Die Initialen sind fast exakt nachgeahmt (TaJ. 31 u. 32) . Die Interlinearglossen werden fast vollständig übernommen. Noch auffälliger ist aber die Gestaltung der Randglossen. Im Vat.gr. 1858 sind sie vielfach figurenartig angebracht (TaJ. 33), und diese Form imitiert auch Isidor, wenngleich er in der graphi schen Gestaltung Variationen durchführt (TaJ. 34).
Vervollständigung von Texten Es war bereits davon die Rede, daß Isidor (wie natürlich auch viele andere Kopisten) nicht immer vollständige Vorlagen zur Verfügung hatte. In weit großzügigerer "Veise als vielfach andere Kopisten läßt er Platz frei, in der Hoffnung, Fehlendes ergänzen zu können. So hat er, am Ende des Lukiandialogs "Gallus", von dem oben die Rede war, im seIben Faszikel 81/2 und im folgenden 14 Seiten frei gelassen. Bei den Reden des Aristides brach die Vorlage der sacra oratio IV (ed. Dindorf 01' . XXVI) mitten im Text ab (Myo1J�, 509, lin. 7 von unten). Isidor ließ 11/2 Seiten frei. Dieser Raum hätte allerdings für eine Fertigstellung nie ausgereicht, da der fehlende Teil 22 Seiten im gedruckten Text aus macht. Die Leuctrica 01'.1 (ed. Dindorf 01'. XXXIII) lag Isidor ebenfalls unvollständig vor, und er ließ einen halben Quaternio (8 Seiten) frei, was für die 17 Druckseiten des heutigen Textes hätte ausreichen können. Nur einmal hatte Isidor bei der Suche nach einer vollständigeren Vorlage Glück. Bei Achilleus Tatios konnte er ein in der heutigen Druckausgabe knapp 5 Seiten umfassendes Stück ergänzen34• Nun aber bekam er Platz schwierigkeiten: Er schrieb in kleiner, enger Schrift, die sich in den letzten drei Zeilen nochmals verengt, um den Anschluß an den bereits stehenden Text zu erreichen (TaJ. 35). Die Mühe, Texte zu vervollständigen, beschränkte sich aber nicht nur auf klassische Schriften. Die Tintenrezepte zu Beginn der Handschrift nehmen nur drei Blätter ein, und trotzdem blieb der restliche Teil des Quaternio frei. Lesehilfen Der Vat.gr. 914 stellt mit Sicherheit keine Auftragsarbeit dar, sondern ist im eigenen Interesse entstanden. Isidor hat daher verschiedentlich Vermerke angebracht, die man auch als Lesehilfen zum raschen Auffinden von Stellen bezeichnen kann. Im ersten Buch des Achilleus Tatios (das vollständig kopiert wurde) werden vielfach Begründungen, die innerhalb des Textes mit yaQ eingeleitet sind, am Rande mit yvwl-ux6v hervorgehoben. Solche Stellen konnten Isidor die Zusammenstellung einer Sentenzensammlung erleich tern. In einem anderen Faszikel mit medizinischen Fragen und Antworten (ff. 28"-36) werden diese am Rande mit EQWL1]OL� und AUOL� deutlich bezeichnet (TaJ. 36) . Die Be schreibung des Paradieswaldes im Roman des Achilleus Tatios ist am Rande als ExcpQaOL� hervorgehoben�5. Die Beispiele ließen sich vermehren, doch stellen sie keine spezielle Eigenart der Arbeitsweise Isidors dar, sondern begegnen auch in Handschriften anderer Kopisten. :l-I EH handelt Hich um f. 1 4"-15' :Mitte, entRprechend ed. VILEORG 9 , 9-1 3,27 (= 1 ,8 , 2- 1 1 ,2 ) . Auf f. 1 6 , entHprechend ed. VILEORG, S . 1 6 , 2 1- 1 8 , 2 .
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L iterarische I nteressen anhand von Gelehrtencodices
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Scholien An dieser Stelle wäre es natürlich von Bedeutung zu wissen, welche Scholien Isidor aus seinen Vorlagen übernahm, um auch eigene Annotationen ausfindig zu machen. Die oben behandelten Lukiandialoge zeigten, daß auf diesem Gebiet oder zumindest bei diesem Autor von einer Eigenleistung nicht die Rede sein kann . Mit einem reichen Scholienap parat sind die Aristidesreden versehen, doch stellt die alte Scholienausgabe von Dindorf kein ausreichendes Hilfsmittel dar, Übernommenes von eigenem zu trennen�6. Im Be reich der Scholien bleibt also die Frage nach einer auch punktuell selbständigen Leistung Isidors vorerst (und wohl noch für lange Zeit) offen. Korrekturen und Handschriftenvergleiche37 Isidor hat Vergleiche mit anderen Handschriften durchgeführt und Texte nach der Kopie mit der Vorlage nochmals verglichen. Bei der Schilderung Sidons im Roman des Achilleus Tatios lautet ein Satz (I) ,3 = S. 2,6 ed. Vilborg) OUViiJtTOV OL JtoQ8m Ta q:nJAAU (die frischen Äste verflochten ihre Blätter wechselseitig). Die Konstruktion mit Accusa tivus rei ist, wie eine Kontrolle im Liddel-Scott zeigt, nicht häufig, wenngleich auch J. O'Sullivan (A Lexicon to Achilles Tatius. Berlin 1 980) auf einige Beispiele hinweist. Daher brachte Isidor, dessen Text übrigens OUV�JtTETO hat, zwischen den Zeilen (auf f. 12) am Rande eine Korrektur an: YQUIPEL' OUViiJtTO JtToQ80ll; (also: die Blätter verbanden sich auf den frischen Zweigen, d. h., sie bildeten ein Laubdach). Der kritische Apparat der Ausgabe von Vilborg vermerkt diese Variante überhaupt nicht. Jedenfalls scheint sie in den vom Herausgeber benutzten Handschriften nicht zu begegnen38. Isidor kann sie natürlich einem heute nicht mehr vorhandenen Codex entnommen haben; es bleibt aber auch die Möglichkeit einer selbständig vorgenommenen Korrektur. An einer weiteren Stelle im selben Roman ergänzt er einen ganzen Satz, der aus einer anderen und heute unbekannten Handschriftengruppe stanll11t�o. In einem weiteren Satz (f. 1 4V) vermerkt er zu dem in diesem Zusammenhang syntaktisch unmöglichen Oll IPEQWV Myw' YQUIPEl' Oll IPEQW Mywv41J• Auch bei den Aristidesreden hat er Handschriftenvergleiche durchgeführt. In der 51. Rede verbessert er ein Ötuocütw8m seines Textes am Rande in ÖtUocüouo8m41. Ein ähnlicher Handschriftenvergleich (auf f. 1 09V) zeigt sich in der 40. Rede, wo (S. 752, 17 ed. Dindorf) zu JtOAAoTl; am Rande äAAOll; angemerkt ist, die Lesart des Laur. LX,7 oder der mit ihm zusammengehörigen Gruppe42. Andere Notationen beruhen vielleicht
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Vgl . auch F. LENZ, Untersuchungen zu den Aristeidesscho!ien. Berlin 1 934. I ch danke an dieser Stelle Kollegen A. K a m bylis, Hamburg, für verschiedene klärende Hinweise. :!K Die neue Ausgabe von J . -PH. GARNAUD, Achille Tatius d ' Alexandrie. Le roman de Leucippe et Clitophon. Paris 1 99 1 , vermerkt die Variante, ohne sie als solche zu kennzeichnen, und schreibt statt des Dativs ltToQ80lC; irrtümlich mOQ80l. :!!I 1 , 1 , 1 2 S . 3 , !in 1 7 (ed. VILllORG) : � ö' Elt' OllQav, [TaXO ltVEUf!OTOC; OUt�V bmETovvuvTOC; olwQElo8m TWV Wf!wv.] �QT]TO (sic) ölo Uf.!IPOIV . . Vilborg und Garnaud gehen auf diese Ergänzung auch im kritischen Apparat nicht ein. Vielmehr begnügt sich Vilborg (S. XXV) mit der Feststellung: The excerptor has, however, treated the text very freely al1(l sometimes he paraphrases rather than copies it. Dies gilt bisweilen für die Exzerpte, jedoch nicht für Buch 1 . Vilborg hat im "Kopisten" auch nicht Isidor erkannt. '" 1 , 9 , 1 S . 1 l ,6 (ed. VILBORG). Der Herausgeber vermerkt im Apparat nichts über diese Varianten. Garnaud übersieht die Randkorrektur. <' Ae!. Aristides ecl . G . DINDORF. Be\ . 2, Leipzig 1 829, S . 778, 7 . Zeile v . unten (Vat.gr. 9 1 4 , f. 93) . Dindorf schreibt öLom;)ooo8m, ohne weitere Varianten im Apparat zu vermerken, so daß (bis zu einer Neuausgabe) die von Isidor benutzte Handschriftengruppe nicht ermittelt werden kann. H Diese Lesart vermerkt Dindorf im Apparat. Zu den Aristides-Texten im Laurentianus siehe P. Aelii Aristidis opera. Vo! . I. ed. F. W. LENZ (et) C. A. BEHR. Leiden 1 976, XVII. :17
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auch auf einer nochmaligen Kontrolle der Kopiervorlage43 und erweisen Isidor als einen aufmerksamen und gewissenhaften Kopisten, der die Texte sprachlich und inhaltlich voll verstand. IV. Isidol' als Kopist 1tnd Ka,Uigraph Die Verbindung von Kopist und Miniator in einer Person begegnet verschiedentlich, obwohl systematische Untersuchungen zu dieser Thematik selten sind44. In diesen Fällen handelt es sich aber (fast ?) immer um "berufsmäßige" Kopisten. Vielleicht wirkte auch Isidor als solcher in seinen jungen Jalu'en, da die Abfassung der Überschriften und die Anfertigung der Initialen im Urb.gr. llO daran denken lassen, daß er eine kalligraphische Ausbildung genoß. So ließe sich auch sein Interesse für Tinten und Farben erklären, deren Rezepturen kaum allen byzantinischen Gelehrten bekannt waren. 'Venn man dies bedenkt, überrascht vielleicht doch nicht zu sehr der hier im Mittelpunkt stehende Codex, da er eine saubere kalligraphische Form besitzt, die nicht unbedingt ein Charak teristilnun der Gelehrtenhandschriften ist. Originalschriften des Autors, wie etwa die Briefe (und wohl auch das Enkomium auf Kaiser Manuel, wenn es von ihm stammt) sind aus einer Entwurfsvorlage in die Reinschrift übertragen40 . Isidor hielt sich freilich nicht sklavisch an Kopistenregeln. Auffällig ist etwa der starke '�Techsel zwischen minimal 26 und maximal 36 Zeilen. Dies erklärt sich nicht nur durch die oben geschilderte Entste hungsweise dieser Handschrift über mehrere Jahre hin. Auch Texte, die durchgehend geschrieben sind, weisen diese Eigenheit auf. So mnfaßt beispielsweise innerhalb des Misopogon f. 26", gleichzeitig Ende eines Quaternio, 26 Zeilen, während f. 27 als erstes Blatt des neuen Quaternio 36 Zeilen ausmacht (Ta]. 37) . Es war oben (S. 2 1 2) im Falle der Lukiandialoge gezeigt worden, daß Isidor auch die Initialen aus der Vorlage nachgezeich net hat. Dies läßt auf eine Art "Kopistenunterricht" schließen, den der junge Isidor genossen hat. So wird man ihm selbst auch die Anfertigung komplizierter Buchstaben formen wie des (in Brasilfarbe) auf f. ll9" zutrauen dürfen (Ta]. 38). Die farbigen Randsiglen auf den f. 28" /29 (Ta]. 36) hat, ebenso wie bei den roten Anzeichnungsbuch staben, schon von der paläographischen Seite her mit Sicherheit Isidor selbst angefertigt. Ich möchte dies auch von der rot-blauen Zierleiste am Kopfe von f. 28" (Ta]. 36) vermuten. Besonders bemerkenswert (und in profanen Handschriften fast unbekannt) ist die Verwendung von Lapislazuli. Auf dem ersten Quaternio hat Isidor Rezepte für Schwarz-, Gold- und Rottinten kopiert, im Urb.gr. 1 25 , der sich ebenfalls in seinem Besitz befand, sind auf den Deckblättern auch Rezepte für Blautinte vorhanden41'• Isidor verfügte also auch übel' die technischen Instruktionen, Zierornamentik durchzuführen. �Wir wissen nichts über die materiellen Gmndlagen seines Aufenthalts in Konstantino pe147. Da er sicher nicht über größere finanzielle Mittel verfügte, konnte er sich keinen Kopisten und Miniator leisten, sondern hat sich die gewünschten Texte in einer ästhe tisch gefälligen Form selbst verschafft und sich vielleicht durch diese Tätigkeit über haupt seinen Lebensunterhalt verdient. 4:1 Auf f. 1 0 1 (Rede V, S. 6 1 , lin . 1 DINIlOHF) wird das dittographische 'AQxiAam [xat 'AywiAam (statt 'AQxwiAam ! ) am Rande in 'AQXiöallm kOl'rigiert. Auch die Hinzufügung von �EVOU zu 'tOü 8aoiou (f. 1 0 1 , I{ede V , S. 62, lin. 2 2 DINDORF) ist eher einer aufmerksamen Nachlese z u verdanken , und in gleicher Weise der Optativ ullaQ1:UVm (am unteren Rande von f. 1 07" ) zu UfIUQ'tOL des Textes (DINDOHF S. 27 , 1 9 ) . +I Vorhildlich in diesel' Him;icht ist R . S . NEUlON, Theor\cHe Hagiopetritcs. A Late Byzantine Scribe anel Illuminator. Wien 1 99 1 . Auch der Kopist GeOI'gios Chrysokokkes zählt zu diesem KI'CiH . • Co Siehe oben S. 20ß und Anm . 8 . •u Urb.gr. 1 25, f. 2" und 308 . •7 Erst auf der PeloponneH verfügte er nachweisbar übel' Landbesitz (1'. SCHREINER , Texte zur Hpäthy zantinischen Finanz- und vVirtschafh;geschichte. Vatilmn 1 99 1 , 184-188, wo ich ihn fehlerhaft als " Metropo lit von Monembasia" bezeichne).
Literarische I nteressen anhancl von Gelehrtencoclices
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V. Z'llswJnmenfassung und 'Inethodischer A 7lSMick Der Gelehrtencodex ist als Miszellanhandschrift zu definieren, der durch seine Zu sammenstellung und die vorhandenen Annotationen die speziellen Interessen eines Gelehrten widerspiegelt. Am Beispiel einer in die frühen Jahre Isidors, des späteren Metropoliten von Kiev und römischen Kardinals, gehörenden Handschrift lassen sich klar seine literarischen Präferenzen erkennen. Deutlich ist die Neigung zur profanen klassischen Literatur und sogar zur Dichtung zu erkennen. Aristides und Lukian stehen im Vordergrund. Das Interesse an der Satire ist in der Kopie von zwei Schriften aus dem 14. Jh. ersichtlich und mag auch Licht auf Isidors Charakter werfen . Eine mit Sicherheit bekannte Vorlage (Lukians Dialoge) zeigt die akribische Arbeitsweise, die sich in einer bis in kleinste Einzelheiten getreuen Kopie äußert. Andere Aspekte diesel' Verfahrens weise lassen sich allenthalben in der Handschrift feststellen. Er sucht fragmentarische Texte zu vervollständigen, vermerkt Lesarten anderer Handschriften am Hande, ver gleicht nach der Niederschrift seine eigenen Kopien nochmals mit der Vorlage und legt hierdurch unterscheidet sich dieser Codex von manchen anderen Gelehrtenhandschriften - vVert auf eine ästhetisch schöne Kopie, zu der auch von ihm selbst angefertigte Initialen und Zierleisten gehören. Tinte und Farben bereitete er teilweise nach Hezep turen zu, die sich in seinem Besitz befanden und die er vielfach selbst kopiert hatte. Es ging in diesem Beitrag aber nicht nur dartun , die Interessen und die Arbeitsweise eines Gelehrten zu zeigen, sondern in erster Linie, methodische Hinweise zu geben, wie dies mittels einer Handschrift, auf kodikologische und paläographische 'Veise, geschehen kann . Dafür gibt es, wenn ich richtig sehe, noch keine Ansätze und Vorbilder. Die Analyse von Gelehrtenhandschriften kann einen wesentlichen Beitrag zur Bildungsge schichte leisten, da anderweitige biographische oder gar autobiographische Hinweise in diesem Bereich eher die Ausnahme darstellen. Sicher ist der hier präsentierte Codex als Autograph einer auch sonst gut bekannten Persönlichkeit ein Beispiel, welches sich für eine solche Untersuchung nicht allzu häufig bietet. Aber die Forderung, die Handschrift auch als Psychogramm des gelehrten Kopisten oder Besitzers und Benutzers zu deuten, sollte doch nicht außer acht gelassen werden als Forschungsziel, in dem Paläographie, Kodikologie und Literaturgeschichte zusammenwirken. Anhang
Die Briefe und Gebete Isülo'/'s im Vat. g'/'. 914 Das Briefcorpus Isidors ist vergleichsweise schmal: 14 griechische Briefe , aus dem Vat. 914, an drei verschiedenen Stellen ediert48, und sechs lateinische Briefe über den Fall Konstantinopels und dessen Folgen, die ganz oder weitgehend Übersetzungen aus dem Griechischen darstellen4!1; sie sind nach 1453 entstanden und bleiben an diesel' Stelle unberücksichtigt. Die mitunter in der Literatur erwähnten "russischen" Briefe beziehen sich auf ein einziges übersetztes Exemplar in Zusammenhang mit der Proklamation der Unio in Chelm50.
� " Die Briefe I -{j sind ediert von "V . R EU EL Analecta Byzantino-Russica. St. Petersburg ISfJ I - 1 89S, 59-7 1 , die Briefe 7- 10 von A . W . ZmnLE H , Viel' bisher nicht veröffentlichte griechische Briefe lsidors von Kijev. BZ 44 ( 1 95 1 ) 570-577 (dort jedoch mit den NI'. 1-4 veJ'sehen) . Die verbliebenen Briefe edierte derselbe Autor in GOP 113 ( HJ52) 1 :35-1 42 (NI'. 5-13 ) . ' " Diese B riefe sind nun bequem zugänglich bei A . PEHTU:-;J, L a caduta di Costantinopoli . L e testimo nianze dei contem)Joranei . Mailand 1 97ß, 58-1 1 1 . "" A . DzuHovA - K . STANÜEV M J APUNDZIÜ, Catalogo dei manoscritti slavi della Biblioteca Vaticana. Sofia 1 985, SO (cod.slav . 1 2 , f. 1 13- 1 9) mit ErlitionHOrt. Vgl . auch P . PIERLINf:, La RusHie et le Saint-Siege. Paris I S9ß, Bd. I, 54 u. A . I . ,
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1 . Kodikologisch-paläographische Beobachtungen Eine Gruppe von sechs Briefen (I) nimmt die ff. 50r-55" ein, gefolgt von ( II) vier Gebeten (ff. 56r-58') , die ebenfalls historisch eingeordnet werden können5l. Daran schließt (nach dem textfreien Folio 58''} auf den ff. 59-62" eine weitere Gruppe ( III) von acht Briefen an. Die Textgruppen I und II sind einheitlich in schwärzlich-brauner Tinte geschrieben. Die ersten vier Briefe der Gruppe III (bis f. 61 Mitte) sind von braungrauer Tinte, die folgenden drei (ep. 5-7 , ed. Ziegler) von dunkelbrauner Tinte. Der letzte Brief (ep. 8, ed. Ziegler) zeigt feineren Duktus und ist in schwärzlich-brauner Tinte abgefaßt. Dies ergibt vier Kopiestadien, die noch keinen Einblick in die Chronologie der Briefe geben. Die Lagenverhältnisse sind komplex und ungewöhnlich. Die ff. 50-57 bilden einen Quaternio ( 1 ) und ebenso die ff. 45-48+49 und 58--60 (2) ; der Quaternio ( 1 ) = ff. 50-57 wurde , wie auch die Bindeverhältnisse zeigen, in den bestehenden älteren Quaternio (2) hinein gebunden. Die vVasserzeichen unterstützen diese Beobachtung. Der "alte" Quaternio ( 1 ) enthält (auf f. 48"-49) ein Bergwasserzeichen, völlig identisch mit Mosin-Tralji6 6367 , belegt für den Zeitraum 1 390-1400, also zum ursprünglichen Bestand der Handschrift gehörend. Der an f. 60 anschließende Faszikel (ff. 61-65" , davon die ff. 65"-65" verso ohne Schrift) zeigt ein Kreis-Stern-Wasserzeichen, ähnlich Mosin-Tralji6 1892 zum Jahr 1 404. Diese Art von Wasserzeichen ist im Repertorium von Mosin-Tralji6 bis 1 404, und bei Briquet bis 1 4 1 2 belegt, mit deutlichem Schwerpunkt um 1 400. Auch dieses Heft ist also Teil des ursprünglichen Bestandes der Handschrift. Anders sieht es mit Quaternio (2) aus. Er weist auf f. 50 ein Hirschwasserzeichen auf, ähnlich Piccard 4 1 1 (vom Jahr 1 424) und Piccard 4 1 2 (vom Jahr 1430) ; leider kann Piccard zwischen 1 4 1 1 und 1 424 über haupt keine Hirsch-vVasserzeichen nachweisen, so daß eine gewisse Unsicherheit beste hen bleibt, doch ist eine hohe Wahrscheinlichkeit gegeben, daß Faszikel (2) erst im dritten Jahrzehnt des 1 5 . Jh.s entstand und daher in den alten Bestand hineingebunden werden mußte. Wie soll man sich also den Vorgang der Niederschrift der Briefe und Gebete vorstel len? Isidor begann in den zwanziger Jahren mit der Zusammenstellung und Reinkopie seiner Briefe und Gebete52• Er füllte damit zunächst den Quaternio (2) , schloß ihn nach dem (heutigen) f. 49 an und schrieb auf den leer gebliebenen Folios 58-60 des "alten" Quaternio ( 1 ) weiter. Aber auch der folgende Quaternio war teilweise leer geblieben, so daß Isidor hier (bis f. 62" ) seine Sammlung fortsetzen konnte. Diese Darlegungen enthal ten eine Reihe von Hypothesen, doch scheint es insgesamt wahrscheinlich, daß das Briefkorpus einen späteren Zusatz darstellt und mithin die Annahme, daß die übrigen Texte ein ''Verk des jungen Isidors darstellen, aufrechterhalten bleiben kannli3• 2. Chronologische Überlegungen zu Briefen und Gebeten Die beiden ersten Briefe sind an Guarino da Verona adressiert, der bis 1 408 in Konstan tinopel weilt54. Im ersten Satz des ersten Briefes spricht Isidor von der AOlf.lWÖlJ<; voao<;, an welcher er - wie auch immer man diese "Pest" medizinisch beurteilen wird - zu Beginn des Herbstes erkrankte. In verschiedenen Quellen wird im Weltj ahl' 6818, zwischen September 1 409 und August 1410, eine "Pest" erwähnt, welche zahlreiche Opfer for01
A. W . ZlEGLER, Unveröffentlichte Gebete IRidors von Kijev. GOP 2 1 ( 1 955) 327-344. Die Existenz von B riefentwürfen ist nachgewiesen durch Vat.gr. 94, f. IU, welcher die Vorlage für Brief I , ed. ZIEGLER (Vat.gr. 914, f. 59) enthält. Das f. I I I des Vat. 94 ist ein dort einzeln eingeklebtes Blatt ohne Wasserzeichen , so daß ein Datierungsversuch diesel' Vorlage nicht möglich ist. 0:1 Möglicherweise ist bei der Einfügung des B rieffaszikels (2) die Handschrift neu gebunden worden. Venwhiedene Faszikel zeigen nämlich ältere Fadenlöcher, die auf einen früheren Einband Rchließen lasRen. r... LexAIA , Bd. IV. :München 1 989, 1 76 1 . r.�
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derte·<;!i. Sie hatte Isidor gehindert, auf die verschiedenen Briefe Guarinos zu antworten. Der Brief 1 (ed. Regel) ist also Ende 1409 oder 1 4 1 0 zu datieren, doch noch vor Sommer, da er ihm für diese Zeit die Zusendung einer Schrift des Athenaios verspricht (S. 60, lin. 26) . Der zweite Brief enthält keine Hinweise auf eine Datierung, doch ist er sicher später geschrieben als Brief 1 . Die Zusendung von Büchern (vor allem im ersten Brief) läßt darauf schließen, daß sich Isidor noch in der Hauptstadt befand. Das in der Literatur allgemein (auf welcher Grundlage?) angenommene Datum 1408 für eine Abrei se in die Peloponnes ist also in ,, 1410, nach Sommer" (als terminus ante quem non) zu ändern. Der dritte Brief ist an den Metropoliten von Medaia gerichtet!iu. Er enthält keine chronologischen Elemente, wohl aber topographische Hinweise. Die beiden Korrespon denten trennt eine große Entfernung, und Isidor erinnert ihn an das Zusammensein in Konstantinopel. Der Brief ist also schon in der Peloponnes verfaßt und somit frühestens Ende 1 4 10 anzunehmen. Der vierte Brief wendet sich an Johannes Chortasmenos. Bereits im ersten Satz ist die Peloponnes als (nunmehriger) Aufenthaltsort erwähnt, und Isidor tadelt den Empfänger, daß er schon von verschiedenen anderen Freunden Briefe erhalten habe, noch nicht aber von Johannes. Dies zeigt, daß Isidor wohl noch nicht vor zu langer Zeit Konstantinopel verlassen hat und der Brief also im Jahr 141 1 , wohl gegen Ende (s. im Folgenden zum 5 . Brief ), geschrieben wurdem. Der fünfte Brief wurde schon mehrfach in der Forschung behandelt, da er (neben einem bemerkenswerten Hinweis auf die albanische Bevölkerung) die Verlesung der Grabrede Kaiser Manuels H . auf den ( 1 407) verstorbenen Despoten Theodoros 1. aus führlich schildert!i8. Der Brief wurde vor jenem an Chortasmenos geschrieben, da Isidor von ihm wissen will (S. 64, lin. 28) , ob er schon von einer Reaktion des Kaisers auf die Grabrede gehört habe. Die Grabrede in ihrer literarisch ausgearbeiteten Form wurde (von Theodoros Gazes) am Jahrestag des Todes, dem 24. (?) Juni, verlesen. Dies kann, im Hinblick auf die Chronologie der vorausgehenden Briefe, nicht Juni 1 4 1 0 , sondern nur Juni 1 4 1 1 gewesen sein59. Der fünfte Brief wurde daher in jedem Fall im Juni 1 4 1 1 oder wenig später abgefaßt. Empfänger des sechsten Briefes ist Metropolit Photios von Kiev. Er erwähnt, als wichtigstes chronologisches Element, einen Vermittlungsversuch des Metropoliten bei den Tataren, welcher mit einem in der Nilwn-Chronik zum Jahr 1 4 1 2 erwähnten Vorfall in Verbindung gebracht werden kann60. Somit ist auch die Abfassungszeit dieses Briefes festgelegt. In der Folge behandeln wir die übrigen Briefe Isidors, die sich an die Gebete (s. u.) anschließen. Im Gegensatz zur ersten Gruppe tragen sie (ausgenommen der 13. Brief)
"" Die Quellen Rind zURammengefaßt bei P. SCHREINER, Die byzantinischen Kleinchl'Oniken. B el . 2 . Wien 1 97 7 , il94�il95. f>fi Es handelt sich wohl um Neophytos, der durch eine Unterschrift im Synorlalakt vom August 1 409 bekannt ist T. DARHOUZEI-1, Le;; regesteR des actes du patriarcat de Constantinople, Bel. 1,6, Paris 1 979, NI'. il284. "' H . H UNGER , J ohannes ChOl' tasmenos. Wien 1 969, 1 7 , nimmt, wohl zu früh, die J ahre 1409/ 1 0 als Zeitpunkt der Abfassung an. " S ZusammenfasRend J . CHRYI-108TOMIDEf; (ed . ) , Manuel H . Palaeologus. Funeral Oration on his Brother Theodore (CFHB 26) . Thessalonike 1 98 5 , 29 u. A. 6 . "" A u f Grund von Brief 56 des K aisers Manuel (G.T. DENN I;;, ed . , The Letters o f Manuel n . Palaeolo gus. Washington 1 977, S. 158, A. I) muß die Rede schon Ende 1409 fertiggesteJlt gewesen sein, doch war es schwerlich jene Fassung, die lsidor später vortrug. Somit steht diese Angabe nicht in ,,,Tiderspruch zu unserer chronologü;chen Folgerung. IWI Ausführliche chronologische Erläuterung bei REGEL, Analecta (wie A. 47) , Seite L . .
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Peter Schreiner
keine Adressatenvermerke. Der siebte Brief ( = 1. Brief, ed. Ziegler) ist ebenfalls in der Peloponnes geschrieben, da Patms und Achaia als Orts angaben genannt werden . Hin sichtlich der Datierung finden sich keine Angaben. Der achte Brief ( = 2. Brief, ed. Ziegler) ist bereits von Zakythenos in seinen Untersuchungen übel' Manuel II. herangezogen wordenlll. Er stellt eine Bittschrift an den Despoten Theodoros II. über Steuererleichterun gen von Bewohnern des Ortes Helikobunon (in der Diözese Monembasia) dar. In dm'sel ben Angelegenheit wendet sich der ne1tnle Brief ( = 3. Brief, ed . Ziegler) und auch der zehnte Brief ( = 4. Brief, ed. Ziegler) an lokale Steuerbeamteü2• Hinweise auf eine Datierung finden sich nirgends, und die Vermutung, es handle sich um Steuern, die Kaiser iVlanuel bei seinem Besuch in der Peloponnes (1415-1416 ? ) zum Bau der Befestigungsmauern am Isthmos eingeführt habe, bleibt ohne konkreten Beweis!;� . Eine Datierung dieser drei Briefe ist somit offen. Die vier Briefe sind, wie oben (S. 216) gezeigt, in einheitlicher Tinte kopiert und von Isidor daher vermutlich als geschlossenes Ganzes betrachtet worden . Adressat und Zeitumstände des el;ften Briefes sind in der Forschung mehrfach behan delt worden. Er ist an einen Mann gerichtet, der viel auf Reisen ist: Italien, Spanien, Frankreich und England. Zakythenos dachte, es handle sich um Kaiser Manuel H . , und der Brief nehme Bezug auf dessen 'Vestreise (1399-1403) , obwohl nicht alle genannten Stationen von Manuel berührt wurden!». Mercati und Ziegler weisen ihn Chrysoloras zu, auf den die genannten Städte zutreffen, der aber keinen Sohn besaß, wie er in der letzten Zeile des Briefes genannt istüfi• Allein richtig ist die von R -J . Loenertz vorgeschlagene Lösung, in dem Adressaten den Leiter der griechischen Delegation auf dem Konzil von Konstanz, Nikolaos Eudaimonoiannes, zu sehenÜG• Von ihm ist bekannt, daß er aus der Peloponnes stammte (und wohl auch dadurch mit Isidor befreundet war) und mit seinem Sohn (Andronikos) , der im Brief genannt ist, die Gesandtschaft auf dem Konzil anführ tetl7• Die Gesandtschaft traf am 25. März 1416 in Konstanz ein, und diese Nachricht ist auch im Brief erwähnt, der, unter Berücksichtigung der Dauer der N achrichtenübennitt lung, frühestens Ende Mai/Anfang Juni 1416 zu datieren ist. Der zwölfte Brief behandelt die schon oben (S. 210) erwähnte Geschichte von gefräßi gen Hasen im Klostergarten und läßt natürlich keine Datierung zu. Auch der dreizehnte Brief ( = 7 . Brief, ed. Ziegler) entzieht sich einer zeitlichen Festlegung. Immerhin geht aus dem Text hervor, daß der Adressat, der sakellarios MichaeltiR, auf der Peloponnes lebte. Der vierzehnte Brief ( = 8. Brief, ed. Ziegler) , der kodikologischen Analyse zufolge später eingetragen (s. o. S. 216) , bringt ebenfalls keinen Hinweis auf eine Datierung und erlaubt auch keine Lokalisierung.
111
D . ZAKYTHENOS, MavoUllt.. B' 6 Ilat..mot..6yo� xaL 6 KaQÖtVat..LO� 'Iol�)(oQo� EV IlEt..mwvVl10l!l, in: TI'Ielanges Mediel'. B el . 3. Athen 1 957, 45-ß9. 112 Ediert auch bei ZAKYTIIENOH, a. O. 54-56. 11:1 Ihi(l. 57. 114 Z AKYTHENO:-; a. O . 52-5:� . Siehe jedoch den eingeldehten K orrektunmtz S . 69, in dcm Zakythenm;, einem mündlichen Hinwei8 von R . -,T. Loenertz folgend, Nikolaos Eudaimonoiannes von;chlägt. "_, M EIWATI , Scritti 21 lind Z lIWLBR , 1 :�5. 1111 Siehe Anm. 64. Alle hio-bibliographischen Hinweise zu Eudaimonoioannes in PLP ß223. Ein Aufent halt des AdreHHaten in England ist allenlingH nur am; dem Brief l sidors bekannt. Der im Londoner Victoria ami Alhert MU8eum befindliche Epitaphios trägt zwar seinen Namen, erwähnt l<'ra u und Kinder und das ,Jahr 1 407 . Der Gegenstand kam jedoch (nach 1 756) aus Neapel nach Lom]on , 80 daß er nich t m it dem Besuch des Nikolaos in England in Verhindung zu bringen ist, vgl . jetzt D. B UCKTON (ed . ) , Byzantium . Treasures of Byzantine Art and CultUl'e from British Collect.ions. London 1 994, 21 1 -2 1 2 . '" R . -,T . LOENERTZ, Les dominicains byzantins Theodore et Andre Ohrysoberges, in : DER!>., Byzantina et Franco-Graeca . B(!. 2 . Rom 1 978, 77-1 30, bes. 97-99. Siehe auch J . W . BARKE R , Manuel Palaeologus ( 1 3!) 1 bis 1 425) : A Stuely i n Late Byzantine StatesmanHhip . New Bl'unHwick 1 9ß9, :324. BK PLP, 8. Fasz . , NI'. 1 9 1 23 .
Literarische Interessen anhand von Gelehrtencodices
219
Zusammenfassend läßt sich feststellen , daß, mit Ausnahme der Briefe 1 und 2 (ed. Regel) , alle Briefe während des Aufenthaltes Isidors auf der Peloponnes (seit 1 4 1 1 ) verfaßt wurden. Die datierbaren Briefe zeigen, daß Isidor seine Sammlung offensichtlich chronologisch angelegt hat. Gemeinsam mit der ersten Gruppe von Briefen hat Isidor auf den Folien 55 bis 58 auch vier Gebete kopiert, die historische Bezüge haben und sich bis zu einem gewissen Grad zeitlich einordnen lassen. Das erste Gebet "für die Kaiser" nimmt Bezug (ed. Ziegler S. 330, 6. Zeile v.u. ) auf einen ßUOLAE1J<; und eine AUflnQoToTll uUYOUOTll, einen Sohn und Mitkaiser (Ev Tij chuöoxij L'fj<; aQXii<; 1mo ooi} TllQOUflEV
B!I P . SCHREINEIl ,
Die byzantinü;ehen Kleinehroniken . I3 d . 2 . Wien 1 977, 4 1 4-4 1 5 ; K KIRLINGEll , Die Sizilien l'a hrt deR I �idor von Kiev ( 1 429) . LJ{m:vxa 6 ( 1 994- 1 995) 49-65, be8. GI bezieht die Belagel'Ung auf 1 4 1 1 / 1 2 , doeh wal' diese keineswcgR dramatiseh im Vergleich zu jener von 1422. Ich glaube, daß die Gebete nieht hilfreich Rind, den Beginn der biHchäfliehen Tätigkeit des Kyrillos von Monembasia zu bestimmen. 7U PLP 2 1 :3ß7 . 71 D. ZAKYTHINOR, Le despotat grec de lIIoree. Bd. 2 . Athen 1 95 3 , 278. 71 V . LAURENT, IsidOl'e de Kiev et la Metropolie de Monembasie. REB 1 7 ( 1 959) 1 50- 1 57 . 7:1 V . LAURENT, L a Ruceession episcopale d u siege d e Trebizonde a u l'IIoyen Age (additiol1f; e t cOl'ree tions). 'AexElol' nOJ/WV 21 ( 1 956) 92-94.
IHOR SEVCENKO
/
HARVAR D
THE LOGOS ON GREGORY OF NAZIANZUS BY THEODORE METOCHITES '�Then I was invited to take part in the symposium that brought us to Vienna, my choice of topic was predetermined: it was to be Theodore Metochites, the shining light of the early Palaeologan renascence, the Byzantine intellectual and statesman to whom Professor Hunger has devoted a number of illuminating studies, and the man who brought the two of us together close to fifty years ago. For it was with the help of Professor Hunger that I, in those days an unknown student from Louvain and Brussels, was able to obtain a microfilm of some of Metochites's speeches - and later the corpus of them - contained in the famous Vindobonens'is philosophic7lS gmecus 951• Metochites, then, was to be the topic, but which of his works? Given the occasion, it had to be one contained in the Vindobonensis, preferably unpublished, and an extensive one, worthy of the great scholar whose anniversary we were to celebrate. The longest piece in the Vindobonens1:s and Metochites's longest literary work, is Byzantios, or About the ImperiallYIegalopolis, which takes up about seventy folios2. I discarded this choice, however, since I had known that Professor Hunger wished to publish the Byzantios himself, and instead chose the next longest item in the manuscript, Metochites s Logos on Gl'egOl'Y of Nazianzus, about fifty folios in length3. Well-intentioned as my decision was, it became a challenging task. In addition to its length, the Logos on Gregory presents two further complications: it is represented by more manuscripts or fragments (six, four of which are on parchment) than any other literary work by Metochites4, and it deals with a subject celebrated by a plethora of Byzantine authors: Jan Sajdak's exemplary study '
I
For Professor Hunger's studies on Metochites's writings, cf., e. g., PLP, fasc. 7 (1985), 216. Descrip
tion of the Vindobonensis philosophicm; graecus 9.'5: H. HUNGEIl, Katalog del' griechischen Handschiften del' ORterreichischen Nationalbibliothek, Teil 1. Vienna 1961,202-204. See also, for codicological and orthogra phical details, my Etudes SUI' la polemique entre TheodoreMetochite etNicephore Choumnos. Brussels 1962, 177-184 (on p. 179 read Logos 16 [I1Qo£ nva !piAov]; on p. 180, read J.lEyI01:lJ; on p. 181, n. 1 read Litzica).
Recently, E. LAMBEIlZ identified the hand of our Vindobonensis with that ofMichael Klostomalles, scribe in the chancery of Andronicus 11, cf. his Kanzleischl'eiber del' Palaiologenzeit (ca. 1280-1360). I can confirm that the Vindobonensis phi!. gr. 95 and London, Burney MS 95 are by the same hand. For a facsimile of the latter, cf. now D. BUGKTON, ed., Byzantium, Trea,mres of Byzantine Art and CultUI'e. London 1994, nr. 218
=
p. 210. - Henceforth, VindobonenRii'> phi!. gr. 95 will be referred to as VPG 95. �
VPG 95, fols. 233"-302": Bu�aV'tLO£ � mQl 'tii£ �aOLWio£ J.lEYaAo:n:oAEW£.
:1
VPG 95, foli'>. 97'-145": El£ 't()V ayLOv rQllYOQLOV 'tov 8EOAOyOV.
4
Athous 4508
(
=
388 'I�llQwv) (fragment); Athous 5025
(
=
905 'I�llQwv) (incomplete at end); Bucharest,
Bib!. Academiei Romane Ms. gl'. 595 (377), pp. 212-264 (14th c., parchment; the manuscript is incomplete,
des. aaE�ET£ EX8QOU£ xal ad,
which cOl'rei'>poncls to VPG fJ5, fo!' 123' and leaves a lacuna amounting to close
to one half of the text); Istanbul, Oecum. Patl'ial'chate, Panaghias. Triados 90, fo!' 325'-344' (14'" c., parchment); Vaticanus gr. 1297, fo! ' 1-10" (14th c., parchment; the manuscript is incomplete,
des. oLxlm,
auvauAlm, 'tQo!pal, which corresponds to VPG 95, fo!' 105"; thus more than four-fifths of the text are missing);
VPG 95, fo!' 97'-145' (14th c., parchment). For more details, cf. my Etudes (as in n. I above), 181, n. 1. As we are left with only two manm;criptR of the full text of Logoli 6, and aR the If>tanlml, Panaghias Triados fJO is secondary, VPG 95 remains the baRis of an edition.
IhO!' Sevcenko
222
on the scholiasts and commentators of Gregory of Nazianzus lists forty-four names of Byzantine and post-Byzantine encomiasts of Gregory, not counting the anonyn/,'£fi. But things turned out to be not so bleak as they seemed at first sight. There is good reason to believe that a.ll the manuscripts of the Logos go back to the Vhulobonensis, a model that in all likelihood was read by Metochites himself and cOl'1'ected by his own hand" , and the forty-four names of the Byzantine laudatol'es of Gregory can be whittled down to a smaller group, of which Nicetas David Paphlagon (writing before 907), John Geometres (late tenth century), Michael Psellos, and Metochites's contemporary Thomas Magistros form the core. Thus, the task of comparing Metochites's work with similar efforts of his Byzantine counterparts becomes manageable7. For all that, I may have bitten off more than I could chew. In the present offering, I shall limit myself to some preliminary information about and my impressions of Metochites's Logos (in fact a Larulat1:on) on Saint Gregol'Y the Theologian. The information will clea.l with the work's date, circumstances of delivery, and sources; my impressions will both acknowledge Metochites's worth as scholar and writer and express exasperation with him as a stylist. 'Ye can draw on three sets of data - two of them, regrettably, contradicting each other - to help us establish the time at which the Laudation was written. First comes the work's location in our main manuscript. 'Vhenever we can date any of its constituent parts, the Vhulobonensis appears to be a whole al'1'anged according to the chronological order of the creation of its individual pieces. The Logos on Gregory of Nazianzus, the sixth piece in the manuscript, is sandwiched between two Imperial Discourses (Aoym �aOlALxot) of Metochites, labeled Logos 5 and Logos 7. Long ago, I proposed to date Logos 5 to 1290 and Logos 7 to 1294-95 at the latest8. Thus, assuming that my clatings were correct and that the pieces in the Vindobonensis are indeed arranged chronologically, Logos 6 on Gregory of Nazianzus would have to fall between these two dates and would therefore be the work of a young man, no more than twenty-five years old, for Metochites was born in 1270. This would possibly agree with what Metochites wrote in or around
r.
IOANNES SA.JDAK, HiHtoria critica scholiastal'lul1 et COll1ll1entatorUIl1 G regoriiNazianzeni. Pars prima
(all that appeared) n
[=
Il'leletell1ata patristica,
I].
Cracow
1914, 248-295 ami
p.
310.
A number of changes (mostly supralinear additions) have been introduced in VPG
95 by
a hand
compatible with that of Metochites (whose handwriting we know): fo!' 100',8ab illlo [tOU s.u.]; 10\",17 [(xal) s.u. J; 104',10 lt(ov) s. u.]; 107',4 ab into [correction fj for 01: inrasllra ]; 108", HJ [taUt(11S) S.U. J; 109',I laga s.u. J;
110",8 ab hno [tins) s.u. J; 116',4 ab illw [t(ns) s.u. J; 121" 5 ab illw [t(fjS) s. u.]; 121',1 [(xal) s.u. ?J; 122',6 lYuv s.u.?]; 123',17 [marginal addition of)..ol1t(ov)·!]; 133',10 ab il' lw 9 [t(oJV) s.u.]; 142',18 [ b'ODV s.v.]. Moreover, the whole text of Logos 6 has been systematically revised with respect to punctuation, word di vision, breathings, and accents. All the revisions luwe been made by a non professional hand and in yellowish ink, different in calor from that used by the main scrihe. 7
Nicetas David Paphlagon: JAMEfoi JOHN RIZZO, ed., The Encomium of Gregory Nazianzen by Nicetas
the Paphlagonian
. . . (Subsidia /wgiographica 58).
Bl'Ussels
1976;
.John Geometres: P. 'l'ACCHI-VENTURI, De
Ioanne Ueometra, eillRtjue in S. Gregorium Nazianzenum inedita laudatione in cod. Vaticano-Palatino
402 14, 2 (18n:�) Ul3-162 (edition oflarge excerptR); i'I'lichael Psellos: rhetOl'iRchen Charakter de;; Gregorio;; von Nazianz. BZ 20 (1911) 27
adservata. Shali e documenti cli 8tol'ia e rh-ri//o AUllUST MA YEH, Psellos' Rede libel' (Ien bis
100, esp. 48-60, alRo
published by PAULUK LEV \"
Michaelis PHelli de Gregorii Theologi charaetere
iudicium ... Leipzig H1l2, esp.
46-(j:3 (on Psellm;'s Essay, cf. now GELICA MILOVANOVI(:-BARHA�I, Three Levels of Style in Gregory of Nazianzl1R: the Case of Oration 4:3. Cfassica et Mediaevalia 45 l19H4J HJ:3-21O, esp. 206-210); 'l'homaR Magistros: i\oyoS EiS rQ1JYOQLOV tOY 8EO)..0yOV, M]({NE, PG 145,cols. 215-:�52. - I have kept the numher of comparautia with Metochitm;'s La/ufa/ion down to foul' by eliminating all anonymous and
pORt-Byzantine material, all works of poetry, all writings (whether in verse
01'
prose) praising Gregor,Y as one
oft h e "three hieJ'archs," and the three Vitae (in spite of Gregory the Presbyter's [cf. n.
25 bel owl describing 35,eo!. 244 BJ, 1 rely on the WOI'd BLOs in its title consider it a Vila; so does SA.IDAK, HiHtoria faH in n. 5 above), 255). H Cf. EtlHles (as in n. 1 above), 1:37,n. 2 (fol' Logos 5); 1:39 (fol' Logos 7).
hiR work on Gregory of Nazianzm; as Et)(p11[lLa [cf. M In NE ,PG and
The Logos on Gregory of Nazianzus by TheodOl 'e 11'Ietochites
223
1317 about his own output, when he assigned some hagiographical writings to the beginnings of his literary career\). Such an early dating is not consistent, however, with the second set of data at our disposal, namely, the information contained in the Pwrisin1ls graecus 1776, a col1)us of Metochites's poems that, as I now believe, was written in his own lifetime and was the author's own copy in which he introduced autograph alterations towards the end of his life Ill. Poem 12 in the Parisinus is addressed to Metochites's friend and - at least former - admirer of his writings, Nikephoros Xanthopoulos. It dates from before Metochites's fall in 1328, but belongs to the period when he was already beset by troubles and difficulties. 'Ye may therefore assign it to about the mid-twenties of the century. In the poem, Metochites offered a self-gratulatory survey of his works that had been highly appreciated by Xanthopoulos upon their publication, and singled out two groups of three among them - his relevant term was 1:QLcpuma �L�A La. Listing the first group, he referred to "the one to which I formerly gave birth and called 'Concerning Culture and Ethiikos'" (this is Logos 10 of the Vindobonensis); then, Metochites adduced "the second after this, apparently [or 'in my opinion'?], the Byza:ntios" (this is Logos 11 of the Vindobonensis ); finally, he turned to "the one among them to which I gave birth a.fterwards; it was a work of praise concerning Gregory the God-fearing, whom pious people called the Theologian" (this is our Laudation, 01' Logos 6 of the Vindobonensis)ll. Faced with JtuQOS;, "formerly", 6E1'nEQOS; . EJtt 1:06E, "second . . . after this," and f,lE1:a 1:OLmV EJtEL1:a y' E/;fjs;, "among them a.fterwards," I must abandon (for this and other reasons) my former view that in his Poem 12 to Nikephoros Xanthopoulos Metochites mentioned the three works of the first group according to the value that he attributed to theml2. Instead he mentioned them in the chronological order of their composition. Our Laudation, then, would be the latest of his three major rhetorical works, hence later than the first of the group, the Etkikus. Circumstantial evidence points to the beginnings of Metochites's career as prime minister, that is, to about 1305, as the approximate date of the latter workl3. Our Laudat1:on would have to have been written after that. The titles that our Laudation bears in some of its manuscripts provide the third set of evidence relevant to its dating. In two manuscripts Metochites is refe1'l'ed to as Aoy08E1:YJS; 1:0'0 YEvLxo'014. A third manuscript has �tEYUAOU Aoy08E1:OU ,in msu1'Ct by a different hand, which suggests that the original wording of the title was also Aoy08E1:OU 1:0'0 YEvLxo'OI!'. Metochites obtained the rank of logothete of the general treasury in 1305/6, and that of . .
!I HI
Ufo Etude;; (a;; in n.l above), 129; 134-136. Ufo my lecture of 1 !J78 "Theodore Metochite,
P oP-me 4," in:
La civilta hi7.antina dal XII al XV secolo,
Aspetti e p l' Oblemi (Universita degli Studi di Bal'i, Uentro di Studi bizantini, 001'8/ lli Slud/ 3). Rome HJ82, 150-W9 (reprinted in Harvanl Ukrainian Re Hear ch Im,titute, RejJl'/u/ S(�rir�8 N° 32).
11 Cr. PariHinlls gr. 177(i, fo!' 167', 11-12 QV ... wbLva JtaQoc;, I 'Afl!pl'tE JtatbEL11C; E1tlXaAEOac; iib' 'H8LXOV; '1 01. 167', 2 bElJ1:EQOC; ai'i EJtL 1:(jibE boxw [1ot Bu�avnoc;; 1'01. 1()7v, 11-13 xaL 1:()V aQa 'tEX0[111V [1E1:(l wlotv EJtEL'ta y'
E�iic; I a[1!pL rQ11YOQlolO 8EOUbEOC;, QV 8EOAoiiyov I xaAEOav ElJOE�EEC;, UfIV11'tl1QlOV EVELXac;. - For "triple book8", cf. 1'01. Hi7", 14-15 1:QL!paota 'tab' EflGlV JtQO't181WL �1�Al' E[1ElO I !pwvtlC; E1tlfIEAEOC;. Cr. also 1'01. H18', 7 TQt!paoL' El1:EQa
'tEUXEa ouvtawat. - For the printed text of Poem 12, ef. M. CUNNINUHAM, ,1. FEATHEHKTONE, S. UEOH<:IOPOU LOU, Theodol'e MetochiteH's Poem to Nikephol'os Kalli8toH Xanthopoulos, fJar/Ja/'l1 Ukrainian SI'IIdie.s 7 (1983) 101-116, eHp. lines 201-202; 211; 220-224, p. 108 aml line 235, p. 109. 12 cr. my youthful "Olmervations HUI' les l'eclleil8 de,.; Discou/'s. et des poelll�.s de Th. Il'letochite.. . " Seriplor/um 5 (1951) 288. 1:1
Cf. my "Theodore 1l'Ietochite,
P oP-me 4"
(as in note 10 above), 147.
" Vatieanus gr. 1297, fo1. 1'; IHtanbul, PanaghiaH Triadm; 90, fo!' :325' a. If, Bucharest, Bih1. Acad. Romane 595, p. 212. The updating of Metoehite8'" dignity by a different hand in thiH manuscript's title HuggeHts that the manuscript itself was written in 1\'letochites'H lifetime.
Ihor Sevcenko
224
the grand logothete, in or soon before 132116. Thus his Laudal1:on found its way into collections other than the corpus of his own rhetorical prose in the Vindobonens'is between 1305 and 1321, and the powerful minister's patronage may have helped place it there. The results of our inquiry into the Laudation's date are modest: while it is certain that it was written before 1321, and while a date of, say, 1295 is not impossiblel7, the most likely period for its production are the years 1305-1321, the peak of his political career. V,Te now turn to the circumstances of the Laudation's delivery. If this piece had been delivered in public, it would have taken about five hours. By comparison, Gregory of Nazianzus's Funeral Orat1:on for Basil of Caesarea, among the longest of Gregory's sermons, took a mere two and a half hours to deliver. Thus, we must assume that Metochites's Laudation was a piece de cabinet, meant for silent reading. This does not preclude an occasional oral presentation, probably in instalments or in excell)t. An indirect confirmation of such a supposition is provided by the presence of our text in two Menaeal8, collections meant to be read out loud. As for reading in instalments, the manuscript of the Laudation of Gregory by John Geometres offers a possible parallel. In it, the twenty-five folios long text is divided into six avuyvwow; or "readings", presum ably the six instalments in which it was readl9. vVhen we look for the sources of Metochites's Laudation, we should be wary of assuming that Byzantines wrote their eulogies for a church father on the basis of an attentive perusal of the whole corpus of his writings20. Things, then as today, were simpler. In a show of erudition, authors of eulogies would adduce titles of their heroes' works and quote from some of them, but they would mainly follow more concise and accessible guides for their narratives, and would fill the spaces in between either with the cotton wool of rhetoric or with personal reflections21. This seems also to have been the case with Metochites: he did not have to look very far for the main sources on which to base his story. They were Gregory of Nazianzus's Funeral Oration for Saint Basil (= Oration 43), from which Metochites borrowed words and phrases and with references to which he opened and closed his own Laudation22; some other sermons by Gregory, such as his Invectives against Julian the Apostate23; and some two thousand lines of Gregory of N azianzus's autobiographical poem Etc; 'tQV EUULOU �LOV,
III
Cf. my Etudes (as in n. 1 above), 19, n. 1 and 274;
J. VERPEAUX inREB, 18 (1960) 195-198;
and P LP ,
fasc. 7 (1985) p. 215. 17
The manuscripts calling Metochites logothete of the general treasury in the titles of the
Laudation
may have updated his dignity to the time at which they were being copied. IH
Istanbul, Panaghias Triados 90 and Bucharest, Bibl. Acad. Romane 595 (377).
I"
Cf. TACCHI-VENTURI, De Ioanne (as in n. 7 above), 155.
iU
This assumption was made for Nicetas David Paphlagon by the recent editor of the eulogy of
Gregory of Nazianzus by that author, cf. RIZZO, The Encomium (as in n. 7 above), 11-15. il
Here Psellos is an exception. In his treatise on Gregory's "character", that is, style (cf. n. 7 above),
he expressly claimed to have been a frequent reader of Gregory and we can believe him, even though he quoted f!'Om only two of Gregory's sermons there; PseUos wrote a Rcholarly work on style and could not settle
for mere generalities; and he made gene!'Ous use of Gregory in his other works. ii
For Gregory's
Oration 4:3,
cf. MWNE,
PG 36,
cols. 493-606. Examples ofMetochites's borrowings of
words and phrases from it: VPG 95, fol. 143': monEQ 1:Lva mvCtxwv aQXE1:una with
Or. 43 in MIGNE, PG 36, col. PG to the Funeral Oration at the beginning of
493 A: xa8CtnEQ ... wue; aQXETlJnOUe; ntvaxae;; VPG 95, tol. 145' nQoe; ... '[Dv novov EVEO'[l]OCtf.ll]V with M IGNE, 36, col. 604 C: '[Dv nEQl OOU f...oyov EVEO'[l]OCtf.ll]v. - For a reference
Metochites's Laudation, cf. VPG 95, fol. 98': xal yaQ onEQ alnoe; EqJl]e; nQoEf...0f.lEVOe; EUqJ1lf.lELV '[Dv of.lonvouv xal
0f.l0ljJUXov xal Of.loqJui'j xal of.lonf.lov - xal ,[t yaQ Uf.lLV ou XOLVOV - ,[�v f.lEYCtf...l]v '[i'je; EXXf...T]Otae; l\61;av, Baolf... ELOv, au'[oe; av 11V EnatVE1:l]e; a1;LOe; Eauwu xal oux a/.../.o .. e; - El1tEQ olov '[' �v Eau'[ov EnatvELv - 'tOU,[' Enl oou f.lCtf...w'[a ooxw f.lOL oqJooQa av fmxalQwe; dQi'jo8at.
-
For the use of the Funeral
ef. the end of thi" paper and n. 64 below. 2:j
Cf. VPG 95, fols. 138'-140'.
Oration at the close of
Metochites's La1tdation,
The Logos on Gregory of Nazianzus by Theodore Metochites
225
dating from the year 38224. His handiest source, however, was secondary. It was the Life of Gregory of Nazianzus by Gregory the Presbyter25. Metochites's choice of sources was both near at hand and reasonable. Gregory's Funeral Oration for Basil not only contained a fair amount of information on Gregory himself, notably on the years that both young men spent studying in Athens, but had also been used as a model for high- and middle-brow rhetoricians, including authors of Laudations of Gregory, throughout the thousand years of Byzantine history26. Accord ingly, Metochites not only quoted from the Oration and assumed the knowledge of its contents on the part of his readers, but, as we shall see, also applied to Gregory the very device of the Oration that Gregory himself had applied to Basil. And Gregory's autobio graphical poem has been an important source for Gregory's biographers from the eighth or ninth century to the twentieth. The Life of Gregory of Nazianzus by Gregory the Presbyter, dating, as the received wisdom tells us, from before the year 733, but being possibly somewhat later27, enjoyed great popularity. It not only stood at the beginning of the many manuscripts (and, incidentally, early editions) of Gregory's collected works, but was also inserted by the committee headed by Symeon Metaphrastes into the Menologiurn that goes by his name; thus, Gregory the Presbyter has survived in hundreds ofMenologiurn copies. The Life was written in a pleasant and clear style, and relied for its core on that best of sources, Gregory of Nazianzus's autobiographical poem, which it followed down to the choice of words28• Our modern taste for lean style makes us wish that Metochites had adhered to Gregory the Presbyter's text more closely, and scholarly curiosity makes us wonder whether he found Gregory the Presbyter's text in a volume of Gregory of Nazianzus's works or in one of the January volumes of the Metaphrastian Menologiurn. Metochites's choice of Gregory's autobiographical poem as the third main source for his piece was dictated by something more than the poem's great value as a quarry for facts. The reason was the same as that for choosing to write the Laudation in the first place. The case of Metochites and Gregory was that of a Wahlverwandtschaft: both were self-conscious extroverts and liked to talk about themselves. Unbeknownst to Jan Sajdak, who concluded his work on Gregory of Nazianzus as a direct source for Christian poets with Nikephoros Blemmydes (d. in 1 272, that is, at about the time Metochites was born)29, Metochites knew and admired Gregory of Nazianzus's poetry and imitated it
24 Cf. CH. JUNGCK, ed. , Gregor von Nazianz, De vita sua . . . Heidelberg 1974. Henceforth, this Poem will be referred to as GN , DVS by line and page of the Jungck edition. 2,1 Cf. , e.g. , MIGNE , PG 35, cols. 243-304. Henceforth, this Life will b e referred to a s GP, Life o f GN. 2" For a first approach to this vast topic, cf. now MILOVANOVIU-BARHAM, Three Levels of Style (as in n. 7 above), 196-197 and n . lO. 27 While the Life may be quite early (the author seems to be the son of a bishop; he claims to have had no predecessors in his literary undertaking), it is legitimate to consider the possibility of its post-733 date. The Life's language is consistent with that used in the writings of the ninth century (admittedly, this is a subjective judgement); when Gregory the Presbyter calls Maximos the Cynic 'IUVVl� n� v£o� (MWNE , PG 35, col. 280 C), this brings to mind the time and aftermath of the second iconoclasm, when the name of the magician Iannis was used to denigrate Patriarch John the Grammaria,n. Textual arguments proffered on behalf of a pre-733 date (alleged borrowings from Gregory the Presbyter by Patriarch Germanos) are not clinching, while the Presbyter's allusions to Plato and Dionysius of Halicarnassus make one think of a later period. True, this period cannot be too late, since the Life by Gregory the Presbyter stands in the famous Parisinus gr, 510 of Gregory of N azianzus, dating from before 886, and its Latin translation is by Anastasius Bibliothecarius, Cf. JOH. COMPERNASS, Gregorios Presbyter. Untersuchungen . . . Bonn 1907, esp. 4, 7-12 and 19-21. 2K For an example, cf. n. 36 below. 211 IOANNES SA.TDAK, De Gregorio Nazianzeno poetarum christianOl'um fonte (Archi1Onm filologiczne Akademji Umiej�tno,�ci 10 Kmkowie, I). Cracow 19 17.
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226
throughout his life. His Poem 1, To Himself and on the OhoraMonastery3o, was modeled on Gregory's autobiographical poems, and such expressions in Gregory's poem IIEQl 'tWV xu8' euu'tov as XQLO'tE Civu�, LYJQWV V�flU'tU AEn'tUAEu, aflcpuyunwvw;, 8EOV UtjlLflE60v'tU recur in Metochites's Poem 1 as XQLO'tE Civu�, LYJQWV V�flU'tu nOAUo'tQoCPU, aflcpuyunutov'tu and nUL
8£010 UtjlLflE6{J)V3l . Let us now look at some samples of how Metochites handled each of his three main sources. His borrowings from the Funeral Oration for Saint Basil were straightforward when he came to describe the course of Gregory's and Basil's studies at Athens32. More problematic was his decision to abandon the Funeral Oration for Basil and to switch over to Gregory the Presbyter's Life, whose uncomplicated plan Metochites followed when he summed up the achievements of the two young men at the close of their Athenian sojourn. Never mind Metochites's exorbitant amplifications: in his Laudation these achievements were divided, as they had been in Gregory the Presbyter's simpler text, into accomplishments in grammar, poetry (witness his later poetic output), rhetoric, philosophy, arithmetic, geometry, astronomy, music, and logic33. Our vision is at times clear and at times blurred when we have to choose between Metochites's two remaining main sources, Gregory the Presbyter's Life and the latter's model, Gregory of Nazianzus's autobiographical poem, whenever, as often happens, they provide the same information. Sometimes there is no ambiguity. When in the autobio graphical poem Gregory of N azianzus comes to describe his tearful departure from Athens, the opposition shown and the blandishments proffered by his friends and co students who insisted that he remain with them, he uses the vague phrase: w<; 6iJ MY{J)v 6WOOV'tE<; EX tjI�cpou xQu'tO<;, '<saying> that they would give <me>, by virtue of a vote, the rule in matters of Rhetoric.' Gregory the Presbyter - followed in the seventeenth century by no less a light than Tillemont - interpreted the phrase as referring to a formal offer of a chair in "Sophistics," that is, Rhetoric, that had been extended to our church father: 'tOV 'tE OOCPLO'tLXOV 8Qovov nUQuxuAOUOL 6EXE08m. Metochites, with his xul 'tOu<; OOCPLO'tLXOU<; xul nm6Eu'tLxOU<; an06LMv't{J)v 8Qovou<;, demonstrably copied Gregory the Presbyter34. Sometimes a plausible choice can be made: in the passage that refers to the episode where an exclamation coming from someone in the crowd moved the saint to remain in Constantinople, the poem has that man exclaim "Thou shalt expel (ouvEx�uAE1<;) the Trinity together with thyself"; in Gregory the Presbyter's Life, however, the formula is, "Thou art expelling (OUVEX�UAAEL<;) the Trinity together with thyself." Metochites's phrase runs, "Thou art expelling (OUVEX�UAAEL<;) the Trinity from the City together with thyself, if thou dost not stay35." We may disregard the last few words which simply dot 30
M . TREU, ed., Dichtungen des Grol3logotheten Theodoros Metochites. Programm des Victori a-Gymna
P
shm l s, 31
Cf. Gregory in MIGNE, PG 37, col. 969 A with Metochites's Poem 1 (ed. TREU, as in the preceding note) line 70 and Poem 11, line 117, ed. FEATHERsToNE. BZ 81 (1988) 256; Gregory, ibid., col. 1453 A (and 975 A) with Poem 1, ibid., line 1080; Gregory, ibid., col. 973 A with Poem 1, ibid., line 93; Gregory, ibid., A with Poem 1, ibid., 12. - For praise of Gregory's poetry, showing familiarity with his entire poetic OJuvre, cf. VPG 95, fols. 107'; 138v• 32 VPG 95, fols. 104v-I06". On fol . 105', Metochites shares one of his problems with the reader: reporting on Gregory's stay in Athens is a difficult task, since Gregory himself has done it so splendidly in his Funeral Orati 33 VP G 95, fols. 106v-I09'. In a short passage, GP, Life ofGN, MIGNE (PG 35, col. 256 BC), provided Metochites with the scaffolding for his developments. 34 Compare GN, DVS 256 66 JUNGCK with GP, Life ofGN, MIGNE (PG 35, col. 257 B), and VPG 95, fol . llO'. 35 Cf. GN, DVS llOO 106 JUNGCK: "oUVE)(�aAEi�" YUQ dnE "oau1:iji TQloba" with GP, Life ofGN, MIGNE, PG 35, col. 285 B: "00 n01:EQ, OUVEX�OnEl� OWU1:iji 1:�V TQloba" and VPG 95, fol . 129': OUVEX�OnEl�oau1:iji t�V =
=
TQloba tfj� n6AEOl�, ijv f.l� f.lEV1J�.
The Logos on Gregory of Nazianzus by Theodore .Metochites
227
the i's: the use of the present tense makes us fairly sure that Metochites's phrase goes back to Gregory the Presbyter. Sometimes, however, our decision is not easy. Take the description of the autumnal weather miracle that occurred at the time when Gregory of Nazianzus and Emperor Theodosius were jointly taking posession of the church of the Holy Apostles (Novembel' 27, 380). The autobiographical poem is our only original source of information about the initially murky sky (a circumstance that was a cause of joy for the Arians who watched the ceremony) that was subsequently pierced by the rays of the sun (a change that confounded the heretics). Again, Gregory the Presbyter follows the poem quite closely and takes over some expressions from it. In his version of the episode, Metochites dilutes the subject in verbose developments, but is unwilling to stoop to literal borrowings that would show his hand. Nevertheless, I suspect that in this particular case he goes back directly to Gregory of Nazianzus, or is at least aware of his poem31l• Our fourth, and last, example involves the use of multiple sources. Gregory, we learn, left Alexandria for Athens aboard a ship from Aegina. The texts run EJtL VlJOC; uvax8dc; AtYLvat�c; in Gregory the Presbyter's text (which may follow Gregory of Nazianzus's Orat-ion 18 here) and AtYLVata yo.Q � vauc; in Gregory of Nazianzus's autobiographical poem. Metochites has AtYLVfj'tLC; �v � vauc;37. In this case we do not have to choose between two texts, since we can show - and this is a point in Metochites's favor - that when he described Gregory's voyage from Alexandria to Athens, he drew on both sources. In tracing the route of the ship bound for Athens, Gregory of Nazianzus's verses mentioned that it sailed along the coast of Cyprus (KuJtQou 'to. JtAEUQU); the verses omitted, however, the name of the sea where the ship met with a storm. In fact, it was the IIaQ8EvLOv JtEAayoc;, the sea between Egypt and Cyprus. In the parallel passage, Gregory the Pres byter noted that the ship sailed a stormy sea called IIaQ8EvLOv JtEAayoc;, but left Cyprus out of his story. Metochites mentions both: EJtd bE dXEv au'tOvc; 'to IIaQ8EvLOv JtEAayoc;, xaL KUJtQov JtaQEJtAEOv EJt' UQLO'tEQOtC; EXOVLEC;, xMbwv au'dxa oCjJobQoC; Emox�Jt'tEL (befell them)3s. Next, we owe our Jubila1' a short report on what Metochites did with his sources. In some cases, he enlarged upon them, using probably spurious, or at least home-grown, scholarship. Thus - to remain with our passage concerning the ship from Aegina - just after mentioning the origin of that ship, he added, apparently on his own: "for at that time people from Aegina enjoyed the highest reputation as excellent sailors, being better
:lIi Cr. GN, DVS 1353-1388 120.TuNGCK; G P , Life ofGN, MIGNE, PG 35, co!. 292 BC; VPG 95, fo!' 1 31' bis 131", Compare, for G P 's dependence on Gregory 's Poem, GN, DVS 1354: VEqJOU<; uJtoIiQa[lovto<; �ALOU XUXAOV with GP, L1fe of ON, col. 292 C: VECPEA1]<; TOV 11Alaxov XUXAOV 1tEQlIiQa[louOl]<; (or uJtoIiQa[loU01]<;), Compare, on the other hand, GN, DT'S 1 387-1388: XaLQo<; yaQ Eon Jtav1:o<;' EuxaQlO1:la<; 0 VUV' oli' ElOEJtELTa xal 1:0lV [lEl�OVlOV with VPG 95, fo! ' 13l": w<; vuv [lEv XaLQov QVTa lio�a�Elv SEOV EJtl1:ij JtaQQ1]ol� xal JtQoxomJ xal =
liuvaoTEL� 1:fj<; &A1]SOU<; JtL01:EOJ<;' 1:fj<; Ii' U01:EQaLa<; oi'ioav t�V 1tEQl toUtOJV IilaOXE'ljJlV xal XQLOLV [lEtU 1:(OV xaMi<; XEl[lEVOJV VO[ll[llOV tfj<; ExxA1]oLa<;. For all the passage's verbosity, Metochites may be closer to Gregory of
Nazianzlls than to the parallel passage in GP's Life of GN, co!.
2!l2
D: vuv XaLQO<; EUYVlO[lOVOUVta<; 1:�V XaQtV
O[lOAOYEtV, Eq!' ol<; ExaQLoata �[ltv � TQta<;' 1tEQlIiE taU SQOVOU ElOauSl<; &VaAa�m[lESa,
D (et' . Gregory of Nazianzus, Or, 18 MIGNE, PG 35, col . 1024: VGP 95, fo! ' 103', "" Cr. GN, DVS 131 60 .TuNnCI(; GP, Life ofGN, MWNE (PG 35, co!. 249 A); VPG 95, fol. 1 03'. The other passages in Gregory of Nazianzus that mention the sea storm a·re his Or. 18 MIGNE, PG 35, 1 024 BC, and Poem ITEQl 1:WV xaS' EaUtOV 308-321, MIGNE, PG 37, cols. 993 A-H!l4 A . - It is unlikely that here Metochites depends entirely on Gregory of Nazianzus, to the exclusion of Gregory the Presbyter. The church father's Or. 18 useR the term ITaQSEvLxOV (not ITaQSEvLOv) JtEAayo<;, and the Poem omits the names of the Parthenian Sea, Aegina, and Cypl'UR altogether. It mw;t be granted that ]\'letochitm;'s words 0 JtoSo<; OU1:OJ<; EJtELYE (VPG 95, fa!. 1 03') do remind one of OU1:OJ taU JtoSou 1tELSOVta<; in Or. 1 8, co! . 1 024 B . :17
GP, Life of ON, MWNE, PG 35, co! .
EJtl Vl]O<; AtytVaLa<;); GN, DVS 209-2 1 0 =
=
248
64 JUNGCK;
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228
than the others were:19." 'Vhen Metochites's two main sources speak of Emperor Theo dosius's campaign near Thessalonica, one merely says that he fought against "the tribes of barbarians," the other, against "western barbarians," there. Metochites, on the other hand, tells us that in Thessalonica Theodosius "was still busily fighting the Scythians40." In fact, Theodosius was fighting the Goths. How, then, did the Scythians get into the text? In Metochites's Miscellanea, the term "Scythians" was used to mean not only the Scythians of Homer and Herodotus (whom our author should have considered extinct by the fourth century after Christ), but also the Tatars of his own time41. Given the fact that Theodosius's campaign was taking place in Macedonia, Metochites may have guessed that the emperor had fought the Bulgarians who were also called "Scythians" in four teenth-century sources42. Metochites's additions to information provided by his two main sources are one side of the coin. The other side is the curtailment of information that these sources put at his disposal. This was due possibly to the change in historical circumstances between Grego ry of Nazianzus's and Metochites's time, and sometimes perhaps to our author's desire to touch up the image of the Laudation's positive heroes. Two examples will illustrate each of these possibilities. 'Vhen describing the intrigues of Maximos the Cynic, the nefarious former friend of Gregory of Nazianzus, both Gregory's autobiographical poem and Gregory the Presby ter's Life report that Maximos had come into money by diverting the funds that a priest from the island of Thasos had brought to Constantinople in order to purchase marble slabs from Proconnesus (today's Marmara Adasl); the expressions are JtQOlXOV'Il<JLUi; JtA
VPG H5, fol . 1 03': AtYLV�,[Ul; bE �v '[TjvLxai}'[a [!aAW1:a Msa [!EYio,[1]nAftV ,[�v 8aAanav uQlo'[a, xal nAEov
1\ xa'[a 1:OU; UAAOU;. 411
GN, DVS 1001-1003 102 JUNllCK; GP, Life ofGN, MIGNE, PG 35, cols. 284 C, 28H C; VPG H5, fo! ' 128': XU1:aAa[!�aVfI [sc. Maximos] ,[�v Exouoav noALv '[ov �aOlAEa [sc. TheodosiusJ 8woaAOvixTjv, En rrfQl ,[�v '[oov Lxu800v aOXOAOU[!fVOV [!aXTjv. Cf. fo! ' 130': xal �aOlAfu; EXElVO; XaAAW1:O� EX . . . '[OOV Lxu8LXooV '[Qonaiwv EmllTj[!ft '[ij naAfi [se. Constan tinople1. 4 1 Cf. G. MOLLER - TH. KIEi-;I:lLING, edd . , Theodori Metochitae Miscellanea . . . Leipzig 1821; (reprint Amsterdam , I H66 ) , ch. 110, eSJl. p. 724-. - For Seythians Tatars, ef. abo MORAVCi-;IK (as in the subsequent note), 282. 4 2 Cf. G. MORAVCHIK, Byzantinoturcica n. Berlin IH58, 280. 4:1 Cf. GN, DVS 877 H6 .JuNGCK; GP, Life of GN, MIGNE, PG 35, co!. 281 A; VPG H5, fo!. 127': '[OU1:OV [!EV yE '[ov XQUOOV qJ8avfI [sc. Maximos] g�o'[a nOQwa[!EVO� Et; ,[�v XQElav, nQw�U1:EQou ,[LVO� EX 8aoou rrQo� =
=
=
' "
,[�v nOAlv '[mJcTjv, '[0 [!Eya '[ij� OLXOU[!EVTj; '[a[!Elov xaAooV cmaV1:wv, EmIlTj[!rjoav1:O� XU1:a XQElav LEQooV nvoov ESWV�OEW;. 44 Compare GP, Life of ON, MIGNE, PG 35, eo! . 2H3 AB, with VPG H5, fol. 130': rroAu� [!EV EXEtVO� [se. Theodosius] ,[�v avlIQiav, DUX �nov bE '[0 nQiiov, xal rroAU� [!EV ,[�V gW[!1]V, ana xal ,[�v OUVWlV.
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The Logos on Gregory of Nazianzus by Theodore Metochites
Gregory in Byzantium is by Psellos. vVe should keep in mind, however, that Psellos analyzed only one aspect of Gregory's writings, namely, his style, that he did it on a mere thirteen pages of the Byzantinische Zeitschrift format, and that Metochites, too, devoted about two folia of the Vindobonensis to an appraisal of Gregory's style4. ,. True, Metochites himself called his own work a U!-lVl]'t�QLO�, an E'lJcpl]!-lla (this in the wake of Gregory's Funeral Oration for Basil and of Gregory's biographer Gregory the Presbyter) and an EYXW!-lLOV (the latter both at the beginning and at the end of his text)41" and an EYXW!-lLOV it is. Still, it is other things as well: the Laudation contains assessments of Gregory as a writer of poetry and prose, extensive information on heresies prevalent in the fourth century, and two insightful folia on Gregory's muvre as a response to the cultural policy of Julian the Apostate who wished to confine the practice of Hellenic letters to his own pagans. That response, we read, was given in Julian's time, but it was to endure forever47. Details of chronology aside, and in spite of the fact that Gregory the Presbyter said similar things, Metochites's observations are echoed by modern scholar ship. In evaluating his information Metochites showed, on one occasion at least, more scholarly restraint than at least one famous modern student did, for he did not say, as the great Tillemont did, that Gregory of Nazianzus had been installed in the church of St. Sophia in the capital in 380, even though such a gesture on the part of Emperor Theodosius might have seemed natural to someone writing at a distance of almost a thousand years. Metochites said only that Gregory had obtained the great temple (VEWV) in the City (we believe today that this "temple" was the Church of the Holy Apostles)4H. In so doing, he followed Gregory of Nazianzus, who used the word "temple", rather than Gregory the Presbyter, who spoke of the "holy edifice and the throne [of Constanti nople]49." This latter formulation might tempt one to identify the "edifice" with Saint Sophia, but Metochites resisted the temptation. Furthermore, when both Metochites and a modern scholar use the same sources, the resulting narratives are comparable. To show this, we have only to put side by side the
4"
For Metochites's analysis of Gregory's innovative prose , cf. VPG 95, fols . 107'-109' (note the use of technical terminology). 4,; For UflVT)'t�QLOV (ace. masc . , a rare word), cf. Poem 12, Parisinus gr. 1776, fol. 167" 13 CUNNING HAM et aI . , Theodore Metochites's Poem (as in n . II above), line 222, p . 108; for ElJipT)flLU cf. VPG 95, fol . 97'; for EYXWflLOV, ibid. , I 'ols. 97', 98', 142'; for av6Qo� ElJipllflLU as Gl'egol'Y of Nazianzus's own description of Oration 43, cf. MIGNE, PG 36, col. 493 A ; for the biography by Gregory the Presbyter classified as EUipT)flLU by its author, cf. n. 7 above. 47 Cf. VPG 95, I'ols. 107'-109' (praise and analysis of Gregory's poetry and prose); 120'-121" (Arianism , Eunomianism , Macedonianism); 137'-138' (Apollinarianism); 138'-140' on Gregory's poetry as weapon against J ulian 'H cultural policies. Cf. esp. 138': xui WU'to ot �01"AE'tm '[(iiv xUAALonJ)v xui lj6LomJV Emiiv nuvwLwv xai flE'tQWV 6 nOAu� aQlElflo�, ou nQo� EnL6El�LV flOVOV (muoT)� wu AEYElV 'tEXVT)�, aAAu, 'to flEYWWV EflOi 60XElv, d� =
iplAO'tlflOV flEV OflW�, aAA' avuyxu[UV 'tT]V6E 't�v XQduv, xui oipo6Qu AUOl'tEAW'tU'tT)V 'to nuv'ti WU �[ou xui 'tOOV AOYWV oxon0. xui 6dxvuOl '[Ou'to 'tE 'to VUV aQu, xui on nQo'tEQoV, �v[xu 'tij� 'tOOV EAAT)VlXOOV AOywv aoxT]oEw� xai 'tij� nOlT)nxij� EUyAW'['[[U� xui XUQlW� anElQ�E XQwnuvou� w� aAAo'tQ[OU� 6 nuv'twv XUAOOV aAAo'tQLO� 'IOUALaVO�, xui flEYU� xui WAflT)QO� anoo'tu'tT)� XQwwu xai nuv'tu nQu�u� xui ElQuou AU'['[T]OU� XU,[(l 'tij� EUOE�du�, �OT)ElEl Wl� 6UOXEQULVOUOl rQT)YOQLO� and 139'-139': aAA' EXELVO� wooum flEV ayuElov 'to �L!Jl, mooum 6E xui 'tEAEU't�OU� aflEAEl 'tov �[OV· xui Xa'tuAlJ1WV 'to oooflU 't06E xui 'tu naQoV'tu nuv'tu xui nQooxwQT]Ou� avw xui Ei1;u� 'tU ipUOEl xui ano60u� 'to nuv'[(ov anuQu['tT)mv oipAT)flU, ou Xa'tEAlJ1EV aQu xui 't�v 'tOOV avElQwnwv WipEAELaV E� EXELVOU [lEXQl vuv, nuV'tw� 6E xai flEXQl nuv'to� anuuo'tu, EO't' av avElQwnou� yij 'tQEipEl [cf. I1iau, 11, 740] . 4" VPG H5, fol . 130": 'tau't' aQu xai 'tij� EXXAllo[u� XQa'tElV uU'tov [sc. GregoryJ a�LOL [se. Emperor Theodo siusJ, xui 'tOV [lEYUV 'tij� nOAEw� VEWV Wl� Exdvou 1ll6WOl nOvOl�. 411 Cf. GN, DVS 1311 Ll8 JUNf:CK (VEWV); G P , Life ofGN, MWNE, PG 3.5, col. 2H2 A, whel'e Theouosius tellH Gregory: 6[6wflL OOl 'tOV oIxov 'tOV IEQov xui 'tOV ElQOVOV. =
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information that the Laudation by Metochites and a laudatory 1943 biography of Grego ry of Nazianzus gave about Basil's - and later Gregory's - departure from Athens50. A measuring stick more appropriate than Psellos or modern scholars for establishing how scholarly or how original Metochites's Laudation was, is provided by analogous writings of Nicetas Paphlagon, Jolm Geometres, and Thomas ],vlagistros. In this compa ny, Metochites is my choice on both counts. No matter how it has been labeled by its author, in structure Metochites's Laudation is a straightforward biography. It both adheres to the chronological principle and provides the reader with ample portions of scholarly background and literary criticism. This is far from the path followed by Nicetas and Thomas, both of whom largely organized their pra,ises of Gregory according to the four cardinal (and other) virtues possessed by their hero. John Geometres comes closer to Metochites, but his scholarly credentials are impaired- at least in modern eyes - by his wholesale plagiarisms from Gregory the Presbyter, a procedure in which Meto chites did not indulge. The case of Metochites's originality or at least "otherness" can be best made when we juxtapose his attitude towards literary conventions with that of his two counterparts. In their laudations, both Nicetas and Thomas devoted a great deal of space to comparing Gregory of Nazianzus with the figures of the Old and New Testaments- Noah, Abraham, Moses, Jacob, Job, David, John the Baptist, the Apostles Peter and Paul, and so on - all to the advantage of Gregory51. The device had been applied to Basil by Gregory of Nazianzus himself in his Fwwml Orat'ion, and neither Nicetas nor Thomas showed any qualms about imitating it. Gregory's effort was unprecedented in size in patristic litera ture, as he spent seven chapters of his Orat1:on on it and compared Basil to twenty-six scriptural heroes. This unfortunate device, we know, affected subsequent Byzantine hagiography. Metochites was fully aware of Gregory's scriptural comparisons and alluded to them in his own Laudal'ion, but he stopped short of repeating what by his time was the device's banality. Instead, he compared Gregory with Basil and gave equal standing to both. In short, Metochites fretted under the constraints of the laws of the genre, which he termed "laws of praise. " At the end of a Laudation the rules required a OUYXQLOLC;; at its begin ning, they required, in obedience to Menander Rhetor, a disquisition on the parents and place of origin of the person eulogized. Mind you, much as these restraints bothered Metochites, he did not quite break free of them and ended up submitting to the "laws". Still, conscious of their artificiality, he gave them a twistr,2. Herein lie both the extent of and the limits to his originality. '" Compare VPG 95, fols . 109"-110': XU1:ELXE oE [sc. Gregory in Athens] xalorpooQa lOXUEV En' EXELVOU xal 'tii£ EXELVOU 'ljJUxii£ 'tE xal YVWflll£ ... llALxLunillv xal oLoaoxaAwv xal OAW£ nl£ EXEloE [sc. in Athens] ow'tQLBii£ ouv'tQorpo£ Enl nAElOWV olhw oWQYll, xal oaxQua XEoflEva nav'taxoSEv aunp 'tE xal BaOLAELtp, 'to nav'twv au't0 xOlvwv0, xal xwxuwl xal aV'tLBOA�OEl£, flEVELV asLOuv'twV xal fl11 [lESLo'taoSm with P. GALLAY, La vie de Saint
Gregoire de Nazianze . . . Lyon-Paris H)4:� , 62-()3. Both authon . ; go back in part to Gregory'8 F'Uuua.l Oration for Basil, MIUNE, PG :Hl, cols. 528 C-529 B . - "Vhen the two familial ' sources for Gregory 's life (the autobiographical poem and the P'ltueral Ora/ion fOl' Basil) dry up, both Metochites's and the modem scholar's presentations become sparse. Metochites devotes some two biographical folios out of a total of forty of his Laudation to the Im,t nine years of Gregory's life; P. GALLAY, some thirty pages out of a total of 248 (he uses Gregory's correspondence to flesh out the story of his final years). "I Cf. Nicetas Paphlagon in RIZZO, The Encomium (as in n. 7 above) 4 1-43; 5fh57; 58-64; 69-70; Thomas Magistros, i\oyo£ (as in n. 7 above), co],;. 333 C; 336 A-337 D; 340 A-D; in 341 B, Gregory is even compared to Christ! ,,� Cf. VPG 95, fols. 142'-143", on vOflou£ anOnAllQoiiv EyxWflLWV; on the awareness that Gregory had compared Basil to wU£ ES aQXii£ 'tillv avoQtov EUOOXLflou£ ami did not put them above Basil; and on ?l'Ietochites's deciHion to compare Gregol'y with Basil. Cr. foJ. 98'�98' on Metochites'H wiHh that there would exist no "law" calling for mentioning the parents of the person praised: flEAAOV'tL OE flOL Aomov ijOll, 1[Qo£ 't11v
The Logos on Gregory of Nazianzus by Theodore Metochites
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Can w e establish textual dependencies between lVIetochites's Laudation and those by Nicetas Paphlagon, John Geometres and Thomas lVIagistros? In the case of the first two, the paucity of known manuscripts of their laudations (two for Nicetas, one for John) speaks a priori against lVIetochites's familiarity with them ; and their treatment of the sea-storm episode shows that, in that part of the story at least, there is no connection between lVIetochites and his two earlier colleaguesf>�. '�Te must report, however, an inter esting coincidence between lVIetochites and Jolm Geometres. Jolm is the only one of lVIetochites's predecessors discussed here who at the end of his Eulogy invoked a phrase from the final chapter of Gregory's Funeml Oration for Basil ( "and who shall praise us") as proof that nobody could adequately praise Gregory. '�Te shall presently see that lVIetochites had recourse to this very device at the end his own Laudation. It is likely that both authors drew on the same lopos; until it is identified, however, the question of whether there was a link between their respective texts must remain opel1'')�. The most plausible textual relationship would be that between the laudations by lVIetochites and Thomas lVIagistros. The two men met, perhaps as early as 1 3 1 4, and about the same time or somewhat later Thomas flattered lVIetochites in a speech55. In fact, their LamdaIZ:ons do share a bit of information that to my knowledge does not occur in other encomiasts of Gregory. "Te remember that in recounting the sea-storm episode lVIetochites praised the sailors from Aegina; the motif recurs in Thomas 's phrase "for they are mighty fine sailors"56 and in no other text discussed here. The borrowing, if borrowing it was, must have been by Thomas lVIagistros. '�Then he was writing his Laudnl'ion, he was ill and felt that the end of his life was approaching57. In this paper we postulated that lVIetochites's LctUdntion was a work either of his youth or - more likely - of his middle years and that in any case it must have been published before 1 32 1 . "Ve may reasonably postulate a post - 1 3 2 1 date for Thomas's Laudntion, written by a man imagining himself to be old and close to his death, for Thomas was still alive in 1 347.
aQX11V Tiiiv EyxwfAlwv Xa8WTafAEVCp, Tiiiv TOU fAEY(l),.ou fAEfAvfjo8m :rtaTEQWV, AOYWfAO<; oi'iTO<; E:rtEWL, xal fAOL mpoliQa �v �OU AO�I EV!p , �L� vOfAov dvm TOV E:JmanOVTa :rtEQl TOUTWV EVTau8a' llJ<; UV fAll lioxo ll1 v afAEAEl, :rtQo<; TllV Tiiiv A6yOlV TEXV11V acpoOLOUfAEVO<; xal liouAEuOlv Tij :rtEQl Tliiv TOLOUTOlV avayxlJ . . . (o o:rtEQ d :rtaQ mTOu�I EvO<; E;wvo�lla<; [rare WUI'd] Ey xAlwa xal TOU Al:rtElV T�V Ta;LV aln;�v, Ev8aliE :rtQOE:rtLXEIQElV TE xal TQi�ELV. Nevertheless, Metochites obeyed the " law" about parents , b u t only, he sa,jd, because Gregory's parents were germane to his subject. Faced with the same "laws" about parents and country of origin, Thomas :Magistros had no problems obeying them . Ct '. Aoyo <; (as in n. 7 above), col . 220 D-221 B . c,,. Nicetas Paphlagon in RIZZO, The Encomium (as in n . 7 above) 22 altogether omits the sea stUI'm (or any other detail of the voyage from Alexandria to Athens) in the passage devoted to Gregory 's educational travels; John Geometres's description of the storm in TACCHI-VENTUR I , De Ioanne (as in n. 7 above) 153-154 contains not a single propel' name. C� Ct '. John Geometres in TAccH I - VENTUTII , De Ioanne (as in n. 7 above) 158-159: OE fAEV yaQ 'tl<; E:rtmvEoETm; o� xal TOUTO CPOlVl] [cf. Or. 43, ch. 82, MIGNE, PG 36, col . (i05 A], OUX w<; a:rtoQ l]OavTO <; 'tiii v E:rtmvwoVTOlv xal Em�aAAOfAEVOlV, aAA' w<; :rtaVTWV a:rtoAElcp811oofAEVWV Tlj<; O1j<; xal 'ljJUXlj<; xal YAurnll<; xal liwvoia<;, - Thomas Magistl'Os, Aoyo<; (as in 11, 7 above), col. 217 C, too, made use (for the same purpose) of the same phrase in Gregory's Funeral Oration for Basil, amI alluded to its origin: w<; lWU xal aUTo<; EV :rtEUOEOl<; EtIiEL TOU't' a:rtocpTJVafAEvo<; Ecp8 11<; , "'tl<; �fAa<; E:rtmvEoETm;" cp� oa<; WO:rtEQ :rtQ oti:rt0 YQacpwv TO fAEAAOV, xal OUOTEAAWV :rtav'ta<; :rtQO<; TllV EYXEiQ11OLV, Thomas, however, used the phrase at the beginning of his Aoyo<; , and, as we shall instantly see, in all likelihood w!'Ote aJter lIIetochites. "c, Thomas Magistros, II Q o o cp Olv TJ1:Lxo<; T<j.J fAEYaA!p Aoyo8ETIJ T<j.J METoXI'tIJ, MIGNE, PG 145, cols. 381-388. In col. 388 BC, Thomas applied to Metochitcs some words of P tolemy's epigram f!'Om the Greek A nthology (9:577), verses that also stand at the beginning of the manuscripts of the A l'lllagest. This would suggest 13161317 as the terminus pOoSt quem for the IIQooqJwvTJ'tlxo<;, since it is in these years that Metochites published his '
Introduction to A strouomy, "'; Thomas Magistros, Aoyo<; (as in n. 7 above), col, 236 A: xal lifjw VEW<; Em�a<; AtYlvala<; , IiElvol li' Oi'iWl 'to. vaU1:Lxa . Fol' Metoehites's favoraLle assessment of sailor:; f!'Olll Aegina, et '. n. 39 a bove. ,,' Thomas NIagistl'os, Aoyo<; (as in n. 7 above), col, 349 C: xal fAovovou T�V 'tEAEu'tllv :rtQoooQav.
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Measured by modern standards, what is not scholarly in Metochites's Laudat1:on and what is disconcerting, if not unprecedented, even for a Byzantine encomium, is Meto chites's prolixity, his heaping up of devices (such as rhetorical questions, each opening with a -de; and in one case spread over two and a half folia of the Vindobonensis), and of synonyms, all elements that slow down the progress of the narrativefi8• At one point in that narrative, Gregory of Nazianzus arrives in Constantinople, like another Moses, to combat the Arians: EJ-nbl]!!EL 'tij �omAtbt 'ta1JL1J nOAEt. Three pages and fourteen sentences later - all of them arranged in a figure called the climax, and all of them referring to Gregory's rhetorical strategies employed in defense of Orthodoxy - we are brought back to the point of departure, for Gregory still arrives in Constantinople: End yug de; 't�v
!!EyoAonOAtV Lav'tl]V ExELVOe; ytVELatfi9• In the description of the change in the weather that occurred in the Church of the Holy Apostles, the reader has to wade through fourteen long lines in the Vindobonensis before the sun shines again, while Gregory the Presbyter (who adopts some of Gregory of Nazianzus's own words) allows the sun to shine in five short column lines of a seventeenth-century edition ; as for Gregory himself, he needed only seven iambics to announce the �Atou OEAOe;IlO. Ten folia before the end of his text, Metochites told the reader that in the course of his Logos he had omitted many details to avoid unnecessary length in exposition (cpEVYWV 'to !!iixoe;)6\ . We marvel at this subjective assessment and shudder at the thought of what would have happened if Metochites had not "fled the length." Measured by any standards of style - surely modern, but even ancient Metochites's product shows that verbosity is not a monopoly of old age. Verbosity, however, calls for an explanation. In Poem 1 2 to Nikephoros Xanthopou los, Metochites himself seems to offer us a clue. He informs his addressee that he enjoyed toiling at writing at all times - whether in moments of success or of failure. Otherwise, he would not have been able to survive ; writing was a necessity for him, as breathing is for all human beings. His joie de vivre would increase in the midst of his pursuit of wisdom; his sufferings, public and private, would become bearable; and a calm would descend upon his heart62 • Today, we describe the Metochiteses among ourselves as compulsive writers who successfully use their compulsions for therapeutic purposes. After these strictures, we must give Metochites his due. In his Laudation on Saint Gregory the Theologian he produced an extensive sample of what he was to offer through out his literary career: pieces in which self-consciousness and verbosity did not always drown out felicitous formulations - he once called Gregory "the great tiller of OH
VPG 95, fols. 141'- 142' (thirty-four 1:L£-questions) . The device was current; only Metochites drove it into the ground. - For a series of questions starting with 'tlC;, cf. Gregory of Nazianzus himself, Or. 18, ch. 22 bis 23, MIGNE, PG 35, cols. 1009 D- I 012 B (the passage contains six 1:L£-questions) . On the occurrence of rhetorical (including 1:L£-) questions in Gregory's works written in various levels of style, cf. now MILOVANO vI()·BARHAM, Three Levehl of Style (as in note 7 above) , 204 -205. For an ample later use of the device, we have only to quote Michael PseIlos (three pages of 1:L£-questions in one of his Orations) and Thomas Magistros, Aoyo£ (as in n. 7 above), col. 332 AD (ten 'tl£-questions). Oil VPG 95, fols. 122'- 123'. '" VPG 9il , fol. 131'-131' ; GP, LiJe oJGN (five lines in BILLIUS'S edition; the passage takes up six lines in l\iIUNE, PG 35, col. 292 BC) ; O N , DVS 1:3 60- 1367 120 JUNCCK. HI VPG 95, fol. 135': xal '[a nAElOl naQiixEv 6 A6yo£ ' � 'tL yaQ av 1:L£ XQ�aaL'[Q, IjlEUYOlV '[0 fliixo£; 'il C f. Parisinus gr. 1776, fol. 165' , 17- H1 5" , 2: aAAu fl' . . . flUA' aEl AOUYOlV flEAdiOlvaL [sic], aaXETov ElJ:n:QaYlll£ '[' Tjo' ai'i XaXOOaLflOVlll£, I LflEQoEV'ta nOVEUV't' EXOUGlV, anuvEUe' aQa I '[&vo' ou nOl£ EeEAOV-ra �LOUV' 00£ ouno'[' aEQo£ I o� nEAETaL tWElV anu,[EQeE vu 't' aflnvou£ avoQa£. Cf. ibid. , fol. 166', 1- 6: '[Qu yE nEQl aOljllllV flUA' =
EQOl'[Q£ ano'[Quljle' Eflnll£ I ouno't' EYWV ovvafl" ELVeUOE o� flOl nuaa e' EOQ'[� I auv 'tE XUQl£ �lO'[QLO OOXEUa' aE�El nouAu' I nuV'ta OE '[' axw, XOlVU '["LOlu 'tE, flE-rQl' EflOlYE. 1 . . . I XEtaQ EfloV '[QunET' aHuOl£ aAATJ yaAllvlutoV . Cf. the
printed text in CUNNINGHAM et al., TheodoJ'e Metochites's Poem (as in n. 11 above), lines 129-133, p. 106 and lines 151-156, p. 107.
The Logos on Gregory of Nazianzus by Theodore :Metochites
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souls" (6 flEYUI; yewQYo<; 'tWV 'ljJUXWV)63 - or flashes of originality . Nor could they erase the signature of a. resourceful and lively mind , seeking to escape - either on his own or by borrowing an idea - the straitjacket of literary convention. I shall illustrate this point again , this time with Metochites's own words. Having arrived at the close of his Laudat1:on, Metochites felt uncomfortable. How to wind up? The usual way - for which a model , as we have seen, had been provided by Gregory himself in his Fttneral Oral1:on for Basil- was to liken the subject of praise to the great figures of the Old and New Testament. Metochites did not follow this path. He did use Gregory 's Funeral Oration, but for an opposite effect: But I seem to be going too far. Ill-equipped as I was for the single task that I had set before myself [i . e . , t o praise Gregory o f N azianzus] , T failed to notice that T h a d undertaken and offered a dou b l e one [ i . e . , the joint praise of Gregory and Basil the Great J. Thus, now T shall stop. And if T have achieved something towards my goal - it will be little in any case, for I know myself quite well - this will be owing to the grace and abilities of that great father [i. e . , Gregory]; for it is by confiding that I undertook the speech about him in the first place. If, on the other hand , things should turn out otherwise [i. e . , if Metochites will ha.ve failedl , which I suppose and am convinced will be the case, this has been foretold by him [i. e., Gregory] . For it was Gregory who prophetically addressed his friend Basil after having spun for him that admirable Funeral Praise: "and who shall p raise us, when we die after you ? " He thus concluded his speech the difficulty and impossibility of that task . In such a fashion, he excused and foretold the inevitable failure of anyone who, compelled by love, would attempt to eulogize him';;.
There surely have been occasions when many of us would like to possess Metochites's ability to escape from a literary trap.
,;:, Cf. VPG 95, fo! ' 1:36" . Across centuries, which accounted for the technological change in the metaphor, an analogous phrase recurred in ,Joseph V. Sta lin's 19:34 description of writers a s "engineers of human souls. " '" ef. VPG 95, fo! . 145'-145": aAA' EOlxa rcoQQw
S PYRO S N . TROIAN O S I A THEN
DIE 'VIRKUNGSGESCHICHTE DER NOVELLEN LEONS VI. IM 14. JAHRHUNDERT Der Aussage des Richters Michael Attaleiates (in seinem 1073/1074 entstandenen Ponema Nom:ikon) zufolge haben sich von den zahlreichen Novellen, die Kaiser Leon VI. erlassen hatte, nur diejenigen durchgesetzt und ihre Kraft behalten, welche entweder in Ermangelung anderer Gesetze oder zur Ergänzung der justinianischen Regelungen promulgiert wurdenl. Der vVahrheitsgehalt dieses Satzes, den Jacques Cujas in seinen Kommentar zur edit1:o p'/'1:-nceps der Hexabiblos von Tht'mdoric Adamee de Suallenberg (Paris 1540) auf nal11n2, kann in bezug auf die Rechtspraxis des 11. Jahrhunderts nicht bezweifelt wer den, da er von einem hohen Richter dieser Zeit herrührt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob und inwieweit er auch auf das 14. Jahrhundert zutrifft. Der beste Einblick in die Rechtspraxis einer bestimmten Periode wird bekanntlich durch die Gerichtsentscheidungen der jeweils in Frage kommenden Zeit ermöglicht. Gerichtsentscheidungen aus dem 14. Jahrhundert sind nur im Konstantinopler Pa,triar chatsregister erhalten. Die darin enthaltenen Urteile der Patriarchalsynode wären an sich, trotz ihrer Herkunft, als Grundlage zur Erforschung der Frage nach dem damals "geltenden" Recht durchaus geeignet, da sie nicht nm anläßlich kirchlicher, sondern auch zivilrechtlicher Streitigkeiten gefällt wurden:l. Kirchliche Richter gehen aber mit Verweisen auf weltliche Rechtsquellen äußerst sparsam Uln. In den Entscheidungen des Patriarchalgerichts werden allenfalls - direkt oder indirekt - BasilikensteIlen zitiert. Aus diesem Grund müssen wir uns bei der Behandlung unseres Themas auf die im 14. Jahrhundert entstandenen Rechtskompendien beschränken, nämlich das Pmch1:mn a1lctwm, das alphabetische Syntagma des Matthaios Blastares und die Hexabiblos des Konstantinos Armenopulos. Die Novellen Leons werden im Pmcki1'on a1lct1lm (PrA) ziemlich oft erwähnt. Eine genaue Untersuchung hinsichtlich der bei der Erstellung des vVerkes benutzten Quellen führt zu dem Schluß, daß der Kompilator nur auf indirektem vVeg - hauptsächlich über den Kommentar des Theodoros Balsamon zum Nmnocanon XIV tit1llo1'win und zu den
I
App. I cap.l:
,,'0 OE fwxaQt'tll� ßaOlAEi,� XÜQl� AEWV vEaQa� fAEv EXTEBELXE nonu�, OUX EXQu'tllOaV OE, Ei [All
fAovm, atnvE� ETEQWV VOflWV fA� unoVl:wv EYQucp1loav, ij d� nQooEl!lxllv Tmv naQaAElcp8EvTWV wT� vEaQaT� WÜ 'IouO'tLVlavoü EyEVOVW. AiiTm yaQ flovm ano Tmv vEaQmv WÜ xUQOü AEOVW� wü oocpoü Exoum TO XÜQo� xaL
(1. LEUNCLAVIl, .J uriR graeeoromani tam eanonici quam civili:-; tomi duo, Bd. H, Frankfurt a. M. 1596 rNdl'. Fal'llhorough 1971], S. 77). Der Satz "AiiTm-O'tEQyovTm" wurde in de\' AllRgabe von L. SOUTAR ( 1. et P. ZEPOS, Jus graecoromanum, Bd. VII, Athen 1931 [Nd\'. Aalen 1962], S. 491) ausgelassen. , Vgl. Constantini Ha\'menopuli Manuale Legum, item Leges Agm\'iae, ex variis eodicibus manuscrip tis, emendavit atque auxit (. ..) GUL. OTTO REITZ [= Supplementum Novi Thesauri juris civiliR et eanonici ex eolleetione et musen Meermaniano (t. VIII)], Hagae Comitum 1780, S. 20, bzw. G. HE[�IBACH, Const. Harmenopuli J\Ianuale LegUll1 sive Hexabiblos, Leipzig 185 1 (Ndr. Aalen 1969), S. 36. " Vgl. ELEUTHERIA PAPAGIANNE, 'll VOfAOAoyta TtÖV EXXAllowonXtöv OlXaO'tllQtwv T�� ßu�avnv�� xaL OTEQyovTal. ora EOTtV, 1') nEQL Tii� [EQoAoyta�"
=
flETaßu�avnvfi� JtEQlOOOU OE 8EfAaTa nEQLOuoLaxoü olxatou. I: 'EVOXlXO otxmo - 'EfAltQuYfAaTO otxmo (FO/'8ch'l/.ugen zm
byza.ntini8chen Rechtsgeschichte. A theuer Reihe
6). Athen 1992.
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Spyros Troianos
Kanones sowie das bereits erwähnte Ponema Nomikon des Attaleiates - zu den Novellen Leons kam. Das von ihm herangezogene Quellenmaterial hinsichtlich der Novellen erscheint in anschaulicher 'Veise in folgendem Pinax: N.6 Leons : N.26 Leons: N.32 Leom;: N.33 Leom;: N.34 Leons: N.35 Leons: N.48 Leons: N.5ß Leons: N.57 Leons: N.6ß Leons: N.71 Leons: N.91 Leons:
PrA 40.104 PrA 26.29 PrA 12.13 PrA 12.17-18 PrA 1.14 PrA 3$1.101 PrA 27.190 PrA 38.78 PrA 40.91 PrA 39.79 PrA 40.89 PrA 39.227
N.92 Leons: N.93 Leom;: N.102 Leons: N.104 Leons: N.llOLeons: N.l11-112 Leons:
PrA 39.223 PrA 1.26 PrA 40. 9 1 PrA 40.90 PrA 7.29 PrA 39.253
=
Epit. 5.29 (IV 3 1 1 f.) Bals. zum c.87 TrulI. (II 5(8) Bals. zum c.I Greg. N eoc. (IV 49) EpanA 40.13 (VI 174) Bals. zum c.27 Chalc. (II 280) Schol.3 zu B.21.1.17 (BS 1242/24-29) Attal. App.I cap.6 (VII 491) Bals. zum c.3 Gangr. (III 102 f.) Attal. App.I cap.2 (VII Mll) Bloßer Hinweis ohne TnhaHsangabe; vgl. Bals. zum c.8ß TrulI. (Tl 505) Attal. App.I cap.3 (VII 491) Bals. zum c.98 TrulI. (II 541) Attal. App.I cap.7 (VII 491 f.) Attal. App.I cap.5 (VII 491) Bals. zum Nomoc. XIV titt. 13.30 (I 331)'
Bei den Novellen 6, 56 und llO zitierte der Verfasser des Pmchimn auctum Auszüge aus deren dispositivem Teil, die er aus verschiedenen Handschriften schöpfte, da diese Novellen auch eine selbständige (cl. h. außerhalb der Sammlung der 113 Novellen liegende) Überlieferung aufweisen5. Ferner enthalten zwei Pariser Handschriften (1351 und 1368) in PrA 15.6 und 27.251 eine Inhaltsangabe der Novellen 84 bzw. 108 Leonsü. Dabei handelt es sich aber nicht um genuine Pmchimn-auctum-Stellen, sondern um die Kapitel 3.3.7 bzw. 1.2.4 der Hexa biblos, die vermutlich ein Benutzer in sein Exemplar eintrug. Diese Notizen wurden später beim Abschreiben dieser Handschrift weiter reproduziert. Der Verfasser des Pmchiron auctum übernahm die ihn interessierenden Stellen aus seinen Quellen, ohne die Richtigkeit der Angaben nachzuprüfen. Auf diese �Weise hat er deren Fehler weiter tradiert. So ist beispielsweise in PrA 12.37-38 in bezug auf das Schicksal des Hypobolon, falls der Mann in ein Kloster eintritt, von der Novelle 117 Leons die Rede, obwohl es sich selbstverständlich um die justinianische Novelle 1 17 (Kap. 10) handelt. Der Fehler wurde von Balsamon im Kommentar zum Nomokanon in 14 Titeln (Kap. 13.4)7 begangen und vom Autor desPmchimn auctum wiederhoW. Unter diesen Umständen kann der Erwähnung der Novellen Leons im Prochiron auctum kein eigenständiger Wert für die Überlieferungsgeschichte im 14. Jahrhundert beigemessen werden. , In Klammem werden jeweils die Seitenzahlen in elen Editionen von G. RHALLES - M. POTLES, Bde. I-VI, Athen 1852 fi'. (Ndi'. Athen 196{j) (für die Balsamon Stellen) bzw. ZEI'OS, a. a. O. (für die weltlichrechtlichen Kompendien) angegeben. r, Vgl. P. NOAILLEH - A. DAIN, Les Novelles de U�on VI le Sage, Paris 1944, S. X LVIII ff. sowie N. SVOIlONOS, La Synopsis J\Iajor des Basiliques et ses appendices (mblioth.eq'lle byzantine. Etude8 4). Paris 19{j4, S, 99. !; Vgl. ZEPOS, a. a. O. VII S. 116 Anm. 5 und 202 Anm. l. 7 ,,'EQw1:W ÖE 1:ii� Ql�' vEUQä� WÜ ßaolAEw� xUQOü AEOVW� 1:0Ü qJlAOOa(jlOU AEYOUOTJ� E� (mOxuQoEW� WÜ
�uVTaYlla 1:WV 8Elwv xal LEQWV xavavwv,
avöQ6� f!� ölöoo8m u:n:aßoAov 1:ij yuvmxl, xal1:ii� xß' VEaQä� WÜ ßaOlAEw� '!OU01:lVLUVOÜ ÖLOQl�OflEV11� 1:a YQa(jlEv"ta avw8Ev, a:n:m1:TJ8�oE1:al POTLES, H
1:l
:n:aQa 1:ii� yuvmx6� XUQlV u:n:oßaAou EX WÜ a:n:oxaQEvw� avöQ6�,
' a. a. O. I S. 297 f.). Vgl. ZEPOS, a. a. O. I S. 190 f. Anm. 21.
i\ 01i;"
(RHALLES -
Die Wirkungsgeschichte der Novellen Leons VI. im 14. Jh.
237
Matthaios Blastares befaßte sich im Vorwort zu seinem alphabetischen Syntagma mit der gesetzgeberischen Aktivität Leons und schrieb, daß der Kaiser 120 Novellen erließ. Er fügte aber hinzu: "Heutzutage werden jedoch nicht alle angewandt"!I. Krite rien zur Bestimmung der "geltenden" Novellen werden allerdings nicht genannt. 'Vir dürfen aber vermuten, daß die in seinem vVerk zitierten Novellen für das Rechtsleben des Alltags von Belang waren. Im folgenden wird ein Verzeichnis der Novellenzitate bei Blastares und deren Quellen angegeben: 2 (153) Bals. zum c.lO Ancyr. (III 41) Vgl. Ba,ls. zum c.40 TrulI. (II 499) M 15 (396) K 32 (345) Bals. zum c.7 Chalc. (II 233) Bals. zum Nomoc. XIV titt. 1.36 (I 77 f.) /}. 12 (236) Bals. zum c.2 Dion.Alex. (IV 9) A lö ( 106) Vgl. Syn.Min. Y Schol. 5 (VI 529) Y 5 (483) B 8 (137) Bals. zum c.53 TrulI. (II 429 f.) B 8 (137) Bals. zum c.53 TrulI. (II 430) E 34 (297) N.27 Leons: Bals. zum c.53 TrulI. (II 430) B 8 ( 137 f.) Bals. zum c.91 Trull. (II 520) N.31 Leons: r 28 (200) Bals. zum c.87 TrulI. (II 508) N.32 Leons: M 14 (378) r 5 (163) Bals. zum c.93 Tl'ull. (II 526) N.33 Leom;: /}. 4 (208) Ecloga N ovv. Leonis 28 N.43 Leons: /}. 8 (229) Bals. zum c.70 TrulI. (II 468 f.) N.48 Leons: N.54 Leons: Bals. zum c.29 Laod. (III 197) K 37 (349) N.58 Leons: TI 13 (431 f.) = Bals. zum c.67 TrulI. (II 463) N.65 Leons: Bals. zum c.61 TrulI. (ll 447) MI (362) N.68 Leons: Vgl. Syn.Min. E Schol.l5 (VI 386 f.) E 33 (294) Bals. zum c.32 Carth. (III 328) N.72 Leons: E 32 (292) Bals. zum c.97 TrulI. (II 538) N.73 Leons: E 15 (267) r 4 (156) Bals. zum c.6 TrulI. (II 319) N.79 Leons: K 32 (344) Bals. zum Nomoc. XIV titt. 8.13 (I 159, 160) N.86 Leons: N.87 Leons: Bals. zum Nomoc. XIV titt. 13.29 (I 329) K 35 (346) Vgl. Ecloga Novv. Leonis 46 N.98 Leons: E 34 (297) N.l11-112 Leons: r 26 (198) Bals. zum c.15 Timoth. Alex. (IV 340) und Bals. zum Nomoc. XIV titt. 13.30 (I 331)110 N.3 Leom;: N.6 Leons: N.7-8 Leons: N.9- 11 Leons: N.17 Leons: N.20 Leons: N.24 Leons: N .26 Leons:
r
Anhand dieser Tabelle läßt sich feststellen, daß sich Blastares bei 25 von insgesamt 29 Novellen, die er bei der Erstellung seines Syntagma heranzog, auf den Nomokanon- bzw. den Kanones-Kommentar des Theodoros Balsamon stützte, d. h. eine Quelle aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert. Insofern mag die Kompilation von Blastares vielleicht eine wichtige Informationsquelle für die vVirkungsgeschichte des Kommentars von Bal samon im 14. Jahrhundert sein, jedoch nicht für diejenige der Novellen Leons. Dieser Vorbehalt gilt weniger in bezug auf die Auswahl der von Blastares zitierten Novellen, da er sich in manchen - allerdings sehr wenigen - Fällen auch auf Novellen beruft, die in Balsamons Kommentar nicht vorkommen, um so mehr aber hinsichtlich deren Ausle gung, da er die bei Balsamon stehende Inhaltsangabe der einzelnen Novellen immer wortgetreu reproduziert. Nun kommen wir zu Konstantinos Armenopulos. Er erwähnte in seiner Hexab'iblos 39 Novellen Leons, nämlich die Novellen 5, 9-11,14,18, 20-23, 25-27, 31-34, 40, 42,50, 54, 56, 67-69, 71, 72, 82, 84, 85, 92, 95, 106-112. Dabei benutzte er die Ecloga Novellarum Leonis (im folgenden: Ecl. Novv.); daher werden die Novellen nach ihrer Zählung in !I , , (. . .) 6),.1,,' ou Jtaam l:�V l:�[lEQOV JtOALl:EUOnm" (RHALLEfoi - POl'LE", a.a.O. VI S. 30). Zur Herkunft dieses Satzes vgl. A. SCHMINCK, Ein rechtshistorischer " Traktat" im Cod. Mosq. gr. 445, in: Fontes Minores IX ( Fo/'schnugen Z'/(,1' byzantinischwn Rechtsges(;hicht� 19). FrankfUl't a. :M. 1993, 81-96 (hier 86,63-(4). '" Vgl. oben Anm. 4.
238
SpYI'Of;
Tl'Oianm;
dieser Sammlung zitiert. In fünf Fällen jedoch zog Armenopulos andere Quellen heran. Da nämlich die Novellen 31,54,110, 11 1 und 112 in der Ecl. Novv. nicht enthalten sind, hat er für die beiden ersten das Syntagma des Blastares benutzt. Novelle 110 wird, wie bereits erwähnt, auch im Rahmen der Appendices der Synops1:s Bas,ib:co1"mn maio'/" sepa rat überliefert 11 . Letztere Novelle sowie die Novellen 111-112 werden nach der Zählung in der Sammlung der 113 Novellen angeführt. Die Frage, woher Armenopulos die Novel len 11 1 und 1 12 kannte, bleibt immer noch offenl2. Die einzelnen Novellen sind innerhalb der Hexabiblos folgendennaßen verteilt: Leons: Leons: N,14 LeollF;: N,18 Leons: N.20 Leons: N.21 Leons: N.22 Leol1f;: N,23 Leons: N,25 Leons: N,26-27 Leons: N,31 Leons: N.32 Leons: N.33 Leons: N.34 Leons: N,40 Leons: N,42 Leons: N,50 Leons: N.54 Leons: N.56 Leons: N.67 Leons: N.68 Leons: N,6H Leons: N,71 Leons: N,72 Leons: N,82 Leons: N.84 Leons: N.85 Leons: N.H2 Leons: N,H5 Leol1f;: N,106 Leons: N,107 Leons: N,108 Leons: N.lOH Leons: N.110 Leons: N,I11-112 Leol1f;: N,5
H. 5,4,3
N,H-ll
H. U4.1H H, 5.8.H4 H, 4.1.24 H, 4.13,5 H, 4.10,30 H, 4,13.6 H. 4,2,1O H. U7.8 H, 2.8.4 H, 4.15,(j H, 6,2.14
H, 4,15.4 H, 5,12,54
H. 5, U H H. 5.1.6 H. 3.U7 H, 1,4,6 H, 2.1.54 H, 6,8,4 H, 5,12,23 H. 5,1.22 H, 2.4,1::17 H. I.H.7 H, 5,1,7
H, 3,3,7 H, 4,13,7 H, 6,1.6 H. 2,4.138 H. 5.8,82 H, 1.2.33 H, 1,2,4 H, 4.I. l l
Ec\, No"", 2 Eu\, No\'\', 5-7 Ec\, No\'", H Ec\, No"", 10 Ec\, Nov". 12 Ec\, No"". 13 Eu\, No\'". 14 Eu\, Nov\', 15 Ec\, No"", 16 Ec\, Nov", 17-18 Blast, r 28 (VI 200) Ec\, No"". IH Eu\, Nov\'. 20 Ec\, No\'". 21 Ec\, No"", 25 Ec\, N o"", 27 Ec\, No"", 2H Blast, K :37 (VI 34H) Ec\, No"". 30 Ec\, No,,\,. 33 Ec\, No"", 34 Ec\, No\'\', 35 Eu!. No\'\', 37 EcI. No"", 38 EcI. No"". 40 EuI. Nov". 41 EcI. No"". 42 EcI. No"", 43 EcI. No"", 44 Ec\, No"", 53 Ec\, No"". 54 EcI. No"". 55 EcI. Novv, 56
H, 1.13,34 H. 4,l,]5
Zwar ist das Kap. 3.7.24 der Hexabiblos überschrieben "NEaQu mv xaLoaQo� AEovm� 'tov 'toxov aJtayoQEuouoa" (richtiger: NEaQu mv ßaOLAEw� xUQov AEovm� 'tov 'toxov aJtElQyouoa1:1j. Doch handelt es sich nicht um einen Text aus der Novellensammlung, sondern um eine - womöglich neuel4 - Bestimmung des Pmcheims Nomos, nämlich 16.14.
11
I�
Vg\' oben Anm, 5, VgL K. PJT.�AKES, Kwvawv1:[vou
'AQ�IEV01tOUAOU I1QOXElQov NOIlWV 11 'EsaßIßAo�,
Athen
IH71, S. A�',
Anm.lH, 1:1
VgI. Codex Vaticanus Ottohonianus graecus 440 foI. 103" und Codex ParisinuR graecus 1360 foI. (aus dem Jahr 1345 bzw. 1351), " Vg\' A, SCIUIINCK, Studien zu mittel byzantinischen Rechtsbüchern (Forschungen znr byzaut, R(!chls geschichte 13), FrankfUI't a. M. IH86, S. HO mit AHm. 214, VgI. ferner ZEPOS, a. a, 0, IT, S. 322, Anm, 4.
121"
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Die Wirkungsgeschichte der Novellen Leons VI. im 14. Jh.
Bevor wir zur Erörterung der von Armenopulos angewandten Kriterien bei der Auswahl der in die He.1Xlbiblos aufzunehmenden Novellen übergehen, hahe ich es für sinnvoll, den Eingang des "Novellencorpus" Leons in die drei Rechtskompendien des 14. Jahrhunderts schematisch darzustellen, um einen Vergleich sowohl der Anzahl der jeweils aufgenommenen Novellen als auch der durch sie abgedeckten Themenbereiche zu ermöglichen. Novv.Leons
EcI.Novv.
PrA
3
Blast.
Armen.
r2
5
2
6
:3
5.4.3 40.104
M 15
7�8
4 /�
K
9�11
5�7
!'!. 12
14
9
32 1.14.19 5.8.94
17
AIß
18
10
20
12
21
1:3
22
14-
4-.13.(j
23
15
4-.2.10
4.1.24 Y5
4.1:3.5 4.10.:30
24
B8
25
lß
26
17
27
18
1.17.8 2ß.2H
31
B8/E :34
2.8.4
B8
2.8.4
r28
4.15.6
32
19
12.1:3
NI 14
6.2.14
33
20
12.17�18
r5
4.15.4
34
21
1.14
35
22
39.101
40
25
42
27
43
28
48 50
5.1.19 5.1.ß !'!.4 27.190
!'!.8 :3.1.17
29
54
K :37
56
:30
38.78
57
:31
40.91
1.4.6 2.1.54-
rr 13
58
MI
65 6(j
5.12.54
:32
67
:33
68
34
69
35
71
37
72
38
:3!1.79 6.8.4
E
3:3
5.12.23 5.1.22 2.4-.137
40.89
E E
n
32
1.9.7
15
r4
79
5.1.7
82
40
84
41
3.3.7
85
42
4.13.7
8ß
K 32
87
K 35
91 92
:39.227 43
6.1.6
:39.22:3 1.26
9:3 95
44
98
46
102
50
2.4.138
E 40.91
:34
240
Spyros Troianos Novv.Leons
Ecl.Novv.
PrA
104 106 107 108 109 110 111-112
52 53 54 55 56
40.90
7.29 39.253
Blast.
r
26
Armen. 5.8.82 1.2.33 1.2.4 4.1.11 1.13.34 4.1.15
''Vie M. Th. Fögen vor einigen Jahren nachweisen konnte, wurden die Leon-Novellen bei der Kodifikationsarbeit berücksichtigt. Es gebe nämlich Fälle, "in denen eine Inter polation in den Basiliken nicht anders als durch den Einfluß einer Novelle Leons erklärt werden kann"15. Dabei kommen folgende Novellen in Betracht: 2, 3, 20, 24, 36, 44, 46, 48, 49, 53, 59, 65, 66, 69, 71, 78, 80, 81, 91 und 94. Andererseits seien die (strafrechtlichen) Novellen 34, 61, 62, 63, 77, 96 und 105 "wirkungslos geblieben"w. Die Novellen aus beiden genannten Gruppen wurden bis auf vier (Novv. 20, 34, 69 und 71) in die Hexa biblos nicht aufgenommen. Dies läßt sich dadurch erklären, daß sie Armenopulos schwer zugänglich waren, weil er die meisten der von ihm ausgelassenen Novellen (mit Ausnahme der Novellen 36 [= Ecl. Novv. 23], 66 [= Ecl. Novv. 32] und 77 [= Ecl. Novv. 39]) in seiner Vorlage, nämlich der Ecloga Novellarum Leonis nicht finden konnte. Andere Erwägungen, etwa daß die Aufnahme bereits in den Basiliken berücksichtigter bzw. wirkungsloser Novellen zwecklos gewesen wäre, dürfen wir m. E. dem Verfasser der Hexabiblos nicht unterstellen. Die Ecloga Novellarum war also für Armenopulos in bezug auf die Leon-Novellen eine grundlegende Quelle, allerdings nicht die einzige, denn er hatte die Möglichkeit, auch über Blastares, dessen ''Verk ihm nachweislich bekannt war, zu den Novellen zu gelan gen. Wie der obigen Tabelle zu entnehmen ist, hat er von dieser Möglichkeit aber nur zweimal Gebrauch gemacht. Von der Sammlung der 113 Novellen Leons haben nur 55 in die 56 Kapitel (Nov.40 zweimal, in die Kapp. 25 und 26) der Ecl. Novv. Eingang gefunden. Der (unbekannte) Kompilator dieser vermutlich gegen Ende des 10. Jahrhunderts entstandenen Samm lung hat also bereits aufgrund der damals bestehenden Bedürfnisse des juristischen Alltags seine Auswahl getTOffen. Wenn nun Armenopulos alle in der Ecl. Novv. befindlichen Leon-Novellen aufge nommen hätte, hätten wir keinen Anlaß, nach seinen Auswahlkriterien zu fragen. Doch gehen von den einschlägigen Hexabiblos -Kapiteln nur 34 auf Ecl.-Novv.-Stellen zurück. Das heißt, daß Armenopulos 22 Ecl.-Novv.-Kapitel unberücksichtigt ließ. Darüber hin aus schöpfte er, wie bereits erwähnt, fünf Novellen aus dem Syntagma des Blastares bzw. aus der separaten Novellenüberlieferung. So bleibt die Frage nach seinen Auswahlkrite rien weiterhin bestehen, zumal er die Aussage des Attaleiates hinsichtlich der "Geltung" der Leon-Novellen sicherlich kannte, war doch das Ponema Nomikon eine der Hauptquel len der Hexabiblos. Von den in der Ecl. Novv. enthaltenen Novellen ließ Armenopulos mehr als ein Drittel aus, und zwar die Novellen 1, 6-7, 13, 19, 35, 36, 39, 40 (als Kap. 26 der Ecl. Novv.), 43, 57, 66, 70, 77 und 97-104.
Ir. M. TH. FOGEN, Legislation und K odifikation des Kaisers Leon VI., in: Subseciva Groningana 3 (1989) (= Pl'Oceedings of the Symposium on the Occm;ion of the Completion of a New Edition of the Basilica, Groningen, 1-4 June, 1988) 23-35 (hier 28 f. mit Anm. 22). 111 FÜ GEN, a. a. O. S. 28, Anm. 21.
Die Wirkungsgeschichte der Novellen Leons VI. im 14. Jh.
241
Bei den kirchenrechtlichen Novellen (Novv. 6,7 und 13) läßt sich die Nichtberück sichtigung ohne größere Schwierigkeiten erklären, ist doch dieser Bereich in der Hexa biblos nicht sehr stark vertreten (vgl. App. IV). Daher hat Armenopulos auch von vielen in der Ecl. Novv. ausgelassenen, jedoch bei Blastares vorkommenden Novellen (etwa den Novv. 3,17,58,65, 73, 79, 86 und 87, die er von ihm hätte übernehmen können) abgesehen. Auf dem Gebiet des Strafrechts hielt sich Armenopulos im 6. Buch der Hexabiblas strikt an die Linie des Procheiros Nomos bzw. dessen Derivate sowie der Basilikenderivate und ließ zahlreiche Bestimmungen, die außerhalb dieser Tradition standen, aus. So beispiels weise die strafrechtlichen Novellen Leons bzw. diejenigen, die zumindest in ihrem disposi tiven Teil (der mit dem Text der einzelnen Ecl.-Novv.-Kapitel meistens zusammenfällt) nur Strafbestimmungen enthalten, d. h. die Novellen 35 (Frauenraub), 66 (Plagiat), 70 (Zusammenrottung von Übeltätern), 77 (Fälschung) und 98 (Eunuchenehe). Wenn aber die Auslassung der oben erwähnten Novellen irgendwie verständlich ist, gibt es auch Fälle, bei denen der Grund der Nichtaufnahme nicht durchschaubar ist; so etwa bei den das Sklaveneherecht (Novv. 100 und 101),das Erbrecht (Novv. 19, 36,39, 40 und 43) und das Verfahrensrecht (Novv. 97 und 99) betreffenden Novellen, zumal die entsprechenden Themenbereiche in der Hexabiblos berücksichtigt wurdenl7. Im Falle der Novellen 57, 102, 103 und 104 aber ist die Auslassung, vor allem angesichts der Tatsache, daß die mit ihnen inhaltlich eng verwandte Novelle 56 aufge nommen wurde, wirklich rätselhaft. Die Novelle 56 betrifft das Recht der Landeigentümer auf das Nachbarufer und das angrenzende Meer. Es wird bestimmt, daß jedermann das vor seinem Grundbesitz liegen de Ufer ungehindert zu Eigentum hat und berechtigt ist, wenn andere ohne seine Einwilligung sich des Nutzens der Ufer erfreuen wollen, sie davon zu verjagenl8. Mit diesem Gesetz hat Leon die Digestenbestimmung 47.10.13.7 ( = B. 60.2l.13.7), nach welcher mit der actio iniuriarum belangt wird, wer einen anderen daran hindert, vor seinem Haus zu fischen, modifizieren wollen. Diese Novelle bot offensichtlich die Grund lage zur Promulgation der Novellen 57 und 102-104, die eine Fischfangeinrichtung, genannt "Epoche" (btoXTJ), betreffen19. Da es hinsichtlich der Errichtung der "Epochai" kein Gesetz gab, ordnete Leon durch Novelle 57 gemäß der Gewohnheit an, daß sie in Zukunft in einem Abstand von 365 Klaftern errichtet werden dürfen. Wenn aber die Parzellen im Meeresgrund nicht groß genug waren, um am Ufer je eine "Epoche" anzubringen, sollte unter den Nachbarn eine Zwangsgemeinschaft zustande kommen (Nov. 102). In einer solchen Gemeinschaft, schrieb Leon durch Novelle 103 vor, wird der Ertrag gleichmäßig verteilt, auch wenn der Uferbesitz der Nachbarn ungleich ist, weil die Größe des Meeresufers für den Ertrag irrelevant ist. Für den Fall der Verletzung der von Novelle 57 eingeführten Entfernungs bestimmungen wurde durch Novelle 104 eine Verjährung des auf Beseitigung der illega len "Epoche" gerichteten Anspruchs sanktioniert, die sich auf 10 (unter Anwesenden) bzw. 20 (unter Abwesenden) Jahre oder auf 40 Jahre (gegen den Fiskus oder fromme Anstalten) belief.
17 V gl. H. 1.18.26-27 (Sklavenehe); 1.7.6,9,10 (Kalumnieneid); 5.1.16 ff. (erbrechtliche Bestimmun gen in bezug auf die Kriegsgefangenen); 5.1.15 (Testierfähigkeit der Verschwender). IH Vgl. K. TRIANTAPHYLLOPOULOS, Die Novelle 56 Leos des Weisen und ein Streit über das Meeresufer im 11. Jahrhundert, in: Festschrift Paul Koschaker, Bd. III. Weimar 1939 (Ndr. Leipzig 1977) 309-323. 1\1 Vgl. E. TRAPP, Die gesetzlichen Bestimmungen über die Errichtung einerEl'tox�. Byz. Forsch. I (1966) ( Polychordia. Festschrift F. Dälger zum 75. Geburtstag) 329-333. Vgl. ferner G. DAGRON, Lawful ami Legitimate Power: "Evvollo� l'tOAt'tELa, EVVOIlO� c'tQX�, in: Law amI Society in Byzantium: Ninth-Twelfth Centuries, ed. by ANGELIKI E. LAIOU and DIETER Smo N (Washington, D.C. 1994) 27-51 (hier 47 ff.). =
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Spyros Troianos
Alle vier die "Epochai" betreffenden Novellen wurden von Armenopulos ,wie bereits erwähnt, ausgelassen2u, obwohl er sie - den von Attaleiates zum Ausdruck gebrachten Durchsetzungskriterien zufolge (wurde durch sie doch eine Lücke geschlossen,wie Leon im Prooimion der Novelle 57 betonte) - hätte aufnehmen sollen. Allerdings kann diesem Argument entgegengehalten werden, daß das theoretische Fundament dieser Novellen, nämlich Novelle 56, nicht nur die Modifizierung einer vereinzelten Digestenbestimmung hinsichtlich des ungehinderten Fischfanges am Meeresufer, sondern eine weitgehende Abänderung des justinianischen Rechts zur Folge hatte und deswegen keine "Geltung" beanspruchen konnte21. In der Tat stellten Meer und Meeresufer nach römischer Auffassung res omniu1n com1nunes22 bzw. 1'es publicae (res quae publ1:CO usui destinatae sunt )2:1 dar. Jeder durfte sich des Nutzens dieser Maßnahme erfreuen und jegliche Verletzung seines Rechts mit der actio 1>niun:a1'1tm erwidern. Die einschlägigen justinianischen Bestimmungen fanden in die Basiliken Eingang24, und weder der Basilikentext noch die Basilikenscholien nahmen von Leons Novelle 56 Notiz. Dennoch dürfte Armenopulos von Überlegungen bezüglich der Anwendbarkeit der Novellen nicht beeinflußt �worden sein. Diesen Schluß legen folgende Beispiele nahe: a) In H. 1.9.7 nahm Armenopulos Novelle 72 auf,in welcher von den pacta nuda die Rede ist. Allerdings versteht der Verfasser der Novelle darunter Verträge,bei denen kein Prostimon vereinbart wurde. Es wurde daher angeordnet, daß solche Verträge (ohne Prostimon-Vereinbarung) wirksam sind, wenn die Parteien die Glaubwürdigkeit ihrer vVillensäußerung durch eigenhändige Zeichnung des heiligen Kreuzes bzw. durch Beru fung auf die heilige Dreifaltigkeit bekräftigt haben. Die Auffassung Leons ist jedoch irrig, denn die Bezeichnung nudum pactu1n ist von der Vereinbarung eines Prostimon unabhängig, wie der Basilikenscholiast angesichts dieser Novelle treffend bemerkte: "Suche die 72. Novelle des Kaisers Herrn Leon,die dich lehrt,daß der Vertrag auch ohne Prostimon gültig ist und nicht für 'InAOv gehalten wird, wenn ein Kreuz in ihm steht. Soviel zur Novelle. Du aber wisse,daß ein nudum pactum ein solches ist,das weder eine actio hervorbringt noch vom Gesetz anerkannt wird, noch einen eigenen Namen hat, '" ER ist beachtemnvert, daß der Verf'aRser der Hexabiblo8 Uiw:ta, und zwar in beiden FasRungen seiner Kompilation (vgl. Codex Vaticanus graecus 851 foll. 63'-64' und Codex Parisinus graecuR 1355 foll. 93'94'),den Text in H. 2.1.54- erweiterte, indem er anhal1ll der Ecl. Novv. die Novellen 51) (von welcher in der Hexabiblos nur eine Inhaltsangabe steht), 57, 102, 103 und 104 hinzufügte. Eine entsprechende Enveite rung nahm er auch in H. 1.6.23 und 5.5.4 vor, und zwar durch die Hinzufügung der Novelle 42 (die in H. 5.1.6 aufgenommen wurde), wiederum auf der Grundlage des Ecl.-Novv.-Textes. An80m;ten sind keine weiteren (von Annenopulos ausgelasRenen) Novellen Leons des �Weisen in der He:rrtbiblo8 a:ucta festzustel len. Diesen Hinwei8 verdanke ich der Kollegin M. Th. Fögen. Zu dem in Rede stehenden Rechtsbuch vgl. M. TH. FÖGEN, Hexabiblos aucta. Eine Kompilation der späthyzantinischen Rechtswissenschaft, in: Fontes MinOl'es VII (Forschungen Z'/I.I' byzanl. Rechtsgeschichte 14). Frankfurt a. M. 1986,259-333. 21 Attaleiate8 beklagt sich in seiner Geschichte (Ed. I. BEImER, Bonn 1853, S. 277 1'.) übel' den K aiRer Michael VII. Dukas, der die LandungsRtege in der Haupt8tadt enteignete und dem Fü;lws zuwies, inclem er "hedcömmliche Rechte und KaisergeRetze" mißachtete, die daR Meel'esufer den Eigentümern des Nachhar landes zuerkannten (DOLGEH, Rege8ten Nr. 1(10). Unter diesem von Attaleiates angedeuteten Kaisergesetz vermutete TRIANTAPHYLLOI'OULOS, a. a. O. S. 310 f. die Leon-Novelle 56. IRt dieRe Annahme richtig, RO galt die Novelle nach dem Zeugnis von Attaleiates bis zur Regierungszeit J'l'lichaels VII. (1071-1078). Einige ,Jahre später wurde diese Maßnahme - derReIben Geschichtsquelle zufolge - von Michaels Nachfolger Nike phoros 111. Botaneiates rückgängig gemacht (DOLUER, Regm;ten NI'. 1(27). U Vgl. D. 1.8.2.1; 1.8.5.1; 43.8.3.1; 47.10 .13.7. 21 Vgl. D. 18.1.51; 3\).2.24 pr.; 4-1.1.14-.1; 41.3.4-5; 4:3.8.3 pr.; 50.16.112. Vgl. dazu L. GUTIERRE� iHAf\SON, Mare nostrum: imperium ou dominium'! Revue Inlern. des draits de I' Anliqu.ite 40 (19HB) 29:3-315 (hier 314 f.). 2< Vgl. B. 46.3.2 ( D. 1.8. 2.1); 50.1.13 ( D. 4-1.1.14.1); 50.3.4B ( D. 41.:3 .45); 5:3.6.9 (= D. 43.8.3.1); 53.6.12 ( D. 50.1ß. Il2); 60.21.13.7 ( D. 47.10.13.7). =
=
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=
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243
Die 'Virkungsgeschichte der Novellen Leons VI. im 14. Jh.
noch auf einen der vier Gründe zurückgeht (... )"25. Leons Mißverständnis2ö war Anneno pulos gewiß bekannt, wie aus derselben Hexabiblos-Stelle klar hervorgeht: "Ta 'ljnMv O'I)�lep(j)VOV clY(j)Y�V ou Tbnn, clAAu. :n:aQaYQaep�v" (B. 11. 1.7.4). Diese Kenntnis hat Armeno pulos aber nicht daran gehindert, eine Inhaltsangabe der irreführenden Novelle in seine Kompilation aufzunehmen. b) Leon hat durch Novelle 32 die gegen Ehebrecher im justinianischen Recht vorge schriebenen Strafen teils bestätigt, teils verändert. Statt der Todesstrafe (Nov. Just. 134. 10) ordnete die isaurische Ecloga ( 17.27) an, daß der Ehebruch mit Nasenabschnei den zu ahnden ist. Durch Eisagoge (40.5) und Pmchimn (39.45) wurde den Ehebrechern zusätzlich die Prügelstrafe und die Verbannung angedroht. Letztere Regelung fand in die Basiliken (60.37.71) Eingang und wurde von Leon durch die in Rede stehende Novelle bestätigt. Darüber hinaus schrieb Leon für die Ehebrecherin Klosterrelegation vor, was der justinianischen Novelle 134.10 entstammt. Da aber der Kaiser meinte, man dürfe den Mann der Ehebrecherin nicht unentschä digt lassen, ordnete er an, daß jener als Kompensation für das ihm von seiner Frau angetane Ul1l'echt deren Mitgift erhalten sollte. Diese Regelung wich vom justiniani schen Recht ab, denn sie lag zwischen den Novellen Justinians 117.8 und 134.10, welche beide - allerdings miteinander gekoppelt - in die Basiliken (28.7.1) aufgenommen wur den. In den Basilikenscholien wird darauf hingewiesen, daß das Schicksal der Mitgift der Ehebrecherin sowohl im Basilikentext als auch durch die Novelle 32 Leons, und zwar mit Genauigkeit (aaepwc;), geregelt wurde27. So sah sich der Scholiast nicht gezwungen, zum Vorrang einer der beiden voneinander abweichenden Regelungen Stellung zu nehmen. Armenopulos nahm eine Zusammenfassung der Novelle 32 Leons in H. 6.2.l4 auf. Diesem Kapitel folgt aber in der Hexabiblos eine Peim-Stelle (25.23 = H.6.2. 15), welcher zu entnehmen ist, daß Eustathios in einem Rechtsstreit justinianisches Recht und nicht die denselben Gegenstand betreffende Leon-Novelle angewandt hat. Auch dies stellte für Armenopulos keinen triftigen Grund dar, von der Aufnahme der besagten Novelle abzusehen. Da der Autor des Pmchiron auctum und Matthaios Blastares an die Gesetzgebung Leons über ältere Auslegungsarbeiten bzw. Kompilationen herankamen, während Arme nopulos eher unmittelbar - wenn auch über eine meistens nur den dispositiven Teil des Gesetzestextes enthaltende Fassung, nämlich die Ecloga Novellwl'nm Leom:s mit ihr konfrontiert war, ist seine Haltung den Leon-Novellen gegenüber im Rahmen der Zu sammenstellung seines Quellenmaterials für die Beantwortung der Frage nach der "Tir kung eben dieser Novellen in seiner Zeit von weit größerer Bedeutung. Die oben angeführten Beispiele lassen den Schluß zu, daß er bei der Erstellung seines �Werkes von den ihm zur Verfügung stehenden Quellen ausgiebigen, ja fast vollständigen Gebrauch machte, ohne sich jedoch Gedanken über die Anwendbarkeit der herangezoge nen Quellen zu machen. Aber auch wenn man die drei hier besprochenen Kompendien inhaltsmäßig - selbstverständlich aus der Perspektive der Novellen - miteinander ver gleicht, stellt man erhebliche Unterschiede fest, die nicht immer durch die jeweils diffe renzierte Zielsetzung der drei Kompilatoren zu erklären sind. Demzufolge muß man sich mit dem Gedanken abfinden, daß es sich dabei um Zufallsprodukte handelt, die keine weitreichenden Schlüsse bezüglich des Einflusses der Leon-Novellen auf die Rechtspra. xis des 14. Jahrhunderts erlauben. -
�c,
Schal. 57 zu E. 11.1.7 (ES 209,22-2ß). Vgl. K. E. ZACHARIÄ VON LINGENTHAL, GeHchichte des gl'iechiHch-l'ömiRchen RechtR. Leipzig "1892 (Ndl'. Aalen HJ55), S. 298. II Schal. ß zu E. 11.2.:35 (ES 41O,ß-7). �H
244
Spyros Troianos
Es versteht sich von selbst, daß sich diese Schlußfolgerung nicht ausdehnen läßt, etwa auf die Wirkungsgeschichte der Gesetzgebung Leons des Weisen im Rahmen spä terer Rechtsordnungen,in die sie über das alphabetische Syntagma des Blastares oder die Hexabiblos des Konstantinos Armenopulos Eingang fand.
SIGLENVERZEICHNIS
Abb.
Abbildung
ADSV
A ntü!naja drevnost' i srednie veka,
AnBoll
A nalecla Bollandiana
A.O. BBIl
PR, KUKULES, BU�aYtLViiiv ß[o� Xal1tOALnaf!6�
BCH
Bulletin de Correspondance Hellenique
Angegebenen Orts
BSI
Byzantinoslavica
BV
Byzanlina Vindobonensia
Byz
Byzantiun
BZ
Byzantinische Zeitschrift
CAG
Commenta,ria in Aristotelem Graeca
CFHB
Corpus Fontium Hisloriae Byzanlinae
CSHB
Corpus Scriptorum Hisloriae Byzanlinae
DOP
Dumbarlon Oaks Papers
EEBS
'E
EPhS
'0
FM
Fontes Minores
I-VI. Athen 1948-1957,
lCE7:l]eir; 'E mteEiar; Bv�avuvwv l:lCOVOWV EV Kwvm:avuvovlCOAct 'EUI]VIKOr; tPlAoAoytKOr; l:vUoyor;
HGM
Historici graeci minores, ed. L,
IRAIK
Izvestija Russkago Archeologiceskago Institula v Konslantinopole
Jh.
Jahrhundert(s)
JÖB
DINDORFIUS,
Bd. I-II, Leipzig 1870-1871.
Jahrlmch der Öslerreichischen Byzantinistik
JÖBG
Jahrbuch der Österreichischen Byzantinischen Gesellschaft
LexMA LSJ
Lexikon des Mittelalters H. G, LIDELL- R. SCOTT- H. S. JONES, A Greek-English Lexicon, With a Supplement 1968. Oxford 1989, F, MIKLOSICR - 1. MÜLLER, Acta et diplomata Graeca medii aevi sacra et profana, I-VI. Wien 1860-1890,
MM NCirc
Spink and Son 's Numismatic Circular
ÖAW
Österreichische Akademie der Wissenschaften
PG
Patrologia Graeca.
PLP RbK
- H,-V, BEYER u,a" Prosopographisches Lexikon der Palaiologenzeit (ÖAW, 1/1-12, 1/1-8 Add" 1/1-12 Add" I/Reg), Wien 1976-1996, Reallexikon zur byzantinischen Kunst
REB
Revue des Etudes Byzantines
E. TRAPP
VKByz
RESEE
Revue des Etudes Sud-Est Europeennes
RIN
Rivista !taliana di Numismatica
RN
Revue numismatique
RSBN
Rivista di Studi Bizantini e Neoellenici
s.a.
siehe auch
SB München
Sitzungsberichte der Bayen:schen Akademie der Wissenschaften,
SB Wien
Sitzungsberichte der Öslerreichischen Akademie der Wissenschaften AdW),
phil.-hist, KI.
T.
Tafel
TIB
Tabula hnperii Byzantini
TM
Travaux et Menwires
VKByz
Veröffentlichungen der Kommission für Byzantinistik
VV
Vizantijskij Vremennik
WBS
Wiener Byzantinistische Studien
ZRVI
Zbornik Radova Vizanlolozkog Instihlfa
phil.-hist, KI. (bzw, der
Kaiserlichen
INDIZES (erstellt von Werner Seiht) 1. Prosopographischer Index (incl. Autoren)
(nach Vornamen geordnet) Acciaiuoli
�
Angelo A.
Achilleus Tatios
Angelos
207.210�213.
Adalbel'on, Bischof v. Laon Aelius Aristides Agapetos
�
Anna Angelina, Pronoiarin
19.5.
Anna Bestarchissa
Aristides
211.
Agathangelos Agathias
Anna, Gattin d. Johannes Orsini
198f.20 1.203; T.24.30.
Anna Tornikina
tins
207.210. 194.
�
Ivan Alexanclar
Alexancler, Voiwocle cl. Molclowalachei Alexancler v. Aphroclisias Alexios 1. Komnenos Alexios Alyates,
Antonios IV., Patriarch Antonios Melissa stil
173f.
129.
Apelmene 34.
153. 44.
Archon
Ioannes A.
Andrea Dotto, Notar
188. 202.22.5.
128. 72.
20 I.
Andronikos II. Palaiologos
44.
Argyropulos
�
Aristenos
Alexios A.
�
Ioannes A.
92.9.5. 2061'.209f.212f.21.5.
Al' istophanes Aristoteles
11.15�18.20.36.46.
66.69.
43�46.481'. .56.193.
Annenopulos
�
Konstantinos A.
.51.61.7.5f.79.102.1O6�108.11.5.117.119.1::l::l.
Al'senios, Metropolit
1::l.5. 14::l.1.52�1.55.170.177. 181.
Al'senios, Mönchsvater
Andronikos III. Palaiologos
11.15.18.20..58.86f.
106.133.135f.l::l8.140�144.1.54.170. Andl'Onikos IV. Palaiologos Andronikos Kallistos
Ai;liq Pai;la-Zade Askolcl
v.
218.
1.57.160.
Athanasios 1., Patriarch Athanasios
163.
Athanasios Chatzykes
Anclronikos Papandronikopulos
1221'.
Athenaios
�
Anna A.
Angelo Cariola
12.5.
131.
Angelo Poliziano
45.208.
Attaleiates
84. 101.103.106f.l.54.WO. 167.
44.
194.
Angelo Acciaiuoli
.50.
195.
14.5.
Anclronikos Palaiologos, Despot Angelina
Kyzikos
Aspar, magister militum
32.
Andronikos Eudaimonoioannes
18.5.229. 208.
Manuel A.
Aristicles
Anclreas Romanos, Stratiotes Kreta
�
Georgios A. Tyana
v.
Appianos
44.
Anastasius Bibliothecarius
v.
�
Apollonios
Amelios, Schüler Plotins
44.
87.
Apollinaris, Häretiker
Anclreas
129.
Apellikon v. Teos, Peripatetiker Apokaukos
�
19.5.
Antonius cle Tun'i, Übersetzer
Amacleus VI. v. Savoyen
Anagnostes
41.
34.
Alyates 81�83; s.a. Alexios A., Nikephoros A.
Ammonios
19f.141.164. Kpl
121.
Antonius cle Costa
186.
Petrus A.
Amee!ee VI.
v.
206f.
Antonius Barberius
81.
23.208. �
219.
Anna v. Savoyen, Kaiserin
Antonios, Mönchsvater
1.5.5.
[lEya� o'[Qa'[o1tEMQXll�
Alvirando
1. Gattin Anclronikos'
Antonios Metacheristes (Antonio Metacheri-
147.
ßEO'[u'lQLO�
Alexios Aristenos
40.
46.
Alexei, Metropolit cl. Rus'
Alkiphron
Anna v. Rußlancl
Georgios A., Konstantinos A.
Alexanclar, bulgar. Zar
Alexios
174.
117.
11.
Akakios Palaiologos, Mönch �
116�120.
Anna, ungar. Prinzessin,
193.
Aluopolites
170f.
Anna, Tochter d. Georg Terter, 4. Gattin Milu
84.
Aisopos
74.
129.
1.52.
Agnolo Gaclcli Aischylos
Ioannes I. A., Ioannes A., Michael A.,
�
Thomas Komnenos Dukas A.
100.
44.217. �
Michael A.
Atzonas, Handschriftenbesitzer Augustinus Aulus Gellius
196. 44.
92.
248
Indizes
Badoer -+ Giacomo B . Balsamon -+ Theodoros B . Barberius -+ Antonius B . Barlaam, Mönch 59. 14l. 194. Barnabas 95 . Basileios, Kaiser 107 . Basileios Kerameas 177. Basileios, Kirchenvater 60.96 . 1 9 l . 1 95.224-226. 230f.233. Basileios Tsimiskes (Vassili Cimischi) 12l. Bayezid 157. 160. Bazioli -+ Leonardo B. Bekkos -+ Ioannes XI. B. Belisar 84. Belli -+ Giovanni B. Benjamin v. Tudela 2l. Bergadhis 1 3l . Bernard d e Rocafort 16f. Berthozius Latinus 128. Bessarion 43.47; T.3.9. Blastares -+ Matthaios B. Blemmydes -+ Nikephoros B. Boateriis -+ Nicola de B. Boethius 209. Bon -+ Stefano B . Bryennios -+ Joseph B . , Manuel B . , Nikephoros B . Buffonus Paulinus 137. Cacilli Nomikos 123. Calodiqui -+ Dimitri Calodiqui Calomati --+ Constantinus C. Calpo, Petro C. Calvi -+ Lorenzo C. Camblak -+ Grigorij C. Canavuri -+ Nicola Plasmi C. Candachiti --+ Giorgio C. Canella -+ Giuliano de C. Cariola -+ Angelo C. Cenni di Francesco Cenni 198; T.25. Chalkeopulos 12f.24.26. Chalkokondyles -+ Laonikos Ch. Chaloiani Sofiano 1 6 l . Chariton, Abt v. Kutlumusiu 39f. Chariton, Metropolit d. Ungrowalachei 39. 1 46 . Charlo Chapelo 1 6 l . Chatzykes 100; s . a . Athanasios Ch. , Nikolaos Ch. Chiavari -+ Donato di Ch. Choiroboskos -+ Georgios Ch . Choniates -+ Michael Ch., Niketas Ch. Chortasmenos -+ Ioannes Ch. Chosroes 202f. ; T.29. Chrysokephalos -+ Makarios Ch . Chrysokokkes -+ Georgios Ch. Chrysoloras 137.218. Chrysostomos -+ Ioannes Ch. Chumnos -+ Georgios Ch. , Nikephoros Ch . Chursario --+ Petrus Ch. Cicero 52. Claudius Clavus 47. Clemens VI., Papst 167. Constantinus Calomati, Notar 127.
Corrado di Rainaldo di Noli Cosonergi -+ Georgius C. Costa -+ Antonius de C. Crinito -+ Pietro C. Critopoulo 1 6 1 . Cusanus -+ Nicolaus C .
1 37.
Dalmatos, Abt 1 92. Damaskenos -+ Ioannes D. David Lamnonitis, Notar 1 24 . 1 27. David, Prophet 44. Deblitzenoi 80. Decanski -+ Stefan D . Demetrios Kydones 30.32-34 . 1 39. 1 4 1 . 1 63. 1 66-168.2 1 1 . Demetrios Malakes, Sebastos 1 25. Demetrios Maras 129. Demetrios Palaiologos 15. 173. Demetrios Phanaris 126. Demetrios Rendi 1 3 1 . Demetrios Triklinios 46. Demetrios Tzamplakon 1 56 . 1 60 . Demosthenes 92.96. Dimititr Kantakuzin 1 88 . Dimitri Calodiqui 1 23f. Diodoros 52f. Diogenes -+ Konstantinos D . Diokletianos 201 . Dionisij, Erzbischof v . Suzdal' 39. Dionysios Areopagites -+ Ps. -Dionysios A. Dionysios, Metropolit v . Kiev 39. Dionysios v . Halikarnassos 44.225. Dioskurides 209. Diplobatatzes 207.210. Disypatos 100. Dmitrij Donskoj 145. 147. Dobrotica 174. Domenico Grimani 130. Donato di Chiavari 156. Dositheos, Metropolit v . Monembasia 2 1 9 . Dotto -+ Andrea D., Giovanni D . Dragutin 1 16-1 19. Dukas, Historiker 1 63. Dukas s.a. Johannes D . Orsini, Thomas Komne nos D. Angelos Dusan -+ Stefan Dusan Eirene Kantakuzene 164. Elisabeth, ungar. Prinzessin, 3. Gattin Milutins 1 16-1 19. Emmanuele Foca, Notar 1 25. Enveri 172. Ephräm d. Syrer 192. Epifanij Premudryj 38. Epiphanios v. Kypros 192. Ergina, Gattin d. Petrus Gradonico 130. Euagrios Scholastikos 44. Eudaimonoioannes -+ Andronikos E., Nikolaos E. Eudokia Palaiologina, Schwester Andronikos' II. 1 15.
249
Indizes Eugenikos -) Ioannes E.
Germanos
Eustathios, Erzbischof v. Thessalonike
183.
190-193.1 96. 243.
Eustathios, Richter Eustathios Zen
130. 31 .
Euthymios, bulg. Patriarch
190.
Euthymios Malakes
Euthymios, Patriarch v. Antiocheia
37.
186 .
Eutyches, Häretiker
225. 186. Giacomo Badoer 138.152 . 1 56-158 . 1 60f. Giacomo Tiepolo 152. Giorgio Candachiti, Notar 130. Giorgio Pazo, Notar 1 25. Giotto 199. Giovanni BeIli, cappellano 1 27. Giovanni di Antonio da Uzzano 1 56.160. Giovanni Dotto, Notar 128. Giovanni Sanudo 161. Giuliano d e Canella, Notar 127f. Germanos I., Patriarch
184 . Eunomios, Häretiker 229. Eusebios 44. 62 . 1 83.200. Eunapios v. Sardes
11.,
Patriarch
Glabas -) Michael G. Tarchaneiotes Fahr ad-Din
105.
G1ykys -) Ioannes XIII. G.
Fahratines -) Petros F.
Gorianos, Pronoiar
37f.42. Rus' 39 .
Feognost, Bischof v. Sarai
Goro -) Johannes G.
Feognost, Metropolit cl.
Gorus, Prior
18.
Fernancl Ximenes
v.
80;
s.a. Manuel G.
S. Croce
Gracchus (sc. Heraldeios)
T.18. 202.
Firmo -) Johannes d e F .
Graclenigo -) Nicola G.
Flor - ) Roger d e F.
Gradonico -) Johannes G., Petrus G.
Foca. -) Emmanuele F.
Gregoras -) Nikephoros G.
Fotij, Metropolit v. Rußland
40-42 .
Gregorios n. Kyprios, Patriarch
45f.91-108;
T.4f.
Francesca -) Piero della F.
123.
Gaddi -) Agnolo Gaddi
189 . 54f.6 1 .63. 1 64f.1 86f. 1 94. Gregorios Presbyteros 222.225-230.232. Gregorios Sinaites 55. Gregorios v. Nazianz 57 . 1 84.192 . 198 .221-233. Grigorij Camblak 40f.
Galesiotes -) Georgios G.
Grimani -) Domenico G., Lunardo G.
Franciscus Monerij
Gregorios Pakurianos Gregorios Palamas
Gabalas -) Matthaios G. Gabras -) Michael G. Gabriel, Metropolit v. Pentapolis
195.
Guarino da Verona
Gallo -) Marino G. Gaspare Spinola, Admiral Gazes, Pronoiar Genesios
80;
1 27.
s.a. Theodoros G.
2 1 6f.
Guillelmus Aclamus, Erzbischof v. Bar Gulielmus, tabellio grecus
1 1 7.
124.
85.
Gennadios Scholarios
1 63 .
Geometres -) Ioannes G.
81.88.95 . 1 63 . 61. Georgios Choiroboskos 207. Georgios Chrysokokkes 214. Georgios Chumnos 129. Georgios Galesiotes 10. Georgios Gemistos Piethon 47; T.8. Georgios Kalokyris, Notar 131.
HaIiI
18f.
Harmenopulos -) Konstantinos Armenopulos
Georgios Akropolites
Helena, Mutter Konstantins d. GI'.
Georgios Apokaukos
Helene, Gattin Manuels
Georgios Kodinos -) Ps.-Kodinos Georgios Kyprios -) Gregorios 11. Kyprios Georgios Lapithes Georgios Monachos
93. 45.
104. 9-21 .23-2 6 . 1 53. 155 . 1 60. Georgios Pachymeres 1 1 . 1 6f. 17.191' . 33.48.74. 78f.96.100.102-104.1 06f. l l l . 1 15-1 1 8.120. 134.138.14lf.205; T. 13-18. Georgios Perdikes, Diakon 38. Georgios Pisides 20 1f.204. Georgios Scholarios 3 1 . Georgios Sphrantzes 163. Georgius Cosonergi 1 29 . Georgius Spilioti 122. 1 16 . 1 19. Georg Terter, bulg. Zar Georgios Moschampar Georgios Oinaiotes
11. 1 64.
219.
Helene, Königin v. Kypros
219.
Helene Kantakuzene
197f.204.
Helene, Tochter Ioannes' I . Angelos, Sebastolua-
1 1 6f. 1 1 9 . 197-204; T.25.28-30. Hermes Trismegistos 207.209f. Hermippos (Dialog) 51 .55.57f. Hermodotos (Dialog) 51 .57 . Herodotos 228. Hesioclos 205. Hieremias 11., Patriarch 148. tor v. Thessalien
Herakleios, Kaiser
Holobol<m -) Manuel H. Homel'Os
24.97.193.205.228. 202f.
Hrabanus Maurus
Hyrtakenos -) Theodors H. lalinas -) Manuell.
225. 187. Ignatius v. Smolensk 157.160. I1'ja, 1 2. Jh. 36. lfiigo v. Loyola 195.
Iannis d. Magier
Ignatios, Patriarch
Indizes
250 Innozenz VI., Papst lien
Johannes XXII., Papst
118.
.JohanneR de Firmo, Notar
116f.119.
Ioannes 1. Tzimiskes
Johannes Dukas Orsini
155.204.
Ioannes II. Komnenos
Johannes Goro
72.74.
Ioannes II., Sebastokrator v. Thessalien Ioannes III. Batatzes
91.
127.
129.
Joseph II., Patriarch v. Kpl
14lf.
Ioannes V. Palaiologos
130.
170f.
127.
Johannes Gradonico .Johannes Vergici
6lf.l05.
Ioannes IV. Laskaris
41.
Jerel11ias, Metropolit v. Maurovlachia
166.
Ioannes I. Angelos, Sebastokrator v. Thessa-
29-34.144.155.157f.l64.
166f.I73.
Joseph Bryennios
loannes VI. Kantakuzenos
15.18.20.24.29-33.
50.61.84f.87f.l1lf.) 33-135.140f.1431'.148.155.
163-170.172f. Ioannes VII. Grammatikos, Patriarch
225.
Ioannes VIII. Palaiologos Umschlag; 4.197.208.
40f.193.
Joseph, Bischof v. Molclavien
40f.
189.
Joseph Rhakendytes
55.
44.
Josephus Flavius Juliana Anicia
198.
Julian, Kaiser
44.184.199.207. 210.224.229; T.26.
Justinianos I.
85.186.235f.243.
219. Ioannes VIII. Xiphilinos Ioannes XI. Bekkos
185.
36-38.102.104.106.
Kabasilas
--t
Kalekas
87; s.a. Ioannes XIII. K.
Nikolaos K.
Ioannes XII. Kosmas
107.
Kalligopulos
Ioannes XIII. GlykYR
41.95.
Kallistos 1., Patriarch v. Kpl
Ioannes XIV. Kalekas loannes Anagnostes
39.170.
Ioannes Argyropulos
Kallistos
Anclronikos K.
--t
Kallistratos
170.
Kalokyris
210.
207f. Georgios K.
--t
Ioannes Chortasmenos
43f.46.217; T.I-3.
Kalonas
Ioannes Chrysostolllos
18M.
Kamaris, Mauerwächter
Ioannes Damaskenos
209.
Ioannes, Evangelist
62.
Ioannes Geollletres Ioannes Kalonas
Ioannes K.
--t
Kananos
44.187.
Ioa.nnes Eugenikos
Eirene K . , Helene K., Maria K.,
--t
Theodora K.
222. 224.230f.
Kantakuzenos
--t
Kantalmzin
Dil11itiir K.
--t
Matthaios K.
Ioannes Kananos
163.
Kal'I v. Anjou
119.
Ioannes Katrares
207.
Kal'I v. Valois
117.
Ioannes Malalas loannes,
163.
Karystene
Ioannes PutzeR
173f.
Katablattes Katrares
82.85f. l 55.204.
IOaJmes Skylitzes Continuatus
KelmUlnenos
Ioan Ugljesa
Maxilllos K.
82.
100. Basileios K., Konfltantinos K.,
--t
Kinnamos
Ioannes K.
--t
Kiprian, Metropolit v. Kiev/Moskau
152.
85.
Kirik, 12. Jh.
188.
IHidoroR, Patriarch
Klostomalles 147.
Kokkinos
205-219; T.31-38.
Isotta, Witwe d. Antonius de Costa 113.
Ivan "der Schweinehirte" Izz ad-Din, Sultan
129.
:�0.32-34.112f.
I van Alexandiir, bulg. Zar
--t
Komnenos
--t
37.
Michael K.
Philotheos K.
--t
IRaakios I. K., IsaakioR K., Thol11as
K. DukaR Angelos KonstantinoR 1. d. GI'. Konstantinos V.
105.
44.197-204; T.23.26.28.
187.
Konstantinos VII. Porphyrogennetrm Konstantinm; IX. Monol11achos
Jacobus rle Voragine
Konstantinos XI. Palaiologos
200.
Jakobos, Metropolit v. Chalkedon Jakobos, Mönch
]88.
Janni Vladimero, Notar Jelena,
50.
Konstantinos Akropolites
1. Gattin Milutins
116.118f.
Konstantinos Diogenes
85.
189. 158.
92.
Konstantinos Armenopulos ]27.
39.41.
36.
Kirill II., Metropolit v. Kiev
17.
IHirloroR v. Kiev
--t
Nikolaos K., TheodOl'os K.
36.
Isaakios Komnenos haja, Mönch
Kephalas Keral11eas
48. 87.155.186.204.
Isaakios 1. Komnenos Isaak Melik
98f.
51.
116f.
207.210; s.a. loanneR K.
Kausolmlybes
85.
Ioannes Theologites, Apographeus Ioannes Zacharias Aktuarios Ioannes Zonaras
133.
210.
Katelina, Gattin Dragutins
230.
155.
Ioannes Skylitzes
101.
Kastellanos, Mauerwächter
84.
,.dyw; :n:Qlf!LX�QLOC;
loanneR Prodrolllos
133.
Ioannes K.
--t
Kantakuzene
126.
Ioannes Kinnamos
29-32.38.50.147.
164. 167.174.
163.193.
loannes Angelos, Pinkernes
Konstantinos K.
--t
235.237-244.
] 52.
KonstantinoR Kalligopulos, Pronoiar
74.
251
Indizes Konstantinos Kerameas Konstant.inos
Maria Kantakuzene, Gattin d. Kostaclin Tich-
177.
rrQLfux�QLO'; tUßOUAUQ[WV
Kostauin Tich-Assen, bulg. Zar Kotanitzes Tornildos Kozma Presviter Kritobnlos Kydones Kyprios
�
�
ARsen
33.
Maria-Kyratza, Gattin Anclronikos' IV.
33.
Marino Gallo
102.
188.
Marules
Demetrios K.
Marco M.
�
Matteo Villani
148.
185.
Nikolaos M.
�
Marzella
164.
Matthaios 1., Patriarch v. Kpl
Kyrillos, Metropolit v. l\'Ionemhasia
219.
Matthaios Blast,tres
Lamberto cli Sambnceto �
128. 130.
David L.
Lan�arotus ue Molino �
Laurentio
Maurikios
32.163.
Georgim; L.
�
Leon V., Kaiser Leon Diakonos
Maximos, Kleriker
235-244.
Maximos Kynikos
204.
Leonanlo Bazioli
Longo
157.160.
�
�
lHichael L.
Lukites
Antonios M.
156.
�
85f.193.230.
Mengu Temir, mongo\. Khan
7lf.
Metacheristes
Lunarclo Grimani
158.161.
Thomas M.
Makedonios, Häretiker Makres
�
50.
229.
Malalas
� �
Malchos
37.
242. 33.37.74-76.78f.103.
Michael IX. Palaiologos
16.18.33.155.177-181.
Michael Angelos, Pronoial'
Ioannes M.
Michael Attaleiates
85.
Michael ChoniateR 72.74.180f.190-192. 4lf.155.157f.160.186.
206.208.214.217-219. Mannel Archon, Diakon Manuel Bryennios Mannel GaLalas
�
40.
Michael Glabas Tarchaneiotes Michael Kritobnlos
Matthaios Gabalas, JHetropolit 80.
142.
Manuel Ialinas, Notar Manuel Moschopulos
124.
Michael 80.
93-95.
172.
Marco Minotto, Bailo
127. 138.
80. 218.
Y.
Ephesos
36.115-120. �
Marco M.
Mitzo, bulgar. Despot Molino
�
33.
LanQarotus de M.
Monemhasiotes
99.
124.
48f.
Michail, Großf� rst v. Tver' Minotto
158.161.
Marco I'I'Tarzella, Notar
48.9H.104.108.188.222. 224.22Hf.
Michael Stirionnis, Tabularios Michael
34.
31.
OUXEAAclQLO';
Milutin
Demetrios 1'1'1.
Marchio Filomati
Michael Psellos
Michael Sabentzes
4H.
135-141.207.
Manuel Tagaris
163. 122.
232.
Manuel Mperilas, Pl'Onoiar Manuel Neokaisareite"
119.
221.
Michael Palaiologos, Sohn Ioannes' V. Michael Panaretos
Mannel Holobolos
190.
134f.137.139f.
Michael Limenites
59.
Mannel Gorianos, Pronoiar
Manuel Philes
Michael Gabl'as
74.
82.85.107.235f.240.242.
Michael Klostomalles
v. Ephesos
�
188.
Michael VII. Dukas
134.141-144.152f.155.181.
Mannel II. Palaiologos
Maras
10.
Theocloros M.
Demetrios M., EuthymioR M.
Manuel I. Komnenos
37.
Antonios 1'1'1.
Michael VIII. Palaiologos
Nikolaos 1H.
Maksim, Metropolit v. Kiev Malakes
�
Michael IV.
Malmrios Chrysokephalm;
�
Methodios Syropulos Metochites
�
96.
TribunuR M.
Menander
206f.209-215.
Magistros
11.23.
Melitas, Kopist Memo
46. 140.205.207.209.
Isaak M.
�
Melissenos
Philippos L.
Lorenzo Calvi, Notar Lnkianos
225.228.
210.
�
Melissa
Nicolo L.
�
Mazaris Melik
183.206-209.211.
Limenites Logaras
37.
31.
38.
Maximos Planucles
Leon, Metropolit v. Hemkleia Libanios
200.
Maximos KausokalyLes
85.
Leon VI., Kaiser
Petro M.
�
Hrabanus M.
�
Maxentius
84f.186.
164.167.169.
88.
Maurocena Maurus
Nicoletus cle L.
Leon 1., Kaiser
9-11-
14. Matthaios Kantakuzenos
126.
Laonikos Chalkokonclyles Lapithes
45.
Matthaios Gabalas, Metropolit v. Ephesos
200.
Lamnonitis
40-42.
235.237-241.243f.
Matthaios, Evangelist Lactantius
32.34.
137.
Markianos, Kaiser
Michael K.
Gregorios II. K.
�
Kyrillos
123.
38.
252
Inclizes
Monerij --. Franciscus M.
Pachomios, Mönchsvater
Monomachos
Pachymeres 9; s.a. Demetl'ios P., Georgios P.
9.
Moschampar --. Georgios M.
189.
Pakurianos --. Gregorios P.
Moschopulos --. Manuel M.
Palaiologina --. Euclokia. P., Simonis P., Theodora P.
Mperilas --. Manuel Mp.
Pa.laiologos 12; s.a. Aka.ldos P., Andronikos P.,
Muntaner
154.
Michael P., Syrgiannes P. Philanthropenos,
Murad II.
193.
Theodol'Os 1. P., Theocloros Il. P.
Musokles (Dialog)
51.55.
Pa!. amas
Muzalon 157; s.a. Theodoros M.
Panaretos --. Michael P.
Muzalon, Pronoiar
Paolo clal Pozzo Toscanelli
80.
47.
Mystikos --. Nikolaos M.
Papanclronikopulos --. Andronikos P.
Narses, 6. Jh.
84.
Panlopuloi
Neilos, Mönch
123.
Patrikiotes --. Theocloros P.
Paphlagon --. Niketas Davicl P.
Neilos, Patriarch v. Kpl
39.
Paulos, Apostel
Neokaisareites --. Manuel N. 217.
Pegolotti
199.
154.160.
Pentekklesiotes, Diakon f!EY. EXXt..T]O[U�
Nicola de Boateriis
126. 128.
Nicola Plasmi Canavuri Nicolaus Cusanus
Petr, Metropolit v. Kiev
130.
Petro Calpo
63. 128.
Petros, Apostel
Nicoletus cle Laurentio, Notar Nicolo Longo, Notar
128.
38f.
137.
Petro Mauroceno
Nicolaus Pizolo, Notar
122. 230. 31.174.
Petros, Bischof v. Polystylm;
129.
Petros Fahratines
170.
105.
Petros, Metropolit v. Christupolis 36.
Nifont, Bischof v. Novgorocl Nikephoros TI. Phokas
88.
Nikephoros III. Botaneiates
242.
Nikephoros Bryennios
Petrus Alvirando, Notar
127.
Petrus Chursario, Notar
129.
Petrus Gradonico
Nikephoros Alyates, EltL TOÜ XUVLXt..ELOU Nikephoros Blemmydes
104.
Perclikes --. Georgios P.
Nicola Graclenigo, Notar
Nicolo Orsini
195.
Pazo --. Giorgio P.
203.
Nestor
44.60.230.
Paulos v. Theben
Neophytos, Metropolit v. Mecleia Nero
103.
81.
10.225.
31.
130.
Phanaris --. Demetrios Ph. Philanthropenos 9; s.a. Syrgiannes Palaiologos Ph.
85f.
Philes 18; s.a. Manuel Ph.
Nikephoros Chumnos
92.94f.108.
Philippos Logaras
Nikephoros Gregoras
16.18f.21.32.51-63.84.87.
Philostratos
106.11lf.115.117f.133.135.141.143.152.163f. 205.
135.
208.
Philotheos Kokldnos, Patriarch v. Kpl
29-31.
33f.36.38-40.145-150.164.167.172.174.186.
Nikephoros Orsini
170f.
Nikephoros Xanthopulos Niketas Choniates
Philotheos v. Selymbria 223.232.
72f.155.163.192.
Niketas Davicl Paphlagon Niketas Stethatos
Photios, Patriarch
222.224.230f.
188.
Nikolaos Chatzykes
Phrangopulos
146.
100.
Nikolaos Euclaimonoioannes
218.
11.
Pietro Crinito
45.
Pietro Pizolo
128.
141.164.
Pisanello
Nikolaos Kerameas
177-181.
Pisani --. Vettor P.
Nikolaos Makres
125.131.
197f.200f.203; T.24.28.
Pinghis --. Theocloros P.
Nikolaos Kabasilas
Nikolaos Marules, Pronoiar
197.
Pisides --. Geol'gios P. 80.
Pizolo --. Nicolaus P., Pietro P.
Nikolaos Mystikos
145.
Planudes --. Maximos P.
Nikolaos Rhabclas
152-155.160.
Plasmi --. Nicola P. Canavuri
Nikon, Chronist
217.
Niphon 1., Patriarch v. Kpl
217.
145.187f.210.
Piero della Francesca
Nikodemos, Priester in cl. Walachei
47f.; T.Io-12.
Photios, Metropolit v. Kiev
Platon 38.
48.55f.58.193.225.
Platon, Abt
187.
Plethon --. Georgios Gemistos P. Oclilon v. Cluny
195.
Plotinos
44.
Oinaiotes --. Georgios O.
Plutal'chos
Olgerd
146f.
Poliziano --. Angelo P.
Ores tes
1 64-.
Polybios
44.207.209. 51f.58.61.
164--166.
Porphyrios
Orsini --. Johannes Dukas 0., Nicolo O.
Poseidonim;
Orban, Emir
4-4-. 44.52f.
253
Indizes Pothiti
131.
Stefano Bon
131.
Pozzo --.. Paolo dal P. Toscanelli
Stephanos Syropulos
Prodromos --.. Theodoros P.
Stethatos --.. Niketas S.
Proklos
Stirionnis --.. Michael S.
48.
Prokopios
84.155.
Stobaios
Ps.-Dionysios Areopagites
94.194.
11.
57.
Strabon
47.
Psellos --.. Michael Ps.
Strategopulos
Ps.-Kodinos
Stuclites --.. Theodoros S.
79f.85.173-175.
134.
Ps.-Phokylides
207.
Süleyman Pa§a
Ps.-Pythagoras
207.
Süleyman§ah
Ptochoproclromos Ptolemaios
189.
Suetonius
56.58f.206.231.
164.
Raffael
200.
44.
Svestoslav --.. Todor Svetoslav
Putzes --.. Ioannes P.
Pylacles
164-166. 160.
Svjatoslav v. Smolensk Symeon, bulgar. Zar
147.
29.
Symeon, Erzbischof v. Thessalonike
183.190.
193-196.
Raulaina --.. Theoclora Raulaina
Symeon Metaphrastes
Rencli --.. Demetrios R.
Symeon Neos Theologos
188.191.195.
Rhabclas --.. Nikolaos Rh.
Symeon, syr. Kaufmann
101.
Rhakenclytes --.. Joseph Rh.
Symmachos
Richarcl Löwenherz
Synesios
123.
Rocafort --.. Bernarcl cle R. Roger cle Flor
44.
57.184.211.
Syrgiannes Palaiologos Philanthropenos
Roche --.. Wilhelm cle la R.
18.84.
87.170.
16.
SYl'opulina
Romanos 1. Lakapenos
225.
84.
11.
Syropulos 11.20.23.153; s.a. Methodios S., Stepha
Romanos --.. Anclreas Romanos
nos S.
Rosenberg --.. Zavisa R. Rubens
200.
Rugenclas
Tagaris
200.
Theodora Sabentzes --.. Michael S.
Sahrbaraz
48.
Theodora Kantakuzene
Sanudo --.. Giovanni S.
164f.
Theodora Palaiologina, Gattin cl. Todor Sveto-
92.
Sava, 12. Jh.
95.
Theodora, Kaiserin
Sambuceto --.. Lamberto cli S.
Saponopulos
9; s.a. Ma.nuel T.
Terter --.. Georg Terter
slav
36.
33.
Theodora Raulaina
201.
91-97.
TheodoI'Os 1. Laskaris
152.
Scharamanga --.. Sidero Cl'iti S.
TheodOI'os 1. Palaiologos, Despot
Scholarios --.. Gennadios S., Geol'gios S.
Theodoros H. Laskaris
Sebasteianos
160.
Sergej v. Raclonez
Thodoros H. Palaiologos, Despot 38.
Theodoros Balsamon
Sidero Criti Scharamanga
129.
Theodoros Gazes
Simokattes --.. Theophylaktos S. Simonis Palaiologina,
5. Gattin Milutins
115-120. Simplikios
217. 92.94.
Theocloros Kerameas, Erzbischof v. Ochrid
45.
Theodoros Kerameas, Kleriker
Sisoes, Mönchsvater
Theocloros Metochites
195.
177.
11.46.51.56.58f.62.92.
108.139.167.221-233.
Skylitzes --.. Ioannes S.
TheodoroR, Mönch (4. Jh.)
Sofiano --.. Chaloiani S.
TheodoroR Muzalon, j!Ey. t..OY01,}ETT]t;
Sophia v. Montferrat Sozomenos
177-
181.
Sinaites --.. Gregorios S.
Sopholdes
218f.
186.189.235-237.
Theocloros Hyrtakenos 36.
217.
46.
218.
185.
193.
Theodol'os Muzalon, Pronoial'
184.
80
Theodoros Patrikiotes, Sebastos
Sphrantzes --.. Georgios S.
Theodol'os Pinghis
Spilioti --.. Georgius S.
Theodoros Pl'odromos
Spinola --.. Gaspare S.
Theodoros Studites 187.192.194. ' Theoclosios 1., Kaiser 183.227f.
Staurakios, Chartophylax v. Thessalonike 100. Stefan Dusan
94.
118.
36.38.112.146.
Stefan UroR Milutin --.. Milutin
134.
125.
Theodosios H., Kaiser
Stefan Decanski
92-95.98-100.
102-106.
189.
44.184.
Theoclosios IV. Villeharclouin, Patriarch v. Antiocheia
37.
Theodosios v. Türnovo
31.
254
Indizes
Theoleptos, i'l'letropolit v. Philadelpheia
9.
UrOR
Theologites --) Ioannes Th. Theophanes
117.
Uzzano --) Giovanni di Antonio da U.
201-203.
Theophanes Continua.tus
Valerianus, Heerll1eister
Theophrastos
Vergiei --) Johannes V.
193.
Theophylaktos Sill10lmttes
111.
VergiliuR
Tholl1as KOll1nenos Dukas Angelos, Despot Tholl1as Magistros
222.230-232.
Tholl1as v. Aquin Thukyclicles
170.
45.
Vettor Pisani, eapitano
127.
Villani --) Matteo V.
166-168.
Villehardouin
37; s.a. Theodosios IV. V.
Vladimero --) Janni V.
52.111.
Vladislav I.
Tieh --) Kostadin Tieh- Assen Tiepolo --) Giaeoll1o T.
Toeeo
84.
146.
Voragine --) Jaeobus de V.
173.
Todor Svetoslav, bulgar. Zar
33.117.
116.
'Vilhelm de la Roche
Tornikina --) Anna T. Tornildos
Xanthopulos --) Nikephoros X.
102; s.a. Kotanitzes T.
Toscanelli --) Paolo dal Pozzo T.
Xenophon, Autor
Tribunus :Mell1o, eall1erarius
Xenophon v. Ephesos
127.
Triklinios --) Demetrios T.
206. 49.
Xill1enes --) Fernamt x.
Tsimiskes --) Basileios T. Turri --) Antonius de T.
Yrtakenos
94; s.a. Theocloros Hyrtakenos
Tzamplakon --) Demetrim; T. Tzortzis Protonotarios TzortziH SevastoH
130.
Zaeharias --) Ioannes Z. Zariza, Toehtel' lvlilutins
130.
ZaviRa Rosenberg Ugljesa --) Ioan U.
Zen --) Eustathios Z.
Umur, Emir
Zonaras --) Ioannes Z.
Uros 1.
164.172.
Zosimos
119.
117.
117.
184.
2. Geographischer Index Abydenoi Abydos
Arilje
12.24.27.
Auhilleios-Kirehe
151.
Aehaia
218.
Adana
201.
Armenier Artake
Adramyttion
Athen
34.
Agia�\lnati bei Platanistasa/Kypros Agio Mim/Kreta Aigialoi
18.38.
217. 48.158. 161.227.231.
94.
Anaktoropolis AnazarboH Anchialm;
Aperatos Apros
39.
Megiste Laura
1941". 189.
Zographu-Kl.
13ß.
Audemon
13.16f.19-21.25.27.
Augshurg
200.
12.24.27.
Avignon
151 . 30.33f.112.
Awaren 143.
37.185. 131".16.25-27.
173f.
Philothell-Kl.
Aulax
173.
Andronikopolis (sc. Tralleis) Antiocheia
36.
Pantokmtor-Kl.
Alexandreia Anaia
99.
31.174.191.193.
Chilandar-Kl.
17.
Alanien/Alanen Albaner
Athinganoi
Kutlllmllsiu-Kl. 99.1 fi8.200.227.
96.
44.48.125.131.190. 225-227.230f.
Athos
111".16f.23.
Aigyptioi/Aigypt08 Ainos
198f.201; '1'.26.
127.
227f.231.
ALYLva
IHf.
Askania (See bei Nilmia)
101-103.
Agathopolis
116.
154.
16ßf.172. 111.
Aw(lin
20.
Aydm
15f. HJI".131.1ßI.164.172.
Azaroi (Tataren)
15.
10.15-17.57.
Arehontochoria
72.
S. Franeesco
Backovo-Kl. Balkan
Arezzo 197-202.204; '1'.24.28.
Basel
189.
109-113.115-120. 49f.
255
Indizes Belokoma
173.
Frankreich
Besan<;on
66.
FraUl' ombach
Bistrica/Moldau Bithynien Bizye
40.
135.164.173.186-188.
18.79r.
Blachia
117.
Buleron
17.
Bospol'OS
Ganos
Genua/Genuesen 11.
Goten
29-3fi.4I.I09-113.116-120.
�
Chanclax/Kreta
Castro N uuvo/Kreta
124.127.129.
16.104.135.185.
Chanclax/Kreta Chania/Kreta Chellll
121.126-128.196. 122.126.128.
215.
Chioggia Chim;
�
Hebros
17.
Helikobunon
Ath(lR/ChilanrIar
127.
Herakleia bei 8elymbria
17.21.27.
Herakleia südöstl. d. Ganos Herakleia Thrakes Hexamilion
Ioannina
27.
37.
219. 85.
163.170-172.
Isthmus Italien
121.126-130.
128.
218. 163.218.
8üclitalien
67.
19.
Christupolis
31.119.173.175.
Chrysupolis/8trymon
173f.
Ja�i/Moldau
.Jel'Usalem
40. 202f.
Ölberg Damokraneia. Daneion
11.23.27.
Apollun-Tempel Deinon
209.
Kaffa
131.
116.118. 103.
Kavalla
�
Kiev
KOI'fu
202.
Dyschoriai/Ganos
Emona
170f.
218.
16.
KOl'one
127.
Koziakos
17.
65.
122, 125.127.
KoulI1bag Elegmoi
Christupolis
Kopenhagen
116.
96.
15-20.
3fi-38.40.145f.215.
KonRtanz
202.
Duhrovnik
15-17.19.32.164-166.
Kepha.llenia
20()-202.
Donaumündung
Kallipolis Katalanen
20.
DjUl'djevi Stupovi
�OU ß LO�
128.
KaspischeR Meer
13.25.27.
Didymoteichon Donau
203.
,Juden
12. 24.27.
Daphni
Dvin
218. 15-17.19.164f.
130.
contrata .Juc laice
Chora
16.
147.
Hierunda (Didymes)
Cherissia/Kreta Chilandar
149.
Hagios EliaR (bei Raiclestos)
Hellespont
Chania/Kreta
Chalkeclon
Grottaferrata
Halie
145f.148.166.228.
Canea
160.
228.
85.
Bulgarien/Bulgaren
�
65.101.121-1:31.136r.
11.23.27.
Germiyan
HJH.201-203; T.29.
Bukellarion
Candia
19.
9-11.14-21.23.27.
Gephyrai
Braunschweig Dom
201-204.
Kallipolis
�
Ganochora
113.
Brachopha
Gallipoli
208.218.
20. 34.
Kpl (Kpl allgemein nicht notiert!)
34.
England
208.218.
Apm;tel-K.
Ephesos
9.
Blanka-Viel'tel
Epibatai
12.lfi.21.2:3.27.
Chora-Kl.
227.229.232.
Epirus
170.172.
Euphemia-Kl.
Euboia
101.
Hagia f-lophia
Eudemoplatanos Emlemu
161'.
Euphrat
20lf.
Famagusta
16.
37. :31.
PalaRt MichaelR IX.
16.
Patl ' iarchatskanzlei
35.40.42.
Polyeuktos-K.
Ferrara
197.
Florenz
197r. 203f. 198f.201.2OBf.; T.24.30.
190. 37.190.229.
138-140.
Mamas-KI.
126.128.131.
8ta. Croce
Hodegon-KL Juden
140.
226.
Studiu-KI.
HJ8.
187.
Theophylaktos-K.
37.
Indizes
256 Xanthopulon-KI. Xerolophos-KI.
Normannen
193.
Kreta
121-131.161.196.200.
Krim
37.94.138.
Ochrid
Kruticy bei Moskau Kubukleia
K ypros
Olympe
32; s.a. Thrakien
Athos/Kutlumusiu
45.94.97 .121.123f.126.165.192.227.
Kyzikos
186-188.
18.
Ostthralden
87. -t
200; T.27.
65-69.
Olymp (bithynischer)
147.
105.
Kumutzena
29.
Österreich
Kulikovo-Feld
Kutlumusiu
36.39f.
Sv. Konstantin i Jelena
37.
17.
Kumanen
190.
Novgorod
107.
Padua
157.160.
Palästina
15-17.19.21.27.
94.96.
Palaiologopolis (sc. Tralleis) Lembiotissa-Kloster
Pamplona
74.
Lembos
152.
Panion
Lemnos
173.
I1agttEvLOV JtEAayo�
Leontopolis Leros
Pegai
Lopadion Lyon
Pera
15.
96.
Perinthos
38.
Machaira-Kloster/Kypros
123.
16.
Perser
201.
Pertze
98.
Maiandros
143.
Petritzos-KI.
Makedonia
18. 98.105.119.166.228.
Peukiai
Makros Aigialos Mameluken Marica
12.16. 23.27.
20.
Megale Karya bei Kpl
221.232.
Prodrom os-Kloster
Methone
77.
Pljevlja Polen
116. 65. 31.174.
Pontos (Region) Prag
30.33f.111f.
10.15.17-19. 21.27.
(1)
45.
Prothesmia
Modon
Methone
Prusa
Moldau
Monembasia Mongolen
127.214.218f.
12.24.27.
39.
Pskov
40.158.
Ptolemais
94.
Pyrgos/Kreta
147f.
24.
15.20.102.165.
Psephisma
35.40f.l46.
Moldowalachei
16.19.228.
Propontis
Modena -t
136.
66.
Proikonnesos
202.
122.126.
198f.201.
29.
Polystylos
M€VOL)(EW� ögo�
Mesopotamien
172.
127.
Pliska
Megalopolis (sc. Kpl)
9f.l2. 14.20.23.142.172f.
Platanistasa/Kypros
41.
217.
Mesembria
Philadelpheia Pigri
174.
Medaia
Backovo-KI.
-t
103.
Akropolis
158.
Maurovlachia
100.128.214.217-219.
195.
136f.156.
Peraia
Ganos
-t
17.
Pentapolis
40.146.
(zw. Aigyptos u. Kypros)
121.125.218.
Peloponnesos
121.
Litauen
16f.
Patras
152.
Lesbos
Lugan
41.
143.
195.
200; T. 27.
Monreale Capella Palatina Montferrat Morea
199.
Ragusa
163.
Moskau
35. 37.40.145-150.
Rumjancev Museum München Myra
40.
65.
Mylopotamos
Radonez
124.
Nikaia
16.
15.
Rhodos Rom
Neopatrai
12-14.16-21.24.26f.
Pyrgos Region
137. 190.
46.83.94.96f.152.155.165.
72. 123f.131.
146.166f.200f.
domus aurea
203.
Pons Milvius
200f.
Rumänien Rus'
147.
Dubrovnik
Raidestos
Rentina 19.
161.
Negroponte
-t
�€VOÖOX€IOV I1aAaLOAoyOU
190.
Myriophyton Neapel
146f.
Dreifaltigkeits-Sergij-KI.
219.
35.
36.39.145-150.
12.15.24.
227.
257
Indizes Rußland/Russen Rusokastron
34-36.39.4lf.145-150.215.219.
111.
Thrakien
18.20.32.98.105.133.164.167f.; s.a.
Ostthrakien Tiber
200.
Sarai
36-38.42.
Tigris
201.
Saros
20lf.
Tralleis
Savoyen
20.34.
Schwarzes Meer Sellini/Kreta Selymbria
94.101.111.
Troas
10.12.15-17 .20f.23.27.44.47. 18.36.42.112f.1I5-120.146.
148.166.173f. Serres Siele
41.
12.16.24.27.
19.
Türken
10.13-20.30.32.34.41.113.147.163-168.
172f.l75.193.219. Turkmenen
31.88.174.
Sinope
9.115.
Trissai Ekklesiai
127.
Serbien/Serben
143.
Trapezunt
19f.
Tiirnovo
29.41.
Tzurulos
17.21.27.
41.
Skaphidas Skythen
34.
Ungarn
228.
Skythen (Tataren) Slawen
Vardar-Tal
9.153.
Sozopolis
BibJioteca Vaticana
218.
Staffelsee
Veliki PresJav
198.
Stavelot Strumitza
San Severo 16.
Via Egnatia
111.
Strymon
39.
Sylaion
41.
174.
S. Francesco Walachei
Syrien/Syrer
121-131.136.138f.153.174.
127.
Volterra
173f.
Suzelal'
66.
29.
Venedig/Venezianer
198.
Stena/Ganos
112.
Vatikan
34.112.
Spanien
39.
15.18.228.
111.
Smyrna
116-119.
Ungrowalachei
94.96.101.
198.201.203; T.25.
35.146.148.158.
Wessobrunn
198f.202.
Wien Tabia
219.
Tana
Jesuitenkolleg Lainz
127.
Tataren
15.18.38.147f.217.228.
Tempe-Tal Teos
18.
66.
Nationalbibliothek
66.
Papyrussammlung
65.
Wladimir
147.
44.
Thasos
173f.228.
Thessalien
Yaxi
15.19f.
18.116-119.195.
Thessalonike
9f.79f.83.154.156f.164-166.169.
Zagora
173.177.179.190-194.228.
Zante
Gorgoepekoos-KI.
Zichia
177.
Pantodynamos-KI.
177-181.
Zypern
34. 123. 38. -+
Kypros
3. Res et verba memorabilia 123.
UöWQUJ�
äV{}QUJno�
aelventus Caesaris Ärzte
201-204; T.27.29f.
91.105. 12.24.
Alexioi (Truppe d. Alexios
aQX1]�) Allagion
uf.la{}Ela
UnattT]Ol� 135. unaQyuQIOf.la� 71 . UI'jlEAELU (simplicitas) Aplekton
78f.83.
unoYQal'jlEu�
92.
Anathema
uVatt�f.l1
f.l. otQawnEö-
174.
Amtsmißbrauch
86.
53f.
Anzeichnungsbuchstaben
73.77.
uyyaQEta uYQOlXta
(des Kaisers)
Antihesychasmus
91.
Apolwpos
("ans Herz legen")
uv{}oof.lta/uvMOf.lIO�
93.
88. 98.134.
Apokalypsen . 183. unoxataOtaOl� (in d. Astronomie)
173.
Anthologia Palatina
208.214f; T.38.
179.
198.
(Wein)
14.23.26.
131.
unaQQOlUl 54.57. unQaOlto� (eEa�)
60.
Arbeitsstunden (d. Notare)
1281'.
56.
258 Archonten 79.83f.87 . 1 73-175. (Münzen) 1 1 .23 . 1 53. 159. Argyrion 1 53 . 1 59f. Arianer 227 . 229.232. Armutsgelübde d. Mönche 189. 192. 195. uQQaßwv 54. Arseniten 103. äonQa (VOfllofla1:a) 152. 156f. l 59f. uomlQLa 155 . 159f. Assimilation 1 1 1 . Astrolab 55. Astrologie 56-58. Astronomie 51-63 . 1 94.208f.226. u'tü.ELa 133. Ausschweifung 183f. Austauschbarkeit (ikonogr.) 197-204. 170. aMEv'tfl\; Autobiographie 224f. Autographa 43-50.205-219. mhoXELQ 45. uQyuQl('lLa
Bailo
1 26. 1 39. barbacana (Platz d. Herolds) 128. Basiliken 235f.238.240-243. Basilikon 152-155. 157-160. Basilikon argyrion 153. Beamtenbestechung 106-108. 123. 1 37 . Begräbnisriten 196. Beischlaf mit Stiefmutter 104. 181. ßEO'tLOQLOV Beziehungen 9 1 . ßLßOQLOV 74. ßLß)"lov BEOt; 57. Bildungsdefizit (d. Mönche) 1 84. 19lf. 196. B ildungsgeschichte 2 1 5 . Bilinguismus 1 1 1 . 13 1 . Bindung (Handschriften) 66.68.216. Bleidächer 1 3.25. Bogomilen 183. 1 88. Bojaren (v. Pskov) 39. bolognini (Münzen) 157 . 1 60. Briefboten 1 2f.20.24f. Briefe --+ Epistolographie Buchmalerei 67 .69. Bürgerrechtsverleihungen 1 3 1 . 174. ßOUXE)..)..OQLOL 84. Bulgarismen 210. ßUQooöE\jlaL (Gerber) 139f. ßovauoo\;
camerarius 1 27. capitulare (d. Notare) 122. 124. cartularia (d. Notare) 125. xa)..xonJno\; (Kupferschmied) 139. Xa)..ußwvLOV (Wein) 23. XOQL\; 14lf. Charistikariat 188. xaQfl0).. unfl 63. Chartophylax 104. Chartular d. Metropolis 10. 14.
Indizes Chemie
209. 1 34. Chrysobull(e)
XUlQlov
1 34f. 138. 142. 170f. 88. comerclum 1 2 1 . condillj grecorum 122-124. consuetudo grecorum 122. Conversion 166f. curamen 138. curia petitionum 126. custodes (imperatoris) 137 . xuöala y)..wooa
Demonstrationen 166. ÖflflOOLOV 72. ÖflflOOLO\; (Steuerbeamter) 104. öflfl0'tLXO\; 1 4 1 . Demut d. Kaisers 204; T.29f. Despotat 1 69. Despotes 1 70f. I73. 194.217-2 1 9 . ÖLOXOVOL (Gefolgsleute) 85. öLMoxa)..o\; 't. aylou Eu a YYE)"lo u 40. öLMoxa)..o\; 'tWV QfI'taQUlv 190. Digesten 24lf. Digraphie 44. öLxoßa)..).. OL (Reiter mit zwei Pferden) 79. ölxma (Rechte, Privilegien) 13. 106. ölxma 'tot; na'tQLoQXOU enEXUlv 1 3 .25. ölxaLOv (Recht) 106f. öLxmoouvfI 106f. 142; s.a. Gerechtigkeit. Diplomatie 1 15-120. Djakoven 149. ÖOflEO'tLXO\; 't. ÖU'tLXWV {}Efl0'tUlV 177f. öOQu<paQOL 84f. drosaton 155. duchatelo 157f. 1 60f. Dukaton (Münzen) 1 53. 158f. ö ouxa'tonou)..ov 157-160. öot;)..O \; d. Kaisers 84.88. Ecloga 107.243. Ecloga Novellarum Leonis 237-243. Ehehindernisse 1 15 . 1 1 7 . 1 1 9f. Eherecht 241 .243. Eigentum, bedingtes 75f. Einbände 207. Einkommen 1 30f. 153. 155. exöou)..EUOL\; 85 . e)..a
Indizes Erdbeben
164f.168.
Erotapokriseis
Gerste
36-38.42.
Eschatologie Euchologion
Sympathien, ethnische
�
61.
Gewerbe (�;tädt.) Ghazi
151. 71 .
Exkommunikation
138.
YVQ(po�
55.
Gnosis
57.
Gold
170f.173.187.
109-113.166f.169.175.
Grammatik
59.
207.210.
ex Iibris
46; T.18.
YQaljJEiJ� wü ÜljJOU�
Eswvoflia iisw aO!pia
231.
Grenzprobleme
187.193.
Großallagia
(Notar)
78-81.83.
Fabeln - 211; s.a. Aisopos
Großpronoiare
Fälschung
Grundsteuer
241.
Feudalismus
71. 137.173.
Halosis
Fischereirechte
241f.
Flickschuster
138.
Handwerker Hasen
88. 158-161. 95.
145-150.
Helioselenaton
151.
95.98.
H.t..uvoölxfJ�
Fresken
Hellenen (sc. Rhomaioi)
Agiasmati Arrezzo
Hemiargos
198f.201; T.26.
197-200; T.24.28.
Braunschweig
Djurdjevi Stupovi Florenz, Sta. Croce Fraurombach
198f.201.203f; T.24.30.
201-203.
Freundschaft
Herrscherideal
200; T.27.
200; T.27. 198.201.203; T.25.
91-108.211.
Gastfreundschaft
�auxua't�QLa 13.25. haLQElu 84f. Hexabiblos
235-244.
Gebete
215-219.
Gefängnisse
142.
Gefräßigkeit (d. Mönche) Gelehrtencodices Gemüse
57.
YEWQYO� �iiiv 'ljJuxiiiv 139f.; s.a.
Gerechtigkeit Gerichte
183.188f.l92.
205-219; T.31-38.
192.
Genethlialogie Gerber
Holotrachon
112.
233.
ßUQaoöE'ljJm
101-107.
104-106.235-244.
36.39.53-55.60.146-
148.186.194f.
242.
Himmelsdarstellungen
84.
95.
142.
Hexabiblos aucta Gasmuloi
201-204.
11-13.15.20.24.153.155.
HesychastenfHesychasmus
Ochrid, Sv. Konstantin i Jelena PyrgosfKreta
Herbergen
Hermes (als Gott d. Rhetorik)
116.
Volterra, S. Francesco
11Of.
29.
Herakleios-Zyklen
199.201-203; T.29.
ß6.vauao�
58.
ELflUQflEVfJ
241.
213.
139f.191; B.a.
135.
Heiligkeit
121-131.146.165.
Frauen (gebildete)
109-113.
218.
Hegemon
folaro (Münzen)
203.
215.
Handschriftenvergleiche
101.
Frauenraub
145-150. 184.
Handlungsmotive
134.140f.
Frankokratie
229.
Hahn (Symbolik)
94-96.
Föderaten
134.140.
136.138-140.
äywv iit}vo� ayvEu��QLa
46.65f.206-211.216.219.
Fiskaldörfer Flotte
Häresien Häute
Finanzbeamte Fische
179f.
192.
Filigrane
11.77.79.82.85.
83; s.a. Großgrundbesitzer
111.
Falzidische Quart (Erbrecht) Faulheit
124.
109-113.
Großgrundbesitzer
Fahnenflucht
200.
211.
Gotteserkenntnis
133.
Esxouaä�oL
172.
Götzenbilder (stürzend)
existimatores pellium
191.
109-113.
20.
Glaubenstreue
241.
ESaQyuQLaflo�
51-64.
Gesellschaftskritik (d. Mönche) Gesellschaftsmoral
di dvm (Wohlbefinden) ElJEQywia 76f.141f. EUYEVEi� 83f.87. Exagia
11.112.
Geschichtstheorie
38.40.
Eunuchenehe
98.
Gesandte
54.60-63.
Ethnische Sympathien
259
203.
151.
6flLt..fJ��� 6QLOflO�
(Student)
Hybris
211.
95.
142.
UflVfJ��QW� 229. u1taama��� 82-85. u1tfJQhm 83.88. U1tfJQEUXOV �fj� atQuuä� 83.87-89. U1tEQ1tUQOV uQyuQov 155.160. Hypobolon
U1tOXQLOL�
236. 192f.
Indizes
260 im:O/lLOttoe; 84. Hypomnemata "'IjlL/lEöwv 226.
48.
Iatrosophika 209. Ideologie 6 1 . 9lf. l07. 1 10 . 1 69.174f. l 83. lÖLÜj(ELQOe; 45. lÖLoyQUcpOe; 44. Idiorhythmiker 1 86 . Ikonoklasmus 149 . 1 87. imbreviature (d. Notars) 1 25. Inschriften 85. In tellektuelle lOf. 9 1 . 93.99. 108. Interessen, literar. 205-219. Intoleranz 1 83f. istävrät 157. 1 60. Kaiserbildzyklen 1 97-204. Kaiserdarstellungen 1 97-204. Kaiseridee 6 1 . 9 1 . 1 0 1 . 103 . 1 07 . 1 10 . 142f. Kaiserkanzlei 221 . kalamaras 1 24. 1 3 1 . Kalligraphie 208.214. KUAAL"tEj(vlu AOYU'� 92. KaAAOe; oU/lcpQaoEWe; 93. XUAOYT1QOe; 40. KuvloKLU 77. Kanones 1 85f. 196.236. Kanones-Kommentare 235-237. KuttuQol 63. KattLO/lU 1 28. xuttoALKoe; KQL"t�e; 106. Katz-Mäusekrieg 1 89. Kaufleute 1 0 . 1 0l f. Kaviar 96f. Kephalades 173. Kephale 1 70-175. Kephalitikia 173. Kirchenbesitz 173 . 1 84-1 86 . 1 92 . Kirchenrecht : Ehehindernisse 1 1 5-120. Kirchenschändung 1 3 .25. Kirschen 96f. Klimalehre 57. Klostereintritt (erzwungener) 1 88. Klosterreformen 1 87. Klosterregeln 186.19lf. Klosterstiftungen 177-1 81 . 1 86 . Klostertypika 1 88f. KvucpeLc; (Walker) 1 39. Kodikologie 43-50.65-69.205-207. koinobitisches Statut 147. 1 86. Kokkia 153. 159. KO/l/lEQKLaQLOL 1 37. KO/l/lEQKLOv 100. 107. Konfiskation 173 . 1 8 1 . Konservative 1 1 . Kopisten 43-50.66.69. 205-21 9. Kormcaja (kanonist. Sammlung) 37.42. KOQwvlc; 49f. Krankheiten 91 .93.
KQT]/lVOe; 13. Kreuzlegende 1 98.201-204. Kreuzzugspläne 147. Krokodil 21 1 . Kürschner 138. Kuß 2 1 1 . Kustoden 68. Kyniker 184.
Laienbeichte 1 95f. AaIl7tT] 74. Lapislazuli 214. Lateiner-Herrschaft 1 2 1-1 3 1 . 146. Latein-Kenntnisse 1 1 . legenda aurea 200.202. Leibwachen 192. Lesehilfen 2 1 2 . Liebe 2 1 1 . Logarike 151 . AOYUO"tUtoe; 10. A.6YOL tiie; 7tQovolae; 57.59. AOYOL tiiiv ÖvtWV 55. AoyottEtT]e; t. YEVLKOÜ 223. AOL/lWÖT]e; voooe; 216. Loyalität 109-1 1 3 . 1 22 . 1 3 1 . AOU"t�Q (Baptisterium) 97. Lynchjustiz 1 84. /lutotWQ 190. Manuelatoi 152. 159. Marmor 228. Materialismus 192. Mathematik 55.59.156 . 1 94 . 208.226; s.a. Rechenbuch Maulbeeren 94.97. Medizin 2 1 2; s.a. Iatrosophika /lEyuAonAAnYLtUL -+ Großallagia /leynAonAoYLtUL 80. /lEyn oxiilln 187. 189. 194. /lEyne; öOIlEotLKOe; 87; s.a. Ioannes VI. Kantakuze nos /lEyne; öous 18. /lEyne; AoyottEtT]e; -+ Theodoros Metochites; Theodoros Muzalon /lEyne; 7tQL!1LK�QLOe; 1 73f. IlEyne; otQn-ro7teöliQXT]e; 1 56. 1 73f. Megas Sakellarios 1 05. /lEYLotävEe; 83f. 86f. /lEAO/lUKaQovn 96. Melonen 96f. Menaea 224. Menologem (d. Patriarchen) 39. Menologien 225. Menschheitsentwicklung 60-63. Mentalität (d. Gesellschaft) 109-1 1 3 . Metaphrase 10. /lEtOxi] (Teilhabe d. Heiligen an EVEQYELUL Got tes) 54. Metrologie 1 51. Mieten 134. 140f.
Indizes Migrationen 1 1 1 . Militärpronoia 71-89. J.LLoitaQvOÜvtEC; 84. J.LLO'tOcpOQOL (Söldner) 75. Mitgift 104 . 1 19.243 . J.LvT]J.Loouva 178. Mönchsaufgaben 1 9 1 . Mönchsideal 1 94f. Mönchskritik 183-196. Mönchsopposition 1 92 . Mönchtum 183-1 96. Monogramm 46. J.LovoxaßaA.A.OL (Reiter mit einem Pferd) Monokondylien 46. 125. Moral (politische) 109- 1 1 3 . Moselschule 197f. Mltooav[x -+ Posadnik Mücke 2 1 1 . Münzbezeichnungen 1 5 1-162. Musik 226. muzuria 1 3 1 . Naturwissenschaften 208f. Nestorianismus 192. Neuplatonismus 57 . 183f. Nikolauslegende 1 99. Nilpferd 2 1 1 . nomico (VOJ.LLXOC;) 1 22f. 1 25. Nomisma 1 5 1 . Nomisma trikephalon 152f. 1 59. Nomokanon 235-237. Notare 121-1 3 1 . Notizbuch ( v . Thessalonike) 156f. 160 . Novellen 141.235-244. Numismatik 151-162. 6ßoA.ol 1 2 . 24 . 155. OhtEWC; 85-88. OhtEWC; ÜVitQlOltOC; 85. OLXELOXELQlOC; 45f. OLXE'tT]C; 83-87 .89. Optimaten 88.
Pacht 140f. pacta nuda 242f. Palamiten 39. 1 87. 193. 1 95f. Paläographie 43-50.205-2 1 9. Palastwache 1 1 1 . Papier arabisches 65-67 .69. 140. italienisches 46.65 . 1 40. Paröken 72-74.77f.8lf. lta'tTJQ ltVEUJ.La'tUtoc; 1 95. Patriarchalgericht 107.235. Patriarchatsregister 235. Patriotismus 109- 1 1 3 . Peira 243. Pelzhändler 138. Pergament 96. 1 40 . Peripatetiker 44.
79.
261
Pest 2 1 6f. Pferde 192.203. cpaJ.LLA.LaQLxa 88. cpLkavitQlOltla 99. 1 0 1 . 103-105. 107. 142. Philologie 21 1-2 1 5 . cpLko'tLJ!.La (Donativ) 76f. Phönix 2 1 1 . CPOlVLXEC; (Datteln/Honigspeise) 96. CPOQOL 133.1 35f. cpOOC; ÜX'tLo'tOv 54.60 . 1 88. 196. cpUA.aXEC; UA.OOV 1 37. PinkerneB 1 70. Piraterie 1 7- 1 9 . 1 64. Pittakion 39. 1 3 1 . Plagiat 24 1 . Plethren 133. Podests' 1 27f. 152. Polemik 39. ltOA.L'tEUOJ.LEVOV 1 54 . Politikon (Münze) 1 5 1 . 1 54. 156. 1 59f. Pompe 105. POBadnik 39. POBotes (Ertrag des Pronoiars) 76-78.80.83. Praktikon 74. Praktores 91 . 99. 1 0lf. Praterion-Formular 1 2 1 . Pravilo (Brief) 38. ltQLJ!.LX�QLOC; 't. 'taßoUA.aQllOv 1 22-124. Privatarmeen 83f.87. Privilegien 99. 1 00. 105 . 1 07 . 1 22 . 1 66 . 188f. Prochiron auctum 235f.239f.243 . Pronoia/Pronoiare 7 1-89. 104f. 1 33.135.142. Prooimien 52f.59.81 .91 . Prosalentai 105. Prostirnon 242. Protektionismus, kirchlicher 91-108. Protektionismus, staatlicher 136. 1 39. Protobestiarios 103. Protonotarios d. Metropolis 14. Protosebastos 103. Protrope 4 1 . 'ljJfjcpOC; 105. Psoriasis 9 1 . Pulologos 2 1 0 . Purpur-Färberei 2 1 1 . Quinisextum-Konzil
186 .
Räuberunwesen 1 1 2. Randglossen 2 1 2 .215; T.33f. Randsiglen 214; T.35-37. Rangstreitigkeiten (kirchI.) 147. Rasophorat 187 . Raubzüge 1 3 . 1 9 . 1 64. Realien 1 1 .91 .93.96. Rechenbuch 152f. Rechtspraxis 235-244. Rechtsprechung 1 0 I f.235-244. rector (in Kreta) 1 26 . Regierungspraxis 91 .99. 101 .
262 Regierungsversprechen 1 33-144. Reisen 9-21 .23-26.91 . 1 65. Religionstreue 109-1 13. Reliquienkult 1 86. Repräsentationsbild 197. Rhetorik 1 1 .52.91-108. 1 90f.207f. 2 1 1 . 22 1 -233. QOYu 75. Richter 1 06 . 1 42.235.
•
Safran 97. salinarii 1 37. Salz 1 36-1 38 . Salzhandel 1 36f. Salzmagazin 1 37. Salzmonopol 1 36-138. Satire 1 89.207.210.215. Schicksalsjahre 1 63. Schiffsbrücke 201 . Schlachtenbilder 200f.; T.28f. Scholien 2 13.222. Schrift-Koine 10. Schuldenmoratorium 14lf. Schulen 1 9 1 . "Schwarzmäntel" (bei Synesios) 1 84. Sebastokrator 1 16 . 1 1 8f. OEßUO'tO!; 125. 134. 1 78 . Seeleute 227f. Selbstverständnis (ethno-politisches) 109- 1 1 3 . 1 66f. O'l]/lELOOOE� mh6yQucpOL (Unterschriften) 49. Sentenzensammlungen 207.209.21 1f. Separatismus (kirchl.) 1 45f. 1 7 1 . Separatismus (staatl.) 169-175. Siegel 39. signum (d. Notars) 1 25f. OLYOUQ'tUöu (securitate) 130. oL't'l]QEmu 105. 142. Sittenverderbnis 1 1 1-1 1 3 . oKLuöo'IjJd,öLOV (Hut) 95. Sklaveneherecht 241 . Sklavenhandel 1 30. OKO'tLU!; oXfi/lu 1 87. OKU'tEU!; 1 39. OKU'tOQQUCPOL (Sandalennäher) 1 39. Sold 72.75f.83.86 . 1 3 1 . Solidarität (ethnische) l 1 l f. 148. Solidus 1 5 1 . Sozialgeschichte 91-108 . 109-1 13. Speisen 96. 1 39. Sprachstufen 1 30.208. Staatsland 1 34f. Staatsparöken 72f. 77. Stadtautonomie 169-175. Stadtdarstellungen 200. Stadtgarnisonen I 1 1f. Stadtgründungen 143. Stamena 1 5 2 . 154f-1 59f. Stauropegialklöster 1 85. Stavraton 1 52 . 1 54-157. 159-162. Steinschlag 14.26.
Indizes Sternenkuppel 203. Steuerfreiheit/Steuererlaß 99-101 . 1 33-135. 140. 218. Steuerpächter 9 1 .99. 102. 104. 1 07 . 218; s.a. Praktores Steuerwesen 9 1 .99f. 102. 107 . 2 1 8 . Stil, attischer 92.108 . 1 9 1 . Stilmerkmale 93. 193f.222.224f.229f.232 Stilstufen 222.224.232. stimadori 1 38. Stoa 1 83. Strafen 129.170 . 1 87.242f. Strafrecht 241 . O'tQU'tLOO't'l]!; 72-76.78-83.88. 1 04f. l 42f. O'tQU'tLW'tLKUl K'tT)OE� 74. Stratopedon 87. Styliten 1 93. subscriptio 46. OUYK),'I]'tLKO[ 83f. O1"YKQLO� 230. OU/lßOA.aLoYQucpO!; 123. OUjl1tQ{}ELa ('toov ö),wv) 56f. Sympathien (ethnische) 109-1 1 3 . OUVUOTtLO/lO!; 82. OUVELOCPOQU 1 35. Synopsis Basilicorum 'maior 238. ouv'tu�� (darstellende Ordnung) 52. ouvthiK'I] (als Stilmerkmal) 93. Synthrona 4 1 . Taborlicht 55. 'tUßOUMQLO!; 1 22-124.128. 'tuY/lu'tu ( a),),uYLu) 78. Taktika 88. Tartaros 1 3.25. 'tT)Yuvov 97. 'tEK'tWV (Baumeister) 1 39. Testamente 1 29. 1 77- 1 8 1 . Testamentsfälschung 1 29. Testamentskuratoren 1 79. Testamentsvollstrecker 177-18 1 . Tetarteron 1 5 1 . 153. 155. 159. Textilhandel 1 30 . Textkorrekturen 2 1 3f. Thelematarioi 1 34. Themen (Finanzdistrikte) 80. Therapie (Schreiben als Th.) 232. thiQUf}EV 1 1 .43. Tiererzählungen 2 1 1 . Tinte 206.208f.212.214-2 1 6 . 2 1 8f.222. TLOEUOKL --+ Tysjackij Tiunen 149. Toleranz 1 65. Tomos ( 1351) 49f.54. 'tQuXlov 154f. 1 59f. Trachy 1 5 1 . 1 53f. 159. Trebnik --+ Euchologion Treueid 84. Trigraphie 44. 'tQLKUßU),),OL (Reiter mit drei Pferden) 79. =
263
Indizes Viehzucht 137f. Visionen 192 . volgare (Demotike) 130. Volksliteratur (russ.) 1 49. Voprosanie --+ Erotapokriseis
Triptycha Piermont Morgan Library 197f. Triumph -Darstellung 203 . "tQoq>LJlov 'EQJloii (sc. Gebildete) 95. Turkopuloi 1 7f. 105. "tOllQVEOLOV (tornese) 154.157-161. Tyche 52.58.61. Tysjackij (Tausendschaftsführer) 39. Tzausios 79. Tzulukones 88.
Wahlverwandtschaft 225. Wanderasketen 184. 188.191f. Wappen 126f. Wasserzeichen --+ Filigrane Wein 1 1-14.23.26.97 .153 . 1 83. Weinberge 1 34f. "Weißmäntel" (bei Synesios) 184. Weissagungen 62. Weizen 98. WeItende 54.62f.163.
Überläufer 111- 1 1 3.169f. Überlieferungsgeschichte 205.235-244. Übersetzer 1 29. Uferrecht 24 1f. Unabhängigkeitsbestrebungen Unionspolitik 147f.l66f.l93. Unternehmer 1 38 . Untersuchungsbeamte 1 36f. ouoLa (Wesen Gottes) 54.
1 69- 175.
Xenophobie 166 . Xerophagie 1 87.
Verdikt (literar.) 2 1 0 . Verfahrensrecht 241 . VerhaItensnormen 109-1 1 3 . Verreuhnungseinheiten 1 5lf. 1 56.158. 160f. Versatzstücke (ikonogr.) 199. Versorgung (der Hauptstadt) 91 .98.
Zahl Sieben 194. Zeloten 173. Zelte 199. Zierleisten 2 1 4f. Zöllner 138. Zukunftsdeutung 58f. Zwangsislamisierung 16.20.
4. Handschriften
Athen Hieros. Met. P. Taph. 150 Athos Greg. 96/643 49. !vir. 388/4508 221 . Ivir 905/5025 221 .
49; T.20.
Berlin Bero!. Harn. 512 48; T.13. Besan�on Coll. Granvelle 66.69. Bologna Bonon. 3637 43; T.2. Bukarest Akademie 595 (377) 221 .223f. EI Escorial Escor. � I 12 47; T.9. Escor. 1p III 15 46; T.4. Florenz Laur. Laur. Laur. Laur. Laur.
LX,7 213. 87,5 48; T. I 5- 1 8 . C . S . 1 1 2 206. C.S. 627 49. S. Marco 356 9f.14.
Istanbul Panaghias 58 Panaghias 90
172. 221 .223f.
Leuven Centre de Wulf-Mansion 43. Leyden Leid. 161 103. London Burney MS 95 221 . Lond. Har!. 5697 43; T.3. Madrid Matr. 4553 (N 1 5) 43; T. 1 . Matr. 4796 10. Mailand Ambros. M. 46 BUp. (gr. 512) 46. Modena Mut. a.S.5.5 (gr. 1 22) 48; T.19. Mut. 82 (III C 3) 91-93 .95f. Moskau Mosq. gr. 445 237. RUBS. Staatsbibliothek (ehern. Lenin-Bib!.) Rum. 3 1 72 40f. München CIM 22053 1 98; T.23.
Indizes
264 Monac. gr. 198 10. Monac. lat. 1 5903 197. Neapel Neap. III . E . 1 7 48. New York Pierpont Morgan Library M
641
203f.
Oxford Barocc. 1 3 1 8 lf. Canon. gr. 39 208. SeId. 1344 206.209. Paris Par. gr. 510 1 98-200.225. Par. gr. 1 35 1 236. Par. gr. 1 355 242. Par. gr. 1 360 238. Par. gr. 1368 236. Par. gr. 1409 210. Par. gr. 1776 222f.229.232. Par. gr. 1 8 1 0 48; 1'. 1 4. Par. gr. 1 930 48. Par. gr. 2342 49. Par. gr. 301 7 209. Par. suppl. gr. 387 153. 160. Patmos Patm. 366 47; 1' . 1 2 . Rom BibI. Angelica C.3.7. (gr. 38)
48.
Salz burg Antiphonar v. St. Peter 197. Sinai Sin. gr. 2 1 23 Umschlag; 4 . 197.202. Tübingen Tub. Mb 8 49; 1'.21. Turin StadtbibI. I.II . 1 7 199.201 .204; 1'.26. Uppsala Upsal. gr. 28
43; T.lOf.
Vatikan 66f. Barber. 1 27 206.209. Ottob. gr. 440 238. Pal. gr. 226 206.209. Pal. gr. 402 222. Sammlung Rossi 66.69. Urb. gr. 52 46; 1'.5. Urb. gr. UO 208.214. Urb. gr. 125 206.208f.214.
Vat. gr. 87 209. Vat. gr. 90 206.209. Vat. gr. 94 206.216. Vat. gr. 138 206.209. Vat. gr. 170 (olim 1045) 15. Vat. gr. 174 206. Vat. gr. 175 206.209. Vat. gr. 191 206.209. Vat. gr. 198 206.209. Vat. gr. 214 206.209. Vat. gr. 222 206.209. Vat. gr. 261 48. Vat. gr. 289 206.209. Vat. gr. 447 206. Vat. gr. 479 206. Vat. gr. 706 206.209. Vat. gr. 717 206. Vat. gr. 830 206. Vat. gr. 831 206. Vat. gr. 833 206. Vat. gr. 851 242. Vat. gr. 889 210. Vat. gr. 914 205-2 1 9; 1'.31 .34-38. Vat. gr. 915 205. Vat. gr. 933 209. Vat. gr. 946 206. Vat. gr. 947 206.209. Vat. gr. 1002 206. Vat. gr. 1016 206. Vat. gr. 1018 43.206. Vat. gr. 1024 206. Vat. gr. 1048 206.209. Vat. gr. 1085 91-97. Vat. gr. 1297 221 .223. Vat. gr. 1558 2 1 l f; T. 32f. Vat. gr. 1698 209. Vat. gr. 1852 209. Vat. gr. 1 858 206. Vat. gr. 1 879 206.209. Vat. gr. 1 896 206.209. Vat. gr. 1898 206. Vat. gr. 1 904 206. Venedig Marc. 227 45. Marc. 239 46; T.6f. Marc. 379 47; 1'.8. Wien 66-69. Sammlung Busbeck 66.69. Vind. hist. gr. 53 197. Vind. hist. gr. 95 221-233. Vind. phil. gr. 65 156. 158. Vind. suppl. gr. 75 43. Wolfenbüttel Guelf. 86.7. Aug 2 0 206.209.
Indizes
265
5. Urkunden
(zu MM u. dgl.
Basel N I 6, Nr. 1 6
49f. ; '1'.22.
Chilandar 35 80. 45 79.83. 46 79.83. 53 80. 59 80. 69 80 1 1 8 80. 126 79.83. slav. 75 162. Docheiariu 9 79 29 80. 53 1 57. Dölger, Schatzkammern 50 Genua
s.
Index
6)
JÖB 19, 37-39
80.
Kutlumusiu 8
154.160.
Lavra I 4 1 85. 1 56 72 . 1 64 72. Philotheu 8 79.83. Prodromu (MEVOLKEWC;) 16
77.
Xenophon 15 77.80. 1 6 77.80.
79.
Zographu 23 102 80.
1 36.
136.
6. Moderne Autoren Ahrweiler 9-21.23-27.61 .71-73. 76f. l lO.153. 160. 172. Alexiu 1 3 1 . Amand de Mendieta 1 86f. 1 89. Amelotti 1 25 . Ammann 38. Angold 83.88. 189. Arbel 1 2 1 . Arnakis 165. Asdracha 16. Asher 2 1 . Ashtor 1 58. Auzepy 1 87. Bacht 1 89. Bakalupulos 61 .192. Bakalopulu 48f. Bakker 1 29. Balard I 31 .136f. 1 56. Baldini 198. Balfour 1 93-196. Balletto 1 29f. Bandini 48. Barbaro 1 22. Barker 2 1 8. Barone Adesi 185. Baroni 1 26. Barrandon 152. Bartusis 76f.79f.80.82f.86-89. 104f. Basso 1 27. Baur 1 85.
Baus 185. Beck 56.58.62.85f.l36.139.183.189. Behr 2 1 3 . Bekker 1 1 5. 133. 1 38.242. Beldiceanu 1 36. Belgrano 1 36. Belting 197. Benakis 48. Bendall 153-155. Benesevic 36-40.149. Bernardinello 45. Bertele 1 38 . 1 52-1 58. 161 . Beyer 51 .55f.60.63 . Bibikov 9 1 . 104. Bick 66-69. Bidez 44 . Bierbrauer 198. BiHius 232 . Blazejowskyj 37f. Bodin 63. Boissonade 93. 1 89. BoH 57. Bollati di Saint Pierre 34.153. Bones 19lf. Borghi 49. Borsa 1 1 7. Borsari 122. Bosch 143f. Bousset 57. Bozilov 32 . Bregman 184. Brehier 76. 148.
Brenske 202. Briquet 65f.68 .207-209.2 1 6 . Brockmann 48. Browning 8 1 . Brückner 1 88. Brunner O. 52f. Bryer 1 65. Buberl 67.69. Bubulides 1 23. Buchthai 199. Buckton 218.22 1 . Büttner 200. Bultmann 52.63. Burgmann 14 lf. I77. Cacouros 43. Camelli 163. Canak-Medic 1 16. Canart 44.67. Carbone 1 28 . Carlini 44. Cavinet 210. Charanis 30.72.79f. 1 86. Chesnut 62 . Cheynet 152f. Chrestu 54.59. Christophorides 54 . Chrysostomides 2 1 7 . Cirkovic l l 8 . Claude 143. CodeIlas 1 39. Coenen 206.
266 Cohn 1 90. Compernass 225. Comte 63. Congourdeau 1 93. Constantinides 9lf.95. Conze 52f. Corovic 36. Costamagna 125. Couroupou 172. Cremosnik 1 1 6. Cujas 235. Cunningham 223.229.232. Dagron 88.97 . 1 86.24 1 . Dain 236. · Dalmais 55. Daphnes 122. Darrouzes 3 l f.34.36.38--42.85. 1 47 . 1 70. 172. 190f.217. Davis 165. De Boor 201 . Degenhart 1 97. De Gregorio 1 30f. Delort 1 38. Dennis 108.2 1 7 . Deschauer 1 56. 158. Diller 47. Dindorf 184.212-214. Dinic 1 16 . 1 18f. Di Pietro Lombardi 48. Djamo-Diaconi�ä 36. Djuric I. 1 16 . 1 18f. Djuric V.J. 1 1 6. Dölger 1 9 .30.32f.36.72.75f.79. 1 17. 170.242. Dörrie 54. Dold 50. Donald 153f. Dorini 1 38. 156. Drakos 20. Droblenkova 39. Düring 59. Dujcev 3 1 .41 . Dumont 20. Dumortier 1 85. Dworschak 151. Dziatzko 44. Dzurova 215. Ebenbauer 139. Ehrhardt 62. Eideneier 1 88t'. Eleuteri 47. Engels 52. Eustratiades 91-106. Evans 154. Ewig 185. FaiIIer 33.74.78f.H),2. 117.l34.l 37.142. Falanga 9.
Indizes Fatouros 9f.23-26.53 . 1 3 3 . 1 35. 1 37 . 1 39f. 1 53. 160.1 87. Fava 45. Featherstone 223. 226. Fedalto 37f. Fedotov 148. Fenster 1 38 . 140. Ferjancic 30. 1 16. Festugiere 196. Firpo 145. Fögen 108. 1 34.240.242. Förster 183 .208. Fonkic 206.208. Fotioll 1 86. Fritz, v. 5 1 . Gadra 48. Gallas 200. Gallay 230. Gamillscheg 43.49.206.208. Garnaud 2 1 3 . Garzya 1 84. Gautier 188f. Geanakoplos 1 17. Gedeon 20.1 35f. Gelzer 37 Gentili 44. Georgiadis-Arnakis 79. Georgiopulu 223. Gerasimos 2 1 . Gerasimov 1 55. Gerland 1 2 1 . 1 24f. Gerstinger 67-69. Gjuzelev 29-34. Goessler 184. Goetz 36. Gollob 65f.68f. Golubinskij 38.4 1 . Gonis 30f. 167. G6rka 1 17. Granic 185. Graux 65. Gregoire 74.85. Grierson 1 5 1 . 154-158. 160. Grosse 84f.86. Grumel 190.203f. Gubrauer 52. Günsenin 19.2 1 . Guilland 55.60. 1 4 1 . 1 70.188 . Guillou 7 7. 1 77. Gutierrez-Masson 242. Hadot 45. Haleckl 30. Halkin 3 1 . Hamilton 1 2 1 . Hannick 35-42. Harder 44. Hardouin 1 85f. Harlfinger 43-50.206.209.
Harrison 198. Hart 55. Hatlie 1 87. Heiberg 59. Heimbach 235. Heisenberg 75f. 1 l7. Hendy 76f. l 5 1-154. 1 56f. 160. Hense 57. Heppell 40. Hereti 1 2 l f. Herman 36. 1 87. Hertlein 1 84 . Hieronymus 50. Hippeau 20. Hörandner 1 83 . 1 89. HofmannsthaI 68. Hohlweg 51--63.72-74. Holl 1 95. Holter 198. Holzinger 66-69. Honea 48. Hopf 1 16. Hückel 195. Hunger 1O.29.43f.49.56.59.62. 67f. 8 1 .91-93.95.98. 101 . 1 1O. 140 . 1 77 . 1 83. 1 89-191 .204f. 210.217.22 1 . Irigoin 65--69. Ivanisevic 152. Ivanka, v. 55.60. Ivanov 3 1 . Jacimirskij 40f. Jacoby 1 2 1 . 1 39. Janin 37.98. Japundzic 2 1 5. Jeanselme 1 89. Jenkins 7 1 . Jirecek 30. l l 9. Johnston 1 5 1 . Joncev 30. Jürss 56. Jugie 1 64. 1 93. Jungck 225-229.232. Kambylis 10.23-25.49.213. Karabacek 65f.68f. Karapidakis 130. Karayannopoulos 71-89. Karlsson 9f.4 7. Karmires 54. Karpozilos 2 1 .92.94.96. Kartasov 149f. Kaser 178. 1 8 1 . Kauchtschischwili 1 89. Kautsch 202. Kayser 193. Kazhdan 71 .75f.82.85.91 .99.103. 133f.205.
Indizes Kehl 52. Keinz 65. Kertsch 57. Kiessling 59.62 . 1 39.228. Kirby 1 89. Kiselkov 3I . Kislinger 139.219. Koder 20I . Konidares 1 9 1 . Korablev 36.79 . 1 36. Koselleck 52f. Kotsakes 56. Kotzabassi 46. Kourilas 3 1 . Kravari 173. Krekic 1 38. Kreller 1 8 I . Kresten 68.81 . Kriseher 133. Krumbacher 48. Kugeas 9 1 .95 . 1 56 . 1 60. Kukules 56. Kunzler 1 93 . Kurtz 79. 1 36. Kuruses 9f. 14.51 .63. Kyrris 1 43f. Labriolle, de 1 84. Lackner 68. Lacombrade 1 84. Laiou 20.77.80.91-108 . 1 29. 1 3 1 . 143.24 1 . Lake 67f. Lamberz 22 I . Lameere 9lf. Lampros 9.30 . 1 23. 125.208. Lampsidis 31 . Lampusiades 2 1 . Lanz 154. Lappa-Zizikas 135. Larsson 200. Laurent 36f.94.98-100 . 102105. 1 51 -1 54. 1 57. 160. 1 90. 219. Laurdas 145 . 1 88 . Lefort 1 5 2 . Lehmann 43. Leibniz 52. Leipoldt 1 84. Lemerle 39.71-74.76. 1 00. 106. Lenz 56. 2 1 3. Leone 56f.60.63. 140. Leroy 68. 187. Leunclavius 235. Levy 222 . Lichacev 66. LideIl 2 1 3 . Lieberich 52. Lietzmann 43. Litavrin 82. 109-1 13. 146.
Loenertz 9.33. 141 . 1 63f. l 66.218. Lombardo 1 26. Lowden 95. Luschin v. Ebengreuth 1 5 1 . Luther 62 . Lutrell 123f. MacMullen 92 . 1 08 . Magdalino 9 1 . 1 4 l f. Mai 1 86. Makres 210. Maksimovic 80. 115-120. 1 7 1 . 174. Malamut 1 52f. Maltese 49. Maltezou 121-131. Manaphes 197. Mango 95.97. Maniati-Kokkini 89. Mansi 1 6 . 1 8 8 . Mantzarides 54.60.63. Manusakas 1 2 1 . 1 30. Marrou 52. Mathon 1 87. Matschke 133-144. 1 75. Matton 65. Mavralds 1 3 1 . Mavromatis 1 1 7 . Mayer 222. Mazzucchi 1 86. McKee 130. Medvedev 141 .145-150. Meester, de 1 87. Meier Chr. 52f. Melanchthon 63. Melikoff-Sayar 172. Mercati 1 5.49. 139.149.206210.218. Merkelbach 49. Mertzios 1 24. Meyendorff 54.61 . 1 67. Meyer 1 86f. 1 89. Midoux 65. Mihiiescu 88. Miklosich 36. 39f.74.85 . 1 23. 145. 1 52 . 1 70-1 73. Milano 48. Miller 1 1 6 . 1 37 . 1 39. Milovanovic-Barham 222.225. 232. Moffat 1 83. Mogenet 49. Momferratos 1 22. Mondrain 43. Montfaucon 67 . Moraux 43. Moravcsik 7 1 .228 . Morrisson 20. 151-162. Moschos 54f.62 . Mosin 1 1 6. 1 1 8.
267 Mosin-Tralic 68.216. Müller C. 1 84. Müller Ch.M. 59.62. Müller G. 1 39.228. Müller 1. 39f.74 .85 . 1 23. 1 45 . 1 52 . 1 70-173. Mullet 93. 1 89.205. Mutafciev 87 . Mutsopulos 55. Nardi 1 98. Nastase 1 46. 1 48. Neander 1 9 1 . Nelson 95. 2 1 4 . Nerantzi-Varmazi 1 23 . Nessel 67f. Nestle 62.202. Neugebauer 57f. Nicol 86. 1 09 . 1 16. 137. 163-168. 1 70. Nietzsehe 5 1 . Nikitic 36. Noack 49. Noailles 236. Nostradamus 63. Nystazopulu-Pelekidu 152. Oberländer-Tiirnoveanu 1 58 . Obolensky 1 47. Oddy 1 52 . Oeconomos 1 89 . 1 9 1 . Oikonomides 20.73.77 .79f.8284.87 . 1 24. 135.169-175.210. Origone 129f. Ostrogorsky 30.71-76.78 . 8 1 83.85-87. 1 46. O'Sullivan 2 1 3. Oudot 36. Pagini della Ventura 1 56 . 1 60. Panopulu 1 23. Papachryssanthou 79. 1 62. 1 7 7 . Papadakis 9 1 . Papagianne 235. Papadopulos 1 1 7 . 1 67 . Papadopulos-Kerameus 20. 1 86. Paparozzi 60. Pargoire 1 87. Paspates 2 1 . Pavlov 36-40. Pavoni 1 28. Perez Martin 46. Pertusi 145 . 1 53.20 1 f.204.215. Petit 36.79 . 1 83. 190. Petkanova 1 88 . Petrucci 43. Pfleger 20lf. Philippides-Braat 1 64f. Piccard 68.216.
Indizes
268
•
Piekosinski 65. Pieler 177-181. Pierling 215. Pingree 56. Piotrovskaja 36. Pitsakes 238. Plepelits 2 l l . Pochat 200. Podruzenko 1 88. Podskalsky 60.62. 183-196. Pohlenz 52f. Polemis D. 1 1 6 . Politis 49. Poljakov 37.39. Poljakovskaja 1 4 1 . Potles 1 86f. 189. 1 93.236f. Prato 44.46. Predelli 1 38f. Pretagostini 44. Prinzing 4 1 . Pritsak 95. 1 77 .204. Prochorov 39. 1 46f. Psevtongas 167. Puech 1 83. 188. Purkovic l l6 . 1 18. Questa
43.
Racheli 164. Radic 30. 1 64. Radoj cic S. l l6 . Raffaelli 43. Rapp 9 1 . Ratti-Vidulich 1 24 . Regel 79. 136. 190. 192.215.217. 219. Rein 1O.14f. Reinhardt 53. Reinsch 43 .49 . 1 53. Reitz 235. Reitzenstein 57. 183. Renauld 1 88. Restle 197-204. Rhalles 186f. 1 89 . 1 93. 236f. Rizzo 45.222.224.230f. Romanides 54. Romano 49. Romanos 1 2 2 . 1 25. Rubio i Lluch 1 7 . 1 3 1 . Ruggieri 1 87 . Rummel 1 8 1 . Sajdak 22lf. 225. Samaran 43. Santschi 127. 129 Saradi 123-125. 1 27-1 29f. Sathas 122. 1 24 . 188. Sevcenko 10.49.56.61-63.71 . 8 1 -83.92f.95.221-233. Schilbach 1 33 . 161 .
Schiro 173. Schlumberger 1 5 1 . Schminck 1 7 7 .237f. Schopen 30. 1 15 . 1 33 . Schreiner 10. 15. 17f.30-32. 140. 152. 154. 1 56 . 1 64. 166. 172. 174.205-219. Sufflay 1 17 . Scott 93 . 2 1 3 . Sgutas 235. Sigalas 49. Simon 99. 1 05 . 1 08 . 1 2 1 .204.24 1 . Smend 62. Smetanin 9 1 . Sokolov 1 9 1 . Spatharakis 48. Stalin 233. Stallbaum 1 90. Stamules 2 1 . Stancev 2 1 5 . Stänescu 1 48 . Stanojevic 1 19. Steel 43. Stegemann 57. Steinmann 50. Stickler 136. 138. 140. Stinger 48. Straubinger 202. Stroev 37.39. Stylianu 1 98.20 1 . Suallenberg, de 235. Subotic 200. Svoronos 83f.88. 1 77. 236. Symonopulos 20f. Szentpetery 1 17 . Tacchi-Venturi 222.224.23 1 . Tachiaos 1 47 . 188. Tafel 1 37 . 1 39. 152 . 1 90-193. Talbot 95. 106f. 142f. 154. Tannery 153-155 . 1 60. Tatakes 55. Terzaghi 1 84. Theiner 1 1 8. Theodoridis 157 . 1 60. Theodorudes 1 9 1 . Theotol{es 1 22. 1 26 . 1 28. Thiriet 1 26 . 128. Thomas 1 37-139. 152. Thraede 62. Thurn 155. Tiepolo 124. 130. Tihon 56. Tillemont 226.229. Tinnefeid 30.34 . 1 4 1 . 146. 1 83. Tiraboschi 45. Toporov 1 46 . Trapp 45.24 1 . Treadgold 92. Treu M. 140. 142.226.
Triantaphyllopulos 241f. Troianos 1 2 1 . 235-244. Tsirpanles 1 22-124 . 1 3 1 . Turyn 49. Ueding 185. Uffenheimer 62. Umholtz 48. Underwood 92. Urs v. Balthasar 55. Vaillant 1 83 . 1 88 . Van Dieten 5 1 .55-59.61 .72. l l5 . 1 1 7 . Van Gemert 1 29. Van Thiel 49. Venelin 35. Venturi Barbolini 48. Verpeaux 85f.88.173 .224. Vikan 47. Vilborg 2 1 1 .2 1 3 . Vogel 1 52f. 1 55. Vollenweider 1 84 . Vostokov 40. Vranussi 173. Vryonis 1 l0 . 1 23. Wachsmuth 57. Wallace-Hadrill 1 65. Weiß 84-87 . Weitzmann 47. Weiser 1 8 1 . Wendel 140. Werner H . 58. Wertner 1 17. Wessei 200. Westerink 48. 1 45. 188 . Wiesner 43.48. Wilson 8 1 . 9 1 . Winkelmann 54. Wirth 30.32 . 1 56 . 160. 190f. Wissmann 62. Zachariadu 20. 1 3 1 . 1 6 1 . 172. 175. Zachariä v. Lingenthal 106. 178-180.243. Zakythenos 1 1 0 . 148. 2 1 8f. Zappala 49. Zatloukal 139. Zedler 52. Zepoi 84. 1 80.235f.238. Zeses 2 1 . 1 9 1 . Ziegler 2 1 5f.218f. Zlatarski 3 1 . Zuzek 42.
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
DIETER HARLFINGER (Taf. 1-22) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22.
Cod. Matr. 4553 (N 15), f. 1 : <Johannes Chortasmenos> Cod. Bonon. 3637, f. 87': <Johannes Chortasmenos> Cod. Londin. Harl . 5697, f. 1 : Johannes Chortasmenos und Bessarion Cod. Escor. 'I' III 1 5, f. 336: vgl. Gregor von Zypern Cod. Vat. Urb . gr. 52, f. 1 u. 3: bzw. Gregor und Mitarbeiter Cod. Marc. 239, f. 1 ( 1 . Drittel 14. Jh.) Cod. Marc. 239, f. 557 (1. Drittel 14. Jh.) Cod. Marc. 379, f. 13: Plethon Cod. Escor. l:: I 1 2 , f. 56: Cod. Upsal. gr. 28, f. 1 : Cod. Upsal. gr. 28, f. 75: Cod. Patm. 366, f. 353: Cod. Berol. Harn. 5 1 2 , f. 83/104: Cod. Par. gr. 1 810, f. 2 1 6 : Cod. Laur. 87,5, f. 1 : Schreiber A und Cod. Laur. 87,5, f. 1 36': Schreiber A und Cod. Laur. 87,5, f. 1 54': Cod. Laur. 87,5, f. 155: Cod. Mut. a.S.5.5 (gr. 1 22 ) , f. 1 59' Cod. Hieros. Met. P. Taph. 150, f. 1 69: Anonymus Aristotelicus Cod. Tub. Mb 8, f. 1 : um 1 300 Basel N I 6 Nr. 1 6 : Teil des Tomos von 1 35 1
MARCELL RESTLE (Taf. 23-30) 23. Abb. 1 : 24. Abb . 2: Abb. 3: 25. Abb. 4: 26. Abb. 5: Abb . 6 : 2 7 . Abb. 7: Abb. 8 : 2 8 . Abb. 9: 29. Abb. lO: Abb. 1 1 : 30. Abb. 1 2 :
Bayer. Staatsbibliothek, ClM 22053, f. P : Traum Konstantins Florenz, Sta. Croce, Hauptchor (Agnolo Gaddi): Traum des Herakleios Arezzo, S. Francesco (Piero della Francesca): Traum Konstantins Volterra, S. Francesco (Cenni di Francesco Cenni) : Traum des Herakleios Platanistasa (Agiasmati): Vision Konstantins Turin, Stadtbibl. , MS. I , II , 1 7 , f. 4 1 : Tod Kaiser Julians Ohrid, Sv. Konstantin i Jelina, Adventus Konstantins in Rom Pyrgos, Kreta: Adventus Konstantins in Rom Arezzo, S. Francesco (Piero della Francesca): Perserschlacht des Herakleios Braunschweig, Dom, südl. Querhaus: Perserschlacht des Herakleios Braunschweig, Dom, südl. Querhaus: Herakleios-Zyklus Florenz, Sta. Croce, Hauptchor (Agnolo Gaddi): Adventus des Herakleios in Jerusalem
PETER SCHREINER (Taf. 3 1-38) 31 . 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38.
Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod. Cod.
Vat. Vat. Vat. Vat. Vat. Vat. Vat. Vat.
gr.
gr. gr. gr. gr. gr. gr. gr.
914, f. 163 1558 , f. 1 12 1558, f. 1 29 914, f. 178' 914, f. 1 5 9 1 4 , f. 28' 914, f. 26'-27 914, f. 1 19'
TAFELN
Dietel' Harlfinger
Matr. 4553 (N 15), fo1. 1: <Johannes Chortasmenos>
Tafell
Tafel 2
Dieter Harlfinger
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Bonon. 3637, fol. 87"; <Johannes Chortasmenos>
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Abb. 3: Arezzo, S. Francesco (Piero della Francesca): Traum Konstantins.
Abb. 2: Florenz, Sta. Croce, Hauptchor (Agnolo Gaddi): Traum des Herakleios.
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Abb. 7: Ohrid, Sv. Konstantin i .Jelina, Adventus Konstantins mit dem Kreuz in Rom.
Abb. 8: Pyrgos, Kreta: Adventus Konstantins in Rom.
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Abb. 9: Arezzo. S. Francesco (Piero della Francesca): Perserschlacht des Herakleios an der .. Donau" (Saros).
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Abb. 10:
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Bramli-lchweig, Dom, Sll(l!. Querhaus: Pel'sel'schlacht des Hel'aldeios an del' "DoI1Ru" (Sal'os).
ALL. 11: Braunschweig, Dom, südl. Querhaus: Heraldeios tötet Chm,roe auf seinem Thron, Taufe des Sohnes Chosroes, Aclventus des Herakleios in Jerusalem und Demut des Heraldeios (Zustand 1889).
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Abb. 12: Florenz, Sta. Croce, Hauptchor (Agnolo Gaddi): Adventus des Herakleios in .Jerusalem und Demut des Herakleios.
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